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Material über die ostjiidische Ein- uod Durchwanderung,
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üine absolut zuverlässige Statistik über die
länder in Deutschland und apeziell über die Ostjuden gibt
s nicht„ .iuch das statistische Material der Polizeibehörden
ist lückenhaft und aus verschiedenen Gründen für eine Ostju-
denatatistik in dieser i'orm nicht zu verwerten, da es oatur-
«
gemäss keine spezielle amtliche Ostjudenstatistifc in Deutach-
land gibt, sondern nur eine Ausländerstatiatik, die auch die
anderen Ausländer mit umfasst. Ijas x^rbeiterfursorgeamt der
jüdischen Organisationen i;eutschlands, das über iosgesamt 19
"haapt- und nabenamtlich besetzte Zweigstellen in Deutschland
verfügt, dürfte allein in der Lage aeio, Annäherungswerte
für eine Oatoudenstatistik zu ermitteln» Die nachfolgenden
Darlegungen, die verschiedene Statistiken, insbesondere der
überseeischen Auswanderung in Betracht ziehen, dürften daher
ein ziemlich genaues Bild über die Ziffern und ürt der Ein-
wanderung ergeben, weil die ganz überwiegende kehrheit der
Ostjuden, vor allen Dingen der ostjüdischen Arbeiter in
Deutschland, sich zwecks Rat und Hilfe in de© verschieden-
sten Angelegenheiten an das Arbeiterfürsorgeamt gewandt hat.
Zu bemerken ist endlich noch, aaas die nachstehenden Dar-
legungen mit aiif Berechnungen und Statistiken beruhen, die
uns apeziell, was die Auswanderung und überseeische imnderus^
angeht, von dem Zentralbüro für jüdische ümigrationsangele-
•genheiten beim "Hilfsverein der deutschen Juden" übermittelt
worden sind.C Anerkannt durch das Beichswanderungaamt als
offizielle Auawaaderungsstelle,)
1» Die alte Ostjudensiedlung;
Zar Beurteilung der ganzen n'rage ist es wesent-
lich, festzustellen, dass eine sogenanate alte Ost Juden-
Siedlung bereits vor dem Kriege und bevor daa Thema der
ostjüdischen Einwanderung ao beliebt wurde, eine zahlen-
i- . •
m
- 2 -
ässig recht starke Os t j ade nsied lang in i)eatschland be-
standen hat, die nur wenig kleiner war als die Zahl
der jetzt noch in Ueatachland befindlichen, seit 1914 nea
«
hinzugewanderten Gstjaden. üs interessiert in diesem Zasam-
menhange, darauf hinzuweisen, dass im damaligen i^önigreich
Preassen im Jahre 1905 bereits 38 844 Gstjaden ansässig wa-
ren, - für Sachsen betrugen 1905 die entsprechenden Ziffern
10.960, für Hessen z.B. 1787 - , sodass im Jahre 1910 in
Berlin bereits 21.683 Gstjuden gezählt wurden, kan kann also
für das Jahr 1914 mit grosser Sicherheit für das Keich auf
eine Zahl von etwa 45.00G - 50 oOu rechnen, wenn man eine
Abwanderang gegenüber dem Jahre der rassischen Kevolation
«
19U5 in Betracht zieht,
2, iinwanderang;
Den Kern nun der neuen ostjüdischen Jainwanaerang
in Deutschland bilden - das raußs irmjer wieder hervorgehoben
werden - jene ca. 15 ooo ostjüdischen Arbeiter, die von der
deutschen üe eres Verwaltung zwangsweise nach Deutschland
gebracht wurden, um, ähnlich wie die belgischen Arbeiter,
die an die front gehenden deutschen Arbeiter in der Kriegs-
industrie zu ersetzen. Besonders nach der iiinführung des so-
genannten "Hindenbarg" -Programms nahmen die üeberföhrungen
jüdisch-polnischer Arbeiter einen grosseren Umfang an. Hin-
zu kamen aber noch zu dieser Zahl von 15.000 diejenigen,
die auf sogenannten freien. Kontrakt durch Vermittlang der
i^eutschen Arbeiterzentrale für Deutschland angeworben wor-
den sind. Ihnen wurde - auch das ist in weiten Kreisen un-
bekannt - die Biiökkehr nach Polen durch Verordnungen der
üeneralkommandos - es seien hier nur die kommandierenden Ge-
neräle Stettin, künster, jj^rankfurt/k. genannt - während
des ganzen Krieges unmöglich gemacht, sodass sie, die zu-
Dächst nur auf 6 konate angeworben weren, bis zum Kriegsen-
7 —
— ^1 •—
de in Jeatschland Yerbleiber^j^unsteD Die Zahl dieser
«freiwillig» nach Deutschland gefcoma>enea ..rbeiter dürfte
znindestena der der zwangsweise nach i^eatschland gekorrmienen
gleich sein, '
Ü3 kann nicht geleugnet werden, dasa ein Teil
dieser ca. 3ü.uuo jüdischen Arbeiter nach dem Ausbruch der
Kevolation wieder nach Pol^n zurückgegangen ist, richtiger
,väre es allerdings wohl, zu sagen, nach Polen abgeschoben
worden ist, denn die Ueroobi Imachang des Heeres, roit der
oaturgemäss die wirtschaftliche vemobilmachung parallel
ging, brachte eine ungeheure Arbeitslosigkeit in ^Deutschland
mit sich. '60 war es begreiflich, dass man mit allen Kitteln
versachte, die fremdländischen Arbeiter wieder in ihre Heimat-
länder zurückzubefüruern. i^reilich vergass man dabei, aass
man diesen kenschen im Heimatlande die Existenzbedingangen
durch die infolge der Krie^snotwendigkeiten erfolgte Zerstö-
rang der Industrie genomrßen hatte, üo kam es, daas aiese
..rbeiter, die sich bei aen ersten ^assenansturm des zurück-
flutenden Heeres auf dem .rbeitsiaarkt in i;eutschlana nicht
hatten halten können und nach Polen zurückgegangen waren,
dort mangels jeglicher .,xisten.moglichk«iten und insbeson-
dere angesichts der Verfolgungen, die sie als "üeutsch-
uesinnte" bei den national-polnischen btaatsbürgern des
neuen polnischen Staates ausgesetzt waren, mit allen
• kittein versuchten, nach Deutschland, wo sie jahrelang ge-
arbeitet hatten, zurückzukehren und dort Beschäftigung zu
finden. Die Zahl dieser a.if einige i^onate nach Polen zurück-
gekehrten ..rbeiter, die aber seit Jahren in Deutschland ge-
arbeitet haben, ist sehr beträchtlich, die figurieren im
allgemeinen bereits unter der binwanderiin^, die als xolge
der durch die Revolution bedingten Oeffnung der Jrenzen dar-
gestellt wird. Wahrend diese üinwanderung in ..ahrheit eine
direkte i'olge der im Kriege erfolgten Ueberfülirung ostjüdi-
- 4 -
scher Arbeiter nach Beatsohland Ist.
Bi„e .«eit« ürsach« der speziell l» J^re 1919
„„a aach noch In den ersten .onaten des .ahrea 1920 vor sich
gehenden ost.Uaisohen Einwanderung waren die l« Osten aus-
h rechenden Pogrome, speziell i. polniachen Staatsgebiet, die
e ine panikartige flucht der iddisohen Bevölkerung veranlass-
ten Hierbei ist allerdings sofort einzuschalten, dass nach
de."Aath5ren der acuten Pogrome der grösste Teil diesev^or •
slner be8tl«.ten Gefahr Wuchtenden sofort wieder zuruc^glns
ttod nur ein Brucbtell in Deutschland zuruckblieb.
Einen dritten Teil endlich der tlnwanderer
stellen die Emigranten nach Uebersee dar. insbesondere nach
Amerika und zum kleinen Teil nach Palästina, die «um Auf-
enthalt nach Deutschland auf einige Monate, zum Teil auf ei-
nige aahre gezwungen waren, endlich ist noch zu erwähnen,
eine schnell vorübergehende leichte ateigerang der Binwan-
. v„<t„nr,vf Bis die bolsoho w IS tlsoheH Truppe«
derung an dem Zeitpunkt, ais aio
his zur deutschen Grenze vordrangen, las handelt sich hier um
Deserteure un^ Hefraktäre der polnischen Ar..ee, denen nach
den völkerreohtlloben Grundsätzen Asyl gewährt wurde.
aie gesamte ost jüdische Binwanderung betrug nach
den Ermittelungen, die aas .rbeiterfürsorgeamt - in dieser
.-orm allerdings erst seit Ende des Jahres 1919 hat anstel-
len können - einschliesslich der ca. 30.G0O in der Kriegs-
zeit nach Deutschland gekommenen jüdischen Arbeiter im
Häcbstfalle lOO.OOü. Von diesen sind bereits im Jahre 1919
insbesondere die »Flüchtlinge, die vor plötzlichen Pogromen
geflüchtet waren, zum grossen Teil zurückgegangen ^ Im Jahre
1920 vorgrösserte sich die Zahl der aückwanderer, insbeson-
dere aach der tatsächlichen Beendigung des russisch-polni-
schen Krieges erheblich - eine Zuwanderimfr war seit dem
:t.rV>nt V.J. «barhaupt nicht mehr zu verzeichnen,. -
-5-
2. Abwanderung;
Die Bückwanderung wurde endlich zu Beginn des laufen-
den Jahres so stark, dass in den Monaten Januar bis Mai 1921
allein durch das ^rbeiterfiirsorgeamt Berlin und auf dessen
Kosten über 2üoü ostjüdische i'lüchtliniie nach Polen zurück-
befördert wurden. Zur richtigen Bewertung dieser Zahl muss
darauf hingewiesen werden, dass ausser dem ..rbeiterfür-
sorgeamt Berlin noch zahlreiche andere Stellen, insbesondere
die Sächsischen J^'ürsorgestellen, die i'lüohtlinge über Tsche-
chien heimbeföraern, ferner die Fürsorgeatellen in Königsberg
und Breslau viele ü'lüchtlia^e auf kosten der Zentrale in
die aeimat zurückbefördert haben, ferner ist die Zahl der-
jenigen in Betracht zu ziehen, die die Hilfe des Arbeiter-
fürsorgeamtes nur durch i^assbeschaffung in Anspruch genom-
men haben. So wurden im Jahre 1920 in 50Ü0 -allen allein bei
der Zentrale Berlin Heimatpapiere besorgt. Kin grosser Teil
dieser Personen ist dadurch in den Stand gesetzt worden,
nach Hause zurückzukehren.
üs muss in diesem Zusammenhang darauf himgewie-
sen werden, dass, wenn ostjüdische i'lüchtlinge in grösserem
kasstabe die köglichkeit zur Bückkehr gefunden haben, dies
einzig and allein die Personen sind, die die Hilfe des Ar-
beiter fürs orgeamtes in Anspruch genommeo haben.. Der Staat
ist nicht imstande gewesen, irgendwelche zahlenmässig in
Betracht fallenden kengen über die Grenze zu^bringen.
Man kann mit einiger Sicherheit annehmen, dass
mindestens 12 000 Personen auf diese v.eise nach Polen zurück
gewandert sind
3. Auswanderung
Die Auswanderung nun der nach Deutschland gekom-
menen Flüchtlinge nach Amerika war ebenfalls 'recht beträcüt-
,lich. Die jüdische Auswanderung über Danzig, Hamburg, Bremen
- 6 -
I »
betrag im Jahre 1920 62.üu0 Kmigrant.n. Insgeaamt 78.000
Emigranten sind jadoch in den Vereinigten Staaten angel^om-
man. i)ie JDifferenz erklärt sich dadurch, dass ein Teil
dtr Emigranten über Antwerpen, Rotterdam und Le üavre ging.
Alle diese - das mu^s hervorgehoben werden- gingen durch
Deutschland und auch von den über Danzig nach den Vereinig-
ten Staaten gelangenden Emigranten siDd miödestens 25?i,
wenn nicht mehr, aus Deutschland gekommen. Es ergeben sich
also für die Auswanderang aus Deutschland über Danzig ca.
13.ÜÜÜ, über französische und belgische Häfen ebenfalls etwa
15.0ÜÜ Personen.
Das ArbeiterfOrsoräeai'it hat vor längerer Zeit -
im September V. i . - bereits einmal dem Ministerium des
Innern eine kurze Denkschrift über die Abwanderung ostjüdi-
scher Arbeiter aus deutschen Gross- und Industriestädten
nach i'rankreich and Belgien überreicht. Bei der Beurteilung
dor Zahl der in Deutschland befindlichen Arbeiter ist
aelbatveratändlich diese von uns unterstützte Abwanderung
in Betracht zu ziehen. Die Gründung der i^ür sorgestellen
in Köln und Saarbrücken diente inabesondere diesem Zwecke,
and es ist auf diese «eise gelungen, einige tausend jüdische
Arbeiter drüben im «iederaufbaugebiet und in der franzö-
slsch-belgischen Industrie unterzubringen, i'ür die von uns
and unseren Zweigstellen nach Frankreich und Belgien ver-
schickten Arbeiter wurde von uns im September v. J. die
Zahl von 2500 angegeben. Die wirkliche Zahl der Abgeordneten
and das betonten wir damals schon - ist natürlich bedeutend
grösser. Man wird nicht fehlgehen, wenn man die Gesamtzahl
der Abgewanderten, von denen ein grosser Teil zweifellos
die Beise nach ^ebersee angetreten hat, auf 5000 schätzt.
kenn man die hier angegebenen Zahlen noch einmal
pr
üfend überblickt, 30 ergibt sich folgendes iiesultat:
\
- 7 -
^twa 30.000 oatjudiache irb,it.r elod 1» Kriege oach Deatsoh-
la.d 6eko»»n. Von ihoen ging ein Teil unmittelbar nach
l^riegsende zurück, u« ne.cb «enlgea Uonaten ix« Jahre 1919
«lederzohehreo. .ie aeBamtzah^d« Einwanderer der Jahre 1919
and 192C., «obei zu bemerken ist, daaa die Eio-^ndernns immer
sch.äc.er wurde unO i- Herbat des Oahrea 1920 überhaupt .
aufhörte, beträgt HnBchlieaslich der flurch«anderer, die eich
„„ einige Uonate and noch kOrzere Zeit hier aumelten, .m
Höchatralle 70 - V6.000, was zu^a^me» mit den oben genannten
30.000, von denen «lederux» ein Teil in dieser Zahl von
^cf.n fot eine Gasamtzahl von hoonstena
70.0ÜO einbegriffen ist, eine
\
100. OÜO ergibt.
.indeatens 1..000, wahrscheinlich aber bedeutend mehr, sind
i„ der gleichen Zeit durch direkte oder Indirekte Onter-
etützang des .rbelterfürsorgeamtes und seiner Zweigstellen
oder von sich aus nach den Eelmatländern zurückgekehrt.
Ulndestena IS^VO haben den V,eg nach .merlka über Banzig
genommen und ungefähr weitere 15.0« sind über die französi-
schen und belgischen Hafen ais lieutechland ausgewandert.
. VI*.,, o-inn ciorch Vermittlang des Ar-
Etwa 500U Jüdische Arbeiter sind duroa
helterfüraorgeamtes in die «estllchen Industrieländer abge-
wandert, .emnach dürften in Deutschland etwa 56.000 Jüdische
n4..o« 7fthl die mit unseren letz-
Arbeiter verblieben sein. Diese Zahl, aie
^ 1^4. «4-fiiit die tatsächliche
ten trhebungen im Einklang steht, atellt die ta ^
Höchatzlffer dar.
lo diesem Zaaammenhange und zur Erläuterung
,1,3er zahlen dürfte es Interessleren, kurz einige Zahlen
aufzuführen, die von amtlichen Stellen angegeben worueo sind.
Die zahl der unerlaubt über dl. örenze gekomme-
nen Personen beziffert sich nach amtlichen Angaben auf 11548,
• ,ovon 6169 wieder zurückgeschoben wurden. Selbst bei einem
sehr grossen, sehr weitgehenden ^Isstrauen In dies, amtlichen
.^ ^
- b -
Zahlen wird man bei objektiver fürdigang der Verhältnisse
eine i^ehlerquelle von nicht mehr als lOOji annehmen können
und seibat dann ergibt sich im ganzen Jahre 1920 eine an-
erlaubte i;inwanderang von nur ca. lO.OüO Personen, von
denen keinöswegs etwa alle Ostjuden sind,
l;er Oberbürgermeister von ülberleld teilt am 20.
11 20. also zu einem Zeitpunkt, in dem die Eimvanderang
bereits völlig zum Stocken gekommen war, mit, dass seit
Wovember 1918, also in einem Zeitraum von 2 Jahren, insgesarrt
595 Ost Juden zugezogen sind. Dabei ist zu bemerken, dass
das rheinisch-westfaiache Industriegebiet selbstverständ-
lich als Hauptgebiet der Arbeitsbeschaffung eine starke ..n-
ziehnngskraft auf die ostjiidischen Arbeiter ausübt.
Die amtliche Statistik für Breslau stellte für
das Jahr 1919 fest, dass von 128.908 Zuzügen nur 2502 aus
den östlichen Gebieten stattfanden. Dabei kamen noch 998
Abzüge in Betracht. Im Jahre 1920 betrug in den Monaten Ja-
nuar und i'ebruar der Zuzug aus dem Osten 259, der Abgang 93.
Selbst in einer Stadt wie Berlin betrug der
Zuzug im Jf'ebruar 1920 in einem Moment, wo ein starker Zu-
zug zu verzeichnen war, nur 1568 Ost-Ausländer, die keines-
wegs alle als Juden zu betrachten sind. Br fiel im kärz
rapide auf die Hälfte, um nach unü nach völlig 8U ver-
^ • -
söiiwindeD.
4. Die Berufsschichtung der ostjüdischen Siowanderu
. ng:
Die Berafeschichtang d6r ostjüdisohan Einwände-
rang, auf die hier aucix noch karz einzugehen ist, zeigt ein
ganz anderes Bild als die in der üeffentliohkeit verbreite-
ten Gerüchte es darstellen. JDia ostjüdiöche Einwände rang in
Deutschland ist eine iiinwanüerong von proletarischen ar-
T
beitenden ileirieaten. n-ean der irozeatsatz der im Handels-
gewerbe tätigen gemäss der nachstehend eihgefügLen Tabelle
"^s*^
- 9 -
ein so geringT ist, so ist dies wohl der beste Beweis da-
für, dasB das G.r(»d6 von der kasseneinwanderang der galizi-
sahen Händler and Schieber den Tatsachen in gar keiner
«eise entspricht, ^abei ist zu bedenken, dass die Ziffern
der Tabelle insofern einen recht hohen Wert besitzen, als
sie die Ziffern des Jahres 1920, die an anderer Stelle
bereits einmal mitgeteilt worden, bestätigen and durch Ver-
vollkommnang der Organisation von einer grösseren Zahl von
Personen, die damals 6üü0 betrag, genommen worden sind. Die
Berufe sind von etwa 10.000 Personen angegeben, in denen,
die Leute in ihren Heimatländern bereits gearbeitet haben.
Daraas erklärt sioh z. B., dasa nur 0,21 als im Bergbaa
befindlich angegeben sind, während wir im Buhrgebiet ca.
4000 ostjüdische Arbeiter anter Tag arbeiten. Die Gesamt-
zahl der in Deutschland befindlichen ca. 55.000 Oatjuden
verteilt sich nach den Berichten unserer .>Ca:sorgestellen
etwa folgendermassen;
l. rhoi»lsch-«««tmi3ot.c induatrlasew.t 13.000 - 15.000
ostiüdlsoh, Arbeiter, «ovoa 4000 - wie ber»rRt - unter Tag
arbeiten, 4000 in d.o Eutt,i>«ertea, der hest Industriear-
beiter.
im Sächsischen Industriegebiet ca. 6000,
4. «or,,^ 'rbeiter auf dem Lande - fordern doch pom-
mehrere tausend AroeiTier aux
„eraob. Mttergat.r .u» 3. u.d 4. Male Jüdiach, Landarbeiter,
der Best bis auf den kleinen Prozentsatz^ der i'rauen und
l^lnder (=a.6OO0) Handwerker in den grösseren Städten. Ihre
1^ (ICO h«t.raaen. ein weiterer "Bil (ca.
Zahl dürfte etwa 17.000 betragen,
6000; Kleinhändler.
Lin gewisser Prozentsatz,
Arbeiterfüreorgeamtea "i-ie tlnwanderung der Oatjdden - eine
üefabr oder el« aozlalpolitiaobes Problem" des öfteren
l.i„se.iesen .orden Ist, entzieht sich natürlich der Kon-
trolle des Arbeiterfürsorseamtaa ia sind die wohlhabenden
auf den auch in der Broaobure des
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- IC -
and reichen Xreiae der rusaiachen Kolonie, die, dem ruaai-
achen Kalturkreis an^i^ehürend, in den westlichen Stadtteilen
«ohnong genoxnmen haben und dort ihre Geschäfte betreiben
oder, von der bolschewistiachen Heüierang vertrieben, hier
als Rentner leben, freilich maps man sich darüber klar
sein, dass die Zahl dieser Personen, soweit sie Juden sind,
sehr gering ist. tue dürften kaum mehr als lOJfe der gesamten
jüdischen Binwanderane^ betrafen.
jberui'sgruppe
1) Landwirtschaft
2) Beagbau
3) Steine
4) Goldarbeitor
5) Uhrmacher
6) Metallverarbeitung and Indus tri
d, iiaaschinen, Instrumente and
rxpparate
7) Chemische Industrie
8) öpinnstoffgewerbe
9) Buchbinder und Papierindustrie
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13
14
15
16
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18
19
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21
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Lederindustri«
Tischler, Drechsler, Böttcher
Bürsten- und Korbmacher
Müller
BücKer
Fleischer
Zlgarr«Q-> a.Tabakarbeiter
Schneider
Schuh- und Schäftemacher
Barbiere
Kürschner, kützen- u. Eutmacher
Maurer u. Zimmerer
finstre icher
Prozentsatz
4.55
0.21
0
0
0
1
2
2
0
0
0
13
8
1
3
0
09
11
34
92
59
78
12
48
19
51
24
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14
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04
33
62
20
16
44
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23) Jlaaer
24) Dachdecker
2 5) Vervielfältigungsgewerbe
26) Maschiniaten,MaschiDenarbeiter
ohne nähere be Zeichnung
2 7) Eandelsgewerbe
2 8) G-aat- und Schankwirtschaft
2 9) Häusliche Dienste
30) Tagelöhner aller Axt
31) i'reie Berufe
32) i-ehrlinge
0,35
0,08
1,74
12,80
J3,15
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2,20
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ül?er die Zustand« in iTxttrnisrun : älefsr S T A P G A R 0 •
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Maine Reis» riech fJt&rgarö riett^ dsr. Zw^cJc, l'eötaUvjtsllan,
wiis w*it die i.i dsr Of^f f vitlicK^c-it icvröi''.ren(i<?n Cferucr.te ü"b«r öc.iilech-
te, je. gr&uöarae ?snan.cllung Cir Int'irnisrt.~.h, richtig -cinü. Ich lasse
nun, dif! Tulr vcn fest all^n, sowohl jüalscnen eis auch chri8tlich*!n
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T;i-2 B*harc'lung im Allge'Xn:iinen,
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)i-) 3w-l;g8Chaft düb Lagsrs Ertrug e^i 2B. 5. 21. ungsfähr
1S2 Personen in dan Bare-Ckan und ca. 60 i:n Lazarött, davon «ine ühär-
wi^p-«nd grosse Z&hl jüciöCxitfr Intsmiörtsr, von den>in nur sin« kl^Jin«
Mind«ri:?it vorhsdtraft war. Das Wonl und W?he ci:^8.5r Interniftrtan 1 sst
dtjn j^WÄiligsn WachpOöt^in ül^erll'^f^ rt. Schimpfworts unc Bcl^:?i(iigung«n
gemelriöt^r Natur {SeuxjuCt^ Sciivz-in:;, Schi?b?5r, B&^ci3 ) galten in üsr
Regt^l alö Anruf. T^-'^i ö^r g«rlnf:8ten Gel'igenhÄlt wird Tn&n g^ötoöb2jn,
vörprügf^lt, sahr oft n.lt d?5^ G'3WÄhrkoli'>^ n arg ^nisshandfrlt* Ich »»rda
SchluBö di:53eo Btjrichti^ö einig-j Tstsac^n^n anführ?^n, dtrsn Zahl sich j-^-
dcoh v^'.li-^'big v^rm^j/irtn läeö^a Di'^ i^l^.insten V^rg^-^.hen w^rdf^n mit Arrest-
btraf'?.n Ir-istraft und als V-'.rg^n3ii ^'ird ecrion j njce Bri?chwf,rdö •i'b'cjr un-
gerechte B^h^nölung angasehen* Tjaö Legergaricht, öae offanVtar da^iu "b ^s-
ötlmT5t ist, uüi B^Qchvv .•:rden an^ hagangÄni*8 Unrecht an 6in Int^mir^rtön
'/,u unt^' rauchen, schanlct in dvr R*^:«l d:5n ^-in^^^lnÄn «Tachöolcat )n "5'ehr
Glaii'b^n, elt? ^"»i^-^r '^'^ll':5>)i3 -^n ZhiI von Int tml ?^rt ia und selbst ala ea
•iin^Tiöl selungun vver, oas G-^ rieht vom Unrecht dreier Wachboläaten ^u
üb>;r?«JUi:en und jTian versprochen hattCj di^sbö zu entlaß söHi taucht sn öi«
doch nach v/>.nif:^n Tag.*.n schon als Wachthabende vijder auf, mit d^^m Kr-
folg, dass dis Interni« rt^ijn noch mihr schikaniört vvurd^in, als t^ish-ar* ^
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•Qi« Poöt dar Intcrni« rt(t-n ist cffsni-er ainer 3trÄn.f-vn
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Zensur unt srworfin; ganz bsöcmdarb scoitiaÄn -t^rii'f«, üi>? nach dim Aus-
lands g«htn, unt..rachl&G.*.n od-ör ^urückgc^nel^^n 7U wrü-na, oi-ijft« c'ase ^^m
j..t.cch dön Int'-.rnierttsn davon Mitt.^llung macWt* Mit Racksicht darauf, «b
dft88 ee g-raC:.^ dir Bri.-T;, ua-m cl..^o Aaalaad aad,di« für ci« Intsrni^rtan
vcn jrö8St«r Wiciitigk-^lt bind, da jö .^ich um ÖföuchJ, uxn G;ld u-.d Mn-
r«i8.^papi-r»., 0C«r Be^crgc.ng von Passsn h&ndalt, ist dey Zu mckhaltsn
solchsr Bri^^f■•5 girauazu unerhört. Ala 3$w-iö für di:= Richti-ik =it .U.^rfir
Anr.ahinj disnäj Pclgind-JS :
Dir Int.srnic*rt* "Pingarmena, d^Jöse n Eltsni in Amerika l:*"beo,
«rhält von dansilbsn r^^göl-näs» ig -Brief« und O'-ld. Doch in j «den 3ri:^f
v;rlJ.n£sn diu E.lt. rn «ine Iftt-tätlgung ^^o-cr dan libxpfang des G&ld«a and
1v»haupt»n, nur ■^.i'il>i_Bri.sf von ihrem Sohn «rhÄltsn zu habsn. D&bii er-
klärt Finge nnana, da&s sr raiudaetftnd aimoal wöcMntlich eainen SLtsrn
In ihr*r Ratlotig-ceit ha-bsn aich die- Elt = rn an ^^nen Harm mminM W*in-
h«rg in Frankfurt a/l^. gewandt und dluser nat arbt nach Anfr^e» 1^'^i^
Arh.r.it*rfüraorg«a.tnt dan Eltern vom B*.findsn ihr^t; Sch-'-y MIU.' ftlani:
rtcham können.
Trotz dar warn*n J&hrödzsit WÄrdai di* lnt»rniert»n um 8
Uhr bh^ndö in die Baracke siigiöpsrrt, dio öi« dann nicht m«ir verlas-
sen dürfiin. W'.r spätwr seiiji« Notdurft v->rricht.3n raas, -iuöö srat boim
Wachposten um di.i Erl&.uonis bitten. B-Jvor di-ea »rfolgt, wirc e«r In«
t«rniirt« faöt i?nin«r vom Wachposten -nit Juds, Pchi'Vb«r, Sau, v:;rr&ck-.iti
sollst du, bsliidict, auch öind Fäll« vorgdko am*n, in d«n«n dar Wach-
. poöt«n erklärt hat, er läsöt übrtrhaupt nicht hinaua. Ahor auch währf^nd
ddd Tagtö sind di-r Intarniartsn g«nötigt trotz dar oGhl«chtin Luft in
Qsr Barackis z\x bisibsn, da «a infolge dsa F»hline von Sitzg^lsg^nhsit^sn
im Hof unuiöt^lich ißt, aich dort b«i brannandar Sona«inhitz4 6t-:h«nd auf-
zuht)lt«n.
Klagen üh^ir di-a V '-ri-fliigung ainu t,>^\'- o.Tli-.i.a=»in, T)-^^
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grSeat» lai ü^r Int^rniijrtan lat nicht in c--r Lai«, öich curch dis
Ktntint öolViet zu vraorcan und w«r nur auf das Ksssn, öasö --ir ixn
un-
Lsg«r örhält, eng-^wl-jssn Idt, d» r hun,::>5rt, ui»aa c£t i-ddjn idt oft
g3ni««ö>^Kr und zu w*nlg. -^jU Ration von 2.'^0 fr. Prot , di« zii^n täglich
erhält, iöt iB«i3t achimnlig und ateiiihart. Tita Supi«, nichts anü.iri3,
8.18 Wtüssr -Tiit ".<t'.va8 R-iö6 od*r Bohnrn, dol-nal'iiii und schlecht 2ulD«räi'
tRt, l?lei6ch :hat »swahr.-fid der £&n7.;>n Z- it ü>-.rhaui.i nicht gtgjb tn»
Di» Wachi-oattn richten oich nicht nach d«n Vorochrifti-n
(w«nn 3olch« üb^^rheupt h .iöt!r.n.tn) und tun jva«» ihntn l)Äli»l)t. AI» aia
Pfin^ötaonntag »»iaig« Int.-imi...i-t* aus d-ju Lae*r »ntöi; r^an£;3n alnd, iiat
avr W&cxwobt^r: ohn* V.rrüfe'uag dsa L&g*rdir«iCtor3i: aia Pfin^;st,racntag um
awölf Uhr Mittaga iii Baracke l:ia nacciai^n Morgan abgesp.-irrt und oi«-
mandrn:. di« Erla^aVnia .rt.il^i, ..iiaalb« zu verlas aan. Wr^nn r^n tsdv.-^t,
cias in *in^»r ni=*drig«n Bfc.rack«, in d»r di* tstt-.n a>?.^r-i'mnd -rits hv-n,
acht'^i'' P:raon«n \wohri»n, ■sta.&o
,11 1 ■ i«Tfc
infolg'id4üa.tn :-i« Luft schltoht iat, so
wiro;(i :nan irrrot.«hsn, daes tim öulch^ MHaanahjM an *a-n«m war.a*n '?o-..iär-
tag curche-^fünrt, «in» g.-.rao.«zu anarhört« Turtar der Int.rni.»rt*n an-
Kua.ihsn iat, d.ür.»n G^aundh'jit üaT^^d unbedingt irnst«n Schsc'en h«hm*n
rauss,
II, Dur Barackänhrand.
Ln a*r Nacht VvO.a 2">. 5. l^ia 2o. •% ^rach aua unfc.kaont .-tn
Gründen in Q«r Pt-rack« 8 Psu*r «.aa» Ali üi* Int*mi*rt*.n düa bsmtrJc-
t#n und urii sich y.n ritt*n üurcha Ftn^zir aj^ringan wollt.-in - d.ir Wach-
po8t»n v^rw..ig*rt^ aas Ocffn^in d^r Tur*a - ^Aurden ai>J von d.-.r Wi^ch^f/
aran g»ainu*rt, mit Eraohi aas^n -bftdroht una a>»r Wachposten irkXarw,
»dia jüdi«ch«n Schiuhsr mögsn drin bl^ib...n, •l>i.i ai- aitatt.ut d^r Barack»
vcrhn.nntn». Di*»rot*n, ci% trotz üt^r >rohung oalt d«m Erachi^aa^n aua
d«m "Prtnattr Bi.ranjin, di« Int^:rni«rt*n Mtitr "b^rgT urd Jossf Bloch,
wurd«n von aämtlicmn Wachjt.oatisn derart wi aa/iaml :It, dass »1* zuaajnimn-
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iätürzt*n. In7/Äldchan ntUn b.lch eudh äU aa.ijran Int.rnisrt^a aua
d-*n F'?n3t'srn, da fli- Wach* nrch 1 i«-r nicnt die Tür Öff.ien svoilt« und
nach w«ni6*n Minuten war dl* Bf.raok. v o 1 1 ü tk ad i>j ni-ulc-i^ • ora i it. An dem
Ort, wü cti«» ä^.a'id, tiv hsats lar loch «ini^-» Zi-gilat* Ino zu 8«h«n.
Infolfe» C'.;c Vorga:a-.^rj« dsr '?f»Ga», dl* «in» Rettung aua d« u J-U^r v/.r-
hinötrtt, ward*« dU Hfabb.li;5^tc»iten aor irit*rni*rt»n ain Rau"b d.ir Flai'^ -
mtn, via* büsötan deT:«! ihr» aa:ntlicu.*ii Kl.»id«r, Wasch« und <i*ldb»-
träii. iin, a^äs j*doch »m bi.d»u«rllcr.tätsn i»t, ibt oaös vi*l« iiir..r Hei-
infttBÖolcum^nt«, euf Grund d»r.r si^ fraaM' od»r öpät.r lar» H-tirnatöpäss«
und darait aucii ihr-» H-rjilaödunß bewirkt hatt«n, nun vorluatig ^vuru-m,
-ffea als •si-v^a s^ra'!»?,! an«r8.^*.7.b ^rsr, S.-.i».:"»a -i'dc dl« L*ut» t^diutit.
K:.nnz3icnn'.nd für di« Zubtänd» in di8«m Lagtr ist, dass in üan Holtba-
rack*n kyin«rli»i T.jsoiivorrjic/it ung, ja auch K^in Waöö-'-r vurnsnoin ißt.
Nftch a^r uo»r»in6ti?!vni»äad*a Ausaa^^« üä.ßtlich«r Iit^^rni.; t't.va ■aü.'.Ua 2 odtr
3 Küfctl W-.össr genügt, um dl* Auebr-jitung d«a P--^/ö zu v srhinai•rn.Trot2^•
ti■.nl b.;r*itb drdi Tag« aalt dem Brand VM>rötricri<»a MüCtrXt h&ttn di-j Lagar^
dlriktlon noch nicnt ♦inaal ?in» List* d*r durch da n Brand an ihrsai
Kigtntum c"«3Ciiädi6t-t<n Intinii^rt»-! xurit^.iiV'«nj ^. ■*:,.. 11!.. Soi.v-ir» Bra-iawun-
den »rlitt d=tr christlich« Intsrni^rt* Juliua C2*r^insii, Erandwundsa
leichten Grudvd d - r jüUdGh« Iuv;?rni*rt» üöchsr Montag, b«iü« b^finü-sn
eich z» Zt. im Lasars tt,
Aja Morgan nach d«m Brand <», ala di« Intsrniurtia zxm Ay^-»11
antraten, »rklärt-. QN»r wachtnabönd^ ?«ldwib4l •• wartet nur ihr Jüdi-
ach«n Schi-brr, wann ich b«iiTi nächattn Brand dabai bin, I0.03» ich s^i-
ninvcn tuen nus d »r Bfcraclra, v-irbr«nüt öl« B&ritck*, uo mufcöt ihr r^.it-
\
▼•rbr^nnÄn** .
III.
Mi6»h&nalung*n.
vo
1. Ä/fjisr B * r ^ • r wurd» während und nach di«d Brandts
n •in'Jia Wfechpcet*n ai t « inKm ü*.v;5r.ricolb«n d«rart ß:iabhend?*lt, deöe
,>
I?. ""j^r Int»rnijrt* C h e n :^ i « w s k t, öur in W^^irntn auö-
"brachi e»lt; :;:eji "B^rgrir mißbinanö^lt«, wuro» nur d4i5ii&l'b t>o ferg v^^rprü-
g«lt, daüö öi^ .^purtn noch zu öt:i<^n ölnd»
Ö* D'^i^r Intt. rni-^^rtij Jcöcjf Bloch, d.'ir währ^nü citsö Branofiö
fc-lö vröti»r 8Uö c^^m P^nöt^r ^x-rcj.o» v/uni-^ derart midbhand:^ll, ctc>i3 ''-r
^.u yam'a '*:i>3 räch.*
4^ H<f^rr'jann S c h a f i r e, 36 Ji^hr« fclt, ^vurcJft t.runcilcjö von
zwiii WeichöOlostÄa o • ri rt ge J^jchlag^ui^ c &bö >?i.£i.n ihr^ in© La,zöri»tt brin^^^n
mubbttfi D^m öi* bii fragend* n Arzt »rklärttn ctl# SolGS-tön, csss Sohapint
euii d«fii B'^tt gfcftllra a:it Txotzu^m -;r noch kranir v\^tr, fvurd*/ «r tub
C^m Lazarett -r ntl£i'bf.n, wi^ici^tr mlBöhanci^^lt, und für 2 Tagt jn d.%n Arr^^bt
gü.vorf:tn»
5. JobCif i 1 c h .-. n ö t '^^ i n b:. fragt« dtn Pcct4»n am Pi'ln^bt-
montfcjg, wöbrtJlb tr.en ihnti^n ciiöö Unri^cht tus* und dl4r Bartick^ abbi^'^irri», für
eilt Prat* wuirde ^r mittariano.*lta Nach d*m App»i^il Aollt*« ^r Waseirr hol<in,
d:ir Wachpoottn erklärt*, cur ISiin-ir sex schnutsit, und nachö-rm EiciKnöttin
ditn Eim^r ^in^ Stund« la^nt: g^bch^a^ri hatt^iö, *wurd* er von zw^i Sclc^t-^n
7.vjrn ArrJbt Jitrunti^rb*: führt und aort trs v^rp:'ügelt#
P
) i a iB a n t| Selomon trug b«fi uir Biniitftrung inb Lagrr
tin«n gutitn Anzug* Ala ^-r zur: Ksrtoffiitlt ragen btora-^rt wurc^;, hat «tr
d<^n WachpObttn uin Lc gcirkl^äaupg verbucht, ci'-»bt vurd«? ihm nicht gogfiTisn,
hing'-gan 'vurd-* er ^-^It dhandtelt^
Di-^B<b Libt^. kdur.t^, wi-i schon ob^n Tr>ernörkt, nach B*liv!fctn
T#rgröötif.rt '^^rd«n, derart häufig bind di^ ifiöshandlungin^
IV.
Wi.r iiOtc.rni*rl wird.
Zum So iluss fcioll rech ci« Tatfetch* » rv/ahnt wardsvn, äi«
charalctsrittibcii ibt ualur, \,\vir intvrnitrt »ird, Iib l,b.go:r b*fi)jü .t «ich
tin Mcmii n«mi»nö Ibbfck Jekob Pink«, Er it-t 54 Janr »It Uiid i^ Qrodno ge-
^or*r). PiMkf i»t c;ff*nb»r t^itt^bgestört odsr mi nu j.rv/«rt ig. Trotz allsr
/
I ,v
^^üh.;, mich mit iVirn zu v#rötänc)ie*n, konnte ich nur hJ< njua'bukcmB}*n, »^abb
• r Biit ^i Janrei. in .D«utbchlend l«bt, dl* gana* Z^lt in Bonn v/Ka, ge-
art>«it*t hfat, vor ungefähr 14 Tfcfe«n n»ch Berlin (;i,«kojriD«n iot. Wi« ano
Wtghiil'b tr nach Start"«rd .c«kcinü:<*n l«t, w^ie ösr Iftms nicht, Bs "bt^tühtn
hier nun svtfi.i Mög-lichksiit«n, «ntvtf»dsr, daas dsr Mann im Poliz^ii-räbiüiuüti
B«rlin, *o *r off^u>-.t.r »ingufe^.-rrt Wör, o^rfcrt bxh6növ»lt \wuru*, t*.ö6 *r
d«n Vj,rät&nö V4.ritr»n hat, od-iir, caas «-r in £>ach gsiatig niind>jrvv artig
i*t, öfcnn gfchört «r &b»r in «in« Irn:n«ndt»lt und ksin*dw«gi in sin Iü-^
t»rnifcrungil4.g«r. All»nft0.l6 halt«, ich *a für feij^-- tchlc&ö4n, C8>38 ir-
^'^iVit «in nur c'«utöch öpr»chfnd*r Btstiüti-r bioh mit di«8«!n M»nn nur iia
g«ringöt»n hat Ifc v«; ratfcj.rdig,4n konn«n»
Schlu«öh«mi*rkung .
N...t&n den jüriöchen Int*rni*rt*n 'btfindÄn dich euch sin*
£rÖ88rjr» Zahl chri»tlicimr Inx.Trni-.»rt{-r und such dl»ofc b4kiÄt:»n sich.
üh»r ci* Art dsr Bühfcndlung und hitt-n c.rlng*nd, /ren aiöt;* ci*r 0^i'f*at-
lichk^it -von ctsn Zuötö.nd*n im L&g*r "b sri chtcrxid »a'i bll* Bilift, üi» «*i4
i.n dia konbulfcri»ch-s Vsrtr*tung ihr^r Hs imfr t»»teet*n g'rsesndt httöu,
hli^hfcn unhBsntvvorttft, 40 brtbt*ht Q*öhel"b di'i fc«grünu*tai Vermutung-, (Jaüe;
di»Ät Brief,; odsr difc Ant;vort zvt di«biib*n von ä*r L*g»rv ■ r^veltang
zurückgeht" It an w»rä»»n»
Ru/¥»
31.5.21.
\\
IntamiorungAagör St»rgar4 Tom 1*6,21«
Yorbomaricung«!
Ifaln B3»i»h diant« In arstar lini^ slner arnautan genauen Ha«b»
Prüfung 4er Ton den internierten gemaehtan AngsOjen, famer der allg<i»
meinen Varhältnisse de» lager«, »wie der Fast Stellung, weltho Blemente
eigontlieh internitjrt worden gind»
1« Dia sanitären Verhältni aae!
Die sanitären Varhältniese sind äuaaerlieh erträglieh. Da» läge r
ma»li an aieh ainen Baub.ran und orientlichen Bindru.lc. Bei näherer Unt.jr=
Buehung stellte s. sieh allerdings h'.rau», dass da» Lager verwanzt i»t.
Da. wurde wenigstens Ton den sanitätsmunnscrxaftan .uf B^fr^an zugageheno
Die Instrumente sind, wie der Lagerdirelctor persönli.h angali. durah 6und
7JäLngen o-ihrau«h natüillch stark abgenutzt und rerhraueht. Instrum^te
zu einer reg ireehten Zahnbehandlung sind nisht Torhand.n. Di« sanitären
Verhältnisse im Lager seihst sind, wie in aUen Lagern, naturgemäss
nisht guts, 2umal die Barasken um 9 Uhr abends abgesperrt werden.
lash der ^ager.rdnung soll SelfenpulTer zum Tässhewas.hsn an Bedürftige
umsonst abgegeben werden. Da. ist na.h den .ngaban der Intendierten bis.
her nisht gasshehen.
,„ n,.h »1. ta.ar,t«,h»iluBg an,.M, » *n. A».««« .ama.ht «or*».
«a.. o..*la...t*ra«k« *!. «at.r. ,.han*lun« T.rw.l.art wir*. weHn_sli
ff^ T.»gerorinun
itl
1
an.n* iie aush Tom Ministerium des Innern genehmigt
Bine i,agerordnang, die auen yvm m.
11 «,•>. lasam Ank&amling Torgel«««» werden,
l.t existiert zwar. 3i<a »oll aueh Jedem AnKonwu. s
., T«*.mi«rten yine so s.hnell hergelasena Lagerord-
M«tiirli«h können die internierten jme
Haturlien ic , , ^,, y^^r ist e» daher ndlfcwendlf, das.in den
nung niemals behalten. In Jedem Lager Ist e» s
* - 1 ^,. j.t> a*aror(lnung angebrasht i
.l„«ln« B.rMk,n mln«»t«. ,ln »x.mjlar «.r ,^aror*> ||
*
/'
lat. Oi » l«t nlchfc Ur »all g»««»»». Aa«h in d«r a^«ibrsnnt«n Barati» 1
4lr,»ktor» «in Xxifflia»r l«r ^ag «roriwung ni«ht Tortxani^n ««yt^«*».
3* Baaehw^rian unA 3traf«>t
!>H» Xtttami«rt«li 9»g9n üb»r^in^timuiin4 a^» . **«« di» «oat«n oft
off.nt»«r Ton si.h au. Str^ftn ^aAfeng^. und ä^^n .« für «la ^i» HSg-
lich]fit ,in,r ,«0eh**rd^ im aLlg. e in.n Ubtrh^upt nicht gibt. so^»it
Strafen romLag.rl*-.ictor a.lb.t ^*J^ngt w^rl.«, bestätigt d.r ,ag*rdir.lo
^in.awajor von ? f ö r t a « r s^roffin.n Vor«
•„t.eh.ii^ig-1. 1>.r L.*.ri.*.tor ..lt,»t hat .mcirt. da.« .r g-äa. .«
Vor.oiaÄg«« *•» TfnJor« 4i* Bnbach^iA'^g fällt .
tor i«digli«h di^
4* Varpflagungt
lür 41« 7*«pn«fun5 ia* ^in 3a t« von iTH.i.l^ bis na.
«ehafft w*r4«n icann, ist jTi«*nv. -»» ^
aur«l«h»n4. ch*rÄt»riatia«h i.t. d..*« d*r ^ag
K.r..^iti^l Ton an«r a*ici» »toll» ir.«uf«n mtia^^n
«klagte. *r i»*^ **^'"« t.^*>^'^»-'"-i*'^^ '''''' ^* ^ ^„^
^ , , ^4 , >.iiii«^r b»»i<9h*n icönnt». So »•! «in«
dl« dr J«tzt im fr«i*n H»n*^ vi«l billig'^r o»»i
&:
X 1 » A Q«n Sata von Mit. 3, 20 halt *«ch ««r
V*rb..a*rans 4d. l.«^» unaSgliA. I>.n 3*ta . •
TaÄ^rdirdlctor fUr ung«nug«n4* !>»• a«»*' , w ^ -
e^,«tt*l 15 ir«« . ^^^^^^ ,rh«iun dl-
überhaupt Tonniisch nie ^-.^.t. ,.^ .in* Z*it la»
inw*»»* « r4 Irak tor *ug=»r5<*^*n» **'^
v.<Mmii«. Aueh di»»* _*t» »ca« n^»»«
au fri»* ▼^rl«4«ft *«•
„ glnd inab.«n.*« n«dh d«n Brand d.r B^rackd
«t3«
un* Drohungen 4tr int«« lertan Torgekommaiii Insb^ÄßAdr» »u«h lCl»»hao4«
lungan, üTwr 41t nathto rl3«rl«ht«t w«ri4n wiri. So hat AI« Watba oinam
Intdrnl^rUB, *«r als fr«iwiHig'«r ganität-sr mit 4än daututhsn Trappan
galcäm^ift hat un4 tai lo4« Tarwuni^t inordÄi tat, gaganübar g^äusstrt:
" Ihr Tdrnu«ht«n Jirfanhurt«, Ihr icönnt Such in di« Ho»«n »ehöi»»«n,
Ihr schiahdr, Ihr oaunar. Haltan Si«J 41« 7r4Säo, Si» v«rnu«h»
tsr jud«".
Die tjrachs hat lann , auf 4»n Bu esönf ri^4hof «3ig«n4, «r
, "Ihr kommt
sai9 4a rilh^r. 4a liögsn »ehon 8ö00, 4Ann «(VdrAdn ja i"bt»n 8300 »sin» AI«
Z3ug«n für ii9a« Atua»«iungfjnflin4 au bjnjnnin di-j lutixn i^rt«« Ua«h«r
Montag, Max aol4wa«»«run4 joatif ]5r««lau«r.»ür
4i9 Aouaaarung^m 4«i ¥i«hthab«i4en am Morgen nach 4 im B ran 4j
■Wann 4as nÄthat« aal b«i mainsr Vaeha y-auer auahriaht, atallu iah
hol je4am ainan Postan auf un4 lata« ni:»man4an lurau»; wann 4i9
Baraalcd brennt, »oU«n all© mit rarbrannan««
sln4 »u Däninnen 4ia ^ntamiarten Baum-^oll, Johann S a h o i a r -
4»iniklua4 Meyar ], a r g a r,
ZU dam intmiartan H^inri.h c . • n . a w a k i, aar mit Kolben aahlä gen
te arbeitet ^ur4a, 4aaa ernoah am 1. Juni, alao aa. d Taga naah dam Bran4,
»ahr d^utlithe ^4an am Sllanbogan und an dar 3ahulter hatte, hat dar
Sanitäter gaäuaaartt
• Die |an4 iat noah niaht z .rtroahan? Ihr nni.A noch mehr K^nla
krieg«», Ihr »«i* ^^•^ ▼^^^ actol Immer ala y^rbr^ah^r.«
^Ififlghandlungen}
Ausaar den baraita im Torlga« Bericht angeführten Mia^handlungen.
,1. amaut b.atitigt .ur4an, war4an f.lg.nda Mi 3 «Handlungen beriahtet,
gi^n B a u m w 0 1 1 wollte beim Appall austreten. l>ir ^a.hält.ata erlaub-
g. ir wur4e trot«4aKi Ton Waahaannsahaften fei» gehalten und «<»-
** * , T - « j » »r wurde 4ann ins Arrest geführt,
..hlag*«- Z««I* *•' m* Z • w p 4 •. »r mrde .^
i
3«
un4 Drohungen 4tr xntamlert«n rorg^koan^np insb<»»nA«r« au«!! lCiashan4b>
luofsB, iXVar 41« nathl» rb«ri«ht«t W9r4«n wlri« So hat 41» Va«b» «in«
Intami^rt»», t«r »Is fr^iwlUlgur Sanitäter mit 4«n d9ut»«h«m Trupp«
fflcam^^ft hat un4 l>9l Io4s T<9n*un4«t tiior4«n Isti gag^Ü'b'sr g<iäus«9rtt
• Ihr Tarnu«ht«n Jul«nhux««, Ihr jcönnt Such in AI« Ho»<»n ••hsiss«n«
Ihr schl9b«r, Ihr Qaun^r. Haltan 31« «1* "Prasso, 81» vnrnu^h»
t«r jui»".
Die ir&chs hat iann , auf *»n Russdnfrl^Ahof «9lg«n4, «rJdärt, "Ihr kommt
adla 4a riih«jr. 4a lios«n »«hon 6000, 4aiin Mr«r4t»n da :*bsn 8300 »ain« AI«
Z3Uf«n für 4l«a« A«ua»«TOng9nBln4 «u b-jnjnn^n 41-» lutsxn l«rt<in Ug«h«ir
Hon t a fe, Kaa aol4wa«»«r un4 joaaf Br««l»u«r. »Ur
41« Aeuaaarungt« 4«s ▼A«hth»b«i4«n »m Morgan n»ch 4«m Bran4f
•▼ann 4a« nä«h»t« mal Iwl m«inar Wachs y-suer Äuahrl«ht, «toll«» l«h
b«l Je4«m «man Postan auf un4 la««» nlaman4»n hurau»; *«nn AI«
33^U)c-i br«nnt, i!Oll«n Ale mÄ Tdrbrannan««
«ln4 *u b«n»nn«n 41« xn*«"»^«»**«» Baumwoll, Johann S«hal«r-
isln «klu»4 M«y«r ^ • «* g • r.
Zu 4«« lnt*«l«rt«B H.inrl«h c . • n • « w . k 1, dar mit Kolban.«hläg«i
bearbaltat wur4«, 4M« «mo«h am 1. Hunl, al«o «a. a Tag« n^**^ *« »*'^*t
««hr 4«utll«h« Wttn4«n am »Llanbogan un4 an 4«r 3«hultar iiatt«. hat 4«r
Sanitätar g4äusB«rtt
.01-9 gan4 i«t no«h nitht a.rbro«h«n? Ihr aüntt nooh ui«hr K^iX«
krl«g«a, thr B«i4 no«h Ti«! ««hlimm^r al» y«rbrd«}wr,"
ymi
Ausaar 4«n bsr«it. im Torlga« Bericht »nj.führtan MiBahandlung«»,
41« «maut bestätigt .ur4«n, w«r4«n folg.n4« MlaBhan41ung«n b.ri.htat,
Simon B a u . w 11 wollt« b.lm Appall au«tr.t.n. l>.r ^a.häl t«.t. .rlaul.
ta a«. ir wur4. trot.4«m Ton Wa«ha^na«haft«n U* g.h.lt.n un4 g«-
_-,-«.. -,^j- j^n Ina Arrest goltthrt.
\
\
•4*
ern«ut ;?j«chla.g«i. Dl« fl«i«hfaaX« Im iirraat bcifinJllchsn inianUf
t3n9pl«j9l,Bo ritakluni5»umf»rt»n hA«n 4a«
8«hr9l9n gshört. T>*r WMkt älA^st« «rklärt« B»uaiwoXls
•Ja, "Du biat goMhlaftn *or*«n, utotfrun« jiaubt man iothmhr «l«
Suohf w«im wir »«c«!!, •» l«t iii«htf«»oaagt»n worti«« , dünn ist
nicht g«sehiac9a woridii«
Der Pol» SKgmun* BlXri«c3i, ib^nfaH» aisnt Juä*, hat .s^«*h«n,
wl« *i» lnt*ml»rt«« ir«»ain»ki, M<fy«r B • r • « * r , »owi«
dln «ritt»r rnt«xnl«rt«r Ca«n»«»»iti gö»fihl*gön -turd«.
3ör intamfc rtt P»ul D»m«Ä»t«i» wur4# »o ««»cma«««, d»«« «r in«
t««ar.tt koiiift«n aui>«t«. Ihr «b^ntall« ni«l*4ü4i««lu. jnV.axict^ Aloi« 0 r lA
b^.t&ti^t «banrai« di« lli««h*ndlung von B r o • a i n » li i- 3r «alb^r
hat *u«h ««»ah«», wi# der V»«htpo»Un auf U^y^r -^ ^ r fi * r Jing^«
l.on D « » 1 « • «»rt« na.h Z»»f.n.trH.Ji, »1. »r noch Kart» »pl»lt> .
U. «1. Wi«Ä^«nh.lt ««. L»o» B » T 1 « . «r «a. t,>g.rterUW to«. h.t
,.r BUhUr .mirt. .*t. ,ni.«l.rt.n «11« «.» n»r «« .-.*,«« !»ir«l.
.,.»,.lb ,lrt «.r »«h. »»kr g.«l»»bt. 1. i»«.' ?»-«« *»' I»t'«l«*«
, , . » n « 1 i . h «n« «.r i«t.mi.rt. AH»rt K » . « » lHi.l.t4*<.)r
,».a.r» «r*« »">• '^»" *li""'""- *^' int»«l,rt. A*« t.r,»o.(
.*.rf,ll. «.hij*,». a.r «It 1M8 l» S.riln an^,^,. e7 mn. It.
V..h,r « 0 n » a .. *.r ,1. •!»=> =-*«.«. »n^.uWl.h .,«M-p« «ur*..
«r4. ...nt^l. f«»^^ »■* ^ *""* "'^ *""" •^*""" "* "" "''■
.« ^«^^«. a.r inw«l.rt, ,«.» H . t t . r. T..i».ho.lo «^ ™r*.
r . . . . . w . ^ 1. «" ""^" ^■»'^*"' '*^" ^"""^ ""**• ""*'
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VUbA« »uf 4«r g«hultar vind •Insn vjrbuni«n(m An»» iwrrüarönd ii*4»» von
«#n Schl䀫n mit i«a Kolben*
üjtor<*in»tlnm«n* g^ban dl« intamiartaft, Judjn wi« Hi«ht,juA«li, an»
Aass man, al« Aar Brand au»br»«h, dl« Tür dur Barack«, dl» jjmü«» A*r
laferordnung um 9 Ulir c«»«hl04»«n war, nicht ««äflUat hat , 304»a« di«
intiÄlirtan m» 4»m fsnutar i»pring«n auattton, ^ob«! «l» bn»dit)ld. wurden.
Bl* i»o.t«n habön tataachllah , ««m au«h la dl« Luft, ««»«hDs»«». Dar
iKg-rdin^ktor hat «u««««b«ii, da«« dl« Tür d«r i?*ra«lc« ni«ht g«»tih«t
wird« und hat da« 4«alt «riaitrt, da«« dar Brand xuf d«r «jilt* Aar ^^tO-ucJc«
^»brath. il« ä.r Tür g«ri»ib«r ll««t. 0«r t»Oi*t«». d^r d«n 3chlü«««l hatt«,
t« aoi aBd«m 2»un «<*«i.and4il und hitt« d«i««mla« ni«hl niirk«n könn«il.
B.^ .n g.«.n .t-h dl* Behauptung, d*«« *U t1-«ü> piStai.h uns^h^u.r hoch
g««chlag.n Ml. Tyir «ohw.r y.rbranntß pol« Juliu« C«^nian»kl gab '-i^d^r.
holt ne.«hdniekllcL«t m. da«« ^r nl«ht zum a^.ii^n bihI« hrrln«.l.uf^n
«•i und .«In. ri^iUr g-.holt hab«, *l* 41*» Ton d«* ml«h b««lait.nd^
ganltatjr bJhuuptst ^*urä««
SohoB hijut» vtjr«Ußh«n Ol* w.cht,ann*chan«n, um dl« ^ach« xu t^i*
tu«,h.n, dl. l«ha«pt.-m« aum«t^l«». «i*r Br^d «.1 von d^n lnt.rni.rt«ii
g.Ut «ord^. i,«mg»g.«ab«m» ««ton J*t.t f..tg.«t.llt ...rd^n . «a«« dl«
•b3n wl«d.r,«g«b.n« Ar.g.b««, *i. «l.h 1« unrichtig h«r«U3g..t.Ut hub«a.
,ur gr-3..t.n Vor.i«hfeaahn.n mUs^dn. da*f.:rr.,r^d«r Ann.:«. d«r Brra«.
«tlftung d.r !Jm«tand .ntg.g«n«t«ht. da«« «in gro«.=* T.U *»r int.« ior-
t«» . und «v^ ßcrad. d.n Jud««. Kl.l*'.nga«tück«. a«XA und .api.r« .«/-
.ranrt slni. Al>«r ««Xb.t In d«. ^all«. -«• Brandstiftung Torll« g.«
«oUf. ^onntd ni«ht« dl. W^chüaann.ciult.n ^.r.chtlg.». A.rartlg Tor.
ssugshön*
tili ijrt»nj
X)l3 ;5«hllflmBt«n B*
w«Kllo a und vo- zug«w«l •»
, Ali m i^r Hin»Xeht bo»tand«n, da««
uldlg« i^um^nt« M int.itilar^jng v^rfal-
6«
l«n würde», »ln4 üte rcroffen worden, i)ia Minäerhsit der int«m i»rt«ii »in.
xrimlnollu sljiMnto, iiy groasö Mahr^oJa dnständigö. arbaite wUliija
■p^raov.m, 7.ur «har«3cteri»tiß«h9n Tjarstsllung, van mi*n Intern Uxt hat.
aalen hir oinig« Ällo gant-xint:
?olni»«h9 T,andar^3i*r ' ashandalt «i«li um lia intünlerton Al^jart
IC u ß z wnd Atam t) r a t» 1 » y ^^ "»^^ ^^hr^n, l^taitar^r aalt 1907 In
Ty^utß cilB.ru gsarb^ltet hab an - tfollUn ihra Arbaitsstallan wa.h.alii.
Drewlz hat 75 V\. iUr dl« r/^gitimatlonakarta und Mic.lOO,- Kaution J.int.r*
legt. Sr 3rM«lt anan Woahanlohn von Mii.33,60 . :5r hat n;*ah bein^jr ^gab
icain^n Auawai.ung^b^f ahl jn aitaa. Dafür, dass or «ich .ina ani.ra Ar-
b9itß8t3llö suehJr vollta, vvuitj » inttjrnisrt,
U»«har u 0 n t » «, <3ln 57Jähriger ^aiin, dar a^lt 1868 In Bsrlin
labt und ganz z..lfai03 .^n typiet^ir gt.^tmloa^r i«t, Ä^r «.1*» fr.i-
willlgar 3anit.t<,r in !3utßah.n m.n.t.n b.i Lod^ T.r.mnd.t ^U' d^- Sr l.t
im Hilfadian.t var.^nd^t vori^n, bohaupt^t üb.rh^pt pr.ud.iachar Staat*.
.^gehörigar .u 3ain. ^ IZA. --i^ ^r r.rhaft.t ur.i no^h .Urg.rd gabra. .
Die unglaublicHten 1^11« «m^ .b-.r yiell.iaJt di*J .nig.n dar drei
tsahathOBloTaklselian T,an«aj'b^i tdri
.ohann s u . h y, -.att.äu« . u i, , . , un. .In« irit..n. ni... *™i
tt. B3ut..h. Art^lt— tra. ane«or ,n. Bi. .oUt.n pro t.. 10,-^H^.
Daraufhin ••hiclcta 41-3 Gr-^rf^ «i^ 4^»i L^^** n«.ahB«a ,
- n„* ^4« *rvindun« aufzunjjTiaiaii, Sitj mr dan
TeaheahoeloT^^istten TTonaulat dia yrsr^'-^i^rig a
,..o.h Mit .ina. a.ntann na.. .tar,..r. .^bra^ht und i'nnan .aoh d.m Sa^n.
.Uar^r dar abs.hriftli.h anliegonda xuaw.iaung.baf.hl d.. x-'^-**»
me
von
Arns.»!«. . ohn. 3U.*.l, unt.r..hrl.ton «n .ln«> Krei..okr»t*r.
sjug*' ßtallt«
Dam int^ä
äi-nijrtan (joldwaoaar
h*t dar Obarsölr atar i^alnzin.
g««"
«08 Bsrlinsr PolizeipräaiAiuat ariclart, «ass s^iBa Au»wai»ung aufgehoba»
S3l, Dar:.urxiin igt OolAwasi*«r hier T«rlall9b©n ui* kam naah gtargarA«
Jakob imi Abraixam Slotsahawajci, farner Joaaf Tainmannaw
P a p i t z , ^roT. gaohasn aln* fon papltz fortgezogan vai. h^ban slah
in Oataah, 7,arlcJaö«ban« angamol4«*t unA arhialtsn yon papltz auah die
Abmeliung, wurden in Papitz J<*4oah rarhaitat, «asgloiahan z^uU^ die
naah t^^h in gakoaman ainA, kaina Aufweiaung arhalt-^n haben um ihr«
Sti»u«)rn b^Zalilt habitt»
Hl »sanbauxB, Aar aahon seit W Monaten interniert ist, wuria |
obwohl 3r ihn Kchl«ngrubin g arbeitet liat, leAlgliah doshalb interniert,
weil er »iah einige Tage in Magdöburg autgahaltan hat, ohn« Anmeldung,
Er war b<ii aainiswa BruAar zu BJautlu
Im TjJ^g^^ b^findon aicli auth jiniga Prauan polni5«h'jr Iianiarbaltar
r
mit rrini^xn. Auth si^;^ w^rdan alü intöÄi iarte Dc^nanädlt • Iter i,agardirölß« [
tor hat dl(^sd^ wie ^r angibt^ aus HltlalA mit Aon grauen unAHännam
aif genomman« Um Alt^s rechtlich tun z\x könnten ^ musabaiiy wla der Lagar»
direkter angab, 4iegd iPraaen^ dla kaum alnlga Worta dautaah spraahan
und bactlmmt niahfe lisan und aaiuralban
I als polltlidah baaondtrsra
Tardaohtlg von ian \>itr^ttdnijn pcigiarungspräald^ntaii baawt r.andrät^i
ausgdwie 3an warian^ d'^, wia ^ar jagardlraictor angibt, naah Anwalaung^n
dü0 Miniat^riuma nur b^öonddra pjiitiach Tcjrdachtlga prauan intamiart
'war'^n so 11 an»
Die ?länt3 das Mini atörl uma b;i traf fand lEiaaahaftigiing dar ^nbamlan«
tan, öind \^öllig ins Waasar gifall«» Arbaltsama anatändiga Blanianta
sind zum TT^rumlungeir verurteilt und muaaan notwand ig« rwalaa durah das
Monata langa yri^'^^ßt 'n damorilisiart wardan«
Bariin dan 31 • ^ai 1^21
1 1
S/SCH,
/
var/
/
ABSCHRIFT l
*••■•—••• • — •■-• ••• •— •— •— *-• *•
Warschau, d«n 7. November 192L
1> Das probltm. Das FlUehtllngaproblem - Helmlose nennt man sie hier -
ist Im Prinzip mrehma das gleiche wrle In Deutschland. Unlert.tlmlert über
die Grenze gekommene Flüchtlinge hatoer? i»olen tiberflutet, wobei das "Ueber-
fluten" genau so aufaufasser? ist, wie ir» Deutschland, d.h. für Poler? werden
Ubepelnstimmerd Zahlen von 40 000 bis höchstens 60 000 Hsimlose ar^gegebe>j.
Uon di^'sen hat sich ein TeU ii»relts eingenitlnet. Die Flüchtlinge hiaber sieh,
a.T. freiwillig, 2,.T. gef^wunger« in einer Reihe von Stoien koni«ntriert, und
die Regierung wfjnscht unter aller Umstanden die Vertreibungdieeer Heimlosen
aus Pol«n durchtuführen. Ein grosser T«ll s.Z. eingewanderter Flüchtlinge
ist bereits ausgewandert bewr. rückgewandert, ein gewisser Tsil hat Jdöglich-
keiten, in de- '*jJ^jJ;J2_^o'^ •" »u emigrieren, ein Rest hat keine Aussicht,
aus Polen westw&rTs/ituTkommen.
2. Die La^^mnd dl^ Stellung d^r einheimischen Juder^ Jto ist Äar,da88
mutatlB mutandls die gleiöher. Mittel »ur Bewältigung des Problems ar^«uwen-
60n sitid, wie etwa in Deutschland oder Frankreich. DaevRefugee Department
des J.D.C. hat, soweit ich sehe- kam, in War s ohau und d«- Distrikten Wlln«^
Rowno, Baranowic», Lemberg überall die schllnmste Not der Flüchtlinge ge-
lindert. Darüber hinaus sind gewisse Ans&tte i^ur dauernden produktiven Hilfe
vorharde-, von dener» -aAher tu. spreche- sein wird. Eine löeung des Problena
in grossarr) üaastabe ist, soweltü (h^iehe, blAer nicht a^geetrebt w^e- und
konnte wohl auch aus verschiedene-, glelcb, »u bespreohendün
Angriff genama»9 werden.
, nichit jn
Denn die polnische Regienmg machte und macht auch noch »urtelt Jede
wlrkUch produktive Fürsorge, dl* ImoeÄln mit einer gewisse- Stabilität der
Verhältnisse rechnen muss, unmöglich durch die völlige Rechtlosigkeit, in
Brno chr&nkungei
migra-ten geduldeten Helmlosen insbesondere hinsichtlich der Freizügigkeit
4
ff
li
- 2 -
• ■ ■ '
auferlegt sind, erschweren aach ungemein di^ Durchführung' der Vorsöhlä^e, die
ich selbst welter unter mache^ verde, wie sie Überhaupt der Durchführung eiü
ner systeiuatlscher Arbelt hlnderrd Im Wege stehen* Die Durchführung meiner
VorschläLfire wird wesentlich von der Haltung der Rep^lerung abh&ngen, beiw.von
der Irttensltät und Oesohlcklichlrelt^ mit der die dlesbefUgll diaer Forderungen
bei Ihr v
»ankunp*«
Wohnrechtes schllessen dieselben ssun&c^st einmal von allen Wojewoden-Städten
und aouvernements-st&dten grundsätzlich aus; ^rerade diese Kat^egorle Stielte
aber hat als Sltfs der ftir die produktlvlerung durch Arbelt In Betracht koo^
spenden Industrie besondere Bedeutung; sie fesseln i^weltans aber de^ Helmlo-
sen an die Stadt ^ wo er el«nal freiwillig oder geswun^en Wohnung genommen
hat. Ein Verlassen dieses plattes Ist nur mit elnm besonderen Pass^ der nur
auf gewisse Unterlagen hin erteilt wird /Vlsabe Schaffung/, möglich. Diese
Verordnunfi'er werder mit Hilfe eines grossen Militär-* und Dler^s tauf gebot es
sehr streng durchgeführt , sodass tatsächlich die Flüchtlinge an der Orten,
w^ sie kont^entrlert sind, bleiben. Versuche^ su entfliehen aus dem Wohnort
und sich tu terstreuer, sind sehr selt*en# Hlxifcu koamt die Unsichesbelt der
£xl0t«ent| die Unmöglichkeit der Lep^allslerung an anderen Ort er ^ sodass die
Heimlose^ selbst die initiative, sich tu terstreuer, Iperlleren.
Es ist nacä vorstehendem klar^ dass und wie wUnschensvtfH eine Verbln*
düng d.r sotlalAn und d.r polltl0c(li.n /ixl«r Juridisch genannten/ Arbüt Ist*
Hierfür irttr. nat*tlrllch .Ine .inheltllchA positiv« St.lluog d.r polnlech.n J\l^
derhelt d«tt H.liBlo8.nr>probl.m g.g.ntt)sr Voxt>.dlngung. Dann ]t6nnt.n dl. Mlttd.
d.s J»D«C. viss.rord.ntlloh vlrlcson als Subsldlsn eing.0.tst w.rd«fn. Von dl*>
8.r dlnh«ltllch.n posltlv.n Stellung Ist hier Jedoch k.lne R.d.. Die Taitsar-
ch.| dass die .Inhelmisoh«^ jud.v) leine oder fast keine aelder für die so-
ziale Arbeit aufbringen, zwingt tunäJahst tur Abtrennung der sntjjalen Arbelt
für die Helnalos.^, J.D.C.ia* geajwung»??, dl- eotlale Arbelt völlig oder fast
völlig allein ssu tun b.anr. zu überwachen. Mit dieser Tatsache Icönnt. man
sich abfinden, wenn sonst werlgst^ns J.n. ku fordernde positiv., «liii.ltllclB
- 3 -
St#llux«n«aim« d«m Flüchtllngeproblem g#g«nüber oei aen eimeimisoien üuaen
vorhaifi«r> w&r«. D»» Ist, vi« geea^, nicht der Fall. PajrtdilBöh« und per-
sönlich« Differenfcoi fUüren da*u, dase das politiBöhe Fltlcbtlinc^problem
ganz unzureichend behaMelt wird. Vob allen Dinge« sind bei den Zionieten
gar» unglaubliche Ansichten tiber die Regelung dee Fluchtlingeproblems ver-
breitet.
Stellung der Zionieten» Der »ionisbisdie Sejmd^putierte Herr orünbaum
hat mir erklärt, daes die Heimlose'^ in Pol«»n reicht bleiben könnten, dass mar«
fur Baigration sorgen mttese, daes eine andere Lösung nicht denkbar sei, dass
die Lag© der polnischem judenhelt eine Belastung durch sas Helmlosen-problem
nicht m*hr vertrage und dass sie (di* Zionisten) Tmtn Interesse daran h&tten
die Helmlosen in Polen »u behalten. Die«, obwohl ich nattirlich nur von denen
sprach, di« eben nicht •«T>igri«r«r> können. Dann mUsB«r? Bnigrat ionsl&nder ge-
funden werdtn, war etwa s«ine Antwort. Gewiss« Vorschl&ge, die jßh ihm machte,
versprach er »mrar *(l untersttttten, doch b«urtÄilt« «r di© AU8flicht«n &uss«rA
schlscht. D«r gan»e Eindruck, den ich vonbder Besprechung mitnahm, war d«r,
dass di« Zionist«n nichts tun woll«n und darum aiach nichts tun könnsn, und
dasr sl^ mehr od«r wenlg«r das H«lJDaloB«»-Probl«m xmt«» d«m äeslchtspunkt« b«.
trachten, di« Notw«nligkeit des Pallkstlnar-Zionismus nachBUiir«is«n.
Stellung des ukrainsr Komit««« . j>osltlv«r ist dl« Stellung d«« Ukrai-
ner-Komitees, das o^Titiell in Minist erialerlaes»n in «hnlioher Weis« wi«
das A.F,A., nur in w«it b«gr«r>»t«r«m Jtass« »ur Vorb«r«itung d«r L«gitlmi«ruig
d«r H«lml0Fen, Jedoch n\ir mit AÄeltinderp&ssen, »ugelasaer« ist. m dUsem
Komite« sind alle part«i«n ausssr d«n Arb«iterp und den Zionist«n v«rtr«t«n,
die wichtigst« Ist ziatUrliWi di« volkjsbisch« Part«i. Nach der Information,
di« ich «insog und meinan persönlichen Eindruck ist die Arbeit des Komitees
eine relativ gut«, Jedoch noäa uneQrstematisCh. Aiipiration«n auf Ausbr«itung
sind naturlich stark vorhanden, \md mar^ wird eine gewisse vasioht auch dem:
Ukrainer Komitee gegenüber belorachten mUsssr;. Immeti in ist eine systemati-
sche, produktive Arbeit, di* der pol itisoh-Jurldis dien Arb «Ib xanbedingt be-
w 4 -
darf, nur Izn engsten Zusannenarbelt^ii mit dem Ukrainer Komitee denkbar«
C oordiPlerupge-Komit ee . Dleee enge zuaaD3m0naa*b«it hat bis in die letfc-
ten Zeiten gevlsae Sohwierifirkeiter gehabt, weil in dem B'>g*mnnten Coordi-
nieruni9kcmitee das Ukrainer Konitee nicht vertreten ist . Man hat hier aus
drei arundei^ de** Versuch gouacht, eine Art ''VertretersaDaiilung'' , vlne gemeiiv-
seme, «enn auch den Vollmachten nach begrenste Beprij^senfeant su schaffen. ar~
stens, vm die praktische Arbeit (gewisse Sitzungen, Besprechungen etc.) ru
erlAlchtem, «weit «rs um die Vielfältigkeit und ZveispiLltigKelt in der Ar-
beit »u beseitigen und drittens, um ael<^ und Mitart»eit von den Bii^elmischen
tu erhalten. Die /2l%9teokt«r Ziele sind unvoUkonxnen, s«T» gamlcht erreicht
worden. Das Ukrainer Komitee hat abgelehnt, dem Coordinationskomitee be£Bu-
treten, das demnach nur aus Joinb, Hias, Flüchtlingen und Nationalrat (Zio-
nist«n) be8t<*ht. (^eld ist bisher nicht eingegangen. Die praktische Arbeit hat
zweifellos eine gewisse Brleichterung erfahren. Di* Autorit&t des Coordinie-
rungskomitees ist natürlich gering, da als wesentlicher Oeldgebev nur J.D.C.
in Betracht komnt . Inmerhin bin Ich nach sorgfältiger Prüfung des Für und Wi-
der doch, nicht gan» in Uebereinstlmmung mit Herrn Sehweitser, der Azisicht,
dass man »unAchet ein&al dieser* Versuch tur Herannlehung der elnhAimisehen
Juder fortfibren soll. Auch wird der allerdings allerseits peselxnistisch
beurteilte Versuch gemacht werden müssen, das Ukrainer Komitee und dl« Ar-
beiterparteien dennoch kur Anteilnahme ku bewecren. Oewlssen Machtg elttoten
des Coordinl«rungskomltees wird man recht »eltlg entgegentreten mttosen. B^-
lic^i wird die Aufnahme von In oalleien, der Wilnaer deckend Ind in Wolh^ien
ärbelteTxlen Komitees »u fordern sein, pur aali«ien ist bereits seinerzeit
durch Herrn Sohweiticer ein Coordlnlerungskomitee geschaffen worden, für
Wilna k&ae «Bkopo» in Frag*» und für Wolhynlen wäre ein Coordinierungskomitee
mit Leichtigkeit »u bilden. Evtl. liesse sich sp&ter aus Vertretern Oaliiie^B
Wilrias, Wolyniens und Kongresspolens eine Art Rat fcur Beratung gemeinsamer
AngeleffenheUen bilden. Zur Erreichung einer gewisse*^ Selbständigkeit des
- 5 -
*Av.
C oordimerungs Komitee wäre das Ausscheiden der amerilcaniachen Organisationen
Hiaa und Joint später wohl wUnflchenswert, doch settt eine derartige Alrtion
selbstverständlich eine Verständigung mit Hiae voraus und auf alle Falle
ist fttr djenäa^e Zeit eine abwartende positive Haltung dem Ooordinierungs-
komitee gegenüber elnsunehmen. Ein Ausscheiden des Joint Im Jettigen Augerw
blick würde die Auflösung des Coordinierungs Komitee bedeuten. Das ist Jedoch
nach dem Gesagten keineswegs wünschenswert.
Ansätze »ur Prodnktlyiering durch Arbeit. In der lotsten Zeit, auch
schon nach den Evakuierungen sind versdriiedene bis Jet»t noch uMyatemati-
sch* Versuche gemacht wer der», die in aller 34unde befindlich^ PÄrase von der
"konstruktiven Hilfe" in die Tat um»uset»en. Es gab und gibt »wei Wege,
a/ Errichtung von Werkstätten, Arbeitsschulen und b/ Arbeit 8ve»aittlung.
Was tunächst die erste MÖ?rllöilB It angeht, so ich sie m.A. möh im all-
gemeinen «u verwerfen. ErfahrungpgÄß&ss werden von gesellschaftlichere insti-
ti|t Ionen eingerichtete und geleitete Werkstatt« meistenteils mit offenwi
o/der versteckten Defiziten arbeiten una ausserdem erfordert die Errichtung
von Werkstätten auch nur fUr einige hundert Me^Böb»n so bedeute^^de Mittel,
dass dl^se Art Hilf« Im allgemeiner nicht argewa^^dt werden kann, aunstigcr
liegt es tum TeU. b*»i selbständigen Cooperatlven, aber auch hier tat das
bereittustelleole Kapital, wenn es nicht tum grossen Teil von de?« Oei^ospen
aufgebracht wird, viel tm gross, will man auch nur in einlgemaeeen breitem
Ausmass arb<ü.ten. Tr^ti dieser grundsät »liehen Bedenken halte ich eine spe-
zielle Art Produkt iv-konetruktiver Hilfe, die vom J.D.C.. Warschau, geschaf*
worder» ist, fUr tweclimässig. Es handelt sich um eine Konabination von Werl&-
statt, Arbeitsschule und Helm fUr helmlose ilädcher. Hier ist die Ausbildungs-
zeit auch fUr qualifltlerte Arbeiterinnen immerhin besEChränkt und für diese
Heixtt-ArbeltsBOhule?' hat man auch eine gewisse ünterst,üt£unR von Seiter der
eixiielmlsdhen Bevölkerung bekommen.
Best#i«nde ffooperatlven von Handwerken hingegen werden nur dann durch
Vergebung von Aufträgen tur Verarbeitung von Rohstoff e|^ zu uhterstutren seii^
wenn sie nach ueberwindung gewisser begreiflicher Anfangsschwlertgkeiten
- 6 -
konkur r ers f äh lg
•n Mehrkoet«!
gung eolöher Cooperativen ohn« RUcteloht auf die «tWB m
gegenüber d«n Einkauf auf <!•- freie- 34arkt let meiner Ansicht -atih als eine
Art Chaluka unbedlnrt tu unterlassen. - Die Lctrllnftsfrage komte ich
bisher nicht untersuchen.
AT be it s ve^^ttlungj5_
nach Massgabe der «ur Ver
stehende^ Mittel in Betracht köianende Weg iä.
BlngllederuQg
echaft. Hier sind gewls.« AnsÄtfce ebe-fÄlls vorhander. ORT hat, durch J.D.B.
subventioniert, wi» mit der Errichtung von Werkstätten auch mit der Brrläh-
tung von ArbeltsbüroB begonner. Und «war ist be»>>slßhtlpt, diese Büros an
dan punkten, wo dl« Heimloser kon»entrlert sind, zu errtchter. Solche Ar-
beit sbüros befinde- sich bis Jet»t InWarscha», Wolouyn und Lemberp-; in Bara.
nowic» und Rowio sind sie in Vorbereitung. Die orc^anlsatlon ist, insbeson-
dere was die Erfassung der freien at eilen a-geht, noch mangelhaft, wie das
Bchon aus der gant geringer Zahl der in ö Monaten vermittelter Arbeiter
hervorgeht. J.D.C. hat für dl- T&tigkelb von 0« in dieser Hinsicht eine
Frist bis »um 1.12.21 geeetxt. ^mü diesem Temln gerinnt J.D.C. auf dem
ö«biete der konstruktiver Hilfe, Arbeitsv «mitU ung, seine volle Handlungs-
freiheit wieder, während ^^tt die Art^elt fowal ORT Obergeb^n ist. Von al-
len Din^r halte ist die Er rieht ungiron Arbeit sb tiro« nur an den platten der
Kon»!entration der Heimlosen furomsureloherd.
S. Arbeite- und Aufbauglaju Wenn ich nun dazu Übergehe, mit w»rl««n
Stricher «iner plan »u skliUeren, gewisse Schwierigkeiten aw^ruwel ssn, die
Blch wohl sslner DurchftHrung •nbgegerst*»ll*- werden, so muss ich von vom-
herein b-merken, dass ich hier die praktischen Erfahrungen, dl« ich bisher
lediglich im Benirk Warschau .nachen konnte, zugrunde leger muss.
Das Probläa üst meiner AnsKht nach mit Aussicht auf Erfolg nur dann
in Angriff zu nelimer, we-n mar ihm systAmatisch von verschiedenen Seiten
- 7 -
b^iftukommen sucht. Das heleet;
a/ Eb mti08#^ nach sorgfisiltigster PrUfimg der juridischer (politischen)
uM Ökonomischen Lage (Wirt Schafts Studium) ausser an der^ Kbnsertt rat Ions p\ml&-*
ten der Helmlosen auch tlDerall dort| wo Arbeit smö^lichkelten i^unächst aus-
serhalb der Wojevo^en-i aouvemementsstlklte und der arenlibeftirke denkbar
Bind^ Arbejtsbtiros geschaffen werden^ die in engster Verbindung miteinan-
der stehen und systematische die Hslialoser! desentralisieren« Der Vorgang
hätte sich so tu vollsiehen. dass auf Grund der durch die an den Konvent rsr-
tlonspunkten der HsiisÄLosen errichteten Arbeit sbüifos arsufertlgenden Listen
aus dem Arbeitslosenreservoir heraus Immer neue Arbeiter dsn an der^ verschie-
denen Indistrleplät«:en erriäiteten Arbeio sbtlros tu ttoerrelse^^ w&ren. Das
setftt naturgexfi&8S eine gut fiinktionierende Veift^inlung twlsoher^ den einzelnen
Arbeit8bUrr>s voraus. Di^ Arbeitshtipoe brauchen, d* ihre Zahl
lieh nur beschränkt sein kann, die Unterst Utrung von Vertrauensleuten an al-
len irgendwie in BetrsiCht kcconenden Orten» Ich de^^ke hierbei besonders a^^
Westgalltleni die Blaljrstoker Oe^end, den Lodser Bezirk und Obers chlesi^n«
Um diese ArbeitsbUros einigermaseen arbeitsfähig 8;u machen its
b/ enge Verbindung mit den Örtlichen Organisationen^ der (Hmelnden und
insbesondere auch mit dsn Arbeitern notwendig« Dasuu itriederum ist eine sta«u
kere FUhMngnahme mit den eixihelmische?! juder ^ ihre^^ tentrale!? Organlsatlonri
so t^B- in Warschau der Versiach^ die oemeinds feu Interessieren^ wünschens-
werte Dls AAsslßhten werden allerdl^Lgs pessimistisch beurteilt« Oegebei^falls
ist das Coordlzilerungskomltee in dieser RKhtung aus^ubatier).
c/Mlt allem Nachdnick ist eine pol itislih er Aktion elnsulelten, die tum
Zlsl hab^r muss, von der polnische'? Regler^mg generell dl« Frelttlgigkeit der
Helmlose^ vielleicht mit Ausnahme gewisser Stiktte tu erwtrkei?« Und sv^ar
wird mar das Ziel vorsichtigerweise beechranls^n müssen sun&chst auf solche
Heimlose, fUr die bestlirmte Komitees die Fürsorge (Arbeitsbeschaffur«) tiber-
nehmen« Diese Komitees w&ren entweder vom Joint oder von der politischen
Organisstion, die die Verhardlunger führt - In Betracht käme wohl nur das
- 8 -
Ukrainer Komitee - oder vielleicht am besten von beiden t\x autorisieren.
Der Erfolflr einer solchen Akt'lon ist tweifelhaft. Deshalb muss von Fall zu
Fall in dfiy> einzelner» Distrikten schon ^-trt bei der einseinen staxosten
duröh Orgarisatloner», die Jurldisdhe Hilfe ausüben, e'rt sprechende Vorf Uhlxing
erfolper. Die jointetellÄn in der Provlnt sind schon Jettt Über die geplant©
Arbeit aufsuldtfren. 31« habe^ entsprechende Versuche tur Vorftbkung In der
angeAe\;tiet«r^ Welse durch die einhelmlechen Ortlichen Or^reu^isat Ionen tu inau-
g<)rleren, benr* eich Über die allgemeine politische Lage in ihrem Bezirk
und die voophandenen MÖP'li ehielten genau tu unterrichten. Für die Helmlcsen li
WoloiQjm t.B. ist eine derartige FreltUgigkeit nach Masspabe des dat 8tatio>
nlerten J uridls chen B er at ers der dort konacentrlerten Flüchtlinge vom Ulralnar
Komitee vom Starosten tu erwirken.
Naturg#m&88 bede^ittt es eine Htmmxmg der ga^^se^ Arbeit ^ daee wir tur
Durchfuhrung dieser poltD Ischen Alctlon auf die Hl3# anderer Orcr an Isat Ionen
und alsoaiGh anderer Me'^sche^i die doch nicht In so enger Betjiiung zu dem
Hltewerlr stehen, argAwlese^ sind. Erfahrungsgemli.es setzen sich solche per-
sönlich kelten, f tlr die das HelmHose^problem doch nur ein relativ kleines
Tellproblem In Ihrem politischen KallrUl darstellt^ niemals so ein, wie Men-
schen, die gan» in der Arbelt stehe?* und mit Ihr verbünde^ slnrt» Doch Ist ejn
arderer Weg nicht gai^gbar. Auch wird sich ein endgültiges Urteil tiber die
Durdhftihrbarkelt und ZweckmlfcsslgkeU der Errichtung zahlreicher derartiger
ArbeltsbUroe wahrscheinlich erst nach persönlicher Prüfiirig der VextiÄltnlsse
In den *^t reffenden Distrikten ermöglichen laesen« Ich werde mich su diesem
Zweck nach aalltlen ber#bena
Reemlgranten und Reconstructloti Departments Mein Bericht muss, um voll-
ständig tu sein, noch die Frage der Beemigra^^en und der Stellung cum He-
constructlon Departnrt berthren« Zunächst ist festvustell 0r>, dass Recon-
etructlon hier Ubeihaupt nAch nicht arbeitete irgendwelche Fonds werden von
Reconetructlon nicht zur Verftigung gestellt. Andeivrselts sind wir, Refugee
Department, um nicht eine reine unpr<>duktlv e Zeduketätigkelt austutlben, ge-
i Hand-
- 9 -
• ' • - ■
atwungrr»", In gefrlßsam Sinne konstruktive Arbeit sirU leisten* Lonns
werker, Kaufleute etc* spielen schon Jettt eine grosse Rolle, besonders Ixn
Wllnaer Distrikt • Besonders schvierli? Ist die Frage Jedoch beinden Reemlgran-
ten, bei denen, da sie eine Juridische Sicheuhelt haben, Möglih-keiten «aar
konstruktiver? Hilfe etILrker voAanden sind. Es handelt sich oft um Darleheft^
oft
t^. iur Remontierung von Hlfcuser^, Aufgabenju die wir turt elt /not gedrungen
mit der üitteln unserer Etats erfüllen mttesen, obwohl dieser Etat r^reifel-
los doch nur für die relativ geringe Zahl der Heimloserj, ab ^r nicht fUr die
viel grössere der Reemigranten bestloomt ist. Hlntu kommt^ dass der Leiter
des Reconstructlon Department, Herr Freund, dert ich persönlich ausserordert-
lich hoch sch&tte und desse*^ Rat oft zweifellos sehr wertvoll sein kann,
auf arund der Wiener Beschlüsse »u unseren einzelnen Projelten auch örtlicher
Natur die Zustlnmung von Reconstructlon Department fUr notwendi^r ar^sieht»
Dies^ obwohl^ wie gesaÄt, das Reconstructlon Departme?>t aus eelnei Fonds
nichts tVKT
stellt* Ma^ hat sich schli^^ssllch in einer grundsäts^
Ijdaen Aussprache dahin verständigt ^ dass da« Refugee Dep
wie bisher
weiter konstruktive Arbeit durch Darlehen^ aber auch evtl« durch ftlr den Win-
ter notwendige Instandset ^ungsarbeiten in
l&nfange tut« Das ist aber
keine befriedigende Lösung<i VieX^inehr ist nu fordern^ dass erstens grundsätsr
lich dJK# ReeizdgrantenfUrsorgei sorelt sie tfcer die erste Hilfe hinausgeht^
voii Refugee Department abgetrennt wird und dass tiveitens, da diese Trennung
nur theoretische Bedeutung hiktte^ da eben Reconstructlon noch nicht efeeitet^.
filrdie konstruktive Arbeit ftir die Reemigranten dsm Refugee Denartment von
Reconstruklon gewisse Betrtt^^ s^^x* Verftipxing gestellt werden • Später k&nen
evtl* auch gewisse Kategorien Hei ml os er in Betracht, wenn es gelingt, ihre
;)ux*ldische Lapce so ru gest^ten, dass sie aufhören würden, **Heimlose" z\x
Bein. Nur unter dieser Bedingung könnte ma^ sich mit der die Arbeit ungeneln
beri-ögemden Jedesmaligen VerständlÄur^ betw* ^ebenrelsung mit Reconstructlaa
abfinden* Ann t^eckmässigsten w&re natürlich eine Ueberreieung gerisser te>um
a]l»u bedet&ender jonds i-ur produktiv- konstruktiv an FUrBor^a für Raaml-
granten vom Raconstructlor. Dapartmert an daa Rafugea D^partmant*
gat* Dr. Sanator
#
...j,,„
v.-«;-
i
Ein Ausn^haegeseta gegen luelS xJische Arv iter
von Alfred Berger.
/
D9-S Reichaanit *iür Arheitsvormittltt«? hat cinun Entwurf Ußtref-
feod Verordnung «b«r die Beachiftiiung aualSndli scher Arht.t r En 'e Ok« ^
tosier ftrtigKootelU, der naher in dt.r Oeff c ntlichXcit noch nicht
bek^nt steworätn iat« Insbesondere öie Qewtrksch .ften sind bisher von
diese« Entwurf nicht in Kenntnis ge«et2;t werden, obwohl t* s-ch im Fra-
gen h nfr^lt, cie nich' nur den ausländischen Arbeiter, ocnöern auch die
Lebonaintercanen der deutschen Arbelterech ft ;ua (5is stärkste btröhrtn»
Umso «rstaunlichcr Ist ea, daaa ^^ß^Ri;i£h3arbj.itn5ini3teriu^ ^:5f?_j!£-
beitgcbcrvcrhSnden^^ r? lesen Entwurf zur St ellungnahrae/f bereits über-
nandt hat# Dor bekannte gunstige Wind hat uns ein Rundachreiben der Ver«
einls'.^ag der .-^eu^schcn Arbcitgebenr«{rbande ouf ricn Tiech gevveht, in flBm
dLeee Verordnung wiedergegeben ist. Beim Studium der Verordnung rvird eber^
»ofcrt klar, aus ««ichcui' Gründen das B«lchayrbfc;itßmxni9ter..ua. eö nicht
fflr notwendig e«pf uneben hat, die Arbcitnetoervtrb^nclc von dem Entwarf
bisher in Kenntnis zu aetzen. Ein Storni <5er Entrüstung musa sich erhebefi,
wenn r^ieaea reaKtionarc Machwerk in Arbeit rkraiaa»bakunnt vird«
ZunSchst interessiert, ^-asa die ^^egclung der Arbeitsverhiltnisse
der au 61 and lachen Arbeit in Zukunft auf den 'lerüiimten „Verordnun-iawtge"
erfclgefi soll* Die viel gepJ^iesenc torrti^le Demokratia iat offenbar noch
nicht reaktionär <;?cnug un'^ nnn zieht lie;)cr einen Erluaa dea iSngat ein»
gegangenen Rcich3?nini">teriur.a fCr wirtachaftliche Deniobilmachung beraa^
. ' * ' . ■ ■ . *
um auf Grün»-' deaeen die auaserordentl ich wichige Materie zu regeln^ an-
atfttt den allein zul&f'eslien Wog der -arl*imentarircHem Gesetzgebung zu
wählen« Es i£r«t unerhSrt, daaa n&n es wagt, derartig wichtige Gcaetza
' : . / ...
avii' '^ea Verordnungswege einführen zu viollen* In ft 1 diesi^s funosen Ent«>
mirfs v^ird die Rechtlosigkeit, die im ^csegoeten altprea sischen Staate
..V
i
I
. s •
1'
««r Arbeits rusiischer Staataangehorigkeit an« polnischer national itfi.t
genoas, prinzipiell auf säEtlich ausllndiache Arb«ittr aua;ä«dehnt. D*Tt
bestisrnt, tfass ein aualSndiachor Arbeit-r, der nach Deutachland reist, un
zu arbcteo, die FinreiaeL-enahaiRung nur bckoniit, wenn d«r Vo sitzende dea
fßr rten Arbeiteort zuetlndigen Lsndcaamta für ArbeitöVtraBi ttlung ( Land
arbeitsairt) die Genchmiiiung erteilt«
«
Abgeftehen von den sacfclichen 8#(5t>n>:en gegen oina darartige afljrc-
krati^ierong fSllt zunächst auf^ ^asc auagerecbnet cer Arbeiter* yop Deutsch-
land ferngehalten w<^rden aoll^ Der ausländioche Schiebar^ der Wucherer und
Auabauter hat nicht nStig eiirje beacnrUre Genehaigung cinauhoXatif ^^nn er
aeinan Wirkuagakrela auf Deutechlanr? arstrecKen will und dla iGratliChen
* « •
Funllien» ^ie» in Zukunft Kapitell verachicben wollen^ brauchan kolna Furcht
zu haben» Aizs die Reicharagierung ihren aualäidiachen Agenden irgeno walca
linrowöaschwiarigkeiten machen wird* Die aualAndiSChan Arbeit r abcr^ öia
vielleicht So%i^?listen ßcin konnten, vrerden geliebt nach fünffacher Manieri
bevor aie 2Ui?cl aasen rerden. Schon diaaer S 1 baweiat die vollkowaana Onh^r* i i
barkeit des Entwürfe, denn er wi/derapricht in alle» und .ledern c?er)lrFriedena
\
vertra.c^ onn vir an^ablict nach basten Kräften halten wollten» Ba xst baieib«!
ncj*d| daes ^^n ihn seelenruhig in den Punkten zu brechen wagt, in denen et \
sich gerade ua den Schutz der ausländischen Arbeiter handelt« Man rechnet \
wohl damit, c"^3ße die kapitfü. itischen I?cgierunr?en der Entente in ciesea Fra«
gen nachgiebig leein werden» Aber r-u klären ist noch, wer die Landeaarbeita*
Sinter sind, denen diese Dussarordent liehe Vollmacht Cbergaban werden aoll«
Tr^tz aller schönen Veraprechung,en sind die Lancütiöarbeitaäratcr sc stocicr©«
aktionäre Beh(5rden geworde'n,wia oie v<erden mussten, nachdeiü in sie die alten
Beamten der Provinzialverwaltungen hineingepfercht worden sind« Die rhei«
niach'wastf tischen Betriebarita und Gav'erk.5^chaft an wissen ein Lied ^u oin«^
gan von den rfick schrittlichen Tendenzen dar Landeaarbaits^mter in Mönater,
4
iJuiaburg and Bochum, die beute schon gefflgige Werkzeuge der grossen Induatrlc«
- 5 -
/
ItrreDXixix sind« Die Leichtfertigkeit u^a die Gedunka)lG3igl:cit« mit
der cUee« Verordnung aatammcng est eilt v^orden ist, wird treffend bewiesen
\
dur^h den 9 8 f nach den alle usländiechen Arbeitfr^ auch die bereit«
aqslaslgen^ 6%t Qf3?n«^hr:.igung dvo Landeearbcitsamtea unterliegen* Das fieichs-*
amt kennt cff^nbsr nicht nie Tatsache. ,- daa« in Üeutschluod zahlreiche
Ausländer s^-it Jahren ansSssig 3i?i'?| -^'srtn Existenz durch einen Federstrich
auf dministrativem Wegs in Frage gest<t.llt v»'ird« Dae Reichsümt weiss fer«i
ner nicht n:..hr rJie TatfiachSf auf v.el ehern Wege 'f;8hrend des Kriegte die a^s <-*
ländischen Arbeiter nach Deutschland gebracht wurden* Wir rind gerne be«^
reit ihm ^it einige» Material :;:u dienen uno den Zurichten ^cr Alt ^%b^tx%%m
wei^e Abbchlebung von Belgiern und Franzosen einmtil die nich Rinder sch5*
ne Tatsache der zwangsweisen Abschiebung von Polen, Jucken und Liti^uer^^
aus dem Osten anzufCi^en. Diese Menschen, die d^inale in der grauenvollsten
y
Weise von H&ug und Hof los^eriesen wurden und zur Zwzjngs^rbtit nach Deutsch**
land geschleppt ^urdc^n, sollLn Jet:L.t rechtlos gemacht v^erden, naclv^^em
ihnen D& ik der deutschen Zr Legaföhrung und einer ayetcraat^achcu Vernicht« f,
ung der Industrie in den besctattn Gebieten die Weiterarbtit in ihrer
6stl leben Heiraat unmöglichr. gemacht wcrcen «ist« Besonders Deüeichnend
ist uch § 3» Hier wirtJ auch endlich die Stelle erwthnt, von der nan an-
nehmen kann, (5as8 in ihr auch Arbeitnchracrintercssen vertreten v;erd«n|
die komncunale Arbtitsnachwei sstelle» ^or Htrr Vorsitzende des tandesar-
beitsamtes ist vsrpflichtet nie „anzuhCren»», Ob er ihrem Rit folgt, ob
er Wert darauf legt, d von ist nichts geeaRt. Die öbrigen %% schiiesseÄ
•ich dtn vcratshend gakcnntzeichnetc« wördig an» Alle atmen den elbcn
Geist oinf^r absoluten Vfirtschaftsf ragenharokratie, die nicht liu meilen-
weit entfernt von Jedem 3oai«)lDoU tischen V rstSndnia^iat, sondern auch
den Hotwendifkeiten der deutschen Wxrtsch ft vollkcnotn unwissend ec^en«
dberstcht.
*y-
- 4 •
Erv-ihl» werden soll nur noch der $ 8« Hlor «\ird ein neuer Typ dut
Arbeitgebers in De ^tschl »^ind ««ch ffen oder besser geaagt ein bereits
beetehender zur : . . etslichen Macht crhoban. SÄrclich der Arbeitcrgcber
als •ollzeiorcan# Ben «ual.^ndiachen Arbeitern gefjcnöoer soll der Ar»
btitgeber, und '-aa wir J tst schreiben iat kein Scher?., sonders, «o be«
•stimmt 03 dir Entwurf, tats&chlich la Polizeit5tell e dienen«. Es
holsst wörtlich: „Die J.U8l indischen Arbeitir aiod verpflichtet, dem
«
Arbeitgeber die erforderliche Auskunft über die verschiedensten Dinge
( Sta2ts&a.;eh«5r;gk:eit, Aufenth Itsirlaubnls, EinreiatgeBehmigung u«w)
zu :;rt€.ilen und die Einsicht in d^c ei.n8chlasi:?en Urkunden su gestatten«
Damentsprechend hat auch der Arbeitgeber nach § 9, gtnau wie dxe Behc'^^r-
<■ n da« Recht, Kcn'?u wie eine Staatsanwütechift bei unrichtigen Aigaben
' ea Arbeiters die otrnf** toechtl iche Vcrfolrung au beuntru.en. Zu v.'cl«
cnea ronnequcnsen das f-^hrcn y.arde, brauchen vir hier nicht ..uoi^umUcii.
Äer ausländische Arbeiter wCTrde ein tv4llcnlo.3C3 Werki^eug in der Ha»'
Jedes kleinen Aufsichtsbeamten werden, inobEOcndcre k«1ikkh«x(!(x«x wären
die Iandwirt8ch3ftlch(in Wandt rarbtiter noch mehr ä]:- bisher der Fuch-
tel ihrer Vorschnitter nuägcl ; cfcrt.
Is ist klar, d%3a ein 30 ungehcu<.rlicb^r Fntvurf aal oet auf
em Vcrprdnungcwe;p& nicht gesetzliche Kraft .rlKOgen ka n. Rieht nur
•Aegen der Arbeiterfeindlichen Tendezcn , aondern, wie bereits betont,
well die Krifte unseres Wirtschaftslebens diese Verordnung sofort aber
den Haufen rennen v/urdc. Wir über h^ben zu fordern, daaa die Regelung
des Arbeit3v»irhäUni8«es der ^.usl -indischen Arbeiter in einer, ganz eu-
deren Geist und eine« gwii anderen Sinne aufKefasat und auf-ebaut wird
Wie es hier versucht wird, ::un3chst ^st rrinaipiell festzustel Un, daaa
k9i
- 5 -
dUi au6l indischen Arheitor nicht scMe'.ri^,J 5^^^^».
,« ^-..h« ct,^taan't>h5riRe, D:^s Recht c'cr Elnrtrelße, ö<iS jeöcm
a.n(^ere ausländ locne std^tsan.^t.iiui.-'^s*.«
,s .- .rb n Kanital otfn nnrt Schieber r.ucteht, steht auch ctm üuclän-
dUchc« Arhcit.r zu. DU- deutsch. Ar„cit.r«h.ft .,= t .V3 weUcr.= lei»
Interesse « r.n, «9 paar ««ISn'd'.soh.o Arho.tcr, «i. in D.utschl^.a
.rholt.n T«n.«. «nzac..rrcn. Bei «cn deutschen J.«orl3hnen v'.rdea .
«ton »icht ...1« viol kon,n.n c«.- d-s Kärchco .0» ,1.-r V.raräaserung der
Arbeit tlosigkeit rur-
«ung
auallndiache Arbiitrr, h. weist nur aufs Heue, <tie
thsclute Unfähigkeit -er Re ierun,. dts "roblem. <'er Arbeitaloa gkext
Herr r^uv-err. n. Fs t -i o'er der alte Versuch, öie hcrechtiate Erre-
der Kasse «««en ihre Auabeuter abzulenken .uf ihre ausländischen
Klas.cnsenos«««. Aber abncachen -Savon hat der devtsche Arb.it er ein In.
toressc d'ir.n, öaas -h« sein Fortko:.r.eD .m Ausl^nce aeraäe im Augenblick
nicht durch goeetzl.cho Kassn^fcm.n es d..utr.chon Reichs uooögliÄ^
"macht KinS. Eine eolch. Au..n.h.-ncv.rordnung feegen ausUndicche «rb^ Aer
„fl83te. wenn cie .ust.nie Kcn:rat, sofort Repressalien (^ea Auslände« g«8en.
deutsch.. Arb t.r nach sich-, r.iehen. Vir rissen .war, dass die fcstan-
estelUcn renr,ion8bcrccht.3ten Beamten 6ea R.ichsair:t. und der Landes-
arbeit. rfimtcrnicht notrendig h.bcn, .uazu'Aandern un." ^^^^^^^'"^^^*^
nicht getroffen werden', o 6erz Schade«, <^en sie «it^ei5e?>^Polit il. an.
richten. Auf. schärfste :.trr>flcn U^r .irö cer'eni.c Teil der deutschen
Arbeiter. r:em sich vielleicht in absebb' rer Zeit ein.. Stellung in> Aus.
l^nr'e hiot.t, in der es ihn acHlici: ist, visder einmal halb^-egs trenochen.
.•■^
v.'Crräi8 SU leben. Mit schSrf.tcr Eofr ric tuss «ef ordert r erden, öacs der
Menschh.nd.l mit eusl&nd iscben Arbeit.;;rn, vüe .r v.n den deutschen A^r«^
ricra immer noch abtrieben w.rr ebndlich .ufBSrt, Die Sonderstellung der
deutschen Arbeiterzentrale, deren Vorrechte und deren Senden in Arbeiter-
kreisen viel zu wenig be&cht«*t v^erden, nuss verechwinden. Gefordert v-erdeO
Duss, das« der ausländische Arbeiter, der in Deutschland arbeitet, in iicio«'
.6-.
iruae als LohndrOcker wirkt. Auch nicbt in der Weis«, dass er mit On- v
/crltunftsräumen und Verpflesußg auf den Gütern des Grossgrundbeaitzes
/vorli^bnimrt, flie einem deutschen Arbeiter sogar von agrarischen Arbeit-
•gebem nicht einmal nehr zugemutet werden. Gefordert werden wuss vor al-
lern, dass die Prage der Regelung des Arb itsverhaltniasea der ausländi-
sehen Arbeiter eine Frage der internationalen Arbeiterschaft ist. und die
Gewerkschaft und die Betriebsräte durch die Bestim-unsen aufzubauen, wie
sie sich rcit ihren Arbeitsbrfldero »ue dem Auslände verat&ndifeen wollen.
Aüsbabmegesetzc auf dem Verordnungswege für ausläntUsche ArbeitetorCder
wollen und worden sie auf keinen Fall zulassen.
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i^feuel im SXqxmx^zx 3nfetnictiini^0^
läget«
Xie n)äf)renb bes Äricfle^ pon bcr £ubcnborff^9lefiie=
ruuQ 5ur 3">cing6arbeit ocrfd)lepp(^n Oftjub^n, bie jabrc^
lann Qufe fluypellofcfte ponbeii beulfd)en i^apitaliftcn
QUöflebeulet ipurben. belinbcn ficf) Q^ßeuraqrtiß in 3nter*
iücni»ö9laöern, lup fi? als „l ü ft i q e 91 u e l ü n b e r" ber
Sßillhür uHb »Tollheit \\\\n «eroaduinq6mcnnfd)Qftcn aus^
ncliefcrl finb. 2)ie antifemitifcl)e i>t5e bev nalionq(cn iKe--
aklionärc, bic biefe verarmten, l)etinttilofeti ^Ul(>njd)en aU
©Cjiubel unb ^^crbredber b?fd)impftc, ift notürlid) nicht
n)irhungöfo5 fleblicb^n. . -
3>ie „5übifd)e 3lvbcilcr|timme". baö Draan ber jübi^
fdieii fo,yaliftifd}cn ^Ivb^jter, oerötfcntlid)! über bie Sor?
aäniie in ^iQ^m 'J^Uiltc^IaöeT foiaenbcn 4)ara(MßriltiIcl)eii
«erid)t:
I5or elnlg-'n Iag«n brod) im Cftgcc Stctgar^ in chirt Batai?»?
el« Branb ou». Da bie Botoileiitüreii oerfÜDlcvIfen tuar^n, woH-
teii bi^ 3nternleclcn ^um .'^cnftcr biiiauejpriuqen. Die BacJjl-
pof!«n b€brü(jt<n jie bötfluMu mil ^cidyicj^« X)a insipijdjen bcr
Branb einen auncrorbcnHi(^en Hmfanq onna()m. feincriei Ccfd)-
gcrälc Dorf)anbcn waren, bereits tneö^ere l^crjonen i^iccr«?
Bronbwimben erUa^n hüllen, wogten bic UnglüifliAcn bodj 'Om
Sprnnq (mc^ bem Jenfler. Der laütß iJ)nen f(f)le(*)i befomtren.
Die ctfle?» bic Ijerouelprangen, — reuil^en iämmerlid) mißJjon-
bd(. %K\\\\\\\\ bod 5euer ^u (ö'Aen unb bcn CeuKn ^u Reifen,
fdjliigen bie XDadjipofien mit ftolben cuf bie 3ntcmi«r(en ein.
Das ivcuige f^öb unb <5ut bcr Crufe, ihre Äi:»?iHer, ö).?ib, ibvc
'popiece iinb oerOrannl. Kfclirere 3uletnicile liegen mit jc^me-
ren Brcinbitmiiben im CüVIr^l( (Ein Jelbroebel erflärfe am foi-
aeuben Xaae beim 2lppclL ba& bei einem nodjmaligcn Branbe
• nienmnb berausfprlngen niurbe. „Die 3uben foKeu tu^lg oef^
brennen r
%\t ©rGueltaten nnb 55erbrcd)cu bcr „Orbmmge»
truppen", bie fid) tä^Iid) nicbren, qcl)ören an bem i?ampf,
bcn bic Sourc|coi)ie neqen bas ^l^roletariat füfirt. Sind)
liier l)anbelt eo fidi itm «rbeiler, befit^-- unb bcimatlofe
SB^affen, \^(x ift hcin ^I^Mltel cuaufam unb ncmcin ncnufi, fie
\\\ uutcrbrüdien. 200 000 ruffijdje ^<^onterreüöhilionäre
befiubcn fidi in Teutfd)[aub, f)altcn »Jonardiiitcnhongreffe
<\!o. unnel)inbcvt ooji ber .^Reaierunq ber „frcieften Sfte«
publik". ' :•' ^ ■
Ter Winiftcr Tominicuri l)at t\\\^ Unlerfud)una Der*
)prod)en. Tic „^rcibeil" liofft auf „pofitiüc G:rfoIne". 9rud)
biefc llnierfud)uui.i uiirb niditö ^-^utnßc förbern. Ti;\\x '^o,<i
5ho(etarint ^olbenfriifape \\\k^ S3aionettftid)e, \^a l)at hein
3iid)ter cluins cin.iuruenben! ^^ _. ^
/,^ 7:
? u^' C^
i' // ■t/.JU'
^
Oluß dem ßccfct öet Kcpuölit.
TOie man in bcr 9?epubliU mit bcn,in,>f„„i^;;";;;„"S'icTen
Opfern mörberüA umlptinnt, hnun man tanM) "" "'A^.L^ ^.nTs"
erleben. ?Ulmiit,lid, mirb l^el.annt m.e man n b^^ n 3nt^^^^^^^^^^^^
lauer Starnnrb in -Vommern im ben ""J. , "'/^%,,nc,;„ ,)„„
\\X\ '„* \ ,", %\ 'n' \r. "';:: .S r r«..« ,v
b:Ä 5:'« s««s 'f- * rsS^
bei bem bie iirf) biircl) 6pnmn niis bom 7.'nfter letienoen ^»"T""
KmSirf, mi ?a..belt'mMcbon; ^Initntt boo 3euer ju oid,en unb b n
beuten vx l)el cn, (cliluqen bie ^r.*tpoften mit K o 1 b <■ " " " t ° K
cinfi^rnlirten ciii ^Hetn-fre 3nternterte lieqen mit lAmeren
lranbm:nbcu'im\'ä,!;re.t-; ffiin Selbmebel "klärte «mfol^enben
2ane beim ^poe», bafi bei einem "»^nrnl.nen «ranbc n e m a n o
^erau5iprin(jen büri«. ,i)ie 3uben lollen ruDifl
""iarbieieV'ofrrofifen Denk- unb f)anhlun.uroei|e benmt*'«
SSnter ber Orbnunq enttpricf.t auch bns ^Vr{at)ren, b«9 man übera U
«aen ^rolelnr er u„b befonbero ftommunüten onMimeubcn pflegt
Oh? EelAen li Sn fQl)ll.5 in Deutichlnnb n((hlü<icn unb Der?(harrt
Ss Don be 6ipo unb anbcren beiuaffneten ^^^Öen n it b r
S in bcr y^anb an ihnen becianaen tfirb. \iM ""' ';"*"^*A,Jf ^
' ber 4l"onq Hein tätlicher ift, bie gtndjejuftij ber roc.tien $enker
• »■" 'SieTe S5arbif.i(ci,en (Elemente ^« «'^"«Stf;;^
feoto Sf bfl" un" bie o" anifntion jür 5iechtMd,nt, in ber J^e.t-
ftebter OTorblache ber „ftanbreditlic!)" erlcho(fencn Jlrbciter KefleL
&t äur Veriiigun.^ f.eKt Surd, öiej«"^ aßcn ooll u„.
beteiliqter niditkommunimliher Seu^en kommt '''«f«''"' '•',"'
firm'orbui 0 u nb ^cr (d)arr una »«f^"'^« "","'' Vi
u n Td) u 1 b i ci e n ?t r b e i t e r nöllic kinr an ben %n. ^lus bcn
Äclhei en Ve" bomeic.kviittigen 'Protokolls Jei hi« nur b.c
S™ einet. ??camten miebcrneflcbcn »fr .no<}) ed,
SiffiSwen anuftcr Jved, unb S»|''tcib'^obrr ^Jt'Snn" J
hllrfc kein '■13arbon neneben rocrben, cl) '■»3cib ooer •'-""""> ".'.^
Stten .^ le^an bicSl^nnb geftellt unb "»'»"-leknal merben
^ ^rbc ir I» ni ac noch moHt 3hr bie OTif^h«nblunc, unb b.c
6d,m5'el' locificn aerroro erJulbcn? .?"'"„ «^5,;'"''r*""'^'
©cfinbel ber flegenrepülutionnren -Sourgeoi)ic jum 4:euieii
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|!J3cr[iner ^^JL^ornjart^" htx\&)iti\ Ueberau» jfanbalöfc Suftanbc
!jf)crr)c!)cn in brm ^nternieninnStoner ©Uno.avb. ö? fmnbelt fitf)
linier pm ein ^ntcrnifnmni^Ianer n«ns ciQfnfr 5lrt, roebcr für
'fecitirecDcr nocl) für ÖJcfan^ene, fontcrn für IJeute, ju bereit
ll'Srci^ctiöbcraubunn etoentlic^ cs^xx fein ® r it tf b » o r«
liegt C5inc giof^c JlntQtjI C[tiitben fönte an» S^eutfctilanb
unter bem X?urfc 5tücf) ftlS ^tiitiflc Wii9lctnbcr' augi]ctDicfen
HJcrbcn. Xa aber bic HluSroeifunfl rvefKii ber ©renafperrc bcr j
ßfUi:t)en etaaten praftifc^ unmöatiiii w^r, fo ift bie preufjifdje
gflenieruiig baiiu ßefd)rilt(n, füi; tiefe Slu^rünber 3 n t e r-
n i c r u n n § r a ^%.x,iM 4(duL)U4V S^^^^f ^^*^ "«'^'- ^^^f' ^^"
^£cule r)icr ;;vtfQmmcn;)^crdit unb ifircr ^ieit)elt bcrauin, bercn
einain^S ^'ciDrcc^en bariu Oefic^t, «utJlanber au fein, fefet man
tie nuc^ einer jftribnlö|cn rjelianblunn outJ. 2)ic ^3«bi|d)c
SIrDeitelftinnnc^ ba§ Cvnan ber jubifdjcn fo.^ialbemürvati[cI)en:
Sirbeitcr, oeröffei^tlidjt fofncnbe d)araftcrifafcl)c (5pi^obe: ©or
cintc>en Tnnen tnaif) im ßa.^er ^taroarb in ciner^ SBararff ein
S3 r a n b ait(?. Sa bicSBaracfentüren uevtdöroffen roarcn, rootttcn
bie 3nlcrn'(citen iium genfter ^iiiaiiSfpiinnen. 2) i e SS a cf) tc
poften bebro^tcn fic barauff)ln miti
e r f rf) l e t^ e n. 2)a inf^rcifcficn ber ©ranb einen
nu^jeiorbentllti]en llmfann annal)m, feinerlel Cöfd)
por;11e ooirinnbcn tvarf^n, bereif-^ meljrerc SfcrjoncnJ
j'/in)cic S3mn^tmniben erlitten I^atlen, ira^ten bie Un(il"cfl\d)cn
hod) ben (Epninn au8 bem Jcnficr. Ter jofltc ifincn ober f(t)led)t
befümnicn. 2)ie crften, bic I)cvcu^fprannen, mucben iiimmerlicf)
ntifjfjanbilt. ölnftatt ba8 Jener .-^u Iöld)en unb bcn Ceutcn a«
l^clfen, f rf) I u n c n bie ;J3 a d) t p o U c n m i t J! o l b e n
auf bie 3 n t f r n i ^ V* ^ c « ein. Da;^ lyenin^ ^^^ ^^^
(Shit ber JOenlc, if)ic Jflciber, ('Sd\>, ilivc Rapiere finb ocibrannt.
^l'icfirerc iS^nterntertc lierif'n mit icr^iüc^cn ^ronbmnnben im
^a^arett. Gin J^clbmcricl erfüllte am folf^cnbcn ^agc beim
ölppell, h^\] bei einem nouimatr^cn ^ranbe nicnmnb ^eraui?«
fprinncn itJürbe. ^^ie 3«bcn follen ruM(^ oer»
brennen/ Saefosiolbemofiatifffic S^Iait üerlangt, 'tid^ bie
Sieqicrunn lofort eine fdinrfc Unteifndiunct bicfcr ^^uftänbc
eintreten lünf, bie 8ifjiilbincn rüdfftditßlr« beftraft «nb bafüi
fonit, 'i>iV\ foiort mcnfcfjentnürbinc guftänbe unter ber JfJontroHe
gittJerlüffiöer Jperfoncn eintreten, mcnn man ftd) ntd)t
cntUtlie[5t, \ia^ ^Internicrunnsrnner überfianpt auf^iit]eben.
S:ai5 luiirc um ^o gercLtitfertinter, alS eö fid) bei bcr 2J?fl)r,^abl
ber Internierten nm jübifd^e 5lrlKittr Jjanbclt, bie luöftvcnb
bcS Jlricfreö nn3 ^4?o(en, u. f. ro. äur ^manc^earbeit nad)
2)eulfd)lanb — ä'inlidi mie bic ©ctrtier — l)ereinncfd>ieppt
mnrbcn, unb bic nun nod) baUir mit'iianbelt mciben, ba& fie
müf^renb beS .Ttricne« alS SSüriicr anbcrcr Staaten für
Xcui|d;ianb arbeiten mnfjtcn.
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i:a'?j;.-r r^er jix nn^x' p'p i:r': -.nx pv^ -jx -n-^m rin x*?. ts^xirner
7'K p,B T-n f;?jjx'?nyB DKT px .pi-, n3?:nyr^^x njyn -n:
.nj?JxS nyinxj-ixiDC' D>n pB njy'r:? px i:=KOtt' n:?rjix pc wix c^^-.Bys
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ub«r ai« Z «tänd« Im Int«raiarur.g»l*g«r Star g*rd*
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Vtln Fti«« nacn Ftargard hatt* o«n ZvviCi£|f«* tzu*
ttlltn, A'i« «4it da in d^r C ff ;r)tlic}7k <it kar8l«rind#n afrucht* äb«r
•chlicbta^Jai gmutiamt TÄhmncJlung dar Int«rnl4rt>*n richtig 4inö# Wsa ich 1
üb«r ai» jRrt dtr lehö^dlung gehört ri«ba| is«t tulbst dann, Wünn nan cila
l)**gr*iflioh« Utljtrt rtibung dar Intarni^rtan in pttracht %ltht^
<<)^rtrt unarhört^ aaiia m% fairft Unmoral ch ^raohairrt, caa« d^rartiga *"
Zu^tändt üwuti noob axlatiiran«
I*
Oli T^ nandlung im Allgtmain*n#
Di« "B«i«g»c laft d«» Lagar« l«txxig aa <;8,5.21. ung-fahr
19* T> r«onin in ö«n l^arftCü«» unc ca, ^>0 n? Lü^ör^tt, afon «In« üb«r-
wiae^nd gro*»* Z»nl jüüi¥Oh«r Int«rni«rt«r,vo-i <i#n«n nur «in* jtl-ln« Mftn-
dtrhcit vorb«*trart var» '/a« Wohl und W«ii« üiJtisr Int«rni*rt«n i*t d«n
J«*allltJ«n freohiü»t.«n üb«rll«faru >!• nun «ntwidaraar ||«i«un& «»ind,
da«« dt- Int.raitrt.n ilX.»amt V«rbr«cnar und Seal b.r «ind üd*r b r*itt
J«d*p a.fuhl furdi- T^.hanaiung d.r ihn.n anv rtiuut.n InL^ml.rv.n Tr-
lor.n h»b-.n» r^hiini.fwort« unu T^U%iüigun«*n ? r..lriat.r N.tur ß.l<,«n in
«•r R«s»l •!• Anmf. y^^x (i,r e«rln^.t*n G.iagaahtlt v^irc m-n g*»io.».n
T.r^mt,.lt,..hr oft mit d*m O.w..;ricolb-n arg a.i«.h«d.lt. Ich w.rd. *«
Ohlu«H» du« B«ricbt*» «InlirM T«tH«/>v,«« -.-#^»-
. «inig» iat«ach«n anfuhrtn,o«r»r. Zfcia »Ich j.coch
b«li.^big Vvirlänfcirn l仫t, Di« ki-in«t«i v -„^ -^
♦ A« xx«in«t« V rg«n«n w«rd«n nit ftrr»»t -
«truf r b*«traft uno al« V.rg.h.n «Ini .oüun j.d«. B.«.h«.rü. üb.r aa,;.-
r.oht. 'P.h«ndlun6ang.«.han. Da, laeTgarlonnda. off „bar aa,u b-
a inunt, i.t um B..chw.ra.n unu b,«»««.», unr-cat an a«n Infrni.rt.n .u
unt«r-»ucx;n3n, «ch.nJc « in d«r K«g«i d^n Waüh«oici.*er. - . .. -i .
«5, A »4JH "■.unaoi.Gto ^cn iiitur ulaut«n,«.lc *
r*»
2 ^
war^ das Gericht toi Unrecht dreier Vachtfol(.at«n ^u ubtrz uggn und
T«r;iproch«n #urd4| dia4« su <intla<<i»^n| taucht «a »!• dcoh nach wf)lg«n
ri
ag«n jftohon alc. Wachtnat^nOi «i*a«r auf| mit ctm Erf Igida«« dl« Intar*
nlarttn noon mehr achiiCi.ni«rt ^urütn^ iil^ bi«ih«r* Dii Poit d-r Intar-
nitrt^n l5*t cffmbar tin^r «tr«ngtn Z^a^ur gan?* htioncera «ch^lntn
"Priaf^t ül* nach dtm Ausland« gahtn untir<^chlÄg«n octr /.u. uckg^halttn äu
w*rü#nt ohne oa^ift man J .aooh diii lat^rnlsrt «: avon Mittaiilunfe machte Mit
» •
Fuckicüt uar^uf, Gt^4 jh £;*rad« ci* Tiri f* nacn atm Au^l^nQ ^Xndp aia
für dii. Int :;rni -^rtn von grö-.at»r ▼icntitJCcit ^inu^ oa •§ 4lch am G^aucha
um G l*i unc Einr l«ti.ai.l«r • odi^ r a- norgung von Pa «»«n h*^ac#lt, t^t aa»
Zuraclc>iiiltr.n ^clchsr Bri«fa g«raG«au un«x'norL# Ai-# lüuuqijc Bt^^rig für ax«
Plchtliiic»lt m«in-r -^nnaiuß« »lilich '''olgwnJ*« »nrUiir-n:
©•r Intirnl*rtK nnti«n2fcnn,a«^*«n Elt«rn xn Amtrlk» i*ü«n, *rnult
von ü.'n««lbtn r»g«lroä»*lg f»riiU una c^aici, ->cch in J«(i»m"Bri»f T*rl»nti#n
dl« Klt«rn <iin» "P at tigune ub«r a«n
• ni" c*j a«l<i«* und 4mjc«ailliiaAAä':
Curch caa Arb«lt«rfür-
bthaupt.n nur t in.n vrUt troa Ihrtm «?ohn .rj«lt#n zu hab.n« !J»t)*i *r-
klärt nng«rm«nn,d»«« *r aln »t »ima»! wöchentlich »«Inan Elttni *chr»lbt.
In ihr^r R^tloalgJcait üab.n sich dl« Klt.m *n ^iam }f§rm nbm.uH tr.jn-
b«rg in Frankfurt »/v. gawanut una cli««»r h«t - r«t
sorg..:zit c.ü latTn T.m T...fi„c.„ ihr.. Sohn*, '-«lit.ilune nmcfi.n können.
Trot« d.r ».rm.n Jahrtm^lt wfcrd.n dl« Int.rnl-rt.n u;n ö Uhr
•band, in öi. T^.r^ck. .lr.g..p.rrt, dl. .1. „icht m4ir v*rl*..,„ oürfw.
^.r .^ät.r ..In. Votdurft v.rrloht.n mu«.. au-, .r.t b.lm Wecht.ct.n
«m dl. .rl.ubnl. bUt.n. B.b.l folgt g.wöknlioa 3«a..lnh.it una B.l.lal«.
gung d.. Int.nii.rt.„ durch d.n ir»chtpo.t.n una .. .i„a i^ii. rorg-
komm.a, in d.n.n d.r w.cht.-o.t.n .rkl-irt h.t .r- . 4. ^
. v»»..n «rKAürt h.t, »r 1 ^t ub.rh»upt nioht
« a*. r.g.. .ind dl« Int-«rnl*rt*n g-nötigt .ich
trot« citrfchl.oht.n Luft in d.r -R»i..r.u- *
xn i.r B.reck. »uf«uh.lfn,d» <» lafol<^ a«.
g*nli*lt.n im Hof uhaoglicn i.t,.lch .ort ba br-nn.n
d«r Süaii.nhli«« *t.h*nd »ufzuhilt.n.
»u T.r»or£:.n und w.r nur »uf r.« v »«it)«
.. , . B^'.«.n,o... T 1« T.g,r .rh«lt, .„g.«u
••a l.t. o.rnung.rt ununt.rbroch.n. r,. h.. « ^
«u w.nlg l.t. Dl. Hatlon Ton 260 «r Pr«* h^
gr. Brot, dl. man tägXlöh .rhält,l.t m.l.t
• 3
)
•chimmllg und mssuitxalnjr «ttlnhart* Vlm Supp# ol« man arhälti ist ukIkI
nloht^ anciliri:«! als fastar alt at^a« R*iaa ouar Bohnani achsK tzig und
aohI«cht«. subtraltat« i^*!«! wch hat «a wahrend ü»r aP^rizaii Zeit übtriiaupt
V
nicht g«gfb«n.
Di« Wachtposten richten «ich ühtrhau^t nicht n»ch d«n Vorschrif-
t«n (w«nn «olch« üb« rhaupt b«st«h«n) und tftn ^mu ihn«n pas«t. Als «m
PflnstuonntSLg sinlg« Int«mi«rt« «u« d»m l.«g«r «nt>»prung«n «ind> hat
d«r Wachtposttn ohn» V^rfiifeunc d» T.«g«rüii^tk tors m P^lng^tgiontsg um
f.wölf ÜYr Mittags c'l* i»»r»cks bl« n^;chüt«n T'orn»n »b§»fci>*rrt unC ni^aian»
den cl« Krlsubni» «rt«Ht, rlt -«^srack«» zu T«rl«»ti«n, W nn rs'. ■b«d«n)ct, das
In «in^r ni«drigtn "PjrsckSjin (^t ci« T?«tt«n ü'h»r«ln»nd«r«t«h«n, achtzig
P-rson*n wohn.n unü wo Infolg: ta.-at.n dl*. T.uft oh.trhin sohlt cnt i «t, «in«
solch« T^««»nahms an «in«» warm*nSo imn«rtag cur ch^,« führt, als «in« g«rad«-
«u un*rhö t« Turtur d«r Tnt«rniwrt*n anaus«h«n,e»r«n 0< »undh«it d»b«l un-
bedingt »rn »t«n ^ch»G«n n«h:3«n muas.
II.
D«r Bsrcjck^nhmnd,
In a»r Nacht Toa 2%% hi* 26.6. brach ausunb*kannt«n «rundsn
*uir «as» Ax, ci« Int«rnitrt«n cl» s hum9tkt*n uno »loh
tauüroh r«tt.« .olit«„.c.a. .i« .«- a*m v.aU.r .prang.n, .urü«n si«
Ton o.r wach. aS.an ..hinc«rt,.l t Ersc^i....„ .«croht una c, r tr«cht.03t«n
.rklart« von ih. «u. bl«lb.n oi« Int*mi*rt.n .ol.,g, bl« .1. z...^«
mit u.r B«rack- ..rr.r,«,,„. T)1. «r.t.n,al. trot^ d«r irohung ^it a.a
Erschi*»4«n b»aroht *Ui-d»n. al* T«f«^«4««*
u T».n, Qi» Int«rnl*rt«n v»l«r Ti,rc«r una Jo»«f Ploch
lurctn 7cn iämtlichön ▼»chpo-t«n da .-•,.♦ . ^
^^^•'^ *^'^*'^^ a,i««h*nc.«lt, C.SS si* zuswui^n-
»tui2t«n.«ÄÄ loavisohsn r«tt,t«n sie» „nnv, ..
^ „ " *^^^ *"<5»* «^i* enc».r«n Int.rnl.rtah mus
a«n P»n«t«m und räch *tni«n v*««*
^_ , , "^"'^ ^*""'*"^ ^•'' <i* ^•''-=k. Tcllatändlg nl.-
,, <«. , '^•nc.n »»nü hnit* nur noch «Iniß» Zi g.i
^ • un.rixort«n Vorg^n.n. a.r Wcha.ai« «in«
P.«ttung «US d«ia ^^«u«r v*rhx«d.^».
nl«rt*n *in.r R.ub üt Flsainm.-.hr tI.i. ;, v
>'l«lc«r,Wascn« unü a«icb«traff« »i^ i. • ^ *-^^x» n
- ■• .»" .•-.".:::::'::";■:".■:.••■■•'■"■••■•"
d.rsr .1. früh«r ocr pat.r i. , ^^.cic.natt.n.auf «rund
-rsllassung bs^i^t natt««, ,.rlor.„ . .
"* '«rxcran h«b«n,w»* riw .4^
«» ci„ ,in g«raü«*u ung«h«ur«r
« 4 •
?chSiotn tür cl« L^uU ag^i^^ihtn • ChÄr#kt#ri4«ti#ch für di# Zuitä c« In
ai^ä^ui Li»g#r l;yt| •^<ft¥
n v^
n Holztaracktn k«ln*-rl«l T.öachYorrdchtungi
Ja •uch k^in ^^4»ir vorhariß*!! 1 t« F»ch dtr ub^r«inttimm«tnÄ#n Au^na«;*
•äzntldch»r Int«rnltrt*n nätttn 2 odtr 3 Küb«l ^a^air genügt , um di«
AuÄhrvitunc: da* Trii«ra xu vtrhindarn* TrotJicam b ir«it« drui Tag^i ütlt
ÖAinBrand v^rittrlchan nlndi r»t dia Lagardlraktlon noch nicht •inm^l #lna
Ili»ta dtr duixh d«n "Prand an ih «ä Kig«ntum g^ «chaclgtan Int trni^rt^in
suai^itmtnri »teilt« B h^^r^ T^rancwund^n arlitt ö:>r chri^tlicha Intarni««rta
'Ulius Cz*rwin«kl,'bPrknC'unc!«n l«icht«n dvöf ü«r Jüöinch» Int«mi«rt«
J*ch»r Vont.»g,bilc:* hcfinflsn «ich ».ZU Ir-Laaurttt»
Ain Wü/|:;»n n>ch fl«?n "Rrand,»!« dl« Int.«rnl«rt«n «um IU'i>«li »n-
trfto^n, »riclär t» äüK^oiiCktlMilucka« d«rlkchtl)a}i«b«nd« F«lc4iw«L«l • wartet
nur Ihr ;}ii( l»ch«n <?chi«b«r w*nn Ich b«lin näch»t«n T^r*nd dab«! hin,l»»s«
Ich ktir-^ Tcn «uch au« d»r T?*racka»» "4«* v«rbr»nn% ul« Barock«, «o aü-at
ihr mltt^rbr.nnan- ül* s dl« Vrrf.aaung dar L.uta.d nan man da» 8ohick»%l
■
Jnunc^rt^r ro^f V»nachan üb^riÄaat# •
Illd Mi Mki9knaiun^Bn%
U MMUr V. • r g t r ^urda wahrand unc nach d^«a^ri.nd«a
irlt tintm Of«r^i:rkclban ömrm^rt mtu Mh^m^r^^i ^
xuTO Qwrmrz mla ahandalt^ caaa d»r O^wurirkolbin ant«
«A'^lb rabh«
Ot Iiitvna«rt.^«ot*ii»teic|ta.r in tr«i„,a .u.brach, .1«
.^ ^ « iJii* n«nt«lta, .;urcia nur C»«hAlb arg yar-
I>nig«lt. * '^
^« T)ir Int*rni«rtt .Toj«f th i
• la -»rst«
0 c h,dar w..jir«nu a*» Brand^-a
^vurda derart Jil*»hand«lt, öaaa »r zu-
r fcusö'm ^»nat«r '»r-r-ancf
«»inT'<n>r »ch«
*• Kt mann " c h « ». i *• - «^ » .
, . d.rart • ^ * ^ •» «5« J^hr« alt wurd« grundloa
von «wvl '^:'Ch.ülr..t,n/mi «ihand.lt, daa, «an Ihn i r
muMtt, dli ?70lcat«n ^ rkla rt»n a a
marttn, d.n .1. b.fr,g.„<i,„ Ar«t,da,. <?ch.plm
» . i»ll«n a«l. Trotidam er noch k ^r.;, - ^
dm L»2»ratt »ntlaaütn vj^^a»^ *
"' wl.darmL.h.nd.lt und für 3 Ta«. i» *.. ♦
•Ing» sperrt, * ^® Arr i»t
9« Jo**t
1 3 h • n
p-, ^ , • t a 1 „ b.fragta d*n Po*tan a«
Pflr.-tmont.fc,w .hau ^an Ihhan dl», Unrecht t
Unrecht tut und dl. P*rack. aohli..
«a
für ül»
• • •
d«r W«ichtio.it«n tririrt«| &mr Kirnt r t«l schmutzig uno hscnäum lich«in»t«ln
d«n Uflii.r «Int ntunr5s l^nc g«»ch«utrt hatt«| *ard4i «r von zvi^i ^üiuÄt«n
«um Arrest fc«runt«rg«fü.nrt und dort arg ml««hmnd4iit#
«•
Diamant, *?alo on trug b*i Jl»r !ULnli«f#raaß ia# Lttg^tr
• Inm gut«n hmun^ Alt ar zu^n K^trtc faltrag in bidordtrt ^urd#| aat «r d#ii
Wachtpo»t«n um T»g%rfcl-lduag trtuch^, ditst wumj ihm nicht «4a^ban|hln-
g«g«n w.r6f tr mlaghandalt.
Dlia« Lliit« könnt«, vi« »ohon ol)«:i b«m*rtct nmoh "B«llsb«n
▼•rgrö*»txt «ftrdan, d»r»rt häufig »ind dl« ¥4»*ih»nalung»n«
IV.
'^•r int«rnl*rt wird«
Zuir s-*chlu¥«t *olI noch »i ^^ ?«.t-*i.*ch* *rwvih..nt wtrd«ü,
dl« ohftr«Jct.rl*tl«oh l^t, a»fai v.^r int*nu«rt wird. Im Tife,«r b tf ir.d»t
• ich «in Mwin o*ui^i»i» I*.»jc J»küb PinJc«, Br i »t 54 .r»hr kit und in ■ ri.üno
g»bor»n, Pini« i»t üff4ac»r t;»ikt*.g*4tort oo«. r minü.rw.rtlg. Trot«
•ll«p tfuh«,:aich mitllun zxx v«r«tänaigi.n, icoiint« ioh nur h.r»u».-b«5io-tr.«ii,
dm.« .r ««It 3 4Jahr«n in 7)«ut«chl nd l«bt,diu «^u?.. Z*it in Bonn »/rii.
g«art)«it.t h«t,TOr ungefähr 14 Tug.n n»ch ^'«rlln ,.Jtoinm*n i.t. Wi* und
w-halb .p mcn Starg^-d .:tkomm,„ i.t, w.i, d,r ...nn ab.rh..u^t nicl.U
E. ^fli.n^l.r au« ...l Möglichkeit,«, .r.t^n., d,»,d.r . .«^ l^ poli-
2tlpräüAdiam Bh^rlln^ u»n ^rf.-f »*.v.k-.^ 4
d.s.4 »r cfan Vtrutaüd verlor, od«r da«(« .r in <o., . * *•
lat, dann c«hört ir tb r in «in« Irr-nanatai ,. ,rt - 4
ni.rune.aa,j.r. All*nfall« hat. ich .« für *u*^*achlo ^ » ^
•In d«ut»oii «pr*chfnd«r B«amt«r *inh mit ,<*.
T»r»tancig»n Jcönn«».
,gch Iu_»;jTb * m« jT^ uijfr ^
» b.n <.„ ja !„„„ I„t.™i.rt.« wn„..„ ach .u,h
, ^ ., ,, lnt.n.i.rt.r und ,uch dl... l^ki.j:.,
.loh ub.r di. Art n.r B.h.„«^e „„, ,,,,.^ -
l««tt.lt Ton a.n Zu.Und.n 1. t.«.r b.rl .. ''''-*"^'"*" *^' " ^ ^ "'»»
« . bTloHt«, d.nn .n, nrUf.. di, .4.
« 41. icon.uWl.h. T.rtr.u„„g t,,.^ n.l„.t..e,.,
b.n «nb..nt.ort.t, .. b..t.»t - . ^""»«^.n «...ndt h.b.n.bu..
dl.» Brl.f, od«- dl. Antwort to, d.r ,
«vsrdtn»
/ ♦
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^
Sin» jUdiBOhe Arbeit 9rk9i%f9r9nB in DtuUohland,^^
' Da« JUdUch» Üben in Outen int MereföYi und vernichten Dwr Krieg
und die Pogrom, die er in ,eine>n Gefolge hafte, ^ohen e» den JUäiechen
Massen schwer, o/t unnöglich. ihre vernichteten Sxi.tensen wieder •ufnu^
bauen. Die folge dieser oekonomisoh^ Vernichtung iet einr eelbet im
Jüdisch^ Leben noch nie goeehene Ausv>andermg nach den Ländern Jenseite
des Oeeane. ämJiw9m*dmmAmwlmmw*w*sn9 Peutsohlang leigt am Wege der
jüdischen Purchwanderung und wohl für lange Z'^it werden Jüdische Arbei-
ter geMwungwn eein, hier nu leben. Doch nicht alle sind aus eigenem
freien Willen über die Oren,e gekommen. Der grösete Teil , der in üeutsel
land lebenden jüdischen Arbeiter wurde von der deutschen Scldmtoekm
wählend des J^riegee aus Polen nach Peutsehland gebracht, um die im
Telde stehenden deutschen Arbeiter bei derMunitionserseagung mu er-
setaen. Heute sind sie unangenshr'.e Zeigen einer längst vergangenen
Zeit. Das "neue " Deutschland, das so oft verkünden läset, ee sei anden
ind ber^ser als das Deutsehland der J^oUensollern- scheinte sich Mur
Pflicht gemacht au haben, den wehrlo en Jüdiaohen Arbeiten au bemeieen
dass awischen mmd altem undmas neuem Heuteohland kein wesentlicher
unterschied besteht- wenn es sich darum handelt, amen und verfolgten
Menschen das Reoht auf Arbeit au nehmen und sie dem Sungertode ausau^
setaen. Wir haben sohon an anderer Stelle darauf hingewieeen, wie nan
4*» judische Arbeiter er t von ihrer Arbeit fernhält, un sie dann
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wegen Arbeitslosigkeit ausweisen au kUnnen.
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^•
lichkeii HT *f.«*U^r nach PoUn orf.r **..J«n4 <mr -r anä.r.n 5.1*.
briny* ^fü'iti.cn. i^5.<i.r.oÄ./** in .in, un^rhörU lr«f.*r.pÄ«J. I^yii
Tor ihr »Uht äa^frobl.i i.z 3ohut».. für J.n, tfi. in Arb.it »Uh^,
ArbeiUbesch^ffung M s^uiale Hilf, für J.n. *i. irb.it suchen und
in Koi 2eb.n/ Sc\.uiM y.ger. reaktionär. L^as$,iahu.n für alU Jüiisoh.
/ i ■ . •
Arkidt.r in Deutschland*
wir $oIl di9»9 Aufgabe erfüllmn ?
In ihrem Kampfe um 4ae »echt at^f Leben und^rbeit etehi d§»
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Juiiecie Arbeiterschaft allein
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;)a<. Jniii^che BU^^/ertm in Deut' chland , 4o« r«i.k^. und da$
eidger^orden. hat kein"lr.teree,e für jüdische Frfgen^, J^dieche ^cblemi
/•
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>-
b.it.hffn /ur .<e nicht oder nur »o •«<* «i« ^a.. •<« »<o1fi ^w»if/»»n, tf.n
^{..f« SU erbringen, £asz Ue nichtt andere» ^U "Deutsche ]£i:^tebar*
«yar JUäi.chen Qlcuben» "»sind, die nit den Schnorrern aus iem Odten
nickte y.ÄC<n haben. Dort wc^ eich dae jüdische Bür^^ertm MÜmeilen doch
herbeiläeet, einige Impige tausend Mark »ur Linder^ung^der ungehwuron
Hot d'^r Jfidisch^n Arhtftter ftu gehen, get^chikht es nur deehklb ,
die deutsrk^ O^ffentliahkeit \iinht r.n;ru vi- 1. von der Armit'^undNot
■ i ■ ■
der iüdischen Arheiterech ft w«r.V<tn su latsen. J>ort aber, t». dme
Jüdi^chti Bürg<irtum guaamnen lu^t den JUdieohen Arbf^itern diei Jüdieohofk ,,
Hilftgelder au» Amerika verwaltet, verhindert mim ee jede groeesUgigo
ooMiale und produktive Eilfe und i^t immer beetrebi, die\ge.ohaffenen
Xnetitutionen mu Inetrvmenten hUgerlioh^r Wohltütiakeit au machen^'
•? ■ \ \
wo der jüdische Arbeiter Mvm AllmUenempfänger wiriU W.r^n ee in
J» ■ < '4 • I ( '
• \
/
m3m.
Uis-tan Jahrm vioch noch g^lungtn <«*, 4m unddori »iniga V 9 rh 9» gerungen
MU sohaf/sn und Varttändnis /Ur di« Titf^ d0r hitr üorttanden^n Frohlen«
MU »ech^n, »o i9t ^ff» nnr d9.i uni>mU dli 0 hon und Bohwerem, Kampf 9 d9r ^r»
b9it9rvertreier in rf«n Wilfiorganiamtiontn Musuachrfilan,
Von JUdiisrihiu r.urgr;riwii KÖg« e» mssitniimtorfch asin^ od,9r tich
na
tional nennen, k^nn und wird ^ie jü'itehf Arb0iier9chtfi; in ihrnm •&r««*#i»t
^9npf kffin9 Hilf 9 9rhalt9n*
flirr tmiürlich^ In$tinki i^r jüii^ch&n^ Arb^iterBchaft p ihre
liehen Verbund et er ^aez dcutsohe Frol^taria-^. Bi^r konnte fers-tändniB
geweckt und ^nt^rkii^Ui^^sng gefunden werden. Venn mir si^^ttifeln nicht
i
1 Bin^n AikSemhliok ^ dfts9 ier k2araen^e}^ui^^ie dt-ntcchi^ Ärheiiar ktuch ä^m
f Jiidisrhen Arh^itcr gegenüber tlolidaritcxt bai^^eriaarn aird^ (^«a« rfie BOMia^
. IxBtiBchBn Jiirt9i9n ee*? ieöi^cütn ProlebarimiB mie: i^ächi ig^ik d^wi^chen
Ghwtfrkhckeften fccrii^'^;i und verp/lic^it&i sind^ der JiIdiBCh9n Arb^tter^
scAft^ hi^ idusiehcn und ia ihrmn J^aiApf^ *u unterBiiiis&n^ Sb iBt di09 mu9h
Bchon g9Beh9h0n0 doch nach immar nicht in d9ni Ublbb^ ^ al$ 99 noi^
wwndig erBch'^int^ wn dßr Jüdzach n Arh9it9rBCka/t die prirr.iHv$i9n Jfeühia
MU s ichern.
An d9r JüdtBchBn ^"^rbeiterBohaft liegt 9$ ^ dae deutache -^roif
1 i^
I tmriat üb<»r ihr9 L9iiffn 9.ufituhlfirtn und 98 nufauforderji, ihr bei»uai9hrn«
W9r 8911 d ««• Arb9ii I9i9i9n ?
*
^i9 JüdiBOhB Arbeiterechaft wBr infolge der fo rite ähr enden
» ■ ' fc
* - ■ !
t9rfolgung9n 99it9n» der detst9chen ^Regierungen und ihr^i »uhulfjemen
\
Police ibeamten nicht in der J^ge eine eigene etarke Bewegung su ech^ffen^
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'teKmfi
,u spr.cH^ unä ihr. JnUr..B.n su vertr.Un. Di, vUlfälUg^n Mick>
iungen unä B..tr.i>ung.n 4.r .«. 4.r ali^n Hei^* uiig.hr^cki^ iVri^f-
.goUnu. Hat Üb esinig.äasu getan, u» 4U .ch-c/..n AnUU.. 4U 4m
uni dort fUr eine olche Bewegung vorhanden mr.n. eu vernichteni "»ie
Njt der Stunde, die heute für die JU4iech. Arbeiterschaft in l>euUcKlan4
gfösser 4enn Je ist. MWingt nun die l^Udieä. sn Arbeiter 4a.u. eich enger
Lan^ MU schlieeen. eu erkennen, daee ee faUch iet. auch in Veut.cH^
inni äurch Bil4nng von Parteien und (^rüppchen die Selbsthilfe d^r Jü^
diBchrn ArbHt<^rüchaft --« er^cn^v^rer., dr^,i ^:,lhrthiir^ nw cllün ist
ier ^'^g. un- die lege au erleichtern, iiJ ^ot ^a ht^hC^^ßfen.
J.1S erster Schritt au/ ^em ^Uge Mur Selbsthilfe mUsste eine
Konferen:^ ^ller Jüdisch n Arbei er in Deut^ohK^nd unabhängig von ih^
rer ''arte iri cht ung einhoruj'en verdin.ß^i di.^^r sollen die Probiene
erörtert und ^ie S ege >iur lösuny gesucht werden. Sine fertretung der
)uc!isoh'n Arbeiter n^ah aussen hin nu,s gesvhaffifn wt^rdnn. mit 4««
Recht , in'Mnen dergesanten Jvdischn Arbeit ersck.ft sprechen Jtu dürfen.
i
Pi'f f^onff'rs-'.t soll nicht dis ^"arteien und Organisettonen^
.Up b«atrh«a, ersitsen o4,r :W rfl"s,ii; rrcchen. Sie'soU Udiglich
Jene ökonomische uua polibiuoha -'-•.fv^tsn l.luindeln. an dmen die
gange jüdische Arbsitersohafi, int^r^ssittrt ist. Usher ihre äealUie •
rung in nächst 9n Artik0l-£
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\ Siftft Jtfdlach» tg,^.d»rftt»rv»yaiitiaxinit»
•MMilui^ iiii^ait#|äla von Arl^iii^r filr^or)^*#iuiii; d#r jÜäkmlimi Orii0mi>^^tiKK\mn
DtutöCtL.aüs ui.*l VQÄ JCdit*cii*& /kösiiisiai «eiij^iriiltiA ^v^riäk^iA 'f«auSicIi^rllCli
Ai« trstt^ dariurtli,» Vireii^iJLtuiig ia D«iut&uiilm)i^. Oll wohl iafcl£;# t^cämiacliaaE»
%ut a^ikU ktkJkXk ••c;#^|ä^4ijii» <lliika& ^l<u ;<)jak4^a li^t^^r^^ js^iinr
ia J^vi#:»i In«»
t#r^^^iij( :allta:i4.wt»t4r Uiit««^;ifttii|pCi»xi l9i^iv;o/iiM23 )r;;frJ«i2 l3St«3^4#äkt ^uaiHaiStt tack
t«r!rt2nft 1b vlnlsz- B«8l«Äciq[^ mik^r 4«b,«&s ^AA&i bau «sie iü» A11^4»s#ii:t»tt
*
Auren iaaciiki-cifcit vial»^ ui^t^Cdisich«» Sluuttttttr»»» mvt Jehv« ^ifcftUB »n •!•
«lad, nur «!&• l)kveh£ftn£Scrb»it «oa ICAi/Mxivr Pouvr bttä«ttt«ii,di« graAü ölo»
iü a«r Lac« v«r*B •!'' /««h iv^ »rUra«!!, G«l«|.»iäi«i& ^.llt t9r iiiir« spStwr«
lr«iit« •iavaadarnydl« als Landartaitar m basti0}:in<i& aind*Cla farflamftlvtni
xz.
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Jtf«lftCä«a Arfc«lt*act tTjuScliS-t t«t".r ig^^rad tssseri^irrü V»|, *!«» lio viuttr
All«a Ujcsst|n«öf Rttillchor urfi frT3CÄtbrlnt«Ra»r tett»icki>«t 7/«f«#».
!• *i^^ i^r t, t n<!<£ G.l«,ftl3t5 1» rfoT:rttr ?rfl*Vitr ntth «^p NctWftntIivjt«Mtt
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I>3«t7iya3<^ ]«i» T*» ©l^rr it^atu ,on©»-iyT3in iyo»ni "»»'t
eaitnayaa«*)« 'r^m «l^rr »nan^B nvi i|^a oiynatTya iim nnn^o ivn nva
Tt» T'i« DB|^ na lai'iypl'yaya -ntwa^n "»»«r tia lyTaaaaiyn«! ypnaoa
lyaai^yi naa^ro^n i^a laalJ fa'o .aanyp^yaya nyr^ni« nyr«D«n itT
*T lya 3*iaiiayaatii na »«pa^^aayay »»••n» «t iyo«^viia9DaTif
n« naa^pü^n ii» Dy*iKT«3aai|^ y»*ni« yo^na y^a .o»ia ya»^a«n3«a
t^^nya n» yna^oa y»*ni* «i ,*Taal>»o«n iia yna^aya yp^rf« yaoyia «t
-i|^T">yB-">yB«aTa o^^n oyna'Taya lya^jn iia lyoipyaB'iaii i»t lyayt
lyt paan a .n3a>BB'«n i^a Dy^xMT^aaai^ y»*ni* «n n» Baa-oaaia
1» ,iya3i>ya oy T»a nina y»<ti' y>a itB a 3iD^>V3ycaT is "jya'H^n
lyoi^Ba^^aya is a'<n3yBV iia y«s^T|^B ypnao* /v^d^^^b a iy3iaTiya
l*a lyiaaoBoay t^a ya>yTi »yaaiB iyn*-mTB 't iyn^>iayi o^i
T«a o8a-oa3ian<>TnyB-iyB«3"ja o^Jt .aanyraana^Ta nyn nin naabao^i
y>y«y«B^ a>an a o>n aaiTayi nyt i»d lyi^nya Baypiyja a'>-T3yBV
t«a .a.i «ita tiyBaaB>iB yB«na inat >«b qib laaipya a^n iia >y»v
BBa-oa aiai|^t*iyB»*iyB«aia pB o«pa*ByB *iyv«B«>^B-»«Ba&^>B«T Tat
-miB *n IIB >«B iyo«na a iyT«8«B«ay> oI^t lya^naiy«? i» iyaai>ya
Tyoipya iynliBaB-T«iD«ia yn3yai3ya i| lyjyt ya>ya ,yT^>B«n yv**ii«
BBa-oaaian^TnyB-nyB^ana iib aainan^B "»an »)«ia .njt>»B*"T t«p
y»*B«n i*p lyaipya ob^j lyayp «t a»ia »yBiyTaaayaa^na 'n lysipya
Biy« Yyp*»o«iia o«a • i'*i*Bt*B*'*'t>>*o*^'> yBB«n o>yBvyao*Ya »laDaa
»•ita ,BBa*oaaian^T')yB-nyB<"ana iib aaia^a *n Dnynyao*ia a^iayat
«n IIB aiB oyn «laya lap ya>ya «faaDOjm a b«b iib it |^n al^n'B va
II naa a«naya* ?«a na nyiytaaaa'Ta yt^Ti« pa yT||>B«ff y»«"ti«
o¥"T i>»i3>ai»3*ii c-»»» a3i>'"B3ii-a jn»t:i»Tip*m» ftn -o«ini» i*t
:n>*a iiTii 190 ooippa ODH-oa 3i3i9T*)yB«-nyB'"aiii )1b O'^pa^ey»
ii.ooo invisii «a «iv^n« t«M »DH-Daaiail^T^ys-iyBvanii iib |^*ii«9 i*«
c3ys|^*)B •© nta«« i*« ivajiyya ?•• i»>n»D»a-oa 3ip*»o*iiii »B>ynjttn9a
IIB a3i>D«oi9» n»-! i"iin oirn3 9Byii)ya oti ?*• ]y>i»B ya'ia»« «^ iib
]yi*ia»dy i» »•■n3yay>>a *n iy*)|^tya ^yatata DDii«>Da 3ian|^iiyB-iye«aiii
ita«» 1*» ^^y^ , iyi*B«B-»»iiio«i9»ay> »»»»•» itn^vya oan^vya ^»3»»
• (OKB-OOKB^n) illB«Dn3ll>0«1ll K iy>iiB 1000
->B "i»»*B»>|^B«i»i«Biia^>B»T-»*nii>io3^p lya^t^T Ty-r lyo'i«
|yB«->a » i«» iyoi3yjiya*ii bbii-di 3ii*i|^T*iyB~iyB«ai« o|ln B|^n B«pa«B
iy«ya iya*-|y*T r*« a)iJi|(f*iyB bv« •Hiail^tiyB y>B«f|$o «n aM»«oii»
f*B yi^^!»D»n *n im >*b lyBcyna ly-i >«ii »j*©»!! i«>3yiya"i»o«iii
lyn» lyi i'b«%» i^h n» iy>B»B if i»tjyBB>$B i«>iya i«> iveipya
nwi n» a3iB»> nyi "in» .-iy>3 iBW-»«3y*i* 11» ^yi^iya oa«nyao«i«
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*iy3ya')|^BV*iyB lyn- BDii-oa Jtai|^tny»—iy»«anii
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1*» aijya t«i>a o»«3 oyn yT^?>oiiD«ff 11» »yB3yt«iB tob *n n«B t*
|9Bttv 11 iy>B«B y>K B«o ipatlnyail^ b^h'b .«i>*n y»*B|^*iB3K>«B i«-i »
Tya*T<^n nyn nB a>|fB*iy lyf .B«aTB lyB«» i'ain ^>»it yi»Bpn|^TB
lyBB» T'aiin ,>»bo ^yo^na i*m >|^b lyBwiy 01t ^>*n ->yi«Bpn¥n»
B9yY«iB 56-60 Tiy'3» n» .D«na •T»>3ny»yaiyo«iB lyiya t*b ««ai«
«»an» lyaipya «t }\% •»|$*ib »0 iny'jB lyti^-nitD yB"»yT3«Tiya3*T« y«J
1» ll'lll D«p3«>a9B •-» l>0lp»3 n >>3a
TS , lyssKDoa^M'-oajin^ayn
i»>i»«i«o i^t t*» 7»J3ii>o«> jri'»*f^D »|«i« UT^nuai» »naa t»i»i
»Dtrcr »D«nj »n 111) T».3»T >T^>D«n »t •a3t»«DrT»031l» )1« p«0«>^B
i|«iii .e-ryo» f3«>p T» n3M>D->93 n» *töoi-t3'ii "»»n i«» e«aiii i«ti
l»» i»a»> t»r*Ti«-mTB n» itopjiBJjrna i»» i»3Ft B*t lyjjr-rj» T»n
W2>9'k » |»>»0»-OJ ain^TTtB-nf D«a"ll» Ivn^K»! D93m|^9a3«lt T3ll>»0«n
-ntB'-aT» tiD i»3»a»«m y>i» p-)«»»a tf«? t»b i9oi393iya«» iva^n
lyaitaB^itt ya^T^^t 'n i» .(»>n"io3»» *n) i«>i»a 1*11 ©Bi»-Da3ia"»^?Tit»
a3in<>Tn»B »>ii«»I?d *t amoronto i»o*i"ia tt t*« oirnya'B iip B"»pn»a
9>tl«>9D »a*mn03 • , J JlT»>p00«31« IFBI»» 7-J1T , 19>llp^> 1»B«» fiin
lTi"T aaian^fnvB »Tuo'ano »d>'>*oi»b t»b 0T»'T3it»a a3inV»'»3'»
1«ii nn^B 1» ii*m t>FirT«i i»3»a .i.tii.fi )9>tKD^Bo 1*1» )y>n3fin9a
}9t>tn9iwot^3fi niiii>n i^opin^iB itayao^iiK n** BnuBvoBvatii nvi
l^a^a'o n»3>Fi i>aFi ,B«pa«o»o »3*t^^t *n .^»3^Jt^»B n93>9i3«ii im
-BDa>>t B^^TT »n»»*» »"!3»n»B»'i»B3ii» »^ ^•'laya •^■•••^»t iy'i3>a «
«t •njfya ofoid j»"f3»o«t»3 j»3'>3nFiiai»o«i» Bijrn^BFa i»>n3»BBFi
B^Jn y3>»i .i«>i»3 1*» »>inBJtt 't 1*1» T*» itn^ira nt»»» jri«»|^n
-lllt -TID T*B F3>»1l ,>t^^>D*n -»ÜB o'n « l»20 -(yd^Bp^ 1 «1 v3yB9va
m»-m»D 7*11 o*3«D "t IIB »Do»3 *n nuB iFT^^Tijra D3»pT»3» ifajrp
ljr3»t tOinB»3»»«1l Tl»1 »«^lll >T^^>D*n TUB 0"«n n?T TB ,9 9^1 '»»-2190
->fa«B iPil^UFa lyBiataB'iB i9äi *i»d »1 om t«a i»20 -iy3yepy n»
7«ii B-nn lyn»« i»3»t]in|J» l.l/« n» 1»»> 1*» ti» »i»J^$»"»»» 80,000
n»3«ii ,i»a<J©*B 20,000 7<>©«3r3iin iri^uva i»3»it3D*n» »Bia i«>">»3
«IM i»D }ff f>« lltiFi .1>»»»>¥»-'^"1»« «»0<> 1^« 1»o»o»n»li #7000
i*»*ij /tn»n i»j»t'o t»>B«o FTafo*n»3 » i«» o»i ,i>'3 » i»3»o
1*n Bon-Olli i"»¥»'»>'»-"^»»
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l»B ,P1BD l^'S)*© 4,i/« 1")»'3B B01>H1» "lirBB^n 1»"l 0*lj» B»»l»»a D^^l»
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a^niB» 11» aji3jrp"n»JB ^»•^B■T3 1 tirs b urati
-BI?» »n n3iD> i»iB i»i»Bpin*iB b pb lyn^vva Btiana ,BOB-oilia
0^1 IIB »|»m» »»»'•t *n T1B i»3^$n otT-i»D«i» .»i^b»«»» »»»m«
s^B^n^a i»aBa»a .i»ifb »a^^tta »in
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T3Ba nu© pnBD l¥*>*D » - » l/« *1 1»a«3Fl 10 B 0»*3 »»tiBta
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>9eByaB^ ••31'» 30 0»n B*t t'B *03»|fmi» ll» f»»3JrB3lO *n •13B>BB«1
>yB»Bi i«p iBmB» e»*3 t^b'o .iBn^juta
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nuaip >-i»D»ia pnB»-D»>''n iB»«'M»-n->i» i'-ib» iya3'ia i»
--»»01» U-l»l O^H ,33103*1 -IBl'TfJt IBn 1*B OF*»pB 't .0»»B ?*3 •!
oyns'-oBa «T «a oiBtaitta ooB-oasiaif T-»»»-iBo«anB o»^ nao i»»i3Ba
• a>9l>19 1»Dia B 1*1B 193313»^^ 1»3Ba 1t3<>l1B» »OBl*T» *a IIB
i»o^>wBao*iB a*-!3»o»S>i» t*b'o ib ,i»o«ii n»3^> iBo »1» Oft t¥io
*n l»o>Bni»o«iB »|*1B i»»io Ba«o«i3 *t •«3B>Bo*n i*b i?»»» i»
-nvoaiB ntn »i»ib iBT*i»3ra3|^ fB Bio3Bni* »oo*-» d|$"i .»*»ib«oo3«b
mmBB t'b'o H^b ,-»>t3»> *n ii» oiirnsiTta iBni* *n n» asii'ot
m
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t?^>»«n »t»ni«-n-»tD *i IUI» »tu ,0«pJ»B»B F>»»»*o fi*« it>»»t»i»t*
1*« lF>fo»p>ii» Oft n»3>»i» »5»o « ,3t» n»d^>a«n»»3»><> • int»»oj»
oe»-Di3in«»n»»-n»B«3i» li» o«pi«o»» »p»t»>io3|Jp-»»««»>¥» »i naae
0«pi«o»o i»i fiit lyn^ita 0TF»r>i ©••» i«a t*» o¥* ,i»nn«-n"»te
* I
©»ii-DiJiin^fn»»-n»o*3nii n» i>i>^d1» »itnaiipa »1*3«« 1*11» i»t<«iii
l«» »
^yor-oasiJi^tiyÄ-i'o^ai» •ifO'ni« -i»n ipi3i>»i t*ii'o
n»3«>i»a i»n 111» I3it«i3^f i>i 9*y> ©«31» e¥ii » i»«T»>»n»3«i«
i»n «3 i»o>«n 11 ,o»*own»03m >»»»aiJ«D i*« n»o o>i n« »>i»no3ft
»j'iii TT ifo>iiif F3>»i o»»*ai« jrp*ni«-fnto 03»f«i© )ra»3«i ©«ai«
•i»i3«j T»n n»3 ,n©»-«n©oin3*» 1'» iir©«3-i© n© i»«f©>rnt3«i© l«©
,t>» ©ova ,o«9D«3y>© OFT i<?3 t«a >*siiiip|^ n»©'T»s3©i» 1»^ 11» ©«i
l»3^i »a*3«© i>3^n tto*B© 1» oatT D^^n onnta ©©«a t'a^n 9a>y©
• <T3©> OV*f 19T^><19© ©TlBVa ©«tO^SPy© l'*lV»
-73 B3»pya o»*3 7*T iF3^n «» >«Ti »iF©*pa«T©© »o«na i©a«©vea©
-oa3ia"»<$»"i»B-i>©«3n« «1 ."t3©>-o©©B*n nt«» n» i^o»© i«p i»ai>f
©•i> ,i»B3»n3«©^p F3»i*»nF© B*B i»3»D©<^ « t»o*>v 1» i©a3i>pa T*©
l«t n«i» iy3«>3 ©n»©r»aBiB i>p "»»©•■aiti i»p>"»ni« iptf* ivai»»©
1J0 T»3»T ivaaiann^n»© ii© i»©p3i» »a*3«« ©o^?3 »>»©e-B©«3n©
l©e*)©iyD«iitt ^na > ivi^iva ©tiavas^i© ^©ana*)^ y©«©«8©B«©a© y0©i»©3|^
tn>©«ai© »©*ni«<-mTB »n i©a»a
,«
t»vl^>B«7r fwMi« -IUI» o«ff «^ t^n»! »)iiDiy<r |?n tiö *|io ai*
,©>>niii»!ta üoifDi« ijrntt ypsunp *i Hfl ,r»ia n^op^n t o«'o aji>«»&^
»»1 »t n»nFa lyarivi i»nFi'o , T»D-tip-i«-it» f«? ^ysisyi »i|j«?
«*T fspooMpy ya«>r3y& » ivaira 19 «na iTy>o«c t>ii i^i^iva )»sia
-ii«»^?o 71« ?o«D«>i'B ira*t\?"f »n 9>« •oiin«a-n'iT8 111 »^3F>*i>e3y
l»3»t -»i>«n n»8?*3*»'-!»B 1F1 paiin « t»H^iita oa^o^rya a^'T3yov>ifi
eott*Da3ian^Ti9i>-nyo«aiii n» ato i9>9«s)»3«» iyeay>v i'a«>it
|yi|$iya |«i» i«» eBii«oa3san$f*iy»*'iyv*a*i« )i» a3io«> »t ••nViTva
l»i»—t3Fi¥ n» iyp«e»n«ni» israjrao*iiii e^jn iv>9Dvi»i)V ivaamiisya
« 0«» nif3 fvaiaara 03"»n t*i t»»ia »Tlf>D«n *i •»T^^a«» 'n im
••ii«>oaaiai$fiF«-iy0'«aiii o^jt a«iii .»«na p«oo n 0*0 n« a|^o*o
• i.tR.M ypannp «1 iy>n3Kn9a oitn iy>yo»isB« '{«i» iyiaiBllY#a i«T
Itni« 03yr«iB 10 R eV;i o^i •y*s«T^B m naao i«r i«t B3«Bya'o
i»«p9*>ayB 't iFBRvya «t »¥r •iyi«BD«ipy 1» e«pa«>a9B »n lyataya
«a-i^tya c|^b *iye«iia r i«r 7«iii o|^n ra^RH n» 1RaR> >Ray> r 1»
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Zu d«n Lilnd»R^ die In d«n l«ttt«n JahMa «In» Jfimäkvmg
ftD* dl» *and0rb««»gaQg d«r Jtldl80h«n Mafffl%i.«rlanft h«b«B, fVhVvk
aueh Dcutsehlaod. 0a%Jt2dl8«h« m.nKrmaA9T9r hat ea In DatitaAlacid
Zaia «Int dtVMPfc
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ring»« dasa al« salbst in ?afliiatnia tu d
PV«M«tM(^
kaon b«BarKbav vajPd«A<
a€|844.
n iqMO* ia
Hassan 1787 auaXündlaaha Jud«n, fann man eu dleaar Zabl «oeh »aA
dl« auel&ndiaahan Judan «ua den and«r«n Teilan d«B dautaehan lai^
6h«s mmmmr^vuamf,, 00 a««««n wxT AOonatana 00 - TOOOQ BaAttadlaMM
Judan fllr gan» Deutaebland. In Berlin allaln labtan i« JahM 1920
*^.
ungefHh
D9T Charaktar dar oatjudlsehan Siedlung in Otutaahland
vor dem Krl«ga ist bairannt. iSb sind diea gröaatenteUa klain«
, — ~*^»»w»a,*«w, nauvivrvr una Agaotan gavaaaa «■* nov
wnlge arbeiteten als sehnalder, Ktlrschnar und Tabalr«»Aeitar. Ifc.
rem Auavanderungal and« nach gehörte der grössere Teil den aheaali-
g«n oestrelchlBchen L&ndem, Oaliuan. Oeatrelchlsah-Oehlaslan
Böh^nen und ^ran an. nur ein geringer TeU dt««ate au. Polen,'
Litauen und dem tibrlgen ».söand. <tooh .aren diese «etat Int.Ue*.
fltJ^ten aus Uten
tuell«. dl« aus polltlsohen Qründ^n aus Rub
,, , ^ ' •-— «nen uniTersitaten keine Aufnahaie
finden korkten und in Deutschland nur bis ,ur Beendigung lh«r
Studien blieben. Die erst erwhnte Kategorie Jed««h ^. . .
* »'•gorxe jedoch, die sich hier
tri«., ,., .„, ,„,^,. ^.^^, ^^^ ^^^^_^^^^ ^ ^^^^^^
r«t =».«„e„ ,..«„^, c.„«»„. ,,„ ,,„ „„, ..,^^^ _^,^ ^^^
/
d*r find«« nuch einem anderen 3tadt.tetl »og. ^ '
QUmr Teil der Vorlcrlegsl-Mgrantcn intereeslert «n« bei
«neer^r heutigen Betrachtung vnlger. vielmehr wallen .ir nns atlt
öenen ladgr.^fn und deren öchUtcol beechliftlgen, die während de«
Krtegee und t^^Ur nach Deute^chland eingewandert «Ind. Während wir
vor de« -nege ein «asschlle..llch handeltreibende« Aement beob»Ä
ter, kor^nten, «o tragt die Jct:lge mmranderung alle ler^oBale einer
Arbeiterwanderung, die Pich aufl fast nur unverheirateten und arbel-
tend«i ilementen suf^Manensetit •
Bei einer näheren Beobachtung Wnnen wir folgende
Kategorien feetstellen :
I. ..rbelter, die während des Kriege e von der dettteahen B««re*.
leltung aue Pden nach Deutschland depor lert ed«r •« AÄelt
angeworben wurden«
II, Krl*gBgefangene.
m. Pogroo- und MUltäyfl^ichtllng».
rv. Durchwanderer. die In Deuteehland nur dse »»treffen vm
öeld und Belfledolnuaenten abwarten wollten«
Die Tatsache, das« der grösete Teil P<ÄeBs wo» den deut«
sehen Truppen Huri naeh Au«brudx de» Krieges ovimp40f% wmMe, bewlf»-
te, dase die Bevöllceruag dieses Oebiet« von der vtlltftrleeiiMi Mm^^
v««i-aijgey betroffen wurde als andere Teile Susslaade • Infolge
befand sich In t-olen eine groeae 2«hl von arbe itewlllifea
und arbelteföhlgen jungen ^lonsehen, die keinerlei ^gllehkeit ri»it«iit
Arbelt fcu finden, da In der ersten feit der Ooeupatloa ein ;^eall4k
eher stillstand im Olronoodeehen Leben eintrat und spttter von dtn
deutsehen 3efrelem"»ertwolle aiasehlnen und andere Xnduetr4ee»rlra««->
ge aus ^iT'tndor. der " Krlegf<<not wendigkeit " serstOrt vurd«ft «• ••
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Ml mr an <Jle Z^wtörun« d*r Texta- ur^ '^''^
n^r» la Qpttt«m#»
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In D»ut«ehlar^ ^edocb beetand ein gTOfl««r Bedarf/ aa
.^•Itern, AU df i^ feXde «tehenaer. dc..t.c^.en Arbeiter ere^twn
•dlttn. üie über«t« heeM«leltung d«r d.ut^chcr. An,*en :rar daher
d'.n^md bestrebt. Arbeiter nach 08 t«cMand tu eehaffon und b.dl#n-
t« sich dabei AßT vereehleöensten . melBt nloTit eli.*ar^freUn i»lt-t*l,
ir»t wurden m ver?obl«d«nen &b«.dt«n e.rbelt.fl»i.ise und Scräftlg«
itennca^n t^^^^n ««trieben ttr^ m^eh D*^at«.chlaria gebraci.t, um hier
bei den aefe^.tlgung«»rbelfeen be«ct..vrv\4.iv lu .«rd^r., tu^ J?«a ^J-den
•U aacb ft» die Xßdustrt« •»gegeben» :>1^ indufurloarAcm^tuflungen
jedooh, -b«daRfeten * «ich seür balJ bd icr .ibemt^n H^ei^eleitung
V» die Ihr^n tugewleaeßÄn Ar'.eUcr . d^ li re ee:, aii Ihaer. ij^ntall-
ten Anforderungen Ir. »einer 'He^^c f,>^f^y>Trch^^n iror.ni.er., was Ui .JSbe-
tracht der vA12o»«n Su*el«ung un^ dir achK clit-en ächi nJlun^ laum
minder nehmen Kann, so wurden c.-, ».CCC j'Jdl^che ;.rVe:ter ««« Po-
len ur*a «ir^ Teile Litauen« nr.ch üfU^^^colar.d yvanfc^nvel^ <J< bracht ,
vo ßle unter umen« chl 4 che n Vvrnaltnl-Mi. irbeiteu HU~8ten. 2le
occupatlonßbehbrden sahen nun ein, dsrö 6mv äcut?e:on Indurtrle mit
der twangpvelaen ;ju*s'el9ung von AÄtit rr vor4.£ i^ftdler.t cel ur^J b#-
scnloasen, d'** bl«n.?ri^e ti^stem ra un^or:-. :^l« Ltviue wurden niaht
fijear *«hIioa iURa.:jaßr^etriebcn, 8or.d«rn nach beptlasaten arundaütsten
auegeflucftt urid feuf ^r nd Ihrer Berufe an dio Unu«m'>h:i«2» lue^wtep««.
iiie Äussten eich vert^flicciuen, 6 Jaanate In >:)utf''hlarid »u blelbö» und
einen Vertrag iu untereöireloen, den sie m^v-'-t» nlcut Vi rßt.n;Kn« ä1»
ole nftc& -tvlüttuf der 6 iior»utc ir Ihr«" U«:'lfi;ct ;ar lcl'*chTcn jAXlten«
»cndrrr. nie «aiiPftcn avf ihrer at^
wurde fz'.h V^ rbot der i^j^vaMlerung
wurde liincn die« nlout ^vat.^^^t.*t,
tili, (U**
teintstelle bleiben*
j ^v^ '^^^Y^^^^^^ OHt^uoen erlaeaen*
• 4 •
Brst alt ä»T ar'tedvmi: der ^^Wlrchen lite^.lw.i^ (T«r d««trehen
0«« ^.n-«4,u#rttr^w«rbot<!»p cu rnrlrVen.trflt ein« g«^!*»«!» Bop^crun«
t^uch *i»^l Ub.^«»r bewWirt vnd \r. vielen /eilen tur >:urrl<>.'!#nh»1t
1h-«r -».rti^ltefo^fUi- £<M»*b«lt«t. :.ar8.ir.;«ri mit den »•.•ar.fB»«lP# Dtro»^
tUroen alr*c;.S«r ^ij-^u,' 3'»dii»chc Arbeiter -^^-^rend -3*» Krl«^««
Cii^ch i!« utfci-l<.r.;i gebracht» vordcn»
I-:ri»fc3lndu»trie a4fli/!/>3rU und Infolii« clcr j€iM>bllisl«rafig •!»«
^'IdiscL*'»' Aru^^iccr, vü« nur. ecü einiger» .J'^-rcn ir. d»*r äeuts(!l.en
i lufltr3<^ i'i^&Ti^citct und Ulor f«"ct«n ifure gfffaafit hattttn« IhFt
ArboltRotell^n V€rlü.KÄ«r* , ua d^r. s^urjoXlc^hrcriden i«-- treiben J»rb«i-
<^tn gro9P0r iel3 der ».war^tjÄwe i i»«' rta<*i 0«utrcfc2tind ^brftcTit^n
der hl»» fontg^filu-^nen .irt.^1t.i?r nach ^*o2rr. :ur-.»cy« Inf l^ip der
«fVonOiXlaöiPtn T*- rr^li^tiü^g In Polon lfonnt«n Pl« <fort> )r©ln« Arb«ltf<»
ai!3g3'^c^ilf»tt. 15! nie.» ß J aio ^3.<at6rit<?ilo loa ml3ltftrp?llchtlgen
£lt«r 8t,ar5den, :-ur«ir>n atc von d«r cilll'uüari«cb«r Aiinhcbun^; b^^droiit
XüA t^twiingcn, tA^\ ItuM-cr zeit •*-l«d»r nach uentnchland Lurtlekiu»
Iffthrfr, üv« dlcy«r. ai-'JTtdiPn l«it rfcr tröaste Teil der JO.ouu drb«>li«r«
6i» Ktw-.r^^'Jd ik9 KrUj^f hltfjtier^j«ti«>r., hier ^öWl^b^n,
XI.
wx^tcr U«n uWk;eVwtuuMnd«n rue?lee:i«r Soldaten, dl« «iliy«iid
d*» Krit'45»ta In eutncüo \itr<^t vtx^e c.&vliiixty» g»rl9t:,en, böf».n.3©B «ich '
auch viele «&u««r<d« J Jdlsflii* Ölfänger««* aleich 'r^a andar^a Mfanc©»
Qcn wurden dl« »obon ^äär^nd dfrs Rri«4«s ui fercohladun« Unfetmibaitir
^ Q m.
henpt^'Lcnllcii wuts;i4;slt;;tr ^e Arbclt#tfr VowHÄndlert* i3el Ausbruch
Mtr Revolution wurde elxi grosser 7ell dieser auf Arbeit kflOHMadlcr-»
tcn Kri^;;^^efAri^en«f/4 von ds^n ^^ol äatcr«jrat#ri uli^ freie Arbeiter mrA^
l^üi er.% Viele Jaulti^ciir. yr«^/*;€Mr.4^i>r<^^ die nicu üaapt#Bi^ohll0h In den
kl<tiM»rer fira'^.tcr. -rfc^erJbu^^g^a und u^tprettÄßenü befaitiden^ verbli#ben
auf ItirciÄ /4rbcitee&i;iIerA# Vittxe «rurden #elD0&6.ridlg als Sduoieidir und
Senuftrcr Jir.» gia'^tr, ö» auf, J«xals rlöd«r nach ius^lAnd üuraektutehlHL
V\c dtutrchfir icll&ritohorci X fai'aucöuen später, ^»n» beaood«» e Im
Jnhre lv:.l auf iruüd GlrA>a *lr*i3Urittl«i»la3ßeB dl««« «fimullgva
«ric£s»f&n£r»n0n aa.»!;:uweia«r. unJ !?!• da;u iu : wirken, dl« MxXnUng
cilc/pic:ic -iiaff«rt tiatten ÄUftufiefcon unö nach Ruft«! and »«rtJektutoJuiB
v>n Jedoch aar l» venl^öß ^Äller. gelungen, mes« «h*.
,«f«ng»n<?n, lil© ia y« ufeßtshland geblieben sind Ottd »uf
-ÄäüÄi*; 4 . ccuo P^r er* ru «öhöts^n Bim. bilden einen »«hr
**.r:.vai->n^irii ,v,r ^r^tjtiuißchen Arb*>lt*r In i^utscüland, »tthr»nd
i^^r Krie^.,,e^^,t,rn«chaft, eü fioü..«r# ^b»lt geiröünt, haben i»r
•.-.iß.: von Ihnen dl^ AThrn auf^c^ctcn und sich k^uiW.m«chen o*r
au.l.^« «rrurcn rA^-«ra«Ä, I>lc.)cr4^.n, dl*, ton fr iber einen han*.
irer-^ütraf h.tvT., tn der ..cnr. .^ ,ur.n er. Scimelder, aob«i«afllier.
- e -
in
Mogroaan
und In i.aleÄ «lna#tct«» dl» öltonoiBlache Ztrrtittuag Pol«»»» d*»
»ir eehon ol>«ß «rwftJant haben iiad dl« lJBp«rlalJAtl««h#n T»ad«»^
■tn d«a Qftu«n FoI«n« dl« «leti In don uiuuat«rbroeh«affn Rrl«cBa
gßglin Iiuft«l«*nd und Llt>.M4«n auevlrkven, fcwiii%«n vlelt da>u, lH»«
HolittAb i.u »©rlfa*»«» und «W Ä-oleri tu fliobteru t»«utöcnland al«
0
ein«r a«r nikoa»«» g^letjer-en öt&aWn war du» ^i«l dl«a«r waou^ra»
dBn*a«ß*. dl« Äi«r öieheA«U •rhotft»« und die jiö^iiekicelt
«iner i'«iwr»ettid«rung abrart«n wdlAt«, Von irgend «irifir i?lanaAa*
»IßlwfiC dltaor «»*j<i*rung Itonnt« k«l»> Ked« ««In. denn dl« nach
jö«ubec&ii*;4 «»8 äx«»«n arfinderi Hocsjaenden 7^ar«n tredfT i^lgrant«n
noch i>urchA«r>d»r«r aalt «»in«m ö*t#laiu3«»«n iiicl la ^i^», »oimI^tu «int
m Bovffgucft g»r«^^n« üe««»«, ':?#fien «Im Ige 3ohr,«ucht ts * r, der
rrdJle, 1r. d»P ?»1.« flefc b«»fartden, »u critrlrnur., Ihr Leben in
Bldierhclt xn bringen
wenliiftrr.p Cift' ein« Vur»# Spam« 2«lt
frrl avifate«r fiu Vörrer:, 0«. «•!« i»d«r 0«! cWlttel »oc^ IVt^erA
veltt^ faplrr« b«««HC»fi«n, wai^n «ic ^ot^un^scn, in wcutJ?chl</nd ttt
t£t«lb«n ur.a hl«r lu itrbfiton»
IV.
m« In d«n Jatxrea IViii und
•u« «>oI«n und LltrauMi
«Inacttende «tarlw .^svanderung naeli Äaerllra, A>|[«ntlnl«n und
Kanada v«rMJliin8t« viel« ;]tjctl&8li« firü«lti«r und Au»«nnd«r«r» di«
«ue T«r8ebl«d«n«n Or^ind^n In jrolen nloht» das £lntr«fr«n d«r
Ätt»>.and«ran(|^irp&piei^ und Aelso<t«! abararten konnttn, !l»«r di«
QT^nte ntkttk £M>uteot4.and za g«nen, um von nier au« Ihr« BaHi«
in g«ordn«t«n Ve]tklltnl«8«n «ntr«t«n »u kttnnen* Ung»flihr Xft*dOC0O
Ausvand« rer» dl« «losh kurk« Z«lt In l>eutschl&nd aufg^a]t«n hab«i|
- T •
natfb
Jtodt
Deat8cU.a«»d katt»n« kdni:A«n lÄ» ii«lae ;J«doch aleh« fort««t»#n, da
•1* von d*» in i»m4i»ur^ l^Jl «Inaol^Mnd^n lli»rtnd«rang«b»a«h»l»^
tuz^n AMh a<n V»JP#iiJl«t«n ötaaWn iiovl« nach Kanada !Ä«rFaiiÄ%
wir<3«R. :>a *« «ioii ««tttlet» «■» d«»«» «»d «lait&rpfXlohtlga 14«i»clian
1WMidolt»#, aip nach *'olen niol^t kttr'Jcirlwliran Ironntan, ir«nill.eb«a
miM In Dettti^ohland und ba^fTrindet«» mit dtra Geld«, do« «l» ftir dl«
B«l«tcRpa«'n von ihr«n Vonrandtan au« /uoMrlka artiloltan* Weil»
^cixr^^Xdßr» und Gattuh;u4ä^charwerlr0t{itt«n«
Mlcut xinbatin^entllcb 1»% auch dl« Zahl 3en«9r DUf efc'^OTd«-
»»r, dl« In don let»si«n 3 fahren l&op Deut «Chi an-* n**ch 3elglan
i irr&r4lcr« i cti gez«lfet sind* Auch hier l«t mit #*ln»i» Zfthl vor*
t-^rp-or^n fcu radmm» dt« »Icii clia^«^ 2«lt In Deutschland
ftUfiwhÄlttn haben und darm weiter gevandtrt r>lnd«.
Uat>*fh«uyt könnt« i:ian bei «In^r genaueren aeobachttmg
dar Durchvafiderar faata^elltK^j dae» dle3«lb<>n iriaier etärlrer na^
dem tfeeten hin tendl t vUen* «ahjrend vir In d^n i»nf angsj ahren der
Vaadiirun^^ dl« grviHA«re la^U Ut>r AaA^andi''7ey In d«>n, den öatXlehan
Qren:cn hSthcT j-ele^-entr. preunoiacL^r. Gtuduen finden« eo varßohlelA
nlcii ßMü.t«r dae Bild und •» Irt leicht fest zustellen« d^f»^ cir^e
ijxDkcr grSsaax« rA^iX na<^h dem r^h^^lnlend tind von dort vettcr oi^eh
Belgien, fpanJocaich und LxMienbur^' herJbc r^^eht •
V«
Die ^'idlsehe iän^anlemrag n«ch ButschXand lat eliv^
ArtelteiH'lnyanc^enmg* Sit »are es In elr«c&i noch et&rkeren Jian«*,
venu nicht die 1mri.el cht igen und volke<r,lrt^chcftllch !»oh&dl$^«B
• 8 -
a
Tendent^n 60T 4tut^ch«n BUroltratle «*utMin* von Jildl«oh#B kt^tfm
Cttvung^n h«tt«n, tteii» LDt«»riieiÄcr und Eiaidl*»r tu wT»n. ün\
dlM kam f.0 : Al« «At Ä^^ndigun» doa Krie^## «iwdortt^auaend« und
3lllll(m«n d«ndbUl«l«rb*r aolaAfc.fi ir. lere i»to.>t. aar iCK)»h?t.#n
und «1,0h infolge d«r ÄnnVXXuRg a«»r Arbeits fnr aw Kri*et^lm> ;•«.»!•
• in« liaw»r gröfOCT« Airb€ttr<loPlgl»it beccrRar »acht«, «torden vo»
d«r d#it,peyi«n negierung üemol lla.ftchur.^cbfesttbar^vir.ccn trlRfwn, fll#
n vKl* n ulöhllüOtJ BOftialen Of^RCtten ( Äf^ht«t-:nd'rt(iß, ?«AlD-
d«ranfe 1»r ^joi>r>f Ibf^nchöftljUAor ) auch minchra VnnUJrdgr > SPhüdll-
ch« «ntii1«lt«n, 11» clen 'U«troü! nach den arosn'itäli^n •ln?ii'«wn»»n,
mirde ^stl-c-t, darc In den i^tadtea, il» t8>«r lü4000 Äln^-ohner to»b«r.,
Bur «ülchc Art>c1trr brsch»«ft.1,it, ^trd^. dJrfcn, die brrclt,« vor dt«
1. AUguft lwl4 h1«5r üir^n »ohnal«». hatten. DU(^ »n »icü ▼1#X-
Iclaht vem'jTiflilße d^ntix'smn^ mxrüe durch «Ir.« »Uta l?an«qu«i*«
aurchfvfcrung oft» «d absurduat gef litt. &o ^urdtr. fc^« tn flner E«n^
ilp voß ft<»itcn d»i» R«löti»»r«^#rur*g grooee .jartru^« f ir dl« iOif»!»-
tlguag von ^nktlg«n für die a bgt^i« 4fBJr«t«n iioldeX»€tr* slc die Eonftel^
tlonttr« w^py^n wurden und <?lr. ^iin^«! an sehne Idersr^i lern
^i>fitar^« «urt&ndl««h»n 8ohn»4d«rn, dU vor 1UX4 nicht In D ut
land ffftlcbt hott«!* die 0«wUXlgui% fcur -»i*b«^ltroufr>nhmc nicht» #iw
tcllt»^ r^trch dlfT» 3!a<»»n«h>ai« wurd> *»» *auaonden von J idlacben Ais»
b«lt«m unööglloh gemacht., Ihrem ijcru?. r»ac;htu^eh^n, -stw» sie *•!»
(1«1(3 hatten, um *»ln# el^er* iiöi-.itftacni r^ sn:.i:lc^'Ufer. und fälbBt£.ndlg
»u verdm». Dl« c'oIgB ist eine uri^eÄtihnlJ ch t^ro^'Mt "aJil rttXbstftndlg
•M »wxi>n eTbeltcr*der J'Jdtoch«r r«hn«.td<^r« die mit gerlngom
lapltal ihr* rfcrlwV*t^ bogrindet hftb«n un^l von > der iärscb'itt^rung
dcift fdrtBabaftllche^n Lebens aa atftrkatcin grtrofft^r. 'ty^rJori. n dl»»
Mn tauserJicn )cX«lnen Werlf^tl^tten <;r?3<ltcn trott aller Yrrbote \md
etraf«n »ehr vi«l« jaüiaci)« ^irt«lt«r, oft In d«r ^ rm, dsf? f
9
tXn T«llhab#r d#r W#rtot*tt#n eingetragen «lnd# Da«« «af di^sMi
BodföTv Ausbuutung und U#b«rvart#llung der Arö#li#er danemd vovlra»
n^ BiufiB rAchtß erst i^segt werden* i*' hrJllcJh sind auch die ?ej^*
hältnlBse Sa SchiJhmaohergewerbe^ aueh hier eine UnftahX kleiner
Meleter oder werk t&tten mit vielen Teilhabern^ Ol allgeeMlaen
j€^r><* )rornt#» fnftt/^^o «teilt iror^r, d^f^f» cjuallflrlertc Arbeiter
tnB% irm^r innht Arbr>it finden konriten^ wcr^n elr Bxieh oft geivun»
g«in Tnmn^ rieh ♦Iber die geßetvllcheri Vor^chrlftfa hliwogittteette«^
leben ni
it It ai-nerl^er und kompllil^rter lagen die Verhiltale
bei Str. U3\^ ItTTiion ATheitern unl ^^^er Arb^lt^rn, iir In den
ütddten r:olri<: 3c',^chU Tolgun^ fin.lcn Vonnten. filor Haa wlolen
^i^rv^r^tt^n uni ehi;;äalig*:n K-lcg^j,er^n^enen Ue at^ache suetatten^
daes ale 3iCh wühr^ni doe i^rle^c« an nch'^ ro körjerlicüe Arbelt
gevi^iiint aatiten% Im .*e^e»ioat;^ i^u vier ivrbeltnloBiglfeit In den dtlMk
tor^ 3Laix ier .^rbt^licr^eclarf d^r i.lf«en« un ^ Kohl^nlnlustrle 8o«le
der Lö>n'iwlrvf»cr4'^rt« O^r alloiäfcllch be^l inende flc de rauf bau de»
d4^utc:ciii.'n Vol!rv:lrtrcli'rft var In gronseui kaf^ee »oft dor KakkIeB|^r#»
duktloA abtio^n^lg* Infolge d^v Lrt^rcrnährung und üe be r watraagung
vitiirend des Krie^ien hat^i-e Jedoen die Lc^iPoung^füiiiigktilt der Bevfi»
Itt^r «^genaii4.:i^n« ^.lollte die i;'rodu]ctton gelioben irorden^ so
muftßUen n«ue Ai*e 1^ Dkriafte he ränge k;og**n werden. Dte Arbeitslosen
der itadte
n d43uf Jr nur .yi^nig In üeuraciit, da ec sich Beißt
gfUftllflrierlo ^rbelU^r handelte^ die nur wellen ii;ren l^ohnort
ILrc c'aaiill« v«frXaaseBf xm tu och^er«» und Jch.varxarabelt su grel-»
fer.* ÜcberdlcB ** u'-ordon sie iurch die ntaatUche Hilfe vor
aue^erster Hol, bet^röhrt*
j^adLnTB lib^r auc^nd es uä ule Jidleciiön iiiicol
€n. Ihre
-ID.
tiot»!«^« ar unt,«t:euer, die hilf«» dit ihnen iut»ril vurä« , höh
nra L»b«n »u ▼vnlg und Z\m iytttv'jcn »u vl^l . »ont«?« o1« nicht* vüjv
hungern und la iil«r.<5 VfrrVgciaen, so munstcn sie Jrdc i*« le^^»nlieit
wahmehttien, dl« Ihnen •in« Lob«r4sr9ö<,llahlt«l& ^-ab. «ach ^'rat«n ochtjeh-
teynen V«i"flUühÄn i»tr«i*ti©n -»io tu Tßu-<»r.dc;< in <?.r RhelnlPch-tfUstfkll-
30ho Inau<.tn«iü-«Mrt. un-.! nr»h .--n ryinig jclff ..rhrit ?in. -.nen rhcorlÄn
«Lurrjt,»« Vvuhrt^n .n^ noli «• ch ^I^ « rrs n«i«n die :^ufried«nfaen
Ihr.r ic-iue^r un-i ..rhMt,'»>on«,en, .Uich vi,>l^n ari<?^ren Ausländern,
J«»rie «av>«»w»n und ur.«r;i<^nt>hai«n Aybeit*»r., rite von ^f^rt<^o.hen Arbeitern
abgelehnt w«n]€r.. «!*>oh h&ton eich In den v-'ah.r n bereit.«» vi^jju
roAiwrrclgen Är^>«lter^-. &- «^ebll i*it,. ifir Pinj ^elt encfemi; di^»on
»u 4il»*ub«n, da«8 die l. - IGOOo J JiiHct.cr. ..rtt,lUr, dl. Jotit la
ah«.l,*i«in ale Koi^*r^ und Inc!u8t,rirunciur ibi^r und unt^^r leg
aft>«iUi., dort fir im^r hUxh^n »^rdcn. £r findet ein «tttadlger Wech.
