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Full text of "Robert Weltsch Collection 1770-1997"

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Material  über  die  ostjiidische  Ein-  uod  Durchwanderung, 


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üine  absolut  zuverlässige  Statistik  über  die 
länder  in  Deutschland  und  apeziell  über  die  Ostjuden  gibt 
s  nicht„  .iuch  das  statistische  Material  der  Polizeibehörden 
ist  lückenhaft  und  aus  verschiedenen  Gründen  für  eine  Ostju- 
denatatistik  in  dieser  i'orm  nicht  zu  verwerten,  da  es  oatur- 

« 

gemäss  keine   spezielle  amtliche  Ostjudenstatistifc  in  Deutach- 
land gibt,   sondern  nur  eine  Ausländerstatiatik,   die   auch  die 
anderen  Ausländer  mit  umfasst.   Ijas  x^rbeiterfursorgeamt  der 
jüdischen  Organisationen  i;eutschlands,    das  über  iosgesamt  19 
"haapt-  und  nabenamtlich  besetzte  Zweigstellen  in  Deutschland 
verfügt,   dürfte   allein  in  der  Lage  aeio,  Annäherungswerte 
für  eine  Oatoudenstatistik  zu  ermitteln»   Die  nachfolgenden 
Darlegungen,   die  verschiedene  Statistiken,    insbesondere  der 
überseeischen  Auswanderung  in  Betracht  ziehen,   dürften  daher 
ein  ziemlich  genaues  Bild  über  die  Ziffern  und  ürt  der  Ein- 
wanderung ergeben,   weil  die   ganz  überwiegende  kehrheit  der 
Ostjuden,   vor  allen  Dingen  der  ostjüdischen  Arbeiter  in 
Deutschland,  sich  zwecks  Rat  und  Hilfe   in  de©  verschieden- 
sten Angelegenheiten  an  das  Arbeiterfürsorgeamt  gewandt  hat. 
Zu  bemerken  ist  endlich  noch,   aaas  die   nachstehenden  Dar- 
legungen mit  aiif  Berechnungen  und  Statistiken  beruhen,    die 
uns  apeziell,  was  die  Auswanderung  und  überseeische  imnderus^ 
angeht,   von  dem  Zentralbüro  für   jüdische  ümigrationsangele- 
•genheiten  beim  "Hilfsverein  der  deutschen  Juden"    übermittelt 
worden  sind.C  Anerkannt  durch  das  Beichswanderungaamt  als 
offizielle  Auawaaderungsstelle,) 

1»  Die   alte  Ostjudensiedlung; 


Zar  Beurteilung  der  ganzen  n'rage    ist  es  wesent- 
lich,  festzustellen,   dass  eine   sogenanate  alte  Ost Juden- 
Siedlung  bereits  vor  dem  Kriege   und  bevor  daa  Thema  der 
ostjüdischen  Einwanderung  ao  beliebt  wurde,   eine  zahlen- 


i- .  • 


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-  2  - 


ässig  recht  starke  Os t j ade nsied lang  in  i)eatschland  be- 
standen hat,   die  nur  wenig  kleiner  war  als  die  Zahl 
der  jetzt  noch  in  Ueatachland  befindlichen,   seit  1914  nea 

« 

hinzugewanderten  Gstjaden.  üs   interessiert  in  diesem  Zasam- 
menhange,      darauf  hinzuweisen,    dass   im  damaligen  i^önigreich 
Preassen  im  Jahre   1905  bereits  38  844  Gstjaden  ansässig  wa- 
ren,   -  für  Sachsen  betrugen   1905  die  entsprechenden  Ziffern 
10.960,    für  Hessen  z.B.    1787  -   ,   sodass   im  Jahre   1910   in 
Berlin  bereits  21.683  Gstjuden  gezählt  wurden,  kan  kann  also 
für  das  Jahr  1914  mit  grosser  Sicherheit  für  das  Keich  auf 
eine  Zahl  von  etwa  45.00G   -  50  oOu   rechnen,   wenn  man  eine 
Abwanderang  gegenüber  dem  Jahre   der  rassischen  Kevolation 

« 

19U5  in  Betracht  zieht, 

2,  iinwanderang; 


Den  Kern  nun  der  neuen   ostjüdischen  Jainwanaerang 
in  Deutschland  bilden  -  das  raußs   irmjer  wieder  hervorgehoben 
werden  -  jene   ca.    15  ooo   ostjüdischen  Arbeiter,   die   von  der 
deutschen  üe eres Verwaltung  zwangsweise   nach  Deutschland 
gebracht  wurden,    um,   ähnlich  wie  die   belgischen  Arbeiter, 
die   an  die  front  gehenden  deutschen  Arbeiter  in  der  Kriegs- 
industrie  zu  ersetzen.  Besonders  nach  der  iiinführung  des  so- 
genannten "Hindenbarg" -Programms  nahmen  die  üeberföhrungen 
jüdisch-polnischer  Arbeiter  einen  grosseren  Umfang  an.  Hin- 
zu kamen  aber   noch  zu  dieser  Zahl  von  15.000   diejenigen, 
die    auf  sogenannten  freien. Kontrakt  durch  Vermittlang  der 
i^eutschen  Arbeiterzentrale   für  Deutschland  angeworben  wor- 
den sind.   Ihnen  wurde  -  auch  das  ist  in  weiten  Kreisen  un- 
bekannt -  die  Biiökkehr  nach  Polen  durch  Verordnungen  der 
üeneralkommandos  -  es  seien  hier  nur   die   kommandierenden  Ge- 
neräle  Stettin,  künster,   jj^rankfurt/k.    genannt  -  während 
des   ganzen  Krieges  unmöglich  gemacht,    sodass  sie,    die   zu- 
Dächst  nur   auf  6  konate  angeworben  weren,   bis   zum  Kriegsen- 


7    — 

—      ^1     •— 


de   in  Jeatschland  Yerbleiber^j^unsteD     Die  Zahl   dieser 
«freiwillig»    nach  Deutschland  gefcoma>enea  ..rbeiter  dürfte 
znindestena  der  der   zwangsweise   nach  i^eatschland  gekorrmienen 

gleich  sein,  ' 

Ü3  kann  nicht  geleugnet  werden,    dasa   ein  Teil 

dieser  ca.    3ü.uuo   jüdischen  Arbeiter  nach  dem  Ausbruch  der 
Kevolation  wieder  nach  Pol^n  zurückgegangen  ist,    richtiger 
,väre  es  allerdings  wohl,    zu  sagen,   nach  Polen  abgeschoben 
worden   ist,   denn  die   Ueroobi Imachang  des  Heeres,   roit  der 
oaturgemäss  die  wirtschaftliche  vemobilmachung  parallel 
ging,   brachte   eine   ungeheure  Arbeitslosigkeit  in  ^Deutschland 
mit  sich.   '60  war  es  begreiflich,   dass  man  mit  allen  Kitteln 
versachte,   die   fremdländischen  Arbeiter  wieder  in  ihre  Heimat- 
länder  zurückzubefüruern.  i^reilich  vergass  man  dabei,   aass 
man  diesen  kenschen   im  Heimatlande  die  Existenzbedingangen 
durch  die   infolge   der  Krie^snotwendigkeiten  erfolgte  Zerstö- 
rang  der  Industrie   genomrßen  hatte,  üo  kam  es,   daas  aiese 
..rbeiter,   die  sich  bei  aen  ersten  ^assenansturm  des  zurück- 
flutenden Heeres  auf  dem  .rbeitsiaarkt   in  i;eutschlana  nicht 
hatten  halten  können  und  nach  Polen  zurückgegangen  waren, 
dort  mangels  jeglicher  .,xisten.moglichk«iten  und  insbeson- 
dere  angesichts  der  Verfolgungen,   die   sie   als  "üeutsch- 
uesinnte"    bei  den  national-polnischen  btaatsbürgern  des 
neuen  polnischen  Staates   ausgesetzt  waren,  mit   allen 
•  kittein  versuchten,   nach  Deutschland,   wo  sie   jahrelang  ge- 
arbeitet hatten,    zurückzukehren  und  dort  Beschäftigung  zu 
finden.  Die  Zahl  dieser  a.if  einige  i^onate  nach  Polen  zurück- 
gekehrten ..rbeiter,   die   aber  seit  Jahren  in  Deutschland  ge- 
arbeitet haben,    ist  sehr  beträchtlich,   die  figurieren  im 
allgemeinen  bereits   unter  der  binwanderiin^,    die   als  xolge 
der  durch  die  Revolution  bedingten  Oeffnung  der  Jrenzen  dar- 
gestellt wird.  Wahrend   diese  üinwanderung  in   ..ahrheit  eine 
direkte  i'olge   der  im  Kriege  erfolgten  Ueberfülirung  ostjüdi- 


-  4  - 


scher  Arbeiter  nach  Beatsohland  Ist. 

Bi„e  .«eit«  ürsach«  der  speziell  l»  J^re   1919 
„„a  aach  noch  In  den  ersten  .onaten  des  .ahrea  1920  vor  sich 
gehenden  ost.Uaisohen  Einwanderung  waren  die  l«  Osten  aus- 
h rechenden  Pogrome,   speziell  i.  polniachen  Staatsgebiet,  die 
e  ine  panikartige  flucht  der  iddisohen  Bevölkerung  veranlass- 
ten    Hierbei  ist  allerdings  sofort  einzuschalten,   dass  nach 
de."Aath5ren  der  acuten  Pogrome  der  grösste  Teil  diesev^or    • 
slner  be8tl«.ten  Gefahr  Wuchtenden  sofort  wieder  zuruc^glns 

ttod  nur  ein  Brucbtell  in  Deutschland  zuruckblieb. 

Einen  dritten  Teil  endlich  der  tlnwanderer 

stellen  die  Emigranten  nach  Uebersee  dar.    insbesondere  nach 
Amerika  und  zum  kleinen  Teil  nach  Palästina,   die  «um  Auf- 
enthalt nach  Deutschland  auf  einige  Monate,    zum  Teil  auf  ei- 
nige aahre  gezwungen  waren,  endlich  ist  noch  zu  erwähnen, 
eine  schnell  vorübergehende  leichte  ateigerang  der  Binwan- 

.       v„<t„nr,vf     Bis  die  bolsoho w IS tlsoheH  Truppe« 
derung  an  dem  Zeitpunkt,   ais  aio 

his  zur  deutschen  Grenze  vordrangen,  las  handelt  sich  hier  um 
Deserteure  un^  Hefraktäre  der  polnischen  Ar..ee,   denen  nach 
den  völkerreohtlloben  Grundsätzen  Asyl  gewährt  wurde. 

aie  gesamte  ost jüdische  Binwanderung  betrug  nach 
den  Ermittelungen,  die  aas  .rbeiterfürsorgeamt  -  in  dieser 
.-orm  allerdings  erst  seit  Ende  des  Jahres  1919  hat  anstel- 
len können  -  einschliesslich  der  ca.    30.G0O  in  der  Kriegs- 
zeit nach  Deutschland  gekommenen  jüdischen  Arbeiter  im 
Häcbstfalle  lOO.OOü.  Von  diesen  sind  bereits  im  Jahre  1919 
insbesondere  die  »Flüchtlinge,   die  vor  plötzlichen  Pogromen 
geflüchtet  waren,    zum  grossen  Teil  zurückgegangen  ^   Im  Jahre 
1920  vorgrösserte  sich  die  Zahl  der  aückwanderer,    insbeson- 
dere aach  der  tatsächlichen  Beendigung  des  russisch-polni- 
schen Krieges  erheblich  -  eine  Zuwanderimfr  war  seit  dem 
:t.rV>nt  V.J.    «barhaupt   nicht  mehr   zu  verzeichnen,.   - 


-5- 


2.  Abwanderung; 

Die  Bückwanderung  wurde   endlich  zu  Beginn  des  laufen- 
den Jahres  so  stark,  dass  in  den  Monaten  Januar  bis  Mai  1921 
allein  durch  das  ^rbeiterfiirsorgeamt  Berlin  und  auf  dessen 
Kosten  über  2üoü  ostjüdische  i'lüchtliniie  nach  Polen  zurück- 
befördert  wurden.  Zur  richtigen  Bewertung  dieser  Zahl  muss 
darauf  hingewiesen  werden,     dass  ausser  dem  ..rbeiterfür- 
sorgeamt  Berlin  noch  zahlreiche   andere  Stellen,    insbesondere 
die  Sächsischen  J^'ürsorgestellen,    die  i'lüohtlinge   über  Tsche- 
chien heimbeföraern,    ferner  die  Fürsorgeatellen   in  Königsberg 

und  Breslau  viele  ü'lüchtlia^e   auf  kosten  der  Zentrale   in 
die  aeimat   zurückbefördert  haben,   ferner  ist  die  Zahl  der- 
jenigen  in  Betracht  zu  ziehen,   die  die  Hilfe   des  Arbeiter- 
fürsorgeamtes nur  durch  i^assbeschaffung  in  Anspruch  genom- 
men haben.   So  wurden   im  Jahre   1920  in  50Ü0  -allen  allein  bei 
der  Zentrale  Berlin  Heimatpapiere   besorgt.  Kin  grosser  Teil 
dieser  Personen  ist  dadurch  in  den  Stand  gesetzt  worden, 
nach  Hause  zurückzukehren. 

üs  muss   in  diesem  Zusammenhang  darauf  himgewie- 
sen  werden,   dass,   wenn  ostjüdische  i'lüchtlinge    in  grösserem 
kasstabe  die  köglichkeit  zur  Bückkehr  gefunden  haben,  dies 
einzig  and  allein  die  Personen  sind,  die  die  Hilfe  des  Ar- 
beiter fürs  orgeamtes   in  Anspruch  genommeo  haben..  Der  Staat 
ist  nicht  imstande  gewesen,    irgendwelche    zahlenmässig  in 
Betracht  fallenden  kengen  über  die   Grenze   zu^bringen. 

Man  kann  mit  einiger  Sicherheit  annehmen,   dass 
mindestens  12  000  Personen  auf  diese  v.eise  nach  Polen  zurück 


gewandert  sind 


3.  Auswanderung 


Die  Auswanderung  nun  der  nach  Deutschland  gekom- 
menen Flüchtlinge  nach  Amerika  war  ebenfalls 'recht  beträcüt- 
,lich.  Die   jüdische  Auswanderung  über  Danzig,  Hamburg,  Bremen 


-  6  - 


I  » 

betrag  im  Jahre  1920  62.üu0  Kmigrant.n.   Insgeaamt  78.000 
Emigranten  sind  jadoch  in  den  Vereinigten  Staaten  angel^om- 
man.  i)ie  JDifferenz  erklärt  sich  dadurch,   dass  ein  Teil 
dtr  Emigranten  über  Antwerpen,  Rotterdam  und  Le  üavre  ging. 
Alle   diese  -  das  mu^s  hervorgehoben  werden-  gingen  durch 
Deutschland  und  auch  von  den  über  Danzig  nach  den  Vereinig- 
ten Staaten  gelangenden  Emigranten  siDd  miödestens  25?i, 
wenn  nicht  mehr,   aus  Deutschland  gekommen.  Es  ergeben  sich 
also   für  die  Auswanderang  aus  Deutschland  über  Danzig  ca. 
13.ÜÜÜ,   über  französische   und  belgische  Häfen  ebenfalls  etwa 

15.0ÜÜ  Personen. 

Das  ArbeiterfOrsoräeai'it  hat  vor  längerer  Zeit  - 

im  September  V.  i  .   -  bereits  einmal  dem  Ministerium  des 
Innern  eine  kurze  Denkschrift  über  die  Abwanderung  ostjüdi- 
scher Arbeiter  aus  deutschen  Gross-  und  Industriestädten 
nach  i'rankreich  and  Belgien  überreicht.  Bei  der  Beurteilung 
dor  Zahl  der  in  Deutschland  befindlichen  Arbeiter  ist 
aelbatveratändlich  diese  von  uns  unterstützte  Abwanderung 
in  Betracht  zu  ziehen.  Die  Gründung  der  i^ür sorgestellen 
in  Köln  und  Saarbrücken  diente    inabesondere  diesem  Zwecke, 
and  es   ist  auf  diese  «eise  gelungen,   einige  tausend  jüdische 
Arbeiter  drüben  im  «iederaufbaugebiet  und  in  der  franzö- 
slsch-belgischen  Industrie  unterzubringen,  i'ür  die  von  uns 
and  unseren  Zweigstellen  nach  Frankreich  und  Belgien  ver- 
schickten Arbeiter  wurde  von  uns   im  September  v.   J.   die 
Zahl  von  2500  angegeben.   Die  wirkliche  Zahl  der  Abgeordneten 
and  das  betonten  wir  damals  schon  -  ist  natürlich  bedeutend 
grösser.  Man  wird  nicht  fehlgehen,  wenn  man  die  Gesamtzahl 
der  Abgewanderten,   von  denen  ein  grosser  Teil  zweifellos 
die  Beise  nach  ^ebersee  angetreten  hat,   auf  5000  schätzt. 

kenn  man  die  hier  angegebenen  Zahlen  noch  einmal 


pr 


üfend  überblickt,   30  ergibt  sich  folgendes  iiesultat: 


\ 


-  7   - 


^twa  30.000   oatjudiache  irb,it.r  elod  1»  Kriege  oach  Deatsoh- 
la.d  6eko»»n.  Von  ihoen  ging  ein  Teil  unmittelbar  nach 
l^riegsende  zurück,   u«  ne.cb  «enlgea  Uonaten  ix«  Jahre   1919 
«lederzohehreo.  .ie  aeBamtzah^d«  Einwanderer  der  Jahre  1919 
and  192C.,  «obei  zu  bemerken  ist,   daaa  die  Eio-^ndernns  immer 
sch.äc.er  wurde  unO  i-  Herbat  des  Oahrea  1920  überhaupt    . 
aufhörte,  beträgt  HnBchlieaslich  der  flurch«anderer,  die  eich 
„„  einige  Uonate  and  noch  kOrzere  Zeit  hier  aumelten,    .m 
Höchatralle  70   -  V6.000,   was  zu^a^me»  mit  den  oben  genannten 
30.000,   von  denen  «lederux»  ein  Teil  in  dieser  Zahl  von 

^cf.n   fot     eine  Gasamtzahl  von  hoonstena 
70.0ÜO  einbegriffen  ist,  eine 

\ 

100. OÜO  ergibt. 

.indeatens  1..000,  wahrscheinlich  aber  bedeutend  mehr,   sind 
i„  der  gleichen  Zeit  durch  direkte  oder  Indirekte  Onter- 
etützang  des  .rbelterfürsorgeamtes  und  seiner  Zweigstellen 
oder  von  sich  aus  nach  den  Eelmatländern  zurückgekehrt. 
Ulndestena  IS^VO  haben  den  V,eg  nach  .merlka  über  Banzig 
genommen  und  ungefähr  weitere  15.0«  sind  über  die   französi- 
schen und  belgischen  Hafen  ais  lieutechland  ausgewandert. 

.   VI*.,,  o-inn   ciorch  Vermittlang  des  Ar- 
Etwa  500U   Jüdische  Arbeiter  sind  duroa 

helterfüraorgeamtes  in  die  «estllchen  Industrieländer  abge- 
wandert, .emnach  dürften  in  Deutschland  etwa  56.000  Jüdische 

n4..o«  7fthl     die  mit  unseren  letz- 
Arbeiter  verblieben  sein.  Diese  Zahl,   aie 

^   1^4.      «4-fiiit    die   tatsächliche 
ten  trhebungen  im  Einklang  steht,  atellt  die  ta         ^ 

Höchatzlffer  dar. 

lo  diesem  Zaaammenhange  und  zur  Erläuterung 

,1,3er  zahlen  dürfte  es  Interessleren,  kurz  einige  Zahlen 
aufzuführen,   die  von  amtlichen  Stellen  angegeben  worueo  sind. 

Die  zahl  der  unerlaubt  über  dl.  örenze  gekomme- 
nen Personen  beziffert  sich  nach  amtlichen  Angaben  auf  11548, 
•     ,ovon  6169  wieder  zurückgeschoben  wurden.  Selbst  bei  einem 
sehr  grossen,   sehr  weitgehenden  ^Isstrauen  In  dies,  amtlichen 


.^  ^ 


-  b  - 


Zahlen  wird  man  bei  objektiver  fürdigang  der  Verhältnisse 
eine  i^ehlerquelle  von  nicht  mehr  als   lOOji  annehmen  können 
und  seibat  dann  ergibt  sich  im  ganzen  Jahre  1920  eine  an- 
erlaubte  i;inwanderang  von  nur  ca.    lO.OüO  Personen,   von 
denen  keinöswegs  etwa  alle  Ostjuden  sind, 

l;er  Oberbürgermeister  von  ülberleld  teilt  am  20. 
11  20.   also  zu  einem  Zeitpunkt,    in  dem  die  Eimvanderang 
bereits  völlig  zum  Stocken  gekommen  war,  mit,    dass   seit 
Wovember  1918,   also  in  einem  Zeitraum  von  2  Jahren,    insgesarrt 
595  Ost Juden  zugezogen  sind.   Dabei  ist   zu  bemerken,    dass 
das  rheinisch-westfaiache  Industriegebiet  selbstverständ- 
lich als  Hauptgebiet  der  Arbeitsbeschaffung  eine   starke  ..n- 
ziehnngskraft  auf  die  ostjiidischen  Arbeiter  ausübt. 

Die  amtliche  Statistik  für  Breslau  stellte   für 
das  Jahr  1919   fest,   dass  von  128.908  Zuzügen  nur  2502  aus 
den  östlichen  Gebieten  stattfanden.   Dabei  kamen  noch  998 
Abzüge   in  Betracht.   Im  Jahre  1920  betrug  in  den  Monaten  Ja- 
nuar und  i'ebruar  der  Zuzug  aus  dem  Osten  259,    der  Abgang  93. 

Selbst  in  einer  Stadt  wie  Berlin  betrug  der 
Zuzug  im  Jf'ebruar  1920   in  einem  Moment,   wo  ein  starker  Zu- 
zug zu  verzeichnen  war,   nur  1568  Ost-Ausländer,   die   keines- 
wegs  alle  als  Juden  zu  betrachten  sind.  Br  fiel   im  kärz 
rapide  auf  die  Hälfte,   um  nach  unü  nach  völlig  8U  ver- 

^  •  - 

söiiwindeD. 

4.  Die  Berufsschichtung  der  ostjüdischen  Siowanderu 
. ng: 

Die  Berafeschichtang  d6r  ostjüdisohan  Einwände- 
rang,   auf  die  hier  aucix  noch  karz  einzugehen   ist,   zeigt  ein 
ganz   anderes  Bild  als  die   in  der  üeffentliohkeit  verbreite- 
ten Gerüchte  es  darstellen.   JDia   ostjüdiöche  Einwände  rang  in 
Deutschland   ist  eine  iiinwanüerong  von  proletarischen  ar- 

T 

beitenden  ileirieaten.   n-ean  der  irozeatsatz   der   im  Handels- 
gewerbe   tätigen  gemäss  der  nachstehend   eihgefügLen  Tabelle 


"^s*^ 


-  9  - 


ein  so  geringT  ist,  so  ist  dies  wohl  der  beste  Beweis  da- 
für,  dasB  das  G.r(»d6  von  der  kasseneinwanderang  der  galizi- 
sahen  Händler  and  Schieber  den  Tatsachen  in  gar  keiner 
«eise  entspricht,  ^abei  ist  zu  bedenken,   dass  die  Ziffern 
der  Tabelle   insofern  einen  recht  hohen  Wert  besitzen,    als 
sie   die  Ziffern  des  Jahres  1920,   die   an  anderer  Stelle 
bereits  einmal  mitgeteilt  worden,    bestätigen  and  durch  Ver- 
vollkommnang  der  Organisation  von  einer  grösseren  Zahl  von 
Personen,   die  damals  6üü0  betrag,    genommen  worden  sind.   Die 
Berufe   sind  von  etwa  10.000  Personen  angegeben,    in  denen, 
die  Leute    in   ihren  Heimatländern  bereits  gearbeitet  haben. 
Daraas  erklärt  sioh  z.  B.,   dasa  nur  0,21  als  im  Bergbaa 
befindlich  angegeben  sind,  während  wir   im  Buhrgebiet  ca. 
4000  ostjüdische  Arbeiter  anter  Tag  arbeiten.  Die   Gesamt- 
zahl der  in  Deutschland  befindlichen  ca.    55.000  Oatjuden 
verteilt  sich  nach  den  Berichten  unserer  .>Ca:sorgestellen 

etwa  folgendermassen; 

l.  rhoi»lsch-«««tmi3ot.c  induatrlasew.t  13.000  -  15.000 

ostiüdlsoh,  Arbeiter,  «ovoa  4000  -  wie  ber»rRt  -  unter  Tag 
arbeiten,  4000   in  d.o  Eutt,i>«ertea,   der  hest  Industriear- 

beiter. 

im  Sächsischen  Industriegebiet  ca.   6000, 

4.     «or,,^    'rbeiter  auf  dem  Lande   -  fordern  doch  pom- 
mehrere   tausend  AroeiTier  aux 

„eraob.  Mttergat.r  .u»  3.  u.d  4.  Male   Jüdiach,  Landarbeiter, 
der  Best  bis  auf  den  kleinen  Prozentsatz^  der  i'rauen  und 
l^lnder  (=a.6OO0)  Handwerker  in  den  grösseren  Städten.  Ihre 

1^  (ICO  h«t.raaen.   ein  weiterer  "Bil   (ca. 
Zahl  dürfte  etwa  17.000   betragen, 

6000;   Kleinhändler. 

Lin  gewisser  Prozentsatz, 

Arbeiterfüreorgeamtea  "i-ie  tlnwanderung  der  Oatjdden  -  eine 
üefabr  oder  el«     aozlalpolitiaobes  Problem"   des  öfteren 
l.i„se.iesen  .orden  Ist,  entzieht  sich  natürlich  der  Kon- 
trolle des  Arbeiterfürsorseamtaa     ia  sind  die  wohlhabenden 


auf  den  auch  in  der  Broaobure  des 


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and  reichen  Xreiae  der  rusaiachen  Kolonie,   die,    dem  ruaai- 
achen  Kalturkreis   an^i^ehürend,    in  den  westlichen  Stadtteilen 
«ohnong  genoxnmen  haben  und  dort   ihre  Geschäfte  betreiben 
oder,   von  der  bolschewistiachen  Heüierang  vertrieben,    hier 
als  Rentner  leben,  freilich  maps   man  sich  darüber  klar 
sein,   dass  die  Zahl   dieser  Personen,   soweit  sie  Juden  sind, 
sehr  gering  ist.   tue   dürften  kaum  mehr   als   lOJfe  der  gesamten 
jüdischen  Binwanderane^  betrafen. 


jberui'sgruppe 

1)  Landwirtschaft 

2)  Beagbau 

3)  Steine 

4)  Goldarbeitor 

5)  Uhrmacher 

6)  Metallverarbeitung  and  Indus  tri 
d,   iiaaschinen,    Instrumente   and 

rxpparate 

7)  Chemische    Industrie 

8)  öpinnstoffgewerbe 

9)  Buchbinder  und  Papierindustrie 


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15 
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Lederindustri« 


Tischler, Drechsler, Böttcher 

Bürsten-  und  Korbmacher 

Müller 

BücKer 

Fleischer 

Zlgarr«Q->  a.Tabakarbeiter 

Schneider 

Schuh-  und  Schäftemacher 

Barbiere 

Kürschner,  kützen-  u.   Eutmacher 

Maurer  u.   Zimmerer 

finstre  icher 


Prozentsatz 
4.55 

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2 


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11 
34 


92 

59 

78 

12 
48 

19 

51 
24 
28 
14 
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23)  Jlaaer 

24)  Dachdecker 

2  5)   Vervielfältigungsgewerbe 

26)   Maschiniaten,MaschiDenarbeiter 
ohne   nähere  be Zeichnung 

2  7)   Eandelsgewerbe 

2  8)    G-aat-  und  Schankwirtschaft 

2  9)   Häusliche  Dienste 

30)  Tagelöhner  aller  Axt 

31)  i'reie  Berufe 

32)  i-ehrlinge 


0,35 
0,08 
1,74 

12,80 
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ül?er  die   Zustand«    in  iTxttrnisrun  :  älefsr  S  T   A  P  G  A  R  0   • 


'  ? 


Maine   Reis»  riech  fJt&rgarö    riett^  dsr.  Zw^cJc,    l'eötaUvjtsllan, 
wiis  w*it   die  i.i  dsr  Of^f f vitlicK^c-it  icvröi''.ren(i<?n  Cferucr.te   ü"b«r  öc.iilech- 
te,   je.  gr&uöarae  ?snan.cllung  Cir  Int'irnisrt.~.h,    richtig    -cinü.    Ich  lasse 
nun,    dif!   Tulr  vcn  fest   all^n,    sowohl  jüalscnen  eis   auch  chri8tlich*!n 

* 


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T;i-2  B*harc'lung   im   Allge'Xn:iinen, 


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)i-)  3w-l;g8Chaft  düb  Lagsrs  Ertrug  e^i  2B.    5.   21.   ungsfähr 


1S2  Personen  in  dan  Bare-Ckan  und   ca.    60   i:n  Lazarött,    davon   «ine  ühär- 
wi^p-«nd  grosse   Z&hl  jüciöCxitfr  Intsmiörtsr,    von  den>in  nur  sin«  kl^Jin« 


Mind«ri:?it  vorhsdtraft  war.   Das  Wonl  und  W?he   ci:^8.5r   Interniftrtan   1  sst 
dtjn  j^WÄiligsn  WachpOöt^in  ül^erll'^f^  rt.    Schimpfworts   unc  Bcl^:?i(iigung«n 
gemelriöt^r  Natur  {SeuxjuCt^    Sciivz-in:;,    Schi?b?5r,    B&^ci3    )    galten   in  üsr 
Regt^l   alö  Anruf.   T^-'^i    ö^r  g«rlnf:8ten  Gel'igenhÄlt  wird  Tn&n   g^ötoöb2jn, 
vörprügf^lt,    sahr  oft   n.lt   d?5^  G'3WÄhrkoli'>^  n  arg  ^nisshandfrlt*    Ich  »»rda 
SchluBö  di:53eo  Btjrichti^ö   einig-j   Tstsac^n^n  anführ?^n,    dtrsn  Zahl   sich  j-^- 
dcoh  v^'.li-^'big  v^rm^j/irtn   läeö^a    Di'^  i^l^.insten  V^rg^-^.hen  w^rdf^n  mit  Arrest- 
btraf'?.n  Ir-istraft   und  als   V-'.rg^n3ii   ^'ird    ecrion  j  njce    Bri?chwf,rdö   •i'b'cjr  un- 
gerechte  B^h^nölung  angasehen*   Tjaö  Legergaricht,    öae   offanVtar  da^iu  "b  ^s- 
ötlmT5t   ist,    uüi  B^Qchvv  .•:rden   an^  hagangÄni*8  Unrecht  an  6in  Int^mir^rtön 
'/,u  unt^' rauchen,    schanlct    in  dvr  R*^:«l   d:5n   ^-in^^^lnÄn  «Tachöolcat )n  "5'ehr 
Glaii'b^n,    elt?   ^"»i^-^r  '^'^ll':5>)i3 -^n   ZhiI    von   Int  tml  ?^rt  ia  und    selbst    ala   ea 
•iin^Tiöl   selungun  vver,    oas  G-^ rieht   vom  Unrecht   dreier  Wachboläaten   ^u 
üb>;r?«JUi:en  und  jTian  versprochen  hattCj    di^sbö    zu  entlaß söHi    taucht  sn   öi« 
doch  nach  v/>.nif:^n  Tag.*.n   schon   als  Wachthabende    vijder  auf,    mit  d^^m  Kr- 


folg,    dass  dis  Interni«  rt^ijn  noch  mihr  schikaniört   vvurd^in,    als  t^ish-ar*  ^ 


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•Qi«  Poöt  dar  Intcrni«  rt(t-n  ist   cffsni-er  ainer  3trÄn.f-vn 

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Zensur  unt srworfin;    ganz  bsöcmdarb  scoitiaÄn  -t^rii'f«,    üi>?  nach  dim  Aus- 
lands  g«htn,    unt..rachl&G.*.n  od-ör  ^urückgc^nel^^n  7U  wrü-na,    oi-ijft«   c'ase  ^^m 
j..t.cch  dön  Int'-.rnierttsn  davon  Mitt.^llung  macWt*  Mit  Racksicht  darauf,   «b 
dft88  ee   g-raC:.^   dir  Bri.-T;,    ua-m  cl..^o  Aaalaad    aad,di«   für  ci«    Intsrni^rtan 
vcn  jrö8St«r  Wiciitigk-^lt    bind,    da  jö   .^ich  um  ÖföuchJ,   uxn  G;ld  u-.d  Mn- 
r«i8.^papi-r».,    0C«r  Be^crgc.ng  von  Passsn  h&ndalt,    ist   dey  Zu  mckhaltsn 
solchsr  Bri^^f■•5  girauazu  unerhört.    Ala  3$w-iö   für  di:=   Richti-ik  =it  .U.^rfir 

Anr.ahinj   disnäj    Pclgind-JS   : 

Dir  Int.srnic*rt*  "Pingarmena,    d^Jöse  n  Eltsni   in  Amerika  l:*"beo, 

«rhält  von  dansilbsn  r^^göl-näs»  ig  -Brief«   und  O'-ld.   Doch  in  j  «den  3ri:^f 
v;rlJ.n£sn  diu   E.lt. rn   «ine  Iftt-tätlgung  ^^o-cr  dan  libxpfang  des  G&ld«a   and 
1v»haupt»n,    nur  ■^.i'il>i_Bri.sf  von   ihrem  Sohn  «rhÄltsn  zu  habsn.  D&bii  er- 
klärt Finge nnana,    da&s   sr  raiudaetftnd   aimoal  wöcMntlich  eainen  SLtsrn 
In  ihr*r  Ratlotig-ceit   ha-bsn  aich  die-  Elt  =  rn  an   ^^nen  Harm   mminM  W*in- 
h«rg  in  Frankfurt  a/l^.    gewandt  und  dluser  nat   arbt  nach  Anfr^e»  1^'^i^ 
Arh.r.it*rfüraorg«a.tnt  dan  Eltern  vom  B*.findsn   ihr^t;   Sch-'-y  MIU.'  ftlani: 

rtcham  können. 

Trotz   dar  warn*n  J&hrödzsit   WÄrdai    di*  lnt»rniert»n  um  8 

Uhr  bh^ndö   in  die  Baracke    siigiöpsrrt,    dio    öi«   dann   nicht  m«ir  verlas- 
sen dürfiin.   W'.r  spätwr  seiiji«  Notdurft  v->rricht.3n  raas,   -iuöö  srat  boim 
Wachposten  um  di.i   Erl&.uonis  bitten.    B-Jvor   di-ea    »rfolgt,    wirc    e«r  In« 
t«rniirt«    faöt  i?nin«r  vom  Wachposten  -nit  Juds,    Pchi'Vb«r,    Sau,    v:;rr&ck-.iti 
sollst  du,   bsliidict,    auch   öind  Fäll«  vorgdko  am*n,    in  d«n«n  dar  Wach- 
.  poöt«n  erklärt  hat,    er  läsöt  übrtrhaupt  nicht  hinaua.    Ahor  auch  währf^nd 
ddd  Tagtö   sind  di-r   Intarniartsn  g«nötigt   trotz  dar  oGhl«chtin  Luft  in 
Qsr  Barackis   z\x  bisibsn,    da  «a  infolge   dsa  F»hline  von  Sitzg^lsg^nhsit^sn 
im  Hof  unuiöt^lich  ißt,    aich  dort  b«i  brannandar  Sona«inhitz4    6t-:h«nd  auf- 


zuht)lt«n. 


Klagen  üh^ir     di-a  V '-ri-fliigung   ainu   t,>^\'-   o.Tli-.i.a=»in,    T)-^^ 


X 


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V 


f 


V 


-     3 


grSeat»  lai  ü^r  Int^rniijrtan  lat  nicht   in  c--r  Lai«,    öich  curch  dis 
Ktntint   öolViet  zu  vraorcan  und  w«r  nur  auf  das   Ksssn,    öasö   --ir  ixn 


un- 


Lsg«r  örhält,    eng-^wl-jssn  Idt,    d»  r  hun,::>5rt,    ui»aa  c£t  i-ddjn  idt   oft 
g3ni««ö>^Kr  und  zu  w*nlg.   -^jU  Ration  von  2.'^0  fr.   Prot   ,    di«  zii^n  täglich 
erhält,    iöt  iB«i3t   achimnlig  und   ateiiihart.   Tita  Supi«,   nichts   anü.iri3, 
8.18  Wtüssr  -Tiit   ".<t'.va8  R-iö6  od*r  Bohnrn,    dol-nal'iiii  und  schlecht  2ulD«räi' 
tRt,    l?lei6ch  :hat  »swahr.-fid  der  £&n7.;>n  Z-  it  ü>-.rhaui.i  nicht    gtgjb  tn» 

Di»  Wachi-oattn  richten   oich  nicht  nach  d«n  Vorochrifti-n 
(w«nn  3olch«   üb^^rheupt  h .iöt!r.n.tn)   und   tun  jva«»   ihntn  l)Äli»l)t.    AI»  aia 
Pfin^ötaonntag  »»iaig«  Int.-imi...i-t*    aus  d-ju  Lae*r  »ntöi;  r^an£;3n  alnd,   iiat 
avr  W&cxwobt^r:  ohn*   V.rrüfe'uag  dsa  L&g*rdir«iCtor3i:  aia  Pfin^;st,racntag  um 
awölf  Uhr  Mittaga  iii  Baracke  l:ia  nacciai^n  Morgan  abgesp.-irrt  und   oi«- 
mandrn:.  di«  Erla^aVnia    .rt.il^i,    ..iiaalb«   zu   verlas aan.   Wr^nn  r^n  tsdv.-^t, 
cias   in  *in^»r  ni=*drig«n  Bfc.rack«,    in  d»r  di*  tstt-.n  a>?.^r-i'mnd -rits  hv-n, 


acht'^i''  P:raon«n  \wohri»n,    ■sta.&o 

,11  1     ■     i«Tfc 


infolg'id4üa.tn   :-i«   Luft  schltoht   iat,    so 
wiro;(i  :nan  irrrot.«hsn,    daes   tim  öulch^  MHaanahjM  an    *a-n«m  war.a*n   '?o-..iär- 
tag  curche-^fünrt,    «in»  g.-.rao.«zu  anarhört«   Turtar  der  Int.rni.»rt*n  an- 
Kua.ihsn   iat,    d.ür.»n  G^aundh'jit   üaT^^d  unbedingt   irnst«n  Schsc'en  h«hm*n 

rauss, 

II,  Dur  Barackänhrand. 

Ln  a*r  Nacht   VvO.a  2">.    5.   l^ia   2o.    •%   ^rach  aua    unfc.kaont  .-tn 
Gründen  in  Q«r  Pt-rack«   8  Psu*r  «.aa»    Ali  üi*  Int*mi*rt*.n  düa  bsmtrJc- 
t#n  und  urii  sich  y.n   ritt*n  üurcha  Ftn^zir   aj^ringan  wollt.-in  -  d.ir  Wach- 
po8t»n  v^rw..ig*rt^   aas  Ocffn^in  d^r  Tur*a  -  ^Aurden  ai>J  von  d.-.r  Wi^ch^f/ 
aran  g»ainu*rt,    mit  Eraohi aas^n  -bftdroht  una  a>»r  Wachposten   irkXarw, 


»dia  jüdi«ch«n  Schiuhsr  mögsn  drin  bl^ib...n,   •l>i.i   ai-   aitatt.ut   d^r  Barack» 
vcrhn.nntn».   Di*»rot*n,    ci%    trotz  üt^r    >rohung  oalt  d«m  Erachi^aa^n  aua 
d«m  "Prtnattr  Bi.ranjin,    di«   Int^:rni«rt*n  Mtitr  "b^rgT  urd  Jossf  Bloch, 
wurd«n  von  aämtlicmn  Wachjt.oatisn  derart  wi  aa/iaml  :It,   dass  »1*   zuaajnimn- 


i 


-      4 


\ 


iätürzt*n.    In7/Äldchan  ntUn  b.lch  eudh  äU  aa.ijran  Int.rnisrt^a  aua 
d-*n  F'?n3t'srn,   da  fli-   Wach*  nrch  1  i«-r  nicnt  die  Tür  Öff.ien  svoilt«  und 
nach  w«ni6*n  Minuten  war  dl*   Bf.raok.    v o  1 1  ü tk ad i>j  ni-ulc-i^  •  ora  i  it.    An  dem 
Ort,    wü  cti«»   ä^.a'id,    tiv   hsats   lar    loch  «ini^-»   Zi-gilat*  Ino   zu  8«h«n. 
Infolfe»   C'.;c    Vorga:a-.^rj«   dsr  '?f»Ga»,    dl*  «in»   Rettung  aua  d«  u  J-U^r  v/.r- 
hinötrtt,   ward*«  dU  Hfabb.li;5^tc»iten  aor  irit*rni*rt»n  ain  Rau"b  d.ir  Flai'^  - 
mtn,   via*  büsötan  deT:«!   ihr»   aa:ntlicu.*ii  Kl.»id«r,   Wasch«  und  <i*ldb»- 
träii.    iin,    a^äs  j*doch  »m  bi.d»u«rllcr.tätsn   i»t,    ibt  oaös   vi*l«  iiir..r  Hei- 
infttBÖolcum^nt«,    euf  Grund   d»r.r   si^    fraaM'  od»r   öpät.r  lar»   H-tirnatöpäss« 
und  darait   aucii  ihr-»    H-rjilaödunß  bewirkt  hatt«n,    nun  vorluatig  ^vuru-m, 
-ffea  als    •si-v^a  s^ra'!»?,!   an«r8.^*.7.b  ^rsr,   S.-.i».:"»a   -i'dc  dl«  L*ut»  t^diutit. 
K:.nnz3icnn'.nd  für  di«  Zubtänd»   in  di8«m  Lagtr  ist,   dass  in  üan  Holtba- 
rack*n  kyin«rli»i  T.jsoiivorrjic/it  ung,   ja   auch  K^in  Waöö-'-r  vurnsnoin   ißt. 
Nftch  a^r  uo»r»in6ti?!vni»äad*a  Ausaa^^«   üä.ßtlich«r  Iit^^rni.;  t't.va  ■aü.'.Ua  2   odtr 
3  Küfctl  W-.össr  genügt,    um  dl*  Auebr-jitung  d«a    P--^/ö  zu  v  srhinai•rn.Trot2^• 
ti■.nl  b.;r*itb   drdi  Tag«    aalt  dem  Brand  VM>rötricri<»a   MüCtrXt    h&ttn   di-j  Lagar^ 
dlriktlon  noch  nicnt  ♦inaal  ?in»  List*  d*r  durch  da n  Brand   an  ihrsai 
Kigtntum  c"«3Ciiädi6t-t<n  Intinii^rt»-!  xurit^.iiV'«nj  ^. ■*:,..  11!..    Soi.v-ir»   Bra-iawun- 
den  »rlitt  d=tr  christlich«   Intsrni^rt*   Juliua  C2*r^insii,   Erandwundsa 
leichten  Grudvd  d  -  r  jüUdGh«   Iuv;?rni*rt»  üöchsr  Montag,   b«iü«  b^finü-sn 

eich  z»    Zt.    im  Lasars tt, 

Aja  Morgan  nach  d«m  Brand <»,    ala  di«    Intsrniurtia  zxm  Ay^-»11 
antraten,    »rklärt-.  QN»r  wachtnabönd^  ?«ldwib4l  ••   wartet  nur  ihr  Jüdi- 
ach«n  Schi-brr,   wann   ich  b«iiTi  nächattn  Brand   dabai  bin,    I0.03»   ich   s^i- 
ninvcn  tuen  nus  d  »r     Bfcraclra,   v-irbr«nüt  öl«  B&ritck*,    uo  mufcöt   ihr  r^.it- 


\ 


▼•rbr^nnÄn**    . 

III. 


Mi6»h&nalung*n. 


vo 


1.        Ä/fjisr     B  *    r  ^  •    r    wurd»  während  und  nach  di«d  Brandts 
n  •in'Jia  Wfechpcet*n  ai  t  «  inKm   ü*.v;5r.ricolb«n  d«rart  ß:iabhend?*lt,    deöe 


,> 


I?.        ""j^r  Int»rnijrt*   C   h  e   n   :^   i    «  w   s  k  t,   öur  in  W^^irntn  auö- 
"brachi    e»lt;  :;:eji  "B^rgrir  mißbinanö^lt«,    wuro»   nur  d4i5ii&l'b   t>o   ferg  v^^rprü- 
g«lt,    daüö  öi^   .^purtn   noch  zu   öt:i<^n    ölnd» 

Ö*        D'^i^r  Intt. rni-^^rtij  Jcöcjf     Bloch,    d.'ir  währ^nü   citsö  Branofiö 
fc-lö  vröti»r  8Uö  c^^m  P^nöt^r  ^x-rcj.o»    v/uni-^   derart  midbhand:^ll,    ctc>i3    ''-r 
^.u  yam'a  '*:i>3  räch.* 

4^        H<f^rr'jann  S  c   h   a  f    i    r  e,    36   Ji^hr«   fclt,    ^vurcJft   t.runcilcjö  von 
zwiii  WeichöOlostÄa  o  •  ri  rt   ge  J^jchlag^ui^    c  &bö  >?i.£i.n   ihr^    in©  La,zöri»tt  brin^^^n 
mubbttfi  D^m   öi*   bii fragend* n  Arzt    »rklärttn  ctl#   SolGS-tön,    csss   Sohapint 
euii  d«fii  B'^tt  gfcftllra   a:it    Txotzu^m   -;r  noch  kranir   v\^tr,    fvurd*/  «r  tub 
C^m  Lazarett   -r ntl£i'bf.n,    wi^ici^tr  mlBöhanci^^lt,    und    für  2    Tagt    jn  d.%n  Arr^^bt 
gü.vorf:tn» 

5.        JobCif     i  1   c    h  .-.  n  ö   t   '^^    i  n  b:. fragt«    dtn  Pcct4»n  am  Pi'ln^bt- 
montfcjg,    wöbrtJlb   tr.en   ihnti^n   ciiöö  Unri^cht  tus*  und   dl4r  Bartick^   abbi^'^irri»,  für 
eilt  Prat*   wuirde   ^r  mittariano.*lta   Nach  d*m  App»i^il  Aollt*«    ^r  Waseirr  hol<in, 
d:ir  Wachpoottn   erklärt*,    cur  ISiin-ir   sex    schnutsit,   und   nachö-rm  EiciKnöttin 
ditn   Eim^r  ^in^  Stund«   la^nt:  g^bch^a^ri   hatt^iö,    *wurd*   er  von   zw^i   Sclc^t-^n 
7.vjrn  ArrJbt  Jitrunti^rb*:  führt  und   aort   trs  v^rp:'ügelt# 


P 


)   i  a  iB  a   n   t|    Selomon  trug  b«fi   uir  Biniitftrung   inb  Lagrr 
tin«n  gutitn  Anzug*    Ala   ^-r  zur:  Ksrtoffiitlt ragen  btora-^rt  wurc^;,    hat    «tr 
d<^n  WachpObttn  uin  Lc  gcirkl^äaupg  verbucht,    ci'-»bt  vurd«?    ihm  nicht  gogfiTisn, 
hing'-gan  'vurd-*    er  ^-^It dhandtelt^ 

Di-^B<b   Libt^.   kdur.t^,    wi-i   schon   ob^n  Tr>ernörkt,    nach  B*liv!fctn 
T#rgröötif.rt  '^^rd«n,    derart  häufig  bind  di^    ifiöshandlungin^ 


IV. 


Wi.r  iiOtc.rni*rl  wird. 


Zum  So  iluss   fcioll  rech  ci«   Tatfetch*  » rv/ahnt  wardsvn,    äi« 
charalctsrittibcii  ibt  ualur,    \,\vir  intvrnitrt  »ird,    Iib  l,b.go:r  b*fi)jü  .t    «ich 
tin  Mcmii  n«mi»nö   Ibbfck  Jekob  Pink«,    Er  it-t    54  Janr  »It    Uiid   i^  Qrodno   ge- 
^or*r).    PiMkf   i»t   c;ff*nb»r  t^itt^bgestört   odsr  mi nu  j.rv/«rt ig.   Trotz   allsr 


/ 


I    ,v 


^^üh.;,   mich  mit    iVirn  zu  v#rötänc)ie*n,   konnte    ich  nur  hJ<  njua'bukcmB}*n,    »^abb 
•  r  Biit  ^i   Janrei.   in  .D«utbchlend   l«bt,    dl*   gana*   Z^lt    in  Bonn  v/Ka,    ge- 
art>«it*t  hfat,    vor  ungefähr  14  Tfcfe«n  n»ch  Berlin  (;i,«kojriD«n  iot.   Wi«    ano 
Wtghiil'b   tr  nach   Start"«rd   .c«kcinü:<*n  l«t,   w^ie  ösr  Iftms  nicht,    Bs  "bt^tühtn 
hier  nun  svtfi.i  Mög-lichksiit«n,    «ntvtf»dsr,    daas  dsr  Mann   im  Poliz^ii-räbiüiuüti 
B«rlin,    *o   *r  off^u>-.t.r  »ingufe^.-rrt  Wör,   o^rfcrt  bxh6növ»lt  \wuru*,    t*.ö6  *r 
d«n  Vj,rät&nö  V4.ritr»n   hat,    od-iir,   caas   «-r   in   £>ach  gsiatig  niind>jrvv artig 
i*t,    öfcnn  gfchört  «r  &b»r  in   «in«  Irn:n«ndt»lt  und  ksin*dw«gi  in   sin  Iü-^ 
t»rnifcrungil4.g«r.    All»nft0.l6  halt«,   ich  *a  für  feij^-- tchlc&ö4n,    C8>38  ir- 
^'^iVit   «in  nur  c'«utöch  öpr»chfnd*r  Btstiüti-r  bioh  mit   di«8«!n  M»nn  nur    iia 
g«ringöt»n  hat  Ifc   v«;  ratfcj.rdig,4n  konn«n» 

Schlu«öh«mi*rkung   . 


N...t&n  den  jüriöchen  Int*rni*rt*n  'btfindÄn  dich  euch   sin* 
£rÖ88rjr»  Zahl  chri»tlicimr  Inx.Trni-.»rt{-r  und  such  dl»ofc  b4kiÄt:»n  sich. 
üh»r  ci*  Art  dsr  Bühfcndlung  und  hitt-n  c.rlng*nd,   /ren  aiöt;*  ci*r  0^i'f*at- 
lichk^it  -von  ctsn   Zuötö.nd*n  im  L&g*r  "b  sri  chtcrxid  »a'i   bll*   Bilift,    üi»    «*i4 
i.n  dia    konbulfcri»ch-s  Vsrtr*tung   ihr^r  Hs  imfr  t»»teet*n  g'rsesndt  httöu, 
hli^hfcn   unhBsntvvorttft,    40  brtbt*ht   Q*öhel"b   di'i    fc«grünu*tai   Vermutung-,    (Jaüe; 
di»Ät  Brief,;   odsr  difc  Ant;vort   zvt  di«biib*n  von  ä*r  L*g»rv  ■  r^veltang 
zurückgeht"  It  an  w»rä»»n» 


Ru/¥» 
31.5.21. 


\\ 


IntamiorungAagör  St»rgar4  Tom  1*6,21« 


Yorbomaricung«! 


Ifaln  B3»i»h  diant«   In   arstar  lini^     slner  arnautan  genauen  Ha«b» 
Prüfung     4er  Ton  den  internierten  gemaehtan  AngsOjen,   famer  der  allg<i» 
meinen  Varhältnisse  de»  lager«,    »wie  der  Fast  Stellung,   weltho  Blemente 
eigontlieh  internitjrt  worden   gind» 
1«  Dia   sanitären  Verhältni  aae! 

Die    sanitären  Varhältniese   sind  äuaaerlieh  erträglieh.  Da»  läge r 
ma»li  an    aieh  ainen   Baub.ran  und  orientlichen  Bindru.lc.  Bei  näherer  Unt.jr= 
Buehung    stellte  s.  sieh  allerdings  h'.rau»,   dass  da»  Lager  verwanzt   i»t. 
Da.  wurde  wenigstens    Ton  den  sanitätsmunnscrxaftan  .uf  B^fr^an   zugageheno 
Die  Instrumente  sind,  wie  der  Lagerdirelctor  persönli.h  angali.  durah  6und 
7JäLngen  o-ihrau«h     natüillch   stark  abgenutzt  und  rerhraueht.  Instrum^te 
zu  einer  reg  ireehten  Zahnbehandlung  sind  nisht  Torhand.n.  Di«   sanitären 
Verhältnisse  im  Lager  seihst     sind,    wie   in  aUen  Lagern,  naturgemäss 
nisht  guts,   2umal  die  Barasken  um  9  Uhr  abends  abgesperrt  werden. 
lash  der  ^ager.rdnung   soll  SelfenpulTer  zum  Tässhewas.hsn     an  Bedürftige 
umsonst  abgegeben  werden.  Da.  ist  na.h  den  .ngaban  der  Intendierten  bis. 

her  nisht  gasshehen. 

,„  n,.h  »1.  ta.ar,t«,h»iluBg  an,.M,    »    *n.  A».«««  .ama.ht  «or*». 

«a..  o..*la...t*ra«k«  *!.  «at.r.  ,.han*lun«  T.rw.l.art  wir*.  weHn_sli 


ff^  T.»gerorinun 


itl 


1 


an.n*     iie  aush  Tom  Ministerium  des  Innern    genehmigt 
Bine  i,agerordnang,    die  auen  yvm  m. 

11    «,•>.   lasam  Ank&amling  Torgel«««»  werden, 
l.t     existiert  zwar.  3i<a   »oll   aueh  Jedem  AnKonwu.     s 

.,      T«*.mi«rten  yine   so    s.hnell  hergelasena  Lagerord- 
M«tiirli«h  können  die  internierten   jme 

Haturlien  ic  ,      ,   ^,,  y^^r  ist  e»  daher  ndlfcwendlf,   das.in  den 

nung  niemals  behalten.   In   Jedem  Lager  Ist  e»  s 

*  -         1  ^,.  j.t>     a*aror(lnung  angebrasht         i 

.l„«ln«  B.rMk,n  mln«»t«.     ,ln  »x.mjlar  «.r  ,^aror*>  || 


* 

/' 


lat.   Oi   »  l«t  nlchfc   Ur  »all  g»««»»».   Aa«h  in  d«r  a^«ibrsnnt«n  Barati»     1 
4lr,»ktor»    «in  Xxifflia»r  l«r  ^ag  «roriwung  ni«ht  Tortxani^n  ««yt^«*». 


3*  Baaehw^rian  unA  3traf«>t 


!>H»  Xtttami«rt«li   9»g9n  üb»r^in^timuiin4  a^»  .   **««  di»  «oat«n  oft 
off.nt»«r  Ton   si.h  au.  Str^ftn  ^aAfeng^.  und  ä^^n  .«  für  «la  ^i»  HSg- 
lich]fit  ,in,r  ,«0eh**rd^  im  aLlg.  e  in.n  Ubtrh^upt  nicht  gibt.  so^»it 
Strafen  romLag.rl*-.ictor  a.lb.t  ^*J^ngt  w^rl.«,  bestätigt  d.r  ,ag*rdir.lo 

^in.awajor  von  ?  f  ö  r  t  a  «  r  s^roffin.n  Vor« 
•„t.eh.ii^ig-1.  1>.r  L.*.ri.*.tor  ..lt,»t  hat  .mcirt.  da.«  .r  g-äa.  .« 
Vor.oiaÄg««  *•»  TfnJor«  4i*  Bnbach^iA'^g  fällt  . 


tor  i«digli«h    di^ 


4*  Varpflagungt 


lür  41«  7*«pn«fun5  ia*  ^in  3a t«  von     iTH.i.l^  bis  na. 

«ehafft  w*r4«n  icann,     ist  jTi«*nv.  -»»  ^ 
aur«l«h»n4.  ch*rÄt»riatia«h  i.t.   d..*«  d*r  ^ag 

K.r..^iti^l  Ton  an«r  a*ici»  »toll»   ir.«uf«n  mtia^^n 
«klagte.  *r  i»*^   **^'"«  t.^*>^'^»-'"-i*'^^  ''''''  ^*  ^     ^„^ 

^     ,  ,    ^4  ,   >.iiii«^r  b»»i<9h*n  icönnt».  So  »•!  «in« 
dl«  dr  J«tzt  im  fr«i*n  H»n*^  vi«l  billig'^r  o»»i 


&: 


X  1  » A     Q«n   Sata  von  Mit.  3, 20  halt  *«ch  ««r 
V*rb..a*rans  4d.  l.«^»  unaSgliA.  I>.n  3*ta  .    • 

TaÄ^rdirdlctor  fUr  ung«nug«n4*  !>»•  a«»*'  ,  w     ^     - 

e^,«tt*l  15  ir««  .  ^^^^^^  ,rh«iun  dl- 

überhaupt  Tonniisch  nie  ^-.^.t.  ,.^    .in*  Z*it  la» 

inw*»»*  « r4  Irak  tor  *ug=»r5<*^*n»    **'^ 

v.<Mmii«.   Aueh  di»»*  _*t»  »ca«  n^»»« 

au  fri»*  ▼^rl«4«ft  *«• 

„  glnd    inab.«n.*«  n«dh  d«n  Brand  d.r  B^rackd 


«t3« 


un*  Drohungen  4tr  int««  lertan  Torgekommaiii  Insb^ÄßAdr»  »u«h  lCl»»hao4« 
lungan,  üTwr  41t  nathto  rl3«rl«ht«t  w«ri4n  wiri.  So  hat  AI«  Watba   oinam 
Intdrnl^rUB,   *«r  als  fr«iwiHig'«r  ganität-sr    mit    4än  daututhsn  Trappan 
galcäm^ift  hat  un4  tai  lo4«  Tarwuni^t  inordÄi  tat,  gaganübar  g^äusstrt: 

"  Ihr  Tdrnu«ht«n  Jirfanhurt«,  Ihr  icönnt  Such  in  di«  Ho»«n  »ehöi»»«n, 
Ihr  schiahdr,  Ihr  oaunar.  Haltan  Si«J  41«  7r4Säo,   Si»  v«rnu«h» 


tsr  jud«". 


Die  tjrachs  hat   lann  ,   auf  4»n  Bu esönf ri^4hof  «3ig«n4,   «r 


,  "Ihr  kommt 


sai9  4a  rilh^r.  4a  liögsn   »ehon  8ö00,  4Ann  «(VdrAdn    ja  i"bt»n  8300   »sin»   AI« 
Z3ug«n   für  ii9a«  Atua»«iungfjnflin4  au   bjnjnnin  di-j  lutixn  i^rt««  Ua«h«r 
Montag,  Max  aol4wa«»«run4  joatif  ]5r««lau«r.»ür 
4i9  Aouaaarung^m  4«i  ¥i«hthab«i4en  am  Morgen  nach  4 im  B ran 4j 

■Wann  4as  nÄthat«  aal  b«i  mainsr  Vaeha  y-auer  auahriaht,   atallu   iah 
hol   je4am  ainan  Postan   auf  un4  lata«  ni:»man4an  lurau»;   wann  4i9 
Baraalcd  brennt,   »oU«n  all©   mit  rarbrannan«« 
sln4  »u  Däninnen  4ia  ^ntamiarten  Baum-^oll,  Johann  S  a  h  o  i  a  r  - 
4»iniklua4       Meyar  ],  a  r  g  a  r, 

ZU  dam  intmiartan  H^inri.h  c  .  •  n  .  a  w  a  k  i,  aar  mit  Kolben aahlä gen 
te arbeitet  ^ur4a,  4aaa  ernoah  am  1.  Juni,   alao  aa.   d  Taga  naah  dam  Bran4, 
»ahr  d^utlithe  ^4an  am  Sllanbogan  und  an  dar  3ahulter  hatte,  hat  dar 

Sanitäter  gaäuaaartt 

•  Die  |an4  iat  noah  niaht  z  .rtroahan?  Ihr  nni.A    noch  mehr  K^nla 
krieg«»,  Ihr    »«i*  ^^•^  ▼^^^   actol Immer  ala  y^rbr^ah^r.« 
^Ififlghandlungen} 


Ausaar  den  baraita  im  Torlga«  Bericht  angeführten  Mia^handlungen. 
,1.  amaut  b.atitigt  .ur4an,  war4an  f.lg.nda  Mi 3 «Handlungen  beriahtet, 
gi^n  B  a  u  m  w  0  1  1  wollte  beim  Appall  austreten.  l>ir  ^a.hält.ata  erlaub- 

g.  ir  wur4e   trot«4aKi  Ton  Waahaannsahaften  fei»  gehalten  und  «<»- 

**  *  ,      T       -  «  j  »    »r  wurde  4ann  ins  Arrest  geführt, 

..hlag*«-  Z««I*  *•'  m*  Z  •  w  p  4  •.  »r  mrde  .^ 

i 


3« 


un4  Drohungen  4tr  xntamlert«n  rorg^koan^np  insb<»»nA«r«  au«!!  lCiashan4b> 


luofsB,  iXVar  41«  nathl»  rb«ri«ht«t  W9r4«n  wlri«  So  hat  41»  Va«b»   «in« 
Intami^rt»»,  t«r  »Is  fr^iwlUlgur  Sanitäter    mit    4«n  d9ut»«h«m  Trupp« 
fflcam^^ft  hat  un4  l>9l  Io4s  T<9n*un4«t  tiior4«n  Isti  gag^Ü'b'sr  g<iäus«9rtt 

•  Ihr  Tarnu«ht«n  Jul«nhux««,   Ihr  jcönnt  Such  in  AI«  Ho»<»n  ••hsiss«n« 
Ihr  schl9b«r,   Ihr  Qaun^r.  Haltan  31«  «1*  "Prasso,  81»  vnrnu^h» 

t«r  jui»". 
Die  ir&chs  hat  iann  ,   auf  *»n  Russdnfrl^Ahof  «9lg«n4,  «rJdärt,  "Ihr  kommt 
adla  4a  riih«jr.   4a  lios«n   »«hon  6000,  4aiin  Mr«r4t»n    da  :*bsn  8300  »ain«  AI« 
Z3Uf«n  für  4l«a«  A«ua»«TOng9nBln4  «u  b-jnjnn^n  41-»  lutsxn  l«rt<in  Ug«h«ir 
Hon   t  a  fe,  Kaa  aol4wa«»«r  un4  joaaf  Br««l»u«r.   »Ur 
41«  Aeuaaarungt«  4«s  ▼A«hth»b«i4«n  »m  Morgan  n»ch  4«m  Bran4f 

•▼ann  4a«  nä«h»t«  mal  Iwl  m«inar  Wachs  y-suer  Äuahrl«ht,   «toll«»  l«h 

b«l  Je4«m  «man  Postan  auf  un4  la««»  nlaman4»n  hurau»;   *«nn  AI« 

33^U)c-i  br«nnt,   i!Oll«n  Ale   mÄ  Tdrbrannan«« 
«ln4  *u  b«n»nn«n  41«  xn*«"»^«»**«»  Baumwoll,  Johann  S«hal«r- 
isln  «klu»4      M«y«r  ^  •  «*  g  •  r. 

Zu  4««  lnt*«l«rt«B  H.inrl«h  c  .  •  n  •  «  w  .  k  1,   dar  mit  Kolban.«hläg«i 
bearbaltat  wur4«,   4M«  «mo«h  am  1.  Hunl,   al«o  «a.   a  Tag«  n^**^  *«  »*'^*t 
««hr  4«utll«h«  Wttn4«n  am  »Llanbogan  un4  an  4«r  3«hultar  iiatt«.   hat  4«r 

Sanitätar  g4äusB«rtt 

.01-9  gan4  i«t  no«h  nitht  a.rbro«h«n?  Ihr  aüntt    nooh  ui«hr  K^iX« 
krl«g«a,  thr   B«i4  no«h  Ti«!   ««hlimm^r  al»  y«rbrd«}wr," 


ymi 


Ausaar  4«n  bsr«it.  im  Torlga«  Bericht  »nj.führtan  MiBahandlung«», 
41«  «maut   bestätigt  .ur4«n,  w«r4«n  folg.n4«  MlaBhan41ung«n  b.ri.htat, 
Simon  B  a  u  .  w  11  wollt«  b.lm  Appall  au«tr.t.n.  l>.r  ^a.häl t«.t.  .rlaul. 
ta  a«.  ir  wur4.   trot.4«m  Ton  Wa«ha^na«haft«n  U*  g.h.lt.n  un4  g«- 

_-,-«..  -,^j-  j^n  Ina  Arrest  goltthrt. 


\ 


\ 


•4* 

ern«ut   ;?j«chla.g«i.  Dl«  fl«i«hfaaX«  Im  iirraat   bcifinJllchsn  inianUf 
t3n9pl«j9l,Bo  ritakluni5»umf»rt»n     hA«n  4a« 
8«hr9l9n  gshört.  T>*r  WMkt  älA^st«  «rklärt«  B»uaiwoXls 

•Ja,   "Du  biat  goMhlaftn  *or*«n,   utotfrun«  jiaubt  man   iothmhr  «l« 
Suohf  w«im  wir  »«c«!!,   •»  l«t  iii«htf«»oaagt»n  worti««       ,  dünn  ist 

nicht  g«sehiac9a   woridii« 
Der  Pol»  SKgmun*  BlXri«c3i,  ib^nfaH»   aisnt  Juä*,   hat  .s^«*h«n, 
wl«  *i»  lnt*ml»rt««  ir«»ain»ki,  M<fy«r  B  •  r  •  «  *  r  ,  »owi« 
dln  «ritt»r  rnt«xnl«rt«r    Ca«n»«»»iti     gö»fihl*gön  -turd«. 
3ör  intamfc  rtt  P»ul  D»m«Ä»t«i»     wur4#  »o  ««»cma«««,  d»««  «r  in« 
t««ar.tt  koiiift«n  aui>«t«.  Ihr  «b^ntall«  ni«l*4ü4i««lu.  jnV.axict^  Aloi«  0  r  lA 
b^.t&ti^t  «banrai«  di«  lli««h*ndlung  von  B  r  o  •  a  i  n  »  li  i-  3r  «alb^r 
hat  *u«h  ««»ah«»,   wi#  der  V»«htpo»Un  auf  U^y^r  -^  ^  r  fi  *  r     Jing^« 

l.on  D  «  »  1  «  •     «»rt«  na.h  Z»»f.n.trH.Ji,  »1.  »r  noch  Kart»   »pl»lt>  . 

U.  «1.  Wi«Ä^«nh.lt  ««.  L»o»  B  »  T  1  «  .    «r  «a.  t,>g.rterUW  to«.  h.t 
,.r  BUhUr  .mirt.  .*t.  ,ni.«l.rt.n  «11«  «.»  n»r  ««   .-.*,««  !»ir«l. 
.,.»,.lb  ,lrt  «.r  »«h.  »»kr  g.«l»»bt.  1.  i»«.'  ?»-««  *»'  I»t'«l«*« 
,  ,  .  »  n  «  1  i  .  h  «n«  «.r  i«t.mi.rt.  AH»rt  K  »  .  «  »  lHi.l.t4*<.)r 
,».a.r»  «r*«  »">•  '^»"  *li""'""-  *^'  int»«l,rt.  A*«  t.r,»o.( 
.*.rf,ll.  «.hij*,».  a.r  «It  1M8  l»  S.riln  an^,^,.     e7  mn.  It. 
V..h,r  «  0  n  »  a  ..  *.r  ,1.  •!»=>  =-*«.«.  »n^.uWl.h  .,«M-p«  «ur*.. 

«r4.  ...nt^l.  f«»^^  »■*  ^  *""*  "'^  *"""  •^*"""  "*  ""  "''■ 
.«  ^«^^«.     a.r  inw«l.rt,  ,«.»  H  .  t  t  .  r.  T..i».ho.lo  «^  ™r*. 

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/ 


e« 


I 


7» 


VUbA«  »uf  4«r  g«hultar  vind  •Insn  vjrbuni«n(m  An»»  iwrrüarönd  ii*4»»  von 
«#n  Schl䀫n  mit  i«a  Kolben* 


üjtor<*in»tlnm«n*  g^ban  dl«  intamiartaft,  Judjn  wi«  Hi«ht,juA«li,  an» 
Aass  man,   al«  Aar  Brand  au»br»«h,   dl«  Tür  dur  Barack«,  dl»  jjmü«»  A*r 

laferordnung  um  9  Ulir  c«»«hl04»«n   war,  nicht  ««äflUat  hat   ,   304»a«  di« 
intiÄlirtan  m»   4»m  fsnutar  i»pring«n  auattton,   ^ob«!  «l»  bn»dit)ld.   wurden. 
Bl*  i»o.t«n  habön  tataachllah  ,  ««m  au«h  la  dl«  Luft,  ««»«hDs»«».  Dar 
iKg-rdin^ktor  hat  «u««««b«ii,  da««  dl«  Tür  d«r  i?*ra«lc«  ni«ht  g«»tih«t 
wird«  und  hat  da«  4«alt  «riaitrt,  da««  dar  Brand   xuf  d«r  «jilt*  Aar  ^^tO-ucJc« 
^»brath.   il«  ä.r  Tür  g«ri»ib«r  ll««t.  0«r  t»Oi*t«».  d^r  d«n  3chlü«««l  hatt«, 

t«   aoi  aBd«m  2»un  «<*«i.and4il  und  hitt«   d«i««mla«  ni«hl  niirk«n  könn«il. 
B.^  .n  g.«.n  .t-h  dl*  Behauptung,  d*««  *U  t1-«ü>  piStai.h  uns^h^u.r  hoch 
g««chlag.n    Ml.  Tyir  «ohw.r  y.rbranntß   pol«     Juliu«  C«^nian»kl  gab  '-i^d^r. 
holt      ne.«hdniekllcL«t  m.   da««  ^r  nl«ht  zum  a^.ii^n  bihI«  hrrln«.l.uf^n 
«•i  und  .«In.  ri^iUr  g-.holt  hab«,    *l*  41*»    Ton  d«*  ml«h  b««lait.nd^ 

ganltatjr  bJhuuptst  ^*urä«« 

SohoB  hijut»  vtjr«Ußh«n  Ol*  w.cht,ann*chan«n,   um  dl«   ^ach«  xu  t^i* 
tu«,h.n,  dl.  l«ha«pt.-m«  aum«t^l«».  «i*r  Br^d  «.1  von  d^n   lnt.rni.rt«ii 
g.Ut  «ord^.  i,«mg»g.«ab«m»  ««ton  J*t.t  f..tg.«t.llt  ...rd^n     .  «a««  dl« 
•b3n  wl«d.r,«g«b.n«  Ar.g.b««,  *i.   «l.h  1«  unrichtig  h«r«U3g..t.Ut    hub«a. 
,ur  gr-3..t.n  Vor.i«hfeaahn.n  mUs^dn.  da*f.:rr.,r^d«r  Ann.:«.  d«r  Brra«. 
«tlftung  d.r  !Jm«tand  .ntg.g«n«t«ht.  da««  «in  gro«.=*  T.U  *»r  int.«  ior- 
t«»  .  und  «v^   ßcrad.  d.n  Jud««.  Kl.l*'.nga«tück«.  a«XA  und  .api.r«  .«/- 
.ranrt    slni.  Al>«r  ««Xb.t  In  d«.  ^all«.  -«•  Brandstiftung  Torll«  g.« 
«oUf.  ^onntd  ni«ht«  dl.  W^chüaann.ciult.n  ^.r.chtlg.».   A.rartlg  Tor. 


ssugshön* 


tili  ijrt»nj 


X)l3   ;5«hllflmBt«n  B* 
w«Kllo  a  und  vo-  zug«w«l  •» 


,  Ali  m  i^r  Hin»Xeht  bo»tand«n,  da«« 
uldlg«  i^um^nt«  M  int.itilar^jng  v^rfal- 


6« 


l«n  würde»,   »ln4  üte  rcroffen  worden,   i)ia  Minäerhsit  der  int«m  i»rt«ii   »in. 
xrimlnollu  sljiMnto,    iiy  groasö  Mahr^oJa   dnständigö.   arbaite wUliija 
■p^raov.m,  7.ur  «har«3cteri»tiß«h9n  Tjarstsllung,   van  mi*n  Intern  Uxt  hat. 


aalen  hir  oinig«  Ällo  gant-xint: 

?olni»«h9  T,andar^3i*r  '   ashandalt   «i«li  um  lia  intünlerton  Al^jart 
IC  u   ß  z  wnd  Atam  t)  r  a   t»  1   »  y   ^^   "»^^  ^^hr^n,   l^taitar^r  aalt  1907  In 
Ty^utß cilB.ru  gsarb^ltet  hab  an  -   tfollUn  ihra     Arbaitsstallan  wa.h.alii. 
Drewlz  hat  75  V\.    iUr  dl«  r/^gitimatlonakarta  und  Mic.lOO,-  Kaution  J.int.r* 
legt.  Sr  3rM«lt  anan  Woahanlohn  von  Mii.33,60   .  :5r  hat  n;*ah  bein^jr  ^gab 
icain^n  Auawai.ung^b^f  ahl   jn  aitaa.    Dafür,   dass  or   «ich  .ina   ani.ra  Ar- 
b9itß8t3llö    suehJr    vollta,   vvuitj   »  inttjrnisrt, 

U»«har  u  0  n  t  »  «,  <3ln  57Jähriger  ^aiin,  dar  a^lt  1868  In  Bsrlin 
labt  und  ganz  z..lfai03  .^n  typiet^ir  gt.^tmloa^r  i«t,  Ä^r  «.1*»  fr.i- 
willlgar  3anit.t<,r  in   !3utßah.n  m.n.t.n   b.i  Lod^   T.r.mnd.t  ^U' d^-  Sr  l.t 

im  Hilfadian.t  var.^nd^t   vori^n,  bohaupt^t  üb.rh^pt  pr.ud.iachar  Staat*. 

.^gehörigar  .u   3ain.    ^  IZA.  --i^    ^r  r.rhaft.t  ur.i   no^h  .Urg.rd  gabra.  . 

Die  unglaublicHten  1^11«  «m^  .b-.r  yiell.iaJt    di*J  .nig.n  dar  drei 

tsahathOBloTaklselian  T,an«aj'b^i  tdri 

.ohann  s  u  .  h  y,  -.att.äu«  .  u  i,  ,  .  ,    un.  .In«  irit..n.  ni...  *™i 

tt.  B3ut..h.  Art^lt— tra.  ane«or  ,n.  Bi.  .oUt.n  pro  t..  10,-^H^. 

Daraufhin   ••hiclcta    41-3  Gr-^rf^   «i^  4^»i  L^^**  n«.ahB«a      , 

-         n„*   ^4«      *rvindun«  aufzunjjTiaiaii,  Sitj    mr  dan 
TeaheahoeloT^^istten  TTonaulat  dia  yrsr^'-^i^rig  a 

,..o.h  Mit  .ina.  a.ntann  na..  .tar,..r.   .^bra^ht  und  i'nnan  .aoh  d.m  Sa^n. 
.Uar^r  dar  abs.hriftli.h  anliegonda  xuaw.iaung.baf.hl     d..  x-'^-**» 


me 


von 


Arns.»!«.   .  ohn.  3U.*.l,  unt.r..hrl.ton  «n  .ln«>  Krei..okr»t*r. 


sjug*'  ßtallt« 


Dam  int^ä 


äi-nijrtan  (joldwaoaar 


h*t  dar  Obarsölr  atar  i^alnzin. 


g««" 


«08  Bsrlinsr  PolizeipräaiAiuat  ariclart,  «ass  s^iBa  Au»wai»ung  aufgehoba» 
S3l,  Dar:.urxiin  igt  OolAwasi*«r  hier  T«rlall9b©n  ui*    kam  naah  gtargarA« 
Jakob  imi  Abraixam  Slotsahawajci,   farner  Joaaf  Tainmannaw 
P  a  p  i    t  z    ,   ^roT.  gaohasn   aln*  fon  papltz  fortgezogan  vai.  h^ban   slah 
in  Oataah,  7,arlcJaö«ban«  angamol4«*t  unA  arhialtsn  yon  papltz   auah     die 
Abmeliung,  wurden   in  Papitz  J<*4oah  rarhaitat,    «asgloiahan  z^uU^   die 


naah  t^^h  in  gakoaman  ainA,   kaina  Aufweiaung  arhalt-^n  haben  um   ihr« 

Sti»u«)rn  b^Zalilt  habitt» 

Hl   »sanbauxB,   Aar  aahon  seit  W  Monaten   interniert  ist,   wuria   | 
obwohl  3r  ihn  Kchl«ngrubin  g  arbeitet  liat,   leAlgliah  doshalb  interniert, 
weil  er    »iah  einige  Tage   in  Magdöburg  autgahaltan  hat,   ohn«  Anmeldung, 
Er  war  b<ii    aainiswa  BruAar  zu  BJautlu 

Im  TjJ^g^^     b^findon   aicli  auth  jiniga  Prauan  polni5«h'jr  Iianiarbaltar 

r 

mit  rrini^xn.    Auth  si^;^   w^rdan   alü  intöÄi  iarte    Dc^nanädlt   •   Iter  i,agardirölß«  [ 

tor  hat  dl(^sd^    wie   ^r  angibt^   aus  HltlalA  mit  Aon  grauen  unAHännam 
aif genomman«  Um  Alt^s  rechtlich  tun  z\x  könnten ^  musabaiiy   wla  der  Lagar» 
direkter   angab,    4iegd  iPraaen^   dla  kaum  alnlga  Worta  dautaah   spraahan 


und  bactlmmt  niahfe   lisan  und  aaiuralban 


I   als  polltlidah  baaondtrsra 


Tardaohtlg  von  ian  \>itr^ttdnijn  pcigiarungspräald^ntaii  baawt  r.andrät^i 
ausgdwie 3an  warian^   d'^,    wia   ^ar  jagardlraictor  angibt,   naah  Anwalaung^n 
dü0  Miniat^riuma    nur  b^öonddra  pjiitiach  Tcjrdachtlga  prauan     intamiart 
'war'^n    so  11  an» 

Die  ?länt3  das  Mini  atörl  uma  b;i  traf  fand  lEiaaahaftigiing     dar  ^nbamlan« 
tan,    öind  \^öllig   ins  Waasar  gifall«»   Arbaltsama   anatändiga  Blanianta 
sind   zum  TT^rumlungeir     verurteilt  und  muaaan  notwand  ig«  rwalaa  durah  das 
Monata  langa  yri^'^^ßt  'n  damorilisiart  wardan« 


Bariin  dan   31  •  ^ai  1^21 


1 1 


S/SCH, 


/ 


var/ 


/ 


ABSCHRIFT    l 

*••■•—•••  •  —  •■-•  •••  •— •—  •—  *-•  *• 


Warschau,   d«n  7. November  192L 


1>  Das  probltm.   Das  FlUehtllngaproblem  -  Helmlose  nennt  man  sie  hier  - 
ist  Im  Prinzip  mrehma  das  gleiche  wrle  In  Deutschland.  Unlert.tlmlert  über 
die  Grenze  gekommene  Flüchtlinge  hatoer?  i»olen  tiberflutet,  wobei  das  "Ueber- 
fluten"   genau  so  aufaufasser?  ist,   wie  ir»  Deutschland,   d.h.  für  Poler?  werden 
Ubepelnstimmerd  Zahlen  von  40  000  bis  höchstens  60  000  Hsimlose  ar^gegebe>j. 
Uon  di^'sen  hat  sich  ein  TeU  ii»relts  eingenitlnet.  Die  Flüchtlinge  hiaber  sieh, 
a.T.   freiwillig,   2,.T.  gef^wunger«  in  einer  Reihe  von  Stoien  koni«ntriert,   und 
die  Regierung  wfjnscht  unter  aller  Umstanden  die  Vertreibungdieeer  Heimlosen 
aus  Pol«n  durchtuführen.  Ein  grosser  T«ll  s.Z.  eingewanderter  Flüchtlinge 
ist  bereits  ausgewandert  bewr.  rückgewandert,  ein  gewisser    Tsil  hat  Jdöglich- 
keiten,   in  de-  '*jJ^jJ;J2_^o'^ •"  »u  emigrieren,  ein  Rest  hat   keine  Aussicht, 
aus  Polen  westw&rTs/ituTkommen. 

2.  Die  La^^mnd  dl^  Stellung  d^r  einheimischen  Juder^  Jto  ist  Äar,da88 
mutatlB  mutandls  die  gleiöher.  Mittel  »ur  Bewältigung  des  Problems  ar^«uwen- 
60n  sitid,  wie  etwa  in  Deutschland  oder  Frankreich.  DaevRefugee  Department 
des  J.D.C.  hat,   soweit  ich  sehe-  kam,   in  War s  ohau  und  d«-  Distrikten  Wlln«^ 
Rowno,  Baranowic»,  Lemberg  überall  die  schllnmste  Not  der  Flüchtlinge  ge- 
lindert. Darüber  hinaus  sind  gewisse  Ans&tte  i^ur  dauernden  produktiven  Hilfe 
vorharde-,  von  dener»  -aAher  tu.  spreche-  sein  wird.  Eine  löeung  des  Problena 
in  grossarr)  üaastabe  ist,   soweltü  (h^iehe,  blAer  nicht  a^geetrebt  w^e-  und 
konnte  wohl  auch  aus  verschiedene-,  glelcb,  »u  bespreohendün 
Angriff  genama»9  werden. 


,  nichit  jn 


Denn  die  polnische  Regienmg  machte  und  macht  auch  noch  »urtelt  Jede 
wlrkUch  produktive  Fürsorge,   dl*  ImoeÄln  mit  einer  gewisse-  Stabilität  der 
Verhältnisse  rechnen  muss,  unmöglich  durch  die  völlige  Rechtlosigkeit,   in 


Brno  chr&nkungei 


migra-ten  geduldeten  Helmlosen  insbesondere  hinsichtlich  der  Freizügigkeit 


4 


ff 


li 


-   2  - 

•  ■  ■  ' 

auferlegt  sind,  erschweren  aach  ungemein  di^  Durchführung'  der  Vorsöhlä^e,   die 
ich  selbst  welter  unter  mache^  verde,  wie  sie  Überhaupt  der  Durchführung  eiü 
ner  systeiuatlscher  Arbelt  hlnderrd  Im  Wege  stehen*   Die  Durchführung  meiner 
VorschläLfire  wird  wesentlich  von  der  Haltung  der  Rep^lerung  abh&ngen,  beiw.von 
der  Irttensltät   und  Oesohlcklichlrelt^  mit  der  die  dlesbefUgll diaer  Forderungen 


bei  Ihr  v 


»ankunp*« 


Wohnrechtes  schllessen  dieselben  ssun&c^st  einmal  von  allen  Wojewoden-Städten 
und  aouvernements-st&dten  grundsätzlich  aus;   ^rerade  diese  Kat^egorle  Stielte 
aber  hat   als  Sltfs  der  ftir  die  produktlvlerung  durch  Arbelt  In  Betracht  koo^ 
spenden  Industrie  besondere  Bedeutung;   sie  fesseln  i^weltans  aber  de^  Helmlo- 
sen an  die  Stadt  ^  wo  er  el«nal  freiwillig  oder  geswun^en  Wohnung  genommen 
hat.  Ein  Verlassen  dieses  plattes  Ist  nur  mit  elnm  besonderen  Pass^   der  nur 
auf  gewisse  Unterlagen  hin  erteilt  wird  /Vlsabe Schaffung/,  möglich.  Diese 
Verordnunfi'er  werder  mit  Hilfe  eines  grossen  Militär-*  und  Dler^s  tauf  gebot  es 
sehr  streng  durchgeführt ,   sodass  tatsächlich  die  Flüchtlinge  an  der  Orten, 
w^  sie  kont^entrlert  sind,    bleiben.  Versuche^   su  entfliehen  aus  dem  Wohnort 
und  sich  tu  terstreuer,   sind  sehr  selt*en#  Hlxifcu  koamt  die  Unsichesbelt  der 
£xl0t«ent|  die  Unmöglichkeit  der  Lep^allslerung  an  anderen  Ort  er  ^   sodass  die 
Heimlose^  selbst  die  initiative,  sich  tu  terstreuer,  Iperlleren. 

Es  ist  nacä  vorstehendem  klar^   dass  und  wie  wUnschensvtfH  eine  Verbln* 
düng  d.r  sotlalAn  und  d.r  polltl0c(li.n  /ixl«r  Juridisch  genannten/  Arbüt  Ist* 
Hierfür  irttr.  nat*tlrllch  .Ine  .inheltllchA  positiv«  St.lluog  d.r  polnlech.n  J\l^ 
derhelt  d«tt  H.liBlo8.nr>probl.m  g.g.ntt)sr  Voxt>.dlngung.  Dann  ]t6nnt.n  dl.  Mlttd. 
d.s  J»D«C.  viss.rord.ntlloh  vlrlcson  als  Subsldlsn  eing.0.tst  w.rd«fn.  Von  dl*> 
8.r  dlnh«ltllch.n  posltlv.n  Stellung  Ist  hier  Jedoch  k.lne  R.d..  Die  Taitsar- 
ch.|  dass  die  .Inhelmisoh«^  jud.v)  leine  oder  fast  keine  aelder  für  die  so- 
ziale Arbeit  aufbringen,   zwingt  tunäJahst  tur  Abtrennung  der  sntjjalen  Arbelt 
für  die  Helnalos.^,  J.D.C.ia*  geajwung»??,   dl-  eotlale  Arbelt  völlig  oder  fast 
völlig  allein  ssu  tun  b.anr.   zu  überwachen.  Mit  dieser  Tatsache  Icönnt.  man 
sich  abfinden,  wenn  sonst  werlgst^ns  J.n.  ku  fordernde  positiv.,  «liii.ltllclB 


-   3  - 


St#llux«n«aim«  d«m  Flüchtllngeproblem  g#g«nüber  oei  aen  eimeimisoien  üuaen 
vorhaifi«r>  w&r«.  D»»  Ist,  vi«  geea^,   nicht  der  Fall.  PajrtdilBöh«  und  per- 
sönlich« Differenfcoi  fUüren  da*u,  dase  das  politiBöhe  Fltlcbtlinc^problem 
ganz  unzureichend  behaMelt  wird.  Vob  allen  Dinge«  sind  bei  den  Zionieten 
gar»  unglaubliche  Ansichten  tiber  die  Regelung  dee  Fluchtlingeproblems  ver- 
breitet. 

Stellung  der  Zionieten»  Der  »ionisbisdie  Sejmd^putierte  Herr  orünbaum 

hat  mir  erklärt,   daes  die  Heimlose'^  in  Pol«»n  reicht  bleiben  könnten,   dass  mar« 
fur  Baigration  sorgen  mttese,  daes  eine  andere  Lösung  nicht  denkbar  sei,  dass 
die  Lag©  der  polnischem  judenhelt  eine  Belastung  durch  sas  Helmlosen-problem 
nicht  m*hr  vertrage  und  dass  sie   (di*  Zionisten)    Tmtn  Interesse  daran  h&tten 
die  Helmlosen  in  Polen  »u  behalten.  Die«,   obwohl  ich  nattirlich  nur  von  denen 
sprach,  di«  eben  nicht  •«T>igri«r«r>  können.  Dann  mUsB«r?  Bnigrat ionsl&nder  ge- 
funden werdtn,  war  etwa  s«ine  Antwort.  Gewiss«  Vorschl&ge,   die  jßh  ihm  machte, 
versprach  er  »mrar  *(l  untersttttten,  doch  b«urtÄilt«  «r  di©  AU8flicht«n  &uss«rA 
schlscht.  D«r  gan»e  Eindruck,  den  ich  vonbder  Besprechung  mitnahm,  war  d«r, 
dass  di«  Zionist«n  nichts  tun  woll«n  und  darum  aiach  nichts  tun  könnsn,  und 
dasr  sl^  mehr  od«r  wenlg«r  das  H«lJDaloB«»-Probl«m  xmt«»  d«m  äeslchtspunkt«  b«. 
trachten,  di«  Notw«nligkeit  des  Pallkstlnar-Zionismus  nachBUiir«is«n. 

Stellung  des  ukrainsr  Komit««« .    j>osltlv«r  ist  dl«  Stellung  d««  Ukrai- 
ner-Komitees, das  o^Titiell  in  Minist erialerlaes»n  in  «hnlioher  Weis«  wi« 
das  A.F,A.,   nur  in  w«it  b«gr«r>»t«r«m  Jtass«  »ur  Vorb«r«itung  d«r  L«gitlmi«ruig 
d«r  H«lml0Fen,  Jedoch  n\ir  mit  AÄeltinderp&ssen,   »ugelasaer«  ist.  m  dUsem 
Komite«  sind  alle  part«i«n  ausssr  d«n  Arb«iterp  und  den  Zionist«n  v«rtr«t«n, 
die  wichtigst«  Ist  ziatUrliWi  di«  volkjsbisch«  Part«i.  Nach  der  Information, 
di«  ich  «insog  und  meinan  persönlichen  Eindruck  ist  die  Arbeit  des  Komitees 
eine  relativ  gut«,   Jedoch  noäa  uneQrstematisCh.  Aiipiration«n  auf  Ausbr«itung 
sind  naturlich  stark  vorhanden,   \md  mar^  wird  eine  gewisse  vasioht  auch  dem: 
Ukrainer  Komitee  gegenüber  belorachten  mUsssr;.  Immeti  in  ist   eine  systemati- 
sche, produktive  Arbeit,  di*  der  pol itisoh-Jurldis dien  Arb «Ib  xanbedingt  be- 


w  4  - 

darf,  nur  Izn  engsten  Zusannenarbelt^ii  mit  dem  Ukrainer  Komitee  denkbar« 

C  oordiPlerupge-Komit  ee .  Dleee  enge  zuaaD3m0naa*b«it  hat  bis  in  die  letfc- 
ten  Zeiten  gevlsae  Sohwierifirkeiter  gehabt,  weil  in  dem  B'>g*mnnten  Coordi- 
nieruni9kcmitee  das  Ukrainer  Konitee  nicht  vertreten  ist .  Man  hat  hier  aus 
drei  arundei^  de**  Versuch  gouacht,    eine  Art  ''VertretersaDaiilung'' ,  vlne  gemeiiv- 
seme,  «enn  auch  den  Vollmachten  nach  begrenste  Beprij^senfeant  su  schaffen.   ar~ 
stens,  vm  die  praktische  Arbeit  (gewisse  Sitzungen,  Besprechungen  etc.)   ru 
erlAlchtem,  «weit  «rs  um  die  Vielfältigkeit  und  ZveispiLltigKelt  in  der  Ar- 
beit »u  beseitigen  und  drittens,  um  ael<^  und  Mitart»eit  von  den  Bii^elmischen 
tu  erhalten.  Die  /2l%9teokt«r  Ziele  sind  unvoUkonxnen,   s«T»  gamlcht  erreicht 
worden.  Das  Ukrainer  Komitee  hat  abgelehnt,  dem  Coordinationskomitee  be£Bu- 
treten,   das  demnach  nur  aus  Joinb,  Hias,  Flüchtlingen  und  Nationalrat   (Zio- 
nist«n)   be8t<*ht.  (^eld  ist  bisher  nicht  eingegangen.  Die  praktische  Arbeit  hat 
zweifellos  eine  gewisse  Brleichterung  erfahren.  Di*  Autorit&t  des  Coordinie- 
rungskomitees  ist  natürlich  gering,  da  als  wesentlicher  Oeldgebev  nur  J.D.C. 
in  Betracht  komnt .  Inmerhin  bin  Ich  nach  sorgfältiger  Prüfung  des  Für  und  Wi- 
der doch, nicht  gan»  in  Uebereinstlmmung  mit  Herrn  Sehweitser,  der  Azisicht, 
dass  man  »unAchet  ein&al  dieser*  Versuch  tur  Herannlehung  der  elnhAimisehen 
Juder  fortfibren  soll.  Auch  wird  der  allerdings  allerseits  peselxnistisch 
beurteilte  Versuch  gemacht  werden  müssen,  das  Ukrainer  Komitee  und  dl«  Ar- 
beiterparteien dennoch  kur  Anteilnahme  ku  bewecren.   Oewlssen  Machtg  elttoten 
des  Coordinl«rungskomltees  wird  man  recht  »eltlg  entgegentreten  mttosen.  B^- 
lic^i  wird  die  Aufnahme  von  In  oalleien,  der  Wilnaer  deckend  Ind  in  Wolh^ien 
ärbelteTxlen  Komitees  »u  fordern  sein,  pur  aali«ien  ist  bereits  seinerzeit 
durch  Herrn  Sohweiticer  ein  Coordlnlerungskomitee  geschaffen  worden,   für 
Wilna  k&ae  «Bkopo»  in  Frag*»  und  für  Wolhynlen  wäre  ein  Coordinierungskomitee 
mit  Leichtigkeit  »u  bilden.  Evtl.  liesse  sich  sp&ter  aus  Vertretern  Oaliiie^B 
Wilrias,  Wolyniens  und  Kongresspolens  eine  Art  Rat   fcur  Beratung  gemeinsamer 
AngeleffenheUen  bilden.  Zur  Erreichung  einer  gewisse*^  Selbständigkeit  des 


-  5  - 


*Av. 


C  oordimerungs Komitee  wäre  das  Ausscheiden  der  amerilcaniachen  Organisationen 
Hiaa  und  Joint  später  wohl  wUnflchenswert,   doch  settt  eine  derartige  Alrtion 
selbstverständlich  eine  Verständigung  mit  Hiae  voraus  und  auf  alle  Falle 
ist  fttr  djenäa^e  Zeit  eine  abwartende  positive  Haltung  dem  Ooordinierungs- 
komitee  gegenüber  elnsunehmen.  Ein  Ausscheiden  des  Joint   Im  Jettigen  Augerw 
blick  würde  die  Auflösung  des  Coordinierungs Komitee  bedeuten.  Das  ist  Jedoch 
nach  dem  Gesagten  keineswegs  wünschenswert. 

Ansätze  »ur  Prodnktlyiering  durch  Arbeit.     In  der  lotsten  Zeit, auch 


schon  nach  den  Evakuierungen  sind  versdriiedene  bis  Jet»t  noch  uMyatemati- 
sch*  Versuche  gemacht  wer  der»,  die  in  aller  34unde  befindlich^  PÄrase  von  der 
"konstruktiven  Hilfe"   in  die  Tat  um»uset»en.  Es  gab  und  gibt  »wei  Wege, 
a/ Errichtung  von  Werkstätten,  Arbeitsschulen  und  b/ Arbeit 8ve»aittlung. 

Was  tunächst  die  erste  MÖ?rllöilB  It   angeht,   so  ich  sie  m.A.   möh  im  all- 
gemeinen «u  verwerfen.  ErfahrungpgÄß&ss  werden  von  gesellschaftlichere  insti- 
ti|t Ionen  eingerichtete  und  geleitete  Werkstatt«  meistenteils  mit  offenwi 
o/der  versteckten  Defiziten  arbeiten  una ausserdem  erfordert  die  Errichtung 
von  Werkstätten  auch  nur  fUr  einige  hundert  Me^Böb»n  so  bedeute^^de  Mittel, 
dass  dl^se  Art  Hilf«  Im  allgemeiner  nicht  argewa^^dt  werden  kann,   aunstigcr 
liegt  es  tum  TeU.  b*»i  selbständigen  Cooperatlven,  aber  auch  hier  tat  das 
bereittustelleole  Kapital,  wenn  es  nicht  tum  grossen  Teil  von  de?«  Oei^ospen 
aufgebracht  wird,  viel  tm  gross,  will  man  auch  nur  in  einlgemaeeen  breitem 
Ausmass  arb<ü.ten.  Tr^ti   dieser  grundsät  »liehen  Bedenken  halte  ich  eine  spe- 
zielle Art  Produkt iv-konetruktiver  Hilfe,  die  vom  J.D.C..  Warschau,   geschaf* 
worder»  ist,   fUr  tweclimässig.  Es  handelt  sich  um  eine  Konabination  von  Werl&- 
statt,  Arbeitsschule  und  Helm  fUr  helmlose  ilädcher.  Hier  ist  die  Ausbildungs- 
zeit auch  fUr  qualifltlerte  Arbeiterinnen  immerhin  besEChränkt  und  für  diese 
Heixtt-ArbeltsBOhule?'  hat  man  auch  eine  gewisse  ünterst,üt£unR  von  Seiter  der 

eixiielmlsdhen  Bevölkerung  bekommen. 

Best#i«nde  ffooperatlven  von  Handwerken  hingegen  werden  nur  dann  durch 
Vergebung  von  Aufträgen  tur  Verarbeitung  von  Rohstoff e|^  zu  uhterstutren  seii^ 
wenn  sie  nach  ueberwindung  gewisser  begreiflicher  Anfangsschwlertgkeiten 


-  6  - 


konkur  r  ers  f  äh  lg 


•n  Mehrkoet«! 


gung  eolöher  Cooperativen  ohn«  RUcteloht  auf  die  «tWB  m 


gegenüber  d«n  Einkauf  auf  <!•-  freie-  34arkt  let  meiner  Ansicht  -atih  als  eine 
Art  Chaluka  unbedlnrt  tu  unterlassen.  -  Die  Lctrllnftsfrage  komte  ich 


bisher  nicht  untersuchen. 
AT  be  it  s  ve^^ttlungj5_ 


nach  Massgabe  der  «ur  Ver 


stehende^  Mittel  in  Betracht  köianende  Weg  iä. 


BlngllederuQg 


echaft.  Hier  sind  gewls.«  AnsÄtfce  ebe-fÄlls  vorhander.  ORT  hat,   durch  J.D.B. 
subventioniert,  wi»  mit  der  Errichtung  von  Werkstätten  auch  mit  der  Brrläh- 
tung  von  ArbeltsbüroB  begonner.  Und  «war  ist  be»>>slßhtlpt,   diese  Büros  an 
dan  punkten,  wo  dl«  Heimloser  kon»entrlert  sind,   zu  errtchter.  Solche  Ar- 
beit sbüros  befinde-  sich  bis  Jet»t  InWarscha»,  Wolouyn  und  Lemberp-;  in  Bara. 
nowic»  und  Rowio  sind  sie  in  Vorbereitung.  Die  orc^anlsatlon  ist,   insbeson- 
dere  was  die  Erfassung  der  freien  at eilen  a-geht,   noch  mangelhaft,  wie  das 
Bchon  aus  der  gant  geringer  Zahl  der  in  ö  Monaten  vermittelter  Arbeiter 
hervorgeht.  J.D.C.  hat   für  dl- T&tigkelb  von  0«  in  dieser  Hinsicht  eine 
Frist  bis  »um  1.12.21  geeetxt.  ^mü  diesem  Temln  gerinnt  J.D.C.  auf  dem 
ö«biete  der  konstruktiver  Hilfe,  Arbeitsv  «mitU ung,  seine  volle  Handlungs- 
freiheit wieder,  während  ^^tt  die  Art^elt  fowal  ORT  Obergeb^n  ist.  Von  al- 
len Din^r  halte  ist  die  Er  rieht  ungiron  Arbeit  sb  tiro«  nur  an  den  platten  der 
Kon»!entration  der  Heimlosen  furomsureloherd. 

S.  Arbeite-  und  Aufbauglaju  Wenn  ich  nun  dazu  Übergehe,  mit  w»rl««n 
Stricher  «iner  plan  »u  skliUeren,  gewisse  Schwierigkeiten  aw^ruwel  ssn, die 
Blch  wohl  sslner  DurchftHrung  •nbgegerst*»ll*-  werden,    so  muss  ich  von  vom- 
herein  b-merken,   dass  ich  hier  die  praktischen  Erfahrungen,   dl«  ich  bisher 
lediglich  im  Benirk  Warschau  .nachen  konnte,   zugrunde  leger  muss. 

Das  Probläa  üst  meiner  AnsKht   nach  mit  Aussicht   auf  Erfolg  nur  dann 
in  Angriff  zu  nelimer,  we-n  mar  ihm  systAmatisch  von  verschiedenen  Seiten 


-  7  - 


b^iftukommen  sucht.  Das  heleet; 

a/  Eb  mti08#^  nach  sorgfisiltigster  PrUfimg  der  juridischer   (politischen) 
uM  Ökonomischen  Lage  (Wirt  Schafts  Studium)    ausser  an  der^  Kbnsertt  rat  Ions  p\ml&-* 
ten  der  Helmlosen  auch  tlDerall  dort|  wo  Arbeit smö^lichkelten  i^unächst  aus- 
serhalb der  Wojevo^en-i  aouvemementsstlklte  und  der  arenlibeftirke  denkbar 
Bind^  Arbejtsbtiros  geschaffen  werden^   die  in  engster  Verbindung  miteinan- 
der stehen  und  systematische  die  Hslialoser!  desentralisieren«  Der  Vorgang 
hätte  sich   so  tu  vollsiehen.   dass  auf  Grund  der  durch  die  an  den  Konvent rsr- 
tlonspunkten  der  HsiisÄLosen  errichteten  Arbeit sbüifos  arsufertlgenden  Listen 
aus  dem  Arbeitslosenreservoir  heraus  Immer  neue  Arbeiter  dsn  an  der^  verschie- 
denen Indistrleplät«:en  erriäiteten  Arbeio  sbtlros  tu  ttoerrelse^^  w&ren.  Das 
setftt  naturgexfi&8S  eine  gut  fiinktionierende  Veift^inlung  twlsoher^  den  einzelnen 
Arbeit8bUrr>s  voraus.  Di^  Arbeitshtipoe  brauchen,   d*  ihre  Zahl 
lieh  nur  beschränkt  sein  kann,   die  Unterst Utrung  von  Vertrauensleuten  an  al- 
len irgendwie  in  BetrsiCht  kcconenden  Orten»  Ich  de^^ke  hierbei  besonders  a^^ 
Westgalltleni   die  Blaljrstoker  Oe^end,   den  Lodser  Bezirk  und  Obers chlesi^n« 
Um  diese  ArbeitsbUros  einigermaseen  arbeitsfähig  8;u  machen  its 

b/  enge  Verbindung  mit  den  Örtlichen  Organisationen^   der  (Hmelnden  und 
insbesondere  auch  mit   dsn  Arbeitern  notwendig«  Dasuu  itriederum  ist  eine  sta«u 
kere  FUhMngnahme  mit  den  eixihelmische?!  juder ^   ihre^^   tentrale!?  Organlsatlonri 
so  t^B-  in  Warschau  der  Versiach^  die  oemeinds  feu  Interessieren^  wünschens- 
werte Dls  AAsslßhten  werden  allerdl^Lgs  pessimistisch  beurteilt«   Oegebei^falls 
ist  das  Coordlzilerungskomltee  in  dieser  RKhtung  aus^ubatier). 

c/Mlt  allem  Nachdnick  ist  eine  pol  itislih  er  Aktion  elnsulelten,   die   tum 
Zlsl  hab^r  muss,  von  der  polnische'?  Regler^mg  generell  dl«  Frelttlgigkeit  der 
Helmlose^  vielleicht  mit  Ausnahme  gewisser  Stiktte  tu  erwtrkei?«  Und  sv^ar 
wird  mar  das  Ziel  vorsichtigerweise  beechranls^n  müssen  sun&chst  auf  solche 
Heimlose,   fUr  die  bestlirmte  Komitees  die  Fürsorge  (Arbeitsbeschaffur«)    tiber- 
nehmen« Diese  Komitees     w&ren  entweder  vom  Joint  oder  von  der  politischen 
Organisstion,   die  die  Verhardlunger  führt  -  In  Betracht   käme  wohl  nur  das 


-  8  - 
Ukrainer  Komitee  -  oder  vielleicht  am  besten  von  beiden  t\x  autorisieren. 
Der  Erfolflr  einer  solchen  Akt'lon  ist   tweifelhaft.  Deshalb  muss  von  Fall  zu 
Fall  in  dfiy>  einzelner»  Distrikten  schon  ^-trt  bei  der  einseinen  staxosten 
duröh  Orgarisatloner»,   die  Jurldisdhe  Hilfe  ausüben,   e'rt sprechende  Vorf Uhlxing 
erfolper.  Die  jointetellÄn  in  der  Provlnt  sind  schon  Jettt  Über  die  geplant© 
Arbeit   aufsuldtfren.  31«  habe^  entsprechende  Versuche  tur  Vorftbkung  In  der 
angeAe\;tiet«r^  Welse  durch  die  einhelmlechen  Ortlichen  Or^reu^isat Ionen  tu  inau- 


g<)rleren,  benr*  eich  Über  die  allgemeine  politische  Lage  in  ihrem  Bezirk 
und  die  voophandenen  MÖP'li ehielten  genau  tu  unterrichten.  Für  die  Helmlcsen  li 
WoloiQjm  t.B.  ist  eine  derartige  FreltUgigkeit  nach  Masspabe  des  dat   8tatio> 
nlerten  J uridls chen  B er at ers  der  dort  konacentrlerten  Flüchtlinge  vom  Ulralnar 
Komitee  vom  Starosten  tu  erwirken. 

Naturg#m&88  bede^ittt  es  eine  Htmmxmg  der  ga^^se^  Arbeit  ^   daee  wir  tur 
Durchfuhrung  dieser  poltD  Ischen  Alctlon  auf  die  Hl3#  anderer  Orcr an Isat Ionen 
und  alsoaiGh  anderer  Me'^sche^i   die  doch  nicht  In  so  enger  Betjiiung  zu  dem 
Hltewerlr  stehen,   argAwlese^  sind.  Erfahrungsgemli.es  setzen  sich  solche  per- 
sönlich kelten,   f  tlr  die  das  HelmHose^problem  doch  nur  ein  relativ  kleines 
Tellproblem  In  Ihrem  politischen  KallrUl  darstellt^  niemals  so  ein,   wie  Men- 
schen,  die  gan»  in  der  Arbelt    stehe?*  und  mit  Ihr  verbünde^  slnrt»  Doch  Ist  ejn 
arderer  Weg  nicht  gai^gbar.  Auch  wird  sich  ein  endgültiges  Urteil  tiber  die 
Durdhftihrbarkelt  und  ZweckmlfcsslgkeU  der  Errichtung  zahlreicher  derartiger 
ArbeltsbUroe  wahrscheinlich  erst  nach  persönlicher  Prüfiirig  der  VextiÄltnlsse 
In  den  *^t reffenden  Distrikten  ermöglichen  laesen«  Ich  werde  mich  su  diesem 
Zweck  nach  aalltlen  ber#bena 

Reemlgranten  und  Reconstructloti  Departments  Mein  Bericht  muss,   um  voll- 
ständig tu  sein,   noch  die  Frage  der  Beemigra^^en  und  der  Stellung  cum  He- 
constructlon  Departnrt  berthren«  Zunächst  ist   festvustell  0r>,   dass  Recon- 
etructlon  hier  Ubeihaupt  nAch  nicht  arbeitete      irgendwelche  Fonds  werden  von 
Reconetructlon  nicht   zur  Verftigung  gestellt.  Andeivrselts   sind  wir,   Refugee 
Department,  um  nicht  eine  reine  unpr<>duktlv e  Zeduketätigkelt  austutlben,   ge- 


i  Hand- 


-  9  - 

•  '  •  -  ■ 

atwungrr»",   In  gefrlßsam  Sinne  konstruktive  Arbeit   sirU  leisten*  Lonns 

werker,  Kaufleute  etc*  spielen  schon  Jettt  eine  grosse  Rolle,   besonders  Ixn 

Wllnaer  Distrikt •  Besonders  schvierli?  Ist  die  Frage  Jedoch  beinden  Reemlgran- 

ten,  bei  denen,   da  sie  eine  Juridische  Sicheuhelt  haben,  Möglih-keiten  «aar 

konstruktiver?  Hilfe  etILrker  voAanden  sind.   Es  handelt  sich  oft  um  Darleheft^ 

oft 
t^.   iur  Remontierung  von  Hlfcuser^,  Aufgabenju  die  wir  turt elt /not  gedrungen 


mit  der  üitteln  unserer  Etats  erfüllen  mttesen,   obwohl  dieser  Etat  r^reifel- 
los  doch  nur  für  die  relativ  geringe  Zahl  der  Heimloserj,    ab ^r  nicht   fUr  die 
viel  grössere  der  Reemigranten  bestloomt  ist.  Hlntu  kommt^   dass  der  Leiter 
des  Reconstructlon  Department,  Herr  Freund,   dert  ich  persönlich  ausserordert- 
lich  hoch  sch&tte  und  desse*^  Rat  oft  zweifellos  sehr  wertvoll  sein  kann, 
auf  arund  der  Wiener  Beschlüsse  »u  unseren  einzelnen  Projelten  auch  örtlicher 
Natur  die  Zustlnmung  von  Reconstructlon  Department  fUr  notwendi^r  ar^sieht» 
Dies^    obwohl^  wie  gesaÄt,   das  Reconstructlon  Departme?>t  aus  eelnei  Fonds 


nichts  tVKT 


stellt*  Ma^  hat  sich  schli^^ssllch  in  einer  grundsäts^ 


Ijdaen  Aussprache  dahin  verständigt  ^   dass  da«  Refugee  Dep 


wie  bisher 


weiter  konstruktive  Arbeit  durch  Darlehen^   aber  auch  evtl«  durch  ftlr  den  Win- 


ter notwendige  Instandset ^ungsarbeiten  in 


l&nfange  tut«  Das  ist  aber 


keine  befriedigende  Lösung<i  VieX^inehr  ist  nu  fordern^   dass  erstens  grundsätsr 
lich  dJK#  ReeizdgrantenfUrsorgei   sorelt  sie  tfcer  die  erste  Hilfe  hinausgeht^ 
voii  Refugee  Department  abgetrennt  wird  und  dass  tiveitens,  da  diese  Trennung 
nur  theoretische  Bedeutung  hiktte^  da  eben  Reconstructlon  noch  nicht  efeeitet^. 
filrdie  konstruktive  Arbeit   ftir  die  Reemigranten  dsm  Refugee  Denartment  von 
Reconstruklon  gewisse  Betrtt^^  s^^x*  Verftipxing  gestellt  werden •  Später  k&nen 
evtl*   auch  gewisse  Kategorien  Hei  ml  os  er  in  Betracht,  wenn  es  gelingt,   ihre 
;)ux*ldische  Lapce  so  ru  gest^ten,    dass  sie  aufhören  würden,    **Heimlose"   z\x 
Bein.  Nur  unter  dieser  Bedingung  könnte  ma^  sich  mit  der  die  Arbeit  ungeneln 
beri-ögemden  Jedesmaligen  VerständlÄur^  betw*  ^ebenrelsung  mit  Reconstructlaa 
abfinden*  Ann  t^eckmässigsten  w&re  natürlich  eine  Ueberreieung  gerisser  te>um 


a]l»u  bedet&ender  jonds   i-ur  produktiv- konstruktiv  an  FUrBor^a  für  Raaml- 
granten  vom  Raconstructlor.  Dapartmert  an  daa  Rafugea  D^partmant* 

gat*  Dr.  Sanator 


# 


...j,,„ 


v.-«;- 


i 


Ein  Ausn^haegeseta  gegen  luelS    xJische  Arv  iter 

von  Alfred  Berger. 


/ 


D9-S   Reichaanit  *iür  Arheitsvormittltt«?  hat  cinun  Entwurf  Ußtref- 
feod  Verordnung  «b«r  die  Beachiftiiung  aualSndli scher  Arht.t   r  En 'e  Ok«  ^ 
tosier  ftrtigKootelU,    der    naher  in  dt.r  Oeff  c  ntlichXcit  noch  nicht 
bek^nt  steworätn  iat«   Insbesondere  öie  Qewtrksch  .ften  sind  bisher  von 
diese«  Entwurf  nicht  in  Kenntnis  ge«et2;t  werden,   obwohl   t*  s-ch  im  Fra- 
gen h  nfr^lt,   cie  nich'   nur  den  ausländischen  Arbeiter,     ocnöern  auch  die 
Lebonaintercanen  der  deutschen  Arbelterech   ft    ;ua  (5is  stärkste  btröhrtn» 
Umso  «rstaunlichcr  Ist  ea,    daaa  ^^ß^Ri;i£h3arbj.itn5ini3teriu^     ^:5f?_j!£- 
beitgcbcrvcrhSnden^^  r? lesen  Entwurf  zur  St ellungnahrae/f  bereits  über- 
nandt  hat#   Dor  bekannte  gunstige  Wind  hat  uns  ein  Rundachreiben  der  Ver« 
einls'.^ag  der  .-^eu^schcn  Arbcitgebenr«{rbande  ouf  ricn  Tiech  gevveht,   in  flBm 
dLeee  Verordnung  wiedergegeben   ist.   Beim  Studium  der  Verordnung  rvird  eber^ 
»ofcrt  klar,   aus  ««ichcui' Gründen  das  B«lchayrbfc;itßmxni9ter..ua.  eö  nicht 
fflr  notwendig  e«pf uneben  hat,    die  Arbcitnetoervtrb^nclc  von  dem  Entwarf 
bisher  in  Kenntnis  zu  aetzen.    Ein  Storni  <5er  Entrüstung  musa  sich  erhebefi, 
wenn  r^ieaea   reaKtionarc  Machwerk   in  Arbeit   rkraiaa»bakunnt  vird« 

ZunSchst   interessiert,   ^-asa  die  ^^egclung  der  Arbeitsverhiltnisse 
der  au  61  and  lachen   Arbeit   in   Zukunft   auf  den  'lerüiimten  „Verordnun-iawtge" 
erfclgefi  soll*    Die   viel   gepJ^iesenc  torrti^le  Demokratia  iat  offenbar  noch 
nicht    reaktionär  <;?cnug  un'^  nnn  zieht  lie;)cr  einen  Erluaa  dea  iSngat  ein» 

gegangenen  Rcich3?nini">teriur.a  fCr  wirtachaftliche  Deniobilmachung  beraa^ 

.  '     *  '  .  ■        ■     .       * 

um  auf  Grün»-'   deaeen  die  auaserordentl  ich  wichige  Materie  zu   regeln^    an- 

atfttt   den  allein  zul&f'eslien  Wog  der   -arl*imentarircHem  Gesetzgebung  zu 

wählen«    Es  i£r«t  unerhSrt,    daaa  n&n   es  wagt,    derartig  wichtige  Gcaetza 

'  :  .  /  ... 

avii'  '^ea  Verordnungswege  einführen  zu  viollen*   In  ft  1  diesi^s  funosen  Ent«> 
mirfs  v^ird  die   Rechtlosigkeit,    die  im  ^csegoeten   altprea  sischen  Staate 


..V 


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I 


.  s  • 


1' 


««r  Arbeits  rusiischer  Staataangehorigkeit  an«  polnischer  national  itfi.t 
genoas,    prinzipiell  auf  säEtlich  ausllndiache  Arb«ittr  aua;ä«dehnt.   D*Tt 
bestisrnt,   tfass  ein   aualSndiachor  Arbeit-r,   der  nach  Deutachland  reist,   un 
zu  arbcteo,   die  FinreiaeL-enahaiRung  nur  bckoniit,   wenn  d«r  Vo  sitzende  dea 
fßr  rten   Arbeiteort  zuetlndigen  Lsndcaamta  für  ArbeitöVtraBi ttlung   (  Land 
arbeitsairt)  die  Genchmiiiung  erteilt« 

« 

Abgeftehen  von  den   sacfclichen  8#(5t>n>:en  gegen  oina  darartige  afljrc- 
krati^ierong  fSllt   zunächst  auf^  ^asc  auagerecbnet  cer  Arbeiter*  yop  Deutsch- 
land ferngehalten  w<^rden  aoll^  Der  ausländioche  Schiebar^   der  Wucherer  und 
Auabauter  hat   nicht  nStig  eiirje  beacnrUre  Genehaigung  cinauhoXatif     ^^nn  er 
aeinan  Wirkuagakrela  auf  Deutechlanr?  arstrecKen  will   und  dla  iGratliChen 

*  «  • 

Funllien»   ^ie»  in  Zukunft  Kapitell   verachicben  wollen^   brauchan  kolna  Furcht 

zu  haben»   Aizs  die  Reicharagierung  ihren  aualäidiachen  Agenden  irgeno  walca 

linrowöaschwiarigkeiten  machen  wird*   Die  aualAndiSChan  Arbeit   r  abcr^   öia 

vielleicht   So%i^?listen   ßcin  konnten,    vrerden  geliebt  nach  fünffacher  Manieri 

bevor  aie  2Ui?cl aasen  rerden.    Schon  diaaer  S  1  baweiat  die  vollkowaana  Onh^r*  i  i 

barkeit  des  Entwürfe,    denn  er  wi/derapricht   in   alle»  und  .ledern  c?er)lrFriedena 

\ 
vertra.c^   onn  vir  an^ablict    nach  basten  Kräften  halten  wollten»   Ba   xst  baieib«! 

ncj*d|  daes  ^^n  ihn  seelenruhig  in  den  Punkten  zu  brechen  wagt,    in  denen   et      \ 

sich  gerade  ua  den   Schutz  der  ausländischen  Arbeiter  handelt«   Man  rechnet  \ 

wohl  damit,   c"^3ße  die  kapitfü. itischen  I?cgierunr?en  der  Entente  in  ciesea  Fra« 

gen  nachgiebig  leein  werden»    Aber  r-u  klären   ist  noch,   wer  die  Landeaarbeita* 

Sinter  sind,   denen  diese  Dussarordent liehe  Vollmacht  Cbergaban  werden  aoll« 

Tr^tz  aller  schönen  Veraprechung,en  sind  die  Lancütiöarbeitaäratcr  sc   stocicr©« 

aktionäre  Beh(5rden  geworde'n,wia  oie  v<erden  mussten,    nachdeiü  in   sie  die  alten 

Beamten  der  Provinzialverwaltungen  hineingepfercht  worden  sind«   Die  rhei« 

niach'wastf tischen  Betriebarita  und  Gav'erk.5^chaft an  wissen  ein  Lied  ^u  oin«^ 

gan  von   den  rfick schrittlichen  Tendenzen  dar  Landeaarbaits^mter  in  Mönater, 

4 

iJuiaburg  and  Bochum,   die  beute  schon  gefflgige  Werkzeuge  der  grossen  Induatrlc« 


-  5  - 


/ 


ItrreDXixix  sind«  Die  Leichtfertigkeit  u^a  die  Gedunka)lG3igl:cit«  mit 
der  cUee«  Verordnung  aatammcng  est  eilt  v^orden  ist,  wird  treffend  bewiesen 

\ 

dur^h  den  9  8  f   nach  den  alle     usländiechen   Arbeitfr^   auch  die  bereit« 
aqslaslgen^    6%t  Qf3?n«^hr:.igung   dvo  Landeearbcitsamtea  unterliegen*   Das  fieichs-* 
amt  kennt  cff^nbsr  nicht   nie  Tatsache. ,- daa«   in  Üeutschluod  zahlreiche 
Ausländer  s^-it   Jahren   ansSssig   3i?i'?|    -^'srtn   Existenz  durch   einen  Federstrich 
auf     dministrativem  Wegs  in   Frage  gest<t.llt  v»'ird«   Dae  Reichsümt  weiss  fer«i 
ner  nicht  n:..hr  rJie  TatfiachSf    auf  v.el ehern  Wege  'f;8hrend  des  Kriegte  die  a^s  <-* 
ländischen  Arbeiter  nach   Deutschland  gebracht  wurden*  Wir  rind  gerne  be«^ 
reit   ihm  ^it   einige»  Material   :;:u  dienen  uno   den   Zurichten  ^cr  Alt  ^%b^tx%%m 
wei^e   Abbchlebung  von  Belgiern   und   Franzosen  einmtil  die  nich  Rinder  sch5* 
ne  Tatsache  der  zwangsweisen   Abschiebung  von   Polen,   Jucken  und  Liti^uer^^ 


aus  dem  Osten  anzufCi^en.    Diese  Menschen,    die  d^inale  in  der  grauenvollsten 


y 


Weise  von   H&ug  und   Hof  los^eriesen  wurden  und  zur  Zwzjngs^rbtit  nach  Deutsch** 
land  geschleppt  ^urdc^n,    sollLn  Jet:L.t  rechtlos  gemacht  v^erden,   naclv^^em 

ihnen  D&  ik   der  deutschen  Zr  Legaföhrung  und   einer  ayetcraat^achcu  Vernicht«    f, 
ung  der  Industrie   in  den  besctattn  Gebieten  die  Weiterarbtit  in  ihrer 
6stl  leben  Heiraat  unmöglichr.  gemacht  wcrcen  «ist«    Besonders  Deüeichnend 
ist     uch  §  3»  Hier  wirtJ  auch  endlich  die  Stelle  erwthnt,   von  der  nan  an- 
nehmen kann,    (5as8   in   ihr   auch  Arbeitnchracrintercssen  vertreten  v;erd«n| 
die  komncunale  Arbtitsnachwei  sstelle»   ^or  Htrr  Vorsitzende  des  tandesar- 
beitsamtes  ist  vsrpflichtet   nie  „anzuhCren»»,  Ob  er  ihrem  Rit  folgt,   ob 
er  Wert  darauf  legt,   d  von   ist   nichts  geeaRt.  Die  öbrigen     %%  schiiesseÄ 
•ich     dtn   vcratshend  gakcnntzeichnetc«  wördig  an»   Alle  atmen  den  elbcn 
Geist   oinf^r  absoluten  Vfirtschaftsf ragenharokratie,    die  nicht  liu     meilen- 
weit entfernt  von  Jedem  3oai«)lDoU tischen  V   rstSndnia^iat,    sondern  auch 

den  Hotwendifkeiten  der  deutschen  Wxrtsch  ft  vollkcnotn  unwissend ec^en« 
dberstcht. 


*y- 


-  4  • 


Erv-ihl»     werden  soll   nur  noch  der  $  8«   Hlor  «\ird  ein  neuer  Typ  dut 
Arbeitgebers  in  De  ^tschl  »^ind  ««ch  ffen  oder  besser  geaagt   ein  bereits 
beetehender  zur  : . .    etslichen  Macht  crhoban.    SÄrclich  der  Arbeitcrgcber 
als  •ollzeiorcan#   Ben  «ual.^ndiachen   Arbeitern  gefjcnöoer  soll   der  Ar» 
btitgeber,    und  '-aa  wir  J   tst   schreiben   iat  kein   Scher?.,    sonders,  «o  be« 
•stimmt   03  dir  Entwurf,    tats&chlich     la     Polizeit5tell  e  dienen«.    Es 
holsst  wörtlich:    „Die  J.U8l  indischen   Arbeitir  aiod  verpflichtet,   dem 

« 

Arbeitgeber  die  erforderliche  Auskunft  über  die  verschiedensten  Dinge 
(  Sta2ts&a.;eh«5r;gk:eit,  Aufenth  Itsirlaubnls,  EinreiatgeBehmigung  u«w) 
zu   :;rt€.ilen  und  die  Einsicht  in  d^c  ei.n8chlasi:?en  Urkunden  su  gestatten« 

Damentsprechend  hat  auch  der   Arbeitgeber  nach  §  9,   gtnau  wie  dxe  Behc'^^r- 
<■   n   da«  Recht,    Kcn'?u  wie  eine   Staatsanwütechift   bei  unrichtigen  Aigaben 
'  ea  Arbeiters  die  otrnf**  toechtl  iche  Vcrfolrung  au  beuntru.en.   Zu  v.'cl« 
cnea   ronnequcnsen  das  f-^hrcn  y.arde,   brauchen  vir  hier  nicht   ..uoi^umUcii. 
Äer  ausländische  Arbeiter  wCTrde  ein  tv4llcnlo.3C3  Werki^eug   in  der  Ha»' 

Jedes  kleinen  Aufsichtsbeamten  werden,    inobEOcndcre  k«1ikkh«x(!(x«x  wären 
die  Iandwirt8ch3ftlch(in  Wandt rarbtiter  noch  mehr  ä]:-  bisher  der  Fuch- 
tel  ihrer  Vorschnitter  nuägcl ;  cfcrt. 

Is   ist  klar,   d%3a  ein  30  ungehcu<.rlicb^r  Fntvurf  aal  oet  auf 
em  Vcrprdnungcwe;p&  nicht  gesetzliche  Kraft  .rlKOgen  ka  n.    Rieht   nur 


•Aegen  der  Arbeiterfeindlichen  Tendezcn   ,    aondern,   wie  bereits   betont, 
well   die  Krifte  unseres  Wirtschaftslebens  diese  Verordnung  sofort   aber 
den  Haufen   rennen  v/urdc.   Wir  über  h^ben  zu   fordern,   daaa  die  Regelung 
des  Arbeit3v»irhäUni8«es  der  ^.usl -indischen  Arbeiter  in  einer,  ganz  eu- 
deren  Geist  und   eine«  gwii  anderen   Sinne  aufKefasat  und  auf-ebaut  wird 
Wie  es  hier  versucht  wird,   ::un3chst  ^st   rrinaipiell    festzustel Un,   daaa 


k9i 


-   5  - 

dUi  au6l  indischen  Arheitor  nicht    scMe'.ri^,J   5^^^^». 

,«  ^-..h«  ct,^taan't>h5riRe,   D:^s   Recht  c'cr   Elnrtrelße,   ö<iS  jeöcm 
a.n(^ere   ausländ locne  std^tsan.^t.iiui.-'^s*.« 

,s  .-    .rb  n  Kanital   otfn   nnrt   Schieber  r.ucteht,    steht   auch  ctm   üuclän- 
dUchc«  Arhcit.r  zu.   DU-  deutsch.   Ar„cit.r«h.ft  .,=  t  .V3  weUcr.=  lei» 
Interesse  «  r.n,   «9  paar  ««ISn'd'.soh.o  Arho.tcr,  «i.  in  D.utschl^.a 
.rholt.n  T«n.«.    «nzac..rrcn.   Bei     «cn  deutschen  J.«orl3hnen  v'.rdea    . 
«ton  »icht  ...1«  viol  kon,n.n  c«.-  d-s  Kärchco  .0»  ,1.-r  V.raräaserung  der 


Arbeit tlosigkeit    rur- 


«ung 


auallndiache   Arbiitrr,   h.  weist  nur   aufs  Heue,   <tie 
thsclute  Unfähigkeit   -er  Re  ierun,.    dts  "roblem.  <'er  Arbeitaloa   gkext 
Herr  r^uv-err.  n.    Fs       t  -i   o'er  der  alte  Versuch,   öie  hcrechtiate  Erre- 
der  Kasse  «««en  ihre   Auabeuter  abzulenken  .uf   ihre  ausländischen 
Klas.cnsenos«««.    Aber  abncachen   -Savon  hat  der  devtsche  Arb.it er   ein  In. 
toressc   d'ir.n,    öaas    -h«  sein    Fortko:.r.eD  .m  Ausl^nce  aeraäe  im  Augenblick 
nicht   durch  goeetzl.cho  Kassn^fcm.n      es  d..utr.chon   Reichs  uooögliÄ^ 
"macht   KinS.   Eine   eolch.  Au..n.h.-ncv.rordnung  feegen  ausUndicche  «rb^  Aer 
„fl83te.   wenn   cie  .ust.nie   Kcn:rat,    sofort  Repressalien  (^ea  Auslände«  g«8en. 
deutsch..  Arb     t.r  nach  sich-,  r.iehen.  Vir  rissen  .war,   dass  die  fcstan- 
estelUcn  renr,ion8bcrccht.3ten   Beamten  6ea  R.ichsair:t.  und  der  Landes- 
arbeit. rfimtcrnicht  notrendig   h.bcn,   .uazu'Aandern  un."  ^^^^^^^'"^^^*^ 
nicht  getroffen  werden',  o  6erz  Schade«,   <^en   sie  «it^ei5e?>^Polit  il.   an. 
richten.    Auf.  schärfste  :.trr>flcn   U^r  .irö   cer'eni.c  Teil   der  deutschen 
Arbeiter.   r:em  sich   vielleicht   in  absebb' rer   Zeit  ein..   Stellung   in>   Aus. 
l^nr'e   hiot.t,    in  der  es  ihn  acHlici:   ist,    visder  einmal  halb^-egs  trenochen. 


.•■^ 


v.'Crräi8  SU  leben.   Mit  schSrf.tcr   Eofr  ric  tuss  «ef ordert  r erden,    öacs  der 
Menschh.nd.l   mit     eusl&nd  iscben   Arbeit.;;rn,   vüe   .r  v.n  den  deutschen  A^r«^ 
ricra  immer  noch  abtrieben  w.rr      ebndlich  .ufBSrt,   Die  Sonderstellung  der 
deutschen  Arbeiterzentrale,    deren  Vorrechte   und  deren  Senden  in  Arbeiter- 
kreisen viel  zu  wenig  be&cht«*t  v^erden,   nuss   verechwinden.  Gefordert  v-erdeO 
Duss,   das«  der  ausländische  Arbeiter,    der  in  Deutschland  arbeitet,   in  iicio«' 


.6-. 


iruae  als  LohndrOcker  wirkt.   Auch  nicbt  in  der  Weis«,   dass  er  mit  On-        v 
/crltunftsräumen  und  Verpflesußg  auf    den  Gütern  des  Grossgrundbeaitzes 
/vorli^bnimrt,   flie  einem  deutschen   Arbeiter  sogar  von  agrarischen  Arbeit- 
•gebem  nicht   einmal  nehr  zugemutet  werden.  Gefordert  werden  wuss  vor  al- 
lern,   dass  die  Prage  der  Regelung  des  Arb  itsverhaltniasea  der  ausländi- 
sehen  Arbeiter  eine  Frage  der  internationalen  Arbeiterschaft  ist.   und  die 
Gewerkschaft  und   die  Betriebsräte  durch  die  Bestim-unsen  aufzubauen,   wie 
sie  sich  rcit   ihren  Arbeitsbrfldero  »ue  dem  Auslände  verat&ndifeen  wollen. 
Aüsbabmegesetzc  auf  dem  Verordnungswege  für  ausläntUsche  ArbeitetorCder 
wollen  und  worden   sie  auf  keinen  Fall  zulassen. 


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i^feuel  im  SXqxmx^zx  3nfetnictiini^0^ 

läget« 

Xie  n)äf)renb  bes  Äricfle^  pon  bcr  £ubcnborff^9lefiie= 
ruuQ  5ur  3">cing6arbeit  ocrfd)lepp(^n  Oftjub^n,  bie  jabrc^ 
lann  Qufe  fluypellofcfte  ponbeii  beulfd)en  i^apitaliftcn 
QUöflebeulet  ipurben.  belinbcn  ficf)  Q^ßeuraqrtiß  in  3nter* 
iücni»ö9laöern,  lup  fi?  als  „l  ü  ft  i  q  e  91  u  e  l  ü  n  b  e  r"  ber 
Sßillhür  uHb  »Tollheit  \\\\n  «eroaduinq6mcnnfd)Qftcn  aus^ 
ncliefcrl  finb.  2)ie  antifemitifcl)e  i>t5e  bev  nalionq(cn  iKe-- 
aklionärc,  bic  biefe  verarmten,  l)etinttilofeti  ^Ul(>njd)en  aU 
©Cjiubel  unb  ^^crbredber  b?fd)impftc,  ift  notürlid)  nicht 
n)irhungöfo5  fleblicb^n.  .     - 

3>ie  „5übifd)e  3lvbcilcr|timme".  baö  Draan  ber  jübi^ 
fdieii  fo,yaliftifd}cn  ^Ivb^jter,  oerötfcntlid)!  über  bie  Sor? 
aäniie  in  ^iQ^m  'J^Uiltc^IaöeT  foiaenbcn  4)ara(MßriltiIcl)eii 
«erid)t: 

I5or  elnlg-'n  Iag«n  brod)  im  Cftgcc  Stctgar^  in  chirt  Batai?»? 
el«  Branb  ou».  Da  bie  Botoileiitüreii  oerfÜDlcvIfen  tuar^n,  woH- 
teii  bi^  3nternleclcn  ^um  .'^cnftcr  biiiauejpriuqen.  Die  BacJjl- 
pof!«n  b€brü(jt<n  jie  bötfluMu  mil  ^cidyicj^«  X)a  insipijdjen  bcr 
Branb  einen  auncrorbcnHi(^en  Hmfanq  onna()m.  feincriei  Ccfd)- 
gcrälc  Dorf)anbcn  waren,  bereits  tneö^ere  l^crjonen  i^iccr«? 
Bronbwimben  erUa^n  hüllen,  wogten  bic  UnglüifliAcn  bodj  'Om 
Sprnnq  (mc^  bem  Jenfler.  Der  laütß  iJ)nen  f(f)le(*)i  befomtren. 
Die  ctfle?»  bic  Ijerouelprangen,  —  reuil^en  iämmerlid)  mißJjon- 
bd(.  %K\\\\\\\\  bod  5euer  ^u  (ö'Aen  unb  bcn  CeuKn  ^u  Reifen, 
fdjliigen  bie  XDadjipofien  mit  ftolben  cuf  bie  3ntcmi«r(en  ein. 
Das  ivcuige  f^öb  unb  <5ut  bcr  Crufe,  ihre  Äi:»?iHer,  ö).?ib,  ibvc 
'popiece  iinb  oerOrannl.  Kfclirere  3uletnicile  liegen  mit  jc^me- 
ren  Brcinbitmiiben  im  CüVIr^l(  (Ein  Jelbroebel  erflärfe  am  foi- 
aeuben  Xaae  beim  2lppclL  ba&  bei  einem  nodjmaligcn  Branbe 

•    nienmnb  berausfprlngen  niurbe.  „Die  3uben  foKeu  tu^lg    oef^ 
brennen  r 

%\t  ©rGueltaten  nnb  55erbrcd)cu  bcr  „Orbmmge» 
truppen",  bie  fid)  tä^Iid)  nicbren,  qcl)ören  an  bem  i?ampf, 
bcn  bic  Sourc|coi)ie  neqen  bas  ^l^roletariat  füfirt.  Sind) 
liier  l)anbelt  eo  fidi  itm  «rbeiler,  befit^--  unb  bcimatlofe 
SB^affen,  \^(x  ift  hcin  ^I^Mltel  cuaufam  unb  ncmcin  ncnufi,  fie 
\\\  uutcrbrüdien.  200  000  ruffijdje  ^<^onterreüöhilionäre 
befiubcn  fidi  in  Teutfd)[aub,  f)altcn  »Jonardiiitcnhongreffe 
<\!o.  unnel)inbcvt  ooji  ber  .^Reaierunq  ber  „frcieften  Sfte« 
publik".  '  :•'        ^    ■ 

Ter  Winiftcr  Tominicuri  l)at  t\\\^  Unlerfud)una  Der* 
)prod)en.  Tic  „^rcibeil"  liofft  auf  „pofitiüc  G:rfoIne".  9rud) 
biefc  llnierfud)uui.i  uiirb  niditö  ^-^utnßc  förbern.  Ti;\\x  '^o,<i 
5ho(etarint  ^olbenfriifape  \\\k^  S3aionettftid)e,  \^a  l)at  hein 
3iid)ter  cluins  cin.iuruenben!    ^^  _. ^ 


/,^     7: 


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Oluß  dem  ßccfct  öet  Kcpuölit. 

TOie  man  in  bcr  9?epubliU  mit  bcn,in,>f„„i^;;";;;„"S'icTen 
Opfern  mörberüA  umlptinnt,  hnun  man  tanM)  ""  "'A^.L^  ^.nTs" 
erleben.    ?Ulmiit,lid,  mirb  l^el.annt  m.e  man   n  b^^  n  3nt^^^^^^^^^^^^ 

lauer   Starnnrb   in   -Vommern  im    ben  ""J. ,  "'/^%,,nc,;„  ,)„„ 

\\X\ '„* \ ,", %\ 'n' \r. "';::  .S  r r«..«  ,v 
b:Ä  5:'«  s««s 'f- *  rsS^ 

bei  bem  bie  iirf)  biircl)  6pnmn  niis  bom  7.'nfter  letienoen  ^»"T"" 
KmSirf,  mi  ?a..belt'mMcbon;  ^Initntt  boo  3euer ju  oid,en  unb  b  n 
beuten  vx  l)el  cn,  (cliluqen  bie  ^r.*tpoften  mit  K  o  1  b  <■  "  "  "  t  °  K 
cinfi^rnlirten  ciii  ^Hetn-fre  3nternterte  lieqen  mit  lAmeren 
lranbm:nbcu'im\'ä,!;re.t-;  ffiin  Selbmebel  "klärte  «mfol^enben 
2ane  beim  ^poe»,  bafi  bei  einem  "»^nrnl.nen  «ranbc  n  e  m  a  n  o 
^erau5iprin(jen  büri«.    ,i)ie  3uben  lollen  ruDifl 

""iarbieieV'ofrrofifen  Denk-  unb  f)anhlun.uroei|e  benmt*'« 
SSnter  ber  Orbnunq  enttpricf.t  auch  bns  ^Vr{at)ren,  b«9  man  übera U 
«aen  ^rolelnr  er  u„b  befonbero  ftommunüten  onMimeubcn  pflegt 
Oh?  EelAen  li  Sn  fQl)ll.5  in  Deutichlnnb  n((hlü<icn  unb  Der?(harrt 
Ss  Don  be  6ipo  unb  anbcren  beiuaffneten  ^^^Öen  n  it  b  r 
S  in  bcr  y^anb  an  ihnen  becianaen  tfirb.  \iM  ""' ';"*"^*A,Jf  ^ 
'  ber  4l"onq  Hein  tätlicher  ift,   bie  gtndjejuftij  ber  roc.tien  $enker 

•  »■"  'SieTe  S5arbif.i(ci,en  (Elemente  ^«  «'^"«Stf;;^ 
feoto  Sf  bfl"  un"  bie  o"  anifntion  jür  5iechtMd,nt,  in  ber  J^e.t- 
ftebter  OTorblache  ber  „ftanbreditlic!)"  erlcho(fencn  Jlrbciter  KefleL 
&t  äur  Veriiigun.^  f.eKt  Surd,  öiej«"^  aßcn  ooll  u„. 
beteiliqter  niditkommunimliher  Seu^en  kommt  '''«f«''"' '•',"' 
firm'orbui  0  u  nb  ^cr  (d)arr  una  »«f^"'^«  "","'' Vi 
u  n  Td)  u  1  b  i  ci  e  n  ?t  r  b  e  i  t  e  r  nöllic  kinr  an  ben  %n.  ^lus  bcn 
Äclhei  en  Ve"  bomeic.kviittigen  'Protokolls  Jei  hi«  nur  b.c 
S™     einet.     ??camten     miebcrneflcbcn       »fr     .no<})     ed, 

SiffiSwen    anuftcr  Jved,    unb    S»|''tcib'^obrr   ^Jt'Snn"  J 
hllrfc   kein  '■13arbon   neneben    rocrben,   cl)   '■»3cib   ooer    •'-"""">    ".'.^ 
Stten  .^  le^an  bicSl^nnb   geftellt  unb   "»'»"-leknal     merben 

^      ^rbc  ir    I»      ni  ac  noch  moHt  3hr  bie  OTif^h«nblunc,  unb  b.c 

6d,m5'el'  locificn  aerroro   erJulbcn?  .?"'"„  «^5,;'"''r*""'^' 
©cfinbel  ber  flegenrepülutionnren  -Sourgeoi)ic  jum  4:euieii 


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|!J3cr[iner  ^^JL^ornjart^"  htx\&)iti\    Ueberau»  jfanbalöfc  Suftanbc 

!jf)crr)c!)cn  in  brm  ^nternieninnStoner  ©Uno.avb.  ö?  fmnbelt  fitf) 

linier  pm  ein  ^ntcrnifnmni^Ianer  n«ns  ciQfnfr  5lrt,    roebcr    für 

'fecitirecDcr  nocl)  für  ÖJcfan^ene,    fontcrn  für  IJeute,  ju    bereit 

ll'Srci^ctiöbcraubunn  etoentlic^    cs^xx    fein    ®  r  it  tf  b    »  o  r« 

liegt    C5inc    giof^c    JlntQtjI  C[tiitben  fönte    an»  S^eutfctilanb 

unter  bem  X?urfc  5tücf)    ftlS    ^tiitiflc    Wii9lctnbcr'  augi]ctDicfen 

HJcrbcn.    Xa  aber  bic  HluSroeifunfl  rvefKii    ber  ©renafperrc  bcr  j 

ßfUi:t)en  etaaten  praftifc^  unmöatiiii  w^r,    fo  ift  bie  preufjifdje 

gflenieruiig  baiiu    ßefd)rilt(n,    füi;    tiefe    Slu^rünber    3  n  t  e  r- 

n  i  c  r  u  n  n  §  r  a  ^%.x,iM  4(duL)U4V  S^^^^f  ^^*^  "«'^'-  ^^^f'  ^^" 
^£cule  r)icr  ;;vtfQmmcn;)^crdit  unb  ifircr  ^ieit)elt  bcrauin,  bercn 
einain^S  ^'ciDrcc^en  bariu  Oefic^t,  «utJlanber  au  fein,  fefet  man 
tie  nuc^  einer  jftribnlö|cn  rjelianblunn  outJ.  2)ic  ^3«bi|d)c 
SIrDeitelftinnnc^  ba§  Cvnan  ber  jubifdjcn  fo.^ialbemürvati[cI)en: 
Sirbeitcr,  oeröffei^tlidjt  fofncnbe  d)araftcrifafcl)c  (5pi^obe:  ©or 
cintc>en  Tnnen  tnaif)  im  ßa.^er  ^taroarb  in  ciner^  SBararff  ein 
S3  r  a  n  b  ait(?.  Sa  bicSBaracfentüren  uevtdöroffen  roarcn,  rootttcn 
bie  3nlcrn'(citen  iium  genfter  ^iiiaiiSfpiinnen.  2)  i  e  SS  a  cf) tc 
poften  bebro^tcn  fic  barauff)ln  miti 
e  r  f  rf)  l  e  t^  e  n.  2)a  inf^rcifcficn  ber  ©ranb  einen 
nu^jeiorbentllti]en  llmfann  annal)m,  feinerlel  Cöfd) 
por;11e  ooirinnbcn  tvarf^n,  bereif-^  meljrerc  SfcrjoncnJ 
j'/in)cic  S3mn^tmniben  erlitten  I^atlen,  ira^ten  bie  Un(il"cfl\d)cn 
hod)  ben  (Epninn  au8  bem  Jcnficr.  Ter  jofltc  ifincn  ober  f(t)led)t 
befümnicn.  2)ie  crften,  bic  I)cvcu^fprannen,  mucben  iiimmerlicf) 
ntifjfjanbilt.  ölnftatt  ba8  Jener  .-^u  Iöld)en  unb  bcn  Ceutcn  a« 
l^clfen,  f  rf)  I  u  n  c  n    bie  ;J3  a  d)  t  p  o  U  c  n    m  i  t  J!  o  l  b  e  n 

auf  bie  3  n  t  f  r  n  i  ^  V*  ^  c  «  ein.  Da;^  lyenin^  ^^^  ^^^ 
(Shit  ber  JOenlc,  if)ic  Jflciber,  ('Sd\>,  ilivc  Rapiere  finb  ocibrannt. 
^l'icfirerc  iS^nterntertc  lierif'n  mit  icr^iüc^cn  ^ronbmnnben  im 
^a^arett.  Gin  J^clbmcricl  erfüllte  am  folf^cnbcn  ^agc  beim 
ölppell,  h^\]  bei  einem  nouimatr^cn  ^ranbe  nicnmnb  ^eraui?« 
fprinncn  itJürbe.  ^^ie  3«bcn  follen  ruM(^  oer» 
brennen/  Saefosiolbemofiatifffic  S^Iait  üerlangt,  'tid^  bie 
Sieqicrunn  lofort  eine  fdinrfc  Unteifndiunct  bicfcr  ^^uftänbc 
eintreten  lünf,  bie  8ifjiilbincn  rüdfftditßlr«  beftraft  «nb  bafüi 
fonit,  'i>iV\  foiort  mcnfcfjentnürbinc  guftänbe  unter  ber  JfJontroHe 
gittJerlüffiöer  Jperfoncn  eintreten,  mcnn  man  ftd)  ntd)t 
cntUtlie[5t,  \ia^  ^Internicrunnsrnner  überfianpt  auf^iit]eben. 
S:ai5  luiirc  um  ^o  gercLtitfertinter,  alS  eö  fid)  bei  bcr  2J?fl)r,^abl 
ber  Internierten  nm  jübifd^e  5lrlKittr  Jjanbclt,  bie  luöftvcnb 
bcS  Jlricfreö  nn3  ^4?o(en,  u.  f.  ro.  äur  ^manc^earbeit  nad) 
2)eulfd)lanb  —  ä'inlidi  mie  bic  ©ctrtier  —  l)ereinncfd>ieppt 
mnrbcn,  unb  bic  nun  nod)  baUir  mit'iianbelt  mciben,  ba&  fie 
müf^renb  beS  .Ttricne«  alS  SSüriicr  anbcrcr  Staaten  für 
Xcui|d;ianb  arbeiten  mnfjtcn. 


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i:a'?j;.-r  r^er  jix  nn^x'  p'p  i:r':  -.nx  pv^  -jx  -n-^m  rin  x*?.  ts^xirner 

7'K  p,B  T-n  f;?jjx'?nyB  DKT  px  .pi-,  n3?:nyr^^x  njyn  -n: 

.nj?JxS  nyinxj-ixiDC'  D>n  pB  njy'r:?  px  i:=KOtt'  n:?rjix  pc  wix  c^^-.Bys 

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BERICHT 
ub«r  ai«  Z  «tänd«  Im  Int«raiarur.g»l*g«r  Star       g*rd* 


/ 


Vtln     Fti««   nacn  Ftargard  hatt*    o«n  ZvviCi£|f«*   tzu* 
ttlltn,    A'i«  «4it   da  in  d^r  C   ff  ;r)tlic}7k  <it  kar8l«rind#n  afrucht*  äb«r 
•chlicbta^Jai  gmutiamt  TÄhmncJlung  dar  Int«rnl4rt>*n   richtig  4inö#   Wsa   ich  1 

üb«r  ai»  jRrt   dtr  lehö^dlung  gehört   ri«ba|    is«t  tulbst  dann,   Wünn  nan  cila 
l)**gr*iflioh«     Utljtrt  rtibung  dar  Intarni^rtan   in  pttracht  %ltht^ 
<<)^rtrt   unarhört^   aaiia  m%   fairft  Unmoral ch  ^raohairrt,    caa«  d^rartiga  *" 

Zu^tändt  üwuti  noob  axlatiiran« 


I* 


Oli  T^  nandlung  im  Allgtmain*n# 


Di«  "B«i«g»c  laft   d«»  Lagar«  l«txxig   aa  <;8,5.21.    ung-fahr 
19*  T>   r«onin    in   ö«n  l^arftCü«»   unc   ca,    ^>0    n?  Lü^ör^tt,    afon  «In«   üb«r- 


wiae^nd  gro*»*  Z»nl  jüüi¥Oh«r  Int«rni«rt«r,vo-i  <i#n«n  nur  «in*  jtl-ln«  Mftn- 
dtrhcit  vorb«*trart    var»    '/a«  Wohl  und  W«ii«    üiJtisr  Int«rni*rt«n   i*t  d«n 
J«*allltJ«n         freohiü»t.«n  üb«rll«faru     >!•  nun  «ntwidaraar  ||«i«un&   «»ind, 
da««  dt-  Int.raitrt.n  ilX.»amt  V«rbr«cnar  und  Seal  b.r  «ind  üd*r  b   r*itt 
J«d*p  a.fuhl    furdi-  T^.hanaiung  d.r  ihn.n  anv  rtiuut.n  InL^ml.rv.n  Tr- 
lor.n  h»b-.n»    r^hiini.fwort«   unu  T^U%iüigun«*n  ?  r..lriat.r  N.tur  ß.l<,«n  in 
«•r  R«s»l   •!•  Anmf.   y^^x  (i,r  e«rln^.t*n  G.iagaahtlt  v^irc  m-n  g*»io.».n 
T.r^mt,.lt,..hr  oft  mit   d*m  O.w..;ricolb-n  arg  a.i«.h«d.lt.    Ich  w.rd.  *« 

Ohlu«H»  du«   B«ricbt*»    «InlirM    T«tH«/>v,««    -.-#^»- 

.  «inig»   iat«ach«n  anfuhrtn,o«r»r.  Zfcia  »Ich  j.coch 

b«li.^big  Vvirlänfcirn  l仫t,   Di«  ki-in«t«i    v  -„^  -^ 

♦      A«  xx«in«t«    V  rg«n«n  w«rd«n   nit    ftrr»»t  - 

«truf  r  b*«traft  uno  al«  V.rg.h.n  «Ini  .oüun  j.d«.   B.«.h«.rü.  üb.r  aa,;.- 

r.oht.   'P.h«ndlun6ang.«.han.      Da,  laeTgarlonnda.   off  „bar  aa,u  b- 

a  inunt,   i.t  um  B..chw.ra.n  unu  b,«»««.»,  unr-cat  an  a«n  Infrni.rt.n  .u 

unt«r-»ucx;n3n,  «ch.nJc «  in  d«r  K«g«i  d^n  Waüh«oici.*er.  -  .   ..  -i      . 

«5,  A  »4JH   "■.unaoi.Gto  ^cn  iiitur  ulaut«n,«.lc  * 


r*» 


2  ^ 


war^    das  Gericht  toi  Unrecht  dreier  Vachtfol(.at«n  ^u  ubtrz  uggn  und 
T«r;iproch«n  #urd4|   dia4«  su  <intla<<i»^n|    taucht «a  »!•   dcoh  nach  wf)lg«n 


ri 


ag«n  jftohon  alc.  Wachtnat^nOi   «i*a«r  auf|   mit  ctm  Erf  Igida««  dl«   Intar* 


nlarttn  noon  mehr  achiiCi.ni«rt  ^urütn^    iil^  bi«ih«r*      Dii  Poit  d-r  Intar- 
nitrt^n  l5*t   cffmbar       tin^r  «tr«ngtn  Z^a^ur  gan?*  htioncera   «ch^lntn 
"Priaf^t    ül*    nach  dtm  Ausland«   gahtn   untir<^chlÄg«n  octr  /.u.  uckg^halttn  äu 

w*rü#nt    ohne  oa^ift  man  J  .aooh  diii  lat^rnlsrt  «:  avon  Mittaiilunfe  machte   Mit 

»  • 

Fuckicüt   uar^uf,    Gt^4  jh   £;*rad«   ci*    Tiri   f*  nacn  atm  Au^l^nQ   ^Xndp    aia 
für  dii.    Int  :;rni -^rtn  von  grö-.at»r  ▼icntitJCcit    ^inu^    oa  •§   4lch  am  G^aucha 
um  G  l*i   unc    Einr  l«ti.ai.l«r   •   odi^  r  a-    norgung  von  Pa  «»«n  h*^ac#lt,    t^t   aa» 
Zuraclc>iiiltr.n    ^clchsr  Bri«fa   g«raG«au  un«x'norL#    Ai-#  lüuuqijc  Bt^^rig   für  ax« 
Plchtliiic»lt  m«in-r    -^nnaiuß«  »lilich   '''olgwnJ*«  »nrUiir-n: 


©•r  Intirnl*rtK    nnti«n2fcnn,a«^*«n   Elt«rn  xn  Amtrlk»  i*ü«n,    *rnult 
von  ü.'n««lbtn  r»g«lroä»*lg  f»riiU   una  c^aici,    ->cch  in  J«(i»m"Bri»f  T*rl»nti#n 


dl«  Klt«rn  <iin»  "P  at  tigune  ub«r  a«n 


•  ni"  c*j  a«l<i«*  und   4mjc«ailliiaAAä': 


Curch   caa   Arb«lt«rfür- 


bthaupt.n  nur  t  in.n  vrUt   troa   Ihrtm  «?ohn   .rj«lt#n   zu  hab.n«   !J»t)*i   *r- 
klärt   nng«rm«nn,d»««   *r  aln  »t  »ima»!  wöchentlich  »«Inan  Elttni  *chr»lbt. 
In  ihr^r  R^tloalgJcait  üab.n  sich  dl«  Klt.m  *n   ^iam  }f§rm  nbm.uH  tr.jn- 
b«rg  in  Frankfurt  »/v.    gawanut  una  cli««»r  h«t    -  r«t 
sorg..:zit  c.ü  latTn  T.m  T...fi„c.„   ihr..  Sohn*,  '-«lit.ilune  nmcfi.n  können. 

Trot«  d.r  ».rm.n  Jahrtm^lt  wfcrd.n  dl«    Int.rnl-rt.n  u;n  ö  Uhr 
•band,  in   öi.  T^.r^ck.   .lr.g..p.rrt,  dl.    .1.  „icht  m4ir  v*rl*..,„  oürfw. 
^.r  .^ät.r  ..In.  Votdurft  v.rrloht.n  mu«..   au-,  .r.t  b.lm  Wecht.ct.n 
«m  dl.  .rl.ubnl.  bUt.n.    B.b.l   folgt   g.wöknlioa  3«a..lnh.it  una  B.l.lal«. 
gung  d..  Int.nii.rt.„  durch  d.n  ir»chtpo.t.n  una   ..  .i„a  i^ii.  rorg- 

komm.a,    in  d.n.n  d.r  w.cht.-o.t.n  .rkl-irt  h.t      .r-   .        4.    ^ 

.  v»»..n  «rKAürt  h.t,    »r  1    ^t  ub.rh»upt     nioht 

«  a*.  r.g..   .ind  dl«  Int-«rnl*rt*n  g-nötigt   .ich 

trot«  citrfchl.oht.n  Luft     in  d.r  -R»i..r.u-        * 

xn  i.r  B.reck.  »uf«uh.lfn,d»  <»  lafol<^    a«. 

g*nli*lt.n  im  Hof  uhaoglicn  i.t,.lch  .ort  ba  br-nn.n 
d«r  Süaii.nhli««   *t.h*nd  »ufzuhilt.n. 

»u  T.r»or£:.n  und  w.r  nur  »uf  r.«  v  »«it)« 

..     ,    .  B^'.«.n,o...  T  1«  T.g,r   .rh«lt,   .„g.«u 

••a  l.t.    o.rnung.rt  ununt.rbroch.n.  r,.  h..  «     ^ 

«u  w.nlg  l.t.   Dl.  Hatlon  Ton  260  «r     Pr«*  h^ 

gr.   Brot, dl.  man  tägXlöh  .rhält,l.t  m.l.t 


•     3 


) 


•chimmllg  und  mssuitxalnjr  «ttlnhart*   Vlm   Supp#  ol«  man  arhälti    ist  ukIkI 
nloht^  anciliri:«!    als  fastar  alt  at^a«  R*iaa    ouar  Bohnani  achsK  tzig  und 
aohI«cht«.  subtraltat«    i^*!«!  wch  hat  «a  wahrend  ü»r  aP^rizaii  Zeit  übtriiaupt 

V 

nicht  g«gfb«n. 

Di«  Wachtposten   richten  «ich  ühtrhau^t  nicht  n»ch  d«n  Vorschrif- 
t«n  (w«nn  «olch«  üb«  rhaupt  b«st«h«n)  und  tftn  ^mu  ihn«n  pas«t.    Als  «m 
PflnstuonntSLg  sinlg«  Int«mi«rt«  «u«  d»m  l.«g«r   «nt>»prung«n  «ind>   hat 
d«r  Wachtposttn   ohn»  V^rfiifeunc  d»  T.«g«rüii^tk  tors     m  P^lng^tgiontsg  um 
f.wölf  ÜYr  Mittags  c'l*    i»»r»cks  bl«  n^;chüt«n  T'orn»n  »b§»fci>*rrt  unC   ni^aian» 
den  cl«    Krlsubni»  «rt«Ht,    rlt  -«^srack«»   zu   T«rl«»ti«n,   W  nn  rs'.  ■b«d«n)ct,    das 
In   «in^r  ni«drigtn   "PjrsckSjin  (^t  ci«   T?«tt«n  ü'h»r«ln»nd«r«t«h«n,    achtzig 
P-rson*n   wohn.n  unü   wo   Infolg: ta.-at.n  dl*.  T.uft  oh.trhin   sohlt  cnt   i  «t,    «in« 
solch«  T^««»nahms   an  «in«»  warm*nSo  imn«rtag  cur  ch^,«  führt,  als  «in«  g«rad«- 
«u  un*rhö  t«   Turtur  d«r  Tnt«rniwrt*n  anaus«h«n,e»r«n  0<  »undh«it    d»b«l  un- 
bedingt »rn »t«n  ^ch»G«n  n«h:3«n  muas. 


II. 


D«r  Bsrcjck^nhmnd, 


In  a»r  Nacht  Toa  2%%   hi*  26.6.   brach  ausunb*kannt«n     «rundsn 

*uir  «as»    Ax,  ci«   Int«rnitrt«n  cl»  s  hum9tkt*n  uno  »loh 
tauüroh  r«tt.«  .olit«„.c.a.   .i«   .«-  a*m   v.aU.r  .prang.n,    .urü«n   si« 
Ton  o.r  wach.   aS.an   ..hinc«rt,.l  t  Ersc^i....„  .«croht   una  c,  r  tr«cht.03t«n 
.rklart«  von  ih.  «u.  bl«lb.n  oi«  Int*mi*rt.n    .ol.,g,  bl«   .1.   z...^« 
mit   u.r  B«rack-   ..rr.r,«,,„.   T)1.   «r.t.n,al.   trot^  d«r  irohung  ^it  a.a 

Erschi*»4«n  b»aroht   *Ui-d»n.    al*   T«f«^«4««* 

u  T».n,    Qi»  Int«rnl*rt«n  v»l«r  Ti,rc«r  una  Jo»«f  Ploch 

lurctn   7cn   iämtlichön  ▼»chpo-t«n   da .-•,.♦      .      ^ 

^^^•'^  *^'^*'^^  a,i««h*nc.«lt,    C.SS   si*  zuswui^n- 

»tui2t«n.«ÄÄ  loavisohsn   r«tt,t«n  sie»  „nnv,   .. 

^        „  "  *^^^  *"<5»*  «^i*   enc».r«n   Int.rnl.rtah  mus 

a«n   P»n«t«m  und  räch  *tni«n   v*««* 

^_     ,  ,  "^"'^  ^*""'*"^  ^•''  <i*  ^•''-=k.    Tcllatändlg    nl.- 

,,    <«.  ,  '^•nc.n  »»nü  hnit*   nur  noch  «Iniß»   Zi  g.i 

^  •  un.rixort«n   Vorg^n.n.  a.r  Wcha.ai«   «in« 

P.«ttung  «US  d«ia  ^^«u«r  v*rhx«d.^». 

nl«rt*n   *in.r  R.ub  üt  Flsainm.-.hr  tI.i.   ;,  v 

>'l«lc«r,Wascn«   unü  a«icb«traff«    »i^     i.  •      ^  *-^^x»  n 

- ■• .»"  .•-.".:::::'::";■:".■:.••■■•'■"■••■•" 

d.rsr  .1.    früh«r  ocr    pat.r  i.  ,  ^^.cic.natt.n.auf  «rund 

-rsllassung  bs^i^t  natt««,    ,.rlor.„  .  . 

"*    '«rxcran  h«b«n,w»*  riw   .4^ 

«»  ci„  ,in  g«raü«*u  ung«h«ur«r 


«      4   • 


?chSiotn   tür  cl«  L^uU   ag^i^^ihtn  •    ChÄr#kt#ri4«ti#ch  für  di#  Zuitä   c«    In 


ai^ä^ui  Li»g#r  l;yt|    •^<ft¥ 


n     v^ 


n  Holztaracktn  k«ln*-rl«l  T.öachYorrdchtungi 


Ja  •uch  k^in  ^^4»ir  vorhariß*!!  1  t«    F»ch  dtr  ub^r«inttimm«tnÄ#n  Au^na«;* 
•äzntldch»r  Int«rnltrt*n  nätttn  2  odtr  3  Küb«l  ^a^air  genügt ,    um  di« 
AuÄhrvitunc:  da*  Trii«ra  xu  vtrhindarn*    TrotJicam  b  ir«it«  drui   Tag^i    ütlt 
ÖAinBrand   v^rittrlchan   nlndi    r»t   dia  Lagardlraktlon  noch  nicht   •inm^l   #lna 
Ili»ta   dtr  duixh  d«n  "Prand  an   ih  «ä   Kig«ntum  g^  «chaclgtan  Int  trni^rt^in 
suai^itmtnri  »teilt«    B  h^^r^  T^rancwund^n   arlitt  ö:>r  chri^tlicha   Intarni««rta 
'Ulius  Cz*rwin«kl,'bPrknC'unc!«n   l«icht«n  dvöf  ü«r  Jüöinch»  Int«mi«rt« 
J*ch»r  Vont.»g,bilc:*  hcfinflsn  «ich  ».ZU    Ir-Laaurttt» 

Ain  Wü/|:;»n  n>ch  fl«?n  "Rrand,»!«  dl«    Int.«rnl«rt«n  «um  IU'i>«li  »n- 
trfto^n,  »riclär  t»  äüK^oiiCktlMilucka«  d«rlkchtl)a}i«b«nd«   F«lc4iw«L«l  •     wartet 
nur  Ihr  ;}ii(  l»ch«n    <?chi«b«r  w*nn  Ich  b«lin  näch»t«n   T^r*nd  dab«!  hin,l»»s« 
Ich  ktir-^  Tcn  «uch  au«  d»r  T?*racka»»   "4«*  v«rbr»nn%  ul«  Barock«, «o  aü-at 
ihr  mltt^rbr.nnan-   ül*  s  dl«  Vrrf.aaung  dar  L.uta.d  nan  man   da»  8ohick»%l 

■ 

Jnunc^rt^r  ro^f  V»nachan  üb^riÄaat#  • 

Illd   Mi  Mki9knaiun^Bn% 

U  MMUr  V.   •   r  g  t   r     ^urda   wahrand  unc   nach  d^«a^ri.nd«a 

irlt    tintm  Of«r^i:rkclban  ömrm^rt  mtu  Mh^m^r^^i  ^ 

xuTO  Qwrmrz  mla ahandalt^    caaa  d»r  O^wurirkolbin  ant« 

«A'^lb  rabh« 

Ot  Iiitvna«rt.^«ot*ii»teic|ta.r  in  tr«i„,a  .u.brach,   .1« 

.^      ^  «  iJii*  n«nt«lta,    .;urcia   nur  C»«hAlb   arg  yar- 

I>nig«lt.  *       '^ 


^«        T)ir   Int*rni«rtt  .Toj«f  th  i 


•  la  -»rst« 


0   c  h,dar  w..jir«nu  a*»  Brand^-a 
^vurda  derart  Jil*»hand«lt,    öaaa  »r  zu- 


r  fcusö'm   ^»nat«r  '»r-r-ancf 
«»inT'<n>r  »ch« 

*•  Kt  mann   "  c   h  «   ».   i    *•  -      «^    »  . 

,    .  d.rart      •  ^   *    ^  •»    «5«   J^hr«   alt   wurd«   grundloa 

von  «wvl   '^:'Ch.ülr..t,n/mi  «ihand.lt,    daa,  «an   Ihn   i        r 

muMtt,    dli  ?70lcat«n   ^  rkla rt»n     a  a 

marttn,    d.n  .1.   b.fr,g.„<i,„  Ar«t,da,.  <?ch.plm 

»     .    i»ll«n  a«l.    Trotidam  er  noch  k  ^r.;,        -  ^ 

dm  L»2»ratt    »ntlaaütn     vj^^a»^     * 

"'    wl.darmL.h.nd.lt   und   für  3  Ta«.  i»   *..     ♦ 
•Ing» sperrt,  *     ^®  Arr i»t 


9«     Jo**t 


1    3  h  •   n 


p-,      ^        ,  •  t  a    1  „     b.fragta  d*n  Po*tan  a« 

Pflr.-tmont.fc,w   .hau   ^an   Ihhan  dl»,  Unrecht    t 

Unrecht   tut  und  dl.   P*rack.   aohli.. 


«a 


für  ül» 


•       •       • 


d«r  W«ichtio.it«n  tririrt«|   &mr  Kirnt r  t«l   schmutzig  uno  hscnäum  lich«in»t«ln 
d«n  Uflii.r  «Int   ntunr5s  l^nc  g«»ch«utrt  hatt«|   *ard4i  «r  von  zvi^i   ^üiuÄt«n 
«um  Arrest  fc«runt«rg«fü.nrt   und  dort  arg  ml««hmnd4iit# 


«• 


Diamant,    *?alo   on   trug  b*i   Jl»r   !ULnli«f#raaß  ia#  Lttg^tr 


•  Inm  gut«n   hmun^    Alt  ar  zu^n  K^trtc  faltrag  in  bidordtrt  ^urd#|    aat  «r  d#ii 
Wachtpo»t«n  um  T»g%rfcl-lduag  trtuch^,    ditst  wumj   ihm  nicht    «4a^ban|hln- 
g«g«n  w.r6f   tr  mlaghandalt. 

Dlia«  Lliit«  könnt«,  vi«  »ohon  ol)«:i  b«m*rtct  nmoh  "B«llsb«n 
▼•rgrö*»txt  «ftrdan,   d»r»rt  häufig  »ind  dl«  ¥4»*ih»nalung»n« 


IV. 


'^•r  int«rnl*rt  wird« 


Zuir   s-*chlu¥«t   *olI  noch  »i  ^^    ?«.t-*i.*ch*   *rwvih..nt  wtrd«ü, 
dl«    ohftr«Jct.rl*tl«oh  l^t,    a»fai   v.^r  int*nu«rt  wird.    Im  Tife,«r  b  tf  ir.d»t 
•  ich  «in  Mwin  o*ui^i»i»   I*.»jc  J»küb  PinJc«,   Br  i  »t   54  .r»hr  kit  und   in  ■  ri.üno 
g»bor»n,    Pini«    i»t  üff4ac»r  t;»ikt*.g*4tort  oo«.  r  minü.rw.rtlg.    Trot« 
•ll«p  tfuh«,:aich  mitllun  zxx  v«r«tänaigi.n,   icoiint«    ioh  nur  h.r»u».-b«5io-tr.«ii, 
dm.«  .r  ««It  3  4Jahr«n   in  7)«ut«chl  nd  l«bt,diu  «^u?..  Z*it   in  Bonn  »/rii. 
g«art)«it.t  h«t,TOr  ungefähr  14   Tug.n  n»ch  ^'«rlln  ,.Jtoinm*n  i.t.   Wi*    und 
w-halb   .p  mcn  Starg^-d  .:tkomm,„   i.t,   w.i,  d,r  ...nn  ab.rh..u^t  nicl.U 
E.  ^fli.n^l.r  au«   ...l  Möglichkeit,«,    .r.t^n.,    d,»,d.r  .  .«^  l^  poli- 
2tlpräüAdiam  Bh^rlln^    u»n   ^rf.-f  »*.v.k-.^      4 

d.s.4   »r  cfan  Vtrutaüd  verlor,    od«r  da«(«  .r  in      <o.,    .   *    *• 
lat,    dann  c«hört    ir  tb   r  in  «in«   Irr-nanatai      ,.  ,rt    -  4 
ni.rune.aa,j.r.    All*nfall«  hat.   ich  .«  für  *u*^*achlo  ^  »     ^ 
•In  d«ut»oii  «pr*chfnd«r  B«amt«r   *inh  mit  ,<*. 
T»r»tancig»n  Jcönn«». 

,gch Iu_»;jTb * m« jT^ uijfr  ^ 

»  b.n  <.„  ja  !„„„   I„t.™i.rt.«  wn„..„   ach  .u,h 

,  ^    .,        ,,  lnt.n.i.rt.r  und  ,uch  dl...  l^ki.j:., 

.loh  ub.r  di.  Art  n.r  B.h.„«^e  „„,  ,,,,.^  - 

l««tt.lt  Ton  a.n  Zu.Und.n  1.  t.«.r  b.rl  ..      ''''-*"^'"*"  *^'  "  ^  ^  "'»» 

«      .  bTloHt«,    d.nn  .n,   nrUf..    di,   .4. 

«  41.  icon.uWl.h.    T.rtr.u„„g  t,,.^  n.l„.t..e,., 
b.n  «nb..nt.ort.t,   ..  b..t.»t  -     .  ^""»«^.n  «...ndt  h.b.n.bu.. 

dl.»  Brl.f,  od«-   dl.  Antwort  to,  d.r  , 

«vsrdtn» 


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Sin»  jUdiBOhe  Arbeit 9rk9i%f9r9nB   in  DtuUohland,^^ 

'  Da«  JUdUch»  Üben  in  Outen  int  MereföYi  und  vernichten  Dwr  Krieg 
und  die  Pogrom,  die  er  in  ,eine>n  Gefolge  hafte,  ^ohen  e»  den  JUäiechen 
Massen  schwer,  o/t  unnöglich.   ihre  vernichteten  Sxi.tensen  wieder  •ufnu^ 
bauen.  Die  folge  dieser  oekonomisoh^  Vernichtung  iet  einr     eelbet  im 
Jüdisch^  Leben  noch  nie  goeehene  Ausv>andermg  nach  den  Ländern  Jenseite 
des   Oeeane.  ämJiw9m*dmmAmwlmmw*w*sn9  Peutsohlang  leigt  am  Wege  der 
jüdischen  Purchwanderung  und  wohl  für  lange  Z'^it  werden  Jüdische  Arbei- 
ter geMwungwn  eein,  hier  nu  leben.  Doch  nicht  alle  sind  aus  eigenem 
freien  Willen  über  die  Oren,e  gekommen.  Der  grösete  Teil  ,  der  in  üeutsel 
land  lebenden  jüdischen    Arbeiter  wurde  von  der  deutschen  Scldmtoekm 
wählend  des  J^riegee  aus  Polen  nach  Peutsehland  gebracht,  um  die  im 
Telde  stehenden  deutschen  Arbeiter  bei  derMunitionserseagung  mu  er- 
setaen.  Heute  sind  sie  unangenshr'.e  Zeigen  einer  längst  vergangenen 
Zeit.   Das   "neue  "  Deutschland,  das  so  oft  verkünden  läset,   ee  sei  anden 
ind  ber^ser  als   das  Deutsehland  der  J^oUensollern-  scheinte  sich  Mur 
Pflicht  gemacht  au  haben,  den  wehrlo  en  Jüdiaohen  Arbeiten  au  bemeieen 
dass  awischen  mmd  altem  undmas  neuem  Heuteohland  kein  wesentlicher 
unterschied  besteht-  wenn  es  sich  darum  handelt,  amen  und  verfolgten 
Menschen  das  Reoht  auf  Arbeit  au  nehmen  und  sie  dem  Sungertode  ausau^ 
setaen.  Wir  haben  sohon  an  anderer  Stelle  darauf  hingewieeen,  wie  nan 
4*»  judische  Arbeiter     er  t  von  ihrer  Arbeit  fernhält,  un  sie  dann 


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wegen  Arbeitslosigkeit  ausweisen  au  kUnnen. 


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lichkeii  HT  *f.«*U^r  nach  PoUn  orf.r  **..J«n4  <mr  -r  anä.r.n  5.1*. 
briny*  ^fü'iti.cn.  i^5.<i.r.oÄ./**  in  .in,  un^rhörU  lr«f.*r.pÄ«J.  I^yii 
Tor  ihr  »Uht  äa^frobl.i  i.z  3ohut»..  für  J.n,  tfi.  in  Arb.it  »Uh^, 
ArbeiUbesch^ffung  M  s^uiale  Hilf,  für  J.n.  *i.  irb.it  suchen  und 

in  Koi  2eb.n/  Sc\.uiM  y.ger.   reaktionär.  L^as$,iahu.n  für  alU  Jüiisoh. 

/  i    ■  .       • 

Arkidt.r  in  Deutschland* 

wir  $oIl  di9»9  Aufgabe  erfüllmn  ? 

In  ihrem  Kampfe  um  4ae  »echt  at^f  Leben  und^rbeit  etehi  d§» 


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Juiiecie  Arbeiterschaft  allein 


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;)a<.   Jniii^che  BU^^/ertm   in  Deut' chland   ,   4o«   r«i.k^.  und  da$ 
eidger^orden.  hat  kein"lr.teree,e  für  jüdische  Frfgen^,   J^dieche  ^cblemi 


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b.it.hffn  /ur  .<e  nicht  oder  nur  »o  •«<*  «i«   ^a..   •<«  »<o1fi  ^w»if/»»n,  tf.n 

^{..f«   SU  erbringen,   £asz   Ue  nichtt  andere»  ^U   "Deutsche  ]£i:^tebar* 
«yar  JUäi.chen  Qlcuben»    "»sind,   die  nit   den  Schnorrern  aus  iem  Odten 
nickte  y.ÄC<n  haben.  Dort  wc^  eich  dae   jüdische  Bür^^ertm  MÜmeilen  doch 
herbeiläeet,   einige  Impige  tausend  Mark  »ur  Linder^ung^der  ungehwuron 
Hot     d'^r  Jfidisch^n  Arhtftter  ftu  gehen,   get^chikht   es   nur  deehklb   , 
die   deutsrk^   O^ffentliahkeit  \iinht  r.n;ru   vi- 1.   von   der  Armit'^undNot 

■  i     ■  ■ 

der    iüdischen  Arheiterech  ft  w«r.V<tn  su  latsen.     J>ort  aber,  t».  dme 
Jüdi^chti  Bürg<irtum  guaamnen  lu^t  den  JUdieohen  Arbf^itern  diei  Jüdieohofk     ,, 
Hilftgelder  au»  Amerika  verwaltet,   verhindert  mim  ee  jede  groeesUgigo 
ooMiale  und  produktive  Eilfe  und   i^t   immer  beetrebi,  die\ge.ohaffenen 

Xnetitutionen  mu  Inetrvmenten  hUgerlioh^r  Wohltütiakeit  au  machen^' 
•?     ■  \  \ 

wo  der   jüdische  Arbeiter  Mvm  AllmUenempfänger  wiriU     W.r^n  ee   in 

J»  ■  <  '4  •  I   (  ' 


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m3m. 


Uis-tan  Jahrm  vioch  noch  g^lungtn  <«*,   4m  unddori  »iniga  V 9 rh 9» gerungen 
MU  sohaf/sn  und  Varttändnis  /Ur  di«  Titf^  d0r  hitr  üorttanden^n  Frohlen« 
MU  »ech^n,  »o  i9t  ^ff»   nnr  d9.i  uni>mU dli 0 hon  und  Bohwerem,  Kampf 9  d9r  ^r» 
b9it9rvertreier  in  rf«n  Wilfiorganiamtiontn  Musuachrfilan, 

Von  JUdiisrihiu  r.urgr;riwii  KÖg«  e»  mssitniimtorfch  asin^   od,9r  tich 


na 


tional    nennen,  k^nn   und  wird  ^ie   jü'itehf  Arb0iier9chtfi;   in    ihrnm  •&r««*#i»t 


^9npf  kffin9  Hilf 9   9rhalt9n* 

flirr  tmiürlich^  In$tinki  i^r   jüii^ch&n^  Arb^iterBchaft   p   ihre 

liehen  Verbund  et  er  ^aez   dcutsohe  Frol^taria-^.     Bi^r  konnte  fers-tändniB 
geweckt      und  ^nt^rkii^Ui^^sng     gefunden  werden.  Venn  mir  si^^ttifeln  nicht 

i 

1   Bin^n  AikSemhliok ^   dfts9   ier  k2araen^e}^ui^^ie   dt-ntcchi^  Ärheiiar  ktuch  ä^m 
f    Jiidisrhen  Arh^itcr  gegenüber  tlolidaritcxt  bai^^eriaarn  aird^   (^«a«   rfie  BOMia^ 
.    IxBtiBchBn  Jiirt9i9n  ee*?  ieöi^cütn  ProlebarimiB  mie:  i^ächi  ig^ik  d^wi^chen 
Ghwtfrkhckeften  fccrii^'^;i   und  verp/lic^it&i   sind^  der  JiIdiBCh9n  Arb^tter^ 
scAft^   hi^  idusiehcn   und   ia  ihrmn  J^aiApf^  *u  unterBiiiis&n^   Sb   iBt  di09  mu9h 


Bchon  g9Beh9h0n0   doch  nach  immar  nicht   in  d9ni  Ublbb^  ^  al$   99  noi^ 
wwndig  erBch'^int^   wn  dßr  Jüdzach   n  Arh9it9rBCka/t  die  prirr.iHv$i9n  Jfeühia 


MU  s ichern. 


An  d9r  JüdtBchBn  ^"^rbeiterBohaft  liegt  9$   ^  dae  deutache  -^roif 


1  i^ 

I    tmriat  üb<»r  ihr9  L9iiffn  9.ufituhlfirtn  und  98  nufauforderji,   ihr  bei»uai9hrn« 

W9r  8911  d  ««•  Arb9ii  I9i9i9n  ? 

* 

^i9  JüdiBOhB  Arbeiterechaft  wBr  infolge  der  fo rite ähr enden 

»  ■  '  fc 

*  -  ■  ! 

t9rfolgung9n  99it9n»  der  detst9chen  ^Regierungen  und   ihr^i  »uhulfjemen 

\ 

Police ibeamten  nicht  in  der  J^ge  eine  eigene  etarke  Bewegung  su   ech^ffen^ 


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,u  spr.cH^  unä  ihr.  JnUr..B.n  su  vertr.Un.     Di,  vUlfälUg^n  Mick> 
iungen  unä  B..tr.i>ung.n  4.r  .«.  4.r  ali^n  Hei^*  uiig.hr^cki^  iVri^f- 
.goUnu.  Hat  Üb  esinig.äasu  getan,  u»  4U  .ch-c/..n  AnUU..  4U  4m 
uni  dort  fUr  eine     olche  Bewegung  vorhanden  mr.n.  eu  vernichteni  "»ie 
Njt  der  Stunde,  die  heute  für  die  JU4iech.  Arbeiterschaft  in  l>euUcKlan4 
gfösser  4enn  Je   ist.  MWingt  nun  die  l^Udieä.  sn  Arbeiter  4a.u.   eich  enger 
Lan^  MU  schlieeen.   eu  erkennen,  daee   ee  faUch   iet.  auch   in  Veut.cH^ 
inni  äurch  Bil4nng  von  Parteien  und  (^rüppchen  die  Selbsthilfe  d^r  Jü^ 
diBchrn  ArbHt<^rüchaft  --«  er^cn^v^rer.,  dr^,i  ^:,lhrthiir^  nw  cllün  ist 
ier  ^'^g.   un-  die  lege  au  erleichtern,  iiJ  ^ot  ^a  ht^hC^^ßfen. 

J.1S   erster  Schritt  au/  ^em  ^Uge  Mur  Selbsthilfe  mUsste  eine 
Konferen:^  ^ller  Jüdisch   n  Arbei  er  in  Deut^ohK^nd  unabhängig  von  ih^ 
rer  ''arte iri cht ung  einhoruj'en  verdin.ß^i  di.^^r  sollen  die  Probiene 
erörtert  und  ^ie  S  ege  >iur  lösuny  gesucht  werden.  Sine  fertretung  der 
)uc!isoh'n  Arbeiter  n^ah  aussen  hin  nu,s  gesvhaffifn  wt^rdnn.  mit  4«« 
Recht   ,   in'Mnen  dergesanten  Jvdischn  Arbeit ersck.ft  sprechen  Jtu  dürfen. 

i 

Pi'f     f^onff'rs-'.t  soll   nicht  dis  ^"arteien  und  Organisettonen^ 
.Up   b«atrh«a,    ersitsen   o4,r  :W   rfl"s,ii;  rrcchen.  Sie'soU   Udiglich 
Jene  ökonomische  uua  polibiuoha  -'-•.fv^tsn     l.luindeln.  an  dmen  die 
gange     jüdische  Arbsitersohafi,    int^r^ssittrt   ist.    Usher  ihre  äealUie  • 
rung   in  nächst 9n  Artik0l-£ 


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\  Siftft  Jtfdlach»  tg,^.d»rftt»rv»yaiitiaxinit» 

•MMilui^  iiii^ait#|äla  von  Arl^iii^r filr^or)^*#iuiii;  d#r  jÜäkmlimi  Orii0mi>^^tiKK\mn 

DtutöCtL.aüs  ui.*l  VQÄ  JCdit*cii*&  /kösiiisiai  «eiij^iriiltiA  ^v^riäk^iA  'f«auSicIi^rllCli 
Ai«  trstt^  dariurtli,»  Vireii^iJLtuiig  ia  D«iut&uiilm)i^.  Oll  wohl  iafcl£;#  t^cämiacliaaE» 


%ut  a^ikU  ktkJkXk  ••c;#^|ä^4ijii»  <lliika&  ^l<u  ;<)jak4^a  li^t^^r^^ js^iinr 


ia  J^vi#:»i  In«» 


t#r^^^iij(   :allta:i4.wt»t4r  Uiit««^;ifttii|pCi»xi  l9i^iv;o/iiM23  )r;;frJ«i2  l3St«3^4#äkt  ^uaiHaiStt  tack 
t«r!rt2nft  1b  vlnlsz-  B«8l«Äciq[^  mik^r  4«b,«&s  ^AA&i  bau  «sie  iü»  A11^4»s#ii:t»tt 

* 


Auren  iaaciiki-cifcit  vial»^  ui^t^Cdisich«»  Sluuttttttr»»»  mvt  Jehv«  ^ifcftUB  »n  •!• 

«lad, nur  «!&•  l)kveh£ftn£Scrb»it  «oa  ICAi/Mxivr  Pouvr  bttä«ttt«ii,di«  graAü  ölo» 

iü  a«r  Lac«  v«r*B  •!''  /««h  iv^  »rUra«!!,  G«l«|.»iäi«i&  ^.llt   t9r  iiiir«  spStwr« 
lr«iit«  •iavaadarnydl«  als  Landartaitar  m  basti0}:in<i&  aind*Cla  farflamftlvtni 


xz. 


/ 

Jtf«lftCä«a  Arfc«lt*act  tTjuScliS-t  t«t".r  ig^^rad  tssseri^irrü  V»|,  *!«»   lio  viuttr 


All«a  Ujcsst|n«öf   Rttillchor  urfi   frT3CÄtbrlnt«Ra»r  tett»icki>«t  7/«f«#». 


!•   *i^^   i^r  t,  t  n<!<£  G.l«,ftl3t5   1»    rfoT:rttr   ?rfl*Vitr  ntth  «^p  NctWftntIivjt«Mtt 


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eaitnayaa«*)«  'r^m   «l^rr   »nan^B  nvi  i|^a  oiynatTya   iim  nnn^o  ivn  nva 

Tt»  T'i«   DB|^   na   lai'iypl'yaya  -ntwa^n  "»»«r  tia    lyTaaaaiyn«!   ypnaoa 

lyaai^yi   naa^ro^n    i^a  laalJ    fa'o    .aanyp^yaya  nyr^ni«   nyr«D«n  itT 

*T    lya  3*iaiiayaatii    na  »«pa^^aayay  »»••n»    «t    iyo«^viia9DaTif 

n«  naa^pü^n    ii»  Dy*iKT«3aai|^  y»*ni«   yo^na    y^a   .o»ia  ya»^a«n3«a 

t^^nya    n»   yna^oa   y»*ni*    «i    ,*Taal>»o«n   iia  yna^aya    yp^rf«   yaoyia    «t 

-i|^T">yB-">yB«aTa  o^^n   oyna'Taya    lya^jn    iia    lyoipyaB'iaii   i»t    lyayt 

lyt  paan   a    .n3a>BB'«n    i^a  Dy^xMT^aaai^  y»*ni*   «n    n»   Baa-oaaia 

1»    ,iya3i>ya    oy    T»a  nina   y»<ti'    y>a    itB    a  3iD^>V3ycaT  is  "jya'H^n 

lyoi^Ba^^aya    is   a'<n3yBV    iia   y«s^T|^B   ypnao*  /v^d^^^b   a    iy3iaTiya 

l*a    lyiaaoBoay    t^a  ya>yTi    »yaaiB    iyn*-mTB   't    iyn^>iayi  o^i 

T«a   o8a-oa3ian<>TnyB-iyB«3"ja  o^Jt    .aanyraana^Ta  nyn  nin  naabao^i 

y>y«y«B^  a>an  a   o>n   aaiTayi   nyt  i»d    lyi^nya   Baypiyja   a'>-T3yBV 

t«a   .a.i   «ita   tiyBaaB>iB  yB«na  inat   >«b  qib    laaipya   a^n   iia   >y»v 

BBa-oa  aiai|^t*iyB»*iyB«aia    pB  o«pa*ByB  *iyv«B«>^B-»«Ba&^>B«T  Tat 

-miB   *n    IIB  >«B    iyo«na   a    iyT«8«B«ay>  oI^t    lya^naiy«?    i»   iyaai>ya 

Tyoipya    iynliBaB-T«iD«ia  yn3yai3ya    i|   lyjyt    ya>ya    ,yT^>B«n  yv**ii« 

BBa-oaaian^TnyB-nyB^ana    iib   aainan^B  "»an   »)«ia   .njt>»B*"T   t«p 

y»*B«n    i*p    lyaipya   ob^j    lyayp   «t   a»ia    »yBiyTaaayaa^na    'n    lysipya 

Biy«    Yyp*»o«iia  o«a    •  i'*i*Bt*B*'*'t>>*o*^'>   yBB«n   o>yBvyao*Ya   »laDaa 

»•ita  ,BBa*oaaian^T')yB-nyB<"ana    iib  aaia^a    *n   Dnynyao*ia   a^iayat 

«n    IIB  aiB   oyn   «laya    lap  ya>ya   «faaDOjm   a   b«b    iib   it  |^n  al^n'B    va 

II  naa   a«naya*    ?«a   na  nyiytaaaa'Ta  yt^Ti«    pa  yT||>B«ff  y»«"ti« 


o¥"T    i>»i3>ai»3*ii   c-»»»   a3i>'"B3ii-a jn»t:i»Tip*m»   ftn  -o«ini»   i*t 
:n>*a   iiTii    190   ooippa  ODH-oa  3i3i9T*)yB«-nyB'"aiii    )1b  O'^pa^ey» 


ii.ooo  invisii  «a   «iv^n«  t«M  »DH-Daaiail^T^ys-iyBvanii    iib  |^*ii«9   i*« 
c3ys|^*)B  •©  nta««   i*«    ivajiyya    ?••    i»>n»D»a-oa  3ip*»o*iiii  »B>ynjttn9a 

IIB   a3i>D«oi9»  n»-!    i"iin  oirn3  9Byii)ya  oti    ?*•    ]y>i»B  ya'ia»«   «^   iib 
]yi*ia»dy    i»  »•■n3yay>>a    *n   iy*)|^tya    ^yatata    DDii«>Da 3ian|^iiyB-iye«aiii 

ita«»  1*»  ^^y^   ,  iyi*B«B-»»iiio«i9»ay>  »»»»•»  itn^vya  oan^vya  ^»3»» 

•  (OKB-OOKB^n)    illB«Dn3ll>0«1ll    K     iy>iiB    1000 

->B  "i»»*B»>|^B«i»i«Biia^>B»T-»*nii>io3^p  lya^t^T  Ty-r  lyo'i« 

|yB«->a  »    i«»    iyoi3yjiya*ii  bbii-di 3ii*i|^T*iyB~iyB«ai«  o|ln   B|^n  B«pa«B 

iy«ya    iya*-|y*T    r*«    a)iJi|(f*iyB   bv«    •Hiail^tiyB   y>B«f|$o    «n   aM»«oii» 

f*B  yi^^!»D»n  *n    im  >*b  lyBcyna   ly-i   >«ii    »j*©»!!   i«>3yiya"i»o«iii 

lyn»  lyi  i'b«%»  i^h  n»  iy>B»B  if  i»tjyBB>$B  i«>iya  i«>  iveipya 

nwi    n»   a3iB»>   nyi   "in»   .-iy>3  iBW-»«3y*i*    11»   ^yi^iya   oa«nyao«i« 


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*iy3ya')|^BV*iyB  lyn-   BDii-oa Jtai|^tny»—iy»«anii 


,^»P   iyi»ya    il^  a«in3¥   ^i»   ?••  -bb«   iib  iBoynpyo-Mnysya   lyn   ^yita 

1*»    aijya    t«i>a  o»«3   oyn   yT^?>oiiD«ff   11»  »yB3yt«iB  tob   *n  n«B   t* 

|9Bttv  11    iy>B«B  y>K   B«o    ipatlnyail^  b^h'b   .«i>*n  y»*B|^*iB3K>«B   i«-i   » 

Tya*T<^n  nyn   nB   a>|fB*iy  lyf    .B«aTB   lyB«»    i'ain   ^>»it   yi»Bpn|^TB 

lyBB»   T'aiin  ,>»bo    ^yo^na    i*m  >|^b   lyBwiy  01t  ^>*n  ->yi«Bpn¥n» 

B9yY«iB   56-60  Tiy'3»   n»   .D«na    •T»>3ny»yaiyo«iB    lyiya    t*b  ««ai« 

«»an»    lyaipya  «t    }\%   •»|$*ib  »0  iny'jB    lyti^-nitD   yB"»yT3«Tiya3*T«  y«J 


1»    ll'lll    D«p3«>a9B    •-»    l>0lp»3    n    >>3a 


TS    ,  lyssKDoa^M'-oajin^ayn 


i»>i»«i«o    i^t    t*»    7»J3ii>o«>   jri'»*f^D   »|«i«    UT^nuai»    »naa    t»i»i 


»Dtrcr    »D«nj     »n     111)     T».3»T     >T^>D«n     »t     •a3t»«DrT»031l»     )1«    p«0«>^B 

i|«iii   .e-ryo»  f3«>p    T»  n3M>D->93    n»    *töoi-t3'ii  "»»n    i«»   e«aiii   i«ti 
l»»    i»a»>    t»r*Ti«-mTB    n»    itopjiBJjrna    i»»    i»3Ft    B*t    lyjjr-rj»   T»n 

W2>9'k     »  |»>»0»-OJ  ain^TTtB-nf  D«a"ll»     Ivn^K»!     D93m|^9a3«lt    T3ll>»0«n 

-ntB'-aT»    tiD    i»3»a»«m  y>i»   p-)«»»a   tf«?    t»b    i9oi393iya«»   iva^n 

lyaitaB^itt   ya^T^^t   'n   i»   .(»>n"io3»»   *n)    i«>i»a    1*11  ©Bi»-Da3ia"»^?Tit» 

a3in<>Tn»B  »>ii«»I?d    *t  amoronto    i»o*i"ia    tt    t*«   oirnya'B    iip   B"»pn»a 

9>tl«>9D    »a*mn03     •        ,  J  JlT»>p00«31«     IFBI»»    7-J1T     ,  19>llp^>     1»B«»    fiin 

lTi"T   aaian^fnvB   »Tuo'ano    »d>'>*oi»b  t»b  0T»'T3it»a   a3inV»'»3'» 

1«ii    nn^B    1»   ii*m   t>FirT«i    i»3»a    .i.tii.fi    )9>tKD^Bo    1*1»    )y>n3fin9a 

}9t>tn9iwot^3fi    niiii>n  i^opin^iB    itayao^iiK    n**   BnuBvoBvatii  nvi 

l^a^a'o  n»3>Fi   i>aFi    ,B«pa«o»o  »3*t^^t   *n   .^»3^Jt^»B  n93>9i3«ii   im 

-BDa>>t    B^^TT   »n»»*»  »"!3»n»B»'i»B3ii»    »^  ^•'laya  •^■•••^»t    iy'i3>a    « 

«t    •njfya    ofoid    j»"f3»o«t»3   j»3'>3nFiiai»o«i»   Bijrn^BFa    i»>n3»BBFi 

B^Jn   y3>»i    .i«>i»3    1*»  »>inBJtt    't   1*1»   T*»    itn^ira    nt»»»   jri«»|^n 

-lllt    -TID    T*B    F3>»1l    ,>t^^>D*n    -»ÜB    o'n    «    l»20   -(yd^Bp^    1  «1    v3yB9va 

m»-m»D    7*11   o*3«D   "t   IIB  »Do»3    *n  nuB    iFT^^Tijra    D3»pT»3»  ifajrp 

ljr3»t     tOinB»3»»«1l     Tl»1    »«^lll    >T^^>D*n    TUB    0"«n    n?T     TB     ,9 9^1 '»»-2190 

->fa«B    iPil^UFa    lyBiataB'iB   i9äi    *i»d  »1   om    t«a   i»20  -iy3yepy    n» 

7«ii  B-nn    lyn»«    i»3»t]in|J»   l.l/«      n»   1»»>    1*»    ti»   »i»J^$»"»»»  80,000 

n»3«ii  ,i»a<J©*B  20,000  7<>©«3r3iin  iri^uva  i»3»it3D*n»  »Bia  i«>">»3 


«IM    i»D    }ff    f>«    lltiFi    .1>»»»>¥»-'^"1»«   «»0<>    1^«    1»o»o»n»li  #7000 

i*»*ij  /tn»n   i»j»t'o   t»>B«o  FTafo*n»3  »  i«»  o»i   ,i>'3  »   i»3»o 


1*n   Bon-Olli i"»¥»'»>'»-"^»» 


an«   11»   it>»BB-ij*HJiB  !• 


'T    TB»    TBB 


»l'T^n     «T    B3Bia>lBM31»    B»»J     B^n    01B3»i1»    B»Bt«T    Ol^t     ,njB>»B«-t 
-BM311    Bl^pBa     BB»3     HinBn    9Bfl    -    1ia>    *t     Bl^n     IIB     1>>B^8    »l^f^BUBl 

ivayn  of'BiB'BDj'B  »B»ni«-»B«-!   pa«n>nB»  b    ij»b  b»i   b    tb   ,iB>oBf 

.o<*pa^09B  -I»*»    l»>»i)Ba¥    1Jr>o»o    i«b   >»ub»    t'a'>l»   B?i»f* 
n»p»-i»oB    11»   i»i»o»»B"iB»  o>B   B^jn   oBB-oajin^'TB-i»»*'"»«  0*'' 
*.i   »ai»  so  Bi»   i*a  19Z0  »bb   ii»  "»»»»»^p   i»i«3«-i»o*n  Bj«|>»f-i» 


•    '  t 


o^n  »|iD  Bi»  ,-tB>¥"»  5000  iit'jB  11»  »M3»T»3io  fA^n'^^in  B  itoipta 
,n»>»f  70000  i-iB'aB  11»  »"»»^iTTiaio  »a*T|^n  'i  .i»»ip»a  nti^aBi  »f 

l»B    ,P1BD     l^'S)*©    4,i/«    1")»'3B    B01>H1»    "lirBB^n    1»"l     0*lj»     B»»l»»a    D^^l» 

Dpn-TPaoMB  TM    D^n   anianBH   DP^»jr»  "oi^^^Btn«    n»  -»»oPBTt   iBn   *ii 


-->|Jnir»-n»»'«3iB   11»   00 


a^niB»    11»   aji3jrp"n»JB  ^»•^B■T3 1  tirs   b    urati 


-BI?»    »n   n3iD>    i»iB    i»i»Bpin*iB  b    pb    lyn^vva   Btiana   ,BOB-oilia 
0^1   IIB  »|»m»   »»»'•t   *n   T1B    i»3^$n  otT-i»D«i»   .»i^b»«»»  »»»m« 

s^B^n^a    i»aBa»a    .i»ifb   »a^^tta    »in 


1BBBT1B    T>B    •"l»n>Ba     IJTBlO    »"T 


T3Ba    nu©   pnBD    l¥*>*D    »   -    »    l/«    *1    1»a«3Fl    10    B    0»*3    »»tiBta 

t 

>9eByaB^    ••31'»     30    0»n    B*t     t'B    *03»|fmi»     ll»    f»»3JrB3lO     *n     •13B>BB«1 


>yB»Bi   i«p    iBmB»  e»*3    t^b'o   .iBn^juta 


o«ia 


t«B    01D3yi1»     »BO^n     Ol^T     tB    • 

nuaip    >-i»D»ia   pnB»-D»>''n   iB»«'M»-n->i»    i'-ib»   iya3'ia  i» 

--»»01»     U-l»l     O^H     ,33103*1    -IBl'TfJt    IBn     1*B    OF*»pB     't     .0»»B     ?*3     •! 

oyns'-oBa  «T  «a  oiBtaitta  ooB-oasiaif T-»»»-iBo«anB  o»^  nao  i»»i3Ba 

•  a>9l>19     1»Dia     B    1*1B     193313»^^     1»3Ba     1t3<>l1B»    »OBl*T»    *a     IIB 

i»o^>wBao*iB   a*-!3»o»S>i»   t*b'o   ib  ,i»o«ii  n»3^>   iBo   »1»  Oft  t¥io 

*n   l»o>Bni»o«iB   »|*1B   i»»io  Ba«o«i3   *t  •«3B>Bo*n    i*b   i?»»»  i» 

-nvoaiB   ntn  »i»ib   iBT*i»3ra3|^   fB  Bio3Bni*   »oo*-»  d|$"i    .»*»ib«oo3«b 

mmBB   t'b'o   H^b   ,-»>t3»>   *n   ii»  oiirnsiTta   iBni*   *n    n»  asii'ot 


m 

» 

t?^>»«n   »t»ni«-n-»tD   *i  IUI»  »tu    ,0«pJ»B»B  F>»»»*o   fi*«    it>»»t»i»t* 

1*«   lF>fo»p>ii»  Oft  n»3>»i»   »5»o   «   ,3t»  n»d^>a«n»»3»><>  •   int»»oj» 

oe»-Di3in«»n»»-n»B«3i»   li»  o«pi«o»»  »p»t»>io3|Jp-»»««»>¥»  »i  naae 

0«pi«o»o  i»i  fiit    lyn^ita  0TF»r>i  ©••»   i«a   t*»  o¥*   ,i»nn«-n"»te 

*  I 

©»ii-DiJiin^fn»»-n»o*3nii   n»   i>i>^d1»   »itnaiipa  »1*3««  1*11»   i»t<«iii 


l«»  » 


^yor-oasiJi^tiyÄ-i'o^ai»  •ifO'ni«  -i»n    ipi3i>»i    t*ii'o 


n»3«>i»a  i»n    111»   I3it«i3^f  i>i   9*y>   ©«31»   e¥ii   » i»«T»>»n»3«i« 

i»n  «3    i»o>«n   11   ,o»*own»03m   >»»»aiJ«D  i*«  n»o   o>i    n«  »>i»no3ft 

»j'iii  TT    ifo>iiif  F3>»i   o»»*ai«   jrp*ni«-fnto  03»f«i©  )ra»3«i  ©«ai« 

•i»i3«j    T»n  n»3   ,n©»-«n©oin3*»    1'»    iir©«3-i©    n©   i»«f©>rnt3«i©    l«© 

,t>»  ©ova   ,o«9D«3y>©  OFT  i<?3   t«a   >*siiiip|^  n»©'T»s3©i»  1»^   11»  ©«i 

l»3^i  »a*3«©    i>3^n    tto*B©   1»  oatT  D^^n  onnta   ©©«a    t'a^n  9a>y© 

•  <T3©>    OV*f     19T^><19©    ©TlBVa     ©«tO^SPy©     l'*lV» 

-73  B3»pya  o»*3  7*T  iF3^n  «»  >«Ti  »iF©*pa«T©©  »o«na  i©a«©vea© 
-oa3ia"»<$»"i»B-i>©«3n«  «1  ."t3©>-o©©B*n  nt«»  n»  i^o»©  i«p  i»ai>f 


©•i>  ,i»B3»n3«©^p  F3»i*»nF©  B*B  i»3»D©<^  «  t»o*>v  1»  i©a3i>pa  T*© 

l«t  n«i»  iy3«>3  ©n»©r»aBiB  i>p  "»»©•■aiti  i»p>"»ni«  iptf*  ivai»»© 

1J0  T»3»T  ivaaiann^n»©  ii©  i»©p3i»  »a*3««  ©o^?3  »>»©e-B©«3n© 

l©e*)©iyD«iitt  ^na  >  ivi^iva  ©tiavas^i©  ^©ana*)^  y©«©«8©B«©a©  y0©i»©3|^ 

tn>©«ai©  »©*ni«<-mTB  »n  i©a»a 


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t»vl^>B«7r  fwMi«  -IUI»  o«ff  «^   t^n»!  »)iiDiy<r  |?n   tiö  *|io   ai* 


,©>>niii»!ta  üoifDi«    ijrntt  ypsunp    *i   Hfl   ,r»ia  n^op^n  t   o«'o  aji>«»&^ 
»»1    »t   n»nFa    lyarivi    i»nFi'o   ,  T»D-tip-i«-it»  f«?    ^ysisyi   »i|j«? 

«*T  fspooMpy  ya«>r3y&  »   ivaira    19    «na  iTy>o«c  t>ii   i^i^iva    )»sia 
-ii«»^?o    71«   ?o«D«>i'B  ira*t\?"f   »n  9>«   •oiin«a-n'iT8    111  »^3F>*i>e3y 

l»3»t  -»i>«n  n»8?*3*»'-!»B  1F1   paiin  «   t»H^iita   oa^o^rya  a^'T3yov>ifi 

eott*Da3ian^Ti9i>-nyo«aiii    n»  ato   i9>9«s)»3«»    iyeay>v    i'a«>it 

|yi|$iya    |«i»   i«»  eBii«oa3san$f*iy»*'iyv*a*i«    )i»  a3io«>   »t   ••nViTva 

l»i»—t3Fi¥    n»    iyp«e»n«ni»    israjrao*iiii  e^jn    iv>9Dvi»i)V    ivaamiisya 

«   0«»   nif3    fvaiaara  03"»n   t*i    t»»ia   »Tlf>D«n   *i   •»T^^a«»    'n  im 

••ii«>oaaiai$fiF«-iy0'«aiii   o^jt  a«iii   .»«na   p«oo  n  0*0    n«  a|^o*o 

•  i.tR.M   ypannp   «1    iy>n3Kn9a   oitn    iy>yo»isB«  '{«i»    iyiaiBllY#a    i«T 

Itni«   03yr«iB   10   R  eV;i  o^i   •y*s«T^B   m  naao    i«r   i«t  B3«Bya'o 

i»«p9*>ayB   't   iFBRvya   «t   »¥r  •iyi«BD«ipy    1»  e«pa«>a9B   »n   lyataya 

«a-i^tya   c|^b  *iye«iia   r   i«r  7«iii  o|^n  ra^RH    n»   1RaR>  >Ray>  r   1» 

•  aaian^t-iRB  nR>R«y^o  i»«t  ^rb 


« 

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Dl«  ostjtldisoh«  fiaalgratlon  natfb  ^uteehland     * 


Zu  d«n  Lilnd»R^     die  In  d«n  l«ttt«n  JahMa  «In»  Jfimäkvmg 
ftD*  dl»  *and0rb««»gaQg  d«r  Jtldl80h«n  Mafffl%i.«rlanft  h«b«B,  fVhVvk 
aueh  Dcutsehlaod.  0a%Jt2dl8«h«  m.nKrmaA9T9r  hat  ea  In  DatitaAlacid 


Zaia  «Int  dtVMPfc 


.1 


ring»«  dasa  al«  salbst  in  ?afliiatnia  tu  d 


PV«M«tM(^ 


kaon  b«BarKbav  vajPd«A< 


a€|844. 


n  iqMO*  ia 


Hassan  1787  auaXündlaaha  Jud«n,  fann  man  eu  dleaar  Zabl  «oeh  »aA 
dl«  auel&ndiaahan  Judan  «ua  den  and«r«n  Teilan  d«B  dautaehan  lai^ 


6h«s  mmmmr^vuamf,,  00    a««««n  wxT  AOonatana  00  -  TOOOQ  BaAttadlaMM 
Judan  fllr  gan»  Deutaebland.  In  Berlin  allaln  labtan  i«  JahM  1920 


*^. 


ungefHh 


D9T  Charaktar    dar    oatjudlsehan  Siedlung  in  Otutaahland 


vor  dem  Krl«ga  ist  bairannt.   iSb  sind  diea  gröaatenteUa  klain« 


, — ~*^»»w»a,*«w,  nauvivrvr  una  Agaotan  gavaaaa  «■*  nov 

wnlge  arbeiteten  als  sehnalder,  Ktlrschnar  und  Tabalr«»Aeitar.  Ifc. 
rem  Auavanderungal  and«  nach  gehörte  der  grössere  Teil  den  aheaali- 
g«n  oestrelchlBchen  L&ndem,     Oaliuan.  Oeatrelchlsah-Oehlaslan 
Böh^nen  und  ^ran  an.     nur  ein  geringer  TeU  dt««ate  au.  Polen,' 
Litauen  und  dem  tibrlgen  ».söand.   <tooh  .aren  diese  «etat  Int.Ue*. 

fltJ^ten  aus  Uten 


tuell«.  dl«  aus  polltlsohen  Qründ^n    aus  Rub 


,,   ,       ^  '  •-— «nen  uniTersitaten  keine  Aufnahaie 

finden  korkten  und  in  Deutschland  nur  bis  ,ur  Beendigung  lh«r 

Studien  blieben.  Die  erst  erwhnte  Kategorie  Jed««h     ^.       .  . 

*  »'•gorxe  jedoch,   die  sich  hier 

tri«.,  ,.,  .„,  ,„,^,.  ^.^^,  ^^^  ^^^^_^^^^  ^  ^^^^^^ 
r«t  =».«„e„  ,..«„^,  c.„«»„.  ,,„  ,,„  „„,  ..,^^^  _^,^  ^^^ 


/ 


d*r  find««  nuch  einem  anderen  3tadt.tetl   »og.  ^  ' 

QUmr  Teil     der  Vorlcrlegsl-Mgrantcn  intereeslert  «n«  bei 
«neer^r  heutigen  Betrachtung  vnlger.  vielmehr  wallen  .ir  nns  atlt 
öenen  ladgr.^fn  und    deren  öchUtcol  beechliftlgen,  die  während  de« 
Krtegee  und  t^^Ur  nach  Deute^chland  eingewandert  «Ind.  Während  wir 
vor  de«  -nege  ein  «asschlle..llch  handeltreibende«     Aement  beob»Ä 
ter,  kor^nten,  «o    tragt    die  Jct:lge  mmranderung  alle  ler^oBale  einer 
Arbeiterwanderung,  die     Pich  aufl  fast  nur  unverheirateten  und  arbel- 
tend«i  ilementen  suf^Manensetit  • 

Bei  einer  näheren  Beobachtung  Wnnen  wir  folgende 


Kategorien  feetstellen  : 

I.  ..rbelter,  die    während  des  Kriege  e  von  der  dettteahen  B««re*. 
leltung  aue  Pden  nach  Deutschland  depor  lert  ed«r  •«  AÄelt 

angeworben  wurden« 
II,   Krl*gBgefangene. 
m.  Pogroo-  und    MUltäyfl^ichtllng». 
rv.  Durchwanderer.  die  In  Deuteehland  nur  dse  »»treffen  vm 
öeld  und  Belfledolnuaenten  abwarten  wollten« 

Die  Tatsache,  das«  der  grösete  Teil  P<ÄeBs  wo»  den  deut« 
sehen  Truppen  Huri  naeh  Au«brudx  de»  Krieges  ovimp40f%  wmMe,  bewlf»- 
te,  dase  die  Bevöllceruag  dieses  Oebiet«  von  der  vtlltftrleeiiMi  Mm^^ 
v««i-aijgey    betroffen  wurde     als  andere  Teile    Susslaade  •     Infolge 

befand  sich  In  t-olen  eine  groeae  2«hl  von  arbe itewlllifea 

und  arbelteföhlgen  jungen  ^lonsehen,  die  keinerlei  ^gllehkeit  ri»it«iit 
Arbelt  fcu  finden,  da    In     der  ersten  feit  der  Ooeupatloa  ein  ;^eall4k 
eher  stillstand  im    Olronoodeehen  Leben  eintrat  und  spttter  von  dtn 
deutsehen  3efrelem"»ertwolle  aiasehlnen  und  andere  Xnduetr4ee»rlra««-> 
ge  aus  ^iT'tndor.  der     "   Krlegf<<not wendigkeit  "  serstOrt    vurd«ft  «•  •• 


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Ml  mr  an  <Jle  Z^wtörun«  d*r  Texta-  ur^  '^''^ 


n^r»  la  Qpttt«m#» 


H 


In  D»ut«ehlar^  ^edocb  beetand  ein  gTOfl««r  Bedarf/  aa 
.^•Itern,   AU  df     i^  feXde  «tehenaer.  dc..t.c^.en  Arbeiter  ere^twn 
•dlttn.  üie  über«t«  heeM«leltung  d«r  d.ut^chcr.  An,*en  :rar  daher 
d'.n^md  bestrebt.     Arbeiter  nach  08  t«cMand  tu  eehaffon  und  b.dl#n- 
t«  sich  dabei     AßT  vereehleöensten  .  melBt  nloTit  eli.*ar^freUn  i»lt-t*l, 
ir»t  wurden  m  ver?obl«d«nen  &b«.dt«n  e.rbelt.fl»i.ise  und  Scräftlg« 
itennca^n  t^^^^n  ««trieben  ttr^  m^eh  D*^at«.chlaria  gebraci.t,  um  hier 
bei  den  aefe^.tlgung«»rbelfeen  be«ct..vrv\4.iv  lu  .«rd^r.,   tu^  J?«a     ^J-den 
•U  aacb  ft»  die  Xßdustrt«    •»gegeben»    :>1^  indufurloarAcm^tuflungen 
jedooh,   -b«daRfeten  *   «ich     seür  balJ  bd    icr  .ibemt^n  H^ei^eleitung 
V»  die  Ihr^n  tugewleaeßÄn  Ar'.eUcr  .  d^   li  re  ee:,  aii  Ihaer.  ij^ntall- 
ten  Anforderungen  Ir.  »einer  'He^^c  f,>^f^y>Trch^^n  iror.ni.er.,  was  Ui  .JSbe- 
tracht  der  vA12o»«n    Su*el«ung  un^  dir  achK  clit-en  ächi  nJlun^  laum 
minder  nehmen  Kann,  so  wurden  c.-,  ».CCC  j'Jdl^che     ;.rVe:ter     «««  Po- 
len ur*a  «ir^  Teile     Litauen«  nr.ch  üfU^^^colar.d  yvanfc^nvel^ <J< bracht , 
vo     ßle  unter  umen« chl 4 che n  Vvrnaltnl-Mi.   irbeiteu  HU~8ten.  2le 
occupatlonßbehbrden  sahen  nun  ein,  dsrö  6mv  äcut?e:on  Indurtrle  mit 
der  twangpvelaen  ;ju*s'el9ung    von  AÄtit  rr  vor4.£  i^ftdler.t     cel  ur^J  b#- 
scnloasen,  d'**  bl«n.?ri^e  ti^stem  ra  un^or:-.   :^l«     Ltviue  wurden  niaht 
fijear  *«hIioa  iURa.:jaßr^etriebcn,   8or.d«rn  nach  beptlasaten  arundaütsten 
auegeflucftt  urid  feuf  ^r  nd  Ihrer  Berufe  an  dio  Unu«m'>h:i«2»     lue^wtep««. 
iiie  Äussten  eich  vert^flicciuen,  6  Jaanate  In  >:)utf''hlarid  »u  blelbö»  und 
einen  Vertrag  iu  untereöireloen,  den  sie  m^v-'-t»  nlcut  Vi  rßt.n;Kn«  ä1» 
ole  nftc&  -tvlüttuf  der  6  iior»utc  ir  Ihr«"  U«:'lfi;ct  ;ar  lcl'*chTcn  jAXlten« 

»cndrrr.  nie  «aiiPftcn  avf  ihrer  at^ 
wurde    fz'.h  V^  rbot     der  i^j^vaMlerung 


wurde  liincn  die«  nlout  ^vat.^^^t.*t, 

tili,  (U** 
teintstelle  bleiben* 


j       ^v^  '^^^Y^^^^^^    OHt^uoen  erlaeaen* 


•      4  • 


Brst  alt  ä»T  ar'tedvmi:  der  ^^Wlrchen  lite^.lw.i^  (T«r  d««trehen 
0««  ^.n-«4,u#rttr^w«rbot<!»p  cu  rnrlrVen.trflt  ein«  g«^!*»«!»  Bop^crun« 

t^uch  *i»^l  Ub.^«»r  bewWirt  vnd  \r.  vielen  /eilen  tur  >:urrl<>.'!#nh»1t 
1h-«r  -».rti^ltefo^fUi-  £<M»*b«lt«t.    :.ar8.ir.;«ri  mit  den  »•.•ar.fB»«lP#  Dtro»^ 
tUroen  alr*c;.S«r   ^ij-^u,'  3'»dii»chc  Arbeiter  -^^-^rend  -3*»     Krl«^«« 


Cii^ch  i!«  utfci-l<.r.;i  gebracht»  vordcn» 

I-:ri»fc3lndu»trie     a4fli/!/>3rU  und  Infolii«  clcr  j€iM>bllisl«rafig  •!»« 

^'IdiscL*'»' Aru^^iccr,     vü«  nur.  ecü  einiger»  .J'^-rcn  ir.  d»*r  äeuts(!l.en 
i  lufltr3<^  i'i^&Ti^citct     und  Ulor  f«"ct«n  ifure  gfffaafit  hattttn«  IhFt 


ArboltRotell^n  V€rlü.KÄ«r*  ,  ua  d^r.  s^urjoXlc^hrcriden  i«-- treiben  J»rb«i- 


<^tn  gro9P0r  iel3    der     ».war^tjÄwe i i»«'  rta<*i  0«utrcfc2tind  ^brftcTit^n 
der  hl»»  fontg^filu-^nen  .irt.^1t.i?r  nach  ^*o2rr.  :ur-.»cy«     Inf  l^ip  der 
«fVonOiXlaöiPtn  T*-  rr^li^tiü^g  In  Polon  lfonnt«n  Pl«   <fort>     )r©ln«  Arb«ltf<» 
ai!3g3'^c^ilf»tt.  15! nie.»  ß  J     aio  ^3.<at6rit<?ilo  loa  ml3ltftrp?llchtlgen 
£lt«r  8t,ar5den,   :-ur«ir>n  atc  von  d«r  cilll'uüari«cb«r  Aiinhcbun^;  b^^droiit 
XüA  t^twiingcn,    tA^\  ItuM-cr  zeit  •*-l«d»r  nach  uentnchland  Lurtlekiu» 
Iffthrfr,   üv«  dlcy«r.  ai-'JTtdiPn  l«it  rfcr  tröaste  Teil   der  JO.ouu  drb«>li«r« 
6i»  Ktw-.r^^'Jd  ik9  KrUj^f  hltfjtier^j«ti«>r.,  hier  ^öWl^b^n, 

XI. 


wx^tcr  U«n  uWk;eVwtuuMnd«n  rue?lee:i«r  Soldaten,  dl«    «iliy«iid 
d*»  Krit'45»ta  In     eutncüo     \itr<^t vtx^e c.&vliiixty»  g»rl9t:,en,  böf».n.3©B  «ich  ' 

auch  viele  «&u««r<d«  J  Jdlsflii*  Ölfänger««*  aleich  'r^a  andar^a  Mfanc©» 
Qcn     wurden  dl«  »obon  ^äär^nd  dfrs  Rri«4«s  ui  fercohladun«  Unfetmibaitir 


^     Q     m. 


henpt^'Lcnllcii  wuts;i4;slt;;tr  ^e  Arbclt#tfr  VowHÄndlert*  i3el  Ausbruch 
Mtr  Revolution  wurde  elxi    grosser  7ell  dieser  auf  Arbeit  kflOHMadlcr-» 
tcn  Kri^;;^^efAri^en«f/4  von  ds^n  ^^ol äatcr«jrat#ri  uli^  freie  Arbeiter  mrA^ 
l^üi  er.%  Viele  Jaulti^ciir.   yr«^/*;€Mr.4^i>r<^^  die  nicu  üaapt#Bi^ohll0h  In  den 
kl<tiM»rer  fira'^.tcr. -rfc^erJbu^^g^a  und  u^tprettÄßenü  befaitiden^  verbli#ben 
auf  ItirciÄ  /4rbcitee&i;iIerA#  Vittxe  «rurden  #elD0&6.ridlg  als  Sduoieidir  und 
Senuftrcr  Jir.»  gia'^tr,    ö»  auf,  J«xals   rlöd«r  nach  ius^lAnd  üuraektutehlHL 
V\c  dtutrchfir  icll&ritohorci  X  fai'aucöuen  später,  ^»n»  beaood«»  e  Im 
Jnhre  lv:.l   auf  iruüd  GlrA>a     *lr*i3Urittl«i»la3ßeB  dl«««  «fimullgva 
«ric£s»f&n£r»n0n  aa.»!;:uweia«r.    unJ  !?!•  da;u  iu  : wirken,   dl«     MxXnUng 
cilc/pic:ic    -iiaff«rt  tiatten  ÄUftufiefcon  unö  nach  Ruft«! and  »«rtJektutoJuiB 

v>n  Jedoch  aar  l»  venl^öß  ^Äller.  gelungen,  mes«    «h*. 
,«f«ng»n<?n,     lil©     ia  y« ufeßtshland  geblieben  sind  Ottd  »uf 
-ÄäüÄi*;  4  .  ccuo  P^r       er*  ru  «öhöts^n  Bim.  bilden  einen  »«hr 
**.r:.vai->n^irii   ,v,r  ^r^tjtiuißchen  Arb*>lt*r  In  i^utscüland,  »tthr»nd 
i^^r  Krie^.,,e^^,t,rn«chaft,  eü    fioü..«r#  ^b»lt  geiröünt,  haben  i»r 
•.-.iß.:  von  Ihnen  dl^  AThrn   auf^c^ctcn  und  sich  k^uiW.m«chen  o*r 
au.l.^«  «rrurcn  rA^-«ra«Ä,  I>lc.)cr4^.n,  dl*,  ton  fr  iber  einen  han*. 
irer-^ütraf  h.tvT.,   tn  der  ..cnr.  .^  ,ur.n  er.    Scimelder,  aob«i«afllier. 


-   e  - 


in 


Mogroaan 


und  In  i.aleÄ  «lna#tct«»     dl»  öltonoiBlache  Ztrrtittuag  Pol«»»»  d*» 
»ir  eehon  ol>«ß    «rwftJant  haben    iiad  dl«  lJBp«rlalJAtl««h#n  T»ad«»^ 
■tn  d«a  Qftu«n  FoI«n«     dl«  «leti  In  don  uiuuat«rbroeh«affn  Rrl«cBa 
gßglin  Iiuft«l«*nd  und  Llt>.M4«n  auevlrkven,  fcwiii%«n  vlelt     da>u,   lH»« 
HolittAb  i.u  »©rlfa*»«»  und  «W  Ä-oleri  tu  fliobteru  t»«utöcnland  al« 

0 

ein«r  a«r  nikoa»«»  g^letjer-en  öt&aWn  war  du»  ^i«l  dl«a«r  waou^ra» 
dBn*a«ß*.     dl«  Äi«r  öieheA«U     •rhotft»«  und    die    jiö^iiekicelt 
«iner  i'«iwr»ettid«rung  abrart«n  wdlAt«,  Von  irgend  «irifir  i?lanaAa* 
»IßlwfiC  dltaor  «»*j<i*rung  Itonnt«  k«l»>  Ked«     ««In.  denn  dl«  nach 
jö«ubec&ii*;4  «»8  äx«»«n  arfinderi  Hocsjaenden  7^ar«n    tredfT  i^lgrant«n 
noch  i>urchA«r>d»r«r  aalt  «»in«m  ö*t#laiu3«»«n  iiicl  la  ^i^»,   »oimI^tu  «int 
m  Bovffgucft  g»r«^^n«  üe««»«,  ':?#fien  «Im Ige  3ohr,«ucht  ts  *  r,  der 
rrdJle,  1r.  d»P  ?»1.«     flefc  b«»fartden,   »u  critrlrnur.,   Ihr  Leben  in 


Bldierhclt  xn  bringen 


wenliiftrr.p  Cift'  ein«     Vur»#  Spam«  2«lt 


frrl  avifate«r  fiu     Vörrer:,  0«.  «•!«  i»d«r  0«! cWlttel  »oc^   IVt^erA 
veltt^  faplrr«  b«««HC»fi«n,  wai^n  «ic  ^ot^un^scn,  in  wcutJ?chl</nd  ttt 
t£t«lb«n  ur.a  hl«r  lu  itrbfiton» 

IV. 


m«  In  d«n    Jatxrea  IViii  und 


•u«  «>oI«n  und  LltrauMi 


«Inacttende  «tarlw    .^svanderung  naeli  Äaerllra,  A>|[«ntlnl«n  und 
Kanada  v«rMJliin8t«     viel«  ;]tjctl&8li«  firü«lti«r  und  Au»«nnd«r«r»  di« 
«ue  T«r8ebl«d«n«n     Or^ind^n  In  jrolen  nloht»  das  £lntr«fr«n  d«r 
Ätt»>.and«ran(|^irp&piei^  und  Aelso&ltt«!   abararten  konnttn,   !l»«r  di« 
QT^nte  ntkttk  £M>uteot4.and     za  g«nen,  um  von  nier     au«  Ihr«  BaHi« 
in  g«ordn«t«n  Ve]tklltnl«8«n  «ntr«t«n  »u  kttnnen*  Ung»flihr  Xft*dOC0O 
Ausvand« rer»     dl«  «losh  kurk«  Z«lt  In  l>eutschl&nd  aufg^a]t«n  hab«i| 


-  T  • 


natfb 


Jtodt 


Deat8cU.a«»d  katt»n«     kdni:A«n  lÄ»  ii«lae  ;J«doch  aleh«  fort««t»#n,  da 
•1*  von  d*»  in  i»m4i»ur^  l^Jl  «Inaol^Mnd^n  lli»rtnd«rang«b»a«h»l»^ 
tuz^n  AMh  a<n  V»JP#iiJl«t«n  ötaaWn  iiovl«  nach  Kanada  !Ä«rFaiiÄ% 
wir<3«R.  :>a  *«  «ioii  ««tttlet»  «■»  d«»«»  «»d  «lait&rpfXlohtlga  14«i»clian 
1WMidolt»#,  aip  nach  *'olen  niol^t  kttr'Jcirlwliran  Ironntan,  ir«nill.eb«a 
miM  In  Dettti^ohland  und  ba^fTrindet«»  mit  dtra  Geld«,  do«  «l»  ftir  dl« 
B«l«tcRpa«'n  von  ihr«n  Vonrandtan  au«  /uoMrlka  artiloltan*     Weil» 
^cixr^^Xdßr»  und  Gattuh;u4ä^charwerlr0t{itt«n« 

Mlcut  xinbatin^entllcb  1»%  auch  dl«  Zahl     3en«9r  DUf  efc'^OTd«- 
»»r,  dl«  In  don  let»si«n  3    fahren  l&op  Deut  «Chi  an-*  n**ch  3elglan 
i  irr&r4lcr« i cti  gez«lfet  sind*  Auch  hier  l«t  mit  #*ln»i»  Zfthl  vor* 

t-^rp-or^n  fcu  radmm»  dt«  »Icii  clia^«^  2«lt  In  Deutschland 


ftUfiwhÄlttn  haben  und  darm    weiter  gevandtrt  r>lnd«. 

Uat>*fh«uyt  könnt«    i:ian  bei  «In^r  genaueren  aeobachttmg 
dar  Durchvafiderar  faata^elltK^j  dae»  dle3«lb<>n  iriaier    etärlrer  na^ 
dem  tfeeten  hin  tendl t  vUen*  «ahjrend  vir  In  d^n  i»nf angsj ahren  der 
Vaadiirun^^  dl«  grviHA«re     la^U  Ut>r  AaA^andi''7ey  In  d«>n,  den  öatXlehan 
Qren:cn  hSthcT  j-ele^-entr.  preunoiacL^r.  Gtuduen  finden«   eo  varßohlelA 
nlcii  ßMü.t«r  dae  Bild  und    •»  Irt  leicht  fest  zustellen«   d^f»^  cir^e 
ijxDkcr  grSsaax«  rA^iX  na<^h  dem  r^h^^lnlend  tind    von  dort  vettcr  oi^eh 
Belgien,  fpanJocaich  und  LxMienbur^'  herJbc r^^eht • 


V« 


Die  ^'idlsehe     iän^anlemrag  n«ch  ButschXand    lat  eliv^ 
ArtelteiH'lnyanc^enmg*  Sit  »are     es  In  elr«c&i  noch  et&rkeren  Jian«*, 
venu  nicht  die  1mri.el  cht  igen  und  volke<r,lrt^chcftllch  !»oh&dl$^«B 


•     8     - 


a 

Tendent^n  60T  4tut^ch«n  BUroltratle  «*utMin*  von  Jildl«oh#B  kt^tfm 
Cttvung^n  h«tt«n,  tteii»  LDt«»riieiÄcr  und  Eiaidl*»r  tu    wT»n.  ün\ 
dlM  kam  f.0  :  Al«  «At    Ä^^ndigun»  doa  Krie^##  «iwdortt^auaend«  und 
3lllll(m«n  d«ndbUl«l«rb*r  aolaAfc.fi  ir.  lere  i»to.>t.  aar  iCK)»h?t.#n 
und  «1,0h  infolge  d«r  ÄnnVXXuRg  a«»r  Arbeits  fnr  aw    Kri*et^lm> ;•«.»!• 
•  in«  liaw»r  gröfOCT«  Airb€ttr<loPlgl»it  beccrRar  »acht«,  «torden  vo» 
d«r  d#it,peyi«n  negierung  üemol  lla.ftchur.^cbfesttbar^vir.ccn  trlRfwn,  fll# 

n  vKl*  n  ulöhllüOtJ  BOftialen     Of^RCtten  (   Äf^ht«t-:nd'rt(iß,  ?«AlD- 
d«ranfe   1»r  ^joi>r>f  Ibf^nchöftljUAor  )   auch  minchra  VnnUJrdgr  >  SPhüdll- 
ch«  «ntii1«lt«n,  11»     clen  'U«troü!  nach  den  arosn'itäli^n  •ln?ii'«wn»»n, 
mirde  ^stl-c-t,   darc  In  den  i^tadtea,   il»  t8>«r  lü4000  Äln^-ohner  to»b«r., 
Bur    «ülchc  Art>c1trr  brsch»«ft.1,it,  ^trd^.  dJrfcn,   die  brrclt,«     vor  dt« 
1.  AUguft    lwl4  h1«5r  üir^n    »ohnal«».  hatten.     DU(^     »n  »icü  ▼1#X- 
Iclaht  vem'jTiflilße  d^ntix'smn^  mxrüe  durch  «Ir.«  »Uta  l?an«qu«i*« 
aurchfvfcrung  oft»  «d  absurduat  gef  litt.  &o  ^urdtr.  fc^«   tn  flner  E«n^ 
ilp  voß  ft<»itcn  d»i»    R«löti»»r«^#rur*g  grooee  .jartru^«     f  ir  dl«  iOif»!»- 
tlguag  von  ^nktlg«n  für  die    a  bgt^i«  4fBJr«t«n  iioldeX»€tr*  slc  die  Eonftel^ 
tlonttr«    w^py^n    wurden    und  <?lr.  ^iin^«!  an  sehne Idersr^i lern 


^i>fitar^«  «urt&ndl««h»n  8ohn»4d«rn,  dU  vor  1UX4  nicht  In  D  ut 
land  ffftlcbt  hott«!*  die  0«wUXlgui%  fcur  -»i*b«^ltroufr>nhmc  nicht»  #iw 
tcllt»^  r^trch  dlfT»  3!a<»»n«h>ai«  wurd>  *»»  *auaonden  von  J  idlacben  Ais» 
b«lt«m  unööglloh  gemacht.,  Ihrem  ijcru?.  r»ac;htu^eh^n,  -stw»  sie  *•!» 
(1«1(3  hatten,  um  *»ln#  el^er*  iiöi-.itftacni  r^  sn:.i:lc^'Ufer.  und  fälbBt£.ndlg 
»u  verdm».  Dl«  c'oIgB  ist  eine  uri^eÄtihnlJ ch  t^ro^'Mt  "aJil  rttXbstftndlg 
•M  »wxi>n  eTbeltcr*der  J'Jdtoch«r  r«hn«.td<^r«  die  mit  gerlngom 
lapltal  ihr*  rfcrlwV*t^  bogrindet  hftb«n  un^l  von  >  der  iärscb'itt^rung 
dcift  fdrtBabaftllche^n  Lebens  aa  atftrkatcin  grtrofft^r.  'ty^rJori.  n  dl»» 
Mn  tauserJicn  )cX«lnen  Werlf^tl^tten  <;r?3<ltcn  trott  aller  Yrrbote  \md 


etraf«n  »ehr  vi«l«  jaüiaci)«  ^irt«lt«r,  oft  In  d«r  ^  rm,  dsf?  f 


9 


tXn    T«llhab#r  d#r  W#rtot*tt#n  eingetragen  «lnd#  Da««    «af    di^sMi 
BodföTv  Ausbuutung  und    U#b«rvart#llung  der  Arö#li#er  danemd  vovlra» 

n^  BiufiB  rAchtß  erst  i^segt  werden*  i*'  hrJllcJh  sind  auch  die  ?ej^* 
hältnlBse  Sa  SchiJhmaohergewerbe^   aueh  hier  eine  UnftahX  kleiner 
Meleter  oder  werk  t&tten  mit  vielen  Teilhabern^     Ol     allgeeMlaen 
j€^r><*  )rornt#»  fnftt/^^o «teilt  iror^r,  d^f^f»  cjuallflrlertc  Arbeiter 
tnB%  irm^r  innht  Arbr>it   finden  konriten^  wcr^n  elr   Bxieh  oft  geivun» 
g«in  Tnmn^   rieh  ♦Iber     die   geßetvllcheri  Vor^chrlftfa  hliwogittteette«^ 


leben  ni 


it  It     ai-nerl^er     und     kompllil^rter  lagen  die  Verhiltale 
bei  Str.  U3\^  ItTTiion  ATheitern  unl  ^^^er  Arb^lt^rn,    iir  In  den 
ütddten  r:olri<:  3c',^chU  Tolgun^   fin.lcn  Vonnten.  filor  Haa    wlolen 
^i^rv^r^tt^n  uni  ehi;;äalig*:n  K-lcg^j,er^n^enen    Ue     at^ache  suetatten^ 
daes     ale   3iCh  wühr^ni  doe  i^rle^c«  an  nch'^  ro   körjerlicüe  Arbelt 
gevi^iiint  aatiten%     Im  .*e^e»ioat;^  i^u  vier  ivrbeltnloBiglfeit  In  den  dtlMk 
tor^  3Laix   ier  .^rbt^licr^eclarf  d^r   i.lf«en«  un ^  Kohl^nlnlustrle   8o«le 
der  Lö>n'iwlrvf»cr4'^rt«   O^r     alloiäfcllch  be^l  inende  flc  de  rauf  bau  de» 

d4^utc:ciii.'n  Vol!rv:lrtrcli'rft  var  In  gronseui  kaf^ee  »oft  dor  KakkIeB|^r#» 
duktloA  abtio^n^lg*  Infolge  d^v  Lrt^rcrnährung  und  üe be r watraagung 
vitiirend  des   Krie^ien     hat^i-e  Jedoen  die  Lc^iPoung^füiiiigktilt  der  Bevfi» 
Itt^r  «^genaii4.:i^n«  ^.lollte     die  i;'rodu]ctton  gelioben  irorden^   so 


muftßUen  n«ue  Ai*e  1^  Dkriafte  he  ränge  k;og**n  werden.  Dte  Arbeitslosen 


der  itadte 


n  d43uf  Jr  nur  .yi^nig  In  üeuraciit,  da  ec   sich  Beißt 


gfUftllflrierlo  ^rbelU^r  handelte^   die  nur  wellen     ii;ren  l^ohnort 
ILrc  c'aaiill«  v«frXaaseBf     xm  tu  och^er«»  und  Jch.varxarabelt   su  grel-» 
fer.*  ÜcberdlcB  **     u'-ordon  sie    iurch  die  ntaatUche  Hilfe     vor 


aue^erster  Hol,   bet^röhrt* 


j^adLnTB  lib^r  auc^nd  es  uä  ule  Jidleciiön  iiiicol 


€n.  Ihre 


-ID. 


tiot»!«^«     ar  unt,«t:euer,   die     hilf«»     dit    ihnen  iut»ril  vurä«  ,  höh 
nra  L»b«n  »u  ▼vnlg  und     Z\m  iytttv'jcn  »u  vl^l .  »ont«?«   o1«  nicht*  vüjv 


hungern  und     la  iil«r.<5  VfrrVgciaen,   so  munstcn  sie  Jrdc     i*« le^^»nlieit 
wahmehttien,  dl«  Ihnen  •in«  Lob«r4sr9ö<,llahlt«l&  ^-ab.  «ach  ^'rat«n  ochtjeh- 
teynen  V«i"flUühÄn  i»tr«i*ti©n  -»io  tu  Tßu-<»r.dc;<  in  <?.r  RhelnlPch-tfUstfkll- 
30ho  Inau<.tn«iü-«Mrt.  un-.!     nr»h  .--n  ryinig  jclff  ..rhrit  ?in.   -.nen  rhcorlÄn 
«Lurrjt,»«  Vvuhrt^n  .n^   noli  «•  ch  ^I^  « rrs n«i«n  die  :^ufried«nfaen 
Ihr.r  ic-iue^r  un-i  ..rhMt,'»>on«,en,   .Uich  vi,>l^n  ari<?^ren  Ausländern, 

J«»rie  «av>«»w»n  und  ur.«r;i<^nt>hai«n  Aybeit*»r.,   rite  von  ^f^rt<^o.hen  Arbeitern 
abgelehnt  w«n]€r..     «!*>oh  h&ton  eich  In  den  v-'ah.r  n  bereit.«»  vi^jju 
roAiwrrclgen  Är^>«lter^-.  &- «^ebll  i*it,.  ifir     Pinj  ^elt  encfemi;  di^»on 
»u  4il»*ub«n,   da«8  die  l.  -     IGOOo  J  JiiHct.cr.  ..rtt,lUr,   dl.  Jotit  la 
ah«.l,*i«in  ale  Koi^*r^  und     Inc!u8t,rirunciur   ibi^r     und  unt^^r  leg 
aft>«iUi.,  dort   fir  im^r  hUxh^n  »^rdcn.   £r    findet  ein  «tttadlger  Wech. 
3cl  atauw.  ..rwiter,  die  J^u^relan^  ^carbt;lt,et  haben,  verli^eeen  dte 
ilJl.c-Uii«teli#n.    J-chr^n  nach  fiaur*.  lur-ick  o-j*r     ,^an.i*>m  «Jiter  ;  neue 
^mtS^  u,ei^c:..*n  kdut'n  mr  und  beglnnt^n  juai  ersten  j.al   m  IhM  Leht» 
ö  chw..^bclL,  ^  fa^.  Sich  bcrel..  .«     .t.a«  wl«  .tne  rradUlon  ge- 
•«Uafr^^n.  .U  Le^.nde  der  Untau^ich'mlt.  tat  t^ratört,  Jidt,.ohe     aiw 
beu.r  hieben  b^^i.^^n.   d^a.     Me  un.er  ^.on  Bedingungen  Je^r  Art>elt 
^•mcht.n  können  und  die.  «ch.lnt  uns  ein  ,ro.a.r  ue.tn..  oa.«  die 

..rt  d.r  .rbelt  and  dos  LeUn^  l«,  Inductrle^.bl.t  jedoch  eei«.« 

nicht  pleu^Tiet  wcr-itTK  dferf. 

trenl^.r  bdcuu^a.  docl.  i...omin  or..hr.t.na-..rt  let  öle  ..o.it 
<l.r  I..t,r :.t.n  in  ^cr    L.r^.irt.cn.ft.  ;.le  deutaeh*    I.nd.i.t.c..rt 
ist  seit  Jeher  .ur  au.Ur.ilacL*  .rbeUpkr^fte  ä^^u^^      ca^ 


*ü  <woöuo^Ifrriderbt.iti»r  nach  Deutschland. 


-  II  • 


ei#  Iteaien  mit  S€ti.r.r  de*"  iff  ihlln^  und  kOg#n  Bitt«  B»T^»t  «l*d»y  la 
ih»«  H^lrsr*.  Or-  «"«  t'ieh  inM^t  tn  iolen  bandtlte,  »a»  dl«  Pr«u»olach« 
Reglrrung  lianfT  daranf  bedadat,  d<-.sfl  «1«  nloht  dauerzid  In  DtutschXajid 
blol^«n,  U3    dn«  polntncJic  £1  «atat  xi'^wvsmnB  niatit  tu  voRaehwn. 
In  Itrl«„«  hatte  man  ilss»  .\»b«»lter  ntcht»  aour  nofclg,  da  g'migÄiid 


}STXGgf^::fiTf!ing^r.e  v^THaridon  ^^ren*  .1.*  nach 

gintn  D*:tT»^r.**:>ort1^rt  ?mrdrn|  it^ficnt©  sich  der  LcatCDi^n^cl   Ir*  der 

nicht  m0hr  cKiglioh,  /^rbelter    In  ö«r  r.ötl^tn  Anirthl  nja  tolan  odi?T 
RuHPlftnd  clntnfilhron;    an  Ihrer  öt^srile?  b#^arm  am*  in  :*uUsclil£ißd  jUrbt^l* 
tcr  £\lt  die  iÄnciwlrtröca-ikrfc  lu  ^uctitii.« 

J  idXt^Qh€  arbtfiter  caeld^ter;  eich  0rj?t  ^Bluicltt^  dar^n  ub^r 
auch  tn  gröt^-^crtin  uruy  ?<>n,  la  .-infiUi^  yar  lhner4  iWane  g^ru   img^^ okint 0 


Arbelt»  öcli^vT^r,     loch  ^iJixt^r  ar^lleuci^  «!♦  gam.  garn«  ^  ^bt  ruiih 
<«^olor.i»^    ila  r-rrl  und     dr«?l  jHiir«r  ßlcii  r»uf  La^nlr-rtaclt  b«^abcr4.   üle 
jutab€Plt*4i^r  yar^n  Ita  ol  l^€>i.^lni  r4  uiiL  den  i-e j  f^txin^ön  iufrledcn*  Dal 
den  vr^rnahlodo^an  landurlrtacfcs^ftllciicn  iiaf^chlnrn,     en  fli^  m:"n  pte 
ffta'^lt.r,   be^ihrten  el#  Plci*  <^c^ar  bi! r:rcr  ein  die  polnlr.chcn  Jirbaitcr* 


'  ur 


<5o  noch  hcnJtr  ir  '.irr  deut'^cht^n  Lan^tvlrtBchrft  hcrrf!chtri^   cier    Irar« 

..^€?n^    Tn^^  cf?  r.<  dCMit^'^t^   da-     25CC  ••  ÖCX  J*Jdif?chf^  Arbeiter  dlawn 


•r 


V€irtiMtir4lf^5^€>;c  i^CTochsan  araren*  ,vach  hl*  r  !vnr.n  vcn  clr*^^  dojuemdts: 
Zurtera  ??r1n«i»  Rede    aelr.«  -  iir^f nicht?,  drr     scäaai tilgen  Baracken, 


eeJil echten  c^PininHur^  und    foh: echtes:  E<*Brn,  der  «I^^lati^er*  Vvrreiiting 
er"Chftr;t  *-»     sach  nicht   v  iri«ötien?.Aort.   Im  letjtt.n  Jahr  s1nr'  nar  w»nfc» 


1tt?tt  Ir»  den  i^t6dt»»n  <»raös3 

« 


Ichtf^l 


leichtere  Arbeit  ju  "^^ffM^n  B«*dlii» 


«     12. 


tfl*< 


DX€  obaotlaOi  xund  pla>nlofi  her«lnbr»ehc>nd«  Izoailgratlonf  die 

el«h  In  btffltlnuBteB  Ab0täzicl«D  «Jber  dl«  d«at«90heB  Jrnuen  •rgosB» 
liütt«  tu  <>ln*r  urg«h«uy«tt  Xat  ae^prophe  f(tr  dl«     IauBlgrant«a  und 

Fl 'l«htlljr;r<»  ?/©«icn     WJnrw*.,     inrm  rdcht  rccfattcltl|:  «Inc  gro««2ffgS;g 
iV)g4l.ogt«  Hllffforganl^atlon  «liige griffen  htttt«,  dl«  d«n  JbüLgnaAmi 

adt  Rat  tmi  Tat  «or  /  8«lt€  ntond«  01«m  Orgf^nlsot^lcn  war  da«  ATb«!» 
l>«t»f*lrf»  rg*eafc  der  ;}»Hl«ohon  Crgani f«atl<m#n  Deutrchlsnds,     d«f«a«]i 
»itlgiBi^it^  hlfr  gan»     »ur»  j^owtirelft  ir0m#»n  »oll»  Soiiaea     vbixr^nA 
d«»  Wi»1«gr'H.  «1«  dl#    ?ahl     d«r  J'Jdl««di#n  Art«»lt«r  aus  d«a  0«i«n 
loiwr  (srüBi-^er    vurdi>«     vnx*de>   auf  Z«ttil1fWft»liQ0t  Inltfli^iv«  «liwr 
a«lh«  jadlacliftr    urgaal««tlon«n  la  £trnr<^r9tan<5nlA  mit  d«r  (««jrjreral» 
MBBal)%alon  d«r  i«ut  «sehen  J<s:w;r8lrc4icft»n  •  da*»  Selcp»ti>rlat  f  Jr  08t;}fW 
dia«h«  /irb*l&«r  "bei  d«r  2«ntrallw»rolP^lon  dar  öerar  lr»e!i  2  ft«n  g«- 


Arbeiter  r 


r.,     «le  d«n  a*r^«fr)'-fjhr:ft*>n     >u?Tif'ihr*Tj,   ihnen 


»•ohtllohcii  unl  pollti^oh^n  Cchtrt-f  «r^d«?lhen  ru  Irf 


»• 


Parallel 


mit     dem  öekrt^tarlat  wurde  dann  von  ^.f^n  ver*>lr,l^,*»r  ,lnr*i*»chon  Orga» 
»lration*^n  Deutßchl  »ri<^py,   ü^fs     11c  «otlalc  ivir^or^c  f  tr  dlel^y^fit^ 
ttb«  mibsi* 

Ala  mit,  Jäadr  d^    Krtege«  dnp  o«tJUdlr>ihe     e«Jcretarlat  der 
Oewenreohaften  ll<iulfll«rt  »iirde,   ifi^ernahai  dr»  ?tiriir.*ßCit     auch  den 
pcaitlfloti*»n  rohutx.  imi»oh  7u?»a3B»nf  r4-«<»n  eil  er  ^^Jdl^chfr.  FrKft« 
OeutBehland«,  «Inetolleafllloh  der  proletartrchcn  eo  if  durch  eine 
geaehioirte  pÄltlaeh«    f afctl»  iet  «p  seliin^..  d«-»   ^T^«ttcrfir«org»- 
tm.  $u  ctr.<>r  3tene  auÄnubai» n,  *ir  t^u  1«.  jHl^ch^n  T.^Vr  Krja  n-«h 


Regl«» 


ruBfi;, 


for.'org««*     a«  Jer^  «teile     bcsclchnet.     die  >jcrufen  und  brreAtlgt 


-    la   . 


'■^: 


19t,  dl«  ItAarmmmn  ^'T  üBtt^M^n  ia  B«tttsei>l.md  »a  v«irtrr«t»«iu 
Dadurch,  dr.Bs  d«a  Arb«it«rf  iradt^aat  ^«lohteitlg  ff$vri.^tm  tm^lSutttm 


■■Xb0Tttnskg/»n  viurden,  vi«  j^rufung 


^1^ 


•tellung  von  Hksaän  »  V«to    )r«i  Äusw«leun«^e^rhi«li  •«  g«rlBn•I^• 
Oftoaon  uoiLllchen  Ca-iralrtcr.  0»  das  AFb«lt«rf  lrror^Ai«t     la  Ftfbnxajp 
IQgO  ü\ich  ilo  d«uitvcfai«  Ut«lle  (ü>e  Julnt  i^l»t.rilM41on  ComltecAurd«  , 
waip  «R  in  ler  Lo^e,  aucix  ein«  wuttv 9 rkSQtg^ie  eorltd«  T«.ti£k«it  tu 
«fitfulv«n«  ^u.:au-iÄn  mit»  d«ui  uyepriß^leh     von  ti«n  Slonleten  bw^Jto» 
<i«ten  J  Jdip«i»«fla  ^rtHrtteüLot,,  das  üU  -/ -ei. w-'«vt/ru»l& olur.tj  bea«pgt,«, 
scbuf  .:«*•  Arbeiter!  ir»or^«utit  «In  uefcL   vor*  Z^ * ig»t«I i. «*  In  dftn 
üiCüiil^^öLfi*  wti^ttWii,   l<vi,jnd«*i&  dtta  InäuPtriegcbltttjß«   Von  aic:8«n 
iittaier*  aus  »ir-d  nuu*  dlo     ^«^-tkuito  I^^Äiiiratijn  j^cr^g»!!,  unu  Vtii'&«lH< 
Ltor  exuäit«n  di«     tt*i2&ri4«}^aiittbni>n  otkr  iirbcltrlo6«n  fie.  «n  und  H^jw 


boj*^«,  hi#r  wcrvi-n  ihrt  i-a^Ui*  ^jt^r  ift  a.-»d  ii:.n«;u     iv  33*»  bexjrgfe, 
hlur  verdir*  ile     arboltsaiJ^Xlchkelten  in  dfln  ^Inielncn     rt,f»n  nrA«»w 
ßacht  und  ii«lt  vbcller,     j-eiUnJcn  ,   hior    .«rdon  die  a^Fotzltohen 
B««tliataunii©n   ib«r  dt»  Buchte  i#r  ^Ufllandtr  crlkutert  und  dl©     j|&» 
4ruat«n  vor    den  *i«Lt)rdtn  vertr<iLcn  u»v.  Von  hl«r  au?^  irird  dl« 
döut-Ä.c  w©i-,>r.UlohIr':lt    f:j<*r  d«'n  ivirVlloh.on  VcrVmf  ,jer     J-JUsah«« 
Älnv/aaüerung  untcrrlchttt  un.l  6er  .>«hr  oa  noUrndl^e  palfc-ientart- 
Bäxe     Kam^if  g<4.rn  AuPna>ua»f»^«tJo  un>:^  vorfcl^.:nger  dpr  Hc^wmng  cnid 
Dehördtr.  or^nn1ei«rt.  hur  dtkdurct.  io.'.r*c  erreicht  «erden,    daca  dl« 
rtotiatcüfin  Veriu^ltr.inpe     :!er  o?tJfMirch©n  /«-vejter  In  ^ereg»3t# 
3ähr»n  gclenl?;.  und  ecÜAtr«  arachlttorun^^en  vtr^leden  wur'l^n,  Da» 
i.rbc-it«jn  irpur<j«junt,  dtis  b«l  all  seiner    ;irb«lt  8ioh«r  nlAt  f«iil«i^ 
frei  ist,   l3t  MWlfolloo  ein«  der  lntcrc-r>cantoft,cn  ;J'Jcll*»ch«?n  0 
nlcation«n.     lieber  8*ir«n  ivufböu  unr'   ^elr«  Jescmttfitlgitclt  *er 
wir  bot  cndei^r    ufca«^«nh«it   auprjbrXlchtr  ^  rtchun. 


•    I«  - 


Vit 


I 


mtwm'i  b^HOA.l^m    iierku«ie  tinterBchrldon  41e  neue    glr»rÄnrt#» 
rti/ig  von  d«^y  fclten*  Waren  ^a  fr  Sic r  •.«^.  -ler^   «o  '^ind  cf^     j^trt 
^%rWi4#i^r^   f»a.r.^iPlt#en  J^toh  frSi-^^r  r31#  ?Si:rnnti«^n  ?\n  <iinlg#n  flt€»H«i^. 
ntarl»   3#n^r«n  bl2d«r.d,   «o  If-t  rJl«  yhrX^^n  Bßlferetlo»  »cr«tireut. 
xüVi  our.«  U.i^r«/*  iiluraMBcr.  hang.  Die  OPrentr.-ll'^lerung  und  %ei^ 
9tr«üung  J*«ocl*,    iic  von  der.  .  JfQar.ocilr'Chen  Verhältnl  ?'*'en  be  llngt»  l«^ 


/^  A    ifffn  1^  ,'^^  jjer     JUd1«'Ch<      .irbctter,    i«r  nach  /iai''rl!?"  c>4«r  Ctenda 

"'^       x^y^j-  ^^  wa««3rrt,  kaunt  dort     In  pulrlercridoo  Jf11tnch*'e  Leixi 

,^    ©3    üffiM  V€niiiJLtnl''üe  und  nmi«  C«v1in^tirii;j«n,   doch  slIsuraaÄi  unttsw. 

fiie   Jber  dl#  LslCLat*  «prcchcr^  licntxm  D1<?  Trarlt^^iori  der     altön  Hrlcartt 

«plr*nt  Plc:.  fort,  *in-i«re     Ir.  Dcvitpclil    nd.   !ii*^r  1  <»b4»r.  <51#  ^'»^l-t»!«» 


.U.>   .'jl  ,- nftrtt  flcrLcr 


♦        ♦ 


"t   /-■i'^^^-  lind    ;~ 'Jht^'cM.cht-be-vlrVti     r«  ^ 
daßB    <tuch  ilea«  wcni^or*  sld*  nieht  oft     f»«hen  iBönnen.   Q#l»tlge 
tnt#rrGftt-^    nc     der    «lr.<;  o.IcT  6rv  ^'T4Ccre  :ii  h6.  ipc   •7f^9.*?t  h«t., 
jpphcr.  vor:  Oven,     rritflrl^tncllr  Liuflc,    ffi^ft,   fr  r*  nr*   «•^nrlleh» 
i:ii3t'U7»  rbclt,  >bjen,   'e^t.rjr.g#n  J?orc}cn  "^It^rr,.   Tc  ^r^.  der  &!.«riinafc 


A^-C^'^t^i. 


T,    C»l«t,lg^ 


.*  44.-  »4    -  -<  » 


den  j  fii'^clicn' le^'en  *ntrrr,\3<?t     'aiK?  grrtt.  Ir.  orn^t«  G< 

un)  deutsch  02  des:  Arbeiter  vrotJ   2*icht«r  laachen,    «Ich  irn  ii8u«n 
V*>Tt»iatrA^^T   *r,ntpH.«^f<«n  and  «©l.r.<*ri  Arbeit pl<oHe -er*  nsher  tix 
D»  '«Ir.v  Tnter©e»n  f  »r  üMstl^e  Dlngr,    '»orrlt.     plf>     J'H1«rh  «Ind» 
)«<-1a<'flTV^-^:u.g  fln.»r>n  un!  «r  dir  do'it,'  ch«  r-^mehr  nicht,  po  teh-rr»^ 
um  s«lr,«  to«letlöen    Xfciai3c»>JäBi  In  ihr  t«; friedigen  fj  1 
rmit  *»r  dfjrn  iTlnD,     d#r  :<neipc,     diwi  T»rjriiAaI  und  don 


e  üech2ecl'.t.ltrH,nW-;©lton  nefcuicn     irJ-ol^.:  J^.ren  racch  tu  und  blld« 


-     15  - 


•In«  •roeto  u«fahr  ,  g«rad#  fir  dlo    J  Inneren  UnÄiinierer«  Die  oit- 
j'JMieeben     Intelelttuellen,      dlo  Jettt  In  jeutpchland  leben  und  d«n 
g»8ltlgen  Verfall  der     .\rbtUcr    aitan««h€>n,   ohne     lhn#n  zu  helfen, 
fl'T^n  «Irje  sehwere    5  chuld  auf  Pich 


n 


All  dlee«  ümfftftad«  b.  •birken  eine  gcvirre  Unbestanillgkeit«  und 

lÄpplgVclt.  --er  \rbelter.  Dir  Arbelt  stellen  unl  ;ler     ^ohnart 
httufig  gewechselt.     Dlt/9nterbrochen»  /lu'ii^antlon  k^errvlat  den  Cxw 
saataertotin^  d»p    AFbelof p  und  ercchv/crt  j«d«     orgor,t'»tori5»«Jie  Zu-aa^ 
nrnfapeur^j.     Auch  die   ac-.«plrrchaften  f  Jliren  h^flg  Ela|^  dartiber, 
d»nB  t^rarle   ile  J  ip.dloÄien  ^lt^l<>drr  co  raech  vergeh  binden,  um  dann 
In  €'^nfir     anderen  ?tadt   vlpdcr  auf i  itauoJien.  Ja»-.el  i!»t    tle  Sejlehung 
dPr.organlfllerton  Arbeltcrffch^rt  tu  ihren  J  laiin chen  Oeno^Ren,  von 
wenigen  ..usnahmen  abgeeehcn,  el;%e  gute.  Sie  traten  oft  se^en  die 
?erfo2üUn^ifn  peitcnn     der  3ehördcn  auf  und  be:^&cn     «ich     auch, 
beiatlo?<e  In  dl«  Betrielje  »u  brin^^on.     AI«  ein  Belepi«!^ von  vtelen,- 
■0ge  ncr  folgende  »rief  deo  .ai^emelr^n  *Xut-.oucn  aa*erk?ehaftffburide8 
f  ir  Rheinland^« stf ^aen     in  Dilf^Reldorf  an^ef  Jhrt  -««rdin  ; 

3e:irltfl8«kreturiü«  J^a  A.i.a,  ^urd»  mit^ietCUt,   dai*8 
uf  ür^m^A  ^Iner  Verordnung  die  eir^e.vMÄrten  Oetjuden  au«  den 
^vr  -  Itsatellen,      die   3le   Innchaber^   entfernt  ^vr^en  aolicn, 
UA  ai*)«l3t «losen  elrAeial^cl.on  Arbeit skrüfLen     Platt  tu  »ichen- 
0€«       ettrren  nollen  di^r^n  Unten  ;:   ch>*«Pi^kelten    in  Bciug 
auf  V>r2ärcrrung  der  ..ufr nth nlt pe rt  aubnir»  gedacht  weT'i^.     Dscb 
QeürkaMlcretariat     hnt  .-*  mehreren   :tel Icn  Ärkundigungen 
elngeto^en    und    Jbcrr.ll  die  glclchl..ut*.nde  .nf*ort  erhalten, 
da»«  gegen  den  ..ufenth.lt.  o.«^Ji  ii.cher  Einwanderer  In  un.^^erL 
B  .trk  arareniungen    nicht  erhoben  werden..  Daea  vorn^haaich 
auch  die  An-^er^eit  mr  O.tjuden  auf  den  *ohnung«m.rVt  .Ir^n 
««.eeren  anflu.a  nicht  au.^lben  kann.  wU     ca     «ich  «eist  « 
junger,  .rbelter  Handelt,   die  m  Barakken.  H.rber^er^  FUrarg.. 


•    le  - 


•t*ll«n  od[«r  In  oiCibl Ur&en  ZtLuu-rn  WfAnm*     Facdlleixrobnua» 
gßn  ««nten  kaum    von  ost^  idlnohtn  **rbeltcrn  in  ^inr«prttoh 
ganotaaen*  <^ir  t«il«n  die««»  alt«  danlt  kelno  f (Umsehen  iav> 
•lehtcb  «ntdbchcn  körif^cn  Über  dl«  Ansichten  der  orgar.laUiw 
t©n  ,^  Arbeiter,  tfcnn  dl«  «fohnungpnot  dti^u  bfr.uttt  «»rd«n 


•ollto« 


SMnrle 


witr»  darauf  tu  venvcl.^on,  daas  nach  xmeertr  Kei\ntnl«  #b«n 
vlol  hollü.ndl!3Clie,     Itallenlochc  unl  andere     aunlaadlReh« 
Arbeiter  «le  O^tjulf n  la  3«itrk  varhftndrn  ninii.» 
Ab«»r  nicht  roir  die  frejl^n  noilall-^ti-^chen  OewcrVpch&ft««  tr«t«n| 
f  r  dl©  4  Idlrdien  Arbeiter  oln«  -uich  dl«  d»no1rr?itl*tÄi€m  ai 
Dunckerpclien  üevorVflch&fttn     »Ini  Mhr   sft  ffJr  elr     •Ingvtreten.   Im 


rchwertn  Kao^f,     den  dl©  Jidlj^cbcn  ^^»«itfr  aa  Ihro  ^l?!tent  In 
D»utrchl    rJ  f  ihr«n  nüp^cn,     »inri  die  Svasptoo»  der  a«ut?ch»n  O^nof^iwnl 
©In  heller  LlchtatrLJil. 


VIII. 


Die  wu»  jaülnch«  £ln.v arder unj,  nach  O^utPChlani,   dl«  la 
?«rl<iuf  von  ö  Jahren  dU  o?tJ 'lü-che  -  leilur^  mehr  eis  verdo?p«lt 
h«t,   let  keine   noraalc  £r»chelrjlng.  Sic  b«^ftnn  ulr  e<rie  .^olge  des 
Krl«^e8  uni     «tcnJ  l..  Reichen  <l»r  Deportationen,    der  Pogrome  und 
der  mUltarlf^on<?n  imshebun^en.   «<•  ©rr  die  int  d€Ä»lb  verfehlt,  Deut«: 
1  and  als  £1  nvMid«  rung«!  ond  b  Bondere  t»edeutunir  b«ti\ae.en. 
fnche  htnitmls«*     »tehon  einer  gr»*ie©ren  Hnwanderung  la  rege. 
Doch  hat  Dr.ut»»ch3and  eine  wichtige  3eie  :tung  aj?  nurchg-mg^land 
und  Rtihepunift.  Je  le  J  idl^che  Katastrophe  la  .  Pten,   j^de  mUltürl- 
«ohe  AUBhehung    vlrd     J  i-^che    Menschen  nach  Orut.chl  and  blngw», 
trotm  a]l«r  arenieperren  und  aller  rtrafen.  Hier    werden  J'idlfiohe 
Arbeiter  oft  J  •hr.lar^  bleiben  .  Berufe  erlernen  unJ  Arbeiter 
werdwi,  bVor  sie     ihre  ««itt^rvanderur^g  antreten.  i>aaernd  hier  bleu 


-     17     - 


bin  ifvmn  nur  w«nig»,  ••ratreut  Sber  gftns  0«ut^chliiii.1,  cÄrne 
tTa^r«^  Zu«i«wnhfn^  ir»rd#i  sie  Itclrx?  beßoniere  Bedeutung  f  ir 
die  J'icilschc  Vollrf»£©ia«  ln?chaft  orlan^n* 


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lO-w^iK    5Q00    iiy'a«    .lyü^ai«    yo'-ti'»    XZOO')    t^a    03-^^    ojiüya'o    i»ii 

TiQ    iyT»i    -"T    üVrr'o    lyn    p«    Tiy   -»y"r   nyo3iv    ioD>5c?3>*ip    'i    p« 

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lir3-«-|«5Tin>i  p    niriD    »3»j"nH    e^n    i^T    odkw    ,  t-^»«   »>«»»K»n>o«3ii» 

-T50"«»3-l«     TyP*-T1«     K      IIB      I3'in3^      »T     T  ^  K     1*T       n*T>      ,  1  >  H  TT »  T  #  >      pK 

*ya»Din»D'«31«    »n'Ti»    «t,,   **  "|-i'"»"'3»'T^>°    1»1.0    -T3«>roo'«-T     1  -  K    »oyTB 

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?JJnVD^^yTi%ioun;  w  i'x  vt   nun  o«ii  ti'x  »JOHJ^J*"'  ^i"/n^MS  o>J 

-1.1  io»xTiyAPM-ix  IIMM  T'«  ,»>ii'  iyjyop»Tiyi-»yonx  nyi  ti»  T  J  ??*  ,^ 

«li;        Hwjii   'i'lUi   l'i''»  JooU  T?K  J'OPixoy-.yo^'K  n   11.  ny,;;x  n^J 
nl,t^  ninnJor  K^  Jd  pJa  SonvS-i'y^  nyi^  lyi  n«»  mP  t'x  oomi'i  x  jy^i^J 

l!,,n/,iS  »iia'To  yVxJX'iKJ  X  -lya«   .VKsnupi  iyt7'oo'n'x   rp  o'J  "o^j;; 

'°^2i«'ILni  ?,^n^K  ii  nM  tasn  "oixow^ni»   n»  !oVx»w  'i  IMX   .oyaix» 

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MI1  1928  !•«  .ninn»B  in  H»  »nnp'^on»  v«  m»  «  »>'»•'«  n^  >Knt^»  n« 

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nfiipMM«  •?«»»«  n»^i»«  »n   n«  JrTi»Bipyipf  in  ?•«  iyiOao»a  ya»ooM>»i 

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toynviRB  »TT»  if  Ti  .0»«  1»   TfMii«  »«nyi  taim  -  t^m *"»'"'»♦«  f>«jj»säJ 

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VI  Ti«  (■»y»»*«n»)  •♦nafii"  in  t"  iy»»ti»i)  .aaiifiiÄ-B»««  1«»  xji>»»»» 

!•«  .>nv»  T^«  T*«  l*»*«  »«"»•'»  iiff«a  m»  ojp»Roimn  ofi  tis  lysMH» 

-fl»Bpii»i»  T»»  n«  oy»»tifnMiit  tr'Äyiay«  Tn«»'!«»aii«  inM«  if  t»»  ,l»3« 

•«D  IHM»«  v»i  nyoMia  in  ii«  t«»»  »»«»  ?•«  tif^»»*  itMPAin»«  ?•«  ia3r> 

•»1  t^»  n»»ip»tp»'in  T^»  iifi'fpii-fx'ti  o>«  }fi\  ,TfDi»Fai>a»«i  ofn  1? 

nn  ti»T»>«Fi  11  ta'inyaif  if  »»»  ,b»>»'i*   1»«  »Ffi»fiFi»Mi«tr'«F'iaFii 

IF«!    IFI    t1»       IXIKW    1*«    BF»»T1FHM1lt    t1«    IMa    om    K    IFMa    Tl»    pJÄlJ»! 

,mia,ii  n«  oFiiictt.n  1»  »3F»a  7FiKPt;ya  »•o'Vis«  t»«  i»ük3fo  ifjifh.ii 
-fTOMiK  ,«1»  T»"nKa  PO»  tt^n  1F  .'•oiVw  i»»ia»   71»  T*ip  ofayniiFa  »if»  bfi 
iFa»  ,>«iv«  !•«  aic»  »n  T'«  if>i»k»  uwi  dm  iFiFi  o?t»  ^^^i^^Juil^'ü 
Bi»»papFTiK  »•!  V^3*p  «•«  ta»»  tFiaii'^aiFa»«  Ft7*»»>»»  fj»t  f)i^jl%JW>fW 

»BJ«i  T»R  TF»iiFaiFa»K  Bun  1F  Fa>FT»  BFanaoM»  »i  t>»»ifi  «  t»^**""»  »i  ti» 
•Vmw^  nj»i»  n»  »•i'i  t»K  n«  oyB»iiFt<»»iÄ  iyi  t'»  bbi»i  t*«  t?^^^  ti«» 

tyj*T  B?t^  FSF»  IIB  T1K  «BWjrBpVB»*  IF"»  t^»  IWOIFB  »1  n»  f'lp  1F1 

ani  B  oVyBwyaifB  t»t  b'b  ta«n  FaVF-n  .•»fOBior-BBiaMn*  iFi  !•«  layai»  iFa»i« 

1?1    .B^F-n    1FW«lM.iyi    ?•«    B»1BV1«B    B^H    !•«   *    IFByaiB    yVK»X»B-wM»Ä    11»    B»B 

,F>«   »f    .>K1W»    t»«    BF'l'ff»    F>«»»»»  Fp»Ba»ll    t»«   »FaiK   »t    t^»   V*B    IFaBFIl 

•  f    IPöyH   ,0I«1B   B7)FaF2Fliya«K    By*1B  R    IfBKJFB    1FI1F«.11    V*    7^M>1«»    ta»ii 

B«1tt1«»    TFIIBIFI    f»«    »fH   1F1"«    »H   .taF>    IF«!    t1»    t^»    M    1«»    IfpJFIFl    t>Fn 

tByaiK  71«  B»pB»if  iFv»i*R  1F1  t»>Fii  1»«  »yaiK  iyo»iia  ti«  ifif-rwifi  7»« 

•  FBBB    1FV*1*«    IFIFIlKit    1F1    1R»   B«>B    J^p^a^X   S    |9XV    P« 


■«•r 


•prltz  Mordecliui  Kauftiann. 

Pritz  Mordachai  KaußiUir.n       le-ttnicht  mehr  .  Da»  faat  un- 
laöglicli  Srachelnönde   iat  Wirklichkeit  g-^'orddu.  linar  dör 
beatan  jüdlaclien  MöriBcht»n   in  Dsutacliland  ist  voii  uiib  gagangön. 
Vir  atji.an  nocli  alliiuBdhr  imtdr  ddiu  fürclitöi'lichöri  li.'jdrucik 
di^öüü  traurigen  (Jt^^iöchölisriö,  uiii  hduttd   aclion  die   guriaö    Baddu- 
tung  dleßöö  eiganartigön  Möiiiäcliön  vürdigbii  zu  koimen.  Dönn 
JTi^uüiittJin  ge^hörtö   ent^chia  dön  zu  den   iiitarööbarite  tt^n  Judibciit:jn 
Pyrßüi-llchkoitön   in  Döutüchlttnl«  Düö  döutacliö  Jud<;intum  hat 
wolil   öine  gan  2:0  neiliö  von  bödeutönden  Kojpt&n  lierYorgötrachtj 
da  und  dort  Kar  auch  der  Ai^öatz   ftir    ainti  PeraCnlichk^iit  vor- 
liäJiden^   doch  kainem  \mr  ea  gelungen j    00   jung  und  doch  00   zen- 
trale  Peröonlitliköit  des  Jüdiöchan  j.ehön»  in  y^eutfechland  i:u 
werden    • 

l*#lI#Trfc*-ufluann|   dör  kum  du^   30«  Tiöhenajklir  ü"b^röchrittan 
hat, -war —   ißt  ari  Rli^in  gehorön,   hIöo  dort  wo  Deutschland   am 
deutechesten  ist  und  wo  Juden  und  Judentum  fast    ganz  unbekannt 
ßind  .   Vor  der  deutüclien  Jugerd-und  ifanderböva^ung  ßtark  "beein*- 
flUBsti    farü  /er   früli  den  Weg       zum  Zionißinuö*   Die   garjze    Art 
dieses  nrönsclien  war  eine    solche    j   daas  öie   nicht  ötehen  bleiben 
konnte   beim  bloßsen  B^kenntniö  zur  Idee,    eondarn  daöö  ar  auf  den 
tia  Xöten  (jrurd  der  T^robleme   dringen  mueste  |   urn  öie  auf  ihre 
Richtigkeit,    ihre  walirhaftigkeit  hin  zu  erforöchen^    sie  zu  veri.-^ 
tiefen  oder  abzulehnen  und  zu  bekämpfen« 

80  vertidftö   öicli  Ifaufinann  in  Jüdiöcli©  Problöci©  und  allzu- 
bald di-kanrt«     disser  tiaX  achürföndö  (Jöist  die  wi^lbhöit  des 
bürgerliclien  ZioniöMU»,  dl«  Pluttliöit    und  lineeitigkölt   ,Diit 
dar  er  sich  m    die  lösung  dee  Jüdiscluen  •problama  hörarjiiaciit. 
In   ßölner  welt^rön  intvdckölung   ßtlasa  Kaufmann  auf  Fatlian 
Birnbaum,  ±taji5iX>ßÄKXXi<xKDiö    ji^^enartige  T.eröönlichkel  t  Birrbaucie 
übte  violil  auf  den  jungen  Kaufmann  einen  ungswölinlicli  btai"ken 


-2- 


SinnuBß  UVB  .Hier  fand  er     Beatarkung  ir   «einer  Ablehnung 
de»     Z-oriemug   und  in   seirer  ,«jalmrß  dea  l«bandig«n  Judönfona. 
Hier  ward  ilun  volil  d^r  stärkste   Ai^ato»»  ::u  intenßivar  Beschäf- 
tigung mit  Jüdischen  Dirgen.    l9lS)  b«gagnete  Kauftiann  Dei   dar  5, 
Weltkonfer^nz  der  1»oale  Zion  in  Krak*.  Eina  biahar  unüHkanr^e 
und  urgasehena  ¥olt  offarib.a-te   Bich  ihx.  h:;.er.  trotzdem  «r  <3«r 
V^rn.5ner   de»  ZioriBuai»   au^dia   scionist  i  ßche  llnötallung  der 
poala    Zion  aMehtt,    offenbarte    «ich   lim  hi«r  dia   .iganartige 
Kraft  und  der  ideanrnichttun   .   dia  dar  JüdiBChan  Arbaitaröchaft 
innewohnen.  Hier  in  Kr^au  begegnet   er  .^m  ersten  M^a  Jüdischen 
Maaren,    Jüdischem  Volk  in   .einer  liganart.    in  .einer  Kl eiri.e  it 
.nd   in   Beiner  ar5.«e.    Jen.n  ^a^^an,    .u   denen   il4  «i-   ungeheuer 
starke    ^ehnaucht.og.   Von  Krakau  girg  Kaul^iann  nach  Wian,  vo   um 
dieselbe  ,ait  der  Zioni.tiBCl.a  KongreBS  stattfand.  Hier  offrn- 
V.arte   .ich  iV^  die   ganze  laäglichkeit  de«  bürgerlichen  Zionia- 
,u,  und  v.nn   er  bia  dal^ln  noch   etwa»   fUr    ihn  übrig  h.;t  te, 

er  ^vurda    ir.  Wien  ^oll  und  ganz   davoj    gaheilt. 

••   i,^«v^vf+     iiarrürdete  Kä-uflaiann  die  "Prai** 
ITach  ^erlin  zun.xckgekehrt ,    DeL^ui-uo  o=.  i^ 

, .«.t,  rloht  B«hr  B;..h»r.  «r« .>J».>.J«>^^  Hl^r  aUf  "-•'»' 
^ufir.ann.  Ifort  ein  Platz   für  J  ü  d  i   «  c  h  k  a   i   t  ^ 

^   .     tii«r    acuten  aU  die   drängenden  proble- 
la  d  g-ischaffen  werden.  Hiai     aoxxT'»n  «-xj. 

™,   ae«  3Ü41.0,.,,  x..e..  nicht    ai„..itlg  vo.  SW>d.«.«  «1-r 
...U..t».  «^rt,!  ,>e.ana.lt  Verden,    ».n..-n  ^Xa.  Bi-.u,..,„ 
,„,  ,>-ä«,„   .  die    1.  Jüdi.o..,n  T.«.^-  w^'-""  -^  --  ^^*' 
„.U„««n.    .out,    in  d.n  .,.V..t.U.  «i.»  »-,....«  «».ot,n 
,„..d,„.      in  der  .,..»l.t.tf.eai..nt  "un  r.u*,»nn   ..U.ar,  K«.p. 

-»c.-iHiführvnifi  iöi  Ziorisi'iuB. 
geger   die    engstirnige   .nd   ar.gher..xge  ^a.  .«ifuh.u:  g 

1 4.4r./i^  «rha  Idee  Vi^rkündat« 
^Uv  v.^rd  -Mm  ersten  m^«   aie    altjudi^iche  Ida 

.     ^..e«Äll1udartu.»    findet  hier     einen  heisrem 
Birnbaumö  f,edanke  deB  AHJuaer 
..d  begeiferten  Verfemter,  von  demselbs.   se.ne  aagner 


!       { 


-3- 


an<ir>e  n:jn  müssen,    daae  ar  das  ^rüblöm  in  ööiner  ga"ü«*n  QrösöJ 
örfaBst.  B^3i    al]a  r  gchärfa  der  p"itik,   die  r-anfViiiinn  an  Beinen 

-  • 

^dgnern  geulkt  hat,  rnuas  man  doch  anerkennen,   da»»  41«»*»  in   ihrom 

« 

Wfsen   rlö   zörstörend.Bondörr.    bautind  und  waitervreil^end  war.    S.-^^b 
Au8ai!mi;dtirast::n>:g  nit   dur  Poalö   gion   lUset   a;.  Schärfe    und  Grün* 
iichköit  v;anlg   zu  vünechen     brig   |  Doch   selten  war  da»  Wort  <|ln« 
Kritykars  ur.d  ,t^gn«r»   eo   g^ schätzt^ vi«  cIhb  fort  »rits.  Hordechai 
^aufciann».   saino  int^ickelung    ,  die   nicht   »tillstand, drängte   ihn 
li-UiB  r  mehr  z^om  den  arheiteridan  M&8»en  das  Jüdischen  Volle  »  und 
zu  ihrer  Srrache,   und   so   erlaben  v.ir  das  eigenartige  gchauspiel^ 
dHSß  gerade  in  r>eutöc}:land   ,   v-o   das'ji^JBtJheftie  spräche  dar 
jüdischen  volkemctsBen  kaum  dem  yrmiQu     ach  hekanit    ist,    in   iliDi, 
dem  Vsstjuden,    einen  leidenschaftlichen  Verehrer  und  Vorkämpfer 
finlet.    In  d^r  Freistatt  vird^ine    regelmäsölge  Rubrik  über  JidiÄh». 
jldischesT-e^'^n  und  Literatur  eröffnet,  die    den  deutschen  Juden 
.in  wesentlich  a  deres  lud  über  da»  Leben  der  Jüdischen  Kassen 
bieten  musste,    ei     anderes  BÜd.   ^J-ß  r^'^^n  «us  zionistischen  und 
almlichen  Zeitschriften  erhielt. 

▼ie   immer   ,  \)lieb=iu»k==  ra-^ftoann  uuch  hier  ,,lcht     bei 
.inem  platonischen  ,ekerntni».   gonem    mit  eine«  geradezu  erstaun 
liehen  Ausdauer  bega6r|er  Jidisch  zu  lernen  und  »icli  in  die   Jidi- 
.che  TAteratur  .u  v.'rJenken  und  Äi*>^|XÄ«üu«x«.xx  es  gelang  ihm, 
vde   nur  wenigen  Manschen,    die    gan.e  ?iefe  und  SChönixeit  desJidi- 
sch^n  .u  ergründen.  Er  wurde  .u  eine«  der  besten  icenner  der  J  idi- 
schen  T.it/-ratur.   Dessen  Aufsat.e   über  Mendels    sicherlich  zu  den 
b.st.r'gehörten"g.schrleben  wux'den  .  Der  Krieg  unterbrach  das 
erscheinen  der  Freistatt-  und  zv. an g  Kaufmann  in  den  gchützen.ra- 
^«,      Kit  Bee.digung   s.in«r  pie^  st.elt  nachte    er  sich  mit  verdop- 
..Item  Bifer  an  «eine   Studien  über  Jidisch   .  Hit  besondere.  L.ebe 


y 


/ 


-ft- 


viäüiete    er  aicli  dem  jüdischer.  Volk&ll^d  und  sa  gibt  hdu^    wobi 
iceine   einzige  ganii.aung  und  kein«  öir.zige   Ar1)eit  über  diööö» 
ProMem,   dae  ilun  unbekannt  war.  Mit  der  ilm  eigenan  Ausdauer 
wirkte    ar     für  yerb reitung  und  Würdigung  dos  Jüdiöchön  Volk»- 
liedea  in  ü^juteclilund,   veröffentlichte   später  im  Jüdiöchen 

« 

^rlag  alii«  klain«  Jumaur.g  von  VolkBllä  dern,    (Jlalvolil  air.« 
dar   schStiatan  gamalurigsn  OTwrhaupt   tat. 

Ill9  vor   »IrOTi  yahr  alruatzande  HilfBWbslt   für  dl»   in 
^autscliland  l^t^ndan  JüdiBchsr.  TlücMlir.ga ,   di»  diu-ol.  die 
au»  *,TBrltekoi.m9r>den  Fllfstjäldsr  »iTnÖBlich  t  vnirde,    gab  K-a"*»"™'. 
dl«  KSgllclJMlt,   auf  8ln«r,  rau«.  ^rtUt»   für  di»  Interssser 
der  r,„U9ldend»n  jüdischen  ^aeeen  na-ientlloh  für  dl»  Jüdischen 
Arb«lter  einzutreten,  «r  üDarnalm  die  ^e  Itur«  de.  A^';.  IterfurBor- 
geanUB  der  jüdiBoHen  „rganisationen  psutaciaanl»,  das  aus 
weinen  Anfangen  ^u  der  ,entralBtelto    fa*    der  ge.amten  jüdiBChen 
sozlelen  wreorge  in  ^sutBdaanl  mach*  .  Kit  verhältnlB^Beig 
meinen  ,«lMeln  hat  ^aufmarx   ee  verBta.Äen,   ein  ganzes  Ifet-  von 
^rBorgeatallen  im  Kelche  .«  Bchaffen.  die  der  »rBorg.  der 
jüdiBohen  Arbeit.reol.art  dienten  .  ,b  liegt  im  We.en  dieeer  un- 
geheuer  l.ompli.ierten  Arbelt,   dae.   eie  nicht  vollBtandlg  und. 
lüo^rlOB  sein  Kann.  Doch  kann  nan  im.erhin  von  den,  voj  IC*  fmann 
geleiteten  HilfBwerlc  eagen.  daBB  e.   eich  de»  deutbar  heeten 
^U.  erfreute  und  dae»  ai  Jene  ühl.n  .aohredon.  die  den  «eri- 
.aniea^en  „ilf BinBtltutionen   Ir,  den   vorBC):ieder.en  T.andern     ach- 
,«»a,t  .erden,  hier  ganz   fehlten,  »enr  da»  v-^.a-n  ^ler  .relee 

-    _   ,  ., 11  in.nrauß   sroe»,   und  «r  hat  diese 8 

zu  Traufmann  vur  4«-gSTSde«Luberau»   gros», 

-^   MrV.  n-ätiickoit  gerechtfertigt.  Br  blieb  nicA 
durch  »eine  unennud  lich3  «ratJ-gi^öav  s« 

A    i.n  Ar-bait  für  die   ruden  in  rjeutacManl, 
ßtehen  bei  dar  sozialen  Arbelt  lur  a       7 

T  4.      .y  ,Hh    ;r.>samte  jüdieche  Tlili»" 
Hondern  darüber  hinaus   versuchte    er  die   ^^«.«m       j 

•  .    f.^Tirrte   sicha-    der  Welti  Ufökon- 

arbeit  zn  beeinfluesen    .  Br  beteiligte   sich  a 

j.       ..i^v    «imh  l'ier  bald  deb   allge- 
farenz   i'"  Karlsbad  und  erfi'eute    sich   a^xh  h..ex 

r.einen  ^ertr.>uenfl» 


€:    .  ^.. 


-.5- 


ffitiQ 


i4ix- 


I 


öeln^Tätl^ikelti   über  e^öine  ganze  litörariöclid    und. 


g^öBllüChaftlidie  Arbfeit   ttelit    uns  Idoch     Kaußncuir.  der  ^jr^n^chm 

In  di  öBör  eigenartigen  perßonlichke  it  war  die    e^ltenö  Kraft 
vorhanden,   niclit  nur  Ideen   zu  prödigdn|Bond©rn  auch   ihnen  zu 

■ 

löbaxi*   Judöntum  vmd  Jüdiöclikelt   ^   »ozialö  ^rbeiit  und  öoziale 
pilfe  varer   für  iiin  nicht  nur  irort^|dönn  ar    öttillta  ßöin  ga^izeß 
Y^ebar   danach  oln^labt^j   bo  ,  wie   er    schriab^lebt»^   bO^v/ö«    «r  hö 
von  H.nder<:.»n   forterta«   So  vmrde  '^^uliiitinn  y^u,  dam  aiganartlgtiten 
und  iTitaraseanteßten  TJTua  das  Jüdisclien  f,ebers   in  püutsclilund^ 
■r   stand  ir  keiner  -parte!  und  wsi»  im  Jüd  b  clisn  t,®^-"©--  ^^  ^lil  salten 
ist,  man  zediert©   Xlm  da»  Röciit,  üToftr  dan  -partsien  2n  ßböliön, 
dann  nur.  arkarnte.    daöß   in  diesöm  trö^^ÄC^'®'^  Ü''^^'  ungeheure 
lÄhlgköiten  und  Kräfte  vorhanden  sind, die    oicli  nicht  in  den 
Oronz^r  ulner  »partei  einsioixnan  la»»öän,    lUr  die  dirj  i,^.rtei  zu 

eng  und  «u  sclmial   sei» 

Kit  -prlta  rP-witaann  yerliert  da»  Jüdische  re^^n  Binen  öein^r 
■besten  ,,9nachen,die   jüdische   Ai^^eiterschaft  öinen  <preund^ 
der  ihr  ralie stand  und  tereit  waf,  mit  all   seinen  Kräften  für  sie 

"^ '  '  *' 

tätig  zu   seln.Wir  "betrauern  ir.  ilim  einen  urserwr  ^atitan. 


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Arbeiterfursorgeamt  dar  Jüciiachen  Organisatioxieu 

leutö  Chianas« 


D#r  Kri^^g  und  die  mit  ihm  im  Zil«a«ienhang  stehende  Vermin aenang 


der  deutschen  Arbeiterschaft  bewirkten  nfirihrend   der  Eriogsjahre   eine  ziem- 
lich starke  Abwanderung   jüdischer  Arbeiter   bub   dem  Osten,    Insbesondere 
aus  Russisch-Polen«   Tiese   Abwanuerung  war  teils   freiwillig,    teils   zvfangs- 
fliftBsig    (reportation) • 

Die  Lage  dieser  während  des  Krif^ges  nach  Deutschland   einge/an- 
derten  Oötjüiischen  Arbeiter,    die  über  fast  ganz   Deutschland   versprengt 
waren,  war  in  mthr   als  einer  Hinsicht  schlecht«   Der  Sprache  unkundig,   so- 
wie  in  UnkermLnis  <ter  wahrend  des   Krieges   erlassenen   rechtlichen  ßeatim- 
■nagen,   eetsten  sie  sich  häufigen  Strafen  aus,    dariiber  hinaus  ^aren  sie 
der  Willkür  ihr^3r  i^rbeltgeber  fast  restlos  ausgeliefert.   Als   Auslänc3er, 
unter  Kriegsausnahmerecht   stehend,   war  es   ihnen  nicht  möglich,    selbst  ih- 
re Interessen  wahr  zun  t:hm(?ii^   insbesondere  in  Auseinandersetzungen  mit  ih- 
ren Arbeitgebern  ubor  aus   dem  Arbeitsverhältnis  resultierende  Streitfragen 
elniutreten«   Ple   Tetsache   der  Schutz-  und  Eechtloslgkeit   dieser  ostJJ- 
dischen  Arbeiter  veranlasste   die  Begründung  des   ••Sekretariats   für  ostjü- 
dlsche  Arbeiter  bei  der  IJ euer alkommiss Ion  der  Gewerkschaften  Deutschlands •• 
in  Berlin«    An  jüdischen  Orgimisationen  waren  bei  der  Begr\>indung  des  Se- 
kretariats beteiligt: 

U.O«ß«B« 
Die  Grossloge  für  Deutschland,    der  Ililflevereln  der  deutschen  Juden,    das 

Komitee   für  den  Osten,   aie  Zionintische  Vereinigung  far  i^eutschland« 


-  2  - 


Das  Sekretariat,    das  seinen  Sitz  im  Hause   der  ^ewerkschafts- 
kO!miission  wm  Bnjj;elufer  10  hatte ^    begann  seine   Tätigkeit  am  1»    Januar  1911 
unter  dar  Leitung  des   '  oale-Sioni.stnn  Herrn  Isaak  Kornfeld«   Dieses  Se- 
kretariat Tvar  von  nun  nn  die   Interessenvertretung  der  ostjüüischen  Ar- 
beiter in  i^eutschland»   Seine  Tätigkeit   erfolgte  im  eng:5ten  I'invernehmen 
mit  der  Genörolkomraiasion   der  Gewerkschaften. 


Vsch  -beendigun^  ae»   Kri^::ges  una  mit  Inkraftln  ten  der  remobil- 
ÄachungsbestisMMngen  wurd -    die  /'«ufgabe  des  Sekretariats   erweitert.   Es 
wurdf    automatisch  zum  R^^chts-  \ind  Schutzbüro   aller   in  Deutschland   leben- 
den ausländischen  Juden.   F.s  regelte   die   :flit  den  Kinaetzen  der  Pemobil- 
machungsbestiiiimungen  entstanaenen  -^* ragen   der  Entlassaung   der  or>t Jüdischen 
Arbeitf.^r  \ind   ihres  Abtranoportas   nach  df;n  HeiaMttländeni,   was   infolge   der 
Entstehung  der  neuen  Staaten  im  Osten  vielfach  auf  unUborwina liehe  Schwie 
rigkeiten  stiess.  Da  die  neuen  Staaten  die  ostjüdischen  Arbeiter,    die 
wahrend   des  Krieges  in  ieutschland  hßuptsächlich  in  der  Kriegswirtschaft 
besch  .ftigt  ws««n^   nicht  übernehmen   /^oilte,    stand  das  Sekretariat  vor  der 
schwierigen  Aufgabe,    diese  /^rbeiter  in  Deutschland  »u  versorgen  besw,    ihri 
legitimierung  und  allmähliche   Ab^'anderun^  nach  dem  Westen  durchzuführen. 

Die  Zahl  der  in  i>eutschlaud  befindlichen  Ost  Juden  erfuhr  durch 
die  nach  dem  Kriege   einsetzenden  Pogromwelle   im  Osten,   die  viele   tausende 
Juden  dazu  z-Aang,   nach  Teutochlana   zu  flüchten,    eine  starke  Verixielirung. 
Aucdi  diese  Flüchtlings  wandten  sich  an  das  Sekretariat  um  ^?chutz  und  Hil- 
fe. Das  Sekretariat  war  aber  in  seiner  ursprünglichen  Zusa/rrsensetzung 
nicht  mehr  in  der  Lage,    diesen  verstärkten  Anforderung«!  zu  entsprechen. 
ISa  wurde  daher  eine  Reorganisation  und  Verbreiterung  seiner  Basis  notv/en- 
dlgf   nicht  zuletzt  auch  deshalb,   well  die  Hilfsansprllche  der  Flüchtlinge 


-  3  - 


auch  in  ainteriel  .er  Hinsicht  so  gross  wurden,    dass  ihre  Bewältigung  aus 
in  Deutschlanl   au  feub  ring  enden  Geldmitteln  allein  nicht  aiehr  aögiich  war. 

A,   31.12.1919  atellte  das  Sekretariat  seine  Tüiiökeit  ein,    aa 
4.1.1920   erfolgt«  die  anm  iung  des  -  Araeiterfaroorgeaaites  der  jüdischen 
Organisationyn  Leutachlands."   An   ;ier  arandunijijlconferenz  nahmen   teil: 
Ter  Contralverein   deutscher  Staatsburger  Jüdischen  Glauhons,    die  T^eut- 
sche  2ientrBle  f.r  Jüdische     anderf^/rsorge,   uie  Örosalogo  für  Ceutschland 
U.O.B.B,,    der  Hapo«l  Hasiair,    der  Hilfsverein   der  deutschen  Juden,    die 
Jüdische  Gemeinde  Berlin,    die  JUdisch-soaialdemoloratiache  Arheiterorga- 
nieation  rotde-Zion,   das  Komitee  f.^r  den  Osten,   der  Verband  der  Ostjuden, 
dl«  Zionif tische  Vereinigung  für  Deutschland.   liese  Organisationsn  bee 
schlössen  die  Gr.maung  des  Arbeiterf .  rsorgemtes  una  verpflichteten  sich 
durch   Jjihrlich  zu  zahlende  Beitrage   die   Verwaltungskorten  aufzubringen, 
rte    F'osten  der  airekt- n  sozialen  Fürsorge  flir  die   Flüchtlinge  rnirden  vom 
Amtrican-Joint-Tiatribution-Comitee  in  Ven  York  Ubernoramcin,   das   das  Ar- 
beiterf.  rsorgeamt  mit  der  BearbAtung  der  für  die  ontJiuJisclien  Flüchtlin- 
ge notwendigen  fursorge risohen  Ifassnah^aon  betraute. 

Pie  urafangreiche  Tätigkeit   des  Arbeiterf..rsorgeamte8,    die  schon 
einige   ^onate  vor  der  offiziellen  Gr.niung  eingesetzt  hat,   war  nur  i« 
ens*en  Zusamnehang  mit  den  tteichs-  und  ataatsbehörden  durchzuführen. 

Besondere  liedeutung  hatte  das  Susaaiaaeuarbeitcn  mit  den  Staats- 
behörden  in  Preussen,   durch  die  das  Arbeiterfu rsorgeamt  in  dem  Erlass  des 
Minister   des  Innern  vom  1.XI.1919  -  IV  b  2719  -  der  sich  mit  aer  Regelung 
der  Verhältnisse  der  nach  Deutschland  deportierten  ausländischen  Juden 
befesat,    als  Fursorgeorganisation  anerkannt  wurde.   Die  Zusaiaatnenarbelt 


•  4  • 


mit  den  Behörden  gestaltete  sich  üerart,    da»s   das  Arbei terf iirsorgeamt 
bei  allen  die   Ausliuider  betreffenden  ErluBsen  gutachtlich  gehört  wurde, 
und  dase   die     olizeibehörden  bei  ?:rln88  von   /msweisungÄverfügungon  g  gen 
Auslander  die  Meinung  des   Arbei  terf  ureorgefuntes   anhörte  und  sein  Ein- 
greifen in  allen  jr>non  Fällen  veranlaö^Ue,    in   ^enen  Gefatir  bestand,    dass 
die  Ajsli^nder  der  Oeffentlichkeit   zur  Last  fallen  könnten» 

In  der  GriJiuun  gsaitzung  des  Arbeiterfursork^eaLtites  vom  4.1.1920 
wurde  Perr  Fritz   ',fordechai    Kaufiiiann  in   uio  Leitung  des  Arbei terfixr- 
sorgeaintes  bf^rufcn« 

Die  Eigenart  dos  ilröfaiterf..röorgeaißtes  bestanü  darin,    dass  hier 
zum  ersten    *ale   in  Deutschland  und  wahrcheinlich  in   •:uropa  eine  Stelle 
vorhanden  war,    die  die  sogenannte  Ostjudenfrage  nicht  als   eine  öefahr, 
sondern  als  ein  sosialpolitischee  Pro')lea  ansah,    dessen  liewälti^jumg  nur 
auf  sozial-politi.^schem    .  ^e  uiü.  nicht  uurch  Poliaei  und  Zwangsmaaenahmen 
erfolgen  könnte»   Tiese  Auffassung  des  Oatjuuenproblen»   ist  in   der   von 
I'ritz  JÄrdechai    f^HUfhiann  una  seinc-m    vlitarbeiter  Tr.  ^erner  Senator  her- 
ausgegebenen 3roschure   des  Arbei  terf  irsorgearntes   "Pie  T^inwanderung  der 
Ostjuden^  Berlin  1920,  Weltverlag^    Dusl'ahrlich  dargelegt, 

leben   öen  ÜÄSsnahmen  des  politischen  Schutzes   ergab   sich  auch^ 
wie  bereits  erwuhnt,    die  Notwendigkeit  bedeutender   fiirsorgerischer  Mass- 
nahmen für  die  Flüchtlinge.   An  Atolle  des  völlig  unzulänglichen  Unter- 
kunftGwesens   fj  r  Juden  in  i>eriin  echuf  das  Arbei terfiiraorgeaxnt   durch  üeber- 
nähme  des  dem  Berliner  Asylvorein  gehorchenden  Asyl     in  der  Wiesenstrasse 
eine  neuzeitliche,    den  Anforderimgen  der  Z/^ockmässigkeit  und  Hygiene  ent- 
sprechende Unterkunftsstätte,    in  der  die  Plüchtiingo  !&)nate.    Ja  manche 


-  6  - 


Fatüilien  Jriire   lang  untergebracht  vmrdeü,  Hiv.'r  erfolgte  auch  aie  Beköoti- 
gung  und  äratlich©  Behandlung.   Für  die  Familien,    die  Kinder  im  schulpllif 
tigen  Alter  hatten  und  sich  l>ing   re  Zeit  in  Berlin  aufhalten  musaten, 
wurde  eine  fichuiklaaae   elngerichtot,    in  der  sie  von  sprachkundigen  Lehr- 
kräften in  ihrer  Jiddischen  lAitter spräche  untorrichtet  wurden.  Dank  der 
veratändnisvollen  und  auf  aie  ?,iüennrt  d«r  Flüchtlinge  eingehenden  Be- 
handlung durch  das  Arbeiterf  irsorgea.-rt,   gRl-^ng  «s   im  Laufe   der  Jahre  den 
riüchtlingastrom  über  Deutschland    weiter  zu  leiten  und   ihn  nach  übersee- 
ischen Ländern,   namentlich  nach  Nord-  und   Südamerika  zu  fuhren.  Diese 
Aufgabe  konnte  besonders   dank  der  engen  Zuaaiaasen arbeit  ait  dem  Hilfsver- 
ein  der  deutschen  Juden  gelöst  werden. 

Diejenigen  Flüchtlinge,    die   aus  Teutschland  nicht  herauskoaunen 
konnten,   wrden  durch  Arbeitsbeschaffung  der  deutscnen  Volkswirtschaft 

ingegliedert.   Diese  Arbeit  erfol^ste  in  Verbindung  .iiit  dem  j>.aischen  Ar- 
beitsamt   (s.a.   Arbeitsümter). 

In  Jen  J  ihren  21,   22  und   23  wurde  die  Ost  Judenfrage   zu  einem 
Kauipfobjekt  der  politischen  Farte.ien.  Y.n  gab  zahlreiche   Interpellationen 
ijj  Landtag  und  im  Reichstag,    in  denen   auch  die  Tätigkeit  ues  A.F.A.   loben< 
und   kritisierend  hliufig  erwähnt  wurde.   Pie  öffentlich  rechtliche  Behand- 
lung der  Auslanuer  unterleg  gemäss   der  an  -  und   abschwellenden  antisemiti- 
schen Bewegung  mancherlei   Verschiedenheiton,   Die  ^tage  war   inzwischen  da- 
durch kompliziert  geworden,    dass   zahlreiche  y\uslanuer  infolge   der  öesetz- 
gebung  ihn-r  Heiiaatstaaten  steatenlo:.  geworden   .  aren  und  damit  die  Mög- 
lichkeit  zur  Abwanderung  verloren  hatten   (s. Staatenlose).  Das  galt  ins- 
besondere  Tür  die   aus   den  Successionsstaaten  der  ehemals  österreich-unga- 


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-  6  - 


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Tischen  Vjonarchle,    far  die   aua  Polen  iind  Litöuen  und  für  die  aus  Kuss- 
land stammen'^en  Juden,   Zum  Teil   wurden    iiesen   Flüchtlingen   die  Bürger- 
rechte  einfach  aberkannt    (z.B.    in  Russlond)^    zum  Teil   wurden    iie  Frie- 
densverträge in  einer  >'eise   zur  i\nv/enduii^  .^ibracht^    uie  aiesen  Juden  das 
Heimatrecht  nicht  gnben    (z.B.   Teutsch-Oester reich).   T:in  giX)88er   Teil   der 
Plüchtlinge  war  d alier  nicht  mehr   in   aer  Lage,    Ausweisungsbefehlen  nach- 
zukofiwen.   Um  die   Flüchtling«   trotLJem  zur  Ausreioe   zu   zwtngt-n,   v^urden 
Internierungslöger  eingerichtet,   gegen   die  dab  A^F./^.    einen  sehr  hefti- 
gen K?impf  fihrte,    der  ab^r  erst  nach  Jahren,    im  Jfihre   1924,    zur  Auflö- 
sung der  Internierungnlögpr  führte,   ßosonders   ziagrspitzt  hatten  sich  die 
Verhältnisse   in  Bayern.    Bi      InterniervnKslagor   Lechfold  und   Ingolstadt 
zählten  mit  zu   üen   traurigsten  ^:rschein\ingen  des  nachrovolutionuren  9 
Teutschland.    Auch  hier  hat   döS  A.P./.    durch  seine  i&üichenor  Stelle  mit 
■ehr  oder  weniger  Erfolg  einzugreifen  versucht,   renn  inzvfisohen  waren 
seinem   nussero  rdantlichen  Aufgabenkreis   entsprechend   in  ganz  Teutschland 
Zweigstellen   tJes  A.P.  a,    entstanden.    \:n  Jalare   1923  gab   es   folgende  Stel- 
len:   Berlin,   Beuthen,   Bochum,   iireslau,    Cöln,      uisbu-g,    Frankfui^ta/M. , 
Hamburg,   Königsberg,   Uannhcim,    :iiinchnn#    :?it  der  iLimer   stärker  werdenden 
Ab-'Tanderung,   mit  der  3eruhi/^\in-r5  der  öffentlichen  Meinung,    verkleinerten 
sich  auch  die   Aufgaben    aes   A.F.  A.,    das   im  Jalire   1924   seine   fUrsorgerische 
Tätigkeit  an  die  Berliner  Judische  Gremeinde  bezw.    an  die  örtlichen  (reii2ein-| 
den  übergab  und  sich  wiederum  allein   der  politischen  und  rechtlichen  Ar- 
beit widmete.   Nach  dem  Tode  von  Fritz   .tordechai   Kaufmann  im  Jfiirz   1921 
wurde  das  A.F.A.   von  Dr.     -emer  Senator  und   Alfred  Berger  geleitet*   Seit 


-  7  - 


Ausscheiden  dieser  beiden  '»•rren  »vird  ps   von  Herrn  S.   Adler-Rudel  gelei- 
tet,   der  seit  dem  Jehre  1920  dem  '^.F.A.   angehört.   Dem  Präsidium  gehören 

s,Zt.   folgende  Herren  an: 

Alfred  3erger,  ^.ugen  Caspary,   Dr.  Oscar  Gohn,   Dr.   üerthold  Hasse, 
Dr.   Poul  Küthun,     Nathan  iiÄbinov.'ica,   Dr.  -fartin  Hoaenblüth,    Leg.nat  Prof. 


Df ,  Sobe  rnheiai. 


Im  Jalire 

H  M 

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1920  ^vxirden  ca. 35  000  Falle 

1921  ••  "    25  000 

1922  "  "    21  0  '0 

1923  "  "    12   360 

1924  "  "      ö  990 

1925  "  "5  150 


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Alfred  Berger 


Llt. 


Schriften  des  Arbelterfaraorgeaait««  d. Jud.Orgoniaationon  Leutschl, 
I.   Ti«i  Linwandorung  der  Oi^tjucien,    eine  Gefahr  oaer  ein  sozialpoli- 
tiachoa    '  roblera.    Vier    Auisatse,      e^i,-V«rlag  Berlin  1920 
II.  Octjuden  in  ] eutschland,   Philo-Veriag  Berlin  SV .68.1921 
Dr.   l'aul  l*athan.    1  ie  üst^j  hImi   in  leutschijind  un  :   die   antisemitisch« 

'heaktion.      hilo-Vorlag  Beclin  1922.  t,     -,  x      -. 

Hudeolf  Bertram,    I  io  Oatjuden  in  Döutijchliind.i  hilo-Vorlag  i>erlin  r 
rrotolcolle  der  Sitzungen  des   ireuüs. Landtages 

1921.  41,   42,    43.    Sitzung 

1922.  148,    149,    138.      - 


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Der  Ttei  ohsiBi»i*t«r  d«s  lÄA«r* 
II    B  5135 


Beruft   NW  40,d«Ä   20.    Jaii    ^0 
Kb*igsplatiö,   MoitkRatr.   6. 


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Um  geil.  Mitteiiuiib-  der  Eatschli  eef.a^'j  des  pr  eua.- . 
nta.t£«iaieterlu»s  auf  mei.  Sbhr.ibe*  vom  M.  M.A  LO,  b.tr.  WasB- 
aahm^ft   zur   Ab^«hr  der   Zawnaderuftfr  framdetäamlger   ^a£iauder ,o«ehre 

Ich  mich   au  -^rfcuohea. 

Ergä&eeüd  darf  ich   bomerkea: 
^le   mir  der  Harr   Raicheorbaitamlialater  ml i teilt, hübe*  die   Schwierig- 
kelte»   auf  d,m  aeblet«  des   Woh.  i.gw«8e*8   ia  letzter  Zeit    ei«*    ateig«.- 
de   Verschärfung  erfol.rei..   Die  Zahl    a,r   Wo»>au.gs3acueudei.  wächst    atam- 
difr.   Allela  ia  Berlin  i^uchea   et^a  60  000  Hmsh.lt  u^sea  Wohaua^a.Der 
Naohfra,.«  eteht    ei^   v.ercch.rliider.d  gerii^^es  A*6«öot   voa  Wohui*ge*  ge- 
gfetüber.Der   Plüoatlingsaaat ro:ü  michat.    la  .dea  let^tea  Wochen   si*a 
vi.le   tausnftde  deutsoaev   Bemte«   u..u  Sta^^tsaroeiter   aas  de*   aa   Polem 
ab«.treteae*  Qebletea  ausge'vie  sea  worde;..Di.  .ertrlebe.ea  D«utaoh.* 
81  Ad   ge'^wU6geA,3am  T,il    lu  aüt.rwagei.Barackett   oaer   adderea  ua^ulaag- 
llche*  ü*terkUAft8aa,?«l'^.Te£n.ltea  /.u  wohteÄ.ü^ter   diese*  Umsta*de* 
erregt   ea  bei  der  B.vöikeru*s  ateigeade*  Uuwillea.dasa  ^ele  tauae*- 
de   fremdstäraraiger   Aualäader    i:.  I*i«nd   Woharuum  l*Reh..b«*. 

.      Auch  die   Lage    des   Arbeltmarkts  h/'t    ach  verschlechtert ;die 
Zahl   der  Erwerbslose*  iat    *am.^Ulch   ia  de*  arossatädte*   ia  sch*eU.« 
Wachsiuru  begriffe*    .   Die   ?er*h«ltu*g  fre.',dstam:.iger  Au.l.t^d.r   aorch 
dl^  Woh*u*«:.*ot   u*d   Ma*g.l   a*  Arbel  t  sgelege*helt    für  dieei*helmi8che 
Bevölkerua«  verecharft   ^«rde*,wird  daher  immer  dri*glich.r. 


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Ue«  Schr.l...  vo  ,  Si.    MM  iO  h.ü.   ich  .l.«.h«d  darg.!.«*. 


et.«  dar   Ostjada*  g^aOaffei.  a*d  damit   di.  ostjui, 

.      ti.t   ihr«   B-^khTipfuAp   .rsohi^ert   hat.   D.r   Erlass  des 
u4«4ct«r^   d   9  lÄftpra  vom  1.    Juli   ^-u  soiixa-»«. 

Ostjid«   D-30.d.re  Voräagsreot.t.  <.u 

,.  „n«  I..d.r.  d,«  ..IC.  -  «,  0.ju.=.  .=.«  V,rl......a,r  Paes- 

.         dl,   or'.a.c.   PoU..lo...örd,.   ..rpaicKt,t  „ra...d«  O.tjad.« 
dafis  dl«   preuBw.   t-wx* 

>,iÄr«*   für  U.re  P-rioa.i.f«stct  «U  lag  die  Qsw^hr  ^a 
orpraüifiotloftci»  erklare*, £ur  mro  r 

üb<^raehmaÄ   (ü)  .      .t        ^   «^ä,*^ 

^ot  iruH  fichf'. durch   ai©   juai^cnea  iju^borbcu^b 

Arbeiter   beschäftigt  ^«rae»,ohQe  Prux.uig 


Aroeitaloslgisit  oder  mam- 


8i*d   (!!) 

dn-   die   Aueweiaua«  voi.  Ost. Jude»  wegem 

.      *»♦   -..«   d.A   ludlscle*  Pur  ao  rgaorga- 
a  ÜAterkorntue*   «rst   zaläaslg   lst,wea*  d.h   juai 


gelade 

ilsatlOÄe*  el«e  Frist   z 


xT  UaterbrlftfiÄg  gegebe»  ua 


d  Xttaohtioe  verttrl- 


»  ZOT   VorbereituAg  der   Auswei- 


che» ist,   (  Ü) 

daSB   /o*  der  Peateahme   vo»  Oatjude 

->,m..   \«t   wc»a  ^-ie  jüaiscoe   Püraorg» 


erklärt ,die  Ko»t 


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lW««cei   d^r   WlrkuAg«*   dieatr  p-gsluag  UtirX  Ich  auX  ai«   •!  ag«h#^ÄCi«* 

Ich   w^^is«   lOOhmalsdÄreai:  hU,das8  irg«d  w«iohs  ar.Ude.die    «lA« 
Vorf.U33baha*di;i*g  dieser  aruppo   üer   f.  «must^miiige*  AaaloAd^r   r*cl,tXer- 
tiiteA  kö»ata*J«tat   jedea'fhlU  üicht  nehr    b«si^«Ä  und  wieüerhol«,dßt8 
■ir  «!*•  alle   framd«*  Ra9>.«Ä  u»d   Natioö'*  ^leicK-aasslg  üehaadeUd«  i.«d«r 
Vorzüge   «ooh  Nachteil«  für  ei»^/.l*ea  Grappe   sc^aifeiide  Kegeluag  eua 
QrÜÄde»     BT  Ger-^ohtlgxieit   uud  Oru*ci*Ä  der  aae    ^ftsa   a<^d  ir.aere*  Politik 
EotweadiK   erscheiat. 


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Herrn  PrÜBldftÄt'-n   des  Prcuss.Sia/;i.smiaiiHeriams. 


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L,.    .ps^tri<3   cijn    ,i;«<':Dr,=DV,3  i>x  m^ip  >c':r.s  n 

•yaiitDtt'uriK  ,n :  8  ?   i '.  y  3  ^  K   j  j  n  pn«  3--J  3  y  D  !?  -  3 

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.ri'i:j<2  n::S^s:n  n^^DDn 

nns:!«  nn   nsr   Sd:-  ,n^'?nD  ns'   p^^s   npn:  vj»rr  /?'7rn 

,cnin\T  n^D^bns^  n^'^^p-n^::  Di^p^3 

.p'J-sii  M^v'b;i2  cmnM  m  >ru:^  "lU*  i^^n   '^^'^'^ 

^•^isD    ,:nss    •o>«7nn    ,n^Dn::  n^.^ip.n  ^l^  •'ir^r.-;  nj;*jn    nD 
-i^^.nnb    ,|•"^^^    ^:::!  n^-^^n  nsnö  nr^:n  ^'^r;'^   ':2  n*t:»sni 

n^'Jnpn    bo^J    nt    ^5n*.p  ^ip::  nrß  -^ö^KSn  •ryi^n  ijnn 

ns*ü    ^:^<   c^ü'^^i'.i   nr   dv^\"::i  ,nL-pn  i:i::rn  p*c:rn  i::jnd  ns 

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D-i-nDTü*  1:3  r;::?nn    S2p'?i   r.v^üD^ö  n*2*ü'^^  NnpS 


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,rii>^£n  ^^y^  nn^^h  ^<3di5     nc2:=pi2p:3  ^^-!n-!^^ 


,yDpB  •^.j^r-onK  -^iW     yi^j-^i  D-i     r;  n-^^^i  :»^j::*"?  cp^^-^m  sy-i^  ]n:  k:  ^s 


,pt2  ps  •t:^'?2  L-n>*  •^n^^  ^»^  ^v^^^'^^r  ^'y^  '^■^^^  iv» 

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=Ki   cgKti'Sjrrp  -^rtr^^^^ß  *,p  j^s  |p:p^*^j?  y*^»  ^'^ 
o?fi:-'j'^2  -.j**Ly^";>N*  ".p  ;'«   y;ü^:p  *?^^*^:(<  ;;*t:ppOT  ^  ]p 

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c':t3  £3sp  p.;2:s   iDsnr^»  r^^p  ,n:2D  n   .n'.::^nr=;p*:,!2 
n  ps,ip^^pp:r  ;«:2  v.-  :«::  ;-£  i^ip  ■,Drj:p:«  jp  "J^^s 

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^,::i:!     n.^nDn  n::i*?nn    r.s    crn-s    c*:;n^n    •:n:N*  n?:: 


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-1^3  c:£::j*pj»:  .v-i:p*^' ;p^r'  ^i^^-y  :n  p^^  -i?n  r^b>'Ti  ,j'-v 
npvi  P^  '"'VP^?-  y::p:-,n".prx  ;t  ;-d  ^nni;  pN  Vi^^n^yt 
/^n^'v^:^« -iy2\s*  ;pj<n*j"ib«r:  jwjii^'2  pö  ;>p>*tr  t:^D  ^^2 

j,*:^::^?.'^.«^:  c»*?"»  .n^cn-'.  p«  'L:£Nr:D:3r:p  j^?  ^s'»  D;n  d^^^::^ 
-':k'  ^yryt-'.p^K  ]^s  c-l::^!^«  dsi  p-s  ,**> c'n  civ  ^i^-^/i:»  *l:i*?3 
t:rm  ,V'»vy!:  npLi^''i>*  -ip'!'?*j'?yr.?»et  ^;n  ps  S^^d  n>*tr.^:et.ns 
i;Vjs:  -,p  -i^'s  Ds^^N^ppyo  *pN:x^vs:  np  v^l";  d''^x 
;>d:m    pv'   ;^^^*  :3^:p.t:^^.N    ps  p,8v    ;i^:    'Ji'^p)  ipy-.VL:^  p 

.^;*£N2  -p  |^'5  p«  "^r^:V!2  ;r-"^"s  or^  p£  '^T.'-:^  N  ;>::n: 

pyri^s'    ;-£     c^-isp     p'*:*£    n     -n^d    :r,;pj»L»^' 

c:s«?£;:  pN  i::i5'V:  iP^^  ^^^  -^^  m-F  I>--^*  ^  ^^^  i- 
^;r:ND  '  va     rr;p>--T2:'^    --rr:r-;<£f  nv:  n  ps  ]p;^^ 

>i  ;v-.p    ::?;rr;;2S  t:^j    p^*'?.;^?'^  •!<  -i/'r-iss  -r^ 
.•s.^D^^^  «   r.-'P  ::t:^::^».s2  ^sro    rs  ,r/n-;-,  p'^2»:p:^s 
-sV-ii  ^^^:^  p::^3  ,7^?^^^^  >::;:27>::'N3  :i  ;ppi  ;:^::» 

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::■>--  p{<:K-v>t:  ^--.T'»^  -s:— ,ytt»^3>^'<ß  ]  s  >D^^.ir:r:i  ^i  p£ 
-0  'rv^S«:  pi<  ip^^Ä  P^^'  u^c'^-^yr:  -^'-i^k  -,?•!  p.D 
.p'j  DP  /;-:'-v:  t:Y*s  l-J'ii  cijn  -:^2--r;p^vt  cp  ;r£n 
fiD^p  Dp  p«  vi^^vn  ^.v  i:^N  rr^^   ;%s*  d  ^::».-^yi)  ps  nv.^ 


p-*?--i2   on^i^r  n7"i£r;  V:::    yjhy  vzz   ,zt^  nv.r^ 

n  rL»"S-in    nr.v^'a    n:::n'?:  'i^itinr  ,n'-.MM  :i::iM<n  ^y 

t*.!'  nin^:}  3'.:t^  i'^ä?:  ,D^N2iin  c  i::;^  X"  'li'-:'--!  ntr^vn  -i;>i 

n^    *?::;     D-t!»y:"i     ,]v;:2     D^p:     c^u*:s::  n^;::^si  n^n  ;t:vt: 


..-i^Ä''?r.  p^^'S  n'H'::  D^^:'?^£n  c^2*r'nni 
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11/      L.|^iJ      UwJ.'^i      ^U'^.tiil     «.      «1^»       'i..</     i7w.MU/ii>>      li. 

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Ao  ö.   Ual  cl.   Ja.   trat  »mu«re  KoMtiiualüii,   btmtohaiicl  aiui   d«ix  Hei  <  en 
J  e  3  o  r  3  k   i,   Li«   bock,  11  a  w  r  a   ^   a  y     luid   (l?!ia  Untoraeichö«»- 
ten,   die   ihr  von  cloa  Könlöubui-gor  Hill'akoBaitee  uiil'^ati-atsane  iloioe  uach 
dflm     Suwalkor     Beairk  aa,   mm  ei/itti*  iuirogmiii  »m^aro«  Oberpröaidoa- 
ten     B  a  t  o  o  K  i     öntapr«ch«iid,   ims  clor  dort  boi'ludli  :hon  jüilachtm 
Flüchtl iiHs«  aaa  Polea  anzunobtcon;   nicht  cUuait   oie,   wl«  eo  fcn  aon  i>ohr«}i- 
ben  dea  Oberpräold  nton  heiaat,   „auf  ihr«  Glattbüiiaisoaioaaen  in  dn.ji  and«- 
r«n  Ländern  la  eixicr  den  iiiuaaaaimgen  der  Polen  oiiteiO:,enwirk«ndon  Kich- 

I 

tun^  einisunirken,"   aondern  tua  tjiul'uch  eine  non;Jchli<5h  brudori.iohe 
Pflicht  an  dioa«n  iJUia»r«u  fti«a4««ttrt2i«ao»ia<«  boUrttii^Ston,   not  leidenden 
und   hiifloaen  01aubenai;«iio8aen  «y.  erfüllen.     Wir     iauiaa  am  6.  Mai  nach- 
raittußs  über     l/[  a  r  ^5  5  r  a  b  o  it  a     in     sJ  u  w  a  i     k  i     an  ctnd  baeil- 
tea  uxxo,   bald  nocli  an  doeaiiolbon  ffuchuittui^a  boi  dun  ciout.'jchoü  iiroio- 
haaptaaim  von     S  u  w  a  1  k  l,   Roßiariiii-arat     V   o  n  a  k  «,   vorauaprechtm, 
an  den  wir  Empfohliin^saochroiben  voci  oborprlUiidonton  t»itbuk(«»»ii  hutttjn 
und   von  daai  wir  nähora  Anwaiauiii^an  für  di«  l)urchf\l!:rtui|j  »aidorer  Auf.,abe 
z\x  erhalton  hoff  ton.  ItOi^iorunnarat     V  <?  n  a  k  «     nur  ab»r  nicüt  anwe-" 
öcnd,   and  tvir  wirden  von  a»ii:efa  Vortroter,   einom  Friadonarichter   »Men- 
zel    oBBpfimjiwn,     dar  uuia  aber  ilbor  die  dorti^on  Jtldittch--i)oxni8chon 
Flucht liiic^e  n(änig  «u  aa(;;;ea  wua.?to  tmd  üb«r  di«  ^jimss«  iUijsoloiSonbeit  of- 
fenbar jiar  nicht  orientiort  war.   l>r  dacht»  violuehr  viüLJÜift  '^ftharao 
aber  die  Flüchtlin/;o  su  erfaliruu,   waa  natürlich  nicht     caögiich  nar,   and 
i;ab  una  8Chliea:jli«n  tHta4i^  di«  Ilaraon  olniisor  V«rtr«tor  dar  uortigen 

iüiiiijchen 


■  1       a        II      ■  ■<M—M 


Jüäiachon  Üetaolxide  luiä  aiajöiil^en  iicatlichaa  Jtolloa  mS  Xxi     a  u  w  a  I  - 
k  i     auf,  von  dcaeu  tiir  evtl«   Hahoroo  ::ur  3acho     höroii  würclon.   - 

Bei  dem  all^jeiaeinou  üeapräch  «jiit  düaL(voa  uEitlichor  dcutiaclie  t^ölte 
uateratut2teA\Vertröt<jr  deo  iir-eluhHUptaaiixitt  über  oiao  tüöi^^iicheihilfö- 
leiütuag  für  die   uich  dort  uufhaltcndon  i^efl lichtesten  Jud«n  mirde  deir 
rian  ins  Au.^o  ^efiiaat,   ditao  jfUliuchea  Tluchtlin^tie  in  oiiiou  Lager  ia 
dam  von  den  Deutachoa  beuo tuten  Litauou  uatorjiui>rini5<3ün,   ftO  aie   lUiter 
dem  Schutze  dor  doutoch^ui  Behörden  vor  den  Vort*orvgiiai.^ou  der  Pulen  ulche 
aeia  ^9^den.   Die  Unterhai tun^s,   Verpflegung  uan,   dieaer  üchütjslin^je 
müoate  dua  Jüaiache  ililfakocaitee  ia  ijeutachiaiul  überai-luaen. 

Der  Beaucli  auf  dem  deutaohen  Krt'iauat  hatte   tiaa  jsu  der  Aajsicht     ge- 
bracht,  daaa  auui  bei   den  dotttachea  Behörden  ia     iJ  u  ?i  a  1  k  i  im  ^iun- 
zea  nur  fioni^  Beatiita.tea  über  die  Jiiäi;jcliea  Flüchtlla^je  uua  Pclea 
weiaö,   u:id  daaa  nir  in  clieaer  lüaaicht  au         eheatea  etmio  !ülherea 
von  den  Jüdiachen  ^erae indischen  i3telien  in     J5   a  \«  a  1  k  1  (erfahren 

dürften.   7/ir  aetaten  deshalb   uaaere  Beauche   oei  dea  ilbri*i,<;^n  aatiichon 
Stellen  der  doutach'^n  Vexnvaltua^;  sunilchat  nicht  weiter  lY^rt,   abndern 
suchten  am  nächaten  Voraittag  vorerat  die   l^^ö  vo^x  den  Ilejrrn     il  o  n- 
2  e  1     aof^e^^ebeaen  l^ertrrter  der  JudiacUen  Crijaolade  auf:    suerat  eiaon 
Advokaton     Danllewitach,  Mit^ilied  der  ;>tll;ltiachen  Paula 
(Stadtveru'altong),   der   ima  aber  erklärte,     daaa  er  aich  aeit  län^^^eror 
Zeit  nicht  aeiir  uir.  die  Jüdi;>cht>a  ililföün-^ole^i^eniieiten  kiimuere,   und 
dann  el^ea  Buchhäailer     H  o  ö  e  n  t  h  a  1,   eiaora  frtüaeren  Lehrer,   auch 


Mitglied  der  :5Uldtiachea  fiada,   bei  dem  v^ir  dann 


aa  den  ricnti^ien 


Hana  i^ekomi:»fja  nareil,   der  uaa   aeiber  über*  allea  T/laaenanerte  ia  luiae— 
rer  Sache  orientierte  und  auch  aclmell  olae  Veraamüua^  dor  (leEAelnde— 
vortreter  und  doa  Jüdiachen  ililfakomiteoo  dea  (;rtea  nach  dem  Creiueinde— 
h.iuaa  berief,   aodaaa  i«ir       luie  ait  den  in  der  dortl^jen  aiXraarbelt 

atehenden 


r>i  IM^PW^IP 


utehendßii  Herren«  aaafiihrlich  über  «.11«  tma   iutoraojieroiulttii  rru^^on 
aoaaprocheii  koniiten.   Bei   dleaor  aolOi;«juJioit  ijowmmoa  wir  aucl;  poraön- 
lich  einea  Einblick   ia  diia  t^roauo  Arracii^iotrlobo  clor  CtonMJiiid«      ,  üaa 
Bich  dort   l£u  Gücieiiidoliuuuo   otiVürborultot  vor  mxn  ubaplelt«.  J;!«  Trap- 
pen uiid     alle  Zltat^er  dea  aeEoiudeiiaiujea  wureu  ciAcht  ^jodräHist  voa  Ar- 
ioeii:   MHoiier,   Frauen  lüid  KimUtrn,   dia  -iort  ihr«  kloiiuj  ?tt^«öuntüratut- 
aii.^  abholten  oder  aicli  aeu  aur  Unter a tut ^lu;^  i)ui£;  ntlirtjkoiiitoo  ciol- 
deten.    vir  hatten  iJühe,   (iurch  clioaea  GedriUiijo  der  HilJ'oiimjhenden  in  da«' 
Sitzunisaalmcior  der  Vorwaituaij  iitndurch  xu  kotit.en.      Wena  v»ir  niclitu  wei- 
ter von  iinaerer  Heiao  toittieuümion  hätten,   ala  diuaca  truari^jo  üild 
einer  maöaenliaften,   atilracndon  Jüdir>clioa  iiriaut,   von  «laor  Art,   v«i«  wir 
ai©  hier  ^jarnicht     kooiien  leraon,   lua  aa  luiaartwi  d  utuohen,   ac   imvor-        ^ 
jjleichlich  giückllcher  labcjüdon  01uai)ena<ä,«iiO»«''«n  ^for  Au^icn  »u  nUxren 
ofxd   Ihre  Hurzoa  dafür       ivachaiu-oJfon,   so  ^täro  tum   luiaere  lloia«  achon 
von  woaentll«i:ea  Nutiien  oraohioaou. 

Im  Sitaun^Eiduer  hutton  ;3l«h  in  liör;{or  Zuit  di«  Uit^jltwclar  d«ja 
öemeiadevoratandea,   ei-*e  Anaahl  Mitijliodor  dea  u«tae;lndox*atea  Uiid  ueh- 
rere,   »ufttlilß  in  ]illfaÄniieleiien-'iöit<»n  dort  unweaendo  :Uibbinor  >*uü  den    , 
Hachburorten  cini^efimden,   Die  13eaprö«hu:i<<,  ult   den  H«;  reii  eratreckto 
aich  natargt?näaa  aicht  aar  aixf  dio  xuui  baaouderö  aiiiiobtujiikon  Fra^ion 
der  JiUliijchim  PluchtllüßH  aua  PoJLöa,   aoadi^tii  aiUT  dua   .^^uii'^o  Jüaiaciie 
Artnenelöad  dea     r>   u  >v  u  1  R  <t  r     J3£:alrkas   luid  dio  ull^ociolno  Uigo  dtjr 
dortigen  Judiachon  jiovölkcruxig.    Ich  KUim  hltar  uur  Kura  ^ciuiajuk.iOiifaaaen^ 
waa  wir  In  dleaor  Hiiiuicht  darilbor  dort  i^ohört   liul^cüi; 

Die  Ck!niel:ide       S  ii  n  a  1  k   i     bildot  dtm  UitUil^iUixit  dar  Jüdiaciiea 
ArmenbOTieisimg  dea  ^^any^tn  Be::ir;ke«.  Die  Stadt  hat   titwa  ÖOOO  anaila*iiße 
Jiidiaclxo  iklitesliedor,   davoju  aiiid  Kaati  oüO  oi-u<i«;irßayia4iix  butiituc^lt,   da- 
runter einige  aber  auaaerordoutiich  reich.   j)io  G<jt;.oii4de   liählt  ca. 

1500  Jüdiache  Kinder,   entaprechend  den  allisefaelnnn  Verliäituinaen  der 

Uit 


.1 


d«r  Ult<^li«vier  »im  woit  Ubornioijendeu  Tolle  {jmi/.  urta  iitul  (loa  ffotwea- 
digate  entbehroad.   -  AU8aerordöntli(5h  jjriwu«  uu«  rlUirig  itit  ;lio   nohl- 
tätitskeit  clor  Croa.«iucitt.     Trotz  der  allüouoliion  Artaut  dor  a<;ß«lndcuiit- 
glledcr  worden  laufoixd  durch  (.Jaltigo  ^^roiiae  iUutua«»  von  ilmoiir«««  für 
Armonjs'.vooke  uui'gobrticht  luxd  luafm^proicho  UlilNioinrichtiuitjou  lü  r  dl» 
iirm«n  imteriiulton.   Ein«  Arueiikucho  »orubrt>i<)ht   tHi^lloh  im  alle  Umtsn 
ein  Uittagesuon  und  vorteilt  Brot   für  dlo  Ubri;;;«!!  i:«4t«m.      Dio  imaäh- 
11   en  Kranken  eri;ultoa  freie  odor  voröünHfcliS^o  Krank enbohandlung  ralt 
Ar;:t  und  Mödiain  luid  Vorpflogung.  Pur  dio  ar:a«:i  Kiiider  «Ird  b©Bondora 
geaorgt.   Der  rrauei:voroin  nlmi  t  aiob  »potlall  dor  krunleon  Frauen  an 
und   gewtthrt  ihnen  Unteratütssiuig.    iClno  beeonier»  \r«riuiataltung  wurde 
für  Peaaach  zu  (iunoten  der  Artaon  ijotroffon.  ausi  aiiuiv  b(930iidor«n  :>aa£a- 
lü.-!     in  der  Gemoinde  für  den  2we6k,   die  8()  (K)0  U  erbrachte,   wurde 
Mehl   aa  Uaz^sea  j^okauft,  die  dann  an  die  wohlhabenderen  (refaeiiiaeraitislio- 
der  für  höhere  l'relee,   an  die  Armen  ab«r  unontjeitlich  ab.5er;;i3ben  wur- 
den, aodaaa  noch  lilttel   für  andere  Hllfaswecke  übrig  blieben.   ~  Im 
gansen  aiad  die  laufenden  Koatea  fllr  die  Ar:a«nuiiterlialtung  der  CrOK.oixi- 
de  auf  ßsonutüjb  75  000  11  »u  aclültaeii,   denen  tui  laufenden  Kinnuljcen 
aber  nur  25  000  U  aua  der  Cretaeind«  isejronüb erat« heu.   ~  Die  !fot  der  auhi 
reichen  Artaen  dor  (ietaeindo,   die  aioh  n.;c»i  durch  die  Anusn  der  Hachbur- 
orte  und  die  dauernd  ^rooeo  Zalil  der  durchreluenden  Anaen  vortiehrt, 
idt  gans  ausaerord^r.tlich  uttd  bedarf  notwendig  un<l  aclmellotena  der 
Plllf»»  »eitona  der  ,;rooaen  Jü<liachen  Uli fnorgunJ^-iiat Ionen  der  Veit.   - 
Wie   awiuisentl  dieae  Itaouennot  dor  dortii^en  Juden  ssu  Je<leea  Unbeteliigtea 
spricht,   iat  auch  daraue   au  oraehon,   dtuia  die  luaerikmilache  Ililfakoa-- 
mlBölon  für  doa  ;intente-Poien,   «u  den  alao     8  u  w  a  1  k  1     vorläufig 
nicht  gehört,   ala  eu  durch     S  u  w  ft  1  k   i     ktua  mid  daa   dortii^e   i.lend 

unter 


J 


unter  den  Juden  sali,  ent^o^en  Ihroir  B«»ticn..miß  aui'  »igoii»  Venmtvcor- 
tuag  35  000  U  Untoratütauußais«l<lor  uii.i  1J>Ö  Ztr.  Hogfion,   125  Ztr.   Wöl 
uad   41  Ztr.  kondonalorto  UUch  für  dl«  .lorti,!.«!  JtUllachen  Arn.««  zu- 
z-üoklie  aon.  Wir  botnichtwi  ea  aln  imaor»  Auf,r<»be,   dloae  Mot  der 
3  a  «  a  .1  k  «  r     jüdlaohea  (lömoiiida,   d«a  iliif{)^/«r«iii  der  deutaclien  Ba- 
den Ktir  KermtiUa  «u   Drin^oa  tuxd  deoaon  achiu^Uo  Hilfe  für  dlo  Getaoiu- 
de  uad  dßii  Bezirk  oiudrlii^sllch     au  erbitten.   - 

Unter  den     ö   a  w  a  i  k  e  r     Area.«  beft.uliui  aichnuii  auch  viel© 
JUdiacheu  naohtllAüLiL  uiui  l'olen,  von  denen  tiir  «la:;elue   dort  auch 
aolbat  iseupröchon  haben,   rioüo  Piachtiin^?»,  die  kein  oder  nur  kur- 
zoa  Aufenthultoreoht  haben,   auch  uua  aonatigen  (trtLuä<m  ea  acheuen, 
beaondera  hervorfcutreton,  verlieren  aieh  üud  1'ell   in     der  Itaeae  der 
hinderen  Artaen  dea  '  rtea,   auca  ?ell  .jehan  aie  auch  «eolüan  Tttisex:  weiter 
ina  Land,   von  Ort#  »a  Ort. »ich  dort  v.5rate«kt  haltend,   oder  verbuchen 
uuch  über  die  d   utacho  Cv&nzo  nach  Reiohadeut3«h:.aad  ßu  kotat^en.   Sio 
üohen  und   er^naen  aich  tll^lich  durch  neue  iailchtiin,;«i,   ohne  daaa  ih- 
re Zahl,   die  al)«;r  ala  ijana  beträchtlich  ßeaclintat  «ird,  lülhcr  and©- 
goban  worden  kiwuiWi  kann,   3io  werden  naturliiih  vonder     a   u  n   u  1  - 
k  e  r     Jiidlachttn  Araenverwaltiuig  entijOijaakotatB  nci   und  hilfreich  uuf- 
genootien  und  nach  Kräften  unter.;ütÄt.  ~  Uoberhaupt  nuaa  iieaußt-wer- 
don,   dttaa  »vir  von  der  Arnanvenmltunö  der  ;)Uaiach.m  ttetaeliid©  »u 
S  u  w  a  1  k  l     elnon  vorgü.^.licltenJLij^UüL<iK  <3!  wouuen  imbon     mid  beo- 
bachten kon..ten,   das«  uio  öich  alt  tj^zat^  Uerjseii  und  volleca  itlfer, 
tait  OeachicK  lüid  Tatkraft  der  dorti^^ea  ATMUt  jumitaiat.   - 

Ueber  die  Jll>JLiJ;A^iSyLqJdyi5Sl  der  üorti^joa  .luden  noch  ein  kurae« 
?ort:    Die     ii  u  n  a  1   k  e  r     Juden  haben  aiuiiichat  luiter  der  Jl«rrachllft 
der  I  «utachen  jieiittoa;    aber  allalUaich  haben  aich  die  ]Je2iemmii<» 

jjvtijclim 


zw 


iBChen  beiden  etwas  f r«?imcllioher  ^«^ütultot  u.;J   die  Juden  iiaben 


dann  auch  die  Viohltat  der  niciierheit,   der  deutschen  ürdnmig  mul   dor 
von  den  Deutscl:en  hlni-«bruohten  ilaltnrei.a^iclitanüen,   boaondera   Im 
Schulweaen,   aehr  acha  zen  üelernt.   Jetzt  zittern    die   .lortii^en  Ju- 
den bei  dem  Gedanken,   daaa  die  Deatuchon  m^i  buld  abziehen  und  die 
wieder  der  poliil3cl)en    /irtuolTaft ,   dem  polaiachtan  Uaaue  und  dor   ihnen 
von  den  Polen  drohenden  Progr 010.-0 fahr  ilberlaauen  werden.   Die  ihnen 


auu 


d  dem  nahen     '.?   i  1  n  u  u  r     Bezirk  tiißlioJi   aukorai-enden  i^rauaii^en 


Nachrichten  boaa^en  ihnan  Ja  ^jenug,   van  uie  von       der  wiederkehren- 


5   n  w  a  1  k  e  r 


den  H'^rrachnft   der  Polen  zu  er^virton  haben,   -  De:- 
Bezirk  iat   .^irtachaftlich  und  adxniniatrati*  achon  Jetzt  ^unz  unter 
poiniacher  Horrachaft;    nur  die  V^MiB^The  PolizeigB'.ialt  wird  noch 
von  den  ])eatschon  naa^eübt.   ])aneben  r.acht   ..'Ich  noch  der   J:iia'luua   der 
Litauer  aia  nördiica«j^  arensnachbar^ln  nuncher  l.eiao   botaerkbar.   3  u- 
w  a  1  k  i     wird   domach  zur  2:-jit  von  drei   Herren  ro^^iert:    von  Teut- 
achen,   ]'olen  imd  Litauern.   3)aa  komtat  den  Juden  dort   zugute,   don:a 
alle  drei  werben  noch,   aolange  aie  die  fiuaaero  (lonalt  nicht   allein 
oder  vorwiegend  beaitzen,      um  die  Gunat  der  Be«olmer  und   vex-taeidon 
darum  gegenwärtig  auch  ein  zu  atrengea  Auftreten  ge^^eu  die  Juden. 


Aber  die  Jaden  aiud     überzeugt,   flaaa  die  Polen  i^anz  undora  iiets^n  aie 
auftreten  weraen,   aobuld   die  Uoutachen  abt-ezogen  und  die  Polen  aich 
ala  die  alleinigen  iier»en  iv.  Lande  fühlen  kön_ien.  -  Die  Deutschen  an- 
deroraeitB  aind    Jetzt  ganz   beaonders  auf  Jo  le  Unteratützung   ia.  Lan- 
de  angewieaen  imd   aie  würden  den  Juden  dort  noch  laohi^^ich  «mrefa 
Ktlckaichtnalime  auf  ihre  Flüchtlinge   ..ua  Polen<^itgeir,9^ikoniaen^    wenn 
Äe  nicht   undereraoits  die  poiniach-ruauiachen  Juden  ula  atarke  An- 
hänger dea  Bolachevjioaua  fürchteten,     den  «ie  vor  allen  Dingen  00 

weit 


j^ 


7. 

«•it  wie  möglich  von     dor  dettachou  Creuüe  abaiumltoxi  auchen.   ])io 
Vertreter  der     {5  a  «   a  1   k  o  r     JiuilachOia  (h)BM»i nda  aiiid  übor»eugt,daa  > 
die  flüchtonden  polüii..oh-ruaaiacben  Judon  koliieaweßa  in  dora  Haaae 
bolBchewiytiach  geainat  aind,  wie   aoitomi  der  Dtmtachan  all^omeiu  voa 
ihnen  ang«notac-en  wird;    daua  vi«laiehr  darmitor  aoiur  viel  politiaoh 
ganz  harmloae  und   ruhi^so  Mou.»clion  aiud,   die  ulchtu  vioiter  rfollen.ala 
ciue  aicMero,   ihnen  oiu  beaohcldenea  Loöon  ora«i;lioh.jnd«     ohaatätto.    -^ 

T)ie  Beaprechua«  rait  den  V»n'tret«)rn  dor  ÖUai..cheu  Oouelnde  n^üm  den 
jranzen  Vomittag  dea  2.   ?u,;;«a  in  iUiapruch.   Hie   ::elti,t«   una     di«  Leidan 
und  ?Töte  der  dort  i^&aAi-^n  mid  dortl»in  «el"lilchtetea  polniachon  Ju- 
don.  üle  lieaaun»  aber  noch  keinen  \ioe  finden  aur  illire  l^tr  die   jü- 
diachea  Flilchtllngo,    xm  doront.iilea  «Ir  dorthin  ^^ekoEuaeu  ifuren.   - 

Dleue  Aua^jicht  oröfniotc  aioh  wna  erat  aua  eiaer  li«uprecmmg,    die 
ich  im  Hachtaitr.age  dieaea  Tagoa  allein  ait  deiQ  Onof  der  doulaolien  g*?- 
heitaen  Peldpolizoi,   Haaptmnn     ;i  c  h  ö  n  b  «   r  g,   hatto.    in     doaaen 
Hönden  die  «iiseatliohe  Leitung  dor  deatachen  Vorwaltimg  ita 
H  a  1  k  e  r     Bezirk   au  lio,.wi  achoint  und     an  deu  wir  auch  von  d;  m    it- 
Vortreter  der  deutacüeu  Kroiahauptmmuiachaft   in  er.jter  Reihe  verv»ie- 
am   waren.      Hauptroann     üchönberg     orKartot«  nna  beroitu  und 
hatte  eiuen  groaaon  Kotisenaettel   vor  aich  lie,.on,   nach  dem  er  talr 
wohl  eine  Stunde   lang  über  die  dortige  poUtiucho  und  cailitüriache 
Lage  der  I^eutachou  Rröffnuuöen  ouichto.   Dan  Vieaantlichato  daraua  für 


il  u  - 


ipanixon^' 


Litauern  werde  von  ^^ag  «u  Tag  achärfer.  Von  Kongreaapolen  befürchte 
man  nach  vollatilndl  gor  Itückkehr  dea     Halle   r'achen  poiniachen 
Heerea  auo  Prankr(iich  eine a  Angriff  gegen  die  Doutachen.   Die  Litauer 
achirenkten  luehr  mid  «ehr  »u  den  Po-en  über,   aodaaa   bald  ein  offiz^iel« 
lea  JÄudnis   ;iwlachon  beiden  gegen  die  Deutachan  liu  befürchten  aei. 


Die 


ri 


i*'--^- 


1 


-     I 


8. 

Die  Lag©  lor  Deatachna  Iw     8  u  i»  u  1  k  «  r     vuxd     L   1   t  a  u  o  r     -  ao~ 
biet  wordo  ulac  imr.er  achwlerigor.   K«  ael  bt?roita  JJ«relil  i-Oü«"«»* 
«ordon,   dio   aoharfatou  Abaporruiii^amauziuhtion  ii«s,s«a  1>()   on  voraunoh- 
Ken.   Der  Verkehr  tait  Koiii^rftaupolon  aoll  aufa  «mjsata  b«a«lirniikt  und 
nur    :urch  einii;«  v«rkehratoro  für  i^ima  atron^i  ijeaiclÄJto  l'oroonon,   im 
i»ea«ntlAchon  nur  für  doatachjitlkoiuigo,   goatattot  «erdon.   Don  uua   Polon 
flüchteudan  Juden  aoli   d-r  ih- eazmmv ßtmE ,   aowelt  «a  aioh  ura  pclitiach 
miverdftchtige  imd   nicht  bolaöhcwi»ti*Jh«  Kloajwito  handalt,  im  den 
Verktthratoren  frei  atahen.   öio  adaaten  »ich  abnr  durch  Jiu«7vel»o  von 
onaereraolts  in  Idolen  boataliten  Verti-auanaparaonan  crkeiuibar  m- 
chen,   von  unaoron  Ililfaorgunlaattonon  iw     3   u  :«  a  i  k   e   r     Ii<»zirk 
überiiOEr.en,   vorprie^^t  u.id  von  Jed«r  politiachon  ««^tUtlgmits  tib.jahal 
ten  werden,   ts  wu-den  auch  cailinUriacb  frai  g»«ardont«  iiäumitchk«!- 
ton  in     3  a  w  tt  1  k  1     Hlr  Untarbrlr^juii^s  der  FÜichtlingo  in  Auaaiclit 
geatellt.   Zur  Durchführmii;  dioaeo  Hilfawerkea   aol  ab«r  auch  dio 

rundaatzliche  Zuatimr  miß  der  polniaoh*>ii  iJ<ihörd«,   di«  dte  iuiior«  Ver- 
»ultung  des  Lanciea  in  Händoa    hat,   «rfordoriich.   llaupttimnn     i^  c  h  ö  n- 
barg     caeinto,     daan  tüua  dioao  wohl  ara  loich.t«aton  von 
Grodnoer     Zentral  vertraltung  cait  ililfa  der  aoiarikiuiiachen  Konar- 
miaaion erlanr.en  wflrdo.  -  Am  Cnde  aber  ri.jt  «r,    in  d«ii  n'Achoten  v.o- 
cho  noch  voü  Jod«r  ilaaanalitao  zur  AiusftUirunj!;  dleaaa  PUmaa  Abotand  zu 
riehaen,   da  gerad«  die  allernächste  Z«it  plötiiXich  woaoxitliche  Ver- 
änderungen der  polit iaoheil  Lag©  filr  die  ])eul.ach<m  in     iJ  u  i?  a  1   k  i 
brin.en  kö;iiito.   die  auch  dieaon  Hilfaplim  für  die   gof richteten  Juden 
verandern  oder  ^jar  uiiaöjrlich  taachon  könt.te.   -  Xch   hatte  ijesen  die 
Varachinge  dea  ilauptniuxn     Seh       ö  n  b  e  r  g     iuir  eine«  neaentiich 
eia;iuwonden,  nJlmllch,   daaa  wir  ea  ublehuea  triUiaton,   V^rtrauenaleute 

filr 


^ 


der 


9. 

für  Plüchtlintie   in  Koxiti;reaijpoleu  z\x  uodtollon,   die  ge^iaüormaoaen 
die  Fluchtbewoijuiig  der  dortii^an  Juden  bo^jlnatl^jon  und      aich  j^ohein- 
politisch  i^Oßen  di«  Polen  bettttii^.en  aollton.     Wir  hfttton  nur  himani~ 
täre  Abaichten  ^^ogonuber  den  polniüch-jikllachon  FlUcltlixiijon,    halten 
u.ia     von  jedfjr  politiachen  BetHtli-uag  düboi   fern  und  taüo'jten  dio  i)e- 
ßtlaatigung  elnor  Fluchtbowegong  u^tor  den  jüdiachon  Bewolinem  Polens 
uuch  de-aiialb  ablehaen,   weil  wir  sioloh  groajsor  Auf^jube  v.irt:5Chaf tlich 
Uiid    finanziell   ^arnicht  fje-Tt^bhaen  seion,  -     Ich  hielt  dieoo  Dinwen- 
diiii^5e;i  für  notw^ndiß,   uu!  auch  vor   den  deatachon  Bohördon  nicht  in 
dem  fulacL-n  Licu-ete   au  erscüoinen,   ulu  bögüadtiii^en  wir  alltiöaein 
dio  fbilittiriacbe  Fahnenflucht  der  Juden,   und   ich   benerkte  noch  aaa- 
drücklicb,   daay   di'?  Annahme,   daaa  die  fluchtend«a  Juden  zuraoiat  eolcl^i 
seien,   die  yich  der  polnisohon  Militärpflicht  ontüiehan  wollen,  nicht 
von  aue   at^Emt,    aondorn  von  der  HegioruUii  In  Oatpreuanon;   daau  wir 
vielmehr  noinen,     das?  ea  aich  in  den  «aeiaten  Fällen  um  Protsrom- 
fnrcht   utid   wirtüichaf tlicUe   Not    bei   den  i^lüoht'.?nden  handelt,   - 

Diese  Unterrecluag  mit  doci  Chef  der  doutacliou  gehoi  non  Feldpolisoi 
hatte  uiie  neben  dem,   was  wir  über  die  all^ocaeiuen  jadiochea  Verliält- 
nisae   im     iJ  a  w  a  1  k   e  r     Bezirk  von  dou  Vertretern  der  dortigen  .1ü, 
d lachen  f'rerieinde  erfahren,   ao    reichliche  und  vieaontliche  Unterlagen 
für  die  für  dio  dortit^an  Jüdi  ichen  Flüuhtliuge   au  unturneheienden 
Hilfsoiaajnaiimen  .^ebo-eten,   daeü  wir  vuu  der  ata  anderen  Tage  noch  un- 
tern om.eiien  Infor-aationarüae  nach     Augiistüwo     von  vorneher- 
ein nur   aocb  wenig  ^«euea  und  liicbti  gea  filr  unaoren  /"iweok  erMiarten 
koanten.     Wir  hörten  in  der  Tat  von  den  judiachen  aerueindevertretem 
im  allßeraeiaen  <^^«<?n   nur  daa  aieioae  wie   in     3  u  w  a  1   L  i,    aur,  daaa 
der   .'"TÖatiere    Urom  ddr  dauernd  vor  der  poil:ieilich9n  i^oatrolie  auf 
Wanderang  bleibenden  PlUclitliaüe  aich  aehc  durch       A   u  g  u  a   t  o  i»  o, 

der 


1. 


2. 


10. 

der  Kiaenbuhjiendatation,   nln  durch     5J  u  „  a  i  h  i     aelbnt  zu  trieben 
achemt.   K3   helaat,   duao  dort*  t'UsUch  ii«i:;ea  fX)  nolchor  Jildlachcn 
Flüchtlinge  durchkotn..'on,  dl-»  ela'/.eln  od«r  in  klolnon  'Trupps  voa  « 
r>orf*  zu  rörf  iJiohon  und  «loh  don  nu,.'.en  dor  d«utache.i  Keldpcllzei  zu 

vßrbor;",on  ijuchon,  - 

Am  8.  Mai«  kehrten  wir  von  mxnerer  K«i3o  nach     Kö     n  1  js  o  - 

borg     ::urücJc.  - 

Fra,:oa  wir  ona   mm,  welcher  Art  die  iiilfo  aoln  kium,   die  von 
düutaehor,   .jildlucher  ^U^ito'den  polnl^ch-Judiachon  Flucht  Lin.^on  und 
den  groaaon  Artuonnaa'.jen  in     <5   a  w  a  1  k  e  r     Bezirh  is^botmi  i7«rden 
kann,   ao  taöchton  .vir  i'olrjnxde  VoruchlUE«  dafür  unt<ärbr»>iton: 

Tur^M^idRruiiii;  der  ;',roa^iOU  io:iMHUiojLJJL.llJLJLJLJ--:LJiLS^2lS^JJ-J^ 
iat  der  Illlfövorein  der  deutschen  Juden  drinfsliti^^'t  ansu,:ßhen,   ovtl.^ 
sobald  oa  sein  kann,   goraeinaara  nit    .ob  umortKa.iiachon  llilfakoBite« 
reijelmftaais  gröeoore  Uutorstütauiigüiniriien  an  daa  gercelndliche  :)ü- 
diuche  Hllfakomitee  in     15  u  w  a  1  k   1      ssur  Vor^tanduug  für  den  Jansen 


wa  , 


Bezirk   zu  a  enden. 

Filr  die    M\r^s  .-.nhr-n  Fluch tlin.-o  aua  rolcn,   die  Jetzt  nach  dem  nahe 
bevorstehenden  vollatüad igen  Pälck zage  der  »eut^chen  aua     S   u  w  a  1  kl 
und     Litauen     sich  in  Im.or  gröaaorer  Zahl  aul'  daa  eigentlich 
deutsche  Gebiet  zmch  Cat-  und  Ifeutpreua^jen  flüchten,   oolite  von  der 
Regierung  uie    -rlaubnia   zu  erwirken  ^jeaucht  werden,   duan  nie,   aoweit 
cie  öich  nicht   pülitiach  läotig  nachen,  unbehelligt  ic  Lande  bleiben 
dürfen  und   beao  nder;j/nach  Polen,  vo  ihnen  nach  ihrer  Flucht  doppelte 
Gefahr  droht,   ubgesjchoben  werden.  -  Den  wiaen  Flüchtlingen  wüaato  von 
Vertr^iufnamännern  dea  deutachen  Jiidlijci.an  Hilfakotaitceo  aöglichat 

bald 


11. 

bald  an  der  Grenze  Beistand  ijeboten  vferden,  imd  aie  müauten  von  dort 
entweder  bald  nach  Arbeitastellen  im  Land*  geleitet  werden,  wo  Ar- 
beitskräfte fehlen,  oder  durch  die  Zentralatelle  nach  dem  Aualande 
befördert  werden.  Alle  nicht  gleich  unterzabrin^senden  hilflosen 
Flüchtlinge  wären  bis  auf  weiteres  in  einem  Flüchtlingahelm  zu  hal- 
ten. Den  Schutz  dea  deutschen  Hilfakomitees  ausserhalb  des  Flucht, 
lingafeeimea  sollen  nur  aolche  Flüchtlini^e  geniessen,  die  aich  von 
jeder  politischen  Betätigung  fern  halten  und   arbeitswillig  sind. 
Alle  anderen  müssen  ihrem  Schickaal  aelbat  überlasaen  wer dem. 

Um  aber  schon  die  Grundursache  all  dieses  schrecklichen  Flucht- 
elends zu  beseitigen  und  den^Juden  in  Polen  a  elbat  ein  geaichertea 
Leben  zu  ermöglichen,  ist  notwendig,  dass,  sobald  es  die  politischen 
Verhältnisse  nur  eben  gestatten,  die  Hilfeder  Amerikaner  im  Namen 
der  Menschheit  zum  Schutze  der  Juden  in  Polen  anzurufen  und  jedewet- 
tere  Progromgefaiir  utid  aoaatige  Leben abedräiignia  von  ihnen  abzuwen- 
den« 

Es  konnte  fraglich  erscheinen,  ob  es  möglich  aein  dürfte,  die 
Genehmiguixg  der  deutschen  Regierung  zu  solchen  Hilfamassxialimen  für 
polnisch- jüdische  Flüchtlinge  zu  erlangen»  Aber  das  bisherige  Ver- 
halten der  hiesigen  Regierung,  wie  die  Vorachlä;;;e  der  Suwalker 
geheimen  FeldpolJ tei  lassen  doch  schon  erkennen,  dasa  man  grundsätz- 
lich, gleichviel  aus  welchen  Motigön,  zu  einem  Entgegenkommen  ^et^en 
diese  Flüchtliage  geueigt  ist.  Der  Regierung  muss  es  auch  erwünschter 
sein,  dass  diese  Flüchtlinge  aich  unter  ihrer  und  unserer  Kpntrolle 
in  Deutachland  aufhalten,  'ind  hior  den  wirtachaftlichen  Aufbau  unae- 
rea  Landes  fördern  helfen,  als  daaa  aie  aich  wild  und  uiJcontrolliert 

im 


/ 


12« 


im  Lande  verteilen  und  für  dieoea  ohne  'lutzen  bleiben.  -  Da.3  nan 
au6h  bei  der  Reichsregiera:^^  in     Berlin     .u  einem  Kntgegenlcomraen 
bereit   iat,   beeagt  auch  eine  Uitteilung  In  Geachäf taauaschuea-Pro- 
tokoXl   unaerer  Groaslo^e  Bne  Berith,    in  dorn  übor  Verhandla^xgen  judi- 
acher  Vertreter  mit  dem  lieichaarbeitsumt   in  Sachen  oet-jüdiacher 

Flüchtlinge  berichtet  wird.  - 

Für  die  1=1  ^.eiteren  ilahiuen  unuorer  liilfapläne  für  di.    bc-drängton, 
notl'^idenden  poUüach-.  Jüdi3chen  Olaaben^sg-^aoaüen  lie^en-ien  .Vifgaben 
kann   uria-r  llilCakotnltoe   im  ganzen  nur  uuru^i.m.ien  uii.l      ..lläetooiae  A^- 
rjeidungen  an  die  grossen  ÖÜJi'.:;chon  liilfa.orol  ..   d^boa.    Vir   .vol^e.!  in 
IntorosBe  der  Armen  hoffen,   d.xiia  :ji^;h  recht 


iel  da^rou  in  ai'-Jht    za 


langer    ioit  vcr>;irklicbaa  '-.ird.   Aber  die   dränr.enl^.   Not   der   .jchon  an 
unsere  Türen  klopfeadon  Flüohtlin;ie   fordert    ia  r.tuichor   üln.^i.lit      auch 
aofortiäB  tlllfe.    .Vir  v^ollea  dtnaj^egenuber  nicht  warten,    bl  j    illeH  von 
den  allgemeinen  ^/orbänden   l:a  groaaea  beraten,  uud   j^ia^hnigt  ...rden  Ist, 
sondern  ".■olle:i  bald    ochon   in  eiusolnen  invl   Kl.Mnvm   pral.tiuc.he   dilfe 
beaondera  f'.r  'iln  viucbtlia,.;e   211  nchaffou   .achen.   Dio  V...rhHndliuigen 
mit   naaerer  0Btprea3.,iachen  Regiemng     w.gen  BelaB^iuig  die^inr   Flücht- 
linge  in  Ootpreussen  aoll   ohne     Vorzug  auf  der    b^^reit^j  ai  t  der  Pegie- 
run.-  vereinbarten  BaylB  m.>iter geführt  werden.    Tn  den  rvron .go.aeinden 
■wollen  wir   aclmellstona  Vertraaena-   n^id  Iliir»porBO -..n   für   die   .'lüct^t- 
linge  be* teilen,    die   iiuienlJnter.-a.ft   aadAr0.nt.3gelegenh.dt  vernchaf- 
f3n.   Und   in  o^iaem  Not:-.-*   von     Zvvoigr^ teilen  aoll    anar.r   -an^^ea   oat- 
preaaoiachea  llilfawerk  die.3or  Art   z.:aunu.enf,ef uB.t  »md    ::u  .-iiae.,  oia- 

hftltlicipn  <yepae inaativen  G^.lnzen  vereinigt   'verdon, 

^lir  ai?gx!«Jur  dar  liH.a.koraraia..ion  haben  ^-^'^^  ^^-!^";^'^J??^\  ^i^'^^^' v^^^ 
aus   unaereS  ersten  Betaühen  a^ri  die  üuche  der  .jadlHC.-.a  lluchtlit^,,e  von 
";?!ea  reicher   .inaürnder  lio^a  iür   eio   aorvür.«u-.n  raotje. 

P   o  r  1  t   z. 


V. 


1/ 


ANHANG 


r 


!• 


I. 


MATERIALIEN 


Aufruf  der  Gener alkommarylen  der  vereinigten  Armeen  Deutschlands  und  Oesterreichsl 


JUDEN  IN  POLENI 


Die  siegreichen  Armeen  der  verbuendeten  Grossmaechte  Deutschland  und 
Oesterreich-Ungarn  siÄ  mit  Gottes  Beistand  in  Polen  eingerueckt# 

Der  Krieg,  den  wir  jetzt  fuehren,  ist  kein  Krieg  gegen  die  Bevoelkerung, 
sondern  nur  gegen  die  russische  Tyrannei*  Der  russische  Despotismus  ist 
unter  den  starken  Schlaegen  unserer  tapferen  Heere  zusammengebrochen« 

Juden  in  Polen J  Wir  kommen  als  Freunde  und  Erloeser  zu  Euch.  Unsere 
Fahnen  bringen  Euch  Recit  und  Freiheit:  Gleiches,  volles  Buergerrecht, 
Tvirkliche  Glaubensfreiheit  und  Lebensfreiheit  aixf  allen  v/irtschaftlichen 
und  kulturellen  Gebieten.  Zu  lange  habt  Ihr  unter  dem  eisernen  Joche 
Moskaus  gelitten.  Wir  kommen  als  Befreier  zu  Euch.  Die  tyrannische  Fremd- 
herrschaft ist  gebrochen,  eine  neue  Epoche  beginnt  jetzt  fuer  Polen,  mit 
allen  unseren  Kraeften  iverden  "vdr  die  Erloesung  der  ganzen  polnischen 
Bevoelkerung  foerdern  \ind  sichern.  Auf  sicheren  Grundlagen  und  durch 
Gesetze  garantiert  werden  wir  die  volle  Gleichberechtigung  der  Juden  nach 
west-europaeischem  Ifuster  in  Polen  durchf  uehren. 

Lasst  Euch  nicht  durch  die  falschen  Versprechungen  der  Russen  betoereni 
Tm   Jahre  190$  gab  Euch  Russland  aas  heilige  Versprechen  der  Gleichberechti- 
gung. Brauchen  "wir  Euch  zu  erinnern.  Euch  erzaehlen,  -wie  der  MoskovdLtzer 
Wort  gehalten  hat?  Denkt  an  Kischinew,  Homel,  Bialystock,  Odessa,  Siedice 
und  hundert  andere  blutige  PogromeJ 

Erinnert  Euch  an  die  Massenausweisungen  und  -Vertreibungen.  Ohne 
Erbarmen  mit  menschlichem  Leide  hat  der  Peiniger  Euch  mit  Weib  und  Kind  wie 
die  -wilden  Tiere  gejagt  und  gehetzt. 

♦ 
Vergesst  nicht  des  Beilis-Prozesses  unä  anderer  Blutbeschuldi  gungen, 
da  die  russische  Regierung  selbst  von  Amts  wegen  die  niedertraechtige  Lu^eiv* 
anklage  des  Ritualmordes  erhob. 

Denkt  an  alle  die  beschraenkenden  Gesetie  gegen  Euch,  die  sich  unter 

der  Zarenherrschaft  von  Stunde  zu  Stunde  mehren«  Die  Tore  des  Lebens  hat 
man  vor  den  Juden  zugeschlagen,  die  Tore  der  Bildung  -  vor  den  juedischen 
Kindern.  Eure  Soehne  und  Toechter  sind  aus  den  russischen  Schulen,  aus  den 
russischen  Staedten  und  Doerfern  gejagt  worden.  Nur  mit  gelben  Paessen,  als 
Prostituierte,  durften  sie  in  Russland  wohnen.  So  hielt  Russland  sein 
heiliges  Versprechen,  das  es  Euch  gab,  als  es  sich  in  Not  befand» 

Und  jetzt  ist  Russland  wieder  in  Not,  uri  deshalb  begann  es.  Euch  mit 
neuefa  Versprechungen  zu  f uettern. 


2. 


Juden  in  Polenl  Die  Stiinde  der  Vergeltung  ist  gekommen«  Die  tapferen 
Armeen  der  Grossmaechte  Deutschland  und  Oesterreich-Uhgarn  sind  in  Polen, 
und  sie  werden  mit  Gottes  Hilfe  mit  Euren  Bedrueckern  und  Peinigern  abrechnen« 
Ihr  aber  habt  die  heilige  Pflicht,  alles  zu  tun,  um  die  Erloesungs arbeit  zu 
foerdem«  Alle  Kraefte  des  Volkes:  Eure  Jugend,  Eure  Gemeinden,  Eure  Vereine, 
Euch  alle  muesst  Ihr  wie   ein  Mann  in  den  Dienst  der  heiligen  Sache  stellen« 
Jeder  von  Euch  muss  uns  mit  allen  seinen  Kraeften  helfen«  Denn  wenn  Ihr  uns 
helfet,  helft  Ihr  Euch  selbst«  Unser  Feind  ist  auch  Euer  Feind«  Die  Raenke 
unseres  gemeinsamen  Feindes  muessen  durch  aller  Wachsamkeit  zerstoert  vz-erden« 
TOLr  erwarten,  dass  Ihr  durch  die  Tat  beiveisen  werdet,  was  Eure  Intelligenz 
und  Euer  Eifer  zu  leisten  imstande  ist«  Vor  unseren  Soldaten  braucht  Ihr 
nichts  zu  fuerchten*  Kein  Haar  wird  Euch  gelcruemmt  vferden«  liTas  Ihr  uns 
liefern  werdet,  v/erden  7dr  Euch  bar  und  gut  bezahlen,  und  wenn  Ihr  ein 
Anliegen  habt,  so  wendet  Euch  vertrauensvoll  an  die  Befehlshaber,  die 
Kommandanten  unserer  Truppe« 

Helft  bei  der  Niederringuig  des  Feindes  und  arbeitet  fuer  den  Sieg 
von  Freiheit  und  Gerechtigkeit  I 


Berlin,  August  19lU 


BLe  Gener alkoramanden  der  vereinigten  Armeen 
.  Deutschlands  und  Oesterreich-lÄigarns« 


3. 


ERLASS  DES  PREUSSISCHEN  LINI3TER  DES  INIfiüRN  VOM  l^XI>1919(IVb  2719 )# 


»nYaohrend  des  Krieges  ist  eine  grosse  Anzahl  von  Arbeitern  aus  den 
Preussen  oestlich  benachbarten  Gebieten  ins  Land  gekoramen,  fuer  Tvelche  es 
nach  Beendigung  des  Krieges  Arbeitsgelegenheit  nicht  mehr  gab.  Die  ueben^ae- 
gende  Masse 'dieser  Auslaender  ist  inzmschen  in  ihre  Heimat  zurueckgekehrt* 
Zurueckgebliebene  sind  dagegen  in  ihrer  Mehrzahl  die  aus  dem  jetzigen  Polen 
stammenden  Judenj  sie  sind  nicht  bloss  nicht  abgezogen,  sondern  haben  sich 
unter  dem  Druck  der  politischen  \^erhaeltnisse,  die  in  Polen  zu  Pogromen  una 
umfassenden  militaerischen  Rekrutierungen  gefuehrt  haben,  aurch  Zuzug  neuer, 
zum  Teil  ligitimationsloser  Elemente  noch  vermehrt.  Dieser  ELnwanuerung  ist 
mit  Huecksicht  auf  die  Emaehrungsschwierigkeiten  und  die  starke  Arbeitslosig- 
keit im  Inlande  nach  Moeglichkeit,  wenngleich  nicht  mit  durchsdi  lagendem 
Erfolge  durch  Sperrung  der  Grenze  entgegengetreten  worden«  Es  soll  dies  auch 
kuenftighin  geschehen. 

Dagegen  verbietet  es  sich  zair  Zeit  bis  auf  Weiteres  trotz  der  Mbete  der 
inlaendischen  Bevoelkerung  aus  voelker  recht  liehen  und  aus  Gruenden  der  Mensch- 
lichkeit, die  im  Lande  bereits  befindlichen  Ostjuden,  selbst  wenn  sie  unter 
lÄngehimg  der  Grenzsperre  uni  ohne  im  Besitze  der  vorgeschriebenen  Legitima-^ 
tionspapiere  und  der  Einreiseerlaubnis  zu  sein,  eingewandert  sind,  zwangsweise 
in  ihre  Heimat  zurueck zuweisen,  weil  sie  dort  nach  Lage  der  Verhaeltnisse 
vielfach  unmittelbarer  Gefahr  fuer  Leib  und  Leben,  Jedenfalls  aber  der  Bestra- 
fung wegen  Fahnenflucht  und  Wehrpflichtentziehung  ausgesetzt  waeren.  Auch 
die  Ausweisung  nach  einem  anderen  Lande  ist  wegen  der  in  Europa  noch  allgemein 
bestehenden  Pass-  und  Sic htvennerkspf licht  nicht  tunlich,  weil  die  Einreise- 
erlaubnis von  den  Regierungen  der  in  Betracht  kommenden  Laender  grundsaetzlich 
versagt  zu  werden  pflegt.  Unter  diesen  Umstaenden  bleibt  nur  uebrig,  die 
vorgedacliten  Auslaender,  sovreit  sie  persoenlich  einwandfrei  sind,  bis  auf 
Weiteres  im  Inlande  zu  dulden,  auch  wenn  dadurch  die  Moeglichkeit  einer  gewis- 
sen Beeintraechtigung  der  Arbeitsgelegenheit  fuer  Inlaender  gegeben  ist»  Es 
bedarf  indessen  gewisser  Sicheriingsmassnahmen,  um  Ordnungswidrigkeiten  vorzu- 
beugen und  die  tunlichste  Anpassung  jener,  zum  groesseren  Teil  einer  fremden 
und  nicht  gleichwertigen  Kultur  entstajmnenden  Bevoelkerungselemente,  so  lange 
sie  sich  hier  aufhalten,  an  die  sozialen  und  ivirtschaftlichen  Verhaeltnisse 
in  Deutschland  herbeizufuehren. 

Ich  bestimme  demnach  Folgendes: 
!•)  Ohne  Ruecksicht  auf  die  ihnen  erwachsenden  Nachteile  sind  gleich  anderen 
Auslaendem  diejenigen  Ost  Juden  auszuweisen,  welche  von  einem  deutschen 
Gericht  wegen  Verbrechens  oder  Vergehens  erheblicherer  Aort  rechts kr aeftig 
verurteilt  sind  oder  in  deren  Person  nachweislich  Tatsachen  vorliegen,  die 
eine  Gef aehrdung  der  oeff entlichen  Ruhe,  Ordnung  und  Sicherheit  befuerchten 
lassen» 

2.-^  Voraussetzung  der  Duldung  in  jedem  Falle  ist  das  Vorhandensein  eines 
Unterkommens  und  einer  nutzbringenden  Besdiaeftigung.  Fehlt  eine  dieser 
Vor aus et Zungen,  so  ist  die  Ausweisung  grundsaetzlich  gerechtfertigt. 


k. 


Zur  Vermeidung  der  eingans  erwaehnten  Haerten  soll  inaessen  dann  von 
ihr  abgesehen  werden,  wenn  eine  der  anerkannten  juediscaen  ÜLiisorcanisationen 
die  Fuersorge  fuer  den  Betreffenden  derart  uebernimmt,  dass  er  der  oeff entli- 
chen Armerpflege  oder  der  Erwerbslosenfuersorge  nicht  zur  Last  faellt*  Als 
derartige  Hilfsorganisationen  kommen  in  Betracht: 

a)  in  Berlin:  Das  Arbeiter-Baersorgeamt  der  ostjuedischen  Organisationen 

Deutschlands, 

b)  in  Breslau:  Das  juedische  Arbeiter-Riersorgeamt, 

c)  in  den  uebrigen  groesseren  Orten  die  von  der  zu  a)  genannten  Stelle 

bezeichneten  Organisationen, 

d)  in  denjenigen  Orten,  fuer  die  eine  besondere  Organisation  nicht  besteht, 

die  juedischen  Gemeinden. 

Das  Eintreten  der  Hilfsorganisationen  korant  besonders  fuer  diejenigen 
Faelle  in  Betracht,  in  denen  die  Arbeitsstelle  auf  Grund  der  Verordnung^ des 

Demobilmachungsaiirtes  vom  28  •  Macrz  1919  verlassen  vferden  rausste,  oder  in 
denen  eine  voruebergehende  Rueckkehr  nach  den  Laendern  des  Ostens  (zum  Besuch 
von  Vervrandten  oder  derglo)  zur  Aufgabe  der  hiesigen  Arbeitsstelle  gefuehrt 
hatte ♦ 

3.)  Vor  jeder  Aus^veisungsverfuegung  uid  in  Aussicht  genommenen  Zwangsabschie- 
bung ist  der  juedischen  Paersorgeorganisation  Gelegenheit  zu  geben,  die 
Interessen  des  Betreffenden  wahrzunehmen*  Soll  die  Ausweisung  wegen  Arbeits- 
losigkeit erfolgen,  so  ist  sie  erst  dann  statthaft,  wenn  der  juedischen  Fuer- 
sorge-Organisation  eine  angemessene  Frist  zur  Beschaffung  von  Arbeit  fuer  den 
Beteiligten  gesetzt  worden  ist,  und  diese  Frist  fruchtlos  verstrichen  ist. 

U.)  Zur  Vorbereitung  der  Ausweisung  hat  eine  Festnahme  nur  dann  zu  erfolgen, 
wenn  durch  deren  Unterbleiben  die  Durchfuehrung  der  Ausvfeisiing  gel^aehrdet      \ 
erscheint.  Das  wird  in  der  Regel  dann  nicht  der  Fall  sein,  wenn  die  juedische 
Puersorge-Organisation  erklaert,  die  Kontrolle  ueber  den  Beteiligten  zu 
uebernehmen« 

$.^  Alle  Personen,  welche  im  Mderspruch  zu  diesen  7orschid.rten  festgenommen 
worden  sind,  sind  in  Freiheit  zu  setzen.  Ausweisungen,  die  bereits  verfuegt 
sind,  duerfen  nur  ausgcfuehrt  werden,  wenn  die  Ausweisung  nach  den  vorstehenden 
Grundsaetzen  zulaessig  ist. 

6.)   Die  im  allgemeinen  Interesse  -wuenschenswerte  schnelle  Unterbringung 
besdiaeftigungsloser  ostjuedischer  Arbeiter  in  geeigheten  Arbeits  .«stellen  ist 
dadurch  erschwert  worden,  dass  es  nach  den  bestehenden  allgemeinen  Vor- 
schriften zu  ihrer  Beschaeftigung  der  jedesmaligen  Genehmigung  des  Regieinings- 
praesidenten,  bei  lan*d.rtschaftlichen  Arbeitgebern  des  Landrats  bedarf  • 
Diese  Genehndgungspflicht  verfolgt  bekanntiicn  den  Zweck,  aer  Arbeitsloslg- 
Keit  inlaendischer  Arbeiter  (.infolge  Einstellung  auslaendischer 


5. 


Arbeiter)  vorzubeugen.  Sie  hat  besondere  Bedeutung  fuer  GrossbetteLebe,  bei 
denen  es  sich  um  die  Beschaeftigung  einer  groesseren  Anzahl  von  auslaendischen 
Arbeitern  zu  handeln  pflegt.  Bei  der  Einstellung  eines  einzelnen  auslaendi» 
sehen  Arbeiters  oder  weniger  auslaendischer  Arbeiter  vdrd  allenfalls  auf  sie 
verzichtet  werden  koennen.  Zur  Vermeidung  der  OBben  erwaehnten  Schwierigkeiten 
wird  deshalb  bestimmt,  dass  bei  solchen  ostjuedischen  Arbeitern,  deren  Einr- 
Stellung  durch  Vermittlung  einer  der  vorstehend  in  Ziffer  2  genannten  Hilfs- 
organisationen erfolgt,  die  besondere  Genehmigungspflicht  fortfaellt,  sofern 
in  dem  beteiligten  Betriebe  im  Ganzen  nicht  mehr  als  10  auslaendische  Arbeiter 
beschaeftigt  werden.  Jedoch  ist  die  Einstellung  von  den  vermittelnden  lülfs- 
organisationen  alsbald  dem  Regierungspraesidenten  bezw.  dem  Landrat 
anzuzeigen. 

7, )  Die  notwendige  Voraussetzung  eines  ordnungsmaessigen  Premdenprotokolles 
ist  die  polizeiliche  Anmeldung  jedes  Auslaenders  gemaess  den  bestehenden 
Meldevorschriften.  Von  den  Polizeibehoerden  ist  die  Entgegennahme  der 
Anmeldung  von  Ost Juden  aber  haeufig  verweigert  worden,  weil  diese  sich 
infolge  teberstuerzt er  Ausreise  aus  ihrem  Heimatlande  nicht  im  Besitze  irgenü- 
welcher  ihre  Persoenlichkeit  nachvTeisender  Papiere  befanden.  Auf  diese  Weise 
ist  die  Anmeldung  xmterblieben  und  dadurch  jede  iveitere  geordnete  F^emden- 
kontrolle  unmoeglich  gemacht.  Hierdurch  wiederum  ist  mittelbar  der  Gefaehr- 
dung  der  oeffentlichen  Ordnung  in  vielen  Faellen  Vorschub  geleistet  worden. 
Den  ohne  Legitimationspapiere  hier  her  gekommenen  Polen  mrd  die  Ausstellung 
eines  polnischen  Passes  durch  das  hiesige  polnische  Generalkonsulat  veBsagt. 
Um  ihre  polizeiliche  Anmeldung  zu  ermoeglichen,  te  stimme  ich  deshalb,  dass 
denjenigen  Polen,  IMer  deren  Personenfeststellung  die  in  Ziffer  2  genannten 

Hilfsorganisationen  die  Gewaehrleistung  uebemehraen,  seitens  der  Passbehoerden 
Personalausweise  gemaess  Ziffer  9  der  Ausfuehrungsvorschriften  vom  2U.  Juni^ 
191Ö  zur  Passverordnung  vom  21.  Juni  19l6  (jetzt  Passverordnung  vom  10.  Junx 

1919)  -  R.G.Bl.  S.601  -  auszustellen  sind,  deren  Geltungsdauer  jedoch  auf 
6  Monate  zu  boschraenken  ist. 

Die  Herren  Regierungspraesidenten  vrollen  die  ihnen  xint erstellten 
Behoerden  gemaess  Vorstehendem  gefaelligst  mit  Anweisung  versehen.  Die  fuer 
die  Landraete  und  Polizeiverwaltungen  in  den  Stadtkreisen  erforderlichen 
lindrucke  liegen  oei. 

Heine". 


t « 


ANHANG 


1. 


I. 

MATERIALIEN 


Aiifruf  der  GeneralkomraaTiden  dear  vereininten  Annecn  Deutsclilands  und  Qesterrelohfll 


JUDEN  DI  POLBNI 


mimmm 


Die  siofrroichon  Annoon  der  verbuendeten  Grossmaeohte  Deutsollland  und 
^roich-lftipam  sinÜ  mit  Qottes  Beistand  in  Polen  eingeruockt* 


Der  Krieg,  den  wir  jetzt  fuÄPwi,  ist  kein  Krieg  fm^^  ^^^  Bevoelkening, 
sondern  nur  gegen  die  russlsclie  T^annei«  Der  russische  Dospotisiiias  ist 
unter  den  starken  Sciilae^^on  unserer  tapferen  Heere  mtgaramengobrochen« 

Juden  in  PolenJ  Wir  konmen  als  Freunde  ujid  ESrloeser  »u  ikich»  Itasei-e 
Fahnen  bringen  Euch  Hec't  urii  F^reihciti  Qleiches,  volles  aiercerrecht, 
nirkliche  Glaubensfreiheit  und  Lebensfreiheit  auf  allen  wirtschaftlichen 
und  kulturellen  Oetoieteiu  Zu  lange  habt  Ihr  unter  dem  eisernen  Joche 
Moskaus  gelitten*  Wir  kouunen  als  Befreier  asu  Euch.  Die  tyrannische  Freod- 
herrscliaft  ist  K^^^ohenj  eine  neue  ^oche  beginnt  Jotat  fuer  Polen,  Bdt 
allen  unseren  Kraeften  rerden  ndr  die  Erloesring  der  Ranzen  polnischen 
Devoolkerung  foerdcrn  und  sichern*  Auf  sicheren  Grundlagen  und  diirch 
Gesetze  garantiert  weruen  wir  die  volle  Qleichbei'echtigung  der  Juden  nach 
west-europaeischem  Mustor  In  Polen  durohfuehren# 

Laset  Euch  nicht  durch  die  falschen  Versprechungen  der  Russen  betoerenl 
Sa  Jahre  1905  gab  Buch  Russlanci  das  heilige  Versprechen  der  Oleichborechti- 
gung*  Brauchen  wir  Euch  zu  erinnern,  Buch  eraaehlen,  ifie  der  Ifoskowitzer 
lifort  gehalten  hat?  Denkt  an  Kischinew,  Itomel,  Bialystock,  Odessa,  Siedice 
und  hundert  andere  blutige  Po,cjr^ineJ 

Brinnearb  Euch  an  die  Massenausweisun  en  und  -Vertreibungen»  Ohne 
Brbemien  mit  laenschlioheni  Leide  hat  der  Peiniger  Euch  i.lt  Weib  und  Kind  wie 
die  wildon  Tiere  gejagt  und  gehetzt» 


iMTgesst  nicht  des  Beilis-Proiesses  ubü  anderer  BlutboschuldJ 
da  die  russisclio  Regierung  selbst  von  Amts  wegen  die  nieder traechtiee 
anklage  des  Ritualioordes  erhob« 


-en. 


Lucgexw 


Denkt  an  alle  die  beschraenkenden  Qe»et|e  gegen  Euch,  die  sich  unter 
&!Vt  Zi^ironlierrsclmft  von  Stundo  «u  Stunde  mehren«  Die  Tore  des  Lebens  hat 
nian  vor  den  Juden  zugeschlagen,  die  Tore  der  Bildung  -  vor  den  juedischen 
Kindern»  E  ;re  Soehne  und  Toechtor  sind  aua  den  russisdxen  Schulen,  aus  den 
runsischon  Staedten  und  Doerf ern  gejafft  worden»  Ifor  mit  gelben  Paessen,  als 
Prostituierte,  durften  sie  In  Husaland  wohiien»  So  hielt  Russland  sein 
heiliges  Versprechen,  das  es  Buch  gab,  als  es  sich  in  Not  befand» 


Und  jetzt  ist  liussland  wieder  in  ttot,  lait  deshalb  begann 
neuefa  Versprechun(;en  zu  fuettem» 


Buch  mit 


2. 


Juden  in  Polonl     Die  Stux^le  der  Vergeltung  ist  gelcxnamen»     QLe  tapferen 
Armeon  der  Grossinaechtc  üoutsohland  und  Oesterrelcb-lfagam  sind  in  Polon, 
uxKi  sie  worden  itdt  Gottee  Hilfe  mit  isJuren  Bedrueckem  und  Peinif^etm  abrechnen» 
Ihr  aber  habt  die  heilige  Pflicht,  alles  zu  tun,  um  die  Erloeeungsarbeit  »u 
focrdem.     Alle  Kraefte  des  Volkes  t  Eure  Jugend,  läire  Geraeinden,  üku-e  Vereine, 
Buch  alle  raueset  Ihr  vrie  ein  Mann  in  den  Dienst  der  heiligen  Saclie  stellen* 
Jeder  von  Euch  iiuss  uns  mit  allen  seinen  Kraeften  helfen»     Denn  wenn  Ihr  uns 
helfet,  helft  Ihr  Kuch  selbst»     unser  Feind  ist  auch  Euer  Feind.     Die  Raenke 
unseres  gemeinaaiiien  Feindes  muessen  durch  aller  Wachsamkeit  »erstoert  v/erden» 
Wir  erwarten,  dass  Ihr  durch  die  Tat  beweisen  werdet,  ims  Bure  Intclllgejia; 
und  üuor  Eif  csr  zu  leisten  imstande  ist»     Vor  unseren  Soldaten  braucht  Ihr 
nichts  zu  fuerchten»     Kein  Haar  wird  Eich  f^elanieramt  werden»     Was  Ihr  uns 
liefern  vrerdct,  ;7erden  v/ir  Buch  bar  und  gut  bezahlen,  und  ivenn  Ilxr  ein 
Anliegen  habt,  so  wendet  Bach  vertrauensvoll  an  die  Bef  elilsliaber,  die 
Kommandanten  unserer  Truppe» 

Ifclft  bei  der  lÜLoderringuflg  des  Feindes  und  arbeitet  fuer  den  Sieg 
von  Freiheit  und  Gerechtigkeit  t 


Berlin,  Au^^iist  191h 


Die  Generalkommanden  der  vereinigten  Armeen 
Deutschlands  und  Oesterreioh-»lhgams» 


h, 


ERLASS  DES   PliEUSSISCIIEH  I JHISTHR  DES  IHNERH  TOM  l^II.1919(IVb  2719)» 

•'^Ifaehreni  des  Krieges  ist  eine  f,T:osse  Arizalil  von  Arbeitern  aas  den 
Prefussen  oestlich  benachbarten  Qebleten  ins  Land  gekcxamon,  fuer  v/elche  es 
nach  Beendifjung  des  Krieges  Arbeitsgelegenheit  nicht  mehr  gab*  Die  uebervvie- 
geiide  Masse  dieser  Auslaendcär  ist  inzwischen  in  ihre  Heimat  ziiruockgekehrt. 
ZuiTueckgebliebene  sind  dagegen  in  ihrer  Mehrzahl  die  aixs  dam  Jetzigen  Polen 
staiiaiiendon  Judenj  sie  sind  nicht  bloss  nicht  abgezogen,  sondern  haben  sich 
unter  den  Druck  der  politischen  Verhaeltnisse,  die  in  Polen  zu  Pogromen  und 
umfassenden  militaerischen  Rekruti<2nmpon  gefuehrt  haben,  aurch  Zuzug  neuer, 
zum  Teil  ligitimatlonslosor  KLomente  noch  venoehrt.  Dioser  Eölnwanderung  ist 
irdt  liuecksicht  auf  die  EmaehrungseclurierigkoitGn  und  die  starke  Arbeitslosig- 
keit im  Inlande  nach  Jtoeglichkeit,  wenngleich  nicht  mit  dxirchsdi  lagendem 
Erfolge  durch  Sperrung  der  Grenze  entgegengetreten  Tfrorden#  Es  soll  dies  auch 
kuenftißhin  geschehen* 

Dagegen  verbietet  es  sich  zur  Zeit  bis  axif  Weitere»  trotz  der  Noote  der 
inlaerKlischen  Bevoelkarung  aus  voelkerreclitlichen  und  aus  Qruenden  der  Menscl>- 
liciitarit,  die  im  Lande  bereits  befindlichen  Ost  Juden,  selbst  ir«in  sie  unter 
lingehung  der  Grenzsperre  uxd   ohr*e  im  Besitze  der  vornescliri ebenen  Legitima- 
tlonspaplore  und  der  ISinreiseerlaubnis  zu  sein,  eingewandert  sind,  smvangsweise 
in  ihre  Heimat  zurueckzuireisen,  weil  sie  dort  nach  Lage  der  Verhaeltnisse 
vielfach  unmittelbarer  Gefahr  fuer  Leib  und  Leben,  Jedenfalls  aber  aor  Bestra- 
fung wegen  Fahnenflucht  und  Wehrpflichtentziehung  axisgesetst  waeren«  Auch 
die  Ausweisung  nach  einem  anderen  Lande  ist  wegen  der  in  üxropa  noch  allgenein 
bestehenden  Pass-  und  Sic htvenaorkspf licht  nicht  tunlich,  weil  die  Einreise- 
erlaubnis von  den  Regierungen  der  in  Betracht  kommenden  Laender  grundsaetzlich 
versagt  zu  v/erden  pflofjt«  Unter  diesen  Unistaendon  bleibt  nur*  uebrig,  die 
Yorgedachten  Auslaender,  so^/eit  sie  persoenlich  einwandfrei  sind,  bis  auf 
Weiteres  im  Inlande  zu  dulden,  auch  wenn  dadurch  die  Moegliclikeit  einer  gewis«- 
sen  Beeintraechtigung  der  Arbeitsgelegenheit  fuer  Inlaender  gegeben  ist«  Es 
bedarf  indessen  gewisser  Sicherungsmassnahmen,  um  Qrd^ungsllidI^igkeiten  vorzu- 
beugen und  die  timlichste  Aiqiassung  Jener,  zum  groesseren  Teil  einer  fx»emden 
imd  nicht  gleichwertigen  Kultur  entstammenden  Bevoelkejrungsalemente,  so  lange 
sie  sich  hier  aufhalten,  an  die  sozialen  und  drtschaftlichen  Verhaeltnisse 
in  Deutschland  herbeizufuehren» 

Ich  bestimme  demnach  Folgendes  t 
1«)  Ohne  Ruocksicht  auf  die  ihnen  erwachsenden  Kachteile  sirKi  gleich  anderen 
Auslaendem  diejenigen  Ost  Juden  auszu^^feisen^  welche  von  einem  deutschen 
Gericht  wegen  Verbrechens  oder  Vergehens  erheblicherer  Art  rechts kr aeftig 
vorurteilt  sind  oder  in  deren  Person  nach./eislich  Tatsachen  vorliegen,  die 
eine  Gef aehrdung  der  ocff entlichen  Rulie,  Ordnung  und  Sicherlieit  befuerchten 
lassen* 

2*'^  Voraussetzung  der  IXildung  in  Jedem  Falle  ist  das  Vorhandensein  eines 
Unterkommens  und  einer  nutzbringenden  Besdiaeftigung#  Fehlt  eine  dieser 
Vorauseteungen,  so  ist  die  Ausweisung  grundsaetzlich  gerechtfertigt« 


h. 


Zar  Vermoidxmg  der  eiiicans  ei^;/aolmten  IlaerbGn  soll  indoscen  dann  toxi 
ihr  abgesehen  werden,  wenn  eine  der  anerkannten  juodischen  ItLlTsorganisationen 
d&e  Fuersorge  fuor  den  Betreffenden  derart  uebernixmt,  dass  er  der  oeff entli- 
chen Armenpflege  oder  dar   Erwerbslosonfuersorge  nioht  zur  Last  faellt#  Als 
derartice  mifaorpanisationen  konimen  in  Betracht  i  ^ 

a)  in  Berlin;  Das  Arbeiter-Ihiürsorgeaiat  der  ostjuodischeii  ürganisationen 

DeutscIilandSj 

b)  in  Breslaus  Das  juedische  Arbelter-JUersorgeamt, 

c)  in  den  uebrigen  groesseren  Orten  die  von  dcsr  zu   ä)  genannten  Stelle 

beaciclmeten  Organisationen, 

d)  in  denjenigen  Orten,  fuer  die  eine  besondere  Organisation  nicht  besteht, 

die  juedischen  Geiueinden« 

Das  Eintrot.on  der  IHJLfsorganisationen  koimrib  besonders  fuer  diejenigen 
Faelle  in  P^tracht,  in  denen  die  Arbeitsstelle  auf  Grund  der  Verordnung  des 

Detnobiloachungsaizites  vom  28«  Haers  1919  vorlassen  vrarden  B&isste,  oder  in 
denen  eino  voruebergehende  Hueckkelir  nach  den  Laendem  des  Ostens  (asuzn  Besuch 
von  Venfmndten  od«  r  uergl#)  aur  Aufgabe  der  hiosi  cn  Arbeitsotolle  gcfuohrt 
hatte« 

3#)  Vor  Jeder  Ausweisungsverfuegung  voA  in  Aassicht  genoiiaaenen  Zwangsabscid^- 
bung  ist  der  Juedischon  Fuersorgeorganisation  Gelegenheit  2ru  geben,  die 
Interessen  dos  Betreffenden  wahrsouiehiiieru  Soll  die  AusuBisung  wegen  Arbeits- 
losigkeit erfolgen,  so  ist  sie  erst  dann  statthaft,  ^renn  der  Juodisclien  Puer- 
sorge-Organisation  eine  angemessene  Frist  z\ir  Bescliaffung  von  Arbeit  fuer  den 
Beteiligten  fesetst  worden  ist,  und  diese  Frist  fruchtlos  verstriclien  ist« 

km)   Zur  Vorbereitung  der  Ausweisung  hat  eins  Festnahme  nur  dann  2U  erfolgten, 
?/enn  durch  deren  Untorbloiben  die  Durchfuehrunf:  der  Aus-vveisung  gef aalxrdet 
erscheint*  Das  wird  in  der  Regel  dann  nicht  der  Fall  sein,  wenn  die  Juedische 
PuGrsorEe-4}rcanisation  earklacrt,  die  Kontrolle  uobor  den  Beteiligten  zu 

uebenntolüaenu 

^•f  Alle  Personen,  welche  im  ^derspruch  zu  diesen  Vorscliriftcn  festgcno  mon 
worden  sind,  sind  in  Freiheit  zu  setzon*  Ausweisiuigen,  die  bereits  verfuegt 
sind,  duerfen  nur  ausgcfuelirt  werdem,  v«'enn  die  Aur>weisung  nach  den  vorstehenden 
Grundsaotzen  zulaessig  ist« 

6.)   Die  im  allgemeinen  Interesse  wiiÄischenswerte  schnellQ  Uiiterbringung 
bosdiaeftigungslosor  ostjuedischer  Arbeiter  in  geei^oetm  Arbeitsstellen  ist 
dadurch  erschwert  wo^xlen,  dass  es  nach  den  bestehenden  allgemeinen  Vor- 
scliriften  zu  ihrer  Beschaeftigung  der  Jedesm:  ligen  Gcneluaigung  des  Regicoruncs- 
praecidcnten,  bei  landiim^tscliaftlichen  Arbeitgebern  des  Landrats  bedarf • 
QLose  Genehnrlgungspflicht  verfolgt  bekanntlich  den  Zweck,  der  Arbeitslosig- 
keit inlaendischer  Arbeiter  (infolge  ELns'tollung  auslaendischer 


5- 


Arbeiter)  vorzubeugen»     Sie  hat  besondoi^e  Bedeutung  i\ier  Qrosabettiebe,  bei 
denen  es  eich  uni  die  Beschaeftigung  einer  groesseren  Ansalil  von  auslaendiachen 
Arbeit ci'n  zu  hanücln  pflcgrt.     Bei  der  Einst oilun^j  eines  einzelnen  auslaandia 
sclien  Arbeiters  oder  weniger  auslaendisciier  Arbeiter  wirü  allenfalls  auf  sie 
verzichtet  irorden  koeiineiu     Zur  Vermeidung  der  a»ben  erwaelmten  Sdiirierigkoitonl 
vrlrd  deolxalb  bcstimnrt,  dass  bei  solchen  oötjuedischen  Arbeitern^  deren  Ein- 
stellung durch  Vermittlung  einer  der  verstehend  in  Ziffer  2  genannten  Hilf j 
Organisationen  erfolct,  die  besondere  Genolanigungspflicht  fortfaellt,  sofern 
in  dem  beteiligten  Betriebe  im  Ganzen  nicht  mehr  als  10  auslaondische  Arbeiter 
bcschaeftigt  vrorden*     Jedoch  ist  dia  ELnstellxmg  von  den  verndttelixlen  löLlfs- 
orftanioationen  alsbald  dcaa  Regierungspraesidenten  be%Wm  dem  iÄndrat 
anzuzeigen» 

7#)  Die  noti^ndige  Voraussetzung  eines  ordnun^csmaesaigen  Fi-eiodeiiprotokollei 
ist  die  polizeiliche  Araneldung  jedes  Auslaenders  geriaess  den  bestehenden 
Ueldevorscliriften.     Von  den  Polizeibeho erden  ist  die  Lhtgegennalu.ie  der 
Anjaeldung  von  üstjuden  aber  haeufig  verweigert  worden,  weil  diese  sich 
infolge  iieborstuerz :. er  Ausreise  aus  ihr«n  Heiinatlande  nicht  im  Besitze  irgeixi- 
weicher  ilire  Persoenliclikeit  nacliwais ender  Papiei^e  befaiKien.     Auf  diese  Weise 
iat  die  Aiii^ioldung  miterblieben  i4nd  dadurch  jode  weitere  geordnete  Fremde»- 
kontrolle  unnoeglich  geaaacht*     Hierdurch  "iviedorum  ist  ndttelbar  der  Gefaehr- 
dung  dar  oef fontlichen  Ordnung  in  vielen  Faellen  Vorschxxb  geleistet  worden« 
Ben  ohne  Legitijiiationspapiere  hie  her  gekommenen  Polen  v±rd  die  Ausstellung 
eines  polnisclien  Passes  durch  das  hiesi^^e  polnische  Generalkonsulat  vei»agt» 
Ua  ilire  polizeiliche  Am^ieldung  zu  enrtoegliohen,   1b  stlionic  ich  deslialb,  da&s 
denjenigen  Polen,  ±^ler  deren  Personenfeststellung  die  in  Ziffer  2  genannten 

Hilfsorganisationen  die  Gewaehrleistun^r  uebemehinen,  seitens  dar  P&ssbehoeixien 
Personalausweise  gt^uaesn  Ziffer  9  der  Ausfuehrungsvorschriften  vom  2lu  Jtini 
1916  zur  Passverordnung  vom  21#  Juni  1916  ( jettt  Passverordnung  vom  10.  Juni 

1919)  -  R#GtBl#  S»60l  -  auszustellen  sindj  deren  Geltungsdauer  jedoch  auf 
6  lionate  zu  boschraenken  ist» 

Die  Herren  Re/icrungspraesidenten  vollen  die  ihnen  unterstellten 
Belioerden  genaess  Vorstehendean  gef aelligst  ndt  Anv/eismv?:  vei^ehen#     Die  fuer 
die  l^mdraeto  und  Polizeiverwaltungen  in  den  Stadtkreisen  erforderlichen 
Ifeidrucke  liegen  bei* 


Heine"« 


1# 


X* 


A  T  E  n  I  A  L  I  t^  H 


JUDSH  IH  POIiSHI 


Äe  aiorroiohcn  Amaon  der  vertwondut«»  arosa^htcDcratsolOand  und 

Dsr  Krleß.  dm  wir  Mat  fuehron.  1»%  KAi  Kriog  gog«  Ol«  Bövoeliwning, 
urttÄT  den  «tarkca  ^\ÜM»^:&a  uMtaw  tipfcron  Hwre  siujMaÄiGütorüCiJon. 

fhh««»  brincm  Buch  aad  t  ui«i  v^citi  Qloiohos,  ^?-'?"  !*2SSSh«n 

Sd  kuXtuwOl«!  CWbi.t«u     ai  UBg«  habt  Ihr  unt«-  dura  «diimieai  Jua^r 
«MkM»  ßolittcau     5Vir  kaBMn  ala  jJofreior  »u  tiuoh.    fll©  tyramaoco« 
berrscljaft  ist  RtAxroohen,  eine  nou»  ^kjoIw  boidrait  Jat«t  fucr  Polori,  Bit 
mllen  uni»«r«n  Kra«ftca    orcion   Ir  <iXm  Qfloommg  dar  ganss»  poXniooHen 
Bevoolkerm«  founicrn  ui^:  sichern.    Aaf  eichonm  ürunuloi-on  utti  durch 
Gosotze  gar«nti«rt  >mr^n  nir  di«  wU«  QlöioWb«roohtigun6  d«jr  Juden  naoh 
WBet-euroj»gfl(tochiB  yustt*  In  Polen  durohfudiron« 

laoot  Buch  nicht  duroh  dio  falaolwm  /aropi  lüfit^on  aer  llussai  bctoorenl 
läa  Jahre  1905  gab  Buch  Ruaslaivi  asxa  heilige  V«rspr«ohon  dar  OloxclÄxjäohU^ 
irui«.    Orauciion  «Ir  SJuoli  »u  crinnc>m.  Buch  üraaohlen,  wio  Uor  .'oskxrfjivaor 
m>rt  gehalten  hat?    Denkt  an  KiacltLnaw,  liowel,  rHalystoclc,  Üuöösa,  Jiollco 
WK^  huoioi't  a;iu  iX»  blutige  i^9£jTOElel 

BrinnfiTt  Euch  an  dlo  IJöaswiauswo  .sunpm  und  -verti'oibuni^ün.     (Arno 
W^tnaum  «It  ucBWClillohai!  Loldo  hat  d«r  Fölni;:or  iiioh    It  'Mb  unl  Kind  wi« 
die  Tiildas  ..'iuru  ßejaj:t  unu  ^ciiotat» 

iMlMfk  nicht  dee  Ikdlia-I'rotestieo  uaK  atidurear  Blutbosoluldlsuntren» 
da  die  ruaaieol»  lieci^Mni-  aoLbet  von  Asrts  wetzen  die  x4.«.»dQrtraeohtlGC    Uiccon- 
aiddac*  da«  Ditualt!Kirdoa  urhob« 

Sndct  an  alle  die  bcschruttiicondWQ  Ocaotf*  f»?:on  mah,  dlo  »ioh  ant«r 
dwt  Zaronivarrec; -if t  "von  Stu»le  bu  }tunde  Behrm*    Die  Toro  dee  Lobois  liat 
■B  vor  den  Ju  - .  «geichl*!«!,  die  Tore  ü&r  Diliunc  -  vor  d<»  ^utxüeoliett 
OLnionu    B  i-e  Sucähno  und  Toechtor  sind  aun  dcai  rueelsdi«!  Jahulevi,  mm  den 
ru  lelaohm  Staedten  ur»i  iJoorf om  ßejafrt  worden«    Ikar  Kdt  f:,alX>ca  Faosaen»  als 
Frostitulorfce,  dürft««  sie  in  Üaseland  nKÄtiun»    So  hiolt  /luasluad  aein 
lioillgeB  Voroprt-^jlion,  daa  ee  HUoh  gab,  al«  «i  eich  in  Ilot  boforid. 


VnA  jottft  ist  ^ 
QQudü  Vorspreohungen 


.eiw  in  Not,  wA  dMhelb  befpn  ee,  Such  Bdt 


2. 


Juden  Ja  ftoloriJ    iHo  /^tuai«  ü«r  »wiÄtung  ist  cctof^ncn.    ÜU  ti«»f «'«n 
Anmjtti  dor  ürüsoB*«olitu  ixwtaohlawl  unü  0«it«npciclwUnearn  si»!  ^*'°f^^^„,_ 
wi  oio  worciön  udt  Gott«B  IBLli'»  Hit  iAiwm  Boclruaokoam  und  iolnigiam  «l^pooünon. 
Bir  ubar  lwl)t  ^ö  heiliEO  i^lixjlifc,  all^  au  tun,  uia  Uie  Srlv>«w«iß»ax^tJW 
foorüom.    AUo  Kraefto  des  Volko«t  aur«  Jugewi,  iäiro  Gaaelnd«,  tXire  Voreln«, 
Buch  öllo  lauoaot  Bir  wie  ein  !>'«HR  in  den  DL^mat  dar  Iwslllgen  öocImj  stdLieiu 
J^äur  "wm  EOöh  ijuw  un»  «it  cOlon  soittan  Kruof ton  helfen»     öenn  w«m  dr  \k» 
hoXfot,  helft  Ihr  Uioh  oeubst,     lÄioar  löini  iet  «uoh  Euia-  Feind.    Ol«  Raarice 
una«^  r«    ■  ^««a»«n  ''«Lalrnt  Mueeson  duroh  aller  tSfaorisaEüeelt  »oi'stoert  „'erüen, 
mr  «wton,  cinflo  Ihr  daxeca  die  Tat  baiole«n  wor-lot,  •«»  Büro  i^itollleera 
uiri  rJuor  f.lf er  ou  leleten  iraetendo  ist.    Vor  uneeron  SoLaatija  bi*a»»ciit  Ihr 
nichta  aa  fuoi'ohlotu     Kein  ilaar   Aru  is-toii  »cela-MÄau .  wordetu    'Im  Ihr  uno 
liofam  vrtmiöt,  .  üni«i  «vir  auch  bar  uxii  i:ut  boaahlaa,  unU  worm  Ihr  oiii 
ArilitciJf»  lu»bt,  30  woJKiat  üioh  vertrau«»  sbvüU  an  dlo  :]ofolilahab<ir,  «üo 
Soaaandanten  unaerar  1!^jpo« 

Belft  bol  cL«r  laalanrin^TUiB  dee  Feindes  uixl  arbiA%«t  fuer  d«i  Sioe 
vün  fVoliwit  Mxd  O«rooi)tigktiit  I 


Ikirlln»  August  XSnÜi 


nie  Gdus'aUcos.KianiJan  der  -viaroiiilgton  Anaoan 
Deuteohlanis  und  ueeterroiob-UhGamD* 


«Rusg  nsa  rmmsismm  »lai^^«  ^>s;  imim  mi  imXi.X9JS(vn> 


jixl  deo  Kricpoö  iijt  eirui  ;i*ad»4i  An««l>l  van  Axixdtcyn  aun  dön 
_  Oich  booÄDhbartcxi  GobdUtGsni  ins  Laiii  gd^JuwoOt  fuor  ^«ilclio  at 
nach  Da«Älif?aii[:  dos  Krlocee  ArbeltercloftcrilKdt  rdoht  mkw  c«^*     ^®  ucboxnvi^ 
goijdü  iiöiJtxj'  dlüciar  AuöIäc  icur  iot  ins'.riijclicn  in  iluxj  ütdiaat  2raruoükccl:el)rt« 
Zimii»lqjcblleb<aio  sini  dufrojten  In  üircr  itehreahl  dio  aua  dUto  jotalgan  Polten 
utau^iemoa  Aii.ic«ij  oiti  aimi  nicht  blujjs  nlcixt  ab^:ov5ogCÄi^  ooaicsni  Ixibai  sich 
mtor  das  Drucl:   .r  polltioohtn  Vorluiclfciiloso,  die  in  h>lön  au  i'osjruj.ujn  unl 
uufiUJCöiJdoa  wllitöoriaciuni  lloJcruticaroiv  cn  ^oi?Ui2hrt  hal»<m^  curoh  Zuaug  nouor, 
mjc  T«il  llgitioatlonslcK50r  Elcßönto  noch  vor  ?elirt«     Olesar  E}.n«Mi03runß  ist 
mit  'iwakalolit  utuf  die  a^niiolxrui^i'aacsliidkiai*/^^^^^^^^^    .V     .  .^üI  dio  ntariio  i\rbolt3ioniaf-. 
koit  ia  Inlancle  n»Bh  ttx^ilichkcdt,  wernnglcdcb  nicht  alt  dwrchodi  Xagandem 
arfül<;o  duroii  S^crrun^:  .Icr  (ä^onao  o8itc;c^'t«ißiitr«crt>f«ii  worden«     Be  soll  uioo  auoh 
kucxnftif,^hln  ccaah<il)on« 

IfeEOgaii  V orblöWt  «I  «Wh  Wir  Zci5 1  bis  «f  Voito««  trot»  dor  Ibofco  der 
laiaerÄiiBolion  Derwelkeinwig  au»  v<,MxLi;«nr*x:ilitliclien  und  «ua  Gz^u^inaun  dor  itenaol>- 
llclikmltp  die  jja  Laiidc  bcnsits  bciftnallchen  (>4vju.i€m,  soOLbet  nenn  ale  untor 
läsgolmnß  dür  Qr^nssepcrro  uol  cAmm  iia  Bositae  der  vx^^nesoliriulxjnein  LogltlMh» 
tionopi^picre  \md  dor  ^iitireleeorla^Ä«ni9  lu  noin^  ölneeiwindcrt  eixii^  enwigm/c^su 
in  üiTü  lÄu^t  2urueak3rowo!f?en^  m>il  ale  dort  necii  u^je  dei'  Verimeitriiaea 
^/l. Ifuch  iinridttülbar«r  Gof aiir  Aior  Leib  umi  liöben^  Jedetifalla  aber  u<ä*  iieBtra^ 

fung  weacou  Fehnanfluoht  uäI  I7ohrpflloUU»it»iföiune  au»(;oo0tmt  wuoi'cäu     Audi 
die  Aoravlsunß  neoh  eincitt  imdi^ii^on  Lonlo  Irt  ^B^^en  d«r  in  liiropm  nwh  allgoaoin 
bc5ö  bdiaxlcm  ?«»•-  und  Sichtvtin^itÄ^v^pf  licht  rdoiit  tunllch^  well  die  Eiiiroise*» 
erlaid^nie  von  dmx  '^eßiarunc:(m  dor  in  l#traoht  koiiiaenden  i^rnui»  gruiidsaetellch 

^-m'oagt  SU  '  »Tordüa  pflo;_"t#     Vtttmr  dieeesi  iM«ftf^'>?nLlcBi  hV  ibt  nur  uubrig,  die 
vort^odecliten  AueleiaUer^  Bo\mlit  sie  pctrs  ^üuLlch  einemidiyei  aind^  bis  auf 
tcroa  ±u  Inlende  eu  dulü(;in^  mich  ^ircnn  dadurch  die  .ut^gliclikeit  einer  giiirie*- 
Boointraoohtinurif;  der  Ari^oitoiT^^^^leeeiüioit  Amkt  Xnlaender  gegeben  iet«     Bb 
bcKiarf  Indoööen  gowj-seer  SioherunirarraaseneliJKm,  um  ürdiiürntjewidrigicoiten  vorwu- 
bcÄigen  un  i  die  timilchate  Anpiieming  Jener,  txm  croeosereii  T^ail  einer  fnudan 
und  !iloht  cl<^lc5r/^^^i"ti(T^3n  IWLt^ir  ontstarvücüitien  BevuolkcruntjMületieiite^  so  lai^e 
sie  stich  lilor  «ufhaltot;,  an  die  soadelon  und   drtecl^tlioaen  VerüacXtnlaae 
in  Oo^itechland  herbelsufuehren« 

Ich  bootlfliM  4eesw:h  F^lgeriklest 
1«)  Ohne  luccloilcht  mif  die  llmen  enraoheendun  Neohtoile  eind  cl^^loh  anduren 
Auelaoniom  vllojenincn  Oet :ju».i <ari  euejuv/e i s ot^  solche  von  einem  (ieatsohen 
Qerioht  ^>Bgen  Vczl^roclysme  od^r  itttt^aene  0riidt>liohca:*ür  Aj^t  reolitekreeftlg 
vcsnirtoilt  sind  oder  in  dertsn  Pereon  niÄwelellch  Tateaohen  vorHeg^if  ctie 
eLae  OeTeeabondtune  d^ar  ocff oixtlichen  üaho^  Cktbame:  und  ^icb^lieit  bafuer<^hcton 
laesen« 


2#^  HwillirtBimg  dor  Duldung  In  Jed«  F^ille  ist  das  Vürliandeneeia 
UatcTiccft»cmsi  uni  dnor  !iat«bri3tigeni«^n  Beeiiiedrtle:un{;#    Fohlt  eine  dleeor 
Var«ue€#eang:tdn|  90  ist  die  Aufliveleanf  grandeftoteUch  gereohtf ortigt« 


u. 


2iir  Tknaeidiuic  ^lor  oLv^r^^xr.  «wwbntm  Iteta^n  soll  lixioBsoii  dann  yon 
ihr  abeo80h«a  worden,  \TCsua  cdii0  der  anerkannton  JuixdLaci^eri  iHif  ö<«7r:anlöatlaiwa 
dio  FuGt^soTEe  faar  dmi  Betroffenden  derart  udbisrnlnrab,  daöB  or  der  oo:  f öntli^ 
ohon  .^^.joift^fiuto  owJT  dJT  Kr%raL*bf'>loaicMr^iersja^?c  :iloh^^  »ur  last  föollt#     Ala 
dorartlto  Iltlfaorjtanloationon  horaroon  in  Betradtitt 

•)  iu  l3erli:iJ     INtts  ArlxdterwJPuümorcoant  dar  oot juodUoh«  ürgandUiÄtlanfiBi 

OmtsolxLiuida, 

b)  in  ni^^al:ra:  Das  Ju^KÜöchc  ArboitoivFUcjrtforjya^ 

c)  in  den  uabi^on  f:x^^©oao^on  Orten  die  von  der  mx  a)  guxiaiirxten  StojLle 

d)  in  dc^njofdgan  Qrttm,  fuör  di€  oinu  besordarc  Crgani  atian  nicht  bostekrtj 

die  Juaii^chen  0«Mdnden« 

Daü  Blirtrc'  en  der  ISLlf srorpartLaiÄtlox«»!  kor.ct  beecmioorj  fuor  diojenieon 

Faüllo  in  l'ctraolit,  iii  denen  die  ArlMaltssitolle  auf  fJrund  ci»-r  VororctaMWE  dos 

Du^liöiaaclxuncMMtes  vur  22«  1%»»  1919  vurlawen  -vmrd  n  Musatet  odar  in 
donon  cdnc  voiuübe:^  elieixie  '^eckkehr  naoli  den  laonJem  de«  Osten»  (»um  Doaußh 
von  PoTOTüxlten  od  r  d0:ri^Xm )  «ur  Aufgabe  dar  hleei  en  Arb«lW»t©Ii  e  gofuohrt 

3#)  Vbi*  jod^:a:»  /ai0^./eiou2ig3v.x:Tfuq>tnE  \ni  In  AuetilclTt  f?offy.^i!«aonan  Sh^rnnfTWiböoIdo-- 
Wig  ist  Qjsr  ;)u/jdi30lii3n  r\i0rsarreor^  aiiiaaticm  Gdesetihcit  au  gobcn,  die 
liitoretioiiri  dee  Botroff enden  imixraunt>lx^n#  Soll  die  Auswölaung  iru{;en  Ar!:>0ito-. 
l^iwigküit  ucrfolnen,  ao  ir^t  ele  erat  dann  O'^atthaf t^  rcwn  dar  juedisolKm  Piuirw 
e<iir(;#-U»^:a:3Äi*ation  cino  ancotjoasene  Triat  am*  Bc>3c!\aJTun(;  Vün  Arbeit  fuer  den 
BataLligten  gcsotst  w  :j>ien  lat,  unl  diese  frist  fznxohtlo,^3  vorstriclM«  iot# 

2i» )  2ur  Vorboi*oitung  cor  Auiweimin^  hat  üine  FüßtnalTßie  nur  dann  za  exiTalffeii, 
t^Mrai  durch  ii^cron  Uaterbloibon  die  Durcitfuohnw:  der  Axzowdsiuirf  ccf adxrüut 
e:'3cIioint#     öas  >drd  in  d^yr  ^etjaL  dami  niclit  der  Faii  ooi%  wenn  ^de  Juedisolae 
l^ier'aüiTre-Orfjariisratian  arkXüort,  Jie  Kontrollo  ußbör  den  ltetoilif;ton  au 
uebei^ncämen» 

$♦#  Alle  i^önjoiMs»,  welche  in  ^Hcltirapruch  au  dieoen  Voroaitt"if  tea  !'< 
ir>x*d<ai  ciiii,  Sinti  Ij:  IVuibeit  avi  aeta^i»     Ausviclauncen^  die  borolta  verfuegt 
cind^  dixx-sriCon  rair  auü:: .fuelirt  .^^jr^gii,  aenn  aie  Autuveiam«  naoh  daa  vurstoliondcD 
Qrundaaotaen  auloiisaig  iat« 

€# )  Diu  lai  allgcia<4Äm  IntaMaso  wucnedtienpiia  le  aohwllu  ItaU^rbrineunc 
bueohaodrtigur^loeor  oatjuedieelier  Arl;öit<sr  in  getKl(^wtm  Arl>oitoa teilen  ist 
«tadurch  carachfc^rt  w  don,  d' sa  oa  naoh  den  beatehaxien  allßt^acimai  Vurw 
•ehriftoi  su  ihrer  BaMhaeftigung  dur  jedeau^  lleen  GencätlaitLgung  dee  fleßloru:H;a- 
praoaidcntenj»  bei  londxrLrtaoi^iaftlichen  Arbeitgebern  dee  iJtaxicdUB  bedarf« 
ItLeee  üeoelm-.unffspfliC'^  v^xrfolgt  bekanntlich  den  fcieok,  der  Arbeitalucig- 
keit  inlaenüaehar  Arbeiter    (infolge  ülnätoUun^T  aualaenuleeher 


5. 


kAyolUat)  vormibmxßm.    tle  hat  btfBWUar#  Badwtung  f\Mt  QrottbotlriLobe,  bol 
dKCtti  09  «loh  uri  uitj  IkisdiaüftlfT^nß  einer  (jrootiGnren  kr^zatüL  von  ouslaondiscl 
Irbuitoi^a  «ul  haudoln  pflc^»     Bid  üer  lünötoHttrif^  oiiioö  oincolnon  auulttondiU 
(Khm  Arbaitcera  Ouor  maatü^cir  äusloand^soiiur  Arbeiter  wird  ai  Laifalla  auf  si< 
vtjraiohtot  utraon  kootmeiu     Zur  /«««idunp  dor  «bon  arwadmban  Sdhv/icarit^oii 
nirü  douUaXb  bcstipcit^  üimm  bd  solchttn  oot  jucxlioobesi  Arb«ltem^  uorcn  £äi>» 
flrtollunß  duroh  ?ert^dttlunK  o3.iier  der  v>r«t«hond  In  Zlffiir  2  goimmitm  Hilfs-» 
organtoation«»  ©rfolct,  dlo  bfttondöro  (J«no!»iiif!unß0pfliolit  fortföollt,  aofozu 
in  doü  bütaUlßs.«w  öatiiLöbe  in  Uanaon  iiiolit  laoiir  als  lü  «luüiaozKliöcIie  Arlxdtcr 
boaohftaftict  wrüen*     Jadoch  ißt  ai#  ELnstcOlung  von  da«  venaittolnden  Hilf ©-• 
an;ttni»atiuniai  cdobald  doa  liogicrvinßoijraaoidonten  boa(»r*  ä<m  iÄnOrat 
anvusoigan» 

7# )  lüo  nötWKdißo  Vorausaataang  cdnaa  onlitungaiaaaa^if^an  üramiaBprotokollai 
ist  uio  poüaeilioha  Ar»dUiung  jodaa  Ausl^iaidai^a  p«?  aeaji  dc«i  bortahanden 
lloldevoracliriftatu     Von  don  Foliaaib^iöcriiim  int  dio  i^tgraicannahr^  dar 
Amaldung  v^  ü»t jiixion  «boa*  Imoufii^  votwuLl-^ö  owrdai,  -roil  diaa©  aioh 
Inf  Olga  |i|[iÄ>uratu«r»  er  Atu^roiaa  aua  ihra©  liaiiiiaÜÄZjaa  ulubt  1»  Doaitsa  irf,0üd* 
•aaiobor  iliro  Poröooraiclikoit  n«3oht/öisön.ier  ifapi^ro  befanden«    Auf  dioaa  Waiaa 
iüt  dXiSf  A^ÄJoLüung  uirtorbllctoaa  und  dadiirch  Joda  wüitui^a  jjoai^Kjta  f^ooda»- 
kontrcOla  un^ioegiloh  ßoaaoht*     ilLardurah  ^^iadccnia  iat  «tttolbttr  aar  Oafa<i:a>» 
Amg  dar  ocf fiarrbliatoii  (Jtdixuna  in  vialan  Paalian  Voraoiiüb  gulaiatat  mirdou 
Am  oIäiu  -ü^jitiijatiafiopaiiiore  hio  iier  gdko  jeaanan  j^'oian  ttird  dio  Auaataliui% 
Elinas  polnlacbe»;!  iPaaoaa  duroh  da^  i^daaiira  iiolniaalia  üwiiai^aLkuitmiLat  vx;»aaet# 
IIa  ilu^  poliaalllcliö  Aifc^uüune  au  ©T-^iooRllahon,  t©  atiuaao  ioli  doalialb,  daaa 
danjottlgun  i^olunt  füi^  Uuren  i'ars.>minfur>t3tcliunß  uie  in  2iff w  2  ß«2qriaimtc3ii 

laX.  öurganiaaiionön  die  Ctowaaiirloiatunr  uöbexuelxüäii,  aaitöi>ij  dar  Faoabeljoiaxian 
Parauaalauaveiaa  g%.aaa€oa  Ziffer  9  dar  Auöi^i©hx'anßtrv\)roelirirfcoii  vwi  2U#  Juri 
X916  tfur  PasavararümoR  vua  21t  ihinL  191ß  (jatat  *  ai^^rvaronixuing  voio  10#  Juni 

1919)  -  atUtBl#  ä.6(Jl  •  a«a:;uBt6llan  aind,  ucran  Geltuj)godauflr  jodooh  auf 
6  i»aaato  au  bo^oidraankon  iat« 

diQ  lierran  rto5i-oru3\TSprae0idontan  -allan  die  iluion  untarötelltcai 
irtiaordan  gcjaoaaaa  Varatohoadai  gef aeliigst  lait  An /eiauxv'  visraalion«    üio  f u« 
dia  londraefco  aoi  Poliaeiverifaltun^jjtm  in  deii  Stadtioruifliin  ui^oixiui üofaea 
Uadruoko  lloi'^ün  bol« 


Uoina 


a 


1  >'^?ipi:v 


,1  vn 


♦jrrsnp^K  p^^^s 


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"l'l^nn 


1        1^ 


.n:n,^\s2  ni^npn  ^s 


••^.;ö-'?{<:k^yn:  ^- tir^l'oiyn  r-i^'^si^p.  np  ]t.  D>*i«ia  c'::fc< 

=pt:'-x2nr*:^«:s*Y«:  j-:r  jiS  ;i!<rs  jp^npnpDvs  cp  jyi:»L^ 

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L:::p  n  t:iSn  p^<  ^yr^'^.p'N*  «i'*t<  r^'?rip  r^':::s',-:sDp  v*:^« 
;pp  lycsiry.';  top  d;  r^2— t::pN'^-,se-*,K2    ;;t:''*''^'  ^  ;^i 

^jfji  PS    ;:i^::Kr*iK£  •p^<:K'Vl<:  ^,;*;)'^Si^iv^':v  "-.p  t:'o 

np:.rD  r^{<  dj;  .tsD^*?;?  pS«3  D':^Dnin2«D'::^2s::»  ^i  V'^"^  >"^ 
=-i»£5  ]>»;;r.  n^-tD  -jr.v*«^j:{<'?  ^,p  ]psi^;:5  •jr^'?p-.'ir.s'£ 
't:£Niy^V']?^  *5.*ü^n:s  -p  ps  ninr  pSypp.2ri  ^n  |j:r:iV>' 
^i^'ü'y.'ti<*y  ■^.pK:«'*^':  «    ■'ns  **;?  ;p7*:^<r,s  j's   ri^.'p::^'? 

d::i!<d>'j  ps  .'';*n  ir^J'-i;^"^  cp  »^i-   *^:'".ti'  ^p'^ir^^y    -^p 
n^^np  :i   c-,^p:t<.vi«  l  r  ;r::sn  er  c«ii   ,cp  ::*d  iV"'>*''>^ 
i\m    |p^'*>:i  'crrpy:    y:2  *p  px    cv>s  .^>::*y  n  ^i^^t« 

.:.:'bcN?''N'"  •r'?x:x'"^'N:  -;:''^^p^:2^*v 

:rc^«ny:cJii  D«n   Jii^cNr.Ks  r'^Ji^^^^ViS:  r.''''^''i'-''v  n 
n'^D)    1918  *:3|<^k:  li  ]'r2  ;;  c:^2    :p  -n  ;*«    ,r.;»*p  ;-r< 
,t:iNii  j*t:tt»*5;  d«"i  .j'^cp  r..-"7  ""n.'s  (c''r*r  i'^c^'?— ;*rn 
ijr^ip  ^>'^*    /:>"i*'"'  ^il'^'^^^'^'J^fi  *V'i  ^■''^»'^*  ::rsbp  T]-t  cnh  usn 
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llch   lljnm  ]a<<«  c.rii-u^r«u    ln>5:)o«    .,,.;   U^^iUrt,   ua   ,Jo-,  Ort»,    wo.ui^.t  «i«   al.. 
in.;oh«»r  veracwri    ..>;.i  .d«   .     rlt  ihro«   Kindoru  «tru«r-  un,J   ulXitain; nich- 
tig.   V-lB  3«uboi«  l.oitik       ,.,  l.rru  la^aatl^ti  hoi,  a^n  ...m   Apotiiekam  4s..-,,.n  .b.a 
««Itox^J  «.,«3Clit;    Jr.    Ihr  kcii.   t  .,      ...«,    .o  ihc    .ox.cc,    ,*U«r  von  ..«ci.alts.e- 
trl«b  i3t    :luUil   nicht   .i„    :ede,       .hcnaä   doch   i„    ;ic,  ,^e  J^^eiÄ^luXMt 

üurcbM.:.   .'.itnr  iiicit«  lHm»«..u  will,    .In  üU<,-r..ll   a«i»  G««cl.:iit   .«treiben 
zu  ]U5n...n.      r..ilich  hut   „v-r     ..ia  -in«  .i.na  miioro  ..ot^ik  ,a«  ü«r  «eauii.-lo 


;hej3v«rjjtHn:], 


Ir.  einer  sput«ir«Q    >it;iUiVi,    a.r  ,-9.    ,,1.   w^rje  lieaciiio ;»««: "    Voruo- 


hMtlich    .jer    -<Äi.,r.ii<i«i),^«taUtiun.,      in.-  tiber  .  ia.  u  ^.c>:.c«ui   Thcil   vo«  liua,. 

die    ^U8wnJ«runR   ,3or  wt«stru..:;iac-,on  laraoiitu«  ««jl,    a««  l.m»rn   ui.d  -nide« 
daa    .ciciie»    .ozwkon;    a^mn     ie    -rwer^Uii^  von  aruüa  uu..  .>üao^   f.r  uie  ,  ckerj 
buu^reiboijihjii   ajKjtrosx.n   «oli«," 


Vo 


11''  f!     IfHo.fi  iat  II 


<>i3  *  roilicii  -  r,3»t  .fiichttt   ich   B^Jtjeii   zu  üuto.f; 
aiiicke   -  nicht«  ge«ch.Jun.    lu   .i«„    i««i,io«.:«   ,].,aoch,    «^i.   in    uen  H"i«in3chrn-I 
Uciwa    -.eai)r«cl»u„4io„  *urüi,   vKufach    zur     jirMcJio  ^rcruL'.  ci»t,    wa;      ,^1   arua.l   Uea 
»tntus   quo  zui-  ti  ii«r»i««l«lu|^i  <jer  -.ntaucklichH«   vo  c„.  „o        n   wer.;en   köu.«. 


-  ;\  - 


a   hott»   na   «Icti    Ar-n-t  c 


a^bi'.n,    (jujiB,   ««aia  oh  nlcJit  Uer  üukuijlt  weg««,    wen^ 
••   Dicht   un  Jo«wi.Lon  «o    chrhou  :,o,    ur.  uU.   -1.....^   u«««»^«  ;.UHt.,uüe    i\.r 

den   rxisal.che«  Jud««   mizub.Oinrn,     ,h«  vorläuXlü   der  «elt«re..      r^i  nl««tion 


uno    jor    icglt) 


i  « 


X  Ht  sti^ujiH  eutjfUiruu   ic^innu.    .«r  uouvern.-ur  i»»»r 


■vorzuj^nwMia«      ui    il« 


,   «el«b«r 


l   nä   hiimlöM.    l.u!j«rli.uj)t  Um.    il»» .  r..  ^^.lorujuj   «Iv  omI« 


dl»  SJeb«rBleo«lunji  ^ej5;a3:;'wijit,    ue 
1  iijit^  rni»«  «nt^wgun  •     -ftat. 


>  w«iaiti!*Ujiu»   i,u.:U)  uLoiit  .Jna  fiarlngat« 


i^       •rttr,uao,)(ie»  -  Haoa»»«rk»r,    Orlt.lijrte ,    ?„urioutn,    -     hatt...«   r,ich 
bereit«  In   üor.   %»treffe»..ioa  a.'üeaü«!   untjo^ü^aolt  ua  i   dl«   !nchtli.-iMiv,rr^;or 
wunderten    n.ch   ,len  -ColoLion",    v.o.^«xb«t   ;üci.    il«   .iu.*,,   uon.it«   <l.  ...U«   achoa 
•«It  2i>  1.1     ;3o  .J«lir«i,  wn,sh,rn  ,j     ncj.t  umJ  ;»oaeIU*t  i.  r  m-  itor«  iMmdertt- 1,- 
ijj©   «och   h;  uttJ     tnu)i»  Int, 


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«iHUbliciM'n     H.s)äöi3   Uij3    iioQKcji  w*ufli.it«  ulch   <i«r  -u 


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PluoÄ*««  R^Jhol«aen,   h.  tl.    dn     1„  i,,     i„    ,  v^^^j^,^  ^,^,,   ,.^^  ,^  ^.      ^^^^^^^   ^^^^ 
<io    Kr>dll.m    Jorthin  nnt»   .„H   .^.1  h,.t  T.I..  .vuf  ,lo»  h»utiö».-n   V,^   f,.«t   .jie 


s<ilMn 


K9  ist   lcr>u      Hl    ,blid.,   xalt  I.*  lehr, r,  gerlAet.^n     ittel«   jioa«  !j   l>»r«leü«lui»s  bo- 
T»«rkat?- lit»^t  wuröft,    -Vmt  hin  «pcho  <  i  v  n   t...  t     ,     «    [.    . 


i'tenl  uü ) 


ajion   f.r  ,»:.w,     [,o   bi..  ^io   .iub«l,    Jua..a  ihc.  i^nrXa^in  J-abaoli^H   iten 
•uf  und   f«rt  .iiuHB  .flit  "rib   ua<l    >'l„i  d«,«  2irXu    au,    voi^in    .«u     au.,  b.  ..ti  a:ate 

t«n,    SU   »»maar«  ^..r  oln»nt«n.     ;«lt    .1»  «or  .:    It,    «tw.  „.*lt  14  Jahren,    h-.t    de 
iti.il«ch«  dnvöikoruoH  Im    m  Ion  und  Im  Innern   :,lch  nlU.t  utv^u  blo  ,«  v«rcioppPit, 

«>n;.orn   vlaiinicnt  vorlliufraoht   uja.i  hat   :-.ic:i    Jort  ,i.iat«n,    tcotz  niier   .hi- 
kajM,    !'t2  n    ua,J  a.i-,'ilr.»,      i,,   <  i^j.  ntlicii   nU>   m,tn<^iüUt  h.^en.        :  .tcm.ar«  hat 
dl«   Steut   /icw   dr.rln      ich   »l.  t..  ,,,,,«3  ttu  .«i,st.     iewohiillch    a.n  ^c«lt»3ö    .b.'öd 
vu"-B  1)1(5 t:illch   .J««  .luOonvlMrtoi  4^,        , rrt   uüj  ,>iie  i     ,;..,» 

.   ri^ucht,      lo   uBau   "uch  «fvröUnlich   zu  i !ujj u orten   u.^i   ..   .,♦»«  utr.  tf»oht 


nücii  i'}»SHi.Oi}on 


Juuexj 


roMi 


-   4  - 
auj»  der     t:.  ;t  .5   trlouejt  wur<j«ji.    ..lUin  w.«  hall'aV   Zu  filmua  ?hor  trif»b 

BB-ief-ea     tnit«;o;   .    tisraburn,      o:  '    u,      'Joatsa,   i>ml  ßtc,   etc. 

"1»  mtta  8l«bt,  »Inj  .loa«  ?lMirü:=!Brij  <i,;j-  it«!«,:  ;,uaru8»««,  «ouaern  faat 
all»  o.i«r  virlMcl.t  our  ^v»8tru».3on.    Hier  aiuil  «io  «   loln  h-inatiiy«  richtig t. 

Ich  •  voa  J.:h.:r  (.iü  .  ijtaclil.,d»,ü«r  U.iüanr  li.aor  unr  nderua^j  uno  lur 
^clt«   .^t-md    rd-  Mle»,    «o«  in     u      la«U  r«iu.  wi  i  «innu^»rolch  int,    vorzugs- 

t»r«  hloei.«   xdt  cin«r  wuJ.r«n  !Jchw,r.cer*5l   an  lixro.r,  .iUi..*iwm,    ,..  :^  iim.iü  d.« 
Bon-r iur:~ui t ru     ia  «  4i  l3tpai«J«i»  uad  11- ;^imjwrtlH5«  V«t«rl.uiiea  .  rHCi.iHn. 

««  guit  IJui  ij  li,r  Volk,    waa  ii,^t  lh.i..,  jliu   ciiauu«.     t   u  «   a  a   «     w  o    L   1   •  « 
»  1    r      i   .    i   ii     unu  k  e  1   13  o     J   u  a  ...  »   !   -  daa  s«ur  ihr  üruadar  tz.     ,uch   dun 
JuÄgBten     .n;i.^öi,,».'a  hat  ««rtici«   b.^    aie.scv  .,1   .w^o    ai»r  ue.iiuotcü   ux).     -tuälr- 
teu  öir.  ^irellur  fuat    ,utjj.  tiitü  «»rr«,jüo.lar  uau   docl»  »o  «.-.türlluhor  a«Kimiui«i 
«.«BChla«  «tcl»   vüil«,g.n.   ,:        i«    .1.,..     1,,.,,,.  voiUtiua.i«  .«i  .   .tu«ml-,„d  gebro- 
chen ua.  v,oliu«  nli-     u..«.u.«rn.      u:.w...^,i«r.>«ti   wu-    JiUa«  i  r.,i»,    uxi .   2v»or  :alt 
d«r    .«»«e  daa  Volki-a,    ^b  aolm»   i^ihrer,   f>.=.ixcit  r,    .«*,clii.ta«r.    iür  Volk  uud 
i>.r  aiouV  ,    Jaa  i,.,t  iUu.n    Ih  hjich^jt«.      lo«o«   mizv^tjobäMreii,    Xür  ul«,a   au 
•t«h«n   üoi   zu   ...trr,it<,i,   '.i;.   zu.^r  l.^titoi.      te.riuiucJ.o  ii ■•..>.«  «i«*   «ich   r^nK^aoüt. 
solch  ^inu  ««öoi.st»ru«^   f;.r  Volk  uad  ülaubu«  d««  Ju  i^atJ.u...,,    ^.1.,  ^^r^onw^rtl^ 
x^U^c  dati  3üil.-che;3    -tuaentoi.    m«..h>„,:„  ,,;Lc],   !c..»,^ir.;,t  ~  uua  üi.-ao   ziaxl«« 
.       h   2ßUJ5eaa«ij  ~  iit  v^ohl  »ölteij  «rloUt  tvortjon. 

AI«  arulich   .troinilaw  i«  Odauaja.   .»Ijißr  aar  acJili  «.fiaten  .Juüenf«in 
«^ssliua»  -  r  -   i,,t   ..«r  <l-t,«:,    .lor  atioh  l.ß  .ijraU«   ,5lQiwr  li«t»proz9s«  «ich   ,d.s 
der  «rlxoj  ioind   uor  JuO««  »o  vortniihait  Loi  horra  .^^,.^1.11    i«»4«ldrt  b«tte 
-     r  nordet    -...r.ic,     ,.  iv,^te  m..n   nnf- «,40  lu  uu.;,  1   ud  uo«  V<  ra.cht,    .....  kou.ton 

.it.teii     hot  er  •'•It  ulnor  wuh  ünftmi   .oiitvuth  »icu  ,,...«raaw      ui   ule  im««. 


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iel««slrn  *;  rfi  u^t^jitoÜB  uj:^'/ r«  cht  fort  itj  ton  Voruachtn^^rtifK)«  hin  ll**»»  <tr 


Lhin  in     livf  34   j..ai.3. 


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Aeuas*.  rua^,  er  woxi-  taln.ruU  iJor  •  It  In  ;chiiU;iKl  i  zua  iuaUm  ^«Ihiä,  wie 
ai«»  blFi  ;jöto  nocii  k  in  zwtltof}  ^c^chJ^ut,  >  iir  n  ^iroHaü;-  wiiiili  t  rinrozuös. 
ia  walche.rt  lüU!;tr  «Juaou   fitiuriröj^i  ttolittrji.      Xn  er  nun  In  Odnööa   Jurci.    die 


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i  43ii.        ]»<>:»<;»  r^-m^BL     n     U^mtnb^vk'tmn  nl«vj4irij©»trtiCkt     unJe- 


n^r  ärt.ivilK.iniT    '1:5   Jer  \/i)r        ..t 


^i  cia  Jiiiiijch^r      tuj^jiit  i^^^'w«  aen 


der  SHin«>   Coirrdiitojaita 


'3c»./i  i>ii4jHbeUHr  habt    r  iohoj)  voüi-a?      Lioiii     .  u  ha^ 


rubis;.«   .  Ich  b  »Id 


1:1   i.M)Jlijh«r  konit«   ^?«  uif viifr  ö<5in*    f?)^btMi      ii.a   •.       i   i^lla 


juUl«CHi>i:»     twi v^^aUfl  dlo  haiiü  ^hö^^'^^ä,    k^^^im  r  i/oliiii^ch««,    i?:n  if?Hnl^i.-?tcn  aber 
einar  l1illlliatli^ci»tHi        rtet  In  iiU.sjslaaU  aiiiivhüraa   2u  woXiea    uuJ   Jortan 
ti-or  ihrej]  Volk?   unJ   iJirer  Olaubnii  zu  i   bi.a,   uattlc:.,     ;it:    Judca   i^in  ;  keine 
Klhill;Uon,    ki^ino  /^tVatiiVT  ua  1  .^rJer!    :i        Irrt!  b-^t  ilw^Hr^ich  keim»   Ues- 


©an,    ae:i:  f railich   aar     IL,   .:  iaa  .^11.1 


Uad  uo.^1 1 Luii^:>Zui>i«iiia    HMs  s<tg«in< 


wartii^i'  n    iu»3i».nd   ;^icii  ^luesaert^'t  gußati^  ajarj  enttj 
freilicii   nl Mia^iiil  ftofaaat  »ein« 


al      r   i»  .^^    kaaate 


:   ii  vitrri^fj   i)   J;ji)rea  h^^j^f  ici»   ♦sicii   ia  liHir.tjinaciir  ft   .all  lil^?lc^l^»nl 


an- 


tea      ithalfe»      it      Ilar     »;d"it    l<».ii  Htcoui  dUtr  müiw   uJarua^   '  at^'^/eatitülit 

9M  irerhiaüam  rtonucJit,    d?i«3  nicht  der     aatc.a  von    ru.?.5li5civaa  Ulau  aaaüonoaaei 
Übcreciiwa;n  nt  warile.      I.nd   t^üt^ia^•«,    v»(?Äia    k}cii   ♦tiai?^?a  <*int)r  uUt*r    ji«^  üron:5e 
kar  and  ich   <lem?«aoau   a  cli  ^cmi/Uaatar  '>.aXannMtioa   «  la  *   ii<:iiiee?i!|)fehlunö  fult- 
geb,    donn  ^prch   ?'        in   "^  at^^cliland  uaJ     udorv^nctii:''  0^    uiaoai:   i>r.xx.*if  will 
un:-   achlianslicj  all.     ru-^Ki.chan  ^^chiiorrar   i^ul   uoa  llala  1   den  ."    La.   trotz- 
te    ii0ue   ich  «ait   aieeoa  vierzehn   «^^ihroa   i^chf^r  k'^int*  ;5oo    •  ::q> Iah lan^rc^b  riefe 
»V.    .   :Hellt.      uctui   '3   öli/tt    Aatmr  :5oo  houlo   ;ioo,ooo  -   toii    »iirio    niou  gluck- 
lich  RChMtzno. 


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«^^^'  ..-t.lUu    un.i   31    :M,a      u.-    1    i,..t.     . ,.'«.!  Uichfm,     «« 


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Übf?rv?51k*^rtoij  ><?8tru  ^i^ 


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t      Iru  niKh    .a-ii  inntinj   un  i    .ujaia   awssiumia 


iiiv     t   nur  RtilifiiL  rt.      -     if^iii  i  .. - 


Äi      .iii  kt^iß  tathc  UUJ5   Jor"Ju<je 


DZ^y     ii,    •   ua,    u,r  I.      .1   a#ii  lü  )   x-n    Jiiu    lüden 


-x-  w    WL4.W   uux    X  c.i   »iOv.x»i)Xn   i.    ^<u^t.*3ica«ittiii    oll 


u     ZuruCkm 


Wa5^  wollt  n     if»   V      i^i 


.^  Ihrer    olmatutt»   .  r.uUt,    •    ich«  .  o  .u.ci.t   vr.i.t,    il^r•  U.i..  t  zu 


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und   Jtia   iiinnrii   m 


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.  Wf  .•  .sn.      .  nufui   .,^ch  Ihrnr  wo«tliche;i  ü^inath    zu 


deü  :•   l.i;ica«a  ..i..  ...rau«   !cai««   „tfloKcnem  ...■x)t  vor  u«u     ujaa«    iort.    Von 


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aia-u  „rn  J,i.uii,,    ior  urel     Xlllotiua  v>n:,i-u     i^chor  Juden 


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c  aie  :i«jt.  a.  in.  -  Ilui«  i..  Uen  zu  vmai^,  au./,  .,t«rii<u)  zu 
viel-,  do«  i.,t  a.:.  Oh  r.>:U.^i..tl.,.aB  erh..,  i  iure«  «.it  .I,^rcn  »«U4,u«rnu..n 
«•hrun«s..3ta..e3  un.  uchon  j.t.t  l.t  o.   ^   ..il  ^.i.„  .      .,    au«.  a,>«  hrot  auch 

c   zuui  Stcr'ocn     zu  vi- 1   i,,t,     50.)».,a  «.^rude  zur.^ic.t. 
i^i«  aovölkcrun«  kan;3  g.r  «icht  lan^or  in  .imo  w...tru  .iacimn  üh.ato 


u 


1  *■  r*  t 


i^i^llH/lG 


«u«.  und  h.u«h.it.n.      b,;.   -hox.  vo..     üen  V.  riWiuauim.,    J'runkun«««, 
iur^en    t...ibt   ,U   «otl.   zu.  .lu..,:..d«ru«^,    aar.,  .tro.  J..tzt   ...r  iTollatinoiK 
la.^.  l.nXt  i3t.      ie    t^au.r  .n.t.tt  nn.h  0:.t.n,    är^^»  ...  J,  tzt  uucl»      o«tc„. 
ü-i  w».n  :iu:M   n.l   al.,   :.ch(»  „cn.rf  ei^'n^ö  «.■:.!)«  rrt«  ^ontru    :ir>ch«  ur^nzti 

u.  r  ve^ochii    tu.«n  M)ll4o   un.  w«r,n  .j«r  ürenacoruoa  ä»r 
roaukoii   ...inn   üroidop.ato,    Jici.t  ,j.  «cl.io    ::  n«  ÜIie.«rr.,i].«   uii..>x.  wi.rao- 


üurch  'in«;  »>  l:jora« 


••   Both  briciit    ^Laonl'    -   .,iea« 


-  V  ^ 


^'Ich    lishoeß    ri  ;t  i 


ii 


l:-mio     -ju^r   ..n  -    di.  tto..;c)ao»3eiion  (fll^nJa: 


lervru.  r>l3cJ»(^n  ün?,tj2;f30l'V.tim, 


f..r  J^      a,      er  f!»l.h  In  die  Lag-  hirlnJenlc<?]i  knnn.    iß  verfloaTOÄ^^Ä     oatm 
fruchte  icL   mt  ,,  iner  ..      iilo    uxii  iii  üt      .ijiachult  ;rriLt  nocJi   widtire«   uisfro 


lif^tnn  FÄ:/liioji,       :lcKfi   un      zia     1 


rt   ♦  la^^ülji  i#>i    hrtttca,    nit  'jea 


nach   daoi  i'        lluü  t^atUrcAt^n  OrenzntM^Jtehe«  ar,^.s.j«ii,    ^h  lehn«  ji    j.  a  rtwu 


5oo   chrl    tli 


:1       t:-:: 


:.    .iXt  ifA't  hlor  und   nuii   fln^j 


an    s 


will 


lorV   l.'urz   vo  ihn  r  h>->  tte:rt       f^^ld*' 


S«th-H/>ml.^rH^cn   nor.uutret       i,    woael.it  Icli  ..j«ii    ,ir  »ehe  b«»iuar.te«   unl   be- 
frwtüdetea    o,j>  ,l,r>r  J-j-lvt    ,ui...njuc!.t  h-  tl-,    :   h  loa  ,tiui.  i^iöt^^Iicii   von 


fc^»  ' 


dl«   vielleicht  ui,,   ul>c:r    .1.;      ar,   n  ih.-.-:;      Watcl.ou  «.koan««,    ni,,  tin.m  »«- 
r«««lten     chulunt.:rcicnt  45,  jao.-.«ji,    jl^.  vou   -.u^^vri:      ^ur  wo  vi«l  wursten, 

*  er  ,Mch   schon   i,t:  ü'al.uuj  «-rwiilint  verde;    wir    ;v.  l^  ._u  .,    .3  y^Lw    .1«:.«« 
tjeko        n    *eixi,         .i      ,1,     ui,!,    „1,,   ,.u:.VAö/iie_'or   i.u    c-öa   -      ohreji'    nach  üpaniuo 
Iden.    •     .:,.^r  lli-  ..    -to'  ,    fru^  ich,    ••    .,..15  woj.Lt  ihr  ...ja,,  in  :ip;«jl,:n   tr-l- 


^«flV    Ä     ii-  :.t(trujn  hier  üuns-r«,    vi(ai(»i..M  kli^iu-a  ai  ;•  a«:*    .ort 
a&hr«!,"   «rar    jIs»  ivnUort. 


i'  eil  «r— 


So    viel    «3..»»Jit   t«i;iO    X<:jt; 


1) 
2> 


it    iOUj; 


IL"  nilf^tJ;    L    ; 
'2i  il«eu:^tlch    :Mit 


aicj.   von    lUii  all  i.u;i    ,i<>     ■uamioaoruuK 
tt«ift  :  ,. .        cj,   voviu^«vr«d««,   «»im  nicht 


-  a  - 


Vi 


VOrtVigr^V    5r,.      iMt    410 


f.>lti«..n^n   Vorbln,«un.-n  un.l  .;.- zieh ..««,.„  «V  ht,    zv.  it,,a..  »eii   u« -ere  a«i«iinde 


in     ,f 


«uc*^  '  T  aicli 


'i'i.iL   h: 


Zungen  un      'gltstloorn   .Jqq  v-rflo 


.!       ,i 


Uij ;   i;mfoi3uen  JiAhrea  '?ia(Mj  hervor» 


Iwg'^a  faü;53<n,    :!:i 


i->"     ir.i   J«n     ort««  a...^  lint.r^.ichiK  t^-n  un  ;^  ^rt>        0.3  U-  .icht  b#i. 

r  aich  zu  l.;«iiUrtAr«u  1«   j«n  ;>taa.i  Ä"a«,tz^  i«t,   nic;,t  in 


^  •      A        t        uowfjiij tvruii.   ^u  ociiunl&iron  ximi  wohl«    ile 


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Jiertrr  *^  lu-nlctuj  «f?l,     ^i 


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'  H-       tco  'tc.     zu  J>.  atl.'flMiii  jjai^it»! 


l.'/i  N"  "«n  uaj  i'uft 


■  '  Inr   nlnzl«M  .iitt«  b»U«  icii   .i«n  vor.^wU'  >.:  aoauo  .it.'..3 
e  «  lor  uaJ  fri  t    ior  einürlagltclmn     ri^lt  uaü 


trug«»,    ..In  Ob    Uh»,  )5ltte  uu       ,e.„  i,.  rze«   ..       d«:.     una„  woa    .rol 


aa   are  HuU/noaji:3tn:-;o   de;:   Ijor  (i:>.       :XX}   06 


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Berlin,   don  I.Juli  IG 


Horrr.  Konsul   3  d  ö  n   d 


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ocln'^ohliTeboren 


Kaiß.DHUtscho  Oesar.dtschn,f t 

Born. 


Ho?hverohrtr)r  i:err  Konsul! 

IJeiner.  V^rsprochön  ^';^ilHs3  beeil*^  Ich  inlch,r-9,ch 
r.6in«^r  Rütlckehr  Ihr. 3:1  moine  in  der  Sch-Tftlz  r:>inachtan  Drf.^h- 


N 


runrar.  mltauteil-)r.  und  die  Vorschlfi^P   auszuspr^^ch^n,   die 
sich  mir  dcirMis  zu  erGObPn  schöin<^n. 


Sie  äuGSBrV->n  nir  .-T^ifrer-über  Aor.  '.^nrsch.   dasn  Ich 


:>     »-> 


nlch  über  die  Stlnnuncr  der  neutraler,   insbasondore  dar  zio- 


nistlsch«>n  juden>*?lt  inforr.ieron  und  möf-clichst  ir.  Si 


-n    n^   r^ 
•  •    *  •      .' 


der 


Zftr.tralmächt  i  auf  siö  'virkon  möchte.   Ich  habe  (nn  dissem 
Wunsche   zu  öntspri^cher.; ,    •^ov/oaI   in  Bas^l,   :vl  <»  in  Zürich   in 


sion 
Th»^T. 


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P^lästir.A' ;   UAd  i-.icn  d;ibo..   DOni.ht.    ir.  An 


-^  + 


b:./i   Woise 


diö  B*^«muii'r.-p,tMi  ä-ir  mittelEd/.ht ii^hcn  R^pis.u 


Vir. 


%u 


*    mX 


um  b  ine 


-?.-, 


t)ejriadi/:^nda  Löciir,--  der  judnnira^e  In  df^n  günstigst» 
lilcht  zu  stallet.   Trotzdcr.  ich  nloh  In  diesem  Kreiss  et- 
iles zl^nXich  hoJiftzi  Ansehens  zu  erlrduen  glaube,  ^yar  bß- ' 
r<5its  die  AuX;i&hne  der  uenif^oi,   dns  Gebiet  der  Politik 
ströileiidej  SHtze  tlae  Kalte,  ja  i^iadsellge.  Je h  wurde 
iur  ^ü  dieiec  St^illen  dtreh  l^^arr^D  und  Vidarari^<3h  un- 
terbrochen, v'AhTdüi  im  übri(2^^n  cejne  Ausiührucge^n  w»r- 
m]^,   last  begeistert*);:  B^ IIa  11  Iftoden. 

Die  Besprechuageu  nlt  yUl^n  einaplnen  führen- 
dej;  Pd^s^nUchkelten  aus  ^asel,  2Urieh  ur.d  Bern,   die 
sich  an  diese  Vor tröge  atschlosson,  teabdn  dan  von  rlr 
gerK)nne.i>->ri  ßindruck  noch  voratttrkt:  Ple  Stlrr.ung  der 
neutralen  juiza  -  denn  satt  kann  ohne  Fehler  die  Schw^el- 


zer  Jud«n  als  Repräsentanten  itr  AU^estlnstlriian^  .\uf- 

fafiSQ?.-  lst^scfe5r|^^Sitidjut5chj._achon_25ii,sife^söharl- 
tSdSÜfflis^i^.iä^A  Bi^nl&^d  hat  dö  melstei^haft  vars tändln, 
dieft^  einilusarelche  IntetcUlottÄie  Qrut>fe  für  sich  zu 
gewinnen. 

Ich  dari  einechieben,  dass  diese  Qruppe  sich 
ihres  Qinllusses  voll  bewtisst  ist,  ja,  eher  getelf?t  ist, 
ihn  zu  ttberschätzen.  Man  treiss  sehr    T7ohl,  dass  das 
Jüdische  Votuc  auf  den  Ausfall  der  w^khlen  im  Std.ate 
NeT/-york  von  sehr  bedeutanden  Dinfluss  ist,  dass  der 
Staat  Mew-York  den  Ausschlag  für  dls    Wahlf^n  mindestens 
des  gesamten  Ostens  der  Vereinigt«» n  Staatfin  ?.\i  ^b^r. 
pflegt,   und  das«  jader  Politikor  der  Unloi:  a.is  diesen 
arunde  gezwunf^en  ist,  die  Jüdischer*  B:>U  .p:g  nlt  ^jrnstea 


vi* 


-   3  - 


Kachdruck  zu  vr:.  :.-9t?r. ,   Msii  p;"o:.;bt  ferner  -und  vielleicht 
nicht  mit  u^ix'ccL.-'^-  fc;;.:;  d'^r  Cii^I.uss  der  Jüf^ischen  In- 
telligenz auf  6u<    ir -.M  }Va":.^lc«v/l  rj/^hr  stark  sein  wircl;- 
und  maa  ist  sich  ::c:,.'.*  i-c :!.;].  icu  J-r  ungsheueröü  Macat  durch- 
aus b'v^vjpco,    d.>,  diT   j-;atke   Betsiiif^ng  der  jüdischen 

rn  •♦•/.  1  •  *•  p  -  ... 


,  <    < 


li- ■"..:: r.aatioualen  grossen  Presse  mit 


sich  b:i?: (;':••    ::•,:..)   "-clr;;.)  C/ir  /.uo^cMiössunf^  der  Juden  aus 
so  VLol'cL  a-xclrn:!  2.7c:..,'^.;:i  de:'  S^tätigang  in  den  meisten 
Ländü'',);   l^i:;-. .   m-\n  .fülxit   sich  aohr  oder  weniger  als  das 
Zün.riZtUn   c- 1  ucr  r7'>>   oflnr  al.:  oia  Bi.uor  in  den  flössen 
S c li iu c h s p  ■.Ol,    0  ■ :.,  Cc\ : c l   als  K c : 1 3 1 ?  1 ;. c t i o n  zu  einer  P 1  gur 
erstnr  r.üvi '.•::■{■.;  g'iror.u'in  ist.   Ich  m'jss  bekennen,   dass 
mir  di^se   Mf t£-..v.-i:ao;  hicht  als  gänzlich  unberechtigt  er- 
scheint. 


te, 
der 
auf 


Jadcafalls  Zi^lgt  das  Vorgohen  der  Enten t^müch- 
daas  sin   ic  d..r  .j  "i/iloen  Woltlcge   »«.uf  die  Synpathl:^ 
klelu^u,    ab::*  durch   Ihre  Intelligdtiz,    ihren  Binfluss 
die   rr'^:^v2  uii(i   iie   Pcirlanente,  und  schliosslich  ein 


TjQLlg  a'ich   .Vi:ch   .ihr?  rl:aa:zcsicht  bede'  tsamen  intdrna- 
tiouaÄOd  e-i-'v-^je   cl.',.-  or.'rv't*^   Qt^wicht   lehren.   Del  v.ioUn 
öesandtschö-j^f..;;,   :.i?,.c:.-:.l.:;ich  in  N'iutrallen,   sind  Judan  oft 
In  führender  Sie«  :•.■-.  c  v<^rtreten;  die  Bezlehungon  zur 
Presse  werden  tiit  al V^r   Mitteln  und  g:ro.^3en  "Mitteln" 
gepflegt,   und  Jede  Qologanhelt  ^rlrd  ergrlfion,   un  den 
Philosemiticnus    in  b'5r-pniischf>n  ulcl:^.:?  errch.-^inen  zu  las- 
sen.  ?Ia-2i5r."t:'.lch   dor  ZionlSiiius,   dor  r,lch  iri  d^r  Tr.L   aus 
kleinen   Df  J'nj'^i'»  horauc  zur  R»)präsei'.t:v.i'^  c'.'^^r:   (T)  .-v-iten, 
poUtiJcIi  i'itaven  JudentuES  der  ganseii  ?<";:•'•,  :i3r::;r. -/c^yach- 


■  i 


-  4  - 


sdn  h<at,  wird  mit   eil  er  Auszeica?iun^  behandelt  und  mit 
allen  Kräften  .q^üXördert.  Di*  Tatsachee  uind  beitannt: 
lEf^land  erntet  jetzt  die  Früchtd  ein^r  diirch  viele  ffalir« 
hlndureh  fortgesetzten,  klug  vorausscliauendea  pfcllozlo- 
nis tischen  Politik. 

B3  ist  vergeblloh,  den  Neutralen  zu*sari«B«dass 
die  Juden  für  Cngland  nur  eine  Figur  In  dem  f^rossen 
Schachspiel  sind,  dl3  es  ohne  ireitdres  opfern  ^»Ird,  mm 
einen  Vorteilhaften  lausch  zu  macten.  Die  gorin»'^aren  po- 


litischen Köpfe  glauben  allen  Ernstes  an  den  guten  flUcn 
und  die  ehrlich  Judenfr^iundlich  *  Politik  der  ßn/^Und^r; 
die  besseren  politischoii  Köpfe  gobon  die  Behauptung  ohna 
weiteres  zu,   stellen  sich  aber  auf  den  Standpunkt,  dass 
die  Judenschaft  gerade  deshalb  mit  England  gehen  mUsse. 
Denn  jüdl;icher  und  englischer  Vorteil  glBgen  nun  einmal 
zusannen;  und  entschuldend  sei,  dass  die    1d  tiefsten 
Orunde  antisesl tische;.  Zjntralmächte  auch  äitkzn  k'iln«» 
freundliche  JudenpoUtik  treiben  würdeA,  wenn  Ihr  eige- 
ner klarer  Vorteil  ee  forderte. 

Jls  machte  ^r  keinen  Eininick,  wenn  ich  dem- 
gegenüber auf  die  entachludea  Juden  freundlichen  Verlaut- 
barungen des  dtntechm  Hdlchskanzlirs,  Prelherrn  von 
Hertling,  des  fr^lh^rrn  von  dem  Busscbe-H^^ddenhansen, 
des  Grafen  Cz^rnln,  des  Oross-yazlrs  Tal%at  Pf.scha  us»'. 
Uiid  auf  die  Jur*enlr&undllchen  Erl^.s^e  der  deutschen  und 
österreichischen  Böfdhlshab.r  im  Osten  hin?rl3n.  Dio  Ant« 
wort  xrar  immer,   dass  je  sich  hlar  nur  um,J7ortfj_han-iele, 
denen  niemals  later.  fp  folgt  seien.  Es  T^urds  schor.  b?- 


stritten,  da.?.-  auch   -jr  dl     'ü-iro-idm  Männer  Deutsch- 
lands und  Ocsic:;i;o:cli':  ;nar.  iclx  aif  nicht  entschieden 
antlßenitischo«  S-:,aGapT.r.\--    : ':.?.:.idon)^s  Beweis  wurde 
hingewiesen  a-af  die  Vei'^/.ischriifr  der  Jüngsten  Pogrome 
In  Galtzlen  durch  die  Oesterr^icher,  nnd  vor  aliöin  auf 
<ile  lÄ  der  Tat  sehr  unbefriedigende  U  wb«  der^JsJftÄ::- 
ilMTf^tt-Bss^alen^,  »n  der.     iiÄiraiuL4)rund  angeblich 
»nwrlfcsiger  Iniormat Ionen  die  Schuld  elrrUg  den  deut- 
sehen  imterhändlern  zuschreibt. 

Vor  allem  aber  wird  überall  festge8tellt,dasf 
die  besten  Absichten  der  führenden  Uännsr  der  Mittel- 
oÄBhli    Absicht  blelbon  müssen,  weil  es  ^anz  und  gar. 
unmöglich  sei,  die  ausführenden  Organa,  die  seit  Jahr- 
zehnten aum  praktischen  Antisemit Ismus  eriogen  seien, 
in  die  neue  Richtung  su  zwingen.  Als  Biveis  dafür  gel- 
ten  Irschelnungen,  wie  die  immer  wlu^der  auftauchenden 
•JudeMihlungen»,  gelten  angeblich  massenhafte  Zurück- 
setsuBgen  deutscher  und  Österreichischer  Juden  im  Hee- 
res- nnd  Zivildienste  und  gilt  vor  allem  die  in  der 
tat  furchtbare  Motlage  der  Juden  in  den  besetzten  Oe- 
biete»  des  Ostens,  «ine  »otlage,  die  wir  gesxningeB  wa- 
ren, noch  SU  unterstreichen,  weil  die  Mission  des 
gleichseitig  in  der  Schweiz  befindlichen  Untnant  Her- 
mann Struck  j»  gerade  darin  bestand,  die  ^tt^  zur 
Aufhebung  zu  bringen,  die  die  ?m»rlkanlsche  Regierung 

über  die  jüdischen  Hilf&geldar  für  lühf-Ai^u  vorhängt 
hat. 

Ich  brwche  nicht  erst  zu  v-ärclchera,  dasa  ich 


II 


-  6  - 

goßoa  dU  geschHdoit(»  k:\tt%PzvLvg  cit  all)?.  Krlften  «j^ 
kämpft  hftbe,  sorr^lt  C.;kz  G^Tif!3-in  es  irgend  zvlless.  Ich 
habe  betont,  els.rj  E:*^:.  ?  kI  er:  '..5lcht  habe,  den  Judon  Pä- 
lästiaa  zu  scl'?':i^;:x,  cUvs  de?  Uürken  ^hdre;  t>cd  dass  es 
sich  In  ceu  j'-^cs .siei ton  Palästina  nur  einen  der  Drücken 


pt  eiler  von  Acf^-plor-  vnd  indJcn  slctern  Trolle;  ich  habe 
feiner  hei  vor^  Ijo'd  n,   df^c^  d?G  Not  lag«  der  Juden   Im 
Ost?n  nur  c-.ut  (?.  t.   Krief;::'?/ir  u'd  und  did  von  Bn,qrland  her- 
belgc.L-ü'ar-*-o  Sjec^p^rrs   hc^zo^u  worden  dürie;   ich  habe 
die  Stf^iiiufT  ^3t   jr-i  •.scn^i.i   Jro.oi?  unter  Borufunp;    auf  mei- 
ne eiQ-^-2^A  jioczin^licnn,  B'xr.^rua^^n  nla  Dozent  an  der 
Berliner  üi.lv3r::ltdt  in  das  gt;?istigste  Licht  zu  steilen 

* 

versucht  und  zoli:.:-:  irlt  dja  unerträglichen  Abhflnßi.?kel t 
der  amcri  ktr.  .-3c:.eT^  ordinarim  von  unverantwortlichen 
privat uvitti    kojtic"'.:^.t.>rt;   ich  mirde  mit  an.'^eblich-jn 


latsacl.»!  Übe*  :lUu^^-nto,  B«al0ldio:unR9n  ur.d  Misahcind- 
lungsr  yo!-i  .V".,irr/i.  .,i..tet;)n  Ostan  /»eradezu  ab=)r»chütto  t, 
d-::€:-   •n::!.'::-:}l.^i.L-,  y.c  prv.if^n  ich  nicht  in  der  U.r,B 

war  -  uad  äc:^  «^luiache  Kichtglauben  nachte  kamen  Bin- 
druck . 

Bs  st^ht  leider  so,   dass  die  langjährige  anti- 

ser.itischo  rri».::l3  dor  zentralen  R^crierunjoren  die  neutra- 
len J'jdtr.   RC-c.'.^'t  r?nu-.cnt  :i.vt,   rlu^^  ur.g-lntiße  zu  glau- 
ben uüc  allM.  K';^:-tj.rr^  ZV  hoA-a-Hvi-^i,   Hiid  j.ile  Versiche- 
runfTc:,   ro,:?  .inj  n.iui  A'^.rii.  /.u  or.rvti:.   ^i)i,  dAss  in  dan 
obo:;j.!  £ü'j!l?rt;  di.^  ohr ilclic  Aoslclrt  QOi:t.\-),   don  Juden 
Ihr  »/ol/b^trcii rocht  nicht  -roit^r  zu  vrirlc'dni'norn  und  sich 


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-  7  -. 


in  der  frage  paläfltlp&B  im  Sinne  der  zionistischen  fc 
derungen  zu  orientieren,  3tÖcr>t  lEimer  vleder  auf  dl 
Abweisiing:   "Das  sind  cur  Worte^^nd  nur  taten  Können 
uttfl  überzeug« a.** 

Del  verstfindl^tiran  und  wani/?^r  auf/^eketsttn 
Person UcKKelten  findet  die  Darlegui:,t  oebdr,  dass 
Deutsekland  nickt  dl)  Absicht  heben  koBC  und  unter  der 


icegennfirtigen  politischen  KonsteUatloi^  »uch  Icam  iie 
Macht  heo&sse,  seinen  türkischei  Bunde 8.<?eness'^n  dazu 
2u  S2iB£^,  «Dchvjit^henden  zionist  Isehea  raasch^n  ^* 
recht  8u  verden.  Sie  var^t^hen,  dass  die  neue  TflHcei 
Bicht  Kelgunjr  habDii  icann,  nie))  in  p.^}s,<?tiiia  ein  n  neuen 
Libanon  zu  scHuifen.   AD'3r   sio  zic'isa  geraden  Schluss, 
dass  die  Jadeitcchaft  iars  fJyapÄoM'i  der'  en/^^lisch^n  B«)- 
strebung  auf  Bxproprj.iar.ir..'^  d-:r  vtlrk^i  aus  ihren  saint- 
llchen,  nicht  rdiatüiki^chi^ii  Proviiizon  zu  schenken  habe. 


CS  ist  nur  aus  drkimrr  dds  soatilpcychologischen  anicdf^- 
setzes,  dass  sie  von  di<^s<iB  Oosichtspunkt   aus  von  den 
Obsieg  der  Eütent«  ail^in  ^*£m  Portschritt  der  allfreDei- 
nen  Kultur  entert dT. 

Vfirstnri:t  wird  diese  Stimnunfr  noch  durch  die 
geradezu  /yrotisl:^  -^archt,  die  alle  Niutralen,*  alcht   e 
nur  die  jucio  i,   condarr.  auch  Christen:  Rollftr.''er,  Deutsch- 
Schweizer,  dxo  in  üori/ifan  offenbar  mit  ihr^E  Herzen  auf 
der  deutschen  Seite  stehet,  ¥or  Her  deutsch >ß  "ffaltherr* 
Schaft"  h?^en.  Bs  nutzt  nichts,  sie  dp.r»«f  hinzuweisen, 

* 

dass  in  Deutschland  ni-.B;and  an  eine  solche  ffeltherrschalt 


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-  8  - 


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dtikt,  dftss  dentselift  Art  gtrads  d4rU  b«$t«kt,  49B  ftrt 
des  freadaü   «?.'3U3ik=r!:üD.n,   vldll^icht  sogar  zu  über- 
achÄzen,  es  nutzt  obvuov7e:.üo:,   festzuötÄUeu,  dass  dU 
feit  die  In  höclistjn  jiasse  brutalt  uad  Xockaütlge  Hepr- 
achalt  orossbritaanleas  aeit  J«hrbuÄdertea  trflgt,  ebit 
sieb  d^bel  bescaders  ua^lücklicb  zu  fttblea:  der  Relrala 
let  lauier  und  überall  der  gleicher  die  fierrscUft  «•• 
BB^Uaders  ist  zu  ertrc^ea,  well  er  viel  zt  bochottlg 
lat.  UB  alch  un  das  Lebea  ^^r  boberrsebtei  Vblker  ntkr 
Ätt  küBUMr»,  als  ea  !&  interesi*  der  lerrscUft  eelbst 
UÄbedlÄfirt  nötin  Ist.  Der  D^utacbe  aber  »ateekt  snUt 
»»se  ia  aUes»  und  präskribiert  uad  reguliert  uad  kei- 
trolllart  in  eln^r  Welee,  die  Jedes  Oefükl  eapi^reB  ausa. 

Dieser  für  d«   Mlcbt-DeutBcbeBH^Bd  ei/^Btlkk 
sogar  für  d«i  liebt- Preussen-  la  der  Tat  sekwer  ertrugu 
Hebe  -toB»  ist,  wie  mir  sebeiit,  ^%t  elgi*itUcbe  Ori»d, 
ed«r  vlelnebr  der  iif:eBtlicbe,  gutgUublg  automr5?eH0p. 
te  VoririLBd  ftJr  das  girtBr;^  iiaiis  %%  Syinpatkie,  dessen 
sieb  Deuttcblaad  leider  b  li  last  alles  leutralei  er* 
Ireut,  DitdeneB  naa  zusanneatriflt  -  uBd  cselB»  Oewlhrs. 
■iBBer  gebilreB  fast  durchTsn  «u  der  baebstea  Schicht 
aadetiiscb  gebildeter  iBtelliflieBz  jeder  Rasse  uad  jsdta 
QUubsBs*  Dieser  •Ion"  wird  mit  seltssBier  BlBDüUgkeit 
bstrachtet  als  der    Ansfluss  und  Ausdruck  des  «Illli. 
tarlsnus».  der  wieder  als  das  ei|::eatllche  Gesteht  des 
•JuBkertUBS"  erscheint.  Mxn  fürchtet  Deutschiaads  fdb- 
rerschaft,  W9li  nan  des  Glaubans  iijt,  sie  verde  die 


.    9  - 


Vergavaltiguüg  durch  Mik,  Kla.sse  sein,  die  nRn  als 

auf  einem  sehr  tieian  Kultirnlvsau  befindlich  betracli* 
tet. 

Ala  pdwels  für  dl#  Rlehtlgkelt  dieser  Auf- 
fassung^ Bussen  no&li  inser  lir.£elfÄlle,  wie  «er  fall 
BreJseniti  und  Zabern  htrhaUen;  und  alle  Sinvtsduti^^n 
da^f^n  werden  neuerdings  Bit  dsiL  Widerstände  der 
preussischen  Landta^toehrheit  gegen  die  BlnftUiPung  des 
allgenelnen,  glelchan,  direkten  und  geh ei Bern  Wahlrechts 
siegreich  abgetan. 

Ich  hatte  die  Bhse,  Herr  Konsul,  ihnen  nüid- 
lieh  die  «runde  auselna^ndcrzusetzen,  aus  denen  ich  nichts 
Feniger  als  ein  begelaterter  Anhänger  der  alleinigen 
Macht  grosser  Zentral  Parlamente  bin:  absr  nlr  scheint, 
dass  diese  b.B.  objektiv  nicht  gar  so  bedeutsai»  ?rage 
d.»  {»reussischen  Wahlrechts     in  diessB  Zeitpunkte  nicht 
nur  innerpolitisch,  sondern  auch  ausserpolltisch  %a 
Shibboleth  der  Ettscheldung  ^worden   ist;  und  ich  bin 
i*8t  davon  Überzeugt,  dass  eine  tatkrtiftlge  Politik 
Ur  Beichsreglerun/-  in  dieser  Besiehnng  dtn  gr^sste, 
t>a*   das  einsig.j  mttel  darstellt,  nnde»  Reiche  die 
«ffsntuche  Meinung  der  neutralen  Under  zu  gdTinnen. 

Soviel  vom  Allgeaeineren.  Wenn  ich  Ihres  Woi-. 
sehe  entsprechen  soll.  Schritte  namhaft  su  Dachen, 
durch  die  die  RelchsregierQi|r  insbesondew  Äfis^adjft, 
Weutralieiit  vertrauenswürdiger  geaacht  verden  könite^ 
so  B«cht»  Ich  vor  alleiL  folgend«  Schritte  empfehlen: 


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-   10- 


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Erst^BS  9 in  8tflrK.;r  batoites  sralctlschss  fohl- 
woIUb  tiXr  dld  judan  das  ,9 samt»  Ostens.  Gs  ^/ScKeliftn 
voB  uatar^ordBdten  Orft&n>«Bsx  QiiaiardlaB  und  ScMfcaaen 
gtBttg;  miiB  Komitee  Ist  in  der  Lq;e,  «Ine   lea^  Liste 
dftyoBaiifsustelleQ.  Ss  würde  sehr  BützUeh  aeio,  venB 
#UB4l  oder  flBlf^e  U&le  in  voller  Oeffeitliclücelt  $in 
^llBdes  fixenpel  sUtuieri  Trt:rde.-FerBer  bestell  es  s.Q. 
soeb  beute  1b  Poleo  die  v^si  Zarismus  erUsseaeB,  aber 
laRasslaBd  «»Ibst  attf/^bobOBea  UBd  aoeb  praktlseb  aus- 
ser Krait  (i^setzteB  Aus Babm^fr^s atze  e»geB  dl^  Juden  noeb 
lort,  wlbread  sie  1b  Oberost  lEBirst  ausser  Krait  «eaetst 
Tordea  siad.  Ss  vf.rdo  alaea  auagezelebaetea  ClBdruek 
macbea,veaa  dld  Pr.'sse  mit  teil»  könnte,  das')  dld  d^vt« 
scbe  Re^leruBK  beim  polah  cb  ib  Staatsrat  die  Aufbebuar» 
dieser  de  setze  iagaregt  bat.  Vor  allem  aber  solte  daraber 
gewaebt  verdea,  dass  die  ncSSiSSU  Refi^leruag  die  vea 
Ibr  la  der  julealra^e  ^emacbtea  Elarfturnua^a  aucb  wirk* 
lieb  loyal  durcbtObrt.  Hlerabt^r  bestebt  uaterdea  Jadea, 
uad  Eirar  alebt  aur  deaea  der  aeutralea  Länder»  die  ftaa<- 
sersie  Skepsis;  und  die  -tflcbtlge*  Melauaf)^  berrscbt 
vor,  dass  es  sieb  bler  um  elnea  Ua^t  faiUgea  fecbael 
baadele»  der  Deutscblaads  airo  durcb  Dlsmarek*s  Oatir- 
scbrlft  trsgt;  -und  dass  es  -das  var  mieb  des  fürstea 
Dlsmarek  Srnpfladuag-  für  DeutscbLind  f^radezu  el»   Bkrea- 
sacbe  sei,  dbsea  faulen  sebuldaer  eadllcb  zur  Zablaag  zu 
zwlBgea. 

Uad  Bocb  «^lae  Aarc^uag  zum  Scblusse,   die  r^ur 
rat,  elB  So Ibstverstaad liebes  uad  längst  Versprocbeaea 


«  « 


-  n  - 


SokM.  ausländisch,.-,   n«,:.,t3icn  ru....<,ck*r  J«d..  1^ 

«1»W«  W»r»r»eh«as  seil  l^dlp^Uei,  ^„„i.  j      ....     ' 
•Um  Mknt..  .  "«i^-ie*  durch  doi  BXd»rst^B4 

•trtt.  ».t«r»u.»tio»  «rl«^.  koaat... 

«•ksBB  sieb  bi»r  «U88»rst»B  nila  m  ,i,  „^, 

t««t«   ABtU«««    BlCht   tür   91»,  »il^lir    f^.  A        . 

u«M.   d«-^       :  ""*  ''*^'**  ^•'•"•'  ««»*'•- 

o/n. UU,  ».ru„tb»r«n«  d.r  v.rba.d,t.n  H,,.!,«»  " 
•rtcblAM.  das  T-h.  i».    j  »»B«™il(!»» 

«««Mrlg,».  d.r.«  Sbb.,  l„  a.r  ,ro«t  steb«.     »a,  ,T 
*.cb,o  *„tr.,  d«  d«tscb,  B«r^r„cbt  .rb. u.»    « '"' 


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-    12  - 

Würde  da-s  in  der  neutralen  Welt  einen  (?anz  ausgezeich- 
neten Bindnick  machen,  und  zwar  nicht  nur  bei  den 
Jaden.     Und  dm   Vertretern  des  Deutschtuns  würde  Ihre 
.^Antgabe  der  Aufklärung  und  Propaganda  ausserordentlich 
erleichtert  werden. 

ich   wlodiirijol:^:  es  hrndelt  eich  hier  nicht  im 
nlndesten  um  eine  Forderung  odvr  gar  Zumutun.r:,  sondern 
durchaus  nur  um  die  bvSchUunigte  ErfüHun.-:  eln'Js  /riitl- 
gen  und  selbstverständlich *n  Versprechens,  d^ßsen  so- 
fortiger Erfüllung  nichts  andere«  im  W<jge  steht,   al3 
die  lannjährigd  Praxis  do<5  preussischen  MniateriuRS 
des  Innern.  Hli^r  wäre  eint.:,!   eine  Gol-agonh'^it  für  die 
führenden  Männer  Deutschlands,    um  sozusagar.  ohr.e  Arr.l^.- 
gen  einen  «rheblichen  politischen  Gewinn  einzuheimsen. 
Ich  gebe  mich  r^er  Hoffnung  hin,  d?.ns  dieser  Hinwels  p^  ^ 
nügen  würde,  um  j..den  Wl  erstand  zu  beseitigen.  Sont3 
ich  Dich  darin  täuschen,   so  darf  ich  ihnen  kein  Hehl 
daraus  machen,  dass  ä11>  Bemühungen,  selbst  der  aaga- 
seheasten  deutsch^in  Israeliten,   auf  QoTrtnnung  der  n.>u- 
tralen  Qlaubjnsginossen  erfolglos  bleiben  müssen.  Dieae 
fälle    sind  Im  Ai!s lande  bikaiujt  und  warden  von  den 

Feinden  Beutschlr.nds  ausserordentlich  g:»schlckt  verwer- 
tet. 

Weitere  Vorschljige  hat  mel .-  Kollege  im  "Ko- 
nltee  fCr  den  Osten",  R-ichtsanwalt  Dr.  Adolf  Priedamenn, 
in  seiner  Eingabe  vom  I6.i'8rz  er.  gemacht,  ßr  sphlu^ 
darin  vor:  die  Anstellung  -vr-rros^hiner  deutscl'  r  Isi^eli- 
ten  bei  den  nwtral^r.  Qe«Ändt schuft. in  In  ir-^^ndw^lch-jr 


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ofilzldllen  oder  hcvZboffi-^ .Mellon  ElfjMnschaft;  die  Schaf- 
fung eins  s  df- tschl:?-a.  d"  ic'.vHi,   ans  anr^e sehen en  reich s- 
deutschen  jndn«;  b(:'C  tsn^inaoa  <?9üiillschÄftlichen  ZentruiOB 
In  der  Schweiz,  das  sich  nach  aussen  iodip:lich  vi^seo- 
schuf  tUchd  ttid  küBstlerische  Aufgaben  stellt;  fariüF 
di»  v^ranstaltunn  geeigneter  VortrS(^  durch  soleh«'d»at- 
schen  judta,  die  la  der  Jttdiacbea  D^wegung  sich  »ipes 

•  •  • 

^tan  aameas  erfreuen  und  sehU^ssiich  evtl.  die  B9^i<ia- 
duag  alaer  deutsehfriundlichen  jüdischen  Z^ituag.  Ich 
weiss  aus  unserer  Oaterrgduag,  dass  Sie,  Herr  Konsul, 
ftuf  diese    letzt<;n  Punkt  grosses  Gewicht  legen.  Sollten 
Sie  den  Wunsch  haben,   dass  nein  Konitee  sich  nach  dieser 
Richtung  hin  treitar  booüht,  so  sind  «rir  dazu  gern  bereit. 

Ich  bedauere  lebhaft,  dass  ich  Ihnen  k^ir.  f^Oa- 
stigeres  Bild  zeigen  konnte.   Ate  r  ich  glauba,  es  d«r 
Reiche  wi0  wir  s<3lbst  schuldig  su  Sdi  n,  überall  dort, wo 
ich  zu  bericht;^n  «aufgefordert  werde,  »eine  Bindrücke 
ohne  Jode  Retcuche  wi^derzunoben. 

Indes  ich  Sie  bitti,  in  allen  Si^  interessieren- 
den, in  das  Ofblet  meiner  Arbeit  fallenden  fragen  auch 
in  «ukDiift  ganz  rückhaltlos  über  mich  verfügen  zu  wollen, 
habe  ich  die  Ehre,  Sie  zu  begrüssen 


mit  ausgezeichneter  Hochachtung 
gez.  Prof. Dr. Franz  Oppenheisser 


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.Vorsitzender  des 
omiteos  für  den  Osten". 


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ImrtTmLLiek 


IE  RX  BX  A  Ü7  7 
des 
•TCcaltees  fuor  den  Osten* 


Btrlln 
Wovmbmr  1915 


fkm  •BOBdted  fuer  den  Octen'*  Ist  2m  B#^lixn  des  ^Crle^eß  becrutendet  iroxdi 
in  d«r  Abftloht,  nieh  dccrah  8«ln#  K«nntnl88«  und  1)#8i«hung:«n  unter  d«n 
Juden  dMi  Ostens  und  der  neutrelen  LaenUer  deu  IntereeseiA  der  iientrel«» 

£4aechte  dienlich  xtx  ariselacn. 


Dee  iCcunit^ie  b3ßtaht  s^xe  '^^t^^lletem  groeMMr  juedlecher  OrsBnlsatlQiieR 
Deut  sohl  flOBde  und  heiTerfsgeiidien  ^uedlechert  Siiiselpero(>enliehk«iten» 
äelA  Site  iet  in  Berlin  t  Behrens treese  ^^  %m  hat  iivelg)i:o&ltees  in  mehreren 
Steedtea  Beutechlfinds  bej^ruendat«  D<m  7or&itz  fuelirt  fir «Frans  Oppenhei/aert 
Berlin«  Des  geechaeftefuehrenden  Aueechuee  gehoeren  ent  Juatlsrat 
i2r«Boden2uilaer,Uielnft  äeohtaanealt  Hr.Adolt  Friedenannt  Berlin}  Ueh«J\iBtla» 
mt  la  «Eugen  ruch.3,   Bcrlini  Hudolf  ron  Goldßohaldt-Hothechildf  Fparkfui^t 
a#]|«f  Jhietlmit  ]kr«Honrits?tBarllnt  Alfred  XdeeeTf  Raadnirsri  Praf«2tar.)tlttiioaht 
Berllni  Jostlarat  ^iiaffaua,  Bttllni  Praf«Ilr«äobecnihela9  Berlin}  £imeiiü&ler 
Hersian:-.  Strack,  Berllni  Oeh^Justizrat  Tlaendcirfer,  Berlin« 

Torfsitsender  des  Komitees  in  Coeln  a«fi!h«  ist  Juatisrat  Lu^jri,^  Cehe», 
Hlldeboldplatsf  In  Frankfurt  a«iu  Budolf  Ton  QoldecfandLdt^BethachUdt 
BockenhelTnar  Anlese  4^1  In  liaabur£;i  Loßsqprae&ident  Alfred  Idaaert 
Koenii(5tr«llj  In  Mtteiiclien-ClMT>ru2hi  Anrnrnm  Meycrt  ^^  Poseni  Justlsrat 
Flaesekf  Frledriohrtr#4«  £q  anderen  Stasdten  hat  das  Komitee  Tertrsaen»» 
■ssnner,  8«i^«  Koaneralenrat  iierllner  in  üanziOTert  Bechtaanvalt  iuLarsdielmer 
In  Wleabaden,  ?j«A«8tran8  In  Kerlamhe«  Die  'Jlt Glieder  des  Koolteea  ^ho^ren 
allen  poli  tischen  und  rellgloesen  filohtuni^ren  der  deutechen  Juden  an« 

Zn  Wiest  let  ein  Koadtee  mit  glelohlcflafmiden  Bestreliun^n  tiebildetf  dessen 

Geediiaef  tal^iehrun^  Veraitsender  lcr«iron  Oeiapen&  und  ^chrlf  txuehrer  i^m:r 
Dr«Br^.mo  Polloür.i  Edler  van  Pamau,  urbemoianen  haben* 

Dita  »"KoBltee  fuer  den  0©ten**  glnc  bei  calner  Taetlgkelt  ron  der  Vorows- 
setsun/fr  esiSf  dssa  einnal  bei  einem  Sle^e  der  ZentrsliBaeohte  sine  wessnt« 
Hohe  Jäirlelahterunß  der  Lage  dex'  Juden  des  O&tena  eintreten  wue^^e« 
AMei^meitG  war  das  £o»ltee  davon  uebcraeux^t,  dnss  die  C«islnmmf:  dar 
oeatliohen  Juden  glelohseitli;  eine  Staerkunn  Am^  deutachen  Gedankens  im 
Osten  "bedeuten  wird«  Satacheidend  nur  fuer  uns  die  Tatsaohet  daao  die 
Juden  doa  Oatena  durch  Ihre  %rache  und  Gelateabildune^  ein  dem  Beutachta4a 
versandtee  Kultureleotent  darstellesi« 

Wir  haben  un»svs  Sseti^^sit  nlt  ^:jjt  Bataendung  eines  unssrer  Herren  nach 
As»riJka  beecnnent  dar  dort  im  engsten  2uaemmenhans  i^t  dem  Kaiserlich 
Deutachen  notrchafter  Grafen  Berns torff  und  dem  Stmatsa^retaer  &r«2)emburff 
fksr  die  Gewinnung  der  aelat  ans  Bsssland  atflsecienden  ^aaeen  des  Ghettca 

-  2  • 


•  2  « 


und  ihrer  Presse  iiietlg  geveaen  l«t.  Seine  Aufklsenmgearbelt  hat  u^m«  1a 
Ii\aeltaniiifa!ll>  ämr^  ab^resehen  von  der  ^toateohent  fest  nur  noch  ron  der 
Jarscmpreeee  In  gareohtaxtfuer  Deuteohland  guenetl^er  «ireiee  l>eeproche2i  vmriBi 
lisbLc^Xte  Anoxk^innunt  tciten^  der  Heicbubehoerdtn?  £j€*funden,  vor  alle«  dee 
Kaieerllehan  Bet<iohafte»<»  Grafen  Bamütorff  in  Waahingtont  deaaen  £rklaa» 
rung  ueber  die  ankuanf  tige  Uechts  .^luag  der  deutcoiaan  Ji>4e:i  nocli  iii  dl  er 
i^ilniic /. rcie,  i«t«  DdLcce  Arbeit  vira  dauernd  forteeeotat. 
Wir  hahan  anaaarde»  In  Srataohland  tmd  iBneaitralen  iuelande  eine 
Praaaataetlfl^alt  antfalat# 


Bifc*  Stti  Aucibraca  det:  ItallaÄtach-oceterreicV lachen  ^^rle^re?!  nimi  rrir  in 
aahnllchf«r  TSelea  ataoh  in  Italien  taetig  gewaeen^ 


Bai  unaerer  Arbeit  in  Oeten  elnd  wir  von  dam  Oadankan  foutge^i^angant  daati  es 
notwendig  aal,  die  2iYil»  und  Älitaorbeiiocrdan  ueber  die  I^ebüiisverAuolt- 
nitibOi  Oj.  ,  l  liiiikCLtii'cr,  vmd  Wu<5ncchc  H(ar  oectllchen  Judenhait  aaohrers taandig 
£u  nnterrlchten. 

AmdereTtseite  h«ben  wir  un©  beiaaeht^  die  VerwaltuntPr  daraaf  hinrawelaent 
walohe ^Vorteile  den  verbueadetan  i«aealit«(i  mu  einer  a^^tJaUIßoLei;  Ltcllun^i^ 
liähnti  der  oüi-:  lllc-^^cn  .Itiden  ru^^r  c?le  ersraohren  koexmten^  2u  diesem  I^weeka 
h^^en  wir  fol^^cTwle  Taetlglcait  m».d/T«mabti 

1«  Döfl  Koalta«  hnt  na^h  Ta^n^araa  und  eingehenden  Verhandlung  en  mit  dem 
Äauptqunrtier  dee  Oatena  mA  den  Eeioacb-iioerden  Im  Mai  d*J*  Yortrc?ter 
naoüi  ?ol^r\  entörrvltt  tai  Iteter^tzcht^i^i^r  ueber  die  L^^r^  der  B€rroalkarunff 
tmd  den  Ztiataad  dar  Schalen  und  oeffentllohm  Blnrichtunot«  anzustellen^ 
We  i:ircebcl«ae  dieaar  Uincreucaur%-ett  niM  La  ^in^^x:  üeiikivcliiift,  diJ  den 
ma3&jebei;dan  fiagierun^^ teilen  au^^eandt  «ardati  iet^  niedergelegt« 

2m  Takt  rtaa^wohiiftllchen  OrleTitierunr:  ueber  die  Oot;)uden  nlnd  Denk« 
echrlften  ueber  die  Ceaohiohta  der  Jxiden  In  Polen»  ueber  dna  lasen  Aer 

^ttadißchan  ;?prüu;he  und  ut-ber  die  r/tailötlk  dctr  juedii^chen  I3evt)cU:erun£; 
htjrßuc£:«>i;«ben  is^orden*  /üadere  D^nksohriften  clnd  In  Vorbereitung« 

3«  303  ^Konlteo  fu^r  den  Ooten«*  hat  mit  dena  3bereten  Po  Inicohen 
NatlonalkcÄita  und  data  Keioheraetliohen  Polenklub  In  Wien  eijogahende 
rarliandliuicen  ueber  eirtaii  Auß^ileiob  awi;  eher.  dei.  poli;lccl:©r.  um".  Jucdi- 
cche«:    v5Voelkeru>>x:frtell|r  Inrjleßondere  ueber  die  Ec>na-  und  Spraobanfraga 
geluehrt«  Bae  ^rgabnla  dar  Yarhandlun(;an  ißt  aohrlftlich  niadargalagt 
worden«  Ide  v arhandlurcen  eallial  ßimd  liOCi.  nlaixt  zmi  Abi^cliluss  gclai^t* 

4#  Verhandlungen  alt  den  laociseeborid^  ;  Fuehr cnn  der  P.vt>:e.-i5n  in  Wien 
L.ber»  voelllßc  IJ^boreinctinaaun;^  der  Interersan 


9»  Z^ai  unaerer  Vorrtandamitgliedar  haben  im  September  d*J»  Caleganhait 
gehabtf  den  hoeohstan  «llitÄarlechan  Stallen  tin  K*  und  K«  Hauptquartier 
und  A%n  dort  wartratanen  2ivilbeho erden  In  sehr  eingehender  Weice  dia 
«/uenseha»  Hoffmui^oxi  und   nuch  Kla^'t^n  der  ^uediechen  Baroalkeroiv  worsu» 
tragen»  und  ea  iat  ilmen  Beruaev-iahtlfrung  daa  Torgabrach tan  zu^eagt 
aorden«  Diaaa  Raiae  hnt  im  l^inrerEtaandnit;  alt  den  liMTren  desoerter* 
raicLlrohen  ^XoMlteaa  fUer  dwi  Osten**  atattgafunden« 

-  5  • 


-  p  • 


C.  Bofc  ^cutt&m  fiK^r&mi  Osten^  hiA  dl«^  ^r^io^i  jtic  s^^int^r  Ziel^  dtiroli 

«tiidi^t;  iLäd  diu«  groatfo  Hc»ilt#  von  7^usiti:x3un,;i;«z4;d;4crti:i£;«zi  laastf^Wndar 
I^'.  :  .Oiü.la)til:<;'l1i«u  ^raaltf?.\«  I>eia  <'tui0Olia  dos  Konlteeo  n,ttcli  Errichtwigf 
«lue:    ,"5u<5dicoii«n  i>02seriiöt3  in  »»/ä^nsoliau  lat  lioclmioie  jetriyjen  fiorden« 


In  ^olltle  jn«r  Beidubimn:  hiiSttn  wir  elnfm  gmnniualXch^a  Cchuts  dor 
lllnorltiet#n  fuer  «rfordörlloh»  Kr  dari*  sioh  lücnv  aar  awi^  d^«  xüLl^janoln« 
»taatsbudrö^rllahn  Gl«lohber#ohtIgua.|^  in  d€r  Vfirfaoaun^  bfnchraonlten^ 
»oadijyii  inuso  aro^  ll-?>  t5o«,^:li5hk*?it  4o\*  lirh.il  tuiirj  dor  Jud^n  In  thr^r 

«Iner»  jpoJnlrrc  en  0«259limeoenß  iiat^i::  vir  dl«  JKinrlcJ  tui-jg  ron  ?at.rlken 
frrrro5«w,  il^  .•»!»  Orv^dl^f^  fuer  dijn  Jlldung  von  besonderen  Sprach-»  i»d 
KolturgwicinciChcurten  dloncan  sollen*  Pieren  ^enclneohaftew,  die  wie  fxtMT 
die  Juden  enoh  JPu^r  die  anderen  -llnoiltrietenf  wie  Deutsche,  Ruthcmeny 
Lltraet  uev#t  eri'lo'^tct  rerder:.  lauotJöwout  aall  öi^tuc-ü  Steueriöal^^^-erocht 
md  ^oilkotiföejrie  f^elbr^eiendif^e  Ordnuxig  Ihrer  i>chul«  uad  S|u:'acii^i|^e^ea)«> 
fcf^itea  snieiehen«  In  vlrtech^ft Hoher  Besiehmif  haltej:i  wir  dJL«i  i^ateza«^ 
tJMhf?  l^rbrrft^eVrtirr  c^er  Jrceii  STtr  iiiduttrlt^  und  xielmerbiJkltf   vox  olluisk 
ahf^T  Tvr  ;.i;/d^irtrchrftt  fucr  driii/jerd  erforcferllc*!*  i;^lt  der  Lix^äeruag 
der  i^^rcbtbar«^  TToi  öer  o<rtlichöR  IfnBsen  UDd  der  'J^^BBmnmf,  Ihrer 
nrt''">:rf1:licher  VrHrel  tr iff?p«  x?lrd  denn  aiu?h  ihre  norftlif^che  l^chv 


V!lLr  eif^  uebe^raetsst  denron,  d^fia  ei?  weder  Im  Intez^fiee  der  vtet^uden 

iiocr   i;  .....*  cLeutöCi  Ar:  Jvrde?.  llc^c^i  '<*»<^i'2Jt.  :i*ij^.n  der*  .u^ift^t;  eir:«  .•kiieei'.fcaui- 
•.rfUi*u^:i*uiA^  au«}  Polen  einc^ü-tct»  V^l;:  4;;lni.^<^n,  Aät:»  die  von  uia.ii  eben 
iikl7^«s;ierten  Plaeji«  C^^t  juediecsJer  3i»ToeB:er«m{;'  eine  irefientliche  Erleioh-» 
t*r        llirer  Lr<.t*  In  Lauche  brinj«n  urd  eie  fe^t  axt  die    i^i^i^t  bliidiin 

jn^  wii.*ii  di*  iiau'U  vaaiu-i.-iedaaa  und  deifhalb  aur  iwerwiuidonmß  iieiocnde 
^  JOoi::.^i\CiC  j^  aufriedeuen  StÄütabuergeiti  heren^eblldet  iierden« 


•KOill'ÜES:  rü3R  DO! 


Jallue  f^ittenfeldf  Hofbuehdruokert  Berlin  V»8 


\ 


50  .Januar  1959 


Herrn 

Rabb»  Dr»Sch*A»Levi, 
9>  Jagur  St., 
Kirjath  Bialik, 


( 


Sehr  geehrter  Herr  Dr.Levl, 

Haben  Sie  verbindlichen  Dank  fuer  Ihre  freundlichen  Zeilen  vom 
27«dso  und  verzeiehen  Sit,   wenn  ich  Ihnen  im  Zusammenhang  mit   dem  in 
frage  kommenden  Gegenstand  deutsch  schreibe,   da  es  sich  ja  darum  handelt, 
eventuelle  Aenderungen  im  deutschen  Text  der  Proklamation  der  Deutschen 
Heeresleitung  vorzunehmen.  Dies   ist  insofern  moeglich,  als  der  Aufsatz, 
den  Sie  in  Yearbook  II  gelesen  haben,  nur  ein  Kapitel  aus  einer  groesseren 
Arbeit   ist,   die  demnaechst   in  Buchform  in  Deutsch  erscheinen  wird. 

Zur  Sache  selbst  moechte   ich  folgendes  sageni 

Der  von  mir  benutzte  deutsche  Text  des  Aufrufs   ist  dem  "Juedischen 
Archiv",  Mitteilungen  des  Komitees  "Juedisohes  Kriegsarchiv",  Lieferung 
6-7,  Wien,  Oktober  I9I6  entnommen*  Die  Einfuehrungsnotiz   zu  der  dort  ge- 
brachten deutschen  und  jiddischen  Version  der  Proklamation  lautet  wie  folgt 1 

**  Proklamation  der  Greneralkommanden  der  vereinigten  Armeen 
Deutschlands  und  Oesterreich-Ungarns  an  die  Juden  in  Polen, 
Bei  ihrem  siegreichen  Einzüge   in  Russisch-Polen  haben  sich  die 
Oberkommandanten  Deutschlands  und  Oesterreich-Ungarns  mit  einem 
in  juedischer  Sprache  verfassten  Aufrufe  an  die  Juden  des  eroberten 
Gebietes  gewendet •  Die  Uebersetzung  des   in  Millionen  von  Exemplaren 
im  Lande  verteilten  Aufrufes,   der  auf  Seite  3  im  Original  wiederge- 
geben ist,   lautet!  " 

Der  deutsche  Textstimmt  mit  dem  seinerzeit  in  der  Tagespresse  ver- 
oeffent lichten  Form  ueberein.  Der  gleichzeitig  im  Juedischen  Archiv  ver- 
oeff entlichte  jiddische  Text   ist  eine   ziemlich  genaue  ^ebersetzung  des 
deutschen  Textes  und  ich  neige  zu  der  Annahme,     dass  das  Arohiv,  trotzdem 
es  behauptet,  den  Aufruf  im  Original  wiederzugeben,  eine  jiddische  Ueber- 
setzung des  deutschen  Textes  benutzt  hat«  Zu  dieser  Annahme  komme  ich  des- 
halb, weil  ich  die  zwei  Exemplare  der  Zeitschrift  "Kol  Hamevasser",   die   im 
August/September  und     Oktober  I914  erschienen  sind,  besitze*  In  beiden  Aus- 
gaben sind  sowohl  der  jiddische  als  auch  der  hebraeische  Text  des  Aufrufs 
veroeff entlicht.  Der  hebraeische  Text  weicht  nur  geringfuegig  von  dem  jiddi- 
schen Text  ab.  Hingegen  sind  groessere  Abweichungen  zwischen  dem  von  mir 


-  2  - 


-  2  - 


( 


Bitierten  deutschen  Ttxt  und  dem  im  •*Kol  Haraevasser*^  ver^^effentlichten 
Jiddißchen  Text  festzustellen«  Diese  sind  jedoch  nicht  so  Weitgehend, 
dass  sie  den  Sinn  des  Aufrufs  wesentlich  veraendern  wuerden« 

Ich  hahe  uebrigens  die  von  mir  gebrachte  Version  der  Proklamation 
bereits  im  Jahre  1925  in  meiner  Broechuere  "Die  Ostjuden  in  Deutschland" 
(Rudolf  Bortram)  veroe  ff  entlicht ,  ohne  dass  irgendeine  Beanstandung  erfolgt 
.va»3re,  wras  doch  bei  der  Aktualitaet  des  Themas  in  jenen  Jahren  der  Fall 
gewesen  v/anre,  ^onn   eine  andere  Version  bestanden  hactte* 

Trotzdem  bin  ich  fuer  Ihren  Hinweis  aufrichtig  dankbar.  Er  wuerde 
mir  jedoch  nur  dann  eine  Richtigstellung  ermoeglichen,  wenn  Sie  in  der 
Lage  waeren,  mir  eine  Abschrift  der  von  Ihnen  angefertigten  Uebersetzuog  • 
ohne  die  Ludendorff  sehen  Verbesseriingon  -  zukominen  zu  lassen.  Ich  iruerde 
auch  gern  wissen,  ob  Sie  das  jiddische  Original  des  Aufrufs  besitzen,  damit 
ich  dieses  mit  der  Version  im  "Kol  Hamevasscr"  verg3.eichen  kann. 

Nach  all  dem  scheint  es  mir,  dass  offenbar  verschiedene  Versionen 
denooroon  Aufrufs  vorhanden  sind,  und  dass  es  schwer  sein  wird  festzustellen, 
welche  Version  in  der  Tat  in  Polen  verteilt  v;urde.  Obwohl  ich  den  Aufruf  nur  ali 
eine  Illustration  der  damaligen  Intensionen  der  deutschen  Heeresleitung  brach- 
te und  nicht  weiter  auf  seine  Geschichte  eingehe,  waore  es  mir  trotzdem  lieb, 
den  Sachvorhalt  moeglichst  genau  richtigzustellen. 


hoeren. 


Ich  vmerde  mich  freuen  noch  einiaal  von  Ihnen  in  dieser  Sache 


zu 


Mit  verbindlichen  Empfehlungen 

bin  ich 

Ihr  sehr  ergebener 
S.  Adler-Rudel 


r> 


Uebersetzung  aus  dem  '^e'bra  ei  sehen. 


Rabb,  Dr.S.A.Levi 


Kirjath  Bialik,   27,1.1959 


\ 


S      - 


An  das  Leo  Baeck  Institut, 
Jerusalemo 


Sehr  geehrte  i^'erren 


t 


Bei  der  Durchsicht  des  Yearbook  II  bin  ich  auf  eine  Sache  gestossen, 
die  den  Tatsachen  nicht  entspricht  und  ich  erlaube  mir,  der  historischen 
Genauigkeit  wegen,  Sie  darauf  hinzuweisen.  Es  handelt  sich  um  die  auf 
Seite  162  als  Anhang  zum  ,\ufsatz  von  A-R  veroeffentlichte  Proklamation 
der  Hoechsten  Heeresleitung  der  Vereinigten  Armeen  von  Deutschland  und 
Oesterreich  aus  dem  Jalire  1914.  Ich  mbchte  Sie  darauf  aufmerksam  machen,  dass 
der  dort  gebrachte  Text  voellig  anders  als  der  authentische  Text  dieser 
Proklamation  lautet. 

In  jenem  Kriege  gehoerte  ich  als  ''eldrahbiner  der  genannten  Heeres- 
leitung an  und  hatte  Gelegenheit,  die  Einzelheiten  dieser  Angelegenheit  zu 
kennen.  Eines  Tages  ;vurde  ich  von  General  Ludendorff  gebeteh,  den  hehraei- 
schen  und  jiddischen  Text,  der  ihm  zur  Verbreitung  in  dem  eroberten  Polen 
zugegangen  ist,  ins  Deutsche  zu  uebersetzen.  Beim  Durchlesen  der  "eber- 
setzung  fand  ^udendorff  verschiedene  Stellen,  die  ihm  missfielen  und  er 
aenderte  den  ext  der  Proklamation  durch  Auslassungen  und  Hinzufuegungen,  bis 
er  schliesslich  eine  geraaessigtere,  -weniger  scharfe  und  vorsichtigere  Form 
als  das  Original  erhielt. 

T  +  A   ^°i^V,«^-^'"^l  «in  Historiker  den  in  Ihrem  Buche  enthaltenen  bekannten 
i ext  der  Proklamation  benutzen,  kocnnte  er  zu  irrtuemlichen  und  nicht  basier- 
ten Konsequen:5en  kommen. 


gez.  Rabb.Dr.3,A,Levi 


Uehersetzung  aus  dem     e'bra  ei  sehen« 


Rabb*  Dr^S^A.Levi 


Kirjath  Bialik,   27#1#1959 


1 


An  das  Leo  Batck  Institut, 
JerUv«5al€m» 


N 


S3hr  jeehrte  J^erren, 


z 


3 


Bei  der  Durchsicht  de»  Yearbo4k  II  bin  ich  auf  eine  Sache  gestosson, 
die  den  Tatsachen  nicht  entspricht  und  ich  erlaube  mir,  der  historischen 
Genauigkeit  wegen,  Sie  darauf  hinzuweisen*  Es  handelt  sich  um  die  auf 
Seite  162  als  Anhang  zum  Aufsatz  von  A-R  veroeffent lichte  Proklamation 
der  Hcechsten  Heeresleitung  der  Vereinigten  Armeen  von  Deutschland  und 
Oes torreich  aus  dem  Jahre  1914 •  Ich  möchte  Sie  darauf  aufmerksam  machen,  das 
der  dort  gebrachte  Text  vocllig  anders  als  der  authentische  Text  dieser 
Proklamation  lautet ♦ 

In  Jenem  Kriege  gehoerte  ich  als  ^^eldrahbincr  der  genannten  Heeres- 
leitung an  und  hatte  Gelegenheit,  die  Einzellieitcn  diet'er  Angelegenheit  zu 
kernen.  Einis  Tages  \nirdo  ich  von  General  Ludendorff  gcbeteh,  den  hebraei- 
schen  und  jiddischen  Text,  der  ihm  zur  Verbreitung  in  dem  eroberten  Polen 
zuge^^ngen  ist,  ins  Deutsche  zu  uebersetzen.  Beim  Durchlesen  der  ober* 
Setzung  fand  ^Ludendorff  verschiedene  Stellen,  die  ihm  missfielen  und  er 
aenr«erte  den  ^ext  der  Proklamation  durch  Auslassungen  und  Hinzufuegungen,  bis 
er  schliesslich  eine  gemaessigtere,  weniger  scharfe  und  vorsichtigere  Form 
als  das  Original  erhielt. 

Sollte  einmal  ein  Historiker  den  in  Ihren  Buche  enthaltenen  bekarmten 
Text  der  Proklamation  benutzen,  koennte  er  zu  irrtuemlichen  und  nicht  basier- 
ten Konsequenzen  kommen. 


gez.  Rabb.Dr»S.A.Levi 


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Betr. 

^erh'ltann  der  Einwa^de-ravn 

J'lJi fächert  Proletariat?  aar 

den   heaetzien   Gebieten  Hurf^^ 

landet    inn  rieuirc^he   iLeich.. 


Dar^^stadt   az  10  .Sept  .1015     ' 


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Euerer*  ExcelLenz  Auf-ier^^cv^keH    heehre    ick  mich  auf 
eine  3orje  tu  lenken  ^die  weite  Kreisle  den   deut'^c^hen 
Volkes   erflllt  yderen   Jenprechunr  arer  in   der  Prercejaup- 
na^he   liejende^^    Gr^'lnder    entf^eder  jamickt   oder  nur 
unnoll<0'^'^en   sa-i  Auf^äruck  ko^^t  •EsJL^t   dien  die  ildglldi« 
keil    einer  erneuten  und   stWttren  Einvyandcrung  J'ldi'^ohen 
Pr-üleiariatB  aar   den   in   dtutrtcäer  und  u^terreichif^cher 
]/erwaltun^   beflndlich(*n   Teilen   Rusrlandf^   ins   deutsche 
Reich  ard  die   Bef^orjnin:-  fdch3r^  die   in  lieiche  ;jelterde 
Freiz-l-rinkeit   auch  auf  jene   Gehiett    aurjedeknt  mer^len 

körnte. 

Hai^iev.e  Einira^de'runj   9cho^    bedeuiete  ^alr   r.ie  noch 
ntt   de^    n^ün^^ten  5cbxnic7*ij'iet  tev   zu  Mi^^pfe-y   hatte ^ 
ntrenjwr  ürens^und  Par^rkontroLle  ^haben   wir  rjr  einigen 
Jahre--   erlebt, aln  de  äenolution   und   die  Judenpr^.jrori^e 
in  liupf^land   rtaii fanden. Ji^^   hierher  ei^joi-c   .^icn   da^yxls 
der  Stro'i  ^'ldi-3cher  EinranCerer.Gie  wurden   a-    einigen 
Orten   eine   Solche  Pla-e^dapf^   f^le   de  äehorue^^  ^z .': . 
diedwr  hen<%cabafHen  Stadt   Fran^i^url   a.J .^chlie'^slich 


Sr  EyeLle^F 

dei,  Katnerl  .Gey-eral'^tatthalier 

V.üL'SELLli  ' 


2 


'Iter  die   Grenne  i'yitaev  .oie  fielen   ua?^   äe^   lief^^inchen 
Geri^etnden  zur  Lavtfoor   denens.J •Offenöach  und  Neum 
iBenbuvr   rciVJ^iP  z'j.  leiden  hatten. Ich  eHn-^ere    :Uch  non 
dcuialQ  der  wiedemjlten  Klagen  aas  der  dortigen   Uem 
'  Dül!cerun;y  und  ^ea-itenstyliaft  .So   ^oi   sf^^die   Veriuiltm 
nirr.zahl    der  Genie iwlcrxi euer  r.ur  Siaatt^r*teu9t  l/n  Neum 
Isenburrj   .jon  l.Ä  fast   auf  2  jef^tien^n   infol:je   der 
ÄjjL^jahen  flv  die  Jnterrt'H'^:i-j  der  ei^y^ma^xlcrtcn  ^ 
;'^i^t   janT  -^AttcLlc^^^c^,  Juden  ^wV.rend  hier  in  Ba-rr^ 
ntadt    iener>.v^'irti^   die^^e  Zahl   rar  i  .5   iPt. 
Aber  es  wur^ncn   nic\t   nur  elir.a  die    In   der  U'i'^e  Frofxzm 
furts  ^ele jenen  Orte   nor   def%  polnir^cfiMsJ^dir^c'ien 
Proletariat   hei^jemir^ii  ff^^nder^    bis    Ir   die  NZhe   ncn 

Viernhei'^  an   der  badif^hen    Grenae  halten  eine   JJ^orr^e 
An..::ahl    ü^v   Jt'idten   und  Dörfeivi   den  iAehr  oder  i'^enirer 


tu 


a,il7*eic\en  Besuch  dieser  an^ebetenen   Q%rte  zi    belcla^en. 

Jc!i  rikjcnte   nen-^oriuben  ^da.-^f^     -neine  yiahmch^-vinj   dieser 

Veriizlini'^ne   eich  nur  auf  den   n'ldUchen   Teil    uon 
Ref^nen   berAeht  ^daf^f^  niir  aber  a^cii  aurt  andc7*en   Teilen 

Deutr.chlandn   "^elenentlidi  Kla'^cn    'ihrlicaer  Art   zu  Ohren 
Qck.rme"    pind*Iin€   oaldine    ^r'bndlic  :e  KLarfmellunn  dc^'l 
ü/nfanje?  dier^er  Eivvxmdtvii^   erc^cielni    'lir  ebenso   geboten 
wie    ihre   f^ciileunije   7ey*hinderunj  f'lr  die  Zukunft  ^zwial 
die   kleineren   ätadtaupd  Landie^^eindev   Deutr^chlandf^   "gerade 

Jety.t   ni,hirl\tji'ndc   Aufjaben   und  Au.fi'^endu^rjen   zu   leinten 
J  iahen  • 

Da  nir  dan  let::t''j(nanr\ii    Ziel    eir>   dr^^n-'ercei'y   (iebot 


(^l  in^x    ^^  'f-f 


■9 


di-y*  (/e^evif*(i7*i    zu    nei-^    ^ck*  int  ^i^^erde   f'.-'i   nick  ff^it   diene-n 
drii^lwjti'^.jen   ar   füuve   Syceliinz  fi:\i  rycii    der*  ch%iilcii€   Appaf*(ii 

dcjictn   dor»t    reibst    dyi'^jiiche  Aufgai^^n   leider  nicht   Ml    der 

nötijen  de.ichlsunigurtg   friedigt   'werden  kS^rten.Aucnende n 

» 

halte   ic^   tu    f^ir  «^c^'i7»?'c*/;^£niic/i,daf>r?  weder  Sure   Ixoeilenz 
noc\  der  llerr  HeicfiBko^nsler  oor   diet^en  Zufii'irder   Anilicn 
/r#n^tni.'^r   erialien   hahen  ^den^    en    ist   beinpiel^weire   in 

un?iere%  ^lit)eralen'^  Lande    tai^'lcMich  weder  f'lr  die 

*/ 

liegierurr;  noc/i  f'lr  die   Volxr^DCJ'treung  ganz   leicht    irgend 

etmap  gegen   ^diene  a'r\ev   Tl'lcktllnge** ^die^e   ^Ofifer  der 
Tvrannei**zu  untcmekien  .ziivxl    da  sie  ar    elni  -tn   --jöf^^eren 

Orten    ^wie   beispieisinetse    in  DaT^hOtadt   ^on   ihren   ^Qlaaten^^ 
gena9men**ganz  anntfijiiennenmBeri   unterstltut  ivei^en^H^r  aoer 
seit  Jahr  und  Tcttf  i:ii^,er  wieder  Hie   lebhaften  Klagen  «»on 
Vertretern   und  Angehöriger  hleiverer  Ge:neinden    oej^cinen 

hat  j^er^riag  den   Schaden   dieser  Sinhxjinderrinj  zu    lyerniehn. 

» 

Biese  neueste  AueDcmde  -^ung   in  dac   ^gelobte^  Land  wird 
aber  tganz  andere  Ausdehnungen 'cur.nehrf^n  ^me-nn    ihr  keine 
Schränken  gesetzt  werCen  ^sobald   ?iich  die  wirf  P!''haft liehe 


ylrr.-A^  /  \'Lage  der  Au sg cioan.de rter>   hebt   und  die  Kunde  daiyon    in   die 


alte  Heiroat   cvingt  .Schon  Jei.-^t   hört   ;ncin   glaubhaft    /f-t^z'ihlen , 
wie   sic\   in  Polen  und  Kurland  J'ldiccJii»  Ilauf^itrer  und 
Lieferanten    ''Ir  diese   Frage    interestiierer\und   rieh   bei 
uryreren   Dffizierery    erliundijen :  ,^\fi'nn    Jier  erst    sind   daitrch^ 
kenn   ,ner  dan-^    hinßf^iei.n  ^    in.j    -ner*  wol  ltr^y"(  d*ere  atjr   dci^ 


Erinyiemnj  ifflede:*^ejehcne  'clelre   Pr-jbe    lachi   aiif  ^Hiycr^i'irtf^i^.'^ 

VJteJergahe  der  Junöari   keinen   Ar.rp7uc/i) 

Verrj  rian   zu  ailede\i  die  ^ir.c>Hc.ie   soziale  Lcune   des  pdri^cho 

Jldinchen  ProleiaT^iat:^   u-^.d  da9   ^cJilecMc   Ver^h^lt-ni^ff  zur 

polni^chmi  BevölkevurtQ  herflciz^icaiirjt jiie  echijn   oft   d:tf^ 

ßertyeben  gezeigt   hat   ^ica  dieser  unr.eque-iev.   "Jitb'lvrjer  nu 

entledigen  ^r^.    ist   die  A^.na^^e  woM   nicht   Ihe riHeben  yda^^p: 

f:ic!i    langel^  r<Kc5^a"itf7»  Vorb€ujunjs:riokr.r^nah:'ien   bol:1   ein 

All f^i^ande'nuv.ri^r>t 7*0  1  Jener*  ^Entnechteten"  trie   ein  He\irohrcc>,ens 


1 


I 


rc/irar-;   Zbpv  dar   deaif^C'he  ^ich  e-n'jterren  xrird.Za   ötrlieren 
habe'^   (^ie  nichts  ^vie  k3nr>en  nur*  gerinnen  fV^e-  n   c^ie   !^ich   in 
iie  kuitii^ierit-r   Gehtete  def^  Reiches  rrer-den  ^p.u-yal   ncu^h 
de^^  rrohlha^^enCen  Werten  ^Sa  d'lrfte   dahe?^  erelfellon   geboten 
!^ein   diesen  dro>it'^.den   (jefahrjbald   eir^en   äiegel    Oxjr2j,cchieber . 
Sr^  nei    ifr-  gestattet  ^   lei    dieser  Jeiejenheii   oef^   f  pehr 
cllcxlichen   Ajire^pTuchefi  des  äenrn  Aeichskanzlers   in   seinen 
letzten  deichstagsnede  zu   geden'cen:^ipin  haben   die  Sentim 
!7ientalit'lt   oerleT^t^ .Es  ^'if*e   in   den  Tat   ZeitiDerin   das 
deutf^che   /oi-c   hat   die   (Jeflhlsnolitix   teuer   -ev.ui   bezahlen 
ih^irrenfund  dei  Ansehe   des  Reiches  hat    sie  rck7r*..n  '-ecchacet. 
Ein   rchrrei-en  Schaden  tn'lirle  de'n  deuif»chen   7olksicörr>er 
aach  dur^h  eine   sentimentale  oder  gleichrlltije  üekandlun-^ 
den  polni.^chmj'ldischen  EiniranderungsgefCbhn  e-rvKivhscn. 
Uire   rchidliahen   \Urrunger  ü'lrden   oiel   folgenf^chrenei^  r>ei>- ^ 
alr   e^  auf  -^ev   en^tt-^   Jlfir<  erf^cheinen  'TJ^  tn   physi^chen^ 
/nonall^-jchen  unCi   ^ociaicn  ilinsii^ht  und  die   nan^e  An-^ele  ^e^m 
heit    kav.v   gam.'.cht    schnell  yir'lndlic^^rnett^>chaner>d   u^d 


*lir^  Cf  u:    ftf^sj,.         \z\inlei<'h   tJonsichiig  geniiff   behandelt  y-enden. 


S 


5 


/ 


vh 


di  p   '^i'o.y^'k^ur^ter  Zeii\i7ij(l.::.')y'j.bLaii    .- ..f  .^ic;?t  .J  ../ .  j    der 
iCii   'n,ir  bei:!:Llej0ri   rr'ioa  *»r  .//?i /*  lie^'i   rleCer  §i^  vxi    ein 

ziflewwr^t   Kndt   relboev^t'biäiich  dan   Volk   nc'^    der  |   r.tar'te^ 
«•^rf  anr.^enproc%0^.€n   Sande'rari'^  »o^r  ^nit   der  f3'rder'inj 
^ei-r 'gehender*  uvü   r'lc'cr* cMulocer  c^lariytelluiij*'  vicM   eifsi 
nur  die^Jer'lc\^ichtinu^jj  di^*  Hechle  iler  Judc-i'^^^ndem 
au<'\   die   ^Sicherriellun;;'  der  dent^^c'.er  IrAc-^^epreTi'^  ::u 
ocrireter.    i^el^^m 

Ar^er  ai^   ^Orror^Btai'l  vfeL<yhe  hief  rtjr   ceutpcherf   Btaair^m 
'^^ry^err-    erfaf*tet  wird^   T^Xif.^te   etv   Prohle'i  ij»#n,dar 
äm^^ijm   der  gadr^tnr  a^s  Zirkeln  na.*i#  k^rie.Sie  naf^ri 
JedenfaJ.13   i%  Sinklcui^e  .nf  i    einer  der  geaicherinien 


hf^f-i  /yvi»M/,,  //^j  H^  \  Judentun  mu  allerg   Zef.ier   Min   Scnidlin-  uriTr  ci^- 
^//W'^/^  '     O  '^jlkem   grrerc^    ir^i^retl    er    ^v^ie   eine?*  u^nr**<:r  e7*rie^ 

Ger*c?iichif^^or^chev^(h^r  po'lltl'^ch   eira^and^frel   ::ujleU*h 

Leiter}    ei^    ^Kleier^i   dfrüecoi^onitlon'*   leines^er    tri. 
Ick   nerhicü^e 


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Euer  KycelLem: 


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i'tCt'f*'^^*''^ 


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Die  .J^euUM»^^  V^ii' üiuig  uüg  für  die  Inter- 
essen der  osteuropäischen  Juden**  ist  am  22.  Sep- 
tember 1915  bogrtlndet  worden  Die  Erwäf?iinßcn  f(ir  das  Zu- 
sammentreten dieser   Vorciiü^ruiiK  sind   die   folgenden   gewesen. 

Die  Kntwicklunfc  des  Kricj^cvs  f;ef]:en  Kußland  ist  in  ein 
Stadium  getreten,  dali  in  absidilwircr  Zeil  mit  einem  Friedensschluß 
und  deniKeniiiß  mit  (ier  Nnl\v(»n(liKl<eit  j?eroelmet  werden  muß, 
bleibende  Kiiu*iehtun>?on  /u  treffen,  die  auch  ilhor  das  Schicksal 
der  nach  Millionen  ziihlcndcMi  n>t(Miropaischen  Juden  die  lOntschei- 
(hmg  bringen  werden  .Mit  den  \iifj;nben.  die  ilanut  an  die  Juden 
Deutsclilands  hei'aiiiirhMi.  hcsv  Iiiiftitr(*n  .-ich  bereits  andere 
Üidische  (>r^anisati<ui(»n  lhr<»  TiitifrUeit  ersciiien  uns  nicht  er- 
sprießlich, und  zwar  wcMicr  vom  jüdischen  noch  vom  deutschen 
Standpunkt  au.«-.  So^fciisreicli  kann  nach  unserer  t^herzcujrunf?  nui' 
gewirkt  werden,  wenn  die  nntuenchgen  Kntschliisse  eheiiHowenig 
unter  dem  orllnulox-religiösen  wie  unter  einem  nationalistisch- 
jüdischen ( iesichtspunkt  in  ausschließlicher  Weise  gefaßt  werden 
Die  neugehildete  \erciniyung  .-tchl  i»ewußt  auf  dem  Standpunkt 
jener  ganz  iiku'wiegeuden  Mas.-^t»  der  Juden  unseres  Vaterlandes, 
die  fest  im  Deut.-ichtum  wurzeln  und  die  sich  zugleich  bewulit  von 
jeder  einseitigen  religiösen  Farteinahnie  fertdialten.  l'ntor  dieser 
Voraus.setzung  war  es  möglich.  \*ert reter  der  grnß(»n  deut.-.ch'»n 
jüdischen  ( )rganisatiouen  uijd  a»u*h  der  verschiedtMu»?»  reli;:iösen 
Richtungen,  auch  der  ortlutdoxen.  in  unser   Komitee  aiifzunchnien 

Dn.-  Kndziel  unserer  Ue.strebung(Mi  würde  sein,  den  «».^^teuro- 
pÄischen  Juden  jenes  Maß  von  Kreiheit  zu  bringen,  das  ihnen  eine 
nn*nschenw«irdig(»  Kxislonz  sichert  Dazu  gelnirl  v<u*  allem  die 
(lleieliberechtigung  mit  jenen  Hevolkerungsmassen.  unter  denen 
sie  lel)en  Da  (»s  sich  um  <»— 7  Millionen  .luden  in  Osteuropa 
handelt,  wird  die  Losung  dieser  Kr.ige  in  nicht  unerheblichem 
rmfang  auch  \  on  politischer  Bedeutung  sein  Di(*  l>ankharkeit 
dieser  (> — 7  .Milli«»nen  .Indiui  wird  iVulschland  gesichert  sein  wenn 
ihre   Hefreiung   aus  tlctUseluM-    Initiative  herv«>rgegangen   ist. 

Aljcr  «lardher  hiiuiu.-*  wird  eine  s«dehe  Kntwicklung  auch 
DcMitschland  fest  wurzidnde  Sympathien  hei  diui  .luden  der  neu- 
tralen Lander  ver-schaffcn.  irisbesoudere  auch  in  den  \'ereinigten 
Staaten.  Kbenso  werden  die  .Ju»l(»n  des  ()ri<»nts.  die  bisher  tlnrch 
die  Wirksamkeit  der  .\lliance  Israelite  rniverseih»  in  Paris  viel- 
fach mit  ihren  .Sympatliien  Vv  mkreieh  zugewamlt  waren,  sich 
alsdann  in  noch  höhereiu  (iradtv  als  das  schon  ImsImm*  durch  den 
Ililfsverein  der  Dentscbiui  .hid«Mi  in  Herlin  angehahnt  worden  ist. 
nach  Doutscliland  hin  orientieren.  (ierade  die  •u'ientMli^iehen 
Juden  köiuien  aber,  weiter  bel'rnclitet  ndt  ileutscHei  hiblung  und 
zugleich  im  Oriente  wurzelnd,  ein  wertvidles  tnul  nützliches 
Bindeglied  zwischen  dem  Deut.schon  und  dem  Osmanischon  Hoiche 
bilden 


Kiiie  von  liuniaiieiii  (leii^te  diktierte  Lohuük  der  oöteuropäiöchen 
.hulenfrajre  wird  also  zii^lr'K'b  politische  Folp:eii  haben,  die  dein 
Deutschen  Reiche  nützlich  siiKl 

Die  Vorbedin^'unpen  für  die  Aufstell im^'  eines  festen  Pro- 
granuns  in  bezu^  auf  die  Behandlung  der  osteuropäischen  Juden 
sind  erst  dann  vorhanden,  wenn  sich  die  Großmächte,  insbeson- 
dere Deutschland  und  Oesterroich-l'n^'arn,  über  das  für  sie  aus 
allgemein-politischen  (Tcsichtspunkten  im  Osten  Erstrebenswerte 
endgültig  schlüssig  gemacht  haben. 

Voraussiclitlioh  aber  werden  Millionen  Juden,  wie  die  Ent- 
scheidungen auch  fallen  mögen,  beim  russischen  Heiche  verbleiben, 
und  es  muß  vom  deutschen  Standi>unkte  aus  wiederum  als  politisch 
wertvoll  erscheinen,  daß  diese  dem  russischen  lUüche  verbliebenen 
jüdischen  Massen  auf  jene  ihrer  Glaubensgenossen,  die  dtirch  den 
Krieg  von  russischer  Tyrannei  befreit  worden  sind,  als  auf  durch 
das  Schicksal  Hegiinstigte  blicken.  VVeini  es  aber  jjelingen  sollte, 
durch  deutsche  Einwirkung  bei  den  Kriedonsverhandlungen  aucli 
für  die  in  Rußland  verbliebenen  Juden  bessere  Lebensbedingungen 
zu  schaffen,  so  würde  diunit  eine  starke  und  rührige  Bevr)lkerungs- 
uiasse    Kußlands   in    l>ankbarkeit   T')eutschlan(l  verbunden   bleiben. 

8ind  zugunsten  jener  von  Jiulen  bewohnten  1\»ile  Rußlands, 
die  vom  Zarenreiche  in  irgendeiner  Form  demnächst  abgetrennt 
werden,  fest  formulierte  Anträge  erst  dann  vorzubringen,  wenn 
die  Grundlagen  für  die  politische  Zukunft  jener  Gebiete  sich  klar 
erkennen  lassen,  so  steht  doch  schon  jetzt  f(»st.  daß  solche  Anträge, 
',  die  den  Bedürfnissen  Deutschlands  entsprechen  niü.sen.  zugleich 
aus  der  Kenntnis  dvr  Individualität  der  osteuropäischen  Juden 
heraus   /u  gestalten   sind. 

Für  den  Augenblick  ist  eines  erstrel)enswert :  Vermeidung 
aller  Maßrecreln.  ilie  die  Enii)findungen  der  o.Kte\u*oi>äischen  Juden 
stark  verletzen  ii!Üs,-;en,  vor  allem  Respektierung  ihrer  religiösen 
Empfimlungen.  dio  bei  ihnen  .»Is  Juden  orthodoxer  Kicbtung  sehr 
stark  entwickelt  simi.  Mißgriffen  kann  leicht  vorgebeugt  werden, 
wenn  d«e  Militiir  luid  Zivilverwaltung* in  Polen  von  Ju(l(»n  beraten 
wird,  die  richtig  die  Tragweite  deriu*tiger  Maßre^rehi  abzuschätzen 
vermögen.  Wir  h.il)en  es  daher  mit  größter  Dankbarkeit  begrüßt, 
daß  der  h'eichstatrsabgeordnete  Dr.  Haas  als  Jude  und  für 
jüdische  Angelegenheiten  tb-r  Zivilverwaltung  in  Warschau  an- 
gegliedeiM  worden  ist.  Wir  wiii-den  es  für  b«»s(»nders  /.weckmäßig 
erachten,  wenn  auch  für  das  (iebicM  von  Suwjilki  und  für  den 
eroberten  'reil  der  Osti-'eepr  »vinzen  gleichfalls  ein  Jude  als 
herater  liu-  jüdische  Angelegenheiten  ii(»rangezogeii  werden 
würde,  und  wir  erlauben  uns.  für  diesen  Posten  Herrn 
Dr.  K.  S  p  i  »•  g  e  I  bn  r  g.  der  bisner  Syndikus  bei  dem  Hankhaus 
M.  M.  Warburg  iV:  ( 'o.  in  Hamburg  gewesen  ist  und  der  jetzt  als 
Unteroffizier  d.  K.  (Ernst  Spiogelbe  rg.  Etappen-Komman- 
dantur P<)ni(nvicz.  \jem(»n  .Armee)  im  Felde  steht,  in  \'orschlag 
zu   bringen.  / 

Auch  die  Zenlralinstanzen  in  Herlin  dürften  bei  vielfachen 
Entscheiduiu.en.  die  sich  auf  die  Verbältnisse  der  osteuropäischen 
Juden  beziehen,  wohl  einen  sachverständigen  Heirat  als  erwünscht 
betrociilon.  Lnser  Arbeitsausschuß  wird  für  Auskünfte  jederzeit 
zur  Verfügung  stehen  Es  wäre  aber  in  noeh  höhenun  Grade  wohl 
empfehlenswert,  eine  feste  Verbindung  zwischen  der  Deutschen  Ver- 
einigung   für   die    Interessen  der   osteuropäischen   Juden   und    den 


.',9.)     iJ%f      K  l">t 


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^^  '  '  '  w  M  r  h     von     (|<.|      liiiM  r>it;i|      Knllii     .ih>.'t»lcj^'iMitlirlis|      / 
niipffliltMi.      Kl*  Ist   iM'iril-  jrt/.t   iii  «In    /.nniMlr   riir  d 


II 


OW      \U>I.IM(|! 


«lirii-t  -«Mfpii>  i\vv  i{('irh>lN  liMMirii  iM'xliilfl  ijrt ;  rr  >tiiinnit  im>  «I<t 
riMNJii/  !»o><.ii.  iiimI  ,.|-  ki'iiiit  Jil-  sfiM'h;:  r<*li^'i«»s('r  Jude  die  jUfliM-lMMi 
«•-hiirM|»;ii>rlH.|i  \  iMliiihnl."*.«.«*:  w  keiiiil  ;ilj<'r  zutrleicli  als  <  »rieji- 
l.»li>t  dji>  nttniiiiinisclir  K»'irli.  u,j>  L'l<«i<h/i«it 11'  fiir  di<'  weiin  iititen 
/ii  »'rNNälinniile  «iNVii  riii/MlriiciMic  .\ii>\V}iiMlrniiii:  nstiM;inj>äis(lirr 
.IimN'II   in  das  Mttonwiiii.^rlir   l<«'ieli   v«ni    \  nriril    wjiir. 

Uiihirnd  dr>  IiimiIc  »H»st»'heiideii  iiiikl.inMi  T  •M'r'.Mn^'s/ji>f,ind«'^ 
drn  rr«dM»rtrii  (  Mdii«Mrn  wiiide  imiht  muh  dciHscIic.n  Stnii(i|Miiikf«' 


Mi 


sein,    wnin 
enintr     ihrer 


aiK    «.Mlnslitmi    Weifi'mitw  i<-klmi^   am    Jm'sUmi    «.nMÜnit 
die    MoirimiiL'    (Ut     jiidiselieii    Vla.sseii     auf    riin'    hes.s 
LeluMislM»din?.'nnL'en  «liiicli  Kinwirknn^reii  «ler  deidsehen  INditik  nieht 
/.«'istrui    wird,    lind    wenn   anderiM><'if>   dir    .liidrii    U*i    der    rniiU'r 
sjrliilirlikrit  diM'  Zukiiiifi  doch  aiicli  noch  niiht  trezunn^eii  werden, 
/wixlirn     \n>tliliil>  an   das   Deiitscliluni  oder  an   da>    f^olenfiiiii   zti 
opti«'i«  M       Uei   dem  starken   Aiitisemitisiiuis  iU^v   Polen   würde  jede 
off<Mi>i(liili('hr  Uiirniierun^^  der  .Iinlen  nach  heutseliland  liiii  iliesr 
riiM'i    vrrstiirkirn    \  «»rfol^run^'   seitens    (\rv    Polen    aussetzen,    ohne 
dal>  die  .ludi'ii  doch   vor  eiiH»r  eiid^ültij:en    liejrcduii;:  lier   \'erhiilt 
nisse  eine  ents|>nMlieiid  f«»ste  Stütze  an  der  tieutxheii   N'erwaltiiiiir 
finden    k«innten       Die  S<-liwierinkeiteii    und   (iie   ÜennridiiLnintr.  die 
damit    in   tien   erolHMteii   (lehieten   auftreten    kounen    und  di<»   aiuli 
uiH'rw  iiiischt     fiir    die    d<Mitselie    \t»r\valtun«:    >ein    müßten,    werden 
\«Mnneden.    wt'tin    an   den    Umstehenden    üffentli<-hen    Zuständen    -o 
weiiiL'    wie    ir;;end   imiirlieh    ziiniu'list    auf   ( odMeten   tfeiindert    wird, 
die  Von»  pohiisehen  \ationalstaiid|Minkt  aus  PedeutuiiR  haU'ii.     Da*- 
;rih    vor  alh>ni  mihi  .Schulwesen. 

Naehdem  das  l{ussis<»lie  aus  dem  SiliuMK'trielK'  in  F'olen  aus- 
ireM-haltet  worden  ist.  wäre  es  zwe<'kiiiäl>i<:.  zunäehst  die  Frafft» 
der   t  nter  rieht-spraehe  niehl   zu  einer   prinzipiellen    Kuiseheidun^r 


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zu  hrieu'en  Kine  Kntseheiduii^'  liieriilier  kann  nur  im  Zusaminen- 
liaiiir  luii  den  hes<hlüsseii  über  «Ih^  ^Jli<jMiMÜG<*  |Mditisehe  Sehiek.sal 
«h'i  in  Hetraeht  konuiieiulen  (iebiete  jrefiillt  werden,  lud  solanire 
di«'se  letzteren  nieht  vorliejren.  wird  jede  provisorisehe  Maßre^'td 
irrolie  heunruhi^un^  erzeugen,  den  (iejreiisatz  zwischen  Polen  und 
.luden  zuspitzen,  ohne  dali  dueli  die  (»ewähr  p'lM.ten  wird.  ihiVs  die 
Norläufitfen  .MaBre^dn  eine  entspreeheiuie  (truntllatfe  für  die  eiul- 
;;ültiKe  (iestaltun^  der  Verhältnisse  bieten  krmnteii.  Bei  den 
iet zieren  uiiKen'^'elten  Zuständen  in  Polen  wird  es  als  kleineres 
r»Hd  erseheinen  iiiüsst»n.  wenn  die  S'hnlfrap^  solange  in  derjtv^i.  /U».* '.^ 
S«hweb«'  bleibt,  bis  sie  von  festem  p<>litis<'hen  Kiindament 
al»^rhlitd>eniler  Ke^elunp  lerebnieht  werden  kann. 


(US    zu    M«  V)  ^^t  r^t  ^ 


Werd.Mi  in  der  S<«!iulfrai?e  einsehneidende  Malire>?el 


n  zunächst     c^, .  ft*^ 


I .  - 


vei  mieden  und  wird  dit»  religiöse  Kmpfindun^'  des  konservativen 
ludentums.  dits  sieh  von  allen  extremen  politisehen  liestrebungen 
aus  Prinzip  fernhalt  und  das  aueh  ans  diesem  (nunde  unter  den 
jetzigen  Imsiänden  als  politisch  l>esonders  wertvoll  erscheinen 
nmli.  vorsichtig  >?eschont  —  diu'ch  entsprechend»»  h'espoktiernnK 
der  hohen  jüdischen  PeiertaATe.  durch  ein  rnterla.ssen.  die  Markt- 
ta>?e  auf  den  Sabbath  zu  lehren,  wodurch  die  .luden  wirtschaftlich 
schwer  ^reschädi^M  werden  müßten,  denen  Kaufen  und  Verkaufen 
am  SonnalwMid  durch  ilas  relijrlcvse  (»esetz  verboten  i.»4t  —  .  wird  auf 


■? 


.liosoii  (lobiüteii  wie  /ü^io^aRt    -     niiie  schonende  Kucksicht 

i;<Mil)t.  so  ist  OS  iiii/Nvrifi'nuift.  «lali  »lio  Stimnmn«  dos  ostouro- 
paisc  Ihm.  Judonluiii.--  in  (mikmii  Znstniidr  rrlinitou  hloiheii  wird,  dio 
liir  jc^-riiilu-  woitt'io  lu.iitis.lio  KiilwicklmiL'  d(M*  doutschrii  IN.Iitik 
«•iiic  iiiit/lichr  Stiil/o  hi<»t«Mi   kjHiii. 

\>    wird    in    Zwoitoi    ««"/(»y;»'!».     ol.    aus    tltüi     i.sltMUMumischon 

hidrii  und   inshcsniidcro  .ms  don  Judon   INdoiis  jonuils  hnincliimrr 

Maalslmim'i-   ii  ^'cndrino   ShmlsKd.nis   iimdonuT   Arl    sich   würden 

h«M-.iid)il«irn    la.-srn.      limniNN  nnih».»    nnil>    /ai^'e^'elxMi    wordrn.    dali 

ili««  .liidtMi   dor  rns>i>ch(Mi   ( iron/piMvin/i'u   viidfacli  sici»   in  oiiieni 

vom   ni.Ml(M-mMi  Stind|mnkl   .ins   hcdainMliclKM»    Zustand   kultureller 

I  I  niiitwickellhoit    ludindcn       Die    \*er^aii*(enheit     dieser     (iehiote 

(»rkliirr  die  KntwickluntfsstulV  «1er  Juden     Sie  sind  unter  pulniseher 

llorrschafl,  zu  willi^MMi  Wienern  der  Srld.udil.i  luMah^;«Mir(iekt.  ans- 

;;tMiiii/t.   und  als  uushuIkm»».   unl<M-j:oorduete   Helfershelfer   l)ei  iler 

Aussau^'un^  des   \  nlkos  depravierl    worden.     Sie  hab<Mi  dann  die 

i  lurehthare    Zeit   der     i-ussis<luMi    Herrsiliaft.    »lie    kavnn     voriilM'r 

'l^  1  »gellend    tiureh    Licfit blicke^  au f^fehelll    wurde.    ül)er    sieh     erKehen 

'  M.;s.«^en  nuisseir     Diese  Verj^anj^erduMt   hat  die  Juden,  die  im  soKe- 

uaiHilon  ..Ka.Non*  en^  /usauuncMi^rcprclil.  ohne  die  Mii^lichkeit  der 

hildunji    uiul    ^^(»ordneten    Krwerhs    w  olmen    niuliien.    am    Kinpor 

steigen   gehindert.      Kür    di«'    p«dili.«<chr    h'ortentw  irkluii;:    «Mitsteht 

nun  die  Frajje,  oh  aus  solelien  KlenuMilon  sich  ^lei<hwohl  nützliche 

Siaatshürjrer  heranhildcn  las.MMi.      Vuf  dem  Wej:e  «ler  Spekulation 

wiirile    sich    diese    Ki.i^re    niciuaU   cMl>chci<len    hissen.      Kim»    Knt 

sclicidunjr    kann    nur   die    prnklischc     KrfahrunK     hrifn^cn.      Dirso 

Krfalirun^en  liefen  n.icii  zwei    l^ichtunj^en  hin  vor. 

Als  Kriedrich  der  (irol>(»  die  polnischen  (»i'hiete  seinem  Heiclie 
ciu\«'rleihte.  sind  dieselhcn  Krwiitcunjreii  ühcr  die  Zukunft  «Icr 
milühcrnonunenen  Juden  an^restellt  worden,  wie  sie  heute  an>(e- 
^ttdll  werden,  lud  es  stellte  sich  heraus,  iinil  in  verhältnismiißij; 
kurzer  Z(Mt  die  ülKM'iionuiuMie  .itidische  llevrdkeruiij^  sich  in  die 
Meu<ii  \  ei  Iliiltni.sse  in  j:eU»teiier  Weise  «rüristi^  ein^(dehf  hat.  Da^ 
Kr;;'"hnis  zcij^te  sich  während  der   Hefr(»iMn>?skrie^e. 

Im   Jaliri»    IS47   wurde  dem  vereinigten   Landtajr  <'ine   ..Denk- 
schrift des  Ministf^rs  des  Innern  über  die  Ausdehnung  der  Militär 
pflichl  de!    luden"  vor^ele^t.     Die  .\njral)en  d(M-  einzelnen  Tfeneral 
kommandos     werden     mitgeteilt,     und    als<lann    wird    als    iOr^ehni:^ 
aiist^eführt: 

..l'al.N|    man   den    Inhalt   die-^er    Krmittlun^en   zusanmuMi. 
so  darf  man  als  erfahrun^smälMi^es  K(>sidt  it  annehmen.  daH 
die  Jud^n  des  preuUischen   He(*res    von    den    Soldaten    der 
christlichen   HevrdkenuiK   im   ali^enieiiKMi    nicht    erkennbar 
nnterscliie<len   sind,  dali  sie   im    Kriege   gleich   den    übrigen 
Preulieii    sich    lM»währt.    im   Krieden    den    i|l»rij:en  Truppen 
nicht    luKthjL^eKtanden    tial)en.      Daß    feiner    inslH'sondere   die 
jüdischen   Ueli^ionsverhältnisse   nirficends  als  ein   Uindernis 
beim   Kriegsdienste  hervorgetreten  sin<l.'* 
Wenn  nu  dieser  Stelle  auf  die  Bewährung  der  Juden  im  Krie^o 
hingewiesen  wird,  und  zwar  auf  (rrund  des  militärischen  Akteii- 
nmterials.  so  iK^ziehen  «ich  diese  Worte  auf  die  VorKünKe  während 
tf    !  der  Befrei un;':skrieKe,  d.  h.  nicht  ein  Menschenalter  nach  der  Kin- 
i  Verleihung  (U*v  polnischen  Cfebiete  in  Preuiien  haben  die  Juden  auf 
trt^ii     fft    ^p>\ut>vT  ttX  ^'•'4;  1  dem  Gebiet,  das  stets  bei  uns  als  ein  Maßatftb  für  die  Erfüllung 

ihUrKerlicher  Pflichten  gegolten  hat,  die  Frohe  bestanden. 


v/ 1 :  irrt 


^^it'^i      1>>14»* 


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Ja.)   t;-^  krtt^n^'t*'  ^ 


litt  I    (u<  t^n^*ftn' 


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• 


F]»)eiiHO  eiiidnicksvoll  int  die  UinwMiHnmn;.  (iic  mit  .iii<iiscli-|M.I- 
nlBchen  Einwafidereru  in  den  Vereinigten  Staaten,  vor  allem  in 
New  York  Hidi  vollzieht.  New  York  bir^M  heute  in  Meinem  KaHloiid 
ü»)er  eine  Million  Juden.  ülierwieKend  aus  HuUl.ind  stammend.  Iiid 
diese  Elemente  sind  durcl»  Schulen  der  verschifMlen.^ten  .Art.  durch 
Lepesftle,  durch  Handwerkernchtilen,  die  ihnen  von  ihren  amerika- 
nischen (;iau)>cn.<gcn(»ssen  zur  Vernip:ung  ^jestcllt  werden,  in  drei 
his  riinf  .laluxMi  vollkommen  umgewancUdt.  Kin  Studium  dor  d(»rli- 
/  geti  Verhfiltnisso  mnli  zu  der  Cberzeugun«  führen,  dali  eine  ver- 
hiiltnisinäßi?;  kurze  Spanne  Zeit  den  osteuropäischen  .luden  lK»i  ent- 
sprechender (lewjihrunji  von  Freiheit  und  hihhinjxsnMigJiclikeitpn 
zu  einem  hrauchlhiron  Mitglied  eines  modernen  Staates  inngestaltet. 
das    in    acht harer  Weise    für    sein    Fortkommen    zu    .-morgen    iin- 

staiule  ist. 

— "   "niese    i;il(iun^'smr)glichkeiten  miisstMi   natiulich  vor  allrm  dt^r 

Jugend,  alsdann  aljcr  auch  jiuigeren  Frauen  und  M.hinern.  al>er 
auch  seihst  Mäiuiern  in  holieren  Jaliren  zugänglich  gemacht  wer- 
den Nur  auf  di(»s(»  Weise  ist  es  erreichi):u-  L'ewesen  diese  Massen 
osl(MU-op;ii.scher  Juden  (iem  anu'rikaniseiieii  Staatsk(»rper  ohne  lr«!<» 
stärkere  Störung  einzuverleiben. 

Fh  ist  s(dl>slverstiimnicli.  daU  aueh  die  deulsclien  Jinieo  e.-  tis 
eine  Fhieni)nieht  h<Mra('hten  würden,  jene  jiidi.-^chen  Mass<Mi  in  T.e- 
bicMen.  die  dcMu  Deutschen  Keiclie  in  irgemU'iner  Form  einvtM-Jeil»! 
oder  angegliedert  werden,  unter  Aufbietung  ilucM-  materiellen 
und  ideellen  Hilfsmittel  auf  eine  Inihere  Stufe  morali.sch.er  uiui 
intellektueller  Bildung  zu  heluMi.  Flui  es  ist  nicht  daran  zu  zwei- 
feln. dal>  bei  der  Hildungsfähigkeil  des  osteuropäischen  Juden 
iVw!^v  \  ersuche  von  Krf<dg  gekriuit  sein  werden. 

Ohne  die  religiösen,  iilKMwiegend  streng  kon.servativen  An- 
schauung(Mi  der  osteuropäischeil  .hulen  .luzutasten.  würde  eine 
solche  Fnt Wicklung  sich  in  verhältnismälMg  kurzer  Zeil  ]ierV>ei- 
füliren  la.-sen  Durch  die  (Irümlung  von  Seminaren,  um  zweck- 
tnälVig  gchildete  Lehrer  und  Rabbiner  zu  beschaffen,  und  durch  die 
II(MMnl>ildnng  von  KindergtirtneriiUHMi.  «lie  schon  die  junge  Oene- 
ralinii  von  fiiihe-ter  Jugend  an  in  eine  atulere  Lel>enss|)häre  holK^n 
nulss(M».  siMlann  durch  die  Finrichtung  von  Volkssclnilen.  von  höhe- 
ren Lehranstalten,  von  llandwerkerschulen.  von  Schulen  für  Er- 
\N.ich.<-cnc  kaim  di<v-er  Frozelx  der  Fmbildnnjj  scbmdl  /um  Abschluß 
gebracht  werden. 

Die  \'t»raussetzuug  für  einen  schnellen  Frfolg  wäre.  dal>  die 
jüdische  HeviJkcrung  der  östlichen  (lebietc  \'ertrMuen  zu  diesen 
Neu.schr»id*ungen  liat.  uiul  dal>  die  uötig(MJ  <l(dder  aus  staatlichen 
<4)ucll(Mi.  von  Seiten  der  einzeliuMi  (lemeindeu.  s<>\vie  endli/h  frei- 
willig gesi)emle((^  Beiträge  der  Juden  D»Mil.<chlands  in  ausreichen- 
d(  ui  Friifang  vorharnhn  v.iircii. 

Daß  un.-er  Komitee,  das  ati  diesen  Aufgalien  mitzujirbeilen  t)e- 
reit  ist.  sich  dcv  utMiiren  Autorität  und  des  U()tigiMi  Xertrauciis  i>ei 
d(Mi  ( ilanl»(Misgem)ssen  in  Osteiu'opa  (»rfreut.  ist  sicher.  Die  Män- 
luM'.  die  {\i\s  jetzige  Komitee  bilden,  haben  seit  Jahrzehnten  den 
russi  icluMi  JmhMi  während  der  traurigen  Zeit  furchtbarer  Fnter- 
\  drück  untren,  die  sich  inuuer  tM'neuert  haben,  bleibeiul  helfend  zur 
\  S(Mte  stehen  müssen  Einzelne  Mitglieder  unseres  Kouuteos  haben 
iMUU(M'  wieder  IJulUaml  zu  humanitären  Zwecken  bereisen  müssen, 
uml  es  ist  kaum  zuvitd  ge.^.jgt.  wenn  behauptet  wird,  daß  die  Namen 
oiiuM-  l\(Mhe  uns(M'er  Komiteenütglieder  selbst  in  deit  entlegensten 


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.iüdlM'lit'ii  ( MMiifiii« 


IfU    KußlHuds   iK'kaiiiit    -in«l   niul    in   daiikiwu'riii 


AufKaljen   auf  »las   mititfe 


I  iisiM-  K»»tiiitf<i  w  iUmIo  also  für  si'in»' 
\«»rtraiu'ii   M'iteiM  (1«m-   nst«»urnpäi>rlifii 


\     (;iaiOHMiHKi'iw»HMen 


MiilH'ilin^rl  i»M'liiM'ii  k«MiiH'ii. 


Dir   ZiisaiiiiiKM) 


i«» 


t/ini^  (l«*s   Kninitc*'»^    hihjri    .«Imt  aucli   «lafiir 


dal»  i'iii   Aufruf  ^ni   uummo  ( ;iaulK'n>«^i:tMins.-t4 


>ii  iu   l)<Mir«i'hlaiHl.   für 


\\v     \Vi<Ml«Maufri<lituiii:    d«'r    nstoiunpiÜM'lu'ii     .ludcMi      iiiat«'ri«dlt' 


Mittel  zu  s|i( 


>nd(Mi. 


(>ni  ( 


ntN|H(slHMid<'>  KriTi'lmis  IuiUmi   würde 


WtMHi    iViv    dtMilxluMi     lloIhM-dr >«M-«'    I »vst r<d»uii«tMi    wnhl 

tiMstiitzt'u    U'roit    sind,    und    wt-nn   dif   lokalo   lu'^'i«' 


\^<dk•ud   /u   uu 


run^H^ri'wait    der    in    lU'tr.uhl    k.unnuMidi'n    (Mduc!«»   dor    iiidis<'h*Mi 


i  •ovidkrruMU  nii 


I  ( icriMliti^rkoil  und  oluii' \'or<*iu;.MUnMnnuMilKMt.  mit 


liMMMII 


n 


Wnhlwolh'n  t'umoirt'uknnnnt.  wir  «'^  durcli  «»in  lrauri«t»s  de 
•Inc'k  iMMaliL'rdriirktr  Mcnsclimkind«'!-   whIiI   ciwartiMi   ktmiu'ii.  so 
sind  wir  iilM-r/iMi^rl.  «ial>  im   Nrrlanf  rinn-  kiu'/fn  Spanne  Zri!   .lus 
(h-r  jiidisrlhMi    hrvidkrinn;:  der   irlzl    iKV-rizicn  ( '.»'hioto   lu-aucl»l»arr 
I  dem   Drul-rln-n   LN'irli   in   I  >ank  harkril   .inliäiiirtMule   Ma-^xMi.  die 


iin< 


ii.irli   Millinn«'n 
I>mUm   er-« 


z.dilen.    lnM*anir«''>ildrl    werden    kennen. 
•Iieint     e>  als   >e|l»>t verstiindlieli.     dal>     während     der 


f  U'r^anLr>zei 


t   die-en   Ma.'^>en  die   KreiziiiriL'keif    ii.ieli    I  )enlsr|ihinti 


—    lileieliN  iel.   wie  der   pnlitisrlu»   Anfiian   d»'r   in    r»elr.H*lu    k«>nMnen 
dou  (lehiele  uedaelil  >ei   —-   niehl   l«irlu   i:i'W.ilirl    werden  kann,      ha.* 
Ii«»irt  an<*li   im   lnl<'ie-«-r  der  u-.|«MUMp.ii>riM'n  .linlt'U.  di«*  -•».   wie  >ir 
heule    lM'><*haffen    >ind.   sieh    niehl    uhnr    weilcre-    in    die    denl>ehen 
\'»»rliahui>'»e  einfiiiren  ^•^^.sen.     I  nd  «'nl^preeheiMl«'  \!.il.irri:«dn   w«'i- 
den  .«»ieli   aiu'h.  »»hn«*  dali  d.idnrrli    Ifürk-rldiiirr   hrrlM'iirrfiihri    wei- 
den.  dnrrhrüh»-en    I  I'-mmi    nrUei-    i^ew  iss«'n    \  <aMU.-.-'«'lznni:«'ii :     wenn 
n;indi«'h.   wir   wulil   >i.'h«*r   VMrau>/nsel/«'n    i>l.  dir   p«diii-elu'    lirNid 
kernnt:  der   in    Ih'li'aehl    knnnnenden   ( H'hirir   \»»r«'r*l    Lrh'iehen    Ih« 
^(  hriiiiknnA^cn    niuerw  <»rfen    wird       <  dine   dal.>   .liiihMi    nnd    l'<den    in 
die.-rr   Itozitdinni;  v<dli:i  iihdrhniä  Iüü   lMdiand<dl    wi'iden.  wiird(»  der 
lud«'     sieh     zu     einem     Staal>an:zeln»riiren    zweiter    Klasso    ln«rah- 
Lr"driukl    fjihh>n.   mit    .iMen   .ien<>n    \<'rderhlirhrii    XaehteihMi    in   S4*i 
nnn  \  erhiillnis  zu  den   l'nhui  und  in   lM»znir  auf  das  iüdi.'^ehe  Sf|l>>t 
ir«'fhhl.  die  eine  snh'he  I  )ei:radi«'i  iniLT  zriliL'en  nuilile.     I>t  .lU-r  .uieh 
in   «he.si'r    liezitduui^    INde   nnd    .Iinh'   irh'ieh^esUdh .   -«m   werden   >ieii 
,Mi>   iler    U'^nnderen   Strllnni:  der   «-rw  niUMMMi   (  lel>iet<.»   aU  »•.-.(liehe 
( irenznurk   nelMMi  dem    I  )enl.-«'ln'n   {»«»iehr.  ^rhwrrrr«'  Knnlr»»\  ««r-eu 
kaum  erL'<dM'n. 

.Vneh   di(>   Lri.-^nn^  iU'v   Vintsv.  nh  di«>   iiidi.-^ehmi  M.ir^Ncn.  di<>   im 
weseiulieli(Mi    in   den    Städten    zns.innuenL^cdräin^t    ^ind.    in   den    p«d 
nix'hrii      (MdM(»ten      hh'ilM'inl      einr      au?-n'i<'hende      w  irt.-i<'haft  lirhe 


l\\ls(tMiz  finden  können,  erscheint   ni<ht   h<d'rnunLr-.| 


« >." 


r»ei   ireord 


neter  N'erwahuntr.  Imm  «•nts|a"«'eh«'nd<'r  Aidaire  vnn  W'ctrrn  und 
Kisenhahnen.  i>t  l'nlen  v<dk>w  irtx'hafl  li<h  unelt  in  hnheni  <  irade 
•  Mit  w  irkluu^fsfähi:.;.  hie  hiehti;;kcit  der  Ih'n  «dkiMium  kann  we.<«(>ut- 
lieli  znnehnu'u.  nnd  dernentspreehi'nd  wird  .inrh  die  I  .eUMisniri^lii-h- 
k'dt  für  Haudweikei'  und  i\ov  .\l»>alz  für  l"«l»rikah'  jeder  Art  i;e 
sleivreit.  h.i-.  lelzteie  i.-^t  lun  sn  untwrndiLrrr.  da  die  pnliii.-.i*lnMi 
l-'ahiiken  zum  IiIhmw  ie^^enden  Teil  ihrrn  \h.^.uz  iimtIi  l!ul.\laud 
hinein  ^(dial)t  liahen.  der  ihnen  um-  daint  •■riiallcn  w«>rden  wird, 
wenn  duieii  einen  entspreehendiMi  llanil<do\  ei'tr.t;r  nnl  Ituldaud 
die.>«e  .\h.satz;j:(d>i(Me  ihnen  nffen^eh.illrn  iih>ilM>n.  zum  w  eniir.'^ttMi 
für  eine  müL'Iieh.-.t  lanm«  t  hertraim-z«'it.  Lälii  -i<'h  dir',  rrreieheii. 
SU    würde   dnreh   ein     Viifhlidien    fohu)»    dir    l'.t  t>rikläliL;keit    wrilrr 


6 


Xt'HtoiKorl   wcriloii   können,   um 


I  damit    wünlni    iun-Ji   juflisrhr    Ar 


bc^UonmisHcii  in  den  Kuhrikrn  ArlH»itHtfeh»»:(»nlu»it  rinch'n.  Sininnn 
niülito  »nf  eino  llrinnitf  der  gnalitathleiKttintf  der  Hand\v«»rkor  und 
auf  (*ine  »M^ssen^  tlirorrllHehe  und  praktische  AuHhihlniitf  der  dem 
llandeUstnnd  An^^eli.ii  ijren  dnreli  entHprerhende  rnterriehtK- 
anstalti'U  —  l'mllMldniitfsKelnilen  uimI  Handelssrinileii  —  hintfe- 
wiilJ  w«mmI«'H.  Kndllrh  kann  iU^\\\  Mittelslaiid  dnnli  l\nMlitka»^Ken. 
\Ni«  -ie  jol/J  M-lion  diireli  jiUlisrlie  Initiative  ins  L^Immi  krernfeii  wor- 
den sind.  t»ni|»nrtfeliolfen   NveniiMi. 

Ks  lial   si<'h  alKT  in  Siiilruliland   •ri»/eij^l.  dnl>  mit    Krfnl«  aui'li 
Jndcn  (kr  L.indw  irlseliaft  /.nyiefilhrl  wriden  k.unien.  sobald  hierfür 


nur   ( 


lit'   rcrlitlirlien    \  nraussef/un^en    geKehaffen   sind.     Kin    Hiu- 

lisclier  Massen  in  <iie   Landwirtsrliafl.  vor 


iÜMMldlen  stiidtischer  .iii( 


a 


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II    iiiH 


•h    in    lanilNvirlseliartlirli-imlnstrielle    Hetriidn'.    wiire     il 


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(ItMihiii;:. 


.h'di-   pMlililv.  dio  mit   «len  Tat^arlii'H   rrrluict.  iimli  .ilsi.  an  < 
nr.Mi>MM/.imi:   feslh.illt'n.  dal>  im  wosontlielM'ii  die  osh^uropais« 


h'r 
•lu« 


.lud<*iiriaiCt'  IHM-  in 


tinr  ( 


nstiMiropa  selh>l   md««st  wordm  kann,  und  /war 
ladnrrh.  dal;,  dir  Juden  für  ihre  KxisttMi/  inensrluMiwürdij^e  He- 
l.iULCi'U.     WiM-dtui  dirso  nield  iii»wiihrl.  so  siml  Mass«'U- 
lir    notwendige    l'oltre.   mit    ihn»r   uin»rwiins<-lit«'n 


dinUMii;r»'U  «'I 
.in>NN  andrrini::en   \ 
l\i)ck  w  irKuii::   au 


/.ii;re  s 


f  .ienf^Täutler.    durrh    welche   iliese    Masseudnrrli- 
tatlfin.lrn.  wir  ..ueh  auf  jene  andertMi   iJindcr.  in  widrhen  die 


Auswaudi'ier  -rhli(d>lieli  sieh   niederlassen. 


I  »tMitselil  ind    ist    i 


las   |)ureh/ni:slan(l  für  die   russisehe   Massen- 


leriin;r.   und  «lie   \  ereinitften  Staaten    sind    vt»r    allem    da 
leruntfshiud.     Deutsehland  hal   daher  ein   widiÜH^jrründete 


Zuslancl.    der     imlitiseh     unerwünncht 
I  der  die  dentselien    hnien  Jahr  für  Jahi    /.u  enornuMi 
«t,   *lie   Iwi   einem    Versagen    dt»r    TrivAt^Mdil- 
m  linfan^re     auf     tias     l{eic*h     fallen     würden. 


Ninmit  Deutsehland  eine  Hejjehnitf  der  osiiMnopaisehen  Judenfra^o 
lie  Hand  -  dureh  Kinwirknn«  auf  Kniiland  —  und  wird  durch 
deutsches  UetreiU^n  Nor  allem  ille  russische,  durch  die  Krie^^serei^r- 


in  ( 


uIhsc   schon    s«'h>vcr   erm 
ra\on  lM»K«dtiirl  —  so  w 


Juden  aui 


Il  üUm*  den  Kreis  der  nentrahui  Länder  hinaus  dein  deul- 


•cIpmi   h'elilie    /ustriuutMi:    es    wiinhui   die    N'endnitfteii   Staat»»n    im 


9 


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answaiH 

Kinwaut 

Interesse.   Ihm   kiknftitfcn    KriedcnsverhaudhiUtfen  ilarauf  hinzuwir- 
ken. dal>  ein  Zustand  in  Hulilaml  Uvseili^t  wird,  der  ilie  deutschen 
(ireu/.eii  iiiinier  wieder  der  riMM-flutun^  ilurcli  iH^tlelarme  Auswan     ||^|j 
denMs<liaren   aussetzt;    ein 
sfMu  muU  un( 
Aufsveiuhnmen   /win 
tiilitfkeil  in  jicwisse 


hüUerte   iJeHotzKobun^r   \Ux?r   dei»   Jutien- 
ürden  «lie  Sympathien  di»r  (Jesamtheit  der 


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>v<)lilverr^t.nidenen  eiKeneii  lntereH«e  sich  «olcheiii  cieutBcheii  Vor- 
jjehen  uiiHchlielien  mllHsen,  und  weihnt  P^nfflaiid  könnte  sich  schwer- 
lich der  IJnterstützunK  einer  darauf  abzielenden  Politik  entziehen 
Die  Lösiiiijc  der  onteuropäirtchen  Juden  frage  kann  freilich  zum 
Teil.  alK)r  doch  nicht  in  sehr  erheblichem  rrnfanjfe  auch  «liinli 
AuswandorimK  erleichtert  worden. 

l>le  Auswanderung  vollzieht  sich  schon  heuti*  «utomatisch. 
Die  Massen  der  osteuropäischen  .luden,  die  sich  in  den  Vereinigten 
staaliMi  nicMlertrolasson  haben,  las.sen  ihre  KmiuIIh'  iuhI  ihn»  Ver- 
wandten, auch  Freunde,  sobald  sie  mir  festen  Hoden  dnU>en  unter 
den  Füßen  jfefunden  haben,  nachkonunen.  Diese  Auswanderunt: 
wird  .Midi  nach  der  NeuKestaltunir  der  osteuropäischen  Verhält 
nisse  anhalten,  und  sie  kann  sieh  steigern,  sctbald  die  Zwangsnuili- 
rcjxelii.  di(»  die  russische  Ke^fienm^  jje^en  die  Aiiswanderun«  er- 
las.sen  hat.  die  Paßschwierigkeiten,  die  hohen  Paßgebiihren  hlei- 
ImmuI  in  Fortfall  gekommen  sind. 

Ks  ist  aber  von  der  Deutschen  Vereinigung'  liu   dir  lnt«»r(r.-.s««n 

der   osteurop'ii^f*l»cn    Juden    auch    In^reits   eine    Ahw  ;Mid<Miing   von 

(i|;niliensgonosscn  aus  den   polnisehen  (Jebict^'u   uarli   deui  Orient 

I    ins    Auge   gefaßt    worden.      Kine   s<dche    Abwundcning    narh    dtMn 

Orleiil  wird  nienuils  in  ahschbarcM*  Zeit  den  Inifang  der  .\uswan 

derung  in  die  Vereinigten  Staaten  erreichen   köiuien      AIkm*  wtdil 

.  kann  der  Orient  etwa    in  eincMn   umfang«',    wie    Argentinien    »ind 

I   hra.«>iiicn.  osteur«»pJii!^<"l>c  jüdische   Kinw  anderer   anfnelituen      Wir 

heabsic  hligen.  eine  Studiengosellscliaft  zu   bilden,  die  diese   Frag«- 

durch  rntersuchungen  an  Ort  und  Stelle  (MUgeliend  zu  prüfen  halM»n 

wird.     Wir  erachten  es  für  erreichl)ar.  daß  auch  in  den  Orient   in 

gewissem      I  nifangc     osteuropäische      luden     verpflan/.l      werden 

können. 

Wir  denken  niclit  daran,  gleich  den   Zioiiisten  für  »lie.sf   VtM- 
Pflanzung  vor  allem  l'ahistina  ins  Auge  zu  fas.sen.     Die  Wirtschaft 
licJjcM     Möglichkeiten     in      Palästina     sind     außerordentlic^h     J)e 
schrimkte.     Die  Zahl  der  Juden,  die  sich  in  l'aliistina  unterbringen 
la.sHen.  wurde  in  jedeui  Falle  nui"  eine  kleine  sein.     Fnd  das  ganze 
l'ntcrnelunen    wäre   aus   dem    Orunde    zur    Aussichtslosigkeit    bc 
stinunt.  weil  die  ottomanisehe   Uegierung  sich   bekanntlich  in  ent 
Hchiedener    Weise   einer   Massenein Wanderung   mich    Palästina    in 
den    Weg   stellt.     Sie   fürchtet,  daß   durch   ein   ZusaiiuncMidrängen 
einer  erheblichen  Anzahl  von  .luden  in  Palästina  eine  neue  Natio- 
nalitiitenfragc  im  oltomani.sclu'U   Reiche  entstellen  würde,  und  sie 
will  die  politisdien  SchwierigkeittMi.  die  sich  «laniil  ergehen  wür- 
den, unter  allen  Umständen  verinei<len. 

Der  Plan  der  Zionisten  ist  gewiß  von  schönem  Idealisnnis 
eingegelKMi;  ulx»r  er  erscheint  uns  völlig  utopisch,  insbesotnlere 
bei  der  jetzigen  Weltlage.  Schon  der  Versuch  seiner  Durchfüh- 
rung müßte  zu  einem  Konflikt  nut  der  ottonianischcn  Regierung 
führr^n,  und  zudem  wird  der  interimtionale  Zionisnms  —  der  wie 
alU  internationalen  Bestrebungen  durch  den  jetzigen  Weltkrieg 
außer« »rdenllich  geschwächt  worden  ist  —  auch  dos  genügenden 
materiellen  Rückhaltes  für  seine  Bestrebungen  entbehren.  Nur 
Utopisten  und  jene  Antisemiten,  die  auf  dem  Umwog  über  den 
Zionisnuis  den  Gedanken  der  Abschiebung  von  Juden  propagieren 
wcdlen.  können  die  Palästinnpläne  heute  in  den  Vordergrund 
rücken. 


Wir  HteliiMi  auf  dem  »SUmlpiirikt,  daü  nur  in  voilMter  Olwreiii- 
Htiuimung  mit  der  <ittomutdB€hen  Hegiening  Rieh  eine  erheblichere 
FiinwaiideruuK  von  osteuropAiHchen  Juden  in  den  Orient  vollziehen 
liOimte.  Tnd  wir  nind  daher  der  Ansicht,  daß  sowohl  au8  wirt- 
Hchuftlichen  wie  »hh  politischen  (triinden  eine  konzentrierunK  der 
jddiHchen  Auswanderung  in  PalÄHtina  vermieden  werd«'M  muß.  hin 
nullten  vielmehr  die  Kinwanderer  dort  angesetzt  werden,  wo  «ich 
diene  Kin Wanderung  nU  wirtHchaftlich  zweckmäßig  und  zuglei(»h 
iil8  politiftch  erwünscht  ~  vom  Standpunkt  der  ottonumischen  Ke- 
gierung  aus  -  durchführen  läßt.  Sind  diese  GrumisiUze  niaß- 
ge)»end.  so  kaini  diese  KinwHiulerung  sich  allmählich  steigern,  und 
sie  wird  dann  auch  wirtschaftliche  und  in  gewissem  rinfange  auch 
politische  Vorteile  für  Deutschland  bieten  kiuinen. 

Die  in  den  Orient  eingewanderten  OHteuropiiischer.  Juden,  die 
ilurch  deutsche  Initiative  in  neue  Lel>enHverhältnis>e  gebracht 
worden  sind,  werden  nach  Deutschland  auch  fernerhin  ^gravitieren, 
und  sie  sind  durch  ihre  Sprache,  i\en  .hirgon  —  ein  in  der  Kntwick- 
lung  steckengebliebenes  Deutnch  —  mit  Deutschland  verknüpft. 
Das  Selinlwerk  des  Ililfsvereins  der  Deutschen  .luden  im  Orient 
Imt.  ^restiitzt  auf  diese  gegebenen  Bedingungen.  scIimii  seit  Jahr- 
zelmten  feste  und  nutzbriiigemle  Ueziebungen  zwischen  tlen  oiien- 
lalisehen  .luden  und  Dciitschl.ind  ;;eknilpft.  I'nd  zwur  zunächst  in 
heftigem  (iegensatz  zu  der  Alliaiice  Isra^lite  rniverselle.  die  diese 
\«u teile  für  Frankreich  seit  länger  als  einem  MeiiM-lienalter  zu 
nn)ii()|»olisieren  versucht  bat.  und  die  schlielilich  den  offenen 
Kampf  iicgen  <(en  Hilfsverein  der  deutschen  .luden  entsprechend 
dem  wjielisendcn  deutsehen  KinfluB  in  Konstjuitinopel  bat  aufgeben 
niils.sen.  In  dieser  liichtnng  kann  eine  F(»rtentwi(  klung  noch 
leiebe  Krfichte  bringen. 

Die  gf'waltigen  Probleme,  die  der  noch  heule  i»»hende  Welt- 
krieg «ler  deutschen  Hegierimg  zur  Lösung  aufdrangt,  sind  im 
Ost«Mi  verknüpft  zugleich  mit  einer  sachgemäßen  l.ösung  dei- 
.l'iden frage.  Diese  Lösung  Ist  nach  unserer  .\nsiifir  erreichbar 
unter  voller  \V  ihrung  alier  Interessen  Deutsehland.-«.  \\\  dieser 
Liisung  niitzuarl)eiten.  ist  die  F)eutsche  Vereinigung  für  die  Inter- 
ess(»n  d<M-  nsteuropäisehen  Juden  l>ereit:  die  \'orau-Hetzung  hier- 
für ist.  dali  die  Keichsregierung  geneigt  int.  sich  «ier  Kräfte  der 
WM'eiiügung  zum  Nutzen  Deutschlands  und  zum  Segtii  einer  Wie- 
(ieiaufriehtung  den  inlellektuell  l)egabten,  abt*r  in  einer  düsteren 
V'ergangeidieit  zurückgehlielM»nen  osteurnpäiscben  Ifulentums  zu 
l)ediem»n. 

Damit  liie  liegieruuKsslellen  nicht  von  zu  vielen  Seiten  -— 
und  auch  von  Inberufenen  —  ndt  Katschlägen  bt^stürint  werden. 
hab<Mi  wir  es  unternonmien.  die  leistiuigsfähigen  .i;idischen  Ele- 
uiente  der  verschiedensten  Kichtungen  in  unserer  Vereinigung 
/usanunenzufassen.  Kine  ersprießliche  Wirksamkeit  ist  für  uns 
natürlich  nur  möglich,  wenn  die  Keichnbehörden  uns  von  jenen 
IMänen,  die  ülx^r  das  Schicksal  der  osteuropäischen  Juden  die  Ent- 
scheidung bringen,  verständigen  werden,  wenn  sie  andere  Ansicht 
über  diese  Pläne  einfordern,  damit  wir  sodann  mit  unserem  Ein- 
fluß die  Durchführung  erleichtern  können. 

Wir  (M-laulH.Mi  uns  ganz  ergel)enst.  unsere  Wünsche  niK-hmals 
kurz  zusanunenzufassen: 

l.    Einstellung  v«»n   Herrn   Dr.  Spiegelbe  ig  als   Berater 
für    die    N'erwaltung     in    Litauen    und     ii      den    Ostsee 
Provinzen. 


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2.  Kiiislt'lluii^  von  lIiTi'ii  ritife^^iir  I>a'.  M  i  l  l  \v  <»  c  Ii  in 
hnlln.  Klrrlistrafii« -*.*t.  /m- \  rrfllLnmp  dor  Zontralhohar^lorj 
hl  IWM'liii. 

X  Mr>jfll('hKt<»s  iliiiMiisM<*hirUMi  «los  Krl.isM»h  t»lnMchnold<»ntlt»r 
Mnbniihinoii.  di(*  drii  )ifnti^<Mi  Ziisfniut  iUm*  .ludon  in  Toloii 
UHU.  vorilndern.  bis  /.u  doin  /«'itpimkl.  da  dlo  pdlitlsi'lu» 
Zukunft  d(M'  \\\  Hptraclit  koiuiii«*nd(*n  (IrbuMt*  fontHtoht 

4.  N'orsicIitiRr  Scluiiiu.ii;r  ilor  irlijri«»srh  Kiii|»findun>r(Mi  ilfi 
Jüclcii  in  drn  «»rnlMTlm  ( JclMotpn. 

NVi»nn  lussisrlir  ( irhit»lr  an  lUMilsrlilind  UMiiinn»n  snllli'ii: 
.V    ZunäHisi   kt»iiir    Kr<'i/ii>:i>rkoil    Tili    a  I  I  <•    Hrwnhnor   jrni'j- 
(tobirtf  iiarli   ncnlsflilaiid  hinrin. 

Tl.    Krric'lituii^   vnii    Smiinarrn.    Kiudrr^^ärlni.    SrlniliMi    n-w. 


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wir  Knidilkassfii  in   l*nl«*n   und   Lilancn  iisw 


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7.  rb«»rl(»itun>r  drr   .Indt-n  /.iir   Landw  iiMscIiafl    nnd   /n    laud- 

wirtM*hafllirlion  Me(i*ic*U»n. 

• 

8.  Abwandrrunu   in   drn  Orirnl   \mWv    M)li»hnunj,'  allor   pn|i 
tisth-zinnistisflirn  l^i»sln»lnniKCMi:  fiMnor  nacl»  .\r>rontinirn 
und  Ihasilion  und  wii«  Idslior  in  dif  \  iTi»inijrton  Siaalen; 
dooh  kann  Ahwandciun^r  nur  al-  lioL'lfilcMides  Mildcrun^fH- 
uiittrl  der   ClK^rvölkrrunji  in    lii'trarht   koninu»n.      Dir  OHt 
i'urupiiisrho  .ludrnfraiir  kam»  nur  in  Osiruropa  .-^en^*!  gr 
löst    wrrdrn.   nnd   zwar  \nr  iillrni  durcli    hoHoiti^jun^'   dt»r 
lu^sisrhrn  .Itulrn>ii'M't/j:il»un^'.  dir  auf  rn^'r^toin  lUnun  di»* 
lUdisrhrn  Nfas^cn  /u>anun(Midriin&rt. 


Kndr  Okt.. Um-  um:». 


hriM  l>   V  Mii  If    s    II  .r  Ulli  II  *i  i'i  llvrlin 


?^ 


1).    K.u.Z.   Kreislonnafido   Uowo^Radoinali   259/S   schreibt 
fc;n  Herrn   Grabriel     Wiener,    der   ein   Gssuch   eingereicht   hv^t- 
te   zur  Eröffnung  einer   Schule   fUr   Jüdische  Anftlphaboten:    »»Die 
Schule   fiir  Jüdische  Analphabeten  nird  gebilligt  nit  Ausscliluß 
der   hebräi_sohen   Sprache^    nn   deren   Stella   die    deutsche   S-nrache 
eingeführt   v/ardan  ^i^ü^'^-l  Oberst      P  e   t    z   o    1   d    •    '♦ 

(Dieser  Erlaß  begünstigt   einseitig   das   Polaische  und  beein- 
trächtigt  die   Juden.    Das   Deut£3he__l:onnte   n^itürlich   nicht   ver- 
bo^9^  '7erdön  •  ^ 

2).    K.u.K.    KreiskOLiLiando   Opatow,    untcschrieben  "Oberst 
F  e    h  m   e   1    "    14/11   1915   enthc.lt    folgende  Ausdrücke   gegen    die 
Juden:    »'Verdachtige    Individuen   aus   jüdischen  Ereisen  verbreiten 
beunruhigende   Hachrichten   über   die   Bückkehr   der  Rassen.  !7ir  77er- 
den    den  uns,  hein^n_Bod_eii_d£r_p£lnigchen   N?Uion_zu   schüjtzen_ 
V7i_ss^n^  Diese   V-arbrechar  und   diese  Kreaturen   verbreiten    die    Kach- 
richten,   111^  ain  Rubtvll:urs    zw    ge^jinnen.»»   Dieser  Aufruf  vmrde  un- 
ter  Pau:;on-  und  Trompotenschlagv^ährDUd   der  üarktt.igj    z^.-)i:^l 
in   der   «.7och3    öffentlich   vorlesen. 

3).    Vizepräsident   vonRldon,    H.      G   1   o   g   e    r   ,    veröf- 
fentlicht.^  an  11,    Dazenbor    1S15   oiiion  Aufruf,    in   d^n  gemäß  dem 
Befahl   das    Gonoralgouverneurs  vom  20.11.1915   Nr.    10   696   der  Ver- 
kauf von   Jüdischen   Zaitschriften  mit   hebräischen  Buchstaben  ver- 
botan  -ird,    auch  "'enn   sie    aus   Oosterreich   ausgeführt  -arden. 


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f-lrief  des  rrotessors  tieinicke  an  den  Herrn  ueneraL  eiwerncM.ir, 

Kiel,   den  10,2-191?. 


1      j 


Ilochverelir teste  lixiüollcnz     ! 


Auf  meinon  Auf  sati.  im  Tag"   :  77as  ^eht   in  Tolen  vor?  er  - 
hielt   ich  ur.ter  vielen  anderen  auch  anliegende,   offenbarvon  poln. 
Seite  herrührende  Zusclirift. Obgleich  ich  sonst  anonvme  Schreiben 
so'leich  in  den  Papierkorb  \\\i  beiordern  pflere,    scheint  mir  doch 
diese  Scm^ift   trotz  offenbarer  Unrichtigkeiten  und  vielfachen 
cbertreibungen  soviel  Bcachtensv.'ertes  :-;u  enthalten,   dass   ich  L:ie 
Euerer  Exr.ellenz  r;ar  Kenntnis  brin.-^en  möchte.   Der  Vofasser  Icümitc 
ein  polnischer  Clerlehrer,   Ar:'t  oder  Apotheker  sein,   der  eiiißt 
meine   'orlesun^^en  jeliört  §ut.   -  LIit  Ex:'.ellv.n2  "imcE  rmann  bin 
ich  persönlich  ^arnicht  bekannt. 

In  vorijüglicher  Hochachtung 

Euerer  S^  seilen::  cerir  ergebener 

vQZ.  Reincke. 


Berlin,   den  7.2.17. 


Kocl  reelirter  lierr  Professor    ! 


.kj 


Als  euem^lic^er  Cchüler  von  Iia:ien  pfle^:e  ich  alles,   v.-as  au; 
Ihrer  Feder  koramt,   mit  der  ^röjsten  Aufciorksaaikeit   :;u  üisen   .Ich 
tat  das  auch  ait   liirem  /iTtikel   :    ?   was  geht   in  "Polen  vor   ?  ** 
In  der  let::ten  »jonntagsnumce  r  derj"Tag*'   .-Es  drängt  mich,    Ihnen 
einige  V/orte  zu  schroiberi,   die  :;u  Ihrer  Aufklärung  dienen  mög  in. 

Es  ist  selbstverständlich  nicht  zu  leu  "nen,  dass  das  neue 
Regime  in  Polen  bei  der  i.iisse  des  Volkes  ,  namentlich  bei  den 
Laaern  sov;ie  bei  dem  Kleinadel  auf  starkes  L;ij>jtrauen  stosst, 


I' 

und  die  führenden  Geister  haben  viele  L'iihe,   dieses  Mis  s trauen  zuy 
zerstreuen.  Allein  darüber  braucht  aan  sich  nicht  zu  wundern,   zu  - 
dal  wenn  caan  Oie  preuassiscke  Polenpoiitik, besonders  das  famose 
Ent^i-'nun^sresetz  und  den  S'^rachenüaragraphcn  bedenkt  und  dazu  er- 
v;äv;t,   dass  die  russische  liejiüruiic,  \'Jä.hrend  sie  [nit  der  deiitsclien 
Liübesbeteueruii^n  and  xreiischv.'ui'e  wecliselte,  nicht  mlide  wurde, 
durch  ilire  Orrane  und  A  enten  dea  TDolnischen  Volke  die  prcussische 
PolenTDolitik  in  den     rLlsslichsten  Farben  iiu  lualen  und  die  Deut  - 
sehen  als  i:rzfeinde  der  Polen  him.us teilen,   die  nur  danach  trach  - 
tetcn,   die   in  ihrem  eigenen  Vaterlande  zu  ciirjm  Bettelvolk  herab  - 
sudrucken  und  sie   ilirer  Srrache   l.u  beraubai ,  walirend  Väterchen 
särtlich  für   sie  sor^jte,   iixi.en  polnisdie  Schulen  baute,    und  arn  Ende 
bereit  ?jar.    ranz  Polen  i^u  vereinen  und  ^.lücklich  zu  mschon.ocit 
Jakren  bestand  in  Polen  die  allciachtige  nationaldeciokratische  Par- 
tei,  die   in  diesem  Sinne  v/irkte,    und  dereii  bester  und  eifrigster 
unireiv;illi  -er  liitarleiter  der  Ostmarkenverein  v;ar.   Es   ist  nur 
z\i  begreiflich,   dass  :so  eine  mächti-e  Partei,   die  sich  einer  so  vnrl- 
sa:nen  k'itarbeitersciiaf t   erfreute,   nicht   im  Ilandumdrehen  verschwin- 
det  -oi/d  dass  Gefühle,   die   solange  mit   solcher  Zähi/keit   ein^^evjur  - 
>:elt  v.urden,   nicht   i^^  V.u.  aus-erottet  werden  können,    r:umal  es  jich 
um  eine  Landbev  -Ikeriui^'  k-.nielt. 

Das  meiste  l.is streuen  er^;:eckt   jedoch  die  Art,    .;ic  die  djutschc 
Regierung  die  Judenf rare   in  P^len  behandelt.   In  zal  Iruichen  ^e  - 
heilten  Plu'schrif  ten,  vjelche  Sie  erwärmen,   3;)ielt  dieses  ...omcnt 
die  ^^rüsste  Rolle.  Es  scheint,   dass  die  deut.;che  Regierung  sich  in 
den  Ilonf  reset;:t  hat,   die  russische  Tradition  des   Divide  et  lupera 
fortzusetzen,   und  die  o^eden  ^e^jen  die  Polen  auszuspielen,    und  zwar 
bedient   sie   sich  dazu  derselben  polenfeindlichen,   aus  Riissland  in  ch 
Polen  ^;eküQiuienen  Jaden,   aui'  denen  einst  die  russische  Pie^'.iBrujig 
irjre  k^errscliaft  "dber  Polen  zu  be^r"^nden  trachtete.   Es  hat  den  An  - 
schein,   dass   ]ie  deutsche  Pie^ierun^;  in  Polen     eine  Art   judisch-deut- 
schen Sonderstaat  im  Staate   zu  ^runden  beabsichii^t,   dessen  sie 
sich  bedienen  l:önnte,    um  die  Polen  im  Scliach  zu  lialliun.   Eu  diesem 


Zwecke  bedient  sie  sich  der  Berliner  Jaden  verschiedener  Richtun^^en: 

Des  Hilfsvereins  der  deutschen  Jaden,   des  Komitcs  für  den  Osten, 

der  Zionisten  und  der  freien  Vereinigung  für  das  orthodoxe  Jaden  - 

tud*  Fortwälirend  kommen  die  Vertreter  der  einen  oder  anderen  Orga  - 

nisation  nach  Polen   ,   treten  hier  als  Abgesandte  oder  BevollLnäch  - 

tigte  der  deutschen  Re{rierung  auf  and  organisieren  die  Jaden  zum 

Kampfe  gegen  das  Polentam.  Die  Hauptideen  aller  dieser  Vereinigungen 

sind,  dass  die  Jaden  in  Polen     **  nationale  Rechte  **  beanspruchen 

dürfen  lul!    dass  die  deutsche  Regierung  ilinen  diese  "  Rechte  "  gegen 

die  Polen  erkämpfen  'ond  sie  in  deren  Aaslibung  schütten  v;erde.  Biese 

••Rechte"  sollen  darin  bestehen,   dass  der  jüdische  Jargon  ,   der  der 

deutschen  Sprache  nahe  verwandt  ist,   in  Polen  als  gleichberechtigt 

mit   der  polnischen  Sprache  in  Schule,   Parlament,  Rechtspflege  lunä 

Venvaltung  anerkannt  wird,   dass  die  Jaden  als  eine  gesonderie  natio  • 

nale  Kör  Der  sehnet  in  Polen  or^^anisiert  werden.  Das  Ganze  ginge 

m 
darauf  hinaus,   dass  Polen  eine  Art  Juden-Polonia  verv/andelt  wLLrde 

und  der  jüdisch-nationale  Staat  im  Staate  eine  Art  deutscher  uacht 
in  P'olen  bilden  würde,   stets  bereit,  ge^en  die  polnische  Nation 
Ins  Treffen  geschickt  ^u  vierden.   Im  ''Tag*'  erschien  im  September  15 
ein  Leitartikel  von  d'^m  Gouverneur  von  Puttkamer,   in  dem  ausge  - 
fülirt  vjurde,   dass  die  Ja  en  in  Polen     *•  die   germanische  Idee  *•  im 
Kampfe  gegen  die  Polen  :^u  vertreten  hätten.   In  der  Frankfurter  und 
in  der  Vossischen  Zeitung  erschienen  kurz  nach  der  Eirinalime  von 
P/arscliau  ausfuhr  liehe  Artikel,   in  denen  dargelegt  wurde,   die 
Deutschen  luitten  die  Aufgabe,   LUch  mit  den  Juden  in  den  poLiisdien 
Städten     zu  veruunden  ,   um  diese   ilires  polnischen  Charaliters  zu  ent- 
Ideiden,    i:ie  der  polnischen  I.'ation  ::u  entreissen,   um  sie  j.um  Sitz 
einer '•deutsch- jüdischen  Kultur'*  zu  machen.   Alle  Hionisticchen  Blät- 
ter,  die  in  Berlin,   IVicn,  Frankfurt  a.IJ.  and   Uän/-hen  erscl. einen. , 
Lri..gen  fort   and  fort  Artikel  luu    Abua:,dluiigen  in  diescci  Sinne. 
•  Eine   Plut  von  Brosciiüren  und  Flugschriften  gleicher  Tenclens  i^^t  in 
Deutcdiland  erochienen  luil    hat  ;:roGse  Verbreit  luig  gefunden.   Die 


_  4  - 


Berliüer"Judi^che  Presse"  vom  20.Au  ust  1915  legte  der  Re^ierimc 
den  Plan  nahe,  den  polniscl^en  Eaaern  ihren  Boden  weg^iunehmen  irnJ 
die  Juden  darauf  anzusiedeln,   um  diese  zu  hindern,   in  I^assen  nach 
Deutschland  einzuwandern,   und  sich  in  ihnen  gleichzeitig  ein  -efü  - 
^iges  Eleaient  zu  schaffen,  \^eiches  stets  zu  ilirer  Verfügung  bereit 
stehen  ^;vird.     Die  deutsche  Regierung  tut  nicht  nur  nichts   ,   un 
diesen  Quertreibereien  ::u  steuern,   sondern  sie  scheint  ini.en  ^.Ue 
Förderung  angedeihen  zu  lassen.   Lesen  Sie  den  beifolgenden  Bericht 
über  eiue  iii;ißerung  von  Sx2.   Zicicierciann  an  ein  jüdisches  Elatt  in 
Amerika  betreffend  die  Zukunft  der  polnischen  Juden.  Daraus  geht 
hervor,  dass  die  deutsclie  Regierung  den  rolni sehen  Juden  einene' 
Anteil  an  der  Rejierung  des  Lr^ndes  zu  sichern  gedenkt,   und  sie   ^.u  - 
gleich  von  der  rf licht   ,   in  der  polnischen  Armee  zu  dienen,   be  - 
freit  wissen  will   !  Alle  paar  Tage  kooimen  6us  Berlin  nach  V'arschau 
neue   jüdische  Emissäre,   die  die  Juden  auf;^'ie^eln  'ond   sie  im   -'or\''us 
gegen  den  polnischen  Staat  organisieren«  Und  das  geschieht  unter 
Duldung,    sogar,  wie  es  sclieint,   unter  Förderung  der  deutschen  Rc  - 
giurung.  Der  Rabbiner  Dr.   C  o  h  n     aus  Ansbach  in  Bayern  hat   idc:.  ii 
7<arsclinu  diiaurnd  eingenistet,    und  obwol.l  er  kein  '.'ort  polnisch  vor- 
steht,  arü':,utet  er  ui.raufhin,   tnit  Hilfe  der  deutschen  Regierung 
den  Posten  eines  Oberrabbiners  der  poLnischen  Juden  an  sich  zu 
reissen  und  in  rolen  eine  Art  jüdisch-deutscher  Theokrqtie  auf zu  - 
bcuen.   Den  oolni^  clien  Juden  wird  sciion  recht  bange  vor  allen  die  - 
gen  lesclienken,   welche  die   deutsche  Regienaig  cuittcls  der  Berliner 
Juden  ihr.en  ciachen  r:u  wollen  sclieint.  Denn  sie  »ilmen,   dass   :ian  r^ie 
zu  eineca  peroianenten  Ilrieg  ge^en  ihjre  polnischen  i».*itbürger  prescen 
zu  wollen  Liclieint,   was   iruien  sehr  übel  bek^ciLien  korjite.  Die  Haltung 
der  deutschen  He^iürLing  in  Jieser  ganzen  Sache  ist  sehr  imklar  und 
:;jweideutig.   Es  v.ird  offenbar  aiit  den  Juden  nur  ^espielt,   den  Ha  - 
tioufilderaokrf^  ten  luid  'jnderen  russorhilen  Elementen  wird  aber  damit 


nur  eiiie  ^,ef älirlicho  V.affe  ge^en  die   Deutschen  in  die  Han^  gedrückt 
Die  Bauern  und  der  Lrjidadel  werdt'ü  dahin  aufgeklärt,   das^^  man  voTi 


f 


-  5  - 


s 


ihnen  verlange,  sie  sollen  eine  Armee  a'of stellen, ;velc he  sich  nicl 
nur  fär  den  Knig  von  Preiissen  zu  schlagen  hätte,  sondern  aach  nc 
daf-ör,  dass  in  Zukunft  Folen  sich  in  einen  Jadenstaat  verwandele^ 
in  welchem  der  jüdische  Jargon  die  Staatssprache  bilden",  and  die 
Jaden  in  Vertretung  der  Deutschen  die  Polen  beherrschen  sollen; 
don  Bauern  soll  der  väterliche  Boden  iweg£enc tarnen  ujid  den  Juden 
ühertragen  Tserden.  Daher  erklärt  sich  das  mächtige  Anschvjollen 
der  antisemiiischen  otröciung  in  Folen  seit  mehr  als  einem  Jalure. 
Auf  die  Jaden  aber  hat  diese  zxveideutige  und  höchst  fragv;ürdige 
Haltung  der  Rein.rung  eine,  der  offenbar  beabcichtigten  gerade  ej 
gegengesetsteZ-Virkung  geübt:  Die  Streber  und  beruf smässigon  AJ 
tatoren  unter  ihnen  lassen  sich  freilich  zu   offenkundigen  Demon- 
trationen  gegen  den  polnicchen  Staat  hinreicsen;  so  hat  u.a.  di( 
zionistische  Fraktion  im  V.arschaaer  Stadtrat  beim  Ausbrir^jen  des 
Hochs  auf  die  Unabhängigkeit  Polens  sich  ostentativ  nicht  von  ik 
Sitzen  erhoben.  Die  i:asse  der  Juden  dagegen  ist  unsicher  ge'-.'orde; 
fühlt  instinktiv  ,  dass  man  sich  ihrer  hier  za   2:;7ecken  bedienen 
will,  die  ihren  -ritalsten  Interessen  entgegenlaufen,  und  dass  aa; 
Gefahren  über  ihi'  liaupt  herauf beschvjört,  denen  sie  lächt  gewachs. 
ist.  Darum  scb^enkt  auch  sie  vom  ueutschfreundlichen  Lager  in  da 
entgegengesetiue  ab.  Begreifen  Sie  also  ,  hochverehrter  Herr  Pro 
fessor,  '.^arun  es  dem  Staatsrat  und  den  um  ihn  herum  gruppierten 
loyalen  Elementen  so  schv;.er  -.lird,  die  er/JÜnschte  polnische  ArnEe 
auf  die  3ei:.e  ::u  bringen?  I^ir  ist  Ibj-  Artikel  in  "Tag"  besonders 
nahe  gegangen,  v'eil  er  von  einem  Lbrnie  herr'ilirt,  dessen  Geist  un 
nahrhaft igkeit  ich  überaus  hoch  schlitze  ,  und  dem  ich  oit  die  ti 
sten  -eictiren  Anregon gen  verdanke.  Da  Sie  ,  hochgeelirter  Herr  P 
fescor  ,  vie  ich  genau  weiss,  auf  die  entcclieidenden  Rcgisnuigs 
stellen  einen  grossen  Kiafluss  •xusüben,  hliUen  Sie  es  in  der  Han 
zur  Beseitigung  der  von  Ihnen  beklagten  übelstände  viül  beir.utra 
Bemül.en  Sie  sich  zu  Sxz.  Limut)  rmann  and  logen  sie  ihm  die  obigen 
führungen  dar  und  bewegen  Sie  itm  folgende  ;.'£.ssregeln  :;u  er^.reil 


•i< 


I 


1.) 


2.) 


S.) 
4.) 


-  ü  - 


.vi  U 

Den  Herrn  vom  Hilfsverein  der  deutachen  Juden  und  den  Zio- 

nisten  au  verbieten,  alle  paar  Tage  nach  Warscliau  zu  kommen 

». 

and  die  Juden  gegen  die  Polen  aufzuwiegeln. 
Das  Komitee  für  den  Osten  aufzulösen  und  dies  in  den  Zeitun- 
gen bekannt  zu  machen,  damit  das  lläi^chen  aus  der  helt  ge  - 
scliafft  werde,  dass  die  Regierung  sich  mit  den  polenfeind  - 
liehen  -  Agitationen  dieses  Komitees  identifiziere  . 
Den  Rabbiner  Dr.  Oohn  aus  Vilarseaau  zu  entfernen, 
in  der  Torddeutschen  Allgemeinen  und  in  der  Deutschen  7ar  - 
scliauer  Zeitung  eine  I^rklärung  zu  erlassen,  wonach  alle  3-e  - 
rächte  ,  dass  die  Regierung  den  polnischen  Bauern  den  -^oden 
wegnehmen  v^olle,  um  ilin  den  Juden  zu  geben,  und  dass  sie 
in  Polen  einen  Judenstaat  mit  dem  Jargon  als  derpoluischen 
Sprache  gleichberechtigt  errichten  wolle, aus  der  Luft  ge  - 
griffen  jeien.  Gleichzeitig  müssen  die  Juden  ermaJint  werder, 
die  lacherliche  Ghimüre  von  einer  .  **  nation!.:len  Autonomie  ", 
die  irjicn  von  Petersburger  und  Berliner  Agitatoren  cagge  - 
riert  worden  ist,  fahren  zu  lassen,  für  oich  keine  Sonder  - 
rechte  zu  verlan.^^en.  sondern  sich  mit  der  biir.^er liehen  uixi 
politijclien  Oloichbere^htigung  zufrieden  zu  geben,  wie  dies 
in  allen  zivilisierten  Staaten  der  '.Veit  der  Fall  ist;  dass 

« 

sie  den  Frieden  mit   ihren  polnii:;chen  Litbürgern  suchen  müssen 
und  dass   ^ie  sich  den  allg'i;^einen  Pflichten  z^z,^n  ihr  pol  - 
nisches  Vaterland  nicht  entziehen  dürfen. 

Dadurch  :rarde  die   deutsche  Regi^^rong  über  die  Absich- 
ten in  Polen  ICLar^eit  schaffen,  &;jeideutigkeit  und  Llisstrau- 
en  beseitigen  i;nd   eines  der  grössten  Hindernisse  auf  dem 
"^l^gt  zur  Verviirklichung  ihrer  Pl'lne  mid  zur  Errichtung  einer 
Ai'mee  aus  dem  V/ege  räumen.   IQ.arheit  »jnd  Ehrlichl:eit  in  der 
Politik  Polen  gegenüber  wäre  aber  nicht  nur  praktisch  nütz- 
licher,  zondern  der  deutschen  Regierung  auch  viel  würdiger 
als  das   Jetzige  Vorgehen. 


-  7  . 

Ich  bitte  Sie,   in  diesem  Brief  nur  den  Beweis  meiner  ^rx/en 

IIochscIiätzLUig  und  deines  tiefen  Vertrauens  ::u  Ihrer  Persönlichkeit 

211  erblicken.  Hein  Käme  ist  Schall  \ini  Rauch  and   tut  nichts  ;.:iLr 
Sache. 


11  s  z  u  2 


aus    ileue  Freie  Presse  von  1. Februar  1917, 


Die  r.euordnun-;  im  Eönigreich  Polen. 

Staatssekretär  iir. Zimmermann  llber  die  reli-dö:^e 
Autonomie  der  Juden  in  Polen, 

Serlin,  .^.Pelr.  191?. 

Sine  Husser-ang  des  Staatssel-iretärs  des  AuOTärii^en  Aates   , 
Zioiaernann,  über  die  ki-^e  der  polnischen  Juden  entnimmt  die  "Vocs. 
Zeitung  "  dem  "  American  Jev.ish  Ghronicle  ".     Dieses  ;iatt  hatte 
sn  den  deutschen  Botschafter  in  '»ashinton  eine  Anfra-e  'iber  die 
Bedeut'jjig  der  vom  deutschen  '}ener':l^'Ouverr.eur  in  Polen  erlassenen 
Verordiiunc;  ^jerichtot,  'velche  den  Juden  reli^'iö.:e  Autor.omie  V3. leiht. 
Der  deutsche  Botschafter  hatte  die   A:i:raje  an  die  deutsche  He- i':riinp 
ieiterjejeben  -md  darauf  folgende  Änt-.ort  des  Stratssckret-js  Zic- 
ccrmann  erhalten: 

. )       Das  neue  3eset3  über  die  Venvaltun-  und  Crjanisation  der  ji]i-d;en 
Gy.-eiuuen  in  Polen  übertrilft  nach  übereinstimmendem  Urteil  aller 
Sachkenner  hei  weitem  alle  bisiiori^cn  Verfassunren  f-Jr    di«  Juden 
and  Vürmeidet  dadiu-ch  die  durch  die  fr  heren  3eset:;G  v^riirsachten 
Felller.  Es  ^-ibt  den  Juden  weitgehende  3eH;Stver.valtua^  an3    die  ..:ö^  ~ 
lichkeit  züx  Untorl^ltun-  ei^-ener  Schulen  auf  3rundlare  eines  ei  -c- 
üQii  ünterrichtssystocs. 


~  8  - 


S.) 


s 


2.)     Die  Präge  der  nationalen  Autonomie  ist  nur  durch  die  polnische 
Verfassung  zu  lösen  und  konnte  durch  das  jetzige  Gesetz  nicht 
vorweg  genommen  werden.  Hierzu  ist  eine  vorhergehende  Verstänui  - 
gung  z^'ischen  Polen  und  Jaden  erforderlich,   um  einen  Interessen  - 

konflikt  SU  vermeiden. 

Jedenfalls  eraöglicht  die  Verordnung  die  gesunde  Entwicklung  oine 
blühenden  jüdsichen  Lebens     und  einer  ungehinderten  Fon-yärtsent  - 
Wicklung.  Sie  scliafft  Körperschaften  sit  Celbstverwaltang,  die 
ihre  Schulen  organisieren,   leiten,   übervjachen  und  dx   Lelurplan  be- 
stiQiaen.   Sie  haben  die  Lefugnis  ::ur  Erhubung  von  Steuern  und  bilden 
ngesehene  Körperschaften  zur  V/alirriehoiiuig  jädiccher  Interessen. 
Die  Venvaltungsräte  der  Kreisgeaeinden  and  der  Oberste  Rat  der 
Juden,   die  in  dem  Gesetz  vorgesehen  cind,   era' glichen  den  polni  - 
sehen  Juden,   an  der  künftigen  -Regierung  des  lonigreichs  Polen 
teilr.Laiehcaen. 
'    4.)  '  Eine  Z^-vanPsaushebung  von  -olnischen  Jaden  für  die  polni-che  Ai^ce  e 
er^'ol-t  nicht. lair  frei^villi^e  Lielduncen  ^on  Polen  and  Jaden  für 
die   'K-)lnische   Legion  kom-jen  in  Pra^e. 


1^ 


ttr.raohouf    de 


Sehr  geehrter   Herr   Geheinrat. 


kit    verhini-licheten    Dank  eeni^ 
ioh  Ihnen    ien   iiir   jutigat    .^tug^Böhiokten   AufsniH   %it    d^m 
Bemerke     sufLiok^    <icas   aein  Inhalt    von   üebf^rtreibunjen  und 
Fehlern   stroat»      Ich   höbe  nir  erlaubt,    durch  ei^ig^  l-umnm 
Rcnibemerkungen   auf    tie   hauptao'ohliohaten   Irrtür.er    iea 
ferfaaa^ra  hinsuM^^i^en.      U-brigenü   bin   icih   fl^r  die  Zun 
aendung   aehr  dankbar,    denn  alle   di-ae   Stinn^^n   cind   5;y«   » 
to:ne  dafür,    nit    n^aa    für  Strömungen   und  Seiatern  vian  hier  au 
kämpfen  hat.       Der    ferfai.  er   iat    offenbar   ein   ebenso   fanam 
tiiöher  i'ole   wie   Antia   ,nit.      £c    ist    aellatverßt'Indli'h  grr 
k^ine   Rede   davon,    daea   air  Oeutaohen   hier   beubaichtiaen 
aollt    n,      US   den   Julen   einen   Stoct    im   Sto(te  mu   machen; 
ä^ir  xieoen   aehr  wohl,    daaa  aie   aioh   atQOtliQh   ifn   n^uen 
Königreich   einfügen   müBisen,     fooh   wollen   u^ir  aie  mu  gleiohm 
berechtigten   StactabUrgern   machen  und   ihn^n    h.bei    die   Wege 
M^  Girier-  a-ltatän   igen,    Ubei   ohrr  freiheitlichen  Auage- 
etaltung   ihr^r  Religion  uni   ihres   Qemeini^lehenB   bnhnen. 


Auoh    iaa    tat    aber   den   hiesigen   Fonatikr  rn    Q.hon   hu   viel^ 
uni.    iei^holh   suohen   de   doe    Tats'chliche   in   ci   r   von   mir   cnj 
d0utrten   Weise    <u   v^rlr^hen   uni   aolohe   Ansichten    in   der 
"iefffmt  l"^  ihk^-it    mu   Vf^rtreit^n.       ^ir      ini   Utrigena   über 
iii^ee.^    Tnrgefien   ni  ohts' tieni'j^r      ie   e   otCAunt,    de^n   die 
'■laohe   Brj.rt'filun'y   und   rinei.h&tr.un:^   un    ffrer  gnnspn   hi- sit 
jen   Politik    :at  oo   Leit    verlrtfitet^     daas   ich    "liah  ger^^si 


einmal   aunirre,    eine   verat^'^.-inievolle   oltr   "beifällige 
Stirim^  SU  hören,      Drs.     erj,    ^ie  Sie  mir   f^-eundliohat   nitm 
t-iilnn,    'f')ofi  cuoh  Peraönliahkeiten  gibt,    "Lie  d*n  ei^ent' 
liehen  Si^-n   unc   res-  Jensen    'jolitieahen    forgefiena  hier  ver> 
stehen,    un1  su    t>^nen    iah  Sitf,    hochverehrter  Herr  Geheim» 
rat    rechnen   darf,    iet    denn   flir   Hioh  un  f  »eine   l'itarheiter 
ei^r  Fr'-'ude,      Ich  glaube,    daaa'  nbg^hehen  uon   einigen, 
von  Bouae   nua   ht^kntiatiachen  fTreiaohefa,    in   neiner  ganaen 
rertcitu^g   frau^  Jem'md   ist,    de§  d-rn   hier  eingeaohloge 
»eg  nioht    für   reoht    hrlten  aollte,    und   ich  hoffe   teatimmty 
dcea  air  hei   folgert  Antigen   Festhalten  an   drr  begonnenen 
Arbeit    >iu   einei  guten   Ziele   konmen  merden,      Leid.':r   haben 
iir  ober  mit    sehr  aohwerei   Bemmungen  su  hämnfen,    die   ich 
Ihnen   brieflich   i'n   eins-lnen   nioht   erläutern  möchte. 
Ihnen,    sehr  geehrter  Herr  Oeheimrot    bin   iah   dankbar,    daaa 


Si9   Ihre   Feier    Lic  er  wihtijf»n   Seche  ü  Möh  weiterhin   nur 


Verfügung   stellen   u^olien  u^'i   u'^rde   tii oh   heralich   freuen, 
kied^r  einiQl    von   Ihnt^n      inen    -leßbeMuglicher  'AufsotM   au 
Ireen. 

loh   benut^t^'   n^ulioh   ^ine   kur.ie  Anne.irnhett    in 
Berlin^    u.'    nich   einn(*L    in   Herrehaue^   c^hm   su   lassen 

xo  Gter   nioht    viel    vorlag.      loh  hatte   gehofft^    Sie   vielrt 
leioht    bei     iie^-^r  Gelegenheit    begrüaoen  su   können.       Die 
mir    iort    hegegnonden   Aneiohten    "ber    iie   gnnse      olni^che 
Frage   un  l   die   von  uns   einju^a jhlagende  Politik    lieoien 
mich  ein^^^n   u    nij   erfreuliahen   Sinbliok    in    ebenso'nel    Unm 
vpratani  u^ie   Uebelk^ollen    tun,    un^l   ich   be  lauere,    daao   v^n 
den    leit^nien   St^l    en   in   Berlin   p.elbot    nicht    nehr  s.ir 
Aufklärung   tn   dieser   Angelegenheit   gen    Ki^ht. 

Hit    bester  Em:fihlung    bin    lo^ 

Fuer   Hoohu^ohlgebor^^n 

verehrunjBVO l l    ergebener 


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I.  GKSCIIICIITE 


In  docp'  Kapitel  Ilerrgrinntiou  and  Juden    ^■,i'bt|brrci..on  ÜLcji- 
llick  liLer  die  i'urcli't baren  Unterdrlickuiigcn  der  Juden,  die  in 
Cffiliiiien  daij  liöchiütc  Llics  erreicht  hüttcn.  Die  Sprache  ^ei  -so 
'jiiterürackt,   Jass  ^z  in  der  oiriziellen  Statistik  keinen  JiiJ.n 
^äbe«   Jeder  Vorcuch  der  3u tLltijuiiy>nüdiGcheni  nationviÜLJcnas  wu^'di 
alc  Ilücliverrat  an<_';eGeV.en.   Die  Polen  hätten  die  Jaden  assinilier- 
ühno  sie  ancaerlicmien.  BG3ie[;elt  vjui^de  clie  otellang  der  Juden 
diireh  die  Landta^swallordnang  id4,   Die  [;esante   jUditsche  Bevöl- 
kerung; v.'ürdc  dcG  püln.Liinflucs  ühcrliüfGrt,  wiilo'end  Vic    die 

j 
Ruthenen  jin  eig^'ncr  Ilatacter  eini;;eführt  v.'irue. 

In  den  Ka^atel     die   "oli'.isci.en  F''hrer  der  Ju:'ien     vjird 

X  ■  ■     ■  ■        m  1^^— —       I     ■  II  ■  I    ■     ^B— ^  ■  ■ 

ein  J'Jsterus  Lild  ^eüxalt.        -     Sie  väron  iiiiüici'   an^jcsparmt    , 
v.cnn     ie  herrschenda  inasce  die  andere  yin  ter-J rucken  v;olltc. 
3i'.   aGJiL^ilierten  oich  polniGch  and  deutsch  ,    ja  v;äblen  Anti   - 
cerniten  and  lllerikale.    .. 


*-j 


Die   .iUdi'jche  Politik  /.leicke  b4nor   fVctterfaluie   .    Die 


luiircndon  Lläir.er  hatten  die  ei^^onen  n^kten  InteresL'en  höhcr- 
;ei:te^lt  als  da;3  'Vohl  der  C-emeincchaft.    die  würen  iinncr   rät 
dun  aa;:enbiick.lichen  Gevjalthauern  reraiu^en  and  dadurch  bei  allcj 
unbeliribt   .'ev;e'jen;   die  Wandlanren  h-^ttcn  eich  rebir  sclinell 
vüllso/:on.    Die   iädicclien   rlutokratischcn  Palirer  })C:tten  sich 
acluSt   der  oCiJiciQiGten  Härten  Gchaldi^^  ^eraacht   und  mit   cel  - 
teneni  Gcocldck  den  jüdischen  nationalen  Or^nnicraas   :.ul>   der 
"Zeit   der  'Virklichkeit    ^•a::^trici..cn, 

i.Iit  dem  '^iitctehrii  .\q2   nolLicchen  n.'-n:    Isburf^^^rtiHneG   niuL-nte 
der   ;':dische  Aonkurrei.it,    'er  'jrüte   i:.nd  'ilteste   Trä^^er  deü  Ilan  - 
delG  in  Polcii  vernichtet  werden  und  eiii  keine  Mittel  scheuender 
Anti'jcr/iitiüiJUG  he^^anix*. 

Gixiiiluoe  Verdacht i-'um'en,     lo^^endärer   judisclier  Landci:- 
verrat    üej^annen  ait   Jom     »Wl/tw^^ii/^ 


II.  •.■nTV.lGIGLUüG  . 


Die  GcDci.ichte  dea  VcruLlltniasciJ  der  Juden  -.'.v.  den  anderen 
Hat  Jonen  ict  niclitc  anderes  alc  die  Gcijchiehtü  der  Ge-  and  ün- 
••ectalt'oni'  der  cjateritul.en  Vor!:ültniccc  des  Lv'udcs  'Uid  t-oiner 


,Vertc.   Un;;iinct'lr  i^'t  i:ir  d 


ie  Jaden  ilarc  .Minor it'it  auch  auf 


dem  Geliüte  der  dichtoütcn  Ciedelan 


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ln3"0'3fMui   loVen   in  Pol  an  urj  Güli:>ltjn  2G1.0CoO  Jad^wii 


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SclU^t'.uiai..e  liiid  Beamte  in  jodeci  Beraf  ,,^.ls 


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haben  ici  waren-  mid  Qalulir:ndol  die     berhrjid,   J.ü' 
L-.  Aii:icbon  dec  nicht iiidiGchen  Ihnd.lG     ai  deci  flnchcn  IrJide 

ton  v;arde  der   judische  Ilnndel  vor-lr'ln-t.Imcr- 
Liiicscn  eine  -''i.  tcchaftlicli  'vieiiti^c  ?ajik- 


;id   in  den  Z 


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hin  liaben 


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Iche  ilir  L-mre  D'iuer  noch  nicht  vom  hinderen  [ibernoame 


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7;erden  l:ann.   Jahr>iiindertl'inr;e  Übinir  hiirn  nicht  darch  uidere  6i>. 

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,t  '.Verden.   Dis  Vorhot  des  Heicens  ia  la-iere  i'i'-rte   in  3i:t- 

lelvcnstittelnot,  die  -olnistjhon  -'ündlcr  konn- 


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ter.  den  Pcd-r:    nicir.   bofricdircn.   Der  'vLitenle  Anti^eiiticnus 


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icinUr  Iroite   nül:.iac;-o   a 


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md  riit!:onicwhe   Üchicuten     von  Uüei 


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arJo  die  iUdiyche 


des  jüdisch-nationalen  Organismus  dachte  man  so  wenig,  wie  an 

die  des  Bauernstandes. 

Eecept  der  Polen  :  Assimilation» 

l'err  von  Jaworski  verkündet  rechtliche  Gleichstellung, 
dafür  Juden  treue  Bürger  des  Landes,  sie  sollen  um  seine  Snt  - 
M/icklung  bemüht  sein.   -  Aber  das  ist  ja  in  Galizien  schon 
'er  Fall,  aber  ohne  jeden  "rf ol^,  da  diese  Gle ichberech- 
tigung  von  der  Verwaltung  des  Tandes  und  der  Gesellscb.aft  ab- 
hän^;t,  nicht  der  Gesetzgebung.  -  '^ie   Lösung  muss  nicht  auf  dem 
Gebiete  de.*  Rechtes,  sondern  der  V/irtschaf t  c;ecucht  v.crdon  . 


Jaworski  will  durch  Reformen,  Hebung  der  Kultur  und  Erschlie- 
ßung neuer  Arbeitsgebiete  helfen,  aber  daran  glauben  die  Juden 
nicht,  denn  wie  Börne  sagt,  sie  werden  nicht  gehasst  weil  sie 
es  verdienen,  sondern  weil  sie  verdienen. 

DER  STANDPUNKT  DER  iK^imiE.  U^^^*^^'^kj>oiM44. 

Sicherung  der  vollen  bürgerlichen,  vor  allem  faktischejif  Gleich- 
berechtigung. Gleichmässig  der  jüdischen  und  christlichen  Be  - 
v'jlkerung  gewidmete  wirtschaftliche  and  kulturelle  Fürsorge. 
Öffnung  neuer  Wirtschaftsgebiete,  damit  einseitige  Betätigung 
der  Juden  beseitigt  wird. 
Gesellschaftliche  Stellung. 

2s  ist  ein  Irrtum,  wenn  man  glaubt,  dass  die  Juden  das 
wollen,  das  ist  ihnen  so  oft  versprochen,  sie  glauben  es  nicht 
mehr.  Denn  eine  solche  Lösung  müsste  neue  Nöte  bringen. 

Die  ukrainische  Frage  ist  die  Frage,  welche  am  akutesten 
nach  dem  Kriege  wird,  es  wird  die  russ.  Achillesferse  im  Ge- 
biet bis  Dnjepr  liegen.  Die  Ukrainer  verlangen  aber  auch  den 
Teil  von  Galizien  bis  Jaroslaa,  der  von  Ruthenen  bewohnt  wird, 
Assimilierten  sich  die  Juden,   inntten  sie  also  im  schlimmsten 
S^ÜSß  riampf  zwischen  Polen  und  Ruthenen  darin  und  spielten 
die  alte  Ilenkersroli. 

Deal  polnischen  Staat  wollen  sie  sich  in  der  äusseren 
Politik  .  im  P^mpf^ge^en  den  äusseren  Feind  an^.liede^rn. 

Vjirklichef^s^AW&ir^also  nach  allen  Seiten. 

Positiv  wird  f:cf ordert.  Ausgestaltung  des  i^ahals  und  Or- 
ganisierung  des  jüdischen  Volkes,  «dieser  neue  Verband  soll 
als  Vertretung  nach  aussen  ausserdem  nls  der  berufenste  ni  - 
tion-le  Führer  der  Juden  gelten. 

Organisation^ 
^j  Kultusgemeinde, 
ij  Lande  sver  bände  ,5)neic  hsver  band. 

'rosses  Lob  spendet  er  der  Verordnung  über  die  jüdische 


Religionsgesellschaft,  welche  hier  im  Nov.  erlassen  ist.  WennV 
ßie- auch  nur  von  Religionsgesellschaft  spräche,  würde  sie  si- 
dhexlich  n-iGntJ  werden. 

Es  wäre  ein  Schritt  zur  nationalen  Autonomie. 

Einen  sch-^ereren  Schlag,  so  hocherfreut  die  Juden  über  die 
Proklamation  vom  5. 11. waren,  hätten  sie  dadurch  erhalten,  dass 
kein  Jude  in  den  Staatsrat  gekommen  sei  und  bei  der  polnischen 
Kammer  würde  es  dasselbe  werden. 

Ein  neues  Reich  braucht  Ruhe  im  Inneren  und  schon  aus 
gesunder  Vernunft  ,  damit  die  inneren  Widerstände  nicht  ;^achsen, 
sollten  sich  die  Polen  mit  den  Juden  verbünden. 

Das  Machtwort  der  Juden  heisst  Organisation. 

Eine  wohlorganisierte  IJasse  sollte  den  Polen  als  y^^^kcAJu^ 
Faktor  angenehm  sein. 

SCHLUSS  . 


Das  Kationalitätsprinzip  öi^t  in  diesem  Kriege. 

Der  Unsinn  des  europäischen  Gleichgewichts  war  dauernd 
ein  Schwanken.  -  Österreich  konnte  ohne  Kampf  den  verschie  - 
denen  Nationalitäten  die  Selbstbestimmung  einräumen. 

Bas  jüdische  Volk  darf  nicht  mit  leeren  Händen  ausgehen. 

Im  alten  Polen  war  die  nationale  Autonomie  der  Juden 
vorbildlich.  Die  Juden  wollen  auch  ihrer  Tradition  leben.  Sie 
wollen  keine  staatsrechtlichen  Errungenschaften,  sondern  na  - 
tionale. 

Sie  wollen  die  alte  Autonomie  und  Selbststimmung,  wie  sie 
in  Polen  geblüht  hat.  "'"""      " 


4c  c .  p/'9S2 . 


VertrauHoh. 


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4cc.p/'9^2. 


Vertraulich. 


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/ZpJ^  /ä.  ^^2Z_ 


Bericht 

•über  die  im  Auftrage  des  „Komitees  för  den  Osten- 

im  Mai— Juni  1915  unternommene 

Reise  nach  Russisch-Polen 

von 

Juatizrat  Dr.  M.  I.  Bodenheimer  (Oöln). 


-Zweite   Ausgabe     Für   die  Freunde  und  die  Mittflieder 

als  Manuskript  »gedruckt. 


S«ito 

Binleitung       i 

Die  Bürgerkomitees g 

Gliederung   der  jüdischen   Bevölkerung    .  • 

Geschichtliches 

•••••••  • 

Religiöse  Qliederung        7 

ä)  Rabbinische  Orthodoxie 

b)  Chassidismus 

c)  Liberalisierendea  Judentum 8 

Soziale  Oliedorung       9 

a)  Allgemeines        

b)  Wirtschaftliche  Lage  der  Juden  in  Lodz    . 

Politische  Gliederung       [q 

Frauenfrage n 

Schulen ^2 

Allgemeine    Rückschau 13 

Praktische   Vorschläge        14 


Einleitung. 

Das  „K(»mitee  für  den  Osten"  verdankt  seine  Entstehung  der  Ueber- 
zeui-uni;,  daß  bei  den  kriegerischen  Verwicklungen  die  Interessen  der  jüdischen 
IkvölkeruDg  des  Ostens,  speziell  in  Russisch-Polen,  mit  denen  unseres  deut- 
schen Vaterlandes  identisch  sind.  Eine  Anzahl  Männer,  die  seit  Jahren  durch 
ihre  politische  und  soziale  Tätigkeit  mit  den  Verhältnissen  der  russischen 
Juden  vertraut  geworden  sind,  vereinigte  sich,  um  ihre  Sachkenntnis  den 
Reichsbehörden  zur  Verfügung  zu  stellen.  Aus  der  Tätigkeit,  die  das  Komitee 
seit  Beginn  des  Krieges  entfaltete,  erscheint  es  mir  notwendig,  zwei  Arbeits- 
gebiete hervorzuheben,  weil  sie  mit  dem  Zweck  meiner  Reise  in  unmittel- 
barem Zusammenhange  stehen. 

Da   sich    bei  Beginn    des  Krieges   eine   unfreundliche  Stimmung  der 
jüdischen  Presse  in  Amerika  geltend  machte,  entsandte  das  Komitee  im  Ein- 
verständnis und    unter  Mitwirkung   des    Auswärtigen  Amtes    einen    Vertreter 
dorthin,  um  die  öffentliche  Meinung  der  amerikanischen  Juden  für  die  Zentral- 
mächte zu  gewinnen.     Als  ein  gefährlicher  Feind  des  Deutschen  Reiches  hatte 
sich    nämlich    in  Amerika   wie  in  der  ganzen  Welt  die  allgemein  verbreitete 
Ansicht  erwiesen,    daß  Deutschland   der  Herd    des  politischen  Antisemitismus 
sei.     Man  war  daher  geneigt,  anzunehmen,  daß  von  einem  Siege  der  Zentral- 
mächte   nichts  Outes   für   die    russischen  Juden  erwartet  werden  könnte.     In 
mühevoller  Arbeit   ist    es    unserem  Vertreter   gelungen,    eine  Aenderung  der 
Stimmung  unter  den  jüdischen  Massen  zugunsten  Deutscblands  herbeizuführen. 
Dies  war  ihm  nur  dadurch  möglich,  daß  er  sich  auf  die  zu  Beginn  des  Feld- 
zuges an  die  Juden  Polens  gerichteten  Erklärungen  des  Armee-Oberkommandos 
der  verbündeten  deutschen  und  österreichisch-ungarischen  Armeen  und  auf  die 
Kundgebungen  des    deutschen  Botschafters,  Grafen  Bcrnstorff   in  Washington, 
in  der  amerikanisch-jüdischen  Presse  berufen  konnte. 

In  den  Veröüentlichungen  war  den  russischen  Juden  völlige  Gleich- 
berechtigung und  Wahruni;  ihrer  kulturellen  Eigenart  für  den  Fall  eines 
Sieges  der  verbündeten  Armeen  in  Aussicht  gestellt  worden.  Die  amerika- 
nischen Juden,  die  aus  dem  Osten  stammen,  schenkten  diesen  oftiziellen 
Aeußerungen  von  so  bedeutender  Stelle  volles  Vertrauen,  und  so  kommt  es, 
daß  heute  die  amerikanische  Judenheit  in  ihrer  großen  Masse  geschlossen 
mit   den  Deutbcheu  Amerikas  die  Sache  drT  amerikanischen  Neutralität  gegen 


die  englisch-französischen  Kriegshetzer  vertritt.  Einen  glänzenden  Beweis  für 
diesen  Umschwung  in  der  Stimmung  lieferten  die  Aeußerungen  der  jüdischen 
Tagespresse  Amerikas  zu  dem  Fall  der  „Lusitania". 

Ein  zweites  Arbeitsfeld  ergab  sich  für  das  , Komitee  für  den  Osten", 
als  ein  namhaftes  polnisches  Komitee  Verhandlungen  mit  ihm  über  eine  Ver- 
ständigung anbahnte. 

Im  Einvernehmen  mit  den  Reichsbehörden  trat  das  „Komitee  für  den 
Osten**  in  diese  Verhandlungen  ein,  um  unter  gewissen  Voraussetzungen  einen 
verfasßungfemäßigen  Schulz  der  nationalen  Minderheiten  in  Kussisch-Polen  her- 
beizuführen. Diese  Verhandlungen,  die  auch  von  den  höchisten  österreichischen 
Behörden  gefördert  wurden,  sind  noch  zu  keinem  endgiltigen  Abschluß  gelangt. 
Sie  legten  aber  den  (bedanken  nahe,  die  politischen  Ikziehungen  zwischen 
Juden  und  Polen  im  Lande  selbst  kennen  zu  lernen.  Auch  aus  anderen 
Gründen  erschien  es  notwendig,  mit  der  jüdischen  Bevölkerun-  des  besetzten 
Gebietes  Fühlung  zu  nehmen. 

In  dieser  Abaicht  hatte  sich  der  Borichtcrstatti^'  mit  dem  I.  Vorsitzenden 
des  Komitees,  Herrn  Dr.  Franz  Oppenheimer,  schon  Anfang  Oktober  vorigen 
Jahres  auf  Einladung  des  Generalstabschefs  von  Ludendorll*  in  das  Haupt- 
quartier zu  Exzellenz  von  Hindenburg  nach  liadom  begeben. 

Die  damalige  Tätigkeit  des  Komitees  in  Russisch-Polen  mußte  infolge 
der  vorübergehenden  lläumung  des  Gebietes  unterbrochen  werden.  Sie  sollte 
jetzt  durch  Entsendung  mehrerer  Herren  nach  Polen  wieder  aufgenommen 
werden,  die  zwei  verschiedene  Aufgaben  zu  erfüllen  hatten. 

Die  erste  bestand  darin,  die  Anschauungen  und  Bedürfnisse,  sowie 
auch  die  augenblickliche  politische,  soziale  und  wirtschaftliche  Gliederung  der 
Juden  des  Landes  näher  kennen  zu  lernen  und  festzustellen,  ob  die  Voraus- 
setzungen, von  denen  das  Komitee  bei  seiner  bisherigen  Arbeit  ausgegangen 
war,  eich  nach  allen  liichtungen  hin  als  zutreilend  erwiesen. 

Eine   weitere  Aufgabe    des  Komitees    war  die  Uebermittlung  unserer 
Feststellungen    an  die  Heichsbehörden,    um  ihnen  die  von  ihnen  gewünschten 
Aufklärungen  über  die  jüdische  Bevölkerung  zu  verschaffen  und  deren  mißver- 
ständliche Behandlung  nach  Möglichkeit  zu  verhüten. 

Es  wurde  beschlossen,  den  Schriftführer  des  Komitees,  Herrn  Dr. 
Adolf  Friedemann  und  Herrn  Kunstmaler  Hermann  Struck  gem^^inschaftlich 
mit  mir  nach  Polen  zu  entsenden.  Wir  stellten  uns  zunächst  dem  C'hef  der 
Zivilverwaltung,  Herrn  Präsidenten  v^n  Kries,  vor,  um  ihn  mit  unserer  Ab- 
sicht näher  bekannt  zu  machen. 

Der  Herr  Präsident  sagte  uns  in  liebenswürdigster  Weise  seine  Unter- 
stützung zu  und  empfahl  uns  den  Kreischefs  und  dem  Herrn  Polizeipräsidenten 
von  Lodz.  y 

Herr  Dr.  Friedemann  sollte  sich  durch  eine  mehrtägige  Heise  einen 
allgemeinen  Ueberblick  verschaffen,  w\'ihrend  ich  selbst  einen  längeren  Auf- 
enthalt in  Lodz  nahm,  um  von  dort  aus  andere  Teile  des  besetzten  Gebietes 
zu  besuchen.  In  Lodz  wurde  ich  durch  den  Herrn  Polizeipräsidenten  von  Oppen 
ersucht,  einen  Bericht  über  das  gegenwärtige  jüdische  Schulwesen  in  Lodz  zu 
erstatten. 

Es  bot  sich  mir  Gelegenheit,  mit  angesehenen  und  einflußreichen 
Juden  aller  Gesellschaftsklassen  und  ])olitischen,  sowie  religiösen  Kichtung(»n  zu 
sprechen  und  ihre  Ansichten  und  Wünsche  kennen  zu  lernen.   An  dieser  Stelle 

2 


möchte  ich  all  den  Herren,  die  mir  behiflich  waren,  insbesondere  Herrn  Geh 
l^e-ieniDgsrat  deinow  und  Herrn  Feldrabbiner  Dr.  Arthur  Levy  meinen  ver- 
bindlichsten Dank  für  ihre  liebenswtirdicje  Unterstützung  aussprechen. 


Die    Biirgerkomitees. 

Auf  Orund  meiner  eigenen  Beobachtungen  in  Verbindu:ig  mit  den  Mit- 
teilungen unserer  Vertrauensmänner  glaube  ich  ein  ziemlich  vollständiges 
(iesamtbild  der  augenblicklichen  Lage  der  jüdischen  Bevölkerung,  ihrer 
\Vünsche  und  Hottnungen  gewonnen  zu  haben.  Für  diese,  sowie  überhaupt 
für  die  l^sychologie  der  Juden  in  Polen,  sind  die  Beschwerden  von  Bedeutung, 
die  mir  von  allen  Seiton  über  die  polnischen  Bürgerkomitees  mitgeteilt  wurden! 

Die  Beschwerden  waren  die  gleichen,  einerlei,  ob  die  Komitees  aus- 
schließlich  aus  Polen  zusammengesetzt  sind,  oder  ob  sich  ein  der  jüdischen 
Bevölkerung  einigermaßen  entsprechender  Teil  von  polonisierten  Juden 
unter  den  Mitgliedern  befindet.  Es  ist  jedenfalls  eine  bemerkenswerte 
Tatsache,  dass  in  den  Bürgerkomitees  nirgends  ein  Vertreter  der  großen 
jüdischen  Masse  sitzt,  die  an  ihrer  nationalen  und  religiösen  Eigenart 
festhält. 

In  Lodz  ist  das  IMir^erkomitee  aus  Polen  und  einii-en  polonisierten 
Juden.  Angehörigen  der  Großindustrie,  zusammengesetzt.  Diese  haben  ver- 
schiedentlich erklärt,  daß  sie  sich  nicht  als  Vertreter  der  Juden,  sondern 
der  gesamten  Bürgerschaft  betrachten  und  deshalb  jüdische  Sonderwünsche 
nicht  vertreten  können.  Sie  haben  sich  auch  niemals  um  jüdische  Gemeinde- 
angelegenheiten bekümmert. 

Gemäß  einer  Erklärung,  die  mir  das  Mitglied  des  Bürgerkomitees, 
Herr  Sulowsky,  abgab,  vertritt  das  Bürgerkomitee  den  Standpunkt,  weder  bei 
der  Armenunterstiitzuni;,  noch  bei  der  Subvention  von  Schulen,  noch  bei  der 
Anstellung  von  Beamten  und  Milizianten  das  Prozentverhältnis  der  Bevölkerung 
zu  berücksichtigen.  Als  eine  merkwürdige  Folge  dieses  Grundsatzes  er-ibt 
sich  die  Tatsache,  daß  unter  den  00  000  Familien,  die  überhaupt  Unterstützung 
erhalten,  sich  nur  etwa  10  000  jüdische  Familien  betinden.  Nach  dem  \^er- 
hältnis  der  I^evölkerung  müßte  die  Zahl  der  zu  unterstützenden  jüdischen 
Familien  mindestens  doppelt  so  i;roß  »ein,  auch  wenn  man  von  der  Motla;;e 
absieht,  die  unter  diesen  weit  größer  ist  als  unter  den  nichtjüdischen. 

Der  Cirund  hierfür  scheint  auch  darin  zu  liei;en,  daß  für  die  Unter- 
stützung die  Heviervorsteher  maßgebend  sind.  Da  diese  in  den  meisten 
Ikzirken  Polen  sind,  erfahren  die  Juden  vielfach  Zurücksetzun-en.  Infoliie- 
dessen  ziehen  es  viele  Juden  vor,  ihre  U'nterstülzungsansprüche  überhaupt  nicht 
^^eltend   zu  machen. 

Es  sei    übrigens  hier    auch  festgestellt,  daß  Herr  Sulowsky    auf  eine 
P.eschwerde  des  Herrn  Feldrabbiners  Dr.  Levy    erwiderte:     Jierr'  Rabbiner, 
warum  beschweren  Sie  sich  immer  über  die  Zurücksetzung    der  Juden    durch 
die  Polen?  Die  Heichsdiirna  ist  ja  auch  für  die  Beschränkum;  der  Rechte  der 
Juden  eini;etreten." 

Auch  bei  der  Ansteiluni;  besoldeter  Milizianten  (Schutzleute)  wurden 
die  Juden  zurückgesetzt.  Zu  der  Zeit,  als  in  Lodz  noch  eine  freiwillige 
unbes(jldete  Miliz  existierte,  befanden  sich  unter  den  ca.  Iimkk)  Milizianten 
ungefähr  :U)n()  Juden.  AN  aber  die  Miliz  besoldet  wurde,  entließ  man  die 
jüdischen  „Milizianten"  sänitlich  und  stellte  fast  ausschließlich  Polen  ein. 
Nur  als  l^evieraufseher  mußte  man  eine  Anzahl  Juden  mit  Rücksicht  auf  <iie 
überwiegend  jüdische  Pevölkerung  in  einigen  Bezirken  anstellen. 

8 


Die  freiwillige  jüdische  Miliz  hatte  sich  durchaus  bewährt.  Auch  köunteu 
die  jüdischen  'rurn-  uud  Sportvereine  zweifellos  eine  genügende  Anzahl  ihrer 
Mitglieder  ald  Alilizianten  .stelL-n.  Es  bleibt  also  die  Tatsache  bestehen,  daß 
die  polnische  Leitung  der  Miliz  die  Polen  bevorzugt  hat. 

Dasselbe  wurde  mir  aus  Lenciza  und  Tschenstochau   berichtet. 

In  Kaiisch  erhielt  ich  von  zuverlässiger  Seite  die  Auskunft,  daß  dort 
die  Miliz  zum  groüen  Teil  aus  der  Hefo  der  polnischen  Bevölkerung  gebildet 
worden  sei. 

Die  rein  polnische  Zusammensetzung  der  Miliz  hat  zu  zahlreichen 
Klagen  über  MiUhaudlungen  und  Benachteiligungen  der  Juden  geführt.  Jüdische 
Kleinhändler  werden  von  den  Straßen  verwiesen,  während  die  polnischen 
unbehelligt  ))leiben.  Kleine  Uebertretungen  und  Oewerbevergehen  von  jüdis<-her 
Seite  werden  unnaclisichtlieh  zur  Anzeige  gebracht,  während  die  gleichen  Ver- 
gehen von  polnischer  Seite  getlissentlich  übersehen  werden. 

Derartige  Fälle  sind  mir  speziell  von  Lenciza  und  Sgierz  aus  glaub- 
hafter (Quelle  berichtet  worden. 

In  Lodz  hat  das  Bürgerkoraitee  für    die   jüdischen  Schulen  polnische 
Kuratoren  und  Visitatoren    ernannt    und    dort    sowie    in  anderen  Städten  den 
Versuch    gemacht,    die  polnische  Sprache    als  IJnterrichtssprache  einzuführen. 
Dies  ist  auch,  wie  ich  bemerken  möchte,  in  den  deutschen  Schulen  geschehen. 
Der  Herr   Polizeipräsident  von  Oppen    ist    diesem  Vei-suche,    sobald    er  hier- 
von   Kenntnis    erhielt,    energisch    entgegengetreten.     Den    jüdischen    Schulen 
werden    nicht    die    Subventionen   zuteil,    die    ihnen  verhältnismäßig   zustehen 
müßten.     Ks    werden    die  Schulen    bevorzugt,    welche    die  polnische   Sprache 
eingeführt  haben.     Das  jüdische  Gymnasium,  dessen  Unterrichtssprache  früher 
außer  der  russischen  die  hebräische  war,  hat    keine  Subvention  erhalten    und 
konnte    deshalb    nicht    wieder  eröffnet  werden.     In  Lodz    war    auch    für    die 
jüdischen  Elementarschulen  seitens    der  russischen    Kegierung    die    Gründung 
von   weiteren  12  Klassen    vorgesehen  worden.     Das    Bürgerkomiteo  hat  aber 
diese  neuen  Klassen  nur  in  den  polnischen  Elementarschulen  eingerichtet  und 
die  jüdischen  Schulen  ühergani»en. 

Obwohl  bei  der  Unterstützungstätigkeit  in  den  verschiedenen  Bürger- 
komitees  nach  ganz  verschiedenen  Grundsätzen  verfahren  wird,  ergibt  sich 
überall  als  L*esultat,  daß  die  Juden  benachteiligt  sind. 

In  Tschenstochau  wurde  beispielsweise  im  (iegensatz  zu  dem  Prinzip 
des  Lodzer  Bürgerkomitees  eine  prozentuale  Verteilung  der  llnterstützungs- 
gelder  beschlossen.  Hierbei  wurde  zunächst  der  Prozentsatz  der  jü- 
dischen l^evölkerung  auf  227ü  festgesetzt,  während  er  in  Wirklichkeit  mehr 
als  30 7o  ausmacht.  Der  Beschluß  der  prozentualen  Verteilung  wurde  im 
Bürgerkomitee  gefaßt,  als  außer  einer  Zuwendung  von  Mk.  25(XI0  für 
die  allgemeinen  Ililfszwecke  die  jüdische  Gemeinde  eine  Spende  in  Höhe  von 
20  000  Mark  für  die  Verteilun-  an  die  Juden  erhielt.  Alle  für  Unter- 
stützungszwecke von  außerhalb  eingehenden  Gelder  sollten  von  nun  an  in  eine 
Kasse  Hießen. 


Während  die  Beiträge  für  den  Verein  , Schnelle  Hilfe",  aus  denen 
in  allen  Städten  hauptsächlich  die  Volksküchen  unterhalten  werden,  zum 
größten  Teil  von  jüdischer  Seite  erfol-en,  werden  die  jüdischen  Volks- 
küchen nur  unzureichend  von  diesem  Verein  unterstützt.  Bekanntlich  ist  aber 
die  jüdische  Masse  wegen  der  Speisegesttze  ausschließlich  auf  die  jüdischen 
Volksküchen  angewiesen.  Es  wurde  daher  notwendig,  für  die  Erhaltung  dieser 
Volk.sküchen  besondere  jüdische  Vereine  zu  schatten. 


In  Tschenstocliaii  \viir(le  borochTiet,  daß  die  Spenden  von  jüdischer 
Seite  r;()7„  aiisniachen.  'lYot/deni  eilialtt-n  die  jüdischen  Volksküchen  nur 
*J0  bis  2o7o  der  eingezahlten  OsanitRpenden. 

An  vielen  Orten  beklagte  sieh  die  jüdische  Bevölkerung,  daß  die 
Bekanntmachungen  des  JUlrgerkomitees  nur  in  polnischer  Sprache  erlblgea. 
Hier  und  da  vird  auch  das  Deutsche  neben  dem  Polnischen  benutzt,  nirgends 
aber  die  jüdischHiputs<h(^  Sprache.  :)a  viele  Juden  die  deutsche  und  polnische 
Schrift  niclit  lesen  können,  erliallen  ^e  von  dem  Inhalt  dieser  Bekannt- 
niachuntren  nur  niitteH^ar  Kenntnis. 

In  Lenciza,  dessen  Bevölkerung  überwiegend  aus  Juden  besteht,  war 
bei  der  ersten  ()kku|)ation  das  Biirgerkomitee  in  seiner  Mehrheit  aus  Juden 
zusammengesetzt.  'I^rotzdem  es  sich  durchaus  bewährt  hatte,  wurde  bei  d«r 
Rückkehr  der  KMissen  anstelle  dessen  ein  neues  BUrgerkomitee  eingesetzt,  das  . 
ausschließlich  aus  Polen  besteht.  Dieses  neue  Bürgerkomitee  bat  die  «iirent- 
liche  Meblverteilung  auf  '!en  Sabbath  festgesetzt  und  auf  diese  Weise  dio 
religiöse  jüdische  l^evölke/ung  ausgeschaltet. 

Die  jüdische  lU^völkerung  eniptindet  es  schwer,  daß  die  auschließlich 
polnischen  Bürgerkomitees  noch  heute  eine  so  große  Macht  in  Händen  haben. 
Man  behauptet,  daß  diese  Komitees  größtenteils  aus  Mitgliedern 
der  russenfreundlicheu  „Xarodnaja  Democratia*  zusammengesetzt 
sind,  die  den  Deutschen  wie  den  Juden  gleich  feindlich  geilen  übersteht. 
Begreiflicherweise  suchen  die  Mitglieder  der  Bürgerkomitees  ihre  Zugehörii^- 
keit  zur  „Narodnaja  Democratia''  zu  verbergen.  Es  konnten  mir  daher 
auch  keine  Fälle  offener  Stellungnahme  berichtet  werden.  Es  ist  aber 
bezeichnend,  daß  sich  die  Judenfeindlichkeit  der  l*olen  vielfach  als  Begleit- 
erscheinung ihrer  Hoffnung  auf  die  Wiederkehr  der  Russen  bekundet.  Die 
jüdische  B^ivölkerung  setzt  sich  den  gröbsten  Beschimpfungen  aus,  wenn  sie 
über  die  Erfolge  der  deutschen  Wallen  Freude  bekundet.  „Deutscher  Spion'' 
ist    ein    landläuti-es    8chimi)fwort     der     i^olnischen    Bevölkerung     gegenüher 

den  Juden. 

Von  vielen  Seiten  ist  mir  bei'icbtet  worden,  daß  man  den  Juden 
gegenüber  von  dem  deutschen  Militär  als  von  .,  Euren  Soldaten"  spricht.  Man 
bedroht  sie  otl'en  mit  Vergeltungsmaßregein.  Es  war  mir  in  dieser  Richtung 
auch  von  großem  Interesse,  Einzelheiten  über  die  Vorg<änge  bei  der  Riickkebr 
der  Küssen  zu  erfahren.  Einwandfreie  Zeu-eu  bestätigen,  daß  die  polnische 
Bevölkerung  die  Juden  wahllos  der  Spionage  zugunsten  der  Deutscheu  be- 
zichtigt und  der  Kache  der  T^ussen  preisgegeben  hat.  In  Lodz  sollen  sich 
hierbei  besonders  die  polnischen  Zeituiiü^sjunsren  hervorgotan  haben. 

Durch  diese  Ereii;niase  ist  der  Zwiespalt  zwischen  der  polnischen  und 
jüdischen  Bevölkerung  wesentlich  vertieft  werden.  Der  Baß  der  IVeu  richtet 
sich  vorwiegend  ^^egen  die  an  den  alten  .^itten  und  Traditionen  festhaltenden 
Kaftanträ;^er.  Der  europäisch  gekleidete  Teil  der  Juden  bleibt  von  den  ]Kd- 
nischen  A'erdächtigungen  zumeist  \ erschont. 

Von  der  (lesinniing  der  Polen  ge-cn  dit^  Juden  zeuiit  auch  die  nnassen- 
hafto  Verbreitung  von  Postkarten  und  sogar  l'.'malten  Ostereiern,  welche  einen 
Kitnalmord  d{«rstellen.  ich  habe  mehrere  dieser  Kalten  dem  (^hef  der  Kriegs- 
presseverwaltung,  Herrn  (jeheimrat  Cleinow.  übri'geben. 

Ein  Gegengewicht  gegen  die  russenfreundlichen  Anhänger  der  ..Narod- 
naja Democratia"  bible.  außer  dun  Juden  lediglich  der  Teil  der  !ntellige:»Ä 
und  der  Arbeiterschaft,  der  früher  schon  in  den  Keihen  der  Opposition  i^^^m 
die  russische  l\egierung  gestanden  hat.  Gegenüber  den  laut  gewordenen 
Beschwerden  soll  ni'ht  verkannt  w erden,  daß  die  Bürgorkomitees  in  gewissem 


0 


Maße  für  Or<)nun;;  iiiul  Sicherlieit  der  Hevulkerun^  Serge  trugen.  Ihre  Mit- 
♦;lifMler  sind  zum  T«'il  Torsonen,  die  über  große  Gewandtheit  und  west- 
europaische Hildurii^'  verriigeii,  sodaß  sich  d»T  \'erkehr  mit  ihnen  für  die 
liehörden  ;;ewiß  angenehm  g<»staltet.  Iii8(>weit  ihre  polnischen  Emplindungeii 
gesclinnt  wer(I»'n,  werden  sie  ein  williges  AN'crkzeug  Hlr  die  Verwaltungs- 
niaßrcgt'lu  der  licli^irdea  >v\n.  Die  Aufrechthaltung  dieser  Einrichtung  ist 
al)er  aus  einer  allgemeinen  ]>oliti8''hen  Krwiigung  heraus  bedenklich. 
Sie  hat  in  der  jüdischen  llevnlkeruug  l^eunruliigung  über  die  Absichten  der 
Jieich.sregieruug  hervorgerufen  un<!  die  deutschfreundlichen  Kiemente  \ erhindert, 
gegen  die  polnisch-russischen  robergrilfe  offen  Stellung  zu  nehmen.  Ks  ist 
von  jüdischer  Seit(^  anerkeniuMid  hervorgehoben  worden,  man  betrachte  es 
als  ein  Zeichen  großer  ( Jewisseuhaftigkeit,  daß  von  deutscher  Seite  keine 
lloiVnungen  auf  eine  Loslösung  von  Rußland  erweckt  w^erden;  man 
betonte  aber,  daß  dies  für  die  Jüdische  r>ev()lkerung  ohne  Belang  sei,  da  sie 
unter  allen  Umständen  mit  \'er.i;eltungsmaßregeln  der  Küssen  zu  rechnen  habe, 
wenn  sie   ins  Lanci   zurückkommen  sollten. 


Göschichtlichos 


Gliederung    der    jüdischen    I*  e  v  ö  1  k  e  r  u  n  g. 

Nac'i  dem  ersten  Kreuzzug,  vom  Beginn  des  12.  bis  zum  15.  Jahr- 
hundert ergoß  sich  ein  fast  ununterbrochener  Strom  von  jüdischen  Auswanderern 
aus  Deutschland  nach  Polen  und  Litauen,  wo  den  Juden  durch  die  Groß- 
fürsten und  Könige  mannigfaltige  Privilegien  eingeräumt  wurden.  Die  Aus- 
wanderer kamen  im  12.  und  i:\.  Jahrhundert  aus  der  Kheingegend,  im  14. 
Jahrhundert    namentlich    aus  Lim,    Nöidl'iigen,    Regensburg    und  Magdeburg. 

Sie  betrieben  in  Polen  nicht  nur  Handwerk  und  Handel,  sondern  zum 
Teil  auch  Landwirtschaft.  Nach  dem  Statut  Kasimirs  IV.  besaßen  die  Juden 
volles  Bürgerrecht  und  durften  auch  Watfen  führen.  Lnter  3700  Kautleuten 
Polens  befanden  sich  3200  Juden.  Schon  damals  gab  es  aber  unter  den  Juden 
viele  Qoldweber  und  Silberarbeiter.  Die  Nachfolger  Kasimirs  entzogen 
den  Juden  unter  dem  Kintluß  der  Geistlichkeit  ihre  Privilegien.  Erst  unter 
Sigismuud  1.  (150ß  -4S)  wurde  ihnen  wieder  Schutz  zuteil.  Die  Babbiner 
nahmen  eine  bevorzugte  Stellung  ein,  verwalteten  die  Gemeinden  und  führten 
den  Titel  Archi-Kabbiner.  Die  Auswanderer  aus  Deutschland  verpllanzten  die 
Talmudkunde  und  die  Sitten  ihrer  A'ilter  nach  Polen,  Wolhynien,  Litauen  und 
IkUthenien.  „Aber  nicht  bloü  deutsche  Talmudkunde  haben  üie  jüdisch- 
deutschen Flüchtlinge  nach  Polen  verpflanzt,  sondern  auch  die  deutsche 
Sprache  in  ihrer  damaligen  Heschafienheit".  (IL  Grätz,  „Geschichte  der 
Juden**  l^d.  9  j».  (If)).  So  kommt  es  denn,  daß  heute  ganz  West- 
rußland bis  zum  Dnjepr,  soweit  es  von  Juden  bewohnt  ist,  deutsches 
Sprachgebiet  geworden  ist.  Da  die  Städte  durchschnittlich  eine  (von  S.'PVo 
bis  60%  variirende)  starke  jüdische  Bevölkerung  haben,  so  sind  sie  in  diesem 
(iebiete  talsächlich  zur  Hälfte  deutsch. 

Dieser  Umstand  ist  bisher  von  keinem  deutschen  l*olitiker  beachtet 
worden.  Die  Sprache  der  Juden  ist  nicht  etwa  ein  auf  Handelsreisen  erlerntes 
verdorbenes  Deutsch,  eine  Meinung,  die  man  jetzt  vielfach  von  Otfizieren  und 
Beamten  in  Russisch-Polen  hört,  sondern  die  Mutter-  und  Lmgangssprache  der 
Juden.  Sie  ist  nicht  vollständig  reines  Deutsch  geblieben,  sondern  hat  auch 
slavische  Bestandteile  aufgenommen.  Die  hebräischen  Worte  w^aren  vielleicht 
schon  früher  in  Deutschland  organisch  in  den  Dialekt  hineingewachsen.  Die 
hebräischen  Wurzeln  bezeichnen  zumeist  abstrakte  Begritl'e,  da  hierfür  der 
deutsche  Sprachschatz  vermutlich  noch  nicht  ausreichte,  während  die  hebräische 
Literatur  des  Mittelalters  (Mnt3  zweckmäßige  Ergänzung  gestattete.  Dieses 
6 


deiitBflie  S]>rach^'ut  haben  die  Juden  durch  all  die  Jahrhunderte  mit  einer 
Zähigkeit  ohnegleichen  festgehalten.  Während  die  im  Mittelalter  eingewan- 
derten Deutschen  völlig  in  dem  slavischen  Volkstum  aufgegangen  sind  und 
ilire  Sprache  preirtgegeben  hab3n,  ist  der  jüdisch-deutsche  Dialekt  für  die 
Juden  zu  ihrer  eigenen  Sprache  geworden,  den  sie  mit  derselben  Treue  fest- 
hielten, wie  ihre  l^eligion,  ihre  Tracht,  ihre  Sitten  und  Gebräuche.  Regierungs- 
maUnahnien  waren  ebensowenig  imstande,  dies  zu  andern,  wie  die  slavische, 
vor  allem  die  polnische  l.'mgebung.  Von  außerhalb,  insbesondere  von 
Deutschland,  wurde  den  Juden  hierbei  nicht  die  geringste  Unterstützung  zuteil. 
Im  Gegenteil,  <ler  jüdische  Dialekt  ist  in  Deutschland  selbst  von  den  Juden 
verkannt  und  verachtet  worden,  da  man  ihn  als  verdorbenes  Deutsch  be- 
trachtete. Die  Schriften  von  namhaften  Gelehrten  (Ave  Lallemand  und  Prof. 
(Jerzon  aus  Dordrecht)  haben  erst  über  den  wirklichen  Charakter  der  jüdischen 
Sprache  Anthlarung  gescharteu.  Ich  möchte  hier  ferner  auf  die  Schrift  des 
Herrn  Hermann  Struck  aufmerksam  machen,  die  die  Entstehung  und  die  Knt- 
wickelung  der  jüdisch-deutschen  Sprache  für  den  mit  höbräiachen  Lettern  nicht 
vertrauten  Leser  kurz  und  fasslich  behandelt.  Die  Schrift,  die  im  Auftrage 
des  „Komitees  für  den  Osten"  verfasst  wurde,  ist  allen  Mitgliedern  und 
Gönnern  des  Komitees  seinerzeit  überreicht  worden. 


Keligiöse  Gliederung  Die    strenggläubige    Bevölkerung    hält    mit    großer  Inbrunst    an    den 

a)RabbiniBche Orthodoxie  ererbten  Traditionen  und  überkommenen  Gewohnheiten  fest.     Sie  widmet  sich 

nach  wie  vor  dem  Talmudstudium  und  folgt  auch  äußerlich  in  Kleidung  und 
Haartracht  der  alten  Sitte.  Die  Kinder  werden  in  den  religiösen  Elementar- 
schulen (Chedarim)  erzoi;en  und  dort  von  aller  weltlichen  Bildung  fern- 
gehalten. Diese  Weltanschauung  bedini^t  frühes  Heiraten  für  beide  Ge- 
schlechter. Zu  dieser  rabbinischen  Orthodoxie  gehören  etwa  60 — 70Vo  ^^^ 
])olnischen  Juden. 

b)  (haesidisrauB  Die  Chassidim  führen  den  Ursprung  ihrer  Sekte  auf   die    mystischen 

Schriften  der  Kabbala  zurück.  Der  Gedankeninhalt  dieser  Werke  stammt 
schon  aus  dem  jüdischen  Altertum.  In  18.  Jahrhundert  fand  diese 
Wissenschaft  einen  bedeutenden  Vertreter  in  Mose  de  Leon.  Er  ist  der 
Schöjifer  des  merkwürdigen  Buches  „Sohar\  Der  chassidische  Standpunkt 
charakterisiert  sich  in  dem  x\usspruch:  „Wehe  dem  Schuldigen,  der  behauptet, 
die  Gotteslehre  enthalte  nrr  einfache  Geschichten,  und  also  nur  auf  das  Kleid 
sieht.  Selig  sind  die  Eronmien.  welche  den  rechten  Sinn  der  J^ehre  8uch'.^n^ 
Diese  Lehre,  die  übrigens  auch  das  christliche  Mittelalter  wesentlich  be- 
einflußt hat,  fand  im   17.  Jahrhundert  Eingang  in  Russisch-Idolen. 

Der  eigentliche  Begründer  der  Sekte  war  Israel  Baal  Sehern  (der 
Herr  des  Namens)  (l 098—  1759).  Die  innere  Ursache  der  von  ihm  geschutlenen 
Bewegung  war  das  Bedürfnis  der  Masse,  sich  von  dem  damals  erstarrten 
Talmudsludium  abzuwenden  und  eine  unmittelbare  Beziehung  zur  Gottheit  zu 
gewinnen.  Diese  unmittelbare  Verbindung  mit  Gott  suchte  man  durch  In- 
brünstiges Beten,  das  unter  heftigen  Bewegungen  des  Körpers  bis  zur  Extase 
führte.  Besonders  fromme  Meister  (Zad-likim,  in  Westeuropa  Wunderrabbis 
genannt)  glaubt  man  noch  heute  der  Gottheit  so  nahe,  daß  ihnen  übernatUr- 
licho  Kräfte  zur  Verfügung  stehen,  die  sie  zum  Heil  der  Gläubigen  verwerten 
können.  Ihre  Lehre  verbreitete  sich  über  ganz  Kussisch-Bolen  und  Litauen 
trotz  der  heftigen  Gegnerschaft,  die  ihr  in  den  Talmudhochschulen  und  deren 
Führern  erwuchs.     Erst  das  Auftreten  des  bedeutenden  Rabbiners  Elia  Wilna 


in  IJtniien    braclifo    das    Taliniidötudiura    wieder    zu    einer    gewissen  Geltung 
und  honunte  die  Knt Wicklung  des  Chassidismus. 

llnito  noch  ^'<'nießen  zahlreiche  Rabbiner  in  Russisch-Polen,  Galizien 
lind  LitaiK'ii  den  Ruf  als  Wundertäter.  Sie  haben  immer  noch  einen  ge- 
^vis^ell  Kinllui.»  aul'  ihro  Anhiiiigerschaft.  Denn  statt  diese  soltsame  niittel- 
allerliclK^  Sekto  zu  reformieren  und  ihren  Widerstand  gegen  die  Einführung 
eur(i|)iiis(h<i'  l>ilduii*^'  zu  mildern,  haben  die  russische  Regierung  und  die 
jMj]niscii-;:alizisi-.li('n  Führer  ans  politischen  Gründen  die  Macht  der  Wunder- 
ral>l)is  iZ^ddikim)  l)o;;iJnstigf.  V'ormiltels  dieser  Wunderrabbis  nämlich  ver- 
slandoii  hio  einen  jjjowissen  Teil  der  jüdischen  Bevölkerung  iliren  Absichten 
(iieiisibar  /ii  machen.  Nur  mit  Hilfe  der  chassidischen  Kreise  ist  es  beispiels- 
weiso  dem  iNjJcnklul)  ^^'oliingen,  sogar  in  Bezirken  mit  vorwiegend  jüdischer 
r>üV(.lkeniii,i^'  ihr(>  Kandidaten  in  den  Reichsrat  zu  bringen.  Was  diese  Rabbiner 
vor  allejii  zu  einer  sidchen  Stellungnahme  veranlaßte,  war  die  Zusicherung 
dtT  treien  Am-ülHini;  ifires  Glaubens  und  das  Verlangen,  ihre  Macht  über 
ihre  Aniiän;;er  un^estiirt  auszuüben.  In  Russisch-Polen  dürften  Leute  etwa 
*.^07()  der  jüdischen  Gesamtbevölkerung  al»  Chassidim  zu  bezeichnen  sein. 
c)  LiiioralisionMules  Neben    d(u*    rabbinischen    Orthodoxie    und    dem  Chassidismus  besteht 

noch  eine  kleine  Gruppe  religiös-fortschrittlicher  Elemente,  die  sich  jedoch  zu 
einer  Reformgemeinde  nach  deutschem  Muster  noch  nicht  zusammengeschlossen 
haben,  in  Deutschland  war  bekanntlich  in  der  Epoche  nach  Mendelssohn  ein 
Keformjudentum  entstanden,  das  die  Morallehre  des  Judentums  vom  Religiona- 
geselz  loslöste.  Aehnliches  besteht  in  Russisch-Polen  nicht.  Es  gibt  eine 
dünne  Oberschicht,  die  äußerlich  an  dem  Judentum  festhält  und  einige  Re- 
ligionsgebräuche  noch  befolgt.  Da  sich  aber  ihre  Anschauungen  nicht  auf 
einem  durchdachten  philosophischen  System  aufbauen,  sondern  nur  eine  äußer- 
liche Nachahmung  des  westeuropäischen  Vorbildes  darstellen,  ist  bei  ihnen 
das  Gefühl  der  Verantwortung  und  Solidarität  in  jüdischen  Dingen  ihren 
Stammesgenossen  gegenüber  wesentlich  geringer  als  in  W^esteuropa.  Sie 
machen  nur  5 — lO^o  ^^^  gesamten  jüdischen  Bevölkerung  aus. 


Judontuni 


Nur  die  an  ihren  alten  Traditionen  treu  festhaltende  jüdische  Masse 
•  ist  geeignet,  einen  festen  Stützpunkt  bei  der  Neuordnung  der  Vertältnisse  ab- 
zugeben. Wenn  auch  gerade  dieser  Teil  der  jüdischen  Bevölkerung  in  manchen 
Aeiißerlichkeiten  rückständig  ist,  ihre  Sitten  und  Gewohnheiten  uns  fremd  sind, 
der  Sinn  für  Reinlichkeit  und  Ordnung  zu  wünschen  übrig  läßt,  so  sind  sie 
doch  dasjenige  Volkselement,  auf  das  sich  die  deutsche  Regierung 
in  allen  Wechselfällen  verlassei  kann.  Auf  keinem  anderen  Weg 
kann  sie  dieses  Vertrauen  besser  gewinnen,  als  durch  zarte  Schonung  ihrer 
religiösen  Anschauungen.  Das  wichtigste  ist  für  die  religionstreue,  konser- 
vative j^evölkerung  die  Möglichkeit,  das  Sabbatbgebot  zu  beachten,  das  unter 
allen  Umständen  durch  eine  entsprechende  Ausgestaltung  der  Ge werbe gesetz- 
^ebung  zu  schützen  ist.  Es  besteht  auch  keine  ernste  Schwierigkeit,  der 
jüdischen  Bevölkerung  die  Sonntagsarbeit  zu  ermöglichen,  soweit  sie  streng 
an  der  Sabbnthrnhe  festhalt. 

Abgesehen  von  den  Chassidim,  die  dem  politischen  Leben  gänzlich 
fernstehen,  ist  die  jüdische  Bevölkerung  Polens  im  allgemeinen  nicht  fanatisch 
und  dem  europäischen  Einfluß  keineswegs  abgeneigt,  sondern  bereit,  west- 
lichen Beratern  zu  folgen,  auch  wenn  diese  nicht  mehr  den  orthodoxen 
Standpunkt  einnehmen;  natürlich  müssen  sie  in  taktvoller  Weise  auf  die  Emp- 
findungen der  Menge  eingehen.  Um  ihr  Vertrauen  zu  erwerben,  bedarf  es 
weniger  der  vollen  Uebereinstimmung  in  allen  Einzelheiten  des  Ritus,  als  des 

8 


durch  (iio  Tat  bewährten  Verfltändniases   auch    für  die  weltlichen  Dinge  ihrer 
pulili^jh-sozialcD  Lage  und  wirtschaftlichen  Existenzbedingungen. 


Soiialo    Gliederung  Im  10.  Jahrhundert  scheint  die  Bevölkerung  der  Städte  Polens  größten- 

ui  AllKomeines       teils  aus  Juden  be.^tandeii  zu  haben,    die  den   in  Polen  fehlenden  Mittelstand 

bildeten.  Dies  war  der  innere  Grund  für  die  Verleihung  c'.er  zahlreichen 
Privilegien  au  die  Juden  von  selten  der  polnischen  Großfürsten  und  Könige, 
im  Jahre  18L()  noch  machten  die  Juden  ca.  75  V«  <<er  städtischen  Bevölkerung 
aus  mit  ungefähr  bi\0  MO  Seelen,  im  Jahre  1910  ca.  42%  mit  ungefähr 
U)19  850  Seelen.  Von  der  gesamten  jüdischen  Bevölkerung  von  1  747  Hö5 
Stelen  gehören  2,33  7o  der  Landwirtschaft  an.  Im  übrigen  ergibt  sich  folgende 

Verteilung: 

dem  Gewerbe  gehören  an     .     .     .  34,89  Vo 

dem  Handel          »         »      •     •     •  39,04  /q 

dem  Transportgescbäft     ....  3,50% 

Dienstboten,  Tagelöhner       .     .     .  8,31 7o 

den  freien  Berufen 4,38  % 

dem  Militär 0,99  Vo 

ohne  Beruf  sind 6,56  7o 

Besonders  interessant  ist  es,  daß  die  Juden  in  einem  höheren  Prozentsatz  als 
die  übrige  Bevölkerung  zum  Militärdienst  herangezogen  werden.  Sie  bilden 
5,1  %  des  russischen  Heeres,  während  sie  nach  ihrer  Bevölkerungsziffer  in 
ganz  Rußland  nur  etwa  4  %  ausmachen  dürften.  Die  gesamte  jüdische  Be- 
völkerung Rußlands  beträgt  circa  7  Millionen  Seelen.  Man  kann  diese  Be- 
völkerung in  3  soziale  Schichten  einteilen: 

a)  Großindustrie  und  Großhandel, 

b)  Kleinindustrie,  Handwerk  und  Kleinhandel, 

c)  das  Proletariat  derjenigen,  die  keinen  Beruf  haben. 

b)  WirtschaftUche  Für  Lodz  im  besonderen  gelten   folgende  Tatsachen: 

Lage  der  Juden  in  j^j^    Großindustrie    der    Textilbranche    teilt   sich    in    die  Baumwoll- 

^''^''  industrie    und   die   Woll-  und  Kammgarn-Industrie.     In    der   ersten   sind   die 

Deutschen  etwa  mit  Va,  die  Juden  etwa  mit  Va  an  der  Gesamtproduktion 
beteiligt.  In  der  Woll-  und  Kammgarn- Industrie  herrscht  das  umgekehrte 
Verhältnis ;  Polen  sind  in  beiden  Industrien  kaum  nennenswert  vertreteo. 
Sowohl  der  Manufaktur-,  als  der  Kolonial-  und  Galanterie  Warenhandel  ist  gani 
überwiegend  in  jüdischen  Händen,  ebenso  das  Speditionsgeschäft,  das  Agentur- 
uud  Kommissionsgeschäft.  Bö  Reisenden  sind  sämtlich  Juden.  Unter  den 
llandelsangestelllen  befinden  sich  etwa  20000  Juden  neben  10000  Polen  und 
Deutschen.  Die  Bankgeschäfte  sind  in  jüdischen  Händen.  An  den  Aktien- 
banken haben  die  Juden  einen  großen  Anteil.  Von  den  9  Kreditge^ellschaften 
auf  Gegenseitigkeit  sind  4—5,  von  den  14  Spar-  und  Leihkassen  5  jüdisch. 
In  den  Fabriken  ist  die  jüdische  Arbeiterschaft  sehr  wenig  vertreten, 
da  dort  fast  nur  Polen  beschäftigt  sind.  Es  gibt  im  ganzen  nicht  mehr  als 
etwa  1000  jüdische  Fabrikarbeiter.  Dagegen  sind  die  Juden  hauptsächlich 
in  der  Hausindustrie  vertreten.  Die  Anzahl  der  jüdischen  Lohnweber  z.  B., 
Meister  mit  Gesellen,  ist  auf  etwa  10000  zu  schätzen.  Die  Juden  bevorzugen 
die  Arbeit  im  Hause,  da  sie  ihnen  die  Einhaltung  der  Sabbathruhe  und  die 
Erfüllung  sonstiger  religiöser  Pflichten  ermöglicht.  Auch  nehmen  die  christ- 
lichen und  so^^ar  die  jüdischen  Fabrikanten  jüdische  Arbeiter  nicht  gern  auf, 
weil  sie  die  Feindseligkeit  und  Abneigung    der   polnischen  Arbeiter  fürchten. 


..  < 


Politische  GliederuDg 


In  der  Ililfsindustrio  der  mechanischen  Weberei,  die  eine  besondere 
Vorbildung  erfordert,  stellen  die  Juden  jedoch  einen  höheren  ProzentBatz 
dar.      So    sind    zum    Beispiel    ca.    20a)    jüdische     Kettenscherer    in    Lodz 

beschüfiii^t. 

Unter  den  Arbeiterinnen  befindet  sich  ein  nicht  unerheblicher  Prozent- 
satz ron  jüdischen  Mädchen,  hauptsächlich  als  Stepnerinnen,  Nopperinnen  und 

Spulerinnen. 

Von  Bedeutung  ist  die  mechanische  Stickerei-Industrie,  die  bis  vor 
kurzem  in  Kaiisch  blühte.  Dort  haben  zahlreiche  Juden  als  Arbeiter  Be- 
schäftigung gefunden.  Sowohl  in  Lodz  als  in  Kaiisch  ist  die  Industrie  infolge 
der  gegenwärtigen  Zustände  völlig  lahmgelegt. 

Das  Handwerk  und  der  Kleinhandel  in  Russisch-Polen  sind  fast  aus- 
schließlich   in  jüdischen    Händen,    gewähren    aber    nur    einen    kümmerlichen 

Lebensunterhalt. 

Nicht  weniger  als  ca.  7%  der  Juden  hat  überhaupt  keine  geregelte 
Existenz;  sie  leben  meist  von  Almosen  und  von  gelegentlicher  Beschäftigung. 
Dieses  Proletariat,  das  sich  durch  die  fortschreitende  Industrialisierung  des 
Landes  immer  mehr  vermehren  wird,  wenn  keine  Abhilfe  erfolgt,  ist  der  Krebs- 
schaden der  jüdischen  Bevölkerung  Russisch-Polens.  Aus  diesem  Proletariat 
rekrutieren  sich  zahlreiche  verbrecherische  Elemente.  Es  wäre  eine  segensreiche 
Aufgabe  der  künftigen  Verwaltung,  diesem  Uebel  abzuhelfen.  In  der  Industrie 
könnten  sie  mit  Leichtigkeit  anständigen  Lebenserwerb  finden.  Die  Schulen 
und  die  zu  diesem  Zweck  zu  schaffenden  jüdischen  Hilfsorganisationen  müßten 
auf  das  gemeinsamme  Ziel  hinwirken,  den  Uebergang  dieser  Klasse  zur 
Industriearbeit  herbeizuführen.  Die  Ausstattung  der  Fabriken  mit  elektrischer 
Kraft  (evtl.  unter  Subventionierung,  z.B.  durch  erraässigte  Tarife),  würde  unter 
anderem  hierzu  ein  geeignetes  Mittel  bieten,  da  dadurch  ermöglicht  würde,  die 
jüdischen  Arbeiter  am  Sonntag  statt  am  Sabbath  zu  beschäftigen.  Das  Vor- 
urteil der  Juden  gegen  die  Fabrikarbeit  wäre  systematisch  zu  bekämpfen. 
Die  polnischen  Arbeiter  müßten  veranlaßt  werden,  ihren  Widerstand  gegen  die 
Einstellung  von  Juden  iü  die  Fabriken  aufzugeben.  Die  Vorteile  einer  sozialen 
Fürsorge  sowie  die  Regelung  der  Sabbathruhe  und  der  Arbeiterverhältnisse 
durch  die  Gewerbegesetzgebung  würden  sicher  dazu  beitragen,  dieses  Ziel 
zu  erreichen.  Daß  bisher  die  soziale  Fürsorge  fehlte,  war  eine  Ilauptursache 
des  Massenelends  in  den  Städten.  Die  vermehrte  Aufstellung  mechanischer 
Webstühle  hat  alimählich  den  handwerksmässigen  Betrieb  und  die  Heimarbeit 
der  Juden  zum  Teil  ausgeschaltet.  Die  durch  diese  Entwicklung  brotlos  ge- 
wordenen Elemente  hätten  systematisch  von  den  rei^.hen  und  gebildeten  Juden 
der  Landwirtschaft  oder  der  Fabrikarbeit  zugeführt  werden  mUßen.  Der  Ein- 
fluß der  westeuropäischen  Juden  kann  in  dieser  Richtung  von  grossem  Segen 
für  die  Zukunft  dieser  Bevölkerung  werden. 

Bei  dieser  Bedeutung  der  Großindustrie  für  die  Entwicklung  der 
jüdischen  Bevölkerung  wäre  es  wünschenswert,  womöglich  beim  Friedens- 
schluß die  Textilindustrie  von  Lodz  und  die  jetzt  völlig  darniederliegende 
Stickereiindustrie  von  Kaiisch  wieder  aufzurichten  und  zu  schützen.  Dies 
könnte  durch  einen  geeigneten  Handelsvertrag  mit  Rußland  ermöglicht  werden. 
Es  würde  aber  für  einen  gewissen  Zeitraum  nicht  nur  notwendig  sein, 
die  zollfreie  Einfuhr  der  Industrieprodukte  Rußisch-Polens  nach  Rußland  zu 
sichern,  sondern  es  müsste  auch  dahin  gewirkt  werden,  daß  nicht  die  über- 
mächtige Konkurrenz    deutscher  Fabrikate    die    polnische  Industrie    lahmlegt. 

Politisch  zerfallen  die  Juden  Polens  in  Nationaljuden  und  polonisierte 
Juden.     Zu  diesen  sind  wohl  alle  diejenigen  zu  rechnen,  welche  die  polnische 

10 


FraueDfrage 


Sprache  im  ITaiise  als  Um «^angs spräche  gehrauchen  und  das  Aufgehen  im 
Poleiitum  als  politisches  Ideal  betrachteu.  Unter  , Nationaljuden"  verstehe 
ich  diejenigen,  die  an  den  Sitten  und  Gebräuchen  und  der  Keligion  ihrer  Väter 
und  insbesondere  an  der  jüdisch-deutschen  Sprache  festhalten  ;  ferner  die  auf- 
geklarte, politisch  straff  ori^anisierte  Gruppe  der  Zionisten.  Da  ein  nicht  un- 
erheblicher Teil  der  Nationaljuden  in  den  größeren  Städten  den  Kaftan  ab- 
uele^t  hat,  ist  es  nicht  ohne  weiteres  an  der  Tracht  erkennbar,  zu  velcher 
der  beiden  Schichttn  der  einzelne  gehört.  In  den  größeren  Städten  haben 
etwa  30-40^%,  der  Juden  die  europäische  Tracht  angenommen,  aber  höchstenH 
10%  der  jüdischen  Bevölkerung  kann  als  polonisiert  gelten.  In  den  kleinen 
Städten  bilden  die  polonisierten  Juden  eine  vereinzelte  Ausuahme.  Gestützt 
auf  die  Förderung  der  Regierung  und  der  polnischen  Führer,  haben  sie  trotz- 
dem einen  starken  Eintliiß  auf  die  großen  jüdischen  Gemeinden  ausgeübt.  Entschei- 
dend hierfürwar  dieTatsache,  daß  dieseKlasse  sozial  und  materiell  die  Oberschicht 
der  Großindustrie  und  desGroßhandels  bildet.  Erst  in  den  letztenJahren  haben  die 
Nalionaljuden  angefangen,  die  Herrschaft  dieser  Gruppe  zu  bekämpfen.  Der 
Einiluß  dieser  Gruppe  ist  jedoch  in  den  letzten  Jahren  schwächer  geworden, 
seitdem  sich  das  Polentuni,  namentlich  in  der  umfassenden  Boykottbewegung 
der  letzten  drei  Jahre,  feindlich  gegen  die  Juden  gestellt  hat. 

Die  polonisierten  Juden  können  im  allgemeinen  als  ruasenfreundlich 
bezeichnet  werden,  denn  die  russische  Bürokratie,  die  sie  durch  ihre  Geldmittel 
stets  zu  gewinnen  verstanden,  hat  ihrem  materiellen  Aufschwung  keinerlei  Hin- 
dernisse in  den  Weg  gelegt.  Andererseits  scheinen  diese  Kreise  von  dem 
Anschluß  des  Landes  an  Deutschland  den  Niedergang  ihrer  Industrie  und 
ihres  Handels  zu  befürchten.  Politisch  gewährte  ihnen  das  alte  Regime 
großen  Einfluß.  Sie  würden  also  bei  der  Rückkehr  der  Russen  sowohl  ihre 
Gemeindeämter,  als  ihre  Aemter  in  der  städtischen  Verwaltung  behalten 
können.  Daß  die  Gesamtheit  der  Juden  in  ihren  Rechten  (z.  B.  durch  die 
„Prozentnorm")  beschränkt  wird,  ist  dieser  Gruppe  gleichgültig.  Ihre  Macht 
ist  dank  ihrem  Reichtum  so  groß,  daß  sie  darunter  nicht  leidet.  Diese  ego- 
istische Politik  hat  in  den  Führern  der  Nationaljuden  und  Zionisten  eine  ent- 
schiedene Gegnerschaft  gefunden. 

Die  Masse  der  Juden  ist  russenfeindlich.  Sie  fürchten  aber  auch  die 
Polen.  Sie  hassen  die  russische  Regierung  als  ihren  Peiniger  und  fürchten 
das  polnische  Volk  als  den  Todfeind  der  sozialen,  wirtschaftlichen  und 
politischen  Hebung  des  Judentums.  Diese  Kluft  ist  in  absehbarer  Zeit  un- 
überbrückbar. Bei  einer  politischen  Gliederung  der  Juden  und  Polen,  wie 
sie  sich  unter  einer  geordneten  Verwaltung  vollziehen  würde,  kann  sich 
zwischen  einzelnen  Parteien  und  Gruppen  der  Juden  und  Polen  eine  An- 
näherung ergeben.  Für  jetzt  aber  kommt  diese  Möglichkeit  noch  nicht  in 
Frage.  Eine  gewisse  Mittelgruppe  befürwortet  eine  Taktik  der  Versöhnung 
mit  den  Polen,  denen  sie  namentlich  in  Wobltätigkeitsbestrebungen  und  bei 
politischen  Wahlen  entgegenzukommen  wünscht,  aber  die  Masse  betrachtet  all 
das  als  zwecklos  und  verkehrt.  Jene  Mittelgruppe  wird  sich  hoffentlich  mit 
den  Nationaljuden  verschmelzen,  sobald  sie  die  Tatsachen  eines  bessern  belehrt 
haben  werden.  Die  Gruppe  der  polonisierten  Juden  wird  rermutlich  zum 
größten  Teil  in  absehbarer  Zeit  durch  Taufe  und  Miachheiraten  unter  den 
Polen  verschwinden. 

Die  jüdische  Frauenfrage  ist  das  schwierigste  Kapitel  des  jüdischen 
Problems  in  Russisch-Polen. 

Aus  der  Tatsache  des  großen  Anteils  der  Jüdinnen  an  der  Prostitution 
kann    man    nicht  ohne  weiteres  Schlüsse  auf  die  moralische  Minderwertigkeit 

U 


der  jüdischen  Fronen  llussisch-Polens  ziehen.  Denn  für  die  Beurteilung  der 
jüdischen  Frau  wird  leider  vielfach  nur  die  Masse  der  Frauen,  denen  man  auf 
der  Straßi  begegnet,  in  Betracht  gezogen.  Hier  sind  zwei  Kategorien  zu 
unterscheiden:  die  weibliche  Jugend,  soweit  sie  auf  der  Petrikauer  Straße  in 
Lodz  und  in  den  städtischen  Parkanlagen  uns  entgegentritt,  und  die  jüdische 
Handelsfrau  auf  dem  Markt. 

Hingegen  kommen  die  zahlreichen  Frauen,  die  im  Hause  tätig  sind, 
dem  Fremden  kaum  zu  (Besicht;  unter  ihnen  sind  trotz  der  Klüngel  ihrer 
Schulbildung  gewiß  große  moralische  Werte  vorhanden,  die  sich  bei  der  Um- 
gestaltung des  politischen  Lebens  glänzend  bewähren  werden.  Nach  der  alten 
Sitte  ist  der  Wirkungskreis  der  jüdischen  Frau  auf  das  Haus  und  die  Familie 
beschränkt:  nur  da,  wo  die  falsche  polonisieronde  Erziehung  mit  der  Tradition 
gebrochen  hat,  ist  die  Frau  dem  Hause  entfremdet. 

Wie  überall  gibt  es  auch  hier  in  der  Mittel-  und  Oberschicht  Frauen, 
die  unter  dem  Finfluß  der  polnischen  Halbbildung,  ohne  Ernst  und  sittlichen 
Halt,    der  Putzsucht  und  dem  Lebensgenuß    in  übertriebenem   Maße  huldigen. 

Hier  wäre  ein  weiter  Kaum  und  fruchtbarer  Boden  für  eine  gesunde 
Frauenbewegung  vorbanden.  Die  deutschen  Frauenvereine  könnten  ii  Ver- 
bindung mit  jüdischen  Vereinen  keine  würdigere  Aufgabe  linden,  als  unver- 
züglich diese  organisatorische  Arbeit  aufzunehmen.  Jedoch  sind  nur  solche 
Frauen  zu  dieser  Arbeit  berufen,  die  durch  Ernst  und  sittliche  Lebensführung 
hervorragen.  Insbesondere  muß  es  vermieden  werden,  mit  der  Leitung  der- 
artiger Organisationen  Damen  aus  den  Kreisen  der  halbgebildeten  Assimilation 
zu  betrauen,  in  denen  eine  Mißachtung  alles  Jüdischen  herrscht.  Das  ist  die 
unmittelbare  Folge  des  Einflusses  der  polnischen  Schulerziehung,  die  ihre 
Seele  mit  polnischem  Antisemitismus  vergiftet  hat.  Auch  hier  bteckt  der  ge- 
sunde Kern  in  der  Masse  der  noch  auf  religiöser  Grundlage  erzogenen  Be- 
völkerung,   die    sich    die    traditionelle    Liebe    zum    Hrus    und    zur    Familie 

erhalten  hat. 

Eine  solche  Frauenorganisation  sollte  zunächst  der  weiblichen  Jugend 
ihr  Augenmerk  zuwenden.  Sodaün  sollte  eine  systematische  llausnllege  orga- 
nisiert werden  und  durch  populäre  Schriften  die  Säuglings-  und  Kinderpflege 
verbreitet  werden.  Der  Wert  der  Reinlichkeit  und  Hygiene  für  die  Gesund- 
heit ist  den  Juden  schon  durch  die  religiösen  Vorschriften  vertraut.  Es  ist 
nur  notwendig,  daß  sie  sinngemäße  Anwendung  finden. 


'  i 


Schulen. 
Bezüglich    des  jüdische..  Schulwesens  in  Russisch-Polen  verweise  ich 
auf    meinen   ausführlichen   Bericht   über    das  jüdische    Schulwesen    in    Lod^ 

vom  22.  Mai. 

Die  Grundlage  des  Unterrichts  bildet  das  System  der  Elementar- 
schulen (CJhedarim),  auf  das  sich  die  „Talmud-Thora-Schulen"  als  Oberstufe 
und  die  „Jcschibas''  als  Talmud-Hochschulen  autbauen.  Der  Zustand  der 
Chedaiim  und  Talmud-Thora-Schulen  dürfte  überall  dem  in  Lodz  ent- 
sprechen. Nur  in  größeren  Städten  befinden  sich  Volks-  und  Mittelschulen 
nach  europaischem  Muster.  Für  ein  endgültiges  Schulprogramm  ist  zu  fordern, 
daß  die  Erziehung  im  Einklang  mit  der  religiösen  Anschauung  der  Bevölkerung 
erfülle;  sie  soll  im  übrigen  die  Zöglinge  für  das  bürgerliche  Leben  vor- 
bereiten, soll  körperlich  und  geistig  gesunde  Menschen  heranbilden  und  die 
Anhänglichkeit  und  Treue  zum  Staate  entwickeln.  Für  die  Ordnung  des 
Schulwesens  im  gegenwärtigen  Augenblick  kommen  nicht  allein  die  Grund- 
sätze der  Pädagogik  in  Betracht,  sondern  auch  i)olitische  Gesichtspunkte  von 
12 


nicht  zu  unterschätzender  Bedeutung.  Die  jüdische  Bevölkerung  hat  von  jeher 
auf  die  Erziehung  der  Jugend  großen  Wert  gelegt.  Wenn  die  deutsche  Ver- 
waltung die  bestehenden  Hindernisse  für  die  Schulbildung  hinwegräumt,  wird 
8ie  sich  das  Vertrauen  und  die  Liebe  der  Jugend  erwerben.  AndernfalU 
werden  sich  die  Polen  der  Schule  bemächtigen  und  sie  zu  einem  Werkzeug 
polnischer  Interessen  formen.  Notwendig  ist  vorläufig  die  Erhaltung  der 
jüdisch-deutschen  Unterrichtssprache.  Die  hochdeutsche  Sprache  wir»!  einen 
breiten  Kaum  als  IJnterrichtsgegenstand  einnehmen  müssen.  Aber  es  wäre 
verfrüht,  aie  jetzt  schon  als  Unterrichtssprache  einzuführen.  Dagegen  wird 
das  in  den  Mittel-  und  höheren  Schulen  vielfach  schon  heute  möglich  sein. 
Dabei  sollte  aber  die  hebräische  Sprache  als  Unterrichtsgegenstand  besonders 
gepflest   v^erden,    um    deu    religiösen   Anschauungen    der   jüdischen    Massen 

Rechnung  zu  tragen. 

An  die  Umwandlung  der  Chedarim  in  europäische  Volksschulen  ist 
zur  Zeit  kaum  zu  denken.  Es  erscheint  aber  nicht  ratsam,  diese  Chedarim 
sofort  zu  beseitigen.  Man  sollte  sie  vielmehr  allmählich  durch  vermehrte  Ein- 
richtung von  Volksschulen  nach  europäischem  Muster  überflüssig  machen. 
Notwendig  ist  es  aber,  die  äußere  Ordnung  dieser  Chedarim  zu  überwachen, 
für  Reinlichkeit,  Luft  und  Licht  in  den  Schulräumen  zu  sorgen,  und  allmählich 
die  Melumdim  (Lehrer)  zu  Lehrkräften,  die  auch  einen  Begriff  von  der  euro- 
päischen Bildung  haben,  heranzubilden,  und  soweit  das  nicht  möglich  ist,  durch 

vorgebildete  Lehrer  zu  ersetzen. 

Eine  Reform  des  gesamten  Schulwerks  wird  dadurch  erleichtert,  dass 
die  polnischen  Juden  ohne  Unterschied  ihrer  religiösen  Richtung  von  einem 
starken  Wissensdrang  beseelt  sind.  Sie  haben  gegen  weltliche  Bildung  keines- 
wegs die  Abneigung,  die  ihnen  vielfach  nachgesagt  wird. 


Allgemeine    Rückschau. 

Die  wirtschaftlichen,  sozialen  und  moralischen  Schäden,  an  denen  die 
jüdische  Bevölkerung  Russisch-Polens  krankt,  sind  weder  auf  Eigenschaften 
der  Rasse  noch  auf  die  Religion  zurückzuführen,  sondern  lediglich  auf  die 
gesetzlichen  Beschränkungen  und  die  Feindseligkeit  der  Verwaltungsbehör- 
den und  der  nichtjUdischen  Umgebung. 

Die  materielle  Notlage  unter  den  Juden  ist  zum  größten  Teil  die 
Folgo  der  Bedrückungen,  denen  sie  leider  ausgesetzt  sind.  In  allen  Ländern, 
wo  den  Juden  bürgerliche  Rechte  zu  Teil  wurden,  sind  sie  zu  Wohlstand  ge- 
langt. Im  Augenblick  ist  ihr  Elend  besonders  groß,  weil  sie  in  den  Städten 
zusammengedrängt  leben;  die  bäuerlich!  Bevölkerung  erholt  sich  viel  schneller 
von  den  Leiden  des  Krieges,  da  sie  durch  ihre  Ernte  vor  Hungersnot  geschützt  ist 
Die  von  Handel  und  Industrie  lebenden  Juden  aber  finden  während  des  Krieges 
keine  nennenswerte  Erwerbs-  und  Ernährungsmöglichkeit;  sie  sind  deshalb  in 
besonderem  Maße  auf  die  öffentliche  und  private  Hilfstätigkeit  angewiesen.  Leider 
sind  sie  nicht  überall  in  dem  nötigen  Maße  unterstützt  worden,  und  in  ein- 
zelnen Bezirken  droht  noch  immer  die  Gefahr  des  Hungertyphus;  schon  aus 
militärischen  Gründen  ist  diese  Tatsache  besonderer  Aufmerksamkeit  wert. 
Auf  die  Notstandsaktion  näher  einzugehen,  ist  nicht  die  Aufgabe  dieses  Be- 
richtes. Dagegen  möchte  ich  mir  erlauben,  das  Komitee  noch  auf  einige 
Punkte  kurz  hinzuweisen,  deren  Studium  mir  von  besonderer  Wichtigkeit  er- 
scheint. Die  radikale  Beseitigung  der  Schäden  wird  allerdings  erst  in  An- 
gritr  genommen  worden  können,  wenn  über  das  Schicksal  des  Landes  end- 
giltig  entschieden  sein  wird. 