3cl atauw. ..rwiter, die J^u^relan^ ^carbt;lt,et haben, verli^eeen dte
ilJl.c-Uii«teli#n. J-chr^n nach fiaur*. lur-ick o-j*r ,^an.i*>m «Jiter ; neue
^mtS^ u,ei^c:..*n kdut'n mr und beglnnt^n juai ersten j.al m IhM Leht»
ö chw..^bclL, ^ fa^. Sich bcrel.. .« .t.a« wl« .tne rradUlon ge-
•«Uafr^^n. .U Le^.nde der Untau^ich'mlt. tat t^ratört, Jidt,.ohe aiw
beu.r hieben b^^i.^^n. d^a. Me un.er ^.on Bedingungen Je^r Art>elt
^•mcht.n können und die. «ch.lnt uns ein ,ro.a.r ue.tn.. oa.« die
..rt d.r .rbelt and dos LeUn^ l«, Inductrle^.bl.t jedoch eei«.«
nicht pleu^Tiet wcr-itTK dferf.
trenl^.r bdcuu^a. docl. i...omin or..hr.t.na-..rt let öle ..o.it
<l.r I..t,r :.t.n in ^cr L.r^.irt.cn.ft. ;.le deutaeh* I.nd.i.t.c..rt
ist seit Jeher .ur au.Ur.ilacL* .rbeUpkr^fte ä^^u^^ ca^
*ü <woöuo^Ifrriderbt.iti»r nach Deutschland.
- II •
ei# Iteaien mit S€ti.r.r de*" iff ihlln^ und kOg#n Bitt« B»T^»t «l*d»y la
ih»« H^lrsr*. Or- «"« t'ieh inM^t tn iolen bandtlte, »a» dl« Pr«u»olach«
Reglrrung lianfT daranf bedadat, d<-.sfl «1« nloht dauerzid In DtutschXajid
blol^«n, U3 dn« polntncJic £1 «atat xi'^wvsmnB niatit tu voRaehwn.
In Itrl«„« hatte man ilss» .\»b«»lter ntcht» aour nofclg, da g'migÄiid
}STXGgf^::fiTf!ing^r.e v^THaridon ^^ren* .1.* nach
gintn D*:tT»^r.**:>ort1^rt ?mrdrn| it^ficnt© sich der LcatCDi^n^cl Ir* der
nicht m0hr cKiglioh, /^rbelter In ö«r r.ötl^tn Anirthl nja tolan odi?T
RuHPlftnd clntnfilhron; an Ihrer öt^srile? b#^arm am* in :*uUsclil£ißd jUrbt^l*
tcr £\lt die iÄnciwlrtröca-ikrfc lu ^uctitii.«
J idXt^Qh€ arbtfiter caeld^ter; eich 0rj?t ^Bluicltt^ dar^n ub^r
auch tn gröt^-^crtin uruy ?<>n, la .-infiUi^ yar lhner4 iWane g^ru img^^ okint 0
Arbelt» öcli^vT^r, loch ^iJixt^r ar^lleuci^ «!♦ gam. garn« ^ ^bt ruiih
<«^olor.i»^ ila r-rrl und dr«?l jHiir«r ßlcii r»uf La^nlr-rtaclt b«^abcr4. üle
jutab€Plt*4i^r yar^n Ita ol l^€>i.^lni r4 uiiL den i-e j f^txin^ön iufrledcn* Dal
den vr^rnahlodo^an landurlrtacfcs^ftllciicn iiaf^chlnrn, en fli^ m:"n pte
ffta'^lt.r, be^ihrten el# Plci* <^c^ar bi! r:rcr ein die polnlr.chcn Jirbaitcr*
' ur
<5o noch hcnJtr ir '.irr deut'^cht^n Lan^tvlrtBchrft hcrrf!chtri^ cier Irar«
..^€?n^ Tn^^ cf? r.< dCMit^'^t^ da- 25CC •• ÖCX J*Jdif?chf^ Arbeiter dlawn
•r
V€irtiMtir4lf^5^€>;c i^CTochsan araren* ,vach hl* r !vnr.n vcn clr*^^ dojuemdts:
Zurtera ??r1n«i» Rede aelr.« - iir^f nicht?, drr scäaai tilgen Baracken,
eeJil echten c^PininHur^ und foh: echtes: E<*Brn, der «I^^lati^er* Vvrreiiting
er"Chftr;t *-» sach nicht v iri«ötien?.Aort. Im letjtt.n Jahr s1nr' nar w»nfc»
1tt?tt Ir» den i^t6dt»»n <»raös3
«
Ichtf^l
leichtere Arbeit ju "^^ffM^n B«*dlii»
« 12.
tfl*<
DX€ obaotlaOi xund pla>nlofi her«lnbr»ehc>nd« Izoailgratlonf die
el«h In btffltlnuBteB Ab0täzicl«D «Jber dl« d«at«90heB Jrnuen •rgosB»
liütt« tu <>ln*r urg«h«uy«tt Xat ae^prophe f(tr dl« IauBlgrant«a und
Fl 'l«htlljr;r<» ?/©«icn WJnrw*., inrm rdcht rccfattcltl|: «Inc gro««2ffgS;g
iV)g4l.ogt« Hllffforganl^atlon «liige griffen htttt«, dl« d«n JbüLgnaAmi
adt Rat tmi Tat «or / 8«lt€ ntond« 01«m Orgf^nlsot^lcn war da« ATb«!»
l>«t»f*lrf» rg*eafc der ;}»Hl«ohon Crgani f«atl<m#n Deutrchlsnds, d«f«a«]i
»itlgiBi^it^ hlfr gan» »ur» j^owtirelft ir0m#»n »oll» Soiiaea vbixr^nA
d«» Wi»1«gr'H. «1« dl# ?ahl d«r J'Jdl««di#n Art«»lt«r aus d«a 0«i«n
loiwr (srüBi-^er vurdi>« vnx*de> auf Z«ttil1fWft»liQ0t Inltfli^iv« «liwr
a«lh« jadlacliftr urgaal««tlon«n la £trnr<^r9tan<5nlA mit d«r (««jrjreral»
MBBal)%alon d«r i«ut «sehen J<s:w;r8lrc4icft»n • da*» Selcp»ti>rlat f Jr 08t;}fW
dia«h« /irb*l&«r "bei d«r 2«ntrallw»rolP^lon dar öerar lr»e!i 2 ft«n g«-
Arbeiter r
r., «le d«n a*r^«fr)'-fjhr:ft*>n >u?Tif'ihr*Tj, ihnen
»•ohtllohcii unl pollti^oh^n Cchtrt-f «r^d«?lhen ru Irf
»•
Parallel
mit dem öekrt^tarlat wurde dann von ^.f^n ver*>lr,l^,*»r ,lnr*i*»chon Orga»
»lration*^n Deutßchl »ri<^py, ü^fs 11c «otlalc ivir^or^c f tr dlel^y^fit^
ttb« mibsi*
Ala mit, Jäadr d^ Krtege« dnp o«tJUdlr>ihe e«Jcretarlat der
Oewenreohaften ll<iulfll«rt »iirde, ifi^ernahai dr» ?tiriir.*ßCit auch den
pcaitlfloti*»n rohutx. imi»oh 7u?»a3B»nf r4-«<»n eil er ^^Jdl^chfr. FrKft«
OeutBehland«, «Inetolleafllloh der proletartrchcn eo if durch eine
geaehioirte pÄltlaeh« f afctl» iet «p seliin^.. d«-» ^T^«ttcrfir«org»-
tm. $u ctr.<>r 3tene auÄnubai» n, *ir t^u 1«. jHl^ch^n T.^Vr Krja n-«h
Regl«»
ruBfi;,
for.'org««* a« Jer^ «teile bcsclchnet. die >jcrufen und brreAtlgt
- la .
'■^:
19t, dl« ItAarmmmn ^'T üBtt^M^n ia B«tttsei>l.md »a v«irtrr«t»«iu
Dadurch, dr.Bs d«a Arb«it«rf iradt^aat ^«lohteitlg ff$vri.^tm tm^lSutttm
■■Xb0Tttnskg/»n viurden, vi« j^rufung
^1^
•tellung von Hksaän » V«to )r«i Äusw«leun«^e^rhi«li •« g«rlBn•I^•
Oftoaon uoiLllchen Ca-iralrtcr. 0» das AFb«lt«rf lrror^Ai«t la Ftfbnxajp
IQgO ü\ich ilo d«uitvcfai« Ut«lle (ü>e Julnt i^l»t.rilM41on ComltecAurd« ,
waip «R in ler Lo^e, aucix ein« wuttv 9 rkSQtg^ie eorltd« T«.ti£k«it tu
«fitfulv«n« ^u.:au-iÄn mit» d«ui uyepriß^leh von ti«n Slonleten bw^Jto»
<i«ten J Jdip«i»«fla ^rtHrtteüLot,, das üU -/ -ei. w-'«vt/ru»l& olur.tj bea«pgt,«,
scbuf .:«*• Arbeiter! ir»or^«utit «In uefcL vor* Z^ * ig»t«I i. «* In dftn
üiCüiil^^öLfi* wti^ttWii, l<vi,jnd«*i& dtta InäuPtriegcbltttjß« Von aic:8«n
iittaier* aus »ir-d nuu* dlo ^«^-tkuito I^^Äiiiratijn j^cr^g»!!, unu Vtii'&«lH<
Ltor exuäit«n di« tt*i2&ri4«}^aiittbni>n otkr iirbcltrlo6«n fie. «n und H^jw
boj*^«, hi#r wcrvi-n ihrt i-a^Ui* ^jt^r ift a.-»d ii:.n«;u iv 33*» bexjrgfe,
hlur verdir* ile arboltsaiJ^Xlchkelten in dfln ^Inielncn rt,f»n nrA«»w
ßacht und ii«lt vbcller, j-eiUnJcn , hior .«rdon die a^Fotzltohen
B««tliataunii©n ib«r dt» Buchte i#r ^Ufllandtr crlkutert und dl© j|&»
4ruat«n vor den *i«Lt)rdtn vertr<iLcn u»v. Von hl«r au?^ irird dl«
döut-Ä.c w©i-,>r.UlohIr':lt f:j<*r d«'n ivirVlloh.on VcrVmf ,jer J-JUsah««
Älnv/aaüerung untcrrlchttt un.l 6er .>«hr oa noUrndl^e palfc-ientart-
Bäxe Kam^if g<4.rn AuPna>ua»f»^«tJo un>:^ vorfcl^.:nger dpr Hc^wmng cnid
Dehördtr. or^nn1ei«rt. hur dtkdurct. io.'.r*c erreicht «erden, daca dl«
rtotiatcüfin Veriu^ltr.inpe :!er o?tJfMirch©n /«-vejter In ^ereg»3t#
3ähr»n gclenl?;. und ecÜAtr« arachlttorun^^en vtr^leden wur'l^n, Da»
i.rbc-it«jn irpur<j«junt, dtis b«l all seiner ;irb«lt 8ioh«r nlAt f«iil«i^
frei ist, l3t MWlfolloo ein« der lntcrc-r>cantoft,cn ;J'Jcll*»ch«?n 0
nlcation«n. lieber 8*ir«n ivufböu unr' ^elr« Jescmttfitlgitclt *er
wir bot cndei^r ufca«^«nh«it auprjbrXlchtr ^ rtchun.
• I« -
Vit
I
mtwm'i b^HOA.l^m iierku«ie tinterBchrldon 41e neue glr»rÄnrt#»
rti/ig von d«^y fclten* Waren ^a fr Sic r •.«^. -ler^ «o '^ind cf^ j^trt
^%rWi4#i^r^ f»a.r.^iPlt#en J^toh frSi-^^r r31# ?Si:rnnti«^n ?\n <iinlg#n flt€»H«i^.
ntarl» 3#n^r«n bl2d«r.d, «o If-t rJl« yhrX^^n Bßlferetlo» »cr«tireut.
xüVi our.« U.i^r«/* iiluraMBcr. hang. Die OPrentr.-ll'^lerung und %ei^
9tr«üung J*«ocl*, iic von der. . JfQar.ocilr'Chen Verhältnl ?'*'en be llngt» l«^
/^ A ifffn 1^ ,'^^ jjer JUd1«'Ch< .irbctter, i«r nach /iai''rl!?" c>4«r Ctenda
"'^ x^y^j- ^^ wa««3rrt, kaunt dort In pulrlercridoo Jf11tnch*'e Leixi
,^ ©3 üffiM V€niiiJLtnl''üe und nmi« C«v1in^tirii;j«n, doch slIsuraaÄi unttsw.
fiie Jber dl# LslCLat* «prcchcr^ licntxm D1<? Trarlt^^iori der altön Hrlcartt
«plr*nt Plc:. fort, *in-i«re Ir. Dcvitpclil nd. !ii*^r 1 <»b4»r. <51# ^'»^l-t»!«»
.U.> .'jl ,- nftrtt flcrLcr
♦ ♦
"t /-■i'^^^- lind ;~ 'Jht^'cM.cht-be-vlrVti r« ^
daßB <tuch ilea« wcni^or* sld* nieht oft f»«hen iBönnen. Q#l»tlge
tnt#rrGftt-^ nc der «lr.<; o.IcT 6rv ^'T4Ccre :ii h6. ipc •7f^9.*?t h«t.,
jpphcr. vor: Oven, rritflrl^tncllr Liuflc, ffi^ft, fr r* nr* «•^nrlleh»
i:ii3t'U7» rbclt, >bjen, 'e^t.rjr.g#n J?orc}cn "^It^rr,. Tc ^r^. der &!.«riinafc
A^-C^'^t^i.
T, C»l«t,lg^
.* 44.- »4 - -< »
den j fii'^clicn' le^'en *ntrrr,\3<?t 'aiK? grrtt. Ir. orn^t« G<
un) deutsch 02 des: Arbeiter vrotJ 2*icht«r laachen, «Ich irn ii8u«n
V*>Tt»iatrA^^T *r,ntpH.«^f<«n and «©l.r.<*ri Arbeit pl<oHe -er* nsher tix
D» '«Ir.v Tnter©e»n f »r üMstl^e Dlngr, '»orrlt. plf> J'H1«rh «Ind»
)«<-1a<'flTV^-^:u.g fln.»r>n un! «r dir do'it,' ch« r-^mehr nicht, po teh-rr»^
um s«lr,« to«letlöen Xfciai3c»>JäBi In ihr t«; friedigen fj 1
rmit *»r dfjrn iTlnD, d#r :<neipc, diwi T»rjriiAaI und don
e üech2ecl'.t.ltrH,nW-;©lton nefcuicn irJ-ol^.: J^.ren racch tu und blld«
- 15 -
•In« •roeto u«fahr , g«rad# fir dlo J Inneren UnÄiinierer« Die oit-
j'JMieeben Intelelttuellen, dlo Jettt In jeutpchland leben und d«n
g»8ltlgen Verfall der .\rbtUcr aitan««h€>n, ohne lhn#n zu helfen,
fl'T^n «Irje sehwere 5 chuld auf Pich
n
All dlee« ümfftftad« b. •birken eine gcvirre Unbestanillgkeit« und
lÄpplgVclt. --er \rbelter. Dir Arbelt stellen unl ;ler ^ohnart
httufig gewechselt. Dlt/9nterbrochen» /lu'ii^antlon k^errvlat den Cxw
saataertotin^ d»p AFbelof p und ercchv/crt j«d« orgor,t'»tori5»«Jie Zu-aa^
nrnfapeur^j. Auch die ac-.«plrrchaften f Jliren h^flg Ela|^ dartiber,
d»nB t^rarle ile J ip.dloÄien ^lt^l<>drr co raech vergeh binden, um dann
In €'^nfir anderen ?tadt vlpdcr auf i itauoJien. Ja»-.el i!»t tle Sejlehung
dPr.organlfllerton Arbeltcrffch^rt tu ihren J laiin chen Oeno^Ren, von
wenigen ..usnahmen abgeeehcn, el;%e gute. Sie traten oft se^en die
?erfo2üUn^ifn peitcnn der 3ehördcn auf und be:^&cn «ich auch,
beiatlo?<e In dl« Betrielje »u brin^^on. AI« ein Belepi«!^ von vtelen,-
■0ge ncr folgende »rief deo .ai^emelr^n *Xut-.oucn aa*erk?ehaftffburide8
f ir Rheinland^« stf ^aen in Dilf^Reldorf an^ef Jhrt -««rdin ;
3e:irltfl8«kreturiü« J^a A.i.a, ^urd» mit^ietCUt, dai*8
uf ür^m^A ^Iner Verordnung die eir^e.vMÄrten Oetjuden au« den
^vr - Itsatellen, die 3le Innchaber^ entfernt ^vr^en aolicn,
UA ai*)«l3t «losen elrAeial^cl.on Arbeit skrüfLen Platt tu »ichen-
0€« ettrren nollen di^r^n Unten ;: ch>*«Pi^kelten in Bciug
auf V>r2ärcrrung der ..ufr nth nlt pe rt aubnir» gedacht weT'i^. Dscb
QeürkaMlcretariat hnt .-* mehreren :tel Icn Ärkundigungen
elngeto^en und Jbcrr.ll die glclchl..ut*.nde .nf*ort erhalten,
da»« gegen den ..ufenth.lt. o.«^Ji ii.cher Einwanderer In un.^^erL
B .trk arareniungen nicht erhoben werden.. Daea vorn^haaich
auch die An-^er^eit mr O.tjuden auf den *ohnung«m.rVt .Ir^n
««.eeren anflu.a nicht au.^lben kann. wU ca «ich «eist «
junger, .rbelter Handelt, die m Barakken. H.rber^er^ FUrarg..
• le -
•t*ll«n od[«r In oiCibl Ur&en ZtLuu-rn WfAnm* Facdlleixrobnua»
gßn ««nten kaum von ost^ idlnohtn **rbeltcrn in ^inr«prttoh
ganotaaen* <^ir t«il«n die««» alt« danlt kelno f (Umsehen iav>
•lehtcb «ntdbchcn körif^cn Über dl« Ansichten der orgar.laUiw
t©n ,^ Arbeiter, tfcnn dl« «fohnungpnot dti^u bfr.uttt «»rd«n
•ollto«
SMnrle
witr» darauf tu venvcl.^on, daas nach xmeertr Kei\ntnl« #b«n
vlol hollü.ndl!3Clie, Itallenlochc unl andere aunlaadlReh«
Arbeiter «le O^tjulf n la 3«itrk varhftndrn ninii.»
Ab«»r nicht roir die frejl^n noilall-^ti-^chen OewcrVpch&ft«« tr«t«n|
f r dl© 4 Idlrdien Arbeiter oln« -uich dl« d»no1rr?itl*tÄi€m ai
Dunckerpclien üevorVflch&fttn »Ini Mhr sft ffJr elr •Ingvtreten. Im
rchwertn Kao^f, den dl© Jidlj^cbcn ^^»«itfr aa Ihro ^l?!tent In
D»utrchl rJ f ihr«n nüp^cn, »inri die Svasptoo» der a«ut?ch»n O^nof^iwnl
©In heller LlchtatrLJil.
VIII.
Die wu» jaülnch« £ln.v arder unj, nach O^utPChlani, dl« la
?«rl<iuf von ö Jahren dU o?tJ 'lü-che - leilur^ mehr eis verdo?p«lt
h«t, let keine noraalc £r»chelrjlng. Sic b«^ftnn ulr e<rie .^olge des
Krl«^e8 uni «tcnJ l.. Reichen <l»r Deportationen, der Pogrome und
der mUltarlf^on<?n imshebun^en. «<• ©rr die int d€Ä»lb verfehlt, Deut«:
1 and als £1 nvMid« rung«! ond b Bondere t»edeutunir b«ti\ae.en.
fnche htnitmls«* »tehon einer gr»*ie©ren Hnwanderung la rege.
Doch hat Dr.ut»»ch3and eine wichtige 3eie :tung aj? nurchg-mg^land
und Rtihepunift. Je le J idl^che Katastrophe la . Pten, j^de mUltürl-
«ohe AUBhehung vlrd J i-^che Menschen nach Orut.chl and blngw»,
trotm a]l«r arenieperren und aller rtrafen. Hier werden J'idlfiohe
Arbeiter oft J •hr.lar^ bleiben . Berufe erlernen unJ Arbeiter
werdwi, bVor sie ihre ««itt^rvanderur^g antreten. i>aaernd hier bleu
- 17 -
bin ifvmn nur w«nig», ••ratreut Sber gftns 0«ut^chliiii.1, cÄrne
tTa^r«^ Zu«i«wnhfn^ ir»rd#i sie Itclrx? beßoniere Bedeutung f ir
die J'icilschc Vollrf»£©ia« ln?chaft orlan^n*
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»p»M»Ti Tvoiniti it»«"» IMMit ny»iyi« o«« ."*« »»^ v>aB»» » »a*>a
nn tu i»t»yi» .anVwBBB-YJ««»» '«»'' t^» ""^«"^ '"''» 1»»^3'* »'» ^J' .oniM«i
VI Ti« (■»y»»*«n») •♦nafii" in t" iy»»ti»i) .aaiifiiÄ-B»«« 1«» xji>»»»»
!•« .>nv» T^« T*« l*»*« »«"»•'» iiff«a m» ojp»Roimn ofi tis lysMH»
-fl»Bpii»i» T»» n« oy»»tifnMiit tr'Äyiay« Tn«»'!«»aii« inM« if t»» ,l»3«
•«D IHM»« v»i nyoMia in ii« t«»» »»«» ?•« tif^»»* itMPAin»« ?•« ia3r>
•»1 t^» n»»ip»tp»'in T^» iifi'fpii-fx'ti o>« }fi\ ,TfDi»Fai>a»«i ofn 1?
nn ti»T»>«Fi 11 ta'inyaif if »»» ,b»>»'i* 1»« »Ffi»fiFi»Mi«tr'«F'iaFii
IF«! IFI t1» IXIKW 1*« BF»»T1FHM1lt t1« IMa om K IFMa Tl» pJÄlJ»!
,mia,ii n« oFiiictt.n 1» »3F»a 7FiKPt;ya »•o'Vis« t»« i»ük3fo ifjifh.ii
-fTOMiK ,«1» T»"nKa PO» tt^n 1F .'•oiVw i»»ia» 71» T*ip ofayniiFa »if» bfi
iFa» ,>«iv« !•« aic» »n T'« if>i»k» uwi dm iFiFi o?t» ^^^i^^Juil^'ü
Bi»»papFTiK »•! V^3*p «•« ta»» tFiaii'^aiFa»« Ft7*»»>»» fj»t f)i^jl%JW>fW
»BJ«i T»R TF»iiFaiFa»K Bun 1F Fa>FT» BFanaoM» »i t>»»ifi « t»^**""» »i ti»
•Vmw^ nj»i» n» »•i'i t»K n« oyB»iiFt<»»iÄ iyi t'» bbi»i t*« t?^^^ ti«»
tyj*T B?t^ FSF» IIB T1K «BWjrBpVB»* IF"» t^» IWOIFB »1 n» f'lp 1F1
ani B oVyBwyaifB t»t b'b ta«n FaVF-n .•»fOBior-BBiaMn* iFi !•« layai» iFa»i«
1?1 .B^F-n 1FW«lM.iyi ?•« B»1BV1«B B^H !•« * IFByaiB yVK»X»B-wM»Ä 11» B»B
,F>« »f .>K1W» t»« BF'l'ff» F>«»»»» Fp»Ba»ll t»« »FaiK »t t^» V*B IFaBFIl
• f IPöyH ,0I«1B B7)FaF2Fliya«K By*1B R IfBKJFB 1FI1F«.11 V* 7^M>1«» ta»ii
B«1tt1«» TFIIBIFI f»« »fH 1F1"« »H .taF> IF«! t1» t^» M 1«» IfpJFIFl t>Fn
tByaiK 71« B»pB»if iFv»i*R 1F1 t»>Fii 1»« »yaiK iyo»iia ti« ifif-rwifi 7»«
• FBBB 1FV*1*« IFIFIlKit 1F1 1R» B«>B J^p^a^X S |9XV P«
■«•r
•prltz Mordecliui Kauftiann.
Pritz Mordachai KaußiUir.n le-ttnicht mehr . Da» faat un-
laöglicli Srachelnönde iat Wirklichkeit g-^'orddu. linar dör
beatan jüdlaclien MöriBcht»n in Dsutacliland ist voii uiib gagangön.
Vir atji.an nocli alliiuBdhr imtdr ddiu fürclitöi'lichöri li.'jdrucik
di^öüü traurigen (Jt^^iöchölisriö, uiii hduttd aclion die guriaö Baddu-
tung dleßöö eiganartigön Möiiiäcliön vürdigbii zu koimen. Dönn
JTi^uüiittJin ge^hörtö ent^chia dön zu den iiitarööbarite tt^n Judibciit:jn
Pyrßüi-llchkoitön in Döutüchlttnl« Düö döutacliö Jud<;intum hat
wolil öine gan 2:0 neiliö von bödeutönden Kojpt&n lierYorgötrachtj
da und dort Kar auch der Ai^öatz ftir ainti PeraCnlichk^iit vor-
liäJiden^ doch kainem \mr ea gelungen j 00 jung und doch 00 zen-
trale Peröonlitliköit des Jüdiöchan j.ehön» in y^eutfechland i:u
werden •
l*#lI#Trfc*-ufluann| dör kum du^ 30« Tiöhenajklir ü"b^röchrittan
hat, -war — ißt ari Rli^in gehorön, hIöo dort wo Deutschland am
deutechesten ist und wo Juden und Judentum fast ganz unbekannt
ßind . Vor der deutüclien Jugerd-und ifanderböva^ung ßtark "beein*-
flUBsti farü /er früli den Weg zum Zionißinuö* Die garjze Art
dieses nrönsclien war eine solche j daas öie nicht ötehen bleiben
konnte beim bloßsen B^kenntniö zur Idee, eondarn daöö ar auf den
tia Xöten (jrurd der T^robleme dringen mueste | urn öie auf ihre
Richtigkeit, ihre walirhaftigkeit hin zu erforöchen^ sie zu veri.-^
tiefen oder abzulehnen und zu bekämpfen«
80 vertidftö öicli Ifaufinann in Jüdiöcli© Problöci© und allzu-
bald di-kanrt« disser tiaX achürföndö (Jöist die wi^lbhöit des
bürgerliclien ZioniöMU», dl« Pluttliöit und lineeitigkölt ,Diit
dar er sich m die lösung dee Jüdiscluen •problama hörarjiiaciit.
In ßölner welt^rön intvdckölung ßtlasa Kaufmann auf Fatlian
Birnbaum, ±taji5iX>ßÄKXXi<xKDiö ji^^enartige T.eröönlichkel t Birrbaucie
übte violil auf den jungen Kaufmann einen ungswölinlicli btai"ken
-2-
SinnuBß UVB .Hier fand er Beatarkung ir «einer Ablehnung
de» Z-oriemug und in seirer ,«jalmrß dea l«bandig«n Judönfona.
Hier ward ilun volil d^r stärkste Ai^ato»» ::u intenßivar Beschäf-
tigung mit Jüdischen Dirgen. l9lS) b«gagnete Kauftiann Dei dar 5,
Weltkonfer^nz der 1»oale Zion in Krak*. Eina biahar unüHkanr^e
und urgasehena ¥olt offarib.a-te Bich ihx. h:;.er. trotzdem «r <3«r
V^rn.5ner de» ZioriBuai» au^dia scionist i ßche llnötallung der
poala Zion aMehtt, offenbarte «ich lim hi«r dia .iganartige
Kraft und der ideanrnichttun . dia dar JüdiBChan Arbaitaröchaft
innewohnen. Hier in Kr^au begegnet er .^m ersten M^a Jüdischen
Maaren, Jüdischem Volk in .einer liganart. in .einer Kl eiri.e it
.nd in Beiner ar5.«e. Jen.n ^a^^an, .u denen il4 «i- ungeheuer
starke ^ehnaucht.og. Von Krakau girg Kaul^iann nach Wian, vo um
dieselbe ,ait der Zioni.tiBCl.a KongreBS stattfand. Hier offrn-
V.arte .ich iV^ die ganze laäglichkeit de« bürgerlichen Zionia-
,u, und v.nn er bia dal^ln noch etwa» fUr ihn übrig h.;t te,
er ^vurda ir. Wien ^oll und ganz davoj gaheilt.
•• i,^«v^vf+ iiarrürdete Kä-uflaiann die "Prai**
ITach ^erlin zun.xckgekehrt , DeL^ui-uo o=. i^
, .«.t, rloht B«hr B;..h»r. «r« .>J».>.J«>^^ Hl^r aUf "-•'»'
^ufir.ann. Ifort ein Platz für J ü d i « c h k a i t ^
^ . tii«r acuten aU die drängenden proble-
la d g-ischaffen werden. Hiai aoxxT'»n «-xj.
™, ae« 3Ü41.0,.,, x..e.. nicht ai„..itlg vo. SW>d.«.« «1-r
...U..t». «^rt,! ,>e.ana.lt Verden, ».n..-n ^Xa. Bi-.u,..,„
,„, ,>-ä«,„ . die 1. Jüdi.o..,n T.«.^- w^'-"" -^ -- ^^*'
„.U„««n. .out, in d.n .,.V..t.U. «i.» »-,....« «».ot,n
,„..d,„. in der .,..»l.t.tf.eai..nt "un r.u*,»nn ..U.ar, K«.p.
-»c.-iHiführvnifi iöi Ziorisi'iuB.
geger die engstirnige .nd ar.gher..xge ^a. .«ifuh.u: g
1 4.4r./i^ «rha Idee Vi^rkündat«
^Uv v.^rd -Mm ersten m^« aie altjudi^iche Ida
. ^..e«Äll1udartu.» findet hier einen heisrem
Birnbaumö f,edanke deB AHJuaer
..d begeiferten Verfemter, von demselbs. se.ne aagner
! {
-3-
an<ir>e n:jn müssen, daae ar das ^rüblöm in ööiner ga"ü«*n QrösöJ
örfaBst. B^3i al]a r gchärfa der p"itik, die r-anfViiiinn an Beinen
- •
^dgnern geulkt hat, rnuas man doch anerkennen, da»» 41«»*» in ihrom
«
Wfsen rlö zörstörend.Bondörr. bautind und waitervreil^end war. S.-^^b
Au8ai!mi;dtirast::n>:g nit dur Poalö gion lUset a;. Schärfe und Grün*
iichköit v;anlg zu vünechen brig | Doch selten war da» Wort <|ln«
Kritykars ur.d ,t^gn«r» eo g^ schätzt^ vi« cIhb fort »rits. Hordechai
^aufciann». saino int^ickelung , die nicht »tillstand, drängte ihn
li-UiB r mehr z^om den arheiteridan M&8»en das Jüdischen Volle » und
zu ihrer Srrache, und so erlaben v.ir das eigenartige gchauspiel^
dHSß gerade in r>eutöc}:land , v-o das'ji^JBtJheftie spräche dar
jüdischen volkemctsBen kaum dem yrmiQu ach hekanit ist, in iliDi,
dem Vsstjuden, einen leidenschaftlichen Verehrer und Vorkämpfer
finlet. In d^r Freistatt vird^ine regelmäsölge Rubrik über JidiÄh».
jldischesT-e^'^n und Literatur eröffnet, die den deutschen Juden
.in wesentlich a deres lud über da» Leben der Jüdischen Kassen
bieten musste, ei anderes BÜd. ^J-ß r^'^^n «us zionistischen und
almlichen Zeitschriften erhielt.
▼ie immer , \)lieb=iu»k== ra-^ftoann uuch hier ,,lcht bei
.inem platonischen ,ekerntni». gonem mit eine« geradezu erstaun
liehen Ausdauer bega6r|er Jidisch zu lernen und »icli in die Jidi-
.che TAteratur .u v.'rJenken und Äi*>^|XÄ«üu«x«.xx es gelang ihm,
vde nur wenigen Manschen, die gan.e ?iefe und SChönixeit desJidi-
sch^n .u ergründen. Er wurde .u eine« der besten icenner der J idi-
schen T.it/-ratur. Dessen Aufsat.e über Mendels sicherlich zu den
b.st.r'gehörten"g.schrleben wux'den . Der Krieg unterbrach das
erscheinen der Freistatt- und zv. an g Kaufmann in den gchützen.ra-
^«, Kit Bee.digung s.in«r pie^ st.elt nachte er sich mit verdop-
..Item Bifer an «eine Studien über Jidisch . Hit besondere. L.ebe
y
/
-ft-
viäüiete er aicli dem jüdischer. Volk&ll^d und sa gibt hdu^ wobi
iceine einzige ganii.aung und kein« öir.zige Ar1)eit über diööö»
ProMem, dae ilun unbekannt war. Mit der ilm eigenan Ausdauer
wirkte ar für yerb reitung und Würdigung dos Jüdiöchön Volk»-
liedea in ü^juteclilund, veröffentlichte später im Jüdiöchen
«
^rlag alii« klain« Jumaur.g von VolkBllä dern, (Jlalvolil air.«
dar schStiatan gamalurigsn OTwrhaupt tat.
Ill9 vor »IrOTi yahr alruatzande HilfBWbslt für dl» in
^autscliland l^t^ndan JüdiBchsr. TlücMlir.ga , di» diu-ol. die
au» *,TBrltekoi.m9r>den Fllfstjäldsr »iTnÖBlich t vnirde, gab K-a"*»"™'.
dl« KSgllclJMlt, auf 8ln«r, rau«. ^rtUt» für di» Interssser
der r,„U9ldend»n jüdischen ^aeeen na-ientlloh für dl» Jüdischen
Arb«lter einzutreten, «r üDarnalm die ^e Itur« de. A^';. IterfurBor-
geanUB der jüdiBoHen „rganisationen psutaciaanl», das aus
weinen Anfangen ^u der ,entralBtelto fa* der ge.amten jüdiBChen
sozlelen wreorge in ^sutBdaanl mach* . Kit verhältnlB^Beig
meinen ,«lMeln hat ^aufmarx ee verBta.Äen, ein ganzes Ifet- von
^rBorgeatallen im Kelche .« Bchaffen. die der »rBorg. der
jüdiBohen Arbeit.reol.art dienten . ,b liegt im We.en dieeer un-
geheuer l.ompli.ierten Arbelt, dae. eie nicht vollBtandlg und.
lüo^rlOB sein Kann. Doch kann nan im.erhin von den, voj IC* fmann
geleiteten HilfBwerlc eagen. daBB e. eich de» deutbar heeten
^U. erfreute und dae» ai Jene ühl.n .aohredon. die den «eri-
.aniea^en „ilf BinBtltutionen Ir, den vorBC):ieder.en T.andern ach-
,«»a,t .erden, hier ganz fehlten, »enr da» v-^.a-n ^ler .relee
- _ , ., 11 in.nrauß sroe», und «r hat diese 8
zu Traufmann vur 4«-gSTSde«Luberau» gros»,
-^ MrV. n-ätiickoit gerechtfertigt. Br blieb nicA
durch »eine unennud lich3 «ratJ-gi^öav s«
A i.n Ar-bait für die ruden in rjeutacManl,
ßtehen bei dar sozialen Arbelt lur a 7
T 4. .y ,Hh ;r.>samte jüdieche Tlili»"
Hondern darüber hinaus versuchte er die ^^«.«m j
• . f.^Tirrte sicha- der Welti Ufökon-
arbeit zn beeinfluesen . Br beteiligte sich a
j. ..i^v «imh l'ier bald deb allge-
farenz i'" Karlsbad und erfi'eute sich a^xh h..ex
r.einen ^ertr.>uenfl»
€: . ^..
-.5-
ffitiQ
i4ix-
I
öeln^Tätl^ikelti über e^öine ganze litörariöclid und.
g^öBllüChaftlidie Arbfeit ttelit uns Idoch Kaußncuir. der ^jr^n^chm
In di öBör eigenartigen perßonlichke it war die e^ltenö Kraft
vorhanden, niclit nur Ideen zu prödigdn|Bond©rn auch ihnen zu
■
löbaxi* Judöntum vmd Jüdiöclikelt ^ »ozialö ^rbeiit und öoziale
pilfe varer für iiin nicht nur irort^|dönn ar öttillta ßöin ga^izeß
Y^ebar danach oln^labt^j bo , wie er schriab^lebt»^ bO^v/ö« «r hö
von H.nder<:.»n forterta« So vmrde '^^uliiitinn y^u, dam aiganartlgtiten
und iTitaraseanteßten TJTua das Jüdisclien f,ebers in püutsclilund^
■r stand ir keiner -parte! und wsi» im Jüd b clisn t,®^-"©-- ^^ ^lil salten
ist, man zediert© Xlm da» Röciit, üToftr dan -partsien 2n ßböliön,
dann nur. arkarnte. daöß in diesöm trö^^ÄC^'®'^ Ü''^^' ungeheure
lÄhlgköiten und Kräfte vorhanden sind, die oicli nicht in den
Oronz^r ulner »partei einsioixnan la»»öän, lUr die dirj i,^.rtei zu
eng und «u sclmial sei»
Kit -prlta rP-witaann yerliert da» Jüdische re^^n Binen öein^r
■besten ,,9nachen,die jüdische Ai^^eiterschaft öinen <preund^
der ihr ralie stand und tereit waf, mit all seinen Kräften für sie
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tätig zu seln.Wir "betrauern ir. ilim einen urserwr ^atitan.
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Arbeiterfursorgeamt dar Jüciiachen Organisatioxieu
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D#r Kri^^g und die mit ihm im Zil«a«ienhang stehende Vermin aenang
der deutschen Arbeiterschaft bewirkten nfirihrend der Eriogsjahre eine ziem-
lich starke Abwanderung jüdischer Arbeiter bub dem Osten, Insbesondere
aus Russisch-Polen« Tiese Abwanuerung war teils freiwillig, teils zvfangs-
fliftBsig (reportation) •
Die Lage dieser während des Krif^ges nach Deutschland einge/an-
derten Oötjüiischen Arbeiter, die über fast ganz Deutschland versprengt
waren, war in mthr als einer Hinsicht schlecht« Der Sprache unkundig, so-
wie in UnkermLnis <ter wahrend des Krieges erlassenen rechtlichen ßeatim-
■nagen, eetsten sie sich häufigen Strafen aus, dariiber hinaus ^aren sie
der Willkür ihr^3r i^rbeltgeber fast restlos ausgeliefert. Als Auslänc3er,
unter Kriegsausnahmerecht stehend, war es ihnen nicht möglich, selbst ih-
re Interessen wahr zun t:hm(?ii^ insbesondere in Auseinandersetzungen mit ih-
ren Arbeitgebern ubor aus dem Arbeitsverhältnis resultierende Streitfragen
elniutreten« Ple Tetsache der Schutz- und Eechtloslgkeit dieser ostJJ-
dischen Arbeiter veranlasste die Begründung des ••Sekretariats für ostjü-
dlsche Arbeiter bei der IJ euer alkommiss Ion der Gewerkschaften Deutschlands ••
in Berlin« An jüdischen Orgimisationen waren bei der Begr\>indung des Se-
kretariats beteiligt:
U.O«ß«B«
Die Grossloge für Deutschland, der Ililflevereln der deutschen Juden, das
Komitee für den Osten, aie Zionintische Vereinigung far i^eutschland«
- 2 -
Das Sekretariat, das seinen Sitz im Hause der ^ewerkschafts-
kO!miission wm Bnjj;elufer 10 hatte ^ begann seine Tätigkeit am 1» Januar 1911
unter dar Leitung des ' oale-Sioni.stnn Herrn Isaak Kornfeld« Dieses Se-
kretariat Tvar von nun nn die Interessenvertretung der ostjüüischen Ar-
beiter in i^eutschland» Seine Tätigkeit erfolgte im eng:5ten I'invernehmen
mit der Genörolkomraiasion der Gewerkschaften.
Vsch -beendigun^ ae» Kri^::ges una mit Inkraftln ten der remobil-
ÄachungsbestisMMngen wurd - die /'«ufgabe des Sekretariats erweitert. Es
wurdf automatisch zum R^^chts- \ind Schutzbüro aller in Deutschland leben-
den ausländischen Juden. F.s regelte die :flit den Kinaetzen der Pemobil-
machungsbestiiiimungen entstanaenen -^* ragen der Entlassaung der or>t Jüdischen
Arbeitf.^r \ind ihres Abtranoportas nach df;n HeiaMttländeni, was infolge der
Entstehung der neuen Staaten im Osten vielfach auf unUborwina liehe Schwie
rigkeiten stiess. Da die neuen Staaten die ostjüdischen Arbeiter, die
wahrend des Krieges in ieutschland hßuptsächlich in der Kriegswirtschaft
besch .ftigt ws««n^ nicht übernehmen /^oilte, stand das Sekretariat vor der
schwierigen Aufgabe, diese /^rbeiter in Deutschland »u versorgen besw, ihri
legitimierung und allmähliche Ab^'anderun^ nach dem Westen durchzuführen.
Die Zahl der in i>eutschlaud befindlichen Ost Juden erfuhr durch
die nach dem Kriege einsetzenden Pogromwelle im Osten, die viele tausende
Juden dazu z-Aang, nach Teutochlana zu flüchten, eine starke Verixielirung.
Aucdi diese Flüchtlings wandten sich an das Sekretariat um ^?chutz und Hil-
fe. Das Sekretariat war aber in seiner ursprünglichen Zusa/rrsensetzung
nicht mehr in der Lage, diesen verstärkten Anforderung«! zu entsprechen.
ISa wurde daher eine Reorganisation und Verbreiterung seiner Basis notv/en-
dlgf nicht zuletzt auch deshalb, well die Hilfsansprllche der Flüchtlinge
- 3 -
auch in ainteriel .er Hinsicht so gross wurden, dass ihre Bewältigung aus
in Deutschlanl au feub ring enden Geldmitteln allein nicht aiehr aögiich war.
A, 31.12.1919 atellte das Sekretariat seine Tüiiökeit ein, aa
4.1.1920 erfolgt« die anm iung des - Araeiterfaroorgeaaites der jüdischen
Organisationyn Leutachlands." An ;ier arandunijijlconferenz nahmen teil:
Ter Contralverein deutscher Staatsburger Jüdischen Glauhons, die T^eut-
sche 2ientrBle f.r Jüdische anderf^/rsorge, uie Örosalogo für Ceutschland
U.O.B.B,, der Hapo«l Hasiair, der Hilfsverein der deutschen Juden, die
Jüdische Gemeinde Berlin, die JUdisch-soaialdemoloratiache Arheiterorga-
nieation rotde-Zion, das Komitee f.^r den Osten, der Verband der Ostjuden,
dl« Zionif tische Vereinigung für Deutschland. liese Organisationsn bee
schlössen die Gr.maung des Arbeiterf . rsorgemtes una verpflichteten sich
durch Jjihrlich zu zahlende Beitrage die Verwaltungskorten aufzubringen,
rte F'osten der airekt- n sozialen Fürsorge flir die Flüchtlinge rnirden vom
Amtrican-Joint-Tiatribution-Comitee in Ven York Ubernoramcin, das das Ar-
beiterf. rsorgeamt mit der BearbAtung der für die ontJiuJisclien Flüchtlin-
ge notwendigen fursorge risohen Ifassnah^aon betraute.
Pie urafangreiche Tätigkeit des Arbeiterf..rsorgeamte8, die schon
einige ^onate vor der offiziellen Gr.niung eingesetzt hat, war nur i«
ens*en Zusamnehang mit den tteichs- und ataatsbehörden durchzuführen.
Besondere liedeutung hatte das Susaaiaaeuarbeitcn mit den Staats-
behörden in Preussen, durch die das Arbeiterfu rsorgeamt in dem Erlass des
Minister des Innern vom 1.XI.1919 - IV b 2719 - der sich mit aer Regelung
der Verhältnisse der nach Deutschland deportierten ausländischen Juden
befesat, als Fursorgeorganisation anerkannt wurde. Die Zusaiaatnenarbelt
• 4 •
mit den Behörden gestaltete sich üerart, da»s das Arbei terf iirsorgeamt
bei allen die Ausliuider betreffenden ErluBsen gutachtlich gehört wurde,
und dase die olizeibehörden bei ?:rln88 von /msweisungÄverfügungon g gen
Auslander die Meinung des Arbei terf ureorgefuntes anhörte und sein Ein-
greifen in allen jr>non Fällen veranlaö^Ue, in ^enen Gefatir bestand, dass
die Ajsli^nder der Oeffentlichkeit zur Last fallen könnten»
In der GriJiuun gsaitzung des Arbeiterfursork^eaLtites vom 4.1.1920
wurde Perr Fritz ',fordechai Kaufiiiann in uio Leitung des Arbei terfixr-
sorgeaintes bf^rufcn«
Die Eigenart dos ilröfaiterf..röorgeaißtes bestanü darin, dass hier
zum ersten *ale in Deutschland und wahrcheinlich in •:uropa eine Stelle
vorhanden war, die die sogenannte Ostjudenfrage nicht als eine öefahr,
sondern als ein sosialpolitischee Pro')lea ansah, dessen liewälti^jumg nur
auf sozial-politi.^schem . ^e uiü. nicht uurch Poliaei und Zwangsmaaenahmen
erfolgen könnte» Tiese Auffassung des Oatjuuenproblen» ist in der von
I'ritz JÄrdechai f^HUfhiann una seinc-m vlitarbeiter Tr. ^erner Senator her-
ausgegebenen 3roschure des Arbei terf irsorgearntes "Pie T^inwanderung der
Ostjuden^ Berlin 1920, Weltverlag^ Dusl'ahrlich dargelegt,
leben öen ÜÄSsnahmen des politischen Schutzes ergab sich auch^
wie bereits erwuhnt, die Notwendigkeit bedeutender fiirsorgerischer Mass-
nahmen für die Flüchtlinge. An Atolle des völlig unzulänglichen Unter-
kunftGwesens fj r Juden in i>eriin echuf das Arbei terfiiraorgeaxnt durch üeber-
nähme des dem Berliner Asylvorein gehorchenden Asyl in der Wiesenstrasse
eine neuzeitliche, den Anforderimgen der Z/^ockmässigkeit und Hygiene ent-
sprechende Unterkunftsstätte, in der die Plüchtiingo !&)nate. Ja manche
- 6 -
Fatüilien Jriire lang untergebracht vmrdeü, Hiv.'r erfolgte auch aie Beköoti-
gung und äratlich© Behandlung. Für die Familien, die Kinder im schulpllif
tigen Alter hatten und sich l>ing re Zeit in Berlin aufhalten musaten,
wurde eine fichuiklaaae elngerichtot, in der sie von sprachkundigen Lehr-
kräften in ihrer Jiddischen lAitter spräche untorrichtet wurden. Dank der
veratändnisvollen und auf aie ?,iüennrt d«r Flüchtlinge eingehenden Be-
handlung durch das Arbeiterf irsorgea.-rt, gRl-^ng «s im Laufe der Jahre den
riüchtlingastrom über Deutschland weiter zu leiten und ihn nach übersee-
ischen Ländern, namentlich nach Nord- und Südamerika zu fuhren. Diese
Aufgabe konnte besonders dank der engen Zuaaiaasen arbeit ait dem Hilfsver-
ein der deutschen Juden gelöst werden.
Diejenigen Flüchtlinge, die aus Teutschland nicht herauskoaunen
konnten, wrden durch Arbeitsbeschaffung der deutscnen Volkswirtschaft
ingegliedert. Diese Arbeit erfol^ste in Verbindung .iiit dem j>.aischen Ar-
beitsamt (s.a. Arbeitsümter).
In Jen J ihren 21, 22 und 23 wurde die Ost Judenfrage zu einem
Kauipfobjekt der politischen Farte.ien. Y.n gab zahlreiche Interpellationen
ijj Landtag und im Reichstag, in denen auch die Tätigkeit ues A.F.A. loben<
und kritisierend hliufig erwähnt wurde. Pie öffentlich rechtliche Behand-
lung der Auslanuer unterleg gemäss der an - und abschwellenden antisemiti-
schen Bewegung mancherlei Verschiedenheiton, Die ^tage war inzwischen da-
durch kompliziert geworden, dass zahlreiche y\uslanuer infolge der öesetz-
gebung ihn-r Heiiaatstaaten steatenlo:. geworden . aren und damit die Mög-
lichkeit zur Abwanderung verloren hatten (s. Staatenlose). Das galt ins-
besondere Tür die aus den Successionsstaaten der ehemals österreich-unga-
e
- 6 -
r-
Tischen Vjonarchle, far die aua Polen iind Litöuen und für die aus Kuss-
land stammen'^en Juden, Zum Teil wurden iiesen Flüchtlingen die Bürger-
rechte einfach aberkannt (z.B. in Russlond)^ zum Teil wurden iie Frie-
densverträge in einer >'eise zur i\nv/enduii^ .^ibracht^ uie aiesen Juden das
Heimatrecht nicht gnben (z.B. Teutsch-Oester reich). T:in giX)88er Teil der
Plüchtlinge war d alier nicht mehr in aer Lage, Ausweisungsbefehlen nach-
zukofiwen. Um die Flüchtling« trotLJem zur Ausreioe zu zwtngt-n, v^urden
Internierungslöger eingerichtet, gegen die dab A^F./^. einen sehr hefti-
gen K?impf fihrte, der ab^r erst nach Jahren, im Jfihre 1924, zur Auflö-
sung der Internierungnlögpr führte, ßosonders ziagrspitzt hatten sich die
Verhältnisse in Bayern. Bi InterniervnKslagor Lechfold und Ingolstadt
zählten mit zu üen traurigsten ^:rschein\ingen des nachrovolutionuren 9
Teutschland. Auch hier hat döS A.P./. durch seine i&üichenor Stelle mit
■ehr oder weniger Erfolg einzugreifen versucht, renn inzvfisohen waren
seinem nussero rdantlichen Aufgabenkreis entsprechend in ganz Teutschland
Zweigstellen tJes A.P. a, entstanden. \:n Jalare 1923 gab es folgende Stel-
len: Berlin, Beuthen, Bochum, iireslau, Cöln, uisbu-g, Frankfui^ta/M. ,
Hamburg, Königsberg, Uannhcim, :iiinchnn# :?it der iLimer stärker werdenden
Ab-'Tanderung, mit der 3eruhi/^\in-r5 der öffentlichen Meinung, verkleinerten
sich auch die Aufgaben aes A.F. A., das im Jalire 1924 seine fUrsorgerische
Tätigkeit an die Berliner Judische Gremeinde bezw. an die örtlichen (reii2ein-|
den übergab und sich wiederum allein der politischen und rechtlichen Ar-
beit widmete. Nach dem Tode von Fritz .tordechai Kaufmann im Jfiirz 1921
wurde das A.F.A. von Dr. -emer Senator und Alfred Berger geleitet* Seit
- 7 -
Ausscheiden dieser beiden '»•rren »vird ps von Herrn S. Adler-Rudel gelei-
tet, der seit dem Jehre 1920 dem '^.F.A. angehört. Dem Präsidium gehören
s,Zt. folgende Herren an:
Alfred 3erger, ^.ugen Caspary, Dr. Oscar Gohn, Dr. üerthold Hasse,
Dr. Poul Küthun, Nathan iiÄbinov.'ica, Dr. -fartin Hoaenblüth, Leg.nat Prof.
Df , Sobe rnheiai.
Im Jalire
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1920 ^vxirden ca. 35 000 Falle
1921 •• " 25 000
1922 " " 21 0 '0
1923 " " 12 360
1924 " " ö 990
1925 " "5 150
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behan iolt
Alfred Berger
Llt.
Schriften des Arbelterfaraorgeaait«« d. Jud.Orgoniaationon Leutschl,
I. Ti«i Linwandorung der Oi^tjucien, eine Gefahr oaer ein sozialpoli-
tiachoa ' roblera. Vier Auisatse, e^i,-V«rlag Berlin 1920
II. Octjuden in ] eutschland, Philo-Veriag Berlin SV .68.1921
Dr. l'aul l*athan. 1 ie üst^j hImi in leutschijind un : die antisemitisch«
'heaktion. hilo-Vorlag Beclin 1922. t, -, x -.
Hudeolf Bertram, I io Oatjuden in Döutijchliind.i hilo-Vorlag i>erlin r
rrotolcolle der Sitzungen des ireuüs. Landtages
1921. 41, 42, 43. Sitzung
1922. 148, 149, 138. -
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Der Ttei ohsiBi»i*t«r d«s lÄA«r*
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Beruft NW 40,d«Ä 20. Jaii ^0
Kb*igsplatiö, MoitkRatr. 6.
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Um geil. Mitteiiuiib- der Eatschli eef.a^'j des pr eua.- .
nta.t£«iaieterlu»s auf mei. Sbhr.ibe* vom M. M.A LO, b.tr. WasB-
aahm^ft zur Ab^«hr der Zawnaderuftfr framdetäamlger ^a£iauder ,o«ehre
Ich mich au -^rfcuohea.
Ergä&eeüd darf ich bomerkea:
^le mir der Harr Raicheorbaitamlialater ml i teilt, hübe* die Schwierig-
kelte» auf d,m aeblet« des Woh. i.gw«8e*8 ia letzter Zeit ei«* ateig«.-
de Verschärfung erfol.rei.. Die Zahl a,r Wo»>au.gs3acueudei. wächst atam-
difr. Allela ia Berlin i^uchea et^a 60 000 Hmsh.lt u^sea Wohaua^a.Der
Naohfra,.« eteht ei^ v.ercch.rliider.d gerii^^es A*6«öot voa Wohui*ge* ge-
gfetüber.Der Plüoatlingsaaat ro:ü michat. la .dea let^tea Wochen si*a
vi.le tausnftde deutsoaev Bemte« u..u Sta^^tsaroeiter aas de* aa Polem
ab«.treteae* Qebletea ausge'vie sea worde;..Di. .ertrlebe.ea D«utaoh.*
81 Ad ge'^wU6geA,3am T,il lu aüt.rwagei.Barackett oaer adderea ua^ulaag-
llche* ü*terkUAft8aa,?«l'^.Te£n.ltea /.u wohteÄ.ü^ter diese* Umsta*de*
erregt ea bei der B.vöikeru*s ateigeade* Uuwillea.dasa ^ele tauae*-
de fremdstäraraiger Aualäader i:. I*i«nd Woharuum l*Reh..b«*.
. Auch die Lage des Arbeltmarkts h/'t ach verschlechtert ;die
Zahl der Erwerbslose* iat *am.^Ulch ia de* arossatädte* ia sch*eU.«
Wachsiuru begriffe* . Die ?er*h«ltu*g fre.',dstam:.iger Au.l.t^d.r aorch
dl^ Woh*u*«:.*ot u*d Ma*g.l a* Arbel t sgelege*helt für dieei*helmi8che
Bevölkerua« verecharft ^«rde*,wird daher immer dri*glich.r.
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Ue« Schr.l... vo , Si. MM iO h.ü. ich .l.«.h«d darg.!.«*.
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. ti.t ihr« B-^khTipfuAp .rsohi^ert hat. D.r Erlass des
u4«4ct«r^ d 9 lÄftpra vom 1. Juli ^-u soiixa-»«.
Ostjid« D-30.d.re Voräagsreot.t. <.u
,. „n« I..d.r. d,« ..IC. - «, 0.ju.=. .=.« V,rl......a,r Paes-
. dl, or'.a.c. PoU..lo...örd,. ..rpaicKt,t „ra...d« O.tjad.«
dafis dl« preuBw. t-wx*
>,iÄr«* für U.re P-rioa.i.f«stct «U lag die Qsw^hr ^a
orpraüifiotloftci» erklare*, £ur mro r
üb<^raehmaÄ (ü) . .t ^ «^ä,*^
^ot iruH fichf'. durch ai© juai^cnea iju^borbcu^b
Arbeiter beschäftigt ^«rae»,ohQe Prux.uig
Aroeitaloslgisit oder mam-
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dn- die Aueweiaua« voi. Ost. Jude» wegem
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tiiteA kö»ata*J«tat jedea'fhlU üicht nehr b«si^«Ä und wieüerhol«,dßt8
■ir «!*• alle framd«* Ra9>.«Ä u»d Natioö'* ^leicK-aasslg üehaadeUd« i.«d«r
Vorzüge «ooh Nachteil« für ei»^/.l*ea Grappe sc^aifeiide Kegeluag eua
QrÜÄde» BT Ger-^ohtlgxieit uud Oru*ci*Ä der aae ^ftsa a<^d ir.aere* Politik
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.^;*£N2 -p |^'5 p« "^r^:V!2 ;r-"^"s or^ p£ '^T.'-:^ N ;>::n:
pyri^s' ;-£ c^-isp p'*:*£ n -n^d :r,;pj»L»^'
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fiD^p Dp p« vi^^vn ^.v i:^N rr^^ ;%s* d ^::».-^yi) ps nv.^
p-*?--i2 on^i^r n7"i£r; V::: yjhy vzz ,zt^ nv.r^
n rL»"S-in nr.v^'a n:::n'?: 'i^itinr ,n'-.MM :i::iM<n ^y
t*.!' nin^:} 3'.:t^ i'^ä?: ,D^N2iin c i::;^ X" 'li'-:'--! ntr^vn -i;>i
n^ *?::; D-t!»y:"i ,]v;:2 D^p: c^u*:s:: n^;::^si n^n ;t:vt:
..-i^Ä''?r. p^^'S n'H':: D^^:'?^£n c^2*r'nni
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Ao ö. Ual cl. Ja. trat »mu«re KoMtiiualüii, btmtohaiicl aiui d«ix Hei < en
J e 3 o r 3 k i, Li« bock, 11 a w r a ^ a y luid (l?!ia Untoraeichö«»-
ten, die ihr von cloa Könlöubui-gor Hill'akoBaitee uiil'^ati-atsane iloioe uach
dflm Suwalkor Beairk aa, mm ei/itti* iuirogmiii »m^aro« Oberpröaidoa-
ten B a t o o K i öntapr«ch«iid, ims clor dort boi'ludli :hon jüilachtm
Flüchtl iiHs« aaa Polea anzunobtcon; nicht cUuait oie, wl« eo fcn aon i>ohr«}i-
ben dea Oberpräold nton heiaat, „auf ihr« Glattbüiiaisoaioaaen in dn.ji and«-
r«n Ländern la eixicr den iiiuaaaaimgen der Polen oiiteiO:,enwirk«ndon Kich-
I
tun^ einisunirken," aondern tua tjiul'uch eine non;Jchli<5h brudori.iohe
Pflicht an dioa«n iJUia»r«u fti«a4««ttrt2i«ao»ia<« boUrttii^Ston, not leidenden
und hiifloaen 01aubenai;«iio8aen «y. erfüllen. Wir iauiaa am 6. Mai nach-
raittußs über l/[ a r ^5 5 r a b o it a in sJ u w a i k i an ctnd baeil-
tea uxxo, bald nocli an doeaiiolbon ffuchuittui^a boi dun ciout.'jchoü iiroio-
haaptaaim von S u w a 1 k l, Roßiariiii-arat V o n a k «, vorauaprechtm,
an den wir Empfohliin^saochroiben voci oborprlUiidonton t»itbuk(«»»ii hutttjn
und von daai wir nähora Anwaiauiii^an für di« l)urchf\l!:rtui|j »aidorer Auf.,abe
z\x erhalton hoff ton. ItOi^iorunnarat V <? n a k « nur ab»r nicüt anwe-"
öcnd, and tvir wirden von a»ii:efa Vortroter, einom Friadonarichter »Men-
zel oBBpfimjiwn, dar uuia aber ilbor die dorti^on Jtldittch--i)oxni8chon
Flucht liiic^e n(änig «u aa(;;;ea wua.?to tmd üb«r di« ^jimss« iUijsoloiSonbeit of-
fenbar jiar nicht orientiort war. l>r dacht» violuehr viüLJÜift '^ftharao
aber die Flüchtlin/;o su erfaliruu, waa natürlich nicht caögiich nar, and
i;ab una 8Chliea:jli«n tHta4i^ di« Ilaraon olniisor V«rtr«tor dar uortigen
iüiiiijchen
■ 1 a II ■ ■<M—M
Jüäiachon Üetaolxide luiä aiajöiil^en iicatlichaa Jtolloa mS Xxi a u w a I -
k i auf, von dcaeu tiir evtl« Hahoroo ::ur 3acho höroii würclon. -
Bei dem all^jeiaeinou üeapräch «jiit düaL(voa uEitlichor dcutiaclie t^ölte
uateratut2teA\Vertröt<jr deo iir-eluhHUptaaiixitt über oiao tüöi^^iicheihilfö-
leiütuag für die uich dort uufhaltcndon i^efl lichtesten Jud«n mirde deir
rian ins Au.^o ^efiiaat, ditao jfUliuchea Tluchtlin^tie in oiiiou Lager ia
dam von den Deutachoa beuo tuten Litauou uatorjiui>rini5<3ün, ftO aie lUiter
dem Schutze dor doutoch^ui Behörden vor den Vort*orvgiiai.^ou der Pulen ulche
aeia ^9^den. Die Unterhai tun^s, Verpflegung uan, dieaer üchütjslin^je
müoate dua Jüaiache ililfakocaitee ia ijeutachiaiul überai-luaen.
Der Beaucli auf dem deutaohen Krt'iauat hatte tiaa jsu der Aajsicht ge-
bracht, daaa auui bei den dotttachea Behörden ia iJ u ?i a 1 k i im ^iun-
zea nur fioni^ Beatiita.tea über die Jiiäi;jcliea Flüchtlla^je uua Pclea
weiaö, u:id daaa nir in clieaer lüaaicht au eheatea etmio !ülherea
von den Jüdiachen ^erae indischen i3telien in J5 a \« a 1 k 1 (erfahren
dürften. 7/ir aetaten deshalb uaaere Beauche oei dea ilbri*i,<;^n aatiichon
Stellen der doutach'^n Vexnvaltua^; sunilchat nicht weiter lY^rt, abndern
suchten am nächaten Voraittag vorerat die l^^ö vo^x den Ilejrrn il o n-
2 e 1 aof^e^^ebeaen l^ertrrter der JudiacUen Crijaolade auf: suerat eiaon
Advokaton Danllewitach, Mit^ilied der ;>tll;ltiachen Paula
(Stadtveru'altong), der ima aber erklärte, daaa er aich aeit län^^^eror
Zeit nicht aeiir uir. die Jüdi;>cht>a ililföün-^ole^i^eniieiten kiimuere, und
dann el^ea Buchhäailer H o ö e n t h a 1, eiaora frtüaeren Lehrer, auch
Mitglied der :5Uldtiachea fiada, bei dem v^ir dann
aa den ricnti^ien
Hana i^ekomi:»fja nareil, der uaa aeiber über* allea T/laaenanerte ia luiae—
rer Sache orientierte und auch aclmell olae Veraamüua^ dor (leEAelnde—
vortreter und doa Jüdiachen ililfakomiteoo dea (;rtea nach dem Creiueinde—
h.iuaa berief, aodaaa i«ir luie ait den in der dortl^jen aiXraarbelt
atehenden
r>i IM^PW^IP
utehendßii Herren« aaafiihrlich über «.11« tma iutoraojieroiulttii rru^^on
aoaaprocheii koniiten. Bei dleaor aolOi;«juJioit ijowmmoa wir aucl; poraön-
lich einea Einblick ia diia t^roauo Arracii^iotrlobo clor CtonMJiiid« , üaa
Bich dort l£u Gücieiiidoliuuuo otiVürborultot vor mxn ubaplelt«. J;!« Trap-
pen uiid alle Zltat^er dea aeEoiudeiiaiujea wureu ciAcht ^jodräHist voa Ar-
ioeii: MHoiier, Frauen lüid KimUtrn, dia -iort ihr« kloiiuj ?tt^«öuntüratut-
aii.^ abholten oder aicli aeu aur Unter a tut ^lu;^ i)ui£; ntlirtjkoiiitoo ciol-
deten. vir hatten iJühe, (iurch clioaea GedriUiijo der HilJ'oiimjhenden in da«'
Sitzunisaalmcior der Vorwaituaij iitndurch xu kotit.en. Wena v»ir niclitu wei-
ter von iinaerer Heiao toittieuümion hätten, ala diuaca truari^jo üild
einer maöaenliaften, atilracndon Jüdir>clioa iiriaut, von «laor Art, v«i« wir
ai© hier ^jarnicht kooiien leraon, lua aa luiaartwi d utuohen, ac imvor- ^
jjleichlich giückllcher labcjüdon 01uai)ena<ä,«iiO»«''«n ^for Au^icn »u nUxren
ofxd Ihre Hurzoa dafür ivachaiu-oJfon, so ^täro tum luiaere lloia« achon
von woaentll«i:ea Nutiien oraohioaou.
Im Sitaun^Eiduer hutton ;3l«h in liör;{or Zuit di« Uit^jltwclar d«ja
öemeiadevoratandea, ei-*e Anaahl Mitijliodor dea u«tae;lndox*atea Uiid ueh-
rere, »ufttlilß in ]illfaÄniieleiien-'iöit<»n dort unweaendo :Uibbinor >*uü den ,
Hachburorten cini^efimden, Die 13eaprö«hu:i<<, ult den H«; reii eratreckto
aich natargt?näaa aicht aar aixf dio xuui baaouderö aiiiiobtujiikon Fra^ion
der JiUliijchim PluchtllüßH aua PoJLöa, aoadi^tii aiUT dua .^^uii'^o Jüaiaciie
Artnenelöad dea r> u >v u 1 R <t r J3£:alrkas luid dio ull^ociolno Uigo dtjr
dortigen Judiachon jiovölkcruxig. Ich KUim hltar uur Kura ^ciuiajuk.iOiifaaaen^
waa wir In dleaor Hiiiuicht darilbor dort i^ohört liul^cüi;
Die Ck!niel:ide S ii n a 1 k i bildot dtm UitUil^iUixit dar Jüdiaciiea
ArmenbOTieisimg dea ^^any^tn Be::ir;ke«. Die Stadt hat titwa ÖOOO anaila*iiße
Jiidiaclxo iklitesliedor, davoju aiiid Kaati oüO oi-u<i«;irßayia4iix butiituc^lt, da-
runter einige aber auaaerordoutiich reich. j)io G<jt;.oii4de liählt ca.
1500 Jüdiache Kinder, entaprechend den allisefaelnnn Verliäituinaen der
Uit
.1
d«r Ult<^li«vier »im woit Ubornioijendeu Tolle {jmi/. urta iitul (loa ffotwea-
digate entbehroad. - AU8aerordöntli(5h jjriwu« uu« rlUirig itit ;lio nohl-
tätitskeit clor Croa.«iucitt. Trotz der allüouoliion Artaut dor a<;ß«lndcuiit-
glledcr worden laufoixd durch (.Jaltigo ^^roiiae iUutua«» von ilmoiir««« für
Armonjs'.vooke uui'gobrticht luxd luafm^proicho UlilNioinrichtiuitjou lü r dl»
iirm«n imteriiulton. Ein« Arueiikucho »orubrt>i<)ht tHi^lloh im alle Umtsn
ein Uittagesuon und vorteilt Brot für dlo Ubri;;;«!! i:«4t«m. Dio imaäh-
11 en Kranken eri;ultoa freie odor voröünHfcliS^o Krank enbohandlung ralt
Ar;:t und Mödiain luid Vorpflogung. Pur dio ar:a«:i Kiiider «Ird b©Bondora
geaorgt. Der rrauei:voroin nlmi t aiob »potlall dor krunleon Frauen an
und gewtthrt ihnen Unteratütssiuig. iClno beeonier» \r«riuiataltung wurde
für Peaaach zu (iunoten der Artaon ijotroffon. ausi aiiuiv b(930iidor«n :>aa£a-
lü.-! in der Gemoinde für den 2we6k, die 8() (K)0 U erbrachte, wurde
Mehl aa Uaz^sea j^okauft, die dann an die wohlhabenderen (refaeiiiaeraitislio-
der für höhere l'relee, an die Armen ab«r unontjeitlich ab.5er;;i3ben wur-
den, aodaaa noch lilttel für andere Hllfaswecke übrig blieben. ~ Im
gansen aiad die laufenden Koatea fllr die Ar:a«nuiiterlialtung der CrOK.oixi-
de auf ßsonutüjb 75 000 11 »u aclültaeii, denen tui laufenden Kinnuljcen
aber nur 25 000 U aua der Cretaeind« isejronüb erat« heu. ~ Die !fot der auhi
reichen Artaen dor (ietaeindo, die aioh n.;c»i durch die Anusn der Hachbur-
orte und die dauernd ^rooeo Zalil der durchreluenden Anaen vortiehrt,
idt gans ausaerord^r.tlich uttd bedarf notwendig un<l aclmellotena der
Plllf»» »eitona der ,;rooaen Jü<liachen Uli fnorgunJ^-iiat Ionen der Veit. -
Wie awiuisentl dieae Itaouennot dor dortii^en Juden ssu Je<leea Unbeteliigtea
spricht, iat auch daraue au oraehon, dtuia die luaerikmilache Ililfakoa--
mlBölon für doa ;intente-Poien, «u den alao 8 u w a 1 k 1 vorläufig
nicht gehört, ala eu durch S u w ft 1 k i ktua mid daa dortii^e i.lend
unter
J
unter den Juden sali, ent^o^en Ihroir B«»ticn..miß aui' »igoii» Venmtvcor-
tuag 35 000 U Untoratütauußais«l<lor uii.i 1J>Ö Ztr. Hogfion, 125 Ztr. Wöl
uad 41 Ztr. kondonalorto UUch für dl« .lorti,!.«! JtUllachen Arn.«« zu-
z-üoklie aon. Wir botnichtwi ea aln imaor» Auf,r<»be, dloae Mot der
3 a « a .1 k « r jüdlaohea (lömoiiida, d«a iliif{)^/«r«iii der deutaclien Ba-
den Ktir KermtiUa «u Drin^oa tuxd deoaon achiu^Uo Hilfe für dlo Getaoiu-
de uad dßii Bezirk oiudrlii^sllch au erbitten. -
Unter den ö a w a i k e r Area.« beft.uliui aichnuii auch viel©
JUdiacheu naohtllAüLiL uiui l'olen, von denen tiir «la:;elue dort auch
aolbat iseupröchon haben, rioüo Piachtiin^?», die kein oder nur kur-
zoa Aufenthultoreoht haben, auch uua aonatigen (trtLuä<m ea acheuen,
beaondera hervorfcutreton, verlieren aieh üud 1'ell in der Itaeae der
hinderen Artaen dea ' rtea, auca ?ell .jehan aie auch «eolüan Tttisex: weiter
ina Land, von Ort# »a Ort. »ich dort v.5rate«kt haltend, oder verbuchen
uuch über die d utacho Cv&nzo nach Reiohadeut3«h:.aad ßu kotat^en. Sio
üohen und er^naen aich tll^lich durch neue iailchtiin,;«i, ohne daaa ih-
re Zahl, die al)«;r ala ijana beträchtlich ßeaclintat «ird, lülhcr and©-
goban worden kiwuiWi kann, 3io werden naturliiih vonder a u n u 1 -
k e r Jiidlachttn Araenverwaltiuig entijOijaakotatB nci und hilfreich uuf-
genootien und nach Kräften unter.;ütÄt. ~ Uoberhaupt nuaa iieaußt-wer-
don, dttaa »vir von der Arnanvenmltunö der ;)Uaiach.m ttetaeliid© »u
S u w a 1 k l elnon vorgü.^.licltenJLij^UüL<iK <3! wouuen imbon mid beo-
bachten kon..ten, das« uio öich alt tj^zat^ Uerjseii und volleca itlfer,
tait OeachicK lüid Tatkraft der dorti^^ea ATMUt jumitaiat. -
Ueber die Jll>JLiJ;A^iSyLqJdyi5Sl der üorti^joa .luden noch ein kurae«
?ort: Die ii u n a 1 k e r Juden haben aiuiiichat luiter der Jl«rrachllft
der I «utachen jieiittoa; aber allalUaich haben aich die ]Je2iemmii<»
jjvtijclim
zw
iBChen beiden etwas f r«?imcllioher ^«^ütultot u.;J die Juden iiaben
dann auch die Viohltat der niciierheit, der deutschen ürdnmig mul dor
von den Deutscl:en hlni-«bruohten ilaltnrei.a^iclitanüen, boaondera Im
Schulweaen, aehr acha zen üelernt. Jetzt zittern die .lortii^en Ju-
den bei dem Gedanken, daaa die Deatuchon m^i buld abziehen und die
wieder der poliil3cl)en /irtuolTaft , dem polaiachtan Uaaue und dor ihnen
von den Polen drohenden Progr 010.-0 fahr ilberlaauen werden. Die ihnen
auu
d dem nahen '.? i 1 n u u r Bezirk tiißlioJi aukorai-enden i^rauaii^en
Nachrichten boaa^en ihnan Ja ^jenug, van uie von der wiederkehren-
5 n w a 1 k e r
den H'^rrachnft der Polen zu er^virton haben, - De:-
Bezirk iat .^irtachaftlich und adxniniatrati* achon Jetzt ^unz unter
poiniacher Horrachaft; nur die V^MiB^The PolizeigB'.ialt wird noch
von den ])eatschon naa^eübt. ])aneben r.acht ..'Ich noch der J:iia'luua der
Litauer aia nördiica«j^ arensnachbar^ln nuncher l.eiao botaerkbar. 3 u-
w a 1 k i wird domach zur 2:-jit von drei Herren ro^^iert: von Teut-
achen, ]'olen imd Litauern. 3)aa komtat den Juden dort zugute, don:a
alle drei werben noch, aolange aie die fiuaaero (lonalt nicht allein
oder vorwiegend beaitzen, um die Gunat der Be«olmer und vex-taeidon
darum gegenwärtig auch ein zu atrengea Auftreten ge^^eu die Juden.
Aber die Jaden aiud überzeugt, flaaa die Polen i^anz undora iiets^n aie
auftreten weraen, aobuld die Uoutachen abt-ezogen und die Polen aich
ala die alleinigen iier»en iv. Lande fühlen kön_ien. - Die Deutschen an-
deroraeitB aind Jetzt ganz beaonders auf Jo le Unteratützung ia. Lan-
de angewieaen imd aie würden den Juden dort noch laohi^^ich «mrefa
Ktlckaichtnalime auf ihre Flüchtlinge ..ua Polen<^itgeir,9^ikoniaen^ wenn
Äe nicht undereraoits die poiniach-ruauiachen Juden ula atarke An-
hänger dea Bolachevjioaua fürchteten, den «ie vor allen Dingen 00
weit
j^
7.
«•it wie möglich von dor dettachou Creuüe abaiumltoxi auchen. ])io
Vertreter der {5 a « a 1 k o r JiuilachOia (h)BM»i nda aiiid übor»eugt,daa >
die flüchtonden polüii..oh-ruaaiacben Judon koliieaweßa in dora Haaae
bolBchewiytiach geainat aind, wie aoitomi der Dtmtachan all^omeiu voa
ihnen ang«notac-en wird; daua vi«laiehr darmitor aoiur viel politiaoh
ganz harmloae und ruhi^so Mou.»clion aiud, die ulchtu vioiter rfollen.ala
ciue aicMero, ihnen oiu beaohcldenea Loöon ora«i;lioh.jnd« ohaatätto. -^
T)ie Beaprechua« rait den V»n'tret«)rn dor ÖUai..cheu Oouelnde n^üm den
jranzen Vomittag dea 2. ?u,;;«a in iUiapruch. Hie ::elti,t« una di« Leidan
und ?Töte der dort i^&aAi-^n mid dortl»in «el"lilchtetea polniachon Ju-
don. üle lieaaun» aber noch keinen \ioe finden aur illire l^tr die jü-
diachea Flilchtllngo, xm doront.iilea «Ir dorthin ^^ekoEuaeu ifuren. -
Dleue Aua^jicht oröfniotc aioh wna erat aua eiaer li«uprecmmg, die
ich im Hachtaitr.age dieaea Tagoa allein ait deiQ Onof der doulaolien g*?-
heitaen Peldpolizoi, Haaptmnn ;i c h ö n b « r g, hatto. in doaaen
Hönden die «iiseatliohe Leitung dor deatachen Vorwaltimg ita
H a 1 k e r Bezirk au lio,.wi achoint und an deu wir auch von d; m it-
Vortreter der deutacüeu Kroiahauptmmuiachaft in er.jter Reihe verv»ie-
am waren. Hauptroann üchönberg orKartot« nna beroitu und
hatte eiuen groaaon Kotisenaettel vor aich lie,.on, nach dem er talr
wohl eine Stunde lang über die dortige poUtiucho und cailitüriache
Lage der I^eutachou Rröffnuuöen ouichto. Dan Vieaantlichato daraua für
il u -
ipanixon^'
Litauern werde von ^^ag «u Tag achärfer. Von Kongreaapolen befürchte
man nach vollatilndl gor Itückkehr dea Halle r'achen poiniachen
Heerea auo Prankr(iich eine a Angriff gegen die Doutachen. Die Litauer
achirenkten luehr mid «ehr »u den Po-en über, aodaaa bald ein offiz^iel«
lea JÄudnis ;iwlachon beiden gegen die Deutachan liu befürchten aei.
Die
ri
i*'--^-
1
- I
8.
Die Lag© lor Deatachna Iw 8 u i» u 1 k « r vuxd L 1 t a u o r - ao~
biet wordo ulac imr.er achwlerigor. K« ael bt?roita JJ«relil i-Oü«"«»*
«ordon, dio aoharfatou Abaporruiii^amauziuhtion ii«s,s«a 1>() on voraunoh-
Ken. Der Verkehr tait Koiii^rftaupolon aoll aufa «mjsata b«a«lirniikt und
nur :urch einii;« v«rkehratoro für i^ima atron^i ijeaiclÄJto l'oroonon, im
i»ea«ntlAchon nur für doatachjitlkoiuigo, goatattot «erdon. Don uua Polon
flüchteudan Juden aoli d-r ih- eazmmv ßtmE , aowelt «a aioh ura pclitiach
miverdftchtige imd nicht bolaöhcwi»ti*Jh« Kloajwito handalt, im den
Verktthratoren frei atahen. öio adaaten »ich abnr durch Jiu«7vel»o von
onaereraolts in Idolen boataliten Verti-auanaparaonan crkeiuibar m-
chen, von unaoron Ililfaorgunlaattonon iw 3 u :« a i k e r Ii<»zirk
überiiOEr.en, vorprie^^t u.id von Jed«r politiachon ««^tUtlgmits tib.jahal
ten werden, ts wu-den auch cailinUriacb frai g»«ardont« iiäumitchk«!-
ton in 3 a w tt 1 k 1 Hlr Untarbrlr^juii^s der FÜichtlingo in Auaaiclit
geatellt. Zur Durchführmii; dioaeo Hilfawerkea aol ab«r auch dio
rundaatzliche Zuatimr miß der polniaoh*>ii iJ<ihörd«, di« dte iuiior« Ver-
»ultung des Lanciea in Händoa hat, «rfordoriich. llaupttimnn i^ c h ö n-
barg caeinto, daan tüua dioao wohl ara loich.t«aton von
Grodnoer Zentral vertraltung cait ililfa der aoiarikiuiiachen Konar-
miaaion erlanr.en wflrdo. - Am Cnde aber ri.jt «r, in d«ii n'Achoten v.o-
cho noch voü Jod«r ilaaanalitao zur AiusftUirunj!; dleaaa PUmaa Abotand zu
riehaen, da gerad« die allernächste Z«it plötiiXich woaoxitliche Ver-
änderungen der polit iaoheil Lag© filr die ])eul.ach<m in iJ u i? a 1 k i
brin.en kö;iiito. die auch dieaon Hilfaplim für die gof richteten Juden
verandern oder ^jar uiiaöjrlich taachon könt.te. - Xch hatte ijesen die
Varachinge dea ilauptniuxn Seh ö n b e r g iuir eine« neaentiich
eia;iuwonden, nJlmllch, daaa wir ea ublehuea triUiaton, V^rtrauenaleute
filr
^
der
9.
für Plüchtlintie in Koxiti;reaijpoleu z\x uodtollon, die ge^iaüormaoaen
die Fluchtbewoijuiig der dortii^an Juden bo^jlnatl^jon und aich j^ohein-
politisch i^Oßen di« Polen bettttii^.en aollton. Wir hfttton nur himani~
täre Abaichten ^^ogonuber den polniüch-jikllachon FlUcltlixiijon, halten
u.ia von jedfjr politiachen BetHtli-uag düboi fern und taüo'jten dio i)e-
ßtlaatigung elnor Fluchtbowegong u^tor den jüdiachon Bewolinem Polens
uuch de-aiialb ablehaen, weil wir sioloh groajsor Auf^jube v.irt:5Chaf tlich
Uiid finanziell ^arnicht fje-Tt^bhaen seion, - Ich hielt dieoo Dinwen-
diiii^5e;i für notw^ndiß, uu! auch vor den deatachon Bohördon nicht in
dem fulacL-n Licu-ete au erscüoinen, ulu bögüadtiii^en wir alltiöaein
dio fbilittiriacbe Fahnenflucht der Juden, und ich benerkte noch aaa-
drücklicb, daay di'? Annahme, daaa die fluchtend«a Juden zuraoiat eolcl^i
seien, die yich der polnisohon Militärpflicht ontüiehan wollen, nicht
von aue at^Emt, aondorn von der HegioruUii In Oatpreuanon; daau wir
vielmehr noinen, das? ea aich in den «aeiaten Fällen um Protsrom-
fnrcht utid wirtüichaf tlicUe Not bei den i^lüoht'.?nden handelt, -
Diese Unterrecluag mit doci Chef der doutacliou gehoi non Feldpolisoi
hatte uiie neben dem, was wir über die all^ocaeiuen jadiochea Verliält-
nisae im iJ a w a 1 k e r Bezirk von dou Vertretern der dortigen .1ü,
d lachen f'rerieinde erfahren, ao reichliche und vieaontliche Unterlagen
für die für dio dortit^an Jüdi ichen Flüuhtliuge au unturneheienden
Hilfsoiaajnaiimen .^ebo-eten, daeü wir vuu der ata anderen Tage noch un-
tern om.eiien Infor-aationarüae nach Augiistüwo von vorneher-
ein nur aocb wenig ^«euea und liicbti gea filr unaoren /"iweok erMiarten
koanten. Wir hörten in der Tat von den judiachen aerueindevertretem
im allßeraeiaen <^^«<?n nur daa aieioae wie in 3 u w a 1 L i, aur, daaa
der .'"TÖatiere Urom ddr dauernd vor der poil:ieilich9n i^oatrolie auf
Wanderang bleibenden PlUclitliaüe aich aehc durch A u g u a t o i» o,
der
1.
2.
10.
der Kiaenbuhjiendatation, nln durch 5J u „ a i h i aelbnt zu trieben
achemt. K3 helaat, duao dort* t'UsUch ii«i:;ea fX) nolchor Jildlachcn
Flüchtlinge durchkotn..'on, dl-» ela'/.eln od«r in klolnon 'Trupps voa «
r>orf* zu rörf iJiohon und «loh don nu,.'.en dor d«utache.i Keldpcllzei zu
vßrbor;",on ijuchon, -
Am 8. Mai« kehrten wir von mxnerer K«i3o nach Kö n 1 js o -
borg ::urücJc. -
Fra,:oa wir ona mm, welcher Art die iiilfo aoln kium, die von
düutaehor, .jildlucher ^U^ito'den polnl^ch-Judiachon Flucht Lin.^on und
den groaaon Artuonnaa'.jen in <5 a w a 1 k e r Bezirh is^botmi i7«rden
kann, ao taöchton .vir i'olrjnxde VoruchlUE« dafür unt<ärbr»>iton:
Tur^M^idRruiiii; der ;',roa^iOU io:iMHUiojLJJL.llJLJLJLJ--:LJiLS^2lS^JJ-J^
iat der Illlfövorein der deutschen Juden drinfsliti^^'t ansu,:ßhen, ovtl.^
sobald oa sein kann, goraeinaara nit .ob umortKa.iiachon llilfakoBite«
reijelmftaais gröeoore Uutorstütauiigüiniriien an daa gercelndliche :)ü-
diuche Hllfakomitee in 15 u w a 1 k 1 ssur Vor^tanduug für den Jansen
wa ,
Bezirk zu a enden.
Filr die M\r^s .-.nhr-n Fluch tlin.-o aua rolcn, die Jetzt nach dem nahe
bevorstehenden vollatüad igen Pälck zage der »eut^chen aua S u w a 1 kl
und Litauen sich in Im.or gröaaorer Zahl aul' daa eigentlich
deutsche Gebiet zmch Cat- und Ifeutpreua^jen flüchten, oolite von der
Regierung uie -rlaubnia zu erwirken ^jeaucht werden, duan nie, aoweit
cie öich nicht pülitiach läotig nachen, unbehelligt ic Lande bleiben
dürfen und beao nder;j/nach Polen, vo ihnen nach ihrer Flucht doppelte
Gefahr droht, ubgesjchoben werden. - Den wiaen Flüchtlingen wüaato von
Vertr^iufnamännern dea deutachen Jiidlijci.an Hilfakotaitceo aöglichat
bald
11.
bald an der Grenze Beistand ijeboten vferden, imd aie müauten von dort
entweder bald nach Arbeitastellen im Land* geleitet werden, wo Ar-
beitskräfte fehlen, oder durch die Zentralatelle nach dem Aualande
befördert werden. Alle nicht gleich unterzabrin^senden hilflosen
Flüchtlinge wären bis auf weiteres in einem Flüchtlingahelm zu hal-
ten. Den Schutz dea deutschen Hilfakomitees ausserhalb des Flucht,
lingafeeimea sollen nur aolche Flüchtlini^e geniessen, die aich von
jeder politischen Betätigung fern halten und arbeitswillig sind.
Alle anderen müssen ihrem Schickaal aelbat überlasaen wer dem.
Um aber schon die Grundursache all dieses schrecklichen Flucht-
elends zu beseitigen und den^Juden in Polen a elbat ein geaichertea
Leben zu ermöglichen, ist notwendig, dass, sobald es die politischen
Verhältnisse nur eben gestatten, die Hilfeder Amerikaner im Namen
der Menschheit zum Schutze der Juden in Polen anzurufen und jedewet-
tere Progromgefaiir utid aoaatige Leben abedräiignia von ihnen abzuwen-
den«
Es konnte fraglich erscheinen, ob es möglich aein dürfte, die
Genehmiguixg der deutschen Regierung zu solchen Hilfamassxialimen für
polnisch- jüdische Flüchtlinge zu erlangen» Aber das bisherige Ver-
halten der hiesigen Regierung, wie die Vorachlä;;;e der Suwalker
geheimen FeldpolJ tei lassen doch schon erkennen, dasa man grundsätz-
lich, gleichviel aus welchen Motigön, zu einem Entgegenkommen ^et^en
diese Flüchtliage geueigt ist. Der Regierung muss es auch erwünschter
sein, dass diese Flüchtlinge aich unter ihrer und unserer Kpntrolle
in Deutachland aufhalten, 'ind hior den wirtachaftlichen Aufbau unae-
rea Landes fördern helfen, als daaa aie aich wild und uiJcontrolliert
im
/
12«
im Lande verteilen und für dieoea ohne 'lutzen bleiben. - Da.3 nan
au6h bei der Reichsregiera:^^ in Berlin .u einem Kntgegenlcomraen
bereit iat, beeagt auch eine Uitteilung In Geachäf taauaschuea-Pro-
tokoXl unaerer Groaslo^e Bne Berith, in dorn übor Verhandla^xgen judi-
acher Vertreter mit dem lieichaarbeitsumt in Sachen oet-jüdiacher
Flüchtlinge berichtet wird. -
Für die 1=1 ^.eiteren ilahiuen unuorer liilfapläne für di. bc-drängton,
notl'^idenden poUüach-. Jüdi3chen Olaaben^sg-^aoaüen lie^en-ien .Vifgaben
kann uria-r llilCakotnltoe im ganzen nur uuru^i.m.ien uii.l ..lläetooiae A^-
rjeidungen an die grossen ÖÜJi'.:;chon liilfa.orol .. d^boa. Vir .vol^e.! in
IntorosBe der Armen hoffen, d.xiia :ji^;h recht
iel da^rou in ai'-Jht za
langer ioit vcr>;irklicbaa '-.ird. Aber die dränr.enl^. Not der .jchon an
unsere Türen klopfeadon Flüohtlin;ie fordert ia r.tuichor üln.^i.lit auch
aofortiäB tlllfe. .Vir v^ollea dtnaj^egenuber nicht warten, bl j illeH von
den allgemeinen ^/orbänden l:a groaaea beraten, uud j^ia^hnigt ...rden Ist,
sondern ".■olle:i bald ochon in eiusolnen invl Kl.Mnvm pral.tiuc.he dilfe
beaondera f'.r 'iln viucbtlia,.;e 211 nchaffou .achen. Dio V...rhHndliuigen
mit naaerer 0Btprea3.,iachen Regiemng w.gen BelaB^iuig die^inr Flücht-
linge in Ootpreussen aoll ohne Vorzug auf der b^^reit^j ai t der Pegie-
run.- vereinbarten BaylB m.>iter geführt werden. Tn den rvron .go.aeinden
■wollen wir aclmellstona Vertraaena- n^id Iliir»porBO -..n für die .'lüct^t-
linge be* teilen, die iiuienlJnter.-a.ft aadAr0.nt.3gelegenh.dt vernchaf-
f3n. Und in o^iaem Not:-.-* von Zvvoigr^ teilen aoll anar.r -an^^ea oat-
preaaoiachea llilfawerk die.3or Art z.:aunu.enf,ef uB.t »md ::u .-iiae., oia-
hftltlicipn <yepae inaativen G^.lnzen vereinigt 'verdon,
^lir ai?gx!«Jur dar liH.a.koraraia..ion haben ^-^'^^ ^^-!^";^'^J??^\ ^i^'^^^' v^^^
aus unaereS ersten Betaühen a^ri die üuche der .jadlHC.-.a lluchtlit^,,e von
";?!ea reicher .inaürnder lio^a iür eio aorvür.«u-.n raotje.
P o r 1 t z.
V.
1/
ANHANG
r
!•
I.
MATERIALIEN
Aufruf der Gener alkommarylen der vereinigten Armeen Deutschlands und Oesterreichsl
JUDEN IN POLENI
Die siegreichen Armeen der verbuendeten Grossmaechte Deutschland und
Oesterreich-Ungarn siÄ mit Gottes Beistand in Polen eingerueckt#
Der Krieg, den wir jetzt fuehren, ist kein Krieg gegen die Bevoelkerung,
sondern nur gegen die russische Tyrannei* Der russische Despotismus ist
unter den starken Schlaegen unserer tapferen Heere zusammengebrochen«
Juden in Polen J Wir kommen als Freunde und Erloeser zu Euch. Unsere
Fahnen bringen Euch Recit und Freiheit: Gleiches, volles Buergerrecht,
Tvirkliche Glaubensfreiheit und Lebensfreiheit aixf allen v/irtschaftlichen
und kulturellen Gebieten. Zu lange habt Ihr unter dem eisernen Joche
Moskaus gelitten. Wir kommen als Befreier zu Euch. Die tyrannische Fremd-
herrschaft ist gebrochen, eine neue Epoche beginnt jetzt fuer Polen, mit
allen unseren Kraeften iverden "vdr die Erloesung der ganzen polnischen
Bevoelkerung foerdern \ind sichern. Auf sicheren Grundlagen und durch
Gesetze garantiert werden wir die volle Gleichberechtigung der Juden nach
west-europaeischem Ifuster in Polen durchf uehren.
Lasst Euch nicht durch die falschen Versprechungen der Russen betoereni
Tm Jahre 190$ gab Euch Russland aas heilige Versprechen der Gleichberechti-
gung. Brauchen "wir Euch zu erinnern. Euch erzaehlen, -wie der MoskovdLtzer
Wort gehalten hat? Denkt an Kischinew, Homel, Bialystock, Odessa, Siedice
und hundert andere blutige PogromeJ
Erinnert Euch an die Massenausweisungen und -Vertreibungen. Ohne
Erbarmen mit menschlichem Leide hat der Peiniger Euch mit Weib und Kind wie
die -wilden Tiere gejagt und gehetzt.
♦
Vergesst nicht des Beilis-Prozesses unä anderer Blutbeschuldi gungen,
da die russische Regierung selbst von Amts wegen die niedertraechtige Lu^eiv*
anklage des Ritualmordes erhob.
Denkt an alle die beschraenkenden Gesetie gegen Euch, die sich unter
der Zarenherrschaft von Stunde zu Stunde mehren« Die Tore des Lebens hat
man vor den Juden zugeschlagen, die Tore der Bildung - vor den juedischen
Kindern. Eure Soehne und Toechter sind aus den russischen Schulen, aus den
russischen Staedten und Doerfern gejagt worden. Nur mit gelben Paessen, als
Prostituierte, durften sie in Russland wohnen. So hielt Russland sein
heiliges Versprechen, das es Euch gab, als es sich in Not befand»
Und jetzt ist Russland wieder in Not, uri deshalb begann es. Euch mit
neuefa Versprechungen zu f uettern.
2.
Juden in Polenl Die Stiinde der Vergeltung ist gekommen« Die tapferen
Armeen der Grossmaechte Deutschland und Oesterreich-Uhgarn sind in Polen,
und sie werden mit Gottes Hilfe mit Euren Bedrueckern und Peinigern abrechnen«
Ihr aber habt die heilige Pflicht, alles zu tun, um die Erloesungs arbeit zu
foerdem« Alle Kraefte des Volkes: Eure Jugend, Eure Gemeinden, Eure Vereine,
Euch alle muesst Ihr wie ein Mann in den Dienst der heiligen Sache stellen«
Jeder von Euch muss uns mit allen seinen Kraeften helfen« Denn wenn Ihr uns
helfet, helft Ihr Euch selbst« Unser Feind ist auch Euer Feind« Die Raenke
unseres gemeinsamen Feindes muessen durch aller Wachsamkeit zerstoert vz-erden«
TOLr erwarten, dass Ihr durch die Tat beiveisen werdet, was Eure Intelligenz
und Euer Eifer zu leisten imstande ist« Vor unseren Soldaten braucht Ihr
nichts zu fuerchten* Kein Haar wird Euch gelcruemmt vferden« liTas Ihr uns
liefern werdet, v/erden 7dr Euch bar und gut bezahlen, und wenn Ihr ein
Anliegen habt, so wendet Euch vertrauensvoll an die Befehlshaber, die
Kommandanten unserer Truppe«
Helft bei der Niederringuig des Feindes und arbeitet fuer den Sieg
von Freiheit und Gerechtigkeit I
Berlin, August 19lU
BLe Gener alkoramanden der vereinigten Armeen
. Deutschlands und Oesterreich-lÄigarns«
3.
ERLASS DES PREUSSISCHEN LINI3TER DES INIfiüRN VOM l^XI>1919(IVb 2719 )#
»nYaohrend des Krieges ist eine grosse Anzahl von Arbeitern aus den
Preussen oestlich benachbarten Gebieten ins Land gekoramen, fuer Tvelche es
nach Beendigung des Krieges Arbeitsgelegenheit nicht mehr gab. Die ueben^ae-
gende Masse 'dieser Auslaender ist inzmschen in ihre Heimat zurueckgekehrt*
Zurueckgebliebene sind dagegen in ihrer Mehrzahl die aus dem jetzigen Polen
stammenden Judenj sie sind nicht bloss nicht abgezogen, sondern haben sich
unter dem Druck der politischen \^erhaeltnisse, die in Polen zu Pogromen una
umfassenden militaerischen Rekrutierungen gefuehrt haben, aurch Zuzug neuer,
zum Teil ligitimationsloser Elemente noch vermehrt. Dieser ELnwanuerung ist
mit Huecksicht auf die Emaehrungsschwierigkeiten und die starke Arbeitslosig-
keit im Inlande nach Moeglichkeit, wenngleich nicht mit durchsdi lagendem
Erfolge durch Sperrung der Grenze entgegengetreten worden« Es soll dies auch
kuenftighin geschehen.
Dagegen verbietet es sich zair Zeit bis auf Weiteres trotz der Mbete der
inlaendischen Bevoelkerung aus voelker recht liehen und aus Gruenden der Mensch-
lichkeit, die im Lande bereits befindlichen Ostjuden, selbst wenn sie unter
lÄngehimg der Grenzsperre uni ohne im Besitze der vorgeschriebenen Legitima-^
tionspapiere und der Einreiseerlaubnis zu sein, eingewandert sind, zwangsweise
in ihre Heimat zurueck zuweisen, weil sie dort nach Lage der Verhaeltnisse
vielfach unmittelbarer Gefahr fuer Leib und Leben, Jedenfalls aber der Bestra-
fung wegen Fahnenflucht und Wehrpflichtentziehung ausgesetzt waeren. Auch
die Ausweisung nach einem anderen Lande ist wegen der in Europa noch allgemein
bestehenden Pass- und Sic htvennerkspf licht nicht tunlich, weil die Einreise-
erlaubnis von den Regierungen der in Betracht kommenden Laender grundsaetzlich
versagt zu werden pflegt. Unter diesen Umstaenden bleibt nur uebrig, die
vorgedacliten Auslaender, sovreit sie persoenlich einwandfrei sind, bis auf
Weiteres im Inlande zu dulden, auch wenn dadurch die Moeglichkeit einer gewis-
sen Beeintraechtigung der Arbeitsgelegenheit fuer Inlaender gegeben ist» Es
bedarf indessen gewisser Sicheriingsmassnahmen, um Ordnungswidrigkeiten vorzu-
beugen und die tunlichste Anpassung jener, zum groesseren Teil einer fremden
und nicht gleichwertigen Kultur entstajmnenden Bevoelkerungselemente, so lange
sie sich hier aufhalten, an die sozialen und ivirtschaftlichen Verhaeltnisse
in Deutschland herbeizufuehren.
Ich bestimme demnach Folgendes:
!•) Ohne Ruecksicht auf die ihnen erwachsenden Nachteile sind gleich anderen
Auslaendem diejenigen Ost Juden auszuweisen, welche von einem deutschen
Gericht wegen Verbrechens oder Vergehens erheblicherer Aort rechts kr aeftig
verurteilt sind oder in deren Person nachweislich Tatsachen vorliegen, die
eine Gef aehrdung der oeff entlichen Ruhe, Ordnung und Sicherheit befuerchten
lassen»
2.-^ Voraussetzung der Duldung in jedem Falle ist das Vorhandensein eines
Unterkommens und einer nutzbringenden Besdiaeftigung. Fehlt eine dieser
Vor aus et Zungen, so ist die Ausweisung grundsaetzlich gerechtfertigt.
k.
Zur Vermeidung der eingans erwaehnten Haerten soll inaessen dann von
ihr abgesehen werden, wenn eine der anerkannten juediscaen ÜLiisorcanisationen
die Fuersorge fuer den Betreffenden derart uebernimmt, dass er der oeff entli-
chen Armerpflege oder der Erwerbslosenfuersorge nicht zur Last faellt* Als
derartige Hilfsorganisationen kommen in Betracht:
a) in Berlin: Das Arbeiter-Baersorgeamt der ostjuedischen Organisationen
Deutschlands,
b) in Breslau: Das juedische Arbeiter-Riersorgeamt,
c) in den uebrigen groesseren Orten die von der zu a) genannten Stelle
bezeichneten Organisationen,
d) in denjenigen Orten, fuer die eine besondere Organisation nicht besteht,
die juedischen Gemeinden.
Das Eintreten der Hilfsorganisationen korant besonders fuer diejenigen
Faelle in Betracht, in denen die Arbeitsstelle auf Grund der Verordnung^ des
Demobilmachungsaiirtes vom 28 • Macrz 1919 verlassen vferden rausste, oder in
denen eine voruebergehende Rueckkehr nach den Laendern des Ostens (zum Besuch
von Vervrandten oder derglo) zur Aufgabe der hiesigen Arbeitsstelle gefuehrt
hatte ♦
3.) Vor jeder Aus^veisungsverfuegung uid in Aussicht genommenen Zwangsabschie-
bung ist der juedischen Paersorgeorganisation Gelegenheit zu geben, die
Interessen des Betreffenden wahrzunehmen* Soll die Ausweisung wegen Arbeits-
losigkeit erfolgen, so ist sie erst dann statthaft, wenn der juedischen Fuer-
sorge-Organisation eine angemessene Frist zur Beschaffung von Arbeit fuer den
Beteiligten gesetzt worden ist, und diese Frist fruchtlos verstrichen ist.
U.) Zur Vorbereitung der Ausweisung hat eine Festnahme nur dann zu erfolgen,
wenn durch deren Unterbleiben die Durchfuehrung der Ausvfeisiing gel^aehrdet \
erscheint. Das wird in der Regel dann nicht der Fall sein, wenn die juedische
Puersorge-Organisation erklaert, die Kontrolle ueber den Beteiligten zu
uebernehmen«
$.^ Alle Personen, welche im Mderspruch zu diesen 7orschid.rten festgenommen
worden sind, sind in Freiheit zu setzen. Ausweisungen, die bereits verfuegt
sind, duerfen nur ausgcfuehrt werden, wenn die Ausweisung nach den vorstehenden
Grundsaetzen zulaessig ist.
6.) Die im allgemeinen Interesse -wuenschenswerte schnelle Unterbringung
besdiaeftigungsloser ostjuedischer Arbeiter in geeigheten Arbeits .«stellen ist
dadurch erschwert worden, dass es nach den bestehenden allgemeinen Vor-
schriften zu ihrer Beschaeftigung der jedesmaligen Genehmigung des Regieinings-
praesidenten, bei lan*d.rtschaftlichen Arbeitgebern des Landrats bedarf •
Diese Genehndgungspflicht verfolgt bekanntiicn den Zweck, aer Arbeitsloslg-
Keit inlaendischer Arbeiter (.infolge Einstellung auslaendischer
5.
Arbeiter) vorzubeugen. Sie hat besondere Bedeutung fuer GrossbetteLebe, bei
denen es sich um die Beschaeftigung einer groesseren Anzahl von auslaendischen
Arbeitern zu handeln pflegt. Bei der Einstellung eines einzelnen auslaendi»
sehen Arbeiters oder weniger auslaendischer Arbeiter vdrd allenfalls auf sie
verzichtet werden koennen. Zur Vermeidung der OBben erwaehnten Schwierigkeiten
wird deshalb bestimmt, dass bei solchen ostjuedischen Arbeitern, deren Einr-
Stellung durch Vermittlung einer der vorstehend in Ziffer 2 genannten Hilfs-
organisationen erfolgt, die besondere Genehmigungspflicht fortfaellt, sofern
in dem beteiligten Betriebe im Ganzen nicht mehr als 10 auslaendische Arbeiter
beschaeftigt werden. Jedoch ist die Einstellung von den vermittelnden lülfs-
organisationen alsbald dem Regierungspraesidenten bezw. dem Landrat
anzuzeigen.
7, ) Die notwendige Voraussetzung eines ordnungsmaessigen Premdenprotokolles
ist die polizeiliche Anmeldung jedes Auslaenders gemaess den bestehenden
Meldevorschriften. Von den Polizeibehoerden ist die Entgegennahme der
Anmeldung von Ost Juden aber haeufig verweigert worden, weil diese sich
infolge teberstuerzt er Ausreise aus ihrem Heimatlande nicht im Besitze irgenü-
welcher ihre Persoenlichkeit nachvTeisender Papiere befanden. Auf diese Weise
ist die Anmeldung xmterblieben und dadurch jede iveitere geordnete F^emden-
kontrolle unmoeglich gemacht. Hierdurch wiederum ist mittelbar der Gefaehr-
dung der oeffentlichen Ordnung in vielen Faellen Vorschub geleistet worden.
Den ohne Legitimationspapiere hier her gekommenen Polen mrd die Ausstellung
eines polnischen Passes durch das hiesige polnische Generalkonsulat veBsagt.
Um ihre polizeiliche Anmeldung zu ermoeglichen, te stimme ich deshalb, dass
denjenigen Polen, IMer deren Personenfeststellung die in Ziffer 2 genannten
Hilfsorganisationen die Gewaehrleistung uebemehraen, seitens der Passbehoerden
Personalausweise gemaess Ziffer 9 der Ausfuehrungsvorschriften vom 2U. Juni^
191Ö zur Passverordnung vom 21. Juni 19l6 (jetzt Passverordnung vom 10. Junx
1919) - R.G.Bl. S.601 - auszustellen sind, deren Geltungsdauer jedoch auf
6 Monate zu boschraenken ist.
Die Herren Regierungspraesidenten vrollen die ihnen xint erstellten
Behoerden gemaess Vorstehendem gefaelligst mit Anweisung versehen. Die fuer
die Landraete und Polizeiverwaltungen in den Stadtkreisen erforderlichen
lindrucke liegen oei.
Heine".
t «
ANHANG
1.
I.
MATERIALIEN
Aiifruf der GeneralkomraaTiden dear vereininten Annecn Deutsclilands und Qesterrelohfll
JUDEN DI POLBNI
mimmm
Die siofrroichon Annoon der verbuendeten Grossmaeohte Deutsollland und
^roich-lftipam sinÜ mit Qottes Beistand in Polen eingeruockt*
Der Krieg, den wir jetzt fuÄPwi, ist kein Krieg fm^^ ^^^ Bevoelkening,
sondern nur gegen die russlsclie T^annei« Der russische Dospotisiiias ist
unter den starken Sciilae^^on unserer tapferen Heere mtgaramengobrochen«
Juden in PolenJ Wir konmen als Freunde ujid ESrloeser »u ikich» Itasei-e
Fahnen bringen Euch Hec't urii F^reihciti Qleiches, volles aiercerrecht,
nirkliche Glaubensfreiheit und Lebensfreiheit auf allen wirtschaftlichen
und kulturellen Oetoieteiu Zu lange habt Ihr unter dem eisernen Joche
Moskaus gelitten* Wir kouunen als Befreier asu Euch. Die tyrannische Freod-
herrscliaft ist K^^^ohenj eine neue ^oche beginnt Jotat fuer Polen, Bdt
allen unseren Kraeften rerden ndr die Erloesring der Ranzen polnischen
Devoolkerung foerdcrn und sichern* Auf sicheren Grundlagen und diirch
Gesetze garantiert weruen wir die volle Qleichbei'echtigung der Juden nach
west-europaeischem Mustor In Polen durohfuehren#
Laset Euch nicht durch die falschen Versprechungen der Russen betoerenl
Sa Jahre 1905 gab Buch Russlanci das heilige Versprechen der Oleichborechti-
gung* Brauchen wir Euch zu erinnern, Buch eraaehlen, ifie der Ifoskowitzer
lifort gehalten hat? Denkt an Kischinew, Itomel, Bialystock, Odessa, Siedice
und hundert andere blutige Po,cjr^ineJ
Brinnearb Euch an die Massenausweisun en und -Vertreibungen» Ohne
Brbemien mit laenschlioheni Leide hat der Peiniger Euch i.lt Weib und Kind wie
die wildon Tiere gejagt und gehetzt»
iMTgesst nicht des Beilis-Proiesses ubü anderer BlutboschuldJ
da die russisclio Regierung selbst von Amts wegen die nieder traechtiee
anklage des Ritualioordes erhob«
-en.
Lucgexw
Denkt an alle die beschraenkenden Qe»et|e gegen Euch, die sich unter
&!Vt Zi^ironlierrsclmft von Stundo «u Stunde mehren« Die Tore des Lebens hat
nian vor den Juden zugeschlagen, die Tore der Bildung - vor den juedischen
Kindern» E ;re Soehne und Toechtor sind aua den russisdxen Schulen, aus den
runsischon Staedten und Doerf ern gejafft worden» Ifor mit gelben Paessen, als
Prostituierte, durften sie In Husaland wohiien» So hielt Russland sein
heiliges Versprechen, das es Buch gab, als es sich in Not befand»
Und jetzt ist liussland wieder in ttot, lait deshalb begann
neuefa Versprechun(;en zu fuettem»
Buch mit
2.
Juden in Polonl Die Stux^le der Vergeltung ist gelcxnamen» QLe tapferen
Armeon der Grossinaechtc üoutsohland und Oesterrelcb-lfagam sind in Polon,
uxKi sie worden itdt Gottee Hilfe mit isJuren Bedrueckem und Peinif^etm abrechnen»
Ihr aber habt die heilige Pflicht, alles zu tun, um die Erloeeungsarbeit »u
focrdem. Alle Kraefte des Volkes t Eure Jugend, läire Geraeinden, üku-e Vereine,
Buch alle raueset Ihr vrie ein Mann in den Dienst der heiligen Saclie stellen*
Jeder von Euch iiuss uns mit allen seinen Kraeften helfen» Denn wenn Ihr uns
helfet, helft Ihr Kuch selbst» unser Feind ist auch Euer Feind. Die Raenke
unseres gemeinaaiiien Feindes muessen durch aller Wachsamkeit »erstoert v/erden»
Wir erwarten, dass Ihr durch die Tat beweisen werdet, ims Bure Intclllgejia;
und üuor Eif csr zu leisten imstande ist» Vor unseren Soldaten braucht Ihr
nichts zu fuerchten» Kein Haar wird Eich f^elanieramt werden» Was Ihr uns
liefern vrerdct, ;7erden v/ir Buch bar und gut bezahlen, und ivenn Ilxr ein
Anliegen habt, so wendet Bach vertrauensvoll an die Bef elilsliaber, die
Kommandanten unserer Truppe»
Ifclft bei der lÜLoderringuflg des Feindes und arbeitet fuer den Sieg
von Freiheit und Gerechtigkeit t
Berlin, Au^^iist 191h
Die Generalkommanden der vereinigten Armeen
Deutschlands und Oesterreioh-»lhgams»
h,
ERLASS DES PliEUSSISCIIEH I JHISTHR DES IHNERH TOM l^II.1919(IVb 2719)»
•'^Ifaehreni des Krieges ist eine f,T:osse Arizalil von Arbeitern aas den
Prefussen oestlich benachbarten Qebleten ins Land gekcxamon, fuer v/elche es
nach Beendifjung des Krieges Arbeitsgelegenheit nicht mehr gab* Die uebervvie-
geiide Masse dieser Auslaendcär ist inzwischen in ihre Heimat ziiruockgekehrt.
ZuiTueckgebliebene sind dagegen in ihrer Mehrzahl die aixs dam Jetzigen Polen
staiiaiiendon Judenj sie sind nicht bloss nicht abgezogen, sondern haben sich
unter den Druck der politischen Verhaeltnisse, die in Polen zu Pogromen und
umfassenden militaerischen Rekruti<2nmpon gefuehrt haben, aurch Zuzug neuer,
zum Teil ligitimatlonslosor KLomente noch venoehrt. Dioser Eölnwanderung ist
irdt liuecksicht auf die EmaehrungseclurierigkoitGn und die starke Arbeitslosig-
keit im Inlande nach Jtoeglichkeit, wenngleich nicht mit dxirchsdi lagendem
Erfolge durch Sperrung der Grenze entgegengetreten Tfrorden# Es soll dies auch
kuenftißhin geschehen*
Dagegen verbietet es sich zur Zeit bis axif Weitere» trotz der Noote der
inlaerKlischen Bevoelkarung aus voelkerreclitlichen und aus Qruenden der Menscl>-
liciitarit, die im Lande bereits befindlichen Ost Juden, selbst ir«in sie unter
lingehung der Grenzsperre uxd ohr*e im Besitze der vornescliri ebenen Legitima-
tlonspaplore und der ISinreiseerlaubnis zu sein, eingewandert sind, smvangsweise
in ihre Heimat zurueckzuireisen, weil sie dort nach Lage der Verhaeltnisse
vielfach unmittelbarer Gefahr fuer Leib und Leben, Jedenfalls aber aor Bestra-
fung wegen Fahnenflucht und Wehrpflichtentziehung axisgesetst waeren« Auch
die Ausweisung nach einem anderen Lande ist wegen der in üxropa noch allgenein
bestehenden Pass- und Sic htvenaorkspf licht nicht tunlich, weil die Einreise-
erlaubnis von den Regierungen der in Betracht kommenden Laender grundsaetzlich
versagt zu v/erden pflofjt« Unter diesen Unistaendon bleibt nur* uebrig, die
Yorgedachten Auslaender, so^/eit sie persoenlich einwandfrei sind, bis auf
Weiteres im Inlande zu dulden, auch wenn dadurch die Moegliclikeit einer gewis«-
sen Beeintraechtigung der Arbeitsgelegenheit fuer Inlaender gegeben ist« Es
bedarf indessen gewisser Sicherungsmassnahmen, um Qrd^ungsllidI^igkeiten vorzu-
beugen und die timlichste Aiqiassung Jener, zum groesseren Teil einer fx»emden
imd nicht gleichwertigen Kultur entstammenden Bevoelkejrungsalemente, so lange
sie sich hier aufhalten, an die sozialen und drtschaftlichen Verhaeltnisse
in Deutschland herbeizufuehren»
Ich bestimme demnach Folgendes t
1«) Ohne Ruocksicht auf die ihnen erwachsenden Kachteile sirKi gleich anderen
Auslaendem diejenigen Ost Juden auszu^^feisen^ welche von einem deutschen
Gericht wegen Verbrechens oder Vergehens erheblicherer Art rechts kr aeftig
vorurteilt sind oder in deren Person nach./eislich Tatsachen vorliegen, die
eine Gef aehrdung der ocff entlichen Rulie, Ordnung und Sicherlieit befuerchten
lassen*
2*'^ Voraussetzung der IXildung in Jedem Falle ist das Vorhandensein eines
Unterkommens und einer nutzbringenden Besdiaeftigung# Fehlt eine dieser
Vorauseteungen, so ist die Ausweisung grundsaetzlich gerechtfertigt«
h.
Zar Vermoidxmg der eiiicans ei^;/aolmten IlaerbGn soll indoscen dann toxi
ihr abgesehen werden, wenn eine der anerkannten juodischen ItLlTsorganisationen
d&e Fuersorge fuor den Betreffenden derart uebernixmt, dass er der oeff entli-
chen Armenpflege oder dar Erwerbslosonfuersorge nioht zur Last faellt# Als
derartice mifaorpanisationen konimen in Betracht i ^
a) in Berlin; Das Arbeiter-Ihiürsorgeaiat der ostjuodischeii ürganisationen
DeutscIilandSj
b) in Breslaus Das juedische Arbelter-JUersorgeamt,
c) in den uebrigen groesseren Orten die von dcsr zu ä) genannten Stelle
beaciclmeten Organisationen,
d) in denjenigen Orten, fuer die eine besondere Organisation nicht besteht,
die juedischen Geiueinden«
Das Eintrot.on der IHJLfsorganisationen koimrib besonders fuer diejenigen
Faelle in P^tracht, in denen die Arbeitsstelle auf Grund der Verordnung des
Detnobiloachungsaizites vom 28« Haers 1919 vorlassen vrarden B&isste, oder in
denen eino voruebergehende Hueckkelir nach den Laendem des Ostens (asuzn Besuch
von Venfmndten od« r uergl#) aur Aufgabe der hiosi cn Arbeitsotolle gcfuohrt
hatte«
3#) Vor Jeder Ausweisungsverfuegung voA in Aassicht genoiiaaenen Zwangsabscid^-
bung ist der Juedischon Fuersorgeorganisation Gelegenheit 2ru geben, die
Interessen dos Betreffenden wahrsouiehiiieru Soll die AusuBisung wegen Arbeits-
losigkeit erfolgen, so ist sie erst dann statthaft, ^renn der Juodisclien Puer-
sorge-Organisation eine angemessene Frist z\ir Bescliaffung von Arbeit fuer den
Beteiligten fesetst worden ist, und diese Frist fruchtlos verstriclien ist«
km) Zur Vorbereitung der Ausweisung hat eins Festnahme nur dann 2U erfolgten,
?/enn durch deren Untorbloiben die Durchfuehrunf: der Aus-vveisung gef aalxrdet
erscheint* Das wird in der Regel dann nicht der Fall sein, wenn die Juedische
PuGrsorEe-4}rcanisation earklacrt, die Kontrolle uobor den Beteiligten zu
uebenntolüaenu
^•f Alle Personen, welche im ^derspruch zu diesen Vorscliriftcn festgcno mon
worden sind, sind in Freiheit zu setzon* Ausweisiuigen, die bereits verfuegt
sind, duerfen nur ausgcfuelirt werdem, v«'enn die Aur>weisung nach den vorstehenden
Grundsaotzen zulaessig ist«
6.) Die im allgemeinen Interesse wiiÄischenswerte schnellQ Uiiterbringung
bosdiaeftigungslosor ostjuedischer Arbeiter in geei^oetm Arbeitsstellen ist
dadurch erschwert wo^xlen, dass es nach den bestehenden allgemeinen Vor-
scliriften zu ihrer Beschaeftigung der Jedesm: ligen Gcneluaigung des Regicoruncs-
praecidcnten, bei landiim^tscliaftlichen Arbeitgebern des Landrats bedarf •
QLose Genehnrlgungspflicht verfolgt bekanntlich den Zweck, der Arbeitslosig-
keit inlaendischer Arbeiter (infolge ELns'tollung auslaendischer
5-
Arbeiter) vorzubeugen» Sie hat besondoi^e Bedeutung i\ier Qrosabettiebe, bei
denen es eich uni die Beschaeftigung einer groesseren Ansalil von auslaendiachen
Arbeit ci'n zu hanücln pflcgrt. Bei der Einst oilun^j eines einzelnen auslaandia
sclien Arbeiters oder weniger auslaendisciier Arbeiter wirü allenfalls auf sie
verzichtet irorden koeiineiu Zur Vermeidung der a»ben erwaelmten Sdiirierigkoitonl
vrlrd deolxalb bcstimnrt, dass bei solchen oötjuedischen Arbeitern^ deren Ein-
stellung durch Vermittlung einer der verstehend in Ziffer 2 genannten Hilf j
Organisationen erfolct, die besondere Genolanigungspflicht fortfaellt, sofern
in dem beteiligten Betriebe im Ganzen nicht mehr als 10 auslaondische Arbeiter
bcschaeftigt vrorden* Jedoch ist dia ELnstellxmg von den verndttelixlen löLlfs-
orftanioationen alsbald dcaa Regierungspraesidenten be%Wm dem iÄndrat
anzuzeigen»
7#) Die noti^ndige Voraussetzung eines ordnun^csmaesaigen Fi-eiodeiiprotokollei
ist die polizeiliche Araneldung jedes Auslaenders geriaess den bestehenden
Ueldevorscliriften. Von den Polizeibeho erden ist die Lhtgegennalu.ie der
Anjaeldung von üstjuden aber haeufig verweigert worden, weil diese sich
infolge iieborstuerz :. er Ausreise aus ihr«n Heiinatlande nicht im Besitze irgeixi-
weicher ilire Persoenliclikeit nacliwais ender Papiei^e befaiKien. Auf diese Weise
iat die Aiii^ioldung miterblieben i4nd dadurch jode weitere geordnete Fremde»-
kontrolle unnoeglich geaaacht* Hierdurch "iviedorum ist ndttelbar der Gefaehr-
dung dar oef fontlichen Ordnung in vielen Faellen Vorschxxb geleistet worden«
Ben ohne Legitijiiationspapiere hie her gekommenen Polen v±rd die Ausstellung
eines polnisclien Passes durch das hiesi^^e polnische Generalkonsulat vei»agt»
Ua ilire polizeiliche Am^ieldung zu enrtoegliohen, 1b stlionic ich deslialb, da&s
denjenigen Polen, ±^ler deren Personenfeststellung die in Ziffer 2 genannten
Hilfsorganisationen die Gewaehrleistun^r uebemehinen, seitens dar P&ssbehoeixien
Personalausweise gt^uaesn Ziffer 9 der Ausfuehrungsvorschriften vom 2lu Jtini
1916 zur Passverordnung vom 21# Juni 1916 ( jettt Passverordnung vom 10. Juni
1919) - R#GtBl# S»60l - auszustellen sindj deren Geltungsdauer jedoch auf
6 lionate zu boschraenken ist»
Die Herren Re/icrungspraesidenten vollen die ihnen unterstellten
Belioerden genaess Vorstehendean gef aelligst ndt Anv/eismv?: vei^ehen# Die fuer
die l^mdraeto und Polizeiverwaltungen in den Stadtkreisen erforderlichen
Ifeidrucke liegen bei*
Heine"«
1#
X*
A T E n I A L I t^ H
JUDSH IH POIiSHI
Äe aiorroiohcn Amaon der vertwondut«» arosa^htcDcratsolOand und
Dsr Krleß. dm wir Mat fuehron. 1»% KAi Kriog gog« Ol« Bövoeliwning,
urttÄT den «tarkca ^\ÜM»^:&a uMtaw tipfcron Hwre siujMaÄiGütorüCiJon.
fhh««» brincm Buch aad t ui«i v^citi Qloiohos, ^?-'?" !*2SSSh«n
Sd kuXtuwOl«! CWbi.t«u ai UBg« habt Ihr unt«- dura «diimieai Jua^r
«MkM» ßolittcau 5Vir kaBMn ala jJofreior »u tiuoh. fll© tyramaoco«
berrscljaft ist RtAxroohen, eine nou» ^kjoIw boidrait Jat«t fucr Polori, Bit
mllen uni»«r«n Kra«ftca orcion Ir <iXm Qfloommg dar ganss» poXniooHen
Bevoolkerm« founicrn ui^: sichern. Aaf eichonm ürunuloi-on utti durch
Gosotze gar«nti«rt >mr^n nir di« wU« QlöioWb«roohtigun6 d«jr Juden naoh
WBet-euroj»gfl(tochiB yustt* In Polen durohfudiron«
laoot Buch nicht duroh dio falaolwm /aropi lüfit^on aer llussai bctoorenl
läa Jahre 1905 gab Buch Ruaslaivi asxa heilige V«rspr«ohon dar OloxclÄxjäohU^
irui«. Orauciion «Ir SJuoli »u crinnc>m. Buch üraaohlen, wio Uor .'oskxrfjivaor
m>rt gehalten hat? Denkt an KiacltLnaw, liowel, rHalystoclc, Üuöösa, Jiollco
WK^ huoioi't a;iu iX» blutige i^9£jTOElel
BrinnfiTt Euch an dlo IJöaswiauswo .sunpm und -verti'oibuni^ün. (Arno
W^tnaum «It ucBWClillohai! Loldo hat d«r Fölni;:or iiioh It 'Mb unl Kind wi«
die Tiildas ..'iuru ßejaj:t unu ^ciiotat»
iMlMfk nicht dee Ikdlia-I'rotestieo uaK atidurear Blutbosoluldlsuntren»
da die ruaaieol» lieci^Mni- aoLbet von Asrts wetzen die x4.«.»dQrtraeohtlGC Uiccon-
aiddac* da« Ditualt!Kirdoa urhob«
Sndct an alle die bcschruttiicondWQ Ocaotf* f»?:on mah, dlo »ioh ant«r
dwt Zaronivarrec; -if t "von Stu»le bu }tunde Behrm* Die Toro dee Lobois liat
■B vor den Ju - . «geichl*!«!, die Tore ü&r Diliunc - vor d<» ^utxüeoliett
OLnionu B i-e Sucähno und Toechtor sind aun dcai rueelsdi«! Jahulevi, mm den
ru lelaohm Staedten ur»i iJoorf om ßejafrt worden« Ikar Kdt f:,alX>ca Faosaen» als
Frostitulorfce, dürft«« sie in Üaseland nKÄtiun» So hiolt /luasluad aein
lioillgeB Voroprt-^jlion, daa ee HUoh gab, al« «i eich in Ilot boforid.
VnA jottft ist ^
QQudü Vorspreohungen
.eiw in Not, wA dMhelb befpn ee, Such Bdt
2.
Juden Ja ftoloriJ iHo /^tuai« ü«r »wiÄtung ist cctof^ncn. ÜU ti«»f «'«n
Anmjtti dor ürüsoB*«olitu ixwtaohlawl unü 0«it«npciclwUnearn si»! ^*'°f^^^„,_
wi oio worciön udt Gott«B IBLli'» Hit iAiwm Boclruaokoam und iolnigiam «l^pooünon.
Bir ubar lwl)t ^ö heiliEO i^lixjlifc, all^ au tun, uia Uie Srlv>«w«iß»ax^tJW
foorüom. AUo Kraefto des Volko«t aur« Jugewi, iäiro Gaaelnd«, tXire Voreln«,
Buch öllo lauoaot Bir wie ein !>'«HR in den DL^mat dar Iwslllgen öocImj stdLieiu
J^äur "wm EOöh ijuw un» «it cOlon soittan Kruof ton helfen» öenn w«m dr \k»
hoXfot, helft Ihr Uioh oeubst, lÄioar löini iet «uoh Euia- Feind. Ol« Raarice
una«^ r« ■ ^««a»«n ''«Lalrnt Mueeson duroh aller tSfaorisaEüeelt »oi'stoert „'erüen,
mr «wton, cinflo Ihr daxeca die Tat baiole«n wor-lot, •«» Büro i^itollleera
uiri rJuor f.lf er ou leleten iraetendo ist. Vor uneeron SoLaatija bi*a»»ciit Ihr
nichta aa fuoi'ohlotu Kein ilaar Aru is-toii »cela-MÄau . wordetu 'Im Ihr uno
liofam vrtmiöt, . üni«i «vir auch bar uxii i:ut boaahlaa, unU worm Ihr oiii
ArilitciJf» lu»bt, 30 woJKiat üioh vertrau«» sbvüU an dlo :]ofolilahab<ir, «üo
Soaaandanten unaerar 1!^jpo«
Belft bol cL«r laalanrin^TUiB dee Feindes uixl arbiA%«t fuer d«i Sioe
vün fVoliwit Mxd O«rooi)tigktiit I
Ikirlln» August XSnÜi
nie Gdus'aUcos.KianiJan der -viaroiiilgton Anaoan
Deuteohlanis und ueeterroiob-UhGamD*
«Rusg nsa rmmsismm »lai^^« ^>s; imim mi imXi.X9JS(vn>
jixl deo Kricpoö iijt eirui ;i*ad»4i An««l>l van Axixdtcyn aun dön
_ Oich booÄDhbartcxi GobdUtGsni ins Laiii gd^JuwoOt fuor ^«ilclio at
nach Da«Älif?aii[: dos Krlocee ArbeltercloftcrilKdt rdoht mkw c«^* ^® ucboxnvi^
goijdü iiöiJtxj' dlüciar AuöIäc icur iot ins'.riijclicn in iluxj ütdiaat 2raruoükccl:el)rt«
Zimii»lqjcblleb<aio sini dufrojten In üircr itehreahl dio aua dUto jotalgan Polten
utau^iemoa Aii.ic«ij oiti aimi nicht blujjs nlcixt ab^:ov5ogCÄi^ ooaicsni Ixibai sich
mtor das Drucl: .r polltioohtn Vorluiclfciiloso, die in h>lön au i'osjruj.ujn unl
uufiUJCöiJdoa wllitöoriaciuni lloJcruticaroiv cn ^oi?Ui2hrt hal»<m^ curoh Zuaug nouor,
mjc T«il llgitioatlonslcK50r Elcßönto noch vor ?elirt« Olesar E}.n«Mi03runß ist
mit 'iwakalolit utuf die a^niiolxrui^i'aacsliidkiai*/^^^^^^^^^ .V . .^üI dio ntariio i\rbolt3ioniaf-.
koit ia Inlancle n»Bh ttx^ilichkcdt, wernnglcdcb nicht alt dwrchodi Xagandem
arfül<;o duroii S^crrun^: .Icr (ä^onao o8itc;c^'t«ißiitr«crt>f«ii worden« Be soll uioo auoh
kucxnftif,^hln ccaah<il)on«
IfeEOgaii V orblöWt «I «Wh Wir Zci5 1 bis «f Voito«« trot» dor Ibofco der
laiaerÄiiBolion Derwelkeinwig au» v<,MxLi;«nr*x:ilitliclien und «ua Gz^u^inaun dor itenaol>-
llclikmltp die jja Laiidc bcnsits bciftnallchen (>4vju.i€m, soOLbet nenn ale untor
läsgolmnß dür Qr^nssepcrro uol cAmm iia Bositae der vx^^nesoliriulxjnein LogltlMh»
tionopi^picre \md dor ^iitireleeorla^Ä«ni9 lu noin^ ölneeiwindcrt eixii^ enwigm/c^su
in üiTü lÄu^t 2urueak3rowo!f?en^ m>il ale dort necii u^je dei' Verimeitriiaea
^/l. Ifuch iinridttülbar«r Gof aiir Aior Leib umi liöben^ Jedetifalla aber u<ä* iieBtra^
fung weacou Fehnanfluoht uäI I7ohrpflloUU»it»iföiune au»(;oo0tmt wuoi'cäu Audi
die Aoravlsunß neoh eincitt imdi^ii^on Lonlo Irt ^B^^en d«r in liiropm nwh allgoaoin
bc5ö bdiaxlcm ?«»•- und Sichtvtin^itÄ^v^pf licht rdoiit tunllch^ well die Eiiiroise*»
erlaid^nie von dmx '^eßiarunc:(m dor in l#traoht koiiiaenden i^rnui» gruiidsaetellch
^-m'oagt SU ' »Tordüa pflo;_"t# Vtttmr dieeesi iM«ftf^'>?nLlcBi hV ibt nur uubrig, die
vort^odecliten AueleiaUer^ Bo\mlit sie pctrs ^üuLlch einemidiyei aind^ bis auf
tcroa ±u Inlende eu dulü(;in^ mich ^ircnn dadurch die .ut^gliclikeit einer giiirie*-
Boointraoohtinurif; der Ari^oitoiT^^^^leeeiüioit Amkt Xnlaender gegeben iet« Bb
bcKiarf Indoööen gowj-seer SioherunirarraaseneliJKm, um ürdiiürntjewidrigicoiten vorwu-
bcÄigen un i die timilchate Anpiieming Jener, txm croeosereii T^ail einer fnudan
und !iloht cl<^lc5r/^^^i"ti(T^3n IWLt^ir ontstarvücüitien BevuolkcruntjMületieiite^ so lai^e
sie stich lilor «ufhaltot;, an die soadelon und drtecl^tlioaen VerüacXtnlaae
in Oo^itechland herbelsufuehren«
Ich bootlfliM 4eesw:h F^lgeriklest
1«) Ohne luccloilcht mif die llmen enraoheendun Neohtoile eind cl^^loh anduren
Auelaoniom vllojenincn Oet :ju».i <ari euejuv/e i s ot^ solche von einem (ieatsohen
Qerioht ^>Bgen Vczl^roclysme od^r itttt^aene 0riidt>liohca:*ür Aj^t reolitekreeftlg
vcsnirtoilt sind oder in dertsn Pereon niÄwelellch Tateaohen vorHeg^if ctie
eLae OeTeeabondtune d^ar ocff oixtlichen üaho^ Cktbame: und ^icb^lieit bafuer<^hcton
laesen«
2#^ HwillirtBimg dor Duldung In Jed« F^ille ist das Vürliandeneeia
UatcTiccft»cmsi uni dnor !iat«bri3tigeni«^n Beeiiiedrtle:un{;# Fohlt eine dleeor
Var«ue€#eang:tdn| 90 ist die Aufliveleanf grandeftoteUch gereohtf ortigt«
u.
2iir Tknaeidiuic ^lor oLv^r^^xr. «wwbntm Iteta^n soll lixioBsoii dann yon
ihr abeo80h«a worden, \TCsua cdii0 der anerkannton JuixdLaci^eri iHif ö<«7r:anlöatlaiwa
dio FuGt^soTEe faar dmi Betroffenden derart udbisrnlnrab, daöB or der oo: f öntli^
ohon .^^.joift^fiuto owJT dJT Kr%raL*bf'>loaicMr^iersja^?c :iloh^^ »ur last föollt# Ala
dorartlto Iltlfaorjtanloationon horaroon in Betradtitt
•) iu l3erli:iJ INtts ArlxdterwJPuümorcoant dar oot juodUoh« ürgandUiÄtlanfiBi
OmtsolxLiuida,
b) in ni^^al:ra: Das Ju^KÜöchc ArboitoivFUcjrtforjya^
c) in den uabi^on f:x^^©oao^on Orten die von der mx a) guxiaiirxten StojLle
d) in dc^njofdgan Qrttm, fuör di€ oinu besordarc Crgani atian nicht bostekrtj
die Juaii^chen 0«Mdnden«
Daü Blirtrc' en der ISLlf srorpartLaiÄtlox«»! kor.ct beecmioorj fuor diojenieon
Faüllo in l'ctraolit, iii denen die ArlMaltssitolle auf fJrund ci»-r VororctaMWE dos
Du^liöiaaclxuncMMtes vur 22« 1%»» 1919 vurlawen -vmrd n Musatet odar in
donon cdnc voiuübe:^ elieixie '^eckkehr naoli den laonJem de« Osten» (»um Doaußh
von PoTOTüxlten od r d0:ri^Xm ) «ur Aufgabe dar hleei en Arb«lW»t©Ii e gofuohrt
3#) Vbi* jod^:a:» /ai0^./eiou2ig3v.x:Tfuq>tnE \ni In AuetilclTt f?offy.^i!«aonan Sh^rnnfTWiböoIdo--
Wig ist Qjsr ;)u/jdi30lii3n r\i0rsarreor^ aiiiaaticm Gdesetihcit au gobcn, die
liitoretioiiri dee Botroff enden imixraunt>lx^n# Soll die Auswölaung iru{;en Ar!:>0ito-.
l^iwigküit ucrfolnen, ao ir^t ele erat dann O'^atthaf t^ rcwn dar juedisolKm Piuirw
e<iir(;#-U»^:a:3Äi*ation cino ancotjoasene Triat am* Bc>3c!\aJTun(; Vün Arbeit fuer den
BataLligten gcsotst w :j>ien lat, unl diese frist fznxohtlo,^3 vorstriclM« iot#
2i» ) 2ur Vorboi*oitung cor Auiweimin^ hat üine FüßtnalTßie nur dann za exiTalffeii,
t^Mrai durch ii^cron Uaterbloibon die Durcitfuohnw: der Axzowdsiuirf ccf adxrüut
e:'3cIioint# öas >drd in d^yr ^etjaL dami niclit der Faii ooi% wenn ^de Juedisolae
l^ier'aüiTre-Orfjariisratian arkXüort, Jie Kontrollo ußbör den ltetoilif;ton au
uebei^ncämen»
$♦# Alle i^önjoiMs», welche in ^Hcltirapruch au dieoen Voroaitt"if tea !'<
ir>x*d<ai ciiii, Sinti Ij: IVuibeit avi aeta^i» Ausviclauncen^ die borolta verfuegt
cind^ dixx-sriCon rair auü:: .fuelirt .^^jr^gii, aenn aie Autuveiam« naoh daa vurstoliondcD
Qrundaaotaen auloiisaig iat«
€# ) Diu lai allgcia<4Äm IntaMaso wucnedtienpiia le aohwllu ItaU^rbrineunc
bueohaodrtigur^loeor oatjuedieelier Arl;öit<sr in getKl(^wtm Arl>oitoa teilen ist
«tadurch carachfc^rt w don, d' sa oa naoh den beatehaxien allßt^acimai Vurw
•ehriftoi su ihrer BaMhaeftigung dur jedeau^ lleen GencätlaitLgung dee fleßloru:H;a-
praoaidcntenj» bei londxrLrtaoi^iaftlichen Arbeitgebern dee iJtaxicdUB bedarf«
ItLeee üeoelm-.unffspfliC'^ v^xrfolgt bekanntlich den fcieok, der Arbeitalucig-
keit inlaenüaehar Arbeiter (infolge ülnätoUun^T aualaenuleeher
5.
kAyolUat) vormibmxßm. tle hat btfBWUar# Badwtung f\Mt QrottbotlriLobe, bol
dKCtti 09 «loh uri uitj IkisdiaüftlfT^nß einer (jrootiGnren kr^zatüL von ouslaondiscl
Irbuitoi^a «ul haudoln pflc^» Bid üer lünötoHttrif^ oiiioö oincolnon auulttondiU
(Khm Arbaitcera Ouor maatü^cir äusloand^soiiur Arbeiter wird ai Laifalla auf si<
vtjraiohtot utraon kootmeiu Zur /«««idunp dor «bon arwadmban Sdhv/icarit^oii
nirü douUaXb bcstipcit^ üimm bd solchttn oot jucxlioobesi Arb«ltem^ uorcn £äi>»
flrtollunß duroh ?ert^dttlunK o3.iier der v>r«t«hond In Zlffiir 2 goimmitm Hilfs-»
organtoation«» ©rfolct, dlo bfttondöro (J«no!»iiif!unß0pfliolit fortföollt, aofozu
in doü bütaUlßs.«w öatiiLöbe in Uanaon iiiolit laoiir als lü «luüiaozKliöcIie Arlxdtcr
boaohftaftict wrüen* Jadoch ißt ai# ELnstcOlung von da« venaittolnden Hilf ©-•
an;ttni»atiuniai cdobald doa liogicrvinßoijraaoidonten boa(»r* ä<m iÄnOrat
anvusoigan»
7# ) lüo nötWKdißo Vorausaataang cdnaa onlitungaiaaaa^if^an üramiaBprotokollai
ist uio poüaeilioha Ar»dUiung jodaa Ausl^iaidai^a p«? aeaji dc«i bortahanden
lloldevoracliriftatu Von don Foliaaib^iöcriiim int dio i^tgraicannahr^ dar
Amaldung v^ ü»t jiixion «boa* Imoufii^ votwuLl-^ö owrdai, -roil diaa© aioh
Inf Olga |i|[iÄ>uratu«r» er Atu^roiaa aua ihra© liaiiiiaÜÄZjaa ulubt 1» Doaitsa irf,0üd*
•aaiobor iliro Poröooraiclikoit n«3oht/öisön.ier ifapi^ro befanden« Auf dioaa Waiaa
iüt dXiSf A^ÄJoLüung uirtorbllctoaa und dadiirch Joda wüitui^a jjoai^Kjta f^ooda»-
kontrcOla un^ioegiloh ßoaaoht* ilLardurah ^^iadccnia iat «tttolbttr aar Oafa<i:a>»
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1919) - atUtBl# ä.6(Jl • a«a:;uBt6llan aind, ucran Geltuj)godauflr jodooh auf
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tig. V-lB 3«uboi« l.oitik ,., l.rru la^aatl^ti hoi, a^n ...m Apotiiekam 4s..-,,.n .b.a
««Itox^J «.,«3Clit; Jr. Ihr kcii. t ., ...«, .o ihc .ox.cc, ,*U«r von ..«ci.alts.e-
trl«b i3t :luUil nicht .i„ :ede, .hcnaä doch i„ ;ic, ,^e J^^eiÄ^luXMt
üurcbM.:. .'.itnr iiicit« lHm»«..u will, .In üU<,-r..ll a«i» G««cl.:iit .«treiben
zu ]U5n...n. r..ilich hut „v-r ..ia -in« .i.na miioro ..ot^ik ,a« ü«r «eauii.-lo
;hej3v«rjjtHn:],
Ir. einer sput«ir«Q >it;iUiVi, a.r ,-9. ,,1. w^rje lieaciiio ;»««: " Voruo-
hMtlich .jer -<Äi.,r.ii<i«i),^«taUtiun., in.- tiber . ia. u ^.c>:.c«ui Thcil vo« liua,.
die ^U8wnJ«runR ,3or wt«stru..:;iac-,on laraoiitu« ««jl, a«« l.m»rn ui.d -nide«
daa .ciciie» .ozwkon; a^mn ie -rwer^Uii^ von aruüa uu.. .>üao^ f.r uie , ckerj
buu^reiboijihjii ajKjtrosx.n «oli«,"
Vo
11'' f! IfHo.fi iat II
<>i3 * roilicii - r,3»t .fiichttt ich B^Jtjeii zu üuto.f;
aiiicke - nicht« ge«ch.Jun. lu .i«„ i««i,io«.:« ,].,aoch, «^i. in uen H"i«in3chrn-I
Uciwa -.eai)r«cl»u„4io„ *urüi, vKufach zur jirMcJio ^rcruL'. ci»t, wa; ,^1 arua.l Uea
»tntus quo zui- ti ii«r»i««l«lu|^i <jer -.ntaucklichH« vo c„. „o n wer.;en köu.«.
- ;\ -
a hott» na «Icti Ar-n-t c
a^bi'.n, (jujiB, ««aia oh nlcJit Uer üukuijlt weg««, wen^
•• Dicht un Jo«wi.Lon «o chrhou :,o, ur. uU. -1.....^ u«««»^« ;.UHt.,uüe i\.r
den rxisal.che« Jud«« mizub.Oinrn, ,h« vorläuXlü der «elt«re.. r^i nl««tion
uno jor icglt)
i «
X Ht sti^ujiH eutjfUiruu ic^innu. .«r uouvern.-ur i»»»r
■vorzuj^nwMia« ui il«
, «el«b«r
l nä hiimlöM. l.u!j«rli.uj)t Um. il»» . r.. ^^.lorujuj «Iv omI«
dl» SJeb«rBleo«lunji ^ej5;a3:;'wijit, ue
1 iijit^ rni»« «nt^wgun • -ftat.
> w«iaiti!*Ujiu» i,u.:U) uLoiit .Jna fiarlngat«
i^ •rttr,uao,)(ie» - Haoa»»«rk»r, Orlt.lijrte , ?„urioutn, - hatt...« r,ich
bereit« In üor. %»treffe»..ioa a.'üeaü«! untjo^ü^aolt ua i dl« !nchtli.-iMiv,rr^;or
wunderten n.ch ,len -ColoLion", v.o.^«xb«t ;üci. il« .iu.*,, uon.it« <l. ...U« achoa
•«It 2i> 1.1 ;3o .J«lir«i, wn,sh,rn ,j ncj.t umJ ;»oaeIU*t i. r m- itor« iMmdertt- 1,-
ijj© «och h; uttJ tnu)i» Int,
la '
«iHUbliciM'n H.s)äöi3 Uij3 iioQKcji w*ufli.it« ulch <i«r -u
'» iorLuL/e—
PluoÄ*«« R^Jhol«aen, h. tl. dn 1„ i,, i„ , v^^^j^,^ ^,^,, ,.^^ ,^ ^. ^^^^^^^ ^^^^
<io Kr>dll.m Jorthin nnt» .„H .^.1 h,.t T.I.. .vuf ,lo» h»utiö».-n V,^ f,.«t .jie
s<ilMn
K9 ist lcr>u Hl ,blid., xalt I.* lehr, r, gerlAet.^n ittel« jioa« !j l>»r«leü«lui»s bo-
T»«rkat?- lit»^t wuröft, -Vmt hin «pcho < i v n t... t , « [. .
i'tenl uü )
ajion f.r ,»:.w, [,o bi.. ^io .iub«l, Jua..a ihc. i^nrXa^in J-abaoli^H iten
•uf und f«rt .iiuHB .flit "rib ua<l >'l„i d«,« 2irXu au, voi^in .«u au., b. ..ti a:ate
t«n, SU »»maar« ^..r oln»nt«n. ;«lt .1» «or .: It, «tw. „.*lt 14 Jahren, h-.t de
iti.il«ch« dnvöikoruoH Im m Ion und Im Innern :,lch nlU.t utv^u blo ,« v«rcioppPit,
«>n;.orn vlaiinicnt vorlliufraoht uja.i hat :-.ic:i Jort ,i.iat«n, tcotz niier .hi-
kajM, !'t2 n ua,J a.i-,'ilr.», i,, < i^j. ntlicii nU> m,tn<^iüUt h.^en. : .tcm.ar« hat
dl« Steut /icw dr.rln ich »l. t.. ,,,,,«3 ttu .«i,st. iewohiillch a.n ^c«lt»3ö .b.'öd
vu"-B 1)1(5 t:illch .J«« .luOonvlMrtoi 4^, , rrt uüj ,>iie i ,;..,»
. ri^ucht, lo uBau "uch «fvröUnlich zu i !ujj u orten u.^i .. .,♦»« utr. tf»oht
nücii i'}»SHi.Oi}on
Juuexj
roMi
- 4 -
auj» der t:. ;t .5 trlouejt wur<j«ji. ..lUin w.« hall'aV Zu filmua ?hor trif»b
BB-ief-ea tnit«;o; . tisraburn, o: ' u, 'Joatsa, i>ml ßtc, etc.
"1» mtta 8l«bt, »Inj .loa« ?lMirü:=!Brij <i,;j- it«!«,: ;,uaru8»««, «ouaern faat
all» o.i«r virlMcl.t our ^v»8tru».3on. Hier aiuil «io « loln h-inatiiy« richtig t.
Ich • voa J.:h.:r (.iü . ijtaclil.,d»,ü«r U.iüanr li.aor unr nderua^j uno lur
^clt« .^t-md rd- Mle», «o« in u la«U r«iu. wi i «innu^»rolch int, vorzugs-
t»r« hloei.« xdt cin«r wuJ.r«n !Jchw,r.cer*5l an lixro.r, .iUi..*iwm, ,.. :^ iim.iü d.«
Bon-r iur:~ui t ru ia « 4i l3tpai«J«i» uad 11- ;^imjwrtlH5« V«t«rl.uiiea . rHCi.iHn.
«« guit IJui ij li,r Volk, waa ii,^t lh.i.., jliu ciiauu«. t u « a a « w o L 1 • «
» 1 r i . i ii unu k e 1 13 o J u a ... » ! - daa s«ur ihr üruadar tz. ,uch dun
JuÄgBten .n;i.^öi,,».'a hat ««rtici« b.^ aie.scv .,1 .w^o ai»r ue.iiuotcü ux). -tuälr-
teu öir. ^irellur fuat ,utjj. tiitü «»rr«,jüo.lar uau docl» »o «.-.türlluhor a«Kimiui«i
«.«BChla« «tcl» vüil«,g.n. ,: i« .1.,.. 1,,.,,,. voiUtiua.i« .«i . .tu«ml-,„d gebro-
chen ua. v,oliu« nli- u..«.u.«rn. u:.w...^,i«r.>«ti wu- JiUa« i r.,i», uxi . 2v»or :alt
d«r .«»«e daa Volki-a, ^b aolm» i^ihrer, f>.=.ixcit r, .«*,clii.ta«r. iür Volk uud
i>.r aiouV , Jaa i,.,t iUu.n Ih hjich^jt«. lo«o« mizv^tjobäMreii, Xür ul«,a au
•t«h«n üoi zu ...trr,it<,i, '.i;. zu.^r l.^titoi. te.riuiucJ.o ii ■•..>.« «i«* «ich r^nK^aoüt.
solch ^inu ««öoi.st»ru«^ f;.r Volk uad ülaubu« d«« Ju i^atJ.u...,, ^.1., ^^r^onw^rtl^
x^U^c dati 3üil.-che;3 -tuaentoi. m«..h>„,:„ ,,;Lc], !c..»,^ir.;,t ~ uua üi.-ao ziaxl««
. h 2ßUJ5eaa«ij ~ iit v^ohl »ölteij «rloUt tvortjon.
AI« arulich .troinilaw i« Odauaja. .»Ijißr aar acJili «.fiaten .Juüenf«in
«^ssliua» - r - i,,t ..«r <l-t,«:, .lor atioh l.ß .ijraU« ,5lQiwr li«t»proz9s« «ich ,d.s
der «rlxoj ioind uor JuO«« »o vortniihait Loi horra .^^,.^1.11 i«»4«ldrt b«tte
- r nordet -...r.ic, ,. iv,^te m..n nnf- «,40 lu uu.;, 1 ud uo« V< ra.cht, ..... kou.ton
.it.teii hot er •'•It ulnor wuh ünftmi .oiitvuth »icu ,,...«raaw ui ule im««.
?i$ d»r
- o -
iel««slrn *; rfi u^t^jitoÜB uj:^'/ r« cht fort itj ton Voruachtn^^rtifK)« hin ll**»» <tr
Lhin in livf 34 j..ai.3.
luaexitun oinkorktjra ua i th^it üileutilcii tJl
Aeuas*. rua^, er woxi- taln.ruU iJor • It In ;chiiU;iKl i zua iuaUm ^«Ihiä, wie
ai«» blFi ;jöto nocii k in zwtltof} ^c^chJ^ut, > iir n ^iroHaü;- wiiiili t rinrozuös.
ia walche.rt lüU!;tr «Juaou fitiuriröj^i ttolittrji. Xn er nun In Odnööa Jurci. die
. U^r.l Je;:J
i 43ii. ]»<>:»<;» r^-m^BL n U^mtnb^vk'tmn nl«vj4irij©»trtiCkt unJe-
n^r ärt.ivilK.iniT '1:5 Jer \/i)r ..t
^i cia Jiiiiijch^r tuj^jiit i^^^'w« aen
der SHin«> Coirrdiitojaita
'3c»./i i>ii4jHbeUHr habt r iohoj) voüi-a? Lioiii . u ha^
rubis;.« . Ich b »Id
1:1 i.M)Jlijh«r konit« ^?« uif viifr ö<5in* f?)^btMi ii.a •. i i^lla
juUl«CHi>i:» twi v^^aUfl dlo haiiü ^hö^^'^^ä, k^^^im r i/oliiii^ch««, i?:n if?Hnl^i.-?tcn aber
einar l1illlliatli^ci»tHi rtet In iiU.sjslaaU aiiiivhüraa 2u woXiea uuJ Jortan
ti-or ihrej] Volk? unJ iJirer Olaubnii zu i bi.a, uattlc:., ;it: Judca i^in ; keine
Klhill;Uon, ki^ino /^tVatiiVT ua 1 .^rJer! :i Irrt! b-^t ilw^Hr^ich keim» Ues-
©an, ae:i: f railich aar IL, .: iaa .^11.1
Uad uo.^1 1 Luii^:>Zui>i«iiia HMs s<tg«in<
wartii^i' n iu»3i».nd ;^icii ^luesaert^'t gußati^ ajarj enttj
freilicii nl Mia^iiil ftofaaat »ein«
al r i» .^^ kaaate
: ii vitrri^fj i) J;ji)rea h^^j^f ici» ♦sicii ia liHir.tjinaciir ft .all lil^?lc^l^»nl
an-
tea ithalfe» it Ilar »;d"it l<».ii Htcoui dUtr müiw uJarua^ ' at^'^/eatitülit
9M irerhiaüam rtonucJit, d?i«3 nicht der aatc.a von ru.?.5li5civaa Ulau aaaüonoaaei
Übcreciiwa;n nt warile. I.nd t^üt^ia^•«, v»(?Äia k}cii ♦tiai?^?a <*int)r uUt*r ji«^ üron:5e
kar and ich <lem?«aoau a cli ^cmi/Uaatar '>.aXannMtioa « la * ii<:iiiee?i!|)fehlunö fult-
geb, donn ^prch ?' in "^ at^^cliland uaJ udorv^nctii:'' 0^ uiaoai: i>r.xx.*if will
un:- achlianslicj all. ru-^Ki.chan ^^chiiorrar i^ul uoa llala 1 den ." La. trotz-
te ii0ue ich «ait aieeoa vierzehn «^^ihroa i^chf^r k'^int* ;5oo • ::q> Iah lan^rc^b riefe
»V. . :Hellt. uctui '3 öli/tt Aatmr :5oo houlo ;ioo,ooo - toii »iirio niou gluck-
lich RChMtzno.
- Ü -
«^^^' ..-t.lUu un.i 31 :M,a u.- 1 i,..t. . ,.'«.! Uichfm, ««
rslt :,ot:
vo'i»«r U»t»«^toii
Übf?rv?51k*^rtoij ><?8tru ^i^
f^ja
t Iru niKh .a-ii inntinj un i .ujaia awssiumia
iiiv t nur RtilifiiL rt. - if^iii i .. -
Äi .iii kt^iß tathc UUJ5 Jor"Ju<je
DZ^y ii, • ua, u,r I. .1 a#ii lü ) x-n Jiiu lüden
-x- w WL4.W uux X c.i »iOv.x»i)Xn i. ^<u^t.*3ica«ittiii oll
u ZuruCkm
Wa5^ wollt n if» V i^i
.^ Ihrer olmatutt» . r.uUt, • ich« . o .u.ci.t vr.i.t, il^r• U.i.. t zu
u()& 41 J
und Jtia iiinnrii m
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:t»i<?
. Wf .• .sn. . nufui .,^ch Ihrnr wo«tliche;i ü^inath zu
deü :• l.i;ica«a ..i.. ...rau« !cai«« „tfloKcnem ...■x)t vor u«u ujaa« iort. Von
dloer
scbiu 1,-
aia-u „rn J,i.uii,, ior urel Xlllotiua v>n:,i-u i^chor Juden
■ ui
nie), t
c aie :i«jt. a. in. - Ilui« i.. Uen zu vmai^, au./, .,t«rii<u) zu
viel-, do« i.,t a.:. Oh r.>:U.^i..tl.,.aB erh.., i iure« «.it .I,^rcn »«U4,u«rnu..n
«•hrun«s..3ta..e3 un. uchon j.t.t l.t o. ^ ..il ^.i.„ . ., au«. a,>« hrot auch
c zuui Stcr'ocn zu vi- 1 i,,t, 50.)».,a «.^rude zur.^ic.t.
i^i« aovölkcrun« kan;3 g.r «icht lan^or in .imo w...tru .iacimn üh.ato
u
1 *■ r* t
i^i^llH/lG
«u«. und h.u«h.it.n. b,;. -hox. vo.. üen V. riWiuauim., J'runkun«««,
iur^en t...ibt ,U «otl. zu. .lu..,:..d«ru«^, aar., .tro. J..tzt ...r iTollatinoiK
la.^. l.nXt i3t. ie t^au.r .n.t.tt nn.h 0:.t.n, är^^» ... J, tzt uucl» o«tc„.
ü-i w».n :iu:M n.l al., :.ch(» „cn.rf ei^'n^ö «.■:.!)« rrt« ^ontru :ir>ch« ur^nzti
u. r ve^ochii tu.«n M)ll4o un. w«r,n .j«r ürenacoruoa ä»r
roaukoii ...inn üroidop.ato, Jici.t ,j. «cl.io :: n« ÜIie.«rr.,i].« uii..>x. wi.rao-
üurch 'in«; »> l:jora«
•• Both briciit ^Laonl' - .,iea«
- V ^
^'Ich lishoeß ri ;t i
ii
l:-mio -ju^r ..n - di. tto..;c)ao»3eiion (fll^nJa:
lervru. r>l3cJ»(^n ün?,tj2;f30l'V.tim,
f..r J^ a, er f!»l.h In die Lag- hirlnJenlc<?]i knnn. iß verfloaTOÄ^^Ä oatm
fruchte icL mt ,, iner .. iilo uxii iii üt .ijiachult ;rriLt nocJi widtire« uisfro
lif^tnn FÄ:/liioji, :lcKfi un zia 1
rt ♦ la^^ülji i#>i hrtttca, nit 'jea
nach daoi i' lluü t^atUrcAt^n OrenzntM^Jtehe« ar,^.s.j«ii, ^h lehn« ji j. a rtwu
5oo chrl tli
:1 t:-::
:. .iXt ifA't hlor und nuii fln^j
an s
will
lorV l.'urz vo ihn r h>-> tte:rt f^^ld*'
S«th-H/>ml.^rH^cn nor.uutret i, woael.it Icli ..j«ii ,ir »ehe b«»iuar.te« unl be-
frwtüdetea o,j> ,l,r>r J-j-lvt ,ui...njuc!.t h- tl-, : h loa ,tiui. i^iöt^^Iicii von
fc^» '
dl« vielleicht ui,, ul>c:r .1.; ar, n ih.-.-:; Watcl.ou «.koan««, ni,, tin.m »«-
r«««lten chulunt.:rcicnt 45, jao.-.«ji, jl^. vou -.u^^vri: ^ur wo vi«l wursten,
* er ,Mch schon i,t: ü'al.uuj «-rwiilint verde; wir ;v. l^ ._u ., .3 y^Lw .1«:.««
tjeko n *eixi, .i ,1, ui,!, „1,, ,.u:.VAö/iie_'or i.u c-öa - ohreji' nach üpaniuo
Iden. • .:,.^r lli- .. -to' , fru^ ich, •• .,..15 woj.Lt ihr ...ja,, in :ip;«jl,:n tr-l-
^«flV Ä ii- :.t(trujn hier üuns-r«, vi(ai(»i..M kli^iu-a ai ;• a«:* .ort
a&hr«!," «rar jIs» ivnUort.
i' eil «r—
So viel «3..»»Jit t«i;iO X<:jt;
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'2i il«eu:^tlch :Mit
aicj. von lUii all i.u;i ,i<> ■uamioaoruuK
tt«ift : ,. . cj, voviu^«vr«d««, «»im nicht
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VOrtVigr^V 5r,. iMt 410
f.>lti«..n^n Vorbln,«un.-n un.l .;.- zieh ..««,.„ «V ht, zv. it,,a.. »eii u« -ere a«i«iinde
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Zungen un 'gltstloorn .Jqq v-rflo
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Uij ; i;mfoi3uen JiAhrea '?ia(Mj hervor»
Iwg'^a faü;53<n, :!:i
i->" ir.i J«n ort«« a...^ lint.r^.ichiK t^-n un ;^ ^rt> 0.3 U- .icht b#i.
r aich zu l.;«iiUrtAr«u 1« j«n ;>taa.i Ä"a«,tz^ i«t, nic;,t in
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Born.
Ho?hverohrtr)r i:err Konsul!
IJeiner. V^rsprochön ^';^ilHs3 beeil*^ Ich inlch,r-9,ch
r.6in«^r Rütlckehr Ihr. 3:1 moine in der Sch-Tftlz r:>inachtan Drf.^h-
N
runrar. mltauteil-)r. und die Vorschlfi^P auszuspr^^ch^n, die
sich mir dcirMis zu erGObPn schöin<^n.
Sie äuGSBrV->n nir .-T^ifrer-über Aor. '.^nrsch. dasn Ich
:> »->
nlch über die Stlnnuncr der neutraler, insbasondore dar zio-
nistlsch«>n juden>*?lt inforr.ieron und möf-clichst ir. Si
-n n^ r^
• • * • .'
der
Zftr.tralmächt i auf siö 'virkon möchte. Ich habe (nn dissem
Wunsche zu öntspri^cher.; , •^ov/oaI in Bas^l, :vl <» in Zürich in
sion
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P^lästir.A' ; UAd i-.icn d;ibo.. DOni.ht. ir. An
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b:./i Woise
diö B*^«muii'r.-p,tMi ä-ir mittelEd/.ht ii^hcn R^pis.u
Vir.
%u
* mX
um b ine
-?.-,
t)ejriadi/:^nda Löciir,-- der judnnira^e In df^n günstigst»
lilcht zu stallet. Trotzdcr. ich nloh In diesem Kreiss et-
iles zl^nXich hoJiftzi Ansehens zu erlrduen glaube, ^yar bß- '
r<5its die AuX;i&hne der uenif^oi, dns Gebiet der Politik
ströileiidej SHtze tlae Kalte, ja i^iadsellge. Je h wurde
iur ^ü dieiec St^illen dtreh l^^arr^D und Vidarari^<3h un-
terbrochen, v'AhTdüi im übri(2^^n cejne Ausiührucge^n w»r-
m]^, last begeistert*);: B^ IIa 11 Iftoden.
Die Besprechuageu nlt yUl^n einaplnen führen-
dej; Pd^s^nUchkelten aus ^asel, 2Urieh ur.d Bern, die
sich an diese Vor tröge atschlosson, teabdn dan von rlr
gerK)nne.i>->ri ßindruck noch voratttrkt: Ple Stlrr.ung der
neutralen juiza - denn satt kann ohne Fehler die Schw^el-
zer Jud«n als Repräsentanten itr AU^estlnstlriian^ .\uf-
fafiSQ?.- lst^scfe5r|^^Sitidjut5chj._achon_25ii,sife^söharl-
tSdSÜfflis^i^.iä^A Bi^nl&^d hat dö melstei^haft vars tändln,
dieft^ einilusarelche IntetcUlottÄie Qrut>fe für sich zu
gewinnen.
Ich dari einechieben, dass diese Qruppe sich
ihres Qinllusses voll bewtisst ist, ja, eher getelf?t ist,
ihn zu ttberschätzen. Man treiss sehr T7ohl, dass das
Jüdische Votuc auf den Ausfall der w^khlen im Std.ate
NeT/-york von sehr bedeutanden Dinfluss ist, dass der
Staat Mew-York den Ausschlag für dls Wahlf^n mindestens
des gesamten Ostens der Vereinigt«» n Staatfin ?.\i ^b^r.
pflegt, und das« jader Politikor der Unloi: a.is diesen
arunde gezwunf^en ist, die Jüdischer* B:>U .p:g nlt ^jrnstea
vi*
- 3 -
Kachdruck zu vr:. :.-9t?r. , Msii p;"o:.;bt ferner -und vielleicht
nicht mit u^ix'ccL.-'^- fc;;.:; d'^r Cii^I.uss der Jüf^ischen In-
telligenz auf 6u< ir -.M }Va":.^lc«v/l rj/^hr stark sein wircl;-
und maa ist sich ::c:,.'.* i-c :!.;]. icu J-r ungsheueröü Macat durch-
aus b'v^vjpco, d.>, diT j-;atke Betsiiif^ng der jüdischen
rn •♦•/. 1 • *• p - ...
, < <
li- ■"..:: r.aatioualen grossen Presse mit
sich b:i?: (;':•• ::•,:..) "-clr;;.) C/ir /.uo^cMiössunf^ der Juden aus
so VLol'cL a-xclrn:! 2.7c:..,'^.;:i de:' S^tätigang in den meisten
Ländü'',); l^i:;-. . m-\n .fülxit sich aohr oder weniger als das
Zün.riZtUn c- 1 ucr r7'>> oflnr al.: oia Bi.uor in den flössen
S c li iu c h s p ■.Ol, 0 ■ :., Cc\ : c l als K c : 1 3 1 ? 1 ;. c t i o n zu einer P 1 gur
erstnr r.üvi '.•::■{■.; g'iror.u'in ist. Ich m'jss bekennen, dass
mir di^se Mf t£-..v.-i:ao; hicht als gänzlich unberechtigt er-
scheint.
te,
der
auf
Jadcafalls Zi^lgt das Vorgohen der Enten t^müch-
daas sin ic d..r .j "i/iloen Woltlcge »«.uf die Synpathl:^
klelu^u, ab::* durch Ihre Intelligdtiz, ihren Binfluss
die rr'^:^v2 uii(i iie Pcirlanente, und schliosslich ein
TjQLlg a'ich .Vi:ch .ihr? rl:aa:zcsicht bede' tsamen intdrna-
tiouaÄOd e-i-'v-^je cl.',.- or.'rv't*^ Qt^wicht lehren. Del v.ioUn
öesandtschö-j^f..;;, :.i?,.c:.-:.l.:;ich in N'iutrallen, sind Judan oft
In führender Sie« :•.■-. c v<^rtreten; die Bezlehungon zur
Presse werden tiit al V^r Mitteln und g:ro.^3en "Mitteln"
gepflegt, und Jede Qologanhelt ^rlrd ergrlfion, un den
Philosemiticnus in b'5r-pniischf>n ulcl:^.:? errch.-^inen zu las-
sen. ?Ia-2i5r."t:'.lch dor ZionlSiiius, dor r,lch iri d^r Tr.L aus
kleinen Df J'nj'^i'» horauc zur R»)präsei'.t:v.i'^ c'.'^^r: (T) .-v-iten,
poUtiJcIi i'itaven JudentuES der ganseii ?<";:•'•, :i3r::;r. -/c^yach-
■ i
- 4 -
sdn h<at, wird mit eil er Auszeica?iun^ behandelt und mit
allen Kräften .q^üXördert. Di* Tatsachee uind beitannt:
lEf^land erntet jetzt die Früchtd ein^r diirch viele ffalir«
hlndureh fortgesetzten, klug vorausscliauendea pfcllozlo-
nis tischen Politik.
B3 ist vergeblloh, den Neutralen zu*sari«B«dass
die Juden für Cngland nur eine Figur In dem f^rossen
Schachspiel sind, dl3 es ohne ireitdres opfern ^»Ird, mm
einen Vorteilhaften lausch zu macten. Die gorin»'^aren po-
litischen Köpfe glauben allen Ernstes an den guten flUcn
und die ehrlich Judenfr^iundlich * Politik der ßn/^Und^r;
die besseren politischoii Köpfe gobon die Behauptung ohna
weiteres zu, stellen sich aber auf den Standpunkt, dass
die Judenschaft gerade deshalb mit England gehen mUsse.
Denn jüdl;icher und englischer Vorteil glBgen nun einmal
zusannen; und entschuldend sei, dass die 1d tiefsten
Orunde antisesl tische;. Zjntralmächte auch äitkzn k'iln«»
freundliche JudenpoUtik treiben würdeA, wenn Ihr eige-
ner klarer Vorteil ee forderte.
Jls machte ^r keinen Eininick, wenn ich dem-
gegenüber auf die entachludea Juden freundlichen Verlaut-
barungen des dtntechm Hdlchskanzlirs, Prelherrn von
Hertling, des fr^lh^rrn von dem Busscbe-H^^ddenhansen,
des Grafen Cz^rnln, des Oross-yazlrs Tal%at Pf.scha us»'.
Uiid auf die Jur*enlr&undllchen Erl^.s^e der deutschen und
österreichischen Böfdhlshab.r im Osten hin?rl3n. Dio Ant«
wort xrar immer, dass je sich hlar nur um,J7ortfj_han-iele,
denen niemals later. fp folgt seien. Es T^urds schor. b?-
stritten, da.?.- auch -jr dl 'ü-iro-idm Männer Deutsch-
lands und Ocsic:;i;o:cli': ;nar. iclx aif nicht entschieden
antlßenitischo« S-:,aGapT.r.\-- : ':.?.:.idon)^s Beweis wurde
hingewiesen a-af die Vei'^/.ischriifr der Jüngsten Pogrome
In Galtzlen durch die Oesterr^icher, nnd vor aliöin auf
<ile lÄ der Tat sehr unbefriedigende U wb« der^JsJftÄ::-
ilMTf^tt-Bss^alen^, »n der. iiÄiraiuL4)rund angeblich
»nwrlfcsiger Iniormat Ionen die Schuld elrrUg den deut-
sehen imterhändlern zuschreibt.
Vor allem aber wird überall festge8tellt,dasf
die besten Absichten der führenden Uännsr der Mittel-
oÄBhli Absicht blelbon müssen, weil es ^anz und gar.
unmöglich sei, die ausführenden Organa, die seit Jahr-
zehnten aum praktischen Antisemit Ismus eriogen seien,
in die neue Richtung su zwingen. Als Biveis dafür gel-
ten Irschelnungen, wie die immer wlu^der auftauchenden
•JudeMihlungen», gelten angeblich massenhafte Zurück-
setsuBgen deutscher und Österreichischer Juden im Hee-
res- nnd Zivildienste und gilt vor allem die in der
tat furchtbare Motlage der Juden in den besetzten Oe-
biete» des Ostens, «ine »otlage, die wir gesxningeB wa-
ren, noch SU unterstreichen, weil die Mission des
gleichseitig in der Schweiz befindlichen Untnant Her-
mann Struck j» gerade darin bestand, die ^tt^ zur
Aufhebung zu bringen, die die ?m»rlkanlsche Regierung
über die jüdischen Hilf&geldar für lühf-Ai^u vorhängt
hat.
Ich brwche nicht erst zu v-ärclchera, dasa ich
II
- 6 -
goßoa dU geschHdoit(» k:\tt%PzvLvg cit all)?. Krlften «j^
kämpft hftbe, sorr^lt C.;kz G^Tif!3-in es irgend zvlless. Ich
habe betont, els.rj E:*^:. ? kI er: '..5lcht habe, den Judon Pä-
lästiaa zu scl'?':i^;:x, cUvs de? Uürken ^hdre; t>cd dass es
sich In ceu j'-^cs .siei ton Palästina nur einen der Drücken
pt eiler von Acf^-plor- vnd indJcn slctern Trolle; ich habe
feiner hei vor^ Ijo'd n, df^c^ d?G Not lag« der Juden Im
Ost?n nur c-.ut (?. t. Krief;::'?/ir u'd und did von Bn,qrland her-
belgc.L-ü'ar-*-o Sjec^p^rrs hc^zo^u worden dürie; ich habe
die Stf^iiiufT ^3t jr-i •.scn^i.i Jro.oi? unter Borufunp; auf mei-
ne eiQ-^-2^A jioczin^licnn, B'xr.^rua^^n nla Dozent an der
Berliner üi.lv3r::ltdt in das gt;?istigste Licht zu steilen
*
versucht und zoli:.:-: irlt dja unerträglichen Abhflnßi.?kel t
der amcri ktr. .-3c:.eT^ ordinarim von unverantwortlichen
privat uvitti kojtic"'.:^.t.>rt; ich mirde mit an.'^eblich-jn
latsacl.»! Übe* :lUu^^-nto, B«al0ldio:unR9n ur.d Misahcind-
lungsr yo!-i .V".,irr/i. .,i..tet;)n Ostan /»eradezu ab=)r»chütto t,
d-::€:- •n::!.'::-:}l.^i.L-, y.c prv.if^n ich nicht in der U.r,B
war - uad äc:^ «^luiache Kichtglauben nachte kamen Bin-
druck .
Bs st^ht leider so, dass die langjährige anti-
ser.itischo rri».::l3 dor zentralen R^crierunjoren die neutra-
len J'jdtr. RC-c.'.^'t r?nu-.cnt :i.vt, rlu^^ ur.g-lntiße zu glau-
ben uüc allM. K';^:-tj.rr^ ZV hoA-a-Hvi-^i, Hiid j.ile Versiche-
runfTc:, ro,:? .inj n.iui A'^.rii. /.u or.rvti:. ^i)i, dAss in dan
obo:;j.! £ü'j!l?rt; di.^ ohr ilclic Aoslclrt QOi:t.\-), don Juden
Ihr »/ol/b^trcii rocht nicht -roit^r zu vrirlc'dni'norn und sich
d
I
I
- 7 -.
in der frage paläfltlp&B im Sinne der zionistischen fc
derungen zu orientieren, 3tÖcr>t lEimer vleder auf dl
Abweisiing: "Das sind cur Worte^^nd nur taten Können
uttfl überzeug« a.**
Del verstfindl^tiran und wani/?^r auf/^eketsttn
Person UcKKelten findet die Darlegui:,t oebdr, dass
Deutsekland nickt dl) Absicht heben koBC und unter der
icegennfirtigen politischen KonsteUatloi^ »uch Icam iie
Macht heo&sse, seinen türkischei Bunde 8.<?eness'^n dazu
2u S2iB£^, «Dchvjit^henden zionist Isehea raasch^n ^*
recht 8u verden. Sie var^t^hen, dass die neue TflHcei
Bicht Kelgunjr habDii icann, nie)) in p.^}s,<?tiiia ein n neuen
Libanon zu scHuifen. AD'3r sio zic'isa geraden Schluss,
dass die Jadeitcchaft iars fJyapÄoM'i der' en/^^lisch^n B«)-
strebung auf Bxproprj.iar.ir..'^ d-:r vtlrk^i aus ihren saint-
llchen, nicht rdiatüiki^chi^ii Proviiizon zu schenken habe.
CS ist nur aus drkimrr dds soatilpcychologischen anicdf^-
setzes, dass sie von di<^s<iB Oosichtspunkt aus von den
Obsieg der Eütent« ail^in ^*£m Portschritt der allfreDei-
nen Kultur entert dT.
Vfirstnri:t wird diese Stimnunfr noch durch die
geradezu /yrotisl:^ -^archt, die alle Niutralen,* alcht e
nur die jucio i, condarr. auch Christen: Rollftr.''er, Deutsch-
Schweizer, dxo in üori/ifan offenbar mit ihr^E Herzen auf
der deutschen Seite stehet, ¥or Her deutsch >ß "ffaltherr*
Schaft" h?^en. Bs nutzt nichts, sie dp.r»«f hinzuweisen,
*
dass in Deutschland ni-.B;and an eine solche ffeltherrschalt
J'
- 8 -
t*'^
dtikt, dftss dentselift Art gtrads d4rU b«$t«kt, 49B ftrt
des freadaü «?.'3U3ik=r!:üD.n, vldll^icht sogar zu über-
achÄzen, es nutzt obvuov7e:.üo:, festzuötÄUeu, dass dU
feit die In höclistjn jiasse brutalt uad Xockaütlge Hepr-
achalt orossbritaanleas aeit J«hrbuÄdertea trflgt, ebit
sieb d^bel bescaders ua^lücklicb zu fttblea: der Relrala
let lauier und überall der gleicher die fierrscUft «••
BB^Uaders ist zu ertrc^ea, well er viel zt bochottlg
lat. UB alch un das Lebea ^^r boberrsebtei Vblker ntkr
Ätt küBUMr», als ea !& interesi* der lerrscUft eelbst
UÄbedlÄfirt nötin Ist. Der D^utacbe aber »ateekt snUt
»»se ia aUes» und präskribiert uad reguliert uad kei-
trolllart in eln^r Welee, die Jedes Oefükl eapi^reB ausa.
Dieser für d« Mlcbt-DeutBcbeBH^Bd ei/^Btlkk
sogar für d«i liebt- Preussen- la der Tat sekwer ertrugu
Hebe -toB» ist, wie mir sebeiit, ^%t elgi*itUcbe Ori»d,
ed«r vlelnebr der iif:eBtlicbe, gutgUublg automr5?eH0p.
te VoririLBd ftJr das girtBr;^ iiaiis %% Syinpatkie, dessen
sieb Deuttcblaad leider b li last alles leutralei er*
Ireut, DitdeneB naa zusanneatriflt - uBd cselB» Oewlhrs.
■iBBer gebilreB fast durchTsn «u der baebstea Schicht
aadetiiscb gebildeter iBtelliflieBz jeder Rasse uad jsdta
QUubsBs* Dieser •Ion" wird mit seltssBier BlBDüUgkeit
bstrachtet als der Ansfluss und Ausdruck des «Illli.
tarlsnus». der wieder als das ei|::eatllche Gesteht des
•JuBkertUBS" erscheint. Mxn fürchtet Deutschiaads fdb-
rerschaft, W9li nan des Glaubans iijt, sie verde die
. 9 -
Vergavaltiguüg durch Mik, Kla.sse sein, die nRn als
auf einem sehr tieian Kultirnlvsau befindlich betracli*
tet.
Ala pdwels für dl# Rlehtlgkelt dieser Auf-
fassung^ Bussen no&li inser lir.£elfÄlle, wie «er fall
BreJseniti und Zabern htrhaUen; und alle Sinvtsduti^^n
da^f^n werden neuerdings Bit dsiL Widerstände der
preussischen Landta^toehrheit gegen die BlnftUiPung des
allgenelnen, glelchan, direkten und geh ei Bern Wahlrechts
siegreich abgetan.
Ich hatte die Bhse, Herr Konsul, ihnen nüid-
lieh die «runde auselna^ndcrzusetzen, aus denen ich nichts
Feniger als ein begelaterter Anhänger der alleinigen
Macht grosser Zentral Parlamente bin: absr nlr scheint,
dass diese b.B. objektiv nicht gar so bedeutsai» ?rage
d.» {»reussischen Wahlrechts in diessB Zeitpunkte nicht
nur innerpolitisch, sondern auch ausserpolltisch %a
Shibboleth der Ettscheldung ^worden ist; und ich bin
i*8t davon Überzeugt, dass eine tatkrtiftlge Politik
Ur Beichsreglerun/- in dieser Besiehnng dtn gr^sste,
t>a* das einsig.j mttel darstellt, nnde» Reiche die
«ffsntuche Meinung der neutralen Under zu gdTinnen.
Soviel vom Allgeaeineren. Wenn ich Ihres Woi-.
sehe entsprechen soll. Schritte namhaft su Dachen,
durch die die RelchsregierQi|r insbesondew Äfis^adjft,
Weutralieiit vertrauenswürdiger geaacht verden könite^
so B«cht» Ich vor alleiL folgend« Schritte empfehlen:
•« *^*
- 10-
,/•
Erst^BS 9 in 8tflrK.;r batoites sralctlschss fohl-
woIUb tiXr dld judan das ,9 samt» Ostens. Gs ^/ScKeliftn
voB uatar^ordBdten Orft&n>«Bsx QiiaiardlaB und ScMfcaaen
gtBttg; miiB Komitee Ist in der Lq;e, «Ine lea^ Liste
dftyoBaiifsustelleQ. Ss würde sehr BützUeh aeio, venB
#UB4l oder flBlf^e U&le in voller Oeffeitliclücelt $in
^llBdes fixenpel sUtuieri Trt:rde.-FerBer bestell es s.Q.
soeb beute 1b Poleo die v^si Zarismus erUsseaeB, aber
laRasslaBd «»Ibst attf/^bobOBea UBd aoeb praktlseb aus-
ser Krait (i^setzteB Aus Babm^fr^s atze e»geB dl^ Juden noeb
lort, wlbread sie 1b Oberost lEBirst ausser Krait «eaetst
Tordea siad. Ss vf.rdo alaea auagezelebaetea ClBdruek
macbea,veaa dld Pr.'sse mit teil» könnte, das') dld d^vt«
scbe Re^leruBK beim polah cb ib Staatsrat die Aufbebuar»
dieser de setze iagaregt bat. Vor allem aber solte daraber
gewaebt verdea, dass die ncSSiSSU Refi^leruag die vea
Ibr la der julealra^e ^emacbtea Elarfturnua^a aucb wirk*
lieb loyal durcbtObrt. Hlerabt^r bestebt uaterdea Jadea,
uad Eirar alebt aur deaea der aeutralea Länder» die ftaa<-
sersie Skepsis; und die -tflcbtlge* Melauaf)^ berrscbt
vor, dass es sieb bler um elnea Ua^t faiUgea fecbael
baadele» der Deutscblaads airo durcb Dlsmarek*s Oatir-
scbrlft trsgt; -und dass es -das var mieb des fürstea
Dlsmarek Srnpfladuag- für DeutscbLind f^radezu el» Bkrea-
sacbe sei, dbsea faulen sebuldaer eadllcb zur Zablaag zu
zwlBgea.
Uad Bocb «^lae Aarc^uag zum Scblusse, die r^ur
rat, elB So Ibstverstaad liebes uad längst Versprocbeaea
« «
- n -
SokM. ausländisch,.-, n«,:.,t3icn ru....<,ck*r J«d.. 1^
«1»W« W»r»r»eh«as seil l^dlp^Uei, ^„„i. j .... '
•Um Mknt.. . "«i^-ie* durch doi BXd»rst^B4
•trtt. ».t«r»u.»tio» «rl«^. koaat...
«•ksBB sieb bi»r «U88»rst»B nila m ,i, „^,
t««t« ABtU««« BlCht tür 91», »il^lir f^. A .
u«M. d«-^ : ""* ''*^'** ^•'•"•' ««»*'•-
o/n. UU, ».ru„tb»r«n« d.r v.rba.d,t.n H,,.!,«» "
•rtcblAM. das T-h. i». j »»B«™il(!»»
«««Mrlg,». d.r.« Sbb., l„ a.r ,ro«t steb«. »a, ,T
*.cb,o *„tr., d« d«tscb, B«r^r„cbt .rb. u.» « '"'
f
(
- 12 -
Würde da-s in der neutralen Welt einen (?anz ausgezeich-
neten Bindnick machen, und zwar nicht nur bei den
Jaden. Und dm Vertretern des Deutschtuns würde Ihre
.^Antgabe der Aufklärung und Propaganda ausserordentlich
erleichtert werden.
ich wlodiirijol:^: es hrndelt eich hier nicht im
nlndesten um eine Forderung odvr gar Zumutun.r:, sondern
durchaus nur um die bvSchUunigte ErfüHun.-: eln'Js /riitl-
gen und selbstverständlich *n Versprechens, d^ßsen so-
fortiger Erfüllung nichts andere« im W<jge steht, al3
die lannjährigd Praxis do<5 preussischen MniateriuRS
des Innern. Hli^r wäre eint.:,! eine Gol-agonh'^it für die
führenden Männer Deutschlands, um sozusagar. ohr.e Arr.l^.-
gen einen «rheblichen politischen Gewinn einzuheimsen.
Ich gebe mich r^er Hoffnung hin, d?.ns dieser Hinwels p^ ^
nügen würde, um j..den Wl erstand zu beseitigen. Sont3
ich Dich darin täuschen, so darf ich ihnen kein Hehl
daraus machen, dass ä11> Bemühungen, selbst der aaga-
seheasten deutsch^in Israeliten, auf QoTrtnnung der n.>u-
tralen Qlaubjnsginossen erfolglos bleiben müssen. Dieae
fälle sind Im Ai!s lande bikaiujt und warden von den
Feinden Beutschlr.nds ausserordentlich g:»schlckt verwer-
tet.
Weitere Vorschljige hat mel .- Kollege im "Ko-
nltee fCr den Osten", R-ichtsanwalt Dr. Adolf Priedamenn,
in seiner Eingabe vom I6.i'8rz er. gemacht, ßr sphlu^
darin vor: die Anstellung -vr-rros^hiner deutscl' r Isi^eli-
ten bei den nwtral^r. Qe«Ändt schuft. in In ir-^^ndw^lch-jr
i
- "^3
r
ofilzldllen oder hcvZboffi-^ .Mellon ElfjMnschaft; die Schaf-
fung eins s df- tschl:?-a. d" ic'.vHi, ans anr^e sehen en reich s-
deutschen jndn«; b(:'C tsn^inaoa <?9üiillschÄftlichen ZentruiOB
In der Schweiz, das sich nach aussen iodip:lich vi^seo-
schuf tUchd ttid küBstlerische Aufgaben stellt; fariüF
di» v^ranstaltunn geeigneter VortrS(^ durch soleh«'d»at-
schen judta, die la der Jttdiacbea D^wegung sich »ipes
• • •
^tan aameas erfreuen und sehU^ssiich evtl. die B9^i<ia-
duag alaer deutsehfriundlichen jüdischen Z^ituag. Ich
weiss aus unserer Oaterrgduag, dass Sie, Herr Konsul,
ftuf diese letzt<;n Punkt grosses Gewicht legen. Sollten
Sie den Wunsch haben, dass nein Konitee sich nach dieser
Richtung hin treitar booüht, so sind «rir dazu gern bereit.
Ich bedauere lebhaft, dass ich Ihnen k^ir. f^Oa-
stigeres Bild zeigen konnte. Ate r ich glauba, es d«r
Reiche wi0 wir s<3lbst schuldig su Sdi n, überall dort, wo
ich zu bericht;^n «aufgefordert werde, »eine Bindrücke
ohne Jode Retcuche wi^derzunoben.
Indes ich Sie bitti, in allen Si^ interessieren-
den, in das Ofblet meiner Arbeit fallenden fragen auch
in «ukDiift ganz rückhaltlos über mich verfügen zu wollen,
habe ich die Ehre, Sie zu begrüssen
mit ausgezeichneter Hochachtung
gez. Prof. Dr. Franz Oppenheisser
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.Vorsitzender des
omiteos für den Osten".
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des
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Btrlln
Wovmbmr 1915
fkm •BOBdted fuer den Octen'* Ist 2m B#^lixn des ^Crle^eß becrutendet iroxdi
in d«r Abftloht, nieh dccrah 8«ln# K«nntnl88« und 1)#8i«hung:«n unter d«n
Juden dMi Ostens und der neutrelen LaenUer deu IntereeseiA der iientrel«»
£4aechte dienlich xtx ariselacn.
Dee iCcunit^ie b3ßtaht s^xe '^^t^^lletem groeMMr juedlecher OrsBnlsatlQiieR
Deut sohl flOBde und heiTerfsgeiidien ^uedlechert Siiiselpero(>enliehk«iten»
äelA Site iet in Berlin t Behrens treese ^^ %m hat iivelg)i:o<ees in mehreren
Steedtea Beutechlfinds bej^ruendat« D<m 7or&itz fuelirt fir «Frans Oppenhei/aert
Berlin« Des geechaeftefuehrenden Aueechuee gehoeren ent Juatlsrat
i2r«Boden2uilaer,Uielnft äeohtaanealt Hr.Adolt Friedenannt Berlin} Ueh«J\iBtla»
mt la «Eugen ruch.3, Bcrlini Hudolf ron Goldßohaldt-Hothechildf Fparkfui^t
a#]|«f Jhietlmit ]kr«Honrits?tBarllnt Alfred XdeeeTf Raadnirsri Praf«2tar.)tlttiioaht
Berllni Jostlarat ^iiaffaua, Bttllni Praf«Ilr«äobecnihela9 Berlin} £imeiiü&ler
Hersian:-. Strack, Berllni Oeh^Justizrat Tlaendcirfer, Berlin«
Torfsitsender des Komitees in Coeln a«fi!h« ist Juatisrat Lu^jri,^ Cehe»,
Hlldeboldplatsf In Frankfurt a«iu Budolf Ton QoldecfandLdt^BethachUdt
BockenhelTnar Anlese 4^1 In liaabur£;i Loßsqprae&ident Alfred Idaaert
Koenii(5tr«llj In Mtteiiclien-ClMT>ru2hi Anrnrnm Meycrt ^^ Poseni Justlsrat
Flaesekf Frledriohrtr#4« £q anderen Stasdten hat das Komitee Tertrsaen»»
■ssnner, 8«i^« Koaneralenrat iierllner in üanziOTert Bechtaanvalt iuLarsdielmer
In Wleabaden, ?j«A«8tran8 In Kerlamhe« Die 'Jlt Glieder des Koolteea ^ho^ren
allen poli tischen und rellgloesen filohtuni^ren der deutechen Juden an«
Zn Wiest let ein Koadtee mit glelohlcflafmiden Bestreliun^n tiebildetf dessen
Geediiaef tal^iehrun^ Veraitsender lcr«iron Oeiapen& und ^chrlf txuehrer i^m:r
Dr«Br^.mo Polloür.i Edler van Pamau, urbemoianen haben*
Dita »"KoBltee fuer den 0©ten** glnc bei calner Taetlgkelt ron der Vorows-
setsun/fr esiSf dssa einnal bei einem Sle^e der ZentrsliBaeohte sine wessnt«
Hohe Jäirlelahterunß der Lage dex' Juden des O&tena eintreten wue^^e«
AMei^meitG war das £o»ltee davon uebcraeux^t, dnss die C«islnmmf: dar
oeatliohen Juden glelohseitli; eine Staerkunn Am^ deutachen Gedankens im
Osten "bedeuten wird« Satacheidend nur fuer uns die Tatsaohet daao die
Juden doa Oatena durch Ihre %rache und Gelateabildune^ ein dem Beutachta4a
versandtee Kultureleotent darstellesi«
Wir haben un»svs Sseti^^sit nlt ^:jjt Bataendung eines unssrer Herren nach
As»riJka beecnnent dar dort im engsten 2uaemmenhans i^t dem Kaiserlich
Deutachen notrchafter Grafen Berns torff und dem Stmatsa^retaer &r«2)emburff
fksr die Gewinnung der aelat ans Bsssland atflsecienden ^aaeen des Ghettca
- 2 •
• 2 «
und ihrer Presse iiietlg geveaen l«t. Seine Aufklsenmgearbelt hat u^m« 1a
Ii\aeltaniiifa!ll> ämr^ ab^resehen von der ^toateohent fest nur noch ron der
Jarscmpreeee In gareohtaxtfuer Deuteohland guenetl^er «ireiee l>eeproche2i vmriBi
lisbLc^Xte Anoxk^innunt tciten^ der Heicbubehoerdtn? £j€*funden, vor alle« dee
Kaieerllehan Bet<iohafte»<» Grafen Bamütorff in Waahingtont deaaen £rklaa»
rung ueber die ankuanf tige Uechts .^luag der deutcoiaan Ji>4e:i nocli iii dl er
i^ilniic /. rcie, i«t« DdLcce Arbeit vira dauernd forteeeotat.
Wir hahan anaaarde» In Srataohland tmd iBneaitralen iuelande eine
Praaaataetlfl^alt antfalat#
Bifc* Stti Aucibraca det: ItallaÄtach-oceterreicV lachen ^^rle^re?! nimi rrir in
aahnllchf«r TSelea ataoh in Italien taetig gewaeen^
Bai unaerer Arbeit in Oeten elnd wir von dam Oadankan foutge^i^angant daati es
notwendig aal, die 2iYil» und Älitaorbeiiocrdan ueber die I^ebüiisverAuolt-
nitibOi Oj. , l liiiikCLtii'cr, vmd Wu<5ncchc H(ar oectllchen Judenhait aaohrers taandig
£u nnterrlchten.
AmdereTtseite h«ben wir un© beiaaeht^ die VerwaltuntPr daraaf hinrawelaent
walohe ^Vorteile den verbueadetan i«aealit«(i mu einer a^^tJaUIßoLei; Ltcllun^i^
liähnti der oüi-: lllc-^^cn .Itiden ru^^r c?le ersraohren koexmten^ 2u diesem I^weeka
h^^en wir fol^^cTwle Taetlglcait m».d/T«mabti
1« Döfl Koalta« hnt na^h Ta^n^araa und eingehenden Verhandlung en mit dem
Äauptqunrtier dee Oatena mA den Eeioacb-iioerden Im Mai d*J* Yortrc?ter
naoüi ?ol^r\ entörrvltt tai Iteter^tzcht^i^i^r ueber die L^^r^ der B€rroalkarunff
tmd den Ztiataad dar Schalen und oeffentllohm Blnrichtunot« anzustellen^
We i:ircebcl«ae dieaar Uincreucaur%-ett niM La ^in^^x: üeiikivcliiift, diJ den
ma3&jebei;dan fiagierun^^ teilen au^^eandt «ardati iet^ niedergelegt«
2m Takt rtaa^wohiiftllchen OrleTitierunr: ueber die Oot;)uden nlnd Denk«
echrlften ueber die Ceaohiohta der Jxiden In Polen» ueber dna lasen Aer
^ttadißchan ;?prüu;he und ut-ber die r/tailötlk dctr juedii^chen I3evt)cU:erun£;
htjrßuc£:«>i;«ben is^orden* /üadere D^nksohriften clnd In Vorbereitung«
3« 303 ^Konlteo fu^r den Ooten«* hat mit dena 3bereten Po Inicohen
NatlonalkcÄita und data Keioheraetliohen Polenklub In Wien eijogahende
rarliandliuicen ueber eirtaii Auß^ileiob awi; eher. dei. poli;lccl:©r. um". Jucdi-
cche«: v5Voelkeru>>x:frtell|r Inrjleßondere ueber die Ec>na- und Spraobanfraga
geluehrt« Bae ^rgabnla dar Yarhandlun(;an ißt aohrlftlich niadargalagt
worden« Ide v arhandlurcen eallial ßimd liOCi. nlaixt zmi Abi^cliluss gclai^t*
4# Verhandlungen alt den laociseeborid^ ; Fuehr cnn der P.vt>:e.-i5n in Wien
L.ber» voelllßc IJ^boreinctinaaun;^ der Interersan
9» Z^ai unaerer Vorrtandamitgliedar haben im September d*J» Caleganhait
gehabtf den hoeohstan «llitÄarlechan Stallen tin K* und K« Hauptquartier
und A%n dort wartratanen 2ivilbeho erden In sehr eingehender Weice dia
«/uenseha» Hoffmui^oxi und nuch Kla^'t^n der ^uediechen Baroalkeroiv worsu»
tragen» und ea iat ilmen Beruaev-iahtlfrung daa Torgabrach tan zu^eagt
aorden« Diaaa Raiae hnt im l^inrerEtaandnit; alt den liMTren desoerter*
raicLlrohen ^XoMlteaa fUer dwi Osten** atattgafunden«
- 5 •
- p •
C. Bofc ^cutt&m fiK^r&mi Osten^ hiA dl«^ ^r^io^i jtic s^^int^r Ziel^ dtiroli
«tiidi^t; iLäd diu« groatfo Hc»ilt# von 7^usiti:x3un,;i;«z4;d;4crti:i£;«zi laastf^Wndar
I^'. : .Oiü.la)til:<;'l1i«u ^raaltf?.\« I>eia <'tui0Olia dos Konlteeo n,ttcli Errichtwigf
«lue: ,"5u<5dicoii«n i>02seriiöt3 in »»/ä^nsoliau lat lioclmioie jetriyjen fiorden«
In ^olltle jn«r Beidubimn: hiiSttn wir elnfm gmnniualXch^a Cchuts dor
lllnorltiet#n fuer «rfordörlloh» Kr dari* sioh lücnv aar awi^ d^« xüLl^janoln«
»taatsbudrö^rllahn Gl«lohber#ohtIgua.|^ in d€r Vfirfaoaun^ bfnchraonlten^
»oadijyii inuso aro^ ll-?> t5o«,^:li5hk*?it 4o\* lirh.il tuiirj dor Jud^n In thr^r
«Iner» jpoJnlrrc en 0«259limeoenß iiat^i:: vir dl« JKinrlcJ tui-jg ron ?at.rlken
frrrro5«w, il^ .•»!» Orv^dl^f^ fuer dijn Jlldung von besonderen Sprach-» i»d
KolturgwicinciChcurten dloncan sollen* Pieren ^enclneohaftew, die wie fxtMT
die Juden enoh JPu^r die anderen -llnoiltrietenf wie Deutsche, Ruthcmeny
Lltraet uev#t eri'lo'^tct rerder:. lauotJöwout aall öi^tuc-ü Steueriöal^^^-erocht
md ^oilkotiföejrie f^elbr^eiendif^e Ordnuxig Ihrer i>chul« uad S|u:'acii^i|^e^ea)«>
fcf^itea snieiehen« In vlrtech^ft Hoher Besiehmif haltej:i wir dJL«i i^ateza«^
tJMhf? l^rbrrft^eVrtirr c^er Jrceii STtr iiiduttrlt^ und xielmerbiJkltf vox olluisk
ahf^T Tvr ;.i;/d^irtrchrftt fucr driii/jerd erforcferllc*!* i;^lt der Lix^äeruag
der i^^rcbtbar«^ TToi öer o<rtlichöR IfnBsen UDd der 'J^^BBmnmf, Ihrer
nrt''">:rf1:licher VrHrel tr iff?p« x?lrd denn aiu?h ihre norftlif^che l^chv
V!lLr eif^ uebe^raetsst denron, d^fia ei? weder Im Intez^fiee der vtet^uden
iiocr i; .....* cLeutöCi Ar: Jvrde?. llc^c^i '<*»<^i'2Jt. :i*ij^.n der* .u^ift^t; eir:« .•kiieei'.fcaui-
•.rfUi*u^:i*uiA^ au«} Polen einc^ü-tct» V^l;: 4;;lni.^<^n, Aät:» die von uia.ii eben
iikl7^«s;ierten Plaeji« C^^t juediecsJer 3i»ToeB:er«m{;' eine irefientliche Erleioh-»
t*r llirer Lr<.t* In Lauche brinj«n urd eie fe^t axt die i^i^i^t bliidiin
jn^ wii.*ii di* iiau'U vaaiu-i.-iedaaa und deifhalb aur iwerwiuidonmß iieiocnde
^ JOoi::.^i\CiC j^ aufriedeuen StÄütabuergeiti heren^eblldet iierden«
•KOill'ÜES: rü3R DO!