Kbenso  Nvio  in  anderen  Ländern  haben  Rieh  die  Juden  auch  in  Rusaiflch- 
Polen  nur  in  ^^eriti-em  Malle  der  Landwirtschaft  zugewandt.  Sie  waren  näm- 
lull  vom  Lan.n)esiiz  anscroschiolien,  da  sie  den  Dorfgemeinscbaften,  unter  die 
das  Land  verteilt  Tvar,  nicht  angehörten.  Wo  die  Regierung  rein  jüdische 
DoilVeniriiiMhafien  l.ildeto,  ist  ihre  Ueberfllhrung  zur  Landwirtschaft  gelungen, 
bo  z"li.  in  iWn  ca  7<>  jüdischen  Dörfern  SüdruI.Uands  und  Hessarabians.  Und 
wenn  die  Juden  es  in  vereinzelten  FäMea  erreicht  haben,  allen  Schwierig- 
keilen zum  Trotz  au(di  in  Russisch-Polen  erfolgreich  Landwirtschaft  zu  be- 
treu.en,  so  ist  dies  der  beste  Beweis  für  ihre  Anpassungsfähigkeit  und  ihre 
Liebe  /um  Aekerban.  Die  Versuche,  die  Juden  zur  Landwirtschaft  zu  üher- 
IViliren.  sollten  im  Falle  endi^^iltiger  Hinrichtung  der  deutschen  Verwaltung 
fori  gesetzt  werden;  man  könnte  auf  diese  Weise  einen  erheblichen  Teil  des 
städtischer.    Proletariats   versorgen. 

Diese  Masse  ist  zur  Zeit  in  einem  sehr  beklagenswerten  Zustande. 
Schuld  daran  tra«;eii  vor  allem  die  berüchtigten  Maigesetze  des  Grafen  Ignatjew 
vom  Jahre  18SJ.  her  einzelne  Jude  war  von  einem  System  von  Stacheldraht- 
hindernissen  der  Hürokratie  umi^eben,  die  ihn  auf  Schritt  und  Tritt  an  seiner 
I^ewegnng  hinderten.  Hie  Niederlassungsfreiheit  war  auf  die  Städte  des  jüdi- 
schen Ravons  eingeengt,  der  Schulbesuch  beschränkt  durch  die  .Prozentnorm". 
Zu  den  llundwerker-Innungen  wurden  Juden  kaum  je  zugelassen.  Auf  dem 
tlachen  Lande  durften  sie  keinen  Grundbesitz  erwerben.  Jeder  kleinere  Be- 
amte oder  Scin.tznmnn  war  in  der  Lage,  die  Juden  ständig  durch  Drohungea 
auszubeuten.  Die  Staatsgewalt  erschien  ihnen  lediglich  in  der  Gestalt  des 
Peinigers.  So  lernte  das  konservativste  aller  Völker  den  Staat  als  seinen 
Feind  zu  betraciiten.  Das  körperliche  und  geistige  Elend,  die  durch  ver- 
fehlte Erziehung  hervorgerufene,  dünkelhafte  Halbbildung  sind  die  Ursachen,  die 
eine  stärkere  Neigung  zu  Verbrechen  und  Vergehen  begreiflich  erscheinen  lassen. 
Trotz  alledem  wird  von  genauen  Kennern  bestritten,  daß  die  Kriminalität  der 
Juden  grölkr  sei  als  die  der  Polen.  Nach  dem  bekannten  Zusammenhang 
von  „Beruf  und  Verbrechen"  überwiegen  bei  den  Juden  Vermögensdelikte, 
während  Raub,  Mord  und  Roheitsvergehen  bei  ihnen  selten  vorkommen. 

Bei  den  an  sich  berechtigten  Klagen  unserer  Truppen  läßt  man  oft 
aur>er  acht,  dal/»  die  gerü-ten  Tatsachen  vielfach  in  Landessitten  oder  viel- 
mehr Unsitten  ihre  Ursache  haben.  Die  Soldaten  fühlen  sich  z.  B.  beim 
Kauf  von  Gebrauchsgegenständen  oft  übervorteilt,  weil  sie  den  Preis 
beim  „Handeln"  nicht  genügend  heruntergedrückt  haben  und  halten  des- 
halb die  Juden  irrtümlich  für  Betrüger.  Sie  wissen  nicht  daß  in  Russisch- 
Idolen  eine  regelrechte  Preisfixierung  nicht  üblich  ist,  sondern  noch  allgemein 
der  Gebrauch  herrscht,  auf  die  Ware  aufzuschlagen,  weil  jedermann  zu  feilschen 
gewöhnt  ist.  Der  einzelne  wird  sich  dem  aUgemeinen  Gebrauch  kaum  ent- 
ziehen können,  da  er  sonst  Gefahr  läuft,  seine  Ware  überhaupt  nicht  los  zu 
weiden.  Hierdurch  ist  bei  den  Deutschen  unnötiges  Mißtrauen  und  Feind- 
seligkeit <;egen  die  jüdische  Bevölkerung  entstanden. 


fieworbo-  und 
Marktpolizei 


AutklarimfX  der 
Civil-  und   Militär 
bohürdeii 


P  r  a  k  t  i  s  c  h  e  V  0  r  s  c  h  1  ä  g  e. 

T'm  diesen  Zustand  zu  bessern,  sollte  eine  ordnungsgemäße,  gerechte, 
Gewerbe-  und  Marktpolizei  eingeführt  werden,  die  Treu  und  Glauben  im 
Verkehr  heben  würde. 

Die  deutschen  Militär-  und  Zivilbehörden  sollten  über  das  Wesen  der 
jüdibcheu  Bevölkerung  und  die  Ursachen  ihres  jetzigen  Zustandes  aufgeklärt 
werden.  Ks  kann  insbesondere  nicht  oft  genug  wiederholt  werden,  dass  der 
niiß:icl)tete  jüdisclio  Diulekt  deutsches  Sprachi:;ut  ist. 

14 


Erhaltung  (ier  ju-  Deshalb  wäre  es  wichtig,    die    jüdisch-doiitscbe  Sprache    durch    sach- 

'^''''s'llcho^''"   gomiiß«    Stützung;    der   jüdischen   Tagospresse    und  Fachliteratur   zu    fördern. 
^'*^'°  Vorl>ildlic)i  verfahrt  in  dieser  Hinsicht    die    deutsche  Kriegspresseverwaltung. 

Die  jüdische  Presse  nnjl.;  interessanten  Lesestoff  bieten,  damit  die  Masse  nicht 
nieiir  auf  die  Zeitungen  in  polnischer  Sprache  angewiesen  ist.  Sie  muß  daher 
ebenso  wie  die  anderen  Tageszeitungen  dem  politischen  und  Handelsteil 
besondere  Aiifmerksainkeit  widmen. 

Anstelle  der  minderwertigen  Literatur,  die  sich  vielfach  in  der  jtidischea 
Spraclio  breit  macht,  müssen  ausgewählte  literarische  Erzeugnisse  in  der 
Tagesjiresse  Aufnahme  finden.  Wo  es  an  lassenden  Originalen  mangelt, 
sollten  die  besten  Werke  der  deutschen  und  Weltliteratur  in  jüdischen  Ueber- 

setzuijgen  verbreitet  werden. 

Auch  das  jüdische  Theater,  das  für  die  Volkserziehung  von  grosser 
J'>edeutwng  werden  könnte,  sollte  durch  eine  zielbewusßte  Kritik  Förderung 
erfahren  und  auf  den  rechten  Weg  geleitet  werden.  Vereinsorganisationen 
und  Presse  könnten  dabei  zusammenwirken.  In  Lodz  existieren  zur  Zeit  zwei 
große  jüdische  Theater,  die  durchaus  entwicklungsfähig  sind. 

Zur  Stärkung  des  deutschen  und  des  jüdischen  Elements  sollte  eine 
gerechte  (Jemeindeverfassung  geschaffen  werden,  die  dem  wirtschaftlichen 
(iewicht  dieser  Bevölkerung  entspricht  Dies  Ziel  läßt  sich  am  sichersten 
durch  Einführung  von  nationalen  Kurien  in  die  Städte-  und  Gemeindeordnung 
auf  Grund  des  gegenwärtigen  Wahlrechts  erreichen,  da  in  fast  allen 
Städten  Ilussisch-Polens  Juden  und  Deutsche  die  Majorität  der  wahl- 
berechtigten Grundbesitzer  ausmachen.  Sie  können  dann  die  städtischen 
Selbötverwaltungskörper  unter  der  Leitung  des  Bürgermeisters  oder  Magiatrata 
führen.  Die  Zusammensetzung  des  Stadtverordnetenkollegiums  durch  Standes- 
oder Berufsorganisationen  aber  erscheint  nicht  unbedenklich,  da  zur  Zeit  in 
allen  diesen  Organisationen  der  russophile  polnische  Einfluß  noch  allzu 
mächtig  ist. 


Genieindeordnun^ 


Wenn  die  hier  erwähnten  Vorschläge  Berücksichtigung  finden,  wird 
die  jüdische  Masse  in  ihrem  Selbstvertrauen  und  ihrer  Würde  gestärkt  und 
auf  den  Weg  der  Selbsterziehung  zu  einer  höheren  Kultur  geleitet  werden. 
Sobald  ihre  Reorganisation  in  sozialer  und  politischer  Hinsicht  durchgeführt 
ist,  werden  die  Juden  Russisch-Polens  keine  zwingende  Veranlassung  mehr 
hahen,  nach  Deutschland  auszuwandern.  Die  Frage  der  Freizügigkeit,  die 
beule  ein  schwieriges  Problem  der  zukünftigen  Neuordnung  dieser  Gebiete 
bildet,  wird  sich  auf  diese  Art  wesentlich  leichter  lösen  lassen. 

Die  Durchführung  der  meisten  dieser  Vorschläge  wird,  wie  schon 
gesagt,  erat  nach  dem  Friedensschluß  erfolgen  können.  Aber  schon  heute 
läßt  sich  manches  bessern:  auf  dem  Schulgebiete,  der  Wohlfahrtspflege  und 
Presse  könnten  sch(m  jetzt  zweckdienliche  Maßnahmen  getroffen  werden.  Das 
wäre  umso  wünschenswerter,  als  die  Stimmung  des  neutralen  Auslandes,  vor 
allem  Amerikas  und  Hollands,  in  nicht  geringem  Maße  davon  abhängt,  wie 
sich  die  deutsche  Verwaltung  zu  den  Juden  der  eroberten  Gebiete  stellt. 
Gilt  doch  das  Reich  leider  noch  immer  im  Auslande  als  ein  Träger  anti- 
boni itischer  Tendenzen. 
Jüdisches  Dezernat  ^^^^    inneren  wie  äußeren  Gründen   wäre  es  deshalb  zweckmäßig,    in 

der  Zivilverwaltung  Russisch-Polens  ein  besonderes  jüdisches  Deiernat  zu 
schaffen.  Der  Dezernent  sollte  ein  gleichberechtigtes  Mitglied  der  allgemeinen 
Verwaltungsorganisaiiou  sein.  Ein  jüdisches  Dezernat  ist  ferner  erforderlich, 
um    bei    der  Verwaltung    den  Anschauungen   und  Bedürfnissen    der  jüdischen 

15 


Bevölkerung  gerecht  zu  werden  und  sie  auf  diese  Weise  für  die  Reichs- 
interessen zu  gewinnen.  Der  Dezernent  muß  Verständnis  und  Liebe  für  die 
jüdiscJie  Bevölkerung  Russisch-Polens  und  für  ihre  Eigenart  besitzen.  Nicht 
jeder  reichsdeutsche  Jude,  der  zum  höheren  Verwaltungsdienst  befähigt  ist, 
würde  sich  ohne  weiteres  zur  Bekleidung  dieses  Amtes  eignen.  Er  muß  dat 
Vertrauen  der  Bevölkerung  durch  frühere  Tätigkeit  besitzen  oder  durch 
seine  Persönlichkeit  zu  erwerben  imstande  sein.  Ebenso  muß  er  von  der 
politischen  Notwendigkeit  ilurchdrungen  sein,  die  jüdische  Bevölkerung  für 
das  Deutschtum,  seine  Kultur  und  seine  Interessen  zu  gewinnen.  Er  muß  end- 
lich ein  taktvoller  und  charakterfester  Mann  sein  und  selbat  dem  Ideenkreis 
des  jüdischen  Ostens  durch  seine  Weltanschauung  nahestehen.  Vertreter  der 
strengsten  Orthodoxie  des  Westens  sind  nicht  unbedingt  hierzu  geeignet.  Die 
Erfahruug  lehrt,  dass  manche  von  ihnen  geneigt  sind,  in  Betonung  ihres  reli- 
giöüen  Standpunktes  den  übri^^en  Bedürfnissen  der  Bevölkerung  nicht  genügend 

Rechnung  zu  tragen. 

Die  Schaffung  eines  solchen  Dezernats  in  der  Zentral  Verwaltung  und 
entsprechender  Referate  bei  den  bedeutenderen  Kreis  Verwaltungen  ist  endlich 
ein  unbedingtes  Erfordernis  der  Billigkeit,  weil  der  Eigenart  des  polnischea 
Volkes  durch  Zuziehung  reichadeutscher  Polen  Rechnung  getragen  worden  ist. 

Nur  auf  diese  Art  ist  es  möglich,  Mißgriffe  zu  vermeiden  und  in 
der  jüdischen  Bevölkerung  das  Vertrauen  zur  deutschen  Regierung  und  Ver- 
waltung zu  stärken. 


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Mitgliederliste     den 
cynagogengemeinde  Wuppertal-Elbepfeld. 


23 


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A. 


ür^.    Siegfried  Aaron,    Rechtsanwalt 

David    Abraham 

Josef   Abraham 

Arthur   Ackermann,    Ang. 

Alfred   Adler,   Ktm. 

rorbert   Adler,   ^fm. 


Teofil    Älpern,    Kfm. 

Alfred   Alsbepg,    Kfm. 

Karl    Altgenug,   rfm* 

Walter   Altgenug,   ^^fm. 

Dr.    Richard   Altgenug,    Zahnarzt 

APthUP    AInb^^g^   Kfm, 

•# 

Frau   Amalie   Andermann 

Fp^u   Ankersen 

FPl*  Henriette  ArJ^Tel, Gesch. Führ. 

David  Appel,  Kfm. 

Julius  Archenhold,  Kfm. 

Frl*  Selma  Archenhold,  Teilhaberin 

Sally  Archenhi>ld,  Kfm. 

Siegm. Archenhold, Kfm. 

Frau   Fanny   Aren 


^ullu^ 


-,••«••' 


Georg  Aponstein,    Kfm 
Fpitz    APonstein,Kfm. 


MoltkestP.20 
Chaplotten3tp.74 
Gesundheitstb. 7 
Bpunnenstp.    23 
V/ipmhof   8 
Vogelsangstp*    71   II 

GesundheitstP.    11 

« 

Roonstr. 22 


i/Ioptirannstr.    42 


■miKSr- 


AlsenstP.    24 
Sandstr.lO 
Steinstr.22 
Islandufe:»  5 
Aue   98 

Fpeyastp.    79 
Freyastp.  79 
Eschenbeekepstp  51 


Adepsstp.ll 


HaaphausstP.  6 
Teutonenstp. 3 


// 


Leiser  Aronov^itz^  Schneider 
^elma  Arronge,  Ang. 
pepthold  ,^uerbach^  Kfm. 


Rudolf  Auerbach,  Kfm. 
Wwe.  Paula  Auerbach,  Te 
pudolf  Auerbach,  Kfm. 
^echa  Auerbach 


U..J 


TVax    Auerbach,    Abt. Leiter 

0 P  >  jAr^'^^  ^  u^ t^btich  ,  TähiväPÄtin?' 
josef    \ugust,   T^fm. 
¥apy    August,    Ang. 

^AÄtc  /ew-  eA^ 


^>^;^J(^  öf^, 'MAHr 


^ 


Schwanonstp.  19 
Spphienstr. IG 


Att©-"©^ 


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Fopitzstp.  2 

Bepgstp. 65 
BopgstP.  6Ö 


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B. 


Johanne  Bachenheimer 
Fritz  Bachmann,  Kfm. 

Wwe.  jul.  Räer 


Fritz   Ballheimer^Kfir.. 

Wendel   Bnnker,   rfm. 

vrwe.    Helene    Bardach,    Inhab-ipin 

Franz   Bapfuss  jun. 

vfwe*    Gottfried  Banne 

Siegfp.    Darme,    Dir. 

Gertrud  Baron,   Einkäuferin 
josefint  Bartels,    Verkäuferin 
BenJ  amin   Baruch 


Samuel   Baruch 


föte*^ 


Dr.    Fr.    Bauer,    .Arzt 

Alex:  F^-^m,   iffm.^ 

Alfred  Baum,    Fabr. 

!.^ax   Baum,    Fabr. 

Frieda  Beer 

Leopold  Beer,   Kfm. 

Ernst  Bein,    Gesch. Führer 

Höinr.    Bender,    Schriftsetzer 


aiMlix  ^   K  tw. 


^^rwe*    Alb.    Benjamin 
Frau  Warta  Benjamin 


''Betrfr«Trr4ir**^ 


EpnststP.34 
o-f  aue    81 

König3tP.83 


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.<jesiiaJäÄP34 


«IgFräirar^*' 


Hofaue   95 
Mathildenstr.V 

Victopiastr.83 

Distelbeckerstr.  34 

KüilGPstr.52 

Eriller3tr.l3G 


Aue    32 


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'^üifingstP.23 


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Baustr.  oö 


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Bankstr.  8 

K  ate  rn  be  rgo  rst  r .  4 
Sternstr.  20 
Steinstri21 


Hellerstr.il 


Hüur#ts 


T  au  b.en  str .  3 


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Ka3tanienstr#  38 


Griinstr.  8 


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<i\k)jiA^ 


M/vvy 


DP.   Hans  Berg,   Steuepsyndikus 


lex  Bergör,   Kfm 


Gustav  pergep,    Ang. 
Rosalie   Bepgop 
KxLct-  Dui'liii,"  Ang-. 


Erna  Bepnthal,   r,esanglehPGPin 


^ 


BesQD,  Althändlep 


Hans  Blankenstein, Lagerist 
isaak   Blanket^    Kfm. 
isaak   Blatt,    Kfci. 
^>illy  Bleicher,    Ktm. 
Ella   Block, ^ng. 
Osk'^r  Block,    Graph.  Anstalt 


^^  Alex  BluTnenau 
Frau   Blurnenfeld 
Dr.   percann   Blumenthal,    Zahnarzt 


vy' 


Erich  Plu!r.enthal ,    Ang. 
Hugo   BluiTienthal,    Kfo 
Julius   Bondy,   Kfm 
Heinr.    Bouscher,   Kfm. 
Eduard  Bouscher,    Fotograf 
Jacob  Bornstein,    Dekorateur 
Julius  Breyer,    Ang. 


VAkX.   P 


Kfm 


Gustav  Brück,    Rechtsanw. 
Otto   Brück,   Kfii}» 
^•rv/e*    Gustav   Bukofzer 

« 

Josef  BukofzGP,  Gesch. FühP. 
Charlotte  Puschep,  Füpsopgepin 


Wa.ax^-'^  '\/ 


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Mapienstp.114 

KönigstP. 33 

SüdstP.61 
Untepgpünewaldö  rst  p.  30 


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KupfÜPatenstP. 3 
Reitbuhnstr. 28 

Bpemepstp. 22 
Vepeinsatpasse   17 
Bloichstp.18 
Ad.Hitlepstp.86 

KasinostP.  38 
KönigstP. 85 


Stocksgasse   3 

Victopiastp.  35 

An-nenstP.9 

Kpuppstr.155 

Kpu-ipstp.löS 


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Woptmannstp.  4.0 

Kolk   5 

Wepnep  Hanneinannstp.105 

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Kluserhöhe   27 


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1)rr^.^■J■^f ., 
'JHe.   N.      Cahn,   Teilhabe rin 


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EenJ.Cahn,   Dipl«Ing 


Schli&por3tr.i7 


lex  CahnfeXd,  Kfm. 


ahnfeld,Kfin. 


alfped  Cahnfeia,   Vertr. 
^ffwe.    apthup  Cahnfeld 
Leopold  Cahnfeld 
^         pr.    Bernh.caminep,    Arzt 

Adolf   Cappel/JKfm 

vjvte,   Friederike  Cappel 

Jacob  Capüel,   Kfm. 

Oskar  Cappel, Kfir.. 

Fugo  Carsch,   Kfm. 

Jacob  Chosch,  Gesch. Leiter 

Karl  Chainbr^,  Kfm. 


Bernh.  Censer,  ßng. 
Siegfr.  Censer,  Ang. 
'ff we . N  •  C 1  ae  s sen '  ^ ' ' ■  ^ 
Alex  Cleflmann,  Kfm 


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Hermann  Cohen,  Vertr. 

Or.  Fritz  Goppel,  Rechtsanw. 

Frau  Heinr.  Crott 

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Ga. 


Nüllerstr.  52 
Grabens'br.  4 
Grabenstr.4 
Bahnhof  Str.  44   a 

Robertstp.  7 
Ludwigstr.  15 

Bergstr«13 
KönigstP.187 

Adepsstr.34 

HellepstP.ll 

Bembepgstp  .4 


^Sftil«lPStP^3    - 


Seil«  FS  tp. 
König3tP.189 


Bapiiiepstp*92 


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ÜllendahlerstP.lO 
'KönigstP.73   ' 

,:Wepnep  Hünne!nann3tP«7 


' Augustast p. 91 
Fpeyastp»77 

Rönssdopf  e  PStr.  133 

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•yiNTi-I  D'ihl,   Kfrc. 
vosef   D'thl,Kfr. 
fjuso  D-hl,    Kfc. 
'»Twe.    S'ilo   O^ihl 
Albert    Daniel,    Kfir. 
Bruno   n^niel,    Kfni- 


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Dr.    Berthold   D.iniel,    Arzt 

Frau  Jeanette   O'^niel 

Otto   D'iniel,    Kfm- 

OrG|;e   Dannenberg     7 

'•rwe.  uoh.nna   üannenbepg,   Wetzgepel 

üp/'EPich   Oxnzigep,    Cherikep 

Gust-iv   David,   vfn. 

'7W9.    Hoinoirann   r)avicl, 

Harry  D.ivid,   Kfr. 

Lim  Divid,    Händlorin 


Kapolinö   David,    künstle pin 
vpaul   Davids,    Kfr 
»"az   Devries,    Ang. 
FPiU   Adolf   oepnep,    ''Ptistin 
Fpau  Tflupa   Oellwog 
APthup  r)0srap,   V<-'Ptp. 
Kf ilti .    0  pe  i f Q  3^ ,  r  f IT-**»' 


"opitz   Dpeyfuss,   Kcfn^.. 


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's^we.  '"'ilh.  üPeyfu33, 
5lfpcd  DPeyfuss,  Kfc 


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VepeinsstP.lO 
HohGnzollepnstP.63 

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Kofaue    50 
KapkgpafenstP.lO 

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Hofaue    50 
Ho  f  auü    50 
Vepeinsstp. 11 


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HaPdtStP.94 

C-PÜnstp.  6 
B  ihn  st  p.  13 
Kipdopf   48 


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Robert   T?.ichengrün,   rrfir. 

isaak  Eichir.ann,   Ob.Telegr.   Insp.a.D. 

TUdwig  EichTTiann,   Prokurist 

Robert   Eich^jiwald,   Reisender 

Erich  Eichenwald,    Ang. 

FPau  Herta  Einstein,   ppiv.Sekr. 

trugen  Eisik 

jaques  'r.lkan,   Kfr.. 

cJiec'fp.    Eisbach,   vfm. 

Selly  Eirmerich,   v-fr.. 
<5aloir.d>n  Engel,  Kfin 
T''Dr'it^a  ^rßhraiir.,  K-f  r  .,. 
wwe.    Hegina  Epstein 
Stephanie  Epstein,   Aag^ 
v\ie.    Karl   Esser 


Kl.Klotzb.hn   12   b 

Könisstr.11'1 
Distelbeckerstr.  21 

Eichenstp. 45 
llützenbopgepstp.1'7 

K  air.pst  P.  30 
Wozaptstr.61 

KönigstP.VS 

Vereinsstp.il 
Bahnhof stp.  14 

T  penenstp. 3 
Viehhof stp. 19 

Königstp.  73 
^,fcao»ath.aeü3tr.-2n    mm. 

Ad.    Hitlepstp.161 


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pralle  Falk 
Vagnus  Falk,    Vertr. 
V7we.    Jeanette   Falk 
Herrnann   F^lk,    Boz.Dir. 
Berthold  Falkenheim,   Kfir..  Ji^^^^  Oöringi 

Dr.   Jacob  Fassbender,    Auf wertungssachverst .    Bpeitostr.8 

Alsenstr. 17 


Schwanenstr.17 
Alterme^rkt   17 
Wirmhof   8 
iNleue  Fuhrstr*  29 


>0^. 


Herinann   Feibusch,   Kfir. 
Julius  Feide   Iberg,   Kfn. 
^,    v^v^e.   Justiz  rat   Feist 

H^ais  Güirthet^  Ealsenthal,   Verk 
Leo  Ferber,    Kftr. 
T^'Jax   Ferbep,    Kfin. 

—   ^/Mlter  Ferbep 

^'»ax   Feuerzeug,   Kfc: 
Fpau  Heinp.    Figge 
roses  Findling,    Rabbinep 
^      f'^eiidel    Fink,   Händlep 
Viktor  Fischel,   Kfm 
Gertrud  Fischel,    T^ilh. 
punna  Fischel,    Schneide pin 
Hans  pischel,    Veptp. 
FPau  Epnst   T^lach 
Max  Fleischhackep,    Kfn 
'^Ifped   Fleischhaskep,    Ang. 
Ignatz    Fpankel,    Kfir. 
Albept   Fpank,    TPeuhändep 


ffir,    I^lrr. 


r-.- 


Julius  Fpank,    Kfc. 
i^ax   Fpank, Kfir. 


Katopnbopgepstp.  2 

Königstp.  53 

Hellei^4r»ii 

BapinePStP.SO 

Kaisep  wilholm-Alleo    41 


^-fi^A'^^i^S^  P  ^  3r 


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WilhelmstP.  25 

Seilepstp.  17 

Ge  sundheitst p. 104 

Hansastp.  60 

Hansastp.60 

HansastP.  60 
Bpiliep3tP*132 


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KönigstP. 182 


HePZOgstP.Sö 


HepzogstP. 25 


Zsi.    X. 


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Distel bocko  pst p. 23 


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Wipmhof   3 
Königstp.  54 


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Eitil   pranlcenbergf   Viehhändler 

W wa  ^  B  •   PTe^r ^  trän  S$"0wrpi n 

Adolf   Fried,    Viehhändle 

¥ax  Fried,    Reisender 

^/!ax   Frogel    ,   Händler 

Gust-Ev  Frogel  ,<^ 

Natl:ian  Frogel 

Uraz  Frosf^   Händler 

Ernst   Friedberg,    Pensionär 

Frau   Arthur  Fuchs 
isidor  Fuchs,   KfE. 


Grifflenberg  86 


ggirsty^yg 


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Friedrichschulstr^3 

«1, 

Neue  Nopdstr. 26 
Bahnhof Str.  82 
Üllendahlepstp.lO 
SchleusenstP.2 

Altercarkt   10 
Freyastr*^fe 


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Hedwig  Gans 
Jenny  G^ns 
^*osos  c-'^ns,    Bäcker 
Wwe.   Hedwig  Ganz 
Hilde  Ganz,    Ang. 
Adolf  Gehlkopf,    Schneider 
vufcfet^ehlkopf ,   Händler 
^     Jenny  Gehlkopf,    Vei?k. 
Isaak   Gerszt,    Schneider 
Wwe.    Fanny  Giesse,   Händlerin 
/Fanny  Glasenapp,    Buchhalterin 
träte   Glasenapp,   Einkäuferin 
"^  Saloiron  G^ücksirann,    Schneider 
Voritz   (tlücksmann ,    Schneider 
Alfred  Glücksmann,    Händler 


^y> 


Schl^a  Glücksirann 

Frau  Heinr.    Göcken 

Adelheid  Goldbach 

Felix  Goldberg,    Dr.,    Zahnarzt 

Hermann   Goldberg,   Kfm. 

Julius  Goldberg,    Kfir. 

i^'ex  Goldberg,    Kfm. 

Dr.    Richard  Goldberg,    früher  Rechtsanw. 

Juda  Goldberg   ,    Schneider 

Voritz   Goldberg 

Eiril   Goldschir.iät,    Kfir. 
H^tns  Goldschmidt,    Rechtsanw. 
Julius  Goldschmidt^   KfE. 
T/^ax  Goldschmidt,    Yt%. 
^'^ax  Goldschmidt,   Kfts 


Ernststr.l2 
Ernststr.l2 
Nevigeserstr. 79 
Sophienstr. 26 
Sophienstp. 26 
priedpichstr.40-42 


KrugiTiannsgasse   2 
Ronsdorferstr.JLl 
Ronsdorf  erstr.  11 
Dewerthstr.  26 
itfiesenst  r.  35 


MäuercJ;>en.  7 


.or 


Trölnerstr.58 

Königstr.73 

Mühlenstr. 33 

Brillerstr»4i 

Steinstr*21 

Briilepstr.16-18 


Wortmannstr.  43 


^3> 


WilhelEstr.  3 


Kaiser  iVilhelinallee   14 
Königstr.134 
Hin  den  bu  rgs  t  r.  24 
Gesundheitftr«  2 
Schlieperstp.  17 


'i  lhiiy(4MHl^ 


4Vfc'*A,^     WX^fi 


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7uliu3  Goldschmidt^Bäcker 
Adolf  GoldschFidt»   Kfm. 
Ernst  Gordön^   Kftr. 
Friedel   Ootthelf,   Vepk. 
I5pete   Gottheit,    Euchh. 
Fugo  Gottlieb,    Gesch.Fühp. 
Frau   Arthur  Gottroann 
TTarl  Gottschalk,   Kfin 
Wolter  gottschalk,   Kfm. 
Philipp  Gras,   Kfii* 
^Hfwe.    Träthe  ripobe,    Ang. 
pinkus  Grodzki 
Josef  Grünberg,   Händler 
Arthur  Grünberg,    Ang» 
/Alfred  Grünebaum,   Kfm. 
Emil  GrünebauK,   Kfm. 
Dr*   T.    Grüneberg,    Arzt 
Louis  r.rüneberg,   Kfr* 
Fritz   Grunewald  Kfr. 
Irtra  Grünewald 
Otto  Gunpert,   Kfiri* 
Daniel   Guirpertz,   Kfü« 
Georg  G^crpertz,   Kfc 
Richard  Guirpertz 
I.eo  pumpert z,   Prokurist 
Werner  r?urau,   Kfrr. 
Heinrich  fiurau,   vfD 
Meier  Qutreich,   Händler 


Neue  Friedrichstr.  10 


Wortmann  stp.  15 

Dorotheonstr.  X 

Dopotheenstr.  1 

Ad.   Hitlepstr.  ///"/ 

Bandstr.  3   a 
UützenbepgorstP*13 


Ost  Str.  4  /j 

♦ewerthstT.tffff" 

Gesundheitstr. 103 

Albpechtstr. 27 
Zietenstr.ö 

Donapstr. IV 
Mozartstr.V 

Aue   98 
Eleichatr. 6 

Königstp.152   a 


KoltkestP.40 
Wotanstr.l 
Wotanstp.l 
Wotanstp.l 
West  st  p.  3 


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So^dowastr 

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^^piedpichscbulstp.6 


VMvM  f^^K4u^,J^w.^^'^'^^    fi^^'k-fy^ 


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Wwe.    Bepta  Haas 

Leo  Hü.ftel,   Kfir, 

Noah  valtrich,    Schneide? 

Alfhild  pairberg 

Ernst  Ha-rac,    Kfn. 

f. 

Wwe.    Frieda  H^^ci 
Alfred  Hamm,   Kfm, 
♦     '^falter  H'iPfi   Kfm. 
Fr^^   I)^*    Hartel 
Fax  Hecht,   Kfir. 
Jphn  Heilbponn,   Justiz  rat 
Or.    AI  fr.   FeiF.  ann,    Arzt 
Josef  Heiirann,  Prokurist 
Bernhard  Heircann,   Kfr.. 
'ffilhelir  Helirann,   Prokurist 


o 


Josef  Heinemtnn,   KfE. 
Hilde   Heinemanti,    Ang. 
Fpau  H^inr*    Hellwinkel 
Frau  Emil  Herfeld 

i 

Artur  Heppmann,    /gent 

4 

Levy  Herz,   Händler 
SiEon  Herz,   Händler 
Gusfcav  Höpz»    Vortp. 
Dp#   t^ax  Hepzberg,   Kfm 
Jeanette  Hes    - 

Leopold  HesSjKfn 
T.^ax  Höurnann,  Kfn: 
Albert  Höurnann,    Pensionär 


incu^^^ioL, 


Ulmenstr*  1 


Klotzbahn   30 
0  st  st r* 71 
Adersstr.32 

Kölner3tP.94 

Wall    34 
BapmerstP»96 
DewePthstp.  122 
Königstp.77 
Gaptenstp.12 


'(^  :k(M  i3S- 


SpphienStP*  8 
Sophienstp.l2 

Mäuepchen   10 
Sophienstr. 18 
Nützen bergerstr. 24 
Nützen  bergerstr.  24 

Froweinstr«  26        /(l 


■■/l(i* 


Höfaiue    44 
Pfeilstr.18 

WilhelEstr.  6 


^^<^^fH44/i.  U 


Kaiser  '/Tilhelmallee  6 
Johannisstr.15 


M 


rtstr.68 


Adersstr.  33 


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Frau  Paul  Heim 


«tih*«' 


GpünstP.l 


i'l 


Hedwig  Hirsch 

'V 

Josef  Hirsch,   Dir- 
»"ax  Hirsch, Kfir. 
veyer  Hirsch, Kfm. 
Siron  Hirsch,  Kfc. 


o 


priu  Ecil  virsch 
^     Eril  Hirschberg,    Vertr. 
Fritz  Hirschberg,  >«onteur 


M 


ax  Hoffrann,  T'aler 


Julius  Holstein,    Schair.ises 
Salor.on  Holstein,   Kfffi. 

% 

Frau  Herrr.   Horaann 
5üs3lcind  Husen,    Schneider 

fkUlM  TUuurk,  Mxa/'cfu 


Königstr.73 

Wasserstr.16 
Bisnjarckstr.  70 
Kaiser  Wilh.all&e   13 

Zollstr.l 


Friedrichstr. 30 
Heue  Nordstr. 9 


Schwan enstr»  IV 


Ad.  Hitlerstr*^^^ 

3  fvl^'^f 


Mittelstr.a 


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f. 


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I,  J. 


Rechtsanw» 


APthup  Inow,   KtB, 
ii»ax  tnow,   KfK 
Gustav  Inow,   Kfc. 
Hugo  Israel, 
Albert  Jacob,   Kfr. 

/ 

Frau  Wipjai?.  Jacobs, 
paul   jacobsohn,   Ingenieur 
Frau  Hirsch  Jacobowitz 
Kurt  Jacoby,   KfE 


_   Frau  Woritz  Janowitz 


janowsky 


prau  Franz  Jordan 
Abr.    de  Jongh,    Ang. 
isidor  de  Jongh,    Händler 
Emil  jüdell,   Kfci. 


r 


BarEerstr.96 
Brillerstr. 34 
Laurentiusstr.    21 
^  Kl. Klotzbahn  12 
Schlieperstr.l5 
Friedpiehstr.30    a. 

Werne p  Hanneaannstr.  42 
Kaiser  '#iihölir.allee   43 


Flensburgerstr. 18 


I. 


yfotanstr.15 


•  •    » 


Wilheltrstr.l3   a 
Barmerstr.94 


K. 


Alfred  Kaddan,  v-fc. 
Friedrich  Kaddisch,  Ang. 

Jacob' K ihn,   Dit»?  . .; 


C^' 


pe  prr. .   ^  -^hn »   K  f c , 

EriTh  TCnis^r,  Ang. 
Wwe,  Eenj.  Kili^l^i 
Hugo  K airrann,    Kfi:. 

LcuKalEanowitSfch,   Kfrc 


^ 


Sphpaim  Kacinski,    Händ^ep 

•  ■  »  's  * 

Frau  juliu3  Kann 


k         •         (V 


He3»rut  Kann,    Ang. 

Alfred  Kann,    RechtS9.nwalt 

Rudolf  Kann,   Kfn. 

Abp.  K3LT)lan,   Schneider 

Karl  Karfiol,  Kfir.. 

■    :  ' 

Nathan  varsebooüi,   Kfir. 


fred  Katz, 


»  «  * 


^erbert  witz,    Vertreter 

^/fflrtrept  TT atz j   Viehhändler 

Robert  Kita,   Prokurist, 


\       / ' 


Albert  tr otzenste in,    Angt 
Wv:e  .    Gu  st  -iv  K  atzen  stein 
rlothilde  w itzenstein ,    Buchh 
Luise  Katzki 
Frau  H*   Kauf  hold 


Scblieperstr. 10 
Kipdorf  85 


Nulle rstp. 155 
Graf  A4o;f3lr.V 


•.•.    i 


Gesun<iheitstr*ll 
Pfeil3tr,;8 

•  ■        / 

Kirchplats  5    ^ 
Wül fingst r.  30 

Ad.   Hitlerßt^.;-i3 

Gerstepstr^S 
Friedrichstr. 33 

•  »  ,  • 

GustavstPf  l 
GustavstP« 1 


Hohenzollernstp.^6 


»  ♦.' ' 


Mopianstr,  26 

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Wall   29 

BunkstP'24 
Eichenstr.  35 


ustust  P«  ^"7 


Vohwinkel,   Bi3ir.aPQk3tPtt€r| 

Sedanstp.il 

FOP?ithof   21 

Hofaue   31-33 


Königstr.7 


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Hilde  Kaufmann,    Ang. 
Jacob  Kaufirann,   Kfir^ 

n»ax  raufteannv    Sqhnel^der 

•  •'     .  .  - 

Isäak  Kiutir.ann,   Tffir. 

'  '  '.■,'■*■ 

BertöXd  Kaufmann,   Kfni. 


,"^.    r; 


juliua  Kaufmann,    Ang. 


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KaPl  Ka.ufir»anni   Kfri 
Wwe.   Vt    Kau ff mann 


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Frau   Aibert  Kensy 
Theodor  Kerb,   Kfni. 

PinKus  Ker?,   Schneider 

v^      ^     »   '     • '     .  _'  ■  V  .        ^ 

EmiX  kesgiei»,'  invalide 


Lovy  Kirsch,   Sphneidet» 
Vax  Kirsch  bau?.   ,  KfE. 
Prau  '«riadiir.ip  Triausner 
Siegfp.  Klee,   Veftr? 


Regina  v^e^n 


■'>-• 


ErVch^trfein    ,  Kfri*    ^ 

A  f        • 

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Wwe.  J'apta  KnoUep 


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Erwin  TTÖütmann,    Ang« 

Ottilie  TTöllEann 

Säliy  könig^te'in,    Sch^hTcachep 


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Hans  Köpt»lQp,   Bäcker 


HePEi.CöringstP.  6 
Griffl^nbepg   33 


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Belle   AlliancestP.    1^ 

Scihijn^  Öasse  1 
platzhofstP.il 
Platzho?gtp,ll 

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W6lkenbupg3tp»104: 


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Kiesölstp.l§ 

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Kittelstsp.lö 

Kaisep  Vfilhelmaiee   44 

BahnstP-l3 


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Höchst  p.  9,9  a 


GPÜnstP.22 


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Frn.u   Berta  troopirann 

Henriette  Iforn 

Jacob  *:oT»n 

ii'ai.  Kotek 

^b^.   TTotek,  Ktm. 

Siegfr.    Kronacher,   Kfir 

Fpuu  r-    Kugler 


'C'     rose?  KupfepEinn,   Kfr. 
Isaajc  Furek^    Schneider 
Hugo  Kussel,    Kfr. 
Philipp  Kussel,   Kfir. 


Prinzenstp.Sö 
Appenbep^epGtr. 56 


Werner  KanneiDannstr.  5t> 
Wülfing3tr.22 
7faS3epstr.  2C 
Wülfingstp.30 
LäpclienstP.  49 


Albpechtstp.  8 
I.^apier53tP.  53 

Vepeins::tp.  8 

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Eichenstp.  7 


75 


24 


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Otto  L^chs,   Reisender 
Jacob  Lachminn,   Kfc 
Jacob  t.  and  au,    Kfc- 
TTiril   i^.andiu,    Ang. 
Siron   7.  auf  er,    Kfr. 
{^yc  »  I" Q^t^^tia  L  *a Ä-a pti  s*''" 
Foses  I-^izarus 
Wv^e  •    Lebach 

Wv/e.    Josef  Leber,   Näherin 
DP*    Isser  Lechtirann,    Assistent 
Ercy  Leesep,    .'^ng. 
^'ax  Lehirann,    Kfir. 
^       !Vwe  .    Gustav  Lehrann 
T/oritz  van   Leeuwen 
Hartoch   de   Levie^   Handlanger 


# 


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Wwe.    .Ad.    LeiJbhoff 
pudolf  Lenneberg,   Kfir. 
Dx*.    Leonhard  Leven,    San. Rat 
T/'axir.   Leven,   Justizinsp. 

Julius  Levy,   Kfir. 
Louis  Levi,   KfE. 
'«rwe.    Ann  a  Lev^^ 
Paul  Levi,    Reisender» 
C-ustiv  Levison,   vertr. 
Else  Levy,  Kontoristin 


Herta  Levy,    pot 
Gu3tav  Levy»   Vertr. 
FUgo  Levy,    Veptp. 


ogpafin? 


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Bahnhof stp-öi 
Ernststr.  30 


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Könisstr. 73 


lUlhelir.stp.25    a 


Dorotheenstp*  38 


Robertstr.  7 
Cranachweg   4 
KölnerstP.SO 
König3tr.73 
Untersteinenfelderstp.  13 


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fac»^ 


Döppepsbepg  14 
FriedP.Stopckweg  4 
Woptmannstp.  38 
Elisenhöhe   1 

Hellepstp.6 


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Stocksgasse   3 


Beirbepgst  p.  4 
Fpiedpichstp.69 
Seilepstp.26  , 

Vepeinsstp.3 


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Baruch  Levi,  Gesch. Führ* 
Julius  Levi,  Vertp. 


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celirsL  Levy 
Wiih'.    i.evy 

Herbert   Levy,    '^ng. 

Dori3  Levy^    Ang. 

Dr.    Friedr.Levy,    Rechtsanwalt 

^ci,    Levren,   Viehagentur 

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»»    •         ,  ,     /  .     • 

■      ! 

Bar*uch   Lewin',    Kfn.         '' 
Ell  a  Lewir,    Ang,'    - 


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FU2-  Lewkowitz,    Älthänd;ep 
Leo  Levi^y,    .^.ng» 

?iegfr.    Leyser,   ^fE. 

Sabine  Lic^tEann , 'Schwegter 

€^       ■    '     ■  '■•  ■      ••■■.■•-•         .    - 

Rosa  Liebepmann,  EuOhh. 
Fi'nst  Liebreich,  Buchh, 
vondel  T.ipinski,    SQlineidep 

':     ^  '.'     •*■■;  '        ■   > ;  , 

1  ■         • 

Or»,   Julius  LOeb,    Arzt 
vpi»it2  Loeb,    Angestellter 
r.Tura  Loebengtein 

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Heus  Loew,    Ang.  - 

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?any  Loow,K?r. . 
Hildegard  Loew,    Ang. 

H:rich   Loewen3tein,Kfn:. 


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Vereinsstr.  8 


Königstr.73 
Schv/iinenstr.  26 


holz  66 


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Bupgholz   66 
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Viehhof st r.l 


Untergrüne«^ai<lerstrf  30 
Königstr.51 

Jägepstr.  6 

Königstp.73 


Charlottenstr*22 
AlbpechtstPt  3? 


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HepE  Qopiq^str.  40 
Bleichstr.22 


FpiedPichstP.  32 
FpiedPichstp.32 


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we.Berta  Loewonstein 


I.eo  Loewenstein,   Kfir 
F  ax  Loewenstein,   Kf  rr • 
Frau  Edith  Loewenstein 


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elf  Loewenstein 


Er.iry  Loewanthal 
Leo  Loewenthal,   Ytm. 
Josef  Loewenthal,   Kfr. 
^    Ehefrau  Ludv^lg  Loev/enthal 

Fritz  Loewenthal,   Prokurist 

Arthur  Loewy,   v-fir... 

Sal.    Loewy,  Prokurist 

Otto  Lopig,   Ktir., 

Siegfr.    Lopig,    A.ng» 

Hepttann   Lubnitzki,   Händler 


RoonstP. 37 


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FPitz  Lupch,    Gesch. Fühp.  4     ,  /  . 


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Üistelbecker^tr*  21 

Oststr.2 
Gerberstr.24 

Yereinsstr.  1*2 

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Gesundheit Str. 2  . 


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i^'or^itz  M'igner,    Kfr.. 
Herrann   vjcaop 

L      T^' anüGlbauir 

/ilbert  1^"  nsberg,    Kfr, 

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Eugen  ^^ancus,    Händler 


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Alfpecl  M3.ecus,   Packer 
Frieda  Marcus,  Jausgehilfin 


Wwe.    Älira  Farcus 


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Leo  '^''apciis,    Kfir; 

S-äiruel   Marcus,   Polsterer 


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Ecil  ^«Qpcks,   Kfrr. 

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fförEv^'arowiXski,    Ang, 


Josef  l^'cirXi    Bäckeprnstr 
Josef  Marx,    Händler 
Leopold  Marx,    KfE. 


püao;f  l'apx,    Dr»ogi3t 
/rtfeur  ^•ayef,    Reisender 
LU^Vig  ^'lyer,   Prokurist 

fi'^HBf  ^'^^^Pr^ntnep 


David  ^'ayephoff,  Kfr^ 
Friedrich  Tayer  ,  Kfr 
Alfred  Mendel,  Vertr. 
"t»re;   galoR-on  Merid'Gi 


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Luisenstp*19 


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ReitbahnstP.17 


Doppet»sbepg   14 


KölnepstP*94 


Ad.    Hitlep-  9elt^  Be#e«^l3b«4ji^ 


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Neue   Fu|ipstPt23 
Hepir.Göpingstp.  38 


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l^eustr.20 


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Rheinischestp.  59 
Distelbeckerstp*19 


i^M^A^  %jiMf  -luta^. 


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7;7ew   f^'oritz  Mendal,    Buchhdl, 
Julius  ^'^endels^   irfr. 
l^five.    Theodor  Mendels. 
Y'-ve.    Eorta  ^^endershausen 
Ersieh  f.'ende rshausen  ,    Ang. 
^'o    i'^'^rl  ander,  <  7gent 

•T'  .  * 

jogef  "Gtzc^r»,    Eankböictep 


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Er*nst   veyor,    Kfir, 


nrlnrt  Mayrirj    KfTn,, 


K-itthiass.  ?«eyep,    Kfn:. 

*    f  -  '  ■ 


i>^ux  A^eyep,    Vertr» 


¥ax  VeyersteiA,  Kfr. 
S-iUy  veyepson,  Kfr. 
Karl  J'ichels,    Kfr. 

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David  r.'led?in^ki,   Hänaier 

^'eyep  ^"odpezewinsjki,    Schneider 
Leopold  ,^•Qll,    Veptp. 


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Vv/ec    Jo3efinQ  Moll ' 

Sally  f.fogep,    Vertp,. 

,^rthur  f'osep,    Ang. 

'?uacav  W'osheiir,   '«'.t-c. 

«ar-ucl   voskowiu,    Schneider 


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Kölnerstr.53 


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Haubahn   11 
Woptffiännstr.  40 
Kep20gstp.25 
HppfenstPf  9> 


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R avens berge pst r. 26 
Kaiser  tVilhelEüllGe   4 


B Pille pstr.  4i 
Ludwigstp.83 


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Victoriastr.35 
Jägerhof stTf  15 


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Fpie^pichschiilstp«  2i 

FpiedPiohstp,  30    u 

Klotzb^lm  ^^/^3 
PlataneAstp»  6 

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KönigstTf 33 


Hepzogstr.  1 
BandstP.19 


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'^Ssu^UV.^.    ^0  ^ 


►V-*'.,        «I      14.  -  ••  '^^^       -1    '■ 


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Ludwig  NetGP,    Vtr, 
Bertl^old  iieubu(*ger|    Kfr. , 
Vax  Meugartin,   Kfr, 


3^ä^tML-,-NQ*B^^öÄ 


Heinrich   Ueijrann,   T^fr? 
#  Günther  riey,    Reifender  ] 
Max  Ney,   Vertr, 

4 

Fr'jiu   Fr2»   Tiie wohne  r* 


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Ronsdorfepstr. 


3^ 


Mark2rj.fen3tr.7 
Distelbeckerstp.är  -^y 


Untergrünewalde  pstr«  IC 
Bahnhof  Str.  3-2 

Johunnisstp.    2C    :i 


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KH'UU  ii^ 


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0. 


Leo   o^i5tr*eich,    Einkäufäp 
AbPo    ofc'ariH,    Schneider 
Julius  Opnenhoiirer,    Kfir. 
Stil.    Oppenheirer,    Ang. 


S^ 


Penno  Qploff,    Reisender 
Rhei::a  pratowski 
D'igobert   Ossep,    Reisender 
H^nrva  Oster,    Ang. 
Julius  pstwald,    Kfr. 
Fritz   ostwald,    Kfn. 
Frau    nr.    K-ipl    pswald 

p. 

PetepPo\kula, ^Schneider  • 
9  ^»rwe.    V/iUi   Pasch 


T^T 


we#   Josef   Peteps 


Dr,    Alfr»,    Philipp,    Rabbiner 
Frau  ^''i:-.na  Pianka 
Hrgo   ninkus,    Veptp. 
Julius  üi  ^ut,   Kfr.. 
Richira  Plaut,   Kfc. 


_4ap 


eüas   Poüielarz,   Kfr.. 
V.    T^ot'dznik,    Schneidep 


Hepr.    Gc  pingstp.  29 
Holstoinerstp. 30 
Island  -ili 


6 


König3tp.73 


Eichenstp. 37 


?feststp.60 


^A^/Pt.^^/^ 


Roonstp.18 


Herr..    Gopingstp.  -i5 


'^ic4it^.  4f 


DpilierstpföO 
S an ä st p.  XI 

Lv.gepstp.23 
AugustustP*  54 
Sandstp*l 


gioir^wäUM^t^v^JSfJiLmit^^äQ' 


66 


Ob.    Doppenbepg   2 
Kölnepstp.  26 


';:ve.     S.    Ppagep, 


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Südstp.61 


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R. 


9 


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Sally  Hiu,    Dekorateur 
Jacob  Reibenbach,   Ktr 
ifwe.    Helene   Reinhold 
Harry  Rennberg,   Kfir*  l 
Frau  Erwin   Retzlaff 
Jacob   Reuter,   vtrr.. 
r,ou.^s  ,ReutQr,  Jt^^ 
Rafael   Rieirer,'  Dir. 


V.. 


Wwe^  Leo  pin^skopf 


Julius  Rindskoüf 


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RiQhapd  ,f?obens,   Kfc 
Eir.iry  Röttgen,   Gesch. Führ 
JjBo   Röttgen,   Kfp. 
Wvye.    Josef  Röttgen 

'  ■  ■'>  '\  •  ^        •■  ■  •  V 

Herbert   Röttgen,   Kfjn. 


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Frotu   Arnold  Rötker 


V     -^ 


Bernhard  Rose,   Kfc; 

^rnst  RogenbauiTi,   Kfc: 
tö'o  RpgeobatJK 

Ellen  Rosen bauir 


• '  ;•  "v 


Paul  SOsenbörg»   Y^r^?r 
SaUy  Rosepberg,   Kfu:    : 

^    '   V    '  '    ■  .  ■    r'  *rl^  V;  i        'n   V  ■:     ^ 


>    ,  >. 


Frtt?  pbsepdalit,   ViQfeagen 
Alfred  Rosenthal,   KfiCi 
Josef  Rosenthal,   Kfm, 


Wwe.    Albert   Rosenthal 


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dersstr. 39 


Bergstr.13 

Jäger3tr*9 
Königstr»87    a 

Brilierstr.112  ^ 


Jägerstr»  5 
BankstrtÖ.. 


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Do  ro  theeri  s  t  r/'^Ä^  ^  Q 
peiDäatpldn  17 


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Ve  reinsstr»14 
Gartenstr.  84 


Kar:pstr«16 

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Jägerhof  st  r.  2^ 


Slc:onsstr*25 

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«p|£iue   76 
Nordstp.9  I 

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Hofaue   45 
glchenstp. 47 


ÜU'eJiäialilei'stp.9p    a 


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Ku**t  PcvsenstD^ekr  l^^fe^ 


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Ernst  Rothschild,  Ang. 

ras  Rothschild,  Kfr. 

^^aili  Rothschild,  'ng. 

Siegr,  Rotten  stein,  KfE 

pr,  Piul  RottenstGin,  Rechtgawwalt 


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Müller»£3tp.  56 
Ba.PceP3tr.30 

Kj,Plstp.4 

froptcvr.n3tr.45 


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Ludwig  «Sachs,  Prokurist 
Ludwig  «^ilingep,  Vortp. 


««' .^ 


Sie gf p , ■  <?,#^i'n gQ  t»,   V ^ '^'t p::, 
Hepta  c-ilTT,    Verkäufe  Pin 
Josef   S-iXoron,   Kfr.' 


KU  vt  ?  ^1  orrön  ^   ^rf e  • ' 


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Otto   ^'^loron,   Kfirf 


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Alfred  Siniüei 


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Epiph  Sdirueii   Buchh.  ' 


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Siffson  Sairuel 
Walter  Sicuel 
ppau   rl  1^3-  Sairuel 


Berta  Sassen,  "•föberin 
Eiril    Seligirann,   Kfr.. 
Oskar  Seligrann,   Gesch.Führ. 
sie g be  rt  Se  1  i gr  an n ,    A n g . 


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Siegfr.  'Seli^rann 

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Frau   Robert   Senft 
Frau   Richard  Sieper 
?fwe,    Johanna  Stentzki 

'  T        Vr  f.   :*    : 

•  •  • 

Qe^ira  Silberbach,   Verkäuferin 
Arthur  <^ilberberg,   Kfr. 

A 


Alfr-C^i  «JiEon,   Kfr.. 


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Martin   <^iron,    Vertr. 

<*■  -      ■ . .      . 

obert   <?ir.on,   Kfr. 
ign^'  '  Siron  ,   Kfi:»  • 


P rinzen^t r»  3C 
Eleichstr.13 


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Bahnhöfstr.-;G 

Bpüningst r.9 


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BiscärQkstr.  6i3 


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Kat^ernberger  Schulweg  31 


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Königstr.28 
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Ad,    Hitlerstr» 


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Ulrenstrt* 

LagerstPtSo     ,■ 

Werner  H^nii^n:annstr»o3 

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SeileP3tr.l8 

Guerickeweg  9 
Mittel  3tr,^.3 


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Ernststr.  34 


0pphofef3tr.44 


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Pnleöc   ^"Iron,    Teilh. 
"f/fe,    I  i?ette    Siirson 
^lias   Singe r»)   Kfir.   X 


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T^u^^dGl    Sl:urka   ,    Schneider 

Ch'iir   Slatzick,    Schneider 
josefine   Soicher 
Eiril    Sor.rer,    Kfr. 

Leo   Sonnenfeldi   Kfir. 

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Silpron  Soyka,  5chne:j.dep 


Hildegard  Spanier,  Verkäuferin 


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Fanny  Spiegel,  Ang^ 
.,-p*3cn$  Sucher,  H^ndl 


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Wwe,    sUsg 

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Gust:::v   Sussrann,    Oberkmtop 


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31e:.chJtr.l5 
^.Vilhelrr.str.  25 


EluiTienstp.  35 

P  jiradestr*76 
Wot:*ri3tr- 15 
GPifflüHberg   5 
Südstp.68   a 


Gpifflenbepg   38 

Eich8nstr.43 


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Jflrso^-Schä 


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EJias   ^cheingold,    Schneider 
H .    Scheschinski^ . Buchdrucker 
I-Tiu    DTf    FPt    Schiff 

* 

Fertnann   Schickler,   Generaldir. 
Max   Schiqkler,    Dir* 
Frau  VaPgarete    Schiefe! 


' ,  > 


Selig   SchlaiTOv^ritsch 

Ger'son   Schlechter,    Schneider 

V     ••  ■'  .       i     ).     \/     '   -       :  '    I 

■   .        ;  ■  •  ■       •  -        •  ■  I  •   ■ 

Sally   Schlesinger,   Kfr. 


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^*fwe.    ^^*:cgnus   Schridt 


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Leo   schnabl,    Dir. 
Alfred   Schnock,    Kfir. 


Fe3.ix  ««chnock,   Kfr.. 

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Herbert  cjchiiopk    • 
S^lpron   ?chneuep,   Kfc. 

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aIqx  Schönfeld,  Kfr.!  • 


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'Twe«   EciX   '^^chönstadt 


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Waptin   Schönth&i,   Kfr, 
Erngt   Schopn,   Veizgep 


Frau  Ernst   Schorn 
Kaiis   «ichwapz,    Angj. 


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Wve.    Regina  Schwapz 
Wwe.    Kjirl    Schwarz 
Frau  yar3us   Schwarz 


Lauva   «^ch^^eizer  | 


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'^epnep  Hanneir.annstp.  23 

Südstp.OQ 

Bpiliepstrr46 

Vohwinkel,   Bisrapclcstp»92 


Hadphäusstp.  3 

Kl.    Klotzbahn   12   a 

Mittel 3tp. 8 


B>ifc:ei;»stPt94 


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Varresbecker^t?**  133 

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Brillerhöhr^ 


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Kl»    Bleichstp.4 


Bluirengtr.  35 
Woptirannstp.  45 

Kip4opf   88.^'' 

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KiesQlstr.l4 

Pfiradestr;.  29 
Albrechtstr.38 
Königstp.85 
WülfingstP.23 


Robe  ptstp.7 


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St 


,^br*    Steilberger 


Erca  und   rina  Stein,   Pension 

Gustav   Stein,   Kfr.. 

Ludwig  ^tein,    Buchh. 

Friedr.    Steinberg,   IV'etzgergeselle 

Josef  Steinberg,   Ktir., 

Vix   Steinberg,  '^''etzgep 


;  ••    "I 


/^Ifped  ^tern,    Dir* 

a 

EPich  ^t^m,   Ans* 


/^rthur  Stern,    Kfr. 
Gustav  Stefn  ^   Kfr.. 

»     '  ; 

Julius  Stern,    v^ehagent 
Kurt   Stern ^    Ang.  7 

•        -  •  '        '  *     .  . 

Oskap  Stern,   Kfr. 
"'Uli   Stepn,   Kfc 
Frau   pepta  Stepn 
Epna   ^tepn 
Nettchen   Stepn 

* 

^*^we.  ,^l.egTr.    ^tepi^ 


'    -'  /. 


Vax  Stepnfaep|.   Kfi^t 
Ottq   Stepnbepg   ,    Kfrn. 

Paul   stepn berg,   Kfm. 
FPiij  Fritz   Stern bepg 

I 

Albert   Stpauss,    Veptp, 
Alfped   Stpauss,    Kfc* 

AI1l^n**H"4'sl',  m-.    Leiter 

theo   Stpauss,    Ang. 

'Valtep  Stpauss,    Kfir. 

Vapcus   Stpizewski,    schuhir.acher 


^ 


Kölnepstp.  62 
Lucasstp.  7 


Gepstenstp.8 


B9««»**a7   Tif^UitArfi '  (t  ^ 


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Wipirhof   Ö    : 

AugU'3tastp.92 

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Hof 2iue    36 


Ae   FÖpsthof   18 
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Roonstp. 22 

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Rheinischestp,45 

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Kipchplatz  X5 
Island   10 


Königstp.73 


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Foltkestp.23 
Zollstp.ll 


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BlUpDengtr.  35 

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Kponppinzenallee   lOX 


'        :» 


UlmenstPtlO 
Woptmannstp.  42 

Schwonenstp.  26 
BepgstP.65  J     j   .   i  L 


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X)-:^,   Ludvrig  Taub,    Cheiriker 


V'di'ia  Tisch 


f'ai'cus  Ton,   pändler 


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T. 


Arnold  Traut^ing,   Kfn. 
Josef  Trauring,   Kfir* 
^''oses  Tt*eistFann,   Kfr.  • 
Moritz  Tyger,    Schneidep 

Um  'Uuu 

rinna  udev/ald,    Ang. 

Julius  Udewald,    Fellhandlg. 

Willy  ülir.ann,   Kfr. 

Frau  T)V*   Ulirann 

Wwe.  ^''ax  Ulrich 


U. 


V. 


Frau  Lotte  vollrond 


luL^A.  JrV^ 


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Hepir«* 


Göringstr.45 


lffilhelir.str.8    a 


Königstr.115 
Katern  berge  rstr.  2 
Kronppinzenallee  10 
KarlstP.28 

Königstr. 163 
Grifflenberg  40 
Göbenstr. 16 
Ad.    Hitlerstp. 


■^m- 


Bahnhof st P.54 


■■  •     1   .  .  » 


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v,r.ii   ',fr agner,   Ktrr.. 

»«ax  Wahl,   Kfr.. 

Fanny  und  Paula  'Vallach,    Inh. 

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I 

Dagobert   Walter,    Kfri. 

/^Ibert  "Falter,   Kfr. 

Berta  '»r alter 

vurt   'Vangenheir,   Kfn,. 
|C       Max  Wassere ann,    Schneider 

Louis   '»Jeilep,   Kfr. 
/ü^vid  Weinberg,    Veptp. 

Leo   Weinberg,   ^trr.. 
DP.   Jul^-us  Weinberg,    Rechtsinwalt 
wilhelirine   Weinberg,    pipoctrice 
Gustav  '"einberg,   Versich.  \gent 

Richard  "^eingai^ten,  KfCf 


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/  •    t 


Jijl4.e  weisgbirth 

*   ^    .  "  ,*  ♦ 

jogef  Weissfeia,    RohTorpdukten 

Saruel   '»reissfeld,    Prokurist 

o(^^no   '^^endriner,    Kfr. 

'^".'-.x-^/eptheir,   Kfr. 

'vv9o    Helene   Wertheir 

H>LuS   '^eptheiir.,  ^Kfr  . 

"ralter  Wegt^eld,   Kunsthändlei» 

#!»•    Daniel   ¥e  st  he  in: 

c^iagfr.    ^.Vetzlar,    Kfr. 

j^il.ius  Wetzlar,    Kfr. 

-.ji'c    P -ül   Wetzstein,    Rechtsünwal  t 


1/ 


Nüt2enbergerstr.29 
König3tp.43 


König3tp.l87 
Grün  Str.  22 
Island  11 
Oststr.2 
Albrecht3tP.12 


Ar   Forsthof   5 


ih^JMU^ .  i'l' 


Adepsstr. 32 


Hepr..Göpingstr.  36 


Varr^sbe^kepstp. 133 

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Vappesbeckepstp*  133 


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AleeD3tr»39 


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VereinästrfS 


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Stepnstp.  34 
Varresbeckerstr.  131 

Blumen  3t r. 25 
Oststr.76 
Bahnhof Str. 54 

Wirrrhof   8 


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He>?;osstr,2 


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ffr>1>v     'Ac~-j'. 


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Hochstr.28 

Hofaue   12 
Zollstr.ll 
Wall    29 


Ad.    Hitlers 


tr.si 


1/ 


Aron   wochslep,    Schneider 


-^viuSaSr.  Mxcb.  ta:M 


srteTfte 


C 


FPie^ö  TiiHlrullep,  Haa 

i^'ax  '«'inter,   Kfr.. 
Hardy  ''finter, üAng. 


Herr,    '«ristinetzki    ,   Kfir. 

Frau  Pernhard  'Vitte 

''fwe.   Louis  Wolf 

Hans  '?folff,    Kfir. 

Esther  Wolff   ,   Hedwojg  u.    Rosulie   Wolff 

T'oritz   'Tolff,   Kleirpner 

^nili   "folff,   Kfr. 

\        •  * 

Ernst  '«folf?,  Kfr. 

Berthold  ',<rolff,    Ang, 

AbPf    ^»rolkowitz,    Schneider 


»    :• 


Atjthur  vroU^nl^erg,  Kfr.. 


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Up^.k/ihtff 


^^ÜyOcJt.   J 


^.^'/iW/'  /^J" 


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H  e-ria  <*MB2«ti^*' 25 

Kölnerstr.70 

'.Vall    40 
Selraweg  11 
Königstr.10  3 

Königstr,73 


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Kasinostp.ae 


Moltkestr.S). 


/d.   Hitlers 


tr,^^'»' 


^. 


Roonstp*22 
Hofaue    44" 


Adersstr«  34 


tjsji^uxjuou^'/y 


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z. 


üivid  Zacharias,   Kfir* 
A'endel   Ziyde 
Emil   Zander»,    ,Uthändler 
FPau  Herir.    Zander 
,<T?cob  Zander,    Händler  \ 

Selrra  Zander,    Verkäuferin 
Vyrtill   Zander,    Ang. 
Fritz   zmder,   Kfr. 
Frau  i^'oritz  Zander 


^  Il#  Z  sȀe  c 


Herir.    Zivi,   Oberkantor 
'Vwe»    Friedr.    Zor.be r 
ciairuel   ^uckerrann,   Kfr. 


JO-c^lX 


fCntU^-^'i^ 


Reitbahnstr.l7 
Klotzbahn   3 


T/m^UiuaU^'/Z 


Wall    6 


Pldtanenstr.l 


Brillerstr.18 
Friedrichschulstr. 6 

Luisenstr.l24r 


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Mos  »lad  Hl»?  nooh  luncr»  "lo^t  mllo  lyntÄmaütJuc-v^oa, 
in  (imwn  »loh  dit  iikti^ita««  aov  d«uts(ib*Ji»»«ÜMft)«a 

nicht  tMruooVxcEie^tlft« 


]3ft«  ItdUt«  «2«r  IWKbÄJtrl«!!,  tn  uctiwn  ulo  ^^lytöilMiflilloh« 


Alttlvitttct  Ü9V  ;'«ataola-jUäif1i«eh»Ä  l'-t  Igi«»**««  twtlWt%i% 


Üp^i««  Ict  oui^  hi«>r  MlV 


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Sppit8V«z'fa2iron  ^<ulr  l3(KXpaoi£«n  van    toffta« 


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L>1«  von  iity  tJhUr»ttohiinß  orf9sat«n  loß  nj?«»a 


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IMtxnaitoBmgsn  in  ctl«  iLagi  vti'St3tHls  »i«id«a,  vvoltura  oa#5^ 


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In  di9««f  ^vmOmlxKwm  vm  «tst^n  ^?al«  »tattfar«!^  ^mt  "ilL(i%  davon 

i^t^«      Bii  dto  I:!misoh*at  dt«  «mf  r^AcMe^m^  ir    -mVUiä  mt^v 
|)9Uw^  .t  «lad,  iMoiatlt  mtuU^i  anFftawNI  r*n  j'a9M.:.'9s»a  Äwoörmi*      Ol« 

t:o9?p«yai«t«M  ;<o!ilb«fisiAi«  •!•  imifliif  h^mi&mn-  -^mmMO,  m 

«l#  di«  üwilftldtinc  «iginnstif  t)MinfluB««ii»  s»  IWNiitiiMM 
Joijd  itXioh  «bw  «17  nrafi  diM  Otatindliiitsiiattiiiait  a«r  Jom^Hwa 


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X99&  uzKl  im  Jthapt  X9S0,  d«y  \'«r«tio?4  i:^f5r.clit  -'w8g«'5o:::i^  «In* 
UMfitiat    uxsikhl  von  Pt^fsaaum  aus  o«iitfiOl:ü,and  bonUTÜloh  äu«i2uliiXcI«A 
Q&e    >?»tißh«  \miMn  da»  «vfito  ml  SO  i^oagmumn  uek.^  oim»  sra^it«    .aX 
lä  vQfMewi»  tas^'s88t*      0t)ldo  \f«3*tttjßi'i«  imb&n  koins  üoilriadlo«nd« 
aMMÜlttt»  KtÜMrA^st*      "Ir  bind  mm  a^3«9  dooh  stamsaoim«  o-snoiit 
•lim  v«i«i«ii  M  MMlig%  vjtil  di«  tl(it«rtrin^ttQL'  irm  iii»l»ndovn 
übaooitlkting  in  isttttsoiaa^»  ai«  ■vor  dort  0ftl«pon  sind,  «btv 
tmm  dit  pol^ii^o^j«  ^tMtt«fif3«iM)#ri#«i«  btsitMO«  in  d«a 


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«B.^.: "  *a!iy  löO  •  200  Bi»««n9!)  In  Poltn  iin torsutaplnc«»  a«ln#  ■ 
mm  ontivbrlicuc  soll  «Ml  day  polniMiMHi  eircaniA«ti«n 
l^oiioliils  ia  <t«n  ▼€»  ihr  ooUiUtMi  AasUluu^n^*  iHrUftsimiiHi 
•zr^oloon«      2«  tahltn  wa«Mn  hlctf^r  ld*10»0  Mmtliob  igmt 
l^oen  btl  %tt«»Wl««!ttn6  la  «tatötlfeh»«    ^izatn.  Iß/-/*  t»*! 
I^t«»tipl'>':tine  In  l«nöwl»ft»ohaftlie'Min  •'■-p»*i?it«n»      Di«  '-ht«»» 
t^ytagwia  ■oll  ia  tptipivsn  vrm  ßö  •  50  l^v0Of)«a  «9f«l@«a»  üi» 
üitf  WH  iiri  .'o.>!Wii  soll«»  xsA  Y«n  «inte  ia  iNmtM^and  fttieo«-^ii'i«tror 

fUMiiMv  bo(rl«it«t    or  .<?ii*     Üa  "Ommm  ^m  QtiUirtxrincictnß  oind 
t>48  9M^xm  vovgoMtwn«      Di«  Ort«»  ai«  vo^lMoTlir  ia  i>]faii« 

Sm  tete  mxmmmi^  mm  mtmm/^i^^n  in  «MC      »  LOQS 
«tf    XUU  t»t«ie  itint»  <l«  di««tt  f  jop  di«   ^istmihm  4m  «rätwn 

Hirnipiri  in  Bt^c.^  !:«nntn* 
^)  """""-''^Qi-    i«t  «iß  lati»?iwl»t«ö^iartlloh««Otttt  tnc^fiMlim  300 
as?4;«a  8ro««t  auf  a«rj  ia  iw««ntliot¥Ni  int«r«lv©  '^ndrrajftoohiifli 
WA  ( oortnaröi  t««1  wmi    %wma  v^  Ovm&M^  twtpiob«»  t?ija» 
Ha«  Qtit  iat  t3it  O£ttiöp7«»oa«z)d<3o  Vi«Ubootasid  unä    irtac :,iif ta* 
{.•^jüö«««!«»  ßat  «iiai^etafctMit«      -uri  <Hit  ,f.;oiioort  «ia    t^Äifciau«^ 
in  aas  S't»  \$0  £«tit«  «lOhifMn«      '«  oiixl  jadooli  nioltt  alXo 
«if  a«t  Out  ta«U8t  0«nl«ya  «in  t^ivooedv   :t»U  iat  et»  ia 
)>MiMftit«vtan    israibMtf  nun  *^U  anf  «iidi«r«a  Oixt«  o«»fon 
booc  uof «i(;t*      Uh  ;mba  di«a««  Oat  v^xtOb  ▼««  df«i  Jaliyan  «i»^l 
basiohtigt  ttwS  vay  ans«r>aö»  nabtfyatiht»  wa  v?i«vi«i  iMMMa  da» 
^^«latiBsa  iatf  in  Cmm  a«w«bl  dia  .  ivlta«ti«f%«f«ba€iid«  «liß  auali 
4a«   :« tr^iaua  sieh  tafi-YSan«      Dia  aablafyaatni  olad  wma  aatoy 
äieut  baiafirt»  i)imi  ii»XX  u>il  luftig«  ^«afantsiaitsavaaano  «atf 

^ '  ^ir»  aa»i«  i)«toha  in  «inam  npaimax  i^natand«      imv  Qtstoi^tyiab 


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«H  iqpruct«n  ^iVMk«       m«viitv  «oll  oim  Ovv^p» 

Im»  itAMli  oiotit  auf  da«  Ontafiof  t»tota»t7uo.it  miKlau»  d« 

4S:  IMUip  an  dMi  antaptatt'ito.iiaii  '..i^t^ion.  fotiit*      ^äann  alUia 

f^mm,  vanH  war  «Madalt  m  alati  an  gaot  ant  «plaaatW 

'^M»^m .        -^ '«»  «nlMipNNiaiaiida    mam^m  ganiatat  «laüSaa« 

ist  iäiic^^i  itia'iilb  wmmhiMf»  'i^l  aia  li^i^iiiao'joa  «oS  aan 
IMpr-^-t^taanfaa  hi^!»  baasay  aind  aU  aof  <!an  lOaialitf« 

^^  iMÜLlT*     ^B^*'  tiaaüilt  <»a  aio^:)  an  ^Um  aa*^  yaaaa 

'WfiMWt«       Ba  tat  «In  «llHar  ratsrik«»  >"'*plaia«  da»  fnat  '^m"  ^ 
daa  'üMiiBä^it  wnc«baijt  wwpd&m      oiMOtd  4ia  isaaaMfea  '-4iiviaiv''-"ig 
9imn  8a^#  aamli^ian  ""^  nSmstflc  Rnc^»t«  «o  eiid  doi^  aawii'A  ^ia 
''?..   :iia«tiaD  da?  "'-:;9lal«  aXa  <S«v  liMi^.ais9  etat  £%aM^!Mni  ao  ')a?* 
mmmtmA§  «it  i«^  4i«  M»-)«v  nia  iMMlian  Imba*      Dia  Cipuppa 
taHI>  a&aa  lONMMa  rniahl  van  aiiMiMHi 


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v»iämm%$  ^^«tsimmo:  ^^ml,  dtmtilmml,  7%9«f^Ximmi$  c^iMmmmi» 

'salMiai«      *41a  üatviatia  «  Mit  .4ian«aMa  da»  ^^t^xmimmi» 
in  da»  30  **!>4;^ositon  biaihaaft%t  alrxl*  alnd  «»av  »a-of  ftladl&lv» 
all»  daaSü  «it  allan  iia#?^  -viii^n  .^avt^^^icon  a-^^^fiatattttl*     Xal& 
IkttiM  alaa  iosa^  dar  «.^iiea  oaaaijata«  dia  in  ean   .agltaatl— 
iMgieMtMllt  wnvda«  mA  i4al  <:iia  Bvaaug^iieda  c^ris^ßcaa  «r  aüwHahaii 
:.>ingXe.i^i.iiijiW  1:^  -^tttoahiasid  m^'ig  terrl«>dli;and«       'la  %il  dar 
«-..,,  gsadaiiaTiraa'''tan  ^<^F@o)aa  ä?uai':^t  in  vapociiiadttaMo  ataadtiao/]«ii 
.IHaii'llliMi  la  iUada*      Ülav  isoarrMin  bla  50  Ctmlxmin  mm  i>3a«to«hXi»id 

JMttiptMrac^  ]t  «9Xd«Q« 


^)    ülftT  *     te  ^^ÜM  tiawlax»  aa  aiah  «■  aijit  fMMW  mm^ 

^^Biaiaaaapmpaai^^^a^^aHi^  ^^^P    ^awwip     ^w**  •»  ^f     tpp^ä^^^w •  ^^^^phivip     w^^m  ^^     •  ^vivvip^i^Hw^aFw    vih^w ^^^^p^^  ^p  ^^  mbwhi 

iasMaai«  an  apaaiM»  and  *-<}ds  lat  dla  ^taylnringiaii  tiiiv  -'•'  o'ii^ar 
prtGdttv«     1»  aali]L*f<«i  duvakMidiMittXiah  4  •  d  .ffwaiaan  la 
aiaMi  aaai^  ^  ftaanjt  aiad  naa  iMn^c^7ial4MI«  hall  and  lofUo» 
ii'3»»$iio«la4^aiibaitaa  aind  aaa  aitii^tianl  ind  in  c^t«;^;  ^^^%on(l» 
Sda  ü9saöi£i  >  rUisiüMi  dar  hior  i^hiiaMaaii  »ataantii  arfüct  ta  ataadtlafl|| 
OttilnHwa  in  dar  t^adt  and  aaav  ia  «naantll#iaii  in  Ot«yi.„aa  dar 
agUr  wA  ChmtAm(bm  Inda^tria«      iHar  Iraaimn  iamfaüi>  40 

as;iB  iwiitoauiaad  wlaigatoaq^t  earioa* 


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l<«b«ii  in  dl«Mii  ltli)riehtun6«n  «in  u»b«yai)«  r«r««  Ist* 

.^^^^^^•»•it  ••  sitli  Mf  üyuHd  «InMi  koTMn  -««lißltoo  MffEi  lauoot, 
t>**rif  tÄt  *Q»»  'S^«  von  ai«  d«rt  ontojfxuJbrlm^»!}«!!  i^rsonon  sloh 
|]Wtl  4«Pt  •Lil«l>«n  »«vt!«n*      Dld«  kann  leh  nan«ntlie^  mif  OmsrA 

••«•%  dl«  nMb  yiol  prirdLtivtr  alt  di«««  polnlnoiitn  llari<^ituii<„oa 

•1:k3« 

^>  ^iß^BIp^yXjiy  t  •      Xa  4^«WXttvl«n  sind  «?;t«  88  «laXuain 
MH  ttralwaiüLtt  lü  ixatKir  «b?oo  it«  davon  70  auf  Jon  (hit«  Piiata  GoXonio« 
0  auf  dlntei  telainan  Ijcuari^xt  Jac^dniak,  dl«  aiyäoi*«»  0  aiif  9iii«m 
kl«iaiB  ötitshof  i*!iat«ya  lipod* 

Ml  hüb«  hl«»  m»  dl«  Oriippa  ataf  ,j«ia  üut    Goltnioo  besuelit. 
Oai^nioo  tat  «In  Oit  Ton  300  Mopran*      tia  ll«gt  in  «inav  Otffg» 
laadMolMtft«  dr«l  atiaadan    a£:«nflb;t  von  dav  iotstan  -JefiNihn* 
•tatlon  (Slatiaa)*      ü  iMitlA  t  aloh  hl«3*  m  «itwn  ßMMHi  Xiftttd- 
vi!«tis«imftllo}i«a  B«tvl«l),  teai  daia  Jaclooli^  tnf«lc?t  daa  Imaoalie;«» 
ftorrolna  «Ina  Doax^ww^.-smg  mit  ^»oaihi>i«n  rilo^it  xnaac^loh  iet»      ysm 
«ivd  daiier  in  waaantXiO'ian  nlt  Oehoan'mncI  i^foiHio^Goapiaman  ga&j** 
blitat«      Das  Oitt  boaitst  12  gpoaaa  Avbtltooobaan»  S  PfaiMo  ima 
10  ^>3o^s•,  aina  gvoeaa  Seteolnsasteht-'miüc«  alt  300  e-cIi..oliion» 
£•  a?bait^n  dort  3::;t*  70  Chaloaln  aua  Dauteofiland  tsnd  «NU» 
M  ^^injjin  tmd  16  Maadotion«      Bi«  tJatapbritii^mig  iot  i'.  oaktwa» 
iwiseiitilv  in  Qisusalnan  klHaan  iia«uaajp%  dla  varatifout  tsa  daa 
OtttalMif    ariar.1  llofran«       Infant  stltarodisno,     aspaeunc  itnd  ibjaoli« 
aind  in  d«:a  otwac  groaes«?«»  Outei-iäi»  tint«?g«brt:^o'':3t«'      ::4a  <'4pb«it 
lot  TiioiF  a»ia«aror^-*"*;lleh  8<5hi*a»ig  twd  anatyanrsaint"   itid  piht  da« 
Sansa  «fabv  hlndttrati«      Day  i3atvla^  hat  bia  Jatat  da^nmtav  galittoi 
tiaca  lüla  laadwlrtaobaftllohar  X^itav  vorharxlan  «av  •      ::^  lat 
Jatat  «in  landvlrtaehaftllohav  Laitay  amaetallt  »Orient  WKlureh 
§m  I3at7iali  «ahl  waaantlioh  Tar.oasart  uod  rantablay  ^«oc  taltat 
«Iva»        Ol  dla  Uataybvia£:«it  au  v«rbaaa«fn»  aoufia  ai2iäi  ue}  dan 
OafwiihaitssuataaS  dar  MonMäm  atwa«  au  .\%\mxi^  «asOan  ainiai 
Saadaa^baalll If imngan  avfavdairlloh  aaln*      Abay  atc^oahan  van  d«v 
lOPinitivaa  %t«ytoinpin{r  iBiddav  adiaavan  ivbalt»  —^i»  dlaat 
Unpitftitmc:  oinaa  aahy  ^\%»n    IndmMle«      Ola  satnaotaioiia  lialtwg 
day  IBülLiiiia  lat  nabavatta  labansaayt«  Ihv  Xntaraaaa  ftüy  tftn 
'IvlMiaiftsbatvial»  baaoodav»  harrorsotwtiaa*      Aooh  d  aa  s^^rmx^ 


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ilMtt  avv  %n»{A«ii  «  dit  liS«r  i;«na  i«aU«rt  v«a  dtv  Statt  «4 
Jtinr  MPMhtioEif  l«ib«ii^  i»t  al«  ««Iw  gut  aa  b«Mi^^^ 


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*•*•*•  »«MNÄtUwBi  4awMHiy  041^2©   -.It  ^itnMiMm  la  e«?.a,  .j^j^  g^^» 

"    3feo-i  liilMi  Itolla!»  vimmmmioait  vaj?««,  wtdD^ttli  8i9KT0^^  (3S« 

Äi  Cit3t  j««g%  fl3«i  £^Maia«gs^tii9  'mtit^Qn  -mä  afc-öT  la  lioofn  ai 

in  «:>a:i«itt  3ß  » 

ia  Los*a&9  Caooivlo  17, 
tu  l'ivorsialitJE's'ftilii  2&^ 
in  c^ppias«»  10^ 

in  Calu!r:i^i;ra  XGp 

ixi  .'-4ms(»l»l«lX»Ti      a§« 

■It  Ito^ppWA«  nlt  mBnaiMn  <:i«y  -iiia«l«««il«i  türti»  ie^,   >Ht 

twiiüi«  «)ts  «iMi«  üort  f«atet«U«ii  ktnoKv  daM  <!!•  r^iiwiii— ^ 

i»i  «iüMi  ^rup.       :  .^  ^^  d«Mi  ^1«  Qmmwi-  auf  <Hil*h6©*-n,  »Sl« 
•itii»      4if  <ilM«^  Qamtmm  «piMiit«ii  ioo»i80  iuiiMiMtift   #i»it«v» 

iottiiMi  ÄiA9i%«p    iiafMii»Mr.^9%-      sit  «laft  i«  4m  4r«j«iitir» 


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««ytn      ..^%  WMRten  »oUbea«      i.«Mii  dU  tMPiUJUili«  tMMMmMMw«  ist 
«l«£iA  f   «  in  HSm  fWct»  «Mii  w&v«  ßm  r<rnitt«i  la  TUJI  iilirf  «i^ 
|*isi  ^Mv  «!»•  t90««#f»  o«y«%Xi^M  '^tmwmvttitMm  •imeliwmu 


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^«^««wpftM^if!  »ixia,  wiva  «weil  imr  temtmvm  'mt»l  •  Otwi  f  *w 
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teil«  ^?lrtse'i«mioiitp,  t»iit  9c»Utia«^:«r  iiiiw  «v  üb«i  iMlaa»  ülm 

m  iMMv  tiiiii  «liwii  l«tA9«a^  dia  gaiaf  iji&eiwoiis''^'':^  4iri  aimaümmim 
IMV  i8Üt  «lad  la  PfOrnteii  aMb  05  a«««a«li»  'T-axlm:^  aof  at^abaoiiaroh» 

ia  iMMMfeWt  3C*       iOay  »lid  TWUtftifis  di«  flcmnsl«Uaa  V^iapflioty 

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jiniiari«  ämm  ia  angüoLitt  kkopatv  <i'«lt  dl«  UMaT:»)  .;raiit 
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8/1/1937  s 


NOTIZEN  BETREFFS   AUSLANDS-HACKSCIIARAH^ 


(  ) 


Die  fuer  die  Zwecke  der  Auslands -Hachscharah  seitens  des 
Council  for  German  Jewry  xind  des  American  Joint  Distribution 
Commlttee  zur  ^ertnegüng   gestellten  Betraege  sind  zum  31«1*^« 
1936  erschoepft#   Da  Im  Januar  1937  schon  neue  Zahlungen  zu 
leisten  sind,  ergibt  sich  die  Notwendigkeit,  noch  vor  Beratung 
der  allgenelnen  Etats  fuer  die  Auslands-Hachscharah  gewisse 
Illttel  zur  Verfuegxmg  zu  stellen« 

Zu  Beginn  des  Jahres  1936  befanden  sich  1131  Personen 
aus  Deutschland  auf  Hachsoharah  im  Ausland*   Von  dlosen  haben 
v/aohrend  des  Jahres  1936  460  ihre  Ausbildung  beendet  uM  sind 
ausgewandert«    Neu  In  die  Üuslands-Hachscharah  kamen  279 
Porsonon«   Demnach  befanden  sich  zum  31#1JI#1936  Insgesamt 
950  Personen  aus  Deutschland  auf  Hachsoharah  im  Ausland  und 
zwar  In  folgenden  Laendern;- 

Belgien,  Daenemark,  Prankreich,  Holland,  Italien, 
Jugoslavlen,  Litauen,  Luxemburg,  Polen,  Schweden, 
Tscheohoslovakel# 

Puer  die  Erhaltung  dieser  In  der  Auslands-Hachscharah  be- 
findlichen Menschen  haben  die  zentralen  Organisationen  Im  Jahre 
1936  ca  610,700  ausgegeben« 

Puer  das  Jahr  1937  wird  ein  Betrag  von  ca*  613,000  erfor- 
derlich seln#   Die  Erhoehung  um  oa  BSOOO  ergibt  sich  daraus, 
dass  Infolge  der  Schwierigkelten  fuer  die  noch  In  Deutschland 
befindlichen  auslaendlschen  Staatsangehoerlgen  eine  gewisse 
Vergroesserung  der  Hachsoharah  Im  Ausland  nicht  zu  urngehenÄ 
soln  wird# 

Es  muss  aber  auch  darauf  hingewiesen  werden,  dass  die 
Betraege,  die  bisher  fuer  die  einzelnen  Hachscharah-Stellen 
zur  Verfuegung  standen,  derart  minimal  waren,  dass  sie  kaum  zur 
I^ockung  der  primitivsten  Lebensbeduerfnlsse  ausreichen«   Dies 
wirkte  sich  besonders  unguenstlg  auf  den  Gesundheitszustand  der 
Menschen  aus  und  hatte  haeufig  schwere  Erkrankuneen  zur  Folge, 
wodurch  den  Gemeinden  In  den  Laendern,  in  denen  die  Hachsoharah 
stattfindet,  oft  sehr  erhebliche  Kosten  entstanden^ 


-<.2*- 


Die  Vertrauensleute  und  die  Gemeinden  In  diesen  Laendern 
haten  In  den  meisten  Paellen  erhebliche  Betraege  sowie  Eln- 
richtungsgeGenstaende  und  Kleldungsstuecke  zur  Vorfuogung  ge- 
stellt^ deren  Hoehe  zwar  nicht  feststeht^  es  kann  ahep  mit 
Sicherheit  angenommen  werden^  dass  aujp  diese  ^»else  fuer  die 
Zwecke  der  Auslands-Hachscharah  nochmals  MOOO  •  B5000  im 
Jaiir  aufgebracht  werden* 

Da  es  Immer  schwieriger  wlrd^  diese  Betraege  In  den 
Laendern  aufzubringen  und  andererseits  eine  Verhesserimg 
dor  Lebenshaltung  und  der  Wohnverhaeltnlsse  nicht  mehr  2u 
umgehen  ist,  wird  der  voraussichtliche  Mehrbedarf  mit 
ca#  £3000  angesetzt« 

Aus  diesem  Grunde  erlaube  ich  mir,  die  Bewilligung  von 
B13,000  fuer  die  Zwecke  der  Auslands-Hachscharah  Im  Jahre 
1937  J5U  bGfuerworten# 


o 


I 


I,  TR '"''im. 

«)  In  öor'nany: 

31#1  »lO^S  .♦ 2578  parsons 

4    ,  II#  RTlTnAlHING* 

^^P  ^^  ^^  ^^w^^ 

31.1^3.1956  3657  " 

öl. IC. 1055  *«  1131  " 

in  1935 7546  poraons 


51.12.1936. 4806  peri. 


31.12.1936 1850      " 


31.12*1936 920 " 


«<W«MaBM*i 


In  1936 


•7576  pors« 


(  ) 


ig/3/1937. 


/ 


THE     ETIAfi     COHFERENCE 


I. 


The  Invasion  of  Austria  ty  Crerman  troops  on  March  12th,1938,  and 

the  resultlxig  ezcesses  commltted  agalnst  the  Jews  of  71enna  once  agaln 

tumed  the  eyee  of  the  world  toivards  the  intensified  sufferings  of  those 

Jews  who  found  themselres  in  the  clutches  of  the  Nazis.  About  IJO^OOO 
x) 


Jews 


had  left  Germany  during  the  first  fire  years  of  Nazi  rule,  of 


whom  lesfl  than  100,000  had  inanaged  to  settle  overaeas»  43fOOO  in  Palestine^ 
55>000  In  North  America  and  oertain  South  American  republios.  The  rest 
of  52^000  remained  refugees  and,  legally  insecure  and  dependent  economical- 
ly  on  the  help  of  rarious  reftigee  oomndtteeö,  they  eked  out  a  troubled 
existenoe  in  the  conntries  bordering  on  Germany,  They  formed  a  problem 
that  neither  international  Interest  nor  the  Jewish  organiaatlons  could 
solye«  The  occupation  of  Austria  increased  by  190^000  the  number  of 
individiaals  nho  had  either  to  emigrate  or  flee,  so  that  in  the  event 
40,000  more  Jews  than  at  the  beginning  now  found  themaelves  und  er  Nazi  rule. 

II  • 

* 

Reports  about  the  brutal  treatment  and  persecution  of  the  Tiennese 
Jews  and  the  attempts  by  maxiy  thausands  to  oross  the  bordere  into  Czeoho- 
slovakia,  S witzer land  or  Italy  shocked  publio  opinion,  eespecially  in  the 
USA«  The  interest  of  President  Franklin  D^Rooeerelt  was  so  aroused  that 
on  23rd  Marchyl^^ö,  only  11  days  after  the  occupation  of  Austria,  he 
advised  the  Secretary  of  State  to  ask  the  British  Government  and  the 
goremraents  of  ••Franoe,  Belgium,  Netherlands,  Denmark,  Sweden,  Norway, 


gyitgtrlfttt^  ^d  Italy  and  the  govemmunte  of  all  the  othor  Americar 

x)  For  the  Conference  in  Evian,  Memoranduin  of  the  Jewish  Council  of 
Germany,  Berlin,  June  I938 


-  2  - 
If  they  ^woTild  be  williBg  to  oooperate  wlth  the  Gorerooient  of  the 
United  Stat#8  1b  Bmttimg  up  a  8x>eolal  oommltta«  oompoBad  of  representa* 
tlTes  of  a  number  of  goremineBts  for  the  purpose  of  facilitatliig  the 
emlgration  froB  Auatrla  and  preetunably  from,  Gennany  of  polltical  refu-» 
gees«^  Althou£^  the  followlng  para  2  of  Secretary  Hull^s  letter  to  the 
▼arlous  goyemments  J^eduoed  oonelderably  the  Importants  of  the  Presi- 
dent* s  Initiative,  **  our  idea  is  that  idiereas  eudh  representatlTes  would 
be  deelgnated  by  the  goremmente  concemed|  any  finanoin^  of  the  ■mer* 
genoy  emlgration  referred  to  would  be  ändert aken  by  private  organisations 
wlthln  the  respective  oountries»  Fiirthermore,  it  should  be  imderstood 
that  no  country  would  be  ezpeoted  or  asked  to  receire  a  greater  number 
of  eniigrants  than  ±b   permltted  by  ite  exieting  legislatioaf*  •  At  the 
Barne  tine  Roosevelt  arranged  that  requeste  from  would-be  emigrants 
from  ^ermany  and  Austrla  ehould  be  treated  more  sympathetically  by  U.S#A, 
consulates*  As  a  result  there  was  an  immediant  and  significant  Increase 
in  the  level  of  emlgration  to  the  United  States  which,  up  tili  then,  had 
only  reached  a  fraction  of  the  legaljy  permltted  anxxual  quota  of  25,957. 

Accordlng  to  these  figures  the  ü. .  .A  •  was  -  wlthout  any  ohange  in 
the  Imigration  Law  -  in  a  position  to  aocept  for  the  flwe  years  sinoe 
1953t in  round  figures,  130,000  refugees  from  Germany,  whereas  they 
permltted  for  the  whole  period  in  question  27,000,  not  more  than  about 
a  flfth  of  the  Grorman  Immigration  quota« 

Orlginally,  President  Roosevelt,  upon  the  advlse  of  James  J «Maodonald 
planned  to  inrite  only  the  European  goveznments  exoept  Germany,  so  that 
they  might  deal  wlth  the  problem  not  only  of  the  refugees,  but  also  of 
those  threatened  with  persecution  and  havlng  no  reoourse  other  than  eml- 
gration« Such  a  oonferenoe  would  have  manlfested  before  the  non^uropean 

-  3  - 


-  5  - 


•migrat  ion 


peroeiv»d  what  that  would  m«an|0OBsequMitly  ahm  Mgotiatad  with  Washin^rton, 
ehe  deolared  her  wlllingness  to  participate  In  the  Conferenoe  ander  the 
condition  that   l)    lavitatlons  should  he  saut  only  to  oountries  of  imml- 
gration,  2)   that  the  Conference  should  deal  only  with  refugees,  hut  not 
those  threatened  with  persecutione  and  3)   that  Palestlne  «hould  not  bo 
diacuased  at  the  ConferenoeP*x) 

By  April  2nd  the  State  Department  reported  favourahle  replies  from 
29  oountries  xx) .  The  preparation  for  the  Confereace  progressed  and  on 
May  7th,  the  Secretary  of  the  State  informed  oertain  Amerioan  Diplomatie 
Representatires  as  followst 

»•Please  inform  the  Government  to  which  you  are  accredited  that 
as  ower  50  Goyexnmenls  hare  now  agreed  to  cooperate  in  setting 
up  the  speoial  intergovemmental  comraittee  to  facilitate  the 
emigration  ftrom  Austria  and  from  Germai^  of  politioal  refugees, 
the  President  has  appointed  Mrjillyron  C.Taylor  with  the   rank  of 
Amhassador  Extraordinai-y  and  Plenipotentiarjr  as  the  American 
representative  on  this  committee.  In  addition,  the  President 
has  appointed  a  national  committee  to  ooordinate  in  this  country 
the  work  of  private  organiaations  in  behalf  of  refugees.x^) 

In  Order  that  the  intergovemmental  oommittee»  may  meet  with 
as  little  delay  as  possihle,  this  Government  suggests  that  it 
would  he  desirahle  that  its  first  meeting  he  hcld  on  Wedneeday 
July  6th  at  Ivian,  Franoe»  The  Prench  Government  has  already  wel- 
comed  this  Suggestion, 

MrJlaylor  will  he  acoorapanied  by  one  or  more  teo'nnical  assistants, 
PleasG  telegraph  as  soon  as  the  Government  to  whioh  you  are  aocredi- 
ted  approves  the  suggested  time  and  plaoe  of  meeting,  as  well  an  the 

oit,  Mark  Wisohnitzert  To  dwell  in  Safety.  Jewish  Publication 
Society,  Philadelphia,   1948 
;)  Department  of  State  Press  Eeleases  April  2,1949« 

:)  Amerioan  National  Committee  onBefugeeai  Department  of  State  Press  Releases, 
May  21,1938,   p.586 

-  4  - 


-  4  - 
name  and  rank  of  the  representativw» 


HÜLL,  •• 


Mr.Taylor  «fao  had  left  far  Italy»  asked  from  Rome  on  May  llth 
for  further  Information  and  Instructions»  but  the  State  Department 
need  about  a  month^s  time  to  olarify  the  Situation  and  advised  to 
p±opose  th#  following  agsnda  for  ths  meeting  of  the  intergOTemmeni 
committee  of  politioal  refugees,  «|tich  ie  to  coavene  at  Erlan  on 
July  6thi 

••see  page  5« 


I 


GOiY   Ü?  iiv\'  .    üY  Uiii,    .riiL.   if.UDU.   CIHOUL;'.T-ü  AT 

27TH  JUNi:   1938. 


I 


The  gra/its  made  so   rar  by   thr   Council   Vor  tr^ining  and 
retrainirv:   have  ot   bt^  uaed   entirely   for    th     purpotes   inalde 
.^ustriöi    (^m    an  attenpt  will   be    made    to  pl^cr   e    numbf-r  of 
persons  sult^^ble  ior   t^ixilnf:   In  tr^inlüei  centres   In  Oer.rany* 

• 

After   ihe   aiAnoxfitlon  of   Außtrla  -   number  cf  youiip;  Jcws 
left   iustria  and    ^ent   to   other   countrias  «v:.ere   trainin^ 
oeutrvs  ara  t  li-^tady    in  exlstence»     Ther^  ,    ihey  applied    to  be 
c>ooeptt3ü   0  8  tP' Ineos«      itB  CornnAitters   iu  those  countiles  tre 
not   in   a  position  to  accept  new   pui^lis   owim,  to  the    lacK   of 
meaas,    ßnd   the   Council   J^'s   b^^c-n     sked  what   they   intend   to  de  for   those 
younj  pco  lo# 

It  is  urgently  requestfd   thf^t  a   number  of   people   who  erf?   In 
irr.riediete  danger  s- ouia    b<     placeci    in  tr^.lnin     centres  abroad* 
I   öhcuid  llke   to   su  gost  thet  the  Council  raakes  6   gvant   of  iLk.lo.o. 
per  h6ori>    per  month,    for   the   period   of  six   inonths    for   l^X)   per^ünsi 
whtch  tot^^^ls   £1|5'  0*      10  p  r^ous  coula    th.n  ImLiedietoLy   ba    placed 
in   tr'^lnlnr;  oeatros  abroad. 


Lo.o.l^^b^ 


StAipHt 


I 


\ 


' ./ 


I 

I 


S»  Adler -Rud Ol 


2nd  Soptombor,   1938. 


{^ 


TR-gNIfTG  OF  YQTJNG  JE-ISH   PEOPtg  IK   COtTHTRIES 

OirrSIDE   GBCRMAITY. 


•mmumm 


1. 

ImmecliatGly  after   the  events   In  1933  the   Reiclisver- 
tretuag  der   Juden  In  Deutschland  made   it  tlioir   flrst 
duty  to  train  the  young  Jews  and  Jewessas  In  agriculture 
and  handlcrafts,   in  Order   to  propare  thom  for  tholr 
future  omigration* 

Thls   necesnitated  the  establishment  in  Gerrnany  of 
a   large   number    of  agrlcultural  and  handlcraft,  as  v/ell 
as  dornest ic  science   c^ntres»       Adirantage  was   taken  of 
all   avaliable   places  wlth  Jowish  f armers   and  artisans* 
Durlag  the  past  five   years   from  April  1933  to  April  1938^ 
18,457  persona   recelved  their   tralning  in  Germany  and 
were  emigrated,  v/hllst  4,065  porsons  aro   still  in  training 
there« 

II. 

The  possibillties    of  training  young  pooplo   in 
Gerraany,   hovvever^  were   insufflcient,  and  a   number  had  to  be 
trained   in  various  European  countries,   in  Czochoslovakia, 
Jugoslavla,   Italy,    Poland,   Lithuania,   Latvia,   Belgium, 
France,    Holland^  Denraark  and  Gweden«        BQtwoon  April  1933 
and  lst#July  1938,     4,773  persona  were   trained  in  countries 
abroad;        4,000  of  them  were   emigrated,   whilst  774  persons 
are   still  receiving  training  in  various    countrio3# 
It  v/as  p0G::ible^   from  experience   gained  d^aring  tue   past 
years,   and   owing  to  various    circuiTistancos   to  ir.prove 
the   training  work  abroad  and  to  concentrate  it   in  fewer 
countrles#  The  above-mentloned  774  persona    (Table   I) 

are   at  present  in  training  in  Holland,  Dennark,  Sv/eden, 
Jugoslavia  and   Italy« 

III. 

The  placing  of  traineos  In  various  countrlos  was  made 
posslble  only  by  the  co-operatlon  of  the  Jev/ish  Cornmittees 
in  those   countries  ♦ 


-.2.- 


These   Commlttees  made  all  th«  arrangonents  uith 
thair  Govermnents ,   forraed  tralnlng  centros  and 
contributöd  parfc    of  the  monay.       As  a  rule   the   Governnonts 
grant  permlsslon  to  tralneos   to  onter  the   c ountry  on  ths 
condltlon  that  after  1^2,  -  2  yeara   tralnlng  thoy  will  be 
ernlgrated,   and  during  the     past   five  years   tlila  has 
generally  beon  poeslble,  and  no     dlfflcultloa  have 
aplsen  wlth  the  authorlties. 

IV. 

Training  is   gl van  In  agrlculturo,   and,   to  a  loaser 
degree.   In  handicrafta.       Tha   agricultural  trainlrig  la 
cara'iod   out   partly  In  apecially  establlshod   contros    , 
In  Holland,  Swedan,    Italy  and  Jugosla  -ia  and  Donmarkj 
but   the  majorlty  of  the   tralnoes   are  placed   Indlvldually 
wlth  local   farmers,    npeclal   caro   bolng  taken  to  place 
groups   of  ton  to  flfteen  on  nelghbouring  farms,   so  that 
the  young  people  tnay  not   foel   lonely,   and  nay  apond 
tJiolr   free   tlme  togathor.     Clasoes   are   hold   In  foroign 
languages  and  various    other   aubjects« 


V« 

Special   cara   Is   taken  In  the   selectlon  of  tralneos 
abroad,   as   the   German  Govarmnent   rofusos  permicslon 
for   Jewlsh  poople   to  return  to  Germany«        Aa  a  rule 
only  thoso  are   choson  who  havo   already  trainod   for   one 
yoar  In  ^er  lany,  who  are   aulted  for  manual  work,   and 
who  can  glvo  a   guarantoo   ttiat  they  will   renain  v/horo 
thoy  are   sent*       Exporiance  has   provod  thi3   System 
to  be   satlsfactory,  as   during  the   past  two  years 
there   has  beon  no  coniplalnt  from  tho  anthoritlos    or 
tho    CoEimlttees« 

VI. 

The   tralnlng  oxpenses   aro   approxlnatoly  62    -  &2.10.0 
per  month,   accordlng  to  the   country.       It   has   boen 
found  that   the   tralnlng  in  tralnlng  centres   is   conalder- 
ably  raore   oxponslve   than  wlth  farmers,   thls   bolng  due 
to  nacossary  Investments,   the   purchasa   or   loaslng  of 
farms,   tho   purchase    of  Inploments,    cattle,   otc.  and  the 


?*•*■>  •" 


oamlniof»tlv«  cost,  whloh  la  also  high.       fljo  brainiiig 
in  Iwndioraft  in  mnn  than  fcwloo  as  «x»>onnivo  a»  tliat   In 
:  -"loulturo.       ^oiing  tralneoa  wTio    i?a  pl  cod  .  Itli  faprMpe, 
aoM«v«r,  gtrwrally  fqoöIv«  fr«e  board  aiid  l(Xii;inG^  and  In 
oor»  oountrieo,  o.r.  in  i^wodon,  thd  fanioyo  It^vc  io  pay 
pocket  aonoy.       In  ottwr  coiAntrl«ß  auch  ue  Donraork,  th« 
ftt9»tnt  of  poc;:ot  rionoy  la  not  allowed.       üut  ajxxrt  f»ORi 
tho  oont  of  mlnt«nano€ii(  conai  orabl«  oxpans«  io  iiicurr«d 
?S?!*&W^*^»  doctojfo»  fo9s,  and  varlouo  othoi?  noooonltl«», 


(ibot  half 


*«^4<.i  ^  4.  t-  .,      ,  '^?V  '^»^^^«'«^  i«  raleod  Ir/  ooXloo.iona 
ewFTlod  out  tjy  tha  Jo  .iah  Cwmlttoos  In  tlio  vuriouo 

countrios,  the  othör  Imxf  bolnc  pro\rldod  by  tlw  oontraX 
Jöwian  !>r.:'unlaati(»-is,   (■Uwrioan  Joint  Dlstrlb-Zolon  Coesnittoo 
oounoll   for  Oernan  Jov/yy). 


TablQ  I. 


Partlculara   of  Tpaialfig 
in  foroinn  coiintyla« : 

Bei gl um 
Donna  i«k 
Holland 
Italy 

Jugosluvi« 

Sweden 

Czo ohoal ovakla 


■«■■•■i 


■MlMWa 


M«lo 


10 

135 

170 

113 

96 

54 

14 


«:  SS  SS  Ä  sr  ar  a  ÄS  ar »«  araar  «tc  saa  ts  »«ans  »aa«  rr 


594 


Ätealo 


l^otal 


1  11 

40  175 

61  231 

32  145 

S4  122 

19  73 

3 17 


180 


*■■     I  I        !■!    >l 


774 


\ 


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• 

ßtlß 

3r,193G# 

1 

1 

1         t'!An4>'W,^l      r?Ail 

#  '  #3*  # 


At  «I»  r«quost  of  ^*  Otto  .avtflih  Of  tlM  lütilw 
wvlr«ttrjg  d«7  JMtii  In  «^utsculMndy  «ad  in      ^ovii«no« 
«ifith  hl»  miü\»ßf  I  ftMve  rrioh  ploasixp«  in  r        ...^iag  to 

{OH  a  ohoFt  ^?«maMadN•l  an  tiio  pfPQsont  eo:V        >'ui  or  tlM 
fttlalag  bttlag  Qp^aiü««d  botH  in  ommmof 
tmi.t0ilbi9mixi£  eountpi««  fop  ^^oung  ^mtUth  ftts^m  ^oa 

In       Itloß  to  tim  iafovimitlan  oc 

«Mka  innwas««!  diffiooltloa  liaiw  bten 

t0  th»  tpalTiinf  of  yü>mß  p^opl«  In  Oir 

fov  tb«lp  aiaii^patlon«       Xt  ••«»  tu  bc 

ti^r^fovQf  thit  ti»  0x18 tlng  poüslbili  _ 

alavoad  shoiüd  u«  1iu»««mi«(1  ao  that  a  gM 

pooplo  oouXd  bt  bfouc^  out  of  Qoriany« 

ioißloul  aapoot  of  stieh  un  amlortskliig  ; 

takon  Into  ccanflldoratlon»  Ineofa;  as  1%  uOta 

»tntul  atvttia  «lilob  1«  bolns  •jcptyi«»««^  1^  tlia  Touth 

In  Oonwngr»  so  minsr  of  whoca  »re  b«ln'    "rlnwa  te«  snlelclo 

bj  t>)o  eontinuul  ctisorlil.iallon  aoa  rc.  -  iMii^b« 


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p..,.^^  „^  tiio  ...v--n  Gonfttrono«  www  «» 
in  polntlng  out  tii«t  t  olp  oountviot  will  n 
taUlac  «nor  novo  yoflsftoa«      Th*^  <(t9ti  hu  . . 
to  aooopt  jf0-n{r  paoplo  fop  tiio  purpot«  of  t:^ 


mß>^. 


uilline 
"Iß  thora 


prior  to  «tnlcr^tlon*      In  vlow  of  thia«  it     ..oia  popiiopt 
bt  poGsibl«  to  pluoo  about  X«000  •  2»0CO  ^cwig  9»4V^ 
in  tho  vurioot  countYloe:  i*««  in   lorwAy»         iM«  ^^amili 
liollund,  Dolciurif  - iBWfiiburt;»  iViiioo»     n  '.         "id 

'.'witMrXüUYl« 


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K     O      la. 


f  ^ 


Toa  will  S99  fron  tho  onologod  MHMie''''*^  UM! 
•o  foF  tiM  plaoing  of  youfig  p90|»I<i  for  t 
pii7po0«8  wa«  po&albX«  oniy  witb  %bt  «•«! 

pl«0o«        It  1q  ao  looix}?  pottsibl«  to  

Wttinlne:  ä1b?oad  in  auob  «Miy«      Hoi«ir«v« 
for  ,<n        «ntf«d  t»>lniii9««ab«i!it  eoiild   . . 

pX«0«  «IttNy  dlv««%  tlirotiisli  ttm  Int«i 
CmaAtt9Q  Of  at  Ittaat  with  th»ir  opdclal 
li«v«  txi«%  it  shouia  Im  poealbl«  to  taPlr: 
•bly  l&r£gt  auabar  of  youoi?  paopl«  «ft  «f    ,. 
and  to  pXao«  thaia  in  thost     countrl««  mtmm  t 
tptilning  will  tak«  pluM» 


lA»«!  <&». 


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1 


Shonld  thia      ttay  bo  doult  with    ^  „  dal 

^ywtit,  •'«•«t  wit'i  tliö  Oofv«r«itnfc«  in  riu««--..ai,  it     '^xlC 
ba  1'^  .        t  to  boor  in  nlnfl  tiw  followlsig  iUcm^jj 

tl)  TraiiiM«  Mmld  ba  plaotd  ia  Indvttjrlal  poata 
«bar«  tlK)  authoritiaa  and  tha  IMUilyf  of 
Labour  oonsidar  tbay  «mouIü  }»  laoat  po  ftxiyod« 

Cff)  fny.'wiitfl  timiyi  Dt  «attlad  aoe«vit!i{^  %o  ths  Im« 
of  tbß  diff«3>ont  OQuntpiaa»  ao  t     i  t     ••  vsrould 
ba  no  tirkSaTpayiniE  «nd  no  proi%8l^  ügr  tFudo 
unions«        ma  ^^gliah  ^'^iiiintr;/  of  i.-ah-yxf  haa 
alrsady  %ajk»n  stapa  to  «inscnra  thst  «Ter  .  a 
raruflasa  amployod  bav«  will  vaoaiv^  tite  aaiM 
vato  «nti  atumiard  of  wa|;«jQ  aod  tyootnant  äqual 
ti»  to  thß  l^Xtlüh  v'Or^ara« 

(S)  ?IK)  Iat©»c<woi»jiaontal  CoRciltto«  *  4lli^  »^li»  ta 
ftit\trd»  suporinto'id  and  caitrol  all  ü^Lmtion* 
oould  pvoviao  tbe  varieua  Cov9Wwma^  v^ith  tha 
naoaaaayy  guaraatooa  Tag  tlm  aedL*?nt';ica  of  Vm 
yafttflaaa  irs^iadititaly  on  tha  tar;i      loa  of  tliair 
payioA  of  tpaininc» 


V  i 


"••*•• 


tm  t?alniag  puypon^^Sf  und  t       ig  üito  aMIMife  %bat 
•bout  2,000  poopl«  will  tvav«  to  bo  1      ^löd  £i1»p«odt 

€bl7  •  f^  btxaUvtd  pvoplo  will  bo  pl  cxl  in  Oioli 

Ciic!i  s«ttl«Mitit«  «ould  b«  MMto  witiiotit  on^ 
4iffiei]ltl«t  and  v^ouid  prof»  an  lnenwiM  hslp 
tovayd«  tlat  »olviat;  of  ttm  Otyisan  J'owitli  pp^blom* 


tlMi  eoMlitions  of  tiM  labour  miyki&t«  aü«  iwoplo 
«rill«  noooaaaplly*  Ixtivo  to  bf  traiiMid  f«f  a|Sfioultiufa; 
i^opk»  wiwy«  fyo     '  Mrd  anJ  lodginei  aa  ^  t^H  at  a  anal 
allOttfunM  ie  au        id  in  al»ott  all  »mmHiVim* 
^teoaneloo  ad#)t  ^xao  Im  found  in  ««»1199  m  l«MrciV 
ii»'luQtvi9fi«  uc  ^oll  MI  in  wortolMvt«         =•  tivAinlrif 
eoitXd  b«  giv«n  •  sboiiM  it  prov^  tiifteo$^.:....«.>7  fav 
ynrpoc««  of  ."  ituf«  «anlcyation« 


S  flbould  b«  gratoful  tf  you  »ou!  * 

msvUßntlom  ywm  twüMVublQ  oianslrftr „ 

Im  glttdi  to  {Kpovido  ;^'oii  wlth  «n^  ftiit^lioi' 
you  iMy  ?«<!uif«  «r  to  ditaiwa  tbls 


!.V0    L"^ 


ItMMI  f)dLtltfättl/f 


THE   JEWISH    AGENCY    FOR    PALESTINE. 


im    ■ 


Telephone:    MUSEUM   3617  (4    linfs). 


Teleorams:    "ZIONIBÜRO.     LONDON. 


CODES:     BENTLEY'S   ano    MOSSES. 


In  rtply  ßlttse  adirtnt  ihe  Stereiary  : 


mnd  qaote  tkt /olloufini  Re/trtnct  No. : 


77.    Great    Russell    Street. 


London.    W.C.  1 


P"^rd  Novem'bf^r,   l^'^R. 


De 


pr  Sir, 


TVip  JpT^dph   Ap-enrry  for  Pale^tine  note«?  with  Pftif^- 
fartion   that   the  Grovernment   of  yoiir  co^ontry  is  -orennred 
to  e:rant   r^   temt)orfiry  permit    for  a  number  of  yoxmg  "oeo-nle 
from  G-ermany  and   Austria  to    ptav  in  your  rountry  so  a?  to 
ena'ble   th^m  to  under^o   there  a  thopoii^h  trninin«?   in  a^ri- 
cultur^  and  rrafts« 

Wp  unc^pTf^tand   that   «uch  n   tem-norarv  Dermit   for   tmin'^pe 
1p    pu'hjprt    to   the   Kondition   that   on  the   r»onnlusion  of   th^ir 
trainin^   they  will  not    remain   in  your  country  "but   will  emifrmte 
to  Paleptine  or  to   oversea?   oountries. 

The  Jevvi?h  Ap*ency  for  Palest  ine  affirm  herewith  that   they 
will  nse   their  hept   endep.vours  ^nö.  make   pvery  effort   to  ensure 
thnt    thosp    tr^inpps  who  hRve  under,g:one   a   tro  years'    tminin^s: 
in  p^ricultnre  or  oraft?  under   the   rontrol   of  vour  orfi^nisation 
Bjyß    who   -nrovp   to  he    «=iiit-^Me  'bot>i   mora")  ly  and   r^^^vsical  ly,    are 
enphled   to   emi,2:rate   to  Palästina   on  the  basis  of  irrni^ration 
certificates  available. 


Yours  faithfully, 


EXECUTIVü;  OP  THü  JE'.VISH  AGüTOY  for  PAliJSTINB 


; 


Sm 


1 


23rd  NoT«mb«r^l938« 


Dear  Sir, 


The  Jewish  Agency  for  Palestln«  netes  with  satlsfaotlen 
that  the  Goyernment  of  your  oountry  ia  prapared  to  graat  a  taapa«- 
rary  parmlt  for  a  numbar  af  young  paopla  from  Oarmany  and  Auatrla 
to  stay  In  your  country  ao  aa  to  anabla  tham  to  undergo  thara  a 
thorough  trainiag  in  agrioultura  and  crafta. 

We  understand  that  auch  a  tamporary  parmlt  for  traineaa 
ia  subjact  to  the  conditioa  that  on  tha  oonclusion  of  thair  traln- 
Ing  thay  will  nat  remaia  in  your  oountry  but  will  amigrate  to 
Palastine  or  to  oraraeaa  oountriea« 

Tha  Jewlsh  Agoncy  for  Paleatlne  affirm  herawlth  that  they 
will  uao  thair  best  andaaroura  and  make  arary  affort  to  ansura  that 
thoaa  traineaa  who  hara  undergone  a  two  yaara*  training  in  agri- 
oultura or  crafta  under  tha  oontrol  of  your  Organization  and  who 
proTo  to  be  auitablo  both  morally  and  physically,  ara  onablad  to 
omigrate  to  Paloatina  on  tho  baaia  of  immigration  eortificatea 
arailable» 


Toxirs  faithfully, 
aigned  Shertok 

ExicüTivi:  or  the  jiwish  aokncy  ?or  palestihi 


*% 


i 


•i7...ovenber  1938# 


ki ) :       .'■'.•  •  1/iar  t  in   Hlo  3  o  nb  In  o  tr i 
Von:   ^:'',  leor^  Lanclauor 


CJeorg  J  "'v^enh^^thal,    Os?oro  ritz  un«^   Joche.ve:!    -^-^th 
Rarraf^l    (.11  •?    In  cl^n  let.:i:t.eri  2  Jan^-^en  i-i  MeiMcfvs  'les 
do\itfi':hen  r.echalvi?,   -rearbeitet  T-a^i) ,    in^^    Aui^la^^cJ   zi 


tlor^n   'h-ir  ::oo:ialu--Lclt\i'ii;j  von  Aasland  h-^r  aiß:^a- 
ueben,    ein  nea^s  B.icro   zu  sc:.affon  und  rvich  irabe- 

«irvith    lon-<:t  d-^ira:«..    ':ioch  nolir  "^iel^^jiertr    tri;    pr,t.3<^r>ci?n . 


■1 


I 


Toll  ".■..••:    -ji  Job«p!i£l>o.I  h^xi^'i   ln.;'.l  ':> oili'-:gcn('.or 


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27  • .  o V  einb  er   19  3  H  • 


«  V.  ». 


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Ot-r  .  !-*.->.  :-*äth  ^ujj^*r  .Ji'/i-  .vx»LeI'.  i::   Jen  r'ueo'^tor  ^^ona- 


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.ii»    ^^f^L;/!  "1  jhac;iGCi4t.ra^  niu  :.>  acu  !:e   ciru^  viel 


/ 


erheblich 


r.i^i  '»•' 


Li   v-i."    /.'•hi'--ltori,    M}l>';ea^    dass  die  objektiven 
It*??*;   2.'ir  V-irrir-^jesccriTig  der»    .uslandaliachscha- 
lan  :r  it^reji  ./mcl vinCe:!  doch  vielleicht 
lyof'i&Eoi'  sind,   fiXÄ  liüoh   j  Ic  v  ;r  kixrzei  jp^n£;e- 

i'JH't:..  i   ;'A.4!.'io*    /^MS..^  oor^c.ir-:   i.^  t    jOcgls  /.r^jelt  der  AUß-    

weljluni^c^ry  ..u.^afi^'e?irxC:\gcj;ai\-ih  g«widmet,J  ichnehni« 
Fm^   ri^::i^   .'lii  reu    zu  stjh-^f ^;ö^~'^-^^^raes  deuti^clxen 
hecliaiiis   IXior  vlie  .».'i3lari''Jühocu£.. j:ia"^ah  Eich   Cieser  üi- 
^eley^vj-ihejit  /a:t  ^Cfj03)d*ire;ri     xfer  armeiimen  wird  und  weise 
^•le  üarmil*  hin,    dasß    -i'    r.nijesichts  aer  -cltbtaendi^keit 
O'rr  . .  y-rnlu'^ar..oH  In  rii^^ror    ip.cli«  besonuers  engen  Kon- 
takt .-^lic   ifauel  halten  ßollan»   ^^s  handelt  Bich   cla  nicht 
nur  um  dif=^  ^ieec;  .af  rjn,;  vo:.  *-achi.ch.nra)ißtellen|    sondern 
au  eil   um  verliaixluri^on  mit  #'^/Tier'jin<xen  und  un  ale    i'lnaij- 
zierunj  der  hac  ischnrah#   Jnjd^^eit    iiii'/ileenl Leiten  der 
ougendllchen-Hachrcharah  oac-r  va^jendaliüaJi  in  Ihre 


) 


I 


b 


2 


1 


% 


Ar^^elt  hir.einßpiölen|   maecoon  ..^ie  vor  allen  ^ini^un 
mit   i.va  .>tern  in  VerbLn^un^;  bleiben* 


Ich  bitte  wiei 
zu  senden* 


uno  balCii^'St   Ir.j^'r'     -r 


^ .  /  i. 


iri'*^  t 


it  beß  t.eii  liru£:s 


I 


.ji\  SjQovii  ^^'^^  da'jr^r . 


p 


-"^-ariT-rsasririsfiüa 


Abschrift 


Nr.J*  676/lb 


Lonäon,  27. November  1938t 


H^rrn  £•   D^bkln^ 

Imraigration  Dept«^ 

J«wl»h  Ag«noy  for  Palotlnt, 

'•rusaltm. 


\ 


\ 


Ll«b«r  H«Tr  Dobkin, 

loh  «ohloke  Ihn«n  ia  d«r  Aalag«  Abschrift  d«s  »og.  Carantl«- 
Brl«f««  d«r  Ex«kutlTe  der  Jawlsh  Ag«ncy,  d«n  Rud»l  fu«r  ••Ine  B«- 
ffluahungen  um  die  Erweiterung  d«r  Auel«nd^-Hach^oh«rah  «elt  Wochen 
Terlangt  und  nach  rlelen  Beratungen,  die  ulr  hier  alt  Ben  Gurion 
und  Shertok  ueber  den  Wortlaut  de«  Brlefea  h^tt^n,  endlich  auch 
bakommen  hat.  Rud«l  hat  vorlaeuflg  drei  Auafertlgungen  dlea^^  Brl^- 
f^a  nach  Skandlnarlen  mltgenomitten  (Schweden,  Norwegen,  DaenemarkJ 
und  wird  dort  den  Brief  Je  nachdem  entweder  der  Juedlachen  Gemeinde 
oder  dem  Ziohla tischen  Landesverband  des  betreffenden  Landea  ueber- 
geben,  wl«  es  eben  am  meisten  zweckentaprechend  i*t. 

D«r  Brl^f  ist,  wie  Sie  sehen,  von  Shertok  unterschrieben  worden. 


I 


^" 


Mit  bestem  Grus« 

Ihr 

Dr.  Martin  Resenblueth 


.1 


V 


/ 


I 


i 


J 


-1^  *. 


äcssssr^sse: 


i.-.^2  OW  A  VlSir^tü  OfÜBIARK,  S;^«!»»,   KOIWAY,    li(;Li.xi!}D. 


%  S^TSff  ZS  «■«»  «MW  mmm  a^«*  ««to  ZSC««44»  «mm»  »>  >««»*>  «•  ^  • 


Aß  tue  roflult   of  tho  ovents    in  üopnany  at  tho   beßimilng 
of    lovonbop  1938,   I  was  askod  by   tho    heichavertrotiing  dor 
Jixion  in  Joutschland,  to  endeavour  to  nake  limriediato   arrange- 
iwnts  f  or.  tralnlng  eotabll.shmonts   to  "be  sot  up  abroad,  whlch  would 
onable  huiidrods   of  trainoos  to  be  roloasod  from  tao   concontratlon 
oanps  and  prisono   In  Gerinany  Into  whlch  thoy  had  boon  piit« 

I  viöltod  Dennark,  ShTOdon^   Norway  and  Holland,  but   in  apite 
of  tiiO   fact,   that  thero   is   a  nation-wlde  horror  at  tho  attroclties 
IjoinG  perpetratod  in  Gernany  and  a  dösire   to  do  ovorythlng  possiblo 
to  alloviate   thQ  sufforing  of  the   Jows  thore,   it  v/as  vory  diffictilt 
to  porsuado   tho  leading  peroonalities   in  thoso  coiuifcrioG  to  oxtend 
tholr  werk  in  aid  of  tho   Jov/s  from  Gernany#       All  Scandlnavlan 
couiitrlos  aro   in  cloöe   oconaiic  rolationahip  with  dor  :any,  and 
llazi  propa   anda  incroasos  dailyi   ovon  tho    faot  tliat   thoy  aro 
govornod  by  a  Social -Democratic   Parlianont  doos   not  provont  an 
oxtenölvo  anti-Jowish  Propaganda •        Uowovor,   thoro   is  an 
authoratativQ   fooling  that  a   strongor   stand  could  bo    ta   an  in 
^candiiiavia  if  tlio  bucking   of  tho   British  üovor ninont  could  be 
roliod  upon  ,   and   If  thoy  vvould   officially  ask  that   tho   authorities 
in    >c:rac[inavia  öiiould  Ghouldor   thoir    3>iare   of  tho   campaign  in  aid 
of   üor vian  rafugoea. 

1. 


p:       JKKx^         At  a  Meeting  held  by  the  Board   of  Doputios    of 
lAaniah  Jowry  in  Coponhai  on  I  askod,    in  my  spooch,    tiiat  tho 
nimbor    of  agricultural   trainoos  from  Cro^nany  should  "be   Incroasod 
arid  that   pormission  should  bo  sought  to  bring  a  fow  hiuidrod 
childron  from  Gor^^^ny  to  l^onmark*       I  also  discuisoed   thlo  quostion 
«ith  tho   Presidont  of  tue  Jowish  ^oimmufiity,   tjr#C#D«honriquoa, 

höad   of  tho  Rofugoes   Connittoe,   Diroctor  Lactaiann  and 
iioad   of  thö   Trainoo   GoriFiittoo,    nr#B#  »^lor«       is   the  roöult 
nöKOtiations  thoy  agroed  to  incroase   tho   mrabor  of 
imnediately  from  195  to  350  and  prornisod   to  ovop.tuolly 
raiso   tho   ntunber  to  400#  Up  tili  now,   tho  Jowish  Coiiiiunlty 

in  CopOLÜiagon  Ixavo   contributed  Kr*  20,000  per  annun  and  tlioy 
acrood   to  increaoe   this  payront  to  Kr #40, 000  for  tho  yoar  1959# 


with  tlio 
with  thö 
of  thooo 
trainoo 3 


ith  the  holp  of  a  numbor   of  non--Jov/ish  Bodics 
v.omon'a  Organisation^,   a   Cod^nittee  was  formed   for  tlio 
chil   ron  from  (iermany  in  Denru^rk*       a  Delegation  of  o 
was  rocoived  by  the  Minister  for   Justice,   who  was   in 
propocals  placod  before  him  und  promisod   to  aak  the  n 
«  deciöion  witliin  tiie  noxt  vvook«       Meanwhilo,   a  drivo 
"by  tho    Qrganisations   to  noot   the   financing  of  the   pro 
I  QGtinuto   tliat  the   ntxmbor    of  children  «^hich  tvill  bo 
Donraark,   v^ill  amount  to  500  •  600# 


,   onpeoially 
placing  of 
ach  CormlttoQ 
favour  of  tho 
ovorn^^ont   for 
was   atarted 
posod  scheine« 
Ir  icrated   to 


\ 


-.2.- 


II. 

S..BD':i?;-      fhe  posltion  in  awödon  Is   a  llttla  bcttor  tliali 
that  in  Denwark.       The   popiautlon  la  oxtro  elj  anti-IIüsi, 
and  tho  authopitloo  are  willlng  to  holp  by  placiiiß  aj:;ricultural 
trainooa  and  also  hj  accapting  childron.       For   thia   pui'poso 
a  now  finanolal  appoal  was   launchod   ,   and  I  addrocijod  a   Public 
I  ooting  hold   in  the  Great  Synagoguo   in  Stockholm,  at  ..  hich 
Rabbi  Dr .EhponproiQ  and  Profoasor  Gunjar  Joaefson  woro  also 
apoakiiiß.       A  aacond  ?^Q<3ting  took  place  for  th«  loa  ing  mawbops 
of  tho  »Tevvlsh  Community  and  Jewlsh   Organlsatioiis  and  at   this 
I'Gotins  I  spoko  abont  nev  actlons  whlch   were  bolnn  ta!:on  by  tho 
Couiicil  for  (jornan  Jowpy.       At  this   reoting,    :'r.   -^or  ^stroon,   a  non 
Jov;  f>nd  Hoad   of  the  Social-Demoorata   of  the  Swodiah  GovornmenU 
also  apokoi     he  ia   in  chargo   of  all  tho   quostiona   concorning 
PQfiigOGS.       I  vivitod  Mr.  Sngzell,   ^^ad   of  the   Jupiclical  Dopart- 
rient  of   tho  Foreign  Offico  a^id  spoke   to  :r.üpugo,   v>'ho  v-aa  a 
meinbor  of  the     Swedish  Delegation  in  Bvian.         Basod   on  tho 
conferoncos     which  I  had  with  Isa'Üng  i^rnLera   of  tiio   Jev^ish 
Cormaunitios,   and   in  agroenent  with  Dr.Gluack,  who  is    tiio   hoad 
of  tho  Traineo   Camriittee,  v.e  asked   for  a  prolonf;2!J   atuy  in  üweden 
of  tv/o  years   for   the   traineos  and  tho   adnittanco   of  ^-orrian  hörn 
Polloh  and  Stateloss   traineos.       Mr.Bergstpoen  pranisod   to  liolp 
U3   as  bost  as  ho   could  and  agrood  to  incraaso  tho  iiwibor   of 
trainoos  from  145  to  327  with  tho  hope  of  ovoatually  brlni.:ing 
tlio   nurabor  up  to  500.     The   Jewish  Conr'xuiities  at^  oxproosed 
tuolr  roadineas   to  inoroaae  thoir  financial     oblicatioiia 
towards   the   training  schone* 

A  new   Goi»cnittGQ   of   Jov<ish  and   non-Jewish  Boclios  v;as   oet 
up  for  tho  pxirposo   of  bringing  childron  froiri  Goriiany  to  Sv/odon 
and   I  ostiraato   that  thoy  shoxild  bo   able   to  ij7i:Ait;rato   about 
VOü  -  800. 


III. 

TTO^   \Yt  -         Tho   Position  in  Nor.vay  is  moro  difficult  üian  in 
tho   tv;o  abovo -mentionod   countries.        Norway  is   not  a  rieh 
coii^itry  anä   the    Jowish  popnlation  is   onl ;  1,300,   noat   of  whom 
are   living  in  vor.;  modost   circijjnstances.        I  shall  ondoavour 
to  urrange   that  a  number  of  traineos  who  havo   finichod  taoir 
poi'iod  of  training  in  Domnark  a  id  Cwoden*,  but   are   not  yet 
ablo    to  oinigrato,   shall  bo  alloruod   toinporary  rosidonco    in 
^*orwuy.        In  Oelo,   I  conforred  with  tho   follov/ing  gontlo  lon: 
Rabbi  i>r.Samvxol,   t-r.Odd    (lanüon   (son  of  Fritjof    Uanaon  and  liead 
of  tho   ilanson  ^^olp),   tho   (^tiairinan  of  tho  Trade    Union  for 
Agrioultnral   ..opkors,    tho   Chairinan  of  tho   i^ofugoo   Cort  ittee   of 
tliQ   Labour   Party,   the   biroctor   of  tho   i)opapt7nont  fcr   Agricnltu-e, 
tliG   hoad  of  the   Jiiridical  Department  of  the   üovor mout,   Ir.i'latou 
who  was  a  Delegate  for  Norv/ay  at  th«  Evian  Confo  onco,    and  a 
nujnbor   of  Jewish  and  non-Jewish  personalitios.        I  forriod  a 
Cantnlttoe  for  Traineos  in  Norway  and  asked  the   i/ovorinont  to 
grant  porni^ülon  fop  the  prijjiary  admiasion  of  50  traineco. 


^    %     » 


i  * 


k  doclsion  on  thls  quistlon  will  be  givon  by  the  Goverreient, 
und    'r.ilötou  promiaed  to  let  us  have  tlxo  Govornmonfc's  reply 
v;itfaln  a  vovj  sliort   tira«» 

I  roachöd  an  agrooraent  in  Holla>Td,  «liero   all   Corit^itteos 
•re   OT»rbni»d9nod  wlth   «ork  in  ald  of  ('srnün  ipofwTeog,   to 
InoTQasQ ttiuuaum  W  145,   the  nuraber  of   traiaojß    iu  privato 
08tj:ll»hronts«        ..nothor   100  tralnees   coulcl   .-O  brought   to 
Holland,    If  sufficient  inonay  could  bo  raisad  for    lOW 
Inatalltiona    in  tho   -erkdorf . 

*♦     To  facilitato   tho   work  of  bpinelng  chil'ren  to  i:ionn»rk 
and  i^x^eden  It  would  bo   of   groat  valu«   if   tho   :  ritlsh  Corrtittoas 
would  pnt  tho  seltios   into  connunication  with  tho  Oonr^itteas   in 
Coponliagon  and  Sf-.ockholm  in  order   to  givo   fchon  infor^nation 
vaiarälnQ  permits  grantod  by  tlxe   Britiah  (iovovrnmr-.t  and   to 
advine   thotn  of  tho " arranßomonts  being     ade   for   tho   childrou« 


London,  9.12.193Ö. 


S  #A^4t 


WOBURN     HOUSE, 

S.ADLER -RUDEL. 


UPPER    WOBURN    PLACEJ 


\ 


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hl^ 


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Telegraphic   Address: 
d:  "Migrate,  Kincross,  London." 

Cablegrams:    **  MiGRATE,  LONDON  * 


LONDON,    W.C.l. 

!•  PebriAar,1939# 


REISENOTIZ    BETREFFS    HOLLAND* 


o 


-J 


Waehrend  meines   Aufenthaltes   in  Amsterdam,   der  vom 
27 •   1#   -  30*  !•   1939  dauerte,    habe    ich   teilgenommen: 

(1)  an  einer  Sitzung     der  Vereeniging  Tot  Vakopieiding 
Van  Palestina-Pioniers    in  Deventer,   die   am  28#1«    in 
Deventer   stattfand.        Wir   trafen  eine   Vereinbarung 

zur  Unterbringong   und  Zuschuss   laut  Anlage    (1) 

(2)  Am  29 #1 #1939  habe    ich  an  einer  Sitzung  des   Board  des 
V/erkdorfes   Nieuwesluis    teilgenommen,    in  der  die   Frage  der 
Vergroesserijng  des   Vii'erkdorfes   behandelt  v/urde.        In  dieser 
Sitzung,    an  der    auch  Herr  Dr#Baeck  tellnatim,   wurde  die 
Absicht  mitgeteilt,   dem  Viferkdorf  ein  unter    selbstaendiger  ' 
Leitung  stehendes   Kinderdorf   fuer   300  Kinder   anzup;liedern, 
dessen  Leitung  und  Finanzierung  vom  ^/erkdorf     unabhaengig 


zu  erfolgen  hat# 


Betreffs   Aufnahme    und  Zuschuss   habe    ich 


in  einer   Unterhaltung  mit  Frau  van  Tijn  und  Direktor 
Katznelson  in  ^egenv/art  von  Herrn  Dr#Baeck,   Vereinbarungen 
laut  Anlage   No#II   getroffen* 

(3)  i\m  29*lfl939   hatte   ich  eine   Besprechung  mit    der 
Leitung   des    "Dath  Waarets",    in  otÄÄScn  der    ich  ebenfalls 
Vereinbarungen  ueber   Zuschuss   laut  Anlage   III  getroffen 
habe  # 

(4)  Am  29#1.1939   abends   hatte    ich  eine   Besprechung  mit  den 
Vertretern  der  Agoedas   Jisroel   in  Nedorland,   Enschede, 

in  der   Vereinbarungen  laut   anläge   No#IV  getroffen  v/urden* 

Auf   Grund  dieser   Besprechungen  und  Vereinbarungen 
ergibt    sich  nunmehr   folgendes: 


TCLEPHONEs:    EUSTON  3925  3926 


wm^^^mmm^^ 


-•«•- 


Die   Zahl  der  von  der  ^egierung  genehmigten 
Baetse    ist: 

Fuer   das    '^'^erkdorf:    • • • *••   265      Plaetze 

laonatllohGr    Zuschuss   pr.Kopf     h  2.5#0  =  B596#5#0 

Puer   die   Vereenir^iing: • • 225 

monatlicher   Zuschuss   pr#Kopf     bl#0*0            =  ^^ö#-.- 

' 

Fuer  die   Agoedas  Jlsjool ^^  » 

-monatlicher   Zuschuss   pr.Kopf     61.10.0         =  105.-»- 

Fuer   den  "Dath  Y/aarota": 60 

monatllchor   Zuschuss   pr.Kopf: 

a)  Jungen  44     ä     L2.0.0      ^^88.-.- 

b)  Maedchen  16   a  B2.5.0 36.-.- 

Plaetzo :    620=61,050.5.0 

Eventuelle   Belastung  zu  Ende  des   Jahres: 

I.   Vereolniging  Tot  Vakopleiding,Deventor     Fl. 1,000   -  Fl. 1,500 

=  ca.  6  120   -     6180.- 

Il.V/erkdorf  Hieuwesluis,      PI. 500.-  =     "     6  60.- 

III. Dath  V/aarets"   Amsterdam  Fl. 500.-  =     "     6  60.- 

IV.   Agoedas    Jisr09l,   Enschede   "500.-  =     "      6  60.- 

Alle   Vereinbarungen,   sofern  sie   von  den  oben  genannten 
Organisationen  bestaetigt  werden,    treten  an  I.Februar   1939 
in  Kraft  und   gelten  bis   31.^ezeinber   1939. 


•^mmmß 


.NOTE   RE  AHRAMGEinjirPS    ON  TRAIT^IIIO  ABROikD 


A#      HOLLAND; 

Tho   followlng  five   organlaatlons  aro  doallnß  v;ith 
tho   tralnlng  work  in  -^iolland: 

1)   S7ICHTING  JOODßCHE  aRBEID,    WBHKDORP  NIEUJ'ÄLtJlS, 
SECRET^iBLaTs      Arnsterdan^    Lljutaanagracht  366  •    : 

All  trainoes  are  pl iced  at   the    -orkdorp,   partly 
aa   aGriciaturlsts   and  partly  as   artlsans* 

Tho   central  organlcatlons  are   paylng  as    follows: 

for  a  group  of  artlsans     RM#60#-p#month  p#hoad 


for  a  group  of 
agriculturists 

for  a not her   group  of 
agrloulturlsfcs 

for  a  group  of  arfclsaas 
and  agrlculturlsts 


RM#45#'-'p#month  p»hoad 
RM#30#«»p#month  p#hoad 
BS  #5/0  Qaoh  p^hoad  p^inonth. 


Jr^w  arrangementa  will  have  to  be  made  shortly  In  Order 
to  regulato  the  paymont  and  to  eatablish  a  prlcQ  unlt  In  ono 
currGncy# 

2)    TKAININOSAUSSCHUSS  PUER   JUGENDLICHE  IlT  HOLMND, 
SECRETARIaT:    .klASTERDAM,   Ll^nbaai^racht  5G6; 

Tha   central    organlsatlona   are    paylng 

fe50.»  per  month» 

to  gnaLlV^^'^tÄ'f-'anl  atlon  to  bring  an  addltloiial  niunber 
of  75  children  for  tralnlng  In  ^^oHand,  who  aro  too  old 
for  the  ori^anl;  atlons  aeallng  wlth  children. 


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7r:R]Z:i!IIGI!IG  tot  VAKOPLniDI'IO  V/iN  PALESWm^ 
FIoaZSBS  ^  II^v:^im^^  SanOrastaog  5#: 

Vwt^nlglüg  placos   tralno»   In  of:rlculttaP#  »ül 
ortlü«iis#     A  Hostal  in  Dovontar  has  boan  0  talll^Uod^  00  tViat 
tdM  toalnoaa  can  b3  accanodated  for   tha  flr  t  fo\      ooloi^ 
Vitll  tralnlnß  pl^ca«  Iiavo  baon  found# 


Central  organl^iatlona  are     aylng  Kl>p»liJgtf  ^»^'^onthf 
toalanca  belnc  provldod  by  local  coli  :  •  f 

4)    iGOSDAS  JISROKL  13  HLDERLiiHD^   nnoch«!«, 

üoordarhagon  HU 

SiQ  trulnaoG  are  worklng  with  Indlvldual  fa:iS209St  ^ 

but  llvo  tor^ithor  at  a  Hos  toi  # 

%a  contral  or;ra?iisatlon8  ara  payingfel#10#0  p^Iuad  p#CTQn 
ISm  balanca  baine  provldad  by  local  collocüiöiip« 


5) 


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«*i 


"iura  vAnnm^^  väkctici  ig  top  BEiuwKr 

BIXASGKlf  7  1.11  lilliaUCHlSriSCIIS  CilriLOBIB:         ^.i 
LAI©^  AMSTHKD  J^t  SECliKT.J?Y«   Miss  R^IiOttvcriborCf 
Aaetardaütf  Pl^Purklaan  6s   (!?laracbl) 

7:20  tralneos  ara  workins  with  indlvldiial  Camnm  but 
llvo  toßatlior  at  a  Hoc  toi • 

7tM  cantral  ort  anioutiona 

aro  paylng:       iß«  pov  montb  p  t  hoad  for  boyo 

iß#5«-"       «  «        a       a        giyiß^ 

All  flguros  nontlonod  abova  ara  basad  on  arr         -i^ints 
ut  tr^a  beglnning  of  IQoQ^  but  it  waa  undcratood  tliat 
oantral  orfTanlsatlona  will  grant  addltlonul  pa'^jiiontB 
djL'i:^  tlio  /oar   for  unTorooQn  clreinstanocö,  uvä  it  -aa  alao 
glvon  to  un^Jerota«!  tlüit  In  caaa  of  a  daficit  tha  vaploua 
OL'S'  laationa  ahould  rocaiva  bat^oon  iCö  to  »IGC  ut  tlM  and 
of  tl»  jaar« 


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TtM  f  ollowing  O 
«ovk  In  i^onrurks 


Is  d»aling  wltili 


^^^F  ^"^  flftw-'AffVV^^^J 


wi'jli  fl8h«rnon#     ISiare    iro  also  two  ort'  od.OK  gpou^po,  ot» 
for  thö  x*£;oo(la  «^tkI  oj^  for  tho  Iilorachlt   *i^Uo  llvo  tr>nathor 
at  a  hontol^  bin  ^^wk  i;/lth  InrJlvldunl  fÄr?My»# 

'7:10  o*}ntral  CMPflMsUiat lans  uro  imylng  fel#  gay  '      l  p^morith 

Tv-jT  local  oontrlti.itio  ."#  Th^y  m«?o  givon  to  ■  ■  ^  •  fcand  that 
in  «xcoptioiitil  circs:^-  tances  tlio  Ccyntnlttc's:?  c  .1  ..'1/  for  a 
furthor  grünt* 


(  > 


mimmmmmmmmmmmmam 


Ä  special  fen^lnlng  csmti-o  is  ^atubliiPlMMl  tit  Ptai|«  undor 

priJ.k,  SwadöAt     aM  tirfo  iiostols  for  orthorSoK  tvcAtima  ar« 
pa?ovli2(Kl#     Thö  tralnir\g  centre  ha«  50  tralnooo,   all  tho 
othore  ayo  pleiced  wltä.  iaividoul  furstar«:* 

Ttm  cantral  orsa!ilsi:illuns  ;uro  pa/inc  |?1*|WHP  li:)acl  p^raonth 
Iwfc  th^yo    *?e  alii-a/s  Bone  vaconolos  kept  i&^Mcfrv  r'/  oach  inonth 
In  tht  ovcnt  of  urif crt^t-j'^n  ciycirn53tjncos^  e    nclal  «frangoiT^nts 
y«garcllng  tho  yoqulrod  nonöy  li^ive  to  Tjo  inaßo  ^löi 
SiPalteil  GLm:CK^   SKürE  ITSVKOTSa^M}^^  H&LSIi^or     n,  ;rl«  DahllJörcr^ 
faton  73  # 


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IfOUStDt 


•C^coarak 


v«a 


wlth  tho  C 


y»  CoOTnittOQ 


^nth  p.hoad 


tpaini^iC  oontros* 

%ut  t'iooQ  arrang««»«*«  will  huv«  to  b«   al'H^ 

IlMi  :T)Ta  OfficG     aa  gwintorl  poTralt«  fc>r  l^C       tralneot 
and  a  num  of  fiS^^Ttl^O  was  allooutod  l>y  ths  u..  11  for  Gornan 

"aus  boon  provid«!  by  loaal  CoiirnlttOQS* 

IS,  (flftoon)  tralnlng  Qontvas  with  öOO  v       loloa 
?toV9  beon  estötllahodj     300  (throehunärod)   tp  ilnaoa  tiav» 
feoon  placod  with  indivlduul  rar;n:j/a  ^i&  tiw  pl.ai:iß  of  tho 
wewlrxlng  700  trali^ao8  la  In  proxwratlon» 


thfl  followlnfj  tla"30  Caandttoos 
tralning  work  In  -ncl-inclx 


AettXiag 


u 


mmmt 


(1)  Tlia  ,^icult-a'  I  SiibK^ontiittoe  ^f  ^ao  Ca-ordtnatlnc 
CarmitteoV       ^mich  la  rooponfjUlo  foir    :    :c>tlatlon8 
with  tJiö  öoverccaont     and    >öd<i  TJnlorw* 

(2)  3io 


rorTurt  <Jowr7^       'which  Iß  reiipoi::  11:10  ior   tae 

InvostiGation  of  all  sahonos  finAOOdCl  Idj  tlio  Councl! 

tot  Oorrmn  Jawry  and  for  tJn?  placf.\^    rf  noa^^iloniBt 
tpaineos# 


contr^s  # 


Bio   Contral  Olpganlaatlor»  are  pu/lng#ln  liolliinü  un  pongaai 
ag5#^  oaoh  por  nonth  for  a  group  of  pooplx},»     aj  aualot  ttiö 

Coiiiittooi  ftTKl  orLunlsatlons  In  tho  werk*  i 


0#       All  Coonlttees  and  Organisa t Ions  havo  to  furnish  monthly 
listö  oontalnlng  tlio  naiMa  of  tho  tralnaca,and  payiontö  aro 
«ada  according  to  Uioao  llata# 

«5/G/1939* 


(     r 


"T^TGK'Ä   in 


i.i 


1959.   in  P\niS* 


1 


\ 


oina  arh^iLlioho  >in«a  a  v  n  i'luoobtll-     "     -" " 


.Dovito  onl^ind  ttnd  ^cstörrotch  anfrvuhm. 


r^W 


-'.•^»•V 


21 


olt 


iViktor  in  dor  .aifs«yt»eit     fucr  :ia;c;.;;i.   ., 
.'Juxopa  uoberixuuy'    gaworden*       Bio  c...-._ j.*tli 
!.u3i:'vani:  iiat  wich,  in  C^n   1  stiften  '  v:   ';■..      .^    ^ 
ndt  d(nn  Problm  der  Auochtlinso  boaciia-     .;.£-•#       -^^i« 
ftjwhrondgn  'ruirBJiäi^utir^on  h.  uon  In  i-oiU-i.-i  ■  In  üla 

Aner:        uiS  «'szolll;/     Dt«  v^iGclorboltön  iJabutüon  zum 
FluäohUincsproUUrr,!,  ^li«   in  lQid«n  -  ^'^*L-— 4 

PcrL^ncTits  atattfandon,  öyl)r*c'ntsn  «r^^u.«  "•<5**^,J*'****» 
dass  Eac-land  b««tr^lt  Ist,  soinor  Tradition,  Pluocht- 
liiGsn  und  Vorf olct^n  Aufnahnw  'uiä  Sehnt*  au  blston, 
trau  zu  jlaitan.         DlM«  im  allroniiricn  aiu  cuoustic 
«njjusohonßa  CtiL.ir.ranc:  dor  oeffontliciicii .  «ixins  üarf 
jadooix  nicht  Uv.I)^r  die  Tatsache  hin..oe  fcöoyücacn,  daas 
Tinslarid  koinsswors  -^Is   lin  ^invundoywici^land  batruohtöt 
wordon  kann«       S«in0  <»ls€»ntlloho  l^mktlon  tonn  nur  älo 
eines  Dur  chßancXamiea  sein«       lÄ^ul  \««i  ar*c'.  In  Oktnor 
Funktion  kein©  stoaruncon  alntraton  zu  laaoant 
Ist  oa  dringontS  orfordarlich,  dar  ©nsliaerion  -ogiorung 
unl  dar  onGllaohan  0«ffontllchkeit  zu  ;      .:on,  daao 
dio  fuor  dia  'luoc^tllnga  v^rantv,'ortllchon  ti?  uniaafclonoT 
baotpobt  blolban,  dia    .QXtor^i&.iä'svunc        ueöaaatat 
durohaufuohr  an» 


Der  Counriil  for  Gartuan  Jowyy  ^Jind  «Sit  Ito  ango- 
gliodarten  Ort;,ör.ieationon  wia  da.  C^orraan  ^*   '•»5^;;^^'  ^^, 
Co-rlttoo,  rovöiTont  for  tha  Gare   of  Cht,-  „.-.     iaa  J!!™""^» 
ÄßrioulUiral  iraininft  Cortnittoa,    il-of         "     1    -ommlttoo, 
tlnd  dor  iiegiorung  geganuabar  i'uar  c^en    ^^^  ;     .  ^^^J.^J  . 
dar  In    ^nßlan*!  baflndliohan  Flwchtlin  o  v-  -tv^ortlich. 


m     ^       m 


Diese  Vorant-ortung  ist    sowohl  olne  inorallscho   als  auch 
oinö  flxianzlellG*     Moralisch  In  den  Sinne,  dacia  der   Council 
bestrebt  Ist,  darauf  z\x  achten,  dass   keine   .JOGlntraochtlgung 
der  Interessen  Englands  aus  der  ^iulassung  der  Fluochtllnge 
orwaocast}     finanziell  In  dem  sie  die  Verantwortung  dafuer 
uo   ernahmenf  dass  die  ^^efugees   In  keiner  wie  inrior  B^^^^^toten 
i^'orn  25U  einer  Belastung  der  oeffentllchkelt  werden« 
Dio  ongllüchon  ^ehoordon  habea  bis   Jetzt  In  dankenswerter 
-eise  die  ^'^enuehtingen  des  Council  f  or  ^^eman  Jov/ry,    Ordnung 
in  dor  tiefugee-PraGö   zu  halten,  anerkannt  uad  soijar  einer 
erheblichen  -mzahl  von  Fluochtllneen  die  Krlaubnlo  cecoben, 
durch  .iiw^:iebung  einer   Taetlnkelt  fuer   Ihren  I^bonsunterhalt 
zu  Qoreon  (selbe taendlge  6e  chaeftsleute,  Doineotio-vvorker, 
Tralnees,   Clerks)*  ., 

II  • 


Bis   zum  31*12 #1958  waren  In  England  gerK3ldeti, 

Pluoohtlings  aus   Deuts chla nd#  ••  •# 14,6i)4* 

•  "    Oosterroich #•♦         4.915 

19,519 

Im  cl^^lchen  Weltraum  wanderten  aus:  ••«««««  6^044 

Demnach  befanden  sich  am  1*1*39  In  lilngland:     13^475 

In  den  ersten  6  Monaten  dee   Jahres  1939 
regio tr  1er ten  sich  beim  '^erman  Jewlsh    ild 
Conrlttee   In  i^ondon  *««•««*•«•*«•«***••****     SS, 948 

In  den  ersten  7  Monaten  des   Jahres  1939 

wurden  im  Kitchener  Camp  untergebracht* *•#*       2,500 

Durch  das  Movement   for  the  Caro   of  Chlldren 
tvom  Germany  wurdan  im  selben  Zeltraum 
untergebracht   **«#•*«# **•<»**«*••#««««•       7^752 

00  dass   ziJDn  l*.iijigui:}t   1959 ***«**#*****     46,675 

Pluoohtllnoe  in  Kngland  aufgenommen  wurden* 

Von  diesen  v^anderten  in  den  eroten  6  I'onaten    2^018     weiter 
mithin  war  ein  Beatand  am  1*8*1959  von****.  "  44,65V  ^ 

» «» V*  4MM« ,  ■«•»■  «M*  liwi»  m  t  >i»^#  ■     tmmm^fm  ü^  imm  «mw« 


/ 


/ 


/ 


-•1.« 


In  d«f  2ahl  von  CS, 948  dor  solt  dorn  1.1  •  -  1.7.19Ö9 
yaülatri<i7«toa  Iluuohtliiv?«  l»fand«n  slchJ 

2,602  Truinoee 

863  Poi'soTgn  mit  ßpooli^l  Pernlte# 

Dlo  ^öhX  doi«  VCCI  G03?iaun  «^Q.'iah  Aid  CoBBdtto«  «Rt»r- 
stUBtBteii  Personiin  bctrueßt  \in,i^of«ehr  3,000#       Dl«  Aiwgabon 
da»  l^triaan  Jevviah  Aid  Connlttoo  fnov  d  io  cycton  6  Monat« 

(1)     Grunts  fc«  r«inio«wkaoö 

c)  uQcVly  ancl  occösionul  grauti}  IFfn^SOl 

c)  fTTanta  WBdo  to  out-Corffl.duiooa»»«* "  9,030 

(B)     Trainirig  &  DrJuontlon  **♦.«*•.»•.•##-*#♦«#"  4,152 

f ' )     :>nier«tlon  ♦•*. *»,.♦,».#«*,••♦•#.♦•  *'*57, 101 

(4)     R«coUl      Jnt   ♦ *-- *,.♦,****•*"  0,063 

( .^? )     Or (janla « tion  ^  /«Iiainiß tr u t ion  *...•♦•»*  *4«"4Si,^00 

■ . ot a  1 J    * .  . .  • • . .  ♦ » #•*-** ilüojX^^t 

Su  Cm  VC.    Uth^joä  er  ü  hntsa  B«t3Pft£:  v^n  ilÖ3,130#- 
■n«8S«n  hi?is:t.v.,  >riB:.;V   ^^oKlca: 

AiiLit;«a'«n  des  »iovcnonlj  tw  thie  Gar«  ol*  Ciriilcr«fi#f§|4W«- 
"  «  .Vricioltiiral  IVaialnc  Coinnltt««         "lü.OOO«« 

••  dMi«  dio  Coüar.taiuigiibop  'b«t:riv:en«  «••»••  ♦•  5i^o3,M3«*  f 

Kitdlionop  Camp ##••• .#•...... •¥;r^^||g|^ 

III.  *^^'^^° 

Dio  Hochtolago  d«r  PluoohtlinGs  i»t  inrorarn  Tootgologt, 
•I«  sl«  schon  bal  Ihror  Ankunft  In  'n^land  n^ioh  voy«chiodon«n 
"^^T-orlon  gopliodort  »Jnd  und  miavt 

(1)  Donr?alie'n¥ogkora  ohn«  eoinich«  n-?  ^rcn'^'^nf-  xmi  ohn« 
"  llacli  5l«  olrwr    .■eltcrwunaofwiisomooglioh- 

koit. 

(2)  Tyainoos^     alt  zoitllchor  iocTOnBune  bifl  su  2   JahKon.und 
oinaw  J^opot  von  fclOO  fu«r  ontetohdndo  *^«>flton* 

(•5)     Kinrloy ,        untor  G«»y«ntl«  von  i'rivatpo  ooaon  odor  Vor- 

•ntwQPtiing  d««  Mov«in0nt  for  iilyo  Oo»«  of  Ghildy« 


•#4#- 


\ 


(4)     pQyonon  m%»tAmn  X8  uaJ  60,  goßfn  %ohv;«ls  oismv  Garant!« 

d  9  r  imßQiooo  cl  1 0  Uko  1 1 « 

(ö)     Pemonon  uot)or  60  Jahro«     ««gen  Ihi«l»vei0  olnoj«  Gayantlo 

Qhno  soltltoli«  3op      jsunß« 

Dios«  Ji^»ät«ßorl«n  nlnd  borolta  auf  ^ninä  dar  ~^lxv«lae» 
•ylaubnis  fostcologt  und  olme  •^onderung  nur  In  i^iastl" 
faallan  lalt  auaBorwdontlichon  •i>chv/lorlgl:clten  durdbdfuolafbar« 


17. 


KOiflMn 


ber  ansu- 


TÄtor  flio  Auseichton  fiior    "Oitoir.varifiorunß  leOin 
dotallllorto  augnlxin  nld-it  g«Mieht  v«>rdon#,  «•  iot  i 
n«ha»a,  daas  dlo    .oltortvaadl« inmg  fuor  die  na«o!iston  Monato 
•II«  T^tarwion  TJBnfa3o%7)d,  ungofaahy  500  IPöyooaan  aonttlloh 


Ijfgond  olno  flnömloll«  iilÜ«  d«r  onelloelwn  Itöglorung 
iat  blshtff  nicht  bowllXlgt  vvord<9Ba« 

VI. 

Das  vorhandoiw  lUtchenor  Cavtp  in  Klchbcwcwij^  wird  bla 
E»3q  Au^uBt  !Ät  ansofaohr  3,50C  Pornonon  voll  IjoIog*  ffoln. 
Elaa  iiufnalr«  In  üan  Gainp  orfolgt  fuor  ^oroonon  jta  vlto» 
von  10  -  45,  soforn  slo  koorporllch  goaund  sijxl  unü  d«n 
Iiuoh»4'Ql8  olnor  •.oi..oifwand9r\ing8raooßllohl;oit  Innorhalb  oinao 
jTabros  QPbrlnrfon  koonnon«       Ha  oh  i''ortlcütol'lu:\   (kjv  Bauarbalton 
&M  Carip,  boi  Jonon  dlo  Fluochtllngo  adt  j^aarboltot  habon,  wird 
mit  dojf  l-lnrichtmiß  voraohlodonon  ^'ainingiworajtautton 
bogoniioa,  dio  ullon  hiorfuoi«  inTrac«  kowatiKion  .  luoohtllngon 
die  lioagiiohlro''t  zia»  i^rleiytiung  oinas  DtPufoD  In  Ihnl'&ovTiß 
Landv/irtaoliaft  odor  Gar  tonbau  goben  coli. 

vn, 

i\agab«n  uob«r  di«  btruTllch«  611dd«rt«C  a«y  FluaohtXlnßo 
koonnon  z\v/  ^«it  nldit  eo£i:«bon  worden,  ©s  laana  aljo»  ßOaaßt 
«•rdon,  dust  «Ino  orliobllclMi  .Asahl    lai-dvfirliflhoftliolio»  odor 
haaa.;orklioh«»  Trclntaf  «rlialton  habon  odor  nooh  orhalton. 


9/8/1959. 


S#A««R# 


-S' 


•v 


I 


TRAINING  aHD  RETRAlimiG    0TJT3ID3  GERLIAITI 


REPORT  FOP   T:tS  YEaR   1939. 


•»••Bawi 


^■■— •"■«" 


(1)  In   Order    to  facllitate    the   emipration  of   Jev/s   from 
Germany   it  was    declded   in   the    middle    of   1953    to   transfer 
part    of    the    trainlng   and   ratraining   cantres    for   young 
paoplQ    to  varlous   iJuropean  countries  .        The    difforance 
betv/een   this   enterprise    and    other  measures    taken   on  üohalf 
of   refunaes    is ,    tnat   It   is   an   organisad    one    and    conprises 
only  parsons  v/ho  had  beon   trained   for   a   tlrne    in  Germany 
and  v/ho,    for   special   reasons,    had   to   leave    Gertnany  bafore 
einigrating   to   the    country    of   final   destination#  > 

(2)  The   scheme  v/as   based    on  the   follov/ing  principlos: 

(a)  In   the   various    countries    of    training,    Co:n2nittaes 
were    set  up,    under    the    direction  of   leading 
Jev/ish  Personalities   v/ho  mada    themselves    responsible 
to   the    Governments    and   undertook'  to  arrange    the 
financial    side    of   the   enterprise« 

(b)  The    Coxmnittees    guaranteed   to   the   authorities    that 
the    traineas  v/ould   renain  in  the    countries    concarned 
for  a   limited   period    only    (usually  18  months ) ,    and 
that   they  v/ould   comply  with  all    the    ragulations 

of   the    countrjK 

(c)The    central   Jev/ish   organisations ,    the   ALSRICAII  JOIIIT 
DISTRIBUTION  COLailTTEE    and    the    CEMTR.iL    COiniCIL   FOR 
JE.:I3H  RSPUGEES      pladged   themselves    to  raisa    the 
additional   sujns   necassary  for    the    training  v/ork 
which   could   not  ba    collectad   locally,    in   order    that 
the    trainees  would    not  become    a    Charge    on  public 
f unds  • 

In  accordanca   with  thasa    principles    training   centres   v/ere 
established  betv/esn  1935    -  1959   in  Belgium,    Denmark,   England, 
France,    Holland,    Italy,   Yugoslavia,    Latvia,    Lithuania,    Luxemburg, 
Poland  and  Sweden« 


y 


•  l-d   • 


» 


Ilowever,    in   the    course    of    time  many   training 
centres    had    to  be  dissolved   on  account   of   the 
politlcal   developnients,    and,    at   the  beelnning   of 
1959,    only  Denmark,    Holland   and  Sweden  were  left; 
l      at    the   end    of   195^   3nGl-^rid  was    included    in   the 
training  scheine  • 

(3)      Since   this   measures   '.;ere   instituted 

in   1955,    until   Deceinber   51st,1939    9,215 

yoiuiG  people   received   their    braining 

and  re training   in  the  various'  centres 

outside   Germany ,    of  whora    ,  ,^r^9i. 

v;ere   able   tc  emigra  te','  sc  that'  on'  Januafy 

Ist,    1940    ^^L^?.l, 

younc  poople  v;ere   still   in  training  in  the 
foiir    countries   Kientioned   atove. 


(4)      The  year   1939  was    of  vital   importance   to  the 
development    of   the  werk.      Through  the    occupation   of 
Austria  and   Czecho-Slovakia  by   Gerii^.any  and   after    the 
lloveinber    Pogrom  in  1938   it  v;as    an  urgent  necossityto 
Place   at    once   as   many  young  people   as    possicle   in 
countries    outside   GernanyJ      this    could    only  be   done 
after    the   training  work  was    extended    to   England,    and 
after   the   Coiiitnittees    in  Denmark,    Holland   and   Sv/edon 
had   succeeded   in  obtaining   the   necessary  permission 
fron  their    Governrients    f or    a    considerable'  incroaso   in 
the  nuriber    of   trainees    in  these   countries* 

Another   new   feature   of   the  work  was    that,   while 
up    to  1938    only  young  people    over   18  were   trained    out- 
side  Germany,    in  1939  a  nunber    of  boys   and   girls    betweon 
14   and   17  who  wero    to  be   emigrated  with   the  help    of   the 
Youth  Aliyah   to  Palestine  were   for    the   first   tine  beins 
included    in  the   training   schoF.e. 


-.5.- 


\ 


Table  i 


t 


*      t 


1  .1 .1959  "  31.12,1959 


COIlTTRY 


■^ 


rlOLL-.ND 

EMGLAIID 

POLAIID 

GZiiGHO- 

SLOV.ÜvIxi 

I  T..LY 
l£OTJGaiL-iVlA 


NTOIBER 

1  •!  • 
1959  . 


arrivals 

DURIITG 
1959 


250 
168 
562 

56 

14 
51 
88 


598 
547 
646 
1,751 
598 


TOTAL 


1959 


Total: 


949 


828 

515 

1,008 

1,751 

454 

14 

51 

.   88 


EMIGRATED 
DURING 
1959 


STILL  IH 
TRAIIII'JG 
51.    12.1959 


5,720 


4,669 


157 
99 

548 
70 
55 

14 
51 
88 


691 
416 
660 
1,661 
581 


860 


5,809 


(5)    'Table   I     shows    the   nimerical   dovelopment  during   tha   year 

1959. iT^an  bo    säen  from  thesa    flgures    that    on  January  Ist, 

1959        949  Yöuncr  people  were   baing   trainad  in  the   various 
courtries;    5,720  more    traineos    arrived   in  the    course    of   the 
year,    so   iha^  a    total    of   4,669  people   were    trained   durinr   1959, 
Bii±   Of  whom  860  could  be    enieratadr     on  January  Ist, 1940 
5  8  09  people   v;ero    still   in   training. 

581   of   tha    trainees   vvho  were    in   training   cantres   in  Poland, 
havo   >ad  a    tragic   f ate  .      The    rnjority  v;ere    of   Polish  nationality 
and   allhoLh  they  had   lived  for  rr:any  years    in  Garmany   -  sox..e    of 
tSein  iare   born   there    -  they  wäre   amongst   those   v;ho  -aaro   deported 
froS  GeLany   to  Poland  at   the   end   of   1958.        ..fter   they  had  spent 
se^eral  v;eaL   in   caxr.ps    in  "Noman's   land"      between^tne    Polxsh- 
Ger^an  frontiers,    the    Central   Organisations ,   ..norican  -^^^^ 
Distribution  Coir^aittee   and   Central   Council   for   Je.ish  Reiugees 
rendered  financial   assistance   and    ,    in   co-operation  'with  the 
Ilechaluz   organisations   ih  i^oland   the   people  v/ere    able    to  resume 
their    training   in  Poland.      Up  to  the    outbreak   of  war     5o  -.ve^^ 
eirirrated   to  Palüstine,    381' were    trapped  by   tna   war   and^had   to 
loave    their    traininc  place s.     I.Iore    than  half  succeedod  xn  reachmg 
Lithuania   after  having  walked  long  distances;      a  largo   nmnber    _ 
re-4ined  in   thos«   parts    of '  the    country  which  were   either    occupied 
by'the    Germans    or   Russians,   sorie    of   tha    trainees  were   killed. 


-.4.- 


Table    I   shows   furthar    that    tha    training   csntras   in 
Csecho-Slovakia,    Italy  and  Yugoslavia   had   to  liquidate   and 
that,b7   tha    and    of  1939,    tha    nurnbar    of    training   cantres   v/as 
raducod   from  8   to  4,  v;hereas    the   numbor    of    trainaes   was 
multlplled   fourfold  by   tha    and    of  19Ü9. 

TABLE  II 


c  ouiiTm: 


S'.SDSlI 
IIOLLiillD 

eijglaiid 
pol.i::d 

SLOV;iKIA 
I TALY 
YOüGOSL-iVIA 


/         / 


1.1.1959    -   31.12.195 


Total: 


TO:  EUROPEAN 
C0U7>ITRIKS 


P..LESTI1^ 


55 
30 
50 


19 
31 


185 


66 
40 
246 
59 
53 

5 
32 
57 


558 


OVERSE.xS  TOTAL 

C  OmiTRlES 


16 
29 
52 
11 


117 


137 
99 

348 
70 
53 

14 
51 
88 


860 


(C)      Table    II      shovs    that    out   of   a   niunbar    of   860  trainaos 
Qmigrated,    558    (about   65/o)   went   to  Palästina,   117    <aboüt  14;o) 
to   othar   countries    ovQrsaas,    particularly  to   tha   U.S.A.,    and 
185    (about)-  21;0    to  European  countries.      In  soma    casas   it   only 
inoant   the    continuation  of   the    training   in  other   countriQs,    and 
in   otbers    the   reunion  v;ith  parants    or'  relatives  vvho  werQ   f  ollo.ving 
ther.  to   one    of   tha   European  countries. 

(7)      In  the    courso    of   tima    it  was   assential    to  adapt   the 
training   to   the    conditions    of    the   various    countries   and   also 
to  con.iclar   the    financial   assis  ;ance   v/hich  was   available    for 
this   purp ose. 


! 

i 


-.5.- 


/        / 


'LiBLE  III 

■—■■■■'■      '      ■     ■    T  ^'  *■  ■  / 


» 


1 


1 

.1.1929     - 

31.12.1939 

COUlTTKiT 

CEIITRF.^-, 
( CiUvIPS ) 

SETTLE- 

?.iSI'ITS 

PRIV.iTE 
lUS  TER3 

PRIVATE 

Farmers 

TOTJ.L 

DEHLIAFiK 
S.  JEDEN 
HOLLiiUD 
ElIGLAIID 
POL-UID 

38 
375 
925 
381 

60 
128 

44 
121 

134 

631 
250 
107 
615 

691 
416 
660 
1,661 
381 

Total 

1,719 

353 

134 

1,603 

3,8  09 

Table  III     shov/s    the  various   forras    of   trainlng.      It  appears 
frora  it   that   1,719   (about  45j^o)    trainees   have  been  placed  in 
training   centres   vjhich  havB  been  establlshed   for    that   specific 
purpose.        353   trainees    (about  lO/o)   have  been  placed   in  Settle- 
ments,   that  is ,    they  live  in  houses  which  have  been  rented   for 
them  but  during   the  day   they  work  with  farmers    in  the  neighbour-' 
hood,    or,   as    far   as   a -tisans   are   concerned,    they  go  to  the   tov/ns  . 
1,603    trainees    (about  42/o)    have  been  placed  v/ith  individual 
f arraers .      That  does   not  mean,   however,    that  it   is   alvvays    ti.ie  sarae 
trainees   v/ho  vi/ork   for   individual   farmers    or  v;ho  stay  in  the 
training   centres   because,    according   to   the  prevailing   conditions, 
it  is    often  necessary   to  m.ove   traineos    fron  the   training   centres 
and   place   them' with  farmers    in  Order    to  make  roora  for    thosc   coming 
to  the   centres»  For   financial   reasons   it   is   desirable   to  place 

as  many   trainees    as   possiole  with  individual      f arm.ers ,    alv/ays 
having  regard   to   tae  regulations    of   the   country  in  cuostion:- 
sorie   countries   do  not  allow   them   to  receive  wages   and   in  other 
countries   they  are  not  allov/ed   to  accept  unpaid  v/ork.      134   trainees 
(about  3;;^')    are  being   trained  v/ith  artisans   in  the   tov/ns. 


COb'rATZ 


DEIII-LiRK 
SV/EDEII 

iioll-i::d 

SITGLaIID 
P  OL.U'ID 


Total 


•     '  TABLE  IV  • 
1.1.1939    -   31.12.1959 


aGRIGULTURE 


608 
416 
358 
1,661 
341 


3,384 


CRaFTS 


155 


162 


DO:,: EST  IC         OTIiER 
SCIENCE 


76 


134 


40 
250 


13 


13 


TOT.  iL 


691 
416 
660 
1,661 
381 

3,8  09 


f 


-.6.- 


» 


t 


(8)    Table  IV     shov/s   how  many  persons   are   trained  ^in  the 
various    callings  .        Thus ,   3,384,    or  raore   than  89,»  were 
tralned  in  agriculture.      Ti^e   reason  why  the  maiorlty  of   the 
persons  v/ere   trained  in  agriculture   is    that     that   calling 
is  r.ost   suitatle  for   carrying  through   organised   eraigration 
to  Palestine  and   other    overseas    countries,    and    that   the 
training  facilities   and   cost   of   training  in  agriculture   are 
rnore  favourable   than  in  other   callings.        Experience  has^shown 
that   training  persons   as   artisans    is,    as   a   rule,    three   times 
as    costly   then  training   them  as   agriculturiats,   and   that   the 
former   is   a   far   longer    training  v/hich  adds    to  the   cost.      It  has 
to  be  understood  that   agricultural   training  includes   horticulture 
and  dairy  farming.     It   was   generally  intended   to  give   a   good 
all-rovmd   training;      in  many   cases    the  pupils   received   a 
specialised   training  in  horticulture    ,    or,    as   has  been  the   case 
in  Holland,    in  dairy  farming. 

On   the   day  v/hen  tho    Census   v/as    taken,   250  girls    (about 
6,5/:?'),   were  dolng  domestic  v;ork,    partly  as   house-koepers    and 
Cooks   in  the    training   centres   and  partly  in  the  settlenents. 
Gare   is    taken   that  all   the   girls   who  are   training  in  agriculture 
do  domestic   v/ork  for   a   specified   period*        Only  162    (ahout  4:/o) 
are   trained    as   artisans,    partly  because    of   the    costs    involved 
and  partly  because   the   regulations   and   technical   possibilities 
are  much  more   unfavourable    than  for   a    training   in  agriculture* 
15    trainees    (about  /2'/o)    are   trained  neither   as    agriculturists 
nor   as    artisans*      They   are   trained   as    nurses    and   in  paedagogic 
work    oither   because   they  have  special    talents   in   that   direction 
or   because   they   are  physically   unfit   for  manual  v/ork* 

T/iBLa  V 
31.12  .1959 


COÜIITHY 

U  ■ 1             -^    ■    ■     .     1 

Male 

FIi3/lALE 

TO'ZiL 

DElULiRK 

615 

76 

691 

s  ,;edeii 

326 

90 

416 

I-I0LL..1ID 

499 

IGl 

660 

e:gla]id 

1,202 

459 

1,661 

p  ol.i::d 

260 

121 

381 

yOT.-iL 

2,902 

907 

3,809 

(9)    Table  V     shows   that   about  76/b  men  and  24/i  worien  v;ere 
in   training   on  January  Ist, 1940.      The  small  percentage   of 
v/omen  v/ho  v/ere   trained   in  countries    other    than  Gernany  is 
due   to   the  fact   that  the  working   conditions   for  v/onen  in 


-.7.- 


fl 


» 


t 


Gernany  are  nore   favourable   f  or    them  tlian   taey   are  for  inen 
and   also  that   they  are  not   so  much  subject   to  persocution. 

Ta3L3  VI 
1037    -   l'J39 


YEilB 


1957 
1958 
1939 


NmiBülR    OP    'C  OK TRI  BUTTONS      '  LOGuL  &   PRIV..T: 


TRrilN; 


1,361 
1,493 
4,669 


OP   CE:iTh\-.L 
ORG/uaSiiTIOtfö 


:=i 


46,246-.- 

48,512'.- 

129,008.- 


COirTRlBUTIOHS 

f    ■ 


59,301'.- 

90,459'.- 
328,694.- 


TOT.IL 


i«M« 


105,547'.- 
138, 771.- 
457,702.- 


(10)      Table  VT   shows    the   financial  development   of    tho   training 
work  during    the  years   1937,    1958   and   1939.        With   the   increase 
in   the  nurnber    of    trainees   from' 1,361   in  1937    to  4,669   in  1939 
the   ezpenses    rose   oonslderably.      As   set    out   in   table  VI,    the 
Central    Crganisations    contributed   about  44/b   of    the   total   costs 
in  1957;      this   rate  decreased    to  about  55%  in  1958   and   still 
further   decreased   to  about  28;^  in  1959,    in  spite   of   tho    fact 
that   the   financial    obligations    of    the   Central    Organi.^iations 
had    to  be   greatly   extended.  when   oonsidering   the   incroase 

in   the  Proportion  of    the   local   and  private    contributions   it 
nust  not  be    overlooked    that    this    is   mainly  due   to   tho   fact   that, 
although  England   pays    one   third    of   the   expenses    of    tho   Central 
Crganisations,    the   conmiittees    here  must  be   gegarded   as   local 
or^:anisations    as    far   as    the    training  v/ork   in  jJngland   is    concerned. 

.  Table  vii. 

1.1.1939-51.12.1959 


C  0U1ITI?Y 


CASH  &  BxiMC 
BAL/vIlCES   & 
L0C..L   R-;CJIPTS 


RECEIPTS 

PROIvI 

ABR  OüD 


DEin.LiRK 

SV/EDEN 

HOLL.1WD 

SiJGL.vIID 

POLaIID 


9,651'.- 

14,199-.- 

89,984'.- 

214,859.- 


Total 


J  328,693.- 


24,326'.- 
14,590'.- 
75,865.- 

14,225,.- 


T0T:.L   K2C3IFTS 
.-ITIi 
BaLaIIC^^ 


33,978-.- 

28,789'.- 

165,049'.- 

214,859'.- 

14,225;.- 


129,006.- 


457,700.- 


I 


i 


-.8.- 


» 


T 


(11)      Table   VII      s:iov/s    the   amount    of  money   raised    throurh  local 
collectlons    and   private    contributions ,    the    contributions   made 
by    the   Central    Of ganisations   and    the   total   amount    of  money  raised 
in  all    countries.      It    appears    from  this    table   that   the   Central 
Orc'^^nisations    contributed  ^129,006,    of  v;hich   tv/o-third  were   paid 
by    the  -imerican   Joint   Dis '-ribution  Committee   and    ono-third  by   the 
Central   "Council    for    Jewish  Ref ugees  .      .ippreciation  must  be   e:cpressed 
to   the    Office    of    the  .imerican  Joint   Distribution  Committee  in  Paris 
for   undertaking    to   carry   through  the   tecnnical   side    of   the  \;ork   in 
making   the  payments    and    to   the   Central    Council    for   Jev/ish  Refugees 
v;hich   through   their    Office'  gave   every   facility   to   carry   through 
the  v;ork   of  adminis  tration# 

,    ^       TaBL3  VII y   , 
1.1.1959   -  31.12.1939 


cou;;t3x 


DSmL'iRK 
S'JEDiUII 
HOLLx.inj 
EiIGLxi.iD 

pola::d 


TOT.-iL 


AND   OTI-IER 
SCP3:TS3S 


19,283'.- 

18,371.- 

146,858'.- 

181,225'.- 

14,225.- 


379,962.- 


SCPBNS 


Q-W, 


^ 


7,693'. 
6,573'. 
8  ,  62  0'. 
9,450. 


32,336.- 


TOTaL 
PUlIC  - 
TI ONAL 


ADi.:i  iJi  - 

S  TR  ATI  011 
iiiA.PRiiiSo 


T 


26,976'. 

24,944'. 
155,478'. 
190,675'. 

14,225. 


412,298.- 


5,198'. 

8,656'. 
17,879'. 
24,184. 


49,917.- 


TOT.-iL 

PiniCTIOlLiL   ' 
AND  iiDlilNIS. 


^ 


32,174'. 

27,600'. 
173,357'. 
214,859'. 

14,225. 


462, 215*- 


(12)      Table   VIII      shov/s    thö    total    expenditure   of   all    coimtries; 
out    of   a    total    of  ^462,215.-  a   sum   of  ^379,962.-  has   been  spent 
on  maintonance   and    other   personal   needs'  of    the   traineos    .      The 
enigration   ezpenses    amounted   to  ^32,356.-.      A  sum   of  ^49,917.- 
(about   10;o    of    the   total    expenditure) ,    has    been  spent    on  admini- 
stration.      Such   low    adminis  tration  e::penses    v;ere    only  poscible 
in  view    of    the   fact    that  most    of    the  v;ork  was    carried    out  by 
voluntary  helpers    and    that   only   persons   doing    clerical  v;ork  v/ere 
paid   salaries  .      Stross   was    laid   upon  to  avoid    the    setting  up   of 
costly   organisa tions   and   to  leave   the   supervision   of   the  work   in 
Charge    of   small    Coimnittees    and   honorary  helpers   v;ho  v;ore   personally 
interested   in   this   particular   kind    of  worV:*      Part    of   the' admini- 
stration  v;ork  was    carried    out  by   the   trainees    themselves. 


*  » 


\-/ 


-•9.- 

(13)  In  addltlon  to   the   general    trainlng,    classes    in 
forelgn  languages   and    other   subjects  v/ere   held   in  ordor   to 
prepare   the    traineos   for   the   conditions    of   the   countries    of 
destination,   and   as    the  majority  was    trained   for   PaloGtine, 
olosG   GO-operation  was    estaolished  with  the   Organisation» 
for   Jev/ish  Pioneers   for   Palestine   "HECtLVLUZ"  . 

(14)  In   Order    to  give   a  hetter    smTi:niar7  acout    the  v/ay   the 
trainlng  \/ork   is   being   carrlad    out  in  the   various    countries, 
a  fev;  luore  details    regarding   the   v/ork   of    the   rosponsible 
or'":anisations    are  set    out  below: 

DIClIi.lAPiK"      The    trainees    are  mos  tly  placed  v;ith  individual 
Tai^nicrs^#        Por   groups    of   orthodox  people   houses   have  been 
rented  vyhere   the   trainees    live  and  keep  house   togethor,   but 
durinr    the  day  they  v;ork  v/ith  f  armers    in'  the   neighbourhood . 
Tv/o  Gommittees   are  in   Charge   of    the  v/ork« 

( 1 )        K OMI TESN  POR  Dj:  JODISKE  LAITDV:xB83HS-SL::3V3B 
C OP>i;NH:iGEN  •       ^      ^       "  ~~"  ■ 


Thls    Committee   looks    after    trainees   v;hose 
ages    ränge  from  18-27.    The*  nmiiber'  of'  trainees' 
on   January  Ist,    1940  was    

(2)        K0I.JITS3N  FOR   UHGDOI/IS ,    COPaNaiGHN 

v/hich  look^    after   children  betv/een  15   -  17   and 
cooperates    olosely  with   the  YOUTH  ALIYAH.    The' 
nu-nibor    of   trainees    on  January   Is  t, 1940  was  ... . 

The  Danish   organisations'  raised*  thpough'  local' 
collections    • ^.. ....  ^^^,m 

The  Central    Organisations    contributed.  ^,...,...,.^^ 

The  total   e::penditure   amounted   to    

SV/EDBII:      In  Sweden   the    training  work   is'  carried 
"out   on   almost   equal   lines    as    in  Denmark.    Beside 
placing   trainees   v;ith  individual   f armers,    a 
training   farm,I-L:l3SELI:I0LivI,whiGh  has' room  for 
about  40   trainees,   was    established. 


416 


275 


^  9,651 
^24,326, 
^32,174 


-.10.- 


> 


I 


T^vo   Coimnittees   are  in  cliarge   of   the  v/ork: 

(1)  Orcanlsatlon-  I-LlCIiS OHARA H  IN  SuaP^I, 

ilvj:loi:;gborg, 

v/hich  looks    after    traineas   tetv/een  18   and   27 

years    of  age.        The  nuniber   of   trainees'  on 

January  Ist,    1940  was    296 

(2)  STIFTELSI^  p-^OHR   LxiNTBRUICSUTBILDIIIG 
üV  UNGDOK,    STOCKaIOLM? 

which  is   mostly  concerned  v;ith  placing  YOUTH 
ALIYAH  children*      The  mmber'  of '  trainees '  on'  '  ' 
January  Ist,    1940  was    120 

The  SwediwSh   organlsations    raised   localJ.y ,.,.,•.•.•.•, 
The   Central    Organlsations    oontributed.  ..^.. ^ .•...•\. 

The   total   expenditure   amounted    to    

The    collection  f  or    the  YOTJTIi  .iLIYüH  children'  ' 

up    to   the   end    of  1959      raised    the   suiri  of    

Negotiotions    as    to  .^hether    the   Central    Organ- 
lsations  will   participate   in  the   ezpenditure 
for    the' Youth  Aliyah  children  are   still 
pending. 

IIOLLAND:  The  tralnlng  work  in  Holland  was 
extended  year  after  year  •  Four  Conir-^ittees 
are   in  oharge    of   the   work: 

(1)    STIGHTII^G  JOODSCIia  ARBI^CID,    AMSTBRD.iM 

Trlhute  has    to  he   paid    to   the   splendid 
work    of   this    Gornnittee  which,    hy   estaLlishing 
the  V/ERKDORP  in  V/I.gRIIIGSII,    enahled  young 
Jev;ish  people   from  Germany  not    only   to  prepare 
thenselves    for    their   future   life   in   countries 
overseas,   tut   also  to  give  proof    of    their 
Creative  strength  if'  given  a   fair    Chance   to 
do  real   ploneer   work.      The'  ni:uriTDer'  of'  trainees 

on  January  Ist,  1940  was    282 

The   ./EKICDORP   is    the   largesu    tralnlng   centre 
which  not    only   trains    agriculturis ts   hut 
also  artisans • 


^13,212^- 

^14,590^- 
^27,600.- 

^11,250.- 


-.11.- 


I 


t 


The  STICiiTIlIG  has   ralsed*  through'  local 
collGctions    a   su:ii  of    •• •'• 

The   Contral    Organisatlons    contribuied^ 

The    total    expenditure  amounted   to    ?¥»• 

(2)  ^/2R3ENIGIIIG  TOT  VaKOPL.:^I])IMG 
VAN   F. iL :^TIILi   PIÖN33RS,DiJVj:MTER , 

This    Organisation  is   particularly   concerned 
v/ith   offerinc   their  puplb    a  very   thorough 
agrioultural   training  which  is   teing 
carried'  out  by  plaoing   them  v/ith  individual 
f arrners  .      The  number"  of   trainees'  on  January 
Ist,    1940  was     • 193 

Th©   orGiinisation  ralsed  locally. .......,.,« ....^ 

The   Central    Organis ations    contrilouted,. »,...,. .. 
The   total   expenditure  amounted    to    

(3)  "D..TH  V;aAR2TS"    TOT  BSHaRTIGING  VAH 

PS  B3L.iNGaJ  VüK  I'älZRAClgoTIÜCflE 
CaüL0:2TSIM  IN   ITED5RL;iIID,  AMS TJJIRDAM 

is    the    Organisation  v/hich  looks    after 

orthodox  Zionists.      The  nunber'  of' trainees' 

on  January  Ist, 1940  was    69 

The   Organisation  raised  locally    . . . .  .....«^^.. 

The   Central    Organisations    contritjutßd^,« -...-«.• 
The   total    expenditure  amounted    to   


^56,98  0'.- 
^58,0P7.,- 

^128,963. 


^15,982^- 

^   9,005*^, 
^27,045.,- 


p  5 , ö<c/Y/«  •■ 
^  5,479^- 
^   9,505.- 


(4)      AG0i3Di\3    JISROBL,    in   BHSGHEDB 

also  looks   after   a   gröup    of    orthodox   trainees. 
The  nurtfoer    of    trainees    on  January  lst,1940  was 

The   Organisation  raised   locally    ^....,.,* 

The   Central    Organisations    contributod.  ..■.■.. 
The   total   expenditure  amounted    to   


56 


^   5,284* 

^   3,282'. 
^  8,044. 


-.12.- 


» 


I 


ETTGL  JID:   V/hen  England  was    included   in  the    braining   scherte 
rt  v;Is"a   great  asset   to   the  work.      It  was   particularly 
due   to  the  efforts    of   the   CEIITR.iL   COU/IGIL  FOR  JE..'I3iI^      ^ 
REFUGEISä, London   that,    at   the   oeginnlng   of   1939,   permxssion 
of   the  authoritles   r/as    oht.lned   to  place  1,500  asri-cultural 
tralnees   in  England.     An  Agricultural   Commlttee  was   set^up 
und  er    the  aus  picea    of   the   Central   Council    for   Jevvish 
Refugees,  whose    task   it   is    to  look   after   these   traxneos  . 

The  number    of   trainees   placed   throügh  this 
Comnittee  during  1959   either   in  specialis  sef  np        '  -• 
tr^ining   centres    or  with  f armers,   was    1,<;öx 

The  Agricultural   Coirnittee  is   heing  financed 
bv   the"  Central   Council   for   Jewish  Refugees.      On 
enuipraent,  maintenance  and   administration- during 
1939   the   Coimnittee  has   spent   a   suin  of    j6x^/,o^±. 


The   Organisation  BRITISH  CGUiTCIL   OF   TEE 

Yorira'piOTiEER  MOVBi>:aiiT  for.  ?alestx:.e.  .    .  .  . 


has  placed  ^ ',*-,*  ."i*  *  i 

YOUTH  ;.LIYaH  children  on  specially  establisHoü 

training  f arms .    , 

For  equipment,  maintenance  and  administra 
tion  the  Organisation  raised  v;ith  the  help  of 
the  •./OI,IEIT'S^aPPii-iL  G OI.Üv.I TTEE  a  sum  of  


450 


For  V/HITTIHGEI-LIMS-  PuRlvI'  SCliOOL','  a'  special' 

enterpris  e ,    a  s  ut.r  of    

has   been  expended . 


^  41,782.- 


^   36,000.- 


s»    sf    \t    \K 

The   above   table  raay  show   the   number    of   thoao  v;ho  v;ere 
trained  in  the  various    countries,    and   the  amount   of  inoney 
which  was    needed   to   carry   out   the  work   in  aid    of  the  young 
Jewish  people   from  Germany,   Austria  and   Czecho-Slovakia        ^ 
who,    through  no  fault   of   their    own,   were    forced    out    of   their 
countries,   yet   they   say  very  little   ab  out  the   imrionse  work 
and   trouble  involved  and   about   the   sacrifices    tne    Go^iimittees 
in  Deninark,   Sweden,    Holland   and   England  had   tomake. 


-.15.- 


O 


V/ithout  such 
to  carry  out 
and  th^s'  is 
this  \7ork# 


sacrlfices  it  v;ould  have  been  impossible 
the  task  and  it  is  greatly  appreciated 
expressed  to  all  those  v;ho  took  part  in 


and 


TIIS  AMERICAN  JOINT  DISTRIBUTION    COIIIITTIiE 
TIIS   C3NTR.lL    COUNCIL  PCR   JE./ISPI  REPUGSjS 


the    tv/o  Central    OrL-^^isatlons ,   have   shown  great  und  er - 
Standing   for    these   productive  methods   and,    in  granting 
conGideratle   sums    of  money,   tnade  possible   the   salvation 
of  atjout   10,000  young  people.      Thanks    to   their    Co- 
operation the   additional   suns    which  were   needed   for    the 
work,    could  be   raised  in   the  various    countries. 

THE   JE-^ISH  aGSNCY  POR   PaL33TINE 

has    taken  a  special   interest   in   the    training  work   and  v;hen 
certii'icates    for    Palostine   are  distributed,    gives    prcferonce 
to  those  v;ho  have  been   trained   in   the  various    training 
contres. 


The  fact  that  the  training  could  be 
ly  boars  in  itself  a  tribute'  to  the 
all    the    Comnittees    concerned# 


carried    out   so  effective 
leading  personalities    of 


\P     \t     SP     \t 


♦ 


April   1940 


S  .Adler -rJudel . 


tl 


. JJS L A •  DS llAjHSGILiR  ^H   HI   J.iäKJl  1958 


Dio  politischen  Ereignisse   dos    Jahros    1938  wirkten  sich  auch 
auf  dio   Aixslandshachscharah  aus    und  machten   ihro   .-oitorfuoh- 
ruuf   erhoclich   sch.vier-iror ,   als  man  zu  Beginn  dos    Jahres   an- 
nohwon  konnte,      .yaohrend  die    Uli nbe siehung   Oest;er-  =  eichs    und 
des   Sndeten^ebietefi    in  das    Deutsche   Reich  die  Zahl   derer  ver- 
rrroer;nerte,  "die  zur   Fortsotsixng   und   Deendi.-:ung   ihrer   Ausbil- 
dung  in  auslaondischon  .xunbildungss taetten  untergebracht 
v/erden  mussten,      verminderte   die   antisemitische   .liins tollung 
Italiens   nicht   nur  die  Zahl  der   bisher    zur  Verfuofning  stehen- 
den ..usbildungsmoeglichkeiten,    sondern  es   mussten  sogar  die 
dort   3u  Beginn  des    Jahres    untergebrachten  145  Personen  teils 
zur   Auswanderung   nach   Palaestina,    teils    aur   Beendigung   il\i"er 
Ausbildung  nach^ander eii  Laendorn  gebracht  v/erdon.      Die  och.vie- 
rigkeiten'^  die   sich  dajaus    ergaben,    konnton  nnv  nit   groosater 
Lluehe  und    er  hob  liehen   Opfern  ueber.vunden  wordon. 

Line  besondere   Irsohweriing  der    Liquidation  in  Italien  ergab 
sich  daraus,    dass,    als   ein  Teil  der    aus    Italien  Ausgewiesenen 
nach   Jugoslavion  gebracht    ./urde,    auch  die  dortige  Regierung   zu 
sc--acrfsten  hasonahmen  r-sp:Qn  auslaendis  che   Juden  griff.      Es^ 
rnusston  daher   nicht   nur   die  aus   Italien  Ausgev/iesenen  sofort 
weitorbef oerdert   v;erden,   sondern,   iam  die  AusJeiaung  der  s  ich 
in  Jugoslavien  in  Ilachscharah  befindlichen  Personen  zu  vor- 
hindern,  musste  der   Regierung  die  Liquidation  der   Hachseharah 
in  JuKOslavien  innerhalb  einiger   Llonate    zugesagt  werden.      Diese 
Liquidation  v/ird    im  Laufe   des   Jahres   19o9  beendet   sein,   sofern 
nicht  neue  Massnahmen  seitens   der   Polizeibohoorden  ein  schnel- 
leres   Tenpo  der  Liquidation  erzv/ingen. 

Der   V:ovember-Pogro:n  in  Deutschland,    in  dessen  Verlauf   eine 
grot^se   Anzahl  der  -xusbildungsstaetten  geschlossen  und  deren 
Insassen  in  Konzentrationslager   gebracht  wurden,   stellte  der 
Anslandshachscharah  die   Aufgabe,    sofort   neue   Plactzo   zu  schaf- 
fen und   alles    zu  tun,    \mi  eine  laoegliohst   weitgehende  Ausdehnung 
des   Ausbildungswerkes   iin  Ausland    zu  ennoeglichen.      Das    charak- 
teristische herk-mal   der    arbeit    im  Jahre   19o9  war    es   dennach, 
dass   das   Beduerfnis    nach  neuen  Ausbildungsplaetzon  irii  ..usland 
erheblich  vergroessert  wurde,    waehrend  die  I.'.oeglichkeiten  durcn 
den  Wegfall   Italien,    Jugoslavien  und  der   Tschecho-Slovakel   sich 
wesentlich  verminderten« 


•  ^^  • 


II 

Dor    r.ahl9nmaessi';e  Vorlauf  der   ^luslandshaolischarah  v/aohrond 
dos    Jahres    19o8,    ihre  Verteilung':   auf    die  verschiedenen  Laender 
und    ihre   rosohlechtliohe   Gliederung:   sind   in  der    nachstehenden 
Tabello  I   enthalten: 

Tabelle  I 


Land 


-l 


Stand  ' 
1.1. öü 


-«— « 


Daneinarkl  17  5 

Sohwedenl  73 

Juroslav^  122 

Italien   j  145 

Belgien   ♦  11 

Cz-GlovJ  17 

Holland    i  231 
Polen        I 


.6uG*anrrj  Umfang 
1938^      1938 


15 

142 

71 

19 

221 
36 


327 


O 


15 


193 

211 

30 

29 

452 

36 


io^:anc^ 

o 
o 


195P 


97 
47 
105 
160 
50 
15 
90 


m      %     ■* 


.      774   ,       719    !    1493 

-=  ■  =  =  -=:-=L==:==-=i:=  ====' 


mnl.  I      v/bl. 


195 

137 

71 

37 


292 
29 


Stand 
1.1,1 


939 


31 

17 
14 

8 

70     , 
7     \ 


230 

158 

88 

51 

14 

362 

36 


Total : 


544 


:=(==  ===; 


773 


176 


949 


T-'T 


,iie   aus   den  Zahlen  dieser    Tabelle    zu  ersehen   ist,    haben   sieh 
sowohl   der    Gesamtumfang   der    im  Jahre   1938  von  der   .aislands- 
haohscharah  erfassten  Personen,    als    auch  der   ütand   zu  :Jnde   des 
Jahres    1958'  erheblich-  verrr oessert«      Zu  den  774   Personen,   die 
sich   am  1«1#1938   auf   Auslandshachs  charah  befanden,   kamen  719 
Personen  hinzu,    d.h.    im  Jahre   1938    gingen  1493  durch  die  .lus- 
landshachscharah,    gegenueber    1361   im  Jahre   1937#        544   Personen 
beendeten  ihre  .lusblldung   und   konnten  zur   Auswanderung  gebracht 
v/erden,    so  dass    zum  Ende   des    Jahres    1938   sich   949   Personen  in 
Ausbildung    innerhalb   der   Auslandshachscharah  befanden.      Die 
Verm.ehrung    ist   im  vvesentlichen  erst    im  letzten  Vierteljahr    er- 
folgt,   als    die   Ereignisse   sie    ohne   Ruecksiolit   auf   die   budgetaere 
Lage   erzwangen.        Der  wesentliciie   Eeil   der   Vermehrung   der   .ius- 
bildUiigsplaot::;e    im  -iusland,    die    im   Ilovem.ber    1938   eingeleitet 
wurde,   '/ird   erst   im  Jahre   1939  voll    zur   xiusv/irkung  tomj-.ien* 


•  ^  • 


o 


Bemorkenswert   fuer   den  otand  der    .luslandshaohnohara 
zu  Ende  des    Jahres   1938   ist    es    auoh,   dass    sie  nit   aus- 
nahrie  von  Jusoslavlen,     /o  die   Liauidation  noch   nicht  be- 
endet  ist,    und   Polen,   \;ohin  ein  Teil  der    in  ihrer   Aushil- 
dunr  hej?i  idlichen  Chaluzirn  nach  den   -lovemhor-.^'r oin:nissen 
zwangsweise   abrreschoioen  wurden,    in  .vonigen  Laendern  konzen- 
triert  ist    und    zv/ar    in  liolland,    Daenernark  und   ochv/clen,    wozu 
fuer   das    Jahr   1939  noch  England   mit    einem  sehr    orh.oblichen 
Anteil   koiiiaien  '..^ird» 

III 

Die   Berufsverteilung   der   .iuslandshachscharah   oiitspricht 
uncefaehr   dem  otand  der  vorherigen  Jahre*      Von  949   Personen 
erhalten   ihre   Ausbildung: 

728  in  der   Landwirtschaft 

127  in  der    /lausvvirtschaf t 

94  im  Handv;erk 
949 


O 


wie   aus  diesen  Zahlen  zu  ersehen  ist,    sind    nwj   lofo  in 
Handwerk   untercebracht,    ein  /lustand,    auf   dessen  Bedauerlich- 
keit  bereits    in  den  Verhandlunren,   die   zu  Berinn  des    Jahres 
1939   stattfanden,   hinrewiesen   Jurde*        So  bedauerlich  die- 
ser   Umstand   auch  sein  mag,    eine   Bender ung  koennto    nur    durch 
Zuwendung   sehr    erheblicher   Geldmittel   erfolgen,   denn  die  ::i;r- 
fahrung  der    fruehoren  Jahre  hat    £ezeir:t,    dass    die   .Urlanrung 
von  /iusbildun.csplaetzen  in  der   Landwirtschaft   relativ  billig 
und    einfach   ist.        Auch   ist   die  Dauer  der   .Ausbildung   in  der^ 
Land\^irtschaft  wesentlich   kuerzer    als    im  liandJerk*      Eine   .Aus- 
bildung  im  Iiand.;erk   jedoch  setzt    fast    ueberall  die  Schaffung 
von  .iusbildungsstaetten  voraus    und   die  v03llir:o   Erhaltung 
der    in  .lusbildung  bef leidlichen   rersonen.      Die   Investitionen 
fuer    die   .Errichtung  von  .xusbildungsstaetten  und   die  Kosten 
des    gesamten  Lebensunterhaltes    sind    jedonh   so   orhGVaich, 
dass    im  Interesse  der   -^^erausbriagung   einer   moeglichst   grossen 
Zahl    junger    LCenschen   aus    Deutschland   auch   im  Jahre   1938   keine 
Vormehrung   der   handwerklichen   -lusbildungsmoeglichkeiten  er- 
folgen konnte. 


-.4.- 


IV. 


t 


Die   Gosar.itkosten  dor    .luslandshachscharah  v;are;i   im  Jaliro   1938 
hoG-ior   als    in  den  vorgangehen  Jahren«      Dios    ist    ziin  'i'eil   auf 
die    üJrhoehung  der    Personensahl,    so.;le   suni  Teil   auf   die  Li- 
quidationsko3ten,    die    in  Italien  und   Jus'oslavien  entstanden, 
suruGckzuf uehren«        Trotzder:-».  ist   der  von  den  zentralen  Organi- 
sationen  -   Ainerican   Joint   Distriaution  Conjnittee   und   Council 
for    German  Jev/ry   -   zur   Verfuegung   gestellte  Botrag   nicht  we- 
sentlich hoeher   als    im  Jahre   1937,    ./ooei   der    Gosamthetrag,  d  ev 
fuer  diesen  Zweck   zur   Verfuegung   stand,    nicht  voll   ausgenutzt 
v/urdo.  Die  .::irhoehunp.:  der   I^osten  erfolgte  vielnelir    zu  Lasten 

dor   Laender,    in  denen  die  Auslandshachscharah  dur chgof uehrt 
v/ird,    cov;ie    zum  Teil    zu  Lasten  der   ^Itevn  der    in  -uislands- 
hachscharah  hef i  idlichen  i'ersonen«        Nachstehende   Tabelle   II 
giht   einen    Ueoerhlick   ueher   die  HOveho  der   Gesanitkosten  in  den 
vorochiedenen  Laendern,   wohei   die   einzelnen  Kostontrae^:er , 
so.vie  die   Moehe  der   von  ihnen  aufgebrachten  Betraoge  besonders 
anr:ef uehrt    sind : 


Land 


Dänoinark 
S  cmv  ed  en 
Gz. -31 ov« 
Holland 
Italien  ' 
Jvigoslav« 
Diverse 


Tabelle   II 


Zusammen: 


—4 


t 


1 11 1  a  nd 


ius  1  a  nd 


1,250 
1,500 

108 
9,642 

864 


219 


13,583 


1- 


O 


o 
u 


,00 
340 

447 
2,903 
2,979 

006 


n 


m.   .4- 


üelbstzahler 


■I  fc. 


10,736.12.2 


5,762 
660 

97 


6,519 


ZTisaiiUnGn 


3,258 

1,840 

555 

18,507 

4,503 

55.12.2 


m,     1    <*.. 


■  ifa    O   .. 


30,G58.12.2 


Die   l'irhoehung   der    in  den  Laendern  aufgebrachten  Betraoge  von 
B9,211.im  Jahre   1937    auf   bl3,583.    im  Jahre   1938    ist   nur»   den 
TJmstaenden   zuzuschreiben,   dass    es    unter   dem  .^lindruck  der   ülr- 
eigiisse  des    ITovember   1938  m-Oeglich  war,    an  groessere  ICreise 
horanzukO:imen  und    ihr    Interesse   fuer   die   Auslandshachscharah, 
sowie   ihre   Gebefreudigkeit    zu  wecken. 


o 


-.5.- 


Den  Ooniinltteos   der   Laencler,    die   sich  der    iufr'-^'be  der 
Finanzierung  und   iJetreuung   untersogen,   kann  nur   der 
v/aermste  Dank   fuer    ihre   Taetigkeit   ausgesprochen  v;orden# 
Ohne   ihre  wirklich  unter   groessten  Opfern  geleistete 
Hilfe  waere   es    umnoeglich  gev/esen,    die  .luslandshaoh- 
scharah  so   erheblich   zu  vergroessern  und  neue  Toerlich- 
keiten  fuer   das    Jahr   1959   zu   erschliessen« 


\ 


'^ 


s   v/aere    Jedoch   verfehlt,    aus   den  Zahlen  f  uer-  das   lahr 
19o8   einen  Schluss    fuer    die   Zukunft    zu  fliehen«      Die 
Aktionen,   die   zu  ^'nde  des    Jahres   dur  chgef  uohrt   wurden 
zeirten,    dass    zwar   l.Ioorlichkeiten  genehen  sind,   die 
Anzahl   der    Personen  zu  erhoehen,   dass    aber  die   Finanzie- 
riJinr:  der   Ausl-inds-Hachscharah  fuer   das    Jahr   1959  viel 
schwieriger   sein  wird,    und   dass   die   zentralen   Cr^'anisationon 
erheblich  groessere  Betraege   zur   Vorfuegung   stellen 


muessen,    denn  die    Conunittees    in  den  drei  in  ^'rage  koiiTiien- 
den  I^aendcrn   -  Plolland,   Dänemark  und  Schweden   -  sind  durch 
den  Zustrom  von  Fluechtlingen  so   sehr   belastet,   dass    es 
kaum  moeglich  scheint,   dort   nennenswerte  ..ootraege   fuer   die 
Zwecke   der   üuslandshachsoharah   auf zubringen« 


*>  »""VC '<  »"V  »*  *>  c* 


4/5/1939 


.A.- 


R. 


AUaLAiroS-rLYCIEGIIARAH  IW  JAIffiE  1957. 


Die   Auslands -Kachschar  ah,   die    am  1.   Januar   1937   oinen 
Stand  von  920  Personen  aufwies,    Ist  im  Laufe  des    Jahres ^so- 
weit vermindert  worden,    dass   sie    zum  31  •Dosombor   1937  rait 
einen  Stand  von  774   Personen  ahschllesst.        Die  Vorminder unß 
ist   im  v;esentliohen  darauf   zuruecksuf uehren,   dass  v/aolirend 
des    Jahres      587    Personen  aus  der   aus  1  a nd s -Hachse ha r ah  aus- 
schieden.       Infolge   des   Verminderung  des   Budgets   der   Aus- 
lands-Ifechscharah  fuer   das   Jahr   1957  konnten  nicht   alle 
Plaet2;e    ,   die   frei  wurden,   neu  besetzt  werden. 

Ein  weiteres  Ivlerlffiial  fuer   die   Entwicklunß  der   Auslands - 
iiachscharah  im  Jahre    1957   ist    die   Liquidation  der  kleineren 
Zentren  in  i-^rankreich,    Litauen  und   LvüiBrJow^i^*     Der   Versuch, 
der   Ende   dos   Jahres   mit  einer   groossoren  Anzahl  von  Personen  in 
Polen  somacht  wurde,   mxsr.te    infolge  behoerdlicher  3chwieriß- 
keiten  ebenfalls   liquidiert  werden. 

Die   Zahlen,  die   den  Stand   zu  Ende   des   Jahres   ancebon, 
bieten  kein  richtiges   Bild  der   Bewegung  innerhalb  der   Auslands - 
Ilachscharah  im  Verlaufe  des    Jahres    1937,   denn  zv.  dem  Stand _ 
von  774   i'orr.onen,    die    sich  zu  Ende   des    Jahres   noch  in  Ausbil- 
dung befanden,   muessen  die   587   Personen  hinsugozaehlt  werden, 
die   waehrend  des   Jahres   1957  aus   der   Ausbildung  ausschieden. 
Zaehlt  iT^an  diese  Zahlen  zusaranen,    so   ergibt   es   sich,    dass 
waehrend  des    Jahres    1937     1361   Personen  von  der   ..uslands- 
IJachscharah  orfasst  wurden.        Eine    ^Jebersicht   ueber    den  -band 
in  den  einzelnen  Laendern  ist   in  Tabelle   I  enthalten: 

Tabelle   I 


♦  *    < 


tand  der   Auslands -Ilachscharah       männl  • 


Belgien   

Dänemark  

Holland   

Italien   

JuGOslavien   . . . . 

Schweden •  • 

Ts  che  chosl ovake  i 


10 

135 

170 

113 

98 

54 

14 

"59T 


we  ibl  • 

1 
40 
61 
32 

24 

19 
3 

»i ■  *■ 

180 


zusannuen 

11 

175 
231 
145 
122 

73 

IV 

774 


I 


m 


-.2.- 


i 


S 


BUDGET __  DER   AUSLANDS    -   ILiCPßCÜLRAH 

Bei   der   Feststellung  d^s   Budgets    fuer   das    Jahr   1937 
ist   fuer   die   gesamte   Auslands -Ilachscharah  ein  'betrag  von 
BIO,  000  aus    r;9ntralen  IHtteln  eingesetzt  worden*        Im  Hin- 
blick darauf,    dass    die   Pestsetziuig  des   Budgets   erst   im 
April   des    Jahres    erfolgte,    konnten  die   Ausgaben  nicht   auf 


die  Iloehe  des  budgetierten  Betrages  gebracht  v^orden*  El 
ergab  sich  daher  die  Ilotv^endigkeit,  das  Budget  um  L278  zu 
ueber schrei ton« 

\ienn  auch  diese   ger ingfuegige   Ueber schreitung  dos 
Budgets   nur   eine   Folge  des    spaeten   '-^erinines   der   Budget- 
Festsetzung   ist,    so  muss   doch  bei   dieser   Gelogonholt  darauf 
hinge^-viesen  v;erden,    dass   die   Einhaltung  des    Budgets   ueberhaupt 
nur   dadurch  erreicht  v/erden  konnte,    dass  die   Lobenshal tung 
der    in  der   Ausbildung  befindlichen  Personen  auf  das   Allernot- 
v/endigste    gesenkt  wurde   und  dass  wichtige   Sonderausgaben  bei 
Krankheitsfaellen  sov/ie    zur  Verbesserung  der    ^-ohnverhaeltnisse 
ueberhaupt  nicht   oder  nur   in   unzureichendem  Hasse   bewilligt 
v/erden  konnten«      Fuer  die   Daner  v;ird  es    lodooh  nicht  moeglich 
sein,    die   -Lebenshaltung  so    tief   zu  halten*        Ss   muss   auch 
ein  gewisser  Spielraum  vorhanden  sein,    um  unvorhergesehene 
und  unvermeidliche  dringende   /ausgaben  decken  zu  koennen« 
Aus   diesem  CJXT^nde   v;lrd,    selbst  "^'lerm  eine   Srhoehung  der    --n- 
zahl   der   in  der   Auslands -Ha  chsohar  ah  befindlichen   i'orsonen 
nicht  erfolgen  sollte,    eine  Srhoehung  des   Budgets    aus    zen- 
tralen LIitteln  nicht   zu  vermeiden   sein*        Darueber   hinaus 
aber  muss   darauf  hingewiesen  werden,   dass   die    zentralen  l^ittel 
weniger    als   die    Haelfte   des   Betrages   darstellen,   den'  die 
Auslands -Ha  chschar  ah  im  i^aufe   eines    Jahres   erfordert«        Ein 
ungexaehr    gleich  grosser    betrag  wird    in  den  verschiedenen 
Laendern,    in  denen  die   Einrichtungen  fuer  die   Auslands -Ilach- 
scharah bestehen,    durch  Sammlungen  aufgebracht«        Ein  gewisser 
Teil  der  Kosten  wird  von  den   in  der    Ausbildung  befindlichen 
Personen  beigesteuert« 

Da   die   Auslands -Ha chschar ah  seit   ungefaehr   5   Jahren  in 
den  verschiedensten  Laendern   untergebracht   ist,    zoigt    sich 
eine   von  Jahr    zu  Jahr  deutlicher  werdende  Ermaiedung  der   Kreise, 
die   die   Ilittel   in  den  Laendern  aufbringen«        Schon  im.  letzten 
Jahr  war  es   nur  durch  groesste   Anstrengungen  moeglich,    den 
erforderlichen  Betrag  aufzubringen«      Fuer  das    Jahr   1958   haben 
die   verschiedenen  Comjriittees    in  den  Laendern  bereits   wissen 
lassen,    dass   sie    keinesfalls   den  Betrag  erreichen  werden,    den 


-•S.- 


Sie Im  Jahre  1937  noch  aufbringen  konnten«  Auch  aus  diesen 
GruQnden  erscheint  eine  3rhoehung  des  Bud^öts  der  Auslands - 
•^^achscharah  fuer   das    Jahr    1958   unvermeidlich» 

Die   Tabelle    II  gibt  einen  Uaberblick  uober   die   Iloehe 
der   Gesamtkosten  in  den  verschiedenen  Laendern,   wobei   die 
einzelnen  l^ostentraeger   sowie   die   Hoehe  der  von  ihnen  aufge 
brachten  Betraege   gesondert  angefuehrt   sind# 

Tabelle    II. 


KOfiTEN  DER   ATJSLaT-TD3-IIAGH£>CHARAH 


Land: 

^usohuss   der 

Sammlungen 

Kos tenboi trag 

29ntr  .Organis  . 

im  La  nd  e : 

der   Traineos: 

B 

h 

B 

Holland 

2872.13.4 

6227.- 

2091.- 

Bolsien 

306.-    ■ 

81.- 

157 .  - 

Jucoslav 

Len  1685.-    .8 

318.- 

45-.- 

Italien 

1975.16.9 

713.- 

7Ö0-.- 

Tschocho 

3l.      772.   7.10 

169.- 

105-.- 

Dänemark 

1411.- 

1580.- 

12.- 

Schweden 

188.17.4 

550   (plus 

6:3  00  Inv) 

9211.15.11 

9438.-.- 

^M«MMa 

3740.-.- 

IN  LIQUIDATION 


England  . . 
Frankreich 
Litauen  . . 
Lu^camburg 


108.- 

96.12.- 

117.   4.5 

9.16.- 


Polen 195«- 

Puer   Vorbereitung  eines   neuen     

Tralninpc-Zentres    in  Brasilien:    •¥;»'•••••#•#•• 


h  526*12*5 


b  540. -•- 


Februar ,1958 


S  «  A  0  -R  • 


■    \ 


O^j. 


jnui'^s.iTjoEiLDiniG  IM  .im^.L;.^iD 


/<5 


r^7 


Die  Hei ohs Vertretung  clor    Juden   in  Deutschland  hat 
sofort   nach   den  ijJroignissen  des    eTahres    19oo   es    als 
ihre    erste  und  vvichtirT-Jte  Aufgabe  hetrachtot,   die 
juedische    Jugend  Deutschlands   durch   saGhger:iaosse 
und  systematische  Beruf svorberoltunr:   namentlich  diiroh 
Ausbildung   in  Landviirtsohaf t   und   handwerl:   ausv/anderungs- 
reif    zu  machen« 

Zu  diesem  Zv/ecke  sind   innerhalb   Deutschlands    eine   grosse 
Anr-^ahl  von  landwirtschaftlichen  und   handv/erklichen  sov/ie 
hausv/irtschaf tlichen  Ausbildungsstaetten  geschaffen  \;or- 
den«        Ueberdies   sind   saemtliche  lloeglichkeiten  der   "-iin- 
zolausbildung  bei    juedischen  Landwirten   oder   Handv/erkern 
mit  herangezogen  v/orden«        Im  Laufe  der    5    Jahre,   April 
1955    -  April   i9o8,    sind    in  diesen  Ausbildungsstaetten 
innerhalb   Deutschlands    18,457    Personen  beruflich  ausge- 
bildet  und,    abgesehen  von  den  zur   Zeit   sich   noch  in 
AusbildnnP'  befindlichen  4065   Personen  zur    AUSv/.-mderung 
gebracht   worden« 

II 


::i  cht 


Da   die  .-lusbildungsmoeglichkeiten   in  Deutschland 
ausreichten,    um  alle   fuer    eine   berufliche   Ausbildung 
infrage  kommenden  -Personen  unterzubringen,    ist   ein  'Toll 
des  Ausbildungswerkes    nach  verschiedeiien  eur opaeis chen 


Laendern  verlebt  worden, 


Und    zwar    crab   es    im.  Laufe  der 


Jahre   a 


US    Deutschland  kommende   Jugendliche   zur   Pierufs- 
ausbildung   in  der    Tschecho-Slovakei,    in  Jugoslavien, 
Italien,    Polen,   Litauen,   Lettland,    Belgien,   i'rankreich, 
Holland,    Dänemark   und   Sch.vedon«      In  der    Zeit   von  ^xpril 
1953    -  I.Juli   1958      sind   insgesamt   4775   Personen  zur 
ziusbildung   im  Ausland   untergebracht  worden«      Von  diesen 
sind   rund   4  000, Pers onen  ausgewandert,    so  dass    sich  gegen- 
waertig   noch  773, Personen  in  den  verschiedenen  Laendern 
des    .iuslandes   befinden«      Auf   L-rund   der    Erfahrungen,    die 
im  Laufe  der    Jahre   gesainraelt  wurden,    ist   das   Ausbildungs- 
werk   straffer    organisiert   und   auf  wenige  Laender   konzentriert 
worden«      Die    oben  orwuehnten  775   Personen   (Tafel   I)befinden 
sich   zur   Zeit    in  Hol land, Dae  lemark, Schweden, Jugoslavien 
uiad   Italien« 


•  r.^-  • 


I 

i 


III 

DiG  ünterbrinr.'iuiig   in  don  verschiedonon  Laendorn 
orfolrte   dank  der   Vormittlunr;    juediseher    Co-.ij'iittGes 
in  den  Laendern,    die   die  Verhandlunren  mit   don 
r!or:i3runrsstellen  fnehrten,    .irTjelts plaet'^e   erriit- 
teltenund    zur   i'^inanzierunn  der   gesamten    iktion  bei- 


In  der   irierel   ist  die    j:]rlauüni3    zur    .ai^ 


ürur:on« 

l:ildunn;  von  den  ::er:ierunren  peren   eine   VerpxlichtioG 
der    juedischen  Organisationen  erteilt    ./orden,   dass    die 
zur   .Ausbildung  unter robrachten  rersonon  jiach  l;/2 -2 Jahren 
das   Land   verlassen  und    zur   aus  ./anderung   gebracht   v/erden» 
V/a ehrend   der    5   Jahre,    in  denen  diese  Arbeit   diu? ehre- 
fuehrt  wurde,    konnten  die   Tiebernonrienen  Verp3?liclituncen 
soweit    erfuollt  werden,    dass    es,    von  gewissen  ^lusnahr.ien 
abGOsehen,    zu  keinen  ^ch-viorigkeiten  mit  den  Landozbc- 
hoorden  kam» 


IV 

Die   .iusuildung   erfolgt   gr oesstentoils    in  landwirtschaf t- 
iichon  .iJerufen  und   nur    zu  einen  geringen  Umfange   in  hand- 
werklichen Berufen«      Die   landwirtschaftliche   Ausbildung 
o'^folrt   zviiii  r:erinr:eren  Teil    in  eigens    fuer   die  Zwock-e   der 
Ausbildung   gesciiaf  fönen  ai;i.s  cildungsstaetten  und   zwar    ::ibt 
es    derartige    zentrale   .lusbildungss taetten  in  h'olland, 
Schweden,    Italien  und    Jugoslavien«      Der   grocsnero   Teil   der 
Auszubildenden  ist    ,iedooh  bei    Jinzelbauern  untergebracht, 
wobei   allerdings    .^ert   darauf   gelogt   wird,   dass    eine   ge- 
wisse .inza/'l,    10  -  15   Personen,    auf  benachbarten   ■.oofen 
untergebracht   werden,    damät  die   Jugendliclien  sich  nicht 
vereinsamt   fuehlen  und    nach  ihrer    nrceit   die  I'oeglichkeit 
haben,    ihre  Freizeit    zusa!mnen   zu  verbringen,   v;oboi    ein 
grosser    Teil   der   Freizeit   Sprachunterricht    und  sonstigen 
Bildungsm.assnahm.en  vorbehalten  ist« 

VI 

Seitdem,  die   deutsche   Regierung    juedischen  Personen,    die 
Deutschland   fuer   laengere   Zeit  verlassen  haben,    verboten 
hat,    nach  Deutscliland    zurueckzukehren,    .vird   bei  der    .lus- 
v/ahl   der    fuer    eine    Ausbildung   infrage  komüienden  Personen 
besondere  Vorsicht   r^euebt   und    zwar  v^/erden  nur   solche   Personen 


•  o. 


ias   -.uGinnd   foLracht,    .lie  bereits    eine  ge'.visse  .^eit,    in  der 
liorol    Vjahr,    in  Deutschland   ihre   xuslAldunr:   erhal'.on  nabon, 
atfo"aich  fu^r  koarporliche   .rueit   .eoignot   or.yeison  und   auch 
■^■^    iMrer   Gesan..thaltunc  Gov/aehr   dufuer   bieten,    .m  aen  ^aisüll 
dunrsstellen  zu  bleiben.        Die    '^rfahrunren  haben  Ce-^olnt, 
dans    dieses   3yster,i  sich  be-^'achrt   hat,    da   er,    xn  den  lo..ton 
zv;ei    Jahren,  kam  einen  Fall   gab,   der    zu  xr^nd   exner   i.ean 
standung,   sei    es   seite-is   der    ^ehoerden,   sex   es   oox..n.   der 
Co7,iJ-  ittees    ..nlass    p;ef;eben  haettc. 


r* 


U 


VII. 


Die  J- Osten  f'uer    die    lusbildun 


und   B2.1Ü.  -  pro  ivor 


of    und   -  ona 


a:  bov/eren  sich  zv/ischen  ß 
t,   wobei    sie    1  od  och   in  den 


vorc  chiedenon 
r^eiieine 


Laondorn  vorschiodori  gGarüeu 
n  kann  f es tc^^s teilt    Jordon,    dass   di 


i  nd 


7n 


CA 


11- 


dr:ens    fuer   diesen  Zweck   cesca 


Gl 


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enoii.  .X 


:.-.s:.ildung   in 
nst alten  v/es entlieh 


V!  ^-r>r 


VV  ^ 


teur 
ist  die 


t.   als    die  Ausbildung  bei   r^inselbauern.      i'orner 

Iiandv;erk  nehr   als   doppelt    so  teuer 


.u 


O    -^ 


ildunc;    im 


als    in  der   Landv/irtschax 


t.      Die    -Jrhoehunrj  der   -^^oston  m  aen 


.usbildunr:sanstalten  i; 


t   darauf    zuruecksufuohron,    dass    m 


der   i^e-el    orhebliche   Investitionen  luer   a 


10 


o  .n 


nscaaxxuno 


von  Gera  et  en,   Vieh   und    ..onno 


inriclitunren  erforderlich  sind. 


da 


tachtunK    oder   Kauf  von  ^r-eu 


ern  ebenfalls    erhebliche   ijO 


traero 


■"V  -1 


i- J- 


ordern  und   dac 


auch  die   Verv;altunG   rr-oocoox-GV 


An 


a 


Iten  riiit  v/esentlionen  r.o 


»-J 


ten  verbunden  ist.      in  den 


Pla';t7.on   jedocii, 


\j 


o  die   .nj 


sbiluunr;  v 


on  :3in:::olbauern  erfolrt 


erhalten  d 


ie    Jugendlichen  in 


der   "^erel   freie  host   und    -ohnung 


in  iiia neben  Laondern 


ie   in  Schweden,    ist   der   bauer   vor- 


pflichtet,  den   Juf: 
deren  Laondern,   wie 


endli'chen  ein  Taschengeld   z\x 


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in  Daeneuark,  ist-  es  r:G^'0''^-liC'^-  ^o^" 


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in  derartires  Taschengeld  nu 


r:e.:on.   Aber  ausser  den 


Hosten  fuer  dxe  r 


ine  Lebenshaltung,  entstehen  erne 


lic 


Eo; 


n  fu.or   Kleidung,    ..irsu. 


P'ahrrelder    und   sonstige  kleine 


Deduerf nisse,    f 


uer   die   gesorgt  werden  riu 


Die    -aifb-inc-unr'  der   hittel   erfolgt   in  der    -exso,   dass    swi 
Sil'dio'iuedischen  Com^dttees    in  den  verschiedenen  i^aendern 
SamnluuP-eii  fuer  diesen  Zv;eck.  durcaf uehren,    zvn  'Jexl   stellen  ^ 

dl^^^e   ISalon  juedischen  Organisationen  Geldmittel    .vx-   Verfügung 


.4. 


Ks   Van--^  rresart    ,;erderi,    dass   die  Tlaolfto  dar   .^ostoa 
in  den  Laendern  aufrrebracht   wird,  waohrond  die  andere 
Haolfte  von  den  zentralen  juediscaon   Orranioationen 
(inei'ican  -j"oint  Distribution   Cor,ii.;ittGO,    Cou-.cil    :Cor 
Gernan  Jewry),    pozalilt  wird.        In  reuinsen  -ilinzolf aollen 
sind  auch  die   i£torn  der    -.oorlinre  manchiual-  in  der   Lage, 
kleinere   Betraero    "ur  Vorfuecung   zu  stellen. 


VIII. 

Die  Verhaeltnisse   in  Doutcchland  haben  sich   in  Lau.fe  der 
letr.ten  Ilonate   so  ausserordentlich   zugespitzt,   die  Schaf- 
fung neuer   Berufsausbildungsstaetten  ist  derart   orsch./ert 
u-xl   die  Erhaltung  der  bestehenden  Beruf sansbildungsstaetten 
so  senr   gefaehrdet,    dass    os   dringend    notwendig  erscheint, 
die   .Ausbildung   Ire  -msland  wesentlich   zu  er./eitorn. 


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26/8/1958. 


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<N>iuitrlois  overMma,  purtioclarlT  to  th«  .>.,  ,  -.,  caiA  10,.- 
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«ihloh  hav0  b««fi  «atablidlMd  for  tliat  «MMiflo  purposc.  55;» 
tr  lA«««  (Qbotit  10^')  tiaT«  t>9on  pla««A  la  ••ttl«»Gnt9,  t    t  1«^ 
they  llT«  in  hou»os  \thloh  havc;  ö«<m  r^nt^d  bu:  durittr  t;ho  day 
th«y    ur:  wit'    faxin«ni  In  ttui  aal  -^ütotirt»©.!  o*",  If  artlBafis,  tn©y 
^o  te  tbs  tcmna*     1,403  (al»otKt  4tf  )  haw  '  ^la««d  «Itli 

indlvldual  fart^^o  ••     m':it  «1009  i^t  rwotn,  Uv^.v.^jr,   ...at  th«  msm 
traiii«««  alwajr»  wm    for  in<a.Tl«lual  fr:.r-'T9  or         -  '  -   -^h« 
traialag  a«iitr««t  aaoovAimt  to  tho  r-  un  .  it  la 

oft«n  aacMMaary  to  imve  tr^ilns»©«  fi-^^,,.  -  ...v  «»©»^-„ua  atid  plaao  ;ii«-:. 
wlth  tarmTB  la  ora«r  iä>  "^nvj  votm  tjT  othora*     i^r  f-nanalol 
s«      n«  It  la  äQalrüblo  to         m  an  tralJUMMl  ■•  mMiiiH«  «ith 

Indlvidaal  fam«r«,  cil-...,y         ..«»j,  /      ....  to  the  w^l^itiona  of 

th«' aaaatxy«     '"''■•  aauatr'^        '1  no%  uiio«  tiMoi  r       .'««i - -":ia» 

«ad  la  otti«r«  th«y  «r«  r.  loired  tu  a9a«iiit  \:  t^Tor  .#     1 

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all  ßirla  ^  »o  ?xre  traiiiiae  in  a^iau  ture  do  diorieatia  wor^:  fo» 

fwrviF  aaaaaaa  of  thc    ;,  ata  litvolyofl  and  partly  baaaM«  tha 

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Itoriata  nor 
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Ja  artiaaßa»  bwt  aa  mtraea  nnd  Jn  i>aadi""    *to  m 
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tho  yaar«  193f,lt«8  and  1  .3J.      with  th«  Inortaa©  In  thc  nanb«?« 
frcn  1,361  l     19^7  to  4,669  In  1939,  thß  «»xpaiiaaa  r>??^«»5«i?«^ 
ably.      The  Owitral  organlaotl  na  aoÄtrlb'^tod  abo»!t  44f'  of*  tho 
total  floata  in  19rjf |  thla  rot©  (coraaaad  to  ßbout  :       In  1939 
a&d  furthor  äaor«aa«d  to  aboat  EO;   In  193Ö  alt  on^  tho  flnanölQ 
obiUatlonü  of  tha  Oantrul  oieanlaatlon     -ara  «praatlrr  axtondad* 


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out    of  a    xoxal    of   ^^462.215.-   a   siui   of   ./379.%2iia3  been   spent    \/^ 
cn  niai.itena.ice    .na    otaei:   persornl    ne.a^    of  the    trainees. 
;^^he   e.:ii,_:rition  q:x  enseti  aiaouated   to  ß   32.336.-.      A   suin  of 
i^49.9l7.-    (about    IC^'.   of   th^    to.al)    has   been   .pic;n  t   on  adiiinistrati  on. 
-*.'he    lo\;  ad..iiaistrition  e^penses   v/era    only    possiole   because   mcst 
of  the    v;or;.:   v-as    carriea    out    by  voluntary  neljers,    ':^,nd   only    oe  sons 
doing   clerical    v.ork   receivea  üalaries.    J-'he   oettinc   up    of   costly 
or^anisati-ns  ;;as   avcided,    and    the    3U     ^rvlsion    Ox^the    v;ork:    vas 
in   Charge    of  sin::'!!    Jom;aittees    :nd    Honorary  helpera   v/no    ;  cre 
perüonaliy    in  uö;  ;^3ted.      -art    of    the   adiniiiis.rixi  on    was    carried 
out    by  the    trainees  theriiselves. 

In  addit.on  to    the  general  traiiiing,    eiasses   in  foreign 
Iciii^^xii^es   ana    oth^r  s  üb  je  et  s    .vere    he  Id   to    -or'.:;par      the    triine:.  s 
für   the   conditions    of   tue    cou..til^js    of    d9otin-tion.    As   the 
majori ty    v.ere   tr  -iaeä   foi'   x'ileotine,    ulcse    co-ojerati'-n   ;;as 
establiühed    ;;itn  the    Cr  j.in  isati  on  for    ^s..ish  ^iön-^.rs   for  i^alestine 
''Heohaluz'. 

In    Order  to   give  a  betxer    surriniary   ^b  out    the  vjay   che 
training    is    carried   out    in  the    vario^^:    'joufjtries,    a  fev;  m  •  re 
detailo    r^igardine,    the    ..ork    of   the    resp 'aisi  ble    Organisation^  sre 
set    out   belov/: 

DEM.ARK.   The   traine^s   a-e    rncotly   piaoea   -.ith    indiviaual   fanaers. 
a.'or  group^    of    Crthodo.i  pupÜL^,    houjes   hive   beeu   r^ncea     .nere 
tuey    live   und    Iceep    house   together,    but   during  th.    day    tne  y   .ori-: 
vvith    faruers   in  the    noignbourhood .      fv^o    Jo::oit.e^s  ar  e   in 
Charge    cf    the    V;0rk. 

l'his    Jo..ii.iitoee    loo.cs  axter    crainee^  v;h0i;ie   ages    ränge   from 
18-27.      ihe    nu.aber    on  January    ist,    1940  wa^::   •.    416T 

12)  'h.oi:iT^.^K  rOR  'uu^-^o:,. ^   x^'^ii\(y^. 

which   lochs    after    Ciiilaren   b6t'.;e^:.n    l;j-17     na    co-oper-.tes 
closely  v;ith   ths    iCufH    \LIYAH.      fhe    nuraber    on   J'anuary   Ist,    1j4C 
was on^^ 

fhe   ijanii^ii   o:  _,an^i;;ation^  raised   l'^caliy    /9.652.-      ^' 

a'he   'Jentrial    organ  isat  ionis    c^ntributed /24.32Ö.-   ^ 

'ihe   total    expenditure   a..ounted   to /i22.174!- 


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^-     _!Ti     Tr.    '^•m^mn  tut»  «or)t  it  oarrlod  oat  on  mtoh  th«  mn» 

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mioütl  jnB  In  th»  •x'pflndltax«     ..    th«  ohll  irmi 

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Co-Tiltt««  whloh,  by  ••tabllü'^inf'  "  ■   -  mm '     'n 

■  ■,   onnbl«d  yoxuiß  jr«w«  'X^'^     ■:'smi9  not  onl-f 

ootuitria«  0V--     -■,  Imi  ftloo  t--»  ,"'iv«  laroaf  of  thaSr 
ortailvo  j  if  ffl\  jio«  to  do  F4al  pionaar 

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21.Mai  1940 

Dr^Tartakower, 
c/o  Poale  Zion, 
275  Seventh  Avenue, 
New  York  City, 
USA. 

Lieber  Dr.Tartakower, 

Ich  muss  bekennen,   dass   ich  Ihnen  gegenueber  ein  schlechtes  Gewissen 
habe.Ich  versprach  Ihnen  einen  Artikel   fuer  das  SAi.^;iELBUGH  ueber  Refugees 
zu  schreiben  und   tat  dies  mit  der  ernsthaften  Absicht,    dies  Versprechen  auch 
einzuhalten.  Und   doch  habe   ich  bis  heute  den  Artikel  nicht  geschrieben  und 
ich  fuerchte,    ich  werde  ihn  auch  so,   wie  Sie   ihn  gewuenscht  haben  und   ich   ihn 
urspruenglich  dachte,   vorlaeufig  nicht   schreiben.   Ich  will  davon  absehen, 
begruendete  Entschuldigungen  fuer  mein  Versagen  in  diesem  Falle  vorzubringen, 
hingegen  aber  will   ich  versuchen,   Ihnen  darzulegen,   weshalb  es  mir  schwer, 
ja   fast  unmoeglich  scheint,    in  diesen  V/ochen  ueber  das  Pluechtlingsproblem 
zu   schreiben.    Ich  muss  Sie  aber  gleich  davor  warnen,    dass   die  Darlegung 
dieser  ^ruende  sehr  ausfuehrlich  sein  wird,   ja  vielleicht  glauben  Sie  am 
Ende,   dass   dieser  Brief  doch  zu  einem  Artikel  geworden  ist  und  in  Ihr  Saramel- 
buch  passt;    dann  ueber lasse    ich  es  Ihnen,   mit   diesem  Brief  zu  verfahren,   wie 
es  Ihnen  zweckmaessig  scheint. 

Und   nun  zu  den  Gruenden,   weshalb  es  mir  so   schwer  oder  fast  unmoeglich 
scheint,   ueber  das  Fluechtlingsproblem   im  allgrinen  zu  schreiben.  Sie    ^verden 
verzeihen,    wenn  ich  dabei,   d.h. in  der  Darlegung  meiner  Gruende  et'Nas  weit 
zurueckgreife    :- 

!•  Es   ist   jetzt   etwas  m^hr  als  20  Jahre  her,    seitdem  ich  mich,   auf  Ver- 

anlassung unserer  Bewegung,    zum  ersten  Male  mit  F lue cht lings fragen  beschaef- 
tigte.  Daraus   ergab  sich  im  Laufe   der  Jahre  meine  allgemeine  Betaetigung  auf 
dem  Gebiete  der  juedisch-sozialen  Arbeit.  Aber  nach  20  Jahren  sehe   ich  mich 
wieder  dem  Problem  gegenueber  gestellt,   das  seinerzeit  Ausgangspunkt  war. 
Ob   ich  nun  will  oder  nicht,    ich  fuehle    immer  wieder  die  Notwendigkeit,  Ver- 
gleiche  zwischen  jenem  Fluechtlingsproblem  vor  20  Jahren  und  dem  der  ^egenwart 
aufzustellen. 

Bs  war  damals,    in  den  Jahren  nach  dem  V/eltkriege,   als  hunderttausende 
Juden  aus  Russland,   Polen,  Rumaenien  und  den  anderen  neuen  Randstaaten  zu 
fluechten  begannen.   Diese  Flucht  war  zwar  in  einem  gewissen  Sinne  die  Fort- 
setzung^ jener  F  lue  cht  :^ings  welle,    die  das  russische  und  oesterreichische 
Judentum  seit  Beginn  des  V/eltkrieges   erlebte.  Aber  der  Krieg  war  vorbei,   die 
Neuordnung  und  langverheissene  nationale  Befreiung  im  europaeischen  Osten 
war  hereingebrochen.  Die  Juden,   die   ihr  Leben  retten  wollten,    fluechteten, 
um  den  fuer  sie  blutigen  Folgen  der  neuen  Freiheit   im  europaeischen  Osten 
zu  entgehen,  Sie   ergossen  sich  ueber  Deutschland,    sie  gingen  nach  Konstanti- 
nopel, wandten  sich   nach  dem  fernen  Osten  und  schufen  so,   neben  dem  grossen 
Problem  der  allgemeinen  Flucht   aus  Russland,  unser  Spezialproblem,   das  der 
juedischen  Fluechtlinge  oder,   wie  man  damals   sagte,  der  "Ostjuden*'.  Die 
Masse  dieser  Fluechtlinge  imterschied  sich  von  den  juedischen  Fluechtlingen 
der  Gegenwart   sehr  wesentlich.  Neben  dem  ahlenmaessig  unbedeutenden  Teil  der 
juedischen  Intelligenz  und  des   juedischen  Buergertums  war  es  die  proletarische 


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oder  proletarisierte  Masse:  Arbeiter,  Kinder  des  juedischen  Kleinbueryertums , 
in  ihrer  ueberwiegenden  Mehrheit  junge  Menschen,   die  neben  der  Kotwendigkeit , 
aus  ihren  Wohnstaetten  zu  fluechten,  auch  die  Hoffnung  mit   sich  trugen,  West- 
europa, Amerika  zu  sehen,  dort   zu  leben,   zu  lernen,   frei  arbeiten  und  frei 
denken  zu  duerfen. 

Das  Europa  der  Nachkriegs jähre  war  zerruettet  und  hatte  schwer  an  den 
Folgen  der  4  Kriegsjahre  zu  tragen.  Dies  galt   im  besonderen  fuer  Deutschland 
und  Oesterreich,   die  diese  Wellen  der  Fluechtlinge  sozusagen  als   die  Vorhallen 
Europas  aufzunehmen  hatten.  Demobilisierung,  Arbeitslosigkeit,   Inflation,   waren 
die  Schlagworte,   die   damals  Deutschland  beherrschten,  aber  schicksalshaft   fuer 
die  juedischpn  Fluechtlinge   zu  werden  drohten.  Und  doch,   wie  geringfuegig  war 
das  Problem  eigentlich,  und  wie  verhaeltnismaessig  leicht  schien  seine  Loesung. 
Noch  war  Amerika  nicht  verschlossen,  und  eine  grosse  Zahl  dieser  Fluechtlinge 
konnte  alle  Schwierigkeiten  ueberwinden  und  einwandern.  Weitere  tausende  fanden 
den  Weg  nach  Palaestina,  und  als  Amerika   in  den  Jahren  1925/24  seine  Tore   zu 
schliessen  begahii,  gab  es  noch  Moeglichkeiten  in  fast  allen  suedamerikaniochen 
Laendern.  Es  war  ein  finanzielles  Problem,  aber  eines,   das   loesbar  schien;   die 
amerikanischen  Juden  haben  damals  durch  den  JOIKT   wesentlich  zu  seiner  Eoesung 
beigetragen.  Jene  der  Fluechtlinge,   die  nicht  nach  ueberseeischen  Laendern  gelan- 
gen konnten,  hatten  sich  im  Laufe  der  Jahre  ein  gewisses  Wohnrccht  in  Deutschland, 
Belgien  und  Frankreich  erworben.  Sie  wurden  Arbeiter,  kleine  Fabrikanten,  Kauf- 
leute, schufen  sich  neue  Existenzen  und  bildeten  sozusagen  die  neue   ost-juedische 
Gemeinschaft   in  den  westeuropaeis chen  Laendern.  Unsere  Bewegung,   soweit  sie   in 
diesen  Laendern  Fuss  gefasst  hatte,  war  ohne  diese  neue  Gemeinschaft  nicht  denkbar 

In  jenen  Jahren,  als  wir  zaghaft  unsere  ersten  Schritte   in  Vjesteuropa 
machten,   schrieb  Salman  Rubaschoff  einen  Aufsatz  unter  dem  Titel  "DIE  WEÜE 
HERBERGE".  V/ie  recht  war  der  Zustand  damit  vorausgeahnt.  Eine  Herberge,  mir  ein 
Dach  ueber  den  Kopf  fuer  voruebergehenden  Aufenthalt   sollten  die  westeuropaeischen 
Laenderr  fuer  uns  werden.  Aber  nicht  nur  fuer  uns,  die   wir  vor  20  oder  25  Jahren 
in  diese  neue  europaeische  Y/elt  einstroemten,   sondern  auch  fuer  jene,  die   wie 
die  Juden  in  Deutschland  zu  tiefst   davon  ueberzeugt    waren,  auf  dem  sicheren  und 
unerschuetterbaren  Boden  "der  Heimat"    zu  stehen. 

Die  Probleme  jener  Jahre  v/aren  nicht  einfach  und  die  Zeiten  grossen 
Loesungsmoeglichkeiten  nicht  ohne  weiteres  guenstig.  Aber  das   westeuropacische 
Judentum  war  intakt.  Ob  es  wollte   oder  nicht,   es  musste  da  und  dort   mit  helfen 
und  in  seinem  eigenen  Interesse  darauf  bedacht  sein,   so  viel  als  moeglich  zu 
einer  vernuenftigen  Loesung  beizutragen.  Die  Fluechtlinge   selber  waren  nicht 
nur  Objekt  einer  volksfremden  Philanthropie,  sondern  sehr  oft   erfolgreiches 
Subjekt   selbstaendiger  Initiative  und  verantwortlicher  Mitarbeit  an  all  den 
Versuchen,    die   zur  Linderung  der  Notlage  und  produktiven  Einreihung  der  Fluecht- 
linge unternommen  wurden.  Und  man  mag  ueber  die  Rolle  und  unsympathische  Haltung 
gewisser  fuehrender  Kreise  des  deutschen  Judentums  den  Ostjuden  gegenueber 
denken  wie  man  will,   man  darf  doch  nicht  verkennen,   dass  auch  diese   fuehrende 
Schicht   des   deutschen  Judentums  unter  dem  Einfluss  einer,   sozialen  Erwaegungen 
zugaenglich  und  offenen,  nicht  juedischen  Umwelt  stehend,  bereit   war,  ein 
erhebliches  Mass  von  Verstaendnis  fuer  soziale  Loesungsmoeglichkeiten  und 
Mithilfe   zu  ihrer  Durchfuehrung  aufzubringen. 


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Die  Fluechtlinge  selber,   namentlich  jene,   die  aus  einer  gewissen 
gesellschaftlichen  Taetigkeit   oder  aus   den  politischen  Parteien  des  russischen 
Judentums  kamen,   entwickelten  eine  sehr  erhebliche  Initiative  und  trugen  viel 
dazu   bei,   das  kulturelle  Niveau  und  das  gesellschaftliche  Ansehen  der  Fluecht- 
linge  zu  heben.  Man  muss  nur  an  die  Puelle  der  Organisationen  zurueckdenken, 
die  aus   jener  Periode  entstanden  und  zum  Teile  heute  noch  ihre  Taetigkeit  fort- 
setzen:   "Ort  Ose",  EMIG  DIREKT",   "JUEDIDSCHE  YffiLT-HILi^S  JCONFEKiJKZ"  ;    eine  Anzahl 
kultureller  und  literarischer  Vereinigui^gen,   neue  Juden-Verlage,  Zeitschriften 
und  Sammelbuecher  waren  der  staerkste  Beweis   fuer  die  Tendenz  der  Fluechtlinge, 
selber  ihr  Schicksal  zu  gestalten  und  von  ihren  Bemuehungen,   bei  den  verschiedenen 
Hilfstaetigkeiten  und  Committees  mitbestimmend  einzugreifen.  So  war  es   z.B. 
unserer  Bewegung  in  Deutschland  moeglich  geworden,  auf  die  Gestaltung  und  Ent- 
wicklung der  Rechts-  und  Arbeitsverhaeltnisse   der  ostjuedischen  Fluechtlinge 
in  Deutschland  entscheidenden  Einfluss   zu  haben  und  darueber  hinaus  gewisse 
Methoden  und  Anschauungen,   die   sich  aus   der  Fluechtlingsarbeit    in  Deutschland 
ergaben,  den  internationalen  Koerperschaften  in  Genf  zu  unterbreiten. 

Trotzdem  diese   ostjuedischen  Fluechtlinge  aus  allen  Ecken  des  europae- 
ischen  Ostens  kamen,    stellten  sie  doch   in  sich  eine   irgendwie  einheitlich 
geschlossene  und  erfassbare  Masse  dar,    die  Ansatzpunkte   fuer  soziale,   kulturelle 
und  politische  Aktivitget  boten.   Die  Frage   ihrer  Betreuung  war  erleichtert   dadurch, 
dass   der  grosse  Fluechtlingsstrom,   der  nach  Kriegsende  einsetzte,   nach  wenigen 
Jahren  eigentlich  aufhoerte  oder  eine  nur  sehr  geringfuegige  Vermehrung  zeigte, 
und  man  daher  mit  einer  zahlenmaessig  feststehenden  Gruppe  rechnen  konnte. 

II.  Wie  ganz  anders   ist   die  Entwicklung  des   neuen,   im  Jahre  1953  beginnenden 

Fluechtlingsproblems.  Ich  gebeerte  zu  denen,   die   schon  kurz  nachdem  der  National- 
sozialismus  in  Deutschland  zur  Macht  kam,   den  Standpunkt  vertraten,   dass  die 
Juden   in  Deutachland  nur  durch  eine   so  rasch  v/ie  moeglich  durchzufuehrende  Evakua- 
tion  gerettet   werden  koe nnen.  Es   gab  gewichtige  Gruende,   die   eine   oeff entliche 
Auseinandersetzung  ueber  diesen  Standpunkt   damals  verhinderten. 

Die  Welt,   -  unsere  enge   juedische  und  die  weite   internationale  -  ist 
nicht  von  dem  Vorwurf  frei   zu  sprechen,    dass   sie   die  Bedeutung  dessen,  was  der 
Nationalsozialismus  sowohl  fuer  die  Juden,   als  auch  fuer  die  Politik  im  allge^ 
meinen  darstellte,  verkannt  hat.  Man  troestete  sich  damit,   dass   nach  den  ersten 
unruhigen  Monaten  wieder  eine   gewisse  Stabilisierung  der  Lage  der  Juden  ein- 
treten  wuerde,   dass  sie   zwar  einen  Teil   ihres  Vermoegens   verlieren  und  eine 
schlechtere  Behandlung  erfahren  wuerden,   aber  dass   sie   im  allgemeinen  irgendwie 
werden  leben  koennen.  Es  erfolgte   daher  keine   planmaessige  Auswanderung,   sondern 
je   nach  den  Ereignissen  sahen  sich  die  Juden  gezwungen,   ihr  Hab  und  Gut   zurueck- 
zu  lassen  und   in  die  Deutschland  benachbarten  Laender  zu  gelangen.  Hier,    in  Hol- 
land,   in  Belgien,    in  Frankreich,    in  der  Schweiz,    in  der  T sehe cho-Slovakei, 
schufen  sie   erst   das  Fluechtlingsproblem,   konnte  sich  doch  die  juedische  Oeffent- 
lichkeit   dieser  Laender  nicht   der  Pflicht  entziehen,   den  Fluechtlingen  eine 
gewisse  Hilfe  angedeihen  zu  lassen.  Dort   wo  die   lokalen  Mittel  der  Judenheit 
dieser  ^aender  nicht  ausreichten,   halfen  dr  Joint  und  der  Central  Council  for 
Jewish  Refugees.  Diese  Hilfe  musste  gegeben  werden,    wenn  man  nicht   den  Regie- 
rungen der  Laender  die  ^andhabe  geben  wollte,   mit  Polizeigewalt   gegen  die^ 
Fluechtlinge  vorzugehen  und  sie  nach  Deutschland  zurueckzuschicken.  Aber  diese 
Notstandsmassnahmen  erforderten  derart   enorme  Mittel,   dass   sie  kaum  noch  etwas 
fuer  produktive  Massnahmen   zurueckliessen. 


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Im  Gegensatz  jedoch  zur  ostjuedischen  Pluechtlingswelle   waren  ein 
erheblicher  Teil   der  deutschen  Juden  doch   in  der  Lage,   groessere  Geldmittel 
mitzunehmen.  Und  wenn  auch  der  groesste  Teil  des  juedischen  ^ermoegens   in 
Deutschland  verloren  ging,   so  haben  doch  zehntausende  Juden  so  viel  an  Geld 
gerettet,  um  sich   in  den  neuen  Laendern  eine  Existenz  gruenden  zu  koennen. 
Und  so  konnte  man  efnigstens  in  den  ersten  Jahren  dieser  neuen  Fluechtlings- 
Tragoedie   sagen,   dass  der  Unterschied  zwischen  dem  polnischen  und  deutschen 
Judentun  in  der  gleichen  S  ituation  doch  der  war,   dass   das  Problem  der  deutschen 
Juden  durch  seine   zahlenmaessige  Geringfuegigkeit  Aussicht  auf  eine  Loesung  gab, 
waehrend  das  Problem  der  polnischen  Juden  schon  einfach  durch  die  ungeheure  Zahl 
eine  Loesng  auf  dem  '<Vege  der  ^Auswanderung  ausschliess.  Wir  waren  bei  der  Auf- 
stellung dieser  Formulierung  noch  zu  naiv,  um  zu  glauben,   dass  eine  Katastrophe 
von  so  ungeheuerlichem  Ausraass,   wie  sie  das   polnische  Judentum  nun  doch  betroffen 
hat,  ueberhaupt  unmoeglich  waere. 

Biese  neue  Pluechtlingswelle  hatte  auch  ihre    inneren  Schwierigkeiten 
und  eine  vtrellig  anders   geartete  Gliederung  als   die   der  Pluechtlinge  nach  dem 
V/eltkriege t  Handelt  es   sich  doch  nicht  mehr  um  eine  proletarische  Masse,  um 
junge,   arbeitsgewohnte  und  arbeitswillige  Menschen,   sondern  um  ein  hochkulti- 
viertes,  der  koerperlichen  Arbeit   entwöhntes  Buergertum,   das   zwar  in  seinen 
traditionellen  freien  und  kaufmaennischen  Berufen  als  Aerzte,  Juristen,  Tech- 
niker,  Chemiker,  Forscher,  Bankiers,  Kaufleute,   hervorragendes   leisten  konnte, 
aber  nicht   jenen  Typus   darstellt,   mit   dem  man  grosse  konstruktive  Versuche 
machen  konnte*  Die  Ausnutzung  der   in  diesen  Pluechtlingen  vorhandenen  v^rirt- 
schaftlichen  und  intellektuellen  Potenzen  erforderte   ein  vorsichtiges  und  wohl- 
wollendes Eingehen  auf  jeden  Einzelfall,   um  den  Menschen  erst   nach  Pruefung  all 
seiner  Faehigkeiten  und  Eigenheiten  so   zu  dirigieren,    dass   er  ein  nuetzliches 
Mitglied  der  G   esellschaft   des  Einwanderungslandes   darstellen  konnte.  An  dieser 
wohlwollenden  Form  der  Betreuung  fehlte  es   zumeist  und  man  konnte   sogar  erleben, 
wie  auch  an  diesem  Problem  die  Geschichte  sich  immer  wiederholt. 

Wer  gleich  mir  das  Schicksal  hatte,   ein  Jahrzehnt   oder  mehr  Mittler 
zwischen  Ost Juden  und  deutschen  Juden  zu  sein  und  spaeter  diese  Punktion  zwischen 
deutschen  Juden  und  englischen  -  hollaendischen  oder  skandinavischen  Juden  auszu- 
ueben  hatte,    der  musste  bis   ins  Tiefste  erschuettert   sein  von  der  eigenartigen 
Parallelitaet   des  juedischen  Schicksals.   Gab  und  gibt   es   doch  keine  abfaellige 
Bemerkung,   keine   beleidigende  Bezeichnung,  keine  gehaessige  Verurteilung,   die 
deutsche  Juden  in  ihren  schlimmsten  Exemplaren  ueber  Ost Juden  vorbrachten,    die 
man  nicht   in  diesen  Jahren  in  jedem  europaeischen  Lande   immer   wieder  von  den 
einheimischen  Juden  ueber  die  deutschen  Juden,    die  als  Pluechtlinge   zu  ihnen 
kamen,   vorgesetzt  erhielt.  Und  die  -^atsache,   dass  die   deutschen  Juden  aus  einer 
so  viel  hoeheren  kulturellen  und  wirtschaftlichen  Schicht  kamen,   hat   ihre  Rolle 
als  Pluechtlinge  nicht   erleichtert,   sondern  erheblich  erschwert« 

Ich  will  hier  nicht   die  Schuldfrage   stellen  und  mich  nur  mit   der 
Feststellung  abfinden,    dass  sowohl  die  Juden  der  verschiedenen  Laender,  als 
auch  die   deutschen  Juden,   die  als  Pluechtlinge   zu  ihnen  kamen,   ein  geruettetes 
Mass  von  Schuld  an  dieser  eigenartigen  Situation  hatten,   dass  Juden  in  diesen 
Laendern  zwar  bereit  waren,   enorme  Betraege   fuer  die  Pluechtlinge  auszugeben, 
aber   in  fast  keinem  Falle   die  Bereitschaft   zeigten,   diese  Pluechtlinge  brueder- 
lich  und  wohlwollend  aufzunehmen,    ihnen  die  geistige  und  seelische  Einordnung 
zu  erleichtern.  Aus  diesem  voelligen  Versagen  beider  Teile   ergaben  sich  Probleme 
und  Schwierigkeiten,    die   in  der  ostjuedischen  Emigration  nach  dem  Weltkriege 


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kaum  in  dieser  ochaerfe  auftraten.  Die  Juden  der  westeuropaeischen  Laender  sahen 
in  den  Fluechtlingen  eine  Gefahr  fuer  ihre  eigene  Existenz  und  versuchten,  sich 
soweit  es  irgendwie  angaengig  war,  zu  distanzieren  und  die  Fluechtlinge  zu  iso- 
lieren. Die  Fluechtlinge,  in  eine  fremde  Umgebung  gestellt,  ohne  Sprachkenntnisse, 
aber  mit  einer  erheblichen  üeberschaetzung  der  eigenen  Bedeutung  ihrer  Kenntnisse 
belastet,  sahen  sich  einer  voellig  fremden  und  unfreundlichen  Welt  £^egenueber,  in 
die  einzudringen  es  ganz  unmoeglich  schien.  Die  durch  die  polizeiliche  Begrenztheit 
ihrer  Aufenthaltsdauer  in  den  Pluechtlingslaendern  bedingte  Unsicherheit,  die 
ünmoeglichkeit,  arbeiten  zu  duerfen,  die  materiellen  Sorgen  des  Tages  fuer  sie 
selber  und  fuer  jene,  die  noch  in  Deutschland  geblieben  waren,  bewirkten  eine 
Erbitterung  und  Feindschaft  der  Welt  und  den  Hilfscomitees  gegenueber,  die  viel- 
leicht nicht  berechtigt,  aber  selbstverstaendlich  scheint.  Dies  bewirkte  aber 
auch,  dass  die  Fluechtlinge  es  fast  an  jeder  Initiative  zur  Selbsthilfe  fehlen 
Hessen,  dass  sie  zu  einem  willenlosen  Objeky  einer  zwar  gutgemeinten,  aber 
beschraenkten  und  engherzigen  Philanthropie  wurden. 

Die  Illusionen  der  Jahre  I953  und  1954,  in  denen  man  sowohl  auf  eine 
gewisse  Regelung  in  Deutschland,  als  auch  mit  einer  allmae blichen  Liquidierung 
des  Problems  rechnen  konnte,  zerstoben  vollends,  als  durch  die  Einverleibung 
Oesterreichs,  durch  die  Okkupation  des  Sudetengebietes,  durch  die  Hinzunahme 
des  Protektotates,  durch  die  Teilung  de»  Tschecho-slovakischen  Staates,  die 
Zahl  derer,  die  als  pot/entielle  Fluechtlinge  in  Frage  kamen,  ungeheuer  anschwoll. 
Und  wenn  man  nun  ueber  das  Fluechtlingsproblem  schreiben  soll,  muss  man  sich  doch 
fragen  -  wo  ist  eigentlich  die  Grenze  ?  -  wer  sind  die  Fluechtlinge  ?  Sind  es 
jene  Juden,  die  Deutschland  und  Oesterreich  verlassen  mussten  oder  noch  verlassen 
werden  muessen,  weil  ein  System,  wie  es  heute  in  Deutschland  besteht,  ihnen  keine 
Lebensmoeglichkoit  bietet  ?  Sind  die  Juden  der  Tschecho-Slovakei  auch  noch 
Fluechtlinge  in  dem  Sinne,  dass  sie  nie  mehr  wieder  zurueckkehren  koennen  ?  Sind 
die  Juden  in  Polen  mit  dazu  zu  zaehlen,  oder  sollen  wir  annehmen,  dass  eines  Tages 
nach  der  Wiederherstellung  der  Tschecho-Slovakei  und  i  ölen  es  fuer  die  Juden,  die 
diese  Laender  verlassen  haben,  und  fuer  jene,  die  noch  dort  geblieben  sind,  die 
Moeglichkeit  eines  geordneten  Lebens  gegeben  wird  ?  larä   es  fuer  die  deutschen 
Juden  ebenfalls  die  Moeglichkeit  einer  Rueckkehr  geben  ?  All  dies  sind  Fragen, 
auf  die  es  keine  Antwort  gibt,  die  unabhaengig  sind  von  dem  Ausgang  des  Krieges. 

III,     Die  tragische  Kompliziertheit  des  neuen  juedischen  Fluechtlingsproblems 
hat  Formen  angenommen,  die  frueher  einmal  auch  nicht  in  den  schlimmsten  Phanta- 
sien haetten  erdacht  werden  koennen.  Mir  ist  kein  Vorfall  in  der  neueren  Geschichte 
bekannt,  in  dem  20,000  Kinder  von  ihren  Eltern  getrennt  und  allein  in  die  7/elt 
geschickt  werden,  ohne  die  Gewissheit,  ja  kaum  mit  der  Hoffnung,  ihre  Eltern  je- 
mals wieder  zu  sehen.  Diese  Trennung  der  Kinder  von  ihren  Eltern  erfolgte  nicht 
etwa  wie  waehrend  des  Buergerkrieges  in  Russland  oder  waehrend  eines  Erdbebens, 
gewaltsam  und  ploetzlich,  sondern  vorbereitet  und  organisiert;  bewusst  und  bei 
vollen  Sinnen  gaben  Eltern  nicht  nur  ihre  Zustimmung,  sondern  sie  baten  und  fi«i 
flehten  darum,  dass  man  ihre  Kinder  wegnehme,  dass  man  sie  rette  aus  einer  HoeOle 
in  der  das  Leben  nicht  mehr  lebenswert  schien.  6,000  -  7,000  dieser  Kinder  sind  ' 
durch  die  Jugend  Aliyah  nach  Palaestina  gekommen  und  werden  immerhin  nicht  nur 
physisch,  sondern  auch  juedisch  erhalten  bleiben.  Das  juedische  Schicksal  der 
anderen  12,000  -  13,000  Kinder,  die  verstreut  in  Holland,  Belgien,  England  und 
Inder  Schweiz  sind,  a;he  int  voellig  ungewiss  und  es  fehlt  an  jeder  planmaessigen 
ueberlegung,  was  aus  diesen  Kindern  eines  Tages  werden  soll.  Von  irgend  einer 

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juedischen  Erziehung  kann  ueterhaupt  keine  Rede  sein.  Tausende  dieser  Kinder 
teilen  das  Schicksal  von  35,000  oder  40,000  juedischen  Pluechtlingen,  die 
gluecklich  waren,  als  sie  sich  aus  Deutschland  gerettet  glaubten  und  wenigstens 
voruebergehend  in  Belgien  und  Holland,  in  Luxemburg  und  Daenemark  eine  Unterkunft 
finden  konnten.  All  die  Muehe,  all  die  enormen  Kosten  und  die  ungeheuerliche 
Arbeit,  die  hier  geleistet  wurde,  scheinen  durch  den  ^erlauf,  den  der  Krieg 
genommen  hat,  voellig  sinnlos,  sind  doch  diese  zehntausende  juedischer  Menschen 
wieder  in  den  Haenden  derer,  vor  denen  sie  sich  zu  retten  versuchten* 

Puer  den  Umfang  dieser  Tragoedie  nur  ein  Beispiel:  Fuer  die  Chaluzim 
aus  Deutschland  ist  seit  dem  J'ahre  1933  die  Moeglichkeit  einer  Hachscharah  im 
Ausland  geschaffen  worden,  d.h.  Chaluzim,  die  vorher  in  Deutschland  oder  Oester- 
reich  eine  Zeit  lang  ihre  Hachscharah  hatten,  sind  genauestens  auf  ihre  koerper- 
lichen  und  geistigen  Faehigkeiten  geprueft  worden  und  organisiert  nach  den  ver- 
schiedenen ^aendern  des  europaeischen  Auslandes  zur  Fortsetzung  ihrer  Hachscharah, 
bis  ihre  Aliyah  sich  ermoeglichen  laesst,  gebracht  worden,  Von  den  4,669  Menschen, 
die  auf  diese  Weise  im  Jahre  1939  ausserhalb  Deutschlands  ihre  Hachscharah  erhiel- 
ten, konnten  860  emigrieren,  381  wurden  vom  Krieg  in  ^olen  ueberrascht  und  ein 
Teil  von  ihnen  wartet  heute  in  Wilna  auf  Rettung.  Von   den  restlichen  5,500 
sind  an  2,000  in  Daenemark,  Schweden  und  HollEind  verblieben  und  vielleicht  fuer 
immer  verloren.  Puer  die  Hachscharah  dieser  Menschen  sind  allein  im  Jahre  1939 
dank  dem  verstaendnisvollen  Interesse  des  Joint  und  des  Central  Council  in 
London  sowie  der  grossen  Opferbereitschaft  der  Juden  in  diesen  I^aendern  fast 
$  250,000.-  ausgegeben  worden.  Dabei  koennen  die  Muehe  und  die  Arbeit,  die  hier 
investiert  wurden,  ueberhaupt  nicht  a^eschaetzt,  die  Hoffnung,  die  in  diesen 
jungen  ^»»^enschen  geweckt  wurde,  nie  ermessen  werden. 

W(D  also  soll  heute,  wo  die  V/elt  in  Flammen  steht,  auch  nur  der 
Versuch  gemacht  werden,  diese  Bemuehungen  fortzusetzen  oder  neu  aufzunehmen  ? 

IT.      Die  Grenzen  des  Fluechtlingsproblems  sind  heute  nicht  mehr  abzusehen 
und  koennen  unmoeglich  gezogen  werden.  Es  gibt  auf  der  einen  Seite  die  Tatsache, 
dass  aus  Deutschland,  ^esterreich  und  der  Tgchecho-S  lovakei  80,000  Juden  nach 
Palaestina  gingen^   80,000  nach  ü.S.A.  und  67,000  nach  anderen  ueberseeischen 
Laendern.  Diese  Juden  sind  keine  Fluechtlinge ,  sondern  Einwanderer,  mit  dem 
Recht,  in  den  Laendern,  in  die  sie  eingewandert  sind,  sich  niederzulassen,  zu 
arbeiten,  eine  Existenz  zu  begruenden  und  eines  Tages  staatsangehoerig  zu  werden. 
Sie  stellen  nur  ein  finanzielles  und  organisatorisches  Problem  dar,  ihnen  muss  der 
Uebergang  und  die  Einordnung  zum  Teil  noch  ermoeglicht  werden.  Das  Schicksal 
von  ungefaehr  180,000  anderen  Juden  aus  Deutschland,  Oesterreich  und  der  Tschech- 
Slovakei,  die  sich  in  den  diversen  europaeischen  Laendern  befanden,  ist  voellig 
unbestimmt.  Zum  Teil  sind  sie,  wie  in  Daenemark,  Holland,  Belgien  und  Luxemburg, 
wieder  in  den  Haenden  der  Nazis,  zum  Teil  erleben  sie,  wie  in  Prankreich,  das 
traurige  Schicksal  der  Internierung  als  feindliche  Auslaender,  zum  Teil  sind  sie 
in  England  von  demselben  Schicksal  bedroht.  Eines  aber  ist  ihnen  allen  gemein: 
Ungewissheit  ueber  ihr  Schicksal,  Unsicherheit  fuer  den  Tag  und  kaum  eine  Hoff- 
nung fuer  den  Morgen.  Wie  soll  unter  diesen  Umstaenden  geplant  werden,  was  eines 
Tages  mit  diesen  Pluechtlingen  geschehen  soll  und  wie  soll  mit  einer  derart 
zerbrochenen  und  zerruetteten  Masse  ueberalteter  Menschen  -  fast  die  Haelfte  d  er 
MsÄSKkK»  Fluechtlinge  duerfte  das  40zigste  Lebensjahr  ueberschritten  haben  - 
ein  konkreter  Versuch  gemacht  werden.  Wo  sollen  die  Mittel  herkommen,  um  mit 
diesem  Menschenmaterial  kolonisatorische  Experimente  zu  machen.  Auch  darauf 
gibt  es  heute  keine  Antwort, 

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Es  waere  unbescheiden  und  ueberheblich,  den  ^ersuch  zu  machen,  ange- 
sichts einer  derartigen  S ituation  neue  Plaene  zu  schmieden.  Es  bleibt  daher 
nichts  anderes  uebrmg,  als  sich  der  Hoffnung  hinzugeben,  dass  eines  Tages  die 
Menschheit  wieder  zur  Vernuenft  und  die  Welt  in  Ordnung  kommen  wird.  Wenn  es 
soweit  ist,  dann  werden  jene,  die  ueber  die  Neuordnung  der  Welt  zu  bestimmen 
haben,  nicht  daran  vorbei  gehen  koennen,  auch  dieses  Problem  mit  zu  behandeln. 
Und  welches  Ende  der  Krieg  auch  immer  finden  mag,  eines  ist  sicher,  er  wird 
eine  grosse  allgemeine  Not  und  Armut  zuruecklassen,  die  Not  des  juedischen 
Volkes  aber  wird  ungeheuerlich  sein.  Wie  wir  dieser  Not  entgegentreten  sollen, 
wo  wir  ansetzen  sollen,  ist  kaum  zu  uebersehen.  Eines  ist  sicher,  dass  unbe- 
schadet aller  Sorgen  und  aller  Schwierigkeiten,  die  wir  in  diesen  Jahren  in 
Palaestina  erlebten,  das  Land  die  Feuerprobe,  auch  fuer  die  Loesung  des  aktuellen 
Fluechtlingsproblems,  bestanden  hat  und  es  wird  darauf  ankommen,  dass  wir  unbe- 
schadet unserer  nationalen  und  politischen  Aspirationen,  die  uns  mit  Palaestina 
verbinden^  immer  wieder  auf  den  entscheidendeh  Beitrag  hinzuweisen,  den  es  fuer 
die  Aufnahm.e  von  Zehntausenden  von  Fluechtlingen  beigesteuert  hat. 

Wenn  darueber  hinaus  noch  weitere  kolonisatorische  Versuche  in  irgend 
welchen  fernen  Laendern  gemacht  werden  sollten,  wie  gerade  jetzt  in  San  Domingo, 
dann  muss  uns  eine  Erkenntnis  klar  sein,  dass  jeder  dieser  Versuche  immer  nur 
einen  kleinen  Beitrag  zur  Loesung  unserer  grossen  Not  darstellen  wird» 

Um  aber  diesen  Beitrag  so  konstruktiv  als  moeglich  und  so  juedisch 
als  moeglich  zu  gestalten,  muessen  wir  dafuer  Sorge  tragen,  dass  jeder  dieser 
Kolonisationsversuche  an  Palaestina  gebunden  ist,  im  Interesse  des  juedischen 
Volkes  und  im  Interesse  eines  Erfolges  dieser  Versuche.  Das  Menschenmaterial, 
das  uns  zur  Verfuegung  steht,  ist  nicht  ohne  weiteres  fuer  Kolonisation  geeignet, 
die  Erfahrungen,  die  wir  in  Palaestina  gesammelt  haben,  muessen  hier  nutzbrin- 
gend angewandt  werden.  Die  Judenheit  Palaestinas,  die  juedische  Arbeiterschaft, 
werden  das  Opfer  bringen  muessen.  Hunderte  und  vielleicht  Tausende  ihrer  besten 
Menschen  fuer  eine  Zeit  abzugeben,  damit  sie  Puehrer  und  Leiter  fuer  jeden  neuen 
Koloni^ationsversuch  stellen.  Dieses  Opfer  wird  reichlich  Entschaedigung  finden, 
wenn  durch  den  Einfluss  dieser  Menschen  nicht  nur  die  technische  Seite  der 
Kolonisation  gefoerdert  wird,  sondern  wenn  sie  auch  beispielgebend  fuer  jene 
Lebensform  werden,  die  die  Grundlage  fuer  unsere  Arbeit  in  Palaestina  bildet. 
Nur  in  einer  Bindung  an  Palaestina  und  nur  durch  die  Mitarbeit  palaetinensischer 
Menschen  kann  ein  fruchtbarer  Erfolg  all  dieser  Kolcnisationsversuche  erzielt 
werden.  Ohne  diese  Bindung  sind  sie  dazu  verurteilt,  kurzlebige,  philanthropi- 
sche Experimente  zu  bleiben,  die  keine  Bedeutung  fuer  die  ungeheuerliche  Notlage, 
der  wir  nach  Beendigung  des  Krieges  gegenueberstehen  werden,  haben  koennen. 


Das  ist  einiges  von  den  Ueberlegungen,  die  mir  in  den  Sinn  kamen, 
als  ich  ueber  den  von  Ihnen  gewuenschten  Artikel  nachdachte.  Es  ist  nicht 
alles,  was  ich  dazu  zu  sagen  haette,  aber  schon  das  hier  Gesagte  wird  Sie  davon 
ueberzeugt  haben,  dass  es  wirklich  unmoeglich  ist,  heute  ueber  das  Fluechtlings- 
Problem  zu  schreiben,  wenn  man  mehr  als  einen  historischen  Abriss  geben  will  - 
und  fuer  historische  Darstellungen  scheint  mir  der  Augenblick  Hiiakk  wenig 
geeignet. 

Herzlichst 
Ihr 


S.  ADLER  ^.UDEL. 


NOTE  FOR  Iffi>   KUBOWITZKI, 
REGARDING  MY  FIRST   JÖUHI^EY  TP  S'ffi^DEN, 

1«       During  my  first  visit   to  Sweden  (Pebruary-Ivlay,1945)    the  Swedish 
Government  accepted  my  Suggestion  to  rescue  Jewish  children  frora  Nazi 
occupied  countries  and  decided  to  approach  officially  the  Gerrnan  Govern- 
ment with  the  request  that  Germany  should  permit   the    transport  of  20,000 
Jewish  children  frora  Gertian  occupied  countries  into  Sweden.  The  age   limit 
of  the  children  was   fixed  from  5  "to   15  years.  They  were   to  be  taken  from 
a  West-Easterly  direction,    which  means   from  France,  Belgium,  Holland, 
Germany,  Czechoslovakia,  Poland.  This  order  was  suggested  as   it   was  presumed 
that   it  would  be  easier  to  get  the  approval  of  the  Germans   to  take   first   the 
children  from  France  and  then  from  Polando  It  was  also  taken  into  considera- 
tion  that  older  chil-iren  from  the  V/estern  European  countries  and  the  youngest 
from  Poland  should  benefit   as   these  young  children  would  not   be   able  to 
report  about   the  prevailing  conditions© 

2»       The   decision  of  the  Swedish  Government  was  based  on  the  following 
3   conditicrns: 

(a)  England  and  America  should  jointly  undertake   to  provide  for 
the  maintanance  of  the   children  during  theit  stay  in  Sweden; 
(approx.S  1  per  head  and  day) , 

(b)  the  English  and  American  bloDckade  authorities  should  permit 
an  increase   in  the   Import  of  food  for  the   20,000  childreno 
(This    condition  was  of  psychologioal   importance   to  avoid  public 
agitation  in  Sweden  where  the   food  Situation  was  at  that  tirae 
not  very  good) . 

( c)  England  and  America   were   to  give  a  Joint  guarantee  to  remove 
the  children  from  Sweden  immediately  after  the  war* 

3o       As  soon  as  I  received  from  the  Swedish  Government   the  verbal  informa- 
tion  about  their  decision,   I  visited  the  American  and  English  Embassies. 
In  my  presence  they  telephoned  with  Mr .Gustaf  Moeller,   the  Swedish  Minister 
for  Social  Affairs,    who   confirraed  his  Government* s   decision.  Both  Embassies 
reported  the  matter  immediately  to  their  respective  Governments. 

4«       After  my  return  to  London  I  reported  to  the  Foreign  Office  about  my 
negotiations.  They  had  already  the  report  from  the  British  Embassy  in  Stock- 
holm. The  Jewish  Agency  suggested   to   take  the   decision  of  the  Swedish  Govern- 
ment as  the  first  result  of  the  Bermuda  Conference.   (The  Bermuda  Conference 
ended  a  few  days  before  I  returned  to  LondcDn:)'  and  they  cabled  to  Dr.Wise   in 
New  York   informing  him  about  their  Suggestion.  Sir  Herbert  Emerson  was  also 
informed  about  the  deciaicn  of  the  Swedish  Government.  He  was  greatly  inter- 
ested  and  considered  the  decision  to  be   the   first  positive   step  of  a  neutral 
Government  regarding*  the  rescue  cDf  Jews   from  the  Continent.  The  Foreign 
Office  and  Sir  Herbert  Emerson  came  to  the   conclusion  that  as  the  matter  was 
of  considerablc    importance   it   should   be   dealt  with  entirely  by  the  British 
and  American  Governments  and  that    in  order  to  avoid  difficulties  the   stricteet 
secrecy  should  be  observed, 

-  2   - 


-    ^5    - 


\ 


5. 


Months   passed  by  and  nothing  happened,   although  the  Jewish  Agency 
geard  from  time  to)  time   from  the  British  Foreign  Office   that  negotiations 
were  pending  between  the  British  and  American  Gcvernments  regarding  the 
giiaranteeß  njentioned  under  paragraph  2  of  thi8  ncDte.  That  the    question 
was  under   Cirnsideration  of  the  tv/o  Governments   can  be  seen  from  the   statement 
made  by  Dr.  Breckini'idge  Long  for  the  Comraittee  oDn  Foreign  Affairs  of  the 
House  of  Repräsentatives  on  Friday,  November  25th,1945j   when  he  referred  to 
"a  neutral  Government  v^hich  asked  the  Germans  tO)  release  20,000  Jewish   children 
from  German^«,'*   **Sh€  wculc   take   care  of  them  there   and  we  would   contribute  to 
their  expenses«.c"  The  German  Government,   the  request  haviigbeen  made  some  time 
ago,   haß  not   indicated  that   it  will  accept;   neverthelesa   we  are  trying  to   get 
the  neutral  Government   tc  continue   its  activities«**   (Page  29,    quoted   from 
JEWISH   COMuENT  NOo23,  December  24th,1945) • 

6«         I   am  not  convinoed  that  Mr.  Breckingridge  Long'  s  statement   is  entirely 
correct«  It  was  much  later  than  November   1945  that   the  Amer:lcan  and  British 
Government s  replied  to  the  Swedish  Government.  But    it    is   correct  that  the  Swe- 
dish  Government,   at  the   end  of  1945  was»  no  longer  willing  to   continue   its 
initiative  because   since  April,    when  they  made   their   decision  about   the  20,000 
Jewish   children,   the  relation  between  Germany  and  Sweden  had  considerably 
deteriorated.  Sweden  had  at   that    time   cancelled  the  agreement   with  Germany 
regarding  the   transport   of  German  troops   through  Sweden,   reduced  its  delivery 
of  iron  ore  to  Germany  and,   furtherroore,   much  t#  the  annoyance   of  the  Germans, 
had  accepted  many  thousand  Jewj.sh  and  non-Jewish  refugees  from  Denmarko  The 
time  was  therefore  not  very  favourable   for  an  approach  to  the  German  Government < 

7»         There  is,    of  course,   no  guarantee  that  Germany  would  have  accepted  the 
Swedish  Suggestion,   but  the   possibility  was  not  to  be  ^xcluded.  If  the  British 
and  American  Governments  would  have  acted   quickly,    the  Swedish  Government  would 
have   had  no  reason  not  to  stand  to  their  undertaking«  But  as   it  took  the  two 
Governjnents  such  a   long  time  to  agree   to  the   three   simiple  conditions,   the 
Swedish  willingness  did  bring  no   positive  results  but   demonstrated  to  the 
neutral  Government   that  the   question  •f  rescue   of  Jews  was  not   of  such  import- 
ance  as  I   indicated  it   in  my  negotiati#ns. 


St  Adler-Rudel 


22.ia945 


M^rch  23,  190. 

In  nccnrv-il/ince  ^dt^  t^-e  rc;ue?t-,  prori^intGd  at  yesterday^s  aeetinri  of  the 
i«atvian  t)>nuiiittGe  by  MesartJ»  Teldliun  and  Itaakin,  I  asked  i>r,  TartAkower 
to  iieüd   c.*-  cp.ble  f.t  o]u;o  to  Adler  ^^J^-^el,   riow  in  v'DtoCk!iol?'.i,  aiid  to  a.-;!; 
hlm 


/ 


1-     Wbethcr  /le  cioild  /-et  and  then  forwei'd  to  us  t«o?r^e  infonn- 


Exp .    av 


TELEGRAM. 

KUNGL.    TELEGRAFVERKET. 


fur=tf-1.z 


^ 


newj'-ork  et345  36/35w  30/3  nil   cial 


VIA  GÖTEBORG- RADIO 


=nlt= 


adler  rudel  care  mosaiska  f orsamlingen 
wahrendorf sgatan  3  stkra 


please  investigate  prospect  of  realization  of  Suggestion 
svenska  morgenbladet  march  29  concerning  utilization  of  enpty 
s^vedish  ships  returning  from  ^;reece  for  transportation  jewish 
refugees 

kubowitzki  tartakower 


/ 


Form,  nr  185. 
(1939) 


Lithügrafiska   AU.,  Norrk..  Hi'4  42.  l,aH).00() 


^  > 


o 


s  •232-254 

Der  Beginn  der  illegalen  Transporte^ 

In  diesen  ersten  Oktobertagen  sah  Abba  Munk   seine  Hauptaufgabe  darin, 
bei  der  Organisierung,   die  Juden  auf  raschestem  und  sicherstem  Wege  aus 
Daenemark  ueber  die  schwedische  Kueste  herauszubringen,    zu  helfen.  Die   illegale 
Verbindung  zwischen  Daenemark  und  Schweden  war  vorher  schon  sehr  beschraenkt 
und  Abba  Munk  stand  auch  kein  Apparat,  den  er  haette   einsetzen  koennen,   zur 
Verfuegung.  Er  hatte  weder  Boote,   noch  Menschen  und  Geld. 

Aus   dieser  Situation  wurden  die  Menschen  der  Untergrundbewegung  in 
Schweden  durch  zwei  Paktoren  herausgezogen:    die  Bereitschaft  der  Schweden  - 
sowohl  der  Bevoelkerung  als  auch  der  Regierung  -  sich  fuer  die   illegale  Ret- 
tungsaktion einzusetzen  einerseits,  und  die  Initiative  einer  Anzahl  von  Juden 
in  Schweden  andererseits.  Innerhalb  der  Juedischen  Gemeinde   in  Stockholm 
bildete  sich  im  Laufe   der  ^erfolgungs jähre  ein  Kreis  von  Menschen,   die   ihre 
Hauptsorge  darin  sahen,   den  von  den  Nazis  verfolgten  Juden  zu  helfen.  Es  waren 
dies  jene  Menschen,   die   sich  -  sehr  oft  ohne  Erfolg  -  um  Einwander ungsgenehmi- 
gung  fuer  Hitler-Fluechtlinge,  um  Ausbildungsmoeglichkeiten  von  Chaluzim  und 
aehnliches  bemuehten  und  die  bereit  waren  all   denen,   die   sich  in  Gefahr  be- 
fanden,  zu  helfen.  Diese  Anstrengungen  wurden  waehrend  des  ^rieges  erhoeht. 
Die  Juedische  Gemeinde   in  Stockholm  unterhielt   eine  staendige  Verbindung  mit 
den  internationalen  juedischen  Organisationen,   die  ihrerseits  beim  Unterhalt 
der  Fluechtlinge  und  hauptsaechlich  bei  der  Finanzierung  von  Ueberseetransporten 

halfen. 

Im  Mai   1943  kam  Adler-Rudel,   der  Verantwortliche   der  Jewish  Agency 
for  Palestine   fuer  das  Londoner  Buero,  nach  Schweden.  Waehrend  der^ft^muda- 
Konferenz  schlug  Adler-Rudel  der  Agency  ein  Arbeitsprogramm   in  den  neutralen 
Zufluchtslaendern,  vor  allem  in  Schweden  und  Portugal,  vor.  Er  selbst   fuhr 
nach  Schweden,  um  Hilfe   fuer  die  europaeischen  Juden  zu  organisieren.  Er  bat 
die  schwedische  Regierung  der  deutschen  Regierung  die  Freilassung  von  20.000 
juedischen  Kindern  zwecks  Deberfuehrung  nach  Schweden  vorzuschlagen.  Wenn 
auch  die  schwedische  Regierung  diesen  Vorschlag  nicht   ablehnte,   gelangte  er 
nicht  einmal   in  das  Stadium  eines  ernsthaften  Versuches.   In  seiner  Unterhaltung 
ueber  dieses  Thema  mit   dem  Minister  fuer  soziale  Angelegenheiten  (Gustav 
Moeller)    brachte  Adler-Rudel  auch  die  Frage    der  Zukunft   der  daenischen  Juden 
vor.  ^r  sprach  die  Befuerchtung  aus,   dass  eines  Tages  auch  die  daenischen  Juden 
werden  fluechten  muessen,   mehr  noch,   er  war  der  Meinung,   dass  es  gut  waere,   wenn 
sie  Daenemark  schon  vorher  verlassen  wuerden.  Es  war  dies  um  jene  Zeit,  als 
eine  Anzahl  von  Chaluzim  flohen  und  damit  den  Zorn  der  Deutschen  erregten. 
Gustav  Moeller  antwortete   ihm,   dass  er  es  auf  sich  nimmt   dafuer  zu  sorgen,   dass 
jeder  daenische  Jude,   der  an  die  schwedische  Kueste  gelangt,   wohlwollend  auf- 
genommen wird  und  wenn  -  wie  Adler-Rudel  vermutet  -  die  Lage  sich  ernstlich 
verschlechtern  sollte,  Schweden  alles  nur  moegliche   tun  wird,  um  zu  helfen. 
Wie  wir  gesehen  haben,  hat  Moeller  sein  Wort  gehalten.  Aber  Adler-Rudel  hat 
sich  mit   dieser  Versicherung  nicht    zufrieden  gegeben.  Er  hat  den  Kauf  eines 


-   2  - 


-   2  - 


Bootes   zur  üeberfuehrung  der  anderen  Chaluzim  von  Daenemark  nach  Schweden 
vorgeschlagen.  Mit  Hilfe  einer  Anzahl  von  Z ionist en  in  der  Stockholmer 
Gemeinde  hat  er  eine  Sondersammlung  veranstaltet,  bei  der  30.000  Kr.   auf- 
gebracht  wurden,  welche   zum  Kauf  des  Bootes  *' Julius"   erforderlich  //aren. 
Das  Boot   wurde  erworben,    im  Sommer  ^945  gesetzlich  eingetragen  und  dem 
Hechalutz  uebergeben.   Im  Buero  von     ritz  Hollander,   dem  Teilhaber   einer 
der  grossen  juedischen  Handelsfirmen  in  Schweden  wurde  dann  mit  Initiative 
von  Adler-Rudel  ein  "Komitee  fuer  Zusammenarbeit"   gegruendet ,  dem   sich  fast 
alle  juedischen  Organisationen  in  Stockholm  anschlössen.  Die  Aufgabe  dieses 
Komitees  bestand  darin,    sich  offiziell  mit  Rettungsmoeglichkeiten  zu  befassen. 
Einer  der  Angestellten  von  Hollander  schlug  Hollander  und  seinem  Teilhaber 
Norbert  Masur  vor,   mit  der  daenischen  Untergrundbewegung  in  Stockholm  in 
Verbindung  zu  treten,   um  mit   deren  Hilfe  Rettungsmoeglichkeiten  fuer   die 
daenischen  Juden  zu  pruefen.  So  entstand  die  Verbindung  von  Hollander  und 
Masur  zu  Abba  Munk. 


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Sachet   Hilfe  der  Internierten  Juden 

Dr,7JC./EE. 


I. 


Stockholm,    den  20.September  194i 

Stempelt   Aussenministerlum  eingelangt 

am  5.0kt.44  »r*826l 


Vertraulich 


An  das  Aussenministerium  der  CSR 


in    London 


Zum  tele^praphischen  Erlass  Nr«19275/44t 

Herr  Adler-Rudel  hat  mich  im  Buero  fuer  eine  kurze  Xeit  Freitag  den 
8. djif .besucht*   Ich  habe   ihn  zu  mir  nachhause  zum  Mittagessen  eingeladen, 
weil   ich  einen  Anfall  von  akutem  Rheumatismus  hatte,   fuer  Dienstag,    den 
12.  d.M. 

Adler-Rudel  erzaehlte  von  London  und  im  allgemeinen  ueber  seine  Mission 
in  Schweden.  Er  selbst  macht  sich  keine  grossen  Illusionen,  weil  die  Hilfs- 
aktion  eingeleitet  wird  zum  Zeitpunkt,  wo  es  schon  zu  spaet   ist  und   eine 
praktische  Hilfe  auch  nicht  mehr  moeglich  ist.   Ich  meinerseits   informierte 
ihn  vom  Ergebnis  meiner  Intervention  beim  Gesandten  Boheman,   dass  die 
Schweden  unseren  Juden  in  Ungarn  helfen  sollen. 

Daraufhin  sagte  mir  Adler-Rudel,   dass  die  wertvollsten  juedischen 
Elemente   jetzt   in  Thereeienstadt   sind.  Dort  befindet    sich  die  Majoritaet  der 
juedischen  Intelligenz,   darunter  einige  Personen  von  hervorragendem  Niveau. 
■i'agr?  9ß   ?^tQht   mogglich   die  Russen   zu  bitten^    dass   sie   ihre  Kriegaonera, 
UgfigP  gg  Qlmrichten,   dass   sie   sich  so  bald  als  moeglich   des  Theresienataedter 
La^rs  bemaechtjgen  ?  Adler-Rudel   ist  sich  dessen  bewusst,   dass  in  diesem 
Wunsche  viel  Phantastisches   ist,  aber  es   ist  tatsaechlich  der  einzige  v/eg 
zu   einer  wirklichen  Hilfe.  Keennte    ich  ihm  behilflich  sein,    daas   ihn  ieman^ 
3iP  d^r  blasigen  SQV.ietlogation  in  dieser  Sache   emrfaengt   ?   Ich  versprach 
ihm  alles   was   in  meiner  Macht   ist   zu  tun,  sobald  mein  Fieber  vorbeigeht. 
Zwei  Tage   spaeter  habe   ich   den  Legat ionsrat  Seraenov  ersucht    zu  mir  nachhause 
zu  kommen  und  erzaehlte   ihm  den  Inhalt   des  Gespraechs  mit  Adler-Rudel  und 
ersuchte   ihn,  Frau  Botschafter  Kollontay  zu  informieren  und   ihr  die  Sache 
zur  Ei-waegung  vorzulegen.  Am  naeohsten  Tag,   abends   den  15. d.M.,  hat  mir  schon 
Adler-Rudel  relefoniert,   dass  "er  bereits  bei  Frau  Kollontay   war,   dass  sie  fuer 
die  Sache  das  lebhafteste  Interesse   zeigt  und  ihm  versprochen  hat,   dass  sie 
Belbst   die  Bitte  der  Jewish  Agency  mit   ihrer  Empfehlung  ihrer  Regierung 
vorlegen  wird. 


Dr.W.Kucera 


Vor  der  Ablage  nochmals  Dr.-^^'rischer 
z\ir  Information 


y 


( 


Zum  Bericht  von  Dr^Kucera  l^/yertr./AA     vom  20.September  44 

bemerke  ichi 

!•  Ich  bin  nicht  ganz  eicher,  ob  mein  Freund  Adler-4^udel  sich  vorher 
die  Landkarte  angesehen  hat  um  fe st ssu stellen,  wie  entfernt  Theresienstadt 
von  den  jetzigen  militaerischen  Operationen  liegt.  Ich  weiss  auch  nicht, 
ob  das  Prau  Kollontay  klargeworden  ist»  Aber  wenn  auch  in  dieser  Form  der 
gante  Plan  ein  bischen  phantastisch  aussieht,  waere  es  ein  Fehler  das  In- 
teresse, das  Frau  Kollontay  fuer  diese  Sache  gezeigt  hat,  nicht  auszunutzen. 

2.  Es  stimmt,   dass   in  Theresienstadt  vielleicht   die  wertvollsten 
Elemente  des  tschechoslovakischen  Judentums   sich  befinden.  Wir  wissen  Jedoch, 
dass   zumnidest  7,000  •  aber  offenbar  viel  mehr  -  von  ihnen  nach  Birkenau  ueber- 
fuehrt  wurden.  Es  ist  «war  bekannt,  dass  von  diesen  Opfern  4 #000  ermordet  wurden, 
doch  das  Schicksal  der  anderen  ist,   glaube   ich,  nicht  bekannt •  Mit  Ruecksicht 
torauf,  dass  Auschwitz  und  Birkenau  sicherlich  viel  frueher  in  den  Bereich  der 
Roten  Armee  sich  befinden  werden,   waere  es  vielleAcht  zweckmaessiger  fuer  diese 
Lager  das  zu  verlangen,  was  Adler-Rudel  fuer  Theresienstadt  verlangt  hat» 

}♦  Wenn  dieser  Standpunkt  akzeptiert   nerden  sollte,  sollte  vielleicht  an 
Kucera  telegraphiert  werden,  dass  er  selbst   o4er  durch  Adler-Rudel  bei  Frau 
Kollontay  in  diesem  Sinne  intearveniere ♦ 

4.  Vielleicht  koennte  auch  der  Gesandte  Kraus  ueber  die  Sache  mit  dem 
Botschafter  Lebedev  sprechen. 

5.  Schliesslich  schlage  ich  vor,    dass  Aeber  den  Bericht  von  Kucera  Ing. 
Frischer  informiert  werde.   (Aus  weiter  angefuehrten  Gruenden  nicht  notwendig). 

Dr.Fischli    1.  Die  Russen  aendern  nicht  und  werden  nicht  aendern  ihre  Kriegs- 

plaene  ausser  aus  rein  militaerischen  Gp^enden. 

2m  Theresienstadt  wird  ueberhaupt  noch  lange  ausserhalb  des  Rahmens 
der  Operationen  sich  befinden. 

3.  In  der  Sache  Auschwitz  und  Birkenau  wird  er  die  Russen  sowie  die 
anderen  ^erbuendeten  informieren.  (6.D.?)  Ü.3. Flugwaffe  hat  sich 
uebrigens  bereit  erklaert,   die  Krematorien  zu  bomÄardieren. 


V 


Kr.»    115/vertr./44 
Sache I     Adler-Rudel  SSSR  Hilfe 
fxier  Thereaienstadt 

Dr.T,K./KE, 

EingtngSBtempeli 

14 .NOV.  1944  -  26945. 


Dr.Fischl 
Stockholm,   den  24 .Oktober  1944 
Vertraul  Ich 


An  das  Ministerium  des  Aeussern  der  CSR 

in    London 


InErgaenzung  der  Nr.73/vertr./44  vom  20.September  44. 

Herr  Adler-Rudel,  der  sich  zur  Rueckkehr  nach  London  vorbereitet, 
hat  angefragt,   ob  aus  Moskau  irgend  eine  Antwort  auf  seine  Inter^rention 
beim  Botschafter  Frau  Kollontay,  eingelangt   ist.  Der  Legationsrat  Semenor 
hat  mich  informiert,  daas  aus  Moskau  nichts  gekommen  ist  und  sie  erwarten 
auch  keine  Antwort.  Es  versteht  sich,  dass  sie  alles  unternehmen  werden, 
was  die  militaerische  Situation  erlaubt.  Es  waere  auch  nicht  gut  zu  viel 
darueber  zu  sprechen,  damit  das  die  Deutschen  nicht  erfahren  und  keine 
ihrer  bewaehrten  "Gegenmassnahmen"    unternohmen. 

Trotzdem  wird  er  in  Moskau  anfragen,   ob  sie  fuer  ihn  irgend  eine 
Antwort  haben.  Sollte  sie  vor  der  Abfahrt  Adler-Rudels  einlangen,  wird 
er  mir  das  sagen,  um  Adler4^udel  noch  informieren  zu  koennen. 

Dr.  K. 


/ 


Zur  Kenntnisnahme 
Dr.Fi8Chl 

vidi  Fischl  20.XI. 
Zur  Kenntnisnahme  Dr.Ondracek  -  vidi 

Juedische  Frage  -  Hilfe  fuer  Theresienstadt 


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TELEGRAM 


Skriv  tydligt! 

Fullsiändig  adress   är 

av  viki  för  telegrammets  sakra 
och  snabba  befordring. 

Moi  spräkbruket  stridande 
sammanaättningar  eller  för- 
ändringar  av  ord  äro  icke 
üUätna. 

Utstrykningr  eller  änd- 

Hng  ä  telegramoriginalet  skall 
vara  vitsordad  av  avsändaren 
eller  hans  ombud. 

Skiljetecken  avtelegra- 
ferat  endaat  pä  uttrycklig  be- 
gäran  och  ingä  da  i  det  taxe- 
rade  ordantalet. 

Väntas  svar  i  telegram- 
met,  bor  avsändaren  införa 
namn  och  adress  i  staiionens 
adressbok  eller  ä  särskild  blan- 
kett,  som  tillhandahälles  pä 
begäran. 

Taxerade  tjänstean- 
märkningar  (skrivas  framst 
i  adressen  i  sin  förkoriade 
form  och  ingä  i  det  taxerade 
ordantalet),  exempelvis: 

—  Lx  —  (lyxblankett) 
z:=:  D  ==  (iltelegram) 

—  RP~  (svar  betalt) 
=zz  TC  =  (kollationeras) 

—  PC  ^-  ( mottagningsbevis) 

—  MP~    (egenhändigt) 

—  TF—  (uttelefoneras) 


Anm.  ang,  expeditionsiiden 


Avsänt 


Avgift: 


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Form,  nr  201 
(1941) 


Lithografiska  A.-B.,  Norrk.,  30/4  41.  1.000,000 


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TELEGRAM. 


Skriv  tydligt! 

Fullständigr  adress   är 

av  vikt  för  telegrammets  sakra 
och  snahba  befordring. 

Mot  spräkbruket  stridande 
§amman»ättningar  eil  er  för- 
ändringar  av  ord  äro  icke 
till&tna, 

Utstrykning  eller  änd- 

ring  ätelegramoriginalet  skall 
vara  vitsordad  av  avsändaren 
eller  hans  ombud. 

Ski/Jetecken  avtelegra- 
feras  endast  pä  uttrycklig  be- 
gäran  och  ingä  da  i  det  taxe- 
rade  ordantalet. 

Väntas  svar  A  telegram- 
met,  bor  avsändaren  införa 
namn  och  adress  i  stationens 
adressbok  eller  ä  särskild  blan- 
kett,  som  tillhandahälles  pä 
begäran. 

Taxerade  tjänstean- 
märkningar  (skrivas  främst 
I  adressen  i  sin  förkortade 
form  och  ingä  i  det  iaxerade 
ordantalet),  exempelvis: 

—  Lx  ^  (lyxblankett) 

^=:  D  ^=  (iltelegram) 

rz-.  RP:=z  (svar  betalt) 

=■  TC  =-  (kollationeras) 

~  PC  --.  (mottagningsbevis) 

=z.MP-    (egenhändigt) 

—.  TF  —  (uttelefoneras) 


Avgift: 


Anm.  ang,  expeditionstiden 


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Sign. : 


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AvsSndarens  namn,  adress  och  teiefonnuntmer  (avtelegraferas  icke): 


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Form,  nr  201 
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Hthografiska  A.-B..  Norrk.,  30/4  41.  1,000.000 


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MOTE  1?03  MB.    ZPBÜWIT ZU . 
BgG»Hi)IKS  m  y IB3T   JUUBKliY  'i'ü   aWEBSW 


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1,  Döring  ii^  flrat  Tiait  to   Swedan  (F«braa»y-May,   1943) 
the  iiwediah  öovcrnment  aoospted  my  auggeation  to  reaoaa  Jewiah 
ehlidren  from  Kaal  oocupled  ooantriea  and  dacided  to  approach 
offioially  tha  German  Government   with  tha  raqaaat  that  Öermany 
shoaid  permit  the  tranaport  of  20,ÜOü  Jawiah  ohildrön  from 
German  oooapiad  oountrlas  into   3wed«n.     The  age   limit  of  tha 
ohiidren  wua  flxad   from  ö  to  13  yeara.       They  wera  to   b«  taJcan 
from  a  .Veat-Cauterly  direotion  which  maana  from    'ranoa,   Belgium 
Holland.  Germany.   CzeohosloTukia,  Poland.       Thia  order  waa 
auÄgestod  ua  tt  was  preaumed  thut  It  waald  ba  aaalar  to  get  tne 
approvul  of   the  Germans  to  take   firat   the  ohiidren  frr^  Franoa 
and    tben  from  Poland,       It  tiaa  alao  taicen  into  oonaiaeratxon 
tiiat  oldar  oliillron  from  tha  .^eatorn     uropean  oountriea  and 
the   yoongaat  from  Poland  shoaid  banefit  aa  theae  yoang  ohiidren 
vDould  not  be  abla  to  report  rauch   aboiit  tho  provailing  ounditlona. 

2,  Tha  daoiaion  oi   the  siwadiah  Govarnmant   was  basod  on   the 
folloTwiiig   3  oonditiona: 

(a)  England   and  iuner  iou  ahoald    jointly  unflertakö  to  provifle 
for  the   raaintananoe  of  the   ohiidren  durine  tt^^ir  atay 

(b)  the  linglish  and  Amerioun  Bloclsxda  aathoritiea  shoaid 
permit  an  inore-^ae   in  the   Import  of  food  for  the   20,000 
ohiidren.      (Thia  oondition  waa  ^payohologioal  importanca 
to  avoid  pablio  agitation  in  3wcfden  where  the  food  j 
aitaation  was   at  that   tinie  not  mry  p»od).  i 

(a)  Bnpland  and  Amerioa  were  to  piva  a  Joint  guatantee  to 
ramove  the  children  from  Swedan  Immcdiataly  after  tha 
war*. 

3,  Aa  aoon  aa  I  raoeivod  from  the  Swadiah  Government   the 
verbal  information  aboat  their  daoision,   I  viaited  tho   Amerioan 
and  Knfflish  Eabc.aaiaa.       In  my  preaenca  they  telephoned  with 
Mr.   G'iataf  Moallor,   the   dwadiah  Miniater  for  dooial  Affalra, 
who  oonfirmed  hia  Government »a  decisi^n.       Both  Bmbaaaiea 
raportad  thr,  mutter  tairaediately  to    their  raapeotiva  ^ovarnmanta. 


\ 


-2- 


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1 


4#       After  my  retarn  to  London  I   reportad  to  the  Porsign 
Offiot  abcat  my  negotiationa.        They  had   already  tha  report 
from  tha  British  limbasay  in  Stookholm.     Tha  Jawish  Agenoy 
aoggeated  to  taKB  ttie   decision  of  the   äwadiah  Government   as 
^he   nrst   resdlt  of  the  jbermada  Oonlerenoa,    (The  ßermuda 
Confaranca  andad  a  faw  daya  befora   I  retarnad  to  London),   and 
thay  oablad  to  Dr.  Wise  in  New  York  informing  him  about  thair 
suggeation«     Sir  Herbert  Bmerson  was  also   informed  about  tha 
daciöiün  of  the  awadish  GovQrnmant«        IIa  was   graatly  intereöted 
and   oonsidarad  tha  daoision  to  ba  the  first  positire  atep  of 
a  neutral  Goverrsnent  regarding  the  resoua  of  Jews  from  tha 
Continent.       The  Foreign  Offioa  and  Sir  Herbert  Bmerson  oama 
to  tha    oonolusion  tliat  as  tha  matter  was  of   oonsiderable 
Importanoe  it  should  be  dealt  with  entiraly  by  the  üritiah 
and  Amerloan  (lo  vernments  and  that   in  order  to    scroid  diff iojltles 
the   stricteat   seoreoy  alx)ald  ba  observed» 

5*       iJontha  paüsed  by  and  nothing  happenad,   althcagh  the 
Jawish  Ageuoy  liearfi  from  tirca  to   time   from  the   british  Foreign 
Offioe  tßat  negotiations  wore  janding  between  the  British  and 
American  öovornmenta  regarding  the  guarantaes  mentioned   jjidar 
Paragraph  2  of  this   nota*        That  the   quaBtiun  wau   undor 
oonsiderat iun  üf  the   tvi'O   uovürninoiits   oan  be  soen  froni  tha 
atatemant  mada  by  llr.  Breoicinridga  Long  for   tha  Oommittoe  on 
Foreign  Affairs   of   the   House  of  Kepresentativas  on  i'riday, 
November   25th  i94;ä>   when  ha  reierred  to   '^a  nuutral  üoveriuiout 
whioh  asied  tlia  Gormans  to   releaae  20,000  Jev^iah  children 
from  German.#\  ••''   '^She  woald  take   care   of  them  there   and  wa 
W)uld  oontribute  to  tliair  expenöes.  ••  •"       Tha  &eriaan  Government, 
the   reqaaat  liaving  been  made   aome   time  ago,   has  not   inclicfcited 
tha.t   it   will  acoept;     nevertheloas  we   ure   trying  to  get   the 
neutral  Government   to  continue   its  aotivities»''        (Page   29, 
guotad  frcm  JÜWISH  CüiaiillT  No*    23,   Deoembar   24th,    1943). 

6#       I  am  not  oonvinoad  that  Mr*    Braolcingridga  Long^a  State- 
ment is   entiraly  oorreot.       It  was  mach  latar  than  November  1943 
that  the  American  and  british  Governmanxa  replied  to  the  S^edish 
Government.        But   it   is  oorreot   thjit  the   Swediah  Government, 
at  tha    end  of   1943  waa  no  lonper  willing  to  continue  its 
initiative  beoaaae  sinoe  April,   when  they  made  thelr  daoision 
about  tha  20,000  Jewish  children,    the   relation  batwaan  Garmany 
and  Sweden  had  oonaiderably  daterioratad.       Swadan  had  at  that 
tima  cancelled  the    agraament  with  Germany  rogarding  tha   trans- 
port  of  German  troops  through  Sweden,   raduoed  its  dalivery  of 
iron  ore  to  Germany  and,    furthermore,  much  to   the  annoyanca 
of    the  Germans,   had  aocepted  many  thouaand  Jewish  and  non-Jewiah 
refugaas  from  Danmark.       Tha  time  waa  therefore  not  very 
favourabla  for   an  approach  to  the  German  Government. 


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7.       There  la,  of  ooars«,  xu>  gaarante«  thi^t  Oermany  would 
taaro  aooapted  tks  3w«diah  aoggestlon,  bat  tha  posalbillty  was 
not  to  ba  ezoluded.       If  the  British  and  Amerloan  aovarnmanta 
«oald   have  aoted  c[alokly,  the  äwedlah  Grovarnment  would  bava 
had  no  raaaon  not  to  stand   to  thelr  underta^ng.       Bat  as  it 
took  tha  two  Govarnments  auch  a   long  time   to   a^rea  to    tha 
thzea  airaple  oonditions,   the  3wadlsh  wlllingncua   rlld  bring  no 
poaltiva  results  bat  demonatratad  to  tha  naatral  GoTernment 
that   the   qiieation  of   resoae  of  Jews  was  not  of  siioh  importanea 
as  I   indloatad  It  in  my  negptiat  iona. 


22/1/1945. 


Report   by  Mr.   Ben  Gurion  on  his  visit   to  the  Camps 
given  at  a   meeting  at   77  Gt •Russell  St., London, 
on  Tuesday,   6th  November,    1945. 


r 


Mr.  Ben  Gurion  said  that  he  arrived  at  Frankfurt  on  the  19th  October,  and 
visited  Stuttgart  and  the  camps  near  Munich  which  were  the  largest  in  the 
American  Zone.  In  the  British  Zone  the  only  camp  he  visited  was  Belsen.  The 
purpose  of  his  visit  was  that,  believing  they  were  facing  a  prolonged  and  dif- 
ficult  struggle,  he  wished  to  know  whether  the  internees  would  be  a  help  or  a 
hindrance  in  that  struggle.  Permission  to  visit  the  American  Zone  was  easily 
obtained,  but  it  was  rather  more  difficult  in  regard  to  the  British  Zone. 
Pacilities  for  travelling  in  both  Zones  were  provided  by  the  American  army. 

At  the  time  when  Mr.  Harrisons's  report  was  compiled,  there  were  about 
100,000  Jewish  D.P's  among  the  one  million  D.P's  in  Germany.  Mr.Harrison  found 
that  they  were  kept  as  prisoners  behind  barbed  wire ,  under  very  kaxii  bad  food, 
clothing  and  sanitary  c«nditions.  The  rate  of  mortality  was  highi  all  the  D.P's 
were  idle ,  and  families  were  scattered.  Mr.  Ben  Gurion  found  conditions  in  the 
American  Zone  gi-eatly  improved.  In  Prankfurt  he  met  the  öhief  of  Staff ,  Lieut. 
Gen.3raith.  When  he  told  him  the  purpose  of  his  visit.  Gen.Smith  at  once  told  him 
that  almost  all  the  Jews  in  Germany  wanted  to  go  to  Palestine,  and  refused  to  go 
back  to  their  respective  countries.  Some  would  like  to  go  to  America  but  knew 
that  this  was  impossible.  He  asked  Mr.  Ben  Gurion  to  report  to  him  on  his  return 
and  also  to  see  Gen.Eisenhower.  He  told  him  that  they  were  expecting  a  special 
envoy  from  America  to  consult  Gen.Eisenhower  on  Jewish  matters.  Judge  Rifkind 
arrived  the  following  morning  and  the  idea  was  that  Mr.  Ben  Gurion  should  travel 
vath  him,  but  as  he  was  unable  to  leave  immediately,  Mr.  Ben  Gurion  procoeded 
alone. 

He  first  paid  a  brief  visit  to  the  ramp  at  Zeilsheim,  where  the  D.P's 
were  mainly  Poles.  There  was  a  small  Hachshara  there  and  a^l  the  people  told 
him  they  wanted  to  go  to  Palestine.  He  then  went  to  Stuttgart.  Here  the  D.P's 
were  living  in  the  town,  where  a  block  of  houses  had  been  requisitioned  from 
Germans.  They  were  all  from  Poland  and  were  nearly  all  young  people  between  the 
ages  of  18  and  35;  there  were  no  children  or  old  people.  This  applied  to  all  the 
other  camps  as  well.  There  were  about  500  men,  500  women,  and  fourteen  children, 
three  below  6  and  the  rest  between  6  and  14.  60^:<  of  the  people  wanted  to  go  to 
Palestine.  Of  the  rest,  a  number  had  relatives  in  America  and  Argentine  and  would 
like  to  go  there,  while  a  number  believed  they  still  had  relatives  in  the  camps 
for  whom  they  were  searching,  and  had  therefore  not  yet  decided  what  to  do  in 
the  future.  Here,  as  everywhere  eise,  there  was  a  Jewish  Committee.  In  Stuttgart 
all  the  raembers  of  this  Committee  were  Zionists.  Mr.  Ben  Gurion  put  two  questions 
to  the  Committee.  The  first  was:  if  it  were  necessary,  for  political  reasons,  not 
to  accept  certificates,  from  the  point  of  view  of  the  peoole  in  the  camps  could 
the  Jewish  Agency  adopt  this  policy  or  v.ould  it  result  in  despair  ?  The  Committee 
replied  that  they  would  not  accept  certificates  if  it  was  against  the  interests 
of  Zionism;  they  were  prepared  to  wait  if  necessary.  Mr.  Ben  Gurion  asked  whether 
this  was  the  View  of  the  Committee  only  or  of  the  people  as  a  whole.  Thev  assured 
him  that  this  was  the  general  view  of  the  people  who  wanted  to  go  to  Palestine. 
He  himself  was  not  convinced  that  this  really  was  the  case.  The  second  question 
was  whether  the  people  who  wanted  to  go  to  Palestine  were  ready  to  go  under 
conditions  which  might  inv*lve  a  risk  of  life.  The  reply  was  in  the  affirmative. 
On  this  «ccasion  Mr.  Ben  Gurion  feit  more  convinced  that  the  reply  was  a  true 
one.  They  asked  for  Hachshara,  although  they  said  that  many  of  them  were  not  fit 


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for  hard  physical   work,  They  asked   for  books ,    in  Hebrew,  Yiddish  and  Polish. 

Sone   of  them  who  had  been  students  would  like   to  continue   their   studies  in  Jerusalem, 

Mr.   Ben  Gurion  proceeded  to  the   Central  D.P.Camp  near  I.iunich,  Here  he  met 
Chaplains  Klausner  and  Maiditch.   In  this   connection,  Mr.  Ben  Gurion  mentioned  that 
he   had  been   infonned  that   the  Jewish   chaplains  and  Jewish   soldiers   generally  had 
done  a  magnificent   job,   and  were   doing  all  they   could  to  provide   the  B,P»3   v/ith 
food  and   clothing.  He  had  been  very  much  impressed  by  Chaplain  Klausner» s   devotion 
and  courage.   He  went   with  him  to  visit   the   camps   in  this  area.  They  went   first   to 
St.Ottilien,    v/hich  was   really  a  hospital.   It   contained   65O  beds   but    only  250   sick 
people  and  550   other  Jews.   Officially  they  were   considered  reconvalescents,   but 
they  had   turned   it    into  an  ordinary   camp.  There  were  many   children  there,    some 
of  whom  had  been  born  there  and   in  the   camps,    while   many  had  been  brought    from 
Poland  recently.  The  ages   of  the   children  ränge    from  2   to   8.  A   school  was   now 
being  opened,  The   food  was   excellent   and  the  housing  satisfactory.   ür.Gruenberg, 
a  Lithuanian  Jew  from  the    camp,    was   in  Charge.  There  were  Z ionist s   there  who   v;ere 
extremely  devoted  and  well-informed;    in  Mr«Ben  Gurion» s  view  they  were    fit  to  be 
on  the  Z ionist  Executive.  A  Kibbutz  Hachshara   had  been   established.  This  was    the 
best   camp  as   far  as  material   conditions   were   concerned,   and  people  who   had  re- 
covered  from  their   illness  refused  to   leave   it. 


Mr.   Ben  Gurion  then  proceeded   to  Landsberg.  The   official  number  of  Jeww 
there  was    5,500,   but  actually  there   were   only  about   4,500.  This   discrepancy 
in  numbers   (which  was    to  be   found  in  all   the    camps)    was  due   to  two  reasons: 
a)   Many  people  had   left   to   look  for  their  relatives;   b)  The   food,   except  at 
St.Ottilien,    was  not  yet  adequate,    although  there  had  been  a  great    improvement 
in  the  American  Zone,   and   it   enabled  them  to  receive  lar^^er  rations.  There  were 
a  hundred    children  at  Landsberg  who  had  recently   come  from  Poland.  The   number  of 
these   was   increasing  in  all  the   camps.  All  the  D.P»s  here   had  all  been   livin£^  in 
barracks,    twenty  to   forty   in  a  room  and  tv/o  in  a  bed.  S  ince   the   publica tion  of 
the  Harrison  Report  and  visit   of  Gen.Eisenhower ,    Orders  had  been  given  to   evacuate 
all  the  Germans    in  order  to  provide  more  room  for  the  D.P»s,   but    the   Orders  had 
not  been   carried  out.  So  far  only  2Öjt  of  the  D.P's  at  Landsberg  were   living  in 
houses;   many  of  them  were   still   sleeping  two  in  a  bed  and   were   crowded   into 
barracks.  There   had  been  some    improvement   in  the   food,   but    it  was  still  unsatis- 
factory.  There  were   five  Kibbutzei  Hachshara    ,   as   v/ell  as   a  Kibbutz   of   the  A^da 
consisting  entirely  of  girls.-  There   was   also  a  Yeshiva  but   they  had  no  books. 

Mr.   Ben  Gurion  v/ent   to  Feldafing,   where  he   only  had  time   to  address  the 
D.P»s.  He   was   told  that   there  was  e   streng  group   of  Bundists   there,    numberin^ 
abouta  hundred,    ivith  a   large   following.   Conditions   in  this    camp  were  worse   than 
any where   eise. 

Mr.  Ben  Gurion  thought   the  people    in  the    camps   could  be   divided  into   three 
categories:    a)   Some  v/ho  did  not    care  at   all  about  Palestine,    but    would  not 
return  to   their   countries;    b)   Some   who  might   stay  in  Germany;    c)    Zionists.  The 
Black  Market   was  flourishing.  This   was   due   to   some  extent   to  the   enforced   idle- 
ness,    which  caused   demoralization.  Physically  they  all   seemed   fit  and  it  was 
difficult   to  believe  that   they  had  undergone   such  hardship    for  so  many  years. 

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C 


Some  had  tuberculosls  and  wer«  beixig  taken  oare  of  at  a  special  hospitalf 
bat  the  large  «ajority  were  fit^  Morally  the  posltiea  was  aore  disquietlng* 
People  had  lost  faith  In  theaselres,  In  the  world,  in  the  Jewish  people,  and 
after  seeing  Dachau  and  hearing  indiridual  stories  it  was  not  difficult  to 
understand  thiso  They  were  intelleetually  and  psychologically  abnormal  •  But  by 
almost  a  miracle,  a  great  number  were  still  not  only  normal  but  real  heroes« 
They  were  ready  for  anything;  they  could  endure  physieal,  moral  and  psychological 
torture  for  the  sake  of  Zlonismy  and  Mr«  Ben  Gurion  doubted  whether^  even  in 
Palestine,  they  had  more  doToted  and  reliable  Zlonlats  than  these  people«  Most 
of  this  category  had  been  Zionists  before« 

Mr«Ben  Gurion  was  asked  to  speak  at  all  the  campe«  He  told  them  that  the 
political  Situation  was  desperate  and  that  he  could  not  promise  them  oertificates; 
he  could  onljr  promise  that  the  best  of  their  people  in  Palestine  would  do  what 
was  humanly  posslble  to  get  them  orer  to  Palestine«  He  had  talks  with  the  Central 
Z ionist  Committee,  and  put  to  them  the  same  question  about  refusing  oertificates« 
They  told  him  that  they  would  refnse  I5OO  oertificates  even  if  the  Executive 
decided  to  acoept  the  offer«  There  was  nothing  left  for  them  but  to  go  to  Pale- 
stine, but  if  necessary  they  could  walt«  The  Committee  told  hin  that  they  would 
not  leaye  until  all  the  others  had  gone  to  Palestine«  Hr«Ben  Gurion  had  the 
feeling  that  they  meant  what  they  said«  He  did  not  think  they  represented  the 
Views  of  all  the  thousands  who  wanted  to  go  to  Palestine,  but  they  did  speak  for 
a  great  many  people«  What  all  of  them  asked  for  in  all  the  camps  was  Hachshara: 
books»  Madrichim  and  material  for  vocational  tralning«  The  best  people  he  met 
were  the  youngsters«  At  Poerenwalde,  which  was  a  camp  for  yo\xng  people  only 
(up  to  the  age  of  23)  there  were  many  Kibbutzlm,  and  some  of  the  youngsters 
spoke  excellent  Hebrew«  Many  of  them  said  they  were  determlned  to  remain  together 
in  Palestine  regardless  of  movement  or  political  attachments« 

After  visiting  Poerenwalde  Mr«Ben  Gurion  returned  to  Prankfort,  where  he 
was  received  by  Gen«Smith  (Gen«Eisenhower  was  in  London  at  that  time) ,  to  whom 
he  told  his  impressions  and  recommendations«  His  recommendations  were  as  follows: 

**In  Order  to  raise  the  self-respeot ,  inprove  the  morale,  and  to  prepare 
the  D«P^s  for  useful  life  in  the  country  of  their  future  permanent  reaidence, 
the  following  recommendations  were  mades 

1«  The  people  in  each  camp  and  in  the  entire  area  should  be  given  a 
measure  of  self-government  through  elected  representatives,  subjeot  of  course 
to  the  authority  of  the  Military  Administration,  to  conduot  all  their  internal 
affairs,  to  represent  the  D«P*8  before  the  authorities  and  to  advise  the 
authorlties  on  the  measures  to  be  taken  for  improvment  of  the  conditions  of  the 
inmates  and  raislng  their  spiritual  level« 

2«  To  conoentrate  all  the  Jewish  D«P*8,  as  far  as  possible,  in  one  area, 
urban  and  rural,  to  enable  them  to  live  a  more  füll  Jewish  life  and  to  avoid 
unneoessary  contact  with  the  unfriendly  German  population« 

5«  To  complete  the  settling  of  people  in  separate  rooms  and  to  avoid  as 
far  as  possible  living  in  barracks  where  people  are  deprived  of  privacy« 

4»  Agrlcultiral  training  for  the  youn^r  inmates  who  are  eager  to  prepare 
themselves  to  return  to  Palestine  and  to  live  there  on  the  soll«  Near  the  camps 
there  are  farms  available,  of  former  Nazis  which  the  young  people  in  the  camps 
are  eager  to  cultivate« 

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5«  Vocational  training  for  the  older  people  InA  different  trades  - 
mechanlcal,  electrical,  tailoring,  shoemaking,  nurslng,  etc#  It  mußt  be 
understood  that  this  training  will  be  on  a  purely  voluntary  basis  and  in 
no  way  to  be  imposed  on  the  people«  It  ia  expected  that  at  the  begizining 
only  a  part  of  the  people  will  avail  themselves  of  those  opportunities,  but 
they  will  eerve  as  an  ezample  to  the  others« 

6,  Physical  training  for  an  hour  every  day  if  possible,  and  training 
the  people  in  diecipline,  orderliness  and  cleanlineßs*  Again,  it  must  be 
understood  that  this  must  be  on  a  purely  voluntary  basis <> 

7o  What  the  people  need  moet  in  campe  are  bocke,  manuals,  papers  in 
Hebrew  irtiich  oannot  be  provided  after  the  destruction  of  all  the  Jewish  centres 
of  leaming  and  culture  in  Europe  and  can  ^nly   be  obtained  from  Palest  ine.  It 
ie  necessary  that  a  miliraty  plane  should  visit  Palestine  once  a  week  to 
bring  the  necessary  books  and  also  bring  instructors  from  Palestine  for  agri- 
culture,  vocational  and  cultural  training  of  the  people,  The  plane  will  also 
carry  mail  of  the  D*P*s«  in  Germany  to  relatives  in  Palestine." 

With  regard  to  training,  Gen.  Smith  aaid  that  this  was  also  their  view 
but  it  seemed  that  the  people  refused  to  work.  GenJEisenhtwer  had  offered  the 
people  at  one  camp  land  to  work,  but  they  had  refused,  Mr.  Ben  Gurion  said  that 
there  might  be  people  who  refused  to  work  but  the  young  people  were  eager, 
especially  for  agricultural  work,  and  many  (Df  the  older  ones  would  underta^ke 
other  Jobs,  It  must  be  on  a  purely  voluntary  basis,  At  first  only  some  would 
work,  but  he  was  eure  that  later  the  majority  would  join  in,  Gen.Smith  promised 
to  fulfil  the  request  for  planes  to  bring  books  and  instructors,  and  said  that 
the  other  mattere  would  have  to  be  discussed  with  Gen.Eisenhower. 

Mr.Ben  Gurion  told  him  that  in  all  the  campe  he  had  met  D.P's  who  had 
gone  back  to  Poland  and  other  countries,  but  had  later  returned,  bringing 
others  with  them.  Gen.  Snith  said  that  they  were  aware  of  this.  There  was 
antisemitißm  in  Poland  and  they  had  to  save  these  people.  He  asked  for  all 
Mr.  Ben  Gurion' s  recommendatione  to  be  put  in  writing  for  Submission  to  Gen. 
Eisenhower,  Mr«  Ben  Gurion  said  that  he  was  impressed  by  Gen.Smitht  he  was 
intelligent  and  understood  the  epecial  problems  of  the  Jewish  D,P*S. 

Mr.  Ben  Gurion  met  Judge  Rifkind  and  outlined  to  him  the  recommendations 
he  had  made.  He  found  Mr .Rifkind  (who  was  a  Zionist)  generally  inclined  to 
agree  with  him  except  on  the  point  of  concentrating  all  the  Jews  together.  He 
thought  that  this  was  impossible,  because  there  were  many  public  works  irtiich 
has  to  be  carried  on  by  the  Germans,  He  believed,  however,  that  if  all  the 
other  recommendations  were  carried  out,  in  fact  a  Jewish  area  would  be  created 
where  the  Germans  would  be  increasingly  fewer  in  number.  He  said  that  he  had 
spoken  to  GenJBisenhower  about  Mr.  Ben  Gurion,  and  Mr.  Ben  Gurion  should  meet 
him  on  hie  return  from  the  British  Zone. 

Mr.  Ben  Gurion  then  visited  the  British  Zone,  On  arrival  at  Belsen,  he 
met  with  the  Jewish  Committee.  On  the  day  of  llberation  there  were  48,000  Jews 
in  Belsen.  Sinoe  then,  until  the  end  of  July,  51,000  Jews  üad  died.  He  was 
sure  that  many  had  died  because  of  neglect.  The  treatment  at  Belsen  was  the 


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nearest  thlng  he  could  imaglne  to  the  Nazi  eystem«  All  the  Jewv  were  und  er 
Polißh  authorlty  officially,  althoixgh  actually  there  were  very  few  Poles 
left*  Jewish  children  had  to  go  to  the  Polleh  achool  and  be  taught  in  FollBh* 
Jeww  had  to  live  in  the  same  rooms  as  Poles ,  where  they  are  insulted  and  mal«- 
treated«  The  authorities  knew  thia  but  said  they  could  de  nothing  as  the  peopla 
were  all  Poles •  Mr«  Ben  Gurion  was  told  that  there  were  campe  that  were  woree 
then  Beißen,  although  sone  of  them  were  better«  He  visited  the  liring  quarters» 
One  room  4^  metres  Square  contained  four  bede  and  thlrteen  occupants«  Another, 
2  m  X  4  m,  contained  three  beds  and  seven  occupants«  Another,  2  x  4f  had  three 
beds  and  seven  occupants»  There  were  more  than  thirty  large  buildlngs  which  were 
empty*  The  Major  in  Charge  said  he  had  to  reeerve  this  acconmodatlon  for  people 
who  night  come  baek«  The  food  was  Inadäquate«  The  Joint  had  offered  to  send 
additional  food,  but  were  told  that  if  such  food  arrired,  it  must  be  divided 
amongst  the  whole  oamp,  as  they  could  not  diecriminate  between  different  religions« 
The  food  was  not  being  sent  illegally«  Most  of  the  people  were  between  16  and 
35 >  t)ut  a  few  children  renained«  A  stencilled  paper  was  being  published  illegally« 

Two  weeks  before  Mr«  ^en  Gurion^s  arrival,  representatires  from  the 
Jewish  -^rigade  had  come  to  Belsen«  People  in  all  the  camps  were  very  cynical, 
but  they  had  unlimited  confidence  in  and  unbounded  respeot  for  the  people  from 
the  Brigade.  At  Belsen  they  had  been  discussing  the  question  of  sending  children 
to  England.  All  the  people  were  against  it.  Mr«  Ben  Gurion  had  been  very  mudh 
impressed  by  Dr  JRosensaft ,  who  was  the  head  of  the  Jewish  Committee  at  Belsen. 
Everycne  accepted  hie  authority  without  question« 

On  hie  retum  to  Frankfurt,  Mr«  Ben  Gurion  met  Gen^Eieenhower,  who  began 
by  saying  that  he  knew  that  the  main  problem  of  the  D.P's  was  a  psychological 
one,  and  they  make  an  attempt  to  restore  their  confidence  in  themselvee  and 
in  huxnanity.  He  was  aware  of  the  Black  Market  actirities,  but  no  one  could  blame 
these  people.  They  needed  some  occupation.  He  mentioned  his  off  er  of  land  which 
had  been  refused.  Mr«  Ben  Gurion  repeated  what  he  had  told  kts  GenJSmith  and 
urged  etat  a  start  should  be  made  in  this  respect.  Gen^Eisenhower  asked  when 
the  people  would  be  able  to  g«  to  Palestine.  Mr«  Ben  Gurion  explained  jdübi  the 
Position.  Gen«  Eisenhower  assured  him  that  they  would  do  all  they  could  for  the 
D.P*s  as  long  as  they  renained  in  Germany,  would  treat  them  with  underetanding 
of  their  problems  and  would  give  them  all  possible  facilitiee  for  agricultural 
and  other  training«  He  had  giren  instructions  to  Judge  Rifkind  to  give  imroediate 
ordere  in  regard  to  small  improvements.  Bigger  matters  would  hare  to  be  brought 
to  him  but  would  have  a  very  sympathetic  hearing.  Mr.  Ben  Gurion  was  impressed 
by  his  humane  approach  and  feit  stat  he  understood  the  problem. 


Hoechst,  2l8t  Dec,1945 


Toi  ütN.R.R.A*  HEAD^ÜARTERS ,  Germany 
Relief  Service. . 

Fromt  S.  Adler-Rudel 

RGT^reaentative  of  the  Jewiah  Refugees  Coinipittee,  Londoiu 

SubjectJ  Evacuation  of  Jewish  Children  from  D.P.Camps  in 

Germany  to  England. 

(l)   The  Opposition  of  the  Jevish  Comirittees  In  the  Camps  in  Bavaria  and  in  the 

•^ritish  Zone  to  the  continuance  oT   the  e/acuation  of  the  ohildren  to  England 
is  based  on  the  following  two  resolutions« 

(l)  Adopted  by  the  Central  Committee  of  the  Jews  in  Bavaria  on  the 
14th  October  1945,  *ich  statedt  - 

"In  View  of  the  events  in  Palestine,  wh»ere  the  British  Administration 
did  not  hesitate  to  use  arms  and  Imprisonment  against  Jews  who  tried 
to  find  a  refuge  in  Palastine,  against  the  last  remnant  of  the  so- 
brutally  persecuted  European  Jewry  who  did  not  wish  for  more  than  to  find 
safety  in  one  corner  of  the  globe  -  in  Palestine  •  where  they  hoped  to 
return  to  a  norrral  and  peaceful  life;  the  representatives  of  the  Jews 
in  Bavaria  state  that  they  have  no  confidence  in  the  intentions  and 
hospitality  of  the  public  in  Great  Britain  who  wish  to  accept  Jewish 
children  from  the  camps ,  and  that  they  protest  strongly  against  sending 
the  children  to  England,  The  meeting  instructs  the  Central  Committee  to 
ensure  that  no  one  Single  ohild  should,  under  any  cÄrcumstances ,  be 
allowed  to  emigrate  to  any  other  country  than  to  the  only  possible  haven 
for  thein  -  Palestine.  " 

(ii)  The  Central  Jewish  Committee  in  Belsen  differed  slightly  in  its  opinion 
when  adopting  a  similar  »esolution  at  a  meeting  on  the  21ßt  October 
1945»  where  they  stated  i- 

^k.   The  transporting  of  children  to  England  will  have  to  be  stopped.  " 

••B.  It  is  impossible  for  us  to  allow  the  children  who  have  been  with 
US  from  the  very  first,  in  ghettoes  and  concentration  caraps,  and 
who  hare  suffered  with  us,  to  go  wandering  from  exile  to  exile. 
The  children  must  stay  with  us  until  their  emigration  to  Palestine." 

"C.  We  demand  that  the  first  certificates  for  Palestine  shall  be  given 
to  cur  children  sc  as  to  enable  them  to  emigrate  there  as  soon  as 
possible  .** 

(ll)    It  was  unfortunate  that  the  dxlay  in  the  transport  of  the  children  to 

Great  ^ritain  coincided  with  the  expeoted  statement  in  Parliament  of  the 
British  Prime  Minister  on  the  future  of  Palestine  and  with  conflicts  between  the 
Jewish  people  in  Palestine  and  the  British  Administration,  which  resulted  in 
bloodshed  and  arrests. 

The  Statement  in  Parliament  was  postponed  several  times.  News  of  the 
unrest  in  Palestine  reached  the  Jews  in  campe,  creating  tension  which  inoreased 

-  2  - 


•  kf  - 


when  they  learned  of  the  Contents  of  Mr^Bevin's  statement  which  failed  to  gire 
them  hope  of  a  ßpetdy  emigration  to  Palest ine .Protest  meetings  were  held  in 
inany  campe  and  towns  where  Jews  were  oongregated. 

(III)  The  resolut  Ions  of  both  Committees  are  political  documents  and  have  to 
be  considered  as  a  protest  against  the  policy  of  Great  ^ritain  with 

reßard  to  Palest  ine,  The  Opposition  of  the  Committees  has  been  primarily  po^ 
litioal  and  no  referenoe  is  made  to  the  Situation  of  the  children  in  the  camps, 
nor  is  anything  said  about  their  intended  education  in  England,  but  it  oannot 
be  overlooked  that  apart  from  the  political  argumenta >  there  a  genuine  human 
elements  in  the  objections  of  the  Committees.  The  leaders  of  the  Jewish  Com- 
mittees are  very  much  attached  to  the  children  and,  in  fact,  consider  thetriselves 
as  being  in  looo  parentis  to  them,  It  is  no  exmggeration  to  say  that  the  pre- 
sence  of  the  chilc'Ten  in  the  camps,  carlng  for  them,  watching  their  development, 
their  occasional  Performances,  lighten  somewhat  the  miserable  conditions  of 
camp  life,  and  this  adds  strength  to  the  argumenta  against  allowing  the  children 
to  leave  the  camps  for  ii^ngland. 

(IV)  Such  was  the  Situation  when  I  arribe  in  Germany  on  the  19th  Hovember, 
intending  to  consult  with  the  CoTmioiittes  about  the  children' s  going 

to  England.  Incidentally,  I  had  an  opportunity  of  meeting  members  of  the  Commit^- 
tees  in  Bavaria  and  Belsen  when  I  arrived  in  Prankfurt.  In  our  first  conversation 
they  told  me  that  as  far  as  they  were  conoerned,  the  matter  was  closcd  and  they 
did  not  intend  to  re-open  it,  but  after  further  conversations  they  agrred  that 
the  matter  would  again  be  open  for  disoussion  when  I  had  visited  the  camps  and 
seen  conditions  for  uayself. 

(V)  After  several  conversat Jons  with  ÜNPRA  H,Q.  in  Hoechst,  I  prooeeded  to 
Munich  on  Friday  23rd  November.  Immediately  upon  my  arrival  in  Munich, 

I  contacted  the  Bavarlan  Headquar^ers  o  ÜMKRA  in  Passing  and  discussed  the  idiole 
affair  with  them  and  arranged  for  my  Visits  to  the  camps.  Prom  Passing,  I  returned 
to  Munich,  where  I  met  the  Central  Committee  Ox  the  Jews  in  Bavaria  for  the  first 
time.  I  tried  to  explain  to  them  of  how  little  political  value  was  the  prevention 
of  the  children* s  going  to  England,  and  that  the  question  of  whether  the  children 
should  go  to  England  or  not  had  to  be  decided  only  in  the  light  of  the  children' s 
welfare,  I  informed  them  where  and  how  the  children  would  kExaiiowiiii  live  in 
England  and  that  those  of  them  who  wished  to  go  to  Palestine  would  be  allowed 
to  do  so  when  it  was  at  all  possible,  and  that  the  children  would  be  educated 
and  trained  for  their  future  life  in  Palestine.  Practically  all  the  Speakers  at 
the  meeting  repeated  again  and  again  their  political  objections  to  sending  the 
children  to  England.  When,  after  several  hours  of  disoussion,  a  vote  was  taken, 
only  one  member  of  the  fifteen  present  voted  in  favoxir  of  the  su/jgestions  to 
remove  the  ban  on  the  children*  s  going  to  England. 

(vi)    The  following  days  I  visited  the  camps  in  Kloster  Inaersdorf ,  Landsberg, 

Peldafing,  St.Ottilien,  De/r^ndorf,  Poehrenwalde.  The  only  place  where 
I  had  a  longer  conversation  with  the  children  was  at  Kloster  Inzersdorf ,  (  a 
mixed  assembly  center  with  some  250  children))  where  some  45  children  were 
assembled  for  their  journey  to  England.  I  was  greatly  impreosed  by  the  earnestness 
and  sincerity  with  which  the  children  spoke.  They  were  all  very  firm  in  their 
intentions  to  go  to  Palestine  but  differed  from  the  Committee  in  thinking  that 
it  would  do  them  no  härm  to  go  to  England  and  wait  until  they  could  prooeed  to 
Palestine.  The  children  were  tired  of  the  life  in  the  camps  and  feit  that  they 
could  use  the  time  of  waiting  by  filling  in  the  gaps  in  their  education  and 
getting  proper  training  to  fit  them  for  their  future  life  in  Palestine. 

•  5  f 


-  3  - 

In  spite  of  Holding  opposite  riews  to  the  Commlttee  on  their  going  to 
England,  the  children  spoke  with  respect  of  the  Committee  and  recognieed  its 
authority  in  deciding  such  mattere  for  them.  At  the  same  time,  they  said  that 
should  the  Commlttee  ins ist  on  its  objeotion  to  their  going  to  England,  they 
would  not  return  to  the  camps  but  would  try  to  find  work  and  provate  accomodation» 
I  all  the  other  camps  I  oould  only  see  the  conditions  under  which  the  children 
lived«  It  did  not  seem  advisable  to  me  to  enter  into  discussions  with  the  children, 
because  it  would  have  created  new  excitenment  and  conflicts  which  I  tried  to 
avoid.  However,  I  had  many  conversations  with  members  of  the  Camp  Committees  and 
some  of  the  UNRRA  officials  in  the  camps.  Although  the  conditions  for  children 
in  the  camps  have  iraproved  of  late  and  attempts  to  establish  schools  and  training 
centres  have  boen  raade,  It  seems  to  me  impossible  to  improve  the  atmosphere  of 
a  carap,  where  the  children  are  constantly  influenced  by  daily  events  in  the  camp, 
where  they  have  no  priwacy  and  participate  in  every  phase  of  adult  life.  Some  of 
the  camp  leadsrs  recognised  my  views  and  agreed  that,  form  a  peronal  point  of  view, 
they  A'puld  like  to  see  the  children  rsmoved  from  the  camps,  but  they  insisted  that 
the  political  argumenta  against  such  a  move  are  still  too  strong. 

Although  the  discussion  was  really  cjosed  after  my  first  meeting  with 
the  Coirimittee,  I  insisted  on  a  second  meeting  after  my  visit  to  the  camps,  which 
took  place  on  Sunday  2nd  December.  I  passed  on  \iy   impressions  of  the  conditions 
of  the  children  and  of  my  conversations  v.'iththe  camp  leadcrs  and  children.  I  tried 
to  cinvine  the  Commlttee  that  It  \?as  wrong  off  them  t*  Inslst  on  the  children's 
reinaining  in  the  camps.  I  su^gested  that  they  should  not  change  the  political 
content  of  their  resolution,  but  that  they  should  agreed  to  the  following  points  t- 

(a)  that  the  children  v/ho  ^ve  relatives  in  the  U.K.  or  D.S.  should 
not  be  prevented  from  going  to  England; 

(b)  that  those  children  who  have  been  told  to  get  ready  to  go  to 
England  whould  be  perrritted  to  go. 

The  meeting  accepted  the  first  sui^gestion  re-^arding  the  children  with 
relatives  in  U.K.  and  U.S.,  but  insisted  that  the  children  could  only  go  to 
close  relatives,  such  as  parents ,  brothers  or  sisters.  ^Vith  regard  to  other 
relatives,  such  as  aunts  or  uncles,  no  final  decision  was  reached  but  It  was 
agreed  that  It  should  be  decided  indivddually.  (l  could  not  ascertain  the  number 
of  children  with  rel  atives  in  the  U.K.  or  U.S.  ,  but  Miss  Davidson  of  the  ÜNHRA 
Office  in  Passing  undertook  to  collect  the  necessary  data  for  the  American  Zone 
and  to  inform  the  Jewish  Refugges  Committee  in  London) . 

'^Ith  regard  to  (b),  a  new  vote  was  taken  but  only  four  of  the  fifteen 
members  were  in  favcur  of  it»  Two  obstained  from  voting,  but  there  was  still  a 
niajcrity  of  rine  against. 

(VIl)   I  informed  UKRRA  Office,  fassing^   of  the  result  of  my   negotiations  and 

left  Munlch  for  Frankfurt  on  December  Jrd.  I  gave  a  verbal  report  to 
Headquarters  and  made  preparations  for  my  visit  to  the  British  Zone. 

I  left  for  Spenge  on  Priday,  Decerber  7th,  where  I  had  consultations 
with  the  ÜKKRA  Headquarters,  British  '^one,  and  where  I  collected  more  Information 
on  the  Situation.  I  left  Spenge  on  Saturday  8th  Dscember  for  Celle.  On  Sunday  9th 
December  I  visited  Belsen  for  the  first  time. 

(Till)  My  Visit  to  Belsen  coincided  with  two  unpleasant  events  «• 

(i)  The  President  of  the  Committee  (Mr. Posensaft)  w«s  preparing  to  leave 
for  the  U.S.  to  attentd  a  Conference  of  Jewish  ^elief  and  Palestine 
Organisations.  There  was  some  excitenment  over  whether  the  Military 
authoritles  would  permit  him  to  go  or  not»  It  was  impossible  to  arrange 
a  meeting  before  he  left,  but  from  the  short  conversation  I  manag4d  to 

-  4  - 


-  4  - 


r 


) 


hare  with  him,  I  gathered  that  his  Committee  was  open  to  discugsing  the 
children' 8  sitviation  agaln, 

(b)  Ten  mombers  of  the  Jewish  Committee  in  Hannover  had  to  appear  before 
a  Military  Co\irt   in  connection  with   some  unpleasant  events  ansing  out 
cf  the  Protest  meetlng  whlch  took  place  after  Mr.Berin'a  Statement   In 
Parliament.  The  vhole  Sensen  Committee  was  absorbed  in  considering  ways 
and  meane  of  defending  the  people  in  Hannorer  and  had  no  time  to  discuas 
any  other  questions  with  me, 

I  therefore  used  my  time*  in  examinlng  the  conditiona  uhder  whlch  the 
children  lived  in  camp.  In  Belsen  too  some  improrements  havetaken  place,  ihere 
is  a  school   comprialn^  six  groupa  of  children  which  functions  well  under  the  care 
nf   .imllfied  teachers.  I  visited  the  school  several  times  and  can  only  say  that  the 
^Ml^ei  Belrd  ?o  be  very  hapny  there.  Th.re  is  .Iso  a  home  for  younger   children 
and  another   is  being  pr9pared.  T.o  groups  of  younger  boys  and  girlo,   one   consl- 
ötin-  of  roli&h  Youth,  the  other  of  Hun,<^rian8,  who  organised  themselves  to 
immii-ate  into  Palestine,  have   been  conaentrated  in  separate  blocke  wherethey 
are  fivin^.   In  spito   of  the   improvement  I  do  not  think  that   the  children  are 
well  off  eno^^h,  because   there  is  still  a  shortage  of  food  and  and  heating,  and 
the  '.vhole  atmosphore   of  camp  life   is  not   one  whio}.  can  help  them  to  make  a  füll 
recorer-    from  their  sufferings   in  the  past. 

tlX)  I  had  the  fifeal   meeting  with  the  l^elsen  Committee  on  Thursday  IJth 

December.  It  was  a  repetition  cf  all  the  arguir.ente  and  count  er -argumenta  heard 
in  the  ßavarian  Zone.  The  political  argurents  against  aending  the  children  to 
England  were  very  streng,   especially  as  there  *as  a  new  bitterness  against  ü-ngland 
reaulting  from  the  fact  that  the  trial  before   th.  Military  Court  in  Hanover  ended 
in  hsavy  sentences  against  the  iremberE  of  tha  Jewish  Committee  U  to  6  months 
imprisonment) .  The  Committee  therefore  refused  to  change   its  decision  on  the 
Children' s  going  to  England, 

After  thls  meeting,!  had  long  convorsations  with  the  Medical  Officer  of 
the  A.J.Ü.G.,    *ho  works  at  the  camp.  He  explained  that  from  a  medical  point  of 
View,   it   is  very  Important  that  the  children  should  be  removed  from  Belsen, 
Together  «e  visited  the  Acting  Chairman  of  the  Camp  Committee,  Dr.Bimko.  ifte 
SU  gested  that  there  shoi^ld  be  a  torough  medical  examination  of  all  the   children 
in  the  ^ritish  Zone,  bef^inning  Hth  the   children  in  the  Belsen  camp  and  should 
the  reault  prore  unsatisfactory.  the  children« s  removal  from  Belsen  should  be 
considered.  ür.Bimko  agreed  to  thls  Suggestion  and  to  participate  in  the  e»™!»»- 
tion  of  the  children.  There  were  further  oonsrderations  as   to  what  steps  should 
be  taken  should  the  doctor  remon^raend   the  removal  of  the   children.  In  this  privat 
conversation,  tJiree  alttsrnatives  were  suggested  »- 

A,  T)  evaouate  the  children  to  the  American  Zone,   (because  the  Committee 
thought  the  Situation  mlght  b«  eaaier   there). 

1,  To  get  tha  ..arburg  estate  at  Blankenese  derequi^itioned  from  the  German 
soldiers  who  are  still  there  and  to  oonvert  all  the  four  buildings   of  the 
estate   into  a  large  children» s  hone  for  all  the  Jewian  children  in  the 
British  Zone. 


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i ) 


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C.  If  it  should  be  Impossible  to  evacuate  the  children  to  the  American 
Zone,  or  to  get  the  Warburg  estate,  then  the  children  would  hare  to  be 
sent  to  England  • 

(X)  I  left  the  doctors  to  undertake  the   task  of  examinlng  the  children 
and  proceeded  to  Hamburg  to  see  the   Harburg  estate.   It   is  an  ideally 

situated  plaoe  and  if  it  should  be  possible   to  have  it   freed  from  its  present 
occupants   (a  hospital  for  Germn  soldiers)   to  proride  sufficient  food  and  have 
it  well  staffed,    it  would  be  splendid  for  a   children« s^home. 

After  visitinc  Hamburg,  I  went  to  the  canp   in     eustadt,   where   eome  700 
Jews  and  50  children  are  living.  Here,  too,   the  condit^ons  are   such  that  removal 
of  the   children  -  many  of  whom  are  sufferi^g  from  tuberculosie   -  seems   to   be  an 

urgent  neoessity» 

(XI)  I  returned  to  Belsen  on  Monday  17th  Deceraber  and  asain  had  an  unofficial 
raeeting  wlth  the  Committee  when  the  doctors  reported  on  the  results  of 

their  examination  of  the  first  45  children,  stating  that  the  health  Situation 
demands  a  change  in  their  living  oonditions  as  soon  as  possible.  The  Committee 
had  another  meeting  the  same  day  with  no  Outsiders  admitted  and  decided  on  the 
three  alternatives  mentioned  abore,  including  the  Committee* s  willingness  to 
allow  children  to  go  to  the  U.K.  if  they  had  relatives  there  or  in  the  U.S.  as 
indicated  in  para.  VI  (a). 

I  was  informed  by  the  Committee  of  its  declsion,  but  I  told  them  that 
although  I  #ould  like  to  see  the  children  go  to  England,  it  would  not  ne  possible 
for  the  Committee  in  England  to  keep  the  reception  BKggBstnl  camp  and  its  staff 
waiting  for  an  indefinite  time.  I  therefore  su-gested  that  they  should  rcake  their 
final  decision  on  this  point  in  a  fortnight's  time,  whioh  meant  they  would  have 
to  inforrn  London  about  the  results  of  their  luvest igations  in  the  first  week 
of  January  1946.  In  the  meant ime  a  relief  worker  of  the  A.J.D.G.  is  trying  to 
collect  the  data  on  Ihe  children  with  rel/atives  in  the  U.K»  and  U,S. 

(XII)  I  left  Belsen  on  Tuesday,  18th  December,  for  Spenge,  where  I  informed 
UNHRA  H/^.,  British  Zone,  of  the  results  of  my  visit,  and  rettrrned  to 

Frankfurt,  Thursday,  20th  December* 

In  concluoion  I  ^ould  like  to  state  that  in  my  opinion  it  is  in  the 
interests  of  the  children  that  they  shpuld  be  moved  from  the  camp  atmosphere, 
but  I  do  not  believe  it  advisable  to  do  this  by  force,  as  such  action  might 
result  in  serious  revolts  in  the  camps*  If  any  change  in  the  opinion  of  the 
camp  leaders  is  possible,  it  can  only  be  achleved  by  persuaslon  and  by  convincing 
them  that  it  is  dangerous  for  the  children  to  remain  in  the  campe.  This  point  has 
been  reached  in  Belsen  -  I  do  not  think  it  is  possible  to  reach  it  in  Eavaria, 
because  the  Situation  there  is  better  than  in  the  ^ritish  Zone. 

I  cannot  end  my  report  without  expressing  appreoiation  for  the  friendly 
reception  and  assistance  shown  mo  at  UNRRA  Headquarters  in  Hoechst,  Passing  and 
Spenge,  and  from  all  the  UKRRA  officials  with  whom  I  oame  into  contact. 


S,  Adler^u^ 


/ 


» 


"      /LB 

The      x«cu tive, 

Je^f^h    ne^M.cv  for  Ptlestiiie, 


31rt    Deoeruber,    1945. 


Donr   /r  iend«, 


Re:-   :(e;acval    of  Cl-lldren  froca  C       ^g    in  Ger  lany . 


repardlng  my   vlif'sicn  to   G«rr:iruT    in  connection  rith   the  ou^ntion 
of  brii'i;;iiiG    the   cialdreri  frora  tl  e    c^vups    In   O.r.  any   tc>    üngland. 

In  öddition   to  the  ofrici^O    renort,    i    feel    It    fui   Obligation 
to   poiiit      ut    tn  you   i!»at    x   con^^idf^r    it    hm  urpe/it    iieceR«ity  thnt 
the    c  lidren   fron  the   Aucrioon  and    oriti^h   .onrn   nhould    b#5   reaicved 
Vrcyi  tho    Cbij:)s    ar    .^oou   sb   pü«sible,    for    the    fbilovrin^   roQPon»  :• 

(1)      In  Rplte  of    the  geiier«]    inprovei  lents  whioh   have  ta'cen  nlooe 
in  oll    the    cfifir-s    m   the    courne   of   the-    1  r^j^t   elßht   weekfj,    the    !=^ituntic 
Is  still    i^üch   that    tl.Hre   Ip   a  Phortege   o'    food,    overorowded   hou^es 
and,    in   ^ome   ca.ipf?,    an   nlmnrt   compl»=fte   IbcK    of  heatlng.      Althoufrh 
untl]    now    'vhoro   ore  no   *^otuBl    Pif^nf^    of   infectioa??  dlpep.pcs,    the 
reüeral    l)«alth     os.taon    of    tho    oMIdren    i'    cieteriorat  Ing.        ä 
thorouph   .nedical   «.xa;[)lnat  Ion   of    the   c^.ilüran  in  bol'^en   hnfi    rhown 
thet   laost    of    thp    chllaren   aro   --ufforing   fro^a  hr^art    .<^r"ection   and 
co:ae   o<^    U;e..i  from  affection   of   tho   lux.g.        uoctors  who,    for    :  olitlcfi 
remoiif^,   are      -^Unpt   f^t-i,ciinp   ^he   cMldreü  to  nnplai-d,    aavir>e   at 
the  rme    ^  *  ...         -  - 


V 


1  <  ri  Q     u  y  1 0  i  1*     1 


iiite   re.iovr;]    fro.a  t^  o    ca.ap. 


(?.)      There   am*    c«-rtnlnly   ßotae    luiprovf;  .ei.ts    vlnlble  wltJ;   regard   to 
edücatlon  and    Pchooling  for    the  younger   ohildren    and   orgnülsctd 
ch«Uut:äck    actlvitioft    for   tha    older   onefl,    bat   all    that    Ip   inainly 
to  the    crodit    of   tho    chnverl^a  of    tha     rigade,    wi  o  nre    certolnly 
the   rtroiig'-Pt   »aoral    now^r   in    tlie    oamMp.        Thero    1p   no   er  tninty 
ap   to  how  lon/>   they   are   roing   to   rt  .ain    in    the    ca-ao«,    howevor, 
and  If   tf  ey   j^hould   have   to  lf*ave,    there    ip   -.rnotio  P.ly  nobody  who 
will    be    alle  to  t  J-e    tl^tär   olac 


c. 


^ 


crntd«  •  •  •  • 


«I» 


-2- 


\ 


V 


(3)  The   children  themselves    {andi    1   have  rpoken  to  üiany),    If   they 
are   elone    Biui    not   nfmifi    of   the  oresenoe  of   chaverim  o^   the    brlgade 
or  ffieiabern   of   the    Ca.iip   Coaiiait tee,    do   not   h'^Pitnte    to  say    how  mach 
they  would   like   to  loave    the    c?ju;ipß   and   how   they  hated   to  conti nue 
llving   there*  x^ost    of    ti.em   are    very  decided   In   their    Intention 
to  ro    to  Pnlestine,    bat    they   are  not   wllllnf?;  to   r^eo   that    their 
comlnfr   to  Knf^land  would    Int  erhöre  wi  t.h    their   going  to    Palestlne. 
Thev   nre    certfiinlv   not    children,    in  tl  e    nrual    p'^^nso   oi"   the   ;vord. 
They   are  very   .anture    and   know  ven/  well   what    they  want   to  do. 
Althoußh   it   seemß    that  they  ßQve   in   to  the    deiaands    of   the  CouUrtittee 
and    t^e   .^rifade,    to   joln  the    oppo5=^ition    to   their   f^oin/   tc  L:;np*land, 
pnycholopi  cnlly    the    nre.ssure   andrer  vdüoh   they    have    leen   broUi-^ht   does 
raore  härm  to   their    k:.ionlst   oonvlctions   timn  their   reraoval   to  Knp;:land 
ever  v/Ouid    have    dcne*        ^ome    of   theia  who  were    not    In  the  Jewish   ca:nps 
stated   verjr    stronf-ly   that    they  would    prefer   to   po  and   work    in   Rora© 
small    Gerrua.i    >lace   and    live    in  private  houseß,    rather    than  continue 
their    11  fe   in   the    cai^.ps. 

The  excentions    in   thir>   reßpect   are   perhana    the    few  kih>hutzim 
whlch    have   been  ret    up   GutPide    tho    oar.ms,   v/}  yro   th  3  children  are 
not    in  contact  with   the   carap   population.        Kven   in  l-.o  ilrheiLa,    noar 
i/'rankfurt,    where    the   kibLutz    is   outside    thei    caiap,    th.ere   i?   a  nach 
better   atnio.^phiore   than   in  any   of    tlie    caalutz   ^roupa   which   are    situ- 
ated   in^ide    the    c^üiips» 

(4)  The   political  value   of   the    d^-:.iO:iSt^at  ion   not    to   a  ■  low   the 
children   to   come   to  England   is  contrcverj^ial.      As  fnr  ns   the   a.^thor« 
i  tieR    in  Gertiany   are   concerned    iUNRHA,    the   iiiaerlc^<n    and   jritish 
Military  circlep),    th^e   ob.lention   to   lottln^r   the    children    ro   has 
certainly  done  laore   harra  than  gicd*        The   cair?^   co.^iiitteep   and    the 
central   eo  Tüait  t^^er^    in  Munio>^    ar-d   l^elren   th^inrelves    did   not    feel   very 
ooru''ortnble  when    tliey    :^revei. ted    the    chll^ii^un    fro:;i  ßo  ing  and   probably 
to  rcl  ieve    their   own    pitaation,    they  nr.id    to    ncople   in   authorl  ty  on 
many  occasions    that   the   cnly   nuthority   entitled   to   alter   the  rf'polu- 
tlonj^   of  the    coraiittee    1«   the  Jewi  Fh    Agency  -    i^   the  y\£^enoy  should 
decide   taat   the    c^  iliren   nhould    ^o   t  o  l'^ingl  ar.d  ,    tl-ey,    Ihe    people    In 
the   caniT^n,    would   not   hesiinte    for    onc   r?ocond    to  B^^ee   to   lt. 

Thln    Statement    oroLinted   the    A/rejicy   in  the   e^'ep   of  UNHl^LA   aiid   the 
Military/T  Authorities   in  Genaany  to   a   very   irarortnjit    body«        'l'hey 
look,    tlierefore,    with  tT^^^f*   expeotation    to   the    r^-pult    of  my  niir^rion« 
AlthOL;f;h   X    inf()r:aed    thom  iixaoalately    that   I   had   coine  ^A^ith    the    knowledge 

of   the   Agency,    bat    not   on  behaif   cf   the  /vgei.cy,    ^.nd  I   rtreesed   that 
1   v/ap   only   al.>le   to   f^ive    ad  vice   on    thip  laptter    and   tha-   the    Af5;ericy 
ir   not  iG^'uing   r^ny   order*^,    they   still   expected   a   positive   re?ult   from 
lav  mispion. 

To  obtain  ruch    a   ref;ult   v.^ould    have    ber*n    very   iniportant  vvlth 
repard    to   the    future     osslbilities   of  Agency  v/ork    in  Gerinany.      The 
positive   rej.'ult   of  i.iy   ittinnitvii  w^uld   havo   :fiade   t^arier   the    'riii^ing  in 
üf    Palest inian   uelief   .^orkorn   to  Ca^.ip?=   in  Corr.any* 


I 


-3- 


(5)      With   regard   to   the    Situation   In   Uelsen,    there    i«^  o   cer'.rUn 
ch^^nre,    inrof*  r   as    1   hs^e   ."ju^^t    beeii    in-^ormeci    by  tolephone  from 
iJelsen   tr.at    the    Co.aiittfie   hop^  s    to   veiDOve   all    the    cMlcIren    to   the 
vVarburg  üiState   in   .ilfti  kf^nose  noar   ::amburß,    qs  [asntioned    in  niy 
report*  This    ^.vould,    at    loast,    reli^^ve   the   c'illdren   from  stayinß 

in   the  caiap   ano    inay  offer   norsibilitior    for    i^etter  phyplcal    cnditions 
aiid    luiproved   educationnl    facilitieB.         i'his  will    depend   on  whether 
we   are    :^ble    to    bring   into   the   new   cauip  a   cr.>n5^  IdeniblR   nurnber   of 
educators    froia     alestine   and   if    the  Joint  v/ill    ho  v;illint5  to   Fand 
to   this  new   caaip   sneci^l   sunpiieß    to  laprove   the   f <  od   pof^itlon. 

?Uth    recard   to   the   Am^riofm   zone,    v/hero   the    continuous 
influx    of   ii-w  people    from  Poland   iv    hindering  the   progrerr    of 
imnroveinent J^,    1    ma   convmoed    tl  at   tho    ror.ioval    of   the  clilldren   ia 
an  urgent    nece^sity*        In  thi?.  respect,    j.   ree   only   two   pof ribili ties, 
(a)    either   to  une   th.e    fifst  irnue    of  certiflcatos   to  take   out    all 


the    children   and   to 


brin. 


tliem  to  J'alf^ptine   or    (b)    to  advise   the 


Com  atte6>    In  .:anich  not    to  onpo5-^e   the  p:nl  ng   of   the    children  to   i^^ißland. 


.j-avaria   continuer    until    tf.e  end 
ask   for  an   in:nediate   deci.^ion* 
FU'f-ept   i;!iat    the    Kf-ez'icy    shoald   of?loially   advif^e   thi 

tivos  (and  thi?  leanr  not  only  p 
but  also  Bunt?  aiid  uncle?  v/ho  ar 
ci   not    Le    iiinder^Hl,    eitlier  of'lci 


As   vUiiter    in 
even  until  .;ay  -   i 


have      ot    cIopo   relrj; 
or  riater?    aoroad, 


tho    cr.ildren)    shoui 
froM   joiiiinp  Buch    reiatjveF   wherever    they  iia^/   le   1 


oresent   tinie« 


r**i 


nreveüted  froia  ioin 
it  d(^es  nn  enoriaour 
of    the   ^licnist  Move'i^^jjt, 


he   fact    tiat    children   v/ho   have  pot 
in.<^    tnem  is    crbatinff.    t-o   niuch    ill 


a  lount    v^f   harra  to   our   oaure   and 


'.>f  April   -    or 
I  v/ould  al;30 
at    ci.ildren  who 
arentß,    brother« 
e  v.illing  to   take 
ally  or   unofficially 
ivinp   at    the 

relativos   o re 
-ffe-'ling   that 

to  tho   authority 


I   would    nnnrociate    it    v»  ry  auch   tf   ^'ou  ^-ould   f^ive  ciy   letter 
the   earüt  st    ooF?=^ib]e  c  n.*^  iderat  ion  and    inform  »le  of  the   ronults. 


r}lhi.Ohlp 


Ani;-n-Rni:^;L 


wO, 


,  O^ronny, 


•«MMBN» 


■•M* 


fleoreaentatlTo  of  tJ»  Jirigh  Hefu/eew  Owalttge,   1.0  aon» 

mtmJSmmmmmm  1         n '    '  ,  "         1    ■    ■   ■         ■   ■■  " ■'  ■ 1     1    ■   n        n  ■!    ■    1    » 

Cubjeotj   ;-va«»tioji  of  Jcwiaii  Jhil4»«n  fron»  ö»r.C«np»  in 

Oerrnny  to    ;nglnna. 


(1) 


Th«  o  poeitlon  oI   the  J«wl»li  Coa«at*««8   In  tho   aamp»  In  Ba»wrla 
and  in  tho  i^ritXsh  sione  to  the  ountlnuanoe  of  th«  «rnouation  af 
the  chilaron  to     ngland  Iß  based  on  the  followlnr  two  renolutlonß   »• 

(i)  Adopted  by  tho  Central  Ooraut*««  of  the  99mm  in  BKfMPttt 
on  the  14th     ötober  194Ö,  whloh  statoät- 

• 

«m  viaw  of  th«  evont»  in  laleatine^  wherc»  the  iritl  «h 
AAr-inistration  id  not  hoaltate  %o   uöo  arne  and  Impriaon* 
Ment  againet  Jew«  who  triea  to  finu  a  refuge  in  ialeitine, 
a/ain«t  tho  laet  romnant  ot  tho  eo^l^rutaily  per»ooute4 
Boropaan  Jewry  who  Üa  not  wißh  for  ^  ore  than  to  find 
»afet/  In  ono  ourner  of  the  fiobe  •  in  ialoatine  •  where 
they  hoped  to  return  to  a  normal  and  peaceful  Üfe;   the 
re;re8entatiT68  of  the  Jen«  in  .avaria  «täte  thal  th  r 
hava  rto  oonfiaenoe  in  tho  intentiona  aiiA  hoapitality  oi  th? 
public  in  Great  Britian  who  wiah  to  acoept  *iewiah  ohildren 
fron,  tha  aampai  ana  thnt  they  ;;roteiit  titron^rly  againat 
«endin^v  the  ohiidre/i  to  -nf:lanu#  The  jaeetin,;^  inptruote 
tht*  Oentrai  Jomr  ittee  to  eneure  that  no  one  ßingio  c!ild 
ahoulii^  under  any  circiAmatanceai  be  ailow^^d 
any  other  country  than  to  the  oniy  pooaiLl» 
Tai  o^^t  inet 


to  origrate  to 

raven  for  % 


n 


(ii)  The  Central  Jawiah  Cowmittaa  in  ieii^en  differ  d  slifhtiy  in 
itß  opinion  -hen  adorting  a  eimiiar  resolut ion  at  a  mectiriB 
on  tha  iilöt  wotober  1946,  whero  th^  -  ?^tated  f 


^k%   The  tpannportin^  of  ohildran  to  üi^jiand  will  Kave 
ta  ba  stoirpedt^ 

^h%   IX   ie  impaeeibie  iqt   üb  to  ailo^-  the  ohildron  who 

hava  bean  with  u«  fron  the  ver,  firett  in  ghettoea  and 
cunoentration  oaiw  »t  and  ho  hav  .'  t^i;ffered  w.th  ua^ 
to  i5to  Wanderin^  fror  oxile  to  exilet  Tho  ohildron  miAt 
atay  t^ith  us  untii  their  eniigration  to  raiestlnet'* 

••Ci  We  de-iand  that  the  tirst  oertiflaataa  for  iaientine 
aball*  l  ö  given  to  our  childran  ao  a»^  to  enablc»  them  to 
anifvata  thera  as  woon  ae  pDasible«** 


•  • 


oontd» • $ 


(IX)       It  was  unftvtiUMt«  that   the  aalay  m  tha  traaaport  of  tho 

ohlldran  to  (Iraat  üritaln  oolnoldod  with  the  ajipeoted  atata« 
»anf  in   .nril^incnt   of  tha  irltUh   »ri   e  '^inlater  on  the  futurf^  of 
pÄl^'^btin'?!  Hfi^     ith  aottflict^i   betwcen  tha  Jawlah  paOi>l  ^   in      a^^stlnc 
ana  the  .  ritiah     aminißtrationt   whloh  reaultou  in  bloodahed  A  axraata» 


Tha  Hatoricnt  In  i  «xrllrino^nt  ima  |«t'itp4Mia4l  mevernl  tir  •  s^» 
of  thr   unreat  in  ial^  et i na  raachrd  the  Jawa  in  oa^-r^K»,   oreatin^^    tenaion 
which   .tnoreaaaa  whan  thny  learnad  of  the   content;    oi    ir^   üa?in'0 
et  tsT^ent  whiuh   iHÜed  to  fiva  then  hopa  9j    i   ai  eedy  mü^ff^tion  to 
Fal^j-itinOf       rotaat  maatinfi:^  wäre  heia  in        ^    ö&'P»  ^ind  tonna  whara 
JawH  wore  oon^  re^  ii  ad» 

(111)     Tha  reaolutlona  ot  both  Connitt§#«  aya  polltical  dooaiMHfltt*  and 

hava  tu  be   co  u'd^^rea  a«  a  iXOteat  a^^ainat  tho  policy  of 
_.      :  iiritaln  with  ragaru  to     aieitine.     Tha  oppoaition  of  tha 
Go  nltteefö  hati  heen  prin^rily  politiaal   nttvi  no  raf^*rence   ia  inada  to 
^  ituition  Ol   the   ohilaren  in  the   oa   n^i   f\or  i.^  anythinf   rald 

H^out  th'ir  intenuua  viuuoation  in    .oriin   ,    but   it  aannot   ba  üV«riooked 
that  apart   fron  the  polltlcai  arf^u-inta^   thara  are  genuine  human 
eiaAanta  in  tho  objeotiom  of  the   Jornmittaaat     Tha  IeaderF>  of  tle 
Jimi  h   C üiWil 1 1    ri  i  ax*     vory  muoh  alt  ;o      i  tu  the   chilv^ren  anü,    in   faot» 
con.  li^or  them^elva«  aa  ^^xng  in  ioco     aranti^<  to   th  rit     It   i^     q 
eic         ration  to  eay  tha     tha  praeonoa  of  the  chilUren  in  the   caatpa^ 
oarln^    :or  th^ri,  watohlni   thc^ir  daTaiopnentt   th  ix   occii^onal   rer« 
foravinceßy   llghten  uomairhat  tho  itiisoroble  oonaitiona  of  om^     lite, 
ana   tliiii  addo  mtrength  to  the  argumenta  ^^  r  inisrt   allowin^   tha   ohlldren 
to  ieave  the   oaiii  ß  for   j^nel-^nä^^ 

{IV)       3uoh  Wkxp^  the  aituation  wl.  n  1  arrived  la  Ger   any  on  the  19th 
Äoveni.or,   intendliifi  to  au  .u-it  with  the   Coimittoea  about  tha 
ehilaren^B  ^oin^^  to  ^ngiand*     Inoiwientallyt   1  had  an  opiortunlty  of 
loeting  Mr  bor.',  ol    the   Jo^nnittaa«  in  Bararia  and  Belaen  wheri   1  arrived 
xn     r'nkfurt#      in  oux   f  ii  i  t  oonveraation  tiiey  toi     ma  that  aa  far  aa 
tlie^    ^rö  cüncarned|   the  matter  wa»  oioaed  anu   they  did  not   intend 
to  re«o  en  it»   tut  aftor  fiathcr  oonvaraationa  thay  afreed  thnt  the 
nattcr  \5r0ulu  a    4in  ba  open  lov  aisoun^ion  tRthen  I  hnd  visited  the 
aaoipir      nu     ^^en  oon^ition^^  for  wyoelf* 


<▼) 


DURA 


?t 


I  pro- 


oeeued  to  Vunich  on  rriday  2»rd  ^ovewbcrt     Inwediatcly  upon  r;ty 
arrival  in  uninloht   j^  contuctaa  the   Bavarian  neaaquart^re  of  UlT?   Ain 
pHvBing  >%nu  diacw.  iüoa  the  nhole  affr^ii   with  th^>m  an.    arranifad  for  ny 
viaita  to  the  oampa«     Txom  laaBin^r»   X  returned  to  }mnich»  where  I  n;et 
t)      Gentral  Gonmittaa  of  the  «iawa  in  i>uraria  for   the  fir^t  tl^a»     I 
tri:  a  to  explain  to  the»  pX  htm  littie  politioai  vaiue  wa^^  the     re- 
Tontion  of  the  ohildren^a  e^oing  to  ISagl^Anvi,  an^  that  the  queation  ot 
whethor  the  ohilarea  aboula  fo  to  ungiumx   or  not   had  to  be  deoided 
•nly  in  the  li/ht  of  tho  ohilüren^a  weiXara#     I  in/orraed  them  where  and 
how  the  ohiluren  woula  llva  in  ^npv^n^^  anu  th^^t  tho^ie  oX  thew  ^0 
wiahca   to  ^o  to  iaXeatin?  woula  be  a  ^lowad  to  uo  uo  when   it  wa^?  at  all 
paaaitli»     n..   that   tha  chiXdran  woula  ba  eduoated  and  trainoa  lor  th  ir 

future  lifo   in  faloatine*     Iraotioally  all  the  apeakera  at  the  maatinK 


#  • 


oonta« • 


-8- 


* 


t«9««t0d  again  Mit  a««in  th 
•hllar<»n  to    ^nelHnd^      /her.« 


Ir     olitloal  ob^leotionp  to  99näinf  tht 
alter  i^evaml  hour^i  of  dleouBölon^  a  ?•%• 


thf 


lEkenp   only  one  »ember  ol  the   fifteen  prenent  voted  in  fATouT  of 
iu^^eetionti  to  renove  the  ban  on   tho   chilaren's  eoinf:   to   üinglana» 


(n) 


The  followin^  days  1  vlaitevi  the  oampe  in  i^lpater  In»erBdorf| 
l^aiiuaberg»   Foidafintt      t»    witiiioni    iie^genaorf^    roehrenwaluet 
The   oniy  place  where  i  haii  a  iomer  oonveraation  with  the  children  was 
at  Kloater  Insereaorfi    (   a  mixed  a^r'^-bly  oonter  with   nome  25C  ohildrenj 
Wh  re  aoAe  46  ohilüren  v^ere  a.        bieü  loi    tli  ir  ^ourney  to    :n^land# 
I  naij  greatiy  impraeeeA  Ly  the  earnei^tnose  and  ^incerity  with  whloh 
the  ohilaren  epoJce»     i'hey  wero  all  Yory  Sirm  in  their  intentioni:^  to 
go  t  o  Jtaleatino  but  dif  ered   Irom  th'?    vomnitiee  in  thlnKin^r  that   it 
would  ao  th:m  no  haria  to  go  to  -^nf^lun.     n;-    ,  uit  until  they  could 
prooeed  to  laleötxne.     The  children  wäre  tirea  of  the  life   in  the 
mmpm  and  feit  thut  they  coula  uee  the  tire  of  waiti.n^  by   liliin^'  ia 
the  gapa  in  their  education  ana  getting   .roper   training  to  fit  them 
for  their   future   iife  in   lai     tine# 

in  eplte  of  hol-in^  oi^«fiite  views  tu  t  ha   9«Miittee  on  their 
(oinf  to  li;ngXandp   the  ohilaren  apoKe  with  reapect   of  the   Oo?ninittee  and 
recG^  nxaea  JtKa  ita  authurity  in  aeoiain,    »uoh  mattera  for  them«     At 
the   aame  tine»   they  nala  that  jdiJhould   the   Jox^mlttee  in^^iat   on  ita  ob* 
Jeotion  to  their  ^  oing  to   i-nf^lina,   they  WüUlci  not  return  to  the  oampa 
but  woula  trj'   to  fin^  woric  nn^  private  acoommoa   tion^      In  all   the 
other  car  pa  I  coula  only  aee   the  oonaitAoa»  unv^er  which  the  children 
ÜTeu«     it  ai  «   not   aeeni  adTiaalle  to  ne   to  ^nter  into  uinouaaiona 
with  the  childxeai    leoiuaa  it  woula  hnve  ex   uted  oew  excitem^nt  anl 
oonfliota  whioh  I   tried  to  avoiu»     Howerur  ^   I  haa  wMtty  converaationa 
with  aieiibarßi  of  tht^   Uamp  Oormitteen  unu  aome  of  the  UÜRKA  officlala 
in  the   oavpat      Although  the   conuLitiona  ior   chil  »ron  in  the   c      jö  have 
improvea  of  lata  ^xijl  attempt»  to  eatabli^h  ^ohool.-    .na   training 
oentree  have  been  rmde^   it  aeema  to  tne  i   pcf^Hiblc  to  improve  the  at- 
r^oaphere  of  b   oamp^  wlu-rc   the  children  are   oonataeitly  influencea  by 
daily  «renta  in  the  caj?vp,  where  they  have  no   ;  rivaoy  8«d  participate 
in  övery   i;haf^e   of     ault  iife»      rome  of  the  oamp  leader^  reoo^niöod  iny 
View«  and   agree4  thnt,    foxm  a  iier^w^nal  y^oint  of  view,    they  woul..   like 
to  aee  the   chilaren  ro  ovad  from  the  campag   but  they   in^^inted  thftt   tha 
politior^l  ar^unenta  a^sainat   auch  a  idovo  are  Htlll  tuo  atrong* 

Although  the  diawiafiiiott  was  really  oIob^m  aft^r  my  fimt  meat« 
in     with  the   JomBiittoo,    i   inwiatod   on  a  aeconu  m^  etinf'    ifter  ray  viait 
to  th     oar.pBp  which  tüO<i     laoe  on   ^unday  £nd  ^eoe^^bert      1    i  aaMA  on 
..^    inu^reaaionn  of  tt'^   cj^n^^itiona  of  the   chiluren  anu   of  i?iy  conver* 
aationa  with  the  oi        ie^uera       a  chilsiren»     1  tried  to  convinco  tha 
OaMmlttee   that   it  wa  -   wrong  ol  them  to  i   Biet   on   XLt^   ohiliren^s 
romaining  in  the  oampa*     I  au^^:OBted   thut  they  icihoula  not  ohaaga  the 
politicnl  content  of  their  reaolutionp    but   that  they  »hould  mgtee  to 
the   follovving  pointa  !• 


••••   contd 


\ 


s 


(a)   tlwit  th#  Älliirea  rho  have  relatlT«»  in  the   üiK#   or 
«houla  not  be     revonted  from  ^olng  to  iinglana; 


(J  •  S^ 


(b)   that  thoBG  ohilarea  who  hate  bee-.   tolu  to  fit  leady  to 
go  to    ;n    L   rw  »houlu  be  perrolt^ed   to  go# 

• 

The  Beetitif  «WNiptM  the  firat  «Ufce  tion  re<if'aruin^  tho 
ohiiürei  wlth  r«Jlativ08  in  the  U.K.  and  u.*'.,  but  inaiated  th»?t  t  ho 
ohilarea  ooul .  oniy  «•  to  oloM  »elatiT»«,  audi  h»   pareatt;,  brothor«  or 
slsters*  Wlth  regard  to  other  relntive»,  euoh  aa  aunta  or  unoieE-,  no 
f in- 1  aeolßion  wao  reachod  but  it  was  a^reed  that  it  ahould  be  ded  üod 
inulvlaually.   (I  .jouli  not  juicertuin  the  numter  ot   ohiluren  wlth  rela- 
tiTOi;  in  the  U./..  or  ü«.;.,  tut  ;  i.  »  x^aviason  of  tho    .A  Office  in 
iasöin^  undertook.  to  colloot  th  •  neoeaoary  uata  i'or  tho   Anerlonn  Zone 
and  to  inl'oria  th  Jewiah  Hei'ußeee  üoiKittee  in  Lonaon.) 

With  regard  to  (b),  a  new  vote  wafc"=  t&ken  but  only  four  of 
iht  fiftaen  «amborB  wer©  in  l'avour  of  it.  Ttvo  »Latained  fron  Yot.inf, 
but  there  na«  still  a  raajority  of  nine  «gainat. 


(VII) 


I  inforjoed  U  atA  Office,   Paaaing,   ol'  the  reault  of  ny 
nagotlxtion«     nd  Icft  i.unich  ior     r  nkfurt  on  üeoenbcr  Zri.» 

I  gKtB  a  verbal  r©i)ort  to  lU'aciquartor»     nu  n:icke  preparation«  for  my 

to  the  i3riti£)h  zone» 


Tlßit 


1  left   for  r'penga  on  Friciay,  Deeeraber  7th,  iwhare  i  had 
aonaultationa  wlth  the  hü     K  Heaaquartert?,  -.ritish  iono,   and  whe  ro   I 
oolleotad  nore  Information  on  the  eituntlon.      i  l^^ft       enge  on     aturvxay 
8th  i^eoe-nber  for  Gelle.      C-n  Sunday  9th  ueoenber  1  virfteü   Belaen  for  the 
tlti^t  tlma« 


CVIil) 


K^  ri:'it  to  Beißen  eolnoideu  with  two  unpleasant  eventsj- 

(a)  fha  i-raelücnt  of  the  Joimittec   (:r.  Saaanaaf t )  wa« 
prepiirinf  to  leave   for  the   ü.S»   to  attena  a  conferonoe  of 
Jawiah    ieüef  and  ialestino   ür/Fanlaationa.      Ihere  wa.n  flome 
exoitenent   „vor  whather  the  ;=iiltary  authoritiea  vouli 
pernit  hia  to  fO  or  not.      it  was   lmr^o«ßiMp   to  arran^  e  a 
meetin^  bafore  hö  left,   tut   fron,  the  ahort  oonversation  I 
Bsanagea  to  have  n-ith  him,  1  gathered  that  hi«=«  Jor^mittoe  «aa 
open  to  dleovisslng  the  chiiuren»      ^^ituation   u^ain, 

(b)  Ten  manbara  of  the  Jewish  Oocnitt*«  in  Haaaver  had  to 
appear   before  h  f  ilitary   üourt  in  oonneotion  with  aeaa  un- 
ploisant  cvents  ariaj-ng  out  of  the   protf':='t  aaetiag  whlcb 
toolc  piaoe  after  i^r.   nevin*.    atftter'ent  in  Iarlla«ent.     The 
wbole  Jbalsen  Oo^mttea  wan  abaorted  in  oonidaerin^  waya  arid 
■aans  of  def^naing   the  peopio  in  hanover  nn-  hau  no  tlpie 

to  li80u.sa  any  other  quaationf^  with  n9» 

I  therofore  uaed  my  tirae  in  a»t  inin^  th<»  conaitlona  undar 
which  the   chilaren  llvad  in  oarap.      In  Belflan  too   öoae  Improvenents  hava 


takon  pfcioe.     There   ie  a  BOhool-omornpriaine  six  fvouvs  of  children  which 
funouSns  well  un.er  the   care  of  qualificd  teachere.      I  vliited  the 
achof/i  aeveral  tirncs  an.    c  .n   only   say  that   the   ohilaren  «cemcd  to   ue 

very  happy  there.     There  it'  also  a  homc  for  younrer  chilarcn  and     

enother   iö  lein^   orepared.     Two  groupj«  of  younrer   boy«  and  girl«,  out 
oonai^jting  of  i-oliMh  youth,   the   othoi-  of  lun^m-lane,   who  orpnisod 
thomselTea  to  i  raigrato   into   iule«tine,   havo  boen  concentratcd  in 
■eparate  blocs  where  thcy  are  llving.     Ih«r«x±»x  In  Bi  ito  of  the 
Imurove   ent   1  uo  not   think  that    the   chilaren  are  weil  ofl    enou^rh, 
beoauae  there   i.'  atiil  ft  a^iortatre   of  fooa  heatin£,   ana   the  whole 

atr-oaphere   of  otiinp   lifc   Is  not   one  which  oan  help  them  to  malse  &    xull 
recovery  from  their   Bufferinga  in  the  p^iot. 

(Iv)         l  had  the  final  meetinr  with  the  Belii«n  Conwlttee  on  Thuraday 
13th  ^ecenber.     It  was  a  reDetition  of  all  th©  argiomontB  nnd   oounter- 
argunonto  heard  in  the  Bararian   zone.     The   i  olitical  argumt'nta  afainat 
■enainf  the  children  to  i^ngluna  were  vory   stron/r,   eapeolally  aa  tl  ere 
wa»  a  new  bitterneaa  afainat   ilnßltnu  renulting  fron  the   faot   that 
the-    triul  before  the  .  ilitary   Uourt  in  Kanorer  endea  in  henvy  mcn' 
tanjea  a^ainnt   the  membera   of  the   Jewi«h   Gomr.ittee   (    2  to  6  üonths 
Inpriöonncnt ).     Tho  üo  mittee  therefore  rofuse..  to  chf^npe  itp  decision 
on  the  childiene'    ^oin;    to      nelnnd. 

Aftor  thi.i  lüMtiii«,    I  had  loru?  converFationa  with  the 
Medical   üfficor  of  the   A.J.x).G.,   who  work»  tU   tho  oacif..      Ha  explnined 
th^t  from  a  nedioal   noint  of  view,    it  i«  very   imx.ortunt    that  t  ha 
ohild^en  Rhoula   be  reroved   fror,  uelaen.     Togather  we   vioited   the  Acting 
öhairman  of  the   Jai.p   vJocffiittee,   j>r.  Bl   ko..    'Ve  aurc«ted   thot  there 
abouiu  be  a  thorouph  medioal  exanination  of  alM  thf  -clvl^laren  in   the 
British  Zone,   beginnin<c'  with   the   chilaren   in  the  i^elsen  camp  and   »ho^  Id 
the  roBult   prove  unaatiefactury,   the   ohildren*a  rewövil   from  Boloen 
ahouia  be  oonsiaerod.     iJr.  Binko  apreed  to  %h%^i  su?>feation    .nd  to 
participate   in   the   exardnation  of  the   C5hilarei>.      There  were  fmthpr 
oonaiderationa  avi  to  wh  ^t   »te;  .;   cüiouiu  be   inAn  ahoulu   the   uootor 
reconnenu  the   renoval  of  the   chilaren.      In  thif'  private   converßatiorx, 
three  altorn»  tivep  wer-    8U£,t'eeted;- 


A.  To  evacuate  the  childron  to  the  American  Zonf, 
(beoauae  th"  Gorwittea  tliouf-ht  the  nitu*ition  rsi^-ht 
eaaier  there j* 


ue 


B.  To     et  th'   i?arburg  estate  at  Blankeneae  derequisitoned 
from  the*  Oermfin  ßoluiera  who  are   etiil  there  and  to  convert 
all  the  four  buildinga  of  the  cßtate  into  h  large   chilaren» a 
home  for  all   the  Jewiah  chil>iren  in  the  iiritiah   zone. 

C.  If  it  shoula  be  Impoeaible  to  evaouftte  tho  children 
to  the    Anerioan   Zone,   or  to  eot    the  Warburg  eatate,    then 
the   children  would  have  to   be  sent  to    .nglund. 


I 


• • •contd • r 


'  -'•  / 


/ 


/      Chi 
It  -'s  an 
itv  i.reed 
to   provto 
aplendla 

Aft 
ßome  7ü0 
ara  such 
fron  tube 


-6- 


eft  the  aocto^^<  to  unaertake   th^^  taak   of  cxamining  th# 
Iv^ren  ana  proce  :aed  to  Hamburg  to   Bee  the     arburg  estate* 
iaealijr  eituated   place  nnck   il  it   ahoula   be  poBBlble    to  have 
fror:  its  preaent   occup^nta    (   a  hoi^pital  for   cornan   öoLilere) 

aujfficient  fooa  anci   have   it  weil  ataffed^   it  would   be 
ior   a   children'ß  home* 

er  viöitiri^r  Ilanburg,    I  v,ent   to   the   oanp  in  Neuptadt,  whire 
Jewa  ana  5s>  ohilaren  are   livin.  •      Here^   too,   tho   coniition« 
that  re  oval  ol'  the  chilarcn  •  nany  of  whon  are    auffsring 
rculosia  -•  neevia  to  be    .n  ur^^ent   neceeeity» 


(XI)  I  returnea  to  Beleen  on  ronday  17th  i^ec^^mter  and  a|iain  had  an 
unofficial  rneeting  v^ith  the   Jonn-ittee  when  the   aootorö  reportad 

on  th?  reiiultß   of  their  exanination  of   the   firyt   46  ohilaren,    Ptating 
that   the   heolth   Situation  Ueriunus  a   change   in   their   living"  conv^itiüns 
a«    soon  aa  pOB   ibxi  »     The    Gorncittee  hciu  another  meoting  the   aarie  öay 
with  no  outßiaers  acimittea  and  decided   on  thc^  three  altern-itivea 
mentioned  atove,    incluuin     the    Joi  mittee'a  wiilincnea«  to  allow 
chiluren  to  (;o  to   the  L#K#   if  they  had  relatives  there   or   in  the   1'.^^ 
a«  indicated  in  parat 71  (a)    • 

I  wa«  inforaad  by  the   Go;  mittee   of  its  deoiaion^   but   1  tol4 
them  that   although   I  wouli-c   iike   to   «eö  the   chilar-n   go   to   ':nglana, 
it  r;oula   not   be   poösible   for   the   Cornmittee   in   ZnylHnd  to  keer   the 
rocc;-tion   oarnp  ana  itij    staff  waiting  for  an  inaofinlte   tinie/    I 
t  ercfore   ßuggeated  th^^t   they  shoula  m?ike  thr^ir  final  decieion  on 
thlß  Point   in  a   fortrii^^ht  ^s  tim«,  which  meant   they  woulvi  have  to 
inform  i^naon  about    u.     r:.  ultu  of  their  Invoetigationa  in  the   firet 
week   of  January  1946.      Ir:   the  neantiine  a  reiief  worker   of  the    \.Jf.D.Q. 
iB  trying   to  collect  tl;:?,aata  on  th«^   chiLren  with  relatives  in  the 
L •  •  f    ana   L  *  r • 

(XII)  1  left  i>elaen  on  l\iesday,   18th  x/eoember,    for  Speana»   where  i 
inforrr.ed  CA  !!.;•>   iritieh   Eone,    of  th     reault©  of  my  vislt,   and 
returned  to  irankfurt,   Thur^aay  20th  iiecerulert 

In   Gonclusion  X  woula   llke  to   atate   that  in  ny  opinion  it   ie 
in  the   inTf?xe8tö  of  the   chilaren  that    they  yhoulii  be  reroved   fr  am 
the   camp  atmoßihere,   but  i   uo  not   lelleve   it  «avisable   to  uo  this  by 
force,   a«    <naoh  aotlon  nifht  reault   in  Hericua  rovoltö  in  the   oar;pB, 
ir  any  chnn/e   in  the  o.iinion  of  t  h<    oam./  leadert?  iö  poi-aible,   It    can 
only  be  aohieyea  by   perauaaion  an.,   by  oonvinoing  ti         that  it  it,- 
aani  oroufl   for  the    ohiiuron  tu  remain   in   the   oampe»     Thin   point  hae 
b«en  reaohed  in  üeisen  -  1  wo  not    think  it   is  poutible   to   reaoh  It  in 
Bararia,   beoauae  the  »ituation  thare   ia  Letter  than  in  the  x;riti»h  üone, 

1  oannot   en4  ray  re:)ort  without   ex  reeeing  appreoiation  for   ile> 
frienuly  reception  finu   assi«tanüe   ahowiwc   :\t  VaUik  EHauquartero  in 
Hoechst,   faoainp  ana   Spcnge.ana  from  all  the   lURRA  offioiale  with  whom 
I   cujBo   intu  contHct.  '         ^  ® 


S.Ai)L.-ii-HU^.,L, 


V*, 


I 


I 


WOBURN     HOUSE, 


U"?PER    WOBURN    PLACE 


*• 


./..;.•: 


x^^a^(. 


l 


*  TELEGRAPHIC    ADDRESS: 

INLAND:    ••MIGRATE,   KiNCROSS,  LONDON.*' 
CABUEGRAMS:    **  MiGRATE.   LONDON.** 


LONDON,     W.C.1. 


2Snd  January  1946. 


C) 


üear  Mr.  Stephany, 

1  am  sending  you  herewith  copies  of 
my  report  which  l  sent  to  uNRRA  and  of  a  letter  which 
1  received  from  the  jentral  tjewish  üommittee  in  Bergen- 
Belsen  regarding  the  children  there. 


the  report, 
me  first. 


Should  you  intend  to  do  anything  with 
other  than  filing,  please  have  a  word  with 


Yours  sincerely, 


iiincl. 


S.Aäler -Rudel. 


TCLEPHONEs      EUSTON   3925/3926 


*N 


(  ) 


Translation* 


< 


0«ntr»il  Jtvlah   Connittoe, 

lergon-Jelaen. 

4t h  January  1946* 


De&r  Hr.   .uler-Rud«!, 


>urther  to  our  alaoudalonH  v»e  woul^i   llke   to  illiorra 
you  «bout   the    fi  ..  -cision.:   oi   the    lentr..!  Jewish   Goninittce 

regarainf-  the  ohildron  in  the   carop«  in  the    .ritish    w)ne. 

The  Gentr  a  -'e'.'.'lah  Oom:  itico  reiterates  Ite  opinion  th'it 
the   .'owiah  chilai-en  fror  the  iritish  tone  «houlu   not  le 
ovf^cuftteü  to    .nglanci  but   tihoula  enii^rate   aireotly  fror,  nemany 
to  fal   atino. 

in  View  of  th<?   faot    tl:Rt   the  oonditlonr!  in  bPrgen-Bel«*» 
are  not  laTourabi©  for  the   chilcirpi;i,th'    uontral  Jevvi«h   CoP'-iJttee 
haii,   nfter  negotiationa  with    iho     il.   Cov.,    rocelvoo.   ths   proniiBC 
tbiit   th     v.'hol8   of  tho  «arburg  esttite  in  Ijlankeneae,   üamtur^, 
will  le  oonvertea  intu  a  ohilaren'»  hor^c,     ihe  re>  oval  of  tte 
ohilürcn  to  Blankenese  will  t''K6  r  laoc   in  tho   very  nar   fituro. 
JoriBcioua  Ol  ILe  rc«f.on.Ubility  which  we  bnar   for  our  chilaren, 
>7e   beiievs   that   w-    hiivo   riow  uone  everything  poHßlble   to   irovide 
Xor   their  phy.  ioal  -na  rjontnl  well-being. 

Ihe  setting  u;.  ol  the   oriilarenU?  home  in   BlanKeaaae, 
however»  will  üot  intorrere  Aitti  uur  efiortc'   to  uo  overything 
il   oraer  to     ft   t-he  ohilarert,   a-j  soon  'ia  ,;o«rtiblo,    into 

lewtine» 

Hoi^iri     that  you  will  unucretRnd   our  üecipion, 


«e  art  with  be^t  ra^ards, 


YouTrf  Hincerety, 


\J...-: 


ft'Vi. 


j:;wjsh  0OI«iT' 


COPY 


Wassensar  21* 3 •52 


Dear  Hestrin, 

I  had  and  have  all  good  intentions  to  report,  but  it  is 
difficult  to  do  it.  Office  facilities  are  so  unsufficient  that  I 
canH  ask  anyone  to  help  me  ,but  there  are  other  circurastance 
preventing  me  from  gointi  toomuch  into  details* 

The  question  about  my  participation  was  agreed  upon  in  Lon- 
don, acconing  to  that  I  was  to  participate  in  all  internal  and 
external  meetings  of  both  groups*  But  ct-failed  to  secure  a  place 
for  L,  it  was  therefore  agreed  that  Sharett  should  invite  hi^^  to 
act  as  liason  from  his  delegation  to  Goldmanns,  whereas  I  should 
come  in  for  G^group,  In  the  first  meeting  with  the  Germans  both 
of  US  went  in  with  the  Gov-delegation,  in  the  second  with  the 
organisations  L  went  without  me.  All  that  is  not  very  imnortant, 
it  will  work  out  somehow,  the  atmosphere  in  general  is  not  bad. 
We  are  all  working  very  hard,  meetings  of  both  groups,  Joint  meet- 
ings and  as  it  will  develop,  meetings  with  the  Germans  take  up 
a  lot  of  time,  drafting  and  discussing  of  documents  are  also  so 
complicated,  that  we  hardly  leave  the  hotel, 

The  first  meeting  with  the  Germans  took  place  this  morning, 
The  procedure  was  agreed  before,  it  was  very  stil^,  no  handshakes, 
no  personal  words,  The  Germans  -  10  of  them  -  came  to  our  hotel 
and  went  first  to  the  meeting  room,  we  came  in  when  they  were  seated, 
It  was  a  long  narrow  room  with  one  long  table  ,  we  were  only  five. 
Gershon  Avner  read  from  a  list  our  names,  then  a  German  read  their 
names,  language  was  English,  Their  Interpreter  translated  into 
German,  Then  came  the  Statement  also  read  by  Gerdion,  you  have  seen 
it  in  the  press,  I  participated  in  drafting,  we  discussed  it  for 
hours,  but  when  I  heard  it  recited  by  Gershon  in  a  clear  undramatic 
way:  my  eyes  became  wet  and  I  had  to  hide  my  tears,  The  tension  in 
the  room  was  very  depressing,  the  Germans  were  sitting  their  heads 
bent,  one  could  see  how  hard  it  was  for  them  to  listen  to  the  re- 
cital  of  the  horrors  and  robberty»  After  Gershon,  the  leader  of 
the  German  delegation  Prof,  B^hW,  got  up,  a  shy  and  inhibited  man, 
he  read  very  xkBrwiy  slowly  and  haltingly  their  Statement  in  German, 
the  translation  followed,  After  that  Giora  prooosed  to  adjourn  tili 
Monday.  Gershon  asked  the  Germans  to  leave  the  room  first  and  out 
they  went,  the  last  man  of  their  delegation  to  leave  was  an  old 
friend  of  mine,  I  was  Standing  at  the  end  of  our  row,  when  he 
nassed  me,  he  gave  me  his  hand  and  I  accepted,   We  had  considered 
that  possibility  before  the  meeting,  because  I  knew  that  he  is  a 
member  of  the  delegation,  and  agreed  that  if  it  happened  that  any- 
one of  them  gives  his  hand  we  should  accept^ 

The  whole  affair  took  about  35  minutes,  but  the  strain  was 
so  enormous  that  all  of  us  were  glad  when  it  ended*  It  is  just  a 
f!ew  hours  since  it  happened  but  I  am  still  not  able  to  give  a  more 
sober  description  of  the  Impression  it  made  on  me.  I  have  witnessed 
many  historic  occasions  in  my  life  but  I  dont  remember  having  been 
so  tired  as  I  am  now,  I  dont  know  if  that  is  the  last  act  in  that 
great  drama  of  Jews  and  Germans  but  I  cant  get  over  the  disharmony 
between  the  purpose  of  our  being  here  and  the  place  where  we  are, 
it  is  filmland,  an  old  CfiSrus   in  an  old  village,  a  beautiful  park 


with  ponds  and  meadows,  the  trees  are  in  bloora:  and  we  are 
sitting  down  to  consider  the  answer  to  the  Genaan  note,  which 
by  the  way  is  less  pleasant  than  I  xkk  expected. 

Kind  regards  for  all  of  you 


Yours 


Rudel. 


i   ■■» 


COPY 


The  Hague,26th  March  1952 

Mv  first  letter  concerning  the  Conference  here  was  v^itten 
under  the  Impression  of  the  first  meeting  we  had.  It  should  be 
added  that  the  first  rr.eeting  of  the  delegat»ion  of  the  Claims 
Conference  with  the  Germans  also  took  place  on  the  afternoon  of 
that  same  day.  The  Situation  was  similar  to  that  described  in  my 
first  letter  about  the  meeting  of  the  Israel  Delegation, bince 
then  nearly  a  week  ha  s  passed  and  three  more  meetmgs  took  place. 
For  the  Germans  it  meant  six  meetings.because  they  ^aye  one  del- 
egation  to  deal  both  with  the  Israelin  and  with  the  Claims  .onfer- 
ence.  The  system  developed  is  that  the  meetin-s  with  the  Israel 
Delegation  are  held  in  the  moming  and  those  with  the  Claims  Conf- 
erence in  the  afternoon. 

The  internal  meetings  of  the  Claims  Conference  are  held  in 
the  mornin.-,  those  of  the"  Israel  Delegation  mainly  late  i"  the 
afternoons  or  evenings.  As  far  as  I  am  concerned  it  is  a  t'it  JO"»  " 
plicated  because  I  also  have  to  participate  m  the  '^f^tings  of  the 
Claims  Conference.  The  only  possibility  to  do  this.  is  if  the  meet- 
ings  between  the  Israel  Delegation  and  the  Gernmis  do  not  l^f  ^oo 
loSg.  The  Situation  is  not  satisfactory  because  Buckstein  has  left 
for  New  York.  I  was  supposed  to  take  his  place  informally.but  am 
handicapped  by  the  fact  that  the  internal  raeetings  of  the  Claims 
Conference  caru.ot  take  place  at  another  time  but  m  the  mornings 
when  I  am  busy  with  the  Israel  Delegation  m  their  meetmgs  wi oh  the 
Germans.  Up  to  now  it  was  not  very  important,  and  as  tor  iater  we 
shall  see  how  matter s  will  develop. 

The  three  raeetings  which  took  place  up  to  now  were  deyoted 
to  clarify  the  Situation  in  respect  of  certain  principle  raatters 
and  to  begin  discussions  on  technical  details.  The  procedura  in 
the  meetings  with  the  Israel  Delegation  is  about  the  same  as  that 
of  the  Claims  Conference,  although  the  details  dlscussed  with  the 
Claims  Conference  will  differ  from  those  under  aiscussion  with  the 
Israel  Delegation. 

The  main  points  of  discussion  of  the  Israel  Delegation  were: 

(1)   The  Problem  of  the  relationship  between  our  Conference  and 

the  Conference  which  takes  place  at  the  same  time  in  London. 
In  the  first  days  the  Germans  tried  to  link  our  Conference 
here  with  the  London  Conference.  There  is  a  tentative  agree- 
raent  now  that  the  Israel  Claims  and  the  amount  to  be  paid  to 
Israel  will  be  settled  at  our  Conference  here,  whereas  the 
time  and  method  of  payment  will  have  to  be  coordinated  with 
the  results  of  the  London  Conference,  since  this  is  the 
Conference  which  will  have  to  fix  the  overall  amount  of 
Germany's  capacity  to  pay.  It  is  somehow  expected  that, where- 
as London  is  considering  long-term  debts  -  10  to  50  years  - 
the  payments  to  Israel  are  considered  as  short-term  obligat- 
ions. 


-  2   - 


(2) 


(3) 


(4) 


(5) 


\ 


(6) 


Aft^r  Mr.Shinnar's  presentation  of  our  case,   the 
GPrmns  Started  to  discuss  the  motivations  of  our 
Mrim"  thev  indicated  that  frora  a  legal  point   of 
eiei  a   nuSLr  of  objections  could  be  raised  against 
thP  Israel   claim,    but  they  recognize  thftt  the  legal 
sideof^he   Problem  is  not  of  sreat   importance  be- 
cauS(>  Israel's   claim  is  a  moral  as  well  as  a  histor- 
ical  afflir  which   cannot  be  framed  into  the  existmg 
legal  discussions. 

The  -mestion  of  the  reasons  why  so  large  a  number  of 
JeSs  pmi^rated  to   Israel  and  why  so  few  returned  to 
thSfr  country  of  origin  was  ^ijcussed  at   ^ome  length. 
The  Oennans   saw  in  this   connection  three  points. 

a)  Antisemitisra  in  Eastern  Europe 

b)  The   fear   for  Bolshevism 

c)  Zionism 

Dr  Jospftal  ffave  an  excellent  answer  to  all  three 
qu;s?ions!  Tne  Gernans  acceptod  his  explanatxons  as 
satisfactory,  but  it  seems  th,:.t  they  will  return  to 
this  point» 

The  next  im^ortant  point  of  discussion  was  the  size 
of  the  Immigration  into  Israel  and  the  countries  of 
oririn  of  the  imrdßrants.  Here  too  the  explanation 
pJvS  to  the  Germans  was  accepted  but  the  discussion 
about  this  is  not  yet  finished. 

The  next  important  item  on  discussion  was  the  anount 
of  one  billion  dollars.  The  Germans  wanted  to  know 
the  basis  of  our  calculö.tions,  how  much  we  «Pent  for 
ev^ry  iniiiif?rant  and  a  complete  break-up  o^  ^he  expen- 
diture.  The  u^^stion  was  discussed  today  at  lengtn 
and  we  shall  have  to  furnish  some  written  Statement 
before  the  Germans  will  reconsider  the  whole  matter. 
As  far  as  the  Gerir.an  üele?:ation  is  concerned.they 
accepted  our  information  without  sreöt  aiffucities, 
bat  here,  as  in  some  other  points,  ^^^^^V, '"^^r^if^  . ., 
ref erring  to  their  experts  at  home  to  wnom  they  will 
h«ve  to  send  the  material  for  exsimination.  It  is  luite 
possible  that  their  excuse  that  they  have  to  set 
expert  opinion  is  an  element  in  their  ^^^ention  to  play 
for  time.  We  have  very  often  the  Impression  that  they 
would  like  to  dra^  the  conversa« ions  here  tor  some 
time« 

As  far  as  the  Claims  Conference  Delegation  isconcerned, 
the  Situation  there  seems  to  be  laore  ^J-f  f^^^"^^;,  ;^® 
Conference  has  filed  a  claim  for  5Üu  "^il^^°[^^^f  ^j^f J 
and  the  German  Delegation  has  already  i'^Jicated  that 
this  is  an  amount  much  higher  than  they  ^"tended  to 

consider.  For  the  time  bein-  the  ^^^^ij^^^  ^7- ^°  J^f  Jhe 
the  Impression  that  there  is  an  oyorlapping  between  the 
Israel  claim  and  the  Conference  claim,  but  we  hope  to 


(7) 


rauch 


-  3  - 

find  some  forraula  to  overcome  this  difficuty.   In 
Drinciple  it  seeras  that  the  Conference  will  have  a  ; 
more  difficult   Situation  in  these  negotiations  than 
the  Israel  Delegation, 

The  atraosphere  during  the  negotiations  is  a  bit  more 
friendly  than  in  the  beglnning;   German  is  more  used 
in  the  direct   conversations.   The  relationship  between 
the  Israel   Delegation  and  the  Delegation  of  the  Claims 
Conference   is  friendly.   All  difficult   situations  and 
Problems  are  considered  jointly  and  each   Delegation 
informs  the  other  immediately  of  vchat   happened  at  the 
official  meetings. 

It  already  seems  certain  that  the  negotiations  h-re 
will  probably  bc  interrupted  on  about   the   5thof  April 
for  some  two  or  three  weeks.    It  has  not  been  decided 
y-t  how  to   use  the   Interim  perioü  and   I   shall   probably 
wi-ite  to   you  about  this  in  my  next   letter. 


(-) 


•Adler-Rudel 


The  Hague, 

26th  March  1952. 


3 


Ari/rab 


V  r 


j 


The  Hagaa,  26t h  March  1952 • 


ILr.    J#  Hestrin, 

Jewish   Agency  for  Palestine, 

Jerusalem, 

P*0.  Box  92. 


Dear  Hestrin, 

You  v/ill  see   from  the    attarh^^^d  lefcter  that 
there   is   some  progress,   at   least   as  far  as   bhebechnical 
question  of  things  goes^        I  hope    it  will  be   easier  now 
to  write   a  little  more  than   I  did  before.      Phe   attached 
report   is  a  continuation  of  my  first  le  üter  and  I  hibpe 
you  understand  bhat   its  Contents  are   strictly  for  the 
Office,  that  means  Locker,   Klinov ,   ßaral,  Eshkol,   and 
under  no  circumstances  should  the    Istter  be   circulated 
topeople    outside   the   office  ,  because   we   fcere   are    all  on 
the  stricte  st  Obligation  not  to  wxdte   about   the   Conference 
to  anybody.      It   does  not   matter  if  certain  things  con- 
tained  in  1117  report   are   alrea(3y  publisiied;      tue   secx^ecy 
of  the    negotiations  is  a  veiy    definite    decision  of  all 
delegations  and  I  have   no  intention  of  breaking  it.     The 
Israel    Delegation  knows  about   my  writing  to   Jerusalem, 
but    I  too  feel  that  the   letter  should  be    limited  to   as 
small  a  group  of  people   as  possible. 

By  the  way  ,   I  do  not   know  if  Feigale  is 
still  in  Jerusalem.      If  so  please  teil  her  about   the 
letter  ox*  let  her  see   it.        I  have   not   written  to   her 
because    I  thought  that   she   v/ill  have   left    Israel  before 
the   letter  reeches  her.     If  she   is   still  in  Jerusalem, 
teil  her  that  everything  will  be    in  order  whBn  she  arrives 
in  Marseilles. 

You  could  by  the   wäy write  a  few  words  on 
what  is  going  on  in  Jerusalem.     We   are  so  isoläted  her« 
that   I  hardly  know  what   is   going  on  in  the  outside  world. 


With  kindest  regards,   I  am 


Sincerely  yourS| 


ü-fiR/mb 


S.   Adler-Kudel. 


•t 


:t 


N^'£^ 


Th«  Hague,  4th  April  1952. 


1 

The  end  of  the  seoond  week  of  the  Israel-Geraan 
nagotlations  found  us  in  a  oritloal  Situation*   The  last 
two  or  thre«  nieetings  whioh  took  plaoa  at  tha  beginning 
of  tha  week  dealt  mainly  with  teohnioal  detail«  whare  a 
general  agreement  was  reaohed.   When  the  Israal  Delegation 
impreesed  upon  the  Germans  that  they  hav^e  to  gire  an  anawer 
to  the  finanoial  olaim  put  before  them  and  that  they  have 
to  indioate  the  amount  whioh  they  are  going  to  reoommend  to 
the  German  Government  on  the  basis  of  the  negotiationa 
whioh  have  taken  plaoe  up  to  now,  their  Änswer  was  that 
they  are  not  in  a  position  to  mention  any  amount  here  and 
they  aaked  that  the  meetinge  be  interrupted  for  a  day  to 
e nable  them  to  leave  for  Bonn  to  oonsult  there  with  the 
Government • 

The  Israel  Delegation  agreed  to  the  German  Suggestion 
and  no  meetinge  took  plaoe  on  Tueaday  and  Wednesday»   When 
the  Oermans  returned  on  Thursday  they  asked  for  a  private 
meeting  with  the  heads  of  the  Israel  Delegation»   That 
fliaeting^  whioh  took  plaoe  on  Thursday  lunohtimet  did  not 
bring  any  oonorete  results  beoause  the  Germans  reported 
that  they  were  unable  to  finish  their  oonsultations  in  Bonn 
and  that  they  will  return  there  during  the  weekend  with  the 
intention  of  making  their  suggestions  ooncerning  the  anount 
eorly  next  week#   The  Israel  Delegation  drew  their  attention 
to  the  faot  that  whatever  they  want  to  suggest  will  have  to 
ba  dpne  before  the  conferenoe  adjourns  for  the  Easter  rece88tv> 

At  a  press  oonferenoe  whioh  the  German  Delegation  had 
yestjrday  evening  and  where  they  answered  questions  of 
jourhalists  for  about  two  hours,  the  heads  of  the  Delegation 
oonf|Lrmed  that  it  is  their  intention  to  oonolude  the  nego- 
tiationa about  the  ainount  before  Baster  and  that  they  will 
be  aple  to  mention  the  amounts  for  both  Jewish  Claims  earLy 
next  week. 

The  meetinge  between  the  Germana  and  the  Jlaims  Oonfe- 
renoe Delegation  oontinue  in  the  meantime  and  oertain  progress 
has  been  aohieved  oonoerning  legislation  for  individuals. 
The  prinoiple  qtestion  of  the  oolleotive  reoompense  of  thie 
Oonferenoe  for  500  million  dollars  has  still  not  been  die- 
ouesed^  but  here  too  the  Germans  indioated  that  they  might 
be  willing  to  announoe  their  intentions  early  next  week# 

Although  there  is  no  reason  to  be  over  optiraistio  and 
though  it  is  to  be  reoognized  that  the  negotiations^  espe- 
oially  with  the  Israel  Delegation,  have  reaohed  a  oruoial 
point,  it  is  nevertheless  too  early  to  speak  of  a  orisis,  as 
has  probably  been  done  in  the  press  after  the  press  oonfe- 
renoe whioh  took  plaoe  yesterday.   Two  points  certainly  have 
to  be  dlarified  before  Easteri 


i\ 


The  Oerman  Suggestion  sbout  the  amount; 
The  data  on  whioh  the   CJonferenc^e  will 
resume   its  meetings* 


./. 


/ 


-2- 


Ifth«  Geraan  r«ply  to  the  aumo^^^ooaes  ao^iewhere 
nm^T   to  bei'«  aooeptable  to  the  Isra.l  Delegation  and  if 
near  to  »«^"e  *°'''5''*J'~^^„^,-__„^«  «in  «ot  take  more  than 
the  interruption  of  the  oo»^«^«^°;  *iii„??]'_^lf^  nresent 
2  to  3  weeka,  there  is  no  reaaon  to  oonsider  the  presenx 

Situation  as  a  orisis. 


SAR/iab 


S.   Adler-Rudel. 


London,    15th  April, 1952, 

Th©  U.t  rceetlng  beUeer  th©  Israeli  de!«  .-atlon  «nd  th«  rt^r^«^- 
tooV  .lace  on  th«  7th  Aoril.  The  meetlnr  betwean  tha  *^J.2r  ^an J 
^^.S     ^^■.^''"^•r"*^*    continu.d  untll      Wednesday!    9th  AotU        D^^ 

or  Jv,!*r    ^4"*"    •*•"/    °*^^«   ^^«^"^   .Tarutalam   atatln^;  that   tha  maatin. 
of  tha   Foreign  Cormnlttaa   of   tha  Knasaat  will    recelv«   TL!!^  -  ?*. 

raport  about   the    ne^^otlatlon.    Ir   tha   *«-,„.     «^HTZJ^ffZ  *   completa 

ci^ifJ^^^  "^r'  evarytMng^h^re'u  h.'f tj  tal'l'tf  ^.^  J^naa't*  '"" 
»..   r.««K-vT„  :,-_  „-__r^    •*rr  >.*•  ^««^  •'^t»  tha   aarr-ana,    bacauaa   It 


I 


wa.   probably  th^  wor.t   of  all  the   meetlnj.  wa  ba^; 


h»d  wlth   th 


"lew 


tha  dabt   to   Israel   of   s<7^nm        ZkI        .^^^   f     •^   wlllla-^   to  recoTnlse 
raeoftnltlon   of  th«    ?^U^?^'*   ^*^  ''^'^•'^  ixrx'=e<ilataly   that  tha 

oa^tofltlna   Short    oer?^d  n?'.?**"   ^'t^   '^^^'^   '^^^  ^^«  *^"'«  ^«  ->«- 
that   Frofa..or'r^oS;.whra1  iL'nlit  and^la'taT'"'??  '^'"^  "- 
ll>e   a   typlcal   profa^sor,    8ta'r:erL'^  hU^antarL^   !    i"2!.^''"^*^ 
•hy    to  faca.u.   -   chun^ad      dropoln«  hl.     alJ  o*^!"   *^'^^  ^1"«  *  °<> 
and   bectt.na,   all   of  a   audden     a  v^L  ^.„  /   »h-nesa   and   hes-tar.cy, 

•rgumant.  a',aln.t   u.   !n  f  vir?  fl^en?  ^I^I  ' '^''''  '"^   ^''^"-^^  ^'i- 

the*o?fa%':j%S:rcop'^1tfo^:d   b'^Jr?'   '^^   '^^^•"-    ^^^.    -nd 
by  atatm.   thf^^&nrtiyar^ha^o^don'rj;?  r   *5^'*'"  '^°   P^^'    '*-^<3 
for  Interruption   of   the    °reMnr*nr  v^.ir  t  Conference,   we  a.ked 

and   told  tha.   after  we    ret'rned  t     thj    ^e^tln^tA  r^"'?'"*^  ''"'•  ^«P^^' 
was   entlrely    macceotabla.   a"d  that    th.Vt^r?^  th^t    t^^elr    .tate.,ent 
Of  a   nominal    dabt  wlthoi^an;   orej   .•''^^io.^ie   >^ow   an^/.^^T'"**" 
wme   a.  a  very  unple.aant   aurorlae    to  u^         t^.    h^!"^  '^J*"  ^^'^  ^**^' 
for  about  two  ho'ir«     anrt   4-v,-    -I   ^  ,  T''*    «^^'c^aslon   contlnued 

how  a.hanad  thiy^;:j/^^,,f,^\';7,f«'^^;^/^old  „s  at,  the   flrat   ..e?lng 

and  how   tha  whola   'Jerrian   oLnl.   .Vi?  ['•^*"»   ^»^»   ^«n«    to   the   Jewi,      " 


impresaed  by  our  arsuqianta»«*-,^  ^^    ^^ 


m  t'^h.^r're^Ji'i.^t'^^i/lJ-f^-J;'   ;;j^--  -?   ^-!--   —   -ry  good 
•onvlnclng,   but   the-  dl  d  not   ^nvJn«!   f^'T*"*^*   and  .  eened  to  oia   vex-y 
tlme   dur^Sg  the  w>  ole   Confaienr^^i?   *5*   ^^•""•n»»  •  nd  f  or  t  .^«    firat 
«paaklng  to  tha  woÄ*.  *"''*•  *^^  ^^  ^*  ^^ad  t  ha   Imp.-^aaion  of 


> 


7/ 


( 


Th#   CT^rmar»  answered  with  economic  ar^nment»,    that   Oarmaiiy   by 
Itielf    waa   unabl«   to  pay  an   aroount  llVe   that    In   a    Short    oeriod   of 
yaara,   but   that   It  woul  ?  also  be    Impoaal-bla  to    ,^ive    prior ity  to 
tha   DWiymBnt  lofylavtkml,    V^aca^^se  Garraany   atlll   dapenda   on  t  ha    ^oof\  will 
of   Its   othar  debtora,    and  an:    attanot  to   glve    jriorlty   to  '''ariRal 
would    creata   aconteilc   dlf  Ticultiaa   for  dermkirvj   wlth  othar  countrJes. 

Vban  our  apaakars  repeetad  to   tham  t  lalr  own  a  entencea  at  tha 
pravlo  is  meatin£,a  about  moral  obll^atlona   and   tacriflces,    thay  anawerad 
rather  coldly  ij^^yathical   phraaeaM^:^^*^  X-^i/Vi^a^  >k->»-^  ^^  (^^^^^^-^^o-^^^ 

Tt   «eama,    recona  i  oarlng  tha  ¥i:i  oIä    xr^eeting,    that  tha    Crarman  axoerta^ 
for  tha   tima    belng^    at   laa«t,   appaarto    ba    atronrrer     th&t^^  Dr»  Adenauer 
htniaelf  ,  and   If  we  ara    rolng   toachicva  anythln><  at   all,    It    can  only 
ba   dona   by  dlract  ne.q:otlÄt  5ona  with  Dr«  Adenauer  before   tha   Conference 
iHi-aj^aer»blea  an:öln  to   dlacnsa   technlcal  detalla   -   tirra,   and  manner  of 
oa^rment« 

The  Garmans   promlaed  at  flrst  to  Tat  us  have  t^eir  reoly  on  tTfe 
lOth  ^'^ay,   i^hen  w#  are  aupnosed  to  r  e-aaaerrble,    on  the  s  a-r^e   day   that 
tha  London   Conference   too  re-asaetr.blea,   because  they   Intended  tob  ring 
a  atatement  about  the  fulfllment   of  their  ^-^ebta   to  t  he   London  Conferenaa 
aacfiell  aa  t  o   ua,   but   a  f  aw  hours  later  we   recelved  new   Information 
f  ro  7  tham   that    they   will  not   be   able   to  make   a   oriclae   offer  before 
the   19th  June.      Tt   is,    therefore,    difficult   to  3  ay,  a  t   the  ino"ent, 
when  the   ne.^otiationa   at     he    üa^rae   r/ill   atart   ac^ain»        The   rJerinana 
aaem  to  have  t  he    idaa  that  technlcal  inattara   ahould   be   diacussad 
batween  tha   loth  ^'ay  and   l^r^th  June,   v/henwe   ahall   be    Inforraed  a  bout 
J;helr  final   au  tgaatl ona# 

We  are   now  exnectlng  the   arrlvalof  Nahum  hera  to  c   nault  abo  t   the 
next   atepa«       The  Claims   Conference  has  had  u   certaln  arount  of  noral 
aucceaa.    In  ao  far  aa   Indlvidual  clalmaare   concerned«      A    <loctwent 
contal^Jlng   certaln  pointa   of  a  ;reement  waa   Initialed*     There   exlata 
alao  a   aecond   document   about   a  few   pointa   ^leve   no  agreement  waa 
reached»       Theae  pointa   are   open  for  dlscisaion  when   the   Conference 
re-asaai  bles^    but  the   pointa   of   apr^reement    depend,    of   courae,on    tha 
Oerman  aovernii^ant,  &nc:|tiie  willlngness   af  the   aerman   Parliament   to 
Introduce   the   necessajry  leglalation« 

The   collectiva   clalm  of   the   Conference    for  /)500  m.   waa( 
dlacuasion  tili  now.     That  will  be  the    ^raln  a  ubject  when  the 
re-asaeniblea  on    the    19th  May»  ,     . 


)    not   undex 
Conference 


\ 


3 


:1#rr«Än   '^eVatlon  was   rather  surprlaed  about    tha   atrong 
Ion  whlch   ca-^e   fro^^   us  vv^ien  we   heard   thalr  Statement«     ' 


.    The 
re-actlon  whlch   ca-^e   fro^^   ue  vvyien  we   heard   thelr  Statement«     They 
aaked  us  "kter  for  a  private   Conference   with  Joaeohatal  and    Shlnnar* 
Thßt  Conference    took    place,    bat  d-d  not    bring  any   tan^lble    ^eaults« 

My  own  oplnlon  la  that  we  went   perhap«  wlth  too  much   optlmlem^ 
Into  the  nef^otiatlon«,    but    I   atlll   believe   that  my  eatlmate   of 
;i.SOO  ra#  whlch   Israel   should    recelve    la   correct«        The    dlfficulty 
will  really  be  to   prevent   Dayment   from   belng  «tx*etched  ove^too 
long  a   perlod   of  t  ime«  * 

I  have,    aoBiehow,    the  feellng  that  we   atlll   can    reach   a  aatlsfactory 
agreerrient« 

S*   Adler-Rudel • 


SlZPTEMBliR,    19  52 


17 


^*  «^4'>^onc^.  li  N^ 


|\C.X 


csncj  i;-!'Le 


by  S.  Acllcr-Ruclel 


c 


'i  lEN  I  WAS  a  young  man  thc  namc  of  Alex- 
"  "  nndra  Kollontai,  tlic  Soviel  woiTian  c-iplo- 
mat  who  JicJ  not  long  ago,  hacl  a  special  carjn 
for  my  generation.  I  do  not  know  thc  exact 
reason  for  tliis,  hut  to  us  she  was  a  Icgciulary 
fig  re.  Perhnps  this  was  so  bccausc  shc  Icft  a 
far.ious  aristocratic  family  to  join  the  rcvolvi- 
tionary  movement.  Or  maybe  it  was  bccause  of 
Iicr  rcmarkablc  courage  in  proclainiing  her  vicws 
regarJing  relatlonships  betwcen  mcn  and  wo- 
inen,  or  because  she  was  the  first  woman  to 
hold  such  important  diplomatic  posts — she  was 
Soviet  ambassador  first  in  Mexico  and  later  in 
the  Scandinavian  countries.  In  any  case,  we 
followed  closely  everything  shc  said  or  did. 

I  did  not  dream  that  I  would  ever  meet  her 
pcrsonally.  Such  an  opportunity  camc  during 
the  World  war. 

fx    ^^44  TT  IT-    JEWISH   AGENCY  SCHt  mc  tO   SwC- 

clcn  for  the  second  time  in  thc  interests  of 
its  rescuc  work. 

I  was  at  that  time  especially  intercstcd  in  thc 
conccntration  camp  at  Theresicnstadt  bccause  I 
kncw  that  many  of  my  close  fricnds  were  there. 
In  this  camp  the  Germans  concentrated  many 
Jewish  intcllectuals  from  western  Europe. 

The  war  was  nearing  its  end.  It  was  evident 
that  it  was  merely  a  matter  of  months  before 
the  total  collaose  of  the  German  armies.  I  shud- 
clcvcd  at  the  thought  of  the  Jews  still  remaining 
in  ihc  conccntration  camps.  Though  I  am  not 
a  military  expert,  it  occurred  to  me  that  it  might 
be  possible  to  influence  the  Russians  to  hasten 
thclr  march  westward   toward  Theresicnstadt. 

Thxs  may  have  sounded  like  a  foolish  notion, 
especially  since  Theresicnstadt  was  not  on  the 
direct  line  of  thc  Russian  advance.  But  I  be- 
came  obsessed  with  the  idea  and  dccidcd  to  do 
.all  I  could  to  carry  it  out. 

Since  as  a  resident  of  England  I  had  becn 
brought  to  Swcden  on  a  British  plane,  I  was  duty 
bound  to  report  to  the  British  embassy  all  my 
nvivcs.  I  therefore  went  to  the  ambassador  and 
told  him  my  plan.  I  begged  him  to  try  to  arrange 


W   V 


•     4  V     < 


M 


V 


an 


,->C. 


S.    Adlcr-Kudcly    long    actlve   on    bchalf   of    thc    jewish 
Agcncy,  now  lives  in  Israel. 


an  appointment  for  me  with  thc  Sov.      ..  ... 

doi*.   ile  said  hc  couaI  not  do  it  wi         .  au. 
i/.ation    Irom   London.    Besidcs,  hc  jd,   > 

dam  Kollontai  who  rcprescn^*^d  Fvu.  .ä,  wa . 
sick  woman  and  livcd  out  of  town.  He  had  i\ 
sccn  i;cr  in  months. 

I  then  went  to  Her«;chel  Jolinson,  ambassador 
of  thc  United  States,  tr.c  man  who  laior  rcprc- 
scnted  thc  U.  S.  a:  che  United  Naiions  scsslon 
wliich  approved  the  cstablishmcnt  of  Israel.  Hc 
had  always  shown  interest  in  my  cfrorts  on  be- 
half of  the  rescuc  of  Jcws,  anJ  his  uoor  was 
always  open  bcforc  me. 

He  did  not  think  my  idea  was  at  all  foolish, 
but  he  said  he  could  not  intervene  In  military 
niatters  and  he  doub*-ed  whcthcr  I  could  gct  an 
appointment  with  iV.-.dam  Xollontai. 

These  two  failures  did  not  dIscour. 
stubbornncss  increased.  The  more  I  v 
plan  the  more  determincd  I  became 
ish  something  in  this  regard.  The  * 
in  Czechoslovakia.    So  T   c ..Icied  :v 
the  Consul  of  the  Czcc.i  Government  in  !>.. 
in  Swcden.  This  decision  was  strengthcned  wh.. 
I  Icarncd  that  the  Consul  was  a  personal  friend 
of  Madam  Kollontai. 

I  went  to  him  and  told  him  my  pla     and  asked 
him  to  introduce  me  to  her.    He  likv     my  Idea, 
but  hc  argued  that  he  first  had  to  Ci 
government  in  London.  I  explained  t  > 
I  was  not  interested  in  a  formal  dipl  >ii 
troduction,  that  all  I  wanted  was  to  ma 
personal  appeal  to  Madam  Kollontai  on  huma. 
tarian  grounds.    Hc  thought  for  a  whilc  thci 
promised,  not  very   convincingly,  to   talk   du 
matter    over    with    Kollontai.     His    lukewarm 
promise  did  not  bolster  my  hopes  and  I  feit  that 
I  had  to  seek  other  avenues  of  approac  /    o  her. 

I  then  met  a  high  ranking  official  ol     ic  Swcd- 
ish  government  who  was  also  a  clos.    .riend  of 
^Kollontai   and    begged    him    to    help    me.    V^^t 
listened  to  me  attcntivcly  but  also  said  thai 
could  do  nothing  without  thc  pcrmission  oi* 
government. 

"Much  time  passes  before  a  government  acts," 
I  said,  "and  the  danger  that  the  Jcws  in  T!u>re- 
sienstadt  will  be  exterminated  is  gre;;  .  W 


his 
at 


IS 


Jev/ism  Froxtier 


is  oiir  of  thc  question  ...  I  mcrcly  ask  that  you 
i;ivc  iiic  a  Ictlcr  of  introduction  to  Madam  KolU 
oniai  so  il\at  shc  shoultl  agrce  to  grant  me  ai\ 
ar.v'ii'ncc." 

i  Ic  promiscd  to  considcr  my  rcqucst. 

■J^o  THis  DAY  T  do  ncit  know  what  did  it,  but 
whcn  I  rclurncd  to  my  hoicl  somc  days  laicr, 
I  found  an  invitation  to  comc  to  thc  Soviel.  F,m- 
b.i^^y  thc  foüowini;  day.  Sincc  cvcryonc  hau 
toli  nie  that  Madam  Kollontal  was  not  in  con- 
dition  to  rcccivc  mc,  T  assumcd  that  onc  of  the 
ollicials  at  thc  Embassy  wouhl  scc  me,  and  I  dc- 
cidcd  to  discuss  my  plan  with  him. 

I  camc  to  thc  Soviet  Embassy  at  thc  appointod 
timc  and  gavc  my  namc  to  thc  doorman.  At  that 
instant  a  young  man,  who  seemed  to  havc  waitcd  • 
for  mc,  camc  up,  took  my  card  and  said:  "Ma- 
dam Kollontai  is  expecting  you." 

Thc  young  man  left.  He  returned  a  while 
Liter  and  escorted  me  into  a  small  and  modcstly 
furnished  room.  There  I  was  confronted  by  a 
handsome  elderly  woman  She  did  not  rise  to 
grcet  me.  Later  I  learned  that  due  to  her  illness 
•  it  was  diflficult  for  her  to  rise.  She  hcld  my  card 
in  her  band  and  alternately  looked  from  it  to 
mc  and  back  again. 

Until  that  minute  I  had  not  thought  in  what 
Kanguage  wc  would  converse.  My  name  sounds 
Gcrman  but  my  visiting  card  was  in  EngHsh  and 
I  camc  as  a  rcpresentative  of  the  Jewish  Agency 
for  Palcstine.  As  often  happens  when  people 
mect  for  the  first  time  and  do  not  know  who 
should  Start  the  conversation,  a  moment  of  em- 
barrassment  ensued.  I  broke  the  silence  and 
askcd  in  EngUsh:  '*Your  Excellency,  in.  what 
language  should  we  speak?" 

Shc  once  again  looked  at  the  card  and  then 
at  mc  and  answered  in  German:  "Let  us  speak 
Gcrman.   The  language  did  us  no  härm  and  all 
.  of  US  studied  it  well." 

Thus  it  came  about  that  after  Stalingrad  and 
at  thc  time  when  the  gas  Chambers  were  in  ac- 
tion,  the  ambassador  of  the  Soviet  Union  and 
thc  rcpresentative  of  the  Jewish  Agency  in  Eng- 
land discussed  the  great  misfortune  of  the  Jewish 
people  in  the  German  language. 

From  c^perience  I  kncw  that  a  talk  with  an 
ambassador  lasts  not  more  than  fif  teen  or  twenty 
minutes,  and  that  I  had  to  explain  the  object 
of  my  Visit  within  this  short  time.  But  even 
bcfore  I  was  well  launched  on  my  talk  she 
showercd  me  with  questions  such  as:  What  is  the 
Jewish  Agency?  What  are  its  objectives?  Who 
are  its  leaders?  How  were  they  elected  and  by 
whom?  I  was  afraid  that  she  would  involve  me 
in  such  conversation  for  the  duration  of  the 


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GÄSTON5A  COJVIDSD  YA... 
COü^POKÄTtON 


GASTON  I A 
North  Carolina 


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CotnplinienU  of  •  •  • 

Locol  51  of  Greo*or  New  \c.-: 

H.  HOROWITZ,  President  N.  EKaLiCH,  .v.iai^. 

HARRY  LOBER.  Sccrctary  | 


[ 


Greetings  from  ... 

EASTERN  OUT-OF-TOVV?^^  D5?7. 

I.  L  G.  W.  U. 


Israel  Horowitz,  Ceu.  Aancst'    f 


New  Year  Greetings  to  our  Many  Jeivish 
Friends  and  Customers 


from  the  makers  of 

OPTBMO    CSSARS 


September,  1952 


19 


interview  nnd  thnt  I  woiild  not  h.ive  a  chancc 
Xo  discuss  i\w  matter  v/hicli  hrou;;lit  nie  tlicrc. 
Tet)  minutc*;  passcd  nnd  shc  stül  .iskcd  qucstions.  , 
Tlicn  slie  noticed  tliat  I  was  ;;lancing  impatlently 
at  my  watch  and  shc  said: 

'*You  nced  not  hurry.  I  have  cnough  tlme 
for  you  anii  we  can  talk  as  long  as  you  want." 

For  about  twenty  minutes  shc  askcd  me  for- 
nml  questions  only,  thcn  shc  suddcnly  rcmarkcd: 
"Teil  me,  is  thcre  truth  in  what  the  papcrs 
write  about  what  Hitler  docs  to  thc  Jcws?" 

I  knew  that  the  Russian  papcrs  then  publisl.ed 
a  serics  of  articlcs  by  Ilya  Ehrenburg,  Vasslli 
Grossman  and  othcrs  on  thc  subjcct  of  Hltlcr's 
plan  to  annihilate  the  Jewish  people. 

**\Vhy  do  you  ask,  Your  Excellcncy?"  I  said. 
"Didn't  you  read  the  dcscriptions  of  Ehrenburg 
and  Grossman?"  ^» 

"I  know  what  they  write,"  she  answered.  "But 
they — they  are  journalists.  I  want  to  know  the 
truth." 

I  told  her  all  I  knew  about  the  concentration 
camps  of  before  the  war,  about  Lublin,  about 
the  gas  Chambers,  until  I  came  to  talk  about 
tlic  camp  at  Theresicnstadt.  I  told  her  what 
kind  of  people  were  kept  thcre — thc  last  rem- 
nants  of  the  Jewish  intclligcntzia  of  western  Eu- 
rope.  I  told  her  my  fears  that  when  thc  Ger- 
mans  rcalized  that  they  had  to  evacuate  Czechos- 
lovakia  they  would  murder  everyone  in  the 
Theaesienstadt  camp.  Then  I  told  her  my  re- 
quest — that  shc  suggest  to  the  Soviet  govern- 
ment  to  try  to  take  he  Gcrmans  by  surprise  and 
capture  Theresicnstadt  before  the  Germans 
could  deport  or  kill  the  .inmates  of  the  camp 

I  concluded  with  the  following  words: 
'Though  the  British  government  brought  me 
to  Sweden  and  I  enjoy  the  hospitality  of  the 
Swcdish  government,  I  did  not  come  to  you  on 
a  political  errand,  but  as  one  human  being  to 
another.  You  are  a  woman  whose  name  I  recall 
from  my  earliest  youth.  I  am  sure  that  you  will 
undcrstand  thc  great  human  tragedy  that  is  now 
being  enacted,  and  the  humanitarian  ;duty  to 
rush  assistance  as  much  as  possible." 

When  I  finished  there  was  silence  in  the  room. 
I  saw  that  she  tried  to  restrain  her  tears  and 
could  not  utter  a  word.  The  silence  lasted  some 
minutes.  I  did  not  know  what  to  do  next,  so 
I  waited.    She  finally  regained  her  composure. 

''Many  of  the  things  you  told  me,"  she  said, 
are  new  to  me.  *'Others  have  been  confirmed 
from  othcr  sources.  But  the  subjcct  is  a  mili- 
tary  one  and  in  such  matters  the  general  staff 
dccides.  However,  I  can  assure  you  that  before 
the  day  is  over  I  will  cable  Moscow  the  entire 
content  of  cur  conversation,  and  I  beg  you  to 


belicve  me  thnt  T  will  do  evcrytliing  in  my  power 
to  savc  il;c  people  of  Thcrcsicistacit," 
I  tlianked  her  and  left. 

7  TioPED  TO  RECEiVE  an  answcr  fron,  her,  but 
wo  Icitcr  came.  Then  I  was  suclclv'nly  recnllcd 
to  London.  Some  days  after  my  return  to  that 
city  I  was  invited  to  come  to  the  Sovicc  Embnssy- 
I  was  rcceivcd  by  the  secretary  of  tlie  cmbnssy. 
He  said: 

'*TJie  Foreign  Ministry  in  Moscow  ir:sa-ucc! 
me  to  inform  you  that  the  sovcnirr.cnt  hnc!  rc- 
ceivcd a  rcport  concerning  your  conversniion 
with  Madam  KoUontai  and  that  evcrythirg  will 
be  done  to  fülfiU  your  request." 

I  do  not  know  wjint  followed  !ii  r'nis  regnrd. 
I  do  know  that  a  Russian  army  and  a,Ukrainlanj,:-iru  lu^^ 
army,  Coming  from  clifferent  dircctions,  entcred 
Theresicnstadt  'almost  simultaneously  and  that 
they  succecded  in  saving  thirty  thousand  Jews 
there.  « 


H  APFY     NEW     Y  E  AR 

from 

WESTCHESTER  RAC2h5G  ASS'll 

"BELMONT  PARK' 


:  ?/•• 


GEORGE  D.  WIDENER 
President 


s: 


A     HAFFY     NEW     YBAk 


from 


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BENJAMIN  G.  BRCV/D 


3  WEST  19th  STREET 


NEW  YORK,  N.  Y. 


PHILIP  SEGÄL  AGEUCi 


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146-05  UNION  TURNPIKE 

Kew  Garden   Hills,  N.  Y, 

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26.3.61 
12.45    n5?V/a    (29.3.1961;    K"30,n    ]0'Ja    _"•»     ,'y'2n    DT3 

n'?.;'?"i>yn  n'3Ti.ri  nrrinunn  riVn:in 


«PC  iTDT   0?  n  1  n  n  '  ^  n  n 


n  s)  '  D 


V    "    T 


n 


P      5^ 


mmnonn   nVnan 


.TT   ns^oxa   «inn'i'nV    ]öTin    nvjD 


Jerusalem,    Maroh   26,   19^1 


V/e  wish   to   inform  you    that   a  Memorial  Meeting   for 


JA^OB  HODESS 


i  " 


r 


will    be   held   under   the   auspioes    of   the   Executive  of  the 
V/orld   Zionist   Organisation  on  'Yednesday,   March  29,    I961, 
at  12;/.^   p.m.,    in   the  Keren  Heyesod   Hall,    Jerusalem. 
You  are  oordially   invited    to   pertioipate   in   this  meeting. 


THE   EXEOLTIVE    OF   TtiE  WORLD   ZIONIST  ORGMISATION 


29. November  I965 


An    LBI^  New  York 
Ton  LBI,  Jerusalem« 

Liebes  Fraeuleln  Foerg^ 

loh  habe  folgende  Bitte  anSiei    Die  "Jerusalem  Post*'  reroeffent« 
licht  am  2. Juli  d.J.  eine  aus  Washington  gesandte  sehr  ausfuehrliche 
Notiz  ueber  die  zweideutige  Haltung  des  State  Department  bezw»   des 
Traseldenten  Roosevelt   zur  Frage  der  ^ettung  von  Juden  aus  den  Haenden 
der  Nazis  waehrend  des  Krieges.  Diese  Veroeffentlichiing  muss  auch  In 
d#r  amerikanischen  Presse  vom  gleichen  Tage  oder  etwas  frueher  erwaehnt 
worden  sein.  Ich  waere  Ihnen  sehr  dankbar,   wenn  Sie  feststellen  koennten, 
wo  die  Veroeffentlichung  erfolgte,  und  mir  ihren  vollen  Text  besorgen 
wuerden. 

Mit  bestem  Dank  und  Gruss 

Ihr 


S  •  Adler-JRudel 


AR/z 


/ 


PAGF  TWO 


i^^r 


Yigal    Al- 

the  ijcrsonal 

IM'csidcnt  of 

illiam     Tub- 

gucst   of  his 

libcria's  llSth 

|y  cclcbration 

IC    iiivitation 

[Jerusalem  by 

Ibassadoüfei  i' 

iTancy- 


FDR  aided  State  Dep't 
to  block  bid  to  help 
Jews  reach  Palestine 

WASHINGTON  (INA).— Effüits  of  thc  U.S.  Congrcss  in 
1944  to  help  Jcwish  reiugces  irom  the  Nazi  holocaust 
und  a  refugc  in  Falcstine  were  blockcd  by  tlie  State 
Department,  with  the  connivance  of  President  Roose- 
velt,  according  to  the  De 


saicm  u 


Agriculturc, 
,i,  ycslerday 
Ikvo  Yisrael 
lural      school 

thc  Ccylon- 
ticnator  Tho- 
a,    and    thc 
jneiit,  Sir  AI 
'i'day  visitcd 
livcrsity    and 
the    Prcsi- 
Elath. 

lassador,    Mr. 

Lir,  and  senior 

IS   will    attcnd 

jjuly    cclcbra- 

)A   Housc    in 

■row    cvcning 

Minister     of 

.kiva    Govrin, 

grcetings    of 


rüv,    t 

and    Ci 

Sovict    Em- 

Itati   ChtehoU' 

.ativo     of    thc 

-ciety  in  Jeru- 

ictor  Illuchin 

IV    Univcrsity 
\v(>re    reccivcd 

Prof.   Benzion 


1  Hiatt  Insti- 
rammc,  spon- 
randeis  Uni- 
cially  opcned 
er  at  Bcit  Hil- 
Participating 
28  American 
different  uni- 


t5 


Imiial     gardcn 

Idalia    chaptcr 

|l        Rcligions 

ition  will  bo 

i\ny   Williams 

lEmck    Rcfa'- 

n  ^londay  at 


partment's  own  conüdential 
documents,  just  made  pub- 
lic. 
The   documents    reveal    the 

vigorous  manoeuvering  by 
the  State  Department  against 
a  proposcd  Congressional  re- 
solutiori  that  would  have 
calied  on  the  U.S.  to  take 
mcasurcs  to  help  Jews  find 
refuge  in  Falcstine.  The  De- 
partment feit  that  American- 
Arab  rclations  outwxnghcd 
thc  fate  of  the  Jews,  des- 
pitc  kuovvlcdge  of  thc  Nazi 
mass  mnrder  campaign. 
*Unscrii|)iiloiis* 
One  influcntial  State  De- 
partment official  described 
militant  Palestinian  Jews  as 
"compietcly    unscrupulous." 

President  Roosevelt,  ac- 
cording  to  the  most  gencr- 
ous  Interpretation  of  the  do- 
cuments, took  a  pro-Jewish 
Position  in  public  while  in 
private  he  endorsed  State 
Department    manoeuvres. 

Congress  was  prcpared  to 
vote  in  January,  1944,  for  a 
rcsolution  designed  to  give 
heart  to  the  oppressed.  In- 
troduccd  jointly  by  a  Demo- 
crat  and  a  Rcpublican.  and  ap- 
proved  by  thc  majority  and 
minority    Icadcrs,    it 

"resolvcd,  that  the  U.S. 
shall  use  its  good  officcs 
and  take  appropriate  mca- 
sures  to  the  end  that  thc 
doors  of  Palestine  shall  be 
opcned  for  free  entry  of 
Jews  into  that  country,  and 
that  therc  shall  be  füll  op- 
portunity  for  colonization  so 
that  the  Jcwish  people  may 
ultimatcly  rcconstitute  Pal- 
estine as  a  free  and  demo- 
craLic  Jcwish  Common- 
wealth." 

'Zioiüst  pressures' 
American        diplomats       in 
Arab    countrics    wcre    outra- 
ged    and    openly      denounced 
"Zionist    pressures." 

The  Secretary  of  War, 
Mr.  Henry  Stimson,  infor- 
nied  Congressional  leaders 
that  the  pro-Jewish  rcsolu- 
tions  would  "provoke  dan- 
gcrous  repercussons"  and 
would  "seriously  prejudice" 
the   war   effort. 

The  Secretary  of  State, 
Cordeil  Hull.  commcnted: 
•*In  View  of  the  military 
considerations  advanccd  in 
this  regard  by  the  Secretary 


of  War,  it  is  bclievcd  that, 
wilhout  refcrence  to  its  me- 
rits,  no  further  action  on 
this  rcsolution  would  be  ad- 
visablc  at  this  timc." 

Roosevelt  participated  in  a 
secret  mccting  in  which  it 
was  agrecd  "that  the  War 
Department  would  try  first 
to  kill  the  rcsolution  by  ex- 
ecutivc  Session  (secret)  tes- 
timony  by  army  reprcscnta- 
tivcs,"  according  to  Undcr- 
Secretary  of  State  Edward 
Stettinius.  He  also  revealed 
that  the  State  Department 
succccdcd  in  dissuading,  to 
some  cxtent,  thc  chairmen 
of  the  Senate  and  House 
committccs  on  forcign  rcla- 
tions, Senator  Tom  Connal- 
ly  and  Representative  Sol 
Bloom. 

In  this  conncction  thc  De- 
partment noted  approvingly 
that  "Connally  had  in  a  few 
of  the  outstanding  leaders  of 
Jewry  for  a  frank  discus- 
sion." 

Roosevelt  told  Mr.  Stetti- 
nius he  hopcd  the  War  De- 
partment testimony  would 
end  the  Palestine  rcsolution. 
The  President  also  endorsed 
and  initialled  other  State 
Department  manoeuvres  af- 
fecting   Jewish    interests. 

Coniact  with  VVeizmann 

All  through  1944  the  State 
Department,  backed  by  the 
President,  blockcd  action  on 
the  Palestine  rcsolution. 
Wallace  Murray,  Director  of 
the  Dcpartment's  Ofhcc  of 
Near  Eastern  Affairs,  secu- 
red  in  some  manner  confi- 
dential  corrcspondcncc  bc- 
t WC cn  Chaim  Wcizmann  and 
Abba  Hillel  Silvcr.  Mr.  Mur- 
ray told  Secretary  Hull  that 
hc  had  discovcrcd  in  a  pri- 
vate Ictter  from  Wcizmann 
to  Silvcr  *'a  very  clear  indi- 
cation  as  to  the  policy  which 
the  Zionists  are  likely  to  fol- 
low  in   the  next   months." 

The  State  Department  la- 
ter  noted  that  it  defeated 
the  rcsolution  with  little  res- 
ponse from  the  Zionists. 
"The  most  likely  cxplanation 
for  the  comparative  absence 
of  advcrse  commcnt  is  un- 
doubtedly  the  split  within 
thc  Zionist  leadcrship,  nota- 
bly  thc  difference  of  opinion 
bctwcen  Rabbi  «Stephen) 
Wise   and   Rabbi   Silvcr." 


17.  Dezember  1965 


An:    LBI-  Jerusalem 
Von:   LBI  -  New  York 


Betr, : 


Notiz  in  der  "Jerusalem  Post"  v,  2. Juli  1965 
ueber  zweideutige  Haltarg  des  amerik. State  Dept. 
u.  Praesident  Roosevelt 


( 


Lieber  Rudel, 

wir  waeren  Dir  sehr  dankbar,  wenn  Du  uns  eine  Photo 
kopie  dieser  Notiz  ueber  die  zweideutige  Haltung  sowohl 
des  State  Department  als  auch  Praesident  Roosevelt  zur 
Präge  der  Rettung  von  Juden  aus  den  Haenden  der  Nazis, 
die  in  der  "Jerusalem  Post"   erschienen  ist.   Vielleicht 
wird  es  uns  an  Hand  der  Notiz  gelingen,  naehere  Nach- 
forschungen anzustellen. 

Ich  kann  Dir  aber  im  uebrigen  als  Ergebnis  meiner 
eigenen  Forschungen  mitteilen,  dass  die  Haltung  von 
Roosevelt  und  der  amerikanischen  Regierung  gegenueber 
den  Refugees  absolut  skandaloes  war  und  man  muesste 
einmal  einen  besonderen  Artikel  darueber  schreiben. 

Im  uebrigen  habe  ich  heute  lt.  Abschrift,  die 
einliegt,  an  Reuwen  Michael  geschrieben  und  wie  Du 
daraus  ersehen  \4rst,  das  noetige  veranlasst. 

Mit  freundlichen  Gruessen 


Dein 


Max  Kreutzberger 


Anlage:  Kopie  d.Br.  an  Reuwen  Michaelis  vom  17.12.65 


MKiDZ 


28. April  1966 


An    LBI,  New  York 
Von  1131,  Jerusalem. 


Liebes  Prl.Poerg, 

ich  schrieb  Ihnen  am  29.November  65  betr. einer  Veroeffentlichung 
in  der  "Jerusalem  Post",   im  Zusammenhang  mit  der  z^/eideutigen  Haltung  des 
State  Department.  Ich  erhielt  hierauf  einen  Brief  von  Dr.Kreutzberi^r  vom 
17#Dezeiaber.  Aufgrund  dieses  Briefes  sandte   ich  am  27. Dezember  an  Dr.Kreutz- 
berger  eine  Photokopie  der  in  Frage  kommenden  Notiz  aus  der  "Jerusalem  Post" 
mit   der  Bitte  festzustellen,  aufgi^iind  welchen  Materials  diese  Teroeffent- 
lichung  erfolgte.  Leider  habe  ich  bis  heute  keine  Antwort  auf  diesen  Brief 
•rhalten.  Da  ich  mitten  in  einer  dringender  Arbeit  bin,  waere   ich  Ihnen  sehr 
dankbar,  wenn  Sie  mich  moeglichst  bald  wiesen  Hessen,   ob  es  Ihnen  gelungen 
ist,   die  Quelle  dieser  Veroeffentlichimg  festzustellen. 

Ich  hoffe  bald  von  Ihnen  zu  hoeren  und  bin  mit  bestem  Dank 
und  Gruessen  wie   immer 

Ihr 


Sti  Adler-Rudel 


TB  XI 


/ 


/ 


A 


\( 


27, Dezember  I965 


An  LBI ,  New  York 
Von  LBI,  Jerusalem, 


/ 


Betr.i   Notiz  in  der  "Jerusalem  Post"    -  zweideutige 
Haltung  den   .gmerik^Statfi  ^ept« 


j  ■  ■ 


Lieber  Kreutzberger, 

zu  Deinem  Schreiben  vom  17. ds.   sende   ich  Dir  anbei  Photokopie 
der  in  der  "Jerusalem  Post"   vom  2 .Juli  65  erschienenen  Notiz.  Leider 
ist  aus  der  Notiz  nicht   genau  zu  ersehen,  um  welche  Veroeffentlichung 
des  State  Dept.   es  sich  handelt*   Ich  nehme  an,  daüs  man  dies  durch 
eine  Anfrage  bei  INA   in  Washington  erfahren  kann.  Es   ist  moeglich, 
dass  die  Veroeffentlichung  in  "Foreign  ^elations  of  the  Ü.S."    fuer 
das  Jahr   1944  enthalten  ist*  Falls  dieser  Jahrgang  bereits  erschienen 
ist   •  es   ist   moeglich,  dass  es  sich  um  2  oder  um  5  Baende  handelt   • 
duerfte   dort   wichtiges  Material  enthalten  sein  und   ich   waere  dankbar, 
wenn  Du  veranlassen  wuerdest,  dass  auch  fuer  uns  «in  Exemplar  besorgt 

wird« 

Deine  Auffassung  ueber  die  Haltung  der  amerikanischen  Regierun|f 

trifft  zweifellos  zu.  Ich  werde  einiges  darueber  in  meinem  Artikel 

ueber  meine  Mission  in  Schweden,  an  dem  ich  jetzt  arbeite,  Bzaehlen. 

Vor  iir  liegt  eine  Anzahl  von  Briefen  und  Abschriften  Deiner 
Briefe  an  Dr .Moses,  auf  die  ich  Dir  in  den  naechsten  Tagen  ausfuehrlich 
antworten  werde.  Ich  muss  hierzu  auch  die  Frage  der  Weitergabt  des 
Materials  aus  Ostdeutschland  mit  Xulka  klaeren,  was  keine  einfache 
Angelegenheit  ist. 

Herzlich  Dein 


/ 


S.  Adler-Rudel 


ar/z 


/ 


T 


km    LBI9  London 
Von  LBI9  Jerusalem« 


Lieber  Weltßch| 


2  «Mai   1966 


Tielen  Dank  fuer  Ihre  Zeilen  vom  23.4 •     Ich  hoffe,   dass  Sie  die 
Örippe   losgeworden  und  v/ieder  wie  uebli-^^h  an  der  Arbeit   sind, 

Wa«  meinen  alten  Schweden  betrifft,  so  hat  die  Begegnung  InTiberias 
ptattf^eflxnden*  Etwas  naeheres  hlerueber  finden  Sie   in  der  beigefuegten  Notiz 
im  '•MaariV*   vom  22.4»  Ich  muso  allerdings  saßen,  dass   ich  an  dem  Erscheinen 
dieser  Notiz  voellig  schuldlos  bin.  Ausser  dem  Kairn  und  mir  hat   nur  noch 
ein  Beamter  des  Misorad  Hachutz  an  der  Unterhaltung  teilgenommQ4  V^ie  die 
Geschichte  an  den  "MaariV   kam,    iöt  mir  unerfindlich«  Aber   ich  will  dem 
nicht   vieiter  nachirehen.  Ob  der  Mann  helfen  koennen  wird,   ist  nicht   sicher, 
denn  In  Schweden  duerfen  Archiv-4laterialien  erst  nach  50  Ja^hren  veroef- 
fentllcht  werden.  Ohne   darauf  zu  warten,  ob  der  Mann  nach  seiner  Rueck- 
kehr  nach  Schweden  Material  senden  wird,  arbeite  ich  an  dem  Artikel  weiter 
und  hoffe,   dasr?  er  zustande  kommen  wird^ 

Ihre  Beunruhigung  ueber  die  Cesamtlage  des  LEI  verstehe  ich.   Ich 
habo  Ihnen  meine  Meinung  hierueber  bereits  ^eecixrieben  und  moechte  vorlaeufig 
von  meiner  weniger  pessimistischen  Beurteilung  nicht   abgehen.  Ich  hoffe  noch 
iMoer,   oasö  die  Dinge   sich   irgend v/le  einrenken  worden.   ?  ir  hier  haben  nichts 
von  dem  neuen  Mann  gehoert.  Dass  Ihnen  Dr.Moses  nicht  geschrieben  hat   haengt 
damit  zusammen,   dass  er  einige  Tage  in  Urlaub  war  und  erst  Jetzt  wieder  zu 
arbeiten  anfacngt. 

Ich  habe   inzwischen  Band  X  des  Year  Book  durchgesehen  und  kann  diesen 
Brief  nicht  sdi Hessen,   ohne  Ihnen  zu  sagen,  wie  sehr  ich  wieder  von  dieser 
ausserordentlichen  LeistiUig  beoindruclrb    bin.  Was   immer  Sie  ueber  das  LBI  und 
Ihre  Mitarbeit   denken,   so  kann  man  nicht  an  der  Tatsache  vorbeigehen,   dass 
Sie  wieder  eine   so  enorme  Fuelle  von  interessantem  und  wichtigem  Material 
zusainnengebracht   haben,   dass  jederf  der  eich  mit  der  Geschichte   der  deutschen 
Juden  in  dieser  Zeit   boschaeftigt,  Ihnen  zu  groesstera  Dank  verpflichtet   ist. 
Ich  hoffe  sehr,   dass  es  Ihnen  vergoennt  iein  wird,   gerade  diese,  wie  ich 
glaube,   bedeutende  Leistung  des  LBI,  noch  fuer  lange  Jahre  fortzusetzen« 


Herzlichst 
Ihr 


ar/z 

Pr. 

YB  X,  XI 


LEO      BAECK      INSTITUTE 

129  HAST  73rd  STREET     •     NEW  YORK  21,  N.  Y.     •     RHinelander  4-6400 


6.  Mai  1966 


An:   LBI  -  Jerusalem 
Von:  LBI  -  New  York 


Betr. : 


Veroeffentlichung  in  der  JERÜSALEMBR  POST 
ueber  die  zweideutige  Haltung  des  State 
Department   -  Ihre  Briefe  v. 22. 2. 6b   u. 
TGB 


Depa: 

2BTir 


Sehr  geehrter  Herr  Adler-Rudel, 

ich  muss  Sie  sehr  um  Entschuldigung  bitten, 
dass  wir  erst  heute  auf  die  obige  Korrespondenz 
zurueckkommen:   So  peinlich  uns  die  Sache  ist, 
muessen  wir  Ihnen  gestehen,  dass  wir  Ihre  uns 
so  freundlicherweise  zugestellten  Photokopie  der 
Notiz,  die  seinerzeit  in  der  JERÜSALEMER  POST 
erschien  nicht  auffinden  koennen* 

Wenn  es  Ihnen  moeglich  waere,  uns  noch  ein- 
mal eine  Photokopie  zu  schicken  -  die  wir  ver- 
sprechen wie  unseren  Augapfel  zu  hueten  -  waeren 
wir  Ihnen  ausserordentlich  dankbar.   Dann  waere 
uns  auch  die  Moeglichkeit  gegeben,  der  Sache 
weiter  nachzugehen. 

Bitte  sind  Sie  uns  nicht  boese  ueber  die 
unnoetige  zusaetzliche  Bemuehung« 

Mit  freundlichen  Gruessen 
Ihre  , 

Dora  Ziegellaub 

CONTRIBUTIONS  TO  THE  LEO  BAECK  INSTITUTE  ARE  TAX  DEDUCTIBLE 


\^^ 


sJ> 


^"^^ 


Jerusalem,    I.Juni  I966 


n 


Lieber  Tramer, 

verabredungsgemaess  sende    ich   Ihnen  anbei  .einen  Artikel 

fuer  das  naechste  Jahrbuch.  Der  Titel  "Rettungsversuche"    ist  nur  als 
Arbeitstitel  gedacht.  Der  eigentliche  Titel   wird  noch  mit  -eltsch 

festgelegt  werden. 

Besten  Dank  pnd  Gruss 
Ihr    / 

S  .  Adl;^-Rudel 


EXPRESS 


\ 


2^uni  1966 


lieber  Weltsch, 

da  hier  das  Geruecht  zirkuliert,  dass  Sie  bereits  seit  Dienstag 
i«  Lande  sind,  begruesse  ich  Sie  herzlich,  ferner  moechte  ich  Ihnen 
»Itteilen.  dass  mein  Artikel  fuer  das  Jahrbuch  sozusagen  fertig  ist. 
Bevor  ich  den  deutschen  Text  hier  uebersetzen  lasse,  moechte  ich  Sie 
sprechen  und  Ihnen  die  bisher  rorliegenden  rlerzig  Maschinenseiten  - 
doppel  -  Space  -  zur  Durchsicht  zeigen,  sowie  beraten,  ob  Sie  damit 
einverstanden  sind,  dass  ich  noch  weitere  zehn  Seiten  anfuege.  Der 
Artikel  wuerde  dann  einschliesslich  Documentation  hoechstens  52  Druck- 

selten  haben» 

Ich  waere  Ihnen  sehr  dankbar,   wenn  Sie  mich  nach  Erhalt  dieses 
Briefes  entweder  vormittags   im  Buero,   oder  nachmittags  und  abends   zuhause 

(Nr» 52107)   anrufen  wuerden» 

Herzlichst 

Ihr 


Herrn 

DrJR  «Welt seh 

c/p  Frau  Suse  Gumpert 

Hasorea  St» , 

Kfar  Shmarjahu 


6,Juni  1966 


1 


Liebe  Mym, 

ich  habe  eine  Bitte  an  Siet  Die  Jugend  Alijah  in 
.ondon  lt.  r^lahre  1944  l^J^^^ZMl^^^^'^^-'^"^ 
"  'l'^'t  "rt  h'rCi  'r."B„":hl,inTut  dringend.  Ev, 

geschickt  wird. 

Bei  dieser  Gelegenheit  noch  eine  Zeile  um  Sie  wiesen 

..  lassend  ^^^^^^r~^ 

4ugust  in  London  sein  i«rden.  Ich  hoffe,  aass 

gerade  in  Ihre  Urlaubszeit  faellt, 

^U  haben  seit  lochen  -i!i*«,-f,:,t"reb':orrhnen. 
und  sind  Behr  beunruhigt  darueber.  Es  waere  iieo  v 
wSn  Sie  achreiben  wuerden,  wie  es  ihm  geht. 


B«8ten  Dank  und  Oruss 


Ihr 


Mise  Mina  Tym, 
155  A  Goldhurst  Terrace, 

London  M  6 


/ 


7^ 


S.  Adler-Rudel  LJsq., 
1,  Saadya  Craon  Street, 
Jerusalem, 
ISRAEL. 


9th  June,    1966. 


I 


I 


My  Dear  Rudel, 

I  just  received  your  letter  of  6th  June.   We  have  turned  our 
archives  upside-down  and  the  only  thißg  we  could  find  is  the  '*dummy"  f or 
a   book  on  Wilfred  Israel.   I  coulj  not  possibly  remember  ever  having  seen 
the  printed  book  and  have  such  a  faeling  that  it  was  V/erner  Behr  who  dealt 
with  it  and  not  Youth  Aliyah.   Hc^ever,  as  you  appear  to  need  it  very 
urgently,  I  am  sending  you  the  "dunry^  by  separate  airmail,  but  must  ask 
you  to  retum  it  to  our  archives  aftej  it  has  served  your  purpose. 

I  shall  be  back  from  my  hell  ay  on  31  st  July  and  am  looking 
forward  to  seeing  you  and  Fanny  i».  London  as  soon  as  you  lot  mej 

I  am  most  surprised  thä*  you  did  not  hear  anything  about  Camillo. 
Leo  told  me  that  he  had  dritten  to  you  twice,   Camillo  is  better,  but  he 
is  still  in  hospital  and  we  are  al!  ^j  ting  now  for  a  place  to  become  vacant 
in  Eishop 's  Avenue.   What  Camillo^  needs  now  is  good  care,  nursing,  and  goo 
food.   I  saw  him  yesterdey  an^  to^^  hi^  that  you  have  written  to       ^  ^ 
sends  you  and  Fanny  his  very  best  legards. 


me 


ood 

and  he 


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Sendcr's  namc  and  address: 


N1,-n  K.   Tym, 


>      :K 


^??i Bnkpr  >'Hrget| 


Iiondon^   N.V/,1, 


SNCLAIJD, 


AN  AIR  LETTER  SHOULD  NOT  CONTAIN  ANY 
ENCLOSURE;   IE  IT  DOES  IT  WILL  BE   SURCHARGEE 

OR  SENT  BY  ORDi4aRY  MAIL. 


'S.    Adler-Radel   Bsq.f 


1,'3aadvn  Gaon  Street, 


JIi]RÜ3  ALEK . 


TSHARL. 


i.  ".^ — 


7-^ 


\j 


Uebersetzun^  des  Jahrbuohaufsatzes  von  Adler<£udel 

22  Seiten  •  727  Zeilen  a  12  Worte  -  ca  9,000  forte 


50.6.66 


LEO  BAECK  INSTITUTE 

Founded    by    the    Council    of  Jews   from    Germany 
JERUSALEM   •  LONDON   •  NEW  YORK 


LONDON 

4,    DEVONSHIRE   STREET.    W.l 

LANGHAM  3493 


6.   Juli  1966 


r\ 


Lieber  Herr  Adler-Rudel, 

Betr# X   Year   Book  XI  -  Ihr  Aufsatz 

Ich  wäre   Ihnen  dankbar,    wenn  Sie   einige  Kleinigkeiten 
für  uns  nachprüfen  würden.    Es  handelt   sich  um  Zitate» 

S.    6       -  Linton  letter,    letzter   Satz 

"on  emergency  arise"  -  wahrscheinlich    "should  an  emergenoy 
arise"  oder  so  ähnlich.  '^ 


D 


S.  8   -  Wilfrid  Israel  summary 

"225  bodies"  doch  ganz  sicher  "bodied" 

S*  20   -  Johnson  letter,  2.  Absatz,  3»  Zeile 

"human"  doch  sicher  'Tiumane"  (das  ist  auch  im  Text  immer  falsch 
übersetzt« 

Die  letzten  beiden  Stellen  werden  wir  verbessern,  wie  wir  das 
auch  mit  anderen  offensichtlichen  Druckfehlern  in  den  Zitaten  getan 
haben,  aber  bei  der  ersten  Stelle  bitte  ich  auf  jeden  Fall  um 
Nachricht« 

Ihr  Aufsatz  geht  dieser  Tage  zum  Drucker,  aber  wir  können 
das  ja  dann  hinterher  in  der  Fahne  korrigieren. 


Hecht  herzliche  Grüsse 


Ihr 


Arnold  Paucker 


8. Juli  1966 


S,  Adlor-Kudel 


V 


Liebe  Anns,   lieber  ^^ctnii^;!, 

ich  habe  eiiui  grosse  l^itte,  die   ich  an  Fuch  beide  richte, 
da  ich  nicht  weiss,  wer  von  Luch  Jiich  gerade  jotzt   waehrend  der 
Somüermon>5tc ,   inljtockholm  befindet.  Es  handelt   sicih  dabei  um  fol- 
gendes: 

Ich  habe   im  TvBamii^nhan^  mit  ^rewi^sen  offiziellen  ^erooffent- 
lichungen  des  State  ÜGpartment  eine  groesstre  Arbeit  ueber  meine  Reiccn 
nach  Schweden  waehrend  des  Krieges  geschrieben,   die   bald  erscheinen  vrird^ 
Ich  brauche  hierfucr  einige  Dilder  unu  z¥ur  deuke  ich  an  folgende: 

!♦  Koenig  Gtistav 
2.  Dr •Ehrenpreis 
?•  Gustav  Moeller 
4«  Haoul  Trallenberg, 

Ich  waere  lach   sehr  dankbar,   wenn  Ihr  mir  diese  I^ilder  besorgen 
und  mocgllch3t  umgehend  schicken  koenntet.  Sofern  Kosten  dafuer  ent- 
stehen,  wird  das  Leo  ^^aock  Institute  diese  g^rn   /,urueck  erstatten. 
Die  Bilder  sollen  auf  Glanzpapier   in  normaler  Groesse,    fuer  Buchrepro- 
duVtion  ^ei;^aet  aein. 


Ich  hr:be   lang  nichts  von  Euch  gehoert   -  auch   die  Chronica  kommt 
nicht  mehr  -  hoffe  aber,  dass   es  Euch  gut  ^^eht  und   wuerde  mich  freuen, 
nenn  Ihr  di^P  v.ald  bcptaeMgt;n  wucrdet  und  auch   sonöt  mitteilt,   was  Ihr 
treibt  und   wieviel  Dutzend  '.-uecher  Ihr  in  den  letzten  Jahren  produziert 
habt,   -  Da  ich  ge<-en  25Juli  fuer   laengere  Zeit   ins  Ausland  reise,  '«jaere 
ich  fuer  oine  ""estaetigung  des  Erhalts  dieses  Briefes  und  fuer  baldige 
Krledifrung  besonders  danlbar» 

Herzlichst 
Euer 


Herrn  \xnd  Frau  Brick, 
WallhallaTaG>«5en  I04  II 
Stockholm* 

lopie  an 
lungsgatan  37 


1 

\ 


\ 


13. Juli  1966 


An    LBI,  London 
Von  LBI,  Jerusalem» 


Betrat   Year  Book  XI   ^  Mein  Aufsatz. 


Lieber  Herr  Paucker, 

8U  Ihrem  Schreiben  rom  6#ds,   moechte   ich  folgendes  bemerkeni 
8.6     Linton  letterv   es   soll  natuerllch  *'an  emergency*'   heissen. 
8.   8    Wllfrld  Israel   summaryi    In  meinem  Exemplar  heisst  es  "bodled". 
S.20     Johrison  letter:    im  Original  heisst  es  »'human",  was  mir  richtig  scheint» 


S»   5     II, 


Bei  dieser  Gelegenheit, bitte   ich  Sie  noch  um  folgende  Korrekturen: 

2.Zeile  >on  oben: ^ mit  Ko»2a   i»*   die   folgende  Pusenote  einzusetzen: 
"Politlcal  Report   of  the  London  Offioe  of  the  Executire  of  the 
Jewish  Agency,  submltted  to  the  22nd  Z ionist  Congress  at  Basle, 

December,1946" • 

Sali     2.Absatz,   5.Zeile:    vor  European  .••ist   einzusetzen  "his" . 

6 .Zeile:   Judenrat  sowie  die  naechsten  zwei  Worte  bis 

zur  Schlussklammer  streichen  und  ersetzen  durch 

'•Jewish  Social  Selfhelp**. 

In  derselben  Zeile  nach  Cracow  neue  Fussnote 

No.4a:   See:   Michael  Weichert,  Juedische  Allelnhllfe 

1939-1945  (Ylddish).  Verlag  "Menorah"  ,  Tel^vlv,   1962". 

Diese  letzte  Pussnote  ist  zwar  nicht  sehr  wichtig,  das 
Buch  jedoch  ist  wenig  bekannt,   enthaelt  aber  sehr 
wichtigesund  in  europaeischen  Sprachen  unbekanntes 
Material.  Deshalb  erscheint   es  mir  richtig,   diese 
Quelle   zu  erwaehnen« 


ar/z 

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Besten  Dank  und  Gruss 
Ihr 


S*  Adler-Hudol 


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LEO  BAECK  INSTITUTE 

Founded    by    the    Council    of  Jews   from    Germany 
JERUSALEM  •  LONDON  •  NEW  YORK 


k.   Oktober  I966 


LONDON 

4,    DEVONSHIRE    STREET.    W.l 

LANGHAM  3493 

An:    LBI  Jerusalem 
Von:   LBI  London 

Betrn:  Year  Book  XI 


O 


Lieber  Herr  Adler-Rudel, 

wir  haben  bisher  noch  nicht  die  korrigierten  Fahnen  Ihres 
Aufsatzes  erhalten.  Wir  schickten  die  Fahnen  vor  einigen  Wochen  über 
Dr.  5ramer  an  Sie.  Ich  hoffe,  wir  können  sie  in  den  nächsten  Tagen 
zurückerwarten,  denn  der  Aufsatz  muss  allerspätestens  am  12.  Oktober 
an  den  Drucker  abgehen.  Ich  glaube,  wir  haben  alles  hier  in  Ordnung 
gebracht,  wie  z.B.  die  schlecht  kombinierten  Dokumenten-Fussnoten 
und  Aufsatz-Fussnoten  Nummern.  Wir  haben  dieses  gelöst,  indem  wir 
letztere  aus  den  Zitaten  in  den  Text  versetzt  haben.  Wenn  es  sonst 
etwas  Wichtiges  gibt,  wäre  ich  dankbar,  wenn  Sie  mir  das  sofort 
mitteilen  würden.  Eine  weitere  Fahne  haben  wir  nicht  mehr  hier  zur 
Verfügung,  und  (Ich  hoffe  also,  dass  Sie  Ihre  ordnungsgemäss  erhalten 
haben. 


Mit  herzlichen  Grüssen 

Ihr 


Arnold  i^aucker 


Jerusalem,  9 «Oktober  I966 


An    LBI,  London 
7on  L5I,  Jeroealem, 


Betraf  Tear  Book  XI. 

Lieber  Herr  Paucker, 

ich  erhalte  soeben  Ihre  Zeilen  vom  4«ds.  und  nehme  an,  dass  Sie 
inzwischen  die  Korrekturfahnen  erhalten,   sowie  meinen  ^rief  Tom  5»d8.  an 
Dr#v;eltsch  gesehen  haben.  Ich  bin  nicht  sehr  gluecklich  ueber  die  Eile, 
mit  der  die  Drucklegung  des  Artikels  betrieben  wird,  namentlich  deshalb 
nicht,  weil  das  Manuskript  offenbar  unredigiert  an  den  Drucker  ging.  Ich 
lege  daher  V'ert  darauf,  eine   z^'eite  Korrektur  zu  erhalten,  um  festzustellen, 
wieweit  Korrekturen  erfolgt  sind,   sowie  um  noch  kleinere  redaktionelle 
Aenderungen  vornehmen  zu  koennen.  Ferner  bitte  ich  auch  um  Mitteilung,  bis 
zu  welchem  Termin  das  Bildmaterial  beschafft   werden  muss.  Achten  Sie  bitte 
unter  allen  ümstaenden  darauf,   dass  ich  von  den  naechsten  Korrekturen  jeweils 
zwei  Fahnen  erhalte. 

Besten  Dank  und  Gruss 
Ihr 


S.  Adler-^udel 


ar/z 


5. Oktober  1966 


Lieber  feltsch, 


Betr»:   B 


rflQBT  A\tf8ft1iZ,t 


i 


Ihrer  Anret'^^ne  entsprechend  versuchte   ich,   einige  Bilder   fuer  den 
Artikel   zu  erhalten,  iind  zwar  wandte  ich  mich  dieserhalb  an  die   bekannte 
Photographin,  Anna  Kiwkin  in  L^tockholm«  Ich  erhielt  nun  von  ihr   zwei 
Bilder,  und  zwar  ein  aehr  schoenes  Bild  von  Koeni|f  CfUstav  und  eines  von 
Prof  .Ehrenpreis,   sowie  den  nachstehend   im  Ausr'Xig  bei^refuogten  Briefi 

"The  reason  for  my  late  reply  to  yotir  le1;ter  of  July  oth  is  that 
Daniel  and  I  were  on  vacation  in  Yugoslavia  and  only  returned  a 
few  days  ago.  Of  the  fotir  photographs  you  wish  to  habe  I   have 
unfortunately  only  two  -  Y^lxif^  Gustav  and  Dr •Ehrenpreis  •  and  those 
I   am  sending  you  today  under  separate    cover.-  If  you  have  any  real 
difficulty  in  obtainung  the  other  two  I  could  try  to  buy  them  for 
you  frora  a  photo  agency  here  in  Stockholm.  Re^arding  paymenu.  My 
price  here  in  Sweden  for  the  reproduction  right  of  a  black -white 
photo^raph  in  a  book  is  100  Kronor,  but,   if  that   is  too  high  for 
the  Leo  Baeck  Institute  please  feel  free  to  write  me  and  Ict  im 
know  how  rauch  they  are  able  to  pay.  " 

Ich  weiss  nicht,  was  ich  antworten  soll,  da  ich  keine  Ahnung  habe, 
wieviel  Sie   fuer  Bilder  bezahlen  und  mir  der  Preis  sehr  hoch  erscheint.  Aber 
wenn  Sie  weniger  zahlen  wollen,  schreiben  Sie  vielleicht   direkt   an  Frau 
Anna  Riwkin-ßrick,  Kungsgatan  37,  Stockholm. 

Ich  wuerde  es   fuer  sehr  gut  halten,   wenn  wir  noch  ein  Bild  von 
iMoeller  bringen  koennten  und  eines  von  Alexandra  Kollontai.  Um  das  letztere 
habe   ich  mich  noch  nicht  bemueht,   glaube  jedoch,  dass  es  mit  Hilfe  der  Soviet 
Botschaft   in  London  oder  hier  zu  erlangen  ist.  Vielleicht  kann  man  auch  Frau 
Riwkin  bitten,   sich  darum  zu  bemuehen.  Dasselbe  gilt  fuer  ein  Bild  Ton  Gustav 
Moeller. 

v;enn  Sie  mich  eTtl.iriessen  lassen,  wieviel  Bilder  Sie   bringen  moechten 
und  wie  hoch  die  Kosten  dafuer  sein  duerfen,  kann  ich  auch  die  Korrespondenz 
mit  Frau  Ri?4<:in  weiter  fuehren.  Da   ich  ihr  den  Erhalt  der  zwei  Bilder  noch 
nicht  bestaetigt  habe,  waere  ich  Ihnen  dankbar,  wenn  ich  IhrenÄntv/ort  bald 
erhalten  koennte. 

Hit  besten  Gruessem 
Ihr 


ar/z 


S.  Adler-Rudel 


5. Oktober  1966 


/ 


Lieber  Weltsoh, 

ich  bin  nun  seit  einigen  Tagen  wieder  zurueck  und  versuche, 
mich  in  dem  Berg  von  Papieren  zurecht   zu  finden. 

Ich  habe  die  Fahnen  meines  Artikels  durchgesehen  und  soweit  ich 
Druckfehler  korrigieren  konnte,  dies  getan.  Ich  glaube  jedoch,  daso  die 
Korrektur  der  Druckfehler  allein  nicht  ausreichend  ist*  Der  Artikel 
scheint  direkt  vom  Uebersetzer  zum  Drucker  gegangen  zu  sein,  waehrta* 
ich  sicher  war,  dass  er  von  Ihnen  noch  redigiert  werden  wird.  Da   ich 
nicht  weiss t  ob  Sie  das  noch  vorhaben,  moechte   ich  auf  jeden  Fall  auf 
einige  Stellen  hinweisen,   die  einer  besonderen  Beachtung  bezw.  Korrektur 
beduerfen.  Die  rote  Numerierung  auf  den  Fahnen  bezieht  sich  auf  solche 
Stellen. 

1)  Die  Bemerkung  betr.  des  Briefes  von  Prof  .Hill  ist  nicht  zutreffend* 
Ich  habe  erst  jetzt  das  Original  des  Briefes  aufgestoebert  und 
sende  Ihnen  anbei  eine  volle  Abschrift.  Daraus  werden  Sie  ersehen, 
dass  der  Brief  am  2^'iaeTz  erschienen  ist  und  dass  er  die  sehr 
wichtige  Nachricht  betr.  einer  von  Mitgliedern  aller  Parteien 
unterzeichneten  Motion  im  Parlanent  enthaelt.  Der  Brief  scheint 
mir  in  mancher  Hinsicht  wichtig*  Ich  wuerde  daher  vorschlagen, 
dass  Sie  ihn  voll  aufnehmen,  wozu  nur  der  Zusammenhang  mit  wenigen 
Worten  hergestellt  werden  sollte f  d.h.  anstelle  des  Absatzes  1 
soll  nach  der  dritten  Zeile  der  Brief  eingefuegt  werden* 

J)     South  America,   das  hier  zum  ersten  Mal  erwaehnt  wird,   ist  in 

einfacher  Schrift  gesetzt,  waehrend  es  zwei  Zeilen  tiefer  zum  Teil 
in  fetter  Schrift   gesetzt  ist.  Entscheiden  Sie,  welche  Schreibweise 
Ihnen  richtig  erscheint. 

2)  Hier  sollte  vielleicht  verdeutlicht  werden,  dass  die  sumraary,  die 

ja  mit  einer  persoenlichen  Anrede  beginnt,  an  den  British  Airbassador 
In  Madrid  gerichtet  war. 

4)     Hierbei  handelt  es  oich  um  folgendes:   Die  zitierten  Briefe  enthalten 
hinweisende  Nummern  auf  Anmerkungen.  Im  Druck  ist  dies  jedoch  nicht 
angedeutet.  Ich  glaube,  man  sollte  dort,  wo  der  Text  aufhoert  und 
die  numerierten  Anmerkungen  gebracht  werden,  eine  duenne  Linie 
ziehen,  damit  der  Leeer  sich  leichter   zurecht  findet.  Dies  betrifft 
mehrere  mit  rot  4  bezeidinete  Stellen. 

-  2  • 


-  2  - 


5)  Hier  sind  die  zwei  Anmerkungen  uomwetzen,  d.h.  43  kommt  zuerst 
und  nachher  44« 

6)  Die  Zeile  "Sir  Herbert  acknowledged..."   ist  hier  an  falscher 
Stelle.  Sie  gehoert   zu  Nr,  J  . 

Ich  blieb  bemueht,  so  wenig  als  moeglich   zu  beanstanden,  hoffe 
aber,  dass  Gie  die  englische  Fassung  noch  einmal  lesen  werden. 

Ich  waere  Ihnen  dankbar,  wenn  Sie  veranlassen,  dass  die  naeohsten 
Pahnenabzuege  in  zwei  Exemplaren  hierher  kommen,  denn  ich  kann  auf  evtl, 
Rueckfrairen  nicht  antworten,  da  ich  das  eine  Exemplar  zurueckschicke. 

Mit  besten  Gruessen 
Ihr 


S,  Adler-Hudel 


ar/z 


I 


LEO  BAECK  INSTITUTE 

Founded    by   the    Council   of  Jews  from    Germany 
JERUSALEM  ■  LONDON  •  NEW  YORK 


LONDON 

H,   DEVONSHIRE   STREET.    W.l 

LANGHAM  3493 


12.  Oktober  I966 


An:   LBI  Jerusalem 
Von:   LBI  London 


Lieber  Rudel, 

ich  habe  mich  sehr  gefreut,  wieder  von  Ihnen  zu  hören  nach 
Ihrer  Rückkehr  nach  Jerusalem,  und  ich  hoffe,  dass  es  Ihnen  gut 
geht«  Man  sagte  mir,  dass  Sie  in  der  Schweiz  etwas  Beschwerden 
hatten. 

Die  Änderungen  und  Korrekturen  in  Ihrem  Aufsatz  haben  wir 
ausgeführt  nach  Ihrem  Wunsch  und  auch  den  Brief  aus  der  'Times' 
haben  wir  hereingenommen.  Freilich  geht  daraus  nicht  hervor, 
was  aus  dem  beabsichtigten  Antrag  der  Leute  geworden  ist.  Im 
Grunde  ist  das  natürlich  heute  auch  schon  ganz  egal.  Man  hat 
allmählich  eine  gewisse  Abneigung,  all  die  schönen  Reden  von 
einst  abzudrucken . 


S. 


Was  nun  die  Bilder  zux^  Ihrem  Aufsatz  betrifft,  so  sind  m. 
King  Gustav  und  Dr.  Ehrenpreis  von  viel  geringerem  Interesse  als 
evtl.  dieser  Möller.  Ein  Bild  von  Alexandra  Kollontai  war,  wie  ich 
mich  erinnern  ksinn,  enthalten  in  dem  Buch,  das  der  Malik  Verlag 
in  Berlin  in  den  zwanziger  Jahren  von  ihr  veröffentlicht  hat.  Das 
Buch  ist  mir, so  wie  vieles  andere, abhanden  gekommen,  aber  viel- 
leicht ist  es  irgendwo  auffindbar.  Für  solche  Bilder  einen  so 
enormen  Preis  zu  zahlen,  lohnt  sich  für  uns  nicht.  Im  allgemeinen 
haben  wir  nie  mehr  als  £1.1.-  bis  £2.2.-  für  ein  Bild  bezahlt. 
Von  Ehrenpreis  gibt  es  Bilder  genug,  die  wir  ohne  Bezahlung  bringen 
könnten  und  v/ahrscheinlich  auch  von  König  Gustav.  Der  springende 
Punkt  ist  nur  dieser  Möller,  aber  wenn  er  nicht  zu  haben  ist,  kann 
man  auch  nichts  machen.  Ihrem  Wunsch  gemäss  werde  ich  an  Frau 
Riwkin  in  Stockholm  schreiben.  Jedenfalls  danke  ich  Ihnen  sehr 
für  Ihre  Bemühungen  in  dieser  Sache. 

Was  die  Übersetzung  selbst  betrifft,  so  habe  ich  sie  bei  Über- 
nahme durchgesehen  und  eigentlich  keine  Fehler  entdeckt.  Aber  ich 
gestehe,  dass  ich  mich  in  dieser  Hinsicht  auf  Übersetzer  verlasse, 
wenn  diese  als  qualifiziert  abgestempelt  werden,  wie  es  ja  hier 
der  Fall  ist.  Es  würde  zu  weit  führen,  hohe  Honorare  für  Überset- 
zungen zu  zahlen  und  diese  dann  nochmals  nachzuprüfen.  Im  grossen 
ganzen  bin  ich  überzeugt,  dass  die  Übersetzung  befriedigend  ist. 

Mit  besten  Grüssen,  Ihr    \  <^^ 


Robert  Weltsch 


LEO  BAECK  INSTITUTE 

Founded    by    the    Council    of  Jews   from    Germany 
JERUSALEM  •  LONDON   •  NEW  YORK 


Ik.    Oktober  I966 


LONDON 

4.   DEVONSHIRE    STREET.    W.l 

LANGHAM  3493 


r\ 


O 


An:    LBI  Jerusalem 
Von:   LBI  London 


B(^trt  :  Year  Book  XI 
Lieber  Herr  Adler-Hudel, 

ich  erhalte  gerade  Ihre  Zeilen  vom  9.  Oktober  betreffs  Ihres 
Aufsatzes.  Dr.  Weltsch  hat  Ihnen  ja  bereits  vor  zwei  Tagen  geschrie- 
ben dass  Sie  sich  um  Ihren  Aufsatz  keine  Sorgen  machen  sollen.  Wir 
p-lauben,  alles  in  Ordnung  gebracht  zu  haben,  haben  den  Aufsatz  auch 
tvpografisch  verbessert  und  ebenfalls  die  Frage  der  Fussnoten  auf 
uns  befriedigend  erscheinende  Weise  gelöst.  Wir  finden,  dass  Ihr 
Aufsatz  sich  sehr  gut  liest  und  dass  das  Englisch  jetzt  ahr  ordent- 
lich ist.  Nur  mit  den  Bildern  wird  das  nicht  gehen,  denn  sie  sind 
wirklich  viel  zu  teuer. 

Wie  Sie  wissen  haben  wir  in  diesem  Jahr  durch  die  Verhandlungen 
mit  dem  Drucker  mehrere  Monate  verloren  und  müssen  die  Sache  jetzt 
beschleunigen,  damit  das  Year  Book  noch  irgendwie  rechtzeitig  er- 
scheint. Wir  erhalten  keine  nächsten  Fahnen  mehr,  sondern  bereits 
einen  paginierten  Umbruch.  Nach  unserem  neuen  Vertrag  mit  dem  Drucker 
können  wir  später  keine  Autorenkorrekturen  oder  sonstige  Änderungen 
mehr  unternehmen,  sondern  nur  noch  Druckfehler  verbessern,  die  bei 
den  früheren  Korrekturen  passiert  sind.  Autoren  der  Aufsätze  erhalten 
keine  Korrekturen  mehr,  aber  Dr.  Weltsch  meint,  dass  man  Ihnen  natur- 
lich ausnahmsweise  eine  Umbruchkorrektur  schicken  könnte.  Wie  gesagt, 
wir  müssen  uns  bei  diesem  letzten  Stadium  auf  das  Korrigieren  der 
Druckfehler  beschränken. 

Mit  besten  Grüssen 

Ihr 

Arnold  Paucker 


KIWKIN 
Kungsgatan 
Stockholm 
Sweden 


37 


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S.  Adler-Rudel 

Leo  Baeck  Institute 

33  Bustanai  Street 

Jerusalem 

Israel 

Dear  Friend,    \ 


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The  reason  for  my  late  reply  to  your  letter  of  July 
8th  is  that  Daniel  and  I  were  on  vacation  in  Yugo- 
slavia  and  only  returned  a  few  days  aga« 

Of  the  four  photographs  you  wish  to  have  I  have 
\mfortunately  only  two  —  Kingj^GustfLV  and  Dr. 
Ehrenpreis  —  and  those  I  am  sjBindi^ng  you  today 
under  separate  cover  (by  Air  MiiilX.c^ 

If  you  have  any  real  dif  f icultr  ±n  ^Vtaining  the 
other  two  I  could  try  to  buy  them  fj»ir  you  f rom  a 
phato  agency  here  in  Stockholm,  'ü'^% 

Regardins;  payment.  My  price  here' In^weden  for  the 
reproduction  right  of  a  black/whitefphotograph  in 
a  book  is  100  Kronor,  but,  if  that  i^i^  too  high  for 
the  Leo  Baech  Institute  please  f^elofree  to  write  mf 
and  let  me  know  how  much  they  arii»  *|i];e  to  pay.   ^ 

All  is  well  with  me  at  the  preaent  and  I  even  hopo  ; 
to  be  able  to  come  to  Israel  in  Oc tober,  although  ±\ 
is  not  yet  definate.  There  will  be  an  exhibitlan  of 
my  photograph»  at  the  ZOA  House  in  Tel^Aviv  which  A 
will  be  co-sp#nsared  by  the  Cultural  Dept.  tf  the  Ci 
•f  Tel-Aviv.   At  the  same  time  there  is  quite  a  largt 
possibility  that  I  will  be  making  a  new  book  abaut 
Israeli  yauth  -  so  I  hape  it  will  work  out  that  I 
can  come  to  Israel  this  fall*  u 

Daniel  is  well  and  sends  you  also  his  very  best 
greetings. 

Herzlichst, 


i 


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Anna  Riwkin  Brick 


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FLYG^EFORDRaP  OVER^  heia  VÄRl dem    lltÄN 
TILIÄGGSAVGIFT.  BEFORDRAS  ICKE  SOM  AFRO 
GRAM,  OM  NÄGOT  lAGGES  INUII. 


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OUVREZ  ICI  .  HIER  ÖFFNEN 


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IJltPDAidS  UrtWW 


25.0ktober  1966 


Liebe  Anna, 


zunaechst  und  vor  allem  herzlichen  Dank  fuer  die  prompte 
Erledigung  meiner  Bitte.  Verzeihen  Sie,   wenn   ich  infolge  meiner 
langen  Abwesenheit  von  Israel  erst  heute   dazu  komme,  Ihnen  den 
Empfang  des  Schreibens   sowie  der   zwei  Bilder   zu  bestaetigen. 
Ich  musste  dieserhalb  mit  ür.Weltcch   in  London  korrespondieren. 
Er  findet   die  Preise  besonders  hoch,    wollte   Ihnen  aber  noch  direkt 
schreiben,  was  er  wohl   inzwischen  getan  haben  wird.  Ich  behalte  die 
beiden  Bilder  vorlaeufig  hier,  bis  ich  aus  London  hoere,  was  dort 
beschlossen  vmrde. 

Wir  haben  uns  sehr  gefreut   zu  hoeren,   dass  Sie  Aussicht  haben 
nach  Israel  zu  kommen  und  wir  hoffen  sehr,  dass  Sie  sich  bald  nach 
Ihrer  Ankxinft  bei  uns  melden  werden. 

Mit  nochmaligem  Dank  und  herzliche  Oruesse  fuer  oie  und 


Daniel 


Ihr 


ah/z 


Yl; 


Sm  Adler-Rudel 


Frau 

Anna  Riwkin-Brick 

Kungsgatan  57 

Stockholm 


25.0ktober  1966 


Lieber    '»eltsch, 

vielen  Dank  fuer  Ihre  Zeilen  vom  12. Oktober,  Es  geht  mir  einiger- 
massen  gut,  wenigstens  so  weit,   dass   ich  ohne  Schwierigkeiten  gehen  kann. 
Mein  Arzt   troestet   mich  und  behauptet,   dass  die  Heilung  derartiger 
Beschwerden  immer  sehr  viel  Zeit  erfordert.  Bleibt   mir  nichts  anderes 
uebrig,   als  ihm  zu  glauben  und   zu  hoffen,   dass   es   eines  Tages  wieder  gut 
werden   wird» 

Ich  bin  Ihnen  dankbar  fuer  die  Beruecksichtlgung  der  von  mir 
vorgeschlagenen  Aenderungcn  und  Korrekturen  zu  meinem  Aufsatz,   insbesondere 
fuer  die  Aufnahme   des  Briefes  aus  der  '»Times".  Obwohl   ich  eine  Anzahl  Hansards 
aus  dieser  Zeit  besitze,  konnte   ich   doch  nicht   feststellen,    was  mit   dem 
Antrag  geschehen   ist.  Seine  Erwaehnung  soll  nur  ein  Beweis  mehr  dafuer  sein, 
wie  wenig  Wert  die   schoenen  Reden  und  die  guten  Absichten  der  Politiker  haben, 
wenn  die  Buerokratie  nicht  mittun  will.   Die  Ausgrabung  und   viederveroeffent- 
lichung  des  Briefes  von  Prof .Hill  scheint  mir  ein  nicht  unwichtiger  Beitrag 
zur  ?4aterialsammlung  ueber  die  Rettungsversuche,  die   in  jenen  Jahren  gemacht 
wurden,   zu  sein,   denn  die  Initiative   zu  dem  Antrag  Icam  doch  aus  juedischen, 
will  sagen,  unseren  Kreisen.   Im  uebrigen  akzeptiere  ich  wie   immer,  Ihr 
Urteile 

Was   das  Bild  von  Moeller  betrifft,  habe   ich  dieser  Tage  mit  Norbert 
Masur,   der  jetzt  schwedischer  Generalkonsul   in  Tel-Aviv  ist,   gesprochen  und 
er  hat   mir   zugesagt,   sich  darum   zu  bemuehen. 

Sonst   ist  es  bei  uns  ruhig,   wenn  man  von  den  Irrungen  und  Wirrungen, 
die   sich  bei  den  Ehrungen  unseres  Hobelpreis-Traegers  ergeben  haben,   absieht* 

Herzlichen  Gruss 
Ihr 


S«  Adler-Rudel 


ar/z 

YB 


25 .Oktober  I966 


Ab    LBI,  London 
7on  LBI|  Jerusalm« 

Lieber  Herr  Paucker, 

gu  ThreiB  ^p^reibeii  vom  l^^dp>    tut  eo  ralr  leid  Sie  wiösen  zu  laeoeu, 
das«  die  am  4 •Oktober  abgesandten  6  Londoner  Arbeitsberichte  -  da  sie 
mit  gewoehnlicher  r  ost  gingen  -erst  heute  hier  ankamen*  Den  spaeter 
abgegangenen  Bericht  "Vom  " eltkrieg  zur  V  eimarer  Republik"   haben  wir 
bereits  vor  einer  "  oche  erhalten. 

Abgesehen  davon,  dass  es  mir  falsche  Sparsamkeit  erscheint » 
Sachen  dieser  Art  mit  gewoehnlicher  Poot   m  schicken,  waere   ich  Ihnen 
auch  dankbar,   wenn  Sie   in  Zukunft  vom  vervielfaeUigten  Material,   das 
y/ir  fuer  die  Mitglieder  des  Boards  benoetigen,  uns  jeweils  20  Exemplare 
zukommen  liessen, 

Vielen  Dank  fuer  Ihr  gchrciben  vom  1/l.ds.  betr. meinen  Jahrbuch- 
Aufsatz.  Falls  ich  die  Umbruchkorrektur  erhalte,  werde  ich  mich  nur  auf 
die  aller  notwendigsten  Korrekturen  beschraenken. 

Ihr  ^plfryeiben  vom  lJ,ds.   betr.Prof  .\^  ilhclm  Treuei  loh  habe  bereits 
von  Dr^Crunwld  gebeert,  dass  Prof  .Treue  hierher  kon.tut.  Dr.Grundwald  ist 
roit  ihm  in  Verbindung  und  wir  werden  uhb  bemuehen  ihn  mit  Leuten,   die  an 
der  V irtBChaftsgescbichte   interessiert  sind,   zusammenzubringen • 

Besten  Gru»s 
Ihr 


S.  Adler-Kudel 


eUUK-i») 


Stockholm,  October  31,  1966 


'it  /'•> 


7 


Mr.  S.  A^ler-Ruriel 
Leo  Baeck  Institute 
33  Bustanai  Street 
Jerusalem 
Israel 


Dear  Priend , 


Thank  you  for  your  letter  of  üctober  25th*  I  received 
a  letter  from  Mr.  Robert  Weltsch  from  Leo  Baeck  Inst. 
London  saying  that  they  have  decided  not  to  have  any 
photographs  at  all  because  the  one  they  want  are 
difficult  to  obtain. 

Regardin/;  price:  I  had  written  you  in  my  last  letter 
that  althour^h  my  price  for  the  reproduction  ri^jht  of  a 
black/white  photograph  in  a  book  is  100  Swedish  Kronor 
that  I  would  be  willin^i  to  lower  it  for  the  Leo  Baeck 
Institute. 

At  any  rate  I  ask  you  to  kindly  ret^orn  the  2  photographs 
I  sent  to  you. 


Best  wishes  from  Daniel  also. 


Herzlichst, 


i^^^^t^i^^ 


Anna  Riwkin  Brick 


/ 


Kungsgatan  S7  '  StockholmlSweden  •  Telefon  20  oa  44,  lo  yo  94  •  Postgiro  isiogo 


NORBERT     MASUR 

CONSUL    GENERAL   OF  SWEDEN 


P.O.B.  1015, 
Tel-Aviv. 


1/ 


/^*- 


Mr.  Adler  Rudel, 

The  Leo  Beck  Institute, 

ßustenay  Street, 

Jerusalem. 


Tel-Aviv,  November  9,  1966 • 


/ 


Dear  Adler  Rudel, 

The  birth  date  of  Gustaf  Möller,  the  former  Swedish  Minister 
for  Social  Affairs  is  6.6.1884. 

With  oest  regards. 


Yours  ßincerely, 


,'  l^'kjj  uU  . 


Norbert  Ifesur 


nm/jm 


f^ 


LEO  BAECK  INSTITUTE 

Founded    by    the    Council    of  Jews   from    Germany 
JERUSALEM  •   LONDON  •  NEW  YORK 


LONDON 

4,    DEVONSHIRE   STREET,    W.l 

LANGHAM  3493 


11.  November  I966 


An:    LBI  Jerusalem 
Von:   LBI  London 


Lieber  Herr  Adler-Rudel, 

besten  Dank  für  Ihr  Schreiben  vom  25.  Oktober.  Wir 
haben  vorgemerkt,  dass  Ihnen  in  Zukunft  jeweils  20  Exemplare 
von  allem  vervielfältigten  Material  zugehen.  Ungefähr  Ende 
nächster  Woche  gehen  20  Exemplare  des  Protokolls  unserer  letz- 
ten Boardsitzung  vom  12.  Oktober  an  Sie  ab.  Wir  werden  sie 
Ihrem  Wunsche  folgend  mit  second  class  airmail  schicken.  Ehr- 
lich gesagt  sind  wir  in  der  letzten  Zeit  in  dieser  Beziehung 
absichtlich  etwas  sparsamer  geworden,  da  sich  hier  die  Porto- 
kosten neuerdings  so  sehr  erhöht  haben. 

Mit  gleicher  Post  erhalten  Sie  eine  von  uns  noch  nicht 
korrigierte  Umbruchkorrektur  Ihres  Aufsatzes  für  Year  Book  XI 
Sie  wird  bestimmt  hier  sehr  sorgfältig  durchgesehen,  und  es 
wird  wohl  nicht  nötig  sein,  dass  Sie  uns  Ihre  Korrektur  zurück- 
schicken.  Nur  für  den  Fall,  dass  Ihnen  etwas  Besonderes  auf- 
fallt, bitte  ich  um  umgehende  Benachrichtigung,  da  der  Umbruch 
in  etwa  acht  Tagen  wieder  zum  Drucker  zurückgehen  soll. 

Mit  besten  Grüssen 
Ihr 

Arnold  Paucker 


/ 


14.  Wovember  1966 


(    > 


Frau  Irraa  Praenkelt 
Än{5Skür8gatan  4   , 
Utockliolm  NO. 

Liebe  t'rau  Irma  » 

Vielen  Dank  fuer  ihre  freundlichen  Zeilen  vo,..  J  J^ovejnber. 
insbesoMere  fuer  die  Besorgun.^  der  zwei  «Jf/ ^ -^/'^J^:^;^ 
die  wiriclich  besonders  gut  sind.  Ich  habe  aie  bilder  uereits 
ni  h  London  weitergegeben  und,  u.  .eit  .u  «Paren     -pf  ^^^^n. 
f.Us  .ueclcrr^gen  vorhanden  sind,  direkt  an  '  i«  ■  ^^^^=^^,^^ 
auf  dem  'Jmweg  ueber  Jenx3.1em  .u  achrexben.  Ich  ^^f^^ 
nicht,  daas  dies  geschehen  wird,  aber  nur  damit  oie  wiesen, 
daaa  ca  sich  auf  Ihren  Brief  an  mich  bezieht. 

Besten  Uank  und  (Inias 
Ihr 

S.Adler-iiudel 


aiVg 


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15 •  November  1966 


Frau  Anna  Riwkin  Brick 
K\xngS£jatan  57  f 
Stockholn!. 

Liebe   \nna   , 

In  Erledi{rim{^  Ihres  Brief ea  vom  51.  Oktober  sende  ich 
Ihnen^heute  die  ßwei  Photos  i:.urueck,  mit  der  Bitte  um 
Ent3chuldi£:un^j;  fuer  die  huelie,  die  ich  Ihnen  machte  und  mit 
der  Dank  fuer  Ihre  Berniehun^^en. 

Kit  herzlichsten  'Irueüöen  fuer  oie  und  Daniel  bin  ich 

wie  immer  ihr 


3. Adler-Rudel 


ah/o 


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Jerusalem,  21.  November  1966 


^  \ 


An  :  LBI  London 

Von  :  o.Adler-.iudel,  Jerusalem. 

Betrifft;  Korrekturen  meines  Artikels. 
S.  1,  letzte  Zeile,  Anmerkung.  Die  Zeile  soll  richtig  heissen: 

Dipl.  Papei4>  yToi'*  I  General,  i/ashington  1963. 
So  1,  Abs.  2,  vorletzte  Zeile  soll  heissen: 

...  Distribution  Comaiittee,  %e   Central  British  ^\md   and  other  Jewish  ... 
S.  1,  letzter  Absatz,  Zeile  5  von  unten:  einfugen  nach  "labelled": 

by  the  Germans^ as  horror-stories,  . . . 
S.  1,  vorletzte  Zeile  von  unten  coli  heissen: 

...  had  embarked  systematically  on  their  plan  ... 
S.  2,  Abs.  2,  Zeile  3  von  oben:  statt:  Continental  Jewries  soll  es  heissen: 

...  the  fate  of  the  Jews  on  the  Continent. 
3.  2,  Abs.  2,  Zeile  5  von  oben: 

.••  Because  of  the  paper  shortage... 
S.  2,  Abs.  3,  Zeile  2  von  oben:  statt:  sinister  meaning  soll  es  heimsen: 

sinister  aspect. 

3.  2,  naechste  Zeile:  statt  poi^nant: 
terrifying. 

3.  3,  Zeile  1  von  oben.  Der  Satz  soll  heissen: 

On  17th  of  December  Jilm   question  was  put  to  Anthony  fiden  ,  th£n  Foreign 
Secretary,  by  Sydney  Silverman,  the  Laboiir  K.P.  He  usked  whether  the 
Foreign  Secretary  could  confirm  ...  end  of  the  year.  in  reply  the  Foreign 
Secretary  read  out  a  declaration  by  the  Allied  Govemments: 

S.  5,  xibsatz  4,  i^eile  5  von  unten:  Das  Wort  "Parliament"  ist  zu  streichen,  denn 
es  ist  eine  technische  Bezeichnung. "Parliament  consists  technically  of  the 
King,  ilouse  of  Coaunons  and  liouse  of  Lords,"  i^s  muesste  daher:  "all  members 
of  Parliament"  gestrichen  werden,  und  der  Satz  soll  heissen: 


•  •  • 


*^and  all  jbhose  present  rose  from  their  aeats' 
S.  3,  letzter  Absatz, soll  wie  folgt  beginnen: 

The  following  dates  clearly  demonstrate^bhe  dilatory  manner  in  which 
the  Allied  'Governments  proceeded  after  the  declaration  of  the  17th  of 

December 

das  heisst,  dass  die  letzten  2  Zeilen  durch  die  obige  Formulierung  ersetzt 
werden  sollen  und  3.  4  dann  mit  dem  neuen  3atz: 


More  than  . • • 


beginnt 


-  2  - 


3,  5,  Zeile  5  von  oben  soll  heissen: 

there  will  not  be  a  Jewish  problem 


•  •  • 


S.  5f  Abs.  2,  Z.  2  von  unten: 

. . .  allowed  to  happen  one  can  read  in  the  memoirs  of  . . . 
3.  7,  am  Ende  der  letzten  Zeile:   fehlt  ein  Piinkt: 

...  (mutilated). 
S.  8,  Abs.  2,  vorletzte  Zeile  soll  nicht  heissen:  ...  with  the  care  work,  sondern 

•  •  •  cuse  work  • • • 

S.  7  und  8  muessten  typographisch  geaendert  werden,  denn  die  Teilung  der  Anmerkung 
von  Jeite  7  zu  deite  8  ist  haesslich  und  ungeschickt.  Sie  kann  vermieden  werden, 
wenn  die  letzten  5  Zeilen  von  oeite  8  zu  öeite  7  genommen  werden  und  der  Text  auf 
3eite  8  weniger  dicht  gesetzt  wird. 

S.  9,  Abs.  1,  Zeile  8.  Es  muesste  heiiisen: 

Gustav  Moeller,  Swedish  Minister  for  »social  »i^elfare 

und  zwei  *jeilen  weiter: 

Sir  Victor  Mallet,  British  ümbassador  in  Stockholm. 

3.  9,  Abs.  5,  Zeile  3  von  oben,  waere  es  besser  wenn  es  heisst: 
2  o*clock  in  the  morning. 

S.  10,  Abs.  2,  Zeile  6  von  oben  muesste  heissen: 
Norbert  Masur    mit^  nicht  mit  z. 

3.  10,  Abs.  2  ,  soll  von  Anfang  bis  zur  Zeile  8  von  oben  wie  folgt  lauten: 

Men  like  Hillel  Storch,  Daniel  Brick,  Dr.  Emil  Glueck,  Fritz  Kollaender, 
Norbert  Masur  and  Prof.  Hugo  Valentin,- the  leaders  of  the  Zionist  Organisation, 
were  warm-hearted  and  more  helpful;  although  they  received  me  with  great 
cordiality,  ihn^   doubted  that  my  mission  stood  a  Chance  of  succeeding.  Storch, 
a  wealthy  businessman  who  had  lost  part  of  his  family  during  the  German 
occupation  in  Riga  lived  as  a  refugee  in  Sweden  and  was  tireless  in  his  effort 
to  save  human  lives. 

S.  11,  Z.  5  von  unten  muesste  heissen: 

. . .  the  writer  Marika  Stiemstedt  . . . 

3.  15,  z..  7  voii  ooen:  iii . C . Boheman  ist  hier  irrtuemlich  als  Foreign  Secretary  genannt. 
Er  war  jedoch  Chief  Secretary  of  the  Government^ 

3.  26,  Abs.  5>  2,  3  von  unten: 
Norbert  i^iasur   mit  s. 


22.  November  1966 


An  :  LBI  London 
Von  :  LBI  Jerusalem. 

Lieber  Herr  Pauker  , 

Vielen  Dank  fuer  ihr  ochreiben  vom  25 • Oktober.  Ich  verstehe  sehr  wohl  die 
Gruende,  die  i^ie   veranlassen,  manche  oendun^^en  mit  einfacher  Post  zu  senden.  Leider 
ist  diese  so  unzuverl&essig,  duss  ^ie  doch  :5achen,  die  einen  etwas  dringenderen 
Charakter  haben,  mit  Luftpost  senden  sollten. 

Was  nun  die  Umbruc>ikorrekturen  meines  Aufsatzes  betrifft,  so  hoffe  ich,  duss 
Üie  auf  ^rund  ihrer  Jiddisch-^^tudien  bereits  ^-elemt  Iiaben,  was  ein  ''Kudnik'*  ist. 
Ich  hasse  es,  einer  zu  sein,  es  laeo^t  sich  aber  zuweilen  nicht  vemeiden.  ^o  auch 
in  Sachen  meines  Aufsatzes.  Ich  schicke  ihneü  anbei  eine  Anzahl  iwrrekt'oren,  die 
zum  Teil  Druckfehler,  zum  Teil  kleine  stilistische  Aenderungen  betreffen,  mit  der 
Bitte,  diese  noch  aufzunehmen.  Zu  Ihrer  leichteren  Orientierung;  habe  ich  die  Worte, 
auf  die  es  ankommt,  unterstrichen.  Ich  mache  ^Xe   besonders  aufmerksam  auf  :>eite  1, 
Abs.  2,  wo"The  Central  British  Fund'*  ein^jefuegt  werden  soll.  Dies  ist  wichtig,  denn 
unsere  rreundo  Jtephany,  Kapralik,  Oscar  Joseph  usw.,  werden  nicht  verzeihen,  dass 
wir  diese  fuer  die  Rettungsarbeit  vdchti^te  Organisation  der  englischen  Juden  nicht 
erwaehnt  haben,  ^ehr  wichtig  scheint  mir  auch  Jeite  3,  ^ba.  4,  die  ^Yxtfernung  des 
y/ortes  "Parliament"  zu  sein.  Das  Parlament  kann  sich  nur  von  seinen  iitzea  erheben, 
wenn  alle  iAiktoren,  aus  denen  es  besteht,  zusammenaitzen.  In  diesem  Fall  handelt  ea 
sich  jedoch,  entsprechend  meiner  ** gegebenen  Krklaerung"  aus  dem  Lexiton,  nur  um  das 
House  of  Common»,  das  zwei  iieilen  spaeter  genannt  wird.  Bei  aen  Korrekturen  auf 
oeite  9  uandelt  es  sich  um  eine  bessere  Stilisierung,  ebenso  auf  3eite  10.  Auf 
Seite  11  ist  der  iJ^me  Jtiernstedt  richtiggestellt. 

Ich  nehme  an,  dass  die  von  mir  angezeichneten  Druckfehler  auch  von  Ihnen 
entdeckt  wurden.  Ich  fuerchte,  dass  ich  manche  ueberaehen  i-iabe. 

Lassen  3ie  mich  bitte  wissen,  ob  Sie   die  r^orrekturen  noch  auf^renomiaen  haben. 
Ich  habe,  wie  .ie  üehen,  das  ümbruchexemplar  hier  behalten,  um  Ihnen  auf  eventuelle 
Rueckfragen  antworten  zu  koennen. 

Besten  Dank  und  Gruss 
Ihr 

3.Adler-Hudel 


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LEO  BAECK  INSTITUTE 

Founded    by    the    Council    of  Jews   from    Germany 
JERUSALEM  •  LONDON  •  NEW  YORK 


LONDON 

4.    DEVONSHIRE    STREET.    W.l 

LANGHAM  3493 

Herrn  S.    Adler-Rudel 
Jerusalem 


29»    i^ovember  I966 


n 


Year   Book  XI 

Lieber  Herr  Adler-Rudel, 

Ihr  Telegramm  und  Brief  kamen  noch  rechtzeitig  vor  der  Zurück- 
stellung des  Umbruchs  an.  Wir  sind  Ihnen  soweit  wie  möglich  entgegen- 
gekommen  und  alle  sachlichen  Verbesserungen  haben  wir  selbstverständ- 
lieh  eingefügt.  Nur  in  einigen  wenigen  Fällen,  so  stilistisch  Ihre 
Änderungen  auch  erwünscht  waren,  war  es  in  diesem  Stadium  nicht  mehr 
möglich,  eine  Reihe  von  Zeilen  oder  einen  ganzen  Absatz  umzusetzen. 

Als  Bilder  zu  Ihrem  Aufsatz  bringen  wir  übrigens  Moeller  und 
Alexandra  KoHontaya. 

Wir  wären  Ihnen  ferner  dankbar,  wenn  Sie  folgende  Auszahlungen 
für  uns  vornehmen  würden. 


Für  Beiträge  zu  Year  Book  XI: 


Professor  Rotenstreich 
Dr.  Toury 


I£  200 
I£  300 


Sollten  die  Herren  allerdings  Ihnen  gegenüber  erklären,  dass  sie 
eine  Zahlung  in  Deutschland  oder  iingland  wünschen,  so  werden  wir 
das  selbstverständlich  gerne  tun.  Andernfalls  belasten  Sie  uns 
bitte  entsprechend,  und  wir  werden  dann  im  nächsten  Jahr  unser 
Konto  mit  Dr.  Trainer  endgültig  abrechnen. 

Mit  besten  Grüssen 
Ihr 


Arnold  Paucker 


I 


f 


LEO  BAECK  INSTITUTE 

Founded    by    the    Council    of  Jews    from    Germany 
JERUSALEM  •  LONDON  •   NEW  YORK 


LONDON 

4,    DEVONSHIRE    STREET,    W.l 

LANGHAM  3493 


29,  Dezember  I966 


An:    LBI  Jerusalem 
Von:   LBI  London 


/ 


(  ) 


Lieber  Rudel, 

Icn  erhielt  heute  Ihren  Expressbrief  in  Bezug  auf  eine  Er- 
gänzung Ihres  Artikels. 

Obwohl  das  Jahrbuch  bereits  im  ijruciv  ist,  wäre  es,  glaube  ich, 
technisch  möglich,  noch  einen  kurzen  Zusatz  zu  bewerkstelligen.  Ich 
habe  dafür  schon  aufgrund  Ihrer  Mitteilung  einen  Entwurf  gemacht« 
Mein  Bedenken  ist  allerdings  ein  sachliches.  In  Ihrer  heute  einge- 
troffenen Mitteilung  steht  nicht  ein  einziges  V/ort,  was  nicht  schon 
in  Ihrem  Artikel  selbst  stünde/mit  Ausnahme  der  ja  nicht  so  überaus 
interessanten  Tatsache,  dass  Herr  Kulka  den  Brief  des  Gesandten 
Kucera  im  Archiv  gefunden  hat.  Was  dieser  Kui^era  berichtet  hat, 
erwähnen  Sie  ja  selbst  schon  in  Ihrem  Artikel.  Das  ist  also  kein 
genügendes  Material,  aus  deniman  einen  zweiten  Artikel  konstruieren 
könnte*  Die  Tschechen  scheinen  sich  bei  dieser  Gelegenheit  ja  nicht 
ausgezeichnet  zu  haben,  wie  aus  den  von  Ihnen  erwähnten  Bemerkungen 
des  Sachbearbeiters  hervorgeht.  Jedenfalls  ist  diese  Sache  nicht 
Hehr  aufregend,  aber  wir  werden  unser  Möglichstes  tun. 

Ich  danke  Ihnen  auch  für  Ihre  viel  zu  ausführliche  Information 
über  Werner  Goldstein.  Ich  habe  das  natürlich  alles  schon  gewusst 
und  besitze  auch  einige  oder  alle  seine  Kommentare  zu  Buber.  Ich 
wollte  nur  wissen,  ob  Sie  jetzt  mit  ihm  Beziehungen  haben  und  was 
Sie  von  ihm  halten. 

Viel  mehr  interessiert  mich  die  Frage  des  Beitrages  über  die 
Konferenz  von  Evian.  Diesen  Vorschlag  begrusse  ich  sehr.  Man  braucht 
dazu  garnicht  den  30.  Jahrestag  abzuwarten.  Ich  bin  unbedingt  dafür, 
dass  Sie  das  Material  für  einen  solchen  Aufsatz  sammeln.  Sie  haben 
wahrscheinlich  auch  von  dem  törichten  Roman  des  Hans  Habe  gehört, 
der  sich  mit  der  Konferenz  von  Evian  beschäftigt^  In  den  jüdischen 
Zeitungen  jener  Zeit  v/ird  auch  Material  darüber  seino  Evian  war  meine 
letzte  Auslandsreise  von  Berlin,  und  ich  habe  später  sogar  dem 


A^>^y^\A  ,Jv^  A'-*''vL^trvvv-'  •v/C-'l^^-^S-i.^^^tA/^ 


-  2   - 


Referenten  am  Propagandaminis teriiim,  dessen  Name  ich  leider  vergessen 
habe,  darüber  berichtet. 


Ich  finde,  dass  eine  solche  Arbeit  sogar  den  Vorrang  verdient 
vor  den  zeitraubenden  Büroarbeiten,  die  vielleicht  auch  jemand  and 
erledigen  kann# 


erer 


Meine  Korrespondenz  mit  Arthur  Prinz  ist  nicht  sehr  ergiebig,  und 
ich  werde  sie  Ihnen  demnächst  zuscnicken. K) 


Mit  herzlichen  Grüsson 

Ihr 


Robert   V/eltsch 


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Lieber  V  eltechi 


Jerusalem ,   22. Dezember  1966 


Betr.i    i^iein  Jahrbi 


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Yi  >voo^^^c^^y^ 


Ich  weiss  nicht,    wie  weit  der  Druck  des  Jahrbuchs   fcrt.Teschritten 
ist  und  ob  noch   etwas  an  meinem  Artikel  angefuegt   werden  kann*  Fuer  jeden 
Fall  halte   ich  mich   fuer  verpflichtet,   Ihnen  folgendes  mitzuteilen! 

Otto  Kulka,   der  wieder   in  Jerusalem   ist,  hat  mich   soeben  angerufen 
und  mir  mitgeteilt,   dass  er  einen  Brief  von  seinem  Vater,  Eric  Kulka  aus 
Prag  erhalten  hat,   in  dem  meine  Versuche,   die  Russen  nach  Tharesienstadt 
zu  bringen,   «rw^ehnt   werden.  Den  Inhalt  der  Mitteilungen  Kulkas   finden 
Sie    in  der  Anlage,   wobei   zu  beachten  ist,    dass  er  den  tschechischen  Text 
des  Briefes  mir  am  Telefon  ins  Deutsche  uebersetzte.  Falle  es  noch  moeglioh 
ist,   koennte  diese  Nachricht  auf  Seite  28  der  Korrekturen  vor  dem  Post 
scriptaiflR  eingefuegt   werden. 

Ich  schreibe   mir  gleicher  Post   an  Fric  Kulka  nach  Prag  mit   der 
Bitte,  Photokopien  seines  Materials  an  Sie   direkt    zu  senden  und  ueber lasse 
Ihnen  die  Entscheidung  ueber  seine«  zweckmaessige  FFitaeh<'iduftg>  Mir  scheint 
diese  amtliche  Bestaetigung  meines  Berichtes  eine   wichtige  Ergaenzung  des 
Artikels   zu  sein. 

Sollte   sich  an  dem  Artikel  nichts  mehr  aei.dern  lassen,    werden  wir 
vielleicht,  nachdem   ich  weiteres  Material  von  Kulka  aus  Prag  erhalten  habe, 
eine  ergacnzende  Notiz  oder  einen  kurzen  Artikel   in  Year  Book  XII  brin£;cn. 
Vielleicht  koennten  Sie  in  Ihrer  Einleitung  zu  Year  Book  XI   darauf  hin- 
weisen,  dass    A-aehrend  des  Drucks  meines  Artikels  er£5aenzendeB  Material  gefun- 
den  wrde,   das    im  folgenden  Band  zur  Veroeffentlichung  kommen   wird*  Gchlieös- 
lich  handelt  es  sich  bei  Theresienstadt  um  einen  der   wenigen  Versuche,   die 
im  letzten  Moment  noch   zur  Rettung  einer  grovssen  Zalil  von  Juden  fuehrtcn. 

Lassen  Sie  mich  bitte  bald   wissen,    ob  Sie  die  ßrgaenzung  nooh  anbringen 
konnten. 

Besten  Dank  und  Gruss 
Ihi' 


i 


Adler-Rudel 


ar/z 


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22 »Dezember  1966 


Notis  bctr.t 


\%i  pn  lyi  S  chweden. 


Aus  einem  Brief  von  Eric  Kulka,  Prac,  an  seinen  Sohn  Otto  Kulka  in 
Jeruealent 

kwazaep-ß  aus  einem  Dokument  des  Auswaertigen  Amtes  der 
tschechischen  Exilregierung  in  London  besueglich  der 
Taetigkeit  von  S  ^dler-hudel  in  Schweden! 

Der  Vertraute  der  tschechischen  Exilregier\ing  in  Schweden,  Adler- 
Rudel,    sandte  durch  den  tschechischen  Gesandten  in  S tockholm,  Dr.Kutschera, 
am  20.Septetr,bcr  11^44  einen  Brief,   in  dem  ee  u.a.heissti   "Man  sollte  die 
Russen  ersuchen,    ihre  militaerischen  Operationen  so   zu  leiten,   das s  sie 
eo  bald  wie  moeglich  da«  La^^er  Theresienatadt  erreichen.  Die  sovjetische 
Gesandte  in  Schweden,  Frau  Kollontaya,  wurde  hierueoer  informiert,  und 
sie  versprach,   die  Bitte  der  Jewieh  Ägency  ihrer  Reg^ierung  mit   einer 
Ei^>fehlung  vorzulegen  "  « 

In  einam  anderen  ^rief  schrieb  Adler-Kudel»   "Die  wertvollsten 
iuedischen  Elenente   sind  In  Thereslenstadt.  Dort  befindet  sich  der  groesste 
Teil  der  Juedlschen  Intelligenz,  unter  ihnen  pinige  Menschen  von  hoechster 
Bedeiitung  "  . 

Auf  diesem  Brief  Kutscheras  sind  handschriftliche  Bemerkungen 
des  Sachbearbeiters  der  y  tschechischen  Exilregierung  in  London» 

"    1.)  Die  Russen  werden  ihre  Plaene  nicht  aendern,   falls  keine  rein 
militaerischen  Gruende  dafuer  vorliegen,         ^^.^ 

2.)  Thereslenstadt  wird  sicherlich  noch  lange  ausserhalb  des  Hahmena 
der  (militaerischen)  Operationen  liegen, 

5.)   In  Sachen  Auschwitz  und  Birkenau  inforoierten  wir  sowohl  die 
Russen  als  auch  die  anderen  Alliierten.  Die   britischen  und  die 
amerikanischen  Luftwaffen  haben  sich  einverstanden  erklaert, 
die  Verbrennungsanlagen  zu  bombardieren  " • 

Auf  diesem  Brief  ist  auch  eine  zusaetzliche  handschriftliche 
Bemerkun^jj  "  vidi.  Frischer  1.10,1944  "• 


f 


x)  Die  Annahme  de»  Saohbearbeit«:.  traf  »^^^f  .««V^f "  :'^,^":  '"° 
letzten  Teil  meines  Artikels  su  ersehen  ist.   eind  die  Russe» 
doch  unerwartet  in  Threeienstadt  einmarschiert. 


•Dezember  I966 


Notiz  betrat  Re ttungflak^ilpp  Ingahwedcn. 


Aus  ei&«m  Brief  von  Eric  Kulka,  Prag,  an  seinen  Sohn  Otto  Kulka  in 
Jerusalem! 

AuBzue/j^e  aue  einen  Dokument  des  Außwaertifjen  Amtes  der 
t »che ch iß oben  Exilregierung  in  London  be aueglich  der 
Taetigkeit  von  S  »Adler-Rudel  inSchwedent 

Der  Vertraute  der  tschechischen  Exilregierung  in  Schweden,  Adler- 
Wudel,   sandte  durch  den  tachechischen  Gesandten  in  Stockholm,  Dr*)- utschera, 
aa  20*Septeir.ber  1944  einen  ^rief,   in  derr.  es  u.a^heisott   **?,:an  sollte  die 
Russen  ersuchen,   ihre  mil itaer ischen  Operationen  so   zu  leiten,   dass  sie 
sc  bald  wie  moeglich  das  Laf^er  Thereaienstadt  erreichen*  Die  sovjetischs 
Gesandte  inSchnedsn,  Frau  Kollontaya,  wurde  hierueber  inforniiert,  und 
sie  versprach,   die  Bitte  der  Jewish  Agency  ihrer  Regierung  mit  einer 
Empfehlimg  vorzulegen  "  • 

In  einam  anderen  ^rief  schrieb  Adler-Kudelt   "Die  wertvollsten 
j uedi sehen  Eierten te   sind   in  Theresienstadt.  Dort   befindet  Bich   lex  groecöts 
Teil  der  juedischen  Intelligenz,  unter  ihnen  einige  Menschen  von  hoechster 
Bedeutung  **  • 

Auf  diesem  Brief  Kutscheras  sind  handschriftliche  Bemerkungen 
dss  Saohbearbeiters  der  j:  tschechischen  Exilret^ierung  in  London« 

*•    1.)  Die  Russen  werden  ihre  Plaen©  nicht  aen(iern,    falls  keine  rein 
militaerischen  Gruende  dafuer  vorliegen.       x) 

2.)  Thsresienstadt  wird  sicherlich  noch  lange  ausserhalb  des  Ha 
der  (militaerischen)  Operationen  liegen. 

5,)   In  Sachen  Auschwitz  und  Birkenau  informierten  wir  sowohl  die 
Russen  als  auch  die  anderen  Alliierten.  Die   britiachen  imd  die 
amerikanischen  Luftwaffen  haben  sich  einverstanden  erklaert, 
die  TTerbreniiungsanlagen  zu  bon^bardieren  *• . 

Auf  diesem  Brief  ist  auch  eins  zusaetzliche  handschriftliche 
lemerkungi   "  vidi.  Frischer  1.10.1944  '\ 


x)   Die  Annahme  des  Ssohb^arbeitsrs  traf  nicht  zu.  Denn  ^ie  aus   dsa 
letzten  Teil  meines  Artikels   zu  ersehen  ist,   sind  die  Russen 
doch  unerwartet  in  Threcienstadt  einmarschiert. 

5  •  A  .H  . 


22 »Dezember  I966 


Henrn 

Erich  Kulka, 
U.Snalto'^y  20 

P  r  a  h  a« 


Sehr  geelu'ter  Herr  Kulka^ 

durch  ihren  Sohn  erfahre   ich  soeben,   dass   in  Prag  Material 
ueber  die  von  mir   in  rjchweden  gemachten  Versuche   zur  Rettimg  von 
Juden  vorhanden  ist.  Diese  Mitteilung  ist   im  Moraent  sehr  wichtig 
fuer  mich,    da   in  dem  demnaeohct  ern  che  inenden  Jalirbuch  des  Leo 
Baeck  Institute:?  ein  Artikel  von  nir  lieber  meine  Arbeit   in  S  chv/eden 
enthalten  Bein  v/ird.  Ich  bin  natucrlich  sehr  daran  interessiert , 
dieses  Katerlal,   das  eine  Dokaimentntlon  zu  meinem  Bericht   sein 
koennte,   noch  zu  benutzen. 

Ich  waere  Ihnen  besonders  dankbar,    .enxA  3ie  moeglichst  umgeheiid 
zu  unseren  Lasten  z*ei  l^hotokopien  anfertigen  liessen  und  eine  an 
Cr. Robert  V'eltnch,   /! ,   Devonshire  St.,  London  W.l  und  eine  an  mich 
hierher  senden  wuerden. 

Ihnen  jetzt  schon  fuer  Ilii'e  betriuehung  und  Ihre  Freundlichkeit 
bestens  dankend,  bin  ich 

Ihr 
sehr  ergebener 


S.  Adler-Rudel 


A»/Z 


ERfCH   KfJLKA 

U  Sf^ALTDVMY  ::o  .  Q 


Praha,    4.   1.    13S1. 


Herrn 

S.   Adler  -   Rudel, 
Leo  Naeck  Institut, 
33  Bustanai   Street, 


Jerusalem • 


Sehr  geehrter  Herr  Adler  -  Rudel, 


erst  heute  war  es  mir  möglich  fir  Sie  die  Kopien  Ihrer 
Nachrichten  über  die  von  Ihnen  gemachten  Versuche  zur 
Rettung  von  Juden,  zu  besorgen.   Die  Qualität  ist  leider 
nicht  sehr  zufriedenstellend,  weil  die  vorhandene  Aparatur 
z.  B.  nicht  mit  Tinte  §eschriebene3  reproduziert.  D^ash  Ib 
musste  ich  handschriftlich  diese  Bemerkungen  an  den  Kopien 
nachschreiben.  Mikrofilme  wurdaa  sehr  lange  Zeit  in  Anspruch 
nehmen  und  dieses  war  Ue  einzige  Möglichkeit  schnell  Ihr 
Gesuch  zu  erledigen.  Gleichzeitig  übersende  ich  eine  Kopie 
nach  liondon,  jedoch  ohne  die  hanfschriftliche  Bemerkungen, 
da  ich  nicht  weiss  wie  Sie  selbe  benutzen,  oder  auswerten 
wollen. 

In  Zusammenhang  mit  meiner  vorbereiteten  Arbeit  "  Die  fünf 
Fluchten  aus  Auschwitz  und  deren  Wiederhall",  interessiert 
mich  dieses  iiaterial  sehr  und  ich  würde  Ihnen  dankbar  sein, 
wenn  Sie  rni^^  dabei  auch  behilflich  seirft  konnten.  Sollte 
ich  beim  weiteren  Studium, Sie  betreffendes  Iviaterial  begegnen, 
werde  ich  Sie  selbstverständlich  darüber  informieren. 


Mif  frenundschaftliche  Grüssen 


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Ihr  ergebener 


4  Beilagen. 


P.  y  . 


Erich  Kulka 


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10,    Januar   I967 


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Herrn  Erich  Ktilka 
U  SÄaltovny  20-0 

Prah«  7 


Sehr  geehrter  Herr  Kulka, 


Äit  beatein  i^ank  bestiitig^  ich  ihren  Brief  vo« 
4#  Januar  nebat  beiliegenden  Fotokoplen,  die  h<>nte  etnge-* 
troffen  sind.  Der   Brief  war  mir  bereits  von  Herrn  Adler- 
Pu'-rl  avioiert  worden»  Ins&wiBchen  haben  wir  in  dem  Jahrbuch| 
da«  »ich  gerat!e  im  Druck  befindet,  noch  im  loteten  Moment 
eine  kleine  Notias  einfügen  können,  die  Ubor  das  Auffinden 
dioöor  Korreepondcna  berichtet« 


Mit  freundlichen  GrÜHScn 

Ihr 


I?obert    Weltöch 


f 


c.c.    Mr# 


S. 


Ädler-Rudel 


Jerusalem,  den  IJ .Januar  196? 


Lieber  Welt  ach, 

Betr.t   Mein  Jahrbuch-Aufsatz. 

Die  Beantwortung  Ihres  -Briefes  vom  29»De2err:ber  ist  verzoecert 
«arten,   weil  ich  auf  die  Antwort  von  Kulka  aus  Prag  wartete.  Diese   ist  nun 
gestern  eingegangen.  Wie  ich  aus  dem  Schreiben  Kulkas  ersehe,  hat  er  Abschrift 
des  Materials  an  Sie  /jesandt.  Allerdings  fehlen  darin  gewisse  handschriftliche 
aber  nicht   wichtige  Bemerkungen« 

Anbei  sende  ich  ^hnen  die  hier  vorgenommene  Uebersetzung  der  drei  Doku» 
aente  ins  Deutsche. 

Waa  ich  nun  zu  sagen  habe,  geschieht  unter  der  Voraussetzung,  dass  der 
Druck  noch  nicht   zu  weit   fortgeschritten   ist.  Obwohl   diese  drei  Dokumente  nicht 
wesentlich  neues  sagen,  bestaetigen  sie  doch  manche  Behauptung  und  runden  das 
Bild  ab»  Interessant  ist  dabei,  dass  es  sich  bei  dem  Sachbearbeiter,  der  sich 
zum  Bericht  Kuceras  aeussert,   um  unseren  alten  Freund  Victor  Pischl  (jetzt 
Ar4e  Dagan,  Israel  Gesandter  in  Jugoslavien)    handelt. 

;venn  Sie  das  Material  in  irgend  einer  form  benutzen  oder  darauf  hinweisen 
iÄTollen,  dann  tun  Sie  das  unter  der  Bezeichnung  "  Aus   den  Akten  der  Auslands- 
delegation der  tschechischen  Exilregierung  in  London'* .  Namen,   wie  der  von 
Kulka,  sollen  nicht  erwaehnt  werden. 

Man  koennte  das  Material  entweder  ganz  oder  auszugsweise  nach  dem  Absatz  II 
auf  Seite  28  bringen,  wobei  nach  der  Erwaehnung  Mr.Johnsons  DrJCucera  eingefuegt 
werden  sollte.  Ich  wuerde  dann  das  wort  postecript  ueber  dem  letzten  Absatz  des 
Textes  setzen,  wodurch  sich,  auch  wenn  Sie  die  Dokumente   ZtT»  woertlich  wieder« 
geben,  der  Text  keineswegs  mehr  als  die  Seite  29  fuellen  wuerde. 

All  dies  unter  der  Voraussetzung,   dass  Sie  ueberhaupt  noch  etwas  tun  koennen, 
um  darauf  hinzuweisen,  dass  auch  "phantastische  Vorschlaege/  manchmal  wichtig 
waren.  Der  Hinweis  von  Pischl  auf  die  Landkarte  trifft  die  Sache  nicht,  weil  er 
nicht  begriffen  hat,  dass  dieser  Vorschlag  darauf  beruhte,  dass  Yheresienstadt 
abseits  von  der  strategischen  Linie  lag» 

Falls  ?ie  nichts  mehr  tun  koennen,   dann  wuerde  es   sich   fuer  das  naechste 
Jahrbuch  nicht  um  einen  Artikel,   sondern  um  einen  Brief  oder  eine  Nachbemer- 
kung handeln,   die  nicht  mehr  als  eine  Seite  iinfacsen  wird. 

i^esten  Dank  und  Gruss 
Ihr 


S.  Adler-Rudel 


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Cielot   7'VdÄv/44. 

^feot    Poffloc   int«r- 
2i  '\hi. 


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275/44: 


Pan  Adler  ^  de!  mne  nav  tivil  v  kancelätl  na  Jcrätko 
V  pätek  dne  8.t.^^  Püzval  jeera  ho  na  ob6i  k  sobÖ  domil,  pro- 


tc_,  joem  d' al 

Adler  r 


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i^   opravdu  jedinä  cesta  akuteön^  pomocl.    J.  ^  ^h  m  dopoao- 


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hore.'^lca.  Dva  dny  na  to  jaein  poiudal  leg.radu 


nova,  «by 


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Hr>>   75/vertr./44 

Sachet   Hilfe  der   internierten  Juden 

Dr.V.K./EE. 


Stockholm,   den  20.Sept«1944 

Stempel:  Auseenministerium  eingelangt 

am  3.0kt.44  Nr. 8261 


Vertraulich 


An  das  Aussenministeriura  der  CSR 


in    London. 


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Zum  telegraphischen  Erlass  Nr. 19275/44« 

Herr  Adler-Rudel  hat   mich   im  Buero  fuer  eine  kurze  Zeit  Freitag  den 
8.d.M.be8ucht.   Ich  habe   ihm  zu  mir  nachhause   zum  Mittagessen  eingeladen, 
weil   ich  einen  Anfall  von  akutem  Rheumatismus  hatte,    fuer  Dienstag,   den 
12«d.M.  /   . 


-^^ 


Adler-Rudel  erzaehlte  von  London  und  im  allgemeinen  ueber  seine 
in  Schweden.  Er  selbst  macht   sich  keine  grossen  Illusionen,   weil  die  Hilfs- 
aktiona  eingeleitet  wird   zum  Zeitpunkt,  wo  es  zu  schon  zu  spaet  ist  und 


eine  praktische  Hilfe  auch  nicht  mehr  moeglich  ist.  Ich  mxgttxiluDpx  meiner- 
seits 


^<t^^  Tom  Ergebnis  meiner  Intervention  beim  Gesandten  Boheman, 


f--C-    . 


dass  die  Schweden  unseren  Juden  in  Ungarn  helfen..'i'<?-Cl^- 

Daraufhin  sagte  mir  Adler-Rudel,   dass  d^e  wertyollsten  juedischen 

fajoritaet  der  juedischen 
Intelligenz,  darunter  einige  Personen  von  hervorragendem  Niveau.  Waere  es  niitht 
joeglich  die  Russen   zu  bitten,   dass  sie   ihre  Kriegaonerationen  so  einrichten   , 
^aas  sie  sich  so  bald  als  moeglich  des  Theresienataedter  Lagers  bemaechtigen  ? 
Adler-Rudel  ist  sich  dessen  bewusst,   dass   in  die  sem  Wunsche  viel  Phantastisches 
ist,  aber  es  ist  tatsaechlich  der  einzige^Weg  zu  einer  wirklichen  Hilfe. 
Koennte   ich  Ihn^  behilflich  sein,   dass  Ale". jemand  in  hiesiger  Sov.iet- 


j.egatiön  in  dieser  Sache   empfaengt  ?     Ich  versprach  ihm  alles  was  in  meiner 
Macht   ist  zu  tun,  nkmi  sobald  mein  Fieber  vorbeigeht»  Zwei  Tage  spaeter 
habe  ich  den  i^egantionsrat  Semenov  zu  ersucht  zu  mir  nachhause  zu  kommen 
und  erzaehlte  ihm  den  Inhalt  des  Gespraeches  mit  A«R  und  ersuchte  ihn,  Frau 
Botschafter  Kollontay  zu  informieren  und  ihr  die  Sache  z»r  Erwaegung  vorzu- 
legen. Am  naechsten  Tag,   abends  den  l^.d.M.,  hat  mir  schon  A-R   telefoniert, 
dass  er  a<4)W*^bei  Frau  Kollontay  war,   dass  sie  fuer  die  Sache   das   lebhafteste 
Interesse  gezeigt  hart  und  ihm  versprochen  hat,   dass  sie  selbst   die  Bitte  der 
Jewish  Agency  mit   ihrer  Empfehlung  ihrer  Regierung  vorlegen  wird* 

Dr.W.Kucera 


Tor  der  Ablage  nochmals  Dr. Frischer 
zur  Information. 


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Zum  Berichte  von  Dr.Kucera  ^jt9!k^9txk9}Stk  75  /vertr./44  vom  20.Sept.44 

bemerke   ich: 


1.  Ich  bin  nicht  ganz  sicher,  ob  mam  mein  Freund  Adler^-Rudel  sich 
vorher  dietKarte  angesehen  hat  um  festzustellen,  wi^jP^itt  Theresienstadt 
liegt  von  den  jetzigen  militaerischen  Operationen.  Ich  weiss  auch  nicht, 
ob  das  d^Frau  Kollontay  klargeworden.  Aber  wenn  auch  in  dieser  Form  der 
ganze  Plan  ein  bigchen  phantastisch  aussieht,  waere  es  ein  Fehler,  -nlSht 
das  InteressöyJ^^n^e^zö'^t  ^^s  Frau  Kollontay  fuer  die  Sache  gezeigt  hat. 


2, 


2.  Es  stimmt,   dass   in  Theresienstadt  vie' leicht  die  wertvollsten 
Elemente  des  tschechoslovakischen  Judehtums   sich  befinden.    .Vir  wissen  jedoch, 
dass  zumindest   7,000  -  aber  offenbar  viel  mehr  -  von  ihnen  nach  Blrkenau  ueber- 
fuehrt  wurden.  Es    ist    zwar  bekannt,   dass  von  diesen  Opfern  4f000  ermordet 
wurdeni  doch  das  Schicksal  der  anderen, ist  glaube   ich,   nicht  bekannt.  Mit 
Ruecksicht   darauf,   dass  Aaschwitz  und  Birkenau  sicherlich  viel  frueher 

im  Bereiche  der  Roten  Armee  sich  befinden  werden,  waere  es  vielleicht  zweck* 
maessiger  fuer  diese  Lager  das  zu  verlangen,  was  Adler-Rudel  fuer  Theresien- 
stadt verlangt  hat. 

3.  lliite  dieser  Standpunkt  akzeptiert  werden   sollte,    sollte  viel- 
leicht  an  Kucera   telegraphiert   werden,   dass  er  selbst   oder  durch  Rudel   bei 
Frau  Kollontay  in  diesem  Sinne   interveniere. 

4.  Vielleicht  SKÜts  koennte  auch  der  Gesandte  Kraus  ueber  die  Sache 
mit  dem  B*tschafter  Lebedev  sprechen. 

5.  Schliesslioh  schlage   ich  vor,   dass  ueber  den  Bericht  von  Kucera  Ing. 
Fächer  informiert  werde*  (Aus  weiter  angefuehrten  Gruenden  nicht  notwendig). 
DrrwStej^..  !•  Die  Russen  aendern  nicht  und  werden  nicht  aendern  ihre 
Kriegsplaene  ausser  aus  rein  militaerischen  Gruenden.  Ln^^    ^^^^ 

2.  Theresienstadt   wird  ueberhaupt  noch  lange  ausser  ä^m  Rahmen  "'"> 
der  Operationen  sich  befinden. 

5.   In  der  Sache  Auschwitz  und  Birkenau     w^xd  er  die  Russen  sowie 
die  anderen  Verbuendeten   informieren ^6.D.  U.S  .Flugwaffe  hat 
sich  uebrAgens  bereit   erklaert,   die  Krematorien  zu  bombardieren, 


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Kr.t    115/Tertr./44 

Sachet     Adler-Rudel  SSSR  Hilfe 

fuer  Theresienstadt 
Dr.VJC./EE. 

E  ingangss  t  empe  It 

14.NOVa944  -  26945* 


!Dr*Fi8chl 
^,  ,     — ■ 

Stockholm,   den  24 •Oktober  1944 
Vertraulich 


An  das  Minieteriun  des  Aeussern  der  CSR 

in     London 


In  Ergaenzung  der  Vr .J^/reTtr ./ AA  ▼•»  20»September  44« 
Herr  Adler-Rudel,   der  sich  zur  Eueckkehr  nach  London  vorbereitet^* 
hat  angefragt,   (Db  aus  Moskau  irgend  eine  Antwort  auf  seine  Intervention 
beim  Botschafter  Frau  Koll«>ntay,  eingelangt   ist»  Der  Legationsrat  Seroenov 
hat  mich  informiert,  dass  aus  Hoskau  nichts  gekommen  ist  und  sie  erwarten 
auch  keine  Antwort«  Es  versteht  sich,  dass  sie  alles  unternehmen  werden, 
was  die  railitaerische  Situation  erlaubt«  Es  waere  auch  nicht  gut  zu  viel 
darueber  zu  sprechen,   damit  das  die  Deutschen  nicht  erfahren  und  keine 
ihrer  bewaehrten  ••Gegenmassnahmen'*   unternehmen» 

Trotzdem  wird  er  in  Moskau  anfragen,  ob  sie  fuer  ihn  irgend  eine 
Antwort  haben»  Sollte   sie  vor  der  Abfahrt  AdlerJRudels  einlangen,  wird 
er  mir  das  sagen,  um  Adler-Rudel  noch  informieren  zu  koennen« 


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Dr.  K, 


ZvtT  KenntnisDahne 
Dr^Fisehl 

15.11.44 

vidi  Pischl  20JtI, 

Zur  Kenntnisnahme  Dr.Cndracek  -  vidi 

Jtiedische  Frage  -  Hilfe  fuer  Theresienstadt 


16. Januar  196? 


Herrn 

Erich  Kulka, 
ü  Smaltovny  20 
P  r  a  h  a  7. 


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Sehr  geehrter  Herr  Kulka, 

haben  Sie  herzlichen  Dank  fuer  Ihr  Schreiben  vom  4»d8.   nebst 
den  beige fuegten  drei  Photokopien.  Ich  habe  auch  bereits  von  Dr.Weltsch 
die  Bestaetigung  des  Empfanges  Ihres  Briefes  erhalten  \xnd  hoffe,   daaa 
es   ihm  noch  moeglich  war,   einen  entsprechenden  Absatz   in  dem  Artikel 
einzufuegen.  Sobald  Eas  Jahrbuch  mit  dem  Artikel,   sowie  das  naechste 
Bulletin  erscheinen,   werde   ich  Ihnen  sofort  beide  Publikationen  zugehen 
lassen. 

Ob  und  wie  weit   ich  Ihnen  bei  Ihrer  Arbeit  mit  Material  helfen 
kann,  vermag  ich  nicht   zu  uebersehen.  Ich  bin  gern  bereit   es   zu  tun, 
wuerde  Sie  aber  bitten,  mir  konkreter  zu  schreiben,   woran  Sie  besonders 
interessiert  sind. 

Mit  nochmaligem  Dank  fuer  Ihre  Freundlichkeit  und  mit  besten 

Gruessen 

Ihr 
ergebener 

»♦  Adler  -  Rudel 


ar/z 


ERICH  KULKA 

U  SMALTOVNY  20  -  Q 

PRAHA7 


Praha,    23.   Januar   1967. 


Herrn 

S.    Adler  -  Rudel, 

Leo    Baeck  Institut, 

33f    Bustanai    Street, 

Jerusalem. 


§ehr  geehrter  Herr   Adler  Rudel, 


\ 


Ihren  lieben  Brief  vom  16. d.M.  habe  ich  erhalten  und 
besten  -^ank  für  dag  avisierte  Jahrbuch  und  Bulletin*  Inzwi- 
schen habe  ich  im  Archiv  noch  ein  Ihre  Arbeit  betreffendes 
Schriftstück  gefunden  und  ich  lege  die  Abschrift  dieses  Do- 
kumentes bei. 


^••D§s,  wass  ich  für  meine  Arbeit  wissen  möchte  sind  die- 
funj 
se  ÄTÄX  Prägen: 

1./  Ist  Ihnen  etwis  bekannt  über  die  Verhandlungen  der  jü- 
dischen Organisationen  mit  den  Allierten  über  das  Bom- 
bardieren der  Zufahrtstrassc^n  nach  Auschwitz  und  der 
dortigen  Vernichtungsanlagen?  Gibt  es  darüiben  entweder 
veröffentlichte,  oder  Archivdokumente? 

2./  WoranX  sind  diese  Verhandlungen  gescheitert? 


3o/ 


4-/ 


Existierte  eine   ilegale  Verbindung  der  Theresienstadter 
Häftlinge  mit  ausländischen  jüdischen  Oragnisationen? 
Gibt  es  in  diesem  Zusammenhang  illegale  Nachrichten  vom 
Edelstein  und  dr.  Epstain  aus  Th .resienstadt? 

Wusste  man,  dass  nach  V-b[uidierung  der  Ungarische  Juden 
im  Juli  1944f  Vorbereitungen  in  Auschwitz  getroffen  wa- 
ren für  die  Liquida t^n^^^ca  2ü.ooo  Theresienstadter, 
die  auch  in  September  und  Oktober  tatsächlich  erfolgt  ist? 


5/ 


Di 
Art 


ie  Zeitschrift  Free  Europe  brachte  im  Juni  134§  einen 
rtikel  vom  Joachim  Fischer  über  Briefe,  welche 

aus  Terezin  nach  Bratislava  geschickt  v/urden.  7/äre  es 
Jipglich  diesen  Artikel  lufzufiden? 


Sobald  ich  noch  irgendwelches,  Ihre  Arbeit  und  Tätigkeit 
betreffendes  Material  auffinden  sollte,  werde  ich  Sie  informie- 
ren. 

Mit  vielen  -^ank  für  Ihre  Bereitwilligkeit  begrüsse  ich 
Sie  freundlichst 


Ihr 


1  Beilage* 


X  '    l^Uv-^^U^ 


Telegram,  ktery  na  navrh  ing.  A  Friachera  poslal  ministr 
Jan  iiiaaaryk  csl.  vyslanci  ve  §tokholmu  dr.  Kucerovi,  dne 
31.   8.   1944  -  c.j.    19725: 


ADLER  RUDEL  REPRESENTATIVE  OP  JE'/7ISH  AGENGY  WILL  SHORTLY 
ARRIVE  IN   STOCKHOLiVi  IN  ORDER  TO  INVESTIGATE  POSSIBILITIES 
OP  AID  AND  RELIEF  FRQvi   SWEDM  FOR   JEW3  IN   EUROPE  STOP   RENDER 
HIM  ASSISTANCE!    PURTHER  ASCERTAIN  AND  TELEGRAPH  IP   SWEDEN 
WOULD   BE  WILLING  TO  ACCEi'T   JEWISH  GHILDREN   OP  CZEGHOSLOVAK 
NATIONALITY  PROM  TEREZIN   OR   ELSWHERS  AND  PROM   SLOVAK  TERITO/ 
RY  OGCUPIED  BY  HUNGlRY.Si|[.    STOP. 


5. Februar  196? 


Herrn 
Erich  Kulka, 

aha 


U  Smaltovny  20  -  G 


(     ' 


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Sehr  geehrter  Herr  Kulka, 

vielen  Dank  ftier  Ihre  freundlichen  Zeilen  vom  25.Januar  und  fuer 
die  Zusendung  der  Abschrift  des  Telegramms  nach  Stockholm  an  Dr  JCucera. 

Vas  nun  das  Material   zu  Ihrer  Arbeit  betrifft,   sende  loh  Ihnen 
anbei  Abschrift  eines  Nachrufes  auf  Alexandra  ^ollontaia ,  der  im  Jahre 
1952   in  einer  juedischen  Zeitschrift   erschienen  ist.  Die  beiliegende 
nicht  sehr  gelungene  englische  Uebersetzung  erschien  in  der  Zeitschrift 
^Jewish  Front ier'-,  New  York,  September  1952.  Vielleicht  kann  Ihnen  dieser 
Nachruf  nuetzen.  Eine  viel  kuerzere  Darstellung  des  Sachverhalts  wird  in 
deinem  deL^ch;t  im  Year  Book  des  Leo  Baeck  Instituts  erscheinenden  Artikel 
enthalten  sein. 


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Im  uebrigen  habe   ich  mit  gleicher  Post  laut  Anlage  an  Herrn  C. 
Aronsfeld  beim  World  Jevdsh  Congress   in  London  geschrieben.  Er  war  frueher 
Zi  der  Wiener  Library  und  duerfte  einer  der  ganz  wenigen  Menschen  sein, 
die  Ihre  Fragen  beantworten  koennen.  Mein  Material  aus  dieser  Zeit   ist 
bei  meiner  ufbersiedlung  von  London  nach  Israel  leider  ^-^1°^^^^\^JJ^^, 
und  es  faellt  mir  schwer,  heute  ohne  Material,  eine   zuverlaessige  Antwort 

ZU  gebeno 


Ich  bin  mit   freundlichen  Gruessen 


Ihr 
sehr  ergebener 


S*  Adler-Rudel 


ar/z 


26.Maerz  196? 


Lieber  Weltsch, 

vielen  Dank  fuer  die  Zusendung  des  Year  Book  XX,   das   ich  am 
Freitag  erhalten  habe.  Ich  habe   den  gestrigen  Tag  dazu  benutzt,   darin 
^u  blaettern  und  manches   zu  lesen  und   es   ist   wieder  eine  gediegene, 
eindrucksvolle  Veroeffentlichung,   fuer  die   wir  alle  Ihnen  dankbar  sind. 

Was   nun  meinen  Artikel  betrifft,   glaube   ich,   dass  er  sich  gut 
liest,   allerdings  macht  es  mir  Sorge,   dass  auf  Seite  240  der  Name  Eric 
Kulka  erwaehnt  wird,   obwohl   ich  in  meinem  Schreiben  vom  15 .Januar 
ausdruecklich  darxim  gebeten  habe,   dies  nicht    zu  tun.  Nun  weiss   ich 
nicht,    ob  Kulka  evtl. Ihnen  saine  Zustimmung,   genannt   zu  werden,  gegeben 
hat.  Ich  waere  Ihnen  dankbar,    ^venn  Sie  mir  umgehend  ein  Wort  hierueber 
schreiben  wuerden.  Sollte  eine  Zustimmung  von  Kulka   nicht  vorliegen, 
ergibt   sich  die  Frage,   ob  es  raoeglich   ist,   den  Namen  in  den  noxrh  nicht 
ausgedruckten  Exemplaren  in  irgendeiner  Form   zu  entfernen, 

loh   hoffe,   bald  von  Ihiien   zu  hoeren. 

Mit  herzlichem  Gruss 
Ihr 


ar/z 


S.  Adler-Rudel 


Aus   einem  "^rief  von  A-R   an  «^r.^eltsch  vom  7»April   196? 


FSo    1:    Betr.Kulka  hoffe   ich  mit  Ihnen,   dass  er  keine  Unannehmlichkeiten 
haben  wird.   In  meinem  ^rief  vom  IJ.Januar  heisst  es  ausdruecklich: 
"Namen,   wie  der  von  Kulka,   sollen  nicht  erwaehnt   werden,*' 


PSo    2:   Der  Mann  von  der  jiddischen  Wiener  Morgenzeitung  heisst  Racker© 

Josef  Praenkel  vom  Welt-Kongress  kann  Ihnen   wahrscheinlich  sowohl 
den  Vornamen  als  auch  andere  Daten  geben. 


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Jerusalem,   den  18»April  1967 


An    LBI ,  London 
Von  LBI,  Jerusalem. 

Lieber  Herr  Paucker, 


ich  erhalte  soeben  25  Sonderdrucke  meines  Artikels  im 
letzten  Jahrbuch.  Die  Zahl  der  Menschen,   die  mir  mit  Material 
geholfen  haben  oder  in  dem  Artikel  genannt  werden,   ist  aber 
so  gross,   dass   ich  mit  25  Exemplaren  leider  nicht  auskommen 
kann.  Ich  bitte  Sie  daher,   weitere  25  Sonderdrucke  fuer  mich 
herstellen  zu  lassen  und,   falls  es  nicht  anders  geht,   das  LBI 
Jerusalem  mit  den  Kosten  zu  belasten* 


Besten  Dank  und  Gruss 
Ihr 


S.  Adler-Rudel 


ar/z 


i 


World  Jewish  Congress 

Information    Department 


Friday,  7th  April,  1967 


55,  New  Cavendish  Street,  London,  W.l 
Telephone:  W  e  I  b  e  c  k  0335-9 
T  e I e  g  r  a  m  s  :      W  o  r I d  g  r  e  s  s  ,      London 


PRESS  SURVEY  W.    2.898 

V/ORLD  JE\7ISH  CONGRESS 

A  CHRONICLE  OF  RESCUE  Em)RTS       By  S.  Adler-Rudel.      (Putlished  in  the  Leo  Baeck 
Institute  Year  Book,   I966.     408  pages,   East  and  West  Library.     The  Year  Book  XI 
Zlll^.     l  T^  various  contrilDutions.)     Adler  Rudel,   representative  of  the  Jev/ish 
Agency  m  London,   descrihes  his  efforts  to  rescue  Jews  and  in  this   connection  he 
often  quotes  the  W.J.C  or  Personalities   of  the  lY.J.C. 

gven  before  the  Second  World  VTar.   in  their  offices  in  Geneva,   the  Jewish  Affencv  for 
Palestxne  and  the  W.J.C.  independently  of  each  other  oolleoted  everrpiece  ofevidf 

YollVtlarZllTäTf""'  lt\'tT  '"  ^^''  ^^^  P^^^^<^  ''  -  ^°  London  LdN:; 
thei;  material'  arfir^t  Lh  fi   l""^  "^  ^^'°^  o^iginated  there  was  reliable  and  that 

London,  and  had  Z^l  ^t  thfttoLhts  ^iLrJ,«"""/''^"  *f '"^  "  ^"''^^''  ^"^  '"^ 
,    -nnected  elther  with  the  j9»Lh  A^nJ!  flll  ,'  ?'  "*  *''"°  """  Personalities 

Barou,  Ale.  i^starianfs^dleTsfL^l^^l^f Mr^!  IsTaelliSrBr  r\^  "  "S^ 
213  -  214).  ^^^"^  oapaoity  sei^red  the  feedh  soverment  in  exile.   (Page 

ni-STi&fif-atr^;hij%-hfS.?!^:hi:rais:^;5?:ia^r''  rr-.  ^  -''-'  -"^- 

of  the  S»edi8h  EBhassy  in  Budapest,  toheip  the  Zl  i^l^Sät«.  «aoul  lYallenhei« 

HmLISHED  KH  THE  LEO  BAEUC  lOTTOTE,  East  ä:  West  Ubrary,  London.        ' 


PRESS  SURVEY  N0>  2,898 


Page  2 


The  official  Algerian  Nev;s  A^ency  said  the  visit  of  Dr.  Goldmann  aims  to  spoil  the 
good  relationships  "between  the  Arah  and  Socialist  world.   "The  journey  of  Dr*  Gold- 
mann was  arranged  to  v/eaken  the  Arah  anti-imperialist  forces  and  to  strengthen 
Zionism  in  those  countries  which  oppose  Zionism«  Therefore  the  visit  of  Dr.  Goldmann 
was  a  surprise  for  the  Arah  countries." 

The  Tunisian  Amhassador  did  not  participate  in  the  approach  of  the  Arah  diplomats 
to  the  Algerian  Foreign  ü'inister. 

UNSER  V/ORT j  Paris ^  4th  April,  I967.  f^ 

DR.  GOLDMANN  SETS  OUT>   (From  an  editorial).   Dr.  Nahum  Goldmann's  tour  of  East 
European  capitals  is  hoth  a  personal  triumph  and  a  hreak-through  for  world  Jev/ry. 
Throughout  his  long  years  of  campaigning  to  hring  world  opinion  to  hear  on  the  Jewish 
question  inside  the  Soviet  hlock^  Dr.  Goldmann  has  not  allowed  short-term  tactical 
considerations  to  overshadow  his  realisation  that  the  eventual  aim  must  be  to  achieve 
a  meeting  of  minds  and  mutual  understanding  with  those  who  hold  power  in  those  coun- 
tries» IThile  not  rainimising  the  disahilities  suffered  hy  Jews,  he  has  scrupulously 
sought  to  avoid  hpinging  the  Jewish  question  into  the  cold  war  and  to  pose  the  proh- 
lern  within  the  political  structure  and  interests  of  the  States  concemed. 
Symhol  of  improyements.  Dr.  Goldmann's  visit  is  hoth  a  symbol  of  improvements  inside 
the  Communist  block  and  a  means  by  which  further  advance  can  be  made.  One  need  not 
be  a  mind-reader  to  know  that  Dr.  Goldmann  hopes,  above  all,  that  his  talks  will  lead 
beyond  th^Se  Communist  capitals  to  the  Soviet  Union^  with  the  world *s  second  largest 
Jewish  communityo   His  present  tour  should  imspire  him  to  persevere  in  trying  and 
hoping  to  reach  the  beginnings  of  understanding  with  the  Soviet  authorities,  too. 

jraVISH  CHRONICLE,  London,  7th  April,  I967.      


Dr.  Goldmann  will  be  in  Beigrade  from  8  -  I0th  April.  The  Federation  of  Jewish    '^^) 
Communities  in  Yugoslavia  has  prepared  a  comprehensive  programme  (a  banquet,  a  recep- 
tion,  the  laying  of  a  wrea-fcon  the  meraorial  for  Jewish  Resistance  Pighters  and  Victiras 
of  Pascism  at  the  Jev/ish  cemetery  in  Beigrade 5  and  a  public  meeting.)  It  is  expected 
that  Dr.  Goldmann  will  see  representatives  of  the  Yugoslav  Government. 

ALLGED/iEINB,  Dusseldorf,  7th  April,  I967. 

Mr.  A.L*  Easterman,  the  head  of  the  international  affairs  department  of  the  W.J.C, 
and  Hr.  Ar^elm  Reiss,  a  member  of  the  W.J.G.'s  Israel  executive,  have  been  invited   ..••••• 
by  the  International  Auschv/itz  Committee  to  attend  the  inauguration  of  a  monument  to  ' 
the  victims  of  Nazism  at  Auschwitz  on  April  16. 

On  April  19 9  there  will  be  ceremonies  coramemorating  the  Warsaw  Ghetto  Uprising,  and 
Mr.  Easterman  will  represent  the  W.J.C.  at  these  also. 

JEWISH    nnmONTHTTP       T_.j... 


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^' 


LEO  BAECK  INSTITUTE 

Founded    by    the    Council    of  Jews   from    Germany 
JERUSALEM  •  LONDON  •  NEW  YORK 


LONDON 

4.  DEVONSHIRE    STREET.    W.l 

LANGHAM  3493 


28.  April  1967 


An:    LBI  Jerusalem 
Won:   LBI  London 


L 


Lieber   Herr  Adler-Rudel, 

Auf   Ihre   Zeilen  vom  18,    April   hin  möchte    ich    nur  mitteilen, 
daß   an   Sie   nicht   25,    sondern   50  Sonderdrucke    Ihres  Artikels   abgegangen 
sein  müssen.    Ich  hatte   extra  mehr   für   Sie   bestellt.    Ich   kann   also   nur 
hoffen,    daß  Sie   inziuischen   auch  ein  z-zeites   Päckchen   mit   25   uieiteren 
Sonderdrucken   erhalten  haben. 

Nach    Ihrer   Notiz  uiollen  Sie   noch   ujeitere    35   haben,    also 
insgesamt   6U.   Das   ist   nun   allerdings   nicht  mehr   zu  machen,    denn   der 
Satz   steht   nicht  mehr,    und   die   Herstellung  lueiterer   Sonderdrucke   ujürde 
kostspieliger   seh   als   einc\3ahrbüch*'^ch  hoffe   also  sehr,    daß   der   Rest 
inzujischen   eingetroffen   ist. 


Herzliche   Grüsse 
Ihr 


ö^^^^^^^^^o^ 


Arnold  Paucker 


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Sendcr's  name  and  address; 


LEO  BA^CK  INSTITUTE, 
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LONDON,   V 


»•••■•»•■■«••«»■■•• 


•••••••••••••••••••••••"••" 


AN  AIR  LETTER  SHOULD  NOT  CONTAIN  ANY 

ENCLOSURE;  IE  IT  DOES  IT  WILL  BE  SURCHARGED 

OR  SENT  BY  ORDINARY  MAIL. 

The  'APSLEY'  Air  Letter 

A  John  Dickinson  Product 
-Second  fold  herc- 


.•.....».—«—-——"■••-"■■"■*" 


wji^i^^, 


Leo   Baeck   Institute 


p  — — ■mr  '  ■• 


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»■■^IPWW  — »ww«»^Wf<WW<^ 


Bustanai  Street  33 


Jerusalem  -  Katamon 


ISRAEL 


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3.llai  1967 


An     LBI  f  London 
Von  LBI,  Jerusalem« 


Lieber  Herr  Paucker, 


Tielen  Daxik:  fuer  Ihre  freundlichen  Zeilen  vom  28*April«  Das 
zweite  Paket  mit   den  Sonderdrucken  ist   inzwischen  eingelangt,  weitere 
Sonderdrucke  sind  daher  nicht  erforderlich. 


Besten  Dank  und  Gruss 

Ihr 


S.  Adler-Rudel 


ar/z 


\ 


4Jlai  1967 


Herrn 

Norbert  Wasur, 

Tel  -^  Aviv 
POB   1015 

Lieber  Norbert  Masur, 

mit  gleicher  Poet   lasse  ich  Ihnen  zwei  Sonderdrucke 
meines  Artikels  "A  Chronicle  of  Kescue  Efforts"    zugehen, 
der  eben  in  Year  Book  XI  des  Leo  ^aeck  Institutes 
erschienen  ist  und  ueber  meine  Bemuehungen  in  Schweden 
berichtet  -  einen  fuer  Sie  und  einen  fuer  die  Schwedische 
Gesandtschaft« 

Ich  waere  Ihnen  dankbar,   wenn  Sie  mir  die  Adressen 
von  Gustav  Moeller,  Fritz  Hollaender,  Emil  Glick  und  Herrn 
Engzeil  besorgen  koennten. 

Ich  hoffe,  dass  es  Ihnen  beiden  gut  geht  und  bin 
mit  besten  Oruessen  wie   immer 

Ihr 


S.  Adler -Rudel 


ar/z 


NORBERT     MASUR 

CONSUL    GENERAL  OF  SWEDEN 


96,  Haeshel  Street, 
Herzlia-Pituaclu 


11.   Mai,   1967. 


Herrn  S*  Adler-Rudel, 
Leo  ßaeck  Institute, 
35,  Bustanai  Street, 
Jerusalem, 


Lieber  Adler-Ruciel, 

Ich  erhielt  Ihr  Schreioen  vom  4.  Mai  und  die  Sonderdruecke  Ihres  Artikels, 
der  sehr  interessant  und  klar  Ihre  wichtigen  Verhandlungen  waehrena  des 
Krieges  wiedergibt.  Wenn  auch  die  Verhandlungen  mit  der  Regierung  im 
Endeffekt  nicht  zu  einem  positiven  Resultat  gefuehrt  hauen,  so  war  doch 
einer  der  wichtigen  Erfolge  Ihrer  Reise  die  Gruendung  der  Schwedischen 
Sektion  des  World  Jewish  Congress  und  der  Einkauf  der  H/S  Julius.   Ich 
vermute,  üasü  es  Ihnen  bekannt  ist  welche  Rolle  dieses  Boot  in  dem 
Fluechtlingsdienst  zwischen  Dänemark  und  Schweden  gespielt  hat. 

Ich  raoechte  mir  erlauben  Sie  auf  einen  Fehler  in  der  Darstellung  aufmerksam 
zu  machen,  u.zw.  im  ersten  Paragraph  auf  Seite  25b.  Die  Aktion  fuer  die 
Absendung  von  Pa^keten  in  den  Lagern  hatte  nichts  zu  tun  mit  den  Verfolgungen 
in  Ungarn.  Auch  zeitlich  oegan  die  Packetverhandlung  spaeter  als  die 
Organisierung  der  Hilfe,  Eingreifen  des  Kongresses,  Wallenberc.^  etc.. 
Die  Packetaktiun  wurde  erst  Ende  Juli/Anfang  August  eingeleitet,  u.zw.  nicht 
von  Hiliel  Storch  allein,  wie  Sie  schreiben,  und  auch  nicht  auf  seine 
Initiative  hin.  Man  kann  auch  kaum  sagen,  dass  Hiliel  Storch  "the 
representative  of  the  World  Jewish  Congress"  war,  nachdem  es  eine  Sweuish 
Section  of  the  World  Jewish  Congress  gab,  in  der  er  sicherlich  der  meist 
aktive  Mann  gewesen  ist.  Aus  dem  danach  folgenden  Satz  auf  Seite  23ö,  kann 
man  auch  annehmen,  obwoiil  es  nicht  klar  gesagt  ist,  dass  er  auch  fuer  die 
Wallenberg  Aktion  die  Initiative  ergriffen  iiat,  was  absolut  nicht  stimmt. 
Mit  dieser  Aktion  hat  er  garnicnts  zu  tun  gehaot.  Storch  ist  an  vielen 
Stellen  von  Ihnen  genannt  worden,  und  mit  Recht,  und  ich  oitte  Sie  nicht 
zu  glauDen,  dass  ich  diese  Üeiaerkuug  mache  aus  meiner  Einstellung  zu  Storch. 
Ich  habe  nie  versucht  iiim  abzustreiten  all  das  Gute  das  er  wirklich  getan  hat, 
finde  es  nur  unnoetig,  dass  man  ihm  zuschiebt  was  er  nicht  getan  hat. 

Von  den  gewuenschten  Adressen  gebe  ich  Ihnen  untenstehend  drei  auf.  Die 
Adresse  von  Gustav  Moeller  weisa  ich  nicht,  aber  Sie  koennen  doch  einfach 
einen  von  den  drei  anvieren  Herren  bitten,  die  Broschuere  an  Gustav  Moeller 
weiterzuleiten. 


Ambassador  Gösta  Engzeil, 
Karlavägen  5ö, 
Stockholm. 


Fritz  Hollander, 
P.O.B.  70ö5, 
Stockholm  7. 


Emil  Glaeck, 

Faltveterinär  Artill.g.  23» 

Stockholm. 


Wir  wohnen  ijetzt  in  Herzlia  Pituach  und  wuerden  uns  freuen  Sie  einmal  bei 
uns  zu  sehen.   Mit  besten  Gruessen,  j^^ 

//  /  //y   / 

WAlm  Norber/^u/  /i4J{l/fJ 


NORBERT     MASUR 

CONSUL    GENF.BAL   OF  SWEDEN 


P.O.B.   1Ü13, 
Tfcjl-Aviv» 


Tel-Aviv,   16.   mi,   1967. 


Herrn  L.  Adler-Ruael, 
33,  Bustenai  Street, 
Jerusalem« 


i  t 


Lieber  Adler- Rudel , 

In  Zusammenhang  mit  Ihrem  Bericht  und  der  Erwaehnung  des  Namens  von  Prof. 
Brodetsky  in  diesem  iiericht,  wollte  ich  Sie  noch  folgendes  fragen: 

Im  Winter  1942  sandte  Hugo  Valentin  einen  Brief  an  Prof.  Brodetsky  der 
damals  Vorsitzender  des  Board  of  Deputies  war.  Dieser  Brief  wurde  durch 
das  Aussenministerium  befoerdert,  d.h.  auch  gelesen.   In  dem  Brief  wurde 
dargelegt,  dass  wir  von  Stockliolm  aus,  nicht  organisiert,  sondern  viele 
Privatpersonen  separat,  Paesse  eines  Suedamerikanischen  Staates  bei  dem 
betreffenden  Konsul  in  Stockholm  gekauft  haben  und  nach  Holland  an  die 
betreffenden  Personen  gesandt  hauen.  Zu  unserer  Ueberraschung  sind  aie 
Paesae  wirklich  bei  aen  Beguenst igten  angekoumien,  und  wir  nahmen  an,  aass 
sie  den  Betreffenden  waehrend  der  ganzen  Zeit  des  Krieges  Schutz  gewaehrten, 
sei  es  dadurch,  dass  man  sie  in  Rulie  liessoder  spaeter  ihre  Auswanderung 
zuliesö  Natuerlich  konnte  der  Konsul  nur  eine  sehr  Degrenzte  Anzahl  solcher 
falsciien  echten  Paesae  ausstellen.  Wir  glaubten  daher  es  muss  der  Versuch 
gemacht  werden  direkt  mit  einer  Regierung  zu  verhandeln,  und  wir  schlugen 
Prof.  Brodetsky  vor  direkt  oder  durch  Amerikanische  Juden  Kontakt  zu  nehmen 
mit  einer  Suedamerikanischen  Regierung,  vorzugsweise  Brazilien,  und  von  ihnen 
die  Ausgabe  von  10.000  Paessen  zu  verlangen,  mit  der  Garantie,  dass  die 
Betreffenden  nie  nach  Suedamerika  kommen  werden  und  dass  die  Buergerschaft 
Ende  des  Ki-ieges  wieder  annulliert  wird.  Ein  solcher  Vorschlag,  vorgelegt 
von  bedeutenden  Persoenliclikeiten  und  begleitet  von  Versprechungen  fuer 
offizielle  oder  inoffizielle  finanzielle  Hilfe,  glaubten  wir  koennte  Erfolg 
hauen.-  Auf  diesen  Brief  hat  Valentin  von  Brodetsky  erst  nach  laengerer  Zeit 
eine  sehr  kurze  Antwort  bekommen,  mit  dem  Bescheid,  dass  der  Plan  undurchfuehrbar 
ist. 

Es  waere  interessant  zu  wissen  welche  Schritte  Brodetsky  resp.  der  Board  of 
Deputies  mit  dieser  Idee  unternoiamen  hat,  und  mexne  Präge  ist  ob  Sie  etwas 
hierueoer  wissen. 

Beim  Lesen  Ihrer  Broschuere  ist  man  wieder  oeeindrukt  von  der  /Tie||tragiK:  die 
darin  lag,  dass  auch  die  uns  wohlgewogenen  Staaten  sich  nicht  entschliessen 
konntenschnelle  entscheidende  Schritte,  die  sie  kaum  etwas  gekostet  haetten, 
zu  unternehmen*  Sogar  ein  solcher  Plan  wie  der  Ihrige,  Kinder  zu  retten,  durch 
den  doch  auch  jeder  hartherzige  Mann  geruehrt  wird,  olieo  in  der  Muehle  der 
Bürokratie  stecken. 

Mit  besten  Gruessen,  bin  ich  ^^^» 

Norb 


• 


<# 


MICHIGAN  QUARTERLY  REVIEW   (Ann  Arbor,  Mich.) 
v.3,no.l,  Winter  1964   (Jan. 25, 1964)  pp. 25-34 


A  Little  Known  Story  of  World  War  II  Ileroism 

RAOUL  WALLENBERG: 
SWEDISH  DIPLOMAT  IN  HUNGARY 

By  Marion  C.  Siney 


^OR  MOST  Anicricans  thc  mcntion  of 
^  Hungary  at  any  timc  sincc  Octobcr 
1956  has  evoked  picturcs  of  revolu- 
tion,  Russian  intervention  and  cscaping  refu- 
gces.  But  it  would  bc  a  pity  to  forgct  that 
Communist  horrors  wcrc  prccedcd  towards 
thc  end  of  World  War  II  by  German  Nazi 
intervention   and   Hungarian   Arrow   Gross 
repression   against  many  Hungarians,  both 
Gentiles  and  Jews.  Thc  plight  of  thc  lattcr 
was  recently  called  to  public  attention  by 
evidcnce  prcscntcd  at  thc  Eichmann  trial  in 
1961.  Graduates  of  Thc  University  of  Mich- 
igan should  bc  particularly  intcrested  in  thc 
heroic  rolc  one  of  their  number  playcd  in  an 
attempt  to  savc  the  Jewish  rcsidents  of  Bu- 
dapest from  dcportation  and  extermination  in 
such  Nazi  camps  as  Auschwitz  and  Birke- 
nau.  This  man,  Raoul  Gustav  Wallenbcrg,  a 
Swede   and   a  graduate  of  thc  College  of 
Architecture  in   1935,  became  another  ex- 
ample  of  a  fine  tradition  among  his  coun- 
trymcn  for  hunianitarian  work.  Sincc  his  dis- 
appearance  into  Russian  hands  in  January 
1945  his  case  has  become  thc  cause  cele- 
bre  of  postwar  Swedcn. 

I  fecl  a  slight  personal  interest  in  the 
Story  because  whcn  I  hcld  the  Alfred  Lloyd 
Fellowship  in  1938-1939,  I  met  Wallenbcrg 
in  Stockholm,  and  in  the  summer  of  1963 
whcn  I  was  in  Budapest  I  visited  the  scene 
where  some  of  his  work  was  carried  on.  In 
July  1939  he  took  me  to  a  most  impressive 

As  QuARTERLY  Fcadcrs  know,  Marion  C.  Siney 
has  been  a  freqiient  contributor,  writing  on  a 
Wide  ränge  of  topics.  Dr.  Siney  has  three  degrees 
from  Michigan,  A.B.  '33,  A.M.  '34,  Ph.D.  '38,  and 
while  here  was  awarded  the  Lloyd  Fellowship  dur- 
ing  1938-39.  She  is  now  on  the  staff  at  Western 
Reserve  University  in  Cleveland,  where  she  is 
Associate  Professor  of  History. 


lunch  at  the  Grand  Hotel,  a  place  where 
even  a  Lloyd  Fellow  would  scarcely  have 
vcntured  on  her  own.  Neither  of  us  could 
have  suspccted  then  that  six  ycars  later  he 
would  have  espionage  charges,  whose  pre- 
cise  nature  was  never  revealed,  brought 
against  him  by  thc  Soviet  authorities,  that 
he  would  bc  takcn  from  Hungary  to  pris- 
ons  in  Moscow,  hcld  incommunicado,  and 
finally  bc  reportcd  in  1957  to  have  died 
there  in  July  1947,  a  victim  of  the  convolu- 
tions  and  convulsions  of  Russian  policy  dur- 
ing  Bcria's  regime  as  head  of  thc  secret  po- 
lice.  Not  everyone,  even  now,  accepts  this 
Russian  explanation,  and  there  may  still  be 
somc  hope  that  Wallenbcrg  is  still  alive. 

Whcn  I  was  in  Stockholm  in  1957  I 
tracked  down  somc  of  the  litcrature  on  thc 
case — reports  in  the  Swedish  and  foreign 
press,  reports  on  interpellations  in  the  Riks- 
dag,  and  the  White  Book  published  by  the 
Swedish  Foreign  Ministry  earlicr  that  year.  I 
also  saw  several  of  the  men  in  the  Foreign 
Ministry  who  had  dcalt  with  thc  problem.  I 
soon  found  that  here  was  a  subject  worthy 
of  major  rescarch,  and  although  I  made 
only  a  beginning,  there  is  much  now  to  be 
Said  both  about  Wallenbcrg's  work  in  Hun- 
gary and  "the  case"  following  his  disappear- 
ance.  This  article  will  be  confincd  to  the  for- 
mer. 

Why  was  a  rescue  Operation  for  Jews  nec- 
essary? 

From  November  1940  whcn  the  Hungar- 
ian government  under  the  Regency  of  Ad- 
miral  Nicholas  Horthy  adhered  to  the  Tri- 
partite  Pact  which  originally  tied  together 
Nazi  Germany,  Fascist  Italy,  and  Japan,  the 
Hungarian  State  could  scarcely  be  said  to 
have  been  the  master  of  its  own  fate.  For 


24 


RAOUL  ^1 

somc  ycars  thc  H 
been   moving    wil 
partly  in  thc  hopc 
territory  lost  in  1< 
orientcd   Czcch,  I 
States,  and  partly 
ultra-conscrvatism 
past  takcn  anti-Sci 
anti-Jewish  laws  v 
othcr  Ihings   wcrc 
number  of  Jews  i 
learned    profcssioi 
wholc-hcartcdly  ap 
garian  Fascists  in 
mcnt,  Icd  by  Major 
On  thc  cvc  of 
about  6%  of  thc  j 
land   was  ovcrrun 
sians,  thousands  of 
ative  safcty  of  Hi 
added  whcn   Rum 
Axis  to  ccdc  part 
gary  in  August   1 
was   acquired    in  . 
with  German  aid, 
givc   up  former  W 
number  of  Jews  tl 
500,000  to  800,00 
Jews  were  sent  to 
soon  the  Germans 
pressive  mcasurcs. 
many  invadcd  Rus 
forced  to  follow,  v 
gary  was  even  tu  all; 
Britain  and  the  Ur 
portations  of  Jews 
according    to    evic 
Eichmann  trial,  toc 
the  othcr  hand,  pej 
Jews  were  still  be 
gary  with  the  aid 
sponsored  by  the  Z 
dapest.  ' 

In  all  fairncss  t( 
be  pointed  out  th- 
aged  for  a  timc  tc' 
treme  and  primiti 
mands.  The  Horth' 
German  practice,  / 
the  validity  of  the  " 
Christian  f aith,  bas  ^ 
on  religion  rather  i 


RAOUL  WALLENBERG:   SWEDISII  DIPLOMAT  IN  HUNGARY       25 


• 


# 


somc  ycars  thc  Hungarian  govcrnnicnt  had 
bccn  moving  vvith  and  aroiind  thc  Axis, 
partly  in  thc  hopc  of  sccuring  rcstitution  of 
territory  lost  in  1919-1920  to  thc  Western- 
oriented  Czcch,  Rumanian,  and  Yugoslav 
States,  and  partly  as  a  continuation  of  their 
ultra-conscrvatism  which  had  oftcn  in  thc 
past  takcn  anti-Semitic  fornis.  In  May  1938 
anti-Jcwish  laws  werc  passed  which  among 
other  things  werc  designcd  to  rcducc  thc 
nunibcr  of  Jcvvs  in  thc  public  Service  and 
learncd  profcssions,  an  aim  which  was 
wholc-hcartedly  approvcd  by  thc  nativc  Hun- 
garian Fascists  in  thc  Arrow  Gross  Move- 
ment, led  by  Major  Fcrcncz  Szalasi. 

On  thc  evc  of  thc  war  Jews  madc  up 
about  6%  of  thc  population,  but  when  Po- 
land  was  ovcrrun  by  thc  Nazis  and  Rus- 
sians,  thousands  of  Jcws  fled  to  the  compar- 
ative  safcty  of  Hungary.  Other  Jcws  werc 
added  when  Rumania  was  forccd  by  thc 
Axis  to  cede  part  of  Transylvania  to  Hun- 
gary in  August  1940,  and  another  group 
was  acquired  in  April  1941  when,  again 
with  Gcrnian  aid,  Yugoslavia  was  madc  to 
give  up  former  Hungarian  tcrritories.  The 
numbcr  of  Jcws  thus  increased  from  about 
500,000  to  800,000.  At  oncc  many  of  thcsc 
Jcws  werc  sent  to  forccd  labor  camps,  but 
soon  thc  Germans  werc  dcmanding  morc  re- 
pressive measures.  In  June  1941  after  Ger- 
many  invaded  Russia,  Hungary  was  almost 
forccd  to  follow,  with  the  rcsult  that  Hun- 
gary was  eventually  at  war  with  both  Great 
Britain  and  the  United  States.  The  first  dc- 
portations  of  Jews  from  Hungary  to  Galicia, 
aecording  to  evidcnce  prescntcd  at  thc 
Eichmann  trial,  took  place  in  July  1941.  On 
the  other  band,  perhaps  as  many  as  25,000 
Jews  were  still  being  smugglcd  into  Hun- 
gary with  the  aid  of  a  Rescue  Committce 
sponsored  by  the  Zionist  Organization  in  Bu- 
dapest. 

In  all  fairness  to  the  Hungarians  it  must 
bc  pointcd  out  that  the  governmcnt  man- 
agcd  for  a  timc  to  stavc  off  the  more  ex- 
treme and  primitive  of  the  Gcrman  dc- 
mands.  The  Horthy  regime,  contrary  to  the 
German  practice,  had  generally  recognized 
the  validity  of  the  baptism  of  Jews  into  the 
Christian  faith,  basing  its  tests  of  Jewishness 
on  religion  rather  than  on  blood  or  "race." 


It  has  bccn  cstimatcd  that  thcrc  werc  about 
70,000  such  bapti/cd  Jews  in  Hungary. 

Thc  dilhcult  timc  for  the  Jcws  came  with 
thc  Gcrman  seizure  of  control  in  Hungary 
on  Sunday,  March    19,   1944.  As  thc  mil- 
itary     Situation     had    grown     progressively 
worse,  thc   Nazis  bccamc  more   fcarful   of 
FU'ih    Column    activity    within    their    own 
camp,  and  thc  Gestapo  redoublcd  its  clTorts 
cvcrywhere  in  occupied  and  satcllite  terri- 
tory. As  a  preliminary  to  the  Gcrman  mili- 
tary  movc  into  Yugoslavia  and  Greccc,  and 
in   kccping   with  Hitler's   prc-war   practice 
which  had  bccn  uscd  so  succcssfully  in  thc 
casc  of  Schuschnigg  of  Austria  and  Hacha 
of  Czcchoslovakia,  Horthy  and  his  advisors 
were  summoncd  to  Hitler's  headquarters  at 
Obersalzburg  on  March    18.   Here   Horthy 
was  ordered  to  facilitatc  Gcrman  occupa- 
tion  of  his  country,  and  to  oust  thc  cabinct 
which  was  accused  of  being  hostile  to  Ger- 
many.  Whilc  Horthy  was  thus  safely  away, 
thc   Gcrman    army — 100,000    strong — and 
thc  Gestapo  moved  in.  They  scizcd  railway 
Centers,  thc  under-manncd  governmcnt  Of- 
fice buildings,  and  the  postal,  telegraph  and 
broadcasting  centers  in  Budapest.  Thanks  to 
thc  friendly  hclp  givcn  by  General  Doeme 
Sztojay,  thc  Hungarian  Ambassador  in  Ber- 
lin, thcrc  was  no  resistance  from  thc  Hun- 
garian Army,  a  large  part  of  which  was  dc- 
ploycd   along  thc  frontier  of  Rumania,   a 
country  which  Russian  troops  were  cxpected 
to  invade  at  any  moment.  Sztojay's  reward 
was  quick  in  Coming:  he  became  the  new 
Primc  Minister. 

Within  a  few  days  of  thc  coup  liberal  po- 
litical  Icadcrs  werc  arrcsted;  all  Jews  lost 
their  Jobs  in  the  governmcnt,  theater  and 
prcss;  Jcws  over  six  ycars  of  agc  were  or- 
dered to  wear  thc  Star  of  David;  all  Jewish 
property  was  madc  subjcct  to  confiscation; 
and  as  a  preliminary  to  their  "removal"  all 
Jcws  were  ordered  to  live  in  a  ghetto.  Since 
thc  Germans  had  told  thc  Hungarian  Foreign 
Office  that  it  could  not  "tolcrate  thc  safcty  of 
Gcrman  troops  being  risked  by  the  presence 
in  Hungary  of  1,000,000  Jews,  15,000  Poles, 
and  numbers  of  anti-Gcrman  Hungarians 
behind  thc  Western  Front,"  these  measures 
are  not  surprising.  But  their  execution  was 
possible  only  with  the  füll  co-operation  be- 


mmmt 


IWM 


J 


26 


THE  MICHIGAN  OUARTERLY  REVIEW 


• 


'«# 


twccn  tlic  ncw  puppet  govcrnmcnt  and  ihc 
Nazis.  News  from  Ilungary  in  ihc  ncxt  fcw 
wccks  was  grim.  Thousands  of  Jcws  wcrc  bc- 
ing  shippcd  out  of  ihc  country.  It  was  rc- 
portcd,  for  instancc,  in  thc  British  Housc  of 
Commons  that  bctwccn  May  15  and  27 
sixty-two  railway  cars  wcrc  scnt  fillcd  with 
childrcn  bctwccn  two  and  cight  ycars  of  agc, 
and  that  daily  six  cars  fillcd  with  adults 
passcd  through  a  railway  Station  ncar  Cra- 
cow.  According  to  cvidcncc  prcscntcd  at  thc 
fifty-sccond  scssion  of  thc  Eichmann  trial, 
somc  600,000  Jcws  wcrc  dcportcd  from 
Hungary  bctwccn  May  15  and  July  7,  1944; 
at  onc  pcriod  four  trains  containing  12,000 
pcoplc  wcnt  daily  to  Auschwitz.  Pcrhaps 
thc  rcadcr  should  bc  cautioncd  that  it  is 
virtually  impossiblc  to  check  thcsc  statistics, 
and  any  attcmpt  to  "tote  up"  the  numbcrs 
of  those  Jcws  usually  in  rcsidcncc,  and  those 
who  camc  into  Hungary,  against  those  dc- 
portcd Icads  to  arithmctical  confusion. 

Horthy  insisted  thcsc  wcrc  not  dcporta- 
tions  but  that  thcsc  Jcws,  like  many  othcr 
Hungarians,  wcrc  mcrely  going  to  work 
abroad.  Thcrc  could  bc  no  doubt,  however, 
that  thc  propcrty  confiscation  ordcr  was  bc- 
ing  cxecuted.  Soon  trucks  of  clothing  thus  ac- 
quired wcrc  bcing  scnt  ort  with  signs  at- 
tachcd:  "Donations  from  the  Hungarian  Na- 
tion to  thc  Bombed-out  Germans."  Although 
the  Jcws  in  thc  capital  wcrc  dcalt  with  more 
gcntly,  probably  for  fear  of  making  too  bad 
an  Impression  on  neutral  diplomats,  the  Na-  • 
zis  and  thcir  friends  by  the  early  summer 
thought  that  the  Hungarian  Jewish  question 
was  all  but  solvcd. 

What  possibilities  were  there  for  sav- 
ing  any  of  the  Jcws  that  remaincd  from  al- 
most  certain  death? 

Many  Jcws  had  alrcady  turncd  to  thc 
neutral  Icgations  in  Budapest  for  help.  Those 
fcw  who  could  prove  descent  from  Spanish 
and  Portugucse  Jewish  families  wcrc  issued 
protective  documents  by  thcsc  governments, 
and  the  Papal  Nuncio  could  ofler  aid  to 
those  who  had  been  baptized.  Both  the 
Swiss  and  the  Swedes  also  tried  to  help,  al- 
though it  was  necessary  to  prove  family  ties, 
by  blood  or  marriage,  with  Swedish  subjects, 
or  business  er  cultural  relations  with  Swe- 
den  to  secure  Swedish  aid.  Obviously  only 


a  small  numbcr  could  qualify  undcr  any  of 
thcsc  catcgorics. 

Thc  Allicd  governments  also  hopcd  to 
bring  pressure  to  sccurc  a  modcration  of 
Hungarian  policy.  On  March  24,  1944  Pres- 
ident Rooscvclt  in  a  radio  speech  issued  an 
appcal  to  all  Christian  families  to  aid  the 
Jcws.  His  message  stated  that  thc  warning 
made  by  thc  United  Nations  against  acts  of 
savagery  "applics  not  only  to  the  Icadcrs  but 
also  to  thcir  functionarics  or  subordinatcs  in 
Gcrmany  and  in  the  satellite  countries.  Ali 
who  knowingly  take  part  in  thc  dcportation 
of  Jcws  to  thcir  death  in  Poland  or  Norwe- 
gians  and  French  to  thcir  death  in  Gcrmany 
arc  cqually  guilty  with  thc  cxecutive.  All 
who  share  the  guilt  shall  share  thc  punish- 
ment." 

Similar  appcals  wcrc  scnt  by  the  Arch- 
bishop  of  Canterbury,  by  Cardinal  Spell- 
man,  and  by  Cordell  HuU.  Hüll  urged  the 
pcoplc  of  Hungary  to  rise  against  thc  Nazis. 
His  Statement  containcd  an  implicit  promise 
that  this  would  carn  the  respect  and  friend- 
ship  of  thc  United  Nations  which  thus  in 
victory  would  look  more  favorably  on  the 
Status  of  Hungary  despite  its  voluntary  alli- 
ance  with  Hitler  up  to  the  moment  of  occu- 
pation. 

In  addition  thc  B.B.C.  broadcast  a  threat 
to  bomb  Budapest,  a  threat  which  was  car- 
ried  out  by  American  planes  from  Italian 
bases  on  April  3,  and  by  British  planes  on 
April  4.  But  the  only  immediate  clTects  of 
thcsc  raids  wcrc  for  more  Jcws  to  bc  dispos- 
sessed  of  thcir  homes,  in  ordcr  to  accommo- 
datc  bombed-out  Christians,  and  for  more 
to  bc  dcportcd. 

The  Swedish  Red  Gross  now  became  very 
active  in  Budapest.  It  was  Count  Folke  Ber- 
nadotte,  its  vicc-president,  who  persuaded 
Dr.  Valdemar  Langlet,  for  long  the  Lecturer 
in  Swedish  at  thc  University  of  Budapest,  to 
take  over  direction  of  this  work.  It  proved 
dilllcult,  for  the  Hungarian  Red  Gross,  very 
much  at  thc  mercy  of  its  own  govcrnmcnt, 
tried  to  control  the  Swedish  activity.  More- 
over,  the  money  at  the  disposal  of  the  Swe- 
dish Red  Gross  was  limited. 

The  proposal  that  the  Swedish  govcrn- 
mcnt should  undertake  a  special  Interven- 
tion seems  to  have  come  from  two  sources. 


RAOUL  V 

One  was  through  tl 
which  in  March  sei 
ofTcring  to  provid« 
Jewry  to  finance 
Hungary  and  Rui 
more  directly  brou 
Mission,  camc  thn 
resentativc  of  the 
Board  in  Stockhoh 
ister,  Hcrschel  Johi 

Why  should  Ra^ 
chosen  for  such  a  \ 

Anyone  who  hii 
during  the  two  W« 
bers  of  this  familj 
one  of  thc  first  Wo 
in  the  wSwedish 
Svenska  Mein  od 
19th  Century  bishc 
at  Linköping,  thc 
ated  with  bankinj 
It  was  Andre  Osci 
foundcd  thc  Stock 
one  of  the  largcst 
intcrest  in  bankin 
ing  a  Visit  in  Amer 
the  banking  crisis 
iar  intcrest  of  the 
up  in  Andre,  for 
Upper  housc  of 
twcnty-one  ycars  ( 
by  his  first  marri 
eign  Minister,  1 
Gustav  Oscar,  wh 
in  shipping  compa 
voy  to  Tokyo  and 
Peking  and  Constc 
Marcus,  carried  c 
tiations  with  the 
War.  This  was  t( 
his  sons,  Jacob  ar 
1945,  when  Jacc 
with  the  Germans 
lies. 

Raoul  was  the 
Just  a  few  month 
August  5,  1912,  1 
brought  up  at  fi 
father's  home.  Lc 
she  had  the  helf 
Fredrik  von  Dard 
tor  of  one  of  the 


I 

J 


RAOUL  WALLENBERG:  SWEDISII  DIPLOMAT  IN  HUNGARY      27 


# 


"# 


One  was  ihrough  thc  World  Jcwish  Congrcss 
which  in  March  scnt  an  appcal  to  thc  Swcdcs, 
olTcring  to  provitlc  moncy  from  American 
Jewry  to  linancc  rescue  programs  in  botli 
llungary  and  Rumania.  The  othcr,  which 
morc  directly  brought  about  the  Wallenberg 
Mission,  came  through  Ivar  Olsen,  thc  rep- 
resentative  of  thc  American  War  Refugec 
Board  in  Stockholm,  and  the  American  Min- 
ister, Herschel  Johnson. 

Why  should  Raoul  Wallenberg  have  been 
choscn  for  such  a  venture? 

Anyone  who  has  studicd  Swedish  history 
during  the  two  World  Wars  finds  the  mem- 
bers  of  this  family  at  every  turn.  Although 
one  of  the  first  Wallenbergs  to  bc  mentioned 
in     the     Swedish    biographical     dictionary, 
Svenska  Man  och  Kvinnor,  was   an   early 
19th  Century  bishop  of  the  Luthcran  Churcli 
at  Linköping,  the  name  is  usually  associ- 
atcd  with  banking,  shipping,  and  industry. 
It  was  Andre  Oscar,  son  of  the  Bishop,  who 
founded  the  Stockholm  Enskilda  Bank,  still 
one  of  the  largest  in  Sweden,  in  1856;  his 
interest  in  banking  had  been  aroused  dur- 
ing a  Visit  in  America  where  he  had  observed 
the  banking  crisis  of  1837.  The  now-famil- 
iar  interest  of  thc  family  in  politics  showed 
up  in  Andre,  for  he  was  a  member  of  the 
Upper  house  of  the  Riksdag  for  the   last 
tvventy-one  years  of  his  lifc.  One  of  his  sons 
by  his  first  marriage,  Knut,  was  the  For- 
eign   Minister,     1914-1917.    Another    son, 
Gustav  Oscar,  who  served  in  the  bank  and 
in  shipping  companics,  was  Swedcn's  first  en- 
voy  to  Tokyo  and  later  was  Ambassador  in 
Peking  and  Constantinople;  and  still  another, 
Marcus,  carricd  on  special  economic  nego- 
tiations  with  thc  Allics  in  the  First  World 
War.  This  was  to  be  the  role  followed  by 
his  sons,  Jacob  and  Marcus,  Jr.,  in  1939  to 
1945,  when  Jacob  specializcd  in  dealings 
with  the  Germans  and  Marcus  with  thc  Al- 
lies. 

Raoul  was  the  grandson  of  Gustav  Oscar. 
Just  a  few  months  before  RaouFs  birth  on 
August  5,  1912,  his  father  died,  and  he  was 
brought  up  at  first  by  his  mother  in  her 
father's  home.  Later,  after  her  re-marriage, 
she  had  the  help  of  her  second  husband, 
Fredrik  von  Dardel  who  became  the  Direc- 
tor  of  one  of  the  largest  hospitals  in  Stock- 


holm. From  the  beginning,  naturally  enough, 
Grandfather  Wallenberg  took  a  deep  interest 
in  RaouTs  education.  Therc  was  no  doubt 
that  he  hoped  for  grcat  things  from  Raoul, 
and  he  wished  to  make  surc  that  he  rcceivcd 
a  broad  education.  As  a  boy  Raoul  was  scnt 
during  the  summcrs  to  Gcrmany,  England, 
and  lYancc.  At  the  age  of  fourtecn  hc  went 
by  himsclf  via  the  Orient  Express  to  visit 
his  grandfather  in  Istanbul,  and  in  1929  he 
went  to  South  Africa. 

Grandfather  Wallenberg  had  a  great  part 
in  the  decision  that  Raoul  should  bc  edu- 
catcd  at  an  American  university.  He  re- 
garded  the  British  upper  classes  and,  by  as- 
sociation,  Oxford  and  Cambridge,  as  too 
snobbish,  and  the  universitics  in  the  castern 
part  of  the  United  States  hc  believcd  to  be 
little  better  in  that  respect.  It  was  thought 
desirable  that  Raoul  should  go  to  a  mid- 
western  university  where  he  could  "imbibe 
the  spirit  of  thc  pioneers."  (Most  people 
who  werc  students  at  Ann  Arbor  in  the  early 
1930's  will  be  surprised  to  know  that  they 
were  looked  upon  by  anyone  as  "pioneers!") 
Therc  was  also  some  idea  that  Raoul  would 
later  join  the  stall  of  a  new  Swedish-Amcri- 
can  bank  which  his  grandfather  was  hoping 
to  establish. 

During  his  Student  days  at  The  University 
of  Michigan,  1931-1935,  Raoul  travelled 
widcly,  going  to  the  Chicago  World's  Fair, 
to  California  and  Mexico.  After  completing 
his  work  in  architecturc  in  1935,  he  returned 
to  Europe  and  the  ncxt  year  went  to  work  as 
a  business  man  in  South  Africa.  Later  he 
moved  to  Haifa  where  he  became  acutely 
conscious  of  thc  plight  of  the  German  Jews. 
Back  in  Sweden  early  in  the  war  he  became 
associated  with  a  Hungarian  Jcwish  business- 
man,  Dr.  Kaiman  Lauer,  in  the  Mellaneuro- 
peiska  Handels  AB.  (Central  European  Trad- 
ing  Company),  which  was  financed  mainly  by 
Sven  Selen,  a  well-known  Swedish  ship- 
owner.  From  1941  onward  Wallenberg  tra- 
velled on  business  in  Gcrmany,  Switzerland, 
France,  and  Rumania,  as  well  as  in  Hungary 
which  he  visited  twice,  in  1942  and  1943. 

It  was  probably  because  of  his  known  hu- 
manitarian  sympathies,  his  experiences  in 
Central  Europe,  and  the  fact  that  he  was  a 
bachelor  without  family  responsibilities  that 


28 


THIZ  MICHIGAN  OUARTCRLY  RHVIEW 


# 


Wiillcnbcrg  was  rcj^ardccl  as  a  likcly  prospcct 
Tor  (hc  Job  in  Budapest,  llis  Company 
dcalt  in  foodslulls  and  hc  liad  aircady  bccn 
activc  in  scciiring  supplics  for  thc  Red 
Gross  in  scvcral  Central  European  countrics. 
By  niid-June  both  Johnson  and  Olsen 
vvcre  Casting  about  in  Stockliolm  for  somc- 
one  to  send.  Olsen  knevv  Sälen  and  it  was  by 
this  route  that  Wallenbcrg  was  introduced 
to  Johnson  at  a  lunch  at  onc  of  the  niccst 

restaurants  in  Stockholm — thc  Bellmansro 

now,    alas,    burned    down.   Matters   nioved 
quickly,  and  thc  Swcdish  govcrnment,   ai- 
rcady worried  about  thc  plight  of  Jcws  in 
occupicd  Dcnmark,  agrccd  to  namc  Wallen- 
bcrg as  Legation  Secrctary  in  Budapest  to 
deal  with  humanitarian  alTairs.  Tiicrc  was 
no  question  that  this  was  an  cxtraordinary 
appointment.  Wallenbcrg  had  never  bccn  in 
thc  forcign  scrvicc,  but  once  appointed  hc 
was  cntiticd  undcr  international  law  to  all  of 
thc  rights  and  privilcgcs  accordcd  within  thc 
phrasc     "diplomatic     immunity."     It     was 
thought  that  hc  would  bc  gone  from  two  to 
thrcc  nionths.  When  Johnson  sent  a  rcport 
to  thc  State  Department  on  June  21,  1944 
concerning    Wallcnbcrg's    appointment,    hc 
added  that  Olsen  and  hc  werc  of  thc  opinion 
that  thc  War  Refugec  Board  "should  bc  con- 
sidering  ways  and  mcans  of  implementing 
this  action  .  .  .  particularly  with  respect  to 
iinancial  support.  . . ." 

In  the  mcantimc  thc  Jcwish  Agency  Re- 
lief Comniittec  had  sent  an  appeal  to  Pro- 
fessor Marcus  Ehrenpreis,  Chief  Rabbi  in 
Stockholm,    asking  him    to   find    a   mcans 
whereby  King  Gustav  V  might  intervene  on 
behalf  of  thc  Hungarian  Jcws.  As  a  rcsult  of 
this  and  of  American  inquiries  to  the  For- 
eign Ministry,  Gustav  sent  a   telegram  to 
Horthy   on   June    30.    The  text   had   bccn 
agrccd  upon  in  a  Cabinet  meeting  two  days 
before,  even  though  there  was  some  risk  that 
the  Germans  would  regard  the  move  as  an 
unfriendly  act.-  Perhaps  the  fact  that  it  was 
a  personal  message  from   the  King  rather 
than  a  demarche  from  the  Swcdish  govcrn- 
ment would  make  it  seem  Icss  "political." 
The  note  was  presented  to  Horthy  on  July 
1  by  the  Swedish  Minister,  Carl  Ivan  Da- 
nielsson,  who  was  accompanied  by  Per  An- 
ger, one  of  the  members  of  his  staff.  In  it 


(hislav  asked  **in  thc  namc  of  humanity" 
that  Horthy  usc  his  inllucncc  to  save  from 
further  persecution  thosc  Hungarian  Jcws 
who  remained. 

By  carly  July  ahnost  all  of  thc  Jcws  left 
in  Hungary  werc  concentrated  in  Budapest 
— probably  a  total  of  bctwecn  150,000  and 
200,000.  Because  of  renewed  warnings  from 
President    Rooscvelt    and    new    air    raids 
Horthy,  after  a  "duel"  with  Eichmann  who 
had  comc  to  Budapest  in  April  to  supervise 
thc  execution  of  anti-Jewish  legislation,  or- 
dered  on  July  3  that  deportations  were  to 
stop  on  July  9.  It  has  bccn  suggested  that 
this  was  done  in  thc  expectation  that  by  thcn 
that  Operation  would  have  bccn  completed. 
On  July  6  Wallenbcrg  left  on  his  mission, 
going  by  way  of  Berlin,  and  carrying  only  a' 
minimum  of  luggage.  In  his   knapsack  hc 
had  a  list  of  anti-Nazis  in  Hungary,  partly 
prepared  by  thc  former  Hungarian  Minister 
in  Stockholm,  Vilmos  Bohn,  and  partly  by  a 
Hungarian  Journalist.  Another  list  contained 
thc  names  of  relatives  and  friends  of  Swedcs 
about  whom  Information  was  being  sought. 
Wallenbcrg  also  went^with  the  conifortint^ 
knowledgc  that  a  special  account  of  110,000 
kroner  had  bccn  opencd  by  Olsen  at  the 
Stockholm  Enskilda  Bank  to  cover  the  ex- 
penses  of   his   special  work.   This   amount 
soon  proved  to  bc  inadequate  and  was  sup- 
plcmcnted  from  time  to  time,  for  instancc 
by  200,000  kroner  on  September  26. 

Once  arrived  in  Budapest  Wallenbcrg  was 
quickly   put  au   courant   of  what   his  col- 
leagues  had  bccn  doing.  He  now  headed  a 
special    section    of    the    Swcdish    Legation 
(Avdclning  C),  and  since  hc  was  the  only 
neutral  diplomat  assigned  to  this  rescue  work 
on  a  full-time  basis,  it  is  no  wonder  that 
hc  soon  caught  thc  populär  imagination.  Thc 
Swedish  Legation  had  aircady  handed  out 
some  six  hundred  provisional  documents  at- 
testing  that  the  holder  had  either  family  or 
business  tics  with  Sweden  and  was,  pre- 
sumably,  awaiting  thc  opportunity  to  travel 
to  Sweden.  Wallenbcrg  at  once  saw  the  pos- 
sibility  of  extending  thc  schemc.  He  drew  up 
a  much  more  formal  document — complete 
with  a  number,  a  picture  of  the  holder,  the 
Three  Crowns  of  Sweden,  and  the  Minister's 
signature,  all  of  which  made  it  look  more 


RAOUL  WA 

likc   a    passport.    lor 
werc   no  cxact    prccc 
law  or  practice.  1  hc  > 
by  thc  League  of  Nati 
less  pcrsons  who  wc; 
place  of  birth.  Most 
bv  thc   Swedish   prol 
Citizens  of  the  counti 
residence,  a  fact  whicl| 
in  edcct,  bcing  asked  t 
Necdlcss  to  say   tl 
swamped  with   appliC| 
that  there  was  no  hopl 
tation  for  these  pcop 
since  it  was  likcly  thaj 
his   charges    cvcr    wc 
they  would  bc  divert 
concentration   camps, 
aims  was  to  kecp  his 
safety  of  Budapest. 

Eycn  before  Wallc^ 
pest  there  was  an  in< 
mans  might  bc  willing 
cordin^  to  the  eviden<| 
acted  on  bchalf  of  va 
tions     in     Budapest, 
as  carly  as  April  24 
to  the  Allies  one  mill 
10,000  trucks  and  sor 
fcc,    soap,    and    per 
was  prepared   to  givt 
none  of  these  matcri  i 
thc   Western  or  Sout 
would  bc  used  only 
Brand  went  to  Turk(' 
hc  could  make  the  n 
with  British  diplomatj 
intended  to  go  to  Pa' 
ish-Syrian  frontier  he 
though  he  conferred  '| 
Aleppo,  he  was  not 
thc  negotiations.  The 
ter,  on  July  20,  reve 
German  proposals.  B 
had  consultcd  with  bi 
and   Soviet   governmc 
piain  that  in  spitc  of  t 
and  Amcricans  to  sav' 
thc  proposal  would  n 
ground  that  it  was  me 
incitc  the  Allies  agaim 
spcculate,  however,  as' 


mm^mmmmm 


wmmmt 


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RAOUL  WALLENBERG:   SWEDISH  DIPLOMAT  IN  HUNGARY       29 


nity 

from 

Jcws 

IS  Icft 
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'lete 
the 

icr's 
iore 


• 


4 


like  a  passport.  I\)r  this  documcnt  thcre 
wcrc  no  cxact  preccdcnts  in  international 
law  or  practice.  The  Nansen  passports  issued 
by  the  League  ol'  Nations  had  been  for  stale- 
less  persons  who  wcrc  rcfugecs  from  their 
place  of  birth.  Most  of  the  people  covered 
by  thc  Swedish  protectivc  passports  were 
Citizens  of  the  country  vvherc  they  wcrc  in 
residence,  a  fact  which  thc  Hungarians  wcrc, 
in  cITect,  being  asked  to  ignorc. 

Necdlcss  to  say  thc  Legation  was  soon 
swamped  with  applicants.  Jt  bccame  clear 
that  thcre  was  no  hope  of  sccuring  transpor- 
tation  for  these  people  to  Swcden.  Indeed, 
since  it  was  likely  that  if  the  trains  carrying 
his  charges  ever  went  through  Gcrmany 
they  would  be  diverted  to  forced  labor  or 
conccntration  camps,  onc  of  Wallcnbcrg's 
aims  was  to  keep  his  people  in  thc  relative 
safety  of  Budapest. 

Even  before  Wallenberg  came  to  Buda- 
pest thcre  was  an  indication  that  the  Gcr- 
nians  niight  be  willing  to  make  a  "dcal.''  Ac- 
cording  to  thc  evidence  of  Joel  Brand,  who 
acted  on  bchalf  of  various  Jcwish  organiza- 
tions    in     Budapest,     Eichmann     proposcd 
as  carly  as  April  24  that  he  would   "sclT' 
to  the  Allies  onc  million  Jcws  in  return  for 
10,000  trucks  and  somc  supplics  of  tea,  cof- 
fee,    soap,    and    perhaps,    mcdicincs.    He 
was  prcparcd  to  give   an   undcrtaking  that 
nonc  of  these  matcrials  would  be  used  on 
the  Western  or  Southern  fronts,  i.e.,  they 
would  be  used  only  against  the  Russians. 
Brand  went  to  Turkey  with  thc  hope  that 
he  could  make  the  necessary  arrangcments 
with  British  diplomats,  and  from  thcre  he 
intendcd  to  go  to  Palcstine.  On  the  Turk- 
ish-Syrian  frontier  he  was  arrested  and  al- 
though  he  conferred  with  Moshe  Sharett  at 
Alcppo,  he  was  not  permitted  lo  complete 
the  negotiations.  The  British  press  wecks  la- 
ter,  on  July  20,  revealed  something  of  the 
German  proposals.  By  that  timc  the  British 
had  consultcd  with  both  the  United  States 
and   Soviet  governments   and   it   was   soon 
piain  that  in  spite  of  the  desire  of  thc  British 
and  Americans  to  save  the  Hungarian  Jcws, 
the  proposal  would  not  be  accepted  on  the 
ground  that  it  was  merely  a  crude  attempt  to 
incite  the  Allies  against  each  other.  One  may 
speculate,  however,  as  to  the  effect  this  inci- 


dcnt  had  in  building  up  Russian  suspicions  of 
any  attempt  to  rescuc  Jcws,  and  hcnce  its  im- 
portance  in  dctermining  their  latcr  attitudc 
toward  Wallenberg. 

For  a   time   in   the  summcr  of    1944  it 
seemcd  that  thc  appcals  to  Horthy  wcrc  ef- 
fective.  In  his  rcply  to  King  Gustav,  which 
was    madc    public    on    August    10,    Horthy 
Said  that  he  would  do  cverything  "which  in 
thc   prcsent  circumstanccs  is   in  my  power 
to  make  humanitarian  and  legal   principles 
rcspcctcd.''  Mc  did  agrec  to  the  cmigration 
of  Hungarian  Jcws  to  Palcstine,  Switzcrland, 
Swcden,  and  other  countrics;  the  anti-Semi- 
tic  laws  wcrc  suspendcd  in  the  case  of  Jcws 
marricd  to  Christians  and  of  those  Jcws  who 
had   reccived  certain  war  dccorations.   He 
also    promised    that    the    transportation    of 
Jcws  to  work  outside  the  country  would  be 
carricd  out  undcr  "humanitarian  laws,"  and 
subject  to  control  by  thc  Hungarian   Red 
Gross,  and  that  Jcws  baptizcd  bcforc  August 
1,  1941  would  not  be  scnt. 

More  important  for  this  story  was  Horthy 's 
agreement  to  recognize  thc  Swedish  protec- 
tivc passports,  the  numbcr  5,000  being  sct 
at  onc  time  as   the  limit.  Why  should  the 
Hungarian  govcrnmcnt,  and,  by  implication, 
the  Germans,  have  done  so?  The  Germans 
had   doubtlcss   concluded    that   the   task   of 
complctely  climinating  thc  Jcws  was  beyond 
their  immediate  capacitics,  and  they  could, 
therefore,  afTord  to  wait  a  bit.  Thcre  is  a  sus- 
picion  that  the  co-opcration  of  the  Hungarian 
govcrnmcnt    with    thc    Wallenberg    scheme 
was    out    of   self-interest.    Might   they    not 
thereby  save  their  own  necks  and/or  their 
property,  if  thc  war  was  complctely  lost  by 
the  Axis?  In  any  case  if  they  permitted  this 
relativcly  minor  rescuc  Operation  (minor  in 
terms  of  the  total  numbcr  of  Jcws  still  in 
Hungary),  perhaps  the  large-scale  deporta- 
tions  could  continue  without  too  much  out- 
cry  from  neutral  and  Allied  circles  or  from 
the  Christians  of  Budapest. 

It  was  always  possible  that  this  recognition 
of  the  protective  passports  might  be  retracted  ' 
at  any  timc,  particularly  since  their  falsifica- 
tion  was  almost  inevitable.  The  wonder  is 
that  forgery  was  not  on  a  larger  scale.  One 
of  the  stumbling  blocks  was  the  necessity  of 
having  Danielsson's  signature  (or  a  reason- 


30 


THE  MICHIGAN  OUARTERLY  REVIEW 


RAOUL 


« 


ablc  facsimilc)  on  Ihe  documcnt.  In  somc 
cascs  Daniclsson  was  not  abovc  acccpting  a 
forgcry  as  valid  sincc  hc  kncw  what  thc  fatc 
of  thc  holder  would  othcrwisc  bc.  Ccrtainly 
thc  passports  workcd  wondcrs. 

But  just  as  things  sccmcd  to  bc  going  along 
smoothly,  cvcnts  bcgan  to  conspirc  against 
thc  Hungarians.  Thc  attcmpt  on  Hitlcr's  lifc 
on  July  20,  1944,  madc  by  dissidcnt  olliccrs 
and  civilians,  had  an  unscttling  cfTcct  cvcry- 
whcrc  in  thc  Axis  camp.  Thcn  on  August  25 
thc  Rumanians  signcd  a  separate  Armistice 
with  Russia.  Surely  Hungary  would  bc  one 
of  thc  areas  to  come  next  under  strong  Rus- 
sian  pressure.  Again  thc  Gcrmans  bcgan  to 
scc  only  danger  from  thc  Jcws.  Vecsenma- 
ycr,  thc  Gestapo  chief  in  Budapest,  madc 
ncw  dcmands  for  action  on  thc  Hungarian 
government,  and  as  a  result  thc  Budapest  Po- 
lice Chief,  Fcrencz,  issued  an  ordcr  that  all 
Jcws  were  to  bc  deported  from  thc  capital 
between  August  27  and  September  18.  To 
get  this  ordcr  executed  thc  Gcrmans  forccd 
thc  rcsignation  of  Premier  Sztojay  on  Aug- 
ust 29,  thc  day  the  Russians  occupicd  Bucha- 
rest.  Two  days  latcr  Szotjay's  death  was  re- 
ported. 

Wallenberg's  most  hcctic  and  heroic  pc- 
riod  now  bcgan.  When  the  Red  Army  first 
crossed  the  Hungarian  frontier  along  a  fifty- 
milc  front  under  the  direction  of  General 
Rodion  Malinovsky  on  October  6,  thc  Hun- 
garian government  showed  visible  signs  of 
wavering.  On  October  15  Hungary  issued 
an  appeal  for  an  armistice,  and  that  proved 
to  bc  Horthy's  undoing.  Once  more,  in  the 
middle  of  the  night,  a  ncw  coup  d'etat  took 
place.  Szalasi,  the  head  of  the  Arrow  Gross, 
was  madc  the  Prime  Minister,  and  bis  first 
ofTicial  announcement  was:  "This  is  a  war  of 
indcpendence  against  Jewry.  Whoever  im- 
pedes  the  nation's  war  effort  and  disrupts 
its  unity  is  a  traitor."  The  Nazis  and  the  Ar- 
row Gross  let  loose  a  storm.  For  ten  days 
the  streets  of  Budapest  were  places  of  terror; 
corpses  were  everywhere.  No  one  was  really 
safe,  least  of  all  the  Jcws.  At  first  a  five-day 
curfew  had  been  imposed  on  Jcws,  but  the 
sixth  day  they  were  permitted  a  two-hour 
daily  respite  for  Shopping,  late  in  the  after- 
noon  when,  according  to  Mrs.  Hansi  Brand's 
testimony  at  the  Eichmann  trial,  most  food 


Shops  were  alrcady  closed  or  sold  out.  All 
through  these  days  Jcws  were  forccd  out  of 
their  apartments  and  drivcn  into  thc  rainy 
streets  so  that,  as  Mrs.  Brand  said,  there 
were  long  columns  marching,  and  "thc  ma- 
jor streets  of  Budapest  lookcd  as  though 
they  were  füll  of  ants."  Many  were  taken 
to  a  brick  factory  in  Buda  which  was  uscd 
as  an  assenibly  point  for  deportecs. 

It  was  thcn  that  as  somc  measurc  of  pro- 
tection an  international  Ghetto  was  set  up  by 
thc  Joint  eflorts  of  the  neutral  legations. 
Plans  for  such  an  arca  had  been  discussed  in 
August,  but  it  became  a  reality  only  in 
late  October.  Original  plans  callcd  for  ac- 
commodations  for  15,598  persons,  of  whom 
about  onc-third  were  to  bc  under  Swedish 
protection.  Eventually  the  Swedes  took  over 
thirty-two  houses  or  apartment  buildings, 
many  of  them  in  Phoenix  Street,  which  was 
latcr  renanied  for  Wallcnberg.  Somc  of  the 
houses  were  given  to  the  Swedes  by  their 
owners  to  protect  them  from  destruction. 
Wallenberg's  job  now  was  not  only  to  issue 
passports  and  provide  shclter,  but  also  to 
securc  food,  medical  supplics,  and  clothing 
for  thosc  who  lost  their  possessions  by  con- 
fiscation  or  from  the  now-constant  Russian 
air  raids.  Ofifers  of  automobiles,  trucks,  and 
money  from  Hungarians  were  gratefully  ac- 
cepted  by  the  Swedes  to  help  the  rescue  Op- 
eration. 

Wallcnberg  sccmcd  to  bc  everywhere — 
directing  a  stall  of  volunteers,  both  Gentile 
and  Jewish,  who  by  November  numbered 
600;  organizing  commando  raids  to  rescue 
Jcws  from  prison;  going  to  St.  Stephcn's 
Square,  (not  far  from  the  International 
Ghetto),  another  of  thc  chief  points  where 
Jcws  were  assembled  for  deportation,  to  take 
back  those  with  the  Swedish  protective 
passports;  arriving  frequently  at  railway  sta- 
tions  to  find  trains  alrcady  loaded  and  thcn 
insisting  on  the  release  of  those  with  his  doc- 
uments,  or  sometimes  with  any  documcnt 
which  he  could  convince  the  German  S.S. 
guards,  who  did  not  usually  know  Magyar, 
were  his.  When  word  reachcd  the  Swedish 
Legation  that  a  train  of  Jews  was  about 
to  be  sent,  anyone  not  otherwise  engaged 
went  to  the  rescue.  Most  often  it  was  Wal- 
lenberg,  but  sometimes  it  was  Lars  Berg,  one 


of  thc  attachcs,  or 
cued   150  of  whoi 
Swedish  protective 
In   this   period, 
Swedes  and  thc  S^ 
Hungarian  cmploy( 
Operation,  as  showi 
dence  given  at  thcl 
Arie  Brcslauer,  a  1; 
hospital  in   the  Jc\j 
visitcd    by    somcon 
group,  and  althoud 
with  Lutz,  thc  Swisj 
the  Swedish  protcct| 

Worst  of  all  for 
marches.  By  early 
sian  drivc  from  thcl 
and  from  thc  Soul] 
closed  in  on  three 
in    November    it    vi 
Jews  out  to   Polan- 
mained  as  a  possitl 
were   ovcrtaxcd    wil 
thc  only  alternative 
garians  had,  if  depo! 
was  to  send  the  pcj 
the   220-kilometcr 
thc  thousands,  poo] 
snow,  with  no  shcl 
Icnberg  mobilized  h] 
workers   went  alonj 
snatch  back  thosc  w] 
tective    passports, 
clothcs  to  those  hei 
lauer  reported  (in 
1961)  that  on  Nov| 
Conference    with 
Hegyeshalom,    a    p] 
frontier.   There  in 
barn  and  tobacco  c| 
thousands  of  Jews. 
these  wooden  shedsj 
these     pcople — pec] 
marched   for   220 
death  was  on  their 
shouts,  *Help,  hclplj 
one   was   Coming 
the  pcople  thought 
They  bcgan  screan'j 
gry.   They  were  th| 
this  condition  as  I 
He  was  there  four 


RAOUL  WALLENBERG:  SWEDISH  DIPLOMAT  IN  HUNGARY       31 


of  ihc  attachcs,  or  Per  Anger,  who  oncc  res- 
cued  150  o{  whom  only  two  actually  held 
Swcdish  proteetive  passports. 

In  this  period,  alter  November  23,  the 
Swcdes  and  the  Swiss,  and  tlicir  respective 
Hungarian  employees,  worked  in  closc  Co- 
operation, as  shovvn,  for  instancc,  in  the  evi- 
dence  given  at  the  Eichmann  trial  by  Dr. 
Arie  Breslauer,  a  lawycr.  Whilc  he  was  in  a 
hospital  in  the  Jewish  Community,  he  was 
visited  by  someone  from  the  Wallcnbcrg 
group,  and  although  he  cventually  worked 
with  Lutz,  the  Swiss  Consul,  he  held  one  of 
the  Swedish  proteetive  passports. 

Worst  of  all  for  the  Jews  were  the  death 
marchcs.  By  carly  Decembcr  the  big  Rus- 
sian  drivc  from  the  East  undcr  Malinovsky, 
and  from  the  South  undcr  Tolbuchin,  had 
closed  in  on  three  sides  of  Budapest.  Even 
in    November    it    was    impossible    to    send 
Jews  out  to  Poland,   and  only  Austria  re- 
mained  as  a  possiblc  destination.  Railways 
were  overtaxed    with   military    burdens,    so 
the  only  alternative  the  Germans  and  Hun- 
garians  had,  if  dcportations  were  to  continue, 
was  to  send  the  poor  wretches  on  foot  for 
the  220-kilometer  journey.  They  went   by 
the  thousands,  poorly  clothed,  in  rain  and 
snow,  with  no  shelter  at  night.  Again  Wal- 
lenbcrg  mobilized  his  forces.  He  and  his  co- 
workers  went  along   the   line  of  march  to 
snatch  baek  those  who  had  the  prccious  pro- 
teetive   passports,    and    to    give    food    and 
clothes  to  those  he  could  not  claim.  Bres- 
laucr  reported  (in  his  evidenee  on  June  1, 
1961)  that  on  November  23,  1944,  after  a 
Conference    with    Wallenberg,    he   went    to 
Hegyeshalom,   a    place   near    the   Austrian 
frontier.  There  in  a  big  courtyard  were  a 
barn  and  tobacco  drying-sheds  packed  with 
thousands  of  Jews.  "Between  the  cracks  in 
ihcse  wooden  sheds,  I  could  see  the  faces  of 
thesc    people — people    who     had     .     .     . 
marched  for  220  kilometers.   The   fear  of 
doath  was  on  their  faces.  ...  I  only  heard 
shouts,  'Help,  help!'  They  heard  that  some- 
one was  Coming  from  the  Embassy,   and 
ihc  people  thought  I  could  save  all  of  them. 
They  began  screaming  .  .  .  they  were  hun- 
grv.  They  were  thirsty.  I  cannot  describe 
this  condition  as  I  saw  these  people  then." 
Hc  was  there  four  days,  issuing  proteetive 


passports.  He  went  on  to  a  hunting  lodge 
where  other  Jews  were  held,  but  here  he  was 
fired  on  by  Hungarian  guards  and  so  he  left. 
As  he  returned  to  Budapest  he  met  another 
group  of  several  hundred  who,  he  hiler 
Icarned,  were  taken  to  the  Danubc,  shot,  and 
then  thrown  into  the  river.  Othcrs  were  shot 
by  their  Hungarian  escorts.  Thousands  thus 
pcrished  or  were  handed  over  to  the  Ger- 
mans, but  sometimes  Wallenberg  broiight 
back  ten,  sometimes  a  hundred.  Other  diplo- 
mats  soon  joined  him,  as  well  as  Catholic 
nuns.  His  last  oHicial  report  sent  on  Deccm- 
ber  1  described  one  such  march  vividly.  The 
gathcring  places  for  these  marches  were 
places  of  horror,  with  disease  at  epidcmic 
proportions.  Wallenberg  said  that  his  ambu- 
lances  had  brought  about  two  hundred 
sick  persons  from  such  camps  to  the  Inter- 
national Ghetto. 

Wallenberg  was  not  exactly  persona  grata 
to  the  Szalasi  regime.  Indeed  he  was  in- 
formed  on  a  number  of  occasions  that  he 
was  marked  for  assassination  by  the  Arrow 
Gross.  At  the  Eichmann  trial  evidenee  was 
presented  that  the  Swedish  Minister  in  Ber- 
lin had  complained  to  the  German  govern- 
mcnt  that  a  man  named  Eichmann  had 
threatened,  in  a  conversation  with  a  Swedish 
Red  Gross  employee  in  Budapest,  to  exe- 
cute  by  shooting  the  so-called  '*Jcwish  dog 
Wallenberg."  Veesenmayer's  reply  to  an  in- 
quiry  from  Berlin  was  that  Eichmann  had 
reason  enough  to  criticize  the  way  the  Swe- 
dish Legation  treated  Jews  and  especially 
Wallenberg  "who  acted  in  a  very  uncustom- 
ary  and  unacceptable  way."  Veesenmayer 
went  on  to  say  that  it  was  possible  this  ex- 
pression  was  actually  used,  but  "not  as  a 
serious  threat,  only  as  a  warning  for  the  fu- 
ture."  About  the  only  precaution  Wallenberg 
seems  to  have  taken  was  to  sieep  in  a  diffcr- 
ent  place  each  night.  On  the  other  band,  by 
a  curious  quirk,  at  one  time  one  of  his 
most  effective  collaborators  was  the  Jewish 
wife  of  the  new  Foreign  Minister,  Baron  Ga- 
bor Kemeny.  She  was  able  to  persuade 
Szalasi  not  to  carry  out  the  threat  to  cancel 
all  proteetive  passports.  But  on  November 
29  Mme.  Kemeny  was  sent  out  of  the  city 
and  Wallenberg  had  thus  lost  his  "friend  at 
court." 


32 


THE  MICHIGAN  QUARTERLY  REVIEW 


# 


By  carly  Dcccmbcr  Wallcnbcrg  liad  movcd 
to  Pest,  the  part  of  thc  city  on  thc  castcrn 
sidc  of  thc  Daniibc,  in  ordcr  to  bc  ncar 
bis  pcoplc  who  now  niimbcrcd  about  13,000. 
Hc  was  thc  only  neutral  diplomat  there, 
since  all  neutral  Icgations  werc  located  in 
Buda.  Szalasi's  governmcnt,  alarmcd  at  thc 
ncarness  of  thc  Russians,  flcd  to  Sopron  on 
Dcccmbcr  9,  and  thcreaftcr  thc  unruly  fascist 
Clements  in  thc  capital  becamc  much  bolder. 
Thcy  staged  raids  against  thc  International 
Ghetto,  and  niany  Jcws  werc  removed  from 
the  Swiss  houses  thcrc.  In  thesc  frantic  days 
cvery  agency  tricd  its  best  to  protcct  thc 
Jcws;  co-operative  Catholic  priests  baptized 
Jcws  after  vcry  short  periods  of  Instruction 
and  antcdated  thc  ccrtificatcs;  convents  took 
in  countless  children.  For  thesc  Wallcnbcrg 
sought  food  supplics,  too. 

The  Russian  war  communiques  can  bc 
used  to  plot  the  coursc  of  the  fall  of  Buda- 
pest. Daily  more  'localities"  feil  into  Russian 
hands,  and  by  Dcccmbcr  25  battlcs  ragcd  in 
thc  suburbs,  right  around  the  wholc  city, 
with  thc  Gcrmans  transforming  cvery  housc- 
block  into  a  minor  fortress.  On  Dcccmbcr  24 
twenty  salvocs  from  224  guns  werc  fircd  in 
Moscow  to  honor  Marshall  Tolbukhin's  ad- 
vance  from  the  southwest.  One  communique 
spoke  of  "a  bitter,  uncnding  struggle  through 
houses  and  gardcns  and  across  roofs  only 
comparablc  with  thc  fight  for  Stalingrad." 

It  was  on  the  day  bcforc  Christmas  that 
thc  Arrow  Gross  Commander  tricd  to  **per- 
suade"  the  Swedish  Minister  to  evacuate  his 
whole  stall  from  thc  city,  by  occupying  the 
Legation  building  in  Buda  by  forcc.  It  was 
latcr  reported  that  Danielsson  escaped  the 
fury  of  the  maraudcrs  only  by  climbing  out 
a  Window.  It  was  certainly  not  a  pcaceful 
time  for  diplomats! 

The  Russians  movcd  on.  At  the  end  of 
the  year  Tolbukhin's  forces  had  two-thirds 
of  Buda,  and  a  large  part  of  Pest  was  in  the 
hands  of  Malinovsky's  army.  There  was  no 
elcctricity  or  running  water;  the  food  supply 
was  low;  great  fires  burned  everywhcrc, 
partly  the  work  of  the  famous  mine-throwing 
Katushas — mounted  on  railway  cars.  On 
January  1 5  four-fifths  of  the  city  was  in  Rus- 
sian possession. 

Wallcnbcrg  had  decided  on  January  9, 


whcn  the  Russian  lines  werc  vcry  ncar  his 
ollice,  that  hc  should  act  on  the  general 
instructions  given  by  Danielsson  that  who- 
ever  among  the  Swedish  Legation  stall  was 
in  thc  part  of  thc  city  which  feil  into  Rus- 
sian hands  lirst  should  undcrtakc  ncgotia- 
tions  with  the  Russian  Commander  to  securc 
a  continuation  of  the  Swedish  activities.  This 
now  meant  that  Wallcnbcrg  should  get  in 
touch  with  General  Malinovsky's  headquar- 
ters  at  Debrecen  where  Voroshilov  was  High 
Commissioncr.  Bcforc  any  definite  contact 
was  made,  however,  a  Russian  sergeant  ap- 
peared  at  Wallenbcrg's  olficc  on  January  13, 
and  it  was  he  who  took  Wallcnbcrg  to  an  of- 
ficcr  connected  with  General  Tschernikov, 
the  Russian  Commander  in  Budapest.  Wallcn- 
bcrg here  showcd  his  credentials  and  asked 
to  bc  put  in  touch  with  Russian  headquar- 
ters.  Since  thc  Swedes  had  bcen  thc  protector 
of  Russian  interests  in  Hungary  since  June 
1941,  one  would  assume  that  any  Russian 
Commander  would  have  had  instructions 
to  Cover  such  a  case,  or  at  least  bc  instructed 
to  deal  with  Swedish  diplomats  in  a  friendly 
manncr.  Certainly  the  Swedish  Minister  in 
Moscow  had  provided  the  Russian  govern- 
mcnt with  a  compicte  list  of  the  stall  at  the 
Legation  in  Budapest. 

The  next  day,  January  14,  Wallcnbcrg 
and  his  Hungarian  chauflcur  Vilmos  Lang- 
felder, werc  taken  to  Malinovsky's  headquar- 
ters.  Just  what  happened  there  no  one  knows. 
But  on  January  17  Wallcnbcrg  and  Lang- 
felder came  back  to  the  olhce  in  Pest,  in  a 
Russian  car,  accompanied  by  a  Russian  of- 
ficcr.  Wallenbcrg's  baggage  was  in  thc  car. 
He  was  not  pcrmittcd  to  go  inside  the  build- 
ing, and  as  he  stood  at  the  door  giving  in- 
structions to  some  of  his  staff,  he  said  that 
he  was  going  away  again,  whether  as  a  guest 
or  a  prisoner  he  did  not  know.  This  whole 
conversation  took  at  most  ten  minutes. 

Latcr  that  day  thc  car  in  which  Wallcn- 
bcrg and  Langfelder  were  riding  was  in  a 
collision  with  a  truck  of  Russian  soldiers, 
and  they,  therefore,  had  to  transfer  to  an- 
other  car.  That  was  the  last  direet  report 
of  Raoul  Wallcnbcrg  from  any  reliable 
Western  source  until  ex-prisoners  began  to 
trickle  back  from  Russia  after  the  war. 

Yet  the  day  before,  on  January  16,  1945, 


RAOUL  W. 

.  Dckanosov,  thc  Ru| 
Foreign  Allairs,  inf( 
ister  in  Moscow, 
Wallcnbcrg  and  his 
under  Russian  prot( 
that  thc  "case''  bc; 
mystery,  contradict« 
cdy — whatever  the 
bc. 

In  August  1963  I| 
places  in  Budapest 
volved  in  this  story. 
area  that  had  bcen 
the  large  synagogui 
of  the  Chief  Rabbi 
There  are  some  rei 
gedies  of  1944-194 
building  at  the  cori 
selenyi  strects  is  a 
victims  of  Fascisi 
hung  round  with  Si 
wrcaths.  There  was| 
of  war  damagc  hen 
licd  bombers  tricd 
tion. 

in   the   courtyan 
many    graves    of    tl 
ghetto  during  thc  s| 
sible  to  take  corpsi 
teries.  1  was  taken 
is  connected  with  tlj 
a  special  section  dd 
There  were  photos| 
Semitic  laws;  the  oi 
David  and  a  sampl( 
with  ''Jude"  stencill 
tion  Cards — Jcws 
Citizens.  Thcrc  wen 
en  working  as  strcei 
in  frcight  cars,  of 
death  marches  to  tl 
the  ghetto  after  th| 
sians  ("the  only  oi 
liberatcd"),    showii 
corpses.  Perhaps  o 
without  protest  the[ 
of  Szalasi  and  of  Ei 
sociated  with  Eicli 
hall-tree  hung  a  sai 
striped   suit  worn 
camps,  with  a  pai| 
beneath.  I  was  shi 


RAOUL  WALLENBERG:   SWEDISII   DIPLOMAT  IN  IIUNGARY       33 


m 


Dckanosov,  thc  Russian  Vicc-Ministcr  for 
Foreign  AlTairs,  informcd  thc  Swcdish  Min- 
ister in  Moscow,  StalTan  Soderbloni,  that 
VVallenberg  and  bis  propcrty  had  becn  put 
linder  Russian  protection.  It  is  at  this  point 
that  the  "casc''  begins,  and  with  it  nuich 
mystcry,  contradictory  cvidcncc,  and  trag- 
C(jy — whatcvcr  thc  ultimatc  rcsult  may  still 

bc. 

In  August  1963  I  wcnt  to  scc  somc  of  thc 
places  in  Budapest  that  werc  so  closcly  in- 
volved  in  this  story.  1  wandercd  through  the 
area  that  had  been  thc  ollicial  ghctto,  wherc 
the  large  synagoguc  and  thc  hcadquartcrs 
of  thc  Chief  Rabbi  of  Hungary  arc  located. 
Therc  arc  somc  reminders  herc  of  thc  tra- 
gcdies  of  1944-1945.  High  on  thc  wall  of  a 
building  at  thc  corncr  of  Kcrtesz  and  Wcs- 
selenyi  strects  is  a  memorial  plaque  to  **the 
victims  of  Fascism  in  thc  Ghetto,"  now 
hung  round  with  somc  vcry  wcatherbcaten 
wreaths.  Therc  was  relatively  littlc  evidence 
of  war  damagc  herc,  partly  bccausc  thc  Al- 
lied  bombcrs  tricd  to  avoid  hitting  this  sec- 
tion. 

In  the  courtyard  of  the  synagoguc  arc 
many  graves  of  those  who  died  in  thc 
ghelto  during  the  siege  when  it  was  impos- 
sible  to  take  corpses  out  to  thc  usual  ceme- 
teries.  I  was  taken  through  the  museum  that 
is  connected  with  thc  synagoguc,  and  in  it  is 
a  special  section  devoted  to  the  war  period. 
Therc  werc  photostatic  copics  of  thc  anti- 
Semitic  laws;  the  Orders  to  wear  the  Star  of 
David  and  a  sample  of  the  ycllow  arm-band 
with  '"Jude"  stcncilled  on  it;  the  special  ra- 
tion  Cards — Jews  got  less  food  than  other 
Citizens.  Therc  werc  pictures  of  Jewish  wom- 
en  working  as  street-clcaners,  of  dcportations 
in  freight  cars,  of  thc  death  camps,  of  thc 
death  marches  to  thc  Austrian  border,  and  of 
the  ghctto  aftcr  thc  libcration  by  the  Rus- 
sians  ("thc  only  one  in  all  Europe  that  was 
liberatcd"),  showing  the  strects  füll  of 
corpses.  Pcrhaps  one  can,  thereforc,  accept 
without  protest  thc  pictures  of  thc  execution 
of  Szalasi  and  of  Endre  "who  was  closcly  as- 
sociated  with  Eichmann."  Herc,  too,  on  a 
hall-trce  hung  a  sample  of  thc  grey  and  white 
striped  suit  worn  by  those  in  the  death 
camps,  with  a  pair  of  very  battered  shoes 
beneath.  I  was  shown  a  copy  of  a  special 


book  produccd  in  July  1945  by  the  llun- 
garian  Jewish  Community  as  a  tokcn  of  ap- 
preciation  for  Wallcnberg's  work.  At  thc 
time  it  was  intcnded  that  part  of  a  new  Jew- 
ish hospital  was  to  bc  named  for  him. 

Although  this  phm  was  never  carried  out, 
therc  is  still  a  public  reminder  of  Wallen- 
bcrg's  activitics.  Rather  to  my  astonishment 
thc  Street  named  for  him  at  the  end  of  thc 
war  still  bears  his  namc.  It  is  only  four 
blocks  long,  just  north  of  Szcnt  Istvan  Korut 
(St.  Stephen's  Boulevard)  in  the  midst  of 
what  was  thc  International  Ghetto.  At  one 
corncr  is  a  plaque  which  reads:  "Raoul  Wal- 
Icnberg,  Secretary  of  thc  Swcdish  Legation, 
with  couragc  and  dctermination  hclpcd  thc 
escape  of  thousands  during  the  reign  of 
thc  Arrow  Gross.  He  disappeared  during  the 
siege  of  Budapest."  Today  these  apartment 
buildings  look  the  same  as  most  in  thc 
central  part  of  the  city.  At  the  ground  level 
I  noticed  in  the  area  a  grocery,  a  dry  clcan- 
er's,  a  pharmacy,  and  small  metal-working 
Shops.  Therc  was  for  a  time  a  statue  crected 
to  Wallenbcrg  but  it  has  becn  takcn  away. 
For  a  time  it  was  latcr  placcd  in  the  court- 
yard of  a  building,  but,  according  to  one  In- 
formant, it  has  since  been  destroycd.  Pcrhaps 
it  is  too  much  to  expect  it  to  have  survived 
thc  cold  war  atmosphere,  when  so  much  anti- 
Russian  sentimcnt  was  aroused  in  Western 
countries  ovcr  Wallenberg's  trcatmcnt. 

Quite  aside  from  his  disappearance,  Raoul 
Wallenbcrg  would  bc  dcserving  of  a  place 
among  the  great  benefactors  of  the  dis- 
tressed.  Somc  measure  of  this  was  his  nomi- 
nation  for  the  Nobel  Prize  by  Dr.  Albert 
Einstein,  and  thc  award,  on  the  occasion  of 
Gustav  VFs  seventieth  birthday  in  Novem- 
ber 1952,  of  the  Swcdish  decoration  Ulis 
Quorum  (Ulis  Quorum  Meruere  Labores), 
which  can  not  bc  conferred  posthumously. 
Pcrhaps  thc  best  recognition  came  from 
those  he  rescued;  they  numbered  near  the 
ten  thousand  mark.  To  many  of  them  he  was 
known  as  the  Rescuing  Angel;  others  have 
called  him  the  Swcdish  Pimpernel. 

I  think  one  of  thc  most  moving  reports 
I  have  read  came  from  one  of  the  Hungar- 
ian  Jews  he  saved,  a  report  which  appeared 
in  the  Copenhagen  newspaper  Information 
on  February  16,  1957,  after  Wallenberg's  al- 


f 


34 


THE  MICHIGAN  QUARTERLY  REVIEW 


Icgcd  dcath  was  announccd  by  thc  Russians. 
This  man  told  how  hc  and  a  largc  numbcr 
of  Jcws  wcrc  takcn  to  a  railway  Station  in 
Budapest  on    November   29,    J944,    where 
they  were  informed  thcy  would  bc  scnt  to  a 
"bettcr  place."  This  they  discovered  was  one 
of  thc  most  notorious  of  thc  Nazi  conccntra- 
tion    camps — Mauthausen.    "Wc    were    all 
clear,*'  hc  said,  *'as  to  what  lay  bcforc  us. 
But  even  so  wc  all  had  a  littlc  hopc  and  bc- 
lief  in  a  miracle.  Wc  all  tried  by  all  conceiv- 
ablc  means  to  make  thc  time  pass  .  .  .  and 
a  miracle  happencd.   Shortly  bcforc   scvcn 
o*clock  a  car  drove  in  thc  Station  yard,  and 
out  sprang  Raoul   Wallenbcrg.  Wc  had  all 
heard  of  him  bcforc — hc  was  thc  man  who 
everyonc  said  had  thc  power  of  lifc  or  dcath 
for  a  Jew.  .  .  .  Wallenbcrg  at  once  got  into 
conversation  with  thc  German  S.S.  olliccr. 
.  .   .  We  could  not  undcrstand  what  Wal- 
lenbcrg said  to  the  German  but  we  could 
understand  that  he  was  not  handling  him 
with  glovcs.  It  was  at  first  a  friendly,  smil- 
ing  discussion,  but  later  his  tone  became 
hard   and   menacing.   The    German    would 


not  give  way.  He  insisted  that  thc  pcople 
who  were  already  in  thc  train  must  rcmain, 
but  those  on  thc  platform  who  had  protcctive 
passports  could  go  to  the  Swedish  building." 
Wallenbcrg  then  olTcrcd  to  secure  a  füll  Ijst 
of  all  those  who  had  reccived  protcctive  pass- 
ports, thcrcby  hoping  to  gain  time.  In  the 
cnd  on  this  mission  hc  freed  some  three  hun- 
dred,   but  was   unablc  to  do   anything  for 
those  already  on  thc  train.  Thc  German  gave 
a    promise    that    any   deportees   who   were 
proved  to  have  protcctive  passports  would 
be  returned.  As  this  Hungarian  said,  *'Thev 
ncvcr  Game  back."  ' 

Thc  man  went  on  to  describc  how  on  Jan- 
uary   10  Wallenbcrg  again  appeared  in  his 
lifc,  this  time  with  a  truck  of  food  for  the 
rcsidcnts    of    thc    Swedish    houses.    **Evcn 
though  thc  Situation  was  more  chaotic  than 
ever,  Wallenbcrg  had  not  forgottcn  the  pco- 
ple he  had  risked  his  own  lifc  to  free."  Hc 
ended  his  interview  with  these  words:  **\Val- 
lenberg  will  never  be  forgotten  by  the  Jc\v$. 
How  can  one  forget  a  man  who  by  his  con- 
duct  was  more  good  than  mankind?" 


AUGUST  NIGHT 

Mist  slants  across  the  darkcned  rivcr  white 
my  songs  hover  still  on  the  summcr  night; 
displayed  against  a  mandragora  sky 
a  night  of  herons  dips  in  fading  light. 
Heat-Iightning  flickers  and  dark  sighing  wind 
invades  the  mist,  assaults  the  breathing  hush- 
an  army  of  fantastic  shadow-spears 
prods  the  rivcr  and  makes  a  silver  rush, 
a  feint  of  rain  . .  . 

The  matter  of  my  songs 
is  challenged  by  a  singing  in  the  blood 
which  answers  to  thc  thunder's  counter-bass 
and  water  falling  in  a  liquid  wood. 
The  mute  address  of  eyes  too  wet  for  tears 
moves  more  for  all  of  this  than  for  my  words 
and  rain  makes  my  night  songs  that  hover  still 
less  than  the  dipping  flight  of  gentle  birds. 

J.  G.  Roberts 


•  A  Michigan  Man 


S' 


THE  "Little  Rci 
important  part| 
many  ycars.  It 
bccn  red  but  it  was  al 
and    served    many    o| 
^parsely  settled  areas 
wrilcrs  and  politician| 
>torics  of  the  country 
who  taught  all  subjccl 
rcd-hot  from  constani 
barrcn  room  on  windy 
None  of  this  was  ti 
f.*ndcd  in  Bay  City  in 
Lctions  of  that  school 
V'!v'  type  of  school  an( 
:hc  cap  betwecn  the 
^nJ  rhosc  of  today. 
p^\<\c  school  like  in  a 
^\\  bcforc  thc  turn  of 
U!c  is  not  intcndcd  t( 
^^u•  all  ihe  answers,  b| 
>-wliL;htson  a  school  ai 
•" -»'^-^  in  thc  so-calied 
•>  no  nostalgia  in  writil 
f' .MMirc  in  rccalling  pec 
•:r  Nixty  ycars  ago. 
^Wi.ir   subjects   were| 
»»«^•-i?  things  rcccntly, 
r  --'tiiin    Cards    whid 
»i'vJ    riiey  show  the 
'*'"y^r  had  to  teach  ai 
'•  --thy  subjects.  A  cl 


'^•^•--'    rcpilar    contrib, 

•'•  *'N  thc  dcprcc  ^S.  a 
.      '•  •  '"f  ;i  Chicago  fii 
'  •;'  '«''f'fcr  who  was, 

u'":   :'"  "*"*'o  1888,  a 
^       ^  •'  <'»'^crnors  of  (he 
•     ^»  in   somc  of  hij 
:;•"   '•'•••^  'cfcrs  to  his 


•♦  -. 


ROYAL. 
S^VKDISH    EMBASSY 


Tel  Aviv,  May  16,  1967 


h 


Mr.  S.  Adler-Rudel 

c/o  Leo  Baeck  Institute 

33,  Bustanay  Street 
Jerusalem* 


Dear  Sir, 


Through  Mr.  Norbert  Masur,  Consul 
General  of  Sweden,  I  have  received  your 
"Chronicle  of  Rescue  Efforts''  of  Jews  to 
Sweden  during  the  second  world  war,  for 
which  I  want  to  express  the  Embassy's 
gratitude. 


Yours  faithfully, 


^^^^^  (^  t:^  c^  ^^-^<^^ 


Carl -Erhard  Lindahl 
Charg^  d' Affaires  a.i. 


John  Henrj^  Richter 

H36  East  Park  Place 

Ann  Arbor,  Michigan 

/»hlC4,  U.U.  11. 


May  17,  1967 


Mr.  S.  i^dler-Rudel 
President, 
Leo-Baeck  Institute 
33  Bustanai  Street 
Jerusalem,  i-srael 


Dear  Mr.  Adler- Rudel: 


I  have  just  received  the  11 th  LBi  Yearbook  and  read,  with 

great  interest,  your  fine  contribution  abput  your  rescue  efforts  in  Sweden,  and 
the  references  therein  to  Raoul  Wallenberg. 

The  wonderful  efforts  and  the  tragic  fate  of  this  alumnus 
of  the  University  of  i«iichigan  v^as  described  in  very  great  detail  by  Professor 
Marion  C.  Siney  in  1964«.  as  the  enclosed  copy  will  show.   1  happen  to  come  upon 
the  article  by  tiie  merest  of  chance,  Ju.s  it  is  nowhere  indexed  and  really  a  shame 
to  think  that  it  was  rather  well  buried,  and  for  good.  üfter  -^   found  the  story, 
1  wrote  to  Prof*  Siney  and  suggested  that  she  contact  LBi  in  New  ^ork*  -«^t  the 
same  time,  1  sent  a  copy  of  the  article  to  the  -*-nßtitute. 

1  should  think  that  it  will  be  of  interest  to  you,  too,  and 
since  you  made  no  reference  to  the  article  (and  probably  ..ould  not  have  in  any  case) 
it  is  very   likely  unknown  to  you.  Please  accept  it  as  a  very  small  contribution 
to  the  «Jerusalem  collection  of  the  -»-nstitute,  where  those  familiär  with  the  tragedy 
of  Wallenberg  will  have  a  chance  to  see  it.   Frankly,  the  iaichigan  Quarterly  Review, 
a  quality  periodical  open  primarily  to  faculty  meinbers  for  tneir  short  papers, 
would  have  been  about  the  last  place  -^   w.uld  have  looked  for  an  article  of  this 
kind,  whicn  1  think  can  only  be  added  to  by  a  forthright  Statement  (from  sources 
inaccessible  to  usj  concerning  the  death  of  this  wonderful  man, 

Remaining , 


IAQ3V  sinc^rely  yours, 


•hn  tieriry  Richter 


D^'lüJl-l^  ,26   llD^D-p    nillllJ 
SDEROTH   BEN-MAIMON  26.  JERUSALEM 


//.  ci. 


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[/^Witt, 


1.   Juni  1967 


H«rrn  Emil  Glück 
Faltv«t8rinär  Artlll.g.    23 
StockholM 


Ll«bar  Emil  Gluack, 

^'^^  ^°^^^*  ***2  ^^  «*«"  Sonderdruck  mein«»  Artlkals 
b«tr«rr8  meiner  Werhandlungen  In  Schivedeo  erhol  tan  hast. 
Ich  sende  Dir  anbei  ein  weiteres  Exwiplar  mit  der  Bitte, 
dlesan  xusammen  «it  dem  Begleitbrief  an   den   früheren  minister 
für  »oziale  Angelegenheiten.   Gustav  ffloeller,   deasen  Adrasaa 
ich  hier  nicht  srmitteln  konnte,  »eit  .rruleiten.    Ich  uiära 
Dir  sehr  dankbar,  wenn  Du  dieses   tun  könntest. 

.Pfreuan'und'bln''  "•'  ""  ""'  ''*  "'"""  ^''^^  «"^"  n.aundh.lt 

flflit  b98ten  Grü3«ng  »!•  Immer 

Euer 


S,   Adler-Rud«l 


^^ 


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3uni   1967 


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Herrn  Gustav  fRoßlltr 
Stockholm 


SmhT  verthrter  Genosaö  »^oeller, 

ich  hoff«,   daL}  ^ie  »ich   noch   an  unsore  Bas;)rechung«n, 
dl«   in  Stockholm   in  Höh  Dahren   1943  und   19A4   atattfandan,    orinnern. 
n«3  Ergabnis   dieser  Beapr^chungön  war   laider  nagativ/,   aber  die  Tat- 
sache  dor  mensch lichan  OereitschBft,   die   in  dar  Haltung  dar  achuia- 
dlachan  Rf-glarung  und   inabösondara   in   Ihrer  persunlichan  Bereitschaft 
zum  nuadruck   kam,    darf  in  der   tragischen  Heachichte   der  Varnichtung 
von  ITiillionen   Jüdischer  f^^enschan  nicht   fehlen.    Ich  habe  v/nrsucht,   dan 
Warlauf  unaorar  Verhandlungen   faatzuhaltan  und  nBnöQ    Ihnen  mit  gleicher 
Post  einen  Sonderdruck  moinea,    in  Band  XI   dea  Year  Hook  of  tha  Leo 
3aeck    Institute  erschienenen  /\ufaatzaa  zur   freundlichen  Kenntnlanahwe. 

Ich  hoffe,  da3  aa  Ihnen  geaundhtat  gut  geht  und  bogrü3a   Sie 
auf  daa  herzlichste« 

^,it  besten    'jünachen 
Ihr  aehr  ar'jebaner 


$•   Adl«r-Rudel 


L 


l,UoU^^      1.   Juni  1967 


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» 


Herrn  Gustav/  Woöllsr 
Stockholm 

Sehr  verehr tsr  Gonossa  fnoeller, 

4nh  hoffa  daß  Sie  sich  noch  an  unsere  Besprechungen, 
.1.  in  5  oChö  1  In  d.n  ..hr.n  1943  und  194.  •"";•""•"•"."''•;",: 

»«Che  d«r  "»•"«'=^^l^'=^*".^"*^„^2r.  in  Ihrer  oBrsönltch.n  Ber.iUchaft 

ich  hoffe,  das  es  Ihnen  gesundheit  gut  geht  und  begrüße  Sie 
auf  das  herzlichste, 

Iflit  besten  lUünschen 
Ihr  sehr  ergebener 


8.  Adler-Rudel 


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23.  3uni  1967 


Herrn  Norbert  Ulasur 
96  HaQshel   Stroet 
Herzlia*»Pituach 


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Lieber  Norbert  ITiasuri 

infolge  «einer   Abuieaenhoit  von    Israel   komme   ich  erst  heute 
dazu,    Ihnen  den  Empfang  Ihrer  Briefe  vom  11.   und  16.  Wal  zu  beatätigen 
und   Ihnen   für   Ihre   freundlichen  lliorte   zu  danken.  Die  Beanstandungen, 
die   ich  hier  in  London  nicht  genau  prüfen  kann,   berühren  9chlie31ich 
nur   wenige   und  nicht  aehr  i^eaentliche  Punkte.  Olorauf  ea  mir  beim 
Schreibon  dieser  Arbeit  ankam,  war  der  Eindruck,   den  ein  Leser  wie 
Sie   empfand.   Hinzu  kam  noch,    d^3   ich  es   nach   deoi  Erscheinen  der 
diplomatischen   Korreapondenz   des  State  Oepartmenta   für  notaendig 
hielt,    die  Haltung  der   schu/ediachen  Regierung  in  dieser  Angelegenheit 
featzus teilen. 

Ich  hoffe,  initte   3uli  wieder   in  Derusalem   zu  aein.   Vielleicht 
unterhalten  wir  uns  dann  über  die  Angelegenheit. 

fr)it  beaten  Grüßen 
Ihr 


S.   Adler-Rudel 


1 

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23.  3uni  1967 


Herrn  Morb«rt  ffssur 
96  Ha«sh0l  Stroet 
Herzlla-Pituach 


/ 


Lieber  f^iorbert  fflesur^ 

infolge  foeiner  ^bmesenhait  von   Israel  komme   ich  erst  heute 
dazu,   Ihnen   rfen  Cmpfang   Ihrer  Briefe   \/om  11.    und  16»   Wai  zu  beetätigen 
und  Ihnnn  für  Ihre   freundlichen  Uorte  zu  dani<on,   nie  Seanetendungen, 
die   ich  hier   In  London  nicht  genau  prüfen  kann,   berühren  schlleSlich 
nur  uienige  und  nicht  af»hr  »eaentliche  Punkte •  »tforauf  ee  mir  beim 
Schrolban  die8«?r   arbeit  enka«t  «er  der  Eindruck,   den  ein  L»8dr   uiio 
2ie  ornpfand.    Hinzu  kaw  noch,   d^l   ich  es  nach   dem  Trscheinen  der 
diplofnat lachen  Korrespondenz  des  Stet^  Departments  für  notsiendig 
hielt,   die  Haltung  der   schwedischen  R*»giorung  in  dieser  Angelegenheit 
f&etzuatallon. 

Ich  hoffe,   Witte  3ull  nieder  in  Jerusalem  zu  swln.   VioVlolcht 
unterhalten  utlr  una   dann  über   die  Angelegenheit. 


Mit  beeten  GrüSan 
Ihr 


S.   Adler<-Rudel 


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51.  Juli  1967 


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Herrn  Norbert  Masur, 
Consvil  Gk^neral  of  Jweden  , 
P*0*d,  1013   , 
fei  Aviv  • 


Idebar  Norbert  Mctsur  , 

Ich  bin  seit  einio^en  Tagen  wieder  in  Jer^asulem  und  benutzte  die  erate 
Ciele^iuiQit,  um  n^ch  dem  von  ihnen  ervaelinten  in^iterial  betreffs  der  3ued  - 
aiTierikaniiichen  Paesoe  zu  suchen.  Leider  habe  ich  hierueber  nichts  gefurden« 
/iuch  eririi.ero  ich  mich  niclit,  von  Prof eo  :or  3rodetsl<i^  iri^ondet..Vi3  iiioraeber 
gehoert  zu  haben*  Hin^i:i-en  ist  mir  belc.nnt,  dass  der  in  Genf  verstorbene 
Mitarbeiter  des  World  Jewish  Con^oss,  Dr.  Abralriam  Jilborocheln,   oich  ver- 
scl'iiedentlich  ::iit  llrfolg  darum  bemuehtet  suedctnerilcunischc  PaeJoe  fuor 
Lager insa 33 en  zu  beschaffen.  Ob  diese  Paesae  zur  Rettun^^  der  linpfaenger 
beii;e tragen  haban,  ist  mir  leider  nicht  t)eiaumt« 

Sobald  ich  etv'is  Zeit  lu.he  und  nach  Tel  x.viv  kornnien  kann,  melde  ich 
mich  bei  ihnen. 


Kit  besten  Gruea^on  fuer  Ihi'e  I"i*au  und   ^ie 


Ihr 


S.Adler-Rud^lt 


aVg 


August  7,  1967 


( 


Hr.  John  Henry  Richter 
1456  iiuBt  Park  Place 
Ann  Arbor,  I^'ächiaan 
481(V, . 


\ 


Dea^r  Kr.  Ilichter  , 

Oue  to  my  prolonced  absonce  from  Israel,  it  is  only 
today  po33iblo  for  ne  to  tkuüc  y.u  :.'or  ycnr  very  kxnd 
If^rter  of  May  17  -nd  to  conf irm  the  rocexpt  oi  i  rof easor 
f-iuey'ü  articic  abovutiv^oul  ...ilei)berg.     1  appreciated 
that  vou  took  the  troublo  to  dr^w  lay  attention  to  this 
excellent  eisa^y  which  without  your  help  I  would  uever 
>^ve  3cen.  I  um  oidy  aorry  that  1  didn't  ir^ation  xt  in 
my  articie  but  I  v-ill  try  to  regdster  it  in  one  ot   the 
next  is3uea  of  the  Leo  Baeck  liullctina. 


Thank  you  ag?iin  for  yoiir  Id-ndnasa, 


I  am  truly 
yours 


ij 


,Adl9r-:ludel 


ar/g 


1 


/ 


17.  September  1967 


Herrn  Dr.  Robert  V.'eltoch  ,  '^ 

London  • 

Lieber  Weltsch  , 

Zu  Ihr^ii  Brief  vom  11.  September  waere  ich  Ihnen  dankbar,  wenn  Sie  mich 
wisüen  lietjoen,  ob  Sie  neiner  Bitte  entsprechend,  an  Burg  und  Unna  direkt  ge  - 
schrieben  iiaben,  denn  ich  moechte  bei  den  Herren  den  Eindruck  vemoiden,  ihre 
Anregungen  nicht  beachtet  zu  haben. 

Betreffs  tivian  bin  ich  noch  inner  mit  der  Mciteri^lSc^mmliing  und  Sichtung 
von  Dokumenten  beschaef tigt .  Ich  hoffe  ihnen  bis  Q^^n   Mitte  Oktober  eine  unge- 
faehre  Synopsis  des  Artikels  jeben  zu  koennen. 

In  Sachen  Meuendorf  hatte  ich  Ihnen  seinerzeit  nicht  geschrieben.  Nun 
da  Sie  in  New  York  sein  werden,  ist  dies  vielleicht  eine  gute  Gelegenheit 
Kreutzberger  zu  fragen,  was  in  der  Sache  geschehen  soll.  Kit  anderen  Aufträgen 
moechte  ich  Sie  nicht  belasten,  da  ich  annelime,  dass  Kreutzberger  mit  seiner 
Uebersiedlung  so  sehr  beschaef  tigt  ist,  dass  er  k  um  zu  erreichen  sein  wird. 

Meine  Veraergerung  ueber  die  Bezeichnung  "Millionaers-Konferenz"  richtet 
sich  nicht  ^^z^n  die  ^iillionaere,  die  an  dieser  teilnahmen,  sondern  vielmehr  gegen 
die  geschmacklose  Protzerei  der  juedischen  Presse  mit  den  Nillionaeren. 

Zu  unserer  Korrespondenz  in  Sachen  Historiker-Konferenz  (Schoeps  !) 
sende  ich  Ihnan  anbei  i^bschrift  einer  Notiz  aus  der  "Times"  vom  20.4.,  die  auch 
allgemein  wissenschaftlich  keine  feinpfehlung  fuer  Herrn  Prof.  Schoeps  ist. 

Irene  und  Ihnen  jetzt  schon  alles  Gute  zum  Neuen  Jahr  wuenschend,  bin  ich 

wie  immer  Ihr 


S.Adler-Rudel 


aü/g 


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IT.Nüveaiber  196? 


Frau 

Miriam  Kubcvi, 
26,  Maimon  Are. , 
Jerusalem« 

Liebe  Frau  Kubovi, 

bezugnehmend  auf  Ihre   freundlichen  Zeilen  vom  ^•ds.  und  auf 
unser  Telefongespraech  von  heute   sende  ich  Ihnen  anbeix 

!•       Abschrift   eines   cable  vom  50.5*1943f   gezeichnet  Kubowitzki 
Tartakower,  betr#   der  Benutzung  schwedischer  Schiffe  fuer 
Refugees.  Die  Verhandlungen,  die   ich  darueber  fuehrte,   hatten 
kein  Ergebnis   gebracht, 

!!•     Abschrift   meines   cable  vom  5.12.1944   an  Kubowitzki.   Ich  besitze 

den  Brief  vom  IToOktober  nicht  und  weiss  nichts  ueber  die  Details, 
um  die  es  sich  dort  handelt.  Zur  Frage  der  Paketsendung  und  ihrer 
Finanzierung  duerfte   in  den  Berichten  von  Storoh  wichtiges  Material 
enthalten  sein, 

III.  Abschrift    meiner  Kotiz  vom   22.1.1945  an  Kubovritzki,   die   im   /»wesent- 
lichen Grundlage  und  Ergaenzung  fuer  meinen  Artikel  (  A   Chronicle 
of  Hescue  Efforts)   bildet. 

So  viel   fuer  heute.  Sollte  ich  weiteres  Material  finden,   werde 
ich  GS  Sie  wissen  lassen. 

Mit  freundlichen  Gruessen 

Ihr 


So  Adler-Fudel 


ar/z 

F.  124 


\ 


Volume  XXII  No.  9 


^  1  ^ 


September,  1967 


INFORMATION 


ISSUED    BY    THE 


ASSOCIATION  OF  JEWISH  REFUGEES   IN  GREAT  BRITAIN 


V( 


Werner  Rosenstock 


TOPICAL  HISTORY 


New  Year  Book  of  Leo  Baeck  Institute 


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^ 


In  these  days,  when  Jews  all  over  the  world 
are  anxiously  following  up  the  aftermath  of 
the  military  victory  in  Israel  it  may,  at  first 
sight,  seem  inappropriate  to  dedicate  the  front 
page  of  this  Journal  to  the  appraisal  of  a  book, 
the  Contents  of  which  appear  to  relate  mainly 
to  events  of  the  past.  Yet,  under  a  wider 
aspect,  the  questions  dealt  with  in  the  recently 
published  Year  Book  XI  of  the  Leo  Baeck 
Institute^''  are  of  utmost  topicality. 

The  centre  piece  of  the  work  consists  of 
four  articles  which,  based  on  a  wealth  of  so 
far  unknown  material,  assess  the  Position  of 
the  Jews  in  Germany  during  the  first  seven 
decades  after  their  formal  emancipation.  Jacob 
Toury  defines  the  origin  and  use  of  the  term 
"Jewish  Question"  ("  Judenfrage  "),  Herbert 
Strauss  deals  with  Prussian  Policies  towards 
the  Jews  between  1815  and  1847,  Michael 
Meyer  gives  a  thorough  report  about  the 
Debate  on  Antisemitism,  initiated  by  Treitsch- 
ke's  famous  article,  and  Jacob  Katz  Singles 
out  a  minor,  but  none  the  less  typical  issue, 
namely  the  fight  of  a  group  of  German  Jews 
for  their  admission  to  Masonic  Lodges. 

What  have  all  these  questions  of  the  past 
Century  to  do  with  current  problems,  especially 
as  the  Jewish  community  to  which  they  refer 
no  longer  exists  ?  Definitely  much  more  than 
one  would  assume.  Mutatis  mutandis,  the 
relationship  between  Jews  and  their  environ- 
ment  entails  the  same  kind  of  problems  in  the 
Jewish  diaspora  of  today  as  it  did  in  Germany 
up  to  1933,  even  if  we  allow  for  the  fact  that 
in  Germany  the  position  was  aggravated  by 
streng  antisemitic  and  nationalistic  trends.  It 
is  only  now  that  Jews  in  the  United  States  and 
Britain  have  reached  the  same  degree  of  Inte- 
gration which  Jews  in  Germany  had  achieved 
in  the  middle  of  the  nineteenth  Century,  when 
the  second  generation  of  emancipated  Jews 
came  to  the  fore.  As  long  as  most  Jews  in  the 
Anglo-Saxon  countries  were  immigrants  or 
children  of  immigrants,  they  were  identifiable 
as  Jews,  and  their  contacts  with  the  non-Jewish 
environment  were  limited.  But  now  they  have 
divested  themselves  of  their  "  foreign  ** 
characteristics  and  take  a  füll  share  in  the 
political  and  cultural  life  of  their  countries 
of  birth  and  residence. 

We  are  reminded  of  these  changes  when  we 
read  in  the  Year  Book  that  in  1842  roughly 
15  per  cent  of  all  the  physicians  in  Prussia 
were  Jews,  whereas  only  1.3  per  cent  of  the 
Population  were  Jewish  (Toury,  page  94). 
Similarly,  according  to  Meyer  (page  138), 
Jewish  parents  provided  their  children  with 
the  best  possible  education,  sending  a  highly 

•  Year  Book  of  tho  Leo  Baeck  Institute.  Edited 
by  Robert  Weltsch.  East  and  West  Library,  London, 
1936.  407  pp.,  21  illustrations.  £2  7s.  6d.  For  mem- 
bers  of  the  Society  of  Friends  of  the  Leo  Baeck 
Institute    free   of   Charge. 


disproportionate  number  to  the  gymnasia  and 
universities.  The  tension  engendered  by  this 
Upgrade  movement  creates  what  we  may  call 
the  "  Jewish  Question  "  of  the  post-emancipa- 
tion  period.  If  it  has  not  resulted  in  the 
same  antagonism  which  we  had  to  experience 
in  Germany  it  is  partly  due  to  the  fact  that 
the  conception  of  the  State  is  less  exclusive  in 
the  open  society  of  the  West.  **  As  long  a 
the  Jews  persist  in  maintaining  a  separate 
identity  from  the  German  one,  their  mountin^; 
influence  must  endanger  cultural  unity ", 
Treitschke  argued  (Meyer,  page  145).  It  was 
against  this  "  monistic  "  approach  that  Moritz 
Lazarus,  in  his  reply,  set  the  idea  of  a  religious 
and  cultural  pluralism  (page  147).  Jews  in 
the  diaspora,  who  for  whatever  reasons  want  to 
retain  their  identity  as  Jews,  stand  and  fall 
by  the  acceptance  of  this  conception. 

It  would,  therefore,  be  a  paradox  if  Jews  in 
Israel  reverted  to  the  narrow  State  conception 
which  shaped  the  history  of  Germany  in  the 
past  centuries — to  the  detriment  of  her  Jewish 
minority.  And  yet,  there  is  hardly  any 
modern  state,  in  which  religious  and  secular 
legislation  are  as  closely  interwoven  as  in 
Israel  and  in  which  the  old  dictum  of  cuius 
regio  eins  religio  plays  such  a  great  part  in 
daily  life.  As  the  community  for  which 
AJR  Information  has  been  established 
includes  people  of  all  shades  of  religious 
opinion,  it  would  be  inappropriate  to  take  sides 
in  the  controversy  on  this  problem.  The  matter 
is  anyhow  more  complicated  in  Israel  than  it 
has  been  in  Christian  Europe  since  the 
Reformation,  because  Judaism  has  always 
been  considered  as  an  integral  part,  or  even 
as  the  actual  raison  d'etre  of  the  Jewish 
people  as  an  ethnic  entity.  Furthermore,  non- 
observant  Jews  and  many  agnostics  who  stayed 
within  the  fold  also  identify  themselves  with 
the  ethical  postulates  handed  down  to  them 
through  the  generations  as  their  heritage  from 
Mount  Sinai.  They  too  would  not  like  to  see 
Israel  developing  into  a  nation  like  any  other 
nation. 

The  acceptance  of  a  pluralistic  society  in 
Israel  would  have  its  bearing  not  only  on  the 
Position  of  the  non-observant  Jews,  but  also 
on  that  of  her  Arab  Citizens.  In  assessing  the 
numerical  size  of  this  problem,  we  have  to  take 
into  account  that  the  Arabs  not  only  represent 
11  per  cent  of  Israel's  present  population,  but 
that  they  have  a  share  of  25  per  cent  in  the 
total  birth-rate  of  the  country.  The  idea  of 
an  exclusively  Jewish  State  would,  therefore, 
not  only  run  against  the  modern  conception 
from  which  Jews  benefit  in  the  diaspora  but, 
in  view  of  the  steady  proportional  increase  of 
the  Arab  section,  would  ultimately  also  become 
unrealistic. 

There  is  another  topical  aspect  of  which  we 


are  made  aware  when  studying  the  stimulating 
articles  of  the  Year  Book.  The  reluctance  of 
the  German  majority  population  to  grant  füll 
legal  emancipation  to  the  Jews  and  to  extend 
this  legal  emancipation  to  the  social  sphere 
was  also  due  to  the  different  background  of 
the  German  majority  and  the  Jewish  minority. 
The  fact  that  the  **  emancipated  "  Jews  of  the 
first  and  second  generation  were  children  and 
grandchildren  of  Yiddish-speaking  Ghetto 
Jews  may  have  had  little  bearing  on  their  own 
feelings,  but  the  subtleties  of  their  "  alien  " 
origin  were  still  very  well  realised  by  their 
Gentile  counterparts.  This  may  explain  the 
reluctance  to  admit  them  to  voluntary  societies 
such  as  the  Freemasons,  a  Situation  which,  as 
Robert  Weltsch  reminds  us  in  his  Introduction 
to  the  Year  Book,  resembles  that  of  the  current 
struggle  for  admission  to  golf  clubs. 

Perhaps  we  understand  these  emotional 
subtleties  better  if,  from  the  other  side  of  the 
fence,  we  test  our  attitude  to  the  "  coloured  " 
minorities.  Fortunately,  only  few  Jews  have 
been  led  to  believe  that  the  emergence  of  a 
much  more  easily  detectable  "  underdog  "  has 
relieved  them  of  their  own  precarious  Situation 
as  a  minority.  In  fact,  our  own  antecedents 
make  it  easier  for  us  to  understand  the  hopes 
and  Claims  of  the  coloured  people.  Yet  if  we 
are  honest  with  ourselves,  most  of  us  must 
admit  that  in  our  approach  to  them  we,  like 
the  rest  of  the  "  white "  majority,  are  also 
conditioned  by  emotional  undertones.  It  is 
of  no  importance  whether  this  results  in  a 
certain  critical  distance  or  whether,  similar  to 
well-meaning  "  philosemites ",  we  overlook 
their  individual  shortcomings.  It  will  be  a 
long  time  before  our  attitude  to  them  is  free 
of  self-consciousness. 

All  these  questions  come  to  mind  when  we 
read  about  the  group  tensions  between  Jews 
and  non-Jews  in  last  century's  Germany.  Deal- 
ing  with  the  anti-Jewish  version  of  the 
•*  Judenfrage  "  in  Germany,  Toury  states  that 
many  Jews  were  loath  to  accept  the  validity  of 
any  group-characteristics,  and  he  contrasts  this 
Position  with  that  in  Anglo-Saxon  countries, 
"  where  the  existence  of  a  Jewish  group- 
character  was  neither  vigorously  denied  by  the 
Jews,  nor  viciously  attacked  by  significant 
parts  of  the  non-Jewish  Citizens'*  (page  105). 
The  term  "  Judenfrage ",  Toury  writes, 
appeared  in  German  literature  for  the  first 
time  in  1842,  when  at  least  five  essays  and 
Pamphlets  against  Jewish  equality  carried  this 
catchword  in  their  titles.  These  publications 
were  followed  by  further  anti-Jewish  and 
apologetic  Jewish  works  on  the  subject,  includ- 
ing  Socialist  evaluations  such  as  Karl  Marx's 
essay  "  Zur  Judenfrage  ". 

In  his  article  on  Prussian  policy  towards 
the  Jews,  Herbert  Strauss  conveys  a  tremend- 
ous  amount  of  source  material,  especially  on 
the  lower  administrative  level.  There  were 
investigations  on  Jewish  criminality,  and  there 
were  ordinances  concerning  such  problems  as 
how  to  address  a  naturalised  Jew  in  official 
documents,  which  names  were  to  be  considered 

Continued  on  page  2,  column  1 


Page  2 


TOPICAL  HISTORY 


Continued  from  page  1 

as  Christian  first  names  and  therefore  for- 
bidden  to  Jews,  and  whether  the  rabbis'  garb 
resembled  too  closely  the  vestment  of  a 
Protestant  pastor.  All  this,  let  it  be  said,  was 
several  decades  after  the  formal  Emancipation 
Edict  of  1812.  We  also  learn  that  at  least  up 
to  the  end  of  the  nineteenth  Century  the 
Prussian  Ministry  of  Justice  kept  records  of 
Jewish  lawyers,  Referendare,  etc.,  m  order  to 
ensure  that  their  number  should  not  increase 
unduly.  In  bis  concluding  remarks  Strauss 
Stresses  that  emancipation  was  bound  to  be 
linked  with  the  relinquishment  of  the  Ghetto 
way  of  life  and  the  adaptation  to  the  Ine  of 
the  environment. 

The  third  of  the  three  *' political"  assess- 
ments  of  the  Jewish  Position  in  last  century's 
Germany,   Michael    Meyer's   essay    about   the 
Great  Debate  on  Antisemitism,  inter  alia  deals 
with  the  paradox  that  liberal  papers,  like  the 
Berliner  Tageblatt,  were  branded  as  "  Jewish  " 
papers   because  many   of  their  editors   were 
Jews  but  that  these  editors  advisedly  refrained 
from'   raising    any    Jewish    issues    in    their 
columns.      Some     antagonists    of    the     Jews 
approached  the  problem  from  the  racial  angle 
as  early  as  1879  (e.g.,  Wilhelm  Marr),  whereas 
others     (e.g.,     Stoecker)     regarded    it     as    a 
religious  issue  and  aimed  at  the  conversion  of 
the    Jews   to    Christianity.      The    anti-Jewish 
campaign  initiated  by  Stoecker  and  Marr  was 
put  on  a  higher  level  by  Treitschke's  analysis 
of  the   Situation  and  the  response  it  evoked 
among    liberal    and    Jewish    personalities    of 
academic  standing.     On  the  Jewish  side    the 
Problem  was  not  only  dealt  with  in  publica- 
tions    by    Professors    Moritz    Lazarus,    Harry 
Bresslau,  Hermann  Cohen  and  Heinrich  Graetz, 
but  also  taken  up  on  a  broader  platform.    In 
December  1880,  an  assembly  of  600  prominent 
Jews   was   held    at   the    initiative    of    Moritz 
Lazarus    which  condemned  both  the  attempt 
to   make  the  Jewish  community   as  a   whole 
responsible   for  the  misdeeds  of   Single  indi- 
viduals  and  to  regard  the  Jews  as  a  separate 
national  entity. 

The  Year  Book  also  carries  two  profiles  of 
Moritz    Guedemann    (born   Hildesheim    1835), 
who  was  Rabbi    (and   later   Chief  Rabbi)   of 
Vienna  from  1866  until  his  death  in  1918.    The 
first  of  the  twö  articles,  by  Ismar  Schorsch, 
assesses    Guedemann's    achievements    as    an 
historian  and   apologist,   the   other,  by   Josef 
Fraenkel,     deals     with     his     relationship    to 
Theodor  Herzl  and  his  Opposition  to  Zionism. 
German    Jc*;s    of    earlier     generations    are 
brought    to    life    by    Nathan    Rotenstreich's 
essay  on  Mendelssohn's  political  philosophy  ; 
by    the    correspondence     (edited    by    Albert 
Friedlander)    between   Immanuel   Wolf-Wohl- 
will  (later  Director  of  the  Jacobson-Schule  in 
Seesen)  and  Moses  Moser,  two  leading  mem- 
bers  of  the   short  lived  "Verein  fuer  Cultur 
und    Wissenschaft    der    Juden"    which    also 
included  Heine  among  its  members  ;   and  by 
the  correspondence  between  the  bibliographer, 
Moritz  Steinschneider,  and  the  Chief  Librarian 
of    the    Bodleian    Library    in     Oxford,    the 
Reverend  Dr.  B.   Bandinel,  edited  and  intro- 
duced  by  Arnold  Paucker.     As  the  result  of 
family   research,   Walter   Schwarz  deals  with 
the  Jewish  Privilegium  odiosum  of  the  com- 
pulsory     purchase     of     porcelain     ("Juden- 
porzellan") under  Frederick  the  Great. 

For  a  variety  of  reasons,  the  interest  in  the 
history  of  the  Jews  in  Germany  is  also  wide- 
spread  in  post-war  Germany.  This  becomes 
evident  in  the  great  number  of  contemporary 
German  publications,  dedicated  to  the  history 


of  the  Jews  in  various  eitles  and  regions,  as 
surveyed  by  E.  G.  Lowenthal. 

The  tenth  anniversary  of  the  death  o^  Leo 
Baeck,  whose  name  is  linked  with  that  of  the 
Institute,  is  commemorated  by  Hans  Liebe- 
schuetz  in  an  essay  about  Leo  Baeck  s  His- 
torical  Position.  "The  Image  of  German 
Jewry  in  its  final  phase  since  1900  would  not 
be  the  same  without  him",  Liebeschuetz 
writes,  and  he  assesses  Baeck^s  theological 
conception  and  its  appliance  both  to  the 
relationship  between  Judaism  and  the  various 
denominations  of  Christianity  and  to  the 
political  Position  of  Jewry  in  a  non-Jewish 
environment. 

Fortunately,   the   Leo   Baeck   Institute   has 
extended  the  subject  of  its  research  beyond 
the   year   1933,  because  otherwise   events  to 
which  we  ourselves  were  witnesses  might  fall 
into  oblivion  or  become  subjected  to  distortion. 
Under   this    aspect,    the    recollections    by    S. 
Adler-Rudel  (now  Director  of  the  Jerusalem 
Brauch  of  the  L.B.I.  and  prior  to  his  ahya 
Executive  Member  of  the  AJR)  are  of  greatest 
documentary  importance.    They  deal  with  his 
missions  to  neutral  Sweden,  undertaken  in  the 
middle  of  the  war.     The  object  of  the  first 
mission  in  1943  was  to  explore  ways  for  the 
rescue  of  Jews  in  Germany  and  the  occupied 
countries.    He  succeeded  in  obtaining  the  con- 
sent  of    the   Swedish    Government   to    admit 
20,000    children,    subject    to    certain    under- 
takings   by   the   U.S.A.    and   British   Govern- 
ments.     Yet   ultimately  the   scheme  did  not 
materialise  due  to  "an  inert  and  indifferent 
bureaucracy ".     On  his  second  mission   (Sep- 
tember 1944),  Adler-Rudel  drew  the  attention 
of  the  quarters  concerned  to  the  danger  that 
the    prisoners    of    the    Theresienstadt    camp 
might  be  exterminated  unless  the  advancing 
Russian  forces  liberated  the  camp  in  a  surprise 
action.     Later  witnesses   confirm   that   there 
had  been  plans  to  kill  the  inmates  and  that, 
had   the   Russians   arrived    later,    the    13,000 
Jewish    camp    prisoners    of    Czech,   Austrian, 
German    and    Dutch    nationality    would   have 
perished  in  the  same  manner  as  their  fellow 
Jews. 

In  his  Introduction,  Robert  Weltsch,  to , 
whose  editorship  we  owe  the  organic  design 
and  high  level  of  the  Year  Books,  writes  that 
"  German-speaking  Jewry  has  fulfilled  an  his- 
torical  role  on  the  way  to  what  is  called— m 
an  affirmative  sense — Jewish  modemity  ".  In 
the  light  of  the  opening  remarks  of  this  review 
we  may  add  that  the  history  of  the  Jews  in 
Germany  also  has  some  bearing  on  the  general 
minority  problems  of  our  times  as  well  as  on 
the  shape  of  the  State  of  Israel,  where,  for  the 
first  time  in  1,900  years,  Jews  have  attained 
the  Status  of  a  majority  population.  Under 
these  aspects,  the  study  of  the  latest  Year 
Book  or,  for  that  purpose,  of  the  entire  pro- 
duction  of  the  Leo  Baeck  Institute,  is  par- 
ticularly  rewarding.  At  the  same  time,  it  makes 
US  aware  of  the  roots  from  which  we  have 
grown. 

A  review  of  a  Symposium  like  the  Year  Book 
of  the  L.B.I.  can  never  do  justice  to  the  wealth 
of  thought  and  material  which  each  of  its 
essays  presents.  Yet  if  it  induces  readers  to 
see  for  themselves,  it  has  served  its  purpose. 


AJR  INFORMATION  September,  1967 

THERESIENSTADT 

A  document  found  by  the  Theresienstadt 
National  Memorial  Organisation,  a  Czechoslo- 
vak  State  scientific  Institution  established  by 
law,  proves  that  there  was  a  resistance  move- 
ment of  Jewish  prisoners  called  "Maffia"  at 
Theresienstadt  concentration  camp.  It  was 
founded  in  1942  to  disrupt  the  production  of 
war  materials  made  in  the  camp  and  delay 
their  delivery. 

The  "  Maffia  "  also  made  plans  to  attack  the 
concentration  camp  beadquarters  in  an  emer- 
gency,  and  it  established  Communications  with 
people  outside  the  camp.  Most  of  its  members 
were  former  officers  and  men  of  the  Czechoslo- 
vak  Army,  and  all  its  leaders  were  later 
executed  at  Auschwitz. 

A  meeting  in  memory  of  the  Theresienstadt 
victims,  among  whom  were  35,400  Jews,  was 
organised  by  the  National  Memorial  Organisa- 
tion, county  and  town  committees  and  other 
organisations.  Rabbi  Dr.  Richard  Feder,  Chief 
Rabbi  of  Czechoslovakia  and  the  chairman  of 
the  Anti-Fascist  Union,  officiated  at  a  ceremony 
on  the  banks  of  the  River  Eger,  where  the 
Nazis  had  scattered  on  the  water  the  ashes  of 
about  22,000  prisoners. 

In  the  Theresienstadt  town  hall  the  Town  ^^ 
Council  and  cultural  organisations  opened  an  ^p^ 
exhibition  of  books  and  compositions  dealing 
with  the  concentration  camp.  German  school- 
children  from  the  town  of  Bischofswerda, 
which  has  a  friendship  pact  with  Theresien- 
stadt, recited  a  poem,  "  Children  Paint  m  the 
Ghetto  ". 

FRANZ  STANGL 

Franz  Stangl  is  in  Germany  awaiting  trial 
later  this  year,  after  his  extradition  from  Brazil 
in  June.  The  Polish  Government  is  pressmg 
to  be  allowed  to  try  Stangl,  but  their  attempts 
will  be  unsuccessful  since  it  was  a  Brazilian 
condition  of  returning  Stangl  to  Germany  that, 
after  a  prison  sentence,  he  should  be  sent  to 
his  country  of  origin,  Austria. 

The  Poles  had  been  seeking  Stangl  since 
1945  and  blame  him  for  the  deaths  of  1,500,000 
Jews,  Poles,  Belgians,  Austrians.  Yugoslavs 
and  Russians.  Janus  Korczak,  the  Polish- 
Jewish  writer,  doctor  and  educationalist, 
perished  in  Treblinka,  commanded  by  S.S. 
Hauptsturmfuehrer  Franz  Paul  Stangl,  when 
he  refused  to  let  200  Jewish  orphans  die  with- 
out him.  Korczak  wrote  more  than  20  books 
for  adults  and  children,  described  in  Poland^^ 
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in  Polish  literature 

Stangl  has,  during  his  interrogations, 
admitted  that  Martin  Bormann,  Hitler  s  deputy, 
is  still  alive.  As  a  result  of  Stangl  s  State- 
ments the  West  German  Government  has 
officially  asked  the  Brazilian  authorities  to 
arrest  and  extradite  Bormann,  officially 
declared  dead  in  1954. 

Awaiting  trial  and  still  being  interrogated, 
there  are  indications  that  Stangl  is  talking 
about  prominent  Nazis  other  than  Bormann. 
It  is  known  that  Richard  Glücks,  responsible 
for  all  concentration  camp  conditions  and  pre- 
viously  believed  to  have  committed  suicide  in 
1945  is  still  alive.  Like  Josef  Mengele  the 
"doctor  of  Auschwitz"  he  IS  ip  South 
America,  where  groups  of  Nazis,  including 
many  prominent  ones,  have  settled. 