Jallue f^ittenfeldf Hofbuehdruokert Berlin V»8
\
50 .Januar 1959
Herrn
Rabb» Dr»Sch*A»Levi,
9> Jagur St.,
Kirjath Bialik,
(
Sehr geehrter Herr Dr.Levl,
Haben Sie verbindlichen Dank fuer Ihre freundlichen Zeilen vom
27«dso und verzeiehen Sit, wenn ich Ihnen im Zusammenhang mit dem in
frage kommenden Gegenstand deutsch schreibe, da es sich ja darum handelt,
eventuelle Aenderungen im deutschen Text der Proklamation der Deutschen
Heeresleitung vorzunehmen. Dies ist insofern moeglich, als der Aufsatz,
den Sie in Yearbook II gelesen haben, nur ein Kapitel aus einer groesseren
Arbeit ist, die demnaechst in Buchform in Deutsch erscheinen wird.
Zur Sache selbst moechte ich folgendes sageni
Der von mir benutzte deutsche Text des Aufrufs ist dem "Juedischen
Archiv", Mitteilungen des Komitees "Juedisohes Kriegsarchiv", Lieferung
6-7, Wien, Oktober I9I6 entnommen* Die Einfuehrungsnotiz zu der dort ge-
brachten deutschen und jiddischen Version der Proklamation lautet wie folgt 1
** Proklamation der Greneralkommanden der vereinigten Armeen
Deutschlands und Oesterreich-Ungarns an die Juden in Polen,
Bei ihrem siegreichen Einzüge in Russisch-Polen haben sich die
Oberkommandanten Deutschlands und Oesterreich-Ungarns mit einem
in juedischer Sprache verfassten Aufrufe an die Juden des eroberten
Gebietes gewendet • Die Uebersetzung des in Millionen von Exemplaren
im Lande verteilten Aufrufes, der auf Seite 3 im Original wiederge-
geben ist, lautet! "
Der deutsche Textstimmt mit dem seinerzeit in der Tagespresse ver-
oeffent lichten Form ueberein. Der gleichzeitig im Juedischen Archiv ver-
oeff entlichte jiddische Text ist eine ziemlich genaue ^ebersetzung des
deutschen Textes und ich neige zu der Annahme, dass das Arohiv, trotzdem
es behauptet, den Aufruf im Original wiederzugeben, eine jiddische Ueber-
setzung des deutschen Textes benutzt hat« Zu dieser Annahme komme ich des-
halb, weil ich die zwei Exemplare der Zeitschrift "Kol Hamevasser", die im
August/September und Oktober I914 erschienen sind, besitze* In beiden Aus-
gaben sind sowohl der jiddische als auch der hebraeische Text des Aufrufs
veroeff entlicht. Der hebraeische Text weicht nur geringfuegig von dem jiddi-
schen Text ab. Hingegen sind groessere Abweichungen zwischen dem von mir
- 2 -
- 2 -
(
Bitierten deutschen Ttxt und dem im •*Kol Haraevasser*^ ver^^effentlichten
Jiddißchen Text festzustellen« Diese sind jedoch nicht so Weitgehend,
dass sie den Sinn des Aufrufs wesentlich veraendern wuerden«
Ich hahe uebrigens die von mir gebrachte Version der Proklamation
bereits im Jahre 1925 in meiner Broechuere "Die Ostjuden in Deutschland"
(Rudolf Bortram) veroe ff entlicht , ohne dass irgendeine Beanstandung erfolgt
.va»3re, wras doch bei der Aktualitaet des Themas in jenen Jahren der Fall
gewesen v/anre, ^onn eine andere Version bestanden hactte*
Trotzdem bin ich fuer Ihren Hinweis aufrichtig dankbar. Er wuerde
mir jedoch nur dann eine Richtigstellung ermoeglichen, wenn Sie in der
Lage waeren, mir eine Abschrift der von Ihnen angefertigten Uebersetzuog •
ohne die Ludendorff sehen Verbesseriingon - zukominen zu lassen. Ich iruerde
auch gern wissen, ob Sie das jiddische Original des Aufrufs besitzen, damit
ich dieses mit der Version im "Kol Hamevasscr" verg3.eichen kann.
Nach all dem scheint es mir, dass offenbar verschiedene Versionen
denooroon Aufrufs vorhanden sind, und dass es schwer sein wird festzustellen,
welche Version in der Tat in Polen verteilt v;urde. Obwohl ich den Aufruf nur ali
eine Illustration der damaligen Intensionen der deutschen Heeresleitung brach-
te und nicht weiter auf seine Geschichte eingehe, waore es mir trotzdem lieb,
den Sachvorhalt moeglichst genau richtigzustellen.
hoeren.
Ich vmerde mich freuen noch einiaal von Ihnen in dieser Sache
zu
Mit verbindlichen Empfehlungen
bin ich
Ihr sehr ergebener
S. Adler-Rudel
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Uebersetzung aus dem '^e'bra ei sehen.
Rabb, Dr.S.A.Levi
Kirjath Bialik, 27,1.1959
\
S -
An das Leo Baeck Institut,
Jerusalemo
Sehr geehrte i^'erren
t
Bei der Durchsicht des Yearbook II bin ich auf eine Sache gestossen,
die den Tatsachen nicht entspricht und ich erlaube mir, der historischen
Genauigkeit wegen, Sie darauf hinzuweisen. Es handelt sich um die auf
Seite 162 als Anhang zum ,\ufsatz von A-R veroeffentlichte Proklamation
der Hoechsten Heeresleitung der Vereinigten Armeen von Deutschland und
Oesterreich aus dem Jalire 1914. Ich mbchte Sie darauf aufmerksam machen, dass
der dort gebrachte Text voellig anders als der authentische Text dieser
Proklamation lautet.
In jenem Kriege gehoerte ich als ''eldrahbiner der genannten Heeres-
leitung an und hatte Gelegenheit, die Einzelheiten dieser Angelegenheit zu
kennen. Eines Tages ;vurde ich von General Ludendorff gebeteh, den hehraei-
schen und jiddischen Text, der ihm zur Verbreitung in dem eroberten Polen
zugegangen ist, ins Deutsche zu uebersetzen. Beim Durchlesen der "eber-
setzung fand ^udendorff verschiedene Stellen, die ihm missfielen und er
aenderte den ext der Proklamation durch Auslassungen und Hinzufuegungen, bis
er schliesslich eine geraaessigtere, -weniger scharfe und vorsichtigere Form
als das Original erhielt.
T + A ^°i^V,«^-^'"^l «in Historiker den in Ihrem Buche enthaltenen bekannten
i ext der Proklamation benutzen, kocnnte er zu irrtuemlichen und nicht basier-
ten Konsequen:5en kommen.
gez. Rabb.Dr.3,A,Levi
Uehersetzung aus dem e'bra ei sehen«
Rabb* Dr^S^A.Levi
Kirjath Bialik, 27#1#1959
1
An das Leo Batck Institut,
JerUv«5al€m»
N
S3hr jeehrte J^erren,
z
3
Bei der Durchsicht de» Yearbo4k II bin ich auf eine Sache gestosson,
die den Tatsachen nicht entspricht und ich erlaube mir, der historischen
Genauigkeit wegen, Sie darauf hinzuweisen* Es handelt sich um die auf
Seite 162 als Anhang zum Aufsatz von A-R veroeffent lichte Proklamation
der Hcechsten Heeresleitung der Vereinigten Armeen von Deutschland und
Oes torreich aus dem Jahre 1914 • Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, das
der dort gebrachte Text vocllig anders als der authentische Text dieser
Proklamation lautet ♦
In Jenem Kriege gehoerte ich als ^^eldrahbincr der genannten Heeres-
leitung an und hatte Gelegenheit, die Einzellieitcn diet'er Angelegenheit zu
kernen. Einis Tages \nirdo ich von General Ludendorff gcbeteh, den hebraei-
schen und jiddischen Text, der ihm zur Verbreitung in dem eroberten Polen
zuge^^ngen ist, ins Deutsche zu uebersetzen. Beim Durchlesen der ober*
Setzung fand ^Ludendorff verschiedene Stellen, die ihm missfielen und er
aenr«erte den ^ext der Proklamation durch Auslassungen und Hinzufuegungen, bis
er schliesslich eine gemaessigtere, weniger scharfe und vorsichtigere Form
als das Original erhielt.
Sollte einmal ein Historiker den in Ihren Buche enthaltenen bekarmten
Text der Proklamation benutzen, koennte er zu irrtuemlichen und nicht basier-
ten Konsequenzen kommen.
gez. Rabb.Dr»S.A.Levi
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^erh'ltann der Einwa^de-ravn
J'lJi fächert Proletariat? aar
den heaetzien Gebieten Hurf^^
landet inn rieuirc^he iLeich..
Dar^^stadt az 10 .Sept .1015 '
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Euerer* ExcelLenz Auf-ier^^cv^keH heehre ick mich auf
eine 3orje tu lenken ^die weite Kreisle den deut'^c^hen
Volkes erflllt yderen Jenprechunr arer in der Prercejaup-
na^he liejende^^ Gr^'lnder entf^eder jamickt oder nur
unnoll<0'^'^en sa-i Auf^äruck ko^^t •EsJL^t dien die ildglldi«
keil einer erneuten und stWttren Einvyandcrung J'ldi'^ohen
Pr-üleiariatB aar den in dtutrtcäer und u^terreichif^cher
]/erwaltun^ beflndlich(*n Teilen Rusrlandf^ ins deutsche
Reich ard die Bef^orjnin:- fdch3r^ die in lieiche ;jelterde
Freiz-l-rinkeit auch auf jene Gehiett aurjedeknt mer^len
körnte.
Hai^iev.e Einira^de'runj 9cho^ bedeuiete ^alr r.ie noch
ntt de^ n^ün^^ten 5cbxnic7*ij'iet tev zu Mi^^pfe-y hatte ^
ntrenjwr ürens^und Par^rkontroLle ^haben wir rjr einigen
Jahre-- erlebt, aln de äenolution und die Judenpr^.jrori^e
in liupf^land rtaii fanden. Ji^^ hierher ei^joi-c .^icn da^yxls
der Stro'i ^'ldi-3cher EinranCerer.Gie wurden a- einigen
Orten eine Solche Pla-e^dapf^ f^le de äehorue^^ ^z .': .
diedwr hen<%cabafHen Stadt Fran^i^url a.J .^chlie'^slich
Sr EyeLle^F
dei, Katnerl .Gey-eral'^tatthalier
V.üL'SELLli '
2
'Iter die Grenne i'yitaev .oie fielen ua?^ äe^ lief^^inchen
Geri^etnden zur Lavtfoor denens.J •Offenöach und Neum
iBenbuvr rciVJ^iP z'j. leiden hatten. Ich eHn-^ere :Uch non
dcuialQ der wiedemjlten Klagen aas der dortigen Uem
' Dül!cerun;y und ^ea-itenstyliaft .So ^oi sf^^die Veriuiltm
nirr.zahl der Genie iwlcrxi euer r.ur Siaatt^r*teu9t l/n Neum
Isenburrj .jon l.Ä fast auf 2 jef^tien^n infol:je der
ÄjjL^jahen flv die Jnterrt'H'^:i-j der ei^y^ma^xlcrtcn ^
;'^i^t janT -^AttcLlc^^^c^, Juden ^wV.rend hier in Ba-rr^
ntadt iener>.v^'irti^ die^^e Zahl rar i .5 iPt.
Aber es wur^ncn nic\t nur elir.a die In der U'i'^e Frofxzm
furts ^ele jenen Orte nor def% polnir^cfiMsJ^dir^c'ien
Proletariat hei^jemir^ii ff^^nder^ bis Ir die NZhe ncn
Viernhei'^ an der badif^hen Grenae halten eine JJ^orr^e
An..::ahl ü^v Jt'idten und Dörfeivi den iAehr oder i'^enirer
tu
a,il7*eic\en Besuch dieser an^ebetenen Q%rte zi belcla^en.
Jc!i rikjcnte nen-^oriuben ^da.-^f^ -neine yiahmch^-vinj dieser
Veriizlini'^ne eich nur auf den n'ldUchen Teil uon
Ref^nen berAeht ^daf^f^ niir aber a^cii aurt andc7*en Teilen
Deutr.chlandn "^elenentlidi Kla'^cn 'ihrlicaer Art zu Ohren
Qck.rme" pind*Iin€ oaldine ^r'bndlic :e KLarfmellunn dc^'l
ü/nfanje? dier^er Eivvxmdtvii^ erc^cielni 'lir ebenso geboten
wie ihre f^ciileunije 7ey*hinderunj f'lr die Zukunft ^zwial
die kleineren ätadtaupd Landie^^eindev Deutr^chlandf^ "gerade
Jety.t ni,hirl\tji'ndc Aufjaben und Au.fi'^endu^rjen zu leinten
J iahen •
Da nir dan let::t''j(nanr\ii Ziel eir> dr^^n-'ercei'y (iebot
(^l in^x ^^ 'f-f
■9
di-y* (/e^evif*(i7*i zu nei-^ ^ck* int ^i^^erde f'.-'i nick ff^it diene-n
drii^lwjti'^.jen ar füuve Syceliinz fi:\i rycii der* ch%iilcii€ Appaf*(ii
dcjictn dor»t reibst dyi'^jiiche Aufgai^^n leider nicht Ml der
nötijen de.ichlsunigurtg friedigt 'werden kS^rten.Aucnende n
»
halte ic^ tu f^ir «^c^'i7»?'c*/;^£niic/i,daf>r? weder Sure Ixoeilenz
noc\ der llerr HeicfiBko^nsler oor diet^en Zufii'irder Anilicn
/r#n^tni.'^r erialien hahen ^den^ en ist beinpiel^weire in
un?iere% ^lit)eralen'^ Lande tai^'lcMich weder f'lr die
*/
liegierurr; noc/i f'lr die Volxr^DCJ'treung ganz leicht irgend
etmap gegen ^diene a'r\ev Tl'lcktllnge** ^die^e ^Ofifer der
Tvrannei**zu untcmekien .ziivxl da sie ar elni -tn --jöf^^eren
Orten ^wie beispieisinetse in DaT^hOtadt ^on ihren ^Qlaaten^^
gena9men**ganz anntfijiiennenmBeri unterstltut ivei^en^H^r aoer
seit Jahr und Tcttf i:ii^,er wieder Hie lebhaften Klagen «»on
Vertretern und Angehöriger hleiverer Ge:neinden oej^cinen
hat j^er^riag den Schaden dieser Sinhxjinderrinj zu lyerniehn.
»
Biese neueste AueDcmde -^ung in dac ^gelobte^ Land wird
aber tganz andere Ausdehnungen 'cur.nehrf^n ^me-nn ihr keine
Schränken gesetzt werCen ^sobald ?iich die wirf P!''haft liehe
ylrr.-A^ / \'Lage der Au sg cioan.de rter> hebt und die Kunde daiyon in die
alte Heiroat cvingt .Schon Jei.-^t hört ;ncin glaubhaft /f-t^z'ihlen ,
wie sic\ in Polen und Kurland J'ldiccJii» Ilauf^itrer und
Lieferanten ''Ir diese Frage interestiierer\und rieh bei
uryreren Dffizierery erliundijen : ,^\fi'nn Jier erst sind daitrch^
kenn ,ner dan-^ hinßf^iei.n ^ in.j -ner* wol ltr^y"( d*ere atjr dci^
Erinyiemnj ifflede:*^ejehcne 'clelre Pr-jbe lachi aiif ^Hiycr^i'irtf^i^.'^
VJteJergahe der Junöari keinen Ar.rp7uc/i)
Verrj rian zu ailede\i die ^ir.c>Hc.ie soziale Lcune des pdri^cho
Jldinchen ProleiaT^iat:^ u-^.d da9 ^cJilecMc Ver^h^lt-ni^ff zur
polni^chmi BevölkevurtQ herflciz^icaiirjt jiie echijn oft d:tf^
ßertyeben gezeigt hat ^ica dieser unr.eque-iev. "Jitb'lvrjer nu
entledigen ^r^. ist die A^.na^^e woM nicht Ihe riHeben yda^^p:
f:ic!i langel^ r<Kc5^a"itf7» Vorb€ujunjs:riokr.r^nah:'ien bol:1 ein
All f^i^ande'nuv.ri^r>t 7*0 1 Jener* ^Entnechteten" trie ein He\irohrcc>,ens
1
I
rc/irar-; Zbpv dar deaif^C'he ^ich e-n'jterren xrird.Za ötrlieren
habe'^ (^ie nichts ^vie k3nr>en nur* gerinnen fV^e- n c^ie !^ich in
iie kuitii^ierit-r Gehtete def^ Reiches rrer-den ^p.u-yal ncu^h
de^^ rrohlha^^enCen Werten ^Sa d'lrfte dahe?^ erelfellon geboten
!^ein diesen dro>it'^.den (jefahrjbald eir^en äiegel Oxjr2j,cchieber .
Sr^ nei ifr- gestattet ^ lei dieser Jeiejenheii oef^ f pehr
cllcxlichen Ajire^pTuchefi des äenrn Aeichskanzlers in seinen
letzten deichstagsnede zu geden'cen:^ipin haben die Sentim
!7ientalit'lt oerleT^t^ .Es ^'if*e in den Tat ZeitiDerin das
deutf^che /oi-c hat die (Jeflhlsnolitix teuer -ev.ui bezahlen
ih^irrenfund dei Ansehe des Reiches hat sie rck7r*..n '-ecchacet.
Ein rchrrei-en Schaden tn'lirle de'n deuif»chen 7olksicörr>er
aach dur^h eine sentimentale oder gleichrlltije üekandlun-^
den polni.^chmj'ldischen EiniranderungsgefCbhn e-rvKivhscn.
Uire rchidliahen \Urrunger ü'lrden oiel folgenf^chrenei^ r>ei>- ^
alr e^ auf -^ev en^tt-^ Jlfir< erf^cheinen 'TJ^ tn physi^chen^
/nonall^-jchen unCi ^ociaicn ilinsii^ht und die nan^e An-^ele ^e^m
heit kav.v gam.'.cht schnell yir'lndlic^^rnett^>chaner>d u^d
*lir^ Cf u: ftf^sj,. \z\inlei<'h tJonsichiig geniiff behandelt y-enden.
S
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di p '^i'o.y^'k^ur^ter Zeii\i7ij(l.::.')y'j.bLaii .- ..f .^ic;?t .J ../ . j der
iCii 'n,ir bei:!:Llej0ri rr'ioa *»r .//?i /* lie^'i rleCer §i^ vxi ein
ziflewwr^t Kndt relboev^t'biäiich dan Volk nc'^ der | r.tar'te^
«•^rf anr.^enproc%0^.€n Sande'rari'^ »o^r ^nit der f3'rder'inj
^ei-r 'gehender* uvü r'lc'cr* cMulocer c^lariytelluiij*' vicM eifsi
nur die^Jer'lc\^ichtinu^jj di^* Hechle iler Judc-i'^^^ndem
au<'\ die ^Sicherriellun;;' der dent^^c'.er IrAc-^^epreTi'^ ::u
ocrireter. i^el^^m
Ar^er ai^ ^Orror^Btai'l vfeL<yhe hief rtjr ceutpcherf Btaair^m
'^^ry^err- erfaf*tet wird^ T^Xif.^te etv Prohle'i ij»#n,dar
äm^^ijm der gadr^tnr a^s Zirkeln na.*i# k^rie.Sie naf^ri
JedenfaJ.13 i% Sinklcui^e .nf i einer der geaicherinien
hf^f-i /yvi»M/,, //^j H^ \ Judentun mu allerg Zef.ier Min Scnidlin- uriTr ci^-
^//W'^/^ ' O '^jlkem grrerc^ ir^i^retl er ^v^ie eine?* u^nr**<:r e7*rie^
Ger*c?iichif^^or^chev^(h^r po'lltl'^ch eira^and^frel ::ujleU*h
Leiter} ei^ ^Kleier^i dfrüecoi^onitlon'* leines^er tri.
Ick nerhicü^e
^ö
Euer KycelLem:
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Die .J^euUM»^^ V^ii' üiuig uüg für die Inter-
essen der osteuropäischen Juden** ist am 22. Sep-
tember 1915 bogrtlndet worden Die Erwäf?iinßcn f(ir das Zu-
sammentreten dieser Vorciiü^ruiiK sind die folgenden gewesen.
Die Kntwicklunfc des Kricj^cvs f;ef]:en Kußland ist in ein
Stadium getreten, dali in absidilwircr Zeil mit einem Friedensschluß
und deniKeniiiß mit (ier Nnl\v(»n(liKl<eit j?eroelmet werden muß,
bleibende Kiiu*iehtun>?on /u treffen, die auch ilhor das Schicksal
der nach Millionen ziihlcndcMi n>t(Miropaischen Juden die lOntschei-
(hmg bringen werden .Mit den \iifj;nben. die ilanut an die Juden
Deutsclilands hei'aiiiirhMi. hcsv Iiiiftitr(*n .-ich bereits andere
Üidische (>r^anisati<ui(»n lhr<» TiitifrUeit ersciiien uns nicht er-
sprießlich, und zwar wcMicr vom jüdischen noch vom deutschen
Standpunkt au.«-. So^fciisreicli kann nach unserer t^herzcujrunf? nui'
gewirkt werden, wenn die nntuenchgen Kntschliisse eheiiHowenig
unter dem orllnulox-religiösen wie unter einem nationalistisch-
jüdischen ( iesichtspunkt in ausschließlicher Weise gefaßt werden
Die neugehildete \erciniyung .-tchl i»ewußt auf dem Standpunkt
jener ganz iiku'wiegeuden Mas.-^t» der Juden unseres Vaterlandes,
die fest im Deut.-ichtum wurzeln und die sich zugleich bewulit von
jeder einseitigen religiösen Farteinahnie fertdialten. l'ntor dieser
Voraus.setzung war es möglich. \*ert reter der grnß(»n deut.-.ch'»n
jüdischen ( )rganisatiouen uijd a»u*h der verschiedtMu»?» reli;:iösen
Richtungen, auch der ortlutdoxen. in unser Komitee aiifzunchnien
Dn.- Kndziel unserer Ue.strebung(Mi würde sein, den «».^^teuro-
pÄischen Juden jenes Maß von Kreiheit zu bringen, das ihnen eine
nn*nschenw«irdig(» Kxislonz sichert Dazu gelnirl v<u* allem die
(lleieliberechtigung mit jenen Hevolkerungsmassen. unter denen
sie lel)en Da (»s sich um <»— 7 Millionen .luden in Osteuropa
handelt, wird die Losung dieser Kr.ige in nicht unerheblichem
rmfang auch \ on politischer Bedeutung sein Di(* l>ankharkeit
dieser (> — 7 .Milli«»nen .Indiui wird iVulschland gesichert sein wenn
ihre Hefreiung aus tlctUseluM- Initiative herv«>rgegangen ist.
Aljcr «lardher hiiuiu.-* wird eine s«dehe Kntwicklung auch
DcMitschland fest wurzidnde Sympathien hei diui .luden der neu-
tralen Lander ver-schaffcn. irisbesoudere auch in den \'ereinigten
Staaten. Kbenso werden die .Ju»l(»n des ()ri<»nts. die bisher tlnrch
die Wirksamkeit der .\lliance Israelite rniverseih» in Paris viel-
fach mit ihren .Sympatliien Vv mkreieh zugewamlt waren, sich
alsdann in noch höhereiu (iradtv als das schon ImsImm* durch den
Ililfsverein der Dentscbiui .hid«Mi in Herlin angehahnt worden ist.
nach Doutscliland hin orientieren. (ierade die •u'ientMli^iehen
Juden köiuien aber, weiter bel'rnclitet ndt ileutscHei hiblung und
zugleich im Oriente wurzelnd, ein wertvidles tnul nützliches
Bindeglied zwischen dem Deut.schon und dem Osmanischon Hoiche
bilden
Kiiie von liuniaiieiii (leii^te diktierte Lohuük der oöteuropäiöchen
.hulenfrajre wird also zii^lr'K'b politische Folp:eii haben, die dein
Deutschen Reiche nützlich siiKl
Die Vorbedin^'unpen für die Aufstell im^' eines festen Pro-
granuns in bezu^ auf die Behandlung der osteuropäischen Juden
sind erst dann vorhanden, wenn sich die Großmächte, insbeson-
dere Deutschland und Oesterroich-l'n^'arn, über das für sie aus
allgemein-politischen (Tcsichtspunkten im Osten Erstrebenswerte
endgültig schlüssig gemacht haben.
Voraussiclitlioh aber werden Millionen Juden, wie die Ent-
scheidungen auch fallen mögen, beim russischen Heiche verbleiben,
und es muß vom deutschen Standi>unkte aus wiederum als politisch
wertvoll erscheinen, daß diese dem russischen lUüche verbliebenen
jüdischen Massen auf jene ihrer Glaubensgenossen, die dtirch den
Krieg von russischer Tyrannei befreit worden sind, als auf durch
das Schicksal Hegiinstigte blicken. VVeini es aber jjelingen sollte,
durch deutsche Einwirkung bei den Kriedonsverhandlungen aucli
für die in Rußland verbliebenen Juden bessere Lebensbedingungen
zu schaffen, so würde diunit eine starke und rührige Bevr)lkerungs-
uiasse Kußlands in l>ankbarkeit T')eutschlan(l verbunden bleiben.
8ind zugunsten jener von Jiulen bewohnten 1\»ile Rußlands,
die vom Zarenreiche in irgendeiner Form demnächst abgetrennt
werden, fest formulierte Anträge erst dann vorzubringen, wenn
die Grundlagen für die politische Zukunft jener Gebiete sich klar
erkennen lassen, so steht doch schon jetzt f(»st. daß solche Anträge,
', die den Bedürfnissen Deutschlands entsprechen niü.sen. zugleich
aus der Kenntnis dvr Individualität der osteuropäischen Juden
heraus /u gestalten sind.
Für den Augenblick ist eines erstrel)enswert : Vermeidung
aller Maßrecreln. ilie die Enii)findungen der o.Kte\u*oi>äischen Juden
stark verletzen ii!Üs,-;en, vor allem Respektierung ihrer religiösen
Empfimlungen. dio bei ihnen .»Is Juden orthodoxer Kicbtung sehr
stark entwickelt simi. Mißgriffen kann leicht vorgebeugt werden,
wenn d«e Militiir luid Zivilverwaltung* in Polen von Ju(l(»n beraten
wird, die richtig die Tragweite deriu*tiger Maßre^rehi abzuschätzen
vermögen. Wir h.il)en es daher mit größter Dankbarkeit begrüßt,
daß der h'eichstatrsabgeordnete Dr. Haas als Jude und für
jüdische Angelegenheiten tb-r Zivilverwaltung in Warschau an-
gegliedeiM worden ist. Wir wiii-den es für b«»s(»nders /.weckmäßig
erachten, wenn auch für das (iebicM von Suwjilki und für den
eroberten 'reil der Osti-'eepr »vinzen gleichfalls ein Jude als
herater liu- jüdische Angelegenheiten ii(»rangezogeii werden
würde, und wir erlauben uns. für diesen Posten Herrn
Dr. K. S p i »• g e I bn r g. der bisner Syndikus bei dem Hankhaus
M. M. Warburg iV: ( 'o. in Hamburg gewesen ist und der jetzt als
Unteroffizier d. K. (Ernst Spiogelbe rg. Etappen-Komman-
dantur P<)ni(nvicz. \jem(»n .Armee) im Felde steht, in \'orschlag
zu bringen. /
Auch die Zenlralinstanzen in Herlin dürften bei vielfachen
Entscheiduiu.en. die sich auf die Verbältnisse der osteuropäischen
Juden beziehen, wohl einen sachverständigen Heirat als erwünscht
betrociilon. Lnser Arbeitsausschuß wird für Auskünfte jederzeit
zur Verfügung stehen Es wäre aber in noeh höhenun Grade wohl
empfehlenswert, eine feste Verbindung zwischen der Deutschen Ver-
einigung für die Interessen der osteuropäischen Juden und den
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riMNJii/ !»o><.ii. iiimI ,.|- ki'iiiit Jil- sfiM'h;: r<*li^'i«»s('r Jude die jUfliM-lMMi
«•-hiirM|»;ii>rlH.|i \ iMliiihnl."*.«.«*: w keiiiil ;ilj<'r zutrleicli als < »rieji-
l.»li>t dji> nttniiiiinisclir K»'irli. u,j> L'l<«i<h/i«it 11' fiir di<' weiin iititen
/ii »'rNNälinniile «iNVii riii/MlriiciMic .\ii>\V}iiMlrniiii: nstiM;inj>äis(lirr
.IimN'II in das Mttonwiiii.^rlir l<«'ieli v«ni \ nriril wjiir.
Uiihirnd dr> IiimiIc »H»st»'heiideii iiiikl.inMi T •M'r'.Mn^'s/ji>f,ind«'^
drn rr«dM»rtrii ( Mdii«Mrn wiiide imiht muh dciHscIic.n Stnii(i|Miiikf«'
Mi
sein, wnin
enintr ihrer
aiK «.Mlnslitmi Weifi'mitw i<-klmi^ am Jm'sUmi «.nMÜnit
die MoirimiiL' (Ut jiidiselieii Vla.sseii auf riin' hes.s
LeluMislM»din?.'nnL'en «liiicli Kinwirknn^reii «ler deidsehen INditik nieht
/.«'istrui wird, lind wenn anderiM><'if> dir .liidrii U*i der rniiU'r
sjrliilirlikrit diM' Zukiiiifi doch aiicli noch niiht trezunn^eii werden,
/wixlirn \n>tliliil> an das Deiitscliluni oder an da> f^olenfiiiii zti
opti«'i« M Uei dem starken Aiitisemitisiiuis iU^v Polen würde jede
off<Mi>i(liili('hr Uiirniierun^^ der .Iinlen nach heutseliland liiii iliesr
riiM'i vrrstiirkirn \ «»rfol^run^' seitens (\rv Polen aussetzen, ohne
dal> die .ludi'ii doch vor eiiH»r eiid^ültij:en liejrcduii;: lier \'erhiilt
nisse eine ents|>nMlieiid f«»ste Stütze an der tieutxheii N'erwaltiiiiir
finden k«innten Die S<-liwierinkeiteii und (iie ÜennridiiLnintr. die
damit in tien erolHMteii (lehieten auftreten kounen und di<» aiuli
uiH'rw iiiischt fiir die d<Mitselie \t»r\valtun«: >ein müßten, werden
\«Mnneden. wt'tin an den Umstehenden üffentli<-hen Zuständen -o
weiiiL' wie ir;;end imiirlieh ziiniu'list auf ( odMeten tfeiindert wird,
die Von» pohiisehen \ationalstaiid|Minkt aus PedeutuiiR haU'ii. Da*-
;rih vor alh>ni mihi .Schulwesen.
Naehdem das l{ussis<»lie aus dem SiliuMK'trielK' in F'olen aus-
ireM-haltet worden ist. wäre es zwe<'kiiiäl>i<:. zunäehst die Frafft»
der t nter rieht-spraehe niehl zu einer prinzipiellen Kuiseheidun^r
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zu hrieu'en Kine Kntseheiduii^' liieriilier kann nur im Zusaminen-
liaiiir luii den hes<hlüsseii über «Ih^ ^Jli<jMiMÜG<* |Mditisehe Sehiek.sal
«h'i in Hetraeht konuiieiulen (iebiete jrefiillt werden, lud solanire
di«'se letzteren nieht vorliejren. wird jede provisorisehe Maßre^'td
irrolie heunruhi^un^ erzeugen, den (iejreiisatz zwischen Polen und
.luden zuspitzen, ohne dali dueli die (»ewähr p'lM.ten wird. ihiVs die
Norläufitfen .MaBre^dn eine entspreeheiuie (truntllatfe für die eiul-
;;ültiKe (iestaltun^ der Verhältnisse bieten krmnteii. Bei den
iet zieren uiiKen'^'elten Zuständen in Polen wird es als kleineres
r»Hd erseheinen iiiüsst»n. wenn die S'hnlfrap^ solange in derjtv^i. /U».* '.^
S«hweb«' bleibt, bis sie von festem p<>litis<'hen Kiindament
al»^rhlitd>eniler Ke^elunp lerebnieht werden kann.
(US zu M« V) ^^t r^t ^
Werd.Mi in der S<«!iulfrai?e einsehneidende Malire>?el
n zunächst c^, . ft*^
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vei mieden und wird dit» religiöse Kmpfindun^' des konservativen
ludentums. dits sieh von allen extremen politisehen liestrebungen
aus Prinzip fernhalt und das aueh ans diesem (nunde unter den
jetzigen Imsiänden als politisch l>esonders wertvoll erscheinen
nmli. vorsichtig >?eschont — diu'ch entsprechend»» h'espoktiernnK
der hohen jüdischen PeiertaATe. durch ein rnterla.ssen. die Markt-
ta>?e auf den Sabbath zu lehren, wodurch die .luden wirtschaftlich
schwer ^reschädi^M werden müßten, denen Kaufen und Verkaufen
am SonnalwMid durch ilas relijrlcvse (»esetz verboten i.»4t — . wird auf
■?
.liosoii (lobiüteii wie /ü^io^aRt - niiie schonende Kucksicht
i;<Mil)t. so ist OS iiii/Nvrifi'nuift. «lali »lio Stimnmn« dos ostouro-
paisc Ihm. Judonluiii.-- in (mikmii Znstniidr rrlinitou hloiheii wird, dio
liir jc^-riiilu- woitt'io lu.iitis.lio KiilwicklmiL' d(M* doutschrii IN.Iitik
«•iiic iiiit/lichr Stiil/o hi<»t«Mi kjHiii.
\> wird in Zwoitoi ««"/(»y;»'!». ol. aus tltüi i.sltMUMumischon
hidrii und inshcsniidcro .ms don Judon INdoiis jonuils hnincliimrr
Maalslmim'i- ii ^'cndrino ShmlsKd.nis iimdonuT Arl sich würden
h«M-.iid)il«irn la.-srn. limniNN nnih».» nnil> /ai^'e^'elxMi wordrn. dali
ili«« .liidtMi dor rns>i>ch(Mi ( iron/piMvin/i'u viidfacli sici» in oiiieni
vom ni.Ml(M-mMi Stind|mnkl .ins hcdainMliclKM» Zustand kultureller
I I niiitwickellhoit ludindcn Die \*er^aii*(enheit dieser (iehiote
(»rkliirr die KntwickluntfsstulV «1er Juden Sie sind unter pulniseher
llorrschafl, zu willi^MMi Wienern der Srld.udil.i luMah^;«Mir(iekt. ans-
;;tMiiii/t. und als uushuIkm»». unl<M-j:oorduete Helfershelfer l)ei iler
Aussau^'un^ des \ nlkos depravierl worden. Sie hab<Mi dann die
i lurehthare Zeit der i-ussis<luMi Herrsiliaft. »lie kavnn voriilM'r
'l^ 1 »gellend tiureh Licfit blicke^ au f^fehelll wurde. ül)er sieh erKehen
' M.;s.«^en nuisseir Diese Verj^anj^erduMt hat die Juden, die im soKe-
uaiHilon ..Ka.Non* en^ /usauuncMi^rcprclil. ohne die Mii^lichkeit der
hildunji uiul ^^(»ordneten Krwerhs w olmen niuliien. am Kinpor
steigen gehindert. Kür di«' p«dili.«<chr h'ortentw irkluii;: «Mitsteht
nun die Frajje, oh aus solelien KlenuMilon sich ^lei<hwohl nützliche
Siaatshürjrer heranhildcn las.MMi. Vuf dem Wej:e «ler Spekulation
wiirile sich diese Ki.i^re niciuaU cMl>chci<len hissen. Kim» Knt
sclicidunjr kann nur die prnklischc KrfahrunK hrifn^cn. Dirso
Krfalirun^en liefen n.icii zwei l^ichtunj^en hin vor.
Als Kriedrich der (irol>(» die polnischen (»i'hiete seinem Heiclie
ciu\«'rleihte. sind dieselhcn Krwiitcunjreii ühcr die Zukunft «Icr
milühcrnonunenen Juden an^restellt worden, wie sie heute an>(e-
^ttdll werden, lud es stellte sich heraus, iinil in verhältnismiißij;
kurzer Z(Mt die ülKM'iionuiuMie .itidische llevrdkeruiij^ sich in die
Meu<ii \ ei Iliiltni.sse in j:eU»teiier Weise «rüristi^ ein^(dehf hat. Da^
Kr;;'"hnis zcij^te sich während der Hefr(»iMn>?skrie^e.
Im Jaliri» IS47 wurde dem vereinigten Landtajr <'ine ..Denk-
schrift des Ministf^rs des Innern über die Ausdehnung der Militär
pflichl de! luden" vor^ele^t. Die .\njral)en d(M- einzelnen Tfeneral
kommandos werden mitgeteilt, und als<lann wird als iOr^ehni:^
aiist^eführt:
..l'al.N| man den Inhalt die-^er Krmittlun^en zusanmuMi.
so darf man als erfahrun^smälMi^es K(>sidt it annehmen. daH
die Jud^n des preuUischen He(*res von den Soldaten der
christlichen HevrdkenuiK im ali^enieiiKMi nicht erkennbar
nnterscliie<len sind, dali sie im Kriege gleich den übrigen
Preulieii sich lM»währt. im Krieden den i|l»rij:en Truppen
nicht luKthjL^eKtanden tial)en. Daß feiner inslH'sondere die
jüdischen Ueli^ionsverhältnisse nirficends als ein Uindernis
beim Kriegsdienste hervorgetreten sin<l.'*
Wenn nu dieser Stelle auf die Bewährung der Juden im Krie^o
hingewiesen wird, und zwar auf (rrund des militärischen Akteii-
nmterials. so iK^ziehen «ich diese Worte auf die VorKünKe während
tf ! der Befrei un;':skrieKe, d. h. nicht ein Menschenalter nach der Kin-
i Verleihung (U*v polnischen Cfebiete in Preuiien haben die Juden auf
trt^ii fft ^p>\ut>vT ttX ^'•'4; 1 dem Gebiet, das stets bei uns als ein Maßatftb für die Erfüllung
ihUrKerlicher Pflichten gegolten hat, die Frohe bestanden.
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F]»)eiiHO eiiidnicksvoll int die UinwMiHnmn;. (iic mit .iii<iiscli-|M.I-
nlBchen Einwafidereru in den Vereinigten Staaten, vor allem in
New York Hidi vollzieht. New York bir^M heute in Meinem KaHloiid
ü»)er eine Million Juden. ülierwieKend aus HuUl.ind stammend. Iiid
diese Elemente sind durcl» Schulen der verschifMlen.^ten .Art. durch
Lepesftle, durch Handwerkernchtilen, die ihnen von ihren amerika-
nischen (;iau)>cn.<gcn(»ssen zur Vernip:ung ^jestcllt werden, in drei
his riinf .laluxMi vollkommen umgewancUdt. Kin Studium dor d(»rli-
/ geti Verhfiltnisso mnli zu der Cberzeugun« führen, dali eine ver-
hiiltnisinäßi?; kurze Spanne Zeit den osteuropäischen .luden lK»i ent-
sprechender (lewjihrunji von Freiheit und hihhinjxsnMigJiclikeitpn
zu einem hrauchlhiron Mitglied eines modernen Staates inngestaltet.
das in acht harer Weise für sein Fortkommen zu .-morgen iin-
staiule ist.
— " "niese i;il(iun^'smr)glichkeiten miisstMi natiulich vor allrm dt^r
Jugend, alsdann aljcr auch jiuigeren Frauen und M.hinern. al>er
auch seihst Mäiuiern in holieren Jaliren zugänglich gemacht wer-
den Nur auf di(»s(» Weise ist es erreichi):u- L'ewesen diese Massen
osl(MU-op;ii.scher Juden (iem anu'rikaniseiieii Staatsk(»rper ohne lr«!<»
stärkere Störung einzuverleiben.
Fh ist s(dl>slverstiimnicli. daU aueh die deulsclien Jinieo e.- tis
eine Fhieni)nieht h<Mra('hten würden, jene jiidi.-^chen Mass<Mi in T.e-
bicMen. die dcMu Deutschen Keiclie in irgemU'iner Form einvtM-Jeil»!
oder angegliedert werden, unter Aufbietung ilucM- materiellen
und ideellen Hilfsmittel auf eine Inihere Stufe morali.sch.er uiui
intellektueller Bildung zu heluMi. Flui es ist nicht daran zu zwei-
feln. dal> bei der Hildungsfähigkeil des osteuropäischen Juden
iVw!^v \ ersuche von Krf<dg gekriuit sein werden.
Ohne die religiösen, iilKMwiegend streng kon.servativen An-
schauung(Mi der osteuropäischeil .hulen .luzutasten. würde eine
solche Fnt Wicklung sich in verhältnismälMg kurzer Zeil ]ierV>ei-
füliren la.-sen Durch die (Irümlung von Seminaren, um zweck-
tnälVig gchildete Lehrer und Rabbiner zu beschaffen, und durch die
II(MMnl>ildnng von KindergtirtneriiUHMi. «lie schon die junge Oene-
ralinii von fiiihe-ter Jugend an in eine atulere Lel>enss|)häre holK^n
nulss(M». siMlann durch die Finrichtung von Volkssclnilen. von höhe-
ren Lehranstalten, von llandwerkerschulen. von Schulen für Er-
\N.ich.<-cnc kaim di<v-er Frozelx der Fmbildnnjj scbmdl /um Abschluß
gebracht werden.
Die \'t»raussetzuug für einen schnellen Frfolg wäre. dal> die
jüdische HeviJkcrung der östlichen (lebietc \'ertrMuen zu diesen
Neu.schr»id*ungen liat. uiul dal> die uötig(MJ <l(dder aus staatlichen
<4)ucll(Mi. von Seiten der einzeliuMi (lemeindeu. s<>\vie endli/h frei-
willig gesi)emle((^ Beiträge der Juden D»Mil.<chlands in ausreichen-
d( ui Friifang vorharnhn v.iircii.
Daß un.-er Komitee, das ati diesen Aufgalien mitzujirbeilen t)e-
reit ist. sich dcv utMiiren Autorität und des U()tigiMi Xertrauciis i>ei
d(Mi ( ilanl»(Misgem)ssen in Osteiu'opa (»rfreut. ist sicher. Die Män-
luM'. die {\i\s jetzige Komitee bilden, haben seit Jahrzehnten den
russi icluMi JmhMi während der traurigen Zeit furchtbarer Fnter-
\ drück untren, die sich inuuer tM'neuert haben, bleibeiul helfend zur
\ S(Mte stehen müssen Einzelne Mitglieder unseres Kouuteos haben
iMUU(M' wieder IJulUaml zu humanitären Zwecken bereisen müssen,
uml es ist kaum zuvitd ge.^.jgt. wenn behauptet wird, daß die Namen
oiiuM- l\(Mhe uns(M'er Komiteenütglieder selbst in deit entlegensten
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.iüdlM'lit'ii ( MMiifiii«
IfU KußlHuds iK'kaiiiit -in«l niul in daiikiwu'riii
AufKaljen auf »las mititfe
I iisiM- K»»tiiitf<i w iUmIo also für si'in»'
\«»rtraiu'ii M'iteiM (1«m- nst«»urnpäi>rlifii
\ (;iaiOHMiHKi'iw»HMen
MiilH'ilin^rl i»M'liiM'ii k«MiiH'ii.
Dir ZiisaiiiiiKM)
i«»
t/ini^ (l«*s Kninitc*'»^ hihjri .«Imt aucli «lafiir
dal» i'iii Aufruf ^ni uummo ( ;iaulK'n>«^i:tMins.-t4
>ii iu l)<Mir«i'hlaiHl. für
\\v \Vi<Ml«Maufri<lituiii: d«'r nstoiunpiÜM'lu'ii .ludcMi iiiat«'ri«dlt'
Mittel zu s|i(
>nd(Mi.
(>ni (
ntN|H(slHMid<'> KriTi'lmis IuiUmi würde
WtMHi iViv dtMilxluMi lloIhM-dr >«M-«' I »vst r<d»uii«tMi wnhl
tiMstiitzt'u U'roit sind, und wt-nn dif lokalo lu'^'i«'
\^<dk•ud /u uu
run^H^ri'wait der in lU'tr.uhl k.unnuMidi'n (Mduc!«» dor iiidis<'h*Mi
i •ovidkrruMU nii
I ( icriMliti^rkoil und oluii' \'or<*iu;.MUnMnnuMilKMt. mit
liMMMII
n
Wnhlwolh'n t'umoirt'uknnnnt. wir «'^ durcli «»in lrauri«t»s de
•Inc'k iMMaliL'rdriirktr Mcnsclimkind«'!- whIiI ciwartiMi ktmiu'ii. so
sind wir iilM-r/iMi^rl. «ial> im Nrrlanf rinn- kiu'/fn Spanne Zri! .lus
(h-r jiidisrlhMi hrvidkrinn;: der irlzl iKV-rizicn ( '.»'hioto lu-aucl»l»arr
I dem Drul-rln-n LN'irli in I >ank harkril .inliäiiirtMule Ma-^xMi. die
iin<
ii.irli Millinn«'n
I>mUm er-«
z.dilen. lnM*anir«''>ildrl werden kennen.
•Iieint e> als >e|l»>t verstiindlieli. dal> während der
f U'r^anLr>zei
t die-en Ma.'^>en die KreiziiiriL'keif ii.ieli I )enlsr|ihinti
— lileieliN iel. wie der pnlitisrlu» Anfiian d»'r in r»elr.H*lu k«>nMnen
dou (lehiele uedaelil >ei —- niehl l«irlu i:i'W.ilirl werden kann, ha.*
Ii«»irt an<*li im lnl<'ie-«-r der u-.|«MUMp.ii>riM'n .linlt'U. di«* -•». wie >ir
heule lM'><*haffen >ind. sieh niehl uhnr weilcre- in die denl>ehen
\'»»rliahui>'»e einfiiiren ^•^^.sen. I nd «'nl^preeheiMl«' \!.il.irri:«dn w«'i-
den .«»ieli aiu'h. »»hn«* dali d.idnrrli Ifürk-rldiiirr hrrlM'iirrfiihri wei-
den. dnrrhrüh»-en I I'-mmi nrUei- i^ew iss«'n \ <aMU.-.-'«'lznni:«'ii : wenn
n;indi«'h. wir wulil >i.'h«*r VMrau>/nsel/«'n i>l. dir p«diii-elu' lirNid
kernnt: der in Ih'li'aehl knnnnenden ( H'hirir \»»r«'r*l Lrh'iehen Ih«
^( hriiiiknnA^cn niuerw <»rfen wird < dine dal.> .liiihMi nnd l'<den in
die.-rr Itozitdinni; v<dli:i iihdrhniä Iüü lMdiand<dl wi'iden. wiird(» der
lud«' sieh zu einem Staal>an:zeln»riiren zweiter Klasso ln«rah-
Lr"driukl fjihh>n. mit .iMen .ien<>n \<'rderhlirhrii XaehteihMi in S4*i
nnn \ erhiillnis zu den l'nhui und in lM»znir auf das iüdi.'^ehe Sf|l>>t
ir«'fhhl. die eine snh'he I )ei:radi«'i iniLT zriliL'en nuilile. I>t .lU-r .uieh
in «he.si'r liezitduui^ INde nnd .Iinh' irh'ieh^esUdh . -«m werden >ieii
,Mi> iler U'^nnderen Strllnni: der «-rw niUMMMi ( lel>iet<.» aU »•.-.(liehe
( irenznurk nelMMi dem I )enl.-«'ln'n {»«»iehr. ^rhwrrrr«' Knnlr»»\ ««r-eu
kaum erL'<dM'n.
.Vneh di(> Lri.-^nn^ iU'v Vintsv. nh di«> iiidi.-^ehmi M.ir^Ncn. di<> im
weseiulieli(Mi in den Städten zns.innuenL^cdräin^t ^ind. in den p«d
nix'hrii (MdM(»ten hh'ilM'inl einr au?-n'i<'hende w irt.-i<'haft lirhe
l\\ls(tMiz finden können, erscheint ni<ht h<d'rnunLr-.|
« >."
r»ei ireord
neter N'erwahuntr. Imm «•nts|a"«'eh«'nd<'r Aidaire vnn W'ctrrn und
Kisenhahnen. i>t l'nlen v<dk>w irtx'hafl li<h unelt in hnheni < irade
• Mit w irkluu^fsfähi:.;. hie hiehti;;kcit der Ih'n «dkiMium kann we.<«(>ut-
lieli znnehnu'u. nnd dernentspreehi'nd wird .inrh die I .eUMisniri^lii-h-
k'dt für Haudweikei' und i\ov .\l»>alz für l"«l»rikah' jeder Art i;e
sleivreit. h.i-. lelzteie i.-^t lun sn untwrndiLrrr. da die pnliii.-.i*lnMi
l-'ahiiken zum IiIhmw ie^^enden Teil ihrrn \h.^.uz iimtIi l!ul.\laud
hinein ^(dial)t liahen. der ihnen um- daint •■riiallcn w«>rden wird,
wenn duieii einen entspreehendiMi llanil<do\ ei'tr.t;r nnl Ituldaud
die.>«e .\h.satz;j:(d>i(Me ihnen nffen^eh.illrn iih>ilM>n. zum w eniir.'^ttMi
für eine müL'Iieh.-.t lanm« t hertraim-z«'it. Lälii -i<'h dir', rrreieheii.
SU würde dnreh ein Viifhlidien fohu)» dir l'.t t>rikläliL;keit wrilrr
6
Xt'HtoiKorl wcriloii können, um
I damit wünlni iun-Ji juflisrhr Ar
bc^UonmisHcii in den Kuhrikrn ArlH»itHtfeh»»:(»nlu»it rinch'n. Sininnn
niülito »nf eino llrinnitf der gnalitathleiKttintf der Hand\v«»rkor und
auf (*ine »M^ssen^ tlirorrllHehe und praktische AuHhihlniitf der dem
llandeUstnnd An^^eli.ii ijren dnreli entHprerhende rnterriehtK-
anstalti'U — l'mllMldniitfsKelnilen uimI Handelssrinileii — hintfe-
wiilJ w«mmI«'H. Kndllrh kann iU^\\\ Mittelslaiid dnnli l\nMlitka»^Ken.
\Ni« -ie jol/J M-lion diireli jiUlisrlie Initiative ins L^Immi krernfeii wor-
den sind. t»ni|»nrtfeliolfen NveniiMi.
Ks lial si<'h alKT in Siiilruliland •ri»/eij^l. dnl> mit Krfnl« aui'li
Jndcn (kr L.indw irlseliaft /.nyiefilhrl wriden k.unien. sobald hierfür
nur (
lit' rcrlitlirlien \ nraussef/un^en geKehaffen sind. Kin Hiu-
lisclier Massen in <iie Landwirtsrliafl. vor
iÜMMldlen stiidtischer .iii(
a
llei
II iiiH
•h in lanilNvirlseliartlirli-imlnstrielle Hetriidn'. wiire il
so
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UTA d*i^*^
(ItMihiii;:.
.h'di- pMlililv. dio mit «len Tat^arlii'H rrrluict. iimli .ilsi. an <
nr.Mi>MM/.imi: feslh.illt'n. dal> im wosontlielM'ii die osh^uropais«
h'r
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.lud<*iiriaiCt' IHM- in
tinr (
nstiMiropa selh>l md««st wordm kann, und /war
ladnrrh. dal;, dir Juden für ihre KxisttMi/ inensrluMiwürdij^e He-
l.iULCi'U. WiM-dtui dirso nield iii»wiihrl. so siml Mass«'U-
lir notwendige l'oltre. mit ihn»r uin»rwiins<-lit«'n
dinUMii;r»'U «'I
.in>NN andrrini::en \
l\i)ck w irKuii:: au
/.ii;re s
f .ienf^Täutler. durrh welche iliese Masseudnrrli-
tatlfin.lrn. wir ..ueh auf jene andertMi iJindcr. in widrhen die
Auswaudi'ier -rhli(d>lieli sieh niederlassen.
I »tMitselil ind ist i
las |)ureh/ni:slan(l für die russisehe Massen-
leriin;r. und «lie \ ereinitften Staaten sind vt»r allem da
leruntfshiud. Deutsehland hal daher ein widiÜH^jrründete
Zuslancl. der imlitiseh unerwünncht
I der die dentselien hnien Jahr für Jahi /.u enornuMi
«t, *lie Iwi einem Versagen dt»r TrivAt^Mdil-
m linfan^re auf tias l{eic*h fallen würden.
Ninmit Deutsehland eine Hejjehnitf der osiiMnopaisehen Judenfra^o
lie Hand - dureh Kinwirknn« auf Kniiland — und wird durch
deutsches UetreiU^n Nor allem ille russische, durch die Krie^^serei^r-
in (
uIhsc schon s«'h>vcr erm
ra\on lM»K«dtiirl — so w
Juden aui
Il üUm* den Kreis der nentrahui Länder hinaus dein deul-
•cIpmi h'elilie /ustriuutMi: es wiinhui die N'endnitfteii Staat»»n im
9
l
«^»J
answaiH
Kinwaut
Interesse. Ihm kiknftitfcn KriedcnsverhaudhiUtfen ilarauf hinzuwir-
ken. dal> ein Zustand in Hulilaml Uvseili^t wird, der ilie deutschen
(ireu/.eii iiiinier wieder der riMM-flutun^ ilurcli iH^tlelarme Auswan ||^|j
denMs<liaren aussetzt; ein
sfMu muU un(
Aufsveiuhnmen /win
tiilitfkeil in jicwisse
hüUerte iJeHotzKobun^r \Ux?r dei» Jutien-
ürden «lie Sympathien di»r (Jesamtheit der
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>v<)lilverr^t.nidenen eiKeneii lntereH«e sich «olcheiii cieutBcheii Vor-
jjehen uiiHchlielien mllHsen, und weihnt P^nfflaiid könnte sich schwer-
lich der IJnterstützunK einer darauf abzielenden Politik entziehen
Die Lösiiiijc der onteuropäirtchen Juden frage kann freilich zum
Teil. alK)r doch nicht in sehr erheblichem rrnfanjfe auch «liinli
AuswandorimK erleichtert worden.
l>le Auswanderung vollzieht sich schon heuti* «utomatisch.
Die Massen der osteuropäischen .luden, die sich in den Vereinigten
staaliMi nicMlertrolasson haben, las.sen ihre KmiuIIh' iuhI ihn» Ver-
wandten, auch Freunde, sobald sie mir festen Hoden dnU>en unter
den Füßen jfefunden haben, nachkonunen. Diese Auswanderunt:
wird .Midi nach der NeuKestaltunir der osteuropäischen Verhält
nisse anhalten, und sie kann sieh steigern, sctbald die Zwangsnuili-
rcjxelii. di(» die russische Ke^fienm^ jje^en die Aiiswanderun« er-
las.sen hat. die Paßschwierigkeiten, die hohen Paßgebiihren hlei-
ImmuI in Fortfall gekommen sind.
Ks ist aber von der Deutschen Vereinigung' liu dir lnt«»r(r.-.s««n
der osteurop'ii^f*l»cn Juden auch In^reits eine Ahw ;Mid<Miing von
(i|;niliensgonosscn aus den polnisehen (Jebict^'u uarli deui Orient
I ins Auge gefaßt worden. Kine s<dche Abwundcning narh dtMn
Orleiil wird nienuils in ahschbarcM* Zeit den Inifang der .\uswan
derung in die Vereinigten Staaten erreichen köiuien AIkm* wtdil
. kann der Orient etwa in eincMn umfang«', wie Argentinien »ind
I hra.«>iiicn. osteur«»pJii!^<"l>c jüdische Kinw anderer anfnelituen Wir
heabsic hligen. eine Studiengosellscliaft zu bilden, die diese Frag«-
durch rntersuchungen an Ort und Stelle (MUgeliend zu prüfen halM»n
wird. Wir erachten es für erreichl)ar. daß auch in den Orient in
gewissem I nifangc osteuropäische luden verpflan/.l werden
können.
Wir denken niclit daran, gleich den Zioiiisten für »lie.sf VtM-
Pflanzung vor allem l'ahistina ins Auge zu fas.sen. Die Wirtschaft
licJjcM Möglichkeiten in Palästina sind außerordentlic^h J)e
schrimkte. Die Zahl der Juden, die sich in l'aliistina unterbringen
la.sHen. wurde in jedeui Falle nui" eine kleine sein. Fnd das ganze
l'ntcrnelunen wäre aus dem Orunde zur Aussichtslosigkeit bc
stinunt. weil die ottomanisehe Uegierung sich bekanntlich in ent
Hchiedener Weise einer Massenein Wanderung mich Palästina in
den Weg stellt. Sie fürchtet, daß durch ein ZusaiiuncMidrängen
einer erheblichen Anzahl von .luden in Palästina eine neue Natio-
nalitiitenfragc im oltomani.sclu'U Reiche entstellen würde, und sie
will die politisdien SchwierigkeittMi. die sich «laniil ergehen wür-
den, unter allen Umständen verinei<len.
Der Plan der Zionisten ist gewiß von schönem Idealisnnis
eingegelKMi; ulx»r er erscheint uns völlig utopisch, insbesotnlere
bei der jetzigen Weltlage. Schon der Versuch seiner Durchfüh-
rung müßte zu einem Konflikt nut der ottonianischcn Regierung
führr^n, und zudem wird der interimtionale Zionisnms — der wie
alU internationalen Bestrebungen durch den jetzigen Weltkrieg
außer« »rdenllich geschwächt worden ist — auch dos genügenden
materiellen Rückhaltes für seine Bestrebungen entbehren. Nur
Utopisten und jene Antisemiten, die auf dem Umwog über den
Zionisnuis den Gedanken der Abschiebung von Juden propagieren
wcdlen. können die Palästinnpläne heute in den Vordergrund
rücken.
Wir HteliiMi auf dem »SUmlpiirikt, daü nur in voilMter Olwreiii-
Htiuimung mit der <ittomutdB€hen Hegiening Rieh eine erheblichere
FiinwaiideruuK von osteuropAiHchen Juden in den Orient vollziehen
liOimte. Tnd wir nind daher der Ansicht, daß sowohl au8 wirt-
Hchuftlichen wie »hh politischen (triinden eine konzentrierunK der
jddiHchen Auswanderung in PalÄHtina vermieden werd«'M muß. hin
nullten vielmehr die Kinwanderer dort angesetzt werden, wo «ich
diene Kin Wanderung nU wirtHchaftlich zweckmäßig und zuglei(»h
iil8 politiftch erwünscht ~ vom Standpunkt der ottonumischen Ke-
gierung aus - durchführen läßt. Sind diese GrumisiUze niaß-
ge)»end. so kaini diese KinwHiulerung sich allmählich steigern, und
sie wird dann auch wirtschaftliche und in gewissem rinfange auch
politische Vorteile für Deutschland bieten kiuinen.
Die in den Orient eingewanderten OHteuropiiischer. Juden, die
ilurch deutsche Initiative in neue Lel>enHverhältnis>e gebracht
worden sind, werden nach Deutschland auch fernerhin ^gravitieren,
und sie sind durch ihre Sprache, i\en .hirgon — ein in der Kntwick-
lung steckengebliebenes Deutnch — mit Deutschland verknüpft.
Das Selinlwerk des Ililfsvereins der Deutschen .luden im Orient
Imt. ^restiitzt auf diese gegebenen Bedingungen. scIimii seit Jahr-
zelmten feste und nutzbriiigemle Ueziebungen zwischen tlen oiien-
lalisehen .luden und Dciitschl.ind ;;eknilpft. I'nd zwur zunächst in
heftigem (iegensatz zu der Alliaiice Isra^lite rniverselle. die diese
\«u teile für Frankreich seit länger als einem MeiiM-lienalter zu
nn)ii()|»olisieren versucht bat. und die schlielilich den offenen
Kampf iicgen <(en Hilfsverein der deutschen .luden entsprechend
dem wjielisendcn deutsehen KinfluB in Konstjuitinopel bat aufgeben
niils.sen. In dieser liichtnng kann eine F(»rtentwi( klung noch
leiebe Krfichte bringen.
Die gf'waltigen Probleme, die der noch heule i»»hende Welt-
krieg «ler deutschen Hegierimg zur Lösung aufdrangt, sind im
Ost«Mi verknüpft zugleich mit einer sachgemäßen l.ösung dei-
.l'iden frage. Diese Lösung Ist nach unserer .\nsiifir erreichbar
unter voller \V ihrung alier Interessen Deutsehland.-«. \\\ dieser
Liisung niitzuarl)eiten. ist die F)eutsche Vereinigung für die Inter-
ess(»n d<M- nsteuropäisehen Juden l>ereit: die \'orau-Hetzung hier-
für ist. dali die Keichsregierung geneigt int. sich «ier Kräfte der
WM'eiiügung zum Nutzen Deutschlands und zum Segtii einer Wie-
(ieiaufriehtung den inlellektuell l)egabten, abt*r in einer düsteren
V'ergangeidieit zurückgehlielM»nen osteurnpäiscben Ifulentums zu
l)ediem»n.
Damit liie liegieruuKsslellen nicht von zu vielen Seiten -—
und auch von Inberufenen — ndt Katschlägen bt^stürint werden.
hab<Mi wir es unternonmien. die leistiuigsfähigen .i;idischen Ele-
uiente der verschiedensten Kichtungen in unserer Vereinigung
/usanunenzufassen. Kine ersprießliche Wirksamkeit ist für uns
natürlich nur möglich, wenn die Keichnbehörden uns von jenen
IMänen, die ülx^r das Schicksal der osteuropäischen Juden die Ent-
scheidung bringen, verständigen werden, wenn sie andere Ansicht
über diese Pläne einfordern, damit wir sodann mit unserem Ein-
fluß die Durchführung erleichtern können.
Wir (M-laulH.Mi uns ganz ergel)enst. unsere Wünsche niK-hmals
kurz zusanunenzufassen:
l. Einstellung v«»n Herrn Dr. Spiegelbe ig als Berater
für die N'erwaltung in Litauen und ii den Ostsee
Provinzen.
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2. Kiiislt'lluii^ von lIiTi'ii ritife^^iir I>a'. M i l l \v <» c Ii in
hnlln. Klrrlistrafii« -*.*t. /m- \ rrfllLnmp dor Zontralhohar^lorj
hl IWM'liii.
X Mr>jfll('hKt<»s iliiiMiisM<*hirUMi «los Krl.isM»h t»lnMchnold<»ntlt»r
Mnbniihinoii. di(* drii )ifnti^<Mi Ziisfniut iUm* .ludon in Toloii
UHU. vorilndern. bis /.u doin /«'itpimkl. da dlo pdlitlsi'lu»
Zukunft d(M' \\\ Hptraclit koiuiii«*nd(*n (IrbuMt* fontHtoht
4. N'orsicIitiRr Scluiiiu.ii;r ilor irlijri«»srh Kiii|»findun>r(Mi ilfi
Jüclcii in drn «»rnlMTlm ( JclMotpn.
NVi»nn lussisrlir ( irhit»lr an lUMilsrlilind UMiiinn»n snllli'ii:
.V ZunäHisi kt»iiir Kr<'i/ii>:i>rkoil Tili a I I <• Hrwnhnor jrni'j-
(tobirtf iiarli ncnlsflilaiid hinrin.
Tl. Krric'lituii^ vnii Smiinarrn. Kiudrr^^ärlni. SrlniliMi n-w.
>»o
wir Knidilkassfii in l*nl«*n und Lilancn iisw
\
7. rb«»rl(»itun>r drr .Indt-n /.iir Landw iiMscIiafl nnd /n laud-
wirtM*hafllirlion Me(i*ic*U»n.
•
8. Abwandrrunu in drn Orirnl \mWv M)li»hnunj,' allor pn|i
tisth-zinnistisflirn l^i»sln»lnniKCMi: fiMnor nacl» .\r>rontinirn
und Ihasilion und wii« Idslior in dif \ iTi»inijrton Siaalen;
dooh kann Ahwandciun^r nur al- lioL'lfilcMides Mildcrun^fH-
uiittrl der ClK^rvölkrrunji in lii'trarht koninu»n. Dir OHt
i'urupiiisrho .ludrnfraiir kam» nur in Osiruropa .-^en^*! gr
löst wrrdrn. nnd zwar \nr iillrni durcli hoHoiti^jun^' dt»r
lu^sisrhrn .Itulrn>ii'M't/j:il»un^'. dir auf rn^'r^toin lUnun di»*
lUdisrhrn Nfas^cn /u>anun(Midriin&rt.
Kndr Okt.. Um- um:».
hriM l> V Mii If s II .r Ulli II *i i'i llvrlin
?^
1). K.u.Z. Kreislonnafido Uowo^Radoinali 259/S schreibt
fc;n Herrn Grabriel Wiener, der ein Gssuch eingereicht hv^t-
te zur Eröffnung einer Schule fUr Jüdische Anftlphaboten: »»Die
Schule fiir Jüdische Analphabeten nird gebilligt nit Ausscliluß
der hebräi_sohen Sprache^ nn deren Stella die deutsche S-nrache
eingeführt v/ardan ^i^ü^'^-l Oberst P e t z o 1 d • '♦
(Dieser Erlaß begünstigt einseitig das Polaische und beein-
trächtigt die Juden. Das Deut£3he__l:onnte n^itürlich nicht ver-
bo^9^ '7erdön • ^
2). K.u.K. KreiskOLiLiando Opatow, untcschrieben "Oberst
F e h m e 1 " 14/11 1915 enthc.lt folgende Ausdrücke gegen die
Juden: »'Verdachtige Individuen aus jüdischen Ereisen verbreiten
beunruhigende Hachrichten über die Bückkehr der Rassen. !7ir 77er-
den den uns, hein^n_Bod_eii_d£r_p£lnigchen N?Uion_zu schüjtzen_
V7i_ss^n^ Diese V-arbrechar und diese Kreaturen verbreiten die Kach-
richten, 111^ ain Rubtvll:urs zw ge^jinnen.»» Dieser Aufruf vmrde un-
ter Pau:;on- und Trompotenschlagv^ährDUd der üarktt.igj z^.-)i:^l
in der «.7och3 öffentlich vorlesen.
3). Vizepräsident vonRldon, H. G 1 o g e r , veröf-
fentlicht.^ an 11, Dazenbor 1S15 oiiion Aufruf, in d^n gemäß dem
Befahl das Gonoralgouverneurs vom 20.11.1915 Nr. 10 696 der Ver-
kauf von Jüdischen Zaitschriften mit hebräischen Buchstaben ver-
botan -ird, auch "'enn sie aus Oosterreich ausgeführt -arden.
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A b s c h r 1 t' t
f-lrief des rrotessors tieinicke an den Herrn ueneraL eiwerncM.ir,
Kiel, den 10,2-191?.
1 j
Ilochverelir teste lixiüollcnz !
Auf meinon Auf sati. im Tag" : 77as ^eht in Tolen vor? er -
hielt ich ur.ter vielen anderen auch anliegende, offenbarvon poln.
Seite herrührende Zusclirift. Obgleich ich sonst anonvme Schreiben
so'leich in den Papierkorb \\\i beiordern pflere, scheint mir doch
diese Scm^ift trotz offenbarer Unrichtigkeiten und vielfachen
cbertreibungen soviel Bcachtensv.'ertes :-;u enthalten, dass ich L:ie
Euerer Exr.ellenz r;ar Kenntnis brin.-^en möchte. Der Vofasser Icümitc
ein polnischer Clerlehrer, Ar:'t oder Apotheker sein, der eiiißt
meine 'orlesun^^en jeliört §ut. - LIit Ex:'.ellv.n2 "imcE rmann bin
ich persönlich ^arnicht bekannt.
In vorijüglicher Hochachtung
Euerer S^ seilen:: cerir ergebener
vQZ. Reincke.
Berlin, den 7.2.17.
Kocl reelirter lierr Professor !
.kj
Als euem^lic^er Cchüler von Iia:ien pfle^:e ich alles, v.-as au;
Ihrer Feder koramt, mit der ^röjsten Aufciorksaaikeit :;u üisen .Ich
tat das auch ait liirem /iTtikel : ? was geht in "Polen vor ? **
In der let::ten »jonntagsnumce r derj"Tag*' .-Es drängt mich, Ihnen
einige V/orte zu schroiberi, die :;u Ihrer Aufklärung dienen mög in.
Es ist selbstverständlich nicht zu leu "nen, dass das neue
Regime in Polen bei der i.iisse des Volkes , namentlich bei den
Laaern sov;ie bei dem Kleinadel auf starkes L;ij>jtrauen stosst,
I'
und die führenden Geister haben viele L'iihe, dieses Mis s trauen zuy
zerstreuen. Allein darüber braucht aan sich nicht zu wundern, zu -
dal wenn caan Oie preuassiscke Polenpoiitik, besonders das famose
Ent^i-'nun^sresetz und den S'^rachenüaragraphcn bedenkt und dazu er-
v;äv;t, dass die russische liejiüruiic, \'Jä.hrend sie [nit der deiitsclien
Liübesbeteueruii^n and xreiischv.'ui'e wecliselte, nicht mlide wurde,
durch ilire Orrane und A enten dea TDolnischen Volke die prcussische
PolenTDolitik in den rLlsslichsten Farben iiu lualen und die Deut -
sehen als i:rzfeinde der Polen him.us teilen, die nur danach trach -
tetcn, die in ihrem eigenen Vaterlande zu ciirjm Bettelvolk herab -
sudrucken und sie ilirer Srrache l.u beraubai , walirend Väterchen
särtlich für sie sor^jte, iixi.en polnisdie Schulen baute, und arn Ende
bereit ?jar. ranz Polen i^u vereinen und ^.lücklich zu mschon.ocit
Jakren bestand in Polen die allciachtige nationaldeciokratische Par-
tei, die in diesem Sinne v/irkte, und dereii bester und eifrigster
unireiv;illi -er liitarleiter der Ostmarkenverein v;ar. Es ist nur
z\i begreiflich, dass :so eine mächti-e Partei, die sich einer so vnrl-
sa:nen k'itarbeitersciiaf t erfreute, nicht im Ilandumdrehen verschwin-
det -oi/d dass Gefühle, die solange mit solcher Zähi/keit ein^^evjur -
>:elt v.urden, nicht i^^ V.u. aus-erottet werden können, r:umal es jich
um eine Landbev -Ikeriui^' k-.nielt.
Das meiste l.is streuen er^;:eckt jedoch die Art, .;ic die djutschc
Regierung die Judenf rare in P^len behandelt. In zal Iruichen ^e -
heilten Plu'schrif ten, vjelche Sie erwärmen, 3;)ielt dieses ...omcnt
die ^^rüsste Rolle. Es scheint, dass die deut.;che Regierung sich in
den Ilonf reset;:t hat, die russische Tradition des Divide et lupera
fortzusetzen, und die o^eden ^e^jen die Polen auszuspielen, und zwar
bedient sie sich dazu derselben polenfeindlichen, aus Riissland in ch
Polen ^;eküQiuienen Jaden, aui' denen einst die russische Pie^'.iBrujig
irjre k^errscliaft "dber Polen zu be^r"^nden trachtete. Es hat den An -
schein, dass ]ie deutsche Pie^ierun^; in Polen eine Art judisch-deut-
schen Sonderstaat im Staate zu ^runden beabsichii^t, dessen sie
sich bedienen l:önnte, um die Polen im Scliach zu lialliun. Eu diesem
Zwecke bedient sie sich der Berliner Jaden verschiedener Richtun^^en:
Des Hilfsvereins der deutschen Jaden, des Komitcs für den Osten,
der Zionisten und der freien Vereinigung für das orthodoxe Jaden -
tud* Fortwälirend kommen die Vertreter der einen oder anderen Orga -
nisation nach Polen , treten hier als Abgesandte oder BevollLnäch -
tigte der deutschen Re{rierung auf and organisieren die Jaden zum
Kampfe gegen das Polentam. Die Hauptideen aller dieser Vereinigungen
sind, dass die Jaden in Polen ** nationale Rechte ** beanspruchen
dürfen lul! dass die deutsche Regierung ilinen diese " Rechte " gegen
die Polen erkämpfen 'ond sie in deren Aaslibung schütten v;erde. Biese
••Rechte" sollen darin bestehen, dass der jüdische Jargon , der der
deutschen Sprache nahe verwandt ist, in Polen als gleichberechtigt
mit der polnischen Sprache in Schule, Parlament, Rechtspflege lunä
Venvaltung anerkannt wird, dass die Jaden als eine gesonderie natio •
nale Kör Der sehnet in Polen or^^anisiert werden. Das Ganze ginge
m
darauf hinaus, dass Polen eine Art Juden-Polonia verv/andelt wLLrde
und der jüdisch-nationale Staat im Staate eine Art deutscher uacht
in P'olen bilden würde, stets bereit, ge^en die polnische Nation
Ins Treffen geschickt ^u vierden. Im ''Tag*' erschien im September 15
ein Leitartikel von d'^m Gouverneur von Puttkamer, in dem ausge -
fülirt vjurde, dass die Ja en in Polen *• die germanische Idee *• im
Kampfe gegen die Polen :^u vertreten hätten. In der Frankfurter und
in der Vossischen Zeitung erschienen kurz nach der Eirinalime von
P/arscliau ausfuhr liehe Artikel, in denen dargelegt wurde, die
Deutschen luitten die Aufgabe, LUch mit den Juden in den poLiisdien
Städten zu veruunden , um diese ilires polnischen Charaliters zu ent-
Ideiden, i:ie der polnischen I.'ation ::u entreissen, um sie j.um Sitz
einer '•deutsch- jüdischen Kultur'* zu machen. Alle Hionisticchen Blät-
ter, die in Berlin, IVicn, Frankfurt a.IJ. and Uän/-hen erscl. einen. ,
Lri..gen fort and fort Artikel luu Abua:,dluiigen in diescci Sinne.
• Eine Plut von Brosciiüren und Flugschriften gleicher Tenclens i^^t in
Deutcdiland erochienen luil hat ;:roGse Verbreit luig gefunden. Die
_ 4 -
Berliüer"Judi^che Presse" vom 20.Au ust 1915 legte der Re^ierimc
den Plan nahe, den polniscl^en Eaaern ihren Boden weg^iunehmen irnJ
die Juden darauf anzusiedeln, um diese zu hindern, in I^assen nach
Deutschland einzuwandern, und sich in ihnen gleichzeitig ein -efü -
^iges Eleaient zu schaffen, \^eiches stets zu ilirer Verfügung bereit
stehen ^;vird. Die deutsche Regierung tut nicht nur nichts , un
diesen Quertreibereien ::u steuern, sondern sie scheint ini.en ^.Ue
Förderung angedeihen zu lassen. Lesen Sie den beifolgenden Bericht
über eiue iii;ißerung von Sx2. Zicicierciann an ein jüdisches Elatt in
Amerika betreffend die Zukunft der polnischen Juden. Daraus geht
hervor, dass die deutsclie Regierung den rolni sehen Juden einene'
Anteil an der Rejierung des Lr^ndes zu sichern gedenkt, und sie ^.u -
gleich von der rf licht , in der polnischen Armee zu dienen, be -
freit wissen will ! Alle paar Tage kooimen 6us Berlin nach V'arschau
neue jüdische Emissäre, die die Juden auf;^'ie^eln 'ond sie im -'or\''us
gegen den polnischen Staat organisieren« Und das geschieht unter
Duldung, sogar, wie es sclieint, unter Förderung der deutschen Rc -
giurung. Der Rabbiner Dr. C o h n aus Ansbach in Bayern hat idc:. ii
7<arsclinu diiaurnd eingenistet, und obwol.l er kein '.'ort polnisch vor-
steht, arü':,utet er ui.raufhin, tnit Hilfe der deutschen Regierung
den Posten eines Oberrabbiners der poLnischen Juden an sich zu
reissen und in rolen eine Art jüdisch-deutscher Theokrqtie auf zu -
bcuen. Den oolni^ clien Juden wird sciion recht bange vor allen die -
gen lesclienken, welche die deutsche Regienaig cuittcls der Berliner
Juden ihr.en ciachen r:u wollen sclieint. Denn sie »ilmen, dass :ian r^ie
zu eineca peroianenten Ilrieg ge^en ihjre polnischen i».*itbürger prescen
zu wollen Liclieint, was iruien sehr übel bek^ciLien korjite. Die Haltung
der deutschen He^iürLing in Jieser ganzen Sache ist sehr imklar und
:;jweideutig. Es v.ird offenbar aiit den Juden nur ^espielt, den Ha -
tioufilderaokrf^ ten luid 'jnderen russorhilen Elementen wird aber damit
nur eiiie ^,ef älirlicho V.affe ge^en die Deutschen in die Han^ gedrückt
Die Bauern und der Lrjidadel werdt'ü dahin aufgeklärt, das^^ man voTi
f
- 5 -
s
ihnen verlange, sie sollen eine Armee a'of stellen, ;velc he sich nicl
nur fär den Knig von Preiissen zu schlagen hätte, sondern aach nc
daf-ör, dass in Zukunft Folen sich in einen Jadenstaat verwandele^
in welchem der jüdische Jargon die Staatssprache bilden", and die
Jaden in Vertretung der Deutschen die Polen beherrschen sollen;
don Bauern soll der väterliche Boden iweg£enc tarnen ujid den Juden
ühertragen Tserden. Daher erklärt sich das mächtige Anschvjollen
der antisemiiischen otröciung in Folen seit mehr als einem Jalure.
Auf die Jaden aber hat diese zxveideutige und höchst fragv;ürdige
Haltung der Rein.rung eine, der offenbar beabcichtigten gerade ej
gegengesetsteZ-Virkung geübt: Die Streber und beruf smässigon AJ
tatoren unter ihnen lassen sich freilich zu offenkundigen Demon-
trationen gegen den polnicchen Staat hinreicsen; so hat u.a. di(
zionistische Fraktion im V.arschaaer Stadtrat beim Ausbrir^jen des
Hochs auf die Unabhängigkeit Polens sich ostentativ nicht von ik
Sitzen erhoben. Die i:asse der Juden dagegen ist unsicher ge'-.'orde;
fühlt instinktiv , dass man sich ihrer hier za 2:;7ecken bedienen
will, die ihren -ritalsten Interessen entgegenlaufen, und dass aa;
Gefahren über ihi' liaupt herauf beschvjört, denen sie lächt gewachs.
ist. Darum scb^enkt auch sie vom ueutschfreundlichen Lager in da
entgegengesetiue ab. Begreifen Sie also , hochverehrter Herr Pro
fessor, '.^arun es dem Staatsrat und den um ihn herum gruppierten
loyalen Elementen so schv;.er -.lird, die er/JÜnschte polnische ArnEe
auf die 3ei:.e ::u bringen? I^ir ist Ibj- Artikel in "Tag" besonders
nahe gegangen, v'eil er von einem Lbrnie herr'ilirt, dessen Geist un
nahrhaft igkeit ich überaus hoch schlitze , und dem ich oit die ti
sten -eictiren Anregon gen verdanke. Da Sie , hochgeelirter Herr P
fescor , vie ich genau weiss, auf die entcclieidenden Rcgisnuigs
stellen einen grossen Kiafluss •xusüben, hliUen Sie es in der Han
zur Beseitigung der von Ihnen beklagten übelstände viül beir.utra
Bemül.en Sie sich zu Sxz. Limut) rmann and logen sie ihm die obigen
führungen dar und bewegen Sie itm folgende ;.'£.ssregeln :;u er^.reil
•i<
I
1.)
2.)
S.)
4.)
- ü -
.vi U
Den Herrn vom Hilfsverein der deutachen Juden und den Zio-
nisten au verbieten, alle paar Tage nach Warscliau zu kommen
».
and die Juden gegen die Polen aufzuwiegeln.
Das Komitee für den Osten aufzulösen und dies in den Zeitun-
gen bekannt zu machen, damit das lläi^chen aus der helt ge -
scliafft werde, dass die Regierung sich mit den polenfeind -
liehen - Agitationen dieses Komitees identifiziere .
Den Rabbiner Dr. Oohn aus Vilarseaau zu entfernen,
in der Torddeutschen Allgemeinen und in der Deutschen 7ar -
scliauer Zeitung eine I^rklärung zu erlassen, wonach alle 3-e -
rächte , dass die Regierung den polnischen Bauern den -^oden
wegnehmen v^olle, um ilin den Juden zu geben, und dass sie
in Polen einen Judenstaat mit dem Jargon als derpoluischen
Sprache gleichberechtigt errichten wolle, aus der Luft ge -
griffen jeien. Gleichzeitig müssen die Juden ermaJint werder,
die lacherliche Ghimüre von einer . ** nation!.:len Autonomie ",
die irjicn von Petersburger und Berliner Agitatoren cagge -
riert worden ist, fahren zu lassen, für oich keine Sonder -
rechte zu verlan.^^en. sondern sich mit der biir.^er liehen uixi
politijclien Oloichbere^htigung zufrieden zu geben, wie dies
in allen zivilisierten Staaten der '.Veit der Fall ist; dass
«
sie den Frieden mit ihren polnii:;chen Litbürgern suchen müssen
und dass ^ie sich den allg'i;^einen Pflichten z^z,^n ihr pol -
nisches Vaterland nicht entziehen dürfen.
Dadurch :rarde die deutsche Regi^^rong über die Absich-
ten in Polen ICLar^eit schaffen, &;jeideutigkeit und Llisstrau-
en beseitigen i;nd eines der grössten Hindernisse auf dem
"^l^gt zur Verviirklichung ihrer Pl'lne mid zur Errichtung einer
Ai'mee aus dem V/ege räumen. IQ.arheit »jnd Ehrlichl:eit in der
Politik Polen gegenüber wäre aber nicht nur praktisch nütz-
licher, zondern der deutschen Regierung auch viel würdiger
als das Jetzige Vorgehen.
- 7 .
Ich bitte Sie, in diesem Brief nur den Beweis meiner ^rx/en
IIochscIiätzLUig und deines tiefen Vertrauens ::u Ihrer Persönlichkeit
211 erblicken. Hein Käme ist Schall \ini Rauch and tut nichts ;.:iLr
Sache.
11 s z u 2
aus ileue Freie Presse von 1. Februar 1917,
Die r.euordnun-; im Eönigreich Polen.
Staatssekretär iir. Zimmermann llber die reli-dö:^e
Autonomie der Juden in Polen,
Serlin, .^.Pelr. 191?.
Sine Husser-ang des Staatssel-iretärs des AuOTärii^en Aates ,
Zioiaernann, über die ki-^e der polnischen Juden entnimmt die "Vocs.
Zeitung " dem " American Jev.ish Ghronicle ". Dieses ;iatt hatte
sn den deutschen Botschafter in '»ashinton eine Anfra-e 'iber die
Bedeut'jjig der vom deutschen '}ener':l^'Ouverr.eur in Polen erlassenen
Verordiiunc; ^jerichtot, 'velche den Juden reli^'iö.:e Autor.omie V3. leiht.
Der deutsche Botschafter hatte die A:i:raje an die deutsche He- i':riinp
ieiterjejeben -md darauf folgende Änt-.ort des Stratssckret-js Zic-
ccrmann erhalten:
. ) Das neue 3eset3 über die Venvaltun- und Crjanisation der ji]i-d;en
Gy.-eiuuen in Polen übertrilft nach übereinstimmendem Urteil aller
Sachkenner hei weitem alle bisiiori^cn Verfassunren f-Jr di« Juden
and Vürmeidet dadiu-ch die durch die fr heren 3eset:;G v^riirsachten
Felller. Es ^-ibt den Juden weitgehende 3eH;Stver.valtua^ an3 die ..:ö^ ~
lichkeit züx Untorl^ltun- ei^-ener Schulen auf 3rundlare eines ei -c-
üQii ünterrichtssystocs.
~ 8 -
S.)
s
2.) Die Präge der nationalen Autonomie ist nur durch die polnische
Verfassung zu lösen und konnte durch das jetzige Gesetz nicht
vorweg genommen werden. Hierzu ist eine vorhergehende Verstänui -
gung z^'ischen Polen und Jaden erforderlich, um einen Interessen -
konflikt SU vermeiden.
Jedenfalls eraöglicht die Verordnung die gesunde Entwicklung oine
blühenden jüdsichen Lebens und einer ungehinderten Fon-yärtsent -
Wicklung. Sie scliafft Körperschaften sit Celbstverwaltang, die
ihre Schulen organisieren, leiten, übervjachen und dx Lelurplan be-
stiQiaen. Sie haben die Lefugnis ::ur Erhubung von Steuern und bilden
ngesehene Körperschaften zur V/alirriehoiiuig jädiccher Interessen.
Die Venvaltungsräte der Kreisgeaeinden and der Oberste Rat der
Juden, die in dem Gesetz vorgesehen cind, era' glichen den polni -
sehen Juden, an der künftigen -Regierung des lonigreichs Polen
teilr.Laiehcaen.
' 4.) ' Eine Z^-vanPsaushebung von -olnischen Jaden für die polni-che Ai^ce e
er^'ol-t nicht. lair frei^villi^e Lielduncen ^on Polen and Jaden für
die 'K-)lnische Legion kom-jen in Pra^e.
1^
ttr.raohouf de
Sehr geehrter Herr Geheinrat.
kit verhini-licheten Dank eeni^
ioh Ihnen ien iiir jutigat .^tug^Böhiokten AufsniH %it d^m
Bemerke sufLiok^ <icas aein Inhalt von üebf^rtreibunjen und
Fehlern stroat» Ich höbe nir erlaubt, durch ei^ig^ l-umnm
Rcnibemerkungen auf tie hauptao'ohliohaten Irrtür.er iea
ferfaaa^ra hinsuM^^i^en. U-brigenü bin icih fl^r die Zun
aendung aehr dankbar, denn alle di-ae Stinn^^n cind 5;y« »
to:ne dafür, nit n^aa für Strömungen und Seiatern vian hier au
kämpfen hat. Der ferfai. er iat offenbar ein ebenso fanam
tiiöher i'ole wie Antia ,nit. £c ist aellatverßt'Indli'h grr
k^ine Rede davon, daea air Oeutaohen hier beubaichtiaen
aollt n, US den Julen einen Stoct im Sto(te mu machen;
ä^ir xieoen aehr wohl, daaa aie aioh atQOtliQh ifn n^uen
Königreich einfügen müBisen, fooh wollen u^ir aie mu gleiohm
berechtigten StactabUrgern machen und ihn^n h.bei die Wege
M^ Girier- a-ltatän igen, Ubei ohrr freiheitlichen Auage-
etaltung ihr^r Religion uni ihres Qemeini^lehenB bnhnen.
Auoh iaa tat aber den hiesigen Fonatikr rn Q.hon hu viel^
uni. iei^holh suohen de doe Tats'chliche in ci r von mir cnj
d0utrten Weise <u v^rlr^hen uni aolohe Ansichten in der
"iefffmt l"^ ihk^-it mu Vf^rtreit^n. ^ir ini Utrigena über
iii^ee.^ Tnrgefien ni ohts' tieni'j^r ie e otCAunt, de^n die
'■laohe Brj.rt'filun'y und rinei.h&tr.un:^ un ffrer gnnspn hi- sit
jen Politik :at oo Leit verlrtfitet^ daas ich "liah ger^^si
einmal aunirre, eine verat^'^.-inievolle oltr "beifällige
Stirim^ SU hören, Drs. erj, ^ie Sie mir f^-eundliohat nitm
t-iilnn, 'f')ofi cuoh Peraönliahkeiten gibt, "Lie d*n ei^ent'
liehen Si^-n unc res- Jensen 'jolitieahen forgefiena hier ver>
stehen, un1 su t>^nen iah Sitf, hochverehrter Herr Geheim»
rat rechnen darf, iet denn flir Hioh un f »eine l'itarheiter
ei^r Fr'-'ude, Ich glaube, daaa' nbg^hehen uon einigen,
von Bouae nua ht^kntiatiachen fTreiaohefa, in neiner ganaen
rertcitu^g frau^ Jem'md ist, de§ d-rn hier eingeaohloge
»eg nioht für reoht hrlten aollte, und ich hoffe teatimmty
dcea air hei folgert Antigen Festhalten an drr begonnenen
Arbeit >iu einei guten Ziele konmen merden, Leid.':r haben
iir ober mit sehr aohwerei Bemmungen su hämnfen, die ich
Ihnen brieflich i'n eins-lnen nioht erläutern möchte.
Ihnen, sehr geehrter Herr Oeheimrot bin iah dankbar, daaa
Si9 Ihre Feier Lic er wihtijf»n Seche ü Möh weiterhin nur
Verfügung stellen u^olien u^'i u'^rde tii oh heralich freuen,
kied^r einiQl von Ihnt^n inen -leßbeMuglicher 'AufsotM au
Ireen.
loh benut^t^' n^ulioh ^ine kur.ie Anne.irnhett in
Berlin^ u.' nich einn(*L in Herrehaue^ c^hm su lassen
xo Gter nioht viel vorlag. loh hatte gehofft^ Sie vielrt
leioht bei iie^-^r Gelegenheit begrüaoen su können. Die
mir iort hegegnonden Aneiohten "ber iie gnnse olni^che
Frage un l die von uns einju^a jhlagende Politik lieoien
mich ein^^^n u nij erfreuliahen Sinbliok in ebenso'nel Unm
vpratani u^ie Uebelk^ollen tun, un^l ich be lauere, daao v^n
den leit^nien St^l en in Berlin p.elbot nicht nehr s.ir
Aufklärung tn dieser Angelegenheit gen Ki^ht.
Hit bester Em:fihlung bin lo^
Fuer Hoohu^ohlgebor^^n
verehrunjBVO l l ergebener
jwy -V'^
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^ C^^ ^ S-. c^' ^
/c>e,e^
0^^y<'4- < .' /^3^^/^ ^
I. GKSCIIICIITE
In docp' Kapitel Ilerrgrinntiou and Juden ^■,i'bt|brrci..on ÜLcji-
llick liLer die i'urcli't baren Unterdrlickuiigcn der Juden, die in
Cffiliiiien daij liöchiütc Llics erreicht hüttcn. Die Sprache ^ei -so
'jiiterürackt, Jass ^z in der oiriziellen Statistik keinen JiiJ.n
^äbe« Jeder Vorcuch der 3u tLltijuiiy>nüdiGcheni nationviÜLJcnas wu^'di
alc Ilücliverrat an<_';eGeV.en. Die Polen hätten die Jaden assinilier-
ühno sie ancaerlicmien. BG3ie[;elt vjui^de clie otellang der Juden
diireh die Landta^swallordnang id4, Die [;esante jUditsche Bevöl-
kerung; v.'ürdc dcG püln.Liinflucs ühcrliüfGrt, wiilo'end Vic die
j
Ruthenen jin eig^'ncr Ilatacter eini;;eführt v.'irue.
In den Ka^atel die "oli'.isci.en F''hrer der Ju:'ien vjird
X ■ ■ ■ ■ m 1^^— — I ■ II ■ I ■ ^B— ^ ■ ■
ein J'Jsterus Lild ^eüxalt. - Sie väron iiiiüici' an^jcsparmt ,
v.cnn ie herrschenda inasce die andere yin ter-J rucken v;olltc.
3i'. aGJiL^ilierten oich polniGch and deutsch , ja v;äblen Anti -
cerniten and lllerikale. ..
*-j
Die .iUdi'jche Politik /.leicke b4nor fVctterfaluie . Die
luiircndon Lläir.er hatten die ei^^onen n^kten InteresL'en höhcr-
;ei:te^lt als da;3 'Vohl der C-emeincchaft. die würen iinncr rät
dun aa;:enbiick.lichen Gevjalthauern reraiu^en and dadurch bei allcj
unbeliribt .'ev;e'jen; die Wandlanren h-^ttcn eich rebir sclinell
vüllso/:on. Die iädicclien rlutokratischcn Palirer })C:tten sich
acluSt der oCiJiciQiGten Härten Gchaldi^^ ^eraacht und mit cel -
teneni Gcocldck den jüdischen nationalen Or^nnicraas :.ul> der
"Zeit der 'Virklichkeit ^•a::^trici..cn,
i.Iit dem '^iitctehrii .\q2 nolLicchen n.'-n: Isburf^^^rtiHneG niuL-nte
der ;':dische Aonkurrei.it, 'er 'jrüte i:.nd 'ilteste Trä^^er deü Ilan -
delG in Polcii vernichtet werden und eiii keine Mittel scheuender
Anti'jcr/iitiüiJUG he^^anix*.
Gixiiiluoe Verdacht i-'um'en, lo^^endärer judisclier Landci:-
verrat üej^annen ait Jom »Wl/tw^^ii/^
II. •.■nTV.lGIGLUüG .
Die GcDci.ichte dea VcruLlltniasciJ der Juden -.'.v. den anderen
Hat Jonen ict niclitc anderes alc die Gcijchiehtü der Ge- and ün-
••ectalt'oni' der cjateritul.en Vor!:ültniccc des Lv'udcs 'Uid t-oiner
,Vertc. Un;;iinct'lr i^'t i:ir d
ie Jaden ilarc .Minor it'it auch auf
dem Geliüte der dichtoütcn Ciedelan
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ln3"0'3fMui loVen in Pol an urj Güli:>ltjn 2G1.0CoO Jad^wii
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haben ici waren- mid Qalulir:ndol die berhrjid, J.ü'
L-. Aii:icbon dec nicht iiidiGchen Ihnd.lG ai deci flnchcn IrJide
ton v;arde der judische Ilnndel vor-lr'ln-t.Imcr-
Liiicscn eine -''i. tcchaftlicli 'vieiiti^c ?ajik-
;id in den Z
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hin liaben
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Iche ilir L-mre D'iuer noch nicht vom hinderen [ibernoame
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7;erden l:ann. Jahr>iiindertl'inr;e Übinir hiirn nicht darch uidere 6i>.
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,t '.Verden. Dis Vorhot des Heicens ia la-iere i'i'-rte in 3i:t-
lelvcnstittelnot, die -olnistjhon -'ündlcr konn-
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arJo die iUdiyche
des jüdisch-nationalen Organismus dachte man so wenig, wie an
die des Bauernstandes.
Eecept der Polen : Assimilation»
l'err von Jaworski verkündet rechtliche Gleichstellung,
dafür Juden treue Bürger des Landes, sie sollen um seine Snt -
M/icklung bemüht sein. - Aber das ist ja in Galizien schon
'er Fall, aber ohne jeden "rf ol^, da diese Gle ichberech-
tigung von der Verwaltung des Tandes und der Gesellscb.aft ab-
hän^;t, nicht der Gesetzgebung. - '^ie Lösung muss nicht auf dem
Gebiete de.* Rechtes, sondern der V/irtschaf t c;ecucht v.crdon .
Jaworski will durch Reformen, Hebung der Kultur und Erschlie-
ßung neuer Arbeitsgebiete helfen, aber daran glauben die Juden
nicht, denn wie Börne sagt, sie werden nicht gehasst weil sie
es verdienen, sondern weil sie verdienen.
DER STANDPUNKT DER iK^imiE. U^^^*^^'^kj>oiM44.
Sicherung der vollen bürgerlichen, vor allem faktischejif Gleich-
berechtigung. Gleichmässig der jüdischen und christlichen Be -
v'jlkerung gewidmete wirtschaftliche and kulturelle Fürsorge.
Öffnung neuer Wirtschaftsgebiete, damit einseitige Betätigung
der Juden beseitigt wird.
Gesellschaftliche Stellung.
2s ist ein Irrtum, wenn man glaubt, dass die Juden das
wollen, das ist ihnen so oft versprochen, sie glauben es nicht
mehr. Denn eine solche Lösung müsste neue Nöte bringen.
Die ukrainische Frage ist die Frage, welche am akutesten
nach dem Kriege wird, es wird die russ. Achillesferse im Ge-
biet bis Dnjepr liegen. Die Ukrainer verlangen aber auch den
Teil von Galizien bis Jaroslaa, der von Ruthenen bewohnt wird,
Assimilierten sich die Juden, inntten sie also im schlimmsten
S^ÜSß riampf zwischen Polen und Ruthenen darin und spielten
die alte Ilenkersroli.
Deal polnischen Staat wollen sie sich in der äusseren
Politik . im P^mpf^ge^en den äusseren Feind an^.liede^rn.
Vjirklichef^s^AW&ir^also nach allen Seiten.
Positiv wird f:cf ordert. Ausgestaltung des i^ahals und Or-
ganisierung des jüdischen Volkes, «dieser neue Verband soll
als Vertretung nach aussen ausserdem nls der berufenste ni -
tion-le Führer der Juden gelten.
Organisation^
^j Kultusgemeinde,
ij Lande sver bände ,5)neic hsver band.
'rosses Lob spendet er der Verordnung über die jüdische
Religionsgesellschaft, welche hier im Nov. erlassen ist. WennV
ßie- auch nur von Religionsgesellschaft spräche, würde sie si-
dhexlich n-iGntJ werden.
Es wäre ein Schritt zur nationalen Autonomie.
Einen sch-^ereren Schlag, so hocherfreut die Juden über die
Proklamation vom 5. 11. waren, hätten sie dadurch erhalten, dass
kein Jude in den Staatsrat gekommen sei und bei der polnischen
Kammer würde es dasselbe werden.
Ein neues Reich braucht Ruhe im Inneren und schon aus
gesunder Vernunft , damit die inneren Widerstände nicht ;^achsen,
sollten sich die Polen mit den Juden verbünden.
Das Machtwort der Juden heisst Organisation.
Eine wohlorganisierte IJasse sollte den Polen als y^^^kcAJu^
Faktor angenehm sein.
SCHLUSS .
Das Kationalitätsprinzip öi^t in diesem Kriege.
Der Unsinn des europäischen Gleichgewichts war dauernd
ein Schwanken. - Österreich konnte ohne Kampf den verschie -
denen Nationalitäten die Selbstbestimmung einräumen.
Bas jüdische Volk darf nicht mit leeren Händen ausgehen.
Im alten Polen war die nationale Autonomie der Juden
vorbildlich. Die Juden wollen auch ihrer Tradition leben. Sie
wollen keine staatsrechtlichen Errungenschaften, sondern na -
tionale.
Sie wollen die alte Autonomie und Selbststimmung, wie sie
in Polen geblüht hat. "'""" "
4c c . p/'9S2 .
VertrauHoh.
M
q
4cc.p/'9^2.
Vertraulich.
M
<\
/ZpJ^ /ä. ^^2Z_
Bericht
•über die im Auftrage des „Komitees för den Osten-
im Mai— Juni 1915 unternommene
Reise nach Russisch-Polen
von
Juatizrat Dr. M. I. Bodenheimer (Oöln).
-Zweite Ausgabe Für die Freunde und die Mittflieder
als Manuskript »gedruckt.
S«ito
Binleitung i
Die Bürgerkomitees g
Gliederung der jüdischen Bevölkerung . •
Geschichtliches
••••••• •
Religiöse Qliederung 7
ä) Rabbinische Orthodoxie
b) Chassidismus
c) Liberalisierendea Judentum 8
Soziale Oliedorung 9
a) Allgemeines
b) Wirtschaftliche Lage der Juden in Lodz .
Politische Gliederung [q
Frauenfrage n
Schulen ^2
Allgemeine Rückschau 13
Praktische Vorschläge 14
Einleitung.
Das „K(»mitee für den Osten" verdankt seine Entstehung der Ueber-
zeui-uni;, daß bei den kriegerischen Verwicklungen die Interessen der jüdischen
IkvölkeruDg des Ostens, speziell in Russisch-Polen, mit denen unseres deut-
schen Vaterlandes identisch sind. Eine Anzahl Männer, die seit Jahren durch
ihre politische und soziale Tätigkeit mit den Verhältnissen der russischen
Juden vertraut geworden sind, vereinigte sich, um ihre Sachkenntnis den
Reichsbehörden zur Verfügung zu stellen. Aus der Tätigkeit, die das Komitee
seit Beginn des Krieges entfaltete, erscheint es mir notwendig, zwei Arbeits-
gebiete hervorzuheben, weil sie mit dem Zweck meiner Reise in unmittel-
barem Zusammenhange stehen.
Da sich bei Beginn des Krieges eine unfreundliche Stimmung der
jüdischen Presse in Amerika geltend machte, entsandte das Komitee im Ein-
verständnis und unter Mitwirkung des Auswärtigen Amtes einen Vertreter
dorthin, um die öffentliche Meinung der amerikanischen Juden für die Zentral-
mächte zu gewinnen. Als ein gefährlicher Feind des Deutschen Reiches hatte
sich nämlich in Amerika wie in der ganzen Welt die allgemein verbreitete
Ansicht erwiesen, daß Deutschland der Herd des politischen Antisemitismus
sei. Man war daher geneigt, anzunehmen, daß von einem Siege der Zentral-
mächte nichts Outes für die russischen Juden erwartet werden könnte. In
mühevoller Arbeit ist es unserem Vertreter gelungen, eine Aenderung der
Stimmung unter den jüdischen Massen zugunsten Deutscblands herbeizuführen.
Dies war ihm nur dadurch möglich, daß er sich auf die zu Beginn des Feld-
zuges an die Juden Polens gerichteten Erklärungen des Armee-Oberkommandos
der verbündeten deutschen und österreichisch-ungarischen Armeen und auf die
Kundgebungen des deutschen Botschafters, Grafen Bcrnstorff in Washington,
in der amerikanisch-jüdischen Presse berufen konnte.
In den Veröüentlichungen war den russischen Juden völlige Gleich-
berechtigung und Wahruni; ihrer kulturellen Eigenart für den Fall eines
Sieges der verbündeten Armeen in Aussicht gestellt worden. Die amerika-
nischen Juden, die aus dem Osten stammen, schenkten diesen oftiziellen
Aeußerungen von so bedeutender Stelle volles Vertrauen, und so kommt es,
daß heute die amerikanische Judenheit in ihrer großen Masse geschlossen
mit den Deutbcheu Amerikas die Sache drT amerikanischen Neutralität gegen
die englisch-französischen Kriegshetzer vertritt. Einen glänzenden Beweis für
diesen Umschwung in der Stimmung lieferten die Aeußerungen der jüdischen
Tagespresse Amerikas zu dem Fall der „Lusitania".
Ein zweites Arbeitsfeld ergab sich für das , Komitee für den Osten",
als ein namhaftes polnisches Komitee Verhandlungen mit ihm über eine Ver-
ständigung anbahnte.
Im Einvernehmen mit den Reichsbehörden trat das „Komitee für den
Osten** in diese Verhandlungen ein, um unter gewissen Voraussetzungen einen
verfasßungfemäßigen Schulz der nationalen Minderheiten in Kussisch-Polen her-
beizuführen. Diese Verhandlungen, die auch von den höchisten österreichischen
Behörden gefördert wurden, sind noch zu keinem endgiltigen Abschluß gelangt.
Sie legten aber den (bedanken nahe, die politischen Ikziehungen zwischen
Juden und Polen im Lande selbst kennen zu lernen. Auch aus anderen
Gründen erschien es notwendig, mit der jüdischen Bevölkerun- des besetzten
Gebietes Fühlung zu nehmen.
In dieser Abaicht hatte sich der Borichtcrstatti^' mit dem I. Vorsitzenden
des Komitees, Herrn Dr. Franz Oppenheimer, schon Anfang Oktober vorigen
Jahres auf Einladung des Generalstabschefs von Ludendorll* in das Haupt-
quartier zu Exzellenz von Hindenburg nach liadom begeben.
Die damalige Tätigkeit des Komitees in Russisch-Polen mußte infolge
der vorübergehenden lläumung des Gebietes unterbrochen werden. Sie sollte
jetzt durch Entsendung mehrerer Herren nach Polen wieder aufgenommen
werden, die zwei verschiedene Aufgaben zu erfüllen hatten.
Die erste bestand darin, die Anschauungen und Bedürfnisse, sowie
auch die augenblickliche politische, soziale und wirtschaftliche Gliederung der
Juden des Landes näher kennen zu lernen und festzustellen, ob die Voraus-
setzungen, von denen das Komitee bei seiner bisherigen Arbeit ausgegangen
war, eich nach allen liichtungen hin als zutreilend erwiesen.
Eine weitere Aufgabe des Komitees war die Uebermittlung unserer
Feststellungen an die Heichsbehörden, um ihnen die von ihnen gewünschten
Aufklärungen über die jüdische Bevölkerung zu verschaffen und deren mißver-
ständliche Behandlung nach Möglichkeit zu verhüten.
Es wurde beschlossen, den Schriftführer des Komitees, Herrn Dr.
Adolf Friedemann und Herrn Kunstmaler Hermann Struck gem^^inschaftlich
mit mir nach Polen zu entsenden. Wir stellten uns zunächst dem C'hef der
Zivilverwaltung, Herrn Präsidenten v^n Kries, vor, um ihn mit unserer Ab-
sicht näher bekannt zu machen.
Der Herr Präsident sagte uns in liebenswürdigster Weise seine Unter-
stützung zu und empfahl uns den Kreischefs und dem Herrn Polizeipräsidenten
von Lodz. y
Herr Dr. Friedemann sollte sich durch eine mehrtägige Heise einen
allgemeinen Ueberblick verschaffen, w\'ihrend ich selbst einen längeren Auf-
enthalt in Lodz nahm, um von dort aus andere Teile des besetzten Gebietes
zu besuchen. In Lodz wurde ich durch den Herrn Polizeipräsidenten von Oppen
ersucht, einen Bericht über das gegenwärtige jüdische Schulwesen in Lodz zu
erstatten.
Es bot sich mir Gelegenheit, mit angesehenen und einflußreichen
Juden aller Gesellschaftsklassen und ])olitischen, sowie religiösen Kichtung(»n zu
sprechen und ihre Ansichten und Wünsche kennen zu lernen. An dieser Stelle
2
möchte ich all den Herren, die mir behiflich waren, insbesondere Herrn Geh
l^e-ieniDgsrat deinow und Herrn Feldrabbiner Dr. Arthur Levy meinen ver-
bindlichsten Dank für ihre liebenswtirdicje Unterstützung aussprechen.
Die Biirgerkomitees.
Auf Orund meiner eigenen Beobachtungen in Verbindu:ig mit den Mit-
teilungen unserer Vertrauensmänner glaube ich ein ziemlich vollständiges
(iesamtbild der augenblicklichen Lage der jüdischen Bevölkerung, ihrer
\Vünsche und Hottnungen gewonnen zu haben. Für diese, sowie überhaupt
für die l^sychologie der Juden in Polen, sind die Beschwerden von Bedeutung,
die mir von allen Seiton über die polnischen Bürgerkomitees mitgeteilt wurden!
Die Beschwerden waren die gleichen, einerlei, ob die Komitees aus-
schließlich aus Polen zusammengesetzt sind, oder ob sich ein der jüdischen
Bevölkerung einigermaßen entsprechender Teil von polonisierten Juden
unter den Mitgliedern befindet. Es ist jedenfalls eine bemerkenswerte
Tatsache, dass in den Bürgerkomitees nirgends ein Vertreter der großen
jüdischen Masse sitzt, die an ihrer nationalen und religiösen Eigenart
festhält.
In Lodz ist das IMir^erkomitee aus Polen und einii-en polonisierten
Juden. Angehörigen der Großindustrie, zusammengesetzt. Diese haben ver-
schiedentlich erklärt, daß sie sich nicht als Vertreter der Juden, sondern
der gesamten Bürgerschaft betrachten und deshalb jüdische Sonderwünsche
nicht vertreten können. Sie haben sich auch niemals um jüdische Gemeinde-
angelegenheiten bekümmert.
Gemäß einer Erklärung, die mir das Mitglied des Bürgerkomitees,
Herr Sulowsky, abgab, vertritt das Bürgerkomitee den Standpunkt, weder bei
der Armenunterstiitzuni;, noch bei der Subvention von Schulen, noch bei der
Anstellung von Beamten und Milizianten das Prozentverhältnis der Bevölkerung
zu berücksichtigen. Als eine merkwürdige Folge dieses Grundsatzes er-ibt
sich die Tatsache, daß unter den 00 000 Familien, die überhaupt Unterstützung
erhalten, sich nur etwa 10 000 jüdische Familien betinden. Nach dem \^er-
hältnis der I^evölkerung müßte die Zahl der zu unterstützenden jüdischen
Familien mindestens doppelt so i;roß »ein, auch wenn man von der Motla;;e
absieht, die unter diesen weit größer ist als unter den nichtjüdischen.
Der Cirund hierfür scheint auch darin zu liei;en, daß für die Unter-
stützung die Heviervorsteher maßgebend sind. Da diese in den meisten
Ikzirken Polen sind, erfahren die Juden vielfach Zurücksetzun-en. Infoliie-
dessen ziehen es viele Juden vor, ihre U'nterstülzungsansprüche überhaupt nicht
^^eltend zu machen.
Es sei übrigens hier auch festgestellt, daß Herr Sulowsky auf eine
P.eschwerde des Herrn Feldrabbiners Dr. Levy erwiderte: Jierr' Rabbiner,
warum beschweren Sie sich immer über die Zurücksetzung der Juden durch
die Polen? Die Heichsdiirna ist ja auch für die Beschränkum; der Rechte der
Juden eini;etreten."
Auch bei der Ansteiluni; besoldeter Milizianten (Schutzleute) wurden
die Juden zurückgesetzt. Zu der Zeit, als in Lodz noch eine freiwillige
unbes(jldete Miliz existierte, befanden sich unter den ca. Iimkk) Milizianten
ungefähr :U)n() Juden. AN aber die Miliz besoldet wurde, entließ man die
jüdischen „Milizianten" sänitlich und stellte fast ausschließlich Polen ein.
Nur als l^evieraufseher mußte man eine Anzahl Juden mit Rücksicht auf <iie
überwiegend jüdische Pevölkerung in einigen Bezirken anstellen.
8
Die freiwillige jüdische Miliz hatte sich durchaus bewährt. Auch köunteu
die jüdischen 'rurn- uud Sportvereine zweifellos eine genügende Anzahl ihrer
Mitglieder ald Alilizianten .stelL-n. Es bleibt also die Tatsache bestehen, daß
die polnische Leitung der Miliz die Polen bevorzugt hat.
Dasselbe wurde mir aus Lenciza und Tschenstochau berichtet.
In Kaiisch erhielt ich von zuverlässiger Seite die Auskunft, daß dort
die Miliz zum groüen Teil aus der Hefo der polnischen Bevölkerung gebildet
worden sei.
Die rein polnische Zusammensetzung der Miliz hat zu zahlreichen
Klagen über MiUhaudlungen und Benachteiligungen der Juden geführt. Jüdische
Kleinhändler werden von den Straßen verwiesen, während die polnischen
unbehelligt ))leiben. Kleine Uebertretungen und Oewerbevergehen von jüdis<-her
Seite werden unnaclisichtlieh zur Anzeige gebracht, während die gleichen Ver-
gehen von polnischer Seite getlissentlich übersehen werden.
Derartige Fälle sind mir speziell von Lenciza und Sgierz aus glaub-
hafter (Quelle berichtet worden.
In Lodz hat das Bürgerkoraitee für die jüdischen Schulen polnische
Kuratoren und Visitatoren ernannt und dort sowie in anderen Städten den
Versuch gemacht, die polnische Sprache als IJnterrichtssprache einzuführen.
Dies ist auch, wie ich bemerken möchte, in den deutschen Schulen geschehen.
Der Herr Polizeipräsident von Oppen ist diesem Vei-suche, sobald er hier-
von Kenntnis erhielt, energisch entgegengetreten. Den jüdischen Schulen
werden nicht die Subventionen zuteil, die ihnen verhältnismäßig zustehen
müßten. Ks werden die Schulen bevorzugt, welche die polnische Sprache
eingeführt haben. Das jüdische Gymnasium, dessen Unterrichtssprache früher
außer der russischen die hebräische war, hat keine Subvention erhalten und
konnte deshalb nicht wieder eröffnet werden. In Lodz war auch für die
jüdischen Elementarschulen seitens der russischen Kegierung die Gründung
von weiteren 12 Klassen vorgesehen worden. Das Bürgerkomiteo hat aber
diese neuen Klassen nur in den polnischen Elementarschulen eingerichtet und
die jüdischen Schulen ühergani»en.
Obwohl bei der Unterstützungstätigkeit in den verschiedenen Bürger-
komitees nach ganz verschiedenen Grundsätzen verfahren wird, ergibt sich
überall als L*esultat, daß die Juden benachteiligt sind.
In Tschenstochau wurde beispielsweise im (iegensatz zu dem Prinzip
des Lodzer Bürgerkomitees eine prozentuale Verteilung der llnterstützungs-
gelder beschlossen. Hierbei wurde zunächst der Prozentsatz der jü-
dischen l^evölkerung auf 227ü festgesetzt, während er in Wirklichkeit mehr
als 30 7o ausmacht. Der Beschluß der prozentualen Verteilung wurde im
Bürgerkomitee gefaßt, als außer einer Zuwendung von Mk. 25(XI0 für
die allgemeinen Ililfszwecke die jüdische Gemeinde eine Spende in Höhe von
20 000 Mark für die Verteilun- an die Juden erhielt. Alle für Unter-
stützungszwecke von außerhalb eingehenden Gelder sollten von nun an in eine
Kasse Hießen.
Während die Beiträge für den Verein , Schnelle Hilfe", aus denen
in allen Städten hauptsächlich die Volksküchen unterhalten werden, zum
größten Teil von jüdischer Seite erfol-en, werden die jüdischen Volks-
küchen nur unzureichend von diesem Verein unterstützt. Bekanntlich ist aber
die jüdische Masse wegen der Speisegesttze ausschließlich auf die jüdischen
Volksküchen angewiesen. Es wurde daher notwendig, für die Erhaltung dieser
Volk.sküchen besondere jüdische Vereine zu schatten.
In Tschenstocliaii \viir(le borochTiet, daß die Spenden von jüdischer
Seite r;()7„ aiisniachen. 'lYot/deni eilialtt-n die jüdischen Volksküchen nur
*J0 bis 2o7o der eingezahlten OsanitRpenden.
An vielen Orten beklagte sieh die jüdische Bevölkerung, daß die
Bekanntmachungen des JUlrgerkomitees nur in polnischer Sprache erlblgea.
Hier und da vird auch das Deutsche neben dem Polnischen benutzt, nirgends
aber die jüdischHiputs<h(^ Sprache. :)a viele Juden die deutsche und polnische
Schrift niclit lesen können, erliallen ^e von dem Inhalt dieser Bekannt-
niachuntren nur niitteH^ar Kenntnis.
In Lenciza, dessen Bevölkerung überwiegend aus Juden besteht, war
bei der ersten ()kku|)ation das Biirgerkomitee in seiner Mehrheit aus Juden
zusammengesetzt. 'I^rotzdem es sich durchaus bewährt hatte, wurde bei d«r
Rückkehr der KMissen anstelle dessen ein neues BUrgerkomitee eingesetzt, das .
ausschließlich aus Polen besteht. Dieses neue Bürgerkomitee bat die «iirent-
liche Meblverteilung auf '!en Sabbath festgesetzt und auf diese Weise dio
religiöse jüdische l^evölke/ung ausgeschaltet.
Die jüdische lU^völkerung eniptindet es schwer, daß die auschließlich
polnischen Bürgerkomitees noch heute eine so große Macht in Händen haben.
Man behauptet, daß diese Komitees größtenteils aus Mitgliedern
der russenfreundlicheu „Xarodnaja Democratia* zusammengesetzt
sind, die den Deutschen wie den Juden gleich feindlich geilen übersteht.
Begreiflicherweise suchen die Mitglieder der Bürgerkomitees ihre Zugehörii^-
keit zur „Narodnaja Democratia'' zu verbergen. Es konnten mir daher
auch keine Fälle offener Stellungnahme berichtet werden. Es ist aber
bezeichnend, daß sich die Judenfeindlichkeit der l*olen vielfach als Begleit-
erscheinung ihrer Hoffnung auf die Wiederkehr der Russen bekundet. Die
jüdische B^ivölkerung setzt sich den gröbsten Beschimpfungen aus, wenn sie
über die Erfolge der deutschen Wallen Freude bekundet. „Deutscher Spion''
ist ein landläuti-es 8chimi)fwort der i^olnischen Bevölkerung gegenüher
den Juden.
Von vielen Seiten ist mir bei'icbtet worden, daß man den Juden
gegenüber von dem deutschen Militär als von ., Euren Soldaten" spricht. Man
bedroht sie otl'en mit Vergeltungsmaßregein. Es war mir in dieser Richtung
auch von großem Interesse, Einzelheiten über die Vorg<änge bei der Riickkebr
der Küssen zu erfahren. Einwandfreie Zeu-eu bestätigen, daß die polnische
Bevölkerung die Juden wahllos der Spionage zugunsten der Deutscheu be-
zichtigt und der Kache der T^ussen preisgegeben hat. In Lodz sollen sich
hierbei besonders die polnischen Zeituiiü^sjunsren hervorgotan haben.
Durch diese Ereii;niase ist der Zwiespalt zwischen der polnischen und
jüdischen Bevölkerung wesentlich vertieft werden. Der Baß der IVeu richtet
sich vorwiegend ^^egen die an den alten .^itten und Traditionen festhaltenden
Kaftanträ;^er. Der europäisch gekleidete Teil der Juden bleibt von den ]Kd-
nischen A'erdächtigungen zumeist \ erschont.
Von der (lesinniing der Polen ge-cn dit^ Juden zeuiit auch die nnassen-
hafto Verbreitung von Postkarten und sogar l'.'malten Ostereiern, welche einen
Kitnalmord d{«rstellen. ich habe mehrere dieser Kalten dem (^hef der Kriegs-
presseverwaltung, Herrn (jeheimrat Cleinow. übri'geben.
Ein Gegengewicht gegen die russenfreundlichen Anhänger der ..Narod-
naja Democratia" bible. außer dun Juden lediglich der Teil der !ntellige:»Ä
und der Arbeiterschaft, der früher schon in den Keihen der Opposition i^^^m
die russische l\egierung gestanden hat. Gegenüber den laut gewordenen
Beschwerden soll ni'ht verkannt w erden, daß die Bürgorkomitees in gewissem
0
Maße für Or<)nun;; iiiul Sicherlieit der Hevulkerun^ Serge trugen. Ihre Mit-
♦;lifMler sind zum T«'il Torsonen, die über große Gewandtheit und west-
europaische Hildurii^' verriigeii, sodaß sich d»T \'erkehr mit ihnen für die
liehörden ;;ewiß angenehm g<»staltet. Iii8(>weit ihre polnischen Emplindungeii
gesclinnt wer(I»'n, werden sie ein williges AN'crkzeug Hlr die Verwaltungs-
niaßrcgt'lu der licli^irdea >v\n. Die Aufrechthaltung dieser Einrichtung ist
al)er aus einer allgemeinen ]>oliti8''hen Krwiigung heraus bedenklich.
Sie hat in der jüdischen llevnlkeruug l^eunruliigung über die Absichten der
Jieich.sregieruug hervorgerufen un<! die deutschfreundlichen Kiemente \ erhindert,
gegen die polnisch-russischen robergrilfe offen Stellung zu nehmen. Ks ist
von jüdischer Seit(^ anerkeniuMid hervorgehoben worden, man betrachte es
als ein Zeichen großer ( Jewisseuhaftigkeit, daß von deutscher Seite keine
lloiVnungen auf eine Loslösung von Rußland erweckt w^erden; man
betonte aber, daß dies für die Jüdische r>ev()lkerung ohne Belang sei, da sie
unter allen Umständen mit \'er.i;eltungsmaßregeln der Küssen zu rechnen habe,
wenn sie ins Lanci zurückkommen sollten.
Göschichtlichos
Gliederung der jüdischen I* e v ö 1 k e r u n g.
Nac'i dem ersten Kreuzzug, vom Beginn des 12. bis zum 15. Jahr-
hundert ergoß sich ein fast ununterbrochener Strom von jüdischen Auswanderern
aus Deutschland nach Polen und Litauen, wo den Juden durch die Groß-
fürsten und Könige mannigfaltige Privilegien eingeräumt wurden. Die Aus-
wanderer kamen im 12. und i:\. Jahrhundert aus der Kheingegend, im 14.
Jahrhundert namentlich aus Lim, Nöidl'iigen, Regensburg und Magdeburg.
Sie betrieben in Polen nicht nur Handwerk und Handel, sondern zum
Teil auch Landwirtschaft. Nach dem Statut Kasimirs IV. besaßen die Juden
volles Bürgerrecht und durften auch Watfen führen. Lnter 3700 Kautleuten
Polens befanden sich 3200 Juden. Schon damals gab es aber unter den Juden
viele Qoldweber und Silberarbeiter. Die Nachfolger Kasimirs entzogen
den Juden unter dem Kintluß der Geistlichkeit ihre Privilegien. Erst unter
Sigismuud 1. (150ß -4S) wurde ihnen wieder Schutz zuteil. Die Babbiner
nahmen eine bevorzugte Stellung ein, verwalteten die Gemeinden und führten
den Titel Archi-Kabbiner. Die Auswanderer aus Deutschland verpllanzten die
Talmudkunde und die Sitten ihrer A'ilter nach Polen, Wolhynien, Litauen und
IkUthenien. „Aber nicht bloü deutsche Talmudkunde haben üie jüdisch-
deutschen Flüchtlinge nach Polen verpflanzt, sondern auch die deutsche
Sprache in ihrer damaligen Heschafienheit". (IL Grätz, „Geschichte der
Juden** l^d. 9 j». (If)). So kommt es denn, daß heute ganz West-
rußland bis zum Dnjepr, soweit es von Juden bewohnt ist, deutsches
Sprachgebiet geworden ist. Da die Städte durchschnittlich eine (von S.'PVo
bis 60% variirende) starke jüdische Bevölkerung haben, so sind sie in diesem
(iebiete talsächlich zur Hälfte deutsch.
Dieser Umstand ist bisher von keinem deutschen l*olitiker beachtet
worden. Die Sprache der Juden ist nicht etwa ein auf Handelsreisen erlerntes
verdorbenes Deutsch, eine Meinung, die man jetzt vielfach von Otfizieren und
Beamten in Russisch-Polen hört, sondern die Mutter- und Lmgangssprache der
Juden. Sie ist nicht vollständig reines Deutsch geblieben, sondern hat auch
slavische Bestandteile aufgenommen. Die hebräischen Worte w^aren vielleicht
schon früher in Deutschland organisch in den Dialekt hineingewachsen. Die
hebräischen Wurzeln bezeichnen zumeist abstrakte Begritl'e, da hierfür der
deutsche Sprachschatz vermutlich noch nicht ausreichte, während die hebräische
Literatur des Mittelalters (Mnt3 zweckmäßige Ergänzung gestattete. Dieses
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deiitBflie S]>rach^'ut haben die Juden durch all die Jahrhunderte mit einer
Zähigkeit ohnegleichen festgehalten. Während die im Mittelalter eingewan-
derten Deutschen völlig in dem slavischen Volkstum aufgegangen sind und
ilire Sprache preirtgegeben hab3n, ist der jüdisch-deutsche Dialekt für die
Juden zu ihrer eigenen Sprache geworden, den sie mit derselben Treue fest-
hielten, wie ihre l^eligion, ihre Tracht, ihre Sitten und Gebräuche. Regierungs-
maUnahnien waren ebensowenig imstande, dies zu andern, wie die slavische,
vor allem die polnische l.'mgebung. Von außerhalb, insbesondere von
Deutschland, wurde den Juden hierbei nicht die geringste Unterstützung zuteil.
Im Gegenteil, <ler jüdische Dialekt ist in Deutschland selbst von den Juden
verkannt und verachtet worden, da man ihn als verdorbenes Deutsch be-
trachtete. Die Schriften von namhaften Gelehrten (Ave Lallemand und Prof.
(Jerzon aus Dordrecht) haben erst über den wirklichen Charakter der jüdischen
Sprache Anthlarung gescharteu. Ich möchte hier ferner auf die Schrift des
Herrn Hermann Struck aufmerksam machen, die die Entstehung und die Knt-
wickelung der jüdisch-deutschen Sprache für den mit höbräiachen Lettern nicht
vertrauten Leser kurz und fasslich behandelt. Die Schrift, die im Auftrage
des „Komitees für den Osten" verfasst wurde, ist allen Mitgliedern und
Gönnern des Komitees seinerzeit überreicht worden.
Keligiöse Gliederung Die strenggläubige Bevölkerung hält mit großer Inbrunst an den
a)RabbiniBche Orthodoxie ererbten Traditionen und überkommenen Gewohnheiten fest. Sie widmet sich
nach wie vor dem Talmudstudium und folgt auch äußerlich in Kleidung und
Haartracht der alten Sitte. Die Kinder werden in den religiösen Elementar-
schulen (Chedarim) erzoi;en und dort von aller weltlichen Bildung fern-
gehalten. Diese Weltanschauung bedini^t frühes Heiraten für beide Ge-
schlechter. Zu dieser rabbinischen Orthodoxie gehören etwa 60 — 70Vo ^^^
])olnischen Juden.
b) (haesidisrauB Die Chassidim führen den Ursprung ihrer Sekte auf die mystischen
Schriften der Kabbala zurück. Der Gedankeninhalt dieser Werke stammt
schon aus dem jüdischen Altertum. In 18. Jahrhundert fand diese
Wissenschaft einen bedeutenden Vertreter in Mose de Leon. Er ist der
Schöjifer des merkwürdigen Buches „Sohar\ Der chassidische Standpunkt
charakterisiert sich in dem x\usspruch: „Wehe dem Schuldigen, der behauptet,
die Gotteslehre enthalte nrr einfache Geschichten, und also nur auf das Kleid
sieht. Selig sind die Eronmien. welche den rechten Sinn der J^ehre 8uch'.^n^
Diese Lehre, die übrigens auch das christliche Mittelalter wesentlich be-
einflußt hat, fand im 17. Jahrhundert Eingang in Russisch-Idolen.
Der eigentliche Begründer der Sekte war Israel Baal Sehern (der
Herr des Namens) (l 098— 1759). Die innere Ursache der von ihm geschutlenen
Bewegung war das Bedürfnis der Masse, sich von dem damals erstarrten
Talmudsludium abzuwenden und eine unmittelbare Beziehung zur Gottheit zu
gewinnen. Diese unmittelbare Verbindung mit Gott suchte man durch In-
brünstiges Beten, das unter heftigen Bewegungen des Körpers bis zur Extase
führte. Besonders fromme Meister (Zad-likim, in Westeuropa Wunderrabbis
genannt) glaubt man noch heute der Gottheit so nahe, daß ihnen übernatUr-
licho Kräfte zur Verfügung stehen, die sie zum Heil der Gläubigen verwerten
können. Ihre Lehre verbreitete sich über ganz Kussisch-Bolen und Litauen
trotz der heftigen Gegnerschaft, die ihr in den Talmudhochschulen und deren
Führern erwuchs. Erst das Auftreten des bedeutenden Rabbiners Elia Wilna
in IJtniien braclifo das Taliniidötudiura wieder zu einer gewissen Geltung
und honunte die Knt Wicklung des Chassidismus.
llnito noch ^'<'nießen zahlreiche Rabbiner in Russisch-Polen, Galizien
lind LitaiK'ii den Ruf als Wundertäter. Sie haben immer noch einen ge-
^vis^ell Kinllui.» aul' ihro Anhiiiigerschaft. Denn statt diese soltsame niittel-
allerliclK^ Sekto zu reformieren und ihren Widerstand gegen die Einführung
eur(i|)iiis(h<i' l>ilduii*^' zu mildern, haben die russische Regierung und die
jMj]niscii-;:alizisi-.li('n Führer ans politischen Gründen die Macht der Wunder-
ral>l)is iZ^ddikim) l)o;;iJnstigf. V'ormiltels dieser Wunderrabbis nämlich ver-
slandoii hio einen jjjowissen Teil der jüdischen Bevölkerung iliren Absichten
(iieiisibar /ii machen. Nur mit Hilfe der chassidischen Kreise ist es beispiels-
weiso dem iNjJcnklul) ^^'oliingen, sogar in Bezirken mit vorwiegend jüdischer
r>üV(.lkeniii,i^' ihr(> Kandidaten in den Reichsrat zu bringen. Was diese Rabbiner
vor allejii zu einer sidchen Stellungnahme veranlaßte, war die Zusicherung
dtT treien Am-ülHini; ifires Glaubens und das Verlangen, ihre Macht über
ihre Aniiän;;er un^estiirt auszuüben. In Russisch-Polen dürften Leute etwa
*.^07() der jüdischen Gesamtbevölkerung al» Chassidim zu bezeichnen sein.
c) LiiioralisionMules Neben d(u* rabbinischen Orthodoxie und dem Chassidismus besteht
noch eine kleine Gruppe religiös-fortschrittlicher Elemente, die sich jedoch zu
einer Reformgemeinde nach deutschem Muster noch nicht zusammengeschlossen
haben, in Deutschland war bekanntlich in der Epoche nach Mendelssohn ein
Keformjudentum entstanden, das die Morallehre des Judentums vom Religiona-
geselz loslöste. Aehnliches besteht in Russisch-Polen nicht. Es gibt eine
dünne Oberschicht, die äußerlich an dem Judentum festhält und einige Re-
ligionsgebräuche noch befolgt. Da sich aber ihre Anschauungen nicht auf
einem durchdachten philosophischen System aufbauen, sondern nur eine äußer-
liche Nachahmung des westeuropäischen Vorbildes darstellen, ist bei ihnen
das Gefühl der Verantwortung und Solidarität in jüdischen Dingen ihren
Stammesgenossen gegenüber wesentlich geringer als in W^esteuropa. Sie
machen nur 5 — lO^o ^^^ gesamten jüdischen Bevölkerung aus.
Judontuni
Nur die an ihren alten Traditionen treu festhaltende jüdische Masse
• ist geeignet, einen festen Stützpunkt bei der Neuordnung der Vertältnisse ab-
zugeben. Wenn auch gerade dieser Teil der jüdischen Bevölkerung in manchen
Aeiißerlichkeiten rückständig ist, ihre Sitten und Gewohnheiten uns fremd sind,
der Sinn für Reinlichkeit und Ordnung zu wünschen übrig läßt, so sind sie
doch dasjenige Volkselement, auf das sich die deutsche Regierung
in allen Wechselfällen verlassei kann. Auf keinem anderen Weg
kann sie dieses Vertrauen besser gewinnen, als durch zarte Schonung ihrer
religiösen Anschauungen. Das wichtigste ist für die religionstreue, konser-
vative j^evölkerung die Möglichkeit, das Sabbatbgebot zu beachten, das unter
allen Umständen durch eine entsprechende Ausgestaltung der Ge werbe gesetz-
^ebung zu schützen ist. Es besteht auch keine ernste Schwierigkeit, der
jüdischen Bevölkerung die Sonntagsarbeit zu ermöglichen, soweit sie streng
an der Sabbnthrnhe festhalt.
Abgesehen von den Chassidim, die dem politischen Leben gänzlich
fernstehen, ist die jüdische Bevölkerung Polens im allgemeinen nicht fanatisch
und dem europäischen Einfluß keineswegs abgeneigt, sondern bereit, west-
lichen Beratern zu folgen, auch wenn diese nicht mehr den orthodoxen
Standpunkt einnehmen; natürlich müssen sie in taktvoller Weise auf die Emp-
findungen der Menge eingehen. Um ihr Vertrauen zu erwerben, bedarf es
weniger der vollen Uebereinstimmung in allen Einzelheiten des Ritus, als des
8
durch (iio Tat bewährten Verfltändniases auch für die weltlichen Dinge ihrer
pulili^jh-sozialcD Lage und wirtschaftlichen Existenzbedingungen.
Soiialo Gliederung Im 10. Jahrhundert scheint die Bevölkerung der Städte Polens größten-
ui AllKomeines teils aus Juden be.^tandeii zu haben, die den in Polen fehlenden Mittelstand
bildeten. Dies war der innere Grund für die Verleihung c'.er zahlreichen
Privilegien au die Juden von selten der polnischen Großfürsten und Könige,
im Jahre 18L() noch machten die Juden ca. 75 V« <<er städtischen Bevölkerung
aus mit ungefähr bi\0 MO Seelen, im Jahre 1910 ca. 42% mit ungefähr
U)19 850 Seelen. Von der gesamten jüdischen Bevölkerung von 1 747 Hö5
Stelen gehören 2,33 7o der Landwirtschaft an. Im übrigen ergibt sich folgende
Verteilung:
dem Gewerbe gehören an . . . 34,89 Vo
dem Handel » » • • • 39,04 /q
dem Transportgescbäft .... 3,50%
Dienstboten, Tagelöhner . . . 8,31 7o
den freien Berufen 4,38 %
dem Militär 0,99 Vo
ohne Beruf sind 6,56 7o
Besonders interessant ist es, daß die Juden in einem höheren Prozentsatz als
die übrige Bevölkerung zum Militärdienst herangezogen werden. Sie bilden
5,1 % des russischen Heeres, während sie nach ihrer Bevölkerungsziffer in
ganz Rußland nur etwa 4 % ausmachen dürften. Die gesamte jüdische Be-
völkerung Rußlands beträgt circa 7 Millionen Seelen. Man kann diese Be-
völkerung in 3 soziale Schichten einteilen:
a) Großindustrie und Großhandel,
b) Kleinindustrie, Handwerk und Kleinhandel,
c) das Proletariat derjenigen, die keinen Beruf haben.
b) WirtschaftUche Für Lodz im besonderen gelten folgende Tatsachen:
Lage der Juden in j^j^ Großindustrie der Textilbranche teilt sich in die Baumwoll-
^''^'' industrie und die Woll- und Kammgarn-Industrie. In der ersten sind die
Deutschen etwa mit Va, die Juden etwa mit Va an der Gesamtproduktion
beteiligt. In der Woll- und Kammgarn- Industrie herrscht das umgekehrte
Verhältnis ; Polen sind in beiden Industrien kaum nennenswert vertreteo.
Sowohl der Manufaktur-, als der Kolonial- und Galanterie Warenhandel ist gani
überwiegend in jüdischen Händen, ebenso das Speditionsgeschäft, das Agentur-
uud Kommissionsgeschäft. Bö Reisenden sind sämtlich Juden. Unter den
llandelsangestelllen befinden sich etwa 20000 Juden neben 10000 Polen und
Deutschen. Die Bankgeschäfte sind in jüdischen Händen. An den Aktien-
banken haben die Juden einen großen Anteil. Von den 9 Kreditge^ellschaften
auf Gegenseitigkeit sind 4—5, von den 14 Spar- und Leihkassen 5 jüdisch.
In den Fabriken ist die jüdische Arbeiterschaft sehr wenig vertreten,
da dort fast nur Polen beschäftigt sind. Es gibt im ganzen nicht mehr als
etwa 1000 jüdische Fabrikarbeiter. Dagegen sind die Juden hauptsächlich
in der Hausindustrie vertreten. Die Anzahl der jüdischen Lohnweber z. B.,
Meister mit Gesellen, ist auf etwa 10000 zu schätzen. Die Juden bevorzugen
die Arbeit im Hause, da sie ihnen die Einhaltung der Sabbathruhe und die
Erfüllung sonstiger religiöser Pflichten ermöglicht. Auch nehmen die christ-
lichen und so^^ar die jüdischen Fabrikanten jüdische Arbeiter nicht gern auf,
weil sie die Feindseligkeit und Abneigung der polnischen Arbeiter fürchten.
.. <
Politische GliederuDg
In der Ililfsindustrio der mechanischen Weberei, die eine besondere
Vorbildung erfordert, stellen die Juden jedoch einen höheren ProzentBatz
dar. So sind zum Beispiel ca. 20a) jüdische Kettenscherer in Lodz
beschüfiii^t.
Unter den Arbeiterinnen befindet sich ein nicht unerheblicher Prozent-
satz ron jüdischen Mädchen, hauptsächlich als Stepnerinnen, Nopperinnen und
Spulerinnen.
Von Bedeutung ist die mechanische Stickerei-Industrie, die bis vor
kurzem in Kaiisch blühte. Dort haben zahlreiche Juden als Arbeiter Be-
schäftigung gefunden. Sowohl in Lodz als in Kaiisch ist die Industrie infolge
der gegenwärtigen Zustände völlig lahmgelegt.
Das Handwerk und der Kleinhandel in Russisch-Polen sind fast aus-
schließlich in jüdischen Händen, gewähren aber nur einen kümmerlichen
Lebensunterhalt.
Nicht weniger als ca. 7% der Juden hat überhaupt keine geregelte
Existenz; sie leben meist von Almosen und von gelegentlicher Beschäftigung.
Dieses Proletariat, das sich durch die fortschreitende Industrialisierung des
Landes immer mehr vermehren wird, wenn keine Abhilfe erfolgt, ist der Krebs-
schaden der jüdischen Bevölkerung Russisch-Polens. Aus diesem Proletariat
rekrutieren sich zahlreiche verbrecherische Elemente. Es wäre eine segensreiche
Aufgabe der künftigen Verwaltung, diesem Uebel abzuhelfen. In der Industrie
könnten sie mit Leichtigkeit anständigen Lebenserwerb finden. Die Schulen
und die zu diesem Zweck zu schaffenden jüdischen Hilfsorganisationen müßten
auf das gemeinsamme Ziel hinwirken, den Uebergang dieser Klasse zur
Industriearbeit herbeizuführen. Die Ausstattung der Fabriken mit elektrischer
Kraft (evtl. unter Subventionierung, z.B. durch erraässigte Tarife), würde unter
anderem hierzu ein geeignetes Mittel bieten, da dadurch ermöglicht würde, die
jüdischen Arbeiter am Sonntag statt am Sabbath zu beschäftigen. Das Vor-
urteil der Juden gegen die Fabrikarbeit wäre systematisch zu bekämpfen.
Die polnischen Arbeiter müßten veranlaßt werden, ihren Widerstand gegen die
Einstellung von Juden iü die Fabriken aufzugeben. Die Vorteile einer sozialen
Fürsorge sowie die Regelung der Sabbathruhe und der Arbeiterverhältnisse
durch die Gewerbegesetzgebung würden sicher dazu beitragen, dieses Ziel
zu erreichen. Daß bisher die soziale Fürsorge fehlte, war eine Ilauptursache
des Massenelends in den Städten. Die vermehrte Aufstellung mechanischer
Webstühle hat alimählich den handwerksmässigen Betrieb und die Heimarbeit
der Juden zum Teil ausgeschaltet. Die durch diese Entwicklung brotlos ge-
wordenen Elemente hätten systematisch von den rei^.hen und gebildeten Juden
der Landwirtschaft oder der Fabrikarbeit zugeführt werden mUßen. Der Ein-
fluß der westeuropäischen Juden kann in dieser Richtung von grossem Segen
für die Zukunft dieser Bevölkerung werden.
Bei dieser Bedeutung der Großindustrie für die Entwicklung der
jüdischen Bevölkerung wäre es wünschenswert, womöglich beim Friedens-
schluß die Textilindustrie von Lodz und die jetzt völlig darniederliegende
Stickereiindustrie von Kaiisch wieder aufzurichten und zu schützen. Dies
könnte durch einen geeigneten Handelsvertrag mit Rußland ermöglicht werden.
Es würde aber für einen gewissen Zeitraum nicht nur notwendig sein,
die zollfreie Einfuhr der Industrieprodukte Rußisch-Polens nach Rußland zu
sichern, sondern es müsste auch dahin gewirkt werden, daß nicht die über-
mächtige Konkurrenz deutscher Fabrikate die polnische Industrie lahmlegt.
Politisch zerfallen die Juden Polens in Nationaljuden und polonisierte
Juden. Zu diesen sind wohl alle diejenigen zu rechnen, welche die polnische
10
FraueDfrage
Sprache im ITaiise als Um «^angs spräche gehrauchen und das Aufgehen im
Poleiitum als politisches Ideal betrachteu. Unter , Nationaljuden" verstehe
ich diejenigen, die an den Sitten und Gebräuchen und der Keligion ihrer Väter
und insbesondere an der jüdisch-deutschen Sprache festhalten ; ferner die auf-
geklarte, politisch straff ori^anisierte Gruppe der Zionisten. Da ein nicht un-
erheblicher Teil der Nationaljuden in den größeren Städten den Kaftan ab-
uele^t hat, ist es nicht ohne weiteres an der Tracht erkennbar, zu velcher
der beiden Schichttn der einzelne gehört. In den größeren Städten haben
etwa 30-40^%, der Juden die europäische Tracht angenommen, aber höchstenH
10% der jüdischen Bevölkerung kann als polonisiert gelten. In den kleinen
Städten bilden die polonisierten Juden eine vereinzelte Ausuahme. Gestützt
auf die Förderung der Regierung und der polnischen Führer, haben sie trotz-
dem einen starken Eintliiß auf die großen jüdischen Gemeinden ausgeübt. Entschei-
dend hierfürwar dieTatsache, daß dieseKlasse sozial und materiell die Oberschicht
der Großindustrie und desGroßhandels bildet. Erst in den letztenJahren haben die
Nalionaljuden angefangen, die Herrschaft dieser Gruppe zu bekämpfen. Der
Einiluß dieser Gruppe ist jedoch in den letzten Jahren schwächer geworden,
seitdem sich das Polentuni, namentlich in der umfassenden Boykottbewegung
der letzten drei Jahre, feindlich gegen die Juden gestellt hat.
Die polonisierten Juden können im allgemeinen als ruasenfreundlich
bezeichnet werden, denn die russische Bürokratie, die sie durch ihre Geldmittel
stets zu gewinnen verstanden, hat ihrem materiellen Aufschwung keinerlei Hin-
dernisse in den Weg gelegt. Andererseits scheinen diese Kreise von dem
Anschluß des Landes an Deutschland den Niedergang ihrer Industrie und
ihres Handels zu befürchten. Politisch gewährte ihnen das alte Regime
großen Einfluß. Sie würden also bei der Rückkehr der Russen sowohl ihre
Gemeindeämter, als ihre Aemter in der städtischen Verwaltung behalten
können. Daß die Gesamtheit der Juden in ihren Rechten (z. B. durch die
„Prozentnorm") beschränkt wird, ist dieser Gruppe gleichgültig. Ihre Macht
ist dank ihrem Reichtum so groß, daß sie darunter nicht leidet. Diese ego-
istische Politik hat in den Führern der Nationaljuden und Zionisten eine ent-
schiedene Gegnerschaft gefunden.
Die Masse der Juden ist russenfeindlich. Sie fürchten aber auch die
Polen. Sie hassen die russische Regierung als ihren Peiniger und fürchten
das polnische Volk als den Todfeind der sozialen, wirtschaftlichen und
politischen Hebung des Judentums. Diese Kluft ist in absehbarer Zeit un-
überbrückbar. Bei einer politischen Gliederung der Juden und Polen, wie
sie sich unter einer geordneten Verwaltung vollziehen würde, kann sich
zwischen einzelnen Parteien und Gruppen der Juden und Polen eine An-
näherung ergeben. Für jetzt aber kommt diese Möglichkeit noch nicht in
Frage. Eine gewisse Mittelgruppe befürwortet eine Taktik der Versöhnung
mit den Polen, denen sie namentlich in Wobltätigkeitsbestrebungen und bei
politischen Wahlen entgegenzukommen wünscht, aber die Masse betrachtet all
das als zwecklos und verkehrt. Jene Mittelgruppe wird sich hoffentlich mit
den Nationaljuden verschmelzen, sobald sie die Tatsachen eines bessern belehrt
haben werden. Die Gruppe der polonisierten Juden wird rermutlich zum
größten Teil in absehbarer Zeit durch Taufe und Miachheiraten unter den
Polen verschwinden.
Die jüdische Frauenfrage ist das schwierigste Kapitel des jüdischen
Problems in Russisch-Polen.
Aus der Tatsache des großen Anteils der Jüdinnen an der Prostitution
kann man nicht ohne weiteres Schlüsse auf die moralische Minderwertigkeit
U
der jüdischen Fronen llussisch-Polens ziehen. Denn für die Beurteilung der
jüdischen Frau wird leider vielfach nur die Masse der Frauen, denen man auf
der Straßi begegnet, in Betracht gezogen. Hier sind zwei Kategorien zu
unterscheiden: die weibliche Jugend, soweit sie auf der Petrikauer Straße in
Lodz und in den städtischen Parkanlagen uns entgegentritt, und die jüdische
Handelsfrau auf dem Markt.
Hingegen kommen die zahlreichen Frauen, die im Hause tätig sind,
dem Fremden kaum zu (Besicht; unter ihnen sind trotz der Klüngel ihrer
Schulbildung gewiß große moralische Werte vorhanden, die sich bei der Um-
gestaltung des politischen Lebens glänzend bewähren werden. Nach der alten
Sitte ist der Wirkungskreis der jüdischen Frau auf das Haus und die Familie
beschränkt: nur da, wo die falsche polonisieronde Erziehung mit der Tradition
gebrochen hat, ist die Frau dem Hause entfremdet.
Wie überall gibt es auch hier in der Mittel- und Oberschicht Frauen,
die unter dem Finfluß der polnischen Halbbildung, ohne Ernst und sittlichen
Halt, der Putzsucht und dem Lebensgenuß in übertriebenem Maße huldigen.
Hier wäre ein weiter Kaum und fruchtbarer Boden für eine gesunde
Frauenbewegung vorbanden. Die deutschen Frauenvereine könnten ii Ver-
bindung mit jüdischen Vereinen keine würdigere Aufgabe linden, als unver-
züglich diese organisatorische Arbeit aufzunehmen. Jedoch sind nur solche
Frauen zu dieser Arbeit berufen, die durch Ernst und sittliche Lebensführung
hervorragen. Insbesondere muß es vermieden werden, mit der Leitung der-
artiger Organisationen Damen aus den Kreisen der halbgebildeten Assimilation
zu betrauen, in denen eine Mißachtung alles Jüdischen herrscht. Das ist die
unmittelbare Folge des Einflusses der polnischen Schulerziehung, die ihre
Seele mit polnischem Antisemitismus vergiftet hat. Auch hier bteckt der ge-
sunde Kern in der Masse der noch auf religiöser Grundlage erzogenen Be-
völkerung, die sich die traditionelle Liebe zum Hrus und zur Familie
erhalten hat.
Eine solche Frauenorganisation sollte zunächst der weiblichen Jugend
ihr Augenmerk zuwenden. Sodaün sollte eine systematische llausnllege orga-
nisiert werden und durch populäre Schriften die Säuglings- und Kinderpflege
verbreitet werden. Der Wert der Reinlichkeit und Hygiene für die Gesund-
heit ist den Juden schon durch die religiösen Vorschriften vertraut. Es ist
nur notwendig, daß sie sinngemäße Anwendung finden.
' i
Schulen.
Bezüglich des jüdische.. Schulwesens in Russisch-Polen verweise ich
auf meinen ausführlichen Bericht über das jüdische Schulwesen in Lod^
vom 22. Mai.
Die Grundlage des Unterrichts bildet das System der Elementar-
schulen (CJhedarim), auf das sich die „Talmud-Thora-Schulen" als Oberstufe
und die „Jcschibas'' als Talmud-Hochschulen autbauen. Der Zustand der
Chedaiim und Talmud-Thora-Schulen dürfte überall dem in Lodz ent-
sprechen. Nur in größeren Städten befinden sich Volks- und Mittelschulen
nach europaischem Muster. Für ein endgültiges Schulprogramm ist zu fordern,
daß die Erziehung im Einklang mit der religiösen Anschauung der Bevölkerung
erfülle; sie soll im übrigen die Zöglinge für das bürgerliche Leben vor-
bereiten, soll körperlich und geistig gesunde Menschen heranbilden und die
Anhänglichkeit und Treue zum Staate entwickeln. Für die Ordnung des
Schulwesens im gegenwärtigen Augenblick kommen nicht allein die Grund-
sätze der Pädagogik in Betracht, sondern auch i)olitische Gesichtspunkte von
12
nicht zu unterschätzender Bedeutung. Die jüdische Bevölkerung hat von jeher
auf die Erziehung der Jugend großen Wert gelegt. Wenn die deutsche Ver-
waltung die bestehenden Hindernisse für die Schulbildung hinwegräumt, wird
8ie sich das Vertrauen und die Liebe der Jugend erwerben. AndernfalU
werden sich die Polen der Schule bemächtigen und sie zu einem Werkzeug
polnischer Interessen formen. Notwendig ist vorläufig die Erhaltung der
jüdisch-deutschen Unterrichtssprache. Die hochdeutsche Sprache wir»! einen
breiten Kaum als IJnterrichtsgegenstand einnehmen müssen. Aber es wäre
verfrüht, aie jetzt schon als Unterrichtssprache einzuführen. Dagegen wird
das in den Mittel- und höheren Schulen vielfach schon heute möglich sein.
Dabei sollte aber die hebräische Sprache als Unterrichtsgegenstand besonders
gepflest v^erden, um deu religiösen Anschauungen der jüdischen Massen
Rechnung zu tragen.
An die Umwandlung der Chedarim in europäische Volksschulen ist
zur Zeit kaum zu denken. Es erscheint aber nicht ratsam, diese Chedarim
sofort zu beseitigen. Man sollte sie vielmehr allmählich durch vermehrte Ein-
richtung von Volksschulen nach europäischem Muster überflüssig machen.
Notwendig ist es aber, die äußere Ordnung dieser Chedarim zu überwachen,
für Reinlichkeit, Luft und Licht in den Schulräumen zu sorgen, und allmählich
die Melumdim (Lehrer) zu Lehrkräften, die auch einen Begriff von der euro-
päischen Bildung haben, heranzubilden, und soweit das nicht möglich ist, durch
vorgebildete Lehrer zu ersetzen.
Eine Reform des gesamten Schulwerks wird dadurch erleichtert, dass
die polnischen Juden ohne Unterschied ihrer religiösen Richtung von einem
starken Wissensdrang beseelt sind. Sie haben gegen weltliche Bildung keines-
wegs die Abneigung, die ihnen vielfach nachgesagt wird.
Allgemeine Rückschau.
Die wirtschaftlichen, sozialen und moralischen Schäden, an denen die
jüdische Bevölkerung Russisch-Polens krankt, sind weder auf Eigenschaften
der Rasse noch auf die Religion zurückzuführen, sondern lediglich auf die
gesetzlichen Beschränkungen und die Feindseligkeit der Verwaltungsbehör-
den und der nichtjUdischen Umgebung.
Die materielle Notlage unter den Juden ist zum größten Teil die
Folgo der Bedrückungen, denen sie leider ausgesetzt sind. In allen Ländern,
wo den Juden bürgerliche Rechte zu Teil wurden, sind sie zu Wohlstand ge-
langt. Im Augenblick ist ihr Elend besonders groß, weil sie in den Städten
zusammengedrängt leben; die bäuerlich! Bevölkerung erholt sich viel schneller
von den Leiden des Krieges, da sie durch ihre Ernte vor Hungersnot geschützt ist
Die von Handel und Industrie lebenden Juden aber finden während des Krieges
keine nennenswerte Erwerbs- und Ernährungsmöglichkeit; sie sind deshalb in
besonderem Maße auf die öffentliche und private Hilfstätigkeit angewiesen. Leider
sind sie nicht überall in dem nötigen Maße unterstützt worden, und in ein-
zelnen Bezirken droht noch immer die Gefahr des Hungertyphus; schon aus
militärischen Gründen ist diese Tatsache besonderer Aufmerksamkeit wert.
Auf die Notstandsaktion näher einzugehen, ist nicht die Aufgabe dieses Be-
richtes. Dagegen möchte ich mir erlauben, das Komitee noch auf einige
Punkte kurz hinzuweisen, deren Studium mir von besonderer Wichtigkeit er-
scheint. Die radikale Beseitigung der Schäden wird allerdings erst in An-
gritr genommen worden können, wenn über das Schicksal des Landes end-
giltig entschieden sein wird.
Kbenso Nvio in anderen Ländern haben Rieh die Juden auch in Rusaiflch-
Polen nur in ^^eriti-em Malle der Landwirtschaft zugewandt. Sie waren näm-
lull vom Lan.n)esiiz anscroschiolien, da sie den Dorfgemeinscbaften, unter die
das Land verteilt Tvar, nicht angehörten. Wo die Regierung rein jüdische
DoilVeniriiiMhafien l.ildeto, ist ihre Ueberfllhrung zur Landwirtschaft gelungen,
bo z"li. in iWn ca 7<> jüdischen Dörfern SüdruI.Uands und Hessarabians. Und
wenn die Juden es in vereinzelten FäMea erreicht haben, allen Schwierig-
keilen zum Trotz au(di in Russisch-Polen erfolgreich Landwirtschaft zu be-
treu.en, so ist dies der beste Beweis für ihre Anpassungsfähigkeit und ihre
Liebe /um Aekerban. Die Versuche, die Juden zur Landwirtschaft zu üher-
IViliren. sollten im Falle endi^^iltiger Hinrichtung der deutschen Verwaltung
fori gesetzt werden; man könnte auf diese Weise einen erheblichen Teil des
städtischer. Proletariats versorgen.
Diese Masse ist zur Zeit in einem sehr beklagenswerten Zustande.
Schuld daran tra«;eii vor allem die berüchtigten Maigesetze des Grafen Ignatjew
vom Jahre 18SJ. her einzelne Jude war von einem System von Stacheldraht-
hindernissen der Hürokratie umi^eben, die ihn auf Schritt und Tritt an seiner
I^ewegnng hinderten. Hie Niederlassungsfreiheit war auf die Städte des jüdi-
schen Ravons eingeengt, der Schulbesuch beschränkt durch die .Prozentnorm".
Zu den llundwerker-Innungen wurden Juden kaum je zugelassen. Auf dem
tlachen Lande durften sie keinen Grundbesitz erwerben. Jeder kleinere Be-
amte oder Scin.tznmnn war in der Lage, die Juden ständig durch Drohungea
auszubeuten. Die Staatsgewalt erschien ihnen lediglich in der Gestalt des
Peinigers. So lernte das konservativste aller Völker den Staat als seinen
Feind zu betraciiten. Das körperliche und geistige Elend, die durch ver-
fehlte Erziehung hervorgerufene, dünkelhafte Halbbildung sind die Ursachen, die
eine stärkere Neigung zu Verbrechen und Vergehen begreiflich erscheinen lassen.
Trotz alledem wird von genauen Kennern bestritten, daß die Kriminalität der
Juden grölkr sei als die der Polen. Nach dem bekannten Zusammenhang
von „Beruf und Verbrechen" überwiegen bei den Juden Vermögensdelikte,
während Raub, Mord und Roheitsvergehen bei ihnen selten vorkommen.
Bei den an sich berechtigten Klagen unserer Truppen läßt man oft
aur>er acht, dal/» die gerü-ten Tatsachen vielfach in Landessitten oder viel-
mehr Unsitten ihre Ursache haben. Die Soldaten fühlen sich z. B. beim
Kauf von Gebrauchsgegenständen oft übervorteilt, weil sie den Preis
beim „Handeln" nicht genügend heruntergedrückt haben und halten des-
halb die Juden irrtümlich für Betrüger. Sie wissen nicht daß in Russisch-
Idolen eine regelrechte Preisfixierung nicht üblich ist, sondern noch allgemein
der Gebrauch herrscht, auf die Ware aufzuschlagen, weil jedermann zu feilschen
gewöhnt ist. Der einzelne wird sich dem aUgemeinen Gebrauch kaum ent-
ziehen können, da er sonst Gefahr läuft, seine Ware überhaupt nicht los zu
weiden. Hierdurch ist bei den Deutschen unnötiges Mißtrauen und Feind-
seligkeit <;egen die jüdische Bevölkerung entstanden.
fieworbo- und
Marktpolizei
AutklarimfX der
Civil- und Militär
bohürdeii
P r a k t i s c h e V 0 r s c h 1 ä g e.
T'm diesen Zustand zu bessern, sollte eine ordnungsgemäße, gerechte,
Gewerbe- und Marktpolizei eingeführt werden, die Treu und Glauben im
Verkehr heben würde.
Die deutschen Militär- und Zivilbehörden sollten über das Wesen der
jüdibcheu Bevölkerung und die Ursachen ihres jetzigen Zustandes aufgeklärt
werden. Ks kann insbesondere nicht oft genug wiederholt werden, dass der
niiß:icl)tete jüdisclio Diulekt deutsches Sprachi:;ut ist.
14
Erhaltung (ier ju- Deshalb wäre es wichtig, die jüdisch-doiitscbe Sprache durch sach-
'^''''s'llcho^''" gomiiß« Stützung; der jüdischen Tagospresse und Fachliteratur zu fördern.
^'*^'° Vorl>ildlic)i verfahrt in dieser Hinsicht die deutsche Kriegspresseverwaltung.
Die jüdische Presse nnjl.; interessanten Lesestoff bieten, damit die Masse nicht
nieiir auf die Zeitungen in polnischer Sprache angewiesen ist. Sie muß daher
ebenso wie die anderen Tageszeitungen dem politischen und Handelsteil
besondere Aiifmerksainkeit widmen.
Anstelle der minderwertigen Literatur, die sich vielfach in der jtidischea
Spraclio breit macht, müssen ausgewählte literarische Erzeugnisse in der
Tagesjiresse Aufnahme finden. Wo es an lassenden Originalen mangelt,
sollten die besten Werke der deutschen und Weltliteratur in jüdischen Ueber-
setzuijgen verbreitet werden.
Auch das jüdische Theater, das für die Volkserziehung von grosser
J'>edeutwng werden könnte, sollte durch eine zielbewusßte Kritik Förderung
erfahren und auf den rechten Weg geleitet werden. Vereinsorganisationen
und Presse könnten dabei zusammenwirken. In Lodz existieren zur Zeit zwei
große jüdische Theater, die durchaus entwicklungsfähig sind.
Zur Stärkung des deutschen und des jüdischen Elements sollte eine
gerechte (Jemeindeverfassung geschaffen werden, die dem wirtschaftlichen
(iewicht dieser Bevölkerung entspricht Dies Ziel läßt sich am sichersten
durch Einführung von nationalen Kurien in die Städte- und Gemeindeordnung
auf Grund des gegenwärtigen Wahlrechts erreichen, da in fast allen
Städten Ilussisch-Polens Juden und Deutsche die Majorität der wahl-
berechtigten Grundbesitzer ausmachen. Sie können dann die städtischen
Selbötverwaltungskörper unter der Leitung des Bürgermeisters oder Magiatrata
führen. Die Zusammensetzung des Stadtverordnetenkollegiums durch Standes-
oder Berufsorganisationen aber erscheint nicht unbedenklich, da zur Zeit in
allen diesen Organisationen der russophile polnische Einfluß noch allzu
mächtig ist.
Genieindeordnun^
Wenn die hier erwähnten Vorschläge Berücksichtigung finden, wird
die jüdische Masse in ihrem Selbstvertrauen und ihrer Würde gestärkt und
auf den Weg der Selbsterziehung zu einer höheren Kultur geleitet werden.
Sobald ihre Reorganisation in sozialer und politischer Hinsicht durchgeführt
ist, werden die Juden Russisch-Polens keine zwingende Veranlassung mehr
hahen, nach Deutschland auszuwandern. Die Frage der Freizügigkeit, die
beule ein schwieriges Problem der zukünftigen Neuordnung dieser Gebiete
bildet, wird sich auf diese Art wesentlich leichter lösen lassen.
Die Durchführung der meisten dieser Vorschläge wird, wie schon
gesagt, erat nach dem Friedensschluß erfolgen können. Aber schon heute
läßt sich manches bessern: auf dem Schulgebiete, der Wohlfahrtspflege und
Presse könnten sch(m jetzt zweckdienliche Maßnahmen getroffen werden. Das
wäre umso wünschenswerter, als die Stimmung des neutralen Auslandes, vor
allem Amerikas und Hollands, in nicht geringem Maße davon abhängt, wie
sich die deutsche Verwaltung zu den Juden der eroberten Gebiete stellt.
Gilt doch das Reich leider noch immer im Auslande als ein Träger anti-
boni itischer Tendenzen.
Jüdisches Dezernat ^^^^ inneren wie äußeren Gründen wäre es deshalb zweckmäßig, in
der Zivilverwaltung Russisch-Polens ein besonderes jüdisches Deiernat zu
schaffen. Der Dezernent sollte ein gleichberechtigtes Mitglied der allgemeinen
Verwaltungsorganisaiiou sein. Ein jüdisches Dezernat ist ferner erforderlich,
um bei der Verwaltung den Anschauungen und Bedürfnissen der jüdischen
15
Bevölkerung gerecht zu werden und sie auf diese Weise für die Reichs-
interessen zu gewinnen. Der Dezernent muß Verständnis und Liebe für die
jüdiscJie Bevölkerung Russisch-Polens und für ihre Eigenart besitzen. Nicht
jeder reichsdeutsche Jude, der zum höheren Verwaltungsdienst befähigt ist,
würde sich ohne weiteres zur Bekleidung dieses Amtes eignen. Er muß dat
Vertrauen der Bevölkerung durch frühere Tätigkeit besitzen oder durch
seine Persönlichkeit zu erwerben imstande sein. Ebenso muß er von der
politischen Notwendigkeit ilurchdrungen sein, die jüdische Bevölkerung für
das Deutschtum, seine Kultur und seine Interessen zu gewinnen. Er muß end-
lich ein taktvoller und charakterfester Mann sein und selbat dem Ideenkreis
des jüdischen Ostens durch seine Weltanschauung nahestehen. Vertreter der
strengsten Orthodoxie des Westens sind nicht unbedingt hierzu geeignet. Die
Erfahruug lehrt, dass manche von ihnen geneigt sind, in Betonung ihres reli-
giöüen Standpunktes den übri^^en Bedürfnissen der Bevölkerung nicht genügend
Rechnung zu tragen.
Die Schaffung eines solchen Dezernats in der Zentral Verwaltung und
entsprechender Referate bei den bedeutenderen Kreis Verwaltungen ist endlich
ein unbedingtes Erfordernis der Billigkeit, weil der Eigenart des polnischea
Volkes durch Zuziehung reichadeutscher Polen Rechnung getragen worden ist.
Nur auf diese Art ist es möglich, Mißgriffe zu vermeiden und in
der jüdischen Bevölkerung das Vertrauen zur deutschen Regierung und Ver-
waltung zu stärken.
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Alfred Adler, Ktm.
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Karl Altgenug, rfm*
Walter Altgenug, ^^fm.
Dr. Richard Altgenug, Zahnarzt
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David Appel, Kfm.
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Frau Fanny Aren
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Rudolf Auerbach, Kfm.
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Julius Bondy, Kfm
Heinr. Bouscher, Kfm.
Eduard Bouscher, Fotograf
Jacob Bornstein, Dekorateur
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Berthold Falkenheim, Kfir.. Ji^^^^ Oöringi
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Julius Feide Iberg, Kfn.
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Leo Ferber, Kftr.
T^'Jax Ferbep, Kfin.
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roses Findling, Rabbinep
^ f'^eiidel Fink, Händlep
Viktor Fischel, Kfm
Gertrud Fischel, T^ilh.
punna Fischel, Schneide pin
Hans pischel, Veptp.
FPau Epnst T^lach
Max Fleischhackep, Kfn
'^Ifped Fleischhaskep, Ang.
Ignatz Fpankel, Kfir.
Albept Fpank, TPeuhändep
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Julius Fpank, Kfc.
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Adolf Fried, Viehhändle
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Gust-Ev Frogel ,<^
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Uraz Frosf^ Händler
Ernst Friedberg, Pensionär
Frau Arthur Fuchs
isidor Fuchs, KfE.
Grifflenberg 86
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Neue Nopdstr. 26
Bahnhof Str. 82
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Hedwig Gans
Jenny G^ns
^*osos c-'^ns, Bäcker
Wwe. Hedwig Ganz
Hilde Ganz, Ang.
Adolf Gehlkopf, Schneider
vufcfet^ehlkopf , Händler
^ Jenny Gehlkopf, Vei?k.
Isaak Gerszt, Schneider
Wwe. Fanny Giesse, Händlerin
/Fanny Glasenapp, Buchhalterin
träte Glasenapp, Einkäuferin
"^ Saloiron G^ücksirann, Schneider
Voritz (tlücksmann , Schneider
Alfred Glücksmann, Händler
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Schl^a Glücksirann
Frau Heinr. Göcken
Adelheid Goldbach
Felix Goldberg, Dr., Zahnarzt
Hermann Goldberg, Kfm.
Julius Goldberg, Kfir.
i^'ex Goldberg, Kfm.
Dr. Richard Goldberg, früher Rechtsanw.
Juda Goldberg , Schneider
Voritz Goldberg
Eiril Goldschir.iät, Kfir.
H^tns Goldschmidt, Rechtsanw.
Julius Goldschmidt^ KfE.
T/^ax Goldschmidt, Yt%.
^'^ax Goldschmidt, Kfts
Ernststr.l2
Ernststr.l2
Nevigeserstr. 79
Sophienstr. 26
Sophienstp. 26
priedpichstr.40-42
KrugiTiannsgasse 2
Ronsdorferstr.JLl
Ronsdorf erstr. 11
Dewerthstr. 26
itfiesenst r. 35
MäuercJ;>en. 7
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Trölnerstr.58
Königstr.73
Mühlenstr. 33
Brillerstr»4i
Steinstr*21
Briilepstr.16-18
Wortmannstr. 43
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7uliu3 Goldschmidt^Bäcker
Adolf GoldschFidt» Kfm.
Ernst Gordön^ Kftr.
Friedel Ootthelf, Vepk.
I5pete Gottheit, Euchh.
Fugo Gottlieb, Gesch.Fühp.
Frau Arthur Gottroann
TTarl Gottschalk, Kfin
Wolter gottschalk, Kfm.
Philipp Gras, Kfii*
^Hfwe. Träthe ripobe, Ang.
pinkus Grodzki
Josef Grünberg, Händler
Arthur Grünberg, Ang»
/Alfred Grünebaum, Kfm.
Emil GrünebauK, Kfm.
Dr* T. Grüneberg, Arzt
Louis r.rüneberg, Kfr*
Fritz Grunewald Kfr.
Irtra Grünewald
Otto Gunpert, Kfiri*
Daniel Guirpertz, Kfü«
Georg G^crpertz, Kfc
Richard Guirpertz
I.eo pumpert z, Prokurist
Werner r?urau, Kfrr.
Heinrich fiurau, vfD
Meier Qutreich, Händler
Neue Friedrichstr. 10
Wortmann stp. 15
Dorotheonstr. X
Dopotheenstr. 1
Ad. Hitlepstr. ///"/
Bandstr. 3 a
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Ost Str. 4 /j
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Gesundheitstr. 103
Albpechtstr. 27
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Donapstr. IV
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Leo Hü.ftel, Kfir,
Noah valtrich, Schneide?
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Ernst Ha-rac, Kfn.
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Alfred Hamm, Kfm,
♦ '^falter H'iPfi Kfm.
Fr^^ I)^* Hartel
Fax Hecht, Kfir.
Jphn Heilbponn, Justiz rat
Or. AI fr. FeiF. ann, Arzt
Josef Heiirann, Prokurist
Bernhard Heircann, Kfr..
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Josef Heinemtnn, KfE.
Hilde Heinemanti, Ang.
Fpau H^inr* Hellwinkel
Frau Emil Herfeld
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Levy Herz, Händler
SiEon Herz, Händler
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Albert Höurnann, Pensionär
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Klotzbahn 30
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Kölner3tP.94
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Fritz Hirschberg, >«onteur
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Julius Holstein, Schair.ises
Salor.on Holstein, Kfffi.
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Frau Herrr. Horaann
5üs3lcind Husen, Schneider
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Königstr.73
Wasserstr.16
Bisnjarckstr. 70
Kaiser Wilh.all&e 13
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Friedrichstr. 30
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Gustav Inow, Kfc.
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Albert Jacob, Kfr.
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paul jacobsohn, Ingenieur
Frau Hirsch Jacobowitz
Kurt Jacoby, KfE
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Abr. de Jongh, Ang.
isidor de Jongh, Händler
Emil jüdell, Kfci.
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BarEerstr.96
Brillerstr. 34
Laurentiusstr. 21
^ Kl. Klotzbahn 12
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Friedpiehstr.30 a.
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Flensburgerstr. 18
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Alfred Kaddan, v-fc.
Friedrich Kaddisch, Ang.
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EriTh TCnis^r, Ang.
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Hugo Kussel, Kfr.
Philipp Kussel, Kfir.
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Julius Levy, Kfir.
Louis Levi, KfE.
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Paul Levi, Reisender»
C-ustiv Levison, vertr.
Else Levy, Kontoristin
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Josef Loewenthal, Kfr.
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Alfred Mendel, Vertr.
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UMfitiat uxsikhl von Pt^fsaaum aus o«iitfiOl:ü,and bonUTÜloh äu«i2uliiXcI«A
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aMMÜlttt» KtÜMrA^st* "Ir bind mm a^3«9 dooh stamsaoim« o-snoiit
•lim v«i«i«ii M MMlig% vjtil di« tl(it«rtrin^ttQL' irm iii»l»ndovn
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IkttiM alaa iosa^ dar «.^iiea oaaaijata« dia in ean .agltaatl—
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:.>ingXe.i^i.iiijiW 1:^ -^tttoahiasid m^'ig terrl«>dli;and« 'la %il dar
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^^Biaiaaaapmpaai^^^a^^aHi^ ^^^P ^awwip ^w** •» ^f tpp^ä^^^w • ^^^^phivip w^^m ^^ • ^vivvip^i^Hw^aFw vih^w ^^^^p^^ ^p ^^ mbwhi
iasMaai« an apaaiM» and *-<}ds lat dla ^taylnringiaii tiiiv -'•' o'ii^ar
prtGdttv« 1» aali]L*f<«i duvakMidiMittXiah 4 • d .ffwaiaan la
aiaMi aaai^ ^ ftaanjt aiad naa iMn^c^7ial4MI« hall and lofUo»
ii'3»»$iio«la4^aiibaitaa aind aaa aitii^tianl ind in c^t«;^; ^^^%on(l»
Sda ü9saöi£i > rUisiüMi dar hior i^hiiaMaaii »ataantii arfüct ta ataadtlafl||
OttilnHwa in dar t^adt and aaav ia «naantll#iaii in Ot«yi.„aa dar
agUr wA ChmtAm(bm Inda^tria« iHar Iraaimn iamfaüi> 40
as;iB iwiitoauiaad wlaigatoaq^t earioa*
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l<«b«ii in dl«Mii ltli)riehtun6«n «in u»b«yai)« r«r«« Ist*
.^^^^^^•»•it •• sitli Mf üyuHd «InMi koTMn -««lißltoo MffEi lauoot,
t>**rif tÄt *Q»» 'S^« von ai« d«rt ontojfxuJbrlm^»!}«!! i^rsonon sloh
|]Wtl 4«Pt •Lil«l>«n »«vt!«n* Dld« kann leh nan«ntlie^ mif OmsrA
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MH ttralwaiüLtt lü ixatKir «b?oo it« davon 70 auf Jon (hit« Piiata GoXonio«
0 auf dlntei telainan Ijcuari^xt Jac^dniak, dl« aiyäoi*«» 0 aiif 9iii«m
kl«iaiB ötitshof i*!iat«ya lipod*
Ml hüb« hl«» m» dl« Oriippa ataf ,j«ia üut Goltnioo besuelit.
Oai^nioo tat «In Oit Ton 300 Mopran* tia ll«gt in «inav Otffg»
laadMolMtft« dr«l atiaadan a£:«nflb;t von dav iotstan -JefiNihn*
•tatlon (Slatiaa)* ü iMitlA t aloh hl«3* m «itwn ßMMHi Xiftttd-
vi!«tis«imftllo}i«a B«tvl«l), teai daia Jaclooli^ tnf«lc?t daa Imaoalie;«»
ftorrolna «Ina Doax^ww^.-smg mit ^»oaihi>i«n rilo^it xnaac^loh iet» ysm
«ivd daiier in waaantXiO'ian nlt Oehoan'mncI i^foiHio^Goapiaman ga&j**
blitat« Das Oitt boaitst 12 gpoaaa Avbtltooobaan» S PfaiMo ima
10 ^>3o^s•, aina gvoeaa Seteolnsasteht-'miüc« alt 300 e-cIi..oliion»
£• a?bait^n dort 3::;t* 70 Chaloaln aua Dauteofiland tsnd «NU»
M ^^injjin tmd 16 Maadotion« Bi« tJatapbritii^mig iot i'. oaktwa»
iwiseiitilv in Qisusalnan klHaan iia«uaajp% dla varatifout tsa daa
OtttalMif ariar.1 llofran« Infant stltarodisno, aspaeunc itnd ibjaoli«
aind in d«:a otwac groaes«?«» Outei-iäi» tint«?g«brt:^o'':3t«' ::4a <'4pb«it
lot TiioiF a»ia«aror^-*"*;lleh 8<5hi*a»ig twd anatyanrsaint" itid piht da«
Sansa «fabv hlndttrati« Day i3atvla^ hat bia Jatat da^nmtav galittoi
tiaca lüla laadwlrtaobaftllohar X^itav vorharxlan «av • ::^ lat
Jatat «in landvlrtaehaftllohav Laitay amaetallt »Orient WKlureh
§m I3at7iali «ahl waaantlioh Tar.oasart uod rantablay ^«oc taltat
«Iva» Ol dla Uataybvia£:«it au v«rbaaa«fn» aoufia ai2iäi ue} dan
OafwiihaitssuataaS dar MonMäm atwa« au .\%\mxi^ «asOan ainiai
Saadaa^baalll If imngan avfavdairlloh aaln* Abay atc^oahan van d«v
lOPinitivaa %t«ytoinpin{r iBiddav adiaavan ivbalt» —^i» dlaat
Unpitftitmc: oinaa aahy ^\%»n IndmMle« Ola satnaotaioiia lialtwg
day IBülLiiiia lat nabavatta labansaayt« Ihv Xntaraaaa ftüy tftn
'IvlMiaiftsbatvial» baaoodav» harrorsotwtiaa* Aooh d aa s^^rmx^
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Äi Cit3t j««g% fl3«i £^Maia«gs^tii9 'mtit^Qn -mä afc-öT la lioofn ai
in «:>a:i«itt 3ß »
ia Los*a&9 Caooivlo 17,
tu l'ivorsialitJE's'ftilii 2&^
in c^ppias«» 10^
in Calu!r:i^i;ra XGp
ixi .'-4ms(»l»l«lX»Ti a§«
■It Ito^ppWA« nlt mBnaiMn <:i«y -iiia«l«««il«i türti» ie^, >Ht
twiiüi« «)ts «iMi« üort f«atet«U«ii ktnoKv daM <!!• r^iiwiii— ^
i»i «iüMi ^rup. : .^ ^^ d«Mi ^1« Qmmwi- auf <Hil*h6©*-n, »Sl«
•itii» 4if <ilM«^ Qamtmm «piMiit«ii ioo»i80 iuiiMiMtift #i»it«v»
iottiiMi ÄiA9i%«p iiafMii»Mr.^9%- sit «laft i« 4m 4r«j«iitir»
i^tVfbtiftMtt ^)ttiü«a iiwi «ifiAt» fuwtlw
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«feÄf wi «» üoüh mm üw »o^sitv«!! <'i»t]«lt »i^ ve---* *ä-'!r.^ ri^a^jKi
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8/1/1937 s
NOTIZEN BETREFFS AUSLANDS-HACKSCIIARAH^
( )
Die fuer die Zwecke der Auslands -Hachscharah seitens des
Council for German Jewry xind des American Joint Distribution
Commlttee zur ^ertnegüng gestellten Betraege sind zum 31«1*^«
1936 erschoepft# Da Im Januar 1937 schon neue Zahlungen zu
leisten sind, ergibt sich die Notwendigkeit, noch vor Beratung
der allgenelnen Etats fuer die Auslands-Hachscharah gewisse
Illttel zur Verfuegxmg zu stellen«
Zu Beginn des Jahres 1936 befanden sich 1131 Personen
aus Deutschland auf Hachsoharah im Ausland* Von dlosen haben
v/aohrend des Jahres 1936 460 ihre Ausbildung beendet uM sind
ausgewandert« Neu In die Üuslands-Hachscharah kamen 279
Porsonon« Demnach befanden sich zum 31#1JI#1936 Insgesamt
950 Personen aus Deutschland auf Hachsoharah im Ausland und
zwar In folgenden Laendern;-
Belgien, Daenemark, Prankreich, Holland, Italien,
Jugoslavlen, Litauen, Luxemburg, Polen, Schweden,
Tscheohoslovakel#
Puer die Erhaltung dieser In der Auslands-Hachscharah be-
findlichen Menschen haben die zentralen Organisationen Im Jahre
1936 ca 610,700 ausgegeben«
Puer das Jahr 1937 wird ein Betrag von ca* 613,000 erfor-
derlich seln# Die Erhoehung um oa BSOOO ergibt sich daraus,
dass Infolge der Schwierigkelten fuer die noch In Deutschland
befindlichen auslaendlschen Staatsangehoerlgen eine gewisse
Vergroesserung der Hachsoharah Im Ausland nicht zu urngehenÄ
soln wird#
Es muss aber auch darauf hingewiesen werden, dass die
Betraege, die bisher fuer die einzelnen Hachscharah-Stellen
zur Verfuegung standen, derart minimal waren, dass sie kaum zur
I^ockung der primitivsten Lebensbeduerfnlsse ausreichen« Dies
wirkte sich besonders unguenstlg auf den Gesundheitszustand der
Menschen aus und hatte haeufig schwere Erkrankuneen zur Folge,
wodurch den Gemeinden In den Laendern, in denen die Hachsoharah
stattfindet, oft sehr erhebliche Kosten entstanden^
-<.2*-
Die Vertrauensleute und die Gemeinden In diesen Laendern
haten In den meisten Paellen erhebliche Betraege sowie Eln-
richtungsgeGenstaende und Kleldungsstuecke zur Vorfuogung ge-
stellt^ deren Hoehe zwar nicht feststeht^ es kann ahep mit
Sicherheit angenommen werden^ dass aujp diese ^»else fuer die
Zwecke der Auslands-Hachscharah nochmals MOOO • B5000 im
Jaiir aufgebracht werden*
Da es Immer schwieriger wlrd^ diese Betraege In den
Laendern aufzubringen und andererseits eine Verhesserimg
dor Lebenshaltung und der Wohnverhaeltnlsse nicht mehr 2u
umgehen ist, wird der voraussichtliche Mehrbedarf mit
ca# £3000 angesetzt«
Aus diesem Grunde erlaube ich mir, die Bewilligung von
B13,000 fuer die Zwecke der Auslands-Hachscharah Im Jahre
1937 J5U bGfuerworten#
o
I
I, TR '"''im.
«) In öor'nany:
31#1 »lO^S .♦ 2578 parsons
4 , II# RTlTnAlHING*
^^P ^^ ^^ ^^w^^
31.1^3.1956 3657 "
öl. IC. 1055 *« 1131 "
in 1935 7546 poraons
51.12.1936. 4806 peri.
31.12.1936 1850 "
31.12*1936 920 "
«<W«MaBM*i
In 1936
•7576 pors«
( )
ig/3/1937.
/
THE ETIAfi COHFERENCE
I.
The Invasion of Austria ty Crerman troops on March 12th,1938, and
the resultlxig ezcesses commltted agalnst the Jews of 71enna once agaln
tumed the eyee of the world toivards the intensified sufferings of those
Jews who found themselres in the clutches of the Nazis. About IJO^OOO
x)
Jews
had left Germany during the first fire years of Nazi rule, of
whom lesfl than 100,000 had inanaged to settle overaeas» 43fOOO in Palestine^
55>000 In North America and oertain South American republios. The rest
of 52^000 remained refugees and, legally insecure and dependent economical-
ly on the help of rarious reftigee oomndtteeö, they eked out a troubled
existenoe in the conntries bordering on Germany, They formed a problem
that neither international Interest nor the Jewish organiaatlons could
solye« The occupation of Austria increased by 190^000 the number of
individiaals nho had either to emigrate or flee, so that in the event
40,000 more Jews than at the beginning now found themaelves und er Nazi rule.
II •
*
Reports about the brutal treatment and persecution of the Tiennese
Jews and the attempts by maxiy thausands to oross the bordere into Czeoho-
slovakia, S witzer land or Italy shocked publio opinion, eespecially in the
USA« The interest of President Franklin D^Rooeerelt was so aroused that
on 23rd Marchyl^^ö, only 11 days after the occupation of Austria, he
advised the Secretary of State to ask the British Government and the
goremraents of ••Franoe, Belgium, Netherlands, Denmark, Sweden, Norway,
gyitgtrlfttt^ ^d Italy and the govemmunte of all the othor Americar
x) For the Conference in Evian, Memoranduin of the Jewish Council of
Germany, Berlin, June I938
- 2 -
If they ^woTild be williBg to oooperate wlth the Gorerooient of the
United Stat#8 1b Bmttimg up a 8x>eolal oommltta« oompoBad of representa*
tlTes of a number of goremineBts for the purpose of facilitatliig the
emlgration froB Auatrla and preetunably from, Gennany of polltical refu-»
gees«^ Althou£^ the followlng para 2 of Secretary Hull^s letter to the
▼arlous goyemments J^eduoed oonelderably the Importants of the Presi-
dent* s Initiative, ** our idea is that idiereas eudh representatlTes would
be deelgnated by the goremmente concemed| any finanoin^ of the ■mer*
genoy emlgration referred to would be ändert aken by private organisations
wlthln the respective oountries» Fiirthermore, it should be imderstood
that no country would be ezpeoted or asked to receire a greater number
of eniigrants than ±b permltted by ite exieting legislatioaf* • At the
Barne tine Roosevelt arranged that requeste from would-be emigrants
from ^ermany and Austrla ehould be treated more sympathetically by U.S#A,
consulates* As a result there was an immediant and significant Increase
in the level of emlgration to the United States which, up tili then, had
only reached a fraction of the legaljy permltted anxxual quota of 25,957.
Accordlng to these figures the ü. . .A • was - wlthout any ohange in
the Imigration Law - in a position to aocept for the flwe years sinoe
1953t in round figures, 130,000 refugees from Germany, whereas they
permltted for the whole period in question 27,000, not more than about
a flfth of the Grorman Immigration quota«
Orlginally, President Roosevelt, upon the advlse of James J «Maodonald
planned to inrite only the European goveznments exoept Germany, so that
they might deal wlth the problem not only of the refugees, but also of
those threatened with persecution and havlng no reoourse other than eml-
gration« Such a oonferenoe would have manlfested before the non^uropean
- 3 -
- 5 -
•migrat ion
peroeiv»d what that would m«an|0OBsequMitly ahm Mgotiatad with Washin^rton,
ehe deolared her wlllingness to participate In the Conferenoe ander the
condition that l) lavitatlons should he saut only to oountries of imml-
gration, 2) that the Conference should deal only with refugees, hut not
those threatened with persecutione and 3) that Palestlne «hould not bo
diacuased at the ConferenoeP*x)
By April 2nd the State Department reported favourahle replies from
29 oountries xx) . The preparation for the Confereace progressed and on
May 7th, the Secretary of the State informed oertain Amerioan Diplomatie
Representatires as followst
»•Please inform the Government to which you are accredited that
as ower 50 Goyexnmenls hare now agreed to cooperate in setting
up the speoial intergovemmental comraittee to facilitate the
emigration ftrom Austria and from Germai^ of politioal refugees,
the President has appointed Mrjillyron C.Taylor with the rank of
Amhassador Extraordinai-y and Plenipotentiarjr as the American
representative on this committee. In addition, the President
has appointed a national committee to ooordinate in this country
the work of private organiaations in behalf of refugees.x^)
In Order that the intergovemmental oommittee» may meet with
as little delay as possihle, this Government suggests that it
would he desirahle that its first meeting he hcld on Wedneeday
July 6th at Ivian, Franoe» The Prench Government has already wel-
comed this Suggestion,
MrJlaylor will he acoorapanied by one or more teo'nnical assistants,
PleasG telegraph as soon as the Government to whioh you are aocredi-
ted approves the suggested time and plaoe of meeting, as well an the
oit, Mark Wisohnitzert To dwell in Safety. Jewish Publication
Society, Philadelphia, 1948
;) Department of State Press Eeleases April 2,1949«
:) Amerioan National Committee onBefugeeai Department of State Press Releases,
May 21,1938, p.586
- 4 -
- 4 -
name and rank of the representativw»
HÜLL, ••
Mr.Taylor «fao had left far Italy» asked from Rome on May llth
for further Information and Instructions» but the State Department
need about a month^s time to olarify the Situation and advised to
p±opose th# following agsnda for ths meeting of the intergOTemmeni
committee of politioal refugees, «|tich ie to coavene at Erlan on
July 6thi
••see page 5«
I
GOiY Ü? iiv\' . üY Uiii, .riiL. if.UDU. CIHOUL;'.T-ü AT
27TH JUNi: 1938.
I
The gra/its made so rar by thr Council Vor tr^ining and
retrainirv: have ot bt^ uaed entirely for th purpotes inalde
.^ustriöi (^m an attenpt will be made to pl^cr e numbf-r of
persons sult^^ble ior t^ixilnf: In tr^inlüei centres In Oer.rany*
•
After ihe aiAnoxfitlon of Außtrla - number cf youiip; Jcws
left iustria and ^ent to other countrias «v:.ere trainin^
oeutrvs ara t li-^tady in exlstence» Ther^ , ihey applied to be
c>ooeptt3ü 0 8 tP' Ineos« itB CornnAitters iu those countiles tre
not in a position to accept new pui^lis owim, to the lacK of
meaas, ßnd the Council J^'s b^^c-n sked what they intend to de for those
younj pco lo#
It is urgently requestfd thf^t a number of people who erf? In
irr.riediete danger s- ouia b< placeci in tr^.lnin centres abroad*
I öhcuid llke to su gost thet the Council raakes 6 gvant of iLk.lo.o.
per h6ori> per month, for the period of six inonths for l^X) per^ünsi
whtch tot^^^ls £1|5' 0* 10 p r^ous coula th.n ImLiedietoLy ba placed
in tr'^lnlnr; oeatros abroad.
Lo.o.l^^b^
StAipHt
I
\
' ./
I
I
S» Adler -Rud Ol
2nd Soptombor, 1938.
{^
TR-gNIfTG OF YQTJNG JE-ISH PEOPtg IK COtTHTRIES
OirrSIDE GBCRMAITY.
•mmumm
1.
ImmecliatGly after the events In 1933 the Reiclisver-
tretuag der Juden In Deutschland made it tlioir flrst
duty to train the young Jews and Jewessas In agriculture
and handlcrafts, in Order to propare thom for tholr
future omigration*
Thls necesnitated the establishment in Gerrnany of
a large number of agrlcultural and handlcraft, as v/ell
as dornest ic science c^ntres» Adirantage was taken of
all avaliable places wlth Jowish f armers and artisans*
Durlag the past five years from April 1933 to April 1938^
18,457 persona recelved their tralning in Germany and
were emigrated, v/hllst 4,065 porsons aro still in training
there«
II.
The possibillties of training young pooplo in
Gerraany, hovvever^ were insufflcient, and a number had to be
trained in various European countries, in Czochoslovakia,
Jugoslavla, Italy, Poland, Lithuania, Latvia, Belgium,
France, Holland^ Denraark and Gweden« BQtwoon April 1933
and lst#July 1938, 4,773 persona were trained in countries
abroad; 4,000 of them were emigrated, whilst 774 persons
are still receiving training in various countrio3#
It v/as p0G::ible^ from experience gained d^aring tue past
years, and owing to various circuiTistancos to ir.prove
the training work abroad and to concentrate it in fewer
countrles# The above-mentloned 774 persona (Table I)
are at present in training in Holland, Dennark, Sv/eden,
Jugoslavia and Italy«
III.
The placing of traineos In various countrlos was made
posslble only by the co-operatlon of the Jev/ish Cornmittees
in those countries ♦
-.2.-
These Commlttees made all th« arrangonents uith
thair Govermnents , forraed tralnlng centros and
contributöd parfc of the monay. As a rule the Governnonts
grant permlsslon to tralneos to onter the c ountry on ths
condltlon that after 1^2, - 2 yeara tralnlng thoy will be
ernlgrated, and during the past five years tlila has
generally beon poeslble, and no dlfflcultloa have
aplsen wlth the authorlties.
IV.
Training is gl van In agrlculturo, and, to a loaser
degree. In handicrafta. Tha agricultural trainlrig la
cara'iod out partly In apecially establlshod contros ,
In Holland, Swedan, Italy and Jugosla -ia and Donmarkj
but the majorlty of the tralnoes are placed Indlvldually
wlth local farmers, npeclal caro bolng taken to place
groups of ton to flfteen on nelghbouring farms, so that
the young people tnay not foel lonely, and nay apond
tJiolr free tlme togathor. Clasoes are hold In foroign
languages and various other aubjects«
V«
Special cara Is taken In the selectlon of tralneos
abroad, as the German Govarmnent rofusos permicslon
for Jewlsh poople to return to Germany« Aa a rule
only thoso are choson who havo already trainod for one
yoar In ^er lany, who are aulted for manual work, and
who can glvo a guarantoo ttiat they will renain v/horo
thoy are sent* Exporiance has provod thi3 System
to be satlsfactory, as during the past two years
there has beon no coniplalnt from tho anthoritlos or
tho CoEimlttees«
VI.
The tralnlng oxpenses aro approxlnatoly 62 - &2.10.0
per month, accordlng to the country. It has boen
found that the tralnlng in tralnlng centres is conalder-
ably raore oxponslve than wlth farmers, thls bolng due
to nacossary Investments, the purchasa or loaslng of
farms, tho purchase of Inploments, cattle, otc. and the
?*•*■> •"
oamlniof»tlv« cost, whloh la also high. fljo brainiiig
in Iwndioraft in mnn than fcwloo as «x»>onnivo a» tliat In
: -"loulturo. ^oiing tralneoa wTio i?a pl cod . Itli faprMpe,
aoM«v«r, gtrwrally fqoöIv« fr«e board aiid l(Xii;inG^ and In
oor» oountrieo, o.r. in i^wodon, thd fanioyo It^vc io pay
pocket aonoy. In ottwr coiAntrl«ß auch ue Donraork, th«
ftt9»tnt of poc;:ot rionoy la not allowed. üut ajxxrt f»ORi
tho oont of mlnt«nano€ii( conai orabl« oxpans« io iiicurr«d
?S?!*&W^*^» doctojfo» fo9s, and varlouo othoi? noooonltl«»,
(ibot half
*«^4<.i ^ 4. t- ., , '^?V '^»^^^«'«^ i« raleod Ir/ ooXloo.iona
ewFTlod out tjy tha Jo .iah Cwmlttoos In tlio vuriouo
countrios, the othör Imxf bolnc pro\rldod by tlw oontraX
Jöwian !>r.:'unlaati(»-is, (■Uwrioan Joint Dlstrlb-Zolon Coesnittoo
oounoll for Oernan Jov/yy).
TablQ I.
Partlculara of Tpaialfig
in foroinn coiintyla« :
Bei gl um
Donna i«k
Holland
Italy
Jugosluvi«
Sweden
Czo ohoal ovakla
■«■■•■i
■MlMWa
M«lo
10
135
170
113
96
54
14
«: SS SS Ä sr ar a ÄS ar »« araar «tc saa ts »«ans »aa« rr
594
Ätealo
l^otal
1 11
40 175
61 231
32 145
S4 122
19 73
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«ifith hl» miü\»ßf I ftMve rrioh ploasixp« in r ...^iag to
{OH a ohoFt ^?«maMadN•l an tiio pfPQsont eo:V >'ui or tlM
fttlalag bttlag Qp^aiü««d botH in ommmof
tmi.t0ilbi9mixi£ eountpi«« fop ^^oung ^mtUth ftts^m ^oa
In Itloß to tim iafovimitlan oc
«Mka innwas««! diffiooltloa liaiw bten
t0 th» tpalTiinf of yü>mß p^opl« In Oir
fov tb«lp aiaii^patlon« Xt ••«» tu bc
ti^r^fovQf thit ti» 0x18 tlng poüslbili _
alavoad shoiüd u« 1iu»««mi«(1 ao that a gM
pooplo oouXd bt bfouc^ out of Qoriany«
ioißloul aapoot of stieh un amlortskliig ;
takon Into ccanflldoratlon» Ineofa; as 1% uOta
»tntul atvttia «lilob 1« bolns •jcptyi«»««^ 1^ tlia Touth
In Oonwngr» so minsr of whoca »re b«ln' "rlnwa te« snlelclo
bj t>)o eontinuul ctisorlil.iallon aoa rc. - iMii^b«
^%«<* *#
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in polntlng out tii«t t olp oountviot will n
taUlac «nor novo yoflsftoa« Th*^ <(t9ti hu . .
to aooopt jf0-n{r paoplo fop tiio purpot« of t:^
mß>^.
uilline
"Iß thora
prior to «tnlcr^tlon* In vlow of thia« it ..oia popiiopt
bt poGsibl« to pluoo about X«000 • 2»0CO ^cwig 9»4V^
in tho vurioot countYloe: i*«« in lorwAy» iM« ^^amili
liollund, Dolciurif - iBWfiiburt;» iViiioo» n '. "id
'.'witMrXüUYl«
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K O la.