NEO-NAZI  PAPER 

A  Munich  court  has  ruled  that  an  issue  of 
the  extreme  Right-wing  weekly  Deutsche 
National  Zeitunq,  published  minus  a  front-page 
picture  of  Adolf  Hitler,  cannot  be  banned. 

Police  seized  100,000  copies  of  an  issue  with 
Hitler's  photograph  illustrating  an  anti-Israel 
Story  A  new  issue  without  the  photo.was 
immediately  published  The  P/Pf  «  busmess 
manager  said  that  the  dropping  of  the  picture 
was  the  only  difference  between  the  two  issues. 


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npn3^  nn^^-nux  ,T\'^'\?i  n^üx^^i^onn 
"1TX  niDtr  "^^  'tntyn  riüP^  ,n:ian 
"303  n"ny^  ,.i3n")  rn3in  n:nDD  .m-D 
nn"3'?   isii'n:    —  m:ir   mxnx   nm 

■]3  lin3   .D-'I^X  ,0^210  ,D"PxiüpPürx 

•ps'str  D^rn  Dy  □"•r^x  c^ntrp  riiirp 

.D""3 

-^in  n-i^--ixp3  .Tpnn  "Xü^Piptr  "IdP 
■iirn  D""T3-i':  D-rpon  nxp^'s  d^dx^di^'D 
.Ty:;.!  ^ü^^nicn  nPr?3':n-"|in:?33  d'3 
-)3y  nmnxo  .th  -133  n3Dn?3n  rT^D3 
n't3-inn"ixc"'3'ip  -Tüy  "a3Dr7'2-^"n3":i 
■y  i^x  ,TOiX'i*uiP  ,im"'X"in  ■'ü""3icn 
-D""-T?Dy:2n  .T':'n'73iP  in  ionmn3  »n-P 
xPd„  x-'n  "3  ,.Tm3ni:'3P  im  d^^ü^Pid 
n^ü^^mcn  nPi:;?3^3  ."oPiyn  Pr  T'^r 
.lyo  T^yt'  -iXD^?Dip3  TWiT^  n3it:'xin 
-3  Q"3i:rn  D''TpDn3  npys  iDTi-inx*? 
"ixr^ip  nr'o^u  13  .D*'n"iTxn-n^np': 
-lon    n"rx-)r'ixn    nH»^'?^?^^    nPi'^ynn 

.n^ü'^n 


-3  3L^M  Hi'iyDT:  iP'7n  nr'i3Tn  P3 
"D-'x  t'y  n'23"'-n'n"i"3i  m:n3Tn"mD"c 
X?  3.13  w"  nxT  Dy  ."XüiiPip  n-n3C 
D"ü"iD  •■'ü'P3'2n  /'np"*j'ocip„n^  üy^ 
D^ü"iD  nuü'^'ü^  XM  ny3  D'^D^^icr: 
"3  131"^  xp  0^:3  ,*?!:'?:  im  .annx 
ny  nivrxin  DPiyn-n^nP?D  nPnr?  itt^x3 
nnn'D3  .n'sx  .DV'3imn  Dy  nna^: 
,iPü  npm  r^*:'  '^^^  ^nii  T:inP  nnry: 
-■'pi'^^n  ly'i'ina  m^'  n3Dnr)n  nnx  dPix 
•Viy^n  rn:^n  r3P  t^ti  myi 


pnn 


I 


nn:'::  i9i7  -ixTi3D-n3Dn^  "inx  i"': 
nnp3  "n":'7X^'j  n::'i3p„  üy  "X'j:iPip 
,3""*:"?:xpi  r'^xüD'?  "nr:3  .DT'3i:*P'i3n 
l'iü'?irn  "D'?3  nD3i")'3  m^yp  iD-'ünr 
rpy  "it-n  nip^D,,  im  u?inn  "üX-ipiTiin 
nnxüPnon  n-nüXüpnn  r:"3t:^  iir3) 
T'ny'?  m-ii:'DX3  dhp  nxi:  xP  rny 
"vmi,,  r3  "Xü:'iPip  nnM  —  (3i")p~ 
—  "Xüai^p  T'X'^r  ,-i3in  ":""Dix  rypr^ 
r:*?  "iriL'  —  n^unp-nornrn  n^nnpm 

y3P  m    1917   OnX'i   niC3  r^lllL^'D  P"13'2 

-ir'?i3n  nx  3"''n'?  D^3''"ii'ü  D"o^C3nn  nx 
nirinn  n'?i:'^^3  in:i  inx-^x  :  d^7'3 
-pD^P  mnipnn  Dir  :  n3  n^^-in  Din 
nrn^n  nnnyn  "3  -lyD  raP  .nnnx  T\^^ 
.IvixüPnsn  ^iTH  x^n  iiüPrn  nc^onP 
nx  n3-i"pi:'  '"maPXT::^,,  nmx  dPix 
inr''  oyi  n3Dn^n  3-iy  "Xü:Pipi  r::' 
DJi  mn^3  n^-ii  ,-'i:"'"3icn  lü'C'^n  Pr 
pnDX3  iTR  r:''  "1ÜX3  .Dn':"3  yip 
'7X-i:^"«-iüD'^  —  m:r)ia  n"n  —  i9i7 
h372ni  v-inx  nunPnn3  "XürPip  nsPn 
r7pty?2':3  Mir'?3  n3":)n  Py  mo^xs 
■3Dn^n  HünP'^  lypp  r:P  n3i  .n^ariTn 
ly:?  PiyDP  xP  D"p"3iypi3n  py  :  ^: 
ly?:*?  DX-^3  ,nnx'j:nP-iXD  np^P3iD"i 
,D"''?yiD  'V*  'rr  D"i:""3iO"np^'?3iD")„ 
P3  y^-pDni:^  /'nxn  P33  0^3^x1  o-P^n 
,niypipn  ^3  o'xpn  ,ninnxn-^py3  "03: 
Ti^iifcyn  D'^ix  .niürom  x3*m  Ponn 


>NV?3ibip    JiN    "nnvo    -inAv^,,    nrnoa 

cn^yÄ  .D'y::pin^  d':i:"3i3  n":::xrx3 
ny3  IX  .nn3Tp  iup"3  n'?vixn-":3^ 
xP  ,D-'üX"i7'iüDnx  :^n:*:3  ,m"  ipr: 
]':P  Pi:-   n'^3n   nnM  133  xmit  lyi^ 

."iniPD'2  ly^*?  n^np,.i 

n:^'3  .1905  n3Dn^3  ^'^n  np  hm 
D":r  .n^on  nx  3iTyp  nn-i3in  i9()8 
""'2X3  .n"'?i:xi  n":^ii  «r'Ti^'^  •"'^^^ 
/'mn^XT  n-i3n„  n-ii3^n  n3n3  rr\'9r\^ 
-1^)3  "ip"'y3  nsoxr  ■i?3in3  r7y^MDn3 
-]in?on  iin3  npyo  n-p:;:x3  ."ün3n  nx-r 
üP3n:  13^  ,D"":3sn^n  D""0"nn  D"n 
-"X  nT3n  nDiTX3  .3ir3D"P  Q^opx^ 
-m:^"!  ü3:p3-'P  ,'?3X3  ,3i:x3'?D  nx  n"!i' 
nun"?!  "itryn:  ":nnn  n':Piy  .D^nnx  D"i 

.npy  ^33DnDn 

-:c3Px  nN:^"3  ,n3Dn'Dn  n:^  ,i9i7-3 
— N-in  "in  Pir  nP'sP  "Xü:'iPip  nii 
-n3  Pty  '•n::\Dn  ny^-  .ip:3"i  '?3Xd 
P3XD  ?  ncx  ^'d:  yr  "^  —  ix  'D-3iün 
mnp-D  Py3  px  ,üirD  ")in3  nM  nPi:' 
-i-'C^  :  ip^yni  —  D""':':y  m:n^''3i 
■^rrin,  inx  P^'  nx:  ips':  n3Dn;oP 
-n-3  nx  n-ip-'Q  x-n  ."D"';^nxn  mi 
-n3i  —  ü^'':y  Dn3"X  nnot:;':  —  '^"^'^^ 
-ri^3  n:3i*y  rwn  nDio?3  13)  Pxn::^n 
.nxT.i   .13^303    ny3ü'2   nn 


p^piün  IN  r 


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-ö.Trn  nnx  ^XDjiPip  "^tr  nmP^yDi  .r^n 
D^y*?  1X1  i-id:3  rn  ontz;  13*?  i?Dii  ns 
••0^^310  iiny3  i?Dx:  i^x  ."unoa  mpm-i 
mro:n„  —  ?  nxr  n^nnsti;':  ntriD  py 
l"x  D-'yir  i:x  rx  ."n3nxn  nx  '\")^'? 
IX  .P3XD  Dn3"'xn-i3  Pi2^  v^n  laxiy 
nnu^yi  "o-'iiPxo,,  nirüsr  .PX"i:in-n3 
-?D3  nnin  —  ni'?D^-"iyii3  mP^Pi  d^?:'» 
TpDn3  ityx3  /'D^rPxo,,'?  ü-^-'n  nsn 
n"?^  n3Dn^n-n:n?D  nx  njr-»  r-iiu? 
.n"i3::;i  ip^os's  ,mi3ii:3  n:ty  22  i^'^^a 
nyU''3    n'?nn    n"nn:3  jm^'^^'   nx 


yi    IVDI     N^^Dt?    IVyO 

-n  iD  .i>n>  t?\y  ivio 

->)3nn  t7>>t7  >u»3ipn  luvyKjn 
riN  »n  p-)   Nt7   Ksr\  —   d>\!; 

Nt^N  ni)N>)  "INÖ  1113  Ib3^> 
niOnDtl    p1t7>Vn    JIN    mV    D3> 

-»3ion  nninn  .o>i'iV)i  ^nt7> 
-in  nnv  nb)K5  dd^iinüm  n^'V 
"D  DIN  t?vj^  i»no  niDiD  nvD 
•iTiP  :  nio>ODD  rnnvvi^  ^"vh 
o>ont7N3  n!?v^v>3  N>n  otipo 

":x':i"i  '':^i2C  .n'^xn  "D"':i3Px„n  □"fi 
i:oin  inM  yi  .n":^PxüDi:  ^myoi  nr-ü 
.•rDX^iPD''in  P^  n-'?D^-in::?  Px  D^irir 
HT  ni:i-)3T"yi:p  ,pdd  rx  .n^ü^^n^on 
D'xtipn  nx  nnn-ptr-nn:  nninP  lyu 
"Q"  irx  ,yiaPip3i  iiiüX"n3  cdi:!».!  ix 
Dn:"i^  Pt:?  nropn  nx  n'::iyp  iii'^n 
Pu  i^y»*?  n''^ixPr3n  nrn  iit3?3 
mnDi:n  ,nyDU7nn  i'^x3  :  '?y-n?2xy^ 
xiP'2  mpnin  n''ü^"3iDn  ny^PtrM  ix 
D":?DT3  i3rnP  D^y:  "»i  —  nxn-niD 
i^Dn*?  D"''ü^"3ion  D''DX':i'?D''in-'3irx"'!:? 
pyi  m::yT2n-nn33  mann  D::y  ^y 
."m?Dixn-üisiip„3   n>Dir^ 

pwiai  -  nsiin 

xüi:  nT  xiruP  it'ipi'sn  D'^ünonn  inXj 
npirüox:?D":i„  :  •'^''''dix  ''d:x?3Ti  i 
trx"i3  ."pxiDi  —  (D''üDn:?D^:i-n'i7i 
rin.i-ixo^?Dip  "py  13  iDiD'D  r?:itrr 
-P  n^a^^Dix  .r^/i'^'s  ^:jn":«^i  iiirxin 
mniyn  Di  •'Pix  xm  D'-^nsiin  d"^:' 
vmPiysi  rni:n^3P  D-'n3i:^n  ixni:' 
-onn  m":  ,ri'r's  ^^  D""üx?3iPö^in 
p^  o^^ü"'?iD-xP  D'^nx^  3ni:  Dipo  d^-i 
vpio^ypi  in3nxP  inr?D3T  —  inrtr^x 
PX1D3  IX  np-irüox:^"a3  :  D"»^Pp^o"i7Dn 
...r^"»  110  ly  iis:  xp  üixxidq  — 
,xP?:  111X3  üiD  ,nxi:D  'Ht  ^'":\'' 
D^:"n?3^  ny3i  .üix:ii^  •'P''PS3  mi'?^i2r 
"t>  D^^ü"3iDn  D^niTxn  d-'Pis''  inpsnP 
"ai:n  Dnnx  D^nxü:;^ipn  D^üion  ms 
nnä  inx  .n"'ü^^3iDn  n''Dx;Di'?D''iP  D^y 
-Pin3  poiy  —  "13TXP  i^?Dn  i?2Tn„  — 
-iir^xnn  üX':iPD''in-nirxn,,  Pir  n-»-'n-nn 
xin  ."KttrPip  nn-!:B3'?K  :  "DPiy3  ni 
Dm3  Pir  ünon  "»D-py  ,ixi:;:'':P3  pom 
D"üicP  D":dPix  Pn:?D  -»"y  ,3"'"'ni3n 
,r3i:-)X  ir?3Ci  —  D^-'S'irm  D^-^ny^n 
nr"3  n"Dn^-D^3ii^n  DmnM  i?3  inx 

.''ü''''mon  •'n:'?iprj 
n'?y3  nrx  xm  ^xü:iP'ip  nnao3'?x 
Pu;  n3  .'^"'11*:')  n^moD  n"sxi:iv3 
-iPxon^  it7X  ,r3'iü:i?3n  ^nxx  "^xi^' 
"■''?trn  D-'iinm  nnmn  m3nn  Ptt^  d^: 
pyi:nP  nDin  nxx'D  n:u^M  n"oii3  d-ü 
nnDt:??3n-Di:7  nM  ''xt):iPip  .n'':3snon 
■isn  in-'sn  "niD:tr?s  .i3j;tr?'?-npy3  ^^ 
1.T3n  d:;  iiib:  —  nrninnn'«  nro^P 

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Inhalt    . 


1)  .  Beruf sTimschichtiing  iind  Kurzlehre.  ^ 

(Jüd* Rundschau  l\r*96,v.l*12  .33  •) 

2)  .  Berufsumschichtung  als  Ausweg? 

(JUd •Wohlfahrtspflege  U.Sozialpolitik 

Sept. -Okt .1933,    Jahrg. 4,   Heft   3/4.) 

3).   10  Jahre  jüd''sche  Berufsberatung. 

{J\id  .Wohlfahrtspflege  u.  Soz ialpol It ik 

Februar «MSrz   1932,   Jahrg. 3, Heft  2-3.) 

4) .  Wirtschaftssituation  der  deutschen  Juden  und  Berufsprobleme  der  Jugend. 
(Jtid .Wohlfahrtspflege  u. Sozialpolitik) 
Mai  19 30, Jahrg. I, Heft  5.) 

5).  Aus  der  Praxis  der  Beruf sumstelli:ing. 

(aemeindeblatt,  Oktober  1933,23*Jalirg.  ,lvr.lC. ) 

6)  .  Berufsumschi  cht  long   -  Das  Gebot   der   Stunde. 

(Gemeindeblatt,    Mai  1933,    23. Jahrg.  ,l.r*5  .) 

7).   Schulentlassung  und  Beruf SY/ahl. 

(Gemeindeblatt , Februar  1932,   22.Jahrg.  ,I^r.2. ) 


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15  Jahre  jüdischer  Sozialpolitik. 


Die   i:ireignisse  der  letzten  I5  Jahre  haben  die  jüdiache 
Sozialarbeit  in  den  Mittelpunkt  unseres  Lebens  gestellt.  Unüber- 
sehbar gross  und  kompliziert  sind  die  Aufgaben,  die  ihr  bei 
der  Neugestaltung  des  jüdischen  Lebens  in  Deutschland  zugewie- 
sen worden  sind.  Den  Menschen,  die  heute  Träger  dieaer  Arbeit  si; 
sind,  fehlt  es  an  Zeit  und  Besinnung,  um  das  Werden  dieser 
Arbeit  in  den  letzten  I5  Jahren  in  Buhe  überschauen  zu  können; 
vielleicht  auch  sind  jene,  die  diese  Entwicklung  miterlebt  haben 
zu  sehr  befangen,  um  heute  schon  einen  geschichtlichen  Abriss 
dieser  Zeit  geben  zu  können. 

Wenn  das  Jubiläum  der  Jüdischen  Bundsohau,  die  ihren  Anteil 
an  der  Wandlung  des  Begriffes  der  jüdischen  Sozialarbeit  hat, 
dazu  benutzt  wird,  um  aufzuzeigen,  wie  das  Wollen  ein^r  zioni- 
stischen Generation  in  soziale  -i-at  umgesetzt  worden  ist,  so  kann 
dies  nur  eine  ganz  persönliche  Darstellung  der  Entwicklung  der 
Menschen  sein,  die  hi^^r  mitgekämpft  und  mitgearbeitet  haben 
an  der  Neugestaltung  jüdisch-gesellschaftlicher  Arbeit. 

Die  ersten  Versuche  einer  jüdischen  Sozialpolitik  fallen 
mit  dem  ^nde  des  Krieges  oder  vielmehr  mit  den  letzten  Kriegs- 
jahren zusammen.  Die  Not  der  ^riegszeit  erzwang  soziale  Massnah- 
men im  Norden  Berlins,  die  von  kein^^r  öffentlichen  jüdischen 
Stelle  getragen  wurden,  sondern  dem  ^«^ollen  eines  -Teiles  der 
jüdischen  Jugend  entsprang.  So  entstand  in  Berlin,  Dragonerstras 
86  22  das  Jüdische  Vulksheim,  das  der  Versuch 

einer 


-2- 


einer  neuen  Form  jüdisch-sozialer  Jugendarbeit  als  die  prakti- 
sche soziale  Tat  eines  Teiles  df^r  nationaljüdischen  Jugendbe- 
wegung war.  Den  armen  ostjüdisohen  Kindern  des  Berliner  Nordens 
sollte  etwas  Freude  und  Licht  in  die  Trostlosigkeit  ihres 
l^aseins  gebracht  werden.  Noch  mehr  als  das:  J^inder  des  jüdischen 
Bürgertums  sollten  aus  ihrer  Begegnung  mit  der  jüdischen  Armut 
einenneuen  Antrieb  für  ihr  Leben  erhaltent  So  wurde  das  Volks- 
heim zum  Ausgangspunkt  einer  neuen  jüdischen  Generation. 

IJies  in  Berlin.   In  Warschau,  wohin  während  des  Krieges 
jüdische  Menschen,  Zionisten  aus  Deutschland  als  Soldaten 
gekommen  waren,  wurde  frühzeitig  das  Problem  der  Plirsorge  für 
jene  ostjüdischen  Arbeiter  erkannt,  die  im  Auftrage  der  Ober- 
sten deutschen  Heeresleitung  naon  Deutsohliund  gebracht  worden 
waren,  um  hier  die  Lücken,  die  den  städtischen  und  den  Heerea- 
betrieben  durch  die  Anforderungen  des  Krieges  in  den  Arbeiter- 
bestand geri^'sen  worden  waren,  auszufüllen. 

Julius  und  Alfred  Borger  wurden  die  Inistiatoren  des 

< 

Arbeiterfürsorgeamtes  der  jüdischen  Organisationen  Deutschlands, 
jener  ersten  Zelle  jüdischer  Sozialpolitik  in  Deutscnland^  gunäc 
beschränkt  auf  die  Fürsorge  für  die  ostjtidischen  Arbeiter,  diu 
während  des  ^rieges  hierher  kamen, bald  auch  für  die  ostjüdischen 
Flüchtlinge,  die  vor  den  Schrecken  des  Bürgerkrieges,  dt^r  Be- 
volution  und  der  Pogrome  ihre  Heimat  zeitweilig  verlassen  musstenl 

Aus  den  iieihen  des  Volksheimes  kam  ein  Teil  jener  Menschen, 
die  führend  für  das  Arbeiterfüraorgeamt  wurden.  Die  fruchtbaren 
Auseinandersetzungen  im  Volkaheim  wirkten  sich  hier  im  Bahmen 


einer  grösseren  Arbeit  erst  recht  aus« 


Fritz 


-3- 


Fritz  Mordeohai  Kaufmann,  aus  einem  anderen  Bezirk  des 
jüdischen  Lebens  koinmend,  den  ^reisen  des  Voiksheima  nahe- 
stehend, tibernahm  die  Leitung  des  Arbeitörftirsorgeamtea, 
wählte  aus  der  jungen  Generation  seine  Mitaroeiter.  Sa  spricht 
viel  für  den  guten  Instinkt,  den  Kaufmann  für  Menschen  hatte, 
dass  fast  alle,  die  er  zur  Mitarbeit  heranzog,  in  der  jüdisch- 
sozialen  Arbeit  den  ^eruf  ihres  Lebens  fanden.  Uas  Arbeiter- 
fürsorgeamt, das  geschaffen  wurde/,  um  den  akuten  Notständen  d 
df^r  Nachkriegszeit  entgegen  zu  treten,  hat  im  Baufe  der 
Janre  man  he  Wandlung  erfaftren» 


1 


mm 


der  Auijspraoh«  übfitr  Uasflnahman  but  Bekimnpfung  dar 
lmorb3losiglc  »it  jnilaohar  Arbeltnehnor 


em  24«  Fabruar  I93O. 


y 


li 


(  ) 


* 


loh  hob«  dlo  ahx6,  im  Namon  dflr  Jfldisohon  Oenwind«  un- 
«pr»  hmitlg«  Bespreohimg  su  eröffnen  und  Ihnan  vielmals  zu  dan- 
ken, data  Bio  uaoarar  Slnloöung  g-sfol^t  sind,  Leld«r  let  dl« 
VaxiaiOTlun^;  nioht  ganz  ao  zahlroioh,  wie  erwartet  worden  ist, 
namentlich  haben  einige  Herron  in  l^tater  Ilinute  wegen  dringan- 
der OeeohÄftßrelaen  absa^^en  ortesen.  Aber  trot«  alledem  aind  wir 
noch  in  etattlioher  Zahl  hier  BUjaamongekoaraon«  Uaa  seigt  uns, 
da«»  Sie  die  Bedeutung  des  Problems,  das  hier  heute  abend  be- 
handelt wordon  »oll,  dooh  wohl  g^nllgand  gewürdigt  haben.  Ss  ban- 
delt »ioh  in  der  Tat  na  eine  Frage,  die  aeit  ilonnten  in  iomer 
»teigendso  SJaas«  unaere  Boaorgni»  wachgerufen  hat.  Wir  haben  es 
deahalb  ftir  notwendig  gehalten,  den  heutigen  Abend  au  ▼eranatal- 
ten,  um  Ihnen,  die  Sie  wahreoheinlioh  ja  auoh  aohon,  wenn  auoh 
in  geringerem  liaaae  als  wir,  diesen  i;lngen  nahegetreten  aind, 
die  ganse  Situation  einmal  vot  Augen  su  führen  und  Sie  um  Ihr 
Inteyeaae  und,  aoweit  dies  oöiaioh  let,  um  Ihr«  Mitarbeit  su 
bitten,  um  den  öefahren  unserer  g»genwftrtigen  wlrtsohaftliohea 
Situation  «nti^egentreten  au  können.  loh  darf  inabeaonder«  Herrn 
Professor  Bsrnhard  unseren  ganx  besondere  hersliohen  iJank  dafür 
auaspreohen,  daes  er  »ioh  mit  der  Hingabe  an  alle  wiohtl^j«» 
üinge,  die  wir  ja  an  ihm  kaunon,  in  den  Idenst  unserer  heutigen 


/ 


-  2  - 


ZusaciBtnkuaft  ge »tollt  hat.  Wir  «laMn,  w«lohoi  Opfer  ot  uns  b«l 
■«iaar  starkon  Znanapruohnahm«  damit  gabraoht  hat,  und  ioh  bin 
elohar,  daas  Sie  alla  dleasa  Opfer  au  titJxdigön  nioBan.  ünaar  hara- 
Ilohar  Uank  ist  Ihia  ;jlohar.  Ich  hoffa,  dasa  vor  allen  i>ingen  Ih» 
Pank  duroh  «in«  aögllohit  wirkungsvolle  Aktion  in  ämü  Sinne,  «la 
wir  aia  uns  voratellan,  gebracht  rlrd. 


Profeasor  Dr.  fte 


l  So  gern  ioh  aloh  dnau  bereit  erklärt 


habe,  Ihre  Ulnkusaion  und  Ihren  ürfahrungsauetauBOh  nbor  dioaa 
Prpge  3u  «roffnen,  so  n^hr  ioh  anerkenn«,  dasa  diese  Frage  von 
wirklich  brennender  Wichtigkeit  ist,  so  bin  ioh  mir  dooh  auch 
darnb«r  klar,  daae  es  «loh  hiar  um  eine  Frage  von  auaeerordent- 
lioher  Sohwiarlgkelt  acwohl  hlnalohtlioh  Ihror  Tlfirdl/^ng  als  auoh 
hinelchtlloh  der  Biö*?lich'*n  Ab w oh rraa ««nahmen  handelt,  «fix  atehen 
vor  dar  sehr  eigentümlichen  Tataaohe,  daae  seit  f?iner  Helhe  von 
Jßhran  daa  Judentum  bedrftngt  wird  in  derjenigen  Sphllra,  die  man 
ihm  lange  Zelt  üb«»rhaupt  ala  einzige  nirkungeaphär«  angewieean 
hatte  und  von  c\9t   ja  die  ganze  deutaohe  Oegncraohaft  behauptet, 
dasa  al«  sum  ?fetena«l«ment  dea  Judaatuma  und  der  Juden  atata  ge- 
hört hHtta.  2Jer  Jude  hat  viela  Jahriehnt«  in  l^aut^ohland  wirt- 
aohttftlioh  eigentlich  nur  unter  den  gleichen  Schwierigkeiten  ge- 
lebt wl«  aaine  deutaohen  Mitbürger.  Br  war  eelbstveratÄndlich  dan 
Schwankungen  der  Wirtaohaftakrlaen  unterworfen,  es  ßing  ihm  gut 
b«!  ^t«r  Konjunktur  unJ  aohleoht  bei  eohloohter  Konjunktur.  An- 
d<^rfi  iat  aa  tatattohlich  aoit  den  Zuapitzungen,  die  bosondera  Wln- 
ge  Iffl  nouan  Deutachland  erfahren  haben.  S?lr  etohen  vor  dar  Tat- 
aaohe, daas  oino  wirtaohaftliohe  Boykottbewegung  gegen  die  Jttdl- 
achen  OesohÄftainhobor  auf  dem  Lande  und  In  dtn  Städten  eingeaatat 


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hat  B0it  dam  Anwaohsan  dar  nationalaosialiatisohaa  Bawagung.  Sohoa 
dl«  Tilklnoh«»  Böwa^nn  •!•  VorlHuf^r  der  nationalaoaiallatiaohan 
Bew«)(ining  hat  ja  lnflb<9aonder«  in  Inflatlonnzalten,  in  d«n  nohwiavi* 
gen  wir taohaftl lohen  UonateB  vor  dam  ^naAn   dar  Inflatlonapariod« 

g9lattf<»B  gagen  die  jttdiaohan  üaaoh&ftsinhabar  sowohl  auf  dam 
Landa  «i«  in  den  Slf^inst^dtan«  Man  hat  dort  verauchti  wia  dar  Juda 
aa  ja  aalt  Jahrhunffarten  gawöhnt  iat,  die  Schuld  am  wlrtaohaftli- 
oben  Ung<«3aoh  dar  Zelt  auf  dan  Judan  au  ^lohiaban,  dar  Juda  aei  am 
Xri'=>g«  «ohuld,  ar  aai  an  dar  Inflation  aohuld.  Immer  aal  dar  Juda 
in  ROhwiarigan  VerhHltniaaan  dar  Kutsnlaasar,  daa  b^^waioa  Ja  das 
Aanaohaaa  dar  j^Mlaohan  ßeaohäfta,  daran  Inhnbar  dooh  toilwalaa 
nur  durah  ihre  Intolllgon«  in  daa  b«iondaran  Sohwleri(;keltan  durah- 
gehalten  haben,  wie  wir  wiasßn»  Abor  di<J  antiaenitlaoha  Bewegung 
latsta  gegen  die  judlaohen  aaaohüftainhaber  ein,  man  hat  aie  aller 
mößliohen  ^^sinahman  baaohuldlgt  und  ihnen  die  Sohwlerlgkeiten,  die 
irgendwie  im  Wirtaohaftaleben  antatandan  olnd,  wie  imcwr  in  ^.ia 
Sohuha  geaohoben  mit  dem  beatimmtan,  bequemen  Kliaohaa:  dar  Jude 
iat  an  allsm  «ohuld«  Wann  einmal  in  Frankreich  nach  dar  Beendigung 
dea  Kri«)gf>a  da«  Wort  gapmgt  worden  iat:  La«  boohe«  payant  tou«! 
90  kann  man  aageUf  das«  diaeee  ff  ort  mit  einer  gewissen  Unarandlung 
laider  aalt  Tielen  Jahrhundartan  für  d&a  Judentum  tatafiohlich  so 
angaTrenjet  wird,  das«  dar  Jude  an  allem  Ungonaoh  i^ohuld  sei*  Hun 
hat  diese  Bewegung,  die  ursprün^;lioh  aua  einxelnen  Fleoken  und  Land- 
städten bekannt  geworden  ist,  »oharfa  agreoaive  76raen  angenommen, 
«ia  hat  ttbergegrlffen  auf  die  Stttdta.  Hort  hat  aie  eine  etwas  and«- 


•  4  - 


r«  Bedeutung«  Slo  hat  atWAS  andere  Uraaohen  od^i,   wenigetone  iluaaer- 
Xloh^  atwae  andare  XJrtüaohen  ala  in  klf^in^n  Ctttdtea  und  Landfleokea* 
Ss  kommt   die  i^tfvloklung  der  WaronhHunejp^  der  öro  ^ekaufhHur.ör  hin- 
stt|  die  vlelfaoh  den  kleinen  i^itteletand  bedrohen*  Aber  ea  iot  gans 
glelohi  ob  Ton  vornherein  polltinoh«^  Verhetssung  oder  iia  Anaohluea 
an  biiötiniato  Wirtschaftakrieen  V^r^rgerungon  nioh  g'^ltend  maohtfA^ 
ea  IHuft  aogar  auf  daaaelbe  hinaua«  S9   geht  um  die  Bedrohung  dea 
nooh  aelb  ^tän^^lg  gebliebenen  O^aohKftsmannea«  l^ieaer  ^^enaohteiligung 
dee  nooh  ^elbfitftndigen  OeaohHftamannea  duroh  dein  Krisen-  und  Prola- 
tarlaleruiigiproaeaa  ä&r   ?^iytsohaft8not  der  letaten  Jahr«  ist  da« 
Judentum  In  einur  etwaa  atärkeren  TiTelae  aua>;eaetat  ala  die  übrigen 
^e^^ll  ohaftaklaaaen«  l^ia  Not  der  lentneri  die  ^teli^nung  das  Beut- 
naratendea  duroh  di^  Inflation  und  duroh  die  ja  nicht  minder  riioharf 
aich  geltend  mi^ohenden  Folgen  der  traten  Deflatlonapariode  hat  dia 
jndiaohan  Bantner  swalfalloa  aioht  stärker  gatroffan^  ala  die  ga*- 
aamta  nbrlge  Bevnlkarung«  Penn  ioh  ?daube  nioht  -  wir  haben  uns 
aK^inea  Xraohtena  mit  Baoht  gegen  gefülaohte  Stati^itiken  gewahrt  - 
daflt  dl«  wlxtfOhßftlioh4  Hot,  InnbASonder«  des  BentnortAmt,  ander« 
BeT0lk#7ungakr«iie  ttürker  getroffen  habe  als  die  JuAsn*  Uas  Judsn» 
tum  Inldet  unt^r  den  glelohtn  Folgen,  die  2uaohUf?srentAn  der  Juden 
sind  ebenso  verloren  g<?gangen  wie  die  dsr  ohrlatlichan  Uitb'irger* 
Sln<"  gro^toe  Xultursohioht,  die  aus  jndisohen  ISlamenten  basteht  -> 
und  diese  Kultursohioht  h^-t  ftir  dns  deutaohe  Kulturloben  ausseror- 
dentliches geleistet  -  ist  genau  so  proletarisiert  worden  wie  die 
entsprsoh enden  ohristliohen  Gelehrteni  die  ohristliohsn  Akadsaiker, 


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die  gewohnt  waren,  n<inn  auoh  nloht  ihr  L«b«n,   uo  doob  den  Komfort 
Ihr'^ifl  I*as>!ila8  aus  den  Zuoohftason  su  ziehen*  Abt^r  etwas  anderes  BMOht 
•loh  im  Judentum  stHrker  geltend  als  bei  unseren  ohrlHtliohen  ilit- 
btlrg'^rn«  Dmr  Auflösun^xprosees,  äex  duroh  den  Belbatnndig*«n  Jiittel- 
stand  ß-^ht,  h'it  in   *er  Tat  die  Juden  b-^^r^iflioherwnlee  vl^l  stMr* 
k-jr  jgetroffen,  iwell  proaentual  dna  Judentum  'len  etörkeren  Mlttel- 
atand  eis  dl«  andere  3Mvölk«rung»"Ohioht  stellt»   8©  hat  diese  Auf- 
iCJung  der  8elb3tHn<3igen  HlrtaohaftaexlFt.mzon  tatsHohlich  eine 
grossere  Breaohe  unt^^r  den  Juden  genohlftgen»  Hier  erg;oben  «ich  nun 
Folgen,  die  t\T  uns  beaonders  aohwer  sind.   Denn  oa  1  t  Ja  «In©  un- 
yerhHltnlamKaala  groaae  Zahl  vun  Menaohon  unverhnitnlamiiaali;  plota- 
lloh  aU3  der  a^lbatHndlgen  Jixlstenz  hjrauai:*iriasan  und  vor  die  Mot- 
wendigkoit  gaatellt  worden,  ala  Ang^atellte  ihr  Brot  «u  ▼{«rdienen. 
Und  HO  groaa  auoh  die  Kot  ist,  vor  die  unter  UmatHnden  der  selbstKn* 
dige  jridlaohe  Qeaohftftaaann  geat«^llt  iat,  viel  aohlitstn^^r  iat  die 
Vet  und  die  Zwangslage,  in  die  diejenigen  geraten  Bind,  die  au« 
ihrer  Salbatündlgkeit  heraua  alnd  und  nun  als  Angeatellte  tfitig 
aaln  ffliaaen,  nloht  etwa,  noil  aio  ala  Angf stallte  tätig  aein  B«la~ 
aen,  denn  bei  der  Arbeit aamk'^it  dea  Juden,     bei  dem  latereaae  fnr 
■eine  Familie,  bei    seinem  Fleiaa  und  bei  seiner  Intnillgena  ist  a« 
Äera<^e  dem  Juden  gfjna  gleloh,  an  reicher  St"llo  or  steht,  wenn  er 
nur  sieht,  daas  er  vorwRrta  koaitat.   Erkennt  er,   daas  das  ala  aelbattln- 
digor  üeeohÄftsmonn  nloht  nß^r^lloh  iat,   oo   lagt  ihm  seine  Intelli- 
gent von  aelbat,   dasa   er  aloh  eis  Ang^att^llter  verboaaern  kann« 
Aber  Bun  beginnt  die  Sohwiarinkelt.   Denn  hinr  hat  aweifelloa  d«i 


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jaditohfl  Aag««tt»llt«  grosser«  8qhwl«rlgkalt«ii  su  ttbemind«n  als  <J«r 
ohrifltlloh«  Ango»Ullto,  Auoh  hier  ist  «In  T*ill  dar  Not  durohaug 
gl^iehbed9ut«nd  mit  de»  Not  dar  ohristXiohen  Arboltauehanden,  dann 
wir  nitaen  Ja,  daaa  unt'^r  den  Taunenden  von  Arbnitaloaen,  dla  wir 
haben,  unendlich  virtlo  Ang(3tteXlte  wind,  ^oeondera  sohleoht  geht  99 
den  mtoMn  Anifea teilten,  die  irthr  aohwer  oina  Stellung  finden  kön- 
nen, und  hier  laidea  ^Üa  j!ldi«oh»n  Angeatelltsn  normalerwaiae  nloht 


m«hr  ala  dlo  ohrlstliohen.  Aber  wir  wl 


ja  nun,  diäse  den  jOdi- 


fxihen  Anj;<)8tr)lltatt  das  Hrlaag'^n  <Rln^»r  St»»llung  bseondera  eraohwert 
iat,   >nn  -.elbnt  da,  wo  i^lHtae  frai  sind,   nelbst  da,  wo  can  den  Ju- 
den we*5(»n  «ainer  IntoXligfju»  bevorau^ion  wiirda,  tut  man  ob  nicht, 
traut  man  aa  »loh  nicht  z\x  tun,  einfach  deahalb,  woil  die  herraohan- 
<•  antiaetaltlaohe  Bewegung  auoh  denjenigen,  die  nioht  auagöaproohana 
Antitomiten  aind,  boeondex«  Sohwlariifkoltan  maoht«  Zunä  hat  der  An- 
tia'^nltlamua*  Ana  der  antla^taltlnohen  Gruiuloinatöllunö  vieler  Man- 
achen,  diu  über  die  iTinatallung  von  Angea tollten  tu  verfügen  haben, 
wird  98  dem  jüdiaohen  StelXuni^BUohoaden  aohwarer  gecaaoht,   fline  Stel- 
la au  erhalten,  ala  dam  ohriatliohen«  ?»'ir  wollm  garnicht  verkennen, 
daaa  im  Oefolg«  diae^r  «ntlaemit lachen  Biiwegung  oa  dam  jndiachen  An- 
ge8t"llt'»n  auoh  violfaoh  sehr  eraohwart  ist,  bei  Jndlachen  Arbeitga- 
bern  Stellung  au  b^kofamoB»   Sa  liegt  aehr  nahe,  darf?bor  beaondera 
harte  Worte  au  eagen«  »«nn  loh  es  nloht  tu«,  ao  tue  loh  ea  nloht 
etwa  aua  einer  nbertriebenan  Objektiv! tut.   loh  bin  mir  sehr  klar- 

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dartlber,  daaa  b^l  jttdiaohen  Arbeitgebsra  vielfach  daa  Ifotiv  fnx  dla 


-  7  - 


■loht«ln«tPllung  irpii  Juden  au  Terglelohna  lat  nit  d«m  b«kftimt«n 
^OTt«,  naoh  dorn  t^T  mftnohea  Jud«&  der  andere  Jud«  Antltei&ltituua 


.rÄoht«  3a  i  t  fMr  raich  0mz   aw«if -»Hos  oiu«  Ti^lfttoh  gens  unb«760h' 
tigt«  Furcht  vor  d'sm  Judan^  der  nooh  hlnaukCMamt  und  Antledciltlaoua 
maohnn  könnt«.  Wir  «rl-^ban  0«  b.B.  vlalfaoh,  dass  aua  dlaaan  örtin- 
den  aoloh«  Pars  inllohkltan  voo  imgngamcsnt  jfldlaohar  Angeotalltan, 
Inganlaure,  Ch^oilkor  abaahon,  die  In  groaa^n  üet rieben  flber  die 
Allnateilung  von  Angoatollten  su  vsrfflgan  haben«  Ich  bin  mir  aber 
•Ohr  klar  darfibor,  data  «a  aioh  nicht  blooa  um  solche  «u  varurtei- 
lendön  St  tonen  allein  handelt.  Man  darf  nicht  Terkennen,  daaa  man 
vom  öeeohaftaraenn  in  Priiratl^b^n  und  vielleicht  auch  in  beaondorea 
fSllsn  Im  Oaaohaftaloben  nicht  a^hr  Qroaae  und  Charakter  verlangen 
kann  als  er  «ufaubring«*n  hat.  *4in  gaachttniichea  Unternehmen  iat 
kaint  IVohltMtigkeitRanataXt  und  der  öeachHftamann  muaa  wohl  in  aei« 
aar  Oe a oh« ft «praxi a  ao  w«»it  wie  möglich  &m   folgen,  waa  aeine  In- 
tareaeen  ««bieten,  üix   habön  je  unter  den  Jüdischen  Warenhauabo- 
•itsarn,  Ole  in  Ürkenctnis  der  Schwierigkeit an,  die  die  Jttdiaohen 
Angeat^aitan  im  allgamelnen  Haben,  einige,  die  durchaus  nicht  kalt 
alnd  in  der  i^inatellung  von  jnd lachen  Angestellten.  Aber  ea  ist 
sehr  leicht,  ala  Beaitaer  cinös  grosaen  Kaufhauaea,  daa  in  eich  •!- 
na  gewisae  Schwerkraft  hat,  Jüdiaohe  Angestellte  auch  dorthin  su 
stallen,  wo  al«  mit  dem  groseen  i'ublikum,  dos  seine  Slnkftufe  in  den 
Warenhliueern  naoht,  in  öerahrung  komtaon.  Aber  in  nintjr  kleinen 
•tadt,  auf  dem  Lande,  wo  Jeder  Käufer  individuell  behandelt  aein 
will,  ein  viprHohohen  oder  r.ehr  mit  den  VerkWufem  oder  Verkäuferin- 
nen au  machen  g<?wohnt  ist,  ist  ee  schon  aohwieriger,  dem  Publikum 


-  8  - 


ÄU8g«iprooh«ii  jndisoh«  Angoat  Ute  gfg«ntlbar?suatellen«  l^arln  li-'gt 
ai«  srosd«  <i9tnhT  Ö9T  antlBiraltltohfln  ^«ll«,   dano   ale  vi>'lfßOh  jtt- 
dluoh«  Oeaohnftiilahnbor  goradoxu  «wlngt,  von  d«m  iingaßoaont  fnr  b«- 
•tlBimt«  Poat-sa  abmuaahea.  Trauriij  l  t  dna  und  ausa-irorfl-antlich  ba- 
dauerltoh,  und  irir  warlan  uüb  dnr«lb  t  unt?<rhalt«n  oüasan,  waa  daga- 
g«n  »u  tun  iat.  Äba:r  nur  in  «Inor  AufklHrung  dar  Ifeaa^n  und  Im  poll 
tlaohfltt  Kürapf  Itc  allK-^mainan  «Ird  aan  etwas  errelch?ja.   loh  .glaube 
nicht,  daaa  am  hld»r  den  j»!-'* sahen  Ö^aohnftainhaber  unt'^r  Zrang  oet 
sen  «ollte,  w«nn  ««  ««Inen  «Ignnen  Int'»r0a»?en  auwlderlBuft,   Juden 
au  QnÄaglffren«  Hua  dnrf«»n  ^ir  aloht  Torgeaaen,   daea  die  antional- 
aoalcll  tlf30h<?  Bswaguag  durohaua  kUno  rein  antlaenltlaoha  Bowagung 
Ist«  Sl«  Ist  wedöT  T«in  antia-naltiaoh,  nooh  Terfoli^t  die  wlrtaohaft 
Höh  PTopagrnda  rein  «ntl»«r.itaoh<«  Zwooke  alt  dar  Untoratützung  dla 
aar  B«^w«gung«  Sa  band -alt  sloh  hier  um  etwas  viel  tieferoi.  ??lr  Wit- 
ten gen«U|  dasa  von  olnira  T-jH     er  So'^warlnduatrle  dla  aationalaoali 
ll'-tlsohe  B<!»w«/.:img  auT  flnriaai'ill  unt-TratUtzt  wird  ala  Handhabe  ga- 
gen  die  wlrtS'^haftliohe  Ußoht  dir  Arbalter,  zur  Sprengung  dar  Sl- 
nlgkelt  d«r  Oawarksohßften.   Dleee  JCrelaa  untar»t'!ta*a  ^la  national- 
aoelnll^tlecha  Bewegung,  wall  rIm  von  detea  antlDarxistlaoher  aIb- 
stellunf;  -erwarten,   daaa  alo  den  K'^lm  d&T  Sera'StBung  in  die   Gowork- 
•ohaftaa  tragea  "^erdani  und  4aaB  auf  dleoe  TToiaf»  der  Knmpf  gegen  dl 
?ord?»rtjn  •'»n  ''er  Arbelt-^^'rto'^^aft  dooh  l'-loht^tr  wird.   31«i  verauohen, 


den  Teufel  »It  dem  Baelaebub  euazutreibea.  Ob  der  Bealiebub  naohhar 
ihaen  aloht  »ohllnjosT  ^rao^oln'^n  «ird  als  der  Teufel,  bleibe  dahin- 
f*»et<^llt.  Wir  an  aen  nlso  mit  dleaea  Tatsachen  reohnoa«   Alle  die- 


-9  - 


Jftnlg«n,  Öl«  oin«  aynthetiflohe  ffirteohnftaauffasaung  hrbon  und   dli 
der  lUimxnfT  »ind,  daai  In  .ii«»ör  Byntheti'johon  TrirtoohfcftaauffaoBung 
und    ,'UTOh  die««  <»er  Kcpltali  naui  nlloin  Lobanadauer  hßban  kt;nn,  wla- 
8on,   de-88  d«9r  Arb«ltneha«r  nloht  nur  Arbaitnehmer,    Honcarn  auch  der 
w«rtYolls!t«  Koaauiaant  ist,  daaa  aua  V\ux  CLU  durohaohnlttlioh«  Kauf- 
kraft l-n  Tfaiteaten  Sinn«  r'^aultiert  und  daaa  nie  für  die  Mv<lioh!c«lt 
der  Produ'<ftlon  und  der  Hfetlonall^i^rung  der  Produktion  ouasarord«nt- 
Itoh  wiohtiflt  iat.  Hier  int  &mr  billige  Lohn  dae  woaeutllcha.  tTnd 
d«imlt  let  von  solbat  .^v^aa^jt,  da«»  der  billig**  Arbeiter,   d.h.  der 
Arbeiter,  der  m«>:l lohst  wnlg  aua  der  Mai««  herauaragt,  mit  seinen 
FoTd«runif'm,  mit  tcln?r  inteillgea«  in  der  Wirt  o!;aft  <5«t  bf^ste  Ar- 
bPitnehai«r  ist.  Hfv  litfrt  nun  auch  *iioe  ä9t  Uraaohan,  w^^ahalb  in 
dlMeo  Kraiaan,  salbst  fo  ale  ftua  Julen  beat^^hon  oder  mit  Jud'in 
durchaetst    lind,   der  jMaioohe  Arbeitnehmer  w«mi  caöglioh  auotjfjßohlos- 
aea  oder  g«gen>ib«}X  dam  ohrlatll^hea  ssurUokgesntatidrd.  Man  al.iht  in 
j«de:a  Judeni  fla  unruhlg«a  ^T-emant,  nioht  in  dam  Siana,  daaa  er  aia 
Attfr^ihrer  iat,   sondern  ^ine»,  da»  ▼orwttrta  will,  dar  nie  aufriadan 
iat,  der  daa  '^unaoh  hat,  8«ia  behalt  zu  ataiaeia.   loh  Bflohta  hl»ir 
•ia  Witawort  anfuhren.  Jlan  sagt  von  dam  Juden,  daaa  oi  im  erataa 
Jahre  Lehrling,   im  «weltea  AnÄ«8taHto»,   im  drittaa  Prokurlat  uad 
Im  vlertea  Oh<if  s^in  ra/^ohte.  I>arin  linat,  weaa  euch  in  übörapitater 
und  etwas  v.?ra(irrter  ?orni  ein  T^^il  deanen,  waa  ja  abir  auoh  gerade 
wledor  den  Vorsutf  dea  jitlinohaa  An^«»tellt«n  bedeutet,  daaa  er  vor- 
w'rta  will,  daaa  er  »tr'^baac  iat,  Aaaa  ai  den  ^unaoh  hat,   aUne  Lag« 
SU  Terbaasem.  •••ondara  raarkwurdlij  klingt  Ja  -  und  das  korarat  sah» 


-  xo  - 


oft  vor  -  «?ln«  aoloh«  Kritik  au«  den  Mund«  jlHIsohar  Direktoren, 
die  5»  nur,  well  «le  eelbst  so  gtmrtet  wor«n,   Direktoren  geworden 
•ind«  Alle  Yon  une,  dl«  sieh  von  unten  heraufgearbeltat  haben,  wie- 
ten,  döf«  diese  Stribanokelt  una  allen  ''ine  U*9nge  Unhe»  «>lne  Meng« 
Arbeit,  aber  auoh  ein«  Meng«  VoTzinht  gokoatet  hat.   l^r  Jude  will 
nicht  blona  ¥orwHrt«,   aondern  nr  boeltat  die  aynthetlaohe  Erkennt- 
nis,  dons  nr  nur  ▼orwHrts  koHBk,  wenn  auch  daa  üntf^rnohnsen,  in  dem 
er  tntl^  lat,  vorwnrt??  kosMt,    3r  '•111  «loh  j»  nloht  eunaerhftlb  des 
Untflrnehnsns  setsen,  g^rnöe  in  der  Sorge  um  des  Untarn«hcjon|  denn 
diaae    »orge  \m   'ae  UntTnoliiaon  bodeutf^t  frir  ihn  ju  auch  das  eigens 
tohl«  Leider  ~  und  darin  "-ehe  loh     da«  gr-  «ata  Unbel  l«8er  Zelt  - 
mnn  v^Ant  'Wirklich   sehr  oberflHohlloh,  wenn  mon  dorn  jildinohen  Ange- 
stflllton  die  Str*»b3amJc9it,  daa  Vorw^Ttakomnan  ale  unangenehm  nnreoh- 
nan  will,  «Arßöo  in  unser »r  heutigen  Zelt,   in  &9r  d««  Uevl««  herr«oht 
dem  TMchti3«n  fr^le  Bahn»  loh  mflehta  3l<»  nun,  m«lne  verehrten  Har- 


ren, soweit  31«  aus  A 


der  lintsrnehmerkl aasen  bestehen. 


bitten,  «3  air  nicht  Jbal  au  nahmen,  wenn  l^h  nage,  doaa  Ich  darin 
ein  ^tehr  grosaea  U*ibel  dieoex  Zeit  erbliok«,  das«  nicht  erkannt 
wird,  dasa  ein  TJfnt'^rnehman  ohne  atrebaam«  An^rastollts  ebensowenig 
bestehen  kann  wi«  atrebsatc«  Angestellt«  ohne  einen  tflohtigen  ünter- 
nehner  leben  k  nnin.  l?le  Verbundenheit  Ton  Arbeitgeber  und  Arbeitneh- 
mer konn  ßarnioht  stark  genug  unter«triohen  worden.  loh  bin  der  Mai- 
nuag,  dass  wir  etwas  sehr  nosentliohes  leisten  w'Jrd  -n,  auch  Im  Sin- 
ne der  jndlsohnn  Angeatellten,  dl«  wir  irorwRrtsbringen  wollen,  w«nn 
in  der  Pr«f;se  und  in  der  Lehr«  dies«  V«rbundenheit  In  attirkereii 


-  11  - 


l'faofi«  «It  OS  biah«r  ^fjaohehon  iat,  betont  wnrd^.  -  ^a  kotamt  mm  fol- 
gsnöoa  hinxu.  Sa  sind  nicht  iraraar  bloaa  dl«  Itltendan  Para'^nllohkel-- 
ten,  dl9  dl«  jndlao>iön  Aa^^  teilten  nicht  in  dl«  Betrl -ba  hlneinlai- 
•«ß,     oad-^rn  wir   steh  m  auoh  hl«r  eln^r  atumram,    naoh  aunoan  nlr  ht 


in  dl«  ,'?rart'ielnun4?  tr.jtflndan  Boykot tbimegung  dar  Jiltarbeiter  go««n- 
üb«r.   loh  kunn  mir  nloht  dankten,   dasß  2.3«  uns^ra  BankdlTaktoran  aue 
■loh  h^iraus  -  aum  Teil  ««Ind  «9  3«lb«t  Judon,   «vin  Tnil  sind  «•  ja  l«l-i 
dar  auch  »<<*weB«in**  Jüdin,  f'l»   nlch  (?nrn  eint'n  ulohtjMdlaohon  AnHtri<rti 
gabon  -  at  sind  j«  ctooh  In  d»»r  grooBf^n  Zöhl  i.t«arioh«m,   dla  wahTach«!»- 
lleh  viel  n-ihr  auf  'I^lohtiijkolt  nl^i  nuf  dia  Konffltjaion  rt^hen  -  dl«a 
nicht  ra-^rkt^n«   •''''»nn  wir  trotadan  im  furohsohnltt  dar  Bsnkbaanten  dar 
latatm  2ait  vi«l  aenlat-^r  Judan  als  fr^lher  aoh'in,   so  lut  daa  auf  dan 
baharrllohgn  -Idoxstand  r!ar  Bf^kt^ratut  mao-jrxft  sur:okzur''hT"n.   Hiar 
hobon  wir  «ilnen  3??folg  dar  natloaalaoalfdlfe-tiaohan  Bawagnng,   hl^» 
handtlt  a«  sich  um  dl«  natlonelaoaltiliatlachon  Üoilon  ia  don  groasan 
lftrl-»beni»  Kissir  liegt  m  Iner  Meinung  naoh  ätir  urund,  warum  ar^lbat  in 
llnt*'ra<?hai(ung!^n^  darf»n  ^iigcmart  daa   ^ngasataönt  von  j'Mlaohen  Anga- 
tatallt^n  nioht  auanohllHsat,  dla  Leiter  dooh  von  üinat eilungen  Jü- 
diaohor  Arbaitnshaer  abaahtin^  Hl«r  wird  duroh  dl«  Unterstütstan  dar 
n8tlon«jlao2ieli  tisohen  Bewegung  J«ne  TUtlgkalt  auagoübt,   dl«  aua  dai 
Bettioba  <]le  Jtldlaohan  Leute  rardrängt«  Wann  wir  die  J'sUsche  i^ln- 
kotDEi«ns8tatiatik  aii8eht3n,sa  mexkm  wir,   ^aea  in  don     Inkorcanaßrup- 


p'^n  von  400  bi  's  600 


die  Jud«n  ftUttaerordentlich  »tark  Rurflckgagai 


gen  ^Ind  und  ftrat  r-iadar  in  daa  hnher<!n  Ooh&ltRklaasan  auftrtuchaii, 
9lnf ioh  deawiSÄent  ~9ll   sie  dann  nn  Otell.'a  nind^  wo  wn  Jud-^n  nloht 


-  12  • 


\ 


antbahrea  kann«   Hun  liegt  das  nicht  lediglich  daran,   daat  diese 
•ehl^ohteir  beaahlten  Stf^lHa  von  Judon  nioht  aqgenosmen  werden,   boi 
dem  vi^lm^Rhr  Anri^fkf  daea  man  den  klein-^n  Jndiaohen  Mitt^ilatand 


nicht  hereialnaet»   l^ieaon  Tatbdetand  haben  wir 


Betracht  su  sieha 


wenn  wir  un^  'Ibar  die  Hxxaq  auaaprochon«    l>i6  Frage  iet  -*  waa  kann 
m^n  dag^^gf^n  maohont  Hir  ist  ein  Fall  brjkannti  wo  die  Berliner  jtt- 
dieohv^  Gemeinde  beatitinte  Aufträge  au  verg^^ben  hatte  und  aie  einer 
Firraa  nioht  g^^gaben  bat,   <4ie   ica  weruoh  ettjht,   ;)tlcli8Che  Angea tollte 
nioht  au  beechnftldt^n«   I>as  ©ag  in  dem  einÄolnen  Fall  gana  wohltätig 
wirken,   ee  m^>5  vielleicht  nuah  zu  airer  g^^nt  lasen  Vor   icht  an  aolohei 
Stellen  flhr-^n«   Aber  ein^m   :.ehr  groaaea  allji{«jmein«n  Ürfolg  werden  wl 
in  ßl<»ieen  riohwierlitr^n  Aufg  ben  nicht  erssiilon*   Ich  verapreihe  mir 

auch  von  v^in*T  öllif:?f?üifiinan  Boykottbewe^iwng  garuiohta,  weil  nach  mei- 
ner Meinung  j^do  öffentlich  horvortrr^t^^nde  Bewegung  die   grosse   Oe- 
fahr  In  f^ich  birgt,   dasa  nun  der  i>efr;endruok  von  der  naderen  Seite 


▼eratltrkt  wlrdt  Mein  Leben  i^^t  Ihnen  wohl  Beweis  Nlaft'r,   dasa  ich  vor 
lacDpf  und  vor  .*^r5!;f?Ui:;ung  von  Gegendruck  nioht  surtickRohrecke.  ^enn 
man  aber  der  Anwalt  anderer  iat  -  und  wir  aind  hier  Sachwaltor  der 
j^^diaohan  Angjatellten  -*  siuaa  oan  voraichtlg  sein»  Iß  i3t  uehr  aohön, 
eine  Boxkot tbewegung  au  verkünden,   aber  zu  prtJfen  l3t,  ob  sie  nioht 
mehr   aohadet  als  nMtzt*  iJeawegen  aehe  loh  ein,   dasa  auf  der  anderen 
Seite  i^T  Kfiinpf  au  f^!hren  iat  gegen  die  VerKf?anung  doo  JUdiaohen  We- 
aena  und  gegen  dia  antiaomitlaohe  V0rhot:^ung  in  allfjaiaeinen*   Aber 
aohon  hier  möchte  ich  aa^^en,   daa  kann  nioht  Aufgrabe  der  Jüdiaohien 
Ö^emeinde  aein«   bi«  jft^iache   Qeaoinde  kann  keine  Kaupforganiaation 


-13  - 


Bein«  Dl«  Jttdlaohe  O«o«lnd«  lot  «int  WöhlfahrtBorganlaatlon«   Si«  mag 
eiae  iampforganioation  e<?la  ftJr  dan  jüaiaohoa  Olauban,  ab«?  sonat 
rauo^  al«  «liaa  TSohlfuhrtsor^anlaßtlon  bloiben  unÄ  kann  nleoals  oin« 
Sawpf Organisation  worden  g'^gon  f'i«  antisemitlBOhan  8tröaamßt?n  naoh 
•uasan  hin»  öi«  kann  «ie  tuatarattuatn,  aber  wir  mrtsaan  uua  aor^ifäl- 
tig  überlegen,  ob  nicht  elao  Arbeit  st  ^lun^j  awlaohen  der  OeKflinde 
und  anderen  Loatöhendön  Or^^ftniaat Ionen  g«trof  i  «n  werdaa  muaa«   Dage- 
gen wird  oa  aoinoa  -kXttOhtt?na  not»*»ndig  aain  -  und  dt^a  kann  die  Jü- 
«iaohö   Ueci6ini.io   tun  -  den  jn^aaclian  Arboitgabor  und  öia  jildlsohan 
^^•meindaidtgiisfler,   nie  ttbar  dl«  "^argsbung  von  Arbait^pHtsan  zu  Ter 
fUijen  höb»n,   Qufzuklftran    '.bnr  die  l^otlago,   in  der    ;ich   Jio  jndiaohen 
Angeat'-axten  ttait  Ub^r  des  '^03»  d«*!  ^aig-attillten  in  der  hnutigon 
Zelt  llbarhaiipt  hlnua«?  befinden,   di3  Arbaiti'.eber  aufaufordern,   jüdi- 
•Oh©  Angoat'Slltfl  einsuat«llen,  «o   ea  den  Geaohärt  :interaaaon  nioht 
R'iderspTifiht  und  wo  gleiche   Intolligt^n«,  glöioh*   -ignung  wie  bei   dem 
chriatlichen  B«worbar  vorliegt,  don  jüdischen  Arboitauoh^nden  zu  b«- 
vorzui'^en,    dQ  er  an  anderen  Stellen  atark  bßnaohtailigt   iat»  ^ir  wor~ 
den  die  AufklRrun^'.  ouoh  weiter  dahin  au  leiten  haben,  daas  der  jtt- 
diaohe   Arbeitaehra-jr    sloh   €.ein'<n  Int'-Jraaaen  nicht   aelbat  entfjngen- 
•  tellt  durch  nie  don  jnrüaohwn  Charakter  oft  k«nnafichn'?ndo  Art  det 
ßiohTOT'^rKhgena  und  AufdrÄngena  und    :uoht  dea  Hervortretena.   l>let« 
AufklHrungsarUeit  oraohflint  mir  auch  als  oino  Aufgabe  der  Jn''lQOhen 
(»ea' inde,   naoh  m-^ln^r  Auffasnung  aogar  nine  Aufgabe  der  Rabbiner, 
von  der  Kana«!  dieae  aozinlen  Binge  in  eiid'-ieia  Kaaaa  zu  behandeln 


ala  da«  bisher  geaohehen  iat.   loh  bin  der  s^inung,  daaa  kein« 


•  14   - 


lUlli^ion  mAhr  als  di«  J<iaisov«  sur  IrvKhnucg  dieser  «osii<:l(in  lln^s 
&<il«g#hb»it  jclbt»   rtfira«!     hier  Int  Ö^lftgenh^lt,  «In  »«lt3*>mH98''S 
fti«r«  SU  bAhendoln.   loh  holt'»  «s  Ü^r  ▼i«l  iranißer  wichtig,  gegaa 
den  H.ntiQ<NKtieffius  xu  «rett-^rn  als  <*twaa  ll^^bairoll  dlo  elganea 


01<äub«ini 


r« 


n«tt  «u  «tT'Jloh*»!»  und  aiifBurloht^'n.   -  Sehr  vi«!  m<3hT 


kann  lr»h  Ihnen  nun  nla  51nl«itunß  au  der  ?>lnkua«lon  nicht  aagen* 
loh  TerfUge  nloht  tlb'-r  die   .i.rf«hpung,  c!lo  vlnla  von  Ihnon  aus   lam 
praktlsoh^n  Leisen  hwifau?»  habp>n  nnd  «laa  rnn  praktisch  5n  -lleoer 
Frngs  SU  löiöttn  hnt  und   l3lat*irn  k  ^nfi#  if^lüa  Auf,:atii  f:ar  »•  ledige 
lli:3h|  dlv^f^  Att^^nTiich^  «Inaiul^^lt^^Ui   «In  ^^.^&r  dir  beteh binden  06- 
•lohtapunkt-^  In  /'«n  Voydi>rÄ;mnd  35U  it*»ll«?a«   Ich  hab<5?  als  Theo*«- 
tlkuT  Anm  üif^lnig^  jf?^>tan,  tun  5t^^  «l?»  ^'raKtürer  rtaa  Ihri;^«« 


Vorgltg^ndar  ^ir^htor  ilaroaklv    *lr  h«bt^n  Herrn  ^rtoBnot  Bcirnhard 
hervAioh  nu  dt nkan#  lal>«in    imin^tr  ^{roaaan  thaoxatiaohm  Itorl^gunga- 
f^hi  ic*Ht  hut  •»  uur^  auch    :1ü  Y^Thttltntösia  ttna<!)r'3a  praktlaohön  Lo^ 
\>enB     0  llb^ralohtlloh  g mug  gtigebeni  ura  dnraua  dla  Synthaaa  an 
aohöff^n,    ^1^  tjr  ju  von  un^j  gttf ordert  hatt   i^chrsals  meinten  Hora-^ 
ll^hstan  l>iink»     Ir  hatt^^n  nun     i<?  ^^b  >icht^   da  wir  ja  un^^^^rthx  auf 
Ä^-^sfn  Hohlu^a  von  H^rrn  Profna^ior  Bamherd  göfaaat   -ar^in  -  wir 
j^lß^.   nun  ^inr.-ir»l  dno  von   'an  Prophiiton  abataiameada  Volk  •  Harrn 
Kccnvirsi  mr?  t  riaon  au  bitten,   ein  p»ay  tQxtB  %n  ®preoh'^n#  Lttidar 
!?^t  '-b<»r  ^^^rr  ^otmerzi^nrnt  Siaon  duroh  ^ine  UnpiaalloWct^lt  am  :Sr- 
nohf Inan  varhln!art   g^j^w^^aan»   Harr  i>lyr>ktor  Xlaarannn  hatt^j  dla  l-la-* 
benBw*rdlgk»Ht^   für  Ihn  In  di^  l^reaoha  au  »prlngm« 


/ 


f 


i- 


-15  - 


ist  aucn\  'i 


onnt  Mchon  ol- 


Dlrektor  I'r.  Kloqm^nn  (l^raartnor  Bank);  Sa 
ne  PuaaoroTdantlloh  oohifieTlgo   Aufgab«,   nach  Wntru  ProfooBor  Barn- 
h»fard  zu  aprÄchffn.  -'a  ist  hcuto  doppalt  aohuwr,  denn  t  hnt  In  <l«r 
Tat,   trotzdam  ^r,  wl<?  ot  nnlntn,  nur  knapp  a^ln«  Th«orl«n  arnit*»»- 
t«,   all<^  Gaplchtnpunkt«  befihrt,  c^lo  nr  die  Dohanrtlunfr  rtlaaer 
Frftg«  von  Bodautun/»  aein  k^innan.  Wann  inh  «8  nun  rer«,  naoh  cM^aan 
Ausführungen  noch  su  aprcchan,    90  kr-nn  ^n  ^Ich  nur  dnnjra  hnndaln, 
düB'    loh  v^rguchfln  will,   Ihnen  <'ln:atl  vom  r^tandminkt  der  J?idlBOhaa 
<'ai!W»ln«'«  aua  die  i^^rage  voraul<v?.<?n,  i»a»  In  dlaaor  Anß^l^f.enhelt  aei- 
tans  dar  Jnaiaoh^n  öam-^Ißdo  orwog^n  r7ord<»a  l«»t  und  waa  mnn  ▼!«!- 
leicht  nooh  tun  k:-nn.   !»!'»  Sohirlerigk'^ltrn,   dl«  bal  dar  ^^rohftihrung 
Oiea^T  Fru^-:«  b^atehen,    35nd  Ihnt^n  tnroh  i^errn  Bernhard  gonflgend  Il- 
lustriert «foraon.   -»ItJ  Jild lache   iJanwlni^o  onpflndet  *•  nntttrlloh  dl« 
aunehmonde   \rb??itolo??lgk'9lt  2unf«.ch8t    »lanal  an  Ihram  GeldbfJutal.Uit 
dar  Zunahma  der  ^irworbaloHlgkolt  alnk-m  natlirlloh  die  rteuaroln«»n- 
g«  und  auf  dar  nndsrtjn  Saita  wordan  un  ao  gr8a8«r«  Anaprüoha  an  dl« 
Ifohlfahrtaanataltan  ^jast^llt.  Dl«»  <»araoln1i  kfinn  gründe» talloh  Ihr« 
ffohlfahrtaelnrlohtung^n  nur  nla  zuantellcha  Xnatitutlon  betraohtan, 
i*aoh"am  abar  dia  jndiacha  Bov«lk«runÄ  ao  stark  von  dar  Srwarbaloslg- 
keit  bfltroff'jn  T?ord^n  Ist,  tvpr  tupiTi.  '?loh  boifusot,   dnae  n»nn  tlbor  dl« 
6rfn«'»n  dlaaar  Zuaah'Haa  hlnoua  Lalatun/^^n  ge-fffthr^n  rauaa«    leaa  aloh 
daa  aohlonma^al«  natnrlloh  ^tark  aiiswlrk^n  nuna,   lat  a^'lbatverstHnd- 
lich»  2a  lat  k^^itt  ^ah^itanla,  wann  i'^h  hl^r  nrklKr«,   daas  dla  iffohl- 
fahrtapflaga  dan  a*ia«ratatat  mit  «bar  30  ^  bolaatat.   iJabfil  l-t  au  be- 
rück a  ich  tl  gen,   daaa  zunftohst  :iincnl  die  ^ohlfchrtapfloge  naoh  dan 


-  16  - 


M»thodan  80»lnlpolitliOher  öoaiohtspunkt«  nuageübt  wird.  3a  wurde  ia 


•ratar  Linie»  vorsuoht,   dl-m  in  Sohwlarlgk^ltfln  ^serateaon  selbe  findigen 
Kaufl«ut«jn-  In  6nv  l^oß«!  haa<1«lt  an  sloh  hl^r  um  I^eute  in  vorgaröokte- 
r<»n  Jahren,  bei  denen  «Ine  Anetollung  nohon  r?ohwierigor  wäre,   selbet 
irenn  «e  g^ntlgmd  Stellung -^n  tjttba  ~  duroh  di«  von  -1er  Jüdischen  Gecjein- 
de  •intrwrlohtete»  DaTl-hnakaaae  Darlehen  gowlhrnn  zu  Ivieaon,   die  viel- 
l«1ioht  zwR  Kroas«n  Tall  nuf  ainer  ohnrit«tiv<m  Orundlßge  boruh'm,   die 


»b<iT  doch, 


ich  zu  msinftr  b oaonderen  Frauda  f'^atatuilon  aöchta. 


lfltit«nend#t  nnoh  kauriaümil  oben  und  g^ochnftlichon  GeBichtopunkt^n 
f:<ip;#»b«B  wurden, unr?  mit  denan  die'  I'arlelmakaaafl  trotz  aller  Sohwierig- 
keltin  nur  ^^Cin-^tig«  Ürfe-hrungon  ijenacht  hat.   -a  ist  featgeateilt  wor- 
den,  dasa  etvn  90^  der  entli -ühenen  UotrHgc  aujDokeratattet  «ordan 
Bind«  W^s<?ntllche  VerlU'?to  nlnd  nicht  entatandm.  Gelbst   als  rir  una 
allmMhIloh  «nt8C'>.li'»8f3«n  muastan,   <Ue  -tollung  von  Cioharheiten  ssu 
locknrn«  Ab^r  denslt  nllctn  lOson  nlr  daa  l'roblora  der  Irwarbslorlgkait 
nettirl-tch  nicht,  wenn  ^a  auoh  gr*lun*5'  n  ist,   inmi-rhin  slnig'^n  hunderter 
von  Faiiiilllen  t\x  hfllf«n  und  ihre  Not  su  lindarn.    H«rr  Prof^aeor  Bern- 
hard hat  bereits  anKeäftutet,    daea  di3  Jüdisohe  Gern*  ind^  bei  der  Ver- 
gebung von  Bant«n  .'?le  Bedin^ning  ^jeatollt  hat,   duaa  j'idisohar  Arbei- 
ter una  Ang!>Bt<illt3  slngaat'jllt  «erden  s»a  ison*   Soweit  ea   in  untierer 
Hecht  li-^gt,   aor^en  wir  daflr,   daaa  j'5   iaohja  Paraonal  beschäftigt 
wird«  So  tragen  wir  gerads  in  un-jerer  Prie(*hof.Mgttjrtnerei  dem  wai^ge- 
h«ndst  Swohnung.   Wir  hab!*n  faat  ausaohllea'aioh  jMdisohü   Qörtaor  be- 
50hHftl,ö:t«  ««nn  loh  auoh  v^elao,   dar..<i  auoh  deait  daa  ProuloD  nicht  ge- 
löat  i^it,  raöoht^j  ich  (*.ooh  bonnrken,  daae  wHhr^snd  der  Somciercaonate  et- 
wa 200  Menschen  dort  be  ohftftirft  werd^'n.  Wir  haben  uohlieealioh  den 
von  den  Berliner  Loßen  b^grfindeton  Arbeit Mnaohwela  tlbernonnaon  und 


-17- 


auagelaaut«  Sa  wird  Bl.j  lnt'3rff89i(*r(^n,  dnao  dJeaer  Arbsltanochwaia 
aehr  rartvoll«  Hlonnta  lelatet.   l>io  2ahl  c!«»r  erfolgroichon  3tnlloii- 


voroiittluag  bf^truß  Im  Johra 


1926 

1927 

1928 

1929 


4  200 

5  800 

5  500 
5  900 


l^les«r  von  rtor  Öameim'.e  unt^rhaltcna  Arboiteniachwoia  l't  dar  grf^sati 
oharitotlvo  A3?t»»itnjaachw«lB  in  ^«rlln.  Ang";lohty  dar  Notlaga  A91 
jMdlaohon  Arb-^ltnahaor  bedautHtt  aber  die  ganannton  Zahlen  dar  Ver- 
mittlungen nur  'iin'^n  Bruchteil,  i^lr  sind  bömfiht,  doa  Arbsltanaoh- 
wel  1  gnoa  iicioh  Volkswirt r.chartlloh«n  3rimda'ltj:an  su  Ifllton,   indem 
wir  nur  <?fjaign8tfl  Arooltakräfta  ▼or8Ghlaf:;an  und  dafür  aorgen,   daaa 
ff^r  jöd<i»  Arbiitcat  lle  g^s^iignete  Baworbor  nachijawiriBan  nordan*   l/ia 
«rate  Bitte,   dlo  von  dlflsor  ntella  aua  an  Slo  ggrichtst  wird,  beatol: 
darin,   dasa  Sio  sioh  in  Ihrflin  Kräiaan  beiaflhHn,  die  Au^arkaacücelt 
•uf  llaaan  Arbeltannohwila  au  linken  und  zu  bltttsn,  daoe  die  fraian 
at-^llfin  dl?99ia  JtlM90^«n  Aro?«itßnao''^öia  gonnldat  wardan«   77ir  ßlau- 
bfln,   da^a,  wenn  wir  auoh  damit  nioht  sofort  praktiaoha   ^folga  ar- 
aiaXan,  doch  eine  starke  morollüoh«  iitUta^J  denjönigfin  gawUhran,   lu 
deaan  wir  aa.'en  krtnnani  b'iwarbt  .410h  vlort  und  dort.   Gohon  dar  Oa- 
dank'?,  vl'ill<^ioht  wi*idar  lina     tallung  »u  b^koimoen,  tJbt  ^^inatiga 
lirkung  aua.   l^arum  nJUnaan  wir  launr  wiadex  die  AufmerkaaiTskoit  auf 
unaarsn  Arbeltanaohw^Jls  rlohtan  und  J-dan  ^'rdl30h'?n  Arb<?itgeber  dl« 
Adrt'a  a  ^a  an«  Wir  kflnnon  Ihn*in  die  Vorslch^runr  g*^bf=tn,   das-a  dar 
ArbeitanaahwMla   In^truktion^^n  hat,  wirklich  nur  qoloha  Arbaitaloea 
in  Vorachlnf^  zu  brlnr;an,  dlo  ftlr  die  Vakanztm  in  '^rnen  koraasn  uud 
aa  nlnd  jfldorzMit  ßr»nilg«nd  Qualität  .krttfta  vorhanden,  die  zur  V9T- 
fligua,^  atah^n.   -Vifj  ürfahruagen  dar  lotztm  Si^it  haben  geseigt,  daaa 


-  18  - 


die  iSrgebniaa«  in  dar  üatarbrini$uag  dar  Jüdiachen  Faohorböiter  bei 

tarn  g«ln  tlg«r  g  «worden  nind,  wenn  auch  aie  ncturlloh  nloht  auf 
RoaoQ  gebettet  sind.    l*a  hÄngt  natüxlloh  mit  der  allgemein  goatei- 
gertan  ftmeTboloaigkelt  tu 'araiaön.  Aber  dl^'ae  nllgoraoln  groase  3r- 
nerbaloalgkeit  wirkt  aloh  natnrlloh  auf  dl«  keufmunnlaohen  Jüdi- 
schen Ani?eat«lltan  braoniora  groaa  aua.  Una'ire  Aufcierkaarükelt  gilt 
baaondera  4er  heranvyaoh9*»nden  Oen-iration  duroh  den  Ausbau  der  Jt^dl- 
ROhon  Borufab^Tatang,  Mit  der  Lehratalloavprcittlung  glauben  wir  In 
nin^na  erh^bliohon  Umfnng  au  ^imifr  berufliohon  Uiaaohiohtung  beitra- 
gaa  au  kOnn^sn»  ^ir  woll^'n  versuchen,   die  so  atark  begehrten  kauf- 
ßänniiohm  ^erui*o  duroh  AufkltArun^  ia  tmdero  Knnnie  su  Icitf^n,   dl« 
Jugend  zyx  Handwerkern  zu  '♦rssl^han.  Wir  arbltton  hl<»rbel  die  besonde- 
re Unt*r8t<Uzung  der  Kroiae,  deren  Betrit^be  aur  Srlernunß  eines 
HondWfirka  geei/vjuet   sind.  Wir  glauotm,   cio  wirtao'.aftlicho  Zukunft 
uneeror  jungen  Jüdischen  Ooneration  ia  Borlin  wird   aich  baaaer  ge- 
stalten  und  deehalb  sind  wir  weit  3r  der  iieinung,   daaa  die  guldll- 
ohfln  Aufwondungen  der  Jüdlao'ien  öe:r:f}iade  allein  nioht   halfen«   IP«» 
fftrapf  gtgen  die  jndlooh«  SrwarbBloaigkoit  muoa  von  ollen  Juden,  dlt 
In  leitfinden  St^aiuoijm  ihren  Jinfluaa  oua'ib-n  k/innen,   dßhln  ge- 
führt werden,  daaa  jadiaoha  Arbeiter  uind  jMdiaoha  Angt?8tollte  gleich- 
berechtigt  b^hondelt  werden,  insbesondere  <!ort,  wo  die  Betrieb«  in 
JtiUaohen   iHndon  liefen«  l'iea  int  d»ir  I3tan.^punkt,  den  die  JUdiaoh« 
^ean^inde  alnnlrOTt. 

Vor8lt'?'^n'''eT  i'1r««kt,>r  Tareaki  :     Wi?  d.nk  »n  Herrn  Direktor  Kleeaiann 
f«r  iie  goaachten  '^rgWnzunc'^n  surr,  ian  Jlauptrcforat  und  vcnnaohea  uns 
eittf  mö^-llchat  kuraa,  an  Anregung'^n  reiche  Aunapraohe. Jaden  Vpr  - 


-  19  - 


•chlmg  wfrden  wir  dankbar  begr^Sssen»   ioh  bitta  ua  Wortrr.?ilciuniß<^n. 

Hadalcteur  Sphworlnor  (C>-V'-2^itun^)*   Lasaen  Slo  caioh  bitte  dl«  Aus-^ 
ftthgung9Q|   die  Prof •  Parnhard  gemacht  hat,   krnftig  unt'^retr« lohen 
und   örlaub'^n  31e  mir,   <?ae8  Ich  d^ni  thaoretisohon  Teil  oinon  praktl- 
soh-^tt  Tail  folß^n  laeaii^  "ü^mn  ^^Ir  dfts  i^roblarti  bjtraohtan,  raWaaoa  m^T 
«tii  wir!  OB  auoh  Herr  9rof^  B^rn^'^rd  s*'*^»  ^^^^#   ^^  ^*^8  polltlaoha  tmd 
An  d-^.s  geinaianflt^ig^  t^il^nm  Wann  heut^i  In  allon  nationalaoÄlali-* 
Qtljohia  Z€»itun:on  at^^ht:  k^>uft  nicht  bal  *?udt3n,    :^o  lit^a  Pflicht 
d<ia   G^ntTr.ltarfJino,   ^eriöhtaujrt'-^lle  au  orwirkeni   dauinf^ih^nd,   dase 
dl'^aa  Aiiffordaninr;<^n  zxim  Boykott  J^^ilsohf^r  O^aohöfta  in  len  2aitun- 
g(m  unt'^rbundon  Tford^m«  Wir  heben  aln^^  r^aih^^  darartlgnr  Öoriohtmir- 
talle  3Trr»loht#  '"^enn  ^ir  um  nit  der  Lei^n  dar  jüdlaohan  '«^ngcatclltan 
llttch^tftig*:?n,    '^o  itflnsfa  t^lr   f^ntatcll^n,   (^aaa  die  antlaaiai tische  2al- 
lenb^l'ung  nicht    ilnnial  vor  d^n  Tnran  unserer  Bnnken,  die   in  jfldl- 
9c''r«n  H^ncV^n    'Xnä,  hnlt  nochtt   Vor  elaig^tm  Tag  n  war  in  Hackoachan 
Hof  rtn?^  Vf?Tnn^taltiin^  d«r  2ollr*nblldncT  n'^tlonalsoziallHtl^ohar  Ob- 
f?arvana  in  den  Bnnk^n  Berlina«   I^lc  Veranstnltunt';  ^  ar  tibervoll, «tttr- 
aisohnn  Bcifnll  fnnd<m  die  Pefln'^r,  di«  bosom'orß  die  Ji  di'oh«n  Ban- 
\en  b^knmpfton»   niar  imiaB  nan  in  rndlkaletor  HeUifl  vor^rhon.   Tttohtl- 
g«  ?^p<»zinlRTb(»itf>r  und  Arbc^lt«rinnon  werden  nur  durch  ihr«?  Ttiohtlg- 

k»lt  Stnllunjf::  bcitoraaan  norofel  bol   den  Judan  vle  b^i  fi-n  Chrieten« 
Wach  af^ln"»!!  -^rf cihrunGt^n  k?  nn  ich  aber  sagnn,  dafia  oe  sflhr  oft  loioh- 
tnr  i  t,  b'^1   Chrlntan  nln  boi  Juden  enKfigif^rt  nu  irord<:=in.    /^b  iat  wei- 
ter  *'olii'>ndoa :  'E^ann  ^'i*?  heute  o«hm,   dasa  rlr  in  don  Orooabetrloban 
wl«-  Sohuokart,   nuoh  schon  In  dor  AL;0  kauia  noch  Jud^n  untorbflkowa«*n, 
dasa   nie  aalat   nchoa  durchßcfall'm   nlndi   wann  Abt  BUroohef  dl«  Ab- 
weichunAj  d'ir  Hypcthanuae  des  Haaondroiaoko  diaaoT  Leuta  gaaahan  hat. 


-  20  - 


wtt-dta  31«  9rkma««n,  aata  hiar  «Irklloh  koln«  Konkurrena,  lct»in«  tteU 

Bfthtt  d«a  lüohtlgen,    ^oni^rn  desa  hlor  elnfooh  d«T  Jud«  «rl'^digt  l«t, 
In  nllan  i>lll8n,  ro   sr  «loh  als  Jud»  lu  «rkinn^^n  gibt,   jiln  0«n«ral- 
diroktoy  dlotor     «rko  8«gtn  mir,   daas  aiih  ffin  Üann,  der  Löwin  hi«tt, 
oinon  chriatlicVion  HtCi  •  n  jrrtgebcjn  hat,  um  Mborhrupt  in  dem  Betriebe 
anganoBjm?:*  zu  werd'^n.  Po  iat  ''t  ftlac  m/)f.;li<'h,  öaas  atiafbar«  Hand- 
lun«r,tjn  dia  ?ol^     öind«  ^Ir  frag^mJ  wia  ist  öb  oöglich,   deso  in  feiner 
Abt.rilung  von  5  -  600  ütonotypistinn«»,  di«  ©ti^a  ICO  hi-  15O  Wark 


voröl^nsn,  k  "in-    */«rtin  iat.   i>tto  int  »^in  a:/aptoia.  Man  sloht  in  dam 
AaÄü8t<illt«n  raittl-;r«r  i*ooitloa<in  «ia^u  ^«juachon,  dv^r  Unruh^^  in  den 
B«lria)ft  !i In- iub ringt,   l-i^  jun -•  n  L«ut«,   die  woniü  verdl  »nsn,  onohaa 
wir  cea  t «trieb  unruhig,  »»Ird  g-Pantwortet.   iiorau .  mit  dan  Bairoisan« 
ti«  btätroff  JUdeu  üerran  tu.ben  nooh  ui«*  Bwwülse  erbring««  kCnnan.  WL« 
i  araoitelohaf 8  In  a«n  graiiton  B«tri«ton  sind  hKufig  ohrtcialiiS«  Offi- 
«i«rä,    Ut»  g^m;  it;t   ainö,  don  j«  ülaoh^m  Ang  »otolltan  nur  dnnn  »u  neh- 
tuan,  wenn  er  in  r^^tn-vir  -Uchtit-kalt  übarra^önd  iat,  wenn  er  unt «dingt 
gtbnaucht  ??lrü.   H^T  vnitc  ^ill"  Jii  ^.iKohar  Arboit^/ater  rlrd  goUroohan 
ia  ZXvscMT  &eit  r«r9orialoh«fa.    uT  komrat  an  dia  Qp'tsan  gornioht  haran. 
l^adurch  wird  unanao  sali  eher  Sohat^.an  ttn*jv>rloht*?t.   Jin  wird  notwendig 
•oln,  W'sau  man  in  ^l'^sar  Frag»  «rastlioh  -»tt  ns  tim  will,  suntlohat 

XU 

flnrtal  'ib'ir  «Jlaaa  ?öraonalch->fa  Mnwag  »*♦  d«t^  jfJdiaohnn  Arbaitgabar 
«albat  au  gt^lcn^fla.  'as  hobirn  wir  nun  au  tun?  rf^ir  heben  aohon  io 

\cn  ln80f*n  und   üuroh 


lantrülverxoln  Arb8ltc;«b9r  und  Artaituahaar 
ciae  öfff^ntlloho  lilundit*?bung  su  orreichon  versucht,   liu  ^ofahr  toaatah' 
wann  wir  dldoo  HXnnki  öffontllch  bihuiadola,   daaa  oio  ftlo  ein  Aufruf 
SU  *^5u^ia  Boykott  p.uf|;rifn38t  w.?rden.   Il'sar  Auffuf  wird  d«a  öeüentail 


-  21   - 


▼on  doia  •T*'iloh<»ii,  wa«  wir  wollf'n»   lAann  itlrfl  die   Roaktlon  koraoon: 
In  einiffl  ohriatllohen  Butriobe  nur  ohrlstlioha  Angestelltfl.    B«  Ist 
hiar  ttlao  nlohts  waltar  «u  tun  ala  nin«  ÜBsuoma  von  Kleinarbeit, 


durch  prtrf^allcho  Boauoha  die  üh«fB  aufmarkanm  rmohan,   ihnf^n  klar 
naob«iii  weloh«  Notiai?«  T'r  dlo  j^diachan  Angestwllten  ^erraohtj  «1- 
nfloj  i<«ohtsaa»'alt  aa^^an,  daaa  ^r  nicht  nur  ohristllohes  Personal  eln- 
atallt,   da^a  ^t  aaln«  zr<9i  •Hanotyplstinn^n  zw«r  bfihnlt'»n  Jcinn«, 
dasfi  «r  ab^i  bei    .ar  liinat^illunj;  «ln«r  (dritten  ein  Jtldisohoa  i^dohan 
n«hm?«n  aoll  odar,  w«nnor  Jiraatz  brauolit,  auoh  <lla  Jil  iaoh«  Ang  "»atall- 
t«  b*3Toraugt.  In  glaiohör  »^aiaa  ist  an  dl«  B«aitaer  von  Untcrnifharun- 
f«n,  «bflr  dan  ilopf  <2es  leraonalohafs  hinwag,   hernnautretan,   Ihn  auf- 
meritaaB  zu  -xiaohan,   ohne  dafia  daraufhin  grosuo  -^^Ictonnotisun  arsohal- 
non.   Ihn  zu  truA^tn,   In  »'-Jlchom  A-u^raasaa  hast  du  Im  letzten  Viertel- 
jahr Jüdl'=ioh«a  und  ohrlstllahcB  Paraonal  en,;!:ßgi9rt«  Wenn  ^rir  hio» 
an  aieaer  Aktion,  dla  von    lar  Jüdlaoh^sn  ixamninda  olngolaitet  int, 
tallnahman  und  «um  giiten  -ncn  r<ihr«n  woll^^n,   dann  v;vrd  ^a  woniijer 
darauf  ankoma?»«,   daaa  viol  gsiaproohan  ''ird,   ola  daya  atllle,   ruhl- 
^fl,  uriMlohtbaro  Arbeit  Roleiatot  wird,  dann  oll  dua,  woa  zu  laut  ba- 
sproohon  wird,   k^nn  aiahr  ßoliadan  aarichtan  ala  nutzJri«   loh  niöoht« 
auch  bosweifoln,  ob  aa  gut  aein  wird,  daao  oln  aUBfUhrllohgr  öarloht 
in  dl«  Prasa«  koBw^t.   Ba  k'^nnun  duroh  dioae  Boricht«  LUsavaratHndnisu 
«intraten,  wflil  dia  Loata  ja  nur  iiiiasv8rat«hon  wollen«   IMrud  «rapfsh- 
I«  Ich  unbadlngt  oin«  gawlsna  V^rtraullohkalt  der  heutigen  VeratÄn- 
dis^ng« 


'  22  ^ 


Herr  iioylt«  Tteaanthol  1.   Fa>  M.  Roaanthal:     Auch  ich  bin  der  nnalohl 
#•««  nögllchat  w«nlg  nber  dln  häutige  Veranstaltung  in  di«  PretM 
ItoafiD'^n  aoll«   -ia«  i>OAkottD9w«ßung  i^t  nicht  in  caeinöm  üinn.  Ab«r  jü- 
disch« Mrslctoran  groaaer  /irwen  ö.isMn  aoTiel  i-inflaaa  auf  ihr«  i^i 
sonalohefa  aualban,  daaa  naoh  ihrön»  nunaoho  auch  kloine  i^^oaten  mit 
Judan  batÄtzt  Tv«rd-^a«  ^>'*na  daj  d.ir   'ill?»  der  «ratan  i^irattoran  iat, 
kann^n  dla  Teraonalohafa  nicht  dajatvm  hmdwln«   in  mirdi  hl^r  aohon 
▼on  d^r  üarufsum'iohlo'itunig    »f^aprooh'm.  ^Sit   lltiaoa  Wort  -^ird  viol  aa 
vial  herufagitforfin.  "'ir  liabcn  vo?  daa  Iririti^  c!ie  Jung-^n  in  dl«  J-aad- 
nlrtaohaft  un:!  in  dU  CKrtiiJXMl'jn  tjoat-^okt,  hmts  wisaaa  wir  nioht, 
t»ohin  alt  (lan  j'ii««oh'm  ü3rt:ii(?rn  uaJi  landwirtgohai'tiiohan  trHftdn» 
Snhw^f  l't    la,   olnnn  jü'luchf7n  -^uohr  ruoV.virl'i.hrling  unt-^rauUrinicen, 
loh   sfll''^  Jstzt  €in*n  J-T  laoh^m  ^M.m^^-'n  ein,   üor  aalt  aimivs.  Jahr  kai 
ms  3t  ^ia  Tand,   nur  -^^11   ir  Judf»   Ist.    'I«n<üw9rkcr  will  man  aus  ihnen 
ocoh^tt,  ^i«tallarbeit:?r.  Und  d  b:i   i  :t  -js  doch  nl  l.t  möglich,  bai  Sia 
m^^ns  eln-.'n  jüdiaohon  *«ont"ar  unt'^  rzubring"n,iind  b«i  dor  Aüü  auch 
nlr«ht.  Äonn  ich  URlf,ohloht^^n  7^111,   muos  i-  h  mir  <^borie«!en,  wie  dia 
itanschor,  in  iban  i»«^ruf<»n  ralt«,'rhorar:en  k^^nuen.    loh  f;b>  rnahraa  ain« 
Vereatwortuuß.   Pxaktlnch  Icoace  ich  nur  weiter,  r(»nn  ich  rn  die?  waniß« 
jUöischfta  Jiroklorwn  t^ertirilrfto,    "i-^  dfiau  brin^w,   ihr  .'^utwa  JUdlaohs 
Her«  ZU  öffnen  uri<^   mit  all^v  «'.ewalt  darauf  hlnwir):«,  daas  dio  Leuta 
ihre  iirbt?it«r  xxuC  B;=i&f,t»  finst'll''n,   ohrn  an  j^idl3chmKa;;en  oder  Ha- 
sen Anst038  ru  n'hnrsn«  Es  wrCe  i-;:;acgt,   dasio  tiichtlgf»  Angaatollta 
iEKsrr  unti'r>:r)aL:en,    nuch  bei   chrlatlichon  Arbait^  «»barn«    bas   iat  auoh 
eine  aahr  ai^alf-ilhafte  ^rc^f».  Bsv^r  jf^cand   in  den;  3'^txi  Jb  i?it,  kann 
ar  -sich  nlo':t  beitflaen.   ri«   fJanatogin'^'^rko  Bauar  ä  Co.  haben  vo» 


-  23  - 


•ittlgon  lJlonat«n   ^Ine  B«*^r  tüchtige  St«notyplf5tla  «Incootttllt»   AI« 
man  erfuht,  dasa  al»  j  diaoh  int,   hat  ctan  ihr  g«kfJndigt,  wüil  angflb« 
lieh  <\**T  Herr,  für  den  aie  arb<?it<m  cuiasta,  nloht  mit  Ih»  auakonneii 
konntf.  Bar^rXifh  worden  alle  dl«M  B-strinbe  nicht  off«n  fragen,    daea 
»1*»  dl<»  Ju(ien  nicht  hBb«n  wollen,   9ond«rn  wardan  andaro  Onind«  fin- 


den»  "  l>«r  Jttdieoha  Axb^^lttmaohwaia 


t  ▼ermutlioh  nur  f^'r  jüdi- 


tobffl  Pirr/^a  ia  Fra^'«,  christliche  wardan  J^ioh  an  ihn  wohl  nur  gnnt 
•«»It-*«  m*»n^nn»    ir  tat  aber  die  hent9  »äff«  la  Kampf«  gelten  dlo  Ar- 


>•%, 


b«ltPloqlgy*Ut«   Uariid  mMa  .en  die  jndisohon  Firiaan,   auch  kleino  und 
mittler«,   den  Arbolttianohwaia  benuta-'m  und  weiter  anrpf'rhlön»  Und 
het   «Innni  j'^tnend  mit   f^iaim  jüdisoh-^n  Ang9Stflllt«»n  eino   schlechte 
Erff^hnm';  gernecht,    «^o  drirl   -ar  dlae  nioht  verttllg«m^?ln«rn. 

Hedakt^ur   ^Idiri^nn  (Jnd^gohf?  %rJ8<?l;a^ilL-  *iv  virtrotöü  hl^r  büi  der 
heutigen  Varanatnltung  «ine  /jut^  i^rich«,  rmn  '^ix  von  deui  vuden  ver~ 
langon,   daso  -^r  jn-llaohö  .-aj; 'Pt'^llte  #lnstf?Ilt.   Öoxddö  vom  «Judentum 
wird  i§r  gr'^'iate  Teil  d^e   >^ltt<^l' t'md'^3  g  ^t  11t,   doa.  fia  haute  öe- 
aon'?era  achlooht  g^ht«  i>auirnd  mu^s   ia  jn.üachon  Kr^i*»m  twxf  die  Not- 


lage d'iT  jttdlnoh'^n 


0 


rbalo^'jn  hini'^wlttaen  uad  In    ;ll«Jn  -rganiaatlo- 


ß6n  daüir  eittgntr«t<'n  worden,   daBn  di^i  Ln..:-»  gvjTieouört  wird.  Wir  nitla- 
a-^n  auch  danach  trachten,   dl*»  Leut«  drroh  v  rnUnftige  I'orujfaumsohioh- 
tung  exportfähig  au  tnwohen,   n'ilbst  unt?r  Arfwenduaii  von  Üotopfprn. 
Vi'ir   sahl^^n  in  Bariin  v1«l  w^nlg'T  Oer^o in 'e i* taue rn  ala  i/^cendwo  nti- 
ders.   bellte   ea  aber  notwendig  H«ln,   un9.»r'^  Arb-^it  uuf  socialem     Oa- 
biete  zu  vf.r^ir  'aaern,   ao  mua«  euch  zmt    -r  nlluiitj  ;liao.J3  Aufciabfjnkrei- 
sa«  die  ^rhPibung  höh^!»r«r  jtldleoh^r  Oo  >»lnd*'t;eb;ihrfm  gefordort  wardan. 


-  24  - 


l>UQfctoy  Q.  Bft^^},   !3yfl^<|U\^-^  ^iVl^yV 


Ifaren-u.gQufhttuaer 


1  Ir  woll'^n  dl#  llr;ku8alon   lÄoh  winder  auf  d«n  praktlachon  Bo~ 

dlös«  Aus« -iraoh^T  hlor  ▼erenlaset  -ruTd«,  und  wir  sollsn  for  all«5n 
•in^gan  auch  ^ac«  •»uoh»a,   dlosiui  Jlotfitand  f»lB  Ilwnde  zu  maohflu»   loh 
nB'^ht«  wln'^n  ?t«n  ;punkt  dahin  pr"alolernn,  das8  rlr  In  »»Inor  '-Irt- 
■chi!iftlloh"n  3.^«pr«»8alonfllQ5^  «Ind  und  dftsa  dl'^aey  Notatand  ein  gana 
allg'^mln<»r  iat  un'   nioht  nur  uaaora   ai.Cub^nagonoaBon  allnin  bolo- 
•t*t.  Wir  ^ardon  vialoloht  in  ▼öratUrktom  Unaaa  betroffen,  wenn 
m&n  auoh  von  2^  Ulli«  Arbeit  los^^r  i%  l^-^utachland  aprechnn  kann. 
Herr  Pxofasaor  Bernhard  hat  in  der  ihn  «lig-^nen  ▼ollkooKnin<=?n  Heiae 
da»  Tsllproblon  aus  dorn  ganaon  Problem  schon  '.«rnu  >gehob»?n»    iSr  hät- 
te auch  noch  darauf  hinwelasn  könnon,  daaa  kaum  ^lin  Wog  vorhanden 
iat,   der  zur  Beaanrung  goeignot  ^rßOh*^int.  Mit  der  Umaohichtixng  iat 
nlohta  guaohahen.   So  lange  ich  im  öffentlichen  LtJbon  atoho,   daa  aind 
mnhr  als  40  Jahre.   Imci<3r  und  imsf.er  wiodor  die  gleiohön  Problt'sme.   St- 
reicht hab«n  wir  nioht a  und  werden,   fUrohtc  ich,  auoh  fflr  die  Folg« 
nichts  erreiohs^n.  VU  Sorben,  flle  aan  aioh  um  die  Unterbringung  der 
jnöiaohen  Lehrling«  maoht,  brnuohen  nioht  allau  groaa  au  aein.  ^n 
wird   aioh  auoh  in  dleaen  Jahre  eohon  naoh  jfit' lachen  Lehrlinßf?n  um- 
8eh#»n,  denn   lie  Verhältniaae  11  ««-^n  so,   daaa  Ira  vorigen  Jahre  60  000 
Kinder  in  den  Beruf  üb'?rgiB<5^in,  in  di'^aem  Jahre  aber  nur  30  000,  im 
nHnhaten  Jahr  werden  ea  nur  20  000  sein.  Da  wird  aon  auch  J'ldlaohe 
tahrllnge  aufnohmon»  Unsere  erste  Aufgabe  muaa  aein,  der  Jfidisohen 
Arleltgebarao^r.ft  ihre  Pfllobt  Ina  Bawuaatyein  au  bringen«  Und  wia 
wir  an  dioae  herant  In  den  B«r»»f«,  den  ich  ausruttbon  hab«. 


-25  - 


weiss  loh,  daas  Angestallte  oder  Bewerber  ni^taala  naoh  der  KoofesaloB 
gefragt  werden  dirfan  auf  Orunö  der  mit  den  Oewerk  o!  aften  abge 

aanen  Tarif«.  Auf  Orund  dieser  Tarife  dürfen  die  Bewerber  weder  naoh 
Bollglon  nonh  naoh  Politik  gefragt  werden«  Und  wann  man  den  Hat  gibt, 
es  '.oll  In  don  einzelnen  Batriabon  Terauobt  werden,  daaa  eine  ba- 
•tlniiate  Anzahl  jnt^iaoher  An^^ri  stillt  er  olngoiatallt  werde,  so  stoeaen 
wir  hlor  aohon  auf  ein  HlnÄa»nl«.  i>ar  p;ut9  »illo  des  olnzolnen  Ar- 
belt>?«ber8  Icnn  ^rrelchan,  was  auf  (3i<jaa  ^eiae  nicht  au  aohaffcn  ist« 
Ich  bodauoro  ea  Iraasr,  wsnn  Kai3':»n  genannt  werden.  loh  halte  Dloh  da- 
von fem.  loh  kenn«  Betriebe,  In  denen  Jttdlaohn  Bewerber  bevoyaugt 
werden.  Au^h  loh  bin  der  ansieht  nie  «inig«  Vorradnor,  daea,  wenn 
in  der  Pre -.sa  etwas  von  unseren  Unt^rnihitungen  aum  Auadruok  komat, 
die  Reaktion  vl<?l  aohliaaeren  Sohnden  aufüi^en  knnn  als  der  Kutzen, 
der  daduroh  «ntatehen  knnn,  dö'^e  (int   ^iinÄolne  tat  i'^ohlioh  so  oder 
ao  handelt.  Sa  lat  gesagt  worden,  Kl<>lnarbelt  isH  su  lolnton.  luftlr 
Ist  aber  nloht  jader  geadhaffen  unr:  hat  ni  ht  Jeder  Zelt.  JJer  Vor- 
stand der  JüdlsohdB  öe;ielnde  hat  nun  heute  In  dlaaer  Weise  gewisse 
Jfldlsohe  Arbeit,  aber  aufgerttttalt,  ouf  diesem  Wage  Ist  auch  weltor- 
augfth'sn.  Wl«  w»^re  es,  weno  in  voralohtlger  und  ▼ornahmer  Weise  alle 
jydieohen  Arbeltgeber  In  Berlin  auf  dleae  Mlaere,  auf  dlesea  Problem 
hlngfmieaen  wiirdent  Man  rauss  Ihnen  nloht  aat^en,  bovoraugt  jndlaohe 
Angestellte  un'.  stallt  Jtt.  Isrthe  Ang'^stellt«  ein;  aber  man  muae  sie 
auf  das  Problem  aufjwrksam  raaohon,  so  da«a  jeder  ^Jltt8<»lne  genau  weiss 

fNis  *tr  SU  tun  hat.  loh  verträte  hlv^r  auoh  die  öroeslogen  Ueutsoh- 
lands.  i^as  Problem  l^^t  bor^^lts  in  aHmtllohon  deutaohon  Log^n 


-  26  - 


ang^nohnlttan  und  «r'^rtort  wordan  \xnA  at  lot  auch  den  iJltglledern 
dlöBer  Logen  da»  0«wi8»«n  geaohHrft  wordan,  nach  diasor  Blohtung 
hin  auf  die  Besaltl/un«  hlMiiarboltan.  Hicht  nur  in  Bariin,   sondern 
in  ßftns  l^eutaohland 

yiTfiktor  Be^rmnnn  l.Fft^   Hahb  &  aom:     Zuntlchat   sei  gosa^t,   daao  un» 
vom  Jndiaohin  Arboitr,n»o' weit  tiberhaupt  nlo^ts  b^^k^nnt  gow^aon  lat. 
Ich  wflrd«  «mpfflhlfln,   <!om  Geja^indablntt  Zfltt«^!  vnauheften  und  ieit- 
»eiaa  b««!  <«en  Fir  <=«n  «n«uf ragen,  niariol  kaufoHnniaohe  L«hriia<jo» 
wieviel  3ohröibrrASohini3tittn«^n  eto.  boBchRftigt  worden.   Id«  jndi- 
Bohon  Sportvarbnndi  habm  «In  groa-^a  Int  »reaao  darp.n,   3t''llutt..',an 
2U  bflsohftffen.   Vie  Gen'-lnde  a^llti  aioh  mit  den  r.pit«en  der  jndi- 
90^*-n  nport^'erb«nde  in  Varbin-  uag  aeta^n.   Auch  von  tUeaor  Seite 


kenn  Hilf<»  gflsohaf fea  «erdfln. 


Harr  Qeor^  Ttata  i.  f 


a.'^tzl 


ProfesBOT  Bernhard  gog«b'?n  hat,  fand  loh  so  unendlich  ▼iolea,  was 
nlt  ä9t  katholißohen  Aktion  sich  vergl"iohön  Ifteat,  wie  ich  «ia  in 
den  üewagungon  iJesaauor,  Wuppernmnn  kennen  gol*?rnt  habe,  dnoa  wir 
unaerar  Oeaftln'?e  anreten  Mollen,   in  Oea 'in.ohaft  alt  der  katholi- 
acHf»n  Aktion  d^n  Kompf  «u  führen»   l^iose  Stt8ant.ei»srbelt  kann  uns 
nicht  aohaden,    ai«  k»nn  uns?  nur  hutzen,  tmr;  aa  lat  auch  t;arnioht 
fiusi^anohlonafln,  dona  nioh  dlo  dritte  Konfeaoion  hier  sbenfalla  an- 
BChlleaat.   l^uroh  aine  derartige  gmaelnaaaa  Aktion  konn  etwas  ar- 
reloht  werden,  und  es  nird  Ihr  dor  ßondoroharaktar  g«nomi:ien,  -  Harr 
ßohwerlner  apraoh  vorhin  iotaor  von  ^tonot>T)i8tinnen,  wir  hab«n  ein 
Ang'-bot  an  BtlrokrHften,   das  nicht  untaraubrlngm  i  t.   Sagt  man  BU 


-27  - 


dl«8«n  .jungin  Lautan:  bltt«,  gehnn  3i«  in  d»n  Verkauf,  wir  wollen 
Slrt  anlernen,  «o  erleban  Sl«»  f ol£;<iad«B :  liio  Toohter  aus  den  tillor- 
ortten  Kx'slsen  sagt  ja  unÄ  kom-Titra  vorwartg,   Dnr  iÄittolr^tan^  dQßogen 
hat  uneHhllg«  Slnwnnd«.   J^a  Int  ^In  Oiik<sl,   (^er  ist  Uttltreraifitspro- 
fasanr.   I;^  d^n  Vorkauf  kenn  loh  nicht  g4li«ii.    loh  habe   ^inen  ohrlat« 
lieh-?»  Parsottnlohfff,  dor  8«h»  jüdl'^eh  <JingP9t'*llt  ist.    Zr  hat  nloh 
aohon  oft  g'ifragt,  woh»r  koEKat  <?8  nur,  duaa  wir  keine  j^ldlaohan 
Löhra^dohan  au»  .lan  klolaon  Kx«iaan  bakonmen.   3if  mUaa^jn  alle  dia 
Hcndalaaohule  b^euohöft,  Gtonotypistln  werdan  und   Ina  ßCJro  gehen» 
i/abei  wt!rdea  ale  In  Vorknuf  waitarkoramen.  31a  wlaaan  all«,   daao 
loh  aiioh  abnolut  nloht  dohaua,  Jöillaohea  Verkauf aparaonil  au  anga- 
gleren.   Sogar  in  ^oimar  haba  loh  In  ci'?lnem  Hauae  jUdioohoa  Porao- 
nal  und«i  gibt  k^^ln«  Älagan.  ^ard*»»  abnr  B^rllnar  junge  L«uta  aufga- 
fordert,  bolaplalaw^laa  naoh  Balmar  »u  gohon,  bekommt  man  zur  Ant- 
wort :aoh  n<*in,  das  kana  loh  nicht«  Moin«  Fatailia  will  nloht  aua  Ber- 
lin herawa«  '«^'ir  dUrf'sn  nicht  nur  latjeni  drauaten  iHt  di«  rJohulÖ;  wir 
haben  nie  auch  b^l  unsert^n  Lf'utan  salbet  su  fuoh'^n.  Wir  mUasen  unt 
auch  anpaaaao  und  unaer«  elrfon«?n  £r«''l3«  dohln  brin^jen»  Arb«it  lat 
ktittf  Hchanda,  an  ""^lr>h^^r  St»=»ll*^  ol«  auch  vorrloht^^t  wird.   Von  Wioh- 
tis-k-^lt  i-^t  auoh  die  Stellung,    116  die  Laute  nioh  aalbat  Im  Batrieb 
aaohsa»   2a  gibt  da  z.B.   J?portverolna;   aber  wo  wardf»n  denn  die  Juden 
in  £!1äso  Sportvarslae  gf^han,   sl«  ntflBsan  din  elg^'twn  jüdlaohfin  Sport- 
▼aroin  hoben»  Waruc   sondern  «1«   aioh  nur  ab?  Mit  Muh«  und  Not  be- 
komr-t  rann  dia  Leute  daau,  andaro  jtldiaohe  Koll*igan  aufzunehmen,   aber 
•It  mnohen  nicht  mit«  Au'-h  j-ie  Arbeltnahmorkyf?!««  mf^saan  lernen  sich 


-28  - 


tu  benahm«».   loh  uill  gemiobta  g  »««n  da»  ßtreb«»,  dei  ItohrverdU- 
nea  8ai:0B,  aber  in  dar  Form  und  der  «ionatlgen  .trb«lt8wiUl^elt 
ioll  sich  der  ja  iaohe  Arbeitnehmer  nichts  hflrauanehBafln  wollen.   loh 
habe  keine  Sohwi^^rigkeltaii  mit  meinen  jildi«ohen  Arbeitnehmern  und 
Ängoatellten,  und  irh  beschilftige  wohl  mit   an  oeiaten  Juden,   ohn« 
daes  loh  jfl  naoh  d«  ^onfcasion  frot;«.   loh  werde  mich  hüt-^n,   Holohe 
Listen  aufzuatolltjii,  vca  denen  hisr  goyprooh«n  rurde.  Sinzuwirken 
ist  aloo  ni'Jht  nur  «uf  öle  Arbeltsouer^  eondern  auoh  auf  die  Ar- 


b«ltn«hiaer» 


'lr^kt< 


de,   fass  Hier  Herr  'nett  dfHB  Wort  ercriff^n  hat,  wöU  «r  berufen 
l9t,  in  (tieoea  Kr«lae,  ^«r  mit  der  praktisohen  BekHmpfung  des  Pro- 
blems «loh  b«ifnnat,  su  8T>r3Chon,  denn  er  htt  pxaktlaoh  am  meisten 
Srnrt  m\t   dar  -inat«illuü4g  jdtUöOher  UuU  g«aaoht.  Zweifalloa  be- 
ach^'.ftiist   -X  d-^n  e^-<^S8tfla  T^^il.  Uud  et  int  mir  «ine  bflaonr-ero  5*reu- 
d«,   ihm  dts  bei  dioeer  0«l<»g«nh«!it  aagen  au  kCnuen. 

i^^ritlrtor  Unn^»   V  Fa.   Gebr.  Man^a :     loh   a-lbet  hab«  15  Betriebe  in 
l;"uta^hland  und  apreohe  denanaoh  aui  der  Praxlf.  Ich  hr  be  sehr  «Uta 
Arfahrungen  mit  Jtt.liaoh^n  An^«atellt«n  «omaoht.   I  h  kann  R0«er  er- 
atthlen,  daas  ioh  jUdlsohe  Hau«dlaner  habe,  die  aelt  vielen  Jahren 
bol  mir  Rln!.   Sie  ordnen  sioh  durohau»  aom  ööaohftfte  unter  und  lel- 
Bten  gut-8.    loh  habe  verschiedene  0«80hHfte,   in  d -r  Provin»,   aum 
Teil  in  Barlln,   und  dort  Juden  angea tollt,   aum  Teil  in  ganz  hervor- 
ragender i'oaltion.   ia  kontat  ^ox,  daaa  ÖeaohftftafUhrar  n;itnrlloh  den 
chriatlich<»a  An^eat'^llt^n  voral^hen.  loh  habe  aber  bisher  immer 
sehr  aoha-f  darauf  geachtet,  doae  geftde  bei  moinon  höheren  Ange- 


-  29  - 


stellt«»  ein«  sorf«nanate  Pwltnt  herr«oht.   Sie  »i88«n  genau,  loh 
mohe  Hein«  Unt^r-^ohiod«,   aU  wissen  aber  auoh,   (iaas  ioh  kolnsn  Boy- 
kott   'ulde.  Praktisch  könn.m  wir  nur  In  dsr  ^aies  etwas  Out«8  ^r- 
«i.lsn,  dass  wir  an  dla  «Inselnen  ^tldl^ohnn  Chsft  Im  mtmöllohea  Vsr- 
ftihren  h«rantr"tsa,   -als  lU^irnn  nufrüttaln,  den  Herren  das  Gewisstn 
aohnrfen.  Wir  «loben  Dal  unr-  häufiger  Antlaöaiti  iau»,  well  dl« 
Leute  nicht  Irmor  so  axlaoh  aussehtin.   Uas  ??ort  :2ral«hung  Ist  hier 
auoh  «-fall»B,   ^m  ProbLin,   das  miT  sohon  seit  Ja.hren  am  Heraon 
lUgU   loh  habe   ^ohon  33  JaVre  in  ineinen  ü«8ohHftoa  jüdieohe  Aage- 
stollte,  es  kom.it  m»hl  vor,   dass  ich  mix  mxl  ruhig  jec^anden  In«  Kon- 
tor n-hme  und   ihm  sag«,  Sl«  -bissen  genau,  da-is  das  Öesohftft  auf  dl« 
christliche  Kundschaft  Bnok-iloht  au  nahcien  hrt.   Geatlkull«ran  31« 
nicht   30  Ti^l,   sprecMea  öle  nloht  so  viel  mit  den  IMad-a.   Bs  Ist  al- 
so, wie  euch  Herr  Tiets  schon  narto,  nOtig,   «benfalls  auf  öl«  Ar- 
bflltn*^li2ier  eral-^herlsoh  einsuwirkea» 

T^rr  bT.   Caaoar-y:     Si  echelat  mir  wichtig  zu  sein,  wenlg«r  In  j«di- 
ooh.n  Blattern  als   In  sutiJUc!inohea,nnti3^r.aiti9oh*in  Propaganda  Bu 
rächen.  la  einma  Punkte  sohaint  mir  Herr  Professor  Bernhard  au  pe«- 
aiml^tlsch  ge-^^nen  zn  sein.  Man  darf  die  Bedeutung  der  n.;tloBal«o- 
ziall.tl.chea  Bewe^ng  nicht  üborsohätÄcn,    l^lo  Hechte  boflndat  sich 
m  einem  Zeraetzun^jnproses«.   Ich  glaube,  dane  man  sich  diese  aunuta« 
raach  .n  kana,  n^  Tr^paganda  mu.s  in  stärkerem  Umfange  In  chriatll- 
oh«  Zeitungen  getragen  werden.   loh  ^Imbe  auch,   dass    !<^y  Leutach- 


aationale  llaadlun^-sgehilfanvarban-I  nloht  antiuomiti^oh  Ist. 
«ohinbcrlsgte  Aktioa  la  rechtsgarloht^t-m  Jr«isen  kann  manches  «ur 
Bsaseruag  beltra^^-m« 

Herr  Adolf  ««ubortar,   i.  ITa.   Bendn  &  Oat^ffamr. 


-30  - 


:  Wie  Dutadn  wir  dsm 


H«rr  Adolf  ««uberrar.    1.   ?a,  Beada  & 
Jttdlflohea  Arbeit fjnaohw^l«?  Br  nus«  propaijleTt  i^«Tden  In  0in*^r  ««n« 
folnon  und  nloht   sehr  öffoatllohan  Form.  Ilybon  Sie  rot«,  ^^ut  aloht 
bare  Zettol  an  di«  Oo-^olnCablattar  mit  Adroase  und  Tel.-fon  dos  A»- 
INlttnÄohTtdisat  mit  dorn  iUnwel»:  Bf»nutzfln  ßi«  boi  Valcmsan  ststs 
a«n  jttdlaohen  Arb^'^tanoohwol8.  INrrum  muohen  O.ie  ^üdiaohon  U^iseinden 
nloht   dloaelbe  Propaganda  wlo  dao  Arbf^itnaut.  NloLt  zu  varfi^'se«! 
lat  boi  un8er<?a  Probl'^m  auch,  «laao  Barlln  mit  80  000  arboltauohaa- 
don  Freridon  h'»lia.f:'^«uoht  worden  ist.    loh  hnbo  cio  groaae  jühre,    im 
Lendeaarboitaant  t^'tlg  zxx  saln«  Auch  dort  'jiaoht  dio  Untöri/j-iOtSung 
Ton  au  IHndiachon  Arb-?itokr*<ftfln  -?!<»  grnaat*m  So:wi«rigkeit#n#   8«- 
hen  Sie  nur   f^inmnl   In  <Ug  B«k:l<^d(5ung  »induatrl«^   wiavl^il   SoSmöider 
aus  dam  Ottan  hl'^r  elnwandarn  und  wie  j-f^dor  fr«wsde  Arböitauohande 
dl«  Hot  d*r  h'^lmlaohan  "Erwarb :ilasqn  noch  vcrür^asort»   I'aae  hior  at- 
ra«  getan  w^rd/^n  rmira,    1  it  klnr#  flan  h^t  davon  ß<^sproch'>n,    die   ören- 
S«n  55U  sohlieaoan  un^^  vorsuoht,  Propa.tnnda  g«»gen  die   Üaw  nderuRt^ 
iatisalta  der  vTsnzen  au  naohen.-lfooh  ein  ?5ort  aur  Umschulung  knuf- 
mHnnlr?ohofr   ;2TW»rb8lo8f»r  und  Hanät?eyk6r#   So  knnn  ai-r^h   jo   im^nr  nur 
darum  hnndoln,  L«iut«  umtuaohul^m,   die   ftJr  «ilnon  ondaren  Beruf  gans 
beaott'uare  ü,  aun^i  zeigan.  "^Ir  hnbon  gohört,  darjo  Badi^rf  en  Varkrufa- 
kr« f ton  iat,  w^nn  alno  Signur-i*  da  lat,   kMnnen  Buohhultorlnnon  und 
St«notyplt innen  filr  dan  Verkauf  umgeaohult  wordon.  Aber  nur  kein« 
um«ohulung  ohne  besoud^re   Jl^!;nung.  Auch  das  Arbeit rjatat  bfisohHftlÄt 
Biah  mit  der   ^rn.^e  der  Ur;::sohulung  lebhafte 


-51  - 


QmoTii  Jaoobownz.    \,  Fn-    'Jnor.r  Jaoobowitz:     befllrwortdt  tilt  ein 
paar   ;ort<?n  lie  Kanz«!  »ur  Propaganda  zu  benutaen.  Sr  gibt  au,  daia 
tfilreis«  groaso  Angst  vor  jn.-üaohan  Arbeitnohiüexn  b-stoht.    «Mehmen 
Sie  dla  j  raiaohen  Aybeitnahmor    icharf  In  AU  üand,  laawan  Sie  die 
Z«g«»l  nicht  loa". 

A^^^fy'^d  Bflrt'f^r;     Ung^imr^T  /5ofTout  hßt  ag  nloh,   dnaii  ^»ty  Tl^^t»  hl«r 
aufgotroten  lat.  ?^lr  wlan^n,  dasa  »r  aelt  Jahran  Juden  nnatollt  und 
^t  nit  Iha^m  auokornat.Sr  würde  ai«  b«intlr:nt  nicht  be  'oh^Ttigcn, 
nena  bU  ««ineia  «^oachüft  nioht  donaalbon  ^ntzon  brnoht'm  ^ie  andere 
ohriitliche  Arboitor,    ''in  il"ßHohk6lt  dflr  Ulnnt-^llung  b^ateht  ImrnPT, 
w^nn  tn^n  \iill;  wo  dflr  ?«r8on''lob«f  nioht  will,  hHufon    iloh  <^le 
3ohi»iflrlßkfllt-?n.   loh  /?laubo  wiTklloh,  dasa  <li»»  J^^tsigo  I-age  io  dout- 
eohen  Judentum  ^vaa^ntlloh  gflr^hrllche»  Ist,  «lo  alo  ob  ja  war.  Wir 
•rl^^bea  die    iTeoh^lnung,    daaa  <Uv  typlaoha  rjitt^lotand  beaondora 
hart  g«tT0ff«n  tat-  Und  da  viela  Juden  typiaoha  Uittnlatnmaör  sind, 
lat  die  Kot  bol  ung  boacnd-ira  groaa.   loh  welea  -vlrklloh  nicht,  ob 
wir  auoh  nllo  tatsnchllch  wlaaea,  wie  auaaarordentlioh  gross  die 
Not  des  jiitüaohon  Uittsl'.tnnd-^a  ist»  2?n8  Idaal  .?ea  Judon  der  70  ^l 
Jnhre  war  die  aelbatHnüßkelt.   Der  jtldiaoh'J  jung'»  Menaoh  wird  in 
Zukunft  Ant:^at<aitf3r  aein.    l'aa  Baamtenttua  ni:ant  den  ungeheuren  J?lata 
ein  9nat^ll<i  der  ehemallgon  aelbaf-^ndig^n  ^xiatanx^n.   -Sine  lfe9tr'lluuj| 
wird  notwendig.    Die  SrÄiehung  hnt  dahingehend   ''inauB^ts^^n.  dnna  der 
jndlaohe  Mflnaoh  nich  klfir  wird,  daaa  in  <»en  alleTB-^ltonat'^n  FKllen 
die  Solbatnndigkeit  ai  'lieh  lat,   daaa  er  sich  vlilx^hr  ontaohlieasen 
xmxH,  Angcatellt-rr  «u  werden.   -  Ich  m«chte  rtln''0*Tsn,  dnsa  der  h^futi- 


-52  - 


go  Abond  dnzu  ftlhren  wird,   daas  d«ai  Jtldl30'^en  Arboitaaaohwois  ein 
Bslrat  von  Arb9iti;eb(9rn  ßus  Teisohledenon  fyUhrfiadÄn  P«rg"nlloh- 


kf^itfln  v<>r80hl«d<»nfliy  Berufe  aug«t«?llt  wird  un«    das»  wir  un«  rait 
dan  Herreto  danJber  unt^^rhaltan  k'*anffn,   In  welcher  Bichtung  wir 

TOTankoDOjnon* 

Qewiaa  rr^rd  die  Mut  Zahl  der  -.rwerbslosen  durch  r  ie  ©inwan- 

dornden  Praudon  euu  dem  Getan  veraohrt;   ea  wird  auch  jeuaaits  der 
Or«uae  aui'kinrend  gewirkt.    ;is  iat  aber  so,  daue  die  Kot  der  Juden 
Ira  Ott«n  eine  derartig  unfnnabare  int,   da  ;8  die  buaten  ^rklHrungen 
und  larnua^^en  nichtn  nutzon*  B«*nn  Sie  diese  Mot  der  Juden  ia  Osten 
können  wurden,  w'irdan  Sie  vera toben,   dass  diese  neu«  Welle  Ximiox 
TOT  dOT  Ttire  ataht,  »«in  es  nicht  gelingt,  i'^naelt«  der  örenaen 
UUfy  2u  so^iafr-'n« 

Wir  glauben,   da-sa  der  Arboltunaohwele,   don  ^loh  öio  Jthliaohi 
Ö«iaein('e  aaiir-glind^rt  hat,   ein  riohtigoa   Inatrum^nt  dnr  Gei-ieinde 
Ist,   ein  rahr'aft   30»1"1»'8.   Lor  in  T?ot  Geratene  noll  ni-^ht  warten 
müpaen,  bin  di'-i  tVohlfahrtaScocaEiaoion  komr^it,   sondern  &er  Arbnitimaoh- 
»«is    -oll   ihm  vorher  die  A/i'^it  zu  ^'^brn  in  der  La^e  aein.  Wirklich 
wichtig  iat,   da^a  jador  von  uns   in    toinom  »ek» nntenkreiee  Propaganda 
macht,   auf  den  Arbnitunaoh^eia  hlnweiat,  der  wirklich  r.oTgf-  Itlge 
Außwabl  bei  den  zu  becstz-^^ndon  St  llen  trifft,   D9X  Arb-^ltHnaohweis 
int  das  rtlnzig  wlrktsaa«  Mttel,   obgleich  loh  ^.enau  wele«,  daas   ruoh 
«r    iie  Fra,n;e  nioht  löaen  wird,  genau  «o  wenig  wie  die  5:eiUti^;o  Ver- 
Mtaaluuii*   Sinn  un .  Zweck  ist,  daBs   Mich  Irmer  mehr  Uenaohen  z\it 
VerfUf/txng  atellon,   die  Kleinarb« It  lei^^tf^n«    1^1^  iCntwlokluntj  geht 
dahin,   dasa  der  üroaekon  um  an  die  Ctell*3  -iee  selbat>^ndig  arbeiten- 
den Uaeohen  tritt.   Sa  ist  daher  notT^endlg,  das  deutsche  Judentum 


-  J3  - 


dahin  zu  «raiehen.  deaß  nicht  mit  dar  Stlbat'inüi^lceit  sondera  ait 
dem  AnijasJtalltenvflrhnltnia  zu  reohnan  iot.  Und  Bintim  jÜMiaohen  M«n- 
BOh<^a  Stellung  '/u  bnaorfrnn,   «fli  oin«  ArV>«it  ftir  uns. 

VoTflltgftrul^r  DixaktoT  Kfire^lcj:     Hii  können  mit  da»  Veranstaitun« 
InJ'ofern  aufrifldnn  »«in,  als  ja  wohl  nll^n  die  Sohw«ru  dor  Situa- 
tion,   8ow6it  Bla  o«  ntnht  aohon  vorh'jr  orxpfunrten  hnben,  b«^ifU9flt 
geworden  Int.   Herr  Ptof^^sf'or  Börnhard  hat  air  oinfln  3ata  aua   der 
S«fll«  gosproohen:  Wir  kotaraun  mit  aU^n  Jlnatihnung'm  und  Aufklrtrungon 
nicht   '50  weit  wi«  ait  dcsr  Jpraktiaohen  Auf^^abe,  unsoTen  Arbaitnnaoh- 
tttia  avxBJiubmiin.    Ö«ahalb  hntta  ioh  vor,  um  heut«  noch  zu  einem 
praktisohon  Üri^obniH  tu  kocMaan,  voxzunohlagan,  noch  houte  abfnd 
elnon  Beirat  fllr  uni-aren  KöOhw«ia  zuaanixieQauofitRfin.   loh  möchte  d la- 
sen Vorschlag  ßbeir  nicht  aufreohthalten.  Sa  oinc»   doch  nohon  «ine 
Belh-j  von  iierren  aua  dem  Saale  ga^janü^n.   *?ir  werdon  una  an  alla 
Teilaohmer  d.9x  hrtutigon  Ver8tt!awlun<{  wandan  nit  der  Bitto  um  ihra 
Mitarbeit  ftlr   dia  Grün.^.ung  eiufla    -olohan  HUiiOChuHseü, d«r  dan  Aua- 
b«u  UH9ar«8  ArtiHitsnaohwaiaaa  mit  un«  gomoinaaia  foraon  will.   Ich 
darf  feot stellen,  daaa  uchon  oiniga  Anarbiüten  Bur  Mitarboit  da 
sind  un>   ioh  hoffe,   da»9  dar  Appall,   usn  wir  an  Sie  riohton  wollon, 
au''  lJu''htbar9n  Bodan  fallon  »tird.  «i;^  können  den  Kreis  ^iarnioht 
wait  gonu,?  aiehon.  -  Vielloioht  darf  ich  noch  «in  «ort  zu  de» 
Frag«  dar  Beruf iuniflohiohtxmg  Qai;an,  damit  koine  MlasveratHnaniaae 
auDtotoa'^n.   l>ie  J'tidiaoha  Oamlnde  donkt  nicht  dtiran,  die  öarufeum- 
Bohiohtung  durchaus  voraunohmon,  wlo  «is  vor  eini^jen  bohren  der  Uod« 


.  34  - 


letitor  SohMl  g«w«8on  Ist«  Ä«  war  ein  groa.^or  fohlaohlog,   dis 
Jud?"n  «ux  Aupblli'ung  In  d«r  Landwirt ^50^ftft  horftn8U«l<«h«n|  da  wirt- 
sohaftllnhfl  Problem  da»  Jud«n  lat  dadurch  nioht  golOat  wordan«  Wi» 
freuan  ima  ttb«»  jodan  Judon,  d«r  ^andwlrtrjohaft  treiban  ?illl,ab«r 
wir  ampflndon  «a  rturahaua  ala  unfruchtbara  Utopie,  Irgtmdweloha 
waagntllohan  Verbaas«rung«n  der  Laga  dar  Juden  doraua  siehan  au 
«ollen«  Untar  dam  i^ruok  der  Tfirtaohaftlidion  Sot  bahnt  aloh  gans 
▼on  aalbat  eine  v-^rnttnftlga  int^loklung  an*  Aufgabe  dar  daau  Tor- 
hattdonen  Inutnüz^n  aaiaa  «a   galn,  diea«  -intwicklung  au  f .  rdern  und 
ala  luBnar  mahr  In  geordneta  Btthnon  au  lanlcwn  und  die  Jud«  n  für  dia- 
Janlgon  Berufa  harnnaualohen,  ftlr    Ua  aia  nm  geelgnatatan  alnd, 
$9  ataht  f*»8t,  daaa  wir  in   ^^r  h^mtlgen  Zalt  siohwor  «u  ringan  ha- 
ben wardan,  und  aa  hat  nlfloend  doa  Haoht,   aoina  UitariJoit  au  voraa- 
gen.  Wir  werden  81a  bitten,  uns  Ihre  üitarLnlt  «ur  Verfügung  «u 
8t<?ll«n,  und  loh  darf  d<i»  Hoffnung  Ausdruck  g(?ben,  daaa  oioh  recht 
vl^la  arboltaberÄlt*»  Herain  f Ind  m« 


f     \ 


\ 


\ 

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86«6«34 


I 

« 


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..* 


/.rb^itnehraerBohaft  iinJ  ^.rwncliöGnwbllctTing 

eesttn»Miia»Exac3SSfS:r:s>sic:t 

von  a« Aal er -Rudel 
(M>tl8«n  Bur  Rede  In  Herrllngen) 


!• 


Die  heutige  Zxaaannenkurift   ist  den  Trof^  der  :Srwaofi0eno2>» 
hild^unf  p?mldaet#     Wenn  ich  den  ?^reis  der  PeilneMer  umsehe^   so 
glaube  Ich,   daoe  mindeBtens  60^  tenc  hier  Verfioxnnelten  m^oh  boi 
;Jeder  anderen  Ta{;ur4T,  die  ©ich  nit  jjlldioch^ r;  Fr£ip«n     — rei  es 
»i3-tr;clif5ftl icher,  rohli*ahrtsi>jriegerif:oher  oder  kiJLtuxeller  x^etur 
beochnt^tlßt-     nnv-esend  rrt?  en.     O^h*   rh«:n  ur.d  Iniielt  der  tiipunfr 
wurden  eich  woW.   mdem,   die  Äenechen  Jedoch  bleiber:  dieoelbenn 
Diese  ^eetTt^^llime  er^cht^int  nir  deahrJ-b  notv/ei«dle,   reil  eir?  e)ln 
Br^weiB  dafl^T  iBt|  irie  arm  das  ;jüdi8che  Leben  tm  Kensche].  gewDVdAn 
Ist,  T?rie  sehr  die  Verbeamtung  ^&t  e^^sellschaftlichen  Tätigkeit  xm 
sioh  gegriffen  hat,   imd  wie  sohwach  Jene  frei  und  nicht  beamteten 
Krilfte  in  der  jüdischen  gesellochaftlichoxi  Tätigkeit  2ur  Geltung 
kommen.     Dareue  folgt,   daos  wir  bei  Bit  unseren  Unterhai tuxxgen  den 
Roden  der  Re rillt Ht  nicht  verlaeeen  dürfen  und  nicht  Beschlüsse 
fassen,  su  deren  Ausführung:  es  uns  nicht  nur  an  materiellen  l^it«» 
teln,   Dondern  auch  ari  i^ensohen  fehlt  # 


II. 


\ 


KB  ist  hier  von  der  Krise,  die  wir  erleben,  geaprocheii  wor- 
den und  wie  sehr  das  «Fahr  1933  das  deutsche  Jixderttam  erschüttert 

« 

hat«     Das  Cief^jiii  der  aioherheit,   das  das  doutoche  Judentum  In 
letzten  80  Jahren  hatte,  diese  Sicherheit  als  Folge  freier 


7    r 


-  8  - 


wirtachüTtllclior  Beftigung  laid  nnaoerordentllch  glirxotlßer  wlrt- 
BOhaftlichcT  i.nge,   lat  endgültig  Tereohwunden«     Si  wäre  aber  fa] 
EU  glauben,  Anas  Ale«  mxr  eino  ?olgo  der  EreleniBse  des  Jalires 
195S  irar.     Die  ^^rlse  d«B  deutöchen  Judentuno     -namentlich  ihre 
wlrt0chftft liehe  Krise-     sie  war  sohon  früher  da.     Das  Jahr  1933 
hat  lediglich  einen  bereits  bestehender'  Ziujtond  legalißiert,  von 
desoen  V orhimdenseln  dan  offizielle  JudGuttsn  n^x^  kelno  Jiotlz  neh- 
men wollto.     Lobte  dos  deutnohe  Juiffntun  nicht  Jahre »^hntolmig  l80~ 
llt*s't  von  ^üdlRohen  Volkskörpor,  wnren  vir  eingeschaltet  in  die 
grosse  Oeoaratheit  dessen,  woa  man  JüdlacheD  Volk  nennt,   so  wttre 
die  ^rschütt cnui£;  nicht  oo  arg,   vrtören  wir  von  den  iSrelgnissen 
nicht  00  nlederochnotternd  grtroffen  tind  nicht  ?io  v-^rzweifelt,  wie 


•a  heute  zu  sein  nohelnt# 


III# 


Dno  geistige  Ciooloht  deo  deutscher.  JudentxiaB  bia  zva 
IPrleg»  war  inj  wesentlichen  beötlant  von  seiner  Roalnigl leierung» 
l^  war  bürgerlich  in  guten  Slsne  dos  Portes.     Der  A^adenücer  uiid 
der  wohlhabende  Knuftaann  dr^lckten  dem  gesainten  judischen  Leben  deii 
Stempel  ihrer  sosslalon  Stellung  auf»     Der  >ikademlker  führte  und 
lehrt«,  A^fT  Bllrger  finfincierte  In  relchea  liftAMMe  alle  die  gesell- 
schaftlichen ^vrfordeminse  der  Juden;     der  Kleinbürger,   der  mitt- 
lere und  kleine  K:ntifaGnn,   sie  waren  Zuhörer  bei  Veranstaltung«! 
und  Objekte  gesellschaftlicher  IHaosnahaen,   ohrie  selbst  ollsu  sehr 
in  ^scheinung  au  treten» 

i<eben  dwa  Akf?d.eniker  vuid  den  beoitnenden  3tlrger,   neben 
deta  auch  noch  in  wirteohaftl Icher  Sicherheit  lebenden  Klelnbtlrger 


3^ 


-  3  - 


gab 


ßoJion  vor  den  Jahre  1914  in  dout rohen  «TiJxleriti.i3  eii»e  br-lte 


prolettirlBclio  Schicht  j     dl«  ^ru^^pe  der  kleinen  AnGeatellten  und 
der  Arl)elt*rr#     Hine  Schicht  ^   Ale  von  ogflslell^n  Judoirtum  imd 
«•inen  b^ir gerlichen  WortfWirern  00  CTXt  rle  nicht  benohtet  vnardei 
•■  n«i  demi,  dtmo  eie  ala  übjf»H;<»  flir  die     hllrmtroole  dea  jd# 
aürgertuEiQ  In  7x0^«  km«,  wobei  m»  hier  cl''iohbl«»lb©n  nag,   ob  es 
aioh  uxn  materielle  oder  (Tplstlge  Phllßn-ärople  handelt • 

rUr  die  jüdische  üeeellfiohafx  exlBtlerte  diese  orole- 
tarlßchö  wchloht  irberliouot,  Dicht •     in  der  ^omeinden  war  ala  nicht 
3U  aehei^i    eelbst  da»  allf^etneine  Äiitolyecht|    dne  rech  dem  Kriege 
^el  den  ^>ei.i«ijiule)i  eix%eftlhrt  wurdei   hat  daraii  alohto  gi*>indert# 
ilier  hat  dc^  deutBche  Juaent\jiri|   das  sich  sonat  ao  gern  an  die 
nichtjUdlBche  Uirnwelt   aö8lnillerte|   sich  nicht   a9Birilliert|   d#h, 
wHhreftö  feaoh  dem  Kriege  die  proletnrlöohe  Schicht   im  öffentlichen 
Leben  JeutBohlando   in  der  'Wirtschaft  unr!  ij\  der  i^olltik  in  elneo 
uni^eheuren  Atienmene  nur  Gelttuic  kanen,   1«1:   diese  Schicht   im  Jü- 
dischen Leben     -4nlt  Ausnahme  wenlfrer   Intollektueller,   die  den 
Terouch  einer  jüdischen  Betütlcung  mrichteiw     genau  so  stimm  und 
linbekannt  (?eblieben|  ii^le  vor  dem  Krieße«     Ja,  Ilinneri   die  Im 
öffentlichen  Leben  tvortf^'^hrer  fort  schritt  1  Icher  luic  neuer  Ideen 
itareHi   Yertrateni   sobald  sie   Im  Kreise  der  Jüdischen  Oemelnden 
au  Worte  k«aen^   melet  relr;  koxioervative  und  reaktioriäre  Polltlk| 
wobei  ©loh  hier  eine  seltene  üeberelnet  jjaaunß  «wischen  den  Wort- 
führern de:r  feindlichen  ha^sT     -liberalen  und  zlonlstlsohen 
Hepril0«ntAiiten-     ergab« 


-  4  - 


IV, 


Die  proletarlfloho  Schicht  exletlerte  awar,   doch  JUdlBch  war 
»la  verloren,     81©  tr«r  an  otHrkston  von  der  Aas loil nt Icai  ers:^:'^^- 
fer,     Herelngestftllt  Ir  die  noderne  ArbaltertoeFegtizig,  gm^erk- 
schaTtllcli  und  polltlßoh  1  ort  ei  der  -<\rbelterochaft,  verlor  sie 
^oden  Zusivix\Qntini7Cj  alt  der  JJtttllooheii  Geia.3lnBchaf^  ousste  ihn  ver- 
lieren, weil  dleoe  Gor'orkQchafter.  sich  aiioßoi^ießslioh  raXi^löo 
b»kimnte,  wJihrend  vor  und  nach  dem  Kriege  die  jUdischon  /orbeit- 
nehraier,   die  eich  der  allgeneinen  Arbeit  erb  ewerunfr  an^resohloeeön 
hatten,  freleel3tlf;(»n  Xdeon  axÄlncen  urid  Jede  reli,^iö3e  üiÄdxing 
«blehnten.     Der  oo  stark  untere trtchene  relieiöee  Inhalt  des  li- 
beralen Judentuias  nuuste  daher  die  proletarische  .>ohioht  der 
^Udischeii  Geaoinßchaft  ßimz  enfefreiade-'*«     Fmtd  diese  Schicht  nicht 
nur  Ihre  v^irtnohaftlichei;  Intereaeen  bei  den  all^eaeinen  Teroini- 

gunson  der  Arbeit  er  echaft  ßewolirt,   sondern  ft\ioh  ihr  co^atigeo 

aell 
und  cejÄ3tscixaftlichoo  Leben  führte  aie  viel  encor  und  viel  mehr 

Bit  den  nlchtjüdiochen  Arbeit okollegen  als  mit  dem  jUdlaohen  Bür- 
ger EUflnonen,     Der  f^eoollrrchaftliohe  Gef»e/ieat2  zwischer.  Bürger 
und  Arbeiter  kan  bei  den  Juden  beoonder«  etnrk  zvd.  AufJdruofc,  weil 
^liQT  Bllrßer  nuoh  von  eich  nue  von  der  ^Jxißteriz  des  ;Jüdiochen  Ar- 
beitern keine  IiOti£  nehnen  rollte  lUid  ihn  alß  £eeelluohaft liehen 
Faktor  nblelinte.     Je  mehr  die  Jüdlechen  Arbeitnehmer  innerhalb 
der  nllgenelnen  Arboiterbm/eciu^  I'^ueo  fooeten,  Je  melir  nie  wlrt- 
fiohoftlioh  und  geßelluchaftlioh  sich  dort  verankert en,  umso  mehr 
lösten  sie  die  Utodungen  zur  Jüdlechen  Oeneinoohaft«     So  koa  ob 
daas  eerade  in  Kroieon  der  Arbeitnehiaereohaft  die  Mischehen  be- 
oondere  »tark  vertreten  waren,  daas  Austritte  aus  der  jUdieohen 


-  5  - 


Cerieli:.rle  u:-d  Lömiii(j  der  letztmi  Besiohiuic  «u  ihr,     iciinentlloh 
von  der  zu  einer  cevlssen  l^tüir-oiic  erlangten  nchlclrt  dar  Juden 
Innerlialb   l^r  .Arbeltorbewacmigi  lianier  3täi-ker  wurden. 


7. 


/Sfet^A^? 


Die  J-riOf»,   di«  nach  dem  ilrle^jo  eiiiaetste  urul  im  JMiire 
19S3  aur  aiidcUlt Igen  T>rocUütterujii;  der  i^ooitio/i  des  döutDoiion 
«lful«;*tHLm  Tilhrto,  hat  nicht-  nui-  daa  jüdische  Bllrcertuni  eraoMt- 


tert,   fiuch  die  |»2-olet«aiBOi 


ou^e    — iinmeJ'-tlici'j.  jdßei  die 


»ich  fest  verarjrert  glaubten  1:.  der  i^iciitJUdit^chör.  Arbeiterb«« 
weerursc-     air.d  voji  dieser  l-rcohüttervuif;  laltbe troff qji  Vr-ordsii,     i)öx 
Bo^'I.ott  de::.   ;JU-Iiüoheri  Arbeilnfnuaer  hatte  Irjice  vor  den  Jriire 
193S  oii^C'-'oetut,     Dte  Verclrm^^^aic  der  jüdischei-  Angeet eilten 
niid  Arteite-  aua  der  Wirtschaft  war  eUi  eoit  Juiireii  achleiclieru 
der  ^'rc)L-oD8*     Zu  dieoer  rfi^^ttJcluiTt liehen  VerdrSr^iuig  :^eoellte 
sich  iniii  'Aer   .'orlviöt  joder  . :ü4,liuhktiit  der  üet.^tijjiu^  in  der 
ArbeiterbeweiTunCf   cli©  Ausochall; wig  aus  dem  kxaturollen  Leben 
Uiid^  was  wohl  das  Bchlimmöte  wai*|  die  ZexBtöwaiß  all'   der  Ide- 
ale,  die  Jf^-2;ehiitelanß  ftir  die  proletarische  üchlcht  cum  Lo- 
b0XT5ii)halt  r0v;orden  warea«     Die  ?olcc  war,   nicht  nur  schwöre 
matei-ielle  ^ot,   aondorn  i^oißtiße  haliiatloDiekeit  vuid  oeeliocho 


Gebrochonheit  von  einen  {^eradeau  ;ini;elieuerlichen  Auoa 


Vom 


Judoiitun  Imitat  loeßolöot,  von  dei-  niahtjüdiGchexi  Umwelt  auc^^-. 
BCOöBen,  fanden  aich  plötallch  aehntaueende  wert  oller  Wenochen 
ohne  Je  ien  Inneren  halt|  ohzie  Jeden  Zusammenhang  urid  ohn«  Jede 

lichkeit  nicht  nui^  ihre  Interessen  wahrriunetoeni   sondern 
auch  ;Jeder  primitivsten  Form  ßelstlgeii  Klgeraebene  benommen. 


-  6  - 


loser. 


Die  G^echehr^ifiae  hntf^n  b«l  finhXjßSESSx».  JUdlsohen  •jrboltnehniem, 
naxaentllch  aber  bei  ^enon,  die  eine  ßerrlsse  faixreiid«  Stolle  iiv- 
nernnlb  der  allgeneinon  /jrbeiterbeTrer^^i^  i"io  hatttn,   eine  wirk- 
lich ehrliche  Krsohütterunghervorgervifeia,     aur  innerer  üot  imd 
inneren  Bedürfnis  heraiia  besannen  sie  sich  aiif  den  l^'rspmng  ihrer 
Herkunft i   ehrlich,   Ting&aaumta  suchten  oie  nach  einer  3ezie}:mnß 
mua  Juxlentun,   nwch  der  iiöeliohkelt  einer  mickkehr  ino  Judent^Jm 
und  zur  jüdiochen  Gea<»inde;     rrieder  nicht  nur  nuß  aaterioller 
üerechnunp,   sondern  axis  dem  ehrlichen     Bedtlrfnie  heraus  nach  Ge- 
»eineohaft  mit  all*  denen,   die  gleich  ihnen  aus  allen  leber-aer- 

* 

TOheinxingen  des  deutschen  Volkes  auseeschaltet  vrxirden» 


VI. 


V    '^MiJt^XJ 


r^ehci 


Jugendbewegung  eine  besondere  Stellxing  ein.     Auch  sie  vrar  isx  we- 
sentlichen eine  Veretnlgxxng  bürgerlicher  Äiensohen,     i)le  i'atsache, 
dass  dem  Jißutralen  Judlsclien  Ju^;endverbai:d  vor  den  Kriege  in  den 
kleineren  Ptödten  auch  jUdison©  /jic^'^-ßtellte  ar^ehcrten,   öndert 
nichto  an  der  allßeneinen  charnkterioierune  der     tellvin(j  der  Jü- 
dischen /jrbeitnetoer Schaft,   die  wir  frülier  ßo^^ebeii  liaben,     i«r..ch 
dtm  Kriege  veränderte  sich  auch  die  Jüdische  Jui;endbeweß\ane  in 
mancher  hlnplcht,     liodt  inner  raren  ihre  Fü^jrer  \uid  ihre  Mitglie- 
der Kinder  des  bürgerlichen  Judentums.     liiJreriffen  Jedooli  von  den 
Zeitströmungen  der  i^echkriegs Jahre  versxichten  die  verochiedensten 
Kreise  der  Jüdischen  jugendbeFefTing   in  lomer  st.«rk©rem  iViaasae  eine| 
Ausgleich  zwischen  ihrer  üxicehörißkeit  zur  Jüdischen  öoaeinp>ch»ift 


-  V  - 


und  den  xmmrilzerABn  SnoheUAmi^^r.^   ciio  dan  Leben  d«r  Allcvi^^U.-^ 
helt  beixerrrchten*     r!eim  ele  auch  in  Inmer  ßtnrkeieai  liiüfarif;« 
der  büßialen  r^riderj^Jon  der  iielt   aiüiiiicen,  so  wixrde  inre  Zucehöri^] 
k^tt  ßiir  jiUliBoheii  G«DieliiHOi)al*t   ftlr  öi6  beetiamand  lUid  Ixner 
vrleder  war  ee  lie  Jxif;enclbewc£UJ-£;  aller     iclitiiDgeß^   die  daruji 
»topft e|    ir;  der  jüdiaciien  üeaelnaohfift  geuort  zu  werden  und  den 
sozialen  Veränderungen  auch  tn  dei.  Jtldiechen  öeiaelnden  aun 


i:ii:*chbr. 


V    -^.elfe^-^t     L5lt^,8e   Jiv..£:c:.  l^crnoheiip   die  iSUTi  Teil 


i  ^ 


iso!i-  UiV:r  dem   '.lr.f].vmn  der  pal  ^'    ;i::cri:  lachen  v  Lrhlloh':c^it   frU- 
lier  als?  Ihre  Vttter  die  JrLlclilgk  Ut  d.OT  nix   cc^^aTtöpooltion  der 
Judlen  prk.itnrten  und  f:ir  ihre  ber^^l'liche  :5uku^.:•t    'iitecheidui'icen 
trtDfc.:^   dit'.  den  biaheri^-on  Gopflocoiiialtan  des  ^^idii^ohen  Jrirger- 
turas  diaxafctral  ei-feßeger^eeewSt  vtare.:,   erfuhr/nun.  mich  aa  eigenen 
Leibe  die  V^irdrätißung  axm  der  .Irtacr.aftj     sie  erkaiinton  nit  d^n 
Jahren  tr     r  st  :rirer  die    Ugenartißkeit  der  Cyalus-rituatlon  de«* 
Juden  # 


Vil, 


tn 


jie  beriiriiche  Umaohlchtuiifobewegui^Ci  von  lex  htaute 
dao  geöaiate  deutsche  Judentum  ergrirfen  ist,    tstnlcht  nur   eine 
FOlfte  der  veränderten  VerhJlltniööe  deu  Jahreo  1933*     Bereits 
nach  dem  Ilrlege  becar^n  in  der  jlldiochen  Jucend^stark  beeii:- 
fliioot    iuroh  die  Mörltohl-relt   -Iner  i.inf/anderiin^  nach  ^  aliietina^ 
ein  tief  er  elf  ender  ^nBCliiohtuncsproÄoss,    in  dessen  Verlauf  tau- 
sende  Juncor  Menschen,  aelot  c^ßo^i  den  '^  illen  ihi-er  Väter,  eich 
landvTlrtochaft Hohen  und  linndvyerkllchen  ßr^rufen  ^^uvfandten^i 


-  6  - 


Dim  ^ÄOoliiohtiing3b9¥r»gxii3g  d«r  üoc^tmart  Jadodi  stellt  xxno  " 
Inoofern  vor  gar»  QiHara  ABfnaban,  als  na  ßioh  nicht  mehr  daran 
handelt,  In  eUion  nllaahllohen  i'roaoBs,  der  bei  dar  tTugand  alnaetat,! 
jtldl8oh,e  i^^eixsoiien  onderea  bisher  von  Ihnen  nicht  nxisgellbten  Beruf en| 
auauführon,  condarn  dnao  glelchaoltlR  ervraohsene  »»sohen,  die 
bloher  in  einem  ganz  anderen  Leb^naraxon  ttttie  waren,  aicii  nun  in 
einer  verhratninrntesig  kurzen  Zelt  auf  eine/pimips ' frende  beruifliche 
Tätigkeit  uraatellen  mussten,  l;ie3  hat  zur  iJ'oie-e,  dnso  im  jüdlflohen 
Loben  Deutsclilands  ein  g«na  neuer  utul  binher  fremder  Tjpua  h^ran- 
Wichst,  der  seine  eigene  r-roblenntik  und  oelno  eigenen  Schwierig- 
keiten hat,  denn  es  handelt  sich  hier  nicht  nur  daxirm,  drass  tau>- 
eende  i^eneohen  in  der  koreen  üelt  einee  «iahree  eine  /HBehl  tech- 
nischer Hnndcriffe  lernen,   sondern  vielmehr  «■■  tie    erkennt  nie  der 


Verönderunf  ihres  ewamten  i-ebensatendarde  imd  des  Inhalts  ihres 
Lebens,     Dies  wird  für  sie  erschwert  dadiurch,  daso  ihnen  jecltche 
Arbcltstrfidltion  fehlt,   dnss  nie  kein  Verstnndnis  für  i^aterial  und 
Vf'erkeeug  haben,  daee  sie  noch  kein  Oeftihi  dafür  haben,  das»  Hole 
und  Kisen  rieht  tote  Ktcffe  ciud,   die  durch  i'^ertlffkeit  des  Mezw 
sohen  belebt  werden  köni:en«     iimei.  fehlt  das  Versttodnis  daf'fr. 
weichen  Weg  der  %UKi6ti«B  durclunacht ,  bis  er  clß  vollendet  es  Möbel- 


etüok  in  uneerem  2imraer  Inridet,     Ihnen  geht  noch  :'eneo  hofreionde 
Gefühl  ab,  das  den  Arbeiter  durchatrijat,  vrerji  er  3loh  des  »chöpfe- 
rieohtn  f  ertes  seiner  Arbeit  bewtisst  int. 


vm. 


Hier  geHt  ee  mm  daruKai  d  Abs  an  uensohea  auf  dem  Wege  der 
Bildung  daß  zu  geben^  waa  Ihnen  an  I'radition  und  lirfaiirmig  fehlt 
taid  wae  in  der  kurzen  2eit   innerhalb  ihres  AiwbildungßbetriebeB 


-  9  - 


von  üuien  nicht   oruorbeii  wei-deii  kaun«     Dleeaii  tiiig eciohult an  Meii^ 
Bch«:  die  "rkeiu.triiß   ihrer  riitufision,   dflP  >90m   ihres  Leboxiö  dar- 

2;u  stellen,   Ihnan  das  .vir  een  von  den  jiri(:en,    aii  denen  pie  «rbeiteß 
zu.  vemitt0lii|   ßolieiiit  mir   iri  dieser  Seit   eii^e  der  tyioiitigRtan 


ll\ir{,^.;än  der    irröchOQ::oiiblIdutig:|   \70bel  laicht,  üborüohan  werden 


darf,   drißß  e©  ©ich  mehi*  als  um  dl#  Ve^^tatttliiAC  nchi 


Wia- 


«i 


r* 


u 


sene  hmidelt,   dßßö  &m  sioh  un  dia  leitformmAf  voxi  *^enochei-  handelt 
die  reif  f<i^ü^3Cht  vj'erden  uUeseii,  xua  U;  «jj^en  «ider©n  LebaiAaz^autae 
«Alt' idbHt  bisher  fte^oraii/eii  beatehen  äii  körnieii»     Ai»  vetöoiel   iai^tr^ 
wie  di^ee  Arbelt  coleiötot  t^erde.    ;.u*8|  k^üai  jMäer  ^jveite  d^H 
der  l^meohlchtlor  her^r^^ezogcn  v^erden,   die  sich  auö   ihrer  Judi» 


'--WDhen  ^Inetelliuo^  lieraiia  borul*iicii  für  leiHBtii-.a  vorbereiten^ 
llieri  lUit^r^'dora     ini'luoo  der  Idee  der  Clri^axi^ijud  eutv^lolielt 
sich  in  der  Tat   ein  ?ar^  netior  jüdischer  iypuf)^     l4«neohen^   die 
i^leeeri,   a«M   ihre  berufliche  ünetcillxmg  nicht  nui-  auB  wirtnciiaft- 
liehen  Ciünden  erfolg:t,   ,:oudern  dsös  ani  hinao  ihrer  A\isbilaung 
auf  ale  eiii  Ziel  vrartet^  ^Qi.üchei.,   die  wIdbüii,   daes  daß  Lebez;^ 

das   ihrei    hnrrt,   cohwer  sein  ?rird|   die  Jedoch  genE  erfüllt  öir^d 

I 

von  Jener  i  eldfteBchnft ,    an  der  ieufiestalttu:^  o  laisoheu  Loben^a   in 
ralnetina  uiLßuax'*beiton,    die  üo  viel  üchsr^ieriekoiten  deu  ^ebcum 
leiohtUbt  rt'inden  Iflaßt*     Genau  v.o  vrie  innerhiilb  d^^^r  Ghalua-^^e- 
iffep;vaif;   inttier  wiedei"  vorovujht  wird>   den  ^^enoohen  ßvmz  isix  erffis** 
^e:*^   uiiu  ilin  gan»  auf  daa   ihu  f:eöt eckte  Ziel  uciäuö teilen,   genau 
so  mMeete  auch  Joner  üenttch  erfaost  vterdon,   der  nicht  die  Ab- 
sicht hat,   nach  .  aliistina  au  gehen,    oondern  glasibt,    in  Deutsch- 


X^imI  bloibon  zu  iU>nnexi  oder  bleiben  ^u 


^t 


-  10   - 


IX. 


"Vle  «Ina  nun  dleoe  tlejinchen,   dl«  In  i>eutEchl«id  bleiben  wol- 
len,  zu  erfassen?     Waoh  den,  Tras  loh  hier  In  laufe  der  «wel  ?aße 
gehört  hfibe,   foheint  es  ntr  vvichtlg  zu  sein,   aunaciist  l' 98 tzux» tei- 
len, vi«  diese  Mennolien  Im  Knhmen  der  Iwraciiöeiicnbildung  nicht 

< 

au  <»rrö98en  sind,     nif»  oind  nicht  zn  ©rraooen  durch  Boroheralg- 
kelt,  vle  sie  hier  raRZchei.  vorscnweblj«     Sie  oind  nicht  au  e?foB- 
0«n  duroll  »eile löse  '^beuurc  ^vrA  sie  sind  nicht  zu  orfassen 
durch  ''•ohltHtte.keit.     nie  lotsten,   die  ole  Irn^er  der  Bildvuigs- 
arbelt  in  frage  koramen,   eind,  um  es  rrria  deutlich  zu  oocen.   die 
Berren  Rßbblner,   denn  die  Menschen,  voi  die  oa  sich  handelt, 
-sowohl  je-^e,  von  &entn  ich  früher  sprach,   cAe  auch  jeno,   die 
■  ich  in  der  ümrrahioht unp  bcfii:den~     dac  sind  I'-enach^n  unserer 

Seit,  Menschen,   dlo  in  l^rer  persönlichen  TCinstellunc  fern  von 

relisiöee 
Cott  sind  und  einen  Gott,  •*•  or  ihnen  durch/'jMSSSBEite  .  redigt 

und  diirch  'rbblner  vernltt-lt  T^lrd,  vexä^^n.  oie  imner  ablehnen« 
Üennohen  unserer  Si«»lt  h.mnen  nur  aua  d^a  T-brXebnis  der  2eit  tind 
atiii  dem,  wwi  in  ihnon  aus  dem  letzten  Jahrzehnt  vorhai^den  ist 
erfpBi-t  r erden«     Sie  kön.-en  ntir  daroi  erfatfst  werden,     wenn  ihr«- 
InitlPtiV'^'  n;f^'9ckt  v  l.rd,  Versuch r?  der  J'elbsthllfe  Gefordert  wer- 
den \md  iht?en  «er  "©e  s^^-  düdlechen  Volk  ceebnet  und  erleichtert 
wird» 


X. 


Die  Aufgabe,  die  der  ■^n.achoenenbtldxing  hl€rr  ßectellt  wir 
Ict   außoerordentlioh,   nber  zu  loluten  heute  ehei  £Ü.s  au  IxtJend- 


-  11  - 


OUi'O 


•  üiGia  :^el1:pui%\'te  vor  den  I.April  1033,     Abor  nur  dann,   verji  man 
dleae  arboltoiiden  ^enaoh^n  von  dem  ^ofühl  der  Vereinsfffljunc;  und 
loolierujif,    In  dem  sie  oich  ale  doutaohe  Juden  befinden,  befreii 
uiid  ihrien  zoli^t,   'Irss  oio  mir  aln  Töil  Bind  je  .&o  croooen  jadl- 
eohen  Volke«,   zu  den  16  Millionen  Menoclier  t^ehören,     ""enn  nan 
sie  Miioiiistellt   in  den  Krel»  der  ^Udiochen  Arbeit  erb  ewegimc 
der  »r-lt,  rem  sie  su  einen  ;^eil  v-'erden  jener  JaJiechen  Arbel- 
tereclaal't,   die  sich  aun  :.:ilJioiiOii  Jenpchen  zufia       j  yetKt      -dh^ 

oho^.  Onton  noch  Jiiu-rüta  u^jX  .alUütlua»     Uu  dies  zu 
kf-     :,   '^-m  Km:  verstehen,   d.r::  riiü;  brechen  nij.;s  ait  ;J0i.or  .■■.Y- 
kenntnlB,   die  in  Juder.tun  nvc-  eii-e  relioiuoe  üeiaeii.icUü't  sieht 
und  desö  mm  salbtet  dnvon  überzpurt  Bell:  mußs,   un  wieviel  neior 
Jude-ut-nm  tü.9  nur  rellcl   ,  ?  C      ?l2ischnrt  vriciiti-  iot,     jja^n,  vird 
man  nuoh  verftehon,  daß»,   '.renr  nm.  2,:5.  voi.  der  I.oLweiidigkeit 
der  rennt nit^  jUdlsclier  Goachichte  sirrioht,   es  aioh  niclit  ao  ab- 
»piftlen  derf,  wie  hlor,   dasü  r^an  am  liebsten  L'OOC  Jiiiu'a  aurUck- 
geht  und  wenn  raan  scltrer  fort oclir  1/6 1 lieh  ist,   ^^laUbt,  üur  1000 
Jnhre  «ua^i olegehen  zu  dürfe::.     Jüdische  Gesoliiciita  diesen  Krola 
b9iÄbrlnf:or-  kw»  man  nur  darji,  werm  man  von  den  historisohon 
Abl.-^uf  der  ^^ce^iv^rrt  r.usceht  ui.d  ;Ienen  l'eU  JUdlaoher  ieachich- 
t9  aunitohst  behandelt;,  ^er  den  ^^enschei:  ujiserer  Zeit  verstand- 
licher und  becrelf liehen  ist.     IJlcht  var^esaen  werden  dscf  da- 
bei die  rrooße  i^ede  tur^  der  jnditichen  Arbeit erllteratur  in  he- 
bräischer ur.d  jiddischer  Sprache.     Diese  Utoratur  aueo  auch 
dtm  deut80h-3«dleohen  ^encchen  sucniiclich  caaacht  werden,   dem 
aus  ihr  ?;ird  aan  Jn  aia  beaten  erfatoen,  dasa  or  alo  judiacher 


/ 


<i  > 


k  '• 


-  12  - 


Arbeiter  In  Dautachlaad  kaiiie  isolierte  l.rßChöiixUflg  ist,  son- 
dern Teil  eii.ör  ftxwimBn  ijüdlsclien  Arbeit «-•ohRft,  die  überall 
in  der  "'elt  vorhanden  ist» 


XU 


nn  die  jUdischo  Gesellnchnft  aiif  dmi  Wege  der  Brwaohr- 


I 


aeiioi-blXIuwg  die  il:r  Gestellt©  Aiifgabe  errullen  soll,  oo  nur 
daxrn,  rfirs.  nie  VorBtgUxlnis  aufbrliigt,   ftlr  die  Umachichtung,   die 
nich  liüierhalb  des  deutoclien  Jt^xlentTJüiB  vollaieht.     Veratandni« 
dafür,  daso    lor  orbelteiae  äex^^ohf  «l«**  ^©^r  Arbeiter  gesell- 
oohaftlloh  elelCiitowertet  werden  luuno,  dase  er  in  öeselleohaft 
und  ;.<^beii  fils  ein  gleichbereciitigter  Faktor  su  gelten  hat. 
JDa08  er  nicsht  mehi'  nur  v)bjekt  f\tr  andere  ist,   sondern  Subjekt, 
das  selbst  tn  der  'ÄaiaTieiimunß  seiner  interescsen  hrJidelt  und  8i(Si| 
als  glelchboreclitl^t  alt  ollen  (inderen  ivreieen  der  jüdischen 
OeaeiiiBchaft  eupl'indet.     Itiir  wem  dera  .Arbeiter  in  jüdiochen 
Leben  jene  Anerkeraiung  auteil  v,ird,  die  die  ..rbeiteroohaft 
heute  überall  i*i.-iet,  nur  deraa  körn.e::  ..ie  S'pannungsoonente 
iimerhnlb  der  j'idischexi  üenellschai^   erleichtert  und  dem  Jüdl,- 
oohen  i-ler-echen  der  ^eg  B\ir  Arbeit  ujc^d  zu  einer  eigenen  jüdl- 
eohen  Arbeit  er  sclioTt  erraöclioht  werden. 


26,6.34 


LT«  QXi^tvvXJ   i«J  gT»  5,f«8»  p«xwuK»&inrß«i.?  oriTg*    ^e»   goras  Mr*  T»? 


oeneriblldune  kaum  Jaoalo  besser  vorhanden  sein  könnte.     Kb  gibt 
heute  unter  denen,  die  sich  beruflich  uoetellen,  eine  auoeeror- 
dentllch  grosse  Zahl  von  /Ocadenikerr.,   die  für  eine  derartige  Ar- 
belt ßer/onnen  werden  können,  vielleicht  am  besten  für  sie  ßeelß- 
net  sind,  weil  r^e  on  sich  selbst  diesen  .'rozess  der  Umstellung 

erfahren* 

Auch  die  düdlÄOhen  Kulturbund«,  die  wir  heute  allenthalben 
'haben,  könnten  In  den  Dienst  einer  solchen  Blldunesarbeit  gestellt 
werden,  wenn  es  ßellDßt,   ihre  .roßramßestaltune  so  2u  beeinflus- 
sen    dasa  sie  den  besonderen  Kulturbeflttrfnissen  einer  proletarl- 
sohen  Schicht  ont sprechen. 

II, 


Zur  5 


der  oreanisatorlsohen  Zusamenfassung  der  ^ttdl- 


nooh 


eoüen  Artelti^*»i»*i*»3röCJiaft  will  slr 

nie  ernsthaft   an  die  Frage  heraneegangen  »Ind,   ^a,   daiio  wir  In 
dleeer  ^>ace  sogar  eine  ziemlich  unglückliche  to«!  hatten.     Die 
Voreohiage  lu»  orear.lsator lochen  'irfa  «ung,  die  an  uns  herangetra- 
gen wurden,  knnen  von  ehorafiHgen  3üdi8ohen  Gewerkschaft  lern,   die. 


-  2  - 


naohdam  sie  ihre  alto  Position  verloren  hatten,   zinGh  neuen  Kög- 
lichkeiten  etjohten.     "m  war  richtig,  daßo  wir  dieoeriVorcchlaßon 
sehr  kritisch  gegentlberotanden.     Kbenso  richtig  war  o8,   doeo 
wir  die  vrildon  Veroiiohe  zxxr  Orearxioat ion  obpelehnt  haben,     J)amit 
ollftiii  aber  kann  mnn  der  Fraßo  nnch  der  Organiaatii»  nicht  gerecht 
v^erden.     Eine  Orgoniaation  von  judiechen  Arbeitnehmern  kann  nicht 


von  oben  gemacht  werden,   aondem  nur  der  Srt'olr  einer  Initiative 
sein, die  von  unten     aua  den  üchiohten  der  ArbeitnehnersohajPt 
koratnt«     1»  liegt  an  una,  diese  initiative  au  wecken,   di<i  Beatre- 
bungen  eu  fördern,  ohne  dase  wir  die  Selbstständigkeit  einer  sol- 
chen Jüdischen  v^rbeitnehmervereinlgxuig  allaueehr  beaohranken. 


X  xx# 


SS  let  hier  viel  von  der  Ideologie  in  der  Umschichtung  ge- 
sprochen r Orden  und  von  der  Antwort,   die  ^enei:  Menschen  zu  geben 
ist,   die  zwar  zur  UciBchiolitung  bereit  ßiiid,  aber  in  iHWÜschlaüd 
bleiben  wollen,     Werji  ich  von  deutcc^-^ydischen  Krelo  vcrlcrgt  ha- 
be, dase  er  diese    \nt>f7ort  gebe,   so  soll  das  nicht  heissen,   dass 
ich  die  Verantworttjng  fllr  diese  .irbait  ablehne«     ich  glaube,   auch 
wir,   die  v/ir  aionlstiaoli  gebunden  aind,   olnd  verpflichtet,   die 
Antt7ort  fWr  Jene  zu  geben,   die  hier  bleiben,    doch  können  wir  sie 
nur  so  geben,  wie  wir  auf  Orund  unserer  üesÄatJUdiacheneinst eilung 
es  engjfinden,     ^leee  Antwort  kann  nur  getragen  sein  von  der  Uober- 
zeucu:.g,  dass  die  Juden  in  üeutsohlajvd  nicht   isoliert  sind.     Daas 
ßle  in  einea  viel  stJtrkeren  Maasse  rIs  es  ihre   Vortflhrer  zugeben 


> 


-  3  - 


iwllen^  Teile  des  JUd lachen  Volkes  alrid«    '^exm  daa  deutsche  Ju- 
dentum heute  ilUfe  voii  Juden  axia  dem  Axislande  erh^t,  so  liegt 
4arlii  nichts  BeschliiaendeB,  dann  Jahrs  ahnt  elang  haben  deutaohe 
Juden  den  Judöii  Im  Auslände  ihre  Hilfe  darßebrncht.    uxxc  wenti 
wir  die  loolatlonsQchloht,  nlt  der  man  das  deutsche  Judentxaa 
ilnkleldet  hat,   durchbrechen,   ergibt  sich  die  Älögllohkelt  einer 
Veretär^lrung,   finden  wir  den  Weg  zuolntmder.     Erkennt  aan  das 
Judentun  nls  eine  Kinhelt,   dann  versteht  man  auch  dag  Palästina 
vom  Judentum  ausserhalb  Paiastina's  In  oeinao  Sein  und  In  seiner 
Entwicklung  abhanciß  ist,  dann  weiss  man  auch,   daes  es  atonietl- 
sehe  ilrbelt  sein  kann,   in  üeutoohlarxd  zu  bleiben  und  hl«  fitr 
eine  T^rhaltung  und    irstllrkung  der  Jüdisch«!  Gemeinschaft  zu  wir- 
ken,    -Jann  weis«  mari  aber  auch,   daso  man  fils  Jüdischer  -erisch 
in  i>eutöohland  bleiben  kann,  \m  mitzuarbeiten  an  der  Gestaltung 
dessen^  was     in  ialnstina  wird.     Es  besteht  ein  untrennbarer 
Zusaamenhnr^  zwloohen  Juden  in  Deutschland  und  i.'alrtatina, 
Uur  aus  der  c«Eielnoamen  /orbelt  für  eine  Geaundiaag  der  Jüd  tischen 


Oemelnochaft   in  -inlttstina  und  in  üeutflchland  ergitb  oloh  d!ie 
ffiögliohkelt  einer  Antwort  axif  alle  die  Fragen,   die  hier  ce»t.eilt 
wurden,   eine  Antwort,  wie  sie  aber  nur  von  einem  seiner  Selbst 
bevmsnten  Judentim  ßegeben  werdan  kann. 


\ 


\  \ 


\ 


v^ 


Berufsumschichtung      l 


von 
S«AdlerTBudel 


Die  schicksalsschweren  Ereignisse  der  letzten  Jahre 
haben  das  deutsche  Judentum  gezwungen,   den  Fragen  der  Berufs- 
Schichtung-  und  Umschichtung  erhöhte  Aufmerksamkeit  zuzuwenden ^ 
Die  früher  von  einem  kleinen  ilreis  getragene  Erkenntnis  von  der 
l^otwendigkeit   einer  Aenderiing  und  l^ormalisierung  der  beruflichen 
Struktur   der  in  Deutschland  lebenden  Juden  schien  zum  Gremeingut 
des  gesamten  Judentums  geworden  zu  sein.     Anstelle  dar  jahrelang 
gen  theoretischen  Auseinandersetzungen  über  die  Möglichkeiten 
einer  beruflichen  Umschichtung  trat   die  drängende  i^otwendigkeit 
praktischer  Massnahmen*     Tausende  Menschen  aller  Altersstufen 
und  der  verschiedensten  Berufe,    die  durch  die  Breignisse  aus 
ihrer  bisherigen  Tätigkeit   eliminiert  wiirden,   bedrängten  die 
jüdischen  Gemeinden  und  zentralen  Organisationen,    forderten  Rat 
imd  Hilfe  bei  der  "Umstellung  auf  eine  andere  berufliche  Tätig- 
keit*    Unter  dem  Druck  dieses  Massenandranges  wurden  mit   gross- 
ter  i3eschleimigung  Beratungsstellen  und  Ausbildungsstätten  ge- 
schaffen,  um  wenigstens  eineai  Teil  der  zur  Umschichtung   dräjigeh- 
den  Menschen  eine  Möglichkeit  hierzu  zu  geben*     Den  verantwort- 
lichen Stellen  des  deutschen  Judentums  war  es  aber  schon  bei 
Beginn  dieser  Arbeit  klar,   und  dies  ist  wiederholt   ausgesprochen 
worden,   dass  diese  aus  der  Zeit   geborenen  Kotmassnahmen  nur  ein 
Teilgebiet   der  grossen  Aufgabe  einer  wirklichen  Berufsumschich- 
tung sein  können*     Denn  sinnvolle  Berufsumschichtxmg  mit   dem 


> 


2). 


Ziel  einer  Aenderiing  der  gesamten  Beruf sstruktiir  des  deut sehen 
Judentums  kann  nicht  durch,  Botstandamasanahmen  erreicht  wer- 
den, sondern  nior  einen  Jahrzehnte  währenden  Prozess,  der  von 
der  Umgestaltung  der  jüdischen  Schule  von  der  Lernschule  zur 
Arbeitsschule,  zur  Erfassung  xuid  Beratung  der  schulentlassenen 
Kinder  und  der  Verteilung  und  Einordnung  aiif  die  von  Juden  bis- 
her nicht  besetzten  Berufe  -soweit  der  Zugang  zu  diesen  durch 
gesetzliche  Massnahmen  nicht  gesperrt  ist-  verläuft. 


Bin  derartiger  erfolgversprechender  Versuch  einer 
tiefgreifenden  Berufsumschichtung  ist  seit  Beendigung  des  Krie- 
ges -wenn  auch  von  der  Jüdischen  üeffentlichkeit  wenig  beacha 
tet-  unausgesetzt  bis  zu  den  Ereignissen  des  Jahres  1933 
dijrohgeführ-t  --vor den.  Mit  säher  Energie  sind  die  Gemeinden  zur 
Errichtung  und  Ausbau  von  Berufsberatungsstellen  gedrängt  wor- 
den, sind  namentlich  in  Berlin  tausende  Kinder  handwerklichen 
und  landwirtschaftlichen  Berufen  zugeführt  worden.  Von  Jahr  zu 
Jahr  ist  die  Zaiil  der  Kinder,  die  sich  manuellen  Berufen  zu- 
wandten, gestiegen  imd  die  Zahl  Derer,  die  sich  fur  kaufmänni- 
sche oder  freie  Berufe  entschieden,  zurückgegangen.  Die  jüdi- 
sche Jugend  hat  hier  viel  eher  die  Zeichen  der  Zeit  ernannt 
und  eine  Bntscheidiuig  für  ihre  wirtschaftliche  Zukunft  im  Sinne 
praktischer  Arbeit  bereits  zu  einer  Zeit  getroffen,  als  für 
viele  führende  Menschen  des  deutschen  Judentums  die  Frage  einer 
beruflichen  Umstellimg  noch  nicht  aus  dem  Stadium  theoretischer 
Brv/ägungen  hinausgekommen  war. 


3). 


Diese  für  die  wirtschaftliclie  Bntwickl-ung  des  deutschen 
Judentums  so  bedeutungsvolle  Arbeit  hat  nach  den  Ereignissen  des 
Jahres  1933  einen  starken  Ajritrieb  erhalten;     sie  wird  jedoch  von 
den  Schwierigkeiten,    die   sich  bei  der  Ubschichtimg  erwachsener 
Personen  ergeben,    zu  sehr  überschattet.     Das  Interesse  und  die 
Kritik,    die  die  Ümscliichtungsmassnahinen  für  Erwachsene  In  der 
jüdischen  Oeffentlichkeit  erfahren,    scheinen  fast   zu  einer  Gefahr 
für  die  kontinuierliche  Bntwickluzig  der  Berufsumschichtung  zu 
v/erden. 


I 

Der  Versuch,    erwachsene  l^enschen,    die  bisher  kaufiaänni- 
sche  oder  geistige  Berufe  ausübten,   und  deren  Leben  sich  zianeist 
in  ganz   anderen  Bezirken   abspielte,   zu  Handwerk  und  Landwirtschaft 
überzuführen,   stellte   die  jüdischen  Gremeinden  und  Organisationen 
vor  eine  aiisserordentlich  schwierige  Aufgabe.     Vor   eine  Aufgabe 
für  die  es  kein  Vorbild  gab,    für  deren  Erfüllung  erst   die  geeig- 
neten Wege  und  Methoden  gesucht  werden  mussten,    für  deren  prak- 
tische Durchfülirung  es  an  vorgebildeten  Menschen  fehlte*     Ungeach- 
tet aller   lieser  Schwierigkeiten  sowie  des  notwendigen  Aufwandes 
enormer  Geldmittel,   die  nicht  ohne  weiteres  zur  Verfügung  stan- 
den,  kann  heute  trotz   aller  Kritik,    die  oft   sehr  leichtherzig  an 
den  Ums  Chi  cht  ungsmass  nahmen  geübt  wird,    doch  festgestellt  werden 
dass,   gemessen  an  den  Möglichkeiten  in  der  kurzen  Zeit  von  V/z 
bis  2  Jahren  A-usserordentliches  geleistet  wurde •     Rund  8  000 
Menschen  dürften  seit   dem  Früh^jahr  1933   einer  beruflichen  Umstel- 


4). 


lung  zugeführt  worden  sein.  Von  diesen  sind  ungefähr  3  500  als 
Arbeiter  nach  Palästina  ausgewandert.  Die   Berichte,  die  bisher 
über  ihre  Einordnung  im  Lande  vorliegen,  sind  alle  positiv,  d.h. 
die  Menschen, haben  sich  dort  bewährt  und  in  den  von  ihnen  gewähl- 
ten Berufen  Lebensmöglichkeiten  gefunden.  Ungefähr  1  000  weitere 
Umschichtler  dürften  in  Deutschland  und  im  europäischen  Auslande 
die  neuerlernten  Berufe  ausüben,  die  restlichen  3  500  befinden 
sich  noch  in  der  Ausbildung. 

Biese  zweifellos  günstigen  Ergebnisse  konnten  nux   er- 
zielt werden  dank  der  iinerhörten  Anstrengungen  aller  Stellen 
die  an|der  Durchfuhrung  der  ^mschichtungsmassnabmen  beteiligt 
waren.   Denn   nur  wer  den  Verlauf  dieser  Arbeit  in  ihren  Details 
kennt,  kann  ermessen,  wieviel  Mühe  und  Hingabe  erforderlich  waren 
um  ääs   immer  grösser  werdenden  Schwierigkeiten  aus  dem  Wege  zu 
räumen  und  den  Menschen,  die  unter  aiosserord entlichen  Opfern 
sich  der  Berufsumschichtung  unterzogen,  die  Erreichung  ihres  Zie- 
les zu  ermöglichen. 


III. 
D^wKritikeiiJdes  Umschichtungswerkes,  die  zuweilen  in 
einem  Teil  der  Jüdischen  Presse  ihre  Stimme  erheben,  ist  von  die- 
sen Schwierigkeiten  wenig  oder  nichts  bekannt;   sie  wissen  nicht 
welche  Anforderungen  in  jedem  Einzelfall  an  die  Organisationen 
und  den  kensohen  gestellt  werden  und  dass  der  Möglichkeit  einer 
beruflichen  Umstellung  enge  Frenzen  gezogen  sind.  Sie  übersehen 


5). 


auch,    dass   die  Zahl  der  umat eilung sfäliigen  Menschen  nicht  unbe- 
grenzt  i3t.     Je  grösser  die  ^ahl  der  i«ienschen  wurde,    die  zxir 
■Umschichtung  bereit  waren,    desto  mehr  zeigte  es  sich,    dass  Alter 
und  körperliche  Konstitution  diesfaiisser ordentlich  erschweren. 
Die  Altersgrenze  der  zur  Umschichtimg  Fähigen  scheint  mit  dem 
30 igst en  Lebensjahre  erreicht  zu  sein. 

Zu  diesen  im  Wesen  der  Umschiohtimg  liegenden  Schwie- 

i 

rigkeiten  kommen  Erschwernisse  der  Gesetzgebung  und  Verwaltung, 
der^  auch  für  die  nicht ;jüdi3che  0 Öffentlichkeit  ist  der  von  den 
jy.den  unternommehe  Versuch  der  Berufsumschichtung  neu  und  ohne 
Vorläufer.  Die  gesetzlichen  Voraussetzungen  hierfür  sind  nicht 
oh2ie  weiteres  klar,  jede  neue  Ausbildungsstätte  erfordert  be- 
sondere und  langwierige  Verhandlungen.  So  sind  in  Berlin  zahl- 
reiche in  der  Umschichtimg  befindlichen  Menschen  d\aroh  die  vor 
Monaten  erfolgte  Schliessung  der  Ausbildxmgsstätten  besonders 
hart  betroffen,  'ürotz  aller  Bemühimgen,  bei  den  zuständigen 
Stellen,  ist  es  bis  heute  noch  nicht  gelungen,  die  A\ifhebung 
der  Schliessung  zu  erreichen  und  die  Arbeit  fortzusetzen. 


IV. 
Schlimmer  als  die  Kritik,  die  nicht  iimner  auf  genügen- 
der Vertrautheit  mit  der  Sache  beruht,  ist  der  Umstand,  dass 
manche  Kreise  des  deutschen  Judentums  von  einer  gewissen  kon- 
jxmkturell-bedingten  Konsolidierung  beruhigt,  nun  glauben, 
dass  es  an  der  2eit  wäre,  die  gesamte  Frage  der  ^erufsumschich- 


6)- 


tung  einer  Revision  zu  \int erziehen.     Die  leichte  Besserung  auf 
dem  Arbeitsmarkt   für  kaufmännische  Angestellte,    der  seit  laxigem 
anhaltende  Mangel  an  kaufmännischen  Lehrlingen,    der  keineswegs 
jüdisch  bedingt  und  ganz   allgemein  bemerkbar  ist,    scheinen  will- 
kommenen Anlasspu  bieten,   um  die  weitere  Durchführung  der  Be- 
rufs um  Schichtung  anzuzweifeln.     Das  Problem  der  Berufswahl  tter 
schulentlassenen  Jugend  wird  zu  einer  Gegeniiberstelliing  Derer, 
die  in  Deutschland  bleiben  imd  Derer,   die  auswandern  wollen. 
Kachdem  man  jahrelang  sich  davon  überzeugen  Jionnte,    dass   die 
Juden  in  den  kauflnänni sehen  Beriifen  zu  stark  vertreten  sind, 
scheint   die  plötzliche  Sorge  um  geeigneten  l^iachwuchs  für  die 
von  Juden  in  Deutschland  noch  besetzten  Wirtschaft spositionen 
doch  ein  wenig  übereilt.     Diese  einseitige  Betrachtungsweise 
ist   geeignet,   die  Inneren  Schwierigkeiten  der  Beriifsumschichtung 
zu  vergrössern^     Hicht  nur,   dass  bei  vielen  jungen  Menschen 
Hoffnungen  auf  gut  bezahlte  kaufmännische  Stellungen  geweckt 
werden,    deren  BrflilliHig  voraussichtlich  ausbleiben  wird,   son- 
dern man  übersieht   auch  den  Lauf  der  Entwicklung  -und  vergisst 
allzu  rasch  die  bitteren  Erfahrungen  der  letzten  Jahre. 


Die  Frage  der  Berufswahl  der  Schulentlassenen  darf  nicht 
vom  jüdisch-politischen  Standpunkt   aus  allein  betrachtet  werden. 
Es  muss  jedem  Verantwortlichen  klar  sein,   dass   das  deutsche 
Judentimi  vor  der  ^Notwendigkeit  steht,    seinen  Kindern  eine 
berufliche  Ausbildung  zu  geben,    die  es  ihnen  ermöglichen  soll, 


7). 


ihren  Lebensunterhalt  überall  in  der  Welt  zu  finden 


Der  -weitblickendste  Vorkämpfer  für  die  Beruf sumaohich.- 
tung  der  Juden  in  Deutschland,   Konsul  A.M.   Simon,   dessen 
30  igst  er  Todestag  in  diesen  Tagen  v4n  der  jüdisclien  Oeffent- 
lichkeit  kaum  beachtet  wurde,   schreibt   in  einer  seiner  Broschü- 
ren im  Dezember  1904  den  Satz j 

**Wo   ökonomische  xmd  politische  Umstände  die  Aus- 
Wanderung  der  Juden  erfordern,   muss   durch  Breie- 
hung  zu  körperlicher  Arbeit >   namentlich  Bodenkultur, 
die  heranwachsende  Generation  von  Jugend  a\if 
♦* exportfähig'*  gemacht  werden. •• 


Konsul  Simon  dachte  bei  der  For mulier iing  dieses  Satzes  sicher 
nicht   daran,    dass  auch  die  i^inder  des  jüdischen  Bürgertums   in 
Deutschland  eines  Tages  gezwungen  sein  könnten,    ^exportfähig'* 
zu  werden.     Aber  dieser  vor  30  Jahren  niedergeschriebene  Satz 
trifft   auch  die  Situation  des  deutschen  Judentums  in  der  Gegen- 
wart •     Jugend  beruflich  '^  exp  ort  fähig  *•  zu  machen  heisst  nicht, 
sie  zur  Auswanderung  zwingen,    sondern  heisst,   sie  in  Berufen 
ausbilden,   die,    soweit  es  sich  überhaupt  übersehen  lässt,    in 
der  ganzen  Welt   ••marktgängig'*   sind* 


Es  besteht  wohl  kein  Zweifel  darüber,    dass   der  einge- 
engte Lebensraiam  einen  Teil  des  deutschen  Judentums  zur  Aus- 
wanderung zwingen  wird.     Unter  den  LöJidern,    die  für   eine  Bin- 
wfiuiderung  in  Frage  kommen,    steht  Palästina  heute   an  erster  Stelle 


8). 


Palästina  hat  Bedarf  an  landwirtschaftlichen  imd  handwerklichen 
Arbeit  skr  alten*     Bb  gibt  kein  Argi:anent,   das  maui  "unter  diesen 
Umständen  ernsthaft   gegen  die  ^iiführxang  der  jüdischen  Jugend 

zu  diesen  Berufen  anführen  könnte.     Die  Sorge  um  den  kaufmänni- 

I 
sehen  l^achwuchs,    die  manjetzt   so  oft   anführt,   kann  an  diesen 

i 
Feststellungen  nichts   ändern,  weil   jene,    die  von  dieser  Sorge 

* 

erfüllt  sind,   übersehen,    dass  nicht   alle  jüdischen  Kinder,    die 
heute  die  Schule  verlassen,    die  Hilfe  der  jüdischen  Oeffentlich- 
keit  bei  der  Entscheidung  über  ihre  Berufswahl  in  Anspriich  neh- 
men«     Auch  heute  noch  vollzieht   sich  in  sehr  vielen  Fällen  die 
Berufswahl  der  schulentlassenen  Kinder,    bestimmt  von  der  Bnt- 
soheidimg  der  Eltern,    namentlich  jener  Eltern,    die  in  der  Lage 
sind,    ihren  Kindern  eine  entsprechende  Ausbildung  in  den  eige- 
nen Geschäften  oder  bei  befreimdeten  Kaufleuten  zu  geben*     Hier 
ergibt   sich  also  auf  natürliche  Weise  bereits   eine  Befriedigung 
des  Bedürfnisses  nach  l^achwuchs  in  den  kauftnännischen  Berufen, 
überdies  sind  auch  bei  den  Berufsberatungsstellen  der  jüdischen 
Gemeinden  die  Anwärter  auf  kauftaännische  Berufe  mit   20-2596  ver- 
treten, wodurch  sicherlich  der  Bedarf  an  1^ achwuchs  reichlich  ge- 


deckt   ist  • 


dass 


Es   darf  dabei  nicht  übersehen  werden, /die  Berufswahl 
der  Jugend  nur  bis  zu  einem  gewissen  G-rade  beeinflusst  werden 
kann*      In  den  Vorstellungen  und  Tendenzen,   mit  denen  jede 
Generation  neu  ins  Leben  tritt,    findet   die  Beeinflussung  ilire 
natürlichen  Grenzen,      Die  Ereignisse  der  hinter  ims  liegenden 


9). 


Jahr«  sind  nicht  ohne  Binfluss  auf  die  Entwicklung  und  Ent- 
scheidung unserer  Kinder  geblieben.  In  der  Jugend  ist  ein 
entschiedener  Wille,  mit  de»  bisherigen  Berufstradition  des 
deutschen  Judentums  zu  brechen  und  Berufe  zu  ergreifen  die 
zwar  von  der  bisherigen  bürgerlichen  Lebenshaltung  wegführen 
dafür  aber  Erschütterungen,  wie  wir  sie  erlebt  haben,  in  einem 
gewissen  Maasse  ausschalten. 

So  berechtigt  mancher  Einwand  gegen  die  Methoden  \and 
Massnahmen  der  Beruf sumschichtiang  sein  mag,  man  dient  dem  deut- 
schen Judentum  schlecht,  wenn  man  durch  allzuweit  gehende  He- 
visionsabsichten  und  Auseinandersetzungen  das  Werk  der  Berufs- 
umschichtung gefährdet j 


•  "*•—•  — • 


! 


Bf?rtfiu/r:.iC^.iohtun  '  -   I^on   Gebot   dor   '  tumle 


/ 


Die   politi   chf^    -nt^^ioklunt^,  der   let'-cten  "onnte 
wirkt   ^Moh   ffJr  da^    deutiche   Jur!entur  beMon^^^rn  V'^rhMrjf^nin- 
voll   aun.    Goiiellschaftl^:c*':  unii  poMtinrh  am    nn^n^n  bl  :ha- 
rifen  Ptelliin^^^n  a:  ^^ge  .chaltnt ,    i^n   f^3  auch   in  '\n\n^^r  •-^  rt- 
achai  tliohon  .:.xi  'tenz  auf  ^r  *.   r,chw8r:;tQ  r^^ troffen.    Neben  cen 
An-^^lt'^n,   dif'   nicht   v^ohr    ^ur   AuaMbt        Ihr^r   rraxli   7.ure- 
las.en  werden,    n^ben  d^n  -  rztnn,    fll«  durch  Ausic^nltmg  nun 
d«n   ^rankenkar: nen  u»d   .-ntlossi. n.p:«n  au:;   den  .^ranken^^^t  ;f^rn 
exT^itonzlos  ij^-eworden  3ind,   nf^t^-^n  den   stsaatliC' on  und    kc^x^u- 
nnle'^'  Bearrit^m  und   An^i^atellt^n,   dl^^   ihm   rtfll«n  von  •  6ite 
auf  iTJort^^en  v^rloron  hnb-^n,    nteht     as  froar^e     .eer  doa   jtlM- 
sehen  '-üttf^lntandes :    .oufleiitn,    knuf-Hnni    che   An-^ntallte^ 


Brnkb^Q:::te,   :.,ehr(»r,    Juni^akac^Mnik^^r.     ^\^'  a  lo    sind    ta.t 


oh  na 


Sub  ;lntenzmittel   und    itohen  vor  d^^r   Srar^ ,  '^'^i'^  ^^^  von  nun 
ab   ihr  i-t^ben  t^pstnlton,    <  en  L^bensi  nt^^rhal*    f^'*r   aich  und 
ihr«   ßn^;ohf^Tij^t,en  b'^strMten  sollon*    lsabel    ist  die    Ent- 
wicklung auf  de:    Gebiete  d^r  ^irtsohatt  ichon  (il<^i   h^chaltun»; 
tnd  drimit  der    .;li.:  ini  runß  de^  Juden  au^  der  ".irt  chaft   o  'fen- 
bar  noch  nicht  b^^endet.      nite   Kreise   doe  de    tch^n  Judenturan 
sind    hout^  noch    in  zahlr-Mchen   ?o.  itionc^n  untH^Turon  Vorhand ^-^n, 
von  denen  tncn   nicht   r^a<^on  kann,   '^ie  ^^\t   nie    nooh  von     ec 
Vor(^rftn^^unrnproz^aa     »rfa^st  worden» 

;  in  rirt  .chaftllche  V<?r  ichtunr,   dar  wir  una   in 
cien'^n  Tngen  ^-^v^enUb'^r sehen,    ist  durch  die  Pl^t-'^lic^-Jcelt , 


\ 


-2- 


-2- 


rnit  d^T   sie  üb^T  unj  h^^roin.r^lrochpn   ist,   t^sond^ri    tr^^^i  eh. 
Wir  k^nn^n  jedoch  nicht   nngi^n,    ^s.^g  ^ir  von    ihr  /.^*n''.   unvor- 


b«T«lt'n    i-ntrofTf^n  -ord^n  sind,     •ich^rlich  '  r^t   nlöoand  v 


on 


ti55ch  un-   ;»*onf?llsohQrt  di!T':c.i'^Tt    ind  irirt  chaftlic^  v^r- 
nioht^t  r^erdon  kennen;    ufc^r   in  *3::if^r    \^f>rantrcrtLn/-;.bf»rt3atv5n 
'^r^^l^en  dev,   d(»i;t/rohea  Jur^entuma   i  :t  ^ !  i  n  T-ra;?«  d^^r  ^Mrt- 
«c*  aftlioh^n    ':ntwi  oklunf';   .u>it  Johron  rit    p;r^s8tf?r  Auf  /»rk  - 
H8:;.k'"it  v-rPolrt    ^orden.    rin   r^nnrt    in   diona:-.  .:-uho    ..enhon^', 
f\vf  6\e  z-^lr^Mchen     ubllkrftiomm  d-^r  wi  rt;iohaftl5 ohan 
ituotlon    >-   deut  KJhen  Juden,    die    in   d^n  let   ton   Jßhren 


errichlonen   sind,    ^In'^.i.miaen,    inibo.ondnre  aler  a.oh   auf 


7  6 


l^iti^.kPlt   des   "'irtnc^  afti-Aunnchusoen   de-    Pr^i   ininc^en  Lnndes- 
VTbQndes,    inV-    :!U!r:  ernten  '.'-1    '^-nGthcfte   V-3-    ?  o'-e  unt'U^ 
llO':;rrien  wurden,    de  wlrt  c^  anii  oh^      1ti>at^on  zu  vi>^rc^n  und 
alle»  dir*  Probl^^me,    rie  sich  aus  der  ei  ^^^^norrir^n  B  rufa- 
i"^ohiohtunf  der   deut;;oh*^m  Jucon  ['-^r^.de    In  ilor  J.nit   der   .Virt- 
schaftRkrisa   ^rr^eben  ^^aben,^>im^r  i.^nunf,  -.U'u.fnhren.   Es   ist 
ein  trari'ches  VerhänfTnia,   dar,s   diese    V"r   iam^o  Zeit  ^  Inats 
g^plnntt-n  Arbeiten,    *  nt'^r  ^tchun^T^n  und   :.:ö  isnahrren   ::rr   /nderi  ng 
der  beruflichen  Struktur  des  deutschen   Jtdontumn    ichon   ,^  n 
ihrnn  Anfängen  ^urch  den  katastrophalen  ^u^a  .Jüonbruch,    den 
wir   in  diesen  Ta^-^en   erleben, nb^rholt  wurden.    1)1^  Arbeiten  des 
'^  irt  chaftsausschuns^a   -es  Preui-slnchen  Landonverbandes  '  attf=»n 
da*^  Tvlel,    einen    *ro:^.sen  einheitlichen  Plan  ein^^r  b^^rufllchtfi 
Lmg'^^:taltun^^^  df's  deutschen  Judentums  auf-^utit  ^llen. 

Unabhrm^:!^,  \^on  die.;en   nunfichst   th'^orpti   ohen 
ürrtrt^-rungen  lief     eit   Jhr   .nä   7nr  die  prakti^ho   TWtig- 


•3- 


-3- 


koit  fiuf  fi<»r:  'rebieto  d*»-^  bflTuflio'-'ion  Beratur  p  und  Ur.- 
nchichtun*:  dor  jUrli  ,chpn  Ju^*6nd,    von  der    ic^prhin   in  BerMn 
allein  curch   die  Boruf  bf^ratun^;  d^r   Jüdi^^chnn  (emeinde  vom 
Johr«   '924  bi;'   zin:  J^ihre    '932        135CO  jun^:e  ^onnohen  erfa-at 
in  rden,   von     nnen  fur.t  30C0  einer  b^^ruf liehen  Au.ibildun^ 
2 ugo führt  werden  konnten«    Schon  eine   MHohtige   Petrachtung 
d^r  Beruf -.wähl   ^-ioR^r  8000  T^eißt   ein  ^nzlich  nnderes   Bild 
alr.   da  ?,   da£i  wir  sonst  boi  der   ^oruf ^verteilum*  ä*^r  Juden 
'^u   nehnn  /*owohnt  icar^n.      i  »r  h^rrnohf^n  nie'  t  :  ohr  die  aka- 
demi  »chen,   kaufri5nni  .chen  imd  Verratt^l^rb'^rufe  vor,    'sondern 
tnnhr  nlfi  2/3   d^r  hi'^^^r   «rw^hnt^n  Jugendlichen  '^nben    Jich  band- 
worklichen,    techni   c!ien  und    Inn'v^irt  ;chaftlichen  Bcjrifon   zuir.e- 
wandt,    li^s   z«^igt   un  >  deutlich,   ^ie   nehr  bereitf^   frf'her   die 
Tendenz   einer  bf*rL;flichon  Um  ehiehtung  der?   nettichen  Juden- 
tuma,    in  {besondere  b*^i  der  Jugend,   zur  Geltung  V.ara^   und   daan 
wir   nelbat  auf  den  besten  Wnge  waren,    de^    euch  von  unn   er-r 
kannten  ^^belstand  der  Konzentrierun^;  d^^r  Ju'en  auf  ^eni^^e 
Berufe   durch  Verteilun/'  auf  bish-^r  von  Juden  nicht   ergriffene 
Berufe   abzuhelfen,    liese  Arbwit   h^'tte  bei   etwa;   ruhigerer 
^ntwicklung  ^^icherlich  zu  einer  V'lli^'on  L-üix^entaltun^  der 
Berufnstruktur  des  gesarten  deutschen  Judentums   QTlmn^lch 
geführt. 

II. 

Lie   Pl^t- liohkeit  des   Geriohehen:^    stellt   uns  nur^.  vor  Aufi^aben 
von  fln^r   dflrartif;on  "chr'ore,    dasn  r:.an  v^(»llnicht  an  df^r  L'«g- 
lichkeit   ihror  Aisfü^irunr  Vi^r?:  •  ei  i>ln  kWnntP.   Und  df^nnooh 

-4- 


-^3-id 


*     J. 


«spricht  o8   V\)T   den  ji^esundon   Sinn  lu  '   den  :'nlbst<=trhaltunr''tr1eb 
des  ^^eit^c'^en    JudPnturai',   wonn  h'-i-to  schon,   reni^e    .oohen, 
nachr?etrt  dif   Kf;ta  atroph-  übor   in;   heT*ini^>='broohon   ist,   Vv-r.'jucbt 
"Ird,   die  :.:«glichkoi t  riner   lettuni-  inton.iiv:!t  und   tätii- 
anzustreben« 

Woch   alnd   dio  I.'ingH   su   sehr  im  i-Uuns,   noch  ntflhon  V7ir 
zu  sehr  unt-r  de-   Kindnok  der   ^Tf  ii-:ni  js«;    dennoch  abor  nit;   sen 
wir  jet   t   -chon  zun  aimneten  die   Jtonttrpn  Pinna  PI- n^n  nnc^-- 
z^lchn^n,    in  ''oaion   ^'ah^nn  '--ir  nofort   (i^#  notRnndn-en  Arb^'iten 
auf  dec  freviete  der  Berufatr. -c'^lchtunf^  in  Anrriff  nohr.r^n  -.lisoen. 
lenn  darüb-r  l-ste^^t   irr.  gesoriton  doitschen  Ji.'..nti...  nur  eine 
•-'einung,    na  ;s,    ,^(>nn  Ob-rhaupt   eine    hettunr  aus  dioner  riot 
möglich  iat,    .ie  nur  auf  d   rr.  '^e^g  niner   tiet>rolff.n^^0n   und 
Hieb   fiehr  roch   voilzi^h^nden  B.^ri.f  sut.  .chichtuni.    i-=n«. 
.•rfolgen  -„nn,   «p  duroh  die.«  :;ohlc,:.,al..,c-hl«,:e  a:=  .ch^.r.t.n 
eetroffen  und   o...  d.r  M-.h.rigen  tehn   ihr-r  ■.nrt.ohoftl  iohen 
Po  iitlon  jp;nric-l-uäort  wurden. 

L'lo    br^TU  fliehe    Um<^7r»M  ohts  mr    l-«^v» 

h.nd.orUichen  Beruf«  hi„  .nt.chi.:.n  w^den.    In  b-i.en   ,^...n 
ncohl  n«.h  do.   C.slcht:,nun.te  oin.a  V.rbleib.na    in   :..  t.cMnnd 
al.   auch   einer  M..^ander.nß  .ach   anderen  Uindernin  2eiten 

Ti    aie..e    .ufgabo  v.war  auch   noch 

Hehr    .chFiorii;  abor  Inn^rhin  leic't-r  -rn  „^r«.i, 

-Lf  ic   t   r  7:u  or.fOllon  f-owesen 

als   in  nin^r  Leit,    in  df»r  nicht  nur  die  r'Mnt.r.v,o 

uur  U3  0  f-Mutnohe     ondorn  die 

irt.c.a   t    ,.oh  in  -Maer  a.saPrordPntr ch  .chloren  -'ri  e 

b'^findet,    in  der  alle  L^nd^r  unt-r  den  'hn.fT. 

wuL    .   aem     Dorfli;a3  an  Arteit:;- 


cll    '78' n 


~5- 


-  5  - 


G 


krüften  v.u  loiden  haben  unc     ,i(?h  deshalb  untor  de     1  ruok 
d"r  öl/'  nnn  '^rb'^lt'  lo   lirkf'lt  rofen  oin  '^u-^trfl::'^!!  von  n«uen 
Arbeit!  krtifton   ^ohron.   l   t   r  di«r;e.  Gnr>i -^ht   punkt  cäI   oon 
wir  nun  fo-.totellon,   ^flch«  Kroiiie  ?'b  t'  aupt.   Ci'r  einr?  äor- 
artife'fl  Berufsu':;  :chi<;htun;',   in    Pro^^o   V:o.'_en.    Tuntrhat  cMc 
genarrt"   -'chul^^ntla  sr>n^  Jugend   i-md   j^ndr  Teil  der  Ju^rend, 

der  in  B^^rriff  ^-ar,    sich  aka.'^.'»cii  .c'oriBeri.fon  ^.uki -on:;en  und 
nun  nicht  m«hr    In  d"r   L-ge   ist,    rieine   fitudien  fortzusetzen 

bflzw.    ::u   beenden,    ilier  liert   dT  nichtigste   Teil  der   in  di 
W«Fe  2u  löitendfn   Beruf nunnchichtuni:;    denn,    nur  von  der 
Ju^rend   aua^-ehend,    k«nnen  wir  den  Verjuch   r^aohen,    ur.nore 
^irt:.ohaftliche   Po:ntion  neu  auf-,ubnuen.    ".^r  die  Ber-tun*.- 
U'd   Aüibildun«   dor  Jugendlichen,    und  2i»nr   f^owohl  der   eben 
schulontlr,.  ,«n.n7?tfch   dcr>nl,^on,    die   Ihr.   c.chuli  .che   Aun- 
bUdun,:  Pl«t  :lich  nbbr.ch..n  inu.ete,    rtli  .aen  die  bi  ,':«ri,:en 
(rrund.fitze  u:  .or^r  Beruf aborctunfi  boatehen  bleiben,   d.v^l 
hl^^r,   .0   .s   Sich  ur.  jun.e   -.n.ch.n  handelt,   r_«.een  M.  beson- 
der. ..r  t.f  a.htnn,   da.a   die     nhl  der  P^ruf.   unter  .«^^ 
Gesichtso.nkt  do^  p-^r^^nl^chen  Ki^nun.  ..troffen  .ird   •  nd 


da?n  dir.  Atr^blldun^^  attrlichst  vi 


aeitig  und  Feindlich 


^rfolß'^n  soll.Nr.ch  ^io  vor    M'  •   nn  rr^^  ^  * 

vor  „.u.  ,on  vrjr  hiervon  der  p<>r'^??n- 

lichen   Situation  ä^s  Ju.onöUchen   a.  .^ehen  .-d  B«r.  .-       ., 

Berutsau.blldun^  .,o  K-atnlten,    da    s   si«    >.    P«r.^n'-    m     • 
des   iünP'>n  L'«n„»,  '  ^«ri^n .  ichk- j  t 

jung  n  -.«n.chen,   .einen  München  und   I-o'-nun.««    - 

werden.Li.   .Inhratun/^  dle^^^r  Gru^^oM.  • 

f    CIO.,   r  orurdn-itz-t  wird    3iov>oriich 

Hchwerer  fallen  als   ea   bi'jv,^   ._    ,,  ,, 

DZ  ...er  der    leii  war,    denn  die  Tiov.! 

der  zur  Verffhrung  st^h^nd.n  Lehrnellen  .,    .   . 

nunß  nicht   jüdischer  Arbeit -«he.     .  '  ^^^" 

Arb.it,  «ber  oder  durch  die  Zin  :tenüm' 

•6- 


\ 


der  V'^T'iuch  fT,fiTAv^t  werden,   von  d^r  perü«nlichou    jitLtition 
''fin    •:in".eln'-'n,    :?e5n«n  '"«^-ni^keitpn  unr^   ;Teinen  bi   h-rifen 
JCenntni  .n«n  nurjA'-flhfnd,   at  f  "6'    ^ere  lcur7.rrl.;tiK<'r  Ki.r  i  ' 
Pnrufe   zu   findon,      i--'  ai  r-h  f-ei/te   noch  ein'»  ^rwi-jue  Sich^r- 
hoit  vor  doT-f^rnd'^r   Arbeit' loä/'koit   blpt^^n.    Konkret 
i;e..r)Tochf»n  hoisKt    di"n   z.B.:   Vfirk«uf«r  au:i  der   .■.onfo:>:ti  on 
zu  f?o'-.neir"'rn  vz-^.u  chvlen,   t',fir  i^'net«  V'^rk^'uf^r  ai.  ;     P'^iial- 
*;o  ch'ifton  ",u  Dokoratf'brf-ü  auszubilden  o  er  Berufe   -'.u    'inden, 
fi'r  dir»  Pin  orra"'^'3ener   20j»i\rlß.-'r     :on  .oh  >"'*nif:;er  .'>it  -/.r 
Aut:bildunK  Ifmötlgt  ulr,   ein   in    meiner   .^ntwicklun     be,.'r if tener 

5  o.Vt  I6jh'hrig..r  -.w-ondlicher.    .n     e.   i-'Elle,   wo  oine 
Hv;te"!ati  .ohf   Pnruf 'munbild  laig    .ich  nicht    ..««hr  ?'rran^:liohf'n 
l''-st,   wird   -r   not-'-n'l  •  nein,    die   in   Frage   stehen  Jen 
f/«n'oh''n  r.ir:  minreiiten    lo  .'vift  n«    h-u  iov.r.ifln,   ('nta   nie 
sobrerer  iCrpprlioher   Arbeit   jt:«wachr}en   '-ind,    -^n:;  aa     bebten 
in  Inn'^wirt   ohaftlToh-'n  BetB^eben  di  rch::u  ''*' ren   ist,   robai 
at.ch  hi'^r  die  Aumioht  b'^ateht,     a  3   ein  Teil    'ie-.er     »n-ohan 
flieh    ■e.-n  land^irt  icha^  tlichen  Ben  fe  ir.lt   der    ',b    ic'  t       -iterer 
Sie  lunr.  ?iur enden  wird. 

As:   no*-ri''rirnten  T'ird  do^    Problem:  dort,  wo  ea 
sich  uz.  Ven^chon  han-ielt,    ('ie  bTeit,.;   aeit  Jnhren  in  einem 
Bfri.fe   tftti.r  wn  ren   (Ani''-; teilte,   Jv  ra-:fi''"::.ilcer,vpinsen- 
eiohaftllch«  Hil-'^-iberufe;    unl   nun  nicht     '>'  r    in  diese     Ver 
blei   '^n  kennen.    Au'^h  'ii^r  du  .3  d-r   VerJ^uc'-  ein^r   l.m:-<t9Uuhi! 
naoh  der  l^nfiwitt  C  ai'tlielien  unc   hfind^^rklichen  :elto  hin 
•  rfolgen,   jedoch  renig  r  r..it  der  Veniens  einer  .späteren 


\ 


s- 


äer   ''n.rlichk«it    <^in«»'    -^^-^ir.  w^n  Halb  itön;iU'<    i%    'vobai 
V^^rblü'^im/'fn    '*'i    ^^en  i^^n'^wirt   r^haft  un '   !    n:-?rk   b-   ond-^ra 
ß<=>fPrc!^Tt  ^^rd'^n  r::H  .^en.   I)l<»f=5  rMt    ^n  allnn    'Tillen,    ii'owohl 
für   \lirinHr   als  auch   f   r     rnen,  woboi  C'-^Q^^^  «i-efc     \S   ä1« 
'4eron:iehung  der   ?rauon  'UiT  t'^rbflichm  IWt^ftk^it  ^^  ^onr^rRr 

bol   d<^r   ::u*<flnf  ti.t^<»n  ^^^nta?L -un     un.'r^.    Leberui  wirl    <=»?]   n^o^t 
ZV  v^T.f^^i'on  sein,   .la^a   di^  jl^:i.C'^nl   i-^rauen  viiU    >tnrlc-fr 

bIh  bi::h^r  '.itarb^it^n  und   z.itv>^räif^u(^n  t^ü  .n^n# 

Slini 

Auch  *Kr"ä'l^  :.:ö,;11chk*' iten  eine-  b'^rufl^chon  r^:ch~ 
schulurit-  uni     ::i3tellung  der  Freien  in    leJir  vielen   -ytUl^^n 
wennnt.ich   t;"nstlgf>r   unr.    l-icht'^r  c!uroh:':ur':h-'^n   nlr.  bei 


^i* 


mnn"Tn« 


III. 


b«rufl:chpn   Vrs  ichichtunr   i-t,    dafjj?   «a   1.    nic'-t  auf   Berlin 


bo  c'-,r>1n'-t  tl'ibt    -.onlTn  dip  MtV^'^io^^^r  a^lT  (-«'«inf" 


en 


urrifaPfst, ,   in.'   dan.i   «'.^  von  eino'-    '.r-ntm  I;  tello   curoh.iv-'ffihrt 
»ird.    "lohtr:   Ist  V'rhMnrni-'voll-r,   («In   jflt'.;t  noch  durc;h 
2"r'tplitt-Ti.*.-  der    :r«rte,    <»ürch   "'ibon-und    '.»,-en(M  nrmier- 
arboiton  r.^n  -«ni/t"n  '.' ■i-Iio'ikf'Uen,    ^1<»    -orebun    -find,    7u 
gofnhrdon. 

<!ie   irr.  Auftrap:?»»  des    -entrß  Lui-h  ;chm8»a    ffjr   \u'bai    ind    Hilfe 
difl     irt'iohart  ifrn -en  bforbnitet,    '.nt  ni:oh   tiio  ^  rn^iv  der 

-9- 


\ 


\ 


-9- 


Borufsur>iichiohtur;f?  als   einf   ihrer  wiohtlgyten   Auf^j^aben 
in  Angriff  Kenowen.    3o   sind  borf^its   Xurae,    in  donen 

NHlT^rlnnon  als    "u  ;chnelderinnon  aucigebildot  rercien 
sollnn,    fiing'^richtet.    Für   die  Au-ibUdun/-  in  der  Lanr!wirt- 
HChaft    sind  bia  j'^t^^t   die   3  JürU  ;c'ion  Grossbetrlebo  :lVei  saen- 
aee,   N^uendorf,    Ahlam  soweit   noronH   umgeritellt,    da  :s   in 
den  nJich-iten  Tf.^en  200  junge  r.°ns-ohen  riort    ihr«   Au.ibil- 
dung  begannen  werden.    Für    'n-ehörir."   der     etal  .vHrarbeitenden 
Berufe  werden  in  den  nöchiten   Tagen  Kurne   eingeric'- tet ,   die 
ihnen  eine   %unHt.",lichfl  Au  ^bildung  in  ihren  Eorufen  ermög- 
lichen aollen.    2^  enso  i  jt  an  die   liinriohtunr  von  Kursen 
anderer   Hand-Rrksz-eige,   wie:     ■«bplbeir>:en-urä   polieren, 
Metoll-und  ^edprfJ-irben,    ohorai  oh   Lnokleren  gedacht.    Ptir 
Frau«n  sind   Kurse   fir  '"otot-rafie,    Put^.Kacherei,    N«'-erei, 
Frisieren  und   Hr-h^inheitapf  e^^e    in   nMohstor   :^fli  t  vorgesehen. 
Ffir  all^  '.'ennchen,    die  von  den   iCinrichtunren  der  B-rufsum- 
schiohtung   ^rfa^.st  rerden  noUen,   -erden     prachkurse   einfre- 
afichtet,    ua  ihnen  eine   spftt^ve  Au  imnderung  nach  anderen 
L^'ndern  zu  erloihhtorn. 

Mese   liinrlchtungen,    die  in  den  nnchiton  Togen   ihre 
praktische    Tätigkeit  beginnen,   werden   r.rar   -zunächst  nur   einen 
geringen  Teil  der   in  Frage   kocenden  H^entjohen  nrfasnen.    Es 
ist  ab^r  von  unseren  f infimciellen  Möglichkeiten  und   unseren 
Bemühungen  abhfingig,    die    Schulen  zu    '^ordern  und    ein  Net-, 
derartiger  Anstalten  tiber  ganz  Deutschland   aus-.u.pannen, 
UD  einen  möglichst  grossen  Teil  jtldischer  rTenchen  auC  diesem 
Vege  einer  beruflichen  Umdchiohtuni',  .-^uzuführnn. 


-10- 


-10- 


-  IV- 


Allo  di«9e  ''n s <j n ahm'' n  '.^«r^^ffn   rieht   d^.-;   iroble 


ex 


wlrt^'C'-.a^tliohfn  Irr  ahic^-tvn^  und   ..cutellnnr ,  vor  d«     das 
d'HtHChp  Jtr'flntun  hout*?   rstoht,    r'^ntloi    lör^en.    316   k  nnen, 
votr  Piinsninon  atufoh -nd  tml    rf:r  -i'r'n   .:in  .fllmn,   r^nn  oich 
In  rnPirllo'et  -^^it«::.       fan^:«  eino-r  ,:rö;.f'r<Ti  r.rhl  von     on  c^^n 
note  '.'«>.Mchk«lten  u  d  na  .6  "  «."o   frr  ihr«  wirf   ohaftlioh'^n 
Bnr"Uh,..n,:f»n   ^vfM'Tnen.   Auch  .Mos   ni.  r  unt^r  der   Vc)rai..K.et.zun,T, 
dnss  r:i-  von  r«iterf?n  ,-eort,xrnb   riechen  :.'a.ü3nn»-  -ti    V':>r  :ohont 
bloiten.   Ab-T    jolb  ;t,  w^nn  na  um  ij^lin  t,    <]io  not«?ond1ren 
::inrin-  tun,e<>n  2u  schoffon  und   zu  «^rhalton,    t  n-  v^nn  un--er6 
B«r.iühim.'nn  '^rfol^rroich   sind   unr'   ca  uns   .•'^in-t,    ninon   erheb- 
liC'.pn  Tnil  unap-pr  jun.-en  :.:on;^chen   fr  dio   ^wmnncU^rl.nr.    reif 
zu  naoh^m  unc!   sie   j::.  Aur.lon 'e     •••n   ti--  m    pln    ieron,   r.O   s«n 
Tlr  1  ;cnnr  davon  aur.,.-.^hon,    la  ;s  es   in  al  ;o»-.b-r  r  'Ifit  un  m-- 
l1ch   ..ein  rird,    j^nen  so:1rlen  Otand  wieder  zu  orrelchen, 
QLSde     dnfi   d<nt:cho  Ju-.'ont,  r  jet.-.t  h.-au::^e  ^chl-i^ert  wurde. 

Jis  n-u.a  uns  a   l^n  klar  nein,    .^a.3   .  arall«!  ci  t  der 
b-rufllc-en  Urochlchturv  aich  eine   .-m,-st.oltun,.  un    .>-.r 
Keas:r.ton  i^nmahalttm.'    -r^-en  =u.s,   dn  :9  wir  un.  f-r  v^Ple, 
vi.le  Jrhre  auf  ein   .oh.erea  L.ben^   ^^  Artnut  un^.  Jinf.chhnit 
elnricht^^n  cKt.nen.   Auch  ^.rd^n  cl^e  :<o3t,„n  d^r   loruf^chen 

t3:uo'-.l-.htun^:  nicht  nir  von  der   nire   p-?n'pit  ;-«f ,.0  . 

xx;  t    t^n..f»it  retrQi*on  werden 

a-ix-      unv.   jeder   ro:  .ili^nvater  «••:r.'-'   1       tr-bt 

-    1- 


^1-1« 


ein  rtJ      en,    Plnen  Te'l  dor 


'o.ten  f"r  die  L>E:>c^l(-htu:  ^ 


i^emer 


KRrr.llionanf«hWr!gen  aufi^ulrin^Jj^n,   was    oic^  Tlioh 


nur   rrlt 


ohwer^^n   Opfern  und   bot  rr«.5nt(^r  h:in 


rhrffnkunr  d^r  M 


'-*>..«  ' 


ersten 


L^b^nnhalttn^-  rröclich  sein  rird.   Dort,   ro  der  ?;ille  und   dl 
Inn'^re    :ntnohlo  ^senh^lt   zv  niner 


'jrr.atelluntJ:,  w1«  r,ia   uns 


dip  Vf^rh^^ltnif^^e   aur-win^^-n,    vorhnncen  sind,   »-'order   s^ic^orüch 
auch   ;irfol^',p   fnr   «Innn  grossen  Toil  jom^r  Mennnhen  vor^-ancen 
Hein,   di«  heute  lu<n-unc   horf^nunrcilos   in  die  ::ukunf  t   blir^ken. 


Masanahrren  für  die   erwerbslose  Jugend   in  Berlin 


von  S.Adler-Budel 


^ 


*  ^ 


> 


Wir  stehen  am  Beginn  eines  schweren  Winters. 
Die  Erwerbslosigkeit  wird  wieder  steigen  und  neue  Millionen  ar- 
beitsfähiger und  arbeitswilliger  Menschen  den  Arbeitsämtern  und 
der  öffentlichen  und  privaten  Wohlfahrtspflege  zuführen.  Die  ein- 


sige Beschäftigung  des  Millionenköpfigen  Heeres  der  Arbeitslosen 
wird  allmählich  der  Weg  zur  Stempelstelle  und  zu  den  Wohlfahrts- 
ämtern, jener  zermürbende  und  entwürdigende  Weg,  den  auch  die 
Stärksten  für  die  Dauer  nicht  gehen  können,  ohne  ernstesten  Scha- 
den an  Körper  und  Seele  zu  nehmen. 

Bedeutet  die  ürwerbalosigkeit  schon  eine  ausseror- 
dentliche G-efahr  für  erwashsene  und  reife  Menschen,  um  wieviel 
grösser  sind  die  Gefahren  einer  langandauernden  Beschäf tigungs- 
losigkeit  ftir  junge,  in  ihrer  Entwicklung  begriffene  Menschen, 
die  entweder  vor  der  Berufswahl  stehen  oder  bereits  wenige  Jahre 
einer  Beschäftigung  nachgegangen  sind.  Die  Notlage  der  erwerbslo- 
sen Jugendlichen  wird  in  diesem  Winter  über  die  allgemeine  Erwerbs 

die 
löaigkeit  hinaus  noch  dadurch  verstärkt,  dasa  auf  Grund  der  Not- 
verordnung geänderten  Bestimmungen  der  Arbeitslosenversicherung 
die  Jugendlichen  zum  grossen  Teil  aus  dem  Genuas  der  Erwerbslo- 
senunterstützung ausschalten  sowie  dadurch,  dasa  durch  die  Ver- 
minderung der  Freiplätze  an  den  höheren  Schulen  eine  grosse  An- 
zahl Jugendlicher,  die  bei  der  Ausaishtslosigkeit  der  Wirtschafts- 
lage zunächst  noch  nicht  die  Absicht  hatten,  eine  Lehr-  oder  Ar- 
beitsstelle zu  suchen,  jetzt  gezwungen  werden,  die  Schule  vorzei- 


\n 


-   2  - 


tig  zu  verlassen  und  die  Zahl  derer,  die  um  einen  freien  Ar- 
beitsplatz konkurrieren,  zu  vergrösaern.  £s  ist  daher  zu  be- 
grüsaen,  wenn  aus  dem  Kreise  des  Reichsausschusses  der  jüdischan. 
Jugendverbände  Deutschlands  der  Buf  nach  Massnahnen  dTür  die  er- 
werbslose Jugend  Berlins  erhoben  wird,^^  insbesondre  deshalb, 
weil  die  organisierte  Jugend  von  sich  aus  die  Notwendigkeit 
ihrer  Mitarbeit  für  die  erwerbslosen  Jugendlichen  anerkennt  und 
bereit  ist,  alle  Kräfte  in  den  Dienst  dieser  Aufgabe  zu  stellen. 

So  wichtig  und  dringend  auch  die  Notwendigkeit  besonde- 
rer  jugendpflegerischer  Massnahmen,  die  geeignet  sind,  der  er- 
werbslosen Jugend  über  eine  schwere  2eit  hinwegzuhelfen,  sein 
mag,  so  muss  im  Interesse  einer  wirklichen  Durchführung  dieser 
Massnahmen  davor  gewarnt  werden,  allzugrosse  Programme  aufzu- 
stellen und  Hoffnungen  zu  wecken,  die  nicht  erfüllt  werden  kön- 
nen; denn  die  bisherigen  Erfahrungen  auf  diesem  besonders  kom- 
plizierten Gebiet  der  «Jugendpflege  haben  gezeigt,  dass  selbst 
bei  Aufwendung  grosser  (Geldmittel  nur  ein  Bruchteil  der  Jugend- 
lichen erfasst  werden  kann.  -  Stadtoberinspektor  Ernst  W  a  u  •  r 
schätzt  in  einem  Aufsatz  im  "Berliner  Wohlfahrtsblatt"  die  Zahl 
dar  erwerbslosen  Jugendlichen  in  Berlin  im  Alter  zwischen  14  und 
fil  Jahren  auf  ungefähr  ^0.000. 


1)  Dr. Georg  Lubin3ki:*firwerbslose  Jugendliche"  im  "Gemeindeblatt 

der  Jtid. Gemeinde  Berlin,"  Sept.  1$}! 

2)  Stadtoberinsp.S.W  a  u  e  r:  "Maßnahmen  der  Stadt  Berlin  für 
die  erwerbslose  Jugend"  ("Berliner  Wohlfahrtsblatt", I.5.1931) 


-  3  - 


Für  diese  erwerbslosen  Jugendlichen  gab  es  folgende  Ein- 
richtungen: 
24  öffentliche  Einrichtungen  für  Knaben  mit  I304  Plätzen, 


12     • 

3  evangelische 

5 

3  katholische 


n 


••  Mädchen  •• 
"  Knaben  " 

"  Mädchen  " 
"  Mädchen  " 


495 

135 

131 
109 


7  sonstige  Einrichtungen      "  Knaben  *    375 
(Zugscharen, Bot.Kreu2,Vaterl. Frauenverein) 


it 


"  Mädchen  " 


320 


59  Sinrichtungen  insgesamt 


mit  2  867  Plätzen  , 


das  heisst,  dass  alle  diese  Einrichtungen  zusammen  nicht  einmal 
lOfo   der  erwerbslosen  Jugendlichen  erfassen  konnten. 

Seither  ist  die  ^ahl  der  erwerblosen  Jugendlichen  wesentlich 
gestiegen.  Wir  dürften  nicht  fehlgreifen,  wenn  wir  sie  am  I5. 
September  I93I  mit  etwa  45.-5O.OOO  beziffern.  Die  Einrichtungen 
aber  sind  nicht  nur  nicht  ausgebaut  worden,  sondern  es  besteht 
die  dringende  Gefahr,  dass  sie  den  Sparmassnahmen  der  Stadt  zum 
Opfer  fallen  werden« 

Für  die  Anzahl  der  in  Frage  kommenden  erwerbslosen  Jugend- 
lichen stehen  uns  nur  die  Angaben  des  Berliner  Jüdischen  Ar- 
beitsnachweises zur  Verfügung.  Wenn  hier  auch  nicht  alle  erwerbs- 
losen jüdischen  Jugendlichen  erfasst  werden,  so  ist  doch  anzu- 
nehmen, dass  gerade  jene  Kreise,  für  die  besondere  jugendfürsor- 

gerisohe  Massnahnen  notwendig  sind,  in  diesen  Angaben  enthalten 
sind. 


-  4  - 

Am  15,  Septömber  1931  waren  als  erwerbslos  gemeldet: 


a)  in  der  Berufsberatung 


b)  im  Arbeltsnachweis: 


119  männliche  Jugendliche 
122  weibliche     •• 


409  männliche 
431  weibliche 


inagesamt:  IO8I  Jugendliche 


Dem  Alter  nach  gliederten  sich  diese  wie  folgt: 
a)  Berufsberatung 


Männlich: 

Alter: 

Weiblich: 

46 

17  Jahre 

36 

39 

16   •• 

40 

25 

15   " 

26 

9 

14   " 

20 

119 

122 

b)Arb9itsnac hw e  i  s 


47 
152 

131 

-2i 


21  Jahre 
20   • 

N 


19 

18 


17 


29 

117 

113 
99 

-21 


409 


431 


Demnach  aind  chie  I9-  und  20j&hrigen  stärker  ala  die  anderen 
Altersgruppen  von  der  Erwerbslosigkeit  betroffen,  also  gerade 
jene  Jugendlichen,  die  nach  absolvierter  Lehre  schon  einige  Zeit 
in  Arbeit  gestanden  haben. 


-  5  • 

über  die  berufliche  &liederung  der  beim  Arbeitsnachweis 
gemeldeten  Jugendlichen  gibt  die  nachfolgende  Tabelle  Aufschlusa; 
-  wobei  zu  beachten  ist,  dasa  die  bei  der  Berufsberatung  vorge- 
merkten Jugendlichen  gesondert  behandilt  werden  müssen,  da  sie  ja 
nicht  als  "Erwerbslose"  schlechthin  anzusehen  sind. 

Berufsgliederung  der  gemeldeten  erwerbslosen  Jugendlichen 


Berufsgruppe 


Männlich 
Anzahl:  Zusamm. 


Weiblich 
Anzahl:  Zusammi 


a)  Kaufmännisch   Kontor 


b)  Freie  Berufe 

c)  Gewerbliche 


Lager, Sxped* 
Verkauf 

Sinrichtung 

Stenotypist« 

Buchhalterin. 


21 
40 

125 


2 

Bekleid.Gew» 

63 

Metallgew. 

39 

Holzgewerbe 

4 

Nähr. Mi tt. Gew. 

28 

186 


21 
18 

55 
7 

224 

5 

23 
26 


330 
25 


ä)Hauawirtsch. 


Sonatige 
Ungel. Arbeit. 


e)BeTuf sberatung 


21 
74 


417 


221 


lli 


528 


20 
32 


431 


78 
122 


553 


Diese  Zusammenstellung  zeigt,  daas  die  gewerblichen  Arbei- 
ter weit  stärker  von  der  Srwerbslosigkeit  betroffen  wurden  als  die 
kaufmännischen  Angestellten,  hingegen  ist  die  l^auer  ihrer  Arbeita- 
losigkeit  kürzer. 


-  6  - 


Für  unsere  weitere  Betrachtung  ist  es  besonlers  wichtig, zu 
wisean,  wie  lange  die  Erwerbslosigkeit  bei  den  einzelnen  Berufen 
und  Jahrgängen  bereits  währt.  Hier  zeigt  uns  die  nachstehende  Ta- 
belle, dass  zwar  der  grösste  Teil  der  Erwerbalosen  seit  dem  Jahre 
1931  gemeldet,  dass  aber  immerhin  auch  die  "ahl  der  bereits  seit 
dem  Jahre  1930  Gemeldeten  ziemlich  gross  ist. 


Männliche  Abteilunfi^ 


Weibliche  Abteilung 


Gemeldet  seit: 
1929  ''  I^-SO    1931. 1.H.'  iQU.n.H. 


2 

6 


i 

6 


Alter 
Kfm.  6ew*        K. 


Gemeldet  seit: 
19^9   1<^30  - 


I22II 


II. 
931. 


G.   K.  G.   K.  6.   K.  6. 


-  10 
2  25  17 

-  21  17 

-45 


17  6 
26  46 
16  43 

18  16 
3  8 


2 

8 

19 
7 

2 


4 

22 

13 
6 


21  J.  - 

20  "  1 
19  H   _ 

18  "  - 
17  "   - 


-  5  -  9  - 

2  22  7  36  9 

-  18  8  39  9 

1   14  2  35  3 

z 7  3  29  S 


13  - 
36  4 

36  3 

32  12 
19  10 


10  2   60  50   80  119 


Kaufmännische :  I88 
Gewerbliche:   221 


38   50 


1   3  66  20  148  26  136  29 


Kaufmännische:  35J 


Zus. 


409 


Gewerbliche : 
Zus. 


78 


429 


Wenn  wir  uns  nun  nach  der  Art  der  zu  treffenden  Massnahmen 
fragen,  so  müssen  wir  uha  darüber  klar  sein,  dass  als  die  vernünf- 
tigsten  und  zweckmässigsten  jene  anzusehen  sind,  die  geeignet  sind 
den  erwerbslosen  Jugendlichen  in  seinem  Berufe  zu  vervollkommnen 
und  seine  Arbeitsfreude  zu  erhalten.  Es  wird  daher  notwendig  sein, 
vielleicht  noch  stärker  als  bisher  von  den  öffentlichen  Einrichtun- 
gen Gebrauch  zu  machen  und  den  Jugendlichen  an  die  verschiedenen 

erkstätten  und  Werkkurse  der  Stadt  zu  verweisen;  denn  eigene  Werk- 
stätten kommen  wohl  aus  Mangel  an  Geldmitteln  nicht  in  Pk«g«,  da  ihr« 
Einrichtung  gross«  Summen  erfordert. 


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UDISCHE 
WOHLFAHRTSPFLEGE 
UND  SOZIALPOLITIK 


ZEITSCH  RIFT 

DER  ZENTRALWDHLFAHRTSSTELLE 

DER  DEUTSCHEN  JUDEN  UND  DER 

HAUPTSTELLE  FÜR  JÜDISCHE 

WANDERFÜRSOROE  UND  ARBEITSNACHWEISE 


Eugen  Caspary  zum  Gedächtnis 


BERLIN  MARZ-APRIL  1931 
JAHRGANG  2     NEUE  FOLGE     HEFT  3-4 


Jüdische  Wohlfahrtspflege  und  Sozialpolitik 

vereinigt    mit    „Jüdische    Arbeits-   und  Wanderfürsorge" 

Zeitschrift  der  Zentral wohlfahrtsstelle  der  deutschen  Juden  und  der 
Hauptstelle   für  jüdische   Wanderfürsorge    und  Arbeitsnachweise 

Schriftleitung:     Allgemeine    Wohlfahrtspflege    (einschließlich 

Jugend  wohl  fahrt    und     Gesundheitefürsorge):     Dr.    Friedrich    Ollendorff, 

Sozialpolitik  (und  deren  Grenzgebiete):  Dr.  Max  Kreutzberger 


Inhaltsverzeichnis 

Seite 

Eugen  Caspary  zum  Gedächtnis 105 

Aus  Aufsätzen  von  Eugen  Caspary 109 

Eugen  Caspary  in  seinem  Wirken 112 

Fünf  Jahre  Wohlfahrts-  und  Jugendfürsorgeamt  der  Jüdi- 
schen Gemeinde  zu  Berlin,  Dr.  Fritz  Lamm  /  S.  Adler-Rudel     115 

Ueber  die  Notwendigkeit  einer  jüdischen  Sozialpolitik, 

Dr.  Max  Kreutzberger,  Berlin 131 

Jüdische  Darlehnskassen 139 

Umschau 
Aufruf  der  deutschen  Liga  der  freien  Wohlfahrtspflege    .     151 
100.  Geburtstag  von  Pastor  D.  Friedrich  von  Bodelschwingh   .     .    .     152 

Organisation 152 

Jüdische  Wohlfahrtsarbeit  in  Schleswig-Holstein 

Jugend  Wohlfahrt      153 

Religiöse  Erziehung  von  Fürsorgezöglingen  —  Maßnahmen  für  ju- 
gendliche Arbeitslose  —  Neue  Bestimmungen  über  Kindergärten 
—  Vernehmung  der  Kindesmutter  über  Mehrverkehr 

Gesundheits-  und  Erholungsfürsorge .    .    .    155 

Arbeitsgemeinschaft  Jüdische  Tuberkulosefürsorge,  Tätigkeits- 
bericht für  das  Jahr  1930  —  Rituelle  Verpflegung  jüdischer  Er- 
holungsheiminsassen —  Erholungskuren  für  Logenangehörige  — 
Tätigkeitsbericht  der  jüdischen  Heilstätte  „Etania*'  in  Daves  — 
Arbeiterkrankenkasse  in  Palästina  —  Reichsarbeitsgemeinschaft 
für  Jugenderholungs-  und  Heilfürsorge 

Wirtschaftsfürsorge 158 

Erteilung  von  Armutszeugnissen  —  Beschäftigung  Schwerbeschä- 
digter —  Produktivierung  russischer  Juden  —  Jüdische  Wirt- 
schaftskatastrophe in  Litauen  —  Oeffenthche  Fürsorge  für  Aus- 
länder in  Frankreich 

(Fortsetzung  aal  der  dritten  Umschl&gäeite) 


Eugen  Caspary  zum  Gedächtnis 

Am  7.  Februar  1931  ist  Eugen  Caspary,  Begründer  und  erster 
Vorsitzender  der  Zentralwohlfahrtsstelle  der  deutschen  Juden  und  der 
Hauptstelle  für  jüdische  Wanderfürsorge  und  Arbeitsnachweise,  ge- 
storben. Beide  Organisationen  haben  ihrer  Trauer  in  einer  Trauer- 
feier Ausdruck  gegeben,  die  am  26.  Februar  1931  im  Berliner  Logen- 
haus die  Familie  des  Verstorbenen,  die  Mitarbeiter  und  Freunde  aus 
jüdischen  und  interkonfessionellen  Organisationen  vereinigte.  Im  Mit- 
telpunkt der  Feier  stand  eine  Rede  des  gegenwärtigen  Vorsitzenden 
der  Zentralwohlfahrtsstelle  der  deutschen  Juden,  Dr.  Leo  Baeck, 
die  wir  nachstehend  zum  Abdruck  bringen. 


Auch  in  dieser  Stunde  des  Gedenkens,  das  einem  Menschen  sich 
zuwendet,  feiern  wir  nicht  den  Menschen.  Wir  feiern  das  Gute  nur, 
das  vom  Ewigen  kommt  und  in  diesem  Menschen  und  durch  ihn  er- 
füllt worden  ist.  Alles  Gute  hat  seine  Tage,  in  denen  es  lebt,  und  der 
Mensch,  der  ihm  ein  Denken  und  Arbeiten  weiht,  steht  in  ihnen;  er 
hat  in  ihnen  den  Raum  seines  Wirkens,  die  Möglichkeit  seines  Voll- 
bringens. 

Die  Zeit,  in  der  Eugen  Caspary  so  seine  Zeit  gefunden  hat,  war 
eine  Krise  des  deutschen  Judentums.  Es  waren  die  Jahre  nach  dem 
Kriege,  nach  dem  weltgeschichtlichen  Geschehen;  durch  sie  sind  in 
Deutschland  Schichten  der  jüdischen  Gesamtheit  unter  die  Linie  des 
Bürgertums  herabgesunken.  Bis  dahin  hatte  der  deutsche  Jude  dem 
Bürgerstande  zugehört.  Es  hatte  einige  gegeben,  die  darüber  sich  em- 
porhoben, und  manche,  die  darunter  geblieben  waren;  aber  auf  das 
Ganze  gesehen,  war  der  deutsche  Jude  im  bürgerlichen  Bezirk.  Er 
war  Bürger  durch  den  Platz  seines  Daseins  und  ebenso  in  der  Art 
seines  Denkens  und  Empfindens.  Als  er  zu  Beginn  des  19.  Jahrhun- 
derts aus  seinem  Mittelalter,  aus  dem  Bereich  der  jüdischen  Gasse,  in 
die  deutsche  Kultur-  und  Bildungsgemeinschaft  eintrat,  bedeutete 
dies  zugleich  den  Eintritt  in  das  deutsche  Bürgertum. 

Wohl  war  der  Jude  auch  im  Ghetto  im  allgemeinen  im  Kreise 
eines  bürgerlichen  Lebens  gewesen.  Aber  ihm  fehlte,  was  den  Bürger 
im  eigentlichen  Sinne  des  Wortes  ausmacht;  denn  das  Wesentliche 
des  Bürgers  ist,  daß  er  durch  einen  Besitz  eine  Lebenssicherheit 
gewonnen  hat.  Lebenssicherheit,  das  ist  das  Bestimmende,  das  ganz 
Eigentümliche  des  Bürgers.   Was  er  vom   Leben   verlangt,   ist  nicht 

105 


zuerst  eine  Erfüllung  des  Glücks,  nicht  ein  Reichtum  an  Freude,  nicht 
eine  Höhe  des  Erlebnisses.  Was  er  erhofft,  und  was  in  seinen  und 
seiner  Kinder  Tagen  gegeben  sein  soll,  ist  vielmehr  und  vor  allem 
diese  Sicherheit,  wie  sie  ein  Besitz  verbürgt.  Darin  erst  findet  er 
auch  den  Gehalt  eines  Namens.  Besitz  und  Namen  bilden  für  ihn  eine 
Einheit,  sie  haben,  zusammen,  fast  kann  man  sagen,  den  Charakter 
einer  Firma.  Wer  den  Besitz  hat,  dem  kommt  auch  ein  Name  zu,  und 
wenn  einer  den  Besitz  verliert,  dann  ist  auch  sein  Name  gewisser- 
maßen gelöscht.  Ist  der  Adlige  ohne  Habe,  so  behält  er  doch  eine 
Gewißheit  der  Benennung  und  des  Anspruchs  von  den  Ahnen  her;  er 
hat,  zumindest  in  seinem  Bewußtsein,  den  alten  Namen  auch  ohne 
das  Geld  und  ohne  das  Gut.  Wenn  der  Bürger  seinen  Besitz  ein- 
büßt, dann  ist  er  namenlos  geworden.  Und  nicht  nur  das,  auch  sein 
Platz  im  Lande  des  Denkens  ist  ihm  genommen;  das  Leben  gibt  ihm 
nun  keine  Antwort  mehr.  Auch  seine  Weltanschauung  war  ihm  durch 
die  Sicherheit  gewährt,  die  sein  Besitz  ihm  schenkte. 

Darum  war  der  Jude,  der  in  der  alten  jüdischen  Gasse  lebte,  so 
sehr  sie  auch  einen  bürgerlichen  Bezirk  bedeutete,  doch  nicht  der 
Bürger.  Denn  er  hatte  nicht  die  Sicherheit  des  Daseins.  In  den  steten 
Verfolgungen,  in  den  Vertreibungen,  in  dem  Zwange  der  Wanderun- 
gen hatte  diese  als  Tatsache  wie  als  Gedanke  nie  aufwachsen  kön- 
nen. Erst  das  19.  Jahrhundert  hatte  sie  nun  dem  Juden  Europas,  we- 
nigstens Mittel-  und  Westeuropas,  gegeben;  damit  begann  er,  auch 
in  dem  wirtschaftlich  psychologischen  Sinne  des  Wortes,  ein  Bürger 
zu  werden. 

Eines  schon  war  allerdings  auch  jetzt  dem  entgegen,  daß  er  ganz 
ein  solcher  Bürger  wurde:  Jeder  Jude  hat  den  zwiefachen  Ahnherrn, 
den  Kaufmann,  der  der  Vorfahr  die  Jahrhunderte  hindurch  hatte  sein 
müssen,  und  den  Gelehrten,  der  er  immer  hatte  sein  dürfen.  Oft 
waren  sie  in  einer  Person  vereint:  der  gelehrte  Kaufmann  oder  der 
dem  Handel  verpflichtete  Gelehrte,  wie  ihn  die  jüdische  Gemeinde 
gekannt  hat.  Aber  wenn  auch  in  der  Person  getrennt,  auch  dann  stan- 
den sie  immer  beide  in  der  Ahnenreihe.  In  jedem  Juden,  auch  in  dem 
Kaufmann  ist  daher  immer  mehr  oder  weniger  etwas  vom  Gelehrten, 
von  dessen  Art  und  dessen  Sehnsucht,  von  dessen  im  Grunde  un- 
bürgerlicher Natur.  Und  ein  anderes  wirkte  vor  allem  dahin,  daß  der 
Jude  in  seinem  Denken  und  Sinnen  nicht  ganz  dieser  Bürger  war. 
Er  besaß  seine  Religion,  und  in  ihr,  in  seinem  Judentum,  war  viel  des 
Unbürgerlichen.  In  jeder  wahren  Religion  ist  es  so,  denn  sie  kennt 
und  verkündet  den  Wert,  welcher  jenseits  allen  Preises  ist,  den 
ewigen  Wert,  den,  der  allein  vor  Gott  besteht.  Im  Judentum  lebt  es 
so  noch  ganz  besonders.  Denn  bei  all  seiner  Diesseitigkeit,  bei  seinem 
Realismus,  mit  dem  es  die  Stunde  des  Jetzt  und  den  Bezirk  des  Hier 
fordert,  in  denen  das  Gebot  erfüllt  werden  soll,  ist  es  doch  seit  je  eine 
Religion  des  Jenseitigen,  der  Aufopferung  für  das,  was  über  allem 
Irdischen  ist.  Es  hat  von  jedem,  der  zu  seiner  Gemeinde  gehören 
wollte,  mehr   Hingebung  und  Verzicht  auch  verlangt,  als  gemeinhin 

106 


beansprucht  wird.  Das  Ertragen  und  Entsagen  sprach  hier  nur  zu  oft 
sein  Wort.  Etwas  Heroisches  kam  damit,  wofern  er  in  seiner  Re- 
ligion lebte,  in  das  Dasein  des  Juden,  das  bürgerlich  Heroische  zum 
mindesten,  daß  er  von  manchem  bürgerlichen  Vorteil  und  mancher 
bürgerlichen  Geltung  abzustehen  vermochte  um  seiner  Religion,  um 
Gottes  willen. 

Dann  freilich,  wenn  die  Religion  ihm  schwand,  dann  wurde  aus 
dem  Bürger  der  Bourgeois  in  dem  abfälligen  Charakter  des  Wortes. 
Der  Bourgeois,  das  ist  der  Bürger  ohne  Religion.  Und  da  im  Leben 
des  Juden  die  Religion,  weil  sie  mehr  forderte,  auch  mehr  noch 
bedeutete  als  im  Leben  vieler  anderer,  so  ist  der  jüdische  Bürger, 
wenn  er  seiner  Religion  sich  enthob,  noch  mehr  als  andere,  und  in 
Gewöhnlicherem  noch,  dieser  Bourgeois  geworden,  ein  Bourgeois,  dem 
das  Gelingen  in  allem  recht  geben  sollte,  der,  weil  er  den  Erfolg  hatte, 
über  alles  ein  Urteil  zu  haben  glaubte,  der  darum  für  alles  die  fertige 
Meinung  bereit  hatte,  und  dem  als  sein  Letztes  der  Witz,  auch  der 
niedrigste,  jedes  Heilige  zu   erledigen  schien. 

Als  nun  die  Jahre  kamen,  in  denen  diesem  Bourgeois  die  Habe 
entsank,  und  mit  ihr  die  Sicherheit,  mit  ihr  das  Denken  auch,  was 
blieb  ihm  übrig?  Er  stand  nackt  und  frierend  in  der  Welt.  Darum  ist 
diese  Zeit,  in  der  so  vielen  das  Besitztum  genommen  wurde,  für  die 
deutschen  Juden  eine  Zeit  der  Krise  geworden,  für  sie  als  die  Bür- 
ger und  ganz  und  vor  allem  für  den  Religionslosen,  für  den  Bour- 
geois unter  ihnen. 

Vieler  sollte  sich  nun  die  Hilfe  annehmen,  aber  kein  alter  Weg 
war  dafür  da.  In  der  jüdischen  Gemeinde  des  19.  Jahrhunderts  hatten 
sich  eigentliche  Wohlfahrtsaufgaben  nicht  beweisen  können.  In  ihr 
waren  einzelne  Arme,  einzelne  Leidende,  einzelne  Bedürftige.  Und  wo 
es  nur  Einzelne  sind,  denen  sich  das  Wohltun  zuzuwenden  hat,  dort 
tritt  wohl  vor  viele  eine  Pflicht  des  Wohltuns  hin,  die  auszuüben  ist, 
aber  es  eröffnet  sich  dort  noch  nicht  eine  Sozialpolitik.  Wer  sie  inner- 
halb der  jüdischen  Gemeinde  des  Deutschlands  vor  dem  Kriege  ver- 
missen wollte,  der  vermißte  das,  was  seinen  Platz  noch  nicht  haben 
konnte.  Sozialpolitik  ist  möglich  und  notwendig  dort  erst,  wo  es  nicht 
einzelne  Arme,  sondern  eine  Schicht  von  Armen  gibt,  wo  nicht  nur 
einige  hier  und  da  nach  Hilfe  verlangen,  sondern  eine  ganze  Gruppe, 
eine  Gesamtheit  in  der  großen  Gesamtheit,  des  Beistandes  bedarf.  Erst 
jetzt,  als  sich  nach  dem  Ausgange  des  Weltkrieges  mehr  und  mehr 
eine  Schicht  von  Besitzlosen  in  der  deutschen  Judenheit  bildete,  konnte 
und  mußte  die  Aufgabe   der  Sozialpolitik  anheben. 

Es  ist  das  Verdienst  Eugen  Casparys,  daß  er  als  einer  der  Ersten 
und  vielleicht  am  lebendigsten  dieses  Andere  und  Neue  erkannt  hat, 
daß  er  jetzt  die  Forderung  einer  Sozialpolitik  stellte.  Wir  danken  ihm, 
daß  er  sich  dem  erschloß,  und  daß  er  das,  was  notwendig  wurde, 
durchzuführen  begonnen  hat.  Er  hat  auch  begriffen,  daß  alle  Sozial- 
politik eine  Sozialwissenschaft  voraussetzt  und  eine  Sozialtechnik  in 
sich  schließt.  Wissenschaft  kann  nicht  immer  nur  im  Ehrenamte  ge- 


107 


staltet  sein  und  Technik  nicht  im  Ehrenamte  verwaltet  werden.  Wis- 
senschaft und  Technik  fordern  die  Menschen,  welche  ihr  Lernen  und 
ihr  Können  ganz  einer  Aufgabe  widmen.  Wir  sind  Eugen  Caspary 
dafür  dankbar,  daß  er  sich  dafür  eingesetzt  hat,  in  jüdischen  Gemein- 
den Menschen  heranzubilden  und  heranzuziehen,  die  sich  die  Wissen- 
schaft und  die  Technik  der  Wohlfahrtspolitik  zu  eigen  machten. 

Wenn  wir  heute  zurückblicken,  so  erkennen  wir  allerdings  auch 
gewisse  Gefahren,  welche  hier  nahetreten  konnten.  Sozialpolitik  ver- 
langt eine  gewisse  Weite  der  Erstreckung,  und  die  deutsche  jüdische 
Gemeinde  lebt   in  einer   gewissen   Enge   des    Menschenraums;   wenig 
mehr   als    eine    halbe    Million  Juden    sind   in    Deutschland.    Wie   soll 
hier  Sozialpolitik  den  Platz  haben  in  derselben  Weise  und  in  dem- 
selben Bereich  wie  unter  den  vielen  Millionen  evangelischer  und  katho- 
lischer Menschen  in  Deutschland?  Wohl  ist  in  der  deutschen  Juden- 
heit  eine  sehr  große  Gemeinde,  hier  in  Berlin,  aber  Sozialpolitik  kann 
nie  bloße  Gemeindepolitik  sein.  Sie  erfordert  die  Reichweite  über  das 
ganze  Land  und  auch  über  die  Grenzen  des  Landes  hinaus.  Jüdische 
Sozialpolitik,   wenn   sie   nicht  ihres   Maßes   bewußt   ist,    gerät   leicht 
in    eine    vielgeschäftige    Ueberschätzung    hinein,    in    das    Gehabe    des 
Kleinen,  der  die  Gewandung  des  Großen  anlegt.  Und  ferner:  Sozial- 
politik, wie  alle  Politik,  hat  mit  politischen  und  wirtschaftlichen  Ur- 
sachen und  Wirkungen  zu  tun,  Wohlfahrtsarbeit  aber,  die  von  einer 
Religion  ihre  Kraft  herholt,  ein  Gebot  der  Religion  erfüllen  will,  sieht 
vorerst  nicht  ein  Politisches  und  ein  Wirtschaftliches  und  kennt  kein 
Abstraktes,   sondern    weiß   um    das    Persönliche,    um    den   Menschen, 
um  sein  Begehren  und  seine  Not.  Das  ist  die  Gefahr  der  Sozialpolitik, 
daß  die  Wolüfahrt  aufhören  kann,  etwas  zu  sein,  was  vom  Menschen 
am  Menschen  zu  erfüllen  ist.  Wir  zollen  Eugen  Caspary  Dank,  daß 
er  diesen  Zwiespalt  empfunden   hat,  daß  er  immer  die  Grenzen  ins 
Auge  faßte,  in  denen  allein  für  uns  Sozialpolitik  möglich  ist,  und  daß 
er    auch    immer    die    Menschen    aufrief    und    an    die    Menschen    ge- 
mahnte, an  denen  das  Gute  geübt  werden  soll. 

Er  hat  dieses  Gegensätzliche  erkannt  und  als  Widerspruch  auch 
in  sich  getragen.  Er  hat  ihn  in  sich  empfunden,  und  das  macht  nicht 
zum  geringsten  seine  Bedeutung  aus.  Nur  der  gedankenlose  Mensch 
ist  ohne  inneren  Zwiespalt,  ist  geradlinig  in  allem.  Denken  bewirkt 
auch  den  Widerspruch  im  Menschen.  „Wer  das  Denken  mehrt"  — 
das  hat  schon  der  Ecclesiastes  ausgesprochen  —  „der  mehrt  das 
Leid",  mehrt  den  seelischen  Widerspruch.  Ihn  hat  Eugen  Caspary  in 
sich  geborgen  in  dem,  was  in  ihm  stark  war,  und  ebenso  in  seinen 
Schwächen.  Und  er  hat  auch  das  Geschick  der  Menschen,  welche 
Menschen  von  eigener  Art  sind,  erfahren,  daß  sie  in  ihren  Schwächen 
oft  mehr  bewundert  werden  als  in  dem,  was  wertvoll  und  groß 
in  ihnen  ist.  Eugen  Caspary  hatte  unzweifelhaft  etwas  vom  Künstler 
in  sich;  schon  der  Weg  seines  Berufes  weist  darauf  hin.  Jeder 
Künstler,  wenn  nicht  das  Genie  in  ihm  lebt,  wenn  er  nicht  der  bewe- 
gende Meister  ist,  steht  in  der  Gefahr,   ein  Schausteller  oder  viel- 

108 


leicht  ein  Schauspieler  zu  werden,  Schausteller  oder  Schauspieler  mit 
den  Ränken  und  den  Intriguen,  die  diesen  so  oft  kennzeichnen.  Viel- 
leicht ist  Eugen  Caspary  in  schwachen  Stunden  im  Bereich  dieser 
Gefahr  gewesen.  Aber  wer  ihn  näher  kannte,  weiß  es,  wie  bald  er 
dieser  Gefahr  doch  immer  wieder  entgangen,  daß  er  zuletzt  doch 
immer  er  selbst  in  seinem  Besten  geblieben  ist. 

Er  ist  es  geblieben,  vornehmlich  auch,  weil  er  eines  besaß,  den 
Respekt  vor  dem  Geiste,  die  Achtung  vor  der  geistigen  Bedeutung, 
diesen  Respekt,  ohne  den  zumal  der  Bürger  so  leicht  ein  Plebejer 
wird.  Wenn  bisweilen  vielleicht  in  ihm  der  Bourgeois  mit  dem 
echten  Menschen  kämpfte,  dieser  Bourgeois,  der  so  leicht  zum  Zynis- 
mus hinkommt,  er  hat  ihn  immer  überwunden.  Er  ist  der  Mensch  der 
Idee  des  Guten,  der  Mensch  des  Geistes  geblieben,  weil  er  den  Re- 
spekt vor  dem  Geist  hatte.  Und  vor  allem:  Er  trug  seine  Religion 
in  sich.  Ein  Mensch  der  Religion  kann  nie  ein  kleinlicher  Mensch 
sein.  Ein  Mensch  der  Religion  kann  nie  der  bloße  Bourgeois  werden. 
Der  Mensch  der  Religion  hat  immer  den  großen  Zug,  der  große  Zug 
siegt  in  ihm  immer.  Nicht  die  große  Konzeption  macht  die  Größe  aus. 
Große  Konzeption  ist  oft  nur  das  Feuilleton,  das  zweimal  des  Tages 
die  Wahrheit  künden  will,  und  wenn  sie  dann  auf  dem  Felde  der 
Arbeit  sich  darzutun  sucht,  erweist  sie  sich  nur  zu  bald  als  der  Geist, 
der  über  einem  Trümmerfelde  schwebt,  das  er  bereitet  hat.  Größe  des 
Zuges,  Größe  des  Stils  liegt  allein  in  der  Größe  der  Gesinnung,  die 
um  Gottes  willen  das  Gute  erfüllt,  die  sich  an  das  hingibt,  geduldig 
und  demütig,  was  die  Zeit  und  was  der  Tag  um  des  Guten  willen, 
damit  es  lebe,  fordern.  Diese  Opferfähigkeit,  diese  Kraft  unserer 
Religion  hat  Eugen  Caspary  in  seinen  besten  Stunden  bewährt. 

Wir  feiern  keinen  Menschen.  Aber  wir  sehen  den  Menschen  vor 
uns.  Und  das  ist  der  beste  Dank,  den  wir  einem  Menschen  zollen 
können:  ihn  zu  sehen  mit  dem  Blicke  der  Liebe,  welcher  das  Beste 
erkennt,  ihn  zu  begreifen  in  dem,  was  gut  und  dadurch  groß  in  ihm 
war.  So  begehen  wir  diese  Feierstunde,  um  Eugen  Caspary  zu  sehen 
und  dadurch  ihm  dankbar  zu  sein. 


Aus  Aufsätzen  von  Eugen  Caspary 

Zedakah  und  Wohlfahrtspflege 

„Trotz  des  kurzen  zur  Verfügung  stehenden  Raumes  muß  ich  mit 
dem  ältesten  Witz  anfangen:  einem  Bettler,  der  von  Rothschild  (an- 
dere sagen  vom  Kaiser  Maximilian)  unter  Berufung  auf  seine  Ver- 
wandtschaft von  Adam  her  eine  Gabe  verlangte,  wurden  ein  paar 
Pfennige  gegeben  —  den  Rest  sollte  er  sich  von  seinen  übrigen  Ver- 
wandten geben  lassen.  Zu  derselben  Konsequenz  wie  der  reiche  Geber 
ist  jeder  genötigt,  der,  wo  immer  einer  an  sein  Mitleid  zu  appellieren 

109 


versteht,  gibt,  ohne  hinzusehen;  denn  er  hat  zu  viele  arme  Verwandte. 
Wer  ist  reich  genug,  für  die  Armen  Groß-Berlins  offenes  Haus  zu 
halten?  Die  Bevölkerungszahl  ist  nicht  mehr  so  klein,  daß  einfach 
und  in  automatischer  Regelung  jeder  Wohlhabende  ein  paar  Arme 
übernehmen  kann.  Die  Zahl  der  Bedürftigen  ist  so  groß  und  im  Ver- 
hältnis dazu  die  Summe,  die  der  produktiven  Wirtschaft  für  Wohl- 
fahrtszwecke entzogen  werden  kann,  so  klein,  daß  planmäßig  ge- 
wirtschaftet werden  muß.  Gewiß  ist  es  vom  Standpunkt  des  Ge- 
bers aus  kein  Unglück,  wenn  einer  doppelt  unterstützt  wird;  denn 
dann  hat  der  Empfänger  immer  noch  nicht  zu  viel.  Aber  es  ist  vom 
Standpunkt  desjenigen  Bedürftigen  aus  ein  Unglück,  dem  damit  etwas 
entzogen  wird.  Wo  Ueberfluß  herrscht,  braucht  man  keine  Plan- 
wirtschaft. Aber  man  muß  denen,  die  Hilfseinrichtungen  verlangen, 
wo  nicht  erst  große  Formulare  auszufüllen  sind,  in  denen  man  Fa- 
milienverhältnisse und  Dinge  persönlichster  Art  zu  enthüllen  hat,  Hilfs- 
einrichtungen, die  bcsinnungs-  und  rückhaltlos  geben,  in  Erinnerung 
bringen,  daß  vorläufig  immer  noch  mehr  Bittende  als  Gebende  auf 
den  Wohlfahrtsstellen  erscheinen!  Sollen  wir  —  was  wir  leicht  könn- 
ten —  an  einem  Tage  unsere  ganzen  Mittel  verausgaben,  und  wer 
sich  vordrängt,  hat  den  Vorteil,  wer  zurückbleibt,  das  Nachsehen? 
Wäre  das  „Zedakah"?  Solange  man  nicht  unbegrenzte  Geldmittel 
nachweist,  kann  man  nicht  unbegrenztes  Geben  verlangen.  Im  Inter- 
esse der  wahrhaft  Hilfsbedürftigen  —  und  das  sind  zumeist  nicht 
die,  die  am  lautesten  janmiern  —  müssen  die  Mittel  rationalisiert 
werden,   muß    die   Bedürftigkeit   geprüft   werden. 

Man  wird  sagen:  Groß-Berlin  ist  nicht  die  Welt.  Es  gibt  noch 
genug  kleine  Gemeinden,  in  denen  jeder  Wohlhabende  „seine"  Armen 
kennt.  Warum  soll  man  sie  in  die  große  Organisation  einbeziehen? 
Wir  antworten:  weil  der  Bedürftige  der  kleinen  Stadt  vor  dem  der 
großen  keinen  Vorzug  verdient.  Jeder  Arme  hat  das  gleiche 
Recht  —  wo  und  an  wen  er  sich  wendet.  Alle  müssen  in  gleicher 
Weise  behandelt  werden  —  das  ist  das  Recht  der  Armen. 
Die  Pietät?  Die  Zedakah?  Die  Mizwah? 
Man  wird  nicht  ernstlich  behaupten  wollen,  daß  die  Zedakah  dazu  da 
ist,  dem  Wohlhabenden  ein  gutes  Gewissen,  das  befriedigende  Ge- 
fühl einer  erfüllten  Pflicht  zu  verschaffen.  Auf  die  Person  des  Gebers 
kommt  es  gar  nicht  an,  nur  darauf,  daß  dem   Armen  geholfen  wurd. 

Und  zwar  rationell  „produktiv"  geholfen  wird  —  nicht  mit 
dem  Almosen  von  ein  paar  Groschen.  „Es  gibt  acht  Stufen  von  Al- 
mosengeben, eine  höher  als  die  andere;  die  höchste  Stufe  ist,  w^enn 
man  einem  Armen  aus  Israel,  der  herunterzukommen  beginnt,  einen 
Betrag  schenkt  oder  leiht  oder  ihn  an  einem  Geschäft  beteiligt  oder 
ihm  eine  Arbeit  nachweist,  damit  er  wirtschaftlich  gestärkt  werde  und 
keiner  fremden  Hilfe  mehr  bedürfe." 

(Aus  „Jüdische  Arbeits-  und  Wanderfürsorge",  März  1928) 


110 


Aus  einem  Brief  aus  Konstanz  an  seine  Mitarbclier  und  die  Freunde 
jüdischer  Wohlfahrtspflege,  Februar  1 950 

„Daß  die  ganze  Grundlage  unserer  Wohlfahrtspflege  eine  sittlich- 
religiöse ist,  ist  selbstverständlich.  Die  Versittlichung  des  Verfah- 
rens in  unserer  organisierten  Wohlfahrtspflege  ist  vielleicht  das 
schwierigste  Problem  und  die  höchste  Aufgabe  der  sozialen  Fürsorge 
überhaupt.  Es  ist  alter  talmudischer  Grundsatz,  den  Armen  nicht 
zu  beschämen.  Ja,  einer  unserer  Weisen  ging  soweit,  das  Nicht- 
geben  von  Almosen  für  besser  zu  erklären  als  ein  Wohltun,  das  den 
Armen  beschämen  könnte.  Wie  ist  diese  sittliche  Verpflichtung,  die 
sich  auf  die  Art  des  Gebens  bezieht,  mit  den  modernen  Methoden 
zu  vereinigen?  Soll,  wie  der  Talmud  es  verlangt,  öffentliche  Wohl- 
tätigkeit ganz  ausgeschlossen  sein?  Niemand  wird  bestreiten,  daß 
ein  solcher  Radikalismus  den  Zweck  der  Zedakah  heutzutage  gänz- 
lich vernichten  würde.  Die  öffentliche,  d.  h.  die  organisierte  Wohl- 
fahrtspflege heute  abschaffen,  hieße  Hunderttausende  der  ärgsten  Not 
verfallen  lassen!  Die  Organisation  muß  eine  öffentliche  sein,  ihre 
Hilfe,  ihr  Eingriff  muß  in  einer  Weise  erfolgen,  die  den  Bedürftigen 
in  keiner  Weise  bloßstellt,  sie  muß  unöffentlich  und  diskret  sein.  Es 
kommt  hier  alles  auf  die  Praxis  des  Helfers  an.  Er  muß  taktvoll 
genug  sein,  die  Organisation  in  den  Hintergrund  treten,  sie  den  Be- 
dürftigen nicht  spüren  zu  lassen.  Wenn  Herr  Dr.  Baeck  die  Frage 
aufwirft,  ob  sich  nicht  zuweilen  die  Organisation  „allzu  bemerklich" 
zwischen  Helfer  und  Arme  einschiebe,  so  müssen  wir  gestehen,  daß 
wir  alle  nur  Menschen  sind  und  unsere  Fehler  haben.  Unser  Streben 
aber  und  unser  ernsthaftes  Nachdenken  ist  dem  Plane  gewidmet,  die 
Organisation  möglichst  zu  mildern  und  in  der  praktischen  Hilfsarbeit 
zu  verdecken. 

Radikaler  jedoch  als  diese  Methode,  die  eine  Erziehung  der  Helfer 
im  sozialen  und  Menschheitsgeiste  erfordert,  scheint  uns  eine  andere 
Idee  zu  sein,  die  in  jüngster  Zeit  herangereift  ist.  Ist  doch  der  alte 
Zedakahgedanke  der,  daß  der  Arme  einen  Anspruch  auf  Un- 
terstützung hat,  ein  Recht  also.  Wer  aber  ein  Recht  für  sich  in 
Anspruch  nimmt,  hat  keinen  Grund  zur  Scham!  Wie  nun,  wenn  man 
die  Hilfsbedürftigen  selbst  zur  Mitarbeit  heranzieht?  Wenn  man 
den  beschämenden  Unterschied  zwischen  Armen  und  Wohltätern  da- 
durch verwischt,  daß  die  Verwaltung  der  Organisation  aus  beiden 
Schichten  sich  zusammensetzt?  Dieser  sozialistische  Gedanke  ist  in 
der  Praxis  einiger  Kommunalverwaltungen  vor  kurzem  eingeführt 
worden.  Er  scheint  uns  dem  alten  Zedakahgedanken  unserer  Religion 
nahe  verwandt,  und  es  besteht  die  ernsthafte  Absicht,  ihn  auch  in 
unsere  Wolilfahrtspflege,  wenn  man  erst  einige  Erfahrungen  damit 
gemacht  hat,  einzuführen.  Zweifellos  ist  der  Gedanke  äußerst  frucht- 
bar für  die  Erwerbslosenfürsorge,  die  ja  bei  dem  gegenwärtig  grassie- 
renden wirtschaftlichen  Antisemitismus  von  größter  Wichtigkeit  ist. 
Unsere  Abteilung  „Arbeits-  und  Berufsfürsorge"   soll  Sorge   tragen. 


111 


neben  einer  Schicht  von  Arbeitgebern  eine  beträchtliche  Zahl  von  Stel- 
lungslosen  zu  gewinnen,  die  raten  und  helfen. 

Der  Anfang  eines  Zusammenschlusses  ist  bereits  gemacht.  Auf 
Anregung  des  städtischen  Jugendamtes  ist  eine  Art  Gemeinsamkeit 
der  Vereine  erfolgt,  die  Kinderfürsorge  treiben.  Alle  smd  freilich 
nicht  beigetreten,  einige,  weil  sie  befürchten,  daß  ein  Zusammenschluß 
ihre  Sonderinteressen  gefährdet,  andere,  weil  sie  kein  gutes  Gewissen 
haben  und  sich  bewußt  sind,  daß  ihre  Tätigkeit  überflüssig  ist.  Aber 
immerhin,  ein  Anfang  ist  gemacht.  Hier  hat  die  städtische  Behörde 
die  Anregung  gegeben,  sollte  nicht  unser  jüdisches  Gewissen  und  un- 
sere eigene  Erkenntnis  ausreichen,  den  begonnenen  Weg  fortzusetzen?" 


Eugen  Caspary  in  seinem  Wirken 

t 

Es  ist  schwer,  einen  Menschen  zu  würdigen,  seiner  Arbeit,  seinem 
Werke  gerecht  zu  werden,  wenn  er  eben  erst  davongegangen.  Um 
wieviel  mehr,  wenn  man  jahrelang  seinem  Wirken  verbunden,  in  den 
großen  und  —  wichtiger  noch  —  den  kleinen  Dingen  des  Tages  ihm 
nahe  war.  Und  dreifach  schwer,  wenn  es  sich  um  einen  Menschen 
handelt,  auf  den  die  sonst  üblichen  Formeln  nicht  passen,  die  sonst 
gebräuchlichen  Charakteristiken  und  Kennzeichnungen  nicht  anwend- 
bar sind.  So  wird  erst  eine  spätere  Zeit,  wie  ständig  im  historischen 
Geschehen,  die  richtigen  Maßstäbe  finden,  ihn  einordnen  in  ein  Ge- 
samtbild deutsch-jüdischen  Lebens  unserer  Tage  und  damit  sozialen 
Wirkens  und  Gestaltens. 

In  Eugen  Caspary  verkörpert  sich  der  Gestaltwandel  der  jüdischen 
Wohlfahrtspflege  der  letzten  Jahrzehnte.  In  dem  Anbeginn  seines 
Wirkens  wandelt  er  in  den  Spuren  der  traditionellen  alten  jüdischen 
Armenpflege,  die  gekennzeichnet  wird  durch  den  Reichtum  an  Mitteln 
und  Möglichkeiten  und  das  spärliche  Vorhandensein  von  Elend  und 
Wirtschaftsnot,  durch  ehrenamtliche  Arbeit,  durch  keinen  jähen 
Wechsel  von  Gebenden  und  Nehmenden  und  durch  die  hieraus  ent- 
springende besondere  Meinung  über  Art  und  Gestaltung  jüdisch- 
sozialen Wirkens.  Am  Ende  seines  Weges  steht  die  organisierte, 
planmäßige,  vielfach  beamtete  jüdische  Sozialarbeit,  steht  die  über 
alles  Maß  gewachsene  jüdische  Not  unserer  Tage,  steht  der  Wandel 
der  Begriffe  und  Methoden,  die  Vordringlichkeit  der  Wirtschafts- 
umwälzung und  der  Wirtschaftsfragen,  steht  die  Forderung  und  der 
Anfang  jüdisch-sozialpolitischer  Arbeit.  Es  war  ihm  vergönnt,  diese 
Phasen  nicht  nur  zu  erleben  —  das  wäre  wenig,  — ,  er  war  berufen 
und  wie  kein  anderer  dazu  ausersehen,  diese  Strukturänderung  zu 
fördern  und  sie  in  weitschauender  Weise  gegen  alle  Widerstände 
und  gestrigen  Mächte  zu  erkämpfen.  Nicht  an  beliebiger,  unbedeu- 
tender Stelle,  sondern  als  Initiator  und  Führer  der  gesamten  zentralen 

112 


jüdischen  Wohlfahrtsarbeit  Deutschlands,  und  in  täglicher  Kleinarbeit 
und  aufreibendem  Organisationswerk  im  Wohlfahrtsamt  der  Jüdi- 
schen Gemeinde  zu  Berlin.  Als  er  begann:  unbedeutende,  ja  unzu- 
längliche, richtungslose  Armenpflege,  und  als  er  endete:  da  war  der 
Grund  gelegt  zu  organisierter,  planmäßiger  sozialer  und  sozialpoli- 
tischer Arbeit. 

Keinem  Menschen  ist  es  gegeben,  im  Verlauf  eines  kurzen,  im 
Vergleich  zur  gestellten  Aufgabe  allzu  kurzen  Lebens  das  Ziel,  das 
er  sich  gesetzt,  die  Aufgabe,  die  er  gesehen,  das  Werk,  das  er  ge- 
wollt, im  vollen  Umfange  und  in  seinem  ganzen  Ausmaße  gültig  für 
viele  oder  gar  für  alle  Zeiten  zu  errichten.  Gewiß,  vieles,  was 
Caspary  angeregt,  in  die  Wege  geleitet  oder  geschaffen  hat,  ist  un- 
vollkommen, unzulänglich  geblieben,  trug  den  Keim  des  Endes  von 
Beginn  an.  Der  Wandel  der  Formen  war  ein  zu  schneller,  die  Not 
und  die  Forderungen  des  Tages  unberechenbar  wachsende,  die  Kraft 
eines  Mannes  eben  nur  die  Kraft  eines  Mannes.  Aber  niemand 
wird  ihm  absprechen  können,  daß  er  nicht  im  Großen  und  Gewich- 
tigen das  richtige  Ziel  gesehen  und  gewollt  hat,  daß  er  nicht  immer 
wieder  bereit  war,  umzulernen   und   hinzuzulernen. 

Eugen  Caspary  war  ein  Künstler,  seiner  Herkunft,  seiner  Arbeits- 
weise, seinem  Wirken  nach.  Er  war  ein  von  der  Idee  des  Werkes, 
seines  Werkes  Besessener.  Es  gab  für  seine  Arbeit  keine  zeitliche 
Grenze,  keinen  Ruhepunkt,  keinen  Urlaub  vom  Schaffen.  Innerlich 
war  er  immer  dabei,  gefangen  genommen,  wo  er  sich  auch  örtlich 
befand,  er  war  stets  in  seinem  Arbeitszimmer  in  der  Rosenstraße. 
Davon  zeugen  die  Karten  und  Briefe  aus  früheren  Jahren,  wenn  er 
von  Berlin  fern  war  —  und  wie  konnte  er  schreiben  — ,  davon  zeugen 
die  dauernden  Versuche,  die  Arbeit  zu  beeinflussen,  als  ihn  die  Krank- 
heit schon  unrettbar  gezeichnet,  davon  zeugen  seine  tragischen  An- 
strengungen der  letzten  Monate,  in  die  Rosenstraße  zurückzukehren  — 
behindert,  gehemmt,  dem  Tode  geweiht  —  doch  immer  wieder  er- 
neut unternommen.  Noch  in  den  letzten  Wochen,  aller  Verständi- 
gungsmöglichkeit beraubt,  wollte  er  unterrichtet  sein,  interessierte 
ihn  alles,  das  Große  und  das  Kleine,  wenn  es  nur  mit  seiner  Arbeit 
in  Zusammenhang  stand.  Viele  wissen,  daß  der  Gedanke,  die  Hoff- 
nung, noch  einmal  zurückzukehren,  wieder  beginnen  zu  können,  ihn 
gehalten,  sein  Ringen  um  das  Leben  so  schwer,  so  tragisch  ge- 
staltet  hat. 

Eugen  Caspary  war  ein  Künstler,  das  will  heißen,  er  hatte  eine 
Gesamtkonzeption  seines  Wirkens,  ein  Gesamtbild  und  eine  Gesamt- 
schau vor  dem  Einzelnen  und  dem  Besonderen.  Er  sah  das  große 
Ziel  jüdisch-sozialer  Arbeit  mit  ihren  entscheidenden  gegenwärtigen 
Erfordernissen,  mit  ihrem  starken  Einschlag  sozialpolitischer  und 
produktiver  Notwendigkeit,  mit  dem  eigentümlichen  jüdischen  Gehalt 
hergeleitet  aus  dem  eigentümlichen  Sosein  der  Stunde,  in  ihrer  Ver- 
knüpftheit  und  Verbundenheit   mit   der   sozialen   Lage   der  Juden   in 


113 


aller  Welt.  Für  dieses  Ziel  kämpfte  er  gegen  viel  Unverständnis,  oft 
gegen  Mauern.  Und  er  kämpfte  dafür  nimmermüde.  Jeden  Morgen 
kam  er  an  mit  seinem  Arbeitszettel,  der  mehr  enthielt,  als  ein  ein- 
zelner  zu  leisten  imstande  war.  Tausend  Kleinigkeiten  nahm  er  in 
Angriff,  aber  er  kehrte  immer  wieder  zurück  zu  den  entscheidenden 
Motiven.  Hier  war  er  beharrlich  gegen  alle  Widerstände,  wenn  auch 
in  den  letzten  Jahren  seine  Kraft  oft  versagte,  er  dem  Zuviel  an 
gegenwärtiger  Forderung  nicht  mehr  gewachsen  war. 

Eugen  Caspary  war  ein  Künstler,  das  will  heißen  ein  Mensch 
mit  seinem  Widerspruch.  Wenn  es  sich  um  seine  Arbeit,  um  sein 
Ziel  handelte,  kannte  er,  duldete  er  keine  Widerstände,  keine  Gegen- 
sätzlichkeit, war  er  oft  ungerecht  und  rücksichtslos,  rücksichtslos 
gegen  andere  wie  gegen  sich  selbst.  Da  konnte  er  jäh  aufbrausen, 
gute  von  minder  guten  Mitteln  nicht  unterscheiden.  Da  nahm  er  den 
Kampf  auf  gegen  den  Gemeindevorstand,  der  ihm  nie  genug  Mittel 
zur  Verfügung  stellte,  nicht  schnell  genug  seinen  Anregungen  Folge 
leistete,  da  ließ  er  alle  Register  spielen  gegen  die  führenden  Mit- 
arbeiter seiner  eigenen  oder  fremder  Organisationen,  die  nach  seinen 
—  des  viel  Aelteren  —  Worten  vergangenen  Generationen  angehörten, 
da  konnte  er  seine  Beamtenschaft  abkanzeln,  daß  kein  gutes  Haar 
an  ihr  zurückblicb.  Niemand  konnte  seinen  Ansprüchen  voll  gerecht 
werden,  am  liebsten  hätte  er  alles  allein  getan.  Angefangen  von  der 
Bewilligung  einer  kleinsten  Summe  bis  zum  Ankauf  eines  großen 
Objekts,  der  Neuorganisation  und  der  Reform  eines  ganzen  Wohl- 
fahrtszwciges.  Jeder  Brief  ging  durch  seine  Hand,  zumeist  mit 
eigener  Hand  entvv^orlen,  jede  Bewilligung  war  von  ihm  abhängig. 
So  hatte  einer  die  Kenntnis  des  Ganzen,  mit  allen  Vorteilen,  aber 
auch  mit  allen  Nachteilen.  Nur  von  wenigen  in  der  Arbeit  neben 
ihm  Stehenden  hat  er  Kritik  vertragen,  auch  nur  dann,  wenn  er  Kennt- 
nis, Leistung  spürte.  Da  gab  er  sich  offen,  da  breitete  er  seine  Pläne 
aus,  da  verlangte  er  rücksichtsloses  ihm  Zurseitestehen  —  da  vertrug 
er  Widerspruch,  Ratschlag,  da  konnte  er  scherzen  und  lachen,  daß 
ihm  die  Tränen  kamen.  Er  war  auch  bis  in  seine  letzten  Jahre  hinein 
im  Grunde  immer  ein  jugendlicher  Mensch,  immer  bereit  zu  revolu- 
tionieren, neue  Wege  zu  gehen,  neue  Versuche  zu  machen.  Caspary 
war  nicht  kleinlich:  wenn  ihn  eine  Idee,  ein  Schicksal,  ein  Mensch 
gepackt  hatte,  da  standen  alle  Mittel  zur  Verfügung,  da  kannte  er 
keine  Bürokratie,  keinen  Einwand  seines  Finanzkontrolleurs. 

Eugen  Caspary  war  eine  einmalige  Erscheinung.  Er  hat  ein  reiches 
Werk  hinterlassen,  das  es  zu  bewahren,  auszubauen  und  immer  er- 
neut zu  errichten  gilt.  Vielen  war  er  ein  Vorbild  jüdisch-sozialen 
Wirkens  in   einem  Wendepunkt  der   Zeit,  der  Arbeit,   und   wird  es 

bleiben  —  manch  einem  aber  v/ar  er  mehr. 

M.  K. 


114 


Fünf  Jahre  Wohlfahrls-  und  Jugendfürsorgeamt  der 

Jüdischen  Gemeinde  zu  Berlin 

Dr.  Fritz  Lamm  /  S.  Adler-Rudel 

Die  Entwicklung  und  der  Aushau  des  Wohl- 
fahrts-  und  Jugendfürsorgeamtes  der  Jüdischen 
Gemeinde  zu  Berlin  sind  unlöslich  verbunden 
mit  dem  Namen  Eugen  Caspary,  der  als 
ein  Wegbereiter  neuer  Formen  jüdischer  Wohl- 
fahrtspflege sich  dieser  Aufgabe  mit  all  seinen 
Kräften  und  all  seinem  Können  hingegeben  hat. 

hl  den  Tagen  unserer  Trauer  um  ihn  soll 
hier  versucht  werden,  über  die  letzten  fünf 
Jahre  eines  Teiles  seifier  Lebensarbeit  zu  be- 
richten. Ein  Bericht,  den  er  nicht  mehr  er- 
statten konnte,  der  aber  Zeugnis  ablegt  von 
dem  Aufschwung  und  dem  Umfang  der  Wohl- 
fahrtsarbeit  unserer  Gemeinde,  die  dank  der 
aufopfernden  und  weitblickenden  Arbeit  Eugen 
Caspary s  wohl  zu  der  größten  örtlichen  Wohl- 
fahrtseinrichtung  des  europüische?i  Judentums 
geworden  ist. 

I.  Organisation  des  Wohlfahrls-  und  Jugendfürsorgeamtes 

Die  Wolüfahrtspflege  in  der  jüdischen  Gemeinde  zu  Berlin,  so 
alt  wie  diese,  hat  im  Laufe  der  Jahrzehnte  sich  wiederholt  gewan- 
delt. Von  der  von  wenigen  Notablen  verwalteten  Armenkommission 
längst  vergangener  Zeiten  bis  zu  dem  Wohlfahrts-  und  Jugendfür- 
sorgeamt der  Gegenwart  mit  seinen  zahlreichen  ehrenamtlichen  und 
beamteten  Kräften  bedurfte  es  mühseliger  Arbeit  und  leidenschaft- 
licher Kämpfe,  in  denen  um  die  Um-  und  Ausgestaltung  des  Wohl- 
fahrtswesens gerungen  wurde.  Versuchte  doch  im  Laufe  eines  Jahr- 
hunderts jede  Generation  den  Anforderungen  der  Hilfsbedürftigen 
im  Geiste  ihrer  Zeit  gerecht  zu  werden.  Die  Etappen  dieses  Weges 
sind  Kennzeichen  der  Entwicklung  des  Berliner  Judentums,  seines 
wirtschaftlichen  Aufstiegs,  seines  Niederganges  und  der  Verarmung 
weiter  Kreise,  wie  wir  sie  jetzt  erleben. 

Die  Wohlfahrtspflege  der  Gemeinde  trägt  ergänzenden  Charakter, 
d.  h.  sie  ist  zunächst  bestrebt,  dafür  zu  sorgen,  daß  die  hilfsbedürf- 
tigen Gemeindemitglieder  ihren  Rechtsanspruch  auf  Hilfeleistung  bei 
Staat  und  Kommune  geltend  machen,  und  tritt  erst  dann  selbst  in 
Wirksamkeit,  wenn  alle  Möglichkeiten  der  staatlichen  und  kommu- 
nalen Wohlfahrtspflege  erschöpft  sind  oder  aus  dringenden  Grün- 
den einer  Ergänzung  bedürfen.  Trotz  dieser  Beschränkung,  die  die 
Gemeinde  sich  bei  Ausübung  ihrer  Wohlfahrtspflege  auferlegen  muß, 

115 


zwingt  die  immer  größer  werdende  soziale  Not  und  die  wachsende 
Verarmung  weiter  Kreise  der  Gemeindcmitglieder  zur  Aufwendung 
außerordentlich  hoher  Geldmittel  und  zu  unablässigem  Ausbau  der 
Einrichtungen  des  Wohlfahrtsamtes,  wobei  zu  beachten  ist,  daß  das 
Wohlfahrts-  und  Jugendfürsorgeamt  nur  einen  Teil  der  Wohlfahrts- 
aufgaben der  Gemeinde  umfaßt:  die  sogenannte  offene  und  halb- 
offene Fürsorge.  Die  anderen  Zweige  der  gemeindlichen  Wohlfahrts- 
pflege, wie  Krankenhaus,  Waisenhäuser,  Altersheime,  Hospital,  wer- 
den außerhalb  des  Wohlfahrtsamtes   verwaltet. 

Auf  Grund  der  Ende  1928  von  den  Gemeindebehörden  durch- 
geführten Neuordnung  der  Wolilfahrtspflege  ist  diese  in  drei  Fach- 
dezernate gegliedert: 

1.  Allgemeine  Wohlfahrt, 

2.  Jugendwohlfahrt, 

3.  Arbeits-   und    Berufsfürsorge. 

Die  kollegiale  Leitung  des  Wohlfahrtsamtes  ist  einem  Verwal- 
tungsausschuß übertragen,  dem  außer  dem  Vorsitzenden  und  seinem 
Stellvertreter,  sowie  dem  Dezernenten  für  Arbeits-  und  Berufsfür- 
sorge ein  Mitglied  des  Gemeindevorstandes,  vier  Mitglieder  der  Re- 
präsentantenversammlung, zwei  Vorsitzende  der  Bezirke,  sowie  einige 
Sachverständige  für  besondere  Fragen  angehören.  Diesem  Ausschuß 
obliegt  es,  die  im  Wohlfahrtsamt  zusammengefaßte  offene  Fürsorge 
grundsätzlich  zu  beeinflussen,  und  zwar  durch  Aufstellung  von  Richt- 
linien für  die  gesamte  Tätigkeit,  Beratung  des  Haushaltsplanes,  Ent- 
gegennahme der  Jahresabrechnung  und  Jahresberichte,  Entscheidung 
von  grundsätzlichen  Fragen  und  Beschwerden,  Bildung  von  Fach- 
und  Unterausschüssen,  Bestätigung  der  gewählten  ehrenamtlichen 
Pfleger. 

Die  verwaltungsmäßige  Spitze  des  Amtes  ist  der  Vorsitzende, 
dem  die  allgemeine  Leitung  der  Geschäfte  und  die  Vertretung  gegen- 
über den  Gemeindebehörden  obliegt.  Der  stellvertretende  Vorsitzende 
ist  sein  ständiger  Vertreter  und  Generaldezernent  für  eine  Anzahl 
von  Gebieten  besonderer  Bedeutung.  Dritter  Dezernent  ist  der  Leiter 
der  Abteilung  Arbeits-  und  Berufsfürsorge,  die  aus  der  Angliederung 
der  Einrichtungen  des  Arbeiterfürsorgeamtes  der  jüdischen  Organi- 
sationen Deutschlands,  der  Arbeitsgemeinschaft  der  jüdischen  Ar- 
beitsnachweise, sowie  der  Berufsberatung  und  Lehrstellenvermitt- 
lung hervorgegangen  ist. 

Um  eine  rationelle  und  rasch  einsetzende  Arbeit  leisten  zu  kön- 
nen, ist  das  Gebiet  der  jüdischen  Gemeinde  in  25  Wohlfahrtsbezirke 
eingeteilt,  teils  unter  Berücksichtigung  der  vorhandenen  Synagogen, 
teils  im  Anschluß  an  die  städtischen  Verwaltungsbezirke.  In  den 
25  Bezirkskommissionen  wirken  fast  900  Gemeindemitglieder  ehren- 
amtlich als  Pfleger  und  Pflegerinnen  mit,  sie  sind  die  eigentlichen 
Träger  der  praktischen  Arbeit  des  Wohlfahrts-  und  Jugendfürsorge- 
amtes, in  der  Form  der  Familienfürsorge.     ,  ,    . 

116 


II.  Allgemeine  Wohlfahrt 

A.  Zusammenarbeit  mit  der  öffentlichen  und  freien  Wohlfahrtspflege 

Bei  dem  ergänzenden  Charakter  der  Gemeindevvohlfahrtspflege 
im  Verhältnis  zur  öffentlichen  Fürsorge  ist  eine  verständnisvolle  Zu- 
sammenarbeit zwischen  beiden  im  Sinne  der  Fürsorgepflichtverord- 
nung und  des  Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes  von  Bedeutung,  gerade 
in  einer  Zeit,  in  der  die  Stadt  Berlin  infolge  ihrer  Finanzlage  ge- 
zwungen ist,  Einschränkungen  in  ihren  Bewilligungen  eintreten  zu 
lassen.  Der  städtischen  Wohlfahrtsdeputation  und  dem  Verwaltungs- 
ausschuß des  Landesjugendamtes  gehört  der  stellvertretende  Vor- 
sitzende des  Wohlfahrtsamtes  als  Mitglied  an,  dem  Landesjugend- 
amt und  den  Bezirksjugendämtern  je  ein  Rabbiner,  soweit  ein  solcher 
im  Bezirk  ansässig  ist,  ferner  einzelnen  Bezirksämtern  und  Bezirks- 
kommissionen einzelne  Pflegerinnen  und  Pfleger. 

Des  weiteren  ist  das  Wohlfahrtsamt  Mitglied  der  Berliner  Wohl- 
fahrtsvereinigung, d.  h.  der  Vereinigung  der  freien  Wohlfahrtspflege, 
der  außerdem  Innere  Mission,  Caritasverband,  Rotes  Kreuz,  sowie 
der  Fünfte  Wohlfahrtsverband  angeschlossen  sind.  Aus  der  gemein- 
samen Arbeit  ist  ein  neues  wichtiges  Arbeitsgebiet  entstanden,  das 
der  Sozialen  Gerichtshilfe  (für  Erwachsene).  Hatte  bisher  schon  die 
Jugendgerichtshilfe,  die  Gefangenen-  und  Entlassenenfürsorge  Ge- 
legenheit gegeben,  sich  der  Straffälligen  anzunehmen,  um  ihnen 
einigermaßen  die  Rückkehr  in  geordnete  Verhältnisse  zu  erleichteni 
und  ihnen  zu  helfen,  die  großen  Schwierigkeiten,  die  sich  diesem 
Bestreben  allenthalben  entgegenstellen,  zu  überwinden,  so  geht  die 
Aufgabe  der  S.  G.  H.  (für  Erwachsene)  dahin,  dem  Gericht  für  die 
Hauptverhandlung  ein  Bild  der  Persönlichkeit  des  Angeklagten  (nicht 
eine  Ermittlung  über  die  Tat)  zu  geben  und  dadurch  eine  gerechte 
Beurteilung  zu  ermöglichen,  wie  sie  durch  polizeiliche  Feststellungen 
nicht  zu  erreichen  ist.  Des  weiteren  werden  der  S.  G.  H.,  deren  Träger 
in  Berlin  das  Landeswohlfahrtsamt  ist,  gegen  Ablauf  der  Bewährungs- 
frist Erkundigungen  über  die  Führung  des  Verurteilten  und  bei  der 
Entscheidung  von  Gnadengesuchen  über  wirtschaftliche  und  persön- 
liche  Verhältnisse    des    Bestraften   zugewiesen. 

Die  Zusammenarbeit  mit  den  jüdischen  Wohlfahrtsvereinen,  die 
in  der  Vorkriegszeit  im  engen  Anschluß  an  die  Zentralauskunfts- 
stelle  vor  sich  ging,  hat  nach  teilweiser  Ueberwindung  der  finanziellen 
Schwierigkeiten  der  Nachkriegsjahre  wieder  eingesetzt.  Sie  umfaßt 
die  meisten  größeren  freiwilligen  Vereinigungen,  die  sich  mit  Wohl- 
fahrtspflege für  Erwachsene   und  Jugendliche   beschäftigen. 

Für  die  Weiterentwicklung  wird  man  sich  immer  an  ein  vor 
hundert  Jahren  (1829)  abgegebenes  Urteil  erinnern  müssen:  „Die 
vielen  in  der  Gemeinde  bestehenden  Wohltätigkeitsvereine,  die  zum 
Teil  ganz  zwecklos  geworden,  zum  Teil  in  ihren  Einrichtungen  und 
Formen  veraltet  und  hinter  der  Zeit  zurückgeblieben  sind,  schaden 
mehr   als    sie   nützen,   weil   sie   vereinzelt    wirken   und   sich   von   den 


117 


erfolgten  Unterstützungen  keine  Mitteilungen  machen."  Das  Auf- 
treten  nach  außen  und  Versuche,  Mittel  für  einzelne  Vereine  durch 
Festlichkeiten  in  auffallender  Form  zu  gewinnen,  hat  zu  berechtigten 
Klagen  Anlaß  gegeben.  Der  Gedanke  einer  von  gleichem  Geist  und 
vom  Ernst  ihrer  Aufgabe  erfüllten  jüdischen  Fürsorge  hat  zu- 
nächst zwei  Vereine  veranlaßt,  neuzeitlichen  Forderungen  nachzu- 
kommen: die  1720  gegründete  Gesellschaft  Hachnassath  Kallah,  die 
mit  dem  Wohlfahrtsamt  zusanmiengeschlossen  ist,  und  den  Verein 
von  1845  zur  Unterstützung  von  Handwerkern  und  Künstlern,  der  im 
Anschluß  an  die  Gründung  des  Jüdischen  Museumsvereins  eine  Re- 
vision seiner  Satzung  begonnen  hat. 

Darüber  hinaus  nimmt  das  Wohlfahrtsamt  an  den  Arbeiten  det 
bei  der  Zentralwohlfahrtsstelle  der  deutschen  Juden  gebildeten  Ar- 
beitsgemeinschaften für  Gefährdetenfürsorge,  Tuberkulose-  und  Er- 
holungsfürsorge starken  Anteil.  Hieraus  ergab  sich  die  Beteiligung 
an  der  1926  in  Düsseldorf  veranstalteten  Ausstellung  Gesolei.  Ihr 
schlössen  sich  die  Große  Polizeiausstellung  Berlin  und  eine  Ausstel- 
lung im  Zentralinstitut  für  Erziehung  und  Unterricht  (1930)  an.  Bei 
allen  diesen  Veranstaltungen  hat  das  Wohlfahrtsamt  die  gebührende 
Anerkennung  gefunden,  nicht  zuletzt  auch  durch  den  auf  der  Gesolei 
erstmalig  in  der  Oeffentlichkeit  vorgeführten  Film  „Ein  Freitag- 
Abend*',  der  die  Vorzüge  der  offenen  Fürsorge  zur  Darstellung 
brachte. 

Der  Bekanntgabe  der  Tätigkeit  in  einem  weiteren  Kreise  dient 
das  Mitteilungsblatt  des  Wohlfahrtsamtes,  das  seit  1929  allmonat- 
lich erscheint.  Es  bildet  eine  wesentliche  Ergänzung  des  in  seinem 
verfügbaren    Raum    allzu    beschränkten    Gemeindeblattes. 

Der  Vertiefung  der  Arbeit  dienten  neben  Vorträgen  in  den  ein- 
5;elnen  Bezirken  eine  Anzahl  zusammenhängender  Kurse  und  Vor- 
tragsreihen, die  zum  Teil  in  Verbindung  mit  der  Zentralwohlfahrts- 
stelle, dem  Frauenbund,  der  Altershilfe  und  der  Jüdischen  Kinder- 
hilfe veranstaltet  wurden,  u,  a.  auch  versuchsweise  ein  Mütterkursus, 
der  sich  regen  Zuspruchs  erfreute. 

In  der  Ausbildung  zur  Wohlfahrtspflegerin  befindlichen  Schülern 
und  Schülerinnen  der  sozialen  Berufsschulen  wird  Gelegenheit  ge- 
boten, als  Praktikanten  sämtliche  Gebiete  der  Tätigkeit  des  Wohl- 
fahrtsamtes kennenzulernen. 

B.  Bezirke  und  Zentrale  des  Wohlfahrtsamtes 

Die  eigentliche  praktische  Arbeit  des  Wohlfahrtsamtes  wird  durch 
die  25  Wohlfahrtsbezirke  geleistet.  Hier  werden  alle  Fälle,  die  an 
das  Wohlfahrtsamt  herankommen,  durch  ehrenamtliche  Helfer  ge- 
prüft und  die  Art  und  Höhe  der  jeweiligen  Unterstützung  festge- 
setzt. Im  allgemeinen  verfügen  die  Bezirke  selbständig  in  Einzel- 
fällen bis  zum  Betrage  von  50  RM.  Dort,  wo  höhere  Beträge  not- 
wendig sind,  werden  sie  nach  nochmaliger  Prüfung  von  der  Zentrale 

118 


des   Wolilfahrtsamtes    bewilligt.     Die    Zuwendungen    an    die    Bezirke 
beliefen  sich  im  Jahre 

1926  auf  RM.  300  000.—, 

1927  auf  RM.  285  000.— 

1928  auf  RM.  300  000.—, 

1929  auf  RM.  375  000.—, 

1930  auf   RM.  345  000.—. 

Darüber    hinaus    sammeln    die    Bezirke    selbständig    für    ihre    Hilfs- 
bedürftigen, und  zwar  sowohl  Geldmittel   als   auch   Sachspenden,  na- 
mentlich zu  den  Feiertagen,  insbesondere  aber  zu  Chanukah,  wo  fast 
^eder  Bezirk  den  Versuch  macht,  aus  seinen  Sammlungen  Kinder  und 
ErvVachsene   für   den   Winter   einzukleiden.    Die   Verteilung    der   Zu- 
wendungen an  die  Bezirke  schwankt  zwischen  500. —  bis  2300. —  RM. 
monatlich.     Sie    richtet    sich    nach    Umfang    und    Lage    des    Bezirkes. 
Die  Zahl  der  von  den  Bezirken   zu  Unterstützenden  ist  in  ständiger 
Steigerung  begriffen.    Im  Jahresdurchschnitt   sind   4000   Familien  mit 
20  000  Köpfen  und  4500  Einzelpersonen  unterstützt  worden.    In  diesen 
Zahlen  sind  die   von   der  Fürsorgestelle   für  Obdachlose  und   Durch- 
wanderer   Unterstützten    nicht    inbegriffen.     Neben    den    Einzelunter- 
stützungen  wurden    von    verschiedenen    Bezirken   noch    Sondereinrich- 
tungen  wie   Küchen,    Kinderhorte,    Kindergärten,    Jugendgruppen    und 
Abendheime  geschaffen.    Diese  Einrichtungen  sind  untergebracht  in: 
Neue  Königstr.  5/6:   Büro,  Sitzungsraum,   Kinderhort,  Jugendgruppen, 
Blankenfeldcr  Str.  10:  Büro,  Abendheim, 
Ackerstr.   14/15:   Büro,  Abendheim,  Kindergarten, 
Metzer  Str.   1:   Büro,  Sitzungsraum,  Abendheim,  Jugendheim, 
Finowstr.  30    (Lichtbg.) :    Büro,    Sitzungsraum,   Jugendgruppen,    Küche, 
W,  Pfalzburger  Str.  62:   Küche,  Abendheim, 
NW,  Claudiusstr.  7:  Küche, 
W,  Münchener  Str.  37:  Küche,  Warme  Stube, 

W,  Schmargendorfer  Str.:  Küche,  Sitzungsraum,  Büro,   Kindergarten, 
N,  Gropiusstr.:  Büro,  Abendheim, 
N,  Rosenthaler  Str.   40/41:   Bezirk,  Jugendheim. 

Die  Zentrale  des  Wohlfahrtsamtes  ist,  wie  oben  bereits  erwähnt, 
zuständig  für  Bewilligungen  über  50. —  RM.,  ferner  für  alle  Dar- 
lehnssachen,  Stipendien,  Brautausstattungen  (Hachnassath  Kallah)  und 
für  Sonderzuwendungen,   wie   z.  B.  Speisung  (Pcssach),   Feuerung. 

Im   einzelnen   gestalteten   sich   die    Zuwendungen   der   Zentrale  in 

ihren   einzelnen  Abteilungen   wie   folgt: 

1926  1927  1928  1929         1930 

Allgem    Unterstützungen    .     .     RM       84  000  9H  000  100  000  118  000  142  000 

Ernährung      .......     RM     115000  42500  40000  41000       41  OOO 

Feuerung RM          —  25  000  26  000  18  000       22  000 

C.  Etat  des  Wohlfahrtsamtes 

Die  Gesamtausgaben  des  Wohlfahrts-  und  Jugendfürsorgeamtes 
beliefen   sich  1926   auf   RM.    1297  500.—, 

1927   auf   RM.   1304  700.—, 


119 


1928  auf  RM.  1344135.—, 

1929  auf  RM.  1438  000  — 

1930  auf  RM.  1594  00o!— . 

Aus  ihnen  wurden  die  im  folgenden  aufgeführten  Einzelzweige 
bestritten.  Dabei  ist  zu  bemerken,  daß  die  Einnahmen  aus  Stiftungs- 
mitteln nach  den  Verlusten  der  Inflationsjahre  eine  starke  Steigerung 
erfahren  haben,  weil  einmal  die  Wohlfahrtsrente  des  Reiches  in  Kraft 
getreten  ist,  sodann  aber  vor  allem  deshalb,  weil  die  Gemeinde  selbst 
einen  Aufwertungsfonds  geschaffen  hat,  der  jährlich  ein  erhöhtes  Ein- 
kommen zu  verzeichnen  hat. 

D.  Stiftungen 

Die  Erträgnisse  der  15  vom  Wohlfahrtsamt  verwalteten  Stiftun- 
gen, die  zumeist  satzungsgemäß  für  Familienangehörige  bestimmt 
sind,  sind  trotz  der  vom  Reiche  gewährten  Wohlfahrtszuschüsse 
und  des  Aufwertungsfonds  der  Gemeinde  verhältnismäßig  gering.  Im 
Laufe  der  letzten  fünf  Jahre  sind  der  Gemeinde  zahlreiche  Stiftungen 
für  verschiedene  Wohlfahrtszwecke  zugeflossen,  wie  die  Stiftung  des 
verstorbenen  Justizrats  Max  Salinger,  welcher  der  Gemeinde  eine 
große  Erbschaft  hinterlassen  hat,  deren  Zinsen  zum  Teil  für  deutsche 
Gelehrte,  Künstler,  Schriftsteller,  Techniker  und  Studierende  jüdi- 
schen Glaubens,  im  übrigen  nach  Verfügung  des  Gemeindevorstandes 
zu  verwenden  sind;  sodann  die  Stiftung  von  Dr.  Viktor  Mannheimer 
für  jüdische  Studierende,  ferner  die  Zuwendung  des  verstorbenen 
Rentiers  Josef  Horwitz,  aus  der  zur  Unterstützung  bedürftiger  Mitr 
glieder  der  Gemeinde  eine  Gebrüder  Horwitz-Stiftung  errichtet  wer- 
den soll;  die  Schenkung  von  Viktor  Emanuel,  bestehend  aus  drei 
Grundstücken  in  der  Greifswalder  Straße,  und  schließlich  aus  der 
Erbschaft  von  Alex  Heimann  und  dessen  verstorbener  Ehefrau  ein 
Grundstück  in  der  Solmsstraße.  lieber  den  Verwendungszweck  des 
Zinserträgnisses  der  beiden  letztgenannten  Zuwendungen  ist  eine  Be- 
stimmung noch  nicht  getroffen.  Die  Gemeinde  selbst  hat  anläßlich 
des  70.  Geburtstages  von  Leopold  Badt  (14.  April  1928)  eine  „Leo- 
pold-Badt-Stiftung"  zugunsten  des  neuen  Altersheims  der  Gemeinde 
errichtet,  zu  welcher  die  Gemeinde  als  Grundstock  einen  Betrag  von 
30  000  RM.  bewilligte,  ferner  aus  Anlaß  des  70.  Geburtstages  von 
Rabbiner  Dr.  Weiße  eine  „Samson- Weiße-Stiftung"  mit  einem  Grund- 
kapital von  10  000  RM.  für  Studierende  der  jüdischen  Theologie  und 
Gelehrte,  zu  deren  Kurator  auf  Lebenszeit  Herr  Rabbiner  Dr.  Weiße 
bestellt   wurde. 

E.  Arten  der  Unterstützungen 

Zu  den  allgemeinen  Unterstützungen  gehören  u.  a.  die  Bewilligung 
von  Stipendien  an  Studierende,  die  in  Zusammenarbeit  mit  dem 
„Hüfsverein  für  jüdische  Studierende",  dem  „Hüfsverein  der  deut- 
schen Juden"  und  den  studentischen  Verbindungen  erfolgt,  die  Zu- 
wendungen an  die  „Mensa   academica  judaica",   die  nunmehr,   abge- 

120 


sehen  von  einem  Zuschuß  aus  allgemeinen  Gemeindemitteln,  in  der 
Lage  ist,  die  Speisung  selbst  durchzuführen,  ferner,  in  Verbindung 
mit  der  Gesellschaft  „Hachnassath  Kallah",  Beihilfen  zur  Ehe- 
schließung. 

Die  Unterstützungen  auf  dem  Gebiete  des  Ernährungs- 
wesens bestehen  im  wesentlichen  in  der  Pessach Versorgung,  die  im 
Jahre  1926  etwa  35  000  RM.  beanspruchte,  im  Jahre  1929  33  500  RM. 
für  3400  Familien  mit  9500  Köpfen  und  1750  Einzelpersonen,  im 
Jahre  1930  32  000  RM.  Für  Belieferung  mit  Lebensmitteln  konnte 
wiederum  mit  Hilfe  der  Bezirke  in  großem  Umfange  gesorgt  werden. 
Die  Bezirke  bemühten  sich  ferner  um  die  Veranstaltung  von  Seder- 
Abenden,  die  an  elf  verschiedenen  Stellen  innerhalb  Berlins  statt- 
fanden und  sich  eines  regen  Besuches  erfreuten.  Eine  starke  Inan- 
spruchnahme des  Wohlfahrtsetats  bedeutet  ferner  die  Gefangenen- 
speisung zu  Pessach,  zu  der  für  das  Untersuchungsgefängnis  Moabit 
die  Küche  des  „Heimathauses",  Gormannstraße,  benutzt  wird,  wäh- 
rend das  Gefängnis  in  Plötzensee  eine  eigene  Pessachküche,  für  die 
die  Gemeinde  die  Lebensmittel  liefert,  besitzt.  Die  Insassen  der 
städtischen  und  sonstigen  nichtjüdischen  Kranken-  und  Pflegeanstalten 
werden   ebenfalls   mit   Mazzoth   und   ritueller  Speisung   bedacht. 

Die  sechs  Kücheneinrichtungen  in  den  Bezirken  bieten  den  in  der 
Umgebung  wohnenden  Bedürftigen  die  Möglichkeit,  eine  kräftige 
Mahlzeit  zu  einem  geringen  Preise,  unter  Umständen  unentgeltlich, 
einzunehmen.  Einzelne  Verwaltungsbezirke  der  Stadt  Berlin  haben 
die  Notwendigkeit  dieser  Küchen  anerkannt  und  gewähren  Zuschüsse. 
Es   werden  jährlich   etwa   265  000   Portionen  verabreicht. 

Für  Feuerung  werden  jährlich  durchschnittlich  9000  Zentner 
Kohlen  im  Betrage  von  20  000  RM.  angeschafft.  Davon  werden 
8500  Zentner  an  Bedürftige  verteilt,  während  der  Rest  für  Kinder- 
heime und  Kindergärten  verbraucht   wird. 

Warme  Stuben  wurden  in  verschiedenen  Gegenden  einge- 
richtet. Den  Besuchern,  in  der  Hauptsache  alleinstehenden  Bedürf- 
tigen, wurde  durch  Zeitungslektüre  und  Abgabe  von  warmen  Ge- 
tränken der  Aufenthalt  angenehm  gestaltet.  In  den  Wintermonaten 
1928/29  ist  infolge  des  starken  Frostes  eine  Sonderabgabe  von  Kohlen 
verabreicht  worden.  In  allen  für  die  Wohlfahrtspflege  zur  Verfügung 
stehenden  Räumen  wurde  der  Aufenthalt  zur  Erwärmung  gestattet. 

Auf  dem  Gebiete  der  W ohnungsfürsorge  war  die  Tätig- 
keit des  Wohlfahrtsamtes  durch  die  Zwangswirtschaft  naturgemäß 
gehemmt.  Nur  in  vereinzelten  Fällen  war  es  möglich,  mit  Hilfe  des 
Wohnungsamtes  eine  gesunde  Unterkunft  zu  beschaffen.  Im  allge- 
meinen mußte  man  sich,  besonders  in  kinderreichen  Familien,  auf  die 
Beaufsichtigung  der  Kinder  in  bezug  auf  die  Schlafgelegenheiten,  so- 
wie auf  die  möglichst  gesunde  Unterbringung  am  Tage  beschränken. 
Bettstellen,  Betten  und  Bettwäsche  wurden  im  Bedarfsfall  beschafft; 
für  die  Unterbringung  in  die  Tagesstätten  der  Gemeinde,  sowie  die 
der  privaten   Organisationen  ist   Sorge  getragen  worden. 


121 


in.  Jugeiidwohlfahrt 

Die  Jugcndwohlfahrt,  die  vom  Wohlfahrtsamt  als  Jugendfürsorge- 
amt ausgeübt  wird,  erstreckt  sich  auf  Beschaffung  von  Pflegcstellen 
und  deren  Beaufsichtigung,  Anstaltsfürsorge  für  Kinder,  Schaffung 
von  Tageseinrichtungen,  auf  die  Führung  der  Sammelvormundschaft, 
Adoptionen,  Gefährdetenfürsorge,  Fürsorgeerziehung  und  Schutz- 
aufsieht. 

A.  Pflegcstellen  und  Anstaltsunterbringung 

Dort,  wo  die  Unterbringung  in  eine  Tagespflegestelle  oder  die 
Unterbringung  in  Kindergärten  oder  Horten  aus  erzieherischen  oder 
hygienischen  Momenten  nicht  ausreicht,  setzt  die  Dauerunterbringung, 
und  zwar  in  einer  Familie  oder  in  einer  Anstalt  ein.  Im  Jahre  1926 
wurden  durchschnittlich  im  Monat  380  Kinder  verteilt  auf  27  An- 
stalten, und  120  Kinder  in  80  Pflegestellen,  1929  in  23  Heimen 
300  Kinder,  in  108  Familien  150  Kinder  versorgt.  Von  diesen  300 
Heimkindern  mußten  infolge  geistiger  Schwäche  25  in  das  Heim  für 
zurückgebliebene  Kinder,  infolge  Gefährdung,  z.  T.  auch  wegen  gei- 
stiger Minderwertigkeit  19  Zöglinge  Spezialheimen  überwiesen  wer- 
den. 46  Zöglinge  wurden  entsprechend  ihren  Fähigkeiten  für  ihren 
späteren  Beruf   vorbereitet. 

Die  Ausgaben  hierfür  betragen  monatlich  etwa  24  000  RM.  Um 
möglichst  jedes  jüdische  Kind,  das  einer  besonderen  Versorgung 
bedarf,  auch  rechtzeitig  zu  erfassen,  sind  die  Gemeindeschwestern 
beauftragt,  regelmäßige  Besuche  in  Entbindungs-  und  Wöchnerinnen- 
heimen vorzunehmen   und   die   Geburt  jüdischer  Kinder  zu   ermitteln. 

Hierdurch  kommt  die  Gemeinde  in  die  Lage,  schon  im  aller- 
frühesten  Kindesalter  darauf  zu  achten,  daß  nicht  eine  andere,  d.  h. 
nichtjüdische  Unterbringung  erfolgt.  Des  weiteren  werden  die  städti- 
schen Waisenhäuser  ständig  zum  Zwecke  der  Feststellung  der  Be- 
legungsziffer der  jüdischen  Kinder  besucht,  die  anderweitige  jüdische 
Unterbringung  nach  Möglichkeit  durchgeführt.  In  Ergänzung  der  Zu- 
schüsse der  Stadt  und  anderer  verpflichteter  Stellen  werden  in  vielen 
Fällen  Beihilfen  bis  nach  vollendeter  Ausbildung  der  Kinder  zur 
Verfügung   gestellt. 

B.  Tagescinrichtungen 

Die  Gemeinde  kann  zehn  dieser  Einrichtungen  (Kindergärten  und 
-horte)  aufweisen,  die  privaten  Organisationen  fünf.  Insgesamt  werden 
hierdurch  täglich  etwa  700  Kinder  erfaßt,  für  die  die  Gemeinde  zum 
Teil  ganz,  zum  Teil  durch  geldliche  Zuschüsse  sorgt.  Der  Gemeinde- 
zuschuß belief  sich  während  der  Geschäftsjahre  1926—29  auf  etwa 
75  000  RM.  jährlich,   für  das  Jahr   1930  auf  86  0OÜ  RM. 

C.  Sammelvormundschaft 

Seit  dem  Gründungstage  der  Sammelvormundschaft  (1.  Oktober 
1913)  sind  von  ihr  die  Angelegenheiten  von  2581  Mündeln  behandelt 
worden. 


122 


Nach  dem  Stande   vom    1.   Juni    1930   wurde  ausgeübt: 

a)  Vormundschaft,  d.  h.  die  volle  gesetzliche  Vertretung,  bei 
unehelichen  Kindern  eingeschränkt  durch  das  Personensorge- 
recht der  Mutter,  für  277  uneheliche  deutsche,  96  uneheliche  aus- 
ländische Kinder,  ferner  bei  62  ehelichen  deutschen,  36  ehelichen 
ausländischen  Waisenkindern; 

b)  Pflegschaft,  d.  h.  die  Vertretung  der  Mündel  in  einzelnen 
Angelegenheiten,  in  der  Mehrzahl  zur  Wahrnehmung  der  Unter- 

'"  haltsansprüche  gegen  den  ehelichen  Vater  oder  des  Personen- 
sorgerechts, das  den  Eltern  durch  Gerichtsbeschluß  entzogen  ist, 
für  1  uneheliches  deutsches  Kind,  16  uneheliche  ausländische, 
169   eheliche   deutsche,   49   eheliche   ausländische   Kinder; 

c)  Beistandschaft,  d.  h.  die  Unterstützung  der  verwitweten 
Mutter  bei  der  Erziehung  der  Kinder,  für  66  eheliche  deutsehe, 
4  eheliche  ausländische  Kinder; 

d)  die  persönliche  Sorge,  d.  h.  die  Sorge  für  die  Kinder  aus 
rituellen  Ehen,  die  mangels  erfüllter  gesetzlicher  Eheschließungs- 
formen als  unehelich  gelten,  für  373  uneheliche  ausländische 
Kinder. 

Die  Zahl  der  zu  betreuenden  unehelichen  Mündel  ist  nicht  gestiegen, 
zumal  bei  unehelichen  Neugeborenen  deutscher  Staatsangehörigkeit 
zunächst  auf  Grund  des  Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes  die  städtische 
Amtsvormundschaft  Vormund  wird,  und  es  erst  der  Verhandlung  im 
Einzelfall  bedarf,  damit  die  Stadt  die  Vormundschaft  abgibt.  Sie 
tut  es  in  der  Regel,  wenn  die  Unterhaltsfrage  erledigt  ist.  Sodann 
hat  erfahrungsgemäß  die  Zahl  der  unehelichen  Kinder  überhaupt 
abgenommen. 

Im  Verhältnis  hierzu  sind  die  ehelichen  Vormundschaften  und 
Pflegschaften  gestiegen.  Der  Lage  der  Kinder  aus  geschiedenen  Ehen 
und  derjenigen,  deren  Eltern  sich  im  Scheidungsprozeß  befinden,  wird 
jetzt  auf  Grund  einer  Verfügung  des  Justizministers  erhöhte  Auf- 
merksamkeit geschenkt.  Stark  ist  die  Zahl  der  Pflegschaften  zur 
Wahrnehmung  der  Unterhaltsansprüche  gegen   eheliche  Väter. 

Die  persönliche  Sorge  (ohne  gerichtlichen  Beschluß)  umfaßt  die 
Kinder  von  Eltern  ausländischer  Staatsangehörigkeit,  die  eine  staats- 
gesetzlich gültige  Ehe  nicht  eingegangen  sind,  daher  als  unehelich 
gelten,  für  die  aber  —  da  sie  sich  meist  auf  Grund  ritueller  Ehe- 
schließung als  Eheleute  betrachten  und  ehelich  zusammenleben  —  die 
Einleitung  gesetzlicher  Maßnahmen  nicht  erforderlich  erscheint.  Die 
Zahl  von  47  Legitimationen  unehelicher  ausländischer  Kinder  durch 
nachfolgende  Ehen  von  Eltern  zeigt,  daß  die  Bestrebungen,  eine  ge- 
setzlich gültige  Ehe  herbeizuführen,  besonderer  Förderung  verdienen. 

Die  Zahl  der  Erwachsenen  (volljährige  Mündel),  die  wegen  Gei- 
steskrankheit oder  Geistesschwäche  entmündigt  und  daher  unter  Vor- 
mundschaft  oder   Pflegschaft   gestellt   wurden,    betrug   8   bzw.    11. 

Die  persönliche  Fürsorge  für  alle  Mündel  erfolgt  durch  die  Be- 
zirke im   Wege    der   Familienfürsorge. 


123 


D.  Adoptionen 

Im  Jahre  1929  sind  sechs  Adoptionen  zustandegekommen.  Die 
Zahl  der  Elternmeldungcn  überstieg  zwar  die  Zahl  der  Kindermel- 
dungen, aber  die  Arbeit  muß  nach  wie  vor  mit  größter  Vorsicht  und 
Zurückhaltung  ausgeführt  werden,  um  die  Zukunft  der  zu  adoptie- 
renden Kinder  so  weit  als  möglich  sicherzustellen. 

E.  Gefährdetenfürsorge 

In  der  offenen  Fürsorge  wurde  die  Zusammenarbeit  mit  dem 
städtischen  Pflegeamt  intensiviert.  Es  wurde  der  Gemeinde 
insbesondere  die  Schutzaufsicht  über  diejenigen  Frauen  über- 
tragen, die  in  ihre  Berliner  Wohnungen  entlassen  wurden.  Es  handelte 
sich  1929  um  etwa  10  Neuangemeldete;  in  einem  Falle  wurde  eine 
Verschickung  durchgeführt,  in  mehreren  Fällen  wurden  Ausbildungs- 
zuschüsse bewilligt.  Bei  jüngeren  Mädchen  scheint  diese  Art  der 
Hilfe  am  ehesten  Aussicht  auf  Erfolg  zu  bieten. 

Das  Zufluchtsheim  für  Frauen  und  Mädchen,  Elsasser  Str.  11, 
wurde  im  Jahre  1929  von  176  (1928:  117)  Hilfsbedürftigen  in  An- 
spruch genommen.  Durch  die  andauernde  Verschlechterung  der  Wirt- 
schaftslage war  es  immer  schwieriger,  schnell  Arbeit  zu  vermitteln, 
der  Aufenthalt  ist  daher  immer  noch  länger  als  erwünscht.  In  un- 
verändert starker  Weise  mußte  das  Heim  aus  dem  Kranlcenhaus 
Entlassene  aufnehmen  und  ihnen  für  die  Zeit  der  völligen  Ausheilung 
zur  Verfügung  stehen.  Dagegen  ist  nur  eine  zur  Entlassung  gekom- 
mene Strafgefangene  im  Jahre  1929  zur  Aufnahme  gekommen.  Von 
den  aufgenommenen  176  Mädchen  und  Frauen  waren:  Lehrerinnen  2, 
Klavierlehrerin  1,  Schneiderinnen  3,  Kindcrfräulein  15,  Schriftstel- 
lerin 1,  Malerin  1,  Buchhalterinnen  2,  Verkäuferinnen  6,  Maniküre  1, 
Bardame  1,  Lehrlinge  6,  Durchreisende  35,  Hausangestellte  77,  Be- 
rufsunfähige 20. 

F.  Fürsorgeerziehung  und  Schutzaufsicht 

Auf  dem  Gebiete  der  Fürsorgeerziehung  und  Schutzauf- 
sicht erfolgt  engste  Zusammenarbeit  mit  dem  Landesjugendamt 
und  den  Bezirksjugendämtern.  Die  Bezirksjugendämter  nehmen  nicht 
in  allen  jüdischen  Fällen  die  Mitarbeit  der  Gemeinde  in  Anspruch, 
hingegen  ist  die  Zusammenarbeit  mit  den  Fürsorgeerziehungsbehörden 
derart  geregelt,  daß  alle  aus  Fürsorgeheimen  zur  Entlassung  kom- 
menden jüdischen  Jugendlichen  in  die  Schutzaufsicht  der  Gemeinde 
kommen.  Erwähnung  verdient  die  Beziehung  zum  Jüdischen  Ju- 
gend- und  Lehrheim  in  Wolzig,  das  Gewähr  dafür  bietet,  daß  die 
Fürsorgeerziehung  für  männliche  Jugendliche  nach  modernen  Grund- 
sätzen durchgeführt  wird,  und  um  dessen  Einrichtung  und  Ausgestal- 
tung Eugen  Caspary  sich  besonders   verdient  gemacht  hat. 

IV.   Gesundheitsfürsorge 

.    Die   Gesundheitsfürsorge    erstreckt   sich   auf    Kinder,    Jugendliche 
und  auch   auf  Erwachsene. 

124 


A.  Gesundheitsfürsorge  für  Kinder 

In  mehreren  Wohlfahrtsbezirken  finden  in  regelmäßigen  Ab- 
ständen ärztliche  Sprechstunden,  in  denen  die  Kinder  be- 
obachtet werden,  statt.  Erweist  sich  eine  ärztliche  Behand- 
lung als  notwendig,  so  wird  für  die  Ueberweisung  an  die  zustän- 
digen Kassenärzte  oder  an  die  eigens  hierfür  eingerichteten  Insti- 
tute (Jüdische  Kinderhilfe,  Charite)  Sorge  getragen. 

Die  Auswahl  der  in  die  Kur-  und  in  die  Erholungsheime  zu  ent- 
sendenden Kinder  erfolgt  auf  Grund  der  in  den  Sprechstunden  ge- 
machten Beobachtungen.  Nach  dem  Etat  standen  600  000  RM.  (1926 
bis  1929)  für  diese  Zwecke  zur  Verfügung.  Zuschüsse  wurden  ferner 
bereitgestellt  für  die  geschlossene  Entsendung   von   Heimkindern. 

Die  Gemeinde  besitzt  in  Pacht  das  Heim  in  Miersdorf  (mit  30  Plät- 
zen), in  eigener  Verwaltung  das  Erholungsheim  in  Elmen  (mit  40  Bet- 
ten), das  von  dem  „Verein  Jüdisches  Kindergenesungsheim,  Berlin 
E.  V.-Solbad  Elmen"  in  dankenswerter  Weise  der  Gemeinde  über- 
eignet worden  ist. 

Neu  ist  für  die  letzten  Jahre  die  Idee  der  Durchführung  der  ört- 
liöheu  Erholungsfürsorge.  Auf  dem  Grundstück  des  Jüdischen  Kran- 
kenhauses wird  unter  fachmännischer  Leitung  seit  zwei  Jahren  eine 
Luftkur  durchgeführt.  Die  Kinder  finden  sich  in  den  Morgenstunden 
ein  und  verbleiben  bis  zum  Abend.  Sie  erhalten  drei  Mahlzeiten, 
müssen  je  nach  ärztlicher  Vorschrift  Liegekuren  durchführen  und  sich 
in  der  übrigen  Zeit  durch  Spiel  Bewegung  verschaffen.  Die  hierdurch 
erzielten  körperlichen  Fortschritte  sind  recht  günstig. 

Für  die  großen  Ferien  werden  in  den  Außenbezirken  Groß-Berlins 
Tagesstätten  im  Freien  gepachtet,  die  auch  aus  pädagogischen  Ge- 
sichtspunkten von  besonderer  Bedeutung  sind.  Nicht  allein  das  erho- 
lungsbedürftige Kind  kommt  für  diese  Tagesstätten  in  Betracht,  son- 
dern auch   das   für  die   Ferien  völlig   unbeaufsichtigte  Kind. 

Verschickt  wurden: 

a)  in  Kurheime  im  Jahre  durchschnittlich  etwa  830  Kinder  mit  36  657 
Verpflegungstagen ; 

b)  in    Erholungsheime    etwa    100    Kinder    mit    8400     Verpflegungs- 
tagen; 

c)  in  die    Luftkurhalle   im   Jahre  etwa   155   Kinder; 

d)  in  die   Tageskolonien  etwa  800  Kinder. 

B.  Gesundheitsfürsorge  für  Erwachsene 

Für  Gesundheitsfürsorge  für  Erwachsene  standen  175  000  RM.  in 
den  Etatsjahren  1926  bis  1929  zur  Verfügung.  Mit  Hilfe  der  „Neuen 
Poliklinik"  der  Jüdischen  Gemeinde,  die  als  vertrauensärztliche  Stelle 
fungierte,  erfolgte  die  Auswahl  der  Patienten  in  die  Kur-  und  Er- 
holungsheime. Für  erholungsbedürftige  Frauen  und  Mädchen  woirde 
das  „Jüdische  Genesungsheim"  in  Lehnitz,  eine  Stiftung  von  Louis 
und  Rosa  Sachs,  das  der  Gemeinde  von  dem  „Verein  Jüdisches  Ge- 
nesungsheim, Berlin   E.  V."   übereignet   worden   ist,   in  Anspruch   ge- 


125 


nommen.  Als  Tagessatz  wird  3.—  RM.  gefordert.  Je  nach  Lage 
der  wirtschaftlichen  Verhältnisse  erfolgt  die  Aufnahme  zu  ermäiSig- 
tem  Preise  oder  auch  unentgeltlich. 

Verpflegt  wurden   1926  287  Patienten, 

1927  275  Patienten, 

1928  287  Patienten, 

1929  349  Patienten. 

Die  Kurverschickungen  erfolgen  in  vielen  Fällen  gemeinsam  mit 
den  städtischen  Gesundheitsämtern.  Schwierigkeiten  ergaben  sich  nur 
bei  ausländischen  Antragstellern,  für  die  das  Wohlfahrtsamt  der  Ge- 
meinde zum  Teil  sämtliche  Kosten  selbst  tragen  mußte.  Ein  Teil 
der  Gesuche  wurde  mit  Erfolg  an  die  Reichsversicherung  für  Ange- 
stellte, die  Landesversicherungsanstalt  und  die  Krankenkassen  weiter- 
geleitet. Die  Anträge  zur  Verschickung  von  Tuberkulösen  sind  zu- 
meist mit  Unterstützung  der  „Arbeitsgemeinschaft  für  jüdische  Tuber- 
kulosefürsorge"  durchgeführt   worden. 

Da  bei  den  außerordentlich  hohen  Anforderungen  planmäßig  vor- 
gegangen werden  muß,  so  sind  bei  der  Berücksichtigung  folgende 
Gesichtspunkte  maßgebend: 

a)  vorbeugende  Maßnahmen  bei  in  Aussicht  stehenden  Leiden, 

b)  Berufsfähigkeit, 

c)  Heilungsmöglichkeit. 

In  Anspruch  genommen  wurden  die  Kurheime:  Warmbrunn,  Nau- 
heim, Karlsbad,   Kissingen,  Kolberg,  Soden,  Nordrach. 

C.  Aufgaben  der  Gemeindeschwestern 

Besuche  von  Kranken  im  eigenen  Hause,  sowie  in  den  Kranken- 
häusern, Besuche  von  Mündeln,  Wahrnehmung  der  ärztlichen  Kinder- 
sprechstunden, Besuche  von  Anstalten  (Entbindungs-  und  Wöchnerin- 
nenheime) bilden  die  Aufgaben  der  Gemeindeschwestern.  Ihnen  liegt 
ferner  die  Prüfung  von  Adoptions-  und  Pflegestellen  vor  der  Belegung, 
sowie  die  Ueberwachung  während  der  Dauer  der  Inanspruchnahme  ob. 

Die  nachstehende  Statistik  gibt  einen  Ausschnitt  über  die  in 
einem   Jahre   1929/30   getätigten    Besuche: 

Hausbesuche  2740, 

Mündel  900, 

Ambulanzen  940, 

Krankenhaus  580, 

Aerztl.  Kindersprechstunden  100. 

D.  Seelsorge  —  Soziale  Krankenhausfürsorge 

Die  seelsorgerische  Tätigkeit  wird  sowohl  in  den  jüdischen,  als 
auch  in  den  interkonfessionellen  Einrichtungen  (Krankenhäuser, 
Siechen-  und  Heilanstalten)  von  den  Rabbinern  der  Gemeinde,  wie  auch 
von  denen  der  privaten  Synagogen- Vereine  ausgeführt.  Die  allgemeine 
fürsorgerische  Behandlung  liegt  in  den  Händen  der  Bezirke,  die  aus 
ihrem  Kreise  Kommissionen  hierfür  eingesetzt  haben.    Die  Jüdischen 

126 


Insassen  der  Heilanstalten  und  der  Hospitäler  werden  durch  eine  Für- 
sorgerin noch  besonders  betreut. 

Im  Hufeland-Hospitel  befinden  sich  etwa  30  jüd.  Insassen, 
in  dem   Hospital   Palisadenstraße  5  jüd.  Insassen, 

in    den    Heilanstalten  40  jüd.  Insassen. 

In  welcher  Form  '  erfolgt  die  Betreuung?  Zunächst  durch  Rück- 
sprache mit  den  leitenden  Stellen  und  den  Patienten  selber.  Ueber 
das  Ergchen  wird  hierdurch  näheres  erfahren,  die  Verbindung  mit  den 
Angehörigen  aufgenommen,  eine  erforderliche  günstige  Verlegung  evtl. 
vorgenommen.  Zur  Erfrischung  werden  Lebensmittel  verteilt.  Die 
Patienten  empfinden  dankbar  die  Verbindung  mit  der  jüdischen  Ge- 
meinschaft, von  der  sie  durch  ihr  Schicksal  so  abgeschlossen  leben 
müssen.  15  000  RM.  wurden  in  den  abgelaufenen  Etatsjahren  1926/29 
hierfür  ausgeworfen  und  für  das  Krankenhaus  der  Jüdischen  Gemeinde 
eine  besondere   Fürsorgerin   eingestellt. 

V.  Arbeits-  und  Berufsfürsorge 

Die  Frage  der  produktiven  Gestaltung  der  W^ohlfahrtspflege  für 
jene  Hilfsbedürftigen,  die  noch  arbeitsfähig  und  arbeitswillig  sind, 
stellt  auch  das  Wohlfahrtsamt  der  Jüdischen  Gemeinde  vor  außer- 
ordentliche Schwierigkeiten.  Dies  gilt  namentlich  im  Hinblick  darauf, 
daß  die  Erwerbslosigkeit  unter  den  jüdischen  Arbeitnehmern  infolge 
der  eigenartigen  Stellung  der  Juden  in  der  Wirtschaft,  sowie  infolge 
der  Tatsache,  daß  sie  als  Arbeitnehmer  immer  mehr  von  ihren  Ar- 
beitsplätzen verdrängt  werden,  katastrophale  Formen  annimmt.  Aus 
diesen  Gegebenheiten  heraus  erwuchs  die  Notwendigkeit,  alle  jene 
Einrichtungen,  die  sich  vornehmlich  mit  den  Fragen  der  produktiven 
Fürsorge  beschäftigen,  in  den  Rahmen  des  Wohlfahrtsamtes  ein- 
zuordnen. 

A.  Arbeitsnachweis 

Die  Arbeitsgemeinschaft  der  jüdischen  Arbeitsnachweise,  die  heute 
im  Rahmen  des  Wohlfahrtsamtes  die  wichtige  Aufgabe  der  Arbeits- 
vermittlung und  Berufsberatung  erfüllt,  ist  aus  dem  Zusammenschluß 
des  von  den  Berliner  Logen  begründeten  Vereins  für  Arbeitsnachweis 
mit  dem  Jüdischen  Arbeitsamt  hervorgegangen.  Diese  ursprünglich 
aus  privater  Initiative  entstandenen  Einrichtungen  erlangten  mit  der 
zunehmenden  Verschlechterung  der  wirtschaftlichen  Lage  immer 
größere  Bedeutung,  waren  jedoch  in  ihrer  Existenz  bedroht,  da  die 
aus  Vereinsbeiträgen  und  Spenden  eingehenden  Mittel  nicht  zui^ 
Deckung  der  Unkosten  ausreichten.  Durch  Bestellung  des  Vorsitzen- 
den des  Wohlfahrtsamtes  der  Gemeinde  zum  Vorsitzenden  der  Ar- 
beitsgemeinschaft der  jüdischen  Arbeitsnachweise  erfolgte  eine  enge 
Anlehnung  des  Arbeitsnachweises  an  das  Wohlfahrtsamt.  Die  bereits 
im  Jahre  1925  begonnene  Subventionierung  des  Arbeitsnachweises 
wurde  im  Jahre  1926  entsprechend  den  gesteigerten  Bedürfnissen  ver- 
stärkt und  in  den  Jahren  1927  und  1928  fortgesetzt. 


127 


Die  immer  größer  werdende  Erwerbslosigkeit  der  jüdischen  Ar- 
beitnehmer erzwang  eine  völlige  Um-  und  Ausgestaltung  des  Arbeits- 
nachweiswesens. Diese  Entwicklung  fand  ihren  Abschluß  darin,  daß 
zum  1.  Januar  1929  die  Arbeitsgemeinschaft  als  Gemeindeeinrichtung 
im  Rahmen  des  Wohlfahrtsamtes  übernommen  wurde.  Durch  die 
Uebernahme  als  Gemeindeeinrichtung  wurde  die  finanzielle  Sicherheit 
des  Arbeitsnachweises  gewährleistet  und  der  bestimmende  Einfluß 
der  Gemeinde  auf  die  Gesaratführung  des  Arbeitsnachweises  end- 
gültig gesichert. 

Im  Jahre  1929  setzte  nunmehr  die  verstärkte  Werbetätigkeit  des 
Arbeitsnachweises  ein:  Vorarbeiten  zur  Heranziehung  jüdischer  Per- 
sönlichkeiten aus  der  Wirtschaft  zur  Mitarbeit  beim  Arbeitsnachweis, 
Durchführung  des  Prinzips,  sämtliche  Stellen  im  Rahmen  der  Ge- 
meindeverwaltung durch  den  Arbeitsnachweis  zu  besetzen,  sowie  den 
Arbeitsnachweis  zum  Träger  der  gesamten  produktiven  Wohlfahrts- 
pflege der  Gemeinde  zu  machen. 

Trotz  der  wirtschaftlichen  Depression  des  Jahres  1929  und  der 
hieraus  resultierenden  verstärkten  allgemeinen  Erwerbslosigkeit  konn- 
ten infolge  der  intensiven  Werbetätigkeit  die  Vermittlungsergebnisse 
des  Jahres    1928  überschritten  werden. 

Der  Arbeitsnachweis  gliedert  sich  in  folgende  Abteilungen: 

kaufmännisch  männlich  und  weiblich, 

freie  Berufe  männlich  und  weiblich, 

gewerbliches   Personal  männlich  und  weiblich, 

ungelernte  Arbeit  männlich  und  weiblich, 

Berufsberatung  männlich  und  weiblich. 

In  Zahlen  wirkt  sich  die  Tätigkeit  des  Arbeitsnachweises  wie 
folgt   aus : 

im  Jahre  Arbeitsuchende  Arbeitsvermittlung 

1926 9  138  4  334 

1927 9  409  5  865 

1928 10  151  5.560 

1929 11513  5  896 

1930 12  473  4  056 

B,  Berufsberatung 

Die  Berufsberatung  als  selbständige  Abteilung  innerhalb  des  Ar- 
beitsnachweises hat  die  Aufgabe,  der  heranwachsenden  jüdischen 
Jugend  den  Weg  ins  Berufsleben  zu  ebnen. 

Von  den  allgemeinen  Grundsätzen  der  Berufsberatung  ausgehend, 
daß  bei  jedem  Berufsanwärter  Eignung  und  Neigung  für  den  von 
ihm  erstrebten  Beruf  Voraussetzung  sind,  hat  die  Berufsberatung  dar- 
über hinaus  darauf  zu  achten,  daß  in  dem  gewählten  Berufe  für  die 
Zukunft  auch  eine  gewisse  wirtschaftliche  Sicherheit  gewährleistet  wird. 

Diese  Beachtung  der  Wirtschaftslage  der  einzelnen  Berufe  ist  für 
die  jüdische  Jugend  von  besonderer  Bedeutung;  denn  nur  im  Rahmen 
einer  systematisch  durchgeführten  Berufsberatung  kann  der  Versuch 
einer   beruflichen  Umschichtung,   d.   h.    eine   Ablenkung   aus   den   von 

128 


Juden  stark  frequentierten  kaufmännischen  Berufen  in  die  mit  Juden 
weniger  besetzten  gewerblichen  Berufe  durchgeführt  werden.  Die 
Berufsberatung  hat  der  Frage  der  beruflichen  Umschichtung  besondere 
Aufmerksamkeit  zugewandt.  Erst  auf  Grund  der  in  den  letzten  Jahren 
hier  gesammelten  Erfahrungen  wird  es  möglich,  die  Grundsätze  einer 
den  gegenwärtigen  wirtschaftlichen  Verhältnissen  entsprechenden  Be- 
rufspolitik durchzuführen. 

Mit  der  Uebernahme  der  Berufsberatung  als  Gemeindeeinrichtung 
erhält  auch  das  Schulwesen  der  Gemeinde  einen  gewissen  Abschluß; 
denn  dadurch,  daß  beide  Aufgaben:  Schule  und  Berufsberatung,  nun- 
mehr von  der  Gemeinde  erfüllt  werden,  ist  es  möglich,  schon  in  der 
Schule   die   berufliche  Zukunft  unserer  Jugend  zu   beeinflussen. 

Die  Berufsberatung  hat 

im  Jahre  1926 603 

„       1927 919 

M       1928 951 

,;       „       1929 968 

»       „       1930 1143 

ius^^es.      45-^4 
Jugendliche  in   Lehrstellen  untergebracht  und  ihre  Ausbildung  über- 
wacht.    Die   finanziellen    Aufwendungen   der   Gemeinde   für   Arbeits- 
nachweis und  Berufsberatung  betrugen  in  den  Jahren 

1926 RM  43  750,— 

1927 RM  36  900,— 

1928 RM  36  000,— 

1929 RM  51  000,— 

1930 RM  60  000  — 

insges.    RM  227  650, — 
C.  Kleiderkammer 

Der  Kleiderkammer  fallen  im  Rahmen  der  Wohlfahrtsarbeit  zwei 
besondere  Aufgaben   zu: 

Einmal  ist  sie  diejenige  Stelle,  die  für  den  Bedarf  an  Kleidungs- 
und Möbelstücken  der  vom  Wohlfahrtsamt  betreuten  Personen  zu 
sorgen  hat;  darüber  hinaus  aber  ist  die  Kleiderkammer  auch  als  Be- 
schäftigungsstätte für  Arbeitskräfte  gedacht,  die  auf  dem  Arbeits- 
markt nicht  mehr  voll  vermittlungsfähig  sind  oder  aus  anderen  Grün- 
den für  einige  Zeit  in  Arbeit  gebracht  werden  müssen. 

Die  Kleiderkammer  ist  im  Jahre  1926  von  Grund  auf  reorgani- 
siert worden.  Da  die  Bedürfnisse  immer  größer  wurden  und  die 
vorhandenen  Räumlichkeiten  nicht  mehr  ausreichten,  ist  sie  seit  dem 
Jahre  1928  in  einem  eigenen  Gebäude  in  der  Choriner  Straße  unter- 
gebracht. Dort  sind  neben  den  umfangreichen  Lagerräumen  für  Möbel 
und  Kleider  Werkstätten  für  Schneiderei,  Schuhmacherei,  Tischlerei, 
Polsterei  und  die  Nähstube  für  Frauen  untergebracht.  In  den  Werk- 
stätten werden  die  der  Kleiderkammer  gespendeten  Kleider  und 
Möbel  repariert,  da  nur  vollständig  gebrauchsfähige  Gegenstände 
ausgegeben  werden. 

Umfang  und  Leistungen  der  Kleiderkammer  sind  aus  nachfol- 
gender Tabelle  ersichtlich: 


129 


Jahr 

1926  (Sept.-Dez.) 

1927 

1928 

1929 

1930 


Wert  der  aus- 


Anzahl der  Anzahl  der  mit 

abgeholten  Kleidern  od  Möbeln  gegebenen  Sachen 

Spenden  bedaciiten  Personen  ^  ^ 

.      1479  3  8>8  RM  21460,— 

.      6738  10  871  RM  91384.— 

.      5174  8511  RM  69  211,— 

.      4465  7  012  RM  68  682,— 

.      5331  9  271  RM  80  073,— 


An  Kosten  verursachte  die  Kleiderkammer: 

im  Jahre  1926  (April  — Dezember)    .    .    .    RM  37  068,— 

19l^7 RM  86  904,- 

19:>8 RM  68  801,— 

1929 RM  53  2«a,— 

1930 RM  57  035,— 


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M 


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insges.    RM  303  064,— 

In  den  fünf  Jahren   1926  bis  1930  sind 

450  Arbeiter 
in  der  Kleiderkammer  beschäftigt  worden. 

D,  Fürsorgestelle  für  Obdachlose  und  Durchwanderer 

Die  Fürsorgestelle  sorgt  für  mittellose  Durchwanderer,  Obdach- 
lose und  Strafentlassene.  Hier  wird  Verpflegung  und  Obdach  ge- 
währt, hier  werden  Fahrkarten  ausgegeben,  sowie  sonstige  Fürsorge- 
maßnahmen getroffen,  die  durch  die  Notlage  des  einzelnen  Durch- 
wanderers oder  Obdachlosen  erforderlich  sind. 