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Toa will S99 fron tho onologod MHMie''''*^ UM!
•o foF tiM plaoing of youfig p90|»I<i for t
pii7po0«8 wa« po&albX« oniy witb %bt «•«!
pl«0o« It 1q ao looix}? pottsibl« to
Wttinlne: ä1b?oad in auob «Miy« Hoi«ir«v«
for ,<n «ntf«d t»>lniii9««ab«i!it eoiild . .
pX«0« «IttNy dlv««% tlirotiisli ttm Int«i
CmaAtt9Q Of at Ittaat with th»ir opdclal
li«v« txi«% it shouia Im poealbl« to taPlr:
•bly l&r£gt auabar of youoi? paopl« «ft «f ,.
and to pXao« thaia in thost countrl«« mtmm t
tptilning will tak« pluM»
lA»«! <&».
/. U'.v
VT took
"^ ont»
1
Shonld thia ttay bo doult with ^ „ dal
^ywtit, •'«•«t wit'i tliö Oofv«r«itnfc« in riu««--..ai, it '^xlC
ba 1'^ . t to boor in nlnfl tiw followlsig iUcm^jj
tl) TraiiiM« Mmld ba plaotd ia Indvttjrlal poata
«bar« tlK) authoritiaa and tha IMUilyf of
Labour oonsidar tbay «mouIü }» laoat po ftxiyod«
Cff) fny.'wiitfl timiyi Dt «attlad aoe«vit!i{^ %o ths Im«
of tbß diff«3>ont OQuntpiaa» ao t i t •• vsrould
ba no tirkSaTpayiniE «nd no proi%8l^ ügr tFudo
unions« ma ^^gliah ^'^iiiintr;/ of i.-ah-yxf haa
alrsady %ajk»n stapa to «inscnra thst «Ter . a
raruflasa amployod bav« will vaoaiv^ tite aaiM
vato «nti atumiard of wa|;«jQ aod tyootnant äqual
ti» to thß l^Xtlüh v'Or^ara«
(S) ?IK) Iat©»c<woi»jiaontal CoRciltto« * 4lli^ »^li» ta
ftit\trd» suporinto'id and caitrol all ü^Lmtion*
oould pvoviao tbe varieua Cov9Wwma^ v^ith tha
naoaaaayy guaraatooa Tag tlm aedL*?nt';ica of Vm
yafttflaaa irs^iadititaly on tha tar;i loa of tliair
payioA of tpaininc»
V i
"••*••
tm t?alniag puypon^^Sf und t ig üito aMIMife %bat
•bout 2,000 poopl« will tvav« to bo 1 ^löd £i1»p«odt
€bl7 • f^ btxaUvtd pvoplo will bo pl cxl in Oioli
Ciic!i s«ttl«Mitit« «ould b« MMto witiiotit on^
4iffiei]ltl«t and v^ouid prof» an lnenwiM hslp
tovayd« tlat »olviat; of ttm Otyisan J'owitli pp^blom*
tlMi eoMlitions of tiM labour miyki&t« aü« iwoplo
«rill« noooaaaplly* Ixtivo to bf traiiMid f«f a|Sfioultiufa;
i^opk» wiwy« fyo ' Mrd anJ lodginei aa ^ t^H at a anal
allOttfunM ie au id in al»ott all »mmHiVim*
^teoaneloo ad#)t ^xao Im found in ««»1199 m l«MrciV
ii»'luQtvi9fi« uc ^oll MI in wortolMvt« =• tivAinlrif
eoitXd b« giv«n • sboiiM it prov^ tiifteo$^.:....«.>7 fav
ynrpoc«« of ." ituf« «anlcyation«
S flbould b« gratoful tf you »ou! *
msvUßntlom ywm twüMVublQ oianslrftr „
Im glttdi to {Kpovido ;^'oii wlth «n^ ftiit^lioi'
you iMy ?«<!uif« «r to ditaiwa tbls
!.V0 L"^
ItMMI f)dLtltfättl/f
THE JEWISH AGENCY FOR PALESTINE.
im ■
Telephone: MUSEUM 3617 (4 linfs).
Teleorams: "ZIONIBÜRO. LONDON.
CODES: BENTLEY'S ano MOSSES.
In rtply ßlttse adirtnt ihe Stereiary :
mnd qaote tkt /olloufini Re/trtnct No. :
77. Great Russell Street.
London. W.C. 1
P"^rd Novem'bf^r, l^'^R.
De
pr Sir,
TVip JpT^dph Ap-enrry for Pale^tine note«? with Pftif^-
fartion that the Grovernment of yoiir co^ontry is -orennred
to e:rant r^ temt)orfiry permit for a number of yoxmg "oeo-nle
from G-ermany and Austria to ptav in your rountry so a? to
ena'ble th^m to under^o there a thopoii^h trninin«? in a^ri-
cultur^ and rrafts«
Wp unc^pTf^tand that «uch n tem-norarv Dermit for tmin'^pe
1p pu'hjprt to the Kondition that on the r»onnlusion of th^ir
trainin^ they will not remain in your country "but will emifrmte
to Paleptine or to oversea? oountries.
The Jevvi?h Ap*ency for Palest ine affirm herewith that they
will nse their hept endep.vours ^nö. make pvery effort to ensure
thnt thosp tr^inpps who hRve under,g:one a tro years' tminin^s:
in p^ricultnre or oraft? under the rontrol of vour orfi^nisation
Bjyß who -nrovp to he «=iiit-^Me 'bot>i mora") ly and r^^^vsical ly, are
enphled to emi,2:rate to Palästina on the basis of irrni^ration
certificates available.
Yours faithfully,
EXECUTIVü; OP THü JE'.VISH AGüTOY for PAliJSTINB
;
Sm
1
23rd NoT«mb«r^l938«
Dear Sir,
The Jewish Agency for Palestln« netes with satlsfaotlen
that the Goyernment of your oountry ia prapared to graat a taapa«-
rary parmlt for a numbar af young paopla from Oarmany and Auatrla
to stay In your country ao aa to anabla tham to undergo thara a
thorough trainiag in agrioultura and crafta.
We understand that auch a tamporary parmlt for traineaa
ia subjact to the conditioa that on tha oonclusion of thair traln-
Ing thay will nat remaia in your oountry but will amigrate to
Palastine or to oraraeaa oountriea«
Tha Jewlsh Agoncy for Paleatlne affirm herawlth that they
will uao thair best andaaroura and make arary affort to ansura that
thoaa traineaa who hara undergone a two yaara* training in agri-
oultura or crafta under tha oontrol of your Organization and who
proTo to be auitablo both morally and physically, ara onablad to
omigrate to Paloatina on tho baaia of immigration eortificatea
arailable»
Toxirs faithfully,
aigned Shertok
ExicüTivi: or the jiwish aokncy ?or palestihi
*%
i
•i7...ovenber 1938#
ki ) : .'■'.• • 1/iar t in Hlo 3 o nb In o tr i
Von: ^:'', leor^ Lanclauor
CJeorg J "'v^enh^^thal, Os?oro ritz un«^ Joche.ve:! -^-^th
Rarraf^l (.11 •? In cl^n let.:i:t.eri 2 Jan^-^en i-i MeiMcfvs 'les
do\itfi':hen r.echalvi?, -rearbeitet T-a^i) , in^^ Aui^la^^cJ zi
tlor^n 'h-ir ::oo:ialu--Lclt\i'ii;j von Aasland h-^r aiß:^a-
ueben, ein nea^s B.icro zu sc:.affon und rvich irabe-
«irvith lon-<:t d-^ira:«.. ':ioch nolir "^iel^^jiertr tri; pr,t.3<^r>ci?n .
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.ii» ^^f^L;/! "1 jhac;iGCi4t.ra^ niu :.> acu !:e ciru^ viel
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erheblich
r.i^i '»•'
Li v-i." /.'•hi'--ltori, M}l>';ea^ dass die objektiven
It*??*; 2.'ir V-irrir-^jesccriTig der» .uslandaliachscha-
lan :r it^reji ./mcl vinCe:! doch vielleicht
lyof'i&Eoi' sind, fiXÄ liüoh j Ic v ;r kixrzei jp^n£;e-
i'JH't:.. i ;'A.4!.'io* /^MS..^ oor^c.ir-: i.^ t jOcgls /.r^jelt der AUß-
weljluni^c^ry ..u.^afi^'e?irxC:\gcj;ai\-ih g«widmet,J ichnehni«
Fm^ ri^::i^ .'lii reu zu stjh-^f ^;ö^~'^-^^^raes deuti^clxen
hecliaiiis IXior vlie .».'i3lari''Jühocu£.. j:ia"^ah Eich Cieser üi-
^eley^vj-ihejit /a:t ^Cfj03)d*ire;ri xfer armeiimen wird und weise
^•le üarmil* hin, dasß -i' r.nijesichts aer -cltbtaendi^keit
O'rr . . y-rnlu'^ar..oH In rii^^ror ip.cli« besonuers engen Kon-
takt .-^lic ifauel halten ßollan» ^^s handelt Bich cla nicht
nur um dif=^ ^ieec; .af rjn,; vo:. *-achi.ch.nra)ißtellen| sondern
au eil um verliaixluri^on mit #'^/Tier'jin<xen und un ale i'lnaij-
zierunj der hac ischnrah# Jnjd^^eit iiii'/ileenl Leiten der
ougendllchen-Hachrcharah oac-r va^jendaliüaJi in Ihre
)
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b
2
1
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Ar^^elt hir.einßpiölen| maecoon ..^ie vor allen ^ini^un
mit i.va .>tern in VerbLn^un^; bleiben*
Ich bitte wiei
zu senden*
uno balCii^'St Ir.j^'r' -r
^ . / i.
iri'*^ t
it beß t.eii liru£:s
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.ji\ SjQovii ^^'^^ da'jr^r .
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-"^-ariT-rsasririsfiüa
Abschrift
Nr.J* 676/lb
Lonäon, 27. November 1938t
H^rrn £• D^bkln^
Imraigration Dept«^
J«wl»h Ag«noy for Palotlnt,
'•rusaltm.
\
\
Ll«b«r H«Tr Dobkin,
loh «ohloke Ihn«n ia d«r Aalag« Abschrift d«s »og. Carantl«-
Brl«f«« d«r Ex«kutlTe der Jawlsh Ag«ncy, d«n Rud»l fu«r ••Ine B«-
ffluahungen um die Erweiterung d«r Auel«nd^-Hach^oh«rah «elt Wochen
Terlangt und nach rlelen Beratungen, die ulr hier alt Ben Gurion
und Shertok ueber den Wortlaut de« Brlefea h^tt^n, endlich auch
bakommen hat. Rud«l hat vorlaeuflg drei Auafertlgungen dlea^^ Brl^-
f^a nach Skandlnarlen mltgenomitten (Schweden, Norwegen, DaenemarkJ
und wird dort den Brief Je nachdem entweder der Juedlachen Gemeinde
oder dem Ziohla tischen Landesverband des betreffenden Landea ueber-
geben, wl« es eben am meisten zweckentaprechend i*t.
D«r Brl^f ist, wie Sie sehen, von Shertok unterschrieben worden.
I
^"
Mit bestem Grus«
Ihr
Dr. Martin Resenblueth
.1
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-1^ *.
äcssssr^sse:
i.-.^2 OW A VlSir^tü OfÜBIARK, S;^«!»», KOIWAY, li(;Li.xi!}D.
% S^TSff ZS «■«» «MW mmm a^«* ««to ZSC««44» «mm» »> >««»*> «• ^ •
Aß tue roflult of tho ovents in üopnany at tho beßimilng
of lovonbop 1938, I was askod by tho heichavertrotiing dor
Jixion in Joutschland, to endeavour to nake limriediato arrange-
iwnts f or. tralnlng eotabll.shmonts to "be sot up abroad, whlch would
onable huiidrods of trainoos to be roloasod from tao concontratlon
oanps and prisono In Gerinany Into whlch thoy had boon piit«
I viöltod Dennark, ShTOdon^ Norway and Holland, but in apite
of tiiO fact, that thero is a nation-wlde horror at tho attroclties
IjoinG perpetratod in Gernany and a dösire to do ovorythlng possiblo
to alloviate thQ sufforing of the Jows thore, it v/as vory diffictilt
to porsuado tho leading peroonalities in thoso coiuifcrioG to oxtend
tholr werk in aid of tho Jov/s from Gernany# All Scandlnavlan
couiitrlos aro in cloöe oconaiic rolationahip with dor :any, and
llazi propa anda incroasos dailyi ovon tho faot tliat thoy aro
govornod by a Social -Democratic Parlianont doos not provont an
oxtenölvo anti-Jowish Propaganda • Uowovor, thoro is an
authoratativQ fooling that a strongor stand could bo ta an in
^candiiiavia if tlio bucking of tho British üovor ninont could be
roliod upon , and If thoy vvould officially ask that tho authorities
in >c:rac[inavia öiiould Ghouldor thoir 3>iare of tho campaign in aid
of üor vian rafugoea.
1.
p: JKKx^ At a Meeting held by the Board of Doputios of
lAaniah Jowry in Coponhai on I askod, in my spooch, tiiat tho
nimbor of agricultural trainoos from Cro^nany should "be Incroasod
arid that pormission should bo sought to bring a fow hiuidrod
childron from Gor^^^ny to l^onmark* I also discuisoed thlo quostion
«ith tho Presidont of tue Jowish ^oimmufiity, tjr#C#D«honriquoa,
höad of tho Rofugoes Connittoe, Diroctor Lactaiann and
iioad of thö Trainoo GoriFiittoo, nr#B# »^lor« is the roöult
nöKOtiations thoy agroed to incroase tho mrabor of
imnediately from 195 to 350 and prornisod to ovop.tuolly
raiso tho ntunber to 400# Up tili now, tho Jowish Coiiiiunlty
in CopOLÜiagon Ixavo contributed Kr* 20,000 per annun and tlioy
acrood to increaoe this payront to Kr #40, 000 for tho yoar 1959#
with tlio
with thö
of thooo
trainoo 3
ith the holp of a numbor of non--Jov/ish Bodics
v.omon'a Organisation^, a Cod^nittee was formed for tlio
chil ron from (iermany in Denru^rk* a Delegation of o
was rocoived by the Minister for Justice, who was in
propocals placod before him und promisod to aak the n
« deciöion witliin tiie noxt vvook« Meanwhilo, a drivo
"by tho Qrganisations to noot the financing of the pro
I QGtinuto tliat the ntxmbor of children «^hich tvill bo
Donraark, v^ill amount to 500 • 600#
, onpeoially
placing of
ach CormlttoQ
favour of tho
ovorn^^ont for
was atarted
posod scheine«
Ir icrated to
\
-.2.-
II.
S..BD':i?;- fhe posltion in awödon Is a llttla bcttor tliali
that in Denwark. The popiautlon la oxtro elj anti-IIüsi,
and tho authopitloo are willlng to holp by placiiiß aj:;ricultural
trainooa and also hj accapting childron. For thia pui'poso
a now finanolal appoal was launchod , and I addrocijod a Public
I ooting hold in the Great Synagoguo in Stockholm, at .. hich
Rabbi Dr .EhponproiQ and Profoasor Gunjar Joaefson woro also
apoakiiiß. A aacond ?^Q<3ting took place for th« loa ing mawbops
of tho »Tevvlsh Community and Jewlsh Organlsatioiis and at this
I'Gotins I spoko abont nev actlons whlch were bolnn ta!:on by tho
Couiicil for (jornan Jowpy. At this reoting, :'r. -^or ^stroon, a non
Jov; f>nd Hoad of the Social-Demoorata of the Swodiah GovornmenU
also apokoi he ia in chargo of all tho quostiona concorning
PQfiigOGS. I vivitod Mr. Sngzell, ^^ad of the Jupiclical Dopart-
rient of tho Foreign Offico a^id spoke to :r.üpugo, v>'ho v-aa a
meinbor of the Swedish Delegation in Bvian. Basod on tho
conferoncos which I had with Isa'Üng i^rnLera of tiio Jev^ish
Cormaunitios, and in agroenent with Dr.Gluack, who is tiio hoad
of tho Traineo Camriittee, v.e asked for a prolonf;2!J atuy in üweden
of tv/o years for the traineos and tho adnittanco of ^-orrian hörn
Polloh and Stateloss traineos. Mr.Bergstpoen pranisod to liolp
U3 as bost as ho could and agrood to incraaso tho iiwibor of
trainoos from 145 to 327 with tho hope of ovoatually brlni.:ing
tlio nurabor up to 500. The Jewish Conr'xuiities at^ oxproosed
tuolr roadineas to inoroaae thoir financial oblicatioiia
towards the training schone*
A new Goi»cnittGQ of Jov<ish and non-Jewish Boclios v;as oet
up for tho pxirposo of bringing childron froiri Goriiany to Sv/odon
and I ostiraato that thoy shoxild bo able to ij7i:Ait;rato about
VOü - 800.
III.
TTO^ \Yt - Tho Position in Nor.vay is moro difficult üian in
tho tv;o abovo -mentionod countries. Norway is not a rieh
coii^itry anä the Jowish popnlation is onl ; 1,300, noat of whom
are living in vor.; modost circijjnstances. I shall ondoavour
to urrange that a number of traineos who havo finichod taoir
poi'iod of training in Domnark a id Cwoden*, but are not yet
ablo to oinigrato, shall bo alloruod toinporary rosidonco in
^*orwuy. In Oelo, I conforred with tho follov/ing gontlo lon:
Rabbi i>r.Samvxol, t-r.Odd (lanüon (son of Fritjof Uanaon and liead
of tho ilanson ^^olp), tho (^tiairinan of tho Trade Union for
Agrioultnral ..opkors, tho Chairinan of tho i^ofugoo Cort ittee of
tliQ Labour Party, the biroctor of tho i)opapt7nont fcr Agricnltu-e,
tliG hoad of the Jiiridical Department of the üovor mout, Ir.i'latou
who was a Delegate for Norv/ay at th« Evian Confo onco, and a
nujnbor of Jewish and non-Jewish personalitios. I forriod a
Cantnlttoe for Traineos in Norway and asked the i/ovorinont to
grant porni^ülon fop the prijjiary admiasion of 50 traineco.
^ % »
i *
k doclsion on thls quistlon will be givon by the Goverreient,
und 'r.ilötou promiaed to let us have tlxo Govornmonfc's reply
v;itfaln a vovj sliort tira«»
I roachöd an agrooraent in Holla>Td, «liero all Corit^itteos
•re OT»rbni»d9nod wlth «ork in ald of ('srnün ipofwTeog, to
InoTQasQ ttiuuaum W 145, the nuraber of traiaojß iu privato
08tj:ll»hronts« ..nothor 100 tralnees coulcl .-O brought to
Holland, If sufficient inonay could bo raisad for lOW
Inatalltiona in tho -erkdorf .
*♦ To facilitato tho work of bpinelng chil'ren to i:ionn»rk
and i^x^eden It would bo of groat valu« if tho : ritlsh Corrtittoas
would pnt tho seltios into connunication with tho Oonr^itteas in
Coponliagon and Sf-.ockholm in order to givo fchon infor^nation
vaiarälnQ permits grantod by tlxe Britiah (iovovrnmr-.t and to
advine thotn of tho " arranßomonts being ade for tho childrou«
London, 9.12.193Ö.
S #A^4t
WOBURN HOUSE,
S.ADLER -RUDEL.
UPPER WOBURN PLACEJ
\
\
hl^
U
u
Telegraphic Address:
d: "Migrate, Kincross, London."
Cablegrams: ** MiGRATE, LONDON *
LONDON, W.C.l.
!• PebriAar,1939#
REISENOTIZ BETREFFS HOLLAND*
o
-J
Waehrend meines Aufenthaltes in Amsterdam, der vom
27 • 1# - 30* !• 1939 dauerte, habe ich teilgenommen:
(1) an einer Sitzung der Vereeniging Tot Vakopieiding
Van Palestina-Pioniers in Deventer, die am 28#1« in
Deventer stattfand. Wir trafen eine Vereinbarung
zur Unterbringong und Zuschuss laut Anlage (1)
(2) Am 29 #1 #1939 habe ich an einer Sitzung des Board des
V/erkdorfes Nieuwesluis teilgenommen, in der die Frage der
Vergroesserijng des Vii'erkdorfes behandelt v/urde. In dieser
Sitzung, an der auch Herr Dr#Baeck tellnatim, wurde die
Absicht mitgeteilt, dem Viferkdorf ein unter selbstaendiger '
Leitung stehendes Kinderdorf fuer 300 Kinder anzup;liedern,
dessen Leitung und Finanzierung vom ^/erkdorf unabhaengig
zu erfolgen hat#
Betreffs Aufnahme und Zuschuss habe ich
in einer Unterhaltung mit Frau van Tijn und Direktor
Katznelson in ^egenv/art von Herrn Dr#Baeck, Vereinbarungen
laut Anlage No#II getroffen*
(3) i\m 29*lfl939 hatte ich eine Besprechung mit der
Leitung des "Dath Waarets", in otÄÄScn der ich ebenfalls
Vereinbarungen ueber Zuschuss laut Anlage III getroffen
habe #
(4) Am 29#1.1939 abends hatte ich eine Besprechung mit den
Vertretern der Agoedas Jisroel in Nedorland, Enschede,
in der Vereinbarungen laut anläge No#IV getroffen v/urden*
Auf Grund dieser Besprechungen und Vereinbarungen
ergibt sich nunmehr folgendes:
TCLEPHONEs: EUSTON 3925 3926
wm^^^mmm^^
-•«•-
Die Zahl der von der ^egierung genehmigten
Baetse ist:
Fuer das '^'^erkdorf: • • • *•• 265 Plaetze
laonatllohGr Zuschuss pr.Kopf h 2.5#0 = B596#5#0
Puer die Vereenir^iing: • • 225
monatlicher Zuschuss pr#Kopf bl#0*0 = ^^ö#-.-
'
Fuer die Agoedas Jlsjool ^^ »
-monatlicher Zuschuss pr.Kopf 61.10.0 = 105.-»-
Fuer den "Dath Y/aarota": 60
monatllchor Zuschuss pr.Kopf:
a) Jungen 44 ä L2.0.0 ^^88.-.-
b) Maedchen 16 a B2.5.0 36.-.-
Plaetzo : 620=61,050.5.0
Eventuelle Belastung zu Ende des Jahres:
I. Vereolniging Tot Vakopleiding,Deventor Fl. 1,000 - Fl. 1,500
= ca. 6 120 - 6180.-
Il.V/erkdorf Hieuwesluis, PI. 500.- = " 6 60.-
III. Dath V/aarets" Amsterdam Fl. 500.- = " 6 60.-
IV. Agoedas Jisr09l, Enschede "500.- = " 6 60.-
Alle Vereinbarungen, sofern sie von den oben genannten
Organisationen bestaetigt werden, treten an I.Februar 1939
in Kraft und gelten bis 31.^ezeinber 1939.
•^mmmß
.NOTE RE AHRAMGEinjirPS ON TRAIT^IIIO ABROikD
A# HOLLAND;
Tho followlng five organlaatlons aro doallnß v;ith
tho tralnlng work in -^iolland:
1) S7ICHTING JOODßCHE aRBEID, WBHKDORP NIEUJ'ÄLtJlS,
SECRET^iBLaTs Arnsterdan^ Lljutaanagracht 366 • :
All trainoes are pl iced at the -orkdorp, partly
aa aGriciaturlsts and partly as artlsans*
Tho central organlcatlons are paylng as follows:
for a group of artlsans RM#60#-p#month p#hoad
for a group of
agriculturists
for a not her group of
agrloulturlsfcs
for a group of arfclsaas
and agrlculturlsts
RM#45#'-'p#month p»hoad
RM#30#«»p#month p#hoad
BS #5/0 Qaoh p^hoad p^inonth.
Jr^w arrangementa will have to be made shortly In Order
to regulato the paymont and to eatablish a prlcQ unlt In ono
currGncy#
2) TKAININOSAUSSCHUSS PUER JUGENDLICHE IlT HOLMND,
SECRETARIaT: .klASTERDAM, Ll^nbaai^racht 5G6;
Tha central organlsatlona are paylng
fe50.» per month»
to gnaLlV^^'^tÄ'f-'anl atlon to bring an addltloiial niunber
of 75 children for tralnlng In ^^oHand, who aro too old
for the ori^anl; atlons aeallng wlth children.
s
rmmmmmmmmstm
O
i I
i )
7r:R]Z:i!IIGI!IG tot VAKOPLniDI'IO V/iN PALESWm^
FIoaZSBS ^ II^v:^im^^ SanOrastaog 5#:
Vwt^nlglüg placos tralno» In of:rlculttaP# »ül
ortlü«iis# A Hostal in Dovontar has boan 0 talll^Uod^ 00 tViat
tdM toalnoaa can b3 accanodated for tha flr t fo\ ooloi^
Vitll tralnlnß pl^ca« Iiavo baon found#
Central organl^iatlona are aylng Kl>p»liJgtf ^»^'^onthf
toalanca belnc provldod by local coli : • f
4) iGOSDAS JISROKL 13 HLDERLiiHD^ nnoch«!«,
üoordarhagon HU
SiQ trulnaoG are worklng with Indlvldual fa:iS209St ^
but llvo tor^ithor at a Hos toi #
%a contral or;ra?iisatlon8 ara payingfel#10#0 p^Iuad p#CTQn
ISm balanca baine provldad by local collocüiöiip«
5)
c V :i
«*i
"iura vAnnm^^ väkctici ig top BEiuwKr
BIXASGKlf 7 1.11 lilliaUCHlSriSCIIS CilriLOBIB: ^.i
LAI©^ AMSTHKD J^t SECliKT.J?Y« Miss R^IiOttvcriborCf
Aaetardaütf Pl^Purklaan 6s (!?laracbl)
7:20 tralneos ara workins with indlvldiial Camnm but
llvo toßatlior at a Hoc toi •
7tM cantral ort anioutiona
aro paylng: iß« pov montb p t hoad for boyo
iß#5«-" « « a a giyiß^
All flguros nontlonod abova ara basad on arr -i^ints
ut tr^a beglnning of IQoQ^ but it waa undcratood tliat
oantral orfTanlsatlona will grant addltlonul pa'^jiiontB
djL'i:^ tlio /oar for unTorooQn clreinstanocö, uvä it -aa alao
glvon to un^Jerota«! tlüit In caaa of a daficit tha vaploua
OL'S' laationa ahould rocaiva bat^oon iCö to »IGC ut tlM and
of tl» jaar«
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( )
( >
TtM f ollowing O
«ovk In i^onrurks
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wi'jli fl8h«rnon# ISiare iro also two ort' od.OK gpou^po, ot»
for thö x*£;oo(la «^tkI oj^ for tho Iilorachlt *i^Uo llvo tr>nathor
at a hontol^ bin ^^wk i;/lth InrJlvldunl fÄr?My»#
'7:10 o*}ntral CMPflMsUiat lans uro imylng fel# gay ' l p^morith
Tv-jT local oontrlti.itio ."# Th^y m«?o givon to ■ ■ ^ • fcand that
in «xcoptioiitil circs:^- tances tlio Ccyntnlttc's:? c .1 ..'1/ for a
furthor grünt*
( >
mimmmmmmmmmmmmam
Ä special fen^lnlng csmti-o is ^atubliiPlMMl tit Ptai|« undor
priJ.k, SwadöAt aM tirfo iiostols for orthorSoK tvcAtima ar«
pa?ovli2(Kl# Thö tralnir\g centre ha« 50 tralnooo, all tho
othore ayo pleiced wltä. iaividoul furstar«:*
Ttm cantral orsa!ilsi:illuns ;uro pa/inc |?1*|WHP li:)acl p^raonth
Iwfc th^yo *?e alii-a/s Bone vaconolos kept i&^Mcfrv r'/ oach inonth
In tht ovcnt of urif crt^t-j'^n ciycirn53tjncos^ e nclal «frangoiT^nts
y«garcllng tho yoqulrod nonöy li^ive to Tjo inaßo ^löi
SiPalteil GLm:CK^ SKürE ITSVKOTSa^M}^^ H&LSIi^or n, ;rl« DahllJörcr^
faton 73 #
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IfOUStDt
•C^coarak
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wlth tho C
y» CoOTnittOQ
^nth p.hoad
tpaini^iC oontros*
%ut t'iooQ arrang««»«*« will huv« to b« al'H^
IlMi :T)Ta OfficG aa gwintorl poTralt« fc>r l^C tralneot
and a num of fiS^^Ttl^O was allooutod l>y ths u.. 11 for Gornan
"aus boon provid«! by loaal CoiirnlttOQS*
IS, (flftoon) tralnlng Qontvas with öOO v loloa
?toV9 beon estötllahodj 300 (throehunärod) tp ilnaoa tiav»
feoon placod with indivlduul rar;n:j/a ^i& tiw pl.ai:iß of tho
wewlrxlng 700 trali^ao8 la In proxwratlon»
thfl followlnfj tla"30 Caandttoos
tralning work In -ncl-inclx
AettXiag
u
mmmt
(1) Tlia ,^icult-a' I SiibK^ontiittoe ^f ^ao Ca-ordtnatlnc
CarmitteoV ^mich la rooponfjUlo foir : :c>tlatlon8
with tJiö öoverccaont and >öd<i TJnlorw*
(2) 3io
rorTurt <Jowr7^ 'which Iß reiipoi:: 11:10 ior tae
InvostiGation of all sahonos finAOOdCl Idj tlio Councl!
tot Oorrmn Jawry and for tJn? placf.\^ rf noa^^iloniBt
tpaineos#
contr^s #
Bio Contral Olpganlaatlor» are pu/lng#ln liolliinü un pongaai
ag5#^ oaoh por nonth for a group of pooplx},» aj aualot ttiö
Coiiiittooi ftTKl orLunlsatlons In tho werk* i
0# All Coonlttees and Organisa t Ions havo to furnish monthly
listö oontalnlng tlio naiMa of tho tralnaca,and payiontö aro
«ada according to Uioao llata#
«5/G/1939*
( r
"T^TGK'Ä in
i.i
1959. in P\niS*
1
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oina arh^iLlioho >in«a a v n i'luoobtll- " -" "
.Dovito onl^ind ttnd ^cstörrotch anfrvuhm.
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iViktor in dor .aifs«yt»eit fucr :ia;c;.;;i. .,
.'Juxopa uoberixuuy' gaworden* Bio c...-._ j.*tli
!.u3i:'vani: iiat wich, in C^n 1 stiften ' v: ';■.. .^ ^
ndt d(nn Problm der Auochtlinso boaciia- .;.£-•# -^^i«
ftjwhrondgn 'ruirBJiäi^utir^on h. uon In i-oiU-i.-i ■ In üla
Aner: uiS «'szolll;/ Dt« v^iGclorboltön iJabutüon zum
FluäohUincsproUUrr,!, ^li« in lQid«n - ^'^*L-— 4
PcrL^ncTits atattfandon, öyl)r*c'ntsn «r^^u.« "•<5**^,J*'****»
dass Eac-land b««tr^lt Ist, soinor Tradition, Pluocht-
liiGsn und Vorf olct^n Aufnahnw 'uiä Sehnt* au blston,
trau zu jlaitan. DlM« im allroniiricn aiu cuoustic
«njjusohonßa CtiL.ir.ranc: dor oeffontliciicii . «ixins üarf
jadooix nicht Uv.I)^r die Tatsache hin..oe fcöoyücacn, daas
Tinslarid koinsswors -^Is lin ^invundoywici^land batruohtöt
wordon kann« S«in0 <»ls€»ntlloho l^mktlon tonn nur älo
eines Dur chßancXamiea sein« lÄ^ul \««i ar*c'. In Oktnor
Funktion kein© stoaruncon alntraton zu laaoant
Ist oa dringontS orfordarlich, dar ©nsliaerion -ogiorung
unl dar onGllaohan 0«ffontllchkeit zu ; .:on, daao
dio fuor dia 'luoc^tllnga v^rantv,'ortllchon ti? uniaafclonoT
baotpobt blolban, dia .QXtor^i&.iä'svunc ueöaaatat
durohaufuohr an»
Der Counriil for Gartuan Jowyy ^Jind «Sit Ito ango-
gliodarten Ort;,ör.ieationon wia da. C^orraan ^* '•»5^;;^^' ^^,
Co-rlttoo, rovöiTont for tha Gare of Cht,- „.-. iaa J!!™""^»
ÄßrioulUiral iraininft Cortnittoa, il-of " 1 -ommlttoo,
tlnd dor iiegiorung geganuabar i'uar c^en ^^^ ; . ^^^J.^J .
dar In ^nßlan*! baflndliohan Flwchtlin o v- -tv^ortlich.
m ^ m
Diese Vorant-ortung ist sowohl olne inorallscho als auch
oinö flxianzlellG* Moralisch In den Sinne, dacia der Council
bestrebt Ist, darauf z\x achten, dass keine .JOGlntraochtlgung
der Interessen Englands aus der ^iulassung der Fluochtllnge
orwaocast} finanziell In dem sie die Verantwortung dafuer
uo ernahmenf dass die ^^efugees In keiner wie inrior B^^^^^toten
i^'orn 25U einer Belastung der oeffentllchkelt werden«
Dio ongllüchon ^ehoordon habea bis Jetzt In dankenswerter
-eise die ^'^enuehtingen des Council f or ^^eman Jov/ry, Ordnung
in dor tiefugee-PraGö zu halten, anerkannt uad soijar einer
erheblichen -mzahl von Fluochtllneen die Krlaubnlo cecoben,
durch .iiw^:iebung einer Taetlnkelt fuer Ihren I^bonsunterhalt
zu Qoreon (selbe taendlge 6e chaeftsleute, Doineotio-vvorker,
Tralnees, Clerks)* .,
II •
Bis zum 31*12 #1958 waren In England gerK3ldeti,
Pluoohtlings aus Deuts chla nd# •• •# 14,6i)4*
• " Oosterroich #•♦ 4.915
19,519
Im cl^^lchen Weltraum wanderten aus: ••««««« 6^044
Demnach befanden sich am 1*1*39 In lilngland: 13^475
In den ersten 6 Monaten dee Jahres 1939
regio tr 1er ten sich beim '^erman Jewlsh ild
Conrlttee In i^ondon *««•««*•«•*«•«***••**** SS, 948
In den ersten 7 Monaten des Jahres 1939
wurden im Kitchener Camp untergebracht* *•#* 2,500
Durch das Movement for the Caro of Chlldren
tvom Germany wurdan im selben Zeltraum
untergebracht **«#•*«# **•<»**«*••#««««• 7^752
00 dass ziJDn l*.iijigui:}t 1959 ***«**#***** 46,675
Pluoohtllnoe in Kngland aufgenommen wurden*
Von diesen v^anderten in den eroten 6 I'onaten 2^018 weiter
mithin war ein Beatand am 1*8*1959 von****. " 44,65V ^
» «» V* 4MM« , ■«•»■ «M* liwi» m t >i»^# ■ tmmm^fm ü^ imm «mw«
/
/
/
-•1.«
In d«f 2ahl von CS, 948 dor solt dorn 1.1 • - 1.7.19Ö9
yaülatri<i7«toa Iluuohtliiv?« l»fand«n slchJ
2,602 Truinoee
863 Poi'soTgn mit ßpooli^l Pernlte#
Dlo ^öhX doi« VCCI G03?iaun «^Q.'iah Aid CoBBdtto« «Rt»r-
stUBtBteii Personiin bctrueßt \in,i^of«ehr 3,000# Dl« Aiwgabon
da» l^triaan Jevviah Aid Connlttoo fnov d io cycton 6 Monat«
(1) Grunts fc« r«inio«wkaoö
c) uQcVly ancl occösionul grauti} IFfn^SOl
c) fTTanta WBdo to out-Corffl.duiooa»»«* " 9,030
(B) Trainirig & DrJuontlon **♦.«*•.»•.•##-*#♦«#" 4,152
f ' ) :>nier«tlon ♦•*. *»,.♦,».#«*,••♦•#.♦• *'*57, 101
(4) R«coUl Jnt ♦ *-- *,.♦,****•*" 0,063
( .^? ) Or (janla « tion ^ /«Iiainiß tr u t ion *...•♦•»* *4«"4Si,^00
■ . ot a 1 J * . . . • • . . ♦ » #•*-** ilüojX^^t
Su Cm VC. Uth^joä er ü hntsa B«t3Pft£: v^n ilÖ3,130#-
■n«8S«n hi?is:t.v., >riB:.;V ^^oKlca:
AiiLit;«a'«n des »iovcnonlj tw thie Gar« ol* Ciriilcr«fi#f§|4W«-
" « .Vricioltiiral IVaialnc Coinnltt«« "lü.OOO««
•• dMi« dio Coüar.taiuigiibop 'b«t:riv:en« «••»•• ♦• 5i^o3,M3«* f
Kitdlionop Camp ##••• .#•...... •¥;r^^||g|^
III. *^^'^^°
Dio Hochtolago d«r PluoohtlinGs i»t inrorarn Tootgologt,
•I« sl« schon bal Ihror Ankunft In 'n^land n^ioh voy«chiodon«n
"^^T-orlon gopliodort »Jnd und miavt
(1) Donr?alie'n¥ogkora ohn« eoinich« n-? ^rcn'^'^nf- xmi ohn«
" llacli 5l« olrwr .■eltcrwunaofwiisomooglioh-
koit.
(2) Tyainoos^ alt zoitllchor iocTOnBune bifl su 2 JahKon.und
oinaw J^opot von fclOO fu«r ontetohdndo *^«>flton*
(•5) Kinrloy , untor G«»y«ntl« von i'rivatpo ooaon odor Vor-
•ntwQPtiing d«« Mov«in0nt for iilyo Oo»« of Ghildy«
•#4#-
\
(4) pQyonon m%»tAmn X8 uaJ 60, goßfn %ohv;«ls oismv Garant!«
d 9 r imßQiooo cl 1 0 Uko 1 1 «
(ö) Pemonon uot)or 60 Jahro« ««gen Ihi«l»vei0 olnoj« Gayantlo
Qhno soltltoli« 3op jsunß«
Dios« Ji^»ät«ßorl«n nlnd borolta auf ^ninä dar ~^lxv«lae»
•ylaubnis fostcologt und olme •^onderung nur In i^iastl"
faallan lalt auaBorwdontlichon •i>chv/lorlgl:clten durdbdfuolafbar«
17.
KOiflMn
ber ansu-
TÄtor flio Auseichton fiior "Oitoir.varifiorunß leOin
dotallllorto augnlxin nld-it g«Mieht v«>rdon#, «• iot i
n«ha»a, daas dlo .oltortvaadl« inmg fuor die na«o!iston Monato
•II« T^tarwion TJBnfa3o%7)d, ungofaahy 500 IPöyooaan aonttlloh
Ijfgond olno flnömloll« iilÜ« d«r onelloelwn Itöglorung
iat blshtff nicht bowllXlgt vvord<9Ba«
VI.
Das vorhandoiw lUtchenor Cavtp in Klchbcwcwij^ wird bla
E»3q Au^uBt !Ät ansofaohr 3,50C Pornonon voll IjoIog* ffoln.
Elaa iiufnalr« In üan Gainp orfolgt fuor ^oroonon jta vlto»
von 10 - 45, soforn slo koorporllch goaund sijxl unü d«n
Iiuoh»4'Ql8 olnor •.oi..oifwand9r\ing8raooßllohl;oit Innorhalb oinao
jTabros QPbrlnrfon koonnon« Ha oh i''ortlcütol'lu:\ (kjv Bauarbalton
&M Carip, boi Jonon dlo Fluochtllngo adt j^aarboltot habon, wird
mit dojf l-lnrichtmiß voraohlodonon ^'ainingiworajtautton
bogoniioa, dio ullon hiorfuoi« inTrac« kowatiKion . luoohtllngon
die lioagiiohlro''t zia» i^rleiytiung oinas DtPufoD In Ihnl'&ovTiß
Landv/irtaoliaft odor Gar tonbau goben coli.
vn,
i\agab«n uob«r di« btruTllch« 611dd«rt«C a«y FluaohtXlnßo
koonnon z\v/ ^«it nldit eo£i:«bon worden, ©s laana aljo» ßOaaßt
«•rdon, dust «Ino orliobllclMi .Asahl lai-dvfirliflhoftliolio» odor
haaa.;orklioh«» Trclntaf «rlialton habon odor nooh orhalton.
9/8/1959.
S#A««R#
-S'
•v
I
TRAINING aHD RETRAlimiG 0TJT3ID3 GERLIAITI
REPORT FOP T:tS YEaR 1939.
•»••Bawi
^■■— •"■«"
(1) In Order to facllitate the emipration of Jev/s from
Germany it was declded in the middle of 1953 to transfer
part of the trainlng and ratraining cantres for young
paoplQ to varlous iJuropean countries . The difforance
betv/een this enterprise and other measures taken on üohalf
of refunaes is , tnat It is an organisad one and conprises
only parsons v/ho had beon trained for a tlrne in Germany
and v/ho, for special reasons, had to leave Gertnany bafore
einigrating to the country of final destination# >
(2) The scheme v/as based on the follov/ing principlos:
(a) In the various countries of training, Co:n2nittaes
were set up, under the direction of leading
Jev/ish Personalities v/ho mada themselves responsible
to the Governments and undertook' to arrange the
financial side of the enterprise«
(b) The Coxmnittees guaranteed to the authorities that
the traineas v/ould renain in the countries concarned
for a limited period only (usually 18 months ) , and
that they v/ould comply with all the ragulations
of the countrjK
(c)The central Jev/ish organisations , the ALSRICAII JOIIIT
DISTRIBUTION COLailTTEE and the CEMTR.iL COiniCIL FOR
JE.:I3H RSPUGEES pladged themselves to raisa the
additional sujns necassary for the training v/ork
which could not ba collectad locally, in order that
the trainees would not become a Charge on public
f unds •
In accordanca with thasa principles training centres v/ere
established betv/esn 1935 - 1959 in Belgium, Denmark, England,
France, Holland, Italy, Yugoslavia, Latvia, Lithuania, Luxemburg,
Poland and Sweden«
y
• l-d •
»
Ilowever, in the course of time many training
centres had to be dissolved on account of the
politlcal developnients, and, at the beelnning of
1959, only Denmark, Holland and Sweden were left;
l at the end of 195^ 3nGl-^rid was included in the
training scheine •
(3) Since this measures '.;ere instituted
in 1955, until Deceinber 51st,1939 9,215
yoiuiG people received their braining
and re training in the various' centres
outside Germany , of whora , ,^r^9i.
v;ere able tc emigra te',' sc that' on' Januafy
Ist, 1940 ^^L^?.l,
younc poople v;ere still in training in the
foiir countries Kientioned atove.
(4) The year 1939 was of vital importance to the
development of the werk. Through the occupation of
Austria and Czecho-Slovakia by Gerii^.any and after the
lloveinber Pogrom in 1938 it v;as an urgent necossityto
Place at once as many young people as possicle in
countries outside GernanyJ this could only be done
after the training work was extended to England, and
after the Coiiitnittees in Denmark, Holland and Sv/edon
had succeeded in obtaining the necessary permission
fron their Governrients f or a considerable' incroaso in
the nuriber of trainees in these countries*
Another new feature of the work was that, while
up to 1938 only young people over 18 were trained out-
side Germany, in 1939 a nunber of boys and girls betweon
14 and 17 who wero to be emigrated with the help of the
Youth Aliyah to Palestine were for the first tine beins
included in the training schoF.e.
-.5.-
\
Table i
t
* t
1 .1 .1959 " 31.12,1959
COIlTTRY
■^
rlOLL-.ND
EMGLAIID
POLAIID
GZiiGHO-
SLOV.ÜvIxi
I T..LY
l£OTJGaiL-iVlA
NTOIBER
1 •! •
1959 .
arrivals
DURIITG
1959
250
168
562
56
14
51
88
598
547
646
1,751
598
TOTAL
1959
Total:
949
828
515
1,008
1,751
454
14
51
. 88
EMIGRATED
DURING
1959
STILL IH
TRAIIII'JG
51. 12.1959
5,720
4,669
157
99
548
70
55
14
51
88
691
416
660
1,661
581
860
5,809
(5) 'Table I shows the nimerical dovelopment during tha year
1959. iT^an bo säen from thesa flgures that on January Ist,
1959 949 Yöuncr people were baing trainad in the various
courtries; 5,720 more traineos arrived in the course of the
year, so iha^ a total of 4,669 people were trained durinr 1959,
Bii± Of whom 860 could be enieratadr on January Ist, 1940
5 8 09 people v;ero still in training.
581 of tha trainees vvho were in training cantres in Poland,
havo >ad a tragic f ate . The rnjority v;ere of Polish nationality
and allhoLh they had lived for rr:any years in Garmany - sox..e of
tSein iare born there - they wäre amongst those v;ho -aaro deported
froS GeLany to Poland at the end of 1958. ..fter they had spent
se^eral v;eaL in caxr.ps in "Noman's land" between^tne Polxsh-
Ger^an frontiers, the Central Organisations , ..norican -^^^^
Distribution Coir^aittee and Central Council for Je.ish Reiugees
rendered financial assistance and , in co-operation 'with the
Ilechaluz organisations ih i^oland the people v/ere able to resume
their training in Poland. Up to the outbreak of war 5o -.ve^^
eirirrated to Palüstine, 381' were trapped by tna war and^had to
loave their traininc place s. I.Iore than half succeedod xn reachmg
Lithuania after having walked long distances; a largo nmnber _
re-4ined in thos« parts of ' the country which were either occupied
by'the Germans or Russians, sorie of tha trainees were killed.
-.4.-
Table I shows furthar that tha training csntras in
Csecho-Slovakia, Italy and Yugoslavia had to liquidate and
that,b7 tha and of 1939, tha nurnbar of training cantres v/as
raducod from 8 to 4, v;hereas the numbor of trainaes was
multlplled fourfold by tha and of 19Ü9.
TABLE II
c ouiiTm:
S'.SDSlI
IIOLLiillD
eijglaiid
pol.i::d
SLOV;iKIA
I TALY
YOüGOSL-iVIA
/ /
1.1.1959 - 31.12.195
Total:
TO: EUROPEAN
C0U7>ITRIKS
P..LESTI1^
55
30
50
19
31
185
66
40
246
59
53
5
32
57
558
OVERSE.xS TOTAL
C OmiTRlES
16
29
52
11
117
137
99
348
70
53
14
51
88
860
(C) Table II shovs that out of a niunbar of 860 trainaos
Qmigrated, 558 (about 65/o) went to Palästina, 117 <aboüt 14;o)
to othar countries ovQrsaas, particularly to tha U.S.A., and
185 (about)- 21;0 to European countries. In soma casas it only
inoant the continuation of the training in other countriQs, and
in otbers the reunion v;ith parants or' relatives vvho werQ f ollo.ving
ther. to one of tha European countries.
(7) In the courso of tima it was assential to adapt the
training to the conditions of the various countries and also
to con.iclar the financial assis ;ance v/hich was available for
this purp ose.
!
i
-.5.-
/ /
'LiBLE III
■—■■■■'■ ' ■ ■ T ^' *■ ■ /
»
1
1
.1.1929 -
31.12.1939
COUlTTKiT
CEIITRF.^-,
( CiUvIPS )
SETTLE-
?.iSI'ITS
PRIV.iTE
lUS TER3
PRIVATE
Farmers
TOTJ.L
DEHLIAFiK
S. JEDEN
HOLLiiUD
ElIGLAIID
POL-UID
38
375
925
381
60
128
44
121
134
631
250
107
615
691
416
660
1,661
381
Total
1,719
353
134
1,603
3,8 09
Table III shov/s the various forras of trainlng. It appears
frora it that 1,719 (about 45j^o) trainees have been placed in
training centres vjhich havB been establlshed for that specific
purpose. 353 trainees (about lO/o) have been placed in Settle-
ments, that is , they live in houses which have been rented for
them but during the day they work with farmers in the neighbour-'
hood, or, as far as a -tisans are concerned, they go to the tov/ns .
1,603 trainees (about 42/o) have been placed v/ith individual
f arraers . That does not mean, however, that it is alvvays ti.ie sarae
trainees v/ho vi/ork for individual farmers or v;ho stay in the
training centres because, according to the prevailing conditions,
it is often necessary to m.ove traineos fron the training centres
and place them' with farmers in Order to make roora for thosc coming
to the centres» For financial reasons it is desirable to place
as many trainees as possiole with individual f arm.ers , alv/ays
having regard to tae regulations of the country in cuostion:-
sorie countries do not allow them to receive wages and in other
countries they are not allov/ed to accept unpaid v/ork. 134 trainees
(about 3;;^') are being trained v/ith artisans in the tov/ns.
COb'rATZ
DEIII-LiRK
SV/EDEII
iioll-i::d
SITGLaIID
P OL.U'ID
Total
• ' TABLE IV •
1.1.1939 - 31.12.1959
aGRIGULTURE
608
416
358
1,661
341
3,384
CRaFTS
155
162
DO:,: EST IC OTIiER
SCIENCE
76
134
40
250
13
13
TOT. iL
691
416
660
1,661
381
3,8 09
f
-.6.-
»
t
(8) Table IV shov/s how many persons are trained ^in the
various callings . Thus , 3,384, or raore than 89,» were
tralned in agriculture. Ti^e reason why the maiorlty of the
persons v/ere trained in agriculture is that that calling
is r.ost suitatle for carrying through organised eraigration
to Palestine and other overseas countries, and that the
training facilities and cost of training in agriculture are
rnore favourable than in other callings. Experience has^shown
that training persons as artisans is, as a rule, three times
as costly then training them as agriculturiats, and that the
former is a far longer training v/hich adds to the cost. It has
to be understood that agricultural training includes horticulture
and dairy farming. It was generally intended to give a good
all-rovmd training; in many cases the pupils received a
specialised training in horticulture , or, as has been the case
in Holland, in dairy farming.
On the day v/hen tho Census v/as taken, 250 girls (about
6,5/:?'), were dolng domestic v;ork, partly as house-koepers and
Cooks in the training centres and partly in the settlenents.
Gare is taken that all the girls who are training in agriculture
do domestic v/ork for a specified period* Only 162 (ahout 4:/o)
are trained as artisans, partly because of the costs involved
and partly because the regulations and technical possibilities
are much more unfavourable than for a training in agriculture*
15 trainees (about /2'/o) are trained neither as agriculturists
nor as artisans* They are trained as nurses and in paedagogic
work oither because they have special talents in that direction
or because they are physically unfit for manual v/ork*
T/iBLa V
31.12 .1959
COÜIITHY
U ■ 1 -^ ■ ■ . 1
Male
FIi3/lALE
TO'ZiL
DElULiRK
615
76
691
s ,;edeii
326
90
416
I-I0LL..1ID
499
IGl
660
e:gla]id
1,202
459
1,661
p ol.i::d
260
121
381
yOT.-iL
2,902
907
3,809
(9) Table V shows that about 76/b men and 24/i worien v;ere
in training on January Ist, 1940. The small percentage of
v/omen v/ho v/ere trained in countries other than Gernany is
due to the fact that the working conditions for v/onen in
-.7.-
fl
»
t
Gernany are nore favourable f or them tlian taey are for inen
and also that they are not so much subject to persocution.
Ta3L3 VI
1037 - l'J39
YEilB
1957
1958
1939
NmiBülR OP 'C OK TRI BUTTONS ' LOGuL & PRIV..T:
TRrilN;
1,361
1,493
4,669
OP CE:iTh\-.L
ORG/uaSiiTIOtfö
:=i
46,246-.-
48,512'.-
129,008.-
COirTRlBUTIOHS
f ■
59,301'.-
90,459'.-
328,694.-
TOT.IL
i«M«
105,547'.-
138, 771.-
457,702.-
(10) Table VT shows the financial development of tho training
work during the years 1937, 1958 and 1939. With the increase
in the nurnber of trainees from' 1,361 in 1937 to 4,669 in 1939
the ezpenses rose oonslderably. As set out in table VI, the
Central Crganisations contributed about 44/b of the total costs
in 1957; this rate decreased to about 55% in 1958 and still
further decreased to about 28;^ in 1959, in spite of tho fact
that the financial obligations of the Central Organi.^iations
had to be greatly extended. when oonsidering the incroase
in the Proportion of the local and private contributions it
nust not be overlooked that this is mainly due to tho fact that,
although England pays one third of the expenses of tho Central
Crganisations, the conmiittees here must be gegarded as local
or^:anisations as far as the training v/ork in jJngland is concerned.
. Table vii.
1.1.1939-51.12.1959
C 0U1ITI?Y
CASH & BxiMC
BAL/vIlCES &
L0C..L R-;CJIPTS
RECEIPTS
PROIvI
ABR OüD
DEin.LiRK
SV/EDEN
HOLL.1WD
SiJGL.vIID
POLaIID
9,651'.-
14,199-.-
89,984'.-
214,859.-
Total
J 328,693.-
24,326'.-
14,590'.-
75,865.-
14,225,.-
T0T:.L K2C3IFTS
.-ITIi
BaLaIIC^^
33,978-.-
28,789'.-
165,049'.-
214,859'.-
14,225;.-
129,006.-
457,700.-
I
i
-.8.-
»
T
(11) Table VII s:iov/s the amount of money raised throurh local
collectlons and private contributions , the contributions made
by the Central Of ganisations and the total amount of money raised
in all countries. It appears from this table that the Central
Orc'^^nisations contributed ^129,006, of v;hich tv/o-third were paid
by the -imerican Joint Dis '-ribution Committee and ono-third by the
Central "Council for Jewish Ref ugees . .ippreciation must be e:cpressed
to the Office of the .imerican Joint Distribution Committee in Paris
for undertaking to carry through the tecnnical side of the \;ork in
making the payments and to the Central Council for Jev/ish Refugees
v;hich through their Office' gave every facility to carry through
the v;ork of adminis tration#
, ^ TaBL3 VII y ,
1.1.1959 - 31.12.1939
cou;;t3x
DSmL'iRK
S'JEDiUII
HOLLx.inj
EiIGLxi.iD
pola::d
TOT.-iL
AND OTI-IER
SCP3:TS3S
19,283'.-
18,371.-
146,858'.-
181,225'.-
14,225.-
379,962.-
SCPBNS
Q-W,
^
7,693'.
6,573'.
8 , 62 0'.
9,450.
32,336.-
TOTaL
PUlIC -
TI ONAL
ADi.:i iJi -
S TR ATI 011
iiiA.PRiiiSo
T
26,976'.
24,944'.
155,478'.
190,675'.
14,225.
412,298.-
5,198'.
8,656'.
17,879'.
24,184.
49,917.-
TOT.-iL
PiniCTIOlLiL '
AND iiDlilNIS.
^
32,174'.
27,600'.
173,357'.
214,859'.
14,225.
462, 215*-
(12) Table VIII shov/s thö total expenditure of all coimtries;
out of a total of ^462,215.- a sum of ^379,962.- has been spent
on maintonance and other personal needs' of the traineos . The
enigration ezpenses amounted to ^32,356.-. A sum of ^49,917.-
(about 10;o of the total expenditure) , has been spent on admini-
stration. Such low adminis tration e::penses v;ere only poscible
in view of the fact that most of the v;ork was carried out by
voluntary helpers and that only persons doing clerical v;ork v/ere
paid salaries . Stross was laid upon to avoid the setting up of
costly organisa tions and to leave the supervision of the work in
Charge of small Coimnittees and honorary helpers v;ho v;ore personally
interested in this particular kind of worV:* Part of the' admini-
stration v;ork was carried out by the trainees themselves.
* »
\-/
-•9.-
(13) In addltlon to the general trainlng, classes in
forelgn languages and other subjects v/ere held in ordor to
prepare the traineos for the conditions of the countries of
destination, and as the majority was trained for PaloGtine,
olosG GO-operation was estaolished with the Organisation»
for Jev/ish Pioneers for Palestine "HECtLVLUZ" .
(14) In Order to give a hetter smTi:niar7 acout the v/ay the
trainlng \/ork is being carrlad out in the various countries,
a fev; luore details regarding the v/ork of the rosponsible
or'":anisations are set out below:
DIClIi.lAPiK" The trainees are mos tly placed v;ith individual
Tai^nicrs^# Por groups of orthodox people houses have been
rented vyhere the trainees live and keep house togethor, but
durinr the day they v;ork v/ith f armers in' the neighbourhood .
Tv/o Gommittees are in Charge of the v/ork«
( 1 ) K OMI TESN POR Dj: JODISKE LAITDV:xB83HS-SL::3V3B
C OP>i;NH:iGEN • ^ ^ " ~~" ■
Thls Committee looks after trainees v;hose
ages ränge from 18-27. The* nmiiber' of' trainees'
on January Ist, 1940 was
(2) K0I.JITS3N FOR UHGDOI/IS , COPaNaiGHN
v/hich look^ after children betv/een 15 - 17 and
cooperates olosely with the YOUTH ALIYAH. The'
nu-nibor of trainees on January Is t, 1940 was ... .
The Danish organisations' raised* thpough' local'
collections • ^.. .... ^^^,m
The Central Organisations contributed. ^,...,...,.^^
The total e::penditure amounted to
SV/EDBII: In Sweden the training work is' carried
"out on almost equal lines as in Denmark. Beside
placing trainees v;ith individual f armers, a
training farm,I-L:l3SELI:I0LivI,whiGh has' room for
about 40 trainees, was established.
416
275
^ 9,651
^24,326,
^32,174
-.10.-
>
I
T^vo Coimnittees are in cliarge of the v/ork:
(1) Orcanlsatlon- I-LlCIiS OHARA H IN SuaP^I,
ilvj:loi:;gborg,
v/hich looks after traineas tetv/een 18 and 27
years of age. The nuniber of trainees' on
January Ist, 1940 was 296
(2) STIFTELSI^ p-^OHR LxiNTBRUICSUTBILDIIIG
üV UNGDOK, STOCKaIOLM?
which is mostly concerned v;ith placing YOUTH
ALIYAH children* The mmber' of ' trainees ' on' ' '
January Ist, 1940 was 120
The SwediwSh organlsations raised localJ.y ,.,.,•.•.•.•,
The Central Organlsations oontributed. ..^.. ^ .•...•\.
The total expenditure amounted to
The collection f or the YOTJTIi .iLIYüH children' '
up to the end of 1959 raised the suiri of
Negotiotions as to .^hether the Central Organ-
lsations will participate in the ezpenditure
for the' Youth Aliyah children are still
pending.
IIOLLAND: The tralnlng work in Holland was
extended year after year • Four Conir-^ittees
are in oharge of the work:
(1) STIGHTII^G JOODSCIia ARBI^CID, AMSTBRD.iM
Trlhute has to he paid to the splendid
work of this Gornnittee which, hy estaLlishing
the V/ERKDORP in V/I.gRIIIGSII, enahled young
Jev;ish people from Germany not only to prepare
thenselves for their future life in countries
overseas, tut also to give proof of their
Creative strength if' given a fair Chance to
do real ploneer work. The' ni:uriTDer' of' trainees
on January Ist, 1940 was 282
The ./EKICDORP is the largesu tralnlng centre
which not only trains agriculturis ts hut
also artisans •
^13,212^-
^14,590^-
^27,600.-
^11,250.-
-.11.-
I
t
The STICiiTIlIG has ralsed* through' local
collGctions a su:ii of •• •'•
The Contral Organisatlons contribuied^
The total expenditure amounted to ?¥»•
(2) ^/2R3ENIGIIIG TOT VaKOPL.:^I])IMG
VAN F. iL :^TIILi PIÖN33RS,DiJVj:MTER ,
This Organisation is particularly concerned
v/ith offerinc their puplb a very thorough
agrioultural training which is teing
carried' out by plaoing them v/ith individual
f arrners . The number" of trainees' on January
Ist, 1940 was • 193
Th© orGiinisation ralsed locally. .......,.,« ....^
The Central Organis ations contrilouted,. »,...,. ..
The total expenditure amounted to
(3) "D..TH V;aAR2TS" TOT BSHaRTIGING VAH
PS B3L.iNGaJ VüK I'älZRAClgoTIÜCflE
CaüL0:2TSIM IN ITED5RL;iIID, AMS TJJIRDAM
is the Organisation v/hich looks after
orthodox Zionists. The nunber' of' trainees'
on January Ist, 1940 was 69
The Organisation raised locally . . . . .....«^^..
The Central Organisations contritjutßd^,« -...-«.•
The total expenditure amounted to
^56,98 0'.-
^58,0P7.,-
^128,963.
^15,982^-
^ 9,005*^,
^27,045.,-
p 5 , ö<c/Y/« •■
^ 5,479^-
^ 9,505.-
(4) AG0i3Di\3 JISROBL, in BHSGHEDB
also looks after a gröup of orthodox trainees.
The nurtfoer of trainees on January lst,1940 was
The Organisation raised locally ^....,.,*
The Central Organisations contributod. ..■.■..
The total expenditure amounted to
56
^ 5,284*
^ 3,282'.
^ 8,044.
-.12.-
»
I
ETTGL JID: V/hen England was included in the braining scherte
rt v;Is"a great asset to the work. It was particularly
due to the efforts of the CEIITR.iL COU/IGIL FOR JE..'I3iI^ ^
REFUGEISä, London that, at the oeginnlng of 1939, permxssion
of the authoritles r/as oht.lned to place 1,500 asri-cultural
tralnees in England. An Agricultural Commlttee was set^up
und er the aus picea of the Central Council for Jevvish
Refugees, whose task it is to look after these traxneos .
The number of trainees placed throügh this
Comnittee during 1959 either in specialis sef np ' -•
tr^ining centres or with f armers, was 1,<;öx
The Agricultural Coirnittee is heing financed
bv the" Central Council for Jewish Refugees. On
enuipraent, maintenance and administration- during
1939 the Coimnittee has spent a suin of j6x^/,o^±.
The Organisation BRITISH CGUiTCIL OF TEE
Yorira'piOTiEER MOVBi>:aiiT for. ?alestx:.e. . . . .
has placed ^ ',*-,* ."i* * i
YOUTH ;.LIYaH children on specially establisHoü
training f arms . ,
For equipment, maintenance and administra
tion the Organisation raised v;ith the help of
the •./OI,IEIT'S^aPPii-iL G OI.Üv.I TTEE a sum of
450
For V/HITTIHGEI-LIMS- PuRlvI' SCliOOL',' a' special'
enterpris e , a s ut.r of
has been expended .
^ 41,782.-
^ 36,000.-
s» sf \t \K
The above table raay show the number of thoao v;ho v;ere
trained in the various countries, and the amount of inoney
which was needed to carry out the work in aid of the young
Jewish people from Germany, Austria and Czecho-Slovakia ^
who, through no fault of their own, were forced out of their
countries, yet they say very little ab out the imrionse work
and trouble involved and about the sacrifices tne Go^iimittees
in Deninark, Sweden, Holland and England had tomake.
-.15.-
O
V/ithout such
to carry out
and th^s' is
this \7ork#
sacrlfices it v;ould have been impossible
the task and it is greatly appreciated
expressed to all those v;ho took part in
and
TIIS AMERICAN JOINT DISTRIBUTION COIIIITTIiE
TIIS C3NTR.lL COUNCIL PCR JE./ISPI REPUGSjS
the tv/o Central OrL-^^isatlons , have shown great und er -
Standing for these productive methods and, in granting
conGideratle sums of money, tnade possible the salvation
of atjout 10,000 young people. Thanks to their Co-
operation the additional suns which were needed for the
work, could be raised in the various countries.
THE JE-^ISH aGSNCY POR PaL33TINE
has taken a special interest in the training work and v;hen
certii'icates for Palostine are distributed, gives prcferonce
to those v;ho have been trained in the various training
contres.
The fact that the training could be
ly boars in itself a tribute' to the
all the Comnittees concerned#
carried out so effective
leading personalities of
\P \t SP \t
♦
April 1940
S .Adler -rJudel .
tl
. JJS L A • DS llAjHSGILiR ^H HI J.iäKJl 1958
Dio politischen Ereignisse dos Jahros 1938 wirkten sich auch
auf dio Aixslandshachscharah aus und machten ihro .-oitorfuoh-
ruuf erhoclich sch.vier-iror , als man zu Beginn dos Jahres an-
nohwon konnte, .yaohrend die Uli nbe siehung Oest;er- = eichs und
des Sndeten^ebietefi in das Deutsche Reich die Zahl derer ver-
rrroer;nerte, "die zur Fortsotsixng und Deendi.-:ung ihrer Ausbil-
dung in auslaondischon .xunbildungss taetten untergebracht
v/erden mussten, verminderte die antisemitische .liins tollung
Italiens nicht nur die Zahl der bisher zur Verfuofning stehen-
den ..usbildungsmoeglichkeiten, sondern es mussten sogar die
dort 3u Beginn des Jahres untergebrachten 145 Personen teils
zur Auswanderung nach Palaestina, teils aur Beendigung il\i"er
Ausbildung nach^ander eii Laendorn gebracht v/erdon. Die och.vie-
rigkeiten'^ die sich dajaus ergaben, konnton nnv nit groosater
Lluehe und er hob liehen Opfern ueber.vunden wordon.
Line besondere Irsohweriing der Liquidation in Italien ergab
sich daraus, dass, als ein Teil der aus Italien Ausgewiesenen
nach Jugoslavion gebracht ./urde, auch die dortige Regierung zu
sc--acrfsten hasonahmen r-sp:Qn auslaendis che Juden griff. Es^
rnusston daher nicht nur die aus Italien Ausgev/iesenen sofort
weitorbef oerdert v;erden, sondern, iam die AusJeiaung der s ich
in Jugoslavien in Ilachscharah befindlichen Personen zu vor-
hindern, musste der Regierung die Liquidation der Hachseharah
in JuKOslavien innerhalb einiger Llonate zugesagt werden. Diese
Liquidation v/ird im Laufe des Jahres 19o9 beendet sein, sofern
nicht neue Massnahmen seitens der Polizeibohoorden ein schnel-
leres Tenpo der Liquidation erzv/ingen.
Der V:ovember-Pogro:n in Deutschland, in dessen Verlauf eine
grot^se Anzahl der -xusbildungsstaetten geschlossen und deren
Insassen in Konzentrationslager gebracht wurden, stellte der
Anslandshachscharah die Aufgabe, sofort neue Plactzo zu schaf-
fen und alles zu tun, \mi eine laoegliohst weitgehende Ausdehnung
des Ausbildungswerkes iin Ausland zu ennoeglichen. Das charak-
teristische herk-mal der arbeit im Jahre 19o9 war es dennach,
dass das Beduerfnis nach neuen Ausbildungsplaetzon irii ..usland
erheblich vergroessert wurde, waehrend die I.'.oeglichkeiten durcn
den Wegfall Italien, Jugoslavien und der Tschecho-Slovakel sich
wesentlich verminderten«
• ^^ •
II
Dor r.ahl9nmaessi';e Vorlauf der ^luslandshaolischarah v/aohrond
dos Jahres 19o8, ihre Verteilung': auf die verschiedenen Laender
und ihre rosohlechtliohe Gliederung: sind in der nachstehenden
Tabello I enthalten:
Tabelle I
Land
-l
Stand '
1.1. öü
-«— «
Daneinarkl 17 5
Sohwedenl 73
Juroslav^ 122
Italien j 145
Belgien ♦ 11
Cz-GlovJ 17
Holland i 231
Polen I
.6uG*anrrj Umfang
1938^ 1938
15
142
71
19
221
36
327
O
15
193
211
30
29
452
36
io^:anc^
o
o
195P
97
47
105
160
50
15
90
m % ■*
. 774 , 719 ! 1493
-= ■ = = -=:-=L==:==-=i:= ===='
mnl. I v/bl.
195
137
71
37
292
29
Stand
1.1,1
939
31
17
14
8
70 ,
7 \
230
158
88
51
14
362
36
Total :
544
:=(== ===;
773
176
949
T-'T
,iie aus den Zahlen dieser Tabelle zu ersehen ist, haben sieh
sowohl der Gesamtumfang der im Jahre 1938 von der .aislands-
haohscharah erfassten Personen, als auch der ütand zu :Jnde des
Jahres 1958' erheblich- verrr oessert« Zu den 774 Personen, die
sich am 1«1#1938 auf Auslandshachs charah befanden, kamen 719
Personen hinzu, d.h. im Jahre 1938 gingen 1493 durch die .lus-
landshachscharah, gegenueber 1361 im Jahre 1937# 544 Personen
beendeten ihre .lusblldung und konnten zur Auswanderung gebracht
v/erden, so dass zum Ende des Jahres 1938 sich 949 Personen in
Ausbildung innerhalb der Auslandshachscharah befanden. Die
Verm.ehrung ist im vvesentlichen erst im letzten Vierteljahr er-
folgt, als die Ereignisse sie ohne Ruecksiolit auf die budgetaere
Lage erzwangen. Der wesentliciie Eeil der Vermehrung der .ius-
bildUiigsplaot::;e im -iusland, die im Ilovem.ber 1938 eingeleitet
wurde, '/ird erst im Jahre 1939 voll zur xiusv/irkung tomj-.ien*
• ^ •
o
Bemorkenswert fuer den otand der .luslandshaohnohara
zu Ende des Jahres 1938 ist es auoh, dass sie nit aus-
nahrie von Jusoslavlen, /o die Liauidation noch nicht be-
endet ist, und Polen, \;ohin ein Teil der in ihrer Aushil-
dunr hej?i idlichen Chaluzirn nach den -lovemhor-.^'r oin:nissen
zwangsweise abrreschoioen wurden, in .vonigen Laendern konzen-
triert ist und zv/ar in liolland, Daenernark und ochv/clen, wozu
fuer das Jahr 1939 noch England mit einem sehr orh.oblichen
Anteil koiiiaien '..^ird»
III
Die Berufsverteilung der .iuslandshachscharah oiitspricht
uncefaehr dem otand der vorherigen Jahre* Von 949 Personen
erhalten ihre Ausbildung:
728 in der Landwirtschaft
127 in der /lausvvirtschaf t
94 im Handv;erk
949
O
wie aus diesen Zahlen zu ersehen ist, sind nwj lofo in
Handwerk untercebracht, ein /lustand, auf dessen Bedauerlich-
keit bereits in den Verhandlunren, die zu Berinn des Jahres
1939 stattfanden, hinrewiesen Jurde* So bedauerlich die-
ser Umstand auch sein mag, eine Bender ung koennto nur durch
Zuwendung sehr erheblicher Geldmittel erfolgen, denn die ::i;r-
fahrung der fruehoren Jahre hat £ezeir:t, dass die .Urlanrung
von /iusbildun.csplaetzen in der Landwirtschaft relativ billig
und einfach ist. Auch ist die Dauer der .Ausbildung in der^
Land\^irtschaft wesentlich kuerzer als im liandJerk* Eine .Aus-
bildung im Iiand.;erk jedoch setzt fast ueberall die Schaffung
von .iusbildungsstaetten voraus und die v03llir:o Erhaltung
der in .lusbildung bef leidlichen rersonen. Die Investitionen
fuer die .Errichtung von .xusbildungsstaetten und die Kosten
des gesamten Lebensunterhaltes sind jedonh so orhGVaich,
dass im Interesse der -^^erausbriagung einer moeglichst grossen
Zahl junger LCenschen aus Deutschland auch im Jahre 1938 keine
Vormehrung der handwerklichen -lusbildungsmoeglichkeiten er-
folgen konnte.
-.4.-
IV.
t
Die Gosar.itkosten dor .luslandshachscharah v;are;i im Jaliro 1938
hoG-ior als in den vorgangehen Jahren« Dios ist ziin 'i'eil auf
die üJrhoehung der Personensahl, so.;le suni Teil auf die Li-
quidationsko3ten, die in Italien und Jus'oslavien entstanden,
suruGckzuf uehren« Trotzder:-». ist der von den zentralen Organi-
sationen - Ainerican Joint Distriaution Conjnittee und Council
for German Jev/ry - zur Verfuegung gestellte Botrag nicht we-
sentlich hoeher als im Jahre 1937, ./ooei der Gosamthetrag, d ev
fuer diesen Zweck zur Verfuegung stand, nicht voll ausgenutzt
v/urdo. Die .::irhoehunp.: der I^osten erfolgte vielnelir zu Lasten
dor Laender, in denen die Auslandshachscharah dur chgof uehrt
v/ird, cov;ie zum Teil zu Lasten der ^Itevn der in -uislands-
hachscharah hef i idlichen i'ersonen« Nachstehende Tabelle II
giht einen Ueoerhlick ueher die HOveho der Gesanitkosten in den
vorochiedenen Laendern, wohei die einzelnen Kostontrae^:er ,
so.vie die Moehe der von ihnen aufgebrachten Betraoge besonders
anr:ef uehrt sind :
Land
Dänoinark
S cmv ed en
Gz. -31 ov«
Holland
Italien '
Jvigoslav«
Diverse
Tabelle II
Zusammen:
—4
t
1 11 1 a nd
ius 1 a nd
1,250
1,500
108
9,642
864
219
13,583
1-
O
o
u
,00
340
447
2,903
2,979
006
n
m. .4-
üelbstzahler
■I fc.
10,736.12.2
5,762
660
97
6,519
ZTisaiiUnGn
3,258
1,840
555
18,507
4,503
55.12.2
m, 1 <*..
■ ifa O ..
30,G58.12.2
Die l'irhoehung der in den Laendern aufgebrachten Betraoge von
B9,211.im Jahre 1937 auf bl3,583. im Jahre 1938 ist nur» den
TJmstaenden zuzuschreiben, dass es unter dem .^lindruck der ülr-
eigiisse des ITovember 1938 m-Oeglich war, an groessere ICreise
horanzukO:imen und ihr Interesse fuer die Auslandshachscharah,
sowie ihre Gebefreudigkeit zu wecken.
o
-.5.-
Den Ooniinltteos der Laencler, die sich der iufr'-^'be der
Finanzierung und iJetreuung untersogen, kann nur der
v/aermste Dank fuer ihre Taetigkeit ausgesprochen v;orden#
Ohne ihre wirklich unter groessten Opfern geleistete
Hilfe waere es umnoeglich gev/esen, die .luslandshaoh-
scharah so erheblich zu vergroessern und neue Toerlich-
keiten fuer das Jahr 1959 zu erschliessen«
\
'^
s v/aere Jedoch verfehlt, aus den Zahlen f uer- das lahr
19o8 einen Schluss fuer die Zukunft zu fliehen« Die
Aktionen, die zu ^'nde des Jahres dur chgef uohrt wurden
zeirten, dass zwar l.Ioorlichkeiten genehen sind, die
Anzahl der Personen zu erhoehen, dass aber die Finanzie-
riJinr: der Ausl-inds-Hachscharah fuer das Jahr 1959 viel
schwieriger sein wird, und dass die zentralen Cr^'anisationon
erheblich groessere Betraege zur Vorfuegung stellen
muessen, denn die Conunittees in den drei in ^'rage koiiTiien-
den I^aendcrn - Plolland, Dänemark und Schweden - sind durch
den Zustrom von Fluechtlingen so sehr belastet, dass es
kaum moeglich scheint, dort nennenswerte ..ootraege fuer die
Zwecke der üuslandshachsoharah auf zubringen«
*> »""VC '< »"V »* *> c*
4/5/1939
.A.-
R.
AUaLAiroS-rLYCIEGIIARAH IW JAIffiE 1957.
Die Auslands -Kachschar ah, die am 1. Januar 1937 oinen
Stand von 920 Personen aufwies, Ist im Laufe des Jahres ^so-
weit vermindert worden, dass sie zum 31 •Dosombor 1937 rait
einen Stand von 774 Personen ahschllesst. Die Vorminder unß
ist im v;esentliohen darauf zuruecksuf uehren, dass v/aolirend
des Jahres 587 Personen aus der aus 1 a nd s -Hachse ha r ah aus-
schieden. Infolge des Verminderung des Budgets der Aus-
lands-Ifechscharah fuer das Jahr 1957 konnten nicht alle
Plaet2;e , die frei wurden, neu besetzt werden.
Ein weiteres Ivlerlffiial fuer die Entwicklunß der Auslands -
iiachscharah im Jahre 1957 ist die Liquidation der kleineren
Zentren in i-^rankreich, Litauen und LvüiBrJow^i^* Der Versuch,
der Ende dos Jahres mit einer groossoren Anzahl von Personen in
Polen somacht wurde, mxsr.te infolge behoerdlicher 3chwieriß-
keiten ebenfalls liquidiert werden.
Die Zahlen, die den Stand zu Ende des Jahres ancebon,
bieten kein richtiges Bild der Bewegung innerhalb der Auslands -
Ilachscharah im Verlaufe des Jahres 1937, denn zv. dem Stand _
von 774 i'orr.onen, die sich zu Ende des Jahres noch in Ausbil-
dung befanden, muessen die 587 Personen hinsugozaehlt werden,
die waehrend des Jahres 1957 aus der Ausbildung ausschieden.
Zaehlt iT^an diese Zahlen zusaranen, so ergibt es sich, dass
waehrend des Jahres 1937 1361 Personen von der ..uslands-
IJachscharah orfasst wurden. Eine ^Jebersicht ueber den -band
in den einzelnen Laendern ist in Tabelle I enthalten:
Tabelle I
♦ * <
tand der Auslands -Ilachscharah männl •
Belgien
Dänemark
Holland
Italien
JuGOslavien . . . .
Schweden • •
Ts che chosl ovake i
10
135
170
113
98
54
14
"59T
we ibl •
1
40
61
32
24
19
3
»i ■ *■
180
zusannuen
11
175
231
145
122
73
IV
774
I
m
-.2.-
i
S
BUDGET __ DER AUSLANDS - ILiCPßCÜLRAH
Bei der Feststellung d^s Budgets fuer das Jahr 1937
ist fuer die gesamte Auslands -Ilachscharah ein 'betrag von
BIO, 000 aus r;9ntralen IHtteln eingesetzt worden* Im Hin-
blick darauf, dass die Pestsetziuig des Budgets erst im
April des Jahres erfolgte, konnten die Ausgaben nicht auf
die Iloehe des budgetierten Betrages gebracht v^orden* El
ergab sich daher die Ilotv^endigkeit, das Budget um L278 zu
ueber schrei ton«
\ienn auch diese ger ingfuegige Ueber schreitung dos
Budgets nur eine Folge des spaeten '-^erinines der Budget-
Festsetzung ist, so muss doch bei dieser Gelogonholt darauf
hinge^-viesen v;erden, dass die Einhaltung des Budgets ueberhaupt
nur dadurch erreicht v/erden konnte, dass die Lobenshal tung
der in der Ausbildung befindlichen Personen auf das Allernot-
v/endigste gesenkt wurde und dass wichtige Sonderausgaben bei
Krankheitsfaellen sov/ie zur Verbesserung der ^-ohnverhaeltnisse
ueberhaupt nicht oder nur in unzureichendem Hasse bewilligt
v/erden konnten« Fuer die Daner v;ird es lodooh nicht moeglich
sein, die -Lebenshaltung so tief zu halten* Ss muss auch
ein gewisser Spielraum vorhanden sein, um unvorhergesehene
und unvermeidliche dringende /ausgaben decken zu koennen«
Aus diesem CJXT^nde v;lrd, selbst "^'lerm eine Srhoehung der --n-
zahl der in der Auslands -Ha chsohar ah befindlichen i'orsonen
nicht erfolgen sollte, eine Srhoehung des Budgets aus zen-
tralen LIitteln nicht zu vermeiden sein* Darueber hinaus
aber muss darauf hingewiesen werden, dass die zentralen l^ittel
weniger als die Haelfte des Betrages darstellen, den' die
Auslands -Ha chschar ah im i^aufe eines Jahres erfordert« Ein
ungexaehr gleich grosser betrag wird in den verschiedenen
Laendern, in denen die Einrichtungen fuer die Auslands -Ilach-
scharah bestehen, durch Sammlungen aufgebracht« Ein gewisser
Teil der Kosten wird von den in der Ausbildung befindlichen
Personen beigesteuert«
Da die Auslands -Ha chschar ah seit ungefaehr 5 Jahren in
den verschiedensten Laendern untergebracht ist, zoigt sich
eine von Jahr zu Jahr deutlicher werdende Ermaiedung der Kreise,
die die Ilittel in den Laendern aufbringen« Schon im. letzten
Jahr war es nur durch groesste Anstrengungen moeglich, den
erforderlichen Betrag aufzubringen« Fuer das Jahr 1958 haben
die verschiedenen Comjriittees in den Laendern bereits wissen
lassen, dass sie keinesfalls den Betrag erreichen werden, den
-•S.-
Sie Im Jahre 1937 noch aufbringen konnten« Auch aus diesen
GruQnden erscheint eine 3rhoehung des Bud^öts der Auslands -
•^^achscharah fuer das Jahr 1958 unvermeidlich»
Die Tabelle II gibt einen Uaberblick uober die Iloehe
der Gesamtkosten in den verschiedenen Laendern, wobei die
einzelnen l^ostentraeger sowie die Hoehe der von ihnen aufge
brachten Betraege gesondert angefuehrt sind#
Tabelle II.
KOfiTEN DER ATJSLaT-TD3-IIAGH£>CHARAH
Land:
^usohuss der
Sammlungen
Kos tenboi trag
29ntr .Organis .
im La nd e :
der Traineos:
B
h
B
Holland
2872.13.4
6227.-
2091.-
Bolsien
306.- ■
81.-
157 . -
Jucoslav
Len 1685.- .8
318.-
45-.-
Italien
1975.16.9
713.-
7Ö0-.-
Tschocho
3l. 772. 7.10
169.-
105-.-
Dänemark
1411.-
1580.-
12.-
Schweden
188.17.4
550 (plus
6:3 00 Inv)
9211.15.11
9438.-.-
^M«MMa
3740.-.-
IN LIQUIDATION
England . .
Frankreich
Litauen . .
Lu^camburg
108.-
96.12.-
117. 4.5
9.16.-
Polen 195«-
Puer Vorbereitung eines neuen
Tralninpc-Zentres in Brasilien: •¥;»'•••••#•#••
h 526*12*5
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Februar ,1958
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jnui'^s.iTjoEiLDiniG IM .im^.L;.^iD
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Die Hei ohs Vertretung clor Juden in Deutschland hat
sofort nach den ijJroignissen des eTahres 19oo es als
ihre erste und vvichtirT-Jte Aufgabe hetrachtot, die
juedische Jugend Deutschlands durch saGhger:iaosse
und systematische Beruf svorberoltunr: namentlich diiroh
Ausbildung in Landviirtsohaf t und handwerl: ausv/anderungs-
reif zu machen«
Zu diesem Zv/ecke sind innerhalb Deutschlands eine grosse
Anr-^ahl von landwirtschaftlichen und handv/erklichen sov/ie
hausv/irtschaf tlichen Ausbildungsstaetten geschaffen \;or-
den« Ueberdies sind saemtliche lloeglichkeiten der "-iin-
zolausbildung bei juedischen Landwirten oder Handv/erkern
mit herangezogen v/orden« Im Laufe der 5 Jahre, April
1955 - April i9o8, sind in diesen Ausbildungsstaetten
innerhalb Deutschlands 18,457 Personen beruflich ausge-
bildet und, abgesehen von den zur Zeit sich noch in
AusbildnnP' befindlichen 4065 Personen zur AUSv/.-mderung
gebracht worden«
II
::i cht
Da die .-lusbildungsmoeglichkeiten in Deutschland
ausreichten, um alle fuer eine berufliche Ausbildung
infrage kommenden -Personen unterzubringen, ist ein 'Toll
des Ausbildungswerkes nach verschiedeiien eur opaeis chen
Laendern verlebt worden,
Und zwar crab es im. Laufe der
Jahre a
US Deutschland kommende Jugendliche zur Pierufs-
ausbildung in der Tschecho-Slovakei, in Jugoslavien,
Italien, Polen, Litauen, Lettland, Belgien, i'rankreich,
Holland, Dänemark und Sch.vedon« In der Zeit von ^xpril
1953 - I.Juli 1958 sind insgesamt 4775 Personen zur
ziusbildung im Ausland untergebracht worden« Von diesen
sind rund 4 000, Pers onen ausgewandert, so dass sich gegen-
waertig noch 773, Personen in den verschiedenen Laendern
des .iuslandes befinden« Auf L-rund der Erfahrungen, die
im Laufe der Jahre gesainraelt wurden, ist das Ausbildungs-
werk straffer organisiert und auf wenige Laender konzentriert
worden« Die oben orwuehnten 775 Personen (Tafel I)befinden
sich zur Zeit in Hol land, Dae lemark, Schweden, Jugoslavien
uiad Italien«
• r.^- •
I
i
III
DiG ünterbrinr.'iuiig in don verschiedonon Laendorn
orfolrte dank der Vormittlunr; juediseher Co-.ij'iittGes
in den Laendern, die die Verhandlunren mit don
r!or:i3runrsstellen fnehrten, .irTjelts plaet'^e erriit-
teltenund zur i'^inanzierunn der gesamten iktion bei-
In der irierel ist die j:]rlauüni3 zur .ai^
ürur:on«
l:ildunn; von den ::er:ierunren peren eine VerpxlichtioG
der juedischen Organisationen erteilt ./orden, dass die
zur .Ausbildung unter robrachten rersonon jiach l;/2 -2 Jahren
das Land verlassen und zur aus ./anderung gebracht v/erden»
V/a ehrend der 5 Jahre, in denen diese Arbeit diu? ehre-
fuehrt wurde, konnten die Tiebernonrienen Verp3?liclituncen
soweit erfuollt werden, dass es, von gewissen ^lusnahr.ien
abGOsehen, zu keinen ^ch-viorigkeiten mit den Landozbc-
hoorden kam»
IV
Die .iusuildung erfolgt gr oesstentoils in landwirtschaf t-
iichon .iJerufen und nur zu einen geringen Umfange in hand-
werklichen Berufen« Die landwirtschaftliche Ausbildung
o'^folrt zviiii r:erinr:eren Teil in eigens fuer die Zwock-e der
Ausbildung gesciiaf fönen ai;i.s cildungsstaetten und zwar ::ibt
es derartige zentrale .lusbildungss taetten in h'olland,
Schweden, Italien und Jugoslavien« Der grocsnero Teil der
Auszubildenden ist ,iedooh bei Jinzelbauern untergebracht,
wobei allerdings .^ert darauf gelogt wird, dass eine ge-
wisse .inza/'l, 10 - 15 Personen, auf benachbarten ■.oofen
untergebracht werden, damät die Jugendliclien sich nicht
vereinsamt fuehlen und nach ihrer nrceit die I'oeglichkeit
haben, ihre Freizeit zusa!mnen zu verbringen, v;oboi ein
grosser Teil der Freizeit Sprachunterricht und sonstigen
Bildungsm.assnahm.en vorbehalten ist«
VI
Seitdem, die deutsche Regierung juedischen Personen, die
Deutschland fuer laengere Zeit verlassen haben, verboten
hat, nach Deutscliland zurueckzukehren, .vird bei der .lus-
v/ahl der fuer eine Ausbildung infrage komüienden Personen
besondere Vorsicht r^euebt und zwar v^/erden nur solche Personen
• o.
ias -.uGinnd foLracht, .lie bereits eine ge'.visse .^eit, in der
liorol Vjahr, in Deutschland ihre xuslAldunr: erhal'.on nabon,
atfo"aich fu^r koarporliche .rueit .eoignot or.yeison und auch
■^■^ iMrer Gesan..thaltunc Gov/aehr dufuer bieten, .m aen ^aisüll
dunrsstellen zu bleiben. Die '^rfahrunren haben Ce-^olnt,
dans dieses 3yster,i sich be-^'achrt hat, da er, xn den lo..ton
zv;ei Jahren, kam einen Fall gab, der zu xr^nd exner i.ean
standung, sei es seite-is der ^ehoerden, sex es oox..n. der
Co7,iJ- ittees ..nlass p;ef;eben haettc.
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VII.
Die J- Osten f'uer die lusbildun
und B2.1Ü. - pro ivor
of und - ona
a: bov/eren sich zv/ischen ß
t, wobei sie 1 od och in den
vorc chiedenon
r^eiieine
Laondorn vorschiodori gGarüeu
n kann f es tc^^s teilt Jordon, dass di
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dr:ens fuer diesen Zweck cesca
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nst alten v/es entlieh
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t. als die Ausbildung bei r^inselbauern. i'orner
Iiandv;erk nehr als doppelt so teuer
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ildunc; im
als in der Landv/irtschax
t. Die -Jrhoehunrj der -^^oston m aen
.usbildunr:sanstalten i;
t darauf zuruecksufuohron, dass m
der i^e-el orhebliche Investitionen luer a
10
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nscaaxxuno
von Gera et en, Vieh und ..onno
inriclitunren erforderlich sind.
da
tachtunK oder Kauf von ^r-eu
ern ebenfalls erhebliche ijO
traero
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ordern und dac
auch die Verv;altunG rr-oocoox-GV
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Iten riiit v/esentlionen r.o
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ten verbunden ist. in den
Pla';t7.on jedocii,
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o die .nj
sbiluunr; v
on :3in:::olbauern erfolrt
erhalten d
ie Jugendlichen in
der "^erel freie host und -ohnung
in iiia neben Laondern
ie in Schweden, ist der bauer vor-
pflichtet, den Juf:
deren Laondern, wie
endli'chen ein Taschengeld z\x
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in Daeneuark, ist- es r:G^'0''^-liC'^- ^o^"
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in derartires Taschengeld nu
r:e.:on. Aber ausser den
Hosten fuer dxe r
ine Lebenshaltung, entstehen erne
lic
Eo;
n fu.or Kleidung, ..irsu.
P'ahrrelder und sonstige kleine
Deduerf nisse, f
uer die gesorgt werden riu
Die -aifb-inc-unr' der hittel erfolgt in der -exso, dass swi
Sil'dio'iuedischen Com^dttees in den verschiedenen i^aendern
SamnluuP-eii fuer diesen Zv;eck. durcaf uehren, zvn 'Jexl stellen ^
dl^^^e ISalon juedischen Organisationen Geldmittel .vx- Verfügung
.4.
Ks Van--^ rresart ,;erderi, dass die Tlaolfto dar .^ostoa
in den Laendern aufrrebracht wird, waohrond die andere
Haolfte von den zentralen juediscaon Orranioationen
(inei'ican -j"oint Distribution Cor,ii.;ittGO, Cou-.cil :Cor
Gernan Jewry), pozalilt wird. In reuinsen -ilinzolf aollen
sind auch die i£torn der -.oorlinre manchiual- in der Lage,
kleinere Betraero "ur Vorfuecung zu stellen.
VIII.
Die Verhaeltnisse in Doutcchland haben sich in Lau.fe der
letr.ten Ilonate so ausserordentlich zugespitzt, die Schaf-
fung neuer Berufsausbildungsstaetten ist derart orsch./ert
u-xl die Erhaltung der bestehenden Beruf sansbildungsstaetten
so senr gefaehrdet, dass os dringend notwendig erscheint,
die .Ausbildung Ire -msland wesentlich zu er./eitorn.
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th«y ur: wit' faxin«ni In ttui aal -^ütotirt»©.! o*", If artlBafis, tn©y
^o te tbs tcmna* 1,403 (al»otKt 4tf ) haw ' ^la««d «Itli
indlvldual fart^^o •• m':it «1009 i^t rwotn, Uv^.v.^jr, ...at th« msm
traiii««« alwajr» wm for in<a.Tl«lual fr:.r-'T9 or - ' - -^h«
traialag a«iitr««t aaoovAimt to tho r- un . it la
oft«n aacMMaary to imve tr^ilns»©« fi-^^,,. - ...v «»©»^-„ua atid plaao ;ii«-:.
wlth tarmTB la ora«r iä> "^nvj votm tjT othora* i^r f-nanalol
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tho yaar« 193f,lt«8 and 1 .3J. with th« Inortaa© In thc nanb«?«
frcn 1,361 l 19^7 to 4,669 In 1939, thß «»xpaiiaaa r>??^«»5«i?«^
ably. The Owitral organlaotl na aoÄtrlb'^tod abo»!t 44f' of* tho
total floata in 19rjf | thla rot© (coraaaad to ßbout : In 1939
a&d furthor äaor«aa«d to aboat EO; In 193Ö alt on^ tho flnanölQ
obiUatlonü of tha Oantrul oieanlaatlon -ara «praatlrr axtondad*
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-*.'he lo\; ad..iiaistrition e^penses v/era only possiole because mcst
of the v;or;.: v-as carriea out by voluntary neljers, ':^,nd only oe sons
doing clerical v.ork receivea üalaries. J-'he oettinc up of costly
or^anisati-ns ;;as avcided, and the 3U ^rvlsion Ox^the v;ork: vas
in Charge of sin::'!! Jom;aittees :nd Honorary helpera v/no ; cre
perüonaliy in uö; ;^3ted. -art of the adiniiiis.rixi on was carried
out by the trainees theriiselves.
In addit.on to the general traiiiing, eiasses in foreign
Iciii^^xii^es ana oth^r s üb je et s .vere he Id to -or'.:;par the triine:. s
für the conditions of tue cou..til^js of d9otin-tion. As the
majori ty v.ere tr -iaeä foi' x'ileotine, ulcse co-ojerati'-n ;;as
establiühed ;;itn the Cr j.in isati on for ^s..ish ^iön-^.rs for i^alestine
''Heohaluz'.
In Order to give a betxer surriniary ^b out the vjay che
training is carried out in the vario^^: 'joufjtries, a fev; m • re
detailo r^igardine, the ..ork of the resp 'aisi ble Organisation^ sre
set out belov/:
DEM.ARK. The traine^s a-e rncotly piaoea -.ith indiviaual fanaers.
a.'or group^ of Crthodo.i pupÜL^, houjes hive beeu r^ncea .nere
tuey live und Iceep house together, but during th. day tne y .ori-:
vvith faruers in the noignbourhood . fv^o Jo::oit.e^s ar e in
Charge cf the V;0rk.
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21.Mai 1940
Dr^Tartakower,
c/o Poale Zion,
275 Seventh Avenue,
New York City,
USA.
Lieber Dr.Tartakower,
Ich muss bekennen, dass ich Ihnen gegenueber ein schlechtes Gewissen
habe.Ich versprach Ihnen einen Artikel fuer das SAi.^;iELBUGH ueber Refugees
zu schreiben und tat dies mit der ernsthaften Absicht, dies Versprechen auch
einzuhalten. Und doch habe ich bis heute den Artikel nicht geschrieben und
ich fuerchte, ich werde ihn auch so, wie Sie ihn gewuenscht haben und ich ihn
urspruenglich dachte, vorlaeufig nicht schreiben. Ich will davon absehen,
begruendete Entschuldigungen fuer mein Versagen in diesem Falle vorzubringen,
hingegen aber will ich versuchen, Ihnen darzulegen, weshalb es mir schwer,
ja fast unmoeglich scheint, in diesen V/ochen ueber das Pluechtlingsproblem
zu schreiben. Ich muss Sie aber gleich davor warnen, dass die Darlegung
dieser ^ruende sehr ausfuehrlich sein wird, ja vielleicht glauben Sie am
Ende, dass dieser Brief doch zu einem Artikel geworden ist und in Ihr Saramel-
buch passt; dann ueber lasse ich es Ihnen, mit diesem Brief zu verfahren, wie
es Ihnen zweckmaessig scheint.
Und nun zu den Gruenden, weshalb es mir so schwer oder fast unmoeglich
scheint, ueber das Fluechtlingsproblem im allgrinen zu schreiben. Sie ^verden
verzeihen, wenn ich dabei, d.h. in der Darlegung meiner Gruende et'Nas weit
zurueckgreife :-
!• Es ist jetzt etwas m^hr als 20 Jahre her, seitdem ich mich, auf Ver-
anlassung unserer Bewegung, zum ersten Male mit F lue cht lings fragen beschaef-
tigte. Daraus ergab sich im Laufe der Jahre meine allgemeine Betaetigung auf
dem Gebiete der juedisch-sozialen Arbeit. Aber nach 20 Jahren sehe ich mich
wieder dem Problem gegenueber gestellt, das seinerzeit Ausgangspunkt war.
Ob ich nun will oder nicht, ich fuehle immer wieder die Notwendigkeit, Ver-
gleiche zwischen jenem Fluechtlingsproblem vor 20 Jahren und dem der ^egenwart
aufzustellen.
Bs war damals, in den Jahren nach dem V/eltkriege, als hunderttausende
Juden aus Russland, Polen, Rumaenien und den anderen neuen Randstaaten zu
fluechten begannen. Diese Flucht war zwar in einem gewissen Sinne die Fort-
setzung^ jener F lue cht :^ings welle, die das russische und oesterreichische
Judentum seit Beginn des V/eltkrieges erlebte. Aber der Krieg war vorbei, die
Neuordnung und langverheissene nationale Befreiung im europaeischen Osten
war hereingebrochen. Die Juden, die ihr Leben retten wollten, fluechteten,
um den fuer sie blutigen Folgen der neuen Freiheit im europaeischen Osten
zu entgehen, Sie ergossen sich ueber Deutschland, sie gingen nach Konstanti-
nopel, wandten sich nach dem fernen Osten und schufen so, neben dem grossen
Problem der allgemeinen Flucht aus Russland, unser Spezialproblem, das der
juedischen Fluechtlinge oder, wie man damals sagte, der "Ostjuden*'. Die
Masse dieser Fluechtlinge imterschied sich von den juedischen Fluechtlingen
der Gegenwart sehr wesentlich. Neben dem ahlenmaessig unbedeutenden Teil der
juedischen Intelligenz und des juedischen Buergertums war es die proletarische
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oder proletarisierte Masse: Arbeiter, Kinder des juedischen Kleinbueryertums ,
in ihrer ueberwiegenden Mehrheit junge Menschen, die neben der Kotwendigkeit ,
aus ihren Wohnstaetten zu fluechten, auch die Hoffnung mit sich trugen, West-
europa, Amerika zu sehen, dort zu leben, zu lernen, frei arbeiten und frei
denken zu duerfen.
Das Europa der Nachkriegs jähre war zerruettet und hatte schwer an den
Folgen der 4 Kriegsjahre zu tragen. Dies galt im besonderen fuer Deutschland
und Oesterreich, die diese Wellen der Fluechtlinge sozusagen als die Vorhallen
Europas aufzunehmen hatten. Demobilisierung, Arbeitslosigkeit, Inflation, waren
die Schlagworte, die damals Deutschland beherrschten, aber schicksalshaft fuer
die juedischpn Fluechtlinge zu werden drohten. Und doch, wie geringfuegig war
das Problem eigentlich, und wie verhaeltnismaessig leicht schien seine Loesung.
Noch war Amerika nicht verschlossen, und eine grosse Zahl dieser Fluechtlinge
konnte alle Schwierigkeiten ueberwinden und einwandern. Weitere tausende fanden
den Weg nach Palaestina, und als Amerika in den Jahren 1925/24 seine Tore zu
schliessen begahii, gab es noch Moeglichkeiten in fast allen suedamerikaniochen
Laendern. Es war ein finanzielles Problem, aber eines, das loesbar schien; die
amerikanischen Juden haben damals durch den JOIKT wesentlich zu seiner Eoesung
beigetragen. Jene der Fluechtlinge, die nicht nach ueberseeischen Laendern gelan-
gen konnten, hatten sich im Laufe der Jahre ein gewisses Wohnrccht in Deutschland,
Belgien und Frankreich erworben. Sie wurden Arbeiter, kleine Fabrikanten, Kauf-
leute, schufen sich neue Existenzen und bildeten sozusagen die neue ost-juedische
Gemeinschaft in den westeuropaeis chen Laendern. Unsere Bewegung, soweit sie in
diesen Laendern Fuss gefasst hatte, war ohne diese neue Gemeinschaft nicht denkbar
In jenen Jahren, als wir zaghaft unsere ersten Schritte in Vjesteuropa
machten, schrieb Salman Rubaschoff einen Aufsatz unter dem Titel "DIE WEÜE
HERBERGE". V/ie recht war der Zustand damit vorausgeahnt. Eine Herberge, mir ein
Dach ueber den Kopf fuer voruebergehenden Aufenthalt sollten die westeuropaeischen
Laenderr fuer uns werden. Aber nicht nur fuer uns, die wir vor 20 oder 25 Jahren
in diese neue europaeische Y/elt einstroemten, sondern auch fuer jene, die wie
die Juden in Deutschland zu tiefst davon ueberzeugt waren, auf dem sicheren und
unerschuetterbaren Boden "der Heimat" zu stehen.
Die Probleme jener Jahre v/aren nicht einfach und die Zeiten grossen
Loesungsmoeglichkeiten nicht ohne weiteres guenstig. Aber das westeuropacische
Judentum war intakt. Ob es wollte oder nicht, es musste da und dort mit helfen
und in seinem eigenen Interesse darauf bedacht sein, so viel als moeglich zu
einer vernuenftigen Loesung beizutragen. Die Fluechtlinge selber waren nicht
nur Objekt einer volksfremden Philanthropie, sondern sehr oft erfolgreiches
Subjekt selbstaendiger Initiative und verantwortlicher Mitarbeit an all den
Versuchen, die zur Linderung der Notlage und produktiven Einreihung der Fluecht-
linge unternommen wurden. Und man mag ueber die Rolle und unsympathische Haltung
gewisser fuehrender Kreise des deutschen Judentums den Ostjuden gegenueber
denken wie man will, man darf doch nicht verkennen, dass auch diese fuehrende
Schicht des deutschen Judentums unter dem Einfluss einer, sozialen Erwaegungen
zugaenglich und offenen, nicht juedischen Umwelt stehend, bereit war, ein
erhebliches Mass von Verstaendnis fuer soziale Loesungsmoeglichkeiten und
Mithilfe zu ihrer Durchfuehrung aufzubringen.
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Die Fluechtlinge selber, namentlich jene, die aus einer gewissen
gesellschaftlichen Taetigkeit oder aus den politischen Parteien des russischen
Judentums kamen, entwickelten eine sehr erhebliche Initiative und trugen viel
dazu bei, das kulturelle Niveau und das gesellschaftliche Ansehen der Fluecht-
linge zu heben. Man muss nur an die Puelle der Organisationen zurueckdenken,
die aus jener Periode entstanden und zum Teile heute noch ihre Taetigkeit fort-
setzen: "Ort Ose", EMIG DIREKT", "JUEDIDSCHE YffiLT-HILi^S JCONFEKiJKZ" ; eine Anzahl
kultureller und literarischer Vereinigui^gen, neue Juden-Verlage, Zeitschriften
und Sammelbuecher waren der staerkste Beweis fuer die Tendenz der Fluechtlinge,
selber ihr Schicksal zu gestalten und von ihren Bemuehungen, bei den verschiedenen
Hilfstaetigkeiten und Committees mitbestimmend einzugreifen. So war es z.B.
unserer Bewegung in Deutschland moeglich geworden, auf die Gestaltung und Ent-
wicklung der Rechts- und Arbeitsverhaeltnisse der ostjuedischen Fluechtlinge
in Deutschland entscheidenden Einfluss zu haben und darueber hinaus gewisse
Methoden und Anschauungen, die sich aus der Fluechtlingsarbeit in Deutschland
ergaben, den internationalen Koerperschaften in Genf zu unterbreiten.
Trotzdem diese ostjuedischen Fluechtlinge aus allen Ecken des europae-
ischen Ostens kamen, stellten sie doch in sich eine irgendwie einheitlich
geschlossene und erfassbare Masse dar, die Ansatzpunkte fuer soziale, kulturelle
und politische Aktivitget boten. Die Frage ihrer Betreuung war erleichtert dadurch,
dass der grosse Fluechtlingsstrom, der nach Kriegsende einsetzte, nach wenigen
Jahren eigentlich aufhoerte oder eine nur sehr geringfuegige Vermehrung zeigte,
und man daher mit einer zahlenmaessig feststehenden Gruppe rechnen konnte.
II. Wie ganz anders ist die Entwicklung des neuen, im Jahre 1953 beginnenden
Fluechtlingsproblems. Ich gebeerte zu denen, die schon kurz nachdem der National-
sozialismus in Deutschland zur Macht kam, den Standpunkt vertraten, dass die
Juden in Deutachland nur durch eine so rasch v/ie moeglich durchzufuehrende Evakua-
tion gerettet werden koe nnen. Es gab gewichtige Gruende, die eine oeff entliche
Auseinandersetzung ueber diesen Standpunkt damals verhinderten.
Die Welt, - unsere enge juedische und die weite internationale - ist
nicht von dem Vorwurf frei zu sprechen, dass sie die Bedeutung dessen, was der
Nationalsozialismus sowohl fuer die Juden, als auch fuer die Politik im allge^
meinen darstellte, verkannt hat. Man troestete sich damit, dass nach den ersten
unruhigen Monaten wieder eine gewisse Stabilisierung der Lage der Juden ein-
treten wuerde, dass sie zwar einen Teil ihres Vermoegens verlieren und eine
schlechtere Behandlung erfahren wuerden, aber dass sie im allgemeinen irgendwie
werden leben koennen. Es erfolgte daher keine planmaessige Auswanderung, sondern
je nach den Ereignissen sahen sich die Juden gezwungen, ihr Hab und Gut zurueck-
zu lassen und in die Deutschland benachbarten Laender zu gelangen. Hier, in Hol-
land, in Belgien, in Frankreich, in der Schweiz, in der T sehe cho-Slovakei,
schufen sie erst das Fluechtlingsproblem, konnte sich doch die juedische Oeffent-
lichkeit dieser Laender nicht der Pflicht entziehen, den Fluechtlingen eine
gewisse Hilfe angedeihen zu lassen. Dort wo die lokalen Mittel der Judenheit
dieser ^aender nicht ausreichten, halfen dr Joint und der Central Council for
Jewish Refugees. Diese Hilfe musste gegeben werden, wenn man nicht den Regie-
rungen der Laender die ^andhabe geben wollte, mit Polizeigewalt gegen die^
Fluechtlinge vorzugehen und sie nach Deutschland zurueckzuschicken. Aber diese
Notstandsmassnahmen erforderten derart enorme Mittel, dass sie kaum noch etwas
fuer produktive Massnahmen zurueckliessen.
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Im Gegensatz jedoch zur ostjuedischen Pluechtlingswelle waren ein
erheblicher Teil der deutschen Juden doch in der Lage, groessere Geldmittel
mitzunehmen. Und wenn auch der groesste Teil des juedischen ^ermoegens in
Deutschland verloren ging, so haben doch zehntausende Juden so viel an Geld
gerettet, um sich in den neuen Laendern eine Existenz gruenden zu koennen.
Und so konnte man efnigstens in den ersten Jahren dieser neuen Fluechtlings-
Tragoedie sagen, dass der Unterschied zwischen dem polnischen und deutschen
Judentun in der gleichen S ituation doch der war, dass das Problem der deutschen
Juden durch seine zahlenmaessige Geringfuegigkeit Aussicht auf eine Loesung gab,
waehrend das Problem der polnischen Juden schon einfach durch die ungeheure Zahl
eine Loesng auf dem '<Vege der ^Auswanderung ausschliess. Wir waren bei der Auf-
stellung dieser Formulierung noch zu naiv, um zu glauben, dass eine Katastrophe
von so ungeheuerlichem Ausraass, wie sie das polnische Judentum nun doch betroffen
hat, ueberhaupt unmoeglich waere.
Biese neue Pluechtlingswelle hatte auch ihre inneren Schwierigkeiten
und eine vtrellig anders geartete Gliederung als die der Pluechtlinge nach dem
V/eltkriege t Handelt es sich doch nicht mehr um eine proletarische Masse, um
junge, arbeitsgewohnte und arbeitswillige Menschen, sondern um ein hochkulti-
viertes, der koerperlichen Arbeit entwöhntes Buergertum, das zwar in seinen
traditionellen freien und kaufmaennischen Berufen als Aerzte, Juristen, Tech-
niker, Chemiker, Forscher, Bankiers, Kaufleute, hervorragendes leisten konnte,
aber nicht jenen Typus darstellt, mit dem man grosse konstruktive Versuche
machen konnte* Die Ausnutzung der in diesen Pluechtlingen vorhandenen v^rirt-
schaftlichen und intellektuellen Potenzen erforderte ein vorsichtiges und wohl-
wollendes Eingehen auf jeden Einzelfall, um den Menschen erst nach Pruefung all
seiner Faehigkeiten und Eigenheiten so zu dirigieren, dass er ein nuetzliches
Mitglied der G esellschaft des Einwanderungslandes darstellen konnte. An dieser
wohlwollenden Form der Betreuung fehlte es zumeist und man konnte sogar erleben,
wie auch an diesem Problem die Geschichte sich immer wiederholt.
Wer gleich mir das Schicksal hatte, ein Jahrzehnt oder mehr Mittler
zwischen Ost Juden und deutschen Juden zu sein und spaeter diese Punktion zwischen
deutschen Juden und englischen - hollaendischen oder skandinavischen Juden auszu-
ueben hatte, der musste bis ins Tiefste erschuettert sein von der eigenartigen
Parallelitaet des juedischen Schicksals. Gab und gibt es doch keine abfaellige
Bemerkung, keine beleidigende Bezeichnung, keine gehaessige Verurteilung, die
deutsche Juden in ihren schlimmsten Exemplaren ueber Ost Juden vorbrachten, die
man nicht in diesen Jahren in jedem europaeischen Lande immer wieder von den
einheimischen Juden ueber die deutschen Juden, die als Pluechtlinge zu ihnen
kamen, vorgesetzt erhielt. Und die -^atsache, dass die deutschen Juden aus einer
so viel hoeheren kulturellen und wirtschaftlichen Schicht kamen, hat ihre Rolle
als Pluechtlinge nicht erleichtert, sondern erheblich erschwert«
Ich will hier nicht die Schuldfrage stellen und mich nur mit der
Feststellung abfinden, dass sowohl die Juden der verschiedenen Laender, als
auch die deutschen Juden, die als Pluechtlinge zu ihnen kamen, ein geruettetes
Mass von Schuld an dieser eigenartigen Situation hatten, dass Juden in diesen
Laendern zwar bereit waren, enorme Betraege fuer die Pluechtlinge auszugeben,
aber in fast keinem Falle die Bereitschaft zeigten, diese Pluechtlinge brueder-
lich und wohlwollend aufzunehmen, ihnen die geistige und seelische Einordnung
zu erleichtern. Aus diesem voelligen Versagen beider Teile ergaben sich Probleme
und Schwierigkeiten, die in der ostjuedischen Emigration nach dem Weltkriege
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kaum in dieser ochaerfe auftraten. Die Juden der westeuropaeischen Laender sahen
in den Fluechtlingen eine Gefahr fuer ihre eigene Existenz und versuchten, sich
soweit es irgendwie angaengig war, zu distanzieren und die Fluechtlinge zu iso-
lieren. Die Fluechtlinge, in eine fremde Umgebung gestellt, ohne Sprachkenntnisse,
aber mit einer erheblichen üeberschaetzung der eigenen Bedeutung ihrer Kenntnisse
belastet, sahen sich einer voellig fremden und unfreundlichen Welt £^egenueber, in
die einzudringen es ganz unmoeglich schien. Die durch die polizeiliche Begrenztheit
ihrer Aufenthaltsdauer in den Pluechtlingslaendern bedingte Unsicherheit, die
ünmoeglichkeit, arbeiten zu duerfen, die materiellen Sorgen des Tages fuer sie
selber und fuer jene, die noch in Deutschland geblieben waren, bewirkten eine
Erbitterung und Feindschaft der Welt und den Hilfscomitees gegenueber, die viel-
leicht nicht berechtigt, aber selbstverstaendlich scheint. Dies bewirkte aber
auch, dass die Fluechtlinge es fast an jeder Initiative zur Selbsthilfe fehlen
Hessen, dass sie zu einem willenlosen Objeky einer zwar gutgemeinten, aber
beschraenkten und engherzigen Philanthropie wurden.
Die Illusionen der Jahre I953 und 1954, in denen man sowohl auf eine
gewisse Regelung in Deutschland, als auch mit einer allmae blichen Liquidierung
des Problems rechnen konnte, zerstoben vollends, als durch die Einverleibung
Oesterreichs, durch die Okkupation des Sudetengebietes, durch die Hinzunahme
des Protektotates, durch die Teilung de» Tschecho-slovakischen Staates, die
Zahl derer, die als pot/entielle Fluechtlinge in Frage kamen, ungeheuer anschwoll.
Und wenn man nun ueber das Fluechtlingsproblem schreiben soll, muss man sich doch
fragen - wo ist eigentlich die Grenze ? - wer sind die Fluechtlinge ? Sind es
jene Juden, die Deutschland und Oesterreich verlassen mussten oder noch verlassen
werden muessen, weil ein System, wie es heute in Deutschland besteht, ihnen keine
Lebensmoeglichkoit bietet ? Sind die Juden der Tschecho-Slovakei auch noch
Fluechtlinge in dem Sinne, dass sie nie mehr wieder zurueckkehren koennen ? Sind
die Juden in Polen mit dazu zu zaehlen, oder sollen wir annehmen, dass eines Tages
nach der Wiederherstellung der Tschecho-Slovakei und i ölen es fuer die Juden, die
diese Laender verlassen haben, und fuer jene, die noch dort geblieben sind, die
Moeglichkeit eines geordneten Lebens gegeben wird ? larä es fuer die deutschen
Juden ebenfalls die Moeglichkeit einer Rueckkehr geben ? All dies sind Fragen,
auf die es keine Antwort gibt, die unabhaengig sind von dem Ausgang des Krieges.
III, Die tragische Kompliziertheit des neuen juedischen Fluechtlingsproblems
hat Formen angenommen, die frueher einmal auch nicht in den schlimmsten Phanta-
sien haetten erdacht werden koennen. Mir ist kein Vorfall in der neueren Geschichte
bekannt, in dem 20,000 Kinder von ihren Eltern getrennt und allein in die 7/elt
geschickt werden, ohne die Gewissheit, ja kaum mit der Hoffnung, ihre Eltern je-
mals wieder zu sehen. Diese Trennung der Kinder von ihren Eltern erfolgte nicht
etwa wie waehrend des Buergerkrieges in Russland oder waehrend eines Erdbebens,
gewaltsam und ploetzlich, sondern vorbereitet und organisiert; bewusst und bei
vollen Sinnen gaben Eltern nicht nur ihre Zustimmung, sondern sie baten und fi«i
flehten darum, dass man ihre Kinder wegnehme, dass man sie rette aus einer HoeOle
in der das Leben nicht mehr lebenswert schien. 6,000 - 7,000 dieser Kinder sind '
durch die Jugend Aliyah nach Palaestina gekommen und werden immerhin nicht nur
physisch, sondern auch juedisch erhalten bleiben. Das juedische Schicksal der
anderen 12,000 - 13,000 Kinder, die verstreut in Holland, Belgien, England und
Inder Schweiz sind, a;he int voellig ungewiss und es fehlt an jeder planmaessigen
ueberlegung, was aus diesen Kindern eines Tages werden soll. Von irgend einer
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juedischen Erziehung kann ueterhaupt keine Rede sein. Tausende dieser Kinder
teilen das Schicksal von 35,000 oder 40,000 juedischen Pluechtlingen, die
gluecklich waren, als sie sich aus Deutschland gerettet glaubten und wenigstens
voruebergehend in Belgien und Holland, in Luxemburg und Daenemark eine Unterkunft
finden konnten. All die Muehe, all die enormen Kosten und die ungeheuerliche
Arbeit, die hier geleistet wurde, scheinen durch den ^erlauf, den der Krieg
genommen hat, voellig sinnlos, sind doch diese zehntausende juedischer Menschen
wieder in den Haenden derer, vor denen sie sich zu retten versuchten*
Puer den Umfang dieser Tragoedie nur ein Beispiel: Fuer die Chaluzim
aus Deutschland ist seit dem J'ahre 1933 die Moeglichkeit einer Hachscharah im
Ausland geschaffen worden, d.h. Chaluzim, die vorher in Deutschland oder Oester-
reich eine Zeit lang ihre Hachscharah hatten, sind genauestens auf ihre koerper-
lichen und geistigen Faehigkeiten geprueft worden und organisiert nach den ver-
schiedenen ^aendern des europaeischen Auslandes zur Fortsetzung ihrer Hachscharah,
bis ihre Aliyah sich ermoeglichen laesst, gebracht worden, Von den 4,669 Menschen,
die auf diese Weise im Jahre 1939 ausserhalb Deutschlands ihre Hachscharah erhiel-
ten, konnten 860 emigrieren, 381 wurden vom Krieg in ^olen ueberrascht und ein
Teil von ihnen wartet heute in Wilna auf Rettung. Von den restlichen 5,500
sind an 2,000 in Daenemark, Schweden und HollEind verblieben und vielleicht fuer
immer verloren. Puer die Hachscharah dieser Menschen sind allein im Jahre 1939
dank dem verstaendnisvollen Interesse des Joint und des Central Council in
London sowie der grossen Opferbereitschaft der Juden in diesen I^aendern fast
$ 250,000.- ausgegeben worden. Dabei koennen die Muehe und die Arbeit, die hier
investiert wurden, ueberhaupt nicht a^eschaetzt, die Hoffnung, die in diesen
jungen ^»»^enschen geweckt wurde, nie ermessen werden.
W(D also soll heute, wo die V/elt in Flammen steht, auch nur der
Versuch gemacht werden, diese Bemuehungen fortzusetzen oder neu aufzunehmen ?
IT. Die Grenzen des Fluechtlingsproblems sind heute nicht mehr abzusehen
und koennen unmoeglich gezogen werden. Es gibt auf der einen Seite die Tatsache,
dass aus Deutschland, ^esterreich und der Tgchecho-S lovakei 80,000 Juden nach
Palaestina gingen^ 80,000 nach ü.S.A. und 67,000 nach anderen ueberseeischen
Laendern. Diese Juden sind keine Fluechtlinge , sondern Einwanderer, mit dem
Recht, in den Laendern, in die sie eingewandert sind, sich niederzulassen, zu
arbeiten, eine Existenz zu begruenden und eines Tages staatsangehoerig zu werden.
Sie stellen nur ein finanzielles und organisatorisches Problem dar, ihnen muss der
Uebergang und die Einordnung zum Teil noch ermoeglicht werden. Das Schicksal
von ungefaehr 180,000 anderen Juden aus Deutschland, Oesterreich und der Tschech-
Slovakei, die sich in den diversen europaeischen Laendern befanden, ist voellig
unbestimmt. Zum Teil sind sie, wie in Daenemark, Holland, Belgien und Luxemburg,
wieder in den Haenden der Nazis, zum Teil erleben sie, wie in Prankreich, das
traurige Schicksal der Internierung als feindliche Auslaender, zum Teil sind sie
in England von demselben Schicksal bedroht. Eines aber ist ihnen allen gemein:
Ungewissheit ueber ihr Schicksal, Unsicherheit fuer den Tag und kaum eine Hoff-
nung fuer den Morgen. Wie soll unter diesen Umstaenden geplant werden, was eines
Tages mit diesen Pluechtlingen geschehen soll und wie soll mit einer derart
zerbrochenen und zerruetteten Masse ueberalteter Menschen - fast die Haelfte d er
MsÄSKkK» Fluechtlinge duerfte das 40zigste Lebensjahr ueberschritten haben -
ein konkreter Versuch gemacht werden. Wo sollen die Mittel herkommen, um mit
diesem Menschenmaterial kolonisatorische Experimente zu machen. Auch darauf
gibt es heute keine Antwort,
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o
o
- 7 -
Es waere unbescheiden und ueberheblich, den ^ersuch zu machen, ange-
sichts einer derartigen S ituation neue Plaene zu schmieden. Es bleibt daher
nichts anderes uebrmg, als sich der Hoffnung hinzugeben, dass eines Tages die
Menschheit wieder zur Vernuenft und die Welt in Ordnung kommen wird. Wenn es
soweit ist, dann werden jene, die ueber die Neuordnung der Welt zu bestimmen
haben, nicht daran vorbei gehen koennen, auch dieses Problem mit zu behandeln.
Und welches Ende der Krieg auch immer finden mag, eines ist sicher, er wird
eine grosse allgemeine Not und Armut zuruecklassen, die Not des juedischen
Volkes aber wird ungeheuerlich sein. Wie wir dieser Not entgegentreten sollen,
wo wir ansetzen sollen, ist kaum zu uebersehen. Eines ist sicher, dass unbe-
schadet aller Sorgen und aller Schwierigkeiten, die wir in diesen Jahren in
Palaestina erlebten, das Land die Feuerprobe, auch fuer die Loesung des aktuellen
Fluechtlingsproblems, bestanden hat und es wird darauf ankommen, dass wir unbe-
schadet unserer nationalen und politischen Aspirationen, die uns mit Palaestina
verbinden^ immer wieder auf den entscheidendeh Beitrag hinzuweisen, den es fuer
die Aufnahm.e von Zehntausenden von Fluechtlingen beigesteuert hat.
Wenn darueber hinaus noch weitere kolonisatorische Versuche in irgend
welchen fernen Laendern gemacht werden sollten, wie gerade jetzt in San Domingo,
dann muss uns eine Erkenntnis klar sein, dass jeder dieser Versuche immer nur
einen kleinen Beitrag zur Loesung unserer grossen Not darstellen wird»
Um aber diesen Beitrag so konstruktiv als moeglich und so juedisch
als moeglich zu gestalten, muessen wir dafuer Sorge tragen, dass jeder dieser
Kolonisationsversuche an Palaestina gebunden ist, im Interesse des juedischen
Volkes und im Interesse eines Erfolges dieser Versuche. Das Menschenmaterial,
das uns zur Verfuegung steht, ist nicht ohne weiteres fuer Kolonisation geeignet,
die Erfahrungen, die wir in Palaestina gesammelt haben, muessen hier nutzbrin-
gend angewandt werden. Die Judenheit Palaestinas, die juedische Arbeiterschaft,
werden das Opfer bringen muessen. Hunderte und vielleicht Tausende ihrer besten
Menschen fuer eine Zeit abzugeben, damit sie Puehrer und Leiter fuer jeden neuen
Koloni^ationsversuch stellen. Dieses Opfer wird reichlich Entschaedigung finden,
wenn durch den Einfluss dieser Menschen nicht nur die technische Seite der
Kolonisation gefoerdert wird, sondern wenn sie auch beispielgebend fuer jene
Lebensform werden, die die Grundlage fuer unsere Arbeit in Palaestina bildet.
Nur in einer Bindung an Palaestina und nur durch die Mitarbeit palaetinensischer
Menschen kann ein fruchtbarer Erfolg all dieser Kolcnisationsversuche erzielt
werden. Ohne diese Bindung sind sie dazu verurteilt, kurzlebige, philanthropi-
sche Experimente zu bleiben, die keine Bedeutung fuer die ungeheuerliche Notlage,
der wir nach Beendigung des Krieges gegenueberstehen werden, haben koennen.
Das ist einiges von den Ueberlegungen, die mir in den Sinn kamen,
als ich ueber den von Ihnen gewuenschten Artikel nachdachte. Es ist nicht
alles, was ich dazu zu sagen haette, aber schon das hier Gesagte wird Sie davon
ueberzeugt haben, dass es wirklich unmoeglich ist, heute ueber das Fluechtlings-
Problem zu schreiben, wenn man mehr als einen historischen Abriss geben will -
und fuer historische Darstellungen scheint mir der Augenblick Hiiakk wenig
geeignet.
Herzlichst
Ihr
S. ADLER ^.UDEL.
NOTE FOR Iffi> KUBOWITZKI,
REGARDING MY FIRST JÖUHI^EY TP S'ffi^DEN,
1« During my first visit to Sweden (Pebruary-Ivlay,1945) the Swedish
Government accepted my Suggestion to rescue Jewish children frora Nazi
occupied countries and decided to approach officially the Gerrnan Govern-
ment with the request that Germany should permit the transport of 20,000
Jewish children frora Gertian occupied countries into Sweden. The age limit
of the children was fixed from 5 "to 15 years. They were to be taken from
a West-Easterly direction, which means from France, Belgium, Holland,
Germany, Czechoslovakia, Poland. This order was suggested as it was presumed
that it would be easier to get the approval of the Germans to take first the
children from France and then from Polando It was also taken into considera-
tion that older chil-iren from the V/estern European countries and the youngest
from Poland should benefit as these young children would not be able to
report about the prevailing conditions©
2» The decision of the Swedish Government was based on the following
3 conditicrns:
(a) England and America should jointly undertake to provide for
the maintanance of the children during theit stay in Sweden;
(approx.S 1 per head and day) ,
(b) the English and American bloDckade authorities should permit
an increase in the Import of food for the 20,000 childreno
(This condition was of psychologioal importance to avoid public
agitation in Sweden where the food Situation was at that tirae
not very good) .
( c) England and America were to give a Joint guarantee to remove
the children from Sweden immediately after the war*
3o As soon as I received from the Swedish Government the verbal informa-
tion about their decision, I visited the American and English Embassies.
In my presence they telephoned with Mr .Gustaf Moeller, the Swedish Minister
for Social Affairs, who confirraed his Government* s decision. Both Embassies
reported the matter immediately to their respective Governments.
4« After my return to London I reported to the Foreign Office about my
negotiations. They had already the report from the British Embassy in Stock-
holm. The Jewish Agency suggested to take the decision of the Swedish Govern-
ment as the first result of the Bermuda Conference. (The Bermuda Conference
ended a few days before I returned to LondcDn:)' and they cabled to Dr.Wise in
New York informing him about their Suggestion. Sir Herbert Emerson was also
informed about the deciaicn of the Swedish Government. He was greatly inter-
ested and considered the decision to be the first positive step of a neutral
Government regarding* the rescue cDf Jews from the Continent. The Foreign
Office and Sir Herbert Emerson came to the conclusion that as the matter was
of considerablc importance it should be dealt with entirely by the British
and American Governments and that in order to avoid difficulties the stricteet
secrecy should be observed,
- 2 -
- ^5 -
\
5.
Months passed by and nothing happened, although the Jewish Agency
geard from time to) time from the British Foreign Office that negotiations
were pending between the British and American Gcvernments regarding the
giiaranteeß njentioned under paragraph 2 of thi8 ncDte. That the question
was under Cirnsideration of the tv/o Governments can be seen from the statement
made by Dr. Breckini'idge Long for the Comraittee oDn Foreign Affairs of the
House of Repräsentatives on Friday, November 25th,1945j when he referred to
"a neutral Government v^hich asked the Germans tO) release 20,000 Jewish children
from German^«,'* **Sh€ wculc take care of them there and we would contribute to
their expenses«.c" The German Government, the request haviigbeen made some time
ago, haß not indicated that it will accept; neverthelesa we are trying to get
the neutral Government tc continue its activities«** (Page 29, quoted from
JEWISH COMuENT NOo23, December 24th,1945) •
6« I am not convinoed that Mr. Breckingridge Long' s statement is entirely
correct« It was much later than November 1945 that the Amer:lcan and British
Government s replied to the Swedish Government. But it is correct that the Swe-
dish Government, at the end of 1945 was» no longer willing to continue its
initiative because since April, when they made their decision about the 20,000
Jewish children, the relation between Germany and Sweden had considerably
deteriorated. Sweden had at that time cancelled the agreement with Germany
regarding the transport of German troops through Sweden, reduced its delivery
of iron ore to Germany and, furtherroore, much t# the annoyance of the Germans,
had accepted many thousand Jewj.sh and non-Jewish refugees from Denmarko The
time was therefore not very favourable for an approach to the German Government <
7» There is, of course, no guarantee that Germany would have accepted the
Swedish Suggestion, but the possibility was not to be ^xcluded. If the British
and American Governments would have acted quickly, the Swedish Government would
have had no reason not to stand to their undertaking« But as it took the two
Governjnents such a long time to agree to the three simiple conditions, the
Swedish willingness did bring no positive results but demonstrated to the
neutral Government that the question •f rescue of Jews was not of such import-
ance as I indicated it in my negotiati#ns.
St Adler-Rudel
22.ia945
M^rch 23, 190.
In nccnrv-il/ince ^dt^ t^-e rc;ue?t-, prori^intGd at yesterday^s aeetinri of the
i«atvian t)>nuiiittGe by MesartJ» Teldliun and Itaakin, I asked i>r, TartAkower
to iieüd c.*- cp.ble f.t o]u;o to Adler ^^J^-^el, riow in v'DtoCk!iol?'.i, aiid to a.-;!;
hlm
/
1- Wbethcr /le cioild /-et and then forwei'd to us t«o?r^e infonn-
Exp . av
TELEGRAM.
KUNGL. TELEGRAFVERKET.
fur=tf-1.z
^
newj'-ork et345 36/35w 30/3 nil cial
VIA GÖTEBORG- RADIO
=nlt=
adler rudel care mosaiska f orsamlingen
wahrendorf sgatan 3 stkra
please investigate prospect of realization of Suggestion
svenska morgenbladet march 29 concerning utilization of enpty
s^vedish ships returning from ^;reece for transportation jewish
refugees
kubowitzki tartakower
/
Form, nr 185.
(1939)
Lithügrafiska AU., Norrk.. Hi'4 42. l,aH).00()
^ >
o
s •232-254
Der Beginn der illegalen Transporte^
In diesen ersten Oktobertagen sah Abba Munk seine Hauptaufgabe darin,
bei der Organisierung, die Juden auf raschestem und sicherstem Wege aus
Daenemark ueber die schwedische Kueste herauszubringen, zu helfen. Die illegale
Verbindung zwischen Daenemark und Schweden war vorher schon sehr beschraenkt
und Abba Munk stand auch kein Apparat, den er haette einsetzen koennen, zur
Verfuegung. Er hatte weder Boote, noch Menschen und Geld.
Aus dieser Situation wurden die Menschen der Untergrundbewegung in
Schweden durch zwei Paktoren herausgezogen: die Bereitschaft der Schweden -
sowohl der Bevoelkerung als auch der Regierung - sich fuer die illegale Ret-
tungsaktion einzusetzen einerseits, und die Initiative einer Anzahl von Juden
in Schweden andererseits. Innerhalb der Juedischen Gemeinde in Stockholm
bildete sich im Laufe der ^erfolgungs jähre ein Kreis von Menschen, die ihre
Hauptsorge darin sahen, den von den Nazis verfolgten Juden zu helfen. Es waren
dies jene Menschen, die sich - sehr oft ohne Erfolg - um Einwander ungsgenehmi-
gung fuer Hitler-Fluechtlinge, um Ausbildungsmoeglichkeiten von Chaluzim und
aehnliches bemuehten und die bereit waren all denen, die sich in Gefahr be-
fanden, zu helfen. Diese Anstrengungen wurden waehrend des ^rieges erhoeht.
Die Juedische Gemeinde in Stockholm unterhielt eine staendige Verbindung mit
den internationalen juedischen Organisationen, die ihrerseits beim Unterhalt
der Fluechtlinge und hauptsaechlich bei der Finanzierung von Ueberseetransporten
halfen.
Im Mai 1943 kam Adler-Rudel, der Verantwortliche der Jewish Agency
for Palestine fuer das Londoner Buero, nach Schweden. Waehrend der^ft^muda-
Konferenz schlug Adler-Rudel der Agency ein Arbeitsprogramm in den neutralen
Zufluchtslaendern, vor allem in Schweden und Portugal, vor. Er selbst fuhr
nach Schweden, um Hilfe fuer die europaeischen Juden zu organisieren. Er bat
die schwedische Regierung der deutschen Regierung die Freilassung von 20.000
juedischen Kindern zwecks Deberfuehrung nach Schweden vorzuschlagen. Wenn
auch die schwedische Regierung diesen Vorschlag nicht ablehnte, gelangte er
nicht einmal in das Stadium eines ernsthaften Versuches. In seiner Unterhaltung
ueber dieses Thema mit dem Minister fuer soziale Angelegenheiten (Gustav
Moeller) brachte Adler-Rudel auch die Frage der Zukunft der daenischen Juden
vor. ^r sprach die Befuerchtung aus, dass eines Tages auch die daenischen Juden
werden fluechten muessen, mehr noch, er war der Meinung, dass es gut waere, wenn
sie Daenemark schon vorher verlassen wuerden. Es war dies um jene Zeit, als
eine Anzahl von Chaluzim flohen und damit den Zorn der Deutschen erregten.
Gustav Moeller antwortete ihm, dass er es auf sich nimmt dafuer zu sorgen, dass
jeder daenische Jude, der an die schwedische Kueste gelangt, wohlwollend auf-
genommen wird und wenn - wie Adler-Rudel vermutet - die Lage sich ernstlich
verschlechtern sollte, Schweden alles nur moegliche tun wird, um zu helfen.
Wie wir gesehen haben, hat Moeller sein Wort gehalten. Aber Adler-Rudel hat
sich mit dieser Versicherung nicht zufrieden gegeben. Er hat den Kauf eines
- 2 -
- 2 -
Bootes zur üeberfuehrung der anderen Chaluzim von Daenemark nach Schweden
vorgeschlagen. Mit Hilfe einer Anzahl von Z ionist en in der Stockholmer
Gemeinde hat er eine Sondersammlung veranstaltet, bei der 30.000 Kr. auf-
gebracht wurden, welche zum Kauf des Bootes *' Julius" erforderlich //aren.
Das Boot wurde erworben, im Sommer ^945 gesetzlich eingetragen und dem
Hechalutz uebergeben. Im Buero von ritz Hollander, dem Teilhaber einer
der grossen juedischen Handelsfirmen in Schweden wurde dann mit Initiative
von Adler-Rudel ein "Komitee fuer Zusammenarbeit" gegruendet , dem sich fast
alle juedischen Organisationen in Stockholm anschlössen. Die Aufgabe dieses
Komitees bestand darin, sich offiziell mit Rettungsmoeglichkeiten zu befassen.
Einer der Angestellten von Hollander schlug Hollander und seinem Teilhaber
Norbert Masur vor, mit der daenischen Untergrundbewegung in Stockholm in
Verbindung zu treten, um mit deren Hilfe Rettungsmoeglichkeiten fuer die
daenischen Juden zu pruefen. So entstand die Verbindung von Hollander und
Masur zu Abba Munk.
o
f
Sachet Hilfe der Internierten Juden
Dr,7JC./EE.
I.
Stockholm, den 20.September 194i
Stempelt Aussenministerlum eingelangt
am 5.0kt.44 »r*826l
Vertraulich
An das Aussenministerium der CSR
in London
Zum tele^praphischen Erlass Nr«19275/44t
Herr Adler-Rudel hat mich im Buero fuer eine kurze Xeit Freitag den
8. djif .besucht* Ich habe ihn zu mir nachhause zum Mittagessen eingeladen,
weil ich einen Anfall von akutem Rheumatismus hatte, fuer Dienstag, den
12. d.M.
Adler-Rudel erzaehlte von London und im allgemeinen ueber seine Mission
in Schweden. Er selbst macht sich keine grossen Illusionen, weil die Hilfs-
aktion eingeleitet wird zum Zeitpunkt, wo es schon zu spaet ist und eine
praktische Hilfe auch nicht mehr moeglich ist. Ich meinerseits informierte
ihn vom Ergebnis meiner Intervention beim Gesandten Boheman, dass die
Schweden unseren Juden in Ungarn helfen sollen.
Daraufhin sagte mir Adler-Rudel, dass die wertvollsten juedischen
Elemente jetzt in Thereeienstadt sind. Dort befindet sich die Majoritaet der
juedischen Intelligenz, darunter einige Personen von hervorragendem Niveau.
■i'agr? 9ß ?^tQht mogglich die Russen zu bitten^ dass sie ihre Kriegaonera,
UgfigP gg Qlmrichten, dass sie sich so bald als moeglich des Theresienataedter
La^rs bemaechtjgen ? Adler-Rudel ist sich dessen bewusst, dass in diesem
Wunsche viel Phantastisches ist, aber es ist tatsaechlich der einzige v/eg
zu einer wirklichen Hilfe. Keennte ich ihm behilflich sein, daas ihn ieman^
3iP d^r blasigen SQV.ietlogation in dieser Sache emrfaengt ? Ich versprach
ihm alles was in meiner Macht ist zu tun, sobald mein Fieber vorbeigeht.
Zwei Tage spaeter habe ich den Legat ionsrat Seraenov ersucht zu mir nachhause
zu kommen und erzaehlte ihm den Inhalt des Gespraechs mit Adler-Rudel und
ersuchte ihn, Frau Botschafter Kollontay zu informieren und ihr die Sache
zur Ei-waegung vorzulegen. Am naeohsten Tag, abends den 15. d.M., hat mir schon
Adler-Rudel relefoniert, dass "er bereits bei Frau Kollontay war, dass sie fuer
die Sache das lebhafteste Interesse zeigt und ihm versprochen hat, dass sie
Belbst die Bitte der Jewish Agency mit ihrer Empfehlung ihrer Regierung
vorlegen wird.
Dr.W.Kucera
Vor der Ablage nochmals Dr.-^^'rischer
z\ir Information
y
(
Zum Bericht von Dr^Kucera l^/yertr./AA vom 20.September 44
bemerke ichi
!• Ich bin nicht ganz eicher, ob mein Freund Adler-4^udel sich vorher
die Landkarte angesehen hat um fe st ssu stellen, wie entfernt Theresienstadt
von den jetzigen militaerischen Operationen liegt. Ich weiss auch nicht,
ob das Prau Kollontay klargeworden ist» Aber wenn auch in dieser Form der
gante Plan ein bischen phantastisch aussieht, waere es ein Fehler das In-
teresse, das Frau Kollontay fuer diese Sache gezeigt hat, nicht auszunutzen.
2. Es stimmt, dass in Theresienstadt vielleicht die wertvollsten
Elemente des tschechoslovakischen Judentums sich befinden. Wir wissen Jedoch,
dass zumnidest 7,000 • aber offenbar viel mehr - von ihnen nach Birkenau ueber-
fuehrt wurden. Es ist «war bekannt, dass von diesen Opfern 4 #000 ermordet wurden,
doch das Schicksal der anderen ist, glaube ich, nicht bekannt • Mit Ruecksicht
torauf, dass Auschwitz und Birkenau sicherlich viel frueher in den Bereich der
Roten Armee sich befinden werden, waere es vielleAcht zweckmaessiger fuer diese
Lager das zu verlangen, was Adler-Rudel fuer Theresienstadt verlangt hat»
}♦ Wenn dieser Standpunkt akzeptiert nerden sollte, sollte vielleicht an
Kucera telegraphiert werden, dass er selbst o4er durch Adler-Rudel bei Frau
Kollontay in diesem Sinne intearveniere ♦
4. Vielleicht koennte auch der Gesandte Kraus ueber die Sache mit dem
Botschafter Lebedev sprechen.
5. Schliesslich schlage ich vor, dass Aeber den Bericht von Kucera Ing.
Frischer informiert werde. (Aus weiter angefuehrten Gruenden nicht notwendig).
Dr.Fischli 1. Die Russen aendern nicht und werden nicht aendern ihre Kriegs-
plaene ausser aus rein militaerischen Gp^enden.
2m Theresienstadt wird ueberhaupt noch lange ausserhalb des Rahmens
der Operationen sich befinden.
3. In der Sache Auschwitz und Birkenau wird er die Russen sowie die
anderen ^erbuendeten informieren. (6.D.?) Ü.3. Flugwaffe hat sich
uebrigens bereit erklaert, die Krematorien zu bomÄardieren.
V
Kr.» 115/vertr./44
Sache I Adler-Rudel SSSR Hilfe
fxier Thereaienstadt
Dr.T,K./KE,
EingtngSBtempeli
14 .NOV. 1944 - 26945.
Dr.Fischl
Stockholm, den 24 .Oktober 1944
Vertraul Ich
An das Ministerium des Aeussern der CSR
in London
InErgaenzung der Nr.73/vertr./44 vom 20.September 44.
Herr Adler-Rudel, der sich zur Rueckkehr nach London vorbereitet,
hat angefragt, ob aus Moskau irgend eine Antwort auf seine Inter^rention
beim Botschafter Frau Kollontay, eingelangt ist. Der Legationsrat Semenor
hat mich informiert, daas aus Moskau nichts gekommen ist und sie erwarten
auch keine Antwort. Es versteht sich, dass sie alles unternehmen werden,
was die militaerische Situation erlaubt. Es waere auch nicht gut zu viel
darueber zu sprechen, damit das die Deutschen nicht erfahren und keine
ihrer bewaehrten "Gegenmassnahmen" unternohmen.
Trotzdem wird er in Moskau anfragen, ob sie fuer ihn irgend eine
Antwort haben. Sollte sie vor der Abfahrt Adler-Rudels einlangen, wird
er mir das sagen, um Adler4^udel noch informieren zu koennen.
Dr. K.
/
Zur Kenntnisnahme
Dr.Fi8Chl
vidi Fischl 20.XI.
Zur Kenntnisnahme Dr.Ondracek - vidi
Juedische Frage - Hilfe fuer Theresienstadt
/
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TELEGRAM
Skriv tydligt!
Fullsiändig adress är
av viki för telegrammets sakra
och snabba befordring.
Moi spräkbruket stridande
sammanaättningar eller för-
ändringar av ord äro icke
üUätna.
Utstrykningr eller änd-
Hng ä telegramoriginalet skall
vara vitsordad av avsändaren
eller hans ombud.
Skiljetecken avtelegra-
ferat endaat pä uttrycklig be-
gäran och ingä da i det taxe-
rade ordantalet.
Väntas svar i telegram-
met, bor avsändaren införa
namn och adress i staiionens
adressbok eller ä särskild blan-
kett, som tillhandahälles pä
begäran.
Taxerade tjänstean-
märkningar (skrivas framst
i adressen i sin förkoriade
form och ingä i det taxerade
ordantalet), exempelvis:
— Lx — (lyxblankett)
z:=: D == (iltelegram)
— RP~ (svar betalt)
=zz TC = (kollationeras)
— PC ^- ( mottagningsbevis)
— MP~ (egenhändigt)
— TF— (uttelefoneras)
Anm. ang, expeditionsiiden
Avsänt
Avgift:
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Form, nr 201
(1941)
Lithografiska A.-B., Norrk., 30/4 41. 1.000,000
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TELEGRAM.
Skriv tydligt!
Fullständigr adress är
av vikt för telegrammets sakra
och snahba befordring.
Mot spräkbruket stridande
§amman»ättningar eil er för-
ändringar av ord äro icke
till&tna,
Utstrykning eller änd-
ring ätelegramoriginalet skall
vara vitsordad av avsändaren
eller hans ombud.
Ski/Jetecken avtelegra-
feras endast pä uttrycklig be-
gäran och ingä da i det taxe-
rade ordantalet.
Väntas svar A telegram-
met, bor avsändaren införa
namn och adress i stationens
adressbok eller ä särskild blan-
kett, som tillhandahälles pä
begäran.
Taxerade tjänstean-
märkningar (skrivas främst
I adressen i sin förkortade
form och ingä i det iaxerade
ordantalet), exempelvis:
— Lx ^ (lyxblankett)
^=: D ^= (iltelegram)
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1, Döring ii^ flrat Tiait to Swedan (F«braa»y-May, 1943)
the iiwediah öovcrnment aoospted my auggeation to reaoaa Jewiah
ehlidren from Kaal oocupled ooantriea and dacided to approach
offioially tha German Government with tha raqaaat that Öermany
shoaid permit the tranaport of 20,ÜOü Jawiah ohildrön from
German oooapiad oountrlas into 3wed«n. The age limit of tha
ohiidren wua flxad from ö to 13 yeara. They wera to b« taJcan
from a .Veat-Cauterly direotion which maana from 'ranoa, Belgium
Holland. Germany. CzeohosloTukia, Poland. Thia order waa
auÄgestod ua tt was preaumed thut It waald ba aaalar to get tne
approvul of the Germans to take firat the ohiidren frr^ Franoa
and tben from Poland, It tiaa alao taicen into oonaiaeratxon
tiiat oldar oliillron from tha .^eatorn uropean oountriea and
the yoongaat from Poland shoaid banefit aa theae yoang ohiidren
vDould not be abla to report rauch aboiit tho provailing ounditlona.
2, Tha daoiaion oi the siwadiah Govarnmant was basod on the
folloTwiiig 3 oonditiona:
(a) England and iuner iou ahoald jointly unflertakö to provifle
for the raaintananoe of the ohiidren durine tt^^ir atay
(b) the linglish and Amerioun Bloclsxda aathoritiea shoaid
permit an inore-^ae in the Import of food for the 20,000
ohiidren. (Thia oondition waa ^payohologioal importanca
to avoid pablio agitation in 3wcfden where the food j
aitaation was at that tinie not mry p»od). i
(a) Bnpland and Amerioa were to piva a Joint guatantee to
ramove the children from Swedan Immcdiataly after tha
war*.
3, Aa aoon aa I raoeivod from the Swadiah Government the
verbal information aboat their daoision, I viaited tho Amerioan
and Knfflish Eabc.aaiaa. In my preaenca they telephoned with
Mr. G'iataf Moallor, the dwadiah Miniater for dooial Affalra,
who oonfirmed hia Government »a decisi^n. Both Bmbaaaiea
raportad thr, mutter tairaediately to their raapeotiva ^ovarnmanta.
\
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f
1
4# After my retarn to London I reportad to the Porsign
Offiot abcat my negotiationa. They had already tha report
from tha British limbasay in Stookholm. Tha Jawish Agenoy
aoggeated to taKB ttie decision of the äwadiah Government as
^he nrst resdlt of the jbermada Oonlerenoa, (The ßermuda
Confaranca andad a faw daya befora I retarnad to London), and
thay oablad to Dr. Wise in New York informing him about thair
suggeation« Sir Herbert Bmerson was also informed about tha
daciöiün of the awadish GovQrnmant« IIa was graatly intereöted
and oonsidarad tha daoision to ba the first positire atep of
a neutral Goverrsnent regarding the resoua of Jews from tha
Continent. The Foreign Offioa and Sir Herbert Bmerson oama
to tha oonolusion tliat as tha matter was of oonsiderable
Importanoe it should be dealt with entiraly by the üritiah
and Amerloan (lo vernments and that in order to scroid diff iojltles
the stricteat seoreoy alx)ald ba observed»
5* iJontha paüsed by and nothing happenad, althcagh the
Jawish Ageuoy liearfi from tirca to time from the british Foreign
Offioe tßat negotiations wore janding between the British and
American öovornmenta regarding the guarantaes mentioned jjidar
Paragraph 2 of this nota* That the quaBtiun wau undor
oonsiderat iun üf the tvi'O uovürninoiits oan be soen froni tha
atatemant mada by llr. Breoicinridga Long for tha Oommittoe on
Foreign Affairs of the House of Kepresentativas on i'riday,
November 25th i94;ä> when ha reierred to '^a nuutral üoveriuiout
whioh asied tlia Gormans to releaae 20,000 Jev^iah children
from German.#\ ••'' '^She woald take care of them there and wa
W)uld oontribute to tliair expenöes. •• •" Tha &eriaan Government,
the reqaaat liaving been made aome time ago, has not inclicfcited
tha.t it will acoept; nevertheloas we ure trying to get the
neutral Government to continue its aotivities»'' (Page 29,
guotad frcm JÜWISH CüiaiillT No* 23, Deoembar 24th, 1943).
6# I am not oonvinoad that Mr* Braolcingridga Long^a State-
ment is entiraly oorreot. It was mach latar than November 1943
that the American and british Governmanxa replied to the S^edish
Government. But it is oorreot thjit the Swediah Government,
at tha end of 1943 waa no lonper willing to continue its
initiative beoaaae sinoe April, when they made thelr daoision
about tha 20,000 Jewish children, the relation batwaan Garmany
and Sweden had oonaiderably daterioratad. Swadan had at that
tima cancelled the agraament with Germany rogarding tha trans-
port of German troops through Sweden, raduoed its dalivery of
iron ore to Germany and, furthermore, much to the annoyanca
of the Germans, had aocepted many thouaand Jewish and non-Jewiah
refugaas from Danmark. Tha time waa therefore not very
favourabla for an approach to the German Government.
-5-
7. There la, of ooars«, xu> gaarante« thi^t Oermany would
taaro aooapted tks 3w«diah aoggestlon, bat tha posalbillty was
not to ba ezoluded. If the British and Amerloan aovarnmanta
«oald have aoted c[alokly, the äwedlah Grovarnment would bava
had no raaaon not to stand to thelr underta^ng. Bat as it
took tha two Govarnments auch a long time to a^rea to tha
thzea airaple oonditions, the 3wadlsh wlllingncua rlld bring no
poaltiva results bat demonatratad to tha naatral GoTernment
that the qiieation of resoae of Jews was not of siioh importanea
as I indloatad It in my negptiat iona.
22/1/1945.
Report by Mr. Ben Gurion on his visit to the Camps
given at a meeting at 77 Gt •Russell St., London,
on Tuesday, 6th November, 1945.
r
Mr. Ben Gurion said that he arrived at Frankfurt on the 19th October, and
visited Stuttgart and the camps near Munich which were the largest in the
American Zone. In the British Zone the only camp he visited was Belsen. The
purpose of his visit was that, believing they were facing a prolonged and dif-
ficult struggle, he wished to know whether the internees would be a help or a
hindrance in that struggle. Permission to visit the American Zone was easily
obtained, but it was rather more difficult in regard to the British Zone.
Pacilities for travelling in both Zones were provided by the American army.
At the time when Mr. Harrisons's report was compiled, there were about
100,000 Jewish D.P's among the one million D.P's in Germany. Mr.Harrison found
that they were kept as prisoners behind barbed wire , under very kaxii bad food,
clothing and sanitary c«nditions. The rate of mortality was highi all the D.P's
were idle , and families were scattered. Mr. Ben Gurion found conditions in the
American Zone gi-eatly improved. In Prankfurt he met the öhief of Staff , Lieut.
Gen.3raith. When he told him the purpose of his visit. Gen.Smith at once told him
that almost all the Jews in Germany wanted to go to Palestine, and refused to go
back to their respective countries. Some would like to go to America but knew
that this was impossible. He asked Mr. Ben Gurion to report to him on his return
and also to see Gen.Eisenhower. He told him that they were expecting a special
envoy from America to consult Gen.Eisenhower on Jewish matters. Judge Rifkind
arrived the following morning and the idea was that Mr. Ben Gurion should travel
vath him, but as he was unable to leave immediately, Mr. Ben Gurion procoeded
alone.
He first paid a brief visit to the ramp at Zeilsheim, where the D.P's
were mainly Poles. There was a small Hachshara there and a^l the people told
him they wanted to go to Palestine. He then went to Stuttgart. Here the D.P's
were living in the town, where a block of houses had been requisitioned from
Germans. They were all from Poland and were nearly all young people between the
ages of 18 and 35; there were no children or old people. This applied to all the
other camps as well. There were about 500 men, 500 women, and fourteen children,
three below 6 and the rest between 6 and 14. 60^:< of the people wanted to go to
Palestine. Of the rest, a number had relatives in America and Argentine and would
like to go there, while a number believed they still had relatives in the camps
for whom they were searching, and had therefore not yet decided what to do in
the future. Here, as everywhere eise, there was a Jewish Committee. In Stuttgart
all the raembers of this Committee were Zionists. Mr. Ben Gurion put two questions
to the Committee. The first was: if it were necessary, for political reasons, not
to accept certificates, from the point of view of the peoole in the camps could
the Jewish Agency adopt this policy or v.ould it result in despair ? The Committee
replied that they would not accept certificates if it was against the interests
of Zionism; they were prepared to wait if necessary. Mr. Ben Gurion asked whether
this was the View of the Committee only or of the people as a whole. Thev assured
him that this was the general view of the people who wanted to go to Palestine.
He himself was not convinced that this really was the case. The second question
was whether the people who wanted to go to Palestine were ready to go under
conditions which might inv*lve a risk of life. The reply was in the affirmative.
On this «ccasion Mr. Ben Gurion feit more convinced that the reply was a true
one. They asked for Hachshara, although they said that many of them were not fit
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for hard physical work, They asked for books , in Hebrew, Yiddish and Polish.
Sone of them who had been students would like to continue their studies in Jerusalem,
Mr. Ben Gurion proceeded to the Central D.P.Camp near I.iunich, Here he met
Chaplains Klausner and Maiditch. In this connection, Mr. Ben Gurion mentioned that
he had been infonned that the Jewish chaplains and Jewish soldiers generally had
done a magnificent job, and were doing all they could to provide the B,P»3 v/ith
food and clothing. He had been very much impressed by Chaplain Klausner» s devotion
and courage. He went with him to visit the camps in this area. They went first to
St.Ottilien, v/hich was really a hospital. It contained 65O beds but only 250 sick
people and 550 other Jews. Officially they were considered reconvalescents, but
they had turned it into an ordinary camp. There were many children there, some
of whom had been born there and in the camps, while many had been brought from
Poland recently. The ages of the children ränge from 2 to 8. A school was now
being opened, The food was excellent and the housing satisfactory. ür.Gruenberg,
a Lithuanian Jew from the camp, was in Charge. There were Z ionist s there who v;ere
extremely devoted and well-informed; in Mr«Ben Gurion» s view they were fit to be
on the Z ionist Executive. A Kibbutz Hachshara had been established. This was the
best camp as far as material conditions were concerned, and people who had re-
covered from their illness refused to leave it.
Mr. Ben Gurion then proceeded to Landsberg. The official number of Jeww
there was 5,500, but actually there were only about 4,500. This discrepancy
in numbers (which was to be found in all the camps) was due to two reasons:
a) Many people had left to look for their relatives; b) The food, except at
St.Ottilien, was not yet adequate, although there had been a great improvement
in the American Zone, and it enabled them to receive lar^^er rations. There were
a hundred children at Landsberg who had recently come from Poland. The number of
these was increasing in all the camps. All the D.P»s here had all been livin£^ in
barracks, twenty to forty in a room and tv/o in a bed. S ince the publica tion of
the Harrison Report and visit of Gen.Eisenhower , Orders had been given to evacuate
all the Germans in order to provide more room for the D.P»s, but the Orders had
not been carried out. So far only 2Öjt of the D.P's at Landsberg were living in
houses; many of them were still sleeping two in a bed and were crowded into
barracks. There had been some improvement in the food, but it was still unsatis-
factory. There were five Kibbutzei Hachshara , as v/ell as a Kibbutz of the A^da
consisting entirely of girls.- There was also a Yeshiva but they had no books.
Mr. Ben Gurion v/ent to Feldafing, where he only had time to address the
D.P»s. He was told that there was e streng group of Bundists there, numberin^
abouta hundred, ivith a large following. Conditions in this camp were worse than
any where eise.
Mr. Ben Gurion thought the people in the camps could be divided into three
categories: a) Some v/ho did not care at all about Palestine, but would not
return to their countries; b) Some who might stay in Germany; c) Zionists. The
Black Market was flourishing. This was due to some extent to the enforced idle-
ness, which caused demoralization. Physically they all seemed fit and it was
difficult to believe that they had undergone such hardship for so many years.
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n
C
Some had tuberculosls and wer« beixig taken oare of at a special hospitalf
bat the large «ajority were fit^ Morally the posltiea was aore disquietlng*
People had lost faith In theaselres, In the world, in the Jewish people, and
after seeing Dachau and hearing indiridual stories it was not difficult to
understand thiso They were intelleetually and psychologically abnormal • But by
almost a miracle, a great number were still not only normal but real heroes«
They were ready for anything; they could endure physieal, moral and psychological
torture for the sake of Zlonismy and Mr« Ben Gurion doubted whether^ even in
Palestine, they had more doToted and reliable Zlonlats than these people« Most
of this category had been Zionists before«
Mr«Ben Gurion was asked to speak at all the campe« He told them that the
political Situation was desperate and that he could not promise them oertificates;
he could onljr promise that the best of their people in Palestine would do what
was humanly posslble to get them orer to Palestine« He had talks with the Central
Z ionist Committee, and put to them the same question about refusing oertificates«
They told him that they would refnse I5OO oertificates even if the Executive
decided to acoept the offer« There was nothing left for them but to go to Pale-
stine, but if necessary they could walt« The Committee told hin that they would
not leaye until all the others had gone to Palestine« Hr«Ben Gurion had the
feeling that they meant what they said« He did not think they represented the
Views of all the thousands who wanted to go to Palestine, but they did speak for
a great many people« What all of them asked for in all the camps was Hachshara:
books» Madrichim and material for vocational tralning« The best people he met
were the youngsters« At Poerenwalde, which was a camp for yo\xng people only
(up to the age of 23) there were many Kibbutzlm, and some of the youngsters
spoke excellent Hebrew« Many of them said they were determlned to remain together
in Palestine regardless of movement or political attachments«
After visiting Poerenwalde Mr«Ben Gurion returned to Prankfort, where he
was received by Gen«Smith (Gen«Eisenhower was in London at that time) , to whom
he told his impressions and recommendations« His recommendations were as follows:
**In Order to raise the self-respeot , inprove the morale, and to prepare
the D«P^s for useful life in the country of their future permanent reaidence,
the following recommendations were mades
1« The people in each camp and in the entire area should be given a
measure of self-government through elected representatives, subjeot of course
to the authority of the Military Administration, to conduot all their internal
affairs, to represent the D«P*8 before the authorities and to advise the
authorlties on the measures to be taken for improvment of the conditions of the
inmates and raislng their spiritual level«
2« To conoentrate all the Jewish D«P*8, as far as possible, in one area,
urban and rural, to enable them to live a more füll Jewish life and to avoid
unneoessary contact with the unfriendly German population«
5« To complete the settling of people in separate rooms and to avoid as
far as possible living in barracks where people are deprived of privacy«
4» Agrlcultiral training for the youn^r inmates who are eager to prepare
themselves to return to Palestine and to live there on the soll« Near the camps
there are farms available, of former Nazis which the young people in the camps
are eager to cultivate«
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t
i
r)
C
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5« Vocational training for the older people InA different trades -
mechanlcal, electrical, tailoring, shoemaking, nurslng, etc# It mußt be
understood that this training will be on a purely voluntary basis and in
no way to be imposed on the people« It ia expected that at the begizining
only a part of the people will avail themselves of those opportunities, but
they will eerve as an ezample to the others«
6, Physical training for an hour every day if possible, and training
the people in diecipline, orderliness and cleanlineßs* Again, it must be
understood that this must be on a purely voluntary basis <>
7o What the people need moet in campe are bocke, manuals, papers in
Hebrew irtiich oannot be provided after the destruction of all the Jewish centres
of leaming and culture in Europe and can ^nly be obtained from Palest ine. It
ie necessary that a miliraty plane should visit Palestine once a week to
bring the necessary books and also bring instructors from Palestine for agri-
culture, vocational and cultural training of the people, The plane will also
carry mail of the D*P*s« in Germany to relatives in Palestine."
With regard to training, Gen. Smith aaid that this was also their view
but it seemed that the people refused to work. GenJEisenhtwer had offered the
people at one camp land to work, but they had refused, Mr. Ben Gurion said that
there might be people who refused to work but the young people were eager,
especially for agricultural work, and many (Df the older ones would underta^ke
other Jobs, It must be on a purely voluntary basis, At first only some would
work, but he was eure that later the majority would join in, Gen.Smith promised
to fulfil the request for planes to bring books and instructors, and said that
the other mattere would have to be discussed with Gen.Eisenhower.
Mr.Ben Gurion told him that in all the campe he had met D.P's who had
gone back to Poland and other countries, but had later returned, bringing
others with them. Gen. Snith said that they were aware of this. There was
antisemitißm in Poland and they had to save these people. He asked for all
Mr. Ben Gurion' s recommendatione to be put in writing for Submission to Gen.
Eisenhower, Mr« Ben Gurion said that he was impressed by Gen.Smitht he was
intelligent and understood the epecial problems of the Jewish D,P*S.
Mr. Ben Gurion met Judge Rifkind and outlined to him the recommendations
he had made. He found Mr .Rifkind (who was a Zionist) generally inclined to
agree with him except on the point of concentrating all the Jews together. He
thought that this was impossible, because there were many public works irtiich
has to be carried on by the Germans, He believed, however, that if all the
other recommendations were carried out, in fact a Jewish area would be created
where the Germans would be increasingly fewer in number. He said that he had
spoken to GenJBisenhower about Mr. Ben Gurion, and Mr. Ben Gurion should meet
him on hie return from the British Zone.
Mr. Ben Gurion then visited the British Zone, On arrival at Belsen, he
met with the Jewish Committee. On the day of llberation there were 48,000 Jews
in Belsen. Sinoe then, until the end of July, 51,000 Jews üad died. He was
sure that many had died because of neglect. The treatment at Belsen was the
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r
nearest thlng he could imaglne to the Nazi eystem« All the Jewv were und er
Polißh authorlty officially, althoixgh actually there were very few Poles
left* Jewish children had to go to the Polleh achool and be taught in FollBh*
Jeww had to live in the same rooms as Poles , where they are insulted and mal«-
treated« The authorities knew thia but said they could de nothing as the peopla
were all Poles • Mr« Ben Gurion was told that there were campe that were woree
then Beißen, although sone of them were better« He visited the liring quarters»
One room 4^ metres Square contained four bede and thlrteen occupants« Another,
2 m X 4 m, contained three beds and seven occupants« Another, 2 x 4f had three
beds and seven occupants» There were more than thirty large buildlngs which were
empty* The Major in Charge said he had to reeerve this acconmodatlon for people
who night come baek« The food was Inadäquate« The Joint had offered to send
additional food, but were told that if such food arrired, it must be divided
amongst the whole oamp, as they could not diecriminate between different religions«
The food was not being sent illegally« Most of the people were between 16 and
35 > t)ut a few children renained« A stencilled paper was being published illegally«
Two weeks before Mr« ^en Gurion^s arrival, representatires from the
Jewish -^rigade had come to Belsen« People in all the camps were very cynical,
but they had unlimited confidence in and unbounded respeot for the people from
the Brigade. At Belsen they had been discussing the question of sending children
to England. All the people were against it. Mr« Ben Gurion had been very mudh
impressed by Dr JRosensaft , who was the head of the Jewish Committee at Belsen.
Everycne accepted hie authority without question«
On hie retum to Frankfurt, Mr« Ben Gurion met Gen^Eieenhower, who began
by saying that he knew that the main problem of the D.P's was a psychological
one, and they make an attempt to restore their confidence in themselvee and
in huxnanity. He was aware of the Black Market actirities, but no one could blame
these people. They needed some occupation. He mentioned his off er of land which
had been refused. Mr« Ben Gurion repeated what he had told kts GenJSmith and
urged etat a start should be made in this respect. Gen^Eisenhower asked when
the people would be able to g« to Palestine. Mr« Ben Gurion explained jdübi the
Position. Gen« Eisenhower assured him that they would do all they could for the
D.P*s as long as they renained in Germany, would treat them with underetanding
of their problems and would give them all possible facilitiee for agricultural
and other training« He had giren instructions to Judge Rifkind to give imroediate
ordere in regard to small improvements. Bigger matters would hare to be brought
to him but would have a very sympathetic hearing. Mr. Ben Gurion was impressed
by his humane approach and feit stat he understood the problem.
Hoechst, 2l8t Dec,1945
Toi ütN.R.R.A* HEAD^ÜARTERS , Germany
Relief Service. .
Fromt S. Adler-Rudel
RGT^reaentative of the Jewiah Refugees Coinipittee, Londoiu
SubjectJ Evacuation of Jewish Children from D.P.Camps in
Germany to England.
(l) The Opposition of the Jevish Comirittees In the Camps in Bavaria and in the
•^ritish Zone to the continuance oT the e/acuation of the ohildren to England
is based on the following two resolutions«
(l) Adopted by the Central Committee of the Jews in Bavaria on the
14th October 1945, *ich statedt -
"In View of the events in Palestine, wh»ere the British Administration
did not hesitate to use arms and Imprisonment against Jews who tried
to find a refuge in Palastine, against the last remnant of the so-
brutally persecuted European Jewry who did not wish for more than to find
safety in one corner of the globe - in Palestine • where they hoped to
return to a norrral and peaceful life; the representatives of the Jews
in Bavaria state that they have no confidence in the intentions and
hospitality of the public in Great Britain who wish to accept Jewish
children from the camps , and that they protest strongly against sending
the children to England, The meeting instructs the Central Committee to
ensure that no one Single ohild should, under any cÄrcumstances , be
allowed to emigrate to any other country than to the only possible haven
for thein - Palestine. "
(ii) The Central Jewish Committee in Belsen differed slightly in its opinion
when adopting a similar »esolution at a meeting on the 21ßt October
1945» where they stated i-
^k. The transporting of children to England will have to be stopped. "
••B. It is impossible for us to allow the children who have been with
US from the very first, in ghettoes and concentration caraps, and
who hare suffered with us, to go wandering from exile to exile.
The children must stay with us until their emigration to Palestine."
"C. We demand that the first certificates for Palestine shall be given
to cur children sc as to enable them to emigrate there as soon as
possible .**
(ll) It was unfortunate that the dxlay in the transport of the children to
Great ^ritain coincided with the expeoted statement in Parliament of the
British Prime Minister on the future of Palestine and with conflicts between the
Jewish people in Palestine and the British Administration, which resulted in
bloodshed and arrests.
The Statement in Parliament was postponed several times. News of the
unrest in Palestine reached the Jews in campe, creating tension which inoreased
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when they learned of the Contents of Mr^Bevin's statement which failed to gire
them hope of a ßpetdy emigration to Palest ine .Protest meetings were held in
inany campe and towns where Jews were oongregated.
(III) The resolut Ions of both Committees are political documents and have to
be considered as a protest against the policy of Great ^ritain with
reßard to Palest ine, The Opposition of the Committees has been primarily po^
litioal and no referenoe is made to the Situation of the children in the camps,
nor is anything said about their intended education in England, but it oannot
be overlooked that apart from the political argumenta > there a genuine human
elements in the objections of the Committees. The leaders of the Jewish Com-
mittees are very much attached to the children and, in fact, consider thetriselves
as being in looo parentis to them, It is no exmggeration to say that the pre-
sence of the chilc'Ten in the camps, carlng for them, watching their development,
their occasional Performances, lighten somewhat the miserable conditions of
camp life, and this adds strength to the argumenta against allowing the children
to leave the camps for ii^ngland.
(IV) Such was the Situation when I arribe in Germany on the 19th Hovember,
intending to consult with the CoTmioiittes about the children' s going
to England. Incidentally, I had an opportunity of meeting members of the Commit^-
tees in Bavaria and Belsen when I arrived in Prankfurt. In our first conversation
they told me that as far as they were conoerned, the matter was closcd and they
did not intend to re-open it, but after further conversations they agrred that
the matter would again be open for disoussion when I had visited the camps and
seen conditions for uayself.
(V) After several conversat Jons with ÜNPRA H,Q. in Hoechst, I prooeeded to
Munich on Friday 23rd November. Immediately upon my arrival in Munich,
I contacted the Bavarlan Headquar^ers o ÜMKRA in Passing and discussed the idiole
affair with them and arranged for my Visits to the camps. Prom Passing, I returned
to Munich, where I met the Central Committee Ox the Jews in Bavaria for the first
time. I tried to explain to them of how little political value was the prevention
of the children* s going to England, and that the question of whether the children
should go to England or not had to be decided only in the light of the children' s
welfare, I informed them where and how the children would kExaiiowiiii live in
England and that those of them who wished to go to Palestine would be allowed
to do so when it was at all possible, and that the children would be educated
and trained for their future life in Palestine. Practically all the Speakers at
the meeting repeated again and again their political objections to sending the
children to England. When, after several hours of disoussion, a vote was taken,
only one member of the fifteen present voted in favoxir of the su/jgestions to
remove the ban on the children* s going to England.
(vi) The following days I visited the camps in Kloster Inaersdorf , Landsberg,
Peldafing, St.Ottilien, De/r^ndorf, Poehrenwalde. The only place where
I had a longer conversation with the children was at Kloster Inzersdorf , ( a
mixed assembly center with some 250 children)) where some 45 children were
assembled for their journey to England. I was greatly impreosed by the earnestness
and sincerity with which the children spoke. They were all very firm in their
intentions to go to Palestine but differed from the Committee in thinking that
it would do them no härm to go to England and wait until they could prooeed to
Palestine. The children were tired of the life in the camps and feit that they
could use the time of waiting by filling in the gaps in their education and
getting proper training to fit them for their future life in Palestine.
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In spite of Holding opposite riews to the Commlttee on their going to
England, the children spoke with respect of the Committee and recognieed its
authority in deciding such mattere for them. At the same time, they said that
should the Commlttee ins ist on its objeotion to their going to England, they
would not return to the camps but would try to find work and provate accomodation»
I all the other camps I oould only see the conditions under which the children
lived« It did not seem advisable to me to enter into discussions with the children,
because it would have created new excitenment and conflicts which I tried to
avoid. However, I had many conversations with members of the Camp Committees and
some of the UNRRA officials in the camps. Although the conditions for children
in the camps have iraproved of late and attempts to establish schools and training
centres have boen raade, It seems to me impossible to improve the atmosphere of
a carap, where the children are constantly influenced by daily events in the camp,
where they have no priwacy and participate in every phase of adult life. Some of
the camp leadsrs recognised my views and agreed that, form a peronal point of view,
they A'puld like to see the children rsmoved from the camps, but they insisted that
the political argumenta against such a move are still too strong.
Although the discussion was really cjosed after my first meeting with
the Coirimittee, I insisted on a second meeting after my visit to the camps, which
took place on Sunday 2nd December. I passed on \iy impressions of the conditions
of the children and of my conversations v.'iththe camp leadcrs and children. I tried
to cinvine the Commlttee that It \?as wrong off them t* Inslst on the children's
reinaining in the camps. I su^gested that they should not change the political
content of their resolution, but that they should agreed to the following points t-
(a) that the children v/ho ^ve relatives in the U.K. or D.S. should
not be prevented from going to England;
(b) that those children who have been told to get ready to go to
England whould be perrritted to go.
The meeting accepted the first sui^gestion re-^arding the children with
relatives in U.K. and U.S., but insisted that the children could only go to
close relatives, such as parents , brothers or sisters. ^Vith regard to other
relatives, such as aunts or uncles, no final decision was reached but It was
agreed that It should be decided indivddually. (l could not ascertain the number
of children with rel atives in the U.K. or U.S. , but Miss Davidson of the ÜNHRA
Office in Passing undertook to collect the necessary data for the American Zone
and to inform the Jewish Refugges Committee in London) .
'^Ith regard to (b), a new vote was taken but only four of the fifteen
members were in favcur of it» Two obstained from voting, but there was still a
niajcrity of rine against.
(VIl) I informed UKRRA Office, fassing^ of the result of my negotiations and
left Munlch for Frankfurt on December Jrd. I gave a verbal report to
Headquarters and made preparations for my visit to the British Zone.
I left for Spenge on Priday, Decerber 7th, where I had consultations
with the ÜKKRA Headquarters, British '^one, and where I collected more Information
on the Situation. I left Spenge on Saturday 8th Dscember for Celle. On Sunday 9th
December I visited Belsen for the first time.
(Till) My Visit to Belsen coincided with two unpleasant events «•
(i) The President of the Committee (Mr. Posensaft) w«s preparing to leave
for the U.S. to attentd a Conference of Jewish ^elief and Palestine
Organisations. There was some excitenment over whether the Military
authoritles would permit him to go or not» It was impossible to arrange
a meeting before he left, but from the short conversation I manag4d to
- 4 -
- 4 -
r
)
hare with him, I gathered that his Committee was open to discugsing the
children' 8 sitviation agaln,
(b) Ten mombers of the Jewish Committee in Hannover had to appear before
a Military Co\irt in connection with some unpleasant events ansing out
cf the Protest meetlng whlch took place after Mr.Berin'a Statement In
Parliament. The vhole Sensen Committee was absorbed in considering ways
and meane of defending the people in Hannorer and had no time to discuas
any other questions with me,
I therefore used my time* in examinlng the conditiona uhder whlch the
children lived in camp. In Belsen too some improrements havetaken place, ihere
is a school comprialn^ six groupa of children which functions well under the care
nf .imllfied teachers. I visited the school several times and can only say that the
^Ml^ei Belrd ?o be very hapny there. Th.re is .Iso a home for younger children
and another is being pr9pared. T.o groups of younger boys and girlo, one consl-
ötin- of roli&h Youth, the other of Hun,<^rian8, who organised themselves to
immii-ate into Palestine, have been conaentrated in separate blocke wherethey
are fivin^. In spito of the improvement I do not think that the children are
well off eno^^h, because there is still a shortage of food and and heating, and
the '.vhole atmosphore of camp life is not one whio}. can help them to make a füll
recorer- from their sufferings in the past.
tlX) I had the fifeal meeting with the l^elsen Committee on Thursday IJth
December. It was a repetition cf all the arguir.ente and count er -argumenta heard
in the ßavarian Zone. The political argurents against aending the children to
England were very streng, especially as there *as a new bitterness against ü-ngland
reaulting from the fact that the trial before th. Military Court in Hanover ended
in hsavy sentences against the iremberE of tha Jewish Committee U to 6 months
imprisonment) . The Committee therefore refused to change its decision on the
Children' s going to England,
After thls meeting,! had long convorsations with the Medical Officer of
the A.J.Ü.G., *ho works at the camp. He explained that from a medical point of
View, it is very Important that the children should be removed from Belsen,
Together «e visited the Acting Chairman of the Camp Committee, Dr.Bimko. ifte
SU gested that there shoi^ld be a torough medical examination of all the children
in the ^ritish Zone, bef^inning Hth the children in the Belsen camp and should
the reault prore unsatisfactory. the children« s removal from Belsen should be
considered. ür.Bimko agreed to thls Suggestion and to participate in the e»™!»»-
tion of the children. There were further oonsrderations as to what steps should
be taken should the doctor remon^raend the removal of the children. In this privat
conversation, tJiree alttsrnatives were suggested »-
A, T) evaouate the children to the American Zone, (because the Committee
thought the Situation mlght b« eaaier there).
1, To get tha ..arburg estate at Blankenese derequi^itioned from the German
soldiers who are still there and to oonvert all the four buildings of the
estate into a large children» s hone for all the Jewian children in the
British Zone.
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i )
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C. If it should be Impossible to evacuate the children to the American
Zone, or to get the Warburg estate, then the children would hare to be
sent to England •
(X) I left the doctors to undertake the task of examinlng the children
and proceeded to Hamburg to see the Harburg estate. It is an ideally
situated plaoe and if it should be possible to have it freed from its present
occupants (a hospital for Germn soldiers) to proride sufficient food and have
it well staffed, it would be splendid for a children« s^home.
After visitinc Hamburg, I went to the canp in eustadt, where eome 700
Jews and 50 children are living. Here, too, the condit^ons are such that removal
of the children - many of whom are sufferi^g from tuberculosie - seems to be an
urgent neoessity»
(XI) I returned to Belsen on Monday 17th Deceraber and asain had an unofficial
raeeting wlth the Committee when the doctors reported on the results of
their examination of the first 45 children, stating that the health Situation
demands a change in their living oonditions as soon as possible. The Committee
had another meeting the same day with no Outsiders admitted and decided on the
three alternatives mentioned abore, including the Committee* s willingness to
allow children to go to the U.K. if they had relatives there or in the U.S. as
indicated in para. VI (a).
I was informed by the Committee of its declsion, but I told them that
although I #ould like to see the children go to England, it would not ne possible
for the Committee in England to keep the reception BKggBstnl camp and its staff
waiting for an indefinite time. I therefore su-gested that they should rcake their
final decision on this point in a fortnight's time, whioh meant they would have
to inforrn London about the results of their luvest igations in the first week
of January 1946. In the meant ime a relief worker of the A.J.D.G. is trying to
collect the data on Ihe children with rel/atives in the U.K» and U,S.
(XII) I left Belsen on Tuesday, 18th December, for Spenge, where I informed
UNHRA H/^., British Zone, of the results of my visit, and rettrrned to
Frankfurt, Thursday, 20th December*
In concluoion I ^ould like to state that in my opinion it is in the
interests of the children that they shpuld be moved from the camp atmosphere,
but I do not believe it advisable to do this by force, as such action might
result in serious revolts in the camps* If any change in the opinion of the
camp leaders is possible, it can only be achleved by persuaslon and by convincing
them that it is dangerous for the children to remain in the campe. This point has
been reached in Belsen - I do not think it is possible to reach it in Eavaria,
because the Situation there is better than in the ^ritish Zone.
I cannot end my report without expressing appreoiation for the friendly
reception and assistance shown mo at UNRRA Headquarters in Hoechst, Passing and
Spenge, and from all the UKRRA officials with whom I oame into contact.
S, Adler^u^
/
»
" /LB
The x«cu tive,
Je^f^h ne^M.cv for Ptlestiiie,
31rt Deoeruber, 1945.
Donr /r iend«,
Re:- :(e;acval of Cl-lldren froca C ^g in Ger lany .
repardlng my vlif'sicn to G«rr:iruT in connection rith the ou^ntion
of brii'i;;iiiG the cialdreri frora tl e c^vups In O.r. any tc> üngland.
In öddition to the ofrici^O renort, i feel It fui Obligation
to poiiit ut tn you i!»at x con^^idf^r it hm urpe/it iieceR«ity thnt
the c lidren fron the Aucrioon and oriti^h .onrn nhould b#5 reaicved
Vrcyi tho Cbij:)s ar .^oou sb pü«sible, for the fbilovrin^ roQPon» :•
(1) In Rplte of the geiier«] inprovei lents whioh have ta'cen nlooe
in oll the cfifir-s m the courne of the- 1 r^j^t elßht weekfj, the !=^ituntic
Is still i^üch that tl.Hre Ip a Phortege o' food, overorowded hou^es
and, in ^ome ca.ipf?, an nlmnrt compl»=fte IbcK of heatlng. Althoufrh
untl] now 'vhoro ore no *^otuBl Pif^nf^ of infectioa?? dlpep.pcs, the
reüeral l)«alth os.taon of tho oMIdren i' cieteriorat Ing. ä
thorouph .nedical «.xa;[)lnat Ion of the c^.ilüran in bol'^en hnfi rhown
thet laost of thp chllaren aro --ufforing fro^a hr^art .<^r"ection and
co:ae o<^ U;e..i from affection of tho lux.g. uoctors who, for : olitlcfi
remoiif^, are -^Unpt f^t-i,ciinp ^he cMldreü to nnplai-d, aavir>e at
the rme ^ * ... - -
V
1 < ri Q u y 1 0 i 1* 1
iiite re.iovr;] fro.a t^ o ca.ap.
(?.) There am* c«-rtnlnly ßotae luiprovf; .ei.ts vlnlble wltJ; regard to
edücatlon and Pchooling for the younger ohildren and orgnülsctd
ch«Uut:äck actlvitioft for tha older onefl, bat all that Ip inainly
to the crodit of tho chnverl^a of tha rigade, wi o nre certolnly
the rtroiig'-Pt »aoral now^r in tlie oamMp. Thero 1p no er tninty
ap to how lon/> they are roing to rt .ain in the ca-ao«, howevor,
and If tf ey j^hould have to lf*ave, there ip -.rnotio P.ly nobody who
will be alle to t J-e tl^tär olac
c.
^
crntd« • • • •
«I»
-2-
\
V
(3) The children themselves {andi 1 have rpoken to üiany), If they
are elone Biui not nfmifi of the oresenoe of chaverim o^ the brlgade
or ffieiabern of the Ca.iip Coaiiait tee, do not h'^Pitnte to say how mach
they would like to loave the c?ju;ipß and how they hated to conti nue
llving there* x^ost of ti.em are very decided In their Intention
to ro to Pnlestine, bat they are not wllllnf?; to r^eo that their
comlnfr to Knf^land would Int erhöre wi t.h their going to Palestlne.
Thev nre certfiinlv not children, in tl e nrual p'^^nso oi" the ;vord.
They are very .anture and know ven/ well what they want to do.
Althoußh it seemß that they ßQve in to the deiaands of the CouUrtittee
and t^e .^rifade, to joln the oppo5=^ition to their f^oin/ tc L:;np*land,
pnycholopi cnlly the nre.ssure andrer vdüoh they have leen broUi-^ht does
raore härm to their k:.ionlst oonvlctions timn their reraoval to Knp;:land
ever v/Ouid have dcne* ^ome of theia who were not In the Jewish ca:nps
stated verjr stronf-ly that they would prefer to po and work in Rora©
small Gerrua.i >lace and live in private houseß, rather than continue
their 11 fe in the cai^.ps.
The excentions in thir> reßpect are perhana the few kih>hutzim
whlch have been ret up GutPide tho oar.ms, v/} yro th 3 children are
not in contact with the carap population. Kven in l-.o ilrheiLa, noar
i/'rankfurt, where the kibLutz is outside thei caiap, th.ere i? a nach
better atnio.^phiore than in any of tlie caalutz ^roupa which are situ-
ated in^ide the c^üiips»
(4) The political value of the d^-:.iO:iSt^at ion not to a ■ low the
children to come to England is contrcverj^ial. As fnr ns the a.^thor«
i tieR in Gertiany are concerned iUNRHA, the iiiaerlc^<n and jritish
Military circlep), th^e ob.lention to lottln^r the children ro has
certainly done laore harra than gicd* The cair?^ co.^iiitteep and the
central eo Tüait t^^er^ in Munio>^ ar-d l^elren th^inrelves did not feel very
ooru''ortnble when tliey :^revei. ted the chll^ii^un fro:;i ßo ing and probably
to rcl ieve their own pitaation, they nr.id to ncople in authorl ty on
many occasions that the cnly nuthority entitled to alter the rf'polu-
tlonj^ of the coraiittee 1« the Jewi Fh Agency - i^ the y\£^enoy should
decide taat the c^ iliren nhould ^o t o l'^ingl ar.d , tl-ey, Ihe people In
the caniT^n, would not hesiinte for onc r?ocond to B^^ee to lt.
Thln Statement oroLinted the A/rejicy in the e^'ep of UNHl^LA aiid the
Military/T Authorities in Genaany to a very irarortnjit body« 'l'hey
look, tlierefore, with tT^^^f* expeotation to the r^-pult of my niir^rion«
AlthOL;f;h X inf()r:aed thom iixaoalately that I had coine ^A^ith the knowledge
of the Agency, bat not on behaif cf the /vgei.cy, ^.nd I rtreesed that
1 v/ap only al.>le to f^ive ad vice on thip laptter and tha- the Af5;ericy
ir not iG^'uing r^ny order*^, they still expected a positive re?ult from
lav mispion.
To obtain ruch a ref;ult v.^ould have ber*n very iniportant vvlth
repard to the future osslbilities of Agency v/ork in Gerinany. The
positive rej.'ult of i.iy ittinnitvii w^uld havo :fiade t^arier the 'riii^ing in
üf Palest inian uelief .^orkorn to Ca^.ip?= in Corr.any*
I
-3-
(5) With regard to the Situation In Uelsen, there i«^ o cer'.rUn
ch^^nre, inrof* r as 1 hs^e ."ju^^t beeii in-^ormeci by tolephone from
iJelsen tr.at the Co.aiittfie hop^ s to veiDOve all the cMlcIren to the
vVarburg üiState in .ilfti kf^nose noar ::amburß, qs [asntioned in niy
report* This ^.vould, at loast, reli^^ve the c'illdren from stayinß
in the caiap ano inay offer norsibilitior for i^etter phyplcal cnditions
aiid luiproved educationnl facilitieB. i'his will depend on whether
we are :^ble to bring into the new cauip a cr.>n5^ IdeniblR nurnber of
educators froia alestine and if the Joint v/ill ho v;illint5 to Fand
to this new caaip sneci^l sunpiieß to laprove the f < od pof^itlon.
?Uth recard to the Am^riofm zone, v/hero the continuous
influx of ii-w people from Poland iv hindering the progrerr of
imnroveinent J^, 1 ma convmoed tl at tho ror.ioval of the clilldren ia
an urgent nece^sity* In thi?. respect, j. ree only two pof ribili ties,
(a) either to une th.e fifst irnue of certiflcatos to take out all
the children and to
brin.
tliem to J'alf^ptine or (b) to advise the
Com atte6> In .:anich not to onpo5-^e the p:nl ng of the children to i^^ißland.
.j-avaria continuer until tf.e end
ask for an in:nediate deci.^ion*
FU'f-ept i;!iat the Kf-ez'icy shoald of?loially advif^e thi
tivos (and thi? leanr not only p
but also Bunt? aiid uncle? v/ho ar
ci not Le iiinder^Hl, eitlier of'lci
As vUiiter in
even until .;ay - i
have ot cIopo relrj;
or riater? aoroad,
tho cr.ildren) shoui
froM joiiiinp Buch reiatjveF wherever they iia^/ le 1
oresent tinie«
r**i
nreveüted froia ioin
it d(^es nn enoriaour
of the ^licnist Move'i^^jjt,
he fact tiat children v/ho have pot
in.<^ tnem is crbatinff. t-o niuch ill
a lount v^f harra to our oaure and
'.>f April - or
I v/ould al;30
at ci.ildren who
arentß, brother«
e v.illing to take
ally or unofficially
ivinp at the
relativos o re
-ffe-'ling that
to tho authority
I would nnnrociate it v» ry auch tf ^'ou ^-ould f^ive ciy letter
the earüt st ooF?=^ib]e c n.*^ iderat ion and inform »le of the ronults.
r}lhi.Ohlp
Ani;-n-Rni:^;L
wO,
, O^ronny,
•«MMBN»
■•M*
fleoreaentatlTo of tJ» Jirigh Hefu/eew Owalttge, 1.0 aon»
mtmJSmmmmmm 1 n ' ' , " 1 ■ ■ ■ ■ ■■ " ■' ■ 1 1 ■ n n ■! ■ 1 »
Cubjeotj ;-va«»tioji of Jcwiaii Jhil4»«n fron» ö»r.C«np» in
Oerrnny to ;nglnna.
(1)
Th« o poeitlon oI the J«wl»li Coa«at*««8 In tho aamp» In Ba»wrla
and in tho i^ritXsh sione to the ountlnuanoe of th« «rnouation af
the chilaron to ngland Iß based on the followlnr two renolutlonß »•
(i) Adopted by tho Central Ooraut*«« of the 99mm in BKfMPttt
on the 14th ötober 194Ö, whloh statoät-
•
«m viaw of th« evont» in laleatine^ wherc» the iritl «h
AAr-inistration id not hoaltate %o uöo arne and Impriaon*
Ment againet Jew« who triea to finu a refuge in ialeitine,
a/ain«t tho laet romnant ot tho eo^l^rutaily per»ooute4
Boropaan Jewry who Üa not wißh for ^ ore than to find
»afet/ In ono ourner of the fiobe • in ialoatine • where
they hoped to return to a normal and peaceful Üfe; the
re;re8entatiT68 of the Jen« in .avaria «täte thal th r
hava rto oonfiaenoe in tho intentiona aiiA hoapitality oi th?
public in Great Britian who wiah to acoept *iewiah ohildren
fron, tha aampai ana thnt they ;;roteiit titron^rly againat
«endin^v the ohiidre/i to -nf:lanu# The jaeetin,;^ inptruote
tht* Oentrai Jomr ittee to eneure that no one ßingio c!ild
ahoulii^ under any circiAmatanceai be ailow^^d
any other country than to the oniy pooaiLl»
Tai o^^t inet
to origrate to
raven for %
n
(ii) The Central Jawiah Cowmittaa in ieii^en differ d slifhtiy in
itß opinion -hen adorting a eimiiar resolut ion at a mectiriB
on tha iilöt wotober 1946, whero th^ - ?^tated f
^k% The tpannportin^ of ohildran to üi^jiand will Kave
ta ba stoirpedt^
^h% IX ie impaeeibie iqt üb to ailo^- the ohildron who
hava bean with u« fron the ver, firett in ghettoea and
cunoentration oaiw »t and ho hav .' t^i;ffered w.th ua^
to i5to Wanderin^ fror oxile to exilet Tho ohildron miAt
atay t^ith us untii their eniigration to raiestlnet'*
••Ci We de-iand that the tirst oertiflaataa for iaientine
aball* l ö given to our childran ao a»^ to enablc» them to
anifvata thera as woon ae pDasible«**
• •
oontd» • $
(IX) It was unftvtiUMt« that the aalay m tha traaaport of tho
ohlldran to (Iraat üritaln oolnoldod with the ajipeoted atata«
»anf in .nril^incnt of tha irltUh »ri e '^inlater on the futurf^ of
pÄl^'^btin'?! Hfi^ ith aottflict^i betwcen tha Jawlah paOi>l ^ in a^^stlnc
ana the . ritiah aminißtrationt whloh reaultou in bloodahed A axraata»
Tha Hatoricnt In i «xrllrino^nt ima |«t'itp4Mia4l mevernl tir • s^»
of thr unreat in ial^ et i na raachrd the Jawa in oa^-r^K», oreatin^^ tenaion
which .tnoreaaaa whan thny learnad of the content; oi ir^ üa?in'0
et tsT^ent whiuh iHÜed to fiva then hopa 9j i ai eedy mü^ff^tion to
Fal^j-itinOf rotaat maatinfi:^ wäre heia in ^ ö&'P» ^ind tonna whara
JawH wore oon^ re^ ii ad»
(111) Tha reaolutlona ot both Connitt§#« aya polltical dooaiMHfltt* and
hava tu be co u'd^^rea a« a iXOteat a^^ainat tho policy of
_. : iiritaln with ragaru to aieitine. Tha oppoaition of tha
Go nltteefö hati heen prin^rily politiaal nttvi no raf^*rence ia inada to
^ ituition Ol the ohilaren in the oa n^i f\or i.^ anythinf rald
H^out th'ir intenuua viuuoation in .oriin , but it aannot ba üV«riooked
that apart fron the polltlcai arf^u-inta^ thara are genuine human
eiaAanta in tho objeotiom of the Jornmittaaat Tha IeaderF> of tle
Jimi h C üiWil 1 1 ri i ax* vory muoh alt ;o i tu the chilv^ren anü, in faot»
con. li^or them^elva« aa ^^xng in ioco aranti^< to th rit It i^ q
eic ration to eay tha tha praeonoa of the chilUren in the caatpa^
oarln^ :or th^ri, watohlni thc^ir daTaiopnentt th ix occii^onal rer«
foravinceßy llghten uomairhat tho itiisoroble oonaitiona of om^ lite,
ana tliiii addo mtrength to the argumenta ^^ r inisrt allowin^ tha ohlldren
to ieave the oaiii ß for j^nel-^nä^^
{IV) 3uoh Wkxp^ the aituation wl. n 1 arrived la Ger any on the 19th
Äoveni.or, intendliifi to au .u-it with the Coimittoea about tha
ehilaren^B ^oin^^ to ^ngiand* Inoiwientallyt 1 had an opiortunlty of
loeting Mr bor.', ol the Jo^nnittaa« in Bararia and Belaen wheri 1 arrived
xn r'nkfurt# in oux f ii i t oonveraation tiiey toi ma that aa far aa
tlie^ ^rö cüncarned| the matter wa» oioaed anu they did not intend
to re«o en it» tut aftor fiathcr oonvaraationa thay afreed thnt the
nattcr \5r0ulu a 4in ba open lov aisoun^ion tRthen I hnd visited the
aaoipir nu ^^en oon^ition^^ for wyoelf*
<▼)
DURA
?t
I pro-
oeeued to Vunich on rriday 2»rd ^ovewbcrt Inwediatcly upon r;ty
arrival in uninloht j^ contuctaa the Bavarian neaaquart^re of UlT? Ain
pHvBing >%nu diacw. iüoa the nhole affr^ii with th^>m an. arranifad for ny
viaita to the oampa« Txom laaBin^r» X returned to }mnich» where I n;et
t) Gentral Gonmittaa of the «iawa in i>uraria for the fir^t tl^a» I
tri: a to explain to the» pX htm littie politioai vaiue wa^^ the re-
Tontion of the ohildren^a e^oing to ISagl^Anvi, an^ that the queation ot
whethor the ohilarea aboula fo to ungiumx or not had to be deoided
•nly in the li/ht of tho ohilüren^a weiXara# I in/orraed them where and
how the ohiluren woula llva in ^npv^n^^ anu th^^t tho^ie oX thew ^0
wiahca to ^o to iaXeatin? woula be a ^lowad to uo uo when it wa^? at all
paaaitli» n.. that tha chiXdran woula ba eduoated and trainoa lor th ir
future lifo in faloatine* Iraotioally all the apeakera at the maatinK
# •
oonta« •
-8-
*
t«9««t0d again Mit a««in th
•hllar<»n to ^nelHnd^ /her.«
Ir olitloal ob^leotionp to 99näinf tht
alter i^evaml hour^i of dleouBölon^ a ?•%•
thf
lEkenp only one »ember ol the fifteen prenent voted in fATouT of
iu^^eetionti to renove the ban on tho chilaren's eoinf: to üinglana»
(n)
The followin^ days 1 vlaitevi the oampe in i^lpater In»erBdorf|
l^aiiuaberg» Foidafintt t» witiiioni iie^genaorf^ roehrenwaluet
The oniy place where i haii a iomer oonveraation with the children was
at Kloater Insereaorfi ( a mixed a^r'^-bly oonter with nome 25C ohildrenj
Wh re aoAe 46 ohilüren v^ere a. bieü loi tli ir ^ourney to :n^land#
I naij greatiy impraeeeA Ly the earnei^tnose and ^incerity with whloh
the ohilaren epoJce» i'hey wero all Yory Sirm in their intentioni:^ to
go t o Jtaleatino but dif ered Irom th'? vomnitiee in thlnKin^r that it
would ao th:m no haria to go to -^nf^lun. n;- , uit until they could
prooeed to laleötxne. The children wäre tirea of the life in the
mmpm and feit thut they coula uee the tire of waiti.n^ by liliin^' ia
the gapa in their education ana getting .roper training to fit them
for their future iife in lai tine#
in eplte of hol-in^ oi^«fiite views tu t ha 9«Miittee on their
(oinf to li;ngXandp the ohilaren apoKe with reapect of the Oo?ninittee and
recG^ nxaea JtKa ita authurity in aeoiain, »uoh mattera for them« At
the aame tine» they nala that jdiJhould the Jox^mlttee in^^iat on ita ob*
Jeotion to their ^ oing to i-nf^lina, they WüUlci not return to the oampa
but woula trj' to fin^ woric nn^ private acoommoa tion^ In all the
other car pa I coula only aee the oonaitAoa» unv^er which the children
ÜTeu« it ai « not aeeni adTiaalle to ne to ^nter into uinouaaiona
with the childxeai leoiuaa it woula hnve ex uted oew excitem^nt anl
oonfliota whioh I tried to avoiu» Howerur ^ I haa wMtty converaationa
with aieiibarßi of tht^ Uamp Oormitteen unu aome of the UÜRKA officlala
in the oavpat Although the conuLitiona ior chil »ron in the c jö have
improvea of lata ^xijl attempt» to eatabli^h ^ohool.- .na training
oentree have been rmde^ it aeema to tne i pcf^Hiblc to improve the at-
r^oaphere of b oamp^ wlu-rc the children are oonataeitly influencea by
daily «renta in the caj?vp, where they have no ; rivaoy 8«d participate
in övery i;haf^e of ault iife» rome of the oamp leader^ reoo^niöod iny
View« and agree4 thnt, foxm a iier^w^nal y^oint of view, they woul.. like
to aee the chilaren ro ovad from the campag but they in^^inted thftt tha
politior^l ar^unenta a^sainat auch a idovo are Htlll tuo atrong*
Although the diawiafiiiott was really oIob^m aft^r my fimt meat«
in with the JomBiittoo, i inwiatod on a aeconu m^ etinf' ifter ray viait
to th oar.pBp which tüO<i laoe on ^unday £nd ^eoe^^bert 1 i aaMA on
..^ inu^reaaionn of tt'^ cj^n^^itiona of the chiluren anu of i?iy conver*
aationa with the oi ie^uera a chilsiren» 1 tried to convinco tha
OaMmlttee that it wa - wrong ol them to i Biet on XLt^ ohiliren^s
romaining in the oampa* I au^^:OBted thut they icihoula not ohaaga the
politicnl content of their reaolutionp but that they »hould mgtee to
the follovving pointa !•
•••• contd
\
s
(a) tlwit th# Älliirea rho have relatlT«» in the üiK# or
«houla not be revonted from ^olng to iinglana;
(J • S^
(b) that thoBG ohilarea who hate bee-. tolu to fit leady to
go to ;n L rw »houlu be perrolt^ed to go#
•
The Beetitif «WNiptM the firat «Ufce tion re<if'aruin^ tho
ohiiürei wlth r«Jlativ08 in the U.K. and u.*'., but inaiated th»?t t ho
ohilarea ooul . oniy «• to oloM »elatiT»«, audi h» pareatt;, brothor« or
slsters* Wlth regard to other relntive», euoh aa aunta or unoieE-, no
f in- 1 aeolßion wao reachod but it was a^reed that it ahould be ded üod
inulvlaually. (I .jouli not juicertuin the numter ot ohiluren wlth rela-
tiTOi; in the U./.. or ü«.;., tut ; i. » x^aviason of tho .A Office in
iasöin^ undertook. to colloot th • neoeaoary uata i'or tho Anerlonn Zone
and to inl'oria th Jewiah Hei'ußeee üoiKittee in Lonaon.)