Die  Fürsorgestelle  hatte  an  Vorsprachen  zu  verzeichnen: 

Durchwandererund  Paß-  und 

Obdachlose 

im  Jahre  1926 19359  7170 

1927 16  354  5546 

1928 13  484  4991 

1929 16  208  3185 

1930 17  197  6079 


Rechtsschutzfragen 


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11 


11 


11 


An  Fahrkarten  gab  die  FürsorgCwStelle  aus: 

im  Jahre  1926 1831 

1927 1443 

1928 1244 

1929 1422 

1930 2598 

Einen  ungefähren  Ueberblick  über  die  Leistungen  der  Fürsorge- 
stelle ergeben  noch  die  folgenden  Zahlen  nur  für  das  Jahr  1929. 
Es  wurden  ausgegeben: 

40  810  Speiseportionen, 
5  000  Schlafkarten  und 
an    712  Personen  Kleidungsstücke. 

An  Kosten  verursachte  die  Fürsorgestelle: 


im  Jahre  1926 
1927 
1928 
1929 
1930 


n 


1t 
tt 
1t 


II 


insges 


RM 

89  635 

>» 

71771 

11 

70  375 

11 

67  400 

»• 

88  245 

RM  387  426 

130 


E.  Strafentlassenenfürsorge 

Eine  besonders  schwierige  Aufgabe  im  Rahmen  der  Wohlfahrts- 
pflege ist  die  Fürsorge  für  entlassene  Strafgefangene.  Bei  dem  ge- 
sellschaftlichen Vorurteil,  auf  das  der  entlassene  Strafgefangene  nach 
Wiederkehr  in  die  Gesellschaft  stößt,  ist  es  für  ihn  sehr  schwierig, 
in  seinem  Beruf  unterzukommen.  Seine  Erwerbsmöglichkeiten  sind  er- 
schwert, oft  ist  es  ihm  ganz  unmöglich,  wieder  ins  geordnete  Leben 
zurückzukehren. 

Die  Strafentlassenenfürsorge  ist  bestrebt,  dem  entlassenen  Straf- 
gefangenen den  Uebergang  ins  Leben  zu  erleichtern.  Sie  verschafft 
ihm  Wohnung,  macht  ihn  also  seßhaft  und  verhilft  ihm  wieder  zu 
einem  Erwerb,  sei  es  zu  einer  Arbeitsstelle  oder  zu  selbständiger  Tä- 
tigkeit. 

Es  sind  von  der  Strafgefangenenfürsorge  im  Jahre  1928  243,  im 
Jahre  1929  184,  im  Jahre  1930  236  Personen  betreut  worden.  Trotz 
aller  Schwierigkeiten,  die  hier  zu  überwinden  waren,  ist  es  doch  ge- 
lungen, einen  erheblichen  Teil  Strafentlassener  in  geordnete  Verhält- 
nisse zu  bringen. 

•  •  ♦ 

So  umfangreich  und  verzweigt  auch  die  Tätigkeit  des  Wohlfahrts- 
amtes geworden  ist,  sie  reicht  doch  nicht  aus,  um  der  immer  größer 
werdenden  Not  eines  erheblichen  Teiles  der  Gemeindemitglieder  wirk- 
sam begegnen  zu  können.  Die  Not  unserer  Zeit  erfordert  Maßnahmen 
und  Mittel,  die  weit  über  die  Möglichkeiten  des  Gemeindeetats  hin- 
ausgehen. Die  Hilfe  und  Mitarbeit  der  Gemeindemitglieder,  die  heute 
noch  in  der  Lage  sind,  helfend  zu  wirken,  ist  in  dieser  Zeit  dringender 
als  je.  Das  Wohlfahrtsamt  braucht  Freunde  und  Helfer,  Menschen, 
die  Geld-  und  Sachspenden  geben  können,  noch  mehr  aber  solche,  die 
bereit  sind,  sich  persönlich  in  seinen  Dienst  zu  stellen.  Jeder,  der  mit- 
helfen will,  ist  willkommen;  im  großen  Rahmen  der  Wohlfahrts- 
arbeit der  Jüdischen  Gemeinde  gibt  es  für  jeden  genügend  Möglich- 
keiten,  um  seine  Verpflichtung  der  Gemeinschaft  gegenüber  zu  er- 
füllen. 

lieber  die  Notwendigkeit  einer  jüdischen  Sozialpolitik 

Zum  Begriff  einer  jüdischen  Sozialpolitik  11 
Dr.  Max  Kreutzberger,  Berlin 

Nachdem  wir  uns  über  den  Begriff  einer  jüdischen  Sozialpolitik 
verständigt*),  ihre  Trägerschaft  und  ihren  Sinn  erörtert  und  damit 
ihre  Möglichkeit  dargetan  haben,  ist  es  nunmehr  erforderlich,  eini- 
ges in  grundsätzlicher  Hinsicht  über  ihre  Notwen- 
digkeit zu  sagen.  Dazu  aber  ist  es  unumgänglich,  sich  einen  Ueber- 

*)  Vgl.  „Zum  Begriff  .einer  jüdischen  Sozialpolitik.     Ein  Versuch**.  Heft  1 
2.  Jg.  ds.  Zeitschr. 


131 


blick  zu  verschaffen  über  die  gegenwärtige  wirtschaftliche  Situation 
des  deutschen  Judentums,  denn  sozialpolitisches  Handehi  kann  nicht 
allein  erwachsen  aus  theoretischem  Erkennen,  sondern  zum  minde- 
sten in  gleichem  Maße  aus  der  Analyse  und  der  Einsicht  in  die  fak- 
tische Situation  und  den  sich  hieraus   ergebenden  Erfordernissen. 

Das  deutsche  Judentum  hat  in  dem  Nachkriegsjahrzehnt  eine 
Erschütterung  seiner  wirtschaftlichen  Basis  erlebt, 
die  bestimmt  war  durch  die  eigenartigen  Schicksale  der  deutschen 
Wirtschaft  einerseits,  und  durch  die  strukturellen  Veränderungen  der 
kapitalistischen  Wirtschaftsweise  andererseits.  Schlagwortartig  ausge- 
drückt, würde  das  im  wesentlichen  heißen:  Kriegswirtschaft,  Gebur- 
tcnausfall,  Inflation  und  damit  Vernichtung  des  Rentnertums,  Er- 
schütterung des  alten  Mittelstandes  und  Entstehen  eines  neuen  Mittel- 
standes^i),  Zunahme  der  arbeitenden  Kräfte  (Frauenarbeit,  Rentner- 
arbeit), Kriegsschäden  und  -lasten  —  Rationalisierung  der  Produktion, 
Ueberkapazität  der  Industrien  bei  verringertem  nationalen  und  inter- 
nationalen Wirtschaftsraum,  Ausschaltung  der  Konkurrenz  und  damit 
der  regulierenden  Faktoren  durch  nationale  und  internationale  Kartelle 
und  Monopole,  steigende  Konzentration  und  Anonymität  des  Kapitals 
(Aktiengesellschaften,  Großbanken),  Vernichtung  des  Großhandels 
durch  industrielle   Absatzorganisationen,   Ein-  und  Verkaufsorganisa- 


^1)  Vgl.  zu  diesem  interessanten  und  wichtigen  Problem  des  Mittelstandes 
(besser  ,, Mittelstände")  u.  a.  Das  soziale  System  des  Kapitalismus  1.  Teil: 
Die  gesf^llschaftliche  Schichtung  im  Kapitalismus.  1926  (Grundriß  der  Sozial- 
ökonomik, Abteilung  IX)  und  Prof.  Dr.  Theodor  Geiger,  Panik  im  Mittelstand 
(Die  Arbeit,  VII.  Jahrg  1930,  Heft  10).  Geiger  rechnet  zum  Alten  Mittel- 
sland Bauern,  Handwerk,  Kleinhandel,  zum  Neuen  Mittelstand  hingegen  im 
wesentlichen  die  Angestellten  (auch  Beamte,  freie  Berufe  und  gehobene  Ar- 
beiter). Diese  Scheidung  drängt  sich  auch  auf  aus  den  Motiven  des  Wider- 
stands gegen  die  Einordnung  in  die  Klassenschichtung  von  Kapital  und  Arbeit: 
beim  Alten  Mittelstand  sind  es  objektiv  in  der  Klassenlage  beruhende  Motive, 
beim  Neuen  Mittelstand  hingegen  zumeist  ideologische  Der  Alte  Mittelstand 
ist  nach  objektiver  Klassenlage  kleinkapitalistisch,  der  Neue  Mittelstand  durch- 
aus proletarisch. 

„Alter  Mittelstand**  Erwerbstätige  Berufszugehörige 

in  Tausenden 

Beamtentum 2  090  4  900 

Handwerk  (bis  10  Gesellen)  .    .  1  227  3  07O 

Handel 1  000  2  300 

Rentner 2  200  3  300 

Summe  6  517  13  570 
„Neuer  Mittelstand** 

Angestellte 3f)00  7  GOO 

Beamte 1200  2  400 

Freie  Berufe 242  582 

Summe  4  94:i  9  932 

„Alter  Mittelstand" 6  517  13  570 

„Neuer  Mittelstand" ,  4  942  9  932 

Summe  11469  23  502 

==  3ßo/o  der  Erwerbstätigen  und  Berufszugehörigen,  über  ein  Drittel  der  Gesamt- 
bevolkerung  (Geiger,  S.  639ff.). 

132 


tionen,  Genossenschaften,  Konzentration  des  Kleinhandels  (Waren- 
haus), erheblicher  Kapitalaufwand  bei  Neugründung  (erschwerte  Selb- 
ständigkeit, größeres  Risiko),  erstarkende  Gewerkschaften  (Tarif- 
und  Schlichtungspolitik),  Probleme  der  älteren  Angestellten  und  Vor- 
dringen des  Angestelltentums  überhaupt. 

Man  kommt  nun  oft  zu  dem  Ergebnis,  daß  alle  diese  Tatsachen 
zusammengenommen  im  einzelnen  vielleicht  bedauerlich,  im  ganzen 
aber  unaufhaltsam  das  deutsche  Judentum  getroffen  haben,  genau  wie 
das  ganze  deutsche  Volk  und  die  deutsche  Wirtschaft  insgesamt,  und 
daß  damit  jegliche  Diskussion  über  eine  jüdisch-wirtschaftliche  Frage 
und  Sondersituation  hinfällig  wird.  Eine  Meinung,  die  nicht  selten  ver- 
fochten, ihren  Ausdruck  etwa  in  dem  Gedankengang  findet,  daß  die 
deutschen  Juden  in  ihrem  wirtschaftlichen  Sein  und  ihrer  wirtschaft- 
lichen Struktur  so  untrennbar  mit  der  Gestaltung  der  deutschen  Wirt- 
schaft verflochten  sind,  daß  sie  nur  den  Schwankungen  dieses  allge- 
meinen Wirtschaftsverlaufes  unterliegen  und  ihre  wirtschaftliche  Ge- 
sundung und  Stabilisierung  allein  abhängig  ist  von  der  allgemeinen 
wirtschaftlichen   Gesundung  und   Stabilisierung   überhaupt^^). 

Man  könnte  vielleicht  nach  aufmerksamer  Prüfung  und  vorurteils- 
freier Sichtung  zu  diesem  glücklichen  und  tröstlichen   Ergebnis  kom- 
men, wenn  zwei  Voraussetzungen   sich  als  existent  erweisen  sollten. 
Einmal,  wenn  es  sich  aufzeigen  ließe,  daß  die  gegenwärtige  Erschütte- 
rung der  deutschen  Wirtschaft  sich  im   wesentlichen   als  eine   Wirt- 
schaftskrisis erweist,  wde  sie  die  nationalökonomische  Forschung  seit 
Jahrzehnten    der    kapitalistischen    Wirtschaftsordnung    als    „normal" 
(beinahe  als  Gesundungsprozeß)  zuordnet.  Selbst  die  Wirtschaftsfor- 
schung,  die   grundsätzlich    der   kapitalistischen   Wirtschaftsweise   op- 
timistisch gegenübersteht  und  sie  für  die  bestmögliche  hält,  kommt  in 
den  letzten  Jahren  immer  stärker  zu  dem  Ergebnis^^),  daß  Vorgänge 
und  Tatsachenreihen  zu  beobachten  sind,  die  zu  dem  Urteil  berechti- 
gen, daß  es  sich  nicht  mehr  um   eine  der  üblichen,  bald  nicht  mehr 
besonders  beachteten  Krisenerscheinungen  eines  sonst  gesunden  Wirt- 
schaftskörpers handelt,  sondern  daß  sich  strukturelle  Veränderungen 
von  schwerwiegendsten  Konsequenzen  für  die  gesamte  Gestaltung  und 
Fortentwicklung     anbahnen     oder     bereits     angebahnt     haben.      Wie 
immer      man      aber      auch      zu      dieser      schicksalsschweren 
Problematik      stehen     mag,      eines      kann       gewiß     nicht      ge- 
leugnet    werden:      das     letzte     Jahrzehnt      hat      die      kapitalistische 
Wirtschaftsweise     in     sich     so     stark     verändert    und     grundlegend 
gestaltet,  daß  eine  „neue"  Form  oder  vielleicht  konzentriertester  Aus- 
druck kapitalistischen  Wirtschaftens  unschwer  festzustellen   ist.   Das 
bedeutet   aber   eine  neue,    andersgestaltige   Ein-    und   Zuordnung   des 

12)  Vgl.  hierzu  Kurt  Zielenziger,  Juden  in  der  deutschen  Wirtschaft  (ins- 
besondere Vorwort  und  Ausblick),  Berlin  1930,  und  Besprechung  in  Heft  2, 
2.  Jg.  ds.  Zeitschr. 

13)  Vgl.  z.  B.  die  „Verhandlungen  des  Vereins  für  Sozialpolitik*'  in  Zürich 
1928.  Wandlungen  des  Kapitalismus,  München  und  Leipzig  1929,  und  M.  J.  Bonn, 
Das  Schicksal  des  deutschen  Kapitalismus,  Berlin  1930 


133 


wirtschaftenden  Menschen,  des  wirtschaftlichen  Verhaltens,  der  Wirt- 
schaftsgruppen und  Berufe.  Vieles,  was  für  die  bisherige  Entwicklung 
wichtig,  wertvoll  und  richtunggebend  war,  erweist  sich  nun  als  über- 
flüssig und  wertlos,  als  hemmend  und  untergangsreif.  Die  kapitalisti- 
sche Wirtschaft  befindet  sich  in  einem  Prozeß   durchgreifender  (für 
Teile  sich  katastrophal   auswirkender)    Umwertung  und  Neuwertung. 
Würde  nun  —  und  das  ist  das  weiterhin  Entscheidende  —  eine 
Untersuchung  des  wirtschaftlichen  und  berufsstruk- 
turellen Aufbaus   des   deutschen   Judentums  ergeben,   daß   eine 
Diskrepanz  mit  der  allgemeinen  Gliederung  des  deutschen  Volkes  in 
wirtschaftlicher  und  berufsstruktureller  Hinsicht  nicht  oder  nur  in  ge- 
ringfügigem, unwesentlichem  Umfange  sich  aufweisen  ließe,  so  würden 
zwar    die    oben    skizzierten,    unaufhaltsamen,    wirtschaftlichen    Bewe- 
gungsmomente sich  noch  schwer  genug  auswirken,  kaum  aber  zu  dem 
Urteil  berechtigen,  daß  das  deutsche  Judentum  einer   wirtschaftlichen 
Sondersituation  gegenübersteht.  Nun  muß  aber  schon   eine   allgemeine 
und  recht  oberflächliche  Betrachtung  der  Ergebnisse   der  letzten  wie 
der   früheren   Volkszählungen    zu    der   Feststellung   führen,    daß    dem 
keineswegs  so  ist.  Wir  finden  vielmehr,  wenn  man  es  so  ausdrücken 
darf,  eine  beinahe  „umgekehrte'^  Berufspyramidei^)  vor.  Die  Basis  der 

14)  Vgl.  Heinrich  Silbergleit.  Die  Bevöllcerungs-  und  Berufsverhältnisse  der 
Juden  im  Deutschen  Reich.  Berlin  1930,  Bd.  I.  Die  Erwerbstätigen  und  die 
berufslosen  Selbständigen  der  Gesamtbevölkerung  sowie  aller  Juden  Preußens 
nach  Wirtschaftsabteilungen  am  16.  Juni  1925  (vereinfachte  Tabelle  32    S   90) 


Wirtschaftsabteilungen 


Grundzahlen 
männlich     weiblich 


Ueber- 
haupt 


A.  Landwirtschaft.Gärtnerei, 
Tierzucht,   Forstwirt- 
schaft usw 

B.  Industrie  und  Handwerk, 
Bergbau,  Baugewerbe  .    . 

C.  Handel  und  Verkehr,  Gast- 
und  Schankwirtschaft .    . 

D.  1.  Oeffentliche  Verwal- 
tung, Justiz  und  Militär 

D.  2.  Kirche,  Rechtsbera- 
tung, freier  Beruf    .    .   . 

E.  Gesundheitswesen  und 
hygienisches  Gewerbe 
einschl.  Wohlfahrtspflege 

F.  Häusliche  Dienste  und 
Erwerb-itätigkeit        ohne 


In 

Hundert- 
teilen 
überhaupt 


feste  Stellung 


G.  Ohne   Beruf  und  Berufs- 
angabe  


I 


Gb      2  787  195 
I  J  1  608 

I  Gb     6  280  562 
|J  37  518 

)  Gb  2  311391 

I  J  85  903 

I  Gb  449  891 

I  J  1  318 

|Gb         291401 
I  J  6  894 

178  737 
6  283 

163  865 
1705 

I  Gb      1  044  282 
I  J  12  654 


Gb 

\' 

(Gb 
J 


2  805  949 
1716 

1491237 
1 1  800 

936  754 
26  285 

38  824 
245 

140  932 

2  867 

177  679 
2  014 

927  570 

4  633 

1  240  764 
22  08f) 


5  593144 
3  324 

7  771799 
49318 

3  248  145 
112  188 

488  715 
1563 

432  333 

9  761 

356  416 
8  297 

1091435 
6  338 

2  285  046 
34  734 


26,3 
1,5 

36,6 
21,9 

15,3 
49,7 

2,3 
0.7 

2,0 
4,3 

1,7 
3,7 

5,1 

2,8 

10,7 
15,4 


i  Gb    13  507  324 
>  J  153  883 


A  bis  G,   Zusammenfassung 

Gb  =  Gesamtbevölkerung,  J  =  Juden. 
134 


7  759  709 
71640 


21267  033 
225  523 


100,0 
100,0 


jüdisch  erwerbstätigen  Bevölkerung  bildet  der  Handel  mit  fünfzig 
Prozent,  wozu  noch  Industrie  und  Verkehr  mit  beinahe  22  Prozent 
hinzukommen,  woran  sich  die  berufslosen  Selbständigen  mit  15,4  Pro- 
zent und  die  freien  Berufe  (einschließlich  Gesundheitswesen  und  Wohl- 
fahrtspflege) mit  Ö  Prozent  anschließen.  Für  die  Landwirtschaft 
bleiben  nur  1,5  Prozent  (im  Gegensatz  von  26,3  Prozent  der  Ge- 
samtbevölkerung). 

Diese     so     geartete     Berufsstruktur    der    jüdischen    Bevölkerung 
Deutschlands    ist    aber    für    die    Betrachtung    unseres    Problems    von 
grundsätzlicher  und  weittragender  Bedeutung.  Sie  bedeutet  nicht  mehr 
und  nicht   weniger,   als   daß   die  oben  umschriebenen   wirtschaftlichen 
Tatsachen  für  den  Bestand  und  die  Entwicklung  der  jüdischen  Bevöl- 
kerung im  Gegensatz  zur  Gesamtbevölkerung  einen  anderen  entschei- 
denden Sinn  haben.  Während  jede  in  beruflicher  und  damit  wirtschaft- 
licher Hinsicht  normal  gegliederte  Bevölkerung  für  jede  wirtschaftliche 
Strukturveränderung   in    sich    einen    funktionellen    Kräfteausgleich    be- 
sitzt, zwar  geschwächt,  gestört,  verletzt,  aber  nicht  in  ihrem  Gesamt- 
bestand gefährdet  werden  kann,  hat  die  jüdische  Bevölkerung  diesen 
Kräfteausgleich    nicht   aufzuweisen,    da    ihre    Berufsstruktur    von    ent- 
scheidend einseitigem  Charakter  ist.  Sollte  es  sich  nun  herausstellen, 
daß    die    wirtschaftliche    Entwicklung    des    letzten    Jahrzehnts    gerade 
diese  Einseitigkeit  (für  den  jüdischen  Wirtschaftsaufbau   das   Funda- 
ment seines  Bestandes)  am  allerstärksten  getroffen  hat,  so  würde  da- 
mit  aufgezeigt   sein,   daß    wir   berechtigt   sind,   von   einer   wirtschaft- 
lichen  Sondersituation   der   Juden    Deutschlands   zu   sprechen,    gleich- 
zeitig aber   auch  die   Notwendigkeit   einer  jüdischen   Sozialpolitik   im 
oben  näher  umschriebenen  Sinne  aufgewiesen  sein. 

Es  kann  nun  gar  keinem  Zweifel  unterliegen,  daß  die  in  ihrem 
Ausmaß  und  ihrem  Ziel  noch  nicht  völlig  abzuschätzende  Wirt- 
schaftsentwicklung des  Nachkriegsjahrzehnts  sich  insbeson- 
dere gerichtet  hat  gegen  die  vermittelnden  Berufe.  Es  lag 
im  Zuge  der  zumeist  über  alles  Maß  hinausgehenden  Rationalisierung 
und  damit  im  Zusammenhang  einer  ungeahnten  Konzentration  der 
Wirtschaft,  die  Produktionskosten  so  stark  wie  irgendmöglich  herab- 
zumindern bzw.  die  Monopolgewinne  so  stark  wie  irgend  angängig  zu 
steigern.  Das  aber  bedeutete  eine  möglichste  Ausschaltung  der  Zwi- 
schengewinne sowohl  am  Waren-,  als  auch  am  Kapitalmarkt.  Und 
so  beobachten  wir  eine  fast  durchgängige  Erschütterung,  ja 
Vernichtung  des  Großhandels  (der  auch  seine  Funktion  als 
Kreditgeber  verliert),  und  eine  nicht  minder  schwere  Erschütte- 
rung des  Kleinhandels  (Vertriebsorganisationen  der  Industrie, 
Einkaufsgenossenschaften  des  starken  Detailhandels,  Ein-  und  Ver- 
kaufsgenossenschaften der  Landwirtschaft,  Konsumgenossenschaft, 
Warenhaus,  Einheitspreisgeschäfte,  Kettenläden  usw.).  In  gleicher 
Richtung  weist  auf  selten  des  Kapitalmarktes  der  folgenschwere  Rück- 
gang der  Privatbanken  und  das  Entstehen  immer  größerer  Banken- 
kolosse.   Das    aber    heißt    nichts    anderes,    als    daß    das 


135 


Massiv     des     jüdischen    Wirtschaftens    in    Deutsch- 
land,   nämlich    die    Handelsposition    mit    50    Prozent 
aller     Wirtschaftenden,    zum    Teil    bereits    vernich- 
tetist,  zum  anderen  Teil  sich  in  einer  folgenschweren 
Krise    befindet.    Zieht  man   weiterhin   in   Betracht,  daß   auch  in 
der  Gruppe  „Industrie  und  Handwerk"  mit  fast  22  Prozent  sich  nicht 
nur  im   Produktionsprozeß   unmittelbar   handarbeitende   Elemente   de- 
klarieren, sondern  daß  auch  hier  ein  nicht  zu  unterschätzender  Anteil 
Vermittelnder  unschwer  zu   ermitteln   ist,  so  darf  man   ohne   Ueber- 
treibung  feststellen,    daß   60   Prozent  des   jüdischen   Wirt- 
schaftsmassivs in  seinem  Fundament  erschüttert  ist. 
Und  hier  darf  man  wohl  aussprechen,   ohne  über  den  Charakter  der 
Entwicklung  des  Gesamtwirtschaftsprozesses  ein  Urteil  von  absoluter 
Geltung  zu  fällen,  daß  es  sich  nicht  mehr  um  eine  Krise  von  konjunk- 
tureller, also  vorübergehender  Bedeutung  handelt,  sondern  daß  bei  den 
vermittelnden  Berufen  zum  mindesten  eine  Krise  struktureller,  also  die 
Grundlagen   verwandelnder   und   vernichtender   Art   unschwer   festge- 
stellt werden  kann. 

Hinzukommt,   daß   das   Handwerk   als   die   zweitstärkste   jüdi- 
sche Wirtschaftsposition  seine  frühere  Stellung  der  industriellen  Pro- 
duktion gegenüber  eingebüßt  hat.    Wenn  man  früher  das   Handwerk 
im  Gegensatz  zur  Industrie  (durchschnittliche  Massenproduktion)   als 
Qualitätsarbeit  definierte,  so  darf  heute  die  industrieUe  Produktion  für 
sich  in  Anspruch  nehmen,  daß  sie  in  bezug  auf  Qualität  durchaus  mit 
dem  Handwerk  konkurrieren  kann,  ja  daß  sie  darüber  hinaus  die  Qua- 
lität durch  Massenherstellung  ungeahnt  verbilligt  und  damit  den  weite- 
sten Kreisen  zugänglich  gemacht  hat.  Das  Handwerk  ist  zumeist  auf 
Ausbesserungs-  und  Ergänzungsarbeit  abgedrängt  worden,  und  selbst 
diese    Position    ist   durch    industrielle    Reparaturwerkstätten    (norma- 
lisierte Einzelteüe)  nicht  unbestritten.     So  darf  man  auch  hier  fest- 
stellen, daß  der  zweite  Träger  der  jüdischen  Wirtschaft,   der  aller- 
dings an  Umfang  an  den  ersten  nicht  heranreicht,  aufs  folgenschwerste 
erschüttert  ist,  und  zwar  hier  wie   dort  nicht  durch  eine  vorüberge- 
hende  Krisenerscheinung,   sondern    weil    er  seine   Funktion   im   Wirt- 
schaftsprozeß immer  mehr  verliert. 

Ein  weiterer  Faktor  von  Wichtigkeit,  ja  für  die  jüdische  Be- 
trachtung der  gegenwärtigen  Wirtschaftssituation  vielleicht  der 
e  n  t  s  c  h  e  i  d  e  n  d  s  t  e  F  a  k  t  o  r,  ist  in  der  Tatsache  zu  erblicken,  daß 
die  Zusammenballung  und  rationalisierte  Konzentration  der  Wirtschaft 
es  nicht  mehr  oder  nur  noch  im  seltenen  AusnahmefaU  gestattet,  daß 
das  einzelne  wirtschaftende  Individuum  zur  wirtschaftlichen  Bedeu- 
tung  als  Individuiun  gelangt  und  sich  durchsetzt,  eine  selbständige,  in 
sich  „unabhängige"  Position  im  Wirtschaftsprozeß  einnimmt.  Der  Pro- 
duktionskonzcntration  entspricht  eine  Kapitalkonzentration,  die  der 
Kartell-  und  Monopolbüdung,  aber  nicht  mehr  dem  Aufbau  und  der 
Erhaltung  klemerer  und  mittlerer  wirtschaftlicher  Existenzen  dient, 
entspricht  die  Anonymität  des  Kapitals   und   der  Wirtschaftsmächte. 

136 


Die  Verwaltung  ist  an  die  Stelle  des  verantwortlichen  und  dirigieren- 
den Eigentümers  getreten,  die  Wirtschaft  wird  verbeamtet.  Für  den 
nach  Selbständigkeit  drängenden,  auf  sich  selbst  ge- 
stellt,    sich    wirtschaftlich     am    tatkräftigsten     ent- 
faltenden    Juden     bietet     die     gegenwärtige      Wirt- 
schaftsform   immer    weniger    Raum.    Der    Jude    ist    wirt- 
schaftlich gesprochen  der  individuell  Handelnde  und  nicht  der  kollek- 
tiv am  besten  Reagierende,  er  versagt  zumeist,  wenn  er  im  Konzert 
eine  untergeordnete,  eingeordnete,  nebengeordnete  Rolle  zu  spielen  hat. 
Deshalb  war  die  vergangene   Epoche   des   wirtschaftlichen   Liberalis- 
mus, der  ungehemmten,  auf  den  Einzelnen  gestellten  Wirtschaftsent- 
wicklung für  den  jüdischen  wirtschaftenden  Menschen  die  günstigste 
und  erfolgreichste.  Der  Wirtschaftsprozeß  von  heute  ist  eine  Maschi- 
nerie geworden,  die  nur  weniger  Dirigenten  bedarf.    Initiative,  Selb- 
ständigkeit,   Höherstreben,    über    den    eng    gesetzten    Wirkungskreis 
hinausdrängende  Kenntnis  und  Beherrschung  stehen  tief  im  Kurse.  Der 
„Angestellte"    gibt    der    Wirtschaft,    dem    Produktions-    und    Vertei- 
lungsprozeß das  Gesicht.  Deshalb  trifft  die  gegenwärtige  Strukturent- 
wicklung der  Wirtschaft   das   jüdische   Wirtschaftsmassiv  so   unend- 
lich schwer,  weil  der  Jude  erst  lernen  muß,   sich  ein-   und  unterzu- 
ordnen, weil  die  Eigenschaften,  die  ihn  auszeichneten  und  für  eine  un- 
tergehende   Epoche    besonders    qualifizierten,    nicht    mehr    im    Kurse 
stehen,  kurz,  weil  er  sich  erst  erziehen  muß,  „Angestellter"  zu  sein^^). 


15)  Der  Frage  des  Vordrängens  des  Angestelltentums  kann  nicht  genug 
Aufmerksamkeit  geschenkt  werden.  Vgl.  hierzu  die  sehr  instruktiven  Studien 
von  Kracauer,  Die  Angestellten,  Frankfurt  a.  M.  1930,  und  Max  Rössiger. 
Der  Angestellte  von  1930.  Sieben-Stäbe- Verlag  Berlin  1930,  ferner  das  aus- 
gezeichnete Referat  von  Otto  Suhr,  Die  Angestellten  in  der  deutschen  Wirt- 
schaft, auf  dem  dritten  Afa-Gewerkschaftskongreß  in  Hamburg  1928,  Freier 
Volksverlag,  Berlin  1928.  „Seit  1882  hat  sich  die  erwerbstätige  Bevölkerung 
in  Deutschland  nahezu  verdoppelt,  die  Arbeiterschaft  im  gleichen  Zeitraum 
ebenfalls.  Das  bedeutet,  daß  in  den  letzten  50  Jahren  die  Arbeiterschaft  im 
Rahmen  der  erwerbstätigen  Bevölkerung  nicht  mehr  an  Gewicht  gewonnen  hat, 
sondern  im  Gegenteil,  wir  glauben  sogar  aus  der  Entwicklung  der  letzten 
Jahre  feststellen  zu  können,  daß  das  Gesicht  der  Arbeiterschaft 
im  Rahmen  der  erwerbstätigen  Bevölkerung  zurückgeht. 
Das  Heer  der  Angestellten  hat  sich  hingegen  im  Laufe 
der  letzten  rund  50  Jahre  mehr  als  verzehnfacht...  Es 
ergibt  sich,  daß  heute  fünf  Arbeiter  immer  einen  Angestellten  zum  Nachbar 
haben."    (S.  20.) 

Auf  der  gleichen  Tagung  hat  dann  Emil  Lederer  in  seinem  fundamen- 
talen Referat  „Die  Umschichtung  des  Proletariats"  auf  den  entscheidenden 
Prozeß  hingewiesen,  der  gleichzeitig  mit  dem  Anwachsen  der  Angestellten- 
ßchaft  vor  sich  geht:  die  Proletarisierung.  „Es  ist  vielleicht  zu  viel  gesagt, 
wenn  man  heute  behauptet,  die  Angestellten  sind  schon  ein  Teil  des  Proletariats, 
ich  glaube  aber,  es  ist  eine  objektive  Tatsache,  daß  die  An- 
gestellten das  Schicksal  des  Proletariats  teilen.  Sie  haben 
sich  das  noch  nicht  ins  Bewußtsein  gerufen,  sie  erkennen  diese  Tatsache  noch 
nicht  an,  sie  kämpfen  gegen  sie  in  großen  Massen  ...  Es  ist  eben  in  der 
ganzen  Struktur  der  kapitalistischen  Unternehmungen  begründet,  daß  die  An- 
gestellten in  ihrer  ganz  überwiegenden  Masse  das  Schicksal  des  Proletariats 
teilen'«  (S.  53j. 


137 


All    diese    Tatsachen    zusammen    lassen    sich    auf    einen    einheit- 
lichen  Nenner    bringen:    Der   jüdische    Mittelstand    in    der 
Krise  und  der  Auflösung.  Zwischen   Kapital  und  Arbeit,   den 
beiden  um  die   weitere  Gestaltung  und  Entscheidung  ringenden   Fak- 
toren, befindet  sich   die   große  Schicht  nicht   eindeutig   zurechenbarer 
Berufe  und  Wirtschaftsgruppen  in   schwerster  Erschütterungi^).    Im- 
mer    mehr   und    ständig    stärker   zwingt    ein    unaufhaltsamer    Prozeß 
zur  Scheidung  und  Entscheidung.  Das  Geschlecht  des  Uebergangs,  dem 
eine  neue  Zu-  und  Einordnung  nicht  mehr  möglich  ist,  wird  aufgerie- 
ben.   Während    aber  jeder  normale   Bevölkerungs-   und   Berufsaufbau 
in  sich  einen   funktionellen  Ausgleich   für   die   Wandlung   der  Wirt- 
schaftsstruktur besitzt,  nicht  immer  und  zur  selben  Zeit  alle  Schich- 
ten in  gleicher  Weise  berührt  und  betroffen  werden,  besitzt  das  deut- 
sche Judentum,  wie  oben  bereits  aufgezeigt,  diesen  organischen  Funk- 
tionsausgleich nicht.  Es  ist  im  wesentlichen  Mittelstand,  eine  geringe 
Spitze,  die  darüber  hinausragt,  und  ein  geringer  Ausläufer,  der  hin- 
untergeht. Deshalb  ist  und  muß  die  Krise  des  Mittelstandes  für  das 
deutsche  Judentum  von  anderer  weittragender  Bedeutung  sein.  Kri- 
sis  des   Mittelstandes   heißt  hier  nicht  Krisis   eines 
Teils,   sondern    Krisis    des    Ganzen,    heißt   Zerbrechen    des 
Rückgrates  des  gesamten   Wirtschaftsmassivs,  heißt  Zusammenbruch 
und  Ende  der  gegenwärtigen  Form.  Das  Judentum  durchlebt  deshalb, 
wirtschaftlich  gesprochen,  die  allgemeine  Wirtschaftskrise  und  Wirt-' 
schaftsnot,  und   es  durchlebt  seine  eigene,  durch   seine  eigentümliche 
Wirtschaftsstruktur  hervorgerufen  und  bestimmt. 

Es  wäre  grundsätzlich  verfehlt  und  die  Selbsterkenntnis  im  höch- 
sten verwirrend  und  in  falsche  Bahnen  leitend,  statt  eines  Struktur- 
wandeis  der  Wirtschaft,  statt  einer  Aenderung  der  Wirtschaftsfunk- 
tionen  nun  etwa  Formeln  antisemitischen  Charakters 
zur  Klärung  und  Deutung  der  gegenwärtigen  Wirtschaftssituation  des 
deutschen  Judentums  heranziehen  zu  wollen.  Dies  festgestellt,  darf 
allerdmgs  auf  Tatsachen  hingewiesen  werden,  die,  obwohl  wirtschaft- 
lich bestimmt  und  sich  wirtschaftlich  auswirkend,  ursächlich  nicht 
mehr  wirtschaftlicher  Natur  sind,  und  die  in  der  Lage  sind,  die  Wirt- 
schaftslage der  deutschen  Juden  weiterhin  unheilvoll  zu  verschärfen. 
Neben  dem  rein  wirtschaftlichen  Prozeß,  der  eine  wirtschaftliche  Ju- 
denfrage in  Deutschland  schafft,  weil  Juden  in  der  Hauptsache  in  dem 

xT.  T.  '"^^"''^^'''^^^  ^^'  Wirtschaft  am  stärksten  betroffenen 
Wir  Schaftszweigen  und  Berufen  sich  befinden,  und  weil  die  wirt- 
schaftlichen Eigenschaften  und  Fähigkeiten  des  jüdischen  wirtschaften- 
den Menschen  einen  ständig  sich  mindernden  Tätigkeitsbereich  finden, 
können  wir  emen  Prozeß  konstatieren,  der  die  Juden  als  Juden  trifft. 
.  Zu  der  objektiven  tritt  die  subjektive  Judennot:  seit  Jahren  stän- 
dig sich  verstärkend  wird  beobachtet  (zahlenmäßig  allerdings  schwer 
faßbar),  daß  der  den  Juden  trotz  aUer  Wirtschaftskrisen  noch  offen- 


16 


)  Vgl.  Anmerkung  11. 


stehende  Wirtschaftsraum  sich  verengte,  weil  Juden  als  selbständige 
Unternehmer,    aber   auch   als   um    den    Arbeitsplatz    ringende    Arbeit- 
nehmer   wegen    ihres    Judeseins    boykottiert    werden.    In 
der  Landstadt  und  in  der  kleineren  Stadt  offen,  in  der  größeren  un- 
terirdisch bemerkbar.  Man  duldet  ihn  dort,  wo  er  über  alles  Mittel- 
maß  weit   hinausragt,   vielleicht   auch  noch   dort,   wo  es   zu   offenbar 
einem   öffentlichen    Skandal    gleichkäme.   Selbst   Unternehmungen,   die 
völlig    in    jüdischen    Händen    oder    die    unbestreitbar    von    jüdischem 
Kapital  abhängig  sind,  können  oder  wollen  sich  diesen  Tendenzen  nicht 
entziehen.  Große  jüdische  Unternehmer  —  und  das  ist  das  traurigste 
an  dieser  Erscheinung  —  machen  sich  selbst  Prozentnormen  und  er- 
schweren  den   Juden   den  Kampf   um   den   Arbeitsplatz,    selbst   dann, 
wenn  er  mit  gleicher  oder  besserer  Qualifikation  auftritt.  An  diesem 
stillen  oder  lauten   Boykott   ist  nicht  etwa   nur  die   Kapitalseite   be- 
teiligt, sondern  auch  die  Arbeitnehmerschaft  selbst  vergißt  ihr  sonst 
gern  betontes  Solidaritätsgefühl,  wenn  es  sich  um  Juden  handelt. 

So  ist,  in  kurzen  Umrissen  gezeichnet,  die  objektive  und  subjektive 
Situation  des  jüdischen  wirtschaftenden  und  arbeitenden  Menschen  in 
Deutschland.  Sie  macht  deutlich,  daß  die  jüdische  Gemeinschaft,  um 
ihres  Seins,  ihrer  Erhaltung  und  ihrer  Dauer  willen,  verpflichtet  ist, 
alle  Maßnahmen  zu  ergreifen,  soweit  Macht  und  Kräfte  reichen,  um 
sich  ihre  Fortexistenz  zu  sichern.  Damit  aber  ist  die  Notwendigkeit 
einer  jüdischen  Sozialpolitik  in  Deutschland  dargetan. 


138 


Jüdische  Darlehnskassen 

Jüdische  Darlehnskassen  gibt  es  in  Deutschland  seit  vielen  Jahr- 
zehnten. Einzelne  Gemeinden  und  auch  freie  Organisationen  haben 
es  sich  auch  schon  in  der  Vorkriegszeit  zur  Aufgabe  gemacht,  ge- 
schwächten, wirtschaftlichen  Existenzen  zu  helfen  und  wirtschaft- 
liches Selbständigwerden  zu  ermöglichen.  Daß  es  diese  Institutionen 
nur  sehr  vereinzelt  gab,  und  daß  auch  ihre  Kapitalkraft  keine  sehr 
bedeutende  zu  sein  brauchte,  zeugt  dafür,  daß  es  dem  deutschen 
Judentum  in  wirtschaftlicher  Beziehung  durchaus  gut  ging.  Das  Nach- 
kriegsjahrzehnt hat  hierin  einen  völligen  Wandel  geschaffen.  Die 
wirtschaftlichen  Umwälzungen  und  Krisenerscheinungen  haben  den 
jüdischen  Mittelstand,  das  Massiv  des  jüdischen  Wirtschaftens,  aufs 
schwerste  erschüttert.  Konzentration  der  Wirtschaft  und  des  Kapitals 
haben  die  Entwicklung  des  selbständigen  Handels  geschädigt  und 
unterbunden  und  seine  weitere  Entwicklung  in  Frage  gestellt.  Der 
jüdische  Mittelstand,  ein  anderer  als  vor  dem  Kriege,  kapitalarm, 
existenzbedroht,  konkurrenzumgeben,  sucht  nach  Hilfsmöglichkeiten, 
die  ihm  die  Fortführung  seiner  wirtschaftlichen  Position,  wenn  auch 
in  weit  engerem   Bezirk    als    früher,   gestatten.     In   solcher  Situation 

139 


gewinnen  nicht  nur  alle  Kreditmöglichkeiten,  die   vorhanden  sind,  an 
Bedeutung,   sondern   sie  werden   vielfach   zur   Lebens-    und   Existenz- 
frage einzelner  wirtschaftlicher  Berufe  und  Gruppen  überhaupt.    Die 
Zusammenballung     des    Kapitals     in     riesenhaften    Bankinstitutionen 
macht  es   dem  um   seine   Existenz   ringenden   kleinen    Kaufmann  und 
Händler   unmöglich,    Kredite   zur    Fortführung    seines    Geschäftes    zu 
erhalten.    Deshalb  kann  in  den  letzten  Jahren  ständig  steigernd  fest- 
gestellt  werden,    daß   die    Notwendigkeit   einer   wirksamen   jüdischen 
Wirtschafts-   und   Darlehnshilfe   zu   beobachten   ist.    Und   zwar   nicht 
nur   für   einzelne   größere   Gemeinden,   sondern   insbesondere   für  die 
mittleren  und  ganz  besonders  für  die  verstreuten  kleinen  Gemeinden, 
die    aus    wirtschaftspolitischen    und    sonstigen    Gründen    nicht    in    der 
Lage  sind,  sich  selbständig  Kreditmöglichkeiten  zu  eröffnen. 

Es  gibt  heute  in  den  Gemeinden  die  verschiedensten  Formen  und 
Möglichkeiten,   die   darauf    abzielen,    dem   schwer   bedrängten   Mittel- 
stand   wirtschaftliche    Hilfe    zu    bringen.     Viele    jüdische    Gemeinden 
geben    unmittelbar    durch    ihre    Wohlfahrtsämter,    wo    solche 
existieren,  Darlehen  an  wirtschaftlich  schwache  Personen.    Diese  Dar- 
lehen   werden    aber    zumeist    gegeben,    um    eine    unmittelbare    Wohl- 
fahrtsunterstützung    zu     vermeiden,     nicht     aber    deshalb,    um     eine 
dauernde  und  produktive  Wirtschaftshilfe  zu  bringen.    Die  Höhe  der 
Darlehen   ist    in   den   allermeisten   Fällen    viel   zu    gering,   um   durch- 
greifend wirken  zu  können.    Der  unmittelbare  Zusammenhang  mit  der 
Wohlfahrtspflege  ist  auch  diesen  Darlehnsnehmern  zumeist  nicht  be- 
sonders gut  bekommen,   wird  auch  von   Menschen,   die   auf  die   selb- 
ständige   Fortführung    ihrer    wirtschaftlichen    Existenz    Wert    legen, 
abgelehnt.    Deshalb    sind   in    den    letzten   Jahren    eine    ganze    Anzahl 
neuer    jüdischer    Darle  hnsk  a  s  s  en    entstanden,    die,    wenn 
sie  sich  auch  von  wohlfahrtspflegerischen  Aspekten  nicht  immer  ganz 
frei    machen    können,    dennoch    Wert    darauf    legen,    selbständig    zu 
wirken  und,  in  der  Tendenz  jedenfalls,  nach  wirtschaftlichen  Gesichts- 
punkten ihre  Arbeit  zu   führen.    Das   Kapital  dieser  Darlehnskassen 
ist    allerdings    zumeist    kein    genügend    ausreichendes,    und    auch    die 
Bedingungen,  unter  denen  Kapital  gegeben  wird,  sind  nicht  in  allen 
Fällen    für    die    Darlehnsnehmer    tragbar.     Die    erforderlichen    Bürg- 
schaften werden  zwar  aufgebracht,  doch  verengt  sich  der  Kreis  der 
Bürgschaft  Leistenden  immer  mehr,  da  die  Personen,   die  hierfür  in 
Frage  kommen,  insbesondere  in  Kleingemeinden,  nicht  sehr  zahlreich 
sind.    Das  schwierigste   Problem   aber,  die  Versorgung   der  kleinsten 
Gemeinden    mit   produktiven    wirtschaftlichen    Darlehen,    kann    durch 
die  vorhandenen  Darlehnskassen  nicht  erfüllt  werden,  da  ihr  Aktions- 
radius kaum  in  einem  einzigen  Falle  über  den  Kreis  der  Mitglieder 
ihrer  Gemeinde  hinausgeht. 

In  letzter  Zeit  ist  die  Entwicklung  jüdischer  Genossen- 
Schaftsbanken  zu  beobachten,  vorerst  in  einigen  jüdischen  Groß- 
gemeinden.   Sie  basieren   auf  dem   auf  lange   Sicht   aUein  tragbaren 

140 


1 
( 


Prinzip    der    Selbsthilfe    der    einzelnen    Genossen    durch    Zusammen- 
fassung   ihrer    Kapitalkraft.     Sie    erfassen    den    einzelnen    Genossen 
nicht   nur   im   Augenblick,   wenn   er   darlehnsbedürftig   geworden    ist, 
sondern  in  seiner  ganzen  wirtschaftlichen   Existenz,  so  daß   sich  die 
Mittel    dieser    Genossenschaften    vervielfachen.     Die    bisherigen    Ge- 
nossenschaften leiden  darunter,  daß  die  Idee  einer  jüdischen  genossen- 
schaftlichen SelbsthUfe  in  weiten  jüdischen  Kreisen  bisher  jedenfaüs 
aUzu   wenig   Anklang   gefunden   hat.     Deshalb    sind   auch   die   Bedin- 
gungen,   unter   denen   eine   Wirtschaftshilfe    im    Augenblick    von    den 
Genossenschaftsbanken    geleistet    wird,    nicht    in    allen    Fällen    wirt- 
schaftlich und   produktiv   tragbar. 

Die  Organisationsform  der  jüdischen  Darlehnskassen  ist  eine 
recht  verschiedene.  Manche  sind  reine  Gemeindeinstitutionen  (z.  B. 
Leipzig),  manche  sind  völlig  freie  Vereinigungen,  die  ihr  Kapital  aus 
Vereinsbeiträgen  aufbringen  (z.  B.  Bocholt),  manche  sind  Darlehns- 
kassen auf  genossenschaftlicher  Grundlage  mit  kleinen  Genossen- 
schaftsanteUen  (z.  B.  Königsberg),  andere  wiederum  haben  eine  ge- 
mischte Organisationsform,  freier  Verein  unter  starker  gemeindlicher 
Beteüigung  mit  Vereinsbeiträgen   (z.   B.   Breslau). 

Auch  die  Tätigkeit  der  Darlehnskassen  ist  in  den  einzelnen   Ge- 
meinden verschiedenartig.    Während  einige   Darlehnskassen  Darlehen 
nur  zu  produktiven  Zwecken  geben,  das  heißt  zum  Aufbau  oder  zur 
Förderung   einer   wirtschaftlichen   Unternehmung,    geben    andere  Dar- 
lehnskassen  wiederum   auch   Mittel   her   für   solche    Zwecke,    die    an 
und  für  sich  nicht  in  den  Aufgabenkreis  einer  Darlehnskasse  fallen 
dürften.   Die  Bezahlung  von  Mietsschulden,  die  Deckung  des  unmittel- 
baren  Lebensbedarfs  u.  a.  m.  dürfen  unter  keinen  Umständen  in  den 
Aufgabenkreis    einer    Darlehnskasse   gehören,    wenn    diese   Darlehns- 
kasse ihren  Bestand  nicht  selbst  gefährden  will.    Daß  viele  Darlehns- 
kassen gescheitert  sind  und  scheitern  mußten,   rührt   zumeist   daher, 
daß  der  wirtschaftlich  produktive  Darlehnszweck  nicht  erkannt  wurde; 
auch  zu  hohe  Zinsforderungen,  die  in  sich  das  Darlehen  unproduktiv 
machen  müssen,  wie  auch  die  oft  zu  rigorose,  in  anderen  Fällen   zu 
leichtfertige  Forderung  und  Hinnahme   von  Bürgschaften  trugen  zum 
Scheitern   bei.    Die  Darlehnskasse   darf   sich   deshalb   nicht  nur  rein 
darauf  beschränken,  Darlehen  zu  geben,  sondern  sie  muß  auch  wirt- 
schaftsberatend und  leitend  sein.    Es  gehört   deshalb  auch  in   diesen 
Zusammenhang,    daß    sehr    oft    auch    Darlehnsmittel    staatlicher   und 
gemeindlicher    Institutionen     als    Zusatzdarlehnsmittel     heranzuziehen 
sein  werden^). 


1)  Es  sei  hier  nur  auf  die  Kreditgemeinschaft  gemeinnütziger  Selbsthilfe- 
organisationen Deutschlands,  Berlin,  Monbijouplatz  3,  hingewiesen,  die  über 
sehr  große  ßeichskreditmittel  verfügt,  und  die  ohne  Schwierigkeiten  für  alle 
jene  Personen  nutzbar  gemacht  werden  kann,  die  wirtschaftlich  unter  dem 
Krieg  und  seinen  Folgeerscheinungen  gelitten  haben.  Die  Bedingungen  sind 
durchaus  günstig,  ebenso  die  Rückzahlungsfristen. 


141 


Um  von  der  Wirksamkeit  jüdischer  Darlehnskassen  ein  Bild  zu 
bekommen,  ist  es  vielleicht  wichtig,  einige  solcher  Kassen  in  ihrer 
Arbeitsweise  genauer  zu  untersuchen^). 

I.  Die  jüdische  Darlehnskasse  Breslau  ist  gegründet 
als  eingetragener  Verein  unter  dem  Namen  „Jüdische  Mittelstands- 
hilfe". Sie  arbeitet  gemeinsam  mit  dem  Darlehnsinstitut  der  Fraen- 
kelschen  Stiftung  zu  Breslau.  Ihre  Entwicklung  ist  eine  ungewöhnlich 
günstige.  Während  der  Verein  bei  seiner  Gründung  nur  etwa  50  Mit- 
glieder umfaßte,  zählt  er  heute  nahezu  200.  Während  ihm  bei  der 
Gründung  kaum  2000  RM.  eigenes  und  10  000  RM.  fremdes  Kapital 
zur  Verfügung  standen,  verfügt  er  heute  über  9000  RM.  eigenes  und 
100  000  RM.  fremdes  Kapital.  In  den  sieben  Jahren  des  Bestehens 
hat  die  „Jüdische  Mittelstandshilfe"  beinahe  eine  Million  an  Dar-' 
lehen  ausgegeben,  so  im  Jahre  1929  215  000  RM.  und  im  Jahre  1930 
über  250  000  RM.  Im  Jahre  1929  sind  sämtliche  Darlehen  an  den 
Verein  ohne  Verlust  zurückgeflossen.  Es  wird  ein  Verwaltungsbeitrag 
von  den  ausgegebenen  Kapitalien  in  Höhe  von  3,6  o/o  pro  anno  er- 
hoben, nur  in  etwa  2 o/o  aller  Fälle  mußten  die  Bürgen  in  Anspruch 
genommen  werden.  Das  Kapital  ist  beschafft  worden  zu  einem  ge- 
ringen Teil  durch  Vereinsbeiträge,  der  Rest  durch  ein  zinsfreies  Dar- 
lehen der  Gemeinde  von  45  000  RM.  und  die  weitere  Summe  durch 
Bankdarlehen.  Der  Kreis  der  Darlehnsnehmer  umfaßt  sowohl  Kauf- 
leute, als  auch  Handwerker  und  Kleingewerbetreibende  und  Freie 
Berufe.    Es  wurden  im   Jahre   1929   Darlehen  gegeben   an: 

1.  Kauf leute: 

a)  Textil-,  Manufaktur-,  Tuch-  und  Wollwaren 67  Darlehen 

b)  Wäsche  und  Konfektion 34         „ 

c)  Schuh-  und  Lederwaren 10         „ 

d)  Nahrungsmittel 32         „ 

e)  Diverse  Branchen 75         „ 

2.  Handwerker  und  Kleingewerbetreibende: 

a)  Handwerker 34         ,, 

b)  Kleingewerbetreibende 8 

3.  Freie  Berufe: 

^  a)  Haus-,  Hotel-  und  Pensionsbesitzer 9         „ 

b)  Reisende 19 

c)  Diverse  freie  Berufe 12 

300  Darlehen 


2)  Ueber  die  Berliner  jüdische  Darlehnskasse,  die  wohl  die  größte  jüdische 
Darlehnskasse  Deutschlands  ist,  vgl.  den  ausführlichen  Bericht  in  „Jüdische 
Arbeits-  und  Wanderfürsorge",  Jahrg.  I  Heft  7,  ferner  die  in  Anlage  11  ab- 
gedruckten Darlehns-  und  Geschcäftsbedingungen.  Wir  werden  noch  Gelegen- 
heit nehmen,  auf  den  Arbeitsumfang  und  auf  die  Arbeitsweise  dieser  Darlehns- 
kasse in  einem  der  kommenden  Hefte  näher  einzugehen. 

142 


und  zwar: 


I  1 


1  ä  RM 

2  ä  RM 
8  ä  RM 

1  ä  RM 
13  ä  RM 

2  ä  RM 
1  ä  RM 
7  ä  RM 

17  ä  RM 

1  ä  RM 
5  ä  RM 

24  k  RM 

2  ä  RM 
17  ä  RM 

2  ä  RM 

30  ä  RM 

28  ä  RM 

2  a  RM 

2  ä  RM 

14  a  RM 

73  ä  RM 

14  ä  HM 

2  a  RM 

1  k  RM 

30  k  RM 


40.- 

=  RM 

ÖO, 

-  HM 

75,— 

=  RM 

90,— 

=  RM 

100, 

=  RM 

120, 

=  RM 

130,— 

=  RM 

150,— 

=  RM 

200,—. 

=  RM 

225, 

=  RM 

250, 

=  RM 

300, 

=  RM 

350,— 

=  RM 

400, 

=  RM 

450,— 

=  RM 

500, 

=  RM 

600, 

=  RM 

7(0, 

=  RM 

750,— 

.-  RM 

800, 

=  RM 

1000, 

=  RM 

1200,—  . 

=  RM 

1300,— 

=  RM 

1375,— 

=  RM 

1500, 

=  RM 

40,- 

100,— 

600,— 

90,— 

1  300.— 

240,— 

130,- 
1  050,— 
3  400,— 

225,  - 
1  250,— 
7  200,— 

700,— 
6  800,— 

900,— 

15  000,— 
16H00,— 

1  400,— 

1  500,— 
11200,— 
73  000.— 

16  800,— 

2  600,— 
1  375,— 

45  000,— 


1  vorübergehende  Beleihung  einer  Reichsschuldbuchforderung  in  Höhe 
von  RM.  6100.—.  . 

Insgesamt  300  Darlehen  mit  zusammen   RM.  214  800.—. 

IL  Die  jüdische  Darlehnskasse  zu  Leipzig  ist  eine 
rein  gemeindliche  Institution.  Ihr  Stammkapital  ist  65  000  RM.  Sie 
wurde  im  Jahre  1930  von  etwa  140  Darlehnsnehmern  beansprucht. 
An  Darlehen  wurden  insgesamt  im  Jahre  1930  etwa  72  000  RM.  aus- 
gegeben. Zinsen  werden  erhoben  in  Form  eines  anteiligen  Verwal- 
tungsbeitrages von  4  0/0  bei  Ausgabe  des  Darlehens.  Seit  der  Grün- 
dung der  Darlehnskasse  1924  bis  Ende  1930  sind  insgesamt  nur 
450  RM.  uneintreibbare  Verluste  entstanden.  In  24  Fällen  mußten  im 
Jahre  1930  die  Bürgen  in  Anspruch  genommen  werden,  in  16  Fällen 
waren  Zwangsmaßnahmen  erforderlich.  Im  allgemeinen  konnten  ver- 
trauenswürdige Darlehnsnehmer  ständig  zwei  erforderliche  Bürgen 
finden. 

IIL  Hilfsverein  EsrassKfufim  zu  Bocholt.  Die  Wirk- 
samkeit  dieses  Vereins,  der  40  Jahre  besteht,  ist  deshalb  von  be- 
sonderem Interesse,  weil  er  seine  (zwar  nicht  allzu  umfangreiche) 
Tätigkeit  nicht  nur  innerhalb  der  Gemeinde  Bocholt  ausübt,  sondern 
die  im  Umkreis  liegenden  Kleingemeinden  erfaßt.  Die  Nachprüfung 
der  Kreditwürdigkeit  geschieht  durch  Ortsausschüsse,  deren  Vor- 
sitzender dem  Vorstand  des  Kreditvereins  selber  angehört.  Einem 
Bericht  vom  Jahre  1927  ist  zu  entnehmen,  daß  der  Kreditverein  an 
Darlehnsnehmer  im  gesamten  Umkreis  etwa  13  000  RM.  verausgabt 
hat.    Der  Verein  bringt  das  hierzu  notwendige  Kapital  durch  Schen- 


143 


kungen  und  Mitgliedsbeiträge  auf.  So  verfügte  er  im  Rechnungs- 
jahr 1927/28  über  5000  RM.  In  17  Fällen  konnten  Darlehen  aus- 
gegeben  werden  in   Höhe  von   150  bis   1500   RM.  — 

Die  Zentralwohlfahrtsstelle  der  deutschen  Juden  hat  vor  einigen 
Monaten  eine  Umfrage  bei  sämtlichen  bestehenden  jüdischen  Dar- 
Ichnskassen  gemacht  und  hat  aus  den  Berichten  aller  Darlehnskassen 
entnehmen  können,  daß  der  Kreis  der  Darlehnsnehmer  ständig  wächst, 
und  daß  das  den  Darlehnskassen  zur  Verfügung  stehende  Kapital 
zumeist  nicht  ausreicht.  Weiterhin  mußte  aus  dieser  Umfrage  fest- 
gestellt werden,  daß  der  Arbeitsbereich  der  Darlehnskassen  über  die 
Grenze  der  Gemeinde  nicht  hinausgeht,  und  daß  das  Kreditbedürfnis 
der  sich  in  besonders  schwieriger  Lage  befindlichen  Kleingemeinden 
durch  diese  Stellen  nicht  befriedigt  wird.  Es  besteht  somit  die 
dringende  Aufgabe,  an  den  Ausbau  eines  wirksamen, 
das  ganze  Reich  umfassenden  jüdischen  Darlehns- 
kassen wesens  heranzugehen.  Die  Zentralwohlfahrtsstelle 
ist  in  gemeinsamer  Beratung  mit  dem  Preußischen  Landesverband 
Jüdischer  Gemeinden  zu  dem  Ergebnis  gekommen,  daß  die  Förderung 
der  jüdischen  Darlehnskassenbewegung  eine  der  entscheidendsten 
jüdisch-sozialen  Aufgaben  der  nächsten  Zeit  darstellt.  Da  vielfach 
die  Ausdehnung  des  Arbeitsbereiches  der  Darlehnskassen  daran 
scheitert,  daß  sie  nicht  in  der  Lage  sind,  neues  Kapital  zu  hohen 
Zinsen  aufzunehmen,  haben  sich  beide  Stellen  entschlossen,  einen 
Zinsverbilligungsfonds  zu  schaffen,  der  imstande  ist,  das 
durch  die  Kassen  neu  aufgenommene  und  selbst  beschaffte  Kapital 
um  3o/o  zu  verbilligen.  Sollte  darüber  hinaus  die  einzelne  Kasse  nicht 
in  der  Lage  sein,  das  Kapital  sich  selbst  zu  beschaffen,  so  ist  die 
Zentralwohlfahrtsstelle  der  deutschen  Juden  in  der  Lage,  das  Kapital 
in  angemessener  Höhe  zu  einem  Zinsfuß  von  etwa  51/2%  zu  ver- 
mitteln. Es  darf  der  Hoffnung  Ausdruck  gegeben  werden,  daß  diese 
Maßnahmen  geeignet  sein  werden,  der  jüdischen  Darlehnskassen- 
bewegung im  ganzen  Reich  einen  neuen  Antrieb  zu  geben.  Eine  pro- 
duktive Mittelstandsfürsorge  in  Form  einer  wirksamen  Kredithilfe 
ist,  so  wird  wenigstens  aus  allen  zugänglichen  Berichten  ersichtlich, 
eine  dringende  Notwendigkeit.  Deshalb  ist  es  Aufgabe  aller  in  Frage 
kommenden  jüdischen  Körperschaften,  dafür  zu  sorgen,  daß  überall 
Darlehnskassen  entstehen,  und  daß  die  größeren  Gemeinden  der 
Bezirke  sich  verantwortlich  fühlen  für  die  im  Umkreis  liegenden 
Klein-  und  Kleinstgemeinden  und  die  Initiative  ergreifen,  um  durch 
Bezirksdarlehnskassen  diese   Gemeinden  mit  Krediten   zu    versorgen. 


Anlage  I 


Jüdische  Darlehnskassen  in  Deutsehland 


Die  folgende  Uebersicht  ist  ein  Ergebnis  einer  von  der  Zentralwohlfahrtsstelle 

der  deutschen  Juden  veranstalteten  Umfrage.    Sie  ist  unvollständig,  da  einige 

Stellen  die  Umfrage  gar  nicht  oder  nur  ungenügend  beantwortet  haben. 


Kapital 

Kredit- 
nehmer 

Höhe  der 
Darlehen 

Aus- 
geliehene 
Beträge 

Zinsfuß 

Bemerkungen 

RM 

RM 

RM 

Berlin 

Jüdische   Darlehns- 

1924 

1926/27 

Bis  1000 

1926/27 

1  ^/o  über  2  Bürgschaften 

kasse  G.  m.  b.  H. 

5  000 

396 

157  885 

Reichs- 

verlangt 

1927 

1929 

1929 

bank- 

180 000 

410 

1930 

472 

(10  Mon.) 

1 

186  100 
1930 
182  500 
(10  Mon.) 

diskont 

Jüdischer    Kredit- 

119 750 

1000     3000 

Gesamt- 

Wechseldiskont 

verein  für  Handel  u. 

umsatz 

1929:  2732  Stck. 

Gewerbe  E.G.m.  b.H. 

1928 
4  361946 

1929 
10  077  287 

RM  876  171 

Genossen  1929 

327 

Arbeitete   1929 

mit  Verlust,  da 

nicht  genügend 

Eigenkapital 

Volksbank  Iwria 

1929 

1928 

Ab  200 

Starkes     Wech- 

E. G.  m.  b.  H. 

171513 
Haft- 
summe 

175 

« 

\ 

selgeschäft  mit 
kleinen      Kun- 
den 

349  763 

' 

1 
-  > 

1929:   Gewinn 

Bocholt 

• 

' 

RM  10  800 

Hilfsverein     Esrass 

1926 

1926 

Bis  1500 

1926 

Zinslos 

Bürgschaft     den 

Kfufim    E.   V.,    280 

8  395 

ö 

4  550 

Vereins.      Pro- 

Mitglieder 

: 

1 

duktive       Dar- 
lehnsgewäh- 

Bochum 

rung 

Rabbiner  Dr.  David- 

2  000 

1926 

Keine  Vor- 

1926 

Zinslos 

Keine       Sicher- 

C-Jründung, Verein, 

1 

schrift 

600 

heitenerforder- 

100 Mitglieder 

4 

1 
1 

1 
1 

lich 

Breslau 

1 

Jüdische  Mittel- 

1925 

Bis  1500 

1925 

3,60/0 

Darlehen     für 

standshilfe  E.  V. 

110 
1929 
300 
1930 
320 

) 

38  358 
1929 
214  800 
1930 
235  000 

■ 

werbende 
Zwecke. 
Sicherheit 
durch  2  Bürgen 
oder      Wertpa- 

Chemnitz 

• 

1 

piere 

Isr.  Hilfsverein, 

1927 

100    2500 

6  100 

Zinslos 

2    Bürgschaften 

Verein,    1927 :    152 

12 

verlangt 

Mitglieder 

' 

1 

Dan  zig 

( 

Jüdische  Leihkasse 

15  000 

1928 

i 

59  791 

90/0 

Bürgschaft  oder 

E.  G.  m.  b.  H. 

* 

484 

1 

i 

Wertpapiere 

144 


145 


Kapital 
RM 

Kredit- 
nehmer 

Höhe  der 
Darlehen 

RM 

Aus- 
geliehene 
Beträge 

RM 

Zinsfuß 

Bemerkungen 

Kapital 
RM 

Kredit- 
nehmer 

Höhe  der 
Darlehen 

RM 

Aus- 
geliehene 
Beträge 

RM 

Zinsfuß 

Bemerkungen 

Insterburg 

Dortmund 

Jüdische    Darlehns- 

Darlehen  für 

1               1 

Darlehnskasse     der 
Chewra  Sklower 

Bis  500 

Zinslos 

kasse  E.  G.  m.  b.  H. 

werbende 
Zwecke 

Holzstiftung,  Verein 

Duisburg 

Köln 

Jüdische    Darlehns- 

1                                 "n        /^                         L         TT 

* 

Jüdische    Darlehns- 

Stamm- 

1925/26 

Bis  500 

1925/26 

Zinslos 

Gewährung   von 

kasse  E.  G.  m.  b.  H. 

, 

kasse,  Träger  Wohl- 

kapital: 

46 

9  780 

0 

Darlehen  für 

fahrtsamt  der  Syna- 

5 000 

1927 

1927 

produktive 

Essen 

^T                                  ••                1 

gogengemeinde 

dazu 

34 

9  350 

Zwecke.  Bürg- 

Jüdische Genossen- 

Neugrundung 

~4    /~\0   « 

Zu- 

1929 

1929 

schaft  verlangt 

schaftsbank     E.    G. 

1931 

schuß 

38 

15  719 

V-' 

in.  b.  H. 

1 

der  Ge- 
meinde 

Frankfurt  a.  M. 

1927 

Jüdische   Leihkasse 

etwa 

1929 

Bis  1500 

1929 

Kosten- 

Bürgschaft  ver- 

10000 

• 

E.V. 

40  000 

158 
1930 

59  635 
1930 

beitrag 
etwa  30/0 

langt 

Königsberg 

• 

tf                                               , 

174 

50  600 

Jüdische    Darlehns- 

1925 

1925 

400-1400 

1925 

6O/0  und 

Fürth 

kasse  E.  G.  m  b.  H., 
209    Genossen     mit 

19  000 
1927 

58 
1926 

25  892 
1926 

10/0  Spe- 
sen 

Darlehnskasse     der 

779   Anteilen    ä    25 

19  475 

47 

15  518 

Isr.  Kullusgemeinde 

1930 

1927 

1927 

■w--^           •              1    1                                   •          "TT 

f 

21425 

37 

15  488 

Friedberg  i.  H. 
Hilfsverein,    Verein 

1927 
1200 

1927 
4 

Bis  200 

1927 
400 

Zinslos 

Ohne  Bürg- 
schaft 

*  • 

1929 

17 
1930 

1929 

8  050 
1930 

Glogau 

22 

9  925 

8O/0 

Jüdische   Darlehns- 
kasse 

1930 
lOüO 

1930 

7 

1930 
2  500 

Zinslos 

Landsberg  a.  W. 

■ 

Bürgerrettungs  -  In- 

Durch 

1925 

Bis  etwa 

1925 

Zinslos 

Darlehnskapital 

Göppin^^en 

stitut,  Träger  Syna- 

Infla- 

4 

1500 

489 

wird  durch  Bei- 

Isr. Unterstützungs- 

In  der 

1926 

-4 

75 

Zinslos 

gogengemeinde 

tion 
ver- 

1926 
3     . 

1926 
1  720 

träge  und 
Spenden  aufge- 

verein.  Verein,  ca.  70 
Mitglieder 

Infla- 
tions- 
zeit 
ver- 

1 

< 

• 

Leipzig 

loren 

1927 

1 

1 

i 

1927 
100 

1                                    c? 

bracht 

loren 

, 

I 

Hilfsverein  isr. 

20  000 

1929 

Bis  500 

1929 

Zinslos 

Hamburg 

Gewerbetreibender 

47 

40  530 

Isr.  Vorschuß-Insti- 

1927 

Bis  300 

1927         2—30/0 

zu  Leipzig  E.V.  ca. 

M  0  ^\ /x     %  tf'  *  1       1  *        1 

tut,  Rechtsfähige 

37  210 

44  105 

I  • , 

1800  Mitglieder 

Stiftung  unter  Auf- 
sicht der  Gemeinde 

A 

• 

Darlehnskasse     der 
Israel.  Religions- 

1927 

44  110 

1924/25 
25 

Bis  1000 

1924/25 
1 1 1*95 

40/0 

1929:  60  416 
zurück! 

Hannover 

I  ■ 

gemeinde 

1929 
66  110 

1925/26 
80 

1925/i6 
29  960 

1930:  76  870 
zurück! 

Jüdische   Darlehns- 

Stamm- 

1926/27 

100    500 

1926/27 

lO'o  über 

Bürgschaft  ver- 

• 

(davon 
60  000 

1926/27 

1926/27 

kasse  E.V. 

kapital: 

18 

4  205 

Reichs- 

langt 

99 

38  993 

2  000 

1930 

1930 

bankdis- 

\J\J    V/ v/v/ 

Ge- 

1927/28 

1927/28 

Dar- 
lehen 

26 

•  '- 

5  990 

1  ■ 

kont  oder 
zinslos 

_» 

v^  v^ 

meinde) 
1930 

115 
1928/29 

57  608 
1928/29 

• 

öOOO 

•  ■•  1           1 

65  000 

113 

65  851 

jahrl. 

" 

1930 

1930 

Zu- 

1 

137 

71600 

schuß 
der  Ge- 

1 

Nürnberg 

»                • 

meinde 

;■ 

: 

)  .         ,    :       ^ 

Darlehnskasse     der 

• 

300 

t 

( 

» 
1 

1 

• 

Isr.  Kultusgemeinde 

146 


147 


Kapital 

Kredit- 
nehmer 

Höhe  der 
Darlehen 

Aus- 
geliehene 
Beträge 

Zinsfuß 

Bemerkungen 

KM 

KM 

RM 

Tilsit 

Gemiluth  Chassidira 
(llabb.   Dr.    Ehrlich 
Gedächtnisstiftung), 
Verein   ca.  80   Mit- 
glieder 

8  000 

1924 

4 
1925 

10 
1926 

5 
1927 

6 

Bis  300 

1924 

670 
1925 

1260 
1926 

900 
1927 
1025 

Zinslos 

Das  Kapital 
stammt  aus 
Jahrzeitsstif- 
tungen und 
Spenden. 

Bürgschaft  oder 
Hinterlegung 
von  Wertpapie- 

1929 

9 
1930 

7 

1929 

2  300 
1930 

1950 

ren 

Wandsbeck 

Unterstützungs-  und 
Wanderverein,  Ver- 
ein ca.  15  Mitglieder 

Durch 
Infla- 
tion 
ver- 
loren 

1926 

1 

1 
t 

1926 
60 

Zinslos 

Bürgschaft  wird 
nur  bei  Nicht- 
mitgliedern 
verlangt.      Das 
Darlehnskapi- 
tal  wird  durch 
jährliche  Mit- 
gliedsbeiträge 
(RM  8,—)  auf- 
gebracht 

Zwickau 

Esrath  Achim,  Allg. 
Jüd.  Hilfsverein 
E.V.  60    Mitglieder 

Darle- 
hen der 
Firma 
Schok- 

ken, 
Kredite 
bei  der 
Zwik- 
kauer 
Stadt- 
bank 

1924 

33 
1925 

29 
1926 

35 
1927 

16 

Bis  1000 
und  mehr 

t 

1924 

21992 
1925 

45  163 
1926 

76  441 
1927 

17  885 

• 

* 

Anlage  II 

Jüdische  Darlehnskasse  G.  m.  b.  H.,  Berlin 

I.    Bedingungen 

(Auszug     aus    den    Richtlinien    des    Geschäftsaus- 
schusses) 

1.  Die  Jüdische  Darlehnskasse  G.  m.  b.  H.  gewährt  Darlehn  regel- 
mäßig nur  bis  1000  Mark.  Die  Stempelgebühren  für  Schuld-  und  Bürg- 
schein hat  der  Darlehnsnehmcr  zu   tragen. 

Darlchn  werden  nur  für  produktive  Zwecke  gewährt;  daher  muß  der 
Schuldner  eidesstattlich  versichern,  wieviel  Steuerschulden,  Mietsschulden, 
Arztschulden,  Wechselschulden  und  Warenschulden  er  hat.  Der  Ehegatte 
des   Schuldners  muß   stets  den   Schuldschein  mitunterschreiben. 

2.  Darlehn  werden  nur  gegen  die  selbstschuldnerische  Bürgschaft  von 
Personen,    die    selbständig    sind,    gewährt.    Die    Darlehnsgewährung    gegen 

•  * 

148 


Bestellung  eines  Pfandrechts  ist  nicht  zulässig,  Der  Bürge  muß  selbständig, 
für  den  4  fachen  Darlehnsbetrag  unbedingt  gut  und  in  Groß-Berlin  an- 
sässig sein.  Der  Ehegatte  des  Bürgen  hat  den  Bürgschein  mitzuunterzeichnen. 
Die    Bürgschaft  erstreckt   sich   auch   auf   die   Verwaltungskosten. 

3.  Das  Darlehn  soll  in  mindestens  30  gleichen,  wöchentlichen  Teilzah- 
lungen zurückgezahlt  werden.  Mit  der  Rückzahlung  ist  spätestens  6  Wochen 
nach  Empfang  des  Darlehns  zu  beginnen.  Bleibt  der  Schuldner  auch  nur 
mit  einer  Teilzahlung  im  Rückstande,  so  ist  auf  Verlangen  des  Geschäfts- 
führers der  Jüdischen  Darlehnskasse  G.  m.  b.  H.  der  ganze  jedesmal  noch 
verbleibende  Rest  des  Darlehns  sofort  zur  Rückzahlung  fällig  und  zahlbar. 
Es  ist  im  Interesse  des  Bürgen,  sich  von  den  pünktlichen  Rückzahlungen 
EU   überzeugen. 

Gerät  der  Schuldner  oder  der  Bürge  unter  Geschäftsaufsicht  oder 
Konkurs,  oder  stellt  er  seine  Zahlungen  ein,  so  wird  die  gesamte  Darlehns- 
bzw.   Bürgschaftsforderung  sofort  fällig. 

Nach  vollständiger  Rückzahlung  des  Darlehns  werden  der  Schuldschein 
und  der  Bürgschein  wieder  ausgeliefert.  Wird  das  Darlehn  ganz  oder  teil- 
weise durch  den  Bürgen  zurückgezahlt,  so  erhält  dieser  beide  Urkunden. 

Bei  jedem  erneuten  Darlehnsgesuch  ist  der  Nachweis  für  die  gänzliche 
Rückzahlung   des  bisherigen  Darlehns  zu  füliren. 

4.  Wer  eine  Woche  mit  seinen  Abzahlungen  im  Rückstande  geblieben 
ist,  soll,  falls  nicht  die  sofortige  Rückzahlung  des  Restdarlehns  vom  Ge- 
schäftsführer verlangt  wird,  in  der  nächstfolgenden  Woche  doppelte  Zahlung 
leisten.  Bleibt  ein  Schuldner  4  Wochen  mit  seinen  Rückzahlungen  aus,  so 
soll  der  Bürge  seiner  im  Bürgschein  übernommenen  Verpflichtung  gemäß 
zur  Bezahlung  des  ganzen  Restdarlehns  angehalten  werden. 

5.  Wer  seinen  Bürgen  in  Verlust  gebracht  hat,  soll  ein  neues  Darlehn 
nicht  eher  erhalten,  als  bis  er  eine  schriftliche  Bescheinigung  des  Bürgen 
beibringt,   daß  er  ihm  den  Verlust  wieder  ersetzt  hat. 

II.  Richtlinien  für  die  Prüfung  der  Darlehnsgesuchc 

1.  Bei  der  Prüfung  von  Gesuchen  für  die  Darlehnskasse  dürfen  nicht 
wohlfahrtspflegerische,  sondern  lediglich  kaufmännische  Erwägungen  maß- 
gebend sein. 

Darlehn  können  nur  für  produktive  Zwecke  gegeben  werden.  —  Liegen 
Miets-,  Steuer-  und  Arztschulden  in  erheblichem  Maße  vor  und  ist  der 
Geschäftsbetrieb  klein,  so  ist  die  Wahrscheinlichkeit,  daß  der  Petent  selbst 
zurückzahlen  kann,  außerordentlich  gering.  In  solchen  Fällen  muß  das  städti- 
sche Bezirksamt  für  die  Miete  eintreten.  Badekuren  und  Erholungsaufenthalte 
gehören    nicht   zum    Geschäftsbereich    der    Darlehnskasse. 

Die  Bezirke  wollen  unbedingt  darauf  achten,  daß,  falls  nicht  schon 
eine  eidesstattliche  Versicherung  über  die  Zusammensetzung  der  Schulden 
in  den  Akten  sich  befindet,  die  Darlehnssucher  solche  abgeben.  Bei  Unter- 
lassung dieser  Maßnahme  entstehen  unnötige  Verzögerungen,  da  nach  Ein- 
gang   des   Berichts   die   Abgabe    der   Erklärung   nachgefordert   werden    muß. 

2.  Darlehen  gegen  Pfänder  (z.  B.  Wohnungseinrichtungen,  Silber, 
Schmucksachen,  Waren)  werden  nicht  mehr  gegeben,  weil  die  Pfandstücko 
bei  der  öffentlichen  Versteigerung  nur  einen  geringen  Bruchteil  des  Tax- 
wertes bringen,  der  seinerzeit  bei  der  Vergebung  des  Darlehns  zugrunde  ge- 
legen hat.  Es  kommt  weiter  hinzu,  daß  die  Darlehnskasse  als  soziales  Institut 
nur  schwer  die  Wohnungseinrichtungen  —   das  Letzte,  was   der  Schuldner 

149 


besitzt  —  wegnehmen  kann.  Außerdem  kommen  in  solchen  Fällen  regel- 
mäßig  Interventionsklagen  von  Verwandten  oder  Freunden,  mit  denen  „Siche- 
rungsübereignungsverträge" geschlossen  worden  sind.  Ob  ein  Anfechtungs- 
prozeß zum  Erfolg  führt,  ist  meist  höchst  fraglich. 

3.  Als  sehr  praktisch  hat  sich  die  Einrichtung  einer  Darlehnskommis- 
sion  erwiesen,  wie  sie  z.  B.  der  Bezirk  Prenzlauer  Berg  gebildet  hat.  Da 
die  Mitglieder  der  Kommission  die  Verhältnisse  der  Gesuchsteller  durch 
eigene  Anschauung  kennenlernen,  gewinnen  sie  allmählich  ein  vollständiges 
Bild  der  geschäftlichen  Lage  im  Bezirk.  Auf  Grund  ihrer  Erfahrungen 
ist  die  Kommission  in  der  Lage,  aussichtslose  Gesuche  gleich  von  vornherein 
als  solche  zu  kennzeichnen.  Durch  gründliche  und  schnelle  Arbeit  des  Be- 
zirks, die  von  kaufmännischen  Grundsätzen  aus  an  die  Beurteilung  der  Ver- 
hältnisse des  Darlehnsnehmers  wie  des  Bürgen  herangeht,  wird  eine  gute 
und  sichere  Berichterstattung  gewährleistet,  aus  der  die  Gründe  für  oder 
gegen  die  Bewilligung  hinreichend  ersichtlich  sind. 

4.  Den  Darlehnssuchern  darf  von  den  Prüfern  die  Gewährung  eines 
Darlehns  niemals  zugesagt  werden.  Die  Entscheidung  des  Darlehns  liegt  aus- 
schließlich   dem    Geschäftsausschuß    (nicht    dem    Geschäftsführer    und    nicht 

dem  Büro)  ob. 

5.  Der  Prüfer  darf  sich  nicht  bloß  von  dem  Bürgen  seine  Verhältnisse 
schildern  lassen,  er  muß  sich  durch  Erkundigungen  in  Branchenkreisen  und 
auf  andere  Weise  selbst  ein  Urteil  darüber  bilden,  ob  den  Angaben  des 
Bürgen  Glauben  zu  schenken  ist. 

6 

7.  Da  die  Ehefrauen  bei  der  Pfändung  sehr  oft  interveniert  haben, 
müssen  jetzt  immer  die  Ehefrauen  der  Schuldner  den  Schuldschein  mit- 
unterschreiben, ebenso  die  des  Bürgen,  falls  der  Bürge  nicht  zweifellos  ein- 
wandfrei ist.  M 

8.  Ist  ein  Darlehnsschuldner  notleidend  geworden,  so  ist  intensive  Mitar- 
beit des  Bezirks  dringend  erforderlich.  Die  der  Darlehnskasse  zur  Verfügung 
stehenden  Mittel  sind  ihr  selbst  leihweise  überlassen.  Wenn  ein  Bezirk  bei 
der  Eintreibung  versagt,  bleibt  nur  der  heute  sehr  mühselige  Weg  der  Prozeß- 
führung, der  bei  der  starken  Ueberlastung  der  Gerichte  nach  vielen  Monaten 
doch  nicht  zu  einer  Befriedigung  führt.  Es  muß  versucht  werden,  die  Dar- 
lehnsschuldner zu  Ratenzahlungen  zu  bewegen,  die  sie  pünktlich  innehalten, 
ohne  daß  Prozeßkosten  aufgewendet  werden  müssen.  Der  Pfleger,  der  das 
Darlehn  zur  Befürwortung  empfohlen  hat,  hat  auch  die  moralische  Pflicht, 
sich   für  die  Rückzahlung  des  Darlehns  einzusetzen. 

9.  Darlehnsgesuche  von  Bürgen,  die  ihren  Verpflichtungen  nicht  nachge- 
kommen sind,  müssen  unbedingt  abgelehnt  werden.  Es  kann  nicht  Aufgabe 
der  Darlehnskasse  sein,  dem  Bürgen  ein  Darlehen  zu  geben,  damit  er  einen 
Teil  davon  zur  Tilgung  seiner  Bürgschaftsschuld  verwenden  kann. 

10.  Dem  Versuch  von  Ringbildungen  zwischen  Gesuchstellern  und  Bür- 
gen, die  mit  der  Uebernahme  der  Bürgschaft  Geschäfte  unter  sich  machen 
und  eine  Person  für  alle  möglichen  Personen  Bürgschaften  übernehmen  las- 
sen wollen,  ist  besonders  gründlich  nachzugehen,  damit  die  Darlehnskasse 
durch  solche  Machenschaften  nicht  Schaden  erleidet. 

11.  Die  Mitglieder  des  Geschäftsausschusses,  die  Bezirksvorsitzenden, 
Beamte  und  Angestellte  (einschließlich  derjenigen  der  Jüd.  Gemeinde)  er- 
scheinen als  Bürgen  nicht  geeignet,  —  ebenso  sollen  Rabbiner  nicht  zur 
Bürgschaft  herangezogen  werden. 


150 


12.  Uebernehmen  Mitglieder  der  Wohlfahrtsbezirke  Bürgschaften,  so 
müssen  sie  sich  von  vornherein  darüber  klar  sein,  daß  ihnen  gegenüber  Aus- 
nahmen nicht  gemacht  werden  können,  d.  h.  sie  müssen,  wenn  die  Schuld- 
ner nicht  zahlen,  unter  Beachtung  der  Geschäftsbedingungen  die  übernom- 
menen Verpflichtungen  einlösen.  Es  darf  hier  keineswegs  etwa  der  Stand- 
punkt eingenommen  werden,  daß  die  Mitglieder  der  Wohlfahrtsbezirke  die 
Bürgschaft  nur  aus  dem  Grunde  übernommen  haben,  weil  der  Petent 
keinen  anderen  Bürgen  fand.  Diese  Gutmütigkeit  darf  nicht  zu  einer  Schädi- 
gung der  Darlehnskasse  führen. 


UMSCHAU 

Not,  bittere  Not  liegt  über  dem  deutschen  Volle! 

Millionen  Erwerbsloser  müssen  feiern.  Alle  und  Junge  leiden 
schwer.  Hunger  und  Entbehrung  gefährden  wieder  wie  in  den  Schrek- 
kensjahren  der  Inflation  die  Gesundheit  von  Erwachsenen  und  be- 
sonders von  Kindern. 

Veberall  in  Deutschland  regt   sich   der  Helferwille. 

Im  kleinen  und  im  großen  wird  vieles  geleistet,  um  der  bitter- 
sten Not  zu  begegnen.  Mit  dankbarer  Freude  stellen  die  unterzeich- 
neten Verbände  der  freien  Wohlfahrtspflege  die  Fülle  dieser  Hilfst 
bereitschaft  fest,  die  meist  ganz  im  stillen  wirkt.  Gegen  das  Riesen- 
maß der  millionenfachen  Not  reichen  nicht  die  bis  an  die  letzten 
Grenzen  der  Leistungsfähigkeit  gespannten  Hilfsmaßnahmen  von  Reich, 
Ländern  und  Gemeinden:  reichen  auch  nicht  die  Ströme  freiwilliger 
Hilfsbereitschaft,  die  durch  die  Hände  der  freien  Wohlfahrtspflege,  wie 
auch  nachbarlich  vom  Helfer  zum  Hilfsbedürftigen  fließen. 

Es  muß  noch  mehr  geschehen! 

Wir  wissen,  daß  es  heute  kaum  einen  Menschen  in  Deutschland 
gibt,  der  nicht  von  der  allgemeinen  Wirtschaftsnot  mehr  oder  weniger 
hart  getroffen  ist.  Arbeitgeber  und  Arbeitnehmer,  Beamte  und  Ayi- 
gestellte  und  freie  Berufe  —  alle  sind  von  den  Folgen  der  wirt- 
schaftlichen Krise   erfaßt. 

Trotzdem  richten  wir  unseren  Ruf  an  alle.  Nicht  nur  an  die,  die 
vielleicht  noch  etwas  übrig  haben,  vielmehr  auch  an  die,  denen  es 
ein  wirkliches  Opfer  bedeutet: 

Helft  mit  aller  eurer  Kraft,  die  Not  zu  überwinden! 

Helft  der  offenen  und  der  verborgenen  Not,  die  ihr  in  eurem  Um- 
kreis  spürt! 

Gebt  für  die  örtlichen  Sammlungen,  die  fast  überall  zur  Bekämp- 
fung der  Not   eingerichtet  sindl 

Helft  solche  Einrichtungen  schaffen,  wo  sie  noch  nicht  bestehen; 
besonders  für  die  Speisung,  Erwärmung,  BeJdeidung  der  Notleidenden! 

Gebt,  was  ihr  an  Kleidern,  Wäsche,  Schuhzeug  irgend  entbehren 
könnt,  an  geeignete  Sammelstellen! 
-      Gebt  Nahrungsmittel  —  gebt   Kohlen! 

151 


Denkt  an  die  besondere  Not  der  Kinder  und  Jugendlichen  — 
der  Kinder,  die  zum  erstenmal  seit  den  Zeiten  der  Inflation  wieder 
Merkmale  schwerer  Unterernährung  und  Rachitis  zeigen.  Denkt  an 
die  Jungen  und  Mädchen,  die  trotz  guten  Willens  keine  Arbeit,  keine 
Lehrstelle  jiiiden  können  und  von  der  Gefahr  der  Verwahrlosung  und 
Arbeitsscheu    bedroht    sind,    wenn  sie  jahrelang    oh7ie    Beschäftigu7ig 

bleiben. 

Sorgt  für  Arbeit  und  Beschäftigung  auch  im  kleinen! 

Helft  mit,  eine  mächtige  Welle  der  Hilfsbereitschaft,  der  Selbst- 
hilfe  durch   das  ganze   deutsche    Volk  zu   wecken! 

Keiner  darf  sich  ausschließen! 

DEUTSCHE  LIGA  DER  FEEIEN  WOHLFAHRTSPFLEGE: 

Central-Ausschuß 
für  die#  Innere  Mission  der  deutschen  evangelischen  Kirche 

Deutscher  Caritasverband 

Zentralwohlfahrtsstelle   der   deutschen   Juden 

Deutsches    Rotes    Kreuz 

Fünfter  Wohlfahrtsverband 

Christliche  Arbeiterhilfe 

Aus  der  Not  der  Zeit  durch  helfende  Liebe  zu  neuem  Aufstiege! 
Hilfsbereitschaft   ist  vaterländische    Pflicht   und   Dienst   am.   Volkstum, 
Wer  helfen  kann,  muß  helfen. 
.       FÜR  DIE  REICHSREGIERUNG:  Dr.  Brüning,  Reichskanzler 


Aus  Anlaß  des  100.  Geburtstages 
von  Pastor  D.  Friedrich  von  Bodel- 
schwingh  hat  die  Zentralwohl fahrls- 
slelle  der  deutschen  tJuden  an  den 
Central-Ausschuß  für  die  Innere  Mis- 
sion und  an  den  Arbeitsausschuß 
für  die  Bodelschwingh-Gedächtnis- 
feier  ein  Schreiben  gerichtet,  in  dem 
es  heißt: 

„Es  ist  uns  ein  Bedürfnis,  zum 
Ausdruck  zu  bringen,  daß  die  Per- 
sönlichkeit von  Pastor  D.  Friedrich 
von  Bodelschwingh  —  dessen  Den- 
ken und  Wirken  weit  über  alle 
Grenzen  von  Konfessionen,  Organi- 
sationen und  Zeiten  hinausreicht  — 
auch  in  dem  gesamten  Kreise  der 
jüdischen  Wohlfahrtsarbeit  bewun- 
dert und  verehrt  wird.  Sein  vor  den 
Toren  Berlins  errichtetes,  weit- 
schauendes Werk  produktiver  Wan- 
derer- und  Arbeitsfürsorge  ist  uns 
gerade  gegenwärtig  ein  großes  Vor- 
bild für  eigene  Pläne  und  Arbei- 
ten.** 

152 


Organisation 

Jüdische  Wohlfahrtsarbeit  in 
Schleswig-Holstein.  Wir  entnehmen 
einem  Bericht  der  Geschäftsführe- 
rin der  Wohlfalirtskommission  des 
Verbandes  der  Jüdischen  Gemein- 
den Schleswig-Holsteins  und  der 
Hansestädte,  Fräulein  Recha  Ellern, 
Altona,    folgende   Ausführungen: 

Als  wir  im  Jahre  1929  unsere 
Arbeit  begannen,  konnten  wir  weder 
an  die  Ausarbeitung  von  Richtlinien, 
noch  an  eine  Zielsetzung  denken,  da 
wir  die  Provinzgemeinden  nicht 
kannten  und  auch  nicht  wußten,  wel- 
che Forderungen  man  an  uns  stel- 
len würde.  Im  Laufe  des  Jahres 
zeigte  sich,  daß  wir  unsere  Bemü- 
hungen besonders  auf  die  Fürsorge 
für  Gefangene  und  entlassene 
Strafgefangene  konzentrieren  müß- 
ten. In  unserem  Bezirk  liegen  die 
Gefängnisse  Altona,  Rendburg  und 
Neumünster.  Gemeinsam  mit  dem 
Geistlichen  wurde  die  Fürsorge  aus- 


geführt. Wir  haben  während  der 
Haft  außer  den  Besuchen  und  der 
persönlichen  Fürsorge  uns  bemüht, 
alle  Wünsche  der  Gefangenen,  die 
sich  auf  Erhaltung  von  Wohnung, 
Arbeitsgelegenheit,  Versicherungs- 
und Rentenansprüchen  richteten, 
durchzuführen.  Wir  haben  die  Für- 
sorge für  die  Familie  ausgeübt  und 
während  der  Strafzeit  die  Verbin- 
dung mit  auswärtigen  Verwandten 
aufrechterhalten,  damit  der  Gefan- 
gene freundliche  Aufnahme  bei  sei- 
ner Rückkehr  findet.  Wir  haben  mit 
allen  öffentlichen  vmd  privaten 
Wohlfahrtsstellen  zusammengearbei- 
tet. Unsere  Arbeit  wurde  von  den 
Direktoren  und  Beamten  gern  ge- 
sehen und  stets  unterstützt.  Wir 
haben  die  notwendigen  Unterlagen 
für  Gnadengesuche  usw.  besorgt,  und 
unsere  Berichte  sind  stets  weitge- 
hendst  gewürdigt  worden.  Der 
schwerste  Ted  der  Arbeit  beginnt 
kurz  vor  und  nach  der  Entlassung. 
Wir  übernehmen  Schutzaufsichten 
für  mit  Bewährungsfrist  Entlassene. 
Arbeit  zu  finden  ist  uns  fast  nie 
möglich,  doch  gelang  es  uns,  durch 
Ermöglichung  der  Rückkehr  in  den 
Herkunftsort,  Beschaffung  von  Ge- 
werbescheinen, Warenkredit,  Mieter- 
zuweisung usw.  dafür  zu  sorgen, 
daß  die  44  Gefangenen,  die  im  Laufe 
dieses  Jahres  durch  unsere  Hände 
gingen,  selbst  für  ihren  Lebensun- 
terhalt aufkommen  können,  nur  in 
einem  Fall  mußte  die  Wohlfahrts- 
pflege noch  in  Anspruch  genommen 
werden. 

Außer  diesem  großen  Arbeitsge- 
biet bemühen  wir  uns,  allen  Ansprü- 
chen, die  von  den  kleinen  Orten  an 
uns  gestellt  werden,  zu  entsprechen. 
So  haben  wir  in  acht  Fällen  Fa- 
miUen  über  Notzeiten  hinweggehol- 
fen, in  zwei  Fällen  Kinder  ver- 
schickt, in  drei  Fällen  für  Unter- 
bringung in  Krankenhäusern  und  An- 
stalten gesorgt,  in  zwei  Fällen  ge- 
lang es  uns,  Erholungskuren  bei 
schwer  Tuberkulose  -  Gefährdeten 
durchzuführen.  Wir  befürsorgen 
außerdem  vier  Patienten,  die  in  den 
Heilanstalten  der  Provinz  lebensläng- 
lich untergebracht  sind.  Das  Pro- 
blem   der    Wanderfürsorge    ist    eine 


starke  Belastung.  Es  gelang  uns  nur 
in  drei  Fällen,  wirkliche  Hilfe  zu 
bringen.  Wir  sind  im  Jahre  1930 
in  Anspruch  genommen  worden:  Ge- 
fangenenfürsorge 44,  Hyg.  Fürsorge 
7,  Famüienhilfe  8,  Wanderfürsorge 
3,  Anstaltsfürsorge  4.  In  diesen  66 
Fällen  sind  dem  Provinzialverband 
nur  in  15  Fällen  Kosten  erwachsen. 
Die  Wohlfahrtsstelle  ist  sich  be- 
wußt, in  vielen  Fällen  nur  ergän- 
zende, nicht  produktive  Hilfe  ge- 
leistet zu  haben.  Es  liegt  dies  an 
der  gesamten  wirtschaftlichen  Situa- 
tion, und  wir  sind  der  Meinung,  daß 
über  den  Rahmen  der  Wohlfahrts- 
stelle hinaus  es  Pflicht  des  Provin- 
zialverbandes  ist,  sich  ernsthaft  mit 
der  Situation  der  Juden  in  Deutsch- 
land, der  Stellung  der  Juden  im 
deutschen  Fürsorgestaat,  dem  wirt- 
schaftlichen Boykott,  den  Forderun- 
gen der  Berufsberatung  und  des  Ar- 
beitsnachweises zu  befassen. 

Jugend  wohl  fahrt 

Religiöse  Erziehung  von  Fürsorge- 
zöglingen. Aus  der  Praxis  einiger 
Fürsorgeerziehungsbehörden  hat  sich 
ergeben,  daß  die  zur  Fürsorgeerzie- 
hung überwiesenen  Minderjährigen 
allgemein  darüber  befragt  werden, 
ob  sie  in  einer  Anstalt  ihres  Be- 
kenntnisses oder  in  einer  anderen 
Anstalt  untergebracht  zu  werden 
wünschen.  Der  Preuß.  Minister  für 
Volkswohlfahrt  stellt  in  einem  be- 
sonderen Erlaß  fest,  daß  dieses  Ver- 
fahren mit  dem  Gesetz  unvereinbar 
ist  (Volkswohlfahrt,  15.  Jan.   30). 

Es  wird  zum  Ausdruck  gebracht, 
daß  es  ein  „erzieherischer  Mißgriff 
sei,  den  religionsmündig  gewordenen, 
aber  noch  in  der  Pubertätsentwick- 
lung stehenden,  also  in  seelischer 
Unausgeglichenheit  und  Problematik 
befangenen  Jugendlichen  ohne  zwin- 
gende Notwendigkeit  von  Amts 
wegen  vor  die  folgenschwere  Ent- 
scheidung über  seine  künftige  reli- 
giöse Haltung  zu  stellen,  und  daß 
dieses  Bedenken  doppelt  schwer  ins 
Gewicht  falle,  wenn  es  sich  um 
verwahrloste  Minderjährige  handelt, 
deren  seelischer  Zustand  noch  um 
vieles  labiler,  haltloser  und  zerrisse- 
ner  sei   als   beim    normalen   Jugend- 


153 


liehen.  Einem  solchen  Minderjähri- 
gen erscheine  die  bekenntnismäßige 
Erziehung  oft  als  die  Widersacherin 
dessen,  was  ihm  infolge  der  Ver- 
wahrlosung als  zweite  Natur  nur 
allzu  lieb  geworden  sei,  und  er 
werde,  von  der  Behörde  zur  Ent- 
scheidung aufgerufen,  diese  aus  dem 
Bestreben  heraus  treffen,  sich  einer 
lästigen  Mahnerin  auf  bequeme 
Weise  zu  entledigen. 

Wenn  die  Preuß.  Ausführungsan- 
weisung den  Fürsorgeerziehungsbe- 
hörden bei  Zweifel  hinsichtlich  des 
Bekenntnisses  besondere  Ermittlun- 
gen zur  Pflicht  macht,  so  ist  hierbei 
an  Zweifel  nicht  über  die  innere 
religiöse  Ueberzeugung  des  Zöglings, 
sondern  über  seine  äußere  Zu- 
gehörigkeit zu  einem  bestimmten  Be- 
kenntnis gedacht."  Ein  aus  freiem 
Entschluß  und  nach  reiflicher  Ueber- 
legung  geäußerter  Wunsch  religions- 
mündiger Zöglinge,  in  einer  bekennt- 
nislosen  Anstalt  untergebracht  zu 
werden,  sei  auch  dann  zu  berück- 
sichtigen, wenn  der  Zögling  einem 
bestimmten  Bekenntnis  äußerlich  an- 
gehört und  angehörig  bleiben  will. 
Es  könne  aber  nicht  für  zulässig 
erachtet  werden,  den  Zöglingen  all- 
gemein eine  dahingehende  Frage 
vorlegen  zu  lassen. 

Maßnahmen  für  jugendliche  Ar- 
beitslose. Besondere  Hilfsmaßnah- 
men für  jugendliche  Arbeitslose  sind 
von  dem  Reichsarbeitsminister  (Er- 
laß vom  13.  Jan.  31,  Reichsarbeits- 
blatt I  S.  26)  gemeinsam  mit  dem 
Präsidenten  der  Reichsanstalt  für 
Arbeitsvermittlung  und  Arbeitslosen- 
versicherung (Erlaß  vom  20.  Dez.  30, 
Reichsarbeitsblatt  I  S.  27)  ins  Leben 
gerufen  worden.  Um  die  Förderung 
beruflicher  Bildungsmaßnahmen  in 
stärkerem  Umfang  zu  ermöglichen, 
hat  der  Präsident  der  Reiclisanstalt 
die  bisher  für  diese  Zwecke  be- 
willigten Mittel  um  50  bis  100  o/o  er- 
höht, und  der  Reichsarbeitsminister 
hat  einen  Betrag  von  150  000  RM. 
zur  Verfügung  gestellt.  Die  Mittel 
sind  beschränkt  auf  solche  Veran- 
staltungen, die  den  Charakter  einer 
beruflichen  Fortbildung  und  Um- 
schulung haben  und  die  die  beruf- 
lichen   Kenntnisse    und    Fähigkeiten 

154 


der  Arbeitslosen  heben  oder  vor  dem 
Absinken  bewahren.  Insbesondere 
ist  gedacht  an  einen  zusätzlichen 
Berufsschulunterricht.  Auch  mit  den 
Einrichtungen  jugendpf  legerischen 
Charakters  soll  soweit  wie  möglich 
zusammengearbeitet  werden. 

Neue  Bestimmungen  über  Kinder- 
gärten. Ein  neuer  Runderlaß  des 
Ministers  für  Volkswohlfahrt  vom 
9.  Dez.  30  (Volkswohlfahrt,  15.  Dez. 
30)  bestimmt  den  Begriff  des  Kin- 
dergartens. Unter  Kindergarten  sind 
danach  zu  verstehen  Einrichtungen 
der  halboffenen  Kinderfürsorge,  in 
denen  mindestens  10  Kinder  vom 
2.  bis  6.  Lebensjahr  für  den  ganzen 
Tag  oder  einen  Teil  des  Tages  zum 
Zwecke  der  Erziehungsfürsorge  auf- 
genommen werden.  Alle  Einrich- 
tungen dieser  Art,  die  bisher  die 
Bezeichnung  Kleinkinderschule  bzw. 
Bewahranstalt,  Warteschule  u.  dgl. 
hatten,  bekommen  künftig  im  amt- 
lichen Verkehr  eine  einheitliche  Be- 
zeichnung ,, Kindergarten".  Vorbe- 
dingungen für  die  Anerkennung  als 
Kindergarten  sind:  geeignete  Räume 
und  Einrichtungen  für  den  Aufent- 
halt und  die  gesundheitliche  und  er- 
zieherische Versorgung  der  Kinder, 
sowie  geeignetes  fachlich  geschultes 
Personal.  Einrichtungen  der  halb- 
offenen Kinderfürsorge  für  dieselben 
Altersgruppen,  die  die  genannten 
Voraussetzungen  nicht,  oder  nur  teil- 
weise erfüllen,  sind  keine  Kinder- 
gärten und  unterliegen  den  Bestim- 
mungen des  RJWG.  über  Familien- 
pflege. Jeder  Kindergarten  soll  we- 
nigstens alle  drei  Jahre  einmal  — 
bei  Bedarf  jedoch  häufiger  —  durch 
eine  mit  der  Ausübung  der  staat- 
lichen Aufsicht  betraute  Stelle  be- 
sichtigt werden.  Die  Ueber- 
tragung  der  laufenden  Aufsicht  auf 
die  örtlichen  Jugendämter  ist  in  der 
Regel  nicht  zulässig.  Die  tägliche 
Dauer  der  Offenhaltung  der  Kinder- 
gärten soll  sich  an  die  übliche  Ar- 
beitszeit der  Mütter  anpassen.  Die 
Kindergärten  sollen  versuchen,  die 
Einrichtungen  der  Erholungsfürsorge 
für  ihre  Kinder  nutzbar  zu  machen. 

Vernehmung  der  Kindesmutter 
über   Mehrverkehr.   Nach   wiederhol- 


ten Urteilen  des  Kammergerichts  ist 
eine  Vernehmung  der  unehelichen 
Mutter  über  Mehrverkehr  unzuläs- 
sig, wenn  der  Beklagte  keine  be- 
stimmten Tatsachen  über  anderwei- 
tigen Geschlechtsverkehr  in  der 
Empfängniszeit  vorbringen  kann. 
Wichtig  in  diesem  Zusammenhang 
ist  folgendes  Urteil  des  Kammerge- 
richts  vom  25.  Februar  1930  —  8W 
1981/30    — : 

„Infolge  des  von  ihm  zugegebenen, 
in  die  gesetzliche  Empfängniszeit  fal- 
lenden Geschlechtsverkehrs  mit  der 
Mutter  des  Klägers  gilt  der  Beklagte 
als  der  Vater  des  Klägers,  wenn  er 
nicht  beweist,  daß  innerhalb  der 
Empfängniszeit  der  Mutter  des  Klä- 
gers noch  andere  beigewohnt  haben. 
Dieser  Beweis  ist  nicht  erbracht. 
Denn  die  von  dem  Beklagten  benann- 
ten Zeugen  S.,  Seh.  und  St.  haben 
sämtlich  unter  ihrem  Eide  ausgesagt, 
daß  sie  selbst  keinen  Geschlechts- 
verkehr mit  der  Mutter  des  Klägers 
unterhalten  hätten  und  daß  sie  auch 
nichts  davon  wüßten,  daß  die  ande- 
ren Zeugen  mit  ihr  geschlechtlich 
verkehrt  hätten.  Andere  Männer,  die 
der  Mutter  in  der  Empfängniszeit 
beigewohnt  haben  sollen,  hat  der  Be- 
klagte nicht  genannt  oder  wenig- 
stens näher  bezeichnet;  er  hat  sich 
nur  auf  das  Zeugnis  der  Mutter  da- 
für berufen,  daß  sie  in  dieser  Zeit 
auch  mit  anderen  Männern  Ge- 
schlechtsverkehr gehabt  habe.  Diese 
Behauptung  ist  aber  unbestimmt;  al- 
lein um  die  Mutter  darüber  auszu- 
forschen, wer  dies  gewesen  sein 
könnte,  ist  ihre  Vernehmung  nicht 
zulässig.  Hiernach  ist  der  Beklagte 
mit  Recht  zur  Zahlung  der  Unter- 
haltsrente an  den  Kläger  verurteilt 
worden." 

Gesuiidheits-  und  Erholungsfür- 
sorge 

Arbeitsgemeinschaft  Jüdische  Tu- 
berkulosefürsorge, Tätigkeitsbericht 
für  das  Jahr  1930.  Im  Jahre  1930 
wurden  insgesamt  283  Fälle  (gegen 
238  im  Jahre  1929)  gemeldet,  von  de- 
nen in  165  Fällen  (gegen  142  im 
Jahre  1929)  Zuschüsse  zu  Heilstät- 
tenkuren gewährt  wurden.  In  den 
übrigen    120  Fällen  handelte  es  sich 


teils  um  Beratungen,  teils  mußte 
aber  auch  aus  medizinischen  Grün- 
den auf  Grund  unserer  Richtlinien 
Ablehnung   der  Kurbeihilfe   erfolgen. 

Von  den  165  Unterstützten  waren: 
Männer  43,  Frauen  53,  Kinder  bis 
16  J.  69,  Inländer  64,  Ausländer  101. 

Durchschnittsalter  der 
Patienten: 

Männer  Frauen 


17-20  Jahre    .     . 

.    .       3 

5 

21-30  Jahre    .     . 

.    .     16 

22 

31-40  Jahre    .     . 

.     .     10 

17 

41—50  Jahre    .     . 

.    .      8 

5 

über  50  Jahre 

.    .      6 

4 

Berufsgliederung  der  Ver- 
schickten: Kaufm.  Berufe  28,  Ge- 
werbl.  Berufe  13,  Hausangestellte  3, 
Freie  Berufe,  Beamte,  Lehrer  7, 
Hausfrauen  15,  ohne  Beruf,  ohne  An- 
gabe 20,  Studenten,  Lehrlinge  10, 
Kinder  bis  16  J.  69.  Die  überwie- 
gende Mehrzahl  der  Patienten  wur- 
de in  jüdische  Heilstätten  ver- 
schickt.   Es    wurden    verschickt: 

113  in  jüdische  Heilstätten 
40  in  nichtjüdische  Heilstätten 
5  in  Krankenhäuser 

.    158, 
davon   19  in  ausländ.  Heilstätten. 

,  Die  durchschnittliche  Kurdauer 
betrug:  bis  2  Monate:  64,  3  Monate: 
56,  4—6  Monate:  35,  über  6  Monate: 
3,  Beihilfen  für  Röntgenaufnahmen, 
Rückreisekosten,   Atteste  7. 

Die  durchschnittliche  K  u  r  b  e  i  - 
h  i  1  f  e  betrug  im  Einzelfall  ca. 
160,—   RM. 

Wohnsitz  der  verschickten  Pa- 
tienten: Preußen  121,  davon  aus 
Berlin  75,  Baden  13,  Bayern  2,  Sach- 
sen 15,  Württemberg  2,  Hessen  1, 
Mecklenburg  1,  Hamburg  5,  Bre- 
men   1,   Ausland    4. 

Rituelle  Verpflegung  jüdischer  Er- 
holungsheiminsassen. Der  Preußi- 
sche Minister  für  Volkswohlfahrt 
hat  am  2.  Dezember  1930  folgenden 
Runderlaß  an  die  Regierungspräsi- 
denten betreffend  rituelle  Verpfle- 
gung von  jüdischen  Krankenkassen- 
mitgliedern in  Erholungsheimen  ge- 
richtet: „Der  Preußische  Landes- 
verband gesetzestreuer  Synagogen- 
gemeinden (Sitz  Halberstadt)  hat 
mir   berichtet,   es    sei   vorgekommen, 

155 


daß  jüdische  Arbeitnehmer,  die  von 
ihren  Krankenkassen  in  ein  Erho- 
lungsheim entsandt  werden  sollten, 
auf  diese  Wohltat  aus  religiösen 
Gründen  hätten  verzichten  müssen, 
weil  sie  auf  rituelle  Verpflegung 
Wert  legten,  eine  solche  aber  in 
dem  betreffenden  Heim  nicht  mög- 
lich war.  Der  Verband  hat  daher 
den  Wunsch  geäußert,  es  möchte 
den  Krankenkassen  empfohlen  wer- 
den, bei  solchen  jüdischen  Kassen- 
mitgliedern, die  auf  rituelle  Ver- 
pflegung besonderen  Wert  legen,  im 
Falle  der  Gewährung  eines  Erho- 
lungsaufenthaltes die  Möglichkeit  ri- 
tueller Verpflegung  zu  berücksich- 
tigen, unter  Umständen  durch  Ueber- 
nahme  der  bei  der  Kasse  üblichen 
Verpflegungssätze  für  ein  mit  Zu- 
stimmung der  Kasse  von  den  Ver- 
sicherten selbstgewähltes  Erholungs- 
heim. —  Ich  ersuche,  den  Kranken- 
kassen durch  die  Versicherungs- 
ämter zu  empfehlen,  diesen  Wunsch 
auf  Antrag  nach  Möglichkeit  zu  be- 
rücksichtigen." 

Erholungskuren  für  Logenangeho- 
rige.  Durch  Vermittlung  der  Logen 
können  die  Logenangehörigen  in  fol- 
genden Orten  zu  ermäßigten  Preisen 
aufgenommen  werden:  Friedrichs- 
roda,  volle  Pension  6  RM.  und  lOo/o 
pro  Tag,  Harzburg,  volle  Pension 
6  RM.  und  10 o/o  pro  Tag,  Krumm- 
hübel,  volle  Pension  7,50  RM.  und 
10 o/o  pro  Tag,  Partenkirchen,  volle 
Pension  6,50  RM.  und  10  o/o  pro  Tag. 
In  Wiesbaden,  Altheide  und  Hom- 
burg können  auch  Kuren  vermittelt 
werden.  Anfragen  und  Anmel- 
dungen: Erholungsfürsorge  des 
Schwesternverbandes  der  U.  O.  B.  B. 
Logen,     Magdeburg,     Breiter     Weg 

139/140. 

1920    1922    1924 

I.  Stadium   47     30     25 

II.         „  22  30  15 

III.         ..  31  40  60 


Tätigkeitsbericht  der  judischen 
Heilstätte    „Etania"   in    Daves.    Der 

Hilfsverein  für  jüdische  Lungen- 
kranke in  der  Schweiz,  der  die  jü- 
dische Lungenheilstätte  „Etania** 
unterhält,  gibt  einen  Geschäftsbe- 
richt für  das  Jahr  1929/30  heraus. 

Nur  ein  Teil  der  Aufnahmegesuche 
konnte  in  der  Berichtszeit  berück- 
sichtigt werden.  Neben  den  aus 
ärztlichen  Gründen  gebotenen  Ab- 
lehnungen mußte  eine  beträchtliche 
Anzahl  von  Gesuchstellern  aus  dem 
Auslande  aus  finanziellen  Ursachen 
zurückgewiesen  werden.  In  der  Be- 
richtszeit wird  ein  Rückgang  der 
Patienten  in  Etania  gegenüber  dem 
Vorjahr  vermerkt.  Viele  Kranke 
wohnten  aus  Ersparnisgründen  aus- 
wärts und  wurden  in  der  Etania  nur 
verpflegt.  Insgesamt  wurden  in  der 
Berichtszeit  162  Patienten  verpflegt 
und  behandelt  (21  781  Verpflegungs- 
tage), davon  stanmite  der  größte 
Teil  aus  der  Schweiz  (26)  und 
Deutschland  (43);  aus  Osteuropa  (Li- 
tauen, Polen,  Rumänien,  Lettland) 
waren  insgesamt  24  Patienten.  Die 
Einnahmen  des  Hilfsvereins  be- 
trugen 1929/30  344  980  Eres.  Das 
Geld  wurde  in  der  Hauptsache  in 
der  Schweiz  aufgebracht,  etwa  10  o/o 
der  Jahresbeiträge  und  9  o/o  der 
Spenden   kamen   aus   dem   Auslande. 

Der  ärztliche  Jahresbericht,  der 
von  Chefarzt  Dr.  Oeri  erstattet 
worden  ist,  bezieht  sich  auf  87  Pa- 
tienten, die  im  Berichtsjahr  aus  der 
Etania  ausgetreten  sind. 

Im  Vergleich  mit  früheren  Jahr- 
gängen verteilten  sich  die  Patienten 
nach  Stadien  folgendermaßen  (in 
Prozentzahlen) : 


1926 

25 

20 
55 


1928/29 

15 
19 

66 


1929/30 

19 
16 
65 


Das  Mißverhältnis  zwischen  leich- 
ten und  ausgedehnten  Erkrankungen 
hat  sich  also  auch  in  diesem  Jahr 
nicht   verändert. 

Die  Kurdauer  betrug  1929/30:  bis 
3  Monate  bei  24  Kranken,  4 — 6  Mo- 
nate bei  36  Kranken,  7 — 9  Monate 
bei   12  Kranken,   10—12   Monate   bei 

156 


4  Kranken,  1 — 2  Jahre  bei  10  Kran- 
ken, über  zwei  Jahre  bei  einem 
Kranken. 

Wesentlich  unter  3  Monaten  blieb 
die  Kur  bei  8  Kranken  (6  Nach- 
kuren, 2  Schwerkranke).  Die  durch- 
schnittliche Kurdauer  betrug  bei  den 
Männern    182,    bei    den    Frauen    226 


Tage.  Die  Allgemeinbehandlung  ist 
die  in  den  Sanatorien  des  Hoch- 
gebirges übliche.  Die  Resultate  sind 
in  den  folgenden  Tabellen  zusam- 
mengestellt,  soweit   sie   sich   zahlen- 


mäßig erfassen  lassen.  Die  Tabel- 
len geben  die  Schätzung  des  Arztes 
beim  Austritt  wieder,  die  natürlich 
in  der  Folge  noch  allerhand  Korrek- 
turen nach   beiden  Seiten  erfährt. 


Stadien 

wesentl. 
gebessert 

Besserung 
etwas       unver- 

ver- 
schlim- 

Arbeitsfähi 
,„11       etwas 

gkeit 
stark 

gest. 

gebessert 

ändert 

mert 

voll 

reduz. 

reduz. 

I. 

16 

16 

IL 

9 

4 

-~. 

__ 

8 

4 

1 

in. 

29 

15 

4 

4 

10 

24 

18 

2 

and.  Tbc. 

3 

1 

— 

— 

3 

1 

total 

57 

20 

4 

4 

37 

28 

20 

2 

in  0/0 

67 

23 

4 

4 

42 

33 

23 

2 

Von  den  Kranken  des  I.  Stadiums 
wurden  100  o/o  voll  arbeitsfähig,  von 
denen  des  II.  Stadiums  62 o/o,  von 
denen   des    III.    Stadiums    18 o/o. 

Bei  sämtlichen  21  Patienten,  bei 
denen  der  Pneumothorax  wäh- 
rend der  diesjährigen  Kur  oder 
früher  in  der  Etania  angelegt  wor- 
den war,  konnte  die  Entlassung  mit 
ganz  geringer  Beschränkung  der 
Arbeitsfähigkeit  (Notwendigkeit  der 
Nachfüllungen)  erfolgen.  Wesentlich 
weniger  gut  waren  im  Durchschnitt 
die  Erfolge  bei  den  von  anderwärts 
zugewiesenen  Pneumothoraxpatien- 
ten. Es  ist  dies  nicht  weiter  ver- 
wunderlich, da  von  auswärts  eben 
nur  solche  Pneumothoraxpatienten 
zugewiesen  werden,  bei  denen  die 
Behandlung  aus  irgendeinem  Grunde 
nicht  zum  Ziele  führte.  Schi. 

Arbeiterkrankenkasse  in  Palästina. 
Dem  Geschäftsbericht  der  Arbeiter- 
krankenkasse in  Palästina  für  das 
Jahr  1929/30  entnehmen  wir  folgen- 
des: 

Die  Zahl  der  Mitglieder  der  Kran- 
kenkasse ist  dank  der  Einwanderung 
aus  Europa  von  15  332  auf  ca.  18  000 
gestiegen.  Zusammen  mit  den  Fa- 
milienangehörigen unterstehen  der 
Kasse  ca.  35  000  Personen.  52  o/o  der 
Mitglieder  befinden  sich  in  den  Städ- 
ten und  480/0  in  den  Dörfern. 

Die  Krankenkasse  beschäftigt  zur- 
zeit TOAerzte,  6  Zahnärzte,  55  Kran- 
kenschwestern und  Pflegerinnen  und 
9  Apotheker  und  Apothekergehilfen. 


Das  gesamte  medizinische  Hilfsper- 
sonal, sowie  ein  großer  Teil  der 
Aerzte  sind  fest  angestellt  und  be- 
amtet und  haben  kein  Recht,  Privat- 
praxis auszuüben.  Im  letzten  Jahr 
wurden  mehrere  medizinische  Kräfte 
aus  dem  In-  und  Ausland  neu  en- 
gagiert. 

Die  Arbeiterkrankenkasse  unter- 
hält: 

a)  Das  Krankenhaus  im  Isreeltale. 
Es  wurde  in  diesem  Jahre  ein  mu- 
stergültiges Gebäude  errichtet,  das 
den  Anforderungen  der  Hygiene  in 
den  Subtropen  entspricht.  Außerdem 
wurde  ein  modernes  Wirtschaftsge- 
bäude erstellt.  Im  Krankenhaus  sind 
drei  Abteilungen  untergebracht,  eine 
medizinische,  eine  Kinderabteilung 
und  eine  Gebärklinik,  mit  insgesamt 
64  Betten.  Die  jährlichen  Ausgaben 
für  das  Spital  betragen  £  6230. 

b)  Das  Erholungsheim  im  „Arso" 
in  Motza.  Am  bestehenden  Gebäude 
des  Erholungsheimes  in  Motza  wurde 
im  abgelaufenen  Jahre  ein  zweites 
Stockwerk  errichtet,  so  daß  das 
Heim  60  Rekonvaleszenten  beherber- 
gen kann.  In  diesem  Heim,  sowie  im 
Erholungsheime  am  Karmelberge  ha- 
ben im  vergangenen  Sommer  mehr 
als  100  Rekonvaleszenten  Unterkunft 
finden   können. 

c)  Das  Zentralmagazin.  Für  das 
Zentralmagazin,  das  alle  Ambulato- 
rien und  Apotheken  mit  Medikamen- 
ten und  Instrumenten  versorgt, 
woirde  ein  eigenes,  besonderes  Ge- 
bäude errichtet. 


157 


d)  Institute  für  physikalische  The- 
rapie. Nach  Eröffnung  des  Instituts 
für  physikalische  Therapie  in  Tel- 
Aviv  wurden  weitere  ähnliche  Insti- 
tute in  den  Städten  Haifa  und  Jeru- 
salem errichtet.  Auch  viele  Ambula- 
torien in  den  Dörfern  wurden  mit 
Apparaten  für  physikalische  Thera- 
pie versehen. 

.  e)  Zahnanibulatoricn.  Das  Zahnam- 
bulatorium in  Tel-Aviv  wurde  wei- 
ter ausgebaut  und  mit  der  Errich- 
tung eines  ähnlichen  Ambulatoriums 
in  Haifa  begonnen.  Außerdem  hat 
man  die  Einrichtung  der  wandern- 
den Zahnambulatorien  in  den  Dör- 
fern, die  sich  als  segensreich  erwie- 
sen haben,   weiter   beibehalten. 

f)  Die  Zentralambulatorien  in  den 
Städten  wurden  weiter  ausgebaut. 

Außer  der  gemeinsamen  Arbeit  mit 
anderen  Institutionen  in  der  Säug- 
lingsfürsorge, Schwangerenfürsorge, 
ärztlicher  Aufsicht  der  Kindergärten 
und  Schulen,  Tuberkulosefürsorge, 
sowie  im  Kampfe  gegen  die  Malaria 
und  andere  tropischen  Krankheiten, 
wurde  der  erste  Versuch  einer  ärzt- 
lichen Aufsicht  in  den  Fabriken  ge- 
macht; die  Errichtung  von  Jugendbe- 
ratungsstellen wird  angestrebt. 

Rcichsarbeitsgemclnschaft  für  Ju- 
genderliolungs-      und      Heilfürsorge. 

Die  Reichsarbeitsgemeinschaft  für 
Jugenderholungs-  und  Heilfürsorge 
(Jehrag)  hat  einen  Aufruf  er- 
lassen: ,, Sparen  am  falschen 
Platz";  sie  wendet  sich  darin 
gegen  die  von  Stadt  und  Län- 
dern geplanten  Sparmaßnahmen  in 
der  Jugenderholungsfürsorge.  In 
dem  Aufruf  wird  betont,  daß  eine 
schematische  Ilerabminderung  von 
Ausgaben  für  das  Etatsjahr  1931/32 
nicht  nur  erhebliche  Mehraufwen- 
dungen in  den  nächsten  Jahren  nach 
sich  ziehen,  sondern  auch  unabseh- 
baren Schaden  an  der  Volksgesund- 
lieit   verursachen   werden. 

Die  Zahl  der  Eltern,  die  aus  eige- 
nen Mitteln  die  notwendigen  ge- 
sundheitlichen Maßnahmen  für  ihre 
Kinder  treffen  können,  ist  durch 
die  Wirtschaftskrise  stark  gesun- 
ken. Die  wirtschaftliche  Not  ist 
aber    v^'iedcrum    eine      Quelle       der 

158 


Krankheitsgefährdung,  von  der  die 
Kinder  besonders  betroffen  werden. 
Die  Volkskraft  ist  unter  den  heu- 
tigen Umständen  einer  der  wich- 
tigsten Aktivposten  für  unsere  Zu- 
kunft. Es  muß  daher  im  Rahmen 
des  Möglichen  alles  geschehen,  um 
Gesundheit  und  Kräfte  der  heran- 
wachsenden Generation  zu  erhalten 
und    zu    steigern. 

Die  Reichsarbeitsge- 

nieinschaft  für  Jugend- 
erholungs- und  Ileilfür- 
sorge  bittet  darum  alle,  de- 
nen die  Gesundheit  der 
deutschen  Jugend  am  Her- 
zen liegt  und  die  deren 
Bedeutung  für  unsere  Zu- 
kunft erkennen,  dafür  ein- 
zutreten, daß  hier  nicht 
am  falschen  Platz  gespart 
wir  d. 

Wirtschaftsfürsorge 

Erteilung    von    Armutszeugnissen. 

Nach  einem  Runderlaß  des  Ministers 
für  Volkswohlfahrt  vom  31.  Dezem- 
ber 1930  soll  in  Zukunft  zur  Erlan- 
gung des  Armutszeugnisses  für  An- 
tragsteller, welche  Krisenunterstüt- 
zung beziehen,  die  Vorlage  einer 
Bescheinigung  des  Arbeitsamtes 
über  die  Höhe  und  die  Dauer  der 
Krisenunterstützung  genügen  (Volks- 
wohlfahrt, 15.  Jan.  31). 

Beschäftigung  Schwerbeschädigter. 

Im  Statistischen  Jahrbuch  für  das 
Deutsche  Reich  Jg.  1930  sind  Zah- 
len über  die  am  31.  März  1930 
unter  dem  Schutz  des  Schwerbeschä- 
digtengesetzes stehenden  Personen 
veröffentlicht.  Vergleicht  man  damit 
die  entsprechenden  Zahlen  für  den 
31.  Dezember  1928,  so  ergibt  sich 
eine  erhebliche  Zunahme  der  Zahl 
der  Schwerbeschädigten,  die  haupt- 
sächlich auf  die  Zunahme  der  Zahl 
der  Schwerkriegsbeschädigten  zu- 
rückzuführen ist.  Die  Zahlen  für  die 
beiden  genannten  Stichtage  sind  fol- 
gende: 

31.  3.  30  31.  12.  28 
Schwerbeschädigte 
überhaupt     .     .     .     403  670    384  858 
darunter: 
Schwerkriegsbeschä- 
digte     337  947     327  262 


31.3.30  31.12.28 

Schwerunfallbeschä- 
digte     35  251       28  713 

Friedensblinde     .     .        3  541        3  334 
Gleichgestellte: 

Schwererwerbsbe- 
schrärikte     .     .    .        9  429        8  584 

Minderbeschädigte 
und  zwar   Kriegs- 
beschädigte.    .     .       15  608      15  504 

Unfallbeschädigte     .         1838        1382 

Völlig  arbeitsunfähig 
waren  am  31.  3  30 
40489     Schwerbe- 
schädigte. 
An   arbeitslosen 
Schwerbeschädig- 
ten wurden  im  Jahre 
1930  24299  gezählt 
(im     Jahre    1928 
20  940). 
Darunter  waren: 

arbeitsfähige  Blinde  709  805 

arbeitsfähige  Beschä- 
digte, die  wegen 
der  Art  ihrer  Be- 
schädigung nicht 
oder  nur  sehr 
schwer  unterzu- 
bringen sind     .     .         5  697        5  149 

davon  Tuberkulöse   .        3  673        3  470 

Von  der  Gesamtzahl  der  unter 
dem  Schutz  des  Gesetzes  stehenden 
Schwerbeschädigten  abzüglich  der 
Arbeitsunfähigen  waren  demnach 
nur  etwa  6  o/o  arbeitslos,  ein  Zeichen 
für  die  günstige  Auswirkung  des  Ge- 
setzes. 

Produklivierung   russischer   Juden. 

Wichtige  Beschlüsse  wurden  bei  der 
letzten,  in  Moskau  stattgefundenen 
OZET-Konferenz  gefaßt.  Demnach 
sollen  alle  Kräfte  von  OZET  auif 
die  Kolonisation  in  Biro-Bidschan 
und  in  der  Krim  konzentriert  wer- 
den. Nicht  nur  die  Ansiedlung  von 
Juden  auf  dem  flachen  Lande,  son- 
dern auch  die  Industrialisierung  der 
jüdischen  Siedlungsgebiete  wird  zum 
künftigen  Arbeitsprogramm  von 
OZET  gehören.  Wie  auf  der  Kon- 
ferenz festgestellt  wurde,  sind  in 
den  von  der  Sowjetregierung  für 
jüdische  Kolonisation  reservierten 
Rayons  die  Grundlagen  für  die  Ent- 
wicklung einer  chemischen,  metallur- 
gischen und  Bergbauindustrie  vor- 
handen; im  Interesse  der  wirtschaft- 
lichen Wohlfahrt  der  Siedler  in  die- 
sen Gebieten  wird  OZET  dem  Aus- 


bau dieser  Industrien  erhöhte  Auf- 
merksamkeit zuwenden  und  für  die 
Entsendung  von  industriellen  und 
landwirtschaftlichen  Fachleuten  Sor- 
ge tragen. 

Aus  den  Darlegungen  der  Dele- 
gierten aus  Gebieten  mit  starker 
jüdischer  Bevölkerung  geht  hervor, 
daß  die  Maßnahmen  zur  Durchfüh- 
rung des  Fünfjahresplans  zwar  in 
hohem  Maße  zur  Verbesserung  der 
wirtschaftlichen  Verhältnisse  in  den 
jüdischen  Kleinstädten  geführt  ha- 
ben, daß  aber  im  Hinblick  darauf, 
daß  nur  Söhne  von  Handwerkern 
und  Arbeitern  zur  Arbeit  in 
den  Fabriken  zugelassen  wer- 
den, die  Zukunft  der  deklassier- 
ten Juden  und  ihrer  Kinder  nach 
wie  vor  ungewiß  bleibt.  Ohne  aus- 
wärtige Hilfe  dürfte  der  wirtschaft- 
liche Existenzaufbau  dieser  Ele- 
mente kaum  durchgeführt  werden 
können. 

Jüdische  Wirtschaftskatastrophe 
in  Litauen.  Das  litauische  Innen- 
ministerium hat  an  alle  jüdischen 
öffentlichen  Institutionen  und  Pri- 
vatunternehmungen die  Aufforderung 
gerichtet,  die  bei  ihnen  beschäftigten 
Personen,  die  nicht  litauische  Staats- 
bürger sind,  zu  entlassen.  Nicht- 
jüdische Institutionen  und  Unter- 
nehmer, die  Juden  nicht  beschäfti- 
gen, haben  eine  solche  Aufforderung 
nicht  erhalten.  In  Litauen  leben 
gegenwärtig  über  9000  jüdische 
Ausländer  und  Staatenlose,  die  meist 
aus  Rußland  oder  aus  dem  vom 
Polen  besetzten  litauischen  Gebiet 
stammen.  Allen  diesen  hat  nun  die 
Regierung  das  Recht  auf  Arbeit  und 
Erwerb  entzogen,  so  daß  ihnen  der 
Hungertod  droht.  Zu  protestieren 
ist  ihnen  verboten,  die  Militärzensur 
hat  der  Presse  untersagt,  ein  Wort 
über    diese    Verordnung    zu    bringen. 

Ocffentliche  Fürsorge  für  Auslän- 
der in  Frankreich.  Die  öffentliche 
Unterstützung  von  Ausländern  ist 
in  Frankreich  durch  verschiedene 
Wohlfahrtsgesetze  und  durch  ver- 
schiedene gegenseitige  Uebereinkora- 
men  mit  anderen  Nationen  geregelt. 
Es  bestehen  gegenseitige  Verträge 
mit  folgenden  Staaten:  Italien, 
Arbeitsvertrag    vom    30.    September 


159 


1919,  vervollständigt  durch  Verträge 
vom  4.  und  30.  Juni  1924,  Poleny 
üebereinkommen  vom  14.  Oktober 
1920  mit  Vertrag  vom  3.  November 
1926,  Belgien,  Üebereinkommen 
vom  30.  November  1921  mit  Ausfüh- 
rungsvertrag vom  13.  Mai  1924, 
Luxemburg,  Üebereinkommen 

vom  4.  Januar  1923,  dazu  Noten- 
wechsel vom  20.  Mai  bis  30.  No- 
vember 1925,  Saargebiet,  Üeber- 
einkommen vom  20.  Januar  1928, 
dazu  Vertrag  vom  gleichen  Tage, 
Rumänien,  Arbeitsvertrag  vom 
28.  Januar  1930,  Oesterreich, 
Vertrag  vom  27.  Mai  1930. 

Alle  diese  Verträge  beruhen  auf 
dem  Grundsatz  der  gegenseitigen 
Angleichung  von  Einheimischen  und 
Fremden  in  bezug  auf  die  öffentliche 
Hilfe.  Sie  regeln  insbesondere  die 
Art  der  Verteilung  der  Unterstüt- 
zungslasten zwischen  den  beteilig- 
ten Ländern,  da  das  Aui'enthaltsland 
in  der  Regel  nur  die  Kosten  für  vor- 
übergehende   Unterstützungen    trägt. 

Wanderung 

Polnische  Auswanderung  nach 
Belgien.  Die  Zahl  der  nach  Belgien 
ausgewanderten  Polen  dürfte  sich 
auf  100  000  Personen  belaufen,  von 
denen  95 o/o  in  den  Bergwerken  be- 
schäftigt sind.  Die  Juden,  die  im 
Laufe  der  letzten  40  Jahre  nach  Bel- 
gien ausgewandert  sind,  sind  mei- 
stens in  der  Diamantenschleiferei  be- 
schäftigt. Sie  leben  zum  größten 
Teil  in  Antwerpen.  Die  polnischen 
Arbeiter  werden  in  Gruppen  von 
400  bis  600  durch  das  Auswande- 
rungsbüro in  Warschau  zusammen- 
gefaßt. Ihre  Ankunft  in  Belgien 
wird  durch  ein  Einwanderungsbüro 
geregelt,  das  jüngst  auf  Veranlas- 
sung des  polnischen  Konsulats  er- 
richtet wurde.  Dieses  Büro  setzt  in 
jedem  einzelnen  Falle  die  Arbeits- 
bedingungen wie  Lohn,  Wohnung, 
Reisekostenvergütung,  ärztliche  Be- 
handlung  usw.   fest. 

Die  polnischen  Zeitungen  glauben, 
daß  die  Einwanderungsbewegung  von 
Polen  nach  Belgien,  die  infolge  der 
wirtschaftlichen  Depression  unter- 
brochen ist,  in  kurzem  wieder  leb- 
hafter  werden   wird. 

160 


Erschv^erung  der  Einreise  nach 
Argentinien.  Die  Argentinische  Re- 
gierung hat  aus  Anlaß  der  Arbeits- 
losigkeit infolge  der  wirtschaft- 
lichen Krise  in  Argentinien  die  Ge- 
bühren für  die  Visierung  der  Ein- 
reisepapiere von  3  Goldpesos  auf 
33  Goldpesos  erhöht  und  die  Vor- 
lage eines  Gesundheitszeugnisses 
und  einer  Bescheinigung  über  nicht 
ausgeübte  Bettelei  (außer  dem  be- 
reits verlangten  Führungszeugnis) 
vorgeschrieben. 

Warnung  an  Emigranten  vor  Aus- 
wanderung nach  Argentinien  über 
Uruguay.  Die  Hias-Ica-Emigdirect 
warnt  die  Emigranten  vor  Auswan- 
derung nach  Argentinien  über  Uru- 
guay. Im  Zusammenhang  mit  der 
Erhöhung  der  Gebühren  für  das 
Einreisevisum  nach  Argentinien  ist 
eine  Neigung  unter  den  Emigranten 
bemerkbar,  nach  Argentinien  via 
Uruguay  zu  reisen;  sogar  Emigran- 
ten, die  in  Argentinien  Verwandte 
haben,  glauben,  die  Einreiseerlaub- 
nis von  Uruguay  aus  schneller  be- 
kommen  zu   können. 

Wie  das  Komitee  der  „Hicem"  in 
Montevideo  mitteilt,  ist  die  Erhö- 
hung der  Gebühren  für  das  argen- 
tinische Visum  von  3  Goldpesos  auf 
33  Goldpesos  auch  für  Emigranten  aus 
Uruguay  gültig.  Das  argentinische 
Konsulat  in  Uruguay,  ebenso  wie  die 
Konsulate  in  Europa,  erteilen  das 
Visum  ausschließlich  an  Emigran- 
ten, die  eine  Einreiseerlaubnis  vor- 
legen können. 
Einwanderungsbeschränkungen      in 

Brasilien.  Ein  brasilianischer  Erlaß 
vom  14.  Dezember  30,  dessen  Be- 
stimmungen im  Laufe  des  Jahres  in 
Kraft  treten  werden,  läßt  nur  noch 
bestimmte  Gruppen  von  Personen 
zur  Einwanderung  zu.  Zu  diesen 
Gruppen  gehören  Personen,  die  ihren 
Wohnsitz  in  Brasilien  haben,  ferner 
Personen,  die  von  den  zuständigen 
Beamten  als  erforderlich  für  land- 
wirtschaftliche Arbeit  bezeichnet 
werden  oder  die  eine  von  diesen 
Beamten  geeignete  Aufforderung  be- 
sitzen, die  ihnen  eine  Bestimmung 
in  der  Landwirtschaft  zusichert, 
schließlich  Personen,  die  von  pri- 
vaten   Unternehmen    unter    den    Be- 


stimmungen der  Erlasse  von  1924 
und  1925  engagiert  worden  sind. 
Personen,  die  diese  Bestimmungen 
nicht  erfüllen,  dürfen  nicht  länger 
als  30  Tage  in  Brasilien  bleiben,  es 
sei  denn,  daß  sie  über  eine  ge- 
nügende Summe  Geldes  verfügen. 
Der  Erlaß  ist  eine  Folge  der  gegen- 
wärtigen großen  Arbeitslosigkeit  in 
Brasilien. 

Gewisse  Formen  der  Hilfe,  die 
bisher  einzelnen  Arbeitern  gewährt 
wurden,  die  landwirtschaftliche  Sied- 
lungen begründen  wollen,  werden  in 
Zukunft  nur  Arbeitern,  die  von  ihren 
Familien  begleitet  werden,  gewährt 
werden.  Diese  Vergünstigungen 
schließen  Unterhalt  für  drei  Tage 
nach  der  Ankunft  in  der  Nieder- 
lassung, bezahlte  Beschäftigung  für 
15  Tage  im  Monat,  freie  ärztliche 
Hilfe  während  drei  Jahren,  freien 
Transport  zur  Niederlassung  ein. 
Auch  können  Saatgut,  Einrichtungs- 
gegenstände und  Werkzeuge  gestellt 
werden. 

Einschränkung  der  Einwanderung 
nach  Australien.  Die  Regierung  von 
Australien  hat  kürzlich  beschlossen, 
fremde  Einwanderung  nach  Austra- 
lien völlig  zu  untersagen,  bis  die 
wirtschaftliche  Lage  sich  gebessert 
hat.  Einwanderer,  die  nicht  die  bri- 
tische Nationalität  besitzen,  können 
nur  noch  mit  besonderer  Erlaubnis 
des  Ministers  des  Innern  ins  Land. 
Touristen  und  Geschäftsleute  werden 
indessen  hiervon  nicht  betroffen, 
auch  gilt  die  Einschränkung  nicht 
für  Frauen  und  Kinder  von  im  Lande 
lebenden     Einwanderern. 

Arheitsmarkt 

Winterhilfe    für    Arbeitslose.    Der 

Präsident  der  Reichsanstalt  für  Ar- 
beitsvermittlung und  Arbeitslosen- 
versicherung hat  mit  Erlaß  vom 
20.  Dez.  30  (Reichsarbeitsblatt  I 
S.  27)  die  Arbeitsämter  in  den 
Dienst  der  Winterhilfe  für  Arbeits- 
lose gestellt  und  gleichzeitig  auf 
die  Mitarbeit  der  öffentlichen  und 
der  freien  Wohlfahrtspflege  ent- 
scheidenden Wert  gelegt.  Es  besteht 
nicht  nur  die  Möglichkeit,  in  den 
Räumen  der  Arbeitsämter  Hinweise 
auf    Einrichtungen    der    öffentlichen 


und  freien  Wohlfahrtspflege  anzu- 
bringen, sondern  es  kann  in  den 
Räumen  des  Arbeitsamtes  durch  die 
Wohlfahrtspflege,  womit  sowohl  die 
öffentliche  wie  die  freie  Wohlfahrts- 
pflege (Arbeitsgemeinschaften!)  ge- 
meint sein  dürften,  ein  einheitlicher 
eigener  Dienst  eingerichtet  werden, 
der  die  Aushändigung  oder  den  Ver- 
kauf von  Gutscheinen  oder  die  Aus- 
zahlung von  Beihilfen  für  Speisung, 
Feuerung  und  dergleichen  betreibt. 
Voraussetzung  ist,  daß  diese  Hilfe- 
leistungen allen  Arbeitslosen  oder 
bestimmten  geschlossenen  Sonder- 
gruppen (z.  B.  alleinstehenden  Ju- 
gendlichen, kinderreichen  Familien 
usw.)  zugute  kommen.  Für  Wohl- 
fahrlserwerbslose  werden  die  Hilfs- 
maßnahmen denjenigen  Stellen  über- 
lassen, die  die  Unterstützung  aus- 
zahlen. 

Arbeitslosenunterstützung  für  Aus- 
länder. Bei  der  Auszahlung  der  Ar- 
beitslosenunterstützung an  Ausländer 
ist  es  wiederholt  zu  Schwierigkei- 
ten gekommen,  wenn  es  sich  um 
Ausländer  handelte,  bei  denen  die 
Genehmigung  zur  Beschäftigung  an 
einer  bestimmten  Arbeitsstelle  unter- 
sagt worden  war.  Der  Spruchsenat 
der  Rcichsanstalt  für  Arbeitsver- 
mittlung und  Arbeitslosenversiche- 
rung hatte  mit  einer  Entscheidung 
vom  23.  März  30  (s.  a.  Jahrg.  1, 
S.  434  ds.  Ztschr.)  diese  Frage  offen 
gelassen.  Er  hat  sie  nunmehr  mit 
Entscheidung  vom  12.  Dezember  30 
(III  a  Ar  298/30,  Reichsarbeitsblatt 
IV,  S.  45)  zugunsten  der  Ausländer 
entschieden.  „Wenn  ein  ausländi- 
scher Arbeiter  mit  Legitimations- 
karte aus  seiner  inländischen  Ar- 
beitsstelle entlassen  wird,  weil  das 
Landesarbeitsamt  die  Genehmigung 
zur  Weiterbeschäftigung  untersagt, 
so  steht  dies  der  Annahme  von  un- 
freiwilliger Arbeitslosigkeit  nicht 
entgegen.*'  Die  Begründung  hierzu 
sagt  folgendes:  Nach  §  93  Abs.  1 
AVAVG.  erhält  keine  Unterstützung, 
wer  seine  Arbeitsstelle  ohne  wich- 
tigen oder  ohne  berechtigten  Grund 
aufgegeben  oder  diu'ch  ein  Verhal- 
ten verloren  hat,  das  zur  fristlosen 
Entlassung  berechtigt.  Diese  Gründe 
sind  erschöpfend.     Sie   liegen   sämt- 


161 


lieh  in  der  Person  des  Arbeitslosen. 
Der  Umstand,  daß  ein  ausländischer 
Arbeiter  infolge    der   Versagung    der 
Genehmigung    seiner    Weiterbeschäf- 
tigung  in    seiner   bisherigen   inländi- 
schen Arbeitsstelle  entlassen  worden 
ist,  ist  weder  als   besonderer  Grund 
für  die  Versagung  der  Unterstützung 
in  §  93  Abs.  1  AVAVG.  aufgeführt, 
noch    kann     darin     insbesondere    ein 
den    Arbeitgeber    zur    fristlosen    Lö- 
sung    des    Arbeitsverhältnisses      be- 
rechtigendes   Verhalten    des    Arbeit- 
nehmers   erblickt    werden.     Es    liegt 
vielmehr    eine    durch    das    Verhalten 
des    Versicherten    nicht    veranlaßte, 
aus  Gründen  des   innerdeutschen  Ar- 
beitsmarktes   getroffene,    von    außen 
in  das  Arbeitsverhältnis  eingreifende 
behördliche  Maßnahme   vor,   die    den 
Arbeitgeber  zur  Lösung  des  Arbeits- 
verhältnisses, das  ohne  diesen  Zwang 
fortdauern   würde,   nötigt.    In    einem 
solchen    Falle    liegt    also    im    Sinne 
des    Gesetzes    unfreiwillige    Arbeits- 
losiakeit  des   entlassenen   Arbeitnch- 
mers    vor. 

Probleme  des  sozialen  Aufstiegs. 
Vor  einiger  Zeit  gingen  durch  die 
Presse  Berichte  über  das  Kapitel: 
Väter  und  Söhne,  Möglichkeiten  des 
sozialen  Aufstiegs.  Die  bestehenden 
Schwierigkeiten,  dem  Tüchtigen 
„freie  Bahn"  zu  schaffen,  machen 
es  notwendig,  auch  an  dieser  Stelle 
auf  die  Möglichkeiten  des  sozialen 
Aufstiegs  und  auf  den  Umfang  des 
sozialen  Abstiegs  einzugehen.  Ein 
reichhaltiges  Material  zu  diesen  Fra- 
gen ist  enthalten  in  einer  vom  Baye- 
rischen Statistischen  Amt  herausge- 
gebenen Schrift:  Sozialer  Auf-  und 
Abstieg  im  deutschen  Volk,  Stati- 
stische Methoden  und  Ergebnisse 
(München  1930).  Die  Schrift  enthält 
die  Auswertung  einer  Reihe  frü- 
herer und  neuer  statistischer  Erhe- 
bungen und  ist  um  so  beachtenswer- 
ter deshalb,  weil  umfassende  Unter- 
suchungen über  den  sozialen  Auf- 
und  Abstieg  fast  völlig  fehlen. 

Zwei  wichtige  Ergebnisse  gehen 
aus  der  Gesamtzahl  der  Untersu- 
chungen hervor:  Verschwindend  ge- 
ring ist  die  Tatsache  des  sozialen 
Aufstiegs,  der  soziale  Abstieg  aber 
erfolgt  aus  allen  Schichten  des   Vol- 


162 


kes.    Aus    einer     Statistik     „Unsere 
Zeitgenossen'*      (Auswertung,     eines 
großen     bibliographischen     Werkes), 
aus   Hochschulstatistiken,   aus   Stati- 
stiken über  Ratsuchende  der  Berufs- 
beratungsstellen     des     Arbeitsamtes 
München,   über   den   Nachwuchs    der 
Arbeiterschaft       (Auswertung        der 
Volks-    und    Berufszählung   von    1925 
für    Fürth    i.  B.),    über    Berufe     der 
ehemaligen     aktiven    Offiziere,    über 
die  berufliche  Gliederung  der  Klein- 
rentner   und    Armen     in     München, 
über  Eheschließende  in  Bayern  nach 
den  Berufen  u.   a.   m.   erwähnen  wir 
folgende    bemerkenswerte    Einzelhei- 
ten:    Aus     der    Untersuchung     über 
11  000   berühmte   Zeitgenossen   ergibt 
sich,      daß      sich     sowohl     die      gei- 
stige,   wie    auch    die    wirtschaftliche 
Oberschicht  zu  mehr   als   der   Hälfte 
aus    den    eigenen    Reihen    rekrutiert. 
Bei    der    Gruppe    der    Intellektuellen 
und  Beamten  entstammen  78,9 o/o,  bei 
den    künstlerischen    Berufen    71,9o/ü, 
bei    den    Wirtschaftlern    80,3 o/o     aus 
der    geistigen    und    wirtschaftlichen 
Oberschicht.        Die        Arbeiterschaft 
stellt  zu  den   gleichen   Gruppen    nur 
1,90/0,   2,10/0    und    l,4o/o. 

Eingehende  Untersuchungen  über 
den  Besuch  der  deutschen  Hoch- 
schulen kommen  zu  dem  Resultat, 
daß  sich  zwar  die  Studenten  heute 
aus  allen  Schichten  des  Volkes  re- 
krutieren, daß  jedoch  die  einzelnen 
Gruppen  und  Schichten  in  sehr  ver- 
schieden hohem  Grad  und  keines- 
wegs entsprechend  ihrem  Anteil  am 
sozialen  Aufbau  beteiligt  sind.  Be- 
sonders stark  vertreten  sind,  wie 
bekannt,  die  akademischen  Kreise 
und  die  wirtschaftlich  kräftigen 
Gruppen  von  Handel,  Industrie  und 
Gewerbe,  relativ  stark  auch  die  mitt- 
lere und  untere  Beamtenschaft.  Der 
Anteil  der  Arbeiter  (1— 2o/o)  ist  je- 
doch  ganz    gering. 

Es  entspricht  diesen  Erscheinun- 
gen, daß  die  männlichen  Ratsuchen- 
den bei  der  Berufsberatungsstelle 
München  zu  rund  ^/^^  gelernte  Ar- 
beiterberufe, nur  Vio  "nd  weniger 
Angestellten-  und  freie  Berufe  er- 
strebten. Nur  die  Hälfte  der  weib- 
lichen Ratsuchenden  wollte  dagegen 
gelernte  Arbeiterberufe  ergreifen  und 


strebte  im  übrigen  Angestellten-  und 
freie  Berufe  an.  Wenn  ein  Aufstieg 
stattfindet,  so  erfolgt  er,  wie  aus 
der  Auswertung  der  Volks-  und  Be- 
rufszählung für  Fürth  hervorgeht, 
nicht  unmittelbar  in  die  Oberschicht, 
vielmehr  zunächst  in  die  der  Arbei- 
terschaft benachbarten  Schichten  der 
Angestellten  und  der  unteren  und 
mittleren  Beamten,  der  kleinen  Ge- 
schäftsleute usw.  Etwa  Vio  aller  Ju- 
gendlichen unter  18  Jahren,  Vg  der 
Jugendlichen  über  18  Jahren  streb- 
ten   aus    der    Arbeiterschaft    heraus. 

Im  Gegensatz  zu  den  geringen 
Möglichkeiten  des  sozialen  Aufstiegs 
steht  die  durch  alle  Berufsschichten 
gehende  Deklassierung.  Nach  einer 
Stichprobenerhebung  des  Reichs  1926 
waren  von  11  555  Kleinrentnern  (da- 
von 2881  männlich,  8674  weiblich) 
von  den  männlichen  Kleinrentnern 
mehr  als  Vs  früher  selbständig  in 
Industrie,  Handel,  Gewerbe  und 
Landwirtschaft,  V?  \varen  Arbeiter; 
die  freien  Berufe  und  die  Angestell- 
ten machten  zusammen  ^/^  aus.  Die 
Frauen  waren  zur  Hälfte  ohne  Beruf, 
kamen  im  übrigen  in  großem  Um- 
fang aus  abhängigen  Berufen.  Auch 
bei  den  „Armen"  waren  34,8  o/o  frü- 
her selbständig,  12,5 o/o  geistig  oder 
künstlerisch  tätig,  Angestellte  4,8 o/o, 
Arbeiter  einschließlich  Hausperso- 
nal 42,7 o/o.  Damit  wird  deutlich, 
einen  wie  hohen  Prozentsatz  ehe- 
malige w^ohlhabende  Schichten  zur 
Schicht  der  Armen  stellen,  einen 
Satz,  der  weit  über  dem  der  Vor- 
kriegszeit liegt. 

Zum  Schluß  sei  eine  Aufstiegs- 
möglichkeit  erwähnt,  die  nach  der 
Statistik  sich  insbesondere  den  Frau- 
en eröffnet.  Nach  der  bayerischen 
Eheschließungsstatistik  von  1925 
stammen  die  Frauen  der  Mitglieder 
der  geistigen  Oberschicht  zu  einem 
relativ  hohen  Prozentsatz  aus  mitt- 
leren und  unteren  Schichten.  Von 
den  Frauen,  die  Männer  der  geisti- 
gen Oberschicht  heirateten,  waren 
24,4 o/o  aus  der  Schicht  der  Ange- 
stellten und  mittleren  Beamten  und 
16,9  o/o  aus  der  Schicht  der  Arbei- 
ter. Andererseits  heirateten  auch 
zalilreiche  weibliche  Angehörige  der 
geistigen    Oberschicht   Männer    mitt- 


lerer und  unterer  Schichten,  der  Ab- 
stieg beträgt  aber  hier  nur  15,1  bzw. 
10,8o/o  in  die  Schicht  der  Angestell- 
ten und  mittleren  Beamten  und  in 
die  Schicht  der  Arbeiter.  -dt. 

Ausbildung 

Soziale   Ausbildung   der   Rabbiner. 

Am  5.  Januar  tagte  in  Leipzig  der 
Zentralausschuß  des  „Allgemeinen 
Rabbinerverbandes  in  Deutschland". 
Goldmann,  Leipzig,  hielt  ein  Referat 
über  die  Spezialaufgaben  des  Rab- 
biners und  seine  Ausbildung.  Die 
Konferenz  hat  folgenden  Beschluß 
gefaßt: 

„In  der  Ausbildung  des  rabbini- 
schen  Nachwuchses  sind  neben  den 
Ilauptgegenständen  der  Ausbildung 
als  Spezialgebiete  Pädagogik,  Apolo- 
getik und  soziale  Tätigkeit  zu  be- 
tonen. Dies  soll  dadurch  geschehen, 
daß  an  den  theologischen  Lehran- 
stalten Lehrstühle  für  diese  prak- 
tischen Aufgaben  errichtet  werden, 
deren  Inhaber  aus  der  rabbinischen 
Praxis  hervorgehen  sollten.  Zur  Er- 
langung der  Anstellungsfähigkeit  ist 
es  wünschenswert,  daß  jeder  Kan- 
didat ein  Jahr  lang  als  Hilfsrabbiner 
in  einer  großen  oder  mittleren  Ge- 
meinde arbeitet." 

An  die  Landesverbände  soll  das 
Ersuchen  gerichtet  werden,  Rabbi- 
ner in  Städten  mit  Universitäten  und 
anderen  Hochschulen  mit  den  Pflich- 
ten eines  Studentenrabbiners  zu  be- 
trauen. 

Beschrankung  der  Schülcrinncn- 
zahl  bei  den  VVohlfahrtsschulen.  Da 
erfahrungsgemäß  durch  die  Ueber- 
füllung  von  Klassen  in  Wohlfahrts- 
schulen der  Erfolg  des  Unterrichts 
beeinträchtigt  wird,  hat  der  Preuß. 
Minister  für  Volkswohlfahrt  be- 
stimmt, daß  von  Beginn  des  neuen 
Schuljahrs  an  nicht  mehr  als  30 
bis  35  Schülerinnen  zum  Unterricht 
in  einer  Klasse  zugelassen  werden 
dürfen.  In  der  Begründung  wird 
auf  die  dauernde  Verschlechterung 
der  Arbeitsmarktlage  für  Wohl- 
fahrtspflegerinnen hingewiesen.  Die 
Zahl  der  arbeitsuchenden  Wohl- 
fahrtspflegerinnen im  Reich  ist  um 
das  Achtfache,  die  der  Gesundheits- 
fürsorgerinnen   sogar   um    das   Drei- 


163 


zehnfache  gestiegen,  während  die 
Zahl  der  offenen  Stellenanmeldun- 
gen auf  ein  Viertel  zurückgegangen 
ist.  Innerhalb  Berlins  hat  sich  von 
1927  bis  1929  die  Zahl  der  arbeits- 
losen Wohlfahrtspflegerinnen  ver- 
doppelt, während  die  Zahl  der  Stel- 
lenanmeldungen auf  ein  Fünftel  zu- 
rückgegangen ist.  Zur  Vermeidung 
einer  Berufskrise  sei  es  notwendig, 
die  Zahl  der  jährlich  zur  Entlassung 
kommenden  Berufsanwärterinnen, 

insbesondere    durch   Abbau    der  Par- 
allelklassen   zu   beschränken. 

Lehrgänge 

Lehrgang  über  Jugendfürsorge  in 
Franklurt  a.  M.  Das  Seminar  für 
Fürsorgewesen  und  Sozialpädagogik 
an  der  Universität  Frankfurt  a.  M. 
veranstaltet  wie  alljährlich  auch  1931 
unter  der  Leitung  von  Professon 
Klumker  und  Dr.  jur.  Reiß 
einen  Lehrgang  über  Jugendfürsorge 
von  einjähriger  Dauer. 

Nähere  Auskunft  erteilt  das  Se- 
minar für  Fürsorgewesen  und  So- 
zialpädagogik an  der  Universität 
Frankfurt   a.    M.,   Kettenhofweg    130. 

Kursus  für  Psychologie,  Jugend- 
kundc       und      Heilpädagogik.       Das 


Mainzer  Institut  für  Psychologie, 
Jugendkunde  und  Heilpädagogik  hält 
einen  zweisemestrigen  heilpädagogi- 
schen Studiengang  ab.  Mit  Beginn 
des  Sommersemesters  1931  können 
neue  Teilnehmer  aufgenommen  wer- 
den. Wegen  des  Vorlesungsplanes, 
der  Aufnahmebedingungen  usw.  er- 
teilt das  Mainzer  Institut  für  Psy- 
chologie, Jugendkunde  und  Heilpäda- 
gogik, Mainz,  Greiffenklaustr.  2, 
Auskunft. 

Lehrgänge  über  soziale  Fürsorgc- 
arbcit  an  der  Universität  Münster. 
Das  Seminar  für  Fürsorgewesen 
beim  Institut  für  Wirtschafts-  und 
Sozialwissenschaften  der  Universität 
Münster  hält  im  Sommersemester 
1931  seinen  XII.  „Lehrgang  über 
soziale  Fürsorgearbeit'*  ab,  in  dem 
neben  theoretischer  Ausbildung  eine 
Einführung  in  die  praktische  Arbeit 
erstrebt   wird. 

Gesuche  um  Zulassung  sowie  alle 
Anfragen  sind  unter  Beifügung  des 
Rückportos  zu  richten  an  das  Se- 
minar für  Fürsorgewesen  beim  In- 
stitut für  Wirtschafts-  und  Sozial- 
wissenschaften der  Universität 
Münster    i.  W.,    Johannisstr.   9. 


Bücherschall 


Heinrich  Silbergleit,  Die  Bcvolke- 
rungs-  und  Berufsverhältni^se  der 
Juden  im  Deutschen  Reich.  I.  Band. 
Akademie-Verlag,     Berlin    1930.    348 

S.   30,—  RM. 

Meine    Beurteilung    erstreckt    sich 
lediglich     auf     den     wirtschaftlichen 
Teil    des    Silbergleit'schen    Werkes, 
auf    das   Material    also,    welches    S. 
im  1.  Bande    seiner  großartigen  Arbeit 
für    die   Berufsstatistik    der 
Juden   in    Preußen    beibringt.   Die- 
ses   Material    ist     so     immens,     daß 
wahrscheinlich   Jahre   vergehen  wer- 
den, ehe  auch  eine  aktivere  Analyse 
der  ökonomischen  Haltung  des  deut- 
schen  Judentums,  als  wir  sie  bisher 
hatten,  es  in  allen  Teilen  verarbeitet 
haben     wird.     Dann     aber    wird    es 
Historie  geworden  sein.   Das   ist    na- 
türlich   kein    Vorwm-f     gegen    einen 
Mann,    der    mit    so    durchdringender 

164 


Exaktheit    ein   Quellenwerk    geschaf- 
fen    hat,     dem     die     jüdische     Wirt- 
schafte Forschung  inDeutschland  nichts 
an   die  Seite  zu  stellen  hat.  Es  liegt 
eben  leider  in   der  Natur  der  Dinge, 
daß     so     umfassende    Arbeiten     von 
dem    rapiden    Tempo    der    modernen 
wirtschaftlichen     Entwicklung     über- 
holt  werden,  ehe  sie  erschienen,  ge- 
schweige   denn,    ehe    sie    nach    allen 
Seiten  ausgewertet  worden  sind.  Das 
gilt    für    das    „Statistische    Jahrbuch 
des     deutschen    Reiches"    in     seinen 
wirtschaftlichen     Teilen     genau     so, 
wie    für    die    speziellen    Veröffentli- 
chungen    über    Rohstoffproduktionen 
usw.,    die    auch    erst    zu    erscheinen 
pflegen,       wenn      die       betreffenden 
Märkte  längst  „davongelaufen"  sind. 
Die  Silbergleit'sche  Arbeit  —  eine 
Arbeit,    von    deren    Größe    sich    nur 
der    einen    Begriff    zu    machen    ver- 


mag, der  selbst  einmal  statistisch 
gearbeitet  hat  — ,  verliert  hierdurch 
nichts  von  ihrem  wissenschaftlichen 
Wert.  Dieser  wird  auch  in  keiner 
Weise  dadurch  geschmälert,  daß  S. 
sich  in  der  Gruppierung  seiner  Er- 
rechnungen genau  an  das  Schema 
des  ,, Statistischen  Reichsamtes''  ge- 
hallen hat.  Gegenüber  diesem  Schema 
—  welches  in  seiner  Gliederung 
nicht  unbestritten  ist  — ,  ist  freilich 
geltend  zu  maghcn,  daß  es  der  mo- 
dernen, „berufsdynamischen'*  Ent- 
wicklung nicht  Rechnung  zu 
tragen  vermag.  Silbcrgleit  selbst 
hat  das  sehr  richtig  emp- 
funden, indem  er  im  Bcgleit- 
text  zu  seiner  Bearbeitung  der  Be- 
rufsstatistik von  1925  die  Ausfüh- 
rungen wiedergibt,  die  das  Statisti- 
sche Reichsamt  der  Berufszählung 
vom  genannten  Jahre  voranschickt, 
und  hinzufügt,  daß  „in  den  Ergeb- 
nissen der  letzten  Berufszählung 
außer  den  Faktoren  systematischer, 
auch  solche  äußerer  Art  in  nicht 
angebbarem  Umfange  mitwirken,  die 
mit  der  Entwicklung,  der  beruf- 
lichen Evolution,  nichts  zu  tun 
haben.  Auf  diese  aber  kommt  es 
allein  an. . . ."  Dem  wird  man  nur 
zustimmen  können.  Und  wenn  Sil- 
bergleit gerade  deshalb,  weil  das 
Statistische  Reichsamt  die  Gliede- 
rung seines  berufsstatistischen  Sche- 
mas geändert  und  dadurch  einen 
Vergleich  mit  den  Ergebnissen  frü- 
herer Berufszählungen  sehr  er- 
schwert hat,  von  einem  solchen  auch 
für  die  deutschen  Juden  absieht,  so 
ist  das  zwar  zu  bedauern,  aber  man 
wird  es  aus  der  Gebundenheit  Sil- 
bergleits  an  das  amtliche  Material 
und  seine  Gliederung  durchaus  ver- 
stehen  können. 

In  der  Hauptsache  hat  S.  unbe- 
dingt Recht.  Es  kommt  für  uns  deut- 
sche Juden  heute  wirklich  auf  die 
,, berufliche  Evolution"  an.  Auf  de- 
ren Feststellung  hat  S.  aus  den  an- 
gedeuteten Gründen  leider  verzich- 
ten müssen.  Es  sei  aber  gestattet, 
auf  einige  Verhältniszahlen  hinzu- 
weisen, deren  Ermittlung  Silbergleits 
Arbeit  möglich  macht.  In  der  Ab- 
teilung C  (Statistik  der  Wirtschafts- 
abteilungen)   auf    Seite    129    des    Ta- 


bellenwerks  ermittelt  S.    für   die  jü- 
dischen   Beteiligten    an    Handel    und 
Verkehr     einschließlich     Gast-     und 
Schankwirtschaft      eine     Gesamtzahl 
der     Berufsangehörigen    in    Preußen 
in  Höhe  von  216  615.  Das  sind  60,80/o 
der    überhaupt    berufstätigen     Juden 
(und    Jüdinnen)    in    Preußen    (gegen 
einen  Anteil  von  17,9 o/o  der  in  dieser 
Wirtschaftsabteilung      Tätigen,      der 
sich    für    die    Gesamtheit    der    preu- 
ßischen    Staatsangehörigen    ergibt!). 
Es     ist    nun    sehr     bedauerlich,    daß 
die   Unterteilung  dieses   ,, beruflichen 
Massivs"      der     preußischen      Juden 
nach    der   Gliederung    des    amtlichen 
Schemas   nicht  sehr  weit  geht.  Wohl 
wird  in  der  Abteilung  „Wirtschafts- 
gruppen'*   ein   anderer  Schnitt    durch 
dieses  Massiv  gelegt  und  ein  dritter 
erfolgt    in    der    besonders    eingehen- 
den   Abteilung    „Wirtschaftszweige" 
(S.    130  f.    W   114),     aber    man    kann 
bei    größter    Achtung    vor    der    hier 
geleisteten  Arbeit  nicht  darüber  hin- 
wegkommen:     Diesen    Konstatierun- 
gen des  amtlichen  Schemas  fehlt  das 
Leben.   W  as  heißt   (in  Zweig  W'  114 
auf     S.     152     des     Tabellenwerkes) 
„Waren-       und       Produktenhandel'*? 
Welche    verschiedenen    Wirtschafts- 
zweige   sind    in    diesen    Oberbegriff 
der      amtlichen     Statistik      hineinge- 
preßt?   W^o    bleiben    hier    die    wirt- 
schaftsdynamisch so  unendlich  wich- 
tigen     Unterscheidungen       zwischen 
Großhandel  und  Einzelhandel?   W^ar- 
um     sind     in     Position     W   113      die 
„Fernheizwerke'*    und   in    W  HO    die 
„Wassergewinnung    und   Wasserver- 
sorgung" angeführt,  und  es  fehlt  auf 
der  anderen  Seite  jede  Angabe  über 
Getreidehandel,     Metallhandcl,     Tex- 
tilwarenhandel —  Positionen,  die  uns 
Juden  am  meisten   angehen? 

Ich  weiß,  diese  Fragen  sind  nicht 
an  Silbergleit  zu  richten,  sondern 
an  die  amtliche  deutsche  Statistik, 
deren  Gliederung  er  gefolgt  ist.  Aber 
wir  müssen  sie  vor  allem  an  uns 
Juden  selbst  richten  und  uns  dar- 
über klar  werden:  Es  ist  ein  grund- 
legender Unterschied,  ob  ein  Bevöl- 
kerungsteil zu  60^0  im  Handel  sitzt 
oder  nur  zu  17,9« b.  Zwei  so  unter- 
schiedene Schichtungen  bedürfen  zu 
ihrer    Erfassung    in    lebendiger    Sta- 


165 


tisiik  völlig  verschiedener  statisti- 
scher Methoden.  Von  der  amtlichen 
deutschen  Statistik  kann  man  nicht 
verlangen,  daß  sie  spezielle  jüdische 
Bedürfnisse  berücksichtigt.  Das  müs- 
sen wir  selbst  tun  und  uns  eine 
Statistik  schaffen,  welche  die  Be- 
rn Isglicderung  der  deutschen  Juden 
nach  den  Cesichtspunkten  erkennen 
läßt,  die  für  unsere  Berufspolitik 
von   Bedeutung   sind. 

Neben  dem  großen  wissenschaft- 
lichen und  somit  positiven  Wert  des 
Silberglcit'schen  Werkes  liegt  sein 
sozusagen  negativer  darin,  daß  es 
die  Notwendi<j;keit  dieser  Forderung 
noch  deutlicher  als  bisher  erkennen 
läßt.  Vielleicht  wird  man  diese  Not- 
wendigkeit bestreiten.  Dann  muß 
man  aber  konsequenterweise  auch 
die  einer  jüdischen  sozialen  und  so- 
zialökonomischen   Arbeit    bestreiten. 

Dr.   Alfred   Marcus 
Hirlsieter,    Die    Wohnungswirtschaft 
in    Trcußen.    Verlagsgesellschaft    R. 
Müller   G.m.b.H.,   Eberswalde   1929. 

5()2  S. 

Die  Wohnverhältnisse  im  Deutschen 
Reich  nach  der  Reiehswohnungs- 
zählung  von  1927.  Teil  I  Text, 
Teil  II  Tabcllenwerk.  Statistik  des 
Deutschen  Reiches  Band  362  I  und 
IL  \  erlag  von  Rcimar  Hobbing, 
Berlin  1930.  142  S.  8—  RM.  und 
391  S.   18  —  RM. 

Ta:4eslragen  des  Wohnungswesens. 
Die  Wohnungsfrage  der  kinderrei- 
chen ramilie.  Ilcrausücacben  von  der 
kommunalen  Xereiniizung  für  \\  oh- 
nuniZSNver^cn.  Carl  Hoymanns  \erlag, 
Berlin    1929.    149   S. 

Drei  ausgezeichnete,  von  hervorra- 
senden Stellen  der  deutschen  W  oh- 
iningswirtschaft.  dem  preußischen 
Minister  für  \olkswohlfahrt.  der 
Kommunalen  X'ereinigung  für  W  oh- 
runiiSNvoen  und  in  Er^janzung  dazu 
dem  Statistischen  Reichsamt  heraus- 
ceizebene  \  eröftentlichuni^en  Li. den 
zusammen  ein  nahezu  erschöpfendes 
Material  über  die  bisherige  Entwick- 
luniz  «.'.es  Wohnunizswesens.  d'e  heu- 
tige l.aiie  des  W'ohnungsmarktes  und 
damit  die  Aufgaben  einer  künftigen 
WohnungspoUiik. 

Das  Buch  des  preuß.  Ministers  für 
\  olkswohUahrt    ist     ein    Werk     von 


llU> 


außergewöhnlichem     Format     sowohl 
in   seinen    theoretischen,   wie   in   sei- 
nen  praktischen   Ausführungen.   Ent- 
wicklungsgeschichtlich    und     staats- 
politisch  fundiert,  bietet  es  mit  den 
Abschnitten:   Bekämpfung   der  Woh- 
nungsnot   als    Staatsaufgabe,    Praxis 
und     Technik      des     Wohnungsbaus, 
Träger  des  Wohnungsbaus  usw.  zu- 
gleich ein  praktisches  Handbuch  für 
alle  Fragen  der  Wohnungswirtschaft 
(insbesondere     der     gesamten     Woh- 
nungszwangswirtschaft).      Als       das 
Ziel  der  Gegenwart  wird  bezeichnet: 
ein    aus     sich     heraus      rentierlicher 
Wohnungsbau,      der      auch      breiten 
Schichten     einwandfreie     Unterkunft 
zu   erträglichen   Mieten   schafft.   Daß 
die    Durchführung    dieser    Forderung 
in  erster   Linie  ein   finanzielles   Pro- 
blem und   daß   einstweilen  staatliche 
Wohnungsbauförderung      noch      not- 
wendig ist,  wird  nicht  verkannt,  mit 
Recht  auch  wird  hingewiesen  auf  die 
notwendige    Herabsetzung    der    Bau- 
kosten als  Voraussetzung  einer  ver- 
billigten    Wohnungswirtschaft. 

Einen      umfassenden      statistischen 
Kommentar   zu    dem    Hirtsieferschen 
Werk     bildet     die     Reichswohnungs- 
zählung vom   16.  5.   27,   deren   detail- 
lierte  Statistiken    immer    wieder    die 
grundlegenden    Ergebnisse    der    Zäh- 
lung    herausstellen:      Belegung    von 
36,5^' ö    der  Wohnungen   mit    1    bis   2 
Personen    je     Wohnraum,    Ueberfül- 
lung    (2    Personen     und     mehr     pro 
Wohnraum)    von    rd.    490  000    V/oh- 
nungen     mit     3,2     Mill.     Bewohnern, 
Belebung  jeder  6.  Stadtwohnung  mit 
Untermietern,       insbesondere       über- 
füllte  Wohnungen    bei   jeder   4.    kin- 
derreichen Familie.  Im  Vergleich  zur 
Entwicklung   der  Haushaltijni:cn  muß 
ein     erhebliches     Zurückbleiben     der 
Bautätigkeit       festgestellt        werden. 
Von    Anfang    1914^  bis    Anfang    1927 
ist    die    Zahl    der   Haushaltungen   um 
16.4    0.   die  Zahl  der  Wohnungen  um 
9.3^0,    die    Einwohnerzahl    um    5,1  "^a 
gestiegen.      Zur     Zeit     der     Zählung 
1^1927)    waren    erst    8.0 1\>    der    Woh- 
nungen        Neubauwohnungen.        Der 
W'ohnungsl  edarf  war  auf  mindestens 
560  000   \\'ohnuni:cn   anzusel/cn. 

Welche     Wohnuntisnot     und    wel- 
ches    Wiihnungselend       sich      hinter 


diesen  Zahlen  verbergen,  leh- 
ren die  Untersuchungen  der  Kom- 
munalen Vereinigung  für  Woh- 
nungswesen. Von  den  zahlreichen 
ungelösten  fürsorgerisehen  Proble- 
men seien  hier  nur  Obdachlosigkeit 
und  Verwahrlosung  der  Wohnung 
genannt,  denen  gegenüber  die  Woh- 
nungspflege der  Wohnungs-  und 
Wohlfahrtsämter  nur  ein  geringes 
Hilfsmittel  bieten  kann.  Besonderes 
Interesse  verdient  ein  Kapitel  über 
Bausparkassen.  Bei  der  in  Aussicht 
genommenen  Beendigung  der  öffent- 
lichen Wohnungswirtschaft  —  die 
drei  großen  deutschen  Wohnungs- 
schutzgesetze sollen  den  Notverord- 
nungen zufolge  bis  1934  bzw.  1936 
verschwinden  —  wäre  genossen- 
schaftliche Selbsthilfe,  die  sich  in 
großen,  teils  paritätischen,  teils 
konfessionellen  Einrichtungen  be- 
reits bewährt  hat,  überaus  wün- 
schenswert. — dt. 
Dr.  S.  Ejges,  Das  Geld  im  Talmud, 
Versuch  einer  systematischen  Dar- 
stellung der  wirtschaftlichen  Geld- 
theorie und  -praxis  nach  talmudi- 
schen Quellen.  Wilna  1930.  96  S. 

Der  verbreitete  Handelsverkehr 
Babylonies  und  Palästinas,  insbeson- 
dere aber  Babyloniens,  hat  ,,die  In- 
stitutionen geschaffen,  die  den  Ver- 
kehr erleichterten,  somit  das  Geld 
in  den  Tauschverkehr  einschalteten 
und  den  Kredit-  und  Leihverkehr 
ordneten,  der  infolge  des  biblischen 
Zinsverbotes  ein  eigentümliches  Ge- 
präge erhielt.  Andererseits  hat  er 
im  Talmud  seinen  gehörigen  Aus- 
druck und  seine  entsprechende  Ab- 
spiegelung gefunden."  Die  eingehen- 
de Darstellung  umfaßt  neben  den 
Untersuchungen  über  die  Wertver- 
hältnisse der  einzelnen  Metalle,  die 
Kurrantfähigkeit  des  Geldes  und 
dessen  Funktionen  eine  Betrachtung 
fast  sämtlicher  im  Talmud  erwähn- 
ten Münzarten,  sowie  eine  Schilde- 
rung der  Praxis  des  talmudischen 
Geldwechslers,  die  aus  Sortenge- 
schäft, Geldapprobation,  Depositen- 
gsechäft,  Auszahlung  von  Anweisun- 
gen, Kreditgeschäft  und  den  mit  der 
Temp  e' Wirtschaft  zusammenhängen- 
den Transaktionen  besteht.  A-n 
Dr.  Esriel  Erich  Hildesheimer.  Das 
jüdische     Gesellschaftsrecht.    Verlag 


Otto  Harrassowitz,  Leipzig  1930.  172 
S.  6,—  RM. 

Der  Verfasser  stellt  das  jüdische 
Gesellschaftsrecht,  das  sich  in  das 
Recht  der  schutafut  (societas,  Ge- 
sellschaft, Miteigentum)  und  in  das 
Recht  der  iska  (nur  kapitalistische 
Beteiligung  an  einem  Geschäft)  glie- 
dert, auf  Grund  der  älteren  Quellen 
dar.  Eine  gedrängte  Schilderung  der 
Entwicklung  des  jüdischen  Rechts 
im  allgemeinen  geht  der  Arbeit  vor- 
auf; eine  Auswahl  der  in  jenen 
Rechtsgebieten  zur  Anwendung  ge- 
langenden Formulare,  sowie  einge- 
hende Quellenangaben  zu  dem  gesam- 
ten umfangi'eichen  Zweige  jüdischen 
Rechtslebens,  der  hier  behandelt 
wird,   folgen.  A-n 

Lic.  Dr.  Kurt  Galling,  Die  israeliti- 
sche Staatsverfassung  in  ihrer  vor- 
derorienialischen  Umwelt.  J.  C.  Hin- 
richs'sche  Buchhandlung,  Leipzig 
1929.   64  S.   2,60  RM. 

Der  Verfasser  bezeichnet  seine 
Studie  als  einen  Anfang  verglei- 
chender Kulturgeschichtsarbeit.  Sie 
berichtet  über  die  Voraussetzungen 
des  Staates:  Territorium,  Siedlung, 
Verbände  und  differenzierte  Klassen; 
über  seine  Kräfte:  Königtum,  Heer 
und  Stände;  über  seine  Verwaltung: 
Bocienbcsitzverhältnisse,  Steuern  und 
Beamtentum;  über  die  Staatsverfas- 
sung, wie  sie  sich  in  Dichtung, 
Sprichwort,  Fabel  und  Propheten- 
wort vspiegelt;  schließlich  über  das, 
was  der  Bibel  an  tatsächlichem  vcr- 
fassungsgeschichtlichen  Material  zu 
entnehmen  ist.  Diesen  Angaben  ge- 
hen die  Schilderungen  der  entspre- 
chenden außerhalb  Kanaans  gelten- 
den Verhältnisse  jeweils  parallel, 
wodurch  ein  Einblick  in  die  inner- 
politischen Verhältnisse  jenes  Ge- 
bietes  und   jener  Zeit  geboten  wird. 

A-n. 

M.  E.  Ravagc,  Glanz  und  Nieder- 
gang des  Hauses  Rothschild.  Ava- 
lun-Verlag,    Hellerau    1930 

Der  Verfasser  erzählt  außerordent- 
lich lebendig  die  Geschichte  der 
Rothschildschen  Hausmacht,  ohne 
im  wesentlichen  neue,  über  Cortis 
Werk  (Insel-Verlag)  hinausgehende 
Forschungsergebnisse  fruchtbar  zu 
machen.    .  M.  K. 

167 


Otto  Roeld,  Malenski  auf  der  Tour. 

Erich    Reiss-Verlag,    Berlin     1930 

Der  Roman  des  Reisenden,  mit  Ge- 
schick und  Können  geschrieben. 
Darüber  hinaus  Dokument  eines 
Standes,  der  mit  seiner  Stärke,  sei- 
nen Schwächen  und  seiner  Romantik 
seine  Blüteperiode  bereits  hinter  sich 
hat.  M.  K. 

Dr.  Erna  Corte,  Die  Familienverhält- 
nisse von  Kindern  in  Krippen,  Kin- 
dergärten, Horten  und  Tagesheimen. 
F.  A.  Herbig  Verlagsbuchhandlung, 
Berlin    1930,    72    S.     2,85    RM. 

Die  Deutsche  Akademie  für  so- 
ziale und  pädagogische  Frauenarbeit 
veröffentlicht  im  Rahmen  ihrer  For- 
schungen über  Bestand  und  Er- 
schütterung der  Familie  in  der  Ge- 
genwart eine  Untersuchung  von 
Erna  Corte  über  die  sozialen,  wirt- 
schaftlichen und  gesundheitlichen 
Familienverhältnisse  von  Kindern  in 
Krippen,  Kindergärten,  Horten  und 
Tagesheimen.  Sie  gelangt  zu  dem 
Schluß,  daß  Arbeitslosigkeit,  Woh- 
nungsclend,  Krankheit,  Trunksucht 
usw.  in  vielen  Fällen  das  Familien- 
leben zerrütten,  so  daß  die  Notwen- 
digkeit der  Errichtung  von  Tages- 
heimen für  Kinder  aus  solchen  ge- 
lockerten Gemeinschaften  klar  her- 
vorgeht, da  in  ihnen  der  fehlende 
Einlluß  des  Elternhauses  durch  die 
pädagogische  Atmosphäre  der  Kin- 
derheime ersetzt  wird.  L.  St. 
Carl  Mcnnicke,  Erfahrungen  der 
Jungen.  Alfred  Protte  Verlag,  Pots- 
dam  1930.    160  S. 

Carl    Mennicke,    der   Direktor    des 
Sozialpolitischen  Seminars  der  deut- 
schen   Hochschule    für    Politik,    gibt 
im   1.  Band  der  Sozialpädagogischen 
Schriftenreihe  einige  Aufsätze  seiner 
Schüler    heraus,    in    denen    sie    über 
die    Erfahrungen,     die    sie    während 
ihrer   praktischen   sozialen   Tätigkeit 
gesammelt   haben,   berichten.    Beson- 
ders   erwähnenswert    sind    die    Ar- 
beiten   über    Fürsorge    für    erwerbs- 
lose Jugendliche  von  W.  Gleitze  und 
F.  Gräsing.   Eine  Auseinandersetzung 
von    H.    Küppers    mit    dem    Problem 
des  heutigen  Anteils  der  Pädagogik 
an  der  Gestaltung  der  Geschlechter- 
beziehungen  zeigt,  wie  notwendig  es 
ist,    daß    jeder    Fürsorger    zu    einer 

168 


freien,  offenen,  wirklichkeitsnahen 
Stellungnahme  zu  dieser  Frage  ge- 
langt, und  wie  viel  in  dieser  Be- 
ziehung   versäumt    worden    ist. 

Man  darf  auf  die  weiteren  Ver- 
öffentlichungen der  Sozialpädagogi- 
schen Schriftenreihe  gespannt  sein. 
Sie  weisen  neue  Wege  der  sozialen 
Ausbildung  und  geben  einen  wert- 
vollen Beitrag  zur  Lösung  der  Auf- 
gaben, die  die  Jugend  in  der  so- 
zialen  Berufsarbeit    zu   erfüllen   hat. 

L.  St. 
Dr.  Otto  Wehn,  Die  Straffälligkeit 
Minderjähriger  nach  Beurlaubung 
oder  Entlassung  aus  der  Fürsorge- 
erziehung. 3.  Preisaufgabe  der 
Sächsischen  Landeswohlfahrtstiftung. 
Kommissionsverlag  bei  G.  B.  Teub- 
ner,  Leipzig  und  Berlin  1930.  123  S. 
4,25  RM. 

Aus    dem    Problem    der    Fürsorge- 
erziehung   greift    der    Verfasser    die 
Sonderfrage   der  Kriminalität   der  in 
die   eigene  Familie   beurlaubten   oder 
entlassenen  Fürsorgezöglinge  heraus. 
Die    Voraussetzung    für    den    Erfolg 
jeder   Fürsorgeerziehung   sei   die   ge- 
naue   Kenntnis    der    Wesensart    des 
Jugendlichen   und  eine  seiner  Eigen- 
art    entsprechende     Erziehung.      Ob 
diese     in     der     eigenen     oder     einer 
fremden   Familie   oder   in    einer   An- 
stalt   zu    erfolgen    hat,    müsse    indi- 
viduell     entschieden      werden,      auf 
keinen    Fall    solle    man    jedoch    den 
Erziehungsplan     auf     Jahre      hinaus 
festlegen.     Ein    schwieriges   Problem 
bleibe     auch     der     Uebergang     eines 
Jugendlichen  aus  der  Anstalt  in  die 
Freiheit.    Ein   „Progressivsystem  der 
Lockerung     der     Anstaltserziehung" 
werde    diesen    Uebergang    wesentlich 
erleichtern.    Die  Hauptsache  sei  die 
immer    stärkere    Ausgestaltung    und 
Vertiefung    der    offenen    Jugendfür- 
sorge    im     Dienste     der     Fürsorge- 
erziehung. L.  St. 
Der  Schutz  der  arbeitenden  Jugend. 
Heft     1/2     der    Internationalen    Ge- 
werkschaftsbibliothek.  Verlag    Inter- 
nationaler   Gewerkschaftsbund,    Am- 
sterdam 1930.  122  S.  1,50  RM. 

Dieses  Heft  enthält  eine  Reihe 
sehr  interessanter  Aufschlüsse  über 
die  Maßnahmen  zum  Schutze  der  ar- 
beitenden   Jugend     in     europäischen 


und  außereuropäischen  Ländern.  Die 
Schrift  ist  gewissermaßen  als  Neu- 
auflage der  bereits  im  Jahre  1922 
veröffentlichten  Broschüre  „Der  Ju- 
gendschutz in  der  Welt**  erschienen. 
Während  es  sich  dort  jedoch  vorwie- 
gend um  eine  Schilderung  der  Zu- 
stände der  Vorkriegszeit  handelt, 
sind  hier  die  neuesten  Maßnahmen 
geschildert.  Deutlich  wird  die  Ent- 
wicklung des  Schutzes  der  jugend- 
lichen Arbeitnehmer  in  allen  Län- 
dern. Man  sieht  erneut,  wie  Fort- 
bildungsschulpflicht, Berufsberatung 
und  Lehrlingsfürsorge  nicht  nur  bei 
uns,  sondern  auch  in  allen  anderen 
Staaten  noch  problematisch  und  im 
Werden   begriffen   sind. 

Wie  im  Vorwort  selbst  angege- 
ben ist,  ist  das  Büchlein  als  Hand- 
buch nicht  zu  verwenden,  weil  die  An- 
gaben dazu  zu  stichwortähnlich  und 
nicht  umfassend  genug  sind;  wohl 
aber  bildet  es  ein  rasch  zu  lesendes, 
sehr  geschickt  zusammengestelltes 
Vergleichsmaterial  für  den  praktisch 
arbeitenden  Berufsarbeiter  in  der  Ju- 
gend- und  Berufsfürsorge.  Ihm  vor 
allem  sei  die  Schrift  wärmstens 
empfohlen.  Lucie    Zobel 

Dr.  Hermann  Heindl  und  Dr.  Karl 
Fries,  Grundriß  des  Fürsorgereehts 
unter  besonderer  Berücksichtigung 
des  bayerischen  Landesfürsorge- 
rechts.  C.  H.  Beck^sche  Verlags- 
buchhandlung, München  1930.  52  S. 
2,-  RM. 

Der  Grundriß  des  Fürsorgerechts 
gibt  eine  systematische  und  gemein- 
verständliche Uebersicht  über  die 
heute  geltenden  Fürsorgegesetze  und 
wird  Behörden,  Sozialbeamten  und 
-Schülern  die  besten  Dienste  leisten. 
Besonders  eingehend  sind  die  baye- 
rischen Ausführungsbestimm  ungen 
behandelt;  auch  sie  gewähren  einen 
schnellen,  sicheren  Ueberblick  über 
die  Grundsätze  des  Fürsorgerechts 
und  der  einschlägigen  Rechtspre- 
chung. L.  St. 
Dr.  H.  Soergel  in  Verbindung  mit 
Dr.  Bchrend,  Dr.  Mentzel  und  Dr. 
Moll,  Jahrbuch  des  Reichsversichc- 
rungs-,  Reichsversorgungs-  und  Für- 
sorgerechts. 17.  Jg.  Verlag  v.  W. 
Kohlhammer,  Stuttgart  1929.  364  S. 
12,—   RM. 


Das  Jahrbuch  des  Reichsversiche- 
rungs-,  Reichsversorgungs-  und  Für- 
sorgerechts enthält  systematisch  ge- 
ordnet Auszüge  aus  den  im  Jahre 
1928  veröffentlichten  Rechtsprechun- 
gen und  der  im  Laufe  des  Jahres  er- 
schienenen Zeitschriftenaufsätze.  Das 
Buch  ist  ein  gutes  Hilfsmittel  für 
jeden  Praktiker  und  Wissenschaft- 
ler, der  auf  diesem  Gebiet  arbeitet, 
da  es  ihn  der  Schwierigkeit  des  Zu- 
sammentragens des  in  zahllosen  Ge- 
setzen, Verordnungen,  Entscheidun- 
gen, Aufsätzen  usw.  zerstreuten  Ma- 
terials enthebt.  L.  St. 
Gustav  Götz,  Die  Deutsche  Sozial- 
Versicherung.  Verlag  von  F.  E. 
Wachsmuth,   Leipzig    1930.    84   S. 

In  der  vorliegenden  Bearbeitung 
will  der  Verfasser  das  Wesentliche 
aller  Versicherungszweige  zu  Un- 
terrichtszwecken darstellen.  Zahl- 
reiche Tabellen,  Berechnungsbeispiele 
und  Statistiken  erleichtern  das  Ver- 
ständnis. Trotzdem  manches  durch 
die  neuesten  Verordnungen  überholt 
ist,  kann  das  Werk  für  Schulen 
und  zum  Selbstunterricht  empfohlen 
werden.  L.  St. 

Dr.  jur.  Heinz  Jaeger,  Die  Aende- 
rungen  der  Krankenversicherung 
durch  die  Reichsnotverordnung  vom 
26.  Juli  1930.  Verlag  von  J.  Heß, 
Stuttgart   1930.     48   S.     1,60   RM. 

Ein  Nachschlagewerk  für  alle  am 
Vollzug  der  Krankenversicherung  be- 
teiligten Organe.  Dr.  Jaeger  stellt 
die  alten,  durch  die  Notverordnung 
aufgehobenen  Bestimmungen  den 
neuen  Vorschriften  gegenüber  und 
gibt  dazu  eine  kurze,  kritische  Dar- 
stellung ihrer  Bedeutung  und  An- 
wendung. Diese  Schrift,  aus  der 
Praxis  für  die  Praxis  geschrieben, 
ist  geeignet,  den  Behörden  und  Ver- 
sicherungsträgern die  Durchführung 
der  Verordnung  wesentlich  zu  er- 
leichtern. L.  St. 
Dr.  Bruno  Brauer,  Die  Stellung  der 
freien  Berufe  im  Wirtschaftsleben. 
Amalthea  -  Verlag,  Zürich,  Leipzig, 
Wien  1930.    135  S. 

Der  Verfasser  nimmt  die  „freien 
Berufe"  heraus  aus  dem  Prozeß  der 
Gütererzeugung  und  Güterverteilung 
und  stellt  sie  in  Gegensatz  zu  den 
Erwerbsinteressen    der    Arbeitgeber 


169 


und  Arbeitnehmer.  Die  Bedeutung 
der  freien  Berufe  sei  heute  noch 
nicht  genügend  gewürdigt,  sie  müß- 
ten sich  durch  einen  organisatori- 
schen Zusammenschluß  die  ihnen  zu- 
kommende Rechte  und  Positionen 
sichern.  Im  sachlichen  Teil  ist  das 
Buch  im  wesentlichen  auf  österrei- 
chische Verhältnisse  zugeschnitten. 
Es  ist  weder  erschöpfend  in  der 
Systematik,  noch  überzeugend  in  sei- 


nen   Forderungen. 


—dt. 


Dr.  Hans  Bernhard,  Landbauzonen, 
ländliche  Entvölkerung  und  land- 
wirtschafüiche  Einwanderung  in 
Frankreich,  mit  besonderer  Berück- 
sichtigung der  schweizerischen  An- 
sicdlung  in  Süd-West-Frankreich. 
Geographischer  Kartenverlag  Küm 
merly  und  Frey,  Bern   1927. 

Die   schon   einige   Jahre   zurücklie- 
gende Veröffentlichung  verdient  auch 


heute  noch  Beachtung  wegen  ihrer 
gründlichen  Untersuchung  über  die 
geographischen  Grundlagen  der  fran- 
zösischen Landwirtschaft  und  wegen 
des  beigegebenen,  reichhaltigen  Kar- 
tenmaterials. 
Adam— Hastler— Volmer,     Das    Kri- 

senfürsorgerecht  auf  der  Grund- 
lage der  Verordnung  und  des  Er- 
lasses vom  IL  10.  30.  Schriftenreihe 
der  öffentlichen  Arbeitslosenhilfe. 
Verlag  W.  Kohlhammer,  Stuttgart 
1930.  64  S. 

Ein  von  Praktikern  verfaßter,  für 
den  Arbeitsamtpraktiker  bestimmter, 
übersichtlicher  Kommentar  zu  den 
geltenden  Bestimmungen  zur  Krisen- 
unterstützung. Beispiele  und  Tabel- 
len können  auch  für  den  Fürsorger 
zur  Nachprüfung  ausgezahlter  Unter- 
stützungen nützlich  sein.  —dt. 


Zeitschrif  tensch  au 


Bei  der  Strafrechtsreform  wird 
auch  eine  Neugestaltung  des  Jugend- 
etrafrechts  vorgenommen.  Dr.  Schroe- 
der  stellt  in  seinem  Aufsatz  über 
das  Jugendstrafrecht  nach 
dem  Entwurf  des  Einfüh- 
rung s  g  e  s  e  t  z  e  s  zum  allge- 
meinen deutschen  Straf- 
gesetzbuch (Blätter  für  Wohl- 
fahrtspflege, Okt.  30)  die  wichtig- 
sten Abänderungen  und  Ergänzungen 
zum        Jugendgerichtsgesetz  vom 

16.   Febr.   23  zusammen. 

Auf  der  Oktober-Tagung  des 
AFET  in  Weimar  wurde  die  Frage 
des  Arbeitsverhältnisses 
der  in  der  Fürsorgeerzie- 
hung befindlichen  schul- 
entlassenen Minderjähri- 
gen beliandelt  (Blätter  der  Zentral- 
Icitung  für  Wohltätigkeit  in  Würt- 
temberg, Dez.  30).  Es  wurde  her- 
vorgehoben, daß  grundsätzlich  keine 
Arbeitsverträge,  sondern  Erziehungs- 
verträge abgeschlossen  werden  soll- 
ten. 

Mit  dem  Problem  der  Zusam- 
menarbeit von  Jugendamt 
und  freien  Verbänden  der 
Jugendwohlfahrtspflege 
auf  dem  Gebiete  der  Ju- 
gendgerichtshilfe   und    der 

170 


Schutzaufsicht  befaßte  sich 
eine  Umfrage  der  Spitzenverbände 
der  freien  Wohlfahrtspflege  (Blätter 
des  Deutschen  Roten  Kreuzes,  Jan. 
31).  Die  Arbeit  der  freien  Wohl- 
fahrtspflege erschöpft  sich  danach 
durchaus  nicht  mit  der  Bearbeitung 
der  durch  behördliche  Stellen  über- 
wiesenen Fälle.  Vielfach  haben  freie 
Vereinigungen  die  freiwillige  Ge- 
richtshilfe und  Schutzaufsichten 
übernommen. 

Dr.  Erich  Schroeder  fordert  die 
Aerzte  auf,  der  Ernährung  des 
deutschen  Schulkindes  be- 
sondere Aufmerksamkeit  zu  schen- 
ken, um  die  knappen,  aber  immer- 
hin ausreichenden  Möglichkeiten  für 
die  Ernälirung  des  deutschen  Vol- 
kes richtig  auszunutzen  (Zeitschrift 
für  Schulgesundheitspflege  und  So- 
zialhygiene,  Dez.    30). 

Ueber  die  richtige  Ernäh- 
rung im  Kinderheim  schreibt 
Dr.  Karl  Behm  (Zeitschrift  für 
Schulgesundheitspflege  und  soziale 
Hygiene,  Dez.  30)  und  behandelt  ins- 
besondere die  Probleme  der  Ar*r 
staltsküche   und   Massenkinderernäh- 

rung. 

Eine  Untersuchung  über  Spar- 
maßnahmen   und    Gemeinde- 


krankenpflege  führt  Dr.  Hil- 
degard Boehme  (Nachrichtenblatt  des 
Deutschen  Roten  Kreuzes,  15.  Dez. 
30)  zu  dem  Ergebnis,  daß  die  Un- 
terstützung und  der  Ausbau  der  Ge- 
meindekrankenpflege  durchaus  im  In- 
teresse   der    öffentlichen    Sparpolitik 

liegt. 

Um  die  Ursachen  der  Früh- 
sterblichkeit klarzulegen,  wur- 
de 1927  im  rheinisch-westfälischen 
Industriegebiet  eine  umfangreiche 
Enquete  durchgeführt  (30  Gemeindon, 
etwa  1676  Fragebogen).  Es  wurde 
festgestellt,  daß  die  Säuglingssterb- 
lichkeit in  den  ersten  10  Lebens- 
tagen in  den  letzten  Jahren  nicht 
zurückgegangen  ist.  Die  Todesur- 
sache war  hauptsächlich  Lebens- 
schwäche, Gehirnblutungen,  erhöhte 
Zahl  der  Erstgeburten,  erhöhtes  Al- 
ter der  Erstgebärenden,  vielleicht 
auch  Konstitutionsverschlechterung 
der  Frauen.  (Gesundlieitsfürsorge  für 
das  Kindesalter,  Okt.  30.) 

In  Frankreich,  Ungarn  und  Ita- 
lien wird  eine  beträchtliche  Zu- 
nahme der  Geburten  verzeich- 
net, die  Zahl  der  Sterbefälle  ist 
bedeutend  niedriger  geworden 
(Wirtschaft  und  Statistik,  1   Dez.  30). 

Ein  Aufsatz  über  „Deutschlands 
zukünftige  Bevölkerungsent- 
wicklung und  die  Wirtschaft" 
(Prof.  Dr.  V.  Tyszka  im  Deutschen 
Volkswirt,  15,  Dez.  30)  beschäftigt 
sich  insbesondere  mit  den  Auswir- 
kungen der  Ueberalterung  der  deut- 
schen Bevölkerung  auf  die  Sozi- 
alversicherung. Er  warnt  ins- 
besondere vor  jedem  weiteren  Aus- 
bau der  Alters-  und  Invalidenversi- 
cherung, da  in  den  nächsten  15  Jah- 
ren bereits  mit  einem  jährlichen  Zu- 
wachs von  100  000  Renten  zu  rech- 
nen sei. 

Der  bekannte  Gießener  Jurist 
Wolfgang  Mittelmeyer  kommt  in 
einem  Aufsatz  über  Grundgedan- 
ken der  Gerichtshilfe  (Ju- 
stiz, Okt.  30)  zu  dem  Ergebnis,  daß 
die  Gerichtshilfearbeit  Sachverstän- 
digenarbeit ist.  Es  sei  daher  drin- 
gend notwendig,  die  Schaffung  aus- 
gebildeter Sozialpädagogen  anzu- 
streben. 

Der  Württembergische  Verein  zur 


Fürsorge  für  entlassene 
Strafgefangene  hat  anläßlich 
seiner  Hundertjahrfeier  im  Juli  1930 
eine  Sondernummer  der  Blätter  der 
Zentralleitung  für  Wohltätigkeit  in 
Württemberg  als  Festschrift  heraus- 
gegeben. Die  Blätter  enthalten  u.  a. 
einen  ausführlichen  Beitrag  über  die 
Geschichte  des  genannten  Vereins, 
zwei  Beiträge  über  den  heutigen 
Stand  des  Strafvollzuges  und  der 
Fürsorge  für  entlassene  Strafgefan- 
gene in  Württemberg. 

Anläßlich  der  Ostreise  des  Reichs- 
kanzlers Dr.  Brüning  schreibt  der 
Gemeinderabbiner  Königsbergs,  Dr. 
Lewin,  über  die  ostpreußische 
Judennot  (C-V -Zeitung  16.  Jan. 
31).  Er  weist  erneut  darauf  hin, 
daß  die  jüdische  Bevölkerung 
Ostpreußens  im  Abnehmen  be- 
griffen ist.  Infolge  des  vollkomme- 
nen Niederganges  des  Holz-,  Ge- 
treide- und  Viehhandels  sind  die 
Juden  Ostpreußens  von  der  Wirt- 
schaftskrise besonders  schwer  be- 
troffen   worden. 

Dr.  Sikorski  stellt  einen  großen 
Zudrang  zum  Hochschulstu- 
dium fest.  Dieser  könne  nur  durch 
eine  Senkung  der  Abiturientenzahl 
gehemmt  werden.  Die  Hauptforde- 
rung sei  jedoch,  daß  es  ermöglicht 
wird,  möglichst  viele  Abiturienten 
in  praktische  Berufe  aufzunehmen 
(Studentenwerk,  Dez.   30). 

Einen  Ueberblick  über  die  „aus- 
ländische Arbeit  in  Frank- 
reich" gibt  ein  Artikel  von  Dr.  A. 
Kaskeline  im  deutschen  Volkswirt 
(17.  Okt.  30).  Ein  Arbeitstransfer 
zwischen  Deutschland  und  Frank- 
reich sei  deshalb  erschwert,  weil 
das  Lohnniveau  in  Frankreich  nie- 
driger sei,  auch  die  Stellung  des 
Arbeiters    sei    schlechter. 

Die  Zahl  der  in  den  württember- 
gischen Wanderarbeitsstät- 
ten verpflegten  Wanderer  war  im 
Rechnungsjahr  1929/30  gegenüber 
dem  Vorjahre  von  160  179  auf 
192  626,  also  um  20  o/o  erhöht.  Von 
diesen  waren  1438  Auswanderer  und 
Staatenlose.      (Gewerkschaftszeitung, 

13.  Dez.  30.) 

Von  sozialdemokratischer  Seite 
wurde      ein     Gesetzentwurf      einge- 


171 


bracht,  der  eine  Neuregelung 
der  Arbeitslosenfürsorge 
vorschlägt  in  der  Art,  daß  die  Unter- 
stützung und  die  sonstige  Betreuung 
der  Arbeitslosen  in  einer  Hand,  näm- 
lich der  des  Arbeitsamtes  liegen 
sollen,  daß  also  auch  die  Ar- 
beitslosen ohne  Anspruch  an  die 
Versicherung  von  den  Arbeitsämtern 
unterstützt  und  vermittelt  werden, 
vv'obei  jedoch  die  Bezirksfürsorge- 
verbände die  Hilfsbedürftigkeit  prü- 
fen und  Reich,  Länder  und  Gemein- 
den für  diese  Personenkreise  die 
zur  Unterstützung  notwendigen  Mit- 
tel aufbringen  sollen  (Gewerk- 
schaftszeitung,   3.   Jan.   31). 

Versicherungspflicht  für 
Provisionsreisende  ist,  einem 


Artikel  von  Dr.  0.  Neuburger  fol- 
gend (Der  öffentliche  Arbeitsnach- 
weis, Abt.  Arbeitslosenversicherung, 
Dez.  30),  nur  gegeben  bei  wirt- 
schaftlicher und  persönlicher  Abhän- 
gigkeit von  der  auftraggebenden  Fir- 
ma, bei  Arbeit  für  nur  eine  Firma, 
der  gegenüber  Abrechnung  und  Be- 
richterstattung Pflicht  ist. 

Das  Reichsarbeitsblatt  vom  25. 
Jan.  31  enthält  den  Entwurf  eines 
Gesetzes  über  die  Entschädigung 
der  gewerbsmäßigen  Stel- 
lenvermittler, sowie  einen 
erläuternden  Artikel  hierzu  von  Re- 
gierungsrat Behmke.  Eine  Entschä- 
digung der  nach  dem  2.  6.  1910 
eröffneten  Betriebe  ist  nicht  vor- 
gesehen. 


Büchereingang  vom  20.  Dezember  1950  bis  10.  Februarigsi 

(Besprechungen     vorbehalten) 


Alkoholismus     —     Gesundheitspolitik      —     Ge- 
sundheitswirtschaft.        Verlag       „Auf       der 
Wacht",     Dahlem    1930 
Arbeitcrwohirahrt,        Das        kleine      Lehrbuch. 

Band    5—0.    Selbstverlag,    1930 
Aus     Geschichte     und     Leben     der     Juden     in 

Leipzig.      Leipzig    1930 
Bamberger,     Dr.     Fritz,     Die    Lehren     des    Ju- 
dentums.    3  Bände.     Gustav     Engel,    Leipzig 
Biirwald,     Fritz,    Mein    Aufstieg.      Kurzschrift- 
verlag    IL    Düwel,    Braunschweig     1930 
Büumer,     Dr.     Gertrud,      Schulaufbau,      Berufa- 
auslese,      Bcrcchtigungswcsen.      Carl      Iley- 
manns    Verlag,    Berlin     1930 
Bernhardt,    Dr.   lUulolf,    Erbliche   Belastung   bei 
Vermögensverbrechern.         Ernst      Wicgandt, 
Leipzig     1930 
Bretschneider,    Richard,    Die    Bekämpfung    des 
Alkoholismus    im    Freistaat    Sachsen.     Säch- 
sische    Landcshuuptstclle    gegen    den    Alko- 
holismus 
Bumkc,     O.,    Kolb,     G.,     Rocmer,    H.,      Hand- 
wörterbuch    der    psych.     Hygiene.        Walter 
de    Gruyter,    Berlin,     Leipzig     1931 
Bücherei       der     öffentlichen       Arbeitsfürsorge. 

Kohlhammer,    Stuttgart    1931 
Bühlcr,     Charlotte,      Kindheit       und       Jugend. 

S.   Hirzel,     Leipzig    1930 
Danziger,    Dr.    L.,    Hetzer,    Dr.    H.,    Löw-Beer, 
IL,     Pflegemutter    und     Pflegekind.     S.   Hir- 
zel,   Leipzig    1930 
Deutsches     Rotes     Kreuz,     Die     Anstalten     und 
Einrichtungen     des    Deutschen    Roten    Kreu- 
zes.    Selbstverlag,   Berlin    1930 
Die     deutsche    Berufsschule.         Julius       Beltz, 

Langensalza 
Die    Jugendherberge.    Reichsverband    für    deut- 
sche   Jugendherbergen,    1930 
Documents     and     Essays     on     Jewish     Labour 
I'olicv     in    Palestine.     The     Executive    Com- 
niitlee     of    The    General    Federation    of    Je- 
wish    Labour     in    Palestine,     1930 
Ehrenthal,      Günter,     Die      deutschen      Jugend- 
bünde.     Zentralvcrlag,    Berlin    1929 


172 


Feller,     Antisemitismus.      Verlag     des     Archivs 

für   angewandte   Psychologie,  Berlin  1931 
Freud,       Anna,      Einführung     in     die     Psycho- 
analyse     für     Pädagogen.     Ilippokrates-Ver- 
lag,     Stuttgart    und     Leipzig     1930 
Gast,     Dr.    Peter,     Die     Mörder.      Ernst     Wie- 

gandt,     Leipzig     1930 
Gebhardt    —    Martineck     —    Gottstein,     Iland- 
bücherei    für   Staatsmedizin.    Carl   Ileymanna 
Verlag,     Berlin     1928 
Gesundheitsfürsorge    in    der    Invalidenversiche- 
rung     1929.      Reichsversicherungsamt,      1930 
Goldmann,      Felix,     Der     Jude     im     deutschen 

Kulturkreise.      Philo-Verlag,    Berlin     1930 
Gräff,     Werner,     Zweckmäßiges     Wohnen     für 
jedes     Einkommen.    Müller     &    Kiepenheuer, 
Potsdam    1931 
Halle,     Prof.     Felix,     Paragraph    218.      Abtrei- 
bung    und    Geburtenregelung.     Mopr-Verlag, 
Berlin    1930 
Ilauptverband     deutscher    Krankenkassen,     Be- 
richt    über     den     34.     deutschen     Kranken- 
kassentag.    Selbstverlag 
Heimann,      Ed.,     Kapitalismus      und      Sozialis- 
mus.     Alfred    Protte,    Potsdam     1931 
Hias-Jca-Emigdirect,     3    Jahre     jüdische     Emi- 
gration.     Paris     1930 
Hirschfeld,   Magnus,  und   Böhm,  Ewald,  Sexual- 
erziehung.    Universitas,     Deutsche     Verlags- 
Akticngescllschaft,    1930 
Hodann,   Max,  Sowjet   Union,   gestern  —   heute 
—    morgen.     Universitas,    Deutsche    Verlags- 
Aktiengcsellschaft,    1931 
Ilöllein,      E.,     Gebärzwang      und     kein      Ende. 

Neuer    Deutscher   Verlag,    Berlin    1930 
Höxter,    Quelleubuch    zur    jüd.    Geschichte    und 
Literatur.      L     Teil,     Altertum     und     frühes 
Mittelalter.       Kauffraann,     Frankfurt      a.  M. 
1930 
Jewish    Jcar    Book    1931.     Office    of    the    „Je- 
wish   Chronicle",    London     1931 
Koeppel,     Robert,     Palästina.      I.    C.   B.   Mohr, 
Tübingen     1930 


Kühne-Rawic7,  Die  Krisenfürsorge  des  Reichs 
und  der  Gemeinden.  Carl  Heymanns  Ver- 
lag,   Berlin    1931 

Lamm,  Hermann,  Auswanderungsmöglichkeiten 
in  Argentinien.  E.  Piersons  Verlag,  Dres- 
den   1930 

Landcsjugendnmt  Berlin,  5  Jahre  Landesju- 
gendamt Berlin.  Albert  Callam  Druck*  u. 
Verlagsanstalt,     Berlin 

Lestschinsky,  Jakob,  Die  Anfänge  der  Emi- 
gration und  Kolonisation  bei  den  Juden  im 
19.     Jahrhundert.      Emigdirect,     Berlin    1929 

Lestschinsky,  Jakob,  Zwischen  Leben  und 
Tod.     Klezkin,    Wilna     1930 

Literatur  -  Nachweis  für  die  Reichs-  und 
Preuß.    Gesetzgebung.    Berlin     1930 

Marcks,  Dr.  Georg,  Die  Beschulung  blinder, 
taubstummer  und  schwachsinniger  Kinder. 
Weidmannsche    Buchhandlung,    1930 

Mein  Arbeitstag,  mein  Wochenende!  Textil- 
Praxis,     Verlagsgcsellschaft,     Berlin     1930 

Meister,    M.,    50    Jahre   Gewerkschaften 

Metzdorf,  Dr.  jur.  Theodor,  Der  gemein- 
gefährliche Geisteskranke.  Carl  Heymanns 
Verlag,    Berlin    1930 

Münz,  J.,  Jüdisches  Leben  im  Mittelalter. 
M.     W.    Kaufmann,    Leipzig     1930 

Nathansen,  Henri,  Jude  oder  Europäer.  Rüttcn 
&    Loening,    Frankfurt     a.  M.     1931 

Ohland,  Dr.  A.,  Verzeichnis  der  deutschen 
Heime   für   Fürsorgezöglinge.    Afet,   1930 

Oppenheimer,  Franz,  Rassenprobleme.  Philo- 
Verlag,    Berlin    1930 

Ottlick,  Georges,  Annuairc  de  la  Soci6tfe 
des    Nations.    Selbstverlag,    1930 

Popp,  Adelheid,  Der  Weg  zur  Höhe.  SPD. 
Oesterreichs,    Wien   1930 

Prinz,  Dr.  Joachim,  Jüdische  Geschichte.  Ver- 
lag   für    Kulturpolitik,     1930 

Rosenheim,  Jacob,  Aufsätze  und  Ansprachen. 
J.     Kauffmann,     Frankfurt    a.  M.     1930 

Ruggiero,  Geschichte  des  Liberalismus  in 
Europa.    Drei  Masken- Verlag,    München  1930 

Rüssel,  Bertrand,  Ehe  und  Moral.  Drei  Mas- 
ken-Verlag,   München     1930 

Sabatzky,  Kurt,  Der  Jude  in  der  dramatischen 
Gestaltung.  Königsberger  Hartungsche  Zei- 
tung   und    Verlagsdruckerci,    1930 

Societ6  des  Nations,  Annuaire  1930.  Selbst- 
verlag,    Genf 

Spohr,  Karl,  Der  Auswanderer  m  Amerika. 
Bonifacius-Druckerei,      Paderborn     1930 

Sudau,  Arthur,  Gesetzgebungsarchiv,  7.  erwei- 
terte Ausgabe,  1.  und  2.  Teil.  Selbst- 
verlag,    1930 


Schneider,     J.,     Kirchliches     Jahrbuch     1930. 
L.    Bertelsmann,    Gütersloh    1931 

Schneider,  Dr.  Kurt,  Studien  über  Persön- 
lichkeit und  Schicksal  eingeschriebener  Pro- 
stituierter.   Julius    Springer,    Berlin    1926 

Schoppen,  H.,  Die  Beschäftigung  Schwer- 
beschädigter. Gesetz  und  Kommentar.  Otto 
Eisner,     Berlin    1930 

Stüdtisches  Wohlfahrtsamt  Nürnberg,  Hand- 
buch des  Bezirksfürsorgeverbandes.  Selbst- 
verlag,   Nürnberg    1930 

Statistisches  Amt  der  Stadt  Berlin,  Ver- 
waltungsbericht der  Stadt  Berlin  1924—1927. 
Berlin     1929 

Stern,  Prof.  Dr.  E.,  Jahrbuch  der  Erziehungs- 
wissenschaft und  Jugendkunde,  IV.  Band. 
Union    Deutsche  Verlagsgesellschaft,    1928 

Strohmayer,  Dr.  Wilhelm,  Die  Psychopatho- 
logie des  Kindesalters.  J.  F.  Bergmann, 
1923 

Teleky,  Agnes,  Einkommen  und  Miete.  Her- 
mann   Beyer    u.    Söhne,    Langensalza    1930 

The  Jewish  .Association  for  the  Protection 
of  Girls  and  Women,  Report  f.  the  Jear 
1929.     Selbstverlag,     1931 

Tönnies,  Ferdinand,  Uneheliche  und  ver- 
waiste Verbrecher.  Ernst  Wiegandt,  Leip- 
zig   1930 

Umhauen,  Dr.  Erwin,  Die  Fürsorgeerziehung 
in  der  badischen  Praxis.  Badenia  Aktien- 
gesellschaft für  Verlag  und  Druckerei, 
Karlsruhe    1930 

Vorstand  des  Gesamtverbandes  der  Arbeit- 
nehmer der  öffentlichen  Betriebe  und  des 
Personen-  und  Warenverkehrs,  Handbuch 
der  öffentlichen  Wirtschaft.  Verlagsanstalt 
„Courier*',    Berlin    1930 

Warum  werden  so  wenige  Sträflinge  im 
Zuchthause  gebessert?  Carl  Heymanns  Ver- 
lag,   Berlin    1925 

Weber-Heimann,  Grundlagen  und  Grenzen  der 
Sozialpolitik.  Duncker  &.  Ilumblot,  Mün- 
chen    1930 

Webler,  Dr.  Heinrich,  Jahrbuch  des  Jugend- 
rechts für  die  Jahre  1928  und  1020. 
Carl    Heymanns    Verlag,    Berlin    1930 

Weiß,  Dr.  Herbert,  Die  Hehler.  Ernst  Wie- 
gandt,   Leipzig    1930 

Wisncvvski,  Franz,  Das  Arbeitsrecht  in  der 
Praxis.  Internationaler  Arbeiter- Verlag,  Ber- 
lin   1930 

Wolffheim,  Nelly,  Kinderspiel  und  Kinder- 
arbeit.    K.    Thieneraanns     Verlag,     Stuttgart 


Nachtrag 

Einrichtungen   der    jüdischen    Heil-    und    Erholungsfürsorge 

Infolge  der  Verschlechterung  der  Wirtschaftslage  und  der  Verschärfung 
der  Sparmaßnahmen  auf  verschiedenen  Gebieten  der  Wohlfalirtspflege  leiden 
in  fühlbarer  Weise  unsere  Anstalten  und  unter  diesen  besonders  die  Ein- 
richtungen der  Erholungsfürsorge.  Durch  Neueinrichtungen  ist  bis  vor  we- 
nigen Jahren  die  Zahl  der  Plätze  in  unseren  Erholungsheimen  wesentlich  ver- 
stärkt worden  und  übersteigt  jetzt,  da  die  Verschickungen  eingeschränkt 
werden,  weitaus  die  Nachfrage.  Die  unablässigen  Bemühungen  gehen  daher 
dahin,  durch  wohlüberlegte  planwirtschaftliche  Maßnahmen  -  zu  denen  in 
erster  Reihe  eine  rationelle  Belegungs-  und  Pflegegeld-Politik  gehört  -,  die 

Existenz  der  Heime  zu  sichern. 

173 


Um  eine  weitere  Oeffentlichkeit  immer  wieder  aul  die  bestehenden  jü- 
dischen Erholungsheime  hinzuweisen,  haben  wir  beschlossen,  während  der 
nächsten  Sommermonate  regelmäßig  in  jeder  Nummer  unserer  Zeitschrift 
die  offenen  Plätze  in  den  Heimen  und  das  hauptsächlich  Wissenswerte  über 
die  Aufnahmebedingungen  zu  veröffentlichen.  Nachstehend  bringen  wir  eine 
Gesamtaufstellung  aller  jüdischen  Einrichtungen  der  Erholungsfürsorge  mit 
näheren  Angaben  über  besondere  Heilfaktoren,  Kreis  der  Pfleglinge,  Kur- 
periüden   und  Pflegesätze.  •  F.W. 

Baden-Baden  (Schwarzwald),  Werder  Straße  24.  Isr.  Erholungsheim  für 
Frauen  und  Mädchen,  Thermalbäder,  29  PL,  15.  April  bis  15.  September 
geöffnet,   Verpfl.-Satz  für   4  Wochen  105—120  RM. 

*BIankencsc  b.  Hamburg,  G.-St.:  Hamburg,  Parkallee  5,  Philipp,  Ferienheim 
Wilhelminenhöhe,  Erholungs-  und  Landjugendheim,  ca.  100  PL,  ganzjährig, 
3,50  RM.    täglich 

'Bug  b.  Eschenau,  G.-SL:  Nürnberg,  Sulzbacher  Str.  23.  Isr.  Erho- 
lungsheim „Nürnberg*',  40  PL  für  Schulkinder,  geöffnet  Mai  bis  September, 
2—3  RM.    täglich 

Cranz  (Ostseebad),  G.-St.:  Königsberg  i.  P.,  Frau  Ginsburg,  Gluckstr.  4. 
Erholungsheim  für  berufstätige  Frauen  und  Mädchen,  10  PI.,  Juni  bis 
September  geöffnet,   Verpfl.-Satz  4  RM.   täglich 

*Dölau,  Saale,  G.-St.:  Halle,  Forsterstr.  13,  H.  Lövvendahl,  Ferienheim  der 
Germanialoge,  Solbäder,  40  PL,  für  Knaben  und  Mädchen,  5—14  Jahre, 
geöffnet   große   Ferien 

*Dresden-Oberrochwitz,  G.-St.:  Dresden,  Fraternitasloge,  Moritzstr.  Ib.  Fe- 
rienheim der  Fraternitasloge,  75  PL,  für  Knaben  und  Mädchen.  Geöffnet 
große  Ferien,  in  den  übrigen  Sommermonaten  für  erwachsene  Logenange- 
hörige 

*Dürrenberg/Keuschberg,  G.-St.:  Leipzig,  Nordstr.  15.  Isr.  Solbadkolonie, 
33  PL,  für  Knaben  und  Mädchen  von  7—14  Jahren,  Juni  bis  September, 
2,50  RM.  täglich 

*Dürrheim  (Schwarzwald),  Friedrich  Luisenhospiz.  Heilstätte,  Solbäder, 
90  PL,  Knaben  2Vl>--14  Jahre,  Mädchen  2Vü— 16  Jahre,  geöffnet  ganzjälirig, 
4—4.50  RM.  täglich    L  Wohlfahrts-Kinder,  6.50  RM.   täglich  f.  Selbstzahler 

Elmen  (Prov.  Sachsen),  G.-SL:  Berlin  C,  Rosenstr.  2 — 4,  Erholungszentrale. 
Jüd.  Kindergenesungsheim.  Solbäder,  ganzjährig,  für  Knaben  und  Mädchen, 
6-Wochen-Kuren,  3  RM.   täglich 

Elmcn  (Prov.  Sachsen),  G.-St:  Berlin  JN,  Monbijouplatz  10,  Verein  für  Fe- 
rienkol.  jüd.  Kinder.  Kindererholungsheim.  Solbäder,  30  PL  für  Knaben 
und    Mädchen.    Geöffnet    April— September,    2,75    RM.    täglich 

Ems,  G.-St.:  Frankfurt  a.  M.,  Ravensteinstr.  5,  J.  ß.  Levy.  Erholungs-  und 
Altersheim  für  jüd.  Lehrer  und  Kantoren,  Für  Leiden  d.  Luftwege,  Sol- 
bäder, Trinkkuren,  ganzjährig  geöffnet,  für  Lehrer,  Kantoren  und  deren 
Frauen,  5  RM.  täglich 

*Ems,  Braubacher  Str.  17.  Sanatorium,  Emser  Heilquelle.  12  PL  für  Er- 
wachsene.  Mai— September  geöffnet,   5  RM.  täglich 

Flinsberg  (Schles.),  G.-St:  Breslau,  Wallstr.  9.  Kinderlandheim  der  Bres- 
lauer Ortsgruppe  des  J.  F.  B.  Kohlens.-  und  Ficht ennadelbd.,  40  PL  Ge- 
öffnet 15.  April  bis  15.  August  für  Kinder,  15.  August  bis  15.  September 
für  Frauen  und  Mädchen.  Für  Kinder  bis  Iß  Jahre  3,50  RM.,  Erwach- 
sene 4  RM.  täglicli  .       ..     ► 

174 


j 


Hirschberg  l  Riesengeb.,  G.-St.:  Berlin  N,  Monbijouplatz  10,  Verein  für 
Ferienkol.  jüd.  Kinder.  Jüd.  Kindererholungsheim.  30  PL  für  Knaben 
und  Mädchen  von  7  bis  15  Jahren.  Geöffnet  Mai— September.  5-  bis 
6-Wochen-Kuren,    2.75  RM.    täglich,   Juli— August   3.50   RM.    täglich 

*Hofheiiii  i.  Taunus,  Kapellenstr.  12.  Raphael  und  Jeanette  Ettlingerheim. 
Für  erholungsbed.  Kinder,  zeitweise  für  Erwachsene,  Salzbd.,  45  PL  für 
Knaben  und  Mädchen  von  6—16  J.,  ganzjährig  geöffnet,  3.50  bis  4.25  RM. 
täglich,     für    Erwachsene    4.50  RM.  täglich 

♦Kissingen  (Bayern),  Isr.  Kinderheilstätte,  Solbad.  82  PL  für  Knaben  bis 
13  Jahren  und  Mädchen  bis  16  Jahren,  geöffnet  Mai— September. 
4-Wochen-Kuren,  für  Selbstzahler  150  RM.,  für  Wohlf. -Kinder  75  bis 
100   RM. 

Kissingen  (Bayern),  G.-St:  Rabbiner  Dr.  Bamberger,  Kissingen.  Isr.  Kur- 
hospiz. Sol-  und  Moorbad,  Rakoczy-Kur,  39  PL  für  Männer  und  Frauen 
von  18  Jahren  an.  Für  4  Wochen  145  RM.,  außerdem  für  ermäßigte  Kur- 
taxe und  Bäder  ca.  45 — 50  RM. 

*Kolberg  (Ostseebad),  Jüd.  Kurhospital,  See-  und  Solbad.  150  PL  für  Kinder 
und  Erwachsene,  je  4-Wochen-Kur,  für  Kinder  (3—13  J.),  Mai  und  Sep- 
tember 85  RM.,  Juni— August  100  RM.,  für  Erwachsene,  Mai  und  Sep- 
tember   100  RM.,   Juni— August   125  RM.   (1931   6-W()chen-Kuren) 

*Kreuznach,  G.-St.:  Köln,  Roonstr.  50,  IL  Jüd.  Kinderheilstätte.  Solbad, 
104  PL  für  Kinder,  14  für  Frauen,  geöffnet  ganzjährig,  4-Wochen-Kuren. 
Für  Kinder  3.50—4.50  RM.  täglich,  für  Erwachsene  5.50  RM.  Neben- 
kosten   gesondert 

*Krumbach  (Schwarzwald),  G.-St.:  München,  Herzog-Max-Str.  5.  Isr.  Ver- 
ein für  Ferienkolonien.    50  PL  für  Kinder,  Juli  imd  August 

Lehnitz  bei  Oranienburg,  G.-St.:  Berlin  C,  Rosenstr.  2—4,  Wohlf ahrts-  und 
Jugendfürsorgeamt  der  jüd.  Gemeinde,  Jüd.  Genesungsheim.  60  PL  für 
Frauen    und   Mädchen,   geöffnet   ab  Anfang   Mai,   3  RM.   täglich 

Miersdorf  bei  Zeuthen,  G.-St.:  Berlin  C  2,  Rosenstr.  2—4,  Wohlf  ahrts-  und 
Jugendfürsorgeamt  der  jüd.  Gemeinde.  Jüd.  Kindererholungsheim.  25 
bis  30  PL  für  Knaben  und  Mädchen  von  4  bis  18  Jahren,  mind.  6-Wo- 
chen-Kuren,   3  RM.  täglich,   wird  im   Einzelfall  gestaffelt 

Misdroy  (Ostseebad),  G.-St.:  Berlin  N,  Monbijouplatz  10,  Verein  für  Fe- 
rienkolonien jüd.  Kinder,  Jüd.  Kindererholungsheim.  40  PL  für  Knaben 
und  Mädchen,  geöffnet  Mitte  Mai  bis  Mitte  September,  2.75  RM.  täglich, 
gr.  Ferien  3.50  RM. 

Mühringen  (Württ.),  G.-St.:  Stuttgart,  Hospitalstr.  36,  Adelsheimer  Schwarz- 
waldheim der  Stuttgart-Loge  U.  O.  B.  B.  Sol-  und  Stahlbad,  45  PL  für 
Kinder,    geöffnet   Juni— September,   4—5  RM.   täglich 

*Nauheim,  G.-St.:  Frankfurt  a.  M.,  Theobaldstr.  5.  Isr.  Kinderheilstätte. 
Kuren    für  Herzkranke,  80  PL,  geöffnet  Mai— Okt.  95  RM.    für  4  Wochen 

Nauheim,  G.-St.:  Frankfurt  a.  M.,  Bockenheimer  Landstr.  25,  Herr  Ett- 
linger,  Isr.  Frauenheim.  Kuren  für  Herzkranke,  50  PL,  geöffnet  27.  April 
bis  28.  September,  4-Wochen-Kur  200  bis   230  RM.,   inkl.   Kurmittel 

'Nauheim,  G.-Gt.:  Frankfurt  a.  M.,  Eschersheimer  Landstr.  107,  Liebmann 
Bär,  Isr.  Männerheim.  Kuren  für  Herzkranke,  26  PL,  geöffnet  Mai— Okt. 
210  RM    für  4  Wochen 

*Neuhäu9er,  Ostseebad,  G.-St.:  Königsberg  i.  Pr.,  Holsteiner  Damm  1-7. 
Jüd.    Ferienheim.     93  PL,    geöffnet   Juni-August,    4  RM.    täglich 

Norderney,  Nordseebad,  G.-St.:  Hannover,  Körnerstr.  5.  Kindererholungs- 
heim der  Zionloge  U.  O.B.B.   Warme  und  kalte  Nordseebäder.    100  PL  für 

175 


Knaben   und  Mädchen,   4-14   Jahre,    geöffnet   Mai-September,    Juli    bis 
August  6,50  RM.  täglich,  Mai,  Juni,  September  für  Entsendestellen  3,50  RM. 

täglich 

Oberstedteu  (Taunus),  G.-St.:  Frankfurt  a.  M.,  Kaiserstr.  55.  Eduard  und 
Adelheid  Kann-Stiftung,  34  PL  für  Frauen,  Männer  und  Jugendliche,  ge- 
öffnet 4.  Mai  bis  Mitte  September,  4,50-4,80  RM.  täglich 

Saarow  (Kr.  Storkow),  Bismarckallee  11.  Grunewald-Kinderheim,  13  PI. 
für  Kinder  5-12  Jahre,  geöffnet  Juli— August,   3  RM.  täglich 

Sassendorf,  G.-St.:  Hamm  i.  Westf.,  R.-A.  Michaelis.  Jüd.  Kinderheim,  Sol- 
bad, 90  PI.  für  Kinder  4—14  Jahre,  geöffnet  Mai  bis  Oktober,  120  bis 
150  RM.  für  4-Wochen-Kur 

♦Schönenberg  (Broltal/Rhld.),  Bröltalhaus.  Erholungsheim  des  Schwestern- 
bundes der  Rheinland-  und  Moriahloge,  20  PI.  für  Frauen  und  Mädchen, 
zeitweilig   schulentlassene  Knaben,   3,50—4  RM. 

Seesen  a.  Harz,  G.-St.:  Reichsausschuß  der  jüd.  Jugendverbände,  Char- 
lottenburg 2,  Kantstr.  158.  Jacobsonheim,  50  PL  für  Jugendliche  männl. 
und  weibL,  15—25  Jahre,  vorw.  aus  der  Jugendbewegung,  geöffnet  Mai  bis 
September,  2,75  RM.  täglich. 

Segeberg  i.  Holst,  G.-St.:  Hamburg,  Innocentiastr.  21,  Isr.  hum.  Frauen- 
verein. Erholungsheim  des  Isr.  hum.  Frauenvereins  Hamburg.  Solbad, 
100  PL,  Mitte  Mai  bis  Mitte  Juni,  Frauen  und  Kleinkinder,  Juni,  Juli, 
August  Schulkinder,  September  Frauen  und  Kleinkinder,  Erwachsene 
4  RM.,   Jugendliche  3  RM.,   Kinder  2,50  RM.  täglich 

Sulzbürg,  G.-St:  Nürnberg,  Bauerngasse  36.  Landheim  der  Esra-Gruppe 
Nürnberg,  30  PL  für  Esra-Gruppe  Pfingsten  und  Weihnachtsferien,  für 
nichtbundesangeh.  Jugendliche  10—18  Jahre,  15.  Juli  bis  30.  August, 
3  RM.  täglich 

Warmbrunn  (Schles.).  Jüd.  Kurhospital  für  Rheumatiker,  19  PL,  Männer 
und  Frauen,  geöffnet  Mai  bis  September,  4,50  RM.  täglich 

Werden  a.  Ruhr,  G.-St:  Düsseldorf,  Goethestr.  12,  Frau  Fleck.  „Rosenau", 
Daniel  Fleck-Stiftung,  35  PL  für  Mütter  mit  Kindern,  geöffnet  15.  Mai  bis 
15.  Oktober,  für  Frauen  4,50—5  RM.,  für  Jugendliche  3—4  RM.,  für 
Kinder  3  RM. 

Wyk  a.  F.,  G.-St:  Berlin  N,  Monbijouplatz  10.  Heim  des  Jüd.  Frauen- 
bundes, Heilstätte,  Nordseebäder,  60  PL,  Knaben  3—14  Jahre,  Mädchen 
3—18  Jahre,  geöffnet  ganzjährig,  für  Wohlfahrtskinder  4  RM.,  für  Selbst- 
zahler  4,50  RM.    täglich,   8  Wochen-Kuren 

Ziegenhals  (Schles.),  G.-St.:  Beuthen  O./S.,  Ring  14,  Herrn  Philipp  Kopf- 
stein-Erholungsheim, 20  PL  für  Erwachsene  und  Kinder,  8—14  Jahre,  ge- 
öffnet ganzjährig,  Mai  bis  August  nur  Kinder,  Schulkinder  4  RM.,  Ju- 
gendliche 5  RM.,  Erwachsene  6  RM. 

Von  den  mit  *  versehenen  Heimen  sind  die  neuesten  Angaben  bis  Redaktions- 
schluß nicht  eingegangen.  Infolgedessen  werden  die  Angaben  des  vorigen 
Jahres  zum  Abdruck  gebracht. 

Verantwortlich:  L)r.  Ilt^e  Goldschmidt,  Berlin.  — Verlag:  Zentralwolilfalirtsstelle  d.  deutschen 
Juden,  Berlin- Charlottenburg 2,  Kantstr.  158.  —  Manuskripte,  Zuschriften:  „Jüdische  Wohl- 
fahrtspflege und  Sozialpolitik",  Berlin-Charlottenburg  2,  Kantstr.  158.  —  Abonnementsbe- 
stellungen: „Jüdische  Wohlfahrtspflege  und  Sozialpolitik",  Berlin-Charlottenburg  2,  Kan'str.  158. 
Fernsprecher:  Blsmarck  1064—65.  Postscheckkonto:  Berlin  140617,  Zentralwohlfahrtsstelle  der 
deutschen  Juden.  —  Der  Bezugspreis  für  die  monatlich  erscheinende  Zeitschrift  beträgt  RM  12,— 
jährlich,  für  die  der  Zentralwohlfahrtsstelle  der  deutschen  Juden  und  der  Hauptstelle  für  jüdische 
Wanderfürsorge  und  Arbeitsnachweise  angeschlossenen  Gemeinden,  Organisationen,  Vereine, 
Anstalten  usw.  und  pernönlichen  Mitarbeiter  RM  8,—  jährlich.  Der  Preis  des  Einzelheftes  beträgt 
RM  1,—.  —  Druck:  Aldus  Druck  G.m.b.H.,  Berlin  SW68,  Alexandrinenstr.  134.  —  Für  namentlich 
gezeichnete  Artikel  trägt  die  Schriftleituug  nur  die  preßgesetzliche  Verantwortung.  —  Nachdruck 
aus  dem  zweispaltigen  Teil  ist  mit  Quellenangabe  gestattet  und  erwOnscbt. 


Wanderung ^go 

Polnische  Auswanderung  nach  Belgien  —  Erschwerung  der  Einreise 
nach  Argentinien  --  Warnung  an  Emigranten  vor  Auswanderung 
nach  Argentinien  über  Uruguay  —  Einwanderungsbeschrankungen 
in  Brasilien  —  Einschränkung  der  Einwanderung  nach  Australien 

Arbeitsmarkt iqi 

Winterhilfe  für  Arbeitolose  —  Arbeitslosenunterstützung  für 
Ausländer  —  Probleme  des  sozialen  Aufstiegs 

Ausbildung ißg 

Soziale  Ausbildung  der  Rabbiner  —  Beschränkung  der  Schülerin- 
neniahl  bei  den  Wohlfahrtsschulen 

Lehrgänge     164 

Lehrgang  über  Jugendfürsorge  in  Frankfurt  a.  M.  —  Kursus  für 
Psychologie,  Jugendkunde  und  Heilpädagogik  —  Lehrgänge  über 
soziale  rürsorgearbeit  an  der  Universität  Münster 

Bfleherschau 164 

Zeitachriftenachau 170 

Bflehereingang 172 

Nachtrag: 178 

Einrichtungen  der  jüdischen  Heil-  und  Erholungsfürsorge 


DASKAUfHAUS 
DAS  ZENlRUfA 


OES  ElNKAUfS 


v^jiir«'^  •««»»* 


INTENTIONAL  SECOND 
EXPOSURE  DUE  TO 
MULTI-SHADED  ORIGINAL 


Knaben    und    Mftdch^n,    4-14   Jahre,    geöffnet    Mai-September,    Juli    bi» 
August  6,50  RM.  täglich,  Mai,  Juni,  September  für  Entsendestellen  3,50  RM. 

täglich 

Oberstedteu  (Taunus),  G.-St.:  Frankfurt  a.  M.,  Kaiserstr.  55.  Eduard  und 
Adelheid  Kann-Stiftung,  34  PI.  für  Frauen,  Männer  und  Jugendliche,  ge- 
öffnet 4.  Mai   bis  Mitte   September,   4,50-4,80  RM.   täglich 

Saarow  (Kr.  Storkow),  Bismarckallee  11.  Grunewald-Kinderheim,  13  PI. 
für  Kinder  5—12   Jahre,   geöffnet  Juli— August,   3  RM.  täglich 

Sassendori',  G.-St.:  Hamm  i.  Westf.,  R.-A.  Michaelis.  Jüd.  Kinderheim,  Sol- 
bad, 90  PI.  für  Kinder  4—14  Jahre,  geöffnet  Mai  bis  Oktober,  120  bis 
150  RM.  für  4-\Vochcn-Kur 

♦Schonenberg  (Bröltai  Rhld.),  ßröltalhaus.  Erholungsheim  des  Schwestern- 
bundes der  Rheinland-  und  Moriahloge,  20  PI.  für  Frauen  und  Mädchen, 
zeitweilig   schulentlassene  Knaben,   3,50—4  RM. 

Seesen  a.  Harz,  G.-St.:  Reichsausschuß  der  jüd.  Jugendverbände,  Char- 
lottenburg 2,  Kantstr.  158.  Jacobsonheim,  50  PI.  für  Jugendliche  männl. 
und  weibl.,  15—25  Jahre,  vorw.  aus  der  Jugendbewegung,  geöffnet  Mai  bis 
September,  2,75  RM.  täglich. 

Segeberg  i.  Holst.,  G.-St.:  Hamburg,  Innocentiastr.  21,  Isr.  hum.  Frauen- 
verein. Erholungsheim  des  Isr.  hum.  Frauenvereins  Hamburg.  Solbad, 
100  PL,  Mitte  Mai  bis  Mitte  Juni,  Frauen  und  Kleinkinder,  Juni,  Juli, 
August  Schulkinder,  September  Frauen  und  Kleinkinder,  Erwachsene 
4  RM.,   Jugendliche  3  RM.,  Kinder   2,50   RM.   täglich 

Sulzhürg,  G.-St.:  Nürnberg,  Bauerngusse  36.  Landhcini  der  Esra-Gruppe 
Nürnberg,  30  PI.  für  Esra-Gruppe  Pfingsten  und  VVeihnachtsferien,  für 
nichtbundesangeh.     Jugendliche    10—18    Jahre,    15.    Juli    bis    30.    August, 

3  RM.   täglich 

VVarmbrunn  (Schles.).  Jüd.  Kurhospital  für  Rheumatiker,  19  PI.,  Männer 
und  Frauen,  geöffnet  Mai  bis  September,  4,50  RM.   täglich 

Werden  a.  Kuhr,  G.-St.:  Düsseldorf,  Goethestr.  12,  Frau  Fleck.  „Rosenau", 
Daniel  Fleck-Stiftung,  35  PI.  für  Mütter  mit  Kindern,  geöffnet  15.  Mai  bis 
15.  Oktober,  für  Frauen  4,50—5  RM.,  für  Jugendliche  3—4  RM.,  für 
Kinder  3  RM. 

Wyk  a.  F.,  G.-St.:  Berlin  N,  Monbijouplatz  10.  Heim  des  Jüd.  Frauen- 
bundes, Heilstätte,  Nordseebäder,  60  PL,  Knaben  3—14  Jahre,  Mädchen 
3_18  Jahre,  geöffnet  ganzjährig,  für  \\  ohlfahrtskinder  4  RM.,  i'üi'  Selbst- 
zabler    4,50   RM.    täglich,   8  Wochen-Kuren 

Ziegenhals  (Sehles.),  G.-St.:  Beuthen  0.  S.,  Ring  14,  Herrn  Philipp  Kopf- 
stein-Erholungsheim, 20  PL  für  Erwachsene  und  Kinder,  8—14  Jahre,  ge- 
öffnet ganzjährig,  Mai  bis  August  niu'  Kinder,  Schulkinder  4  RM.,  Ju- 
gendliche 5  RM.,  Erwachsene  6  RM. 

Von  den  mit  *  versehenen  Heimen  sind  die  neuesten  Angaben  bis  Redaktions- 
schluß nicht  eingegangen.  Infolgedessen  werden  die  Angaben  des  vorigen 
Jahres  zum  Abdruck  gebracht. 

Verantwortlich:  Ur.  IK^e  Goldschniidt,  Berlin.  -  Verlajjj:  Zentralwohlfaliitsstelle  ti  deuttJchen 
Juden,  Hprlin-Chaiiotteii)»urfi:2,  Kantstr.  158.  —  Man  usk  ri  j>te,  Zuschriften:  „JQdisciie  Wohl- 
fabriBpflej^e  und  Sozialpolitik",  Berlin-Charlottenburg  2,  Katitstr.  158.  —  A  bo  un  emen  tsbe- 
stellungen:  „Jüdi.sche  Wohlfahrtspflet^e  und  SozialpolitiU",  Berlin-Charlottenburt;  2,  Kant.str.  158. 
Kernsprecher:  Bis^marck  1064—65.  PostsehecUkonto:  Berlin  140617,  Zentralwohlfahrtsstelle  der 
deutschen  Juden.  —  Der  Bezugspreis  für  die  monatlich  er.scheinende  Zeitschrift  beträtet  RM  12,— 
jährlich,  für  die  der  ZentrahvohlfahrtFsielle  der  deutschen  Juden  und  der  Hauptstelle  für  jüdische 
Wanderfürsorge  und  Arbeitsnachweise  anj^eschlossenen  Gemeinden,  Organisationen,  Vereine, 
Anstalten  usw.  und  pernönlichen  Mitarbeiter  RM  8,~  jiihrlich.  D(  r  Preis  des  Einzelheftes  beträgt 
RM  1,—.  -  Druck:  Aldus  Druck  O,  m.  b.  IT.,  Berlin  SW68,  Alexandrinenstr.  IS-t.  —  Für  namentlich 
gezeichnete  Artikel  trägt  die  Schriftleituug  nur  die  preügesetzliche  Verantwortung.  —  Nachdruck 
aus  dem  zweispaltigen  Teil  tat  mit  Quellenangabe  gestattet  und  ürwOnscht. 


Wanderung ^go 

Polnische  Auswanderung  nach  Belgien  —  Erschwerung  der  Einreise 
nach  Argentinien  —.  Warnung  an  Emigranten  vor  Auswanderung 
nach  Argentinien  über  Uruguay  —  Einwanderungsbeschränkungen 
in  Brasilien  —  Einschränkung  der  Einwanderung  nach  Australien 

Arbeitsmarkt iq^ 

Winterhilfe  für  Arbeitslose  —  Arbeitslosenunterstützung  für 
Ausländer  —  Probleme  des  sozialen  Aufstiegs 

Ausbildung jßS 

Soziale  Ausbildung  der  Rabbiner  —  Beschränkung  der  Schülerin- 
nenzahl  bei  den  Wohlfahrtsschulen 

Lehrgänge      i64 

Lehrgang  über  Jugendfürsorge  in  Frankfurt  a.  M.  —  Kursus  für 
Psychologie,  Jugendkunde  und  Heilpädagogik  —  Lehrgänge  über 
soziale  Fürsorgearbeit  an  der  Universität  Münster 

Bficherschau 164 

Zeitschriftenschau 170 

Büchereingang 172 

Nachtrag: 173 

Einrichtungen  der  jüdischen  Heil-  und  Erholungsfürsorge 


DAS KAUf  HAUS 
DAS  ZENTRUM 


DES  EINKAUFS 


l^^oi«»'»^--'""*'"'* 


Vortrag  iia  LichulvuißpJcuryuß   für  :'ohl  fahr  topf  lege 
am  ::ontoC|    den  gg^Lktober  1934 


vor. 
S#/sdler-l^udel 


t^ -•-♦•♦ '♦-f'fi-^'fi^^-fi-f't't'f'f  4  >4-f 


Kö  gehörte  zu  den  SelbßtverntMJidllchkeiten  de«  i-ebeiiö,   daoö   der  fremde 
ff  arider  arme,    ilor  nittolloB  war,    Beiden  ereten  Beouch  in  einer  f^tadt 

der  Synagoge  abstattete.     Dort  wartete  er,    bin  einer  der  ;J  'dlnohen  S^r- 

ßer  ihn  einladen  wllrde,   bei   ilim  zu  essen;      er  nächtigte  Jedoch  immer 

in  der  !^>yra£;oße.     Somit  wurde  er  ein  Bestandteil   des  religiösen  Lebens 

der  kleinen  vtaXdt#   Da  en   ein  beBonderc  wohlgef ?Q.ligeß  v/erk  vroi-,    einen 

solchen  fremden  armen  ...ann  bei  öich  aufzunehmen  urid  ihn  z        et  reuen, 

BO  kam  ea  vor,    dasa   die  vrohlhab enden  Jüdischen  Bürger  Dich  geradezu  da 

risöeii,    einen  solchen  .Lärm  aufzunehmen ♦     ^emi  es  einer  oder  gar  2  waren, 

die  ber^ondors  gut  au^sal^ien  und  m-xn  vejnwiten  konnte,   dass  sie  nicht  nur 

eine  I^lnhlzelt   einnehmen  vferd  n,    ßondarn  auch  in  de:^   J.age  seien,   gut  zu 

erÄfihlen  und  Weisheit  von  sich  z<  geben,   bo  v/ar  eii   eine  besonders  gern 

getane  Art,    dass  der  jüdische/  JUrger  bemtiht  war,    solchen  iiann  zu  sioh 

zu  nehmen.     Auch  in  fleutncloland  haben  solche  Wanderarmen  ©ine  besondere 

Hollen  gespielt  und  wer  von  ihnen  aus  einer  kleinen  Gemeinde  kommt,    der 

wird  viüsen,  wie  oft  der  Vater  aolch  einen  Gast  mit  ->irjch  ilause  brachte. 

Ich  glaube,   v?enn  man  nicht  allzu  weit  zur^'.lckgeht ,  kann  man  zu  der  Fest- 

stelliXTig  kommen,   daas  der  ^Vanderarme   eine  Ausgabe  des   '^fahrenden  Gesel- 


len" war.     Kr 


Ins  hauö  und  brachte  vom  Keiz  der  Kerne  und  der  Schön- 


heit der  nelt   ein  Zipfelchen  mit«     Kr  war  auch  Verbindui^amann  zv/inchen 
den  elnzelnon  Gemeinden  uxid  wenn  er  wiederkehrte,    so  tauschte  man  'Erin- 
nerungen aus  und  horte,   was  sich  in  den  and<B^en  Gemeinden  zutrug.      Ks 
gab  viele  fröhliche  und  heitere  ..  nschen  uriter  d^n  Wandernden,    sie 
brachten  immerhin  etwas  i*euee  in  die  ^Cintünigkeit  de^  Lebens   der  Klein- 
stadt.    Sie  waren  eine  Sensation,    die  sich  immer  ?/led  r  erneuerte; 


2). 
irgendwie  waren  sie  zun  i'eil  des  Lebens  gev/orden,    aber  man  war  auch 

fi-oh,   \''Qiüi  sie  nicht  q11j5U  lange  blieben.     B^üondera    Ija     Outen 

if-t  die  Znhl  tler  V'Temö.eii  eine  nufsaerordeiitlich  iprocje  ß-r^'esen  mid  man 

in 

veranchte  nicht   einmal,    eich  raii  ümen  auneinitiulerÄUfetKea. 

Deut  ohl and  jadocix  ercöb  sich  die  nerkwurdige  :  ituation,   dass  der 

HaxAsbeitler  au  den  Kröche inuneen  jüdiüoher  FdiaorßG  Ubirhmxpt  wurde. 

i;er  gröaüte  -.?il  ±er  deutlichen  Juden  lebte  in  gesicherten  Verhjatnis- 

een,   oodasu  die  I-otv^endigkeit  besonderer   fnr. orger i.cher  ..a3anai«nen 

nicht   ixi  dr:ai  Unfaiige  gegeben  war,  wie  :iaii  üie  i^i  üetei.  notwerjffif;  hatte| 

Aber  ao  gern  auch  der  im  Gegenoatz  zu  dem  Fr-'^mden  lebende  :5-uli3Che 

deutsche  j'iUrger  bereit  v;ar,    -^inea  boichen  C^^t   bei  r-ich  .vai*sim2hi.ien 

und  ihm  i.ahrunt'  und  Ilnterkuiift  zu  geben,    ao   tehr  eapr«nd  absr   ia3 

immer  röLcher  v;erdei^de  3drßertuia  diese  freadarti^:  anciut ande    .reche i- 

iiurig  ala  eine  BelJioticune.     12a  paaste  z.B.  nicht  recht,    daao   ein  sol- 

eher  ilanii  in  ein  :-:ieL:erseHChaft  kam  mid   in  einer  beüonderen  .'.rt  vori 

Deuut  xaid  Yertrauliciikeit  seine  Oabe  ve.lniiCte,   dac  atcxte   das  Gg- 

BchäTt,   i^och  dazu,   wenn  gerade  .:uriden  da  waren  oder  e^ßemher  den  An- 

gestellten  etc.       Ja,   ^e  wohlhabender  und  beaßer  aituiert  der  Bürger 

in  der  kleinen  Gemeinde  wurde,   d  oto  achlimaer  enpfaixd  er  diese  Last 

als  iJehelligung  uiid  wollte  diese  Krooheinunf;  gaiiz  los  werden.     In 

gewissen  kleinen  G^aaeinden  kam  es  vor,   dasa  diese  Bettler  zu  einer 

waliren  Lar^plage  wurden  und  es  mag  sein,    daos  manche  feinen     Gemeinde 

dariü'iter  litten,  denn  man  war  nie  ijicher,  wann  er  erschien,  wann  er 

n  ging  Uöw,  und  so  inird«  plötzlich  aus  den  '  otiplex  einer  v/ohlgef  Hlligen 

Aufnahme  des  Fremden  das  J'roblem  der  Bekmpfung  der  iiauabettelei  und 

des  wta-iderbettelns,   ein  J-^it)blem,   das  rcchon  vor  7ü  Ji^iren  uiid  löjiger 

seine  Bedeutung  hatte.     So  kern  ea,   daotj  diene  Setreuung  zu  einem 

Probleo  ;jüJ.iacher  '  ■oliltMtigkoitnpflege  in  üeutsclilnnd  joax  überhaupt 


wurde. 


si^'.».  c 


'I 


I 


3). 


Man  nuoö  saßen,   daoa  es  den  Vätern  und  Grossvätern  unuerer  Generation 

aehr  ßut  ßecangen  nein  riuso,   denn  aon  hatte  keine  anderen  r-orgen  als 

die,  wie  wird  man  mit   solchen  lieuten  fertig,   die  al«  Bettler  inn  ilaus 

kamen;     für  oie  bestand,  einziß  una  allein  die  Fra£,e,   ittid  v.'or  die  l^rage 

ihres  Lebeno,  wie  r;ird  man  mit  diesem  i'roblem  fertig«     Bö  kam  eoztisaßen 

QUO  der  Luft,     ^"   s  konixte  man  nun  dazu  tuit,   um  aus  dienen  Wandernden 

einen     Arbeltr     zu  machen,   der  von  seiner  Hönde  Arbeit  lebi, 

um  f-einen  Krwerb  \xnd  Lebensunterhalt  daraus  zu  haben. 

In  diesem  Zueammenhane  ist  es  doch  wichtig  zu  fransen,  v/er  war  das  n\in 

eigentlich?     Was  v.aren  das  für  iienschen,   die  diese  üaetfreundschetTt 

der  bUreerlichen  Juden  in  den  Oeiaeinden  in  Anspruch  nalmen  und  üvie  koimat 

*•        _  ^      -      __ — ^  ^^  ^  ^  — 

esj^t   daso  gera/e   in  -^eutiiCiiland  dieceo  -roblom  eine  so  ungeheure  Bedeu- 

ttmg  erlarjßte?     Man  darf  nicht  vergescen,    daee  e«  waiiroc heinlich  keine 

auB£eprobt  es, 
jüdische   i^iedluTig  in  der  Welt  gibt,    die   ein  »o  auseeklüBelt ös/V^ohl-- 

fahrtsv/esen  hat  wie  die  jüdischeix  Gexaeindeü  in  i^euttchland,     l-iioht  nur 
In  seiner  heutigen  Form,    auch  fr'lher  und  v.ie  kommt   es,   dess  gerade  die 
deutnohen  Juden  einen  bo  auageprj^ten  Sinix  für  die  'JSohlfolirtspfleße  her- 
ben?    Ks   ist  nicht   Bchwer,   hierauf  eine  /oitwort  zufii^den.     heute  ist   es 
leichter  darüber  zu  sprechen,     üer  Jjrmiß  der.  Judentum,    zur  Assimilation 
war  beßondern  stark.      In  dem  ;jüdiuchen  Leben  waa-  violeo  nicht  gut  und 


B 


chön,     Auo  der  zuf. «lügen  aituncion  hernu^s,   dass   die  UiTige  der  sozialen 


Arbeit   in  .^  utnclilond  besonders  guten  Klaijg  hatten  und  lami  bemüht  war, 
niolit  nur  in  primitiver  Form  zu  helfen,   sondern  für  cj' st eniat lochen  Atif- 
bau  jeder  sozialen  Arbeit  tUtig  zu  sein,   erv/artete  man  avich  vom  deut- 
schen Juden,    dasB  er  es  genau  so  machen  würde«     ISs  aufc;  sein,   dass  man 

aus  einer  sehr  gut  bürgerlichen  Wohlhabenheit  heraus,    tillcc  das,  was 
man     nicht  sah,  verbesserte,   jüdisch  geotaltete  und  formte;    (eoheint 

Quatooh  zu  sein,  Anm.Dallm,)     auo  dieser  engen  Berührung  «wirichen 

Juden  und  l«lchtjuden  erwuchs  ein  viel  stärkeres  Interesse  für  jüdische 


4)^ 


rclilf  ahrt  spf  loc^  • 

Dout^rchlnr.d  cpielteX^  eine  besondere  i.ol3.c    in  der  ^enci-iclite  ^ler  Juder 
±j!:2:K2«2g,  nomentlich  aber   in  der  Geschichte   üxrer  IVarideruiiß  xmd  ein  gut 
'I'eil  ,|Udl3cher  Cr(*öchichte  iüt   die  von  h ancierungen.      Ks  greiizte  ja  ai'x  di( 
Länder,   die  die  L't?irki:te  Waridenxnß  hatten,   nfinlich  ar.  den  O;;ton.     Dort 
lebten  zueannen  G    Millionen  üenschen  in  ?:ngc  uiid  .'oc-nut,   sunannengepferc; 
cingoklsmiiit  unter  auaaerordantlicli  schv;ieri(ren  ^^irtuciiaft liehen  ßedin- 
guiif^en,    iii  G;  lizien,    ohne  Haiun,   ohne  Lebeniiiiöe":iiclik:eit,   bedruckt  von 
bol*;choY.'i::tlncher  Aui^nrihrieceret3^:ebiuiC^    :.  chilianiert  von  bC'^^v/illi£:or 
VerwaltiUiCL-m/xßchinerie,    arm,   und    doch  mit   der   Letuiijucht   auc  der   "^xge 
heraufzukommen,    auch  mit   der  r-ehiiDucht  nach  Geist  und  Kultier*     Anderer 
Geint   alc    ;jener,    den  man  ali^  jüdisch  pflegte,    aber  mit   den  Bedyrfni?, 
Annchlixno   zu  finden,/  in  der  Zivilisation  und  rait  dem  3ediirfnis,    aus  der 
Bodenlosißkeit  herauüzukonmen,   arbeiten  zu  dürfen,   reich  zu  v/erden,    aioh 
erüporzuarbeiten  und  bei  jeder   -iriichütterunf;,    die   die  Juden  erleiden 
muosten,   drfmgte  es  rjie,   heraunzukommen,  über  die  Grenze;      so  verlieosen 
sie   iixre  Heimat  und  es   iet  natürlich,    dasG   Bie  zuerst  nach  Doutr:cliland 


kamen,    denn  -^eutnohland   int 


neiner  gansen  Lage  nach  die  Br^icke  zwJU 


sehen  üfjt  und  Weßt«     Jede   '^üchütterunc  im  europSiochen  Ojjten,   jede  Aue- 
riahnebeotimmung  brachte  zahloee  i^on^^chen  dazu,    ihre  Heimat   zu  verlasoen. 
Sie  v/ollter)  violleicht  garnicht  nach  Jmitschland,   die  Trollten  Dicherlioh 
nach  Amerika«     Man  hörte  von  Freiheit  und  man  mucßte  aoe  der  "^ligo  des 
kleinen  jtidiochen  :-tMdtchens  fortkommen,   un  in  die  Freiheit,   nach  Ame- 
rika,  y^u  gehen  und  man  munste  dazu  Hilfe  haben  von  reichen  Juden,   lam 
weiterkoamen  z.  können«     Diese  Aucnicht   auf  Freiheit,   iiach  einem  neuen 
und  besseren  Leben,   v;ie   es  die  ^Tige  v/ar,  veraiJaoste  ein  Teil  von  Ihnen 
zum  -andern  und  zv/angen  r.ie,   ihre  Heimat  zu  verlaoseiu     In  den  letzten 


ö). 


50  J-^ahren  olnd  aus  'Srlropa  noch  ^ebersee  4y2  Killionen  Juden  auagewandert . 
"ie  viel  Zelt  rein  technlaoh  eine  solche  unßeheure  Masse  von  üeiiochen 
bedarf,  xiia  trencportiert  zu  werden,  kann  man  aioli  kaum  vorstellen.     So 
war  ein  Flüchten  xand  Davonlaufen  und  kein  ceregeltos  Amswandem.     Deutsohj 
Innd  war  aloo  aunjiijhut  verpflichtet,   diesen  •  trom  der  Auswanderer  aufzti- 
nehmen*     Denn  iieutoohlarid  v^^ar  Ja  die  Brücke  sv/iaolien  der  3edi%*inGJil3  und 
der  Freiheit  uBd  die  ercte  imd  ötttrköte  Celoiir^ucht  nixaste  ec  sein,   die 
Greiise  no^h  ^  utaohlaiid  su  überachreiten^ 
liun,  wer  wanderte  daraalo   aus  bei  den  Juden?     hicht  die  üohwaohen  und  Kran 
ken*     Die  ersten,    die  sur  ?! anderui:^;  dri^ngten,    die  herauswollten,   die  den 
Weg  ino  jTreit  Buchten,   '^'vren  Jun^^e  und  aktive  ^^enschen,   denen  eo  nicht 
darauf  anlia^,   die  gröbsten  t^chY^ierigkeiten  zu  erdulden*      Ss  waren  i^iensohe; 
die  arbeiten  wollten  und  jungo  ui.d  energische  ^en^chen*     i^eXin  die  Kranken 
und  2Qhv/achon  bringen  nicht   die   I^iergie  2ur  Waj  derun^^  auf*     Aber  überall 
bei  dienen  AuswaiKlerern  gibt  es  solche,   die  nicht  mitkoinaen  lond  Jeder 
WanderuiiS^^atroa  fahrt   einen  a?eil  von  -ienachen  mit,   die  für  die  Wanderung 
nicht  ereignet   sind*     T3ö   oind  Jene/^,die  am  Kege  liegen  bleiben,   geschei- 
terte ^^13 tanzen,   gebrochene  Menschen,   die  ihr  Ziel  nicht   erreichen, 
aber  auch  nicht  zurfick  kommen  und  wollen,  v/eil  es  dort  noch  schlechter 
war  und  diese  wurden  zu  Jenen  Wanderbettlern,   die  von  Geineind-e  ßu  Gemein' 
de  gingen  und  von  denen  ich  vorhin  sprach*     Sie  machten  aus  der  Armut 
einen  i3eruf*     Sie  lebten  davon,   dass   sie  Arme  waren  und  Wonderarae  wurde 
2um  i^eruf  einer  *^ahl  von  Menschen,   die  sonst  nicht  leben  konnten.     Sie 
waren  die  Ausgestoesenen  aus  dem  Kreis  der  Starken  und  Gesunden,   die  ihr 
Ziel  erreichen  konnten  und  sie  konnten  nu>    leben,    indera  sie  die  Hilf 8- 
tr^tigkeit   ihrer  Jüdischen  i^^itbürger  in  Anspruch  nahmen* 
Man  war  iiMMr  der  Meinung,  wenn  man  von  diesen  Wender  armen  sprach,   dass 
es  nur  AunlMnder  waren^     IJs  gab  viele  reiche  Juden  in  Deuti?chland,   aber 


i« 


f 


6). 


neben  diesem  guten  jd.  Uil'.elL-lond  gab  et  su  allen  leiten  judiscliee 
l'roletarlat  ujid  .\ruiut,  die  nur  von  der  ac»±BtotM  J>chioh1;  der  reioiien 
Jüdisoiiea  B'irf^eröciiart  verdockt  war,  i3enn  auch  Deut sclil and  hatte  ?ro| 
vli'^en,  die  oft  pn  oetjUdische  YerhVlU^si.e  er  Ina  lert  en ,  ich  xiemc  z. 
Tosen.  Und  «km  von  dort  her  kamen  viele  Arae  nach  üeutL-cl-iland,  die 
hier  mit  der  «öit  sich  einen  ßrossen  l»aiaen  ger.aoht  haben  xmd  tcilhab 
an  dem  nirtüchaf taleben  in  I-'eutDChla.'d.«  Man  soll  üich  nicht  einbildel 
dass  l«ute  wie  Tielz,  Schocken  etc.  etc.  als  reiche  Leute  hierher  ka- 
men, nein,  die  C^rossv.yter  all  dieser  heute  reichen  nmideisherren  zöge 
'.-■  von  Gemeinde  zu  Geaeinde,  vra  su  betteln  und  sie  waren  ein  i'eil  der 
;)Udisohen  iVaiiderbettler .  VLan  konnte  irmerhin  feotct eilen,  dass  swar 
7095  der  Bettler  AuBliSnder  waren,  aber  trotzdeia  warox^  iaaer  noch  30^ 
dieser  /.'ariderer  deut^^che  Juden  und  ich  glaube,  wenn  raaii  heute  den 
Versuch  machen  vrirde,  bei  den  Caiueinden  in  alten  Büchern  nachsu3chlQ~| 
gen  30  würde  man  aehi-  bekannte  Ivanen  aus  der  iConfektion,  dem  Wirt- 
schaftsleben etOt  entdecken,  in  dea  die  damaligen  Wanderarmen  eine 
>  -•sehr  erhebliche  Rolle  spielen,  illbo  ea  waren  nicht  nur  Ausländer  und| 
•  I?reiiide.  sondern  das  deutsch-judiache  ^lenent  T/ar  hier  incerhin  in  e 
ßroeaen  Umfaiige  vertrete^i. 

Dies  alles  spielte  ja  i-och  in  einer  Züit,   ?vo  öffentliche  und  Jüdiochel 
Fürsorge  in  den  Anfärosen  steckten,   z,B,   1860  xmd  70;     für  die  öffent-| 
liehe  FiUsorge  könnte  man  sa^jen,    dase  ea  die  Zeit  war,    alü  i'farrer 
Bodelsohwirig  die  Gründung  von  Arbeiterkolonienetc.  vornahm,   denn  das 
Problem  dea  wandernden  Armen  wai-  a\ich  in  der  nicht Jüdiaohen  Welt  gena 
so  aktuell  und  dringend,   und  genau  so  v/ie  aiidore  damit  fertig  werden 
konnten,    sind  auch  wir  damit  fertig  geworden.     Für  das  deutsche  Juden] 


Ivan  ist  die  Geschichte  der  "ersuche  einer  organisierten  «ander  für  sorg 


/ 


V). 


identli^oh  mit  der  Geoohichte  der  üeinerzelt  eröseteii  Judiachen  Orgaüi- 
ßation  der  I'-eiohLnrertretiine,   xirltallch  d  s  deut>;Oh- Israelit  lochen  Reiolin- 
btuidee*     aIö  der  B\mLl  1872  G<5cnuidet  vnirdei   otand  als   eine  der   ernten 
Fraßen  die  I^eßeluiiß  den  V7  anderb  et  t  eins  und  der  Wanderfür  eorce  aiif  der 
'•^oi^eüOT±nuiiQ  luid  1873  war  en  die  erute  Arbeit  dieser  grüüöteii  j^Idi- 
ocuen  ureanioation  jener  ^eit,   daso   ein  TilrloüLar  ert'chien,   in  den  er- 
oiioht  wurde,    ArmerJcasBeii  zu  sxViniLen,  v/o  alle  Mitglieder  3eitr?lee  au 
zahlen  hatten  und  alle  iütGlieder  nucsteü  öich  verpflichten,    ran  die 
Uaucbettler  direkt   dann  nichto  inehr  zu,  cohen^     Aber  (;:ibt  der  Privatuam 
nichts  mehr,    co  lohnt    es   auch  den  Bettler  nicht  meto,    2u  konzmen^     Man 
gihe  sofjar  v^eiter  und  sagte,    die  Gemeinden  v/üren  2U  8chv/Oi)h  und  sollten 
zu  iVovinzialverb'Uiden  zusajuineiißeGchloasen  v/erden^      ilrbeittjf 'ihlge  Arne 
oollten  zunnchst  Arbeit  erloalten.     Da»   oind  zum   Teil  vernünftige  Grund- 
sMtze«     Aber  diese  VorBchlMge  koni.ten  Bich  damals  nicht  durchnetsen, 
da  die  Gemeinden  zu  fichv/Qoh  waren,    um  solche  ürG^mioat ion  auszubauen* 
wiclil leserlich  erfolgte  im  Jtxhre  1975   in  einem  Landeoteil,   tlox  besonders 
heimgesucht  war,   n?:imlic     in  -üayern,   die  Grtindune  eines  aolchen  Armen- 
verbaridea,   und   die  ^;chaffung  einer  KaBse  in  Pürth  i/D*,   die  14  OüG  Giil- 
der,  dafür  verauacabte«     luit  go  einem  Zirkular  den  er s? teil  deutiiich-israe- 
litiöchen  Bundes  versuchte  man  e*o  iii  Jalire  187C  nieder.     Hier  forderte 
man  die   eiiizelnen  L?!nder  auf,   unabh?in£^^ If  voneinander  ähnliche  Kaooen 
und  V erblinde  zu  gi-ünden,   v^'ie  iJi  üqyern  und  hier  stellte  vxtui  zunijchst 
die  Richtlinien  feot  fllr  ^ene,   die  nicht  xxnterötutzt  ?/erden  öollten 
und  ausgeschlossenen  werden  oollten,   nrülich  die  /irbeitöccheuen  und  Per- 
sonen,   die  des  iiauöbettelno  überi^ihrt  ?/\irde2i  etc.     Unterstützt  werden 
sollten  nur  Peraonen,    die  ein  feste«  Get/erbe  i^r-ichweioen  komiten  und 
Leute,    die  sich  auf  der  i/ucho,  nach  Arbeit  befanden  und  bei  denen  man 
arnehmen  konnte,   daae   oie  die  y\rbeit  auch  finden  v/erden^     Wem.  man 


'f 


8)^ 


doiJti  die  Geschichte  dec  Siuideö  verfolßt,   o teilt  man  fest,  daos   in 
den  Jahren  1884,   1886,   1890  im!  1892  dieoea  i'roblem  iimner  wieder 
auf  d  r  TageBordnung  erschien*     Im  Jiihre  1896  v/ixrde  öchlleoslloh 
besprochen,   eine  spezielle  l'agung  eizi45Uberafen,   die  sich    nur     mlt| 
dieser  Frage  bet^chttftigen  Dollte#     Mit  diesem  absolut  negativen  ße# 
schluBS  konnten  die  Juden  erst  r  cht  nichts  anfangen  und  ee  fand 
eine  neue  -agung  statt,   bei  der  eine  neue  Figur   in  Tvryoheinurjg  trat, 
nömlich  der  Leiter  des  Berliner  Jüdischen  /irbeitsnachw  ioeo,   der  die| 
sehr  vernilnftige  idee  hatte,   dasa   ein  Zusammenhang  zv;isohen  den 

-  wandernden  Armen  ixnd  dem  /arbeit snachweis  hergestellt  werden  aussei 

^  denn  der  /orbeitariachweis  ist  dazu  da,  Arbeit  su  beochaffen  und  solarj 
ge  diese  A^ijoder armen  arbeit £;willig  urul  arbeit fjfühig  sind,  müssen  sie 
dem  I^nChweis  ziageführt  werden,   damit   sie  den  Gemeinden  nicht  allzu 

^  sehr  zur  Last  fallen. 

j^j  Bei  dieser  i^agiong  wurde  noch  eine  s^eij:  wichtige  Cache  zur  Sprache  ge< 
bracht,   die  meiner  Meinui;g  nach  nicht  zu  den  Schönheiten  in  der  Ge- 

•     schichte  der  ;JUdi8chen  '''Ohlfahrtspflege  gehört  #     Ke  ?/urde  der  Vor- 


schlag gemacht,   eine   »'sohw 


Liüte'^    einisuiuha-en,   d.h.   die  Gemeinde: 


sollten  ixnter  sich  besprechen,    festot  eilen  und  in  Listen  eintragen 
jene  Personen,   die  ihrer  Meinung  nach  nicht  unterrtützungübedürftig 

f     sind*     Bb  gibt  sicher  eine  Uimenge  von  i^eroonen,   die  mit  Keoht   aus 
4er  Unterotütsiuig  aui^suriclialten  sind,   aber  wer  konnte  sich  anmassen 
festzustellen,  v;elohe  rersonen  wirklich  unterstütr^ungsbedürftlg  sind 

c.    und  welche  nicht,   da  doch  die  Wanderfür sorge  damals  eine  riitigkelt 

« 

war,   die  vom  Vater  auf  d^n  :.ohn  vererbt  wurde,    alao  als  reine  '.Wohl- 
tat Igkeit  betrachtet  wurde  und  man  sicher  nicht   die  üeit  und  Lust 
hatte,   sich  so  ausführlich  mit  der  i^ache  zu  befassen,  wie  es  notwen- 
dig gewesen  v/'^re,   um  die  wirklich  Hilfebedürftigen  her auszuf Inderin 


9). 


Wie  willkürlich  uzid  avß  rein  perööixlichexx  Ursachen  hier  aaiichee  Hai 
gehandelt  v/urde,   geht  vielleicht   drrau«  hervor,^   dasf.^,   vexm  ein  Wan- 
dernder einmal  frech  wurde,   Herr  YXZ  die  nöohete  Gemeinde  olgnolisler- 
te,  und  um  Aunaohaltung  diesee  Mannes  ersuchte;     so  wurde  der  Arme 
aus  der  Wanderkasse  auiigebchlossen  und  musste  nun  notgedriingen  von 
Familie  zu  Ffimilie  gehen  und  betteln«     Diese  schwarze  Ll^te  hatte  sichl 
aber  durchgesetzt  imd  sie  existierte  vom  Jahre  1896  bi«  1925^  nur  hat- 
te sie  im  Jahre  1925   einen  anderen  -^«fuaen  bekommen*     Aber   Tiid     1896 
sind  noch  v/ichtige    ^inge  besclilosoen  w-  rden,  nr'jnlioh  i3ez Irkoverbande 
ft}r  diese   '.'Inrichtung  zu  nchaffen  und  als  Zentrale  den  deuti30hr* Israe- 
lit lochen  ^und  aufzustelleii«     lioch  etwas  w\irde  beoc^ilosoen^   imd  zwar 
die  Gründung  einer  jlldischen  Arbeiterkolonie   in  Berlin  mit  Hilfe  einer 
aualJindir.chen  Crganisation,    die  hierfür  HM  150  00C%-  in  Auijsicht 
stellte  und   in  ^"elssensee  begründet  vfurde*     Hier  entstand  ein  holm^ 
in  dem  man  Übermächten  konnte,    in  dem  «^rbflechterei  und   fihnliche 
Dinge  betrieben  v^urden  und  das  biü  zum  Jnhre  192C  bestand* 
Damals  kan  auch  nchon  die  idee  auf,   dass  man  klassifizieren  muas 
zwischen  inlnndischen  und  auslHjid Ischen  Wniidererii;      eo  wurde  auch 
ferner  besclilos^sen,    ein  I^etz  von  Arbeitsnachweise:;  auszubauen* 
Aber  weiter  kam  man  auch  damals  nicht»     Bin   im  Jnhre  1902  ein  Kreig- 
nis  eintrat,   nämlich  der  HUföverein  de^r  deutschen  Juden  gegründet 
wurde*     Dieser  Verein  hat   in  der  t^eschichte  der  ganzen  jüdischen  iVan- 
d^rung  eine  ausserordentlich  grosse  und  wichtige  I.o^e  gespielt^   auch 
sogar  eine  erhebliche  Rolle  in  der  Geschichte  der  deuti^^chen  Passagen- 
Schiffahrt.     Ballin's  Werk  w?lre  wohl  ohne  die  Auswanderer  aus  Russ- 
land,    die  über  Deutschlaiid  gingen  und  die  I^ohiffe  der  liamburg  Amerika- 
Linie  benutzen  mussten,   kaum  möglich  gewesen  und  aus  diesem  öximde  hat 


10). 


der  iiilfoverein  der  deutnohen  Juden  eine  sehr  wichtig©  volkstrirt- 
oohaft liehe  Holle  in  Kähnen  der  ganzen  deutüohen  rdrtßclinft  ge- 
epielt.     Der  üilfnverein  übernahn  da£3  v.'eitaus  koetspieücere  Ge- 
BOhäft   in  Hahnen  der  '"anderfirsoree,   n.Hmlich  die  Füraorge  für  über, 
oeeinche  Auf?w  arider  er , 

Wiederun  fanden  in  den  'i  aJiXQn  19C5,   19C9  Heratungen  über  dieses 
Problen  Btatt,  bia  nan  in  Jahre  1910   die  Zentrale   f-lr  deutsche 
?/ ander armenfiir sorge  beln  deut och- israelitinchen  Bund  gründete, 
nnnlich  Hl  Kassen  v;urden  in  ganz  Deutochlnnd  errichtet;      es  umrden 
Richtlinien  aufgestellt,   nach  denen  die  '«ändernden  zu  betreuen  alm 
Richtlinien  über  Eeiserouten  etc.    etc.  und  so  kam  allnfüilich  ürd- 
nung  in  diese  etv/as  schwierige  Geschichte.     Die  deutsche  Zentrale 
konnte   aber  nicht  allzu  lange  arbeiten,   deim  1914  kan  der  Krieg 
und  danit  hörte  "^anderuiug  und  dieoe  Art  der  Fürsorge  selbstverstrUK 

lieh  auf. 

Wie  gross  war  mn  die  Zahl  der  üenochen,  un  die  es  sich  hier  han- 
delte?    Alle  vorhandenen  Statistiken  bieten  jedoch  keine  Ueber8icht| 
well  man  nicht   feststellen  konnte,  wie  oft   die  Honoohen  gezählt  v/o: 
d<»n  sind.      In  Jahre  1928  machten  wirkliche  Fachleute  Angaben,   dass 
die  Zahl  der  «ändernden  mit  80  000  zu  beziffern  uei,   während  ein 
anderer  sie  nit  300  OOC  b ez'-- lehnet e.     Wir  sind  aber  in  den  letzten 
Jahren  doch  noch  dazu  gekonnen,  von  jeden  Mann,    der  irgendwo  bei 
einer  Gemeinde  gesichtet  wirrde,    eine  Karte  aiiziaegen,    aber  wenii  mj 
die  nehrntiligen  Voröi)rache:    iJid  i^eouche  zuoamnenrechiiet,    üo  kommt 
^lan  wiederun  su  einem  ganz  arideren  Krgebnio.     Bei  einem  Versuch, 
den  man  1912   angestellt  hat,  konnte  jedoch  festgestellt  werten,   di 
vom  1.1.1911  bis  zvm  1.4.1912  20  000  Menschen  von  der  deutschen 


11); 


Zentrale  erfasöt  T/urdon,  voti  1#4.1912  bis  ztm  1.4#1913  waren  e© 

sohon  44  C00|   die  alß  Klnz  einander  er  von  der  deutoohen  Zentrale  er- 

fasst  werden  kori>.ten* 

zu  den    Konten*     Coneößen  an  der  Zciii  der  \\  anderer  eraohelnen 

mir  die  Konten,   die  ich  extnittelt  habe,   luid  die  fix  daa  Jahr  1913, 

au f qea  t  eil  t  yturdeii > 
wo  dieser  VerBuch  gemacht  wurde,/  -es  waren  ruuid'  KM  200  000. — 

reichlich  hoch#     Davon  gehen  allerdingn  RM  25  000 •-  für  Verwaltimgß^l 
ko£3ten  ab*     laamt  man  diese  ZalxL  und  vergleicht  nan  damit  die  i^Öß- 
lichkelten  tmd  Leistungen  Wohlfahrt opf leger iBcher  Art,    so  ist  das 
ein  ßo  kleiner  Sinichtell,   daao  man  nicht  verstehen  kann,   wie  es  mög-| 
lieh  war,   dass  diese  iJinge  eine  eo  ungeheure  lolle  spielen  konnten. 
AIb  nun  die  Gemeinden  ihr  System  ausgeklügelt  und  Kartotheken  herge-| 
richtet  hatten  für  3 öden  Wnnderarmen,   der  durch  ihre  rtadt   zog,   oo 
wurde  der  wandernde  Mensch  gezwungen,   sich  diesem  System  anzupassen 
und  hat   ihn  einmrü.  das^'^otem  erTasot,    oo  war  er  t^ir  cein  Leben  ver- 
loren,  denn  er  mui:cte  eine  Karteikarte  haben,   ohne  diese  konnte  er 
keine  Unters tützun^  bekommen.     Aber  aus  dieser  niar  das  Beste  wollen-* 
den  Form  f ir sorger ischer  Arbeit  wurden  Jene,   die  davon  erfasot  wTfcr- 
&en^   zum  Wohlfahrt sempfnnger  gestempelt.     Trotz  besten  r^lllens  der 
jüdischen  Gemeinden  hier  zu  helfen  und  trotz  grösster  bereitwillig-. 
keit  elrzeHmer  Gemeindeiiiitglieder,   diese  Amen  aufzurichten,  wixrden 
diese  mit  den  Jahren  nur  zu  dem  '♦Objekt ^drr  Angestellten  des  Ge« 
QChnftshauses,    Ln  das  der  Arme  einkehrte  und  er  wurde  zur  lMoher].li 
Figur,   anstatt  dass   ilm  dazu  verhelfen  v/iird:*,    ein  nutzlicheo  Mitglied 
der  menochiichen  öeaellochaft  zu  ?/erden. 

Han  soll  über  Tote  nichts  reden,   aber  ich  habe  liamerhin  noch  in  den 
Jahren  1920  unvi  21  in  einzelnen  jüdischen  Gemeinden  die  letzten  Zei- 
chen dieser  Art  der  I3etreuung  gefunden  und  hier  liegt  vielleicht  dos 


12). 


Letzte  und  '<^  loht  igst  e ,  was  ich  Ixeute  dazu  :x)Oh  ßageii  will,     liier 
liegt   ein  Problem  vor,    dem  man  nicht  mit   Orcanisation,   Hichtlinien 
etc.  c^^GChaeii  iot.     Hier  muoD  nit  Liebe  uni  Verotnndnie  gearbeitet 
werden.     Wer  einen  Wohlfahrt cerapf'inger  zu,  betreuen  hat,   weisö,  vfie 
80hv/er  eß  fUr   diesen  int|   wenn  er  hier  einmal  auftritt,    in  dieeem 
einen  Augenblick  die  ßanze  Ce  ohichte  oelnea  Lebens  su  erzählen, 
liier  mii3Ste  diese  Fo^nn  der  Organisation  versagen  imd  aus  diesem  Ver- 
sagen  heraus  behalf  man  sich  mit   einer  büromUsslgen  und  meohanischen 
Organiöation,    die  einen  Menöchen  vielmehr  degradieren  musBte  und  ab- 
sinken liess,    als  wenn  man  ihm  vernünftig  geholfen  hatte.     Ko  war  ein 
Versuch  mit  untauglichen  Mit  t ein.     Ks  entstand  ein  Aufstand  der  Armen, 
der  nioh  in  einer  l^evolution  uui:aerte  und  in  kleiner  Ladeist  ichpol  It 

If^rf*  wurde  gelogen,   dass   sicli  die  Balken  bogen,  nur"  um  zu  Überzeugen, 
daso  man  diese  oder  Jene  Fahrkarte  haben  mtisse,  um  da  und  dort  hinzu- 
fahren, weil  dort  gerad     ein  grosses  Glück  zu  erhaschen  sei  etc.   etc. 
und  das  ging  so  bis  zum  Jahre  1914 • 

,    Wanam  erzahle  loh  Ihnen  das?     Licht  nui,   v;eil  et:  notwendig  ist,   dies 
zu  wissen,    sondern  weil  ich  es  in  einer  Zeit   erzMixle,   wo  die  Enkel 
land  Urexikel  dieser  w  ander  Juden  ebenfalls  zu  Wander  Juden  wurden.     Rs 
wiedi-^rholt   sich  hier  etwas,  woran  das  deutsche  Judentum  damals  nie 
gedacht  hntte  luid  was  es  niemals  f?lr  möplich  geholten  hotte.     Dieses 
Schicksal,  Objekt  einer  solchen  Fürsorge  zu  werden,  kann  jedem  Juden 
irgendwo  auf  der  '^Velt  auch  einmal  passieren  und  das  sollte  jeder  be- 
denken,  der  mit  solchen  armen  Wandernden  zu  tian  hat. 


•  ••.•"• 


.•"• 


FortBetEung 

deu  Vortrags  tm  Schul  Laißokursuß  filr  Wohl  fahrt  ep  liege 
nm  iJlerißtne,   clon  gZ^^^-^ktober  1934 

von 
r?m   Adler-iiudel 


Wir  haben  geotern  geoehen,   dasß   der  Vereiich  eiiier  ürganlöierung  der 
Wander  'Urnorge  oo  weit  gelungen  v/or,    daso   in  der  -^'at  bei  Kriegs auobruchj 
dieses   System  der  Betreuiing  der  durchv/ ändernden  Armen  tnunerhin  irgend- 
wie in  Ordnung  war» 

Bei  Beginn  deo  Krieges  stand  die  -Vnnderf'lrr.cree  2ua  letzten  Mal    in  dem 
hiötorifichen  Ablfnif,   den  ich  Ihn(?n  gezeigt  habe,    vor  einer  grossen  Axif- 
gäbe«      K8  galt,    einer  groraen  i^ahl  von  amilnnd lachen  i^taatoangehörigen, 
die  von  Kriege  üben^ascht  wvcrden,    irgendwie  auf  Lnr.'egen  wieder  in  ihre 
Heimat  zurückzuverhelfen^     Diese  vrirklich  groore  und  schwierige  Aufgabe 
ist  in  einer  verhnltniBmflsöig  kurzen  Zeit  gelöst  v/orden.     Dann  aber 
hörte  jede    -'{itigkeit   auf,   v/eil   der  iVP^^i    i^ür    den  diese  rorm  der  Für- 
sorge bestlon^  war,    im  Erlege  nicht  mehr-  vorhandeji  v;ar,      Ke  war  Ja 
nicht  mehr  wso   einf?x3h,  von  Stadt  zu  Stadt  zu  ziehen,   der  2uzug  war  aus- 
Äerordentlich  erschwert  mal  im  Inlande  gab  es    für  lirinner,    die  nicht 
krießsdienstf.^^hic  waren,   genügende   Geschäft icung,    sodass  ke^inerlei  i3e- 
darf  und  keine  l^otwen  igkeit,    in  dieser  Form  fürsorgerische  Arbeit  zu 
leisten,    bestand* 

^8  liegt   einmal  Im  v^esen  eines  Jeden  bürokratischen  Apparates  und  jeder 
büromHssigen  'vinrichturig,   daos  sie  nicht  ßern  sterben  will  mid  sich 
selbst  aufgibt  und  dort,   v/o  es  noch  eine  '^clireibmaschine,    einen  i^chreib- 
tisch  oder  sonstige  liüromalerialien  gibt,   ist    ein  Büro  nicht  gest/orben| 
t:b  gibt  zahllose   3üros  und  Vereine,   die  nur*  durch  die  innere  Kxaft  der 
Notwendigkeit  der  Menschen,   die  sie  im  Betrieb  halten,    ihr  Dasein  frist 


2). 


SO   ahrJLlch  v/ar  es  v/olil   nuch  mit  dem  Apparat  der  w ander JUroorge  in  den 

imd  In  den  Jahren 
ersten  Kriegs  Jahren,  Ä«»3böa|  1916  iincTT?  versuchte  dieo  er  Apparat  2nal 

irgendwie  wieder  in  Fiinktion  z\x  tretet;      eine  Lnchfrage    in  Berlin  ergab 
die  Antwort:     ea  besteht  kein  -i^eaarr  mehr*     Wir  haben  keine  Wanderer  un( 
keine  Fremden,    folclich  besteht   auch  kein  Bedarf  für   ein  Diiro  für  Wan- 
derfliröorße.     Atxch  nach  dem  Zrieße  versuchte  die  W n nd er :/Ur so rße  ihre 
THtigkelt  wieder  auf zui lehnen,    aiicli  diesmal  ohiie   !:ri'ol£;,    ober  aus  rinde- 
ren Gründen«     Im  iCrieße  v;ar  oo  manches  zuüammenßebrochen,   und  es  hatte 
eich  EfUiches  geändert;     so  hatten  sich  ouch  die  Menschen,   die  Objekte 
dieser  Fürsorge  waren,   gemidert,    sodass  die  adbk»  Form,   in  der  die  Für- 
sorge bisher  aufgetreten  war,    nicht  melir  lebendig  gemacht  werden  konnte 
01);Jekte  gab  es  genug,   denn  teils  freiv/illi£:,    teils  deportiert  kamen 
60  000   Arbeiter   aus  iolen  und  Litauen,    die  Jene  Lücke   in  der  Wirtschaft 
und  Hunitionnindußtrie  ausfüllen  sollten,    die  durch  den  vveggang  der 
/crbeitercchaft   in  Deutüchlond  sum  Heeresdienst  entotmxden  wiir«     Aber 


diese 


:#.t,«Kf : 


neue  Gruppe     -auc  dem  AUnland  nach  ^^euti-oliland  eingewandert 


war  ihrer  ßm^zen  .\rt  nach  so  v/esentllch  andere,    dass  man   ihr  nicht  mehr 
mit  den  tiethoden  und  Formen  des  Jnhres  1914  begecnen  kou.te^      ;>ie  war 
für  die  überwiegende  Meiirheit  der  Juden  in  i)eute:chland  eine  auaseror-- 
dent liehe  Ueberraschuny»      Hin  damals  Jurxger  und  heute  noch  sehr  tempe- 
ramentvoller und  leböXidiger  laibblner,   der  ^:ohn  eines  Habbiners,    in 
Berlin  geboren,    oc  rieb  um  jene  Zeit  einen  AudCsats,    in  dem  dieoer  Typus 
folgendermassen  klassifiziert  wurde  j      ^y.B  v/aren  nicht  mehr  die  Typen, 
mit  denen  unsere  Fantasie  die  Vertreter  des  russischen  Judeiitums  sieht, 
es  rar  eine  unn  iioch  unbekannte   Schicht,  unbekannt  und  neu  insofern, 
als  das  Judentum  hier  zum  ersten  Tial  mit  der  Loyalität  des  Jüdischen 
Arbeiters   im  Osten  Äusammenstiess«      lue  waren  klassebewuoate  Proletarier 


2). 

und  selbst  dieser  In  Jüdischen  uineen  durchaus  becchlagene  Mann 
war  erotaijit  über  dteee  ihm  üeue   ':rsoheinui^.     Die  deutschen  Arbeite: 
hegten  dieser  l^eberiötüchtifjkeit  ßöC'^nuber  grosse  Bewunderung  und 
otnunten  ilber  die  'vncrßie  dieser  iiUf;eT/ar.derten,    die  sich  auch  in  der 
Anh«jT{rltchkeit  fur  ihre  'vltern  und  Geschwister  flucoerte.     Ho  raren 
neue  Mensclien  mit  neuer  eicener  -Lebensform,   die,    eelbot  wenn  sie 
in  einer  Form  hil f ob edllrf  t ig  v/urden,  pfiÄ  der  üblichen     FUrooreeart 
nicht  mehr  betreut  werden  konnten.     Dies  erforderte  eine     neue 
Form  der  F'irBorße-Oremiisßtion.     Die  Crgnnisation  war  danols  bereits 
vorliand-m  und  hatte  ^enen  ilats   eiiicenommen,   den  vielleicht  bei  rieh 
tiger  '^rkenntniG   der  Ve?h'iLtiiisne  die  « and  er  fUr  sorge  sciion  frUher 


h  'tte  eiimehmen  können. 


♦  t» 


Z\x  Beginn  derj  Jaiires  1918,    als  Schwierigkeiten  verschiedenster  Art 
mit  diesen  öusI  •ndischen  Arbeitern  entstanden,  wurde  das  i\rbeiterfür- 
sorgeamt  der  J'jddschen  Organisationen  Deutschland 's  gegründet.     R'enn 
ich  früher   sa^te,    daeo   die  Geschichte  der  Jüdischen  Wanderung  bis  z 
Jahre  1914   identisch  var  mit  der  Geschichte  des  deutsch-israeliti- 
schen Keichsbundes,    so  kann  man  sagen,    dass  von  1918  ab  die  Geschichl 
der  j  'dischen  '.vanderuiig  identisch  war  mit  der  dicBesneageschaffenen 
Arbelterfrirsorgeamtes.     Hier  entatajid  eine  neue  Fora  Wohlfahrt npf le- 
ger locher  Organisation,     .)aB  Arbeit  er  füroorgeant  war  zusammengesetzt 
aus  Vertretern  GJ'intl Icher  J'ldischer  Organisationen  üeuti'chlands,    d.h, 
diejenigen  Vortreter  der  J'-Jdischen  Organisationen,   die  sich  immer  be 
fehdeten  mid  nie  darai.  gedacht  hätten,    sich  einmal  an     e  i  n  en     Tisi 
zusammenzunetzen,   waren  bereit,   alle  zusammen  für  einen  Üy/eck  zu  ar- 
beiten.    Zu  ihnen  kam  der  Hilf over ein  der  deutschen  Juden,    die  Jüdi- 
schen üros;2logen  etc,  etc.    utid  alles,  was  es  im  Organisationen  gab 


;zJ  4). 


Faktor 


hatte  ßloh  darin  ßueananongeoohloßsen.     lioch  ein// 


♦  •4 


"knm  hinzu • 


Die  domale  noch  bestehende  t/eneralorganleatlon  der  deutöchen  ©ewerk- 
öohafton*     Auch  diese  hatte  Intereuse  darofi,   auch  die  auoli indischen 
Arbeiter  daran  zu  verhindern|   daso  sie  irgendwie  zu  einer  Schv/ierig- 
keit   rur  ihre  /irbeitekollegen  werden  und  sie  hatte  daher  Intero£3oe 
an  der   ^*rf a^  nung  auch  dieser  neuen  Arbeit erBchicht#     Sie  gab  ihre 
Zustimmung  dazu,   mit  der  neußegrtUidet en  Orgoniöation  deo  deutschen 
Judenti:inD,    dem  Arbeit  er  fUrcorgeamt  zusammen  zu  arbeit  en# 
Und  noch  ein  Faktor*     ^ie  Treusoinche  HeßlerxmiSm     D^^mi  in  ^'reuBsen 
befand  Bioh  die  Mehrzahl  diecer  auslMJidiBohen  Arbeiter*     IJa  ergaben 
Dich  Schwierigkeiten  für  Polizei  und  Verwaltungsbehörden,   denn  es 
gab  niemanden,   ö^er  sich  mit  diesen  Leuten  verst-^jidigen  konnte,   da  bu\ 
alle  jiddisch  oprachen  ixnd  die  Preuoo*  Hegierun{^  begrUoste  daher  die 
neue  ^ 'indung  (Arbeiterfürsoreeamt)  und  ptfb  dieser  Isesondere  Privi- 
legien und  Keohte,   die  man  sonst  solchen  Organisationen  niemals  gege* 
ben  hat»     Diese  -i^echte  r/urden  schon  vor  der  i'^exmblik  gegeben,   denn 
kurz  vor  Kriegsende  wurden  äJkKft  Keciite  diorch  ßrlaos  des  Pr eues* 
BTinisters  des   Innern  vom  I^ovember  1918  festgelegt •     Hier  wurde  zum 
ersten  i^ale  der  Versuch  gemacht,   nicht  d\ar.;h  inaiüipruchnahme  des 
einen  oder   fmdern  einriussreichen  Bürgers  irgendetwas   IMr  die  armen 
Wander  Juden  zxi  erreichen,    sondern  es  wiarde  ganz  bewusst  versucht, 
notlei  ende  Menschen  zu  betreuen  und  dieser  Versuch  hat  sich  ausser- 
ordentlich  bewflhrt«     Wenn  dem  deutschen  Judentum  manche  Uchv/ierig- 
koit   in  dieser  Zeit   erspart  v/urde  uad  \:Qim  arme  iuenochen  wirklich 
fürsorgerisch  erfasst  wurden,    so  ist  ec  dleoer  neuen  Form  füroorge- 
rischer     rbeit  zuzunclireiben,    indem  nicht  nur  ein  wohlwollender  Mann 
die  Bedürftigen  in  sein  Bilro  bestellte  und  sie  nc^ch  dieser  oder  JeneJ 


5). 

Richtime  hin  betreute,   sondern  dasa  diurcli  beaatete  l'eraonen  dioooci 
Komplex  entsegerißetreten  wurde  \md  aar.  «lieso  Aucr/aiiderer  mit  i^en- 
sohen  reden  lleos,   die  aus  ebe;.  diesen  Xreiü  kamen,  um  «aie  Eaaa- 
nehmen  diirchziifüliren,   die  notrendic  waren,   dem.  niujcerord' ntlich 
sohwierlee  Masenahnen  rarer:  durchsuni.ren.     Ko  entctnnd  eirio  Fülle 
vpn  Probleraon,   die  nur  durch  ?5usaaDenGrbeit  nit  den  Opfern  diecor 
Mosßnahaen  selbnt   ircendwie  ßelönt  rerden  korj;ten.     Und  kaum  vor  e4r 
Teil  dle5?er  .'rbett  beendet,   d.h.   ein  Teil  dieser  nach  D  uttchlnnd 

w 

eelrommenen  v\rbelter  wieder  in  ilire  lieinat  zurackbei'ordert,   alc  durch 
IVogron  und  Unruhen  in  rolsn  und  Litauen  sine  neu«  ^asoenflucht  jü- 
discher -ienBchen  nach  iJ;^ut{5ciaand  olnoetzte.     Auch  dieser  neue  '.''an- 
d^-runeostrora  v/U3-de  vom  Arbeit erfüroorceaat   auffjenomnen,   allerdings 

t. 

in  einer  v.-esentlich  anderen  rem,    ale  ec  die  Fürisorgoeinriciitunßen 
vorher  taten.     Die  Veründenm£;  der  Orcani Nationen  bedeutete  auch 
eine  V er anderurj£j  der  liethoden,   die  cetroffe:.  v/erdon  lauosten,      Iji 
dieser  Ver^indermic  des  ^-nraena  laß  nrlnlich  auch  ein  starker  in::erer 
Sinn;     hier  wurden  Forn  und  i'assnalxien  eeündert,   weil  vloh  ja  auch 
die  Objekte  ge'-'ndert  hatten,     ^i^s  war  ein  neuer  i^^pur  der  Wanderer 
auch  de.  jenißen,   die  nach  1914  nach  ^eutr^chland  kamen,    dieo  umco 
mehr,    rds  sich  ja  alles  nicht   in  den  ruliißen  i'ieitoiTvor  1914  ab- 
wickelte,   nondern  im  «^ahre  19t'ü,    in  einer  Zeit, sozialer  Uawillsunß 
und  l'cuformuic  aller  .sozialen  ::i2xrichtuncsn,    in  der  der  Menoch  eine 
andere  ägdeutimg  erlarjcte,    alc  In  den  fahren  vor  1914,     Aus  den  iiot- 
8t?inden,    die  sich  in  ierier  Zelt  zeißton,   und  aua   dea  auoüerord-nt- 
liehen  Umfange  der  i-ot  erßab  üich  eine  '^rr'cheinurxi;,    die  man  immer 
bei  grossen  Lotstmuden  feststellen  kann,   njjmlich     dass  sie  den  Weg 
zu  einer  breiten  und  v/eiterschauenden  FUrsorgetiitigkeit  T.iecon  und 


6). 


venn  -ie  Bioh  die  'Ant?/ickliing  der  öffentlichen  FUi' sorge  in  i>eutocli- 
land  in  irrinneninc  rufen,  rrerden   :  ie  sehen,   daöo  sciusfc  in  Zeiten 
ruhiger  und  friedlicher  laitv/ick  inig  oiane  Krisenerocheinunoe^  kein 
llenech  auf  die  Idee  cekonnen  \r^xep   solche  I^iaDonfalimeix  v/eit  blick  ender 
Art  2U  errdnden,   wie  ßie  nuo  der  ^»ot  der  Arbeitrloriiijkeit   im  becon- 
deren  sich  ergeben  haben.     Dieoe  i^annohmen  nuoöten  anders  durch- 
dacht ?/erden,    aln   in  fr^iherei.  ruliigen  igelten  und  ao  v/iirden  die  i^ot- 
Iftände  der  tJalire  19IJ     biü  23  £5U  einen  Weg  breiter,    neuer  'intv/ickluni 
fUrüorgeriacher  Arbeit    in  deutschen  Judentuxa  überhaax)t# 
Der  elrrenaint liehe  wohlv/ollende  reiche  IMTßex^   der  bieher  ^r^er  der 
FUrBorge  v/ar,  wurde  abgelOöt  von  dem  i.euen  Füraoreebeoalo».     CJia 
wurden  I^üreorger  nicht  deshalb,  \7eil  oie  qucs  der  T^eb erfülle  ihrer 
Saturiertheit  menachlioheö  Leid  mltanoehen  konnten,   eondern  weil 
aie  für  diese  Probleme  tieferes  Veratäridnis  entgegenbrachten  mid 
diese     neue  Typus   in  der  Jüdisch-sozialen  Arbeit,   der  beamtete  So- 
zialarbeiter,  bestirante  von  da  ab  das  tiesicht   der  JUdiBChen  Fursor- 
get?nigkeit  und  mit  gewissen  v^chv/axikui^en  kann  nan  öagen,   daos  der 
bestimmende  Faktor  der  sosialen  Arbeit   in  iJeutooiiland  von  da  ab 
nicht  mehr  der  Gomeindegewaltige   bürgerlicher  ^^erkunft  v;ar,   oondem 
der   in  der  sozialen  Arbeit  stehende  ;3unge  iienooh,   denn  diese  jungen 
Menschen  gingen  doch  ganz  andere   und  mit  cbxiz  anderen  Vorstellungen 
an' die  Problematik ^^    die  vor  ihnen  ötand,  heran* 

lÄa  dies  auf  unser  (Gebiet  zu  übertragen j     Die  VV ander arnenkaseen,    die 
erst   im  iiriege  als  /centrale  fUr  \''^ajuierarnenrür sorge  auf  die  Idee 


kamen,    ihren  ^«amen  zu  lindern,   nannten  sich  Jetzt 


?,   denn  der 


Ausdri:iok  «:v  ander  arme*'  ?/ar  eine  VeiUiiglixiipfung  jener  Leute,    die  ge- 
wrungen waren,   aus  tausend  Zuf ?111en  die  Hilfe  der  Gemeinden  in 


V), 

Anspruch  zu  nehnen;     aie  konnte  man  nicht  alu  «v^uiiderarme"  bezeloh 

2ien  \ma  in  dieser  bälaicloüori  iiKläJöaaöucüac  Uajinüerung  von  Wonder- 

arraenfürßdrge  in  •.V/inderruroorce  laß  ;Iie  Axif fast. miß  der  Auffjabe. 

(Hier  ist  oioher  von  nir  viel  ütmienta teilendes  eeuchrieben,  weil 
Ich  diejenigen  ^^^t'llen  öUößolasoen  habe,   bei  denen  ich  dijroh  Ihr 
Bohnellea   Sprechen  nicht  aitkam.   i;allm.; 

i»er  Arno  von  1913,    o^ct  die  £aeaen  aLif'Bucht»  und  nicht   i'miß  war 

sich  eine  Tätigkeit  su  bcf-chaiTeii,  lebte  davon,   doue  er  ara  war 

und  ijjrolße  dieser  Armut  zm-  ^vanderm^c   ^ezwunßeu  wurde,     hatte  er 

Dich  einmal     sm  .ippai-at   eingeordnet,   eo  koruite  er  zwar  tioMeoht 

davon  ' 

aber  immerhin  dodTTeben,     iiaa  liotiv  zuz-  Beküapfwig  dieser  Wander- 

armenrursorge  war  neben  aller  raensciilichen  Güte  doch  die  Bekannt- 
schaft der  Lilstigkeit  dieser  iiettelei.     Uie  x'rfiger  dieser  Idee  warel 
nur  wirklich  Yereinsclte,   die  einen  verzweifelten  i^lempf  gegen  die 
Unvernunft   ihrer  Umv/elt  führten  urid  der  Charakter  der  :^ ander füreor-l 
ge  iot  duich  diesen  guten  v.illen   -jinzelner  wenig  beeinfliibat  word  n| 

'  -  Der  «anderer  von  19'^Q  %'ar  eine  wetientlich  a.idere  iir- 

echelnurig«     i)a  v.ar  nicht  die  Wanderuic  eineu    :;;inzülixen,   sondern  die 

seruvandei-xine  arbeitender  -.enschen,  die  nicht  melxr  Alüoaen  erba- 
ten,  aondern    Ar     b   e  i  t     forderten,    forderten  auo  dem  iveontsan- 
sproich  des  Armen  uni  Üiifcbedllri'tigen  Menachen,   den  er  glaubt,   an 
die  üenachheit  zu  haben.     Die  Wanderfürsorge  war  hier  nicht  uehr  ka< 


wWlki.  dazu  da,   deii  vorsprechenden  Wanderer  iix  dieser  V. ai^deruiig  zu 
halten,    i.h.   ilin  weiterzuschicken,   sondern  aie  stellte  sich  die 

'  Aufgabe,   die  '»anderf  iraorge  uberfluesig  zu  njrschen,    indem  man  ver- 
suchte, den  ''.anderer  ansrisaig  zu  njiohen  und  darüber  h&naua,  nicht 
mehr  Angst  vor  der  Li'atigkeit  dea  ßettelna  zu  haben,    sondern  man 
erkannte  e  i.nen  sozialen  l.oteta/id  on  und  dauit  die  Badilr:.'nia8e  der 


8). 


der  '* ändernden  und  nicht  die  ßedülrfniaüe  der  oie  betreuenden  Gesell 

alte 
Schäften,     Dleae  Oötjudenwanderurig  Bpr engte  die/Form  der  Wanderftir-I 

florfre  und  zwang  sie,   Blch  dem  Mennchei.  ahzupnssen, 
^s  war  dn  noch  einißes  ceachehen,   wae  uan  frlüier  nicht  kuuiite  lUid 

womit  aan  eich  Jetzt   auyeinandersetzte,     Leue  Staaten  raren  entstan- 
den und  manche  waren  zuacinnei^ebrochen  uiid  aus  dem  i-irbel,    der  sich 
im  Orten  entv/ickelte,   entstanden  i'roblene  für  jene  i^encchen,   die  voJ 
diesem  Tirbel  erfiWBt  v/urden.      ■Cc  entetajid  dae  Problem  der  Staateix- 
Ipsigkeit  und  dadurch  die  I.otv/€n;.iß}:eit,    diesen  neuen  Frf:ißenf   die 
sich  urplötzlich  ergaben,   eev/appnet  gegenüberzutreten.xind  sich  mit 
ihnen  au£;einanderz;ü5etzen.     Ba  entstand  die  Frage,   wie  v;ird  das 
Aufenthalt srecht   dieser  Staat eiioöen  Heimchei-  gereeelt  werden  können 
wie  bekommen  sie  einen  Paso,   wie  koim  man  ihnen  das  ixecht   auf  einen 
ArbeitGpletz  »ichern.     All'   diesen  sind  Prägen,    die  Von  Arbeiter- 
Tür  sorge  an  t  beantwortet  werden  muijote::  und  ein  gut   reil  der  vernünf- 
tigen GeEitaltung  des  preuooiachen  Fremdeijreohts  iet  auf  die  Arbelt 
dieses  .totes  aurdckzurühren.     Und  aus  diesem  üusarmaenwirken  zwischen 
freier  jvl'iischer  Organicration  und  preusi^ischer  Verwaltungsbehörde 
entstanden  i'Ur  die  üestoltung  dea  Fremdenreolitö  in  üoutaohland  An- 
regungen, wie  wir  üie  conot  kein  zweit ea  aial  wieder  finden.     Bei  alli 
bed eut  en 

Härte^'iSiJ~dIe  r.aesnahmen,    die  hier  zutage  traten,   gemessen  an  dem 
was  in  i-rankreich  oder  jielgien  Fremdenreoht   ist,    eine  gerad  zu  vorb 
liehe  Crdnui.g,     iltai  hatte  wieder  eine  neue  Aufgabe  zu  dbernehmen    m^ 
mxisute  u.a.  versuchen,   um  den  Ausgewanderten  die  Weiterreiae  nach 
Uebercee  z.3.  zu  ermöglichen  lond  ihnen  dort   einen  Arbuitaplatz  oder 
üiiterkuiift3moßliclikeit  zu  oichern,   Verbindung  zwischen  diesen  in 
Ceutüchland  eingewai.derten  ost judiiichen  Uenschen  mit  ihren  Verwandte: 


9). 


in  Uberöeelßch^n  I,mdern  herzu55 teilen.  '\s  murste  Immer  v/ieiier  der 
Versuch  c^ciaciit  werden,  diese  aiiüaerordentlioh  proose  2ahl  der  Ver- 
traiidten  in  aller  "..elt  zu  ermitteln  und  die  WmiderLiccliciikeit  zu  ver-| 
nitteln.  ^ae  'vichtitste  aber,  eis  znuuote  Hilfe  auf  döta  "ege  der 
Arbeit libeschari^ung;  herbeigeßciriafft  v^erden.  ::o  wurde  allntlhlich  auo 
der  biij  darxin  in  iieutcclil^ind  Libliciien  ?Oim  der  Armenv/ai^derfiirBorce 
eine  eozial -politische  Aurgabe»  Kß  handelte  oich  nicht  co  oehr  dan 
den  J.otütand  des  einzelnen  zu  lindern,  nondern  dem  rroblem  entgegen^! 
zutreten,  v/eil  es  ja  nicht  gleichgültig  «ein  konnte,  was  aus  de  n  taj 
eendeii  von  -^^enschen,  die  nun  einnal  hier  waren,  v/as  aus  dieße:r  gros- 
sen fienge  von  ^^enoohen  v/erden  koniAte,  wie  ßie  verteilt,  geordnet,  be- 
treut, wie  sie  so  eiiigeordnet  v/erden  konnten,  dass  sie  nicht  allzuoe] 
^irL^^I-"^^?- -'l'i'^J^'^  deü  Gleichgewichts  lix  üeutr^clilaiid  werden  koniiten. 
4^  Diese  neue  Form  der  Fürsorge  verlaiigte  aber  auch  neue 

finanzielle  ilittel  in  einem  ganz  anderen  Umfange,    als  es  früher  der 
Fall  war  und  als  das  deutBohe  Judentum  bereit  ?/ar,    oie  bereitzustel- 
len,    iiier  kam  nun  auch  damals  das   amerikaniüche  Judenti^  zu  ililfe 
lUid  erklijxte  sich  bereit,    durdx  den  Joint  die  Konten  der  Fürsorge- 
massnaiimen  zu  trogen  und  es  kam  eiTi.  Abkommen  zustajjide,   das  go  aus- 
sali:     die  wiiklichen  i^'ürsorgekoijten  wurden  von  den  /aaerikaiiern  ge- 
tragen,   die  Vorwal tung.^iko8ten  von  den  deutlichen  orgriiiiaationen. 
Aber   ih  den  cpßt eren  Jahren  der   Inflation  verccljobes  sich  ao  sehr, 
doss  alle  xlo^ten     nur     von  den  Amerikanern  getragen  werden  mussten^ 
Diese  Koüten  betrugen  2  Millionen  üark«     üit  diesen  l^itteln  sollte 
versucht  werden,    den  neuen  Aufgaben  gerecht  zu  wer  den*     lia  handelte 
eich  nicht   v^o   sehr  darum,    darauf  zu  achten,    dass  der   ^%inzelne  nicht 
zielloö  herumreist,   sondern  sie  aufzufangen,    damit   sie  oich  nicht 
allzusehr  anaamcieln  in  einem  Ort  und  in  Jener  Zeit    ist  aixch     d  i  e  s» 


10). 


Aufgabe  gelungen,     wir   trafen  diese  Oüt jüdischen  Arbeiter  überall 

in  ^eutnchland  an:      in  der  Uckermark,    ih  Westfalen,   am  Rhein  etc«   unj 

viele  tauoende  jadiacher  Arbeiter  habexi  damals   oelbst  zum  ersten  Llali 

mit  ¥/irklLchen  r:cliv/era.  b eitern  der  (iroüüi2.dU£)trie  in  Jeutdchland  zuo. 

mengearbeitet .     iJehr  viele  deutsche  Arbt^tter  trai'en  damals  auch  zvm 

ersten  -'^ale  mit  Jiliitschen  Arbeitern  zuoammen  und  die  deutsche  Arbeits 

öchaft   netzte  sich  mit  ungeheurer  ^Vfirae  bei  den  zus:Jt9ndißen  Keele- 

rungsötellen  ein,   um  etwas  für   ihre   aualraadi^-chenO  noücen  zu  erlanget 

Kan  kann  sagen,   dass  die   ''rscheiiiUng  eines  ;)üdiuchen  '^chv/erarbelters 

für  die  ganze  'Velt   und  das  deutt.che  Judentum   ini^beBondere  eine  ausoe: 

ordentlicixe  war.     Ks  mu£,^e^ten  ja  nim  auch  die  Bedürfnisse  dieser  plöt 

lieh  taunendköpfigen  Arbeiterschaft   befriedigt  werden,     sie  konnten 

nicht  mit  Almoi5en  abgeschoben  v/erden,    Ble  musston  f.^ich  selbst   die 

eigene  Form  ihrer  Lebenohaltun^;  schaffen  und  so   entstanden  Arbeiter- 

heime  etc«    ^^tc#   und   zahllcje  jüdische  i,enschen  in  Deutschland  brach- 
neuen  jüdi  fachen 
teil  diesem/ lypus  Interease  enteegen  uiid  stellten  Beziehungen  zu  ihne: 

her,   die  viele  viele  Jaiire  ai^dauerten. 

Lun  iGt   es  klar,    dass  diese  i^Utigkeit  des  /irbeiterfüraorgeamtes,    des 
ungef-'hr  2ü  Zv;elgstellen  im  Reich  hatte,    sich  nicht  nur  auf  den  est- 
jüdischen    \rbeite'    beschr*5nken  koimte.      -Ca  hatte   sich  auch  auf  den 
Arbeit  snachv/eiö   auögedetint,   denii  Jede  fort  schritt  liehe  Ma.  snahme  komi 
te  man  nur  dadurch  erreichen,    dass  man  verkündete;      ^ntv/eder  ihr  ste] 
euch  um,   oder  ihr-  werdet   zugrunde  gehen.     So  wurde  die  Vereinigung 

^f^r  Jüdischen  iVrbeitsnachweise   in  Berlin  erzwurigen  und  eine  ganze  Me: 

fUr 
ge  von  luaaanahmen  durctigeführt,    die/jbi  Jene/  Zeit  unglaublich  er.schL 

nun. 


'-'     <    r. 


11). 


Tvlnaetziau-  neuer  ::ieiir-5chen  r.lr   die  für  sorg  er  loche  T  ^- 1  i£;ke  i  t , 

j .        |_     ^j  -  -         --    -  I    ri^..»  -        T     I"  "      •  .        —      .  ...  --...■.■■■—...-      II  «»iiil.^flCiii    I Ulli  I    »I     II      ■     ^1     II— —-.^M 

Bei  der  ^:5 b er ra£: enden  Bedeutung  des  Jilditichen  B'lre ertuiac  Uboriiaupt 
v/ar  dieeei^asonoluie  notwendlCi    vn  ohiie  allzu  c^os^t^ea  üeochrei  alles 
das  Jurclis ufM.hr en,   v;aa  einer  neuen  Gruppe  iunnor  üionBchen  notwendig 
erschien  und  Jene   ^eit  v^ar   IMr  die  ßoxize  Cxeoteltiong  cozinler  .Vrbeit 
notwendig:,      jicoe   Arbeit  v;urde  unte  brochei^,    al«   Dich   inrolee  des 
Kiahrkrjnpfes  keine  BeschWt  lf:ui*;f^  mehr  vor  *and.      ^s  munnte   auch  verhin- 
dert v/erden,    daon   die  Arbeiter  :  treikbreclier    im  Abwehrkaxnpfe  wurden. 

r    Kö  Gab  keinen  v^insif^en  Foll,   v/o  dieöe   in  ihrer  Mehrheit  polnischen 
St oat B angehe vr igen  trotz   aller  Yeroprechen  und  Vergfin.  tlcuncen  sich 
bereit   e  kl'rt   hatten,    in  ir£:erideiner  i'orn  die  Abv/ehrfront  zu  brecheii 
Für  unn  bestand  nun  v/ied^^r  die  Aufgabe,    dieoe  üen*jchen  aun  i^-utsohlj 
v/egzub ringen  und  sv/ar  sowohl  auc  v/irtochaft liehen  wie   auch  politir.ohe: 
Gründen  und   et^  volls^og  sich  damals  die  erste  grot^fje  ^:invrnnderung  est. 

.    JUdißcher  ^enuchen    nach  Fr^uikreich  und  iSelgien,      Alle  diese  Mansnoh- 
men  z.B.    -^urchfUhrunc  der  A^bvrandorung  ;]Udi5cher  Arbeiter  nach  3elgien 

-^.und  Fraiikreich     etc.   v/ar  viel  Treniger  organiaatorii^che  Arbeit,    als 
die   ^Jelbfithilfe,    die   aus  d  r     LasB-   üelbnt  kam,      riß   ifjt  sicher,    dass 
der  b   antete  ^enoch  an  xiand  der  Aau^künfte  uiid   Informationen,    die  er 

^    erhielt,    eine  gev/inse  Ueb ersieht  Über  die  Ver^^^ltnisse     in  anderen 
Landern  hatte,  r?ber  iii  nehr  vielen  Fällen  neige  ich  dazu  zu  glauben, 
dass  der   Instinkt    eii^ec   hungernden  Henrichen  viel  t:ioherer  ist,    als 
das  Urteil  auüeezeicl-uieter  Fachleute  und  als  v/ir  uny  im  Jahre  1923 
entschloüren,   die  Auswanderung  nach  Frankreich  und  Belgien  in  die  Wegi 
zu  leiten,    trafen  v;ir  dort  Tuchen  viele  taui^ende  von  Menschen  an,    die 
vorher   im  Kuhrgebiet   v/aren  und  sie  bew^^hrten  sich  auch  in  diesem 
abemale   fremden  Lande  außgeseichnet,   denn  sie  hatte  viel  gelernt  und 
Vereine  geschaffen  und  eine  den  Deutschen  ?lhnliche  Form  der  Fürsorge 


12)  • 


aufßeaogen  und  waren  die  Pioniere  der  Wanderung  weiter  naoh  d«n  f^'eoten 
geworden, 

Wührend  sich  hier  bei  uxm  nun  dao  Oüt jüdit3che  Proletariertun  vemin- 
derte,    ncthn  die  Lot   de^:   deutiJCh-Judiüohen  iien.'jchen  zxi^     rlötzlich 
befand  Bich  auch  hier  ein  iaiiicr  ijrüns^^er  v/erdender  leil  jUdiücher  -itaatel 
angehorißer  gegenüber  don  Jdchts,  doi-n  ef:  2oi£;ten  ^:ich  LUirj  Zr^ien  von 
JUdiDchen  ::rr/3rbfiloi:en,   wie  mrji  sie  vorher  nicht  ßekanr.t   hat.     J}er 
Prozontaatz  der  jüdischen  Arbeitsuchenden  [:eeeuUber  der    forit^en  Bevol- 
keru.'.i:  war  bedeutend  Grcüner,    trotsdem  jie   iiirer  3ahl  nach  innerhalb 
des  Judentunn  kleiner  cind  alo  die  ^^cdil  der  .lrbeit.:loBen  iii  der  Bevöl- 
kerung:*    AU3  dieser  Lot   der  .4rbeitolo:-.iekoit  herauii   beearm  \vieder  das 
Probl^ni  der  '"anderuj:.g*     ::ie  Zaia   der  ArbeitLlooen  deutsch- jüdischen 
Menochen  wuchs  von  i.Ionat  zu  Ilonat  und  die  -Arbeit   der  W ander füroorge 
bekan  plütslich  eine   eindeutige  und  andere  J3edeutunt:»     Da  aie  auf  out- 
Jüdiüche  üenüchen  sugecchnitten  vax^   B^lt   eü    (zumal  die  Zuwendung en 
auB   Amerika  aufhörten  und  naoh  einem  anderen  Irriger  der  i'CovSten  gesucht 
werden  mu^iste)    oich  im  Jiihre   1925  vor  die  Lotwen   igkeit  ei2;er  neuen 
Organisator iuchen  VerJUiderurjg  zu  stellen.     i>er  Apparat  deü  Arbeiter- 
fUmorgennteB  auoL^te  abgebaut  werden,  weil  der  b'mfaiig  cax  Ojt Juden  immer 
kleiner  wurde  und  es   ergab   üich  die  i^otv/eiidigki^it,    die  gesciiaff enen 
Kinrichiuti^en  v/ieder  /mf  iiiren  ui  «rchlichen  J^r/1ger  zurückzuführen,   n;im- 
lich  auf  die  Jtkliechen  Gemeinden«     in:ich  ^chv.'ier igen  Verhandliingen  v^-urde 
dann   in  Irlrz  1925   die  Unupte>telle   für  judinche  ^Vanderfürcorge  gegründet 
und  die  ilnupt^telle  wurde  Jene  utell-r,    diedie  i'^  ander  für  sorge  in  J'Utsch- 
land  neu  oiganit.ierei.  Dolile# 


"^ö   ergab   iiaaerhin  einen  öeior   liiten^-iven  Af'xnpf  sv/iL'chen  dem  eigentlichen 
Kreis  jüdiöcher  !  ozialarbeiter  und  den  Cemeindegev/ alt  igen  in  ganz 


13). 


Deutr.olilarxdt     Jahrela^c     -bestlnint    in  der.  191:5-27-     gjnb   eo  keJJien 
rojDtac,   an  den  nicht  lii  irgendeiner  (Jcmoinde  eine  Tacun^;  KX^n  oder 
Besprechuxig  über  die  Fragen  der  Wander t^:ri:orce  stattfand»     l[)eiui  diese 
Arbeit  körnte     nur  dann  durchgeführt  werden,   wenn  man  sich  mit  tlngeheul 
rer  Intennltf^.t   dafllr   elrisetzte.und  nicht    duldete,    riass  das^  Alte,  v^as 
25usammengebrochen  rar,   v/ieder  neu  auriebte*      Zum  letzten  Male  hatte 
Amerika  eine  beotimnte    r^'umme  zur  V erf ilciaic  gestellt  und  diese  itimne 
galt  eö  nim,   auf  die  Gemeinden  zu  Uberfahi'cn«     Aber  eine  Ueberfuhnuig 

in  der  jorm  der  Fürsorge,   wie   3ie  früher  möglich  v/ar,   war  heute  nicht 
mehr  möglich,      no   aber  standen  v/ir  auf  der  einen  Heite  voll  mit  sehr 
groaszUglgen  und  sehr  mo.ierner.  Auffasi^ungen  der  Geiitaltung  einer 
Wanderflroorge  gegenüber,     ui'  der  anderen  vSeite   aber  der  Periode  der 
ts^irtGChaft^:kriac  und  darait   der  Unmögliclik-it,   die  Dinge  ?i0  zn  gont al- 
ten, wie  man  oie   in  normalen  Zeiten  gei^taltet  hätte»      Schon  damals 
versuchtei:)  wir,   der  Fllrsorge  einen  au^^geoprochen  prodiakr^iven  Charakter 
SU  geben  und  go  v;eit    es  geht,   Mem^chen  der  Wanderung  fernziüialten  und 
ihnen  einen  /arbeit nplctz  zu  ver::chaffen,    Arbeit   wenn  nicht  wo  anders 
so  doch  in  der  üojjjeinde« 

Mmi  mußs  sagen,   dass   -^erlii.  bbson:  eres  Glück  hatte,  üidem  an  dar  Tpltza 
des  wohlfairrtöamtes  ein  ^ann  8t and,    der  zwar  nicht   der  tieneration  ö.er 
neuen  Gruppe  ar^^chcrto,    ^^ich  aber  mit  grosrpem  *ifer  und  gros5!er  Liebe 
der   Dinge  ai:pas£:te;      es  war   -iugen  Caspar^.      !?r  war  ee^-,    der  ca*  70..80 
üennchen  Brot  gab,    indem  er  oie  der   tiemoinde   einverleibte,   die  Kleider-] 
kammer  gründete  und  sie   dort   arbeiten  lieca,    etc.   etc#     :.:an  vercizchte 
auch  den  Ivtrafgefnngenen  möglichst  einen  Arbeitsplatz  zu  beschaffen 
urid   de  zu  betreuen,   was  umao  schwieriger  war,   nie,   diese  auch  in  nor- 
malen Zeiten  kaum  die  ilögllchkeit  hatten,   wieder  in  den  Arbeit yprozesn 
eingeordnet  zu  werden. 


14). 

Das  3ohloevort  der  -Produkt IvieriUig  der  i'aiider  üraoree  imd  Fürsorge 
Überhaupt  vmrde  zu  eiiiexa  Ochlachtri^,   allerdii^Cß  getragen  von  einer 
oehi-  kleinen  Znhl  von  fienüclien.     Die  erote  ^'ngunc  dietjer  neuceochaf- 


fenen  ntelle,clle  in  uni  1927  otattfa:id,    trat  untor  dr«  CcliloG^/ort 
auf,  wie  kmui  nnn  e«  ce£3talt«n,   daoa  die  aeiiüclien  in  den  Arb  ito- 
prosesa  v/ie  er  pjodxiktiv  eingeochaltet  v/erden, 
i'rodviktivieriuig  der  '.'andorndeu. 

^^-^—^-^'—~    — ^-^— ^ —  , ...  y-.  _  —     ■ n-     II  •-■III«         -II». 

Hier  v.'urdc  die  Pnrole  der  UccejrtulLujje  dec  Arbeit iinacliv.'eifjiveijenG  ße- 
VTfigt  und  hier  v/urde  zun  ernten  udIo  vor  der  C  effentlichkeit  die 
Fraise   einer  jUdii^chen  Arbuiterkolonie  in  crosoea  uaacctabe  aufgestellt 
Kan  hatte  gefjl&ixbt,   dasa  diese  Ford  rui^e  trotz  aller  'Schwierigkeiten 
begeicterte   Aufnal-aae  fiiiden  wird.     Die  Aufnahme  war  aber  nui-  elxie  ge- 
dämpfte und  da£3   einzige,  ras   erreicht  werden  konnte,   war,   daso  der 
neiagewf'.hlte  Voi'ötand  der  stelle  beantragte,    die  Schaffung  zu  prüfen 


und  3u  nphterer  ^eit  Bericht  darüber  zu  erstatten,     kehr  war  im  «Jahre 
192?  nicht  au  erreichen,  obwohl  daincjln  schon  von  der  Lotwendigkeit  der 
Berufr-umiiChichtung,   Börufsberatuiiis  etc.   gesprochen  v/urde.     5s  begann 
daiai!;,    die  Arbeiter  für  dieldee  der  Arbeit erkolonie  zu  gewinnen,  was 
auch  nicht  beyondera  3Ch\/er  war;     schwerer  ßchon  v/ar  es,   die  liittel 
für  die  ".ri'Ullung  dien  er  idee  zu  erlangen.     Im  Anscliluas  an  die  Tagung 
vAirde  aiAoh  der  Ve  such  genacht,    eine  eigene  Zeitüclirift  zu  giiinden. 
Die  2eitfächrift  rar  gut   und  lebendig  und  hier  v.'urde  zun  ersten  Liale  der 
Versuch  gemacht,   die  i'roblecie  der  wandorurig,   dee  lie cht s Schutzes  der 
AUülMnder   etc.    einer  grooberen  Oeff entlichkeit  vorzutragen,   und  nicht 
ohno  ^-:t  olß.     viexü'.  ea  später  celiin{;ea  vfur,  voa  preussiuchon  »Staat  eine 
erhebliche  Jjoihilfe  von  ca.  RI.1  40  OlO.-  für  diese  Kolonie  zu  erlaiigon, 
80  war  das  v.'ohl  nicht  z  letzt  dieser  imuer  wieder  bohrenden  Propaganda 
der  Zeltoclirlft  zuaufühi-en. 


/ 


15)  . 

Als  die  Arboiterkolonir>  vm;!  zwar  Landwerk  i^eu  ndorf     erworben  vmrde 
gab  eo  zv/ar  noch  imaer  die  V.'n.nderariaenfra(je  su  besprechen,   aber  daneben 
tauchten  neue  Frrißen  auf,    iijtnlich  die  des  Arbe  Lt  ad  langst  au  etc.   und  so 
wui'de  I<euendori'  zun.-lchut  einmal  siua  eigentlichoii  i'rftg'er  dea  jüdischen 
Arbeit odieniJt 38  ixnd  Ubernalm  ^io  rreaße  des  freiv/illigen  Arbeit ödienst es. 
Auo  der  xVrbeiterkolünli^  wurde  plötzlich  eine  Jlol.  nie  deu   i^rciwilligen 
Arbeitndienüteu  uiid  als   dieoer  aufhörte,    ergab   tiich  di3  I.otwendigkoit 
Beruf aUBHchichtung  zu  treiben  viXid  üo  v/iarde  &ciilieBt..liGh  auu  i-euenadrl* 
die  ftdtte  der  la-';dv/irttchaftlichen  Berufauairchichtuic  fdr  diejeni{;en 
iuxißen  lflen:.chen,   die    .liirc}i  die   ■vroif.nii-ye  den  *J  i-hrec  19S3  aus  ihren  JJe- 
riifen  gedj-?ingt  »/urden. 


Die  hauptstelle  fUr  '^i-nder-'ürsorße  hat  eai^a  bev/uoüt   de;-  üahacn  der 
eigentlichen  .-miderrurüorße  geeprengt   Uiid  einen  t;roo£j;ez.  iCreia   ijozial- 
politiach-öi'fentlicher  i-roblone  deu  jüdijcheix  Kreit.  aufgedi-inxßsn,      "Ss 
v/ar  klar,    daaa  das  jüdische  y\rbeit^v/eoen  zu  produl:tiver  /irbeic  gei'tUirt 
werden  rautäü,     hatte  nan  daa  ArbeiterJllrüortieöiaL   und  dio  haUi)tt>tellG  fdr 
für  Uanderi'araoi-ge  gebildet, oO  wuiden  Jetzt  von  dex^L-olben  Henschsn  die 
vereinigten  Arbeitonachv/eioe  fdr  ^eutaciiland  got..chafrcn.      Ku  konnten 
imnerhin  noch  2-3  /arbeit anachv/eioe  geüohaffen  werden,   denn  später  ergab 
sich  schon  wieder  eiii  neueo  i'roblea,   n-tolich  das  des  jüdischen  i-lredit- 
wesens,   dea  Jüdischen  ;^ii3tei;zv;eaeni3  ect,     Aloo  v/urde  aie  Zentrale  für 
Uarlehiiükasoei.  ge.  chai'f  on,    imiaer  v/ieder  Voa  selben  Kreis;     ea  v/ui'de 
eine  Fora  sozialpolitischer  Arbeit  herb e i^-ef Uhr t,    uiüitölle  der  früheren 
mid  Jetzt  unmodern  gewordenen  Amenfürtjorge, 

Jetzt  kann  matx  fragen,   wie  oieht  die  Wttiaderf'ireorge  auo?     liaii  karm  aa- 
gen,    sie  aieht   trotz  allem  gan^s  gut   aua,     v^Jle  iat  nicht  aehr  daß,  waa 
oie  biu  1914  war,   i;ie  iat  ein  Teilgebiet  der  JUdiüchen  Türoorge,   olme 


i 


.  i 


V 

\ 


•\ 


16 )  , 

besondere  Aufß/iben,   über   eijxceupuiiiit   hi  den  i'.oaplcx  roaifilpoli tischer 

Arb^^it  für  Juden  überhaupt  und  alu  im  ^idxre  IVZ'ö  die  Auü-  uiid  HUck« 

war-derui-^  tnur-piider  von  i-.(;n:.chen  in  ilire  l.elriat  su  b3V/.';ltieen  war     ha 

sie  aucce zeichnet    i'uid:tioniert .      i>ie  iiahlen  von  lf;£4-1934  nirid  folgen- 

d    : 

19C6 10  000 

1927 17  ÜOO 

11.'29 IG   000 

1930 21  OÜC) 

Die  ::oüten  der  reinen  Beförder-ung  b    tri^e-n  I-:L1  1  150  000.-. 
2ur  prfiktiDchen  Gostaltunr. 

*      "'  .1.1  II         ...   .  -i-TfM-m>ii      ».    I      ji      ■■<ni—j_i 

Auch  jetzt  und  heute  veri5ucht  man,    die  tVßnderfuri;orge  paodulctiv  zu 
gestalten,     ?o  grooß  der  'unterschied  zviBchen  Idenl  und  l'irkllchJcoit 
in  der  r;eeel  iüt,   ao  gross   ist   euch  der  Unterschied  zv.'iachen  der  Vor- 
Stellung  der  ?om  der  '^■nnderllrj^orge  vaid   ihrer  v;irkllch  realen  Cestal- 
tur-c     Dieo  liegt  aber  nicht  an  unvernöGen  tJer  Ilenrichen,   die  Probleae 
zu  meint orn,    uondern  i^i  der  ungeheuren  SerrUttiuifc  und  Vernichturifr     irx 
der  sich  die  Juxien  in  der  '.'irtnchnit   befinJon  und   in  der  lioffnuncnlo- 
sigkeit,    in  der  das  d  utnche  JudontLira  zu;-  Zeit   lebt.     All'    dao  woo 
heute  da  und  dort   feötßeotellt  und  alrj  i'roi-t    empl*unden  v/ird,    darf 
den  Blick  nicht  dafür  ver;  ciaeiern,    dasn  das  deutMChe  Judentun  sich 
auf  den  '"  ece  des  Tlbntxirzen  befindet  und  dass  nui?  dem  Zutstcind  der 
Prolet  ariaieriuig  heraus  vor  aus  Behauend  neue  Methoden  un  l  Mittel  g<?furi- 
den  werden  raüaaen,    die   einen  v/irklichen  und  völligen  Ziusnmenbruch 
verhindern  aollen   . 

lißohwort  •      *•••«....... 


V 


i  > 
l y 


1. 


ur   ii'^chalu^-Ta^^uni*. 


men    in    1b^  n   ^  o '.nlHn  ^««rn    IHn^t   r!!*^  ^\fxYr\    f^^'^^-r^r,     M.^    :.;lch  rriit   der    AV- 
5lo^t   treit;<?n   n<ioh   E  l^litlna   auiisu'^aiK^prn,    von   T-.i^;  ;d;u   ''ifi\*,   ^rr'^ssJT  ^*^r- 
den»    Trotz  d^r    übfiroui;  ^*-n:-?ti  -^n      Irt  j^hni't  ikon  lunlctbr   und   der  «her- 


^InFftnif^rnngrilan-^^    i.^i  Ublioh'^n  '•inn-',     .on  ern  t^in   Koloni  t! tion^5 Vnd 
'v.TCZ   b';on>r^r    'rt|    '\.'^..    ruch   h»';  t      noch    >tf»llt   Pnlftstlnn   vw    .i^d^n 
^in^nni^r^T,    n5»m<^nt  linh   »-».n      d   n   un- '^:i:i  t^^lt«>n    '^rh- »i  t"r-*^5  n*^?n''''=»^^r   rnrt 
be-^on<^er^^    Anf ordt^run  •''^n,    ri^n*^n    ::*^n   nur   ^^rxrw,    -^'•aoh.i^n   üMn  V'  nn,  wenn 
rr^-n    «^loh  r'*rj^-:t7.-i  tl  *      a'    jIh  vorb  n^f?  Ut^t  •    Hach  .charah   -  Vurb^r^^itung 
und      rzlf?hi.n'   ^^r    *' rb-^it^^r^ '.in^rand^r^r   .xn.   dl*^  -w^iantli'^h-^n    'uf -nb-^n 
dc^r   ^r|*'  ni  ^'ition  "H^»ch<:lu?,*    :;u     '„>r^n    ^.eih^^n  ö'^r    i-rW^nto    T^'ll   d-^r 
"rb'-itr'T-    in"an'*^rf*r  (^.^'n-   l^^t-^.t'^n/J^rhr/^    'v^rvorr^^t/^n  -^n   i   !•    •  i -^   von  j^-' 
d«^:   unb^fcn, -en^n   ^^^ob    o»*t<^r    i^aiftsti  nn  ^.   ojv^'ric^innt  ^n   L^i  :tun   '^n  c'er  j1l- 
dlno^^n    "^rb   Tt^rso*^'  ft   fnr  den  ration'^l^n  Aufbau,    ihre   fk^nz   n:.^  ^r*jQ- 
n1i^t«on,     >■   vr    1 '-^r    r<^^cba'*'^>ne   unr'    f^^^lrrf/^n -^    r^nn  rinn  lOh*^. ''t  11.  nhf^ 
Pi*=»''lnnKv;!r»-^rlc,    i'^r«^     chul-   und   Kult  ur^in^io^t'jn  ^n,    d^^   ^  ""nk'^nlcna  .«n- 
un      "rb^it  Vf»rrrittluni*?5?^^s-n     im.''   ni-ht    -^ul^tzt   r-ul'    rMo  Vorbflr^i  tun^«- 
xx'^^^    '  r7:i«hun^-'^ar> -M  t'^n  df^r.    Meo*'^alu:3   7.ur^1ok7,u^^r  ren. 

m 

l)#r  iiochöiuz   i  ]t    mehr  all   ^in^   Or>;eni  ;^  tion     .chi*^chthin.    \\r 

int   f'in^   ^.iTFo   i^n  •  von    lO   ^l^'^nnrtiger   Pr^A:u  i^.^   da^s   pr    in    >r    iejohich- 

I 

tp  d«^r  rriod^rn^n     fKn<  '^v\xn.*  k5UJ?n  ^^ine    '^Pmll^l^   h*  t*   ""^r^^n-"-    f»n   Im  ">- 
3rn  j^d^r   '  önr-^^run^'  bn-rrirunr  lt1>;ft,   da^  ;    Ihr^^n    ^nh^ng^^rn     ich^rh«it 
und  '  o^^7.st*^^nd    Im  n^u^^n  L«nd<»  v'^»''"'^    n^^n  ^'^rdor^    trnt   f^.f^T   H^o^^nlu-».   d  »r 
jüdi  ichen  Jui:'pnd  mit    dor   d«?;  Vf'rr'^>' liehen  jndi^ohen   '/^n  oh«n  n^u^n    Pa- 
role»  <\^x  Chalui^luth  »'nt/e;'f^n.  j 

Chrlu^Juth  -  ""Moniertum  hat   ^\.^.  i-j^st^s   \\x\\   Od^fi   ^and  '^  ie   P^lft- 


«.  « 


n*»  •      • 


/~ 


M 


1»" 


.fM^rartJht '  1'n r   Hun^rttaua^nfl«  von    -in-enderHrn.  Uhaluzlm  -  PioniT« 
"•nren  Jen-   .  u       n  .'^n  .ohpn,    r!le  öuro!^drun.'  n  v.>n  dem   'ill«n  cJi"  ^•«^- 
oTjtfl    -tri.ktuT   'Ip  ;    jfldi'chnn    /olkfl  i   zu  VT^^nd'^Tn,    uat  t   unalj^lloh^a 
Opfern  .:'i-   urund.t-.ln^  ie*3^^rir-^^-rtr>n   nir  '^ '^ "JJ^ JJJiJ^' ^^ ^    '''^''   ^^  "^"" 
öohrft   rirl>''1^"n''''-  '««n.oh''n   In     r^-^   larp.f»!./ Chplu^.luth   1  it   auch  h«ut€ 
^,f^^,i,,yXlrh   r'i<i  n^Mon  l9   Koloniiat^on  un'l   fl^n  *-"b 'T.'»5ng  d«T   .'U'^  •'n  ?: 
I.an^l'rlrt  ch-^ft   xMyxxxxH(?»5»«  »iltpr  7.\x   treib   n,   u-j  ?:i)  v«T'-1n''''-n,     "asfl 
«»=3      1n   '•'Qinitin?    imt   r    ''^rj  !  ruck   «Irt^-  Vasaf^nf^inran'^^'Tua  •   r.u   pin«T      i«- 
r^PTholuHf?   ^<^r  unoro.luktiv^'n   P«n,f3   und   d'»r  ^-flben.ifor'j.  der  Jud^n   'n 
den    L»<nc:<»vn  d«T   Uiojpora   k-ta^it. 

l).ir  ii«   helJ'z  '"•1  i   Ns  ohKuo^-^boTr^^^run^  d«  .   arbeitenden   Palästina 
z«(hlt  hput-   50  000   ?;it.aied^r   in   der  ^:finz•-n  '"«It,    'int-r   den^n  ''•'it*»- 
re   IOC   00  ;   Kn^Ay^rX^i''   ^t-^r   ,In."'n('b^'-*' -un.*    «ito'io    ,   di'>   -inzu  "rzo-pn 
-rdpn,    1r  ai"    ^'«»i^^^n   d'-ir   Chnluzim  zu  traten.    Auch    In  ^''Ut   ohlrnd 
hnt   der   K<?chpluz   Irn^r'   vor     er  v'«rnnderun  •    ^f»r  pollti -chen  V>rh>iltni  ; 
ip   piü'm  't'-ll  dor  jfi^iich^n  Ju-'"n^1    in   n.nnm  "«nnn  i'pxo.-Mi.    B'^rrita 
im  JnbTe   1922   i    t    von    '  n.'^h'^ri'-^'n  d'r  ,iLt^Hndbi!nd«   xmh   :.it   liodt^rn 
dor  •.iionl.='tisch;-'n    "rboit  ae?0.;un^'  der  d-'utsch'»    .ieoV;alu2u  g«<;rf5ncet 
worden.     ;ne:''e"ht.   t   oIlf»r   .c'wifirl,»::!;  'it^^n,     :i^    sichaui  c^er  be   ondo- 

* 

T'in    ^o::lnI''n     o'-i'^htun  •   A^^-   dt?utsph'?n   Ju''''ntu':.s   or;*rb'^n,    h«t   der 
Hflchniaa    ^ein«  Pioni-rnTb^l t  •  uf  d«rii  G^^l  i^*    c3^r  ^   ruf ^ui.i.i chic ^'tunr 

p-^l^^lS^t.    Hun^^'^rti?    ^^\r^^^r   Vltflief^or      in^    in   ^V^n  Jahren   vorher  rr^n.iC 

» 

llo'-    uri^   bnn. flieh  vorbercitnt  nnoh   FalHatina  ge*'«n -^n  und    h'^b'^n  -f^c" 
dort  f''»r.  -^ork   des   nntl.orr-'gn    -u?'V«us  u  d    ■:^«-r-   Arb-it t  ;eh'  f t   pin"P- 
ordnpt.   An  den  Opforn,   di-^    di     ..r  :rhlie^  luni-,  doa    Land«3   von  den 
luzioKor   ertf=,    hut    auch   d'T  deu'Hchü   .ifchaluz   .iein-'^n  Antf»il.    i'lnfl 
reTBP^'un  •     '*-4-  ■•■^p   f-i'='  'i^f!    ■i*»rhriu?,    Kfir.n  n1"ht   nsoh   d^r  Zfhl   ihrft 
Vit-'lied'^r   f:«RHrt«it   -•    rJen,   d«nn   ^l      i  ^t    r'czi»  b^  .tlnrr.t   i;;?<f^li'^h^t 
viel"    i'r=JT    -'»nanV.^n  n^ch   ?'l«-tinn   zu  nb 'rffl^^r^n.    ?!•"  muse  deh   r  1 
r5«»T  ri<»<»er  ihr  'i»     fihrer  ab,'flbfln   und   "»in'   n-u«  (i-en-^rot Jon  zur     ^'hruc 
heronviiehen.      i^  rü\x'=iJ't   ^^"^    '^^    Ihr^  .   "cn  ^j^r^cht  t*  .Td«n  -^lll. 