With regard to (b), a new vote wafc"= t&ken but only four of
iht fiftaen «amborB wer© in l'avour of it. Ttvo »Latained fron Yot.inf,
but there na« still a raajority of nine «gainat.
(VII)
I inforjoed U atA Office, Paaaing, ol' the reault of ny
nagotlxtion« nd Icft i.unich ior r nkfurt on üeoenbcr Zri.»
I gKtB a verbal r©i)ort to lU'aciquartor» nu n:icke preparation« for my
to the i3riti£)h zone»
Tlßit
1 left for r'penga on Friciay, Deeeraber 7th, iwhare i had
aonaultationa wlth the hü K Heaaquartert?, -.ritish iono, and whe ro I
oolleotad nore Information on the eituntlon. i l^^ft enge on aturvxay
8th i^eoe-nber for Gelle. C-n Sunday 9th ueoenber 1 virfteü Belaen for the
tlti^t tlma«
CVIil)
K^ ri:'it to Beißen eolnoideu with two unpleasant eventsj-
(a) fha i-raelücnt of the Joimittec (:r. Saaanaaf t ) wa«
prepiirinf to leave for the ü.S» to attena a conferonoe of
Jawiah ieüef and ialestino ür/Fanlaationa. Ihere wa.n flome
exoitenent „vor whather the ;=iiltary authoritiea vouli
pernit hia to fO or not. it was lmr^o«ßiMp to arran^ e a
meetin^ bafore hö left, tut fron, the ahort oonversation I
Bsanagea to have n-ith him, 1 gathered that hi«=« Jor^mittoe «aa
open to dleovisslng the chiiuren» ^^ituation u^ain,
(b) Ten manbara of the Jewish Oocnitt*« in Haaaver had to
appear before h f ilitary üourt in oonneotion with aeaa un-
ploisant cvents ariaj-ng out of the protf':='t aaetiag whlcb
toolc piaoe after i^r. nevin*. atftter'ent in Iarlla«ent. The
wbole Jbalsen Oo^mttea wan abaorted in oonidaerin^ waya arid
■aans of def^naing the peopio in hanover nn- hau no tlpie
to li80u.sa any other quaationf^ with n9»
I therofore uaed my tirae in a»t inin^ th<» conaitlona undar
which the chilaren llvad in oarap. In Belflan too öoae Improvenents hava
takon pfcioe. There ie a BOhool-omornpriaine six fvouvs of children which
funouSns well un.er the care of qualificd teachere. I vliited the
achof/i aeveral tirncs an. c .n only say that the ohilaren «cemcd to ue
very happy there. There it' also a homc for younrer chilarcn and
enother iö lein^ orepared. Two groupj« of younrer boy« and girl«, out
oonai^jting of i-oliMh youth, the othoi- of lun^m-lane, who orpnisod
thomselTea to i raigrato into iule«tine, havo boen concentratcd in
■eparate blocs where thcy are llving. Ih«r«x±»x In Bi ito of the
Imurove ent 1 uo not think that the chilaren are weil ofl enou^rh,
beoauae there i.' atiil ft a^iortatre of fooa heatin£, ana the whole
atr-oaphere of otiinp lifc Is not one which oan help them to malse & xull
recovery from their Bufferinga in the p^iot.
(Iv) l had the final meetinr with the Belii«n Conwlttee on Thuraday
13th ^ecenber. It was a reDetition of all th© argiomontB nnd oounter-
argunonto heard in the Bararian zone. The i olitical argumt'nta afainat
■enainf the children to i^ngluna were vory stron/r, eapeolally aa tl ere
wa» a new bitterneaa afainat ilnßltnu renulting fron the faot that
the- triul before the . ilitary Uourt in Kanorer endea in henvy mcn'
tanjea a^ainnt the membera of the Jewi«h Gomr.ittee ( 2 to 6 üonths
Inpriöonncnt ). Tho üo mittee therefore rofuse.. to chf^npe itp decision
on the childiene' ^oin; to nelnnd.
Aftor thi.i lüMtiii«, I had loru? converFationa with the
Medical üfficor of the A.J.x).G., who work» tU tho oacif.. Ha explnined
th^t from a nedioal noint of view, it i« very imx.ortunt that t ha
ohild^en Rhoula be reroved fror, uelaen. Togather we vioited the Acting
öhairman of the Jai.p vJocffiittee, j>r. Bl ko.. 'Ve aurc«ted thot there
abouiu be a thorouph medioal exanination of alM thf -clvl^laren in the
British Zone, beginnin<c' with the chilaren in the i^elsen camp and »ho^ Id
the roBult prove unaatiefactury, the ohildren*a rewövil from Boloen
ahouia be oonsiaerod. iJr. Binko apreed to %h%^i su?>feation .nd to
participate in the exardnation of the C5hilarei>. There were fmthpr
oonaiderationa avi to wh ^t »te; .; cüiouiu be inAn ahoulu the uootor
reconnenu the renoval of the chilaren. In thif' private converßatiorx,
three altorn» tivep wer- 8U£,t'eeted;-
A. To evacuate the childron to the American Zonf,
(beoauae th" Gorwittea tliouf-ht the nitu*ition rsi^-ht
eaaier there j*
ue
B. To et th' i?arburg estate at Blankeneae derequisitoned
from the* Oermfin ßoluiera who are etiil there and to convert
all the four buildinga of the cßtate into h large chilaren» a
home for all the Jewiah chil>iren in the iiritiah zone.
C. If it shoula be Impoeaible to evaouftte tho children
to the Anerioan Zone, or to eot the Warburg eatate, then
the children would have to be sent to .nglund.
I
• • •contd • r
' -'• /
/
/ Chi
It -'s an
itv i.reed
to provto
aplendla
Aft
ßome 7ü0
ara such
fron tube
-6-
eft the aocto^^< to unaertake th^^ taak of cxamining th#
Iv^ren ana proce :aed to Hamburg to Bee the arburg estate*
iaealijr eituated place nnck il it ahoula be poBBlble to have
fror: its preaent occup^nta ( a hoi^pital for cornan öoLilere)
aujfficient fooa anci have it weil ataffed^ it would be
ior a children'ß home*
er viöitiri^r Ilanburg, I v,ent to the oanp in Neuptadt, whire
Jewa ana 5s> ohilaren are livin. • Here^ too, tho coniition«
that re oval ol' the chilarcn • nany of whon are auffsring
rculosia -• neevia to be .n ur^^ent neceeeity»
(XI) I returnea to Beleen on ronday 17th i^ec^^mter and a|iain had an
unofficial rneeting v^ith the Jonn-ittee when the aootorö reportad
on th? reiiultß of their exanination of the firyt 46 ohilaren, Ptating
that the heolth Situation Ueriunus a change in their living" conv^itiüns
a« soon aa pOB ibxi » The Gorncittee hciu another meoting the aarie öay
with no outßiaers acimittea and decided on thc^ three altern-itivea
mentioned atove, incluuin the Joi mittee'a wiilincnea« to allow
chiluren to (;o to the L#K# if they had relatives there or in the 1'.^^
a« indicated in parat 71 (a) •
I wa« inforaad by the Go; mittee of its deoiaion^ but 1 tol4
them that although I wouli-c iike to «eö the chilar-n go to ':nglana,
it r;oula not be poösible for the Cornmittee in ZnylHnd to keer the
rocc;-tion oarnp ana itij staff waiting for an inaofinlte tinie/ I
t ercfore ßuggeated th^^t they shoula m?ike thr^ir final decieion on
thlß Point in a fortrii^^ht ^s tim«, which meant they woulvi have to
inform i^naon about u. r:. ultu of their Invoetigationa in the firet
week of January 1946. Ir: the neantiine a reiief worker of the \.Jf.D.Q.
iB trying to collect tl;:?,aata on th«^ chiLren with relatives in the
L • • f ana L * r •
(XII) 1 left i>elaen on l\iesday, 18th x/eoember, for Speana» where i
inforrr.ed CA !!.;•> iritieh Eone, of th reault© of my vislt, and
returned to irankfurt, Thur^aay 20th iiecerulert
In Gonclusion X woula llke to atate that in ny opinion it ie
in the inTf?xe8tö of the chilaren that they yhoulii be reroved fr am
the camp atmoßihere, but i uo not lelleve it «avisable to uo this by
force, a« <naoh aotlon nifht reault in Hericua rovoltö in the oar;pB,
ir any chnn/e in the o.iinion of t h< oam./ leadert? iö poi-aible, It can
only be aohieyea by perauaaion an., by oonvinoing ti that it it,-
aani oroufl for the ohiiuron tu remain in the oampe» Thin point hae
b«en reaohed in üeisen - 1 wo not think it is poutible to reaoh It in
Bararia, beoauae the »ituation thare ia Letter than in the x;riti»h üone,
1 oannot en4 ray re:)ort without ex reeeing appreoiation for ile>
frienuly reception finu assi«tanüe ahowiwc :\t VaUik EHauquartero in
Hoechst, faoainp ana Spcnge.ana from all the lURRA offioiale with whom
I cujBo intu contHct. ' ^ ®
S.Ai)L.-ii-HU^.,L,
V*,
I
I
WOBURN HOUSE,
U"?PER WOBURN PLACE
*•
./..;.•:
x^^a^(.
l
* TELEGRAPHIC ADDRESS:
INLAND: ••MIGRATE, KiNCROSS, LONDON.*'
CABUEGRAMS: ** MiGRATE. LONDON.**
LONDON, W.C.1.
2Snd January 1946.
C)
üear Mr. Stephany,
1 am sending you herewith copies of
my report which l sent to uNRRA and of a letter which
1 received from the jentral tjewish üommittee in Bergen-
Belsen regarding the children there.
the report,
me first.
Should you intend to do anything with
other than filing, please have a word with
Yours sincerely,
iiincl.
S.Aäler -Rudel.
TCLEPHONEs EUSTON 3925/3926
*N
( )
Translation*
<
0«ntr»il Jtvlah Connittoe,
lergon-Jelaen.
4t h January 1946*
De&r Hr. .uler-Rud«!,
>urther to our alaoudalonH v»e woul^i llke to illiorra
you «bout the fi .. -cision.: oi the lentr..! Jewish Goninittce
regarainf- the ohildron in the carop« in the .ritish w)ne.
The Gentr a -'e'.'.'lah Oom: itico reiterates Ite opinion th'it
the .'owiah chilai-en fror the iritish tone «houlu not le
ovf^cuftteü to .nglanci but tihoula enii^rate aireotly fror, nemany
to fal atino.
in View of th<? faot tl:Rt the oonditlonr! in bPrgen-Bel«*»
are not laTourabi© for the chilcirpi;i,th' uontral Jevvi«h CoP'-iJttee
haii, nfter negotiationa with iho il. Cov., rocelvoo. ths proniiBC
tbiit th v.'hol8 of tho «arburg esttite in Ijlankeneae, üamtur^,
will le oonvertea intu a ohilaren'» hor^c, ihe re> oval of tte
ohilürcn to Blankenese will t''K6 r laoc in tho very nar fituro.
JoriBcioua Ol ILe rc«f.on.Ubility which we bnar for our chilaren,
>7e beiievs that w- hiivo riow uone everything poHßlble to irovide
Xor their phy. ioal -na rjontnl well-being.
Ihe setting u;. ol the oriilarenU? home in BlanKeaaae,
however» will üot intorrere Aitti uur efiortc' to uo overything
il oraer to ft t-he ohilarert, a-j soon 'ia ,;o«rtiblo, into
lewtine»
Hoi^iri that you will unucretRnd our üecipion,
«e art with be^t ra^ards,
YouTrf Hincerety,
\J...-:
ft'Vi.
j:;wjsh 0OI«iT'
COPY
Wassensar 21* 3 •52
Dear Hestrin,
I had and have all good intentions to report, but it is
difficult to do it. Office facilities are so unsufficient that I
canH ask anyone to help me ,but there are other circurastance
preventing me from gointi toomuch into details*
The question about my participation was agreed upon in Lon-
don, acconing to that I was to participate in all internal and
external meetings of both groups* But ct-failed to secure a place
for L, it was therefore agreed that Sharett should invite hi^^ to
act as liason from his delegation to Goldmanns, whereas I should
come in for G^group, In the first meeting with the Germans both
of US went in with the Gov-delegation, in the second with the
organisations L went without me. All that is not very imnortant,
it will work out somehow, the atmosphere in general is not bad.
We are all working very hard, meetings of both groups, Joint meet-
ings and as it will develop, meetings with the Germans take up
a lot of time, drafting and discussing of documents are also so
complicated, that we hardly leave the hotel,
The first meeting with the Germans took place this morning,
The procedure was agreed before, it was very stil^, no handshakes,
no personal words, The Germans - 10 of them - came to our hotel
and went first to the meeting room, we came in when they were seated,
It was a long narrow room with one long table , we were only five.
Gershon Avner read from a list our names, then a German read their
names, language was English, Their Interpreter translated into
German, Then came the Statement also read by Gerdion, you have seen
it in the press, I participated in drafting, we discussed it for
hours, but when I heard it recited by Gershon in a clear undramatic
way: my eyes became wet and I had to hide my tears, The tension in
the room was very depressing, the Germans were sitting their heads
bent, one could see how hard it was for them to listen to the re-
cital of the horrors and robberty» After Gershon, the leader of
the German delegation Prof, B^hW, got up, a shy and inhibited man,
he read very xkBrwiy slowly and haltingly their Statement in German,
the translation followed, After that Giora prooosed to adjourn tili
Monday. Gershon asked the Germans to leave the room first and out
they went, the last man of their delegation to leave was an old
friend of mine, I was Standing at the end of our row, when he
nassed me, he gave me his hand and I accepted, We had considered
that possibility before the meeting, because I knew that he is a
member of the delegation, and agreed that if it happened that any-
one of them gives his hand we should accept^
The whole affair took about 35 minutes, but the strain was
so enormous that all of us were glad when it ended* It is just a
f!ew hours since it happened but I am still not able to give a more
sober description of the Impression it made on me. I have witnessed
many historic occasions in my life but I dont remember having been
so tired as I am now, I dont know if that is the last act in that
great drama of Jews and Germans but I cant get over the disharmony
between the purpose of our being here and the place where we are,
it is filmland, an old CfiSrus in an old village, a beautiful park
with ponds and meadows, the trees are in bloora: and we are
sitting down to consider the answer to the Genaan note, which
by the way is less pleasant than I xkk expected.
Kind regards for all of you
Yours
Rudel.
i ■■»
COPY
The Hague,26th March 1952
Mv first letter concerning the Conference here was v^itten
under the Impression of the first meeting we had. It should be
added that the first rr.eeting of the delegat»ion of the Claims
Conference with the Germans also took place on the afternoon of
that same day. The Situation was similar to that described in my
first letter about the meeting of the Israel Delegation, bince
then nearly a week ha s passed and three more meetmgs took place.
For the Germans it meant six meetings.because they ^aye one del-
egation to deal both with the Israelin and with the Claims .onfer-
ence. The system developed is that the meetin-s with the Israel
Delegation are held in the moming and those with the Claims Conf-
erence in the afternoon.
The internal meetings of the Claims Conference are held in
the mornin.-, those of the" Israel Delegation mainly late i" the
afternoons or evenings. As far as I am concerned it is a t'it JO"» "
plicated because I also have to participate m the '^f^tings of the
Claims Conference. The only possibility to do this. is if the meet-
ings between the Israel Delegation and the Gernmis do not l^f ^oo
loSg. The Situation is not satisfactory because Buckstein has left
for New York. I was supposed to take his place informally.but am
handicapped by the fact that the internal raeetings of the Claims
Conference caru.ot take place at another time but m the mornings
when I am busy with the Israel Delegation m their meetmgs wi oh the
Germans. Up to now it was not very important, and as tor iater we
shall see how matter s will develop.
The three raeetings which took place up to now were deyoted
to clarify the Situation in respect of certain principle raatters
and to begin discussions on technical details. The procedura in
the meetings with the Israel Delegation is about the same as that
of the Claims Conference, although the details dlscussed with the
Claims Conference will differ from those under aiscussion with the
Israel Delegation.
The main points of discussion of the Israel Delegation were:
(1) The Problem of the relationship between our Conference and
the Conference which takes place at the same time in London.
In the first days the Germans tried to link our Conference
here with the London Conference. There is a tentative agree-
raent now that the Israel Claims and the amount to be paid to
Israel will be settled at our Conference here, whereas the
time and method of payment will have to be coordinated with
the results of the London Conference, since this is the
Conference which will have to fix the overall amount of
Germany's capacity to pay. It is somehow expected that, where-
as London is considering long-term debts - 10 to 50 years -
the payments to Israel are considered as short-term obligat-
ions.
- 2 -
(2)
(3)
(4)
(5)
\
(6)
Aft^r Mr.Shinnar's presentation of our case, the
GPrmns Started to discuss the motivations of our
Mrim" thev indicated that frora a legal point of
eiei a nuSLr of objections could be raised against
thP Israel claim, but they recognize thftt the legal
sideof^he Problem is not of sreat importance be-
cauS(> Israel's claim is a moral as well as a histor-
ical afflir which cannot be framed into the existmg
legal discussions.
The -mestion of the reasons why so large a number of
JeSs pmi^rated to Israel and why so few returned to
thSfr country of origin was ^ijcussed at ^ome length.
The Oennans saw in this connection three points.
a) Antisemitisra in Eastern Europe
b) The fear for Bolshevism
c) Zionism
Dr Jospftal ffave an excellent answer to all three
qu;s?ions! Tne Gernans acceptod his explanatxons as
satisfactory, but it seems th,:.t they will return to
this point»
The next im^ortant point of discussion was the size
of the Immigration into Israel and the countries of
oririn of the imrdßrants. Here too the explanation
pJvS to the Germans was accepted but the discussion
about this is not yet finished.
The next important item on discussion was the anount
of one billion dollars. The Germans wanted to know
the basis of our calculö.tions, how much we «Pent for
ev^ry iniiiif?rant and a complete break-up o^ ^he expen-
diture. The u^^stion was discussed today at lengtn
and we shall have to furnish some written Statement
before the Germans will reconsider the whole matter.
As far as the Gerir.an üele?:ation is concerned.they
accepted our information without sreöt aiffucities,
bat here, as in some other points, ^^^^^V, '"^^r^if^ . .,
ref erring to their experts at home to wnom they will
h«ve to send the material for exsimination. It is luite
possible that their excuse that they have to set
expert opinion is an element in their ^^^ention to play
for time. We have very often the Impression that they
would like to dra^ the conversa« ions here tor some
time«
As far as the Claims Conference Delegation isconcerned,
the Situation there seems to be laore ^J-f f^^^"^^;, ;^®
Conference has filed a claim for 5Üu "^il^^°[^^^f ^j^f J
and the German Delegation has already i'^Jicated that
this is an amount much higher than they ^"tended to
consider. For the time bein- the ^^^^ij^^^ ^7- ^° J^f Jhe
the Impression that there is an oyorlapping between the
Israel claim and the Conference claim, but we hope to
(7)
rauch
- 3 -
find some forraula to overcome this difficuty. In
Drinciple it seeras that the Conference will have a ;
more difficult Situation in these negotiations than
the Israel Delegation,
The atraosphere during the negotiations is a bit more
friendly than in the beglnning; German is more used
in the direct conversations. The relationship between
the Israel Delegation and the Delegation of the Claims
Conference is friendly. All difficult situations and
Problems are considered jointly and each Delegation
informs the other immediately of vchat happened at the
official meetings.
It already seems certain that the negotiations h-re
will probably bc interrupted on about the 5thof April
for some two or three weeks. It has not been decided
y-t how to use the Interim perioü and I shall probably
wi-ite to you about this in my next letter.
(-)
•Adler-Rudel
The Hague,
26th March 1952.
3
Ari/rab
V r
j
The Hagaa, 26t h March 1952 •
ILr. J# Hestrin,
Jewish Agency for Palestine,
Jerusalem,
P*0. Box 92.
Dear Hestrin,
You v/ill see from the attarh^^^d lefcter that
there is some progress, at least as far as bhebechnical
question of things goes^ I hope it will be easier now
to write a little more than I did before. Phe attached
report is a continuation of my first le üter and I hibpe
you understand bhat its Contents are strictly for the
Office, that means Locker, Klinov , ßaral, Eshkol, and
under no circumstances should the Istter be circulated
topeople outside the office , because we fcere are all on
the stricte st Obligation not to wxdte about the Conference
to anybody. It does not matter if certain things con-
tained in 1117 report are alrea(3y publisiied; tue secx^ecy
of the negotiations is a veiy definite decision of all
delegations and I have no intention of breaking it. The
Israel Delegation knows about my writing to Jerusalem,
but I too feel that the letter should be limited to as
small a group of people as possible.
By the way , I do not know if Feigale is
still in Jerusalem. If so please teil her about the
letter ox* let her see it. I have not written to her
because I thought that she v/ill have left Israel before
the letter reeches her. If she is still in Jerusalem,
teil her that everything will be in order whBn she arrives
in Marseilles.
You could by the wäy write a few words on
what is going on in Jerusalem. We are so isoläted her«
that I hardly know what is going on in the outside world.
With kindest regards, I am
Sincerely yourS|
ü-fiR/mb
S. Adler-Kudel.
•t
:t
N^'£^
Th« Hague, 4th April 1952.
1
The end of the seoond week of the Israel-Geraan
nagotlations found us in a oritloal Situation* The last
two or thre« nieetings whioh took plaoa at tha beginning
of tha week dealt mainly with teohnioal detail« whare a
general agreement was reaohed. When the Israal Delegation
impreesed upon the Germans that they hav^e to gire an anawer
to the finanoial olaim put before them and that they have
to indioate the amount whioh they are going to reoommend to
the German Government on the basis of the negotiationa
whioh have taken plaoe up to now, their Änswer was that
they are not in a position to mention any amount here and
they aaked that the meetinge be interrupted for a day to
e nable them to leave for Bonn to oonsult there with the
Government •
The Israel Delegation agreed to the German Suggestion
and no meetinge took plaoe on Tueaday and Wednesday» When
the Oermans returned on Thursday they asked for a private
meeting with the heads of the Israel Delegation» That
fliaeting^ whioh took plaoe on Thursday lunohtimet did not
bring any oonorete results beoause the Germans reported
that they were unable to finish their oonsultations in Bonn
and that they will return there during the weekend with the
intention of making their suggestions ooncerning the anount
eorly next week# The Israel Delegation drew their attention
to the faot that whatever they want to suggest will have to
ba dpne before the conferenoe adjourns for the Easter rece88tv>
At a press oonferenoe whioh the German Delegation had
yestjrday evening and where they answered questions of
jourhalists for about two hours, the heads of the Delegation
oonf|Lrmed that it is their intention to oonolude the nego-
tiationa about the ainount before Baster and that they will
be aple to mention the amounts for both Jewish Claims earLy
next week.
The meetinge between the Germana and the Jlaims Oonfe-
renoe Delegation oontinue in the meantime and oertain progress
has been aohieved oonoerning legislation for individuals.
The prinoiple qtestion of the oolleotive reoompense of thie
Oonferenoe for 500 million dollars has still not been die-
ouesed^ but here too the Germans indioated that they might
be willing to announoe their intentions early next week#
Although there is no reason to be over optiraistio and
though it is to be reoognized that the negotiations^ espe-
oially with the Israel Delegation, have reaohed a oruoial
point, it is nevertheless too early to speak of a orisis, as
has probably been done in the press after the press oonfe-
renoe whioh took plaoe yesterday. Two points certainly have
to be dlarified before Easteri
i\
The Oerman Suggestion sbout the amount;
The data on whioh the CJonferenc^e will
resume its meetings*
./.
/
-2-
Ifth« Geraan r«ply to the aumo^^^ooaes ao^iewhere
nm^T to bei'« aooeptable to the Isra.l Delegation and if
near to »«^"e *°'''5''*J'~^^„^,-__„^« «in «ot take more than
the interruption of the oo»^«^«^°; *iii„??]'_^lf^ nresent
2 to 3 weeka, there is no reaaon to oonsider the presenx
Situation as a orisis.
SAR/iab
S. Adler-Rudel.
London, 15th April, 1952,
Th© U.t rceetlng beUeer th© Israeli de!« .-atlon «nd th« rt^r^«^-
tooV .lace on th« 7th Aoril. The meetlnr betwean tha *^J.2r ^an J
^^.S ^^■.^''"^•r"*^* continu.d untll Wednesday! 9th AotU D^^
or Jv,!*r ^4"*" •*•"/ °*^^« ^^«^"^ .Tarutalam atatln^; that tha maatin.
of tha Foreign Cormnlttaa of tha Knasaat will recelv« TL!!^ - ?*.
raport about the ne^^otlatlon. Ir tha *«-,„. «^HTZJ^ffZ * completa
ci^ifJ^^^ "^r' evarytMng^h^re'u h.'f tj tal'l'tf ^.^ J^naa't* '""
».. r.««K-vT„ :,-_ „-__r^ •*rr >.*• ^««^ •'^t» tha aarr-ana, bacauaa It
I
wa. probably th^ wor.t of all the meetlnj. wa ba^;
h»d wlth th
"lew
tha dabt to Israel of s<7^nm ZkI .^^^ f •^ wlllla-^ to recoTnlse
raeoftnltlon of th« ?^U^?^'* ^*^ ''^'^•'^ ixrx'=e<ilataly that tha
oa^tofltlna Short oer?^d n?'.?**" ^'t^ '^^^'^ '^^^ ^^« *^"'« ^« ->«-
that Frofa..or'r^oS;.whra1 iL'nlit and^la'taT'"'?? '^'"^ "-
ll>e a typlcal profa^sor, 8ta'r:erL'^ hU^antarL^ ! i"2!.^''"^*^
•hy to faca.u. - chun^ad dropoln« hl. alJ o*^!" *^'^^ ^1"« * °<>
and bectt.na, all of a audden a v^L ^.„ / »h-nesa and hes-tar.cy,
•rgumant. a',aln.t u. !n f vir? fl^en? ^I^I ' '^'''' '"^ ^''^"-^^ ^'i-
the*o?fa%':j%S:rcop'^1tfo^:d b'^Jr?' '^^ '^^^•"- ^^^. -nd
by atatm. thf^^&nrtiyar^ha^o^don'rj;? r *5^'*'" '^° P^^' '*-^<3
for Interruption of the °reMnr*nr v^.ir t Conference, we a.ked
and told tha. after we ret'rned t thj ^e^tln^tA r^"'?'"*^ ''"'• ^«P^^'
was entlrely macceotabla. a"d that th.Vt^r?^ th^t t^^elr .tate.,ent
Of a nominal dabt wlthoi^an; orej .•''^^io.^ie >^ow an^/.^^T'"**"
wme a. a very unple.aant aurorlae to u^ t^. h^!"^ '^J*" ^^'^ ^**^'
for about two ho'ir« anrt 4-v,- -I ^ , T''* «^^'c^aslon contlnued
how a.hanad thiy^;:j/^^,,f,^\';7,f«'^^;^/^old „s at, the flrat ..e?lng
and how tha whola 'Jerrian oLnl. .Vi? ['•^*"» ^»^» ^«n« to the Jewi, "
impresaed by our arsuqianta»«*-,^ ^^ ^^
m t'^h.^r're^Ji'i.^t'^^i/lJ-f^-J;' ;;j^-- -? ^-!-- — -ry good
•onvlnclng, but the- dl d not ^nvJn«! f^'T*"*^* and . eened to oia vex-y
tlme dur^Sg the w> ole Confaienr^^i? *5* ^^•""•n»» • nd f or t .^« firat
«paaklng to tha woÄ*. *"''*• *^^ ^^ ^* ^^ad t ha Imp.-^aaion of
>
7/
(
Th# CT^rmar» answered with economic ar^nment», that Oarmaiiy by
Itielf waa unabl« to pay an aroount llVe that In a Short oeriod of
yaara, but that It woul ? also be Impoaal-bla to ,^ive prior ity to
tha DWiymBnt lofylavtkml, V^aca^^se Garraany atlll dapenda on t ha ^oof\ will
of Its othar debtora, and an: attanot to glve jriorlty to '''ariRal
would creata aconteilc dlf Ticultiaa for dermkirvj wlth othar countrJes.
Vban our apaakars repeetad to tham t lalr own a entencea at tha
pravlo is meatin£,a about moral obll^atlona and tacriflces, thay anawerad
rather coldly ij^^yathical phraaeaM^:^^*^ X-^i/Vi^a^ >k->»-^ ^^ (^^^^^^-^^o-^^^
Tt «eama, recona i oarlng tha ¥i:i oIä xr^eeting, that tha Crarman axoerta^
for tha tima belng^ at laa«t, appaarto ba atronrrer th&t^^ Dr» Adenauer
htniaelf , and If we ara rolng toachicva anythln>< at all, It can only
ba dona by dlract ne.q:otlÄt 5ona with Dr« Adenauer before tha Conference
iHi-aj^aer»blea an:öln to dlacnsa technlcal detalla - tirra, and manner of
oa^rment«
The Garmans promlaed at flrst to Tat us have t^eir reoly on tTfe
lOth ^'^ay, i^hen w# are aupnosed to r e-aaaerrble, on the s a-r^e day that
tha London Conference too re-asaetr.blea, because they Intended tob ring
a atatement about the fulfllment of their ^-^ebta to t he London Conferenaa
aacfiell aa t o ua, but a f aw hours later we recelved new Information
f ro 7 tham that they will not be able to make a oriclae offer before
the 19th June. Tt is, therefore, difficult to 3 ay, a t the ino"ent,
when the ne.^otiationa at he üa^rae r/ill atart ac^ain» The rJerinana
aaem to have t he idaa that technlcal inattara ahould be diacussad
batween tha loth ^'ay and l^r^th June, v/henwe ahall be Inforraed a bout
J;helr final au tgaatl ona#
We are now exnectlng the arrlvalof Nahum hera to c nault abo t the
next atepa« The Claims Conference has had u certaln arount of noral
aucceaa. In ao far aa Indlvidual clalmaare concerned« A <loctwent
contal^Jlng certaln pointa of a ;reement waa Initialed* There exlata
alao a aecond document about a few pointa ^leve no agreement waa
reached» Theae pointa are open for dlscisaion when the Conference
re-asaai bles^ but the pointa of apr^reement depend, of courae,on tha
Oerman aovernii^ant, &nc:|tiie willlngness af the aerman Parliament to
Introduce the necessajry leglalation«
The collectiva clalm of the Conference for /)500 m. waa(
dlacuasion tili now. That will be the ^raln a ubject when the
re-asaeniblea on the 19th May» , .
) not undex
Conference
\
3
:1#rr«Än '^eVatlon was rather surprlaed about tha atrong
Ion whlch ca-^e fro^^ us vv^ien we heard thalr Statement« '
. The
re-actlon whlch ca-^e fro^^ ue vvyien we heard thelr Statement« They
aaked us "kter for a private Conference with Joaeohatal and Shlnnar*
Thßt Conference took place, bat d-d not bring any tan^lble ^eaults«
My own oplnlon la that we went perhap« wlth too much optlmlem^
Into the nef^otiatlon«, but I atlll believe that my eatlmate of
;i.SOO ra# whlch Israel should recelve la correct« The dlfficulty
will really be to prevent Dayment from belng «tx*etched ove^too
long a perlod of t ime« *
I have, aoBiehow, the feellng that we atlll can reach a aatlsfactory
agreerrient«
S* Adler-Rudel •
SlZPTEMBliR, 19 52
17
^* «^4'>^onc^. li N^
|\C.X
csncj i;-!'Le
by S. Acllcr-Ruclel
c
'i lEN I WAS a young man thc namc of Alex-
" " nndra Kollontai, tlic Soviel woiTian c-iplo-
mat who JicJ not long ago, hacl a special carjn
for my generation. I do not know thc exact
reason for tliis, hut to us she was a Icgciulary
fig re. Perhnps this was so bccausc shc Icft a
far.ious aristocratic family to join the rcvolvi-
tionary movement. Or maybe it was bccause of
Iicr rcmarkablc courage in proclainiing her vicws
regarJing relatlonships betwcen mcn and wo-
inen, or because she was the first woman to
hold such important diplomatic posts — she was
Soviet ambassador first in Mexico and later in
the Scandinavian countries. In any case, we
followed closely everything shc said or did.
I did not dream that I would ever meet her
pcrsonally. Such an opportunity camc during
the World war.
fx ^^44 TT IT- JEWISH AGENCY SCHt mc tO SwC-
clcn for the second time in thc interests of
its rescuc work.
I was at that time especially intercstcd in thc
conccntration camp at Theresicnstadt bccause I
kncw that many of my close fricnds were there.
In this camp the Germans concentrated many
Jewish intcllectuals from western Europe.
The war was nearing its end. It was evident
that it was merely a matter of months before
the total collaose of the German armies. I shud-
clcvcd at the thought of the Jews still remaining
in ihc conccntration camps. Though I am not
a military expert, it occurred to me that it might
be possible to influence the Russians to hasten
thclr march westward toward Theresicnstadt.
Thxs may have sounded like a foolish notion,
especially since Theresicnstadt was not on the
direct line of thc Russian advance. But I be-
came obsessed with the idea and dccidcd to do
.all I could to carry it out.
Since as a resident of England I had becn
brought to Swcden on a British plane, I was duty
bound to report to the British embassy all my
nvivcs. I therefore went to the ambassador and
told him my plan. I begged him to try to arrange
W V
• 4 V <
M
V
an
,->C.
S. Adlcr-Kudcly long actlve on bchalf of thc jewish
Agcncy, now lives in Israel.
an appointment for me with thc Sov. .. ...
doi*. ile said hc couaI not do it wi . au.
i/.ation Irom London. Besidcs, hc jd, >
dam Kollontai who rcprescn^*^d Fvu. .ä, wa .
sick woman and livcd out of town. He had i\
sccn i;cr in months.
I then went to Her«;chel Jolinson, ambassador
of thc United States, tr.c man who laior rcprc-
scnted thc U. S. a: che United Naiions scsslon
wliich approved the cstablishmcnt of Israel. Hc
had always shown interest in my cfrorts on be-
half of the rescuc of Jcws, anJ his uoor was
always open bcforc me.
He did not think my idea was at all foolish,
but he said he could not intervene In military
niatters and he doub*-ed whcthcr I could gct an
appointment with iV.-.dam Xollontai.
These two failures did not dIscour.
stubbornncss increased. The more I v
plan the more determincd I became
ish something in this regard. The *
in Czechoslovakia. So T c ..Icied :v
the Consul of the Czcc.i Government in !>..
in Swcden. This decision was strengthcned wh..
I Icarncd that the Consul was a personal friend
of Madam Kollontai.
I went to him and told him my pla and asked
him to introduce me to her. He likv my Idea,
but hc argued that he first had to Ci
government in London. I explained t >
I was not interested in a formal dipl >ii
troduction, that all I wanted was to ma
personal appeal to Madam Kollontai on huma.
tarian grounds. Hc thought for a whilc thci
promised, not very convincingly, to talk du
matter over with Kollontai. His lukewarm
promise did not bolster my hopes and I feit that
I had to seek other avenues of approac / o her.
I then met a high ranking official ol ic Swcd-
ish government who was also a clos. .riend of
^Kollontai and begged him to help me. V^^t
listened to me attcntivcly but also said thai
could do nothing without thc pcrmission oi*
government.
"Much time passes before a government acts,"
I said, "and the danger that the Jcws in T!u>re-
sienstadt will be exterminated is gre;; . W
his
at
IS
Jev/ism Froxtier
is oiir of thc question ... I mcrcly ask that you
i;ivc iiic a Ictlcr of introduction to Madam KolU
oniai so il\at shc shoultl agrce to grant me ai\
ar.v'ii'ncc."
i Ic promiscd to considcr my rcqucst.
■J^o THis DAY T do ncit know what did it, but
whcn I rclurncd to my hoicl somc days laicr,
I found an invitation to comc to thc Soviel. F,m-
b.i^^y thc foüowini; day. Sincc cvcryonc hau
toli nie that Madam Kollontal was not in con-
dition to rcccivc mc, T assumcd that onc of the
ollicials at thc Embassy wouhl scc me, and I dc-
cidcd to discuss my plan with him.
I camc to thc Soviet Embassy at thc appointod
timc and gavc my namc to thc doorman. At that
instant a young man, who seemed to havc waitcd •
for mc, camc up, took my card and said: "Ma-
dam Kollontai is expecting you."
Thc young man left. He returned a while
Liter and escorted me into a small and modcstly
furnished room. There I was confronted by a
handsome elderly woman She did not rise to
grcet me. Later I learned that due to her illness
• it was diflficult for her to rise. She hcld my card
in her band and alternately looked from it to
mc and back again.
Until that minute I had not thought in what
Kanguage wc would converse. My name sounds
Gcrman but my visiting card was in EngHsh and
I camc as a rcpresentative of the Jewish Agency
for Palcstine. As often happens when people
mect for the first time and do not know who
should Start the conversation, a moment of em-
barrassment ensued. I broke the silence and
askcd in EngUsh: '*Your Excellency, in. what
language should we speak?"
Shc once again looked at the card and then
at mc and answered in German: "Let us speak
Gcrman. The language did us no härm and all
. of US studied it well."
Thus it came about that after Stalingrad and
at thc time when the gas Chambers were in ac-
tion, the ambassador of the Soviet Union and
thc rcpresentative of the Jewish Agency in Eng-
land discussed the great misfortune of the Jewish
people in the German language.
From c^perience I kncw that a talk with an
ambassador lasts not more than fif teen or twenty
minutes, and that I had to explain the object
of my Visit within this short time. But even
bcfore I was well launched on my talk she
showercd me with questions such as: What is the
Jewish Agency? What are its objectives? Who
are its leaders? How were they elected and by
whom? I was afraid that she would involve me
in such conversation for the duration of the
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H. HOROWITZ, President N. EKaLiCH, .v.iai^.
HARRY LOBER. Sccrctary |
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Greetings from ...
EASTERN OUT-OF-TOVV?^^ D5?7.
I. L G. W. U.
Israel Horowitz, Ceu. Aancst' f
New Year Greetings to our Many Jeivish
Friends and Customers
from the makers of
OPTBMO CSSARS
September, 1952
19
interview nnd thnt I woiild not h.ive a chancc
Xo discuss i\w matter v/hicli hrou;;lit nie tlicrc.
Tet) minutc*; passcd nnd shc stül .iskcd qucstions. ,
Tlicn slie noticed tliat I was ;;lancing impatlently
at my watch and shc said:
'*You nced not hurry. I have cnough tlme
for you anii we can talk as long as you want."
For about twenty minutes shc askcd me for-
nml questions only, thcn shc suddcnly rcmarkcd:
"Teil me, is thcre truth in what the papcrs
write about what Hitler docs to thc Jcws?"
I knew that the Russian papcrs then publisl.ed
a serics of articlcs by Ilya Ehrenburg, Vasslli
Grossman and othcrs on thc subjcct of Hltlcr's
plan to annihilate the Jewish people.
**\Vhy do you ask, Your Excellcncy?" I said.
"Didn't you read the dcscriptions of Ehrenburg
and Grossman?" ^»
"I know what they write," she answered. "But
they — they are journalists. I want to know the
truth."
I told her all I knew about the concentration
camps of before the war, about Lublin, about
the gas Chambers, until I came to talk about
tlic camp at Theresicnstadt. I told her what
kind of people were kept thcre — thc last rem-
nants of the Jewish intclligcntzia of western Eu-
rope. I told her my fears that when thc Ger-
mans rcalized that they had to evacuate Czechos-
lovakia they would murder everyone in the
Theaesienstadt camp. Then I told her my re-
quest — that shc suggest to the Soviet govern-
ment to try to take he Gcrmans by surprise and
capture Theresicnstadt before the Germans
could deport or kill the .inmates of the camp
I concluded with the following words:
'Though the British government brought me
to Sweden and I enjoy the hospitality of the
Swcdish government, I did not come to you on
a political errand, but as one human being to
another. You are a woman whose name I recall
from my earliest youth. I am sure that you will
undcrstand thc great human tragedy that is now
being enacted, and the humanitarian ;duty to
rush assistance as much as possible."
When I finished there was silence in the room.
I saw that she tried to restrain her tears and
could not utter a word. The silence lasted some
minutes. I did not know what to do next, so
I waited. She finally regained her composure.
''Many of the things you told me," she said,
are new to me. *'Others have been confirmed
from othcr sources. But the subjcct is a mili-
tary one and in such matters the general staff
dccides. However, I can assure you that before
the day is over I will cable Moscow the entire
content of cur conversation, and I beg you to
belicve me thnt T will do evcrytliing in my power
to savc il;c people of Thcrcsicistacit,"
I tlianked her and left.
7 TioPED TO RECEiVE an answcr fron, her, but
wo Icitcr came. Then I was suclclv'nly recnllcd
to London. Some days after my return to that
city I was invited to come to the Sovicc Embnssy-
I was rcceivcd by the secretary of tlie cmbnssy.
He said:
'*TJie Foreign Ministry in Moscow ir:sa-ucc!
me to inform you that the sovcnirr.cnt hnc! rc-
ceivcd a rcport concerning your conversniion
with Madam KoUontai and that evcrythirg will
be done to fülfiU your request."
I do not know wjint followed !ii r'nis regnrd.
I do know that a Russian army and a,Ukrainlanj,:-iru lu^^
army, Coming from clifferent dircctions, entcred
Theresicnstadt 'almost simultaneously and that
they succecded in saving thirty thousand Jews
there. «
H APFY NEW Y E AR
from
WESTCHESTER RAC2h5G ASS'll
"BELMONT PARK'
: ?/••
GEORGE D. WIDENER
President
s:
A HAFFY NEW YBAk
from
'".7"^^^
BENJAMIN G. BRCV/D
3 WEST 19th STREET
NEW YORK, N. Y.
PHILIP SEGÄL AGEUCi
INSURANCE
Fire, ÄiUomobilc, Marine Insurance
146-05 UNION TURNPIKE
Kew Garden Hills, N. Y,
Phone: REpublic 9-0415 - AXtel 7-3500
26.3.61
12.45 n5?V/a (29.3.1961; K"30,n ]0'Ja _"•» ,'y'2n DT3
n'?.;'?"i>yn n'3Ti.ri nrrinunn riVn:in
«PC iTDT 0? n 1 n n ' ^ n n
n s) ' D
V " T
n
P 5^
mmnonn nVnan
.TT ns^oxa «inn'i'nV ]öTin nvjD
Jerusalem, Maroh 26, 19^1
V/e wish to inform you that a Memorial Meeting for
JA^OB HODESS
i "
r
will be held under the auspioes of the Executive of the
V/orld Zionist Organisation on 'Yednesday, March 29, I961,
at 12;/.^ p.m., in the Keren Heyesod Hall, Jerusalem.
You are oordially invited to pertioipate in this meeting.
THE EXEOLTIVE OF TtiE WORLD ZIONIST ORGMISATION
29. November I965
An LBI^ New York
Ton LBI, Jerusalem«
Liebes Fraeuleln Foerg^
loh habe folgende Bitte anSiei Die "Jerusalem Post*' reroeffent«
licht am 2. Juli d.J. eine aus Washington gesandte sehr ausfuehrliche
Notiz ueber die zweideutige Haltung des State Department bezw» des
Traseldenten Roosevelt zur Frage der ^ettung von Juden aus den Haenden
der Nazis waehrend des Krieges. Diese Veroeffentlichiing muss auch In
d#r amerikanischen Presse vom gleichen Tage oder etwas frueher erwaehnt
worden sein. Ich waere Ihnen sehr dankbar, wenn Sie feststellen koennten,
wo die Veroeffentlichung erfolgte, und mir ihren vollen Text besorgen
wuerden.
Mit bestem Dank und Gruss
Ihr
S • Adler-JRudel
AR/z
/
PAGF TWO
i^^r
Yigal Al-
the ijcrsonal
IM'csidcnt of
illiam Tub-
gucst of his
libcria's llSth
|y cclcbration
IC iiivitation
[Jerusalem by
Ibassadoüfei i'
iTancy-
FDR aided State Dep't
to block bid to help
Jews reach Palestine
WASHINGTON (INA).— Effüits of thc U.S. Congrcss in
1944 to help Jcwish reiugces irom the Nazi holocaust
und a refugc in Falcstine were blockcd by tlie State
Department, with the connivance of President Roose-
velt, according to the De
saicm u
Agriculturc,
,i, ycslerday
Ikvo Yisrael
lural school
thc Ccylon-
ticnator Tho-
a, and thc
jneiit, Sir AI
'i'day visitcd
livcrsity and
the Prcsi-
Elath.
lassador, Mr.
Lir, and senior
IS will attcnd
jjuly cclcbra-
)A Housc in
■row cvcning
Minister of
.kiva Govrin,
grcetings of
rüv, t
and Ci
Sovict Em-
Itati ChtehoU'
.ativo of thc
-ciety in Jeru-
ictor Illuchin
IV Univcrsity
\v(>re reccivcd
Prof. Benzion
1 Hiatt Insti-
rammc, spon-
randeis Uni-
cially opcned
er at Bcit Hil-
Participating
28 American
different uni-
t5
Imiial gardcn
Idalia chaptcr
|l Rcligions
ition will bo
i\ny Williams
lEmck Rcfa'-
n ^londay at
partment's own conüdential
documents, just made pub-
lic.
The documents reveal the
vigorous manoeuvering by
the State Department against
a proposcd Congressional re-
solutiori that would have
calied on the U.S. to take
mcasurcs to help Jews find
refuge in Falcstine. The De-
partment feit that American-
Arab rclations outwxnghcd
thc fate of the Jews, des-
pitc kuovvlcdge of thc Nazi
mass mnrder campaign.
*Unscrii|)iiloiis*
One influcntial State De-
partment official described
militant Palestinian Jews as
"compietcly unscrupulous."
President Roosevelt, ac-
cording to the most gencr-
ous Interpretation of the do-
cuments, took a pro-Jewish
Position in public while in
private he endorsed State
Department manoeuvres.
Congress was prcpared to
vote in January, 1944, for a
rcsolution designed to give
heart to the oppressed. In-
troduccd jointly by a Demo-
crat and a Rcpublican. and ap-
proved by thc majority and
minority Icadcrs, it
"resolvcd, that the U.S.
shall use its good officcs
and take appropriate mca-
sures to the end that thc
doors of Palestine shall be
opcned for free entry of
Jews into that country, and
that therc shall be füll op-
portunity for colonization so
that the Jcwish people may
ultimatcly rcconstitute Pal-
estine as a free and demo-
craLic Jcwish Common-
wealth."
'Zioiüst pressures'
American diplomats in
Arab countrics wcre outra-
ged and openly denounced
"Zionist pressures."
The Secretary of War,
Mr. Henry Stimson, infor-
nied Congressional leaders
that the pro-Jewish rcsolu-
tions would "provoke dan-
gcrous repercussons" and
would "seriously prejudice"
the war effort.
The Secretary of State,
Cordeil Hull. commcnted:
•*In View of the military
considerations advanccd in
this regard by the Secretary
of War, it is bclievcd that,
wilhout refcrence to its me-
rits, no further action on
this rcsolution would be ad-
visablc at this timc."
Roosevelt participated in a
secret mccting in which it
was agrecd "that the War
Department would try first
to kill the rcsolution by ex-
ecutivc Session (secret) tes-
timony by army reprcscnta-
tivcs," according to Undcr-
Secretary of State Edward
Stettinius. He also revealed
that the State Department
succccdcd in dissuading, to
some cxtent, thc chairmen
of the Senate and House
committccs on forcign rcla-
tions, Senator Tom Connal-
ly and Representative Sol
Bloom.
In this conncction thc De-
partment noted approvingly
that "Connally had in a few
of the outstanding leaders of
Jewry for a frank discus-
sion."
Roosevelt told Mr. Stetti-
nius he hopcd the War De-
partment testimony would
end the Palestine rcsolution.
The President also endorsed
and initialled other State
Department manoeuvres af-
fecting Jewish interests.
Coniact with VVeizmann
All through 1944 the State
Department, backed by the
President, blockcd action on
the Palestine rcsolution.
Wallace Murray, Director of
the Dcpartment's Ofhcc of
Near Eastern Affairs, secu-
red in some manner confi-
dential corrcspondcncc bc-
t WC cn Chaim Wcizmann and
Abba Hillel Silvcr. Mr. Mur-
ray told Secretary Hull that
hc had discovcrcd in a pri-
vate Ictter from Wcizmann
to Silvcr *'a very clear indi-
cation as to the policy which
the Zionists are likely to fol-
low in the next months."
The State Department la-
ter noted that it defeated
the rcsolution with little res-
ponse from the Zionists.
"The most likely cxplanation
for the comparative absence
of advcrse commcnt is un-
doubtedly the split within
thc Zionist leadcrship, nota-
bly thc difference of opinion
bctwcen Rabbi «Stephen)
Wise and Rabbi Silvcr."
17. Dezember 1965
An: LBI- Jerusalem
Von: LBI - New York
Betr, :
Notiz in der "Jerusalem Post" v, 2. Juli 1965
ueber zweideutige Haltarg des amerik. State Dept.
u. Praesident Roosevelt
(
Lieber Rudel,
wir waeren Dir sehr dankbar, wenn Du uns eine Photo
kopie dieser Notiz ueber die zweideutige Haltung sowohl
des State Department als auch Praesident Roosevelt zur
Präge der Rettung von Juden aus den Haenden der Nazis,
die in der "Jerusalem Post" erschienen ist. Vielleicht
wird es uns an Hand der Notiz gelingen, naehere Nach-
forschungen anzustellen.
Ich kann Dir aber im uebrigen als Ergebnis meiner
eigenen Forschungen mitteilen, dass die Haltung von
Roosevelt und der amerikanischen Regierung gegenueber
den Refugees absolut skandaloes war und man muesste
einmal einen besonderen Artikel darueber schreiben.
Im uebrigen habe ich heute lt. Abschrift, die
einliegt, an Reuwen Michael geschrieben und wie Du
daraus ersehen \4rst, das noetige veranlasst.
Mit freundlichen Gruessen
Dein
Max Kreutzberger
Anlage: Kopie d.Br. an Reuwen Michaelis vom 17.12.65
MKiDZ
28. April 1966
An LBI, New York
Von 1131, Jerusalem.
Liebes Prl.Poerg,
ich schrieb Ihnen am 29.November 65 betr. einer Veroeffentlichung
in der "Jerusalem Post", im Zusammenhang mit der z^/eideutigen Haltung des
State Department. Ich erhielt hierauf einen Brief von Dr.Kreutzberi^r vom
17#Dezeiaber. Aufgrund dieses Briefes sandte ich am 27. Dezember an Dr.Kreutz-
berger eine Photokopie der in Frage kommenden Notiz aus der "Jerusalem Post"
mit der Bitte festzustellen, aufgi^iind welchen Materials diese Teroeffent-
lichung erfolgte. Leider habe ich bis heute keine Antwort auf diesen Brief
•rhalten. Da ich mitten in einer dringender Arbeit bin, waere ich Ihnen sehr
dankbar, wenn Sie mich moeglichst bald wiesen Hessen, ob es Ihnen gelungen
ist, die Quelle dieser Veroeffentlichimg festzustellen.
Ich hoffe bald von Ihnen zu hoeren und bin mit bestem Dank
und Gruessen wie immer
Ihr
Sti Adler-Rudel
TB XI
/
/
A
\(
27, Dezember I965
An LBI , New York
Von LBI, Jerusalem,
/
Betr.i Notiz in der "Jerusalem Post" - zweideutige
Haltung den .gmerik^Statfi ^ept«
j ■ ■
Lieber Kreutzberger,
zu Deinem Schreiben vom 17. ds. sende ich Dir anbei Photokopie
der in der "Jerusalem Post" vom 2 .Juli 65 erschienenen Notiz. Leider
ist aus der Notiz nicht genau zu ersehen, um welche Veroeffentlichung
des State Dept. es sich handelt* Ich nehme an, daüs man dies durch
eine Anfrage bei INA in Washington erfahren kann. Es ist moeglich,
dass die Veroeffentlichung in "Foreign ^elations of the Ü.S." fuer
das Jahr 1944 enthalten ist* Falls dieser Jahrgang bereits erschienen
ist • es ist moeglich, dass es sich um 2 oder um 5 Baende handelt •
duerfte dort wichtiges Material enthalten sein und ich waere dankbar,
wenn Du veranlassen wuerdest, dass auch fuer uns «in Exemplar besorgt
wird«
Deine Auffassung ueber die Haltung der amerikanischen Regierun|f
trifft zweifellos zu. Ich werde einiges darueber in meinem Artikel
ueber meine Mission in Schweden, an dem ich jetzt arbeite, Bzaehlen.
Vor iir liegt eine Anzahl von Briefen und Abschriften Deiner
Briefe an Dr .Moses, auf die ich Dir in den naechsten Tagen ausfuehrlich
antworten werde. Ich muss hierzu auch die Frage der Weitergabt des
Materials aus Ostdeutschland mit Xulka klaeren, was keine einfache
Angelegenheit ist.
Herzlich Dein
/
S. Adler-Rudel
ar/z
/
T
km LBI9 London
Von LBI9 Jerusalem«
Lieber Weltßch|
2 «Mai 1966
Tielen Dank fuer Ihre Zeilen vom 23.4 • Ich hoffe, dass Sie die
Örippe losgeworden und v/ieder wie uebli-^^h an der Arbeit sind,
Wa« meinen alten Schweden betrifft, so hat die Begegnung InTiberias
ptattf^eflxnden* Etwas naeheres hlerueber finden Sie in der beigefuegten Notiz
im '•MaariV* vom 22.4» Ich muso allerdings saßen, dass ich an dem Erscheinen
dieser Notiz voellig schuldlos bin. Ausser dem Kairn und mir hat nur noch
ein Beamter des Misorad Hachutz an der Unterhaltung teilgenommQ4 V^ie die
Geschichte an den "MaariV kam, iöt mir unerfindlich« Aber ich will dem
nicht vieiter nachirehen. Ob der Mann helfen koennen wird, ist nicht sicher,
denn In Schweden duerfen Archiv-4laterialien erst nach 50 Ja^hren veroef-
fentllcht werden. Ohne darauf zu warten, ob der Mann nach seiner Rueck-
kehr nach Schweden Material senden wird, arbeite ich an dem Artikel weiter
und hoffe, dasr? er zustande kommen wird^
Ihre Beunruhigung ueber die Cesamtlage des LEI verstehe ich. Ich
habo Ihnen meine Meinung hierueber bereits ^eecixrieben und moechte vorlaeufig
von meiner weniger pessimistischen Beurteilung nicht abgehen. Ich hoffe noch
iMoer, oasö die Dinge sich irgend v/le einrenken worden. ? ir hier haben nichts
von dem neuen Mann gehoert. Dass Ihnen Dr.Moses nicht geschrieben hat haengt
damit zusammen, dass er einige Tage in Urlaub war und erst Jetzt wieder zu
arbeiten anfacngt.
Ich habe inzwischen Band X des Year Book durchgesehen und kann diesen
Brief nicht sdi Hessen, ohne Ihnen zu sagen, wie sehr ich wieder von dieser
ausserordentlichen LeistiUig beoindruclrb bin. Was immer Sie ueber das LBI und
Ihre Mitarbeit denken, so kann man nicht an der Tatsache vorbeigehen, dass
Sie wieder eine so enorme Fuelle von interessantem und wichtigem Material
zusainnengebracht haben, dass jederf der eich mit der Geschichte der deutschen
Juden in dieser Zeit boschaeftigt, Ihnen zu groesstera Dank verpflichtet ist.
Ich hoffe sehr, dass es Ihnen vergoennt iein wird, gerade diese, wie ich
glaube, bedeutende Leistung des LBI, noch fuer lange Jahre fortzusetzen«
Herzlichst
Ihr
ar/z
Pr.
YB X, XI
LEO BAECK INSTITUTE
129 HAST 73rd STREET • NEW YORK 21, N. Y. • RHinelander 4-6400
6. Mai 1966
An: LBI - Jerusalem
Von: LBI - New York
Betr. :
Veroeffentlichung in der JERÜSALEMBR POST
ueber die zweideutige Haltung des State
Department - Ihre Briefe v. 22. 2. 6b u.
TGB
Depa:
2BTir
Sehr geehrter Herr Adler-Rudel,
ich muss Sie sehr um Entschuldigung bitten,
dass wir erst heute auf die obige Korrespondenz
zurueckkommen: So peinlich uns die Sache ist,
muessen wir Ihnen gestehen, dass wir Ihre uns
so freundlicherweise zugestellten Photokopie der
Notiz, die seinerzeit in der JERÜSALEMER POST
erschien nicht auffinden koennen*
Wenn es Ihnen moeglich waere, uns noch ein-
mal eine Photokopie zu schicken - die wir ver-
sprechen wie unseren Augapfel zu hueten - waeren
wir Ihnen ausserordentlich dankbar. Dann waere
uns auch die Moeglichkeit gegeben, der Sache
weiter nachzugehen.
Bitte sind Sie uns nicht boese ueber die
unnoetige zusaetzliche Bemuehung«
Mit freundlichen Gruessen
Ihre ,
Dora Ziegellaub
CONTRIBUTIONS TO THE LEO BAECK INSTITUTE ARE TAX DEDUCTIBLE
\^^
sJ>
^"^^
Jerusalem, I.Juni I966
n
Lieber Tramer,
verabredungsgemaess sende ich Ihnen anbei .einen Artikel
fuer das naechste Jahrbuch. Der Titel "Rettungsversuche" ist nur als
Arbeitstitel gedacht. Der eigentliche Titel wird noch mit -eltsch
festgelegt werden.
Besten Dank pnd Gruss
Ihr /
S . Adl;^-Rudel
EXPRESS
\
2^uni 1966
lieber Weltsch,
da hier das Geruecht zirkuliert, dass Sie bereits seit Dienstag
i« Lande sind, begruesse ich Sie herzlich, ferner moechte ich Ihnen
»Itteilen. dass mein Artikel fuer das Jahrbuch sozusagen fertig ist.
Bevor ich den deutschen Text hier uebersetzen lasse, moechte ich Sie
sprechen und Ihnen die bisher rorliegenden rlerzig Maschinenseiten -
doppel - Space - zur Durchsicht zeigen, sowie beraten, ob Sie damit
einverstanden sind, dass ich noch weitere zehn Seiten anfuege. Der
Artikel wuerde dann einschliesslich Documentation hoechstens 52 Druck-
selten haben»
Ich waere Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mich nach Erhalt dieses
Briefes entweder vormittags im Buero, oder nachmittags und abends zuhause
(Nr» 52107) anrufen wuerden»
Herzlichst
Ihr
Herrn
DrJR «Welt seh
c/p Frau Suse Gumpert
Hasorea St» ,
Kfar Shmarjahu
6,Juni 1966
1
Liebe Mym,
ich habe eine Bitte an Siet Die Jugend Alijah in
.ondon lt. r^lahre 1944 l^J^^^ZMl^^^^'^^-'^"^
" 'l'^'t "rt h'rCi 'r."B„":hl,inTut dringend. Ev,
geschickt wird.
Bei dieser Gelegenheit noch eine Zeile um Sie wiesen
.. lassend ^^^^^^r~^
4ugust in London sein i«rden. Ich hoffe, aass
gerade in Ihre Urlaubszeit faellt,
^U haben seit lochen -i!i*«,-f,:,t"reb':orrhnen.
und sind Behr beunruhigt darueber. Es waere iieo v
wSn Sie achreiben wuerden, wie es ihm geht.
B«8ten Dank und Oruss
Ihr
Mise Mina Tym,
155 A Goldhurst Terrace,
London M 6
/
7^
S. Adler-Rudel LJsq.,
1, Saadya Craon Street,
Jerusalem,
ISRAEL.
9th June, 1966.
I
I
My Dear Rudel,
I just received your letter of 6th June. We have turned our
archives upside-down and the only thißg we could find is the '*dummy" f or
a book on Wilfred Israel. I coulj not possibly remember ever having seen
the printed book and have such a faeling that it was V/erner Behr who dealt
with it and not Youth Aliyah. Hc^ever, as you appear to need it very
urgently, I am sending you the "dunry^ by separate airmail, but must ask
you to retum it to our archives aftej it has served your purpose.
I shall be back from my hell ay on 31 st July and am looking
forward to seeing you and Fanny i». London as soon as you lot mej
I am most surprised thä* you did not hear anything about Camillo.
Leo told me that he had dritten to you twice, Camillo is better, but he
is still in hospital and we are al! ^j ting now for a place to become vacant
in Eishop 's Avenue. What Camillo^ needs now is good care, nursing, and goo
food. I saw him yesterdey an^ to^^ hi^ that you have written to ^ ^
sends you and Fanny his very best legards.
me
ood
and he
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N1,-n K. Tym,
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Iiondon^ N.V/,1,
SNCLAIJD,
AN AIR LETTER SHOULD NOT CONTAIN ANY
ENCLOSURE; IE IT DOES IT WILL BE SURCHARGEE
OR SENT BY ORDi4aRY MAIL.
'S. Adler-Radel Bsq.f
1,'3aadvn Gaon Street,
JIi]RÜ3 ALEK .
TSHARL.
i. ".^ —
7-^
\j
Uebersetzun^ des Jahrbuohaufsatzes von Adler<£udel
22 Seiten • 727 Zeilen a 12 Worte - ca 9,000 forte
50.6.66
LEO BAECK INSTITUTE
Founded by the Council of Jews from Germany
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
LONDON
4, DEVONSHIRE STREET. W.l
LANGHAM 3493
6. Juli 1966
r\
Lieber Herr Adler-Rudel,
Betr# X Year Book XI - Ihr Aufsatz
Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie einige Kleinigkeiten
für uns nachprüfen würden. Es handelt sich um Zitate»
S. 6 - Linton letter, letzter Satz
"on emergency arise" - wahrscheinlich "should an emergenoy
arise" oder so ähnlich. '^
D
S. 8 - Wilfrid Israel summary
"225 bodies" doch ganz sicher "bodied"
S* 20 - Johnson letter, 2. Absatz, 3» Zeile
"human" doch sicher 'Tiumane" (das ist auch im Text immer falsch
übersetzt«
Die letzten beiden Stellen werden wir verbessern, wie wir das
auch mit anderen offensichtlichen Druckfehlern in den Zitaten getan
haben, aber bei der ersten Stelle bitte ich auf jeden Fall um
Nachricht«
Ihr Aufsatz geht dieser Tage zum Drucker, aber wir können
das ja dann hinterher in der Fahne korrigieren.
Hecht herzliche Grüsse
Ihr
Arnold Paucker
8. Juli 1966
S, Adlor-Kudel
V
Liebe Anns, lieber ^^ctnii^;!,
ich habe eiiui grosse l^itte, die ich an Fuch beide richte,
da ich nicht weiss, wer von Luch Jiich gerade jotzt waehrend der
Somüermon>5tc , inljtockholm befindet. Es handelt sicih dabei um fol-
gendes:
Ich habe im TvBamii^nhan^ mit ^rewi^sen offiziellen ^erooffent-
lichungen des State ÜGpartment eine groesstre Arbeit ueber meine Reiccn
nach Schweden waehrend des Krieges geschrieben, die bald erscheinen vrird^
Ich brauche hierfucr einige Dilder unu z¥ur deuke ich an folgende:
!♦ Koenig Gtistav
2. Dr •Ehrenpreis
?• Gustav Moeller
4« Haoul Trallenberg,
Ich waere lach sehr dankbar, wenn Ihr mir diese I^ilder besorgen
und mocgllch3t umgehend schicken koenntet. Sofern Kosten dafuer ent-
stehen, wird das Leo ^^aock Institute diese g^rn /,urueck erstatten.
Die Bilder sollen auf Glanzpapier in normaler Groesse, fuer Buchrepro-
duVtion ^ei;^aet aein.
Ich hr:be lang nichts von Euch gehoert - auch die Chronica kommt
nicht mehr - hoffe aber, dass es Euch gut ^^eht und wuerde mich freuen,
nenn Ihr di^P v.ald bcptaeMgt;n wucrdet und auch sonöt mitteilt, was Ihr
treibt und wieviel Dutzend '.-uecher Ihr in den letzten Jahren produziert
habt, - Da ich ge<-en 25Juli fuer laengere Zeit ins Ausland reise, '«jaere
ich fuer oine ""estaetigung des Erhalts dieses Briefes und fuer baldige
Krledifrung besonders danlbar»
Herzlichst
Euer
Herrn \xnd Frau Brick,
WallhallaTaG>«5en I04 II
Stockholm*
lopie an
lungsgatan 37
1
\
\
13. Juli 1966
An LBI, London
Von LBI, Jerusalem»
Betrat Year Book XI ^ Mein Aufsatz.
Lieber Herr Paucker,
8U Ihrem Schreiben rom 6#ds, moechte ich folgendes bemerkeni
8.6 Linton letterv es soll natuerllch *'an emergency*' heissen.
8. 8 Wllfrld Israel summaryi In meinem Exemplar heisst es "bodled".
S.20 Johrison letter: im Original heisst es »'human", was mir richtig scheint»
S» 5 II,
Bei dieser Gelegenheit, bitte ich Sie noch um folgende Korrekturen:
2.Zeile >on oben: ^ mit Ko»2a i»* die folgende Pusenote einzusetzen:
"Politlcal Report of the London Offioe of the Executire of the
Jewish Agency, submltted to the 22nd Z ionist Congress at Basle,
December,1946" •
Sali 2.Absatz, 5.Zeile: vor European .••ist einzusetzen "his" .
6 .Zeile: Judenrat sowie die naechsten zwei Worte bis
zur Schlussklammer streichen und ersetzen durch
'•Jewish Social Selfhelp**.
In derselben Zeile nach Cracow neue Fussnote
No.4a: See: Michael Weichert, Juedische Allelnhllfe
1939-1945 (Ylddish). Verlag "Menorah" , Tel^vlv, 1962".
Diese letzte Pussnote ist zwar nicht sehr wichtig, das
Buch jedoch ist wenig bekannt, enthaelt aber sehr
wichtigesund in europaeischen Sprachen unbekanntes
Material. Deshalb erscheint es mir richtig, diese
Quelle zu erwaehnen«
ar/z
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Besten Dank und Gruss
Ihr
S* Adler-Hudol
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LEO BAECK INSTITUTE
Founded by the Council of Jews from Germany
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
k. Oktober I966
LONDON
4, DEVONSHIRE STREET. W.l
LANGHAM 3493
An: LBI Jerusalem
Von: LBI London
Betrn: Year Book XI
O
Lieber Herr Adler-Rudel,
wir haben bisher noch nicht die korrigierten Fahnen Ihres
Aufsatzes erhalten. Wir schickten die Fahnen vor einigen Wochen über
Dr. 5ramer an Sie. Ich hoffe, wir können sie in den nächsten Tagen
zurückerwarten, denn der Aufsatz muss allerspätestens am 12. Oktober
an den Drucker abgehen. Ich glaube, wir haben alles hier in Ordnung
gebracht, wie z.B. die schlecht kombinierten Dokumenten-Fussnoten
und Aufsatz-Fussnoten Nummern. Wir haben dieses gelöst, indem wir
letztere aus den Zitaten in den Text versetzt haben. Wenn es sonst
etwas Wichtiges gibt, wäre ich dankbar, wenn Sie mir das sofort
mitteilen würden. Eine weitere Fahne haben wir nicht mehr hier zur
Verfügung, und (Ich hoffe also, dass Sie Ihre ordnungsgemäss erhalten
haben.
Mit herzlichen Grüssen
Ihr
Arnold i^aucker
Jerusalem, 9 «Oktober I966
An LBI, London
7on L5I, Jeroealem,
Betraf Tear Book XI.
Lieber Herr Paucker,
ich erhalte soeben Ihre Zeilen vom 4«ds. und nehme an, dass Sie
inzwischen die Korrekturfahnen erhalten, sowie meinen ^rief Tom 5»d8. an
Dr#v;eltsch gesehen haben. Ich bin nicht sehr gluecklich ueber die Eile,
mit der die Drucklegung des Artikels betrieben wird, namentlich deshalb
nicht, weil das Manuskript offenbar unredigiert an den Drucker ging. Ich
lege daher V'ert darauf, eine z^'eite Korrektur zu erhalten, um festzustellen,
wieweit Korrekturen erfolgt sind, sowie um noch kleinere redaktionelle
Aenderungen vornehmen zu koennen. Ferner bitte ich auch um Mitteilung, bis
zu welchem Termin das Bildmaterial beschafft werden muss. Achten Sie bitte
unter allen ümstaenden darauf, dass ich von den naechsten Korrekturen jeweils
zwei Fahnen erhalte.
Besten Dank und Gruss
Ihr
S. Adler-^udel
ar/z
5. Oktober 1966
Lieber feltsch,
Betr»: B
rflQBT A\tf8ft1iZ,t
i
Ihrer Anret'^^ne entsprechend versuchte ich, einige Bilder fuer den
Artikel zu erhalten, iind zwar wandte ich mich dieserhalb an die bekannte
Photographin, Anna Kiwkin in L^tockholm« Ich erhielt nun von ihr zwei
Bilder, und zwar ein aehr schoenes Bild von Koeni|f CfUstav und eines von
Prof .Ehrenpreis, sowie den nachstehend im Ausr'Xig bei^refuogten Briefi
"The reason for my late reply to yotir le1;ter of July oth is that
Daniel and I were on vacation in Yugoslavia and only returned a
few days ago. Of the fotir photographs you wish to habe I have
unfortunately only two - Y^lxif^ Gustav and Dr •Ehrenpreis • and those
I am sending you today under separate cover.- If you have any real
difficulty in obtainung the other two I could try to buy them for
you frora a photo agency here in Stockholm. Re^arding paymenu. My
price here in Sweden for the reproduction right of a black -white
photo^raph in a book is 100 Kronor, but, if that is too high for
the Leo Baeck Institute please feel free to write me and Ict im
know how rauch they are able to pay. "
Ich weiss nicht, was ich antworten soll, da ich keine Ahnung habe,
wieviel Sie fuer Bilder bezahlen und mir der Preis sehr hoch erscheint. Aber
wenn Sie weniger zahlen wollen, schreiben Sie vielleicht direkt an Frau
Anna Riwkin-ßrick, Kungsgatan 37, Stockholm.
Ich wuerde es fuer sehr gut halten, wenn wir noch ein Bild von
iMoeller bringen koennten und eines von Alexandra Kollontai. Um das letztere
habe ich mich noch nicht bemueht, glaube jedoch, dass es mit Hilfe der Soviet
Botschaft in London oder hier zu erlangen ist. Vielleicht kann man auch Frau
Riwkin bitten, sich darum zu bemuehen. Dasselbe gilt fuer ein Bild Ton Gustav
Moeller.
v;enn Sie mich eTtl.iriessen lassen, wieviel Bilder Sie bringen moechten
und wie hoch die Kosten dafuer sein duerfen, kann ich auch die Korrespondenz
mit Frau Ri?4<:in weiter fuehren. Da ich ihr den Erhalt der zwei Bilder noch
nicht bestaetigt habe, waere ich Ihnen dankbar, wenn ich IhrenÄntv/ort bald
erhalten koennte.
Hit besten Gruessem
Ihr
ar/z
S. Adler-Rudel
5. Oktober 1966
/
Lieber Weltsoh,
ich bin nun seit einigen Tagen wieder zurueck und versuche,
mich in dem Berg von Papieren zurecht zu finden.
Ich habe die Fahnen meines Artikels durchgesehen und soweit ich
Druckfehler korrigieren konnte, dies getan. Ich glaube jedoch, daso die
Korrektur der Druckfehler allein nicht ausreichend ist* Der Artikel
scheint direkt vom Uebersetzer zum Drucker gegangen zu sein, waehrta*
ich sicher war, dass er von Ihnen noch redigiert werden wird. Da ich
nicht weiss t ob Sie das noch vorhaben, moechte ich auf jeden Fall auf
einige Stellen hinweisen, die einer besonderen Beachtung bezw. Korrektur
beduerfen. Die rote Numerierung auf den Fahnen bezieht sich auf solche
Stellen.
1) Die Bemerkung betr. des Briefes von Prof .Hill ist nicht zutreffend*
Ich habe erst jetzt das Original des Briefes aufgestoebert und
sende Ihnen anbei eine volle Abschrift. Daraus werden Sie ersehen,
dass der Brief am 2^'iaeTz erschienen ist und dass er die sehr
wichtige Nachricht betr. einer von Mitgliedern aller Parteien
unterzeichneten Motion im Parlanent enthaelt. Der Brief scheint
mir in mancher Hinsicht wichtig* Ich wuerde daher vorschlagen,
dass Sie ihn voll aufnehmen, wozu nur der Zusammenhang mit wenigen
Worten hergestellt werden sollte f d.h. anstelle des Absatzes 1
soll nach der dritten Zeile der Brief eingefuegt werden*
J) South America, das hier zum ersten Mal erwaehnt wird, ist in
einfacher Schrift gesetzt, waehrend es zwei Zeilen tiefer zum Teil
in fetter Schrift gesetzt ist. Entscheiden Sie, welche Schreibweise
Ihnen richtig erscheint.
2) Hier sollte vielleicht verdeutlicht werden, dass die sumraary, die
ja mit einer persoenlichen Anrede beginnt, an den British Airbassador
In Madrid gerichtet war.
4) Hierbei handelt es oich um folgendes: Die zitierten Briefe enthalten
hinweisende Nummern auf Anmerkungen. Im Druck ist dies jedoch nicht
angedeutet. Ich glaube, man sollte dort, wo der Text aufhoert und
die numerierten Anmerkungen gebracht werden, eine duenne Linie
ziehen, damit der Leeer sich leichter zurecht findet. Dies betrifft
mehrere mit rot 4 bezeidinete Stellen.
- 2 •
- 2 -
5) Hier sind die zwei Anmerkungen uomwetzen, d.h. 43 kommt zuerst
und nachher 44«
6) Die Zeile "Sir Herbert acknowledged..." ist hier an falscher
Stelle. Sie gehoert zu Nr, J .
Ich blieb bemueht, so wenig als moeglich zu beanstanden, hoffe
aber, dass Gie die englische Fassung noch einmal lesen werden.
Ich waere Ihnen dankbar, wenn Sie veranlassen, dass die naeohsten
Pahnenabzuege in zwei Exemplaren hierher kommen, denn ich kann auf evtl,
Rueckfrairen nicht antworten, da ich das eine Exemplar zurueckschicke.
Mit besten Gruessen
Ihr
S, Adler-Hudel
ar/z
I
LEO BAECK INSTITUTE
Founded by the Council of Jews from Germany
JERUSALEM ■ LONDON • NEW YORK
LONDON
H, DEVONSHIRE STREET. W.l
LANGHAM 3493
12. Oktober I966
An: LBI Jerusalem
Von: LBI London
Lieber Rudel,
ich habe mich sehr gefreut, wieder von Ihnen zu hören nach
Ihrer Rückkehr nach Jerusalem, und ich hoffe, dass es Ihnen gut
geht« Man sagte mir, dass Sie in der Schweiz etwas Beschwerden
hatten.
Die Änderungen und Korrekturen in Ihrem Aufsatz haben wir
ausgeführt nach Ihrem Wunsch und auch den Brief aus der 'Times'
haben wir hereingenommen. Freilich geht daraus nicht hervor,
was aus dem beabsichtigten Antrag der Leute geworden ist. Im
Grunde ist das natürlich heute auch schon ganz egal. Man hat
allmählich eine gewisse Abneigung, all die schönen Reden von
einst abzudrucken .
S.
Was nun die Bilder zux^ Ihrem Aufsatz betrifft, so sind m.
King Gustav und Dr. Ehrenpreis von viel geringerem Interesse als
evtl. dieser Möller. Ein Bild von Alexandra Kollontai war, wie ich
mich erinnern ksinn, enthalten in dem Buch, das der Malik Verlag
in Berlin in den zwanziger Jahren von ihr veröffentlicht hat. Das
Buch ist mir, so wie vieles andere, abhanden gekommen, aber viel-
leicht ist es irgendwo auffindbar. Für solche Bilder einen so
enormen Preis zu zahlen, lohnt sich für uns nicht. Im allgemeinen
haben wir nie mehr als £1.1.- bis £2.2.- für ein Bild bezahlt.
Von Ehrenpreis gibt es Bilder genug, die wir ohne Bezahlung bringen
könnten und v/ahrscheinlich auch von König Gustav. Der springende
Punkt ist nur dieser Möller, aber wenn er nicht zu haben ist, kann
man auch nichts machen. Ihrem Wunsch gemäss werde ich an Frau
Riwkin in Stockholm schreiben. Jedenfalls danke ich Ihnen sehr
für Ihre Bemühungen in dieser Sache.
Was die Übersetzung selbst betrifft, so habe ich sie bei Über-
nahme durchgesehen und eigentlich keine Fehler entdeckt. Aber ich
gestehe, dass ich mich in dieser Hinsicht auf Übersetzer verlasse,
wenn diese als qualifiziert abgestempelt werden, wie es ja hier
der Fall ist. Es würde zu weit führen, hohe Honorare für Überset-
zungen zu zahlen und diese dann nochmals nachzuprüfen. Im grossen
ganzen bin ich überzeugt, dass die Übersetzung befriedigend ist.
Mit besten Grüssen, Ihr \ <^^
Robert Weltsch
LEO BAECK INSTITUTE
Founded by the Council of Jews from Germany
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
Ik. Oktober I966
LONDON
4. DEVONSHIRE STREET. W.l
LANGHAM 3493
r\
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An: LBI Jerusalem
Von: LBI London
B(^trt : Year Book XI
Lieber Herr Adler-Hudel,
ich erhalte gerade Ihre Zeilen vom 9. Oktober betreffs Ihres
Aufsatzes. Dr. Weltsch hat Ihnen ja bereits vor zwei Tagen geschrie-
ben dass Sie sich um Ihren Aufsatz keine Sorgen machen sollen. Wir
p-lauben, alles in Ordnung gebracht zu haben, haben den Aufsatz auch
tvpografisch verbessert und ebenfalls die Frage der Fussnoten auf
uns befriedigend erscheinende Weise gelöst. Wir finden, dass Ihr
Aufsatz sich sehr gut liest und dass das Englisch jetzt ahr ordent-
lich ist. Nur mit den Bildern wird das nicht gehen, denn sie sind
wirklich viel zu teuer.
Wie Sie wissen haben wir in diesem Jahr durch die Verhandlungen
mit dem Drucker mehrere Monate verloren und müssen die Sache jetzt
beschleunigen, damit das Year Book noch irgendwie rechtzeitig er-
scheint. Wir erhalten keine nächsten Fahnen mehr, sondern bereits
einen paginierten Umbruch. Nach unserem neuen Vertrag mit dem Drucker
können wir später keine Autorenkorrekturen oder sonstige Änderungen
mehr unternehmen, sondern nur noch Druckfehler verbessern, die bei
den früheren Korrekturen passiert sind. Autoren der Aufsätze erhalten
keine Korrekturen mehr, aber Dr. Weltsch meint, dass man Ihnen natur-
lich ausnahmsweise eine Umbruchkorrektur schicken könnte. Wie gesagt,
wir müssen uns bei diesem letzten Stadium auf das Korrigieren der
Druckfehler beschränken.
Mit besten Grüssen
Ihr
Arnold Paucker
KIWKIN
Kungsgatan
Stockholm
Sweden
37
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S. Adler-Rudel
Leo Baeck Institute
33 Bustanai Street
Jerusalem
Israel
Dear Friend, \
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...-f?<
The reason for my late reply to your letter of July
8th is that Daniel and I were on vacation in Yugo-
slavia and only returned a few days aga«
Of the four photographs you wish to have I have
\mfortunately only two — Kingj^GustfLV and Dr.
Ehrenpreis — and those I am sjBindi^ng you today
under separate cover (by Air MiiilX.c^
If you have any real dif f icultr ±n ^Vtaining the
other two I could try to buy them fj»ir you f rom a
phato agency here in Stockholm, 'ü'^%
Regardins; payment. My price here' In^weden for the
reproduction right of a black/whitefphotograph in
a book is 100 Kronor, but, if that i^i^ too high for
the Leo Baech Institute please f^elofree to write mf
and let me know how much they arii» *|i];e to pay. ^
All is well with me at the preaent and I even hopo ;
to be able to come to Israel in Oc tober, although ±\
is not yet definate. There will be an exhibitlan of
my photograph» at the ZOA House in Tel^Aviv which A
will be co-sp#nsared by the Cultural Dept. tf the Ci
•f Tel-Aviv. At the same time there is quite a largt
possibility that I will be making a new book abaut
Israeli yauth - so I hape it will work out that I
can come to Israel this fall* u
Daniel is well and sends you also his very best
greetings.
Herzlichst,
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Anna Riwkin Brick
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IJltPDAidS UrtWW
25.0ktober 1966
Liebe Anna,
zunaechst und vor allem herzlichen Dank fuer die prompte
Erledigung meiner Bitte. Verzeihen Sie, wenn ich infolge meiner
langen Abwesenheit von Israel erst heute dazu komme, Ihnen den
Empfang des Schreibens sowie der zwei Bilder zu bestaetigen.
Ich musste dieserhalb mit ür.Weltcch in London korrespondieren.
Er findet die Preise besonders hoch, wollte Ihnen aber noch direkt
schreiben, was er wohl inzwischen getan haben wird. Ich behalte die
beiden Bilder vorlaeufig hier, bis ich aus London hoere, was dort
beschlossen vmrde.
Wir haben uns sehr gefreut zu hoeren, dass Sie Aussicht haben
nach Israel zu kommen und wir hoffen sehr, dass Sie sich bald nach
Ihrer Ankxinft bei uns melden werden.
Mit nochmaligem Dank und herzliche Oruesse fuer oie und
Daniel
Ihr
ah/z
Yl;
Sm Adler-Rudel
Frau
Anna Riwkin-Brick
Kungsgatan 57
Stockholm
25.0ktober 1966
Lieber '»eltsch,
vielen Dank fuer Ihre Zeilen vom 12. Oktober, Es geht mir einiger-
massen gut, wenigstens so weit, dass ich ohne Schwierigkeiten gehen kann.
Mein Arzt troestet mich und behauptet, dass die Heilung derartiger
Beschwerden immer sehr viel Zeit erfordert. Bleibt mir nichts anderes
uebrig, als ihm zu glauben und zu hoffen, dass es eines Tages wieder gut
werden wird»
Ich bin Ihnen dankbar fuer die Beruecksichtlgung der von mir
vorgeschlagenen Aenderungcn und Korrekturen zu meinem Aufsatz, insbesondere
fuer die Aufnahme des Briefes aus der '»Times". Obwohl ich eine Anzahl Hansards
aus dieser Zeit besitze, konnte ich doch nicht feststellen, was mit dem
Antrag geschehen ist. Seine Erwaehnung soll nur ein Beweis mehr dafuer sein,
wie wenig Wert die schoenen Reden und die guten Absichten der Politiker haben,
wenn die Buerokratie nicht mittun will. Die Ausgrabung und viederveroeffent-
lichung des Briefes von Prof .Hill scheint mir ein nicht unwichtiger Beitrag
zur ?4aterialsammlung ueber die Rettungsversuche, die in jenen Jahren gemacht
wurden, zu sein, denn die Initiative zu dem Antrag Icam doch aus juedischen,
will sagen, unseren Kreisen. Im uebrigen akzeptiere ich wie immer, Ihr
Urteile
Was das Bild von Moeller betrifft, habe ich dieser Tage mit Norbert
Masur, der jetzt schwedischer Generalkonsul in Tel-Aviv ist, gesprochen und
er hat mir zugesagt, sich darum zu bemuehen.
Sonst ist es bei uns ruhig, wenn man von den Irrungen und Wirrungen,
die sich bei den Ehrungen unseres Hobelpreis-Traegers ergeben haben, absieht*
Herzlichen Gruss
Ihr
S« Adler-Rudel
ar/z
YB
25 .Oktober I966
Ab LBI, London
7on LBI| Jerusalm«
Lieber Herr Paucker,
gu ThreiB ^p^reibeii vom l^^dp> tut eo ralr leid Sie wiösen zu laeoeu,
das« die am 4 •Oktober abgesandten 6 Londoner Arbeitsberichte - da sie
mit gewoehnlicher r ost gingen -erst heute hier ankamen* Den spaeter
abgegangenen Bericht "Vom " eltkrieg zur V eimarer Republik" haben wir
bereits vor einer " oche erhalten.
Abgesehen davon, dass es mir falsche Sparsamkeit erscheint »
Sachen dieser Art mit gewoehnlicher Poot m schicken, waere ich Ihnen
auch dankbar, wenn Sie in Zukunft vom vervielfaeUigten Material, das
y/ir fuer die Mitglieder des Boards benoetigen, uns jeweils 20 Exemplare
zukommen liessen,
Vielen Dank fuer Ihr gchrciben vom 1/l.ds. betr. meinen Jahrbuch-
Aufsatz. Falls ich die Umbruchkorrektur erhalte, werde ich mich nur auf
die aller notwendigsten Korrekturen beschraenken.
Ihr ^plfryeiben vom lJ,ds. betr.Prof .\^ ilhclm Treuei loh habe bereits
von Dr^Crunwld gebeert, dass Prof .Treue hierher kon.tut. Dr.Grundwald ist
roit ihm in Verbindung und wir werden uhb bemuehen ihn mit Leuten, die an
der V irtBChaftsgescbichte interessiert sind, zusammenzubringen •
Besten Gru»s
Ihr
S. Adler-Kudel
eUUK-i»)
Stockholm, October 31, 1966
'it /'•>
7
Mr. S. A^ler-Ruriel
Leo Baeck Institute
33 Bustanai Street
Jerusalem
Israel
Dear Priend ,
Thank you for your letter of üctober 25th* I received
a letter from Mr. Robert Weltsch from Leo Baeck Inst.
London saying that they have decided not to have any
photographs at all because the one they want are
difficult to obtain.
Regardin/; price: I had written you in my last letter
that althour^h my price for the reproduction ri^jht of a
black/white photograph in a book is 100 Swedish Kronor
that I would be willin^i to lower it for the Leo Baeck
Institute.
At any rate I ask you to kindly ret^orn the 2 photographs
I sent to you.
Best wishes from Daniel also.
Herzlichst,
i^^^^t^i^^
Anna Riwkin Brick
/
Kungsgatan S7 ' StockholmlSweden • Telefon 20 oa 44, lo yo 94 • Postgiro isiogo
NORBERT MASUR
CONSUL GENERAL OF SWEDEN
P.O.B. 1015,
Tel-Aviv.
1/
/^*-
Mr. Adler Rudel,
The Leo Beck Institute,
ßustenay Street,
Jerusalem.
Tel-Aviv, November 9, 1966 •
/
Dear Adler Rudel,
The birth date of Gustaf Möller, the former Swedish Minister
for Social Affairs is 6.6.1884.
With oest regards.
Yours ßincerely,
,' l^'kjj uU .
Norbert Ifesur
nm/jm
f^
LEO BAECK INSTITUTE
Founded by the Council of Jews from Germany
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
LONDON
4, DEVONSHIRE STREET, W.l
LANGHAM 3493
11. November I966
An: LBI Jerusalem
Von: LBI London
Lieber Herr Adler-Rudel,
besten Dank für Ihr Schreiben vom 25. Oktober. Wir
haben vorgemerkt, dass Ihnen in Zukunft jeweils 20 Exemplare
von allem vervielfältigten Material zugehen. Ungefähr Ende
nächster Woche gehen 20 Exemplare des Protokolls unserer letz-
ten Boardsitzung vom 12. Oktober an Sie ab. Wir werden sie
Ihrem Wunsche folgend mit second class airmail schicken. Ehr-
lich gesagt sind wir in der letzten Zeit in dieser Beziehung
absichtlich etwas sparsamer geworden, da sich hier die Porto-
kosten neuerdings so sehr erhöht haben.
Mit gleicher Post erhalten Sie eine von uns noch nicht
korrigierte Umbruchkorrektur Ihres Aufsatzes für Year Book XI
Sie wird bestimmt hier sehr sorgfältig durchgesehen, und es
wird wohl nicht nötig sein, dass Sie uns Ihre Korrektur zurück-
schicken. Nur für den Fall, dass Ihnen etwas Besonderes auf-
fallt, bitte ich um umgehende Benachrichtigung, da der Umbruch
in etwa acht Tagen wieder zum Drucker zurückgehen soll.
Mit besten Grüssen
Ihr
Arnold Paucker
/
14. Wovember 1966
( >
Frau Irraa Praenkelt
Än{5Skür8gatan 4 ,
Utockliolm NO.
Liebe t'rau Irma »
Vielen Dank fuer ihre freundlichen Zeilen vo,.. J J^ovejnber.
insbesoMere fuer die Besorgun.^ der zwei «Jf/ ^ -^/'^J^:^;^
die wiriclich besonders gut sind. Ich habe aie bilder uereits
ni h London weitergegeben und, u. .eit .u «Paren -pf ^^^^n.
f.Us .ueclcrr^gen vorhanden sind, direkt an ' i« ■ ^^^^=^^,^^
auf dem 'Jmweg ueber Jenx3.1em .u achrexben. Ich ^^f^^
nicht, daas dies geschehen wird, aber nur damit oie wiesen,
daaa ca sich auf Ihren Brief an mich bezieht.
Besten Uank und (Inias
Ihr
S.Adler-iiudel
aiVg
I
^^/*
15 • November 1966
Frau Anna Riwkin Brick
K\xngS£jatan 57 f
Stockholn!.
Liebe \nna ,
In Erledi{rim{^ Ihres Brief ea vom 51. Oktober sende ich
Ihnen^heute die ßwei Photos i:.urueck, mit der Bitte um
Ent3chuldi£:un^j; fuer die huelie, die ich Ihnen machte und mit
der Dank fuer Ihre Berniehun^^en.
Kit herzlichsten 'Irueüöen fuer oie und Daniel bin ich
wie immer ihr
3. Adler-Rudel
ah/o
I
UfF^^
Jerusalem, 21. November 1966
^ \
An : LBI London
Von : o.Adler-.iudel, Jerusalem.
Betrifft; Korrekturen meines Artikels.
S. 1, letzte Zeile, Anmerkung. Die Zeile soll richtig heissen:
Dipl. Papei4> yToi'* I General, i/ashington 1963.
So 1, Abs. 2, vorletzte Zeile soll heissen:
... Distribution Comaiittee, %e Central British ^\md and other Jewish ...
S. 1, letzter Absatz, Zeile 5 von unten: einfugen nach "labelled":
by the Germans^ as horror-stories, . . .
S. 1, vorletzte Zeile von unten coli heissen:
... had embarked systematically on their plan ...
S. 2, Abs. 2, Zeile 3 von oben: statt: Continental Jewries soll es heissen:
... the fate of the Jews on the Continent.
3. 2, Abs. 2, Zeile 5 von oben:
.•• Because of the paper shortage...
S. 2, Abs. 3, Zeile 2 von oben: statt: sinister meaning soll es heimsen:
sinister aspect.
3. 2, naechste Zeile: statt poi^nant:
terrifying.
3. 3, Zeile 1 von oben. Der Satz soll heissen:
On 17th of December Jilm question was put to Anthony fiden , th£n Foreign
Secretary, by Sydney Silverman, the Laboiir K.P. He usked whether the
Foreign Secretary could confirm ... end of the year. in reply the Foreign
Secretary read out a declaration by the Allied Govemments:
S. 5, xibsatz 4, i^eile 5 von unten: Das Wort "Parliament" ist zu streichen, denn
es ist eine technische Bezeichnung. "Parliament consists technically of the
King, ilouse of Coaunons and liouse of Lords," i^s muesste daher: "all members
of Parliament" gestrichen werden, und der Satz soll heissen:
• • •
*^and all jbhose present rose from their aeats'
S. 3, letzter Absatz, soll wie folgt beginnen:
The following dates clearly demonstrate^bhe dilatory manner in which
the Allied 'Governments proceeded after the declaration of the 17th of
December
das heisst, dass die letzten 2 Zeilen durch die obige Formulierung ersetzt
werden sollen und 3. 4 dann mit dem neuen 3atz:
More than . • •
beginnt
- 2 -
3, 5, Zeile 5 von oben soll heissen:
there will not be a Jewish problem
• • •
S. 5f Abs. 2, Z. 2 von unten:
. . . allowed to happen one can read in the memoirs of . . .
3. 7, am Ende der letzten Zeile: fehlt ein Piinkt:
... (mutilated).
S. 8, Abs. 2, vorletzte Zeile soll nicht heissen: ... with the care work, sondern
• • • cuse work • • •
S. 7 und 8 muessten typographisch geaendert werden, denn die Teilung der Anmerkung
von Jeite 7 zu deite 8 ist haesslich und ungeschickt. Sie kann vermieden werden,
wenn die letzten 5 Zeilen von oeite 8 zu öeite 7 genommen werden und der Text auf
3eite 8 weniger dicht gesetzt wird.
S. 9, Abs. 1, Zeile 8. Es muesste heiiisen:
Gustav Moeller, Swedish Minister for »social »i^elfare
und zwei *jeilen weiter:
Sir Victor Mallet, British ümbassador in Stockholm.
3. 9, Abs. 5, Zeile 3 von oben, waere es besser wenn es heisst:
2 o*clock in the morning.
S. 10, Abs. 2, Zeile 6 von oben muesste heissen:
Norbert Masur mit^ nicht mit z.
3. 10, Abs. 2 , soll von Anfang bis zur Zeile 8 von oben wie folgt lauten:
Men like Hillel Storch, Daniel Brick, Dr. Emil Glueck, Fritz Kollaender,
Norbert Masur and Prof. Hugo Valentin,- the leaders of the Zionist Organisation,
were warm-hearted and more helpful; although they received me with great
cordiality, ihn^ doubted that my mission stood a Chance of succeeding. Storch,
a wealthy businessman who had lost part of his family during the German
occupation in Riga lived as a refugee in Sweden and was tireless in his effort
to save human lives.
S. 11, Z. 5 von unten muesste heissen:
. . . the writer Marika Stiemstedt . . .
3. 15, z.. 7 voii ooen: iii . C . Boheman ist hier irrtuemlich als Foreign Secretary genannt.
Er war jedoch Chief Secretary of the Government^
3. 26, Abs. 5> 2, 3 von unten:
Norbert i^iasur mit s.
22. November 1966
An : LBI London
Von : LBI Jerusalem.
Lieber Herr Pauker ,
Vielen Dank fuer ihr ochreiben vom 25 • Oktober. Ich verstehe sehr wohl die
Gruende, die i^ie veranlassen, manche oendun^^en mit einfacher Post zu senden. Leider
ist diese so unzuverl&essig, duss ^ie doch :5achen, die einen etwas dringenderen
Charakter haben, mit Luftpost senden sollten.
Was nun die Umbruc>ikorrekturen meines Aufsatzes betrifft, so hoffe ich, duss
Üie auf ^rund ihrer Jiddisch-^^tudien bereits ^-elemt Iiaben, was ein ''Kudnik'* ist.
Ich hasse es, einer zu sein, es laeo^t sich aber zuweilen nicht vemeiden. ^o auch
in Sachen meines Aufsatzes. Ich schicke ihneü anbei eine Anzahl iwrrekt'oren, die
zum Teil Druckfehler, zum Teil kleine stilistische Aenderungen betreffen, mit der
Bitte, diese noch aufzunehmen. Zu Ihrer leichteren Orientierung; habe ich die Worte,
auf die es ankommt, unterstrichen. Ich mache ^Xe besonders aufmerksam auf :>eite 1,
Abs. 2, wo"The Central British Fund'* ein^jefuegt werden soll. Dies ist wichtig, denn
unsere rreundo Jtephany, Kapralik, Oscar Joseph usw., werden nicht verzeihen, dass
wir diese fuer die Rettungsarbeit vdchti^te Organisation der englischen Juden nicht
erwaehnt haben, ^ehr wichtig scheint mir auch Jeite 3, ^ba. 4, die ^Yxtfernung des
y/ortes "Parliament" zu sein. Das Parlament kann sich nur von seinen iitzea erheben,
wenn alle iAiktoren, aus denen es besteht, zusammenaitzen. In diesem Fall handelt ea
sich jedoch, entsprechend meiner ** gegebenen Krklaerung" aus dem Lexiton, nur um das
House of Common», das zwei iieilen spaeter genannt wird. Bei aen Korrekturen auf
oeite 9 uandelt es sich um eine bessere Stilisierung, ebenso auf 3eite 10. Auf
Seite 11 ist der iJ^me Jtiernstedt richtiggestellt.
Ich nehme an, dass die von mir angezeichneten Druckfehler auch von Ihnen
entdeckt wurden. Ich fuerchte, dass ich manche ueberaehen i-iabe.
Lassen 3ie mich bitte wissen, ob Sie die r^orrekturen noch auf^renomiaen haben.
Ich habe, wie .ie üehen, das ümbruchexemplar hier behalten, um Ihnen auf eventuelle
Rueckfragen antworten zu koennen.
Besten Dank und Gruss
Ihr
3.Adler-Hudel
aVg
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f
LEO BAECK INSTITUTE
Founded by the Council of Jews from Germany
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
LONDON
4. DEVONSHIRE STREET. W.l
LANGHAM 3493
Herrn S. Adler-Rudel
Jerusalem
29» i^ovember I966
n
Year Book XI
Lieber Herr Adler-Rudel,
Ihr Telegramm und Brief kamen noch rechtzeitig vor der Zurück-
stellung des Umbruchs an. Wir sind Ihnen soweit wie möglich entgegen-
gekommen und alle sachlichen Verbesserungen haben wir selbstverständ-
lieh eingefügt. Nur in einigen wenigen Fällen, so stilistisch Ihre
Änderungen auch erwünscht waren, war es in diesem Stadium nicht mehr
möglich, eine Reihe von Zeilen oder einen ganzen Absatz umzusetzen.
Als Bilder zu Ihrem Aufsatz bringen wir übrigens Moeller und
Alexandra KoHontaya.
Wir wären Ihnen ferner dankbar, wenn Sie folgende Auszahlungen
für uns vornehmen würden.
Für Beiträge zu Year Book XI:
Professor Rotenstreich
Dr. Toury
I£ 200
I£ 300
Sollten die Herren allerdings Ihnen gegenüber erklären, dass sie
eine Zahlung in Deutschland oder iingland wünschen, so werden wir
das selbstverständlich gerne tun. Andernfalls belasten Sie uns
bitte entsprechend, und wir werden dann im nächsten Jahr unser
Konto mit Dr. Trainer endgültig abrechnen.
Mit besten Grüssen
Ihr
Arnold Paucker
I
f
LEO BAECK INSTITUTE
Founded by the Council of Jews from Germany
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
LONDON
4, DEVONSHIRE STREET, W.l
LANGHAM 3493
29, Dezember I966
An: LBI Jerusalem
Von: LBI London
/
( )
Lieber Rudel,
Icn erhielt heute Ihren Expressbrief in Bezug auf eine Er-
gänzung Ihres Artikels.
Obwohl das Jahrbuch bereits im ijruciv ist, wäre es, glaube ich,
technisch möglich, noch einen kurzen Zusatz zu bewerkstelligen. Ich
habe dafür schon aufgrund Ihrer Mitteilung einen Entwurf gemacht«
Mein Bedenken ist allerdings ein sachliches. In Ihrer heute einge-
troffenen Mitteilung steht nicht ein einziges V/ort, was nicht schon
in Ihrem Artikel selbst stünde/mit Ausnahme der ja nicht so überaus
interessanten Tatsache, dass Herr Kulka den Brief des Gesandten
Kucera im Archiv gefunden hat. Was dieser Kui^era berichtet hat,
erwähnen Sie ja selbst schon in Ihrem Artikel. Das ist also kein
genügendes Material, aus deniman einen zweiten Artikel konstruieren
könnte* Die Tschechen scheinen sich bei dieser Gelegenheit ja nicht
ausgezeichnet zu haben, wie aus den von Ihnen erwähnten Bemerkungen
des Sachbearbeiters hervorgeht. Jedenfalls ist diese Sache nicht
Hehr aufregend, aber wir werden unser Möglichstes tun.
Ich danke Ihnen auch für Ihre viel zu ausführliche Information
über Werner Goldstein. Ich habe das natürlich alles schon gewusst
und besitze auch einige oder alle seine Kommentare zu Buber. Ich
wollte nur wissen, ob Sie jetzt mit ihm Beziehungen haben und was
Sie von ihm halten.
Viel mehr interessiert mich die Frage des Beitrages über die
Konferenz von Evian. Diesen Vorschlag begrusse ich sehr. Man braucht
dazu garnicht den 30. Jahrestag abzuwarten. Ich bin unbedingt dafür,
dass Sie das Material für einen solchen Aufsatz sammeln. Sie haben
wahrscheinlich auch von dem törichten Roman des Hans Habe gehört,
der sich mit der Konferenz von Evian beschäftigt^ In den jüdischen
Zeitungen jener Zeit v/ird auch Material darüber seino Evian war meine
letzte Auslandsreise von Berlin, und ich habe später sogar dem
A^>^y^\A ,Jv^ A'-*''vL^trvvv-' •v/C-'l^^-^S-i.^^^tA/^
- 2 -
Referenten am Propagandaminis teriiim, dessen Name ich leider vergessen
habe, darüber berichtet.
Ich finde, dass eine solche Arbeit sogar den Vorrang verdient
vor den zeitraubenden Büroarbeiten, die vielleicht auch jemand and
erledigen kann#
erer
Meine Korrespondenz mit Arthur Prinz ist nicht sehr ergiebig, und
ich werde sie Ihnen demnächst zuscnicken. K)
Mit herzlichen Grüsson
Ihr
Robert V/eltsch
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Lieber V eltechi
Jerusalem , 22. Dezember 1966
Betr.i i^iein Jahrbi
<r
Yi >voo^^^c^^y^
Ich weiss nicht, wie weit der Druck des Jahrbuchs fcrt.Teschritten
ist und ob noch etwas an meinem Artikel angefuegt werden kann* Fuer jeden
Fall halte ich mich fuer verpflichtet, Ihnen folgendes mitzuteilen!
Otto Kulka, der wieder in Jerusalem ist, hat mich soeben angerufen
und mir mitgeteilt, dass er einen Brief von seinem Vater, Eric Kulka aus
Prag erhalten hat, in dem meine Versuche, die Russen nach Tharesienstadt
zu bringen, «rw^ehnt werden. Den Inhalt der Mitteilungen Kulkas finden
Sie in der Anlage, wobei zu beachten ist, dass er den tschechischen Text
des Briefes mir am Telefon ins Deutsche uebersetzte. Falle es noch moeglioh
ist, koennte diese Nachricht auf Seite 28 der Korrekturen vor dem Post
scriptaiflR eingefuegt werden.
Ich schreibe mir gleicher Post an Fric Kulka nach Prag mit der
Bitte, Photokopien seines Materials an Sie direkt zu senden und ueber lasse
Ihnen die Entscheidung ueber seine« zweckmaessige FFitaeh<'iduftg> Mir scheint
diese amtliche Bestaetigung meines Berichtes eine wichtige Ergaenzung des
Artikels zu sein.
Sollte sich an dem Artikel nichts mehr aei.dern lassen, werden wir
vielleicht, nachdem ich weiteres Material von Kulka aus Prag erhalten habe,
eine ergacnzende Notiz oder einen kurzen Artikel in Year Book XII brin£;cn.
Vielleicht koennten Sie in Ihrer Einleitung zu Year Book XI darauf hin-
weisen, dass A-aehrend des Drucks meines Artikels er£5aenzendeB Material gefun-
den wrde, das im folgenden Band zur Veroeffentlichung kommen wird* Gchlieös-
lich handelt es sich bei Theresienstadt um einen der wenigen Versuche, die
im letzten Moment noch zur Rettung einer grovssen Zalil von Juden fuehrtcn.
Lassen Sie mich bitte bald wissen, ob Sie die ßrgaenzung nooh anbringen
konnten.
Besten Dank und Gruss
Ihi'
i
Adler-Rudel
ar/z
^f, l''
^ U/
^1/?
/■^"
r.;
22 »Dezember 1966
Notis bctr.t
\%i pn lyi S chweden.
Aus einem Brief von Eric Kulka, Prac, an seinen Sohn Otto Kulka in
Jeruealent
kwazaep-ß aus einem Dokument des Auswaertigen Amtes der
tschechischen Exilregierung in London besueglich der
Taetigkeit von S ^dler-hudel in Schweden!
Der Vertraute der tschechischen Exilregier\ing in Schweden, Adler-
Rudel, sandte durch den tschechischen Gesandten in S tockholm, Dr.Kutschera,
am 20.Septetr,bcr 11^44 einen Brief, in dem ee u.a.heissti "Man sollte die
Russen ersuchen, ihre militaerischen Operationen so zu leiten, das s sie
eo bald wie moeglich da« La^^er Theresienatadt erreichen. Die sovjetische
Gesandte in Schweden, Frau Kollontaya, wurde hierueoer informiert, und
sie versprach, die Bitte der Jewieh Ägency ihrer Reg^ierung mit einer
Ei^>fehlung vorzulegen " «
In einam anderen ^rief schrieb Adler-Kudel» "Die wertvollsten
iuedischen Elenente sind In Thereslenstadt. Dort befindet sich der groesste
Teil der Juedlschen Intelligenz, unter ihnen pinige Menschen von hoechster
Bedeiitung " .
Auf diesem Brief Kutscheras sind handschriftliche Bemerkungen
des Sachbearbeiters der y tschechischen Exilregierung in London»
" 1.) Die Russen werden ihre Plaene nicht aendern, falls keine rein
militaerischen Gruende dafuer vorliegen, ^^.^
2.) Thereslenstadt wird sicherlich noch lange ausserhalb des Hahmena
der (militaerischen) Operationen liegen,
5.) In Sachen Auschwitz und Birkenau inforoierten wir sowohl die
Russen als auch die anderen Alliierten. Die britischen und die
amerikanischen Luftwaffen haben sich einverstanden erklaert,
die Verbrennungsanlagen zu bombardieren " •
Auf diesem Brief ist auch eine zusaetzliche handschriftliche
Bemerkun^jj " vidi. Frischer 1.10,1944 "•
f
x) Die Annahme de» Saohbearbeit«:. traf »^^^f .««V^f " :'^,^": '"°
letzten Teil meines Artikels su ersehen ist. eind die Russe»
doch unerwartet in Threeienstadt einmarschiert.
•Dezember I966
Notiz betrat Re ttungflak^ilpp Ingahwedcn.
Aus ei&«m Brief von Eric Kulka, Prag, an seinen Sohn Otto Kulka in
Jerusalem!
AuBzue/j^e aue einen Dokument des Außwaertifjen Amtes der
t »che ch iß oben Exilregierung in London be aueglich der
Taetigkeit von S »Adler-Rudel inSchwedent
Der Vertraute der tschechischen Exilregierung in Schweden, Adler-
Wudel, sandte durch den tachechischen Gesandten in Stockholm, Dr*)- utschera,
aa 20*Septeir.ber 1944 einen ^rief, in derr. es u.a^heisott **?,:an sollte die
Russen ersuchen, ihre mil itaer ischen Operationen so zu leiten, dass sie
sc bald wie moeglich das Laf^er Thereaienstadt erreichen* Die sovjetischs
Gesandte inSchnedsn, Frau Kollontaya, wurde hierueber inforniiert, und
sie versprach, die Bitte der Jewish Agency ihrer Regierung mit einer
Empfehlimg vorzulegen " •
In einam anderen ^rief schrieb Adler-Kudelt "Die wertvollsten
j uedi sehen Eierten te sind in Theresienstadt. Dort befindet Bich lex groecöts
Teil der juedischen Intelligenz, unter ihnen einige Menschen von hoechster
Bedeutung ** •
Auf diesem Brief Kutscheras sind handschriftliche Bemerkungen
dss Saohbearbeiters der j: tschechischen Exilret^ierung in London«
*• 1.) Die Russen werden ihre Plaen© nicht aen(iern, falls keine rein
militaerischen Gruende dafuer vorliegen. x)
2.) Thsresienstadt wird sicherlich noch lange ausserhalb des Ha
der (militaerischen) Operationen liegen.
5,) In Sachen Auschwitz und Birkenau informierten wir sowohl die
Russen als auch die anderen Alliierten. Die britiachen imd die
amerikanischen Luftwaffen haben sich einverstanden erklaert,
die TTerbreniiungsanlagen zu bon^bardieren *• .
Auf diesem Brief ist auch eins zusaetzliche handschriftliche
lemerkungi " vidi. Frischer 1.10.1944 '\
x) Die Annahme des Ssohb^arbeitsrs traf nicht zu. Denn ^ie aus dsa
letzten Teil meines Artikels zu ersehen ist, sind die Russen
doch unerwartet in Threcienstadt einmarschiert.
5 • A .H .
22 »Dezember I966
Henrn
Erich Kulka,
U.Snalto'^y 20
P r a h a«
Sehr geelu'ter Herr Kulka^
durch ihren Sohn erfahre ich soeben, dass in Prag Material
ueber die von mir in rjchweden gemachten Versuche zur Rettimg von
Juden vorhanden ist. Diese Mitteilung ist im Moraent sehr wichtig
fuer mich, da in dem demnaeohct ern che inenden Jalirbuch des Leo
Baeck Institute:? ein Artikel von nir lieber meine Arbeit in S chv/eden
enthalten Bein v/ird. Ich bin natucrlich sehr daran interessiert ,
dieses Katerlal, das eine Dokaimentntlon zu meinem Bericht sein
koennte, noch zu benutzen.
Ich waere Ihnen besonders dankbar, .enxA 3ie moeglichst umgeheiid
zu unseren Lasten z*ei l^hotokopien anfertigen liessen und eine an
Cr. Robert V'eltnch, /! , Devonshire St., London W.l und eine an mich
hierher senden wuerden.
Ihnen jetzt schon fuer Ilii'e betriuehung und Ihre Freundlichkeit
bestens dankend, bin ich
Ihr
sehr ergebener
S. Adler-Rudel
A»/Z
ERfCH KfJLKA
U Sf^ALTDVMY ::o . Q
Praha, 4. 1. 13S1.
Herrn
S. Adler - Rudel,
Leo Naeck Institut,
33 Bustanai Street,
Jerusalem •
Sehr geehrter Herr Adler - Rudel,
erst heute war es mir möglich fir Sie die Kopien Ihrer
Nachrichten über die von Ihnen gemachten Versuche zur
Rettung von Juden, zu besorgen. Die Qualität ist leider
nicht sehr zufriedenstellend, weil die vorhandene Aparatur
z. B. nicht mit Tinte §eschriebene3 reproduziert. D^ash Ib
musste ich handschriftlich diese Bemerkungen an den Kopien
nachschreiben. Mikrofilme wurdaa sehr lange Zeit in Anspruch
nehmen und dieses war Ue einzige Möglichkeit schnell Ihr
Gesuch zu erledigen. Gleichzeitig übersende ich eine Kopie
nach liondon, jedoch ohne die hanfschriftliche Bemerkungen,
da ich nicht weiss wie Sie selbe benutzen, oder auswerten
wollen.
In Zusammenhang mit meiner vorbereiteten Arbeit " Die fünf
Fluchten aus Auschwitz und deren Wiederhall", interessiert
mich dieses iiaterial sehr und ich würde Ihnen dankbar sein,
wenn Sie rni^^ dabei auch behilflich seirft konnten. Sollte
ich beim weiteren Studium, Sie betreffendes Iviaterial begegnen,
werde ich Sie selbstverständlich darüber informieren.
Mif frenundschaftliche Grüssen
^M
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'* .
Ihr ergebener
4 Beilagen.
P. y .
Erich Kulka
K'
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10, Januar I967
0
Herrn Erich Ktilka
U SÄaltovny 20-0
Prah« 7
Sehr geehrter Herr Kulka,
Äit beatein i^ank bestiitig^ ich ihren Brief vo«
4# Januar nebat beiliegenden Fotokoplen, die h<>nte etnge-*
troffen sind. Der Brief war mir bereits von Herrn Adler-
Pu'-rl avioiert worden» Ins&wiBchen haben wir in dem Jahrbuch|
da« »ich gerat!e im Druck befindet, noch im loteten Moment
eine kleine Notias einfügen können, die Ubor das Auffinden
dioöor Korreepondcna berichtet«
Mit freundlichen GrÜHScn
Ihr
I?obert Weltöch
f
c.c. Mr#
S.
Ädler-Rudel
Jerusalem, den IJ .Januar 196?
Lieber Welt ach,
Betr.t Mein Jahrbuch-Aufsatz.
Die Beantwortung Ihres -Briefes vom 29»De2err:ber ist verzoecert
«arten, weil ich auf die Antwort von Kulka aus Prag wartete. Diese ist nun
gestern eingegangen. Wie ich aus dem Schreiben Kulkas ersehe, hat er Abschrift
des Materials an Sie /jesandt. Allerdings fehlen darin gewisse handschriftliche
aber nicht wichtige Bemerkungen«
Anbei sende ich ^hnen die hier vorgenommene Uebersetzung der drei Doku»
aente ins Deutsche.
Waa ich nun zu sagen habe, geschieht unter der Voraussetzung, dass der
Druck noch nicht zu weit fortgeschritten ist. Obwohl diese drei Dokumente nicht
wesentlich neues sagen, bestaetigen sie doch manche Behauptung und runden das
Bild ab» Interessant ist dabei, dass es sich bei dem Sachbearbeiter, der sich
zum Bericht Kuceras aeussert, um unseren alten Freund Victor Pischl (jetzt
Ar4e Dagan, Israel Gesandter in Jugoslavien) handelt.
;venn Sie das Material in irgend einer form benutzen oder darauf hinweisen
iÄTollen, dann tun Sie das unter der Bezeichnung " Aus den Akten der Auslands-
delegation der tschechischen Exilregierung in London'* . Namen, wie der von
Kulka, sollen nicht erwaehnt werden.
Man koennte das Material entweder ganz oder auszugsweise nach dem Absatz II
auf Seite 28 bringen, wobei nach der Erwaehnung Mr.Johnsons DrJCucera eingefuegt
werden sollte. Ich wuerde dann das wort postecript ueber dem letzten Absatz des
Textes setzen, wodurch sich, auch wenn Sie die Dokumente ZtT» woertlich wieder«
geben, der Text keineswegs mehr als die Seite 29 fuellen wuerde.
All dies unter der Voraussetzung, dass Sie ueberhaupt noch etwas tun koennen,
um darauf hinzuweisen, dass auch "phantastische Vorschlaege/ manchmal wichtig
waren. Der Hinweis von Pischl auf die Landkarte trifft die Sache nicht, weil er
nicht begriffen hat, dass dieser Vorschlag darauf beruhte, dass Yheresienstadt
abseits von der strategischen Linie lag»
Falls ?ie nichts mehr tun koennen, dann wuerde es sich fuer das naechste
Jahrbuch nicht um einen Artikel, sondern um einen Brief oder eine Nachbemer-
kung handeln, die nicht mehr als eine Seite iinfacsen wird.
i^esten Dank und Gruss
Ihr
S. Adler-Rudel
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i^ opravdu jedinä cesta akuteön^ pomocl. J. ^ ^h m dopoao-
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Jal'> Slfbil jsem, le ud^'-'m co buiu moci, .laJcnile tu^ pfe^de
hore.'^lca. Dva dny na to jaein poiudal leg.radu
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Hr>> 75/vertr./44
Sachet Hilfe der internierten Juden
Dr.V.K./EE.
Stockholm, den 20.Sept«1944
Stempel: Auseenministerium eingelangt
am 3.0kt.44 Nr. 8261
Vertraulich
An das Aussenministeriura der CSR
in London.
l
r^
Zum telegraphischen Erlass Nr. 19275/44«
Herr Adler-Rudel hat mich im Buero fuer eine kurze Zeit Freitag den
8.d.M.be8ucht. Ich habe ihm zu mir nachhause zum Mittagessen eingeladen,
weil ich einen Anfall von akutem Rheumatismus hatte, fuer Dienstag, den
12«d.M. / .
-^^
Adler-Rudel erzaehlte von London und im allgemeinen ueber seine
in Schweden. Er selbst macht sich keine grossen Illusionen, weil die Hilfs-
aktiona eingeleitet wird zum Zeitpunkt, wo es zu schon zu spaet ist und
eine praktische Hilfe auch nicht mehr moeglich ist. Ich mxgttxiluDpx meiner-
seits
^<t^^ Tom Ergebnis meiner Intervention beim Gesandten Boheman,
f--C- .
dass die Schweden unseren Juden in Ungarn helfen..'i'<?-Cl^-
Daraufhin sagte mir Adler-Rudel, dass d^e wertyollsten juedischen
fajoritaet der juedischen
Intelligenz, darunter einige Personen von hervorragendem Niveau. Waere es niitht
joeglich die Russen zu bitten, dass sie ihre Kriegaonerationen so einrichten ,
^aas sie sich so bald als moeglich des Theresienataedter Lagers bemaechtigen ?
Adler-Rudel ist sich dessen bewusst, dass in die sem Wunsche viel Phantastisches
ist, aber es ist tatsaechlich der einzige^Weg zu einer wirklichen Hilfe.
Koennte ich Ihn^ behilflich sein, dass Ale". jemand in hiesiger Sov.iet-
j.egatiön in dieser Sache empfaengt ? Ich versprach ihm alles was in meiner
Macht ist zu tun, nkmi sobald mein Fieber vorbeigeht» Zwei Tage spaeter
habe ich den i^egantionsrat Semenov zu ersucht zu mir nachhause zu kommen
und erzaehlte ihm den Inhalt des Gespraeches mit A«R und ersuchte ihn, Frau
Botschafter Kollontay zu informieren und ihr die Sache z»r Erwaegung vorzu-
legen. Am naechsten Tag, abends den l^.d.M., hat mir schon A-R telefoniert,
dass er a<4)W*^bei Frau Kollontay war, dass sie fuer die Sache das lebhafteste
Interesse gezeigt hart und ihm versprochen hat, dass sie selbst die Bitte der
Jewish Agency mit ihrer Empfehlung ihrer Regierung vorlegen wird*
Dr.W.Kucera
Tor der Ablage nochmals Dr. Frischer
zur Information.
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Zum Berichte von Dr.Kucera ^jt9!k^9txk9}Stk 75 /vertr./44 vom 20.Sept.44
bemerke ich:
1. Ich bin nicht ganz sicher, ob mam mein Freund Adler^-Rudel sich
vorher dietKarte angesehen hat um festzustellen, wi^jP^itt Theresienstadt
liegt von den jetzigen militaerischen Operationen. Ich weiss auch nicht,
ob das d^Frau Kollontay klargeworden. Aber wenn auch in dieser Form der
ganze Plan ein bigchen phantastisch aussieht, waere es ein Fehler, -nlSht
das InteressöyJ^^n^e^zö'^t ^^s Frau Kollontay fuer die Sache gezeigt hat.
2,
2. Es stimmt, dass in Theresienstadt vie' leicht die wertvollsten
Elemente des tschechoslovakischen Judehtums sich befinden. .Vir wissen jedoch,
dass zumindest 7,000 - aber offenbar viel mehr - von ihnen nach Blrkenau ueber-
fuehrt wurden. Es ist zwar bekannt, dass von diesen Opfern 4f000 ermordet
wurdeni doch das Schicksal der anderen, ist glaube ich, nicht bekannt. Mit
Ruecksicht darauf, dass Aaschwitz und Birkenau sicherlich viel frueher
im Bereiche der Roten Armee sich befinden werden, waere es vielleicht zweck*
maessiger fuer diese Lager das zu verlangen, was Adler-Rudel fuer Theresien-
stadt verlangt hat.
3. lliite dieser Standpunkt akzeptiert werden sollte, sollte viel-
leicht an Kucera telegraphiert werden, dass er selbst oder durch Rudel bei
Frau Kollontay in diesem Sinne interveniere.
4. Vielleicht SKÜts koennte auch der Gesandte Kraus ueber die Sache
mit dem B*tschafter Lebedev sprechen.
5. Schliesslioh schlage ich vor, dass ueber den Bericht von Kucera Ing.
Fächer informiert werde* (Aus weiter angefuehrten Gruenden nicht notwendig).
DrrwStej^.. !• Die Russen aendern nicht und werden nicht aendern ihre
Kriegsplaene ausser aus rein militaerischen Gruenden. Ln^^ ^^^^
2. Theresienstadt wird ueberhaupt noch lange ausser ä^m Rahmen "'">
der Operationen sich befinden.
5. In der Sache Auschwitz und Birkenau w^xd er die Russen sowie
die anderen Verbuendeten informieren ^6.D. U.S .Flugwaffe hat
sich uebrAgens bereit erklaert, die Krematorien zu bombardieren,
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Sachet Adler-Rudel SSSR Hilfe
fuer Theresienstadt
Dr.VJC./EE.
E ingangss t empe It
14.NOVa944 - 26945*
!Dr*Fi8chl
^, , — ■
Stockholm, den 24 •Oktober 1944
Vertraulich
An das Minieteriun des Aeussern der CSR
in London
In Ergaenzung der Vr .J^/reTtr ./ AA ▼•» 20»September 44«
Herr Adler-Rudel, der sich zur Eueckkehr nach London vorbereitet^*
hat angefragt, (Db aus Moskau irgend eine Antwort auf seine Intervention
beim Botschafter Frau Koll«>ntay, eingelangt ist» Der Legationsrat Seroenov
hat mich informiert, dass aus Hoskau nichts gekommen ist und sie erwarten
auch keine Antwort« Es versteht sich, dass sie alles unternehmen werden,
was die railitaerische Situation erlaubt« Es waere auch nicht gut zu viel
darueber zu sprechen, damit das die Deutschen nicht erfahren und keine
ihrer bewaehrten ••Gegenmassnahmen'* unternehmen»
Trotzdem wird er in Moskau anfragen, ob sie fuer ihn irgend eine
Antwort haben» Sollte sie vor der Abfahrt AdlerJRudels einlangen, wird
er mir das sagen, um Adler-Rudel noch informieren zu koennen«
c
Dr. K,
ZvtT KenntnisDahne
Dr^Fisehl
15.11.44
vidi Pischl 20JtI,
Zur Kenntnisnahme Dr.Cndracek - vidi
Jtiedische Frage - Hilfe fuer Theresienstadt
16. Januar 196?
Herrn
Erich Kulka,
ü Smaltovny 20
P r a h a 7.
- G
Sehr geehrter Herr Kulka,
haben Sie herzlichen Dank fuer Ihr Schreiben vom 4»d8. nebst
den beige fuegten drei Photokopien. Ich habe auch bereits von Dr.Weltsch
die Bestaetigung des Empfanges Ihres Briefes erhalten \xnd hoffe, daaa
es ihm noch moeglich war, einen entsprechenden Absatz in dem Artikel
einzufuegen. Sobald Eas Jahrbuch mit dem Artikel, sowie das naechste
Bulletin erscheinen, werde ich Ihnen sofort beide Publikationen zugehen
lassen.
Ob und wie weit ich Ihnen bei Ihrer Arbeit mit Material helfen
kann, vermag ich nicht zu uebersehen. Ich bin gern bereit es zu tun,
wuerde Sie aber bitten, mir konkreter zu schreiben, woran Sie besonders
interessiert sind.
Mit nochmaligem Dank fuer Ihre Freundlichkeit und mit besten
Gruessen
Ihr
ergebener
»♦ Adler - Rudel
ar/z
ERICH KULKA
U SMALTOVNY 20 - Q
PRAHA7
Praha, 23. Januar 1967.
Herrn
S. Adler - Rudel,
Leo Baeck Institut,
33f Bustanai Street,
Jerusalem.
§ehr geehrter Herr Adler Rudel,
\
Ihren lieben Brief vom 16. d.M. habe ich erhalten und
besten -^ank für dag avisierte Jahrbuch und Bulletin* Inzwi-
schen habe ich im Archiv noch ein Ihre Arbeit betreffendes
Schriftstück gefunden und ich lege die Abschrift dieses Do-
kumentes bei.
^••D§s, wass ich für meine Arbeit wissen möchte sind die-
funj
se ÄTÄX Prägen:
1./ Ist Ihnen etwis bekannt über die Verhandlungen der jü-
dischen Organisationen mit den Allierten über das Bom-
bardieren der Zufahrtstrassc^n nach Auschwitz und der
dortigen Vernichtungsanlagen? Gibt es darüiben entweder
veröffentlichte, oder Archivdokumente?
2./ WoranX sind diese Verhandlungen gescheitert?
3o/
4-/
Existierte eine ilegale Verbindung der Theresienstadter
Häftlinge mit ausländischen jüdischen Oragnisationen?
Gibt es in diesem Zusammenhang illegale Nachrichten vom
Edelstein und dr. Epstain aus Th .resienstadt?
Wusste man, dass nach V-b[uidierung der Ungarische Juden
im Juli 1944f Vorbereitungen in Auschwitz getroffen wa-
ren für die Liquida t^n^^^ca 2ü.ooo Theresienstadter,
die auch in September und Oktober tatsächlich erfolgt ist?
5/
Di
Art
ie Zeitschrift Free Europe brachte im Juni 134§ einen
rtikel vom Joachim Fischer über Briefe, welche
aus Terezin nach Bratislava geschickt v/urden. 7/äre es
Jipglich diesen Artikel lufzufiden?
Sobald ich noch irgendwelches, Ihre Arbeit und Tätigkeit
betreffendes Material auffinden sollte, werde ich Sie informie-
ren.
Mit vielen -^ank für Ihre Bereitwilligkeit begrüsse ich
Sie freundlichst
Ihr
1 Beilage*
X ' l^Uv-^^U^
Telegram, ktery na navrh ing. A Friachera poslal ministr
Jan iiiaaaryk csl. vyslanci ve §tokholmu dr. Kucerovi, dne
31. 8. 1944 - c.j. 19725:
ADLER RUDEL REPRESENTATIVE OP JE'/7ISH AGENGY WILL SHORTLY
ARRIVE IN STOCKHOLiVi IN ORDER TO INVESTIGATE POSSIBILITIES
OP AID AND RELIEF FRQvi SWEDM FOR JEW3 IN EUROPE STOP RENDER
HIM ASSISTANCE! PURTHER ASCERTAIN AND TELEGRAPH IP SWEDEN
WOULD BE WILLING TO ACCEi'T JEWISH GHILDREN OP CZEGHOSLOVAK
NATIONALITY PROM TEREZIN OR ELSWHERS AND PROM SLOVAK TERITO/
RY OGCUPIED BY HUNGlRY.Si|[. STOP.
5. Februar 196?
Herrn
Erich Kulka,
aha
U Smaltovny 20 - G
( '
/
/
Sehr geehrter Herr Kulka,
vielen Dank ftier Ihre freundlichen Zeilen vom 25.Januar und fuer
die Zusendung der Abschrift des Telegramms nach Stockholm an Dr JCucera.
Vas nun das Material zu Ihrer Arbeit betrifft, sende loh Ihnen
anbei Abschrift eines Nachrufes auf Alexandra ^ollontaia , der im Jahre
1952 in einer juedischen Zeitschrift erschienen ist. Die beiliegende
nicht sehr gelungene englische Uebersetzung erschien in der Zeitschrift
^Jewish Front ier'-, New York, September 1952. Vielleicht kann Ihnen dieser
Nachruf nuetzen. Eine viel kuerzere Darstellung des Sachverhalts wird in
deinem deL^ch;t im Year Book des Leo Baeck Instituts erscheinenden Artikel
enthalten sein.
n
Im uebrigen habe ich mit gleicher Post laut Anlage an Herrn C.
Aronsfeld beim World Jevdsh Congress in London geschrieben. Er war frueher
Zi der Wiener Library und duerfte einer der ganz wenigen Menschen sein,
die Ihre Fragen beantworten koennen. Mein Material aus dieser Zeit ist
bei meiner ufbersiedlung von London nach Israel leider ^-^1°^^^^\^JJ^^,
und es faellt mir schwer, heute ohne Material, eine zuverlaessige Antwort
ZU gebeno
Ich bin mit freundlichen Gruessen
Ihr
sehr ergebener
S* Adler-Rudel
ar/z
26.Maerz 196?
Lieber Weltsch,
vielen Dank fuer die Zusendung des Year Book XX, das ich am
Freitag erhalten habe. Ich habe den gestrigen Tag dazu benutzt, darin
^u blaettern und manches zu lesen und es ist wieder eine gediegene,
eindrucksvolle Veroeffentlichung, fuer die wir alle Ihnen dankbar sind.
Was nun meinen Artikel betrifft, glaube ich, dass er sich gut
liest, allerdings macht es mir Sorge, dass auf Seite 240 der Name Eric
Kulka erwaehnt wird, obwohl ich in meinem Schreiben vom 15 .Januar
ausdruecklich darxim gebeten habe, dies nicht zu tun. Nun weiss ich
nicht, ob Kulka evtl. Ihnen saine Zustimmung, genannt zu werden, gegeben
hat. Ich waere Ihnen dankbar, ^venn Sie mir umgehend ein Wort hierueber
schreiben wuerden. Sollte eine Zustimmung von Kulka nicht vorliegen,
ergibt sich die Frage, ob es raoeglich ist, den Namen in den noxrh nicht
ausgedruckten Exemplaren in irgendeiner Form zu entfernen,
loh hoffe, bald von Ihiien zu hoeren.
Mit herzlichem Gruss
Ihr
ar/z
S. Adler-Rudel
Aus einem "^rief von A-R an «^r.^eltsch vom 7»April 196?
FSo 1: Betr.Kulka hoffe ich mit Ihnen, dass er keine Unannehmlichkeiten
haben wird. In meinem ^rief vom IJ.Januar heisst es ausdruecklich:
"Namen, wie der von Kulka, sollen nicht erwaehnt werden,*'
PSo 2: Der Mann von der jiddischen Wiener Morgenzeitung heisst Racker©
Josef Praenkel vom Welt-Kongress kann Ihnen wahrscheinlich sowohl
den Vornamen als auch andere Daten geben.
o
Jerusalem, den 18»April 1967
An LBI , London
Von LBI, Jerusalem.
Lieber Herr Paucker,
ich erhalte soeben 25 Sonderdrucke meines Artikels im
letzten Jahrbuch. Die Zahl der Menschen, die mir mit Material
geholfen haben oder in dem Artikel genannt werden, ist aber
so gross, dass ich mit 25 Exemplaren leider nicht auskommen
kann. Ich bitte Sie daher, weitere 25 Sonderdrucke fuer mich
herstellen zu lassen und, falls es nicht anders geht, das LBI
Jerusalem mit den Kosten zu belasten*
Besten Dank und Gruss
Ihr
S. Adler-Rudel
ar/z
i
World Jewish Congress
Information Department
Friday, 7th April, 1967
55, New Cavendish Street, London, W.l
Telephone: W e I b e c k 0335-9
T e I e g r a m s : W o r I d g r e s s , London
PRESS SURVEY W. 2.898
V/ORLD JE\7ISH CONGRESS
A CHRONICLE OF RESCUE Em)RTS By S. Adler-Rudel. (Putlished in the Leo Baeck
Institute Year Book, I966. 408 pages, East and West Library. The Year Book XI
Zlll^. l T^ various contrilDutions.) Adler Rudel, representative of the Jev/ish
Agency m London, descrihes his efforts to rescue Jews and in this connection he
often quotes the W.J.C or Personalities of the lY.J.C.
gven before the Second World VTar. in their offices in Geneva, the Jewish Affencv for
Palestxne and the W.J.C. independently of each other oolleoted everrpiece ofevidf
YollVtlarZllTäTf""' lt\'tT '" ^^'' ^^^ P^^^^<^ '' - ^° London LdN:;
thei; material' arfir^t Lh fi l""^ "^ ^^'°^ o^iginated there was reliable and that
London, and had Z^l ^t thfttoLhts ^iLrJ,«"""/''^" *f '"^ " ^"''^^'' ^"^ '"^
, -nnected elther with the j9»Lh A^nJ! flll ,' ?' "* *''"° """ Personalities
Barou, Ale. i^starianfs^dleTsfL^l^^l^f Mr^! IsTaelliSrBr r\^ " "S^
213 - 214). ^^^"^ oapaoity sei^red the feedh soverment in exile. (Page
ni-STi&fif-atr^;hij%-hfS.?!^:hi:rais:^;5?:ia^r'' rr-. ^ -''-' -"^-
of the S»edi8h EBhassy in Budapest, toheip the Zl i^l^Sät«. «aoul lYallenhei«
HmLISHED KH THE LEO BAEUC lOTTOTE, East ä: West Ubrary, London. '
PRESS SURVEY N0> 2,898
Page 2
The official Algerian Nev;s A^ency said the visit of Dr. Goldmann aims to spoil the
good relationships "between the Arah and Socialist world. "The journey of Dr* Gold-
mann was arranged to v/eaken the Arah anti-imperialist forces and to strengthen
Zionism in those countries which oppose Zionism« Therefore the visit of Dr. Goldmann
was a surprise for the Arah countries."
The Tunisian Amhassador did not participate in the approach of the Arah diplomats
to the Algerian Foreign ü'inister.
UNSER V/ORT j Paris ^ 4th April, I967. f^
DR. GOLDMANN SETS OUT> (From an editorial). Dr. Nahum Goldmann's tour of East
European capitals is hoth a personal triumph and a hreak-through for world Jev/ry.
Throughout his long years of campaigning to hring world opinion to hear on the Jewish
question inside the Soviet hlock^ Dr. Goldmann has not allowed short-term tactical
considerations to overshadow his realisation that the eventual aim must be to achieve
a meeting of minds and mutual understanding with those who hold power in those coun-
tries» IThile not rainimising the disahilities suffered hy Jews, he has scrupulously
sought to avoid hpinging the Jewish question into the cold war and to pose the proh-
lern within the political structure and interests of the States concemed.
Symhol of improyements. Dr. Goldmann's visit is hoth a symbol of improvements inside
the Communist block and a means by which further advance can be made. One need not
be a mind-reader to know that Dr. Goldmann hopes, above all, that his talks will lead
beyond th^Se Communist capitals to the Soviet Union^ with the world *s second largest
Jewish communityo His present tour should imspire him to persevere in trying and
hoping to reach the beginnings of understanding with the Soviet authorities, too.
jraVISH CHRONICLE, London, 7th April, I967.
Dr. Goldmann will be in Beigrade from 8 - I0th April. The Federation of Jewish '^^)
Communities in Yugoslavia has prepared a comprehensive programme (a banquet, a recep-
tion, the laying of a wrea-fcon the meraorial for Jewish Resistance Pighters and Victiras
of Pascism at the Jev/ish cemetery in Beigrade 5 and a public meeting.) It is expected
that Dr. Goldmann will see representatives of the Yugoslav Government.
ALLGED/iEINB, Dusseldorf, 7th April, I967.
Mr. A.L* Easterman, the head of the international affairs department of the W.J.C,
and Hr. Ar^elm Reiss, a member of the W.J.G.'s Israel executive, have been invited ..•••••
by the International Auschv/itz Committee to attend the inauguration of a monument to '
the victims of Nazism at Auschwitz on April 16.
On April 19 9 there will be ceremonies coramemorating the Warsaw Ghetto Uprising, and
Mr. Easterman will represent the W.J.C. at these also.
JEWISH nnmONTHTTP T_.j...
r-t I 1
^'
LEO BAECK INSTITUTE
Founded by the Council of Jews from Germany
JERUSALEM • LONDON • NEW YORK
LONDON
4. DEVONSHIRE STREET. W.l
LANGHAM 3493
28. April 1967
An: LBI Jerusalem
Won: LBI London
L
Lieber Herr Adler-Rudel,
Auf Ihre Zeilen vom 18, April hin möchte ich nur mitteilen,
daß an Sie nicht 25, sondern 50 Sonderdrucke Ihres Artikels abgegangen
sein müssen. Ich hatte extra mehr für Sie bestellt. Ich kann also nur
hoffen, daß Sie inziuischen auch ein z-zeites Päckchen mit 25 uieiteren
Sonderdrucken erhalten haben.
Nach Ihrer Notiz uiollen Sie noch ujeitere 35 haben, also
insgesamt 6U. Das ist nun allerdings nicht mehr zu machen, denn der
Satz steht nicht mehr, und die Herstellung lueiterer Sonderdrucke ujürde
kostspieliger seh als einc\3ahrbüch*'^ch hoffe also sehr, daß der Rest
inzujischen eingetroffen ist.
Herzliche Grüsse
Ihr
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Arnold Paucker
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LEO BA^CK INSTITUTE,
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LONDON, V
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AN AIR LETTER SHOULD NOT CONTAIN ANY
ENCLOSURE; IE IT DOES IT WILL BE SURCHARGED
OR SENT BY ORDINARY MAIL.
The 'APSLEY' Air Letter
A John Dickinson Product
-Second fold herc-
.•.....».—«—-——"■••-"■■"■*"
wji^i^^,
Leo Baeck Institute
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»■■^IPWW — »ww«»^Wf<WW<^
Bustanai Street 33
Jerusalem - Katamon
ISRAEL
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^
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3.llai 1967
An LBI f London
Von LBI, Jerusalem«
Lieber Herr Paucker,
Tielen Daxik: fuer Ihre freundlichen Zeilen vom 28*April« Das
zweite Paket mit den Sonderdrucken ist inzwischen eingelangt, weitere
Sonderdrucke sind daher nicht erforderlich.
Besten Dank und Gruss
Ihr
S. Adler-Rudel
ar/z
\
4Jlai 1967
Herrn
Norbert Wasur,
Tel -^ Aviv
POB 1015
Lieber Norbert Masur,
mit gleicher Poet lasse ich Ihnen zwei Sonderdrucke
meines Artikels "A Chronicle of Kescue Efforts" zugehen,
der eben in Year Book XI des Leo ^aeck Institutes
erschienen ist und ueber meine Bemuehungen in Schweden
berichtet - einen fuer Sie und einen fuer die Schwedische
Gesandtschaft«
Ich waere Ihnen dankbar, wenn Sie mir die Adressen
von Gustav Moeller, Fritz Hollaender, Emil Glick und Herrn
Engzeil besorgen koennten.
Ich hoffe, dass es Ihnen beiden gut geht und bin
mit besten Oruessen wie immer
Ihr
S. Adler -Rudel
ar/z
NORBERT MASUR
CONSUL GENERAL OF SWEDEN
96, Haeshel Street,
Herzlia-Pituaclu
11. Mai, 1967.
Herrn S* Adler-Rudel,
Leo ßaeck Institute,
35, Bustanai Street,
Jerusalem,
Lieber Adler-Ruciel,
Ich erhielt Ihr Schreioen vom 4. Mai und die Sonderdruecke Ihres Artikels,
der sehr interessant und klar Ihre wichtigen Verhandlungen waehrena des
Krieges wiedergibt. Wenn auch die Verhandlungen mit der Regierung im
Endeffekt nicht zu einem positiven Resultat gefuehrt hauen, so war doch
einer der wichtigen Erfolge Ihrer Reise die Gruendung der Schwedischen
Sektion des World Jewish Congress und der Einkauf der H/S Julius. Ich
vermute, üasü es Ihnen bekannt ist welche Rolle dieses Boot in dem
Fluechtlingsdienst zwischen Dänemark und Schweden gespielt hat.
Ich raoechte mir erlauben Sie auf einen Fehler in der Darstellung aufmerksam
zu machen, u.zw. im ersten Paragraph auf Seite 25b. Die Aktion fuer die
Absendung von Pa^keten in den Lagern hatte nichts zu tun mit den Verfolgungen
in Ungarn. Auch zeitlich oegan die Packetverhandlung spaeter als die
Organisierung der Hilfe, Eingreifen des Kongresses, Wallenberc.^ etc..
Die Packetaktiun wurde erst Ende Juli/Anfang August eingeleitet, u.zw. nicht
von Hiliel Storch allein, wie Sie schreiben, und auch nicht auf seine
Initiative hin. Man kann auch kaum sagen, dass Hiliel Storch "the
representative of the World Jewish Congress" war, nachdem es eine Sweuish
Section of the World Jewish Congress gab, in der er sicherlich der meist
aktive Mann gewesen ist. Aus dem danach folgenden Satz auf Seite 23ö, kann
man auch annehmen, obwoiil es nicht klar gesagt ist, dass er auch fuer die
Wallenberg Aktion die Initiative ergriffen iiat, was absolut nicht stimmt.
Mit dieser Aktion hat er garnicnts zu tun gehaot. Storch ist an vielen
Stellen von Ihnen genannt worden, und mit Recht, und ich oitte Sie nicht
zu glauDen, dass ich diese Üeiaerkuug mache aus meiner Einstellung zu Storch.
Ich habe nie versucht iiim abzustreiten all das Gute das er wirklich getan hat,
finde es nur unnoetig, dass man ihm zuschiebt was er nicht getan hat.
Von den gewuenschten Adressen gebe ich Ihnen untenstehend drei auf. Die
Adresse von Gustav Moeller weisa ich nicht, aber Sie koennen doch einfach
einen von den drei anvieren Herren bitten, die Broschuere an Gustav Moeller
weiterzuleiten.
Ambassador Gösta Engzeil,
Karlavägen 5ö,
Stockholm.
Fritz Hollander,
P.O.B. 70ö5,
Stockholm 7.
Emil Glaeck,
Faltveterinär Artill.g. 23»
Stockholm.
Wir wohnen ijetzt in Herzlia Pituach und wuerden uns freuen Sie einmal bei
uns zu sehen. Mit besten Gruessen, j^^
// / //y /
WAlm Norber/^u/ /i4J{l/fJ
NORBERT MASUR
CONSUL GENF.BAL OF SWEDEN
P.O.B. 1Ü13,
Tfcjl-Aviv»
Tel-Aviv, 16. mi, 1967.
Herrn L. Adler-Ruael,
33, Bustenai Street,
Jerusalem«
i t
Lieber Adler- Rudel ,
In Zusammenhang mit Ihrem Bericht und der Erwaehnung des Namens von Prof.
Brodetsky in diesem iiericht, wollte ich Sie noch folgendes fragen:
Im Winter 1942 sandte Hugo Valentin einen Brief an Prof. Brodetsky der
damals Vorsitzender des Board of Deputies war. Dieser Brief wurde durch
das Aussenministerium befoerdert, d.h. auch gelesen. In dem Brief wurde
dargelegt, dass wir von Stockliolm aus, nicht organisiert, sondern viele
Privatpersonen separat, Paesse eines Suedamerikanischen Staates bei dem
betreffenden Konsul in Stockholm gekauft haben und nach Holland an die
betreffenden Personen gesandt hauen. Zu unserer Ueberraschung sind aie
Paesae wirklich bei aen Beguenst igten angekoumien, und wir nahmen an, aass
sie den Betreffenden waehrend der ganzen Zeit des Krieges Schutz gewaehrten,
sei es dadurch, dass man sie in Rulie liessoder spaeter ihre Auswanderung
zuliesö Natuerlich konnte der Konsul nur eine sehr Degrenzte Anzahl solcher
falsciien echten Paesae ausstellen. Wir glaubten daher es muss der Versuch
gemacht werden direkt mit einer Regierung zu verhandeln, und wir schlugen
Prof. Brodetsky vor direkt oder durch Amerikanische Juden Kontakt zu nehmen
mit einer Suedamerikanischen Regierung, vorzugsweise Brazilien, und von ihnen
die Ausgabe von 10.000 Paessen zu verlangen, mit der Garantie, dass die
Betreffenden nie nach Suedamerika kommen werden und dass die Buergerschaft
Ende des Ki-ieges wieder annulliert wird. Ein solcher Vorschlag, vorgelegt
von bedeutenden Persoenliclikeiten und begleitet von Versprechungen fuer
offizielle oder inoffizielle finanzielle Hilfe, glaubten wir koennte Erfolg
hauen.- Auf diesen Brief hat Valentin von Brodetsky erst nach laengerer Zeit
eine sehr kurze Antwort bekommen, mit dem Bescheid, dass der Plan undurchfuehrbar
ist.
Es waere interessant zu wissen welche Schritte Brodetsky resp. der Board of
Deputies mit dieser Idee unternoiamen hat, und mexne Präge ist ob Sie etwas
hierueoer wissen.
Beim Lesen Ihrer Broschuere ist man wieder oeeindrukt von der /Tie||tragiK: die
darin lag, dass auch die uns wohlgewogenen Staaten sich nicht entschliessen
konntenschnelle entscheidende Schritte, die sie kaum etwas gekostet haetten,
zu unternehmen* Sogar ein solcher Plan wie der Ihrige, Kinder zu retten, durch
den doch auch jeder hartherzige Mann geruehrt wird, olieo in der Muehle der
Bürokratie stecken.
Mit besten Gruessen, bin ich ^^^»
Norb
•
<#
MICHIGAN QUARTERLY REVIEW (Ann Arbor, Mich.)
v.3,no.l, Winter 1964 (Jan. 25, 1964) pp. 25-34
A Little Known Story of World War II Ileroism
RAOUL WALLENBERG:
SWEDISH DIPLOMAT IN HUNGARY
By Marion C. Siney
^OR MOST Anicricans thc mcntion of
^ Hungary at any timc sincc Octobcr
1956 has evoked picturcs of revolu-
tion, Russian intervention and cscaping refu-
gces. But it would bc a pity to forgct that
Communist horrors wcrc prccedcd towards
thc end of World War II by German Nazi
intervention and Hungarian Arrow Gross
repression against many Hungarians, both
Gentiles and Jews. Thc plight of thc lattcr
was recently called to public attention by
evidcnce prcscntcd at thc Eichmann trial in
1961. Graduates of Thc University of Mich-
igan should bc particularly intcrested in thc
heroic rolc one of their number playcd in an
attempt to savc the Jewish rcsidents of Bu-
dapest from dcportation and extermination in
such Nazi camps as Auschwitz and Birke-
nau. This man, Raoul Gustav Wallenbcrg, a
Swede and a graduate of thc College of
Architecture in 1935, became another ex-
ample of a fine tradition among his coun-
trymcn for hunianitarian work. Sincc his dis-
appearance into Russian hands in January
1945 his case has become thc cause cele-
bre of postwar Swedcn.
I fecl a slight personal interest in the
Story because whcn I hcld the Alfred Lloyd
Fellowship in 1938-1939, I met Wallenbcrg
in Stockholm, and in the summer of 1963
whcn I was in Budapest I visited the scene
where some of his work was carried on. In
July 1939 he took me to a most impressive
As QuARTERLY Fcadcrs know, Marion C. Siney
has been a freqiient contributor, writing on a
Wide ränge of topics. Dr. Siney has three degrees
from Michigan, A.B. '33, A.M. '34, Ph.D. '38, and
while here was awarded the Lloyd Fellowship dur-
ing 1938-39. She is now on the staff at Western
Reserve University in Cleveland, where she is
Associate Professor of History.
lunch at the Grand Hotel, a place where
even a Lloyd Fellow would scarcely have
vcntured on her own. Neither of us could
have suspccted then that six ycars later he
would have espionage charges, whose pre-
cise nature was never revealed, brought
against him by thc Soviet authorities, that
he would bc takcn from Hungary to pris-
ons in Moscow, hcld incommunicado, and
finally bc reportcd in 1957 to have died
there in July 1947, a victim of the convolu-
tions and convulsions of Russian policy dur-
ing Bcria's regime as head of thc secret po-
lice. Not everyone, even now, accepts this
Russian explanation, and there may still be
somc hope that Wallenbcrg is still alive.
Whcn I was in Stockholm in 1957 I
tracked down somc of the litcrature on thc
case — reports in the Swedish and foreign
press, reports on interpellations in the Riks-
dag, and the White Book published by the
Swedish Foreign Ministry earlicr that year. I
also saw several of the men in the Foreign
Ministry who had dcalt with thc problem. I
soon found that here was a subject worthy
of major rescarch, and although I made
only a beginning, there is much now to be
Said both about Wallenbcrg's work in Hun-
gary and "the case" following his disappear-
ance. This article will be confincd to the for-
mer.
Why was a rescue Operation for Jews nec-
essary?
From November 1940 whcn the Hungar-
ian government under the Regency of Ad-
miral Nicholas Horthy adhered to the Tri-
partite Pact which originally tied together
Nazi Germany, Fascist Italy, and Japan, the
Hungarian State could scarcely be said to
have been the master of its own fate. For
24
RAOUL ^1
somc ycars thc H
been moving wil
partly in thc hopc
territory lost in 1<
orientcd Czcch, I
States, and partly
ultra-conscrvatism
past takcn anti-Sci
anti-Jewish laws v
othcr Ihings wcrc
number of Jews i
learned profcssioi
wholc-hcartcdly ap
garian Fascists in
mcnt, Icd by Major
On thc cvc of
about 6% of thc j
land was ovcrrun
sians, thousands of
ative safcty of Hi
added whcn Rum
Axis to ccdc part
gary in August 1
was acquired in .
with German aid,
givc up former W
number of Jews tl
500,000 to 800,00
Jews were sent to
soon the Germans
pressive mcasurcs.
many invadcd Rus
forced to follow, v
gary was even tu all;
Britain and the Ur
portations of Jews
according to evic
Eichmann trial, toc
the othcr hand, pej
Jews were still be
gary with the aid
sponsored by the Z
dapest. '
In all fairncss t(
be pointed out th-
aged for a timc tc'
treme and primiti
mands. The Horth'
German practice, /
the validity of the "
Christian f aith, bas ^
on religion rather i
RAOUL WALLENBERG: SWEDISII DIPLOMAT IN HUNGARY 25
•
#
somc ycars thc Hungarian govcrnnicnt had
bccn moving vvith and aroiind thc Axis,
partly in thc hopc of sccuring rcstitution of
territory lost in 1919-1920 to thc Western-
oriented Czcch, Rumanian, and Yugoslav
States, and partly as a continuation of their
ultra-conscrvatism which had oftcn in thc
past takcn anti-Semitic fornis. In May 1938
anti-Jcwish laws werc passed which among
other things werc designcd to rcducc thc
nunibcr of Jcvvs in thc public Service and
learncd profcssions, an aim which was
wholc-hcartedly approvcd by thc nativc Hun-
garian Fascists in thc Arrow Gross Move-
ment, led by Major Fcrcncz Szalasi.
On thc evc of thc war Jews madc up
about 6% of thc population, but when Po-
land was ovcrrun by thc Nazis and Rus-
sians, thousands of Jcws fled to the compar-
ative safcty of Hungary. Other Jcws werc
added when Rumania was forccd by thc
Axis to cede part of Transylvania to Hun-
gary in August 1940, and another group
was acquired in April 1941 when, again
with Gcrnian aid, Yugoslavia was madc to
give up former Hungarian tcrritories. The
numbcr of Jcws thus increased from about
500,000 to 800,000. At oncc many of thcsc
Jcws werc sent to forccd labor camps, but
soon thc Germans werc dcmanding morc re-
pressive measures. In June 1941 after Ger-
many invaded Russia, Hungary was almost
forccd to follow, with the rcsult that Hun-
gary was eventually at war with both Great
Britain and the United States. The first dc-
portations of Jews from Hungary to Galicia,
aecording to evidcnce prescntcd at thc
Eichmann trial, took place in July 1941. On
the other band, perhaps as many as 25,000
Jews were still being smugglcd into Hun-
gary with the aid of a Rescue Committce
sponsored by the Zionist Organization in Bu-
dapest.
In all fairness to the Hungarians it must
bc pointcd out that the governmcnt man-
agcd for a timc to stavc off the more ex-
treme and primitive of the Gcrman dc-
mands. The Horthy regime, contrary to the
German practice, had generally recognized
the validity of the baptism of Jews into the
Christian faith, basing its tests of Jewishness
on religion rather than on blood or "race."
It has bccn cstimatcd that thcrc werc about
70,000 such bapti/cd Jews in Hungary.
Thc dilhcult timc for the Jcws came with
thc Gcrman seizure of control in Hungary
on Sunday, March 19, 1944. As thc mil-
itary Situation had grown progressively
worse, thc Nazis bccamc more fcarful of
FU'ih Column activity within their own
camp, and thc Gestapo redoublcd its clTorts
cvcrywhere in occupied and satcllite terri-
tory. As a preliminary to the Gcrman mili-
tary movc into Yugoslavia and Greccc, and
in kccping with Hitler's prc-war practice
which had bccn uscd so succcssfully in thc
casc of Schuschnigg of Austria and Hacha
of Czcchoslovakia, Horthy and his advisors
were summoncd to Hitler's headquarters at
Obersalzburg on March 18. Here Horthy
was ordered to facilitatc Gcrman occupa-
tion of his country, and to oust thc cabinct
which was accused of being hostile to Ger-
many. Whilc Horthy was thus safely away,
thc Gcrman army — 100,000 strong — and
thc Gestapo moved in. They scizcd railway
Centers, thc under-manncd governmcnt Of-
fice buildings, and the postal, telegraph and
broadcasting centers in Budapest. Thanks to
thc friendly hclp givcn by General Doeme
Sztojay, thc Hungarian Ambassador in Ber-
lin, thcrc was no resistance from thc Hun-
garian Army, a large part of which was dc-
ploycd along thc frontier of Rumania, a
country which Russian troops were cxpected
to invade at any moment. Sztojay's reward
was quick in Coming: he became the new
Primc Minister.
Within a few days of thc coup liberal po-
litical Icadcrs werc arrcsted; all Jews lost
their Jobs in the governmcnt, theater and
prcss; Jcws over six ycars of agc were or-
dered to wear thc Star of David; all Jewish
property was madc subjcct to confiscation;
and as a preliminary to their "removal" all
Jcws were ordered to live in a ghetto. Since
thc Germans had told thc Hungarian Foreign
Office that it could not "tolcrate thc safcty of
Gcrman troops being risked by the presence
in Hungary of 1,000,000 Jews, 15,000 Poles,
and numbers of anti-Gcrman Hungarians
behind thc Western Front," these measures
are not surprising. But their execution was
possible only with the füll co-operation be-
mmmt
IWM
J
26
THE MICHIGAN OUARTERLY REVIEW
•
'«#
twccn tlic ncw puppet govcrnmcnt and ihc
Nazis. News from Ilungary in ihc ncxt fcw
wccks was grim. Thousands of Jcws wcrc bc-
ing shippcd out of ihc country. It was rc-
portcd, for instancc, in thc British Housc of
Commons that bctwccn May 15 and 27
sixty-two railway cars wcrc scnt fillcd with
childrcn bctwccn two and cight ycars of agc,
and that daily six cars fillcd with adults
passcd through a railway Station ncar Cra-
cow. According to cvidcncc prcscntcd at thc
fifty-sccond scssion of thc Eichmann trial,
somc 600,000 Jcws wcrc dcportcd from
Hungary bctwccn May 15 and July 7, 1944;
at onc pcriod four trains containing 12,000
pcoplc wcnt daily to Auschwitz. Pcrhaps
thc rcadcr should bc cautioncd that it is
virtually impossiblc to check thcsc statistics,
and any attcmpt to "tote up" the numbcrs
of those Jcws usually in rcsidcncc, and those
who camc into Hungary, against those dc-
portcd Icads to arithmctical confusion.
Horthy insisted thcsc wcrc not dcporta-
tions but that thcsc Jcws, like many othcr
Hungarians, wcrc mcrely going to work
abroad. Thcrc could bc no doubt, however,
that thc propcrty confiscation ordcr was bc-
ing cxecuted. Soon trucks of clothing thus ac-
quired wcrc bcing scnt ort with signs at-
tachcd: "Donations from the Hungarian Na-
tion to thc Bombed-out Germans." Although
the Jcws in thc capital wcrc dcalt with more
gcntly, probably for fear of making too bad
an Impression on neutral diplomats, the Na- •
zis and thcir friends by the early summer
thought that the Hungarian Jewish question
was all but solvcd.
What possibilities were there for sav-
ing any of the Jcws that remaincd from al-
most certain death?
Many Jcws had alrcady turncd to thc
neutral Icgations in Budapest for help. Those
fcw who could prove descent from Spanish
and Portugucse Jewish families wcrc issued
protective documents by thcsc governments,
and the Papal Nuncio could ofler aid to
those who had been baptized. Both the
Swiss and the Swedes also tried to help, al-
though it was necessary to prove family ties,
by blood or marriage, with Swedish subjects,
or business er cultural relations with Swe-
den to secure Swedish aid. Obviously only
a small numbcr could qualify undcr any of
thcsc catcgorics.
Thc Allicd governments also hopcd to
bring pressure to sccurc a modcration of
Hungarian policy. On March 24, 1944 Pres-
ident Rooscvclt in a radio speech issued an
appcal to all Christian families to aid the
Jcws. His message stated that thc warning
made by thc United Nations against acts of
savagery "applics not only to the Icadcrs but
also to thcir functionarics or subordinatcs in
Gcrmany and in the satellite countries. Ali
who knowingly take part in thc dcportation
of Jcws to thcir death in Poland or Norwe-
gians and French to thcir death in Gcrmany
arc cqually guilty with thc cxecutive. All
who share the guilt shall share thc punish-
ment."
Similar appcals wcrc scnt by the Arch-
bishop of Canterbury, by Cardinal Spell-
man, and by Cordell HuU. Hüll urged the
pcoplc of Hungary to rise against thc Nazis.
His Statement containcd an implicit promise
that this would carn the respect and friend-
ship of thc United Nations which thus in
victory would look more favorably on the
Status of Hungary despite its voluntary alli-
ance with Hitler up to the moment of occu-
pation.
In addition thc B.B.C. broadcast a threat
to bomb Budapest, a threat which was car-
ried out by American planes from Italian
bases on April 3, and by British planes on
April 4. But the only immediate clTects of
thcsc raids wcrc for more Jcws to bc dispos-
sessed of thcir homes, in ordcr to accommo-
datc bombed-out Christians, and for more
to bc dcportcd.
The Swedish Red Gross now became very
active in Budapest. It was Count Folke Ber-
nadotte, its vicc-president, who persuaded
Dr. Valdemar Langlet, for long the Lecturer
in Swedish at thc University of Budapest, to
take over direction of this work. It proved
dilllcult, for the Hungarian Red Gross, very
much at thc mercy of its own govcrnmcnt,
tried to control the Swedish activity. More-
over, the money at the disposal of the Swe-
dish Red Gross was limited.
The proposal that the Swedish govcrn-
mcnt should undertake a special Interven-
tion seems to have come from two sources.
RAOUL V
One was through tl
which in March sei
ofTcring to provid«
Jewry to finance
Hungary and Rui
more directly brou
Mission, camc thn
resentativc of the
Board in Stockhoh
ister, Hcrschel Johi
Why should Ra^
chosen for such a \
Anyone who hii
during the two W«
bers of this familj
one of thc first Wo
in the wSwedish
Svenska Mein od
19th Century bishc
at Linköping, thc
ated with bankinj
It was Andre Osci
foundcd thc Stock
one of the largcst
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ing a Visit in Amer
the banking crisis
iar intcrest of the
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Upper housc of
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by his first marri
eign Minister, 1
Gustav Oscar, wh
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voy to Tokyo and
Peking and Constc
Marcus, carried c
tiations with the
War. This was t(
his sons, Jacob ar
1945, when Jacc
with the Germans
lies.
Raoul was the
Just a few month
August 5, 1912, 1
brought up at fi
father's home. Lc
she had the helf
Fredrik von Dard
tor of one of the
I
J
RAOUL WALLENBERG: SWEDISII DIPLOMAT IN HUNGARY 27
#
"#
One was ihrough thc World Jcwish Congrcss
which in March scnt an appcal to thc Swcdcs,
olTcring to provitlc moncy from American
Jewry to linancc rescue programs in botli
llungary and Rumania. The othcr, which
morc directly brought about the Wallenberg
Mission, came through Ivar Olsen, thc rep-
resentative of thc American War Refugec
Board in Stockholm, and the American Min-
ister, Herschel Johnson.
Why should Raoul Wallenberg have been
choscn for such a venture?
Anyone who has studicd Swedish history
during the two World Wars finds the mem-
bers of this family at every turn. Although
one of the first Wallenbergs to bc mentioned
in the Swedish biographical dictionary,
Svenska Man och Kvinnor, was an early
19th Century bishop of the Luthcran Churcli
at Linköping, the name is usually associ-
atcd with banking, shipping, and industry.
It was Andre Oscar, son of the Bishop, who
founded the Stockholm Enskilda Bank, still
one of the largest in Sweden, in 1856; his
interest in banking had been aroused dur-
ing a Visit in America where he had observed
the banking crisis of 1837. The now-famil-
iar interest of thc family in politics showed
up in Andre, for he was a member of the
Upper house of the Riksdag for the last
tvventy-one years of his lifc. One of his sons
by his first marriage, Knut, was the For-
eign Minister, 1914-1917. Another son,
Gustav Oscar, who served in the bank and
in shipping companics, was Swedcn's first en-
voy to Tokyo and later was Ambassador in
Peking and Constantinople; and still another,
Marcus, carricd on special economic nego-
tiations with thc Allics in the First World
War. This was to be the role followed by
his sons, Jacob and Marcus, Jr., in 1939 to
1945, when Jacob specializcd in dealings
with the Germans and Marcus with thc Al-
lies.
Raoul was the grandson of Gustav Oscar.
Just a few months before RaouFs birth on
August 5, 1912, his father died, and he was
brought up at first by his mother in her
father's home. Later, after her re-marriage,
she had the help of her second husband,
Fredrik von Dardel who became the Direc-
tor of one of the largest hospitals in Stock-
holm. From the beginning, naturally enough,
Grandfather Wallenberg took a deep interest
in RaouTs education. Therc was no doubt
that he hoped for grcat things from Raoul,
and he wished to make surc that he rcceivcd
a broad education. As a boy Raoul was scnt
during the summcrs to Gcrmany, England,
and lYancc. At the age of fourtecn hc went
by himsclf via the Orient Express to visit
his grandfather in Istanbul, and in 1929 he
went to South Africa.
Grandfather Wallenberg had a great part
in the decision that Raoul should bc edu-
catcd at an American university. He re-
garded the British upper classes and, by as-
sociation, Oxford and Cambridge, as too
snobbish, and the universitics in the castern
part of the United States hc believcd to be
little better in that respect. It was thought
desirable that Raoul should go to a mid-
western university where he could "imbibe
the spirit of thc pioneers." (Most people
who werc students at Ann Arbor in the early
1930's will be surprised to know that they
were looked upon by anyone as "pioneers!")
Therc was also some idea that Raoul would
later join the stall of a new Swedish-Amcri-
can bank which his grandfather was hoping
to establish.
During his Student days at The University
of Michigan, 1931-1935, Raoul travelled
widcly, going to the Chicago World's Fair,
to California and Mexico. After completing
his work in architecturc in 1935, he returned
to Europe and the ncxt year went to work as
a business man in South Africa. Later he
moved to Haifa where he became acutely
conscious of thc plight of the German Jews.
Back in Sweden early in the war he became
associated with a Hungarian Jcwish business-
man, Dr. Kaiman Lauer, in the Mellaneuro-
peiska Handels AB. (Central European Trad-
ing Company), which was financed mainly by
Sven Selen, a well-known Swedish ship-
owner. From 1941 onward Wallenberg tra-
velled on business in Gcrmany, Switzerland,
France, and Rumania, as well as in Hungary
which he visited twice, in 1942 and 1943.
It was probably because of his known hu-
manitarian sympathies, his experiences in
Central Europe, and the fact that he was a
bachelor without family responsibilities that
28
THIZ MICHIGAN OUARTCRLY RHVIEW
#
Wiillcnbcrg was rcj^ardccl as a likcly prospcct
Tor (hc Job in Budapest, llis Company
dcalt in foodslulls and hc liad aircady bccn
activc in scciiring supplics for thc Red
Gross in scvcral Central European countrics.
By niid-June both Johnson and Olsen
vvcre Casting about in Stockliolm for somc-
one to send. Olsen knevv Sälen and it was by
this route that Wallenbcrg was introduced
to Johnson at a lunch at onc of the niccst
restaurants in Stockholm — thc Bellmansro
now, alas, burned down. Matters nioved
quickly, and thc Swcdish govcrnment, ai-
rcady worried about thc plight of Jcws in
occupicd Dcnmark, agrccd to namc Wallen-
bcrg as Legation Secrctary in Budapest to
deal with humanitarian alTairs. Tiicrc was
no question that this was an cxtraordinary
appointment. Wallenbcrg had never bccn in
thc forcign scrvicc, but once appointed hc
was cntiticd undcr international law to all of
thc rights and privilcgcs accordcd within thc
phrasc "diplomatic immunity." It was
thought that hc would bc gone from two to
thrcc nionths. When Johnson sent a rcport
to thc State Department on June 21, 1944
concerning Wallcnbcrg's appointment, hc
added that Olsen and hc werc of thc opinion
that thc War Refugec Board "should bc con-
sidering ways and mcans of implementing
this action . . . particularly with respect to
iinancial support. . . ."
In the mcantimc thc Jcwish Agency Re-
lief Comniittec had sent an appeal to Pro-
fessor Marcus Ehrenpreis, Chief Rabbi in
Stockholm, asking him to find a mcans
whereby King Gustav V might intervene on
behalf of thc Hungarian Jcws. As a rcsult of
this and of American inquiries to the For-
eign Ministry, Gustav sent a telegram to
Horthy on June 30. The text had bccn
agrccd upon in a Cabinet meeting two days
before, even though there was some risk that
the Germans would regard the move as an
unfriendly act.- Perhaps the fact that it was
a personal message from the King rather
than a demarche from the Swcdish govcrn-
ment would make it seem Icss "political."
The note was presented to Horthy on July
1 by the Swedish Minister, Carl Ivan Da-
nielsson, who was accompanied by Per An-
ger, one of the members of his staff. In it
(hislav asked **in thc namc of humanity"
that Horthy usc his inllucncc to save from
further persecution thosc Hungarian Jcws
who remained.
By carly July ahnost all of thc Jcws left
in Hungary werc concentrated in Budapest
— probably a total of bctwecn 150,000 and
200,000. Because of renewed warnings from
President Rooscvelt and new air raids
Horthy, after a "duel" with Eichmann who
had comc to Budapest in April to supervise
thc execution of anti-Jewish legislation, or-
dered on July 3 that deportations were to
stop on July 9. It has bccn suggested that
this was done in thc expectation that by thcn
that Operation would have bccn completed.
On July 6 Wallenbcrg left on his mission,
going by way of Berlin, and carrying only a'
minimum of luggage. In his knapsack hc
had a list of anti-Nazis in Hungary, partly
prepared by thc former Hungarian Minister
in Stockholm, Vilmos Bohn, and partly by a
Hungarian Journalist. Another list contained
thc names of relatives and friends of Swedcs
about whom Information was being sought.
Wallenbcrg also went^with the conifortint^
knowledgc that a special account of 110,000
kroner had bccn opencd by Olsen at the
Stockholm Enskilda Bank to cover the ex-
penses of his special work. This amount
soon proved to bc inadequate and was sup-
plcmcnted from time to time, for instancc
by 200,000 kroner on September 26.
Once arrived in Budapest Wallenbcrg was
quickly put au courant of what his col-
leagues had bccn doing. He now headed a
special section of the Swcdish Legation
(Avdclning C), and since hc was the only
neutral diplomat assigned to this rescue work
on a full-time basis, it is no wonder that
hc soon caught thc populär imagination. Thc
Swedish Legation had aircady handed out
some six hundred provisional documents at-
testing that the holder had either family or
business tics with Sweden and was, pre-
sumably, awaiting thc opportunity to travel
to Sweden. Wallenbcrg at once saw the pos-
sibility of extending thc schemc. He drew up
a much more formal document — complete
with a number, a picture of the holder, the
Three Crowns of Sweden, and the Minister's
signature, all of which made it look more
RAOUL WA
likc a passport. lor
werc no cxact prccc
law or practice. 1 hc >
by thc League of Nati
less pcrsons who wc;
place of birth. Most
bv thc Swedish prol
Citizens of the counti
residence, a fact whicl|
in edcct, bcing asked t
Necdlcss to say tl
swamped with appliC|
that there was no hopl
tation for these pcop
since it was likcly thaj
his charges cvcr wc
they would bc divert
concentration camps,
aims was to kecp his
safety of Budapest.
Eycn before Wallc^
pest there was an in<
mans might bc willing
cordin^ to the eviden<|
acted on bchalf of va
tions in Budapest,
as carly as April 24
to the Allies one mill
10,000 trucks and sor
fcc, soap, and per
was prepared to givt
none of these matcri i
thc Western or Sout
would bc used only
Brand went to Turk('
hc could make the n
with British diplomatj
intended to go to Pa'
ish-Syrian frontier he
though he conferred '|
Aleppo, he was not
thc negotiations. The
ter, on July 20, reve
German proposals. B
had consultcd with bi
and Soviet governmc
piain that in spitc of t
and Amcricans to sav'
thc proposal would n
ground that it was me
incitc the Allies agaim
spcculate, however, as'
mm^mmmmm
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RAOUL WALLENBERG: SWEDISH DIPLOMAT IN HUNGARY 29
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•
4
like a passport. I\)r this documcnt thcre
wcrc no cxact preccdcnts in international
law or practice. The Nansen passports issued
by the League ol' Nations had been for stale-
less persons who wcrc rcfugecs from their
place of birth. Most of the people covered
by thc Swedish protectivc passports were
Citizens of the country vvherc they wcrc in
residence, a fact which thc Hungarians wcrc,
in cITect, being asked to ignorc.
Necdlcss to say thc Legation was soon
swamped with applicants. Jt bccame clear
that thcre was no hope of sccuring transpor-
tation for these people to Swcden. Indeed,
since it was likely that if the trains carrying
his charges ever went through Gcrmany
they would be diverted to forced labor or
conccntration camps, onc of Wallcnbcrg's
aims was to keep his people in thc relative
safety of Budapest.
Even before Wallenberg came to Buda-
pest thcre was an indication that the Gcr-
nians niight be willing to make a "dcal.'' Ac-
cording to thc evidence of Joel Brand, who
acted on bchalf of various Jcwish organiza-
tions in Budapest, Eichmann proposcd
as carly as April 24 that he would "sclT'
to the Allies onc million Jcws in return for
10,000 trucks and somc supplics of tea, cof-
fee, soap, and perhaps, mcdicincs. He
was prcparcd to give an undcrtaking that
nonc of these matcrials would be used on
the Western or Southern fronts, i.e., they
would be used only against the Russians.
Brand went to Turkey with thc hope that
he could make the necessary arrangcments
with British diplomats, and from thcre he
intendcd to go to Palcstine. On the Turk-
ish-Syrian frontier he was arrested and al-
though he conferred with Moshe Sharett at
Alcppo, he was not permitted lo complete
the negotiations. The British press wecks la-
ter, on July 20, revealed something of the
German proposals. By that timc the British
had consultcd with both the United States
and Soviet governments and it was soon
piain that in spite of the desire of thc British
and Americans to save the Hungarian Jcws,
the proposal would not be accepted on the
ground that it was merely a crude attempt to
incite the Allies against each other. One may
speculate, however, as to the effect this inci-
dcnt had in building up Russian suspicions of
any attempt to rescuc Jcws, and hcnce its im-
portance in dctermining their latcr attitudc
toward Wallenberg.
For a time in the summcr of 1944 it
seemcd that thc appcals to Horthy wcrc ef-
fective. In his rcply to King Gustav, which
was madc public on August 10, Horthy
Said that he would do cverything "which in
thc prcsent circumstanccs is in my power
to make humanitarian and legal principles
rcspcctcd.'' Mc did agrec to the cmigration
of Hungarian Jcws to Palcstine, Switzcrland,
Swcden, and other countrics; the anti-Semi-
tic laws wcrc suspendcd in the case of Jcws
marricd to Christians and of those Jcws who
had reccived certain war dccorations. He
also promised that the transportation of
Jcws to work outside the country would be
carricd out undcr "humanitarian laws," and
subject to control by thc Hungarian Red
Gross, and that Jcws baptizcd bcforc August
1, 1941 would not be scnt.
More important for this story was Horthy 's
agreement to recognize thc Swedish protec-
tivc passports, the numbcr 5,000 being sct
at onc time as the limit. Why should the
Hungarian govcrnmcnt, and, by implication,
the Germans, have done so? The Germans
had doubtlcss concluded that the task of
complctely climinating thc Jcws was beyond
their immediate capacitics, and they could,
therefore, afTord to wait a bit. Thcre is a sus-
picion that the co-opcration of the Hungarian
govcrnmcnt with thc Wallenberg scheme
was out of self-interest. Might they not
thereby save their own necks and/or their
property, if thc war was complctely lost by
the Axis? In any case if they permitted this
relativcly minor rescuc Operation (minor in
terms of the total numbcr of Jcws still in
Hungary), perhaps the large-scale deporta-
tions could continue without too much out-
cry from neutral and Allied circles or from
the Christians of Budapest.
It was always possible that this recognition
of the protective passports might be retracted '
at any timc, particularly since their falsifica-
tion was almost inevitable. The wonder is
that forgery was not on a larger scale. One
of the stumbling blocks was the necessity of
having Danielsson's signature (or a reason-
30
THE MICHIGAN OUARTERLY REVIEW
RAOUL
«
ablc facsimilc) on Ihe documcnt. In somc
cascs Daniclsson was not abovc acccpting a
forgcry as valid sincc hc kncw what thc fatc
of thc holder would othcrwisc bc. Ccrtainly
thc passports workcd wondcrs.
But just as things sccmcd to bc going along
smoothly, cvcnts bcgan to conspirc against
thc Hungarians. Thc attcmpt on Hitlcr's lifc
on July 20, 1944, madc by dissidcnt olliccrs
and civilians, had an unscttling cfTcct cvcry-
whcrc in thc Axis camp. Thcn on August 25
thc Rumanians signcd a separate Armistice
with Russia. Surely Hungary would bc one
of thc areas to come next under strong Rus-
sian pressure. Again thc Gcrmans bcgan to
scc only danger from thc Jcws. Vecsenma-
ycr, thc Gestapo chief in Budapest, madc
ncw dcmands for action on thc Hungarian
government, and as a result thc Budapest Po-
lice Chief, Fcrencz, issued an ordcr that all
Jcws were to bc deported from thc capital
between August 27 and September 18. To
get this ordcr executed thc Gcrmans forccd
thc rcsignation of Premier Sztojay on Aug-
ust 29, thc day the Russians occupicd Bucha-
rest. Two days latcr Szotjay's death was re-
ported.
Wallenberg's most hcctic and heroic pc-
riod now bcgan. When the Red Army first
crossed the Hungarian frontier along a fifty-
milc front under the direction of General
Rodion Malinovsky on October 6, thc Hun-
garian government showed visible signs of
wavering. On October 15 Hungary issued
an appeal for an armistice, and that proved
to bc Horthy's undoing. Once more, in the
middle of the night, a ncw coup d'etat took
place. Szalasi, the head of the Arrow Gross,
was madc the Prime Minister, and bis first
ofTicial announcement was: "This is a war of
indcpendence against Jewry. Whoever im-
pedes the nation's war effort and disrupts
its unity is a traitor." The Nazis and the Ar-
row Gross let loose a storm. For ten days
the streets of Budapest were places of terror;
corpses were everywhere. No one was really
safe, least of all the Jcws. At first a five-day
curfew had been imposed on Jcws, but the
sixth day they were permitted a two-hour
daily respite for Shopping, late in the after-
noon when, according to Mrs. Hansi Brand's
testimony at the Eichmann trial, most food
Shops were alrcady closed or sold out. All
through these days Jcws were forccd out of
their apartments and drivcn into thc rainy
streets so that, as Mrs. Brand said, there
were long columns marching, and "thc ma-
jor streets of Budapest lookcd as though
they were füll of ants." Many were taken
to a brick factory in Buda which was uscd
as an assenibly point for deportecs.
It was thcn that as somc measurc of pro-
tection an international Ghetto was set up by
thc Joint eflorts of the neutral legations.
Plans for such an arca had been discussed in
August, but it became a reality only in
late October. Original plans callcd for ac-
commodations for 15,598 persons, of whom
about onc-third were to bc under Swedish
protection. Eventually the Swedes took over
thirty-two houses or apartment buildings,
many of them in Phoenix Street, which was
latcr renanied for Wallcnberg. Somc of the
houses were given to the Swedes by their
owners to protect them from destruction.
Wallenberg's job now was not only to issue
passports and provide shclter, but also to
securc food, medical supplics, and clothing
for thosc who lost their possessions by con-
fiscation or from the now-constant Russian
air raids. Ofifers of automobiles, trucks, and
money from Hungarians were gratefully ac-
cepted by the Swedes to help the rescue Op-
eration.
Wallcnberg sccmcd to bc everywhere —
directing a stall of volunteers, both Gentile
and Jewish, who by November numbered
600; organizing commando raids to rescue
Jcws from prison; going to St. Stephcn's
Square, (not far from the International
Ghetto), another of thc chief points where
Jcws were assembled for deportation, to take
back those with the Swedish protective
passports; arriving frequently at railway sta-
tions to find trains alrcady loaded and thcn
insisting on the release of those with his doc-
uments, or sometimes with any documcnt
which he could convince the German S.S.
guards, who did not usually know Magyar,
were his. When word reachcd the Swedish
Legation that a train of Jews was about
to be sent, anyone not otherwise engaged
went to the rescue. Most often it was Wal-
lenberg, but sometimes it was Lars Berg, one
of thc attachcs, or
cued 150 of whoi
Swedish protective
In this period,
Swedes and thc S^
Hungarian cmploy(
Operation, as showi
dence given at thcl
Arie Brcslauer, a 1;
hospital in the Jc\j
visitcd by somcon
group, and althoud
with Lutz, thc Swisj
the Swedish protcct|
Worst of all for
marches. By early
sian drivc from thcl
and from thc Soul]
closed in on three
in November it vi
Jews out to Polan-
mained as a possitl
were ovcrtaxcd wil
thc only alternative
garians had, if depo!
was to send the pcj
the 220-kilometcr
thc thousands, poo]
snow, with no shcl
Icnberg mobilized h]
workers went alonj
snatch back thosc w]
tective passports,
clothcs to those hei
lauer reported (in
1961) that on Nov|
Conference with
Hegyeshalom, a p]
frontier. There in
barn and tobacco c|
thousands of Jews.
these wooden shedsj
these pcople — pec]
marched for 220
death was on their
shouts, *Help, hclplj
one was Coming
the pcople thought
They bcgan screan'j
gry. They were th|
this condition as I
He was there four
RAOUL WALLENBERG: SWEDISH DIPLOMAT IN HUNGARY 31
of ihc attachcs, or Per Anger, who oncc res-
cued 150 o{ whom only two actually held
Swcdish proteetive passports.
In this period, alter November 23, the
Swcdes and the Swiss, and tlicir respective
Hungarian employees, worked in closc Co-
operation, as shovvn, for instancc, in the evi-
dence given at the Eichmann trial by Dr.
Arie Breslauer, a lawycr. Whilc he was in a
hospital in the Jewish Community, he was
visited by someone from the Wallcnbcrg
group, and although he cventually worked
with Lutz, the Swiss Consul, he held one of
the Swedish proteetive passports.
Worst of all for the Jews were the death
marchcs. By carly Decembcr the big Rus-
sian drivc from the East undcr Malinovsky,
and from the South undcr Tolbuchin, had
closed in on three sides of Budapest. Even
in November it was impossible to send
Jews out to Poland, and only Austria re-
mained as a possiblc destination. Railways
were overtaxed with military burdens, so
the only alternative the Germans and Hun-
garians had, if dcportations were to continue,
was to send the poor wretches on foot for
the 220-kilometer journey. They went by
the thousands, poorly clothed, in rain and
snow, with no shelter at night. Again Wal-
lenbcrg mobilized his forces. He and his co-
workers went along the line of march to
snatch baek those who had the prccious pro-
teetive passports, and to give food and
clothes to those he could not claim. Bres-
laucr reported (in his evidenee on June 1,
1961) that on November 23, 1944, after a
Conference with Wallenberg, he went to
Hegyeshalom, a place near the Austrian
frontier. There in a big courtyard were a
barn and tobacco drying-sheds packed with
thousands of Jews. "Between the cracks in
ihcse wooden sheds, I could see the faces of
thesc people — people who had . . .
marched for 220 kilometers. The fear of
doath was on their faces. ... I only heard
shouts, 'Help, help!' They heard that some-
one was Coming from the Embassy, and
ihc people thought I could save all of them.
They began screaming . . . they were hun-
grv. They were thirsty. I cannot describe
this condition as I saw these people then."
Hc was there four days, issuing proteetive
passports. He went on to a hunting lodge
where other Jews were held, but here he was
fired on by Hungarian guards and so he left.
As he returned to Budapest he met another
group of several hundred who, he hiler
Icarned, were taken to the Danubc, shot, and
then thrown into the river. Othcrs were shot
by their Hungarian escorts. Thousands thus
pcrished or were handed over to the Ger-
mans, but sometimes Wallenberg broiight
back ten, sometimes a hundred. Other diplo-
mats soon joined him, as well as Catholic
nuns. His last oHicial report sent on Deccm-
ber 1 described one such march vividly. The
gathcring places for these marches were
places of horror, with disease at epidcmic
proportions. Wallenberg said that his ambu-
lances had brought about two hundred
sick persons from such camps to the Inter-
national Ghetto.
Wallenberg was not exactly persona grata
to the Szalasi regime. Indeed he was in-
formed on a number of occasions that he
was marked for assassination by the Arrow
Gross. At the Eichmann trial evidenee was
presented that the Swedish Minister in Ber-
lin had complained to the German govern-
mcnt that a man named Eichmann had
threatened, in a conversation with a Swedish
Red Gross employee in Budapest, to exe-
cute by shooting the so-called '*Jcwish dog
Wallenberg." Veesenmayer's reply to an in-
quiry from Berlin was that Eichmann had
reason enough to criticize the way the Swe-
dish Legation treated Jews and especially
Wallenberg "who acted in a very uncustom-
ary and unacceptable way." Veesenmayer
went on to say that it was possible this ex-
pression was actually used, but "not as a
serious threat, only as a warning for the fu-
ture." About the only precaution Wallenberg
seems to have taken was to sieep in a diffcr-
ent place each night. On the other band, by
a curious quirk, at one time one of his
most effective collaborators was the Jewish
wife of the new Foreign Minister, Baron Ga-
bor Kemeny. She was able to persuade
Szalasi not to carry out the threat to cancel
all proteetive passports. But on November
29 Mme. Kemeny was sent out of the city
and Wallenberg had thus lost his "friend at
court."
32
THE MICHIGAN QUARTERLY REVIEW
#
By carly Dcccmbcr Wallcnbcrg liad movcd
to Pest, the part of thc city on thc castcrn
sidc of thc Daniibc, in ordcr to bc ncar
bis pcoplc who now niimbcrcd about 13,000.
Hc was thc only neutral diplomat there,
since all neutral Icgations werc located in
Buda. Szalasi's governmcnt, alarmcd at thc
ncarness of thc Russians, flcd to Sopron on
Dcccmbcr 9, and thcreaftcr thc unruly fascist
Clements in thc capital becamc much bolder.
Thcy staged raids against thc International
Ghetto, and niany Jcws werc removed from
the Swiss houses thcrc. In thesc frantic days
cvery agency tricd its best to protcct thc
Jcws; co-operative Catholic priests baptized
Jcws after vcry short periods of Instruction
and antcdated thc ccrtificatcs; convents took
in countless children. For thesc Wallcnbcrg
sought food supplics, too.
The Russian war communiques can bc
used to plot the coursc of the fall of Buda-
pest. Daily more 'localities" feil into Russian
hands, and by Dcccmbcr 25 battlcs ragcd in
thc suburbs, right around the wholc city,
with thc Gcrmans transforming cvery housc-
block into a minor fortress. On Dcccmbcr 24
twenty salvocs from 224 guns werc fircd in
Moscow to honor Marshall Tolbukhin's ad-
vance from the southwest. One communique
spoke of "a bitter, uncnding struggle through
houses and gardcns and across roofs only
comparablc with thc fight for Stalingrad."
It was on the day bcforc Christmas that
thc Arrow Gross Commander tricd to **per-
suade" the Swedish Minister to evacuate his
whole stall from thc city, by occupying the
Legation building in Buda by forcc. It was
latcr reported that Danielsson escaped the
fury of the maraudcrs only by climbing out
a Window. It was certainly not a pcaceful
time for diplomats!
The Russians movcd on. At the end of
the year Tolbukhin's forces had two-thirds
of Buda, and a large part of Pest was in the
hands of Malinovsky's army. There was no
elcctricity or running water; the food supply
was low; great fires burned everywhcrc,
partly the work of the famous mine-throwing
Katushas — mounted on railway cars. On
January 1 5 four-fifths of the city was in Rus-
sian possession.
Wallcnbcrg had decided on January 9,
whcn the Russian lines werc vcry ncar his
ollice, that hc should act on the general
instructions given by Danielsson that who-
ever among the Swedish Legation stall was
in thc part of thc city which feil into Rus-
sian hands lirst should undcrtakc ncgotia-
tions with the Russian Commander to securc
a continuation of the Swedish activities. This
now meant that Wallcnbcrg should get in
touch with General Malinovsky's headquar-
ters at Debrecen where Voroshilov was High
Commissioncr. Bcforc any definite contact
was made, however, a Russian sergeant ap-
peared at Wallenbcrg's olficc on January 13,
and it was he who took Wallcnbcrg to an of-
ficcr connected with General Tschernikov,
the Russian Commander in Budapest. Wallcn-
bcrg here showcd his credentials and asked
to bc put in touch with Russian headquar-
ters. Since thc Swedes had bcen thc protector
of Russian interests in Hungary since June
1941, one would assume that any Russian
Commander would have had instructions
to Cover such a case, or at least bc instructed
to deal with Swedish diplomats in a friendly
manncr. Certainly the Swedish Minister in
Moscow had provided the Russian govern-
mcnt with a compicte list of the stall at the
Legation in Budapest.
The next day, January 14, Wallcnbcrg
and his Hungarian chauflcur Vilmos Lang-
felder, werc taken to Malinovsky's headquar-
ters. Just what happened there no one knows.
But on January 17 Wallcnbcrg and Lang-
felder came back to the olhce in Pest, in a
Russian car, accompanied by a Russian of-
ficcr. Wallenbcrg's baggage was in thc car.
He was not pcrmittcd to go inside the build-
ing, and as he stood at the door giving in-
structions to some of his staff, he said that
he was going away again, whether as a guest
or a prisoner he did not know. This whole
conversation took at most ten minutes.
Latcr that day thc car in which Wallcn-
bcrg and Langfelder were riding was in a
collision with a truck of Russian soldiers,
and they, therefore, had to transfer to an-
other car. That was the last direet report
of Raoul Wallcnbcrg from any reliable
Western source until ex-prisoners began to
trickle back from Russia after the war.
Yet the day before, on January 16, 1945,
RAOUL W.
. Dckanosov, thc Ru|
Foreign Allairs, inf(
ister in Moscow,
Wallcnbcrg and his
under Russian prot(
that thc "case'' bc;
mystery, contradict«
cdy — whatever the
bc.
In August 1963 I|
places in Budapest
volved in this story.
area that had bcen
the large synagogui
of the Chief Rabbi
There are some rei
gedies of 1944-194
building at the cori
selenyi strects is a
victims of Fascisi
hung round with Si
wrcaths. There was|
of war damagc hen
licd bombers tricd
tion.
in the courtyan
many graves of tl
ghetto during thc s|
sible to take corpsi
teries. 1 was taken
is connected with tlj
a special section dd
There were photos|
Semitic laws; the oi
David and a sampl(
with ''Jude" stencill
tion Cards — Jcws
Citizens. Thcrc wen
en working as strcei
in frcight cars, of
death marches to tl
the ghetto after th|
sians ("the only oi
liberatcd"), showii
corpses. Perhaps o
without protest the[
of Szalasi and of Ei
sociated with Eicli
hall-tree hung a sai
striped suit worn
camps, with a pai|
beneath. I was shi
RAOUL WALLENBERG: SWEDISII DIPLOMAT IN IIUNGARY 33
m
Dckanosov, thc Russian Vicc-Ministcr for
Foreign AlTairs, informcd thc Swcdish Min-
ister in Moscow, StalTan Soderbloni, that
VVallenberg and bis propcrty had becn put
linder Russian protection. It is at this point
that the "casc'' begins, and with it nuich
mystcry, contradictory cvidcncc, and trag-
C(jy — whatcvcr thc ultimatc rcsult may still
bc.
In August 1963 I wcnt to scc somc of thc
places in Budapest that werc so closcly in-
volved in this story. 1 wandercd through the
area that had been thc ollicial ghctto, wherc
the large synagoguc and thc hcadquartcrs
of thc Chief Rabbi of Hungary arc located.
Therc arc somc reminders herc of thc tra-
gcdies of 1944-1945. High on thc wall of a
building at thc corncr of Kcrtesz and Wcs-
selenyi strects is a memorial plaque to **the
victims of Fascism in thc Ghetto," now
hung round with somc vcry wcatherbcaten
wreaths. Therc was relatively littlc evidence
of war damagc herc, partly bccausc thc Al-
lied bombcrs tricd to avoid hitting this sec-
tion.
In the courtyard of the synagoguc arc
many graves of those who died in thc
ghelto during the siege when it was impos-
sible to take corpses out to thc usual ceme-
teries. I was taken through the museum that
is connected with thc synagoguc, and in it is
a special section devoted to the war period.
Therc werc photostatic copics of thc anti-
Semitic laws; the Orders to wear the Star of
David and a sample of the ycllow arm-band
with '"Jude" stcncilled on it; the special ra-
tion Cards — Jews got less food than other
Citizens. Therc werc pictures of Jewish wom-
en working as street-clcaners, of dcportations
in freight cars, of thc death camps, of thc
death marches to thc Austrian border, and of
the ghctto aftcr thc libcration by the Rus-
sians ("thc only one in all Europe that was
liberatcd"), showing the strects füll of
corpses. Pcrhaps one can, thereforc, accept
without protest thc pictures of thc execution
of Szalasi and of Endre "who was closcly as-
sociated with Eichmann." Herc, too, on a
hall-trce hung a sample of thc grey and white
striped suit worn by those in the death
camps, with a pair of very battered shoes
beneath. I was shown a copy of a special
book produccd in July 1945 by the llun-
garian Jewish Community as a tokcn of ap-
preciation for Wallcnberg's work. At thc
time it was intcnded that part of a new Jew-
ish hospital was to bc named for him.
Although this phm was never carried out,
therc is still a public reminder of Wallen-
bcrg's activitics. Rather to my astonishment
thc Street named for him at the end of thc
war still bears his namc. It is only four
blocks long, just north of Szcnt Istvan Korut
(St. Stephen's Boulevard) in the midst of
what was thc International Ghetto. At one
corncr is a plaque which reads: "Raoul Wal-
Icnberg, Secretary of thc Swcdish Legation,
with couragc and dctermination hclpcd thc
escape of thousands during the reign of
thc Arrow Gross. He disappeared during the
siege of Budapest." Today these apartment
buildings look the same as most in thc
central part of the city. At the ground level
I noticed in the area a grocery, a dry clcan-
er's, a pharmacy, and small metal-working
Shops. Therc was for a time a statue crected
to Wallenbcrg but it has becn takcn away.
For a time it was latcr placcd in the court-
yard of a building, but, according to one In-
formant, it has since been destroycd. Pcrhaps
it is too much to expect it to have survived
thc cold war atmosphere, when so much anti-
Russian sentimcnt was aroused in Western
countries ovcr Wallenberg's trcatmcnt.
Quite aside from his disappearance, Raoul
Wallenbcrg would bc dcserving of a place
among the great benefactors of the dis-
tressed. Somc measure of this was his nomi-
nation for the Nobel Prize by Dr. Albert
Einstein, and thc award, on the occasion of
Gustav VFs seventieth birthday in Novem-
ber 1952, of the Swcdish decoration Ulis
Quorum (Ulis Quorum Meruere Labores),
which can not bc conferred posthumously.
Pcrhaps thc best recognition came from
those he rescued; they numbered near the
ten thousand mark. To many of them he was
known as the Rescuing Angel; others have
called him the Swcdish Pimpernel.
I think one of thc most moving reports
I have read came from one of the Hungar-
ian Jews he saved, a report which appeared
in the Copenhagen newspaper Information
on February 16, 1957, after Wallenberg's al-
f
34
THE MICHIGAN QUARTERLY REVIEW
Icgcd dcath was announccd by thc Russians.
This man told how hc and a largc numbcr
of Jcws wcrc takcn to a railway Station in
Budapest on November 29, J944, where
they were informed thcy would bc scnt to a
"bettcr place." This they discovered was one
of thc most notorious of thc Nazi conccntra-
tion camps — Mauthausen. "Wc were all
clear,*' hc said, *'as to what lay bcforc us.
But even so wc all had a littlc hopc and bc-
lief in a miracle. Wc all tried by all conceiv-
ablc means to make thc time pass . . . and
a miracle happencd. Shortly bcforc scvcn
o*clock a car drove in thc Station yard, and
out sprang Raoul Wallenbcrg. Wc had all
heard of him bcforc — hc was thc man who
everyonc said had thc power of lifc or dcath
for a Jew. . . . Wallenbcrg at once got into
conversation with thc German S.S. olliccr.
. . . We could not undcrstand what Wal-
lenbcrg said to the German but we could
understand that he was not handling him
with glovcs. It was at first a friendly, smil-
ing discussion, but later his tone became
hard and menacing. The German would
not give way. He insisted that thc pcople
who were already in thc train must rcmain,
but those on thc platform who had protcctive
passports could go to the Swedish building."
Wallenbcrg then olTcrcd to secure a füll Ijst
of all those who had reccived protcctive pass-
ports, thcrcby hoping to gain time. In the
cnd on this mission hc freed some three hun-
dred, but was unablc to do anything for
those already on thc train. Thc German gave
a promise that any deportees who were
proved to have protcctive passports would
be returned. As this Hungarian said, *'Thev
ncvcr Game back." '
Thc man went on to describc how on Jan-
uary 10 Wallenbcrg again appeared in his
lifc, this time with a truck of food for the
rcsidcnts of thc Swedish houses. **Evcn
though thc Situation was more chaotic than
ever, Wallenbcrg had not forgottcn the pco-
ple he had risked his own lifc to free." Hc
ended his interview with these words: **\Val-
lenberg will never be forgotten by the Jc\v$.
How can one forget a man who by his con-
duct was more good than mankind?"
AUGUST NIGHT
Mist slants across the darkcned rivcr white
my songs hover still on the summcr night;
displayed against a mandragora sky
a night of herons dips in fading light.
Heat-Iightning flickers and dark sighing wind
invades the mist, assaults the breathing hush-
an army of fantastic shadow-spears
prods the rivcr and makes a silver rush,
a feint of rain . . .
The matter of my songs
is challenged by a singing in the blood
which answers to thc thunder's counter-bass
and water falling in a liquid wood.
The mute address of eyes too wet for tears
moves more for all of this than for my words
and rain makes my night songs that hover still
less than the dipping flight of gentle birds.
J. G. Roberts
• A Michigan Man
S'
THE "Little Rci
important part|
many ycars. It
bccn red but it was al
and served many o|
^parsely settled areas
wrilcrs and politician|
>torics of the country
who taught all subjccl
rcd-hot from constani
barrcn room on windy
None of this was ti
f.*ndcd in Bay City in
Lctions of that school
V'!v' type of school an(
:hc cap betwecn the
^nJ rhosc of today.
p^\<\c school like in a
^\\ bcforc thc turn of
U!c is not intcndcd t(
^^u• all ihe answers, b|
>-wliL;htson a school ai
•" -»'^-^ in thc so-calied
•> no nostalgia in writil
f' .MMirc in rccalling pec
•:r Nixty ycars ago.
^Wi.ir subjects were|
»»«^•-i? things rcccntly,
r --'tiiin Cards whid
»i'vJ riiey show the
'*'"y^r had to teach ai
'• --thy subjects. A cl
'^•^•--' rcpilar contrib,
•'• *'N thc dcprcc ^S. a
. '• • '"f ;i Chicago fii
' •;' '«''f'fcr who was,
u'": :'" "*"*'o 1888, a
^ ^ •' <'»'^crnors of (he
• ^» in somc of hij
:;•" '•'•••^ 'cfcrs to his
•♦ -.
ROYAL.
S^VKDISH EMBASSY
Tel Aviv, May 16, 1967
h
Mr. S. Adler-Rudel
c/o Leo Baeck Institute
33, Bustanay Street
Jerusalem*
Dear Sir,
Through Mr. Norbert Masur, Consul
General of Sweden, I have received your
"Chronicle of Rescue Efforts'' of Jews to
Sweden during the second world war, for
which I want to express the Embassy's
gratitude.
Yours faithfully,
^^^^^ (^ t:^ c^ ^^-^<^^
Carl -Erhard Lindahl
Charg^ d' Affaires a.i.
John Henrj^ Richter
H36 East Park Place
Ann Arbor, Michigan
/»hlC4, U.U. 11.
May 17, 1967
Mr. S. i^dler-Rudel
President,
Leo-Baeck Institute
33 Bustanai Street
Jerusalem, i-srael
Dear Mr. Adler- Rudel:
I have just received the 11 th LBi Yearbook and read, with
great interest, your fine contribution abput your rescue efforts in Sweden, and
the references therein to Raoul Wallenberg.
The wonderful efforts and the tragic fate of this alumnus
of the University of i«iichigan v^as described in very great detail by Professor
Marion C. Siney in 1964«. as the enclosed copy will show. 1 happen to come upon
the article by tiie merest of chance, Ju.s it is nowhere indexed and really a shame
to think that it was rather well buried, and for good. üfter -^ found the story,
1 wrote to Prof* Siney and suggested that she contact LBi in New ^ork* -«^t the
same time, 1 sent a copy of the article to the -*-nßtitute.
1 should think that it will be of interest to you, too, and
since you made no reference to the article (and probably ..ould not have in any case)
it is very likely unknown to you. Please accept it as a very small contribution
to the «Jerusalem collection of the -»-nstitute, where those familiär with the tragedy
of Wallenberg will have a chance to see it. Frankly, the iaichigan Quarterly Review,
a quality periodical open primarily to faculty meinbers for tneir short papers,
would have been about the last place -^ w.uld have looked for an article of this
kind, whicn 1 think can only be added to by a forthright Statement (from sources
inaccessible to usj concerning the death of this wonderful man,
Remaining ,
IAQ3V sinc^rely yours,
•hn tieriry Richter
D^'lüJl-l^ ,26 llD^D-p nillllJ
SDEROTH BEN-MAIMON 26. JERUSALEM
//. ci.
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[/^Witt,
1. Juni 1967
H«rrn Emil Glück
Faltv«t8rinär Artlll.g. 23
StockholM
Ll«bar Emil Gluack,
^'^^ ^°^^^* ***2 ^^ «*«" Sonderdruck mein«» Artlkals
b«tr«rr8 meiner Werhandlungen In Schivedeo erhol tan hast.
Ich sende Dir anbei ein weiteres Exwiplar mit der Bitte,
dlesan xusammen «it dem Begleitbrief an den früheren minister
für »oziale Angelegenheiten. Gustav ffloeller, deasen Adrasaa
ich hier nicht srmitteln konnte, »eit .rruleiten. Ich uiära
Dir sehr dankbar, wenn Du dieses tun könntest.
.Pfreuan'und'bln'' "•' "" ""' ''* "'""" ^''^^ «"^" n.aundh.lt
flflit b98ten Grü3«ng »!• Immer
Euer
S, Adler-Rud«l
^^
r
3uni 1967
T
I
Herrn Gustav fRoßlltr
Stockholm
SmhT verthrter Genosaö »^oeller,
ich hoff«, daL} ^ie »ich noch an unsore Bas;)rechung«n,
dl« in Stockholm in Höh Dahren 1943 und 19A4 atattfandan, orinnern.
n«3 Ergabnis dieser Beapr^chungön war laider nagativ/, aber die Tat-
sache dor mensch lichan OereitschBft, die in dar Haltung dar achuia-
dlachan Rf-glarung und inabösondara in Ihrer persunlichan Bereitschaft
zum nuadruck kam, darf in der tragischen Heachichte der Varnichtung
von ITiillionen Jüdischer f^^enschan nicht fehlen. Ich habe v/nrsucht, dan
Warlauf unaorar Verhandlungen faatzuhaltan und nBnöQ Ihnen mit gleicher
Post einen Sonderdruck moinea, in Band XI dea Year Hook of tha Leo
3aeck Institute erschienenen /\ufaatzaa zur freundlichen Kenntnlanahwe.
Ich hoffe, da3 aa Ihnen geaundhtat gut geht und bogrü3a Sie
auf daa herzlichste«
^,it besten 'jünachen
Ihr aehr ar'jebaner
$• Adl«r-Rudel
L
l,UoU^^ 1. Juni 1967
fiiY
I
»
Herrn Gustav/ Woöllsr
Stockholm
Sehr verehr tsr Gonossa fnoeller,
4nh hoffa daß Sie sich noch an unsere Besprechungen,
.1. in 5 oChö 1 In d.n ..hr.n 1943 und 194. •"";•""•"•"."''•;",:
»«Che d«r "»•"«'=^^l^'=^*".^"*^„^2r. in Ihrer oBrsönltch.n Ber.iUchaft
ich hoffe, das es Ihnen gesundheit gut geht und begrüße Sie
auf das herzlichste,
Iflit besten lUünschen
Ihr sehr ergebener
8. Adler-Rudel
/v l^
V
^'U
23. 3uni 1967
Herrn Norbert Ulasur
96 HaQshel Stroet
Herzlia*»Pituach
D
Lieber Norbert ITiasuri
infolge «einer Abuieaenhoit von Israel komme ich erst heute
dazu, Ihnen den Empfang Ihrer Briefe vom 11. und 16. Wal zu beatätigen
und Ihnen für Ihre freundlichen lliorte zu danken. Die Beanstandungen,
die ich hier in London nicht genau prüfen kann, berühren 9chlie31ich
nur wenige und nicht aehr i^eaentliche Punkte. Olorauf ea mir beim
Schreibon dieser Arbeit ankam, war der Eindruck, den ein Leser wie
Sie empfand. Hinzu kam noch, d^3 ich es nach deoi Erscheinen der
diplomatischen Korreapondenz des State Oepartmenta für notaendig
hielt, die Haltung der schu/ediachen Regierung in dieser Angelegenheit
featzus teilen.
Ich hoffe, initte 3uli wieder in Derusalem zu aein. Vielleicht
unterhalten wir uns dann über die Angelegenheit.
fr)it beaten Grüßen
Ihr
S. Adler-Rudel
1
\
23. 3uni 1967
Herrn Morb«rt ffssur
96 Ha«sh0l Stroet
Herzlla-Pituach
/
Lieber f^iorbert fflesur^
infolge foeiner ^bmesenhait von Israel komme ich erst heute
dazu, Ihnen rfen Cmpfang Ihrer Briefe \/om 11. und 16» Wai zu beetätigen
und Ihnnn für Ihre freundlichen Uorte zu dani<on, nie Seanetendungen,
die ich hier In London nicht genau prüfen kann, berühren schlleSlich
nur uienige und nicht af»hr »eaentliche Punkte • »tforauf ee mir beim
Schrolban die8«?r arbeit enka«t «er der Eindruck, den ein L»8dr uiio
2ie ornpfand. Hinzu kaw noch, d^l ich es nach dem Trscheinen der
diplofnat lachen Korrespondenz des Stet^ Departments für notsiendig
hielt, die Haltung der schwedischen R*»giorung in dieser Angelegenheit
f&etzuatallon.
Ich hoffe, Witte 3ull nieder in Jerusalem zu swln. VioVlolcht
unterhalten utlr una dann über die Angelegenheit.
Mit beeten GrüSan
Ihr
S. Adler<-Rudel
f^
51. Juli 1967
I
Herrn Norbert Masur,
Consvil Gk^neral of Jweden ,
P*0*d, 1013 ,
fei Aviv •
Idebar Norbert Mctsur ,
Ich bin seit einio^en Tagen wieder in Jer^asulem und benutzte die erate
Ciele^iuiQit, um n^ch dem von ihnen ervaelinten in^iterial betreffs der 3ued -
aiTierikaniiichen Paesoe zu suchen. Leider habe ich hierueber nichts gefurden«
/iuch eririi.ero ich mich niclit, von Prof eo :or 3rodetsl<i^ iri^ondet..Vi3 iiioraeber
gehoert zu haben* Hin^i:i-en ist mir belc.nnt, dass der in Genf verstorbene
Mitarbeiter des World Jewish Con^oss, Dr. Abralriam Jilborocheln, oich ver-
scl'iiedentlich ::iit llrfolg darum bemuehtet suedctnerilcunischc PaeJoe fuor
Lager insa 33 en zu beschaffen. Ob diese Paesae zur Rettun^^ der linpfaenger
beii;e tragen haban, ist mir leider nicht t)eiaumt«
Sobald ich etv'is Zeit lu.he und nach Tel x.viv kornnien kann, melde ich
mich bei ihnen.
Kit besten Gruea^on fuer Ihi'e I"i*au und ^ie
Ihr
S.Adler-Rud^lt
aVg
August 7, 1967
(
Hr. John Henry Richter
1456 iiuBt Park Place
Ann Arbor, I^'ächiaan
481(V, .
\
Dea^r Kr. Ilichter ,
Oue to my prolonced absonce from Israel, it is only
today po33iblo for ne to tkuüc y.u :.'or ycnr very kxnd
If^rter of May 17 -nd to conf irm the rocexpt oi i rof easor
f-iuey'ü articic abovutiv^oul ...ilei)berg. 1 appreciated
that vou took the troublo to dr^w lay attention to this
excellent eisa^y which without your help I would uever
>^ve 3cen. I um oidy aorry that 1 didn't ir^ation xt in
my articie but I v-ill try to regdster it in one ot the
next is3uea of the Leo Baeck liullctina.
Thank you ag?iin for yoiir Id-ndnasa,
I am truly
yours
ij
,Adl9r-:ludel
ar/g
1
/
17. September 1967
Herrn Dr. Robert V.'eltoch , '^
London •
Lieber Weltsch ,
Zu Ihr^ii Brief vom 11. September waere ich Ihnen dankbar, wenn Sie mich
wisüen lietjoen, ob Sie neiner Bitte entsprechend, an Burg und Unna direkt ge -
schrieben iiaben, denn ich moechte bei den Herren den Eindruck vemoiden, ihre
Anregungen nicht beachtet zu haben.
Betreffs tivian bin ich noch inner mit der Mciteri^lSc^mmliing und Sichtung
von Dokumenten beschaef tigt . Ich hoffe ihnen bis Q^^n Mitte Oktober eine unge-
faehre Synopsis des Artikels jeben zu koennen.
In Sachen Meuendorf hatte ich Ihnen seinerzeit nicht geschrieben. Nun
da Sie in New York sein werden, ist dies vielleicht eine gute Gelegenheit
Kreutzberger zu fragen, was in der Sache geschehen soll. Kit anderen Aufträgen
moechte ich Sie nicht belasten, da ich annelime, dass Kreutzberger mit seiner
Uebersiedlung so sehr beschaef tigt ist, dass er k um zu erreichen sein wird.
Meine Veraergerung ueber die Bezeichnung "Millionaers-Konferenz" richtet
sich nicht ^^z^n die ^iillionaere, die an dieser teilnahmen, sondern vielmehr gegen
die geschmacklose Protzerei der juedischen Presse mit den Nillionaeren.
Zu unserer Korrespondenz in Sachen Historiker-Konferenz (Schoeps !)
sende ich Ihnan anbei i^bschrift einer Notiz aus der "Times" vom 20.4., die auch
allgemein wissenschaftlich keine feinpfehlung fuer Herrn Prof. Schoeps ist.
Irene und Ihnen jetzt schon alles Gute zum Neuen Jahr wuenschend, bin ich
wie immer Ihr
S.Adler-Rudel
aü/g
■r
cJ^tU 'PU
/
IT.Nüveaiber 196?
Frau
Miriam Kubcvi,
26, Maimon Are. ,
Jerusalem«
Liebe Frau Kubovi,
bezugnehmend auf Ihre freundlichen Zeilen vom ^•ds. und auf
unser Telefongespraech von heute sende ich Ihnen anbeix
!• Abschrift eines cable vom 50.5*1943f gezeichnet Kubowitzki
Tartakower, betr# der Benutzung schwedischer Schiffe fuer
Refugees. Die Verhandlungen, die ich darueber fuehrte, hatten
kein Ergebnis gebracht,
!!• Abschrift meines cable vom 5.12.1944 an Kubowitzki. Ich besitze
den Brief vom IToOktober nicht und weiss nichts ueber die Details,
um die es sich dort handelt. Zur Frage der Paketsendung und ihrer
Finanzierung duerfte in den Berichten von Storoh wichtiges Material
enthalten sein,
III. Abschrift meiner Kotiz vom 22.1.1945 an Kubovritzki, die im /»wesent-
lichen Grundlage und Ergaenzung fuer meinen Artikel ( A Chronicle
of Hescue Efforts) bildet.
So viel fuer heute. Sollte ich weiteres Material finden, werde
ich GS Sie wissen lassen.
Mit freundlichen Gruessen
Ihr
So Adler-Fudel
ar/z
F. 124
\
Volume XXII No. 9
^ 1 ^
September, 1967
INFORMATION
ISSUED BY THE
ASSOCIATION OF JEWISH REFUGEES IN GREAT BRITAIN
V(
Werner Rosenstock
TOPICAL HISTORY
New Year Book of Leo Baeck Institute
m
^
In these days, when Jews all over the world
are anxiously following up the aftermath of
the military victory in Israel it may, at first
sight, seem inappropriate to dedicate the front
page of this Journal to the appraisal of a book,
the Contents of which appear to relate mainly
to events of the past. Yet, under a wider
aspect, the questions dealt with in the recently
published Year Book XI of the Leo Baeck
Institute^'' are of utmost topicality.
The centre piece of the work consists of
four articles which, based on a wealth of so
far unknown material, assess the Position of
the Jews in Germany during the first seven
decades after their formal emancipation. Jacob
Toury defines the origin and use of the term
"Jewish Question" (" Judenfrage "), Herbert
Strauss deals with Prussian Policies towards
the Jews between 1815 and 1847, Michael
Meyer gives a thorough report about the
Debate on Antisemitism, initiated by Treitsch-
ke's famous article, and Jacob Katz Singles
out a minor, but none the less typical issue,
namely the fight of a group of German Jews
for their admission to Masonic Lodges.
What have all these questions of the past
Century to do with current problems, especially
as the Jewish community to which they refer
no longer exists ? Definitely much more than
one would assume. Mutatis mutandis, the
relationship between Jews and their environ-
ment entails the same kind of problems in the
Jewish diaspora of today as it did in Germany
up to 1933, even if we allow for the fact that
in Germany the position was aggravated by
streng antisemitic and nationalistic trends. It
is only now that Jews in the United States and
Britain have reached the same degree of Inte-
gration which Jews in Germany had achieved
in the middle of the nineteenth Century, when
the second generation of emancipated Jews
came to the fore. As long as most Jews in the
Anglo-Saxon countries were immigrants or
children of immigrants, they were identifiable
as Jews, and their contacts with the non-Jewish
environment were limited. But now they have
divested themselves of their " foreign **
characteristics and take a füll share in the
political and cultural life of their countries
of birth and residence.
We are reminded of these changes when we
read in the Year Book that in 1842 roughly
15 per cent of all the physicians in Prussia
were Jews, whereas only 1.3 per cent of the
Population were Jewish (Toury, page 94).
Similarly, according to Meyer (page 138),
Jewish parents provided their children with
the best possible education, sending a highly
• Year Book of tho Leo Baeck Institute. Edited
by Robert Weltsch. East and West Library, London,
1936. 407 pp., 21 illustrations. £2 7s. 6d. For mem-
bers of the Society of Friends of the Leo Baeck
Institute free of Charge.
disproportionate number to the gymnasia and
universities. The tension engendered by this
Upgrade movement creates what we may call
the " Jewish Question " of the post-emancipa-
tion period. If it has not resulted in the
same antagonism which we had to experience
in Germany it is partly due to the fact that
the conception of the State is less exclusive in
the open society of the West. ** As long a
the Jews persist in maintaining a separate
identity from the German one, their mountin^;
influence must endanger cultural unity ",
Treitschke argued (Meyer, page 145). It was
against this " monistic " approach that Moritz
Lazarus, in his reply, set the idea of a religious
and cultural pluralism (page 147). Jews in
the diaspora, who for whatever reasons want to
retain their identity as Jews, stand and fall
by the acceptance of this conception.
It would, therefore, be a paradox if Jews in
Israel reverted to the narrow State conception
which shaped the history of Germany in the
past centuries — to the detriment of her Jewish
minority. And yet, there is hardly any
modern state, in which religious and secular
legislation are as closely interwoven as in
Israel and in which the old dictum of cuius
regio eins religio plays such a great part in
daily life. As the community for which
AJR Information has been established
includes people of all shades of religious
opinion, it would be inappropriate to take sides
in the controversy on this problem. The matter
is anyhow more complicated in Israel than it
has been in Christian Europe since the
Reformation, because Judaism has always
been considered as an integral part, or even
as the actual raison d'etre of the Jewish
people as an ethnic entity. Furthermore, non-
observant Jews and many agnostics who stayed
within the fold also identify themselves with
the ethical postulates handed down to them
through the generations as their heritage from
Mount Sinai. They too would not like to see
Israel developing into a nation like any other
nation.
The acceptance of a pluralistic society in
Israel would have its bearing not only on the
Position of the non-observant Jews, but also
on that of her Arab Citizens. In assessing the
numerical size of this problem, we have to take
into account that the Arabs not only represent
11 per cent of Israel's present population, but
that they have a share of 25 per cent in the
total birth-rate of the country. The idea of
an exclusively Jewish State would, therefore,
not only run against the modern conception
from which Jews benefit in the diaspora but,
in view of the steady proportional increase of
the Arab section, would ultimately also become
unrealistic.
There is another topical aspect of which we
are made aware when studying the stimulating
articles of the Year Book. The reluctance of
the German majority population to grant füll
legal emancipation to the Jews and to extend
this legal emancipation to the social sphere
was also due to the different background of
the German majority and the Jewish minority.
The fact that the ** emancipated " Jews of the
first and second generation were children and
grandchildren of Yiddish-speaking Ghetto
Jews may have had little bearing on their own
feelings, but the subtleties of their " alien "
origin were still very well realised by their
Gentile counterparts. This may explain the
reluctance to admit them to voluntary societies
such as the Freemasons, a Situation which, as
Robert Weltsch reminds us in his Introduction
to the Year Book, resembles that of the current
struggle for admission to golf clubs.
Perhaps we understand these emotional
subtleties better if, from the other side of the
fence, we test our attitude to the " coloured "
minorities. Fortunately, only few Jews have
been led to believe that the emergence of a
much more easily detectable " underdog " has
relieved them of their own precarious Situation
as a minority. In fact, our own antecedents
make it easier for us to understand the hopes
and Claims of the coloured people. Yet if we
are honest with ourselves, most of us must
admit that in our approach to them we, like
the rest of the " white " majority, are also
conditioned by emotional undertones. It is
of no importance whether this results in a
certain critical distance or whether, similar to
well-meaning " philosemites ", we overlook
their individual shortcomings. It will be a
long time before our attitude to them is free
of self-consciousness.
All these questions come to mind when we
read about the group tensions between Jews
and non-Jews in last century's Germany. Deal-
ing with the anti-Jewish version of the
•* Judenfrage " in Germany, Toury states that
many Jews were loath to accept the validity of
any group-characteristics, and he contrasts this
Position with that in Anglo-Saxon countries,
" where the existence of a Jewish group-
character was neither vigorously denied by the
Jews, nor viciously attacked by significant
parts of the non-Jewish Citizens'* (page 105).
The term " Judenfrage ", Toury writes,
appeared in German literature for the first
time in 1842, when at least five essays and
Pamphlets against Jewish equality carried this
catchword in their titles. These publications
were followed by further anti-Jewish and
apologetic Jewish works on the subject, includ-
ing Socialist evaluations such as Karl Marx's
essay " Zur Judenfrage ".
In his article on Prussian policy towards
the Jews, Herbert Strauss conveys a tremend-
ous amount of source material, especially on
the lower administrative level. There were
investigations on Jewish criminality, and there
were ordinances concerning such problems as
how to address a naturalised Jew in official
documents, which names were to be considered
Continued on page 2, column 1
Page 2
TOPICAL HISTORY
Continued from page 1
as Christian first names and therefore for-
bidden to Jews, and whether the rabbis' garb
resembled too closely the vestment of a
Protestant pastor. All this, let it be said, was
several decades after the formal Emancipation
Edict of 1812. We also learn that at least up
to the end of the nineteenth Century the
Prussian Ministry of Justice kept records of
Jewish lawyers, Referendare, etc., m order to
ensure that their number should not increase
unduly. In bis concluding remarks Strauss
Stresses that emancipation was bound to be
linked with the relinquishment of the Ghetto
way of life and the adaptation to the Ine of
the environment.
The third of the three *' political" assess-
ments of the Jewish Position in last century's
Germany, Michael Meyer's essay about the
Great Debate on Antisemitism, inter alia deals
with the paradox that liberal papers, like the
Berliner Tageblatt, were branded as " Jewish "
papers because many of their editors were
Jews but that these editors advisedly refrained
from' raising any Jewish issues in their
columns. Some antagonists of the Jews
approached the problem from the racial angle
as early as 1879 (e.g., Wilhelm Marr), whereas
others (e.g., Stoecker) regarded it as a
religious issue and aimed at the conversion of
the Jews to Christianity. The anti-Jewish
campaign initiated by Stoecker and Marr was
put on a higher level by Treitschke's analysis
of the Situation and the response it evoked
among liberal and Jewish personalities of
academic standing. On the Jewish side the
Problem was not only dealt with in publica-
tions by Professors Moritz Lazarus, Harry
Bresslau, Hermann Cohen and Heinrich Graetz,
but also taken up on a broader platform. In
December 1880, an assembly of 600 prominent
Jews was held at the initiative of Moritz
Lazarus which condemned both the attempt
to make the Jewish community as a whole
responsible for the misdeeds of Single indi-
viduals and to regard the Jews as a separate
national entity.
The Year Book also carries two profiles of
Moritz Guedemann (born Hildesheim 1835),
who was Rabbi (and later Chief Rabbi) of
Vienna from 1866 until his death in 1918. The
first of the twö articles, by Ismar Schorsch,
assesses Guedemann's achievements as an
historian and apologist, the other, by Josef
Fraenkel, deals with his relationship to
Theodor Herzl and his Opposition to Zionism.
German Jc*;s of earlier generations are
brought to life by Nathan Rotenstreich's
essay on Mendelssohn's political philosophy ;
by the correspondence (edited by Albert
Friedlander) between Immanuel Wolf-Wohl-
will (later Director of the Jacobson-Schule in
Seesen) and Moses Moser, two leading mem-
bers of the short lived "Verein fuer Cultur
und Wissenschaft der Juden" which also
included Heine among its members ; and by
the correspondence between the bibliographer,
Moritz Steinschneider, and the Chief Librarian
of the Bodleian Library in Oxford, the
Reverend Dr. B. Bandinel, edited and intro-
duced by Arnold Paucker. As the result of
family research, Walter Schwarz deals with
the Jewish Privilegium odiosum of the com-
pulsory purchase of porcelain ("Juden-
porzellan") under Frederick the Great.
For a variety of reasons, the interest in the
history of the Jews in Germany is also wide-
spread in post-war Germany. This becomes
evident in the great number of contemporary
German publications, dedicated to the history
of the Jews in various eitles and regions, as
surveyed by E. G. Lowenthal.
The tenth anniversary of the death o^ Leo
Baeck, whose name is linked with that of the
Institute, is commemorated by Hans Liebe-
schuetz in an essay about Leo Baeck s His-
torical Position. "The Image of German
Jewry in its final phase since 1900 would not
be the same without him", Liebeschuetz
writes, and he assesses Baeck^s theological
conception and its appliance both to the
relationship between Judaism and the various
denominations of Christianity and to the
political Position of Jewry in a non-Jewish
environment.
Fortunately, the Leo Baeck Institute has
extended the subject of its research beyond
the year 1933, because otherwise events to
which we ourselves were witnesses might fall
into oblivion or become subjected to distortion.
Under this aspect, the recollections by S.
Adler-Rudel (now Director of the Jerusalem
Brauch of the L.B.I. and prior to his ahya
Executive Member of the AJR) are of greatest
documentary importance. They deal with his
missions to neutral Sweden, undertaken in the
middle of the war. The object of the first
mission in 1943 was to explore ways for the
rescue of Jews in Germany and the occupied
countries. He succeeded in obtaining the con-
sent of the Swedish Government to admit
20,000 children, subject to certain under-
takings by the U.S.A. and British Govern-
ments. Yet ultimately the scheme did not
materialise due to "an inert and indifferent
bureaucracy ". On his second mission (Sep-
tember 1944), Adler-Rudel drew the attention
of the quarters concerned to the danger that
the prisoners of the Theresienstadt camp
might be exterminated unless the advancing
Russian forces liberated the camp in a surprise
action. Later witnesses confirm that there
had been plans to kill the inmates and that,
had the Russians arrived later, the 13,000
Jewish camp prisoners of Czech, Austrian,
German and Dutch nationality would have
perished in the same manner as their fellow
Jews.
In his Introduction, Robert Weltsch, to ,
whose editorship we owe the organic design
and high level of the Year Books, writes that
" German-speaking Jewry has fulfilled an his-
torical role on the way to what is called— m
an affirmative sense — Jewish modemity ". In
the light of the opening remarks of this review
we may add that the history of the Jews in
Germany also has some bearing on the general
minority problems of our times as well as on
the shape of the State of Israel, where, for the
first time in 1,900 years, Jews have attained
the Status of a majority population. Under
these aspects, the study of the latest Year
Book or, for that purpose, of the entire pro-
duction of the Leo Baeck Institute, is par-
ticularly rewarding. At the same time, it makes
US aware of the roots from which we have
grown.
A review of a Symposium like the Year Book
of the L.B.I. can never do justice to the wealth
of thought and material which each of its
essays presents. Yet if it induces readers to
see for themselves, it has served its purpose.
AJR INFORMATION September, 1967
THERESIENSTADT
A document found by the Theresienstadt
National Memorial Organisation, a Czechoslo-
vak State scientific Institution established by
law, proves that there was a resistance move-
ment of Jewish prisoners called "Maffia" at
Theresienstadt concentration camp. It was
founded in 1942 to disrupt the production of
war materials made in the camp and delay
their delivery.
The " Maffia " also made plans to attack the
concentration camp beadquarters in an emer-
gency, and it established Communications with
people outside the camp. Most of its members
were former officers and men of the Czechoslo-
vak Army, and all its leaders were later
executed at Auschwitz.
A meeting in memory of the Theresienstadt
victims, among whom were 35,400 Jews, was
organised by the National Memorial Organisa-
tion, county and town committees and other
organisations. Rabbi Dr. Richard Feder, Chief
Rabbi of Czechoslovakia and the chairman of
the Anti-Fascist Union, officiated at a ceremony
on the banks of the River Eger, where the
Nazis had scattered on the water the ashes of
about 22,000 prisoners.
In the Theresienstadt town hall the Town ^^
Council and cultural organisations opened an ^p^
exhibition of books and compositions dealing
with the concentration camp. German school-
children from the town of Bischofswerda,
which has a friendship pact with Theresien-
stadt, recited a poem, " Children Paint m the
Ghetto ".
FRANZ STANGL
Franz Stangl is in Germany awaiting trial
later this year, after his extradition from Brazil
in June. The Polish Government is pressmg
to be allowed to try Stangl, but their attempts
will be unsuccessful since it was a Brazilian
condition of returning Stangl to Germany that,
after a prison sentence, he should be sent to
his country of origin, Austria.
The Poles had been seeking Stangl since
1945 and blame him for the deaths of 1,500,000
Jews, Poles, Belgians, Austrians. Yugoslavs
and Russians. Janus Korczak, the Polish-
Jewish writer, doctor and educationalist,
perished in Treblinka, commanded by S.S.
Hauptsturmfuehrer Franz Paul Stangl, when
he refused to let 200 Jewish orphans die with-
out him. Korczak wrote more than 20 books
for adults and children, described in Poland^^
today as " a valuable and completely new page ^B^
in ür^licVi lifprfltiirfi "
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in Polish literature
Stangl has, during his interrogations,
admitted that Martin Bormann, Hitler s deputy,
is still alive. As a result of Stangl s State-
ments the West German Government has
officially asked the Brazilian authorities to
arrest and extradite Bormann, officially
declared dead in 1954.
Awaiting trial and still being interrogated,
there are indications that Stangl is talking
about prominent Nazis other than Bormann.
It is known that Richard Glücks, responsible
for all concentration camp conditions and pre-
viously believed to have committed suicide in
1945 is still alive. Like Josef Mengele the
"doctor of Auschwitz" he IS ip South
America, where groups of Nazis, including
many prominent ones, have settled.
NEO-NAZI PAPER
A Munich court has ruled that an issue of
the extreme Right-wing weekly Deutsche
National Zeitunq, published minus a front-page
picture of Adolf Hitler, cannot be banned.
Police seized 100,000 copies of an issue with
Hitler's photograph illustrating an anti-Israel
Story A new issue without the photo.was
immediately published The P/Pf « busmess
manager said that the dropping of the picture
was the only difference between the two issues.
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D'xtipn nx nnn-ptr-nn: nninP lyu
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mnDi:n ,nyDU7nn i'^x3 : '?y-n?2xy^
xiP'2 mpnin n''ü^"3iDn ny^PtrM ix
D":?DT3 i3rnP D^y: "»i — nxn-niD
i^Dn*? D"''ü^"3ion D''DX':i'?D''in-'3irx"'!:?
pyi m::yT2n-nn33 mann D::y ^y
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vmPiysi rni:n^3P D-'n3i:^n ixni:'
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Dm3 Pir ünon "»D-py ,ixi:;:'':P3 pom
D"üicP D":dPix Pn:?D -»"y ,3"'"'ni3n
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Inhalt .
1) . Beruf sTimschichtiing iind Kurzlehre. ^
(Jüd* Rundschau l\r*96,v.l*12 .33 •)
2) . Berufsumschichtung als Ausweg?
(JUd •Wohlfahrtspflege U.Sozialpolitik
Sept. -Okt .1933, Jahrg. 4, Heft 3/4.)
3). 10 Jahre jüd''sche Berufsberatung.
{J\id .Wohlfahrtspflege u. Soz ialpol It ik
Februar «MSrz 1932, Jahrg. 3, Heft 2-3.)
4) . Wirtschaftssituation der deutschen Juden und Berufsprobleme der Jugend.
(Jtid .Wohlfahrtspflege u. Sozialpolitik)
Mai 19 30, Jahrg. I, Heft 5.)
5). Aus der Praxis der Beruf sumstelli:ing.
(aemeindeblatt, Oktober 1933,23*Jalirg. ,lvr.lC. )
6) . Berufsumschi cht long - Das Gebot der Stunde.
(Gemeindeblatt, Mai 1933, 23. Jahrg. ,l.r*5 .)
7). Schulentlassung und Beruf SY/ahl.
(Gemeindeblatt , Februar 1932, 22.Jahrg. ,I^r.2. )
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15 Jahre jüdischer Sozialpolitik.
Die i:ireignisse der letzten I5 Jahre haben die jüdiache
Sozialarbeit in den Mittelpunkt unseres Lebens gestellt. Unüber-
sehbar gross und kompliziert sind die Aufgaben, die ihr bei
der Neugestaltung des jüdischen Lebens in Deutschland zugewie-
sen worden sind. Den Menschen, die heute Träger dieaer Arbeit si;
sind, fehlt es an Zeit und Besinnung, um das Werden dieser
Arbeit in den letzten I5 Jahren in Buhe überschauen zu können;
vielleicht auch sind jene, die diese Entwicklung miterlebt haben
zu sehr befangen, um heute schon einen geschichtlichen Abriss
dieser Zeit geben zu können.
Wenn das Jubiläum der Jüdischen Bundsohau, die ihren Anteil
an der Wandlung des Begriffes der jüdischen Sozialarbeit hat,
dazu benutzt wird, um aufzuzeigen, wie das Wollen ein^r zioni-
stischen Generation in soziale -i-at umgesetzt worden ist, so kann
dies nur eine ganz persönliche Darstellung der Entwicklung der
Menschen sein, die hi^^r mitgekämpft und mitgearbeitet haben
an der Neugestaltung jüdisch-gesellschaftlicher Arbeit.
Die ersten Versuche einer jüdischen Sozialpolitik fallen
mit dem ^nde des Krieges oder vielmehr mit den letzten Kriegs-
jahren zusammen. Die Not der ^riegszeit erzwang soziale Massnah-
men im Norden Berlins, die von kein^^r öffentlichen jüdischen
Stelle getragen wurden, sondern dem ^«^ollen eines -Teiles der
jüdischen Jugend entsprang. So entstand in Berlin, Dragonerstras
86 22 das Jüdische Vulksheim, das der Versuch
einer
-2-
einer neuen Form jüdisch-sozialer Jugendarbeit als die prakti-
sche soziale Tat eines Teiles df^r nationaljüdischen Jugendbe-
wegung war. Den armen ostjüdisohen Kindern des Berliner Nordens
sollte etwas Freude und Licht in die Trostlosigkeit ihres
l^aseins gebracht werden. Noch mehr als das: J^inder des jüdischen
Bürgertums sollten aus ihrer Begegnung mit der jüdischen Armut
einenneuen Antrieb für ihr Leben erhaltent So wurde das Volks-
heim zum Ausgangspunkt einer neuen jüdischen Generation.
IJies in Berlin. In Warschau, wohin während des Krieges
jüdische Menschen, Zionisten aus Deutschland als Soldaten
gekommen waren, wurde frühzeitig das Problem der Plirsorge für
jene ostjüdischen Arbeiter erkannt, die im Auftrage der Ober-
sten deutschen Heeresleitung naon Deutsohliund gebracht worden
waren, um hier die Lücken, die den städtischen und den Heerea-
betrieben durch die Anforderungen des Krieges in den Arbeiter-
bestand geri^'sen worden waren, auszufüllen.
Julius und Alfred Borger wurden die Inistiatoren des
<
Arbeiterfürsorgeamtes der jüdischen Organisationen Deutschlands,
jener ersten Zelle jüdischer Sozialpolitik in Deutscnland^ gunäc
beschränkt auf die Fürsorge für die ostjtidischen Arbeiter, diu
während des ^rieges hierher kamen, bald auch für die ostjüdischen
Flüchtlinge, die vor den Schrecken des Bürgerkrieges, dt^r Be-
volution und der Pogrome ihre Heimat zeitweilig verlassen musstenl
Aus den iieihen des Volksheimes kam ein Teil jener Menschen,
die führend für das Arbeiterfüraorgeamt wurden. Die fruchtbaren
Auseinandersetzungen im Volkaheim wirkten sich hier im Bahmen
einer grösseren Arbeit erst recht aus«
Fritz
-3-
Fritz Mordeohai Kaufmann, aus einem anderen Bezirk des
jüdischen Lebens koinmend, den ^reisen des Voiksheima nahe-
stehend, tibernahm die Leitung des Arbeitörftirsorgeamtea,
wählte aus der jungen Generation seine Mitaroeiter. Sa spricht
viel für den guten Instinkt, den Kaufmann für Menschen hatte,
dass fast alle, die er zur Mitarbeit heranzog, in der jüdisch-
sozialen Arbeit den ^eruf ihres Lebens fanden. Uas Arbeiter-
fürsorgeamt, das geschaffen wurde/, um den akuten Notständen d
df^r Nachkriegszeit entgegen zu treten, hat im Baufe der
Janre man he Wandlung erfaftren»
1
mm
der Auijspraoh« übfitr Uasflnahman but Bekimnpfung dar
lmorb3losiglc »it jnilaohar Arbeltnehnor
em 24« Fabruar I93O.
y
li
( )
*
loh hob« dlo ahx6, im Namon dflr Jfldisohon Oenwind« un-
«pr» hmitlg« Bespreohimg su eröffnen und Ihnan vielmals zu dan-
ken, data Bio uaoarar Slnloöung g-sfol^t sind, Leld«r let dl«
VaxiaiOTlun^; nioht ganz ao zahlroioh, wie erwartet worden ist,
namentlich haben einige Herron in l^tater Ilinute wegen dringan-
der OeeohÄftßrelaen absa^^en ortesen. Aber trot« alledem aind wir
noch in etattlioher Zahl hier BUjaamongekoaraon« Uaa seigt uns,
da«» Sie die Bedeutung des Problems, das hier heute abend be-
handelt wordon »oll, dooh wohl g^nllgand gewürdigt haben. Ss ban-
delt »ioh in der Tat na eine Frage, die aeit ilonnten in iomer
»teigendso SJaas« unaere Boaorgni» wachgerufen hat. Wir haben es
deahalb ftir notwendig gehalten, den heutigen Abend au ▼eranatal-
ten, um Ihnen, die Sie wahreoheinlioh ja auoh aohon, wenn auoh
in geringerem liaaae als wir, diesen i;lngen nahegetreten aind,
die ganse Situation einmal vot Augen su führen und Sie um Ihr
Inteyeaae und, aoweit dies oöiaioh let, um Ihr« Mitarbeit su
bitten, um den öefahren unserer g»genwftrtigen wlrtsohaftliohea
Situation «nti^egentreten au können. loh darf inabeaonder« Herrn
Professor Bsrnhard unseren ganx besondere hersliohen iJank dafür
auaspreohen, daes er »ioh mit der Hingabe an alle wiohtl^j«»
üinge, die wir ja an ihm kaunon, in den Idenst unserer heutigen
/
- 2 -
ZusaciBtnkuaft ge »tollt hat. Wir «laMn, w«lohoi Opfer ot uns b«l
■«iaar starkon Znanapruohnahm« damit gabraoht hat, und ioh bin
elohar, daas Sie alla dleasa Opfer au titJxdigön nioBan. ünaar hara-
Ilohar Uank ist Ihia ;jlohar. Ich hoffa, dasa vor allen i>ingen Ih»
Pank duroh «in« aögllohit wirkungsvolle Aktion in ämü Sinne, «la
wir aia uns voratellan, gebracht rlrd.
Profeasor Dr. fte
l So gern ioh aloh dnau bereit erklärt
habe, Ihre Ulnkusaion und Ihren ürfahrungsauetauBOh nbor dioaa
Prpge 3u «roffnen, so n^hr ioh anerkenn«, dasa diese Frage von
wirklich brennender Wichtigkeit ist, so bin ioh mir dooh auch
darnb«r klar, daae es «loh hiar um eine Frage von auaeerordent-
lioher Sohwiarlgkelt acwohl hlnalohtlioh Ihror Tlfirdl/^ng als auoh
hinelchtlloh der Biö*?lich'*n Ab w oh rraa ««nahmen handelt, «fix atehen
vor dar sehr eigentümlichen Tataaohe, daae seit f?iner Helhe von
Jßhran daa Judentum bedrftngt wird in derjenigen Sphllra, die man
ihm lange Zelt üb«»rhaupt ala einzige nirkungeaphär« angewieean
hatte und von c\9t ja die ganze deutaohe Oegncraohaft behauptet,
dasa al« sum ?fetena«l«ment dea Judaatuma und der Juden atata ge-
hört hHtta. 2Jer Jude hat viela Jahriehnt« in l^aut^ohland wirt-
aohttftlioh eigentlich nur unter den gleichen Schwierigkeiten ge-
lebt wl« aaine deutaohen Mitbürger. Br war eelbstveratÄndlich dan
Schwankungen der Wirtaohaftakrlaen unterworfen, es ßing ihm gut
b«! ^t«r Konjunktur unJ aohleoht bei eohloohter Konjunktur. An-
d<^rfi iat aa tatattohlich aoit den Zuapitzungen, die bosondera Wln-
ge Iffl nouan Deutachland erfahren haben. S?lr etohen vor dar Tat-
aaohe, daas oino wirtaohaftliohe Boykottbewegung gegen die Jttdl-
achen OesohÄftainhobor auf dem Lande und In dtn Städten eingeaatat
\
T
-3 -
hat B0it dam Anwaohsan dar nationalaosialiatisohaa Bawagung. Sohoa
dl« Tilklnoh«» Böwa^nn •!• VorlHuf^r der nationalaoaiallatiaohan
Bew«)(ining hat ja lnflb<9aonder« in Inflatlonnzalten, in d«n nohwiavi*
gen wir taohaftl lohen UonateB vor dam ^naAn dar Inflatlonapariod«
g9lattf<»B gagen die jttdiaohan üaaoh&ftsinhabar sowohl auf dam
Landa «i« in den Slf^inst^dtan« Man hat dort verauchti wia dar Juda
aa ja aalt Jahrhunffarten gawöhnt iat, die Schuld am wlrtaohaftli-
oben Ung<«3aoh dar Zelt auf dan Judan au ^lohiaban, dar Juda aei am
Xri'=>g« «ohuld, ar aai an dar Inflation aohuld. Immer aal dar Juda
in ROhwiarigan VerhHltniaaan dar Kutsnlaasar, daa b^^waioa Ja das
Aanaohaaa dar j^Mlaohan ßeaohäfta, daran Inhnbar dooh toilwalaa
nur durah ihre Intolllgon« in daa b«iondaran Sohwleri(;keltan durah-
gehalten haben, wie wir wiasßn» Abor di<J antiaenitlaoha Bewegung
latsta gegen die judlaohen aaaohüftainhaber ein, man hat aie aller
mößliohen ^^sinahman baaohuldlgt und ihnen die Sohwlerlgkeiten, die
irgendwie im Wirtaohaftaleben antatandan olnd, wie imcwr in ^.ia
Sohuha geaohoben mit dem beatimmtan, bequemen Kliaohaa: dar Jude
iat an allsm «ohuld« Wann einmal in Frankreich nach dar Beendigung
dea Kri«)gf>a da« Wort gapmgt worden iat: La« boohe« payant tou«!
90 kann man aageUf das« diaeee ff ort mit einer gewissen Unarandlung
laider aalt Tielen Jahrhundartan für d&a Judentum tatafiohlich so
angaTrenjet wird, das« dar Jude an allem Ungonaoh i^ohuld sei* Hun
hat diese Bewegung, die ursprün^;lioh aua einxelnen Fleoken und Land-
städten bekannt geworden ist, »oharfa agreoaive 76raen angenommen,
«ia hat ttbergegrlffen auf die Stttdta. Hort hat aie eine etwas and«-
• 4 -
r« Bedeutung« Slo hat atWAS andere Uraaohen od^i, wenigetone iluaaer-
Xloh^ atwae andare XJrtüaohen ala in klf^in^n Ctttdtea und Landfleokea*
Ss kommt die i^tfvloklung der WaronhHunejp^ der öro ^ekaufhHur.ör hin-
stt| die vlelfaoh den kleinen i^itteletand bedrohen* Aber ea iot gans
glelohi ob Ton vornherein polltinoh«^ Verhetssung oder iia Anaohluea
an biiötiniato Wirtschaftakrieen V^r^rgerungon nioh g'^ltend maohtfA^
ea IHuft aogar auf daaaelbe hinaua« S9 geht um die Bedrohung dea
nooh aelb ^tän^^lg gebliebenen O^aohKftsmannea« l^ieaer ^^enaohteiligung
dee nooh ^elbfitftndigen OeaohHftamannea duroh dein Krisen- und Prola-
tarlaleruiigiproaeaa ä&r ?^iytsohaft8not der letaten Jahr« ist da«
Judentum In einur etwaa atärkeren TiTelae aua>;eaetat ala die übrigen
^e^^ll ohaftaklaaaen« l^ia Not der lentneri die ^teli^nung das Beut-
naratendea duroh di^ Inflation und duroh die ja nicht minder riioharf
aich geltend mi^ohenden Folgen der traten Deflatlonapariode hat dia
jndiaohan Bantner swalfalloa aioht stärker gatroffan^ ala die ga*-
aamta nbrlge Bevnlkarung« Penn ioh ?daube nioht - wir haben uns
aK^inea Xraohtena mit Baoht gegen gefülaohte Stati^itiken gewahrt -
daflt dl« wlxtfOhßftlioh4 Hot, InnbASonder« des BentnortAmt, ander«
BeT0lk#7ungakr«iie ttürker getroffen habe als die JuAsn* Uas Judsn»
tum Inldet unt^r den glelohtn Folgen, die 2uaohUf?srentAn der Juden
sind ebenso verloren g<?gangen wie die dsr ohrlatlichan Uitb'irger*
Sln<" gro^toe Xultursohioht, die aus jndisohen ISlamenten basteht ->
und diese Kultursohioht h^-t ftir dns deutaohe Kulturloben ausseror-
dentliches geleistet - ist genau so proletarisiert worden wie die
entsprsoh enden ohristliohen Gelehrteni die ohristliohsn Akadsaiker,
-5 -
die gewohnt waren, n<inn auoh nloht ihr L«b«n, uo doob den Komfort
Ihr'^ifl I*as>!ila8 aus den Zuoohftason su ziehen* Abt^r etwas anderes BMOht
•loh im Judentum stHrker geltend als bei unseren ohrlHtliohen ilit-
btlrg'^rn« Dmr Auflösun^xprosees, äex duroh den Belbatnndig*«n Jiittel-
stand ß-^ht, h'it in *er Tat die Juden b-^^r^iflioherwnlee vl^l stMr*
k-jr jgetroffen, iwell proaentual dna Judentum 'len etörkeren Mlttel-
atand eis dl« andere 3Mvölk«rung»"Ohioht stellt» 8© hat diese Auf-
iCJung der 8elb3tHn<3igen HlrtaohaftaexlFt.mzon tatsHohlich eine
grossere Breaohe unt^^r den Juden genohlftgen» Hier erg;oben «ich nun
Folgen, die t\T uns beaonders aohwer sind. Denn oa 1 t Ja «In© un-
yerhHltnlamKaala groaae Zahl vun Menaohon unverhnitnlamiiaali; plota-
lloh aU3 der a^lbatHndlgen Jixlstenz hjrauai:*iriasan und vor die Mot-
wendigkoit gaatellt worden, ala Ang^atellte ihr Brot «u ▼{«rdienen.
Und HO groaa auoh die Kot ist, vor die unter UmatHnden der selbstKn*
dige jridlaohe Qeaohftftaaann geat«^llt iat, viel aohlitstn^^r iat die
Vet und die Zwangslage, in die diejenigen geraten Bind, die au«
ihrer Salbatündlgkeit heraua alnd und nun als Angeatellte tfitig
aaln ffliaaen, nloht etwa, noil aio ala Angf stallte tätig aein B«la~
aen, denn bei der Arbeit aamk'^it dea Juden, bei dem latereaae fnr
■eine Familie, bei seinem Fleiaa und bei seiner Intnillgena ist a«
Äera<^e dem Juden gfjna gleloh, an reicher St"llo or steht, wenn er
nur sieht, daas er vorwRrta koaitat. Erkennt er, daas das ala aelbattln-
digor üeeohÄftsmonn nloht nß^r^lloh iat, oo lagt ihm seine Intelli-
gent von aelbat, dasa er aloh eis Ang^att^llter verboaaern kann«
Aber Bun beginnt die Sohwiarinkelt. Denn hinr hat aweifelloa d«i
-6 -
jaditohfl Aag««tt»llt« grosser« 8qhwl«rlgkalt«ii su ttbemind«n als <J«r
ohrifltlloh« Ango»Ullto, Auoh hier ist «In T*ill dar Not durohaug
gl^iehbed9ut«nd mit de» Not dar ohristXiohen Arboltauehanden, dann
wir nitaen Ja, daaa unt'^r den Taunenden von Arbnitaloaen, dla wir
haben, unendlich virtlo Ang(3tteXlte wind, ^oeondera sohleoht geht 99
den mtoMn Anifea teilten, die irthr aohwer oina Stellung finden kön-
nen, und hier laidea ^Üa j!ldi«oh»n Angeatelltsn normalerwaiae nloht
m«hr ala dlo ohrlstliohen. Aber wir wl
ja nun, diäse den jOdi-
fxihen Anj;<)8tr)lltatt das Hrlaag'^n <Rln^»r St»»llung bseondera eraohwert
iat, >nn -.elbnt da, wo i^lHtae frai sind, nelbst da, wo can den Ju-
den we*5(»n «ainer IntoXligfju» bevorau^ion wiirda, tut man ob nicht,
traut man aa »loh nicht z\x tun, einfach deahalb, woil die herraohan-
<• antiaetaltlaohe Bewegung auoh denjenigen, die nioht auagöaproohana
Antitomiten aind, boeondex« Sohwlariifkoltan maoht« Zunä hat der An-
tia'^nltlamua* Ana der antla^taltlnohen Gruiuloinatöllunö vieler Man-
achen, diu über die iTinatallung von Angea tollten tu verfügen haben,
wird 98 dem jüdiaohen StelXuni^BUohoaden aohwarer gecaaoht, fline Stel-
la au erhalten, ala dam ohriatliohen« ?»'ir wollm garnicht verkennen,
daaa im Oefolg« diae^r «ntlaemit lachen Biiwegung oa dam jndiachen An-
ge8t"llt'»n auoh violfaoh sehr eraohwart ist, bei Jndlachen Arbeitga-
bern Stellung au b^kofamoB» Sa liegt aehr nahe, darf?bor beaondera
harte Worte au eagen« »«nn loh es nloht tu«, ao tue loh ea nloht
etwa aua einer nbertriebenan Objektiv! tut. loh bin mir sehr klar-
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dartlber, daaa b^l jttdiaohen Arbeitgebsra vielfach daa Ifotiv fnx dla
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■loht«ln«tPllung irpii Juden au Terglelohna lat nit d«m b«kftimt«n
^OTt«, naoh dorn t^T mftnohea Jud«& der andere Jud« Antltei<ituua
.rÄoht« 3a i t fMr raich 0mz aw«if -»Hos oiu« Ti^lfttoh gens unb«760h'
tigt« Furcht vor d'sm Judan^ der nooh hlnaukCMamt und Antledciltlaoua
maohnn könnt«. Wir «rl-^ban 0« b.B. vlalfaoh, dass aua dlaaan örtin-
den aoloh« Pars inllohkltan voo imgngamcsnt jfldlaohar Angeotalltan,
Inganlaure, Ch^oilkor abaahon, die In groaa^n üet rieben flber die
Allnateilung von Angoatollten su vsrfflgan haben« Ich bin mir aber
•Ohr klar darfibor, data «a aioh nicht blooa um solche «u varurtei-
lendön St tonen allein handelt. Man darf nicht Terkennen, daaa man
vom öeeohaftaraenn in Priiratl^b^n und vielleicht auch in beaondorea
fSllsn Im Oaaohaftaloben nicht a^hr Qroaae und Charakter verlangen
kann als er «ufaubring«*n hat. *4in gaachttniichea Unternehmen iat
kaint IVohltMtigkeitRanataXt und der öeachHftamann muaa wohl in aei«
aar Oe a oh« ft «praxi a ao w«»it wie möglich &m folgen, waa aeine In-
tareaeen ««bieten, üix habön je unter den Jüdischen Warenhauabo-
•itsarn, Ole in Ürkenctnis der Schwierigkeit an, die die Jttdiaohen
Angeat^aitan im allgamelnen Haben, einige, die durchaus nicht kalt
alnd in der i^inatellung von jnd lachen Angestellten. Aber ea ist
sehr leicht, ala Beaitaer cinös grosaen Kaufhauaea, daa in eich •!-
na gewisae Schwerkraft hat, Jüdiaohe Angestellte auch dorthin su
stallen, wo al« mit dem groseen i'ublikum, dos seine Slnkftufe in den
Warenhliueern naoht, in öerahrung komtaon. Aber in nintjr kleinen
•tadt, auf dem Lande, wo Jeder Käufer individuell behandelt aein
will, ein viprHohohen oder r.ehr mit den VerkWufem oder Verkäuferin-
nen au machen g<?wohnt ist, ist ee schon aohwieriger, dem Publikum
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ÄU8g«iprooh«ii jndisoh« Angoat Ute gfg«ntlbar?suatellen« l^arln li-'gt
ai« srosd« <i9tnhT Ö9T antlBiraltltohfln ^«ll«, dano ale vi>'lfßOh jtt-
dluoh« Oeaohnftiilahnbor goradoxu «wlngt, von d«m iingaßoaont fnr b«-
•tlBimt« Poat-sa abmuaahea. Trauriij l t dna und ausa-irorfl-antlich ba-
dauerltoh, und irir warlan uüb dnr«lb t unt?<rhalt«n oüasan, waa daga-
g«n »u tun iat. Äba:r nur in «Inor AufklHrung dar Ifeaa^n und Im poll
tlaohfltt Kürapf Itc allK-^mainan «Ird aan etwas errelch?ja. loh .glaube
nicht, daaa am hld»r den j»!-'* sahen Ö^aohnftainhaber unt'^r Zrang oet
sen «ollte, w«nn «« ««Inen «Ignnen Int'»r0a»?en auwlderlBuft, Juden
au QnÄaglffren« Hua dnrf«»n ^ir aloht Torgeaaen, daea die antional-
aoalcll tlf30h<? Bswaguag durohaua kUno rein antlaenltlaoha Bowagung
Ist« Sl« Ist wedöT T«in antia-naltiaoh, nooh Terfoli^t die wlrtaohaft
Höh PTopagrnda rein «ntl»«r.itaoh<« Zwooke alt dar Untoratützung dla
aar B«^w«gung« Sa band -alt sloh hier um etwas viel tieferoi. ??lr Wit-
ten gen«U| dasa von olnira T-jH er So'^warlnduatrle dla aationalaoali
ll'-tlsohe B<!»w«/.:img auT flnriaai'ill unt-TratUtzt wird ala Handhabe ga-
gen die wlrtS'^haftliohe Ußoht dir Arbalter, zur Sprengung dar Sl-
nlgkelt d«r Oawarksohßften. Dleee JCrelaa untar»t'!ta*a ^la national-
aoelnll^tlecha Bewegung, wall rIm von detea antlDarxistlaoher aIb-
stellunf; -erwarten, daaa alo den K'^lm d&T Sera'StBung in die Gowork-
•ohaftaa tragea "^erdani und 4aaB auf dleoe TToiaf» der Knmpf gegen dl
?ord?»rtjn •'»n ''er Arbelt-^^'rto'^^aft dooh l'-loht^tr wird. 31«i verauohen,
den Teufel »It dem Baelaebub euazutreibea. Ob der Bealiebub naohhar
ihaen aloht »ohllnjosT ^rao^oln'^n «ird als der Teufel, bleibe dahin-
f*»et<^llt. Wir an aen nlso mit dleaea Tatsachen reohnoa« Alle die-
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Jftnlg«n, Öl« oin« aynthetiflohe ffirteohnftaauffasaung hrbon und dli
der lUimxnfT »ind, daai In .ii«»ör Byntheti'johon TrirtoohfcftaauffaoBung
und ,'UTOh die«« <»er Kcpltali naui nlloin Lobanadauer hßban kt;nn, wla-
8on, de-88 d«9r Arb«ltneha«r nloht nur Arbaitnehmer, Honcarn auch der
w«rtYolls!t« Koaauiaant ist, daaa aua V\ux CLU durohaohnlttlioh« Kauf-
kraft l-n Tfaiteaten Sinn« r'^aultiert und daaa nie für die Mv<lioh!c«lt
der Produ'<ftlon und der Hfetlonall^i^rung der Produktion ouasarord«nt-
Itoh wiohtiflt iat. Hier int &mr billige Lohn dae woaeutllcha. tTnd
d«imlt let von solbat .^v^aa^jt, da«» der billig** Arbeiter, d.h. der
Arbeiter, der m«>:l lohst wnlg aua der Mai«« herauaragt, mit seinen
FoTd«runif'm, mit tcln?r inteillgea« in der Wirt o!;aft <5«t bf^ste Ar-
bPitnehai«r ist. Hfv litfrt nun auch *iioe ä9t Uraaohan, w^^ahalb in
dlMeo Kraiaan, salbst fo ale ftua Julen beat^^hon oder mit Jud'in
durchaetst lind, der jMaioohe Arbeitnehmer w«mi caöglioh auotjfjßohlos-
aea oder g«gen>ib«}X dam ohrlatll^hea ssurUokgesntatidrd. Man al.iht in
j«de:a Judeni fla unruhlg«a ^T-emant, nioht in dam Siana, daaa er aia
Attfr^ihrer iat, sondern ^ine», da» ▼orwttrta will, dar nie aufriadan
iat, der daa '^unaoh hat, 8«ia behalt zu ataiaeia. loh Bflohta hl»ir
•ia Witawort anfuhren. Jlan sagt von dam Juden, daaa oi im erataa
Jahre Lehrling, im «weltea AnÄ«8taHto», im drittaa Prokurlat uad
Im vlertea Oh<if s^in ra/^ohte. I>arin linat, weaa euch in übörapitater
und etwas v.?ra(irrter ?orni ein T^^il deanen, waa ja abir auoh gerade
wledor den Vorsutf dea jitlinohaa An^«»tellt«n bedeutet, daaa er vor-
w'rta will, daaa er »tr'^baac iat, Aaaa ai den ^unaoh hat, aUne Lag«
SU Terbaasem. •••ondara raarkwurdlij klingt Ja - und das korarat sah»
- xo -
oft vor - «?ln« aoloh« Kritik au« den Mund« jlHIsohar Direktoren,
die 5» nur, well «le eelbst so gtmrtet wor«n, Direktoren geworden
•ind« Alle Yon une, dl« sieh von unten heraufgearbeltat haben, wie-
ten, döf« diese Stribanokelt una allen ''ine U*9nge Unhe» «>lne Meng«
Arbeit, aber auoh ein« Meng« VoTzinht gokoatet hat. l^r Jude will
nicht blona ¥orwHrt«, aondern nr boeltat die aynthetlaohe Erkennt-
nis, dons nr nur ▼orwHrts koHBk, wenn auch daa üntf^rnohnsen, in dem
er tntl^ lat, vorwnrt?? kosMt, 3r '•111 «loh j» nloht eunaerhftlb des
Untflrnehnsns setsen, g^rnöe in der Sorge um des Untarn«hcjon| denn
diaae »orge \m 'ae UntTnoliiaon bodeutf^t frir ihn ju auch das eigens
tohl« Leider ~ und darin "-ehe loh da« gr- «ata Unbel l«8er Zelt -
mnn v^Ant 'Wirklich sehr oberflHohlloh, wenn mon dorn jildinohen Ange-
stflllton die Str*»b3amJc9it, daa Vorw^Ttakomnan ale unangenehm nnreoh-
nan will, «Arßöo in unser »r heutigen Zelt, in &9r d«« Uevl«« herr«oht
dem TMchti3«n fr^le Bahn» loh mflehta 3l<» nun, m«lne verehrten Har-
ren, soweit 31« aus A
der lintsrnehmerkl aasen bestehen.
bitten, «3 air nicht Jbal au nahmen, wenn l^h nage, doaa Ich darin
ein ^tehr grosaea U*ibel dieoex Zeit erbliok«, das« nicht erkannt
wird, dasa ein TJfnt'^rnehman ohne atrebaam« An^rastollts ebensowenig
bestehen kann wi« atrebsatc« Angestellt« ohne einen tflohtigen ünter-
nehner leben k nnin. l?le Verbundenheit Ton Arbeitgeber und Arbeitneh-
mer konn ßarnioht stark genug unter«triohen worden. loh bin der Mai-
nuag, dass wir etwas sehr nosentliohes leisten w'Jrd -n, auch Im Sin-
ne der jndlsohnn Angeatellten, dl« wir irorwRrtsbringen wollen, w«nn
in der Pr«f;se und in der Lehr« dies« V«rbundenheit In attirkereii
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l'faofi« «It OS biah«r ^fjaohehon iat, betont wnrd^. - ^a kotamt mm fol-
gsnöoa hinxu. Sa sind nicht iraraar bloaa dl« Itltendan Para'^nllohkel--
ten, dl9 dl« jndlao>iön Aa^^ teilten nicht in dl« Betrl -ba hlneinlai-
•«ß, oad-^rn wir steh m auoh hl«r eln^r atumram, naoh aunoan nlr ht
in dl« ,'?rart'ielnun4? tr.jtflndan Boykot tbimegung dar Jiltarbeiter go««n-
üb«r. loh kunn mir nloht dankten, dasß 2.3« uns^ra BankdlTaktoran aue
■loh h^iraus - aum Teil ««Ind «9 3«lb«t Judon, «vin Tnil sind «• ja l«l-i
dar auch »<<*weB«in** Jüdin, f'l» nlch (?nrn eint'n ulohtjMdlaohon AnHtri<rti
gabon - at sind j« ctooh In d»»r grooBf^n Zöhl i.t«arioh«m, dla wahTach«!»-
lleh viel n-ihr auf 'I^lohtiijkolt nl^i nuf dia Konffltjaion rt^hen - dl«a
nicht ra-^rkt^n« •''''»nn wir trotadan im furohsohnltt dar Bsnkbaanten dar
latatm 2ait vi«l aenlat-^r Judan als fr^lher aoh'in, so lut daa auf dan
baharrllohgn -Idoxstand r!ar Bf^kt^ratut mao-jrxft sur:okzur''hT"n. Hiar
hobon wir «ilnen 3??folg dar natloaalaoalfdlfe-tiaohan Bawagnng, hl^»
handtlt a« sich um dl« natlonelaoaltiliatlachon Üoilon ia don groasan
lftrl-»beni» Kissir liegt m Iner Meinung naoh ätir urund, warum ar^lbat in
llnt*'ra<?hai(ung!^n^ darf»n ^iigcmart daa ^ngasataönt von j'Mlaohen Anga-
tatallt^n nioht auanohllHsat, dla Leiter dooh von üinat eilungen Jü-
diaohor Arbaitnshaer abaahtin^ Hl«r wird duroh dl« Unterstütstan dar
n8tlon«jlao2ieli tisohen Bewegung J«ne TUtlgkalt auagoübt, dl« aua dai
Bettioba <]le Jtldlaohan Leute rardrängt« Wann wir die J'sUsche i^ln-
kotDEi«ns8tatiatik aii8eht3n,sa mexkm wir, ^aea in don Inkorcanaßrup-
p'^n von 400 bi 's 600
die Jud«n ftUttaerordentlich »tark Rurflckgagai
gen ^Ind und ftrat r-iadar in daa hnher<!n Ooh<Rklaasan auftrtuchaii,
9lnf ioh deawiSÄent ~9ll sie dann nn Otell.'a nind^ wo wn Jud-^n nloht
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antbahrea kann« Hun liegt das nicht lediglich daran, daat diese
•ehl^ohteir beaahlten Stf^lHa von Judon nioht aqgenosmen werden, boi
dem vi^lm^Rhr Anri^fkf daea man den klein-^n Jndiaohen Mitt^ilatand
nicht hereialnaet» l^ieaon Tatbdetand haben wir
Betracht su sieha
wenn wir un^ 'Ibar die Hxxaq auaaprochon« l>i6 Frage iet -* waa kann
m^n dag^^gf^n maohont Hir ist ein Fall brjkannti wo die Berliner jtt-
dieohv^ Gemeinde beatitinte Aufträge au verg^^ben hatte und aie einer
Firraa nioht g^^gaben bat, <4ie ica weruoh ettjht, ;)tlcli8Che Angea tollte
nioht au beechnftldt^n« I>as ©ag in dem einÄolnen Fall gana wohltätig
wirken, ee m^>5 vielleicht nuah zu airer g^^nt lasen Vor icht an aolohei
Stellen flhr-^n« Aber ein^m :.ehr groaaea allji{«jmein«n Ürfolg werden wl
in ßl<»ieen riohwierlitr^n Aufg ben nicht erssiilon* Ich verapreihe mir
auch von v^in*T öllif:?f?üifiinan Boykottbewe^iwng garuiohta, weil nach mei-
ner Meinung j^do öffentlich horvortrr^t^^nde Bewegung die grosse Oe-
fahr In f^ich birgt, dasa nun der i>efr;endruok von der naderen Seite
▼eratltrkt wlrdt Mein Leben i^^t Ihnen wohl Beweis Nlaft'r, dasa ich vor
lacDpf und vor .*^r5!;f?Ui:;ung von Gegendruck nioht surtickRohrecke. ^enn
man aber der Anwalt anderer iat - und wir aind hier Sachwaltor der
j^^diaohan Angjatellten -* siuaa oan voraichtlg sein» Iß i3t uehr aohön,
eine Boxkot tbewegung au verkünden, aber zu prtJfen l3t, ob sie nioht
mehr aohadet als nMtzt* iJeawegen aehe loh ein, dasa auf der anderen
Seite i^T Kfiinpf au f^!hren iat gegen die VerKf?anung doo JUdiaohen We-
aena und gegen dia antiaomitlaohe V0rhot:^ung in allfjaiaeinen* Aber
aohon hier möchte ich aa^^en, daa kann nioht Aufgrabe der Jüdiaohien
Ö^emeinde aein« bi« jft^iache Qeaoinde kann keine Kaupforganiaation
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Bein« Dl« Jttdlaohe O«o«lnd« lot «int WöhlfahrtBorganlaatlon« Si« mag
eiae iampforganioation e<?la ftJr dan jüaiaohoa Olauban, ab«? sonat
rauo^ al« «liaa TSohlfuhrtsor^anlaßtlon bloiben unÄ kann nleoals oin«
Sawpf Organisation worden g'^gon f'i« antisemitlBOhan 8tröaamßt?n naoh
•uasan hin» öi« kann «ie tuatarattuatn, aber wir mrtsaan uua aor^ifäl-
tig überlegen, ob nicht elao Arbeit st ^lun^j awlaohen der OeKflinde
und anderen Loatöhendön Or^^ftniaat Ionen g«trof i «n werdaa muaa« Dage-
gen wird oa aoinoa -kXttOhtt?na not»*»ndig aain - und dt^a kann die Jü-
«iaohö Ueci6ini.io tun - den jn^aaclian Arboitgabor und öia jildlsohan
^^•meindaidtgiisfler, nie ttbar dl« "^argsbung von Arbait^pHtsan zu Ter
fUijen höb»n, Qufzuklftran '.bnr die l^otlago, in der ;ich Jio jndiaohen
Angeat'-axten ttait Ub^r des '^03» d«*! ^aig-attillten in der hnutigon
Zelt llbarhaiipt hlnua«? befinden, di3 Arbaiti'.eber aufaufordern, jüdi-
•Oh© Angoat'Slltfl einsuat«llen, «o ea den Geaohärt :interaaaon nioht
R'iderspTifiht und wo gleiche Intolligt^n«, glöioh* -ignung wie bei dem
chriatlichen B«worbar vorliegt, don jüdischen Arboitauoh^nden zu b«-
vorzui'^en, dQ er an anderen Stellen atark bßnaohtailigt iat» ^ir wor~
den die AufklRrun^'. ouoh weiter dahin au leiten haben, daas der jtt-
diaohe Arbeitaehra-jr sloh €.ein'<n Int'-Jraaaen nicht aelbat entfjngen-
• tellt durch nie don jnrüaohwn Charakter oft k«nnafichn'?ndo Art det
ßiohTOT'^rKhgena und AufdrÄngena und :uoht dea Hervortretena. l>let«
AufklHrungsarUeit oraohflint mir auch als oino Aufgabe der Jn''lQOhen
(»ea' inde, naoh m-^ln^r Auffasnung aogar nine Aufgabe der Rabbiner,
von der Kana«! dieae aozinlen Binge in eiid'-ieia Kaaaa zu behandeln
ala da« bisher geaohehen iat. loh bin der s^inung, daaa kein«
• 14 -
lUlli^ion mAhr als di« J<iaisov« sur IrvKhnucg dieser «osii<:l(in lln^s
&<il«g#hb»it jclbt» rtfira«! hier Int Ö^lftgenh^lt, «In »«lt3*>mH98''S
fti«r« SU bAhendoln. loh holt'» «s Ü^r ▼i«l iranißer wichtig, gegaa
den H.ntiQ<NKtieffius xu «rett-^rn als <*twaa ll^^bairoll dlo elganea
01<äub«ini
r«
n«tt «u «tT'Jloh*»!» und aiifBurloht^'n. - Sehr vi«! m<3hT
kann lr»h Ihnen nun nla 51nl«itunß au der ?>lnkua«lon nicht aagen*
loh TerfUge nloht tlb'-r die .i.rf«hpung, c!lo vlnla von Ihnon aus lam
praktlsoh^n Leisen hwifau?» habp>n nnd «laa rnn praktisch 5n -lleoer
Frngs SU löiöttn hnt und l3lat*irn k ^nfi# if^lüa Auf,:atii f:ar »• ledige
lli:3h| dlv^f^ Att^^nTiich^ «Inaiul^^lt^^Ui «In ^^.^&r dir beteh binden 06-
•lohtapunkt-^ In /'«n Voydi>rÄ;mnd 35U it*»ll«?a« Ich hab<5? als Theo*«-
tlkuT Anm üif^lnig^ jf?^>tan, tun 5t^^ «l?» ^'raKtürer rtaa Ihri;^««
Vorgltg^ndar ^ir^htor ilaroaklv *lr h«bt^n Herrn ^rtoBnot Bcirnhard
hervAioh nu dt nkan# lal>«in imin^tr ^{roaaan thaoxatiaohm Itorl^gunga-
f^hi ic*Ht hut •» uur^ auch :1ü Y^Thttltntösia ttna<!)r'3a praktlaohön Lo^
\>enB 0 llb^ralohtlloh g mug gtigebeni ura dnraua dla Synthaaa an
aohöff^n, ^1^ tjr ju von un^j gttf ordert hatt i^chrsals meinten Hora-^
ll^hstan l>iink» Ir hatt^^n nun i<? ^^b >icht^ da wir ja un^^^^rthx auf
Ä^-^sfn Hohlu^a von H^rrn Profna^ior Bamherd göfaaat -ar^in - wir
j^lß^. nun ^inr.-ir»l dno von 'an Prophiiton abataiameada Volk • Harrn
Kccnvirsi mr? t riaon au bitten, ein p»ay tQxtB %n ®preoh'^n# Lttidar
!?^t '-b<»r ^^^rr ^otmerzi^nrnt Siaon duroh ^ine UnpiaalloWct^lt am :Sr-
nohf Inan varhln!art g^j^w^^aan» Harr i>lyr>ktor Xlaarannn hatt^j dla l-la-*
benBw*rdlgk»Ht^ für Ihn In di^ l^reaoha au »prlngm«
/
f
i-
-15 -
ist aucn\ 'i
onnt Mchon ol-
Dlrektor I'r. Kloqm^nn (l^raartnor Bank); Sa
ne PuaaoroTdantlloh oohifieTlgo Aufgab«, nach Wntru ProfooBor Barn-
h»fard zu aprÄchffn. -'a ist hcuto doppalt aohuwr, denn t hnt In <l«r
Tat, trotzdam ^r, wl<? ot nnlntn, nur knapp a^ln« Th«orl«n arnit*»»-
t«, all<^ Gaplchtnpunkt« befihrt, c^lo nr die Dohanrtlunfr rtlaaer
Frftg« von Bodautun/» aein k^innan. Wann inh «8 nun rer«, naoh cM^aan
Ausführungen noch su aprcchan, 90 kr-nn ^n ^Ich nur dnnjra hnndaln,
düB' loh v^rguchfln will, Ihnen <'ln:atl vom r^tandminkt der J?idlBOhaa
<'ai!W»ln«'« aua die i^^rage voraul<v?.<?n, i»a» In dlaaor Anß^l^f.enhelt aei-
tans dar Jnaiaoh^n öam-^Ißdo orwog^n r7ord<»a l«»t und waa mnn ▼!«!-
leicht nooh tun k:-nn. !»!'» Sohirlerigk'^ltrn, dl« bal dar ^^rohftihrung
Oiea^T Fru^-:« b^atehen, 35nd Ihnt^n tnroh i^errn Bernhard gonflgend Il-
lustriert «foraon. -»ItJ Jild lache iJanwlni^o onpflndet *• nntttrlloh dl«
aunehmonde \rb??itolo??lgk'9lt 2unf«.ch8t »lanal an Ihram GeldbfJutal.Uit
dar Zunahma der ^irworbaloHlgkolt alnk-m natlirlloh die rteuaroln«»n-
g« und auf dar nndsrtjn Saita wordan un ao gr8a8«r« Anaprüoha an dl«
Ifohlfahrtaanataltan ^jast^llt. Dl«» <»araoln1i kfinn gründe» talloh Ihr«
ffohlfahrtaelnrlohtung^n nur nla zuantellcha Xnatitutlon betraohtan,
i*aoh"am abar dia jndiacha Bov«lk«runÄ ao stark von dar Srwarbaloslg-
keit bfltroff'jn T?ord^n Ist, tvpr tupiTi. '?loh boifusot, dnae n»nn tlbor dl«
6rfn«'»n dlaaar Zuaah'Haa hlnoua Lalatun/^^n ge-fffthr^n rauaa« leaa aloh
daa aohlonma^al« natnrlloh ^tark aiiswlrk^n nuna, lat a^'lbatverstHnd-
lich» 2a lat k^^itt ^ah^itanla, wann i'^h hl^r nrklKr«, daas dla iffohl-
fahrtapflaga dan a*ia«ratatat mit «bar 30 ^ bolaatat. iJabfil l-t au be-
rück a ich tl gen, daaa zunftohst :iincnl die ^ohlfchrtapfloge naoh dan
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M»thodan 80»lnlpolitliOher öoaiohtspunkt« nuageübt wird. 3a wurde ia
•ratar Linie» vorsuoht, dl-m in Sohwlarlgk^ltfln ^serateaon selbe findigen
Kaufl«ut«jn- In 6nv l^oß«! haa<1«lt an sloh hl^r um I^eute in vorgaröokte-
r<»n Jahren, bei denen «Ine Anetollung nohon r?ohwierigor wäre, selbet
irenn «e g^ntlgmd Stellung -^n tjttba ~ duroh di« von -1er Jüdischen Gecjein-
de •intrwrlohtete» DaTl-hnakaaae Darlehen gowlhrnn zu Ivieaon, die viel-
l«1ioht zwR Kroas«n Tall nuf ainer ohnrit«tiv<m Orundlßge boruh'm, die
»b<iT doch,
ich zu msinftr b oaonderen Frauda f'^atatuilon aöchta.
lfltit«nend#t nnoh kauriaümil oben und g^ochnftlichon GeBichtopunkt^n
f:<ip;#»b«B wurden, unr? mit denan die' I'arlelmakaaafl trotz aller Sohwierig-
keltin nur ^^Cin-^tig« Ürfe-hrungon ijenacht hat. -a ist featgeateilt wor-
den, dasa etvn 90^ der entli -ühenen UotrHgc aujDokeratattet «ordan
Bind« W^s<?ntllche VerlU'?to nlnd nicht entatandm. Gelbst als rir una
allmMhIloh «nt8C'>.li'»8f3«n muastan, <Ue -tollung von Cioharheiten ssu
locknrn« Ab^r denslt nllctn lOson nlr daa l'roblora der Irwarbslorlgkait
nettirl-tch nicht, wenn ^a auoh gr*lun*5' n ist, inmi-rhin slnig'^n hunderter
von Faiiiilllen t\x hfllf«n und ihre Not su lindarn. H«rr Prof^aeor Bern-
hard hat bereits anKeäftutet, daea di3 Jüdisohe Gern* ind^ bei der Ver-
gebung von Bant«n .'?le Bedin^ning ^jeatollt hat, duaa j'idisohar Arbei-
ter una Ang!>Bt<illt3 slngaat'jllt «erden s»a ison* Soweit ea in untierer
Hecht li-^gt, aor^en wir daflr, daaa j'5 iaohja Paraonal beschäftigt
wird« So tragen wir gerads in un-jerer Prie(*hof.Mgttjrtnerei dem wai^ge-
h«ndst Swohnung. Wir hab!*n faat ausaohllea'aioh jMdisohü Qörtaor be-
50hHftl,ö:t« ««nn loh auoh v^elao, dar..<i auoh deait daa ProuloD nicht ge-
löat i^it, raöoht^j ich (*.ooh bonnrken, daae wHhr^snd der Somciercaonate et-
wa 200 Menschen dort be ohftftirft werd^'n. Wir haben uohlieealioh den
von den Berliner Loßen b^grfindeton Arbeit Mnaohwela tlbernonnaon und
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auagelaaut« Sa wird Bl.j lnt'3rff89i(*r(^n, dnao dJeaer Arbsltanochwaia
aehr rartvoll« Hlonnta lelatet. l>io 2ahl c!«»r erfolgroichon 3tnlloii-
voroiittluag bf^truß Im Johra
1926
1927
1928
1929
4 200
5 800
5 500
5 900
l^les«r von rtor Öameim'.e unt^rhaltcna Arboiteniachwoia l't dar grf^sati
oharitotlvo A3?t»»itnjaachw«lB in ^«rlln. Ang";lohty dar Notlaga A91
jMdlaohon Arb-^ltnahaor bedautHtt aber die ganannton Zahlen dar Ver-
mittlungen nur 'iin'^n Bruchteil, i^lr sind bömfiht, doa Arbsltanaoh-
wel 1 gnoa iicioh Volkswirt r.chartlloh«n 3rimda'ltj:an su Ifllton, indem
wir nur <?fjaign8tfl Arooltakräfta ▼or8Ghlaf:;an und dafür aorgen, daaa
ff^r jöd<i» Arbiitcat lle g^s^iignete Baworbor nachijawiriBan nordan* l/ia
«rate Bitte, dlo von dlflsor ntella aua an Slo ggrichtst wird, beatol:
darin, dasa Sio sioh in Ihrflin Kräiaan beiaflhHn, die Au^arkaacücelt
•uf llaaan Arbeltannohwila au linken und zu bltttsn, daoe die fraian
at-^llfin dl?99ia JtlM90^«n Aro?«itßnao''^öia gonnldat wardan« 77ir ßlau-
bfln, da^a, wenn wir auoh damit nioht sofort praktiaoha ^folga ar-
aiaXan, doch eine starke morollüoh« iitUta^J denjönigfin gawUhran, lu
deaan wir aa.'en krtnnani b'iwarbt .410h vlort und dort. Gohon dar Oa-
dank'?, vl'ill<^ioht wi*idar lina tallung »u b^koimoen, tJbt ^^inatiga
lirkung aua. l^arum nJUnaan wir launr wiadex die AufmerkaaiTskoit auf
unaarsn Arbeltanaohw^Jls rlohtan und J-dan ^'rdl30h'?n Arb<?itgeber dl«
Adrt'a a ^a an« Wir kflnnon Ihn*in die Vorslch^runr g*^bf=tn, das-a dar
ArbeitanaahwMla In^truktion^^n hat, wirklich nur qoloha Arbaitaloea
in Vorachlnf^ zu brlnr;an, dlo ftlr die Vakanztm in '^rnen koraasn uud
aa nlnd jfldorzMit ßr»nilg«nd Qualität .krttfta vorhanden, die zur V9T-
fligua,^ atah^n. -Vifj ürfahruagen dar lotztm Si^it haben geseigt, daaa
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die iSrgebniaa« in dar üatarbrini$uag dar Jüdiachen Faohorböiter bei
tarn g«ln tlg«r g «worden nind, wenn auch aie ncturlloh nloht auf
RoaoQ gebettet sind. l*a hÄngt natüxlloh mit der allgemein goatei-
gertan ftmeTboloaigkelt tu 'araiaön. Aber dl^'ae nllgoraoln groase 3r-
nerbaloalgkeit wirkt aloh natnrlloh auf dl« keufmunnlaohen Jüdi-
schen Ani?eat«lltan braoniora groaa aua. Una'ire Aufcierkaarükelt gilt
baaondera 4er heranvyaoh9*»nden Oen-iration duroh den Ausbau der Jt^dl-
ROhon Borufab^Tatang, Mit der Lehratalloavprcittlung glauben wir In
nin^na erh^bliohon Umfnng au ^imifr berufliohon Uiaaohiohtung beitra-
gaa au kOnn^sn» ^ir woll^'n versuchen, die so atark begehrten kauf-
ßänniiohm ^erui*o duroh AufkltArun^ ia tmdero Knnnie su Icitf^n, dl«
Jugend zyx Handwerkern zu '♦rssl^han. Wir arbltton hl<»rbel die besonde-
re Unt*r8t<Uzung der Kroiae, deren Betrit^be aur Srlernunß eines
HondWfirka geei/vjuet sind. Wir glauotm, cio wirtao'.aftlicho Zukunft
uneeror jungen Jüdischen Ooneration ia Borlin wird aich baaaer ge-
stalten und deehalb sind wir weit 3r der iieinung, daaa die guldll-
ohfln Aufwondungen der Jüdlao'ien öe:r:f}iade allein nioht halfen« IP«»
fftrapf gtgen die jndlooh« SrwarbBloaigkoit muoa von ollen Juden, dlt
In leitfinden St^aiuoijm ihren Jinfluaa oua'ib-n k/innen, dßhln ge-
führt werden, daaa jadiaoha Arbeiter uind jMdiaoha Angt?8tollte gleich-
berechtigt b^hondelt werden, insbesondere <!ort, wo die Betrieb« in
JtiUaohen iHndon liefen« l'iea int d»ir I3tan.^punkt, den die JUdiaoh«
^ean^inde alnnlrOTt.
Vor8lt'?'^n'''eT i'1r««kt,>r Tareaki : Wi? d.nk »n Herrn Direktor Kleeaiann
f«r iie goaachten '^rgWnzunc'^n surr, ian Jlauptrcforat und vcnnaohea uns
eittf mö^-llchat kuraa, an Anregung'^n reiche Aunapraohe. Jaden Vpr -
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•chlmg wfrden wir dankbar begr^Sssen» ioh bitta ua Wortrr.?ilciuniß<^n.
Hadalcteur Sphworlnor (C>-V'-2^itun^)* Lasaen Slo caioh bitte dl« Aus-^
ftthgung9Q| die Prof • Parnhard gemacht hat, krnftig unt'^retr« lohen
und örlaub'^n 31e mir, <?ae8 Ich d^ni thaoretisohon Teil oinon praktl-
soh-^tt Tail folß^n laeaii^ "ü^mn ^^Ir dfts i^roblarti bjtraohtan, raWaaoa m^T
«tii wir! OB auoh Herr 9rof^ B^rn^'^rd s*'*^» ^^^^# ^^ ^*^8 polltlaoha tmd
An d-^.s geinaianflt^ig^ t^il^nm Wann heut^i In allon nationalaoÄlali-*
Qtljohia Z€»itun:on at^^ht: k^>uft nicht bal *?udt3n, :^o lit^a Pflicht
d<ia G^ntTr.ltarfJino, ^eriöhtaujrt'-^lle au orwirkeni dauinf^ih^nd, dase
dl'^aa Aiiffordaninr;<^n zxim Boykott J^^ilsohf^r O^aohöfta in len 2aitun-
g(m unt'^rbundon Tford^m« Wir heben aln^^ r^aih^^ darartlgnr Öoriohtmir-
talle 3Trr»loht# '"^enn ^ir um nit der Lei^n dar jüdlaohan '«^ngcatclltan
llttch^tftig*:?n, '^o itflnsfa t^lr f^ntatcll^n, (^aaa die antlaaiai tische 2al-
lenb^l'ung nicht ilnnial vor d^n Tnran unserer Bnnken, die in jfldl-
9c''r«n H^ncV^n 'Xnä, hnlt nochtt Vor elaig^tm Tag n war in Hackoachan
Hof rtn?^ Vf?Tnn^taltiin^ d«r 2ollr*nblldncT n'^tlonalsoziallHtl^ohar Ob-
f?arvana in den Bnnk^n Berlina« I^lc Veranstnltunt'; ^ ar tibervoll, «tttr-
aisohnn Bcifnll fnnd<m die Pefln'^r, di« bosom'orß die Ji di'oh«n Ban-
\en b^knmpfton» niar imiaB nan in rndlkaletor HeUifl vor^rhon. Tttohtl-
g« ?^p<»zinlRTb(»itf>r und Arbc^lt«rinnon werden nur durch ihr«? Ttiohtlg-
k»lt Stnllunjf:: bcitoraaan norofel bol den Judan vle b^i fi-n Chrieten«
Wach af^ln"»!! -^rf cihrunGt^n k? nn ich aber sagnn, dafia oe sflhr oft loioh-
tnr i t, b'^1 Chrlntan nln boi Juden enKfigif^rt nu irord<:=in. /^b iat wei-
ter *'olii'>ndoa : 'E^ann ^'i*? heute o«hm, dasa rlr in don Orooabetrloban
wl«- Sohuokart, nuoh schon In dor AL;0 kauia noch Jud^n untorbflkowa«*n,
dasa nie aalat nchoa durchßcfall'm nlndi wann Abt BUroohef dl« Ab-
weichunAj d'ir Hypcthanuae des Haaondroiaoko diaaoT Leuta gaaahan hat.
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wtt-dta 31« 9rkma««n, aata hiar «Irklloh koln« Konkurrena, lct»in« tteU
Bfthtt d«a lüohtlgen, ^oni^rn desa hlor elnfooh d«T Jud« «rl'^digt l«t,
In nllan i>lll8n, ro sr «loh als Jud» lu «rkinn^^n gibt, jiln 0«n«ral-
diroktoy dlotor «rko 8«gtn mir, daas aiih ffin Üann, der Löwin hi«tt,
oinon chriatlicVion HtCi • n jrrtgebcjn hat, um Mborhrupt in dem Betriebe
anganoBjm?:* zu werd'^n. Po iat ''t ftlac m/)f.;li<'h, öaas atiafbar« Hand-
lun«r,tjn dia ?ol^ öind« ^Ir frag^mJ wia ist öb oöglich, deso in feiner
Abt.rilung von 5 - 600 ütonotypistinn«», di« ©ti^a ICO hi- 15O Wark
voröl^nsn, k "in- */«rtin iat. i>tto int »^in a:/aptoia. Man sloht in dam
AaÄü8t<illt«n raittl-;r«r i*ooitloa<in «ia^u ^«juachon, dv^r Unruh^^ in den
B«lria)ft !i In- iub ringt, l-i^ jun -• n L«ut«, die woniü verdl »nsn, onohaa
wir cea t «trieb unruhig, »»Ird g-Pantwortet. iiorau . mit dan Bairoisan«
ti« btätroff JUdeu üerran tu.ben nooh ui«* Bwwülse erbring«« kCnnan. WL«
i araoitelohaf 8 In a«n graiiton B«tri«ton sind hKufig ohrtcialiiS« Offi-
«i«rä, Ut» g^m; it;t ainö, don j« ülaoh^m Ang »otolltan nur dnnn »u neh-
tuan, wenn er in r^^tn-vir -Uchtit-kalt übarra^önd iat, wenn er unt «dingt
gtbnaucht ??lrü. H^T vnitc ^ill" Jii ^.iKohar Arboit^/ater rlrd goUroohan
ia ZXvscMT &eit r«r9orialoh«fa. uT komrat an dia Qp'tsan gornioht haran.
l^adurch wird unanao sali eher Sohat^.an ttn*jv>rloht*?t. Jin wird notwendig
•oln, W'sau man in ^l'^sar Frag» «rastlioh -»tt ns tim will, suntlohat
XU
flnrtal 'ib'ir «Jlaaa ?öraonalch->fa Mnwag »*♦ d«t^ jfJdiaohnn Arbaitgabar
«albat au gt^lcn^fla. 'as hobirn wir nun au tun? rf^ir heben aohon io
\cn ln80f*n und üuroh
lantrülverxoln Arb8ltc;«b9r und Artaituahaar
ciae öfff^ntlloho lilundit*?bung su orreichon versucht, liu ^ofahr toaatah'
wann wir dldoo HXnnki öffontllch bihuiadola, daaa oio ftlo ein Aufruf
SU *^5u^ia Boykott p.uf|;rifn38t w.?rden. Il'sar Auffuf wird d«a öeüentail
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▼on doia •T*'iloh<»ii, wa« wir wollf'n» lAann itlrfl die Roaktlon koraoon:
In einiffl ohriatllohen Butriobe nur ohrlstlioha Angestelltfl. B« Ist
hiar ttlao nlohts waltar «u tun ala nin« ÜBsuoma von Kleinarbeit,
durch prtrf^allcho Boauoha die üh«fB aufmarkanm rmohan, ihnf^n klar
naob«iii weloh« Notiai?« T'r dlo j^diachan Angestwllten ^erraohtj «1-
nfloj i<«ohtsaa»'alt aa^^an, daaa ^r nicht nur ohristllohes Personal eln-
atallt, da^a ^t aaln« zr<9i •Hanotyplstinn^n zw«r bfihnlt'»n Jcinn«,
dasfi «r ab^i bei .ar liinat^illunj; «ln«r (dritten ein Jtldisohoa i^dohan
n«hm?«n aoll odar, w«nnor Jiraatz brauolit, auoh <lla Jil iaoh« Ang "»atall-
t« b*3Toraugt. In glaiohör »^aiaa ist an dl« B«aitaer von Untcrnifharun-
f«n, «bflr dan ilopf <2es leraonalohafs hinwag, hernnautretan, Ihn auf-
meritaaB zu -xiaohan, ohne dafia daraufhin grosuo -^^Ictonnotisun arsohal-
non. Ihn zu truA^tn, In »'-Jlchom A-u^raasaa hast du Im letzten Viertel-
jahr Jüdl'=ioh«a und ohrlstllahcB Paraonal en,;!:ßgi9rt« Wenn ^rir hio»
an aieaer Aktion, dla von lar Jüdlaoh^sn ixamninda olngolaitet int,
tallnahman und «um giiten -ncn r<ihr«n woll^^n, dann v;vrd ^a woniijer
darauf ankoma?»«, daaa viol gsiaproohan ''ird, ola daya atllle, ruhl-
^fl, uriMlohtbaro Arbeit Roleiatot wird, dann oll dua, woa zu laut ba-
sproohon wird, k^nn aiahr ßoliadan aarichtan ala nutzJri« loh niöoht«
auch bosweifoln, ob aa gut aein wird, daao oln aUBfUhrllohgr öarloht
in dl« Prasa« koBw^t. Ba k'^nnun duroh dioae Boricht« LUsavaratHndnisu
«intraten, wflil dia Loata ja nur iiiiasv8rat«hon wollen« IMrud «rapfsh-
I« Ich unbadlngt oin« gawlsna V^rtraullohkalt der heutigen VeratÄn-
dis^ng«
' 22 ^
Herr iioylt« Tteaanthol 1. Fa> M. Roaanthal: Auch ich bin der nnalohl
#•«« nögllchat w«nlg nber dln häutige Veranstaltung in di« PretM
ItoafiD'^n aoll« -ia« i>OAkottD9w«ßung i^t nicht in caeinöm üinn. Ab«r jü-
disch« Mrslctoran groaaer /irwen ö.isMn aoTiel i-inflaaa auf ihr« i^i
sonalohefa aualban, daaa naoh ihrön» nunaoho auch kloine i^^oaten mit
Judan batÄtzt Tv«rd-^a« ^>'*na daj d.ir 'ill?» der «ratan i^irattoran iat,
kann^n dla Teraonalohafa nicht dajatvm hmdwln« in mirdi hl^r aohon
▼on d^r üarufsum'iohlo'itunig »f^aprooh'm. ^Sit lltiaoa Wort -^ird viol aa
vial herufagitforfin. "'ir liabcn vo? daa Iririti^ c!ie Jung-^n in dl« J-aad-
nlrtaohaft un:! in dU CKrtiiJXMl'jn tjoat-^okt, hmts wisaaa wir nioht,
t»ohin alt (lan j'ii««oh'm ü3rt:ii(?rn uaJi landwirtgohai'tiiohan trHftdn»
Snhw^f l't la, olnnn jü'luchf7n -^uohr ruoV.virl'i.hrling unt-^rauUrinicen,
loh sfll''^ Jstzt €in*n J-T laoh^m ^M.m^^-'n ein, üor aalt aimivs. Jahr kai
ms 3t ^ia Tand, nur -^^11 ir Judf» Ist. 'I«n<üw9rkcr will man aus ihnen
ocoh^tt, ^i«tallarbeit:?r. Und d b:i i :t -js doch nl l.t möglich, bai Sia
m^^ns eln-.'n jüdiaohon *«ont"ar unt'^ rzubring"n,iind b«i dor Aüü auch
nlr«ht. Äonn ich URlf,ohloht^^n 7^111, muos i- h mir <^borie«!en, wie dia
itanschor, in iban i»«^ruf<»n ralt«,'rhorar:en k^^nuen. loh f;b> rnahraa ain«
Vereatwortuuß. Pxaktlnch Icoace ich nur weiter, r(»nn ich rn die? waniß«
jUöischfta Jiroklorwn t^ertirilrfto, "i-^ dfiau brin^w, ihr .'^utwa JUdlaohs
Her« ZU öffnen uri<^ mit all^v «'.ewalt darauf hlnwir):«, daas dio Leuta
ihre iirbt?it«r xxuC B;=i&f,t» finst'll''n, ohrn an j^idl3chmKa;;en oder Ha-
sen Anst038 ru n'hnrsn« Es wrCe i-;:;acgt, dasio tiichtlgf» Angaatollta
iEKsrr unti'r>:r)aL:en, nuch bei chrlatlichon Arbait^ «»barn« bas iat auoh
eine aahr ai^alf-ilhafte ^rc^f». Bsv^r jf^cand in den; 3'^txi Jb i?it, kann
ar -sich nlo':t beitflaen. ri« fJanatogin'^'^rko Bauar ä Co. haben vo»
- 23 -
•ittlgon lJlonat«n ^Ine B«*^r tüchtige St«notyplf5tla «Incootttllt» AI«
man erfuht, dasa al» j diaoh int, hat ctan ihr g«kfJndigt, wüil angflb«
lieh <\**T Herr, für den aie arb<?it<m cuiasta, nloht mit Ih» auakonneii
konntf. Bar^rXifh worden alle dl«M B-strinbe nicht off«n fragen, daea
»1*» dl<» Ju(ien nicht hBb«n wollen, 9ond«rn wardan andaro Onind« fin-
den» " l>«r Jttdieoha Axb^^lttmaohwaia
t ▼ermutlioh nur f^'r jüdi-
tobffl Pirr/^a ia Fra^'«, christliche wardan J^ioh an ihn wohl nur gnnt
•«»It-*« m*»n^nn» ir tat aber die hent9 »äff« la Kampf« gelten dlo Ar-
>•%,
b«ltPloqlgy*Ut« Uariid mMa .en die jndisohon Firiaan, auch kleino und
mittler«, den Arbolttianohwaia benuta-'m und weiter anrpf'rhlön» Und
het «Innni j'^tnend mit f^iaim jüdisoh-^n Ang9Stflllt«»n eino schlechte
Erff^hnm'; gernecht, «^o drirl -ar dlae nioht verttllg«m^?ln«rn.
Hedakt^ur ^Idiri^nn (Jnd^gohf? %rJ8<?l;a^ilL- *iv virtrotöü hl^r büi der
heutigen Varanatnltung «ine /jut^ i^rich«, rmn '^ix von deui vuden ver~
langon, daso -^r jn-llaohö .-aj; 'Pt'^llte #lnstf?Ilt. Öoxddö vom «Judentum
wird i§r gr'^'iate Teil d^e >^ltt<^l' t'md'^3 g ^t 11t, doa. fia haute öe-
aon'?era achlooht g^ht« i>auirnd mu^s ia jn.üachon Kr^i*»m twxf die Not-
lage d'iT jttdlnoh'^n
0
rbalo^'jn hini'^wlttaen uad In ;ll«Jn -rganiaatlo-
ß6n daüir eittgntr«t<'n worden, daBn di^i Ln..:-» gvjTieouört wird. Wir nitla-
a-^n auch danach trachten, dl*» Leut« drroh v rnUnftige I'orujfaumsohioh-
tung exportfähig au tnwohen, n'ilbst unt?r Arfwenduaii von Üotopfprn.
Vi'ir sahl^^n in Bariin v1«l w^nlg'T Oer^o in 'e i* taue rn ala i/^cendwo nti-
ders. bellte ea aber notwendig H«ln, un9.»r'^ Arb-^it uuf socialem Oa-
biete zu vf.r^ir 'aaern, ao mua« euch zmt -r nlluiitj ;liao.J3 Aufciabfjnkrei-
sa« die ^rhPibung höh^!»r«r jtldleoh^r Oo >»lnd*'t;eb;ihrfm gefordort wardan.
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l>UQfctoy Q. Bft^^}, !3yfl^<|U\^-^ ^iVl^yV
Ifaren-u.gQufhttuaer
1 Ir woll'^n dl# llr;ku8alon lÄoh winder auf d«n praktlachon Bo~
dlös« Aus« -iraoh^T hlor ▼erenlaset -ruTd«, und wir sollsn for all«5n
•in^gan auch ^ac« •»uoh»a, dlosiui Jlotfitand f»lB Ilwnde zu maohflu» loh
nB'^ht« wln'^n ?t«n ;punkt dahin pr"alolernn, das8 rlr In »»Inor '-Irt-
■chi!iftlloh"n 3.^«pr«»8alonfllQ5^ «Ind und dftsa dl'^aey Notatand ein gana
allg'^mln<»r iat un' nioht nur uaaora ai.Cub^nagonoaBon allnin bolo-
•t*t. Wir ^ardon vialoloht in ▼öratUrktom Unaaa betroffen, wenn
m&n auoh von 2^ Ulli« Arbeit los^^r i% l^-^utachland aprechnn kann.
Herr Pxofasaor Bernhard hat in der ihn «lig-^nen ▼ollkooKnin<=?n Heiae
da» Tsllproblon aus dorn ganaon Problem schon '.«rnu >gehob»?n» iSr hät-
te auch noch darauf hinwelasn könnon, daaa kaum ^lin Wog vorhanden
iat, der zur Beaanrung goeignot ^rßOh*^int. Mit der Umaohichtixng iat
nlohta guaohahen. So lange ich im öffentlichen LtJbon atoho, daa aind
mnhr als 40 Jahre. Imci<3r und imsf.er wiodor die gleiohön Problt'sme. St-
reicht hab«n wir nioht a und werden, fUrohtc ich, auoh fflr die Folg«
nichts erreiohs^n. VU Sorben, flle aan aioh um die Unterbringung der
jnöiaohen Lehrling« maoht, brnuohen nioht allau groaa au aein. ^n
wird aioh auoh in dleaen Jahre eohon naoh jfit' lachen Lehrlinßf?n um-
8eh#»n, denn lie Verhältniaae 11 ««-^n so, daaa Ira vorigen Jahre 60 000
Kinder in den Beruf üb'?rgiB<5^in, in di'^aem Jahre aber nur 30 000, im
nHnhaten Jahr werden ea nur 20 000 sein. Da wird aon auch J'ldlaohe
tahrllnge aufnohmon» Unsere erste Aufgabe muaa aein, der Jfidisohen
Arleltgebarao^r.ft ihre Pfllobt Ina Bawuaatyein au bringen« Und wia
wir an dioae herant In den B«r»»f«, den ich ausruttbon hab«.
-25 -
weiss loh, daas Angestallte oder Bewerber ni^taala naoh der KoofesaloB
gefragt werden dirfan auf Orunö der mit den Oewerk o! aften abge
aanen Tarif«. Auf Orund dieser Tarife dürfen die Bewerber weder naoh
Bollglon nonh naoh Politik gefragt werden« Und wann man den Hat gibt,
es '.oll In don einzelnen Batriabon Terauobt werden, daaa eine ba-
•tlniiate Anzahl jnt^iaoher An^^ri stillt er olngoiatallt werde, so stoeaen
wir hlor aohon auf ein HlnÄa»nl«. i>ar p;ut9 »illo des olnzolnen Ar-
belt>?«ber8 Icnn ^rrelchan, was auf (3i<jaa ^eiae nicht au aohaffcn ist«
Ich bodauoro ea Iraasr, wsnn Kai3':»n genannt werden. loh halte Dloh da-
von fem. loh kenn« Betriebe, In denen Jttdlaohn Bewerber bevoyaugt
werden. Au^h loh bin der ansieht nie «inig« Vorradnor, daea, wenn
in der Pre -.sa etwas von unseren Unt^rnihitungen aum Auadruok komat,
die Reaktion vl<?l aohliaaeren Sohnden aufüi^en knnn als der Kutzen,
der daduroh «ntatehen knnn, dö'^e (int ^iinÄolne tat i'^ohlioh so oder
ao handelt. Sa lat gesagt worden, Kl<>lnarbelt isH su lolnton. luftlr
Ist aber nloht jader geadhaffen unr: hat ni ht Jeder Zelt. JJer Vor-
stand der JüdlsohdB öe;ielnde hat nun heute In dlaaer Weise gewisse
Jfldlsohe Arbeit, aber aufgerttttalt, ouf diesem Wage Ist auch weltor-
augfth'sn. Wl« w»^re es, weno in voralohtlger und ▼ornahmer Weise alle
jydieohen Arbeltgeber In Berlin auf dleae Mlaere, auf dlesea Problem
hlngfmieaen wiirdent Man rauss Ihnen nloht aat^en, bovoraugt jndlaohe
Angestellte un'. stallt Jtt. Isrthe Ang'^stellt« ein; aber man muae sie
auf das Problem aufjwrksam raaohon, so da«a jeder ^Jltt8<»lne genau weiss
fNis *tr SU tun hat. loh verträte hlv^r auoh die öroeslogen Ueutsoh-
lands. i^as Problem l^^t bor^^lts in aHmtllohon deutaohon Log^n
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ang^nohnlttan und «r'^rtort wordan \xnA at lot auch den iJltglledern
dlöBer Logen da» 0«wi8»«n geaohHrft wordan, nach diasor Blohtung
hin auf die Besaltl/un« hlMiiarboltan. Hicht nur in Bariin, sondern
in ßftns l^eutaohland
yiTfiktor Be^rmnnn l.Fft^ Hahb & aom: Zuntlchat sei gosa^t, daao un»
vom Jndiaohin Arboitr,n»o' weit tiberhaupt nlo^ts b^^k^nnt gow^aon lat.
Ich wflrd« «mpfflhlfln, <!om Geja^indablntt Zfltt«^! vnauheften und ieit-
»eiaa b««! <«en Fir <=«n «n«uf ragen, niariol kaufoHnniaohe L«hriia<jo»
wieviel 3ohröibrrASohini3tittn«^n eto. boBchRftigt worden. Id« jndi-
Bohon Sportvarbnndi habm «In groa-^a Int »reaao darp.n, 3t''llutt..',an
2U bflsohftffen. Vie Gen'-lnde a^llti aioh mit den r.pit«en der jndi-
90^*-n nport^'erb«nde in Varbin- uag aeta^n. Auch von tUeaor Seite
kenn Hilf<» gflsohaf fea «erdfln.
Harr Qeor^ Ttata i. f
a.'^tzl
ProfesBOT Bernhard gog«b'?n hat, fand loh so unendlich ▼iolea, was
nlt ä9t katholißohen Aktion sich vergl"iohön Ifteat, wie ich «ia in
den üewagungon iJesaauor, Wuppernmnn kennen gol*?rnt habe, dnoa wir
unaerar Oeaftln'?e anreten Mollen, in Oea 'in.ohaft alt der katholi-
acHf»n Aktion d^n Kompf «u führen» l^iose Stt8ant.ei»srbelt kann uns
nicht aohaden, ai« k»nn uns? nur hutzen, tmr; aa lat auch t;arnioht
fiusi^anohlonafln, dona nioh dlo dritte Konfeaoion hier sbenfalla an-
BChlleaat. l^uroh aine derartige gmaelnaaaa Aktion konn etwas ar-
reloht werden, und es nird Ihr dor ßondoroharaktar g«nomi:ien, - Harr
ßohwerlner apraoh vorhin iotaor von ^tonot>T)i8tinnen, wir hab«n ein
Ang'-bot an BtlrokrHften, das nicht untaraubrlngm i t. Sagt man BU
-27 -
dl«8«n .jungin Lautan: bltt«, gehnn 3i« in d»n Verkauf, wir wollen
Slrt anlernen, «o erleban Sl«» f ol£;<iad«B : liio Toohter aus den tillor-
ortten Kx'slsen sagt ja unÄ kom-Titra vorwartg, Dnr iÄittolr^tan^ dQßogen
hat uneHhllg« Slnwnnd«. J^a Int ^In Oiik<sl, (^er ist Uttltreraifitspro-
fasanr. I;^ d^n Vorkauf kenn loh nicht g4li«ii. loh habe ^inen ohrlat«
lieh-?» Parsottnlohfff, dor 8«h» jüdl'^eh <JingP9t'*llt ist. Zr hat nloh
aohon oft g'ifragt, woh»r koEKat <?8 nur, duaa wir keine j^ldlaohan
Löhra^dohan au» .lan klolaon Kx«iaan bakonmen. 3if mUaa^jn alle dia
Hcndalaaohule b^euohöft, Gtonotypistln werdan und Ina ßCJro gehen»
i/abei wt!rdea ale In Vorknuf waitarkoramen. 31a wlaaan all«, daao
loh aiioh abnolut nloht dohaua, Jöillaohea Verkauf aparaonil au anga-
gleren. Sogar in ^oimar haba loh In ci'?lnem Hauae jUdioohoa Porao-
nal und«i gibt k^^ln« Älagan. ^ard*»» abnr B^rllnar junge L«uta aufga-
fordert, bolaplalaw^laa naoh Balmar »u gohon, bekommt man zur Ant-
wort :aoh n<*in, das kana loh nicht« Moin« Fatailia will nloht aua Ber-
lin herawa« '«^'ir dUrf'sn nicht nur latjeni drauaten iHt di« rJohulÖ; wir
haben nie auch b^l unsert^n Lf'utan salbet su fuoh'^n. Wir mUasen unt
auch anpaaaao und unaer« elrfon«?n £r«''l3« dohln brin^jen» Arb«it lat
ktittf Hchanda, an ""^lr>h^^r St»=»ll*^ ol« auch vorrloht^^t wird. Von Wioh-
tis-k-^lt i-^t auoh die Stellung, 116 die Laute nioh aalbat Im Batrieb
aaohsa» 2a gibt da z.B. J?portverolna; aber wo wardf»n denn die Juden
in £!1äso Sportvarslae gf^han, sl« ntflBsan din elg^'twn jüdlaohfin Sport-
▼aroin hoben» Waruc sondern «1« aioh nur ab? Mit Muh« und Not be-
komr-t rann dia Leute daau, andaro jtldiaohe Koll*igan aufzunehmen, aber
•It mnohen nicht mit« Au'-h j-ie Arbeltnahmorkyf?!«« mf^saan lernen sich
-28 -
tu benahm«». loh uill gemiobta g »««n da» ßtreb«», dei ItohrverdU-
nea 8ai:0B, aber in dar Form und der «ionatlgen .trb«lt8wiUl^elt
ioll sich der ja iaohe Arbeitnehmer nichts hflrauanehBafln wollen. loh
habe keine Sohwi^^rigkeltaii mit meinen jildi«ohen Arbeitnehmern und
Ängoatellten, und irh beschilftige wohl mit an oeiaten Juden, ohn«
daes loh jfl naoh d« ^onfcasion frot;«. loh werde mich hüt-^n, Holohe
Listen aufzuatolltjii, vca denen hisr goyprooh«n rurde. Sinzuwirken
ist aloo ni'Jht nur «uf öle Arbeltsouer^ eondern auoh auf die Ar-
b«ltn«hiaer»
'lr^kt<
de, fass Hier Herr 'nett dfHB Wort ercriff^n hat, wöU «r berufen
l9t, in (tieoea Kr«lae, ^«r mit der praktisohen BekHmpfung des Pro-
blems «loh b«ifnnat, su 8T>r3Chon, denn er htt pxaktlaoh am meisten
Srnrt m\t dar -inat«illuü4g jdtUöOher UuU g«aaoht. Zweifalloa be-
ach^'.ftiist -X d-^n e^-<^S8tfla T^^il. Uud et int mir «ine bflaonr-ero 5*reu-
d«, ihm dts bei dioeer 0«l<»g«nh«!it aagen au kCnuen.
i^^ritlrtor Unn^» V Fa. Gebr. Man^a : loh a-lbet hab« 15 Betriebe in
l;"uta^hland und apreohe denanaoh aui der Praxlf. Ich hr be sehr «Uta
Arfahrungen mit Jtt.liaoh^n An^«atellt«n «omaoht. I h kann R0«er er-
atthlen, daas ioh jUdlsohe Hau«dlaner habe, die aelt vielen Jahren
bol mir Rln!. Sie ordnen sioh durohau» aom ööaohftfte unter und lel-
Bten gut-8. loh habe verschiedene 0«80hHfte, in d -r Provin», aum
Teil in Barlln, und dort Juden angea tollt, aum Teil in ganz hervor-
ragender i'oaltion. ia kontat ^ox, daaa ÖeaohftftafUhrar n;itnrlloh den
chriatlich<»a An^eat'^llt^n voral^hen. loh habe aber bisher immer
sehr aoha-f darauf geachtet, doae geftde bei moinon höheren Ange-
- 29 -
stellt«» ein« sorf«nanate Pwltnt herr«oht. Sie »i88«n genau, loh
mohe Hein« Unt^r-^ohiod«, aU wissen aber auoh, (iaas ioh kolnsn Boy-
kott 'ulde. Praktisch könn.m wir nur In dsr ^aies etwas Out«8 ^r-
«i.lsn, dass wir an dla «Inselnen ^tldl^ohnn Chsft Im mtmöllohea Vsr-
ftihren h«rantr"tsa, -als lU^irnn nufrüttaln, den Herren das Gewisstn
aohnrfen. Wir «loben Dal unr- häufiger Antlaöaiti iau», well dl«
Leute nicht Irmor so axlaoh aussehtin. Uas ??ort :2ral«hung Ist hier
auoh «-fall»B, ^m ProbLin, das miT sohon seit Ja.hren am Heraon
lUgU loh habe ^ohon 33 JaVre in ineinen ü«8ohHftoa jüdieohe Aage-
stollte, es kom.it m»hl vor, dass ich mix mxl ruhig jec^anden In« Kon-
tor n-hme und ihm sag«, Sl« -bissen genau, da-is das Öesohftft auf dl«
christliche Kundschaft Bnok-iloht au nahcien hrt. Geatlkull«ran 31«
nicht 30 Ti^l, sprecMea öle nloht so viel mit den IMad-a. Bs Ist al-
so, wie euch Herr Tiets schon narto, nOtig, «benfalls auf öl« Ar-
bflltn*^li2ier eral-^herlsoh einsuwirkea»
T^rr bT. Caaoar-y: Si echelat mir wichtig zu sein, wenlg«r In j«di-
ooh.n Blattern als In sutiJUc!inohea,nnti3^r.aiti9oh*in Propaganda Bu
rächen. la einma Punkte sohaint mir Herr Professor Bernhard au pe«-
aiml^tlsch ge-^^nen zn sein. Man darf die Bedeutung der n.;tloBal«o-
ziall.tl.chea Bewe^ng nicht üborsohätÄcn, l^lo Hechte boflndat sich
m einem Zeraetzun^jnproses«. Ich glaube, dane man sich diese aunuta«
raach .n kana, n^ Tr^paganda mu.s in stärkerem Umfange In chriatll-
oh« Zeitungen getragen werden. loh ^Imbe auch, dass !<^y Leutach-
aationale llaadlun^-sgehilfanvarban-I nloht antiuomiti^oh Ist.
«ohinbcrlsgte Aktioa la rechtsgarloht^t-m Jr«isen kann manches «ur
Bsaseruag beltra^^-m«
Herr Adolf ««ubortar, i. ITa. Bendn & Oat^ffamr.
-30 -
: Wie Dutadn wir dsm
H«rr Adolf ««uberrar. 1. ?a, Beada &
Jttdlflohea Arbeit fjnaohw^l«? Br nus« propaijleTt i^«Tden In 0in*^r ««n«
folnon und nloht sehr öffoatllohan Form. Ilybon Sie rot«, ^^ut aloht
bare Zettol an di« Oo-^olnCablattar mit Adroase und Tel.-fon dos A»-
INlttnÄohTtdisat mit dorn iUnwel»: Bf»nutzfln ßi« boi Valcmsan ststs
a«n jttdlaohen Arb^'^tanoohwol8. INrrum muohen O.ie ^üdiaohon U^iseinden
nloht dloaelbe Propaganda wlo dao Arbf^itnaut. NloLt zu varfi^'se«!
lat boi un8er<?a Probl'^m auch, «laao Barlln mit 80 000 arboltauohaa-
don Freridon h'»lia.f:'^«uoht worden ist. loh hnbo cio groaae jühre, im
Lendeaarboitaant t^'tlg zxx saln« Auch dort 'jiaoht dio Untöri/j-iOtSung
Ton au IHndiachon Arb-?itokr*<ftfln -?!<» grnaat*m So:wi«rigkeit#n# 8«-
hen Sie nur f^inmnl In <Ug B«k:l<^d(5ung »induatrl«^ wiavl^il SoSmöider
aus dam Ottan hl'^r elnwandarn und wie j-f^dor fr«wsde Arböitauohande
dl« Hot d*r h'^lmlaohan "Erwarb :ilasqn noch vcrür^asort» I'aae hior at-
ra« getan w^rd/^n rmira, 1 it klnr# flan h^t davon ß<^sproch'>n, die ören-
S«n 55U sohlieaoan un^^ vorsuoht, Propa.tnnda g«»gen die Üaw nderuRt^
iatisalta der vTsnzen au naohen.-lfooh ein ?5ort aur Umschulung knuf-
mHnnlr?ohofr ;2TW»rb8lo8f»r und Hanät?eyk6r# So knnn ai-r^h jo im^nr nur
darum hnndoln, L«iut« umtuaohul^m, die ftJr «ilnon ondaren Beruf gans
beaott'uare ü, aun^i zeigan. "^Ir hnbon gohört, darjo Badi^rf en Varkrufa-
kr« f ton iat, w^nn alno Signur-i* da lat, kMnnen Buohhultorlnnon und
St«notyplt innen filr dan Verkauf umgeaohult wordon. Aber nur kein«
um«ohulung ohne besoud^re Jl^!;nung. Auch das Arbeit rjatat bfisohHftlÄt
Biah mit der ^rn.^e der Ur;::sohulung lebhafte
-51 -
QmoTii Jaoobownz. \, Fn- 'Jnor.r Jaoobowitz: befllrwortdt tilt ein
paar ;ort<?n lie Kanz«! »ur Propaganda zu benutaen. Sr gibt au, daia
tfilreis« groaso Angst vor jn.-üaohan Arbeitnohiüexn b-stoht. «Mehmen
Sie dla j raiaohen Aybeitnahmor icharf In AU üand, laawan Sie die
Z«g«»l nicht loa".
A^^^fy'^d Bflrt'f^r; Ung^imr^T /5ofTout hßt ag nloh, dnaii ^»ty Tl^^t» hl«r
aufgotroten lat. ?^lr wlan^n, dasa »r aelt Jahran Juden nnatollt und
^t nit Iha^m auokornat.Sr würde ai« b«intlr:nt nicht be 'oh^Ttigcn,
nena bU ««ineia «^oachüft nioht donaalbon ^ntzon brnoht'm ^ie andere
ohriitliche Arboitor, ''in il"ßHohk6lt dflr Ulnnt-^llung b^ateht ImrnPT,
w^nn tn^n \iill; wo dflr ?«r8on''lob«f nioht will, hHufon iloh <^le
3ohi»iflrlßkfllt-?n. loh /?laubo wiTklloh, dasa <li»» J^^tsigo I-age io dout-
eohen Judentum ^vaa^ntlloh gflr^hrllche» Ist, «lo alo ob ja war. Wir
•rl^^bea die iTeoh^lnung, daaa <Uv typlaoha rjitt^lotand beaondora
hart g«tT0ff«n tat- Und da viela Juden typiaoha Uittnlatnmaör sind,
lat die Kot bol ung boacnd-ira groaa. loh welea -vlrklloh nicht, ob
wir auoh nllo tatsnchllch wlaaea, wie auaaarordentlioh gross die
Not des jiitüaohon Uittsl'.tnnd-^a ist» 2?n8 Idaal .?ea Judon der 70 ^l
Jnhre war die aelbatHnüßkelt. Der jtldiaoh'J jung'» Menaoh wird in
Zukunft Ant:^at<aitf3r aein. l'aa Baamtenttua ni:ant den ungeheuren J?lata
ein 9nat^ll<i der ehemallgon aelbaf-^ndig^n ^xiatanx^n. -Sine lfe9tr'lluuj|
wird notwendig. Die SrÄiehung hnt dahingehend ''inauB^ts^^n. dnna der
jndlaohe Mflnaoh nich klfir wird, daaa in <»en alleTB-^ltonat'^n FKllen
die Solbatnndigkeit ai 'lieh lat, daaa er sich vlilx^hr ontaohlieasen
xmxH, Angcatellt-rr «u werden. - Ich m«chte rtln''0*Tsn, dnsa der h^futi-
-52 -
go Abond dnzu ftlhren wird, daas d«ai Jtldl30'^en Arboitaaaohwois ein
Bslrat von Arb9iti;eb(9rn ßus Teisohledenon fyUhrfiadÄn P«rg"nlloh-
kf^itfln v<>r80hl«d<»nfliy Berufe aug«t«?llt wird un« das» wir un« rait
dan Herreto danJber unt^^rhaltan k'*anffn, In welcher Bichtung wir
TOTankoDOjnon*
Qewiaa rr^rd die Mut Zahl der -.rwerbslosen durch r ie ©inwan-
dornden Praudon euu dem Getan veraohrt; ea wird auch jeuaaits der
Or«uae aui'kinrend gewirkt. ;is iat aber so, daue die Kot der Juden
Ira Ott«n eine derartig unfnnabare int, da ;8 die buaten ^rklHrungen
und larnua^^en nichtn nutzon* B«*nn Sie diese Mot der Juden ia Osten
können wurden, w'irdan Sie vera toben, dass diese neu« Welle Ximiox
TOT dOT Ttire ataht, »«in es nicht gelingt, i'^naelt« der örenaen
UUfy 2u so^iafr-'n«
Wir glauben, da-sa der Arboltunaohwele, don ^loh öio Jthliaohi
Ö«iaein('e aaiir-glind^rt hat, ein riohtigoa Inatrum^nt dnr Gei-ieinde
Ist, ein rahr'aft 30»1"1»'8. Lor in T?ot Geratene noll ni-^ht warten
müpaen, bin di'-i tVohlfahrtaScocaEiaoion komr^it, sondern &er Arbnitimaoh-
»«is -oll ihm vorher die A/i'^it zu ^'^brn in der La^e aein. Wirklich
wichtig iat, da^a jador von uns in toinom »ek» nntenkreiee Propaganda
macht, auf den Arbnitunaoh^eia hlnweiat, der wirklich r.oTgf- Itlge
Außwabl bei den zu becstz-^^ndon St llen trifft, D9X Arb-^ltHnaohweis
int das rtlnzig wlrktsaa« Mttel, obgleich loh ^.enau wele«, daas ruoh
«r iie Fra,n;e nioht löaen wird, genau «o wenig wie die 5:eiUti^;o Ver-
Mtaaluuii* Sinn un . Zweck ist, daBs Mich Irmer mehr Uenaohen z\it
VerfUf/txng atellon, die Kleinarb« It lei^^tf^n« 1^1^ iCntwlokluntj geht
dahin, dasa der üroaekon um an die Ctell*3 -iee selbat>^ndig arbeiten-
den Uaeohen tritt. Sa ist daher notT^endlg, das deutsche Judentum
- J3 -
dahin zu «raiehen. deaß nicht mit dar Stlbat'inüi^lceit sondera ait
dem AnijasJtalltenvflrhnltnia zu reohnan iot. Und Bintim jÜMiaohen M«n-
BOh<^a Stellung '/u bnaorfrnn, «fli oin« ArV>«it ftir uns.
VoTflltgftrul^r DixaktoT Kfire^lcj: Hii können mit da» Veranstaitun«
InJ'ofern aufrifldnn »«in, als ja wohl nll^n die Sohw«ru dor Situa-
tion, 8ow6it Bla o« ntnht aohon vorh'jr orxpfunrten hnben, b«^ifU9flt
geworden Int. Herr Ptof^^sf'or Börnhard hat air oinfln 3ata aua der
S«fll« gosproohen: Wir kotaraun mit aU^n Jlnatihnung'm und Aufklrtrungon
nicht '50 weit wi« ait dcsr Jpraktiaohen Auf^^abe, unsoTen Arbaitnnaoh-
tttia avxBJiubmiin. Ö«ahalb hntta ioh vor, um heut« noch zu einem
praktisohon Üri^obniH tu kocMaan, voxzunohlagan, noch houte abfnd
elnon Beirat fllr uni-aren KöOhw«ia zuaanixieQauofitRfin. loh möchte d la-
sen Vorschlag ßbeir nicht aufreohthalten. Sa oinc» doch nohon «ine
Belh-j von iierren aua dem Saale ga^janü^n. *?ir werdon una an alla
Teilaohmer d.9x hrtutigon Ver8tt!awlun<{ wandan nit der Bitto um ihra
Mitarbeit ftlr dia Grün.^.ung eiufla -olohan HUiiOChuHseü, d«r dan Aua-
b«u UH9ar«8 ArtiHitsnaohwaiaaa mit un« gomoinaaia foraon will. Ich
darf feot stellen, daaa uchon oiniga Anarbiüten Bur Mitarboit da
sind un> ioh hoffe, da»9 dar Appall, usn wir an Sie riohton wollon,
au'' lJu''htbar9n Bodan fallon »tird. «i;^ können den Kreis ^iarnioht
wait gonu,? aiehon. - Vielloioht darf ich noch «in «ort zu de»
Frag« dar Beruf iuniflohiohtxmg Qai;an, damit koine MlasveratHnaniaae
auDtotoa'^n. l>ie J'tidiaoha Oamlnde donkt nicht dtiran, die öarufeum-
Bohiohtung durchaus voraunohmon, wlo «is vor eini^jen bohren der Uod«
. 34 -
letitor SohMl g«w«8on Ist« Ä« war ein groa.^or fohlaohlog, dis
Jud?"n «ux Aupblli'ung In d«r Landwirt ^50^ftft horftn8U«l<«h«n| da wirt-
sohaftllnhfl Problem da» Jud«n lat dadurch nioht golOat wordan« Wi»
freuan ima ttb«» jodan Judon, d«r ^andwlrtrjohaft treiban ?illl,ab«r
wir ampflndon «a rturahaua ala unfruchtbara Utopie, Irgtmdweloha
waagntllohan Verbaas«rung«n der Laga dar Juden doraua siehan au
«ollen« Untar dam i^ruok der Tfirtaohaftlidion Sot bahnt aloh gans
▼on aalbat eine v-^rnttnftlga int^loklung an* Aufgabe dar daau Tor-
hattdonen Inutnüz^n aaiaa «a galn, diea« -intwicklung au f . rdern und
ala luBnar mahr In geordneta Btthnon au lanlcwn und die Jud« n für dia-
Janlgon Berufa harnnaualohen, ftlr Ua aia nm geelgnatatan alnd,
$9 ataht f*»8t, daaa wir in ^^r h^mtlgen Zalt siohwor «u ringan ha-
ben wardan, und aa hat nlfloend doa Haoht, aoina UitariJoit au voraa-
gen. Wir werden 81a bitten, uns Ihre üitarLnlt «ur Verfügung «u
8t<?ll«n, und loh darf d<i» Hoffnung Ausdruck g(?ben, daaa oioh recht
vl^la arboltaberÄlt*» Herain f Ind m«
f \
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\
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86«6«34
I
«
/
..*
/.rb^itnehraerBohaft iinJ ^.rwncliöGnwbllctTing
eesttn»Miia»Exac3SSfS:r:s>sic:t
von a« Aal er -Rudel
(M>tl8«n Bur Rede In Herrllngen)
!•
Die heutige Zxaaannenkurift ist den Trof^ der :Srwaofi0eno2>»
hild^unf p?mldaet# Wenn ich den ?^reis der PeilneMer umsehe^ so
glaube Ich, daoe mindeBtens 60^ tenc hier Verfioxnnelten m^oh boi
;Jeder anderen Ta{;ur4T, die ©ich nit jjlldioch^ r; Fr£ip«n — rei es
»i3-tr;clif5ftl icher, rohli*ahrtsi>jriegerif:oher oder kiJLtuxeller x^etur
beochnt^tlßt- nnv-esend rrt? en. O^h* rh«:n ur.d Iniielt der tiipunfr
wurden eich woW. mdem, die Äenechen Jedoch bleiber: dieoelbenn
Diese ^eetTt^^llime er^cht^int nir deahrJ-b notv/ei«dle, reil eir? e)ln
Br^weiB dafl^T iBt| irie arm das ;jüdi8che Leben tm Kensche]. gewDVdAn
Ist, T?rie sehr die Verbeamtung ^&t e^^sellschaftlichen Tätigkeit xm
sioh gegriffen hat, imd wie sohwach Jene frei und nicht beamteten
Krilfte in der jüdischen gesellochaftlichoxi Tätigkeit 2ur Geltung
kommen. Dareue folgt, daos wir bei Bit unseren Unterhai tuxxgen den
Roden der Re rillt Ht nicht verlaeeen dürfen und nicht Beschlüsse
fassen, su deren Ausführung: es uns nicht nur an materiellen l^it«»
teln, Dondern auch ari i^ensohen fehlt #
II.
\
KB ist hier von der Krise, die wir erleben, geaprocheii wor-
den und wie sehr das «Fahr 1933 das deutsche Jixderttam erschüttert
«
hat« Das Cief^jiii der aioherheit, das das doutoche Judentum In
letzten 80 Jahren hatte, diese Sicherheit als Folge freier
7 r
- 8 -
wirtachüTtllclior Beftigung laid nnaoerordentllch glirxotlßer wlrt-
BOhaftlichcT i.nge, lat endgültig Tereohwunden« Si wäre aber fa]
EU glauben, Anas Ale« mxr eino ?olgo der EreleniBse des Jalires
195S irar. Die ^^rlse d«B deutöchen Judentuno -namentlich ihre
wlrt0chftft liehe Krise- sie war sohon früher da. Das Jahr 1933
hat lediglich einen bereits bestehender' Ziujtond legalißiert, von
desoen V orhimdenseln dan offizielle JudGuttsn n^x^ kelno Jiotlz neh-
men wollto. Lobte dos deutnohe Juiffntun nicht Jahre »^hntolmig l80~
llt*s't von ^üdlRohen Volkskörpor, wnren vir eingeschaltet in die
grosse Oeoaratheit dessen, woa man JüdlacheD Volk nennt, so wttre
die ^rschütt cnui£; nicht oo arg, vrtören wir von den iSrelgnissen
nicht 00 nlederochnotternd grtroffen tind nicht ?io v-^rzweifelt, wie
•a heute zu sein nohelnt#
III#
Dno geistige Ciooloht deo deutscher. JudentxiaB bia zva
IPrleg» war inj wesentlichen beötlant von seiner Roalnigl leierung»
l^ war bürgerlich in guten Slsne dos Portes. Der A^adenücer uiid
der wohlhabende Knuftaann dr^lckten dem gesainten judischen Leben deii
Stempel ihrer sosslalon Stellung auf» Der >ikademlker führte und
lehrt«, A^fT Bllrger finfincierte In relchea liftAMMe alle die gesell-
schaftlichen ^vrfordeminse der Juden; der Kleinbürger, der mitt-
lere und kleine K:ntifaGnn, sie waren Zuhörer bei Veranstaltung«!
und Objekte gesellschaftlicher IHaosnahaen, ohrie selbst ollsu sehr
in ^scheinung au treten»
i<eben dwa Akf?d.eniker vuid den beoitnenden 3tlrger, neben
deta auch noch in wirteohaftl Icher Sicherheit lebenden Klelnbtlrger
3^
- 3 -
gab
ßoJion vor den Jahre 1914 in dout rohen «TiJxleriti.i3 eii»e br-lte
prolettirlBclio Schicht j dl« ^ru^^pe der kleinen AnGeatellten und
der Arl)elt*rr# Hine Schicht ^ Ale von ogflslell^n Judoirtum imd
«•inen b^ir gerlichen WortfWirern 00 CTXt rle nicht benohtet vnardei
•■ n«i demi, dtmo eie ala übjf»H;<» flir die hllrmtroole dea jd#
aürgertuEiQ In 7x0^« km«, wobei m» hier cl''iohbl«»lb©n nag, ob es
aioh uxn materielle oder (Tplstlge Phllßn-ärople handelt •
rUr die jüdische üeeellfiohafx exlBtlerte diese orole-
tarlßchö wchloht irberliouot, Dicht • in der ^omeinden war ala nicht
3U aehei^i eelbst da» allf^etneine Äiitolyecht| dne rech dem Kriege
^el den ^>ei.i«ijiule)i eix%eftlhrt wurdei hat daraii alohto gi*>indert#
ilier hat dc^ deutBche Juaent\jiri| das sich sonat ao gern an die
nichtjUdlBche Uirnwelt aö8lnillerte| sich nicht a9Birilliert| d#h,
wHhreftö feaoh dem Kriege die proletnrlöohe Schicht im öffentlichen
Leben JeutBohlando in der 'Wirtschaft unr! ij\ der i^olltik in elneo
uni^eheuren Atienmene nur Gelttuic kanen, 1«1: diese Schicht im Jü-
dischen Leben -4nlt Ausnahme wenlfrer Intollektueller, die den
Terouch einer jüdischen Betütlcung mrichteiw genau so stimm und
linbekannt (?eblieben| ii^le vor dem Krieße« Ja, Ilinneri die Im
öffentlichen Leben tvortf^'^hrer fort schritt 1 Icher luic neuer Ideen
itareHi Yertrateni sobald sie Im Kreise der Jüdischen Oemelnden
au Worte k«aen^ melet relr; koxioervative und reaktioriäre Polltlk|
wobei ©loh hier eine seltene üeberelnet jjaaunß «wischen den Wort-
führern de:r feindlichen ha^sT -liberalen und zlonlstlsohen
Hepril0«ntAiiten- ergab«
- 4 -
IV,
Die proletarlfloho Schicht exletlerte awar, doch JUdlBch war
»la verloren, 81© tr«r an otHrkston von der Aas loil nt Icai ers:^:'^^-
fer, Herelngestftllt Ir die noderne ArbaltertoeFegtizig, gm^erk-
schaTtllcli und polltlßoh 1 ort ei der -<\rbelterochaft, verlor sie
^oden Zusivix\Qntini7Cj alt der JJtttllooheii Geia.3lnBchaf^ ousste ihn ver-
lieren, weil dleoe Gor'orkQchafter. sich aiioßoi^ießslioh raXi^löo
b»kimnte, wJihrend vor und nach dem Kriege die jUdischon /orbeit-
nehraier, die eich der allgeneinen Arbeit erb ewerunfr an^resohloeeön
hatten, freleel3tlf;(»n Xdeon axÄlncen urid Jede reli,^iö3e üiÄdxing
«blehnten. Der oo stark untere trtchene relieiöee Inhalt des li-
beralen Judentuias nuuste daher die proletarische .>ohioht der
^Udischeii Geaoinßchaft ßimz enfefreiade-'*« Fmtd diese Schicht nicht
nur Ihre v^irtnohaftlichei; Intereaeen bei den all^eaeinen Teroini-
gunson der Arbeit er echaft ßewolirt, sondern ft\ioh ihr co^atigeo
aell
und cejÄ3tscixaftlichoo Leben führte aie viel encor und viel mehr
Bit den nlchtjüdiochen Arbeit okollegen als mit dem jUdlaohen Bür-
ger EUflnonen, Der f^eoollrrchaftliohe Gef»e/ieat2 zwischer. Bürger
und Arbeiter kan bei den Juden beoonder« etnrk zvd. AufJdruofc, weil
^liQT Bllrßer nuoh von eich nue von der ^Jxißteriz des ;Jüdiochen Ar-
beitern keine IiOti£ nehnen rollte lUid ihn alß £eeelluohaft liehen
Faktor nblelinte. Je mehr die Jüdlechen Arbeitnehmer innerhalb
der nllgenelnen Arboiterbm/eciu^ I'^ueo fooeten, Je melir nie wlrt-
fiohoftlioh und geßelluchaftlioh sich dort verankert en, umso mehr
lösten sie die Utodungen zur Jüdlechen Oeneinoohaft« So koa ob
daas eerade in Kroieon der Arbeitnehiaereohaft die Mischehen be-
oondere »tark vertreten waren, daas Austritte aus der jUdieohen
- 5 -
Cerieli:.rle u:-d Lömiii(j der letztmi Besiohiuic «u ihr, iciinentlloh
von der zu einer cevlssen l^tüir-oiic erlangten nchlclrt dar Juden
Innerlialb l^r .Arbeltorbewacmigi lianier 3täi-ker wurden.
7.
/Sfet^A^?
Die J-riOf», di« nach dem ilrle^jo eiiiaetste urul im JMiire
19S3 aur aiidcUlt Igen T>rocUütterujii; der i^ooitio/i des döutDoiion
«lful«;*tHLm Tilhrto, hat nicht- nui- daa jüdische Bllrcertuni eraoMt-
tert, fiuch die |»2-olet«aiBOi
ou^e — iinmeJ'-tlici'j. jdßei die
»ich fest verarjrert glaubten 1:. der i^iciitJUdit^chör. Arbeiterb««
weerursc- air.d voji dieser l-rcohüttervuif; laltbe troff qji Vr-ordsii, i)öx
Bo^'I.ott de::. ;JU-Iiüoheri Arbeilnfnuaer hatte Irjice vor den Jriire
193S oii^C'-'oetut, Dte Verclrm^^^aic der jüdischei- Angeet eilten
niid Arteite- aua der Wirtschaft war eUi eoit Juiireii achleiclieru
der ^'rc)L-oD8* Zu dieoer rfi^^ttJcluiTt liehen VerdrSr^iuig :^eoellte
sich iniii 'Aer .'orlviöt joder . :ü4,liuhktiit der üet.^tijjiu^ in der
ArbeiterbeweiTunCf cli© Ausochall; wig aus dem kxaturollen Leben
Uiid^ was wohl das Bchlimmöte wai*| die ZexBtöwaiß all' der Ide-
ale, die Jf^-2;ehiitelanß ftir die proletarische üchlcht cum Lo-
b0XT5ii)halt r0v;orden warea« Die ?olcc war, nicht nur schwöre
matei-ielle ^ot, aondorn i^oißtiße haliiatloDiekeit vuid oeeliocho
Gebrochonheit von einen {^eradeau ;ini;elieuerlichen Auoa
Vom
Judoiitun Imitat loeßolöot, von dei- niahtjüdiGchexi Umwelt auc^^-.
BCOöBen, fanden aich plötallch aehntaueende wert oller Wenochen
ohne Je ien Inneren halt| ohzie Jeden Zusammenhang urid ohn« Jede
lichkeit nicht nui^ ihre Interessen wahrriunetoeni sondern
auch ;Jeder primitivsten Form ßelstlgeii Klgeraebene benommen.
- 6 -
loser.
Die G^echehr^ifiae hntf^n b«l finhXjßSESSx». JUdlsohen •jrboltnehniem,
naxaentllch aber bei ^enon, die eine ßerrlsse faixreiid« Stolle iiv-
nernnlb der allgeneinon /jrbeiterbeTrer^^i^ i"io hatttn, eine wirk-
lich ehrliche Krsohütterunghervorgervifeia, aur innerer üot imd
inneren Bedürfnis heraiia besannen sie sich aiif den l^'rspmng ihrer
Herkunft i ehrlich, Ting&aaumta suchten oie nach einer 3ezie}:mnß
mua Juxlentun, nwch der iiöeliohkelt einer mickkehr ino Judent^Jm
und zur jüdiochen Gea<»inde; rrieder nicht nur nuß aaterioller
üerechnunp, sondern axis dem ehrlichen Bedtlrfnie heraus nach Ge-
»eineohaft mit all* denen, die gleich ihnen aus allen leber-aer-
*
TOheinxingen des deutschen Volkes auseeschaltet vrxirden»
VI.
V '^MiJt^XJ
r^ehci
Jugendbewegung eine besondere Stellxing ein. Auch sie vrar isx we-
sentlichen eine Veretnlgxxng bürgerlicher Äiensohen, i)le i'atsache,
dass dem Jißutralen Judlsclien Ju^;endverbai:d vor den Kriege in den
kleineren Ptödten auch jUdison© /jic^'^-ßtellte ar^ehcrten, öndert
nichto an der allßeneinen charnkterioierune der tellvin(j der Jü-
dischen /jrbeitnetoer Schaft, die wir frülier ßo^^ebeii liaben, i«r..ch
dtm Kriege veränderte sich auch die Jüdische Jui;endbeweß\ane in
mancher hlnplcht, liodt inner raren ihre Fü^jrer \uid ihre Mitglie-
der Kinder des bürgerlichen Judentums. liiJreriffen Jedooli von den
Zeitströmungen der i^echkriegs Jahre versxichten die verochiedensten
Kreise der Jüdischen jugendbeFefTing in lomer st.«rk©rem iViaasae eine|
Ausgleich zwischen ihrer üxicehörißkeit zur Jüdischen öoaeinp>ch»ift
- V -
und den xmmrilzerABn SnoheUAmi^^r.^ ciio dan Leben d«r Allcvi^^U.-^
helt beixerrrchten* r!eim ele auch in Inmer ßtnrkeieai liiüfarif;«
der büßialen r^riderj^Jon der iielt aiüiiiicen, so wixrde inre Zucehöri^]
k^tt ßiir jiUliBoheii G«DieliiHOi)al*t ftlr öi6 beetiamand lUid Ixner
vrleder war ee lie Jxif;enclbewc£UJ-£; aller iclitiiDgeß^ die daruji
»topft e| ir; der jüdiaciien üeaelnaohfift geuort zu werden und den
sozialen Veränderungen auch tn dei. Jtldiechen öeiaelnden aun
i:ii:*chbr.
V -^.elfe^-^t L5lt^,8e Jiv..£:c:. l^crnoheiip die iSUTi Teil
i ^
iso!i- UiV:r dem '.lr.f].vmn der pal ^' ;i::cri: lachen v Lrhlloh':c^it frU-
lier als? Ihre Vttter die JrLlclilgk Ut d.OT nix cc^^aTtöpooltion der
Judlen prk.itnrten und f:ir ihre ber^^l'liche :5uku^.:•t 'iitecheidui'icen
trtDfc.:^ dit'. den biaheri^-on Gopflocoiiialtan des ^^idii^ohen Jrirger-
turas diaxafctral ei-feßeger^eeewSt vtare.:, erfuhr/nun. mich aa eigenen
Leibe die V^irdrätißung axm der .Irtacr.aftj sie erkaiinton nit d^n
Jahren tr r st :rirer die Ugenartißkeit der Cyalus-rituatlon de«*
Juden #
Vil,
tn
jie beriiriiche Umaohlchtuiifobewegui^Ci von lex htaute
dao geöaiate deutsche Judentum ergrirfen ist, tstnlcht nur eine
FOlfte der veränderten VerhJlltniööe deu Jahreo 1933* Bereits
nach dem Ilrlege becar^n in der jlldiochen Jucend^stark beeii:-
fliioot iuroh die Mörltohl-relt -Iner i.inf/anderiin^ nach ^ aliietina^
ein tief er elf ender ^nBCliiohtuncsproÄoss, in dessen Verlauf tau-
sende Juncor Menschen, aelot c^ßo^i den '^ illen ihi-er Väter, eich
landvTlrtochaft Hohen und linndvyerkllchen ßr^rufen ^^uvfandten^i
- 6 -
Dim ^ÄOoliiohtiing3b9¥r»gxii3g d«r üoc^tmart Jadodi stellt xxno "
Inoofern vor gar» QiHara ABfnaban, als na ßioh nicht mehr daran
handelt, In eUion nllaahllohen i'roaoBs, der bei dar tTugand alnaetat,!
jtldl8oh,e i^^eixsoiien onderea bisher von Ihnen nicht nxisgellbten Beruf en|
auauführon, condarn dnao glelchaoltlR ervraohsene »»sohen, die
bloher in einem ganz anderen Leb^naraxon ttttie waren, aicii nun in
einer verhratninrntesig kurzen Zelt auf eine/pimips ' frende beruifliche
Tätigkeit uraatellen mussten, l;ie3 hat zur iJ'oie-e, dnso im jüdlflohen
Loben Deutsclilands ein g«na neuer utul binher fremder Tjpua h^ran-
Wichst, der seine eigene r-roblenntik und oelno eigenen Schwierig-
keiten hat, denn es handelt sich hier nicht nur daxirm, drass tau>-
eende i^eneohen in der koreen üelt einee «iahree eine /HBehl tech-
nischer Hnndcriffe lernen, sondern vielmehr «■■ tie erkennt nie der
Verönderunf ihres ewamten i-ebensatendarde imd des Inhalts ihres
Lebens, Dies wird für sie erschwert dadiurch, daso ihnen jecltche
Arbcltstrfidltion fehlt, dnss nie kein Verstnndnis für i^aterial und
Vf'erkeeug haben, daee sie noch kein Oeftihi dafür haben, das» Hole
und Kisen rieht tote Ktcffe ciud, die durch i'^ertlffkeit des Mezw
sohen belebt werden köni:en« iimei. fehlt das Versttodnis daf'fr.
weichen Weg der %UKi6ti«B durclunacht , bis er clß vollendet es Möbel-
etüok in uneerem 2imraer Inridet, Ihnen geht noch :'eneo hofreionde
Gefühl ab, das den Arbeiter durchatrijat, vrerji er 3loh des »chöpfe-
rieohtn f ertes seiner Arbeit bewtisst int.
vm.
Hier geHt ee mm daruKai d Abs an uensohea auf dem Wege der
Bildung daß zu geben^ waa Ihnen an I'radition und lirfaiirmig fehlt
taid wae in der kurzen 2eit innerhalb ihres AiwbildungßbetriebeB
- 9 -
von üuien nicht oruorbeii wei-deii kaun« Dleeaii tiiig eciohult an Meii^
Bch«: die "rkeiu.triiß ihrer riitufision, dflP >90m ihres Leboxiö dar-
2;u stellen, Ihnan das .vir een von den jiri(:en, aii denen pie «rbeiteß
zu. vemitt0lii| ßolieiiit mir iri dieser Seit eii^e der tyioiitigRtan
ll\ir{,^.;än der irröchOQ::oiiblIdutig:| \70bel laicht, üborüohan werden
darf, drißß e© ©ich mehi* als um dl# Ve^^tatttliiAC nchi
Wia-
«i
r*
u
sene hmidelt, dßßö &m sioh un dia leitformmAf voxi *^enochei- handelt
die reif f<i^ü^3Cht vj'erden uUeseii, xua U; «jj^en «ider©n LebaiAaz^autae
«Alt' idbHt bisher fte^oraii/eii beatehen äii körnieii» Ai» vetöoiel iai^tr^
wie di^ee Arbelt coleiötot t^erde. ;.u*8| k^üai jMäer ^jveite d^H
der l^meohlchtlor her^r^^ezogcn v^erden, die sich auö ihrer Judi»
'--WDhen ^Inetelliuo^ lieraiia borul*iicii für leiHBtii-.a vorbereiten^
llieri lUit^r^'dora ini'luoo der Idee der Clri^axi^ijud eutv^lolielt
sich in der Tat ein ?ar^ netior jüdischer iypuf)^ l4«neohen^ die
i^leeeri, a«M ihre berufliche ünetcillxmg nicht nui- auB wirtnciiaft-
liehen Ciünden erfolg:t, ,:oudern dsös ani hinao ihrer A\isbilaung
auf ale eiii Ziel vrartet^ ^Qi.üchei., die wIdbüii, daes daß Lebez;^
das ihrei hnrrt, cohwer sein ?rird| die Jedoch genE erfüllt öir^d
I
von Jener i eldfteBchnft , an der ieufiestalttu:^ o laisoheu Loben^a in
ralnetina uiLßuax'*beiton, die üo viel üchsr^ieriekoiten deu ^ebcum
leiohtUbt rt'inden Iflaßt* Genau v.o vrie innerhiilb d^^^r Ghalua-^^e-
iffep;vaif; inttier wiedei" vorovujht wird> den ^^enoohen ßvmz isix erffis**
^e:*^ uiiu ilin gan» auf daa ihu f:eöt eckte Ziel uciäuö teilen, genau
so mMeete auch Joner üenttch erfaost vterdon, der nicht die Ab-
sicht hat, nach . aliistina au gehen, oondern glasibt, in Deutsch-
X^imI bloibon zu iU>nnexi oder bleiben ^u
^t
- 10 -
IX.
"Vle «Ina nun dleoe tlejinchen, dl« In i>eutEchl«id bleiben wol-
len, zu erfassen? Waoh den, Tras loh hier In laufe der «wel ?aße
gehört hfibe, foheint es ntr vvichtlg zu sein, aunaciist l' 98 tzux» tei-
len, vi« diese Mennolien Im Knhmen der Iwraciiöeiicnbildung nicht
<
au <»rrö98en sind, nif» oind nicht zn ©rraooen durch Boroheralg-
kelt, vle sie hier raRZchei. vorscnweblj« Sie oind nicht au e?foB-
0«n duroll »eile löse '^beuurc ^vrA sie sind nicht zu orfassen
durch ''•ohltHtte.keit. nie lotsten, die ole Irn^er der Bildvuigs-
arbelt in frage koramen, eind, um es rrria deutlich zu oocen. die
Berren Rßbblner, denn die Menschen, voi die oa sich handelt,
-sowohl je-^e, von &entn ich früher sprach, cAe auch jeno, die
■ ich in der ümrrahioht unp bcfii:den~ dac sind I'-enach^n unserer
Seit, Menschen, dlo in l^rer persönlichen TCinstellunc fern von
relisiöee
Cott sind und einen Gott, •*• or ihnen durch/'jMSSSBEite . redigt
und diirch 'rbblner vernltt-lt T^lrd, vexä^^n. oie imner ablehnen«
Üennohen unserer Si«»lt h.mnen nur aua d^a T-brXebnis der 2eit tind
atiii dem, wwi in ihnon aus dem letzten Jahrzehnt vorhai^den ist
erfpBi-t r erden« Sie kön.-en ntir daroi erfatfst werden, wenn ihr«-
InitlPtiV'^' n;f^'9ckt v l.rd, Versuch r? der J'elbsthllfe Gefordert wer-
den \md iht?en «er "©e s^^- düdlechen Volk ceebnet und erleichtert
wird»
X.
Die Aufgabe, die der ■^n.achoenenbtldxing hl€rr ßectellt wir
Ict außoerordentlioh, nber zu loluten heute ehei £Ü.s au IxtJend-
- 11 -
OUi'O
• üiGia :^el1:pui%\'te vor den I.April 1033, Abor nur dann, verji man
dleae arboltoiiden ^enaoh^n von dem ^ofühl der Vereinsfffljunc; und
loolierujif, In dem sie oich ale doutaohe Juden befinden, befreii
uiid ihrien zoli^t, 'Irss oio mir aln Töil Bind je .&o croooen jadl-
eohen Volke«, zu den 16 Millionen Menoclier t^ehören, ""enn nan
sie Miioiiistellt in den Krel» der ^Udiochen Arbeit erb ewegimc
der »r-lt, rem sie su einen ;^eil v-'erden jener JaJiechen Arbel-
tereclaal't, die sich aun :.:ilJioiiOii Jenpchen zufia j yetKt -dh^
oho^. Onton noch Jiiu-rüta u^jX .alUütlua» Uu dies zu
kf- :, '^-m Km: verstehen, d.r:: riiü; brechen nij.;s ait ;J0i.or .■■.Y-
kenntnlB, die in Juder.tun nvc- eii-e relioiuoe üeiaeii.icUü't sieht
und desö mm salbtet dnvon überzpurt Bell: mußs, un wieviel neior
Jude-ut-nm tü.9 nur rellcl , ? C ?l2ischnrt vriciiti- iot, jja^n, vird
man nuoh verftehon, daß», '.renr nm. 2,:5. voi. der I.oLweiidigkeit
der rennt nit^ jUdlsclier Goachichte sirrioht, es aioh niclit ao ab-
»piftlen derf, wie hlor, dasü r^an am liebsten L'OOC Jiiiu'a aurUck-
geht und wenn raan scltrer fort oclir 1/6 1 lieh ist, ^^laUbt, üur 1000
Jnhre «ua^i olegehen zu dürfe::. Jüdische Gesoliiciita diesen Krola
b9iÄbrlnf:or- kw» man nur darji, werm man von den historisohon
Abl.-^uf der ^^ce^iv^rrt r.usceht ui.d ;Ienen l'eU JUdlaoher ieachich-
t9 aunitohst behandelt;, ^er den ^^enschei: ujiserer Zeit verstand-
licher und becrelf liehen ist. IJlcht var^esaen werden dscf da-
bei die rrooße i^ede tur^ der jnditichen Arbeit erllteratur in he-
bräischer ur.d jiddischer Sprache. Diese Utoratur aueo auch
dtm deut80h-3«dleohen ^encchen sucniiclich caaacht werden, dem
aus ihr ?;ird aan Jn aia beaten erfatoen, dasa or alo judiacher
/
<i >
k '•
- 12 -
Arbeiter In Dautachlaad kaiiie isolierte l.rßChöiixUflg ist, son-
dern Teil eii.ör ftxwimBn ijüdlsclien Arbeit «-•ohRft, die überall
in der "'elt vorhanden ist»
XU
nn die jUdischo Gesellnchnft aiif dmi Wege der Brwaohr-
I
aeiioi-blXIuwg die il:r Gestellt© Aiifgabe errullen soll, oo nur
daxrn, rfirs. nie VorBtgUxlnis aufbrliigt, ftlr die Umachichtung, die
nich liüierhalb des deutoclien Jt^xlentTJüiB vollaieht. Veratandni«
dafür, daso lor orbelteiae äex^^ohf «l«** ^©^r Arbeiter gesell-
oohaftlloh elelCiitowertet werden luuno, dase er in öeselleohaft
und ;.<^beii fils ein gleichbereciitigter Faktor su gelten hat.
JDa08 er nicsht mehi' nur v)bjekt f\tr andere ist, sondern Subjekt,
das selbst tn der 'ÄaiaTieiimunß seiner interescsen hrJidelt und 8i(Si|
als glelchboreclitl^t alt ollen (inderen ivreieen der jüdischen
OeaeiiiBchaft eupl'indet. Itiir wem dera .Arbeiter in jüdiochen
Leben jene Anerkeraiung auteil v,ird, die die ..rbeiteroohaft
heute überall i*i.-iet, nur deraa körn.e:: ..ie S'pannungsoonente
iimerhnlb der j'idischexi üenellschai^ erleichtert und dem Jüdl,-
oohen i-ler-echen der ^eg B\ir Arbeit ujc^d zu einer eigenen jüdl-
eohen Arbeit er sclioTt erraöclioht werden.
26,6.34
LT« QXi^tvvXJ i«J gT» 5,f«8» p«xwuK»&inrß«i.? oriTg* ^e» goras Mr* T»?
oeneriblldune kaum Jaoalo besser vorhanden sein könnte. Kb gibt
heute unter denen, die sich beruflich uoetellen, eine auoeeror-
dentllch grosse Zahl von /Ocadenikerr., die für eine derartige Ar-
belt ßer/onnen werden können, vielleicht am besten für sie ßeelß-
net sind, weil r^e on sich selbst diesen .'rozess der Umstellung
erfahren*
Auch die düdlÄOhen Kulturbund«, die wir heute allenthalben
'haben, könnten In den Dienst einer solchen Blldunesarbeit gestellt
werden, wenn es ßellDßt, ihre .roßramßestaltune so 2u beeinflus-
sen dasa sie den besonderen Kulturbeflttrfnissen einer proletarl-
sohen Schicht ont sprechen.
II,
Zur 5
der oreanisatorlsohen Zusamenfassung der ^ttdl-
nooh
eoüen Artelti^*»i»*i*»3röCJiaft will slr
nie ernsthaft an die Frage heraneegangen »Ind, ^a, daiio wir In
dleeer ^>ace sogar eine ziemlich unglückliche to«! hatten. Die
Voreohiage lu» orear.lsator lochen 'irfa «ung, die an uns herangetra-
gen wurden, knnen von ehorafiHgen 3üdi8ohen Gewerkschaft lern, die.
- 2 -
naohdam sie ihre alto Position verloren hatten, zinGh neuen Kög-
lichkeiten etjohten. "m war richtig, daßo wir dieoeriVorcchlaßon
sehr kritisch gegentlberotanden. Kbenso richtig war o8, doeo
wir die vrildon Veroiiohe zxxr Orearxioat ion obpelehnt haben, J)amit
ollftiii aber kann mnn der Fraßo nnch der Organiaatii» nicht gerecht
v^erden. Eine Orgoniaation von judiechen Arbeitnehmern kann nicht
von oben gemacht werden, aondem nur der Srt'olr einer Initiative
sein, die von unten aua den üchiohten der ArbeitnehnersohajPt
koratnt« 1» liegt an una, diese initiative au wecken, di<i Beatre-
bungen eu fördern, ohne dase wir die Selbstständigkeit einer sol-
chen Jüdischen v^rbeitnehmervereinlgxuig allaueehr beaohranken.
X xx#
SS let hier viel von der Ideologie in der Umschichtung ge-
sprochen r Orden und von der Antwort, die ^enei: Menschen zu geben
ist, die zwar zur UciBchiolitung bereit ßiiid, aber in iHWÜschlaüd
bleiben wollen, Werji ich von deutcc^-^ydischen Krelo vcrlcrgt ha-
be, dase er diese \nt>f7ort gebe, so soll das nicht heissen, dass
ich die Verantworttjng fllr diese .irbait ablehne« ich glaube, auch
wir, die v/ir aionlstiaoli gebunden aind, olnd verpflichtet, die
Antt7ort fWr Jene zu geben, die hier bleiben, doch können wir sie
nur so geben, wie wir auf Orund unserer üesÄatJUdiacheneinst eilung
es engjfinden, ^leee Antwort kann nur getragen sein von der Uober-
zeucu:.g, dass die Juden in üeutsohlajvd nicht isoliert sind. Daas
ßle in einea viel stJtrkeren Maasse rIs es ihre Vortflhrer zugeben
>
- 3 -
iwllen^ Teile des JUd lachen Volkes alrid« '^exm daa deutsche Ju-
dentum heute ilUfe voii Juden axia dem Axislande erh^t, so liegt
4arlii nichts BeschliiaendeB, dann Jahrs ahnt elang haben deutaohe
Juden den Judöii Im Auslände ihre Hilfe darßebrncht. uxxc wenti
wir die loolatlonsQchloht, nlt der man das deutsche Judentxaa
ilnkleldet hat, durchbrechen, ergibt sich die Älögllohkelt einer
Veretär^lrung, finden wir den Weg zuolntmder. Erkennt aan das
Judentun nls eine Kinhelt, dann versteht man auch dag Palästina
vom Judentum ausserhalb Paiastina's In oeinao Sein und In seiner
Entwicklung abhanciß ist, dann weiss man auch, daes es atonietl-
sehe ilrbelt sein kann, in üeutoohlarxd zu bleiben und hl« fitr
eine T^rhaltung und irstllrkung der Jüdisch«! Gemeinschaft zu wir-
ken, -Jann weis« mari aber auch, daso man fils Jüdischer -erisch
in i>eutöohland bleiben kann, \m mitzuarbeiten an der Gestaltung
dessen^ was in ialnstina wird. Es besteht ein untrennbarer
Zusaamenhnr^ zwloohen Juden in Deutschland und i.'alrtatina,
Uur aus der c«Eielnoamen /orbelt für eine Geaundiaag der Jüd tischen
Oemelnochaft in -inlttstina und in üeutflchland ergitb oloh d!ie
ffiögliohkelt einer Antwort axif alle die Fragen, die hier ce»t.eilt
wurden, eine Antwort, wie sie aber nur von einem seiner Selbst
bevmsnten Judentim ßegeben werdan kann.
\
\ \
\
v^
Berufsumschichtung l
von
S«AdlerTBudel
Die schicksalsschweren Ereignisse der letzten Jahre
haben das deutsche Judentum gezwungen, den Fragen der Berufs-
Schichtung- und Umschichtung erhöhte Aufmerksamkeit zuzuwenden ^
Die früher von einem kleinen ilreis getragene Erkenntnis von der
l^otwendigkeit einer Aenderiing und l^ormalisierung der beruflichen
Struktur der in Deutschland lebenden Juden schien zum Gremeingut
des gesamten Judentums geworden zu sein. Anstelle dar jahrelang
gen theoretischen Auseinandersetzungen über die Möglichkeiten
einer beruflichen Umschichtung trat die drängende i^otwendigkeit
praktischer Massnahmen* Tausende Menschen aller Altersstufen
und der verschiedensten Berufe, die durch die Breignisse aus
ihrer bisherigen Tätigkeit eliminiert wiirden, bedrängten die
jüdischen Gemeinden und zentralen Organisationen, forderten Rat
imd Hilfe bei der "Umstellung auf eine andere berufliche Tätig-
keit* Unter dem Druck dieses Massenandranges wurden mit gross-
ter i3eschleimigung Beratungsstellen und Ausbildungsstätten ge-
schaffen, um wenigstens eineai Teil der zur Umschichtung dräjigeh-
den Menschen eine Möglichkeit hierzu zu geben* Den verantwort-
lichen Stellen des deutschen Judentums war es aber schon bei
Beginn dieser Arbeit klar, und dies ist wiederholt ausgesprochen
worden, dass diese aus der Zeit geborenen Kotmassnahmen nur ein
Teilgebiet der grossen Aufgabe einer wirklichen Berufsumschich-
tung sein können* Denn sinnvolle Berufsumschichtxmg mit dem
>
2).
Ziel einer Aenderiing der gesamten Beruf sstruktiir des deut sehen
Judentums kann nicht durch, Botstandamasanahmen erreicht wer-
den, sondern nior einen Jahrzehnte währenden Prozess, der von
der Umgestaltung der jüdischen Schule von der Lernschule zur
Arbeitsschule, zur Erfassung xuid Beratung der schulentlassenen
Kinder und der Verteilung und Einordnung aiif die von Juden bis-
her nicht besetzten Berufe -soweit der Zugang zu diesen durch
gesetzliche Massnahmen nicht gesperrt ist- verläuft.
Bin derartiger erfolgversprechender Versuch einer
tiefgreifenden Berufsumschichtung ist seit Beendigung des Krie-
ges -wenn auch von der Jüdischen üeffentlichkeit wenig beacha
tet- unausgesetzt bis zu den Ereignissen des Jahres 1933
dijrohgeführ-t --vor den. Mit säher Energie sind die Gemeinden zur
Errichtung und Ausbau von Berufsberatungsstellen gedrängt wor-
den, sind namentlich in Berlin tausende Kinder handwerklichen
und landwirtschaftlichen Berufen zugeführt worden. Von Jahr zu
Jahr ist die Zaiil der Kinder, die sich manuellen Berufen zu-
wandten, gestiegen imd die Zahl Derer, die sich fur kaufmänni-
sche oder freie Berufe entschieden, zurückgegangen. Die jüdi-
sche Jugend hat hier viel eher die Zeichen der Zeit ernannt
und eine Bntscheidiuig für ihre wirtschaftliche Zukunft im Sinne
praktischer Arbeit bereits zu einer Zeit getroffen, als für
viele führende Menschen des deutschen Judentums die Frage einer
beruflichen Umstellimg noch nicht aus dem Stadium theoretischer
Brv/ägungen hinausgekommen war.
3).
Diese für die wirtschaftliclie Bntwickl-ung des deutschen
Judentums so bedeutungsvolle Arbeit hat nach den Ereignissen des
Jahres 1933 einen starken Ajritrieb erhalten; sie wird jedoch von
den Schwierigkeiten, die sich bei der Ubschichtimg erwachsener
Personen ergeben, zu sehr überschattet. Das Interesse und die
Kritik, die die Ümscliichtungsmassnahinen für Erwachsene In der
jüdischen Oeffentlichkeit erfahren, scheinen fast zu einer Gefahr
für die kontinuierliche Bntwickluzig der Berufsumschichtung zu
v/erden.
I
Der Versuch, erwachsene l^enschen, die bisher kaufiaänni-
sche oder geistige Berufe ausübten, und deren Leben sich zianeist
in ganz anderen Bezirken abspielte, zu Handwerk und Landwirtschaft
überzuführen, stellte die jüdischen Gremeinden und Organisationen
vor eine aiisserordentlich schwierige Aufgabe. Vor eine Aufgabe
für die es kein Vorbild gab, für deren Erfüllung erst die geeig-
neten Wege und Methoden gesucht werden mussten, für deren prak-
tische Durchfülirung es an vorgebildeten Menschen fehlte* Ungeach-
tet aller lieser Schwierigkeiten sowie des notwendigen Aufwandes
enormer Geldmittel, die nicht ohne weiteres zur Verfügung stan-
den, kann heute trotz aller Kritik, die oft sehr leichtherzig an
den Ums Chi cht ungsmass nahmen geübt wird, doch festgestellt werden
dass, gemessen an den Möglichkeiten in der kurzen Zeit von V/z
bis 2 Jahren A-usserordentliches geleistet wurde • Rund 8 000
Menschen dürften seit dem Früh^jahr 1933 einer beruflichen Umstel-
4).
lung zugeführt worden sein. Von diesen sind ungefähr 3 500 als
Arbeiter nach Palästina ausgewandert. Die Berichte, die bisher
über ihre Einordnung im Lande vorliegen, sind alle positiv, d.h.
die Menschen, haben sich dort bewährt und in den von ihnen gewähl-
ten Berufen Lebensmöglichkeiten gefunden. Ungefähr 1 000 weitere
Umschichtler dürften in Deutschland und im europäischen Auslande
die neuerlernten Berufe ausüben, die restlichen 3 500 befinden
sich noch in der Ausbildung.
Biese zweifellos günstigen Ergebnisse konnten nux er-
zielt werden dank der iinerhörten Anstrengungen aller Stellen
die an|der Durchfuhrung der ^mschichtungsmassnabmen beteiligt
waren. Denn nur wer den Verlauf dieser Arbeit in ihren Details
kennt, kann ermessen, wieviel Mühe und Hingabe erforderlich waren
um ääs immer grösser werdenden Schwierigkeiten aus dem Wege zu
räumen und den Menschen, die unter aiosserord entlichen Opfern
sich der Berufsumschichtung unterzogen, die Erreichung ihres Zie-
les zu ermöglichen.
III.
D^wKritikeiiJdes Umschichtungswerkes, die zuweilen in
einem Teil der Jüdischen Presse ihre Stimme erheben, ist von die-
sen Schwierigkeiten wenig oder nichts bekannt; sie wissen nicht
welche Anforderungen in jedem Einzelfall an die Organisationen
und den kensohen gestellt werden und dass der Möglichkeit einer
beruflichen Umstellung enge Frenzen gezogen sind. Sie übersehen
5).
auch, dass die Zahl der umat eilung sfäliigen Menschen nicht unbe-
grenzt i3t. Je grösser die ^ahl der i«ienschen wurde, die zxir
■Umschichtung bereit waren, desto mehr zeigte es sich, dass Alter
und körperliche Konstitution diesfaiisser ordentlich erschweren.
Die Altersgrenze der zur Umschichtimg Fähigen scheint mit dem
30 igst en Lebensjahre erreicht zu sein.
Zu diesen im Wesen der Umschiohtimg liegenden Schwie-
i
rigkeiten kommen Erschwernisse der Gesetzgebung und Verwaltung,
der^ auch für die nicht ;jüdi3che 0 Öffentlichkeit ist der von den
jy.den unternommehe Versuch der Berufsumschichtung neu und ohne
Vorläufer. Die gesetzlichen Voraussetzungen hierfür sind nicht
oh2ie weiteres klar, jede neue Ausbildungsstätte erfordert be-
sondere und langwierige Verhandlungen. So sind in Berlin zahl-
reiche in der Umschichtimg befindlichen Menschen d\aroh die vor
Monaten erfolgte Schliessung der Ausbildxmgsstätten besonders
hart betroffen, 'ürotz aller Bemühimgen, bei den zuständigen
Stellen, ist es bis heute noch nicht gelungen, die A\ifhebung
der Schliessung zu erreichen und die Arbeit fortzusetzen.
IV.
Schlimmer als die Kritik, die nicht iimner auf genügen-
der Vertrautheit mit der Sache beruht, ist der Umstand, dass
manche Kreise des deutschen Judentums von einer gewissen kon-
jxmkturell-bedingten Konsolidierung beruhigt, nun glauben,
dass es an der 2eit wäre, die gesamte Frage der ^erufsumschich-
6)-
tung einer Revision zu \int erziehen. Die leichte Besserung auf
dem Arbeitsmarkt für kaufmännische Angestellte, der seit laxigem
anhaltende Mangel an kaufmännischen Lehrlingen, der keineswegs
jüdisch bedingt und ganz allgemein bemerkbar ist, scheinen will-
kommenen Anlasspu bieten, um die weitere Durchführung der Be-
rufs um Schichtung anzuzweifeln. Das Problem der Berufswahl tter
schulentlassenen Jugend wird zu einer Gegeniiberstelliing Derer,
die in Deutschland bleiben imd Derer, die auswandern wollen.
Kachdem man jahrelang sich davon überzeugen Jionnte, dass die
Juden in den kauflnänni sehen Beriifen zu stark vertreten sind,
scheint die plötzliche Sorge um geeigneten l^iachwuchs für die
von Juden in Deutschland noch besetzten Wirtschaft spositionen
doch ein wenig übereilt. Diese einseitige Betrachtungsweise
ist geeignet, die Inneren Schwierigkeiten der Beriifsumschichtung
zu vergrössern^ Hicht nur, dass bei vielen jungen Menschen
Hoffnungen auf gut bezahlte kaufmännische Stellungen geweckt
werden, deren BrflilliHig voraussichtlich ausbleiben wird, son-
dern man übersieht auch den Lauf der Entwicklung -und vergisst
allzu rasch die bitteren Erfahrungen der letzten Jahre.
Die Frage der Berufswahl der Schulentlassenen darf nicht
vom jüdisch-politischen Standpunkt aus allein betrachtet werden.
Es muss jedem Verantwortlichen klar sein, dass das deutsche
Judentimi vor der ^Notwendigkeit steht, seinen Kindern eine
berufliche Ausbildung zu geben, die es ihnen ermöglichen soll,
7).
ihren Lebensunterhalt überall in der Welt zu finden
Der -weitblickendste Vorkämpfer für die Beruf sumaohich.-
tung der Juden in Deutschland, Konsul A.M. Simon, dessen
30 igst er Todestag in diesen Tagen v4n der jüdisclien Oeffent-
lichkeit kaum beachtet wurde, schreibt in einer seiner Broschü-
ren im Dezember 1904 den Satz j
**Wo ökonomische xmd politische Umstände die Aus-
Wanderung der Juden erfordern, muss durch Breie-
hung zu körperlicher Arbeit > namentlich Bodenkultur,
die heranwachsende Generation von Jugend a\if
♦* exportfähig'* gemacht werden. ••
Konsul Simon dachte bei der For mulier iing dieses Satzes sicher
nicht daran, dass auch die i^inder des jüdischen Bürgertums in
Deutschland eines Tages gezwungen sein könnten, ^exportfähig'*
zu werden. Aber dieser vor 30 Jahren niedergeschriebene Satz
trifft auch die Situation des deutschen Judentums in der Gegen-
wart • Jugend beruflich '^ exp ort fähig *• zu machen heisst nicht,
sie zur Auswanderung zwingen, sondern heisst, sie in Berufen
ausbilden, die, soweit es sich überhaupt übersehen lässt, in
der ganzen Welt ••marktgängig'* sind*
Es besteht wohl kein Zweifel darüber, dass der einge-
engte Lebensraiam einen Teil des deutschen Judentums zur Aus-
wanderung zwingen wird. Unter den LöJidern, die für eine Bin-
wfiuiderung in Frage kommen, steht Palästina heute an erster Stelle
8).
Palästina hat Bedarf an landwirtschaftlichen imd handwerklichen
Arbeit skr alten* Bb gibt kein Argi:anent, das maui "unter diesen
Umständen ernsthaft gegen die ^iiführxang der jüdischen Jugend
zu diesen Berufen anführen könnte. Die Sorge um den kaufmänni-
I
sehen l^achwuchs, die manjetzt so oft anführt, kann an diesen
i
Feststellungen nichts ändern, weil jene, die von dieser Sorge
*
erfüllt sind, übersehen, dass nicht alle jüdischen Kinder, die
heute die Schule verlassen, die Hilfe der jüdischen Oeffentlich-
keit bei der Entscheidung über ihre Berufswahl in Anspriich neh-
men« Auch heute noch vollzieht sich in sehr vielen Fällen die
Berufswahl der schulentlassenen Kinder, bestimmt von der Bnt-
soheidimg der Eltern, namentlich jener Eltern, die in der Lage
sind, ihren Kindern eine entsprechende Ausbildung in den eige-
nen Geschäften oder bei befreimdeten Kaufleuten zu geben* Hier
ergibt sich also auf natürliche Weise bereits eine Befriedigung
des Bedürfnisses nach l^achwuchs in den kauftnännischen Berufen,
überdies sind auch bei den Berufsberatungsstellen der jüdischen
Gemeinden die Anwärter auf kauftaännische Berufe mit 20-2596 ver-
treten, wodurch sicherlich der Bedarf an 1^ achwuchs reichlich ge-
deckt ist •
dass
Es darf dabei nicht übersehen werden, /die Berufswahl
der Jugend nur bis zu einem gewissen G-rade beeinflusst werden
kann* In den Vorstellungen und Tendenzen, mit denen jede
Generation neu ins Leben tritt, findet die Beeinflussung ilire
natürlichen Grenzen, Die Ereignisse der hinter ims liegenden
9).
Jahr« sind nicht ohne Binfluss auf die Entwicklung und Ent-
scheidung unserer Kinder geblieben. In der Jugend ist ein
entschiedener Wille, mit de» bisherigen Berufstradition des
deutschen Judentums zu brechen und Berufe zu ergreifen die
zwar von der bisherigen bürgerlichen Lebenshaltung wegführen
dafür aber Erschütterungen, wie wir sie erlebt haben, in einem
gewissen Maasse ausschalten.
So berechtigt mancher Einwand gegen die Methoden \and
Massnahmen der Beruf sumschichtiang sein mag, man dient dem deut-
schen Judentum schlecht, wenn man durch allzuweit gehende He-
visionsabsichten und Auseinandersetzungen das Werk der Berufs-
umschichtung gefährdet j
• "*•—• — •
!
Bf?rtfiu/r:.iC^.iohtun ' - I^on Gebot dor ' tumle
/
Die politi chf^ -nt^^ioklunt^, der let'-cten "onnte
wirkt ^Moh ffJr da^ deutiche Jur!entur beMon^^^rn V'^rhMrjf^nin-
voll aun. Goiiellschaftl^:c*': unii poMtinrh am nn^n^n bl :ha-
rifen Ptelliin^^^n a: ^^ge .chaltnt , i^n f^3 auch in '\n\n^^r •-^ rt-
achai tliohon .:.xi 'tenz auf ^r *. r,chw8r:;tQ r^^ troffen. Neben cen
An-^^lt'^n, dif' nicht v^ohr ^ur AuaMbt Ihr^r rraxli 7.ure-
las.en werden, n^ben d^n - rztnn, fll« durch Ausic^nltmg nun
d«n ^rankenkar: nen u»d .-ntlossi. n.p:«n au:; den .^ranken^^^t ;f^rn
exT^itonzlos ij^-eworden 3ind, nf^t^-^n den stsaatliC' on und kc^x^u-
nnle'^' Bearrit^m und An^i^atellt^n, dl^^ ihm rtfll«n von • 6ite
auf iTJort^^en v^rloron hnb-^n, nteht as froar^e .eer doa jtlM-
sehen '-üttf^lntandes : .oufleiitn, knuf-Hnni che An-^ntallte^
Brnkb^Q:::te, :.,ehr(»r, Juni^akac^Mnik^^r. ^\^' a lo sind ta.t
oh na
Sub ;lntenzmittel und itohen vor d^^r Srar^ , '^'^i'^ ^^^ von nun
ab ihr i-t^ben t^pstnlton, < en L^bensi nt^^rhal* f^'*r aich und
ihr« ßn^;ohf^Tij^t,en b'^strMten sollon* lsabel ist die Ent-
wicklung auf de: Gebiete d^r ^irtsohatt ichon (il<^i h^chaltun»;
tnd drimit der .;li.: ini runß de^ Juden au^ der ".irt chaft o 'fen-
bar noch nicht b^^endet. nite Kreise doe de tch^n Judenturan
sind hout^ noch in zahlr-Mchen ?o. itionc^n untH^Turon Vorhand ^-^n,
von denen tncn nicht r^a<^on kann, '^ie ^^\t nie nooh von ec
Vor(^rftn^^unrnproz^aa »rfa^st worden»
; in rirt .chaftllche V<?r ichtunr, dar wir una in
cien'^n Tngen ^-^v^enUb'^r sehen, ist durch die Pl^t-'^lic^-Jcelt ,
\
-2-
-2-
rnit d^T sie üb^T unj h^^roin.r^lrochpn ist, t^sond^ri tr^^^i eh.
Wir k^nn^n jedoch nicht nngi^n, ^s.^g ^ir von ihr /.^*n''. unvor-
b«T«lt'n i-ntrofTf^n -ord^n sind, •ich^rlich ' r^t nlöoand v
on
ti55ch un- ;»*onf?llsohQrt di!T':c.i'^Tt ind irirt chaftlic^ v^r-
nioht^t r^erdon kennen; ufc^r in *3::if^r \^f>rantrcrtLn/-;.bf»rt3atv5n
'^r^^l^en dev, d(»i;t/rohea Jur^entuma i :t ^ ! i n T-ra;?« d^^r ^Mrt-
«c* aftlioh^n ':ntwi oklunf'; .u>it Johron rit p;r^s8tf?r Auf /»rk -
H8:;.k'"it v-rPolrt ^orden. rin r^nnrt in diona:-. .:-uho ..enhon^',
f\vf 6\e z-^lr^Mchen ubllkrftiomm d-^r wi rt;iohaftl5 ohan
ituotlon >- deut KJhen Juden, die in d^n let ton Jßhren
errichlonen sind, ^In'^.i.miaen, inibo.ondnre aler a.oh auf
7 6
l^iti^.kPlt des "'irtnc^ afti-Aunnchusoen de- Pr^i ininc^en Lnndes-
VTbQndes, inV- :!U!r: ernten '.'-1 '^-nGthcfte V-3- ? o'-e unt'U^
llO':;rrien wurden, de wlrt c^ anii oh^ 1ti>at^on zu vi>^rc^n und
alle» dir* Probl^^me, rie sich aus der ei ^^^^norrir^n B rufa-
i"^ohiohtunf der deut;;oh*^m Jucon ['-^r^.de In ilor J.nit der .Virt-
schaftRkrisa ^rr^eben ^^aben,^>im^r i.^nunf, -.U'u.fnhren. Es ist
ein trari'ches VerhänfTnia, dar,s diese V"r iam^o Zeit ^ Inats
g^plnntt-n Arbeiten, * nt'^r ^tchun^T^n und :.:ö isnahrren ::rr /nderi ng
der beruflichen Struktur des deutschen Jtdontumn ichon ,^ n
ihrnn Anfängen ^urch den katastrophalen ^u^a .Jüonbruch, den
wir in diesen Ta^-^en erleben, nb^rholt wurden. 1)1^ Arbeiten des
'^ irt chaftsausschuns^a -es Preui-slnchen Landonverbandes ' attf=»n
da*^ Tvlel, einen *ro:^.sen einheitlichen Plan ein^^r b^^rufllchtfi
Lmg'^^:taltun^^^ df's deutschen Judentums auf-^utit ^llen.
Unabhrm^:!^, \^on die.;en nunfichst th'^orpti ohen
ürrtrt^-rungen lief eit Jhr .nä 7nr die prakti^ho TWtig-
•3-
-3-
koit fiuf fi<»r: 'rebieto d*»-^ bflTuflio'-'ion Beratur p und Ur.-
nchichtun*: dor jUrli ,chpn Ju^*6nd, von der ic^prhin in BerMn
allein curch die Boruf bf^ratun^; d^r Jüdi^^chnn (emeinde vom
Johr« '924 bi;' zin: J^ihre '932 135CO jun^:e ^onnohen erfa-at
in rden, von nnen fur.t 30C0 einer b^^ruf liehen Au.ibildun^
2 ugo führt werden konnten« Schon eine MHohtige Petrachtung
d^r Beruf -.wähl ^-ioR^r 8000 T^eißt ein ^nzlich nnderes Bild
alr. da ?, da£i wir sonst boi der ^oruf ^verteilum* ä*^r Juden
'^u nehnn /*owohnt icar^n. i »r h^rrnohf^n nie' t : ohr die aka-
demi »chen, kaufri5nni .chen imd Verratt^l^rb'^rufe vor, 'sondern
tnnhr nlfi 2/3 d^r hi'^^^r «rw^hnt^n Jugendlichen '^nben Jich band-
worklichen, techni c!ien und Inn'v^irt ;chaftlichen Bcjrifon zuir.e-
wandt, li^s z«^igt un > deutlich, ^ie nehr bereitf^ frf'her die
Tendenz einer bf*rL;flichon Um ehiehtung der? nettichen Juden-
tuma, in {besondere b*^i der Jugend, zur Geltung V.ara^ und daan
wir nelbat auf den besten Wnge waren, de^ euch von unn er-r
kannten ^^belstand der Konzentrierun^; d^^r Ju'en auf ^eni^^e
Berufe durch Verteilun/' auf bish-^r von Juden nicht ergriffene
Berufe abzuhelfen, liese Arbwit h^'tte bei etwa; ruhigerer
^ntwicklung ^^icherlich zu einer V'lli^'on L-üix^entaltun^ der
Berufnstruktur des gesarten deutschen Judentums QTlmn^lch
geführt.
II.
Lie Pl^t- liohkeit des Geriohehen:^ stellt uns nur^. vor Aufi^aben
von fln^r dflrartif;on "chr'ore, dasn r:.an v^(»llnicht an df^r L'«g-
lichkeit ihror Aisfü^irunr Vi^r?: • ei i>ln kWnntP. Und df^nnooh
-4-
-^3-id
* J.
«spricht o8 V\)T den ji^esundon Sinn lu ' den :'nlbst<=trhaltunr''tr1eb
des ^^eit^c'^en JudPnturai', wonn h'-i-to schon, reni^e .oohen,
nachr?etrt dif Kf;ta atroph- übor in; heT*ini^>='broohon ist, Vv-r.'jucbt
"Ird, die :.:«glichkoi t riner lettuni- inton.iiv:!t und tätii-
anzustreben«
Woch alnd dio I.'ingH su sehr im i-Uuns, noch ntflhon V7ir
zu sehr unt-r de- Kindnok der ^Tf ii-:ni js«; dennoch abor nit; sen
wir jet t -chon zun aimneten die Jtonttrpn Pinna PI- n^n nnc^--
z^lchn^n, in ''oaion ^'ah^nn '--ir nofort (i^# notRnndn-en Arb^'iten
auf dec freviete der Berufatr. -c'^lchtunf^ in Anrriff nohr.r^n -.lisoen.
lenn darüb-r l-ste^^t irr. gesoriton doitschen Ji.'..nti... nur eine
•-'einung, na ;s, ,^(>nn Ob-rhaupt eine hettunr aus dioner riot
möglich iat, .ie nur auf d rr. '^e^g niner tiet>rolff.n^^0n und
Hieb fiehr roch voilzi^h^nden B.^ri.f sut. .chichtuni. i-=n«.
.•rfolgen -„nn, «p duroh die.« :;ohlc,:.,al..,c-hl«,:e a:= .ch^.r.t.n
eetroffen und o... d.r M-.h.rigen tehn ihr-r ■.nrt.ohoftl iohen
Po iitlon jp;nric-l-uäort wurden.
L'lo br^TU fliehe Um<^7r»M ohts mr l-«^v»
h.nd.orUichen Beruf« hi„ .nt.chi.:.n w^den. In b-i.en ,^...n
ncohl n«.h do. C.slcht:,nun.te oin.a V.rbleib.na in :.. t.cMnnd
al. auch einer M..^ander.nß .ach anderen Uindernin 2eiten
Ti aie..e .ufgabo v.war auch noch
Hehr .chFiorii; abor Inn^rhin leic't-r -rn „^r«.i,
-Lf ic t r 7:u or.fOllon f-owesen
als in nin^r Leit, in df»r nicht nur die r'Mnt.r.v,o
uur U3 0 f-Mutnohe ondorn die
irt.c.a t ,.oh in -Maer a.saPrordPntr ch .chloren -'ri e
b'^findet, in der alle L^nd^r unt-r den 'hn.fT.
wuL . aem Dorfli;a3 an Arteit:;-
cll '78' n
~5-
- 5 -
G
krüften v.u loiden haben unc ,i(?h deshalb untor de 1 ruok
d"r öl/' nnn '^rb'^lt' lo lirkf'lt rofen oin '^u-^trfl::'^!! von n«uen
Arbeit! krtifton ^ohron. l t r di«r;e. Gnr>i -^ht punkt cäI oon
wir nun fo-.totellon, ^flch« Kroiiie ?'b t' aupt. Ci'r einr? äor-
artife'fl Berufsu':; :chi<;htun;', in Pro^^o V:o.'_en. Tuntrhat cMc
genarrt" -'chul^^ntla sr>n^ Jugend i-md j^ndr Teil der Ju^rend,
der in B^^rriff ^-ar, sich aka.'^.'»cii .c'oriBeri.fon ^.uki -on:;en und
nun nicht m«hr In d"r L-ge ist, rieine fitudien fortzusetzen
bflzw. ::u beenden, ilier liert dT nichtigste Teil der in di
W«Fe 2u löitendfn Beruf nunnchichtuni:; denn, nur von der
Ju^rend aua^-ehend, k«nnen wir den Verjuch r^aohen, ur.nore
^irt:.ohaftliche Po:ntion neu auf-,ubnuen. ".^r die Ber-tun*.-
U'd Aüibildun« dor Jugendlichen, und 2i»nr f^owohl der eben
schulontlr,. ,«n.n7?tfch dcr>nl,^on, die Ihr. c.chuli .che Aun-
bUdun,: Pl«t :lich nbbr.ch..n inu.ete, rtli .aen die bi ,':«ri,:en
(rrund.fitze u: .or^r Beruf aborctunfi boatehen bleiben, d.v^l
hl^^r, .0 .s Sich ur. jun.e -.n.ch.n handelt, r_«.een M. beson-
der. ..r t.f a.htnn, da.a die nhl der P^ruf. unter .«^^
Gesichtso.nkt do^ p-^r^^nl^chen Ki^nun. ..troffen .ird • nd
da?n dir. Atr^blldun^^ attrlichst vi
aeitig und Feindlich
^rfolß'^n soll.Nr.ch ^io vor M' • nn rr^^ ^ *
vor „.u. ,on vrjr hiervon der p<>r'^??n-
lichen Situation ä^s Ju.onöUchen a. .^ehen .-d B«r. .- .,
Berutsau.blldun^ .,o K-atnlten, da s si« >. P«r.^n'- m •
des iünP'>n L'«n„», ' ^«ri^n . ichk- j t
jung n -.«n.chen, .einen München und I-o'-nun.«« -
werden.Li. .Inhratun/^ dle^^^r Gru^^oM. •
f CIO., r orurdn-itz-t wird 3iov>oriich
Hchwerer fallen als ea bi'jv,^ ._ ,, ,,
DZ ...er der leii war, denn die Tiov.!
der zur Verffhrung st^h^nd.n Lehrnellen ., . .
nunß nicht jüdischer Arbeit -«he. . ' ^^^"
Arb.it, «ber oder durch die Zin :tenüm'
•6-
\
der V'^T'iuch fT,fiTAv^t werden, von d^r perü«nlichou jitLtition
''fin •:in".eln'-'n, :?e5n«n '"«^-ni^keitpn unr^ ;Teinen bi h-rifen
JCenntni .n«n nurjA'-flhfnd, at f "6' ^ere lcur7.rrl.;tiK<'r Ki.r i '
Pnrufe zu findon, i--' ai r-h f-ei/te noch ein'» ^rwi-jue Sich^r-
hoit vor doT-f^rnd'^r Arbeit' loä/'koit blpt^^n. Konkret
i;e..r)Tochf»n hoisKt di"n z.B.: Vfirk«uf«r au:i der .■.onfo:>:ti on
zu f?o'-.neir"'rn vz-^.u chvlen, t',fir i^'net« V'^rk^'uf^r ai. ; P'^iial-
*;o ch'ifton ",u Dokoratf'brf-ü auszubilden o er Berufe -'.u 'inden,
fi'r dir» Pin orra"'^'3ener 20j»i\rlß.-'r :on .oh >"'*nif:;er .'>it -/.r
Aut:bildunK Ifmötlgt ulr, ein in meiner .^ntwicklun be,.'r if tener
5 o.Vt I6jh'hrig..r -.w-ondlicher. .n e. i-'Elle, wo oine
Hv;te"!ati .ohf Pnruf 'munbild laig .ich nicht ..««hr ?'rran^:liohf'n
l''-st, wird -r not-'-n'l • nein, die in Frage stehen Jen
f/«n'oh''n r.ir: minreiiten lo .'vift n« h-u iov.r.ifln, ('nta nie
sobrerer iCrpprlioher Arbeit jt:«wachr}en '-ind, -^n:; aa bebten
in Inn'^wirt ohaftlToh-'n BetB^eben di rch::u ''*' ren ist, robai
at.ch hi'^r die Aumioht b'^ateht, a 3 ein Teil 'ie-.er »n-ohan
flieh ■e.-n land^irt icha^ tlichen Ben fe ir.lt der ',b ic' t -iterer
Sie lunr. ?iur enden wird.