/ 


3 


TTn:-. 


Ln."»scr:t't       MH'^r   zr!''lf-n.  ^'^.t-jI^t 


"■■'nzun  •     h-  t   <3«»r  iföutnch^   "e- 


oheluz     1p   Kontinultwt   in.-plri''.-     nt- ir-klun  •   .^itrahrt.        .b  t    dann 
nl^  in  -i^n  •^rtu«njjih^n  ?"1«  {tlns  ■   1925/26  ruch  lo  ^^ut   chen     Ziont<5. 

T)flu*    ohlrncl    lout.  vnr<'^T\,   hn*-   >->■"    -'Mrt  ■   Vorb"-"''^ tun'":-  im*  '^rzJ«'- 


unr  '^- 


%t1  «1t     ^0^*•fe^3«t'Zt. 


lil-^   ?r!.-unr  •,i«»i   d"ut -'-':.> n  'lejo^aluz,    cl      in   :"'*r  3n  vq-  28.9. 
H';   1.1-^. M   ■  t.-ttfind    -vir   n^lb  t    fUr  '^i  >  a^onn-T   der  ^*»w<>t;uni:  «<ln"   aus- 
"rcr.3('nTl!-h'   IbtTra^^chun  ■.    /u,/>r  kl^'inen     okt"    von  kotci  500  Vpn- 
ach  n   -u  B"'inn  (>  ,   Jnhr-a   19  3   i   t   -in"   P^r-    un,;  i-eword'-n,      i-  h"ut' 
14   'CO  .:i'/r'li^''d:^r   in  ^nnz    ;;eüt',?ohJ  ?<nc!   5:*<hlt.    '^1p    1n  "^"rlln  v-r?.rr:i:f^l'' 
tr-n  ?•;■;  AV"^-ian!*t-*n  d^r  140      rt  ^ru-p^  n  bct^n   nch'^n  r  in  «u<=i  iprMoh 
<»3n  au     j'ici^.r^gn   Ta.-ur '«n    t^lt'-n  f«»no*'nn'j  ?   Plld.    Vi^  tsrufliche  I.e- 
achlchtun     uri    rM-    -trent":?    .irzi^^iuni- erl.   i  t   h-it    h^^r   "irif^n   n^u"!!  jr5- 
di  :cK^n  ?yr.u.^   «rf?t«^-->n   la-i(in,   j^^t.    >pu<?   '?p  ;  Jtldl  ich   n    "rb'>it''ri,   d^n 
wir   In  !"Ut    •-hi.fDi'   vorhsr   nl''   »;«  i<»h  n   h-bßn.    "urr-'^oht"  juru/«^   '     n  cV^n 
eT'V.lli   \-,m   .^in--.,    '  i*4t>n   GlnuV^n  an  dl--    Id«fl,    der    nl»^   .iioh   v    r-.ohrle- 
b  n  h't.»n,    V-rlr-tt^n  HV-r   -f-   1'ir.-  FrolUn:o   u  d    N'lt.ö  -  lei  frll-a;  T^xpo 
re-  'tit    un  ■   ■^«-•«lf.t"njn.;  cü"  cH«.   r  "'■«i'^^vun.*   "Iv-n    u;t  ,   :.,n    Mn-r    •^p1*'i 

1?it,    '?i-'   dl«   .-.  'Vn.;ch-»'n  rUzv^hrornn^-f  hr'b'T.  t^n*»   rrlt  '^l^vl«!    "rn^t    und 
V'-rftnt'^ortun^'  ^lo    nlo'-   ouf  r»!«    =5,-,^^,,^^,    i^vCpeVf»  vorbart^l t^n,    dl"   1^r«T 
in     a..H:jtine,    der.  -^rn-p    i*'-»-  *  of  nun*?  und    iVirf  r  -^hn -u^-  'ncrrt . 

I...      ittilpunkt    der   Ter^m:  .-itand   -ino    'u- '-fwhU'i^:  er^  At-^nu    d-j 
29.      f^pt  -nb-'r.    l!L  fn-ri'Mlit^ri  /Toaa^n   -«^al-   d93   Lo»-enhnu5ie'^  errtiTnetp 


•»»•X 


nzo    '•'»r<«»nl    div»   Sund.'^bun  v^   "^  b«.^rn  i«t<f>   ei=>  Vortr.-'ter  d-^r    ^«inh^- 
v^^tr^tan^l  ""'t  dflu   -ch'^n  Juden,   dfl«?    -'»ntrrlau  ^ -c'-u  lao-j   fnr   FMl"«   «n' 
ATjfb-iU,    ^^•r  J^'^iic'rn   Oorr-'lnd'!   T^^^^rin,^nÄ  d^r  'M  ^nljtl  jo^ien   Vsr'^ini- 
•'ung  ff^r  l-^ut^c^^land   und  •  nd^r^r    .r-"nl -et  Innern.    'Is     r^^t^r   "edn^r 
üb  r>r- cht"  .'oj.   ■^r«sid.->nt   dPT  ^''!o-n'.>rtT"tU'!g  d^r  df'Ut:iohen  Ju^^-n 
^c^bln.-r  M-.    L-'o  Pn>c'<   dlp    GTÜ-.eifl  d'^r  ■^«i'-»v-iv««-tT.'tun.-.    Vit    h^.»2llch^>E 


^: 


Ju/r  »n<*   zur      Itarb 


it    r^.n  6^:r\   i^^-M- 


'ü 


1  rk   d -^  s     u f '^  r:  u  i   Po  1»  s  1 5  na3 


'e- 


"  ■  ■  ♦ 

grf!'^unr.    "r   ff'hrtrt   rui,   an?,-?   «r  unv-"»»  cht-^it   ;j^in"r  oMf»hr<'nf!«n     tPl- 

ric^^ti-r.    'chtur-  v-^r^'i-nt.    tl' vt  AcU'-r-'u  >1   npr^  ch  vor.  de»r  benon-'T^n 
rP.>utun.-  (i*^.;   n.v>holuz   icn   'leh.-.^n    ;^'    ^^ru' auir,-.cV::  cht un-.    Ir.    Iten^i  llev- 
or,     «r  dif^  Gr'lsae  d»^r   iioni.sti-.c'rn  V-'r"  Ini -un;-    ;(lr  D^^u*    ohland  "t'^ir 
Irec^t«,    '^i^-i   -uf  dl«  ^«d«utunr  dii  .-lechf^luz  ul  •■   ?.,";itondt«  i     dpr  r.ic- 
nisU  .cv»n   B^w^.-un*;  hin,    s^^-i  >   euf  d  i*^     "1  :jnl«>rnrbo:t ,    d?n   vo«  r!  =ut- 
nc*^»n    'lonl^r.ua  euch  ftuf     ll^n  ?.n-''»rer:   Obi<t-n  d«:.   »i#»  jüri-chen  Le- 
b««-,   nam-nt.lich   V«!    d^r  Irr.-  und  N-'ur'TJt'aitun  •   in  ii'-^ut   o>  >.nQ .   /ol«»!- 
iitrt-   worrpr    i:t.     .r  b'^tcntf,    r>  v;  der    -oo^^nluz   -^ot  =tir»v,t  i»« -t'»    7«1I   df»T 
•^lonl'Jt^-    o^^r    ArVÄit    ^n  leut  .chUnu    iei,   ..o   a  -.«.n    iich  d«n  'üonirjuus 
^.hn'  t".ir'    Id-^^  f>r  Chr^iu-zluth  h"ui^  nicht  d^'nfe:-  n  kinn.    "■  n  Tr-hlus-  der 
•:und^--9tuny  Mid^^t^  nie      roT??    !©ce   :.'«rtin  ^"ub-^'r«  iib^r   di«    '^«.ir   c*»fi 


•:    .«a  '"«- 


r_hr, lu2  .  Volk,   L3n%    "rl'^it.    Ma^h  f^in-r  tl^f -r'*if-n.!«n  i.  ut- 

S'>nf:  Chalu?,,    in  c^n,  ^uh-^r  d=^n   Tv-^u  !   d«!*n  nnmn  .V'M-^c'^^n  «.''-•n^oh'm  ';i«ht 

dPT   -  un  c-,i„.;.  V^r)u'-d*>nh-it   i;,i  t      a-  "^^k   rn?  hrn-u^-run.'   und    fi-in.'r  Hl 


f    r^r   '^Tnnrvnp' 


d'>^n.,    Tvnu-^   <*"-*  ni^ht    ir,  (','■> i'cn'-'^Ttir.^n  y.u    --xich^n,      ^n'^cn    'n    ?en  ur- 

* 

.-'♦!d1  ■'-^-on   ^r'^Tt-n  und   '>n<:-r:^^  ,    '1^   hi   r  tr.r^n  ^ohonl  lldend  aitf^wlrkt 
h»stten.    --  b«krnnt^'   sich  -rn-ir    r-i^a  Chnlt.z,    von  c^:..  rr  tvl?"  übt,   dn  ^  ^ 
Ihx  puch  "inp  .to  ja?'     It-iricun.;   t  »i   d*»r  r-»..i   ii":ien  ..rn^uarüns^  f*«:^ 
j-'di-c'--n   :.fb">nr.  brr;tlrn::,t     -ri,  (]>>:■   «r-to    Ta.;   der    -  t1  t'it..t'a,.'un»:  war 
don  Probl'?Kfltn  d-'r   iJulturrrl -Ht      f»T  nf»ch^^lu:;   .•'iwld:r,«t     !lb    r    M"    '*««• 
Orbach   ir    '^n^r.  -^u  iftShrllo^-n   ^of^rrt    ^nrac'-.    PJr  d^n  H-cJisluz   s»! 
Kultumr^oit  ni^^i^   nur  'll-ü-ür  r-rb-'t,    »^onlorn  '^In   in  rn«n  Leb-^nsbe- 


7.1    • 


un<,:en  vir^mk-rt^r  Vultureller  'Vi   !*>.    'uf  die  ""^Tii  «hu  i?  r»»«^  Chnluz 


zur  jT1d1-r'^-n  Ge-chicht*-    ?lnr,ehpnd    -andte  er   sich  ge^^en  die  fal  iCha 


'»^ 


Aktu?ali    If^run;^^  dnr  V   TAi^en^^  »nhelt.    yni   d«  s   kultur:^lle    "^ola^^n  rle.^    He- 
chaluz    s   1    3"ln  .:treV  ^n   zur   Gem-in  i'^haf t   uno/^r  Über/ong  zur  land- 
i^irt  ^chaf^iioh^n  A^rleit   1  ewjtlmrr:r>nd  •    An  löq   Refeint    sohlosa   üioh 
^inft   n^hr   If^bheftr   Au.saprache   f^n,    in  d  »^r   u.a«    Dr.    Srnit     Üracn  und 
M  rtin   ^\xb^r     es   :''ort  nahmf>n.    T^'^'i  all^r   An^rkonnung  dc^r.   Niveaus, 
d'^as  ff^rnde   rH^n*^   Kulturd^bn '  t^   MU^^^.^irrhn'^tn ,    hntte    n-on   dor^h  rle 
Hrnp^undunp",   al-^.   ob   di'^   hir^r   prfolrt'^  Aus«  va«ndflT  ^*=?tsung  doch  .sehr 


WP 


it  üY^^r   d.f^n  v^h^.-^n  der  Chrluz-"^^^^f;un';  hln-^u^i^in^^   unf   ProM«»ire 


nn":o'^nitte,    d  i^»   f-h'-^r  zu   rin^-^r  Bf?iastuntr  als    einer   iClärun.j;   d^3   ''<iiltu- 

Tftllon  "^'irkrns   ('^^n   H^^ohrluz  f   rdf^n  :<^nn<'n« 

•;nso  Sornni,  d^r  den  ^pohen^^ohrf t  ib^^rioht  f13r  dio  letzt*^n  ik 
jrhre  ^-sr  Sti'-k^it  d^^-J  ^f^ohaluz  eritattot^^,  ^Un^;  au.^ftthrlich  auf  die 
be?  )nd<=»r(?   ^"^itu?5tion  d^a   Heohaluz   und   ^f^inor    ^tallun.:   in  --ioniniiius  einj 


]voT.   rirtchfiluz  *r.u..-ist^    d^r    Trftr^r   der   ;'e   emtf^fj 


zioni^ti riehen   Aktivität  «^ 


*A 


nohrluz    -^^"^ 


Cv^v 


bf^t-nt^    rrr^?n1,    r''ö  j  i   d^^r^  H^^ohf^li^z   ruf   cUh   i:rfaajun>;  rer   jf3dl  -chen 

LIpb'aen    nicht  v:^rzichtHn  Icnnn*    '^nlnstina   jri    fi^r   ülle    Jud'^n  und  aa  4 

d^  rf  dah^r    c^in*-^    Te^ilua  *   z^'i jchf>n  '^.vjnif.ti-.c' er   Arrcit   hier  «umJ  der 

A.rlelt    in    ?rlnstinf^   i^ehp-n.    P'sond^rtj    .ich^  ft  vandto    sich  der    3«dner 

regen   di«   T^ornrntiFiioruni:   d^T  Arbeit,    c>r  m'^n   imm^^r  ^^ieder   g^rsde   in 

den  KT^lR<^n  de'^    Heobeluz  brgern^t.  Die  ::rzie'iung^jnufgab'^  des  Heoahluz 

li<=»*-^«    In   d^^r   c"f>imin?a-:>>n  V-^rentr  ortun^   all'T   Cha^'^rira  fflr   dio    ^rb^'^it 

3^  1    j°  uch 
in  j(^rlf^r   ntn?.flln-n  ^^onition.    'er  Hecha  luz   J^»*-  im  d'^ut  ich-^n  Judentum 

^in    Ho^fnun^:   d^^r   Jur^-^nd,    die    ihn   in    -ro^ien   :-char«n  zuitr^b^.    "ine 

m^lrkliohfi   ':rf  a  -  mn,::^   d'^^'^r  Ju,^end   'vHre   mit    ein^    ■uft^e^e   der   jtJdi  .oben 

^ohule,    zu  deron  Au^^^^estaltun^',  der   Hechaluz   auch    ^ein   T^il  beitragen 


rn^fhte . 


Über    den  Stand   dej    Hach.-^oharnh-^  orko  j    referiert   f>rduk   Schatt 


n^'T.    P'^in^n  Au'if'fl^runr-'^n    -  ar   zu  entn^hm^'n,   dann    sic^   z.    Zt.   llber 
3    500  Mitglieder   des  ^-enshlvz    in  D^utschlnnd    und   e^nder-'n  europHiRohen 
Ländern   in  d'^r   Beruf svorberitung  für   '^alH  itina  b'^^inden.    ^.3  vr^r   aU3- 
eeroTdentlloh   soh^  ^r  n*^oh   den  Um^Hlzun '^n  d^^s  Jahres    1953    ^n  einer 
verh'<^ltni:;m&.s  sig 


▼  6 


r^HltnlfJ^^  :si<!  ^urz^n   ^-pit   d1«^  u^]      ron  :e      nrk  0^^^  ^^aoh  jcharah 


9/ 


;i<;?c?!Qlu2  auch    'in<=«   nu  iQ'='ro^'^''ntlio'^.o  Vornohl  -    nri-irti  -k"! t     !«lnnr 


Vit  lie'!'fi",    ^OK.-)',!   i'-r'^m  Alfir  «il      ihrer   '»orkunrt   nnoh,      ufwlps. 
Hl»  PTh*»!  JJch^n    ^  Inr  n?!i«»il 'n   '^n  "ordert  n '"u  d«r   Ihoh  c^.arah   .5t.-^ll'?n 
dun  "«c>>nlu2    -.ohon  h-'ut"  vor  di'^  f!r iarfnil"   Nor-and1-k.?it   .'««auf  zu 
achten     •''fl'>n    -r^'^-^^^     onr  a^iVr^^it  unc!    ^tn-k-ito  V«r/^.nt-ortun*^  V   1   ä<»T 

d^-n.    "n    -^^r   '^'^'^  von     ch^ttn^r  V^r  «In  «^'^fr'^u'^  Ichnr^   !J3fts^^,  von   "'«^Ib  ^t- 
icrltik   un"    ^in      rr^it'i«tu:e   An^^rkennun.-  rpv    T'n::el   vnä    "^hl^r  der  >ii 

h^rii'^^a  Arbeit   zv::^  /Umdruck. 

V,\er     \^r   G?^.5teltun:  d'-r   aach.c^^arah    .prach   ^'Ui*av   Hörn,    d^-r 
3Phr  öUMMihrlirrh  '3U:    ci  if    ünr.ioherheit   e\a.:ir',    v.n  eer   f>1a   ^roHt^T 
Tflll   d*^-!   Kach  cherc^—  ^^r^'^.  b^d^r^t   nei*    '^t*'-'k<^r   al?=5  bi  »hör  mtr:f5 
(^orau!*  v'f^^ch^'^t.  ^^-Td^n,      ^t  H'"»chnliiz   ^inln'^    '/d ti«*lied/=^T  nicht  nur  An 
k^^rrj/^rlirr^ -^rV<^it   zu  >^e   ^'hn    n  h^t,     nnd^rn   ruc^-    ;i  ^    ^'nn^rlioh  su 
nt^uf^n   '-.nn  rr\pu  und   b^'^'u  »sl  "^n   VrH.-prn   d^i    " -rk«^  •   '^^r  pf^l^lst  in>n3l- 
9c'^^n  A  r' *' t'^r -chFift    ^rziehf^n  ß:u33.   fH'>r  di^   Au'?l:ildun^'   dex    -lÄdchen 
!*urcj^^    für    Mo  '^:u<un   t    r;tMrl<e-T'3.  Petcuun  •  der  bnuj.  irt^iohartlioh^n  "a- 
ruf^   und    pra*<ti    oh<^'n    T^lti-k^Mt    in   ^-r?  vat^^nu  .Vi^l^  «^n^  '<=^forcPTt.    In  d^r 

Kritik   un^:    C^fTihl   {.er  V^ron trvortun-^    fnr   jr^d^n  7^11»  c'cr  /\rlolt    zum 
AU'.drunk.    "»'^  ^on'''^r^   ^«(^''Mtun.c   ^?^t^  ^   ^r   (!nr    '^usf^n^^rh©   di^^    ''rp./fe  cl'^^'^  J 
fin-nz^  HlP>n  Ui^ioh'  r'^^lt    rle-i    fiao^no^ö-ah-* -^rV'^i ,    *'nr    U'jS'^n      ioh-^- 


T]'  r^^ • 


t'ber  die  T.a;/e   iir  '"i   ni  ;^':u.i    sprach    in    •  Ip'^m  Un^t^in« 'n  int^r^s- 


non^rn  "^f^^nt  !;llf^'^**r  Li'^^  on  Jl'^'in.  Reoh  ein^r  Analy -^  d'^^r  sozta  an 
Lnre  dei7  Ju'^entuc:.; ,  beh^nd-lt^f  or  .ehr  «in-t^ahend  i^^  :chv  ier5^^  itön 
in  Pcil.U-ina.  1^1^^  ofahx^n  ''flr  fM.^^  j!:d'  ^ch-*  frlf^it,  dl«  vdoh  rf^reua 
aTr^'b^rx*,  "'ans  der  ^b^'rKön^:  von  d^r  i.an(>lrt  ^haf  t  7air  fttM(?it.ohen 
Art  it  imrf»r  5^t«rVcor  ird,  -»Jr^^nr!  ^-icv^lit^e  Po^itlonn  in  a^n  jfidi- 
^rh^n  Kolonien  V'^rlor^n   r^h^n.    VA'^r   ^^i   di-^   Voraus  v^tzurr;    i'=^r   komm«!! 


7. 


kcTirrn-'^'^n  FTrl^^   'Vlftitlr««'.  V^retn  /^ef,^> 


UO^^     "Ü«     ^^O'^'ftlr* 


an— 


sMtz^^    !r.  Jl  'OMu»  :r  't^nr.  'jio''    1 


r/^       ,  > 


n"hT  «u.    "'•»^'  ^'^r^f  tr-   -M«  jfidl  ■  *e 


hi-^r  an  <'!e^  not-in'^UTn  «"inh^^l  tli'?h=^n  nntion«"    n  Tront. .   V^r   ''»v.  ;lonia| 
r.usy'^^'^r  üiit  fill^x-   'Mrtr'ln   uir:   "in  R'r*-1  »hun/?    iriner  omoht   olit'  ;nv^en 


Lftnd-"-3.    Tn  riril  von   *^-nt -.ch'^id'^nd-'r  *^''»'>iitTjn>:   ^flr  r^i'*   ^--fia^nt.^^  .7  KonlB^  5- 


;^nh^  ^o'^^rrn  • 


^n,   tT'^'^m    ^.1-»   d^n  "ut   ha^^%    Moh  vo ü  "^vi^^ionl'^^ius  v*^!- 


üpr-;!  r»' nr.  'lo^l  rrun.  An'?^-  -^n  l^-^^'^''^  '^'»iV-«^^  ;o--V'  ^n  ^-^r  An-nnraohö 
i^n  n*'»"'  ^loh  'rrtin  '^ub'^r  ir.it  ••1n«r  >rro  ^j^-^n  ^ed^  tv» t-il"*  li^t«,  kern  d^r  . 
rr^uunrn      inn  :^'r  Chßluz-? -«^^^    uvu/    "''.^   Me    ^^ö^üt^t  :va*T  Au  ;druc>. 

Ten\  p    ^V-^r   in  c  ?^;i   l^tzt-^n  1^  Jah/^a   /ia   b''^'^>^r'an:.6  Kraft  die^   H^^o' alu?: 

au^h    '»nn,   ^rr.n    :U'l:  von    ^hn   n   In  D-t^ut   ohlond   tl^-lV^^n,   ""Irr!   di'^   Im 
Ueo^^Qlu^      '^no3<^f^aH   2r2i  ^'hun^;   ihnnr  nioht  iiixr  rrn  :;eg  y.ur  br^ru'^li  "h^n 
Utr/^nhichtunr  f^-l^^lohte-n,    '^on'^/^rn  !^1 "   «ur  ü^^u*^«  a- ltun^:  ^in-r  jn  U  che] 


X,6Uu^1.-..c4lM-  t-  .^7^r 


Die  sozialpolitischen  Einrichtimgen 
der  Jüdischen  Gemeinde  Berlin. 


Die  Erkenntnis  von  der  l^otwendigkeit   sozialpolitischer 
Massnahmen  ziir  Beeinflussung  der  wirtschaftlichen  und  sozialen 
Verhältnisse  des  deutschen  Judentums   ist  nicht     -wie  zuweilen 
angenommen  wird-     nur   eine  Folgeerscheinung  der  politischen 
Veränderungen  des  Jahres  1933.     Die  wirtschaftliche  Krise  des 
deutschen  Judentums,   namentlich  aber  die  Folgen  der  anormalen 
Beruf sschichtimg,    die  mehr  als  die  Hälfte  der  berufstätigen 
Juden  in  den  kaufmännischen  und  freien  Berufen  zusammendrängt, 
waren  bereits     seit   -^eendigimg  des  Krieges  mit  der  allgemeinen 
Veränderung  und  Neugestaltung  der  deutschen  Wirtschaft   jedem 
auftoerksameren  Beobachter  sichtbar*     Jiid'r  v/irtschaft liehe  Dmck, 
dem  das   jüdische  Bürgertum,    insbesondere  aber  die  jüdische  Ar- 
beitnehmerschaft    -als  die  am  wenigsten  widerstandsfähige 
Gruppe-     ausgesetzt  war,   wurde  von  Jahr  zu  Jatir  grösser.     Der 
Boykott   jüdischer  Arbeitnehmer  hatte  bereits   einen  derartigen 
Umfang  angenommen,    dass  die  Führer  aller  jüdischen  Organisa- 
tionen Deutschlands   im  Jahre  1932  eine  Aktion  der  jüdischen 
Arbeitsnachweise,    die  unter  dem  Motto   '•Unser  Recht   auf  Arbeit '^ 
diirchgeführt  wurde,  mit   ilirem  Kamen  deckten»     Biner  der  seltenen 
Fälle   JUn  jüdischen  Leben,    indem  die  Kot  sich  stärker  erwies, 
als  alle  ;^^»rtmt  politischen  und  weltanschaulichen  Meinungsver- 
schiedenheiten.    Die  wichtigsten  Einrichtungen  im  Kampfe  gegen 
die  zunehmende  Verelendimg     der  jüdischen  Arbeitnehmerschaft , 
wie  Arbeitsnachweis/  imd  Berufsberatung,  wirkten  bereits   seit 


-   2  - 

Jahren  iind  aind  -»eit  d^n  JaJire  1929 


als  G-emeindeiinrichtungen 


dem  Wohlfahrtsamt   der  Jüdischen  Gemeinde ^sist" 


eingegliedert J 


iias  Geschehen  des  Jahres  1933  liess  den  Ausbau  der 
Wirt  Schaft  shilfsmassnalmen  zu  einer  dringenden  Hotv/endigkeit 

werden;      es  erfolgte  daher  die  Loslcsung  der  bisher  dem  Wohl- 

♦■ 

fahrt samt   eingegliederten  Abteilung  für  •Arbeits-  und  Beruf s= 
fürsorge"  imd  die  Schaffung  eines  selb st ständigen  Dezernate 
für  "Wirtschaftshilfe  der  Jüdischen  Gemeinde*. 

Die  Gliederung  des  Dezernats  für  Wirtschaftshilfe,   die 
aus  dem  Folgenden  zu  ersehen  ist,    ist   eine  darart  umfassende, 
dass  hier  zim  mindesten  die  Bereitschaft  (Gütlich  v/ird^^ 
dft^  Gemeinde 
Mitglieder  nach  einheitlichen  und  plaimässigen  Gesichtspunkten 


,    all  enWiii;  Schaft  liehen  Notständen  ihrer 


gerecht  zu  werden« 

i#   Die  Abteilung  für  Berufsberatung 
hat   die  Aufgabe,    der  schulentlassenen  Jugend  den  Weg  ins  Leben 
zu  erleichtem  sowie  jenen  jungen  Menschen,    die  das  20. Lebens- 
jahr noch  nicht  überschritten  haben  und  bisher  keinen  Beruf  aus- 
geübt  hatten,  -^ßsst  Ergreifung  eines  Berufes  behilflich  zu  sein. 
Lange  vor  der  Schulentlassung  werden  die  Kinder  des  letzten 
Schuljahres     zur  Meldung  bei  der  Berufsberatung  auf  gefordert  • 


Durch  intensive 


Zusammenarbeit  mit   den  jüdischen  Schulen 


sowie  der  Lehrerschaft,    durch  Schulvorträge,    Elternabende  und 
Teilnahme  an  den  Lehrerkonferenzen  konnte  erreicht  werden     dass 
die  überwiegende  Mehrzahl  aller  Kinder  jjtel  der  Beruf sb er atimg 
rechtzeitig   erfasst  wird.     Die  Beratung  erfolgt   zunächst   auf 


•  3  - 


Grriind  der  allgemeinen  für  die  gesamte  -Berufsberatung  vorliegenden! 
Richtlinien,    indem  §uf  die  berufliche  Eignung  und  Ueigiang  der 
Kinder  Desonders  geachtet  wird.     Darüber  hinaus  werden  natur- 
gemäss  die  spezifisch  jüdischen  Gesichtspunkte  gewahrt,    li%d«n 
darauf  geachtet  wird,    dauss   die  Kinder  sich  nicht  mehr  Berufen 
zuwenden,    für  die  es  bei  den  gegebenen  Verhältnissen  keine  Aus- 
sichten gibt,    aber  auch  darauf,   dass  die  Berufswahl  der  künfti- 
gen Generation  die  bisher  einseitige  Berufs  sc  hie  htimg  der  Juden 
korrigiert  r^md  eine  Normalisierung  der  Berufsstruktur  angebahnt 
wird. 

Die  Berufsberatung  ist   jedoch  nicht  nur  Beratungssteil 
sondern  gleichzeitig  auch  Lehrst  eil  envermittlung,    d.h.   es  wird 
in  jedem  Falle  versucht,    die  auf  Gnmd  der  Beratung  erforder- 
liche Lehrstelle  zu  beschaffen  oder  dort,   wo^  eine  schulische 
Ausbildung  entschieden  wird,    diese  ermöglicht.     'J^rotz  der  Br- 
schwernisse,    die  sich  aus  der  gegenwr artigen  Lage  ergeben,   kann 
doch  gesagt  werden,    dass   es  auch  in  diesem  Jahre  gelungen  ist, 
den  grössten  Teil  der  von  der  Schule  abgehenden  Kinder  in  Lehr- 
stellen unterzubringen,    die  sowohl  ihren  Wünschen  als  auch  den 
iNlotwendigkeiten  der  Gesamtheit   entsprechen. 


11^    Während  von  der  Berufsberatung  nur  jene  Jugend- 
lichen betreut  werden,    die  bisher  keinen  Beruf  hatten,   werden 
bei  der  Abteilung  für  Beruf sianschichtun^ 
Jene  Personen  beraten,   die  das  20, Lebens jähr  bereits  überschrit= 


ten  und  früher  schon  einen  B^ruf  ausgeübt 


haben.     Hierher 


.   4   - 


kommen  also  Tornehmlich  Jene,    die  infolge  der  veränderten  Zeit- 
verhältnisse ihre  Stellungen  verloren  haben  oder  jene,   »«mggfa 
IA!A  kaufmännische  Angestellte,   die  langfristig  arbeitslos  und 
in  ihrem  bisherigen  -Berufe  nicht  mehr  vermittlungs fähig  sind« 

Im  Gegensatz  zur  Berufsberatung,    die  bereits  seit 


mehr  als  einem  Jahrzehnt  tät%  ist,    ist   die  Abteilxing  für  Be- 
ruf simaschichtung  erst    im  Jahre  1923  eingerichtet  worden*     Heben 
den  zahlreichen  Männern  und  Frauen,    die  sich  beruflich  für 
eine  Tätigkeit   in  Deutschland  umziist eilen  beabsichtigen,   werden 
hier  vornehmlfch  j  ene  Personen   berat en^    die  die  Absicht  haben^ 
auszuwandern*     Auch  hier  wird  in  Jedem  einzelnen  Falle  darauf 
Wert   gelegt,    dass  nicht  nur  die  Beratung  zum  Beruf  erfolgt,    son-| 
dem  auch  die  Ausbildung  ermöglicht  wird. 


III.  Arbeitsnachweis* 
Die  Abteilimg  Arbeitsnachweis   ist   die  älteste  jüdische  sozial- 
politische  Einrichtung  Berlins*     Hervorgegangen  aus  der  Vereini- 
gimg  des  vor  40  Jahren  begründeten^  Arbeitsnachweises  der /Logen 

mit  dem  Im  Jahre  1918  von  Zionisten  gegründeten^  jüdischen  Ar- 
te 
beit samt   ist   diejArbeitsgemeinschaft   der  jüdischen  Arbeitsnach- 
weise $ftxic±BB  seit   1929  Gemeindeeinrichtung*     Der  Arbeits- 
nachweis    gliedert    sich  in  Spezialabteilungen  für  kauftnännische 
B 0 jTUf ^ ,   Freie  Berufe,   Künstlerische  Berufe,    Gewerbliche  Borufo, 
ungelernte  Arbeiter  und  Hauspersonal*     Bea*- -Arbelt snachwels  ist 
eine  der  wichtigsten  Maasnahmen  im  i^^ampfe  gegen  die  Arbeits- 
losigkeit#     Durch  intensive  Einzelbearbeitung  und  Werbung   ist 


-  5   - 


es   gelungen,    die  ZaJil  der 


exmittlungen  erheblich  zu 


steigern.     Erwerbslose,    die  nicht  mehr  voll  vermittliings fähig 
sind|    erhalten,    soweit   sie  hierfür  geeignet   sind,    in  Ziisanunen- 
arbeit  mit  der  Abteilung  für  Berufsumschichtung  zxisätzliche  Be- 
rufsschulung, wodurch  die  Veimittlungsfähigkeit  gehoben  wird. 
Durch  die  Binrichtimg  ständiger  KXirse   für  Fremdsprachen  sowie 
für  Stenografie  und  Maschineschreiben  wird  versucht,    die  Lei- 
stimgsfäj;iigkeit   der  beim  Arbeitsnachweis   gemeldeten  Arbelt  suchen« 
den  zu  dtt^Qoyn.     Der  Arbeitsnachweis  übt  seine  Tätigkeit   aus- 
schliesslich nach  volkswirtschaftlichen  Gresichtspurürten  aus, 
dth.    er  geht   immer  von  dem  Bestreben  aus,    den  Wünschen  der  Ar- 
beitgeber zu  entsprechen  und  nur  vollwertig  geeignetes,   branchen- 
kiindiges  Personal  für  die  bei  ihm  gemeldeten  freien  Stellen  zu 
beschaffen. 


lY.  Abteilung  Kunst  1  erhilf e. 
Die  Schaffung  dieser  Abteilung  ergab  sich  als  Folge  der  Not- 


stände,  von  denen  darstellende  und  bildende  Künstler 


n$^^  c 


Schriftsteller  im  Jahre  1923  betroffen  wvirden.     Wie  alle  Ein- 
richtungen der  Wirtschaftshilfe  geht   auch  diese  Abteilung  von 
dezi ^ Sapifi#2i»trn±s   aus,   dass  den  von  ihr  betreuten  Menschen  nur 
durch  die  Brmöglichung  einer  Betätigung  xind  nicht   durch  Wohl- 
fahrt szuwendungen  geholfen  werden  kann.     Ss  liegt   im  Wesen  der 
Tätigkeit   dieser  Abteilung,    dass   sie  viel  starker   als   alle   an- 
deren AbteilTingen  in  der  Oeff entlichkeit   bekannt   ist,    was  wie- 
derholt  ^sqwqM.  zu  Beanstandimg  als  ftuoh  Lob   in  der  Presse 


-   6   - 


lass  gab#     Bs  wiirde  jedoch  fast   Immer  übersehen,    dass   die  Künst- 
lerhilfe keine  künstlerischen  Absichten  hat,    d.h.   dass  ihre  Tä- 
tigkeit vornehmlich  daraiif  gerichtet   ist,   den  besciiäftigiingslosen 
Künstlern  zu  einem  Erwerb  zu  verhelfen,   wobei  naturgemäss  schon 
im  Interesse  eines  Erfolges  der  verschiedenen  Veranstaltungen 
ein  gewisses  künstlerisches  IJiveau  beachtet   werden  muss.      Im 
Laufe  der  2eit  ö^t   sich  jedoch  eine  Form  herausgebildet,   von  der 
man  sagen  kann,   dass  sie  den  Ansprüchen,    die  an  künstlerische 
Veranstaltimgen  gestellt  werden,   entspricht*     Die  Kunst  1  erhilf e 
ist   in  zahlreichen  Fällen  Veranstalter  von  K:onzerten,   Kabarett- 
abenden,   Theatervorstellungen,    sehr  häufig  Förderer  der  freien 
Initiative   der  i^ünstlerschaft,    indem  sie  die  Durchführung  von 
Veranstaltungen  berät  imd  bevorschusst ,  Tourneen  veranstaltet 
und  die  Leistungsfähigkeit   der  Etinstler  durch  Schulung  und  er- 
gänzende Ausbildung  hebt.     Die   erfreuliche  Entwicklung  des  ;)üdi- 
schen  Musiklebens   in  Berlin,   namentlich  die  Veranstaltung  von 
Hauskonzerten  ist  n\ir  auf  die  Initiative  der  Eünstlerhilfe  zurück-| 
zuführen*     Es  kommt   jedoch  nicht  nur  darauf  an,    dass  die  Künstler 
Gelegenheit  zum  Erwerb  finden,    sondern  gerade  hier  ist   die  psy- 
chologische Wirkrong  der  von  der  Kunst  1  erhilf e  durchgeführten  Ver- 

•« 

anstaltungen  besonders  wichtig.     Der  darstellende  Künstler 
-der  Schauspieler  und  Musiker-     müssen  imimer  wieder  G-elegenheit 
haben,   vor  ihr  Publiktmi  zu  treten*     Zahlreiche  Engagements  von 
Künstlern  nach  anderen  Städten  Deutschlands   sowie  nach  dem  Aus- 
lande erfolgten  nur     dadurch,   dass   sie  G-elegenheit   hatten,    in 
den  Veranstaltungen  der  Kunst  1  erhilf e  aufzutreten. 


-  7    - 


Für  bildende  Künstler     -für  Maler  und  Bildhauer-     sind 
die  Möglichkeiten  einer  Hilfeleistung  begreiflicheirweise  viel 
geringer,    aber  auch  hier  versucht   die  Kunst  1  erhilf e  helfend  ein= 
zugreifen;     durch  Preisausschreiben,   Herausgabe  von  Künstlerkas 
lendern,  Veranstaltimgen  von  Ausstellungen  wird  auch  dem  bilden- 
den Künstler  Gelegenheit  gegeben,    seine  Arbeiten  dem  Publikum  zu 


zeigen* 


Joiirnalisten  und  Schriftsteller  erhalten  oft  Hilfe  durch 


Bevorschussung  von  Arbeiten,    die  Aussicht  haben,   bei  Zeitungen 
oder  Verlegern  Ahnahme  zu  finden. 


Z9  Wirtschaftshilfe  für  Selbst st ändige> 
a) .  Kaufleute  und  ^andv/erker. 
Diese  Abteilung  dient  vornehmlich  dem  Int  er  esse,,  der  selbstständi- 
gen Gewerbetreibenden,    soweit   sie  in  geschäftliche  oder  sonstige 
Sch7/ierigkeiten  geraten  sind  oder  soweit  Ratsuchende  die  Absicht 


haben,    sich  kaufmännisch  oder  gewerblich/ zu  betätigen.     Dort,   wo 
Geschäfte  oder  -betriebe  in  Schwierigkeiten  geraten  sind,   versucht 
die  Wirtschafthilfe  diese     -wenn  sie  Im  Kern  gesund  sind-     zu 
Stützen  e^k^r  zu  erhalten.     Durch  Verhandlungen  mit  Lieferanten 
oder  ZurverfUgungstellimg  von  Ixediten  erhalten  Betriebe  die  Mög- 
lichkeit,   den  Saisonanspirüchen  zu  genügen.     Ungemein  vielfältig 
sind  die  ÄcrnfK^  Berufe,    die  hier  Rat  imd  Hilfe  finden.       Kleine 
Kaufleute  und  kleine  Handwerker,    die  bei  den  gegebenen  Verhält- 
nissen nicht  mehr  in  der  Lage  waren,    ihr  Geschäft  oder  ihre  Werk- 
stätte weiter  zu  betreiben,   konnten  nur  dank  der  Wirtschaftshilfe 
ilire  Bxist enz  aufrecht   erhalten  und  vor  Inanspruchnahme  öffent- 
licher oder  jüdischer  Wohlfahrtspflege  bewahrt  werden. 


8 


b) .   Agenten  und  Händler. 


Agenten  und  Händler  als  die  wirtschaftlich  schwächsten  Gruppen 
der  Selbst  ständigen  sind  besonders  häufig  auf  die  Hilfe  der 
Gemeinde  angewiesen.     Der  Händler,    dessen  Warenvorrat   infolge 
schlechten  Geschäftsganges   eingeschrumpft    ist,    erhält  hier 
neuen  Warenkredit.     Der  Ageht,   der  endlich  eine  lohnende  Ver- 
tretimg gefunden  hat,    aber  nicht   in  der  Lage  ist,    die  Reise- 
apesen  zunächst   zu  bestreiten,    findet  hier  die  Möglichkeit 
eines  Ueberbrückungskredites  für  die  ersten  Monate  seiner  Tätig, 
keit ,     Differenzen  zwischen  Agenten  und  Fabrikanten  werden 
hier  geordnet,    dem  Händler  der  ^ebergang  von  einer  Branche  zur 
anderen  geraten  und  erleichtert  und  die  Jb^onkurrenz   der  Händler 
auf  denselben  Märkten  untereinander  nach  Mögliclikeit   ausge- 
schalt et , 


VI.   Rechtsschutz. 

Das  Problem  des  Rechtsschutzes  ist  bei  der  Fülle  neuer  Gesetze 
und  der  Bestimmungen,    die  sich  aus  der  neuen  Organisation  der 
ständischen  Wirtschaft   ergÄben,   ausserordentlich  kompliziert. 
Die  Abteilung  Rechtsschutz   bei  der  Wirtschaftshilfe  ist   in  all' 
den  Fällen  zuständig,    in  denen  es  sich  um  Fragen  des  Arbeits» 
Wirt  Schaft  8=  oder  SoziaJJrechts  handelt.      In  allen  anderen  Fra- 
gen  sind  die  Hecht s schutzstellen  der  Bez irks äiat er  des  Wohlfahrt sl 
amts  der  Jüdischen  Gemeinde  in  Anspruch  zu  nehmen.      Gerade  auf 
dem  Gebiete  des  Kechtsschutzes  konnte  die  Wirtschaftshilfe 
besonders   segensreich  wirken,    sowohl   durch  Aufkläriang  und 


-  9   - 


Information  über  die  neuen  gesetzliciien  Bestiuimungen  als   auch 
durch  Intervention  bei  den  verschiedenen  behördlichen  Stel- 
len. 


VII^     Sonderabt  eilung  für  Anwälte.   Aerzte  und  Attotheker. 
Bei  diesen  Abteilungen  handelt   es  sich  um  Massnahmen,   die 
sich  aus  der  Ausschaltung  der  ;)üdi3chen  Anwälte  und  Aerzte 
aus  ihrem  Beruf  bezw.    aus  einem  Teil  der  Praxig  ergeben  hat, 
Sa  sind  jedoch  im  wesentlichen  Einrichtungen,    die  von  der 
Opferwilligkeit   der  noch  in  den  Berufen  tätigen  Anwälte  und 
Aerzte  getragen  werden.     Die  Wirtschaftshilfe  der  Jüdischen 
Gemeinde  hat   lediglich  die  Verwaltung  und  Betreuung  dieser 
Selbsthilfeeinrichtungen,    die   sich  namentlich  bei  den  Aerzten 
besonders  bewährt,   übernommen.     Die  Tätigkeit   dieser  Abtei- 
lungen erfolgt    im  engsten  Einvernehmen  mit  den  gewählten 
Komitees  der  Angehörigen  dieser  Berufe» 


Die  Tätigkeit   sämtlicher  Abteilungen  der  Wirtschaftshilge 
erfolgt,    soweit   dies   irgendwie  möglich  ist,   nach  wirtschaft- 
lichen Besicht apxuikten,    d.h.,    daas  jeder  Antrag  zunächst 
nach  der  wirtschaftlichen  Seite  hin  geprüft,    jedes  Projekt 
auf  seine  Realisierbarkeit  von  Fachleuten     -die  sich 
ehrenamtlich  zxir  Verfügung  stellen-     begutachtet  wird.      Dort, 
wo  Gelder  erforderlich  sind,   werden  gnandsätzlich  Bürgen 
verlangt   und  nur  in  besonderen  Fällen,    die  wirtschaftlich 


-  10  - 


absolut  sicher  erscheinen  und  der  Antragsteller  selbst   einen 
'J^eil  des  Risikos  trägt,  werden  auch  Darlehen  ohne  Sicherheiten 
gegeben,     Grundsätzlich  erfolgt  Jede  Geldhilfe,   die  erforderlich 
ist,   als  iiarlehn  mit  genau  fixierten  I>arlehns vertragen  und  fest- 
gesetzten Ktlckzahlungsterminen. 

Die  für  sämtliche  Abteilungen  eingerichtete  Binziehungsst eile 
hat   sich  ausgezeichnet   bewährt.     Allmonatlich  fliesst  ein  er- 
heblicher Teil  der  verausgabten  Beträge  als  Rückzahlung  wieder 
zurück.     Aus  der  iatsache,   dass  die  Heb©  der  Rückzahlungs betrage 
sin'li  immer  at eiger* ,   kann  man  mit  i:techt   den  Schluss  ziehen 
dass  es  der  Tätigkeit  der  Wirtschaftshilfe   in  zaiilr eichen  Fäl- 
len gelungen  ist,    schwankende  Existenzen  zu  stützen  und  Jleugrün- 
dungen  zu  ermöglichen. 

So   sehr  die  Wirtschaftshilfe  auch  bereit   ist,    in  Jedem  einzelnen 
Falle  helfend  einzugreifen  imd  so   sehr  sie  Jeden  Antrag  auf 
das  Genaueste  prüft >   darf  nicht  tibersehen  werden,    dass  sie  nur 
dort  wirklich  helfen  kann,   wo  es  sich  um  l^ot stände  handelt,    für 
die  eine  wirtschaftliche  HilfeYin  Frage  kommt.     Dort,   wo  der- 
artige Möglichkeiten  nicht  bestehen,    setzt   die  Tätig^^eit   des 


Wohlfahrtsamtes  der  Gemeinde  ein. 


S.Adler-Hudel 


A 


/ 


/ 


V 


K/ 


!\ 


über  den  j»1diachen  So:'-iolarbei  tor. 


Seit  langer,  raachon  sich   in  der  wirtüohnftlichon  i.nd  gpoellschaft- 
llchen  Struktur  doa  deutschen  JudontUT^s   tiefi'rei  fpndo  VorHndorunren 
becerkbar,   doren  ..ntwicklun     durch  die  plötzlich  y-.ereinKobrochor  e 
Kntaatrophe  zu   einen  vorlf'Ufi^'on  ^^bnohlua';  gekomraen  z\x    leln   aohoint. 
Soit  rriehr  als   einen  Jahrhundert   k  mpften  die   doutnchon   Jtdon  ue  die 
Gloi^hbereohtigung,   die   ihnon  geset'/lich   21  genichort  vunr,    vnd ,  wf'hrend 
sie  atf  vielen  GoMeten  sich   nicht   nur   Glf>ichbernchti  ;'inf,    sondern 
häufig   ftihrondo   Stellung  erarbeitet   hatten,    sind    sie   heute   nachezu   wie- 
der  in  der  Situation,   in  de      oio  vor  der  -utriazipation  waren,  wobei   noch 
zu  botonan   igt,    das.  d^r  Kampf  sie  zermürbt   und   entkräftet   hat. 


^ur  "Oit   de  .  beginnenden  .-ohlst     des  u  d  der  gesellac'af  tli 


c'-.en 


und  wirtnchnftliclien  Ertiebtng  hat   die  jüdische   Ger-einsch  ft   Mich  stets 
mit  Wohlfahrt   -  noch   im  i>inne   alter   jfidiachf^r  'Wohltätigkeit   -  berichJif- 
tij-t.  V'-reino,    zurnoicst   -tVauenvcroine,    pf  e^'ten  die   Nar-hb  r'-:   Ifo   und   "\f^ 
bernai-rrien  v'ole  Aufgaben  jfldtaohpr  Zodakah,   die  sp^^t^r,    nnohd tt   insbe- 
sondere Hoi".e   und   Anstalten  durch  ^»ilf  ^bereitsohaf  t  und   rro'-!   e  f^nan 
Tlelle  Stiftungen  beg'iterter  Pa-nlltn  ontstan^-on  v?nren,   Ansätze   zur 
heutit'pn  ''ohlfahrtripflpgo   -or  j-1di  jc^on   Gn-elnden  b^'    eten. 

Irr:  L  Ufo   der   letzten  l';  Jahre   hr.ben   nioh  ciit   der    fortschreitenden 
Verarnwng  der  deutschen  Juden  Aufgabfin  und   Art  der  Wohl  fahrtspfloge 
der  üair.eindon  wesentlich  v<?r''ndert.    Heute     ito'  t   dan  ■i'"ohlfa''irtsart   der 
Borlinär  jüdischen  Ge.einde  an  erster  Stelle   aller  jddiacHen  "'ohlfahrts 
einrichtun   en  der  Welt,    vielleicht   aorar  a   1er  privnt^h   Wohlfohrtg- 
einrichtungon  »borhnupt.    Uio  gerade    in   die;i-n  Tag^n  erfo   i-'nnde  Noi- 
forTii'ng  diener   Institution   iat  nicht   nur  für   den  i.rb-^naril    en  des   deut- 
schen Judentums  syrnptorr,atirich,    son.ern  drückt  gloi  ohzeiti.-'   den  -unüch 


-2- 


i 


df^r   Gemeinde   q'  s,    c^ot  Zoit   ontapror^hnnd    ihren  '-ÜtgliPdorn  mit    Hot  u   d 
Tat   zur  Seitp  zu  st^^hen. 

Mit   dflr  ''andl^mR  dor   Auf -aVnn  jMdinc^^nr  "/ohlfahr^f^arbo*.  t  iwi  rden 
auc^   an  die    -'ona-^^^en,    die   dinne   Arb^^t    'U    Heiiten     fiben,    w^^entMch 
andere  Anforderung'm  gostollt.    Gerade   diejeni^'en,   die   bnrul'llch   i  . 
Di^nnte   d^^  f^erri^ind]  ic^^en  •-ohlfahrtarbei  t  xtanxiiic    itnhen,   haben  v^ohl 
immer   stark   rie   Unr.ul^ingllchkoit   di^^f^er  Arbeit   f^rkannt.    h\e  V0r''nde- 
runren,    die   ^om  und    Inhalt   dÄr  Wohlfabrtspf Inge  iDiner  wieder   erfahren 
sind   JQ   nicht   nLr  ^'olgn   des  nus^ioron  Genc^iehenn,   sondern  r^^racie  die 
/  Sozialarbnitor,die  häufig  durch  -^nregu  gen  und   Kritik  die  Vernndn 

7 

riing   nchaf  Pen  helfen,    drücken  hior  ^ci.tiefat  den   »'unnch     uo,   die  ,e 
Arbeit    iLoner  wieder  zu  ernnuern  und   den  Erfordernissen  drr   Stunde 


anzupa inen. 


Die   Stellung  d^^e   j'M   so' en  oozinlarbeiters  wird    in  der   Öffent- 
lichkeit  kauni  beachtet,    send   rn  ni  r   dann  betont,   wenn  e»    sich   um  - 
zumeist  hflchat   subjektive   -Anerkennung  oder   Tadel   handelt. In  dio.en 
Blättern   jedoch,    dio    ni  r    für   einen   nnren   ICreis   der   '.ü tarbnl  tor  des 
Wohiffihrtsainte.;   b'^sti   mt   .iind,darf  g-'^ra^  e   heute   e'nigej    zu   diesec^i   -^he   c 
gesagt  werden. 

Der  jtldisc^^e   SAzialbeamt'^    ist  der  Mittler   zwi  lohen   r  er   Goeinde 
und    ihren   in  Hot  befindlichen  ^«li tgliodern.    ^as  bedeutet,    dan  ;    er 
in  gl^lc^^e-^.  Ma:.se  d^^r  Gemeinde   vin   den  j^ciiichen  ^'enric'  en  v^^rbunden 
sein  musa.    Je   sohwierir*er  die  ^^eiten,   umso   schwerer  und   badeutsan  r 
ist   seine   Aufgabe.    Nnoh  beiden  Seiten  hat  er  vermitte^ nd , fordernd 
und    aifklp,rend   'ZU  wirken.    Er  weiss,    dasn   die   Geldmittel    der    Ge  -.einde 
begrenzt   sind,    er  %in  v-eiss   auch,    dass   die   Not   tRg   ich  wp-hst,    und   Xa>- 
ftlr  Tag  muss   er  ^rieben,   dass  er  als  Exponent  der  versagenden  Geae^l- 
Schaft  von    ülfsbndürf tigen   angegriffen  wird,    ^r  hat   dnfUr   Sor/:e   zu 
tragen,    dass  die  kargen   Mitt^^^l   der   Ge:..6^nde  nur   dort   angegriffen  werden! 

-3 


V 


-7 


-3- 

wo  olle   sonatiron  Hllfnrritt«!  voraiof^t   sind,   und   ^'r  hat  ^^I"ich2oi  tig 
die  Pflicht,   die   Not,   307:pit   es    irgend    in   noinen  Krflfton   jteht,    "^^u 
linrifTn»    Ohne   Abw^'isen  und   o'\no  VeT^?iCßr\  kann    :n.^   nicht  erfoli^on   , 
und  g^rarn   hior  wird    :aofc   die  Kraft  des  Sozinlarbei  ter^i   erweiie    .    Kr 
^m33  veistchen,    den  Hilfsbedürftigen  den  Ver^.icht   erträglich  zl  machen, 
Indem  er  durch  seine  ip;an':a   Haltung,  das  Vertrau^^n  des   Ii-inzelnon  2ur 
Gemeinde   und   ihren  -Einrichtungen  nicht   «rschttttert. 

D«r  Not   der   jüdischen  l^a  aen  ge^^enüber  nicht  abgestumpft   zu  we 
werden,    sond^^rn  vif^lrnr^hr  iamor  wiednr  Anteil   :^,u  nnhmon  am  Loben  a'ler 
joner,    die    ^iat  und  Hilfe   sucfiend   zu    ihrj^  kommen,    ijt   die  Aufgabe   des 
jücMs^^hen  Sozialarbniters   in  dieser  Zeit.   Wenn  er   sich   ihnen  a-len 

schicksrlsmilasiß  wirklich  vorbunc.en  fühlt,    dann  findet   er  auch   die 

zugleich 
Kraft,    ihnen  XÄj^iKiÄ*  unn   der    Geriieinde   zu   dienen.    Und  überall  dort, 

wo   er  diese   Kraft   fin(!et,    roiht   er   sich  ein  in  das  allgennine   jüdische 

Schicksal,   das  mitzuformen   er  als  Arbeiter  in  einer  jüdisch-ge iell- 

nchaft    ic^i^n  Institution  durch  die    tägliche  Berührung  mit  jüdischen 

Menschen  er  berufen  ist.- 


1 


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lux  (Srittf^n     onf<cjrc«i»; 


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Za  d^a«o  fe^»jj  tr^^tea  äi*  a«at«cl;^ojj>   :iiaiu&Jui  MbK  äritiMMl 


Htl   £U««MB«   ttre  ülb«r  ^ft  rroblt^M«  ua  ^    *ufg<it>«i»  Ihrrr 


n&MitiOi}   tu  h»" 


{:. vur.  f  t   I   «»•  w zu»  t w .  ■.  a • 


VorV<'«r««ltus}g 


4«lg  dvx  ^hnlrx%0T^nat9mxif*n ,  '1«  #i«tMs  f«r»ttoJi«,  ei»  !>;    llc     irtlich- 
Hr     .jE«  eicht  h»'l»«tt  konai?^«  d«  «r  «a-n^ia  in  »«Iscr  ;.«0«aoMii»*tscmg  «l« 


#uwa  1*  i«!'  voii  ia-,  l>t  liitfWjiittii  lMirufllcii«fi  ?orl>er«i «. 


•i»ii«iti«:  unU 


•laan  i>«»tljNRttm  «a#Mi  Ijreis  vob  M*aschen  ^«|lr«!^a»t  v^&r«  i»«lz2o  B*- 


RTÄBÄth^lt  wnr  i«  •ireÄ«j5tllc!i«tt  dnäurch  b«öio<b(t,   da*«  «r  fwat 


mit  d«tt 


•» 


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te*    '"   auicut«  aii»  :i«i  Vursuel^f  a^«>r  dwn  üaJbKea  ä«r  J^^^ 


«>  vj^ijyuog 


lit.a«i  ftm&nn    ;«i  pttli«tio«a»lchei2    ^rbci {.«kraoiuilt  frmiA  t«g«Blil>er, 


I 


Cliaiut  war  a«»    ,iwiluwit  ,.    tari»t  a«r  :-;.v,f,   .,  d«iitt«m  lll«^-.-  folt.a  moch 
t]r4^««r  und  offonkun  i^f^er  i&ini  •!•  41«  4««  ?r«kUk«ateii»<ata*a.     ««  . 

solli««  §•••  .  i»     hftlUÄi^,   >3i»  «loh  fUr  F«l*«iin«  vorb«r«lt»t«o,  b©- 


I 


-  2  - 


• 


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Tmttrn  »«rd«n  oaü     t«ilöB  «rtlilftlt*!!,  konot«  IM««»  ^rtol^  hu^hmt,  w«ll  r«!» 
b;\3roiireti»oi«  w  litrlcniua^cD  tln^tr  m>IüU<]|  Ai%«lt  uliLirli«,«q[^t  nicht  ^evaohs«) 
slü'^.   &8  fehlte  1^  aiohX  nur  dl«  Btsitluaa^  wmt  ^tAämtiai^mUclun     Ith» 


«^«n.     !•  »itfli  «B  <«•  9«kr 


«• 


4.«t,   In  ««•  Luft  d«r  i«iur<iib0tuV»  tHj^i-hnupt  alcht  t»dclh«a  ktmi,         .am» 
IJii  Uta  j«Ä«r  taimllte  1  bfis  n  l«ltoitdigk<*;it  xm4  Intintsltät  fttJbil«»,  dl«  »lotr 
©«•^ifc^^   •NiUii»  ihr«  A«fg«UfeA  «il«iö  fcWi  sich  l:i«ntwi  «rl^Ugt,  in»*  wohnt. 


hl^9«f»«»  «ti  kSaüira,   ai«  öuroh  Ihre  f&tl^!t«lt  su  rtrklicJi  pro<JuJ:tJreo  Kl*- 
t  iiwerdau  aa<ittla  ««Icliv  a««h  ;  »iäatl««  ipthaa  komitco« 

T'9t  lüiAtive  i«r  j|?al'ctlaeiaei»cliti(ia  /.rb«!  UrvolMft  im4  d«r  Tat- 
««cti«,   das     al«  M«B««liMi  n**ch  T'«iit«ohi/=aa  «oJaicistö,   die  d«  scii^iari««  .«x- 
b«lt  dar   ;rg«t«l«rwng  4«r  chalöxl«  ic     le  «r^g«  l«i««;t«i},   i^^t  ss  rasu- 
»ch.rßil«(«,    (^«Ase   »tufi  (i%A  •i^«ii;f«*nten  uhü    be»t«h«nd«o   ^uffenj^ca,    sUc-  vorher 
•)iixaitit   j-uit«»,      ie     rsfeai««Uon  i«r  eÄutsciiaa   .h«>lu2l»  <jßtst»a'j,  »rst 

lo  i«T  iÄH^,   ^«r  Jädiac 


r^^terso 


pro^vlrti 


ufbau 


ci"^.t7lt"rj  «n  »^»IftHtiit«»  %»t«illg«!|i  will. 


li«iiaoh«ii 


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hin  vi'  l«n  ]ltii«etMni  «»»  4«rr  «i 


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««•«imc  iml»«l«alit  «tftr«  '1«  '^-.-It-t^.  yok 


i^SMi  Mvt«i  «onl  b  1   ;!i«8«v  tOllf^idr«■t  z.u:  ex«t  n  ^1  ^lüi«!  dioMl  h#  xm4 


li%«r  Ihr«  -oll»  Itölai  Atkfbt^a. 


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«•MWtliciiflB  liiross  org»al««toi.i:.:c 


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«HxUiiich  JtOBÄt     ii«  pmltlÄCfe«  Arbeit  <WÄf'»of«».i:;le  Be»<;ltö f ttgwwg  «It 

s  Zu» 


O»  t »  rt 


a«««ror';.*atlicli  etAr;-i  »».i-cht,   '"«r  «jüafluea  «ter^eut&clMWB  Xi«»«lt 


« 

i       _    -0»  «Imfta  Schritt  vOTWI^t«,  4mtB.  »km  mrmuchtm  l^-reit»,   d«n       »o- 


|H»  l«l«bun£  ihrer  clgffswi  .'rV«it  xiicht  reit,  noch  ««TM  4t«  lliiia««c«g 


^  4  ^ 


nicht  c#klftrt^  aMi»  iNStfui^tin 


tmuiw  yni  ^if^aidJi^it  r^lHciiwi  dm  mtn^ 


strlttMi  <l^n3t^p«ii^   i^i  sich  hier  tn  ninmt  g«ieli»Mftftii  ^^rb^it  aWMi>inM<ni f lan^wi . 

erst  ^r'   -»  *Bl£llc>i,    Jer  JhsXu&beiHi^t       jiBtti  lAJup^lt  wa     j^xus  löee  «u 
für  Berut»irorb*reit\mg  «rertäe»  aoll^  Ite  ^il^^a  so.  iwortiiiiMt^m,   iet     a  «et^ 

«Maret«n*t8  hlngewii^sen«  Trots.  'dieser  oirenkUBälgea  a^iaeerfol^e  bestellt 


eontiem  in  int 


It^      U  ^ift  äiüii  a^u  iM^&i  «^i^eeü  ist,  «tfutrfu  tiN»  IMi 


?"l3icr^c*^,   #le  ot^  ei<   gniktt   vh^lutoxgiy>l.ÄÄtiOÄ  **i»e  JjietitaUoö  i^x  2#¥#f. 
r^   «^re«  I^eie  Ut  ^lie^r  nicht  i$o«   ^  €r  u^iidili;^^^  kä^t  €|»#  eel)(»JitiDcig«  uni  nm9h 


i^4nT  KicHtyiiis^  alii  utmbhSiii&igtt  Ori^^atdsi,   In  äer 


diu    ir^'ridiaiäl^ü«gti«» 


Um   'T^Xmm  ^er  jaulsc-    a  «Jugend  l^e^ttacui^a  iji^  s^u  si^iii#r  ^CNiieia« 


^rb<äit 


SQA 


.tf_.,.     ä  hr/'i^ixi,    ^.^u.'s  t^il   äi^u:h  fisolüiie  4«e:>ci;i^ia,    .ia  ia  -^hüja^m  oiv 


fii»ieetorieekeii   verhol tnle  zur  t.V^f.   .   attb^n*   !1%  nichtige  luiaaoiMr^Te 


Afteeit  der  beruf Ilchif^ö  uö4  ei»i  hex^laohen  Iferb^ireliuag  ftur 


ne  ^eiiA 


nur  l^  E 


einer  i^olchf:£k,  nach  J...c..r  .^icütung  Ixin  et>lir^t..a.iig«isi  örgnh» 


0ieHilOR  gelel   ^ct  ^erieii«  Jedtt  B^i^i^hrk.u^ymm  ^^^  ;}^(lu 


.4llv^i4i    «Kf    MXI*-» 


in  ifftge  atelleei«  tie  Tangens;  ii^u  Ukali^t  m^m  cleMjsi  ii^ekeii,    ttir  elleiislgeii 
Org«Qle«iU«i  elX«i  0»ch  ?^^^XtÄtix3i«L  tesdlereiideB,   örbülttas^en  ^enstchoa  za 


«erde»^  3le  omie  in  «er 


•ei»,  de»  laf^r..^raisea  uer  tsrM^leat^netea 


••  Ä  • 


fr^imm  ent*rr«wh«ii   «u  ^.önnea,   liitm  ist  ntjr  ^«n  «fsli^^^^j 


«  ^rgÄ- 


nlufttlcr.  ^orijfvlti^  öt  A^Äxrnuf  b#*#oht  l«t,   inrc     utoiKiwic  wiU  Xhatm  £«1W 


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ituÄtion    ieö  ZlouldMOl  In  ^eut*  r   ilr^nß    li»»t   i*^lne.   liÄhnlt 


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tlMtllchr^n    rlÄI»Xi    rDüClr«i«>t#lil«?-,    In    #t<J>—  fi»Hfe 


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ÄT^   bt^« J '>iMM>#,    g»*» 


V     I       '«A      V»'  M 


c  1  nr 


irÄ,   wf^if     <-n  g,t l.gß^mUkmx  iMtxitutiontn  v   lB«fi  ^Itifliiiw  ^u« 


il#  it«x  tirvi  ^irasigi^ 


ie   ^;«5l^.ßtvcrKtEn   lieh  ^ 


not 


il,  Ut^ 


-■  »-'i 


rilb^r  hin 


\jür  mutfa  «r  1     ulX  aelötr    '  r  t»cl*lf*i  sea   foll- 


•tiöcJtg.  fr*ii   uö^   Wf^bittiii^i,..  bi^-lb'^'B»    ...»  rlrd   d[0«llall>  nol^envi-^,   ^'e^cl,    fest- 


••iDNitttriat«  d«r  2» ?•!•!• 


i*«-' 


iHNft  ii>t*  ^^■-  J  dfta  10' liier 


V*t 


trvl«9« 


ist  «•  klar«   d«s8  cn  fifiob  Mer  aur  im  «iaea  ltktly«n  Bu^lXi  hnntiftlt. 


4«Dn  C:l'* 


Llftt\tloii  such  nur  «i«  g^rta^^t«  IrUelt   »u  isist«««    X«  ?lr4  <3i«(ih«l%  »ot- 


«••tJig  —in^  H9     uff  Ol   tmiv.^  umik  «.uflü#ung     leMMr  fiktiv«!)     Invlolitua^ 


•t«Xl*ii  xia 


a&iui£,  SU  for  er»,   öimii«  die  xit  <-tar  H»oli«oh«rali  und 


i.r.  ntliv-.  a     !»•  %*dbaiil«Ghfi,   f  ir  oi«'  £  slfelloo  ei»«  alio  befrl«dlfeta- 


d« 


.cb*l«rl£«;T  un-i  koranll»i«rte:fc  ist  älo  STs-g«  der  Stulluan;  '}99 


Chfc.lu£  ttt  len  tlOüi£.tisch«T3  J  a^dadbttd an  )5::it-.  zu  ä«!s  L:cnao!ien,  die  aus 
dttr  rl»e:it*rl»««r»ikua4i  ftOimi»  ••  i«t  lKnr»lt«  dttraaief  hln£i-«i«;;«n  ^ordtn^d 
«litt  Ju^iüu  bwuca»  titloerv  iiitri^ltfsrMiv-^a  «lA  «rioaUj^eti  Bdatttn  t«lX  d«r  <älM(las^ 


-  «  - 


orÄaniaatiOB  bildttD»   trota  Bllmx  B«gEi])MB«mi  U%  «•  «b«?  s&  •inax  wirk- 
llck  ««acltilicliet}  2i»ttaer«n»rbclt  nicht  g»kn— in,   da  äl«  ela»«!»»»  ßüad« 

Soadisraufiittlxm  su  vfullna  «Cifeatta  ftl«i»)>4B,  dl«  la  stoi  ••bi«i 


mocii 


^•r  CluiXuxitrttelt  hicielB|t«h8j  «m«   Oea(»a  «i#  <i# 


,bhäii£igk«it  tutä  äelbatä»- 


tfl«k«lt  dar  -Ar ilu£org«aU«Uon  io  Ihrwi  TarMJLtaia  tax  2,V.f,!.  «»fordart 
wtK,  wia«  ftuch  eluft  Unabiiänsl^lcait  In  4mm  7aziiüItoia  eu  d«i  j 


iWtt^ 


g«<«lekart  «ardwi.  Xia  Ju^aadl» 


UfemscIiaQr' 


organiaatio»,  m  i«%  A«r«tk«  mi  MTiiclit  aa«  Gliaius,  Jam  «aDaaheti,  «la 
•«•  der  Juf«n<}ba<w«giiiift  kesL-saa,  voll  oqü  ^^fost  ia  dl&  i^halusarbait  «laäi»- 
^«giehaa«  ri«  J^ngaarVönd«  ihr«mait«  «^«»an  darauf  varslokt  ii,  auaaar 
ihrer  öatalll:  ttng  las  ;;h4%la»  noch  »el{««titt«ll£  pvaktlffiolia  fi«chs«JEi«r»b-  »f- 
l^böö  z\i  «rlecllgi*.  I?la  iSKl«t«as  Toa  l»ra!*kaat®aÄaitero  «b«S  ;St«U«BTanaltt* 
liantaB  bei  4«a  auAttndVaaJtjii  i«t  lÄarfifmöiÄ  aaa  nutKioa.    ^uat  ¥cil  i«  Ain«». 


^i»g«»<äl>tiada  alch  eini^«tttig  zim  aHtJLas  belt« 


lat  dar  S.  V.  f .   . .  «um  4ia 

«  nana  maaaa  »1«  «iio)i  41i.'«a 
jriic&lY«alnatitutloae»ufX98eB  xmü  alX^  mit  ibaaa  m»«WM«k&ae<^^<«  Auf- 
••*••  <ier  Arbalt  itoa  l#oijalu*  «InTerlelb^Ei«  l*iir#aö  la  d^a  l«it2t«n  ««•! 
JaliTaa  äla  Ju&iacbfcwe&iaag  oft  iw  forrwiii  tror  das  ühölui  üatta,  isasa 
4at«t  «It  diaaer  Situation  0lad«uU^    thlaa«  i^naacht  war-laa,     «r  uk^laa 
lat  keia  laatratccat  fiax  J  ußßQdbwe^giiag,   aoadaro  «laa  Wliere     tufa  iicr^r 
tat  Icklaa^ala  Selnrltt  Tomärte  zu  ü9m  21tl9,  d»aai  i>m9  l^enacliaa  ^xm  dar 
^ugaaäbaaagu;)^  «1^1:^  g-«taakt  li»beo,  aia  tvm  Clifila»  iMKsee.Ba  lat  «iaahalb 
#la  Pflicht  aaa     hului;  üaf-r  zu  sorij;BB,   casa  die  i^eaaolma  »Icl»  »oU  imd 


gaaa  auf  aalaa  Arbeit    lMit&ll«<n«   foa  dao  Ju£,(3nibaa!Sao 


S^-tGTü0rt 


4a»«   daMi  ala  <ileaar  tataach«  ^  ochnia»i;  tra^Mi  uaa  aaarkanaaa)^   daaa  4ar 
Cl»«lui  alaa»  «alirltt  wmi%mr  ¥a«a«iat  xtad  öaaa  •!•  all  Ihxm  lat^raasan  d 
a«B  4m»  Gh&lu£  uataxordaaa  tckaaaB» 


"  9  ' 


la  hBclclt  :iXoh  hX^r  nicht  um  ir^jtad   ^eloh#  orßanlBatorlech«» 


dl«  noch  Imraor  eine  aöhr  dotorotivc  ist.   :  ieaer  2uÄtiu»a  i«»t    -in.,  ioiii« 
d«r  «»i#4«flftx  tiftea  .^truiitur  U©r  Jüdlöohnn  Jü^.^üUU»r«»ftuuÄ  in   .  •.  utcjchitmd 
una  4«r  liir  laa«  irolui«ncttti}  Xa«««   Von  «ntttch«»id«nü»r  ^»döutm}ß  In  4io«#r 
irtiÄ©  ift,t     iu  ot^-iiuiift  «ur  Id««  ü«r  1»un<xi«ii>h«n  una  leadumiuinscliwftllchen 


Giödlun^.     lim—  iroti««  h^t  in  <]«a  ftNii««i  der  juilnoüen  Jugm  'bei-egMi« 
itutschlsaa  und  aet  Chalua  ein«  »«it  «rttiiaev«  un<i  10:^11^1  tt,r«  liiiÄU»s©iOB 

•n  aitt  in  allen  «notfren  JJini«m.  ^eua  auch  tu^^gt^cn 
4QU*ft,   d»««  cl«  irafic  dt^T  ItmöttmBXXu^Qhtittliütuin  out^r  i»iinc!isch«n     Icclung 

tlB   4iMltMMMNl  Uh^:lUt   ttU«lt«roT  .otitatllfjih   v.  1<V>ti1i>   n^^t    «tm»..  i4_ 


Ziert  i«t,  eo  Mitt«  .loch  vor  cinex:.  iLi^ir  4s«-»»«rnt  weiden,   ^mt  4«n  I  iö- 
ku«aioa«i  i^^^r  dl^o.'a  Piol^loa  i;u  «rwade  ilö^t.  !  #r  iaii..r  bt-at«ht  t.arlÄ, 
«M«  «Jie  .leutöch-^n   .,h«lu^la,   nie«ich  tux  vi     öUndiach*«   ua  ;   Ir^ndMMUi» 
achc-Jtllchfcö     i,    luntüü   cinßt;taon,   «Jiw  .  inftt  in  Phlj^ft^tin«  ttw;rchiieü»licli 
roin  ot^B  pun'a«  der  lu  .  i^uUmhit^an  l«%«ii<!iiii  vliftluaiat  btjtrachttn;   &ie 
überaehen  dabtl,    -:«3b  im  T^rh-iitnia   sur  ©tarnen  /.lljiihund   im  Vcxl^^iUii« 
tum  fultftu  i'rtl»ätinö»   di«  ü«ttt8chon  Chaluaio:  nur  oln^ß  »ohr  Klf^la^n  teil 
l>«;a«utan  Uivi  .!iM»   *ö  ««halb  nicht  «*ns*ht,   üle  iroU.ni»*  dee   •uft.au»  und 


iJl»  Irt^ö  utt«  Zui,a:i:acsnieb«i«  und  «ic;ia«inl«beaa  in  Polaötlna  nur  von  dla- 


dattt  chun  Oasiühtspun'.t 


b«tr»oht«:»n.   im  aoll  anarvonat  vexä^n. 


daaa  den  dtut  ohan  ührlu»i«  n«!  üröa^er«  cawieri^^'telt«»»  in  P«U»tir)a 
•ntgagana tehen  uia  i^n«n,  dia  aua  cma  Oatea  koa:.:tn.  m  fi-a^t  »ioh  nun, 
ob  wiö  ijeaeutuujt  uar  öeut»chea  Chaluai.^  alae  «0«  groaaa  l»t,   <!•!»• 


(I«r,ttO  <.in  rrobla«  für  i  «iaatin»  i:onntruleron  darf,   oea«  ja,,«  ,^»r^u»  dl« 


-  a  - 


obuehls  schivi«rliMt,e  Aufgab«  des   '"ufbnu«  noch  nvhx    koaiyilzi&rtiA  soll« 


?i 


# 


# 


\ 


«raoh«lnt  notweaiig»  in  dla««u  1  in^^co  •%•••  mthr 


cia«;ih«»lt 


vorXangttn«   voo  <}en  deutaohea  Cbeluziia  zu  ford«*«  o'aea  »le  dtr  Tftt- 
••che  hoühnung  tragsn,   dMS  »i«  sich  «^^en  Verhiltnissaa  pAläatiniOl  ti 
paeaen  Qri8»«n  unl  eicht  duae  P«lä»tinEilhren  tüB«ob«ii  in  «iQ'^-m  «o  «•! 
t«n  M«aa«  K^^chjaung  tritgt,   da«sa  Ihr&twegaa  l»c»ti;c<at;e  "^oloülaationafor 
IMS  ti«^AOht  werden*  '  tim  :llt>a  !>•  lautet  alaa  VaraohwecJua^,  voa  XrAiv't 
un>3  öelualtlsj-ln,    ;ie  iü  kttnvü  Varh.ltnia   m  alBOM  tvti.    :.rtoi|i  »t«- 
boD,   öcliOn   ubi^a»«ht»n  vojü  «11   i«sn  »►ni*«irra  ÜafeJirea,     iiu  die  l&ndaoiaim* 
«Ohöftlicbwi)  o^«ti   bÜn^Ufcoh««    ,i*»dluag«n   lu   sich  tra^wn« 

ri«  btft  11  un^n «**»!«     *-tr  Itmuaas'üxaöCiiöftlichHa  .  itdluag  darf 
«aar  «>^li3   f^*rlt»rlu«  f^lr  dla  Zugeuärle:.' it  »ur  ^hiiiu«or^*öi»&tlOü  aaia 
abar  «»  i^.t   Hellen t  ual  /ufgeb«  ües  "h  Xus«   Uoaa  liai^«  tu  kläron  und 
«in»     ntacheMWf  bartaisurubr««« 

Taa  Zu^n-  'uhHiiiSi  mi  di'  »tr  ireg«  !»t<s»üt  wiioh  alt  i»ri»fr«  da« 
V&rhiltnla«««  uud«där  3<^aifehao^.  »ur  pale's UaaaMiach;n  Arbeitf'r.iOhaft 
uad   «ur  Ki^tadruth  huklöilth.     o«orar«al«  «rata  öl«  auch  Aia  t»eli^a 

OüftreiiÄ  Jt»a  cheiua  hMb«a  in  «abr  oa«r  ?eiilä«r  e>^t  g<fe*»t..K  ^'ecolutii 
|H>n  ihr  Bfekanntni«  zur  /rb^lttärachnft  abgelaftt  uad  er?'lart,   tfaSs  d«r 
dautsch»  Hechpsius  eich  eis  orgaaiufitorlechec  Qiitd  der  fil Igcrjieiao» 
AT^altarorg&nisatioa  bfcftrjuchtet,   i^i-isa  tr''l^jrunii9a,i>o  ^.ut  »it  «»muu  ga— 
■alr«t  i^ttran,  heibau  gara<:a  in  daa     raiaan  d«»r  «^u^^eavll^avre^vu^^  üiuJUi  Ja- 
na Konaa^ttanai^a  txkv  Folge  ^«+h«ilt)t,   dl»*  aaab<*dinv.t  ^-^for-s-rV,  waruen  «itia-» 
8oa*  tfann  wir  früher  Terlpft  hab«n,   daaa  dar  <.h»lu&cr^cxtiafitlon  daa 
friaat  1ibt>r  dla  JujB(mAl>tioda  g^^gebeo  ivlvA,  ao  itt  dissa  forut;ruBg  hier 
Boch  eataohiedaaar  tu  atellt^a»   ie  au^j^j«»  ^itt«;l  utid  t^aga  |^&:fuad«a  »ar^ 
4an,   (>i<<  ^9^99  Ji21%gli«d    !«r  vhaluz-orgunlsotion  aofort  aach  «t^iaer  Uo^ar-I 


-  s  - 


• 


• 


fuhrt  ntioh  iRlfietlna  in  die  Eeihea  4«r  Arl>«it»raotiaft  fuhren.  Auch  hlor 
£,oht  $;8  uicht  ua  l^eftolutios-än  o4«r  B««ofalu:!S«,  soaCom  um  Ou»  irobl«« 
«intr  Ertiühung  Jer  01i«lu;^i:£«   dl«  iü  ihrer  oODibo^uuus  die  aofortigo  Vta- 
r«ihun£  in  die  Bi&tvadruth  hnboxi  «MS.   fufc^ab«  der    'onf  r«Bt  itusa  «s  ulso 
eein«    'e^e   »u  suchen,    Jurch   Ji.    die  ul'jaJ^ihri|j^<7D  leklaratioaea  T<»r««rttt 
verdeia  h^xmen.  iilcr  :Auao  einieutl^  onU  klar  foutgo8t<*Xit  «erO«a,   dMS  die 
hi^tauruth  liu!claU.it  iu  Jriautinu  ein  21  el  tmX,    su  a«MS  eile  ^halu2iai  Btrth-^ 


««' 


»Ich  uu^^scliile  auch  der  groanon  /rlelttror^iuiiib»tlo»  äuw#iid«ii  mdimmim 


/rb^ülterorfcjmilsnitlcn  noch  Bf  «lehan^ie^i  tind  31»iun^-WQ  :iilt  lur  Jiganvlbiiwegaiiif 
rufr^i^cn'w   zu  trliaitouei     ^na   der  -halui^.   ton  mi^h  aU3  st*tilt  kf^iumrldl  nal- 
X(Kt9  lrorderj|i0#fl  ao  a^ine   w.liamirl:f^   Jla  iiiMh  PulU^tiiiA  g<!:*hc£i  uu:^  sich  dMr 
Ar>i  «it^iort  inin'ilioji  ?«DiÄ'^Jcchloa«#u  ii^b^n«  Hl*r  Mren  »«ine  m/giibea  auf« 


Auch   iie  Jugendbewdgujg  wlxi)  aii<»rAam)#ii  mi^^^n,   dnns  nlt  dar  u'eb^rffthrt 
nach  /öln^itlaa  ^In  (irc^^dr  Toil   ihr^r   -rxi^h^aisfSHÄuff-rAl)  m  ttritKliijt  ist 
und  dtsiau  •'•  ihxtn    /<^ti3<;;^^<i»ii  ai»^  {ittgllchisit  W6l'.|.>h<'Xi<3o  Ireihnit  fi^btui 
undea  ihoon  überla«»«ft  aMA»a^   In  welcher  "^eisc  ^i^  Bt  tl«^  hungcs;   su  ihrer 
?ax,i6mg«nheit   riufr»^üht#rluiilt'.n   >  ollen^ 

X»  darf  uloht  m^hr  voTl:csm€tn,   9n9B  tinz^lm^  Uüalui^iji  o!Qr  £«i« 
^rupptin  aus   Ir^eail  iN^lchttn  Gttin  It^u,   riHU^  n  aiö  noch  öo  bi^r#chti^t  i^xv 
9ch<»lnen,   far  d»uern^3  oder  vo rtib-^r <iChtjsjQ(!  au^  l<3u.  Krcda  d»r  Arb;lUrorg%* 
adUiatlon   austoh«i(liitt#  rnss  $clch^     iui^i   m'5^11ch  raxan,    tat   ein  Ba^oiai^dass 
Fehler  In  dar   ^rtlehung,   ßel   aa  in   1er  Ju^^ndbcwaguOiii   aal?^6«  Im    Ghalus 
irorhandar.  ainl^   Fehler,    <li^  i^  Ictareaaa  daa^ufb^ua,   im  lulrrv^caa  dar 
Arbeitvrachaft  b^aalti^i  ^«^r^aa  aiaaan» 

Tlü   Liberi  tti  schalt  und  ihra  '^"rgAnlii&tionan  ^Ina  «oalalietisch» 


-  10  - 


iTuam  folgt,   d8«e  der  üh»lu»,   *»nn  er  »loh  ftU  t»ln  T-ll  <l«r  'rt«lt#r- 
»ohÄft  b«!'»nflt,   in  politisch«     Iß&en  nicht  »It  blalier  neutral  bleib« 
4«rf,   Äond»ra  daM  «r  1»  a«r  Eril'Jhting  »elnur  Chawerlnj  mit  <lle»er  T»t- 
»ftoh«  röOlmf t,   Bi«  i«r  •o«ltai8tlsch«n  lA««  naher  brlagt,  «1*  «It  dM 
frngüii  <i»T  intf»m«tlOBfileB   ^rb*^it«rb«w«Rung  bekannt  »»cht,   tlwftlt  •!• 
nach  ihrer  IfeberfHhrt  la  dl«  i.««»  i'Wrtattt  w»r4en,    6«lb«t<^ii'Jig  f-u  ^nt- 
soh^lden,  für  ^elch«  •otlr^llntloOh»  Fnrt«?l  OCer  Gmipn©  sie  j^lcb  «rviä- 
r«n.   lß«b©n   der;  Frozen   3tr  Äll,i5<  «^irit^n   -rslcbur«,   <!«r  T«rbtttprbt*it  süss 
dM  1  robleai  «inor  8oalnll9tlöoh«B   >rsl6hun«  'ier  chnluzlrc  •mothöft 
•r«rtert  un  i  einer  prfAtltvChen  i.?it»uo/'   »ug«iubrt  ««rße«, 

Wi«  »ir  «lao  g«fS«!ittn  hab^n,   hen'ioit  »•  »Ich  öÄn«,   Fr«»g««, 
dlfe  1«  *««f«  ^'«r   2i»«tl  J  »Urc  K«'r«ift  «Ißd,    »Iwör  ©a^le-lttgen  i^Bung 
aufcufuhrwi.  P«a«bon  tsliss««  eb.-r  vuoh  ;Xle  orßrnl»f»toriöch«ii  ttrundle««n 
«I«r  Chttluzorgj-nls^itiOB  r«vl^lert  und   f^stsfel^gt  i»»tö«ö  beioi». 
&U8  «•«  ob«n  «fc«agt«ö  dl«  ors#nl»i»torUob»o  ..ous>9(iu*at*>u  für  öle   ..haltt»- 
OTgonlaetion  g«»OR»to  iw>rd»n.  1«»*  ^11^  lnttboaoöu«»r8fur  ai«  ZummmmnBmU 
>ung  d8r  •Jrtff^rupp«»  unc^  Ihr  ferhatni«   «ua  ?4critft8.  /uch  dies«  *  log« 


••  m*i9msm 


b»<) 


«iln8r  /läryag  u«d  t'^'cor  orwtfen»  über  ai«  2uaaa»aen arbeit  d8r 


Cbsluzi-  ä«r  Bün'ie  «It    *e  c?    der  ^rt»ftrupT>«n.  iüer  «ii»8  «in  far  »II« 
Heil  kl»r  f«8tai-« teilt  werd«n,   Am&a  ««  In  J*»d«r  Stpdt  nur  «in«  Ortsgrup- 
p«  geben  dwrf,   und  d«M  eile  -hfelusl«  ▼•rpf Höhtet  sind.   In  «!i«8er  ^rt»-] 
gruppw  e^ftiv  altiU8rb«ittii.  ?on  d»n  Bün^wa  und  Part«i«D  muts«  ▼«rlwigt 
i»«rd«n,   d»»8  «le  lhr«D^^ltgll»d8n>,dl«.d«»  uholua  «ngehör«».  oi«  m(f 
licbkelt  gibt,  tllt«  «tt  tun,   d»»a  8lo  «i«  nach  i^ögllchVtit  von  •n,-tei«a     ^j 
ürbfit««  entliiBten,   denit  «1«  ihr«  KrÄft»  voll  Uiidg^n»  d«r  Arbeit  ia 
i«B  ohalutortsgrupp«»  «ir  f«rfugung  «teilen  lc»an«a,  rartlber  hlnau»  wsmm 


•  u  - 


41«  Arbelt  in  Amx  Ortsgruppen  celbat  orgajalaatorlsoh  goregolt  v^«rd«D^ 
die  Frsg«r  dtr  illtgliedachoft^   dar  ^mhl  dM  ««ad  und  du«   Verhältnis  a«r 
OrtBgruppan  tum  Usrkna  aui^ami  geia&rt  uailin  einam  organlaatorischan 
Statut  fii^ötgela^t  y^rü^^n. 

lic  Kojufaraas  steht  yot  f^lnt^r  IMXie  i^ohüsre^r  und  ri^ji^ti^ar 
AuTgaboo^   ^lia  gelöst  ^ardaa  «daaen^   "^f^im  dar  Uhaius;  uia  Jbiogiichkalt  ha« 
han  aolX^  sich  avuBSudahnan^   neua  U^mBctivn  tn  gavinaeA  und  aaina  Arbiflt 
tu  v^rgrt5saam»   2hji  minaohan  iat^  dtiaa  die  iülagicxLc^ni   dic^  aur  /onfa-* 
rans  koiaacn  aarJen^   &lch  der  V^ere^tf/ortua^^^p    di^  ^ie  uberxi&ii:üm^  bevusat 
sind  und  daaa  nach  i<(ö£li<  hkvit  Yerriucht  wird^  b^i  d^m  Pabatten  au  all 
dieaan  tVf gen  nicht  doa  fremin^   aondarn  das  einigende  heiTorftuheban# 
Wenn  diea    ,ailor5t^   dann  fc?/alfein  rir  nicht  <:^iiTtm,   dm^m  «nah    iie  dit^a- 
jährige   font^rmoz  aen  äexiZQCli^a  oht^lua.  cln<^n  ociuritt  nalMor  i^elneja  Zie» 
la  telBeaft  irlrd# 


'/ 


^  1, 

i 


\ 


26.G.34 


Arbeltixehxaerscliaft   und  Krv;achsei-snbildiirig 


voi.  S.Adler -Rudel 


(Kotizeii  zur  Rede   in  Herrlineen) 


I. 


Di8  Heilt  ige  Zusaaue::kuixft   ist   den  Fragen  der  Erwaciisenen- 
bildmig  gewidiaet.     Werü.  ich  den  Kreis   der  leiluelii^ier  anseile,    so 
glaube   ich,    dass  mindestens   6C^  der  hier  Versai^elten  auch  bei 
jeder  anderen  Tagung,    die  sich  mit  jüdischen  Fragen     -sei   es 
wirtschaftlicher,   v/ohll'ahrtsnflegerischer  oder  kultureller  l-atur 
beschäftigt-     anwesend  wgren.      D.h.   Theiia  iu.d  Ii^ialt   der  Tac'ung 
würden  sich  wohl  ändern,    die  Menschen  jedoch  bleiben  dieselben. 
IJiese  ^Feststellung  erscheint  ^ir  deshalb  notwendig,  weil   sie  ein 
Beweis  dafür   ist,   wie  arm  das   jüdische  Leben  an  Lauschen  geworden 
ist,   wie   sehr  die  Verbeamtung  der  gesellschaftlichen  Tätigkeit   um 
sich  gegriffen  hat,    und  wie   schwach  jene  frei  m-.d  nicht  beamteten 
Kräfte_  in  der  jüdischen  gesellschaftlichen  Tätigkeit  zur  Geltung 
koxumen.     Daraus   folgt,    dass  wir  bei  all  unseren  Unterhaitiingen  den 
Boden  der  Raalität   nicht  verlassen  dürfen  ui.d  nicht   Beschlüsse 
fassen,    zu  deren  Ausführuixg  es  in^s  nicht  nur   ai.  materiellen  Kit- 
teln,   sondern  auch  an  I^enschen  fehlt. 


II. 


ns   ist  hier  von  der  Krise,    die  wir   erleben,   gesprochen  v/or. 
den  und  wie  sehr  das  J nlxr   1933  das   deutsche  Judentum  erschüttert 
hat.     Das   Gefühl  der  Sicherheit,    das  das  deutsche  Judentum  m  den 
letzten  50  Jahren  hatte,    diese  Sicherheit   als  Folge   freier 


-   2   - 


Y/irtschaftlicher  3etatigmig  mid   ausserordentlich  günstiger  v:irt- 

soiiaftliclier  Lage,    ist    endgültig  verschwiu.deii.      Es  v/äre  aber  falschj 

zu  glauben,    dass  dies  nur   eine  Folo'e  der   Ereignisse  des  Jahres 

1933  war.      Die  Krise   des  deutschen  Judentimis      -namentlich  ihre 

wirtschaftliche  Krise-     sie  war   schon  Trümer  da.      Das  Jahr  1933 

hat   lediglich  einen  bereits  bestehenden  Ziistand  legalisiert^   von 

dessen  Vorhandensein  das  offizielle  Judentum  nur  keine  l^otiz  neh- 

Ken  wollte.      Lebte  das   deutsche  Judentim  nicht   Jahrzehntelang   iso- 

liert  vom  jüdischen  Volkskörper,    wliren  wir  eingeschaltet    in  die 

grosse  G-esaintheit    dessen,    was  laan  jüdisches  Volk  nennt,    so  wäre 

die  Erschütterung  nicht   so   arg,    vräxen  wir  von  den  Ereignissen 

nicht    so  niederschmetternd  getroffen  und  nicht    so  verzweifelt,   wie 

\ 
es  heute   zu  sein  r^cheint.  ^ 


III. 


Das  geistige  Gesicht   des    deutschen  Judentums   bis  z 


um 


Friege  war   im  v/esentlichen  bestimi.it  von  seiner  Soziaä^liederung. 


'j 


Ks  v/ar  bürgerlich  im  guten  Sinne  des  Wortes.      Der  Akademiker  und 
der  Y/ohlhabende  Kaufmai^n  drückten  dem  gesamten  jüdischen  Leben  den 
Stempel   ihrer  sozialen  Stellung   auf.      Der  Akademiker   führte  und 
lehrte,    der  Bürger   finanzierte   in  reicheu  naasse   alle  die   gesell- 
schaftlichen Erfordernisse   der  Juden;      der  Kleiixbürger,    der  mitt- 
lere und  kleine  Kaufmann,    sie  waren  Zuhörer  bei  Veranstaltungen 
"und  Objekte  gesellschaftlicher  Llassnahmen,    ohne  selbst    allzu  sehr 
in  Erscheinung  zu  treten. 

neben  dem  Akademiker  lUxd  dem  besitr^enden  Bürger,    ixeben 
dem  auch  noch  in  wirtschaftlicher  Sicherheit   lebenden  Kleinbürger 


'7 
W 


gab    es   schon  vor  dem  Jahre  1914   lii:   deutsche..  Judei.t um  eine  breite 
proletarische  Schicht;      die  Gruppe   der  kleinen  iUigestellten  imd 
der  Arbeiter.      Sine   Schicht,    die  vol;  oggiziellen  Judentum  und 
seinen  bürgerlichen  Wortführern  so   £;ut  v/ie  nicht  beachtet  ;nirde, 
es  sei   deim,    dass   sie  als   Objekte  für   die  Philanti-opie  des   jd. 
B-irgertuas   in  Frage  kme,   v/obei   es  hier  gleichbleiben  mag,    ob   es 
sich  \m  materielle  oder  geistige  Philaiitlropie  hai.delt . 

Für  die  jüdische  Gesellschaft    existierte  diese  prole- 
tarische Schicht   überhaupt  nicht.      In  den  (ieiüeixxden  war  sie  nicht 
zu  sehen,    selbst   das   allgemeine  Walilrecht ,   das  nach  dem  Kriege 
bei  den  Gemeinden  eing-^führt  wurde,    hat  darai.  nichts  gelindert. 
Hier  hat   das   deutsche  Judentum,    das   sich  sonst    so  gern  an  die 
nicht  jüdische  Uiawelt    assimilierte,    sich  nicht  assiiiiiliert ,    d.h. 
während  nach  dem  Kriege   die  proletarische   Schicht    im  öffentlichen 
Leben  Deutschlands   in  der  Wirtschaft  m.d  in  der  Politik   in 
ungeheuren  Ausmaase  zur  Geltunc  kamen,    ist  diese  Schicht    im  jü- 
dischen Leben     -mit  Ausnahme  weniger  Intellektueller,    die  den 
Versuch  einer  jüdischen  Betätigui.g  machten-     genau  so   stumm  und 
luxbekarjrit  geblieben,   wie  vor  dem  Kriege.      Ja,   L'änner,    die  im 
öffentlichen  Leben  Wortführer   fortschrittlicher  ujid  neuer  Ideen 
waren,  vertraten,    sobald  sie  im  Kreise   der  jüdischen  Gemeinden 
zu  Worte  kamen,  meist   rein  konservative  und  reaktionäre  Politilc 
wobei  sich  hier  eine  seltene  Uebereinstimmung  zwischen  den  Wort- 
führern der  feindlichen  L^^er     -liberalen  und  zionistischen 
Repräsentanten-     ergab. 


einem 


i 


7 


-   4    - 


IV. 


Die  proletarische  Schicht    existierte  zv/ar,    doch  jüdisch  war 

« 

sie  verloren.      Sie  war  am  stärksten  von  der  Assimilation  ergrif- 
fen.      nereing est  eilt   in  die  moderne  Arbeitertoev/eg"ung,   ^ev;erk- 
schaft^J^  uiid  politische  Partei  der  yirbeiterschaft ,    verlor   sie 
jeden  Zusaimnenhar^  mit   der  ^^üdisclien  Gemeinsciiaf-^  musste   iiin  ver- 
lieren,    weil  diese   U^iwei-'kHo4ian»rr  sicli  aussci.liesslich  religiös 
bekamst e,   wahrend  vor   viid.  nach  dem  Kriege   die  jüdischen  Arbeit- 
nehmer,   die  sich  der  allgemeinen  Arbeiterbewegung  angeschlossen 


V, 

Jk 


latten,    freigeistigeii  Ideen  anhingen  und  jede  religiöse  3iJidmig 
ablehixten.      Der   so   stark  -unterstrichene  religiöse   Inhalt    des   li- 
beralen Judentums  musste   dalier   die  proletarische  Schicht    der 

jüdischen  Gemeinschaft   ßai^    entfremden.     Fand  diese   Schicht   iiicht 

/ 
n-UT  ihre  wirtschaftlichen  Interessen  bei  den  allgemeinen  Vereini- 
gungen der  Arbeiterschaft    gewaiirt,    sondern  auch  ihr  geistiges 

seil 
und  gejÄrSschaftliches  Leben  führte  sie  viel   enger  und  viel  mehr 

mit   dem  nicht  jüdischen  .irbeitskollegen  als  mit   dem  jüdischen  Bür- 
ger zLisammen.      Der  gesellschaftliche  Gegensatz   zwischen  Bürger 
und  Arbeiter  kam  bei  den  Juden  besonders   stark  zum  Ausdruck,   weil 
der  Bürger   auch  von  sich  aus  von  der  Existenz   des   jüdischen  Ar- 
beiters  keine   Lotiz   nehmen  v/ollte  und  ihn  als  gesellschaftlichen 
Faktor  ablehnte.      Je  mehr   die  jüdischen  Arbeitnehmer   innerhalb 
der  allgemeinen  ArbeiterbiBwegm-ig  Fuss   fassten,    je  mehr  sie  wirt- 
Schaft  lieh  imd  gesellschaftlich  sich  dort  veranJcerten,   lomso  mehr 
lösten  sie  die  3miid\jngen  zur   jüdischen  Geueinschaft .      So  kan  es 
dasa   gerade  in  Zr eisen  der  Arbeitnehxaerschaft   die  I-ischehen  be- 
sonders  stark  vertreten  waren,    dass  Austritte  aus   der  jüdisch 


-  6   - 


losen 


Die  Geschehniase  hatten  bei  zahlpciKXÜHX  jüdischen  Arbeitnehmern 
namentlich  aber  bei  jenen,    die  eine  cewisse  führende  Stell 


e  in- 


nerhalb der  allgemeinen  wirbelt  erb  ewegmig  inne  hatten,  eine  wirk- 
lich ehrliche  ^rschütterimghervorceruf em.  Aus  innerer  Lot  und 
innerem  Bedürfnis  heraus  besarjien  sie  sich  auf  den  Ursprung  Ihrer 
Herkunft I  elxrlich.  ywsüAimxziii   suchten  sie  nach  einer  Beziehung 
zum  Judentum,  nach  der  lüöelichkeit  einer  Rückl:ehr  ins  Judentum 
ui.d  zur  jüdischen  Gemeinde;  wieder  nicht  nur  aus  materieller 
Berechnung,  sondern  aus  dem  eiirlichen  Bedürfnis  heraus  nach  Ge- 
meinschaft mit  all'  denen,  die  deich  ihnen  aus  allen  Lebenser- 
schelnujigen  des  deutschen  Volkes  ausgeschaltet  wurden. 


VI. 


Innerhalb   der  jüdischen  Gesellschaft  nahm  die  jüdische 
Jugendbewegung  eine  besondere  Stellun£    ein.     Auch  sie  war   im  we- 
sentlichen eine  Vereiniguiig  bürgerlicher  i^ienschen.      Die  Tatsache 
dass  dem  neutralen  jüdischen  Jugendverband  vor  dem  Kriege   in  den 
kleineren  Städten  auch  jüdische  .Umgestellte  angehörten,    ändert 
nichts   an  der  allgemeinen  Charakterisiermig  der     t eilung  der  jü- 
dischen Arbeitnelimerschaft,    die  wir  früher  gegeben  haben.     Ivech 
dem  Kriege  veränderte  sich  auch  die  jüdische  Jugendbewegung  in 
mancher  Hinsicht,     l^otah  immer  v/aren  ilire  Führer  und  ihre  Mitglie- 
der Kinder  des  bürgerlichen  Judentums.      Ergriffen  jedoch  von  den 
Zeitströmungen  der  ^achkriegs jähre  versuchten  die  verschiedensten 
Kreise  der  jüdischen  Jugendbeweguiig   in  iximer  stäjrkerem  lüaasse  einer 
Ausgleich  zwischen  ihrer  Zugehörigkeit  zur   jüdischen  Gemeinschaft 


-  V   - 


unäi  den  umwälzenden  Ersehe inmi^en,   die  das  Leben  der  Allgemein- 
heit beherrschten.     Wemi  sie  auch  in  iismer  stärkerem  Unfaiige 
dei-  sozialen  Tenderizen  der  Zeit   arlhingen,    so  wurde   ihre  Zugehörig 
keit   zur  jüdischen  Geiaeinschaft   für  sie  bestiuimend  und  icuner 
wieder  war  es   die  Jugendbewegung  aller  Richtungen,    die  darum 
lämpfte,    in  der  jüdischen  Gemeinschaft  gehört  zu  werden  und  den 
sozialen  Veränderiujgen  auch  in  den  jüdischen  Gemeinden  zum 
Durchbruch  zu  verhelfen.     Diese  jungen  Ivlenschen,    die  zum  Teil  , 
selir  xinter  dem  SinflTiss   der  palästinensischen  Wirklichkeit  -  frü- 
her als   ihre  Väter  die  Srüchigkeit  der  V/ir .Schaftsposition  der 
Juden  erkannten  und  für   ihre  berufliche  Ziikm.ft   T3ntscheidm;gen 
trafen,    die  den  bisherigen  Gepflogenheiten  des  jüdischen  Bürger- 
tums  diametral  entgegerigesetzt  waren,    erfuhr^W  auch  am  eigenen 
Leibe  die  Verdrängung  aus   der  Wirtschaft;      sie  erkannten  mit   den 
Jahren  immer  stärker  die  IDigenartigkeit    der  Gali^^-Situat  Lon  der 
Juden. 


VII. 


Die  berufliche  Umschichtung sbewegmig,   von  der  heute 
das  gesamte  deutsche  Judentum  ergriffen  ist,    istuicht  nur   eine 
Föl|e  der  veränderten  Verhältnisse  des  Jahres   1923.     Bereits 
nach  dem  Kriege  begarji  in  der  jüdischen  Jugend, stark  beein- 
flusst   diorch  die  Möglichkeit    einer  Einwanderung  nach  Palästina 
ein  tiefgreifender  Umschichtungsprozess,    in  dessen  Verlauf  tau- 
sende junger  Menschen,   meist  gegen  den  Willen  ihrer  Väter,    sich 
landwirtschaftlichen  und  handwerklichen  Berufen  zuwandten. 


8 


Die  ^mschiclitiingsbev/egiir^   der  Gegenwart    jedoch  stellt   uns 

insofern  vor   ganz   andere  Aiif gaben,    als   es   sich  nicht  mehr   darim 

handelt , in  einem  allmählichen  Prozess,    der  bei  der  Jugend  einsetzt, 

jüdische  li-enschen  anderen  bisher  von  ihnen  nicht    ausgeübten  Berufen 

zuzufüliren,    sondern  dass   gleichzeitig  erwachsene  l-^enschen,    die 

bisher  in   einem  ganz   anderen  Lebeiisraioin  tätig  waren,    sich  nun  in 

Ihnen 
einer  verhältnismässig  kurzen  Zeit    auf  eine/^^nz   fremde  berufliche 

Tätigkeit   -umstellen  mussten.      Dies  hat   zur   Folge,    dass   im  jüdischen 
Leben  Deutschlands    ein  ganz  neuer  ui.d  bisher  fremder  Tj^-pus  heran- 
wächst,   der  seine  eigene  Problematik  und  seine  eigenen  Schwierig- 
keiten hat,    denn  es  handelt   sich  hier  nicht  nur  darijun,    dass  tau- 
sende Lienschen  in  der  kurzen  Zeit    eines  Jahres   eine  ^Inzahl  tech- 
nischer Ha^idgriffe   lernen,    sonderix  vielmelir  um  die  Srkemitnis   der 
Yerärideruii^  ihres  gesamten  Lebensstandards   "und  des   Inhalts   ihres 
Lebens.      Dies  wird   für   sie   erschwert    dadurch,    dass   ihnen  jegliche 
Arbeitstradition  fehlt,    dass    sie  kein  Verständnis  für  Material  und 
Werkzei^  haben,    dass   sie  noch  kein  Gefühl  dafür  haben,    dass  Holz 
•und  ^isen  nicht    tote  Stoffe  sind,   ^ie  durch  Fertigkeit   des  Men- 
sehen  belebt  werden  köraien.      Ihnen  fehlt  das  Verstäi.dnis   dafür, 
welchen  Weg  der  Baumstamm  diirchmacht,    bis   er   als  vollendetes  Llöbel- 
stück   in  unserem  Zimmer   landet.      Ihiien  geht  noch  jenes  befreiende 
Gefühl   ab,    das   den  Arbeiter  durchströmt,    v/enn  er   sich  des    schöpfe- 
rischen TTertes  seiner  Arbeit   bewusst    ist. 


VIII. 


Hier  geht   es  nun  darum,    diasen  Lienschen  auf   dem  Wege   der 
Bildung   das  zu  geben,    was   ihnen  an  Tradition  und  Erfahr-ung  fehlt 

vuid  was    in  der  kurzen  Zeit    irjierhalb    ihres   Ausbilduiigsbetr ' 

^  ^s 


-    o    _ 


von  ihnen  nicht   erworben  werden  kaiji.     Diesen  ungeschulten  l^en- 
schen  die  iJrkeniitnis   ihrer  Situation,    das  Leue   ilires  Lebens  dar- 
zustellen,   ihnen  das  Wissen  von  den  Dingen,    an  denen  sie  arbeiten 
zu  vermitteln,    scheint  air   in  dieser  Zeit    eine  der  v/ichtigsten 
Aufgaben  der  Erwachsenenbildung,   wobei  nicht  übersehen  werden 
darf,    dass   es  sich  nehi-  als  um  die  Vermittlung  schulmässigen  Wis- 
sens handelt,    dass   es   sich  xm  die  l.euformmxg  von  ^-enschen  handelt 
die  reif  geaacht   werden  müssen,   um  in  einen  anderen  Lebensraume 
als   dem  bisher  feewolinten  bestehen  zu  köru.en.     Als  Beispiel  dafür 
wie   diese   Arbeit  geleistet  werden  muss,    karm  jener  zweite  Teil 
der  Uinschiohtler  herajogezoi^en  werdei-,    die  sich  aus   ihrer   jüdie 
sehen  l^instellung  heraus   beruflich  für  lalästina  vorbereiten. 
Hier,   unter/dem  l^influss   der   Idee   der  Ghaluzt^tuJ^ entwickelt 
sich  in  der  Tat    ein  gariz   neuer   jüdischer  Typus.     Menschen,    die 
wissen,    daso    ihre  berufliche  Umstellung  nicht  nur  aus  wirtschaft- 
lichen Gründen  erfolgt,   sondern  dass   am  Ende  ihrer  Ausbildung 
auf  sie   ein  Ziel  wartet  j  i-Äenschen,    die  wissen,    dass   das  Leben 
das   ihrer  harrt,    schwer  sein  wird,    die  jedoch  ganz   erfüllt   sind 
von  2ei^eT  Leidenschaft,    an  der  Leugestaltui.g  jüdischen  Lebens   in 
Palästina  mitzuarbeiten,    die  so  viel  Schwierigkeiten  des  Lebens 
leichtüberwinden  lässt.     Genau  so  wie  ini.erhalb  der  Chaluz-Be- 
wegung  immer  wieder  versucht  wird,    den  üenschen  ganz   zu  erfas- 
sen,   und  ilin  ganz  auf  das    ihm  gesteckte  Ziel  umzustellen,    genau 
so  müsste  auch  jener  Kensch  erfasst  werden,    der  nicht   die  Ab- 
sicht hat,    nach  Palästina  zu  gehen,    sondern  glaubt,    in  Deutsch- 
land bleiben  zu  könr.en  oder  bleiben  zu  müssen. 


-  10   - 


IX. 


Wie  sind  n\m  diese  Menschen,    die   in  Deutschland  bleiben  wol- 
len,   zu  erfassen?     l^ach  dem,   was   ich  hier  im  Laufe  der  zwei  Tage 
gehört  habe,    scheint    es  mir  wichtig  zu  sein,    zunächst   festzustel- 
len,   wie  diese  Menschen  im  Rahmen  der   Erwachsenenbildung  nicht 
zu  erfassen  siixd.      Sie  sind  nicht   zu  erfassen  durch  Barmherzig- 
keit,  wie  sie  hier  manchen  vorschwebt.      Sie   sind  nicht  zu  erfas- 
sen dijirch  religiöse  ^rbau"ung  und  sie  sind  nicht   zu  erfassen 
durch  Wohltätigkeit.      Die  letzten,    die   als  Trc^^er  der  Bildroigs- 
arbeit   in  Frage  kommen,    sind,    um  es   i:;anz    deutlich  zu  sagen,    die 
Herren  Rabbiner,    deini  die  i^-enschen,    um  die  es  sich  handelt, 
-sowohl   jene,   von  denen   ich  früher   sprach,    als    auch  jene,    die 
sich  in  der  I^mschichtun^-  befinden-     das  siixd  nenschen  unserer 


r/   _    • 


-üeit,    ixenschen,    die  in  ihrer  persönlichen  Einstellung  fern  von 


religiöse^ 
Gott    sind  und  einen  Gott,    v^ie   er   ihnen  durch/ ^ZÄrs^xiisliÄ  Predigt 

und  diu:ch  Rabbiner  vermittelt  wird,    werden  sie   immer   ablehnen. 

Menschen  luiserer  2eit  können  iivx   aus  dem  Erlebnis   der  Zeit   imd 

aus  dem,    was   in  ihnen  aus   dem  letzten  Jahrzehiit   vorhanden  ist, 

w 

erfasct  werden*      Sie  können  nur  dann  erfasst    werden,      wenn  ihre 
Initiative  geweckt   wird,   Versuche  der  Selbsthilfe  gefördert  wer- 
den uiid  ihnen  der  Weg  zum  jüdischen  Volk  geebnet  luid  erleichtert 
7;ird» 


V 


Die  Aufgabe,  die  der  Erwachs enenbildiuig  hier  gestellt  wird  1 
ist  ausserordentlich,  aber  zu  leisten  heute  eher  als  zu  irgend- 


-  11  - 


eiiiein  ^eiti^uiJite  vor  den  I.April  1933.     Aber  nur  dann,   wenn  maji 
diese  arbeitenden  ^^ensohen  von  dem  ^efühl   der  Vereinsamung  und 
Isolierui'^c,    i^^  d-em  sie  sicii  als  deutsche  Juden  befinden,   befreit 
•und    ihnen  zeigt,    dass    sie  nur   ein  Teil  sind  jene»  grossen  jüdi- 


s 


Qhen  Volkes,    zu  dem  16  Lillionen  Liensohen  gehören.     Werji  man 


sie   hineinstellt    in  den  Kreis   der   jüdischen  Arbeiterbewegung 
der  Welt,    wenn  sie  zu  einem  Teil  v/erden  jener   jüdischen  Arbei- 
terschaft,   die  sich  aus  lailiionen  ilenschen  zusai^imensetzt      -über 
den   europäischen  Osten  nach  uUnerika  uiid  Palästina.     Um  dies  zu 
können,   muss   luan  verstehen,    dass  man  brechen  muss  mit    jener  Er- 
kenntnis,   die  im  Judentum  nwc   eine  religiöse  Gemeinschaft    sieht 
Uiid   dass  man  selbst  davon  überzeugt    sein  muss,   vO.  wieviel  mehr 
Judentum  als   nur  relißiööe  Oemeinschaft   v/.i^-httg   ist .      Dann  wird 
man   auch  verstehen,    dass,    weni-.  man  z.B.   von  der  hotwendigkeit 
der  Kenntnis   jüdischer  Geschichte  spricht,    es  sich  nicht   so  ab- 
spielen darf,   wie  hier,    dass  man  am  liebsten  2CC0  Jahre  zurück- 
geht und  v/erjTi  man  sc^.er   fort  sehr  i/tt  lieh   ist,    glaubt,    nur  ICOO 
Jaiire  zurückgehen  zu  dürfen.     Jüdische  Geschichte  diesem  Kreis 
beix2:b ringen  kann  man  nur  dann,   wenn  man  von  dem  historischen 
Ablauf   der  Gegenwart    ausgeht   und   jenen  Teil   jüdischer  Geschich- 
te zunächst   behandelt,    der   den  I^enschen  uiiserer  Zeit  verstäAid- 
licher  und  begreiflicher   ist.     Licht  vergessen  werden  darf  da- 
bei  die  grosse   ^eäei^t-un-g   der  jüdischen  Arbeiterliteratur   in  he- 
bräischer und  jiddischer   Sprache.     Diese  Literatur  muss   auch 
dem  deutsch-jüdischen  -Menschen  zi:igäi-glich  gemacht  werden,    denn 
aus   ihr  wird  man  ja  am  besten  erfaliren,    dass   er  als  jüdischer 


-  12   - 


Arbeiter  in  Deutschlajid  keine  isolierte  'Srscheiniuig  ist,  son- 
dern Teil  einer  grossen  Jüdischen  Arbeiterscliaft ,  die  überall 
in  der  Welt  vorhanden  ist* 


XI* 


Wenn  die  jüdische  Gesellschaft    auf  den  Wege  der   Erwach- 
senenbildiong   die  ihr  gestellte  Aufgabe   erfüllen  soll,    so  nur 
daini,  veini  sie  Verständnis   aufbringt,    für   die  Uraschichtung,    die 
sich  innerhalb   des   deutschen  Judentmrns  vollzieht.     Verständnis 
dafür,    dass   der   arbeitende  Xuensch,    dass   der  Arbeiter  gesell- 
schaftlich gleichbev/ertet  werden  muss,    dass   er  in  Gresellschaft 
und  Leben  Als   ein  gleichberechtigter  Faktor   zu  gelten  hat. 
Dass   er  nicht  mehr  nur  Objekt    für   andere   ist,    sondern  Subjelcfc, 
das   selbst   an  der  Wahrnehmung   seiner   Interessen  handelt    -ur^d  sicäi 
als  gleichberechtigt  mit   allen  anderen  Kreisen  der  jüdischen 
Gemeinschaft    empfindet,     hvor  v/enn  dem  Arbeiter  im  jüdischen 
Leben  jene  Anerkennung  zuteil  v/ird,    die   die  Arbeiterschaft 
heute  überall   findet,    nur  darja  können  die   Spannungsmomente 
innerhalb   der   jüdischen  Gemellschaft    erleichtert  imd  deß  jüdi.- 
schen  Menschen  der  Weg  zur  Arbeit   ui^d  zu  einer  eigenen  jüdi- 
schen Arbeiterschaft    ermöglicht  werden. 


/ 


/ 


y 


26. 6*34 


SclilvcSSv;ort   zvor  Herrlinger  Kede. 


I. 


Ss   ist  hier  die  Frage  nach   den  ^'rägerii  der  Bildiir:ij;s arbeit 
gestellt  v/orden*      Ich  verkenne  nicht   die  Schv;ierigkeiten  für 
eine  ßildungsarbeit,    wie   sie  mir  vorschv/ebt#      Ich  glaube   jedoch, 
dass  wir  gerade  heute   eine  Gelegenheit   haben,   wie  sie   für   Erwach- 
senenbildung kaiom  jemals  besser  vorhanden  sein  könnt e#      123  gibt 
heute  unter  jenen,    die  sich  beruflich  usist eilen,    eine  ausseror- 
dentlich grosse   2alil  von  ilkademikern,    die   für   eine  derartige  Ar- 
beit  gev/onnen  v/erden  können,    vielleicht    aia  besten  für   sie   geeig- 
net  sind,    v;eil   .•>ie   an  sich  selbst    diesen  Prozess   der  Umstellung 
erfaliren. 

Auch  die   jüdischen  Kinlturbünde,    die  vir  heute  allenthalben 
haben,    köin.ten  in  den  Dienst    einer  solchen  Bildungsarbeit   gestellt 
werden,   wer^i  es  gelingt,    ihre  i'rogrammgestaltiuig  so   zu  beeinflus- 
sen,   dass   sie  den  besonderen  Kultiorbeflürfnissen  einer  proletari- 
schen Schicht    entsprechen. 


II. 


Zur  Frage  der  organisatorischen  Ziosanmenf assung  der  jüdi- 
scneii  ArDeitneximeröGiiaft   \;ill  luir   scheinen,    als   ob  v/ir  hier  noch 
nie   ernsthaft    an  die  Frage  herangegangen  sind,    ja,    dass  wir   in 
dieser  Frage   sogar   eine  ziemlich  iniglückliche  haiid  hatten.      Die 
Vorschläge  zur   organisatorischen  Erfa-sung,    die   an  uns  herausgetra- 
gen wurden,    kamen  von  ehemaligen  jüdischen  Gewerkschaftlern     di^ 


-     9     - 


iiachden  sie   ihre   alte  Position  verloren  hatten,    nach  neuen  Llög- 
liohkeiten  suchten.      15s  v/ar  richtig,    dass  wir  diesenVorschlägen 
sehr  kritisch  gegenüberstanden^      Ebenso  richtig  war   es,    dass 
v/ir  die  wilden  Versuche  zur  Orgaiiisation  abgelehnt   haben.     Damit 
q^llein  aber  kann  man  der  Frage  nach  der  Organisation  nicht  gerecht 
werden.      Eine  Organisation  von  jüdischen  Arbeitnehmern  kann  nicht 
von  oben  gemacht   werden,    sondern  nur  der  Eri*olg   einer   Initiative 
sein, die  von  unten     aus  den  Schichten  der  Arbeitnehmerschaft 
kommt.      Es   liegt   an  uns,    diese   Initiative  zu  wecken,    die  Bestre- 
bungen zu  fördern,    ohne  dass  wir  die   Selbstständigkeit    einer  sol- 
chen jüdischen  Arbeit  nehm  erv  er  einigung  allzusehr  beschränlien^ 


III. 


3ö   ist   hier  viel  von  der  Ideologie    in  der  Um  Schicht  iu:ig  ge- 
sprochen worden  und  von  der  iuritv/ort,    die  2^iien  Lienschen  zu  geben 
ist,    die  zwar  zur  Umschichtung  bereit   sind,    aber   in  Deutschland 
bleiben  wollen.     Wenn  ich  vom  deutsch-jüdischen  Kreis  verlangt   ha- 
be,   dass    er   diese  Antv/ort   gebe,    so  soll  das  nicht  heissen,    dass 
ich  die  Verantwortung   für  diese  Arbeit   ablehne*      Ich  glaube,    auch 
wir,    die  wir  zionistisch  gebm.den  sind,    sind  verpflichtet,    die 
Antv/ort   für   jene  zu  geben,    die  hier  bleiben,    doch  können  wir  sie 
nur  so  geben,   v;ie  wir   auf  Grund  unserer  Gesamt jüdischeneinstellung 
es   empfinden.     Diese  Antwort  kann  nur  getragen  sein  von  der  Ueber- 
zeugungy    dass  die  Juden  in  Deutschland  nicht    isoliert   sind.      Dass 
die   in  einem  viel   stärkeren  Llaasse   als   es   ihre  Wortführer  zugeben 


3   - 


wollen,    Teile  des  jüdischen  Volkes   sind.     Wenn  das  deutsche  Ju- 
dentioin  heute  Hilfe  von  Juden  aus   dem  Auslande  erhält,    so   liegt 
darin  nichts  Beschämendes,    denn  Jahrzehiite laiig  haben  deutsche 
Juden  den  Juden  im  Auslande  ihre  Hilfe  dargebracht,     lixxr  wenn 
wir  die  Isolationsschicht,    mit  der  man  das   deutsche  Judentum 
Timkleidet  hat,    durchbrechen,    ergibt   sich  die  Möglichkeit    einer 
Verständigimg,    finden  wir  den  Weg  sueiiiander.      Erkennt  man  das 
Judentum  als   eine  Einheit,    dann  versteht  man  auch  das  Palästina 
vom  Judentum  ausserhalb  Palästina 's   in  seinem  Sein  und  in  seiner 
Entwicklung  abhängig   ist,    daiui  weiss  man  auch,    dass   es  zionisti- 

f' 

sehe  Arbeit    sein  kaim,    in  Deutschland  zu  bleiben  und  hier   für 
eine  Erhaltung  und  SrstÄrkung  der   jüdischen  Gemeinschaft   zu  wir- 
ken.     Dann  v/eiss  man  aber  auch,    dass  man  als   jüdischer  ^-ensch 
in  Deutschland  bleiben  kann,    um  mitzuarbeiten  an  der  Gestaltung 
dessen^  was      in  i'alastina  v/ird*      Es  besteht    ein  untrennbarer 
Zusammeiihaiig   zwischen  Judeii  in  Deutschland  und  Palästina. 
Hut  aus  der  gemeinsamen  Arbeit   für   eine  Gesundung  der  jüdischen 
Gemeinschaft    in  Palästina  lurid  in  Deutschland  ergibt   sich  die 
iiöglichJceit    einer  Antwort    auf  alle  die  Fra£;en,    die  hier  gestellt 
wurden,    eine  Antwort,   wie  sie  aber  nur  von  einem  seiner  Selbst 
bewussten  Judentum  gegeben  werden  kann. 


f 


Charl ottenburg  y 
Kant  Str. 158 


29.  Dezember  1931 


>k 


Lieber  Rudel ^ 

die  ^iTilaje   soll  das  Protokoll  Ihres  Referates  dar-- 
stellen,    der  weisse  Fleck   auf  Seite  9   umfasst   das  Stenograrmn 
Ihrer  Frau,    hoffentlich  können  Sie    ihn  aus  dem  Gedächtnis 
ausfüllen. 

Herzlichen  Gruse 


Ihre 


^  ^Lm^hi  ■    ^    ■• 


Die  Intensivierung  des  Arbe  itsnachuei swesens 


Das  Thema  meines  Referates  könnte   vielleicht 
insofern  ^u  Missverständnissen  führen,    als  es  den  Schluss   zulässt,    d. 
dass  wir  ein  gut   ausgebautes  Judisches  Arbe  itsnachwe  iswesen  besitzen, 
das  nur  ausgebaut   und    intensivi  ert   werden  miisste,    kurz,    dass  es   sich 
um  ein  Arbeitsgebiet  hanaelt,    in  dem  nur  noch  die  Intensivierung  not- 
wendig   ist.    Leider  sind  wir  aber  nicht  so  weit,    es  fehlt  uns  wesent- 
lich mehr  als  die  Intensivierung;    und  es  wird  notwendig  sein  zu 
überlegen,    wo  wir  heute   eigentlich   auf  diesem  Gebiet   der  J'ldi sehen 
Wohlfahrtspflege  stehen.    Wir  haben  auf  diesem  Gebiet   seit   vielen 
Jahren   einen  Kampf  geführt   und  glaubten,    endlich   so  weit  zu  sein, 
dass  wir  das  Jüdische  Bürgertutn  dazu  gebracht  hätten,    seine   Ursprung^ 
liehen  Begriffe   von  Philanthropie  zugunsten  neuerer  Formen  der  Wohl- 
fahrtspflege geändert  iu  haben.    Dies    ist,    wie  wir  heute   erkennen  müs- 
sen,   leider  nicht  der  Fall,    und  noch   bedauerlicher   ist   es,    dass  wir 
diese  Tatsache  eigentlich    immer    in   einem  Kreis   von  Menschen  erör- 
tern m''ssen,    die  zu  unserer  Arbeit  positiv  stehen.    Denn  die  anderen, 
die   sie  negativ  betrachten,    kommen  nicht   zu   unseren  Tagungen,    hören 
unsere   Vorträge  nicht   und  lesen   unsere  Artikel   nicht.    Wir   erzählen 
uns  gegenseitig    immer  wieder,    wie  wenig  vjeit   wir  gekommen  sind,    ohne 
dass  diejenigen,    an  die  die  Kritik  unserer  Arbe  it   gerichtet    ist,    dies 
höret.    Restimmte  Dinge  wie  die  Idee  der  Berufsberatung,    des  Arbeits- 
nachweises,   der  Arbeiterkolonie ,    sind,    wenn  auch  nur  der  leiseste 
Gegenwind  weht,    sofort   die  ersten  Opfer  der  heutigen  Etat- Kür zun  gen. 
Die  Einschränkungen,    die  heute  überall   notwendig  werden,    treffen   in 
der  Regel    die  Arbeiten,    die  für  uns  das  Kernstück  der  Wohlfahrts- 
pflege überhaupt   sind.   Uan  hat  noch  nicht  gehört,    dass   beispiels- 
weise  ein  Jüdisches  Krankenhaus   oder  die  Hälfte  der  leerstehenden 
Synagogen^  geschlossen  loorden    ist,    sondern  'Iberall   werden  die  Dinge 
als  Luxus   betrachtet,    an  denen  wir  so   stark   interessiert  sind.    Hier 
ist    in  der  Hegel   der  erste  Angriff  festzustellen,    weil    er  hier  auf 


t 


\ 


-  i»  - 


die  Linie  des  leichtesten  Widerstandes  stösst,    denn  hinter  diesen  Dingen 
steht  niemand.   Manchmal   benutzt   sie  die  eine  oder  andere  politische 
Partei,    soweit  sie    in  Opposition  sur  Gemeindeverwaltung  steht,    und  lässt 
sie  0icder  fallen,    wenn  sie   ihr  nichts  mehr  bedeuten.    Es   kommt   Jeden- 
falls sehr  selten  vor,    dass  diese  Dinge  wirklich   sachlich  gepriift  wer- 
den,   denn  wenn  über  Wohlfahrtspflege  gesprochen  wird,    hat  der  Bürger  die 
Auffassung,    dass  man  einfach  dem  Hungernden  sein  Brot    brechen  muss  und 
damit  schon  alles  getan   ist.   Mit  diesem  Gedanken,    der  durch  zahlreiche 
Bibelsitate  belegt  wird,    ist    in  der  Regel   der  Gesichtskreis   erschöpft,     ■ 
Hat  man  zufällig  das  Glück,    dass   irgendein  Jüngerer  Jefisch   in  einer  Kom- 
mision  zur  Prüfung  dieser  Dinge  sitzt,    dann  geht   es  noch   an.   Hat  man 
aber  nur  mit  älteren  zu  tun,    dann  hört  man  sofort  das  Argument,    dass 
Dinge  wie  Arbeitsnachweis   und  Berufsberatung  doch  früher   auch  nicht  ge- 
macht worden  sind,    und  dass  es  also  auch  heute  ohne  sie  gehen  rrv'lsste. 
Es  stimmt   aber  nicht,    dass  die  Arbeitsnachweisbewegung   eine  neue  Ein- 
richtung  ist,    weder  in  der  allgemeinen  noch    in  der  fldischen  Wohlfahrts- 
pflege.   Wer  Zeit   und  Gelegenheit  hat,    die   einschlägige  Literatur  zu  le- 
sen,   wird  sehen,    dass  sich  an  diesen  Sachen  nicht   viel  geändert  hat. 
Zwar  hat  sich  seither  die  Wirtschaft  an  sich  wesentlich  geändert,    aber 
man  wird  erstaunt  sein  zu  sehen,    dass  beispielsweise  vor  dem  Kriege 
der  Arbeitsnachweis  der  Berliner  Logen  bereits  26  OCO  Hl  gekostet  hat, 
die  von  privater  Seite  aufgebracht  wurden,    und  dass  heute  Arbeitsnach- 
weis  und  Berufsberatung  zusammen   in  Berlin  45  000  HLl  kosten.    Diese  Dif- 
ferenz von  20  OCO  RM  steht    in  keinem  Verhältnis  zu  der  NoUoendigkeit 
der  Arbeit   und   ihrem  Umfang.    Im  Jahre  1912/13,    als  der  Logenarbeitsnach- 
weis 26  OCO  RLS  kostete,    hatte   er  25CC  Arbeitslose  zu  versorgen;   für  Je- 
den dieser  Arbeislosen  hatte  man  damals  aber  2-3  Stellen.    Wenn  wir 

m 

heute  feststellen,    dass    im  Jahre   1931    bis    .um  l.l/ovember  14   OCO  Einlei- 
me Idungen  bei    uns  vorlagen,     ist   es  klar,    um  wieviel  grösser  die  zu  be- 
wältigende Arbeit  geworden    ist. 

Wenn  wir  hier   in  unserem  Kreis  diese  Dinge   besprechen, 
dann  müssen  wir  versuchen,    uns  Rechenschaft   aby^ulegen  und  uns  zu  frageti: 
Wer  steht  hinter  diesen  Dingen,    wie  sielsind  geworden  ?  Der  Sinn  der 


3     - 


Aussprache  soll  Ja  der  sein,    d-i-enperuflich   oder  durch   die  Jugendorga- 
nisationen mit  diesen  Problemen  Beschäftigten  wieder  einen  Anlass  su 
geben,    über  diese  Dinge    in  Ihrer  Heimat  gemeinde  ::u  sprechen,    Interesse 
zu  loecken  bei   denjenigen,    die  bestimmend  für  diese  Dinge  sind.    In    der 
Arbeit   sind  w   i   r     die  Herren  der  Situation,    aber   in  den  Gemeinden 
-müssen  wir  Uenschen  gewinnen,    die  Sinfluss  haben,    die  dann  für  uns  ein- 
treten können,    ffir  loollen   versuchen,    Klarheit   über  den  Stand  der  Dinge 
zu  gewinnen  und  darüber  hinaus   trachten,    immer  wieder  Freunde  für  un- 
sere Arbeit   ::u  gewinnen.    Denn  es  wird  Ja  noch  lange  dauern,    bis  der 
heutige  Kreis  von  organisierten  Jugendlichen   und  Sozialarbeitern  be- 
stiinmend    in  den  Gemeinden    ist. 

In   der  Frage  des  Arbei  tsnachwe  ises  muss  man  wimmer 
wieder  eines  sagen:    nämlich,    wir  mf'ssen  vermeiden,    die  Arbeit,    die  wir 
leisten  m^'ssen,    nur  unter   unserem  Gesichtswinkel  zu  sehen.    Gerade   bei 
dieser  Frage    ist    es  notwendig  zu  verhindern,    dass  öffentliche  Institu- 
tionen  nicht   gebraucht  werden.    Ich  würde   unbedingt   daf'lr  eintreten, 
dass  j^ort,    wo   öffentliche  Einri  chtungen  berufsfortbildnerischer  Art 
ejcisti  eren,    unsere  Jenschen  mitarbeiten.    Auch  der  beste  Arbeitsnachweis 
muss  sehr  eng  mit   den  Stellen  des   öffentlichen  Arbe  itsnachweiswesens 
zusammenarbeiten.   Dies  hat  sachliche   und  andere  nicht  zu  unterschätzen- 
de  Vorz'ige.    llan  kann  als  Beainter  der  Jüdischen  Wohlfahrtspflege  z.B. 
bei    den  öffentlichen  Arbe  itsämtem  immer  mehr   erreichen  für  einen  Enterb 
losen  als  dieser  selbst.   Dank  der   besseren  Kenntnis  der  gesetzlichen 
Bestimmungen   ist   der  J'ldische  Beamte   ste-^s    in   der  Lage,    den  Beamten 
auf  bestimmte  Möglichkeiten  aufmerksam  zu  mMchen,    die  der  Erwerbslose 
selbst   nicht  kennt.    Wir  müssen   uns  darüber  klar  sein,    dass  unbedingt 
auf  dar  Eusamm.enarbeiten  mit   öffentlichen  Stellen  der  grösste  Wert  ge- 
legt werden  muss. 

Die  formale  Lage  für  den  Jüdi sehen  Arbeitsnachweis 
ist   heute   die,    da^s  der  nicnt   vor  dem  I.Januar  1922  genehmigte  Arbeits- 
nachweis keine  Kxisteniberechtijung  hat.    Wir  heben  zv^ar  noch  zwei   oder 
drei  Arbeitsnachweise  genehmint    bekommen,    ober  mehr  werden  es  wohl 
nicht  werden.    IJun    ist   es  zwar  angenehmer,    im  Halmen  eines  genehmigten 


s- 


-      4     - 


Nachweises  su  arbeiten,    aber  auch  ohne   einen  genehmigten  Arbeitsnach- 
weis    ist  die  Arbeit    in  kleineren  Gemeinden  möglich.    Die  Vereinigte 
Zentrale  für  Jüdische  Arbeitsnochweise  hat  £±rt  vor  Kurzem  ein  Rund- 
schreiben herausgehen  lassen,     in  dem  sie  auffordert,    Vertrauensleute 
in  kleineren  Städten  ^u  gewinnen.   Das    ist  ein  guter  Anfang,    und  dieser 
Versuch  muss  unbedingt    intensiviert  loerden.    Dass   es  möglich   ist,    auf 
diese  Weise  su  arbeiten,    dafür  habe    ich  selbst  Beispiele.    Der  Rabbiner 
Dr.  Esche Ibacher   in  Düsseldorf  hatte   oor  einiger  Zeit  ein  Gespräch  mit 
eitlem  rheinischen  Grossindustriellen,    in  dem  dieser   ihm   im  Sehers  sag- 
te,   er  möge   ihm  doch  mal  Jüdische  Metallarbeiter  verschiedener  Kate- 
gorien besorgen.   Dr. £schi\eb acher  machte  mir  von  diesem  scherzhaft  ge- 
meinten Angebot  Uitteilung,    und   ich  habe   tatsächlich  die  verlangten 
Leute  besorgen  und  hinschicken  können.    Jetzt  habe   ich  erfahren,    dass 
die  Leute  sich  gut  eingearbeitet  haben.    In  Steinheim  z.B.     ist  der 
Sitz  der  la'öbel  Industrie,    und   ich  hörte   von  dem  dortigen  Lehrer,    dass, 
wenn  inr  ihm  gute  Tischler  anbieten  könnten,    der  dortige  Gemeindevo?^ 
stand  Leute   unterbringen  w''rde,    weil   er  eine  Vergrösserung  der  Gemeinde 
erstrebt.   Selbstverständlich  muss  man  vorsichtig  vorgehen,    aber  bei 
guter  Ausbildung  der  Vertrauensmänner  lässt   sich  doch  einiges  schaf- 
fen.   Es    ist  zwar  schwierig,    das  Problem  der  De  zentral isiti an  und  der 
Abwanderung  von  der  Grosstadt    in  die  kleinen  Städte  zu  lösen,    aber 
es  gibt   doch  Möglichkeiten  dafür.   Für  diese  Art  der  Arbeit  sind  die 
Rabbiner  weniger,    die  Lehrer  mehr  geeignet.    Wichtig  wird   es  auch  sein, 
dass  wir  in   unserer  ganzen  Arbeit   bei   der  Unterbringung  von  Erwerbs- 
losen  in  Arbeitsstellen  möglichst  versuchen,    Warenhäuser  und  Grossbe- 
triebe als  Arbeitsplätze  zu  bekommen.    In  kleineren  Arbeitsstellen  ge- 
schieht  es   oft,    dass  der  Arbeitgeber  vom  J'Jdischen  Arbeitnehmer   immer 
mehr  verlangt   als  von  seinen  anderen  Arbeitnehmern.   Bei  Grossbetrieben 
hingegen  kann  das  tarif gebundene   Verhältnise  nicht  zu  solchen  Misshel- 
ligkeiten führen.    Vor  allen  fingen  darf  man  hier  nie  von  dem  Gesichts- 
punkt ausgehen,    dass   es  sich  hier  um  eine  Wohltätigkeitsaktion  des 
Arbeitgebers  handelt,    sonst  schädigt  man  di  eti Arbeitnehmer  von  vornher- 
ein,   denn  er  muss  gleichwertig  mit   seinen  Kollegen  behandelt   werden. 


-  5  - 


Eine  Sonde rbehdnUung   und  besonderes  Entgegenkommen  dür;fen  wir  nicht 
verlangen.    Darum,  sollen  auch   die  Y'ohl  fahrt  samt  er  sich  möglichst  wenig 
mit   der  Stellenvermittlung  befassen,    wie  überhaupt   stets  eine  scharfe 
Trennung  zwischen  'lohlfahrtsamt   und  Arbeitsnachweis  su  machen   ist. 
Diese  Notwendig'ergibt   sich   besonders  für  kleinere  Arbeitgeber,    die 
oft    in  Differenzen  mit    ihren  Jüdischen  Arbeitnehmern  kommen,    dann 
beschwert  sich  oft  der  Arbeitnehmer  beim  Arbeitsnachweis,    und  wir 
dürfen  dann  nicht  Partei  für  den  einen  oder  anderen  nehmen.    Ist   der 
Arbeitnehmer  gezwungen,    zum  Arbeitsgericht  zu  gehen,    sind  wir  nicht 
dazu  da,    ihm  zu  helfen,  noch   auch    ihn  an  dem  Streit   zu  verhindern. 
Er  soll   nicht   auf  sein  riecht   verzichten,    weil   er  durch  uns  vermittelt 
wurde.    Diese  Dinge  müssen  wir   im  Rahmen  unserer  Arbeit  unbedingt 

berücksicht igen. 

Ich   sagte  schon,    dass  wir  nur  sehr  wenige  Arbeits- 
nachweise besitzen,    und  diese  Tatsache  wird  erschwert   durch  die, 
dass  die  uenschen,    die    in  dieser  Arbeit  stehen,    oft  nicht  nur  sie, 
sondern  noch  andere  vinge  zu  erledigen  haben.   Die  Menschen  m'lssen 
aber  unbedingt   etwas  von   den  Dingen  der  Arbeit   verstehen;  früher  gab 
es  gar  keine  Ausbildung  für  sie,    man  musste  sich  allein  Kenntnisse 
und  die  notwendige  Routine  aneignen.   Der  Beamte  muss  aber  mehr  von 
der  Arbeit   verstehen,    als  das  Lesen  eines  Zeitungsartikels  vermittelt. 
Die  Tätigkeit   aes  Arbeitsvermitteri    ist  eine   der  schwierigisten   in 
der  gcnten  Wohlfahrtspflege  überhaupt.    Sie  setzt  ein   ausserordent 
liches  :Jass  von  Menschenkenntnis  voraus  und  verlangt  mehr  als  die 
Tätigkeit  des   städtischen  Vermittlers,    der  in  einer  ganz  bestimmten 
Branche   arbeitet   und  mit   den  Menschen  dieser  Branche   zu  tun  hat,    denen 
ihr  Beruf  doch  bereits  einen  gewissen  Stempel  aufgedrückt  hat.    Er  hat 
viel  mehr  mit   gleichgearteten  Menschen  zu  tun  als  der  Beamte  des 
judischen  Nachweises.   Die  Trennung  zwischen  kaufmännischen   und  ge- 
werblichen Ar-beitnehmern   ist  wohl  nur   in  Berlin   durchgeführt. 

Eine  zweite  Schwierigkeit   i.'it^   die,    dass  wir  Uen- 
schen,   die  45  oder  50  Jahre   alt   geworden  sind,    nicht   einfach  als  nicht 


-      6      - 


vermittlungsfähig  ansehen  können,    wie  das   im  städtischen  Arbeitsamt 
geschieht.   Auf  diesen  Standpunkt  des  städtischen  Vermittlers  können 
wir  uns  nicht  stellen.   Idan  kann   im  grossen  ganzen  sagen,    dass  das 
Berufsbild  des  /.rbeitsvermittlers  weder  bei   uns  noch   im  öffentlichen 
Arbeitsnachwe i.3wesen  feststeht.    Wie  kann  man  nun  die  Voraussetzungen 
schaffen,    um  einen  Menschen  i:u  einem  guten  Arbeitsvermittler  su  er- 
ziehen? Biese   Voraussetzungen  können  nicht  ohne  weiteres  verwirklicht 
werden.    17ir  sind  oft   auf  ehrenamtliche  Kräfte  angewiesen,    die  die 
Arbeit   sehr  gut,    aber  auch  sehr  schlecht  leisten  können.    Wir  haben 
Jedenfalls  gegenüber  dem  städtischen  Vermittler  den  Vorzug,    dass  wir 
uns  mehr  auf  den  Petenten  einstellen  können,    während  der  städtische 
Beamte  zudem  noch  mit  der  Arbeitslosenversicherung  belastet    ist.   Für 
ihn  bleibt   der  Arbeitsuchende  meist  nur  eine  Nummer,    es  wird   ihm 
schwer,    seine  persönliche  Qualifikation  zu  entdekiinn.    Bei   uns,    wo 
die  Zahlen  der  Arbeitsuchenden  nicht  so  gross  sind,    ist  es  sehr  wich- 
tig,   das  Gefühl    in  dem  Arbeitslosen  zu  wecken,    dass  hier  wirklich  die 
Tendenz  herrscht,    ihm  .:u  helfen.    Hat  sich  ein  Arbeitsvermittler  erst 
einmal   eise  Blosse  gegeben,    dann   ist   er  oft  für  den  Arbeitsuchenden 
erledigt,    und  darum   ist   es   besser,    eine  Entscheidung  lieber  auf  den 
nächsten  Tag  zu  vertagen  als  eine  falsche  zu  treffen.    Der  Arbeits- 
lose muss  sicher  sein,    dcss  Jede  Auskunft,    die    ihm  gegeben  wird, 

richtig   und  einwandfrei    ist. 

In   diesem  Zusammenhang  muss    ich  noch  einmal   auf 
die  liichtigkeit  des  Zusammenarbeitens  zwischen  dem  Jüdischen  und  dem 
öffentlichen  Arbeitsnachweis  hinweisen.    Immer  wieder  muss  versucht 
werden,    mit  den  Menschen  des   öffentlichen  Nachweises   Verbindung  zu 
bekommen,    z.B.    wird  diese  Beziehung   in  der  Frage  der  Erwerbslosen- 
siedlung Behr  wichtig  sein.   Bei   den  öffentlichen  Arbeitsämtern  herrscht 
*die  Vorstellung  vor,    dass  Juden  keine  Landwirte   und  Landarbeiter  sein 
können,    und  hier   ist   es  die  Aufgabe  des  Jüdischen  Vermittlers  einzu- 
greifen. Die  Aufsichtsführung  des  öffentlichen  Arbeitsamtes   soll   nicht 
als  Last  empfunden  werden,    sondern  als  wichtig  für  unsere  Arbeit. 


7     - 


Dr.  Kreutsberger  sprach  heute  davon,    dass  sowohl   Caritas 
als   auch  Innere  Llission   vom  öffentlichen  Arbeitsdienst  Gebrauch  machen 
und  wir  nicht.    Das  wird  klar,    wenn  man  sich  überlegt,    dass  Caritas  und 
Innere  Mission   ihre  Leute    in  den  Ministerien  und  Amtern  haben,    die  ih- 
nen sofort  von  Jeder  neuen   Verfügung  Kenntnis  geben,    damit   sie  sie 
benutzen  können.   Das  fehlt   uns  leider. 

Es  kommt  noch   etwas  sehr  schwieriges  hinzu.    Der  Mann, 
dem  wir   in  Berlin  für  unsere  Arbeit   viel  nu  verdanken  haben,    Eugen 
Ccsparij,    der  doch   auch  ein  Bürger  war,    hat  das  Schlagwort  geprägt 
von  dar  Notwendigkeit,    den  Hilf sbeäürfti gen  selbst  zur  Mitarbeit    im 
Wohlfahrtsamt  heranzuziehen.   Dieser  Versuch  müsste   immer  wieder  ge- 
macht  werden.   Es  hat  sich  oft   erwiesen,    dass  Leute,    die  gut  von  uns 
betreut  wurden,    ihre  Dankbarkeit   dadurch   erwiesen  haben,    dass  wir  durch 
sie  neue  Stellen   erhalten  können.    Gerade    in  kleineren  Arbeitsnochweisen 
mlssten  wir  diese  Möglichkeiten   ausnutzen,    die   Vermittelten  für  die 
weitere  Stellenwerbung  ^u   interessieren.    Meines  iTissens  haben  sämtli- 
che Arbeitsnachweise  keine   eigentliche  Verwaltung,    es   ist  meistens  nur 
ein  Ausschuss  für  den  Arbeitsnachweis   vorhanden,    der  eine  mehr  oder 
minder  dekorative  Bedeutung  hat   und  keinen  allzu  grossen  Einfluss  be- 
sitzt. Immer  wieder  muss  der  Versuch  gemacht  werden,    aus  den  Kreisen 
der  Erwerbstätigen  Menschen   in  die  Veri:altung  des  Machweises  zu  bekom- 
men. Z.B.    hat   in  Berlin   ein  kieiner  Verein,    der  der  Jüdischen  Inge- 
nieure und  Techniker,    bei   der  Stellenbeschaffung   tätige  Hilfe  geleistet 
Dies  aar  natürlich  nur  möglich,    weil    es  sich  um  einen  kleinren  Kreis 
von  Menschen  handelt,    aber  es  müsste  auch    in  kleineren  Nachweisen  mög- 
lich sein,  Menschen  zu  dieser  Art   von  Mitarbeit  zu  gewinnen. 

Das   ist   auch  noch  aus  anderen  Gründen  notwendig.    TFenn 
heute    in   einer  klein^-en  Gemeince  beschlossen  wird,    kein  Geld  mehr  für 
den  Arbeitsnachweis  ai's£ugeben,    so   interessiert  sich  meistens  kein 
Mensch  dafür.    Trenn  aber  die  Masse  dagegen  protestiert,    liegen  die 
j^inge   ganz  anders.    Protestversammlungen  hat  man  nicht  gern,    man  hat 
auch  .Ju  grosse  Angst   vor  den  Erwerbslosen,    und  sie  können  dadurch  oft 
zur  besten  Stütze  des  Arbeitsnachweises  werden.    Sie   beteiligen  sich 


-     8     - 


nicht   an  dem   innerjüdi sehen  politischen  Streit,    sondern  ffiur  sehr   in- 

'teressi ertf    dacs  die  Stelle,    die  4hnen  Arbeit   vermi  tteln  kann,    bestehen 

bleibt. 

Es   scheint  mir  notwendig,    auch  einiges  über  das 

vorher   behandelte  Thema   der  Hilfe  für  die   erwerbslosen  Jugendlichen 

SU  sagen.    Wir  betrachten  bei   dem  Problem  der  Erwerbslosen   in  su  star-- 

ken  Masse   die  Jugendlichen,    inuerrk/nr  eine  Grenze   bei  21    oder  25  Jahren 

ziehen.    Und  darum  geschieht    es  häufig,    dass  man  zi^ar  versucht,   für 

den  Jugendlichen  etwas  ::u  tun,    darüber   aber  den  Älteren  gan::  aus  dem 

Kreis  der  Massnahmen  herausfallen  lässt.   Das  I'roblrm  der  susJ,t:^lichen 

Arbeitsleistung    ist  genau  so  wichtig  für  die  älteren  Erwerbslosen  wie 

für  die  jugendlichen.    Es    ist   selbstverständlich  weder  für  uns  noch 

für  den  öffentlichen  Arbeitsnachweis  eine   tiefgehende  Lösung  möglich, 

denn  es  gibt   -  das  muss  man  heute  erkennen   -  eben  eine  gan^e  Klasse 

von  Erwerbslosen,    von  denen  ein  grosser  Teil    vielleicht   nie  mehr   in 

die  Jrroiuktion  wird  hineinkommen  können.    Bei   6  Millionen  Erwerbslosen 

wird  es   -  selbst   bei   optimistischer  Betrachtung  der  Situation   -  kaum 

der  Hälfte  gelingen,    sich  wieder   in   die  Wirtschaft    einzugliedern.    Die 

m 

anderen  sind   eben  das   Opfer  der  Rationalisierung  geworden,    Opfer  von 
Geschmacksrichtungen,    Opfer  ^.B.    auch  der  Tatsache,    dass  die  Heeresin- 
dustrie stark  zurückgegangen   ist   etc.    Wir  müssen  uns  klar  darüber  sein, 
dass  wir  heute  Arbeiter,    Angestellte   und  Erwerbslose  haben,    und  wir 
müssen   versuchen,    susäti:liche  nrbeit  ;^u  schaffen.    Wir  hatten   in  Ber- 
lin,   als  vnr  mit   dieser  ^irbeit   begannen,    eine  kleine  Kleiderkammer  mit 
3-4  Llenschen,    dann,    als  wir  die  Kleiderkammer  als  Notstandsarbeit 
aufsogen,    beschäftigten  wir   bis  ::u  85.    Zetzt  mussten  wir  auf  60  Perso- 
nen heruntergehen.    Alle   arbeiten  nur  etwa  2  --  3  Llonate.    Die  Kleider- 
kammer   erfüllt  swei   Punktionen,  einmal   besorgt   sie  Kleidung  und  Möbel, 
die  man  sonst  kaufen  müsste,    denn  beschäftigt   sie   eine  ganze  Anzahl    von 
Menschen,    denen  sie  das  Gefühl   einer  bestimmten  Arbeitsleistung  gibt. 
Als   die  finanzielle  Situation    in  der  Gemeinde   unangenehm  wurde,    be- 
schäftigte  die  Kleiderkammer  nur  noch  30  Menschen,    mit  denen  sie  nur 
noch  den  Betrieb  aufrecht   erhalten  konnte.   Man  erklärte  nun,    die   Klei- 


-  p  - 


derkammer  mlcse  nach   wirtschaftlichen  Gesichtspunkten  geführt   werden. 
L'an  müsste  statt   einiger  erwerbsbehinderter  Uenschen  Jetst  wenige   voll" 
wei^tige  Arbeitskräfte     nehmen,    um  die  Kleiderkammer  rentabler  ^u  ge- 
stalten.  Dann  aber  geht    ihr  sozialpolitischer  Sinn  verloren.    Früher 
"haben  wir  sie  gerade   dazu  benutzt,    um  auch   Vorbestrafte  und  schwierige 
Elemente  zu  beschäftigen.    Das  hört,  auf ,    wenn  man  die  Einrichtung  nicht 
mehr  als  Notstandsmassnahme  betrachtet.    Alle   diese  Dinge   sind  Ja  nicht 
neu,    das  gab  es   dies  auch   schon   vor  dem  Krieg,    nur  waren  diese  Ein- 
richtungen damals   vielleicht  schlechter  geführt.    Das  neue    ist  nur,    dass 
sie  heute   eine  Forderung  der  Zwanzigjährigen   sind   und  früher  das  Pri-- 
vileg  der  Siebzigjährigen  waren. 


-      10     - 


Das   vierte   ist   die  Frcge  der  schriftlicaen  i'-erbung. 

Man  muss  noch   immer  für  einen  Petenten  an  10  -  20  Firmen  schreiben,    denn 
es  gibt   noch  Firnen,    die  Antworten.    Idan  kann  auch     ur^ch  Annoncen  werben  , 
und   vcr  allem  kann  man  es  durch  persönliche  Besuche.   Der  Besucher  darf 
aber  nicht   so  aussehen,    dass   ihm  von  vornherein  der  Zutritt   verwehrt 
üst,    und  er  darf  sich  nicht   benehmen  wie   ein  schlechter  Agent,    sondern 
muss  wie  ein  guter   Verkäufer  auftreten.   Denn  schliesslich  sind  wir  doch 
ein  kaufmännisches   Unternehmen,    nur  dass  wir  statt   ITare  Menschen  haben. 
Wir  m::33en  dieselben  Methoden   benutzen,    die   durch  geschickte  Werbung 

gegeben  sind. 

Ich  möchte  sum  Schluss  auch  noch  auf  die  Frage  der 

Einheitlichkeit   des  Jüdischen     rbeitsnachweiswesens  eingehen.   Es   be- 
steht eine  Trennung  zwischen  den  allgemeinen  Jüdischen  Arbeitsnachweisen 
und  denen  der  Schomre  Schabbos-Orgonisation.   Dies   bedeutet   einen  ausser- 
ordentlichen Schaden.    Es    ist  selbstverständlich  die  wichtigste  Aufgabe 
des   allgemeinen  Jüdischen  Arbeitsnachweises,    für  die  sabbathhaltenden 
Menschen  zu  sorgen.    Ich  glaube  auch,    dass  seine  Leistungsfähigkeit 
grösser   ist  als  die  des  Jchomre  Scnabbos,    der  sich   auf  einen  kleinen 
Kreis  beschränken  muss.   Die  Schlagkraft  des  Arbeitsnachweises    ist  grös- 
ser,   wenn  keine  Zersplitterung  besteht.    Die  Möglichkeiten  für  die  sab- 
bathtreuen  Arbeiter  und  .^gestellten  sind  heute  natürlich  schlechter 
als  Je,    weil   die  Betriebe,    die   bisher  flr  diese  Menschen  die  gegebenen 
waren,'  ausserordentlich  klein  sind   und  grosse  Betriebe  zusammengebrochen 
sind.  Llann  muss  sich  überlegen,    ob  man   es  sich  leisten  kenn,    die  Arbeit 
von  zwei   verschiedenen  Stellen  machen  zu  lassen.    Ich  bin  überzeugt, 
'dass  wir  früher  oder  später  dazu  kommen  werden,    dass  wir  eine  Stelle 

haben,    die  die  ganze  Arbeit  macht. 

Die  Periode   des  Aufbaus  und  des  Ausbaus  des  Jüdischen 
Arbeitsnachweises   ist   vorbei,    es  handelt   sich  nicht  mehr  um  eine  Frage 
sozialpolitischer  l/atur,    und  wir  befinden  uns  mitht  mehr  in  der  Offen- 
sive    sondern   in  der  Defensive,    aber  wir  missen  immer  wieder  versuchen, 
der  Jüdischen  Öffentlichkeit  nu  beweisen,    dass  diese  Dinge  heute  wichti- 
ger  sind   als  je. 


^ 
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mmtKmmimmim 


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Die  Arbeitsnot  and  ihre  Bekämpfung  ^ 

Die  Ju^^.endllcfaen 
(Vortrag,  gehalten  von  Herrn  3«  Adler-Hadel  an  20.  Juni  1932) 


Die  Ausviirkungen  der  "irtsch  ftakrise  haten  einen  derartigen 
Umfang  angenornrnen,  dass  es  aclver  halten  v^ird  fest^^ustellen,  vjelche  der 
verschiedenen  Bevölkerun^-sgruppen  von  der  Krise  am  stärksten  "betroffen 
nird.   In  den  friiheren  Vorträgen  ist  üher  den  Mittelotand,  die  v^irt- 
schaftlich  ^elbständif^en,  die  Arbeitnehner  gesprochen  viorden,  und  immer 
schien  es,  als  oh  jede  Gruppe  am  stärksten  durch  die  Krise  gelitten  hat. 

Bei  der  Frage  der  Ju^^endlichen  liegen  die  Dinge  etv^as  anders. 
Kicht  dass  man  sagen  könnte,  sie  sind  heaoudcrs  schv^er  betroffen,  sondern 
die  Tatsache,  dass  von  der  Lfge  und  dem  gegenvjärti/<en  Zustand,  in  dem  die 
Jagend  in  der  Krise  sich  befindet,  die  zukünfti-^e  Entv^icklung  stark  he- 
einflusst  v^ird,  ist  von  entscheidender  Bedeutung,  ''-enn  v^ir  uns  die  Alters- 
gliederung bei  den  Er/ierbslosen  ansehen  und  feststellen,  dass  vett  3  Mil- 
lionen Trvierbslose  anter  25  Jahre  alt  sind, bedeutet  das  in  der  Tat,  dass 
die  Jugend  an  der  ausserordentlich  grossen  Erwerbslosigkeit  einen  grossen 
Anteil  hat.  Und  dass  hier  tiefere  Gründe  liegen  müssen,  dass  die  Jugend 
von  diesem  Prozess  besonders  stark  erfasst  ist,  scheint  klar  y^a   sein. 
Die  zv-eite  Folge  ist,  dass  für  die  zukünftige  Entviicklung  gerade  dieser 
hohe  Anteil  der  Jugendlichen  an  der  Ei^v erbslos igkeit  sich  besot.ders  und 


wahrscheinlich  sehr  tragisch  aus/^irken  mass.  renn  wir  uns  in  dies 


em 


Zusammenhang  noch  überlegen,    dass   in  den  nächsten  ejahren  die  Entlassungen 
aus   den  Schulen  in  grossen  Umfang  erfolgen  ?* erden,   so  bedeutet   das,    dass 
die  Zahl  der  Jugendliciien   als  Arbeitnehmer  die  Zahl  der  Arbeitslosen 
noch  vermehren  vifird. 

'lenn  vilx  die  Oesam.tzfihl  der  err;erhslosen  Jugendlichen  nach  der 


MMa-M 


2. 


amtlicli«a  Schätzung;  mit  3  Millionen  beziffern,   fallen  iu:s   drei  Gruppen 
ins  Au/^e:    ZunMciiat   und  als   die  ^j^ichtir.ate  Gruppe  jene,    die  als   Er-erbsloae 
im  eigentlichen  '^i.-n  nicht  anzusprechen  3ir:d,    die  eben  die  '30uule  ver-r 
l^iaaen  haben  ohne  iu  ir^endLiuem  Beruf  eii^^.e^liedert   zu  sein,  alao   zv;i- 
aciien  Schale  und   Beruf  atehen  -  und  30   eine  der  ;iichti^;3ten  in  dio3em 
Zusamineul.ang  darateiieut 

Di©  zv^ei'^e  Gruppe  sind  Jene  Juc^endliclie,    die  bcrcita   eine 
geviiase  Zeit   in  der   Lehre  atnndcn  -  und  hier  koim -en  vjir  zu  einen  heaonders 
3Ch7iieri/;en  Problem  -  und  die  v^älirend   ihrer  Lehrzeit  bereits   ihre  ^;ttlle 
verloren  haben  d:  durch,  v^eil  der  Arbeitgeber  lo  Lö.uf  der  Zeit  acin  Ge- 
3Ch  if t  aufgeben  musate,   sodass   der  Jun/e  ^jTensch  c^eine    ^rbeitar-telle  ver- 
lor u^d  nun  ebenfalls  auf   dem    '.rbeitonif^rkt   liegt. 


Die   dritte  Gruppe  sind   diejenl(  en,    die  ihren  Beruf  bereit 


a 


erlernt  haben^   aus   der   Lehre  kommen  und  als  gelernte   Arbeiter  vor  der 
Tatsache  stehen,    doss   die   Zeit,    die  sie  als   Lehrlinge  verbracht  hr.ben, 
nutzlos   vertan  ist^    v*eil  sie  niclit  mehr  in  Arbeitsatellen  unterkoimnen 
können.      Diese  Gruppe  enthält  ITcnschen  von   I8  -  P5   Jahren,    die  btd   der 
■ierk:rJrdii,ea  heuti,^.t;n  Situation  schon  als   ältere  Menscx^en  an^'csohcn 


'n  erden  0 


Eine  Vi  eitere  Grupoe  sind  die  Akademiker.      Im  YerhHltnis   zu 


1513  haben  *ir  doppelt   so   viel  L;tudcnten  an  den  Hochschulen.      Und  wenn 
roan  sich  rait   ihnen  unterhalt,   kann  man  sehr  oft  feststellen,    da^s   die 
7ahl  d(3   i'aches  eine  ganz    zuf'llll  e   ist  und   dass   eir.e  ausserordentlich 
grosse  Zahl  dieser  Jungen  I^enschen  eigentlich  nur  als  Verle^^enLoits- 
studcnten  zu  bezeichnen  ist.     Das  hat  auch   zur  Police,    d'-ss   die  Durch- 
arbeitung dieses  Akademikertuins   nicnt  sehr  gut  i^ird,   denn  bei  einer 
dcrartiren   "berfüllun^;  iot   es  unmöglich^    eine  vj irklich  gute  und  gründ- 
liche ^tadieruaäs  '.ige  Ausbildung  ihnen  zuteil  v^ erden  zu   lassen.      Cerade 
f:ir  de  Akademiker  /^äre   eine   recJitzeitire  'Verlegung  dessen,   vjhq  mit 


1 


MMMm>i 


3. 

ihnen  werden  soll,   auaaerordcntlicli  viichtl^^.      Kan  lie^'t  hier  die  ^.anze 
Pra^e  komplizierter,   weil  i;;an  aic.i   im  öffentlichen  Lehen  nocn  niciit 
darül)er  klür  ist,  ^er  für  die  Beratung  der  Akada'-niker  2U3tHndiis  iat« 
Sind  es  die     irtachaf tasteilen  oder  sind   es   die  akademischen  Aaskunfts- 
stellen.      Icii  ^^lauhe^    dass   eii:e  ^^roose  Zahl  dieser   Jungen  Akademiker, 
vvcnn  sie  sich  rechtzeitig     nach  v^irtachaftlichen  nesichtspunkten  hiitten 
beraten  lassen,    nicht   dt  n   lan^-v?ierii;en     tß  d«  3    '^tudiuias   ein^eschla^^en 


I 


hätten. 


*'^enn  /^ir  uns   nan  den  einzelnen  Crruppen  zuvienden,  können  v-ir 


sa/'Cn,    dass   die  irruppe  der  Schulentlassenen^    der  Lehrlinge,    Giz-.entlich 
beute  noch  ani  besten  drnn  ist;   und  y^exin  v^ir  heute  feststellen  können^    dass 
bei   allen   ^ierufen   die  An^^nt  vor  neuern  Zuzug  und  AnnHrtern  gross   ist,    and 
yfienn  wir  dazu  Jene  rnerkv^Mjrdige  Erscheinung   in  Deutschland  konstatieren, 
dass   Jeder  Beruf  bestrebt  ist^    d^  s  nildun:^.sniveau  möglichst  hoch  zu 
schrauben,    so   sind  auch   diese  bildun^.sm^Mnsigen  Ansprüche  irchr  ti^S  die 
Angst    zuriJckzuführcn,   dass   eine  i'elastung  des  Berufs   errolgcn  /vlrd.      Aber 
ganz  all-'-enein  betrachtet,    ist  die  'jituation  so,    di^ss   es  bei   den  Jungen 
achulentlcjssenen  ?v!enschen  noch  iramer  gevasse  jv!öglichkeiten  gibt.     T)*  r 
Arbeitsmarkt   lie^;t  hier  am  gUnstii^sten  und   die  Erfahrung  zeigt   uns,    dass 
v.ir  v.enigstena   z^iei  Tritlel   der  stellungsuchenden  Personen  in  Berlin  un- 
terbringen  können.      Ks   ergeben  sich   zviar  euch  bei   den  Le:  rlingen  eine 

ganze  Anzaiil  von   i^regen,    die  v^ir  spnter  im  anderen  Zusarnrnerüiang  behandeln 
müssen. 

Bei  allen  drei  Gruppen  e;gil:t   sich  eine  Feste tellur^^,    die    für 
die  ganze  Situation  sehr  charakteristisch   ist.     V/ir  finden  nebnn  einer 
3tarlcen  Veitninderurig  der  Arteitalust  auch  eir.e  sehr  starke  VermiMderane 
der  /.rDeiturihißkeit;    Je  langer  die   ^rbeitalo.,iskcit   dauert,    d.ato  mehr 
,.er.it  der  Arl;eitolo3e  in  Abhar^ßiglceit  von  öffentlichen  Stellen,  v^ird   zur 


ir 


4. 
Last  f'ir  neine  Mamille;  und  nlle  diese  Monente  rufen  Er3Cheinanp;en  her- 
vor, die  f-cir  die  weitere  Zukui:ft  auanerordcntlich  verhängniavoll  aindj 
Abrleiten  in  das  Milieu  d  s  /sozialen,  festrdgerte  Kriminalität  etc.  ?fenn 
viir  ans  nun  iiberlegen,  welche  Bedeutu^;^  dir  Tatsache  hat,  daase  eine  so 
grosse  7ahl  junger  Menschen  aus  den  Arteltsprozess  entfernt  sind,  entv^e- 
der  von  der  öffentlichkeit  oder  von  der  Familie  anhängig  sind,  müssen  wir 
feststellen,  dass  hier  eine  ganze  Kette  von  Dingen  sich  vorhereitet,  die 


e 


rat  3::nter  sich  ausv^irken  werden.      Hach  dem  Kriege  Bar  ein  grosser  Be- 


darf an  ^qualifizierten  Arbeitern  in  d' r  deutsclien  Industrie.      Die  ?<iesent- 
liehe  Bedeutung  der   deutschen  Industrie  bestand  darin,    dass   sie  besonders 
auf   '^  ualitrasprodu.ite   eingerichtet  viar  und  ihr  eine  hochvjerti.;e  und   lei- 
stungsfähige dcutscue  Arbeiterscliaft  zur  Verfügung  stand.       ^nv.  4ms   nun 
jetzt   nach  den  grössten  Anstrengun,^;en  ^^^^tk^^^x^^päXk  ofm,    den  durch   den  Krieg 
erfolgten  Ausfall  von  Arbeitslrr^ften  v^ettsun2.c}.en,    ein  Zustond  eingetre- 
ten  iüt,    in  dv..in  es   dem   jualifizi orten   IJachViuchs  nicht  mehr  erinSglicht 
vjerc'cn  kann,   auf  seiner  Lehrstelle   die  drei   Jahre  Ausbildungszeit   zu 
bleiben  and  schon  nach  1-2  Jw^ihren  ein  ''echsel  der  Lehrstelle  eintreten 
muss,   ^^0  vveiterhin  in  einer  ganzen  An^oahl  von  Betrieben  %•   B.    sehr  viei 
verkürzt  gearbeitet  v^ird,   bedeutet   dns,    dess  die  Zeit,    die   den  Ju^^endli- 
chen  zur  Verfügung  steht,    sehr  zusf^m/renschrumpft.      Es   ist  klnr,    dass   die 
Cualität   der  Ausbildung  unter  der  an>':e regelten  Arbeitsweise  selir  leiden 
muss.      Dazu  kormrit,    dass  Lif\n  sofort   nach   der  Ausbildung   entlas*^ cn  v»ird 
und   kei:,e  Möglichkeit  hat,   praktisch  sich  zu  bet^»tigen#      Das  bedeutet 
auch  einen     ronsen  Verlust  für  die  Volkswirtschaft,    denn  eir;e   Fülle  von 
jungen  !:ensc}:en,   die   in  dt:r  Zukunft  vollv^ertige  Arbeit   leisten  sollen, 
werden   damn  verhindert  sein.      Es  kommt  noch  ein  ^-^eiteres  Moment  hinzu, 
das^  ebenfalls  sehr  erschv^erend   ist  und  meiner  Meinung  nach  von  grosser 
Bedeutung  ist,   doss  ^vir  es  hier  mit   jungen  Menschen  zu  tun  haben,   die 


MM*. 


5. 
ent.  eJer  -.veil  s^e  von  dir  '.■f-'et.tliclikeit   eri.Rlten  verder  od^r   Ihrer. 
tltcri-  zur  l.ojt  fülien,   dMnit  die  F--hit;':eit  verlieren,   sellst'u.di;;  für 
sich  zu  sorgen,    zu.  lieiri'ten^    ei..e  Fanilie  zu  gründen,   flies  T^tyrchen, 
die   zu  eir-er  ljo  e^x'ocaen  Zerr-'ttunn;  der  Verlr'ltui  Be  fnhre>^.,    drns  r-^f^n  sich 
kGui:)  vorjtcller:  kann,   vie  "bei  ei>:er  ■'ortdMicr  diecigj^Vrioiü   die  'rt- 
f»ici:lan^'   dicner  "chicht  von  l'enschen   sich  f;entnltcn  r.oll# 

Ein  Viciterea  !Jor.ent,    das   für  die-e  ^^ituation  kennr-eichi.cKd 
iiit,    int   das   Al)^;lciten   in  poiitiaclx   RedilccJÜsiGruiig*      Eie   die«^.en  '  e^;; 
einschleppen,    Gir.d   z^nr  noch   nicl.t    die  ''Chlec^h testen^    sie  oii-d   noch  l'easor 
al3    die,    die  auf  Eettelcour  flehen,    ZuliJater  nii.d,    oc'^r  krininidl  l)clo3te-~ 
te  rci^ente,    die   für  die  Crtcellocb^ift  völlig:;  verlo:r!n  gehen,      ha   iot  sehr 
interc^ant,    d:^3^   die    '  Itersachici.t   zv.iscl^en   17   ui,d  21   z.   B#    in  dir  koni- 
munlGtischen  Pt^rtei  üherhtm.t  nic}:t  vt-rtreten  i<Jt.     ''eiin  dac.   zatri    rt, 
woran  ich   nicht   £. eifle,   '^r'jiTde   ds.s   bereuten,    d'^ss   der  rrc^nere  Teil   die- 
ser Jiv'.endlicMen  zu  &on  inichtaparteien  hinntrör.t.      '  clc:  e   '^Gl;;e  d'^s   hot, 
hel-en   .'.'ir   in   den  letzten  Jähren   ja  geaei.en.      G-ernde  hei    dev^  Totsc}ila^> 
Prozessen   ist   die  '::nippe  d^t  Ju^^^encllichen  ar\  st'irkateu  vcrtrett  n.     sie 
sir.d   zu  haltlor.e  !.k^^riachen   u::d   ^laher  ein  gi5nDtij;e3   Ohjc  :t    f^Jr  pollti.-che 
Verhetzunf^.      Ferner  sind   d'is  Uniformtr^ir^en,   Verpfle::ung,    zur^.^.tzlicl.e 
Unterst ül Zungen  I'onente,    die    ::ie3e  Ju/:,endlichen  den  Ilationc^lsozinlic^ten 
in  die  : itag  trcihcn* 

/n  sich   ist    das,  vj'^s  man  ?:0t  der  Ja/^end   nennt,   keine   neue 
Erscheinung*      Zu  allen  Seiten  hefinden  sich  Ju^f^endliche   in   einer  Ve- 
stirunten  Periode,   ihrer  Ehtv^ickliir;^  aucS  hiülo^.isc^ien   "runden   in  ein^  r 

sciiv.'run  inr.eren  Ver:'assar^;i   v/o   der  jun^e  Mensch  mit   sich  und    der  "elt 

rTie  3        ist.   v.o    er  auf  der  Sac?ie   nach  Iriliolten   istt      Das   ist 
nicr.t  zurirden  ^ 

biologisch  bedingt   und  v^ird  in  nornmlen  Zeiten  durch  die  Arbeit   f':r  d^  n 
Bert^f,    d'orch   1port,    durch  alle  mö,r;lichen  Ablenkun5';en  liberv.'undvn.      Treten 
aber  in  diesem  Zusti^nd,   v?o  die  Kntv^icklung  am  stärksten  dran^;t,   Krochel- 


nanren  hinzu,  v^ie  v^ir  sie  0I3  "^olße  der  ""irtncheftnkrise  "bezeichnen, 
so   erribt  sich  aus   diesen  beiden  TTotatänden  eine  solche  Fülle  von  Un- 
ou3/-eßlichenheit^   von  innerer  Zerr^'ittan^?;,    dass  man  ae*  r  stark  aein 
mu'^s,    am  irfendv; eichen  Versuchen  widerstehen   zu  tvönnen. 

Es  genügt   in  diesem  Zus^rm^.enhong  der-  uf  hinzuv^^eisen,    daso   die 
Krirni^^f^lit^H   der  Juf^endlichen  rmL'>3erordrntlich  £;estiecen   ist.      Rie   int 
heute  genau  so   stark  v^ie  kurz   ii?:^ch  dem  Krie;>      Die  Ju-;er:d   liat  keine 
rieht i/e  Erziehung  genoüsen,   vvir  haben  einen  ähnlichen  Zustnnd  heute  v^ie 
dor:  Is  xnit  umrrekehrten  Vorzeiclien.     Die  Kitern  der  Ju^rendlicixn  i^ind 
viclleic^it   da,    aber  sie  sind   in  ihrer  v^irtachaf tliC':en  '>orr,e   nicht  mehr 
so  erziehungsfähig  v?ie  in  normalen  Zeiten    •      Ks   ist  also  kein  Zufall^ 
dnsn  gerade  der  irreis  der  erv^rrbo losen  Jugendlichen  des  besondere   Inter- 
esse  dtr  öffentlichkeit   erweckt  und  v/enn  man  überhaupt  von  -/assnahrnen 
zur  Hilfe  spricht,   man   nur  noch  von  ?TasBnaiiL:en   für  er.'^erbsloae  JUt-'iend- 
licbe  redet  •     Den  anderen  Er«/ erb 3 Ionen  ist  vielleicht  überhcuDt   nicht   zu 


helfen. 


Kfan  rnuss  allerdin^;3  hierzu  sa/^en,    d^^ss  ^a^^  eine  v;irlclich  plan- 


mHGr:i£;e  Bearbeitung^  dieses  ganzen  ?ra.^enkonplexes   30v.'ic  ^:eel^;note  Kin- 
richtunren,    die  den   Jun/:'en  Menscl^en  den  Fintritt  in  die  '  irtochaft   er- 
inö£-lichon  sollen,    ei/^entlich   nicht  vorhanden  sir^d*      Es  v^ird   noch   ziem- 
lich pinnlos  gearbeitet    und    diese  Planlos if;'<oit  benchvK'rt   nefahren 
herauf,    die   nic»it  geringer  zu  bev^erten  sind   MI3   das,    was      ir  jetzt 
erleben.     ^*ir  leben   in  eir.er  Zeit,    --^o  dos   Schlagwort   dc,r  oie.  lun^;  aie 
Öffentlichkeit   beherrsclit.      Man  pleubt   dfinit   das   Arbeits lonenproblein 
v?enn  ßuch   nicht   lösen  so   doch  lindern  zu  können.      Ich  denke   in  dicoem 
Zusannenhan^  vor  allam  an  die  Ju^^endlichen,    die   die  Tra^^er  der?   ^ie-^^- 
lun.  s^^edanlcens   sind  Ui-d  Pioniere  der  Land^iirtüCliart  ^-jcricn,    ei.:-e  Art 
Chaluz   ins  Deutsche   übersetzt.      Diene  Din^^e   nehnen  iriiMcr  greifbnx-'ex^e 
Gestalt  an.      "cnn  aber  in  einer  Aussx^rache^^^in  einem  Kreise,    dt  r  sich  mit 


I 


I 


M>.  \  -     '%'! 


7 


aozi.-ileii  ''rcßor.  besclaHrtiij,t,   üter  ufcu  Ltlitaaraum  der  deutscheu  .lu^.üud. 


Z 


eaprcchex.  und  erklärt  v.ird,  vvo  sich  die  Juv;eudlichea  nicht  frei'dllig 
zur  Verf%ur-ii  stellen  werden,   v*ird  uichta  eiiderea   übrig  Meiber.  als  aie 
zu  z"dn-cn,   dö  l'Uist   das  achou  ahaea,  vile  die  Frage  des  frci',-.illip:pn 

rteitadieiiates  in  die  Fru^^e  d^  s   ArLcitüZ.var^s  ausarten  wird.      Oerede 


die  ;'rei>;e,    die  sich  an:  die  T'echtaradilalea  Ju^'ei.dkreise  £;rupviüi'.  a, 
nir:d  die;   des  koDri-euden  Arl;eit:;dier;3t02.      J/iai.  dra-f  nicli  keiner  Illusion 
liinrci'ben;    Bfeue   'Vrbeitcmc;;lichl:citen  aii.d  damit    nicht  geschaffen  v^orden« 
'^omiüdiac]  en  r:t?indpunivt   auü  haten  wir  kei:.erlei  ürleiciitorung  dinvow  zu 
er.'nrtcn. 

Tev^i  wir  U.3..3   nur;   übcrle.en,   v/as  ouf   diesem  Oe"biet  allea  ße- 
achiekt  \xvA  geschehen  knnr.,   ao   ist  zun^ichBt   zu  nrgen^    dc'^so   ^ir  die  Höf;- 
lichkeit  ha'beu^    Cik?^  Ju^^endliciie  unter   l8  Jahre- dio  ^;ortl)ildari^:3SC::ule 
'beauchen   zu   la.iöen  ai.d   das   iDedeutet    eine  f^ev^iöi-e  Portnötzun/:   der  beruf- 
lichen  Au£ihil-:lan,K*      Dazu  kOi.iir.cn  zusatzlicae  :'a5jGnaiu 'On,    die  von  d(-xn 
Strat  ce-.tellt  73crdt-n^    /.ie  '  crkhei:  e,    /  u3Mldur;g3kursc   fi'r   :iur^;e  ?:auf-- 
leate,    ^"".chloGserv'erkstaLten,      erkstätlen  für  •lolzeroeiten  und  ähnliche 
Einrichtungen.     :''an   tenn  nici.t  3a(;,en^    daja  hier  allzu  viel  ^-eschieht. 
?:och  einer  ^jchitzunt;  hotten  /^ir  ar^^ehlich  3'  OOü  er/.er"b5l03e   Ju^:endliche 
bis   l3   Jfüire   in  Perlin.      Für  3ie  3tenden  sowohl  von  der  ^;tadt  v^ie  von 
den  konfessionell  geleiteten  Einrichtungen  inageaamt  2&00  PI itzo  zur 
Verfüijung.     Man  atelle  aich   7cr,   v^aa   das  teCcutet^   vaena  nur  f*;r  ein 
Zehntel  gf-,3orßt  v-ird.      Etv^-vs  planvoller   und  besser  iot   die     rbeit,    die 
auf   dieaerj  Cehiet  von  dun  Ge^-erlinchcften  ^eleiutet  wird,      ür^d  hier  komme 
ich    zu   einer  rr^^t;e,    die  .nit  unseren  el^ienen  Fragen  zu3.'a^^:enhiAn^;en.   Die 
Oe?jer^:3c!iaf  ten  h'ihen   im   \aliiaen   ihrer  gev^erkachaftlichen  T5ti^;keit   v^'*ort- 
bildun  3kur3C   f'ir  die  er^^erb3l03e  Jut;end.     Fachleute  beaufsichtl.j-on  den 
CfBX\i\  der   '^rheit  u:id   dui^jh  die  ßcev*erkschaftliche  Bindung  wird   den  Jup:end- 
liehen   ein  starkes  Trefühl  der  "^.ichorheit  gegeben.     Er  hat  nicht  ziur 


' 


8^ 


Ihm  -/ird  nicht  nur   ei:.e  mex-LJchliclie  sondcin*   auch  eine  "berufliche  T'örde)- 
ran{:   zuteil,      Dio  Erfahrung ':en  hier  aind  Vieaeritiich  ^ün3ti^,er«     Da  r^lr 
Ir:  Zxiivmciihav^;  mit   u..-3crer  Arbeit  auch  die  Ttudcuz  hr.ben^    öf  Tcutliche 
ffl:-.richtui:^:en  mithero-ususicJicn^    i:it    es   viellciciit  nur  eir.e   '.'rn-^e   dt>r 
Zukunft,    oh  rmu  nic'nt  besondere   Ar^trengun- en  für  die  Zufüliruug  unaerer 
iunr:(.L  V'euichcn   zvl   der.  ueMeriiüchaftei:  :aachen  aoll.      V.ir  htil)en  in  d^  r 
or^rnniaicrten   jüdischen   Ju^jd^d  eii-e  f-;an;:e    Anzahl   von  .Bünden,    diu   n>::ch 
r»eltnn3o}inulic::en  Oranda'itsen  aufgebaut  nirid,    r:Äch  ßen±)3eri  '^•'ornen  doa 
Zu3' ;  -  enleb'.na*      Die  'f^r^/.c    der  nerufsfortbilduni^   uad  Or^;:-ininit.ru:-;^^  ist 
bijher  von   der  :;ea' mlen   jüdischen  Ju,::endbe;9ec;un^j,  vernacnlfisnir      .a:>rden# 
Und    C3   ist    eine    'ufr^nbe   sich   zu  überlep;en,    ob  man  nicht  £;erftd      iin   iiin- 
bliok  ■•  uf   die    jedeutun^^:,    äio   die   O-e^.erlcsch^ift   im  ^  irtr.chc'if tr.lehen  hat, 
dar  uf   n;u  achten  h.^.tte,    d':33   der  jüri^;erG  "rei?A  unserer  Ifer^ciien  in  eine:i 
grosseren  ^"r-fnnr;   ?:la  bicncr  d..r  cHll^-err>^:inen  O-e.^erkschnf t3be\vef;un£^  2Ue:;e- 
führt    ..er'Un  noll.      heben  den   ::uüHt7lici.en   Leistun;en  der  üffent  iiclien 
r;ir3^)r.;  c  und  der  Trev-crkoch^ift   hf?V.en   -.ir  auch   eii.e  ganze  ..nzahl  von  Ei:~ 
ric!itun^:cn   der  freien  ^ohlfuhrtopflo^re   in   ..erlin,   Union,   "'^^.ote   Kxeuz   etc. 
Diene   unterlif  Iten  Tlurse    und   bieten  gewisse  Leschaf  tirun>rsnöriicnl;ei  tcn# 
Aber  ^^lle   zusMjxien  h'*ben  ::ie  i:.  Bc.-rlin   nicht  inehr  als  30  K)  PI   tzc  7.ur 


erf'i^unr. 


'"ir  haben  nit    dr.ra  freiv^illi^  cn  Arbeitsdienst  /-^ute  Krf^^brunren 

£^,ernücht.        ir   konnten  feststellen,    daos    er  eine   n?;.chhr3ltif':e  "irkun^^   a..s-. 

geü^t  hr?t,    ob-oni   r-   sich  uti  Bch.>i£ri:-es  :  iaterial,   darunter  ps.'^c.iopathi- 

sehe,    politincii  verhet;.^te  '!eni:chen  /;;chandv  it  hat.      las   r;leic}.c  konnlen 

y.ir  Tei    einer  üncler(.n  Gruppe,    die   jetzt    tfitig    ist,   feststellen;    die  panzi 

i^  hat  sich  vicsentlich  verändert*     /uf  Orilnd 

Kf  ns teil un;:,   z u r  /.rb ei t  3 '^  Ibs t 
der  hrfehrün^^en  kann  rian  sa^en,   dass   sich  ^^ev^iase  Krfol^;e  ?iuf  dies«a 

Gebiet   der  Arbeitsbeschaffan;^,   erreichen   lassen,      r.ir  haben   jetzt   ein 

grö-seres  Projel^t   in  einer   landviirtschaf tliohen  Gruppe, vor,   von  fb^^^ir 


v>l 


I' 


uos 


9. 

viel  ver3r»rti>::en.     Aber  daj  £e-bö-t  solion  zu  eiuera  endoren  Vortrag. 


Von  Jüdiaohor  ricite  ist  geradü  in  (3»m  Ittztou  J^hrfu  in  Berlin 
ei^e  p-nnzc  "cu -c  »re^ohcixcn,    um  Ja-,oa(31iclioa  ■beizaatöher.,       .tcx  rwdh  liier 
ü^',t  03  nicl.t  im  Vcrlialtni:-.   zu  der  ".ahl  dt/r  nedJivnii:en.     VJir  iiuben 


3 


(;li=l!.2u:icC3'wCi3C  IB0(3-200O  Ju.'iendliche    fcnacne:.,   die  ohne  Arbeit   3ii.u. 
In  aiicu  iinrichturi;:ra  fr  er  orljrjlo.e  J'a^:tn..:lir;lie  köanon  3')ü  Ju/ei.c liehe 
erfn-'nt  v  erdon,   ^-Gmcaatn  vui  den  öffentlicheii  i:ira.üc".tun:;e;n  ei.ie   erheb lioti 
groi^ae  Zahl,   ob,.o:.l  '■uch  hier  d<  r    'ateil  d'.r  von  uno  er^"- asten  ./u^'-iendli- 
cl;en  v.  irlclich  rüclit  achr  r^rona   iat.     V.lr  Icosner.  aucli  hier  a-;;»   .^   d.'^sn 
jene  Gruppe   d(^r  .Tu:re:-3iichori,   die  ir.  der  all  eiijeir.en  '-''iraor^e  on  ^.tini.Kßten 
flchMieri    keiten  macht,   'moh    ur^o  ^K^ni/5  Sor.,e  nv^cht,   nämlich   die   ..Cualent- 
losDCuen.     Ich  ^'L^uTie,  urin  ka:-n  an^^^^/    d-'33   J^r  /  j:l)eit3i7!orkt    Tür  j^-di- 
sohc  ''\.:.zchen  viel    en^  er   ist  als  für  andere.      Aal*  der  anderen    'eile  ah^r 
air.d   die  r^enü^an^en  für  den  Jüdischen    'rl)eitB:'ucheLidcn   orn^o  viel  listen- 
Givcr   nlo   für  da:  nic:.tjn  jiachen.      ^  geschiei.t  viel  mehr  für  ihn,    die 
/Jnhl  der   Jdar^tellerihoach/.f fun^:   i5:5t   relativ   und  absolut  i^rö^^cx  i  l3  bei 
der  öff^' ntliol;en  T3erufr.herat\iufi.      So  T/ird  o'bey  doch   uot  =  .endiä  .9('iri, 
iTjcnn  di»  ?:rine   noch  aoh'.fer  werden  .^iird,    sich   rrui3dc^^' '  r^lich   über  die 
Frape    zu   unteriinlter:,   v.ns  auf   dieocm  (W  biet    überhaupt  ^^e^^hehen   'inmu 
So  vachtiß  eo  oein  u^^.g,    da^a   ein  Krelo  rria  dieaer  sich   ü\)vs  die  A«'r»i/:(;tJn 
unterh^'lt^    ei.tn^^heidend   ijt   aber,    dar.s   diejenigen,   rUe   dnr'Jber   /.u  he-tim- 
meri  habei:,  r'it    d^n  hier  njirer^jtelltcr.   Fr;rMr^ur:   en  r:ic:.t   inner  :-.eV;r  einvei^ 
standen  sind*      *  ir  haho^  li:  })orlia  deii  Versuch  ^.'enacht,    die  /   .u.ah:ien 
filr  erv,erb3lo':^.e  tTLi^;ei.(jlic..e   in  dLm  Ja  cri:!priet;e:-\usachtu::3    d^r  Geinoinde 
zu   treffen.      Die  Mittel  oii.d  achr  gering,      Tro^-zclu:i  h-t  m8.n  bei   u:^   oft 
d'^s  Ccfühl:,.   d:iü3  i^ Ir  dio  ?ra£,e  d^r     <: jsnahi^ien  viel  elier  einer  LöGurj^  zu- 
führen k:önrien  nla  r:dr,re#     '^*oi:n  :.ir  a:vv,efHfir  d*  mit  rechne::,    d<').3n  ir,  die- 
sem Jri}:r   150''^  jüdlnche  Jun^;e  Weiiachcu  die  r^oiiule  vt^rlaaaen  ai.d  auf   dt  r 
Sache   i;^ic;h  eiueiu  ]3eruf  3i:*d,    daaa   uut:jef  ihr  die  Ilälfto  voii   dir-aou  auch 


1  '• 


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,.tJf>*'^VW 


^ri^^WI  Uli    HIP^Ü^^PWI^^  l-^-m-m..,      11      ■■  *»1^- 


10. 

heute  roch   in  der  La/e  3ir:d,    in  ihrer  Beruf av-ahl  frei   zn  aein  and  hia  zur 
irr; ort  zu  können,    no  air.d   1200  ;)an-:e  T'enschen  rerelrJiasifs  von  Jüdischen 
Arheitaoachv.eia   zu  ^eraori^en,   .-o::n  ferner  von  rUenen  miridentenu  2/3 
ohne  be-.ondcre  t^chv  ierii'keit  vcraorgt  ;/erd  n,   ergibt  sich,   dnna  v.ir,   wem 
•Ir  in  der  ""pne  aind,    in   ^edan  Jahr  für  2-300  Jan/:e    'enachen  göv^isse 
l'itlel  f<urziihx'int':eu,    ,.ir  hier  viel  eher  als  auf  nndercu  Oetieten  der 
"ohlf'  lirtnpfle^'e  produktive  Leir.tun,  en  erzielen  können.     Vür  Rlle  dieae 
Gruppen  konnte  teilü  durch  roldlici^e  Zuschüsse,    teils  dui^ch  gcoif^nete 
i;inrici:tunßen  eir:e  v.esentliche^indt  rung  ihrer  Notlage  herbeiz-ieführt 
worden.     Aber  um  dien  zu  tun,    ist   notvien'ip;,   dnna  man  nich  im  'Rahr'^en 
unserer  ^■'rafcrje  fxiK*^  d^rüher  klar  ..ir'-!,   v. eiche  T5edeutun/~  dieae  ^age 
het,   dfi33  sie  nic:.t  allein  von  dem  Oenichtnpun'rt  önf.CDehen  vi erden  kann, 
;?ir.-eit      ir  in  der  Ln-^e  sind,   diesen  ?'en -,chen  zu  ennen  und  7u  trinken  zu 
p;eben.      Die  'Meinung  i3t   nicht  richtig,   daoa  f-ir  dns  V.'enentlichate  r.eta» 
■^ahen,   indm  Y*ir  deieoen  Not3tr<nd  heaeitit^en.  Im  ZuGamri-ierJien^:  mit 

d' r  ""rf^ge  der  er..c.r"b3lot!en  Jugend   iat   dietie  K'einung  ne:'"r  kurznici-.tig, 
Alien,  was  wir  filr  die  Erheltung  dor  JucTendlicl.en  suagehen,    crapart  uns 
in  der  tTukunft  andere    Ausgahcn,  nie  r.ir  üie  für  verv.ahrloote  und  ije- 
f'ihrdete  Ju-endliche  ausgehen  m-;:  -nen.      ".'bcr  auch   das   int   nicht   nllca. 
Unsere  ""orge  für  den  Jw: endlichen  nuna  in  einein  viel  früheren  '■'tadium 
l)eginnen,   noch    inn  e  l^evor  die  ?ra^:e   der  Eincliedrriric  In  die  ^  irtochaft 

akut  7Jirä. 

Gerade  in  ei!;er  :^eit,   7?o  die  "irtscliaft  30  ou3Gerordci:tlich 
erschüttert   int,   yjo   das  KonriendG  noch  30   un^lberaiclitlicJ.   ist,   nilsite  man 
sich   «berlnren,   "»ie  durch   eine  Umrcnt.^^ltunp;  der  :5chule,    durCh  eine 
lehensnfihere  ^'oins  der  ^'^chule  die  Jurendlichcn  viel  atHrker  als  hisher 
für  den      er  in  die     irtscbrft  vorherritet  v^er^en,      Rov^eit   das   die  nll- 
gerreinen  ^^chulen  "betrifft,  können  y.ir  natürlich  vifmig  hierzu  tun.,   und 
xniisnen  \it\s  mit   T:»^klar>'t  innen  begnü^jen.     Da  v^ir  ah  er  nelh'jt  eine  Anzahl 


11. 


von  Schalen  be3itr,«.t.,.  soJlten  v.ir  uie  Frege  ihrer  IJtci'.eutBltun/r  nach 
dieaer  P.icütuu^;  prüfen.     Sie  ist  .mhröcheirilich  hier  viel   leichter 
iöHhfir  ftls   dort,   vo  ^ir  nur  Forcltrun{;en  an  die  All£',<rjeiiihcit   ntellen  und 

Kinfluea  haben.     Im  :.ahm*i:  jüdiaoher  Arbeit  i.:.  nte  es  nöglich  sein. 


rieineu 


die  Jüd lache    schule  co  aaszug««taltea,    daiss  sie  eine  i^ute  Vorbereitung 
für  die  kr.orjenüe  beruflictie  und  ftirtacüaftliche  Entjicklan^-:  dea   jüdischen 
achen  daratelit.        enn  man  eua  dtni    ialxmeu  der  prwktischer.  Arbeit 


her'UL'.    die   Di:\,c   oetrai.-htet,   korant  inan   zu.  der    ^berzeuf'.ang,    dcaa   nicht 
einrnol  viel  .loldmittel  ia  Hfih:.ion  der    itadt  Berlin  not.»endi,<:  sind. 
Der  .::tat   unaere^     ohii'ai_:t««oiUe3  bei  dv,r  Jüdischen  Gaatfinde  betrfigt 
300  000  üurk.      ;'it   If'H-l^c)  OOO  Mark   jahrlich   könnte  mpn  die  Not   einen 
erheblicLen     eils   der  ervverbaloaen  jüdiachen  Ju<:end  in  i3erlin  lir.dern. 
"■«en  irj,'  r,  einen  aolchen  Betrag  z.xr  Verfüt:;urig  stellt  uud  ein    '.rbeitapro- 
ßrfj  n  aufstellen  AÜrdt:,    lä;;;t  sich   für  unaere  Jivp,end lieben  eine   ■•'Ulle 
von  W5.<',lich!£eiteri  achoffen,  v»ie  aie  ira  allf.^eineiuen  H«h«en  niciit  iBöü.lich 
sind.        aa  smc   tan  ^iana  ist,   die  Jot  ei^eü  ^rosaen  Teiles   dieaer  I'enacüen 
30  -*eit   3U  lindern,    dnas  aie  nicl>t  mit  völli^aa  GleiCüaiut  dem  Leben  ße- 
genüberatenen.        enn  ea  unsr^Ünften  icönnt«,   du.ch  die  vernünftige  Arbeit 
einer  jüdiaeheu  Ju^.;,endpf  ie,.;e  Eiuric'.tun  en  ::u  acnaffe.. ,   die  he±  dea 
Jui^eiidliclien   dna   Gefühl   der  Tntenloai.K,keit   nehjnen,    ao   könn*  e  raau  die  V<  r- 
hältni5.:se   eb.«oa  beaaer  .'"•stalten.      Weacntlicher  helfen  kann  mau  in 
,^icu   der  gegt-nrttirtiijen  oituaticn  überhaupt   nicht. 

Ich  /jeiss  nicht,   ob  ich  eil  ;lieoe  Preeen  ao  behandelt  habe, 
nie  aie  not*enaifr  hatten  behandelt   ."jerdeu  mü  '«4».      Ich  hübe   den  Verauch 


L.^ 


cht,  die  im  iiittelpun'it  der  letzten  Vorträge  stehende  Frn/;e  auszu- 


scnaltcn,  weil  sie  meiner  Meinung  r^ch  zu  weit  wegführen  würde. 


4\ 


12- 


Schlua   v^ort  Rudel: 

Icli  war  der  Auffassung,    dass   ich   über  die  Dixige,    die  den  ilern 
der  Auosprüche  "bilden,   in  dieaern  Zuaararaenlian^ ;   nicht  sprechen  sollte. 
Wir  haben  sie  sehr   weitläufig   in  den  letzten  Vortraget:  behandelt.      Ich 
glaube  aber,    dass  es   doch  irgendv^ie  einen  tief erenGrund  haben  muss,   "fioxin 
»ir  iminer  nieder  auf  die  Grundfrngen   ziirückkoiüi  en:   v^as   soll  vi erden,    .<ie 
v»ird    es   überhaupt.      Wir  neigen  dnzu,    der  Verganr;enlieit   eine  allzu  ^^.rosse 
Bedeutuiig   zu  geben  und  gleichzeitig  koimrien  eini^^^e  von  uns   in  die  pein- 
liche Lege,  Prophet  zu  sein.     Beides   ist  unrichtig.      Dass   die  Diskussion 
irruiier  viieder  darauf  zurück:k:orrirxit,   bevieist,    döss   sie  uns   so  atarlc  iin  Innern 


bewegt. 


Es  war  meine  Absicht,   die  Dinge  eiriiaiil  klar  in  den  all.^.ei.ieinen 


Rahmen  zu  steilen,   viie  sie   sich  den  Menschen  in  der  praktischen  Arbeit 
zeigen.      Die  Tatsache,    dass    die  Grundfrage   die  r-emüter  so   intensiv  be- 
schäftigt,   L'lsst  schliessen,   dass   sie  offenbar  »veit  v^ichtiger  als   Jene 
Details   der  praktischen  Arbeit    ist.      Für  uns  bedeutet   die  praktische 
Arbeit,    Jeden  Tag  auf  Fragen  eine  Ant^^-ort  geben  zu  mü-.sen.     .Man  muas 
Jeden  Tag  darauf  antviorten,   v^as  /i»ird  aus   diesen  Jun^^en  I.Tenschon.      Kun 
ist   diese  Frage  ein  Gebiet   für  sich  und   die   zukünfti/'ie  I^erufsgliec^erung 
der  Juden  in  Deutschland  auch  ein  Gebiet  für  sich.      Da  ich  bevi»usst  auf 
das   letztere  Probleni  nicht   eingegaiv^en  bin,  möchte   ich  das  noch   nachholen. 

Zunächst   eine  Antviort  auf  einzelne  Fragen  in  der  Diskunsion; 
Lchrlinr.sschacherturn  hat   es   inmer  gegeben.      Ich  bin  mit   Kreutzberger  der 
Meinung,    dass  wir  uns   in  einer   Zeit  befinden,   -^o   es   einen  grossen  ^\xf- 
schvvung   nehmen  «*ird.      Aus   der  Tendenz  heraus,  möglichst  viole^jvler^chen 
Arbeit  zu  geben,   v^ird   es  kommen,    dass  man  sehr  vielq»  Junge;J^^ren3chen  in 
die  }3etriebe  bringen  v^ird  auf  Kosten  der     ualität^  der  Arbeit,    der  Le- 
benshaltung^ der  Arbeitnehmer  überhaupt.        Denn  v«ir  haben  einen  starken 
Kachwuchs.     Vir  können  dagegen   nichts  unternehmen,   können  nur  in  unserer 


I. 


!■   i. 


ib.^ 


13. 

eigenen  Arbeit   die  Betriebe  und  Firmen  unberücksichtigt  lassen,  v»o  .'-ir 
den  Eindruck:  haben,   daaa  der   Jan*',e  Mensch  nichts  anderes   ist  «lg  Aus- 
beatuaij;3objekt.      Selbstverständlich  ist  kein  Betrieb  ganz   altruintiscli 
und   stellt   sich   nur  auf  die  Lehrlia/7;e  ein# 

Zur  Fraire  der  Scheinfirmen:  Darnn  dachte  ich  auch.  Ks  gibt 
hier  se..r  gute  Lerr.möglichlcei teu  für  den  Jungen  Menschen,  fü  vor  allem 
für  den,    dtr  nicht  mehr  in  einem  Betjleb   iot# 

Ich  mu3S   noch   einmal  den  Sntz  sagen,   mit    dem  ich  ge^ichloRsen 

habe^    dnas  wir  sicherlich   nicht   eines   der  Problere  wirklich   lösen  können» 

# 

.. ir  befinden  uns  in  einer  sehr  stüimischen  Zeit,    die  ßenze  "irtachaft 
droht,  vernichtet   zu  werden,   alles,  was  wir  tun,   sind  kleine  Mittelciien 
für  einen  sehr  beschränkten  Kreis  von  Menschen,    uia  sie  davor   zu  bev.'ahren, 
re  tlos   zui^runde  zu  ^^ehen.     Mau  könnte  sich  daher  euch  auf  den  rrdikr. le- 
ren Standpunkt   stellen,    der  leicht  verständlich   ist:    diese  ganze  Virt- 
schaft,  die   einen  solchen  Zustand  zuläcst,   dnss  Millionen  von  Menschen 
nicht  arbeiten  dürfen,   dfiss  Uillionen  Jun^jer  ?.(enschen  nicht  mehr  in  die 
Lage  kommen  können,   einen  Beruf  zu  haben,  rauss   zun  Teufel  ge/ien  und  rnan 
hat   keine  andere  Aufgabe,   eis   diese  Gesellschaft  zu  vernichten.      Das 
heisst  also,  man  kann  nur  politisch   tätig  sein.     Pur  den  Menschen  aber 
dtr,   auch   /.enn  er  dieses  erkannt  hat,   in  der  praktischen  sozialen  Arbeit 
stellt,    ist   das  keine  Lösunß,      Er  tnuss  den  Menschen  jeden  Tog  eine  Antwort 
geben  und  wir  können  im  l^nliaen  df^r  sozänlen  Arbeit,    die  bestirir-t  nicht 
dazu  da  ist,    die  Form  der  Gesellschrft  zu  verändern,   nichts  anderes  tun, 
als    Uückwerk  zu  leisten,  n"  sen  versuchen,  mit  den  schwachen  Kräften  und 
Mitteln  dem  Kreis  der  Menschen,  d<.r  uns  am  meisten  interessiert,   über  diese 
Zeit  hin  egzulielfen,   ilim  die  Möglichkeit  zu  geben,  Rüstzeug  für  eine  spä- 
tere  Zeit    einzusemr  leln. 

In  diesern  Zusanmenhang   ist   die  Frage  von  Kreutzberger  wichtig 
ob  es  möglich  ist,    ein  Programm  aufzustellen,    dasai  diesen  Ford;  run^-en 


ti 


'i 


14  • 

entspricht •     Ich  bin  mir  über  die  ^^ch^ieri^jkeiten  eines  solchen  Progrniiuria 
se:*r  klar,   weil  ich  die  sacliliche  Durchf ülirur-g  noch  für  viel  schwieriger 
halte  als  Berger,   ^^leil  ich   in  einer  Doppelstellung  bin.     Berger  hnt   es 
leichter*     Fr  ist  gleichzeitig  politisch  tätig  and  kann  seine  '^'Forderungen 
als  politische  Forde  run^ieri  vertreten*      Ich  muss  mir  "bcTiasst    sein,    es   gibt 
so   und  30  viel  Geld   für  soziale  Arbeit   und  mur.s  vyisücn,    nie   verteile   ich 
das  Geld,    um  den  \Tenschen   zu  helfen.      Ich  bin  dadurch  mehr  gehemmt,   vvcil 
ich  virissen  mann,   auf  /welche  Konten  die   Aufstellung   eines   Arbeitszv.  ciges 
gehen  soll,      /bor  aus   dem  Zusamiienv^iricen   zv/ischen  politischer  Arbeit   und 
sachliclier  Arbeitsleistung  kann  sich   eine  Ausgestaltung  der  Forri  der 

ohlfaiirtspf lege   ergeben  und  ich  muss  sagen,   so  pesimistisch  dprf  man 
nicht   seiri. 

rie  hat   Jüdische  "'ohlfaiirtspf lege  bis   zum  Jahre   1914    und   1920 
ausgesehen  and  v^ie  sieht  sie  heute  aus?     Meiner  Cberzeu^^ung  nac}i  hat   sich 
Wesentliches  geändert.      Tie  hrken-.tnis  von  dem  besonderen  I-otstand  jü- 
discher Vensclien   ist   viel  stärker  als  früher;    der  Kreis   der  bedürftigen 
Menschen   ist  viel  grösser;    die  Anerkennung  von  der  Verpflichtung^,  dtr 

Menschen,   zu  helfen,    ist   in  hohem  Grade  vorhanden.      Soziale  Arbeit  fee*it- 

springt 

ti:kitBt   nicht  mehr  dem  ''berflu^^s  der  einzelnen  jüdischen  Gemeiridcn,  sondern 


es  ist  so,  dass  auch  im  Rahmen  d- r  jüdischen  Arbeit  ertntena  daa  Anrecht 
des  Bedürftigen  auf  die  Hilfe  der  Gesellschaft,  zv^eitens  die  Verpflichtufjg 
d^  r  Gemeiiischaf t,  ihm  zu  helfen,  sich  so  s'^ark  durchsetzt,  dass  man  zv^ar 
mit  der  erreichten  Entvjicklung  nicht  zufrieden  sein  kann,  dass  man  aber 
doch  sagen  mu'js,  dass  ein  erhebliclier  Schritt  vor/^ärts  getan  ist.   Die 
jüdische  Fürsorgeerziehung  hat  eine  v^esentliche  Umgestaltung  erfahren. 
Vor  20  Jahren  v^äre  es  ganz  unmöglich  gewesen,  junge  Menschen  in  einer 
Fona,  'jie  es  heute  geschieht,  als  Fürsorgezöglinge  zu  unterrichten« 
Bies  zeigt,  dass  man  bei  intensiver  Arbeit  die  jüdische  OesellschaTt  dazu 
bringen  kann,  mit  der  Zeit  Schritt  zu  halten. 


.i< 


15  t 
'^'enn  rnau  nach   der  Möglichkeit   der  Aufstellung   eines  Programr.is  frfjgt,   muss 
ich  sagen,    ein  urnf ästendes  Prograinm  ist   natürlich  nicht  rnößlich«      Yq  kann 
sich  um  300   Junge  Menschen  handeln  -  v^ir  können  n^.r  auf  Berliner  T^rfahrunre 
uns   stützen,   ausoerhalh  Berlins   ist  die  Beurteilung  viel  achvvieri/^er. 
Eine  f^anze  Anzahl  dieser   Jur-£,en  Llenschen  können  deshalb   nicht   einen  Beruf 
ergreifen,    /icil   die   Kitern  niciit   in  dtr  Lage  sind,    sie  v.ährend  ilu'-er 
Aushildungszeit   zu  erhalten.      Ich  glauhe,    da   es  sich  nur  um  kleine  Beträge 
handelt,    dass  man  durch  Subventlonlcrun^en  helfen  kann,    diese  Menschen 
cinoü  Beruf  zuzuführen,     ^as  man  bisher  in  einerj  grossen  Umfang   filr 
studei.tische  Stipendien  und  Ausbildung  gemr^cht  h*  t,   mu^s  man  in   einem 
gleichen  Umfang  für  diese  Gruppe  von  Menschen  aufbrin-'^en,    die  niclit   in 
der  Lrge  sind,    sich   in  irgendeiner  Fort     die  r'öglichkeit   einer  Ausbildung 
zu  sichern.      Aus   der  Arbeit    des  Preu  siechen  Land- sverbendes   v^issen  v^ir, 
dass  es  in  einigen  Pällen  möglich  ist,    einen  Jungen  IJenschen  v-irklich  in 
die  Lage   zu  versetzen,    den  Beruf,    für  den  er  geeignet   ist,    zu  erlernen. 
Und  vienn  ich  von  100  000  L!ark  ausgegan^  en  bin,   hatte  ich  folgende  Vor- 
stellung:     mit   50  000  L!ark  kann  nan  in  Poim  von  Ausbildungs Zuschüssen 
sehr  vielen   jun^ren  '!enschen  den   "1d ergang  zum  Beruf  erleichtern.     Mit   den 
anderen  50  000  Mark  kann  ins\n  ei.rene  Einrichtungen  schaffen,    die   die  Mög- 
lichkeit geben,    die  ;^?erufsfähigkeit   zu  erhalten.      Durch   eigene  Lehrkurse 
und  Einrichtungen  lässt   es  sich   ermöglichen,   dass   das  Kapital,    das   in  die 
'Ausbildung  der  Jungen  Menschen   inveatiert  ist,    nicht  verloren  geht#      Diese 
Kapitalien  sind   nutzlos  verpulvert,   /^enn  d^  r  Ucnsch,   für  den  s^le  ausge- 
geben ^^urden,   sie  nict  praktisch  ver/^erten  kann. 

Bei   intensiver  Arbeit  münste  man  im  Lauf  der  Zeit   dazu  kommen, 
dass   die   Jüdische  Gemeinde  diesen  vjichti^;en  Fragen  grössere  Aufmerksamkeit 
zuwendet.      In  der  Jüdischen  Gesellschaft  miisste  sich  aber  dann  auch  die 
Erken.-tnis   von  der  riot^-^endigkeit   derartiger  ?!a3snahaen  durchgesetzt  haben. 
Im  Augenblick  scheint  mar  das   nicht  der  Fall   zu  sein.     Diesea?  Ilnltur^,  ist 


16, 
keine  vrage  der  politischen  Yerschiec^enlieit  in  den  Gemcindcßrenion. 
Ea   ist  noch  nicht   eine  einheitliches  ^«4if.eke3  Oanzea,  ^as  ■  ir  .indische 
ae3ell.^c'..aft  rennen.      Ihre  l'instellanf  zur  '■ohlfnhrtspfle-e  ist   eine 
ahaolut  t)ürgerlich-phiI'ntropische.      -ohlt;itipl:eit    ist   et.as   anderes 
13  ein     konntraI:tiv   durchdachter  ?lnn,    einen  hcstir^mten  Kotstarid   zu 


a 


lindern. 


Ich  eehe  sehr  weit  mit   den  Auaführunr.en  von     LesczynaK^   icox-- 
foxn.      Aach    ich  hin  dnvon  ühcrzou^t,    dpnn  rr.nn  ,f^ef!cn  eine  he^^tiruütc   Knt- 
v-iclclunr.   niCt   an!.>-^pfen  kann.      Ka  hst  keinen  r,inn,    siel;   inner  v.ieder  zu 
3a;^cn     es  /-nr  doch  einn-^l  nndem,    und  >«ir  möchten  es  so  weiter  hnhen. 
Y.3  koi"  t   für  ans   entgcheidcnd   dar'iaf  ßn,   festzastfaien,   v^ohin  geht    die 
Kntwicklan^^.   in  Geselischnft,      irtnchr.ft  und  Politüc,   v;elche   "ornen   der 
Oeaellachaft  v.erder,  sich   in  Zukunft    durch^-^etzen,   ^^elche  formen  werden 

in  ihr  doninicrend  sein. 

Q-b  (-3  übt:rh«upt  möglich  ist,    die  vielen  jun£>;en  Menachen,    die 
ias  Berufslohen  übergehen,    in  heo^tircite  Berufe   zu  leiten,    Gchei..t  mir 
äua.erat   zweifelhaft.     Ich  .^«rde  es   für  verfehlt  halten,   in  diesen  Zu- 
samenhang  von  r,aten  und  schlechten  Berufen  zu  oprcchen.      Ich  hin  der 
-cinutg,    daos  var  gBTf^i^e  heute  die  Häßlichkeit  hahen,   die  l^erufe   zu 
7.MhIen,    die  uns  passen.      In  einer  Zeit,  r-o  ^e     irtnch^'ft  rer,tlo3   zer- 
stört  ist,  v;o  Plle  rerufe  mehr  oder  -«enirer  schlecht  sind,  piht   es   die 
!,'cßlichkeit,   ;)cdr:n  Beruf  zu  ««hlen.     -"ir  haben  ntelich  die   "berzeu^ung, 
dnss   es   entscheidend   nicut   darr-uf  onltonir.t,  welcher  Beri;f  e^.   l^t,   sondern 
7,ie   -ut  nan  «osgebild.t   ist.     Und  /ionn  v,ir  -:iberhaupt  Berufspolitik  trei- 
ben  viollcn,   nuns   sie   dohinf^eh.n,    nicLt    eine  Vcrteilun/^  in  ver-cuicdene 
Bfcivfe  vorzunehmen,   sondern  sie  muss  df^zu  heitreren,   eine  raöcli  hat 
hochwertige     usbildung  durchzufahren.      In  der  Fro^e   des  akaderaisclien 
rnch-vuchses  liin  ich  euch  der  Ansicht,    dnss  r.aen  zum  rtudiun  zürnten  soll. 
Trot2d(.n.  sind  vir  zu  nachsichtir;    die  Ausv^ahl  ist   nicht  strer^^;  f^enu;-. 


;  "%{ 


V 


X. 


In  Pnllen,   v^o  wir  öffentliche   iüdische  Mittel  für  Beruf saaabildung  in 
Anspruch   nehmen^    dürfen  aie   nur  dann  vervjaüdt  vjerrlen,   v?o  es  sich   un  be- 
gabte  und  f^jr  das  Htudiurn  gepißnete  T'^enschen  handelt. 

V^ie  konnten  dieoe   Jun(f.en  J/^enschen   zu  \iiib^     Kommen  sie  nit  be- 
sti!  nten  T'einun£;en?     Sie  kommen  zor^eist  mit   einer  vor.^efaGsten  TTeinung. 
Sie  v/ollen  das   und   das  /ierden#      Die  (Tründe   iF'snen  sich  manchmal  auch 
er  ennen.     D'  r  .'iirklicl^e  Eerufnvjunsch  i3t  sehr  selten.      Die  Kunst   d^r 
Be^a  fsberatung   ist,    nicut  mir  Berufs /iünsche^   sondern  auch   die  Eif;nur^ 
zu  dem  3eruf  zu  henjcksichti/jen.   Ob  v^ir   diese  Fordirung  restl'^s   erfül- 
len,  v.'ill  ich  hier   nicht    erörtern.      Die  Verzv^eifliinp;  bei   den  V.«tern  in 
der  T^ra,^e  der  Beinifovmhl   ist  ausserordentlich  gross.      Sie  haben  keine 
Vorstellung  mehr,   v'iBs   aus  ih  en  Kindern  werden  soll.      Es   ist  cliar^kte- 
ristisch   für  das  ganze  jüdische  Bürcertum,    drss  sie  von  sich  aus   keinen 
Funken  von  Initiative  und  ^/wirtschaftlicher  Selbsthilfe  erkennen  lassen* 
Tehmen  ;^ir  diesen  ?]otsta:id    zur  Kenntnis,    so  rniissm   r^ir  viissen,    dnss  #"*ti 

unsere  i'rbeit  besonders  schv-iierig   ist.     ^rir  müssen  den  Vater  mi tbcroten. 
Leider  haben  v;ir  die  Erfahran^';  gemacht,    dass   der  vjirtschaftliche  Tlorizonl 
beim  jüdischen  Bürger  ausserord-ntlich  eng   ist.      Kr  sielit  selten  va^iter 
als  über   den  Balmen  seines  Berufes  und   seiner  nächsten  üm^^ebung.      Von 
anderen  Herufen  hat  er  selten  eine  Vorstellung^  Ks   ist  ausserordentlic 
schv^er,    ihn  aus  seiner  Kn^;e  herauszuführen.      7!r  ist  nicht   imstande   zu 
erkennen,    dass  seine  Existenz  niclit  mehr  viel  ''"'ort   ist.      Fr  denkt   noch 
immer,    dass   sein  Kind   et^^a3    /^erden  kann,     '''ollen  /iir  also  wirkliclie 
Berufspolitik  treiben^   müsnte  mar.   nicht   nur  bei   den  Kindern  ^nfanren, 
sondern  vielmehr  bei   der   jüdischen  G-esellcchaft   und   ihr   die  Erkenntnis 
beibrin^;en,    dass    ihre   Situation  einer  Urnstellunf^  bedarf. 

Ob  V  ir  die   minder   in   den  all<"^emeinen   Schulen  erfassen,    ist 
fraglos,      ich  habe  mir  einen  .wirklichen  Umbau  der  Schule,    d   r  sich 
richtet   nach  den  Be?  li tüten   des   ^cbens,   x^orgcstellt,    eine  Scliule,    die 


i 


/ 


In 


eine  starke    Lrzieliunp,  zu-  Beru.fntevm3ct3ein  Iciatct,    zu    Jcnt.r  Ceü^ll- 
ccL-ftGforrr,    die   uich   allc'erieir.  durchsetzt,    ir:  der  die    Arteit  iiel^r  ein 
'^TOze33   der  Ver^eaeilach^^ftur^;   ict.      ^ir  sii.d    zu   ueiir  vcrffa;:  en   iu  d;  a 
iae?a   einer  vtrflo-seuen  Pi.-:riodc..      Zur  Aufatcllung  der  rordrruuß,    die 
ISchule   zu.  eirxr  Lern-   uad  Leli.  nüsciiule   uinzu^jentulten,   "brruicht  rip.n  inci- 
ri  r  Meinung  gar  nicht  kornmunistiach   eiliges  teilt   zu  aein. 

Ich  ^laiibc,    daso    ea   für  die  Erhaltung;  jadiaciier   na"bc-aanz   und 
j-'dlacljen  Veaena  v;ichtii:;  ist,    .enn  es  uns   ^:elin.:en  ^.ürö^,    Judtii   in 
ßröaseren  Qmppen   ZLiaenitnenzulialten.      Und  jr.an  müaote   alles    dazu  tun,    um 
einen  aolchen  Zuat^ind  herleizf uührcn.      .^bcr  r.au  k:ann  3ic:.   nie  .t   ma^ 
deGh^.  It  auf  bestiirimle  herufe  ei!>ütellen 'Mür  T.araclmu  ist   C3 


gß 


nz  /Ueich.  ültig,    .^olclie  Berufe   jadiache  :/en3Ci;en  ausüben,      Pie  7nt~ 


3f..chc,    da33   sie  in  ^roosen  Vcsoen  zuc^^minenlehen,    i:n:ist   sie  Jüdinch 
"bleiV^en.     "ir  in  Tcutschlanä   3i:.d  nur   ei  .e  kleine  Gruppe.      '\'h(':r  nel:en 
d^  r   'uftcilun^,   in  verrichic  dene   lierufe  v^iird   3ich  l)ci    u-.s   et.^eo  anderes 
vollziehen,    /^ö3   den  ""'rozcso   der  Erhr^  Itung   d^^s   Jüdischen  unterst'Jtzen 
vdrd.      Die  kiei-er-  jüdischen  H-emcindcn  v. erden   in  Deutschlr-ind   iutkt  mehr 
aufhören.      Die  Juden   in  ^cutochi-  nd   ;.erocn  sich   in  .-.eni^^en  r/ro33t:idtcn 
konzentrieren.      Vielleicht    ist   in  Jed  r  i.e\xen  Kon^xntrntion  J":dijcner 
llen::chen    ein  gev;isser  Au3£ilcic>.  für   den  Verlu::^t   Jüdischer   Mö^-lichkoiten 
durch  eine  veränderte  Eerafsstru'itLa^   zu  crblic'ien.      Aber  "beide  Bi^c 
lf35isen  sich   durch    eii.e  vernünf  ti,  .e  jfidisciie  3t  einflu33i:in£   ir-'enöv.ie 
erniö^.lic'ien.     Man  kann  den   Proz- S3  des  Jude-Eleihena   erhsaten^aht  r  nichts 
reßen   die  Knt,iicklun£;stcndenzen  der  ^irtsch^Tt  ausrichten.     V'ir  nüf.^r.eü 
den  Versuch  machen,   die   Int^vicklun^,  mit   unserem  jCdinchen  rollen  in 
Einklnnr   zu  br innren. 


/ 


(Iloldlieim) 


f  i 


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Vortrag   des  üerrn  Adler-J.udel 
bei   der   Pressekonferenz 

am  L'3. April   1934    abends  8   Uhr. 


\ 


■^ 


, Meine   Damen  und  Herren, 

es   Ist    etwas    schwer,    über   ein  Arbeitsgebiet 
zu  Bprechen,,   das    30  umfangreich  Ist,   wie  das   der  Wirtschaftshilfe. 
Besonders  schwer   dann,   rienn  es  darauf  ankommt,    das^  wirklich  Wesent- 
liehe  der  i^eistungen  darzustellen  und  Jene   i>lnge  zurückzustellen, 
die  arbeitsraäsaig  gwar   eine  ausserordentliche  i3elastixng  darstellen, 
für  die  Oeffentllchkeit  aber  weniger   Interesse  haben.      Es   erscheint 

mir  zunrlchst   notwendig,    mehr   als  bisher   bekannt   zu  machen,    dass   alle 

^  v/onach  alles 

die  Vorstellung  n  unzutreffend  bli  d,;ftixxHK£  das,    was  heute   auf 

wirtschaftlichem  Gebiete  seitens   iler  Gemeinde  geschieht,    neu  ist* 
lievi  ist   nur   ihre  Vereinheitlichung,    ihre   Zusammenfassung  und  ihre 
Durchführung.      Aber   die  -t^otwenaigkeit,   wirtschaftliche  ü^assnahmen 
Innerhalb  der   Gemelndepolittk   zu  treffen,    ist   nicht   allein   eine 
Folge  der  nationalen  T?rheburig«      Die  Verdrängung  der  Juden  aus   der 
ivirtschaft,    die  Verdrängung  jüdischer  Arbeitnehmer  aus  den  ßetrle- 
ben  haben  v/ir   lange  Jahre  vorher   schon  verfolgen  können.     Die  Ten- 
denz   dazu  war   schon  früher  vorhanden  und  dae  ging   soweit,    dass  man 
von  den  ve   antwortlichen  jüdischen  üt   llen  schon  lange  ganz  bewusst 
den  Versuch  geniacht  hat,    in  produktiver  Form  Fürsorge  zu  treiben. 
Die  Schaffung  der   Abteilung  für  Arbeits-  und  Beruf sfürsorge,    die 
Schaffung  des  Wirtschaftsausschusses  beim  ireuss.ii^ndesverband 
lange  bevor  wir  an  eine  derartige  ungeheure  Umwälzmig  dachten,    zelgfc 
dass   die  i*iassnahmen  schon  früher    notwendig  waren.      Bereits   im  Jahre 
1932  hatten  wir  eine  ganze  lieihe  von  Sitzungen  und   Besprech\ingen 
die  sich  mit  den  Problemen  einer  Berufs  nquete  beschäftigten  und 
es  i^rrren  eine  ganze  Reihe  von  Mai-snahnien  zur  Ausführung  ge- 

i 


-  2   - 


langt  w>3XBX  Gelbst  vterm  wir  nicht   infolge  des  Jruckesvon  aussen 
dazu  gezwungen  worden  wnren.      -i^eu  war  nur  die  katastrophale  Heftig-| 
keit   und  die   ausserordentliche  Schnelligkeit ,   mit  der   dann  die 
Vorgange   einsetzten.     Vielleicht  haben  wir   noch  nicht  genügend 
Distanz^   um  die  Ding-  so  zu  sehen,    wie  sie  bei  ruhiger   und  sach- 
licher Betrachtung  gesehen  werden  mUssten.      Aber   all  das,    was  ge- 
schehen  ist,    der   Zusammenbruch  des   jüdischen  i^ittelstande3|    die 
Ausschaltung  der  Aer?:te,    Anwrllte  und  Beerten   aus    ihren  Berufen,    die 
Entlassung  von  jüdischem  Personal  usw.   hat    eit.en  solchen  Massen- 
charakter  angenommen,    dass   es   erforderlich  war,    ohne  lange  Vorbe- 
reitungen und  ohne  lange  Ueberlegung  besondere   'Einrichtungen  zu 
schaffen.      Jener   Ansturm,    den  wir   in  den  ersten  lagen  der  Wirt- 
schaftshilfe  erlebten,    hat  jd  ja   nur  alizuseiir  die  Notwendigkeit 
unserer  ü-^assnahmen  gezeigt.      Ich  glaube,    dass  wir  damals   in  den 
Monaten  MMrz   bis  Juni  1935  wesentlich  mehr   dadurch  geleistet  ha- 
ben, ,    dass  wir  beruhigend   gewirkt  haben  und  dass  wir  Menschen,    die 
verzv\feifelt,    rat-  und  hilflos  waren,    durch  ui^beren  r^at    einen  ge- 
wissen halt  gaben.      Ich  glaube,    dass   in  dieser  ersten  Zeit  unse- 
rer Tätigkeit  viele   jüdische  Vermögen  vor  dem  Verschleudern  geret- 
tet Yurden,    dass  viele  ii.enschen  vor  überhasteter  Auswanderung  be- 


w 


ahrt  wui'den  -  und  das  ist  so  ausserordentlich  viel,  dass  man  es 


heute  kaum  ermessen  kann.  Wer  hin  und  wieder  Gelegenheit  hat, 
das  Schicksal  derjenigen  zu  sehen,  die  Mber  ilt  damals  Deutsch- 
land verlassen  haben,  und  nun  das  schwere  i-os  der  '^ligration  zu 
erleben  haben,  der  weiss,  wieviel  Verdienstvolles  dadurch  gelei- 
stet wurde,  dass  man  I^enschen  davor  bewahrt  hat,  Verzweiflungs- 
schritte zu  ergreifen. 


-  3   - 


Crganisatorlsch  war   es   in  der   ersten  Zeit  reoht 
schwerXi    festzuatellen,   wo   die  GrreiiZexi  der  vvirtßchaf tshilfe   für 
gerlij:  aufhören  uiid  wo  die  iiasKnahmen  für   das  Reich  beginnen. 
Aber   es  zeugt  doch   immerhin  für  die  orgaiiisator Ische  ülarheit   im 
deutschen  Judentum,    dass    in  verhält riism Ms s ig  kurzer   Zeit   die  Mög- 
lichkeiten tiiner  Abgrenzung  der  Arbeiten  gegeben  wurde,    dass  die 
Zentralstelle  für   ;):id.   Wirtschaftshilfe  die  organisatorischen 
Ivladsnahmen  für   das  Kelch  übernahm  und  dass   die  jüdische  Gemeinde 
als   selbstst^lndige   AbtoiluiAg  die  Wirtschaftshilfe  für  Berlin  ge- 
schafferi  hat.      Wir   sind  auch  bei  Schaffung  der  neuen  ütelle   im 
wesejitlichen  von  jenem  organisatorischen  Kahmen  ausgegangen,    der 
sich  bei   Beginn  der  Tätigkeit   als  noxwendig   erwies  und  es  zeigte 
^ich,    dass  bei  der  grossen  Anzahl  der  verschieienart igsten  wirt- 
schaftlichen l>iOt3t;i.nde  für   ;)ede   einzelne  Grupx^e   Send ermass nahmen 
er j'orderlich  wurden.      Die  Aufteilung  der  ver£3Chiedenen  Arbeiten 
in  besondere   Abteilung^^n  für  Kaufleute,    für  Kechtsberatung,    für 
Händler,    für   Aerzte,    für  Kechtsanw^ilte  usw«    ist   auch  später  ge- 
blieben-    Hinzu  kam  später   der   ^U^baitsnachweis  und  die   Berufsbera-| 
tui^?;,    sodass   heute   dia  'Wirtschaftshilfe   ein  eiiiiitiitliches  vuid 
geschlossenes  Ganzesdarstellt,   mit  dem  Versuch,    allen  Xreisen  der 
Gemeindemitglieder  wirtschaftlich  beizusritelum. 


Als  wichtigste   Aufgabe  stand  uns  vor   Augen  die   ^hal- 
tung  und  Stärkung  der   jüdischen  Wirtschaftsposition,      Hie  kann 
nur  erhalteii  und  gestärkt   werden  durch  eine  vernünftige  Berufs- 
politik,   beginnend  mit   den  Kindern  (Berufsberatung,    Lehrstellen- 
vermittlung),  w  hrend  für  die    filteren  rersonen  auf  dem  Wege  der 
Beruf sumschichtung,    durch    •iinordnung  mit  hilfe  des   ArbeitsnachweiJ 


ses,   durch  Störkung  des   selbstständigen  Jüdischen  Mittelstande 


s 


-  4   - 


dxirch  Jjchaffmic  von  iiögllohkelten  für  Umsatz  st  e  ig  eriui^,   Bearbei- 
tung der  geschnft liehen  Schwierigkeiten,    achaffunp  von  ICreditmög- 
liohkrtiten  ^w,   Sorge  getrage/i  wird.     D\&   '^rhalt1mg  von  bestehenden 
Betrieben  und    ihre  Stirkung   erscheint   rIp  eine  d»r  richtigsten  Auf- 
gaben,  nicht   nur  \vn  die  Betriebs inhaber  7.u  schützen,    sondern  weil 
Jeder  Betrieb,    der  heute  in  jüdischen  Hunden  ist,   gleichzeitig  Ar- 
beitsmoglichkeiten  für  Jüdische  .\rbeitnehnier  bietet. 

Von  üiesen  Voraussetzuiigen  ausgehe!^,   will   ich  versuchen 
die  1-gtigkeit  der    eir.zelnen  Abteilungen  sowohl   in  ihren  Leistungen 
wie  in  ihrem  limfai-ge   darzustellen.     Die  von  mir  angegebenen  Zahlen 
dürfen  dabei  allerdii^a   xdcht    einfach  addiert  werden,    da  zahlreiche 
Antraeateller  verschiedene^:^  Abteilur^en  in  AiiHpruch  ßenommen  haben. . 
Ich  will  mit   ße  acht    mit  ^ener  Abteilurig  beginnen,    die  uns  als  eine 
der  wichtigsten  erscheint.      Sicher  ist  es  ungeheuer  schwierig,    zu 
bewerten,   was  meiir  oder  wer;iger  wichtig  ist.     Aber  wenn  wir  von  der 
allgemeinen  l-ag^  der  Jüdischen  Oefßntlichkoit  ausgehen,   so  ist    es 
sicherlich  nicht  die  Frage  des  Littelstandes,   der  Altersversorgung 
sondern  ganz  primior  steht  übera.l  die  Fra^.e  der  zukünftigen  wirt- 
schaftlichen ßinordnung  unserer  JugtjiU  /  iiü  Vordergrund.     Hier  be- 
finden wir  uns  iiun  in  der  glücklichen  Lage,   nicht   erst  Jetzt  ange- 
fangen zu  haben.     Wir  haben  schon  vor  10  oder  lü  Jahren  auf  dem 
Gebiete  der  Berufsberatung  uiid  Lehrstellenvermittlmig  begonnen  und 
eine  erhebliche   tirfahrurig  gesammelt.      Und  wir  können  uns  Jetzt   davon 
überzeugen,    dass  die  «ilten   rjrfahrurigagrxinda fitze  auch  in  dieser  Zeit 
ihre  Geltiing  hnben.     Liaa  Jalir  l&o4  wird   in  der  allgemeinen  Oeffent- 
lichkeit   als  eines   der  schwierigsteii  ^ahre  für  die  Berufseinglie  e- 
ruTig  angesehen,   wAil   in  diesem  Jahre  zum  ersten  &.ale  ein  vollbesetzt 


el 
r 


-  5   - 


Jahrgai^g  die  Schule  verläsat.     Von  650  OCC  steigt   die  Zahl  der 
Schiilentlaseenen  auf  1  25C  OOü   und  in  der  Oeff eiitlich/keit  besteht 
großse   Sorge,  wie  diese  Jugendlichen  in  die  Wirtschaft   gingeglie- 
dert werden  sollen.      Alles  das,   was  vom  Staate   aus  geschieht,    die 
Schaffimg  des  landjahres  vind  sonstige  Uebergangsmass nahmen  sollen 
eineri  allzu  grossen  Zudrang  der  Jugendlichen  zu  den  Lehrstellen 
verhindern,      ivir  waren  schon  im  Jahre  1932    In  der  gleichen  Lage. 
Wir  hatten  daiaals  schon  einen  so  ausserordentlich  grossen  Abgang 
jüdischer  Kind<^r  von  den  Schulen,    dass  die  Zahlen  des  jetzigen 
Jahres  keine  wesentliche  Ueberraschung  und  keine  Steigerung  mehr 
gebracht  haben.      Im  Jahre  1933  haben  ausserord  ntlich  v/lele  jü- 
dische Schüler  mit    ihrer   Schulbildiuig  abgeschlossen  vuid  haben  ver- 
sucht,   in  irgendeinem  Ber"ufo  unterr.ukommen.     '^'Shrend  wir   im  Jahre 

1932  insgesamt   1930  Kinder  zu  beraten  hatten,   waren  es   Im  Jahre 

1933  3  9   OQr*      ßs  war  zu  befürchten,    dass  wir  diesem  Anstxirm  nicht 
gewachsen  sein  werden.     Tvs  hat   sich  gezeigt,    dasswir   dennoch  mit 
diesem  Ansturm  fertig   geworden   sind*      Wir  haben  immerhin  eine  so 
erhebliche  Zahl  von  Lehrstellen  vermittelt,    moat  können,    dass  wir 
heute   ziemlich  zuversichtlich  dem  Ansturm  des  Jahres   1934   entgegen- 
sehen.    Wenn  wir  feststellen,   dass  nicht  mxr  die  Zahlen  der  Anmel- 
dmigen  bei  der   Berufsberatung  und  Lchrstellenvermittlung  sich  ver- 
doppelt hat,    sondern  auch  die  Ztxhlßi/i  der  Vermittlungen  verdoppelt 
wurde,    nfimlich  von  1174   auf  2052,    so   zeigt   sich,    dass   bei  allem 
Pessimismus   doch  noch  Möglichkeiten  vorhanden  sind« 


Wir  haben  den  teohniechen  Apparat   ausbauen  und  vermehren 
müssen,  wir  munsten  neues  i^ersonal   einstellen,    darunter   Stellen- 
Werber,   die  von  ^%us  zu  haus  und  von  i3e trieb  zu  Betrieb  gehen,    aber 

die  'J^atsache,   dass  wir  dieser  neuen  Sachlage  gewachsen  sind,    gibt 
uns  das  Recht,    mit   Zuversicht    in  die  Zukunft  zu  blicken. 


-.  6   - 


Die  Vermittlungen  im  Januar,   i'ebruar   und  A*ärz  öirid  v^eßentüch  höher 
ala   die  VeTritttlaiip;en  im  liovenber  uüd  üczembor  vorigen  Jahrcjs*      Wäh- 
rend wir   im  i^ovo^^iber  iill  ^xnd  in  Dozamber  164  Lehrntollon  vermitteln 
komjteri,  wwei.  es   im  Januar   261,    im  Februar  247  ^and   im  lAl^Jrz  28S. 
Allerdiiiea   ist  der  Jalir^arg,    dor   eben  von  der  Schulo   abgegangen  ist, 
pgvchlnch   und  körperlich  nicht   ao  f;ut  v/ie   früher.      Die    Uifgaben,    die 
hier   liegen,    berühren   aber  nicht   mehr  die  T/irtschaftahilfe,    sondern 
fallen    in  daa  Geolet   den  Jiiser  pflegedozernate.  ♦ 

Auch  sonst   kann  man  sagen,    üass  nach  den  ersten  Sch-Aierig- 
keiten  wir   immerhirx  jetzt  mit   einer   gewissen  Ar^ahl  von   öffentlichen 
Stellen  v/ieder  z-usammenarbeiten.     Wckr  arbeiten  mit   dem  Landesarbeits- 
amt    zusammen,   wir  haben  mit    zalxlreichen  Inx.ungen  Verhaiidluixge..  ge- 
füiirt  und    es    ist    festzustellen,    dasß   bich   eine  gerisse  Herulilgung 
bemerkbar   niacht   und  zwar  besonders  bei  denjenigen  Berirnten,    die  schon 
früher   vor  der   luitionale^i  Erhebung  ai^  ihren  i^t^llen  warei^. 


Hatten  viir  bei  der  Arbeit   In  der  Berufsberatung   immerhin 
eine  gewisse  mehrjährige    Erfahrung,    r.o  war   die  Aufgabe,    der  wir  bei 
Beginn  der  Beruf siuTi^-io hi cht un^^^  gegenüberstanden,   wesentlich  schwieri- 
ger*     ^s  iriap;   sein,    dass  v/ir  hier   in  den  ernten  Monaten  et'was   expe- 
i'lmentlert  hnben  und   ich  will   auch  nicht   sagen,    dass  wir  /  jetzt 
Bclion  lüi^    ßllnn   -Ixperinenton  fertig   sind,    aber   immerhin  hat   sich  eine 

Jraxln   hernuagötitellt,   von  dar  man  sagen  kann,    dasß   alc   die  SichttgÄX 

1 in Jen 
/tm'  die  zukünftige    Arbeit   festlegt,      vir  sind  heute   so  weit,    sagen 

zu  können,    dasp  wir  mit   dem   i'roblem  der  Beruf sumschichtung   in  erheb- 
lichem Umfange  weitergekommen  sind.      In  den  ersten  Monaten  hatte  der 
Begriff  Berufsumschichtung  eine  gewisse  Verheerung   in  der  Oeffent- 
lichkeit   angerichtet.      Be  bürgerte  sich  der  Glaube   ein,    dass  für   alle 


-  7    - 


MisQstHnde,    fUr   alle  Notleidenden,    für   Jeden  Mexißchen,   mit  dem  man 
nichts  anzufangen  wusste,    die  Beruf  sumse  hichtxing  das  Allheilmittel 
sei.     Dazu  ist   zu  sagen,    dass   auch  die  Beruf  sumschic  htung  keine 
i'atentlööiuig   ist,   dasö   sie  ihre   Schwierigkeiten  und  ihre  grenzen 
hat.     Die  Grenzen  sind  schon  in  dem  -Menschen  selbst  vorhanden,    der 
sich  umBchichteT.  will*     l^-ur   bis  zu  einem  bestimmten  Alter  hat   der 
Mensch  die  Fähigkeit,    steh  neue  Kertigkeiten  anzueignen,      Ks  be- 
darf ferner  nicht  .mit   d*5r  -f3ereltp>ch8ft,    sich  teclmlnch  für  einen 
ßeru.**  vorzubereiten     -vlf^ll eicht   noch  notweiidiger   ist   die   innere 
UmstelluTig  auf  einen  neuen  Lebenszuschnitt,    auf  eine  neue  Lebens- 
form,   die  absolute  Ueberzeivgiuig,    dass  mxxxxx  man  in  der  Weise  wie 
bisher  sein  Leben  nicht  wird   forteetzen  können,   dass  der  Arbeiter 
wesentlich  anders  lebt,    als  der  bohn  aus  bürgerlichem  nause«     Hier 
ist   einesehr   tiefgreifende   'Erziehungsarbeit  notwendig»     Hier  liegt 
eine  wichtige   Aufgabe   der   jüdischen  Jugendbeweguiig,    der  Jüdischen 
ürganinationen^    Cun   jd.  Oe?ff entlichkeit  vor.      Ulne   zweite  Schwie- 
rigkeit  liegt   darin»        was  soll   ein  Mensch   in  einem  Attgenblick  be- 
ginnen,   wo   die  Arbeitslo.^^igkeit    einen  so  grossen  Umfang  hat.     Hier 
komibit   es  darauf  an,    die  **i^Miochen  vor    LlluBionen  zu  bewaliren*     Um- 
schichtung ist     keine  Garantie  gogen  Arbeitslosigkeit ♦     Wenn  es 
uns   aber   immerhin  geliuig'^n  iat^    im   ernten  Jahre  unserer  Tätig/keit 
2158  Menschen  beruflich  umzustellen  und  zwar  987  Mttner  und  1171 
Frauen^    so  zeigt  das  doch,   dass  gewisse  ilöglichkeiten  vorhariden 
sind.      Allerdings  muss   dazu  gesagt  werden,    dass   diese  Auswahl  von 
20C0  Menschen  aus  einer  Gesamtzahl  von  fast  9   OÜÜ   erfolgt   ist* 
8946  Llenschen  sind  von  uns  beraten  worden  und  nur  2158  FMlle  konn- 
ten positiv  erledigt  werden.     Das  zeigt   auch,    wie  eng  die  Grerjsen 
und  i^iöglichkeiten  sind.      Aus   der  grossen  üahl  konnte  man  nur  Jene 


-  8   - 


auBW Tillen,    die  beetlnunte   Kigr.ungen  und  Fähigkeit en  fUr  den  neuen 
Beruf  DJitbrincen.      Ala  mon  nach  vero-cÄiedenen  Ueberlegrungen  dazu 
kfun     feetzuptflDen,    dr»ar  die  Abßioht  der  Aut^woi  derun^  kein  Krite- 
rium für  die  Bertifaupipchlchtmig  darstellte,   vfBx   es  klar,   dasa  wir 
vor  :lei:  GeßebenheJ.ter'  dea  A- bPitPoiorkteB    in  Deutfichlaid  ausgehen 
nuRHten,     'Vir  mupister!  aleo   feststellen}     ro   ist  der  Arbeitanarkt 
aiifnßhTn*»fahir;,   ro  gibt    es   zn  wenig  Arbütnkrnfte,   vo   sind  ;)üdi8che 
Arbeitgeber  bereit,    Juden  aufzunehmen.      Bei    alledem  mussten  wir 
auch  noch  darauf  Bedacht   nehmen,    dass   es   sich  ja  schliesslich  nur 
\m  Ärigolernte  Arbeiterhar^deln  würde.     Hinzu  kam  die  Frage  der  recht»] 
liehen  Stellung,     ^'ir  mussten  uns  fragen,    ob  die  üache  überhaupt 

* 

rechtlich  P5iil:iaHig  war,  und  in  welchem  Rahmen  sie  gemacht  werden 
konnte.      Heute  ist  zn  saßen,    dass  wir  die  Beruf s\amschichtmig  aiige- 
fangen  haben,    ohne  zu  wissen,   wie  Ifinge  wir  dieses  Werk  würden 
dUTchfUhrei    können.     Wir  können  sagen,    dasa   dieses  Vorgehen  richtig 
war,    denn  erat   jetzt    ist   es  uns  gelungen,    eine  Grundlage  bei  dem 
La'desarbeitaamt  zu  finden,   nachdem  wir  vollendete  Tatsachen  go- 
BOhaffen  haben.      Aber   auch  heute  muss  man  sagen j     sehr   sicher  sind 
diepe  Dirige  nicht.      Sie  sind  Immerhin  sicherer,    als  sie  vor  Slftona- 
ten  orler  vor  T-lnern  Jahre  warei  •     Und  weixn  wir  heute  in  der  Lage 
sind,   die  Berufsximgchichtung  in  60  verschiedenen  Betrieben  durchzu- 
f^ihrer,    In   eigenen  Kursen,    in  unte-^stützten  Betrieben  sowie  in 
fremder  iehrRtellen,    so  Ist  das   doch  ein  ßri'olir^     Manchmal  glau- 
ben wir  allerdings,    dass  wir  noch  larjße  nicht  so  weit   sind,   wie 
wir   sein  raUssten.     Wir  arbeiten  ja  iiumer   noch  in  den  Ber\ifen,    die 
Marktg«r!gig  sind,   während  unsere  Aufgabe  doch  darin  liegen  sollte, 
Berufe  zu  finden,    die  neu  aind. 


-  9    - 


Wir  haben  für  l^iänrier  eine  Miüdeßtausbildxing  von  einem 
Jaiir   featgeBetzt  xxnd  werden  diese    h.  vielen  Pallien  wahr aoheinl Ich 
um  3  Liorjate  verlängern  müssen«     Bei  den  iTrauen  konnten  wir  bereits 
feststellen,   dass   die  Frauen,    die  aus  unseren  Kursen  entlassen  wur-| 
den,  vielfach  iJesciiäftigung  fanden  und  zwar  sowohl   im  Inland  wie 
im  Ausland,      !5ö   ist  mir   eine  wirkliche  Freude  gewesen,   vor  wenigen 
Tagei    2  Frauen  in  raris  zu  finden,    die  mir  sagten,    dat^s   es   ihnen 
da?ik  der   AusbildUTig  bei  uixs  gelungen  ist,    sich  eine  übclstenz  zu 
verücliafren  luici  in  einer   Unterredung  mit  dem  weiter  des   ßmigrantenJ 
hilfowerkes  konnte   auch  er  mir  bestiimnt    erklaren,    dass   die  Genscher] 
die  wirklich  umgelernt  haben,    sich  leichter   einordnen,    als  die   an- 
deren. 


T5in  beBondero«  i'roblem   ist  natürlich  die  Frage  der  land-| 
wirtHchartlichBn  IJmschiciitung.      Auch  hier  haben  wir  mehrere  ^onate 
mit   uns  selber   gerungen,    uxn   einen  Au^sv/eg  zu  f  ij.den.     Und  haben  uns 
gefragt:      Bind   für   eine  landwirtschaftliche  Umschichtung  nur  jene 
Menschen  geeignet,    die  nach  Palästina  wollen  oder  kommen  auch  die 
in  Frage,    die  in  Jeuttpchlarid  bleiben^     Schlies.*:^llch  hat   sich  das 
^•gebiii.s   durchgeBetzt ,    dass    eine  landwirtschaftliche  Umachichtixng 
für  I^lenschen,    die    in  Deutschland  bleiben  wo]  1  pn,    nur  in  ganz  ver- 
einzelten F^lle^n  in  la"Ti\se  kommen  kann.      Alle  diese  i'robleme  sind 
ausserordentlich  schv/ierig  und   bei  etwaigen  Beüohv.' erden  müssen  sie 
immer  überlegen,   dasa   die  Anforderungen,    die  die  ^Schichtung  an 
den   einzelnen  stellt,    auoserordentlich  gross   sind*      Sicherlich  sind 
auch  Fehlentscheidungen  vorgekommen,    aber   ich  glaube  doch,    dass 
wir   im  grossen  und  ganzen  den  Kreis  jener  x^ienschen  i^mfasst  haben 
auf  die  es  e^en  ankam • 


-  9    - 


iVlr  haben  für  kftnrier   eine  iuiüdeBtausblldung  von  einem 
JaiiT   feetgepetzt   ixnd  werden  diese   ii*  vielen  F^lllen  wahrscheinlich 
um  3  Lionate  verlärigern  müssen«     Bei   den  iTrauen  konnten  wir  bereits 
feststellen,  d£ü33  die  Frauen,    die  aus  unseren  Kursen  entlassen  wur« 
den,   vielfach  Beschäftißung  fanden  und  zwar  sowohl   im  Inland  wie 
im  Ausland •      :ie   ist  mir   eine  wirkliche  Freude  gewesen,   vor  wenigen 
Tager   2  Frauen  in  raris  zu  finden,    die  mir  sagten,    dass   es   ihnen 
da>ik  der   AusbildUTig  bei  uixs  gelungen  iöt,    sich  eine  Kxisteriz  zu 
verijoiiaffen  und   in  einer   Unterredung  mit  dem  i-eiter  des    ßmigrantenJ 
hilfswerkes   konnte  auch  er  mir  bestimmt   erklären,    dass   die  Genscher! 
die  wirklich  umgelernt   haben,    sich  leichter   einordnen,   ale  die  an- 
deren. 


Kin  besonder ef?  i'roblem  ist  natürlich  die  Frage  der  land-| 
wirtHchaftlichnn  IJmschlchtung*      Auch  hier  haben  wir  mehrere  ^^onate 
mit  uns   selber   gerwig;en.    uri  einen  Auisv/eg  zu  flj.den.     Und  haben  uns 
gefragt;      Fliid   fUr  eine  landwirtschaftliche  "Umschichtung  nur  Jene 
Menschen  geeignet,    die  nach  i'alnstina  wolx^n  oder  kommen  auch  die 
in  Frage,    die   in  Jeutpchland  bleiben.      Schliess^llch  hat   eich  das 
Ei'gebniB    durchgeBetzt ,    dass   eine   landwirtschaftliche  Umschichtung 
für  Llenschen,    die    in  L^eutschland   blf^lben  wo]  1  pn,   nur   in  ganz  ver- 
einzeltem F^llon  in  Fr^^e  kommen  kann.      Alle  diese  i'robleme   sind 
ausserordentlich  schv/ierig   lond  bei  etwaigen  Beschwerden  müssen  sie 
immer  überlegen,    dasu  die  Anforderungen,   die  die  ^Schichtung  an 
den  einzelnen  stellt,    auoserordentltch  gross   sind#      Sicherlich  sindl 
auch  Fehlentscheidungen  vorgekommen,    aber   ich  glaube  doch,    dass 
wir   im  grossen  und  ganzen  den  Kreis   Jener  xifienschen  iimfasst  haben 
auf  die  es  eben  ankam. 


-  10    - 


fir  komnieii  nun  zur  Abtelliinß  Arbeitöi^acnwelB»      Auch 
auf  diesem  C^eblet  hatlaOi.  Air  uii*faij;r.eiKie   l::iriüi3-uiit,eK  und  eii.en  oin£?:e- 
spiulton  Appiuat,      l.s   ii,t    irr^i^erhin  iiitereüsai.l   febtzust eilen,    dass 
serii-   viele  iJof urci:itui^e:.,    dio  wir  Lucrßt  feciado  beiiu  Arboitcnach- 
weic;   hoßtci-,    cicii  nicLl    i:>   diuüei*^  Ljifuii^^e   erfüllt,  haoeu.     Weim  wir 
dit;  rJaLlcr.  der  Jura-c  ICiSÜ  ui.d  5;i  gegenubei iittlleii,    üo   erkennen  wir, 
datje    bei  unseieiri  Arbcitr»iiachT;ciü   xiii  Jaiure   IDcü  rur.a  14  üüü  Arbeits- 
lose  geL^icl   et   v;are.v,    vvc^tjrcnd  dieöc  i^ahl    im  Jafcre  1'^'23   auf  19  5C0 
f:oGtie£C].  i;:;t*     Bai  aller  r/ürdlgunß  des  grossen  MasBee  von   rilend 
und  Jazufisr,    den  eine   solche  ^teigerunp;   in  sich  birgt,   müssen  wir 
doch  i'eBU)iellen^    daßs   die  Steigerung  hinter   den  Erwartungen  zurtlck- 
goblieben  ist,      -Das    ict   aua   eix^e.:!  ßanz  bebtiüuiiten  Grunde  der  Fall 
gcv.esen.     'Ä'ir   hatten  nfifulich  die  i)^öglichkeit,    der  /a^beitsloeigkeit 
in  f,r6fir.erci:i  Uni'^xi.ßo   entge£,cnr.utreten,    ala  vorher.      ;Vir  haben  nicht 
nm^   eine   :Jtei£;eru.'.f;   der   Zahl  der   /rbeitolobon,    sondern  auch  eine 
solche  üer  VermittluJ.gon  «u  verzeichnen*      Im  t^'^mre  1932  hatten  wir 
rui.d  44CG  VciiaiLtli^ii^en,    iu  Ja;..rw  190^)   dae^ß^^^n  ^^j>wli  V   000,    also 
fa^'t  die  doppr^lt^;   /iiizalil.      Und  2v;^ir   sind  diese  ersteigerten  Ver- 
Diittiu^Ccn  orcioit  worden    in  einer  Zeit  verBt!j>kien  v  irt sie haft liehen 
Lruckei?   aui?  die  Ju..en.      Ordner  lioXiiXx^n  v. ir   im  veaentlichen  einen 


^■":       s  -^ 


t;rof]U3.M  xeii  uix^^Grcr  Arb^.itolol;en  iJi  £:roüE,ore:.  Betrioben,   wie  Äaren- 
haaijcr];  ut.v;*    luitcrbringcii,    waü   jetzt   iiicht  m^jm    lu  Frage   kormnt* 
Eti    i:?t  heute   im  V  oijcntlichen  der  kleinere    uiid  u:ittlere  Arbeitgeber 
^^'^T  iUdischeo'   -  orso:  ^al   in  erfieulichea.  Uiufaf^ge   einstellt  •     Das  zeigt 
uns,    daor   dao    Solidaiitata£efIhl  doch  stjiiker    ibt,    als  man  Ursprung 
lieh  angei.oiamen  hat*      Ixü  i:oj2fet  iiSrz   11*34  haben  wir  mit   1100  Ve  - 
raittluiJgen  die  höchste   '^^\   erreicht,    die  wir   überhaupt   Jemals  auf- 
zuweisen hatten. 


-  11  - 


Ich  komme  nun  zuelneni  der  ßchwierigsten  und  wichtigsten 
Gebiete  unserer  Arb'^lt,    zur  uVage  der  kaufmänrischen  Abteilung. 
Hier   alnd  die   £oh\/i^rißke:,tvin  boaonierü  ßrot^'S  uiid  das   Aufgabengebiet 
beGor.derö  kompl tzier t.      Juden  sind   so  ziemlich  in  allen  Handelezwei- 
gen,    (!.lc-   er^   Mbt^riiau^Tt   ^Ibt,   v^vrtrett^ii.      .üurch  die  geüot:^lichen  Mass- 
r.nhn'^n   r?ind   für   nohr  vitale    Botriebo   richv/ierigkeiten  e^.totcinden.      Ss 
kam  aloo  darauf  a:.,    zunriohs^t  daf'ir  zu  sorgei  ,    dasö    dieoe  betriebe 
r:'?ntU''-t  T^rj-^rior-j    r^arn    ri:^  Kr:vlit    erVialtt^i,    da^a    nie   ':^iiie   Anlauffrist 
für  dia    •:inführui;g   neurr   Artikel   o^komiaeii  Uüd  3  0   fort«      Dia   Aufgaben 
die   der   Brjrater   hier   zu  erfUiien  hat,    sind  vielleicht    noch  schwieri- 
gei',    alö   die   des   Beruf i, bcr ai^eru.  ♦      Dit:   uchaffuii^^   einer     iiijricht'UXig, 
wie   tiie   die  kaunn^innl.sc^ho   Abu'rLl^.jini:^  dai-olellt,    entopringt   nicht   nur 
einem  b.:nt  iniratOii   Bedürfiiti,    i.ondeii'n  tiic:   zi  ht   auch   ciiie  ganzo  Menge 
voi)   Leuten  heraii,    die  von  voi  iiirieie  u;  viollricht    gfaaiicht   die  Absicht 
gehabt   hid>^it|    ^Ich  ht^.lfoi]   zu  laisüen*      IVirtschaftshilfe   ist    ein  Be- 
griff,   <':li    '.''em  iiaii   ebenso   v^ie  mit   dem  ^'oj't   3firifauuiöciiichturig   alle 
möglich-)!.  Yor^telluxi^V'iJ  vorkj.üpfw»      wie   i^rwartungen,   mit   denen  man 

an  uiebu  Abteilui.g  hora;itritl|    bev/egen  sich  in  Gummen  zwischen  RM  20 
ur,d  RK  2Ü  000.-.      12o   iat  kiur,    laan  wir    Böür'ji/.i   vo;i  Tai  20  000,- 
niciit  f;i^ber:  kennen  vuid  tiUc]'!  PovilJ.ii^uügt-u^  van  FXi  2  COU,-     gehören  zu 

■ 

den  Qeltonhcite::.      Aber   ^.ki    Uit    hjm^jrhisi    liite^  c^rsai^t ,  ui^   welch'    ge- 
ringen Hotr;igen  man   ±n  vielen   Fßllen  Betriebe   erhalten  ui.d  stützen 
kann.       ^s  hat   sich  gezeigt,    dass   die   ;jüdiache  iCaufmannschaft  viel- 
fach garnicht   so    tüchtig   iöt,    w  te  man  es  gedacht  hat»      Kin  wesent- 
licher  Teil  der   Aidu^it   CksT  ka\ifm?-'nni;5chen  Abtr-ilung  besteht   darin, 
gariacht  Geld  /.u  geben,    eoxdern  vielmehr  deii  einzelnen  Kaufmann  zu 
beraten,    ^^ie   er  mit    seinen  Schwierigkeiten  fertig  werden  kann,    wie 
er  mit   seinem  Wii-t   die  liletsstreitigkeiten  boreinigt,    wie  er  mit 
seineii  Lieferanten  auseinanderkommt        -kurz  alle  die  Aufgaben  zu 


-  12   - 


ma- 


erfullen,    die  ein  eelbststHndiger  Knufaam.   eigentlich  allein 
chen  nüeste.      ^e   zeigt   sich,    dass    ein  grosser  Zeil     der  Jüdi- 
scher  Kaurmarinsohaft  den  AuTgaben  der  Zeit   ij,  keiner  Weise  ge- 
wachsen  ist.      Andererseits  zeigt   Rieh  aber  auch,   bei  vielen  Leu- 
ten,   eine   ausserordentlich  grosse   Initiative  auf  den  verschie- 
d^^nster.  Gebif^ter.,      Die   auggefallenstei.   Id   en  werden  von  Leuten 
aufgegriffer.,    die  in  Schvierigkeiten  geraten  sia.d.     Hier   ist   eine 
der  schwierigsten  Aufgaben  des  Beraters,    immer  wieder  festzustel- 
len,   ob   es  »ich  um  wirklich  brauchbare  dachen  handelt  und  ob   T2r- 
werbsmöglichkeiten  für  die  Dauer  bestehe/..      Ks  gibt   zahlreiche 
Betriebe,    die   sich   in  den  letzten  Ivionaten  nur  dadurch  halten  konn-l 
ten,    dasa  wir   sie  stützten  oder  dass  wir   ihnen  gewisse  Schwietig- 
keiten  abnahmen.      An  dieser  Aufgabe  sind  wir  eigentlich  ohne  Er- 
fahrungen herar^egpjigen  und  können  doch   ^"^rfolge   aufweisen. 
Gewiss   ist   unsere  Arbeit  hier  nur  Stückwerk.     Aber  Im  Rahmen  die- 


seo  3t:5okv/erkea  ist   es   iomerhin  gelurce/.,    zahlreiche    Fbcistenzen 
zu  erhalten,      '^'enn  Sie  bedenken,   daso    in  Laufe  dieses  Jahres  760 
Darlehen  für  rein  kaufialüu.iacho  Zwecke  geg^iben  wurden,   wobei  diese 
Darlehen  ;)a  nicht   Rinzelperaonen  so.  d.eTxi  ganzen  Familien  zugute 
kamen,   wenn  Sie  dazu  die  Zahl  der  Beihilfen  rechnen, die  iQpO  über- 
schreitet,   so  werden  wir  zu  dem   r:rgebnis  komKien,   dass  hier  wohl 
an  6-7  000  ivienschen   in  ihrer   ^^^xistej^a  gestärkt  wurden  -  eine 
Leistung,    die   sicherlich  ausserord- ütlich  hoch  zu  werten  ist. 
Man  kann  heute  feststellen,   dass   in  den  Fftllen,    wo  die  Anträge 
wirklich  gut  durchgearbeitet  wäre/.,   doch  zahlreiche   Existenzen 
die  ohne  unsere  Hilfe  zusammengebrochen  wm-en,    tatsächlich  erhal- 
ten geblieben  sind.      In  diesem  Zusammenhang  möchte   ich  auf  eine 
Sache  hinwelnen,    die  teils  von  der  Wirtschaftshilfe,    teils  von 


-  13   - 


ur.serer  KUrie tierhilf e     bearbeitet  wurde  und  die   sehr  viel  Xritik 
m  der  üeffentlichkeit   erfahren  hat.     Wir  standen  eines  Tages 
vor  der   i'ataache,    das»   zahlreiche  jUdinche  Künstler,    Artisten 
ur.d  ilusiker  nicht  mehr  die  luöglichkeit  hatten,    öffentlich  aufzu- 
treten.    Vpn  dem  Gedanken  ausgehend,    dass   auch  dieser  Kreis  von 
Menschen  ein  Anrecht  darauf  hat,    dass   ihm  geholfen  wird,   kamen 
wir   ^^u  dem    irgebnis,    dass    ihm  nicht   anders  geholfen  werden  konn- 
te,   als   indem  wir  ein  eigenes  Kabarett   aufzogen.      Bei  aller 
Kritik   ist   immerhin  festzustellen,    dass   durch  diese  Gründtlng 
rund  RLI  10  000.-  in  Form  von  Löhnen  und  Gehältern  an  Jüdische 
Künstler/  geflossen  sind,    ganz   abgesehen  von  den  vielen  jüdischen! 
Lieferanten,    die   auf  diese  Weise  Amfträge   erhielten.     Man  kann 
gewiss   über  den  Geschmack   streiten,   max.  kann  aber  nicht  über  die 
Lotwendigkait   streiten,    der  gerannten  Gruppe  von  Menschen  auf 
diese  einzig  mögliche  Aeise  zu  helfen.     Dadurch,    dass  der  Betrieb 
6  Monate  gelaufeix  ist,   habei.  wir  ausserdem  auch  die  private  ini- 
tiative geweckt  und  auf  diese  Weise  auch  indirekt   Segen  gestiftet 
Als  wir   das   B.   und  ß.    eröffneten,   gab    es  kein  ai.deres  Jüdisches 
Kabai-ett   in  Berlin.      Wenn  Sie  heute  eine  grössere  Anzahl  von 
J  id.   ■Unternehmuiigen  dieser  A±t   in  dej.  Zeitung-n  inseriert  sehen 
so  ist   das   auf  uriser  fleii.piel  zuriickzufüliren. 

Keben  den  Kaufleuten  hatten  wir  für  die  Händer  und  Ver- 
treter zu  sorger.,    einem  besonders  schwierigen  Menschenschlag 
weil   es   sich  hier   im  wesentlichen  um  arme  Leutehnndelt,    die  durc! 
die  Zeitereignisse  besonders  hart  betroffen  wur.-.en.     Die  Verdr^r 
gung  Jüdischer  Händler  von  den  öffentlichen  lijükten  äiisserte  sie 


-  14 


so  ausserordei.tlich  stark,   dass  wir  für  dieseü  Kreia  von  Menschen 
eine  beeoiidere  Litelle  schaffen  musnten.     Wer  sich  an  die  Verzweif-I 
lune  all  dieser  armen  Menschen  erinnert,    die  von  den  Märkten  ver- 
jagt wurden,    uiul  die  keinen  anderen  Beruf  ergreifen  konnten     -denri 
wer  20  Jahre   lang  auf  den  i^arkt  gestanden  hat,   kani,  sich  nicht 
uinachichtei:,-der  wird  zugeben  müssen,    dasa  wir  axxch  hier   erfolg- 
reich gearbditöt   haben.     Wir  haben  in  Berlin  diarch  unsere   Inter- 
vention beim  i'olizoiprrieidenten  erreicnt,    dass  die  Verdrärigiing 
von  den  Markte;:  zurUckgeüdigen  wurde,     huxi  entstand  die  Schwietlg- 
keit,   daoH   die  üienschen  inzwischen  ihr  Betriebskapital  aufgezehrt 
hatten.     Darum  mussten  wir  also  auch  wieder  Geld  für  neue  Waren- 
aiiochaffuriß  bcisorgen.     Bei  unserer   Abteilui^j  für  Händler  haben 
allein  über  IGOO  Personer.  vorgesprochen.      Ihnen  konnte   erfreuli- 
cherweise auch  mit  iJu  jnen  geholfen  werdei,,    die  nicht   sehr  erheb. - 
lieh  wareu, 

Grosep  3chv'i  origkolten  hatte   auch  uj^eere  Hecht aberatung, 
de  der  Kreis  der  ülez.sche:.,    dieJujch  die   neuen  gesetzlichen  Be- 
st iDiinungeri   geachfidigt  wurde j,    ein  überaus  groaaer  war.     Der  star- 
ke Zuapruch  bei  der  Recht sberfitunߣ?nt olle  zeigt,   wie  dringend 
notwenig  dieae   i:inrichturig  war.     5300   Besucher  haben  hier  vorge- 
sprochen.     l,eben  der  direkten  Außkunftber  teiluijg  kaia  eine  grosse 
Aixzahl  von  Verhandlu:.gen  vor  dsrä   /o-beitöfc-richt,   von  Auseinander- 
sstzungen  mit  Gläubigern,   Arbeitteberi;  uaw.      Auch  hier  konnten 
wir  in  Vielen  iTällen  mit    Erfolg  arbeiter  . 

lieben  der  eigentlichen  'Wirtschaftshilfe     lief  die  gros- 
so  Aufgabe   der  Betreuung  derjenigen  Kiemente,   die  in  normalen 
Zeiten  einer  Unterstützung    innerhalb  der  jUd Ischen  Gemeinde  nicht 


«  15    - 


bedurft   hätten,   so   der  Aerzte,    der  Kechtsai.w^ilte  usw.      Die 
Zahl  der  Aerzte,    die  unsere   stelle  in  Anspruch  genommen  haben, 
betragt    iiisgesarat  4400,   wobei  allerdings  zu  bedenken   ist,    dass 
auch  sehr  viele  Aerzte   aus  der  Provinz  vorgesprochen  haben^     Die 
Aerzte    naben  eixif^jti  so  grosses  i-^aass  von  Solidarität  und  iiilfs- 
bereitschaft   bewiesen,    wie  kaum  eine   andere  ßerui'sgruppe.      Sie 
haben  aus   eigenen  Kräften  einen  sehr   erheblichen  Betrag  für  die 
Hilfeleistung  aufgebracht*     Das   Zusammenarbeiten  der   ausgeschie- 
denen Aerzte  mit   den  Xioch  zugelassenen  wai*   besonders  vorbildlich 
TAne  wirklich  segensreiche  Tätigkeit  wurdedurch  die   Sammlung  und 
Versendung  von  l-ebensicittein  entfaltet.      "^3   wrlre   sehr  gut,    wenn 
wir    in  vielen  andere]    -^eriJifsgruppen  ein  solches  i^.ass  von  Soli- 
dar-itMt    fest>stellen  konnten.      Im  Kähnen  unserer  eigei  en  Mittel 
ist  versucht  worden,    namentlich  jüngeren  Aerztei.,    zu  helfen. 
3o  sind   IC   junge  Aerzte   im  Kaheen  unserer  ^erufsumschichtung  ein- 
gestellt worden  gegen  ein  allerdings  geringes  Honorar,    das   aber 
immerhin  so   bemessen   ist,    dass   es   ihnen  möglich  sein  wird,    eine 
neue  Pr^iKis  aufzubaueii.      In  i^usaiamenarbeit  mit  dem  Arbeitsnach- 
weis   ist   es  uns  gelungen,    eine  grössere  Anzahl  von  Aerzten  als 
Zahntechriiker  umzustellen  und  auch  die  Zalu  ärzte  und   Apotheker 
zu  betreuen. 


Schwieriger  als   bei  den  Aerzten  liegt   das  i'roblem  bei 
den  Anw^-lter.   und  bei  den  Beamten»  Wir  haben  sehr   lange  ver- 

sucht,   auch    im   Hahmen  der   Anwaltschaft   gewi^^se  üilfakt  Ionen  dur( 
zuführen  durch  Vermlttluiig  von  Anwelkten  für  ßörogemeinsc haften 
durch  Vertrieb  von  haushält cwaren  in  den   einzelnen  Familien  iisi 
Diese  ^aassnahmen  haben  sich  nicht  bewrlrirt,   weil  besondere  Üchw 
rigkeiten  zu  überwinden  waren.     Auch  die  Solidarität    ist   bei 


-  16  - 


den  Anwiaten  nicht  in   dem  x..aasse  zutage  getreten  wie  bei  den  Aerz- 
Ks  gibt  für  die  schwere  i-otlaee  der  Auwultachaft  keinen  trau- 


ten. 


rißerei.  üeyteU  alo  L>  nackte  ^ahlen,    die  ich  ihnen  vor traeen  wUl. 


^"^  l7^^'\V''JcJ'll!l^^:^^^   'T^  jüdische  Anw.mte  aua^esjchieden.  "ö^ 


ä.er  vviirdeji  in  weHentliciiei,  diejenißer;,    die   sich  nach  dem  Kriege 
niederi^elaf^flf^n  hn>)en,    also  Mojischon  z\ixacheu  40  vaid  45  Jahren     so 
sagt  dieae  Zahl  mehr  üb^r  die  -ot  der  üencchen,    alo  alle  Berichte 
und  nllrt  lormxaierwieen  enthalten  könüen.      Im  iionent   iat  die  An- 
waltf^ohaft  tlahol.,    ^i;ie  Hilfrjötelle  Holbst  ^^x  organisieren  und  mit 
iiilfe  und  Fördertui^-  der  Clemeinde  den  Verbuch  zu  uachen,    doch   in 
gewioBen  Umfa;ee  eine  Hilfaaktion  durchaufuhre... 

iJ^lir  die  ßefunten  war  das  Problem  vernHltniemflsoig  einfach  . 
Hier  imASBten  für  hA;^ü.  55o  kenechen  alle  i»iöelichkelten,    die  das 
i<echt  vorsah,    err.chöpft  werden,    leider  muwen  wir  ifunit  rechnen, 
daos  sin  erhebiicher    Teil   ,|  Leter  i'eraonet'  eu  Objekten  der  Wohlfahrt s 
pfictjf  V. erden. 

zuletzt  möchte  ich  die  Abteilung  Kilnatlerhilfe  besprechen. 
Hier  entstand  isunfichat  die  Frage:     wer  iat  überhaupt  Künstler.      In- 
nerhalb  der  einzelnen  Oparten  herrechten  hierüber  weitgehende  Dif- 
ferenzen,     ^a  war  zunächst   i.otT?endig,    aus  der  .^ahl  von  etwa  2  OüO 
diejenigen  auszusondern,   die  wirklich  künotler lache  Begabungen  und 
küns tiarische  Leistungen  aufzuweisen  hatten.     Für  jüdische  Musiker 
kon):ten  hoch  Möglichkaiten  geschaffen  werden.     ■  exm  das   Jüdische 
Aiusikleben  in  Berlin  in  letzter  Zeit  so  ausserord  ntlich  rege  ist, 
wenn  Haußkonzerte  imd  Veranstaltungen  aller  .Irt   stattfinden,    so   ist 


-   17    - 


das   zun  grossen  Teil  auf  die   Initiative  der  Künstlerhilfe  zurück- 
zuführen.    Man  kann  also  sehen,    dass  man  mit   einiger   Initiative 
doch  etwas   erreicht.      Ich  erinnere  i^ie  auch  an  die  beiden  Chöre, 
die  Lnlt  unserer  Unters!  Itzung   ins  Ausland  ßlngei).     Mit  dem  einen 
haber.  wir  keine  grossen  Erfolge  gehabt,    er    ist   bald  zurückgekom- 
men;     der  ai  dere  aber   arbeitet    erfolgreich,      T5r   iBt   no  weit^    dass 
er  UTiS   finanziell   nicht  meli?*  zur  L«st    f ^ait .      35  i^-enschen  erhal- 
ten üicii   in   ilrio  auS   eigeiier  Kraft,      Auch  eine  ganze  i^eihe  von 
kleineren  Zünstlergruppen,   Fapellen,    Gchaußp leiert rupps  haben 
sich  bewährt   und   erfolg  gehabt. 


Wenn  Sie  nach  alledem  berediiien  v/ollen,    wieviel^^en- 
schen   iin  Kfihmen  unserer  Tätigkeit   geholfen  wurde,    so  köniien  Sidi 
ungef?5hr   achatzei^,    daso   etwa     3  G  G  G     Faüiilien  maf.erielle   Unter- 
Stützung  zuteil  wurde*      Ks   ist   zu  beachten,    dass   diese  materiel- 
le Leistung  auch  eine  gewisse    'Entlastung   des   .«ohlfahr tsamtes   in 
sich  birgt*      Alles    in  allem:     glauben  wir  sagen  zu  können,    dass 
der  Versuch,    in  produktiver   »Veise   jüdischen  Aienschen  zu  helfen, 
soweit    es   aas  den   iirfahrarigen  dieses   tJ^Ahreszu  beurteilen  ist. 
Im  grossen  imd  ganzen  gelvuigen  iat* 


(Beifall). 


Rnde, 


* .     ' 


Pu^iC^  Jy  / ^  ^^  ^<^ <  3 .  4  ♦  ^J^  }^ 


l 


Ausländische  Juden  und  jüdische  Wohlfahrtspflege 

in  Deutschland« 


!• 


Im  Zusammenhang  mit  den  Aktionen, die  zur  Zeit  im  Auslande 
für  die  Juden  in  Deutschland  eingeleitet  werden,  hört  man  sehr 
oft  die  Meinung  vertreten,  dass  die  deutschen  Juden  sich  den 
Ostjuden  gegenüber,  die  wührend  und  nach  dem  Sriege  nach  Deutsch- 
land geflüchtet  sind,  nicht  so  benommen  haben,  wie  sie  heute, 
da  sie  selbst  in  schwerer  Bedrängnis  sind^  es  erwarten,  dass  die 
ausländischen  Juden  sich  ihnen  gegenüber  benehmen.  Dieser  Auf- 
fassung muss  auf  das  Entschiedenste  entgegengetreten  werden,  wozu 
ich  mich  umso  mehr  verpflichtet  halte,  als  ich  seit  dem  Jahre 
1920  ununterbrochen  an  den  verschiedenen  Massnahmen,  die  von  den 
deutschen  Juden  für  ausländische  Juden  in  Deutschland  durchge- 
führt wurden,  an  leitender  i3telle  beteiligt  war.  Im  ßahmen  dieser 
Tätigkeit  habe  ich  im  Laufe  der  Jahre  so  ziemlich  mit  allen  Gross- 
gemeinden  Deutschlands  zu  tun  gehabt.  Ich  übersehe  daher,  wie 
hoch  ungefähr  der  Anteil  der  ausländischen  Juden  an  der  Inan- 
spruchnahme der  ^Wohlfahrtspflege  der  jüdischen  Gremeinden  in  Deutsch- 


land 


ist. 


Neben  den  Beträgen,  die  für  die  Wohlfahrt  ausländischer 
Juden  in  Deutschland  ausgegeben  wurden,  gehören  in  diese  Be- 
trachtung auch  Jene  Beträge,  die  das  deutsche  Judentum  in  den 
letzten  10  Jahren  für  allgemeine  Jüdische  Zwecke  im  Auslände  auf- 
gebracht hat  und  zwar  handelt  es  sich  hier  um  Beträge,  die  für 
zionistische  Zwecke  also  Keren  Hajess^d,  Jüdischer  Nationalfonds, 
Palästina-Arbeiterfonds,  für  Tätigkeit  der  öesellschaft  „Ort'»  , 
der  Gesellschaft  „Ose**,  des  Jüdisch-wissenschaftlichen  Institiätes 
in  Warschau,  der  Zentralen  Jüdischen  Schulorganisationen  in  Polen 
aufgebracht  wurden. 

Nicht  berücksichtigt  v\/urde  die  Tätigkeit  des  Hilfsvereins 
der  deutschen  Juden,  obwohl  diese  sov7ohl  für  die  Vorkriegszeit 
als  auch  fürmdie  Nachkriegs  Jahre  für  die  i'rage  der  Leistungen  des 
deutschen  Judentums  für  die  ausländischen  Juden  von  Bedeutung  ist. 
Da  ich  kein  Material  hierüber  habe,  dürfte  es  wohl  am  ZY/eckmässig- 
sten  sein,  die  Leitung  des  Hilfsvereins  zu  veranlassen,  sich  zu 
dieser  i'rage  zu  äussern. 

IT/enn  im  folgenden  versucht  wird  die  Tätigkeit  der  Organi- 
sationen kurz  klarzustellen  und  den  Anteil  der  ausländischen Ju- 
den an  den  einzelnen  ilirsorgearten  zu  errechnen,  so  ergeben  diese 
Zahlen  keinen  Anspruch  auf  absolute  Genauigkeit,  denn  die  Jüdi- 


■^■^— Mi  Ifc  ■ 


2. 


sehe  !/-ohlfahrtspflege  und  ^Sozialpolitik  der  Jahre  nach  dem  Krie- 
ge war  von  der  Tendenz  getragen,  jeden  Unterschied  zwischen  aus- 
ländischen Juden  bei  der  Inanspruchnahme  der  V^ohlfahrtspflege 
auszuschalten.  Es  ist  daher  bei  kaum  einer  (jemeinde  eine  Statistik 
über  die  Zusammensetzung  der  itfohlfahrtsempfänger  nach  ihren  Her- 
kunftsländern geführt  worden*  iUr  einzelne  bparten  der  VJohl- 
fahrtspflege,  wie  z.B.  Durch-  und  iiückwanderunp;  ist  eine  derartige 
Statistik  vorhanden. 

?Jenn  von  den  vorhandenen  Misständen  abgesehen  wird,  so  kann 
doch  gesagt  werden,  dass  der  Grundsatz  der  Gleichheit  ausländi- 
scher und  inländischer  Juden  beia  der  Linderung  ihrer  Notstände 
gewahrt  wurde. 

Im  Nachfolgenden  soll  nun  versucht  werden,  die  einzelnen 
Organisationen  kurz  darzustellen,  um   ihre  Bedeutung  für  die  in 
Deutschland  lebenden  Juden  zu  ersehen.  Es  handelt  sich  hier  im 
wesentlichen  um 

1.  Arbeiterfürsorgeamt  der  Jüdischen  Organisationen 

Deutschlands. 

2. Hauptstelle  für  Jüdische  Vi/ander  für  sorge 

3.  Ütudentenhilfe 

4.  V/ohlfahrtsämter  der  jüdischen  Gemeinden 

II. 
1.  Arbeiterfürsorgeamt  der  jüdischen  Organisationen  Deutschlands. 
Das  Arbeiterfürsorgeamt  ist  im  Jahre  1919  i^it  der  speziellen 
Aufgabe  der  iXirsorge  für  die  während  und  nach  dem  Itriege  nach 
Deutschland  gekommenen  ausländischen  Juden  gegründet  worden.  Es 
stellt  sowohl  in  der  Art  seiner  Gründung  als  auch  der  Bedeutung, 
die  es  den  deutschen  behördlichen  Stellen  gegenüber  erlangt  hat, 
eine  einmalige  Erscheinung  in  der  Geschichte  der  Jüdischen  Yi/ohl- 
fahrtspflege  dar*  Gegr:  ndet  wurde  es  von  folgenden  Organisa- 
tionen: 

üentralverein  deutscher  Staatsbürger  jüdischen 
Glaubens. 

Grossloge  für  jueutschland  U.O.B.B. 

Hilfsverein  der  deutschen  Juden 

Jüdische  gemeinde  Berlin 

Verband  russischer  Juden 

Zionistische  Vereinigung  für  i^eutschland 
Es  handelt  sich  also  hier  um  eine  Kooperation  verschiedener  Or- 
ganisationen für  eine  bestimmte  Aufgabe.  In  seiner  Eigenschaft 
als  vom  deutschen  Judentum  beauftragt,  wurde  das  /irbeiterfür- 


5. 


sorgeamt  auch  von  der  preussischen  itegierung  anerkannt«  Die 
Leitung  lag  in  Händen  eines  Präsidiums,  das  sich  aus  je  einem 
Vertreter  der  oben  angeführten  Organisationen  zusammensetzte. 
In  seiner  mehr  als  zehnjährigen  Tätigkeit  sind  innerhalb  dieses 
Präsidiums  keine  Mehrheitsbeschlüsse  gefasst  worden,  weil  alle 
Beteiligten,  so  verschieden  sie  in  ihren  allgemeinen  und  jüdi- 
schen Anschauungen  waren,  die  Tendenz  einer  absolut  gleichen 
und  solidarischen  Zusarmnenarbeit  hatten.  Das  Arbeiterfürsorge- 
amt hatte  eine  zwiefache  Aufgabe: 

1.  Wahrnehmung  eines  rechtlichen  und  politischen  Schutzes 
der  nach  Deutschland  geflüchteten  Juden 

2.  Hilfeleistung  und  Srinöglichung  der  iJinordnung  bezw. 
Vjeiterwanderung, 

Da  das  deutsche  Judentum  nicht  in  der  Lage  war,  von  sich  aus 
die  Kosten,  die  die  fast  100  000  Menschen  umfassende  ost- 
jüdische Einwanderung  verursachte  zu  tragen,  ist  das  Arbeiter- 
fürsorgeamt gleichzeitig  als  Stelle  des  ümerican  Joint  Distri- 
bution Gommittee  vereinbart  worden  und  zwar  sind  den  Verein- 
barungen gemäss  die  gesamten  Kosten  der  Jlirsorge  vom  Joint, 
hingegen  die  Kosten  der  Verwaltung  von  den  deutschen  Organisa- 
tionen aufgebracht  worden.  Dieses  Abkommen  wurde  bis  zum  Jahre 
1925  gehalten.  Im  Jahre  I926  hat  der  Joint  seine  Tätigkeit  auf 
diesem  Gebiet  in  ojeutschland  eingestellt.  Die  Fürsorgeleistun- 
gen  für  ausländische  Juden  wurden  auf  die  jüdischen  Gemeinden 
überführt,  die  Verwaltung  des  Arbeiterfürsorgeamtes  verblieb 
weiter  zu  Lasten  der  anderen  Organisationen.  Das  Ar beiterf Ur- 
sorgeamt hatte  zeitvireise  einen  ausserordentlich  grossen  Ver- 
waltungsapparat, der  sehr  erhebliche  Mi  >:tel  erforderte.  Ausser 
der  zentralen  Verwaltung  in  Berlin  wurden  Zweigbüros  in  I6 
grösseren  Städten  Deutschlai.ds  errichtet,  deren  gesamte  Tätig- 
keit und  Verwaltung  von  der  Zentrale  finanziert  wurde. 

In  den  10  Jahren  1920-19;50  dürfte  der  Betrag  der  vom 
deutschen  Judentum  f^ör  die  Verwaltung  des  Arbeiterfürsofge- 
amtes  und  seiner  Zweigstellen  aufgebracht  wurde,  ungefähr 
Mk.300  000.-  betragen. 
2. Haupt  stelle  für  .jüdische  Wander  für  sorge. 

Die  Hauptstelle  für  jüdische  Wanderfürsorge  ist  im  Jahre 
1924  als  Zentralstelle  sämtlicher  jüdischer  Gemeinden  mit  dem 
Zweck  gegründet  worden,  um  die  deutsche  Binnenwanderung,  also 
Einwanderung,  Rückwanderung  und  Durchwanderung  soweit  sie  sich 


innerhalb  der  Frenzen  des  deutschen  Eeiches  bewegt,  zu  regulieren 
und  nach  einheitlichen  Gesichtspunkten  zu  leiten.  In  den  Jahren 
1925-;52  sind  von  den  Zweigstellen  der  Hauptstelle  mindestens 
Mk. 787. 000.-  an  Fahrgeldern  allein  verausgabt  worden.  Wenn  manH 
hinzu  die  anderen  Unterstützungen  wie  BeherbHng  und  Beköstigung 
der  Durchwanderer  in  Anrechnung  setzt,  ergibt  sich  eine  Aus- 
gabe von  mindestens  Mk.l  GOO  ÜOO.-.  Der  Anteil  der  deutschen  Ju- 
den an  der  Binnenwanderung  in  Deutschland  bewegt  sich  zwischen 
20  und  40/^.  Wenn  man  den  Anteil  der  deutschen  Staatsangehörigen 
mit  durchschnittlich  30/»  ansetzt,  ergibt  sich  an  Ausgaben  der 
Haupt stelle  für  ausländische  Juden  ein  Betrag  tn  Höhe  von 
Mk.  700  000,- 

3.  Studentenhilfe. 

In  den  Jahren  1920-32  sind  jährlich  Hunderte  ausländischer 
jüdischer  Studenten  nach  Deutschland  gekommen,  um  an  den  deut- 
schen Universitäten  zu  studieren,  ohne  ira  Besitz  der  geringsten 
Subsistenzmittel  zu  sein.  Eine  Zusammenstellung  der  Ausgaben, 
die  die  Studentenhilfe  erfordert  hat,  ist  nicht  vorhanden.  Man 
geht  aber  nicht  fehl,  wenn  man  allein  für  die  letzten  10  Jah39re 
einen  Betrag  von  mindestens  iuik.  600  000, -einsetzt.  Der  Anteil 
der  ausländischen  Studenten  dürfte  mindestens  bOyo  betragen  h^ben. 
Es  sind  demnach  für  ausländische  jüdische  btudenten  in  Deutshh- 
aand  Mk,400  000.-  aufgebracht  worden, 

4,  i/Vohlfahrtsämter  der  jüdischen  Gemeinden. 

Eine  genaue  Übersicht  der  gesamten  i/johlfahrt sausgaben  der 
jüdischen  Gemeinden  in  j^eutschland  ist  nicht  vorhanden,  man 
kann  jedoch  auf  Grund  ziemlich  zuverlässiger  tiChatzungen  anneh- 
men, dass  die  gesamten  Ausgaben  in  den  Jahren 

1924-27  incl.  Mk.  5  000  000. -jährlich 
1928-29   "     "7  000  000.-   " 
1930-32   •     "9  000  000.-   " 

betragen  haben. 

Aus  den  oben  dargelegten  Gründen  ist  eine  Errechnung  des 
Anteils  der  ausländischen  Juden  an  diesen  Beträgen  ausserordent- 
lich schwer.  Man  muss  hierzu  zunächst  beachten,  dass  eine  Trennung 
der  Ausgaben  zwischen  offener  und  geschlossener  Mrsor^e  erfolgen 
muss,  d.h.  zwischen  den  Ausgaben  der  Wohlfahrtsämter,  die  für 
die  Hilfsbedürftigen  direkt  gemacht  wurden  und  für  die  Ausgaben 
der  verschiedenen  Anstalten  geschlossener  Jtlr sorge,  wie  Waisen- 
häuser, Altersheime,  Siechenhäuser,  Krankenhäuser  gemacht  wurden. 
schätzungsweise  d  :rfte  der  Anteil  der  geschlossenen  Anstalten 


5- 


angefälir  ^Oio   der  vorstehend  angegebenen  Beträge  aasmachen. 

Diese  Teilung  ist  deshalb  wichtig,  weil  der  Anteil  der 
ausländischen  Juden  an  der  offenen  Fürsorge  wesentlich  anders 
ist,  als  an  den  geschlossenen  Anstalten.  Der  Bevölkerungsanteil 
der  ausländischen  Juden  kann  für  den  iieichsdurchschnitt  mit 
20/ö  angesetzt  werden,  Ihre  materielle  Lage  jedoch  ist  im  Ver- 
hältnis zu  den  inländischen  Juden  wesentlich  schlechter.  Es  ist 
daher  anzunehmen,  dass  ihre  Anspruchnahjae  der  Wohlfahrt sein- 
richtungen  der  jüdischen  Gemeinde  mit  50-3 57^^  ^^r  für  die  offene 
Fürsorge  verausgabten  Beträge  anzusetzen  ist.  Hingegen  d'lrfte 
ihr  Anteil  bei  den  Ausgaben  für  die  geschlossene  JUrsorge  also 
für  Unterbringung  in  i.nstalten  mit  höchstens  I5-2O/0  angesetzt 
werden»  Dies  ist  im  wesentlichen  auf  die  sehr  veralteten  Satzun- 
gen der  verschiedenen  Heime  und  geschlossenen  Anstalten  zurück- 
zuführen. 

III 
Sammlungen  in  Deutschland  für  jüdische  Zwecke  im  Ausland. 

Genaue  Zahlen  über  die  Sammlungseingänge  für  die  ver- 

schiedBBen  jüdischen  Zi/vecke  im  Ausland  sind  nicht  vorhanden. 

Auf  (jrund  verschiedener  Veröffentlichungen  und  Berichte  der  für 

die  Sammlungen  in  i^age  kommenden  Organisationen  lässt  sich 

für  die  Jahre  192}  bis  I933  errechnen,  dass  für  den 

Keren  Hajessod 
Nationalfonds 
Gesellschaft  tiOrt" 
Gesellschaft  ^üse^ 
Palästina-Arbei- 
terfonds 
Keren  Hatorah 
Jüdisch-Äissen- 
schaf tl. Institut 
Zentrale  f.jüd. 
bchulorganisation 
in  Polen 


ca. 


.7  200.000.- 
""  2  600  000.- 
"    550  000.- 


tt 


250  000.- 


insgesamt     MklO  6OO  000.- 

Demnach  sind  in  vorher  erwähntem  Zeitraum  mindestens  i>7lk.  10  pOO  OOOiJ 
für  jüdische  Zwecke  im  Ausland  aufgebracht  worden. 

IV. 
Mese  Darstellung  erhebt  keinen  Anspruch  auf  Vollständi^eit. 
Sie  soll  auch  keine  Grundlage  für  irgendwelche  inner jüdischen 
Auseinandersetzung  in  Deutschland  sein.  Sie  ist  lediglich  ein 


6. 


Versuch  die  Leistungen  ^es   deutschen  Judentums  innerhalb  eines 
bestimmten  Zeitraumes  für  allgemeine  jüdischen  Interessen  auf- 
zuzeigen, was  mir  im  Interesse  einer  gerechten  Behandlung,  die 
das  deutsche  Judentum  von  weiten  der  ausländischen  Juden  ver- 
dient, notwendig  schien. 


gez.  S.Adler-Rudel 


I 


u 


AuolunuiGolie  JuJon  und  JUdiödie  Vohlfotirtopflrn© 

In  Deute ohlnncl* 


Im  ZuGamraeniinnß  mit  Jen  Aktionen,  aie  a#/5t#  im  Mxslnnde 
£\x  aie  Juden  in  i^eutaciilr^na  eingeleitet  werden,  xiört  man  eehr  oft 
die    'einung  vertreteni  doss  Jos  aeatsohe  Judentum  sieh  den  Oitju- 
aen  gegenüber ,   die  w*  lirond  und  nnch  aem  *j:ief^e  nnoh  Deutüoiilnncl 
ßetlüflhtex  oind,   nioi^it  oo  Denooraon  tiobeni  wie  sie  neutei  ua  oi« 
aelbol;  in  oohwerer  Dedri'ncnis  oind,  eo  erwnrten,  dri^Gs  die  »tttlclndi 
oohen  Juden  riori  innen  geren'Iber  benehmen«  Tieeer  \utr)ne8anß  mueo 
ouf  (Xr)ü  TintrCiiiedenöte  entgef: engetreten  werden,  wozu  icn  aiioh  umso 
■ehr  verpriichtet  holte,  hIg  ich  neit  dem  Jahre  1920  ununterbrodun 
an  den  verochiedenen  rtoesnoimen,  die  von  aen  deuteolion  Juden  fUr 
auölandioche  Juden  in  .>eutöCiJ3nd  darohgefflt.rt  wurcen,  an  leitender 
Stelle  beieiligt  wnr.lm  :  nhmen  aieaer  Tati{:iwGit  h-^be  icn  im  liaafe 
aar  Jnhre  so  zie:nlioh  nit  ullen  Cronrre^>einden  Deutrohlnnds  au  tun 
getobt •  xoh  Uberseiie  dniier,  wie  hooh  une':ef:iir  der  \nteil  der  aus- 
IcndlGchon  Juden  on  der  InonGprucim'shrae  der  vTchlfahrtsprioge  der 
Jüdiaciien  Gerne inden  in  ^eut,^^ohlnnd  iot* 

Neben  uon  betragen, die  f  tr  cie  vohlfoiirt  nuGlandioa^er  Ji 
den  in  ^eutodtilnnd  ausgegeben  v/urden,  {gehören  in  dioGe  Dotrncntung 
öucn  jene  iietruge,   die  aas  deutsche  Judentum  in  den  letst^n  10  Jalih 
vea  f'ir  all^^ejieine  JUdiGo^e   Zwecke  im  \ualnndo  nurgebrnoiit  hat  und 
ZY/nr  Handelt  es  sici^:  hier  um  :>e.rw£:o,  die  f'r  aioniGtioche  Sweoia  , 
alGO  .leren  aajessodi  JudisciiCr  n8tionalfond,?nl  otino   ^rbeiterfond 


für  Tctifr-eit  QGT  Gooellcchnft  Ort,  öor  CeccllGoLort  Oee,  deo  Jü- 
disoh-TleoenooliortliohGn  Institutn  in  r^orsoiiou,  der  Zentrelen  jü- 
oioohen   ^cüulorgonisaxionen  xn  Polen  aurcebrnoüt  wurden» 

MiOi^t  oerucLijiohxict  wurde  aie  Tttiekoit  aeo  Ililrovereins 
der  aeutsotien  Juden,  obwohl  aiese  öowohl  fr  aie  Vorlcriec^seit  als 
aaon  f  r  die  I^aohicriegs jaiire  £  r  aie  jp'rose  der  Leiotungcn  deß  ueut- 
ecuen  Judentums  f  ir  üie  ousluadioolien  Juden  von  Bedeutung  let.  Da 
xoii  i.oin  ^löteriol  nier-ioer  nnbe,  durfte  eo  wonl  am  zweoImR-spxgeten 
oeini  aie  Leitung  aeo  xültoveroins   su  voronlasoen,   oicti  zu  dieser 
cxoß9  2u  UuoGorn« 

TiTonn  xq  folcenöcn  vernuoht  \tlrd,   aie  Tätigkeit  der  Orgonloa- 
tionen  icurz  Oorzus  teilen  und  uon  \nteil  aer  nuslandisohen  Juden  an 
aen  cinselnen  i^ürsorgeorten  au  erredmen,  so  ergeben  dieeo  Sohlen 
keinen  Anspruch  nuf  absolute  Gennulg^oit|  denn  aie  jüdische  ^ohl- 
fohrtspriet;©  t"^d    Sozialpolitik  der  »Jahre  nn ch  aem  /.riere  wnr  von  der 
'lendona  gotrooonijedea  UnlerGcliied  :7.vii30hon  außl-^idiecaen  und  iiilän- 
dioohon    Juden  bei  der  Inanspruohnnxirae  der   Yohlfnhrtspilere  nuezu- 
sciialten*  ?.ü  ist  do.ior  bei  liaura  einer  Gemeinde  eine  Titatistlk 
über  die  Susormonset^unc  <iQX   Vohlfahrtsompft^öer  nn  ch  ihren  Her- 
kunttslrndern  geführt  worden,   i^tlr  einiiclno  Cporten  der   vohlfahrtB-» 
pllocoi  v/le  z*j#  Durch-  und  HUokwonj.eran6  ist  eine  der'^rtire  "tati- 
Gtik  vorhanden» 

Wenn  von  vorhandenen  Llisstandon  abgesehen  wird,  so  kann 
Qooh  gesagt  werdeni  daoa  der  urundaaxz  uer  Gleidhiieit  auslondioolier 
und  inlandxsoi.or  Juden  bei  der  Linderung  ihrer  üot stände  grwohrt 
wurde* 


Im  Kaohfolgondon  soll  nun  versucht  werden»  aie  einzelnen  Or- 
ganisotionon  kurz  darauaiellen,   um  ihre  Bedeutung  fr  die  in 
Deutoo/iland  lebenden  Juden  au  ersenen.  I5e  nnndelt  cicn  Aier  im 

weoontlio^.on  um 

1,  \rbeitortursort:oanit  der  jüdißohcn  Orconinotionon 

^-eutaohlonda 

2,  iinuptotolle  Xiir  jadicclio  londorfüraor-^e 

3,  ntudentönhille 

4,  wOhliohrtscmtox  der  Judiechen  O^Bteindon, 


II* 


1 .  AXbeixfirf i,r£e.Xi:CLQiat  dgr  jludic clrxen^Orjainißnxi^ 


Uoo  \rboitori:urgorsooail:  xst  im  Jahre  1919  mit  aer  speziellen  Attf- 

gobo  üor  .'Ursorf.e  rir  aie  wriirond  und  nndh  -:ea  .;rieg«  neoh  Deutecsh- 

land  gelQOnKnenen  9aGl''ndicohen  Judr^n  gegründet  ^worden,  ^o  stellt 

sowohl  in  der  Art  seiner  Gründung  als  auch  aer  dedeutune,  die  es 

den  uoutaohen  bohordlic^.en  stellen  gegenüber  crl-nr-t  bnt,  eine  ein- 

■Dlij-G  "^rc  cGinung  in  der  Ccnchichte  der   j'ldioohen  '/ohlfahrts- 

priege  dfir.  Gecrlndet  wurde  es  von  folcondcn  Or£tinis0tionen; 

Centrnlvoroin  dr utrcl;cr  ntnnt;8b[ir.-or  ;]Udiochen  Claubone, 

CrooolOtTe  fr  Deutsohlnnd  IJ.0«3#B«, 

iliirsveiein  öor  doutscnon  Juden, 

JUdiscLe  Geneindo  ;.>orlin, 

Vorbond  rusBiscüer  Juden, 

Zionictiscue  Veroinicung  i'r  Deutßchlnnd. 

BS  hcndclt  oioh  -Iso  hier  um  eine  üooperntion  verschiedener  Orgoni- 


Organioationen  f 'r  oine  beotttmite  lafgnbe.  in  Beincr  ^iponochnft 
als  vom  ueatrcnen  Judentum  bonuftrnpt,  wurde  dßo  /IrbeiterfUreorge- 
Salt  nuch  von  der  prcuoöisohen  iie^'ierung  onerkßnnt«  Die  Leitung  lag 
in  ilcoiden  cinos  i^lieiAlump ,  eise  sioh  ous  Je  einets  Vertreter  der 
oben  nnc;oftlhrten  Organiontionen  zuGfimnensetztö»  in  seiner  raelir  nie 
zehniühxxi:on  TfttiCi.oit  ßind  inncr..nlb  dlMiea  Präsidiums  keine  'lelir- 


heitGboscrJLMpne  po fönst  viorden,  sveil  nlle  3eteilißten,  oo  verf^ohie- 

den  Gi.e  in  ihren  nlli-oa.einen  und  jüdiGCi^en  \nGchouunp;cn  wnren,   die 

Tenden;;  einer  absolut  glo  cUen  und  oolidarlscfcon  Zuc^m  enorbeit 

llötten«  Dnü  \rbeit,orr^röorRen::it  hatte  eine  swicfncLc  ".ufc^be 

!•  Wohrneriraunc  eines  rechtlicen  und  poli^;iociion  "chutzes 
der  micii  x^euiiGOalonu  ceri  iditeten  Juden, 


ß^  iiilfole^stung  und  "^rmoBliohong  der  Einordnung  cesi'u 
*.eiterwonuerunc# 

Da  doo  deutoohe  Judentum  niCi.t   in  aer  La,  e  wnr,  von  sich  ous 

die  xj:ülcnp  aie  di.e  fast  10^  000  MinaOi;en  umfocüendc  ootjUdiGohe 

^inv/nnderun^;  vorurünohoo,    :::u  tr^  ^  en,   x3t  dns  Arbeit  er  ftliT^orgeamt 

gleich.'^eitit'  r^ls  n teile  des  ^mcrioan  Joint  -Distribartion  Conmlttee 

vereinonrt  worcen  und  amr  sind  den   »ereinba rangen  cemi'sß  die  gesaia- 

tsn  Kosten  der  it!rnor£;e  vom  Joint,  hin^^e  er  aic  iloDton  der  Verv/al- 

tunc  von  den  deutschen  Organisationen  ^^ufrcbrroht  worden«  Dieses 

AWDoamon  wurde  bin   z\xm  Jahre  1925  cohalten#  im  Jahre  26  hat  der 

Joint  seine  Tr  tigkeit  nuf  dioocsi  ue'^iet  in  ^o.itGOhl.nnd  oinges'^.ellt« 

Die  rUrsorr.eloißtanfen  f  Ir  ausländische  Juden  v;urden  auf  die  jüdi- 

sohon  G«fteinden  Uborrtlhrt,  Gie  Vorwaltuiic  ^co  \rbeit,crnrGC^eomt8 

verblieb  weiter  za  J.aoten  der  fmderen  Orr-aniGntion^n«  Dno  \rbeiter- 

fürsorrreoiat  hijtte  iseitweise  einen  eusserorüentlich  f^i^ooeon  Vemol- 


VerwnltuncsQppaxat,  aox  noiu:  cirliöbliüiio  Mittel  orforderte»  ^uooer 
der  aentrnlen  »erwnltunG  in  Jerlin  vrurden  ZweigWirOB  in  16  größoe-* 

Ten  -''tr.dten  -voutochlnndo  orrichtot,  deren  goonrate  7rtif»keit  und 
Verv/olt'.ins  von  der    :^ontrnlo  finanaiert  wurde» 

m  den  10  Jnhren  1920  ^  1930  durfte  ior  Jetrng-^er  vom 
deute otien  Judentum  Tir  die  Verwnltung  des  \rbeiterfLir0ori^e^tntea 
und  «einer   7iV/ei£;3tellenHJingefiJir  Hl»  500  000^^^  botrn,;en« 


» t      m »ßts teile  f  jr _ jadigche  yen^grrarq.or; 


Pie  i-.nuptotelle  f'\x  ;j:!dinc:.e  'TnncleTi'ürssor^'ro  ist  im  ^^-^hro  V??A  '^le 
5i0ntrnls?t;elle  ef  mtlioher  ^ildiechor  ccr.einJcn  mit  dem  '^eoJ:  pegrUn- 
•det  worden,   um  cie  doutGah*  lUnnenw^nJorung;,  rleo  '^imv?nderunß, 
Küoiw^nöerune:  iind  IvUrchviorjaerunci  üowclt  cie  ßlci:  innerhnlb   der 
Grens^en  des  aeutroiien  .eiches  bewegt,   zu  regulieren  und  nocl:i  ein- 
hextlioxien  Gesu^ohtopuixÄten  iiu  loiteru  m  den  Jrtren  1925  -  Z2  oind 
von  Alb  Zweigs lellen  der  ^u^uplstollo  mindenteno  iUl#  737. jj)»  — 
on   I^'obrgeldein  allein  verausgabt   ;;ordcn»  "^enn  raoa  hinsu  die  ondercoi 
Unterst  it juncea,  wxe  iiel^orberfung  und  Beköstigung  uer  luroliwan derer 
in  AnreoLnun^  celat,   cr^^ibt  oica  oine  AasGobe  von  xindeotone 
Rfi,  l%0OO#OO0« — t     Ter  ;.nvcil   der  deut^oiion  Juden  nn  der  iiinnen;/nn- 
derong  in  -.eutacxilnnd  bewegt  öic;h  27wi0c^*on  HO  und  40;^»   "onn  izinn  den 
Anteil  der    .leatoc.ien  "taotonn^  encrifen  mit   durohj?c}inittlich  30?^ 
onsetat,  erj^ibt   eicii  on  \uor'"bcn  der  uaaptstelle  fr  jc^jr^lundieche 
Juaon  ein  :;etrog  in  iiOiie  von  EM«   7jO.OOj#— -# 


6 


8  t    ituäentjanJiUfe 


r 


in  den  Jighren  19:?D  •  32  oind  jjJirlich  hun  »orte  nunlrndisci.or  jUdi- 
öoiier  'Studenten  nnch  .vcatcchlnnJ  {-clrommen,  an  nn  den  Jeutocl^en  Uni- 
verRit-  ten  su  ntudieren,  ohne  is  Heeitz  d^r  f^^erinp^G-'^n  "ubaintonÄ- 
mittel   SU  ooin«     Tilno   .'^urnamenctollunc  v^er  \UG;:nbon|   ciie   Ue  "tu- 
dentenhilfo  erfordert  Imt,   ict  nicht  vorh^ndm.  '!nn  reht  nbor  niokit 
ITehli   wenn  mon  nilein  f  r  die  letsrten  10  Jni;.ro  einen  Jet.rnc  von 
mindestenö  Ktft   600iOOü# —  einnctatt  .er  \nt.eil  t%x  aunlcndirchen 
:^tudenten  d-irtte  mindest ene  Q>^  betr'^^^en  h-bcn*  "?9  cind  demnroh 
f  ")r  eaeltndioohe  jMdisone  Studenten  in  leutro.Jnnd  X^^..  400«000#—  oc? 
aafßeür«:>ont   worden. 


^ino  c^^'^'^^  Ueberü^icht  ler  cet^omten  '^otilf'^hrtgnur'jnbpn  d{?r  jfJdi« 
ocüon  Ce-^einaen  in  Deutnolilnnd  iet  nioiit  vorh-^nden,  mnn  knnn  Jö- 
dooh  nuf  Grund  eimollch  zuverl  GOirer  ^ohfcits5unf:en  nnnetoon,   d^ss 


die  geoamton  \uoi:nben  inaden   Johren 


19U4  -  19a 7 

inol. 

RM.  8  000  000, 

1920  -  19:j3 

ti 

V  000  000, 

1930  -  1932 

1« 

9  000  000, 

—  jcJirlioh 


H 


betro  on  li*^bon# 

AU8  don  oben  dnrfologton  Gr'nJon  iot  eino  ":rrec..nunr;  des 
/vnteile  der  n  .olandinciien  Juden  nn  aieser  ietrfiren  6unc?crordcntlioii 


schwer.  Man 


hierzu  zun  ohst  bon Otiten,   doen  eine  frornunc  der 


4u8{5aoen  s\'i/xnonen  offe:^ier  und  gecohlooeeror  i^tireorre  crfolf^n  fnu39| 
d»h»  zwinonon  den  \uO':ai)en  uer    /ohirr^iirtetimter,   die  f'^r  öie  ililfs- 
bedn.r.ftijGn  direkt  [•oii'?cht  wur^Ion  und  f'ir  die  \u9ßr>ben  der  verödiie- 
denen  ;n8tali;on  ge:r^chlo8sener  i?1irßorre|  wie  TTnieonhtuaer,   Mtershoi- 


Alter8aoim0|  Gieoiienlituöer,  ioraru^exih:  uaer  föfliocht  wurden,  '^chntaunre- 
wiQO  aiiXtie  der   'nieil  clor  ge£>Cj:ilosoenon  •nstaltcn  un[:nrr.iir  bOit 
der  vorsteuend  angogebcnen  lietrrce  8Ußar3chen# 

i>iese    .e-iituig  xcL   üoGir^lb  alotizißp  weil   ior  \nteil  der  nue- 
lv.nui8ohoa  Juv^en  mn  aer  oil'ei.on  xitrr.orr.c  vvcceitlicu;  -anders  int^ 


lö  Oii  J.en  gecci-^locsonon  Aue  rluon.  -^cr  .  e Völker ancrunt eil  der  r^ue- 


lundlDOlien  JuJen  Lonn  xx  Ccci.    IlclcixSuarcLGchnitt  mit  20?^  c^ingesetzt 
v/erden,  ihre  .n-^-exiclle  L?ie«  jedoch  ist  ia  Verhältnis   zu  dnn  inltm- 
di3cl:en  Jucen  weso::tlich  cu^lecutcr,  ":g  ict  dni.cr  nni3unehmen,a^DS 
iiire   \iiöpruohnnii:iie  acr   ./chiroiirlscirrlc.tanr.en  Gcr  jUdieoIien  Ge- 
meinden mit  wJ  -  3C^  der  i  r  die  orrene  K^vTHor^e  vernucgobton  Be- 
trcce  nnsuGctr.on  ist^  üinGcj:cn  g  rfto   ihr  \r.teil  bei  C^on  \us::nbon 
f^r  die  geßc;..108Gcno  irürsor^ei  mIoo  i  x  uio  Jn'^erbrinßunß  in  ^notöl- 
ten  mix  aüuiio^^ono  lü  -  23  ^  n2if.;ocol2t  v/or  ^on»  Jlec   ict   im  wooentli- 
OfcMin  our  aio  co**i'  voralac:.en  ^atroncGn  dor  vercchiedencn  Heime  und 
jjößciilocsonon  ';nGtalaon  üur  c^-3urUixen# 


iil* 


r> 


SB^l uneiiaLJÄ.^-ai^  Xgq  Mi^lnnd, 


uenoue  iJonlon  ubor  die  3' rxiliin^Geiiißnn^e  f'r  die  vercchie- 
donon  j'!dioa*on  3\"voo-iwe  ini  \uoland  Bind  nicht  vorhnndon#   \uf  Grund 
Veroohiedoi.or  \erotrentliutian(:en  und   jericlito  der  X'*r  die  "^momlun- 
gen  in  i^ra^e  u)maonicr  Orc^inii^alionen  1.  c:-t  oioh  fir  die    Jnhre 
1923  bin  19ÖÖ  errcoimoni   daPö  T'r  den 


doGS  i'Jr  (Ion 


Keren  iin^esood 
Kations  Ifond 

ü  63  eil  nci  ;'•!'*   Ort 

Pol  stina  ATüeitcrtond 
Loxcn  imtoron 
JUdi3Ch-.7iBDCiicci*3ftl«  in- 

otitut 

Zentral e  JUdincho  '"oiiul- 

oxtioniaation  in  jölon        ^ 


OQ  KM«      7  ÜOO  000» — 

•  2    ÖDO  000.— 

*  ööO  000. — 


ca 


iJöOOüOjLT- 


inncocncit 


Er!.  10  ö^O  000. 


8 


Sonn* 


Tir  j:idaCoho    ;v/oo..o  im   \aGlnnd  nuff/cbr'^oht  worden* 


17. 

Dieso  ^crstellimg  er..obt  keinen  ^nöprucn  auf  /ollctänuiK- 
koit.  -io  coli  nucii  i.exne  Gxundln::e  i  <r  irfondwelaie  inner Jflfiieclien 
Ausein.'^n-.oro^tEung  in  a^Gulr'oiil'^nci  nein«  "^.lo  ist  ledißlioh  ^in  Vev- 
euQh,  die  Leiotunt^on  dox  üculcci^ori  Juü'-^ntuaio  innerLolb  einoo   be- 
otinanten  /.©itma-non  £'r  oll  o  :oim©  Jüdieo.-o  intoroonon  aulVaccijoni 
wn3  rjir  ini   interecoe  einer  ^ereaVtcn    jexi'^r.dlunßi  die  dnc  C/^utcol^e 
Juurntua  von  .  oiten  der  nu^l^nai.GGaon  Juu  n  \erdiont,   notwonciic 


öaücn* 


geis«  :.^#  Adler  -  Kudci. 


u^.' 


Aus  landische  Juden  und  jüdische  ^ohlfahrtspfl«^ge 

in  Deutschland* 


den  ge 


I. 

Im  Zusammenhang  mit  den  Aktionen,   diie  z.Zt.  im  \us lande 
für  die  Juden  in  Deutschland  eingeleitet  werden,   hört  man  sehr  oft 
die  itleinung  vertreten,   oass   das  deutsche  Judentum  sich  den  Ostju- 

genüber,   die  während  und  nach  dem  ICriege  nndi  Deutschland 
geflüchtet  sind,   nicht  so  benommen  haben,  wie  sie  heute,  da  sie 
selbst  in  schwerer  Bedr^lngnis  sind,   es  erwarten,    dass  die  auslclndi 
seilen  Juden  sich  ihnen  geceniiber  benehmen.  Dieser  Auffassung  muss 
auf  das  Entschiedenste  entgegengetreten  werden,  wozu  ich  mich  umso 
mehr  verpflichtet  halte,  als  ich  seit  dem  Jahre  1920  ununterbrodi« 
an  den  ve^^schie denen  Massnahmen,   die  von  den  deutschen  Juden  für 
auslandische  Juden  in  x^eutsculand  durchgeffüirt  wurden,   an  leitende: 
Stelle  beteiligt  war .Im  Rahmen  aieser  Tätigkeit  hnbe  ich  im  Laufe 
der  Jahre  so   ziemlich  mit  ollen  Grossge:aeinden  Deutschlands  zu  tun 
gehabt.  Ich  übersehe  daher,  wie  hoch  ungef'Jhr   der  Anteil  der  aus- 
ländischen Juden  an  der  Inanspruchnahme  der  lohlfahrtspflege  der 
jüdischen  Genie inuen  in  Deutschland  ist. 

Heben  aon  Beträgen, die  für  aie  Wohlfahrt  ausländischer  Ji 
den  in  Deutschland  ausgegeben  wurden,  gehören  in  aiese  Betrnchtung 
auch  jene  Betrage,   die  das   deutsche  Judentum  In  den  letzten  10  Jah- 
ren fär  allgeiieine  jüdische   Zwecke  im  /luslande  aufgebracht  hat  und 
zwar  nandelt  es  sich  hier  um  Beträge,   die  f'^r   zionistische  Zweolse  , 
also  Aeren  Hajessod,  Jüdisciier  Nationalfond, Pai;  stina  Arbeiterfond 


für  Tätigkeit  aer  Gesellscliaft  Ort,  aer  Gesellschaft  Ose,  des  Jü- 
disch-'l7i8senschaftliGhen  Instituts  in  Tarscliau,  der  Zentralen  jü- 
disoJien  ScJaulorganisationen  in  Polen  aufgebrocht  vairden* 

Nioiit  oeruoksiohxigt  wurde  die   Tätigkeit  aes  ililfsvereins 
der  deutschen  Juden,  obwohl  aiese  sowohl  f'ir  ale  Vorkriegszeit  als 
auoh  f  ir  die  Nachkriegs  jähre  f  ir   aie  i^rage  der  Leistungen  des   deut- 
Bonen  Judentums   f  ir  die  aualändischen  Juden  von  Bedeutung  ist«  Da 
ich  kein  itoterial  hierüoer  habe,   dürfte  es  wohl  am  zwecimässigsten 
sein,   die  Leitung  des  Hilfsvereins  zu  veranlassen,   sich  zu  dieser 
rrage  zu  äussern* 

« 

lexm  im  f oleenden  versucht  vnird,  die  Tätigkeit   der  Organisa- 
tionen icurz  darzustellen  und  aen  Anteil   der  ausländischen  Juden  an 
den  einzelnen  J^ürsorgearten  zu  errechnen,  so  ergeben  diese  Zahlen 
keinen  Anspruch  auf  absolute  Oenauigkeit,  denn  die  jüdische  Wohl- 
fahr tspflege  und  Sozialpolitik  der  Jahre  nach  Gern  /Criege  vmr  von  der 
Tendenz  getragen,  jeden  Unterschied  zwischen  auslc-andisonen  und  inlän- 
disohen    Juden  bei  der  Inanspruohnoiime  der  Wohlfahrtspflece  aus  zu- 
sciialtent  Es  ist  dalier  bei  lisum  einer  Ge-neinde  eine  Statistik 
über  die  Zusammenset 2:unß  der  Wohlfahrtsempfänger  nach  ihren  Her- 
kunftsländern geführt  worden,   jjlir  einzelne  Sparten  der   .Vohlfahrts- 
pflege,  wie  z.B.  Durch-  und  Rückwanderung  ist  eine  dernrtige  Stati- 
stik vorhanden  • 

Wenn  von  vorhandenen  Misstanden  abgesehen  wird,  so  kann 
doch  gesagt  werden,   dass  der  Grundsatz  aer  Gleichheit  ausländischer 
und  inländischer  Juden  bei  der  Linderung  ilirer  Notstände  gewahrt 
wurde« 


Im  Ka ollfolgenden  soll  nun  versuciit  werden,   die  eimselnen  Or- 
ganisationen kurz  darzustellen,  um  ihre  Bedeutung  f 'r  die  in 
Deutschland  lebenden  Juden  zu  ersenen.  "BS  Handelt  sich  hier  im 

wesentlicxien  um 

1.  /irbeiterfürsorgeamt  der  jüdischen  Organisationen 

Deutschlands 

2.  aaupts teile  für  Jüdische  ??anderfürsorge 

3.  Studentenhilfe 

4.  Wohlfahrtsämter  der  jüdischen  Gemeinden. 


II. 


1.  Arbeiterfürsorpioamt  der   .lüdisohen  Organisationen  Deuts cnlan da , 

Das  Arbeiterfürsorgeamt   ist  im  Jahre  1919  mit  aer  speziellen  Auf- 
gabe der  ijUrsorge  für  die  wahreaa  und  nach  aem  xlriege  nach  Deutsch- 
land gekommenen  ausländischen  Juden  gegründet  worden.  13s  stellt 
sowohl  in  der  Art  seiner  Gründung  als  auch  der  iiedeutung,    die  es 
den  deutschen  behördlichen  Stellen  gegenüber  erlangt  hat,    eine  ein- 
malige r.rs Oiieinung  in  der  Geschichte  der   jädiochon  Wohlfahrts- 
pflege dar.  Gegnindet  wurde  es  von  feinenden  Organisationen; 

Gentralverein  deutscher  3taatsbür-;er  jüdischen  Glaubens, 

Grossloge  f'lr  Deutschland  U.O.B.B., 

Hilfsverein  der  deutscnen  Juden, 

Jüdische  Geraeinde  Berlin, 

Verband  russisch. er  Juden, 

ZionistisGue  Vereinigung  für  Deutschland. 


Ss  handelt  sich  also  hier  um  eine  Cooperation  verschiedener  Organi- 


Organisationen  f ir  eine  bestimmte  Aufgabe.  In  seiner  Bigensohaft 
als  vom  deute? oiien  Judentum  beauftragt,  wurde  dßs  Arbeiter fürsorge- 
amt  auch  von  der  preussisohen  Regierung  anerkannt*  Die  Leitung  lag 
in  H&nden  eines  PTc^'sidiums,   d^s  sich  mus   je  einem  Vertreter  der 
oben  angefüiirten  Organisationen  zusammensetzte •   In  seiner  mehr  als 
zehnjährigen  T&tigLeit  sind  inner^^olb   dieses  Präsidiums  keine  Mehr- 
heitsbeschlüsse gefasst  worden,  weil  alle  Beteiligten,  so  verschie- 
den sie  in  ihren  nllgerieinen  und  jüdischen  Ansolriauungen  waren,   die 
Tendenz  einer  absolut  gleichen  und  solidarisclicn  Zusammenarbeit 
hatten.  Dns  ArbeiterfUrsorgeamt  hatte  eine   zwiefache  Aufgabe 

!•  Wahrnehmung  eines  rechtlicnen  und  politischen  Schutzes 
der  nach  ^eutscnlonu  gefl .lohtet on  Juden, 

2.  Hilfeleistung  und  TJrmöglichung  der  Einordnung  bezw. 
Weiterv^^nderung. 

Da   das  deutsche  Judentum  niciit   in  der  La^:;e  war,   von  sich  aus 
die  .LjLjsten,   die  die  fast  100  000  Mensciien  umfassende  ostjüdische 
Einv/anderung  verursachte,    zu  trn,^:en,    ist   dos  Arbeiterfürsorgeamt 
gleichzeitig  als  Stelle  des  American  Joint  Distribution  Committee 
vereinbart  worcen  und  zwar  sind  den  Vereinbarungen  gemäss  die  gesam- 
ten Kosten  der  J?1irsorge  vom  Joint,  hingegen  die  Jlosten  der  Verwal- 
tung von  den  deutschen  Organisationen  cuf gebracht  worden*  Dieses 
Abkommen  wurde  bis   zum  Jahre  1925  gehalten ♦  im  Jahre  26  hat  der 
Joint  seine  Tätigkeit  auf  diesem  Gebiet  in  Leutschland  eingestellt. 
Die  i^lirsorgeleistungen  f'lr  auslandische  Juden  wurden  auf  die  jüdi- 
schen Gemeinden  überführt,   aie  Verwaltung  des  Arbeiter fürsqgeamts 
verblieb  v/eiter  zu  Lasten  der  anderen  Organisationen*  Das  Arbeiter- 
fürsorgeamt hatte  zeitv/eise  einen  ausserordentlich  grossen  Verwal- 


Verwaltungsapparat,  a©r  sehr  erhebliche  Ivüttel  erforderte.  Ausser 
der  zentralen  Vervraitung  in  Berlin  wurden  Zweigbtlros  in  16  grösse- 
ren atadten  iJeutgchlandg  errichtet,   deren  gesamte  Tätigkeit  und 
Verwaltung  von  der   Zentrale  finanziert  wurde. 

In  den  10  Jahren  1920  -  1930  dürfte  der  ßetrag-der  vom 
4#utsohen  Judentum  fir  die  Vei'w.^ltung  des  Arbeit  er  fürsorgeamt  es 
und  seiner  Zweig st eilen -ungefähr  RM.  300  000.—  betragen. 


2 .      fraupts teile  fir  .iildische  '.?anderfürsorre . 


Die  liaupts teile   fir  j'ddisclie  '.Ta n der f'ir sorge  ist  im  Jahre  1924  sla 
Zentralstelle  sclmtlicher  jüdischer  Geiieinden  mit  dem  Zweck  gegrUn- 
-det  worden,   um  die  deutsche  Binnenwanderung,  nlso  Einwanderung, 

* 

Eüoi£wanderang  and  iurchwonderung,  soweit  sie  sicii  innerli^elb  der 
Grenzen  des   aeat seilen  Eeiches  bewegt,   zu  rec;u.lieren  and  nach  ein- 
heitlichen Gesichtspunkten  zu  leiten*   In  den  Jahren  1925  -  ZU  sind 
von  den  Zweigstellen  der  ^.auptstelle  mindestens  iUd»   787 ♦000. — 
an  Fahrgeldern  allein  vernusgabt  wordene  V7enn  man  hinzu  die  anderen 
Unterstützungen,  v/ie  Beherber£;ung  und  Beköstigung  ^er  Dur ciiwan derer 
in  Anrea..nung  setzt,    ergibt   sicii  eine  Ausgabe  vor;  mindestens 
Rä.  l^OOJ.OJO. — t     Ler  Anteil  der  deutschen  Juden  an  der  Binnenwan- 
derung in  iieutschlnnd  bewegt   sich  zwiscnen  20  und  40?^.   :ienn  laan  den 
Anteil  der  deutsonen  Staatsante/iörigen  mit   durchschnittlich  30J? 
ansetzt,   ergibt   sich  en  Aus£:3ben  der  liouptstelle  fir  auslandische 
Juden  ein  i^etrng  in  Höhe  von  RIA.  700.000.— • 


// 


./ 


6 


8  •     St  g  den  t  enhl 1 f e 
In  den  Jahren  1920  -  32  sind  jahrlich  hunderte  !:^as landischer  jüdi- 
scher Otuclenten  nnch  reatpchlond  gekommen,    un  nn  den  deutschen  Uni- 
vers it-ten  zu  studieren,   ohne  im  Besitz  der  gerinj^sten  Subsistenss- 
mittel   zu  sein.     "Cine   Zui^amrnenstellung  der  Auscnben,   aie  die  Stu- 
dentenhilfe erfordert  hat,   ist  nicht  vorhanden»  Ifen  geht  aber  nicht 
fehl,  wenn  mon  allein  t'r  die  letzten  10  Jnhre  einen  3etrag  von 
mindestens  RM.    600t000# —  einsetzt.  Der    enteil   der  ausländischen 
Studenten  dürfte  mindestens    60^  betr^.^en  h'iben.  ^s  sind  demnach 
fir  ausländische  jüdische  Studenten  in  i)eutj?c..l^nd  RM.   400.000. —  oe 
aufgebracht  worden. 


4 •     Wohlfahrtsämter  d^r  jüdis chen  Gemeinden . 

Tiine  genp/ue  IJebersicht  der  gesamten  TJohl fahrt sausg-^ben  der  jüdi- 
schen Ger  ein  den  in  Deuts  clilnnd  ist  nicht  vorhanden,  man  kann  je- 
doch nuf  Grund  zimelich  zuverl  ssiger  Schätzungen  annehmen,  dass 
die  gesamten  Ausgaben  inadon  Jahren 


1924  -  1927  inol. 

RM. 

5  000  000,— 

jährlich 

1928  -  1929   •• 

« 

7  000  000.— 

tt    m 

1930  -  1932   •« 

«1 

9  000  000.— 

H       • 

betrafen  hoben. 

A.US  don  oben  dargelegten  Grinden  ist  eine  Errechnung  des 
Anteils  der  easlandischen  Juden  an  aiesen  i3etra,r-en  ausserordentlich 
soiivver.  Man  moss  hierzu  zun  ohst  beachten,    dass  eine  Trennung  der 
Ausgaben  zwischen  offener  und  gecchlossener   !?nirsor,^e  crfolf^en  muss, 
d.h.   zwischen  den  /Vusgaoen  der    Tohlfahrtscmter,   die  f'^'r  die  Hilfs- 
bedarf tigen  direkt  geniacUt  wurden  und  rix  die  x\usgaben  der  verschie- 
denen Anstalten  geschlossener  Fürsorge,   wie  Waisenhäuser,   Mtershei- 


AltersJieime,  Sieohenhüaser,  Kxanii:enhluser  gemacht  wurderit  3chatzungs-| 
weise  dürfte  der  Anteil  der  gescalossenen  Anstalten  ungefähr  50;& 
der  vorstenend  angegebenen  Jetrege  ausmochen« 

Diese   Teilung  ist   desiarlb  wicntig,  weil  der  \nteil  der  aus- 
ländisch.en  Jaden  an  der  offenen  i?tlr80rge  wesentlich  nnders  ist, 
eis  an  den  gescxilocsenen  /Instalben*  i^er  3evülkerungr,anteil  der  aus- 
ländisohen  Jaden  kann  r:ir  uen    Reichs  dar  einschnitt  mit  20^  angesetzt 
werden,   ihre  naterielle  Lnge  jedoch  ist  im  Verhältnis   zu  den  inlän- 
dischen Jaden  wesentlich  scLlechter»  15s  ist  daher  anzunehmen, da ss 
ihre  Anspruohnnhme  der  Tohlfahrtseinriol.tungen  der  j'^disolrien  Ge- 
meinden  mit  30  -  355^  der  xvir  clie  offene  i^'ürsorge  verausgabten  Be- 
trage anzusetzen  ist.  liincecen  d"^rfte   ihr  ilnteil  bei  den  /lus^aben 
ffir  die  geschlossene  i?tirsorge,  also   fv*r  die  Unterbringung  in  /instal- 
ten mix  höchstens  15  -  20  f^  angesetzt  werden*  Dier  ist  im  wesentli- 
chen aur  die  sel^ir  veralteten  Satzungen  der  verschiedenen  Ileime  und 
geschlossenen  /Instalten  zaraciizuf^lhrent 


III  • 


Sammlungen  in  X^eutsohland  für  jüdische  Zwecke  im  Auslands 
Genaue  Zahlen  über  die  SnmmlungG eingange  f'ir  die  verschie- 
denen jüdischen  Zwecke  im  .Ausland  sind  nicht  vorhanden,   Auf  Grund 
verschiedener  Veröffentlichungen  und  i3erichte  der  für  die  Sammlun- 
gen  in  Jb'xage  üomaenden  Orcnnicationen  ILsst  sioh  f'ir  die   Jahre 
1923  bis  1960  erredmen,   dass  für  den 


da 89  i'lr  den 


Keren  Eajessod 

Nationnlfond 

Gesellschnrt  Ort 
Geöellsohart  Ose 
Palastina  Arbeiter fond 
Keren  hatoran 
Jtidisch-.yissenGcinaftl«   In- 
stitut 

Zentrale  Jüdische  Schul- 
organisation  in  Polen 


oa  RM.      7  200  000.— 
•  2   600  000. ~ 


550  000.— 


ca 


250   000.— 


insgesamt 


RM.  10  600  000. 


8 


Deranoch  sind  in  vorher  erw-iinuem  Zeiträume  mindestens  RM.IO.OOO.OOC- 
für  jüdische   Zwec^i^e  im  Ausland  aufgebrjioht  worden. 


IV. 
Diese  Lars t eilung  ernebt  keinen  Anspruch  auf  Vollständig- 
keit. 3ie  soll  5uch  keine  Grundlof:e  für  irgendwelche  inner  jüdischen 
Auseinandersetzung  in  i^eutpchl'^nd  sein.   Sie  ist  lediglich  ein  Ver- 
such,  die  Leistungen  der  deutschen  Judentums  innerlrialb  eines   be- 
stimmten Zeitraumes  f'ir  allG:e:neine  Jüdische  Interessen  aufzuzeigen, 
was  mir  im  Interesse  einer  gerechten  Beh.nndlung,   die  das   deutsche 
Judentum  von  leiten  der  auslandischen  Juuen  verdient,   notwendig 


schien  • 


gez.  3.  Adler  -  fiudel. 


2n<l  Issue 


CQNFIDENTIiL 


July   1939 


\'; 


MOVEMENT  FOR  THE  C/JIE 
QF  CHILIEEN  FROM 
GERE'JTY  Ltd. 


ST^lTISTICulL  ilNAEISIS    . 
2nd,   Issue, 


Ccraplotely  rüvised  rind 
broui'rtit  up  to  date» 


m  « 


July  1939 


Z  report  published  every 

tv/o  months  by  the 
Statistios  andRosearoh 

Dopt^  Room  81» 


Conf iential. 


MOVEMENT  FÜR  THE   CiiRS   OF   GHILDRM  FROM  &ERM.tNY,      LTD 


Telephone: 

Telesrojns: 


MüSeum  2900 
EIPIS  CHILDREN, 
Yf  EST  CENT,  LONDON 


Blooms l^ury  House, 
Bloomsbury  Street, 
W»C#1» 


\^ 


ST  AT  IST  I CAL  ivMaJüfS  IS  • 


Seoond  iS3ue 


July  1939, 


Iiitroduction, 


SECTION 


I 

II 

III 

IV 

¥ 

VI 

¥11 

VIII 

IX 


Arrivals  in  EnGlcind, 

ReliGion. 

Distribution 

Coraps 

Hostels 

Training 

Results  of  Questionnaire 

Finonce 

Ro-emißration 

The  Child  Refußee 
problera, 

J^pendioes. 


V 


This   report  is  conf iclential  cjid  persons  to  v/hom  it   is  ßiven 
ore   requested  not  divulce  any   of  the   fidures  to  the  public»      The 
Statistios   and  Research  Dept»   keep  all  the    sections   hound   separatoly, 
and  these   are   obtainable   should  any  person  v/ish  to  intorest   any 
member   of  the  public  in  any  particulor  phase   of  the  Movement -s  v/ork. 
Any  further  informtition  may  be   obtained  from  this  Department  whlch 
will  be   only  too  glad  to  be    of  assistance   to  onqLUirnrs. 


; 


-  1  - 


Statlslonl  Anyalysls 


i 


Durins  tlie  f Irst  three  months  aftcr  tho  establishiricnt 
of  the  Movement  f  or  thc   Care  of   Childrun  from  Gonaany,    so 
rauoh  off  ort  was  exponded  on  the  initial  arranGementa  for 
bririGinß  ohildren  to  thia  oountry  as  qulokly  as  possible, 
that   littlo  attention  was  paid  to  statiatics.       For  thia 
roascn  this  Statistical  analysis  mokes  no  attempt  to  Give 
acourate  f ir-ures  for  the  nonths  Dücombor  to  February  anC   in 
many  casös  doos  not  risk  civinG  statistios  bofore  the  niddle 
of  Marob.       The  present   statistios  and  Rooearoh  Dept.  wus 
forned  at  Eastor  and  since  then  haa  kept  recorä  of  the 
ohüncinG  ficuros  or  children  onterint:,    leavinn  Encland  or 
KiovinG  frora  ono  dlstriot  to  another,     ^y  sp»icial  information 
required  oan  be  civen  at  any  time  by  the  depurtnont,  v/ho  are 
pleasQd  to  reoeive  froah  information  from  anyono  at  all  times. 


T. 


ürrivals  in  Enelund, 


DurinG  Deooraber  a  larGc  numb^^r   of  uncuarantecd  ohilO.ron 
were  broußht   into  EnGland»     The  first  tr^msport  arrived  on  the 
2nd,  Docembör  cjic.  thc   children  were  place d  at  Dover court  Bay 
Holiday  Comp  a  lailc  or  t\7o  awoy  from  Hanvioh,     A  trcuisport   of 
522  the  larGGst  over,   arrived  on  the  12th.   anü  these  chiiaren, 
moatly  boys,  went   to  Pakefiold  Camp,   Lov/estoft.       A  fev? 
Guaranteed  children  were  attached  to  those  trunsports   in 
Deoembor  .'.nd  the  be^inninG  of  Mfirch  but  it  was  not  until  the 
12th.  January  that  the  first   Guarantecd  transport  arrived, 
This  was  followoa  by  further  tr^msports  of  GU-iJ^^^^^^e'^  children 
arrivinß  in  Increased  rapidity,  v/ith  a  ahort  break  over  Eastor, 
until  450  children  in  the  second  weok  in  Moy, 

/j  rivaig. 


Deceraber  2nd, 
Deoember  12th, 
Deoembor  15t h; 
Booenbor  20th, 


Dooeiaber 

Deoember 

Deoember 

JTanuary 

/anuary 

January 

Januar  y 

January 

January 

Junuary 

January 

January 

Fübruary 

Fobruary 


2and. 
28th, 
29th, 
5th. 
12th. 
13  th. 
14th. 
16th, 

16t  h. 
18th. 
19t  h. 
26t  h, 

2nd. 
6t  h. 


1938. 
1938. 
1938. 
1938, 

1938, 
1938. 
1938. 
1939. 
1939. 
1939. 
1939. 
1939. 

1939. 
1939. 
1939. 
1939. 
1939. 
1939. 


201 

from  Berlin  &  Honburo 

522 

Vienna 

349 

Berlin  &  HamburG 

211 

Vienna 

73 

(cuarnnteed)  Vionna 

247 

Vienna 

32 

Vienna 

287 

Old  Crermany 

250 

Old  Cemany 

80 

Vienna 

95 

Vienna 

SO 

Vionna 

25 

(unG^aranteod)    Czeoho- 

Slovakia, 

39 

Klibansky   School^öoloßue 

95 

Old  Gernuiny 

77 

Old  Germany 

165 

Old  Germiiny 

62 

Old  Gormany 

152 

Old  Gormany 

-  2  - 


\ 


February  10t h,   1939. 
February   14t h,   1939, 

On  February  17th,  1939,  there  were 

Boys 
1540 


40 
50 


From  Vienna 

"     No  Maus*    Land 


February  20th.  1939, 
Fobruary  23rd.  1939. 
March  3rd,   1939. 


43 
41 
87 


Girls 
1101 

49 

55 
110 


Total 
2641 

2723 
2819 
3016 


To  this  must  be    added  tbe  oases  of  the  Inter-Aid  Coramittee  brought 
over  since  1936  and  nov/  amalgamated  with  the  Movement, 


249 


214 


3479. 


March 

8t  h. 

»  1939. 

9 

Mar  oh 

10t  h. 

,  1939. 

1 
14 

March 

llth, 

.  1939. 

0 

Mar  oh 

15th. 

,  1939. 

4 

March 

16  th, 

.  1939. 

57 

March 

17t  h. 

.  1939, 

96 

March 

23rd, 

,  1939. 

3 

March 

2;tb, 

,   1939, 

March 

27th, 

,  1939, 

69 

March 

31st, 

»  1939, 

50 

jlpril 

Ist, 

,  1939, 

53 

Jpril 

18th, 

,  1939. 

40 

:Äpril 

19th, 

.  1939. 

18 

April 

20th, 

.  1939. 

39 

,4pril 

2  Ist, 

,   1939. 

39 

ipril 

25th, 

,  1939. 

0 

jTpril 

27th, 

,  1939. 

42 

Ipril 

28th, 

,  1939, 

14 

jlpril 

29th, 

,  1939. 

9 

May 

4t  h, 

,  1939. 

53 

May 

5t  h. 

,  1939. 

1 

May 

5th, 

.  1939. 

36 

May 

8t  h, 

,  1939. 

1 

Moy 

lOth, 

,  1939, 

27 

May 

llth, 

»  1939, 

56 

May 

13t  h, 

,  1939. 

22 

May 

15t  h. 

,  1939, 

55 

May 

15th. 

,  1939,  V." 

55 

May 

15t  h. 

,   1929,  ad. 

2 

May 

19th, 

►  1939. al. 

34 

May 

18th. 

,  1939.G; 

44 

May 

22nd, 

.  1939.G, 

54 

May 

24th, 

,  1939. S, 

2 

May 

29th 

1939. al. 

63 

May 

29th 

1939. al. 

2 

May 

22nd 

1939.3.  . 

2 

May 

26th 

1939.B. 

7 

xipril 

27th 

1939.al. 

8 

May 

29th 

1939,1. 

1 

May 

22nd 

1939. B. 

- 

June 

2nd 

1939. P. 

88 

June 

4th, 

,  1939. od. 

- 

Juno 

6th, 

»  1939 .B. 

34 

June 

7th, 

,    1939 .B. 

34 

June 

9th, 

,  1939,A. 

3 

11 

3499. 

0 

3500 

10 

3524 

1 

3525 

16 

3545 

83 

3685 

63 

3844 

8 

3855 

2 

3857 

17 

3942 

56 

4049 

61 

4163 

0 

4203  Holland 

16 

4237  Prague 

95 

4371  Old  Gerraany 

48 

4458  Vienna 

2 

4460 

81 

4583  Vienna 

25 

4622  Vienna 

20 

4651  Prague 

105 

4809  Old  Germany 

1 

4811 

40 

4t>87  Danzig 

2 

4^90 

0 

4917  Klibonslcy 

Sohool 

Cologne 

65 

5038 

37 

5097  Praßue 

78 

5230  Vienna 

65 

4986 

78 

5107 

40 

5246 

93 

5457 

48 

5559 

2 

5563 

9   • 

5635 

3 

5640 

Z 

5644 

7 

5658 

. 

5666 

• 

5667 

1 

5668 

49 

5805 

3 

5808 

61 

5903 

44 

5981 

1 

5985 

-  3  - 


Boys 


Girls 


Total. 


\ 


Jime 

2nd.  1939. 3 o 

2 

3 

£990 

June 

8th.  1939.y»- 

32 

1:6 

6  CS 

June 

14th;  1939,ale 

81 

73 

6232 

June 

14th.  1939. G, • 

72 

94 

6388 

June 

14th.  1939, al„ 

30 

75 

6493 

June 

15t  h.  1939  .¥., 

75 

47 

6615 

June 

9tb.  1939, al. 

1 

^•_ 

6616 

June 

aoth.  1939„q1. 

1 

- 

6617 

June 

Eist.  1939. G. 

50 

55 

6722 

June 

2l3t.l939„G," 

14 

11 

6747 

June 

2£nd.,  1939  ;V. 

40 

62 

6849 

June 

21st.  1939oS. 

3 

4 

6356 

June 

28th;  1939. al. 

> 

20 

6876 

June 

28tti.  1939  ,G^ 

48 

67 

6991 

June 

SGth.  1939, G. 

63 

86 

7140 

July 

Ist;  1939„P<. 

105 

116 

7361 

July 

5th.  1939  ;cr; 

56 

84 

7501 

July 

6th.  1939  ;'"o 

62 

68 

7631 

July 

7th.  1939  .,Go 

49 

72 

7752 

G  -  Germany   P  -  Praßue 

al  -•  alone 

I  -  Italy 

V  -  Vienna    S  -  Svvitzerland 

ad  -  additional 

B  -  Brüssels. 

Thus  there  are  at  the  nomont  of  going  to  press  "^752  children  in 
this  country  of  v/hich  3930  >j"e  boys  and  3822  are  girls. 

The  Movement  has  imposed  upon  Itself  a  nailirig  fißure  of 
10,000c   It  is  regarded  ttiat  such  a  figure  is  the  largest  contributicn 
thät  can  be  oxpocted  to  be  made  in  Great  Britain,  and  as  finanoos 
stand  at  the  moment  the  largest  number  to  be  supported  by  voluntary 
öffort,   It  is  expeoted  that  over  9000  will  havo  entered  this  country 
by  the  end  of  August,  at  ?/hich  time  it  is  prob.ible  that  there  will  be 
no  furthor  large  transports.   It  is  intended  to  preserve  if  possible, 
the  remainlng  1000  vacai-ioies  for  any  contingenoy  that  mr.y  occur  in  the 
futuro.   It  should  be  remomberod  that  the  Movement  at  the  möraent  is 
only  ontitled  to  deal  with  children  born  in  Greater  Germi^iny.  The 
present  foreboding  conditions  in  Hungary  and  Central  Europe  cannot 
Warrant  ar.y  increase  in  tho  Delling  figure  of  10;  000. 

The  areas  from  which  the  children  come  can  be  divided  up  roughly 

into  two  groups» 

1.  Tarious  regions  of  Greater  Germany, 
2«  ThosG  plaoed  under  the  influenae  of  Nazi  raoial 
ide  'logy,  and  plaoes  where  children  have  either 
voluntarily  or  involuntarily  taken  refuge, 

No  children  who  are  not  Gerraan  by  rosidence  ha-ro  been  accepted 
into  this  country,  cjid  where  children  have  arrived  fro'u  Hungary  or 
Italy,  thöse  children  have  been  rofugees  who  have  flcd  into  these 
oountries«   Children  v/ho  possess  Polish  passports  have  been  admitted 
because  they  have  beon  born  in  Greater  Germany.  Children  fire  also 
admitted  who  havo  been  deprived  of  thcir  nationality  by  tho  Gorman 
Government. 