As: no*-ri''rirnten T'ird do^ Problem: dort, wo ea
sich uz. Ven^chon han-ielt, ('ie bTeit,.; aeit Jnhren in einem
Bfri.fe tftti.r wn ren (Ani''-; teilte, Jv ra-:fi''"::.ilcer,vpinsen-
eiohaftllch« Hil-'^-iberufe; unl nun nicht '>' r in diese Ver
blei '^n kennen. Au'^h 'ii^r du .3 d-r VerJ^uc'- ein^r l.m:-<t9Uuhi!
naoh der l^nfiwitt C ai'tlielien unc hfind^^rklichen :elto hin
• rfolgen, jedoch renig r r..it der Veniens einer .späteren
\
s-
äer ''n.rlichk«it <^in«»' -^^-^ir. w^n Halb itön;iU'< i% 'vobai
V^^rblü'^im/'fn '*'i ^^en i^^n'^wirt r^haft un ' ! n:-?rk b- ond-^ra
ß<=>fPrc!^Tt ^^rd'^n r::H .^en. I)l<»f=5 rMt ^n allnn 'Tillen, ii'owohl
für \lirinHr als auch f r rnen, woboi C'-^Q^^^ «i-efc \S ä1«
'4eron:iehung der ?rauon 'UiT t'^rbflichm IWt^ftk^it ^^ ^onr^rRr
bol d<^r ::u*<flnf ti.t^<»n ^^^nta?L -un un.'r^. Leberui wirl <=»?] n^o^t
ZV v^T.f^^i'on sein, .la^a di^ jl^:i.C'^nl i-^rauen viiU >tnrlc-fr
bIh bi::h^r '.itarb^it^n und z.itv>^räif^u(^n t^ü .n^n#
Slini
Auch *Kr"ä'l^ :.:ö,;11chk*' iten eine- b'^rufl^chon r^:ch~
schulurit- uni ::i3tellung der Freien in leJir vielen -ytUl^^n
wennnt.ich t;"nstlgf>r unr. l-icht'^r c!uroh:':ur':h-'^n nlr. bei
^i*
mnn"Tn«
III.
b«rufl:chpn Vrs ichichtunr i-t, dafjj? «a 1. nic'-t auf Berlin
bo c'-,r>1n'-t tl'ibt -.onlTn dip MtV^'^io^^^r a^lT (-«'«inf"
en
urrifaPfst, , in.' dan.i «'.^ von eino'- '.r-ntm I; tello curoh.iv-'ffihrt
»ird. "lohtr: Ist V'rhMnrni-'voll-r, («In jflt'.;t noch durc;h
2"r'tplitt-Ti.*.- der :r«rte, <»ürch "'ibon-und '.»,-en(M nrmier-
arboiton r.^n -«ni/t"n '.' ■i-Iio'ikf'Uen, ^1<» -orebun -find, 7u
gofnhrdon.
<!ie irr. Auftrap:?»» des -entrß Lui-h ;chm8»a ffjr \u'bai ind Hilfe
difl irt'iohart ifrn -en bforbnitet, '.nt ni:oh tiio ^ rn^iv der
-9-
\
\
-9-
Borufsur>iichiohtur;f? als einf ihrer wiohtlgyten Auf^j^aben
in Angriff Kenowen. 3o sind borf^its Xurae, in donen
NHlT^rlnnon als "u ;chnelderinnon aucigebildot rercien
sollnn, fiing'^richtet. Für die Au-ibUdun/- in der Lanr!wirt-
HChaft sind bia j'^t^^t die 3 JürU ;c'ion Grossbetrlebo :lVei saen-
aee, N^uendorf, Ahlam soweit noronH umgeritellt, da :s in
den nJich-iten Tf.^en 200 junge r.°ns-ohen riort ihr« Au.ibil-
dung begannen werden. Für 'n-ehörir." der etal .vHrarbeitenden
Berufe werden in den nöchiten Tagen Kurne eingeric'- tet , die
ihnen eine %unHt.",lichfl Au ^bildung in ihren Eorufen ermög-
lichen aollen. 2^ enso i jt an die liinriohtunr von Kursen
anderer Hand-Rrksz-eige, wie: ■«bplbeir>:en-urä polieren,
Metoll-und ^edprfJ-irben, ohorai oh Lnokleren gedacht. Ptir
Frau«n sind Kurse fir '"otot-rafie, Put^.Kacherei, N«'-erei,
Frisieren und Hr-h^inheitapf e^^e in nMohstor :^fli t vorgesehen.
Ffir all^ '.'ennchen, die von den iCinrichtunren der B-rufsum-
schiohtung ^rfa^.st rerden noUen, -erden prachkurse einfre-
afichtet, ua ihnen eine spftt^ve Au imnderung nach anderen
L^'ndern zu erloihhtorn.
Mese liinrlchtungen, die in den nnchiton Togen ihre
praktische Tätigkeit beginnen, werden r.rar -zunächst nur einen
geringen Teil der in Frage kocenden H^entjohen nrfasnen. Es
ist ab^r von unseren f infimciellen Möglichkeiten und unseren
Bemühungen abhfingig, die Schulen zu '^ordern und ein Net-,
derartiger Anstalten tiber ganz Deutschland aus-.u.pannen,
UD einen möglichst grossen Teil jtldischer rTenchen auC diesem
Vege einer beruflichen Umdchiohtuni', .-^uzuführnn.
-10-
-10-
- IV-
Allo di«9e ''n s <j n ahm'' n '.^«r^^ffn rieht d^.-; iroble
ex
wlrt^'C'-.a^tliohfn Irr ahic^-tvn^ und ..cutellnnr , vor d« das
d'HtHChp Jtr'flntun hout*? rstoht, r'^ntloi lör^en. 316 k nnen,
votr Piinsninon atufoh -nd tml rf:r -i'r'n .:in .fllmn, r^nn oich
In rnPirllo'et -^^it«::. fan^:« eino-r ,:rö;.f'r<Ti r.rhl von on c^^n
note '.'«>.Mchk«lten u d na .6 " «."o frr ihr« wirf ohaftlioh'^n
Bnr"Uh,..n,:f»n ^vfM'Tnen. Auch .Mos ni. r unt^r der Vc)rai..K.et.zun,T,
dnss r:i- von r«iterf?n ,-eort,xrnb riechen :.'a.ü3nn»- -ti V':>r :ohont
bloiten. Ab-T jolb ;t, w^nn na um ij^lin t, <]io not«?ond1ren
::inrin- tun,e<>n 2u schoffon und zu «^rhalton, t n- v^nn un--er6
B«r.iühim.'nn '^rfol^rroich sind unr' ca uns .•'^in-t, ninon erheb-
liC'.pn Tnil unap-pr jun.-en :.:on;^chen fr dio ^wmnncU^rl.nr. reif
zu naoh^m unc! sie j::. Aur.lon 'e •••n ti-- m pln ieron, r.O s«n
Tlr 1 ;cnnr davon aur.,.-.^hon, la ;s es in al ;o»-.b-r r 'Ifit un m--
l1ch ..ein rird, j^nen so:1rlen Otand wieder zu orrelchen,
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Hein, di« heute lu<n-unc horf^nunrcilos in die ::ukunf t blir^ken.
Masanahrren für die erwerbslose Jugend in Berlin
von S.Adler-Budel
^
* ^
>
Wir stehen am Beginn eines schweren Winters.
Die Erwerbslosigkeit wird wieder steigen und neue Millionen ar-
beitsfähiger und arbeitswilliger Menschen den Arbeitsämtern und
der öffentlichen und privaten Wohlfahrtspflege zuführen. Die ein-
sige Beschäftigung des Millionenköpfigen Heeres der Arbeitslosen
wird allmählich der Weg zur Stempelstelle und zu den Wohlfahrts-
ämtern, jener zermürbende und entwürdigende Weg, den auch die
Stärksten für die Dauer nicht gehen können, ohne ernstesten Scha-
den an Körper und Seele zu nehmen.
Bedeutet die ürwerbalosigkeit schon eine ausseror-
dentliche G-efahr für erwashsene und reife Menschen, um wieviel
grösser sind die Gefahren einer langandauernden Beschäf tigungs-
losigkeit ftir junge, in ihrer Entwicklung begriffene Menschen,
die entweder vor der Berufswahl stehen oder bereits wenige Jahre
einer Beschäftigung nachgegangen sind. Die Notlage der erwerbslo-
sen Jugendlichen wird in diesem Winter über die allgemeine Erwerbs
die
löaigkeit hinaus noch dadurch verstärkt, dasa auf Grund der Not-
verordnung geänderten Bestimmungen der Arbeitslosenversicherung
die Jugendlichen zum grossen Teil aus dem Genuas der Erwerbslo-
senunterstützung ausschalten sowie dadurch, dasa durch die Ver-
minderung der Freiplätze an den höheren Schulen eine grosse An-
zahl Jugendlicher, die bei der Ausaishtslosigkeit der Wirtschafts-
lage zunächst noch nicht die Absicht hatten, eine Lehr- oder Ar-
beitsstelle zu suchen, jetzt gezwungen werden, die Schule vorzei-
\n
- 2 -
tig zu verlassen und die Zahl derer, die um einen freien Ar-
beitsplatz konkurrieren, zu vergrösaern. £s ist daher zu be-
grüsaen, wenn aus dem Kreise des Reichsausschusses der jüdischan.
Jugendverbände Deutschlands der Buf nach Massnahnen dTür die er-
werbslose Jugend Berlins erhoben wird,^^ insbesondre deshalb,
weil die organisierte Jugend von sich aus die Notwendigkeit
ihrer Mitarbeit für die erwerbslosen Jugendlichen anerkennt und
bereit ist, alle Kräfte in den Dienst dieser Aufgabe zu stellen.
So wichtig und dringend auch die Notwendigkeit besonde-
rer jugendpflegerischer Massnahmen, die geeignet sind, der er-
werbslosen Jugend über eine schwere 2eit hinwegzuhelfen, sein
mag, so muss im Interesse einer wirklichen Durchführung dieser
Massnahmen davor gewarnt werden, allzugrosse Programme aufzu-
stellen und Hoffnungen zu wecken, die nicht erfüllt werden kön-
nen; denn die bisherigen Erfahrungen auf diesem besonders kom-
plizierten Gebiet der «Jugendpflege haben gezeigt, dass selbst
bei Aufwendung grosser (Geldmittel nur ein Bruchteil der Jugend-
lichen erfasst werden kann. - Stadtoberinspektor Ernst W a u • r
schätzt in einem Aufsatz im "Berliner Wohlfahrtsblatt" die Zahl
dar erwerbslosen Jugendlichen in Berlin im Alter zwischen 14 und
fil Jahren auf ungefähr ^0.000.
1) Dr. Georg Lubin3ki:*firwerbslose Jugendliche" im "Gemeindeblatt
der Jtid. Gemeinde Berlin," Sept. 1$}!
2) Stadtoberinsp.S.W a u e r: "Maßnahmen der Stadt Berlin für
die erwerbslose Jugend" ("Berliner Wohlfahrtsblatt", I.5.1931)
- 3 -
Für diese erwerbslosen Jugendlichen gab es folgende Ein-
richtungen:
24 öffentliche Einrichtungen für Knaben mit I304 Plätzen,
12 •
3 evangelische
5
3 katholische
n
•• Mädchen ••
" Knaben "
" Mädchen "
" Mädchen "
495
135
131
109
7 sonstige Einrichtungen " Knaben * 375
(Zugscharen, Bot.Kreu2,Vaterl. Frauenverein)
it
" Mädchen "
320
59 Sinrichtungen insgesamt
mit 2 867 Plätzen ,
das heisst, dass alle diese Einrichtungen zusammen nicht einmal
lOfo der erwerbslosen Jugendlichen erfassen konnten.
Seither ist die ^ahl der erwerblosen Jugendlichen wesentlich
gestiegen. Wir dürften nicht fehlgreifen, wenn wir sie am I5.
September I93I mit etwa 45.-5O.OOO beziffern. Die Einrichtungen
aber sind nicht nur nicht ausgebaut worden, sondern es besteht
die dringende Gefahr, dass sie den Sparmassnahmen der Stadt zum
Opfer fallen werden«
Für die Anzahl der in Frage kommenden erwerbslosen Jugend-
lichen stehen uns nur die Angaben des Berliner Jüdischen Ar-
beitsnachweises zur Verfügung. Wenn hier auch nicht alle erwerbs-
losen jüdischen Jugendlichen erfasst werden, so ist doch anzu-
nehmen, dass gerade jene Kreise, für die besondere jugendfürsor-
gerisohe Massnahnen notwendig sind, in diesen Angaben enthalten
sind.
- 4 -
Am 15, Septömber 1931 waren als erwerbslos gemeldet:
a) in der Berufsberatung
b) im Arbeltsnachweis:
119 männliche Jugendliche
122 weibliche ••
409 männliche
431 weibliche
inagesamt: IO8I Jugendliche
Dem Alter nach gliederten sich diese wie folgt:
a) Berufsberatung
Männlich:
Alter:
Weiblich:
46
17 Jahre
36
39
16 ••
40
25
15 "
26
9
14 "
20
119
122
b)Arb9itsnac hw e i s
47
152
131
-2i
21 Jahre
20 •
N
19
18
17
29
117
113
99
-21
409
431
Demnach aind chie I9- und 20j&hrigen stärker ala die anderen
Altersgruppen von der Erwerbslosigkeit betroffen, also gerade
jene Jugendlichen, die nach absolvierter Lehre schon einige Zeit
in Arbeit gestanden haben.
- 5 •
über die berufliche &liederung der beim Arbeitsnachweis
gemeldeten Jugendlichen gibt die nachfolgende Tabelle Aufschlusa;
- wobei zu beachten ist, dasa die bei der Berufsberatung vorge-
merkten Jugendlichen gesondert behandilt werden müssen, da sie ja
nicht als "Erwerbslose" schlechthin anzusehen sind.
Berufsgliederung der gemeldeten erwerbslosen Jugendlichen
Berufsgruppe
Männlich
Anzahl: Zusamm.
Weiblich
Anzahl: Zusammi
a) Kaufmännisch Kontor
b) Freie Berufe
c) Gewerbliche
Lager, Sxped*
Verkauf
Sinrichtung
Stenotypist«
Buchhalterin.
21
40
125
2
Bekleid.Gew»
63
Metallgew.
39
Holzgewerbe
4
Nähr. Mi tt. Gew.
28
186
21
18
55
7
224
5
23
26
330
25
ä)Hauawirtsch.
Sonatige
Ungel. Arbeit.
e)BeTuf sberatung
21
74
417
221
lli
528
20
32
431
78
122
553
Diese Zusammenstellung zeigt, daas die gewerblichen Arbei-
ter weit stärker von der Srwerbslosigkeit betroffen wurden als die
kaufmännischen Angestellten, hingegen ist die l^auer ihrer Arbeita-
losigkeit kürzer.
- 6 -
Für unsere weitere Betrachtung ist es besonlers wichtig, zu
wisean, wie lange die Erwerbslosigkeit bei den einzelnen Berufen
und Jahrgängen bereits währt. Hier zeigt uns die nachstehende Ta-
belle, dass zwar der grösste Teil der Erwerbalosen seit dem Jahre
1931 gemeldet, dass aber immerhin auch die "ahl der bereits seit
dem Jahre 1930 Gemeldeten ziemlich gross ist.
Männliche Abteilunfi^
Weibliche Abteilung
Gemeldet seit:
1929 '' I^-SO 1931. 1.H.' iQU.n.H.
2
6
i
6
Alter
Kfm. 6ew* K.
Gemeldet seit:
19^9 1<^30 -
I22II
II.
931.
G. K. G. K. 6. K. 6.
- 10
2 25 17
- 21 17
-45
17 6
26 46
16 43
18 16
3 8
2
8
19
7
2
4
22
13
6
21 J. -
20 " 1
19 H _
18 " -
17 " -
- 5 - 9 -
2 22 7 36 9
- 18 8 39 9
1 14 2 35 3
z 7 3 29 S
13 -
36 4
36 3
32 12
19 10
10 2 60 50 80 119
Kaufmännische : I88
Gewerbliche: 221
38 50
1 3 66 20 148 26 136 29
Kaufmännische: 35J
Zus.
409
Gewerbliche :
Zus.
78
429
Wenn wir uns nun nach der Art der zu treffenden Massnahmen
fragen, so müssen wir uha darüber klar sein, dass als die vernünf-
tigsten und zweckmässigsten jene anzusehen sind, die geeignet sind
den erwerbslosen Jugendlichen in seinem Berufe zu vervollkommnen
und seine Arbeitsfreude zu erhalten. Es wird daher notwendig sein,
vielleicht noch stärker als bisher von den öffentlichen Einrichtun-
gen Gebrauch zu machen und den Jugendlichen an die verschiedenen
erkstätten und Werkkurse der Stadt zu verweisen; denn eigene Werk-
stätten kommen wohl aus Mangel an Geldmitteln nicht in Pk«g«, da ihr«
Einrichtung gross« Summen erfordert.
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U SOI
UDISCHE
WOHLFAHRTSPFLEGE
UND SOZIALPOLITIK
ZEITSCH RIFT
DER ZENTRALWDHLFAHRTSSTELLE
DER DEUTSCHEN JUDEN UND DER
HAUPTSTELLE FÜR JÜDISCHE
WANDERFÜRSOROE UND ARBEITSNACHWEISE
Eugen Caspary zum Gedächtnis
BERLIN MARZ-APRIL 1931
JAHRGANG 2 NEUE FOLGE HEFT 3-4
Jüdische Wohlfahrtspflege und Sozialpolitik
vereinigt mit „Jüdische Arbeits- und Wanderfürsorge"
Zeitschrift der Zentral wohlfahrtsstelle der deutschen Juden und der
Hauptstelle für jüdische Wanderfürsorge und Arbeitsnachweise
Schriftleitung: Allgemeine Wohlfahrtspflege (einschließlich
Jugend wohl fahrt und Gesundheitefürsorge): Dr. Friedrich Ollendorff,
Sozialpolitik (und deren Grenzgebiete): Dr. Max Kreutzberger
Inhaltsverzeichnis
Seite
Eugen Caspary zum Gedächtnis 105
Aus Aufsätzen von Eugen Caspary 109
Eugen Caspary in seinem Wirken 112
Fünf Jahre Wohlfahrts- und Jugendfürsorgeamt der Jüdi-
schen Gemeinde zu Berlin, Dr. Fritz Lamm / S. Adler-Rudel 115
Ueber die Notwendigkeit einer jüdischen Sozialpolitik,
Dr. Max Kreutzberger, Berlin 131
Jüdische Darlehnskassen 139
Umschau
Aufruf der deutschen Liga der freien Wohlfahrtspflege . 151
100. Geburtstag von Pastor D. Friedrich von Bodelschwingh . . . 152
Organisation 152
Jüdische Wohlfahrtsarbeit in Schleswig-Holstein
Jugend Wohlfahrt 153
Religiöse Erziehung von Fürsorgezöglingen — Maßnahmen für ju-
gendliche Arbeitslose — Neue Bestimmungen über Kindergärten
— Vernehmung der Kindesmutter über Mehrverkehr
Gesundheits- und Erholungsfürsorge . . . 155
Arbeitsgemeinschaft Jüdische Tuberkulosefürsorge, Tätigkeits-
bericht für das Jahr 1930 — Rituelle Verpflegung jüdischer Er-
holungsheiminsassen — Erholungskuren für Logenangehörige —
Tätigkeitsbericht der jüdischen Heilstätte „Etania*' in Daves —
Arbeiterkrankenkasse in Palästina — Reichsarbeitsgemeinschaft
für Jugenderholungs- und Heilfürsorge
Wirtschaftsfürsorge 158
Erteilung von Armutszeugnissen — Beschäftigung Schwerbeschä-
digter — Produktivierung russischer Juden — Jüdische Wirt-
schaftskatastrophe in Litauen — Oeffenthche Fürsorge für Aus-
länder in Frankreich
(Fortsetzung aal der dritten Umschl&gäeite)
Eugen Caspary zum Gedächtnis
Am 7. Februar 1931 ist Eugen Caspary, Begründer und erster
Vorsitzender der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden und der
Hauptstelle für jüdische Wanderfürsorge und Arbeitsnachweise, ge-
storben. Beide Organisationen haben ihrer Trauer in einer Trauer-
feier Ausdruck gegeben, die am 26. Februar 1931 im Berliner Logen-
haus die Familie des Verstorbenen, die Mitarbeiter und Freunde aus
jüdischen und interkonfessionellen Organisationen vereinigte. Im Mit-
telpunkt der Feier stand eine Rede des gegenwärtigen Vorsitzenden
der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden, Dr. Leo Baeck,
die wir nachstehend zum Abdruck bringen.
Auch in dieser Stunde des Gedenkens, das einem Menschen sich
zuwendet, feiern wir nicht den Menschen. Wir feiern das Gute nur,
das vom Ewigen kommt und in diesem Menschen und durch ihn er-
füllt worden ist. Alles Gute hat seine Tage, in denen es lebt, und der
Mensch, der ihm ein Denken und Arbeiten weiht, steht in ihnen; er
hat in ihnen den Raum seines Wirkens, die Möglichkeit seines Voll-
bringens.
Die Zeit, in der Eugen Caspary so seine Zeit gefunden hat, war
eine Krise des deutschen Judentums. Es waren die Jahre nach dem
Kriege, nach dem weltgeschichtlichen Geschehen; durch sie sind in
Deutschland Schichten der jüdischen Gesamtheit unter die Linie des
Bürgertums herabgesunken. Bis dahin hatte der deutsche Jude dem
Bürgerstande zugehört. Es hatte einige gegeben, die darüber sich em-
porhoben, und manche, die darunter geblieben waren; aber auf das
Ganze gesehen, war der deutsche Jude im bürgerlichen Bezirk. Er
war Bürger durch den Platz seines Daseins und ebenso in der Art
seines Denkens und Empfindens. Als er zu Beginn des 19. Jahrhun-
derts aus seinem Mittelalter, aus dem Bereich der jüdischen Gasse, in
die deutsche Kultur- und Bildungsgemeinschaft eintrat, bedeutete
dies zugleich den Eintritt in das deutsche Bürgertum.
Wohl war der Jude auch im Ghetto im allgemeinen im Kreise
eines bürgerlichen Lebens gewesen. Aber ihm fehlte, was den Bürger
im eigentlichen Sinne des Wortes ausmacht; denn das Wesentliche
des Bürgers ist, daß er durch einen Besitz eine Lebenssicherheit
gewonnen hat. Lebenssicherheit, das ist das Bestimmende, das ganz
Eigentümliche des Bürgers. Was er vom Leben verlangt, ist nicht
105
zuerst eine Erfüllung des Glücks, nicht ein Reichtum an Freude, nicht
eine Höhe des Erlebnisses. Was er erhofft, und was in seinen und
seiner Kinder Tagen gegeben sein soll, ist vielmehr und vor allem
diese Sicherheit, wie sie ein Besitz verbürgt. Darin erst findet er
auch den Gehalt eines Namens. Besitz und Namen bilden für ihn eine
Einheit, sie haben, zusammen, fast kann man sagen, den Charakter
einer Firma. Wer den Besitz hat, dem kommt auch ein Name zu, und
wenn einer den Besitz verliert, dann ist auch sein Name gewisser-
maßen gelöscht. Ist der Adlige ohne Habe, so behält er doch eine
Gewißheit der Benennung und des Anspruchs von den Ahnen her; er
hat, zumindest in seinem Bewußtsein, den alten Namen auch ohne
das Geld und ohne das Gut. Wenn der Bürger seinen Besitz ein-
büßt, dann ist er namenlos geworden. Und nicht nur das, auch sein
Platz im Lande des Denkens ist ihm genommen; das Leben gibt ihm
nun keine Antwort mehr. Auch seine Weltanschauung war ihm durch
die Sicherheit gewährt, die sein Besitz ihm schenkte.
Darum war der Jude, der in der alten jüdischen Gasse lebte, so
sehr sie auch einen bürgerlichen Bezirk bedeutete, doch nicht der
Bürger. Denn er hatte nicht die Sicherheit des Daseins. In den steten
Verfolgungen, in den Vertreibungen, in dem Zwange der Wanderun-
gen hatte diese als Tatsache wie als Gedanke nie aufwachsen kön-
nen. Erst das 19. Jahrhundert hatte sie nun dem Juden Europas, we-
nigstens Mittel- und Westeuropas, gegeben; damit begann er, auch
in dem wirtschaftlich psychologischen Sinne des Wortes, ein Bürger
zu werden.
Eines schon war allerdings auch jetzt dem entgegen, daß er ganz
ein solcher Bürger wurde: Jeder Jude hat den zwiefachen Ahnherrn,
den Kaufmann, der der Vorfahr die Jahrhunderte hindurch hatte sein
müssen, und den Gelehrten, der er immer hatte sein dürfen. Oft
waren sie in einer Person vereint: der gelehrte Kaufmann oder der
dem Handel verpflichtete Gelehrte, wie ihn die jüdische Gemeinde
gekannt hat. Aber wenn auch in der Person getrennt, auch dann stan-
den sie immer beide in der Ahnenreihe. In jedem Juden, auch in dem
Kaufmann ist daher immer mehr oder weniger etwas vom Gelehrten,
von dessen Art und dessen Sehnsucht, von dessen im Grunde un-
bürgerlicher Natur. Und ein anderes wirkte vor allem dahin, daß der
Jude in seinem Denken und Sinnen nicht ganz dieser Bürger war.
Er besaß seine Religion, und in ihr, in seinem Judentum, war viel des
Unbürgerlichen. In jeder wahren Religion ist es so, denn sie kennt
und verkündet den Wert, welcher jenseits allen Preises ist, den
ewigen Wert, den, der allein vor Gott besteht. Im Judentum lebt es
so noch ganz besonders. Denn bei all seiner Diesseitigkeit, bei seinem
Realismus, mit dem es die Stunde des Jetzt und den Bezirk des Hier
fordert, in denen das Gebot erfüllt werden soll, ist es doch seit je eine
Religion des Jenseitigen, der Aufopferung für das, was über allem
Irdischen ist. Es hat von jedem, der zu seiner Gemeinde gehören
wollte, mehr Hingebung und Verzicht auch verlangt, als gemeinhin
106
beansprucht wird. Das Ertragen und Entsagen sprach hier nur zu oft
sein Wort. Etwas Heroisches kam damit, wofern er in seiner Re-
ligion lebte, in das Dasein des Juden, das bürgerlich Heroische zum
mindesten, daß er von manchem bürgerlichen Vorteil und mancher
bürgerlichen Geltung abzustehen vermochte um seiner Religion, um
Gottes willen.
Dann freilich, wenn die Religion ihm schwand, dann wurde aus
dem Bürger der Bourgeois in dem abfälligen Charakter des Wortes.
Der Bourgeois, das ist der Bürger ohne Religion. Und da im Leben
des Juden die Religion, weil sie mehr forderte, auch mehr noch
bedeutete als im Leben vieler anderer, so ist der jüdische Bürger,
wenn er seiner Religion sich enthob, noch mehr als andere, und in
Gewöhnlicherem noch, dieser Bourgeois geworden, ein Bourgeois, dem
das Gelingen in allem recht geben sollte, der, weil er den Erfolg hatte,
über alles ein Urteil zu haben glaubte, der darum für alles die fertige
Meinung bereit hatte, und dem als sein Letztes der Witz, auch der
niedrigste, jedes Heilige zu erledigen schien.
Als nun die Jahre kamen, in denen diesem Bourgeois die Habe
entsank, und mit ihr die Sicherheit, mit ihr das Denken auch, was
blieb ihm übrig? Er stand nackt und frierend in der Welt. Darum ist
diese Zeit, in der so vielen das Besitztum genommen wurde, für die
deutschen Juden eine Zeit der Krise geworden, für sie als die Bür-
ger und ganz und vor allem für den Religionslosen, für den Bour-
geois unter ihnen.
Vieler sollte sich nun die Hilfe annehmen, aber kein alter Weg
war dafür da. In der jüdischen Gemeinde des 19. Jahrhunderts hatten
sich eigentliche Wohlfahrtsaufgaben nicht beweisen können. In ihr
waren einzelne Arme, einzelne Leidende, einzelne Bedürftige. Und wo
es nur Einzelne sind, denen sich das Wohltun zuzuwenden hat, dort
tritt wohl vor viele eine Pflicht des Wohltuns hin, die auszuüben ist,
aber es eröffnet sich dort noch nicht eine Sozialpolitik. Wer sie inner-
halb der jüdischen Gemeinde des Deutschlands vor dem Kriege ver-
missen wollte, der vermißte das, was seinen Platz noch nicht haben
konnte. Sozialpolitik ist möglich und notwendig dort erst, wo es nicht
einzelne Arme, sondern eine Schicht von Armen gibt, wo nicht nur
einige hier und da nach Hilfe verlangen, sondern eine ganze Gruppe,
eine Gesamtheit in der großen Gesamtheit, des Beistandes bedarf. Erst
jetzt, als sich nach dem Ausgange des Weltkrieges mehr und mehr
eine Schicht von Besitzlosen in der deutschen Judenheit bildete, konnte
und mußte die Aufgabe der Sozialpolitik anheben.
Es ist das Verdienst Eugen Casparys, daß er als einer der Ersten
und vielleicht am lebendigsten dieses Andere und Neue erkannt hat,
daß er jetzt die Forderung einer Sozialpolitik stellte. Wir danken ihm,
daß er sich dem erschloß, und daß er das, was notwendig wurde,
durchzuführen begonnen hat. Er hat auch begriffen, daß alle Sozial-
politik eine Sozialwissenschaft voraussetzt und eine Sozialtechnik in
sich schließt. Wissenschaft kann nicht immer nur im Ehrenamte ge-
107
staltet sein und Technik nicht im Ehrenamte verwaltet werden. Wis-
senschaft und Technik fordern die Menschen, welche ihr Lernen und
ihr Können ganz einer Aufgabe widmen. Wir sind Eugen Caspary
dafür dankbar, daß er sich dafür eingesetzt hat, in jüdischen Gemein-
den Menschen heranzubilden und heranzuziehen, die sich die Wissen-
schaft und die Technik der Wohlfahrtspolitik zu eigen machten.
Wenn wir heute zurückblicken, so erkennen wir allerdings auch
gewisse Gefahren, welche hier nahetreten konnten. Sozialpolitik ver-
langt eine gewisse Weite der Erstreckung, und die deutsche jüdische
Gemeinde lebt in einer gewissen Enge des Menschenraums; wenig
mehr als eine halbe Million Juden sind in Deutschland. Wie soll
hier Sozialpolitik den Platz haben in derselben Weise und in dem-
selben Bereich wie unter den vielen Millionen evangelischer und katho-
lischer Menschen in Deutschland? Wohl ist in der deutschen Juden-
heit eine sehr große Gemeinde, hier in Berlin, aber Sozialpolitik kann
nie bloße Gemeindepolitik sein. Sie erfordert die Reichweite über das
ganze Land und auch über die Grenzen des Landes hinaus. Jüdische
Sozialpolitik, wenn sie nicht ihres Maßes bewußt ist, gerät leicht
in eine vielgeschäftige Ueberschätzung hinein, in das Gehabe des
Kleinen, der die Gewandung des Großen anlegt. Und ferner: Sozial-
politik, wie alle Politik, hat mit politischen und wirtschaftlichen Ur-
sachen und Wirkungen zu tun, Wohlfahrtsarbeit aber, die von einer
Religion ihre Kraft herholt, ein Gebot der Religion erfüllen will, sieht
vorerst nicht ein Politisches und ein Wirtschaftliches und kennt kein
Abstraktes, sondern weiß um das Persönliche, um den Menschen,
um sein Begehren und seine Not. Das ist die Gefahr der Sozialpolitik,
daß die Wolüfahrt aufhören kann, etwas zu sein, was vom Menschen
am Menschen zu erfüllen ist. Wir zollen Eugen Caspary Dank, daß
er diesen Zwiespalt empfunden hat, daß er immer die Grenzen ins
Auge faßte, in denen allein für uns Sozialpolitik möglich ist, und daß
er auch immer die Menschen aufrief und an die Menschen ge-
mahnte, an denen das Gute geübt werden soll.
Er hat dieses Gegensätzliche erkannt und als Widerspruch auch
in sich getragen. Er hat ihn in sich empfunden, und das macht nicht
zum geringsten seine Bedeutung aus. Nur der gedankenlose Mensch
ist ohne inneren Zwiespalt, ist geradlinig in allem. Denken bewirkt
auch den Widerspruch im Menschen. „Wer das Denken mehrt" —
das hat schon der Ecclesiastes ausgesprochen — „der mehrt das
Leid", mehrt den seelischen Widerspruch. Ihn hat Eugen Caspary in
sich geborgen in dem, was in ihm stark war, und ebenso in seinen
Schwächen. Und er hat auch das Geschick der Menschen, welche
Menschen von eigener Art sind, erfahren, daß sie in ihren Schwächen
oft mehr bewundert werden als in dem, was wertvoll und groß
in ihnen ist. Eugen Caspary hatte unzweifelhaft etwas vom Künstler
in sich; schon der Weg seines Berufes weist darauf hin. Jeder
Künstler, wenn nicht das Genie in ihm lebt, wenn er nicht der bewe-
gende Meister ist, steht in der Gefahr, ein Schausteller oder viel-
108
leicht ein Schauspieler zu werden, Schausteller oder Schauspieler mit
den Ränken und den Intriguen, die diesen so oft kennzeichnen. Viel-
leicht ist Eugen Caspary in schwachen Stunden im Bereich dieser
Gefahr gewesen. Aber wer ihn näher kannte, weiß es, wie bald er
dieser Gefahr doch immer wieder entgangen, daß er zuletzt doch
immer er selbst in seinem Besten geblieben ist.
Er ist es geblieben, vornehmlich auch, weil er eines besaß, den
Respekt vor dem Geiste, die Achtung vor der geistigen Bedeutung,
diesen Respekt, ohne den zumal der Bürger so leicht ein Plebejer
wird. Wenn bisweilen vielleicht in ihm der Bourgeois mit dem
echten Menschen kämpfte, dieser Bourgeois, der so leicht zum Zynis-
mus hinkommt, er hat ihn immer überwunden. Er ist der Mensch der
Idee des Guten, der Mensch des Geistes geblieben, weil er den Re-
spekt vor dem Geist hatte. Und vor allem: Er trug seine Religion
in sich. Ein Mensch der Religion kann nie ein kleinlicher Mensch
sein. Ein Mensch der Religion kann nie der bloße Bourgeois werden.
Der Mensch der Religion hat immer den großen Zug, der große Zug
siegt in ihm immer. Nicht die große Konzeption macht die Größe aus.
Große Konzeption ist oft nur das Feuilleton, das zweimal des Tages
die Wahrheit künden will, und wenn sie dann auf dem Felde der
Arbeit sich darzutun sucht, erweist sie sich nur zu bald als der Geist,
der über einem Trümmerfelde schwebt, das er bereitet hat. Größe des
Zuges, Größe des Stils liegt allein in der Größe der Gesinnung, die
um Gottes willen das Gute erfüllt, die sich an das hingibt, geduldig
und demütig, was die Zeit und was der Tag um des Guten willen,
damit es lebe, fordern. Diese Opferfähigkeit, diese Kraft unserer
Religion hat Eugen Caspary in seinen besten Stunden bewährt.
Wir feiern keinen Menschen. Aber wir sehen den Menschen vor
uns. Und das ist der beste Dank, den wir einem Menschen zollen
können: ihn zu sehen mit dem Blicke der Liebe, welcher das Beste
erkennt, ihn zu begreifen in dem, was gut und dadurch groß in ihm
war. So begehen wir diese Feierstunde, um Eugen Caspary zu sehen
und dadurch ihm dankbar zu sein.
Aus Aufsätzen von Eugen Caspary
Zedakah und Wohlfahrtspflege
„Trotz des kurzen zur Verfügung stehenden Raumes muß ich mit
dem ältesten Witz anfangen: einem Bettler, der von Rothschild (an-
dere sagen vom Kaiser Maximilian) unter Berufung auf seine Ver-
wandtschaft von Adam her eine Gabe verlangte, wurden ein paar
Pfennige gegeben — den Rest sollte er sich von seinen übrigen Ver-
wandten geben lassen. Zu derselben Konsequenz wie der reiche Geber
ist jeder genötigt, der, wo immer einer an sein Mitleid zu appellieren
109
versteht, gibt, ohne hinzusehen; denn er hat zu viele arme Verwandte.
Wer ist reich genug, für die Armen Groß-Berlins offenes Haus zu
halten? Die Bevölkerungszahl ist nicht mehr so klein, daß einfach
und in automatischer Regelung jeder Wohlhabende ein paar Arme
übernehmen kann. Die Zahl der Bedürftigen ist so groß und im Ver-
hältnis dazu die Summe, die der produktiven Wirtschaft für Wohl-
fahrtszwecke entzogen werden kann, so klein, daß planmäßig ge-
wirtschaftet werden muß. Gewiß ist es vom Standpunkt des Ge-
bers aus kein Unglück, wenn einer doppelt unterstützt wird; denn
dann hat der Empfänger immer noch nicht zu viel. Aber es ist vom
Standpunkt desjenigen Bedürftigen aus ein Unglück, dem damit etwas
entzogen wird. Wo Ueberfluß herrscht, braucht man keine Plan-
wirtschaft. Aber man muß denen, die Hilfseinrichtungen verlangen,
wo nicht erst große Formulare auszufüllen sind, in denen man Fa-
milienverhältnisse und Dinge persönlichster Art zu enthüllen hat, Hilfs-
einrichtungen, die bcsinnungs- und rückhaltlos geben, in Erinnerung
bringen, daß vorläufig immer noch mehr Bittende als Gebende auf
den Wohlfahrtsstellen erscheinen! Sollen wir — was wir leicht könn-
ten — an einem Tage unsere ganzen Mittel verausgaben, und wer
sich vordrängt, hat den Vorteil, wer zurückbleibt, das Nachsehen?
Wäre das „Zedakah"? Solange man nicht unbegrenzte Geldmittel
nachweist, kann man nicht unbegrenztes Geben verlangen. Im Inter-
esse der wahrhaft Hilfsbedürftigen — und das sind zumeist nicht
die, die am lautesten janmiern — müssen die Mittel rationalisiert
werden, muß die Bedürftigkeit geprüft werden.
Man wird sagen: Groß-Berlin ist nicht die Welt. Es gibt noch
genug kleine Gemeinden, in denen jeder Wohlhabende „seine" Armen
kennt. Warum soll man sie in die große Organisation einbeziehen?
Wir antworten: weil der Bedürftige der kleinen Stadt vor dem der
großen keinen Vorzug verdient. Jeder Arme hat das gleiche
Recht — wo und an wen er sich wendet. Alle müssen in gleicher
Weise behandelt werden — das ist das Recht der Armen.
Die Pietät? Die Zedakah? Die Mizwah?
Man wird nicht ernstlich behaupten wollen, daß die Zedakah dazu da
ist, dem Wohlhabenden ein gutes Gewissen, das befriedigende Ge-
fühl einer erfüllten Pflicht zu verschaffen. Auf die Person des Gebers
kommt es gar nicht an, nur darauf, daß dem Armen geholfen wurd.
Und zwar rationell „produktiv" geholfen wird — nicht mit
dem Almosen von ein paar Groschen. „Es gibt acht Stufen von Al-
mosengeben, eine höher als die andere; die höchste Stufe ist, w^enn
man einem Armen aus Israel, der herunterzukommen beginnt, einen
Betrag schenkt oder leiht oder ihn an einem Geschäft beteiligt oder
ihm eine Arbeit nachweist, damit er wirtschaftlich gestärkt werde und
keiner fremden Hilfe mehr bedürfe."
(Aus „Jüdische Arbeits- und Wanderfürsorge", März 1928)
110
Aus einem Brief aus Konstanz an seine Mitarbclier und die Freunde
jüdischer Wohlfahrtspflege, Februar 1 950
„Daß die ganze Grundlage unserer Wohlfahrtspflege eine sittlich-
religiöse ist, ist selbstverständlich. Die Versittlichung des Verfah-
rens in unserer organisierten Wohlfahrtspflege ist vielleicht das
schwierigste Problem und die höchste Aufgabe der sozialen Fürsorge
überhaupt. Es ist alter talmudischer Grundsatz, den Armen nicht
zu beschämen. Ja, einer unserer Weisen ging soweit, das Nicht-
geben von Almosen für besser zu erklären als ein Wohltun, das den
Armen beschämen könnte. Wie ist diese sittliche Verpflichtung, die
sich auf die Art des Gebens bezieht, mit den modernen Methoden
zu vereinigen? Soll, wie der Talmud es verlangt, öffentliche Wohl-
tätigkeit ganz ausgeschlossen sein? Niemand wird bestreiten, daß
ein solcher Radikalismus den Zweck der Zedakah heutzutage gänz-
lich vernichten würde. Die öffentliche, d. h. die organisierte Wohl-
fahrtspflege heute abschaffen, hieße Hunderttausende der ärgsten Not
verfallen lassen! Die Organisation muß eine öffentliche sein, ihre
Hilfe, ihr Eingriff muß in einer Weise erfolgen, die den Bedürftigen
in keiner Weise bloßstellt, sie muß unöffentlich und diskret sein. Es
kommt hier alles auf die Praxis des Helfers an. Er muß taktvoll
genug sein, die Organisation in den Hintergrund treten, sie den Be-
dürftigen nicht spüren zu lassen. Wenn Herr Dr. Baeck die Frage
aufwirft, ob sich nicht zuweilen die Organisation „allzu bemerklich"
zwischen Helfer und Arme einschiebe, so müssen wir gestehen, daß
wir alle nur Menschen sind und unsere Fehler haben. Unser Streben
aber und unser ernsthaftes Nachdenken ist dem Plane gewidmet, die
Organisation möglichst zu mildern und in der praktischen Hilfsarbeit
zu verdecken.
Radikaler jedoch als diese Methode, die eine Erziehung der Helfer
im sozialen und Menschheitsgeiste erfordert, scheint uns eine andere
Idee zu sein, die in jüngster Zeit herangereift ist. Ist doch der alte
Zedakahgedanke der, daß der Arme einen Anspruch auf Un-
terstützung hat, ein Recht also. Wer aber ein Recht für sich in
Anspruch nimmt, hat keinen Grund zur Scham! Wie nun, wenn man
die Hilfsbedürftigen selbst zur Mitarbeit heranzieht? Wenn man
den beschämenden Unterschied zwischen Armen und Wohltätern da-
durch verwischt, daß die Verwaltung der Organisation aus beiden
Schichten sich zusammensetzt? Dieser sozialistische Gedanke ist in
der Praxis einiger Kommunalverwaltungen vor kurzem eingeführt
worden. Er scheint uns dem alten Zedakahgedanken unserer Religion
nahe verwandt, und es besteht die ernsthafte Absicht, ihn auch in
unsere Wolilfahrtspflege, wenn man erst einige Erfahrungen damit
gemacht hat, einzuführen. Zweifellos ist der Gedanke äußerst frucht-
bar für die Erwerbslosenfürsorge, die ja bei dem gegenwärtig grassie-
renden wirtschaftlichen Antisemitismus von größter Wichtigkeit ist.
Unsere Abteilung „Arbeits- und Berufsfürsorge" soll Sorge tragen.
111
neben einer Schicht von Arbeitgebern eine beträchtliche Zahl von Stel-
lungslosen zu gewinnen, die raten und helfen.
Der Anfang eines Zusammenschlusses ist bereits gemacht. Auf
Anregung des städtischen Jugendamtes ist eine Art Gemeinsamkeit
der Vereine erfolgt, die Kinderfürsorge treiben. Alle smd freilich
nicht beigetreten, einige, weil sie befürchten, daß ein Zusammenschluß
ihre Sonderinteressen gefährdet, andere, weil sie kein gutes Gewissen
haben und sich bewußt sind, daß ihre Tätigkeit überflüssig ist. Aber
immerhin, ein Anfang ist gemacht. Hier hat die städtische Behörde
die Anregung gegeben, sollte nicht unser jüdisches Gewissen und un-
sere eigene Erkenntnis ausreichen, den begonnenen Weg fortzusetzen?"
Eugen Caspary in seinem Wirken
t
Es ist schwer, einen Menschen zu würdigen, seiner Arbeit, seinem
Werke gerecht zu werden, wenn er eben erst davongegangen. Um
wieviel mehr, wenn man jahrelang seinem Wirken verbunden, in den
großen und — wichtiger noch — den kleinen Dingen des Tages ihm
nahe war. Und dreifach schwer, wenn es sich um einen Menschen
handelt, auf den die sonst üblichen Formeln nicht passen, die sonst
gebräuchlichen Charakteristiken und Kennzeichnungen nicht anwend-
bar sind. So wird erst eine spätere Zeit, wie ständig im historischen
Geschehen, die richtigen Maßstäbe finden, ihn einordnen in ein Ge-
samtbild deutsch-jüdischen Lebens unserer Tage und damit sozialen
Wirkens und Gestaltens.
In Eugen Caspary verkörpert sich der Gestaltwandel der jüdischen
Wohlfahrtspflege der letzten Jahrzehnte. In dem Anbeginn seines
Wirkens wandelt er in den Spuren der traditionellen alten jüdischen
Armenpflege, die gekennzeichnet wird durch den Reichtum an Mitteln
und Möglichkeiten und das spärliche Vorhandensein von Elend und
Wirtschaftsnot, durch ehrenamtliche Arbeit, durch keinen jähen
Wechsel von Gebenden und Nehmenden und durch die hieraus ent-
springende besondere Meinung über Art und Gestaltung jüdisch-
sozialen Wirkens. Am Ende seines Weges steht die organisierte,
planmäßige, vielfach beamtete jüdische Sozialarbeit, steht die über
alles Maß gewachsene jüdische Not unserer Tage, steht der Wandel
der Begriffe und Methoden, die Vordringlichkeit der Wirtschafts-
umwälzung und der Wirtschaftsfragen, steht die Forderung und der
Anfang jüdisch-sozialpolitischer Arbeit. Es war ihm vergönnt, diese
Phasen nicht nur zu erleben — das wäre wenig, — , er war berufen
und wie kein anderer dazu ausersehen, diese Strukturänderung zu
fördern und sie in weitschauender Weise gegen alle Widerstände
und gestrigen Mächte zu erkämpfen. Nicht an beliebiger, unbedeu-
tender Stelle, sondern als Initiator und Führer der gesamten zentralen
112
jüdischen Wohlfahrtsarbeit Deutschlands, und in täglicher Kleinarbeit
und aufreibendem Organisationswerk im Wohlfahrtsamt der Jüdi-
schen Gemeinde zu Berlin. Als er begann: unbedeutende, ja unzu-
längliche, richtungslose Armenpflege, und als er endete: da war der
Grund gelegt zu organisierter, planmäßiger sozialer und sozialpoli-
tischer Arbeit.
Keinem Menschen ist es gegeben, im Verlauf eines kurzen, im
Vergleich zur gestellten Aufgabe allzu kurzen Lebens das Ziel, das
er sich gesetzt, die Aufgabe, die er gesehen, das Werk, das er ge-
wollt, im vollen Umfange und in seinem ganzen Ausmaße gültig für
viele oder gar für alle Zeiten zu errichten. Gewiß, vieles, was
Caspary angeregt, in die Wege geleitet oder geschaffen hat, ist un-
vollkommen, unzulänglich geblieben, trug den Keim des Endes von
Beginn an. Der Wandel der Formen war ein zu schneller, die Not
und die Forderungen des Tages unberechenbar wachsende, die Kraft
eines Mannes eben nur die Kraft eines Mannes. Aber niemand
wird ihm absprechen können, daß er nicht im Großen und Gewich-
tigen das richtige Ziel gesehen und gewollt hat, daß er nicht immer
wieder bereit war, umzulernen und hinzuzulernen.
Eugen Caspary war ein Künstler, seiner Herkunft, seiner Arbeits-
weise, seinem Wirken nach. Er war ein von der Idee des Werkes,
seines Werkes Besessener. Es gab für seine Arbeit keine zeitliche
Grenze, keinen Ruhepunkt, keinen Urlaub vom Schaffen. Innerlich
war er immer dabei, gefangen genommen, wo er sich auch örtlich
befand, er war stets in seinem Arbeitszimmer in der Rosenstraße.
Davon zeugen die Karten und Briefe aus früheren Jahren, wenn er
von Berlin fern war — und wie konnte er schreiben — , davon zeugen
die dauernden Versuche, die Arbeit zu beeinflussen, als ihn die Krank-
heit schon unrettbar gezeichnet, davon zeugen seine tragischen An-
strengungen der letzten Monate, in die Rosenstraße zurückzukehren —
behindert, gehemmt, dem Tode geweiht — doch immer wieder er-
neut unternommen. Noch in den letzten Wochen, aller Verständi-
gungsmöglichkeit beraubt, wollte er unterrichtet sein, interessierte
ihn alles, das Große und das Kleine, wenn es nur mit seiner Arbeit
in Zusammenhang stand. Viele wissen, daß der Gedanke, die Hoff-
nung, noch einmal zurückzukehren, wieder beginnen zu können, ihn
gehalten, sein Ringen um das Leben so schwer, so tragisch ge-
staltet hat.
Eugen Caspary war ein Künstler, das will heißen, er hatte eine
Gesamtkonzeption seines Wirkens, ein Gesamtbild und eine Gesamt-
schau vor dem Einzelnen und dem Besonderen. Er sah das große
Ziel jüdisch-sozialer Arbeit mit ihren entscheidenden gegenwärtigen
Erfordernissen, mit ihrem starken Einschlag sozialpolitischer und
produktiver Notwendigkeit, mit dem eigentümlichen jüdischen Gehalt
hergeleitet aus dem eigentümlichen Sosein der Stunde, in ihrer Ver-
knüpftheit und Verbundenheit mit der sozialen Lage der Juden in
113
aller Welt. Für dieses Ziel kämpfte er gegen viel Unverständnis, oft
gegen Mauern. Und er kämpfte dafür nimmermüde. Jeden Morgen
kam er an mit seinem Arbeitszettel, der mehr enthielt, als ein ein-
zelner zu leisten imstande war. Tausend Kleinigkeiten nahm er in
Angriff, aber er kehrte immer wieder zurück zu den entscheidenden
Motiven. Hier war er beharrlich gegen alle Widerstände, wenn auch
in den letzten Jahren seine Kraft oft versagte, er dem Zuviel an
gegenwärtiger Forderung nicht mehr gewachsen war.
Eugen Caspary war ein Künstler, das will heißen ein Mensch
mit seinem Widerspruch. Wenn es sich um seine Arbeit, um sein
Ziel handelte, kannte er, duldete er keine Widerstände, keine Gegen-
sätzlichkeit, war er oft ungerecht und rücksichtslos, rücksichtslos
gegen andere wie gegen sich selbst. Da konnte er jäh aufbrausen,
gute von minder guten Mitteln nicht unterscheiden. Da nahm er den
Kampf auf gegen den Gemeindevorstand, der ihm nie genug Mittel
zur Verfügung stellte, nicht schnell genug seinen Anregungen Folge
leistete, da ließ er alle Register spielen gegen die führenden Mit-
arbeiter seiner eigenen oder fremder Organisationen, die nach seinen
— des viel Aelteren — Worten vergangenen Generationen angehörten,
da konnte er seine Beamtenschaft abkanzeln, daß kein gutes Haar
an ihr zurückblicb. Niemand konnte seinen Ansprüchen voll gerecht
werden, am liebsten hätte er alles allein getan. Angefangen von der
Bewilligung einer kleinsten Summe bis zum Ankauf eines großen
Objekts, der Neuorganisation und der Reform eines ganzen Wohl-
fahrtszwciges. Jeder Brief ging durch seine Hand, zumeist mit
eigener Hand entvv^orlen, jede Bewilligung war von ihm abhängig.
So hatte einer die Kenntnis des Ganzen, mit allen Vorteilen, aber
auch mit allen Nachteilen. Nur von wenigen in der Arbeit neben
ihm Stehenden hat er Kritik vertragen, auch nur dann, wenn er Kennt-
nis, Leistung spürte. Da gab er sich offen, da breitete er seine Pläne
aus, da verlangte er rücksichtsloses ihm Zurseitestehen — da vertrug
er Widerspruch, Ratschlag, da konnte er scherzen und lachen, daß
ihm die Tränen kamen. Er war auch bis in seine letzten Jahre hinein
im Grunde immer ein jugendlicher Mensch, immer bereit zu revolu-
tionieren, neue Wege zu gehen, neue Versuche zu machen. Caspary
war nicht kleinlich: wenn ihn eine Idee, ein Schicksal, ein Mensch
gepackt hatte, da standen alle Mittel zur Verfügung, da kannte er
keine Bürokratie, keinen Einwand seines Finanzkontrolleurs.
Eugen Caspary war eine einmalige Erscheinung. Er hat ein reiches
Werk hinterlassen, das es zu bewahren, auszubauen und immer er-
neut zu errichten gilt. Vielen war er ein Vorbild jüdisch-sozialen
Wirkens in einem Wendepunkt der Zeit, der Arbeit, und wird es
bleiben — manch einem aber v/ar er mehr.
M. K.
114
Fünf Jahre Wohlfahrls- und Jugendfürsorgeamt der
Jüdischen Gemeinde zu Berlin
Dr. Fritz Lamm / S. Adler-Rudel
Die Entwicklung und der Aushau des Wohl-
fahrts- und Jugendfürsorgeamtes der Jüdischen
Gemeinde zu Berlin sind unlöslich verbunden
mit dem Namen Eugen Caspary, der als
ein Wegbereiter neuer Formen jüdischer Wohl-
fahrtspflege sich dieser Aufgabe mit all seinen
Kräften und all seinem Können hingegeben hat.
hl den Tagen unserer Trauer um ihn soll
hier versucht werden, über die letzten fünf
Jahre eines Teiles seifier Lebensarbeit zu be-
richten. Ein Bericht, den er nicht mehr er-
statten konnte, der aber Zeugnis ablegt von
dem Aufschwung und dem Umfang der Wohl-
fahrtsarbeit unserer Gemeinde, die dank der
aufopfernden und weitblickenden Arbeit Eugen
Caspary s wohl zu der größten örtlichen Wohl-
fahrtseinrichtung des europüische?i Judentums
geworden ist.
I. Organisation des Wohlfahrls- und Jugendfürsorgeamtes
Die Wolüfahrtspflege in der jüdischen Gemeinde zu Berlin, so
alt wie diese, hat im Laufe der Jahrzehnte sich wiederholt gewan-
delt. Von der von wenigen Notablen verwalteten Armenkommission
längst vergangener Zeiten bis zu dem Wohlfahrts- und Jugendfür-
sorgeamt der Gegenwart mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen und
beamteten Kräften bedurfte es mühseliger Arbeit und leidenschaft-
licher Kämpfe, in denen um die Um- und Ausgestaltung des Wohl-
fahrtswesens gerungen wurde. Versuchte doch im Laufe eines Jahr-
hunderts jede Generation den Anforderungen der Hilfsbedürftigen
im Geiste ihrer Zeit gerecht zu werden. Die Etappen dieses Weges
sind Kennzeichen der Entwicklung des Berliner Judentums, seines
wirtschaftlichen Aufstiegs, seines Niederganges und der Verarmung
weiter Kreise, wie wir sie jetzt erleben.
Die Wohlfahrtspflege der Gemeinde trägt ergänzenden Charakter,
d. h. sie ist zunächst bestrebt, dafür zu sorgen, daß die hilfsbedürf-
tigen Gemeindemitglieder ihren Rechtsanspruch auf Hilfeleistung bei
Staat und Kommune geltend machen, und tritt erst dann selbst in
Wirksamkeit, wenn alle Möglichkeiten der staatlichen und kommu-
nalen Wohlfahrtspflege erschöpft sind oder aus dringenden Grün-
den einer Ergänzung bedürfen. Trotz dieser Beschränkung, die die
Gemeinde sich bei Ausübung ihrer Wohlfahrtspflege auferlegen muß,
115
zwingt die immer größer werdende soziale Not und die wachsende
Verarmung weiter Kreise der Gemeindcmitglieder zur Aufwendung
außerordentlich hoher Geldmittel und zu unablässigem Ausbau der
Einrichtungen des Wohlfahrtsamtes, wobei zu beachten ist, daß das
Wohlfahrts- und Jugendfürsorgeamt nur einen Teil der Wohlfahrts-
aufgaben der Gemeinde umfaßt: die sogenannte offene und halb-
offene Fürsorge. Die anderen Zweige der gemeindlichen Wohlfahrts-
pflege, wie Krankenhaus, Waisenhäuser, Altersheime, Hospital, wer-
den außerhalb des Wohlfahrtsamtes verwaltet.
Auf Grund der Ende 1928 von den Gemeindebehörden durch-
geführten Neuordnung der Wolilfahrtspflege ist diese in drei Fach-
dezernate gegliedert:
1. Allgemeine Wohlfahrt,
2. Jugendwohlfahrt,
3. Arbeits- und Berufsfürsorge.
Die kollegiale Leitung des Wohlfahrtsamtes ist einem Verwal-
tungsausschuß übertragen, dem außer dem Vorsitzenden und seinem
Stellvertreter, sowie dem Dezernenten für Arbeits- und Berufsfür-
sorge ein Mitglied des Gemeindevorstandes, vier Mitglieder der Re-
präsentantenversammlung, zwei Vorsitzende der Bezirke, sowie einige
Sachverständige für besondere Fragen angehören. Diesem Ausschuß
obliegt es, die im Wohlfahrtsamt zusammengefaßte offene Fürsorge
grundsätzlich zu beeinflussen, und zwar durch Aufstellung von Richt-
linien für die gesamte Tätigkeit, Beratung des Haushaltsplanes, Ent-
gegennahme der Jahresabrechnung und Jahresberichte, Entscheidung
von grundsätzlichen Fragen und Beschwerden, Bildung von Fach-
und Unterausschüssen, Bestätigung der gewählten ehrenamtlichen
Pfleger.
Die verwaltungsmäßige Spitze des Amtes ist der Vorsitzende,
dem die allgemeine Leitung der Geschäfte und die Vertretung gegen-
über den Gemeindebehörden obliegt. Der stellvertretende Vorsitzende
ist sein ständiger Vertreter und Generaldezernent für eine Anzahl
von Gebieten besonderer Bedeutung. Dritter Dezernent ist der Leiter
der Abteilung Arbeits- und Berufsfürsorge, die aus der Angliederung
der Einrichtungen des Arbeiterfürsorgeamtes der jüdischen Organi-
sationen Deutschlands, der Arbeitsgemeinschaft der jüdischen Ar-
beitsnachweise, sowie der Berufsberatung und Lehrstellenvermitt-
lung hervorgegangen ist.
Um eine rationelle und rasch einsetzende Arbeit leisten zu kön-
nen, ist das Gebiet der jüdischen Gemeinde in 25 Wohlfahrtsbezirke
eingeteilt, teils unter Berücksichtigung der vorhandenen Synagogen,
teils im Anschluß an die städtischen Verwaltungsbezirke. In den
25 Bezirkskommissionen wirken fast 900 Gemeindemitglieder ehren-
amtlich als Pfleger und Pflegerinnen mit, sie sind die eigentlichen
Träger der praktischen Arbeit des Wohlfahrts- und Jugendfürsorge-
amtes, in der Form der Familienfürsorge. , , .
116
II. Allgemeine Wohlfahrt
A. Zusammenarbeit mit der öffentlichen und freien Wohlfahrtspflege
Bei dem ergänzenden Charakter der Gemeindevvohlfahrtspflege
im Verhältnis zur öffentlichen Fürsorge ist eine verständnisvolle Zu-
sammenarbeit zwischen beiden im Sinne der Fürsorgepflichtverord-
nung und des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes von Bedeutung, gerade
in einer Zeit, in der die Stadt Berlin infolge ihrer Finanzlage ge-
zwungen ist, Einschränkungen in ihren Bewilligungen eintreten zu
lassen. Der städtischen Wohlfahrtsdeputation und dem Verwaltungs-
ausschuß des Landesjugendamtes gehört der stellvertretende Vor-
sitzende des Wohlfahrtsamtes als Mitglied an, dem Landesjugend-
amt und den Bezirksjugendämtern je ein Rabbiner, soweit ein solcher
im Bezirk ansässig ist, ferner einzelnen Bezirksämtern und Bezirks-
kommissionen einzelne Pflegerinnen und Pfleger.
Des weiteren ist das Wohlfahrtsamt Mitglied der Berliner Wohl-
fahrtsvereinigung, d. h. der Vereinigung der freien Wohlfahrtspflege,
der außerdem Innere Mission, Caritasverband, Rotes Kreuz, sowie
der Fünfte Wohlfahrtsverband angeschlossen sind. Aus der gemein-
samen Arbeit ist ein neues wichtiges Arbeitsgebiet entstanden, das
der Sozialen Gerichtshilfe (für Erwachsene). Hatte bisher schon die
Jugendgerichtshilfe, die Gefangenen- und Entlassenenfürsorge Ge-
legenheit gegeben, sich der Straffälligen anzunehmen, um ihnen
einigermaßen die Rückkehr in geordnete Verhältnisse zu erleichteni
und ihnen zu helfen, die großen Schwierigkeiten, die sich diesem
Bestreben allenthalben entgegenstellen, zu überwinden, so geht die
Aufgabe der S. G. H. (für Erwachsene) dahin, dem Gericht für die
Hauptverhandlung ein Bild der Persönlichkeit des Angeklagten (nicht
eine Ermittlung über die Tat) zu geben und dadurch eine gerechte
Beurteilung zu ermöglichen, wie sie durch polizeiliche Feststellungen
nicht zu erreichen ist. Des weiteren werden der S. G. H., deren Träger
in Berlin das Landeswohlfahrtsamt ist, gegen Ablauf der Bewährungs-
frist Erkundigungen über die Führung des Verurteilten und bei der
Entscheidung von Gnadengesuchen über wirtschaftliche und persön-
liche Verhältnisse des Bestraften zugewiesen.
Die Zusammenarbeit mit den jüdischen Wohlfahrtsvereinen, die
in der Vorkriegszeit im engen Anschluß an die Zentralauskunfts-
stelle vor sich ging, hat nach teilweiser Ueberwindung der finanziellen
Schwierigkeiten der Nachkriegsjahre wieder eingesetzt. Sie umfaßt
die meisten größeren freiwilligen Vereinigungen, die sich mit Wohl-
fahrtspflege für Erwachsene und Jugendliche beschäftigen.
Für die Weiterentwicklung wird man sich immer an ein vor
hundert Jahren (1829) abgegebenes Urteil erinnern müssen: „Die
vielen in der Gemeinde bestehenden Wohltätigkeitsvereine, die zum
Teil ganz zwecklos geworden, zum Teil in ihren Einrichtungen und
Formen veraltet und hinter der Zeit zurückgeblieben sind, schaden
mehr als sie nützen, weil sie vereinzelt wirken und sich von den
117
erfolgten Unterstützungen keine Mitteilungen machen." Das Auf-
treten nach außen und Versuche, Mittel für einzelne Vereine durch
Festlichkeiten in auffallender Form zu gewinnen, hat zu berechtigten
Klagen Anlaß gegeben. Der Gedanke einer von gleichem Geist und
vom Ernst ihrer Aufgabe erfüllten jüdischen Fürsorge hat zu-
nächst zwei Vereine veranlaßt, neuzeitlichen Forderungen nachzu-
kommen: die 1720 gegründete Gesellschaft Hachnassath Kallah, die
mit dem Wohlfahrtsamt zusanmiengeschlossen ist, und den Verein
von 1845 zur Unterstützung von Handwerkern und Künstlern, der im
Anschluß an die Gründung des Jüdischen Museumsvereins eine Re-
vision seiner Satzung begonnen hat.
Darüber hinaus nimmt das Wohlfahrtsamt an den Arbeiten det
bei der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden gebildeten Ar-
beitsgemeinschaften für Gefährdetenfürsorge, Tuberkulose- und Er-
holungsfürsorge starken Anteil. Hieraus ergab sich die Beteiligung
an der 1926 in Düsseldorf veranstalteten Ausstellung Gesolei. Ihr
schlössen sich die Große Polizeiausstellung Berlin und eine Ausstel-
lung im Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht (1930) an. Bei
allen diesen Veranstaltungen hat das Wohlfahrtsamt die gebührende
Anerkennung gefunden, nicht zuletzt auch durch den auf der Gesolei
erstmalig in der Oeffentlichkeit vorgeführten Film „Ein Freitag-
Abend*', der die Vorzüge der offenen Fürsorge zur Darstellung
brachte.
Der Bekanntgabe der Tätigkeit in einem weiteren Kreise dient
das Mitteilungsblatt des Wohlfahrtsamtes, das seit 1929 allmonat-
lich erscheint. Es bildet eine wesentliche Ergänzung des in seinem
verfügbaren Raum allzu beschränkten Gemeindeblattes.
Der Vertiefung der Arbeit dienten neben Vorträgen in den ein-
5;elnen Bezirken eine Anzahl zusammenhängender Kurse und Vor-
tragsreihen, die zum Teil in Verbindung mit der Zentralwohlfahrts-
stelle, dem Frauenbund, der Altershilfe und der Jüdischen Kinder-
hilfe veranstaltet wurden, u, a. auch versuchsweise ein Mütterkursus,
der sich regen Zuspruchs erfreute.
In der Ausbildung zur Wohlfahrtspflegerin befindlichen Schülern
und Schülerinnen der sozialen Berufsschulen wird Gelegenheit ge-
boten, als Praktikanten sämtliche Gebiete der Tätigkeit des Wohl-
fahrtsamtes kennenzulernen.
B. Bezirke und Zentrale des Wohlfahrtsamtes
Die eigentliche praktische Arbeit des Wohlfahrtsamtes wird durch
die 25 Wohlfahrtsbezirke geleistet. Hier werden alle Fälle, die an
das Wohlfahrtsamt herankommen, durch ehrenamtliche Helfer ge-
prüft und die Art und Höhe der jeweiligen Unterstützung festge-
setzt. Im allgemeinen verfügen die Bezirke selbständig in Einzel-
fällen bis zum Betrage von 50 RM. Dort, wo höhere Beträge not-
wendig sind, werden sie nach nochmaliger Prüfung von der Zentrale
118
des Wolilfahrtsamtes bewilligt. Die Zuwendungen an die Bezirke
beliefen sich im Jahre
1926 auf RM. 300 000.—,
1927 auf RM. 285 000.—
1928 auf RM. 300 000.—,
1929 auf RM. 375 000.—,
1930 auf RM. 345 000.—.
Darüber hinaus sammeln die Bezirke selbständig für ihre Hilfs-
bedürftigen, und zwar sowohl Geldmittel als auch Sachspenden, na-
mentlich zu den Feiertagen, insbesondere aber zu Chanukah, wo fast
^eder Bezirk den Versuch macht, aus seinen Sammlungen Kinder und
ErvVachsene für den Winter einzukleiden. Die Verteilung der Zu-
wendungen an die Bezirke schwankt zwischen 500. — bis 2300. — RM.
monatlich. Sie richtet sich nach Umfang und Lage des Bezirkes.
Die Zahl der von den Bezirken zu Unterstützenden ist in ständiger
Steigerung begriffen. Im Jahresdurchschnitt sind 4000 Familien mit
20 000 Köpfen und 4500 Einzelpersonen unterstützt worden. In diesen
Zahlen sind die von der Fürsorgestelle für Obdachlose und Durch-
wanderer Unterstützten nicht inbegriffen. Neben den Einzelunter-
stützungen wurden von verschiedenen Bezirken noch Sondereinrich-
tungen wie Küchen, Kinderhorte, Kindergärten, Jugendgruppen und
Abendheime geschaffen. Diese Einrichtungen sind untergebracht in:
Neue Königstr. 5/6: Büro, Sitzungsraum, Kinderhort, Jugendgruppen,
Blankenfeldcr Str. 10: Büro, Abendheim,
Ackerstr. 14/15: Büro, Abendheim, Kindergarten,
Metzer Str. 1: Büro, Sitzungsraum, Abendheim, Jugendheim,
Finowstr. 30 (Lichtbg.) : Büro, Sitzungsraum, Jugendgruppen, Küche,
W, Pfalzburger Str. 62: Küche, Abendheim,
NW, Claudiusstr. 7: Küche,
W, Münchener Str. 37: Küche, Warme Stube,
W, Schmargendorfer Str.: Küche, Sitzungsraum, Büro, Kindergarten,
N, Gropiusstr.: Büro, Abendheim,
N, Rosenthaler Str. 40/41: Bezirk, Jugendheim.
Die Zentrale des Wohlfahrtsamtes ist, wie oben bereits erwähnt,
zuständig für Bewilligungen über 50. — RM., ferner für alle Dar-
lehnssachen, Stipendien, Brautausstattungen (Hachnassath Kallah) und
für Sonderzuwendungen, wie z. B. Speisung (Pcssach), Feuerung.
Im einzelnen gestalteten sich die Zuwendungen der Zentrale in
ihren einzelnen Abteilungen wie folgt:
1926 1927 1928 1929 1930
Allgem Unterstützungen . . RM 84 000 9H 000 100 000 118 000 142 000
Ernährung ....... RM 115000 42500 40000 41000 41 OOO
Feuerung RM — 25 000 26 000 18 000 22 000
C. Etat des Wohlfahrtsamtes
Die Gesamtausgaben des Wohlfahrts- und Jugendfürsorgeamtes
beliefen sich 1926 auf RM. 1297 500.—,
1927 auf RM. 1304 700.—,
119
1928 auf RM. 1344135.—,
1929 auf RM. 1438 000 —
1930 auf RM. 1594 00o!— .
Aus ihnen wurden die im folgenden aufgeführten Einzelzweige
bestritten. Dabei ist zu bemerken, daß die Einnahmen aus Stiftungs-
mitteln nach den Verlusten der Inflationsjahre eine starke Steigerung
erfahren haben, weil einmal die Wohlfahrtsrente des Reiches in Kraft
getreten ist, sodann aber vor allem deshalb, weil die Gemeinde selbst
einen Aufwertungsfonds geschaffen hat, der jährlich ein erhöhtes Ein-
kommen zu verzeichnen hat.
D. Stiftungen
Die Erträgnisse der 15 vom Wohlfahrtsamt verwalteten Stiftun-
gen, die zumeist satzungsgemäß für Familienangehörige bestimmt
sind, sind trotz der vom Reiche gewährten Wohlfahrtszuschüsse
und des Aufwertungsfonds der Gemeinde verhältnismäßig gering. Im
Laufe der letzten fünf Jahre sind der Gemeinde zahlreiche Stiftungen
für verschiedene Wohlfahrtszwecke zugeflossen, wie die Stiftung des
verstorbenen Justizrats Max Salinger, welcher der Gemeinde eine
große Erbschaft hinterlassen hat, deren Zinsen zum Teil für deutsche
Gelehrte, Künstler, Schriftsteller, Techniker und Studierende jüdi-
schen Glaubens, im übrigen nach Verfügung des Gemeindevorstandes
zu verwenden sind; sodann die Stiftung von Dr. Viktor Mannheimer
für jüdische Studierende, ferner die Zuwendung des verstorbenen
Rentiers Josef Horwitz, aus der zur Unterstützung bedürftiger Mitr
glieder der Gemeinde eine Gebrüder Horwitz-Stiftung errichtet wer-
den soll; die Schenkung von Viktor Emanuel, bestehend aus drei
Grundstücken in der Greifswalder Straße, und schließlich aus der
Erbschaft von Alex Heimann und dessen verstorbener Ehefrau ein
Grundstück in der Solmsstraße. lieber den Verwendungszweck des
Zinserträgnisses der beiden letztgenannten Zuwendungen ist eine Be-
stimmung noch nicht getroffen. Die Gemeinde selbst hat anläßlich
des 70. Geburtstages von Leopold Badt (14. April 1928) eine „Leo-
pold-Badt-Stiftung" zugunsten des neuen Altersheims der Gemeinde
errichtet, zu welcher die Gemeinde als Grundstock einen Betrag von
30 000 RM. bewilligte, ferner aus Anlaß des 70. Geburtstages von
Rabbiner Dr. Weiße eine „Samson- Weiße-Stiftung" mit einem Grund-
kapital von 10 000 RM. für Studierende der jüdischen Theologie und
Gelehrte, zu deren Kurator auf Lebenszeit Herr Rabbiner Dr. Weiße
bestellt wurde.
E. Arten der Unterstützungen
Zu den allgemeinen Unterstützungen gehören u. a. die Bewilligung
von Stipendien an Studierende, die in Zusammenarbeit mit dem
„Hüfsverein für jüdische Studierende", dem „Hüfsverein der deut-
schen Juden" und den studentischen Verbindungen erfolgt, die Zu-
wendungen an die „Mensa academica judaica", die nunmehr, abge-
120
sehen von einem Zuschuß aus allgemeinen Gemeindemitteln, in der
Lage ist, die Speisung selbst durchzuführen, ferner, in Verbindung
mit der Gesellschaft „Hachnassath Kallah", Beihilfen zur Ehe-
schließung.
Die Unterstützungen auf dem Gebiete des Ernährungs-
wesens bestehen im wesentlichen in der Pessach Versorgung, die im
Jahre 1926 etwa 35 000 RM. beanspruchte, im Jahre 1929 33 500 RM.
für 3400 Familien mit 9500 Köpfen und 1750 Einzelpersonen, im
Jahre 1930 32 000 RM. Für Belieferung mit Lebensmitteln konnte
wiederum mit Hilfe der Bezirke in großem Umfange gesorgt werden.
Die Bezirke bemühten sich ferner um die Veranstaltung von Seder-
Abenden, die an elf verschiedenen Stellen innerhalb Berlins statt-
fanden und sich eines regen Besuches erfreuten. Eine starke Inan-
spruchnahme des Wohlfahrtsetats bedeutet ferner die Gefangenen-
speisung zu Pessach, zu der für das Untersuchungsgefängnis Moabit
die Küche des „Heimathauses", Gormannstraße, benutzt wird, wäh-
rend das Gefängnis in Plötzensee eine eigene Pessachküche, für die
die Gemeinde die Lebensmittel liefert, besitzt. Die Insassen der
städtischen und sonstigen nichtjüdischen Kranken- und Pflegeanstalten
werden ebenfalls mit Mazzoth und ritueller Speisung bedacht.
Die sechs Kücheneinrichtungen in den Bezirken bieten den in der
Umgebung wohnenden Bedürftigen die Möglichkeit, eine kräftige
Mahlzeit zu einem geringen Preise, unter Umständen unentgeltlich,
einzunehmen. Einzelne Verwaltungsbezirke der Stadt Berlin haben
die Notwendigkeit dieser Küchen anerkannt und gewähren Zuschüsse.
Es werden jährlich etwa 265 000 Portionen verabreicht.
Für Feuerung werden jährlich durchschnittlich 9000 Zentner
Kohlen im Betrage von 20 000 RM. angeschafft. Davon werden
8500 Zentner an Bedürftige verteilt, während der Rest für Kinder-
heime und Kindergärten verbraucht wird.
Warme Stuben wurden in verschiedenen Gegenden einge-
richtet. Den Besuchern, in der Hauptsache alleinstehenden Bedürf-
tigen, wurde durch Zeitungslektüre und Abgabe von warmen Ge-
tränken der Aufenthalt angenehm gestaltet. In den Wintermonaten
1928/29 ist infolge des starken Frostes eine Sonderabgabe von Kohlen
verabreicht worden. In allen für die Wohlfahrtspflege zur Verfügung
stehenden Räumen wurde der Aufenthalt zur Erwärmung gestattet.
Auf dem Gebiete der W ohnungsfürsorge war die Tätig-
keit des Wohlfahrtsamtes durch die Zwangswirtschaft naturgemäß
gehemmt. Nur in vereinzelten Fällen war es möglich, mit Hilfe des
Wohnungsamtes eine gesunde Unterkunft zu beschaffen. Im allge-
meinen mußte man sich, besonders in kinderreichen Familien, auf die
Beaufsichtigung der Kinder in bezug auf die Schlafgelegenheiten, so-
wie auf die möglichst gesunde Unterbringung am Tage beschränken.
Bettstellen, Betten und Bettwäsche wurden im Bedarfsfall beschafft;
für die Unterbringung in die Tagesstätten der Gemeinde, sowie die
der privaten Organisationen ist Sorge getragen worden.
121
in. Jugeiidwohlfahrt
Die Jugcndwohlfahrt, die vom Wohlfahrtsamt als Jugendfürsorge-
amt ausgeübt wird, erstreckt sich auf Beschaffung von Pflegcstellen
und deren Beaufsichtigung, Anstaltsfürsorge für Kinder, Schaffung
von Tageseinrichtungen, auf die Führung der Sammelvormundschaft,
Adoptionen, Gefährdetenfürsorge, Fürsorgeerziehung und Schutz-
aufsieht.
A. Pflegcstellen und Anstaltsunterbringung
Dort, wo die Unterbringung in eine Tagespflegestelle oder die
Unterbringung in Kindergärten oder Horten aus erzieherischen oder
hygienischen Momenten nicht ausreicht, setzt die Dauerunterbringung,
und zwar in einer Familie oder in einer Anstalt ein. Im Jahre 1926
wurden durchschnittlich im Monat 380 Kinder verteilt auf 27 An-
stalten, und 120 Kinder in 80 Pflegestellen, 1929 in 23 Heimen
300 Kinder, in 108 Familien 150 Kinder versorgt. Von diesen 300
Heimkindern mußten infolge geistiger Schwäche 25 in das Heim für
zurückgebliebene Kinder, infolge Gefährdung, z. T. auch wegen gei-
stiger Minderwertigkeit 19 Zöglinge Spezialheimen überwiesen wer-
den. 46 Zöglinge wurden entsprechend ihren Fähigkeiten für ihren
späteren Beruf vorbereitet.
Die Ausgaben hierfür betragen monatlich etwa 24 000 RM. Um
möglichst jedes jüdische Kind, das einer besonderen Versorgung
bedarf, auch rechtzeitig zu erfassen, sind die Gemeindeschwestern
beauftragt, regelmäßige Besuche in Entbindungs- und Wöchnerinnen-
heimen vorzunehmen und die Geburt jüdischer Kinder zu ermitteln.
Hierdurch kommt die Gemeinde in die Lage, schon im aller-
frühesten Kindesalter darauf zu achten, daß nicht eine andere, d. h.
nichtjüdische Unterbringung erfolgt. Des weiteren werden die städti-
schen Waisenhäuser ständig zum Zwecke der Feststellung der Be-
legungsziffer der jüdischen Kinder besucht, die anderweitige jüdische
Unterbringung nach Möglichkeit durchgeführt. In Ergänzung der Zu-
schüsse der Stadt und anderer verpflichteter Stellen werden in vielen
Fällen Beihilfen bis nach vollendeter Ausbildung der Kinder zur
Verfügung gestellt.
B. Tagescinrichtungen
Die Gemeinde kann zehn dieser Einrichtungen (Kindergärten und
-horte) aufweisen, die privaten Organisationen fünf. Insgesamt werden
hierdurch täglich etwa 700 Kinder erfaßt, für die die Gemeinde zum
Teil ganz, zum Teil durch geldliche Zuschüsse sorgt. Der Gemeinde-
zuschuß belief sich während der Geschäftsjahre 1926—29 auf etwa
75 000 RM. jährlich, für das Jahr 1930 auf 86 0OÜ RM.
C. Sammelvormundschaft
Seit dem Gründungstage der Sammelvormundschaft (1. Oktober
1913) sind von ihr die Angelegenheiten von 2581 Mündeln behandelt
worden.
122
Nach dem Stande vom 1. Juni 1930 wurde ausgeübt:
a) Vormundschaft, d. h. die volle gesetzliche Vertretung, bei
unehelichen Kindern eingeschränkt durch das Personensorge-
recht der Mutter, für 277 uneheliche deutsche, 96 uneheliche aus-
ländische Kinder, ferner bei 62 ehelichen deutschen, 36 ehelichen
ausländischen Waisenkindern;
b) Pflegschaft, d. h. die Vertretung der Mündel in einzelnen
Angelegenheiten, in der Mehrzahl zur Wahrnehmung der Unter-
'" haltsansprüche gegen den ehelichen Vater oder des Personen-
sorgerechts, das den Eltern durch Gerichtsbeschluß entzogen ist,
für 1 uneheliches deutsches Kind, 16 uneheliche ausländische,
169 eheliche deutsche, 49 eheliche ausländische Kinder;
c) Beistandschaft, d. h. die Unterstützung der verwitweten
Mutter bei der Erziehung der Kinder, für 66 eheliche deutsehe,
4 eheliche ausländische Kinder;
d) die persönliche Sorge, d. h. die Sorge für die Kinder aus
rituellen Ehen, die mangels erfüllter gesetzlicher Eheschließungs-
formen als unehelich gelten, für 373 uneheliche ausländische
Kinder.
Die Zahl der zu betreuenden unehelichen Mündel ist nicht gestiegen,
zumal bei unehelichen Neugeborenen deutscher Staatsangehörigkeit
zunächst auf Grund des Reichsjugendwohlfahrtsgesetzes die städtische
Amtsvormundschaft Vormund wird, und es erst der Verhandlung im
Einzelfall bedarf, damit die Stadt die Vormundschaft abgibt. Sie
tut es in der Regel, wenn die Unterhaltsfrage erledigt ist. Sodann
hat erfahrungsgemäß die Zahl der unehelichen Kinder überhaupt
abgenommen.
Im Verhältnis hierzu sind die ehelichen Vormundschaften und
Pflegschaften gestiegen. Der Lage der Kinder aus geschiedenen Ehen
und derjenigen, deren Eltern sich im Scheidungsprozeß befinden, wird
jetzt auf Grund einer Verfügung des Justizministers erhöhte Auf-
merksamkeit geschenkt. Stark ist die Zahl der Pflegschaften zur
Wahrnehmung der Unterhaltsansprüche gegen eheliche Väter.
Die persönliche Sorge (ohne gerichtlichen Beschluß) umfaßt die
Kinder von Eltern ausländischer Staatsangehörigkeit, die eine staats-
gesetzlich gültige Ehe nicht eingegangen sind, daher als unehelich
gelten, für die aber — da sie sich meist auf Grund ritueller Ehe-
schließung als Eheleute betrachten und ehelich zusammenleben — die
Einleitung gesetzlicher Maßnahmen nicht erforderlich erscheint. Die
Zahl von 47 Legitimationen unehelicher ausländischer Kinder durch
nachfolgende Ehen von Eltern zeigt, daß die Bestrebungen, eine ge-
setzlich gültige Ehe herbeizuführen, besonderer Förderung verdienen.
Die Zahl der Erwachsenen (volljährige Mündel), die wegen Gei-
steskrankheit oder Geistesschwäche entmündigt und daher unter Vor-
mundschaft oder Pflegschaft gestellt wurden, betrug 8 bzw. 11.
Die persönliche Fürsorge für alle Mündel erfolgt durch die Be-
zirke im Wege der Familienfürsorge.
123
D. Adoptionen
Im Jahre 1929 sind sechs Adoptionen zustandegekommen. Die
Zahl der Elternmeldungcn überstieg zwar die Zahl der Kindermel-
dungen, aber die Arbeit muß nach wie vor mit größter Vorsicht und
Zurückhaltung ausgeführt werden, um die Zukunft der zu adoptie-
renden Kinder so weit als möglich sicherzustellen.
E. Gefährdetenfürsorge
In der offenen Fürsorge wurde die Zusammenarbeit mit dem
städtischen Pflegeamt intensiviert. Es wurde der Gemeinde
insbesondere die Schutzaufsicht über diejenigen Frauen über-
tragen, die in ihre Berliner Wohnungen entlassen wurden. Es handelte
sich 1929 um etwa 10 Neuangemeldete; in einem Falle wurde eine
Verschickung durchgeführt, in mehreren Fällen wurden Ausbildungs-
zuschüsse bewilligt. Bei jüngeren Mädchen scheint diese Art der
Hilfe am ehesten Aussicht auf Erfolg zu bieten.
Das Zufluchtsheim für Frauen und Mädchen, Elsasser Str. 11,
wurde im Jahre 1929 von 176 (1928: 117) Hilfsbedürftigen in An-
spruch genommen. Durch die andauernde Verschlechterung der Wirt-
schaftslage war es immer schwieriger, schnell Arbeit zu vermitteln,
der Aufenthalt ist daher immer noch länger als erwünscht. In un-
verändert starker Weise mußte das Heim aus dem Kranlcenhaus
Entlassene aufnehmen und ihnen für die Zeit der völligen Ausheilung
zur Verfügung stehen. Dagegen ist nur eine zur Entlassung gekom-
mene Strafgefangene im Jahre 1929 zur Aufnahme gekommen. Von
den aufgenommenen 176 Mädchen und Frauen waren: Lehrerinnen 2,
Klavierlehrerin 1, Schneiderinnen 3, Kindcrfräulein 15, Schriftstel-
lerin 1, Malerin 1, Buchhalterinnen 2, Verkäuferinnen 6, Maniküre 1,
Bardame 1, Lehrlinge 6, Durchreisende 35, Hausangestellte 77, Be-
rufsunfähige 20.
F. Fürsorgeerziehung und Schutzaufsicht
Auf dem Gebiete der Fürsorgeerziehung und Schutzauf-
sicht erfolgt engste Zusammenarbeit mit dem Landesjugendamt
und den Bezirksjugendämtern. Die Bezirksjugendämter nehmen nicht
in allen jüdischen Fällen die Mitarbeit der Gemeinde in Anspruch,
hingegen ist die Zusammenarbeit mit den Fürsorgeerziehungsbehörden
derart geregelt, daß alle aus Fürsorgeheimen zur Entlassung kom-
menden jüdischen Jugendlichen in die Schutzaufsicht der Gemeinde
kommen. Erwähnung verdient die Beziehung zum Jüdischen Ju-
gend- und Lehrheim in Wolzig, das Gewähr dafür bietet, daß die
Fürsorgeerziehung für männliche Jugendliche nach modernen Grund-
sätzen durchgeführt wird, und um dessen Einrichtung und Ausgestal-
tung Eugen Caspary sich besonders verdient gemacht hat.
IV. Gesundheitsfürsorge
. Die Gesundheitsfürsorge erstreckt sich auf Kinder, Jugendliche
und auch auf Erwachsene.
124
A. Gesundheitsfürsorge für Kinder
In mehreren Wohlfahrtsbezirken finden in regelmäßigen Ab-
ständen ärztliche Sprechstunden, in denen die Kinder be-
obachtet werden, statt. Erweist sich eine ärztliche Behand-
lung als notwendig, so wird für die Ueberweisung an die zustän-
digen Kassenärzte oder an die eigens hierfür eingerichteten Insti-
tute (Jüdische Kinderhilfe, Charite) Sorge getragen.
Die Auswahl der in die Kur- und in die Erholungsheime zu ent-
sendenden Kinder erfolgt auf Grund der in den Sprechstunden ge-
machten Beobachtungen. Nach dem Etat standen 600 000 RM. (1926
bis 1929) für diese Zwecke zur Verfügung. Zuschüsse wurden ferner
bereitgestellt für die geschlossene Entsendung von Heimkindern.
Die Gemeinde besitzt in Pacht das Heim in Miersdorf (mit 30 Plät-
zen), in eigener Verwaltung das Erholungsheim in Elmen (mit 40 Bet-
ten), das von dem „Verein Jüdisches Kindergenesungsheim, Berlin
E. V.-Solbad Elmen" in dankenswerter Weise der Gemeinde über-
eignet worden ist.
Neu ist für die letzten Jahre die Idee der Durchführung der ört-
liöheu Erholungsfürsorge. Auf dem Grundstück des Jüdischen Kran-
kenhauses wird unter fachmännischer Leitung seit zwei Jahren eine
Luftkur durchgeführt. Die Kinder finden sich in den Morgenstunden
ein und verbleiben bis zum Abend. Sie erhalten drei Mahlzeiten,
müssen je nach ärztlicher Vorschrift Liegekuren durchführen und sich
in der übrigen Zeit durch Spiel Bewegung verschaffen. Die hierdurch
erzielten körperlichen Fortschritte sind recht günstig.
Für die großen Ferien werden in den Außenbezirken Groß-Berlins
Tagesstätten im Freien gepachtet, die auch aus pädagogischen Ge-
sichtspunkten von besonderer Bedeutung sind. Nicht allein das erho-
lungsbedürftige Kind kommt für diese Tagesstätten in Betracht, son-
dern auch das für die Ferien völlig unbeaufsichtigte Kind.
Verschickt wurden:
a) in Kurheime im Jahre durchschnittlich etwa 830 Kinder mit 36 657
Verpflegungstagen ;
b) in Erholungsheime etwa 100 Kinder mit 8400 Verpflegungs-
tagen;
c) in die Luftkurhalle im Jahre etwa 155 Kinder;
d) in die Tageskolonien etwa 800 Kinder.
B. Gesundheitsfürsorge für Erwachsene
Für Gesundheitsfürsorge für Erwachsene standen 175 000 RM. in
den Etatsjahren 1926 bis 1929 zur Verfügung. Mit Hilfe der „Neuen
Poliklinik" der Jüdischen Gemeinde, die als vertrauensärztliche Stelle
fungierte, erfolgte die Auswahl der Patienten in die Kur- und Er-
holungsheime. Für erholungsbedürftige Frauen und Mädchen woirde
das „Jüdische Genesungsheim" in Lehnitz, eine Stiftung von Louis
und Rosa Sachs, das der Gemeinde von dem „Verein Jüdisches Ge-
nesungsheim, Berlin E. V." übereignet worden ist, in Anspruch ge-
125
nommen. Als Tagessatz wird 3.— RM. gefordert. Je nach Lage
der wirtschaftlichen Verhältnisse erfolgt die Aufnahme zu ermäiSig-
tem Preise oder auch unentgeltlich.
Verpflegt wurden 1926 287 Patienten,
1927 275 Patienten,
1928 287 Patienten,
1929 349 Patienten.
Die Kurverschickungen erfolgen in vielen Fällen gemeinsam mit
den städtischen Gesundheitsämtern. Schwierigkeiten ergaben sich nur
bei ausländischen Antragstellern, für die das Wohlfahrtsamt der Ge-
meinde zum Teil sämtliche Kosten selbst tragen mußte. Ein Teil
der Gesuche wurde mit Erfolg an die Reichsversicherung für Ange-
stellte, die Landesversicherungsanstalt und die Krankenkassen weiter-
geleitet. Die Anträge zur Verschickung von Tuberkulösen sind zu-
meist mit Unterstützung der „Arbeitsgemeinschaft für jüdische Tuber-
kulosefürsorge" durchgeführt worden.
Da bei den außerordentlich hohen Anforderungen planmäßig vor-
gegangen werden muß, so sind bei der Berücksichtigung folgende
Gesichtspunkte maßgebend:
a) vorbeugende Maßnahmen bei in Aussicht stehenden Leiden,
b) Berufsfähigkeit,
c) Heilungsmöglichkeit.
In Anspruch genommen wurden die Kurheime: Warmbrunn, Nau-
heim, Karlsbad, Kissingen, Kolberg, Soden, Nordrach.
C. Aufgaben der Gemeindeschwestern
Besuche von Kranken im eigenen Hause, sowie in den Kranken-
häusern, Besuche von Mündeln, Wahrnehmung der ärztlichen Kinder-
sprechstunden, Besuche von Anstalten (Entbindungs- und Wöchnerin-
nenheime) bilden die Aufgaben der Gemeindeschwestern. Ihnen liegt
ferner die Prüfung von Adoptions- und Pflegestellen vor der Belegung,
sowie die Ueberwachung während der Dauer der Inanspruchnahme ob.
Die nachstehende Statistik gibt einen Ausschnitt über die in
einem Jahre 1929/30 getätigten Besuche:
Hausbesuche 2740,
Mündel 900,
Ambulanzen 940,
Krankenhaus 580,
Aerztl. Kindersprechstunden 100.
D. Seelsorge — Soziale Krankenhausfürsorge
Die seelsorgerische Tätigkeit wird sowohl in den jüdischen, als
auch in den interkonfessionellen Einrichtungen (Krankenhäuser,
Siechen- und Heilanstalten) von den Rabbinern der Gemeinde, wie auch
von denen der privaten Synagogen- Vereine ausgeführt. Die allgemeine
fürsorgerische Behandlung liegt in den Händen der Bezirke, die aus
ihrem Kreise Kommissionen hierfür eingesetzt haben. Die Jüdischen
126
Insassen der Heilanstalten und der Hospitäler werden durch eine Für-
sorgerin noch besonders betreut.
Im Hufeland-Hospitel befinden sich etwa 30 jüd. Insassen,
in dem Hospital Palisadenstraße 5 jüd. Insassen,
in den Heilanstalten 40 jüd. Insassen.
In welcher Form ' erfolgt die Betreuung? Zunächst durch Rück-
sprache mit den leitenden Stellen und den Patienten selber. Ueber
das Ergchen wird hierdurch näheres erfahren, die Verbindung mit den
Angehörigen aufgenommen, eine erforderliche günstige Verlegung evtl.
vorgenommen. Zur Erfrischung werden Lebensmittel verteilt. Die
Patienten empfinden dankbar die Verbindung mit der jüdischen Ge-
meinschaft, von der sie durch ihr Schicksal so abgeschlossen leben
müssen. 15 000 RM. wurden in den abgelaufenen Etatsjahren 1926/29
hierfür ausgeworfen und für das Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde
eine besondere Fürsorgerin eingestellt.
V. Arbeits- und Berufsfürsorge
Die Frage der produktiven Gestaltung der W^ohlfahrtspflege für
jene Hilfsbedürftigen, die noch arbeitsfähig und arbeitswillig sind,
stellt auch das Wohlfahrtsamt der Jüdischen Gemeinde vor außer-
ordentliche Schwierigkeiten. Dies gilt namentlich im Hinblick darauf,
daß die Erwerbslosigkeit unter den jüdischen Arbeitnehmern infolge
der eigenartigen Stellung der Juden in der Wirtschaft, sowie infolge
der Tatsache, daß sie als Arbeitnehmer immer mehr von ihren Ar-
beitsplätzen verdrängt werden, katastrophale Formen annimmt. Aus
diesen Gegebenheiten heraus erwuchs die Notwendigkeit, alle jene
Einrichtungen, die sich vornehmlich mit den Fragen der produktiven
Fürsorge beschäftigen, in den Rahmen des Wohlfahrtsamtes ein-
zuordnen.
A. Arbeitsnachweis
Die Arbeitsgemeinschaft der jüdischen Arbeitsnachweise, die heute
im Rahmen des Wohlfahrtsamtes die wichtige Aufgabe der Arbeits-
vermittlung und Berufsberatung erfüllt, ist aus dem Zusammenschluß
des von den Berliner Logen begründeten Vereins für Arbeitsnachweis
mit dem Jüdischen Arbeitsamt hervorgegangen. Diese ursprünglich
aus privater Initiative entstandenen Einrichtungen erlangten mit der
zunehmenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage immer
größere Bedeutung, waren jedoch in ihrer Existenz bedroht, da die
aus Vereinsbeiträgen und Spenden eingehenden Mittel nicht zui^
Deckung der Unkosten ausreichten. Durch Bestellung des Vorsitzen-
den des Wohlfahrtsamtes der Gemeinde zum Vorsitzenden der Ar-
beitsgemeinschaft der jüdischen Arbeitsnachweise erfolgte eine enge
Anlehnung des Arbeitsnachweises an das Wohlfahrtsamt. Die bereits
im Jahre 1925 begonnene Subventionierung des Arbeitsnachweises
wurde im Jahre 1926 entsprechend den gesteigerten Bedürfnissen ver-
stärkt und in den Jahren 1927 und 1928 fortgesetzt.
127
Die immer größer werdende Erwerbslosigkeit der jüdischen Ar-
beitnehmer erzwang eine völlige Um- und Ausgestaltung des Arbeits-
nachweiswesens. Diese Entwicklung fand ihren Abschluß darin, daß
zum 1. Januar 1929 die Arbeitsgemeinschaft als Gemeindeeinrichtung
im Rahmen des Wohlfahrtsamtes übernommen wurde. Durch die
Uebernahme als Gemeindeeinrichtung wurde die finanzielle Sicherheit
des Arbeitsnachweises gewährleistet und der bestimmende Einfluß
der Gemeinde auf die Gesaratführung des Arbeitsnachweises end-
gültig gesichert.
Im Jahre 1929 setzte nunmehr die verstärkte Werbetätigkeit des
Arbeitsnachweises ein: Vorarbeiten zur Heranziehung jüdischer Per-
sönlichkeiten aus der Wirtschaft zur Mitarbeit beim Arbeitsnachweis,
Durchführung des Prinzips, sämtliche Stellen im Rahmen der Ge-
meindeverwaltung durch den Arbeitsnachweis zu besetzen, sowie den
Arbeitsnachweis zum Träger der gesamten produktiven Wohlfahrts-
pflege der Gemeinde zu machen.
Trotz der wirtschaftlichen Depression des Jahres 1929 und der
hieraus resultierenden verstärkten allgemeinen Erwerbslosigkeit konn-
ten infolge der intensiven Werbetätigkeit die Vermittlungsergebnisse
des Jahres 1928 überschritten werden.
Der Arbeitsnachweis gliedert sich in folgende Abteilungen:
kaufmännisch männlich und weiblich,
freie Berufe männlich und weiblich,
gewerbliches Personal männlich und weiblich,
ungelernte Arbeit männlich und weiblich,
Berufsberatung männlich und weiblich.
In Zahlen wirkt sich die Tätigkeit des Arbeitsnachweises wie
folgt aus :
im Jahre Arbeitsuchende Arbeitsvermittlung
1926 9 138 4 334
1927 9 409 5 865
1928 10 151 5.560
1929 11513 5 896
1930 12 473 4 056
B, Berufsberatung
Die Berufsberatung als selbständige Abteilung innerhalb des Ar-
beitsnachweises hat die Aufgabe, der heranwachsenden jüdischen
Jugend den Weg ins Berufsleben zu ebnen.
Von den allgemeinen Grundsätzen der Berufsberatung ausgehend,
daß bei jedem Berufsanwärter Eignung und Neigung für den von
ihm erstrebten Beruf Voraussetzung sind, hat die Berufsberatung dar-
über hinaus darauf zu achten, daß in dem gewählten Berufe für die
Zukunft auch eine gewisse wirtschaftliche Sicherheit gewährleistet wird.
Diese Beachtung der Wirtschaftslage der einzelnen Berufe ist für
die jüdische Jugend von besonderer Bedeutung; denn nur im Rahmen
einer systematisch durchgeführten Berufsberatung kann der Versuch
einer beruflichen Umschichtung, d. h. eine Ablenkung aus den von
128
Juden stark frequentierten kaufmännischen Berufen in die mit Juden
weniger besetzten gewerblichen Berufe durchgeführt werden. Die
Berufsberatung hat der Frage der beruflichen Umschichtung besondere
Aufmerksamkeit zugewandt. Erst auf Grund der in den letzten Jahren
hier gesammelten Erfahrungen wird es möglich, die Grundsätze einer
den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen entsprechenden Be-
rufspolitik durchzuführen.
Mit der Uebernahme der Berufsberatung als Gemeindeeinrichtung
erhält auch das Schulwesen der Gemeinde einen gewissen Abschluß;
denn dadurch, daß beide Aufgaben: Schule und Berufsberatung, nun-
mehr von der Gemeinde erfüllt werden, ist es möglich, schon in der
Schule die berufliche Zukunft unserer Jugend zu beeinflussen.
Die Berufsberatung hat
im Jahre 1926 603
„ 1927 919
M 1928 951
,; „ 1929 968
» „ 1930 1143
ius^^es. 45-^4
Jugendliche in Lehrstellen untergebracht und ihre Ausbildung über-
wacht. Die finanziellen Aufwendungen der Gemeinde für Arbeits-
nachweis und Berufsberatung betrugen in den Jahren
1926 RM 43 750,—
1927 RM 36 900,—
1928 RM 36 000,—
1929 RM 51 000,—
1930 RM 60 000 —
insges. RM 227 650, —
C. Kleiderkammer
Der Kleiderkammer fallen im Rahmen der Wohlfahrtsarbeit zwei
besondere Aufgaben zu:
Einmal ist sie diejenige Stelle, die für den Bedarf an Kleidungs-
und Möbelstücken der vom Wohlfahrtsamt betreuten Personen zu
sorgen hat; darüber hinaus aber ist die Kleiderkammer auch als Be-
schäftigungsstätte für Arbeitskräfte gedacht, die auf dem Arbeits-
markt nicht mehr voll vermittlungsfähig sind oder aus anderen Grün-
den für einige Zeit in Arbeit gebracht werden müssen.
Die Kleiderkammer ist im Jahre 1926 von Grund auf reorgani-
siert worden. Da die Bedürfnisse immer größer wurden und die
vorhandenen Räumlichkeiten nicht mehr ausreichten, ist sie seit dem
Jahre 1928 in einem eigenen Gebäude in der Choriner Straße unter-
gebracht. Dort sind neben den umfangreichen Lagerräumen für Möbel
und Kleider Werkstätten für Schneiderei, Schuhmacherei, Tischlerei,
Polsterei und die Nähstube für Frauen untergebracht. In den Werk-
stätten werden die der Kleiderkammer gespendeten Kleider und
Möbel repariert, da nur vollständig gebrauchsfähige Gegenstände
ausgegeben werden.
Umfang und Leistungen der Kleiderkammer sind aus nachfol-
gender Tabelle ersichtlich:
129
Jahr
1926 (Sept.-Dez.)
1927
1928
1929
1930
Wert der aus-
Anzahl der Anzahl der mit
abgeholten Kleidern od Möbeln gegebenen Sachen
Spenden bedaciiten Personen ^ ^
. 1479 3 8>8 RM 21460,—
. 6738 10 871 RM 91384.—
. 5174 8511 RM 69 211,—
. 4465 7 012 RM 68 682,—
. 5331 9 271 RM 80 073,—
An Kosten verursachte die Kleiderkammer:
im Jahre 1926 (April — Dezember) . . . RM 37 068,—
19l^7 RM 86 904,-
19:>8 RM 68 801,—
1929 RM 53 2«a,—
1930 RM 57 035,—
H
M
ft
>»
»»
»»
insges. RM 303 064,—
In den fünf Jahren 1926 bis 1930 sind
450 Arbeiter
in der Kleiderkammer beschäftigt worden.
D, Fürsorgestelle für Obdachlose und Durchwanderer
Die Fürsorgestelle sorgt für mittellose Durchwanderer, Obdach-
lose und Strafentlassene. Hier wird Verpflegung und Obdach ge-
währt, hier werden Fahrkarten ausgegeben, sowie sonstige Fürsorge-
maßnahmen getroffen, die durch die Notlage des einzelnen Durch-
wanderers oder Obdachlosen erforderlich sind.
Die Fürsorgestelle hatte an Vorsprachen zu verzeichnen:
Durchwandererund Paß- und
Obdachlose
im Jahre 1926 19359 7170
1927 16 354 5546
1928 13 484 4991
1929 16 208 3185
1930 17 197 6079
Rechtsschutzfragen
>>
$9
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H
•t
»f
»>
11
11
11
An Fahrkarten gab die FürsorgCwStelle aus:
im Jahre 1926 1831
1927 1443
1928 1244
1929 1422
1930 2598
Einen ungefähren Ueberblick über die Leistungen der Fürsorge-
stelle ergeben noch die folgenden Zahlen nur für das Jahr 1929.
Es wurden ausgegeben:
40 810 Speiseportionen,
5 000 Schlafkarten und
an 712 Personen Kleidungsstücke.
An Kosten verursachte die Fürsorgestelle:
im Jahre 1926
1927
1928
1929
1930
n
1t
tt
1t
II
insges
RM
89 635
>»
71771
11
70 375
11
67 400
»•
88 245
RM 387 426
130
E. Strafentlassenenfürsorge
Eine besonders schwierige Aufgabe im Rahmen der Wohlfahrts-
pflege ist die Fürsorge für entlassene Strafgefangene. Bei dem ge-
sellschaftlichen Vorurteil, auf das der entlassene Strafgefangene nach
Wiederkehr in die Gesellschaft stößt, ist es für ihn sehr schwierig,
in seinem Beruf unterzukommen. Seine Erwerbsmöglichkeiten sind er-
schwert, oft ist es ihm ganz unmöglich, wieder ins geordnete Leben
zurückzukehren.
Die Strafentlassenenfürsorge ist bestrebt, dem entlassenen Straf-
gefangenen den Uebergang ins Leben zu erleichtern. Sie verschafft
ihm Wohnung, macht ihn also seßhaft und verhilft ihm wieder zu
einem Erwerb, sei es zu einer Arbeitsstelle oder zu selbständiger Tä-
tigkeit.
Es sind von der Strafgefangenenfürsorge im Jahre 1928 243, im
Jahre 1929 184, im Jahre 1930 236 Personen betreut worden. Trotz
aller Schwierigkeiten, die hier zu überwinden waren, ist es doch ge-
lungen, einen erheblichen Teil Strafentlassener in geordnete Verhält-
nisse zu bringen.
• • ♦
So umfangreich und verzweigt auch die Tätigkeit des Wohlfahrts-
amtes geworden ist, sie reicht doch nicht aus, um der immer größer
werdenden Not eines erheblichen Teiles der Gemeindemitglieder wirk-
sam begegnen zu können. Die Not unserer Zeit erfordert Maßnahmen
und Mittel, die weit über die Möglichkeiten des Gemeindeetats hin-
ausgehen. Die Hilfe und Mitarbeit der Gemeindemitglieder, die heute
noch in der Lage sind, helfend zu wirken, ist in dieser Zeit dringender
als je. Das Wohlfahrtsamt braucht Freunde und Helfer, Menschen,
die Geld- und Sachspenden geben können, noch mehr aber solche, die
bereit sind, sich persönlich in seinen Dienst zu stellen. Jeder, der mit-
helfen will, ist willkommen; im großen Rahmen der Wohlfahrts-
arbeit der Jüdischen Gemeinde gibt es für jeden genügend Möglich-
keiten, um seine Verpflichtung der Gemeinschaft gegenüber zu er-
füllen.
lieber die Notwendigkeit einer jüdischen Sozialpolitik
Zum Begriff einer jüdischen Sozialpolitik 11
Dr. Max Kreutzberger, Berlin
Nachdem wir uns über den Begriff einer jüdischen Sozialpolitik
verständigt*), ihre Trägerschaft und ihren Sinn erörtert und damit
ihre Möglichkeit dargetan haben, ist es nunmehr erforderlich, eini-
ges in grundsätzlicher Hinsicht über ihre Notwen-
digkeit zu sagen. Dazu aber ist es unumgänglich, sich einen Ueber-
*) Vgl. „Zum Begriff .einer jüdischen Sozialpolitik. Ein Versuch**. Heft 1
2. Jg. ds. Zeitschr.
131
blick zu verschaffen über die gegenwärtige wirtschaftliche Situation
des deutschen Judentums, denn sozialpolitisches Handehi kann nicht
allein erwachsen aus theoretischem Erkennen, sondern zum minde-
sten in gleichem Maße aus der Analyse und der Einsicht in die fak-
tische Situation und den sich hieraus ergebenden Erfordernissen.
Das deutsche Judentum hat in dem Nachkriegsjahrzehnt eine
Erschütterung seiner wirtschaftlichen Basis erlebt,
die bestimmt war durch die eigenartigen Schicksale der deutschen
Wirtschaft einerseits, und durch die strukturellen Veränderungen der
kapitalistischen Wirtschaftsweise andererseits. Schlagwortartig ausge-
drückt, würde das im wesentlichen heißen: Kriegswirtschaft, Gebur-
tcnausfall, Inflation und damit Vernichtung des Rentnertums, Er-
schütterung des alten Mittelstandes und Entstehen eines neuen Mittel-
standes^i), Zunahme der arbeitenden Kräfte (Frauenarbeit, Rentner-
arbeit), Kriegsschäden und -lasten — Rationalisierung der Produktion,
Ueberkapazität der Industrien bei verringertem nationalen und inter-
nationalen Wirtschaftsraum, Ausschaltung der Konkurrenz und damit
der regulierenden Faktoren durch nationale und internationale Kartelle
und Monopole, steigende Konzentration und Anonymität des Kapitals
(Aktiengesellschaften, Großbanken), Vernichtung des Großhandels
durch industrielle Absatzorganisationen, Ein- und Verkaufsorganisa-
^1) Vgl. zu diesem interessanten und wichtigen Problem des Mittelstandes
(besser ,, Mittelstände") u. a. Das soziale System des Kapitalismus 1. Teil:
Die gesf^llschaftliche Schichtung im Kapitalismus. 1926 (Grundriß der Sozial-
ökonomik, Abteilung IX) und Prof. Dr. Theodor Geiger, Panik im Mittelstand
(Die Arbeit, VII. Jahrg 1930, Heft 10). Geiger rechnet zum Alten Mittel-
sland Bauern, Handwerk, Kleinhandel, zum Neuen Mittelstand hingegen im
wesentlichen die Angestellten (auch Beamte, freie Berufe und gehobene Ar-
beiter). Diese Scheidung drängt sich auch auf aus den Motiven des Wider-
stands gegen die Einordnung in die Klassenschichtung von Kapital und Arbeit:
beim Alten Mittelstand sind es objektiv in der Klassenlage beruhende Motive,
beim Neuen Mittelstand hingegen zumeist ideologische Der Alte Mittelstand
ist nach objektiver Klassenlage kleinkapitalistisch, der Neue Mittelstand durch-
aus proletarisch.
„Alter Mittelstand** Erwerbstätige Berufszugehörige
in Tausenden
Beamtentum 2 090 4 900
Handwerk (bis 10 Gesellen) . . 1 227 3 07O
Handel 1 000 2 300
Rentner 2 200 3 300
Summe 6 517 13 570
„Neuer Mittelstand**
Angestellte 3f)00 7 GOO
Beamte 1200 2 400
Freie Berufe 242 582
Summe 4 94:i 9 932
„Alter Mittelstand" 6 517 13 570
„Neuer Mittelstand" , 4 942 9 932
Summe 11469 23 502
== 3ßo/o der Erwerbstätigen und Berufszugehörigen, über ein Drittel der Gesamt-
bevolkerung (Geiger, S. 639ff.).
132
tionen, Genossenschaften, Konzentration des Kleinhandels (Waren-
haus), erheblicher Kapitalaufwand bei Neugründung (erschwerte Selb-
ständigkeit, größeres Risiko), erstarkende Gewerkschaften (Tarif-
und Schlichtungspolitik), Probleme der älteren Angestellten und Vor-
dringen des Angestelltentums überhaupt.
Man kommt nun oft zu dem Ergebnis, daß alle diese Tatsachen
zusammengenommen im einzelnen vielleicht bedauerlich, im ganzen
aber unaufhaltsam das deutsche Judentum getroffen haben, genau wie
das ganze deutsche Volk und die deutsche Wirtschaft insgesamt, und
daß damit jegliche Diskussion über eine jüdisch-wirtschaftliche Frage
und Sondersituation hinfällig wird. Eine Meinung, die nicht selten ver-
fochten, ihren Ausdruck etwa in dem Gedankengang findet, daß die
deutschen Juden in ihrem wirtschaftlichen Sein und ihrer wirtschaft-
lichen Struktur so untrennbar mit der Gestaltung der deutschen Wirt-
schaft verflochten sind, daß sie nur den Schwankungen dieses allge-
meinen Wirtschaftsverlaufes unterliegen und ihre wirtschaftliche Ge-
sundung und Stabilisierung allein abhängig ist von der allgemeinen
wirtschaftlichen Gesundung und Stabilisierung überhaupt^^).
Man könnte vielleicht nach aufmerksamer Prüfung und vorurteils-
freier Sichtung zu diesem glücklichen und tröstlichen Ergebnis kom-
men, wenn zwei Voraussetzungen sich als existent erweisen sollten.
Einmal, wenn es sich aufzeigen ließe, daß die gegenwärtige Erschütte-
rung der deutschen Wirtschaft sich im wesentlichen als eine Wirt-
schaftskrisis erweist, wde sie die nationalökonomische Forschung seit
Jahrzehnten der kapitalistischen Wirtschaftsordnung als „normal"
(beinahe als Gesundungsprozeß) zuordnet. Selbst die Wirtschaftsfor-
schung, die grundsätzlich der kapitalistischen Wirtschaftsweise op-
timistisch gegenübersteht und sie für die bestmögliche hält, kommt in
den letzten Jahren immer stärker zu dem Ergebnis^^), daß Vorgänge
und Tatsachenreihen zu beobachten sind, die zu dem Urteil berechti-
gen, daß es sich nicht mehr um eine der üblichen, bald nicht mehr
besonders beachteten Krisenerscheinungen eines sonst gesunden Wirt-
schaftskörpers handelt, sondern daß sich strukturelle Veränderungen
von schwerwiegendsten Konsequenzen für die gesamte Gestaltung und
Fortentwicklung anbahnen oder bereits angebahnt haben. Wie
immer man aber auch zu dieser schicksalsschweren
Problematik stehen mag, eines kann gewiß nicht ge-
leugnet werden: das letzte Jahrzehnt hat die kapitalistische
Wirtschaftsweise in sich so stark verändert und grundlegend
gestaltet, daß eine „neue" Form oder vielleicht konzentriertester Aus-
druck kapitalistischen Wirtschaftens unschwer festzustellen ist. Das
bedeutet aber eine neue, andersgestaltige Ein- und Zuordnung des
12) Vgl. hierzu Kurt Zielenziger, Juden in der deutschen Wirtschaft (ins-
besondere Vorwort und Ausblick), Berlin 1930, und Besprechung in Heft 2,
2. Jg. ds. Zeitschr.
13) Vgl. z. B. die „Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik*' in Zürich
1928. Wandlungen des Kapitalismus, München und Leipzig 1929, und M. J. Bonn,
Das Schicksal des deutschen Kapitalismus, Berlin 1930
133
wirtschaftenden Menschen, des wirtschaftlichen Verhaltens, der Wirt-
schaftsgruppen und Berufe. Vieles, was für die bisherige Entwicklung
wichtig, wertvoll und richtunggebend war, erweist sich nun als über-
flüssig und wertlos, als hemmend und untergangsreif. Die kapitalisti-
sche Wirtschaft befindet sich in einem Prozeß durchgreifender (für
Teile sich katastrophal auswirkender) Umwertung und Neuwertung.
Würde nun — und das ist das weiterhin Entscheidende — eine
Untersuchung des wirtschaftlichen und berufsstruk-
turellen Aufbaus des deutschen Judentums ergeben, daß eine
Diskrepanz mit der allgemeinen Gliederung des deutschen Volkes in
wirtschaftlicher und berufsstruktureller Hinsicht nicht oder nur in ge-
ringfügigem, unwesentlichem Umfange sich aufweisen ließe, so würden
zwar die oben skizzierten, unaufhaltsamen, wirtschaftlichen Bewe-
gungsmomente sich noch schwer genug auswirken, kaum aber zu dem
Urteil berechtigen, daß das deutsche Judentum einer wirtschaftlichen
Sondersituation gegenübersteht. Nun muß aber schon eine allgemeine
und recht oberflächliche Betrachtung der Ergebnisse der letzten wie
der früheren Volkszählungen zu der Feststellung führen, daß dem
keineswegs so ist. Wir finden vielmehr, wenn man es so ausdrücken
darf, eine beinahe „umgekehrte'^ Berufspyramidei^) vor. Die Basis der
14) Vgl. Heinrich Silbergleit. Die Bevöllcerungs- und Berufsverhältnisse der
Juden im Deutschen Reich. Berlin 1930, Bd. I. Die Erwerbstätigen und die
berufslosen Selbständigen der Gesamtbevölkerung sowie aller Juden Preußens
nach Wirtschaftsabteilungen am 16. Juni 1925 (vereinfachte Tabelle 32 S 90)
Wirtschaftsabteilungen
Grundzahlen
männlich weiblich
Ueber-
haupt
A. Landwirtschaft.Gärtnerei,
Tierzucht, Forstwirt-
schaft usw
B. Industrie und Handwerk,
Bergbau, Baugewerbe . .
C. Handel und Verkehr, Gast-
und Schankwirtschaft . .
D. 1. Oeffentliche Verwal-
tung, Justiz und Militär
D. 2. Kirche, Rechtsbera-
tung, freier Beruf . . .
E. Gesundheitswesen und
hygienisches Gewerbe
einschl. Wohlfahrtspflege
F. Häusliche Dienste und
Erwerb-itätigkeit ohne
In
Hundert-
teilen
überhaupt
feste Stellung
G. Ohne Beruf und Berufs-
angabe
I
Gb 2 787 195
I J 1 608
I Gb 6 280 562
|J 37 518
) Gb 2 311391
I J 85 903
I Gb 449 891
I J 1 318
|Gb 291401
I J 6 894
178 737
6 283
163 865
1705
I Gb 1 044 282
I J 12 654
Gb
\'
(Gb
J
2 805 949
1716
1491237
1 1 800
936 754
26 285
38 824
245
140 932
2 867
177 679
2 014
927 570
4 633
1 240 764
22 08f)
5 593144
3 324
7 771799
49318
3 248 145
112 188
488 715
1563
432 333
9 761
356 416
8 297
1091435
6 338
2 285 046
34 734
26,3
1,5
36,6
21,9
15,3
49,7
2,3
0.7
2,0
4,3
1,7
3,7
5,1
2,8
10,7
15,4
i Gb 13 507 324
> J 153 883
A bis G, Zusammenfassung
Gb = Gesamtbevölkerung, J = Juden.
134
7 759 709
71640
21267 033
225 523
100,0
100,0
jüdisch erwerbstätigen Bevölkerung bildet der Handel mit fünfzig
Prozent, wozu noch Industrie und Verkehr mit beinahe 22 Prozent
hinzukommen, woran sich die berufslosen Selbständigen mit 15,4 Pro-
zent und die freien Berufe (einschließlich Gesundheitswesen und Wohl-
fahrtspflege) mit Ö Prozent anschließen. Für die Landwirtschaft
bleiben nur 1,5 Prozent (im Gegensatz von 26,3 Prozent der Ge-
samtbevölkerung).
Diese so geartete Berufsstruktur der jüdischen Bevölkerung
Deutschlands ist aber für die Betrachtung unseres Problems von
grundsätzlicher und weittragender Bedeutung. Sie bedeutet nicht mehr
und nicht weniger, als daß die oben umschriebenen wirtschaftlichen
Tatsachen für den Bestand und die Entwicklung der jüdischen Bevöl-
kerung im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung einen anderen entschei-
denden Sinn haben. Während jede in beruflicher und damit wirtschaft-
licher Hinsicht normal gegliederte Bevölkerung für jede wirtschaftliche
Strukturveränderung in sich einen funktionellen Kräfteausgleich be-
sitzt, zwar geschwächt, gestört, verletzt, aber nicht in ihrem Gesamt-
bestand gefährdet werden kann, hat die jüdische Bevölkerung diesen
Kräfteausgleich nicht aufzuweisen, da ihre Berufsstruktur von ent-
scheidend einseitigem Charakter ist. Sollte es sich nun herausstellen,
daß die wirtschaftliche Entwicklung des letzten Jahrzehnts gerade
diese Einseitigkeit (für den jüdischen Wirtschaftsaufbau das Funda-
ment seines Bestandes) am allerstärksten getroffen hat, so würde da-
mit aufgezeigt sein, daß wir berechtigt sind, von einer wirtschaft-
lichen Sondersituation der Juden Deutschlands zu sprechen, gleich-
zeitig aber auch die Notwendigkeit einer jüdischen Sozialpolitik im
oben näher umschriebenen Sinne aufgewiesen sein.
Es kann nun gar keinem Zweifel unterliegen, daß die in ihrem
Ausmaß und ihrem Ziel noch nicht völlig abzuschätzende Wirt-
schaftsentwicklung des Nachkriegsjahrzehnts sich insbeson-
dere gerichtet hat gegen die vermittelnden Berufe. Es lag
im Zuge der zumeist über alles Maß hinausgehenden Rationalisierung
und damit im Zusammenhang einer ungeahnten Konzentration der
Wirtschaft, die Produktionskosten so stark wie irgendmöglich herab-
zumindern bzw. die Monopolgewinne so stark wie irgend angängig zu
steigern. Das aber bedeutete eine möglichste Ausschaltung der Zwi-
schengewinne sowohl am Waren-, als auch am Kapitalmarkt. Und
so beobachten wir eine fast durchgängige Erschütterung, ja
Vernichtung des Großhandels (der auch seine Funktion als
Kreditgeber verliert), und eine nicht minder schwere Erschütte-
rung des Kleinhandels (Vertriebsorganisationen der Industrie,
Einkaufsgenossenschaften des starken Detailhandels, Ein- und Ver-
kaufsgenossenschaften der Landwirtschaft, Konsumgenossenschaft,
Warenhaus, Einheitspreisgeschäfte, Kettenläden usw.). In gleicher
Richtung weist auf selten des Kapitalmarktes der folgenschwere Rück-
gang der Privatbanken und das Entstehen immer größerer Banken-
kolosse. Das aber heißt nichts anderes, als daß das
135
Massiv des jüdischen Wirtschaftens in Deutsch-
land, nämlich die Handelsposition mit 50 Prozent
aller Wirtschaftenden, zum Teil bereits vernich-
tetist, zum anderen Teil sich in einer folgenschweren
Krise befindet. Zieht man weiterhin in Betracht, daß auch in
der Gruppe „Industrie und Handwerk" mit fast 22 Prozent sich nicht
nur im Produktionsprozeß unmittelbar handarbeitende Elemente de-
klarieren, sondern daß auch hier ein nicht zu unterschätzender Anteil
Vermittelnder unschwer zu ermitteln ist, so darf man ohne Ueber-
treibung feststellen, daß 60 Prozent des jüdischen Wirt-
schaftsmassivs in seinem Fundament erschüttert ist.
Und hier darf man wohl aussprechen, ohne über den Charakter der
Entwicklung des Gesamtwirtschaftsprozesses ein Urteil von absoluter
Geltung zu fällen, daß es sich nicht mehr um eine Krise von konjunk-
tureller, also vorübergehender Bedeutung handelt, sondern daß bei den
vermittelnden Berufen zum mindesten eine Krise struktureller, also die
Grundlagen verwandelnder und vernichtender Art unschwer festge-
stellt werden kann.
Hinzukommt, daß das Handwerk als die zweitstärkste jüdi-
sche Wirtschaftsposition seine frühere Stellung der industriellen Pro-
duktion gegenüber eingebüßt hat. Wenn man früher das Handwerk
im Gegensatz zur Industrie (durchschnittliche Massenproduktion) als
Qualitätsarbeit definierte, so darf heute die industrieUe Produktion für
sich in Anspruch nehmen, daß sie in bezug auf Qualität durchaus mit
dem Handwerk konkurrieren kann, ja daß sie darüber hinaus die Qua-
lität durch Massenherstellung ungeahnt verbilligt und damit den weite-
sten Kreisen zugänglich gemacht hat. Das Handwerk ist zumeist auf
Ausbesserungs- und Ergänzungsarbeit abgedrängt worden, und selbst
diese Position ist durch industrielle Reparaturwerkstätten (norma-
lisierte Einzelteüe) nicht unbestritten. So darf man auch hier fest-
stellen, daß der zweite Träger der jüdischen Wirtschaft, der aller-
dings an Umfang an den ersten nicht heranreicht, aufs folgenschwerste
erschüttert ist, und zwar hier wie dort nicht durch eine vorüberge-
hende Krisenerscheinung, sondern weil er seine Funktion im Wirt-
schaftsprozeß immer mehr verliert.
Ein weiterer Faktor von Wichtigkeit, ja für die jüdische Be-
trachtung der gegenwärtigen Wirtschaftssituation vielleicht der
e n t s c h e i d e n d s t e F a k t o r, ist in der Tatsache zu erblicken, daß
die Zusammenballung und rationalisierte Konzentration der Wirtschaft
es nicht mehr oder nur noch im seltenen AusnahmefaU gestattet, daß
das einzelne wirtschaftende Individuum zur wirtschaftlichen Bedeu-
tung als Individuiun gelangt und sich durchsetzt, eine selbständige, in
sich „unabhängige" Position im Wirtschaftsprozeß einnimmt. Der Pro-
duktionskonzcntration entspricht eine Kapitalkonzentration, die der
Kartell- und Monopolbüdung, aber nicht mehr dem Aufbau und der
Erhaltung klemerer und mittlerer wirtschaftlicher Existenzen dient,
entspricht die Anonymität des Kapitals und der Wirtschaftsmächte.
136
Die Verwaltung ist an die Stelle des verantwortlichen und dirigieren-
den Eigentümers getreten, die Wirtschaft wird verbeamtet. Für den
nach Selbständigkeit drängenden, auf sich selbst ge-
stellt, sich wirtschaftlich am tatkräftigsten ent-
faltenden Juden bietet die gegenwärtige Wirt-
schaftsform immer weniger Raum. Der Jude ist wirt-
schaftlich gesprochen der individuell Handelnde und nicht der kollek-
tiv am besten Reagierende, er versagt zumeist, wenn er im Konzert
eine untergeordnete, eingeordnete, nebengeordnete Rolle zu spielen hat.
Deshalb war die vergangene Epoche des wirtschaftlichen Liberalis-
mus, der ungehemmten, auf den Einzelnen gestellten Wirtschaftsent-
wicklung für den jüdischen wirtschaftenden Menschen die günstigste
und erfolgreichste. Der Wirtschaftsprozeß von heute ist eine Maschi-
nerie geworden, die nur weniger Dirigenten bedarf. Initiative, Selb-
ständigkeit, Höherstreben, über den eng gesetzten Wirkungskreis
hinausdrängende Kenntnis und Beherrschung stehen tief im Kurse. Der
„Angestellte" gibt der Wirtschaft, dem Produktions- und Vertei-
lungsprozeß das Gesicht. Deshalb trifft die gegenwärtige Strukturent-
wicklung der Wirtschaft das jüdische Wirtschaftsmassiv so unend-
lich schwer, weil der Jude erst lernen muß, sich ein- und unterzu-
ordnen, weil die Eigenschaften, die ihn auszeichneten und für eine un-
tergehende Epoche besonders qualifizierten, nicht mehr im Kurse
stehen, kurz, weil er sich erst erziehen muß, „Angestellter" zu sein^^).
15) Der Frage des Vordrängens des Angestelltentums kann nicht genug
Aufmerksamkeit geschenkt werden. Vgl. hierzu die sehr instruktiven Studien
von Kracauer, Die Angestellten, Frankfurt a. M. 1930, und Max Rössiger.
Der Angestellte von 1930. Sieben-Stäbe- Verlag Berlin 1930, ferner das aus-
gezeichnete Referat von Otto Suhr, Die Angestellten in der deutschen Wirt-
schaft, auf dem dritten Afa-Gewerkschaftskongreß in Hamburg 1928, Freier
Volksverlag, Berlin 1928. „Seit 1882 hat sich die erwerbstätige Bevölkerung
in Deutschland nahezu verdoppelt, die Arbeiterschaft im gleichen Zeitraum
ebenfalls. Das bedeutet, daß in den letzten 50 Jahren die Arbeiterschaft im
Rahmen der erwerbstätigen Bevölkerung nicht mehr an Gewicht gewonnen hat,
sondern im Gegenteil, wir glauben sogar aus der Entwicklung der letzten
Jahre feststellen zu können, daß das Gesicht der Arbeiterschaft
im Rahmen der erwerbstätigen Bevölkerung zurückgeht.
Das Heer der Angestellten hat sich hingegen im Laufe
der letzten rund 50 Jahre mehr als verzehnfacht... Es
ergibt sich, daß heute fünf Arbeiter immer einen Angestellten zum Nachbar
haben." (S. 20.)
Auf der gleichen Tagung hat dann Emil Lederer in seinem fundamen-
talen Referat „Die Umschichtung des Proletariats" auf den entscheidenden
Prozeß hingewiesen, der gleichzeitig mit dem Anwachsen der Angestellten-
ßchaft vor sich geht: die Proletarisierung. „Es ist vielleicht zu viel gesagt,
wenn man heute behauptet, die Angestellten sind schon ein Teil des Proletariats,
ich glaube aber, es ist eine objektive Tatsache, daß die An-
gestellten das Schicksal des Proletariats teilen. Sie haben
sich das noch nicht ins Bewußtsein gerufen, sie erkennen diese Tatsache noch
nicht an, sie kämpfen gegen sie in großen Massen ... Es ist eben in der
ganzen Struktur der kapitalistischen Unternehmungen begründet, daß die An-
gestellten in ihrer ganz überwiegenden Masse das Schicksal des Proletariats
teilen'« (S. 53j.
137
All diese Tatsachen zusammen lassen sich auf einen einheit-
lichen Nenner bringen: Der jüdische Mittelstand in der
Krise und der Auflösung. Zwischen Kapital und Arbeit, den
beiden um die weitere Gestaltung und Entscheidung ringenden Fak-
toren, befindet sich die große Schicht nicht eindeutig zurechenbarer
Berufe und Wirtschaftsgruppen in schwerster Erschütterungi^). Im-
mer mehr und ständig stärker zwingt ein unaufhaltsamer Prozeß
zur Scheidung und Entscheidung. Das Geschlecht des Uebergangs, dem
eine neue Zu- und Einordnung nicht mehr möglich ist, wird aufgerie-
ben. Während aber jeder normale Bevölkerungs- und Berufsaufbau
in sich einen funktionellen Ausgleich für die Wandlung der Wirt-
schaftsstruktur besitzt, nicht immer und zur selben Zeit alle Schich-
ten in gleicher Weise berührt und betroffen werden, besitzt das deut-
sche Judentum, wie oben bereits aufgezeigt, diesen organischen Funk-
tionsausgleich nicht. Es ist im wesentlichen Mittelstand, eine geringe
Spitze, die darüber hinausragt, und ein geringer Ausläufer, der hin-
untergeht. Deshalb ist und muß die Krise des Mittelstandes für das
deutsche Judentum von anderer weittragender Bedeutung sein. Kri-
sis des Mittelstandes heißt hier nicht Krisis eines
Teils, sondern Krisis des Ganzen, heißt Zerbrechen des
Rückgrates des gesamten Wirtschaftsmassivs, heißt Zusammenbruch
und Ende der gegenwärtigen Form. Das Judentum durchlebt deshalb,
wirtschaftlich gesprochen, die allgemeine Wirtschaftskrise und Wirt-'
schaftsnot, und es durchlebt seine eigene, durch seine eigentümliche
Wirtschaftsstruktur hervorgerufen und bestimmt.
Es wäre grundsätzlich verfehlt und die Selbsterkenntnis im höch-
sten verwirrend und in falsche Bahnen leitend, statt eines Struktur-
wandeis der Wirtschaft, statt einer Aenderung der Wirtschaftsfunk-
tionen nun etwa Formeln antisemitischen Charakters
zur Klärung und Deutung der gegenwärtigen Wirtschaftssituation des
deutschen Judentums heranziehen zu wollen. Dies festgestellt, darf
allerdmgs auf Tatsachen hingewiesen werden, die, obwohl wirtschaft-
lich bestimmt und sich wirtschaftlich auswirkend, ursächlich nicht
mehr wirtschaftlicher Natur sind, und die in der Lage sind, die Wirt-
schaftslage der deutschen Juden weiterhin unheilvoll zu verschärfen.
Neben dem rein wirtschaftlichen Prozeß, der eine wirtschaftliche Ju-
denfrage in Deutschland schafft, weil Juden in der Hauptsache in dem
xT. T. '"^^"''^^'''^^^ ^^' Wirtschaft am stärksten betroffenen
Wir Schaftszweigen und Berufen sich befinden, und weil die wirt-
schaftlichen Eigenschaften und Fähigkeiten des jüdischen wirtschaften-
den Menschen einen ständig sich mindernden Tätigkeitsbereich finden,
können wir emen Prozeß konstatieren, der die Juden als Juden trifft.
. Zu der objektiven tritt die subjektive Judennot: seit Jahren stän-
dig sich verstärkend wird beobachtet (zahlenmäßig allerdings schwer
faßbar), daß der den Juden trotz aUer Wirtschaftskrisen noch offen-
16
) Vgl. Anmerkung 11.
stehende Wirtschaftsraum sich verengte, weil Juden als selbständige
Unternehmer, aber auch als um den Arbeitsplatz ringende Arbeit-
nehmer wegen ihres Judeseins boykottiert werden. In
der Landstadt und in der kleineren Stadt offen, in der größeren un-
terirdisch bemerkbar. Man duldet ihn dort, wo er über alles Mittel-
maß weit hinausragt, vielleicht auch noch dort, wo es zu offenbar
einem öffentlichen Skandal gleichkäme. Selbst Unternehmungen, die
völlig in jüdischen Händen oder die unbestreitbar von jüdischem
Kapital abhängig sind, können oder wollen sich diesen Tendenzen nicht
entziehen. Große jüdische Unternehmer — und das ist das traurigste
an dieser Erscheinung — machen sich selbst Prozentnormen und er-
schweren den Juden den Kampf um den Arbeitsplatz, selbst dann,
wenn er mit gleicher oder besserer Qualifikation auftritt. An diesem
stillen oder lauten Boykott ist nicht etwa nur die Kapitalseite be-
teiligt, sondern auch die Arbeitnehmerschaft selbst vergißt ihr sonst
gern betontes Solidaritätsgefühl, wenn es sich um Juden handelt.
So ist, in kurzen Umrissen gezeichnet, die objektive und subjektive
Situation des jüdischen wirtschaftenden und arbeitenden Menschen in
Deutschland. Sie macht deutlich, daß die jüdische Gemeinschaft, um
ihres Seins, ihrer Erhaltung und ihrer Dauer willen, verpflichtet ist,
alle Maßnahmen zu ergreifen, soweit Macht und Kräfte reichen, um
sich ihre Fortexistenz zu sichern. Damit aber ist die Notwendigkeit
einer jüdischen Sozialpolitik in Deutschland dargetan.
138
Jüdische Darlehnskassen
Jüdische Darlehnskassen gibt es in Deutschland seit vielen Jahr-
zehnten. Einzelne Gemeinden und auch freie Organisationen haben
es sich auch schon in der Vorkriegszeit zur Aufgabe gemacht, ge-
schwächten, wirtschaftlichen Existenzen zu helfen und wirtschaft-
liches Selbständigwerden zu ermöglichen. Daß es diese Institutionen
nur sehr vereinzelt gab, und daß auch ihre Kapitalkraft keine sehr
bedeutende zu sein brauchte, zeugt dafür, daß es dem deutschen
Judentum in wirtschaftlicher Beziehung durchaus gut ging. Das Nach-
kriegsjahrzehnt hat hierin einen völligen Wandel geschaffen. Die
wirtschaftlichen Umwälzungen und Krisenerscheinungen haben den
jüdischen Mittelstand, das Massiv des jüdischen Wirtschaftens, aufs
schwerste erschüttert. Konzentration der Wirtschaft und des Kapitals
haben die Entwicklung des selbständigen Handels geschädigt und
unterbunden und seine weitere Entwicklung in Frage gestellt. Der
jüdische Mittelstand, ein anderer als vor dem Kriege, kapitalarm,
existenzbedroht, konkurrenzumgeben, sucht nach Hilfsmöglichkeiten,
die ihm die Fortführung seiner wirtschaftlichen Position, wenn auch
in weit engerem Bezirk als früher, gestatten. In solcher Situation
139
gewinnen nicht nur alle Kreditmöglichkeiten, die vorhanden sind, an
Bedeutung, sondern sie werden vielfach zur Lebens- und Existenz-
frage einzelner wirtschaftlicher Berufe und Gruppen überhaupt. Die
Zusammenballung des Kapitals in riesenhaften Bankinstitutionen
macht es dem um seine Existenz ringenden kleinen Kaufmann und
Händler unmöglich, Kredite zur Fortführung seines Geschäftes zu
erhalten. Deshalb kann in den letzten Jahren ständig steigernd fest-
gestellt werden, daß die Notwendigkeit einer wirksamen jüdischen
Wirtschafts- und Darlehnshilfe zu beobachten ist. Und zwar nicht
nur für einzelne größere Gemeinden, sondern insbesondere für die
mittleren und ganz besonders für die verstreuten kleinen Gemeinden,
die aus wirtschaftspolitischen und sonstigen Gründen nicht in der
Lage sind, sich selbständig Kreditmöglichkeiten zu eröffnen.
Es gibt heute in den Gemeinden die verschiedensten Formen und
Möglichkeiten, die darauf abzielen, dem schwer bedrängten Mittel-
stand wirtschaftliche Hilfe zu bringen. Viele jüdische Gemeinden
geben unmittelbar durch ihre Wohlfahrtsämter, wo solche
existieren, Darlehen an wirtschaftlich schwache Personen. Diese Dar-
lehen werden aber zumeist gegeben, um eine unmittelbare Wohl-
fahrtsunterstützung zu vermeiden, nicht aber deshalb, um eine
dauernde und produktive Wirtschaftshilfe zu bringen. Die Höhe der
Darlehen ist in den allermeisten Fällen viel zu gering, um durch-
greifend wirken zu können. Der unmittelbare Zusammenhang mit der
Wohlfahrtspflege ist auch diesen Darlehnsnehmern zumeist nicht be-
sonders gut bekommen, wird auch von Menschen, die auf die selb-
ständige Fortführung ihrer wirtschaftlichen Existenz Wert legen,
abgelehnt. Deshalb sind in den letzten Jahren eine ganze Anzahl
neuer jüdischer Darle hnsk a s s en entstanden, die, wenn
sie sich auch von wohlfahrtspflegerischen Aspekten nicht immer ganz
frei machen können, dennoch Wert darauf legen, selbständig zu
wirken und, in der Tendenz jedenfalls, nach wirtschaftlichen Gesichts-
punkten ihre Arbeit zu führen. Das Kapital dieser Darlehnskassen
ist allerdings zumeist kein genügend ausreichendes, und auch die
Bedingungen, unter denen Kapital gegeben wird, sind nicht in allen
Fällen für die Darlehnsnehmer tragbar. Die erforderlichen Bürg-
schaften werden zwar aufgebracht, doch verengt sich der Kreis der
Bürgschaft Leistenden immer mehr, da die Personen, die hierfür in
Frage kommen, insbesondere in Kleingemeinden, nicht sehr zahlreich
sind. Das schwierigste Problem aber, die Versorgung der kleinsten
Gemeinden mit produktiven wirtschaftlichen Darlehen, kann durch
die vorhandenen Darlehnskassen nicht erfüllt werden, da ihr Aktions-
radius kaum in einem einzigen Falle über den Kreis der Mitglieder
ihrer Gemeinde hinausgeht.
In letzter Zeit ist die Entwicklung jüdischer Genossen-
Schaftsbanken zu beobachten, vorerst in einigen jüdischen Groß-
gemeinden. Sie basieren auf dem auf lange Sicht aUein tragbaren
140
1
(
Prinzip der Selbsthilfe der einzelnen Genossen durch Zusammen-
fassung ihrer Kapitalkraft. Sie erfassen den einzelnen Genossen
nicht nur im Augenblick, wenn er darlehnsbedürftig geworden ist,
sondern in seiner ganzen wirtschaftlichen Existenz, so daß sich die
Mittel dieser Genossenschaften vervielfachen. Die bisherigen Ge-
nossenschaften leiden darunter, daß die Idee einer jüdischen genossen-
schaftlichen SelbsthUfe in weiten jüdischen Kreisen bisher jedenfaüs
aUzu wenig Anklang gefunden hat. Deshalb sind auch die Bedin-
gungen, unter denen eine Wirtschaftshilfe im Augenblick von den
Genossenschaftsbanken geleistet wird, nicht in allen Fällen wirt-
schaftlich und produktiv tragbar.
Die Organisationsform der jüdischen Darlehnskassen ist eine
recht verschiedene. Manche sind reine Gemeindeinstitutionen (z. B.
Leipzig), manche sind völlig freie Vereinigungen, die ihr Kapital aus
Vereinsbeiträgen aufbringen (z. B. Bocholt), manche sind Darlehns-
kassen auf genossenschaftlicher Grundlage mit kleinen Genossen-
schaftsanteUen (z. B. Königsberg), andere wiederum haben eine ge-
mischte Organisationsform, freier Verein unter starker gemeindlicher
Beteüigung mit Vereinsbeiträgen (z. B. Breslau).
Auch die Tätigkeit der Darlehnskassen ist in den einzelnen Ge-
meinden verschiedenartig. Während einige Darlehnskassen Darlehen
nur zu produktiven Zwecken geben, das heißt zum Aufbau oder zur
Förderung einer wirtschaftlichen Unternehmung, geben andere Dar-
lehnskassen wiederum auch Mittel her für solche Zwecke, die an
und für sich nicht in den Aufgabenkreis einer Darlehnskasse fallen
dürften. Die Bezahlung von Mietsschulden, die Deckung des unmittel-
baren Lebensbedarfs u. a. m. dürfen unter keinen Umständen in den
Aufgabenkreis einer Darlehnskasse gehören, wenn diese Darlehns-
kasse ihren Bestand nicht selbst gefährden will. Daß viele Darlehns-
kassen gescheitert sind und scheitern mußten, rührt zumeist daher,
daß der wirtschaftlich produktive Darlehnszweck nicht erkannt wurde;
auch zu hohe Zinsforderungen, die in sich das Darlehen unproduktiv
machen müssen, wie auch die oft zu rigorose, in anderen Fällen zu
leichtfertige Forderung und Hinnahme von Bürgschaften trugen zum
Scheitern bei. Die Darlehnskasse darf sich deshalb nicht nur rein
darauf beschränken, Darlehen zu geben, sondern sie muß auch wirt-
schaftsberatend und leitend sein. Es gehört deshalb auch in diesen
Zusammenhang, daß sehr oft auch Darlehnsmittel staatlicher und
gemeindlicher Institutionen als Zusatzdarlehnsmittel heranzuziehen
sein werden^).
1) Es sei hier nur auf die Kreditgemeinschaft gemeinnütziger Selbsthilfe-
organisationen Deutschlands, Berlin, Monbijouplatz 3, hingewiesen, die über
sehr große ßeichskreditmittel verfügt, und die ohne Schwierigkeiten für alle
jene Personen nutzbar gemacht werden kann, die wirtschaftlich unter dem
Krieg und seinen Folgeerscheinungen gelitten haben. Die Bedingungen sind
durchaus günstig, ebenso die Rückzahlungsfristen.
141
Um von der Wirksamkeit jüdischer Darlehnskassen ein Bild zu
bekommen, ist es vielleicht wichtig, einige solcher Kassen in ihrer
Arbeitsweise genauer zu untersuchen^).
I. Die jüdische Darlehnskasse Breslau ist gegründet
als eingetragener Verein unter dem Namen „Jüdische Mittelstands-
hilfe". Sie arbeitet gemeinsam mit dem Darlehnsinstitut der Fraen-
kelschen Stiftung zu Breslau. Ihre Entwicklung ist eine ungewöhnlich
günstige. Während der Verein bei seiner Gründung nur etwa 50 Mit-
glieder umfaßte, zählt er heute nahezu 200. Während ihm bei der
Gründung kaum 2000 RM. eigenes und 10 000 RM. fremdes Kapital
zur Verfügung standen, verfügt er heute über 9000 RM. eigenes und
100 000 RM. fremdes Kapital. In den sieben Jahren des Bestehens
hat die „Jüdische Mittelstandshilfe" beinahe eine Million an Dar-'
lehen ausgegeben, so im Jahre 1929 215 000 RM. und im Jahre 1930
über 250 000 RM. Im Jahre 1929 sind sämtliche Darlehen an den
Verein ohne Verlust zurückgeflossen. Es wird ein Verwaltungsbeitrag
von den ausgegebenen Kapitalien in Höhe von 3,6 o/o pro anno er-
hoben, nur in etwa 2 o/o aller Fälle mußten die Bürgen in Anspruch
genommen werden. Das Kapital ist beschafft worden zu einem ge-
ringen Teil durch Vereinsbeiträge, der Rest durch ein zinsfreies Dar-
lehen der Gemeinde von 45 000 RM. und die weitere Summe durch
Bankdarlehen. Der Kreis der Darlehnsnehmer umfaßt sowohl Kauf-
leute, als auch Handwerker und Kleingewerbetreibende und Freie
Berufe. Es wurden im Jahre 1929 Darlehen gegeben an:
1. Kauf leute:
a) Textil-, Manufaktur-, Tuch- und Wollwaren 67 Darlehen
b) Wäsche und Konfektion 34 „
c) Schuh- und Lederwaren 10 „
d) Nahrungsmittel 32 „
e) Diverse Branchen 75 „
2. Handwerker und Kleingewerbetreibende:
a) Handwerker 34 ,,
b) Kleingewerbetreibende 8
3. Freie Berufe:
^ a) Haus-, Hotel- und Pensionsbesitzer 9 „
b) Reisende 19
c) Diverse freie Berufe 12
300 Darlehen
2) Ueber die Berliner jüdische Darlehnskasse, die wohl die größte jüdische
Darlehnskasse Deutschlands ist, vgl. den ausführlichen Bericht in „Jüdische
Arbeits- und Wanderfürsorge", Jahrg. I Heft 7, ferner die in Anlage 11 ab-
gedruckten Darlehns- und Geschcäftsbedingungen. Wir werden noch Gelegen-
heit nehmen, auf den Arbeitsumfang und auf die Arbeitsweise dieser Darlehns-
kasse in einem der kommenden Hefte näher einzugehen.
142
und zwar:
I 1
1 ä RM
2 ä RM
8 ä RM
1 ä RM
13 ä RM
2 ä RM
1 ä RM
7 ä RM
17 ä RM
1 ä RM
5 ä RM
24 k RM
2 ä RM
17 ä RM
2 ä RM
30 ä RM
28 ä RM
2 a RM
2 ä RM
14 a RM
73 ä RM
14 ä HM
2 a RM
1 k RM
30 k RM
40.-
= RM
ÖO,
- HM
75,—
= RM
90,—
= RM
100,
= RM
120,
= RM
130,—
= RM
150,—
= RM
200,—.
= RM
225,
= RM
250,
= RM
300,
= RM
350,—
= RM
400,
= RM
450,—
= RM
500,
= RM
600,
= RM
7(0,
= RM
750,—
.- RM
800,
= RM
1000,
= RM
1200,— .
= RM
1300,—
= RM
1375,—
= RM
1500,
= RM
40,-
100,—
600,—
90,—
1 300.—
240,—
130,-
1 050,—
3 400,—
225, -
1 250,—
7 200,—
700,—
6 800,—
900,—
15 000,—
16H00,—
1 400,—
1 500,—
11200,—
73 000.—
16 800,—
2 600,—
1 375,—
45 000,—
1 vorübergehende Beleihung einer Reichsschuldbuchforderung in Höhe
von RM. 6100.—. .
Insgesamt 300 Darlehen mit zusammen RM. 214 800.—.
IL Die jüdische Darlehnskasse zu Leipzig ist eine
rein gemeindliche Institution. Ihr Stammkapital ist 65 000 RM. Sie
wurde im Jahre 1930 von etwa 140 Darlehnsnehmern beansprucht.
An Darlehen wurden insgesamt im Jahre 1930 etwa 72 000 RM. aus-
gegeben. Zinsen werden erhoben in Form eines anteiligen Verwal-
tungsbeitrages von 4 0/0 bei Ausgabe des Darlehens. Seit der Grün-
dung der Darlehnskasse 1924 bis Ende 1930 sind insgesamt nur
450 RM. uneintreibbare Verluste entstanden. In 24 Fällen mußten im
Jahre 1930 die Bürgen in Anspruch genommen werden, in 16 Fällen
waren Zwangsmaßnahmen erforderlich. Im allgemeinen konnten ver-
trauenswürdige Darlehnsnehmer ständig zwei erforderliche Bürgen
finden.
IIL Hilfsverein EsrassKfufim zu Bocholt. Die Wirk-
samkeit dieses Vereins, der 40 Jahre besteht, ist deshalb von be-
sonderem Interesse, weil er seine (zwar nicht allzu umfangreiche)
Tätigkeit nicht nur innerhalb der Gemeinde Bocholt ausübt, sondern
die im Umkreis liegenden Kleingemeinden erfaßt. Die Nachprüfung
der Kreditwürdigkeit geschieht durch Ortsausschüsse, deren Vor-
sitzender dem Vorstand des Kreditvereins selber angehört. Einem
Bericht vom Jahre 1927 ist zu entnehmen, daß der Kreditverein an
Darlehnsnehmer im gesamten Umkreis etwa 13 000 RM. verausgabt
hat. Der Verein bringt das hierzu notwendige Kapital durch Schen-
143
kungen und Mitgliedsbeiträge auf. So verfügte er im Rechnungs-
jahr 1927/28 über 5000 RM. In 17 Fällen konnten Darlehen aus-
gegeben werden in Höhe von 150 bis 1500 RM. —
Die Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden hat vor einigen
Monaten eine Umfrage bei sämtlichen bestehenden jüdischen Dar-
Ichnskassen gemacht und hat aus den Berichten aller Darlehnskassen
entnehmen können, daß der Kreis der Darlehnsnehmer ständig wächst,
und daß das den Darlehnskassen zur Verfügung stehende Kapital
zumeist nicht ausreicht. Weiterhin mußte aus dieser Umfrage fest-
gestellt werden, daß der Arbeitsbereich der Darlehnskassen über die
Grenze der Gemeinde nicht hinausgeht, und daß das Kreditbedürfnis
der sich in besonders schwieriger Lage befindlichen Kleingemeinden
durch diese Stellen nicht befriedigt wird. Es besteht somit die
dringende Aufgabe, an den Ausbau eines wirksamen,
das ganze Reich umfassenden jüdischen Darlehns-
kassen wesens heranzugehen. Die Zentralwohlfahrtsstelle
ist in gemeinsamer Beratung mit dem Preußischen Landesverband
Jüdischer Gemeinden zu dem Ergebnis gekommen, daß die Förderung
der jüdischen Darlehnskassenbewegung eine der entscheidendsten
jüdisch-sozialen Aufgaben der nächsten Zeit darstellt. Da vielfach
die Ausdehnung des Arbeitsbereiches der Darlehnskassen daran
scheitert, daß sie nicht in der Lage sind, neues Kapital zu hohen
Zinsen aufzunehmen, haben sich beide Stellen entschlossen, einen
Zinsverbilligungsfonds zu schaffen, der imstande ist, das
durch die Kassen neu aufgenommene und selbst beschaffte Kapital
um 3o/o zu verbilligen. Sollte darüber hinaus die einzelne Kasse nicht
in der Lage sein, das Kapital sich selbst zu beschaffen, so ist die
Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden in der Lage, das Kapital
in angemessener Höhe zu einem Zinsfuß von etwa 51/2% zu ver-
mitteln. Es darf der Hoffnung Ausdruck gegeben werden, daß diese
Maßnahmen geeignet sein werden, der jüdischen Darlehnskassen-
bewegung im ganzen Reich einen neuen Antrieb zu geben. Eine pro-
duktive Mittelstandsfürsorge in Form einer wirksamen Kredithilfe
ist, so wird wenigstens aus allen zugänglichen Berichten ersichtlich,
eine dringende Notwendigkeit. Deshalb ist es Aufgabe aller in Frage
kommenden jüdischen Körperschaften, dafür zu sorgen, daß überall
Darlehnskassen entstehen, und daß die größeren Gemeinden der
Bezirke sich verantwortlich fühlen für die im Umkreis liegenden
Klein- und Kleinstgemeinden und die Initiative ergreifen, um durch
Bezirksdarlehnskassen diese Gemeinden mit Krediten zu versorgen.
Anlage I
Jüdische Darlehnskassen in Deutsehland
Die folgende Uebersicht ist ein Ergebnis einer von der Zentralwohlfahrtsstelle
der deutschen Juden veranstalteten Umfrage. Sie ist unvollständig, da einige
Stellen die Umfrage gar nicht oder nur ungenügend beantwortet haben.
Kapital
Kredit-
nehmer
Höhe der
Darlehen
Aus-
geliehene
Beträge
Zinsfuß
Bemerkungen
RM
RM
RM
Berlin
Jüdische Darlehns-
1924
1926/27
Bis 1000
1926/27
1 ^/o über 2 Bürgschaften
kasse G. m. b. H.
5 000
396
157 885
Reichs-
verlangt
1927
1929
1929
bank-
180 000
410
1930
472
(10 Mon.)
1
186 100
1930
182 500
(10 Mon.)
diskont
Jüdischer Kredit-
119 750
1000 3000
Gesamt-
Wechseldiskont
verein für Handel u.
umsatz
1929: 2732 Stck.
Gewerbe E.G.m. b.H.
1928
4 361946
1929
10 077 287
RM 876 171
Genossen 1929
327
Arbeitete 1929
mit Verlust, da
nicht genügend
Eigenkapital
Volksbank Iwria
1929
1928
Ab 200
Starkes Wech-
E. G. m. b. H.
171513
Haft-
summe
175
«
\
selgeschäft mit
kleinen Kun-
den
349 763
'
1
- >
1929: Gewinn
Bocholt
•
'
RM 10 800
Hilfsverein Esrass
1926
1926
Bis 1500
1926
Zinslos
Bürgschaft den
Kfufim E. V., 280
8 395
ö
4 550
Vereins. Pro-
Mitglieder
:
1
duktive Dar-
lehnsgewäh-
Bochum
rung
Rabbiner Dr. David-
2 000
1926
Keine Vor-
1926
Zinslos
Keine Sicher-
C-Jründung, Verein,
1
schrift
600
heitenerforder-
100 Mitglieder
4
1
1
1
1
lich
Breslau
1
Jüdische Mittel-
1925
Bis 1500
1925
3,60/0
Darlehen für
standshilfe E. V.
110
1929
300
1930
320
)
38 358
1929
214 800
1930
235 000
■
werbende
Zwecke.
Sicherheit
durch 2 Bürgen
oder Wertpa-
Chemnitz
•
1
piere
Isr. Hilfsverein,
1927
100 2500
6 100
Zinslos
2 Bürgschaften
Verein, 1927 : 152
12
verlangt
Mitglieder
'
1
Dan zig
(
Jüdische Leihkasse
15 000
1928
i
59 791
90/0
Bürgschaft oder
E. G. m. b. H.
*
484
1
i
Wertpapiere
144
145
Kapital
RM
Kredit-
nehmer
Höhe der
Darlehen
RM
Aus-
geliehene
Beträge
RM
Zinsfuß
Bemerkungen
Kapital
RM
Kredit-
nehmer
Höhe der
Darlehen
RM
Aus-
geliehene
Beträge
RM
Zinsfuß
Bemerkungen
Insterburg
Dortmund
Jüdische Darlehns-
Darlehen für
1 1
Darlehnskasse der
Chewra Sklower
Bis 500
Zinslos
kasse E. G. m. b. H.
werbende
Zwecke
Holzstiftung, Verein
Duisburg
Köln
Jüdische Darlehns-
1 "n /^ L TT
*
Jüdische Darlehns-
Stamm-
1925/26
Bis 500
1925/26
Zinslos
Gewährung von
kasse E. G. m. b. H.
,
kasse, Träger Wohl-
kapital:
46
9 780
0
Darlehen für
fahrtsamt der Syna-
5 000
1927
1927
produktive
Essen
^T •• 1
gogengemeinde
dazu
34
9 350
Zwecke. Bürg-
Jüdische Genossen-
Neugrundung
~4 /~\0 «
Zu-
1929
1929
schaft verlangt
schaftsbank E. G.
1931
schuß
38
15 719
V-'
in. b. H.
1
der Ge-
meinde
Frankfurt a. M.
1927
Jüdische Leihkasse
etwa
1929
Bis 1500
1929
Kosten-
Bürgschaft ver-
10000
•
E.V.
40 000
158
1930
59 635
1930
beitrag
etwa 30/0
langt
Königsberg
•
tf ,
174
50 600
Jüdische Darlehns-
1925
1925
400-1400
1925
6O/0 und
Fürth
kasse E. G. m b. H.,
209 Genossen mit
19 000
1927
58
1926
25 892
1926
10/0 Spe-
sen
Darlehnskasse der
779 Anteilen ä 25
19 475
47
15 518
Isr. Kullusgemeinde
1930
1927
1927
■w--^ • 1 1 • "TT
f
21425
37
15 488
Friedberg i. H.
Hilfsverein, Verein
1927
1200
1927
4
Bis 200
1927
400
Zinslos
Ohne Bürg-
schaft
* •
1929
17
1930
1929
8 050
1930
Glogau
22
9 925
8O/0
Jüdische Darlehns-
kasse
1930
lOüO
1930
7
1930
2 500
Zinslos
Landsberg a. W.
■
Bürgerrettungs - In-
Durch
1925
Bis etwa
1925
Zinslos
Darlehnskapital
Göppin^^en
stitut, Träger Syna-
Infla-
4
1500
489
wird durch Bei-
Isr. Unterstützungs-
In der
1926
-4
75
Zinslos
gogengemeinde
tion
ver-
1926
3 .
1926
1 720
träge und
Spenden aufge-
verein. Verein, ca. 70
Mitglieder
Infla-
tions-
zeit
ver-
1
<
•
Leipzig
loren
1927
1
1
i
1927
100
1 c?
bracht
loren
,
I
Hilfsverein isr.
20 000
1929
Bis 500
1929
Zinslos
Hamburg
Gewerbetreibender
47
40 530
Isr. Vorschuß-Insti-
1927
Bis 300
1927 2—30/0
zu Leipzig E.V. ca.
M 0 ^\ /x % tf' * 1 1 * 1
tut, Rechtsfähige
37 210
44 105
I • ,
1800 Mitglieder
Stiftung unter Auf-
sicht der Gemeinde
A
•
Darlehnskasse der
Israel. Religions-
1927
44 110
1924/25
25
Bis 1000
1924/25
1 1 1*95
40/0
1929: 60 416
zurück!
Hannover
I ■
gemeinde
1929
66 110
1925/26
80
1925/i6
29 960
1930: 76 870
zurück!
Jüdische Darlehns-
Stamm-
1926/27
100 500
1926/27
lO'o über
Bürgschaft ver-
•
(davon
60 000
1926/27
1926/27
kasse E.V.
kapital:
18
4 205
Reichs-
langt
99
38 993
2 000
1930
1930
bankdis-
\J\J V/ v/v/
Ge-
1927/28
1927/28
Dar-
lehen
26
• '-
5 990
1 ■
kont oder
zinslos
_»
v^ v^
meinde)
1930
115
1928/29
57 608
1928/29
•
öOOO
• ■• 1 1
65 000
113
65 851
jahrl.
"
1930
1930
Zu-
1
137
71600
schuß
der Ge-
1
Nürnberg
» •
meinde
;■
:
) . , : ^
Darlehnskasse der
•
300
t
(
»
1
1
•
Isr. Kultusgemeinde
146
147
Kapital
Kredit-
nehmer
Höhe der
Darlehen
Aus-
geliehene
Beträge
Zinsfuß
Bemerkungen
KM
KM
RM
Tilsit
Gemiluth Chassidira
(llabb. Dr. Ehrlich
Gedächtnisstiftung),
Verein ca. 80 Mit-
glieder
8 000
1924
4
1925
10
1926
5
1927
6
Bis 300
1924
670
1925
1260
1926
900
1927
1025
Zinslos
Das Kapital
stammt aus
Jahrzeitsstif-
tungen und
Spenden.
Bürgschaft oder
Hinterlegung
von Wertpapie-
1929
9
1930
7
1929
2 300
1930
1950
ren
Wandsbeck
Unterstützungs- und
Wanderverein, Ver-
ein ca. 15 Mitglieder
Durch
Infla-
tion
ver-
loren
1926
1
1
t
1926
60
Zinslos
Bürgschaft wird
nur bei Nicht-
mitgliedern
verlangt. Das
Darlehnskapi-
tal wird durch
jährliche Mit-
gliedsbeiträge
(RM 8,—) auf-
gebracht
Zwickau
Esrath Achim, Allg.
Jüd. Hilfsverein
E.V. 60 Mitglieder
Darle-
hen der
Firma
Schok-
ken,
Kredite
bei der
Zwik-
kauer
Stadt-
bank
1924
33
1925
29
1926
35
1927
16
Bis 1000
und mehr
t
1924
21992
1925
45 163
1926
76 441
1927
17 885
•
*
Anlage II
Jüdische Darlehnskasse G. m. b. H., Berlin
I. Bedingungen
(Auszug aus den Richtlinien des Geschäftsaus-
schusses)
1. Die Jüdische Darlehnskasse G. m. b. H. gewährt Darlehn regel-
mäßig nur bis 1000 Mark. Die Stempelgebühren für Schuld- und Bürg-
schein hat der Darlehnsnehmcr zu tragen.
Darlchn werden nur für produktive Zwecke gewährt; daher muß der
Schuldner eidesstattlich versichern, wieviel Steuerschulden, Mietsschulden,
Arztschulden, Wechselschulden und Warenschulden er hat. Der Ehegatte
des Schuldners muß stets den Schuldschein mitunterschreiben.
2. Darlehn werden nur gegen die selbstschuldnerische Bürgschaft von
Personen, die selbständig sind, gewährt. Die Darlehnsgewährung gegen
• *
148
Bestellung eines Pfandrechts ist nicht zulässig, Der Bürge muß selbständig,
für den 4 fachen Darlehnsbetrag unbedingt gut und in Groß-Berlin an-
sässig sein. Der Ehegatte des Bürgen hat den Bürgschein mitzuunterzeichnen.
Die Bürgschaft erstreckt sich auch auf die Verwaltungskosten.
3. Das Darlehn soll in mindestens 30 gleichen, wöchentlichen Teilzah-
lungen zurückgezahlt werden. Mit der Rückzahlung ist spätestens 6 Wochen
nach Empfang des Darlehns zu beginnen. Bleibt der Schuldner auch nur
mit einer Teilzahlung im Rückstande, so ist auf Verlangen des Geschäfts-
führers der Jüdischen Darlehnskasse G. m. b. H. der ganze jedesmal noch
verbleibende Rest des Darlehns sofort zur Rückzahlung fällig und zahlbar.
Es ist im Interesse des Bürgen, sich von den pünktlichen Rückzahlungen
EU überzeugen.
Gerät der Schuldner oder der Bürge unter Geschäftsaufsicht oder
Konkurs, oder stellt er seine Zahlungen ein, so wird die gesamte Darlehns-
bzw. Bürgschaftsforderung sofort fällig.
Nach vollständiger Rückzahlung des Darlehns werden der Schuldschein
und der Bürgschein wieder ausgeliefert. Wird das Darlehn ganz oder teil-
weise durch den Bürgen zurückgezahlt, so erhält dieser beide Urkunden.
Bei jedem erneuten Darlehnsgesuch ist der Nachweis für die gänzliche
Rückzahlung des bisherigen Darlehns zu füliren.
4. Wer eine Woche mit seinen Abzahlungen im Rückstande geblieben
ist, soll, falls nicht die sofortige Rückzahlung des Restdarlehns vom Ge-
schäftsführer verlangt wird, in der nächstfolgenden Woche doppelte Zahlung
leisten. Bleibt ein Schuldner 4 Wochen mit seinen Rückzahlungen aus, so
soll der Bürge seiner im Bürgschein übernommenen Verpflichtung gemäß
zur Bezahlung des ganzen Restdarlehns angehalten werden.
5. Wer seinen Bürgen in Verlust gebracht hat, soll ein neues Darlehn
nicht eher erhalten, als bis er eine schriftliche Bescheinigung des Bürgen
beibringt, daß er ihm den Verlust wieder ersetzt hat.
II. Richtlinien für die Prüfung der Darlehnsgesuchc
1. Bei der Prüfung von Gesuchen für die Darlehnskasse dürfen nicht
wohlfahrtspflegerische, sondern lediglich kaufmännische Erwägungen maß-
gebend sein.
Darlehn können nur für produktive Zwecke gegeben werden. — Liegen
Miets-, Steuer- und Arztschulden in erheblichem Maße vor und ist der
Geschäftsbetrieb klein, so ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Petent selbst
zurückzahlen kann, außerordentlich gering. In solchen Fällen muß das städti-
sche Bezirksamt für die Miete eintreten. Badekuren und Erholungsaufenthalte
gehören nicht zum Geschäftsbereich der Darlehnskasse.
Die Bezirke wollen unbedingt darauf achten, daß, falls nicht schon
eine eidesstattliche Versicherung über die Zusammensetzung der Schulden
in den Akten sich befindet, die Darlehnssucher solche abgeben. Bei Unter-
lassung dieser Maßnahme entstehen unnötige Verzögerungen, da nach Ein-
gang des Berichts die Abgabe der Erklärung nachgefordert werden muß.
2. Darlehen gegen Pfänder (z. B. Wohnungseinrichtungen, Silber,
Schmucksachen, Waren) werden nicht mehr gegeben, weil die Pfandstücko
bei der öffentlichen Versteigerung nur einen geringen Bruchteil des Tax-
wertes bringen, der seinerzeit bei der Vergebung des Darlehns zugrunde ge-
legen hat. Es kommt weiter hinzu, daß die Darlehnskasse als soziales Institut
nur schwer die Wohnungseinrichtungen — das Letzte, was der Schuldner
149
besitzt — wegnehmen kann. Außerdem kommen in solchen Fällen regel-
mäßig Interventionsklagen von Verwandten oder Freunden, mit denen „Siche-
rungsübereignungsverträge" geschlossen worden sind. Ob ein Anfechtungs-
prozeß zum Erfolg führt, ist meist höchst fraglich.
3. Als sehr praktisch hat sich die Einrichtung einer Darlehnskommis-
sion erwiesen, wie sie z. B. der Bezirk Prenzlauer Berg gebildet hat. Da
die Mitglieder der Kommission die Verhältnisse der Gesuchsteller durch
eigene Anschauung kennenlernen, gewinnen sie allmählich ein vollständiges
Bild der geschäftlichen Lage im Bezirk. Auf Grund ihrer Erfahrungen
ist die Kommission in der Lage, aussichtslose Gesuche gleich von vornherein
als solche zu kennzeichnen. Durch gründliche und schnelle Arbeit des Be-
zirks, die von kaufmännischen Grundsätzen aus an die Beurteilung der Ver-
hältnisse des Darlehnsnehmers wie des Bürgen herangeht, wird eine gute
und sichere Berichterstattung gewährleistet, aus der die Gründe für oder
gegen die Bewilligung hinreichend ersichtlich sind.
4. Den Darlehnssuchern darf von den Prüfern die Gewährung eines
Darlehns niemals zugesagt werden. Die Entscheidung des Darlehns liegt aus-
schließlich dem Geschäftsausschuß (nicht dem Geschäftsführer und nicht
dem Büro) ob.
5. Der Prüfer darf sich nicht bloß von dem Bürgen seine Verhältnisse
schildern lassen, er muß sich durch Erkundigungen in Branchenkreisen und
auf andere Weise selbst ein Urteil darüber bilden, ob den Angaben des
Bürgen Glauben zu schenken ist.
6
7. Da die Ehefrauen bei der Pfändung sehr oft interveniert haben,
müssen jetzt immer die Ehefrauen der Schuldner den Schuldschein mit-
unterschreiben, ebenso die des Bürgen, falls der Bürge nicht zweifellos ein-
wandfrei ist. M
8. Ist ein Darlehnsschuldner notleidend geworden, so ist intensive Mitar-
beit des Bezirks dringend erforderlich. Die der Darlehnskasse zur Verfügung
stehenden Mittel sind ihr selbst leihweise überlassen. Wenn ein Bezirk bei
der Eintreibung versagt, bleibt nur der heute sehr mühselige Weg der Prozeß-
führung, der bei der starken Ueberlastung der Gerichte nach vielen Monaten
doch nicht zu einer Befriedigung führt. Es muß versucht werden, die Dar-
lehnsschuldner zu Ratenzahlungen zu bewegen, die sie pünktlich innehalten,
ohne daß Prozeßkosten aufgewendet werden müssen. Der Pfleger, der das
Darlehn zur Befürwortung empfohlen hat, hat auch die moralische Pflicht,
sich für die Rückzahlung des Darlehns einzusetzen.
9. Darlehnsgesuche von Bürgen, die ihren Verpflichtungen nicht nachge-
kommen sind, müssen unbedingt abgelehnt werden. Es kann nicht Aufgabe
der Darlehnskasse sein, dem Bürgen ein Darlehen zu geben, damit er einen
Teil davon zur Tilgung seiner Bürgschaftsschuld verwenden kann.
10. Dem Versuch von Ringbildungen zwischen Gesuchstellern und Bür-
gen, die mit der Uebernahme der Bürgschaft Geschäfte unter sich machen
und eine Person für alle möglichen Personen Bürgschaften übernehmen las-
sen wollen, ist besonders gründlich nachzugehen, damit die Darlehnskasse
durch solche Machenschaften nicht Schaden erleidet.
11. Die Mitglieder des Geschäftsausschusses, die Bezirksvorsitzenden,
Beamte und Angestellte (einschließlich derjenigen der Jüd. Gemeinde) er-
scheinen als Bürgen nicht geeignet, — ebenso sollen Rabbiner nicht zur
Bürgschaft herangezogen werden.
150
12. Uebernehmen Mitglieder der Wohlfahrtsbezirke Bürgschaften, so
müssen sie sich von vornherein darüber klar sein, daß ihnen gegenüber Aus-
nahmen nicht gemacht werden können, d. h. sie müssen, wenn die Schuld-
ner nicht zahlen, unter Beachtung der Geschäftsbedingungen die übernom-
menen Verpflichtungen einlösen. Es darf hier keineswegs etwa der Stand-
punkt eingenommen werden, daß die Mitglieder der Wohlfahrtsbezirke die
Bürgschaft nur aus dem Grunde übernommen haben, weil der Petent
keinen anderen Bürgen fand. Diese Gutmütigkeit darf nicht zu einer Schädi-
gung der Darlehnskasse führen.
UMSCHAU
Not, bittere Not liegt über dem deutschen Volle!
Millionen Erwerbsloser müssen feiern. Alle und Junge leiden
schwer. Hunger und Entbehrung gefährden wieder wie in den Schrek-
kensjahren der Inflation die Gesundheit von Erwachsenen und be-
sonders von Kindern.
Veberall in Deutschland regt sich der Helferwille.
Im kleinen und im großen wird vieles geleistet, um der bitter-
sten Not zu begegnen. Mit dankbarer Freude stellen die unterzeich-
neten Verbände der freien Wohlfahrtspflege die Fülle dieser Hilfst
bereitschaft fest, die meist ganz im stillen wirkt. Gegen das Riesen-
maß der millionenfachen Not reichen nicht die bis an die letzten
Grenzen der Leistungsfähigkeit gespannten Hilfsmaßnahmen von Reich,
Ländern und Gemeinden: reichen auch nicht die Ströme freiwilliger
Hilfsbereitschaft, die durch die Hände der freien Wohlfahrtspflege, wie
auch nachbarlich vom Helfer zum Hilfsbedürftigen fließen.
Es muß noch mehr geschehen!
Wir wissen, daß es heute kaum einen Menschen in Deutschland
gibt, der nicht von der allgemeinen Wirtschaftsnot mehr oder weniger
hart getroffen ist. Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Beamte und Ayi-
gestellte und freie Berufe — alle sind von den Folgen der wirt-
schaftlichen Krise erfaßt.
Trotzdem richten wir unseren Ruf an alle. Nicht nur an die, die
vielleicht noch etwas übrig haben, vielmehr auch an die, denen es
ein wirkliches Opfer bedeutet:
Helft mit aller eurer Kraft, die Not zu überwinden!
Helft der offenen und der verborgenen Not, die ihr in eurem Um-
kreis spürt!
Gebt für die örtlichen Sammlungen, die fast überall zur Bekämp-
fung der Not eingerichtet sindl
Helft solche Einrichtungen schaffen, wo sie noch nicht bestehen;
besonders für die Speisung, Erwärmung, BeJdeidung der Notleidenden!
Gebt, was ihr an Kleidern, Wäsche, Schuhzeug irgend entbehren
könnt, an geeignete Sammelstellen!
- Gebt Nahrungsmittel — gebt Kohlen!
151
Denkt an die besondere Not der Kinder und Jugendlichen —
der Kinder, die zum erstenmal seit den Zeiten der Inflation wieder
Merkmale schwerer Unterernährung und Rachitis zeigen. Denkt an
die Jungen und Mädchen, die trotz guten Willens keine Arbeit, keine
Lehrstelle jiiiden können und von der Gefahr der Verwahrlosung und
Arbeitsscheu bedroht sind, wenn sie jahrelang oh7ie Beschäftigu7ig
bleiben.
Sorgt für Arbeit und Beschäftigung auch im kleinen!
Helft mit, eine mächtige Welle der Hilfsbereitschaft, der Selbst-
hilfe durch das ganze deutsche Volk zu wecken!
Keiner darf sich ausschließen!
DEUTSCHE LIGA DER FEEIEN WOHLFAHRTSPFLEGE:
Central-Ausschuß
für die# Innere Mission der deutschen evangelischen Kirche
Deutscher Caritasverband
Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden
Deutsches Rotes Kreuz
Fünfter Wohlfahrtsverband
Christliche Arbeiterhilfe
Aus der Not der Zeit durch helfende Liebe zu neuem Aufstiege!
Hilfsbereitschaft ist vaterländische Pflicht und Dienst am. Volkstum,
Wer helfen kann, muß helfen.
. FÜR DIE REICHSREGIERUNG: Dr. Brüning, Reichskanzler
Aus Anlaß des 100. Geburtstages
von Pastor D. Friedrich von Bodel-
schwingh hat die Zentralwohl fahrls-
slelle der deutschen tJuden an den
Central-Ausschuß für die Innere Mis-
sion und an den Arbeitsausschuß
für die Bodelschwingh-Gedächtnis-
feier ein Schreiben gerichtet, in dem
es heißt:
„Es ist uns ein Bedürfnis, zum
Ausdruck zu bringen, daß die Per-
sönlichkeit von Pastor D. Friedrich
von Bodelschwingh — dessen Den-
ken und Wirken weit über alle
Grenzen von Konfessionen, Organi-
sationen und Zeiten hinausreicht —
auch in dem gesamten Kreise der
jüdischen Wohlfahrtsarbeit bewun-
dert und verehrt wird. Sein vor den
Toren Berlins errichtetes, weit-
schauendes Werk produktiver Wan-
derer- und Arbeitsfürsorge ist uns
gerade gegenwärtig ein großes Vor-
bild für eigene Pläne und Arbei-
ten.**
152
Organisation
Jüdische Wohlfahrtsarbeit in
Schleswig-Holstein. Wir entnehmen
einem Bericht der Geschäftsführe-
rin der Wohlfalirtskommission des
Verbandes der Jüdischen Gemein-
den Schleswig-Holsteins und der
Hansestädte, Fräulein Recha Ellern,
Altona, folgende Ausführungen:
Als wir im Jahre 1929 unsere
Arbeit begannen, konnten wir weder
an die Ausarbeitung von Richtlinien,
noch an eine Zielsetzung denken, da
wir die Provinzgemeinden nicht
kannten und auch nicht wußten, wel-
che Forderungen man an uns stel-
len würde. Im Laufe des Jahres
zeigte sich, daß wir unsere Bemü-
hungen besonders auf die Fürsorge
für Gefangene und entlassene
Strafgefangene konzentrieren müß-
ten. In unserem Bezirk liegen die
Gefängnisse Altona, Rendburg und
Neumünster. Gemeinsam mit dem
Geistlichen wurde die Fürsorge aus-
geführt. Wir haben während der
Haft außer den Besuchen und der
persönlichen Fürsorge uns bemüht,
alle Wünsche der Gefangenen, die
sich auf Erhaltung von Wohnung,
Arbeitsgelegenheit, Versicherungs-
und Rentenansprüchen richteten,
durchzuführen. Wir haben die Für-
sorge für die Familie ausgeübt und
während der Strafzeit die Verbin-
dung mit auswärtigen Verwandten
aufrechterhalten, damit der Gefan-
gene freundliche Aufnahme bei sei-
ner Rückkehr findet. Wir haben mit
allen öffentlichen vmd privaten
Wohlfahrtsstellen zusammengearbei-
tet. Unsere Arbeit wurde von den
Direktoren und Beamten gern ge-
sehen und stets unterstützt. Wir
haben die notwendigen Unterlagen
für Gnadengesuche usw. besorgt, und
unsere Berichte sind stets weitge-
hendst gewürdigt worden. Der
schwerste Ted der Arbeit beginnt
kurz vor und nach der Entlassung.
Wir übernehmen Schutzaufsichten
für mit Bewährungsfrist Entlassene.
Arbeit zu finden ist uns fast nie
möglich, doch gelang es uns, durch
Ermöglichung der Rückkehr in den
Herkunftsort, Beschaffung von Ge-
werbescheinen, Warenkredit, Mieter-
zuweisung usw. dafür zu sorgen,
daß die 44 Gefangenen, die im Laufe
dieses Jahres durch unsere Hände
gingen, selbst für ihren Lebensun-
terhalt aufkommen können, nur in
einem Fall mußte die Wohlfahrts-
pflege noch in Anspruch genommen
werden.
Außer diesem großen Arbeitsge-
biet bemühen wir uns, allen Ansprü-
chen, die von den kleinen Orten an
uns gestellt werden, zu entsprechen.
So haben wir in acht Fällen Fa-
miUen über Notzeiten hinweggehol-
fen, in zwei Fällen Kinder ver-
schickt, in drei Fällen für Unter-
bringung in Krankenhäusern und An-
stalten gesorgt, in zwei Fällen ge-
lang es uns, Erholungskuren bei
schwer Tuberkulose - Gefährdeten
durchzuführen. Wir befürsorgen
außerdem vier Patienten, die in den
Heilanstalten der Provinz lebensläng-
lich untergebracht sind. Das Pro-
blem der Wanderfürsorge ist eine
starke Belastung. Es gelang uns nur
in drei Fällen, wirkliche Hilfe zu
bringen. Wir sind im Jahre 1930
in Anspruch genommen worden: Ge-
fangenenfürsorge 44, Hyg. Fürsorge
7, Famüienhilfe 8, Wanderfürsorge
3, Anstaltsfürsorge 4. In diesen 66
Fällen sind dem Provinzialverband
nur in 15 Fällen Kosten erwachsen.
Die Wohlfahrtsstelle ist sich be-
wußt, in vielen Fällen nur ergän-
zende, nicht produktive Hilfe ge-
leistet zu haben. Es liegt dies an
der gesamten wirtschaftlichen Situa-
tion, und wir sind der Meinung, daß
über den Rahmen der Wohlfahrts-
stelle hinaus es Pflicht des Provin-
zialverbandes ist, sich ernsthaft mit
der Situation der Juden in Deutsch-
land, der Stellung der Juden im
deutschen Fürsorgestaat, dem wirt-
schaftlichen Boykott, den Forderun-
gen der Berufsberatung und des Ar-
beitsnachweises zu befassen.
Jugend wohl fahrt
Religiöse Erziehung von Fürsorge-
zöglingen. Aus der Praxis einiger
Fürsorgeerziehungsbehörden hat sich
ergeben, daß die zur Fürsorgeerzie-
hung überwiesenen Minderjährigen
allgemein darüber befragt werden,
ob sie in einer Anstalt ihres Be-
kenntnisses oder in einer anderen
Anstalt untergebracht zu werden
wünschen. Der Preuß. Minister für
Volkswohlfahrt stellt in einem be-
sonderen Erlaß fest, daß dieses Ver-
fahren mit dem Gesetz unvereinbar
ist (Volkswohlfahrt, 15. Jan. 30).
Es wird zum Ausdruck gebracht,
daß es ein „erzieherischer Mißgriff
sei, den religionsmündig gewordenen,
aber noch in der Pubertätsentwick-
lung stehenden, also in seelischer
Unausgeglichenheit und Problematik
befangenen Jugendlichen ohne zwin-
gende Notwendigkeit von Amts
wegen vor die folgenschwere Ent-
scheidung über seine künftige reli-
giöse Haltung zu stellen, und daß
dieses Bedenken doppelt schwer ins
Gewicht falle, wenn es sich um
verwahrloste Minderjährige handelt,
deren seelischer Zustand noch um
vieles labiler, haltloser und zerrisse-
ner sei als beim normalen Jugend-
153
liehen. Einem solchen Minderjähri-
gen erscheine die bekenntnismäßige
Erziehung oft als die Widersacherin
dessen, was ihm infolge der Ver-
wahrlosung als zweite Natur nur
allzu lieb geworden sei, und er
werde, von der Behörde zur Ent-
scheidung aufgerufen, diese aus dem
Bestreben heraus treffen, sich einer
lästigen Mahnerin auf bequeme
Weise zu entledigen.
Wenn die Preuß. Ausführungsan-
weisung den Fürsorgeerziehungsbe-
hörden bei Zweifel hinsichtlich des
Bekenntnisses besondere Ermittlun-
gen zur Pflicht macht, so ist hierbei
an Zweifel nicht über die innere
religiöse Ueberzeugung des Zöglings,
sondern über seine äußere Zu-
gehörigkeit zu einem bestimmten Be-
kenntnis gedacht." Ein aus freiem
Entschluß und nach reiflicher Ueber-
legung geäußerter Wunsch religions-
mündiger Zöglinge, in einer bekennt-
nislosen Anstalt untergebracht zu
werden, sei auch dann zu berück-
sichtigen, wenn der Zögling einem
bestimmten Bekenntnis äußerlich an-
gehört und angehörig bleiben will.
Es könne aber nicht für zulässig
erachtet werden, den Zöglingen all-
gemein eine dahingehende Frage
vorlegen zu lassen.
Maßnahmen für jugendliche Ar-
beitslose. Besondere Hilfsmaßnah-
men für jugendliche Arbeitslose sind
von dem Reichsarbeitsminister (Er-
laß vom 13. Jan. 31, Reichsarbeits-
blatt I S. 26) gemeinsam mit dem
Präsidenten der Reichsanstalt für
Arbeitsvermittlung und Arbeitslosen-
versicherung (Erlaß vom 20. Dez. 30,
Reichsarbeitsblatt I S. 27) ins Leben
gerufen worden. Um die Förderung
beruflicher Bildungsmaßnahmen in
stärkerem Umfang zu ermöglichen,
hat der Präsident der Reiclisanstalt
die bisher für diese Zwecke be-
willigten Mittel um 50 bis 100 o/o er-
höht, und der Reichsarbeitsminister
hat einen Betrag von 150 000 RM.
zur Verfügung gestellt. Die Mittel
sind beschränkt auf solche Veran-
staltungen, die den Charakter einer
beruflichen Fortbildung und Um-
schulung haben und die die beruf-
lichen Kenntnisse und Fähigkeiten
154
der Arbeitslosen heben oder vor dem
Absinken bewahren. Insbesondere
ist gedacht an einen zusätzlichen
Berufsschulunterricht. Auch mit den
Einrichtungen jugendpf legerischen
Charakters soll soweit wie möglich
zusammengearbeitet werden.
Neue Bestimmungen über Kinder-
gärten. Ein neuer Runderlaß des
Ministers für Volkswohlfahrt vom
9. Dez. 30 (Volkswohlfahrt, 15. Dez.
30) bestimmt den Begriff des Kin-
dergartens. Unter Kindergarten sind
danach zu verstehen Einrichtungen
der halboffenen Kinderfürsorge, in
denen mindestens 10 Kinder vom
2. bis 6. Lebensjahr für den ganzen
Tag oder einen Teil des Tages zum
Zwecke der Erziehungsfürsorge auf-
genommen werden. Alle Einrich-
tungen dieser Art, die bisher die
Bezeichnung Kleinkinderschule bzw.
Bewahranstalt, Warteschule u. dgl.
hatten, bekommen künftig im amt-
lichen Verkehr eine einheitliche Be-
zeichnung ,, Kindergarten". Vorbe-
dingungen für die Anerkennung als
Kindergarten sind: geeignete Räume
und Einrichtungen für den Aufent-
halt und die gesundheitliche und er-
zieherische Versorgung der Kinder,
sowie geeignetes fachlich geschultes
Personal. Einrichtungen der halb-
offenen Kinderfürsorge für dieselben
Altersgruppen, die die genannten
Voraussetzungen nicht, oder nur teil-
weise erfüllen, sind keine Kinder-
gärten und unterliegen den Bestim-
mungen des RJWG. über Familien-
pflege. Jeder Kindergarten soll we-
nigstens alle drei Jahre einmal —
bei Bedarf jedoch häufiger — durch
eine mit der Ausübung der staat-
lichen Aufsicht betraute Stelle be-
sichtigt werden. Die Ueber-
tragung der laufenden Aufsicht auf
die örtlichen Jugendämter ist in der
Regel nicht zulässig. Die tägliche
Dauer der Offenhaltung der Kinder-
gärten soll sich an die übliche Ar-
beitszeit der Mütter anpassen. Die
Kindergärten sollen versuchen, die
Einrichtungen der Erholungsfürsorge
für ihre Kinder nutzbar zu machen.
Vernehmung der Kindesmutter
über Mehrverkehr. Nach wiederhol-
ten Urteilen des Kammergerichts ist
eine Vernehmung der unehelichen
Mutter über Mehrverkehr unzuläs-
sig, wenn der Beklagte keine be-
stimmten Tatsachen über anderwei-
tigen Geschlechtsverkehr in der
Empfängniszeit vorbringen kann.
Wichtig in diesem Zusammenhang
ist folgendes Urteil des Kammerge-
richts vom 25. Februar 1930 — 8W
1981/30 — :
„Infolge des von ihm zugegebenen,
in die gesetzliche Empfängniszeit fal-
lenden Geschlechtsverkehrs mit der
Mutter des Klägers gilt der Beklagte
als der Vater des Klägers, wenn er
nicht beweist, daß innerhalb der
Empfängniszeit der Mutter des Klä-
gers noch andere beigewohnt haben.
Dieser Beweis ist nicht erbracht.
Denn die von dem Beklagten benann-
ten Zeugen S., Seh. und St. haben
sämtlich unter ihrem Eide ausgesagt,
daß sie selbst keinen Geschlechts-
verkehr mit der Mutter des Klägers
unterhalten hätten und daß sie auch
nichts davon wüßten, daß die ande-
ren Zeugen mit ihr geschlechtlich
verkehrt hätten. Andere Männer, die
der Mutter in der Empfängniszeit
beigewohnt haben sollen, hat der Be-
klagte nicht genannt oder wenig-
stens näher bezeichnet; er hat sich
nur auf das Zeugnis der Mutter da-
für berufen, daß sie in dieser Zeit
auch mit anderen Männern Ge-
schlechtsverkehr gehabt habe. Diese
Behauptung ist aber unbestimmt; al-
lein um die Mutter darüber auszu-
forschen, wer dies gewesen sein
könnte, ist ihre Vernehmung nicht
zulässig. Hiernach ist der Beklagte
mit Recht zur Zahlung der Unter-
haltsrente an den Kläger verurteilt
worden."
Gesuiidheits- und Erholungsfür-
sorge
Arbeitsgemeinschaft Jüdische Tu-
berkulosefürsorge, Tätigkeitsbericht
für das Jahr 1930. Im Jahre 1930
wurden insgesamt 283 Fälle (gegen
238 im Jahre 1929) gemeldet, von de-
nen in 165 Fällen (gegen 142 im
Jahre 1929) Zuschüsse zu Heilstät-
tenkuren gewährt wurden. In den
übrigen 120 Fällen handelte es sich
teils um Beratungen, teils mußte
aber auch aus medizinischen Grün-
den auf Grund unserer Richtlinien
Ablehnung der Kurbeihilfe erfolgen.
Von den 165 Unterstützten waren:
Männer 43, Frauen 53, Kinder bis
16 J. 69, Inländer 64, Ausländer 101.
Durchschnittsalter der
Patienten:
Männer Frauen
17-20 Jahre . .
. . 3
5
21-30 Jahre . .
. . 16
22
31-40 Jahre . .
. . 10
17
41—50 Jahre . .
. . 8
5
über 50 Jahre
. . 6
4
Berufsgliederung der Ver-
schickten: Kaufm. Berufe 28, Ge-
werbl. Berufe 13, Hausangestellte 3,
Freie Berufe, Beamte, Lehrer 7,
Hausfrauen 15, ohne Beruf, ohne An-
gabe 20, Studenten, Lehrlinge 10,
Kinder bis 16 J. 69. Die überwie-
gende Mehrzahl der Patienten wur-
de in jüdische Heilstätten ver-
schickt. Es wurden verschickt:
113 in jüdische Heilstätten
40 in nichtjüdische Heilstätten
5 in Krankenhäuser
. 158,
davon 19 in ausländ. Heilstätten.
, Die durchschnittliche Kurdauer
betrug: bis 2 Monate: 64, 3 Monate:
56, 4—6 Monate: 35, über 6 Monate:
3, Beihilfen für Röntgenaufnahmen,
Rückreisekosten, Atteste 7.
Die durchschnittliche K u r b e i -
h i 1 f e betrug im Einzelfall ca.
160,— RM.
Wohnsitz der verschickten Pa-
tienten: Preußen 121, davon aus
Berlin 75, Baden 13, Bayern 2, Sach-
sen 15, Württemberg 2, Hessen 1,
Mecklenburg 1, Hamburg 5, Bre-
men 1, Ausland 4.
Rituelle Verpflegung jüdischer Er-
holungsheiminsassen. Der Preußi-
sche Minister für Volkswohlfahrt
hat am 2. Dezember 1930 folgenden
Runderlaß an die Regierungspräsi-
denten betreffend rituelle Verpfle-
gung von jüdischen Krankenkassen-
mitgliedern in Erholungsheimen ge-
richtet: „Der Preußische Landes-
verband gesetzestreuer Synagogen-
gemeinden (Sitz Halberstadt) hat
mir berichtet, es sei vorgekommen,
155
daß jüdische Arbeitnehmer, die von
ihren Krankenkassen in ein Erho-
lungsheim entsandt werden sollten,
auf diese Wohltat aus religiösen
Gründen hätten verzichten müssen,
weil sie auf rituelle Verpflegung
Wert legten, eine solche aber in
dem betreffenden Heim nicht mög-
lich war. Der Verband hat daher
den Wunsch geäußert, es möchte
den Krankenkassen empfohlen wer-
den, bei solchen jüdischen Kassen-
mitgliedern, die auf rituelle Ver-
pflegung besonderen Wert legen, im
Falle der Gewährung eines Erho-
lungsaufenthaltes die Möglichkeit ri-
tueller Verpflegung zu berücksich-
tigen, unter Umständen durch Ueber-
nahme der bei der Kasse üblichen
Verpflegungssätze für ein mit Zu-
stimmung der Kasse von den Ver-
sicherten selbstgewähltes Erholungs-
heim. — Ich ersuche, den Kranken-
kassen durch die Versicherungs-
ämter zu empfehlen, diesen Wunsch
auf Antrag nach Möglichkeit zu be-
rücksichtigen."
Erholungskuren für Logenangeho-
rige. Durch Vermittlung der Logen
können die Logenangehörigen in fol-
genden Orten zu ermäßigten Preisen
aufgenommen werden: Friedrichs-
roda, volle Pension 6 RM. und lOo/o
pro Tag, Harzburg, volle Pension
6 RM. und 10 o/o pro Tag, Krumm-
hübel, volle Pension 7,50 RM. und
10 o/o pro Tag, Partenkirchen, volle
Pension 6,50 RM. und 10 o/o pro Tag.
In Wiesbaden, Altheide und Hom-
burg können auch Kuren vermittelt
werden. Anfragen und Anmel-
dungen: Erholungsfürsorge des
Schwesternverbandes der U. O. B. B.
Logen, Magdeburg, Breiter Weg
139/140.
1920 1922 1924
I. Stadium 47 30 25
II. „ 22 30 15
III. .. 31 40 60
Tätigkeitsbericht der judischen
Heilstätte „Etania" in Daves. Der
Hilfsverein für jüdische Lungen-
kranke in der Schweiz, der die jü-
dische Lungenheilstätte „Etania**
unterhält, gibt einen Geschäftsbe-
richt für das Jahr 1929/30 heraus.
Nur ein Teil der Aufnahmegesuche
konnte in der Berichtszeit berück-
sichtigt werden. Neben den aus
ärztlichen Gründen gebotenen Ab-
lehnungen mußte eine beträchtliche
Anzahl von Gesuchstellern aus dem
Auslande aus finanziellen Ursachen
zurückgewiesen werden. In der Be-
richtszeit wird ein Rückgang der
Patienten in Etania gegenüber dem
Vorjahr vermerkt. Viele Kranke
wohnten aus Ersparnisgründen aus-
wärts und wurden in der Etania nur
verpflegt. Insgesamt wurden in der
Berichtszeit 162 Patienten verpflegt
und behandelt (21 781 Verpflegungs-
tage), davon stanmite der größte
Teil aus der Schweiz (26) und
Deutschland (43); aus Osteuropa (Li-
tauen, Polen, Rumänien, Lettland)
waren insgesamt 24 Patienten. Die
Einnahmen des Hilfsvereins be-
trugen 1929/30 344 980 Eres. Das
Geld wurde in der Hauptsache in
der Schweiz aufgebracht, etwa 10 o/o
der Jahresbeiträge und 9 o/o der
Spenden kamen aus dem Auslande.