Group 


.j-O 


Boys     Girls     Total.  Group  2. 


Old  Germany 
Berlin 


3.806 
529 


1047 
369 


Total.   Alt  Eich  2^^^ 
Ostmark  12  92 

Czochoslova>ia    174 


1416 
1017 

131 


Total 


3801 


564 


2853 
898 

3'^5r 
2303 

305 
6365 


Dnnziß 

1 

« 

76 

Polish  No- 

-man's- 

-land 

52 

Franco 

16 

Bolßium 

8 

Italy 

18 

Eollana 

110 

Elsewhero 


28® 
59 


Basis  6,704  Children, 


339 


11,        REU&ION. 


\ 


It   is  extremoly  difficult  to  obtain  exaot  flgures  for  the 
difforent  relißions  of  children  already  in  Enßland»     The 
reasons  for  this  v/ere  Given  in  the  last  issue  of  the   Statistical 
Analysis*     Since  the   dato  of  that   publioation,    surious   offorts 
have  been  made  to  ascertaln  the  correct   roliGion  of  children, 
Wc  have  had  to  continue  to  show  that  all  choldren  who  are   not 
statod  to  be   Christians   or  Acnostics  are  Jcws.     This   of   oourse 
is  incorroot  and  misled,   since  these  fißures  are  meant   to   show 
the  relißion  and  not  the  races*      It    cannot  be   said  that   all 
Christian  ohildren  who  have  been  broußht  over  to  this   oountry 
are   of  ^iryan  or  half-aryan  blood.      Some   of  them  have   adopted 
soiao  form  of  Christian  religion  durinc  the  last  years   of 
persecution,   from  genuine  motives  in  view  of  the   apparent 
hopelossness  of  the   Situation,   but  to  other   it  has  happened 
that  v/hole  fnmilies  have   adopted  the  Christian  rulic^ion  in 
Order  to  obtain  the  help  of  the  non-.;ryan  Christian  Oraanisations 
operatinß  in  En,;lrjid,     V/e  do  not  think  the  number  of   the   latter 
olass  can  be  ^reat,   but    it   crjinot   be  disoounted* 


Basis 
6,704 

Children, 


Pr  et  e  st  <?Jit  s ,    Lut  her  ans , 
Evonr^elicals 
Hussites,    otc, 

ßonan  C'.tholics, 
Quakers, 
Greek  Orthodox 

Total  number   of   iChristians 

Freethinkcrs, 
Konfessionslos. 

(v;ithout  reliGio^) 

Total. 


367 


234 
3 


e 


845  (definit 

f  ir:ure ) 

5 
188  (definite 
fiGure) 

TÜTJT 


first  months 
v/hether  Olu 
impossible  t 
It  should  bo 
Dogma,  more 
Catholic). 
over  by  the 


^    (owinc  to  the  fact   that  durinc  the 
of  the  existenoe   of  the  Movement   all  Catholios, 
or  Roman,  were  placed   in  the   same  Group,   it   is 
0  ßive  separate  ficures  for  the   Olu   Catholics* 
remombored  this   sect   is,    in  its  Doctrine   and 
similar  to  the  Protestant   belief  than  the  Runaji 
(All  these  fiGures  include  the  children  brouGht 
Inter-jiid  Coramittee.) 


Jgt7s.        5,673      (ao curat e  fiG^^re). 

Thes^  will  eventually  be   divided   into  the  f  ollowinG 

3  groups  :- 

Orthodox. 
Liberal» 

Non-x^ractisinG» 

In  Order  to  obtain  a  rouGh  idea  of  tho  proportion  of 
Cj:thodox  and  Liborals  we  present   the  f  ollowi  nG  pcrcentacos,  v/hich 
we  have  obtalned  from  a  representative   136  guestionnaircs 
which  Jev;ish  childron  returned. 

34.7JS     Orthodox 
61.  C^     Ilboral 

The  remaininG  14^3^  are  non-pr actis ine»      It    is  hovcver, 


bellovod  thnt  many  childron  put   down  Lib...ral  Jewish  faith, 
v/ho  are  roally  non-prr.ctisinr,,   t)ut  write  dovm  Liberal  in 
Order  not  to  appoar  so.     The  propörtion  of  Christians  to 
Jews  is,   843  to  5,673  which  is  14,8^.     While  the  propörtlons 
of  th'-'se  who  confoss  no  rolicion  to-thoso  v/ho  de  is  2,lfa, 
it  tho  ond   of  May  the  percentGce  of  Christians  was  11,1^,   thus 
durinG  the  last  two  raonths  thore  has  been  a  rise   of  3,7Jfo. 


s 


/ 


C  7  ^ 


■Jk-  «Xt  .L.  m 


DiGtribution  of  Cliiliren, 


\ 


'Thore  must  bo  two  viov:s   ooncerninG;  hov;  the  refureo 
ohildren  broutht  to  ttiis   oountry  shoulu  be  housod   and  distributo'l 
Th'j  first,   in  so  rauch  gs  there   is   •■my  precedent,   advocitos   tlie 
traditional  method  -  that  thy  children  should  bt  sot3re£atod    .nd 
.k<jpt   in  larG^G,   tind   consequontly  ocononicul,   units  vbere'thoy 
v/ould  bo  tauGht   soboolinü  'md  aiv^n  traininCi.     Tiio  aocond, 
which  \:as   adopted  by  thc  Mv'vomont,    is  raoro  novel  in  the   doalinf 
v/itli  rofuGoos  but  nioi'e  in  acoord^^nco  \iith  Uni^lish  idüas.     Thig 
was  to  place  the   children  in  priv-^te  houses   or  small  hostuls, 
whoi'ö  thü^-  Gould  have   eis  rauch  of  horae   lifo  as  it  was   possible 
to  oreate  for  thon  in  a  »forei^n»    oountry. 


With  this   idoa  in  nind  tho  Movemont   appealed  to  the 
public  for  hospit.ility,     The  response  v/as  ezcellent  -  the 
homes   offci'ed  ct'jnG  f. rem  oV(^ry  social  class,    evory  creed,    evory 
politio;:l  pj.'.rty.     But  thouG'h  the  bonos  '.7ore   so  different   in 
chr.riicter,   the  type   of   children  ?;c.ntod   shov.-eä  a  grertt  unaniiiity. 
Ne.'M-ly  overybody  v;anted  a  small  child  -  a  blue-eyed,    fair-halrod 
boy  or  gi^l.     The   camps  were   füll  of  oldor  boys   r.nd  {ilrls  brou'ht 
fron  Germany  to   save  thera  fron  concentr'ition  cajaps  and  iranedir.te 
d. -nGer.       Fe\.'  of  thera  irere  good  lockin;-:,  raariy  had   cropped  hair, 
havine  just  boen  released  frora  a  cajap,'all  wero  bent   and  broken 
spiritually.     Ai:;ain  the  public  respondod  laar^iificontly.     Taey 
üffered  to  talce  any   child. 

In  this  v/ay  the  ccj-aps  v/ero  eraptied,       But  they  becrone 
slave-maricets  where  peoplo  v/ith  the  best  intentions  In  the  v/orlä 
v/ent  to  hölp   one   child,   yet   unconsciöusly  did  harra  to  raany  by 
lookinc  thera  over    md  rejectina  thei.i.      .?o::-tan..tely  the  demand  v/aa 
so  brisk  that  the  rejected   children  did  not   have  to  v/ait   lonc, 
csiä  the  härm  v/aa  in  this  \-ay  mininisud,     But   somo   of  those  boys 
r,'hc  v/ere  broucht   over  in  IVjoenb'c^r,  v:ao  -.'ere  Inspected   and 
rejected   so  rnany  tincs,    are   still    ;t  B::.rh,'ja  Houae  waitinr. 


Thus   it    C'Viiio  about   that   t!ie   children  from  Gv.,vTiany  wero 
spre:\d   over  the  lenrjth  and  breadth   of  En^a^uid,  v;hile   in  Holland 
tmd  Frrjice   they  \;öi-e   seGrea.at..-d   in   oanps   and  schools.      Yet   there 
vaas  Good  ro'ison  for   tho  Movement  not  to  follow  the   exaiiiple  of  the 
Continont,   for  Franoe   and  Holland  are  definitely   clearinü 
stations,      It  \/ould  not   profit  the    children  there  {jreatly  to' 
learn  the   culture  o:';'   those   eountries  -v/hen  in  a  fovi^  months  they 
would  have  to  .30  oi/orseas,     Yet   thu   caso  is   differont  with  the 
children  in  Entiiland   for  when  th^y  cmißr.ite,   the  vast  majority 
will  ao  "to  Sn.:-,lish  speakins  eountries,    and  they  will  havo 
profited   from  the   intira;.te   cont.ict   they  have   had  uith   tho  Entülish 
life   and   lanGuae'e,     Tho  policy   of  thu  Movement   in  distributinp; 
those   ohildron  all  over  the  oountry,   and  in  brinfi-inß  thera  up 
in  English  surrcundiriGs  durina  thc   inpressionablu  yoars  of  their 
life,    üan  therefore   be    justified. 

Belo-v.'   is  publisiied   a  list    of   the   175  local  Guardian 
coimaittcos   am.on(/:st  a-hom  every   child   in  the  British    IsluS    is 
diviaed,      So.ie  of  taese   corninittoes   cover  an  area  of  hundreds   of 
Square  miles   others   only  one   or  t^/o,     Wo  ^;j:-e  not  publishinp  the 
various   ooramittees   in  London  .:.nä  the  number  of  children  under 
tnoir   Gojre   since   the   comaittees    overl  ip  to  such   ;m  extent  th,  t 
it  ¥ould  be   of  no  v.  J.uo,      Hov/over,    as   is  probably  knovm  40   avo 
in  the  N.We^^t  postal  district    and  about  Sö^-iJ  in  the  N^arr-th   distrlct, 
Thou,.,h  this  Proportion  is   overwhcLminG  on  paper,    it  raust   be 
rememb^.red  th.-.t  the   Ja-vvish  popul^^tion  in  these  districts   is   in 
the   sajae   proportion  .':.s   the    children. 


Corx-'üct  until  the   end  ot  May, 


) 


Committees        Number  of  children 

Jew  i  sh 

^  of  children 

Population 

to  Jewish 

• 

Population, 

1 

St  Albans» 

13 

Barham  House 

173 

' 

Bradford. 

50 

if90 

6.1% 

Broxborne 

2 

Beckenhanx 

12 

Birmingham 

68 

6000 

^.^% 

Bristol  Council 

• 

for  RofugGes 

18 

.  500 

^.(,% 

Bath  Refugees 

• 

^ 

Childron  Fund 

26 

■ 

Brighton  &   Hovg 

28 

2500 

1.1?S 

Burwash  Vcald 

k 

Barnes 

2^ 

Bury  St^ Edmunds 

5 

Burton-on-Trent 

2 

Belfast 

7& 

Belfast  Jewish 

15 

• 

Blackpool 

.-  0 

273 

:2.9% 

Brcmley 

.16 

^ 

Bournemouth 

:9 

7700 

Becontree 

.11 

Bodmin 

1 

Beaconsf leid 

22 

Con- Joint  Ctee 

Westgate 

22 

Crowbro  ' 

,2 

Cardiff 

.25 

Coventry 

35 

150 

25.  3% 

Crawley  Downs 

23 

Chailey 

18 

Crcydon 

16 

Chalbury 

7 

M 

Casselfox  Hostel 

23 

Chislehurst 

Catholic  Ctee 

59 

Chelmsford 

29 

Cambray 

Congreation 

5 

Cambourne  and  Redruth 

2 

Cambridge  Ref^Gtee 

2^ 

Dudley 

5 

Dorking 

31 

Dorset  Rotary 

18 

Dorset  3ub-Gtee 

22 

Derby  Hebrew 

9 

Darlington  Mayor 

Appeal  Ctee 

I 

Dublin 

* 

Edinburgh 

156 

1500 

1 0.  If  fo 

Bast  Grinstead 

2 

Eastbourne 

15 

Edgware 

5 

Easingwold 

5 

Felixtowe 

10 

Pairwarp 

1 

Paversham 

ifi 

Palmouth 

if 

Farin^rdon 

1 

Total  carriud  f orward 

1176. . 

• 

CommittGes                  Numb 

er  of  childron 

«lowish 
Population 

?$of  childron 
to  Jo\7ish 

1 

• 
• 

Population  . 

1 

1 

Carrioc.  forward 

1176 

• 

Guildford 

31 

Gillingham 

iG 

• 

Gainsborough 

} 

■ 

Grimsby 

? 

Grins ton 

Glasgow 

199 

~1»V, 

Gorrards  Gross 

18 

\ 

\ 

Hüll 
Harr GW 
Huntingdon 
Hitchin 

Ilkloy 

29 

75 
1 

11 

2000 

\,w% 

Iroland 

0 

if2lf5 

,2% 

Ipswich 

7 

2000 

.y/o 

»  »  . '  . 

Kingston 

16 

• 

Leeds  Jowish  Cteo 

76 

3000 

2.5?^ 

Leods  J^'riv.nds 

19 

Loeds 

27 

Loughton 

2 

Limpsf iold 

15 

Lcxhara   Gardons 

15 

» 

L^lcbster     *i 

2 

330 

.6% 

Liverpool 

81 

Middlesborough 

27 

Monmouthshiro 

— 

Merionethshire 

12 

Mothyn 

5 

Methyn  Hebrew 

Cteo.Glam 

5 

Melksham 

3 

IVfeilvern 

if 

Mayf iold 

9 

Manchester   Guardian 

k 

Cteo. 

l6t^ 

37500 

.Iffo 

Mai ds tone 

29 

Margato 

Wb 

Much  Ha dam 

2 

iviaryport  Ref. 

Ctoo. 

1 

^ 

Nev:port 

10 

\ 

:^ewcaGtle 

35 

2500 

l.iffo 

Ncrthv/ood 

K 

550 

.8fo 

Nottingham 

^^ 

Norwich 

if6 

Northampton  Hobrov»^ 

lif 

National   Council 

ot  Wcmon 

Oxford 

Kb 

Peaslake 

1 

Petorsf iold 

8 

Petorborough 

6    • 

Purloy 

2 

Plymouth 

12 

Total  carried  forward  2513 


CommittoGs                  Nuiub 

er   of  ohildren 

Jewish 

^  -»f  children 

T»Itpulation 

to  jQwish 
Population 

Carried  forv/ard 

2513 

Rlchborough 

31 

Rotheham 

7 

Rotherf ield  Guardian 

• 

1 

CtGO» 

18 

Ribblesdale 

50 

Ruislip 

10 

RoGk  House  Sd^Ctee^ 

if 

i 

Rugby 

9 

\ 

San  Remc  Westgate 

Swansea 

Sheffield 

Sons  nt  Jacob     Hostel 

(Leicester) 

Sheffield  JewishqAid 

Stoke  on  Trent 

Stafford 

Sundeland  & 

South  Shields  Hstl 

Stonehouse  Ctee^ 

Southport 

2l^ 

10 

10 
8 
2 

22 

Shrewsbury 

Sevenoaks 

12 

St  ^»stead 

11 

South  Shields 

Hebrew  Ctee» 

R 

Southampton 

b 

Southsea 

10 

Stroud  &  District 

Ref^Ctee 

10 

gtockport 

6 

Ttmbridge  7/ells 

|2 

Trowbridge 

2 

Tunbridge  Ref^Otee» 

13 

Truro 

1 

Whittingham 

160 

¥allingford 

Ifl 

Wrexham 

1 

Wigan 

8 

» 

WorcestÄP 

ik- 

IfO 

17.5?^ 

¥eston  sAper  Mare 

7 

dorthin  Welfara 

8ub  Ctee^ 

15 

Wyberby   Sons  of  Jac«b 

25 

< 

Y/embley  Distj^iot 

Sinagogue 

¥elw)nn 

Welwin  Garden  City 

Ctee 

20 

28 

Y/inchester 

Wirral  S^tee 

15 

Vallasey 

7 

Vithyam 

8 

Waddes on 

2k 

York  Otee.            , 

PRÖVINCSS  (Total) 

56 

JJI^U 

löb^ÜÜÜ 

1.7% 

LONDON 

(Administra  tive 

2i^> 

l8if,063 

1.3% 

County 

Emigrated 
Total 

.115 

1 

5665 

I 


Tho   porcontaGes   civen  above  nay  seom  unfair  sooin-:  thr.t 
laany   o±    tho    cliildreii  ra^iy  have    rono   to  non-Jowish  tiones,    tut 
it   shoulä  be  remcinborod   thjit   tho   unf  .irnoss   is  nearly  the   S'';T.ie 
to  cvory   locnl   coiTnittue»      T:iul:   the   Proportion  will  romain 
almost  unif ona  thrcu^hout  and   fron  theso  fifruros  it   is  possibDo 
to  See  Y/hich  tovm  hns  dono    its  f  .ir   share   and  i,/hioh  town   could 
i/ell  t-'JcG   some   moro   childran. 


*^ 


) 


The   inajcrity    of  tho    claildren  have   rone   to  uppor  middle 
and  raiddlo    cl  'SS   liomos*      M  ny  \/orl:inc  class   horaes  have   offered 
horaos  but   it   has  usually  beeil  found    impr  actio  ab  lo   to  plc'ioe 
children  thore    ov/in;  to   the   danaor  that,    if  the  wane-eru?ner  los 
hi3   Job,    the  fcaaily  will  b^'   un-ble  to  support  tho   child,,      The 


Oö 


orthodox  J^wish  corauunlt  ies   hr.v 


o 


r<  .-1 


uhole  ro37:)ondeä   better 


to  the   appoal  for  hospitality,   .;nd  throuahout  tlae   country    it 
h^'S  been  proved   th  :t   the   f  oodv/ill  iß  unif ormly  aroat  but   th  .t 
it   only  h':is    offect  v/hcro   thero   is  ;ui  enoraetic   ioccl  oorripiitte^ 


CAMPS. 


\ 


} 


In  Deoember  1938  the  Movement  for   the  Care   of   Children 
froaGermany  brought  mto  this  oountry  1560  children  for  whom 

they  had  guürantoed  to  ttie  Home   Office   °o«^Pli^^?,^^J,f  I^J^^^J^^t 
ThGse  children  were  plaoed  in  camps  at  Lowestoft  J^-^.  ^J^^^^?^^;,,^ 
while  the  Movement  found  poople  who  were  ^^ill^J6j°  ^^^Lenanco 
from  tho  camps  into  thoir  honos   and  suaranteo  thoir  maintcnanco 

to  the  Movement» 

It  was  found  that  Lov;ostoft  was  too  cold  for  the   children 
in  tho  Winter  and  the  boys  from  this  corap  ^''^JJ/P^^J^^^P^^^^Li 

smallor  hosteis  in  various  parts  °f,,^^^^^«°;igjjy'if  jj,^  ?he  on!y 
for  p-irls  was  started  at  Tunbridge  i/ells,  which  is  now  ^^^/;^';|-J^ 
hn^+oi    fnr  rirls  maintaincd  by  the  Moveraont.     Tho   numbers  m  the 

as  RichborouGih  and  IThittinßhame. 

It  was  deoidGd  to  keep  a  "pool"  of  200  f i^^^on  without 
.f^uarantors.     Is  these  left  the   conps  othors  were   brought  xnto  this 
oountry  in  thoir  place. 

At  tho  end  of  March  the   CQi:ip  at  Dovorcourt  was  closed, 

£Ss!c^3!'?^fsS!I^b^k^^ 

s'S\'ha^tho'?efu£eo   children  of  the  "pool"   ^^^J^^,^,,, 
Westgate,   Barhur.  House   °^/,^^^fi^SO  Wells.      The   o-P-^i^y^f^,^^^ 
ccxips  aro,  respoctively,    40,    200,    50.     inore  xs  ^'^^^^  .    which 

houie   in  London  with  p.ccoiimodation  for  about  ^^  children,  ^.twhicn 
children  from  the  crjaps  mcy   stuy  a  short  time,   if  it   Is  neccss^y 
for  thuii  to  como  to  London  for  cji  interview. 


From  a  random  sample   of   168  boys    it  was  found  that 


öQfo  did  not   go  to  ctmp 
29/Ö  v/ent  to  ono  comp  önly.)  Before 
13^  v/ent  to  two  crrnips.  )   hone. 

■    (onc  boy  wont  to  throo  comps). 


being  found  a 


From  a  random  scmple  of  155  ßirls  it  was  found  that:- 


129 

22 

5 


QZ,lfo  did  not    go  to  any  ciunp 
14.1^0  went   to   1  corap  only 

2.9%-    went  to  more  than  1  conpjbefore   being 
1  )  found   '.  home. 

(2  Girls  went  to  3   crj-ips) 


These  fißuros  show  that  nore  ßirls  thr.n  boys  have   a  home   to 
which  they    can  go  iimi.odiately   cn  enterinß  ^^e   country.     This   is  m 


i- 


ccordance  with ''tho   currcnt  pclicy   of  mr.int  .ining 
boys  cnd  50  ßirls. 

Overlenf   is   r  ßrciph  which  shows  tho  variations  in  the 
numbers  of   bcys   and   girls    in   tho   crj^ips   of  tho  Movement  smce 
Fcbru,iry,when  the  fi{^res  were  first  noted.      It  will  bo  noticod 
thrt  the  numbers   decror.se    continually  as  hcmes  were  found  for  the 
children,   until  the  cnd  of  June,  when  more  unßuar-aitoed   children 
were  brou'^ht   into  tho   country. 


in  -ccur  ito   survoy  of  the  cost   of  tho  vr.rious  crnps  over 
whcle'p..riGd   of  tho  Movement  ^s  oxistenco  will  be   published 
ncxt  week. 


the 


HOSTELS. 


'S 


i 


». 


in 


Thore  cre  176  i)rcvincir.l  GuardirJi  Conmittoüs   in  evory  p  .rt 
of  thc  British  Isl^s.      52  hr.vo  ost.iblishod  hoatols  in  thcir 
districts,     Thoso  hosteis  vr.ry   consldi.r:.bly  in  sizQ  ojid   ."Iso 
kind.     Somo   r,ro  only  for  boys,    othors  only  for    xirls,  whilg 
othors  rre  cxclusivoly  for  Jcv/ish   Orthodox  er  Rcracji  C  .th^lio 
ohildrcn,    othors  mrJce  no  distinction.     In  r.ddition  to  thoso  thoro 
exe  in  London,    31  hostols  oonductod  oithor   by  1og;\1  distriot 
comraittoüs   in  London,    er  by  privcto  Coraaittccs   or  fixiilios. 
In  this  connoction  wo  must  rriontion  thc  hostols   ostr.blishcd  ^y 
Salraon,  Gluckstoin,   Stono  rmd  Sainsbury  frjnilios  for  yountior 
ohildrcn, 

Thc    Chief  Rabbi «s  Enor(-üncy  Cornraittoo  h-.vo  threo  hostols 
in  North  London  for  Orthodox  childron,   in  fiddition  to  thoso 
thore   arc   sovcral  nere  in  N.E.   raid  E,  London,  v/hioh  are 
rescrvod  for  orthodox  childron.     Most  of  thoso   aro  undor  tho 
control  of  tho    Chief  Rabbi's  Eracrdoncy   Cormittoo. 

Furthornero  thore  r-.rg  sovoral  schoola  thr  auch  out  tho 
country  which  hcve  takon  a  Ir.rße  nuraber   of  refußoe  childron, 

whioh  in  somo  oasos  ostablished  special  houses  for  then, 
i^monr  thoso  should  bo  raontionod  Porso  School.CcuabiridGe, 
Badminton  School.ViTcstbury  on  Tryra,  and  Nov;  Horrlin.Ton  School 
which  was  formorly  in  Gornany  and  was  transfurrtd  to  En-Uand 
in  1933.  Tho  last  montioncd  has  ta.on  95  childron  broa.ht 
ovor  to  En<'land  by  tho  Movement.  The  major  ity  of  thc  so  aro 
Supporte d   at  tho   school  by  spccifiod   coven...nts. 

Many   of  thc  hosteis   in  thc  provincus   arc  "in  tho   forra 
of  soecially  ostablished   schocls  for  refubcos,     The    childron 
who  arc  younr.er  are  boinf:  '  iven  a  conplv.;te   education  in  tho 
hostel.        In'cases  whero    tho   hostols   aro   snaller,    thc 
childron  ar^  usually  toiion  out   overy  day  to  thc  local  Council 
schools,    but   havo   spucial  lossons   in  En/^ish   at   thc    hostel  m 
tho  ovonin-.        Somo   of  thc  hoste Is  arc   rcserved  for  oldor   boys 
and  iiirls  who  recoive   trainina  cithor  in  tho  hostel  for  clrls, 
or  trainin.-  positions  in  thc  noiahbourhood  for  tho  boys. 
..s  well  as   thoso   thore   are   several  acricultural  technical 
tralnin.-  hostols,   oithor  ostablished  espocially  for  rcfuaoos 
..:r  eise  who  havo  t,±on  a  numbor  of  boys.     These  will  bo   doalt 
with  in  soction-in.. 


Tho   fi.-:;uros  for  hostols  publishcü   bolc\/,    aro   as    accur^to 
as  possiblo^,   but  thoy  vary  fr^m  day  to  aay^        In   addition  to 
this,    thü   dopartmcnt    in   charGc    is    invostii:;atin,;  tho   position 
of  th^'SO    hostols   ano   v^rifyinr:  thoir  nuriibors  ancl  ostablishncnt. 
Thus   thcso   fi.juros   continuo   to  bo    -rovisional* 


i^losbury 

Bristol 

Bolfast 

Bradforcl 

Birmino'harn 

Brii^hton 

Burßoss  Hill 

Blackpool 

Bourncmouth 

Br'vrkingsicle 
Braut on 
Boaoontroo 


boys 


26 


boys 

6 

'3oys 

8 

boys 

18 

boys 

5 

boys 

13 

boys 

0 

boys 

0 

'3oys 

0 

boys 

18 

boys 

0 

boys 

6 

boys 

4 

Cirls 

ßirls 
irls 


i^ 


Girls 
Girls 
Girls 
Girls 
Girls 
...irls 
Girls 
Girls 
Girls 
Girls 


0 

0 

44 
0 
2 
0 

26 
6 

18 
0 
6 


0 


^  1  - 


-  2  - 


i 


Cardiff 

^Chlslohurst 

Cliftonville 

Croydon 

Cuckficld 

Crav/loy  Dov/n    . 

boys 
boys 
boys 
boys 
boys 
boys 

0 

52 
40 
11 
14 
1?. 

Deal  (R .  C •  Convont ) 

n 

boys 
boys 

3 

5 

GlouGGstcr 
Glas Gow 

'3oys 
boys 

10 

Hanblodon 
HiGh  l7ycombe 
Hitchin 

Harro:  :;ato 

boys 
boys 
boys 
boys 

7 
13 
10 

25 

Ilkloy 

boys 

Liverpool 

Lcüds 

boys 

boys 

55 

Manchostor 
Malvern 

boys 
boys 

36 

Nowport 
Norfolk 
Norvvich 
Nottinr;han 

boys 
boys 

boys 
b  oy  s 

0 
0 

2 

0 

Oxford 
Oxtod 

bcys 
boys 

21 

6 

Rfniiis-^ate 
Ribblosdale 

boys 
boys 

6 
47 

Stockport 
Suniorland   x 
Southsoa 
Sundorland  x 
Solkirk 
Suttorn  Hostel 

boys 
boys 
boys 
boys 
boys 
boys 

7 

0 

3 

0 
22 
12 

I^ncmouth 

boys 

0 

Y/ocdf  ord  BridGö 

Wolwyn 

Wost  ;ate  (oonjoint ) 

WGst^>atG-  ^n-Soa 

Wi  Gon 

boys 

boys 
bcys 
boys 
boys 

7 
27 

25 
8 
8 

{j:irls 
Girls 
Girls 
Girls 

ßirls 
Girls 


Girls 
Girls 

Girls 
Girls 

G.irls 
cirls 
Girls 
Girls 

'irls 


0 
0 
0 
0 

0 

9 


0 

0 

0 


0 
0 
0 

0 


Girls 
Girls 

0 

Girls 
Girls 

G 

Cirls 
Girls 
Girls 
Girls 

4 

5 

6 

11 

Girls 
Girls 

0 
5 

Girls 
Girls 

0 

0 

Girls 
Girls 
Girls 
Gi  rls 
Girls 
Girls 

0 
2 
0 
3 
0 
0 

Girls 

5 

Girls 
Girls 
Gi  rls 
Girls 
Girls 

0 
0 
0 

0 
0 

X  Kin  :st  ono 

X  Middlosborour;h 


boys 
boys 


0 


Girls 


0 


Girls        19 


Total 


boys     565 


Girls     162 


VI.    Training. 


N 


V 


The  Training  De-Darti.ient  was  forraed  at  the  beginning 
of  January  to  deal  with  tho  problem  of  the  older  boys  m 
the  camps.   For  it  v/as  realised  that  these  youths  v/ere 
too  old  to  be  adopted  into  private  hornec  and  v/ere  imsuxt- 
able  for  further  schooling,  since  they  had  already 
corapleted  their  education  in  Gormany.    Thu.3  tha  aopartment 
Started  v'ith  the  object  of  Clearing  the  camps. 

But  it  was  süon  recognised  that  on  reaching  the  ago 
of  16  it  \-ias   impracticable  to  continue  the  education  oT 
both  boys  and  girls,  and  that  it  was  necessary  to  tram 
them  in  a  trade  and  to  inake  thom  useful  mombors  of  the 
Community.    The  reault  v/as  to  onlarge  the  scope  of  the 
Training  Department.    Yet  little  v/as  dono  to  ensure  that 
the  Department  received  a  supply  of  trainmg  oj-;r.'crs. 
Practically  all  the  offors  that  have  been  roceived  have 
been  spontaneous,  v/hilc  the  Training  Department  has  not 
been  given  the  facilities  to  seoh  training  positions 
themselves. 

Up  to  date  266   boys  and  120  girls  have  been  found 
training  position-i.    This  is  an  increase  of  100  ^oys 
and  71,  girls.    Since  the  last  issue  ol'  this  report,  _ 
the  lists  given  below  show  the  increases  in  the  training 
f igures  for  each  of  the  trades  and  crafts.    The  29 
boys  v;ho  are  nov;  training  in  Agriculture  aro  all 
apprenticed  on  private  farms. 

In  addition  to  these  f igures,  it  must  be  remembered 
there  are  a  large  number  of  boys  training  in  centres 
and  Institutes  throughout  the  country,  who  are  not  to 
be  found  in  the  list.    The  f igures  given  belov/  are 
only  for  those  children  for  ";hom  a  training  form  has 
been  comi:)leted  and  who  are  registered  at  the  local  labour 
exchanget    The  major ity  of  the  children  training  m 
Agriculture  are  doing  so  in  Agricultural  Centres. 
These  cases  are  usually  directed  to  some  such  purpose 
such  as  evcntual  re-emigration  to  Palestine.    Ho-vever,^ 
the  centre  at  7estgate  and  those  conducted  by  the  Y.M.C.A. 
have  no  s-oecial  purpose,  othor  than  a  sourid  fundamental 
training  "in  Agriculture  and  allied  subjects.    There  are 
kl   boys  at  './ailingf ord  -.7hich  will  eventually  hold  100 
when  accoraadation  is  completed.    Tho  Y.x.  Ca.  has  now 
placed  out  a  large  number  of  boys  which  thcy^had  taken 
to  their  centres,  on  private  farms.    Thus  Ib  boys  are 
now  working  as  trainees  on  farms  in  the  vicinity  of  the 
two  training  Settlements  at  Hamblodon  and  Kam  Green. 
7hittinghame  have  no^v   160  boys  and  girls,  training  in 
Agriculture,  a  two  years  coxirse  before  t?io.y  are  taken 
by  the  Youth  Alyiah  for  sottlement  in  Palustine.    Great 
3ngham  is  a  smaller  centre  in  Kant  which  has  a  number 
of  children  brought  over  by  the  Movement.    The  Catholic 
Comralttee  has  a  training  farm  in  Lancashire,  near  v/igan, 
which  has  11  children.    Tho  Society  of  Friends  have 
p]aced  several  trainues  in  training  farms  througnout  the 
country,  whilc  thore  are  eight  boys  rccoiving  a  genoral 
training  at  Richborough,  a  large  centre  of  2000  male 
refugees,  sponsered  by  the  Council  for  Gernian  Jewry. 


The  boys  at  Barham  House  ar(-;  at  the  moment 
recoiving  some  training  in  -.griculture  during  the  tlme 
rcmain  there.    At  the  moment  some  y)   are  working  for 
local  farraers,  holping  thom  pick  red  currants. 


they 


BOYS. 


V 


25th  ]fey. 

1 

1 

50 

2 


1 
2 

1 
1 

k 

3 
2 

1 

1 


9 
10 

2 
5 

1 
1 

1 


5 


10 

2 

If 
1 
1 

3 
1 

2 

1 

1 

1 


11 

1 
l 

5 


I9th  July. 

1 

Artificial  flower  maker. 

1 

Architecturo, 

29 

Agriculture. 

5 

Bakery. 

1 

Bedding  Manufacturer. 

•  1 

Boot  repairer. 

ii- 

Builder. 

6 

Gab inet   Maker. 

1 

Chemist. 

1 

Chocolate   manufacturer. 

1 

Clerk. 

8 

Clothing  manufacturer. 

5 

Conf ectioner. 

2 

Cooks. 

1 

Cycle   Jfenufacturer, 

6 

Decorators. 

1 

Dental   Mechanic. 

1 

Dog  Breeding. 

2 

Draughtsman. 

1 

Eiderdown   Manufactuer, 

11 

Electrical  Engineers. 

1 

Smbroiderer. 

10 

Engineering. 

7 

Purniture    Jvlannfacturer. 

f 

G-ardeners. 

16 

Pnrriers. 

1 

Gas   assernblers. 

2 

Glove   ivlaker. 

J+ 

Hairdressers. 

1 

Hat maker. 

1 

Horticulture, 

6 

Hotelier, 

1 

Improver   Mechanics. 

2 

Instrument   Ufekers. 

1 

Iron  Pounder, 

1 

Joiner. 

1 

Knitv/ear. 

2 

Laboratory  Workers, 

6 

Loatherworkers. 

2 

Ivlachinery   Ifeinufacturers, 

1 

Mechanics. 

5 

Metal  v/orkers. 

2 

Metal  Part  I^lanufacturers, 

^ 

Metal  Work. 

15 

Motor   Mechanics. 

2 

Office  V/ork. 

i<- 

Opticians. 

1 

Painters, 

1 

Parlourman. 

1 

Polisher. 

2 

Poster  \7riter. 

1 

Poultry  ..:.usbandry. 

2 

Printers. 

1 

Sausage  IVIanufacturers. 

2 

Shoemakers. 

6 

Silversmiths. 

1 

Soap  manufacturer. 

1 

Spectac.e  .^rarne   J/anufacturers, 

31 

Tailors. 

Textile  J/Ianufacturer. 

\ 

Textile   Salesman. 

Tinsmiths. 

2 

Toolmakers. 

5 

Uphoxstorers. 

2  5th  my, 
2 


19th  July. 


Woodwork. 


50 


T^ 


257 
29 


2^ 


Traineos   on  Private   Farms, 


Total. 


\ 


GIRLS. 


25th  Ivfay. 


2lf 


6 

8 

5 


1 

1 

1 


19th  July, 

1 

Chemists. 

16 

Clothing  Änufacturors. 

10 

Convalescent  Homes. 

51 

Dressmaklng. 

1 

Embroidery, 

1 

Plorists^ 

1 

APtif  icial  Plower  Ivfekers 

2 

Furriers, 

1 

Govm  Shop. 

8 

Hairdressing. 

13 

Mi  11  ine  ^»y. 

13 

Nursery  Nurse. 

1 

Poarl   Stringer^ 

1 

Toymaker* 

- 

Corsetiere. 

— 

Upholstcrer^ 

«• 

Tailor-ömÄ^ 

IfF 


lao 


YII. 


Results  of  questionnaire  form  issued  by 
the  Statistics  and  Research  Department 


T 

\ 


It   is  now   Just   over-  a  month  sinoe  the   Statistics   and 
Research  Department    issued   its   questionnaire  fcrm  to  most    of 
the  children  in  England-      It  was  not   eventually  sent  to  every 
child  as   it  was  discovered  more   r-atisf actory  to  acq.uire  the 
infornation  by  raeans   of   the  visitors   sent  round  by  local 
corariiittees.     Hüv:ever,    a  large  number   of  replies  have  been 
recGived  imd  they   are   still  Coming  at  the  rate   of  ..ibout   30  a  day. 

V/e   are  not  Publishing  fißures  for  every  form  received,    as 
it  would  bo   of  no  value,    since  the   only  interest   of  theso 
statjstios  is  the   different  proportions   of   the  various  types   of 
chilcvren.     We  are  thcrefore  presentins  tho   statistics  below 
on  the  basis   of  715  replies,    or  5   complete   Statistical  series. 

These   715  forma   cover  375  boys  and  337  ßirls  and  are 
arran^ed  in  Statistical  series  to  give  a  reprosentative  survey 
of  children  of  evory   olass.    in  every  district,    and   in  hostols, 
oamps,    and  training  Settlements. 


Children  in  London 

(Administrative    Cüunty) 

Children  In  Provincos 

(Bicluding  &reater   London) 

Children  in  Sootland 
Childrein  in  Ndreland  &  Eire 


Nuuber     Porcentago   of 

total. 


226 

31,5^0 

460 

64  fo 

22 

3  fo 

4 

oM 

Years   of  birth   of   children 


1920 

6 

1930 

17 

1921 

49 

1931 

18 

1922 

78 

1932 

l'l- 

1932 

13  ü 

1933 

■ »  • 

V 

1924 

121 

1934 

2 

1925 

81 

1935 

1926 

50 

193f 

1 

1927 

4? 

190":' 

1 

1928 

37 

1938 

1 

1929 

35 

1933 

1 

JL. 

Unknovai  or  19. 

auestioned  by  Statistics  &  Research  Dept 


Nationality  of  paronts 


Goriatin  Alt ro ich 
austrian 
St&tenlos 
No  reply 


448 

176 

63 

25 


62?& 

4 


\ 


Situation  of  parents 

Both  parents  alive 
Frther  doad 
Mottier  de  ad 
IllüGini-'te 

(all  f  rem  Viorma) . 

P.'ironts  in  Gfemany 
Parents  in  England 
Paronts  elso\Thöre 

No  ansY/or  or  unkna/n  er 

aocornmodation  addresses   only 


597 
85 

25 


404 
112 
111 


84.5^ 
12     io 

3  ic 


85 


57.5^ 
16  fo 
16     y^ 

10.5^ 


Pi.rents  with  money  outsido  Gormany 


34 


5     fo 


P:.rents  with  no  moans  of 
Support  in  Greater  Gerraany, 

Parents   still  aarnins  money, 

living  on  savincs,    or  with  sraall 
State   or  private  ponsions. 

Parents   outside  Gormany   or 
no  answer  Giv'en 


335 


176 


201 


48     fo 


24      fo 
28     fo 


Situation  of  irnmedlate  fraiiily« 

IC^  74  children  still  have   89  brothers   in  Gomany 
10^  71       "  "     n       88  s ist er        in  Gerraany, 

ZC^o  144   children  have  151  brothers   in  England , 
23^0  161       "  "     190  sisters..  in  England. 


Merabers   of  the  irnmediate  f.yriily  of  138  or  18,85^  of  tho  children 
h:ive   settlod  ovorseas. 


Pale  st ine 

S.Anerica 
^ustralia 
New  Zoaltind 


41 

57 

30 

9 

1 


5.6^ 

e,cfo 

4.1 

1.1?9 
0.1^ 


349  chlldren  liave  relations  in  England   48 


\ 


Keligiün  of  chlldren. 

Jewish.  Orthodox 

Jev«i«h,  i.i"beral 

Jewisir,   but   not-practislng 

•Protestant,    Lutheran,    etc. 

Old  and  Roman  Catholic 

Quaker        't 
?reethinlfi|| 
Greek  Ortlfödox 
Konfessionslos 


144 
105 

loa 
22 

4 

7 
1 

14 


20fo 

14>.^  . 
14.256 

O.l^t' 
2>^ 


(.Please  note  that  the  flgnre  5  for  Preethinkers  In  Part  II 
is  obviously  discordant  vdth  the  ligure  7  l^ere .  i^^ii/  of 
255  Konfessionslos  chlldren  woald  prohahly  admit  to  hemg 
Preethinkers) , 


20  chlldren  have  had  illnesses  while  in  England. 


2.7f^ 


Foreign  languages  spoken  hy  chlldren. 


F"ench 

Spanish 

Itallan 

Caech 

Hehrevj 

Ylddlsh 


2C7 

19 
14 

26 

41 


2  ^0 

3.5f^ 

5.5: 


6g  chlldren  vish  to 
countries • 


(to   to  Palestlne  in 

8.1^/.^ 


.)relerence  to  other 


A 


25  -boys  are  -jrepared  to  undergo  a  course  in  agriculture.  3.4/ö 
29  girls  are  prepared  to  undergo  a  course  in  agriculture.  ^.^o 


Ev-rv  child  v.es  asked  ahout  hls  or  her  plans  ahout  amlgration. 
The  quest Ions  v.-ero  put  in  such  a  w  as  to  divide  the  ansvvers 
up  into  xour. 


1 


\ 


datc  • 


future  • 


(a)  Thoso  omigrating  to  a  dofinito  country  on  :;  dcfinito 


(b) 


Thosc  emigrating  to  -.   dcfinito  country  in  the  noar 


.  (c)  ^nosc  nho  arc-  prcparod  to  go  to  a  dofinitc  country, 
if  it  is  ncocssary  for  th^i?.  to  omigrato  at  tlic  agc  ot  ib. 

(d)  Tliosc  with  no  plans  or  dopondent  on  parents. 


{^) 


U.S.A. 

Australia 

Chile 

Novv  Zealnnd 

Cubü 
Uruguay 

Total 


20 

3 

2 
2 
1 
1 


29 


or  4  •  ofc 


(b) 


U.S.A. 
Australia 

Chi  Ig 
Shangha.i 
ralcstino 
S .  Africa 
No\i;  Zoaland 
S .  Rhodcsia 
Colcmbia 

Brrizll 
Bolivia 

Guatemala 
Dominican 

Ropublic 

Vonozuc3la 

Total 


104 

7 
1 

3 

7 
5 

4 

3 

2 
2 
2 

1 

1 

1 


141 


or 


20/b 


(c)   U.S.A. 

J^ustralia 

Chi  lo 

Shanchai 

Calcet  ine 

Canada 

.Argcntinc 

Noy;  v'oaland 

British  Em,:lrc 

Brazil 

India 

Bclivia 

G-rcocG 

Dominican 

Ropublic 

Uragur^y 

Total 


105 

34 

1 

4 

3 

t 

9 
4 

2 

4 
1 

1 
1 

217 


or 


yoi 


\ 


\ 


(d   )     IVith.  110  pln.ns   or  dcpcndont   on  pp.rcnte 


525 


or 


Ghildrcn  going  to  U.S.A, 

"  »»          "  Au&trr-lia 

"  "          "  Palestlnc 

n  "          "   olsev;li3rc 


46fo 

229 

44 
41 
75 


587 


or 


32g 

D/U 
10  fo 


%fl 


In  ordcr  to  gnln  c.n  idor.  of  hör,  thc  ab  ovo  figurcs  ^iOvK 
out  for  thü   total  numLor  of  childron  in  this  country,    each 
nurabor  ehould  bc  miiltipliod  "by  7» 


Falrents  intending  to  emigrtite 


No  answer 


'344 


Parents  not   intending  to  emigrate     128 


40 


17fo 
5fo 


VIII. 


FINyjTCE. 


\ 


ilf  the  onä  of  Juno  1939,   7,141  childron  had  bcen  broußht  into 

England • 

It  tlio  Siime  time  T\e  Movement  for   the    Caro   of   Children  froni 
Germany'had  apent  sinco  Its  ostablishmont  at  the  ond  of  November, 
£38, 407«     Thus  in  the  last  ourrent  2  months  of  Movemonfs  existence 
of  7  months  the  expenditure  was  26^  of  the  totc.l.     This  rate  was 
about  3f/o  higher  than  over  the  previous   5  months,  but  it  should  be 
romombered  that   durinß  the  first   4  months' the   cost   of  oamps  was 
twice  as  high  as  it  was  durinc  the   last  2.     The  aaving  in  the  cost 
of  the   ccjnps  has  boon  counteraoted  by  the  larße  incroase  in  the  pay 
roll,  tho  expondituro  on  furniture  and  Office  eguipment,   and  the 
grants-in-aid  for  traininc 

The  oxpenditure  of  £38,407  was  divided  up  in  the  follavinc  way   :- 

Upkeep  of  oamps 

Salaries 

Faros   and  Lußßago 

Insurance 

Equipmont  and  printinß 

Furniture    (Office) 

Poytaße 

Telephone s 

Rent,    rat  es,   etc. 

Education,   traininß' 

Re~emigration 

(A  table  on  the  following  pace  illustrates  tho  oxpenditure  on  the 
above   items  during  the  last  2  months), 

attention  is  drawn  to  the  hecvy  increase   in  furniture  for  the 
central  Office  durinc  the  period  since   the   last   issue.     Up  to  date 
£1,217  have  been  spcnt   on  futnishinß  the  28  rooms  oocupied  by  the 
Movement  in  Bloomsbury  House.     This  ficure  works   out  at  over  £43, 
per  room  and  over  Z/m9  per  child  broußht  into  this   oountry    (This 
includes  the   cost  of  filinc  oabinets  used  in  rooms  but  not  of 
indexes  or  filinc  equii^ment ), 

The   increase   in  the  expenditure  on  offico  printinc,    stationery 
and  oquipment    is  accounted  for  to  söme   eitont  by  the   cost   and  the 
Installation  of  tho  Roneodex  System.     There  has  however  been  a 
mrJ7ked   increase  in  the   orderlni'  of  speoially  printed  stationery  durinc 
the  period, 

Up  to  date  £37,600  has  been  reoeived  in  ßr.-iints  from  tho 
Council  for  German  Jcwry,     This  leavos  the  Movement  with  a  temporary 
deficit  of  £807, 7. 4d, 

£3,000 

6,000 

3,000 
10,000 

8,000 
7,600 


December 

1938, 

Jonuary 

1939. 

February 

1939. 

Mar  oh 

1939, 

jlpril 

1939. 

May 

1939. 

June 

1939. 

Total. 


£  37,600 


\ 


•                    • 

• 
t 

Jpril  30th, 

May 

Upkeep  of  oomps 

£17 

,290 

£1,704 

Sclariea 

3 

,643 

965 

Frxes   and  Lußgage 

3 

,060 

65 

Insuranoe  of  Children 

512 

17 

Equlpraont  and  Printing 

883 

106 

Office  Furnitur e 

933 

48 

Postr.ge 

445 

56 

TGlophonoa 

230 

100 

Ront,   rat es,    '      ♦ 

öto. 

120 

20 

Education  and  training 

266 

192 

Rö«emiGration 

434 

294 

(no 
to 


Total. 

£22,102, 
5,922, 
3,946. 
546; 
1,242, 
1,217, 
104      605, 
aocount  330, 
dat  e ) 

152  292. 

922  i,269, 

202  930. 


June 

£3,108 

1,304 

822 

17 

314 
231 

104 


Sinoo  the   last  publication  of  this  report   on  thü  25th,  Mny  tho 
oost   of  tho  various  dopartments  has  variod  as  follov/s   :~ 


Guarrntee  Dept. 
German  and  Transport 
Hospitality 
iftor  Gare 


Moy  20tli, 

£39.15.  0. 

32.10.  0. 

29.15,  0, 

54.    0.  0. 


Juky  20th. 

£32.   8.  4. 

35.15.  6. 

26.    5.  0. 

61.10.  0. 


Ovörloaf  are  shown  graphs  of  th.o   ohango  öf  oxpenditure  every 
month  sinoG  Fcbruary  for  7  of  the  departnents. 


200 


250 


200 


'^ 


50 


100 


50 


Fet. 
11  th 


Total  expenditure  betv/een  Peb.  &  JvOlj  1939 


March 
10  th 


April 
14  th 


May 
12  th 


9  th 


i 


July 
14  th 


25 


ZO 


15 


10 


5 


_  I  .1         i|i   1 ^ ' — ^^— -»—^^.^—■i*——— ——■——■*— —ü^^^ 

Departmental  expenditure  "betv/een  Peb*  &  Jiily  1939  fA) 


•^mmm* 


Feh. 
11  th 


:arch 
10  th 


lApril 
'14  th 


.ay 
2  th 


June 
9  th 


July 
114  th 


MM*« 


!•  Secretariat, Executive, Interviewers, Head  Typist 
2.  Hospitality  Dept. 


\ 


rcpartinen'tal  Expcndlture   betv/oen  FeTp.    &  July 


1939    (B) 


.1   -fch 


March 
10   th 


p 

cv 


/Ipril 
fL4   th 


Piling,  Treasury 


TTJIZil       C 


2^  Gcrman  Deptc  &  Transport  üppt, 

3,  Guarantee  Dept 

4.  After   Gare  Dept.   &  Training  Dept. 


•»— iü^ 


■>m« 


mmmrmmmt 


I 


T.X, 


RS-SivEGRATIONo 


) 


Considerable  attention  has  beert  called  during  the 
iDeriod  revlewed  by  this  report  to  the  question  of  eventual 
re-cmigration  of  children  brought  by  this  Movement  from 
Gerinany  to  the  United  Kingdom.    Letters  have  been  written 
to  the  press  on  the  subject,  and  in  addition  to  this,  there 
has  beon  an  interesting  and  important  debate  on  the 
subject  in  the  House  of  Lords.    The  Government  has  now 
modified  it's  former  demand  from  the  Movement  that  every 
child  must  re-emigrate  before  reaching  the  age  of  lö.   . 
It  hrs  stated  that  it  is  prepared  to  consider  the  case 
of  young  children  in  a  different  light,  and  has  agreed  to 
a  scliome  of  temporary  legal  adoption  of  the  children. 
Under  these  circumstances  the  necessity  for  the  speed  of 
•thj  ro-em:.gration  of  children  would  appear  to  sorae  to 
have  decreased,  and  to  have  become  merely  a  matter  of 
subaidiary  iinportance.    It  should  be  remembered,  however, 
that  already  8000  children  have  been  immigrated  to  this 
country,  and  that  the  ceiling  figure  of  10,000  has  been 
ncarly  reached«    This  ceiling  figure  has  been  laid  down  as 
the  highest  figure  of  children  which  can  be  absorbed  and 
supported  by  voluntary  effort.    In  view  of  the  present 
economic  Situation  which  is  governed  to  a  large  extent  by 
tho  international  Situation,  it  would  seem  more  than  un- 
lil^ely  than  any  larger  number  could  be  supported  by  the 
present  voluntary  system.    Even  if  the  Government  were 
willing  to  finance  further  Immigration,  it  would  be  difiicult 
to  prove  to  the  public  (  as  it  still  can  be  in  the  case  of 
adult  rofugees  )'that  Great  Britain  has  not  yet  pertorraed 
her  share  in  rescuing  child  refugees  from  Germany. 
Great  Britain  has  performed  the  major  part  of  the  work  of 
refugee  children.    Of  5231  children  who  left  the  Altreich 
rTrriag  the  first  6  months  of  1959,  3^00  went  to  England. 
Of  the  2025  children  who  left  Ostmark  during  the  first 
l^   months  of  1939,  158I  came  to  England.    This  goes  to 
Show  the  tremendous  role  that  this  country  has  played 
in  r.jscuing  the  non-Aryan  youth  of  Germany. 

The  only  method  of  rescuing  more  children  above  the 
ceiling  figure  of  10,000  is  by  the  re-emigration  of  those 
who  have  already  entered  the  country,  as  will  be  seen 
fron  section  X.    There  reraain  in  Greater  Germany 
öhousards  more  children  for  v/hom  there  is  no  hope  of  safety 
unloss  those  v/ho  have  already  been  brought  to  England 
as  tranomigrants  really  do  emigrate.    England  is  not  a 
country  which  can  absorb  into  it's  economic  system  aliens 
at  shor>t  notice,    It  is  essentially,  by  ifs  geographica! 
ooßition,  a  shelter  for  transmigrants,  and  it  is  important 
that  n  should  r.  uain  as  such.    Por  this  reason  we  should 
like  to  stress  tne  importance  of  expanding  and  fmancmg 
the  re-emigration  of  children. 

Up  to  dato  113  children  have  re-emigrated  since  the 
osoablishment  of  the  Re-emigration  Department    f^ij^^^^ 
is  published  below  showing  to  which  country  the  children 
havo  gone,  and  figures  giving  the  number  of  children 
vvho  have  Plans  '--o  which  country  they  will  eventually 
re-emigr-te    The  total  cost  of  re-emigration  of  these 
children  up  to  date  is  £930-    This  figure  may  seem 
oxtremo\y  smalL.  but  it  must  be  remembered  that  owing  to  the 
cxcrfon'of  the  re-emigration  department,  many  children  s 
rares  liave  been  paid  by  relatives,  guarantors,  or  the 
^^eoi^le  to  whom  thay  were  going.    Tho  total  cost  ol  tnis 
re- origration  works  out  to  an  avorago  of  5Ö.  if. /.  per  head. 
••■hiBWork  compares  vory  favourably  with  the  average  cost 
-oer^  child  at  the  end  of  i/iay,  which  was  £16. 1. 6.  which  goes 


to  provG   that   in   tho   major ity   of  cases   jithor   the  wholc^ 
or   a  portion   of  the  re-emigration  exponsos   can  and  will 
be  paid  by  the   party    interestod    in   tho   child^    instead   of 
by  thü   Movement. 

During   tho  month  of   jfay   tho   Gorman  Jov/ish  Aid 
Committee  re-emigrated  5^2  persons   at  a   total  cost   of 
£5j996.        This  v/orks    out  at  £lk.Gs.    per  porson. 


> 


RE->]ivlIGRATION.    July   20th   1959> 


COUNTRY 


Ue  S.A. 

Australia. 
No  Zaalando 
y-vrgontine. 
3olivia. 
Brazil» 

Ghileo 

Columbia. 

Cuba 

Squador. 

Panama. 

Paraguay. 

Uraguay. 

Palcstine. 

Canada. 

Africa. 

Germany. 


G0N3. 

HaV  Ij 

[hCt  depinite 

TOTAL. 

?L;a^: 

3, 

21. 

^4-87. 

508.    . 

kk. 

66. 

110. 

if. 

If. 

3- 

11. 

llf. 

k. 

22. 

26. 

^. 

8. 

11. 

9. 

15. 

22. 

0. 

2. 

2. 

2. 

5. 

7. 

J-  u 

3. 

0 

1. 

• 

-L.  • 

0. 

2. 

2. 

3. 

_L  9 

if. 

13. 

109. 

122. 

2. 

8. 

10. 

1. 

7. 

8. 

2. 

• 

Total. 

2. 

113. 

7if9. 

862. 

Australian  pormits 
applied  for 


27. 


\7e  publish  bolov  statistics  showing  tho  ages  at  )vhich 
the  childrün  emigrate.    This  has  been  worked  out  when  tho 
total  was  65,  but  the  percentagos  remain  constant.    It 
v.ill  bo  soon  that  the  major ity  are  l6,  1/  and  l8  years  of 
agö,  but  that  quite  a  few  at  the  ages  of  10,  11  and  12  leave 
this  Gountry,  usually  in  tho  Company  of  their  eider  brothors 
or  si.^iters.    Bolo";  also  is  the  perccntagc  of  the  countrie 
of  origin  from  which  the  children  come.    It  vill  be  seen 
that  the  extraordinär ily  lov/  proportion  of  Vienneso  v/ho 
have  emigrated  becomes  apparent  at  once.    There  seems 
to  be  no  practical  reason  for  this,  and  one  is  led  to 
beliove  that  the  cause  is  psychological. 


s 


Yoar  of  Sirth, 


1921 
1922 

1925 
192if 

1925 
1926 

1927 
1928 

1929 
1930 

1951 
1952 

1953 


Number  of  children 
re-emigrated. 

12 

12 

11 
8 

if 

1 

k 
2 

1 
1 
2 
2 


Porcontago 
Total.      

iHvT 


of 


Id'/o 
12',S 

6% 

7.3% 

1.5 

1 .  % 


/•o 


o 


b5 


9^ 


Country  of  Origin. 


Percentage  Re-emigrated. 


Austria, 
Berlin, 
Altreich. 
Slswhere, 


c' 


2^/ 
10.  5)b 
65.  % 

5.  J^ 


) 


Above  it  is  shown  that  ifö/  children  have  the  Intention 
of  omigrating  to  U.S„A.  in  the  future.   We  have  investigated 
k27   of  these  cases  in  ordor  to  find  out  the  poriod  v.-hich  will 
Glapse  before  they  re-emigrate.    It  of  courso  depends  on  the 
quota  number,  and  this  can  only  be  reckoned  with  difficulty, 
Hov/over  the  figures  below  should  give  an  impression  of  the 
Position  of  these  ifS/  children. 

500  children  are  registered  with  the  U.S.A.  Consulate 
but  have  no  affidavit. 

<oG   have  affidavits  from  American  Citizens. 

61  are  obtaining  affidavits  from  German  immigrants, 
who  can  only  give  an  affidavit  when  thoy  are  f irmly 
östablished. 


X. 


ThG  child  refugcc  problem. 


\ 


During  the  period  covcrcd  by  this  report,  v/c  have 
Seen  the  cstablishmant  by  decree  of  the  Gorman  Govern- 
ment of  the  Roichsvureiningung.    This  is  onc  more  attempt 
to  spood  up  the  ro-emigration  of  the  Jews  from  the  Reich. 
V/hether  this  means  that  the  administration  has  decided 
that  any  further  cruclty  is  unproductive  from  the  point 
of  View  of  emigration, just  as  a  time  comes  in  England, 
whcn  if  the  income  tax  becomes  too  high  it  is  unproductive 
and  uneconomic,  we  do  not  know.    One  thing  that  we  are 
sure  of  is  that  the  conditions  havc  not  altured,  the 
Nuremberg  laws  and  the  anti-Jewish  codo  are  as  much  in 
force  as  cvor,  and  added  to  it  is  the  exhaustion  of  funds 
and  the  increasing  degradation  of  idleness.    3ut  v/e  can  be 
sure  that  this  new  decree  will  have  effects  which  will  not 
be  wholly  desirable.    For  a  long  time  emigration  has  boon 
retarded  by  the  impossibility  of  co-ordination  between 
the  various  communities.    It  seems  that  the  Roichsveroin- 
ingung  will  be  able  to  overcome  this,    From  our  point  of 
View  it  will  certainly  help  us  in  giving  us  a  more  accurate 
Impression  and  exacter  figures  of  those  still  remaining. 

ThG  figures  which  we  present  are  necessarily 
approximate.    Kot  only  do  they  changu  from  day  to  day 
through  emigration  from  Gcrmany,  but  from  migration  withm 
the  borders.    Since  1953  ^^^   general  tendency  has  been 
for  the  outlying  Jewish  population  to  move  to  the  larger 
towns  where  thuy  could  gain  the  small  protuction  that  numbers 
could  give  them.    This  still  continues.        .  . 

V/e  present  certain  figures  below  to  illus träte  this. 
Naturally  the  number  of  parents  omigrated  is  nocessarily 
small  and  is  not  illustrative  of  the  whole  of  the  Jewish 
population  since  they  have  only  had  the  time  since  their 
children  came  to  England,  (  at  the  maximum  J   months  ) in 
which  to  re-emigrate. 


Paronts  emigratod. 


¥A 


Parents  migrated 
from  small  town 
to  large. 

l6j4 


Parents  re- 
maining  in 
same  town» 


The  number  of  Jewish  and  non-Vvryan  children  is  often 
quoted  in  the  press,  yet  the  figures  vory  to  such  an 
extent  that  they  must  often  be  taken  with  a  grain  of  salt. 
Though  the  figures  given  below  are  open  to  question,  they 
have  been  compiled  with  attention  to  the  facts  rather  than 
to  theorieSo 

Old  Germany  and  Ostmark. 


Under  llf. 


23,0OÜ 


Ik  -   17 


17,000 


Thus  there  are  about  36, 000  children  ;:/ithin  the  scope 
of  the  Movement  and  within  its  age  limit  (16)  still  to  be 
rescued  from  Germany. 

The  latest  figures  for  the  children  in  the  Ostmark 
can  bu  accepted  without  question. 


• 


Up  to  2  ycars. 

Up  to  6  yoars. 

Up  to  10  Yuars. 

Up  to  ll|.  yoars. 

Up  to  l6  yoars. 


700 

i,6oo 

2,^00 

5»  350. 
2,6oo. 


10,550, 


\ 


Thcroforo    the  numbor   of  childron  up   to   l6  yoars    in   the 
Altroich  must  bo   noarly  28,000. 

The  figuros  for  Jowish   childron   in   the  formor 
Czecho-Slovakia  aro   evon  harder   to   calculate  and  wo  aro  not 
prosenting  any  statistics   for   childron  undor   Ik. 


Tho   cedod   Sudeten  Areas. 
Bohomia   &  Moravia. 
Slovakia. 


5,000 
11,800 
17,000 


51,800 

As   for   the  non-i\ryan   Christian  childron  thore    is  no 
possiblc   v/ay  of   finding  out   their    total.         Sven   if   it  was 
compiled   it  would  be  as  good  as  useless,    as   a   large  nuifibcr 
of  non-j^yan   Christians  are  unwilling  to   leavo,    smco   thero 
may  be    little   discr irnination  against    them.        Again  with 
the   present   labour   shortage    the   German  Governaent   aro  un- 
willing  to   let   any  non-Aryan   childron  go,    unless   thcir  parcnts 
are   known   to  be  hostilö   to  the   regime.  In  Slovakia, 

where   there    is  a   Christian  Front,    thu  non-Aryan  problem 
does  not  nvlsc   sincc  all   Christians  are   excluded  from  the 
racial   laws. 


It  would  be 
Aryan  Christians 
cluding  Slovakia 
jGv./ish  childron. 


safc  to  rockon  that  the  nurnber  of  non- 
to  be  rescued  from  Creator  Germany,  ex 
is  about   one-quarter   of   the  numbor    of 


Jowish  Childron. 


Altreich 

Ostmark 

Sudeten 

3  oh  e  m  i  a ,  Mor  a  v  i  a 

Slovakia 


28 , 000 
10, 000 
5,000 
11,800' 
17,000 


Non-nryan   Christians. 


i   of 


IS 


69,800 

55,250 
15 »510 


Total  of   Jewish  and  non-Aryan 
Christian   childron. 


85,110. 


How  many  childron  have   left  Germany  3 inco   the 
onforceraent   of  the  Nureraburg  laws,    it   is   almost   impossible 
to   stpte.         It    is   commonly   stated   th  it  about   550,000  Jows 
and' non-Aryan  Christians  havo    left  Germany   sinco   195%    ^^^ 
this  figuro    is   somewhat   invalidated  by   the  fact   that  many 
of   thu  refugoes  went   to  Austria  and  Czechoslovp.kia   - 
torritories  which  are  now  part   of  the  greater  Reich. 
PiPures   State   that    thero  aru   15o,OOü  soxxls   to  be  rescued 
from  Great:r    Gerra;my.    The  fact   thnt    the    juveniles  under 
16   oniv  rurabor   some   10-/1   nf   tne    total    means   a   considorably 
larfTcr' nimöer    of   childron  havo   emigrated  than  adult.  ^     The 
iuvenile  popul^ition  of  England  works    out  at  about  2l4.'/o  of 
the  total  popuiaion  of  Sngland,    thus  going  to   show   tnat  at 
loast  hilf   of   the   childron    in  Groater  Germany  have  managud  to 
oscape   during  the   l-tst   six  yoars. 


T 


> 


Alroady  7,700  children  have  come  to  England,  by  the 
time  this  is  in  print  tho  fmgure  will  have  increasod  to 
8,000.    The  other  countries  in  V/estern  Europa  have  also 
contributed  to  the  Solution  of  this  gigantic  problem. 
1850  children  have  gone  to  Holland.   V/hile  both  Belgium 
and  Prance  have  also  taken  a  good  share. 

Children  who  have  loft  Greator  Gorraany  without  parents  sinco 

November  19^8 

Great   Britain. 

Holland. 

Belgium. 

Pranco. 

Sweden.. 


Total. 


7.700 
1,850. 

800. 

700. 

250. 

II730Ö7 


In  addition  to  this  must  be  counted  the  number  of  children 
who  have  gone  alono  to  Palestine  and  U.  S.A.  and  Australia. 


Palestine. 

U.S.A. 

Australia. 


5,000 
2if0. 

21. 


Total. 


5,261. 


To  illustrate  tho  spced  at  which  the  omigration  has  bcon 
carried  out  since  November  19^8,  we  present  the  monthly  totals 
of  child  emigrants  from  the  Altreich» 


December  195^ 

Januar y  1939 

Pebruary 

March 

April 

May 

June 


Total 


996 

Ages 

1006 

^-J^ 

0-6 

932 

6-6 

28lf 

8-10 

535 

10-   12 

85if 

12  -llf 

\h-   16 
16-   lÖ 

* 

5281. 


1 

,03ig 
18, 53fo 

22.  51ffo 

21. 6c^ 

12.17% 


It  is  impossible  for  us  to  give  any  idea  of  how  long 
it  will  take  until  all  the  romaining  children  are  rcscuod.  V/e 
fear  that  unloss  the  U.  S.A  takos  docisive  action  in  the  near  : 
future  a  large  proportion  of  the  children  will  be  unabsorbablG 
by  the  democracies  of  Western  Europe.   In  England,  Prance,  and 
Holland  alone  thero  are  alroady  215,000  refugees,  and  in  viev/ 
of  thesQ  figures  and  the  ones  we  publish  belov;  we  find  it 
diff icult  to  end  up  on  a  note  of  optimism. 


Refugees 


öreat  ifO,000 

Britain. 8,000 

Franco     150,000 

Holland     25,000 


Total  Population 


(under  l6) 


l)./,  000, 000 

11,800,000 

if2,000,000 

8,000,000 


Percentago. 

0.08% 
0.  068% 
0,28% 

0.  yi% 


IJ^  M  I   G  R  .1  T   I  0  N  . 


MONtHLY  T0T:*LS, 


> 


Intor-.iicl  Commlttoc 
1936-1938 

Doccnlocr 

January 

Fcbruary 

Mar  oh 

April 

May 

Juno 

Total     iSOth  Jime,1939) 


BOYS 


249 


408 
390 
201 
544 
67|. 


GIRLS 
214 


104 
367 
348 
676 
Sil 


TOTJLL 
463 


1562 

851 

512 

657 

549 

1220 

1482 

7^^ 


A^iicndlx  1, 


CHILDREN  RMAINING  IN  OLD 

GSRMANY.  " 


Under  6 


p«a«va>W«4^ 


30th.  June,  1959. 


6-12 


12  -  15 


0-15 


Boys  Girl 3   Boys  Girls   Boys  Girls   Boys  Girls  Total 


\ 


BADEN 


B AVARIA 


BERLIN 


84 


84 


152    152 
804   805 


BRANDENBURG   37 


38 


HAUSA  TOWNS  &148    149 
SCHLESWIG-HOLSTEIN 


333 


370 


70 


320 


33c 


o 


370 


223   223 


294   295 


640  640  1280 
816  817   1633 


1939   1939   1255   1255    3998  3999  7997 


70 


^•20 


o 


48 


48 


140    141 


155   156   311 
608  610   1218 


HANOVER  &    49 
BRAUNSCHWEIG 


50 


126 


127 


86 


87 


261  284    525 


HESSE 


28 


29 


HESSE-NASSAU  221    221 


HESSE-KASSEL  25 

NIEDERSCHLESIEN 

160 
OBER SCHLESIEN  90 

EAST  PRUSSIA  56 

PFALZ  &  SAAR   29 


POMMERANIA  & 
MECKLENBERG 


25 


25 
160 
91 
56 
30 
26 


155 

535 

93 

306 

144 

93 

43 

64 


157 

535 
93 
306 
144 
93 
43 
64 


111    111 


355 
55 

220 
96 
60 
34 
42 


—!"  r-  f— 

oo5 
55 

220 
96 

50 
34 
43 


295   297   592 
1111  13.11   2222 


173 


586 


O 


17  c 

6  36 


131  lo3 


346 


1372 


330  331  661 
209  209  418 
106   107    213 


264 


RHINELAND 


'35 


kJ< 


SAXONY-ANHALT  15 


SAXONY 


113 


SOUTH  SAXONY  2^3 
THURINGIA 


WSSTPHALIA 


WU:iTEMBURG 


69 


41 


336 
16 

113 
13 


70 


42 


706 

55 

249 

65 


226 


1 


707 

36 

250 

66 


227 


124 


541 
23 

138 
19 


75 


541 
24 

139 
20 


181    181 


76 


1582  1584   31SS 


73 


97 


76    149 


500   502   1002 


99 


196 


476   478    954 
239   242    481 


TOTAL  POR  OLD 


GERMANY 


24'Ü4   ^^6 


5996 


6Öö'4 3^0B   4ÖÖ4   l'^'E^SFLT~'d5ÖÖÖ 


APPENDIX  II 


Ccmparlson  of  nurabers  cf  childrcn  from  districts   cf  Germany  with 

thosG   of  the  childron  still  thore. 


> 


Baäcn 

Bavarla 

Brande  nburg 

Hansa  Towns  & 
SchleswiG-Holstein 

Hanover 

Hesse 

Hesse-Nassau 

Hesse-Kassel 

Nieder sohle sien 

Oberschlesien 

East  Prussle 

Pfatz-Saar 

Poramerania  &MecklenburG 

Rhineland 
Saxon- .Anhalt 

Saxony 

S.Saxony-ThurinGia 

\7e3tphalia 

WurteinberG 


Ohildren  in  Encland 

Basis  300 

18 


43 
6 

45 
8 

39 

11 


21 
4 
3 


/ 


32 

6 

28 

1 

12 

8 

296 


Basis  6704 


Berlin 

iltreich  (provincial) 


898 


2853 


Ostmark 
AppendixIII 


2309 


Childron  romaininc 
undcr  15 

Per Cent QGe 


3^80 
1633 
311 
1218 
525 
592 
2222 
346 
1372 
661 
418 
213 
264 
3166 
149 
1002 
196 
954 
481 
17,000 


7,997 
17,000 


7,950 


14fo 
15fo 

1/0 

Zfo 

Ifo 
lifo 

Zfo 


Zfo 

4.^0 


14  .  ifo 
47.5fi 


38 . 5/3 


PerflontaGe 
7.5?ö 

9,6^ 

1.8/^ 

7,1?^ 

3.0^0 

3,4^ 

13.0^ 

* 

2.Cfi 

m 

8 .  Gf 

3.8^ 
2.5fo 

1.3^0 
1.7^0 

18 .  7f 

0,8fo 

e,cp/o 

mm 

\,Zfo 

5,8fo 


Per  Cent  af,e  of 
children  in 
altreigh 

24.3fi 

51^0 
^öa(;e   of  children 
in  Gerne ny  & 
Ostmark 

■   25>9 


End   of  June   1939 


DISTRIBUTION  OF  CHILDREN  BY  COUNTIES 


COUNTY 


Berkshire 

BuckiriGhamahire 

Cambrldcesliire 

Cheshire 

Cor-nwall 

Cuml:erland 

DenbiGhshire 

Derbyshire 

Devon 

Dorest 

Durham 

Essex 

Glamor.:"an 

Gloucestershire 

HarnpshirG 

Hertfordshire 

Huntin.cdonshire 

Kent 

Lanoashire 

Leicester 

Lincolnshire 

Middlesex 

Moniaouthshire 

Norfolk 

North  ^np  ton 

Northural^erland 

NottinGham 

Oxfordshire 

Shropshire 

Somerset 

Staffordshire 

Surrey 

Suffolk 

Sussex 

V/  ar\7  i  ck 

Wiltshire 

",7orcestershire 

Yorkshire 


No.   of  Children 


49 
64 
23 
28 

8 

X 

1 

9 

12 
40 

38 
68 
55 
32 
32 
70 
10 
405 
302 
19 
70 
129 
12 
46 
6 
35 
14 
45 
o6 
33 
12 
113 
188 
159 
112 

ö 

23 
242 


No. 


of   Coramlttees 
&  Hostels. 

Z 

4 
3 
6 
5 
1 
1 
2 
2 
2 
7 
4 
3 
4 
8 
6 
2 
15 
9 
3 
3 
6 
1 
2 
4 
2 
1 
3 
1 
4 
4 
10 
3 
14 
7 
3 
4 
13 


Scotland 
Ire 1 and 
Eire 


515 

101 

1 


Appendix  IV. 


HOSPITALITY 

Offers  recelved  and  children  placed  - 
May  8th,  -  June  15th. 
1939 


Guarantees  for 
children  in 
Germany 

Domestic's  children 
placed 

Niunber   of  homes 
for  vlsiting 

Reports  accepted 

Reports  refused 

New  offers 
received 

Committee  offers 

Offers  withdrawn 

Children  placed 
from  camps 


KTay  8 
19 


69 


21 


15 


15 
10 


5 


12 


22 


65   36 


20   37 
6  11 


11  79 


% 


V 


•« 


29  June  5  12  19  26  July  3  10  Total 


16  10 


2? 


57 
13 


18 


11 


23 


31 


11 


15   18   12 


24 


48  7 


-  3 


15   6 


-   1 


11   4 


9  12 


10 


267   239  •  181  179  180 


11 


14 


36 


4     137 


35 


0 

170   1398 

8 

6     239 

2 

41 

171 


38 


15 


117 


Age 


19 

,%fo 

18 

6,0fo 

17 

ll,5fo 

16 

12,1% 

15 

12,2^ 

14 

13.7^ 

Age  groups 
of  children  in  England. 


13 

10.5% 

12 

7.3^ 

11 

6.9^ 

10 

6.3^ 

9 

4.5^ 

8 

2.5^ 

7  2  ,0% 
6  1.  4^ 
5  0.  8^ 

4  0,7^ 
Under  4  1.2^ 


Appendix  V 


Comparison  of 
Office  expenditure  with  the 

&erman  Jo-Jish 
Jlicl   Comiuittee. 


\ 


Salaried  persona  employed  "by  G.J.ü. 

Salaried  persons  employed  loy  Movement 

Percentace  of  refu:.;ees   on  G.J.A.   jeyroll 

Percenta..ie   of  refu,;ees  on  Movement  pay  roll 

Cost   of  or,,anisation  &  Administration  of 
tlie  G.V.A.   for  M.-y 

Cost   of  orranisation  &  administration  of 
the  Movement  for  M:..y 


:iG 

69 
16^0 


£0,OüO. 


£2 . 108 , 


The  staff  of  the  Movement   is   16^b  of   that   of  the  Gcruan  Jo  'ish 
Aid  Co:.imittee,   yet  the  expenditrue  on  offioe  Organisation  and 
administration  is  28.;^4  of   the   G.J.A.  ,    over  12?^  hi  ;her  than  is 
warranted  by  the   proportion  of   the  staff.       Yet   it   should  be 
reraembered  that  v/hereas  the  weekly  out^-oin^  mail  of  the  G.J.A.    is 
in  the  neish^ourhood  of   12,000    letters  per  week,   that   of  the 
Movement   is  nearly  5,000  or  over  4l/o.       The   proportion  of  incominc 
mail,    however,    is  only  2l/a 


Ajpendix  VI. 


A 


t 


t 


CHILDREN 
BROUGHT      0V3R 
BY  TH3  DOIvESTIC  BURSaU, 


•   # 


\ 


It  is  hoped  that  it  will  be  possible  to  publish 
a  considerably  more  detailed  study  of  this  extra  side  of  the  work 
of  rescuing  children  from  Germany  in  the  next  issue. 

We  acknowledge  for  their  kind  assistance  and 
co-operation  in  preparing  the  figures  published  below  Miss 
Tomlinson  (Organising  Socretary)  and  Mr  Herman  (Permits  Dept;  of 
the  Domestic  Bureau» 


A 


Children  brought  over  on  the  normal  geen  permit  card 
System  in  Company  with  their  parcnt  or  parents. 


Altreich 
Ostmark 

Bohemia , Morav  ia 
Slsewhere, 


261. 

182. 

66 

37. 


Total 


5if^ 


Children  brought  over  as  the  result  of  a  special 
application  to  the  Home  Office  in  Company  with  their  parent 
parents. 


or 


Altreich 

27. 

Ostmark 

kk-. 

Bohemia,  Morav ia 

12 

Elsewhere 

31«-. 

Total 


117. 


In  addition  to  this  thero  is  a  futher  class,  These  aro 
children,  whom  their  parents  hoped  or  expected  would  bo  rescued 
from  Germany  by  somo  other  Organisation  than  the  Domestic  Bureau 
probably  the  Movement  for  the  Gare  of  Children  from  Germany. 
It  is  estimated  that  these  come  to  a  further  200  approximately. 


Thus  the  total  number  of  children  who  haVG 
accompanied  their  parents  through  the  Domestic  Bureau  comes 

Green  permits  5^+6 

Special  application^      11/ 

Children  claimed  at  a     200 
later  date. 


to  - 


Total 


B^ 


It  is  reckoned  that  about  10?o  of  this  number  are 
Non-aryan  Christians, 


Appendix  VII, 


Apponclix     V3.1, 


CHILDR3N 


BROUGHT   OVER  BY  TH: 


GSRivÄN  JEV/I3H  AID  COM-.IITTEE. 


•        • 


V 


I 

Por   thösc  figurese  wo  acknov/lcdgc   tho   excellont  rcports 
of   the   Statistics  Dopt,    of   tho  Gorman  Jov/ish  Aid  Coraraittüö,    . 


Childron  brought   ovor  by  Tho  Gorman  Jowish  Aid 
Committee   in  April  and  May  19^9. 


Und er  15 
15   -  20 


Ivjtvle 

555 


Pe^ialo 

7 


Cards» 
April 


May 


Total, 
1,025 


1,038 


Totais  561  k.77 

Of   these   the  fo^^lowing  arrivod   on  pink    (Trainoo) 


Male 

Female 

Total 

Undor  I6 

5 

1 

k 

16  -  20 

206 

69 

275 

Undcr  16 

1 

- 

1 

16  -  20 

132 

ÖJ 

219 

Totais 

5if2 

157 

it-99 

4 


Children  re-emigratod  by  tho  Gorman  Jev/ish  Aid 


Committee. 


January  to  April 
May 


Undor  15 
15  -  20 

Under  15 
15  -   20 


7I 

16 


Total  97* 
During  this  year  the  following  numbers  of  children 

unrogisterod  with  the  G. J.A.  emigrated  in  Company  with  adults 
registered  with  th\t  committee. 

January  1959  k-3 

February  5 

March  o^ 

April  61 

May  61 


Total 


286. 


Appendix  VIII. 


EN70I, 


> 


Statisttos  have  been  oalled  the  borderline  bet  v/een 
infinity  and  insanlty.  If  you  have  not  reached  the  forme r  stage  • 
as  a  result  of  reading  through  this  wörk,  we  hope  that  you  will 
have  gained  some  idea  of  the  infinite.  Por  v/hat  oould  glve  a 
more  oonorete  Impression  of  infinity  than  the  refußee  problem  ? 
Now  for  the  first  tirae  sinoe  November  last  year  oan  we  turn 
round  and  ask  ourselves  the  question  *  is  it  the  boginning  of 
the  end  or  the  end  of  the  beginning  ?* .  Is  the  refugee  problem 
politioal  only.or  is  it  racial  ?  That  is  not  for  us  to  answer 
-  we  must  await  the  indication  that  the  future  will  surely  give 
US,  If  it  is  only  politioal  then  it  appears  that  this  exaraplo 
of  the  infinite  is  governed  by  some  principles,  if  it  is  racial 
then  we  can  see  no  end  exoept  that  suggested  by  Einstein  -  that 
the  end  is  at  the  beginning  again. 

Wo  hotve  in  this  short  study  of  the  oontrlbution 
that  Great  Britain  has  made  to  the  Solution  of  the  child  refugee 
problem  attempted  to  deal  with  all  phases  of  the  work»  \7 ..lls , 
we  are  told,  have  mouths,  Would  that  some  of  these  figures  had  J 
If  they  oould  talk  and  teil  you  thoir  story,  then  indoed  would  .. 
the  task  we  set  out  to  complete  be  accomplished. 

•,7g  have  throughout  made  arc.  1  effort  to  be  as  accuratS 
as  possiblo  in  the  figures  we  prosent,  But  we  huve  been  continually 
hampered  by  oonflicting  roports  and  h;\ir3   had  to  rely  on  the 
noble  art  of  corapromise.  If  any  reader  h;is  any  complaint  or 
Suggestion,  we  shall  only  be  too  pleased  to  hear  it,  9ut  lot 
him  remeraber  what  Mr  Lloyd  George  once  said  :  "  Thore  are  threo  • 
kinds  of  lies  -  small  lies,  big  lies,  an§  statistios  "• 


«* 


« 


PROGRESS  REPORT  BY  THE  ST/iTISTICS  .iND 

HESExiRCH  DEPT, 


Statistical  ahalysis 

Ist    issue.  M...y  25th   1939 

t 

Statistical  analysis 

2nd  iS3ue^  July  25th  1939 


26   pciGöS 
41  paßes 


ot    oetora 


■■■»—*■ 


11 


\ 


;^> 


Movemont   for  thG   Gare  of  Childron 
from  Gormrmy* 


Statisior.l     inalysis 


\ 


t 


May  25th.   1939, 


Statistics  &  Reseorch  Dept, 

Roora  81, 


i( 


/ 


-  1  - 


Statislcal  .^nyalysis 


'^)j. 


m 


Durinß  tho  f irst  throe  months   after  tho   establishrrit;;nt 

of  tho  Movemont  f  or  thc   Care   of    Chilclrun  f  rom  Gormany,    so 
rauch  off  ort  \/as  exponded  on  the    initial  arranGemonts  for 
brinGinc  ohildron  to  this    country  as   q^uickly   as  possible, 
that   little  attention  was  paid  to  statistics.       For  this 
roason  this   Statistical  analysis  makos  no  attempt  to  cive 
accurate  f irures  for  the  nonths  Duoomhor  to  February  anC   in 
many   cases   doos  not  risk  Givinc  statistics  bofore  the  niddle 
of  March»       The  present   statistics   and  Research  Dept*  v/as 
forned  at  Eastor   and  since  then  has  kept  record  of  the 
ohanGinG  fiGures    or   children  ontorinG,    leavinr  Enclond   or 
inovinG  from  ono   district  to  another»     ^y   special  information 
required   oan  be  Gi"^Gn  at   any   time  by  the   depurtriunt,  v/ho  are 
pleased  to  rocoive  frosh  information  from  anyono  at  all  timos* 


T^ 


iirrivals   in  Encland 


Durinr  Decornbur   a  larGc  numbvir   of  unGuarantcod  children 
v/ere  brouGht    into  EnGland^     The   first   transport    arrived   on  tho 
2nd^   Docember   Mid  tho    children  were  placed   at  Dovercourt  Bay 
Holiday  Camp  a  railo   or  two  av/ay  from  Hanvich.      A  transport   of 
522  the   lärmest  over,   arrived  on  the  12th.    and   these   children, 
mostly   boys,   went   to  Pokefiold  Camp,    Lov/estoft,        A  fevi^ 
Guaranteed   children  v/ere  attached  to  these  transports    in 
Deceitiber     .nd  the   bo,anninG  of  Mcarch  but   it  was  not   until  the 
12th,   January  that  the   first   Guaranteod  transport   arrived^ 
This  v/as  follov/od  by  further   trcmsports  of  Guaranteed  children 
arrivinG  in  increased  rapidity,   \/ith  a  short   break  over  Eastor, 
until  450  children  in  the   second  weck  in  Alay. 

itrrivals# 


Deconbor 

2na, 

1938. 

Decembor 

12  th. 

1938. 

Decenbor 

15th. 

1938. 

Dg  c  emb  or 

20th, 

1938. 

Doceiaber 

22na, 

1938. 

DoGomber 

2  etil. 

1938. 

Decomber 

29th. 

1938. 

«January 

5th. 

1939. 

^anuary 

12th. 

1939. 

January 

13th. 

1939. 

Januar y 

14th. 

1939. 

January 

16th. 

1939. 

January 

16th. 

1939. 

January 

18th. 

1939. 

January 

19t  h. 

1939. 

January 

26th, 

1939. 

Fo  bruary 

2na. 

1939. 

February 

6th. 

1939. 

201 

fron  Berlin  &  HomburG 

522 

¥ienna 

349 

Berlin  &  HomburG 

211 

¥ienna 

73 

(Guaranteed)  Vionna 

247 

Vienna 

32 

Vienna 

287 

Old  Gcmany 

250 

Old  Cornany 

80 

Vienna 

95 

Vienna 

SO 

Vienna 

25 

(un^Guaranteed)  Czecho-  ' 

Slovakia 

39 

Klibansky  S  chool , öolocue 

95 

Old  Germany 

77 

Old  Ger  many 

165 

Old  Germiiny 

62 

Old  Germany 

152 

Old  Germany 

-  s  - 


Pebrur-ry  lOth,  1939. 
Fübruary  14th,.  1939. 

t 

Cn  Fobru :.ry  17th,  1939.  there  were 

Boys 
1540 


40 

50 


From  Vionna 

No  Maas'  Land. 


Girls 
1101 


Tot  al 
2641 


February  20th.  1939, 
Februory  23ra.  1931. 
Mar oh     3ra»  1939. 


43 
41 
87 


49 

2723 

55 

2819 

110 

5016 

To  this  raust  bu   aclclecl  the   cases 


of   tho   Inter-Aid  Coiranitteo  brouG^t 


^) 


ovor  s 


IncG   1936  aiid  nav  oinal{^fimatöd  v/ith  thu  Movement 


m 


Mar  oh 
March 

March 

March 

March 

March 

March 

Mar  oh 

March 

March 

Jpril 

üpril 

April 

April 

^pril 

April 

Jtpril 

April 

April 

May 

M;iy 

May 

May 

May 


May 
May 

Mcy 


8th.  1939. 
lOth.  1939. 


llth  . 
15th, 
16th, 
17th. 
23ra. 
24th. 
27th. 
31st. 

Ist. 
18t  h. 
19th. 
20th. 
21st. 
25th. 
27th. 
28th. 
29th. 

4th. 

Bth. 

5th. 

8th. 
10t  h. 


1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939, 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 

1939. 


249 

9 

1 

14 

0 

4 

57 

96 

3 

69 
50 
53 
40 
18 
39 
39 

0 
42 
14 

9 
53 

1 
36 

1 
27 


214 

11 
0 

10 

1 

16 
83 
63 

8 

2 
17 
56 
61 

Q 
16 
95 
48 

2 

81 

25 

20 

105 

1 
40 

& 
0 


3479. 

3499 

3500 

3524 

3525 

3545 

3685 

3844 

3855 

3857 

3942 

4049 

4163 

4203 

4237 

4371 

4458 

4400 

4583 
4622 
4651 
4809 
4811 
4887 
4890 
4917 


llth.  1939. 
13t  h.  1939. 
löth.  1939. 


56 
22 
55 


65 
37 
78 


5038 
5097 
5230 


Holland 
Pr;.,  uu 

Old  (ferrrri]^ 
Vienna 

Vienna 
Vionna 
Prarue 
Old  Gorrirny 

DanziG 

Klibanüky 
School 
Colocno . 
OM  Gu  riiany 
Pracue 
Vionna 


Thus  tho'«'e   are  at  the  timo   of   üoinc  to  press  5230  childron 
in  this  country,   of  v/hom  2759  are  boys   and  2471  are  cxrls, 

The  areas  which  they   corae  from  can  be  dividod  up  into  two 
f'rouüs.     First  tho  vcrious  portions  of  Greator  Gormmy  rmd  socond 
äoces  under  tho  influenae  of  Nazi  raclal  idealot^  or  plQoes 
where   ohiidren  of  German  n.tionality  aro  voluntarily  or  involuntar. 
ily  takinc  exilo. 


II 


Group  1, 


^  3  - 


Oia  Germany 
xSustrla 


Bohoriia  &  Moravia 


Total 


3220     appr; 


1581 


(518  sinoe  Mar  oh  Ist*) 


205  appr: 


5006 


IK^ 


Group  2 


DanziG 

Polish  No  Man's  Land 

Francö 
Holland 
It  aly 
Slovakla 

Huncfiry 


Total 


76 
52 
16 
40 
18 
11 
8 


221 


-  4  - 


TT. 


HeliGlon, 


«5 


% 


It   is  extremoly  clifficult  to  obtaln  any  exact  fi{;uros  for 
tho   difforent  roli::ions   of  tho  childreu  alrcady   in  EnGlojid  for 
SGVeral  roasons  - 

« 

(1)  The  reli.:lon  is  not   stritücl  on  thu  p^'-irtlcularg   sent 
from  Viünna. 

(2)  Mcmy  of  thu   ohildren  are  too  younc  to  know  to  whr.t 
reli'jion  they  belonG# 

(3)  Children  of  mixod  nu^rrluGos   in  many  cr.sos  \7ore 
catensibly  brou^iht  up   in  Christianity,   yet   on  buini;;  plr.ood   in  r. 
Jewish  homo   in  EnGl^uid,   have   adopted  Judaism,    or  childron 
nominally  Jewish  hiivo  attended   Christian  servious  in  Enclan:,  v/ithout 
aotur.lly  ohiinGinc  their  rolic  ion. 

(4)  Older   ohillren  hi<VG    ofton  sti.tod  that   they  hivo  no 
reli^ion  in  tho  hope  th.t   in  this  vmy  thoy  \7ill  be   adopted   by 
either   fx  Jev/ish   or   a  Christian  f:jaily. 

The   fi{.^ures  for  the  ühristi.'ins   are  probubly  more   oorrect 
than  those  for  the   Jev/s,    as  the   Jev/ish  relicion  should   only 
inolude  those   children  who  profossed  this   faith   in  Oermany,   whilü 
in  these   fiaures   it   includes   all  children  who  do  not   claim  to 
belonG  to    uiy   othor   denomination,   but   State  that   they   accept 
Judaism» 


Prot est ants,   EvanGelicals, 
Luther ans,    etc. 

Roman  ond  Old  Crtholics 

Christians    (with  no  sect) 

Freathlnkers 

Quakers 

Greek  Orthodox 


268 

165 

60 

i 

S 

2 


Total  nuniber   of 
Christians 

Konfessionslos 

(with out  rellr;ion) 


503 


253 


(/ll  these  fiGures   include   the    children  brour:ht   over  by  the 
Inter-lid  C oiriDiit t e e }  • 


Jev/s 


4480 


Of  th^  «Tev/s   it   is   irapossiblo  as  yet  to  divide  them  up    into 
three   divisions- 

1)      Orthodox 
2       liberal 
(3)     Non-practisinG# 


4^) 


-  5  • 


but   it    Is  hopei   that  it  v/ill  be   possiblo   to  effect   this  at  a 
later  date*     However,   to   ,'^ive  a  rou(,;h   icloa  of  the  proportlons, 
v/e  present  the  f üllowiiiG  ficures  obt:;inecl  from  the  first   seriüs 
cf  oomploted  questionn-iires* 

Out   of  a  total  of  236  J"ews  there  were 


58 

141 

37 

Thus  the  proportions  are 


Orthodox 
Libural 

Non-pr  ac  t  is  invj; 


24.7  fo  Orthodox 
,     61^0  fo  Liberal 

14» 3  fo  Non-prc-otisinc* 

The  Proportion  of"  Christians  to'J"ews   is  thit   of 
503  to  4,480  whioh   is  11,1  recurrina  fo,      Incluclinfj  tho  253 
Konfessionslos  the  proportion  risos  to  16. 7^,     Whlle  the  proportion 
cf  thoao  vvho  confess  no  roligion  to  thoae  who  do  is  5,1^. 


TTI. 


Distribution  of  Children. 


% 


m 


Thoro  nust  bü  tvTO  viov;s   concerning  hon  the  refucee 
children  brou{.ht   to  this   country  should  be  housod   and  distributed. 
The  first,   in  so  nuch  ae  there  Is  ony   precedent,   advocates   the 
traditional  inethod  -  that   the   children  sliould  bo  searcsated  and 
kept   in  laree,   and  consequontly  economical,    units  v/here  they 
would  bo  taught   schooling  and  given  traininG.     Tha  aecond, 
which  -aas   adopted  by  the  Movement,    is  JTiore  novel  in  the   dealing 
with  rofuGoes.  but  more  in  accord-ncG  \7ith  Sn;;,,lish  ideas.     Thio 
was  to  place  tho   children   in  private  houses   or   small  hosteis, 
whore  they  could  have   as  much  of  home    lifo   as  it  was   possible    . 
to  create  for  thon  in  a  »foreign'   country. 

Vifith  this   idoa  in  mind  the  Movement   appoaled  to  the 
public  for  hospit  ility.     The  response  was  excellent  -  the 
homes   offored  c.jne  from  overy  social  elass,    evory  creed,   every 
politic;.l   party.     But   though  the   horaes  were    so  different   in 
oharacter,   the  type   of   children  wcjited   showed  a  grer.t  unanimity. 
Ncar-ly   everybody  wanted   a  small   ohild   -  a  blue-eyed,    fair-haired 
boy   or  i~Xvl,     The   cfimps  were   füll  of  oldor  boys  and  ßirls  brou::ht 
from  Germany  to   save   them  fron  concentration  caaiips  and   Immediate 
d-.nger,       Fo\/   of  them  were  good  locking,   ra-any  had   cropped  hair, 
having    Just  been  released  from  a  ca-rap,    all  were  bent    and  brokon 
spirituL.lly,     Again  the  public  responded  maginifioontly,     They 
offored  to  take  any   ehild. 


In  this  v/ay  t 
slave-markets  where  pe 
went  to  hülp  one  child 
looking  them  over  ind 
so  brisk  th>it  the  reje 
and  the  härm  was  in  th 
who  v/ore  brought  over 
rejected   so  many  t  int ■  s 


he   camps  v/ero  eraptied.        But  they  became 
ople  with  thü  best    intentions  in  the  world 
,    yet   unconsciously  did  härm  to  many   by 
rejoctinc  them,      Fortun.itely  the  demand  was 
cted   children  did  not    have  to  v/ait   long, 
in  \7ay  mininised.      But   some    of   those  boys 
in  Docember,   who  were   inspected  and 
.    are   still  at  Barh.m  Houne  waiting. 


Thus  it   Cfuae  about  th.t  the  children  from  Grarnfmy  were 
spread   over  the   length   rnd  breadth   of   Engl-'^-i^d,   while    in  Holland 
and  France  they  \/ere   segregatod   in   camps    and  schools.     Yet   there 
-was   good  reason  for   tho  Movement  not  to  follow  the   exojnple    of  the 
Continont,   for  Frraice   and  Hollajid  are    definitely    Clearing 
stations,      It  \;ould  not   profit  the    children  there   groatly  to 
learn  the   culture   of   those   countrios  v;hen  in  a  fev/  months   they 
would  have  to  go  overseas,     Yet   tho  case    is    different  with  tho 
children  in  England  for  when  they  craigrate,    the  vast   majority 
will  go  to  English  speaking  countries,    and   they  will  have 
profited   from  the  intiraate   cont-ict   they   hcive  h.ad  with  the   English 
life   and   l;anguage,     Tho  policy   of  the   Movement   in  distributing 
theae  children  all  over  the  country,   and   in  bringing  them  up 
in  English  surroundings  during  the   inpressionable   yoars   of  their 
life,    can  thereforo  be    justified. 


Below   is  published   a  list    of    the  175   local  guardian 
coinmittees   amongst  whom  every  child  in  tho  British   Isles  is 
divided.      Sonc   of  those   comiaittoes   cover  an  area  of  hundreds   of 
Square  miles   others   only   one    or   two.     Wo     x-e  not   publishing  the 
various   committees   in  London  cuid  the  number   of  children  undor 
their   care   since  the   coraidittees   overl.;p   to   such  an  extent   thc.t 
it  would  bo   of  no  v  .lue.      However,    as    is   prob::bly   known  4C^o  .aro 
in  the  N.We^Jt  postal  district   and   ahout  Zbfo  in  the  No::'th  district 
Though  this  proportion  is   overv/hclming  on  paper,    it  raust  be 
remvjmbored  th.-.t'  the  Jowish  population  in  those   district s  is  in 
the    sajno   proportion  r.s   the    children. 


Copi  littGos 


No:    of   Childron. 


1^ 


a 


» 


Gninsboroutih  6 

MlddlGsborou^h  50 

Hüll  46 

Nov/port  11 

WhittiniThi^iae  180 

Fclixstov/G  33 

San  Rorao  Wo'itcc.te  41 

ölcjnorG.ansliiro  3 

Moiirnouthshire                   •  1 

S\;'cnsea  33 

Glasccn'»'  180 

Edinburgh  146 

Shoffiold  2 

Bradford  52 

Illcley  12 

Y  :rlc  Goiffiiiittee  64 
Loods  Jov/ish  Ccsimittue.  121 
St,    Anthony' s  Hctol, 

Foilxstowe,  10 

Richboroucb  33 

Br-iU^-iin  Hüuso  156 

Irüland  73 

Merionethstiire  12 
Murthyn  Hobrew   Cornraittoe 

Glcjn.  3 

Cardiff  59 

Tunbridi-e  Wells  38 
Wybury  Rof,    <:JtüC. 

Sons    of   Jr.üob  Hostel,  45 

L;jOus   F:''ionäs,  38 

Sheffield   Jewish  Aid,  30 

Rotherhain  lö 

Tra/bridce  5 

Melksh.Ji  3 

Rufby  9 

BirminGham  63 

Coventry  30 

Mal vorn  d 

Ludloy  4 

\Y  or  c  ü  s  1 0  r  13 
Woston-Super-Mare 

R;if,ütee,  4 
Bristol  Council  for  Ref.  24 
Bath  Ref.    ChMdrons  Fund.      29 

East  Grinste ad  1 
Rotherfield  Guardi  .n  Gtee.      5 

Withyam  9 

Br iahten  &  Hove.  35 

Fain/arp  1 

Eastbourne  9 

Crav'loy  Drr.'ns  19 

Chailey  21 

Burwash  'vYerld  4 

Mrv'field  11 
Worthinc  Wolf.are   Sub-.(?bGe.    14 

Wybury  ref.'Gtee,  22 

Kinriston  12 

Barnes  7 

Po  as  lake  1 

RoiC'-'i'te  3 

Croydon  34 


Jcwish 
popujation. 


486 

200Q 

180 


15000 
1500 

490 


30000 


4245 


2175 


6000 

15  C 


40 
500 


5500 


86 


Per  Cent  '-Sü   of 
CUildren  to 
Jev.'ish  popult^tion. 


9"    -IC 


2.3| 
7     fo 


l.Zfo 

10     ;o 

10.5^ 


0.3  fo 


dl 


i.r> 


<£ 


1.57c 


l.CP/b 


10^^ 
4.5/^ 


a? 


1.5^0 


1^^ 


1 
1 

1 
1 
1 

2 

1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 
1 


Ar-tifieial  flower  maker. 

Parlourman 

Shoeraakor 

Winclov/dreaaer 

Chocolato  Mimfr, 

Gardeners 

Coi-ponter 

Pearl  Stringer 

HatmalcGr 

Poultry  husbandry 

Builder 

Polishor 

Silvorsmith 

Radio  Tochnician 

Sausaße  Manfr. 

ToxtilG  Salüsraan 

Pattern  Moklng 

Shoö    cliokor 


136 
30 


wAgri  Gult  uri  st  s 


166. 


GIRLS. 


#. 


24 

1 

6 

5 

1 


Dr  e  s  smak  ing 

Corsotiere 

Millinor 

Hairdressers 

Pr  ob  at  i  0110  r  s  Nur  s  e  s 

Upholsterer 

Tailoross. 


46 


1' 


¥^J 


¥. 


Training* 


The  T::ainin3  Department  was  formed   et   the   "besinning 
of   J.';,nuary  to  deal  v^/ith   tho  problem  of   the   older  boys   in  the 
caiups^     Fo:-:    it  was  realised  that  theso  youths  were  too  old  to  be 
arloptod  into  private   homes   and  wore  unsuitable  fo??  further 
sohooliiig,    since   they  hau  already   completod  tiioir  eduoation  in 
Germany.     Tlius   tho   departiriGnt   sturted  v;ith  the   objcot   of   claaring 
the   camps. 

But   it  v/as   soon  recognised  that   on  reaohing  the   Qße   of 
16    it  v/as  impraotioable   to  continue   tbie   education  of  both  boys 
and  girls   and  that   it  v/as  nooessary   to  trriin"  thera  in  a  trade   and 
to  make  thom  useful  members   of  the  caminunity,     The  roault  was   to 
enlarge  the   scope   of  the  Training  D j 'o ar t ine xit.      Yot   littlo  v/as 
done  to  ensure   that   the   department   received   an  adequate  supply 
of   training   offors.      Pv-acticall/   all  tho   offers   that   hive  been 
received   have   been  spontaneous,   ^vhile   the   dopeirtment   have  not 
been  given  the   facilities  to  see!:  training  positions  thumselves. 

Up  to  date   166  boys    and   46   girls   have  been  found  trainee 
positions,   but    in  adclition  to  this   it  must   be   remombered  that   there 
are   85  boys   and  girls   at  Whittingeh-^^me.    learning   agriculture,    35 


have  sovoral  tre.iniiib  fr.rms. 


The   30  boys  whc  are  ra<':.rkcd  as  training   in  agriculture  are 
all  approntices  on  private  farms« 

BOYS. 


3 
4 
1 

10 
4 
2 
1 
2 
1 
1 
1 

IG 
1 
9 

11 

5 

6 

1 

1 

1 

3 

2 

1 

2 

3 

4 

5 

9 

2 

2 

1 

1 

1 

4 
Z 


Tinsmiths 

Painters 

Handlinie  of  dcraostic  wood. 

Engineering 

Groneral  businesa  training. 

Opticians 

Furniture  Miifr. 

Baker 

Choraist 

Clerk 

C.vcle  liidustry 

Motor  Mochanios 

D(.mtal  " 

Texbile   Operators 

T;_i.lors 

Fu-V.eier 

Upholsterers 

Chef 

Umprover  Mochnnic 

Glove  M:;!ker 

Pocter  Wrlters 

M-,:.;!:ianics 

Lü'thor  Fiaishing 

Printers 

Hoteliers 

Cutters 

B  \: Tnako  r  s 

Eiectrical  Engineers 

Joiners 

Confe et ioners 

Tojmiaker 

Florist 

Trimnier 

Motal  Assemblers 
V/atcbinakers 


Coinnittees 


j. 


Southport 

Ncv/port 

No\7 Castle  upon  Tyne 

(2  hosteis) 
Nottingham 
Oxford 
Oxtod 
Wyberley 
Covontry 
MMlvern 
Brudf ord 
Ilkley 
Lceds 

Miadlosbrouch 
YorJc 

Glasgov; 
Bolf  Jst 


Nuiiber  s 

16 

(boys) 

12 

iGtrla^ 

20 

(girls) 

11 

* 

(mixed) 

36 

(boys) 

16 

(mi:):ecl) 

26 

(cirls) 
(boys, 

6 

6 

(boys, 

34 

(boys) 

5 

\boys) 

53 

(boys) 

10 
27 

('jirls) 
(ßirls) 

10 

(boys) 

20 

13 

(boys) 

Total   (as  far   as  knovvn) 


590 


In  addition'to  this  the  Movement   has   its   OY/n  hosteis 
for   "pool^'    children.     These   are   seleoted  from  Greater  Germany 
ov/ing  to  the  urgency   of   their   position  and  housed   in  these 
host(3ls,   until  homes   or  trainin/2,  positions   oan  be   found  for 
them»        The   hostel  at  Bcirham  House,    near   Ipswich,    has   148  boys, 
but   has   a  oapacity   of  300*        There  is   a  sraaller  hostel  at 
Wostßate-on-Sea,  whioh  is  reserved   for   Orthodox  children,    of 
which  there   are  now  41»     The   girls   are   housed  at  Rusthall  Beacon, 
Tunbridfie  V\fells,    a  house  which   oould  hold   45  but  has  nov/  27  girls* 


Tv-, 


Hostels 


¥ 


Of  the   176  Guardian  Committees  in  every  part  of  the 
United  Kingdom  34  have  established  hosteis,     These  hosteis  vary 
in  3ize   and  kind.     Some   are  only  for  boys,   others  only  for 
glrls,  while   rertain  are  exclusively  for  orthodox  and  others 
prefer  not  to  have  orthodox  children. 

In  addition  to  this  there  are  several  host  eis  run  by 
private   committees  or  by  families.     In  this  oonnection  we  must 
mention  the  3  hosteis  established  in  London  by  the   Salmon  and 
Gluckstein.    Stone,and  Sainsbury  families  for  younger  children. 


Furthermore  the  Chief  Rabbi »f3 
several  hosteis  in  the  North  and  East 
children. 


Eraergenoy  Coramittee  have 
of  London  for  orthodox 


Badrainton  Sohool,  Westbury-on-Trym  has  started  a 
separate  house  for  refugee  tlrls. 

New  HarrlinR  n  School,  which  was  forraerly  in  Grermany  and 
was  transferred  to  England  in' 1933  has  taken  about   85  children 
since  No/ember.     The  majority  of  these  are   supported  at   the 
SGhool  by  specified   coventioits. 

The  Jov;ish  house  at  Perse   School,    Cambridge,   has  also 
received  a  number   of  refugee   children  both  boys  and  girls. 

There   are   nearly  100  boys  and  girls   over  14  training 
at  T/7hittinghcme  Farm  School  in  agriculture.     These   children 
will  emigrate  to  Pcaestine  at   the  end  of  the  two  years  training 
course. 

Wallingford  Igricultural  School  has  undertaken  to 
receive   100  boys   in  aocommodation  that  has  espeoially  been  built, 
The  first  party  of  50  will  go  on  June  3rd, 

The  figures  for  host eis  published  below  are  as 
accurate   as  possible,   since  they  vej?y  from  day  to  day,        A 
questionnaire  is   in  the  process   of  being  sent  out  to  all  hosteis 
to  ascertain  how  many  children  there  are  there   at  the  moment 
and  how  many  they    oould   contain. 


Committees 

Gerrards  Cross 

Stockport 

Dorby 

Sunderliind    (B»nai  B-rith) 

Beacontree 

Hcckley 

Ccjdiff 

Gloucester 

Bournemouth    (2  hosteis) 

Broxbourne 

Hitchin 

Welwyn  Garden  City 

Chigelhurst 


Number  s 


21 
9 


(boys) 
(boys) 


16        (girls) 


ri 


Barbicen  Mission  to  the   Jews 


Withyara 

Blackpool 

Liverpool 


5 
20 

18 
26 

10 

31 

50 
27 
10 
27 


(mixed) 
(boys) 

(girls) 
(boys) 

(boys) 
(boys ) 


(girls) 
(girls) 
(boys ) 


j.  ivJ 


po7co:o;b.i.;j'^s   ri-^ren  above  inaj'   neem  unfoir  SGoinc  that 
ruany   o.-':   the   chilclre-i  nay  have   cono   to  noii-Jev/ish  hones,    but 
it   yliould   oe  r':;i,ieniboi-Gä  th.it  thü  unf  lirnoss   is  noarly  the  sarie 
to  o-'-or,y   l'.^caj.  coim.ij.ttoe,      Trius   the   Proportion  v/ill  remain 
a.Lno3V.  u.nix\;-rir.  thrcuGn-out   and  i'rcn  thoso  fi/rures   it   is  possiblo 


S3e  y/hichx  tovvii  has  dono    i'is  fair   sliare   .ma  whioh  tovm   oould 


weZ.l   Ir.kQ   ^ome  mnro   ohildron 


V 


The 


nia  ,1  or  i  t  v 


aiia 


of  the   childron  have   rone   to  vippor  middle 
raddlo    ^lace   hcnios.      M' ny  -jorkinc  class  hones  have   offored 
homes   but   it   haa  uoually  been  found   impracticablo   to  plr-co 
Chile  ren  thor?    ov/iiic  to  the  dancer  that,    if  the  waße-earner   loses 
hiR    Job.    the  fajiij.y  will  be  unable    uO   support   the   child.      The 
ort.iOu-A-   •JüV/ish    oora.iunit ies   have   as   a  whole  responded  better 
to  the  appoa.l  l'or-  hcspita.lltyy   and  throu.-^hout  the  country   it 
ha-   OGcr  provuc   -oh...i-.   the  (.;oodv/ill  is  uniformly  creat  but'  th-t   ■ 
-■-    -n.^y  has   e.T?i-ect  whor^^   there   ;'.s   a.n  enercetic   iocr.l  cornriitteo. 


1  j      ^. 


OOMnittees 


% 


n 


tanstead 
Chelmsford 
Ilford 

Liberal  Jewish 
Synagogue 
Becontree 
Jevvish  See,  Schis, 
&  Sunderland  Ref. 
Committee 
Soutli  Slilelds 
Eebrev;  Cormnittee 
Rock  Ilouse 
Ed,  Ctee* 
Winchester 
Hamhlodon  Guad • 
Ctee. 

Southampton 
Bournemouth 
Southsea 

Strood  &   District 
Refugee  Cornmittee 
Canbray 
Nat  •  Cns/'mn. 
Gloucester 
Becontree 
Dorset  Rotary 
Camp 

Doset  sub  Conimittee 
of  Rcf  .  Blandfd, 
Exmouth 
Plymouth 
Braunton 
Derby  Hebrovv* 
Congrcgation 
i^Iaryport  Rofugce 
ComiTiittce 
Cambournc  & 
Redruth 
Bodmin 
Truro 
Falmouth 
Vdrral  Refugee 
CominitteG 
Stockport  Refugee 
Cornrnitteo 
Northi/^'ich 
üallasoy 
Stockport 
Disloy 
Parkgatc 
Cambridge 
Cambridge  Refugee 
CommittoG 
Long  Grendon 
V/addesdon  Manor 
Beaconsf ield 
Refugee  Aid 
Gerrards  Gross 
Reading  Cornmittee 
Faringdon 
Hitchin  Cornmittee 
Herts  • 
Provinces 
London 
(Administrative  County) 


No:    of  Chlldron, 

Jevv  i  sh 

Population« 

3 

19 
13 

- 

13 
3 

- 

23 

- 

8 

152 

3 

5 

- 

3 

4 

2,175 
700 

13 
3 

- 

18 
19 

5 
3 
9 

8 


2 

l 

1 

2 
11 

2 

5 

4 

11 

1 

5 
11 

8 

1 

27 

20 
18 

9 

14 

2060 


Percentage  of 
Chlldren  to 
Jewish  Populat- 
ion, 


5.5^ 


< 


186.000 


l.8^i 


7" 


(Total  Gxcluding  Grcatcr 

London) 
184  »0G3  l.lf^ 


s> 


# 


Commlttees 


No:    of  Children, 


Hobrew, 


Sutton 
Purley 
Guildforcl 
Dcrkirne 

r:)fiwi  ch 

BÜry  St.    Etimunds 

Burton  on  Trount 

Stoke   on  Trent 

Stafford 

Shirev/sbury 

Wctlincton 

ChurllDury 

O:cford 

Dr.   Br.rnados 

Polixstov/e 

jGV.'ish  Scc.Schüols, 

New Castle 

Nottincham 

North.:iapton 

North.-iapton 

Nor-v.'ich 

Newport 

Ruislip 

HarroA? 

Wembley  Dist .  Synacocue 

Edo^are 
Lour:liborou:;h 

Lelcoster 

Southport 

Merseyside 

Manchester 

Casselfox  Hstl 

Preston 

Blaclcpool 

Liverpool 

Broinley 

Gliislehurst 

aillin,.hara 
Tonbi-iduO  Ref.'^^ee, 

Sevenoaks 

Dr.   Barnados,    Crowbro, 

Maidstone 
Broadstairs 

M.arcate 
F  .•vorsh.-im 
Huntinodon 
v7atf  crd 
St.    Alb ans 
Hitchin 
Vjelwyn 

Catholic    Ctee, 
Watf  ord 
Much  Hadham 
Y/Gl\jyn  G-'  rden  City 

Ref.CtüO, 
St.    Albans  Nat, Council 


42 

2 

33 

44 

7 
2 

2 
10 
2 
8 
.  1 
7 
45 
16 
15 
3 
36 
EO 
9 
2 
46 
11 
23 
52 
15 
5 
1 
9 
8 
1 
2  01 

8 

14 
68 
26 
53 
31 
7 
21 
5 
32 
14 
43 
36 
1 
7 
4 
15 
40 
3 
4 
1 

1 

\V;nii .  1 


jG'.;ish 
population, 


Percentaae   of 
Children  to 
Jewish  po:oulation 


2000 


O.35o 


7" 


190 


5.0^ 


25C0 
550 

■    74 


3.7^0 


2»Qfo 


•330 


37500 


0.6?^ 


7" 


273 


5  .  8'/b 


Tl. 


Re-Eniiirctione 


% 


»+   +hP   timo   of  the   estatlishmont   of  the  Movement  for 

the  Home   Office  to  re-einiG^ate  al±  the   ciii±aicn  uux 

reacheu  tho   a.ße   of  18-, 

?w  M    Government  has  authorised  the  Movement   for  the 
pr^r^of   ohi^'?^n  from  Oermany  to  hrinr.  in  i-o  tho  bnioeu 
??n-dom  Sv  means    of   tho   special  äocumcnt,    chilcren  and 
Kmudom  oy  m^^^^^    '     ^        ^        c.   ^g       ,pi^^.  Movement   m  ibs 
yuunr  persona  up   to  ^nu   a(;e   ox    -°^,^^-'\,^^,,„,.  ,,po7^1e  beforo 
tui'n  hks  undertalcen  to  eraif/rate  ^^^^ltr^^\'J^°\'on  j^ 
thev  roach  tho   ace   of  18  unles3   speciax  pemiooion  J- 
^o.  f-   indiviauals  ^o  romaan  lonaer.^JIt   -. J^---^ 

SlrSSnn'SÄrcSilS^o^llowea^to^ 

the   a{.;e   ox    18  until  the   t::aininG  comeü  tc  an  end) 

The   ör:-ani3inG  Secretary  re^uested  the   S^^f  i^^^^^^^^^^^J^^, 
Research  Department   to_  investicate  the  pos.t.ou  f^the^ovc^ient^ 

m  View   of  this  fCJ^^f  ^\f  ^  f   hS^o?e^f  b^of  inte?o.t  to  Imo^ 
will  he   issuod   shortly.      It  may,   no\/u\o_,    uu  r-M^c.  r    .'thoso 

+  h^+    th.-yp    are    ali^eodv   40  Ghildren  cver   j.3,   v/hxlo    u^a^o  ty      ütiubu 
that   tnuro   aie   .xj.:.^^.^^    -»  nnonN    ^^^    ^r-->o  vt-od  to  cont.an  about 

born  betuoen  May   and  Aucust   1923;    i^-    -^.pe,.r.uu    .j  i-  ^i 

60  youn,^  persons. 

The  Statistics   and  Rosearch^TDepoTtment   is   5^nvestiG-.^ti^^^ 
tho  i.o-sibi]itics   of    oversoas  re-emlGration  and   a„l  inf oim_.c..Lon 
aciu!?;!'winS.e%ublished,in  the  Re^emicrction  -'^vo^r^^^^  ,.,, 
poL:.bilities   of    Bettxemeno   jS  well   as  J-^--^^^^^^^p^;,t;?,,.    .^  the 

^itr^^:^  ^li^SälrivSr^s     ieli^Sio?  promotinc  se^tle^ 
ment    in  tho  Empire   h--LVG  beon  consulteu» 

Up  to   date   52    chilciren  huve   been  f--^^'''^i-^;^!:^^^^,,.\^\^|;"^'' 
have   .-ono  wi^h  thoir  pr.rents   or  to   :>oln^hczr   v^^outs^  ^t^JAi, 
eiloptJon   of   15  boys  iho  went   to  AuGtral-.a  ander  tho  Bxt.  3^-the- 
Schone^ 


Country 


No?   &onü 


No:   Cr  oinc 


soon  No:    on  Books 

havinc 
doflnite   pL^^np 


Total 


.-•" 


SRGENTINE 

AUSTR  ;LIA 

BRAZIL 

BOLIV  lA 

Tr?ilT33111^  Y/. Indios 

CHiij; 

CÜLUKIöL^ 

igtTÄDOR 
lNE?rZEALiJSrp 

PALESTIIp] 

MTAMA  ■  "" 
PjOIÄQÜAY 

mTTTliI^J?T^^TES 


Total 


Z 


18 

1 

1 


9 

1 

13 

1 


52 


<•  -<■   »  «^- 


15 

13 

4 

6 

5 

7 

6 

3 

6 

•I 
4 

«•1 

2 
6 

A 

-i7 

llö 


1 


opc. 


44 
11 


1,^ 


19 

3 
p 

6S 


515 


^ 


503 


Thus  it  will  be  seen  that  v/ithin  the  norb  18  mohths  a 
furthe??  451  children  will  leave  the  country*   Thl3  f igure  is 
bound  to  be  Supplement ed  by  children  v/ho  will  have  made  definite 
plans  by  the  end  of  1940|  which  will  bring  the  figure  up  to  a 
high  total  of  1000  (acoording  to  present  rate  of  receipt)  over  a 
period  of  2  years^ 

Reckoning  on  the  present  number  of  refugee  children  in  this 
country  ^5200),  this  means  that  there  v/i3.1  be  an  annual  turnover 
of  9^5^  v/orking  on  the  basis  of  the  «verage  age,  which  is  now 
13^1  yearS|  if  the  present  turnover  is  maintained  for  the  next 
5  years  47^5^  of  the  children  will  be  re-emigrated  without  recourse 
to  any  mass  settlement  schemes# 


% 


VIT, 


COST. 


\ 


n  tho   üna    o.f   /.pril   1939,    4,651   ohil'lren  hrA  boen 
brou^ht   into  En;.l;-.na. 

Jt   tho    3"ne  tira^   tlio  McAroriciit   fo::"  tho   C' "u   of   Ghildru-n 
fron  Gcmcny  hacl   spont,    slnce  its  ostnljli&hiiicnt  in  tho  ond   of 
Ncvonibcr   1938,    tho   sur.a  of   £;£7,860. 


^? 


This  v/as  uiviCod  up    In  tho  folla/iiit  W'^C    • 

UpJcüop  of  C  .mps 

SalarlüS 

Faros   und   1U(.X{'v'.gü 

Insur^mco   of   ■CTaildren 

Cffico   oquipraont 

Furnituro 

P';3t:.lGe 

Tol dp bonos 

Rent,    rat OS,    otc. 

Grants  for  oducition  -.nd  tr  ining 

Ro-omir:;!:-  ti  on  oost s 


£17,290 
3,643 
3,060 
512 
933 
923 
445 
230 
120 
266 
434 


# 


Tho   aver-LGG   cobt    of   o'ich  ctiild  b2?üu,'^ht   to  Ea.'lrmrl    so  f..r 
is   thuPüfore    .pp.voxiirLitely      £6.    1.    0. 

It    shoulc;  not,    howovor,    oq   thow;ht    that  üVjry   chilC 
broucht   to  Eji,:lana   in  tlic   futuro  v/ill   cost   such  nn  niUv;unt^ 

The   ave.r».  iQO   cost    of   briiiiinc  ovor  e-;.Gh  r;uar  intuoC    chilcl 
is   a  comprir  Ltivoly  sm.  ,11   sun,    ..nd  tUuro   is  no  aoubt   th::t   tais 
cüuld   bo   ro'JluGüd    still  more» 

^or\(^ü   ooGt    of   oach  (•ur.r:-.ntuO(I   chii:. 


I  1  I     !■  ■  ■        I  1 


3,849      chilclron  woro   b.roucht   in  v/ithin  26  wooJcs. 


£0*    5.7*  CüGt  of  au:TrnitGG   Dcpt 

pur   chila.  por  v/ook. 

Cost  of   G-errann  Dopt» 
2»1U  por   chiir..  por  v/uok» 

Cost  of  Tmisport   Dopt. 
9.   por   Chile.  per  v/ook. 

Cc^t  of  f<iros  &  luciC^-f'lo  to  dato. 
13 »S.   per   Chi Id. 

Cost  of    Office   oxpon'litu:?u   to    L.to» 

(Equipiaent,postr',(_,ü,tele:')hones   otc) 
11» 7»   per   child» 


iL        «3^  »  JLo  m    C« 


26.    0,    0, 


6.10.  0. 

3,060,    0.  0, 

« 

2,651,    0.  0. 


£1.14.3,     Jrror  :ao   oost   of   aach  Gu>.r  ntood   chllc.. 


AVGPr^Ge   cost    of   er.ch  uncurTantoed    chilcl 


1,802    ohiluron  woro  broucht   in  within  26  woeks. 


• 


£0»      Z.H.   por  chilu. 

*    9.   per  Chili. 

13.   5*   per   ohild» 


11.   7.   per  cliild» 

£9*   2.      0.   por   chllcl. 
£5^13.    10.   por   chilcl. 


Cost  of  Geman  Dopt. 

per  wQck» 
Cost   of  Trr.nsport   Dc;-:)t. 

per  woek. 
Cost   of  Fnros  inclucIinG  luccage» 


Cost   of  Office   exponuituro  to' 

drito* 

(E(iuipriient,    post:iGos,tolephones 

etc# ) • 

Cost   of  Cpiap   upkoop. 


£     26.    0^    0^ 

6.10.    0^ 

3060*    0.    0. 


2651.    0.    0. 
17290.    0.    0. 


Cost   of  Hos:?it  .lity  Dc^t.por  v/eek.   29.15.    0. 
(136   ohildron  placod   in  26  vvooks) 
(132   cliilclren  f  ouncl  ruarantors 
boforo  p,rrival   in  En-.Tlrmd ) . 


£16.    4.    6. 


JiVorr.Gü   cost   of  ecxh  uneurirantoecl   chilcl. 


^ 


The  cost   of  keepinc  1   chilcl   in  coiap  for  1  v/ook  is 
14   Shillings.      Thus   tho    capitcil  cost   of  plr^cin;;.'    n   chilcl   in  a  home 
is   oquivrilont   to  tho   cost    of    its    stay  for   2  months   in  tho   cranp. 

Tho   rcverriße   cost   of  pl  .eine;   n.  chilcl   in  a  traininc  position 

The   Dcü.irtraont   has  \7orkyd  for   18  v/eoks   and   has   placoc".   212 
chillren  in  trainin^^ 


£0.    5.10.    por   Chile'.* 
£1.    5.   0.   per   chilcl. 


Cost   of  TraininG  Dopt   por  v/ook.      £       3.    10*    0. 


Grrrjits   for  tochnical  traininß. 


266.   0,  0. 


£1*10.10. 


avGraf;;;o  cost  of  placinc;  ono  chilä  in  training. 


£0.  0.11.  por  chilcl. 


Rocords 


Cost  of  Racords  Dopt  per  woc^k, 


Jifter   Gare» 


£8.17.    6. 


Coct   of  Iftor   Gare   Dopt,    por  woek*      £46*    0.    0. 
£0*    9.    ?•   por  child  por  year* 

This  v/orks  out   at   a  ycarly  cost   of 

•-'^       about  £2250.0.    0. 


£0.    9.    7. 


Thus  the  oftor-care  work,  exclusive  of  tho  visitinc  and* 
ßuardianship  of  the  300  local  Guardi^in  comraittoos  costs 
9/7d.   per   child  por  year* 


4 

Avü r i ißQ  oost   of  re"Omlf!;.ratlon  vor  ohlld. 

Tae  ße-emir.ration  ('.opt  has  \/orkücl  fof  10  wocks  and  hacl, 
at  the   eri':^.  of  April,    omicr'-toa  40  children. 

■  ■     Cc'jt   of  ro-ünir;t-r.tlon  tlopt  por  v/ook. 
£1.    2,    6.   per  child. 


£  4,10.    0. 


Rc-eiilcr  at  i on  expcns o s . 
£10.17.   0.  per   chllrl.      (13  re-üP.iiGr.tec'    at 

■Dr.rents  orrpcnse) 
•    '2  only  wollt   sliort  flisto.ncüs) 
£16.1.6.  por  chil:1  oniLTr-toC  by  Movement. 


434.    0.    0. 


» 


£17     4.    0.     avero-GO   oost   of  re-eraicrrition  of   1  chilC  by  the 

MovoriGiit* 


Goncrnl    ..cUaliiistrr.tion 

■  .1.     I     I     ~    "  — ^— — — — — ^■"* 

Cost  iDor  v/eek  of 

Socrüti'.riat, 

P:)r3t, 

Post  Dospatch, 

Sup jlios, 

Cont^ral  Filing 

Pool  typists 

Intüirviowcrs 

St-'itistics   and 

Rosaar oh  Dupt* 
Miscollanoous 


T  ot  al 


£17. 

0. 

0. 

3, 

0. 

0. 

16. 
8. 
3. 

0. 
0. 
0. 

0. 

c. 

0. 

2. 

2. 
0. 

0. 
0. 

£55. 

0.   per  wecl 

Thls   aiiountsapproxiraatcly  to  ttie  sura  of  £.o,800  pur-  yoar 


Comparison  bGtv/c.on  pay  rolls 


£  14.    0.    0. 
207.10.    0. 


Pay  roll   at  Barhaia  Houf.'e    Crjnp 

Pay  roll   at  He  ad   O.ffice 

69'fully  paid   and   18  part-paid  workors. 

At  Barham  thore  are    1S6  boys  undor   the   dlrect    care 
staff  J    at  head   Office   ttiere    are   4,435   children  undor  the 
indlreot   control  of   the   staff. 


of  the 


while 
is 


Thus  the   cost  for  direct  administration  at  the    ct:anp  is 

£0.   2.2.   per  week  per   chtld. 
In  Blooiusbury  Houso  the   cost  for  indtrect   adrainiEtr.'.tion 

lld.   per  woek  per  child 
or  42.350  of  the  woekiy  cost   por  child  at  the 

ocjnp. 


¥11. 


Rpqults  of  Questiormaire  form  issued  by 
?he  Statiltics  and  Research  Department. 


» 


It   is  now   ^ust   over  a  month  since  the   Statisti^^^^ 
Research  Department   issued  itsquestionnai^et^^^^       ^^  ^^^^^ 

the   children  in  En^iland.    .^^^^^f  „^°J  Jl^torv  to  acquire  the 
child   as   it  was  '^i^^^^^f  ^^,™°f3i?frs   sent  ?ound  by   local 
Information  by  means   of  ■^^IZIIIZI  of  replies  have  been 
?eTe?v:r^nd  ^h^ef-e  ^tllf comS;?at1h^e  ?ate   of  about  30  a  day. 

We   are  not  Publishing  ^Jcures  for  every  form  received,    as 
it  would  bo   of  no  value,    ^xnce  the   only  if^fl^^^^^^  types  of 
statistios   is  the   different  P^°P°^^5;^^,%Se   statistics   below 

These   715  forms   cover   375  boys   f^^^J^,^^e, 
arr^nced   in  Statistical  series  ^^^^^^'^^^^-^^^f^^^^^Jd   in  hosteis, 
of   children  of   evcry   class,    in  evory  Qxsi^rxo    , 
camps,   and  traininß  sottlemonts. 

Numb er     P o  r  c e nt ; ige    of 

total. 


Children  in  London 

(Administrative   County) 

Children  in  Provinces 

(mcludins  öreater  London) 

Children  in  Scotland 
Childrein  in  N.Ireland  &  Eire 


226 


460 

2E 

4 


31.5fo 


64      fo 
3      fo 

'  0,5fo 


Years   of  birth  of   children 


1920 
1921 
1922 
1932 
1924 
1925 
1926 
1927 
1928 
1929 


6 

49 

78 

130 

121 
81 
50 
43 
37 
35 


1930 

17 

1931 

18 

1932 

15 

1933 

7 

1934 

2 

1935 

1 

1936 

1 

1937 

1 

1938 

1 

1938 

1 

Unknown  or 

c[uestionc 

)d   b 

19 


Nationulity   of  paronts 


Gürinan  Alt  reich 
Just ri an 
S'batenlos 
No  reply 


448 

176 

63 

25 


62^5 

4 


9 


Situation  of  parents 

Both  pirents   alive 
F-thor  dead 
Mut her   de ad 
IllG{i;ini--'fce 

(all  frora  Vicnna).    ■ 

Pr.ronts  in  Gormany 
Parents  in  Enßlr.nd 
Parents  elsev/hore 

No  ansv>?or   or  unknown  or 

aocornmodation  addresses   only 


597 
85 

25 


404 
112 
111 


85 


84  .  5^0 

12     fo 

3      ^0 

0,5fo 


16     fo 

16     fo 

m 

10,  5fo 


P;.rents  withi  raoney   outside  Gorraany 


34 


5     ^ 


P:.:cents  v/ith  no  moans   of 

Support    in  Sreater  Gormany. 

Parents  still  oarning  money, 

living  on  savin^s,    or  with  small 
State   or  private   pensions. 

Parents   outside  Germany   or 
no  ans  wer  {^iven 


335 


176 


201 


48 


28 


fo 


24      fo 


fo 


Situation  of  inmediato  f^mily. 

lOfo  74   Ghildren  still  have   89   brotliors    in  Germany 
lö/o  71       "  "      "        88   sister        in  Germany 

20fo  144    Ghildren  h..vö   151  brothers   in  EncLmd. 
23^  161        "  "      190  sisters..  in  Enisland. 


Merabers   of  the   iraraediate   f.imily   of  138   or 
have   sQttled  overseas. 

Palest ine  41 

U.S.ii,  57 

S,  Jimer  loa  30 

Justralia  9 

New   Zoaland  1 


18.8^  of  tho   children 


5.6fo 

4.^ 

1.1?? 
0.1^ 


349   cliildren  liave    relations   in  England       46)0 


# 


Religion   cf  children^ 

Jevjish  Orthodox 

Jevd.3rj   LilDei^al 

Je"vvlsli,   but   not-practlslng 

■protes'ciant ,    Lutheran,    etc^ 

Old  and  Roman  Catbollc 

Quaker    'fi- 

Preethlnte^ 

Konfessionslos 


144 

10  "5 

108 

22 

4 


i 


14 


20^0 

45<? 
14.2% 

o.7fb 

0,Y/o 
2^c 


jPlease  note  tliai:  the  figiire  5  '^^'^  Preethinkers  in  Part  II 
is  oToviously  discordant  vvitli  the  figure  7  here  •  Many  of 
253  Konfessionslos  chlldren  would  probahly  admit  to  being 
Freethinkers) » 


20  chlldren  have  had  illnesses  vihile  in  En,Q:land 


2.7f^ 


ü 


Foreign  languages  spoken  "by  chilctren. 


French 

Spanish 

It  P- 1  i  an 

Czecli 

Hebrew 

YldaiRh 


207 

19 

14 

2t 

41 


z'4 

per: 

3.5f^ 
5o5: 


bO  chlldren  Fish  to  go  to  Palestine  in  prelerence  to  other 
countriesn  ß^l^^a 


25  boys  are  :,_:;r epared  to  undergo  a  course  in  agriculture,   3»4/^ 


'0 


29  giri.B   are  ^prepared  to  undergo  a   course   in  agriculture*  4*0^/^ 


•*•  «•-  •<■ 


Every  child  v^as  asked  about  his  or  her  plans  about  emigration. 
The  quGstions  x\'erj  put  in  such  a  ^^/ay  as  to  divide  the  ans^ers 
up  into  four« 


date  • 


f  uturc  • 


(a)  Thoso  c-migrating  to  a  dofinito  country  on  a  dcfinitc 

(b)  Thosc  emigratixig  to  a  d^finita  countrj^  in  thc  noar 


(c)   Tnosc 
If  it  is  riGcossary 


^vho  aro  prcparcd  to  go  to  a  definitc  country, 
for  thuiTi  to"  omigrato  at  tlie  agc  of  l6. 


(d)  Thosc  v/ith  no  plans  or  depcndont  on  parents. 


f 


(-) 


(b) 


U.S.A. 

•      20 

Australia 

3 

Chile 

2 

Ngw  Zc-aland 

2 

Cuba 

1 

Uraguay 

1 

Total 

29 

or     4.ofo 

U.S.A. 

104 

Australia 

7 

Chile 

1 

Shanghai 

3 

Palest ino 

7 

S .   Af rica 

3 

New  Zoaland 

L 

S.   Rhodosia 

3 

Colombia 

2 

Brnzil 

2 

Bolivia 

2 

Guatemrila 

1 

Dominican 

Rc23iiblic 

1 

Vonezuola 

J- 

Total 


141 


or 


20<t 


A 


(c) 


TT       O          A 

105 

i\iistralia 

34 

Chile 

1 

Shanghai 

4 

Palostinc; 

5^ 

\j  axiaQcL 

8 

Argcntino 
Nov;  Zcaland 

t 

British  Em;.irc 

9 

Brazil 

4 

India 

2 

Bolivia 

4 

G-rccco 

1 

DominiCean 

Rg  public 

1 

Ur  ■  guay 

1 

Total 


217 


or 


3ofo 


m 


(d   )     With  no  plana   or  dcpcndcnt  on  pr.ronts 

46/0 


525 


or 


Chlldron  going  to  U.S.A, 
II       "    "  Au&tralia 

"       "    "  Palestlnc 
it       "    "  Glsov;horG 


229 

44 
41 
73 


587 


or 


J,2<fo 

lOfc 


<l 


54^ 


f 


In  Order  to  gain  r.n  idoa  of  hov;  tho  abovc  figures  work 
out  for  the  total  numbor  of  childrcn  in  tliis  country,  each 
numbor  should  bo  multipliod  by  7. 


Patents  intending  to  emigrate 


No  answer 


544 


Parents  not   intending  to  emigrate     128 


40 


78?b 
17<fo 


d 


5^< 


> 


u. 


Tho   Ohild  Rcfunoc  Problem, 


The  numbor  öf  Jcwish  and  non-Aryan  childron  is  often 
quoted  in  the  press,  yet  the   figures  vary  to  such  an  extent  that 
thoy  must   often  be  taken  with  a  (jrain  of   salt.       Thoußii  the 
fißures  given  bclow  are   open  to  question,   they  have  been 
oortipiled  with  attention  to  tho  facts  rathor  than  to  theories. 


.    Old  Gormony  and  Ostmark 


Utider  14. 


14  -   17 


26.000 

* 

20,000. 


Thus  there  are   about  40,000   children  withln  the  scope 
of  the  Movement   and  v/ithin  its   age  limit    (16)    still  to  be 
roscued  from  Gcrmany» 

The  latest  fißures  for  the    children  in  the   Ostmark  oan 
be  aocepted  v/ithout   question. 


TJp  to  2  years 
Up  to  6  years 
üp  to  10  y*:,ars 
üp  to  14  years 
Up  to  16  years 


700 
1,600 
2,300 
3,350 
2,600 


10,550 

Therofore  the  numbor  of   children  up  to  16  years  in  the 
Altreich  must  be  ne.;rly  30,000. 

Tho  figuros  for  Jcv/ish  children  in  the  formor 
Gzecho-Slovakia  are  even  harder  to   colculate  and  v/e  are  not 
presenting  any  statistios  for   children  under  14. 


The    ceded  Sudeten  areas 
Boheraia  &  MoraviQ 
Slovakia 


3,000 
11,800 
17 , 000 


31,800 

As  for  the  non-ary.^n  Christian  childron  there  is  no 
possiblG  w;\y   of  finGing  out  their  total.      Even  if   it  v/as   compiled 
it  would  be  as  good   as  useless,    as   a  largo  numbor  of  non-aryan 
Christians  are  unv/illing  to  leave,    since  there  mry  be   little 
disorimination  against  thom,     Ar;ain  v^^ith  the  present  labour 
Short cge  the  Gorman  Government   are  unwilling  to  let  any  non- 
aryan  children  go,   unJ.ess  their  parents  are  knovm  to  be  hostile 
to  the   regine.      In  Slovalcia,   v/here   there  is   a  ChristifUi  Front, 
the  non-aryan  problem  does  not  firise  since   all  Christians  are 
excluded  from  the  racial  laws. 

It  would  be   safe  to  rockon  that  the  numbor  of  non- 
aryan  Christians  to  be  rescuod  from  Groater  Gormany,   excluding 


SlovaJcia  Is  about  one-auortor  of  tho  nuraber  of  Jewish  ohilür 


en. 


Jewiih   Childron 


^Itroioh 

Ostmark 

Sudeten 

BoheraiQjMoravia 
Slovakla 


29,500 
10,550 
3,000 
11,800 
17,000 


Total 


71.850 


Non-aryan  Christians 


i 


4   Of     55,300 
13,625 


Total  of  Jov/ish  and  non-aryan 
Christian  children 


85,675 


rofußee^proSfä"wiL'not'L"solvea°u°ntJ?%^;;'  '^^    '^'^' 
aro  romoved.     Thls   ic   n  fn?i?  ..^^*^-'-  *^*^  ^^^^^^  85,675 

wish  to  llS^e.      Thei?  parJnts^^^n  S'??!^^  }^'   children,    do  not 
their  firma  aro  forceä  to  ^^^lovV    -^p  ""^^"^^  """^^^^  through 
of  Gourso.   boin/Shv^?..n?if,^  J^^^-""^  Coraraissioncrs.      Many, 
Gürmany!    '  ^  Physically  unfit   may  never  be   able  to  loa^e 

Novembef  anf  Lveral  othof'n,  ^"^^^  °T  *°  ^^^^^^^^^  ^i^- 

ma  sevcral  othor  oountries  have  made  a  contribution. 


Holland 

1500 

Belßlura 

600 

France 

600 

Swedon 

250 

U.SoA. 

240 

7990 

fallier au%lS"?hoTcrt   vo.r'"w?tT/V\^  ^°^''^  ""•>  »^olr 
presont  rite  of  eralra°?lon  o?V .!,^??^°  \^f  "'*=*  t""  y°"i-s  at  the 
re^c^lnlnt,  will  prSJ|S^^°^  rfauo":a'\'rA.:?%SrSSSf  °'  ^""'«" 

I 


REFUGEE 


CHILDRENS  MOVEMENT  LTD. 


CHANUC  AH 


5702 


JSm 


It  is  the  purpose  of  our  Chanucah  Booklet  to  remind  you  of 
our  Jcwish  tradition,  to  strengthen  your  responsibility  towards  your 
faith  and  Community.  We  know  that  there  are  many  difficult 
Problems.  We  will  have  another  Jewish  Booklet  which  we  should 
like  to  name  "Call  to  Judaism,"  and  we  would  like  your  help  m 
producing  this  so  that  it  may  help  others  in  leading  a  true  Jewish 
life. 

Perhaps  you  could  teil  us  why  you  think  it  worth  while  to  be 
a  Jew  or  Jewess  and  help  others,  too,  to  become  proud  of  being 
Jewish.  We  think,  to  begin  with,  the  best  way  is  not  to  condemn 
or  to  criticise  but  to  be  constructive  and  show  a  way. 

If  you  have  any  questions  or  opinions  in  connection  with  thesc 
articles,  the  Editor  will  be  pleased  to  forward  any  letters  to  the 
Authors  concemed. 

Send  your  contributions  to  the  Editor, 

Dr.  W.  van  der  Zyl, 
Bloomsbury  House,  Bloomsbury  Street,  London,  W.C.l. 


f, 


A  1941  CHANUCAH  MESSAGE 

Rev,   1.  L.  Swift. 

W  lu'ncvcr  wc  ccli'hratt'  a  Jt'uish  Fi'stixal.  I  ask  mysclf  whclhcr 
any  usclul  purpose  is  scrvcd  in  this  gcncration  hy  iiiaintainini;.  and 
by  cncouiagino;  others  to  niaintain,  the  traditions  associati'd  with  it. 
We  havt'  inherited  thosc  traditions  froni  a  distant  past  in  which 
they  certainly  had  a  place,  but  in  wliich  circumstances  were  so  very 
diffcrcnt  froin  those  that  Surround  us  to-day.  that  onc  often  wonders 
whcthcr  the  sanie  custoins  rcally  fit  into  our  prcsent-day  niode  of 
livinjT  and  tliinkint». 

When  Chanu(  ah  conios  round  this  year  to  a  Jewish  people  that 
is  scattered  and  allhctt^d  as  never  before  in  its  troubk^d  history.  that 
question  niust  j^rcscnt  its(^lf  cvcn  niore  prominrntly  than  usual  to 
the  niinds  of  thosc  who  do  not  can^  to  do  thinii:s  out  of  sheer  forcc 
of  habit.  but  picfcr  hrst  to  s(M'  a  vahd  rcason  for  doing  thcni.  After 
all.  why  should  we  i^o  throu<>;h  the  jjrocess  of  lightinu^  candles 
during  Chanucah  weck  hecause  of  soniething  which  happened 
nearly  two  thousand  years  as^o?  Indeed,  why  should  \v(^  now  celc- 
brate  the  re-dedication  of  a  Temple  which  has  since  been  totally 
destroyrd?  In  a  word.  vvhat  usrful  purpose  are  we  serving  by  per- 
sisting  in  practices  whicli  superficially  seem  to  have  lost  all  thcMr 
practical  value  and  all  their  practical  sic^nificance? 

Those  who  look  upon  the  Maccabean  epic  which  Chanucah 
connnenioratcs  as  a  punly  niilitary  victory  niay  well  scek  the 
answer  to  thesc  (jucstions  in  vain.  But  those  who  look  upon  the 
Maccabean  story  as  did  the  Rabbis  of  old.  and  see  in  it  not  a  niere 
niilitary  or  political  victory.  hut  soniething  inftnitely  greater — a 
victory  of  the  spirit  -have  their  answer  clear  and  unniistakable, 
and  vvill  light  tluMr  candles.  and  will  sing  th(Mr  Chanucah  songs, 
and  will  recite  their  Chanucah  prayers.  with  greater  ft^rvour  and 
enthusiasrn  than  ever.  particularly  in  these  days  of  stress  and  trial 
throuirh  which  w(^  ixrc  passing. 

The  victory  of  the  Maccabees  was  certainly  not  just  a  niilitary 
one:  if  it  were  just  that.  we  should  pay  very  little  heed  to  it.  For 
that  matter,  we  do  not  have  annual  festivals  to  celebrate  sonie  of 
the  stirring  niilitary  triuniphs  of  David  or  of  the  other  heroes  of  our 
histor\.  No.  the  Maccabean  victory  was  a  spiritual  one  which 
ensured  the  coiUiiuied  worship  of  God  and  the  continued  practice 
of  Divinc^  Law.  It  was  for  thc^e  ideals  that  the  Maccabees  fought; 
it  was  for  these  that  they  were  ready  for  the  final  sacrifice;  and  it 
was  these  that  triuniph(^d  in  the  end.  That  is  why  we  make  cUi 
annual  festival  of  the  niiraculous  victory  of  a  handful  of  nien  over 
a  niultitude  of  oppressors.  and  that  is  why  we  allocate  eight  days 
of  our  calendar  to  the  celebration  of  their  luToism. 


I  scarcely  think  that  any  of  the  readers  of  this  littlc  magazine. 

whatever  their  age  may  be,  will  need  to  havc  the  moral  of  this 

omphasiscd  in  days  likc  these.     Wo  arc  to-day  in  vcry  truth  the 

direct   descendants   of    Judas    Maccabeus.   fighting   against   a    des- 

tructive  horde,   who  seek  not   merely   the  conquest  of   lands   and 

of  peoples,  but   who  aim  at   the  destruction   of  ideals  and  beliefs 

and  principles  that  are  dearer  to  us  than  life  itself .    Those  who  are 

fighting  against  the  forccs  of  evil  to-day— and  we  bear  the  proud 

responsibiiity  of  being  numbered  among  them— are  the  Maecabeans 

of  this  age.    So,  you  see,  we  have  abundant  reason  for  fighting  our 

Ghanucah  candles  this  year,  because  in  so  doing  we  are  at  once 

giving  thanks  for  the  preservation  of  our  ideals,  and  renewing  our 

faith  in  their  perpetuation-  we  are,  so  to  speak,  re-dedicating  the 

Temple  of  our  lives  to  the  service  of  God  and  to  the  practice  of 

His  Law. 

There  is  a  rather  beautiful  Ghanueah  custom  which  always 
comes  to  my  mind  when  I  light  my  candles  at  home,  and  which,  T 
think,  has  a  direct  bearing  on  what  I  have  just  written.  The  Rabbis 
prescribe  that  the  Ghanucah  candles  should  bc  placed  near  the  door. 
so  that  all  who  pass  by  may  see  them— there  were  no  black-out 
restrictions  then ! — and  moreover  the  candles  should  be  put  on  the 
side  of  the  door  opposite  the  Mezzuzah  so  that  on  entering  or  leav- 
ing  the  room,  we  have  the  Mezzuzah  on  one  side  of  us  and  the 
Ghanucah  candles  on  the  other.  By  so  doing,  we  Surround  ourselvcs. 
in  a  very  fiteral  sense.  with  Mitzvoth,  and  outwardly  demonstrate 
our  re-dedication  to  the  sublime  tcachings  of  our  faith.  We  may 
profitably  reflect  on  that  delightful  piece  of  Rabbinic  instruction  this 
year;  it  will  help  us  to  keep  Mitzvoth— that  is  right  conduct  and  a 
godly  bearing — as  the  influonces  that  Surround  us,  and  will  preserve 
the  ideals  that  we  cherish  in  the  face  of  all  the  diflficulties  through 
which  we  must  pass  until  the  happy  days  of  peace  that  lie  ahead. 

DEDICATION 

By 

Rabbi   Harold  F.  Reinhart. 

And  so  the  eight  lights  flickered,  until  one  of  them  sputtered 
a  bit  and  suddenly  went  out.  The  next  one  followed,  and  the  one 
at  the  other  end  of  the  menorah  seemed  just  to  fold  up  in  a  black 
Cover.  Quickly  then  one  after  another  of  the  remaining  Hghts  died 
away,  the  last  one  of  all  keeping  a  tiny  lingering  spark  aUght  for  a 
long  moment.  Then  it  was  dark.  I  realized  that  the  family  had  all 
left  the  library— and  it  was  very  dark.  The  black-out  hadn't  yet 
been  made  in  the  room,  and  that  should  be  done.  I  suppose  it 
should  have  been  done  some  time  ago — but  I  had  been  fascinated 
by  the  candle  hghts.  And  now  for  some  reason  I  don't  know,  I 
didn't  want  to  make  the  black-out  and  switch  on  the  electricity. 
I  lay  back  in  the  big  chair  watching  the  dark  corner  where  the 
Ghanucah  lights  had  been. 


t 


In  the  gloom  I  saw,  or  thought  I  saw,  the  menorah  with  its 
branches  curving  upwards  on  either  side.  But  its  arms  stretched  out 
like  the  limbs  of  a  great  black  tree;  and  then  they  moved  upwards 
until  they  were  all  far  out  of  my  reach,  and  they  drew  together 
like  the  ribs  of  a  gigantic  umbrella  closing  with  the  handle  upper- 
niost.  Only  the  ribs  were  of  very  unequal  length,  so  the  places 
for  the  candles  were  one  above  the  other,  so  that  their  flames  would 
be  shining  in  a  vertical  row  like  the  red,  yellow  and  green  traffic 
lights,  or  like  the  lanips  on  a  railway  signal ;  and  it  was  clear  that 
they  had  to  be  big  lights  and  had  to  be  of  different  colours.  There 
were  huge  round  shadows  darker  than  the  darkness  round  about 
them.  where  the  eight  lights  should  be;  and  I  knew  that  /  must 
light  those  great  lights. 

They  were  so  high,  one  above  the  other  in  the  blackness,  that 
I  couldn't  possibly  re'ach  them;  but  I  knew  that  somchow  or  other 
I  had  to  do  it.  I  thought :  "It  all  depends  on  me  .  .  ."  I  feit 
very  small,  very  small  indeed,  about  as  big  as  Tom  Thumb,  in  the 
presence  of  that  shadowy  tower  where  the  lights  must  be  kindled. 
But  I  feit  very  fit  and  vcry  strong.  and  I  would  climb  and  climb  for 
ever,  if  necds  be,  to  reach  those  candles  of  my  dream. 

Where  the  first  light  should  bc  there  were  some  sharp,  deep 
shadows  that  looked  like  Hebrew  letters;  but  I  couldn't  make  them 
out.  I  climbed.  Then  it  seemed  that  I  wasn't  climbing  with  my 
hands  and  feet,  but  with  my  mind.  I  was  studying,  and  each  time  I 
reached  out,  I  learned  a  letter,  a  phrase,  an  idea.  On  and  on  1 
went,  climbing  and  climbing.  pulling  and  straining,  learning  and 
learning,  weeks  and  years ;  and  it  got  easier  and  more  exciting  as  1 
stepped  higher  and  higher,  until  I  came  to  the  place.  I  reached 
out  my  hand  and  the  huge  circle  burst  into  light— a  mighty  golden 
shining.  And  the  Hebrew  letters  were  clear  to  me;  mem,  caph,  het. 
yod,  i  could  read  them  easily;  they  speit  the  name  of  the  Maccabce. 
the  hero  of  Chanucah—^nd  they  were  the  initials  of  ''Mi  chamocha 
haelim  Adonar—'''Who  is  like  Thee  among  the  mighty,  O  Lord?" 
—the  Slogan  of  the  Maccabees,  and  the  cry  of  faith  of  many  Jewish 
generations. 

I  could  not  stop.  I  was  reaching  out  my  arms  and  straining 
upwards.  It  seemed  that  I  was  moving  through  books,  and  turning 
pages  and  pages.  I  seemed  to  move  faster,  and  the  time  was  but 
an  instant,  yet  I  covercd  hundreds  and  hundreds  of  years.  I  learned. 
I  knew  a  bit  more,  and  yet  another  bit  more,  about  life  and  history. 
On  and  on,  until  I  reached  the  second  space  and  made  it  light.  It, 
too.  was  golden  like  the  first,  and  shone  as  though  a  lens  with 
countless  httle  facets,  each  one  a  hero,  a  teaching.  an  event  of 
wisdom  in  the  long  history  of  human  thought  and  efi'ort. 

Higher  yet  I  climbed.  The  two  lights  that  had  been  kindled 
showed  the  way,  and  only  now  it  could  be  seen  that  the  distance 
covered  by  knowledge  was  but  little  in  comparison  with  the  wide, 
liniitless  spaces  stretching  far  above  it.     And  as  I  strove  upwards. 


I  sccmed  to  be  reaching  out  to  find  the  littlc  cruse  of  oil  which  was 
thc  miracle  of  Chanucah.  and  to  find  along  with  that.  the  wonder 
of  all  things  that  happen  cvery  day  in  the  world,  things  that  makc 
mcn  enjoy  and  admire  and  marvel.  So  I  lit  the  lamp.  thc  glowing 
red  lamp,  of  surprise.  It  burned,  as  I  saw,  from  thc  oil  of  that 
same  littlc  cruse  that  had  lastcd  cight  days,  two  thousand  ycars  ago. 
It  was  the  light  of  all  that  we  cannot  understand.  hut  all  that  claims 
cur  emotions,  study,  admiration  and  love. 

I  was  not  tircd.  The  more  I  claimbcd.  thc  morc  cncrgy  I 
seemed  to  have.  Agcs  passed  within  thc  flccting  monicnt.  as  I 
raised  myself  to  thc  fourth.  fifth  and  sixth  lights.  They  were  the 
lights  of  Maccabcan  virtues  in  our  history.  First  of  thcm  was  thc 
lamp  of  loyalty.  It  shonc  forth  like  a  spot-light  in  a  theatre  and 
illuminatcd  a  picturc  of  thc  dcdication  of  thc  Tcniplc  of  old,  whcn 
the  Maccabean  pricsts  celcbrated  the  loyalty  of  a  people  brave  and 
truc.  Thcn,  flashing  with  such  spccd  that  at  any  othcr  time  I  could 
not  have  followcd  it,  the  piercing  ray  rcstcd  on  sccne  after  scenc 
of  constancy,  dcvotion,  sacrificc  and  priycr — in  Canaan.  in  Baby- 
lon, in  Persia,  in  Spain,  and  in  a  hundrcd  othcr  lands.  through 
countlcss  trials  and  tcniptations.  In  all  thc  thousands  of  faces 
includcd  in  thcsc  sccncs  was  rcflcctcd  thc  light  of  truc  and  stcadfast 
hcarts. 

Bcfore  I  realizcd  it.  the  next.  the  fifth  great  light  shonc  out; 
and  it  travcllcd  back  across  thc  same  scencs — thc  same  yet  different, 
for  thc  characters  wcrc  in  a  difi'crcnt  mood.  this  time  cach  showing 
his  resolve,  bis  mighty  will  to  dcfv  tyranny.  to  protcst  thc  truth.  to 
uphold  libcrty  at  all  cost.  There  arosc  a  sound  of  distant  music 
and  from  across  a  hundrcd  gcncrations  came  the  voicc  of 
Mattathias  :  "Though  all  thc  nations  that  arc  undcr  thc  king's 
dominion  obey  him,  and  fall  away  from  thc  religion  of  thcir  fathers. 
yet  will  I  and  my  sons  and  my  brcthren  walk  in  thc  covcnant  of 
our  fathers." 

Ininicdiatcly  thc  next  light  abovc  grcw  bright.  and  for  a  third 
time  thc  historic  panorama  glowed  in  a  thousand  swiftly  passing 
scenes — this  time  in  persecution  and  pain.  in  battle  and  death.  but 
always  with  daring  and  courage  that  madc  each  eye  flash  and  cach 
face  shine  with  majesty.  Thus  thc  three  great  lamps  of  loyalty. 
libcrty  and  courage  had  cast  th(^ir  light  of  hcavcnly  bluish  \^hitc 
upon  thc  glory  of  heroic  history. 

I  could  not  stop.  My  brcath  was  Coming  fast;  and  inspircd 
by  thc  wonders  I  had  seen,  I  moved  at  lightning  spccd.  In  my 
swift  passage,  the  seventh  light  seemed  to  have  grown  to  a  brilliant 
flame.  Unlike  thc  othcrs  it  was  not  fixcd,  but  seemed  to  rush  ahcad 
of  me  and  it  shonc  with  evcry  hright  and  flashing  huc.  It  was  thc 
light  of  challcnge  of  to-day,  whcn  all  the  knowledge  and  all  the 
wonder  and  all  thc  virtues  of  mankind  are  summoned  for  the 
Service  of  truth. 


t 


It  was  more  than 
that  I  should  drop  or 
saw  shining  in  thc  dist 
the  light  of  faith  that 
of  faith  in  God.  The 
wings.  I  cried  out  in 
some  words  that  had 
kindlcd  that  aftcrnoon 


I  could  bear,  and  for  an  instant  I  thought 

fall  to  pieces;  but  I  liftcd  up  my  eyes  and 

ancc  thc  cighth  and  final  light — pure  white, 

good  and  right  and  truth  are  safe,  the  light 

Vision  of  that  light  seemed  to  lift  me  as  with 

joy  and  ...  I  awoke.     And  I  remembered 

been  spoken  before   the   candles  had  been 

:   it  is  Chanucah,  the  season  of  dcdication. 


FOUR    JEWISH    LEADERS 

By 

Professor  Norman  Bentwich. 

The  book  of  the  Apocrypha,  which  is  known  as  the  wisdom  of 
Ben  Sira.  or  Ecclesiasticus,  includes  a  famous  chapter  beginning 
with  thc  words  :  "Let  us  now  praise  famous  man."  It  is  read  in 
the  Churches  on  thc  days  of  memorial,  like  Armistice  Day,  and 
is  appropriate  to  our  Ghanucah  feast.  It  speaks  of  "such  as  did 
bear  rule  in  the  kingdom,  were  renowned  for  their  power,  giving 
counsel  by  their  understanding  and  declaring  prophesies.  They 
were  merciful  men  whose  rightcousness  has  not  been  forgotten." 

The  words  are  recalled  by  the  death,  during  the  last  months, 
of  four  outstanding  Jews  who  were  leaders,  each  in  their  own 
country,  and  have  left  a  permanent  impress  on  Jewish  life.  They 
were  Menahem  Ussishkin,  of  Palestine;  Louis  Brandeis,  of  the 
United  States;  Nathan  Laski,  of  England;  and  Otto  Hirsch,  of 
Germany.  All  but  the  last  had  reached  a  good  old  age,  yet  they 
were  all  vigorous  in  mind  and  in  spirit,  and  it  was  hoped  that  they 
would  be  spared  to  take  pärt  in  the  settlement  of  the  big  problems 
which  face  the  Jews  of  the  world.  Each  represented  a  distinctive 
outlook.  But  they  were  alike  in  dcvotion  to  their  people.  A  few 
words  about  them  may  be  appropriate  for  the  festival  of  Ghanucah, 
whcn  WC  are  stirred  by  the  memorics  of  those  who  fought  more 
than  2,000  ycars  ago  to  save  Judaism. 

Ussishkin  was  the  strong  man  of  Russian  Jewry.  in  an  age 
whcn  Russian  Jewry  gave  thc  Jewish  people  its  intellectual  and 
spiritual  leaders.  For  two  gcncrations  hc  was  the  leader,  first  of 
thc  Lovcrs  of  Zion,  thcn  of  thc  Zionists;  and  he  lived  for  the  two 
purposes  of  restoring  the  people  of  Israel  to  the  Land  of  Israel  and 
reviving  the  language  of  Israel.  It  has  been  told  that  in  his  native 
Russian  city  he  lived  at  the  corner  of  two  streets  called  Iron  and 
Stubborn,  and  that  was  symbolical  of  the  man.  But  in  Jerusalem 
he  lived  in  a  house,  strong  like  himself,  at  the  corner  of  two  streets 
namcd  Rambam  and  Ussishkin.  That,  too.  was  symbolical;  for  hc 
bccame  in  Palestine  a  part  himself  of  thc  living  Jewish  tradition. 
Hc  had  thc  intensitv  of  thc  Hcbrcw  prophct.  Hc  was  an  idca 
embodied  in  a  man;  and  hc  achievcd  his  life's  aim  because  hc  knew 
what  hc  wanted  and  ncver  swerved.     Thc  Soviet  cmblems  of  the 


5 


hammer  and  sickle  fit  him.  He  had  that  hammer-likc  quality  which 
is  said  to  be  the  origin  of  the  name  Maccabce;  and  his  ideal  was  to 
enable  the  Jew  to  redeem  the  soll  of  Palestine  in  his  day.  Through 
his  work  nearly  100,000  Jews  were  settled  in  villages  on  the  land. 

Louis  Brandeis  was  a  prophet  of  a  different  type,  the  produrt 
of  free  institutions,  but  with  an  inherited  passion  from  his  Jewish 
anccstors  for  social  justice.  An  outstanding  advocate  and  a  great 
Jurist,  he  strove  for  years  for  the  rights  of  the  American  workers  in 
the  factories.  He  was  known  throughout  the  United  States  as  the 
People's  Lawyer,  and  his  briefs  in  the  Courts  were  famous.  In  1916 
he  was  appointed  by  President  Wilson  a  Justice  of  the  Supreme 
Court  of  the  United  States,  the  most  authoritative  Court  in  the 
World,  being  the  first  Jew  to  hold  that  office.  And  for  nearly  20 
years  he  was  one  of  the  bright  lights  of  the  Court,  interpreting  the 
American  Constitution  libcrally  and  humanely  with  reference  to 
President  Roosevelt's  New  Deal. 

Before  he  became  a  Judge  he  had  been  won  to  the  cause  of 
Zionism.  A  national  home  and  justice  for  the  Jew  were  for  him  a 
part  of  social  justice,  and  it  was  not  enough  to  give  opportunity 
to  the  individual  Jew.  There  must  be  a  home  for  the  Jewish  group 
or  nationality.  Without  freedom  to  develop  his  national  culture, 
man  has  no  truo  freedom.  He  c^ime  to  that  undcrstanding  through 
his  legal  activity  for  the  humble  Jewish  workers  in  the  garment 
trade.  During  the  last  war,  and  at  the  peace  settlement,  he  was 
one  of  the  spokesmen  of  Jcwry  and  had  a  big  part  in  the  formula- 
tion  of  the  Balfour  Declaration.  As  a  member  of  the  Supreme 
Court  of  the  United  States  he  could  not  hold  Zionist  office,  but  he 
remained  tili  the  end  concerned  with  every  detail  of  the  practical 
life  in  Palestine,  particularly  the  well-being  of  the  workers.  He 
would  insist  that  the  prosperity  of  any  country  depended  on  using 
the  capacities  and  fostering  the  responsibilities  of  ordinary  men  and 
women.    He  was  a  great  Jew  because  he  was  a  great  humanist. 

Nathan  Laski  was  no  world  figure,  but  he  was  a  strong  man  in 
the  life  of  the  Jewish  Community  in  England.  He  madc  his  way 
from  humble  beginnings  to  be  first  the  Icader  of  the  Jewish  Com- 
munity in  Manchester,  and  then  one  of  the  acknowlcdged  heads 
of  English  Jewry  and  also  a  leading  Citizen  of  his  city.  Forthright 
in  speech  and  action,  he  was  never  afraid  of  asking  for  equal  justice 
for  the  Jew  from  his  fellow-citizens.  And  in  later  years  he  was  a 
sturdy  and  fearless  spokesman  for  the  refugees  from  Germany  and 
Central  Europe.  He  was  proud  of  his  two  sons,  Ncville  and  Harold, 
one  a  past-President  of  the  Board  of  Deputies  of  British  Jews.  the 
other  a  professor  of  social  science  at  London  University  and 
eminent  as  thinker,  writer  and  Speaker  in  all  progressive  movements. 
The  sons  have  carried  the  principles  of  the  father  into  a  larger 
sphere. 

Otto  Hirsch  differed  from  the  other  three  in  that  he  played 
no  part  in  the  world  outside  Jewry  and  achieved  no  public  fame 


I 


i 

1 


outside  Jewry.  But  for  eight  tragic  years  he  presided  over  and 
directed  the  Jewish  central  Organisation  in  Germany,  and  to  him 
more  than  to  any  other  single  man  we  owe  the  saving  of  the 
German  Jewish  youth.  He  was  a  hero  in  the  simplest  sense  of  the 
Word,  a  man  of  supreme  moral  and  physical  courage,  of  devotion 
to  his  people,  of  utter  disregard  of  seif.  He  and  his  wife  refuscd 
to  leave  Germany  before  the  war,  though  he  foresaw  the  end  that 
awaited  him  in  Germany.  He  dicd  in  a  concentration  camp.  His 
life  and  that  of  a  few  of  his  comrades,  notably  Rabbi  Baeck,  have 
given  nobility  to  the  last  struggle  of  the  Jews  of  Germany.  He  was 
well  beloved  by  all  who  knew  him;  his  memory  will  he  precious 
for  all  time  in  the  annals  of  the  Jewish  people. 

JEWISH    YOUTH    IN    THE    CRISIS. 

By 
Walter  Zander. 

Of  all  Youth  Croups  to-day  none  seems  to  be  less  significant 
than  the  Jewish  refugees.  Youth  without  a  country,  without  arms 
and  flags,  scattered  all  over  the  world,  at  the  mercy  of  other 
nations.  But  thcse  seemingly  miserable  people  can  make  a  great 
contribution  to  the  world,  and  their  very  suffering  gives  them  a 
unique  chance.  provided  that  they  face  their  lot,  and  rcact  in  the 
right  way. 

It  needs,  indeed,  much  courage  to  see  cur  Situation  without 
illusions.  The  attempts  of  assimilation  have  broken  down  nearly  all 
over  the  Contincnt;  Palestine  is  under  a  dark  cloud;  the  Jews  in 
Europe  are  threatened  with  extermination;  the  Jewish  position  is 
getting  more  uncertain  evcrywhcre  and,  worst  of  all,  the  very  ideals 
upon  which  Jewish  life  has  been  built  since  the  French  Revolution, 
are  undergoing  a  grave  crisis. 

However  black  the  future  inay  appear,  Youth,  fortunately. 
will  never  give  in.  But  beyond  maintaining  ourselves  we  must  build 
up  again  the  foundations  of  our  life.  This  will  only  be  possible  if 
we  mobilise  our  innermost  forccs  and  go  back  to  the  roots  of  our 
existence. 

Whocver  looks  at  our  history  will  agree  that  our  greatest 
achievement.  revealed  again  and  again,  has  been  the  conception  of 
the  all-embracing  unity  of  the  world,  not  only  in  a  material,  but 
in  a  Spiritual  sense.  This  vision  which  has  given  irifinite  vaiue  to 
the  human  soul,  and  which  is  the  basis  of  our  moral  order,  has 
been  our  contribution  to  civilisation,  and  Mr.  Winston  Churchill 
touched  the  centre  of '  the  problem  when.  in  his  recent  message  to 
the  Jews,  he  said  :  "Once  again,  at  the  appointed  time,  the  Jew 
will  see  vindicated  those  principles  of  righteousness  which  it  was  the 
Glory  of  his  Fathers  to  proclaim  to  the  world."  Here,  indeed,  is 
our  root  and  from  here  we  can  derive  unlimited  strength.  The 
best  Forces  to-day  are  longing  to  restore  a  spiritual  unity,  and  if 


6 


we,  according  to  our  tradition,  devote  ourselves  to  this  aim,  we  shall 
help  to  meet  a  fundamental  requirement  of  our  time. 

The  Nazis  have  undertaken  to  heal  the  world,  which  had  been 
split  into  innumerable  groups.  by  the  establishment  of  totalitarian- 
ism.  They  have  proclaimed  the  National  State,  based  on  "blood 
and  soil,"  as  the  ultimate  value.  and  try  to  make  this  the  basis  of 
a  New  Order.  It  is  no  accident  that  this  attempt  has  resulted 
in  war  and  devastation.  For,  as  long  as  the  National  State  is  the 
supreme  principal,  it  is  impossible  to  create  any  satisfactory  rela- 
tionships  to  other  peoples;  and  the  best  which  can  be  achieved  is 
a  sham  unity. 

We  Jews  had  once  the  vision  of  another  Totality,  based  on  a 
conception  much  more  profound  than  the  ideas  of  flesh  and  blood, 
nation  and  State,  and  we  called  it  the  Kingdom  of  God. 

Its  realization  was  not  sought  in  war  and  force  but  in  the 
human  heart.  Human  relationship  was  expressed  by  Shalom,  the 
wish  of  Peacc.  which  still  is  our  salutation.  This  conception  made 
Justice  the  basis  of  international  relationship.  The  subjection  of 
every  action  to  this  onr*  ultimate  value  aimed  at  the  sanctification 
of  the  whole  life,  and  this  is  our  Jewish  vision  of  Totality. 

We  are,  of  course.  far  away  from  the  realization  of  this  aim. 
But  this  ideal  can  achieve  far  more  than  the  desperate  attempts  of 
Totalitär ianism.  Our  task  as  Jews  can  only  be  to  serve  the  true 
Totality. 

Hitlcr's  hatrcd  against  the  Jews  is  not  accidental.  It  Springs, 
perhaps.  out  of  the  unconscious  feeling  that  the  Jew,  even  in  decay, 
is  still  a  personification  of  the  immortal  longing  for  true  unity  which 
the  haunted  heart  of  the  unfortunate  man  is  seeking  in  vain  on  the 
battlefields. 

Thcrcfore  we  should  see  in  the  persecutions  which  have  fallen 
upon  US  not  only  distress  but  a  warning  to  remember  again  our 
true  nature.  In  such  a  sense  one  could  even  say  that  we  should 
show  ourselves  worthy  of  our  persecutions.  There  should  be  no 
depression  nor,  on  the  other  band,  pride  and  self-conceit.  Humbly 
and  checrfully  we  must  go  to  work,  each  of  us  doing  our  duty 
wherever  we  are,  ofTcring  service,  love.  and.  if  need  be.  sacrifice. 
Noliody  need  wait.    Everybody  can  begin  immediately  everywhere. 

Nazism  requires  always  an  Opponent  as  an  object  of  hate  and 
defamation.  and  nearly  all  neighbours  of  Germany.  one  after  the 
other.  have  had  to  serve  this  purpose.  Devotion  to  true  Totality, 
however.  is  free  from  hate  and  bittern(^ss.  As  long  as  we  hate  a 
person  we  are  still  dependent  on  him.  It  must.  therefore.  be  our 
task  to  free  ourselves  entirely  from  any  bitter  feeling  even  against 
those  who  have  caused  our  sufTering.  If  we  can  attain  this  State  of 
mind.  our  inner  strength  will  increase  much.  and  we  will  attract 
powerful  Creative  forces. 


It  will,  perhaps,  be  said  that  our  number  is  small  and  that  only 
few  among  us  would  achieve  this  aim — that  such  action  cannot, 
therefore,  make  any  difference  to  the  world.  But  such  an  outlook 
would  be  wrong.  For.  every  moral  action  can  exert  an  infinite 
influence,  and  thus  everyone  of  us  has  bis  chance. 

,  It  is  worth  mentioning  that  Ghandi  also,  when  some  years  ago 
he  made  bis  suggestions  as  to  how  the  Jews  could  resist  the  Nazi 
terror.  referred  us  to  the  fundamental  principles  of  our  religious 
vision  and  proclaimed  :  "Given  the  will,  the  Jew  can  refuse  to  be 
treated  as  the  outcast  of  the  West  ...  he  can  command  the  atten- 
tion and  the  respect  of  the  world  .  .  .  and  can  turn  the  winter  of 
despair  into  the  summer  of  hope." 

Everywhere  forces  are  springing  up  seeking  the  Good.  It  is 
in  our  hands  whether  we  Jews  will  be  a  living  force  in  the  reshaping 
of  the  World.  This  will  not  be  decided  by  discussions  but  by  the 
strength  of  real  life  in  face  of  deadly  perils.  Youth  has  to  play  a 
fundamental  part  in  this.  What  has  been  done  by  them  up  tili  now 
is  encouraging.  Let  us  continue  our  task  with  all  the  strength  of 
our  hearts. 

THE    STORY    OF    CHANUCAH 

By 

Rabbi  Dr.  Arthur  Katz. 

The  Story  of  Chanucah  is  a  very  wonderful  story  of  faith, 
heroism  and  the  martyrdom  of  our  people  for  their  religion.  It 
happened  more  than  two  thousand  years  ago  at  the  time  when  the 
Temple  was  still  standing  in  all  its  glory  and  the  people  worshipped 
there  the  true  God,  the  God  of  their  ancestors.  At  that  time 
Antiochous,  king  of  Syria,  made  war  against  Egypt.  but  without 
success.  Thus  he  was  forced  to  leave  Egypt  and,  furious  at  this 
defeat.  he  decided  to  avengc  himself  upon  the  Jews.  On  bis  return 
from  Egypt  he  feil  upon  Jerusalem  and  ordered  a  massacre  of  its 
inhabitants.  Thousands  were  thus  slaughtered  and  as  many  as 
could  fled  to  the  mountains.  Antiochus  entercd  the  sanctuary  of 
the  Temple  and  robbed  it  of  all  precious  vessels  and  carried  away 
all  gold  and  silver. 

Antiochus's  Reign  of  Terror. 

After  his  return  to  Syria  Antiochus  began  a  systematic  attempt 
to  abolish  the  Jewish  religion  by  a  proclamation  that  all  the  inhabi- 
tants of  his  Empire  should  accept  the  Greek  heathen  rites.  Altars 
and  temples  should  be  erected  for  idols  all  over  the  country  and 
swine's  flesh  should  be  sacrificed  which  the  worshippers  were  com- 
pelled  to  eat.  The  observance  of  the  Sabbath  and  the  festivals  was 
forbidden  upon  pain  of  death  and  the  sacred  scrolls  were  destroyed 
or  defiled  wherever  they  were  found.  But  the  Jews  refused  to  obey 
Antiochus's  Orders,  they  chose  to  die  rather  than  to  foresake  the 
faith  of  their  fathers.  Soldiers  of  the  king  hunted  pious  Jews  all 
over  the  country  and  put  to  death  those  who  were  found  observing 


9 


any  of  the  Jewish  commandmcnts,  and  Israel  bowed  her  head  in 
anguish  for  her  martyred  dead. 

Rebellion  and  Victory. 

While  conipanics  of  Syrian  soldicrs  proceedcd  from  village  to 
village,  sctting  up  altars  and  idols,  one  of  thcse  parties  came  into 
the  city  of  Modin  to  sacrificc.  There  lived  Mattathias,  an  old 
priest  of  the  house  of  Hasnion.  All  the  inhabitants  of  Modin  were 
assembled  in  the  market  place  when  an  oflficer  ordered  thcm  to 
bring  sacrifices  to  the  idol.  "Thou  art  a  rulor  and  an  honoured  man 
in  this  city,"  he  said  to  Mattathias.  "Conie  thou  first  and  do  the 
commandment  of  the  king  and  thou  shall  be  honoured  with  gold 
and  silver."  But  Mattathias  answcred  :  "The  village  of  Modin  will 
remain  faithful  to  the  God  of  Israel,  rcgardless  of  what  others 
,  might  do."  While  the  aged  priest  was  spcaking,  a  Jew  went  up  to 
the  altar  and  was  preparing  to  sacrificc.  Mattathias  rushcd  up 
against  the  offender  and  slew  him  upon  the  altar.  Thcn  with  a  loud 
voicc  he  cried  out  :  "Who  is  zealous  for  the  law,  let  him  come  forth 
after  me,"  and  with  bis  fivc  sons  he  turned  against  the  officers  and 
pulled  down  the  altar.  Followed  by  a  large  numbcr  of  loyal 
Judeans.  Mattathias  escaped  into  the  hüls  and  raised  there  the 
Standard  of  revolt.  His  old  age  howcver  could  no  longer  bear  the 
strain  of  war.  and  on  his  dcath-hcd  he  advised  his  follcnvcrs  to 
choose  as  their  niilitary  leader  his  son  Judah,  known  as  the  Macca- 
bee  (the  Hammerer). 

Hundreds  of  bold  nien  were  joining  his  camp  and  recruits 
were  pouring  into  Judah's  camp  from  every  corner  of  the  country. 
Antiochus  sent  new  forccs  against  Judah  and  at  Emmaus  the  decisive 
battle  was  fought.  The  Syrian  arrny  was  sniashed  and  Israel  had  a 
great  deliverance  that  day. 

The  PuRuacATioN  of  the  Temple. 

Nothing  now  prevented  Judah  from  marching  against  Jerusa- 
lem. Entering  the  capital  amidst  great  rejoicing,  Judah  said  to  his 
companions  :  "Let  us  go  up  and  cleanse  the  Sanctuary."  And  the 
soldicrs  set  to  work  at  once  to  purify  the  Temple.  The  old  altar 
was  removed  and  a  new  one  erected;  new  vessels  of  gold  were 
replaced  and  the  priests  ofTercd  up  the  sacrifices.  Then  they  were 
ready  to  light  the  sacred  lamp  upon  the  shrine.  But  no  oil  could 
be  found  which  was  imstained  by  hcathcn  hands.  They  searched 
everywhere  and  finally  discovered  a  flask  of  oil  with  the  unbroken 
seal  of  the  High  Priest  and  the  priests  relit  the  sacred  flanie.  But 
there  was  oil  just  for  one  day.  And  it  is  said,  the  sacred  oil  which 
would  last  only  for  one  day,  burnt  on  for  eight  long,  happy  days 
until  fresh  oil  was  brought  in.  The  Temple  was  dedicated  anew 
with  songs  and  illumination  and  the  celebration  continued  for  eight 
days.  And  so  we  celebrate  Chanucah,  the  Feast  of  Dedication,  for 
eight  days.  and  kindle  the  lights  of  the  Menorah  as  a  symbol  of 
Spiritual  light  and  freedom.    And  every  Jew  should  look  upon  these 

10 


I) 


lights  with  joy  and   pride  remembering  the  glorious  battle  of  our 
ancestors  for  their  faith. 

As  Chanucah  commemorates  the  deliverance  of  our  people  it 
is  therefore  a  happy  occasion.  We  usually  celebrate  it  with  games 
and  entertainments.  Childrcn  play  with  a  revolving  top  or  die 
called  Trendle.  This  die  has  on  its  four  sides  Hebrew  letters  which 
have  a  two-fold  meaning.  the  one  in  Hebrew,  nes  gadol  hajah  sham 
(a  great  miracle  happened  there).  and  the  other  indicating  the  gains 
and  losses  in  the  day. 

COPY  OF  A  LETTER  FROM  A  YOUNG  JEWISH  GIRL. 

September  28th,  1941. 
Dear . 


Perhaps  you  don't  remember  me.  I  am  a  friend  of  Lotte's, 
and  you  and  I  used  to  sit  in  the  Gallery  and  knit  during  your  first 
term.  So  in  view  of  the  hours  we  spent  together  and  in  view  of 
the  experiences  and  the  religion  which  we  share.  F  hope  you  will 
forgive  my  writing  to  you. 

I,  as  a  Jewess,  am  glad  to  know  that  you,  too.  are  determined 
to  find  the  tremendous  truths  that  lie  at  the  roots  of  Judaism — 
for  him  who  troubles  to  seek.  But  I  thmk  you  will  agree  with  me 
that  both  you  and  I  are  too  young  to  get  at  these  fundamentals 
entirely  unaided,  and  that  we  must  try  to  reach  them  either  through 
actual  teaching  (from  the  right  teacher)  or  through  reading. 

While  at  our  Boarding  School — and  for  that  matter  still  now 
— I  have  mainly  favoured  the  latter  course,  partly  because  it  pro- 
vides  more  scope  for  personal  interpretation.    Becoming  a  member 

of  the Synagoguc,  I  was  able  to  join  Rabbi 's  correspon- 

dence  course,  who  also  provided  me  with  the  necessary  text  books. 
Then,  through  reading  and  writing  essays  in  my  spare  time  (usually 
part  of  Saturday  afternoon  and  choir-practice  in  the  morning),   I 

prepared  for  my  confirmation  at  the Synagogue — and  I  found 

it  well  worth  my  while  to  be  confirmed.  You  may  be  orthodox  and 
not  believe  in  the  confirmation  of  girls.  Yet  even  in  this  case,  I 
think  you  will  find  the  course  of  value. 

Perhaps  it  is  rather  misleading  to  call  it  a  "course,"  for  in 
actual  fact,  it  is  rather  an  elastic  sort  of  teaching  which  can  cxtend 
over  any  period  you  choose. 

Should  you  feel  at  all  attracted  by  my  manner  of  study,  per- 
haps you  would  like  to  talk  it  over  with  someone  like  your  mother. 
and  should  you  then  wish  to  take  advantage  of  it,  I  would  be  only 

too  glad  to  get  in  touch  with  Rabbi  and  ask  him  to  write  to 

you. 

I  do  hope  you  will  understand  why  I  wrote  this  letter — I  do 
think  that  in  times  like  these,  we  must  all  try  and  help  each  other 
as  much  as  we  can,  and  that  we  have  both  learned  at  the  Boarding 

School,  haven't  we? 

Yours  very  sincerely,  . 


11 


CHANUCAH   PRAYRR. 

Hy  II.    F    RkinhakT. 

As  now,  on  Ibis  fair  feast,  I  conie  wilh  pride, 

The  li^^hts  which  shine  eacli  year,  to  bring  to  life, 
To  hless  theiii,  and  to  gaze  at  tliem,  and  sing 

The  oid,  old  song,  of  strength  and  faith  and  zeal, 
Of  days  of  old,  when  brave  nien  fought  and  cried  : 

Oh,  who  is  like  to  thee,  in  peace  or  strife, 
Oh  I.ord,  wlio,  from  on  high,  art  sure  to  bring 

The  help  \ve  need,  to  save,  to  gtiard,  to  heal  ! — 

As  now,  to  light  the  lights,  I  lift  niy  band, 

I  vvait,  and  tlien,  qiiite  still,  (juite  still  I  stand, 

And  pray  :   Oh  Lord,  I  wonld  not  be  too  bold, 
Hm,  in  these  tinies,  so  like  the  davs  of  old, 

vSo  grave,  and  fnll  of  threats  and  griefs  and  frights, 

Oh  makc  nie  worlh,  dear  Lord,  to  light  these  lights! 


HLEvSSIN(;S  FOR  THH  CHANUCAH   LIGHTS. 

rniYrj3  "ir^f^D  ic*x     •cHpn  rpt^  ^yriit^  '»'^  nnt<  Tina 

T     :    •  :  T     :•  •         v  -;  t  '^  t       I  v  v  ••     v:   t:  t  -       I        t 

*      «  *  •  •  *         • 

Blessed  art  ihon,  O  Lord  onr  God,  King  of  the  universe, 
who  hast  sanctified  us  by  thy  connnandments,  and  conimanded 
US  to  kindle  the  lights  of  Channcah. 

-.  -  .    .  T    T    V  T     '^    T  I  V  V  ••       V:      T:  T     -  )  T 

:  nTH  rt:T3  nnn  cr^'a 

Blesied  art  thon,  O  Lord  onr  God,  King  of  the  universe, 
who  vvroughtest  miracles  for  our  fathers  in  those  days  at  this 
season. 

(On  the  first  night ^  add) 

i32;^3ni  liü^pi  irnn*^*    •  oSiyn  •n^o  irn^s  '»'•  nn«  ^t\2 

T    •    •  :         t:1'  :        tv:  v  v  t  '^  t      Ivv  ••     v:  t:        t-      ]       t 

Blessed  art  thou,  O  Lord  our  God,  Kiug  of  the  universe, 
who  has  kept  us  alive,  sustained  us,  and  brought  us  to  this 
season. 

12 


CHANUCAH  HYMN. 

:  naran  najn  ♦  nioTö  Tti^a 

•  «»tJ^iDa  mo  ^*n    •  n^a  ^na  lu^a    •  ^b^sj  nrafef  nir^i 

«1«  »•«•——  TT  •  It;  'S  T,T  T 

•11  T*.  ;■**•'  *  t;~  ti  t,.  •  •• 

•  —  .••  ••  T  »J'—T  T  ;  "  •  •'•  • 

•  ;  T  •   :  •    I  I  ••:  V  T  \ : 

n»      :  T  T :  •  :  r  t  :  -    l  v     •  t  -:  !••  •  ;  • 

TT  T»T         :       ••:        T :  tt.»       t,, 

,  T    •  T  l  ••  T      -  tt:I»  : 

•  -^■njö  niDin  ^xißi  ♦  n^aoK'n  ^o^a  nx  •  '^r  ixap;.  D*:r 

; u^yi^i  T!2^.wap^  •  np!?^ '»»';  •  nra 


Rock  of  ages,  let  our  song 

Praise  thy  wondrous  saving  power, 
Thou,  amidst  the  raging  foes, 

Wast  our  safe  and  shelt'ring  tower. 
Furious,  they  assailed  us, 

But  thine  arm  availed  us, 
And  thy  word  broke  their  sword 

When  our  own  strength  failed  us. 


Kindling  new  the  holy  lamps, 

Priests  approved  in  sufFering, 
Purified  the  nation's  shrine, 

Brought  to  God  their  offering. 
And  His  courts  surrounding, 

Here  in  joy  abounding, 
Happy  throngs,  singing  songs 

With  a  mighty  sounding. 


Children  of  the  martyr-race, 

Whether  free  or  fettered, 
Wake  the  echoes  of  the  songs, 

Where  ye  may  be  scattered. 
Yours  the  message  cheering, 

That  the  time  is  nearing, 
Which  will  see  all  men  free, 

Tyrants  disappearing. 


V 


CIIAXrCAII    I'RAVI\K. 

Hv    II     1'     K  11  XU  \\<r 

As  now.  Oll  UiIn  fair  feast,  I  coiiie  willi  pride, 

Tlic  li.^hts  wliic  li  sliiiu/  t-arli  year,  to  hrinu:  lo  life, 
To  hless  Ihciii,  aiid  lo  .^a/e  at  llitiii,  and  siiii; 

The  old,  old  s()1l.^^  of  stienglli  and  faitli  and  zeal, 
Ofdavs  of  old.  wlicii  hravt-  nun  foiiglU  and  died: 

()li,  wlio  is  liku  lo  llu-r,  in  i)eare  or  slrife, 
Oh  I.ord,  who,  froni  on  hii;h,  art  snre  to  hriii^ 

TIk'  htAp  \ve  nec'fl,  io  >avc,  lo  t,niai(l.  lo  heal  !  — 

As  now,  to  li^hl  üu-  h.i;hls,  I  htl  in>   haiid, 

I   wail,  and  ihen.  (|iiilf  still,  (|nite  still   I  stand, 

And  pra\  :   <  )h  Loid,  I   wonld  nol  he  too  hold, 
lUu,  in  thcse  tiiiies,  S(>  likc  llu  (havs  of  old, 

So  i!:rave,  and  fnll  of  ihicals  and  u:riefs  and  fri^hts, 

Oh  inakc  nie  woilh,  dear  I.ord,  to  lii;ht  these  lights! 


p>Lh:ssiX(;s  h*ok  rui:  chanucah  ij(;hTvS. 

T     :   •  :  T     :'  •         v  -;  t  '^  t       I  v  v  ••     v:    t:         t  -       \       t 

•        ,  •  »  •  •  • 

Blessed  art  thon,  ()  I.ord  onr  Ciod,  King  of  the  nniverse, 
who  hast  sanetilied  ns  hy  th\  coniinandnients,  and  connnanded 
US  to  kindle  ihe  lights  of  Chaiincah. 

-.  _  .    .  T     T    V  T      '^     T  I   V   V  *•       V:       T:  T    -  I  T 

:  nn  yrs^  nr\n  z^^y^ 

Blessed  art  thon,  ()  I^ord  onr  Ood.  King  of  the  nniverse, 
who  wroughtest  miracles  for  oiir  fathers  in  those  days  at  this 
scason. 

(Oft  the  first  iii^ht,  add) 

i:i;^3m  ^y2'^p^  ^yruvr    •  c^i>*n  ^0:2  irn^s  '»•'  nn.s  T]n3 

T     •    •   :  T  :'•  :  tv.  v  v  t   '^    t       I  v  v  ••     v:    t;         t  -        )        t 

:  n-Tn  rj-T*? 

Ulesscd  art  thon,  O  Lord  our  (lod,  King  of  the  nniverse, 
who  has  kept  iis  alive,  sustained  us,  aud  ijrought  ns  to  this 
season. 


12 


CHANUCAH  HYMN. 


7  •  •  T  •  :         ••    *       •  - ..  -  .        VT»:  •  T       :  t 


—  —  V   •    wmm  •     •  •       • 


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♦V33  3n  •  n^no  lais' 3MiSi  •  n«trr ra' 'l^^xi  ♦nn32':im«ji 

'  TT  T     •  T  :       ••       :         T      :  t  t  :  •        t  :    : 

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•  ^^iJD  nioin  ix-ißi  •  D'jDirn  ^a^3  n«  •  '^y  issp;.  d^jv 
^33  •D'3t^*1^y'?  D3  nb'yj  'D^jpjp  inisöi  •iD'2atrn  '?!  ixstai 

:  n^33"ii  T5r  ir3p  •  r\i'o^'  ^ö'  *  nr3 

•  T  ;  •  :  'T         T      :       ••  :         t   • 


Rock  of  ages,  let  our  song 

Praise  tliy  wondrous  saving  power, 
Thou,  amidst  the  raging  foes, 

Wast  our  safe  and  shelt'ring  tower. 
Furious,  they  assailed  us, 

But  thine  arm  availed  us, 
And  tby  word  broke  their  sword 

When  our  owu  strength  failed  us. 


Kindling  new  tlie  holy  lamps, 

Priests  approved  in  suffering, 
Purified  the  uatiou's  slirine, 

Brought  to  God  their  oflering. 
And  His  courts  surrounding, 

Here  in  joy  aboundiug, 
Happy  throngs,  singing  songs 

Witli  a  mighty  sounding. 


Children  of  the  niartyr-race, 

Whether  free  or  fettered, 
Wake  the  echoes  of  the  songs, 

Where  ye  may  be  scattered. 
Yours  the  inessage  cheering, 

That  the  lime  is  nearing, 
Wh  ich  will  see  all  men  free, 

Tyrauts  disappearing. 


V 


Refugee  Children's  Movement,  Ltd 


seCond 

ANNUAL     REPORT 
1 939- 1 940. 


Refugee  Children's  Movement,  Ltd. 

(In  w'hich   is  incorporatcil  tlic  Intcr-Aid 
(x)mniittcc  for  C>hiK!rcn) 

BLOOMSBURY    HOUSE,   BLOOMSBURV   SKRHET, 

LONDON,  W.C.i. 

Tclep/wuc : 
MUScum  2()()o 
(Private  E^xchangc) 
Bnuu/i  Office : 
The  Grange,  Hindhead,  Si  rrey. 

Tele :     Hinillicad  669. 


Telcgyams : 
Elpis  Childrcn 
Wcstccnt  London 


SECOND     ANNUAL     REPORT 

1940. 

(Note.     Tlic  financial  statcmcnt  is  for  thc  ycar 
cndal   3 ist   March,    1941) 

Executive  Committee  \ 

Chairman  \     11ic  Rt.  Hon    Lord  (ioRELL,  (>.B.E.,  M.C. 

Depnty   Chairman  :      The  Makcfhoness  oe  Reading 

Hon.    Treasnrer:     Mrs.   Norman   Laski. 

Thc  Vcrv  Rcv.  Canon  (j.  L.  Curaven 

Sigmund  Gesietner,  Esq. 

E.  W.   Lindgren,   Esc|. 

Ihc  Rcv.  W.  W.  Simpson. 

Mrs.  L.  Hahn-Warhurg. 

General  Secretary:      Mrs.  Doroihy    H.    EIarhisty. 


Sincc  thc  issuc  of  thc  Report  of  1939  thc  "  Movement 
for  thc  Carc  of  Childrcn  innw  Gcrnriny  "  has  ahhrcviatcd  its 
title  and  at  thc  samc  time  cnhirgcd  its  possiblc  scope  and  it 
is  now  known  as  thc  "  Refugee  C:hiUlren\s  Movement,  Ltd." 
There  havc  also  becn  changes  in  personncl  which  are  shown 
on  thc  title  pagc. 

The  Executive  Committee  rcgrets  thc  loss  of  Rcv.  R.  A. 
Lewis  from  thc  position  of  Hon.  Treasurer  and  they  desire 
to  rccorcl  their  deep  sense  of  gratitude  for  all  his  help  in  thc 
past. 

Sir  Charles  Stcad's  help  has  also  heen  lost  to  thc  Move- 
ment owinj^  to  his  having  heen  rccalled  to  Government  Service. 
Thc  thanks  of  thc  Coinmittce  are  duc  to  Sir  Charles  for  his 

Services. 

1  • 


The  Committcc  wishcs  to  thank  all  thosc  pcoplc  who 
havc  so  gcncroLisly  givcn  thcir  timc  and  cspccially  Mrs. 
Norman  Laski  for  havino;  conscntcd  to  takc  up  thc  oncrous 
Position  as  Hon.  Trcasurcr,  and  Messrs.  Bardctt  &  Gluckstein 
our  Hon.  Solicitors.  A  warm  welcome  is  extended  to  thc 
ncw  memhers  of  the  hxecutive  ('ommittee. 

Thc  ycar  under  review  has  differed  j^rcatly  from  thc 
first  ycar  of  the  work  of  the  Movement  whcn  thc  grcatcst 
cxpenditure  of  energy  was  dircctcd  to  hringing  thc  Childrcn 
to  this  coLintry.  During  1940  the  Movement  has  known  that 
9,354  childrcn  were  in  this  country  and  its  work  was  to  carc 
for  thcir  cvery  nccd — maintcnancc,  cducation,  rcligious 
teaching,  hcalth,  training,  cm[)l()ymcnt,  rc-emigration  and  all 
thc  subsidiary  carcs  which  cach  of  thcse  cntails. 

Durin<»^  thc  ycar  thc  Regional  Organisation  has  dcvclopcd 
rapidly.  At  thc  end  of  1939  two  Regional  Committecs  only 
had  actually  been  hörn  and  they  wcre  but  a  fcw  days  old. 
During  thc  carly  months  of  1940  the  others  came  into  bcing 
one  after  another,  and  for  thc  last  nine  months  of  thc  ycar 
thc  Organisation  has  been  completc  except  as  regards  Northern 
Ireland  whcre  it  has  not  been  possible  to  work  out  the  schemc. 
Regions  havc  worked  out  thcir  own  plans  within  thc  lirnits 
of  thc  Bluc  Hook  which  was  issued  in  May,  1940.  Thc 
Central  Organisation  has  ofTcred  gcneral  counscl  and  has 
attempted  to  dcal  with  thc  manifoltl  dehnite  requests  for 
advicc  and  to  frame  policy. 

Early  in  thc  ycar  thc  Movement  was  anxious  to  put 
into  force  a  financial  arrangement  which  would  obviatc  thc 
possibility  of  any  Region  bcing  without  means  of  maintain- 
ing  childrcn  under  thcir  carc  should  a  crisis  make  it  tcmpor- 
arily  impossiblc  for  the  individual  [xiymcnts  to  bc  madc  from 
Bloomsbury  House.  A  schemc  has  iSecn  worked  out  by  thc 
Hon.  IVcasurcr  whereby  Regional  Committecs  havc  bccn 
providcd  with  a  rescrve  amount  of  cash  in  thcir  Banks  suffi- 
cient  to  cover  thc  gcneral  maintcnancc  costs  for  onc  month. 
At  the  bcginning  of  cach  month  they  are  furnished  with  a 
hst  of  thc  childrcn  bcing  maintained  togcther  with  thc 
amounts  they  rcceivc.  Thus,  if  and  whcn  an  cmcrgency 
should  arise  provision  for  a  month  is  completc. 

Thc  activities  of  thc  Regions  havc  been  varicd.  In  all 
cascs  thcrc  has  been  a  gradual  devclopment  of  thc  work  of 
linking  up  local  Guardian  Committecs  with  thc  Regions. 

WELFARE  AND  AF  1  ER-CARE  : 

Aftcr-Carc  work  has  bccn  rendered  very  difficult  owing 
to  thc  incrcasing  number  of  calls  on  thc  Services  of  mcmbcrs 


of  committecs  and  visitors.  Espccially  difficult  has  bccn  thc 
visiting  of  childrcn  in  rural  arcas  and  thc  work  of  obtaining 
Wclfare  Reports  has  bccn  hampcrcd.  A  grcat  dcal  of  hclp 
has  bccn  givcn  in  this  work  by  the  Standing  Committcc  of 
thc  National  Council  for  Social  Service,  W.V.S.,  and  Citizcn's 
Advicc  Burcaux. 

EMPLOYMENT  AND  TRAINING : 

During  thc  first  6-8  months  of  thc  ycar  under  rcvicw, 
it  was  not  casy  to  place  cither  boys  or  girls  in  cmploymcnt. 
Employmcnt  Exchanges  were  bound  to  scek  British  labour 
bcforc  granting  refugecs  permits  to  work.  With  thc  best 
will  in  thc  world  this  could  not  but  dclay  thc  cntry  of 
refugecs  into  cmploymcnt.  11ic  position  did  improvc  aftcr 
thc  Movement  had  discussed  the  difficultics  with  thc  officcrs 
of  thc  Ministry  of  Labour  who  were  always  sympathetic.  It 
was  not,  howcvcr,  until  the  demand  for  youthful  labour  grcw 
tireatcr  and  iircater  that  childrcn  were  placcd  with  casc. 

Actual  training  in  cmploymcnt  has,  from  forcc  of 
circumstances  detcriorated  but,  whilc  thc  National  cflort  must 
takc  prcccclcncc  of  other  considerations,  cvcry  effort  is  madc 
to  obtain  the  maximum  amount  of  training  availablc,  and  it 
is  thc  gcneral  policy  to  try  and  usc  the  ycars  betwccn  14  >4 
and  15/2  to  16  for  training. 

Wages  rose  considerably  during  thc  lattcr  part  of  1940 
but  the  work  was  frcquently  of  a  routinc  and  '  non-training  ' 
charactcr.  The  Movement  has  placcd  a  number  of  boys  in 
thc  Ort-Osc  Training  School  to  Icarn  cnginccring.  This 
School  offers  a  very  good  practical  training,  boys  are  houscd 
in  special  hostcls  providcd  by  the  Ort-Osc  and  attend  daily  at 
thc  School.  Thc  Organisation  chargcs  thc  Movement  only  for 
maintcnancc. 

Thc    Government    Training    Schemc    was    opencd    to 
refugecs  in  Dcccmber  1940.     Scvcral  boys  have  already  bccn 
accepted    but    very    fcw    havc    actually    started    in    Training 
Centres. 
PROHIBITED  AND  PROTECTED  AREAS : 

Whcn  the  Government  Instructions  came  out  banning 
certain  arcas  to  aliens,  the  Movement  was  faced  with  a  very 
big  problcni,  but,  with  thc  hclp  of  various  Committecs  who 
were  not  in  '  protccted  '  arcas,  thc  boys  and  girls  were  quickly 
rehoused.  The  most  gratcful  thanks  of  the  Movement  are 
duc  to  the  authorities  for  thcir  grcat  gencrosity  in  iending 
Newnham  College  and  some  staff  for  the  purpose  of  a  Hostel 
for  a  number  of  girls. 

3 


EVACUATION  OF  SCHOOL  CHILDREN: 

The  Movement  has  co-operated  with  local  education 
authorities  in  urging  the  evaciiation  of  school  chiklren  from 
big  citics.  The  biggcst  problem  has  been  in  London  where 
there  arc  few  chilcircn  under  14  years  of  age  left. 

Following  extensive  raicis  on  the  East  End  and  other 
parts  of  London,  a  large  nuniber  of  ehildren  have  had  to  be 
re-housed  and  rc-clothed.  The  routine  work  of  tracing 
addresses  and  arranging  evacuation  leads  to  a  great  deal  of 
auxihary  after-carc. 

SCHOOL  CHILDREN  IN  RECEFIION  AREAS: 

At  the  outbreak  of  War  tJiere  was  a  large  inHux  of 
ehildren  into  the  reception  areas.  After  the  heavy  air-raids 
in  September  the  inHux  was  renevved.  Committees  in  the 
Reception  Areas  were  faced  with  a  chffieult  task  in  tracing 
and  helping  new  arrivals.  The  upheaval  was  sometimes  a 
setback  to  the  childrcn's  setthng  down  but  on  the  whole  they 
reacted  well  and  it  was  an  advantage  to  them  that  their 
rehousing  and  thcir  new  schooling  was  all  part  of  the  same 
scheme  as  that  for  the  British  ehildren.  In  this  connection 
it  is  intcresting  to  note  the  exceptional  progress  made  by 
refugee  ehildren  and  the  excellent  way  in  which  they  have 
adapted  themselves  to  English  life  and  education..  Their 
knowledgc  of  the  English  language  has  improved  very  rapidly. 
Some  ehildren  have  taken  School  Certificate  and  Matricu  ation 


with  great  credit. 


Attcndance  at  Evening  Classes  is  encouraged  by  Com- 
mittees but  the  facilities  have  perforce  been  limited. 

A  special  case  of  '  evacuation  '  occurred  in  Lancashirc 
where  a  group  of  Gcrman  Jewish  refugee  ehildren  landed  in 
England  in  May  1940  after  the  invasion  of  Holland.  There 
were  over  60  ehildren  in  the  party  who  had  escaped  from 
Amsterdam  where  they  had  been  living  in  a  Jewish  orphanage 
under  the  protection  of  the  Dutch  authorities. 

The  Ministry  of  Health  ap[)ealed  to  the  N.W.  Regional 
Committee  to  help  them  in  iinding  accommodation  and 
placed  the  ehildren  in  Wigan  until  [KTmanent  arrangements 
could  be  made.  When  the  Jewish  Community  in  Manchester 
heard  of  the  plight  of  these  ehildren  they  formed  the  Jewish 
War  Refugees  Committee.  1  Wo  hosteis  were  opened  in 
Manchester  and  within  a  short  time  the  '  Amsterdam 
ehildren  '  as  they  canie  to  be  known,  were  happily  settled. 

GOVERNMENT  COMMANDEERING  OF  PREMISES  : 

A  very  great  and  sudden  strain  was  put  on  the  resourccs 


of  the  Movement  when  the  Military  Authorities  command- 
eercd  Barham  House.  The  boys  had  to  be  moved  very  quickly 
and,  for  a  short  period,  they  were  all  sent  to  Wallingford. 
This  was  not  at  all  suitable  for  younger  ehildren  and  we 
quickly  scattered  these  in  Hostels  up  and  down  the  country. 
Ä  section  of  the  older  boys  went  to  the  Linton  Road  Hostel 
in  Oxford  with  Mr.  Haybrook.  This  was  made  possible  by 
the  fact  that  most  of  the  Linton  Road  boys  v/ere  interned. 
A  smaller  grouj)  remained  at  Wallingford  for  farm  training. 
One  may  sav  that  in  a  matter  of  a  few  w^eeks,  the  whole  of 
Barham  House  had  been  rehoused  in  one  dircction  and 
another. 

Wallingford  ()remises  have  since  been  commandeercd. 
It  has  been  possible  to  place  all  the  boys  in  various  occupations 
in  diflerent  Re^ions. 

Tw(^  Hostels  whieh  were  run  by  local  Committees  have 
also  been  commandeercd.  In  cne  case  the  whole  of  the 
ehildren  were  rehoused  within  a  weck  and  in  the  second  case, 
arrangements  are  being  made  to  disperse  the  ehildren. 

RE-EMIGRATION : 

896  ehildren  left  the  country  during  the  year  1940.  761 
went  to  the  U.S.A.,  51  to  British  ('olonies  and  Dominions, 
14  to  other  countries,  70  to  South   America. 

Work  proceeded  smoothly  until  the  Summer  when, 
owing  to  air-raids  on  London,  the  American  Consulate  decided 
to  open  a  brauch  oriice  in  E[)S()m  where  they  would  grant 
visa  interviews  for  aliens.  Ulis  necessitated  sending  all  our 
ehildren  down  to  Epsom  and  it  was  arranged  that  they  went 
in  parties  twice  a  weck  and  w^tc  escorted  by  a  member  of 
the  Re-Emigration  Dept. 

The  issue  of  visas  continued  until  the  middle  of 
December  when  it  became  obvious  that  ownng  to  the  shortagc 
of  shipping  available  for  immigrants,  many  of  those  who  had 
already  olitained  their  visas  would  not  be  able  to  sail  before 
the  visas  expired.  The  Consul  thereupon  ceased  granting  visa 
interviews  unless  the  applicant  could  produce  proof  in  writing 
that  he  or  she  could  sail  within  four  months  of  the  visa's 
validity.  Since  Oetober,  very  few  ehildren  indeed  have  been 
able  to  leave  the  country  and  shipping  to  the  U.S.A.  is 
virtually  at  a  standstill. 

GUARANTEES  DURING  1940: 

The  Movement  has  been  ohliged  to  take  over  from 
^marantors  the  complete  responsibility  for  109  ehildren  and 
partial  responsibility  for  168  more.  Enquiries  have  been 
carried   out   into   the   circumstances   which    have    led    to    the 


inability  of  guarantors  to  continuc  to  implcmcnt  thcir  bond, 
and  only  aftcr  most  stringcnt  invcstigation  has  thc  Movement 
'  brokcn  '  a  guarantcc  :  thc  Movement  woiild  not  be  able 
to  carry  on  for  any  length  of  time,  had  it  been  otherwise,  as 
its  activc  work  is  based  on  an  understanding  that  guarantces 
shall  endure.  Mention  must  be  madc  of  thc  kindness  and 
generosity  of  Guarantors  and  of  thc  fact  that  even  after  thc 
financial  help  has  brokcn  down  thc  kindness  often  continues. 

INTERNMEN  r  AND  RELEASES  : 

Diiring  thc  course  of  the  year  approximatcly  i,ooo  of 
cur  childrcn  vvcrc  internal.  Out  of  this  number  201  werc 
(Icported  to  Australia  and  220  to  Canada.  390  boys  have  sincc 
been  rclcased.  Out  of  this  number  61  of  our  boys  havc  joincd 
the  Pioneer  Corp.  78  girls  have  been  rclcased  up  to  date. 
Thc  total  number  of  childrcn  still  interned  in  this  country 
is  115.  Out  of  this,  55  boys  are  over  the  age  of  18.  Letters 
have  been  writtcn  to  thcse  boys  advising  them  to  join  the 
Pioneer  Corps.  For  the  35  under  18,  applications  have  been 
madc  in  each  case.    The  same  applics  to  the  25  girls. 

All  childrcn  who  wcre  interned  in  this  country  reccived 
i/-  per  weck  pocket  moncy  and  we  have  been  in  constant 
correspondence  with  all  our  childrcn  interned  on  the  Islc  of 
Man  and  given  thcm  advicc  to  the  best  of  our  ability. 

RELIGIOUS  INSTRUCTION: 

Towards  thc  cnd  of  1940  thc  Movement  began  an  enquiry 
into  this  important  matter.  It  is  hoped  that  during  1941 
great  progress  may  be  madc.  The  co-operation  of  thc  Jewish 
religious  organisations  has  been  obtaincd  and  will  be  of  thc 
greatest   scrvice. 

Of  the  9,534  childrcn  under  thc  care  of  the  Movement 
ncarly  90%  werc  rcgistcrcd  as  Jewish,  the  remainder  being 
Christian.  Thc  basic  principle  of  the  Movement  with  regard 
to  the  religious  welfare  of  thcse  childrcn  is  that  each  child 
should  reccive  instruction  in  thc  faith  in  which  it  was  brought 
up,  and  that  no  child  should  bc  allowcd  to  change  its 
religion  without  every  possible  eflfort  being  madc  to  ascertain 
the  vicws  of  thc  parents  or  somc  near  relative.  The  Movement 
works  in  close  co-opcration  wnth  thc  Jewish  religious  author- 
ities  and  with  thc  Christian  Council  for  Refugecs  in  providing 
for  the  religious  oversio-ht  of  the  childrcn. 


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The  '  Movement  '  hopes  to  be  able  to  continue  on  exist- 
ing  lines  at  any  rate  well  into  1942.     In  order  to  attain  this 
object    the    present   basis    of    eeonomic    expenditure    will    1 
required  throughout  the  country. 


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The  Movement  clesires  to  place  on  record  its  deep  indebt- 
edness  to  the  work  of  Regional  and  local  Guardian  Committees 
and  of  many  other  voluntary  helpers.  Miich  personal  sacrifice 
of  time  and   energy   has  been    willingly  borne   and    for   this 


wholehearted  gratitude  is  offered. 


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A  GREAT 


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THE  STORY  OF 
THE   REFUGEE  CHILDREN'S 


MOVEMENT 


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BY 


JOHN    PRESLAND 

(Gladys   "Beiidit) 


JULY    1944 


REFUGEE     CHILDREN'S     MOVEMENT 


OFFICERS  AND  MEMBERS  OF  THE  EXECUTIVE  : 

Chairman  : 
THE   RT.   HON.  LORD   GORELL,  C.B.E..  M.C. 

Hon.  Treasurer : 
MRS.  NORMAN    LASKI 

THE   RT.   REV.  MONSIGNOR  CANON    GEORGE   L    CRAVEN 

SIGMUND   GESTETNER,  ESQ 

MRS.  LOLA   HAHN-WARBURG 

F.  W.  UNDGREN,  ESQ. 

THE   REV.  W.  W.  SIMPSON,  M.A. 

RABBI   MAURICE  SWIFT 

Hcn  Adviser  : 
THE   MARCHIONESS  OF   READING 

General  Secretary  : 
MRS.  DOROTHY   H.  HARDISTY.  B.A. 


BLOOMSBURY    HOUSE, 
BLOOMSBURY   STREET.   LONDON.   W.C.1 

Tel.:  MUSeum  6811 


A  GREAT  ADVENTURE 

TIIK    STORY    OF    TIIK 
REFUGEE     CIIILDREX'S     MOVEMENT 

TUE  Rcfugee  Children's  Movement  (or,  as  it  was  first 
called,  the  Movement  for  the  Care  of  Children  froni 
Germany)  was  founded  in  November  1938,  in  order  to 
rescue  children  of  Jewish  or  partly  Jewish  origin,  or  of  parents 
who  were  politically  opposed  to  the  Nazis,  from  the  terrihle 
conditions  from  vvhich  they  were  suffering  in  (iermany  and 
Austria. 

Origin   of  the   Movement 

There  had  already  existed,  since  March  1936,  an  Organisation 
called  the  Inter-Aid  Committee  for  Children  from  Germany 
(affiliated  to  the  Save  the  Children  l^md)  which,  under  the 
Chairmanship  of  Sir  Wyndham  Deedes,  comprised  representa- 
tives  of  both  Jewish  and  Christian  bodies  devoted  to  the  care 
of  refugees  from  Germany,  and  subseqiiently  from  Austria  also. 
'Fhis  Committee  had  brought  to  England  471  children,  both 
Jewish  and  ''  non-Aryan  "  Christian,  up  to  November,  i93(S. 
I^ach  of  these  children  had  been  selected  individually  on  account 
of  special  circumstances  of  hardship,  and  placed  in  an  Ijiglish 
school  or  home. 

Valuable  as  this  work  had  proved,  the  events  of  1938,  cul- 
minating  in  the  general  pogrom  of  November  9th,  made  it 
imperative  to  move  children  from  the  Greater  Reich  in  the 
largest  possible  numbers  and  vvith  the  greatest  haste.  'I'he 
Refugee  Children's  Movement  was  therefore  formed  on  the 
initiative  of  Mrs.  Norman  Bentwich,  under  the  Chairmanship  of 
Viscount  Samuel,  and  on  November  2 ist  the  founders  were 
received  in  deputation  by  the  Ilome  Secretary,  together  with 
representatives  of  the  Inter-Aid  Committee,  the  Society  of 
rViends  and  the  Jewish  Refugees  Committee.  The  Ilomc 
Secretary,  Sir  Samuel  lloare,  recognising  the  claims  of  these 
children  on  the  humanity  of  all  decent  people,  agreed  to  admit 
children  (up  to  the  age  of  17  plus)  in  much  greater  numbers  than 
formerly. 

That  afternoon,  in  the  course  of  a  speech  on  the  refugee 
question,  the  Mome  Secretary  informed  the  Ilouse  of  Commons 
of  the  meeting,  and  stated  that  facilities  would  he  provided  for  the 
entry  of  all  children  whose  maintenance  could  be  guaranteed 
cither  by  the  funds  of  the  voluntary  organisations  themselves  or 


by  the  generös! ty  of  Individuais.     Ref erring  to  the  proposals 

made  by  Lord  Samuel's  deputation,  he  said  : 

''  I  venture  to-night  to  take  the  opportunity  of  commending 
this  effort  to  my  fellow-countrymen  in  general.  Here  is  a 
Chance  of  taking  the  young  generation  of  a  great  people,  here 
is  a  Chance  of  mitigating  to  some  extent  the  terrible  sutierings 
of  their  parents  and  friends.  .   .  .** 

Method   of  Admittance 

Prior  to  these  events  children,  like  aduUs,  were  obUged  to 
obtain  a  special  visa  in  order  to  enter  this  country  and  each 
appHcation  was  forwarded  by  a  British  Passport  Control  Officer  in 
Germany  or  Austria  and  individually  considered  by  the  Home 
Office.  The  method  was  inevitably  slow,  and  a  few  days  before 
Lord  SamueFs  deputation  the  Home  Office  had  decided  to  relax 
the  regulations  for  children,  substituting  for  passports  and  visas 
a  "  travel  document/'  the  issue  of  which  was  entrusted  to  the 
Inter-Aid  Committee. 

This  arrangement  was  announced  to  the  House  of  Commons 
on  November  23rd,  and  was  again  referred  to  on  November  24th, 
when,  in  reply  to  a  question  by  Mr.  T.  p;dmund  Harvey,  the 
Under-Secretary  of  State  for  the  Home  Department  (Mr. 
Geoffrey  Lloyd)  said  : 

*'  It  has  been  decided  to  walve  the  requirement  of  a  visa  for 

refugee  children  brought  to  this  country  for  education  purposes 

under  the  care  of  the  Inter-Aid  Committee  for  Children.  .  .  .'* 

Amalgamation 

After  the  deputation  it  was  abundantly  clear  that  the  existence 
of  two  bodies  dealing  with  the  rescue  of  children  from  the  Reich 
was  most  undesirable  and  the  two  Committees  agreed  to 
amalgamate  as  quickly  as  possible,  under  the  Joint  Chairmanship 
of  Lord  Samuel  and  Sir  Wyndham  Deedes.  For  a  short  time  the 
combined  Organisation  was  known  as  the  World  Movement  for 
the  Rescue  of  Children  from  Germany  :  British  Inter-Aid 
Committee,  but  this  unwieldy  designation  was  soon  abandoned 
and  there  was  further  simplification  in  March,  1939,  when  the 
Movement  was  reconstituted  with  its  present  title,  under  the 
Chairmanship  of  Lord  Goreil,  who  accepted  the  onerous  duty 
at  the  request  of  the  Archbishop  of  Canterbury. 

Background   of  the   Movement 

In  order  to  appreciate  the  difficulties  with  which  the  Movement 
had  to  contend  in  the  early  months  of  its  existence,  it  is  necessary 


to  recall  the  conditions  under  which  Jevvs  were  obliged  to  live  in 
the  German  Reich. 

It  is  common  knowledge  that,  with  the  advent  of  Hitler,  Jevvs 
were  deprived  of  their  political  and  civil  rights  and  that 
repressive  measures  of  increasing  severity  were  aimed  at  the 
destruction  of  their  economic  life.  Hy  1936,  when  the  Inter-Aid 
Committee  began  its  work,  direct  persecution  had  extended  even 
to  children.  Jevvish  children  were  not  allowed  higher  education, 
their  secondary  education  was  strictly  limited,  and  in  non-Jewish 
schools  (the  number  of  Jewish  schools  was  not  great)  they  were 
subjected  to  cruel  and  humiliating  restrictions.  They  were  set 
apart  from  other  children  in  the  class  rooms,  they  were  forbidden 
to  join  in  sports  or  games  and  the  pupils  were  encouraged,  some- 
times  even  instructed  by  the  teachers,  to  torment  them  in  a  hundred 
ways.  Reliable  witnesses  stated  that  the  number  of  child-suicides 
greatly  increased  in  these  years  and  was  a  sad  indication  of  the 
measure  of  their  sufTering. 

It  was  not  alone  the  children  of  Jewish  faith  who  suifered. 
The  so-called  *'  non-Arvan "  Christians,  children  with  one 
Jewish  parent,  or  even  grand-parent,  found  themselves  also 
the  victims  of  racial  persecution.  The  malice  and  ingenuity 
shown  by  the  Nazi  authorities  in  assessing  the  degree  of  **  non- 
Aryanism  "  and  in  varying  the  repressive  measures  meted  out 
were,  indeed,  a  pathological  Symptom.  Suffice  it  to  say  that,  for  the 
non-Aryan  child,  a  conflict  of  loyalties  betvveen  its  Christian  and 
its  Jewish  parentage,  often  exacerbated  by  divorce,  voluntary  or 
enforced,  was  added  to  the  tale  of  its  miseries. 

Brutal  Nazi   Persecution 

From  1933  to  1938  the  shadows  deepened  on  the  llves  of  these 
children,  and  the  world  at  large,  it  seemed,  was  indifferent  to 
their  fate.  True,  the  Jewish  organisations  expended  their  labour 
and  their  money  without  stint  to  help  their  persecuted  brethren, 
and  a  few  Christian  leaders  of  the  Churches  began  a  valiant 
campaign  among  their  members  to  assist  the  victims  of  Nazi 
persecution,  whether  Jewish  or  Christian,  particularly  the 
children.  But  it  needed  the  pogrom  of  November,  1938,  to 
open  the  eyes  of  the  generality  of  men  to  what  was  happening  in 
Germany  and  Austria.  In  spite  of  stringent  Nazi  attempts  at 
censorship,  accounts  began  to  reach  the  outside  world  :  of  Jew- 
hunts  from  street  to  street  and  house  to  house  ;  of  concentration 
camps  for  every  male  Jew  captured,  even  boys  of  fifteen  ;  of 
the  burning  of  orphanages,  and  of  bands  of  homeless  children, 
some  no  more  than  infants,  roaming  the  countryside.    Even  the 


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Woods  round  Berlin,  meant  as  a  pleasure-resort  for  the  Citizens, 
were  filled  with  these  pitiful  vagrants,  cold  and  often  starving. 

It  was  in  these  circumstances  that  the  Movement  began  its 
work.  From  the  moment  of  its  inception  the  offices  of  the 
Movement,  and  of  the  Inter-Aid  Committee  also  (since  the  two 
bodies  were  still  unavoidably  working  in  separate  buildings), 
were  beseiged  by  scores,  indeed  by  hundreds  of  people  who  had  a 
friend  or  relative  in  Germany  or  Austria,  with  heart-rending  ap- 
peals  to  save  one  child  more.  'Fhis  stream  of  unhappy  and 
sometimes  frantic  callers  immensely  increased  the  difficulties  of 
Organisation,  an  experience  which  was  shared  by  the  British  and 
American  Consulates  in  the  Greater  Reich,  where  the  over- 
burdened  staffs  were  compelled  at  times  to  bar  their  doors  to 
all  callers,  in  order  to  deal  with  the  accumulating  mass  of 
documents. 

But  the  Consulates  already  possessed  the  machinery  for 
emigration  ;  the  Movement  had  to  create  its  machinery  in  this 
atmosphere  of  panic  and  misery.  It  had  to  keep  in  close  touch 
with  the  two  Jewish  organisations— the  Reichsvertretung  für 
Juden  in  Deutschland  in  Berlin  and  the  Kultusgemeinde  in 
Vienna— who  prepared  the  lists  of  children  to  be  sent  over,  and 
this  necessitated  constant  long-distance  telephone  calls,  since  the 
particulars  of  each  child  were  checked  for  its  travel-document 
and  the  British  and  German  lists  had  to  correspond  exactly.  As 
the  children  were  moved  in  batches  of  several  hundreds,  and  as 
the  applications,  here  and  in  the  Reich,  ran  into  thousands,  the 
difficulty  of  this  one  aspect  of  the  work  alone  can  well  be 
realized. 

Generous   British   hospitality 

In  the  meanwhile,  offers  of  hospitality  poured  in  from  people 
all  over  this  country,  at  last  aware  of  what  Nazi  persecution 
really  meant  and  anxious  to  help  the  most  helpless  and  innocent 
of  Its  victims.  These  offers  came  from  all  sections  of  the  Com- 
munity, Jewish  and  Christian,  rieh  and  poor,  from  schools, 
training-centres  and  many  institutions.  The  first  work  was  to 
sort  and  codify  them,  later  to  investigate  them  carefully.  From 
its  very  inception  the  Movement  was  anxious  that  each  child 
should  be  placed  in  a  religious  and  scholastic  environment  which 
accorded  with  the  wishes  of  its  parents.  To  ensure  this  a 
questionnaire  was  drawn  up  for  the  use  of  the  organisations  in 
Germany  and  the  parent  or  other  relative  was  required  to  State 
the  religion  of  the  child — if  Jewish  whether  it  required  Orthodox 
Jewish  food  and  environment — and  its  educational  Status. 


l'he  task  of  classifying  and  investigating  these  offers  and  of 
fitting  the  right  child  to  each  was  a  formidable  one  ;  it  was 
rendered  more  difficult  by  the  fact  that  there  were  insufiicient 
offers  of  Orthodox  Jewish  homes  for  the  number  of  Orthodox 
parents  applying  in  Germany,  and  it  was  with  heaviness  of  heart 
that  the  Movement  had  to  notify  the  Reichsvertretung  that  a 
certain  number  of  Orthodox  children  had  to  be  held  back  from  a 
specified  ''  transport.'* 


Over   9,000   saved 

But  in  spite  of  all  obstacles  the  work  went  forward,  the  first 
transport,  numbering  320  children,  reached  this  country  m 
December,  1938,  and  by  August,  1939,  when  the  war  stopped 
all  immigration,  9,354  children  had  been  rescued. 

The  children  who  came  over  were  classified  as  ''  guaranteed  *' 
and  ''  non-guaranteed  "— misleading  designations,  which  arose 
out  of  the  circumstances  of  the  time. 

Before  granting  permission  for  a  refugee  to  enter  this  country 
the  Ilome  Office  required  assurance  that  he  or  she  would  not 
seek  employment,  would  not  become  a  bürden  on  public  funds, 
and  that  provision  would  be  made  for  bis  or  her  emigration  to 
some  other  country,  if  and  when  required  by  the  Home  Office. 
Prior  to  November  1938,  as  stated  earlier,  a  separate  application 
had  to  be  made  for  each  refugee,  but  the  concession  granted  for 
children  at  that  date  was  that  this  provision  would  be  waived 
to  enable  them  to  enter  more  quickly,  though  the  Home  Oflicc 
still  required  the  assurance  that  the  children  would  be  main- 
tained,  educated,  given  some  vocational  training  and,  if  so 
required,  re-emigrated.  The  Home  Office  was  willing  to  accept 
the  guarantee  of  individual  relations  or  friends  to  discharge  these 
obligations,  provided  it  was  underwritten  by  the  Movement,  and 
it  was  the  children  in  this  category  who  were  known  as 
**  guaranteed." 

The  children  who  were  not  so  fortunate  as  to  have  relatives  or 
friends  in  this  country  were  known  as  **  unguaranteed,"  though 
it  should  be  clearly  understood  that  nevertheless  some  Organisa- 
tion had  to  be  responsible  for  carrying  out  the  provisions  of  the 
Home  Office.  This  Organisation  was  the  Movement,  though 
early  in  1939  local  Committees,  known  as  Guardian  Committees, 
formed  themselves  to  take  over  from  the  Movement  the  care 
and  maintenance  of  groups  of  children.  In  the  event  of  either 
the  Guardian  Committee  or  the  individual  guarantor  being  unable 
to   discharge   the   financial   Obligation,    the    Movement   became 

5 


responsible.  It  should  be  noted  in  passing  that  the  Home 
Office  regulations,  stringent  as  they  appear,  were  not  designed 
for  the  protection  of  the  British  pubHc  only,  to  avoid  the  importa- 
tion  of  cheap  labour  to  a  country  with  a  high  rate  of  unemployment, 
biit  in  the  interests  of  the  refugees  themselves,  and  particularly 
of  the  children,  who  were  guaranteed  proper  care,  education  and 
preparation  for  earning  a  HveHhood. 

Ilow    the    Children   were    Resciied 

It  has  already  been  said  that  the  Jewish  children  who  had  no 
friend  or  relative  in  this  country  were  selected  in  the  Reich  by 
two  Jewish  organisations  ;  the  Reichsvertretung  für  Juden  in 
Deutschland  in  BerHn  and  the  Kultusgemeinde  in  Vienna.  It 
may  cause  surprise  that  the  Nazi  Government  still  permitted 
Jewish  organisations  to  exist  and  to  w^ork,  but  it  was  almost  com- 
pelled  to  do  so  since  Jews  were  debarred  from  all  German  social 
vservices  and  the  Jewish  Community  itself  had  to  provide  against 
sickness,  unemployment  and  destitution,  as  well  as  to  make  the 
necessary  arrangements  for  emigration.  The  courage  and 
devotion  of  these  Jewish  workers,  particularly  those  of  the 
Reichsvertretung,  who  laboured  without  respite  for  six  long 
years,  are  beyond  all  praise.  Many  w^ho  had  the  opportunity  to 
escape  to  this  country  voluntarily  remained  in  order  to  help  their 
own  people.  Some  of  the  noblest  among  them  became  martyrs 
to  Cjcrman  ferocity.  The  Christian  '*  non-Aryan  "  children 
were  selected  by  the  *'  Paulusbund  ''  in  Berlin,  which  counted 
among  its  helpers  some  of  the  finest  of  the  German  Pastors,  and 
by  the  Society  of  PViends  in  Vienna. 

l'he  children  travelled  in  parties  of  several  hundred,  under  the 
care  of  specially  appointed  workers  who  had  to  return  to  Germany, 
and  the  German  Government  gave  special  railway  facilities  to 
these  **  children's  transports." 

Temporary  Camps 

On  arrival  the  children  w^re  placed  in  temporary  camps  until 
the  friends  or  relatives  of  the  guaranteed  children  could  be 
notified,  and  until  suitable  homes  could  be  found  for  the  others. 
The  first  camp  was  the  Dovercourt  Ray  Holiday  Camp,  near 
Harwich,  and  the  second  was  at  Pakefield,  near  Lowestoft.  The 
Organisation  of  these  camps  for  the  reception  of  several  hundred 
bewildered  and  frightened  children  who  had  passed  through  the 
terrible  days  of  November,  many  of  whom  had  seen  their  fathers 
taken  to  concentration  camps,  who  had  left  their  mothers  with  no 
knowledge  whether  they  would  ever  see  them  again,  was  an 
arduous  task.     But  in    a   short   time   the   camps  were   working 


smoothly,  thanks  to  the  untiring  devotion  of  the  camp  workers. 
The  children  were  divided  into  Orthodox  Jewish  children,  who 
needed  special  food  and  arrangements,  and  non-Orthodox  and 
Christian  ;  arrangements  were  made  for  Ministers  of  all  religious 
denominations  to  visit  the  camps  and  make  contact  with  the 
children  of  their  faith.  Later,  as  offers  of  hospitality  were 
classified,  particulars  of  individual  children  were  sent  to  intending 
hosts,  and  when  these  hosts  intimated  their  willingness  to  receive 
a  given  child,  interviews  were  arranged  at  the  camps  between 
host  and  guest,  so  that  a  personal  relation  could  be  established 
and  any  individual  difficulties  or  antipathies  noted. 

One  of  the  problems  of  hospitality  which  manifested  itself 
early  was  that  of  the  older  boys  and  youths.  A  large  number  of 
these  had  been  included  in  the  earlier  transports  because  of  the 
danger  they  ran  of  being  sent  to  concentration  camps,  but  it  is 
clearly  more  difficuh  to  find  hospitality  for  an  adolescent,  with  all 
the  Problems  arising  from  his  age,  than  for  a  young  child  who  can 
be  fitted  into  the  life  of  a  family.  These  young  people,  thereforc, 
were  still  at  the  camps  when  much  later  arrivals  of  young  children 
had  already  been  received  in  homes,  and  two  hosteis  were  opened 
for  them,  pending  their  final  settlement.  One  for  Orthodox 
fewish  boys  was  at  Westgate,  and  one  for  othcr  boys  at  Barham 
llouse,  Claydon,  near  Ipswich.  By  the  end  of  1939,  Barham 
llouse  had  become  a  permanent  training-centre  for  two  hundrcd 
boys,  since  it  was  no  longer  needed  as  a  clearing-house,  and  the 
hostel  at  Westgate  was  closed,  as  all  the  Orthodox  Jewish  boys 
had  been  found  training  positions  or  homes. 


Weif  are 

Once  arrangements  for  the  rescue  of  the  children  had  been 
made,  the  work  of  the  Movement  developed  naturally  in  the 
direction  of  welfare,  using  that  term  in  its  broadest  sense  to 
include  moral  and  physical  health,  spiritual  guidance,  education 
and  training  to  fit  the  children  for  a  useful  part  in  the  practical 
life  of  the  Community,  opportunity  for  the  development  of  their 
natural  gifts  (wherever  possible)  and,  not  least,  a  care  for  their 
individual  happiness. 

The  Movement  has  tried  to  give  to  these  boys  and  girls  what 
Germany  denied,  a  free  and  normal  development  in  an  atmosphere 
of  affection,  such  as  wise  and  loving  parents  would  give  to  children 
in  their  own  homes.  In  the  best  circumstances  it  is  not  easy  for 
an  Organisation  to  be  an  adequate  Substitute  for  the  profoundly 
significant  life  of  a  family  ;  in  the  circumstances  of  the  war  the 
difficuhies  have  been  increased  manifold. 


lieligious   Instruction 

The  Movement  regards  the  spiritual  life  of  the  child  as  the 
foiindation  of  its  well-being  and,  since  it  has  been  subjected  to 
critieism  from  soine  quarters  on  the  question  of  rehgious  Instruc- 
tion, it  is  proper  to  give  a  short  account  of  the  Steps  taken  to 
ensure  that  all  children  are  brought  up  in  the  faith  of  their  fathers 
or  in  accordance  with  the  known  wishes  of  their  parents. 

Attention  has  already  been  drawn  to  the  questionnaire  which 
was  lilled  up  by  relatives  in  (iermany,  to  the  free  access  given 
in  the  camps  to  all  Ministers  and  to  the  care  that  was  taken  to 
place  Orthodox  Jewish  children  in  Orthodox  homes  wherever 
possihle,  Catholic  children  in  Catholic  homes  and  institutions, 
and  so  forth.  l^ut  in  the  urgency  of  the  need  for  rescuing 
children  from  intolerable  conditions  this  was  not  always  possible  ; 
there  were  insufficient  Orthodox  homes  offering  hospitality  for 
the  numbers  of  Orthodox  children.  Kven  for  the  non-Orthodox 
Jewish  children,  there  was  a  larger  number  of  offers  from  non- 
Jewish  homes  than  from  Jewish,  and  to  have  refused  all  these 
would  have  resultcd  in  atiVonting  the  humanity  and  chilling  the 
benevolence  of  those  Christians  who  had  at  last  recognised  the 
ineluctable  claims  on  them  of  all  childhood,  no  matter  what  its 
creed. 

Moreover,  these  offers  came  from  all  over  the  country,  often 
irom  districts  where  there  were  no  Jewish  residents,  and  in 
dispersing  the  children  widely  the  Movement  was  obeying  the 
bellest  of  the  Home  Office  which,  in  granting  admission  to  such 
large  numbers,  urged  that  in  their  own  interest  they  should  not 
all  be  placed  in  cities  like  London  or  Leeds  where  they  would 
form  a  conspicuous  jewish  enclave. 

No  Proselytisation 

The  matter  was  further  complicatcd  by  the  fact  that  some  of 
the  children  came  from  families  which,  though  not  baptised, 
were  **  assimilated  "  for  social  or  other  reasons  to  the  non-Jewish 
Community,  and  certain  of  these  children,  when  questioned  at 
the  camps,  did  not  know  what  religion  they  professed.  There 
were  even  instances  of  Jewish  children  who  had  been  passed  off 
as  Christian,  in  the  pathetic  hope  that  they  might  stand  a  better 
chance  of  rescue. 

Whenever  a  Jewish  child  was  placed  in  a  Christian  home, 
however,  it  was  laid  down  as  a  principle  of  the  Movement,  and 
clearly  understood  by  the  host,  that  there  was  to  be  no  proselytisa- 
tion. l^n-ther,  the  child  was  put  in  touch  with  the  nearest 
resident    Rabbi      or,    if  there    were    none    with    whom    direct 

8 


i 


i 
I 


contact  could   be  niadc,  religious  instruction  was  arrangcd   by 
correspondence. 

Evacuation 

The  last  transport  of  children  from  Germany  reached  this 
country  at  the  end  of  August,  1939  :  almost  at  once  evacuation 
from  all  the  big  cities  of  England  began.  'l'he  many  problems 
arising  from  this  great  movement  of  the  child  population  is  well 
known  to  the  general  public  ;  in  the  case  of  the  refugee  children 
there  was  the  additional  factor  of  a  second  upheaval  within  a 
very  short  time  and  an  increase  in  the  sense  of  instability  which 
it  had  been  a  primary  aim  of  the  Movement  to  remove.  More- 
over, it  was  impossible  to  select  the  right  home  as  heretofore  ; 
British  and  refugee  children  were  evacuated  together  and  there 
was  neither  time  nor  machinery  to  ensure  that  each  child  was 
placed  in  the  right  religious  environment. 

Wherever  possible,  arrangements  were  made  for  Jewish 
teachers  to  accompany  Jewish  children  (British  and  refugee)  to 
reception  areas  and  for  Kosher  canteens  to  be  opened.  The 
Movement  wrote  to  all  children  individually,  as  soon  as  their 
whereabouts  could  be  estahlished,  reminding  them  of  their 
Jewish  faith  and  upbringing.  Some  Jewish  communities  were 
able  to  arrange  religious  instruction  by  correspondence. 

Regional    Conirnittees    set    up 

But  this  dispersal  of  the  children  made  it  abundantly  clear 
to  the  Movement  that  their  work  must  be  decentralised  as  much 
and  as  soon  as  possible.  There  was  the  danger  that  communication 
between  London  and  the  Provinces  would  be  cut  and  this  would 
have  rendered  impossible  the  visits  to  every  child  of  a  welfare 
worker  from  London,  and  the  administration  of  all  details  of 
the  child's  life  from  the  Central  Office.  Twelve  Regional  Com- 
mittees  were,  therefore,  set  up,  corresponding  to  the  twelve 
Regional  Defence  Areas  into  which  the  country  was  divided, 
and  all  existing  local  Committees  were  grouped  under  their 
appropriate  Regional  Committee.  Instructions  to  the  Regional 
Committees  were  clear  and  comprehensive.  They  act  as  liaison 
between  the  Local  Committees  and  the  Civil  Defence  Com- 
missioners  and  between  the  Local  Committees  and  the  Head 
Office  of  the  Movement.  It  is  their  duty  to  encourage  the 
formation  of  suitable  Local  Committees,  to  ensure  that  otfers  of 
hospitality  are  thoroughly  investigated  and  to  receive  and  pass 
to  other  districts  offers  which  cannot  be  filled  locally.  Local 
Committees  are  required  to  refer  to  them  all  cases  of  serious 
illness,  physical  or  mental  (and  these  are  reported  to  the  Welfare 


Department  of  Head  Office)  ;  to  notify  the  transfer  of  a  child 
or  young  person  from  one  home  to  another  and  from  one  job 
to  another  ;  to  keep  in  close  personal  touch  with  the  children 
by  frequent  visits  and  to  send  a  report  on  their  health,  welfare  and 
progress  to  the  Regional  Committee  twice  yearly. 

In  the  instructions  to  Regional  and  Local  Committees  the 
principle  of  the  Movement  that  the  children  should  be  brought 
up  in  the  religion  of  their  parents  was  once  more  enunciated, 
but  in  the  confusion  and  upheaval  caused  by  the  many  months  of 
bombing  it  was  not  always  possible  to  ensure  that  an  Orthodox 
Jewish  child  was  in  a  Jewish  home,  a  Catholic  child  in  a  Catholic 
home  and  so  forth.  This  applied,  of  course,  to  British  children 
cqually  with  refugee  children. 

Religious   Arrangements 

Plvery  effort,  however,  was  made  by  the  Movement  to  providc 
religious  instruction  and,  with  regard  to  Jewish  teaching,  the 
Movement  co-operated  with  the  Joint  Emergency  Committee 
for  the  ReHgious  Education  of  Jewish  Evacuated  Children,  as 
well  as  with  the  Liberal  Jewish  and  Reform  organisations. 
These  two  latter  bodies  havc  provided  Correspondence  Courses 
and,  in  some  cases,  have  also  been  able  to  arrange  for  classes  to 
be  held.  Teachers  and  visitors  of  the  Joint  Emergency  Com- 
mittee, after  consultation  with  the  Regional  Committee  for 
their  area,  have  visited  Jewish  children  in  order  to  ascertain 
the  need  for  religious  teaching.  The  classes  that  were  set  up  by 
the  Joint  Emergency  Committee  soon  proved  inadequate  to  deal 
with  the  problem  as  they  were  not  distributed  widely  enough 
throughout  the  country.  Moreover,  there  were  a  number  of 
Jewish  refugee  children,  not  registered  with  the  Movement,  who 
also  required  instruction.  Finally,  a  Joint  Committee  for  the 
Religious  Education  and  Welfare  of  Jewish  Children  was  set  up, 
under  the  Chairmanship  of  the  Chief  Rabbi,  comprising  repre- 
sentatives  of  all  shades  of  Jewish  religious  opinion.  On  this  the 
Movement  is  represented,  the  Joint  Committee  not  bcing 
itself  a  case-working  body. 

Christian  Sub- Committee 

The  Executive  of  the  Movement  has  also  set  up  a  Christian 
Religious  Sub-Committee  to  deal  with  the  religious  welfare  of 
their  Christian  children  of  all  denominations.  The  Christian 
Council  for  Refugees  from  Germany  and  Central  Europe  has 
nominated  representatives  to  this  Sub-Committee  and  follows 
its  activities  with  deep  interest. 

In  spite  of  this  formidable  list  of  Committees,  the  work  is 
still  highly  individual.     In  the  case  of  Jewish  children,  for  in- 

IG 


K\ 


stance,  officers  of  the  Movement  approach  all  those  who  are  not 
living  in  Jewish  surroundings  and  offer  to  find  them  hospitality 
in  Jewish  households  during  the  period  of  a  Jewish  Festival  or 
Fast  ;  a  record  is  kept  of  the  boys  who  are  at  an  age  when  they 
should  be  prepared  for  Barmitzvah  and  a  special  letter  is  sent  to 
them  on  the  subject,  with  a  religious  book  ;  the  young  people 
are  put  in  touch  with  Jewish  clubs  and  other  Jewish  Youth 
organisations.  Everything  possible,  therefore,  is  done  to  im- 
plement  the  avowed  policy  of  the  Movement  in  respect  of  religious 
iip-bringing. 

Care  for   Health 

The  physical  and  mental  well-being  of  the  young  people  is 
regarded  by  the  Movement  as  of  the  utmost  importance.  The 
mental  aspect  looms  large,  for  it  is  impossible  to  subject  children 
to  the  terrible  strain  which  these  young  refugees  experienced  in 
( jcrmany  without  Icaving  psychic  scars  of  greater  or  less  serious- 
ness.  Welfare  workers  both  in  London  and  the  Provinces  make 
themselves  accessible  to  all  the  young  people,  try  to  win  their 
affection  and  encourage  their  confidence,  and,  as  soon  as  signs  of 
psychological  maladjustment  are  manifest,  the  case  is  reported 
to  Ilead  Office,  so  that  appropriate  treatment  can  be  arranged. 

Similarly,  all  cases  of  physical  illness  (save  those  of  a  trivial 
nature)  have  to  be  reported  to  llead  Office,  and  hospital  and 
convalescent  treatment  is  arranged.  The  Movement  wishes  to 
place  on  record  its  gratitude  to  the  hospitals  and  to  the  doctors 
who  have  shown  so  great  a  generosity  and  humanity  to  these 
young  victims  of  Nazi  oppression.  Without  their  help  the  care 
of  the  children's  health  and  their  succour  in  sickness  would  have 
been  both  difficult  and  costlv. 

When  the  young  people  are  ill  the  Movement  makes  a  special 
effort  to  fill  the  gap  left  by  the  absence  of  their  parents  ;  visits 
are  arranged  when  they  are  in  hospital  and  they  receive  periodic 
letters  and  parcels  so  that  they  shall  not  experience  that  sense  of 
solitariness  that  afflicts  a  patient  who,  alone  of  a  ward,  never 
has  a  visitor  or  a  letter. 

Education^    Training   and    Employment 

The  problem  of  educating  and  training  ten  thousand  young 
people  speaking  a  foreign  language  was  no  light  one,  as  may  be 
readily  understood  by  those  who  know  something  of  the  difficul- 
ties  which  confronted  the  educational  authorities  after  the 
evacuation  of  children  from  Gibraltar  and  Malta. 

The  general  principle  laid  down  by  the  authorities  was  that  all 
refugee  children  were  entitled  to  the  free  elementary  education 

II 


provided  for  British  children  up  to  the  age  of  14.  After  that  agc 
they  are  entitled  to  enter  secondary  schools  if  they  qualify 
educationally  and  if  there  is  a  vacancy.  As  they  became  adapted 
to  EngHsh  Hfe  and  conversant  with  the  language,  the  Movement's 
children  were  in  a  position  to  take  advantage  of  the  faciHties  in 
increasing  numhers  and  are  now  able,  and  permitted,  to  compete 
for  places  in  the  secondary  schools.  Where  a  child  is  certified  hy 
the  headmaster  or  headmistress  to  be  of  outstanding  ability  and 
specially  deserving  of  increavSed  facilities,  it  may  be  permitted  to 
continue  secondary  education  right  up  the  scale  to  a  University. 

A  few  children  have  been  placed  in  fee-paying  schools  because 
of  generous  offers  of  free  places  or  much  reduced  fees,  but  the 
general  rule  of  the  Movement  is  that  at  about  sixteen  the  young 
people  shall  enter  some  vocational  training  to  fit  them  for  a 
future  which  must,  in  the  best  circiimstances,  be  arduous.  It 
is  recognized  that  few  of  them  will  have  the  opportunity,  either 
in  this  country  or  elsewhere,  to  enter  the  liberal  professions 
(which,  before  the  war,  were  jealously  guarded  by  most  nations 
for  their  own  nationals)  and  though  this  bears  hardly  on  some, 
especially  in  view  of  the  aptitude  of  Jewish  children  for  in- 
tellectual  pursuits,  it  is  wise  to  take  a  realist  attitude  as  to  their 
future  careers. 

The  Movement  makes  every  effort  to  avoid  blind-alley  Jobs 
for  their  young  people  and  arranges  for  them  to  enter  technical 
schools  or  trainee  employment,  the  excellent  Government 
Training  Schemes  being  now  open  to  them.  It  also  lays  great 
stress  on  their  continued  education  by  means  of  evening  classes 
and  encourages  and  promotes  their  cultural  life  by  all  the  means 
in  its  power.  A  number  of  the  young  people  are  of  such  notable 
ability  that  they  have  achieved  brilliant  successes  in  the  scholastic 
realm.  Under  the  new  regulations  refugees  on  attaining  the  age 
of  18,  like  British  nationals,  come  under  the  direction  of  the 
Ministry  of  Labour  and  Movement  adolescents  are,  therefore, 
chiefly  employed  on  work  of  national  importance. 

Registration   and   Tribunals 

At  the  outbreak  of  war  every  alien  of  German  or  Austrian 
nationality  over  the  age  of  sixteen  was  required  to  attend  at  a 
police  Station,  where  he  was  classed  as  an  *'  enemy  alien." 
Subsequently  he  had  to  appear  before  a  Tribunal.  These 
Tribunals  classified  the  refugees  in  three  categories,  "  A,"  **  B," 
and  **  C."  **  A  ''  Category  was  given  to  those  who  were  con- 
sidered  dubiously  loyal  to  this  country  and  carried  with  it  in- 
ternment.  **  B  ''  Category  imposed  certain  special  restrictions 
on  the  refugee,  though  not  internment,  while  "  C  "  Category 

xa 


<» 


imposed  only  such  restrictions  as  applied  to  aliens  of  all  other 
nationalities  and  marked  the  holder  as  a  genuine  *'  refugee  from 
Nazi  oppression."  When  boys  and  girls  reach  the  age  of  16,  they 
are  required  to  register  and  were  automatically  marked  "  B  *' 
until  they  had  appeared  before  a  Tribunal  and  been  classified 
**  C."  This  was  feit  by  the  Movement  to  constitute  a  real 
hardship,  since  many  of  the  young  people  who  reached  the  age 
of  16  during  the  war  had  been  in  this  country  since  early  child- 
hood,  had  no  conscious  links  with  Germany  and  had,  in  most 
instances,  become  assimilated  to  the  British  atmosphere  very 
thoroughly. 

It  is  satisfactory  to  report  that  the  Home  Office  has  now 
removed  this  slur  from  the  young  people  and  that,  on  registering 
with  the  Police  at  the  age  of  sixteen,  they  are  placed  in  Category 

''  er 

When  the  general  internment  order  of  1940  took  effect,  about  a 
thousand  of  the  young  people  registered  with  the  Movement 
were  interned.  A  number  of  these  were  boys  betw^een  16  and  17 
who  were  resident  in  those  parts  of  the  country  first  declared  as 
Prohibited  Areas.  About  400  of  the  youths  were  deported  to 
Australia  and  Canada  and  the  work  of  the  Movement  in  trying 
to  keep  contact  with  and  watch  over  the  interests  of  the  internees 
became  very  arduous.  Fortunately,  the  adolescents  were  among 
the  first  to  be  released  in  this  country,  but  unhappy  problems 
still  remain  with  respect  to  some  of  those  deported. 

A  number  of  the  Movement's  boys,  on  reaching  the  age  of 
eighteen,  joined  the  Pioneer  Corps  and  at  a  later  stage  nearly  all 
branches  of  the  Army  were  opened  to  them.  There  are  now 
approximately  800  Movement  adolescents  in  H.M.  Forces. 

Finance 

It  has  already  been  stated  that,  in  the  years  from  1933  to  the 
outbreak  of  war,  the  Refugee  Organisations  were  required  to  make 
themselves  responsible  for  the  maintenance  and  re-emigration 
of  all  refugees  for  whom  they  sought  permission  to  enter  this 
country.  Even  in  the  case  of  individual  guarantors,  if  the  Refugee 
Organisation  made  the  application  to  the  Home  Oflice  it  was 
responsible  for  the  refugee  in  the  event  of  the  guarantor  being 
unable  to  fulfil  bis  obligations.  This  was  a  heavy  financial 
bürden  and  when  emigration  was  virtually  stopped  by  the  war 
it  became  even  more  onerous,  especially  as  a  number  of  guaran- 
tors, owing  to  taxation  and  the  dislocation  of  war,  were  unable  to 
carry   out   their   respective   undertakings. 

These  conditions  applied  also  to  the  Movement.  Early  in 
1939  it  was  estimated  that,  in  order  to  maintain,  educate,  train 

13 


and  re-emigrate  the  9,342  children  under  its  care,  the  Movement 
would  require  about  ^250,000.  It  may  be  remembered  that 
in  the  winter  of  1938,  Lord  Baldwin  appealed  to  the  public  to 
shovv  sympathy  for  the  plight  of  the  victims  of  Nazi  oppression 
and  detestation  for  the  barbarous  methods  of  the  German 
Government,  by  subscribing  for  the  support  of  refugees.  Hither- 
to,  Jewish  refugees  had  been  supported  by  funds  raised  solely 
among  the  members  of  the  Jewish  Community  (they  had  sub- 
scribed  more  than  j(;i, 500,000  in  the  years  1933  "i93^) 
and  though  the  Society  of  I^Viends,  the  Church  of  England 
Committee  for  '*  Non-Aryan  "  Christians,  the  Inter-Aid  Com- 
mittee  and  the  Trade  Union  Congress  (International  Solidarity 
Fund)  had  raised  money  from  the  non- Jewish  members  of  the 
Community,  the  sums  raised  were  not  large  and  the  numbers 
helped  correspondingly  smaller. 

The   Lord   Baldwin   Fund 

The  public  responded  to  Lord  Baldwin's  appeal  by  sub- 
scribing upwards  of  £500,000.  In  the  spring  of  1939  it  was  de- 
cided  by  the  Chairman,  Lord  Baldwin,  and  the  Appointments 
Committee,  to  set  aside  j(;220,ooo  of  this  amount  for  the  children 
under  the  care  of  the  Movement,  which,  under  normal  con- 
ditions,  would  have  enabled  the  Movement  to  fulhl  its 
undertaking. 

By  October,  1941,  however,  the  Situation  had  changed  ; 
1,500  young  people  had  been  able  to  emigrate  between  1939  and 
1941,  but  in  1942,  only  26  left  the  country  and  in  1943,  138. 
Since  the  estimates  had  been  based  on  the  presumption  that 
most  of  the  young  people  were  transmigrants  only,  it  became 
clear  that  the  Movement  would  not  be  able  to  discharge  its  obliga- 
tions  with  the  funds  still  at  its  disposal.  The  Executive  Com- 
mittee of  the  Movement,  therefore,  applied  to  the  Home  Office 
to  be  included  in  the  scheme  for  Government  assistance  which 
had  been  granted  earlier  to  the  other  refugee  organisations. 
After  a  close  examination  into  the  work  of  the  Movement,  this 
assistance  was  granted.  Under  this  scheme,  the  Ilome  Office 
pays  through  the  intermediary  of  the  Central  Committee  for 
Refugees  the  maintenance  expenses  of  children  living  with  foster 
parents,  up  to  a  maximum  of  19s.  a  week,  with  special  arrange- 
ments  for  those  living  in  hosteis,  while  maintenance  subsidies, 
based  on  assessments  of  need  made  by  the  Assistance  Board,  are 
paid  to  young  working  people  whose  wages  do  not  yet  make  them 
self-supporting.  The  Movement  receives  from  the  Government 
75  per  Cent,  of  its  administration  costs  and  of  approved  welfare 
payments,  but  is  required  to  find  the  remaining  25  per  cent.  from 
its  own  resources.  1 

H 


Emigration 

The  comparatively  small  number  of  children  who  have  been 
re-emigrated  does  not  give  an  adequate  picture  of  the  care, 
forethought  and  labour  that  is  expended  on  this  part  of  the 
Movement's  work.  The  greater  number  of  the  children  had 
affidavits  of  support  for  the  U.S.A.,  where  they  had  some  relative, 
or  to  which  their  parents  had  preceded  them,  but  even  when  they 
hold  a  visa  entitling  them  to  enter  a  country  they  have  also  to 
obtain  an  exit  permit,  allowing  them  to  leave  this  country. 
Permission  has  been  refused  in  the  case  of  girls  who  are  hospital 
nurses  (this  regulation  applies  also  to  English  girls)  and  to  at 
least  one  boy  who  holds  a  key  position  in  industry. 

But  even  when  permits — to  leave  and  to  enter — are  obtained, 
the  shipping  position  makes  the  sailing  of  the  boy  or  girl  very 
uncertain,  since  passages  which  have  been  booked  may  be 
cancelled  or  the  ship  diverted  to  some  other  voyage.  In  these 
circumstances,  it  is  a  matter  for  satisfaction  that  this  Department 
of  the  Movement  has  been  able  so  far  to  carry  into  effect  its 
primary  object,  of  reuniting  families  disrupted  by  Nazi  per- 
secution,  in  the  case  of  some  1,600  or  1,700  children. 

Legal    Guardianship 

The  wide  and  varied  experience  of  the  Movement  in  its 
welfare  work  for  nearly  ten  thousand  young  people  brought  to 
light  the  fact  that  many  serious  problems  could  arise  with  which 
an  Organisation  not  possessing  the  Status  of  a  legal  guardian  was 
not  competent  to  deal.  To  take  one  instance  :  if  the  Movement 
wished  to  move  an  Orthodox  Jewish  child  from  a  Christian 
billet  to  which  it  had  been  assigned  on  evacuation,  the  billeting 
authority  might  ;and  sometimes  did)  refuse  on  the  grounds  that 
the  Movement  were  not  the  legal  guardians  of  the  child.  Another 
anomaly  arising  from  the  lack  of  Status  was  that  they  were  not 
able  legally  to  give  authority  to  a  hospital,  as  is  necessary  for  a 
major  Operation  on  a  patient  who  is  a  minor. 

The  British  Government  had  already  recognised  the  necessity 
of  legal  guardianship  in  not  dissimilar  circumstc\.ces  by  appoint- 
ing  Lord  Halifax  Guardian  of  all  British  children  evacuated  to 
the  U.S.A.,  but  in  the  case  of  the  Movement,  though  the  Home 
Office  gave  it  recognition  as  being  in  loco  parentis,  actual  guardian- 
ship could  only  be  established  by  application  (in  each  individual 
instance)  to  the  High  Court. 

At  the  beginning  of  this  year,  therefore,  the  Home  Office, 
after  long  consultation  with  the  Movement  (which  was  earnestiy 
supported  by  the  Regional  Committees)  prepared  for  presenta- 
tion  to  Parliament  a  Bill  which  makes  provision  for  the  appoint- 


ment  of  a  legal  guardian  for  groups  of  refugee  children  resident 
in  this  country  without  their  parents.  This  Bill  became  law 
on  March  ist,  1944,  and  Lord  Gorell,  Chairman  of  the  Movement, 
has  accepted  the  invitation  of  the  Home  Secretary  to  become 
Guardian  of  Movement  children  in  this  country.  He  will  act  as 
'*  tutor  '*  for  similar  children  in  Scotland.  This  appointment 
will  not  disturb  existing  arrangements  with  guarantors  and 
foster-parents,  but  where  questions  arise  on  which  a  decision  is 
required  by  someone  having  the  legal  Status  of  guardian  or  tutor, 
it  will  enable  any  necessary  steps  to  be  taken  in  the  interest  of 
the  child. 


66 


99 


Their  Rightful  Ileritage 

This  is  necessarily  a  brief  and  incomplete  account  of  the  work 
of  the  Movement.  Nothing  has  been  said  of  the  personal  his- 
tories  of  all  these  children,  of  the  miseries  from  which  they 
escaped  ;  of  the  fear  and  bevvilderment  with  which  they  found 
themselves  refugees  in  a  stränge  land,  having  different  habits, 
ways  of  thought  and  speech  ;  of  the  many  problems  of  psycho- 
logical  maladjustment  with  which  the  workers  in  the  Movement 
were  faced.  The  year  1940  and  the  internment  of  their  friends 
and  relatives,  if  not  of  themselves,  left  a  mark  on  these  young 
people  which  it  will  need  much  patient  understanding  to  efface. 
Once  again  they  found  themselves  marked  out  as  different  from 
their  environment,  they  who  had  been  so  unhappily  "  different  " 
in  Germany.  But  the  untiring  efforts  of  the  Movement's  workers, 
the  natural  kindliness  of  the  public  and  the  humanity  and  patience 
of  the  authorities  has  restored  to  a  large  number  a  sense  of 
security  in  this  society  of  ours.  Their  zest  and  pride  in  the 
contribution  they  are  now  able  to  make  to  this  country,  whether 
in  the  Forces  or  in  war  industries,  is  a  proof  that  many  of  them 
have  found,  not  only  an  abiding  place  among  us,  but  a  spiritual 
home. 

In  the  appalling  total  of  refugees  with  which  post-war  Europa 
will  be  faced,  the  figure  of  ten  thousand  is  a  small  one,  but  each 
one  of  these  ten  thousand  is  a  sentient  human  being  and  but  for 
the  work  of  the  Movement — imperfect  in  many  aspects,  like  all 
human  endeavour — these  children  must  have  suffered  death, 
or  a  fate  far  more  horrible  than  death,  if  they  had  been  left 
within  the  frontiers  of  the  Greater  Reich.  It  is  not  a  small  thing, 
in  these  years  of  suffering  without  parallel,  to  have  given  to  ten 
thousand  children  the  opportunity  to  grow  up  in  an  atmosphere 
of  decency  and  normality,  to  work,  to  play,  to  laugh  and  be 
happy  and  to  assume  their  rightful  heritage  as  free  men  and 
women. 


> 


HtNüERSON  &  Spaluinc,  Printers,  32,  Shaftesbury  Avenue,  W.l 


Instructions 

for  the  Guidance  of 

REGIONAL 
AND  LOCAL 

COMMITTEES 


Issued  under  the  authority  of 

THE  EXECUTIVE  COMMITTEE  OF  THE  MOVEMENT  FOR 
THE  CARE  OF  CHILDREN  FROM  GERMANY,  LIMITED 
May,  1940 


♦ 


MOVEMENT   FOR   THE   CARE    OF    CHILDREN    FROM 

GERMANY  LIMITED 

BRITISH  INTER-AID  COMMITTEE 
BLOOMSBURY  HOUSE,  BLOOMSBURY  STREET, 

LONDON,  W.C.l. 


Telegrams  : 

Elpis  Children 
Westcent  London. 


Telephone: 

Museum  2900 
(Private    Exchange) 


BRANCH  OFFICE  : 
THE  ORANGE,  HINDHEAD,  SURREY 

Telephone:  Hindhead  669 


INSTRUCTIONS  FOR  THE  GUIDANCE  OF  REGIONAL 

AND  LOCAL  COMMITTEES 


EXECUTIVE  COMMITTEE  : 

Chairman:  The  Rt.  Hon.  Lord  Gorell,  C.B.E.,  M.C. 

Deputy  Chairman:  The  Marchioness  of  Reading. 

Hon.  Treasurer:  The  Rev.  R.  A.  Lewis,  D.S.O.,  O.B.E. 

Mrs.  Norman  Laski. 

The  Very  Rev.  Canon  G.  L.  Craven. 

The  Rev.  W.  W.  Simpson. 

Sigmund  Gestetner,  Esq. 

General  Secretary  :  Sir  Charles  Stead,  C.B.E.,  M.V.O. 


REGIONAL   COMMITTEES 


Civil  Defence 

Region  No.  Counties  Covered 

1  Northumberland,  Durham,  North  Riding 

of  Yorkshire. 


Regional  Committee 
Secretary 


West  and  East  Ridings  of  Yorkshire. 


8 


10 


11 


Derby,  Nottingham,  Three  Divisions  of 
Lincolnshire,  Leicester,  Northampton, 
Rutland,  Soke  of  Peterborough. 

Cambridge,  Islc  of  Ely,  Huntingdon, 
Bedford,  Hertford,  Norfolk,  East  and 
West  Suffolk,  Essex. 

London  and  Middlesex. 


Oxfordshire,  Buckinghamshire,  Berkshire, 
Surrey,  Hampshire,  Isle  of  Wight. 


Gloucestershire,  Somersetshire,  Wiltshire, 
Dorsetshire,  Devonshire,  Cornwall. 


Wales 


Shropshire,  Staffordshire,  Herefordshire, 
Worcestershire,  Warwickshire. 


Lancashire,      Cheshirc,      Westmorland, 
Cumberland. 


Scotland 


12 


Kent  and  Sussex. 


Miss  J.  E.  Rimmer, 
Friends*  Meeting  House, 
Woodhouse  Lane, 
Leeds,  2. 

Miss  Irene  Burnett, 
24,  Park  Row, 
Nottingham. 

Miss  Ellison, 

55,  Hills  Road, 
Cambridge. 

Mrs.  Jon  Brust, 
41,  Gower  Street, 
London,  W.C.l. 

Miss  Tilling, 

27,  New-Inn-Hall  Street, 

Oxford. 

W.  Bryce  Gibson,  Esq., 
Community  House, 
Gloucester. 

Lyn  Howell,  Esq.,  A.C. LS., 
118,  Cathedral  Road, 
Cardiff. 

Mrs.   J.   Howkins, 
17,  Highfield  Road, 
Birmingham,  15. 

Miss  Jean  Armitt, 
16,  Queen  Street, 
Manchester,  2. 

Henry  Ellis,  Esq., 

56,  Castle  Street, 
Edinburgh. 

Mrs.  K.  Malabre, 
10,  Lonsdale  Gardens, 
Tunbridge  Wells. 


FOREWORD 


This  Guide  to  the  Functions  and  work  of  Regional  and 
Local  Committees  has  been  prepared  by  the  Movement  for 
the  assistance  of  these  Committees.  It  indicates  the  scope 
of  their  activities,  and  it  is  hoped  that  the  Information 
contained  therein  will  be  of  value  to  them  in  dealing  with 
the  multifarious  day-to-day  problems  with  which  they  are 
faced. 

Additions  and  amendments  will  be  made  to  this  handbook 
whenever  necessary. 

May,  1940. 


CONTENTS 


SECTION  I     Functions  of  Regional  Committees 
II     Functions  of  Local  Committees 
III     Finance 


IV  Guarantees 

V  Hospitality 

VI  Hostels 

VII  Education  and  Training 

VIII  Employment     . . 

IX  Weifare  and  General 

X  Re-emigration 

XI  Miscellaneous  Information 


Appendix 


« • 


Page    5 

„  7 

..  7 

..  8 

.,  10 

»  11 

„  12 

„  13 

„  15 

„  19 

„  21 

„  23 


SECTION  I 


FUNCTIONS  OF  REGIONAL  COMMITTEES 

As  it  is  no  longer  possible  to  bring  to  England  children  suffering  under  German 
racial  oppression,  theMovement  must  now  concentrate  all  its  efforts  on  the  vital  work 
of  looking  after  those  it  has  been  able  to  save.  It  must  supervise  their  proper  main- 
tenance  and  must  see  that  they  are  receiving  adequate  education  and  religious  In- 
struction, and  that,  when  the  time  comes,  they  are  trained  for  useful  v/ork  which  will 
fit  them  to  become  self-supporting  and  responsible  Citizens,  whether  in  this  country 
or  abroad. 

Under  war  conditions  it  has  been  considered  desirable  to  decentralise  the  work 
of  the  Movement,  and  for  this  purpose  it  was  decided  to  foUow  the  Government's 
plan  of  dividing  the  country  into  twelve  regions,  and  to  appoint  a  Regional  Comrnittee 
with  administrative  powers  in  each  of  these  areas.  Wherever  possible  a  Regional 
Committee  has  been  formed  in  the  town  in  which  the  Civil  Defence  Com- 
missioner  for  that  region  has  his  headquarters.  In  these  towns  there  is  also  a  repre- 
sentative  of  the  National  Council  of  Social  Service,  whose  purpose  it  is  to  maintain 
contact  with  voluntary  organisations  in  the  area  and  to  give  them  all  the  information 
they  require  regarding  social  Services. 

The  Movement  will  circularise  to  Committees  a  list  of  its  Regional  Committees 
and  the  Committees  and  Hostels  within  their  Region.  This  list  will  be  revised  from 
time  to  time. 

The  functions  of  the  Regional  Committees  are  as  follows  : — 

1.  To  be  responsible  for  all  matters  of  welfare  for  Movement  children  in  their 
region,  Consulting  when  necessary  the  Regional  Representative  of  the  National 
Council  of  Social  Service.  Local  Committees  will  continue  the  general  after- 
care  work,  but  cases  which  they  cannot  handle  themselves  should  be  referred  to 
the  Regional  Committee. 

2.  To  supervise  after-care  visiting  and  the  necessary  follow-up  work  connected 
with  employment,  and  give  advice  on  education  and  religious  instruction. 

X  To  deal  with  psychological  and  medical  cases  referred  to  them  by  Local  Com- 
mittees, Consulting,  if  necessary,  local  representatives  of  the  N.C.S.S. 

4  To  act  as  a  liaison  between  the  Local  Committees  and  the  Civil  Defence  Com- 
missioner  for  the  Region. 

5.  To  act  in  an  advisory  capacity  to  Local  Committees  and  as  a  liaison  between 
them  and  the  Headquarters  Office.  When  necessary,  arrange  visits  to  hosteis 
in  the  Region. 

6.  To  form  new  Local  Committees  where  necessary. 

7.  To  appoint  Active  Workers  where  no  Local  Committees  exist. 

8.  To  allocate  to  nearest  Local  Committee  responsibility  for  the  supervision  of 
children  in  their  area.  The  area  to  be  covered  by  each  Local  Committee  is  to  be 
defined  by  the  Regional  Committee,  who  will  be  in  a  position  to  allocate  new 
children  coming  into  their  area. 


9.  To  keep  a  record  of  every  child  in  the  Region. 

10.  To  arrange  with  Local  Committees  for  each  child  to  be  visited  regularly.  Regional 
Committees  should  note  that  all  matters  relating  to  B'nai  B'rith  children  are 
dealt  with  by  that  Organisation  and  should  therefore  be  referred  direct  to  their 
Headquarters  at  175,  Willesden  Lane,  London,  N.W. 6.  Similarly,  all  matters 
relating  to  Catholic  children  should  be  referred  to  the  Catholic  Committee  at 
177,  Brompton  Road,  London,  S.W. 7. 

11.  To  send  to  Branch  Office  (Hindhead)  a  six-monthly  report  of  each  child  in  the 
Region,  giving  : — 

(ä)    Present   address. 

(b)  Occupation. 

(c)  Report  in  general  terms  on  physical  and  mental  welfare. 

These  reports  will  be  returned  to  the  Regional  Committees  after  having  been 
noted  and  checked  by  Branch  Office. 

12.  To  notify  Branch  Office  (Hindhead)  immediately  of  : — 

(a)  Changes  of  address  of  children  in  their  Region. 

(b)  Children  moving  out  of  their  Region.  Dossiers  of  these  children 
must  be  sent  to  Hindhead  so  that  they  may  be  forwarded  to  new 
Regional  Committee. 

(c)  All  emigration  plans  for  children  in  the  Region. 

13.  To  notify  Branch  Office  (Hindhead)  immediately  of  all  changes  of  address  of 
local  Committees  and  hosteis  within  their  Region. 

14.  To  deal  as  far  as  possible  with  *'  broken-down  "  guarantees,  placing  such  children 
in  new  homes.  To  refer  cases  in  which  legal  action  appears  necessary  to  the 
Headquarters  Office  (Bloomsbury  House). 

15.  To  distribute  to  their  Local  Committees  information  regarding  policy,  training, 
re-emigration,  etc.,  received  from  Headquarters.  When  necessary,  sufficient 
spare  copies  of  circulars  will  be  sent  for  distribution. 

1 6.  To  keep  an  index  of  hospitality  offers  received  from  Local  Committees  in  the 
Region,  which  can  be  used  for  placing  children  from  unsuitable  homes,  or  trainees 
moving  into  the  area.  Offers  of  hospitality  that  Regional  Committees  cannot 
use  should  be  sent  to  the  Headquarters  Office  (Bloomsbury  House)  for  distribu- 
tion to  necessitous  regions  or  for  the  relief  of  Barham  House  or  Rusthall  Beacon. 

17.  To  advise  the  Movement's  Training  and  Employment  Department  (Bloomsbury 
House)  of  areas  where  there  is  a  dearth  of  juvenile  labour.  This  Department  will 
act  as  a  Clearing  house  for  such  information  and  will  thus  be  able  to  assist 
Regional  Committees  in  placing  trainees  in  areas  where  their  labour  is  required. 

18.  To  submit  budget  for  annual  expenditure  to  the  General  Secretary.  Care  must 
be  taken  not  to  incur  expenditure  in  excess  of  the  budget  grants. 

19.  To  submit  to  the  Headquarters  Office  (Bloomsbury  House)  subventions  for 
trainees  and  hospitality  in  the  Region  and  other  expenditure  outside  the  scope 
of  the  annual  grant  for  Regional  administration. 


- — "  j 


SECTION  ir 
FUNCTIONS   OF  LOCAL  COMMITTEES 

The  Functions  ofLocalCommitteesareasfollows:— 

and  help  to  foster-parents  and  children      ^Jfjy.  "'''''''' 
Rpoinnal  Committee  a  report  on  each  child  in  their  area. 

TrKiiirance  Short  time,  illness,  change  ofjob,  etc. 
(5)    TO  report'to  the  Regional  Committee  all  arrangements  made  for  ch.ldren  under 

LpSaTy  as  regards  the  Provision  of  clothing  and  hospUahty. 

SECTION  TU 
FINANCE 

The  Executive  Committee  gives  a  yearly  grant  to  ^fj^^  Regional  Co^^^^         for 

exceptional  circumstances  a  supplementary  e?timate  can  be  suDmiiie 
sanction  which  might  conceivably  have  to  be  w.thheld. 

quarters  Office  (Bloomsbury  House).     Such  expenditure    s  lo  d       ^^       ^^^^^ 
anticipation  of  sanction  and  «hou  d  beeported   prompt  ytotne^H^ 

Office,  which  will  repay  the  a'"0"2'!,'^°vlenisdiSuo  he^ 

approved,  will  contmue  the  penod.cal  Payments  direct  to  ine  ^  ^  ^^^,. 

^^  Normally    when  there  .s  no  "Jg'g'  ^jä^SmiUee  but  should  be  referred. 
ventions  should  not  be  sanctioned  by  the  Regional  yommiuc  ^nt  direct. 

LUE"  saSuoned.  and  .bis  lU,  *»"|;;,f  .PJ^^^f  JXwis«,  mus,  conform 
are  based  mainly  on  Government  billeting  and  L.C.C.  rates. 


(a)  Educational  Fees:  The  Movement  caters  for  elementary  education  only,  which  is 
free.  If  it  is  thought  desirable  to  give  higher  education  to  a  promising  child 
this  must  not  be  at  the  expense  of  Movement  funds,  but  should  be  furnished 
by  local  eiforts,  or  through  the  generosity  of  a  private  benefactor  or  group  of 
benefactors. 

{b)  Employment  Subvention:  The  total  emoluments  of  an  unguaranteed  child  in 
employment  or  in  a  trainee  Situation  can  be  subvented  up  to  24s.  per  weck  only. 
Thus,  if  a  child  receives  1 5s.  per  week  from  his  employers,  a  sum  of  not  more  than 
9s.  per  week  can  be  subvented  by  the  Movement.  Clothing,  when  necessary, 
is  not  included  in  this  calculation. 

(c)  Maintenance  AUowance:  The  maintenance  allowance  for  an  unguaranteed  child 
in  a  private  family  should  ordinarily  not  exceed  the  billeting  rates  prescribed  by 
the  Government  in  the  case  of  evacuees.  This  applies  to  every  case  in  which  the 
Movement  is  looked  to  for  financial  assistance. 

{d)  Medical  Attendance :  Local  Committees  are  expected  to  arrange  medical 
attendance  for  minor  ailments  of  unguaranteed  children.  If  the  doctor  recom- 
mends  hospital  treatment  financial  arrangements  can  be  made  at  the  local 
hospital,  through  the  Lady  Almoner,  for  in-patient  and  out-patient  treatment. 
Patients  are  assessed  according  to  their  means,  bearing  in  mind  all  possible  finan- 
cial sources,  such  as  hospital  contributory  schemes,  the  patient's  own  earnings, 
hospital  benefit  under  the  National  Health  Insurance  and  the  Movement's  own 
insurance  scheme.  The  Movement  has  undertaken,  for  all  its  children,  a  com- 
prehensive  scheme  of  insurance  against  accidents,  Operation  fees  up  to  £10,  and 
children's  diseases  (mumps,  measles,  etc.).  This  scheme  is  operated  by  the 
Hon.  Treasurer,  to  whom  cases  should  be  reported.  (It  is  hoped  later  to  widen 
the  scope  of  the  scheme  to  include  indoor  hospital  treatment.) 

(e)  Exacuation  Charges:  The  following  are  the  Government's  Standard  rates  for 
elementary  and  secondary  school  children  : — 

Where  there  is  only  one  child  billeted  in  the  house  the  Charge  is  10s.  6d.  ;  where 
two  or  more  children  are  billeted,  8s.  6d.  per  week  is  allowed  for  each  child. 
For  each  child  over  14,  however,  the  füll  rate  of  10s.  6d.  per  child  is  allowed, 
irrespective  of  the  total  number  billeted. 

Medical  Attendance:  The  Government,  through  the  Ministry  of  Health,  pays 
capitation  fees  to  the  local  doctors.  However,  no  charge  for  medical  attendance 
is  made  on  the  parents  or  guardians  of  the  child  billeted  or  on  the  householder. 

SECTION  IV 

GUARANTEES 

(1)    BROKEN  GUARANTEES 

If  a  guarantor  asserts  that  he  is  unable  to  fulfil  his  obligations  under  the  terms 
of  the  guarantee  he  signed,  the  following  procedure  should  be  adopted  :— 

(fl)  If  the  guarantor  writes  direct  to  Headquarters  Office  the  letter  will  be  forwarded 
to  the  appropriate  Regional  Committee. 

(6)  The  Regional  Committee  asks  the  Local  Committee  responsible  for  the  child  to 
investigate  the  case  and  to  report  whether  relief  to  the  guarantor  is  justified  and 
to  what  extent. 

(c)  If  the  Local  Committee  reports  that  the  guarantor  is  not  in  a  position  to  maintain 
the  child,  either  they  or  the  Regional  Committee  should  endeavour  to  find  fresh 
hospitality. 

{d)  A  füll  report  of  the  case  must  then  be  sent  by  the  Regional  Committee  to  the 
Headquarters  Office,  Bloomsbury  House. 


8 


(e)  Headquarters  will  communicate  its  decision  direct  to  the  guarantor  and  will  send 
a  copy  of  the  letter  to  the  Regional  Committee,  to  be  filed  in  the  child's  dossier. 
l^B.—On\y  the  Headquarters  Office  is  empowered  to  suspend  a  guarantee. 

(/)  If,  after  investigation,  of  a  case  by  the  Local  Committee  the  Regional  Committee 
considers  that  the  guarantor  is  unjustifiably  repudiating  his  responsibilities,  they 
should  do  all  in  their  power  to  compel  him  to  fulfil  his  obligations.  If  they  are 
unsuccessful,  a  complete  history  of  the  case,  together  with  the  child's  dossier, 
should  be  sent  to  the  Headquarters  Office.  From  then  on  the  Guarantee  Depart- 
ment will  deal  with  the  matter,  taking  legal  action  if  necessary.  The  Regional 
Committee  will  learn  of  the  result  of  the  case  when  the  dossier  is 
ultimately  returned  to  them. 

(2)  TEMPORARY   MAINTENANCE  ALLOWANCES 

When  on  the  recommendation  of  the  Regional  Committee,  the  Movement  is 
satisfied  that  the  Situation  of  the  guarantor  justifies  his  receiving  temporary  financial 
assistance  a  spccified  Subvention  will  be  made  according  to  his  needs.  It  will  be 
made  clear  to  him  that  this  allowance  is  subject  to  revision  and  that  his  circumstances 
will  be  periodically  investigated  by  the  Local  Committee. 

To  enable  the  Movement  to  decide  when  füll  responsibility  should  be  resumed 
by  the  Guarantor,  Regional  Committees  should  keep  careful  records  of  their  in- 
vestigations  into  the  Guarantor's  financial  position  and  from  the  records  send  reports 
to  the  Headquarters  Office  (Bloomsbury  House). 

(3)  GUARANTORS'  DEPOSITS 

When  a  guarantor  who  has  deposited  £50  for  re-emigration  professes  to  be  unable 
to  maintain  his  charge,  this  deposit  may  be  utilised,  with  the  guarantor's  consent,  for 
maintenance— re-emigration  being  problematical  and  maintenance  imperative. 

(4)  GUARANTEE  FORMS 

All  guarantee  forms  are  being  retained  at  the  Brauch  Office,  Hindhead.  Any 
questions  Regional  Committees  have  to  make  regarding  guarantees  should,  however, 
be  addressed  to  the  Headquarters  Office,  Bloomsbury  House. 

(5)  PARENTS'  RESPONSIBILITY 

Even  though  a  child  is  guaranteed,  if  a  parent  or  both  parents  are  in  this  country 
and  financially  able  to  contribute  towards  its  maintenance,  they  must  be  asked  to  do 
so  if  necessary. 

(6)  INCOME-TAX. 

The  following  is  an  extract  of  a  letter  sent  from  H.M.  Inspector  of  Taxes  to  the 
Movement  on  May  1  Ith,  1939  : — 

**  The  legal  provision  governing  the  grant  of  *  child  allowance  'in  respect  of 
a  child  who  is  not  the  claimant's  own  is  contained  under  Section  21  (2)  of 
the  Finance  Act,  1920.  Briefly,  the  requirements  are  that  the  claimant 
has  thecustodyof  and  maintainsa  child  at  his  own  expense,  that  the  child  is 
either  under  the  age  of  16  at  the  commencement  of  assessment  or  is  receiving 
full-time  instruction  at  an  educational  establishment,  and  that  the  child's 
income  in  his  own  right  does  not  exceed  £50  a  year,  and  that  no  other  person 
is  entitled  to  relief  from  United  Kingdom  income  tax  in  respect  of  the  child 
(or,  if  any  other  person  is  so  entitled,  that  the  claim  has  been  waived)." 
If  any  difficulty  arises  at  any  time  Local  Committees  should  communicate  with  the 
Regional  Committee. 


SECTION  V 
HOSPITALITY 

(1)    ENTRY  INTO  ENGLAND 

No  more  children  can  be  brought  over  from  enemy  territory.  Government 
regulations  regarding  the  granting  of  visas  to  refugees  coming  to  this  country  are  as 
follows  : — 

(1)  No  Visa  whatever  for  the  United  Kingdom  to  be  granted  to  persons  still  resident 
in  enemy  territory. 

(2)  No  visas  for  the  United  Kingdom  granted  before  the  outbreak  of  war  can  be 
renewed  for  persons  still  resident  in  enemy  territory. 

(3)  No  visas  for  the  United  Kingdom  can  be  granted  to  refugees  in  Allied  or  neutral 
countries  unless  they  held  visas  prior  to  the  outbreak  of  war. 

(4)  Applications  from  persons  in  possession  of  visas  for  the  United  Kingdom 
before  the  outbreak  of  war  who  were  resident  in  Allied  or  neutral  countries  prior 
to  September  3rd,  1939,  will  be  considered. 

(5)  Whcre  applications  were  originally  made  by  any  refugee  Organisation,  and 
where  cases  for  renewal  of  visas  exist,  applications  can  be  made  by  the  organisa- 
tions  concerned,  and  these  organisations  must  undertake  füll  financial  liability 
for  all  such  cases. 

(2)  PLACING  CHILDREN 

(fl)    Vnguaranteed   Children:      There   are    still   a   number    of  boys   and   girls   in 

Movement  hosteis  for  whom  hospitality  would  be  welcomed.     For  these  children 

a  guarantee,  though  preferable,  is  not  essential. 

Hospitality  is  also  required  for  unguaranteed  children  whose  hosts  can  no  longer 

keep  them,  and  for  older  children  who  obtain  employment  and  must  move  nearer 

their  work. 
{b)    Guaranteed  Children  :  When  guarantees  break  down  new  hospitality  must  be 

found,  preferably  in  the  same  district  to  ensure  continuity  of  the  children's 

education  or  training. 
(c)    Offers  of  Hospitality:   Any  oflfers  of  hospitality  that  cannot  be  utilised  within 

the  region  should  be  sent  to  the  Headquarters  Office  (Bloomsbury  House).    {Vide 

Section  I ;  Page  6,  Paragraph  16). 

{d)  Travelling  Arrangements:  Regional  Committees  are  asked  to  make  their  own 
travelling  arrangements  for  children  they  move  either  from  one  district  to  another, 
or  from  one  Region  to  another, 

(3)  INSPECTION  OF  HOMES 

The  following  questions  should  help  Interviewers  to  determine  the  suitability  of 
homes  that  have  been  offered  for  refugee  children  : — 

(1)  Age,  sex,  religion  and  social  position  of  child  required. 

(2)  Religion  of  befriender  ;  if  Jewish,  whether  orthodox. 

(3)  Married,  widow,  Single  ?    Other  children  in  the  house  ? 

(4)  Can  child  be  maintained  until  it  is  18  ?  If  not,  approximate  period  of  hos- 
pitality. 

(5)  Does  befriender  realise  there  is  no  financial  assistance  ? 

(6)  Does  befriender  realise  that  parents  or  guardians  may  claim  the  child  at  any 
time  ? 

(7)  What  is  the  husband's  or  breadwinner's  work  ? 

(8)  Is  he  or  she  in  regulär  employment  ? 


10 


(9)  Is  a  maid  kept  ? 

(10)  What  would  be  the  sleeping  arrangements  for  the  child  ? 

(1 1)  Religious  training  available  for  the  child. 

(12)  General  views  on  up-bringing  of  children. 

(13)  What  plans  for  education  and/or  training  can  be  made  ? 

(14)  When  can  the  child  be  taken  ? 

(15)  Has  the  befriender  been  told  that  the  home  will  be  visited  from  time  to  time 
while  the  child  is  in  his/her  charge  (by  a  member  of  the  Committee)  ? 

(16)  Has  the  befriender  been  in  contact  with  any  other  refugee  Organisation  ? 

(17)  Interviewer  should  observe  :— 

(ä)   Character,  temperament,  education  and  social  position  of  the  person 
interviewed. 

(b)  Type  and  size  of  house,  its  cleanliness  and  comfort. 

(c)  Whether  the  environment  is  likely  to  be  suitable  for  the  proposed 
child. 

^,^._Only  in  exceptional  circumstances  should  children  be  placed  in 
the  home  of  a  bachelor.  . 

Where  possible  orthodox  Jewish  children  should  be  placed  in 

orthodox  homes. 

* 

(4)  HOLIDAYS 

Local  Committees  are  asked  to  undertake  the  responsibility  of  arrangingholidays 
for  all  children  in  their  area,  and  appeals  could  be  made  for  holiday  hospitality.  Otters 
should  be  used  first  for  children  in  boarding  schools  with  no  homes  to  go  to  ;  and 
secondly,  for  children  whose  foster-parents  require  assistance  to  enable  them  to  take 
holidays  on  their  own. 

(5)  PAID  HOSPITALITY— CA/Wr^w   Under  Nim. 

According  to  the  Public  Health  Acts,  1936—''  Child  Life  Protection  "—any 
person  who  undertakes  for  reward  the  care  ofa  child  under  the  age  of  nine  is  required 
by  this  Act  to  be  registered  with  the  local  authority.  The  term  "  reward  "  is  defined 
in  the  Acts  as  ''  any  payment  or  gift  of  money  or  money's  worth,  or  any  promise  to 
pay  or  give  money  or  money's  worth  irrespective  of  whether  there  is  any  Intention  of 
making  profit."  Furthermore,  under  Part  7  of  the  same  Act  it  is  necessary  for  foster 
parents  who  receive  a  child  under  the  age  of  nine  apart  from  their  parents  for  "  re- 
ward "  to  give  the  local  authorities  at  least  seven  days'  notice  of  their  intention  to 
receive  such  children,  and  it  is  the  duty  of  the  local  authority  to  approve  the  homes  of 
the  foster  parents  before  the  children  are  received.  Local  Committees  are  requested 
to  conform  to  this  Act  and  to  keep  in  close  contact  with  such  homes. 


SECTION  VI 
HOSTELS 

It  is  essential  that  all  hosteis  for  refugees  be  inspected  periodically  by  the  Medical 
Officers  of  Health.  Committees  should  therefore  inform  the  Medical  Officers  of 
Health  of  the  existence  of  all  hosteis  in  their  district.  A  copy  of  the  M.O.H.'s  report 
on  the  hosteis  should  be  sent  to  the  Regional  Committee,  who  will  forward  a  summary 
of  it  to  the  Branch  Office  (Hindhead). 

Individual  Weifare  Reports  for  all  children  in  hosteis  must  be  sent  regularly 

to  Regional  Committees. 

11 


Regional  Committees  are  asked  to  see  that  proper  sanitary  and  medical  conditions 
are  maintained  in  hosteis  in  their  areas.  They  should  satisfy  themselves  also  as  to  the 
suitability  of  the  discipHne,  education  and  training  given  to  the  children,  and  that  the 
diet  they  receive  is  adequate  for  their  growing  needs.  Regional  Committees  are 
authorised  to  send  representatives  of  the  Movement  to  inspect  hosteis.  When  the 
inspections  cannot  be  made  by  a  representative  of  the  Regional  Committee,  the 
local  Council  of  Social  Service  should  be  asked  to  have  the  hostel  inspected  on  the 
Vfovement's  behalf  and  to  send  to  the  Regional  Committee  a  report  of  their  findings. 


SECTION  VII 

EDUCATION  AND  TRAINING 

(1)  EDUCATION 

In  this  country  education  is  compulsory  for  all  children  up  to  the  age  of  fourteen. 
Elementary  schools  are  open  to  refugees  but  it  is  advisable  to  consult  the  local  educa- 
tional  authorities  before  placing  them,  in  order  to  avoid  too  many  foreign  children 
entering  one  school.  If  a  refugee  has  been  placed  in  an  elementary  school  before  1 1 
years  of  age,  the  child  may,  on  the  recommendation  of  the  head  teacher,  sit  for 
examinations  for  a  Higher  Grade  School  and  if  successful  will,  in  most  cases,  be 
allowed  to  proceed  to  a  selective  school  or  Central  School  without  Charge. 

No  free  places  will  be  given  to  foreign  children  in  State  or  municipal  secondary 
or  technical  schools.  Refugees  are  allowed  to  enter  other  types  of  schools  where  the 
guarantor,  group  of  friends  or  other  charitable  persons  pay  the  necessary  school  fees 
and  incidental  expenses. 

(2)  TECHNICAL  EDUCATION 

(a)  LONDON:  The  elementary  school  leaving  age  is  14,  and  unless  a  child 
continues  its  education  or  is  placed  in  employment,  it  is  advisable  that  he  or  she  should 
proceed  to  a  technical  or  evening  school,  to  specialise  in  some  trade.  The  usual  age 
of  entry  into  the  Junior  Technical  School  is  between  13  J  and  141  years,  but  in  some 
parts  of  Greater  London  children  enter  earlier — about  11  years  plus.  In  some  cases 
it  will  be  found  more  advantageous  to  attend  Day  Continuation  School  part-time  and 
evening  classes,  as  Continuation  Schools  offer  facilities  for  specialised  subjects. 

Appended  hereto  are  the  fees  for  technical  training,  etc.,  current  in  the  County 
of  London  and  these  give  some  indication  of  the  very  moderate  charges.  Fees  are 
to  be  paid  by  guarantor  or  befrienders  : — 

Junior  Technical:    Boys — usually  £4  10s.  Od.  p.a.     In  a  few  subjects  £7  lOs.  Od.  to 
£12  12s.  Od.,  plus,  in  the  latter  case,  £2  for  use  of  books  and  material. 

Junior  Technical:    Girls — usually  £3  15s.  Od.  p.a.     In  a  few  subjects  £4  lös.  Od.  to 
£6  Os.  Od.  or  £7  10s.  Od.  p.a. 

Senior  Technical:    Boys — £12  12s.  Od.  to  £25  Os.  Od.  p.a.    In  a  few  subjects  up  to 
£80  Os.  Od.  p.a. 

Girls— £12  Os.  Od.  to  £50  Os.  Od.  p.a. 

Day  Continuation:    £1  10s.  Od.  p.a. 

Evening  Classes:    For  three  evenings'  Instruction  a  week,  3s.  per  session  (September 
to  June). 

For  one  evening's  Instruction  a  week,  2s.  per  session. 

Advice  may  be  obtained  as  to  the  best  classes  to  attend,  on  application  to  the 
nearest  Institute,  or  by  letter  to  The  Education  Officer  (T6),  the  County  Hall,  London, 
S.E.l. 


12 


For  children  living  just  outside  the  Administrative  County  of  London  local 
Committees  may  make  application  to  their  local  educational  authority  and  arrange- 
ments  can  often  be  made  for  them  to  attend  L.C.C.  classes. 

(b)  PROVINCES:  It  is  impossible  to  give  a  complete  list  of  the  evening  classes 
and  technical  training  Institutes  in  the  Provinces,  but  application  should  be  made  to 
the  Director  of  Education  of  the  local  educational  authorities  for  Information. 

Where  the  number  of  children  justifies  it,  many  authorities  have  established  day 
classes  in  selected  subjects  at  a  smaU  fee.  Application  by  Committees  for  a  group  of 
children  to  study  a  particular  subject  should  be  made  to  the  local  educational  authori- 
ties. Specialised  trainine  has,  in  these  cases,  been  carried  out  at  evening  classes 
where  it  has  been  found^impossible  for  children  to  attend  technical  mstitutes. 

In  view  of  the  shortage  of  vacancies  in  technical  and  trade  schools  in  the  Pro- 
vinces, it  is  often  advisable  for  children  to  be  placed  in  employment  when  they  leave 
school,  supplementing  their  education  at  evening  classes. 


SECTION  VI  11 


EMPLOYIVIENT 


(1)     AGE  LIMIT 

As  soon  as  refugees  leave  school  they  should  seek  employmeni.  It  is  detrimental 
for  any  child  to  be  without  defmite  work  and  this  is  especially  true  of  refugee  children, 
who  must  fit  themselves  for  a  future  life  of  independence  and  self-reliance.  The 
school  leaving  age  is  now  the  end  of  the  term  in  which  the  child  reaches  14,  and  they 
may  commence  work  from  that  agc  ;  though  it  must  be  borne  in  mind  that  certain 
trades,  indicated  below,  will  not  take  in  any  trainees  or  cmployees  (Enghsh  or  other- 
wise)  so  young.  It  may  be  necessary  for  a  child  to  take  other  work  temporarily. 
Children  should  be  encouraged  to  continue  their  studies  at  Evening  Classes  whilst  in 
employment — if  possible. 


(2)    TRADES 

All  restrictions  regarding  the  trades  and  profcssions  which  may  be  followed 
have  now  been  rcmoved  with  the  exception  of  those  under  Auxiliary  War  Services 
(given  below).  Committees  are  advised  to  encourage  children  to  enter  trades  and 
industries  that  are  likely  to  provide  a  living  overseas.  The  following  suggestions  may 
be  helpful  : — 

{d)  Agricuhure  :  This  is  probably  the  best  opening  for  a  future  life  overseas,  and  the 
easiest  upon  which  to  re-emigrate.  There  are  various  Training  Centres  which  can 
be  consulted  for  this  purpose  : 

Whittingehame  Farm  Colony,  Scotland.  (London  Office  :  31a,  St.  James's 
Square,  S.W.l)  prepares  boys  and  girls— ages  14  to  16— for  agricultural  life  in 
Palestine.     Applications  should  be  made  direct  to  this  Organisation. 

The  British  Council  of  the  Youth  Pioneer  Movement  for  Palestine  (Children  and 
Youth  Aliyah)  (London  Address:  20,  Southampton  Place,^W.C.l)  prepares 
boys  and  girls  at  its  various  camps  in  England  for  agricultural  life  in  Palestine. 
Applications  should  be  made  direct. 

13 


Y.M.C.A.  (London  Office  :  Bernard  Brown,  Esq.,  4,  Great  Russell  Street, 
W.C.l)  provide  boys  14  to  18  with  an  excellent  farm  training  at  their  various 
centres  throughout  England.  The  cost  is  £25  all-in  (this  includes  training, 
placing  in  Jobs,  after-care  supervision  and  often  assistance  in  re-emigrating). 
Application  should  be  made  to  Headquarters  Office  (Bloomsbury  House). 

(b)  Engineering,  woodwork,  leather-work,  boots  and  shoes,  building :  These  trades  are 
recommended,  but  it  must  be  borne  in  mind  that  there  will  be  considerable 
iinemployment  in  engineering  trades  after  the  war. 

(r)  Hospital  Nursing :  This  is  normally  an  excellent  profession  for  girls.  At  the 
present  moment,  however,  there  are  not  likely  to  be  many  openings  for  refugees 
owing  to  considerable  unemployment  among  British  nurses.  The  minimum  age 
for  hospital  training  is  18  years.  Pre-nursing  training  at  16  is  possible  in 
children's  orthopaedic  hospitals  and  convalescent  homes  and  as  nursery  nurses 
in  nursery-nursing  Colleges,  day  nurseries,  kindergartens,  etc. 

{d)  Domestic  work :  There  are  many  openings  for  refugee  girls  as  domestics,  who 
are  employed  under  exactly  the  same  conditions  and  at  the  same  wages  as 
British  girls. 

(e)  Faclory  work  :  If  care  is  taken  to  see  that  conditions  are  good  and  that  skilled 
work  can  ultimately  be  obtained,  there  are  a  number  of  quite  suitable  openings 
in  factories  of  all  kinds,  for  both  boys  and  girls. 

(/)  Dressmaking  and  Millinery :  These  trades  are  rather  overcrowded  and  there 
are  at  present  very  few  openings. 

{g)  Hairdressing :  This  trade  is  very  overcrowded  and  involves  a  long  and  expensive 
training.    It  is  not  generally  recommended. 

(h)  Auxiliary  War  Services  :  Refugees  must  have  special  permission  from  the  Home 
Office  to  work  in  what  are  known  as  Auxiliary  War  Services.  Auxiliary  War 
Services  consist  of  employment  in — 

(i)  Prohibited  or  protected  places. 

(ii)  The  manufacture,  construction,  supply  or  maintenance  of  munitions, 
ships,  vehicles  or  aircraft  for  the  use  of  His  Majesty's  Forces. 

(iii)  Radio,  telegraph  or  telephone  companies  engaged  in  the  transmission 
of  Service  messages. 

(iv)  Any  Company  engaged  in  the  transport  of  His  Majesty's  Forces. 

(v)  Any  hospital  providing  treatment  for  His   Majesty's   Forces. 

(vi)  Any  canteen,  institute,  etc.,  which  may  involve  contact  or  correspond- 
ence  with  members  of  His  Majesty's  Forces. 

In  addition  to  these,  aliens  are  prohibited  by  Act  of  Parliament  from  taking 
employment  in  Government  Departments  or  Government-controlled  establish- 
ments  :   e.g.,  Dock  Yards. 

(3)    TRAINING  ADVISORY  FACILITIES 

Committees  are  invited  to  consult  the  Movement's  Training  and  Employment 
Department  at  Bloomsbury  House  if  they  require  any  advice  with  regard  to  training 
possibilities  or  if  they  have  any  difficuhies  regarding  the  choice  of  employment  for 
children,  regulations  regarding  alien  employment  or  problems  regarding  local 
Employment  Exchanges. 

In  most  areas,  advice  on  employment  can  either  be  obtained  from  a  Choice  of 
Employment  Committee,  under  the  local  educational  authority,  or  from  the  Juvenile 
Advisory  Committee  attached  to  the  local  Employment  Exchange.  These  Com- 
mittees assist  juveniles  under  the  age  of  eighteen  on  employment  questions  and  are 
responsible  also  for  the  administration  of  unemployment  insurance  for  juveniles. 


14 


(4)  CONDITIONS  OF  EMPLOYMENT 

The  issue  of  trainee  forms  has  been  discontinued  since  November  27th,  1939, 
when  the  new  regulations  governing  the  issue  of  work  permits  came  into  force. 

Children  under  sixteen  and  those  over  sixteen  who  have  been  awarded  a  "  C  " 
certificate  by  the  Tribunal  (including  Czechs  and  other  aliens  not  required  to  appear 
before  a  Tribunal)  must  register  at  the  nearest  Employment  Exchange.  The  Employ- 
ment  Exchange  is  empowered  to  grant  a  permit  provided  that  there  is  no  suitable 
British  labour  in  the  district.  Each  time  a  Job  is  obtained  the  refugee's  Police 
Registration  Book  must  be  endorsed  by  the  Employment  Exchange  and  shown  to  the 
local  Pohce.    For  children  under  sixteen  no  written  permission  is  at  present  required. 

For  those  over  sixteen  placed  in  Category  ''  B  "  an  application  must  be  made  to 
the  Home  Office  for  special  permission  to  work  in  each  job  obtained.  This  may  be 
done  either  by  the  employer,  the  Committee,  or  by  the  Training  and  Employment 
Department,  Bloomsbury  House. 

Detailed  Statements  of  the  regulations  have  been  issued  and  copies  can  be 
obtained  upon  application  to  the  Movement's  Training  and  Employment  Department, 
Bloomsbury  House. 

(5)  INSURANCE 

Refugees  in  employment  must  obtain  an  Unemployment  Insurance  Card  from  the 
Employment  Exchange  and  a  Health  Insurance  Card  from  the  Post  Office.  These 
must  be  kept  fully  paid  up  whilst  in  employment.  Refugees  must  register  also  with  a 
panel  doctor  and  an  Approved  Society  (the  local  Post  Office  or  Employment  Exchange 
or  Trade  Union  Organisation  will  give  the  names  of  these)  in  order  that  they  may  avail 
themselves  of  free  medical  treatment.  The  children  should  be  advised  which  are  the 
best  societies  for  them  to  join  to  get  the  maximum  benefits. 

All  accidents  should  be  reported  immediately  to  the  Regional  Committee,  who 
will  in  turn  inform  the  Headquarters  Office,  Bloomsbury  House.  Local  Committees 
should  take  up  the  question  of  Workmen's  Compensation  in  consultation  with  the 
Regional  Committee,  and,  if  necessary,  with  the  local  representative  of  the  National 
Council  of  Social  Service.  Where  legal  action  is  necessary  the  Regional  Committee 
should  refer  the  matter  to  the  Headquarters  Office,  Bloomsbury  House.  Local 
Committees  should  also  take  up  the  question  of  health  benefit  under  the  National 
Health  Insurance  scheme  in  cases  where  the  employer  does  not  continue  to  pay  füll  or 
part  wages. 

(6)  TRADE  UNIONS 

In  Order  to  avoid  any  possibiHty  that  the  employment  of  refugees  may  have  a 
detrimental  eflfect  upon  wages  and  conditions  for  British  workers  (thereby  opening 
up  a  new  field  for  anti-semitic  and  anti-refugee  feeling)  it  is  highly  desirable  that 
local  Committees  keep  in  touch  with  Trade  Union  organisations.  This  will  ensure 
that  the  terms  of  refugee  employment  conform  strictly  to  Trades  Union  rates  and 
regulations.  It  is  also  strongly  urged  that  refugees  be  encouraged  to  join  the  appro- 
priate  Trade  Union  for  their  trade. 


SECTION  IX 
WELFARE  AND  GENERAL 

(l)    COMMITTEES'  RESPONSIBILITY 

When  children  have  been  placed  in  private  homes  or  hosteis  they  must  be  visited 
periodically  by  Local  Committees  to  ensure  that  they  are  happy  and  are  receiving 
adequate  medical  attention,  education  or  technical  training.  For  older  children  it 
would  be  necessary  to  ascertain  that  they  are  in  suitable  employment,  are  being  paid 
an  adequate  wage  and  are  not  in  any  way  exploited. 

15 


'"   vL11,™I".'es«n™lu.  should  b.  underukcn  v.ry  .acfully,   Soma  fo«.r^ 

and  t^ewTenthe  Visit  will  be  made.     Visitors  should  be  supphed  w.th  v.s.tmg  cards 

''''Z^:Arp:^^LfZT:Lrs  ....  t«  face  is  that  of  dea.ing  with  chUdr^^^^ 
who  as  a  result  of  their  harrowing  experiences,  have  lost  conhdence  in  themselves 
TnH  ofhers  Bewüdered  and  fearful  of  what  new  hardships  life  may  hold  for  them, 
mlv  fa  io  resp^nd  to  the  kindness  bestowed  on  them  by  their  foster-parents  Th.s 
sTmetimes  caTses  friction  and  difficulties.     It  is  natural  that  the  foster-parents,  not 

""^^St-ote  tryTre^e  fh'^  .rnT^staÄt'potsib.y  even  ho.U.ty  th^^^ 
existsbetween  foster-parents  and  child.  Tactfuliy,  the  foster-parents  should  behelped 
fo  realisSSthey  have  mistaken  for  "  ungratefulness  "  on  the  part  of  the  ch.ld 
L  Sually  a  trrnporary  attitude  towards  life  and  people  m  general,  engendered  by 

''^''  A?[h?same  time,  the  child  itself  must  be  helped  to  overcome  its  fear  and  mistrust 
and  fvn  patheTcaUy  made  to  realise  that  its  future  happiness  and  secunty  depends 
farte  ^uÄs  regaining  confidence  in  itself  and  others.    For  very  d.flRcuh  ch.ldren 
irSmenf  may  be  necesfary  and  the  foster-parents  will  probably  be  w.lhng  to  co- 

''''rZ^S::^^^  !^i:^.nc.  of  fnendly  relationship  between  ch.ld, 
foster-p^rent  and  Local  Committee  if,  whenever  possible,  mspect.ons  are  undertaken 
hv  the  nerson  who  orieinally  visited  and  approved  the  home. 

^  If  rommktees  have  any  diflRculty  in  finding  suitable  visitors  they  will  be  able  to 
obta  n  Snce  from  the^ocal  Council  of  Social  Service,  Charity  Organisation 
sSv  or  CuSens^dvice  Bureau.  Local  Committees  should  approach  their 
Snal  Commiuee,  who  will  put  them  in  touch  with  the  nearest  and  most  suitable 
Organisation. 

^^^  Lo^arCom^mittees  will  best  know  how  frequently  children  should  be  visited  but 
an  oSrepoTof  each  child  must  be  sent  at  least  every  six  months  (January  and  July 
are  rTcömSded)  to  the  Regional  Committee,  on  the  form  shown  on  Page  28  (Appen- 
ä  X)  iSeforms  should  not  be  produced  by  the  visitor  when  actually  in  erviewmg 
fös ter-narents  but  should  be  filled  in  after  the  visit.  It  is  the  responsibil.ty  of  the 
Regional  CommÜee  to  ensure  that  a  report  is  received  for  every  child  in  the  reg.on 
The  renorVs  must  be  sent  to  Branch  Office  (Hindhead)  for  abstraction  of  impor  ant 
Sorr^Sn  and  they  will  eventually  be  returned  to  the  Regional  Committee  for  filmg 
in  the  children's  dossiers. 

(4)  CHILDREN'S  MOVEMENTS 

Committees  must  notify  Regional  Committee  inimediatelyof  any  change  of 
address  of  children  In  no  circumstances  must  a  child  be  removed  from  one  home  to 
fnotTer  vlifhout  the  written  authority  of  the  Local  Committee,  Regional  Committee 
er  Headquarters,  as  the  case  may  be. 

(5)  LEGAL  RESPONSIBILITY  FOR  REMOVING  CHILDREN 

If  a  child  is  in  surroundings  detrimental  to  its  general  welfare  it  must  be  removed 
in  con  uftaUon  with  the  Regional  Committee.  If  difficulties  anse  >"  removmg  he 
child  the  Regional  Committee  will  assist  the  Local  Committee  and  will  approach  the 
l'oc'U  Dolice  or  N  C  S.S.  representative,  if  required.  If  the  child  is  guaranteed  a  füll 
report Tnust  be  sent  to  the  Regional  Committee,  who  will  pass  it  on  to  the  Headquarters 
Office  (Bloomsbury  House)  for  legal  action  if  necessary. 


16 


(6)  RELIGION 

All  children  must  be  able  to  receive  the  religious  instruction  of  their  cwn 
denomination,  and  this  can  be  done  in  consultation  with  the  nearest  rabbi  or  clergy- 
man.     If  there  is  any  difficulty  in  giving  religious  instruction  application  should  be 
made  to  : — 
Orthodox  Jews:    Rabbi  Berkovits,  47,  Leeside  Crescent,  London,  N.W.l. 

Liberal  Jews:  The  Secretary,  Liberal  Jewish  Synagogue,  28,  St.  John's  Wood  Road, 
London,  N.W.8. 

Roman  CathoUcs:    Captain   Reid,  The  Roman  Catholic  Committee  for  Refugees, 
177,  Brompton  Road,  London,  S.W.3. 

Protestants:   The  Christian  Council  for  Refugees,  Bloomsbury  House,  Bloomsbury 
Street,  London,  W.C.l. 

Children  must  not  be  asked  to  attend  the  religious  Services  of  any  denomination 
other  than  their  own,  nor  should  the  religious  Status  of  a  child  be  changed  vvhile  it  is 
under  the  guardianship  of  the  Movement. 

(7)  MEDICAL  AND  PSYCHOLOGICAL  FACILITIES 

{a)  General  Treatment:  Guarantors  are  responsible  for  providing  and  paying 
for  the  medical  treatment  of  children  they  have  guaranteed. 

Refugee  children  at  elementary  schools  are  inspected  at  intervals  by  the  Schools 
Medical  Service,  and  any  needing  special  treatment  (dental,  surgical,  Ophthalmie, 
etc.)  will  be  referred  by  the  School  Medical  Oflficer  to  clinics  run  by  the  local  Education 
Authority  for  school  children.  In  London  these  are  often  in  the  Voluntary  Hospitals 
but  arrangements  vary  between  different  Educational  Authorities. 

(The  cost  of  treatment  is  recovered  by  the  local  Educational  Authority  from 
parents  or  guardians. — 1921  Education  Act,  Section  81  (1).) 

All  refugee  children  in  insurable  occupations  are  registered  with  panel  doctors 
and  from  the  age  of  fourteen  can  get  free  medical  attention  and  medicine.  Any  need- 
ing specialist  treatment  will  be  referred  to  hospitals  by  the  panel  doctor. 

Children  of  fourteen  years  and  over  needing  treatment  outside  N.H.I.  scope 
(dental,  etc.)  should  be  referred  to  a  local  hospital  through  the  Almoner. 

[b)  Convalescent  Homes:  Lady  Almoners  will  recommend  suitable  Convalescent 
Homes  for  in-patients  at  their  hospitals.  Trainees  can  sometimes  obtain  such  help 
and  advice  from  any  Approved  Society  they  may  join  under  the  National  Health 
Insurance  Scheme. 

(c)  Problem  Children:  It  cannot  be  too  strongly  emphasised  that  bed-wetting, 
petty  pilfering,  lying  and  similar  signs  of  instability  of  character  are  sometimes 
Symptoms  of  deep-seated  nervous  disturbance  and  should  not  be  lightly  dismissed 
or  treated  by  penal  methods.  Most  refugee  children  have  undergone  such  physical 
and  mental  strain  that  it  is  scarcely  surprising  that  they  should  feel  bewildered  and 
insecure  in  their  changed  environment  and  that  they  should  find  it  difficult  to  settle 
down.  Often  their  emotional  disturbance  is  due  to  anxiety  for  the  fate  of  their  parents 
in  Nazi  Germany.  These  children  become  problem  children  who  need  and  deserve 
kindness  and  patience  to  help  them  overcome  their  difficulties. 

In  spite  of  the  war  there  are  still  many  organisations  which  will  help  and  advise 
on  treatment  and/or  recommend  suitable  homes  for  such  children.  Some  Voluntary 
Hospitals  have  Child  Guidance  Clinics. 

Useful  guides  to  all  social  Services  are  the  "'  Charity  Digest,''  price  8s.  6d.  (pub- 
lished  by  the  Charity  Organisation  Society),  and  the  "  Jewish  Year  Book,"  price  5s. 
(obtainable  from  any  good  bookseller). 

Regional  Committees  should  normally  deal  with  all  cases  of  difficult  or  problem 
children,  using,  wherever  possible,  Health  Officers  and  local  organisations,  such  as  the 
National  Council  of  Social  Service,   the  Charity  Organisation   Society,  Citizens' 


17 


Advice  Bureaux  and  Child  Guidance  Clinics,  but  all  problem  cases  that  cannot  be 
dealt  with  locally  by  the  Regional  Comniittee  should  be  referred  to  the  Headquarters 
Office  (Bloomsbury  House). 

(d)  Insurance:  See  Finance  Section— Page  8,  Para.  (d). 

(8)    SOCIAL  ACTIVITIES 

One  of  the  most  vital  tasks  of  the  Movement  is  to  enable  its  children  to  be 
assimilated  into  the  life  of  the  country  and  to  take  their  place  as  normal  and  useful 
Citizens.  Many  of  these  children  have  unfortunately  developed  a  kind  of  **  refugee 
mentality  '^  which  causes  them  to  regard  themselves  as  objects  of  curiosity  and  pity 
and  as  a  race  apart.  In  the  children's  own  interests  this  defeatist  attitude  must  be 
overcome  ;  and  this  can  most  easily  be  done  by  means  of  the  companionship  of 
English  boys  and  girls.  It  is  true  that  trainees  get  a  certain  amount  of  this  companion- 
ship in  the  course  of  their  day-to-day  werk,  but  too  often  they  spend  their  evenings 
with  elderly  foster-parents  or  with  other  refugees.  r:     v  u 

In  Order  that  these  young  refugees  can  have  the  opportunity  of  meeting  English 
boys  and  girls  of  their  own  age,  and  of  working  and  playing  with  them  on  an  equal 
basis  in  a  friendly  atmosphere,  several  Youth  Organisations  have  been  approached, 
and  have  expressed  their  willingness  to  co-operate  with  the  Movement  to  achieve 

this  object. 

It  will  be  of  inestimable  value  to  refugee  children  over  the  age  of  fourteen  it  they 
can  join  Boys'  and  Girls'  Clubs,  where  they  will  beneüt  not  only  from  the  comrade- 
ship  with  their  English  contemporaries  but  also  from  the  example  and  influence  of 
experienced  club  leaders. 

For  these  reasons  it  is  hoped  that  Committees  will  do  their  utmost  to  encourage 
the  older  children  in  their  care— and  particularly  those  over  eighteen— to  join  suitable 

clubs. 

The  following  organisations  have  expressed  their  willingness  to  help  :— 

National  Council  of  Girls'  Clubs  (Hon.  Public  Relations  Officer  :  Miss  E.  L. 
Younghusband,  Hamilton  House,  Bidborough  Street,  London,  W.C.l).  Practically 
cvery  girls'  club  throughout  the  country  is  affiliated  to  this  Organisation.  These 
clubs  are  anxious  to  receive  refugee  girls  over  fourteen  as  members.  Girls  can  be 
invited  to  the  clubs  as  guests,  without  necessarily  being  füll  members,  but  membership 
is  considered  advisable  whenever  possible.  Club  activities  may  include  music, 
singing,  dramatics,  cookery,  physical  training,  handicrafts,  rambling,  camping  and 
games  of  all  kinds.  The  clubs,  controlled  by  Union  Secretaries,  are  placed  in  prac- 
tically every  district  in  the  British  Isles  and  are  grouped  into  regions— coinciding  with 
those  of  the  Movement— which  are  administered  by  Regional  Liaison  Officers 
appointed  by  the  Girls'  Group  of  the  Standing  Conference  of  Juvenile  Organisations. 

Regional  Committees  are  asked  to  communicate  with  these  Liaison  Officers,  who 
will  give  them  the  names  and  addresses  of  the  Union  Secretaries  in  the  Region.  They 
can  then  put  their  Local  Committees  in  touch  with  the  nearest  Union  Secretary,  who 
will  recommend  suitable  clubs  for  individual  girls. 

National  Association  of  Boys'  C/w/?.9  (General  See.  :  Mr.  E.  F.  Piercey,  17,  Bedford 
Square,  London,  W.C.l).  This  Association  welcomes  refugee  boys  over  fourteen 
years  of  age  as  members  of  its  affiliated  clubs.  Regional  Committees  are  asked  to 
avail  themselves  of  this  olTcr  by  contacting  the  Association's  Liaison  Officers,  whose 
addresses  are  given  in  the  Appendix.  These  officers  have  been  requested  by  the 
N.A.B.C.  Head  Office  to  co-operate  with  the  Movement  in  every  possible  way. 

League  of  Nations  Union:  The  Education  Conimittee  of  the  League  of  Nations 
Union  has  formed  study  circles,  discussion  groups  and  junior  branches  in  more  than 
500  schools  throughout  the  country.  The  boys  and  girls  in  these  groups  consider  that 
in  wartinie  they  can  best  give  practical  expression  to  their  desire  for  international 
friendship  by  helping  refugee  children  from  other  countries. 

18 


For  this  purpose  the  following  procedure  has  been  worked  out  by  the  Movement 
in  consultation  with  the  Education  Office  of  the  L.N.U.  :— 

Each  junior  branch  of  the  L.N.U.  has  becn  given  the  address  of  and  has  been 
asked  to  communicate  with  the  appropriate  Regional  Committee  of  the  Movement. 
The  Regional  Committee  will  put  the  Branch  into  touch  with  the  nearestlocal  Com- 
mittee, who,  in  turn,  will  supply  names  and  addresses  of  children  in  their  distnct 
who  can  benefit  from  the  assistance  offered.  ^         .  .  -  . 

It  has  been  suggested  that  L.N.U.  branches  could  offer  assistance  to  Movement 

children  in  the  following  ways— 

(ä)  bv  arranging  for  older  members  of  the  Branch  to  give  English  lessons  or  to 
exchange  conversation  in  English  and  German  with  refugee  boys  and  girls  ; 

(b)  by  giving  private  tea-parties  at  home  or  at  school  and  by  organising  school 

entertainments ;  .  .•         • 

(c)  by  inviting  refugee  boys  and  girls  to  debates  and  discussions  ; 

(d)  by  extending  to  them  invitations  for  the  holidays  ; 

(e)  in  the  case  of  girls'  schools,  by  making  clothes,  etc. 

Committee  will  realise  the  immense  value  to  the  Movement  of  this  generous  offer 
of  co-operation  from  English  boys  and  girls,  and  they  will,  without  doubt,  make  the 
best  possible  use  of  this  excellent  opportunity  for  enabling  the  refugee  children  to 

make  English  friends.  „  o.     ♦ 

Y.M.C.A.  ami  Y.W.C.A.  (Y.M.C.A.  Headquarters  :    4,  Great  Russell  Street 
London,  W.C.l  ;  Y.W.C.A.  Headquarters  :  Central  Building,  Great  Russell  Street, 
London,  W.C.  1 ).    Both  these  organisations  have  branches  in  most  districts  in  England 
and  they  will  be  very  pleased  to  receive  Movement  children  as  members. 

Boy  Scouts  and  Girl  Guides:  These  organisations  invite  Movement  children  to 
join  local  troops  of  Brownies,  Wolf  Cubs,  Boy  Scouts,  Girl  Guides,  Rovers  and 
Rangers  and  to  take  part  in  their  activities  and  join  their  holiday  camps. 

Refugee  Youth  Players:  The  British  Youth  Peace  Assembly  forms  groups  of 
voung  men  and  women  from  Austria,  Czechoslovakia,  Germany  and  Spain,  who  have 
come  to  Britain  as  refugees.  The  purpose  of  these  groups  is  to  perform  their  national 
songs  and  dances  before  the  young  people  of  this  country,  '"«'•'»ertokeepalive  their 
own  national  culture.  They  hope,  also,  that  in  doing  this  they  will  be  able  to  meet, 
cntertain  and  get  to  know  the  young  people  of  England. 

Regional  and  Local  Committees  might  like  to  invite  these  Players  to  entertam 
refugee  children  in  their  areas.  Those  interested  may  obtain  particulars  from  the 
Secretary,  Mr.  Oscar  Lewington,  Refugee  Youth  Players,  15,  Great  James  Street, 

London,  W.C.l.  .,.,.,  *  • 

Jewish  Youth  Organisations :  These  are  not  included  in  this  list  because  it  is 

realised  that  children  and  committees  are  already  in  close  contact  with  sucn 
organisations. 

SECTION  X 
RE-EMIGRATION 

The  purposes  of  the  Movement's  Re-emigration  Department  are  :— 

(1)  To  arrange  for  children  to  be  reunited  with  their  families  who  have  either 
already  found  refuge  in  another  country  or  have  planned  to  go  there  later. 

(2)  To  send  other  children  to  countrics  where  conditions  afford  them  better 
opportunities  for  making  a  fresh  Start  in  life. 

All  re-emigration  plans  for  children  must  be  rcportcd  to  the  Movement  s 
Re-emigration  Department  (Bloomsbury  House)  through  the  Regional  Committee. 
It  is  esfential  that  Regional  Committees  should  be  informed  of  the  possibility  of 
particular  children  re-emigrating,  as  this  will  influence  arrangements  for  education, 
training  and  placing  in  hospitality. 

19 


The  Movement  holds  the  documents  of  all  children  it  has  brought  to  England 
and  is  in  constant  touch  with  the  Home  Office  and  the  Consulates  regarding  formalities 
attendant  on  their  re-emigration.  It  is  often  necessary  for  the  Re-emigration  Depart- 
ment to  write  to  children  direct  on  routine  matters,  but  copies  of  important  letters 
will  be  sent  both  to  Branch  Office  (Hindhead)  and  to  the  Regional  Committees  for 
Information  and  fiHng. 

The  Movement  undertakes  the  actual  work  of  re-emigrating  its  children,  but  the 
following  information  regarding  re-emigration  should  help  Committees  :— 

U.S.A. 

(a)  Before  anyone  can  go  to  America  as  an  immigrant,  he  must  have  registered  as  a 
prospective  immigrant  at  some  American  Consulate.  The  Americans  set  a 
definite  limit  to  the  numbers  allowed  to  enter  their  country  in  any  one  year. 
This  total  number  is  divided  in  ccrtain  proportions  amongst  the  various  European 
nationalities  from  which  their  immigrants  are  mainly  drawn.  This  number  is 
referred  to  as  ''  The  Quota." 

Thus,  there  is  a  German,  Polish,  Czech,  Hungarian,  etc.,  quota.  Each  mimigrant 
on  registration  is  allotted  a  waiting  number  on  the  quota  list,  and  provided  that 
he  has  sufficient  evidence  to  show  that  he  will  not  become  a  Charge  upon  public 
funds  in  the  U.S.A.  he  can  obtain  his  visa  as  soon  as  his  waiting  number  on  the 
list  is  reached. 

(b)  Children  with  quota  numbers:  When  it  is  known  that  a  Movement  child  is 
registered  for  the  U.S.A.,  immediate  Steps  must  be  taken  to  see  that  he  applies  to 
the  Consulate  in  London  to  have  the  fact  of  his  registration  verified  at  the  Con- 
sulate in  Germany  in  order  that  he  may  take  advantage  of  his  place  on  the 
waiting  list  as  soon  as  that  place  is  reached. 

The  Movement's  Re-emigration  Department  has  an  arrangement  with  the 
Consulate  by  which  it  is  allowed  to  make  application  for  the  verification  of 
registration  on  behalf  of  the  children  and  where  possible  for  the  transfer  to  the 
London  Consulate  of  papers,  such  as  affidavits  (which  correspond  in  some  degree 
to  an  EngUsh  guarantee),  together  with  such  supplementary  evidence  as  banker's 
reference  or  income  tax  receipts  which  may  have  been  lodged  at  a  Consulate  in 
Germany  on  behalf  of  the  applicant  by  a  Sponsor  in  the  United  States. 
Before  this  application  can  be  made  it  is  necessary  to  ascertain  at  what  Consulate 
and  on  what  date  the  child  was  registered  and  what  is  his  waiting  number. 
Furthermore,  since  the  registration  is  usually  made  in  the  name  of  the  parents, 
it  is  necessary  to  know  the  parents'  names,  and  the  address  at  which  they  lived 
at  the  time  of  registration.  This  is  especially  necessary  when  the  name  and  fore- 
name  are  both  common  ones,  since  confusion  is  only  too  easy. 
Before  the  outbreak  of  the  war  it  was  possible  to  correspond  directly  with 
parents  in  Germany  in  order  to  ascertain  these  facts,  but  now  it  is  much  more 
difficult,  inasmuch  as  the  children  themselves  are  often  Ignorant  of  the  details 
of  their  registration. 

From  this  information  it  will  be  observed  that  it  is  essential  to  begin  working 
on  a  case  for  American  emigration  at  as  early  a  date  as  possible,  especially  as  in 
these  days  mass  emigration  from  Germany  has  ceased,  and  a  very  much  larger 
Proportion  of  quota  numbers  is  being  allotted  to  the  Consulate  in  London  for  the 
refugees  who  had  already  registered  in  Germany.  In  some  cases  it  may  be 
possible  to  re-emigrate  children  at  a  quite  early  date,  even  those  who,  when  they 
registered,  believed  that  it  was  impossible  for  them  to  go  in  less  than  five  years. 
Often  because  parents  and  children  were  convinced  that  it  would  be  many  years 
before  they  re-emigrated  they  have  not  informed  the  Movement  of  their  cases. 
The  Movement  would  be  most  grateful  if  Committees  would  inform  them  not 
only  of  all  children  already  registered  for  America  but  of  all  those  who  have 
relatives  there,  so  that  these  may  be  registered  and  will  have  the  opportunity  of 

20 


going  there  at  a  later  date.  Steps  can  then  be  taken  to  discover  from  relatives 
fn  neutral  countries  what  exactly  is  the  State  of  the  parents'  plans  and  the.r  wishes 
for  the  children's  future.  .  ,  ..  „ 

The  American  Consulate  prefers  that  all  correspondence  and  enquiries  regardmg 
Movement  children  be  made  through  the  Movement's  Re-emigration  Depart- 
ment This  Department  is  often  in  a  position  to  answer  enquines  without 
reference  to  the  American  Consulate.  Furthermore,  it  has  a  constant  and  ready 
access  to  the  Consulates  and  can  often  obtain  information  and  action  much  more 
quickly  than  other  agencies. 

^^"ro^SSn  S^i^^o  any  other  country  it  is  necessary  first  to  Procure  a  permit  to 
land      In  the  case  of  Palestine  this  permit  is  known  as  a     Certihcate,    but  in  al 
cases  it  has  to  be  procured  from  the  Government  of  the  country  concerned      Until 
Sis  document  is  in  band,  it  is  impossible  to  obtain  a  visa  to  travel.     Application  for 
the  permit  can  only  be  made  by  :— 

(ä)   A  close  relative  resident  in  the  country.  .         ^         •  . 

(b)   A  recognised  social  Organisation  such  as  a  Refugec  Committee  or  an  Organ- 
isation for  agricultural  enterprise  recognised  by  the  Government. 

It  is  necessary  to  ascertain  from  any  child  wishing  to  re-emigrate  to  any  country 
other  than  the  U.S.A.  whether  he  has  a  close  relative  in  the  country,  or  is  willing  to 
undertake  agricultural  training  in  order  to  obtain  entry  on  an  agricultural  permit 
The  Movement  will  assist  in  obtaining  such  agricultural  permits  through  its  contacts 
abroad. 

^^^Al!  enquiries  and  information  regarding  re-emigration  should  be  sent  to  :  Re- 
emigration  Department,  Movement  for  the  Care  of  Children  from  Germany,  Ltd., 
Bloomsbury  House,  Bloomsbury  Street,  London,  W.C.L 

SECTION  XI 
MISCELLANEOUS 

(1)    CORRESPONDENCE  WITH  GERMANY 

It  is  illegal  for  anyone  in  this  country  to  correspond  either  direct  or  through  a 
neutral  country  with  people  living  in  enemy  territory,  except  through  the  approved 
GoSnment  Channels,  /...,  the  International  Red  Gross  and  Citizens^  Advice  Bureaux^ 
Series  of  these  Bureaux  have  been  set  up  throughout  the  country.  The  following 
procedure  should  be  adhered  to  :—  ^  u 

(i)  Messages  are  to  be  written  in  block  capitals  and  to  consist  of  not  more  than 

20  words  excluding  name  and  address  of  sender  and  addressee. 
(ii)  The  relationship  of  the  sender  to  the  addressee  must  be  clearly  stated. 
(lii)  The  füll  name  and  address  of  the  sender  and  that  of  the  addressee  are  to  be 

(iv)  Messages  are  only  to  be  sent  when  the  sender  is  certain  of  the  destination 

address 
(v)  All  messages  are  to  be  taken  or  sent  to  the  nearest  Citizens'  Advice  Bureau 
(the  Town  Hall  will  always  give  the  address)  together  with  7d.    They  are  then 
forwarded  by  the  Bureau  via  the  International  Red  Gross  and  a  reply  will 

be  received  in  due  course.  . 

(vi)  Where  Movement  children  are  unable  to  get  in  touch  with  a  Citizens 
Advice  Bureau  these  messages  may  be  sent  to  the  Head  Office  at  Hindhead 
for  forwarding.    The  Movement  will  undertake  to  pay  the  7d.  for  unguaran- 
teed  children,  not  employed,  to  send  a  letter  every  three  months.       .  ^   ,    . 

Committees  should  ensure  that  children  under  their  care  correspond  with  their 
parents  at  regulär  intervals. 

21 


(2)  CORRESPONDENCE  WITH   CHILDREN  IN  THIS  COUNTRY 
Regional  Committees  are  furnished  with  the  dossiers  of  each  child,  containing 

all  the  relevant  case-papers. 

Correspondence  which  has  been  sent  to  Movement  Headquarters,  regarding  a 
particular  child,  will  be  forwarded  to  the  appropriate  Regional  Committee  for 
necessary  action  and  filing. 

(3)  EVACUATION 

Guaranteed  children  evacuated  either  privately  or  by  the  Government  remain 
the  financial  responsibility  of  the  guarantor,  who  will  be  required  to  pay  all  billeting 
charges,  including  incidental  expenses  for  medical  treatment,  clothes,  etc.  Evacuation 
expenses  incurred  on  behalf  ofunguaranteed  children  will  be  met  by  the  Movement. 

(For  Evacuation  Charges,  see  Finance  Section,  Page  7). 

Local  Committees  in  the  Receiving  Areas  should  regard  the  children  evacuated 
to  these  districts  as  being  under  their  care  and  supervision.  The  Committees  who 
originaily  guaranteed  these  children  will,  however,  rctain  füll  financial  responsibility 
and  their  help  will  be  sought  in  any  difficulty  that  may  arise. 

(4)  TRIBUNALS 

The  decisions  of  Tribunal  Courts  in  the  case  of  German  and  Austrian  aliens  over 
sixteen  fall  within  the  following  categories  : — 
**  A."  Internment. 

'*  B."   Free  from  internment  but  restrictions  not  removed. 
"  C."  All  restrictions  removed  and  the  alien  allowed  to  obtain  employmcnt 
under  the  new  Home  Office  regulations. 

Appeals  Against  Tribunal  Decision 

An  alien  given  either  "  A  "  or  "  B  "  endorsement  may  appeal  against  the  decision 
of  the  Court.  He  or  she  should  write  an  appeal  to  the  Under  Secretary  of  State, 
Home  Office,  Cleland  House,  Page  Street,  S.W.l.  This  appeal  should  be  sent  via 
ihe  Regional  Committee  to  the  Headquarters  Office  (Bloomsbury  House),  which  will 
forward  it  to  the  Home  Office,  together  with  their  comments. 

Visits  to  Internees 

All  requests  for  an  internee  to  be  visited  should  be  addressed  to  the  Headquarters 
Office  (Bloomsbury  House),  which  will  pass  it  on  to  the  agency  concerned. 

(5)  POLICE   REGISTRATION    ON  ATTAINING   THE    AGE   OF   SIXTEEN 

All  refugee  children  must  register  at  their  local  Police  Station  on  the  attainment 
of  their  sixteenth  birthday.  German  and  Austrian  children  will  receive  from  the 
police  a  ''  B  "  endorsement,  subjecting  them  to  the  special  enemy  alien  restrictions,  and 
also  a  questionnaire  which  they  must  fill  in. 

The  procedure  to  be  adopted  is  as  follows  : — 

(1)  Branch  Office  (Hindhead)  will  inform  the  Regional  Committee  a  month 
beforehand  of  the  approach  of  the  sixteenth  birthday  of  each  child  in  the 
area. 

(2)  The  Regional  Committee  will  then  send  to  each  child  his  Home  Office 
Permit  Card,  which  he  must  take  to  the  local  Police  Station,  together  with 
two  passport  photographs,  on  his  sixteenth  birthday. 

(3)  The  Regional  Committee  will  fill  in  a  special  Tribunal  case  sheet,  which 
will  include  comments  on  the  applicant's  character  and  conduct.  This 
case  sheet  must  be  placed  before  the  Regional  Advisory  Tribunal  Court 
before  which  the  child  is  sommoned  to  appear. 

If  a  child's  case  does  not  come  up  soon  after  the  attainment  of  his  sixteenth  birth- 
day, the  Regional  Committee  should  make  an  application  to  the  Chief  Constable 
of  the  area. 


22 


APPENDIX 


REGIONAL  LIAISON  OFFICERS 


Region        National  Council  of  Social  Service 

1  J.  L.  Longland,  Esq., 

Hallgarth  House, 
Hallgarth  Street, 
Durham  City. 


Girls'  Clubs 

Miss  Coales, 
Y.W.C.A., 

22,  Bewick  Road, 
Gateshead. 


Boys'  Clubs 

C.  F.  O'Brien  Donaghey,  Esq., 
Durham  Assen,  of  Boys'  Clubs, 
59,  John  Street, 
Sundcrland. 


L.  J.  King,  Esq., 

Ueneral  Secretary, 

Yorkshire  Unemploymcnt  Advisory  Council, 

9,  Mount  Preston, 

Leeds,  2. 


Miss  Adeney, 

National  Council  o(  Social  Service, 

9,  Mount  Preston, 

Leeds,  2. 


E.  Rickerby,  Esq., 

National  Council  of  Social  Service, 

9,  Mount  Preston, 

Leeds,  2. 


Major  E.  Sandford  Carter, 
Princes  House, 
32,  Park  Row, 
Nottingham. 


Miss  Hatton, 
Princes  House, 
32,  Park  Row, 
Nottingham. 


H.  R.  Lindley,  Esq., 
Princes  House, 
32,  Park  Row, 
Nottingham. 


L.  Ramsbottom,  Esq., 

Cambridge  Rural  Community  Council, 

7,  Hills  Road, 

Cambridge. 


Miss  H.  Ross,     • 

Cambridge  Rural  Community  Council, 

7,  Hills  Road, 

Cambridge. 


Capt.  S.  H.  Starey, 
Milton  Ernest  Hall, 
Bedford. 


W.  D.  Hogarth,  Esq., 

London  Council  of  Social  Service, 

7,  Bayley  Street, 

London,  W.C.l. 


Mrs.  Hardy, 

London  Council  of  Social  Service, 

7,  Bayley  Street, 

London,  W.C.l. 


Major  N.  A.  Lewis,  D.S.O.,  M.C., 
London  Council  of  Social  Service, 
7,  Bayley  Street, 
London,  W.C.l. 


Miles  Davies,  Esq., 

Reading  Council  of  Social  Service, 

Watlington  House, 

Watlington  Street, 

Reading. 


Mrs.  Purver, 

Reading  Council  of  Social  Serv 

Watlington  House, 

Watlington  Street, 

Reading. 


ice. 


N.  S.  Goodridge,  Esq., 

Reading  Council  of  Social  Service, 

Watlington  House, 

Watlington  Street, 

Reading. 


APPENDIX— cö/7////w^rf. 


Region 
7 


8 


8 


K) 


10 


11 


12 


National  Council  of  Social  Service 

W.  E.  Williams,  Esq., 
Bristol  Community  Council, 
12,  St.  James'  Square, 
Bristol. 


South  Wales, 

Elfan  Rees,  Esq., 

S.  Wales  and  Mon.  Council  of  Social  Service, 

118,  Cathedral  Road, 

Card  i  ff' 

North  Wales 

Owen  Parry,  Esq., 

Henire, 

Towyn, 

Mon. 

Richard  Clements,  Esq., 
N.C.S.S.  Midland  Advisory  Office, 
19,  Calthorpe  Road, 
Birmingham. 

A.  M.  Watson,  Esq., 

Lancs.  and  Cheshire  Community  Council, 

Selnec  House, 

Wynnstay  Grovc, 

Fallowfield, 

Manchester. 

A.  M.  Struthers,  Esq., 
93,  West  George  Street, 
Glasgow. 


Major  G.  H.  Powell-Edwards,  M.C., 

General  Secretary, 

Sussex  Rural  Community  Council, 

Old  Bank  House, 

Lewes,  Sussex. 


Girls'  Clubs 

Miss  Clark, 

Bristol  Community  Council, 

12,  St.  James'  Square, 

Bristol. 


Boys'  Clubs 

J.  F.  Banister,  Esq., 

Bristol  Federation  of  Boys*  Clubs, 

Albion  Chambers,  N., 

Small  Street, 

Bristol. 


Mrs.  Hopkin  Morris,  G.  B.  Bradney,  Esq., 

S.  Wales  and  Mon.  Council  of  Social  Service,  S.  Wales  and  Mon.  Council  of  Social  Service, 

118,  Cathedral  Road,  1 18,  Cathedral  Road, 

Cardiflf.  Carditt. 


G.  Powell,  Esq., 

N,  Wales  Assen,  of  Boys'  Clubs, 

33,  Hillside  Road, 

Colwyn  Bay. 


Miss  Worsfold, 
25,  Cecil  Road, 
Erdington, 
Birmingham. 

Miss  McCarthy  Jones, 

Lancs.  and  Cheshire  Community  Council, 

Selnec  House, 

Wynnstay  Grove, 

Fallowfield, 

Manchester. 

Miss  Paterson, 
c/o  Mr.  Troup, 
Scottish    Juvenile  Weifare   and    After  Care 

Committee, 
11,  Manor  Place, 
Edinburgh, 

Miss  Marindin, 
2,  Rusthall  Park, 
Tunbridge  Wells, 
Kent. 


C.  Soutter  Smith,  M.A.,  LL.B., 
23,  Calthorpe  Road, 
Edgbaston, 
Birmingham. 

Major  B.  H.  Withers,  O.B.E., 

Lune  Mills, 

Lancastcr, 


Capt.  R.  T.  Thornton,  M.C., 

Lime  Tree  Farm, 

Stone  Street, 

Petham, 

Nr.  Canterbury. 


APPENDIX 


RELIGION  (See  Page  17). 

Protestants  :  The  Christian  Council  for  Refugees  from  Germany  and  Central 

Europe 

(Mr.  G.  W.  Lee), 

Room  138,  Bloomsbury  House, 

Bloomsbury  Street,  W.C.l. 

Roman  Catholics  :  Catholic  Community  for  Refugees  from  Germany, 

Sub-Committee  for  Children, 
177,  Brompton  Road, 
London,  S.W. 3. 

Jews  :  Orthodox — 

Joint  Committee  for   Religious  Education   of  Jcwish   Refugee 

Children, 
Woburn  House,  Upper  Woburn  Place, 

London,  W.C.l. 

Rabbi  Berkowitz, 
47,  Leeside  Crescent, 
London,  N.W.ll. 

Liberal — 

Liberal  Jewish  Synagogue, 
28,  St.  John's  Wood  Road, 
London,  N.W.3. 

EDUCATION  AND  TRAINING  (See  Page  12). 

L.C.C.  Education  Officer  (T.6), 
The  County  Hall, 
London,  S.E.L 

AGRICULTURAL  TRAINING  CENTRES  (See  Page  13). 

Whittinghame  Farm  School,  Ltd., 

Haddington, 

Midlothian, 

Scotland. 

(London  Address  :   31a,  St.  James  Square,  S.W.l.) 

British  Council  of  the  Youth  Pioneer  Movement  for  Palestine, 
(Children  and  Youth  Aliyah), 
20,  Southampton  Place, 
London,  W.C.l. 

25 


AGRICULTURAL  TRAINING  CENTRES  (Coniinued). 

Wallingford  Farm  Training  Colony, 

Benson, 

Nr.  Oxford. 

Young  Men's  Christian  Association 
(Bernard  Brown,  Esq.), 
4,  Great  Russell  Street, 
London,  W.C.l. 

SOCIAL  ACTIVITIES  (See  Page  18). 

Boy  Scouts  Association, 

25,  Buckingham  Palace  Road, 

London,  S.W.l. 

Girl  Guides  Association, 

17,  Buckingham  Palace  Road, 

London,  S.W.l. 

Habonim, 

c/o  Mr.  G.  S.  Gilbert, 
54,  Finsbury  Pavement, 
London,  E.C.3. 

National  Council  of  Girls'  Clubs, 
Hon.  Public  Relations  Officer, 
Miss  E.  L.  Younghusband, 
Hamilton  House, 
Bidborough  Street, 
London,  W.C.l. 

National  Association  of  Boys'  Clubs, 
General  Secretary, 
Mr.  E.  F.  Piercey, 
17,  Bedford  Square, 
London,  W.C.l. 


League  of  Nations  Union  Education  Committee, 
40,  Museum  Street, 
London,  W.C.l. 

26 


/, 


/ 


Y.M.C.A.  Headquarters, 
4,  Great  Russell  Street, 
London,  W.C.l. 

Y.W.C.A.  Headquarters, 
Central  Building, 
Great  Russell  Street, 
London,  W.C.l. 

Refugee  Youth  Players, 
Mr.  Lewington, 
15,  Great  James  Street, 
London,  W.C.l. 

GENERAL 

Movement  for  the  Care  of  Children  from  Germany,  Ltd., 
Headquarters  Office, 
Bloomsbury  House, 
Bloomsbury  Street, 
London,  W.C.L 

Branch  Office, 
The  Grange, 
Hindhead, 
Surrey. 

Polish  Refugee  Committee, 
33,  Soho  Square, 
London,  W.l. 

B'nai  B'rith  Care  Committee  for  Refugee  Children, 
175,  Willesden  Lane, 
London,  N.W. 6. 

National  Council  of  Social  Service, 
26,  Bedford  Square, 
London,  W.C.l. 

Charity  Organisation  Society, 
Dennison  House, 
Victoria  Street, 
London,  S.W.l. 


27 


MOVEMENT   FOR  THE    CARE   OF    CHILDREN    FROM    GERMANY 


WELFARE  REPORT 


REGIONAL  COM  MITTEE' 


LOCAL  COM  MITTEE 


CHILD'SNAME 


NO. 


ADDRESS 


DATE  OF  BIRTH 


RELIGION 


GUARANTEEDBY 


GENERAL  HEALTH 


EDUCATK)Nand/or 
TECHNICAL  TRAINING 


TRAINING 

(a)         Type  of  truiniiig. 


(b)         Wage 


(c)         Name  and  Address  of  Employer 


RE-EMIGRATION  PLANS  (if  any) 


OTHER  REMARKS 


Signatare  of  Visitor 


Data  of  Visit 


SIGNATURE  REGIONAL  SECRETARY 


28 


/ 


/ 


) 


( 


Anlag     an 

betr.i  Cespraech  zwischep  Dov  Lewin  ut^d  S.Adler-Rudel  - 

"  Rettungsversuche  waehrcnd  des  Zweiten  Weltkrieges 

▼on  London  aus*'  • 


!•)     Brief  des  Forel^^i  Office  vom  29.April  1945 
an   die  Jewish  Age^cyi  London«      , 

2.)     Brief  der  Jewish  Age^ncy  London  vom  31.5.1943 
an  dac  Foreign  Office. 

5«)     Auszug  aus  dem  -ßericht  der  Jewish  Agenoy  an  den    * 
22«  Zionisten-Kongress   in  Basel,  Desember  1946 

4»)     Offprintt  H.O^Reissrert  The  Historiee  of  "Kaufhaus 
N. Israel"   and  of  ^^ilfrid  Israel. 

$•)     Privater  Bericht  ueber  Wilfrid  Israels  Taetigkeit 
in  Portugal  und  Spanien. 

6.)     Resume  Wilfrid  Israels  vom  22.5.1945  an  den 
Englischen  Botschafter  in  Madrid. 

?•)     Norman  Bentwicht    in  "The  New  Judaea"  ,  London  Vl,1945 

8.)     S.Adler-Rudelt   Address  at   the  Memorial  Service, 
"est  London  Synagogue,  June   50th,1945.