Der ärztliche Jahresbericht, der
von Chefarzt Dr. Oeri erstattet
worden ist, bezieht sich auf 87 Pa-
tienten, die im Berichtsjahr aus der
Etania ausgetreten sind.
Im Vergleich mit früheren Jahr-
gängen verteilten sich die Patienten
nach Stadien folgendermaßen (in
Prozentzahlen) :
1926
25
20
55
1928/29
15
19
66
1929/30
19
16
65
Das Mißverhältnis zwischen leich-
ten und ausgedehnten Erkrankungen
hat sich also auch in diesem Jahr
nicht verändert.
Die Kurdauer betrug 1929/30: bis
3 Monate bei 24 Kranken, 4 — 6 Mo-
nate bei 36 Kranken, 7 — 9 Monate
bei 12 Kranken, 10—12 Monate bei
156
4 Kranken, 1 — 2 Jahre bei 10 Kran-
ken, über zwei Jahre bei einem
Kranken.
Wesentlich unter 3 Monaten blieb
die Kur bei 8 Kranken (6 Nach-
kuren, 2 Schwerkranke). Die durch-
schnittliche Kurdauer betrug bei den
Männern 182, bei den Frauen 226
Tage. Die Allgemeinbehandlung ist
die in den Sanatorien des Hoch-
gebirges übliche. Die Resultate sind
in den folgenden Tabellen zusam-
mengestellt, soweit sie sich zahlen-
mäßig erfassen lassen. Die Tabel-
len geben die Schätzung des Arztes
beim Austritt wieder, die natürlich
in der Folge noch allerhand Korrek-
turen nach beiden Seiten erfährt.
Stadien
wesentl.
gebessert
Besserung
etwas unver-
ver-
schlim-
Arbeitsfähi
,„11 etwas
gkeit
stark
gest.
gebessert
ändert
mert
voll
reduz.
reduz.
I.
16
16
IL
9
4
-~.
__
8
4
1
in.
29
15
4
4
10
24
18
2
and. Tbc.
3
1
—
—
3
1
total
57
20
4
4
37
28
20
2
in 0/0
67
23
4
4
42
33
23
2
Von den Kranken des I. Stadiums
wurden 100 o/o voll arbeitsfähig, von
denen des II. Stadiums 62 o/o, von
denen des III. Stadiums 18 o/o.
Bei sämtlichen 21 Patienten, bei
denen der Pneumothorax wäh-
rend der diesjährigen Kur oder
früher in der Etania angelegt wor-
den war, konnte die Entlassung mit
ganz geringer Beschränkung der
Arbeitsfähigkeit (Notwendigkeit der
Nachfüllungen) erfolgen. Wesentlich
weniger gut waren im Durchschnitt
die Erfolge bei den von anderwärts
zugewiesenen Pneumothoraxpatien-
ten. Es ist dies nicht weiter ver-
wunderlich, da von auswärts eben
nur solche Pneumothoraxpatienten
zugewiesen werden, bei denen die
Behandlung aus irgendeinem Grunde
nicht zum Ziele führte. Schi.
Arbeiterkrankenkasse in Palästina.
Dem Geschäftsbericht der Arbeiter-
krankenkasse in Palästina für das
Jahr 1929/30 entnehmen wir folgen-
des:
Die Zahl der Mitglieder der Kran-
kenkasse ist dank der Einwanderung
aus Europa von 15 332 auf ca. 18 000
gestiegen. Zusammen mit den Fa-
milienangehörigen unterstehen der
Kasse ca. 35 000 Personen. 52 o/o der
Mitglieder befinden sich in den Städ-
ten und 480/0 in den Dörfern.
Die Krankenkasse beschäftigt zur-
zeit TOAerzte, 6 Zahnärzte, 55 Kran-
kenschwestern und Pflegerinnen und
9 Apotheker und Apothekergehilfen.
Das gesamte medizinische Hilfsper-
sonal, sowie ein großer Teil der
Aerzte sind fest angestellt und be-
amtet und haben kein Recht, Privat-
praxis auszuüben. Im letzten Jahr
wurden mehrere medizinische Kräfte
aus dem In- und Ausland neu en-
gagiert.
Die Arbeiterkrankenkasse unter-
hält:
a) Das Krankenhaus im Isreeltale.
Es wurde in diesem Jahre ein mu-
stergültiges Gebäude errichtet, das
den Anforderungen der Hygiene in
den Subtropen entspricht. Außerdem
wurde ein modernes Wirtschaftsge-
bäude erstellt. Im Krankenhaus sind
drei Abteilungen untergebracht, eine
medizinische, eine Kinderabteilung
und eine Gebärklinik, mit insgesamt
64 Betten. Die jährlichen Ausgaben
für das Spital betragen £ 6230.
b) Das Erholungsheim im „Arso"
in Motza. Am bestehenden Gebäude
des Erholungsheimes in Motza wurde
im abgelaufenen Jahre ein zweites
Stockwerk errichtet, so daß das
Heim 60 Rekonvaleszenten beherber-
gen kann. In diesem Heim, sowie im
Erholungsheime am Karmelberge ha-
ben im vergangenen Sommer mehr
als 100 Rekonvaleszenten Unterkunft
finden können.
c) Das Zentralmagazin. Für das
Zentralmagazin, das alle Ambulato-
rien und Apotheken mit Medikamen-
ten und Instrumenten versorgt,
woirde ein eigenes, besonderes Ge-
bäude errichtet.
157
d) Institute für physikalische The-
rapie. Nach Eröffnung des Instituts
für physikalische Therapie in Tel-
Aviv wurden weitere ähnliche Insti-
tute in den Städten Haifa und Jeru-
salem errichtet. Auch viele Ambula-
torien in den Dörfern wurden mit
Apparaten für physikalische Thera-
pie versehen.
. e) Zahnanibulatoricn. Das Zahnam-
bulatorium in Tel-Aviv wurde wei-
ter ausgebaut und mit der Errich-
tung eines ähnlichen Ambulatoriums
in Haifa begonnen. Außerdem hat
man die Einrichtung der wandern-
den Zahnambulatorien in den Dör-
fern, die sich als segensreich erwie-
sen haben, weiter beibehalten.
f) Die Zentralambulatorien in den
Städten wurden weiter ausgebaut.
Außer der gemeinsamen Arbeit mit
anderen Institutionen in der Säug-
lingsfürsorge, Schwangerenfürsorge,
ärztlicher Aufsicht der Kindergärten
und Schulen, Tuberkulosefürsorge,
sowie im Kampfe gegen die Malaria
und andere tropischen Krankheiten,
wurde der erste Versuch einer ärzt-
lichen Aufsicht in den Fabriken ge-
macht; die Errichtung von Jugendbe-
ratungsstellen wird angestrebt.
Rcichsarbeitsgemclnschaft für Ju-
genderliolungs- und Heilfürsorge.
Die Reichsarbeitsgemeinschaft für
Jugenderholungs- und Heilfürsorge
(Jehrag) hat einen Aufruf er-
lassen: ,, Sparen am falschen
Platz"; sie wendet sich darin
gegen die von Stadt und Län-
dern geplanten Sparmaßnahmen in
der Jugenderholungsfürsorge. In
dem Aufruf wird betont, daß eine
schematische Ilerabminderung von
Ausgaben für das Etatsjahr 1931/32
nicht nur erhebliche Mehraufwen-
dungen in den nächsten Jahren nach
sich ziehen, sondern auch unabseh-
baren Schaden an der Volksgesund-
lieit verursachen werden.
Die Zahl der Eltern, die aus eige-
nen Mitteln die notwendigen ge-
sundheitlichen Maßnahmen für ihre
Kinder treffen können, ist durch
die Wirtschaftskrise stark gesun-
ken. Die wirtschaftliche Not ist
aber v^'iedcrum eine Quelle der
158
Krankheitsgefährdung, von der die
Kinder besonders betroffen werden.
Die Volkskraft ist unter den heu-
tigen Umständen einer der wich-
tigsten Aktivposten für unsere Zu-
kunft. Es muß daher im Rahmen
des Möglichen alles geschehen, um
Gesundheit und Kräfte der heran-
wachsenden Generation zu erhalten
und zu steigern.
Die Reichsarbeitsge-
nieinschaft für Jugend-
erholungs- und Ileilfür-
sorge bittet darum alle, de-
nen die Gesundheit der
deutschen Jugend am Her-
zen liegt und die deren
Bedeutung für unsere Zu-
kunft erkennen, dafür ein-
zutreten, daß hier nicht
am falschen Platz gespart
wir d.
Wirtschaftsfürsorge
Erteilung von Armutszeugnissen.
Nach einem Runderlaß des Ministers
für Volkswohlfahrt vom 31. Dezem-
ber 1930 soll in Zukunft zur Erlan-
gung des Armutszeugnisses für An-
tragsteller, welche Krisenunterstüt-
zung beziehen, die Vorlage einer
Bescheinigung des Arbeitsamtes
über die Höhe und die Dauer der
Krisenunterstützung genügen (Volks-
wohlfahrt, 15. Jan. 31).
Beschäftigung Schwerbeschädigter.
Im Statistischen Jahrbuch für das
Deutsche Reich Jg. 1930 sind Zah-
len über die am 31. März 1930
unter dem Schutz des Schwerbeschä-
digtengesetzes stehenden Personen
veröffentlicht. Vergleicht man damit
die entsprechenden Zahlen für den
31. Dezember 1928, so ergibt sich
eine erhebliche Zunahme der Zahl
der Schwerbeschädigten, die haupt-
sächlich auf die Zunahme der Zahl
der Schwerkriegsbeschädigten zu-
rückzuführen ist. Die Zahlen für die
beiden genannten Stichtage sind fol-
gende:
31. 3. 30 31. 12. 28
Schwerbeschädigte
überhaupt . . . 403 670 384 858
darunter:
Schwerkriegsbeschä-
digte 337 947 327 262
31.3.30 31.12.28
Schwerunfallbeschä-
digte 35 251 28 713
Friedensblinde . . 3 541 3 334
Gleichgestellte:
Schwererwerbsbe-
schrärikte . . . 9 429 8 584
Minderbeschädigte
und zwar Kriegs-
beschädigte. . . 15 608 15 504
Unfallbeschädigte . 1838 1382
Völlig arbeitsunfähig
waren am 31. 3 30
40489 Schwerbe-
schädigte.
An arbeitslosen
Schwerbeschädig-
ten wurden im Jahre
1930 24299 gezählt
(im Jahre 1928
20 940).
Darunter waren:
arbeitsfähige Blinde 709 805
arbeitsfähige Beschä-
digte, die wegen
der Art ihrer Be-
schädigung nicht
oder nur sehr
schwer unterzu-
bringen sind . . 5 697 5 149
davon Tuberkulöse . 3 673 3 470
Von der Gesamtzahl der unter
dem Schutz des Gesetzes stehenden
Schwerbeschädigten abzüglich der
Arbeitsunfähigen waren demnach
nur etwa 6 o/o arbeitslos, ein Zeichen
für die günstige Auswirkung des Ge-
setzes.
Produklivierung russischer Juden.
Wichtige Beschlüsse wurden bei der
letzten, in Moskau stattgefundenen
OZET-Konferenz gefaßt. Demnach
sollen alle Kräfte von OZET auif
die Kolonisation in Biro-Bidschan
und in der Krim konzentriert wer-
den. Nicht nur die Ansiedlung von
Juden auf dem flachen Lande, son-
dern auch die Industrialisierung der
jüdischen Siedlungsgebiete wird zum
künftigen Arbeitsprogramm von
OZET gehören. Wie auf der Kon-
ferenz festgestellt wurde, sind in
den von der Sowjetregierung für
jüdische Kolonisation reservierten
Rayons die Grundlagen für die Ent-
wicklung einer chemischen, metallur-
gischen und Bergbauindustrie vor-
handen; im Interesse der wirtschaft-
lichen Wohlfahrt der Siedler in die-
sen Gebieten wird OZET dem Aus-
bau dieser Industrien erhöhte Auf-
merksamkeit zuwenden und für die
Entsendung von industriellen und
landwirtschaftlichen Fachleuten Sor-
ge tragen.
Aus den Darlegungen der Dele-
gierten aus Gebieten mit starker
jüdischer Bevölkerung geht hervor,
daß die Maßnahmen zur Durchfüh-
rung des Fünfjahresplans zwar in
hohem Maße zur Verbesserung der
wirtschaftlichen Verhältnisse in den
jüdischen Kleinstädten geführt ha-
ben, daß aber im Hinblick darauf,
daß nur Söhne von Handwerkern
und Arbeitern zur Arbeit in
den Fabriken zugelassen wer-
den, die Zukunft der deklassier-
ten Juden und ihrer Kinder nach
wie vor ungewiß bleibt. Ohne aus-
wärtige Hilfe dürfte der wirtschaft-
liche Existenzaufbau dieser Ele-
mente kaum durchgeführt werden
können.
Jüdische Wirtschaftskatastrophe
in Litauen. Das litauische Innen-
ministerium hat an alle jüdischen
öffentlichen Institutionen und Pri-
vatunternehmungen die Aufforderung
gerichtet, die bei ihnen beschäftigten
Personen, die nicht litauische Staats-
bürger sind, zu entlassen. Nicht-
jüdische Institutionen und Unter-
nehmer, die Juden nicht beschäfti-
gen, haben eine solche Aufforderung
nicht erhalten. In Litauen leben
gegenwärtig über 9000 jüdische
Ausländer und Staatenlose, die meist
aus Rußland oder aus dem vom
Polen besetzten litauischen Gebiet
stammen. Allen diesen hat nun die
Regierung das Recht auf Arbeit und
Erwerb entzogen, so daß ihnen der
Hungertod droht. Zu protestieren
ist ihnen verboten, die Militärzensur
hat der Presse untersagt, ein Wort
über diese Verordnung zu bringen.
Ocffentliche Fürsorge für Auslän-
der in Frankreich. Die öffentliche
Unterstützung von Ausländern ist
in Frankreich durch verschiedene
Wohlfahrtsgesetze und durch ver-
schiedene gegenseitige Uebereinkora-
men mit anderen Nationen geregelt.
Es bestehen gegenseitige Verträge
mit folgenden Staaten: Italien,
Arbeitsvertrag vom 30. September
159
1919, vervollständigt durch Verträge
vom 4. und 30. Juni 1924, Poleny
üebereinkommen vom 14. Oktober
1920 mit Vertrag vom 3. November
1926, Belgien, Üebereinkommen
vom 30. November 1921 mit Ausfüh-
rungsvertrag vom 13. Mai 1924,
Luxemburg, Üebereinkommen
vom 4. Januar 1923, dazu Noten-
wechsel vom 20. Mai bis 30. No-
vember 1925, Saargebiet, Üeber-
einkommen vom 20. Januar 1928,
dazu Vertrag vom gleichen Tage,
Rumänien, Arbeitsvertrag vom
28. Januar 1930, Oesterreich,
Vertrag vom 27. Mai 1930.
Alle diese Verträge beruhen auf
dem Grundsatz der gegenseitigen
Angleichung von Einheimischen und
Fremden in bezug auf die öffentliche
Hilfe. Sie regeln insbesondere die
Art der Verteilung der Unterstüt-
zungslasten zwischen den beteilig-
ten Ländern, da das Aui'enthaltsland
in der Regel nur die Kosten für vor-
übergehende Unterstützungen trägt.
Wanderung
Polnische Auswanderung nach
Belgien. Die Zahl der nach Belgien
ausgewanderten Polen dürfte sich
auf 100 000 Personen belaufen, von
denen 95 o/o in den Bergwerken be-
schäftigt sind. Die Juden, die im
Laufe der letzten 40 Jahre nach Bel-
gien ausgewandert sind, sind mei-
stens in der Diamantenschleiferei be-
schäftigt. Sie leben zum größten
Teil in Antwerpen. Die polnischen
Arbeiter werden in Gruppen von
400 bis 600 durch das Auswande-
rungsbüro in Warschau zusammen-
gefaßt. Ihre Ankunft in Belgien
wird durch ein Einwanderungsbüro
geregelt, das jüngst auf Veranlas-
sung des polnischen Konsulats er-
richtet wurde. Dieses Büro setzt in
jedem einzelnen Falle die Arbeits-
bedingungen wie Lohn, Wohnung,
Reisekostenvergütung, ärztliche Be-
handlung usw. fest.
Die polnischen Zeitungen glauben,
daß die Einwanderungsbewegung von
Polen nach Belgien, die infolge der
wirtschaftlichen Depression unter-
brochen ist, in kurzem wieder leb-
hafter werden wird.
160
Erschv^erung der Einreise nach
Argentinien. Die Argentinische Re-
gierung hat aus Anlaß der Arbeits-
losigkeit infolge der wirtschaft-
lichen Krise in Argentinien die Ge-
bühren für die Visierung der Ein-
reisepapiere von 3 Goldpesos auf
33 Goldpesos erhöht und die Vor-
lage eines Gesundheitszeugnisses
und einer Bescheinigung über nicht
ausgeübte Bettelei (außer dem be-
reits verlangten Führungszeugnis)
vorgeschrieben.
Warnung an Emigranten vor Aus-
wanderung nach Argentinien über
Uruguay. Die Hias-Ica-Emigdirect
warnt die Emigranten vor Auswan-
derung nach Argentinien über Uru-
guay. Im Zusammenhang mit der
Erhöhung der Gebühren für das
Einreisevisum nach Argentinien ist
eine Neigung unter den Emigranten
bemerkbar, nach Argentinien via
Uruguay zu reisen; sogar Emigran-
ten, die in Argentinien Verwandte
haben, glauben, die Einreiseerlaub-
nis von Uruguay aus schneller be-
kommen zu können.
Wie das Komitee der „Hicem" in
Montevideo mitteilt, ist die Erhö-
hung der Gebühren für das argen-
tinische Visum von 3 Goldpesos auf
33 Goldpesos auch für Emigranten aus
Uruguay gültig. Das argentinische
Konsulat in Uruguay, ebenso wie die
Konsulate in Europa, erteilen das
Visum ausschließlich an Emigran-
ten, die eine Einreiseerlaubnis vor-
legen können.
Einwanderungsbeschränkungen in
Brasilien. Ein brasilianischer Erlaß
vom 14. Dezember 30, dessen Be-
stimmungen im Laufe des Jahres in
Kraft treten werden, läßt nur noch
bestimmte Gruppen von Personen
zur Einwanderung zu. Zu diesen
Gruppen gehören Personen, die ihren
Wohnsitz in Brasilien haben, ferner
Personen, die von den zuständigen
Beamten als erforderlich für land-
wirtschaftliche Arbeit bezeichnet
werden oder die eine von diesen
Beamten geeignete Aufforderung be-
sitzen, die ihnen eine Bestimmung
in der Landwirtschaft zusichert,
schließlich Personen, die von pri-
vaten Unternehmen unter den Be-
stimmungen der Erlasse von 1924
und 1925 engagiert worden sind.
Personen, die diese Bestimmungen
nicht erfüllen, dürfen nicht länger
als 30 Tage in Brasilien bleiben, es
sei denn, daß sie über eine ge-
nügende Summe Geldes verfügen.
Der Erlaß ist eine Folge der gegen-
wärtigen großen Arbeitslosigkeit in
Brasilien.
Gewisse Formen der Hilfe, die
bisher einzelnen Arbeitern gewährt
wurden, die landwirtschaftliche Sied-
lungen begründen wollen, werden in
Zukunft nur Arbeitern, die von ihren
Familien begleitet werden, gewährt
werden. Diese Vergünstigungen
schließen Unterhalt für drei Tage
nach der Ankunft in der Nieder-
lassung, bezahlte Beschäftigung für
15 Tage im Monat, freie ärztliche
Hilfe während drei Jahren, freien
Transport zur Niederlassung ein.
Auch können Saatgut, Einrichtungs-
gegenstände und Werkzeuge gestellt
werden.
Einschränkung der Einwanderung
nach Australien. Die Regierung von
Australien hat kürzlich beschlossen,
fremde Einwanderung nach Austra-
lien völlig zu untersagen, bis die
wirtschaftliche Lage sich gebessert
hat. Einwanderer, die nicht die bri-
tische Nationalität besitzen, können
nur noch mit besonderer Erlaubnis
des Ministers des Innern ins Land.
Touristen und Geschäftsleute werden
indessen hiervon nicht betroffen,
auch gilt die Einschränkung nicht
für Frauen und Kinder von im Lande
lebenden Einwanderern.
Arheitsmarkt
Winterhilfe für Arbeitslose. Der
Präsident der Reichsanstalt für Ar-
beitsvermittlung und Arbeitslosen-
versicherung hat mit Erlaß vom
20. Dez. 30 (Reichsarbeitsblatt I
S. 27) die Arbeitsämter in den
Dienst der Winterhilfe für Arbeits-
lose gestellt und gleichzeitig auf
die Mitarbeit der öffentlichen und
der freien Wohlfahrtspflege ent-
scheidenden Wert gelegt. Es besteht
nicht nur die Möglichkeit, in den
Räumen der Arbeitsämter Hinweise
auf Einrichtungen der öffentlichen
und freien Wohlfahrtspflege anzu-
bringen, sondern es kann in den
Räumen des Arbeitsamtes durch die
Wohlfahrtspflege, womit sowohl die
öffentliche wie die freie Wohlfahrts-
pflege (Arbeitsgemeinschaften!) ge-
meint sein dürften, ein einheitlicher
eigener Dienst eingerichtet werden,
der die Aushändigung oder den Ver-
kauf von Gutscheinen oder die Aus-
zahlung von Beihilfen für Speisung,
Feuerung und dergleichen betreibt.
Voraussetzung ist, daß diese Hilfe-
leistungen allen Arbeitslosen oder
bestimmten geschlossenen Sonder-
gruppen (z. B. alleinstehenden Ju-
gendlichen, kinderreichen Familien
usw.) zugute kommen. Für Wohl-
fahrlserwerbslose werden die Hilfs-
maßnahmen denjenigen Stellen über-
lassen, die die Unterstützung aus-
zahlen.
Arbeitslosenunterstützung für Aus-
länder. Bei der Auszahlung der Ar-
beitslosenunterstützung an Ausländer
ist es wiederholt zu Schwierigkei-
ten gekommen, wenn es sich um
Ausländer handelte, bei denen die
Genehmigung zur Beschäftigung an
einer bestimmten Arbeitsstelle unter-
sagt worden war. Der Spruchsenat
der Rcichsanstalt für Arbeitsver-
mittlung und Arbeitslosenversiche-
rung hatte mit einer Entscheidung
vom 23. März 30 (s. a. Jahrg. 1,
S. 434 ds. Ztschr.) diese Frage offen
gelassen. Er hat sie nunmehr mit
Entscheidung vom 12. Dezember 30
(III a Ar 298/30, Reichsarbeitsblatt
IV, S. 45) zugunsten der Ausländer
entschieden. „Wenn ein ausländi-
scher Arbeiter mit Legitimations-
karte aus seiner inländischen Ar-
beitsstelle entlassen wird, weil das
Landesarbeitsamt die Genehmigung
zur Weiterbeschäftigung untersagt,
so steht dies der Annahme von un-
freiwilliger Arbeitslosigkeit nicht
entgegen.*' Die Begründung hierzu
sagt folgendes: Nach § 93 Abs. 1
AVAVG. erhält keine Unterstützung,
wer seine Arbeitsstelle ohne wich-
tigen oder ohne berechtigten Grund
aufgegeben oder diu'ch ein Verhal-
ten verloren hat, das zur fristlosen
Entlassung berechtigt. Diese Gründe
sind erschöpfend. Sie liegen sämt-
161
lieh in der Person des Arbeitslosen.
Der Umstand, daß ein ausländischer
Arbeiter infolge der Versagung der
Genehmigung seiner Weiterbeschäf-
tigung in seiner bisherigen inländi-
schen Arbeitsstelle entlassen worden
ist, ist weder als besonderer Grund
für die Versagung der Unterstützung
in § 93 Abs. 1 AVAVG. aufgeführt,
noch kann darin insbesondere ein
den Arbeitgeber zur fristlosen Lö-
sung des Arbeitsverhältnisses be-
rechtigendes Verhalten des Arbeit-
nehmers erblickt werden. Es liegt
vielmehr eine durch das Verhalten
des Versicherten nicht veranlaßte,
aus Gründen des innerdeutschen Ar-
beitsmarktes getroffene, von außen
in das Arbeitsverhältnis eingreifende
behördliche Maßnahme vor, die den
Arbeitgeber zur Lösung des Arbeits-
verhältnisses, das ohne diesen Zwang
fortdauern würde, nötigt. In einem
solchen Falle liegt also im Sinne
des Gesetzes unfreiwillige Arbeits-
losiakeit des entlassenen Arbeitnch-
mers vor.
Probleme des sozialen Aufstiegs.
Vor einiger Zeit gingen durch die
Presse Berichte über das Kapitel:
Väter und Söhne, Möglichkeiten des
sozialen Aufstiegs. Die bestehenden
Schwierigkeiten, dem Tüchtigen
„freie Bahn" zu schaffen, machen
es notwendig, auch an dieser Stelle
auf die Möglichkeiten des sozialen
Aufstiegs und auf den Umfang des
sozialen Abstiegs einzugehen. Ein
reichhaltiges Material zu diesen Fra-
gen ist enthalten in einer vom Baye-
rischen Statistischen Amt herausge-
gebenen Schrift: Sozialer Auf- und
Abstieg im deutschen Volk, Stati-
stische Methoden und Ergebnisse
(München 1930). Die Schrift enthält
die Auswertung einer Reihe frü-
herer und neuer statistischer Erhe-
bungen und ist um so beachtenswer-
ter deshalb, weil umfassende Unter-
suchungen über den sozialen Auf-
und Abstieg fast völlig fehlen.
Zwei wichtige Ergebnisse gehen
aus der Gesamtzahl der Untersu-
chungen hervor: Verschwindend ge-
ring ist die Tatsache des sozialen
Aufstiegs, der soziale Abstieg aber
erfolgt aus allen Schichten des Vol-
162
kes. Aus einer Statistik „Unsere
Zeitgenossen'* (Auswertung, eines
großen bibliographischen Werkes),
aus Hochschulstatistiken, aus Stati-
stiken über Ratsuchende der Berufs-
beratungsstellen des Arbeitsamtes
München, über den Nachwuchs der
Arbeiterschaft (Auswertung der
Volks- und Berufszählung von 1925
für Fürth i. B.), über Berufe der
ehemaligen aktiven Offiziere, über
die berufliche Gliederung der Klein-
rentner und Armen in München,
über Eheschließende in Bayern nach
den Berufen u. a. m. erwähnen wir
folgende bemerkenswerte Einzelhei-
ten: Aus der Untersuchung über
11 000 berühmte Zeitgenossen ergibt
sich, daß sich sowohl die gei-
stige, wie auch die wirtschaftliche
Oberschicht zu mehr als der Hälfte
aus den eigenen Reihen rekrutiert.
Bei der Gruppe der Intellektuellen
und Beamten entstammen 78,9 o/o, bei
den künstlerischen Berufen 71,9o/ü,
bei den Wirtschaftlern 80,3 o/o aus
der geistigen und wirtschaftlichen
Oberschicht. Die Arbeiterschaft
stellt zu den gleichen Gruppen nur
1,90/0, 2,10/0 und l,4o/o.
Eingehende Untersuchungen über
den Besuch der deutschen Hoch-
schulen kommen zu dem Resultat,
daß sich zwar die Studenten heute
aus allen Schichten des Volkes re-
krutieren, daß jedoch die einzelnen
Gruppen und Schichten in sehr ver-
schieden hohem Grad und keines-
wegs entsprechend ihrem Anteil am
sozialen Aufbau beteiligt sind. Be-
sonders stark vertreten sind, wie
bekannt, die akademischen Kreise
und die wirtschaftlich kräftigen
Gruppen von Handel, Industrie und
Gewerbe, relativ stark auch die mitt-
lere und untere Beamtenschaft. Der
Anteil der Arbeiter (1— 2o/o) ist je-
doch ganz gering.
Es entspricht diesen Erscheinun-
gen, daß die männlichen Ratsuchen-
den bei der Berufsberatungsstelle
München zu rund ^/^^ gelernte Ar-
beiterberufe, nur Vio "nd weniger
Angestellten- und freie Berufe er-
strebten. Nur die Hälfte der weib-
lichen Ratsuchenden wollte dagegen
gelernte Arbeiterberufe ergreifen und
strebte im übrigen Angestellten- und
freie Berufe an. Wenn ein Aufstieg
stattfindet, so erfolgt er, wie aus
der Auswertung der Volks- und Be-
rufszählung für Fürth hervorgeht,
nicht unmittelbar in die Oberschicht,
vielmehr zunächst in die der Arbei-
terschaft benachbarten Schichten der
Angestellten und der unteren und
mittleren Beamten, der kleinen Ge-
schäftsleute usw. Etwa Vio aller Ju-
gendlichen unter 18 Jahren, Vg der
Jugendlichen über 18 Jahren streb-
ten aus der Arbeiterschaft heraus.
Im Gegensatz zu den geringen
Möglichkeiten des sozialen Aufstiegs
steht die durch alle Berufsschichten
gehende Deklassierung. Nach einer
Stichprobenerhebung des Reichs 1926
waren von 11 555 Kleinrentnern (da-
von 2881 männlich, 8674 weiblich)
von den männlichen Kleinrentnern
mehr als Vs früher selbständig in
Industrie, Handel, Gewerbe und
Landwirtschaft, V? \varen Arbeiter;
die freien Berufe und die Angestell-
ten machten zusammen ^/^ aus. Die
Frauen waren zur Hälfte ohne Beruf,
kamen im übrigen in großem Um-
fang aus abhängigen Berufen. Auch
bei den „Armen" waren 34,8 o/o frü-
her selbständig, 12,5 o/o geistig oder
künstlerisch tätig, Angestellte 4,8 o/o,
Arbeiter einschließlich Hausperso-
nal 42,7 o/o. Damit wird deutlich,
einen wie hohen Prozentsatz ehe-
malige w^ohlhabende Schichten zur
Schicht der Armen stellen, einen
Satz, der weit über dem der Vor-
kriegszeit liegt.
Zum Schluß sei eine Aufstiegs-
möglichkeit erwähnt, die nach der
Statistik sich insbesondere den Frau-
en eröffnet. Nach der bayerischen
Eheschließungsstatistik von 1925
stammen die Frauen der Mitglieder
der geistigen Oberschicht zu einem
relativ hohen Prozentsatz aus mitt-
leren und unteren Schichten. Von
den Frauen, die Männer der geisti-
gen Oberschicht heirateten, waren
24,4 o/o aus der Schicht der Ange-
stellten und mittleren Beamten und
16,9 o/o aus der Schicht der Arbei-
ter. Andererseits heirateten auch
zalilreiche weibliche Angehörige der
geistigen Oberschicht Männer mitt-
lerer und unterer Schichten, der Ab-
stieg beträgt aber hier nur 15,1 bzw.
10,8o/o in die Schicht der Angestell-
ten und mittleren Beamten und in
die Schicht der Arbeiter. -dt.
Ausbildung
Soziale Ausbildung der Rabbiner.
Am 5. Januar tagte in Leipzig der
Zentralausschuß des „Allgemeinen
Rabbinerverbandes in Deutschland".
Goldmann, Leipzig, hielt ein Referat
über die Spezialaufgaben des Rab-
biners und seine Ausbildung. Die
Konferenz hat folgenden Beschluß
gefaßt:
„In der Ausbildung des rabbini-
schen Nachwuchses sind neben den
Ilauptgegenständen der Ausbildung
als Spezialgebiete Pädagogik, Apolo-
getik und soziale Tätigkeit zu be-
tonen. Dies soll dadurch geschehen,
daß an den theologischen Lehran-
stalten Lehrstühle für diese prak-
tischen Aufgaben errichtet werden,
deren Inhaber aus der rabbinischen
Praxis hervorgehen sollten. Zur Er-
langung der Anstellungsfähigkeit ist
es wünschenswert, daß jeder Kan-
didat ein Jahr lang als Hilfsrabbiner
in einer großen oder mittleren Ge-
meinde arbeitet."
An die Landesverbände soll das
Ersuchen gerichtet werden, Rabbi-
ner in Städten mit Universitäten und
anderen Hochschulen mit den Pflich-
ten eines Studentenrabbiners zu be-
trauen.
Beschrankung der Schülcrinncn-
zahl bei den VVohlfahrtsschulen. Da
erfahrungsgemäß durch die Ueber-
füllung von Klassen in Wohlfahrts-
schulen der Erfolg des Unterrichts
beeinträchtigt wird, hat der Preuß.
Minister für Volkswohlfahrt be-
stimmt, daß von Beginn des neuen
Schuljahrs an nicht mehr als 30
bis 35 Schülerinnen zum Unterricht
in einer Klasse zugelassen werden
dürfen. In der Begründung wird
auf die dauernde Verschlechterung
der Arbeitsmarktlage für Wohl-
fahrtspflegerinnen hingewiesen. Die
Zahl der arbeitsuchenden Wohl-
fahrtspflegerinnen im Reich ist um
das Achtfache, die der Gesundheits-
fürsorgerinnen sogar um das Drei-
163
zehnfache gestiegen, während die
Zahl der offenen Stellenanmeldun-
gen auf ein Viertel zurückgegangen
ist. Innerhalb Berlins hat sich von
1927 bis 1929 die Zahl der arbeits-
losen Wohlfahrtspflegerinnen ver-
doppelt, während die Zahl der Stel-
lenanmeldungen auf ein Fünftel zu-
rückgegangen ist. Zur Vermeidung
einer Berufskrise sei es notwendig,
die Zahl der jährlich zur Entlassung
kommenden Berufsanwärterinnen,
insbesondere durch Abbau der Par-
allelklassen zu beschränken.
Lehrgänge
Lehrgang über Jugendfürsorge in
Franklurt a. M. Das Seminar für
Fürsorgewesen und Sozialpädagogik
an der Universität Frankfurt a. M.
veranstaltet wie alljährlich auch 1931
unter der Leitung von Professon
Klumker und Dr. jur. Reiß
einen Lehrgang über Jugendfürsorge
von einjähriger Dauer.
Nähere Auskunft erteilt das Se-
minar für Fürsorgewesen und So-
zialpädagogik an der Universität
Frankfurt a. M., Kettenhofweg 130.
Kursus für Psychologie, Jugend-
kundc und Heilpädagogik. Das
Mainzer Institut für Psychologie,
Jugendkunde und Heilpädagogik hält
einen zweisemestrigen heilpädagogi-
schen Studiengang ab. Mit Beginn
des Sommersemesters 1931 können
neue Teilnehmer aufgenommen wer-
den. Wegen des Vorlesungsplanes,
der Aufnahmebedingungen usw. er-
teilt das Mainzer Institut für Psy-
chologie, Jugendkunde und Heilpäda-
gogik, Mainz, Greiffenklaustr. 2,
Auskunft.
Lehrgänge über soziale Fürsorgc-
arbcit an der Universität Münster.
Das Seminar für Fürsorgewesen
beim Institut für Wirtschafts- und
Sozialwissenschaften der Universität
Münster hält im Sommersemester
1931 seinen XII. „Lehrgang über
soziale Fürsorgearbeit'* ab, in dem
neben theoretischer Ausbildung eine
Einführung in die praktische Arbeit
erstrebt wird.
Gesuche um Zulassung sowie alle
Anfragen sind unter Beifügung des
Rückportos zu richten an das Se-
minar für Fürsorgewesen beim In-
stitut für Wirtschafts- und Sozial-
wissenschaften der Universität
Münster i. W., Johannisstr. 9.
Bücherschall
Heinrich Silbergleit, Die Bcvolke-
rungs- und Berufsverhältni^se der
Juden im Deutschen Reich. I. Band.
Akademie-Verlag, Berlin 1930. 348
S. 30,— RM.
Meine Beurteilung erstreckt sich
lediglich auf den wirtschaftlichen
Teil des Silbergleit'schen Werkes,
auf das Material also, welches S.
im 1. Bande seiner großartigen Arbeit
für die Berufsstatistik der
Juden in Preußen beibringt. Die-
ses Material ist so immens, daß
wahrscheinlich Jahre vergehen wer-
den, ehe auch eine aktivere Analyse
der ökonomischen Haltung des deut-
schen Judentums, als wir sie bisher
hatten, es in allen Teilen verarbeitet
haben wird. Dann aber wird es
Historie geworden sein. Das ist na-
türlich kein Vorwm-f gegen einen
Mann, der mit so durchdringender
164
Exaktheit ein Quellenwerk geschaf-
fen hat, dem die jüdische Wirt-
schafte Forschung inDeutschland nichts
an die Seite zu stellen hat. Es liegt
eben leider in der Natur der Dinge,
daß so umfassende Arbeiten von
dem rapiden Tempo der modernen
wirtschaftlichen Entwicklung über-
holt werden, ehe sie erschienen, ge-
schweige denn, ehe sie nach allen
Seiten ausgewertet worden sind. Das
gilt für das „Statistische Jahrbuch
des deutschen Reiches" in seinen
wirtschaftlichen Teilen genau so,
wie für die speziellen Veröffentli-
chungen über Rohstoffproduktionen
usw., die auch erst zu erscheinen
pflegen, wenn die betreffenden
Märkte längst „davongelaufen" sind.
Die Silbergleit'sche Arbeit — eine
Arbeit, von deren Größe sich nur
der einen Begriff zu machen ver-
mag, der selbst einmal statistisch
gearbeitet hat — , verliert hierdurch
nichts von ihrem wissenschaftlichen
Wert. Dieser wird auch in keiner
Weise dadurch geschmälert, daß S.
sich in der Gruppierung seiner Er-
rechnungen genau an das Schema
des ,, Statistischen Reichsamtes'' ge-
hallen hat. Gegenüber diesem Schema
— welches in seiner Gliederung
nicht unbestritten ist — , ist freilich
geltend zu maghcn, daß es der mo-
dernen, „berufsdynamischen'* Ent-
wicklung nicht Rechnung zu
tragen vermag. Silbcrgleit selbst
hat das sehr richtig emp-
funden, indem er im Bcgleit-
text zu seiner Bearbeitung der Be-
rufsstatistik von 1925 die Ausfüh-
rungen wiedergibt, die das Statisti-
sche Reichsamt der Berufszählung
vom genannten Jahre voranschickt,
und hinzufügt, daß „in den Ergeb-
nissen der letzten Berufszählung
außer den Faktoren systematischer,
auch solche äußerer Art in nicht
angebbarem Umfange mitwirken, die
mit der Entwicklung, der beruf-
lichen Evolution, nichts zu tun
haben. Auf diese aber kommt es
allein an. . . ." Dem wird man nur
zustimmen können. Und wenn Sil-
bergleit gerade deshalb, weil das
Statistische Reichsamt die Gliede-
rung seines berufsstatistischen Sche-
mas geändert und dadurch einen
Vergleich mit den Ergebnissen frü-
herer Berufszählungen sehr er-
schwert hat, von einem solchen auch
für die deutschen Juden absieht, so
ist das zwar zu bedauern, aber man
wird es aus der Gebundenheit Sil-
bergleits an das amtliche Material
und seine Gliederung durchaus ver-
stehen können.
In der Hauptsache hat S. unbe-
dingt Recht. Es kommt für uns deut-
sche Juden heute wirklich auf die
,, berufliche Evolution" an. Auf de-
ren Feststellung hat S. aus den an-
gedeuteten Gründen leider verzich-
ten müssen. Es sei aber gestattet,
auf einige Verhältniszahlen hinzu-
weisen, deren Ermittlung Silbergleits
Arbeit möglich macht. In der Ab-
teilung C (Statistik der Wirtschafts-
abteilungen) auf Seite 129 des Ta-
bellenwerks ermittelt S. für die jü-
dischen Beteiligten an Handel und
Verkehr einschließlich Gast- und
Schankwirtschaft eine Gesamtzahl
der Berufsangehörigen in Preußen
in Höhe von 216 615. Das sind 60,80/o
der überhaupt berufstätigen Juden
(und Jüdinnen) in Preußen (gegen
einen Anteil von 17,9 o/o der in dieser
Wirtschaftsabteilung Tätigen, der
sich für die Gesamtheit der preu-
ßischen Staatsangehörigen ergibt!).
Es ist nun sehr bedauerlich, daß
die Unterteilung dieses ,, beruflichen
Massivs" der preußischen Juden
nach der Gliederung des amtlichen
Schemas nicht sehr weit geht. Wohl
wird in der Abteilung „Wirtschafts-
gruppen'* ein anderer Schnitt durch
dieses Massiv gelegt und ein dritter
erfolgt in der besonders eingehen-
den Abteilung „Wirtschaftszweige"
(S. 130 f. W 114), aber man kann
bei größter Achtung vor der hier
geleisteten Arbeit nicht darüber hin-
wegkommen: Diesen Konstatierun-
gen des amtlichen Schemas fehlt das
Leben. W as heißt (in Zweig W' 114
auf S. 152 des Tabellenwerkes)
„Waren- und Produktenhandel'*?
Welche verschiedenen Wirtschafts-
zweige sind in diesen Oberbegriff
der amtlichen Statistik hineinge-
preßt? W^o bleiben hier die wirt-
schaftsdynamisch so unendlich wich-
tigen Unterscheidungen zwischen
Großhandel und Einzelhandel? W^ar-
um sind in Position W 113 die
„Fernheizwerke'* und in W HO die
„Wassergewinnung und Wasserver-
sorgung" angeführt, und es fehlt auf
der anderen Seite jede Angabe über
Getreidehandel, Metallhandcl, Tex-
tilwarenhandel — Positionen, die uns
Juden am meisten angehen?
Ich weiß, diese Fragen sind nicht
an Silbergleit zu richten, sondern
an die amtliche deutsche Statistik,
deren Gliederung er gefolgt ist. Aber
wir müssen sie vor allem an uns
Juden selbst richten und uns dar-
über klar werden: Es ist ein grund-
legender Unterschied, ob ein Bevöl-
kerungsteil zu 60^0 im Handel sitzt
oder nur zu 17,9« b. Zwei so unter-
schiedene Schichtungen bedürfen zu
ihrer Erfassung in lebendiger Sta-
165
tisiik völlig verschiedener statisti-
scher Methoden. Von der amtlichen
deutschen Statistik kann man nicht
verlangen, daß sie spezielle jüdische
Bedürfnisse berücksichtigt. Das müs-
sen wir selbst tun und uns eine
Statistik schaffen, welche die Be-
rn Isglicderung der deutschen Juden
nach den Cesichtspunkten erkennen
läßt, die für unsere Berufspolitik
von Bedeutung sind.
Neben dem großen wissenschaft-
lichen und somit positiven Wert des
Silberglcit'schen Werkes liegt sein
sozusagen negativer darin, daß es
die Notwendi<j;keit dieser Forderung
noch deutlicher als bisher erkennen
läßt. Vielleicht wird man diese Not-
wendigkeit bestreiten. Dann muß
man aber konsequenterweise auch
die einer jüdischen sozialen und so-
zialökonomischen Arbeit bestreiten.
Dr. Alfred Marcus
Hirlsieter, Die Wohnungswirtschaft
in Trcußen. Verlagsgesellschaft R.
Müller G.m.b.H., Eberswalde 1929.
5()2 S.
Die Wohnverhältnisse im Deutschen
Reich nach der Reiehswohnungs-
zählung von 1927. Teil I Text,
Teil II Tabcllenwerk. Statistik des
Deutschen Reiches Band 362 I und
IL \ erlag von Rcimar Hobbing,
Berlin 1930. 142 S. 8— RM. und
391 S. 18 — RM.
Ta:4eslragen des Wohnungswesens.
Die Wohnungsfrage der kinderrei-
chen ramilie. Ilcrausücacben von der
kommunalen Xereiniizung für \\ oh-
nuniZSNver^cn. Carl Hoymanns \erlag,
Berlin 1929. 149 S.
Drei ausgezeichnete, von hervorra-
senden Stellen der deutschen W oh-
iningswirtschaft. dem preußischen
Minister für \olkswohlfahrt. der
Kommunalen X'ereinigung für W oh-
runiiSNvoen und in Er^janzung dazu
dem Statistischen Reichsamt heraus-
ceizebene \ eröftentlichuni^en Li. den
zusammen ein nahezu erschöpfendes
Material über die bisherige Entwick-
luniz «.'.es Wohnunizswesens. d'e heu-
tige l.aiie des W'ohnungsmarktes und
damit die Aufgaben einer künftigen
WohnungspoUiik.
Das Buch des preuß. Ministers für
\ olkswohUahrt ist ein Werk von
llU>
außergewöhnlichem Format sowohl
in seinen theoretischen, wie in sei-
nen praktischen Ausführungen. Ent-
wicklungsgeschichtlich und staats-
politisch fundiert, bietet es mit den
Abschnitten: Bekämpfung der Woh-
nungsnot als Staatsaufgabe, Praxis
und Technik des Wohnungsbaus,
Träger des Wohnungsbaus usw. zu-
gleich ein praktisches Handbuch für
alle Fragen der Wohnungswirtschaft
(insbesondere der gesamten Woh-
nungszwangswirtschaft). Als das
Ziel der Gegenwart wird bezeichnet:
ein aus sich heraus rentierlicher
Wohnungsbau, der auch breiten
Schichten einwandfreie Unterkunft
zu erträglichen Mieten schafft. Daß
die Durchführung dieser Forderung
in erster Linie ein finanzielles Pro-
blem und daß einstweilen staatliche
Wohnungsbauförderung noch not-
wendig ist, wird nicht verkannt, mit
Recht auch wird hingewiesen auf die
notwendige Herabsetzung der Bau-
kosten als Voraussetzung einer ver-
billigten Wohnungswirtschaft.
Einen umfassenden statistischen
Kommentar zu dem Hirtsieferschen
Werk bildet die Reichswohnungs-
zählung vom 16. 5. 27, deren detail-
lierte Statistiken immer wieder die
grundlegenden Ergebnisse der Zäh-
lung herausstellen: Belegung von
36,5^' ö der Wohnungen mit 1 bis 2
Personen je Wohnraum, Ueberfül-
lung (2 Personen und mehr pro
Wohnraum) von rd. 490 000 V/oh-
nungen mit 3,2 Mill. Bewohnern,
Belebung jeder 6. Stadtwohnung mit
Untermietern, insbesondere über-
füllte Wohnungen bei jeder 4. kin-
derreichen Familie. Im Vergleich zur
Entwicklung der Haushaltijni:cn muß
ein erhebliches Zurückbleiben der
Bautätigkeit festgestellt werden.
Von Anfang 1914^ bis Anfang 1927
ist die Zahl der Haushaltungen um
16.4 0. die Zahl der Wohnungen um
9.3^0, die Einwohnerzahl um 5,1 "^a
gestiegen. Zur Zeit der Zählung
1^1927) waren erst 8.0 1\> der Woh-
nungen Neubauwohnungen. Der
W'ohnungsl edarf war auf mindestens
560 000 \\'ohnuni:cn anzusel/cn.
Welche Wohnuntisnot und wel-
ches Wiihnungselend sich hinter
diesen Zahlen verbergen, leh-
ren die Untersuchungen der Kom-
munalen Vereinigung für Woh-
nungswesen. Von den zahlreichen
ungelösten fürsorgerisehen Proble-
men seien hier nur Obdachlosigkeit
und Verwahrlosung der Wohnung
genannt, denen gegenüber die Woh-
nungspflege der Wohnungs- und
Wohlfahrtsämter nur ein geringes
Hilfsmittel bieten kann. Besonderes
Interesse verdient ein Kapitel über
Bausparkassen. Bei der in Aussicht
genommenen Beendigung der öffent-
lichen Wohnungswirtschaft — die
drei großen deutschen Wohnungs-
schutzgesetze sollen den Notverord-
nungen zufolge bis 1934 bzw. 1936
verschwinden — wäre genossen-
schaftliche Selbsthilfe, die sich in
großen, teils paritätischen, teils
konfessionellen Einrichtungen be-
reits bewährt hat, überaus wün-
schenswert. — dt.
Dr. S. Ejges, Das Geld im Talmud,
Versuch einer systematischen Dar-
stellung der wirtschaftlichen Geld-
theorie und -praxis nach talmudi-
schen Quellen. Wilna 1930. 96 S.
Der verbreitete Handelsverkehr
Babylonies und Palästinas, insbeson-
dere aber Babyloniens, hat ,,die In-
stitutionen geschaffen, die den Ver-
kehr erleichterten, somit das Geld
in den Tauschverkehr einschalteten
und den Kredit- und Leihverkehr
ordneten, der infolge des biblischen
Zinsverbotes ein eigentümliches Ge-
präge erhielt. Andererseits hat er
im Talmud seinen gehörigen Aus-
druck und seine entsprechende Ab-
spiegelung gefunden." Die eingehen-
de Darstellung umfaßt neben den
Untersuchungen über die Wertver-
hältnisse der einzelnen Metalle, die
Kurrantfähigkeit des Geldes und
dessen Funktionen eine Betrachtung
fast sämtlicher im Talmud erwähn-
ten Münzarten, sowie eine Schilde-
rung der Praxis des talmudischen
Geldwechslers, die aus Sortenge-
schäft, Geldapprobation, Depositen-
gsechäft, Auszahlung von Anweisun-
gen, Kreditgeschäft und den mit der
Temp e' Wirtschaft zusammenhängen-
den Transaktionen besteht. A-n
Dr. Esriel Erich Hildesheimer. Das
jüdische Gesellschaftsrecht. Verlag
Otto Harrassowitz, Leipzig 1930. 172
S. 6,— RM.
Der Verfasser stellt das jüdische
Gesellschaftsrecht, das sich in das
Recht der schutafut (societas, Ge-
sellschaft, Miteigentum) und in das
Recht der iska (nur kapitalistische
Beteiligung an einem Geschäft) glie-
dert, auf Grund der älteren Quellen
dar. Eine gedrängte Schilderung der
Entwicklung des jüdischen Rechts
im allgemeinen geht der Arbeit vor-
auf; eine Auswahl der in jenen
Rechtsgebieten zur Anwendung ge-
langenden Formulare, sowie einge-
hende Quellenangaben zu dem gesam-
ten umfangi'eichen Zweige jüdischen
Rechtslebens, der hier behandelt
wird, folgen. A-n
Lic. Dr. Kurt Galling, Die israeliti-
sche Staatsverfassung in ihrer vor-
derorienialischen Umwelt. J. C. Hin-
richs'sche Buchhandlung, Leipzig
1929. 64 S. 2,60 RM.
Der Verfasser bezeichnet seine
Studie als einen Anfang verglei-
chender Kulturgeschichtsarbeit. Sie
berichtet über die Voraussetzungen
des Staates: Territorium, Siedlung,
Verbände und differenzierte Klassen;
über seine Kräfte: Königtum, Heer
und Stände; über seine Verwaltung:
Bocienbcsitzverhältnisse, Steuern und
Beamtentum; über die Staatsverfas-
sung, wie sie sich in Dichtung,
Sprichwort, Fabel und Propheten-
wort vspiegelt; schließlich über das,
was der Bibel an tatsächlichem vcr-
fassungsgeschichtlichen Material zu
entnehmen ist. Diesen Angaben ge-
hen die Schilderungen der entspre-
chenden außerhalb Kanaans gelten-
den Verhältnisse jeweils parallel,
wodurch ein Einblick in die inner-
politischen Verhältnisse jenes Ge-
bietes und jener Zeit geboten wird.
A-n.
M. E. Ravagc, Glanz und Nieder-
gang des Hauses Rothschild. Ava-
lun-Verlag, Hellerau 1930
Der Verfasser erzählt außerordent-
lich lebendig die Geschichte der
Rothschildschen Hausmacht, ohne
im wesentlichen neue, über Cortis
Werk (Insel-Verlag) hinausgehende
Forschungsergebnisse fruchtbar zu
machen. . M. K.
167
Otto Roeld, Malenski auf der Tour.
Erich Reiss-Verlag, Berlin 1930
Der Roman des Reisenden, mit Ge-
schick und Können geschrieben.
Darüber hinaus Dokument eines
Standes, der mit seiner Stärke, sei-
nen Schwächen und seiner Romantik
seine Blüteperiode bereits hinter sich
hat. M. K.
Dr. Erna Corte, Die Familienverhält-
nisse von Kindern in Krippen, Kin-
dergärten, Horten und Tagesheimen.
F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung,
Berlin 1930, 72 S. 2,85 RM.
Die Deutsche Akademie für so-
ziale und pädagogische Frauenarbeit
veröffentlicht im Rahmen ihrer For-
schungen über Bestand und Er-
schütterung der Familie in der Ge-
genwart eine Untersuchung von
Erna Corte über die sozialen, wirt-
schaftlichen und gesundheitlichen
Familienverhältnisse von Kindern in
Krippen, Kindergärten, Horten und
Tagesheimen. Sie gelangt zu dem
Schluß, daß Arbeitslosigkeit, Woh-
nungsclend, Krankheit, Trunksucht
usw. in vielen Fällen das Familien-
leben zerrütten, so daß die Notwen-
digkeit der Errichtung von Tages-
heimen für Kinder aus solchen ge-
lockerten Gemeinschaften klar her-
vorgeht, da in ihnen der fehlende
Einlluß des Elternhauses durch die
pädagogische Atmosphäre der Kin-
derheime ersetzt wird. L. St.
Carl Mcnnicke, Erfahrungen der
Jungen. Alfred Protte Verlag, Pots-
dam 1930. 160 S.
Carl Mennicke, der Direktor des
Sozialpolitischen Seminars der deut-
schen Hochschule für Politik, gibt
im 1. Band der Sozialpädagogischen
Schriftenreihe einige Aufsätze seiner
Schüler heraus, in denen sie über
die Erfahrungen, die sie während
ihrer praktischen sozialen Tätigkeit
gesammelt haben, berichten. Beson-
ders erwähnenswert sind die Ar-
beiten über Fürsorge für erwerbs-
lose Jugendliche von W. Gleitze und
F. Gräsing. Eine Auseinandersetzung
von H. Küppers mit dem Problem
des heutigen Anteils der Pädagogik
an der Gestaltung der Geschlechter-
beziehungen zeigt, wie notwendig es
ist, daß jeder Fürsorger zu einer
168
freien, offenen, wirklichkeitsnahen
Stellungnahme zu dieser Frage ge-
langt, und wie viel in dieser Be-
ziehung versäumt worden ist.
Man darf auf die weiteren Ver-
öffentlichungen der Sozialpädagogi-
schen Schriftenreihe gespannt sein.
Sie weisen neue Wege der sozialen
Ausbildung und geben einen wert-
vollen Beitrag zur Lösung der Auf-
gaben, die die Jugend in der so-
zialen Berufsarbeit zu erfüllen hat.
L. St.
Dr. Otto Wehn, Die Straffälligkeit
Minderjähriger nach Beurlaubung
oder Entlassung aus der Fürsorge-
erziehung. 3. Preisaufgabe der
Sächsischen Landeswohlfahrtstiftung.
Kommissionsverlag bei G. B. Teub-
ner, Leipzig und Berlin 1930. 123 S.
4,25 RM.
Aus dem Problem der Fürsorge-
erziehung greift der Verfasser die
Sonderfrage der Kriminalität der in
die eigene Familie beurlaubten oder
entlassenen Fürsorgezöglinge heraus.
Die Voraussetzung für den Erfolg
jeder Fürsorgeerziehung sei die ge-
naue Kenntnis der Wesensart des
Jugendlichen und eine seiner Eigen-
art entsprechende Erziehung. Ob
diese in der eigenen oder einer
fremden Familie oder in einer An-
stalt zu erfolgen hat, müsse indi-
viduell entschieden werden, auf
keinen Fall solle man jedoch den
Erziehungsplan auf Jahre hinaus
festlegen. Ein schwieriges Problem
bleibe auch der Uebergang eines
Jugendlichen aus der Anstalt in die
Freiheit. Ein „Progressivsystem der
Lockerung der Anstaltserziehung"
werde diesen Uebergang wesentlich
erleichtern. Die Hauptsache sei die
immer stärkere Ausgestaltung und
Vertiefung der offenen Jugendfür-
sorge im Dienste der Fürsorge-
erziehung. L. St.
Der Schutz der arbeitenden Jugend.
Heft 1/2 der Internationalen Ge-
werkschaftsbibliothek. Verlag Inter-
nationaler Gewerkschaftsbund, Am-
sterdam 1930. 122 S. 1,50 RM.
Dieses Heft enthält eine Reihe
sehr interessanter Aufschlüsse über
die Maßnahmen zum Schutze der ar-
beitenden Jugend in europäischen
und außereuropäischen Ländern. Die
Schrift ist gewissermaßen als Neu-
auflage der bereits im Jahre 1922
veröffentlichten Broschüre „Der Ju-
gendschutz in der Welt** erschienen.
Während es sich dort jedoch vorwie-
gend um eine Schilderung der Zu-
stände der Vorkriegszeit handelt,
sind hier die neuesten Maßnahmen
geschildert. Deutlich wird die Ent-
wicklung des Schutzes der jugend-
lichen Arbeitnehmer in allen Län-
dern. Man sieht erneut, wie Fort-
bildungsschulpflicht, Berufsberatung
und Lehrlingsfürsorge nicht nur bei
uns, sondern auch in allen anderen
Staaten noch problematisch und im
Werden begriffen sind.
Wie im Vorwort selbst angege-
ben ist, ist das Büchlein als Hand-
buch nicht zu verwenden, weil die An-
gaben dazu zu stichwortähnlich und
nicht umfassend genug sind; wohl
aber bildet es ein rasch zu lesendes,
sehr geschickt zusammengestelltes
Vergleichsmaterial für den praktisch
arbeitenden Berufsarbeiter in der Ju-
gend- und Berufsfürsorge. Ihm vor
allem sei die Schrift wärmstens
empfohlen. Lucie Zobel
Dr. Hermann Heindl und Dr. Karl
Fries, Grundriß des Fürsorgereehts
unter besonderer Berücksichtigung
des bayerischen Landesfürsorge-
rechts. C. H. Beck^sche Verlags-
buchhandlung, München 1930. 52 S.
2,- RM.
Der Grundriß des Fürsorgerechts
gibt eine systematische und gemein-
verständliche Uebersicht über die
heute geltenden Fürsorgegesetze und
wird Behörden, Sozialbeamten und
-Schülern die besten Dienste leisten.
Besonders eingehend sind die baye-
rischen Ausführungsbestimm ungen
behandelt; auch sie gewähren einen
schnellen, sicheren Ueberblick über
die Grundsätze des Fürsorgerechts
und der einschlägigen Rechtspre-
chung. L. St.
Dr. H. Soergel in Verbindung mit
Dr. Bchrend, Dr. Mentzel und Dr.
Moll, Jahrbuch des Reichsversichc-
rungs-, Reichsversorgungs- und Für-
sorgerechts. 17. Jg. Verlag v. W.
Kohlhammer, Stuttgart 1929. 364 S.
12,— RM.
Das Jahrbuch des Reichsversiche-
rungs-, Reichsversorgungs- und Für-
sorgerechts enthält systematisch ge-
ordnet Auszüge aus den im Jahre
1928 veröffentlichten Rechtsprechun-
gen und der im Laufe des Jahres er-
schienenen Zeitschriftenaufsätze. Das
Buch ist ein gutes Hilfsmittel für
jeden Praktiker und Wissenschaft-
ler, der auf diesem Gebiet arbeitet,
da es ihn der Schwierigkeit des Zu-
sammentragens des in zahllosen Ge-
setzen, Verordnungen, Entscheidun-
gen, Aufsätzen usw. zerstreuten Ma-
terials enthebt. L. St.
Gustav Götz, Die Deutsche Sozial-
Versicherung. Verlag von F. E.
Wachsmuth, Leipzig 1930. 84 S.
In der vorliegenden Bearbeitung
will der Verfasser das Wesentliche
aller Versicherungszweige zu Un-
terrichtszwecken darstellen. Zahl-
reiche Tabellen, Berechnungsbeispiele
und Statistiken erleichtern das Ver-
ständnis. Trotzdem manches durch
die neuesten Verordnungen überholt
ist, kann das Werk für Schulen
und zum Selbstunterricht empfohlen
werden. L. St.
Dr. jur. Heinz Jaeger, Die Aende-
rungen der Krankenversicherung
durch die Reichsnotverordnung vom
26. Juli 1930. Verlag von J. Heß,
Stuttgart 1930. 48 S. 1,60 RM.
Ein Nachschlagewerk für alle am
Vollzug der Krankenversicherung be-
teiligten Organe. Dr. Jaeger stellt
die alten, durch die Notverordnung
aufgehobenen Bestimmungen den
neuen Vorschriften gegenüber und
gibt dazu eine kurze, kritische Dar-
stellung ihrer Bedeutung und An-
wendung. Diese Schrift, aus der
Praxis für die Praxis geschrieben,
ist geeignet, den Behörden und Ver-
sicherungsträgern die Durchführung
der Verordnung wesentlich zu er-
leichtern. L. St.
Dr. Bruno Brauer, Die Stellung der
freien Berufe im Wirtschaftsleben.
Amalthea - Verlag, Zürich, Leipzig,
Wien 1930. 135 S.
Der Verfasser nimmt die „freien
Berufe" heraus aus dem Prozeß der
Gütererzeugung und Güterverteilung
und stellt sie in Gegensatz zu den
Erwerbsinteressen der Arbeitgeber
169
und Arbeitnehmer. Die Bedeutung
der freien Berufe sei heute noch
nicht genügend gewürdigt, sie müß-
ten sich durch einen organisatori-
schen Zusammenschluß die ihnen zu-
kommende Rechte und Positionen
sichern. Im sachlichen Teil ist das
Buch im wesentlichen auf österrei-
chische Verhältnisse zugeschnitten.
Es ist weder erschöpfend in der
Systematik, noch überzeugend in sei-
nen Forderungen.
—dt.
Dr. Hans Bernhard, Landbauzonen,
ländliche Entvölkerung und land-
wirtschafüiche Einwanderung in
Frankreich, mit besonderer Berück-
sichtigung der schweizerischen An-
sicdlung in Süd-West-Frankreich.
Geographischer Kartenverlag Küm
merly und Frey, Bern 1927.
Die schon einige Jahre zurücklie-
gende Veröffentlichung verdient auch
heute noch Beachtung wegen ihrer
gründlichen Untersuchung über die
geographischen Grundlagen der fran-
zösischen Landwirtschaft und wegen
des beigegebenen, reichhaltigen Kar-
tenmaterials.
Adam— Hastler— Volmer, Das Kri-
senfürsorgerecht auf der Grund-
lage der Verordnung und des Er-
lasses vom IL 10. 30. Schriftenreihe
der öffentlichen Arbeitslosenhilfe.
Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart
1930. 64 S.
Ein von Praktikern verfaßter, für
den Arbeitsamtpraktiker bestimmter,
übersichtlicher Kommentar zu den
geltenden Bestimmungen zur Krisen-
unterstützung. Beispiele und Tabel-
len können auch für den Fürsorger
zur Nachprüfung ausgezahlter Unter-
stützungen nützlich sein. —dt.
Zeitschrif tensch au
Bei der Strafrechtsreform wird
auch eine Neugestaltung des Jugend-
etrafrechts vorgenommen. Dr. Schroe-
der stellt in seinem Aufsatz über
das Jugendstrafrecht nach
dem Entwurf des Einfüh-
rung s g e s e t z e s zum allge-
meinen deutschen Straf-
gesetzbuch (Blätter für Wohl-
fahrtspflege, Okt. 30) die wichtig-
sten Abänderungen und Ergänzungen
zum Jugendgerichtsgesetz vom
16. Febr. 23 zusammen.
Auf der Oktober-Tagung des
AFET in Weimar wurde die Frage
des Arbeitsverhältnisses
der in der Fürsorgeerzie-
hung befindlichen schul-
entlassenen Minderjähri-
gen beliandelt (Blätter der Zentral-
Icitung für Wohltätigkeit in Würt-
temberg, Dez. 30). Es wurde her-
vorgehoben, daß grundsätzlich keine
Arbeitsverträge, sondern Erziehungs-
verträge abgeschlossen werden soll-
ten.
Mit dem Problem der Zusam-
menarbeit von Jugendamt
und freien Verbänden der
Jugendwohlfahrtspflege
auf dem Gebiete der Ju-
gendgerichtshilfe und der
170
Schutzaufsicht befaßte sich
eine Umfrage der Spitzenverbände
der freien Wohlfahrtspflege (Blätter
des Deutschen Roten Kreuzes, Jan.
31). Die Arbeit der freien Wohl-
fahrtspflege erschöpft sich danach
durchaus nicht mit der Bearbeitung
der durch behördliche Stellen über-
wiesenen Fälle. Vielfach haben freie
Vereinigungen die freiwillige Ge-
richtshilfe und Schutzaufsichten
übernommen.
Dr. Erich Schroeder fordert die
Aerzte auf, der Ernährung des
deutschen Schulkindes be-
sondere Aufmerksamkeit zu schen-
ken, um die knappen, aber immer-
hin ausreichenden Möglichkeiten für
die Ernälirung des deutschen Vol-
kes richtig auszunutzen (Zeitschrift
für Schulgesundheitspflege und So-
zialhygiene, Dez. 30).
Ueber die richtige Ernäh-
rung im Kinderheim schreibt
Dr. Karl Behm (Zeitschrift für
Schulgesundheitspflege und soziale
Hygiene, Dez. 30) und behandelt ins-
besondere die Probleme der Ar*r
staltsküche und Massenkinderernäh-
rung.
Eine Untersuchung über Spar-
maßnahmen und Gemeinde-
krankenpflege führt Dr. Hil-
degard Boehme (Nachrichtenblatt des
Deutschen Roten Kreuzes, 15. Dez.
30) zu dem Ergebnis, daß die Un-
terstützung und der Ausbau der Ge-
meindekrankenpflege durchaus im In-
teresse der öffentlichen Sparpolitik
liegt.
Um die Ursachen der Früh-
sterblichkeit klarzulegen, wur-
de 1927 im rheinisch-westfälischen
Industriegebiet eine umfangreiche
Enquete durchgeführt (30 Gemeindon,
etwa 1676 Fragebogen). Es wurde
festgestellt, daß die Säuglingssterb-
lichkeit in den ersten 10 Lebens-
tagen in den letzten Jahren nicht
zurückgegangen ist. Die Todesur-
sache war hauptsächlich Lebens-
schwäche, Gehirnblutungen, erhöhte
Zahl der Erstgeburten, erhöhtes Al-
ter der Erstgebärenden, vielleicht
auch Konstitutionsverschlechterung
der Frauen. (Gesundlieitsfürsorge für
das Kindesalter, Okt. 30.)
In Frankreich, Ungarn und Ita-
lien wird eine beträchtliche Zu-
nahme der Geburten verzeich-
net, die Zahl der Sterbefälle ist
bedeutend niedriger geworden
(Wirtschaft und Statistik, 1 Dez. 30).
Ein Aufsatz über „Deutschlands
zukünftige Bevölkerungsent-
wicklung und die Wirtschaft"
(Prof. Dr. V. Tyszka im Deutschen
Volkswirt, 15, Dez. 30) beschäftigt
sich insbesondere mit den Auswir-
kungen der Ueberalterung der deut-
schen Bevölkerung auf die Sozi-
alversicherung. Er warnt ins-
besondere vor jedem weiteren Aus-
bau der Alters- und Invalidenversi-
cherung, da in den nächsten 15 Jah-
ren bereits mit einem jährlichen Zu-
wachs von 100 000 Renten zu rech-
nen sei.
Der bekannte Gießener Jurist
Wolfgang Mittelmeyer kommt in
einem Aufsatz über Grundgedan-
ken der Gerichtshilfe (Ju-
stiz, Okt. 30) zu dem Ergebnis, daß
die Gerichtshilfearbeit Sachverstän-
digenarbeit ist. Es sei daher drin-
gend notwendig, die Schaffung aus-
gebildeter Sozialpädagogen anzu-
streben.
Der Württembergische Verein zur
Fürsorge für entlassene
Strafgefangene hat anläßlich
seiner Hundertjahrfeier im Juli 1930
eine Sondernummer der Blätter der
Zentralleitung für Wohltätigkeit in
Württemberg als Festschrift heraus-
gegeben. Die Blätter enthalten u. a.
einen ausführlichen Beitrag über die
Geschichte des genannten Vereins,
zwei Beiträge über den heutigen
Stand des Strafvollzuges und der
Fürsorge für entlassene Strafgefan-
gene in Württemberg.
Anläßlich der Ostreise des Reichs-
kanzlers Dr. Brüning schreibt der
Gemeinderabbiner Königsbergs, Dr.
Lewin, über die ostpreußische
Judennot (C-V -Zeitung 16. Jan.
31). Er weist erneut darauf hin,
daß die jüdische Bevölkerung
Ostpreußens im Abnehmen be-
griffen ist. Infolge des vollkomme-
nen Niederganges des Holz-, Ge-
treide- und Viehhandels sind die
Juden Ostpreußens von der Wirt-
schaftskrise besonders schwer be-
troffen worden.
Dr. Sikorski stellt einen großen
Zudrang zum Hochschulstu-
dium fest. Dieser könne nur durch
eine Senkung der Abiturientenzahl
gehemmt werden. Die Hauptforde-
rung sei jedoch, daß es ermöglicht
wird, möglichst viele Abiturienten
in praktische Berufe aufzunehmen
(Studentenwerk, Dez. 30).
Einen Ueberblick über die „aus-
ländische Arbeit in Frank-
reich" gibt ein Artikel von Dr. A.
Kaskeline im deutschen Volkswirt
(17. Okt. 30). Ein Arbeitstransfer
zwischen Deutschland und Frank-
reich sei deshalb erschwert, weil
das Lohnniveau in Frankreich nie-
driger sei, auch die Stellung des
Arbeiters sei schlechter.
Die Zahl der in den württember-
gischen Wanderarbeitsstät-
ten verpflegten Wanderer war im
Rechnungsjahr 1929/30 gegenüber
dem Vorjahre von 160 179 auf
192 626, also um 20 o/o erhöht. Von
diesen waren 1438 Auswanderer und
Staatenlose. (Gewerkschaftszeitung,
13. Dez. 30.)
Von sozialdemokratischer Seite
wurde ein Gesetzentwurf einge-
171
bracht, der eine Neuregelung
der Arbeitslosenfürsorge
vorschlägt in der Art, daß die Unter-
stützung und die sonstige Betreuung
der Arbeitslosen in einer Hand, näm-
lich der des Arbeitsamtes liegen
sollen, daß also auch die Ar-
beitslosen ohne Anspruch an die
Versicherung von den Arbeitsämtern
unterstützt und vermittelt werden,
vv'obei jedoch die Bezirksfürsorge-
verbände die Hilfsbedürftigkeit prü-
fen und Reich, Länder und Gemein-
den für diese Personenkreise die
zur Unterstützung notwendigen Mit-
tel aufbringen sollen (Gewerk-
schaftszeitung, 3. Jan. 31).
Versicherungspflicht für
Provisionsreisende ist, einem
Artikel von Dr. 0. Neuburger fol-
gend (Der öffentliche Arbeitsnach-
weis, Abt. Arbeitslosenversicherung,
Dez. 30), nur gegeben bei wirt-
schaftlicher und persönlicher Abhän-
gigkeit von der auftraggebenden Fir-
ma, bei Arbeit für nur eine Firma,
der gegenüber Abrechnung und Be-
richterstattung Pflicht ist.
Das Reichsarbeitsblatt vom 25.
Jan. 31 enthält den Entwurf eines
Gesetzes über die Entschädigung
der gewerbsmäßigen Stel-
lenvermittler, sowie einen
erläuternden Artikel hierzu von Re-
gierungsrat Behmke. Eine Entschä-
digung der nach dem 2. 6. 1910
eröffneten Betriebe ist nicht vor-
gesehen.
Büchereingang vom 20. Dezember 1950 bis 10. Februarigsi
(Besprechungen vorbehalten)
Alkoholismus — Gesundheitspolitik — Ge-
sundheitswirtschaft. Verlag „Auf der
Wacht", Dahlem 1930
Arbeitcrwohirahrt, Das kleine Lehrbuch.
Band 5—0. Selbstverlag, 1930
Aus Geschichte und Leben der Juden in
Leipzig. Leipzig 1930
Bamberger, Dr. Fritz, Die Lehren des Ju-
dentums. 3 Bände. Gustav Engel, Leipzig
Biirwald, Fritz, Mein Aufstieg. Kurzschrift-
verlag IL Düwel, Braunschweig 1930
Büumer, Dr. Gertrud, Schulaufbau, Berufa-
auslese, Bcrcchtigungswcsen. Carl Iley-
manns Verlag, Berlin 1930
Bernhardt, Dr. lUulolf, Erbliche Belastung bei
Vermögensverbrechern. Ernst Wicgandt,
Leipzig 1930
Bretschneider, Richard, Die Bekämpfung des
Alkoholismus im Freistaat Sachsen. Säch-
sische Landcshuuptstclle gegen den Alko-
holismus
Bumkc, O., Kolb, G., Rocmer, H., Hand-
wörterbuch der psych. Hygiene. Walter
de Gruyter, Berlin, Leipzig 1931
Bücherei der öffentlichen Arbeitsfürsorge.
Kohlhammer, Stuttgart 1931
Bühlcr, Charlotte, Kindheit und Jugend.
S. Hirzel, Leipzig 1930
Danziger, Dr. L., Hetzer, Dr. H., Löw-Beer,
IL, Pflegemutter und Pflegekind. S. Hir-
zel, Leipzig 1930
Deutsches Rotes Kreuz, Die Anstalten und
Einrichtungen des Deutschen Roten Kreu-
zes. Selbstverlag, Berlin 1930
Die deutsche Berufsschule. Julius Beltz,
Langensalza
Die Jugendherberge. Reichsverband für deut-
sche Jugendherbergen, 1930
Documents and Essays on Jewish Labour
I'olicv in Palestine. The Executive Com-
niitlee of The General Federation of Je-
wish Labour in Palestine, 1930
Ehrenthal, Günter, Die deutschen Jugend-
bünde. Zentralvcrlag, Berlin 1929
172
Feller, Antisemitismus. Verlag des Archivs
für angewandte Psychologie, Berlin 1931
Freud, Anna, Einführung in die Psycho-
analyse für Pädagogen. Ilippokrates-Ver-
lag, Stuttgart und Leipzig 1930
Gast, Dr. Peter, Die Mörder. Ernst Wie-
gandt, Leipzig 1930
Gebhardt — Martineck — Gottstein, Iland-
bücherei für Staatsmedizin. Carl Ileymanna
Verlag, Berlin 1928
Gesundheitsfürsorge in der Invalidenversiche-
rung 1929. Reichsversicherungsamt, 1930
Goldmann, Felix, Der Jude im deutschen
Kulturkreise. Philo-Verlag, Berlin 1930
Gräff, Werner, Zweckmäßiges Wohnen für
jedes Einkommen. Müller & Kiepenheuer,
Potsdam 1931
Halle, Prof. Felix, Paragraph 218. Abtrei-
bung und Geburtenregelung. Mopr-Verlag,
Berlin 1930
Ilauptverband deutscher Krankenkassen, Be-
richt über den 34. deutschen Kranken-
kassentag. Selbstverlag
Heimann, Ed., Kapitalismus und Sozialis-
mus. Alfred Protte, Potsdam 1931
Hias-Jca-Emigdirect, 3 Jahre jüdische Emi-
gration. Paris 1930
Hirschfeld, Magnus, und Böhm, Ewald, Sexual-
erziehung. Universitas, Deutsche Verlags-
Akticngescllschaft, 1930
Hodann, Max, Sowjet Union, gestern — heute
— morgen. Universitas, Deutsche Verlags-
Aktiengcsellschaft, 1931
Ilöllein, E., Gebärzwang und kein Ende.
Neuer Deutscher Verlag, Berlin 1930
Höxter, Quelleubuch zur jüd. Geschichte und
Literatur. L Teil, Altertum und frühes
Mittelalter. Kauffraann, Frankfurt a. M.
1930
Jewish Jcar Book 1931. Office of the „Je-
wish Chronicle", London 1931
Koeppel, Robert, Palästina. I. C. B. Mohr,
Tübingen 1930
Kühne-Rawic7, Die Krisenfürsorge des Reichs
und der Gemeinden. Carl Heymanns Ver-
lag, Berlin 1931
Lamm, Hermann, Auswanderungsmöglichkeiten
in Argentinien. E. Piersons Verlag, Dres-
den 1930
Landcsjugendnmt Berlin, 5 Jahre Landesju-
gendamt Berlin. Albert Callam Druck* u.
Verlagsanstalt, Berlin
Lestschinsky, Jakob, Die Anfänge der Emi-
gration und Kolonisation bei den Juden im
19. Jahrhundert. Emigdirect, Berlin 1929
Lestschinsky, Jakob, Zwischen Leben und
Tod. Klezkin, Wilna 1930
Literatur - Nachweis für die Reichs- und
Preuß. Gesetzgebung. Berlin 1930
Marcks, Dr. Georg, Die Beschulung blinder,
taubstummer und schwachsinniger Kinder.
Weidmannsche Buchhandlung, 1930
Mein Arbeitstag, mein Wochenende! Textil-
Praxis, Verlagsgcsellschaft, Berlin 1930
Meister, M., 50 Jahre Gewerkschaften
Metzdorf, Dr. jur. Theodor, Der gemein-
gefährliche Geisteskranke. Carl Heymanns
Verlag, Berlin 1930
Münz, J., Jüdisches Leben im Mittelalter.
M. W. Kaufmann, Leipzig 1930
Nathansen, Henri, Jude oder Europäer. Rüttcn
& Loening, Frankfurt a. M. 1931
Ohland, Dr. A., Verzeichnis der deutschen
Heime für Fürsorgezöglinge. Afet, 1930
Oppenheimer, Franz, Rassenprobleme. Philo-
Verlag, Berlin 1930
Ottlick, Georges, Annuairc de la Soci6tfe
des Nations. Selbstverlag, 1930
Popp, Adelheid, Der Weg zur Höhe. SPD.
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Prinz, Dr. Joachim, Jüdische Geschichte. Ver-
lag für Kulturpolitik, 1930
Rosenheim, Jacob, Aufsätze und Ansprachen.
J. Kauffmann, Frankfurt a. M. 1930
Ruggiero, Geschichte des Liberalismus in
Europa. Drei Masken- Verlag, München 1930
Rüssel, Bertrand, Ehe und Moral. Drei Mas-
ken-Verlag, München 1930
Sabatzky, Kurt, Der Jude in der dramatischen
Gestaltung. Königsberger Hartungsche Zei-
tung und Verlagsdruckerci, 1930
Societ6 des Nations, Annuaire 1930. Selbst-
verlag, Genf
Spohr, Karl, Der Auswanderer m Amerika.
Bonifacius-Druckerei, Paderborn 1930
Sudau, Arthur, Gesetzgebungsarchiv, 7. erwei-
terte Ausgabe, 1. und 2. Teil. Selbst-
verlag, 1930
Schneider, J., Kirchliches Jahrbuch 1930.
L. Bertelsmann, Gütersloh 1931
Schneider, Dr. Kurt, Studien über Persön-
lichkeit und Schicksal eingeschriebener Pro-
stituierter. Julius Springer, Berlin 1926
Schoppen, H., Die Beschäftigung Schwer-
beschädigter. Gesetz und Kommentar. Otto
Eisner, Berlin 1930
Stüdtisches Wohlfahrtsamt Nürnberg, Hand-
buch des Bezirksfürsorgeverbandes. Selbst-
verlag, Nürnberg 1930
Statistisches Amt der Stadt Berlin, Ver-
waltungsbericht der Stadt Berlin 1924—1927.
Berlin 1929
Stern, Prof. Dr. E., Jahrbuch der Erziehungs-
wissenschaft und Jugendkunde, IV. Band.
Union Deutsche Verlagsgesellschaft, 1928
Strohmayer, Dr. Wilhelm, Die Psychopatho-
logie des Kindesalters. J. F. Bergmann,
1923
Teleky, Agnes, Einkommen und Miete. Her-
mann Beyer u. Söhne, Langensalza 1930
The Jewish .Association for the Protection
of Girls and Women, Report f. the Jear
1929. Selbstverlag, 1931
Tönnies, Ferdinand, Uneheliche und ver-
waiste Verbrecher. Ernst Wiegandt, Leip-
zig 1930
Umhauen, Dr. Erwin, Die Fürsorgeerziehung
in der badischen Praxis. Badenia Aktien-
gesellschaft für Verlag und Druckerei,
Karlsruhe 1930
Vorstand des Gesamtverbandes der Arbeit-
nehmer der öffentlichen Betriebe und des
Personen- und Warenverkehrs, Handbuch
der öffentlichen Wirtschaft. Verlagsanstalt
„Courier*', Berlin 1930
Warum werden so wenige Sträflinge im
Zuchthause gebessert? Carl Heymanns Ver-
lag, Berlin 1925
Weber-Heimann, Grundlagen und Grenzen der
Sozialpolitik. Duncker &. Ilumblot, Mün-
chen 1930
Webler, Dr. Heinrich, Jahrbuch des Jugend-
rechts für die Jahre 1928 und 1020.
Carl Heymanns Verlag, Berlin 1930
Weiß, Dr. Herbert, Die Hehler. Ernst Wie-
gandt, Leipzig 1930
Wisncvvski, Franz, Das Arbeitsrecht in der
Praxis. Internationaler Arbeiter- Verlag, Ber-
lin 1930
Wolffheim, Nelly, Kinderspiel und Kinder-
arbeit. K. Thieneraanns Verlag, Stuttgart
Nachtrag
Einrichtungen der jüdischen Heil- und Erholungsfürsorge
Infolge der Verschlechterung der Wirtschaftslage und der Verschärfung
der Sparmaßnahmen auf verschiedenen Gebieten der Wohlfalirtspflege leiden
in fühlbarer Weise unsere Anstalten und unter diesen besonders die Ein-
richtungen der Erholungsfürsorge. Durch Neueinrichtungen ist bis vor we-
nigen Jahren die Zahl der Plätze in unseren Erholungsheimen wesentlich ver-
stärkt worden und übersteigt jetzt, da die Verschickungen eingeschränkt
werden, weitaus die Nachfrage. Die unablässigen Bemühungen gehen daher
dahin, durch wohlüberlegte planwirtschaftliche Maßnahmen - zu denen in
erster Reihe eine rationelle Belegungs- und Pflegegeld-Politik gehört -, die
Existenz der Heime zu sichern.
173
Um eine weitere Oeffentlichkeit immer wieder aul die bestehenden jü-
dischen Erholungsheime hinzuweisen, haben wir beschlossen, während der
nächsten Sommermonate regelmäßig in jeder Nummer unserer Zeitschrift
die offenen Plätze in den Heimen und das hauptsächlich Wissenswerte über
die Aufnahmebedingungen zu veröffentlichen. Nachstehend bringen wir eine
Gesamtaufstellung aller jüdischen Einrichtungen der Erholungsfürsorge mit
näheren Angaben über besondere Heilfaktoren, Kreis der Pfleglinge, Kur-
periüden und Pflegesätze. • F.W.
Baden-Baden (Schwarzwald), Werder Straße 24. Isr. Erholungsheim für
Frauen und Mädchen, Thermalbäder, 29 PL, 15. April bis 15. September
geöffnet, Verpfl.-Satz für 4 Wochen 105—120 RM.
*BIankencsc b. Hamburg, G.-St.: Hamburg, Parkallee 5, Philipp, Ferienheim
Wilhelminenhöhe, Erholungs- und Landjugendheim, ca. 100 PL, ganzjährig,
3,50 RM. täglich
'Bug b. Eschenau, G.-SL: Nürnberg, Sulzbacher Str. 23. Isr. Erho-
lungsheim „Nürnberg*', 40 PL für Schulkinder, geöffnet Mai bis September,
2—3 RM. täglich
Cranz (Ostseebad), G.-St.: Königsberg i. P., Frau Ginsburg, Gluckstr. 4.
Erholungsheim für berufstätige Frauen und Mädchen, 10 PI., Juni bis
September geöffnet, Verpfl.-Satz 4 RM. täglich
*Dölau, Saale, G.-St.: Halle, Forsterstr. 13, H. Lövvendahl, Ferienheim der
Germanialoge, Solbäder, 40 PL, für Knaben und Mädchen, 5—14 Jahre,
geöffnet große Ferien
*Dresden-Oberrochwitz, G.-St.: Dresden, Fraternitasloge, Moritzstr. Ib. Fe-
rienheim der Fraternitasloge, 75 PL, für Knaben und Mädchen. Geöffnet
große Ferien, in den übrigen Sommermonaten für erwachsene Logenange-
hörige
*Dürrenberg/Keuschberg, G.-St.: Leipzig, Nordstr. 15. Isr. Solbadkolonie,
33 PL, für Knaben und Mädchen von 7—14 Jahren, Juni bis September,
2,50 RM. täglich
*Dürrheim (Schwarzwald), Friedrich Luisenhospiz. Heilstätte, Solbäder,
90 PL, Knaben 2Vl>--14 Jahre, Mädchen 2Vü— 16 Jahre, geöffnet ganzjälirig,
4—4.50 RM. täglich L Wohlfahrts-Kinder, 6.50 RM. täglich f. Selbstzahler
Elmen (Prov. Sachsen), G.-SL: Berlin C, Rosenstr. 2 — 4, Erholungszentrale.
Jüd. Kindergenesungsheim. Solbäder, ganzjährig, für Knaben und Mädchen,
6-Wochen-Kuren, 3 RM. täglich
Elmcn (Prov. Sachsen), G.-St: Berlin JN, Monbijouplatz 10, Verein für Fe-
rienkol. jüd. Kinder. Kindererholungsheim. Solbäder, 30 PL für Knaben
und Mädchen. Geöffnet April— September, 2,75 RM. täglich
Ems, G.-St.: Frankfurt a. M., Ravensteinstr. 5, J. ß. Levy. Erholungs- und
Altersheim für jüd. Lehrer und Kantoren, Für Leiden d. Luftwege, Sol-
bäder, Trinkkuren, ganzjährig geöffnet, für Lehrer, Kantoren und deren
Frauen, 5 RM. täglich
*Ems, Braubacher Str. 17. Sanatorium, Emser Heilquelle. 12 PL für Er-
wachsene. Mai— September geöffnet, 5 RM. täglich
Flinsberg (Schles.), G.-St: Breslau, Wallstr. 9. Kinderlandheim der Bres-
lauer Ortsgruppe des J. F. B. Kohlens.- und Ficht ennadelbd., 40 PL Ge-
öffnet 15. April bis 15. August für Kinder, 15. August bis 15. September
für Frauen und Mädchen. Für Kinder bis Iß Jahre 3,50 RM., Erwach-
sene 4 RM. täglicli . .. ►
174
j
Hirschberg l Riesengeb., G.-St.: Berlin N, Monbijouplatz 10, Verein für
Ferienkol. jüd. Kinder. Jüd. Kindererholungsheim. 30 PL für Knaben
und Mädchen von 7 bis 15 Jahren. Geöffnet Mai— September. 5- bis
6-Wochen-Kuren, 2.75 RM. täglich, Juli— August 3.50 RM. täglich
*Hofheiiii i. Taunus, Kapellenstr. 12. Raphael und Jeanette Ettlingerheim.
Für erholungsbed. Kinder, zeitweise für Erwachsene, Salzbd., 45 PL für
Knaben und Mädchen von 6—16 J., ganzjährig geöffnet, 3.50 bis 4.25 RM.
täglich, für Erwachsene 4.50 RM. täglich
♦Kissingen (Bayern), Isr. Kinderheilstätte, Solbad. 82 PL für Knaben bis
13 Jahren und Mädchen bis 16 Jahren, geöffnet Mai— September.
4-Wochen-Kuren, für Selbstzahler 150 RM., für Wohlf. -Kinder 75 bis
100 RM.
Kissingen (Bayern), G.-St: Rabbiner Dr. Bamberger, Kissingen. Isr. Kur-
hospiz. Sol- und Moorbad, Rakoczy-Kur, 39 PL für Männer und Frauen
von 18 Jahren an. Für 4 Wochen 145 RM., außerdem für ermäßigte Kur-
taxe und Bäder ca. 45 — 50 RM.
*Kolberg (Ostseebad), Jüd. Kurhospital, See- und Solbad. 150 PL für Kinder
und Erwachsene, je 4-Wochen-Kur, für Kinder (3—13 J.), Mai und Sep-
tember 85 RM., Juni— August 100 RM., für Erwachsene, Mai und Sep-
tember 100 RM., Juni— August 125 RM. (1931 6-W()chen-Kuren)
*Kreuznach, G.-St.: Köln, Roonstr. 50, IL Jüd. Kinderheilstätte. Solbad,
104 PL für Kinder, 14 für Frauen, geöffnet ganzjährig, 4-Wochen-Kuren.
Für Kinder 3.50—4.50 RM. täglich, für Erwachsene 5.50 RM. Neben-
kosten gesondert
*Krumbach (Schwarzwald), G.-St.: München, Herzog-Max-Str. 5. Isr. Ver-
ein für Ferienkolonien. 50 PL für Kinder, Juli imd August
Lehnitz bei Oranienburg, G.-St.: Berlin C, Rosenstr. 2—4, Wohlf ahrts- und
Jugendfürsorgeamt der jüd. Gemeinde, Jüd. Genesungsheim. 60 PL für
Frauen und Mädchen, geöffnet ab Anfang Mai, 3 RM. täglich
Miersdorf bei Zeuthen, G.-St.: Berlin C 2, Rosenstr. 2—4, Wohlf ahrts- und
Jugendfürsorgeamt der jüd. Gemeinde. Jüd. Kindererholungsheim. 25
bis 30 PL für Knaben und Mädchen von 4 bis 18 Jahren, mind. 6-Wo-
chen-Kuren, 3 RM. täglich, wird im Einzelfall gestaffelt
Misdroy (Ostseebad), G.-St.: Berlin N, Monbijouplatz 10, Verein für Fe-
rienkolonien jüd. Kinder, Jüd. Kindererholungsheim. 40 PL für Knaben
und Mädchen, geöffnet Mitte Mai bis Mitte September, 2.75 RM. täglich,
gr. Ferien 3.50 RM.
Mühringen (Württ.), G.-St.: Stuttgart, Hospitalstr. 36, Adelsheimer Schwarz-
waldheim der Stuttgart-Loge U. O. B. B. Sol- und Stahlbad, 45 PL für
Kinder, geöffnet Juni— September, 4—5 RM. täglich
*Nauheim, G.-St.: Frankfurt a. M., Theobaldstr. 5. Isr. Kinderheilstätte.
Kuren für Herzkranke, 80 PL, geöffnet Mai— Okt. 95 RM. für 4 Wochen
Nauheim, G.-St.: Frankfurt a. M., Bockenheimer Landstr. 25, Herr Ett-
linger, Isr. Frauenheim. Kuren für Herzkranke, 50 PL, geöffnet 27. April
bis 28. September, 4-Wochen-Kur 200 bis 230 RM., inkl. Kurmittel
'Nauheim, G.-Gt.: Frankfurt a. M., Eschersheimer Landstr. 107, Liebmann
Bär, Isr. Männerheim. Kuren für Herzkranke, 26 PL, geöffnet Mai— Okt.
210 RM für 4 Wochen
*Neuhäu9er, Ostseebad, G.-St.: Königsberg i. Pr., Holsteiner Damm 1-7.
Jüd. Ferienheim. 93 PL, geöffnet Juni-August, 4 RM. täglich
Norderney, Nordseebad, G.-St.: Hannover, Körnerstr. 5. Kindererholungs-
heim der Zionloge U. O.B.B. Warme und kalte Nordseebäder. 100 PL für
175
Knaben und Mädchen, 4-14 Jahre, geöffnet Mai-September, Juli bis
August 6,50 RM. täglich, Mai, Juni, September für Entsendestellen 3,50 RM.
täglich
Oberstedteu (Taunus), G.-St.: Frankfurt a. M., Kaiserstr. 55. Eduard und
Adelheid Kann-Stiftung, 34 PL für Frauen, Männer und Jugendliche, ge-
öffnet 4. Mai bis Mitte September, 4,50-4,80 RM. täglich
Saarow (Kr. Storkow), Bismarckallee 11. Grunewald-Kinderheim, 13 PI.
für Kinder 5-12 Jahre, geöffnet Juli— August, 3 RM. täglich
Sassendorf, G.-St.: Hamm i. Westf., R.-A. Michaelis. Jüd. Kinderheim, Sol-
bad, 90 PI. für Kinder 4—14 Jahre, geöffnet Mai bis Oktober, 120 bis
150 RM. für 4-Wochen-Kur
♦Schönenberg (Broltal/Rhld.), Bröltalhaus. Erholungsheim des Schwestern-
bundes der Rheinland- und Moriahloge, 20 PI. für Frauen und Mädchen,
zeitweilig schulentlassene Knaben, 3,50—4 RM.
Seesen a. Harz, G.-St.: Reichsausschuß der jüd. Jugendverbände, Char-
lottenburg 2, Kantstr. 158. Jacobsonheim, 50 PL für Jugendliche männl.
und weibL, 15—25 Jahre, vorw. aus der Jugendbewegung, geöffnet Mai bis
September, 2,75 RM. täglich.
Segeberg i. Holst, G.-St.: Hamburg, Innocentiastr. 21, Isr. hum. Frauen-
verein. Erholungsheim des Isr. hum. Frauenvereins Hamburg. Solbad,
100 PL, Mitte Mai bis Mitte Juni, Frauen und Kleinkinder, Juni, Juli,
August Schulkinder, September Frauen und Kleinkinder, Erwachsene
4 RM., Jugendliche 3 RM., Kinder 2,50 RM. täglich
Sulzbürg, G.-St: Nürnberg, Bauerngasse 36. Landheim der Esra-Gruppe
Nürnberg, 30 PL für Esra-Gruppe Pfingsten und Weihnachtsferien, für
nichtbundesangeh. Jugendliche 10—18 Jahre, 15. Juli bis 30. August,
3 RM. täglich
Warmbrunn (Schles.). Jüd. Kurhospital für Rheumatiker, 19 PL, Männer
und Frauen, geöffnet Mai bis September, 4,50 RM. täglich
Werden a. Ruhr, G.-St: Düsseldorf, Goethestr. 12, Frau Fleck. „Rosenau",
Daniel Fleck-Stiftung, 35 PL für Mütter mit Kindern, geöffnet 15. Mai bis
15. Oktober, für Frauen 4,50—5 RM., für Jugendliche 3—4 RM., für
Kinder 3 RM.
Wyk a. F., G.-St: Berlin N, Monbijouplatz 10. Heim des Jüd. Frauen-
bundes, Heilstätte, Nordseebäder, 60 PL, Knaben 3—14 Jahre, Mädchen
3—18 Jahre, geöffnet ganzjährig, für Wohlfahrtskinder 4 RM., für Selbst-
zahler 4,50 RM. täglich, 8 Wochen-Kuren
Ziegenhals (Schles.), G.-St.: Beuthen O./S., Ring 14, Herrn Philipp Kopf-
stein-Erholungsheim, 20 PL für Erwachsene und Kinder, 8—14 Jahre, ge-
öffnet ganzjährig, Mai bis August nur Kinder, Schulkinder 4 RM., Ju-
gendliche 5 RM., Erwachsene 6 RM.
Von den mit * versehenen Heimen sind die neuesten Angaben bis Redaktions-
schluß nicht eingegangen. Infolgedessen werden die Angaben des vorigen
Jahres zum Abdruck gebracht.
Verantwortlich: L)r. Ilt^e Goldschmidt, Berlin. — Verlag: Zentralwolilfalirtsstelle d. deutschen
Juden, Berlin- Charlottenburg 2, Kantstr. 158. — Manuskripte, Zuschriften: „Jüdische Wohl-
fahrtspflege und Sozialpolitik", Berlin-Charlottenburg 2, Kantstr. 158. — Abonnementsbe-
stellungen: „Jüdische Wohlfahrtspflege und Sozialpolitik", Berlin-Charlottenburg 2, Kan'str. 158.
Fernsprecher: Blsmarck 1064—65. Postscheckkonto: Berlin 140617, Zentralwohlfahrtsstelle der
deutschen Juden. — Der Bezugspreis für die monatlich erscheinende Zeitschrift beträgt RM 12,—
jährlich, für die der Zentralwohlfahrtsstelle der deutschen Juden und der Hauptstelle für jüdische
Wanderfürsorge und Arbeitsnachweise angeschlossenen Gemeinden, Organisationen, Vereine,
Anstalten usw. und pernönlichen Mitarbeiter RM 8,— jährlich. Der Preis des Einzelheftes beträgt
RM 1,—. — Druck: Aldus Druck G.m.b.H., Berlin SW68, Alexandrinenstr. 134. — Für namentlich
gezeichnete Artikel trägt die Schriftleituug nur die preßgesetzliche Verantwortung. — Nachdruck
aus dem zweispaltigen Teil ist mit Quellenangabe gestattet und erwOnscbt.
Wanderung ^go
Polnische Auswanderung nach Belgien — Erschwerung der Einreise
nach Argentinien -- Warnung an Emigranten vor Auswanderung
nach Argentinien über Uruguay — Einwanderungsbeschrankungen
in Brasilien — Einschränkung der Einwanderung nach Australien
Arbeitsmarkt iqi
Winterhilfe für Arbeitolose — Arbeitslosenunterstützung für
Ausländer — Probleme des sozialen Aufstiegs
Ausbildung ißg
Soziale Ausbildung der Rabbiner — Beschränkung der Schülerin-
neniahl bei den Wohlfahrtsschulen
Lehrgänge 164
Lehrgang über Jugendfürsorge in Frankfurt a. M. — Kursus für
Psychologie, Jugendkunde und Heilpädagogik — Lehrgänge über
soziale rürsorgearbeit an der Universität Münster
Bfleherschau 164
Zeitachriftenachau 170
Bflehereingang 172
Nachtrag: 178
Einrichtungen der jüdischen Heil- und Erholungsfürsorge
DASKAUfHAUS
DAS ZENlRUfA
OES ElNKAUfS
v^jiir«'^ •««»»*
INTENTIONAL SECOND
EXPOSURE DUE TO
MULTI-SHADED ORIGINAL
Knaben und Mftdch^n, 4-14 Jahre, geöffnet Mai-September, Juli bi»
August 6,50 RM. täglich, Mai, Juni, September für Entsendestellen 3,50 RM.
täglich
Oberstedteu (Taunus), G.-St.: Frankfurt a. M., Kaiserstr. 55. Eduard und
Adelheid Kann-Stiftung, 34 PI. für Frauen, Männer und Jugendliche, ge-
öffnet 4. Mai bis Mitte September, 4,50-4,80 RM. täglich
Saarow (Kr. Storkow), Bismarckallee 11. Grunewald-Kinderheim, 13 PI.
für Kinder 5—12 Jahre, geöffnet Juli— August, 3 RM. täglich
Sassendori', G.-St.: Hamm i. Westf., R.-A. Michaelis. Jüd. Kinderheim, Sol-
bad, 90 PI. für Kinder 4—14 Jahre, geöffnet Mai bis Oktober, 120 bis
150 RM. für 4-\Vochcn-Kur
♦Schonenberg (Bröltai Rhld.), ßröltalhaus. Erholungsheim des Schwestern-
bundes der Rheinland- und Moriahloge, 20 PI. für Frauen und Mädchen,
zeitweilig schulentlassene Knaben, 3,50—4 RM.
Seesen a. Harz, G.-St.: Reichsausschuß der jüd. Jugendverbände, Char-
lottenburg 2, Kantstr. 158. Jacobsonheim, 50 PI. für Jugendliche männl.
und weibl., 15—25 Jahre, vorw. aus der Jugendbewegung, geöffnet Mai bis
September, 2,75 RM. täglich.
Segeberg i. Holst., G.-St.: Hamburg, Innocentiastr. 21, Isr. hum. Frauen-
verein. Erholungsheim des Isr. hum. Frauenvereins Hamburg. Solbad,
100 PL, Mitte Mai bis Mitte Juni, Frauen und Kleinkinder, Juni, Juli,
August Schulkinder, September Frauen und Kleinkinder, Erwachsene
4 RM., Jugendliche 3 RM., Kinder 2,50 RM. täglich
Sulzhürg, G.-St.: Nürnberg, Bauerngusse 36. Landhcini der Esra-Gruppe
Nürnberg, 30 PI. für Esra-Gruppe Pfingsten und VVeihnachtsferien, für
nichtbundesangeh. Jugendliche 10—18 Jahre, 15. Juli bis 30. August,
3 RM. täglich
VVarmbrunn (Schles.). Jüd. Kurhospital für Rheumatiker, 19 PI., Männer
und Frauen, geöffnet Mai bis September, 4,50 RM. täglich
Werden a. Kuhr, G.-St.: Düsseldorf, Goethestr. 12, Frau Fleck. „Rosenau",
Daniel Fleck-Stiftung, 35 PI. für Mütter mit Kindern, geöffnet 15. Mai bis
15. Oktober, für Frauen 4,50—5 RM., für Jugendliche 3—4 RM., für
Kinder 3 RM.
Wyk a. F., G.-St.: Berlin N, Monbijouplatz 10. Heim des Jüd. Frauen-
bundes, Heilstätte, Nordseebäder, 60 PL, Knaben 3—14 Jahre, Mädchen
3_18 Jahre, geöffnet ganzjährig, für \\ ohlfahrtskinder 4 RM., i'üi' Selbst-
zabler 4,50 RM. täglich, 8 Wochen-Kuren
Ziegenhals (Sehles.), G.-St.: Beuthen 0. S., Ring 14, Herrn Philipp Kopf-
stein-Erholungsheim, 20 PL für Erwachsene und Kinder, 8—14 Jahre, ge-
öffnet ganzjährig, Mai bis August niu' Kinder, Schulkinder 4 RM., Ju-
gendliche 5 RM., Erwachsene 6 RM.
Von den mit * versehenen Heimen sind die neuesten Angaben bis Redaktions-
schluß nicht eingegangen. Infolgedessen werden die Angaben des vorigen
Jahres zum Abdruck gebracht.
Verantwortlich: Ur. IK^e Goldschniidt, Berlin. - Verlajjj: Zentralwohlfaliitsstelle ti deuttJchen
Juden, Hprlin-Chaiiotteii)»urfi:2, Kantstr. 158. — Man usk ri j>te, Zuschriften: „JQdisciie Wohl-
fabriBpflej^e und Sozialpolitik", Berlin-Charlottenburg 2, Katitstr. 158. — A bo un emen tsbe-
stellungen: „Jüdi.sche Wohlfahrtspflet^e und SozialpolitiU", Berlin-Charlottenburt; 2, Kant.str. 158.
Kernsprecher: Bis^marck 1064—65. PostsehecUkonto: Berlin 140617, Zentralwohlfahrtsstelle der
deutschen Juden. — Der Bezugspreis für die monatlich er.scheinende Zeitschrift beträtet RM 12,—
jährlich, für die der ZentrahvohlfahrtFsielle der deutschen Juden und der Hauptstelle für jüdische
Wanderfürsorge und Arbeitsnachweise anj^eschlossenen Gemeinden, Organisationen, Vereine,
Anstalten usw. und pernönlichen Mitarbeiter RM 8,~ jiihrlich. D( r Preis des Einzelheftes beträgt
RM 1,—. - Druck: Aldus Druck O, m. b. IT., Berlin SW68, Alexandrinenstr. IS-t. — Für namentlich
gezeichnete Artikel trägt die Schriftleituug nur die preügesetzliche Verantwortung. — Nachdruck
aus dem zweispaltigen Teil tat mit Quellenangabe gestattet und ürwOnscht.
Wanderung ^go
Polnische Auswanderung nach Belgien — Erschwerung der Einreise
nach Argentinien —. Warnung an Emigranten vor Auswanderung
nach Argentinien über Uruguay — Einwanderungsbeschränkungen
in Brasilien — Einschränkung der Einwanderung nach Australien
Arbeitsmarkt iq^
Winterhilfe für Arbeitslose — Arbeitslosenunterstützung für
Ausländer — Probleme des sozialen Aufstiegs
Ausbildung jßS
Soziale Ausbildung der Rabbiner — Beschränkung der Schülerin-
nenzahl bei den Wohlfahrtsschulen
Lehrgänge i64
Lehrgang über Jugendfürsorge in Frankfurt a. M. — Kursus für
Psychologie, Jugendkunde und Heilpädagogik — Lehrgänge über
soziale Fürsorgearbeit an der Universität Münster
Bficherschau 164
Zeitschriftenschau 170
Büchereingang 172
Nachtrag: 173
Einrichtungen der jüdischen Heil- und Erholungsfürsorge
DAS KAUf HAUS
DAS ZENTRUM
DES EINKAUFS
l^^oi«»'»^--'""*'"'*
Vortrag iia LichulvuißpJcuryuß für :'ohl fahr topf lege
am ::ontoC| den gg^Lktober 1934
vor.
S#/sdler-l^udel
t^ -•-♦•♦ '♦-f'fi-^'fi^^-fi-f't't'f'f 4 >4-f
Kö gehörte zu den SelbßtverntMJidllchkeiten de« i-ebeiiö, daoö der fremde
ff arider arme, ilor nittolloB war, Beiden ereten Beouch in einer f^tadt
der Synagoge abstattete. Dort wartete er, bin einer der ;J 'dlnohen S^r-
ßer ihn einladen wllrde, bei ilim zu essen; er nächtigte Jedoch immer
in der !^>yra£;oße. Somit wurde er ein Bestandteil des religiösen Lebens
der kleinen vtaXdt# Da en ein beBonderc wohlgef ?Q.ligeß v/erk vroi-, einen
solchen fremden armen ...ann bei öich aufzunehmen urid ihn z et reuen,
BO kam ea vor, dasa die vrohlhab enden Jüdischen Bürger Dich geradezu da
risöeii, einen solchen .Lärm aufzunehmen ♦ ^emi es einer oder gar 2 waren,
die ber^ondors gut au^sal^ien und m-xn vejnwiten konnte, dass sie nicht nur
eine I^lnhlzelt einnehmen vferd n, ßondarn auch in de:^ J.age seien, gut zu
erÄfihlen und Weisheit von sich z< geben, bo v/ar eii eine besonders gern
getane Art, dass der jüdische/ JUrger bemtiht war, solchen iiann zu sioh
zu nehmen. Auch in fleutncloland haben solche Wanderarmen ©ine besondere
Hollen gespielt und wer von ihnen aus einer kleinen Gemeinde kommt, der
wird viüsen, wie oft der Vater aolch einen Gast mit ->irjch ilause brachte.
Ich glaube, v?enn man nicht allzu weit zur^'.lckgeht , kann man zu der Fest-
stelliXTig kommen, daas der ^Vanderarme eine Ausgabe des '^fahrenden Gesel-
len" war. Kr
Ins hauö und brachte vom Keiz der Kerne und der Schön-
heit der nelt ein Zipfelchen mit« Kr war auch Verbindui^amann zv/inchen
den elnzelnon Gemeinden uxid wenn er wiederkehrte, so tauschte man 'Erin-
nerungen aus und horte, was sich in den and<B^en Gemeinden zutrug. Ks
gab viele fröhliche und heitere .. nschen uriter d^n Wandernden, sie
brachten immerhin etwas i*euee in die ^Cintünigkeit de^ Lebens der Klein-
stadt. Sie waren eine Sensation, die sich immer ?/led r erneuerte;
2).
irgendwie waren sie zun i'eil des Lebens gev/orden, aber man war auch
fi-oh, \''Qiüi sie nicht q11j5U lange blieben. B^üondera Ija Outen
if-t die Znhl tler V'Temö.eii eine nufsaerordeiitlich iprocje ß-r^'esen mid man
in
veranchte nicht einmal, eich raii ümen auneinitiulerÄUfetKea.
Deut ohl and jadocix ercöb sich die nerkwurdige : ituation, dass der
HaxAsbeitler au den Kröche inuneen jüdiüoher FdiaorßG Ubirhmxpt wurde.
i;er gröaüte -.?il ±er deutlichen Juden lebte in gesicherten Verhjatnis-
een, oodasu die I-otv^endigkeit besonderer fnr. orger i.cher ..a3anai«nen
nicht ixi dr:ai Unfaiige gegeben war, wie :iaii üie i^i üetei. notwerjffif; hatte|
Aber ao gern auch der im Gegenoatz zu dem Fr-'^mden lebende :5-uli3Che
deutsche j'iUrger bereit v;ar, -^inea boichen C^^t bei r-ich .vai*sim2hi.ien
und ihm i.ahrunt' und Ilnterkuiift zu geben, ao tehr eapr«nd absr ia3
immer röLcher v;erdei^de 3drßertuia diese freadarti^: anciut ande .reche i-
iiurig ala eine BelJioticune. 12a paaste z.B. nicht recht, daao ein sol-
eher ilanii in ein :-:ieL:erseHChaft kam mid in einer beüonderen .'.rt vori
Deuut xaid Yertrauliciikeit seine Oabe ve.lniiCte, dac atcxte das Gg-
BchäTt, i^och dazu, wenn gerade .:uriden da waren oder e^ßemher den An-
gestellten etc. Ja, ^e wohlhabender und beaßer aituiert der Bürger
in der kleinen Gemeinde wurde, d oto achlimaer enpfaixd er diese Last
als iJehelligung uiid wollte diese Krooheinunf; gaiiz los werden. In
gewissen kleinen G^aaeinden kam es vor, dasa diese Bettler zu einer
waliren Lar^plage wurden und es mag sein, daos manche feinen Gemeinde
dariü'iter litten, denn man war nie ijicher, wann er erschien, wann er
n ging Uöw, und so inird« plötzlich aus den ' otiplex einer v/ohlgef Hlligen
Aufnahme des Fremden das J'roblem der Bekmpfung der iiauabettelei und
des wta-iderbettelns, ein J-^it)blem, das rcchon vor 7ü Ji^iren uiid löjiger
seine Bedeutung hatte. So kern ea, daotj diene Setreuung zu einem
Probleo ;jüJ.iacher ' ■oliltMtigkoitnpflege in üeutsclilnnd joax überhaupt
wurde.
si^'.». c
'I
I
3).
Man nuoö saßen, daoa es den Vätern und Grossvätern unuerer Generation
aehr ßut ßecangen nein riuso, denn aon hatte keine anderen r-orgen als
die, wie wird man mit solchen lieuten fertig, die al« Bettler inn ilaus
kamen; für oie bestand, einziß una allein die Fra£,e, ittid v.'or die l^rage
ihres Lebeno, wie r;ird man mit diesem i'roblem fertig« Bö kam eoztisaßen
QUO der Luft, ^" s konixte man nun dazu tuit, um aus dienen Wandernden
einen Arbeltr zu machen, der von seiner Hönde Arbeit lebi,
um f-einen Krwerb \xnd Lebensunterhalt daraus zu haben.
In diesem Zueammenhane ist es doch wichtig zu fransen, v/er war das n\in
eigentlich? Was v.aren das für iienschen, die diese üaetfreundschetTt
der bUreerlichen Juden in den Oeiaeinden in Anspruch nalmen und üvie koimat
*• _ ^ - __ — ^ ^^ ^ ^ —
esj^t daso gera/e in -^eutiiCiiland dieceo -roblom eine so ungeheure Bedeu-
ttmg erlarjßte? Man darf nicht vergescen, daee e« waiiroc heinlich keine
auB£eprobt es,
jüdische i^iedluTig in der Welt gibt, die ein »o auseeklüBelt ös/V^ohl--
fahrtsv/esen hat wie die jüdischeix Gexaeindeü in i^euttchland, l-iioht nur
In seiner heutigen Form, auch fr'lher und v.ie kommt es, dess gerade die
deutnohen Juden einen bo auageprj^ten Sinix für die 'JSohlfolirtspfleße her-
ben? Ks ist nicht Bchwer, hierauf eine /oitwort zufii^den. heute ist es
leichter darüber zu sprechen, üer Jjrmiß der. Judentum, zur Assimilation
war beßondern stark. In dem ;jüdiuchen Leben waa- violeo nicht gut und
B
chön, Auo der zuf. «lügen aituncion hernu^s, dass die UiTige der sozialen
Arbeit in .^ utnclilond besonders guten Klaijg hatten und lami bemüht war,
niolit nur in primitiver Form zu helfen, sondern für cj' st eniat lochen Atif-
bau jeder sozialen Arbeit tUtig zu sein, erv/artete man avich vom deut-
schen Juden, dasB er es genau so machen würde« ISs aufc; sein, dass man
aus einer sehr gut bürgerlichen Wohlhabenheit heraus, tillcc das, was
man nicht sah, verbesserte, jüdisch geotaltete und formte; (eoheint
Quatooh zu sein, Anm.Dallm,) auo dieser engen Berührung «wirichen
Juden und l«lchtjuden erwuchs ein viel stärkeres Interesse für jüdische
4)^
rclilf ahrt spf loc^ •
Dout^rchlnr.d cpielteX^ eine besondere i.ol3.c in der ^enci-iclite ^ler Juder
±j!:2:K2«2g, nomentlich aber in der Geschichte üxrer IVarideruiiß xmd ein gut
'I'eil ,|Udl3cher Cr(*öchichte iüt die von h ancierungen. Ks greiizte ja ai'x di(
Länder, die die L't?irki:te Waridenxnß hatten, nfinlich ar. den O;;ton. Dort
lebten zueannen G Millionen üenschen in ?:ngc uiid .'oc-nut, sunannengepferc;
cingoklsmiiit unter auaaerordantlicli schv;ieri(ren ^^irtuciiaft liehen ßedin-
guiif^en, iii G; lizien, ohne Haiun, ohne Lebeniiiiöe":iiclik:eit, bedruckt von
bol*;choY.'i::tlncher Aui^nrihrieceret3^:ebiuiC^ :. chilianiert von bC'^^v/illi£:or
VerwaltiUiCL-m/xßchinerie, arm, und doch mit der Letuiijucht auc der "^xge
heraufzukommen, auch mit der r-ehiiDucht nach Geist und Kultier* Anderer
Geint alc ;jener, den man ali^ jüdisch pflegte, aber mit den Bedyrfni?,
Annchlixno zu finden,/ in der Zivilisation und rait dem 3ediirfnis, aus der
Bodenlosißkeit herauüzukonmen, arbeiten zu dürfen, reich zu v/erden, aioh
erüporzuarbeiten und bei jeder -iriichütterunf;, die die Juden erleiden
muosten, drfmgte es rjie, heraunzukommen, über die Grenze; so verlieosen
sie iixre Heimat und es iet natürlich, dasG Bie zuerst nach Doutr:cliland
kamen, denn -^eutnohland int
neiner gansen Lage nach die Br^icke zwJU
sehen üfjt und Weßt« Jede '^üchütterunc im europSiochen Ojjten, jede Aue-
riahnebeotimmung brachte zahloee i^on^^chen dazu, ihre Heimat zu verlasoen.
Sie v/ollter) violleicht garnicht nach Jmitschland, die Trollten Dicherlioh
nach Amerika« Man hörte von Freiheit und man mucßte aoe der "^ligo des
kleinen jtidiochen :-tMdtchens fortkommen, un in die Freiheit, nach Ame-
rika, y^u gehen und man munste dazu Hilfe haben von reichen Juden, lam
weiterkoamen z. können« Diese Aucnicht auf Freiheit, iiach einem neuen
und besseren Leben, v;ie es die ^Tige v/ar, veraiJaoste ein Teil von Ihnen
zum -andern und zv/angen r.ie, ihre Heimat zu verlaoseiu In den letzten
ö).
50 J-^ahren olnd aus 'Srlropa noch ^ebersee 4y2 Killionen Juden auagewandert .
"ie viel Zelt rein technlaoh eine solche unßeheure Masse von üeiiochen
bedarf, xiia trencportiert zu werden, kann man aioli kaum vorstellen. So
war ein Flüchten xand Davonlaufen und kein ceregeltos Amswandem. Deutsohj
Innd war aloo aunjiijhut verpflichtet, diesen • trom der Auswanderer aufzti-
nehmen* Denn iieutoohlarid v^^ar Ja die Brücke sv/iaolien der 3edi%*inGJil3 und
der Freiheit uBd die ercte imd ötttrköte Celoiir^ucht nixaste ec sein, die
Greiise no^h ^ utaohlaiid su überachreiten^
liun, wer wanderte daraalo aus bei den Juden? hicht die üohwaohen und Kran
ken* Die ersten, die sur ?! anderui:^; dri^ngten, die herauswollten, die den
Weg ino jTreit Buchten, '^'vren Jun^^e und aktive ^^enschen, denen eo nicht
darauf anlia^, die gröbsten t^chY^ierigkeiten zu erdulden* Ss waren i^iensohe;
die arbeiten wollten und jungo ui.d energische ^en^chen* i^eXin die Kranken
und 2Qhv/achon bringen nicht die I^iergie 2ur Waj derun^^ auf* Aber überall
bei dienen AuswaiKlerern gibt es solche, die nicht mitkoinaen lond Jeder
WanderuiiS^^atroa fahrt einen a?eil von -ienachen mit, die für die Wanderung
nicht ereignet sind* T3ö oind Jene/^,die am Kege liegen bleiben, geschei-
terte ^^13 tanzen, gebrochene Menschen, die ihr Ziel nicht erreichen,
aber auch nicht zurfick kommen und wollen, v/eil es dort noch schlechter
war und diese wurden zu Jenen Wanderbettlern, die von Geineind-e ßu Gemein'
de gingen und von denen ich vorhin sprach* Sie machten aus der Armut
einen i3eruf* Sie lebten davon, dass sie Arme waren und Wonderarae wurde
2um i^eruf einer *^ahl von Menschen, die sonst nicht leben konnten. Sie
waren die Ausgestoesenen aus dem Kreis der Starken und Gesunden, die ihr
Ziel erreichen konnten und sie konnten nu> leben, indera sie die Hilf 8-
tr^tigkeit ihrer Jüdischen i^^itbürger in Anspruch nahmen*
Man war iiMMr der Meinung, wenn man von diesen Wender armen sprach, dass
es nur AunlMnder waren^ IJs gab viele reiche Juden in Deuti?chland, aber
i«
f
6).
neben diesem guten jd. Uil'.elL-lond gab et su allen leiten judiscliee
l'roletarlat ujid .\ruiut, die nur von der ac»±BtotM J>chioh1; der reioiien
Jüdisoiiea B'irf^eröciiart verdockt war, i3enn auch Deut sclil and hatte ?ro|
vli'^en, die oft pn oetjUdische YerhVlU^si.e er Ina lert en , ich xiemc z.
Tosen. Und «km von dort her kamen viele Arae nach üeutL-cl-iland, die
hier mit der «öit sich einen ßrossen l»aiaen ger.aoht haben xmd tcilhab
an dem nirtüchaf taleben in I-'eutDChla.'d.« Man soll üich nicht einbildel
dass l«ute wie Tielz, Schocken etc. etc. als reiche Leute hierher ka-
men, nein, die C^rossv.yter all dieser heute reichen nmideisherren zöge
'.-■ von Gemeinde zu Geaeinde, vra su betteln und sie waren ein i'eil der
;)Udisohen iVaiiderbettler . VLan konnte irmerhin feotct eilen, dass swar
7095 der Bettler AuBliSnder waren, aber trotzdeia warox^ iaaer noch 30^
dieser /.'ariderer deut^^che Juden und ich glaube, wenn raaii heute den
Versuch machen vrirde, bei den Caiueinden in alten Büchern nachsu3chlQ~|
gen 30 würde man aehi- bekannte Ivanen aus der iConfektion, dem Wirt-
schaftsleben etOt entdecken, in dea die damaligen Wanderarmen eine
> -•sehr erhebliche Rolle spielen, illbo ea waren nicht nur Ausländer und|
• I?reiiide. sondern das deutsch-judiache ^lenent T/ar hier incerhin in e
ßroeaen Umfaiige vertrete^i.
Dies alles spielte ja i-och in einer Züit, ?vo öffentliche und Jüdiochel
Fürsorge in den Anfärosen steckten, z,B, 1860 xmd 70; für die öffent-|
liehe FiUsorge könnte man sa^jen, dase ea die Zeit war, alü i'farrer
Bodelsohwirig die Gründung von Arbeiterkolonienetc. vornahm, denn das
Problem dea wandernden Armen wai- a\ich in der nicht Jüdiaohen Welt gena
so aktuell und dringend, und genau so v/ie aiidore damit fertig werden
konnten, sind auch wir damit fertig geworden. Für das deutsche Juden]
Ivan ist die Geschichte der "ersuche einer organisierten «ander für sorg
/
V).
identli^oh mit der Geoohichte der üeinerzelt eröseteii Judiachen Orgaüi-
ßation der I'-eiohLnrertretiine, xirltallch d s deut>;Oh- Israelit lochen Reiolin-
btuidee* aIö der B\mLl 1872 G<5cnuidet vnirdei otand als eine der ernten
Fraßen die I^eßeluiiß den V7 anderb et t eins und der Wanderfür eorce aiif der
'•^oi^eüOT±nuiiQ luid 1873 war en die erute Arbeit dieser grüüöteii j^Idi-
ocuen ureanioation jener ^eit, daso ein TilrloüLar ert'chien, in den er-
oiioht wurde, ArmerJcasBeii zu sxViniLen, v/o alle Mitglieder 3eitr?lee au
zahlen hatten und alle iütGlieder nucsteü öich verpflichten, ran die
Uaucbettler direkt dann nichto inehr zu, cohen^ Aber (;:ibt der Privatuam
nichts mehr, co lohnt es auch den Bettler nicht meto, 2u konzmen^ Man
gihe sofjar v^eiter und sagte, die Gemeinden v/üren 2U 8chv/Oi)h und sollten
zu iVovinzialverb'Uiden zusajuineiißeGchloasen v/erden^ ilrbeittjf 'ihlge Arne
oollten zunnchst Arbeit erloalten. Da» oind zum Teil vernünftige Grund-
sMtze« Aber diese VorBchlMge koni.ten Bich damals nicht durchnetsen,
da die Gemeinden zu fichv/Qoh waren, um solche ürG^mioat ion auszubauen*
wiclil leserlich erfolgte im Jtxhre 1975 in einem Landeoteil, tlox besonders
heimgesucht war, n?:imlic in -üayern, die Grtindune eines aolchen Armen-
verbaridea, und die ^;chaffung einer KaBse in Pürth i/D*, die 14 OüG Giil-
der, dafür verauacabte« luit go einem Zirkular den er s? teil deutiiich-israe-
litiöchen Bundes versuchte man e*o iii Jalire 187C nieder. Hier forderte
man die eiiizelnen L?!nder auf, unabh?in£^^ If voneinander ähnliche Kaooen
und V erblinde zu gi-ünden, v^'ie iJi üqyern und hier stellte vxtui zunijchst
die Richtlinien feot fllr ^ene, die nicht xxnterötutzt ?/erden öollten
und ausgeschlossenen werden oollten, nrülich die /irbeitöccheuen und Per-
sonen, die des iiauöbettelno überi^ihrt ?/\irde2i etc. Unterstützt werden
sollten nur Peraonen, die ein feste« Get/erbe i^r-ichweioen komiten und
Leute, die sich auf der i/ucho, nach Arbeit befanden und bei denen man
arnehmen konnte, daae oie die y\rbeit auch finden v/erden^ Wem. man
'f
8)^
doiJti die Geschichte dec Siuideö verfolßt, o teilt man fest, daos in
den Jahren 1884, 1886, 1890 im! 1892 dieoea i'roblem iimner wieder
auf d r TageBordnung erschien* Im Jiihre 1896 v/ixrde öchlleoslloh
besprochen, eine spezielle l'agung eizi45Uberafen, die sich nur mlt|
dieser Frage bet^chttftigen Dollte# Mit diesem absolut negativen ße#
schluBS konnten die Juden erst r cht nichts anfangen und ee fand
eine neue -agung statt, bei der eine neue Figur in Tvryoheinurjg trat,
nömlich der Leiter des Berliner Jüdischen /irbeitsnachw ioeo, der die|
sehr vernilnftige idee hatte, dasa ein Zusammenhang zv;isohen den
- wandernden Armen ixnd dem /arbeit snachweis hergestellt werden aussei
^ denn der /orbeitariachweis ist dazu da, Arbeit su beochaffen und solarj
ge diese A^ijoder armen arbeit £;willig urul arbeit fjfühig sind, müssen sie
dem I^nChweis ziageführt werden, damit sie den Gemeinden nicht allzu
^ sehr zur Last fallen.
j^j Bei dieser i^agiong wurde noch eine s^eij: wichtige Cache zur Sprache ge<
bracht, die meiner Meinui;g nach nicht zu den Schönheiten in der Ge-
• schichte der ;JUdi8chen '''Ohlfahrtspflege gehört # Ke ?/urde der Vor-
schlag gemacht, eine »'sohw
Liüte'^ einisuiuha-en, d.h. die Gemeinde:
sollten ixnter sich besprechen, festot eilen und in Listen eintragen
jene Personen, die ihrer Meinung nach nicht unterrtützungübedürftig
f sind* Bb gibt sicher eine Uimenge von i^eroonen, die mit Keoht aus
4er Unterotütsiuig aui^suriclialten sind, aber wer konnte sich anmassen
festzustellen, v;elohe rersonen wirklich unterstütr^ungsbedürftlg sind
c. und welche nicht, da doch die Wanderfür sorge damals eine riitigkelt
«
war, die vom Vater auf d^n :.ohn vererbt wurde, alao als reine '.Wohl-
tat Igkeit betrachtet wurde und man sicher nicht die üeit und Lust
hatte, sich so ausführlich mit der i^ache zu befassen, wie es notwen-
dig gewesen v/'^re, um die wirklich Hilfebedürftigen her auszuf Inderin
9).
Wie willkürlich uzid avß rein perööixlichexx Ursachen hier aaiichee Hai
gehandelt v/urde, geht vielleicht drrau« hervor,^ dasf.^, vexm ein Wan-
dernder einmal frech wurde, Herr YXZ die nöohete Gemeinde olgnolisler-
te, und um Aunaohaltung diesee Mannes ersuchte; so wurde der Arme
aus der Wanderkasse auiigebchlossen und musste nun notgedriingen von
Familie zu Ffimilie gehen und betteln« Diese schwarze Ll^te hatte sichl
aber durchgesetzt imd sie existierte vom Jahre 1896 bi« 1925^ nur hat-
te sie im Jahre 1925 einen anderen -^«fuaen bekommen* Aber Tiid 1896
sind noch v/ichtige ^inge besclilosoen w- rden, nr'jnlioh i3ez Irkoverbande
ft}r diese '.'Inrichtung zu nchaffen und als Zentrale den deuti30hr* Israe-
lit lochen ^und aufzustelleii« lioch etwas w\irde beoc^ilosoen^ imd zwar
die Gründung einer jlldischen Arbeiterkolonie in Berlin mit Hilfe einer
aualJindir.chen Crganisation, die hierfür HM 150 00C%- in Auijsicht
stellte und in ^"elssensee begründet vfurde* Hier entstand ein holm^
in dem man Übermächten konnte, in dem «^rbflechterei und fihnliche
Dinge betrieben v^urden und das biü zum Jnhre 192C bestand*
Damals kan auch nchon die idee auf, dass man klassifizieren muas
zwischen inlnndischen und auslHjid Ischen Wniidererii; eo wurde auch
ferner besclilos^sen, ein I^etz von Arbeitsnachweise:; auszubauen*
Aber weiter kam man auch damals nicht» Bin im Jnhre 1902 ein Kreig-
nis eintrat, nämlich der HUföverein de^r deutschen Juden gegründet
wurde* Dieser Verein hat in der t^eschichte der ganzen jüdischen iVan-
d^rung eine ausserordentlich grosse und wichtige I.o^e gespielt^ auch
sogar eine erhebliche Rolle in der Geschichte der deuti^^chen Passagen-
Schiffahrt. Ballin's Werk w?lre wohl ohne die Auswanderer aus Russ-
land, die über Deutschlaiid gingen und die I^ohiffe der liamburg Amerika-
Linie benutzen mussten, kaum möglich gewesen und aus diesem öximde hat
10).
der iiilfoverein der deutnohen Juden eine sehr wichtig© volkstrirt-
oohaft liehe Holle in Kähnen der ganzen deutüohen rdrtßclinft ge-
epielt. Der üilfnverein übernahn da£3 v.'eitaus koetspieücere Ge-
BOhäft in Hahnen der '"anderfirsoree, n.Hmlich die Füraorge für über,
oeeinche Auf?w arider er ,
Wiederun fanden in den 'i aJiXQn 19C5, 19C9 Heratungen über dieses
Problen Btatt, bia nan in Jahre 1910 die Zentrale f-lr deutsche
?/ ander armenfiir sorge beln deut och- israelitinchen Bund gründete,
nnnlich Hl Kassen v;urden in ganz Deutochlnnd errichtet; es umrden
Richtlinien aufgestellt, nach denen die '«ändernden zu betreuen alm
Richtlinien über Eeiserouten etc. etc. und so kam allnfüilich ürd-
nung in diese etv/as schwierige Geschichte. Die deutsche Zentrale
konnte aber nicht allzu lange arbeiten, deim 1914 kan der Krieg
und danit hörte "^anderuiug und dieoe Art der Fürsorge selbstverstrUK
lieh auf.
Wie gross war mn die Zahl der üenochen, un die es sich hier han-
delte? Alle vorhandenen Statistiken bieten jedoch keine Ueber8icht|
well man nicht feststellen konnte, wie oft die Honoohen gezählt v/o:
d<»n sind. In Jahre 1928 machten wirkliche Fachleute Angaben, dass
die Zahl der «ändernden mit 80 000 zu beziffern uei, während ein
anderer sie nit 300 OOC b ez'-- lehnet e. Wir sind aber in den letzten
Jahren doch noch dazu gekonnen, von jeden Mann, der irgendwo bei
einer Gemeinde gesichtet wirrde, eine Karte aiiziaegen, aber wenii mj
die nehrntiligen Voröi)rache: iJid i^eouche zuoamnenrechiiet, üo kommt
^lan wiederun su einem ganz arideren Krgebnio. Bei einem Versuch,
den man 1912 angestellt hat, konnte jedoch festgestellt werten, di
vom 1.1.1911 bis zvm 1.4.1912 20 000 Menschen von der deutschen
11);
Zentrale erfasöt T/urdon, voti 1#4.1912 bis ztm 1.4#1913 waren e©
sohon 44 C00| die alß Klnz einander er von der deutoohen Zentrale er-
fasst werden kori>.ten*
zu den Konten* Coneößen an der Zciii der \\ anderer eraohelnen
mir die Konten, die ich extnittelt habe, luid die fix daa Jahr 1913,
au f qea t eil t yturdeii >
wo dieser VerBuch gemacht wurde,/ -es waren ruuid' KM 200 000. —
reichlich hoch# Davon gehen allerdingn RM 25 000 •- für Verwaltimgß^l
ko£3ten ab* laamt man diese ZalxL und vergleicht nan damit die i^Öß-
lichkelten tmd Leistungen Wohlfahrt opf leger iBcher Art, so ist das
ein ßo kleiner Sinichtell, daao man nicht verstehen kann, wie es mög-|
lieh war, dass diese iJinge eine eo ungeheure lolle spielen konnten.
AIb nun die Gemeinden ihr System ausgeklügelt und Kartotheken herge-|
richtet hatten für 3 öden Wnnderarmen, der durch ihre rtadt zog, oo
wurde der wandernde Mensch gezwungen, sich diesem System anzupassen
und hat ihn einmrü. das^'^otem erTasot, oo war er t^ir cein Leben ver-
loren, denn er mui:cte eine Karteikarte haben, ohne diese konnte er
keine Unters tützun^ bekommen. Aber aus dieser niar das Beste wollen-*
den Form f ir sorger ischer Arbeit wurden Jene, die davon erfasot wTfcr-
&en^ zum Wohlfahrt sempfnnger gestempelt. Trotz besten r^lllens der
jüdischen Gemeinden hier zu helfen und trotz grösster bereitwillig-.
keit elrzeHmer Gemeindeiiiitglieder, diese Amen aufzurichten, wixrden
diese mit den Jahren nur zu dem '♦Objekt ^drr Angestellten des Ge«
QChnftshauses, Ln das der Arme einkehrte und er wurde zur lMoher].li
Figur, anstatt dass ilm dazu verhelfen v/iird:*, ein nutzlicheo Mitglied
der menochiichen öeaellochaft zu ?/erden.
Han soll über Tote nichts reden, aber ich habe liamerhin noch in den
Jahren 1920 unvi 21 in einzelnen jüdischen Gemeinden die letzten Zei-
chen dieser Art der I3etreuung gefunden und hier liegt vielleicht dos
12).
Letzte und '<^ loht igst e , was ich Ixeute dazu :x)Oh ßageii will, liier
liegt ein Problem vor, dem man nicht mit Orcanisation, Hichtlinien
etc. c^^GChaeii iot. Hier muoD nit Liebe uni Verotnndnie gearbeitet
werden. Wer einen Wohlfahrt cerapf'inger zu, betreuen hat, weisö, vfie
80hv/er eß fUr diesen int| wenn er hier einmal auftritt, in dieeem
einen Augenblick die ßanze Ce ohichte oelnea Lebens su erzählen,
liier mii3Ste diese Fo^nn der Organisation versagen imd aus diesem Ver-
sagen heraus behalf man sich mit einer büromUsslgen und meohanischen
Organiöation, die einen Menöchen vielmehr degradieren musBte und ab-
sinken liess, als wenn man ihm vernünftig geholfen hatte. Ko war ein
Versuch mit untauglichen Mit t ein. Ks entstand ein Aufstand der Armen,
der nioh in einer l^evolution uui:aerte und in kleiner Ladeist ichpol It
If^rf* wurde gelogen, dass sicli die Balken bogen, nur" um zu Überzeugen,
daso man diese oder Jene Fahrkarte haben mtisse, um da und dort hinzu-
fahren, weil dort gerad ein grosses Glück zu erhaschen sei etc. etc.
und das ging so bis zum Jahre 1914 •
, Wanam erzahle loh Ihnen das? Licht nui, v;eil et: notwendig ist, dies
zu wissen, sondern weil ich es in einer Zeit erzMixle, wo die Enkel
land Urexikel dieser w ander Juden ebenfalls zu Wander Juden wurden. Rs
wiedi-^rholt sich hier etwas, woran das deutsche Judentum damals nie
gedacht hntte luid was es niemals f?lr möplich geholten hotte. Dieses
Schicksal, Objekt einer solchen Fürsorge zu werden, kann jedem Juden
irgendwo auf der '^Velt auch einmal passieren und das sollte jeder be-
denken, der mit solchen armen Wandernden zu tian hat.
• ••.•"•
.•"•
FortBetEung
deu Vortrags tm Schul Laißokursuß filr Wohl fahrt ep liege
nm iJlerißtne, clon gZ^^^-^ktober 1934
von
r?m Adler-iiudel
Wir haben geotern geoehen, dasß der Vereiich eiiier ürganlöierung der
Wander 'Urnorge oo weit gelungen v/or, daso in der -^'at bei Kriegs auobruchj
dieses System der Betreuiing der durchv/ ändernden Armen tnunerhin irgend-
wie in Ordnung war»
Bei Beginn deo Krieges stand die -Vnnderf'lrr.cree 2ua letzten Mal in dem
hiötorifichen Ablfnif, den ich Ihn(?n gezeigt habe, vor einer grossen Axif-
gäbe« K8 galt, einer groraen i^ahl von amilnnd lachen i^taatoangehörigen,
die von Kriege üben^ascht wvcrden, irgendwie auf Lnr.'egen wieder in ihre
Heimat zurückzuverhelfen^ Diese vrirklich groore und schwierige Aufgabe
ist in einer verhnltniBmflsöig kurzen Zeit gelöst v/orden. Dann aber
hörte jede -'{itigkeit auf, v/eil der iVP^^i i^ür den diese rorm der Für-
sorge bestlon^ war, im Erlege nicht mehr- vorhandeji v;ar, Ke war Ja
nicht mehr wso einf?x3h, von Stadt zu Stadt zu ziehen, der 2uzug war aus-
Äerordentlich erschwert mal im Inlande gab es für lirinner, die nicht
krießsdienstf.^^hic waren, genügende Geschäft icung, sodass ke^inerlei i3e-
darf und keine l^otwen igkeit, in dieser Form fürsorgerische Arbeit zu
leisten, bestand*
^8 liegt einmal Im v^esen eines Jeden bürokratischen Apparates und jeder
büromHssigen 'vinrichturig, daos sie nicht ßern sterben will mid sich
selbst aufgibt und dort, v/o es noch eine '^clireibmaschine, einen i^chreib-
tisch oder sonstige liüromalerialien gibt, ist ein Büro nicht gest/orben|
t:b gibt zahllose 3üros und Vereine, die nur* durch die innere Kxaft der
Notwendigkeit der Menschen, die sie im Betrieb halten, ihr Dasein frist
2).
SO ahrJLlch v/ar es v/olil nuch mit dem Apparat der w ander JUroorge in den
imd In den Jahren
ersten Kriegs Jahren, Ä«»3böa| 1916 iincTT? versuchte dieo er Apparat 2nal
irgendwie wieder in Fiinktion z\x tretet; eine Lnchfrage in Berlin ergab
die Antwort: ea besteht kein -i^eaarr mehr* Wir haben keine Wanderer un(
keine Fremden, folclich besteht auch kein Bedarf für ein Diiro für Wan-
derfliröorße. Atxch nach dem Zrieße versuchte die W n nd er :/Ur so rße ihre
THtigkelt wieder auf zui lehnen, aiicli diesmal ohiie !:ri'ol£;, ober aus rinde-
ren Gründen« Im iCrieße v;ar oo manches zuüammenßebrochen, und es hatte
eich EfUiches geändert; so hatten sich ouch die Menschen, die Objekte
dieser Fürsorge waren, gemidert, sodass die adbk» Form, in der die Für-
sorge bisher aufgetreten war, nicht melir lebendig gemacht werden konnte
01);Jekte gab es genug, denn teils freiv/illi£:, teils deportiert kamen
60 000 Arbeiter aus iolen und Litauen, die Jene Lücke in der Wirtschaft
und Hunitionnindußtrie ausfüllen sollten, die durch den vveggang der
/crbeitercchaft in Deutüchlond sum Heeresdienst entotmxden wiir« Aber
diese
:#.t,«Kf :
neue Gruppe -auc dem AUnland nach ^^euti-oliland eingewandert
war ihrer ßm^zen .\rt nach so v/esentllch andere, dass man ihr nicht mehr
mit den tiethoden und Formen des Jnhres 1914 begecnen kou.te^ ;>ie war
für die überwiegende Meiirheit der Juden in i)eute:chland eine auaseror--
dent liehe Ueberraschuny» Hin damals Jurxger und heute noch sehr tempe-
ramentvoller und leböXidiger laibblner, der ^:ohn eines Habbiners, in
Berlin geboren, oc rieb um jene Zeit einen AudCsats, in dem dieoer Typus
folgendermassen klassifiziert wurde j ^y.B v/aren nicht mehr die Typen,
mit denen unsere Fantasie die Vertreter des russischen Judeiitums sieht,
es rar eine unn iioch unbekannte Schicht, unbekannt und neu insofern,
als das Judentum hier zum ersten Tial mit der Loyalität des Jüdischen
Arbeiters im Osten Äusammenstiess« lue waren klassebewuoate Proletarier
2).
und selbst dieser In Jüdischen uineen durchaus becchlagene Mann
war erotaijit über dteee ihm üeue ':rsoheinui^. Die deutschen Arbeite:
hegten dieser l^eberiötüchtifjkeit ßöC'^nuber grosse Bewunderung und
otnunten ilber die 'vncrßie dieser iiUf;eT/ar.derten, die sich auch in der
Anh«jT{rltchkeit fur ihre 'vltern und Geschwister flucoerte. Ho raren
neue Mensclien mit neuer eicener -Lebensform, die, eelbot wenn sie
in einer Form hil f ob edllrf t ig v/urden, pfiÄ der üblichen FUrooreeart
nicht mehr betreut werden konnten. Dies erforderte eine neue
Form der F'irBorße-Oremiisßtion. Die Crgnnisation war danols bereits
vorliand-m und hatte ^enen ilats eiiicenommen, den vielleicht bei rieh
tiger '^rkenntniG der Ve?h'iLtiiisne die « and er fUr sorge sciion frUher
h 'tte eiimehmen können.
♦ t»
Z\x Beginn derj Jaiires 1918, als Schwierigkeiten verschiedenster Art
mit diesen öusI •ndischen Arbeitern entstanden, wurde das i\rbeiterfür-
sorgeamt der J'jddschen Organisationen Deutschland 's gegründet. R'enn
ich früher sa^te, daeo die Geschichte der Jüdischen Wanderung bis z
Jahre 1914 identisch var mit der Geschichte des deutsch-israeliti-
schen Keichsbundes, so kann man sagen, dass von 1918 ab die Geschichl
der j 'dischen '.vanderuiig identisch war mit der dicBesneageschaffenen
Arbelterfrirsorgeamtes. Hier entatajid eine neue Fora Wohlfahrt npf le-
ger locher Organisation, .)aB Arbeit er füroorgeant war zusammengesetzt
aus Vertretern GJ'intl Icher J'ldischer Organisationen üeuti'chlands, d.h,
diejenigen Vortreter der J'-Jdischen Organisationen, die sich immer be
fehdeten mid nie darai. gedacht hätten, sich einmal an e i n en Tisi
zusammenzunetzen, waren bereit, alle zusammen für einen Üy/eck zu ar-
beiten. Zu ihnen kam der Hilf over ein der deutschen Juden, die Jüdi-
schen üros;2logen etc, etc. utid alles, was es im Organisationen gab
;zJ 4).
Faktor
hatte ßloh darin ßueananongeoohloßsen. lioch ein//
♦ •4
"knm hinzu •
Die domale noch bestehende t/eneralorganleatlon der deutöchen ©ewerk-
öohafton* Auch diese hatte Intereuse darofi, auch die auoli indischen
Arbeiter daran zu verhindern| daso sie irgendwie zu einer Schv/ierig-
keit rur ihre /irbeitekollegen werden und sie hatte daher Intero£3oe
an der ^*rf a^ nung auch dieser neuen Arbeit erBchicht# Sie gab ihre
Zustimmung dazu, mit der neußegrtUidet en Orgoniöation deo deutschen
Judenti:inD, dem Arbeit er fUrcorgeamt zusammen zu arbeit en#
Und noch ein Faktor* ^ie Treusoinche HeßlerxmiSm D^^mi in ^'reuBsen
befand Bioh die Mehrzahl diecer auslMJidiBohen Arbeiter* IJa ergaben
Dich Schwierigkeiten für Polizei und Verwaltungsbehörden, denn es
gab niemanden, ö^er sich mit diesen Leuten verst-^jidigen konnte, da bu\
alle jiddisch oprachen ixnd die Preuoo* Hegierun{^ begrUoste daher die
neue ^ 'indung (Arbeiterfürsoreeamt) und ptfb dieser Isesondere Privi-
legien und Keohte, die man sonst solchen Organisationen niemals gege*
ben hat» Diese -i^echte r/urden schon vor der i'^exmblik gegeben, denn
kurz vor Kriegsende wurden äJkKft Keciite diorch ßrlaos des Pr eues*
BTinisters des Innern vom I^ovember 1918 festgelegt • Hier wurde zum
ersten i^ale der Versuch gemacht, nicht d\ar.;h inaiüipruchnahme des
einen oder fmdern einriussreichen Bürgers irgendetwas IMr die armen
Wander Juden zxi erreichen, sondern es wiarde ganz bewusst versucht,
notlei ende Menschen zu betreuen und dieser Versuch hat sich ausser-
ordentlich bewflhrt« Wenn dem deutschen Judentum manche Uchv/ierig-
koit in dieser Zeit erspart v/urde uad \:Qim arme iuenochen wirklich
fürsorgerisch erfasst wurden, so ist ec dleoer neuen Form füroorge-
rischer rbeit zuzunclireiben, indem nicht nur ein wohlwollender Mann
die Bedürftigen in sein Bilro bestellte und sie nc^ch dieser oder JeneJ
5).
Richtime hin betreute, sondern dasa diurcli beaatete l'eraonen dioooci
Komplex entsegerißetreten wurde \md aar. «lieso Aucr/aiiderer mit i^en-
sohen reden lleos, die aus ebe;. diesen Xreiü kamen, um «aie Eaaa-
nehmen diirchziifüliren, die notrendic waren, dem. niujcerord' ntlich
sohwierlee Masenahnen rarer: durchsuni.ren. Ko entctnnd eirio Fülle
vpn Probleraon, die nur durch ?5usaaDenGrbeit nit den Opfern diecor
Mosßnahaen selbnt ircendwie ßelönt rerden korj;ten. Und kaum vor e4r
Teil dle5?er .'rbett beendet, d.h. ein Teil dieser nach D uttchlnnd
w
eelrommenen v\rbelter wieder in ilire lieinat zurackbei'ordert, alc durch
IVogron und Unruhen in rolsn und Litauen sine neu« ^asoenflucht jü-
discher -ienBchen nach iJ;^ut{5ciaand olnoetzte. Auch dieser neue '.''an-
d^-runeostrora v/U3-de vom Arbeit erfüroorceaat auffjenomnen, allerdings
t.
in einer v.-esentlich anderen rem, ale ec die Fürisorgoeinriciitunßen
vorher taten. Die Veründenm£; der Orcani Nationen bedeutete auch
eine V er anderurj£j der liethoden, die cetroffe:. v/erdon lauosten, Iji
dieser Ver^indermic des ^-nraena laß nrlnlich auch ein starker in::erer
Sinn; hier wurden Forn und i'assnalxien eeündert, weil vloh ja auch
die Objekte ge'-'ndert hatten, ^i^s war ein neuer i^^pur der Wanderer
auch de. jenißen, die nach 1914 nach ^eutr^chland kamen, dieo umco
mehr, rds sich ja alles nicht in den ruliißen i'ieitoiTvor 1914 ab-
wickelte, nondern im «^ahre 19t'ü, in einer Zeit, sozialer Uawillsunß
und l'cuformuic aller .sozialen ::i2xrichtuncsn, in der der Menoch eine
andere ägdeutimg erlarjcte, alc In den fahren vor 1914, Aus den iiot-
8t?inden, die sich in ierier Zelt zeißton, und aua dea auoüerord-nt-
liehen Umfange der i-ot erßab üich eine '^rr'cheinurxi;, die man immer
bei grossen Lotstmuden feststellen kann, njjmlich dass sie den Weg
zu einer breiten und v/eiterschauenden FUrsorgetiitigkeit T.iecon und
6).
venn -ie Bioh die 'Ant?/ickliing der öffentlichen FUi' sorge in i>eutocli-
land in irrinneninc rufen, rrerden : ie sehen, daöo sciusfc in Zeiten
ruhiger und friedlicher laitv/ick inig oiane Krisenerocheinunoe^ kein
llenech auf die Idee cekonnen \r^xep solche I^iaDonfalimeix v/eit blick ender
Art 2U errdnden, wie ßie nuo der ^»ot der Arbeitrloriiijkeit im becon-
deren sich ergeben haben. Dieoe i^annohmen nuoöten anders durch-
dacht ?/erden, aln in fr^iherei. ruliigen igelten und ao v/iirden die i^ot-
Iftände der tJalire 19IJ biü 23 £5U einen Weg breiter, neuer 'intv/ickluni
fUrüorgeriacher Arbeit in deutschen Judentuxa überhaax)t#
Der elrrenaint liehe wohlv/ollende reiche IMTßex^ der bieher ^r^er der
FUrBorge v/ar, wurde abgelOöt von dem i.euen Füraoreebeoalo». CJia
wurden I^üreorger nicht deshalb, \7eil oie qucs der T^eb erfülle ihrer
Saturiertheit menachlioheö Leid mltanoehen konnten, eondern weil
aie für diese Probleme tieferes Veratäridnis entgegenbrachten mid
diese neue Typus in der Jüdisch-sozialen Arbeit, der beamtete So-
zialarbeiter, bestirante von da ab das tiesicht der JUdiBChen Fursor-
get?nigkeit und mit gewissen v^chv/axikui^en kann nan öagen, daos der
bestimmende Faktor der sosialen Arbeit in iJeutooiiland von da ab
nicht mehr der Gomeindegewaltige bürgerlicher ^^erkunft v;ar, oondem
der in der sozialen Arbeit stehende ;3unge iienooh, denn diese jungen
Menschen gingen doch ganz andere und mit cbxiz anderen Vorstellungen
an' die Problematik ^^ die vor ihnen ötand, heran*
lÄa dies auf unser (Gebiet zu übertragen j Die VV ander arnenkaseen, die
erst im iiriege als /centrale fUr \''^ajuierarnenrür sorge auf die Idee
kamen, ihren ^«amen zu lindern, nannten sich Jetzt
?, denn der
Ausdri:iok «:v ander arme*' ?/ar eine VeiUiiglixiipfung jener Leute, die ge-
wrungen waren, aus tausend Zuf ?111en die Hilfe der Gemeinden in
V),
Anspruch zu nehnen; aie konnte man nicht alu «v^uiiderarme" bezeloh
2ien \ma in dieser bälaicloüori iiKläJöaaöucüac Uajinüerung von Wonder-
arraenfürßdrge in •.V/inderruroorce laß ;Iie Axif fast. miß der Auffjabe.
(Hier ist oioher von nir viel ütmienta teilendes eeuchrieben, weil
Ich diejenigen ^^^t'llen öUößolasoen habe, bei denen ich dijroh Ihr
Bohnellea Sprechen nicht aitkam. i;allm.;
i»er Arno von 1913, o^ct die £aeaen aLif'Bucht» und nicht i'miß war
sich eine Tätigkeit su bcf-chaiTeii, lebte davon, doue er ara war
und ijjrolße dieser Armut zm- ^vanderm^c ^ezwunßeu wurde, hatte er
Dich einmal sm .ippai-at eingeordnet, eo koruite er zwar tioMeoht
davon '
aber immerhin dodTTeben, iiaa liotiv zuz- Beküapfwig dieser Wander-
armenrursorge war neben aller raensciilichen Güte doch die Bekannt-
schaft der Lilstigkeit dieser iiettelei. Uie x'rfiger dieser Idee warel
nur wirklich Yereinsclte, die einen verzweifelten i^lempf gegen die
Unvernunft ihrer Umv/elt führten urid der Charakter der :^ ander füreor-l
ge iot duich diesen guten v.illen -jinzelner wenig beeinfliibat word n|
' - Der «anderer von 19'^Q %'ar eine wetientlich a.idere iir-
echelnurig« i)a v.ar nicht die Wanderuic eineu :;;inzülixen, sondern die
seruvandei-xine arbeitender -.enschen, die nicht melxr Alüoaen erba-
ten, aondern Ar b e i t forderten, forderten auo dem iveontsan-
sproich des Armen uni Üiifcbedllri'tigen Menachen, den er glaubt, an
die üenachheit zu haben. Die Wanderfürsorge war hier nicht uehr ka<
wWlki. dazu da, deii vorsprechenden Wanderer iix dieser V. ai^deruiig zu
halten, i.h. ilin weiterzuschicken, sondern aie stellte sich die
' Aufgabe, die '»anderf iraorge uberfluesig zu njrschen, indem man ver-
suchte, den ''.anderer ansrisaig zu njiohen und darüber h&naua, nicht
mehr Angst vor der Li'atigkeit dea ßettelna zu haben, sondern man
erkannte e i.nen sozialen l.oteta/id on und dauit die Badilr:.'nia8e der
8).
der '* ändernden und nicht die ßedülrfniaüe der oie betreuenden Gesell
alte
Schäften, Dleae Oötjudenwanderurig Bpr engte die/Form der Wanderftir-I
florfre und zwang sie, Blch dem Mennchei. ahzupnssen,
^s war dn noch einißes ceachehen, wae uan frlüier nicht kuuiite lUid
womit aan eich Jetzt auyeinandersetzte, Leue Staaten raren entstan-
den und manche waren zuacinnei^ebrochen uiid aus dem i-irbel, der sich
im Orten entv/ickelte, entstanden i'roblene für jene i^encchen, die voJ
diesem Tirbel erfiWBt v/urden. ■Cc entetajid dae Problem der Staateix-
Ipsigkeit und dadurch die I.otv/€n;.iß}:eit, diesen neuen Frf:ißenf die
sich urplötzlich ergaben, eev/appnet gegenüberzutreten.xind sich mit
ihnen au£;einanderz;ü5etzen. Ba entstand die Frage, wie v;ird das
Aufenthalt srecht dieser Staat eiioöen Heimchei- gereeelt werden können
wie bekommen sie einen Paso, wie koim man ihnen das ixecht auf einen
ArbeitGpletz »ichern. All' diesen sind Prägen, die Von Arbeiter-
Tür sorge an t beantwortet werden muijote:: und ein gut reil der vernünf-
tigen GeEitaltung des preuooiachen Fremdeijreohts iet auf die Arbelt
dieses .totes aurdckzurühren. Und aus diesem üusarmaenwirken zwischen
freier jvl'iischer Organicration und preusi^ischer Verwaltungsbehörde
entstanden i'Ur die üestoltung dea Fremdenreolitö in üoutaohland An-
regungen, wie wir üie conot kein zweit ea aial wieder finden. Bei alli
bed eut en
Härte^'iSiJ~dIe r.aesnahmen, die hier zutage traten, gemessen an dem
was in i-rankreich oder jielgien Fremdenreoht ist, eine gerad zu vorb
liehe Crdnui.g, iltai hatte wieder eine neue Aufgabe zu dbernehmen m^
mxisute u.a. versuchen, um den Ausgewanderten die Weiterreiae nach
Uebercee z.3. zu ermöglichen lond ihnen dort einen Arbuitaplatz oder
üiiterkuiift3moßliclikeit zu oichern, Verbindung zwischen diesen in
Ceutüchland eingewai.derten ost judiiichen Uenschen mit ihren Verwandte:
9).
in Uberöeelßch^n I,mdern herzu55 teilen. '\s murste Immer v/ieiier der
Versuch c^ciaciit werden, diese aiiüaerordentlioh proose 2ahl der Ver-
traiidten in aller "..elt zu ermitteln und die WmiderLiccliciikeit zu ver-|
nitteln. ^ae 'vichtitste aber, eis znuuote Hilfe auf döta "ege der
Arbeit libeschari^ung; herbeigeßciriafft v^erden. ::o wurde allntlhlich auo
der biij darxin in iieutcclil^ind Libliciien ?Oim der Armenv/ai^derfiirBorce
eine eozial -politische Aurgabe» Kß handelte oich nicht co oehr dan
den J.otütand des einzelnen zu lindern, nondern dem rroblem entgegen^!
zutreten, v/eil es ja nicht gleichgültig «ein konnte, was aus de n taj
eendeii von -^^enschen, die nun einnal hier waren, v/as aus dieße:r gros-
sen fienge von ^^enoohen v/erden koniAte, wie ßie verteilt, geordnet, be-
treut, wie sie so eiiigeordnet v/erden konnten, dass sie nicht allzuoe]
^irL^^I-"^^?- -'l'i'^J^'^ deü Gleichgewichts lix üeutr^clilaiid werden koniiten.
4^ Diese neue Form der Fürsorge verlaiigte aber auch neue
finanzielle ilittel in einem ganz anderen Umfange, als es früher der
Fall war und als das deutBohe Judentum bereit ?/ar, oie bereitzustel-
len, iiier kam nun auch damals das amerikaniüche Judenti^ zu ililfe
lUid erklijxte sich bereit, durdx den Joint die Konten der Fürsorge-
massnaiimen zu trogen und es kam eiTi. Abkommen zustajjide, das go aus-
sali: die wiiklichen i^'ürsorgekoijten wurden von den /aaerikaiiern ge-
tragen, die Vorwal tung.^iko8ten von den deutlichen orgriiiiaationen.
Aber ih den cpßt eren Jahren der Inflation verccljobes sich ao sehr,
doss alle xlo^ten nur von den Amerikanern getragen werden mussten^
Diese Koüten betrugen 2 Millionen üark« üit diesen l^itteln sollte
versucht werden, den neuen Aufgaben gerecht zu wer den* lia handelte
eich nicht v^o sehr darum, darauf zu achten, dass der ^%inzelne nicht
zielloö herumreist, sondern sie aufzufangen, damit sie oich nicht
allzusehr anaamcieln in einem Ort und in Jener Zeit ist aixch d i e s»
10).
Aufgabe gelungen, wir trafen diese Oüt jüdischen Arbeiter überall
in ^eutnchland an: in der Uckermark, ih Westfalen, am Rhein etc« unj
viele tauoende jadiacher Arbeiter habexi damals oelbst zum ersten Llali
mit ¥/irklLchen r:cliv/era. b eitern der (iroüüi2.dU£)trie in Jeutdchland zuo.
mengearbeitet . iJehr viele deutsche Arbt^tter trai'en damals auch zvm
ersten -'^ale mit Jiliitschen Arbeitern zuoammen und die deutsche Arbeits
öchaft netzte sich mit ungeheurer ^Vfirae bei den zus:Jt9ndißen Keele-
rungsötellen ein, um etwas für ihre aualraadi^-chenO noücen zu erlanget
Kan kann sagen, dass die ''rscheiiiUng eines ;)üdiuchen '^chv/erarbelters
für die ganze 'Velt und das deutt.che Judentum ini^beBondere eine ausoe:
ordentlicixe war. Ks mu£,^e^ten ja nim auch die Bedürfnisse dieser plöt
lieh taunendköpfigen Arbeiterschaft befriedigt werden, sie konnten
nicht mit Almoi5en abgeschoben v/erden, Ble musston f.^ich selbst die
eigene Form ihrer Lebenohaltun^; schaffen und so entstanden Arbeiter-
heime etc« ^^tc# und zahllcje jüdische i,enschen in Deutschland brach-
neuen jüdi fachen
teil diesem/ lypus Interease enteegen uiid stellten Beziehungen zu ihne:
her, die viele viele Jaiire ai^dauerten.
Lun iGt es klar, dass diese i^Utigkeit des /irbeiterfüraorgeamtes, des
ungef-'hr 2ü Zv;elgstellen im Reich hatte, sich nicht nur auf den est-
jüdischen \rbeite' beschr*5nken koimte. -Ca hatte sich auch auf den
Arbeit snachv/eiö auögedetint, denii Jede fort schritt liehe Ma. snahme komi
te man nur dadurch erreichen, dass man verkündete; ^ntv/eder ihr ste]
euch um, oder ihr- werdet zugrunde gehen. So wurde die Vereinigung
^f^r Jüdischen iVrbeitsnachweise in Berlin erzwurigen und eine ganze Me:
fUr
ge von luaaanahmen durctigeführt, die/jbi Jene/ Zeit unglaublich er.schL
nun.
'-' < r.
11).
Tvlnaetziau- neuer ::ieiir-5chen r.lr die für sorg er loche T ^- 1 i£;ke i t ,
j . |_ ^j - - -- - I ri^..» - T I" " • . — . ... --...■.■■■—...- II «»iiil.^flCiii I Ulli I »I II ■ ^1 II— —-.^M
Bei der ^:5 b er ra£: enden Bedeutung des Jilditichen B'lre ertuiac Uboriiaupt
v/ar dieeei^asonoluie notwendlCi vn ohiie allzu c^os^t^ea üeochrei alles
das Jurclis ufM.hr en, v;aa einer neuen Gruppe iunnor üionBchen notwendig
erschien und Jene ^eit v^ar IMr die ßoxize Cxeoteltiong cozinler .Vrbeit
notwendig:, jicoe Arbeit v;urde unte brochei^, al« Dich inrolee des
Kiahrkrjnpfes keine BeschWt lf:ui*;f^ mehr vor *and. ^s munnte auch verhin-
dert v/erden, daon die Arbeiter : treikbreclier im Abwehrkaxnpfe wurden.
r Kö Gab keinen v^insif^en Foll, v/o dieöe in ihrer Mehrheit polnischen
St oat B angehe vr igen trotz aller Yeroprechen und Vergfin. tlcuncen sich
bereit e kl'rt hatten, in ir£:erideiner i'orn die Abv/ehrfront zu brecheii
Für unn bestand nun v/ied^^r die Aufgabe, dieoe üen*jchen aun i^-utsohlj
v/egzub ringen und sv/ar sowohl auc v/irtochaft liehen wie auch politir.ohe:
Gründen und et^ volls^og sich damals die erste grot^fje ^:invrnnderung est.
. JUdißcher ^enuchen nach Fr^uikreich und iSelgien, Alle diese Mansnoh-
men z.B. -^urchfUhrunc der A^bvrandorung ;]Udi5cher Arbeiter nach 3elgien
-^.und Fraiikreich etc. v/ar viel Treniger organiaatorii^che Arbeit, als
die ^Jelbfithilfe, die aus d r LasB- üelbnt kam, riß ifjt sicher, dass
der b antete ^enoch an xiand der Aau^künfte uiid Informationen, die er
^ erhielt, eine gev/inse Ueb ersieht Über die Ver^^^ltnisse in anderen
Landern hatte, r?ber iii nehr vielen Fällen neige ich dazu zu glauben,
dass der Instinkt eii^ec hungernden Henrichen viel t:ioherer ist, als
das Urteil auüeezeicl-uieter Fachleute und als v/ir uny im Jahre 1923
entschloüren, die Auswanderung nach Frankreich und Belgien in die Wegi
zu leiten, trafen v;ir dort Tuchen viele taui^ende von Menschen an, die
vorher im Kuhrgebiet v/aren und sie bew^^hrten sich auch in diesem
abemale fremden Lande außgeseichnet, denn sie hatte viel gelernt und
Vereine geschaffen und eine den Deutschen ?lhnliche Form der Fürsorge
12) •
aufßeaogen und waren die Pioniere der Wanderung weiter naoh d«n f^'eoten
geworden,
Wührend sich hier bei uxm nun dao Oüt jüdit3che Proletariertun vemin-
derte, ncthn die Lot de^: deutiJCh-Judiüohen iien.'jchen zxi^ rlötzlich
befand Bich auch hier ein iaiiicr ijrüns^^er v/erdender leil jUdiücher -itaatel
angehorißer gegenüber don Jdchts, doi-n ef: 2oi£;ten ^:ich LUirj Zr^ien von
JUdiDchen ::rr/3rbfiloi:en, wie mrji sie vorher nicht ßekanr.t hat. J}er
Prozontaatz der jüdischen Arbeitsuchenden [:eeeuUber der forit^en Bevol-
keru.'.i: war bedeutend Grcüner, trotsdem jie iiirer 3ahl nach innerhalb
des Judentunn kleiner cind alo die ^^cdil der .lrbeit.:loBen iii der Bevöl-
kerung:* AU3 dieser Lot der .4rbeitolo:-.iekoit herauii beearm \vieder das
Probl^ni der '"anderuj:.g* ::ie Zaia der ArbeitLlooen deutsch- jüdischen
Menochen wuchs von i.Ionat zu Ilonat und die -Arbeit der W ander füroorge
bekan plütslich eine eindeutige und andere J3edeutunt:» Da aie auf out-
Jüdiüche üenüchen sugecchnitten vax^ B^lt eü (zumal die Zuwendung en
auB Amerika aufhörten und naoh einem anderen Irriger der i'CovSten gesucht
werden mu^iste) oich im Jiihre 1925 vor die Lotwen igkeit ei2;er neuen
Organisator iuchen VerJUiderurjg zu stellen. i>er Apparat deü Arbeiter-
fUmorgennteB auoL^te abgebaut werden, weil der b'mfaiig cax Ojt Juden immer
kleiner wurde und es ergab üich die i^otv/eiidigki^it, die gesciiaff enen
Kinrichiuti^en v/ieder /mf iiiren ui «rchlichen J^r/1ger zurückzuführen, n;im-
lich auf die Jtkliechen Gemeinden« in:ich ^chv.'ier igen Verhandliingen v^-urde
dann in Irlrz 1925 die Unupte>telle für judinche ^Vanderfürcorge gegründet
und die ilnupt^telle wurde Jene utell-r, diedie i'^ ander für sorge in J'Utsch-
land neu oiganit.ierei. Dolile#
"^ö ergab iiaaerhin einen öeior liiten^-iven Af'xnpf sv/iL'chen dem eigentlichen
Kreis jüdiöcher ! ozialarbeiter und den Cemeindegev/ alt igen in ganz
13).
Deutr.olilarxdt Jahrela^c -bestlnint in der. 191:5-27- gjnb eo keJJien
rojDtac, an den nicht lii irgendeiner (Jcmoinde eine Tacun^; KX^n oder
Besprechuxig über die Fragen der Wander t^:ri:orce stattfand» l[)eiui diese
Arbeit körnte nur dann durchgeführt werden, wenn man sich mit tlngeheul
rer Intennltf^.t dafllr elrisetzte.und nicht duldete, riass das^ Alte, v^as
25usammengebrochen rar, v/ieder neu auriebte* Zum letzten Male hatte
Amerika eine beotimnte r^'umme zur V erf ilciaic gestellt und diese itimne
galt eö nim, auf die Gemeinden zu Uberfahi'cn« Aber eine Ueberfuhnuig
in der jorm der Fürsorge, wie 3ie früher möglich v/ar, war heute nicht
mehr möglich, no aber standen v/ir auf der einen Heite voll mit sehr
groaszUglgen und sehr mo.ierner. Auffasi^ungen der Geiitaltung einer
Wanderflroorge gegenüber, ui' der anderen vSeite aber der Periode der
ts^irtGChaft^:kriac und darait der Unmögliclik-it, die Dinge ?i0 zn gont al-
ten, wie man oie in normalen Zeiten gei^taltet hätte» Schon damals
versuchtei:) wir, der Fllrsorge einen au^^geoprochen prodiakr^iven Charakter
SU geben und go v;eit es geht, Mem^chen der Wanderung fernziüialten und
ihnen einen /arbeit nplctz zu ver::chaffen, Arbeit wenn nicht wo anders
so doch in der üojjjeinde«
Mmi mußs sagen, dass -^erlii. bbson: eres Glück hatte, üidem an dar Tpltza
des wohlfairrtöamtes ein ^ann 8t and, der zwar nicht der tieneration ö.er
neuen Gruppe ar^^chcrto, ^^ich aber mit grosrpem *ifer und gros5!er Liebe
der Dinge ai:pas£:te; es war -iugen Caspar^. !?r war ee^-, der ca* 70..80
üennchen Brot gab, indem er oie der tiemoinde einverleibte, die Kleider-]
kammer gründete und sie dort arbeiten lieca, etc. etc# :.:an vercizchte
auch den Ivtrafgefnngenen möglichst einen Arbeitsplatz zu beschaffen
urid de zu betreuen, was umao schwieriger war, nie, diese auch in nor-
malen Zeiten kaum die ilögllchkeit hatten, wieder in den Arbeit yprozesn
eingeordnet zu werden.
14).
Das 3ohloevort der -Produkt IvieriUig der i'aiider üraoree imd Fürsorge
Überhaupt vmrde zu eiiiexa Ochlachtri^, allerdii^Cß getragen von einer
oehi- kleinen Znhl von fienüclien. Die erote ^'ngunc dietjer neuceochaf-
fenen ntelle,clle in uni 1927 otattfa:id, trat untor dr« CcliloG^/ort
auf, wie kmui nnn e« ce£3talt«n, daoa die aeiiüclien in den Arb ito-
prosesa v/ie er pjodxiktiv eingeochaltet v/erden,
i'rodviktivieriuig der '.'andorndeu.
^^-^—^-^'—~ — ^-^— ^ — , ... y-. _ — ■ n- II •-■III« -II».
Hier v.'urdc die Pnrole der UccejrtulLujje dec Arbeit iinacliv.'eifjiveijenG ße-
VTfigt und hier v/urde zun ernten udIo vor der C effentlichkeit die
Fraise einer jUdii^chen Arbuiterkolonie in crosoea uaacctabe aufgestellt
Kan hatte gefjl&ixbt, dasa diese Ford rui^e trotz aller 'Schwierigkeiten
begeicterte Aufnal-aae fiiiden wird. Die Aufnahme war aber nui- elxie ge-
dämpfte und da£3 einzige, ras erreicht werden konnte, war, daso der
neiagewf'.hlte Voi'ötand der stelle beantragte, die Schaffung zu prüfen
und 3u nphterer ^eit Bericht darüber zu erstatten, kehr war im «Jahre
192? nicht au erreichen, obwohl daincjln schon von der Lotwendigkeit der
Berufr-umiiChichtung, Börufsberatuiiis etc. gesprochen v/urde. 5s begann
daiai!;, die Arbeiter für dieldee der Arbeit erkolonie zu gewinnen, was
auch nicht beyondera 3Ch\/er war; schwerer ßchon v/ar es, die liittel
für die ".ri'Ullung dien er idee zu erlangen. Im Anscliluas an die Tagung
vAirde aiAoh der Ve such genacht, eine eigene Zeitüclirift zu giiinden.
Die 2eitfächrift rar gut und lebendig und hier v.'urde zun ersten Liale der
Versuch gemacht, die i'roblecie der wandorurig, dee lie cht s Schutzes der
AUülMnder etc. einer grooberen Oeff entlichkeit vorzutragen, und nicht
ohno ^-:t olß. viexü'. ea später celiin{;ea vfur, voa preussiuchon »Staat eine
erhebliche Jjoihilfe von ca. RI.1 40 OlO.- für diese Kolonie zu erlaiigon,
80 war das v.'ohl nicht z letzt dieser imuer wieder bohrenden Propaganda
der Zeltoclirlft zuaufühi-en.
/
15) .
Als die Arboiterkolonir> vm;! zwar Landwerk i^eu ndorf erworben vmrde
gab eo zv/ar noch imaer die V.'n.nderariaenfra(je su besprechen, aber daneben
tauchten neue Frrißen auf, iijtnlich die des Arbe Lt ad langst au etc. und so
wui'de I<euendori' zun.-lchut einmal siua eigentlichoii i'rftg'er dea jüdischen
Arbeit odieniJt 38 ixnd Ubernalm ^io rreaße des freiv/illigen Arbeit ödienst es.
Auo der xVrbeiterkolünli^ wurde plötzlich eine Jlol. nie deu i^rciwilligen
Arbeitndienüteu uiid als dieoer aufhörte, ergab tiich di3 I.otwendigkoit
Beruf aUBHchichtung zu treiben viXid üo v/iarde &ciilieBt..liGh auu i-euenadrl*
die ftdtte der la-';dv/irttchaftlichen Berufauairchichtuic fdr diejeni{;en
iuxißen lflen:.chen, die .liirc}i die ■vroif.nii-ye den *J i-hrec 19S3 aus ihren JJe-
riifen gedj-?ingt »/urden.
Die hauptstelle fUr '^i-nder-'ürsorße hat eai^a bev/uoüt de;- üahacn der
eigentlichen .-miderrurüorße geeprengt Uiid einen t;roo£j;ez. iCreia ijozial-
politiach-öi'fentlicher i-roblone deu jüdijcheix Kreit. aufgedi-inxßsn, "Ss
v/ar klar, daaa das jüdische y\rbeit^v/eoen zu produl:tiver /irbeic gei'tUirt
werden rautäü, hatte nan daa ArbeiterJllrüortieöiaL und dio haUi)tt>tellG fdr
für Uanderi'araoi-ge gebildet, oO wuiden Jetzt von dex^L-olben Henschsn die
vereinigten Arbeitonachv/eioe fdr ^eutaciiland got..chafrcn. Ku konnten
imnerhin noch 2-3 /arbeit anachv/eioe geüohaffen werden, denn später ergab
sich schon wieder eiii neueo i'roblea, n-tolich das des jüdischen i-lredit-
wesens, dea Jüdischen ;^ii3tei;zv;eaeni3 ect, Aloo v/urde aie Zentrale für
Uarlehiiükasoei. ge. chai'f on, imiaer v/ieder Voa selben Kreis; ea v/ui'de
eine Fora sozialpolitischer Arbeit herb e i^-ef Uhr t, uiüitölle der früheren
mid Jetzt unmodern gewordenen Amenfürtjorge,
Jetzt kann matx fragen, wie oieht die Wttiaderf'ireorge auo? liaii karm aa-
gen, sie aieht trotz allem gan^s gut aua, v^Jle iat nicht aehr daß, waa
oie biu 1914 war, i;ie iat ein Teilgebiet der JUdiüchen Türoorge, olme
i
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16 ) ,
besondere Aufß/iben, über eijxceupuiiiit hi den i'.oaplcx roaifilpoli tischer
Arb^^it für Juden überhaupt und alu im ^idxre IVZ'ö die Auü- uiid HUck«
war-derui-^ tnur-piider von i-.(;n:.chen in ilire l.elriat su b3V/.';ltieen war ha
sie aucce zeichnet i'uid:tioniert . i>ie iiahlen von lf;£4-1934 nirid folgen-
d :
19C6 10 000
1927 17 ÜOO
11.'29 IG 000
1930 21 OÜC)
Die ::oüten der reinen Beförder-ung b tri^e-n I-:L1 1 150 000.-.
2ur prfiktiDchen Gostaltunr.
* "' .1.1 II ... . -i-TfM-m>ii ». I ji ■■<ni—j_i
Auch jetzt und heute veri5ucht man, die tVßnderfuri;orge paodulctiv zu
gestalten, ?o grooß der 'unterschied zviBchen Idenl und l'irkllchJcoit
in der r;eeel iüt, ao gross ist euch der Unterschied zv.'iachen der Vor-
Stellung der ?om der '^■nnderllrj^orge vaid ihrer v;irkllch realen Cestal-
tur-c Dieo liegt aber nicht an unvernöGen tJer Ilenrichen, die Probleae
zu meint orn, uondern i^i der ungeheuren SerrUttiuifc und Vernichturifr irx
der sich die Juxien in der '.'irtnchnit befinJon und in der lioffnuncnlo-
sigkeit, in der das d utnche JudontLira zu;- Zeit lebt. All' dao woo
heute da und dort feötßeotellt und alrj i'roi-t empl*unden v/ird, darf
den Blick nicht dafür ver; ciaeiern, dasn das deutMChe Judentun sich
auf den '" ece des Tlbntxirzen befindet und dass nui? dem Zutstcind der
Prolet ariaieriuig heraus vor aus Behauend neue Methoden un l Mittel g<?furi-
den werden raüaaen, die einen v/irklichen und völligen Ziusnmenbruch
verhindern aollen .
lißohwort • *•••«.......
V
i >
l y
1.
ur ii'^chalu^-Ta^^uni*.
men in 1b^ n ^ o '.nlHn ^««rn IHn^t r!!*^ ^\fxYr\ f^^'^^-r^r, M.^ :.;lch rriit der AV-
5lo^t treit;<?n n<ioh E l^litlna auiisu'^aiK^prn, von T-.i^; ;d;u ''ifi\*, ^rr'^ssJT ^*^r-
den» Trotz d^r übfiroui; ^*-n:-?ti -^n Irt j^hni't ikon lunlctbr und der «her-
^InFftnif^rnngrilan-^^ i.^i Ublioh'^n '•inn-', .on ern t^in Koloni t! tion^5 Vnd
'v.TCZ b';on>r^r 'rt| '\.'^.. ruch h»'; t noch >tf»llt Pnlftstlnn vw .i^d^n
^in^nni^r^T, n5»m<^nt linh »-».n d n un- '^:i:i t^^lt«>n '^rh- »i t"r-*^5 n*^?n''''=»^^r rnrt
be-^on<^er^^ Anf ordt^run •''^n, ri^n*^n ::*^n nur ^^rxrw, -^'•aoh.i^n üMn V' nn, wenn
rr^-n «^loh r'*rj^-:t7.-i tl * a' jIh vorb n^f? Ut^t • Hach .charah - Vurb^r^^itung
und rzlf?hi.n' ^^r *' rb-^it^^r^ '.in^rand^r^r .xn. dl*^ -w^iantli'^h-^n 'uf -nb-^n
dc^r ^r|*' ni ^'ition "H^»ch<:lu?,* :;u '„>r^n ^.eih^^n ö'^r i-rW^nto T^'ll d-^r
"rb'-itr'T- in"an'*^rf*r (^.^'n- l^^t-^.t'^n/J^rhr/^ 'v^rvorr^^t/^n -^n i !• • i -^ von j^-'
d«^: unb^fcn, -en^n ^^^ob o»*t<^r i^aiftsti nn ^. ojv^'ric^innt ^n L^i :tun '^n c'er j1l-
dlno^^n "^rb Tt^rso*^' ft fnr den ration'^l^n Aufbau, ihre fk^nz n:.^ ^r*jQ-
n1i^t«on, >■ vr 1 '-^r r<^^cba'*'^>ne unr' f^^^lrrf/^n -^ r^nn rinn lOh*^. ''t 11. nhf^
Pi*=»''lnnKv;!r»-^rlc, i'^r«^ chul- und Kult ur^in^io^t'jn ^n, d^^ ^ ""nk'^nlcna .«n-
un "rb^it Vf»rrrittluni*?5?^^s-n im.'' ni-ht -^ul^tzt r-ul' rMo Vorbflr^i tun^«-
xx'^^^ ' r7:i«hun^-'^ar> -M t'^n df^r. Meo*'^alu:3 7.ur^1ok7,u^^r ren.
m
l)#r iiochöiuz i ]t mehr all ^in^ Or>;eni ;^ tion .chi*^chthin. \\r
int f'in^ ^.iTFo i^n • von lO ^l^'^nnrtiger Pr^A:u i^.^ da^s pr in >r iejohich-
I
tp d«^r rriod^rn^n fKn< '^v\xn.* k5UJ?n ^^ine '^Pmll^l^ h* t* ""^r^^n-"- f»n Im ">-
3rn j^d^r ' önr-^^run^' bn-rrirunr lt1>;ft, da^ ; Ihr^^n ^nh^ng^^rn ich^rh«it
und ' o^^7.st*^^nd Im n^u^^n L«nd<» v'^»''"'^ n^^n ^'^rdor^ trnt f^.f^T H^o^^nlu-». d »r
jüdi ichen Jui:'pnd mit dor d«?; Vf'rr'^>' liehen jndi^ohen '/^n oh«n n^u^n Pa-
role» <\^x Chalui^luth »'nt/e;'f^n. j
Chrlu^Juth - ""Moniertum hat ^\.^. i-j^st^s \\x\\ Od^fi ^and '^ ie P^lft-
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.fM^rartJht ' 1'n r Hun^rttaua^nfl« von -in-enderHrn. Uhaluzlm - PioniT«
"•nren Jen- . u n .'^n .ohpn, r!le öuro!^drun.' n v.>n dem 'ill«n cJi" ^•«^-
oTjtfl -tri.ktuT 'Ip ; jfldi'chnn /olkfl i zu VT^^nd'^Tn, uat t unalj^lloh^a
Opfern .:'i- urund.t-.ln^ ie*3^^rir-^^-rtr>n nir '^ '^ "JJ^ JJJiJ^' ^^ ^ '''^'' ^^ "^""
öohrft rirl>''1^"n''''- '««n.oh''n In r^-^ larp.f»!./ Chplu^.luth 1 it auch h«ut€
^,f^^,i,,yXlrh r'i<i n^Mon l9 Koloniiat^on un'l fl^n *-"b 'T.'»5ng d«T .'U'^ •'n ?:
I.an^l'rlrt ch-^ft xMyxxxxH(?»5»« »iltpr 7.\x treib n, u-j ?:i) v«T'-1n''''-n, "asfl
«»=3 1n '•'Qinitin? imt r ''^rj ! ruck «Irt^- Vasaf^nf^inran'^^'Tua • r.u pin«T i«-
r^PTholuHf? ^<^r unoro.luktiv^'n P«n,f3 und d'»r ^-flben.ifor'j. der Jud^n 'n
den L»<nc:<»vn d«T Uiojpora k-ta^it.
l).ir ii« helJ'z '"•1 i Ns ohKuo^-^boTr^^^run^ d« . arbeitenden Palästina
z«(hlt hput- 50 000 ?;it.aied^r in der ^:finz•-n '"«It, 'int-r den^n ''•'it*»-
re IOC 00 ; Kn^Ay^rX^i'' ^t-^r ,In."'n('b^'-*' -un.* «ito'io , di'> -inzu "rzo-pn
-rdpn, 1r ai" ^'«»i^^^n d'-ir Chnluzim zu traten. Auch In ^''Ut ohlrnd
hnt der K<?chpluz Irn^r' vor er v'«rnnderun • ^f»r pollti -chen V>rh>iltni ;
ip piü'm 't'-ll dor jfi^iich^n Ju-'"n^1 in n.nnm "«nnn i'pxo.-Mi. B'^rrita
im JnbTe 1922 i t von ' n.'^h'^ri'-^'n d'r ,iLt^Hndbi!nd« xmh :.it liodt^rn
dor •.iionl.='tisch;-'n "rboit ae?0.;un^' der d-'utsch'» .ieoV;alu2u g«<;rf5ncet
worden. ;ne:''e"ht. t oIlf»r .c'wifirl,»::!; 'it^^n, :i^ sichaui c^er be ondo-
*
T'in ^o::lnI''n o'-i'^htun • A^^- dt?utsph'?n Ju''''ntu':.s or;*rb'^n, h«t der
Hflchniaa ^ein« Pioni-rnTb^l t • uf d«rii G^^l i^* c3^r ^ ruf ^ui.i.i chic ^'tunr
p-^l^^lS^t. Hun^^'^rti? ^^\r^^^r Vltflief^or in^ in ^V^n Jahren vorher rr^n.iC
»
llo'- uri^ bnn. flieh vorbercitnt nnoh FalHatina ge*'«n -^n und h'^b'^n -f^c"
dort f''»r. -^ork des nntl.orr-'gn -u?'V«us u d ■:^«-r- Arb-it t ;eh' f t pin"P-
ordnpt. An den Opforn, di-^ di ..r :rhlie^ luni-, doa Land«3 von den
luzioKor ertf=, hut auch d'T deu'Hchü .ifchaluz .iein-'^n Antf»il. i'lnfl
reTBP^'un • '*-4- ■•■^p f-i'=' 'i^f! ■i*»rhriu?, Kfir.n n1"ht nsoh d^r Zfhl ihrft
Vit-'lied'^r f:«RHrt«it -• rJen, d«nn ^l i ^t r'czi» b^ .tlnrr.t i;;?<f^li'^h^t
viel" i'r=JT -'»nanV.^n n^ch ?'l«-tinn zu nb 'rffl^^r^n. ?!•" muse deh r 1
r5«»T ri<»<»er ihr 'i» fihrer ab,'flbfln und "»in' n-u« (i-en-^rot Jon zur ^'hruc
heronviiehen. i^ rü\x'=iJ't ^^"^ '^^ Ihr^ . "cn ^j^r^cht t* .Td«n -^lll.
/
3
TTn:-.
Ln."»scr:t't MH'^r zr!''lf-n. ^'^.t-jI^t
"■■'nzun • h- t <3«»r iföutnch^ "e-
oheluz 1p Kontinultwt in.-plri''.- nt- ir-klun • .^itrahrt. .b t dann
nl^ in -i^n •^rtu«njjih^n ?"1« {tlns ■ 1925/26 ruch lo ^^ut chen Ziont<5.
T)flu* ohlrncl lout. vnr<'^T\, hn*- >->■" -'Mrt ■ Vorb"-"''^ tun'":- im* '^rzJ«'-
unr '^-
%t1 «1t ^0^*•fe^3«t'Zt.
lil-^ ?r!.-unr •,i«»i d"ut -'-':.> n 'lejo^aluz, cl in :"'*r 3n vq- 28.9.
H'; 1.1-^. M ■ t.-ttfind -vir n^lb t fUr '^i > a^onn-T der ^*»w<>t;uni: «<ln" aus-
"rcr.3('nTl!-h' IbtTra^^chun ■. /u,/>r kl^'inen okt" von kotci 500 Vpn-
ach n -u B"'inn (> , Jnhr-a 19 3 i t -in" P^r- un,; i-eword'-n, i- h"ut'
14 'CO .:i'/r'li^''d:^r in ^nnz ;;eüt',?ohJ ?<nc! 5:*<hlt. '^1p 1n "^"rlln v-r?.rr:i:f^l''
tr-n ?•;■; AV"^-ian!*t-*n d^r 140 rt ^ru-p^ n bct^n nch'^n r in «u<=i iprMoh
<»3n au j'ici^.r^gn Ta.-ur '«n t^lt'-n f«»no*'nn'j ? Plld. Vi^ tsrufliche I.e-
achlchtun uri rM- -trent":? .irzi^^iuni- erl. i t h-it h^^r "irif^n n^u"!! jr5-
di :cK^n ?yr.u.^ «rf?t«^-->n la-i(in, j^^t. >pu<? '?p ; Jtldl ich n "rb'>it''ri, d^n
wir In !"Ut •-hi.fDi' vorhsr nl'' »;« i<»h n h-bßn. "urr-'^oht" juru/«^ ' n cV^n
eT'V.lli \-,m .^in--., ' i*4t>n GlnuV^n an dl-- Id«fl, der nl»^ .iioh v r-.ohrle-
b n h't.»n, V-rlr-tt^n HV-r -f- 1'ir.- FrolUn:o u d N'lt.ö - lei frll-a; T^xpo
re- 'tit un ■ ■^«-•«lf.t"njn.; cü" cH«. r "'■«i'^^vun.* "Iv-n u;t , :.,n Mn-r •^p1*'i
1?it, '?i-' dl« .-. 'Vn.;ch-»'n rUzv^hrornn^-f hr'b'T. t^n*» rrlt '^l^vl«! "rn^t und
V'-rftnt'^ortun^' ^lo nlo'- ouf r»!« =5,-,^^,,^^, i^vCpeVf» vorbart^l t^n, dl" 1^r«T
in a..H:jtine, der. -^rn-p i*'-»- * of nun*? und iVirf r -^hn -u^- 'ncrrt .
I... ittilpunkt der Ter^m: .-itand -ino 'u- '-fwhU'i^: er^ At-^nu d-j
29. f^pt -nb-'r. l!L fn-ri'Mlit^ri /Toaa^n -«^al- d93 Lo»-enhnu5ie'^ errtiTnetp
•»»•X
nzo '•'»r<«»nl div» Sund.'^bun v^ "^ b«.^rn i«t<f> ei=> Vortr.-'ter d-^r ^«inh^-
v^^tr^tan^l ""'t dflu -ch'^n Juden, dfl«? -'»ntrrlau ^ -c'-u lao-j fnr FMl"« «n'
ATjfb-iU, ^^•r J^'^iic'rn Oorr-'lnd'! T^^^^rin,^nÄ d^r 'M ^nljtl jo^ien Vsr'^ini-
•'ung ff^r l-^ut^c^^land und • nd^r^r .r-"nl -et Innern. 'Is r^^t^r "edn^r
üb r>r- cht" .'oj. ■^r«sid.->nt dPT ^''!o-n'.>rtT"tU'!g d^r df'Ut:iohen Ju^^-n
^c^bln.-r M-. L-'o Pn>c'< dlp GTÜ-.eifl d'^r ■^«i'-»v-iv««-tT.'tun.-. Vit h^.»2llch^>E
^:
Ju/r »n<* zur Itarb
it r^.n 6^:r\ i^^-M-
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1 rk d -^ s u f '^ r: u i Po 1» s 1 5 na3
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grf!'^unr. "r ff'hrtrt rui, an?,-? «r unv-"»» cht-^it ;j^in"r oMf»hr<'nf!«n tPl-
ric^^ti-r. 'chtur- v-^r^'i-nt. tl' vt AcU'-r-'u >1 npr^ ch vor. de»r benon-'T^n
rP.>utun.- (i*^.; n.v>holuz icn 'leh.-.^n ;^' ^^ru' auir,-.cV:: cht un-. Ir. Iten^i llev-
or, «r dif^ Gr'lsae d»^r iioni.sti-.c'rn V-'r" Ini -un;- ;(lr D^^u* ohland "t'^ir
Irec^t«, '^i^-i -uf dl« ^«d«utunr dii .-lechf^luz ul •■ ?.,";itondt« i dpr r.ic-
nisU .cv»n B^w^.-un*; hin, s^^-i > euf d i*^ "1 :jnl«>rnrbo:t , d?n vo« r! =ut-
nc*^»n 'lonl^r.ua euch ftuf ll^n ?.n-''»rer: Obi<t-n d«:. »i#» jüri-chen Le-
b««-, nam-nt.lich V«! d^r Irr.- und N-'ur'TJt'aitun • in ii'-^ut o> >.nQ . /ol«»!-
iitrt- worrpr i:t. .r b'^tcntf, r> v; der -oo^^nluz -^ot =tir»v,t i»« -t'» 7«1I df»T
•^lonl'Jt^- o^^r ArVÄit ^n leut .chUnu iei, ..o a -.«.n iich d«n 'üonirjuus
^.hn' t".ir' Id-^^ f>r Chr^iu-zluth h"ui^ nicht d^'nfe:- n kinn. "■ n Tr-hlus- der
•:und^--9tuny Mid^^t^ nie roT?? !©ce :.'«rtin ^"ub-^'r« iib^r di« '^«.ir c*»fi
•: .«a '"«-
r_hr, lu2 . Volk, L3n% "rl'^it. Ma^h f^in-r tl^f -r'*if-n.!«n i. ut-
S'>nf: Chalu?,, in c^n, ^uh-^r d=^n Tv-^u ! d«!*n nnmn .V'M-^c'^^n «.''-•n^oh'm ';i«ht
dPT - un c-,i„.;. V^r)u'-d*>nh-it i;,i t a- "^^k rn? hrn-u^-run.' und fi-in.'r Hl
f r^r '^Tnnrvnp'
d'>^n., Tvnu-^ <*"-* ni^ht ir, (','■> i'cn'-'^Ttir.^n y.u --xich^n, ^n'^cn 'n ?en ur-
*
.-'♦!d1 ■'-^-on ^r'^Tt-n und '>n<:-r:^^ , '1^ hi r tr.r^n ^ohonl lldend aitf^wlrkt
h»stten. -- b«krnnt^' sich -rn-ir r-i^a Chnlt.z, von c^:.. rr tvl?" übt, dn ^ ^
Ihx puch "inp .to ja?' It-iricun.; t »i d*»r r-»..i ii":ien ..rn^uarüns^ f*«:^
j-'di-c'--n :.fb">nr. brr;tlrn::,t -ri, (]>>:■ «r-to Ta.; der - t1 t'it..t'a,.'un»: war
don Probl'?Kfltn d-'r iJulturrrl -Ht f»T nf»ch^^lu:; .•'iwld:r,«t !lb r M" '*««•
Orbach ir '^n^r. -^u iftShrllo^-n ^of^rrt ^nrac'-. PJr d^n H-cJisluz s»!
Kultumr^oit ni^^i^ nur 'll-ü-ür r-rb-'t, »^onlorn '^In in rn«n Leb-^nsbe-
7.1 •
un<,:en vir^mk-rt^r Vultureller 'Vi !*>. 'uf die ""^Tii «hu i? r»»«^ Chnluz
zur jT1d1-r'^-n Ge-chicht*- ?lnr,ehpnd -andte er sich ge^^en die fal iCha
'»^
Aktu?ali If^run;^^ dnr V TAi^en^^ »nhelt. yni d« s kultur:^lle "^ola^^n rle.^ He-
chaluz s 1 3"ln .:treV ^n zur Gem-in i'^haf t uno/^r Über/ong zur land-
i^irt ^chaf^iioh^n A^rleit 1 ewjtlmrr:r>nd • An löq Refeint sohlosa üioh
^inft n^hr If^bheftr Au.saprache f^n, in d »^r u.a« Dr. Srnit Üracn und
M rtin ^\xb^r es :''ort nahmf>n. T^'^'i all^r An^rkonnung dc^r. Niveaus,
d'^as ff^rnde rH^n*^ Kulturd^bn ' t^ MU^^^.^irrhn'^tn , hntte n-on dor^h rle
Hrnp^undunp", al-^. ob di'^ hir^r prfolrt'^ Aus« va«ndflT ^*=?tsung doch .sehr
WP
it üY^^r d.f^n v^h^.-^n der Chrluz-"^^^^f;un'; hln-^u^i^in^^ unf ProM«»ire
nn":o'^nitte, d i^» f-h'-^r zu rin^-^r Bf?iastuntr als einer iClärun.j; d^3 ''<iiltu-
Tftllon "^'irkrns ('^^n H^^ohrluz f rdf^n :<^nn<'n«
•;nso Sornni, d^r den ^pohen^^ohrf t ib^^rioht f13r dio letzt*^n ik
jrhre ^-sr Sti'-k^it d^^-J ^f^ohaluz eritattot^^, ^Un^; au.^ftthrlich auf die
be? )nd<=»r(? ^"^itu?5tion d^a Heohaluz und ^f^inor ^tallun.: in --ioniniiius einj
]voT. rirtchfiluz *r.u..-ist^ d^r Trftr^r der ;'e emtf^fj
zioni^ti riehen Aktivität «^
*A
nohrluz -^^"^
Cv^v
bf^t-nt^ rrr^?n1, r''ö j i d^^r^ H^^ohf^li^z ruf cUh i:rfaajun>; rer jf3dl -chen
LIpb'aen nicht v:^rzichtHn Icnnn* '^nlnstina jri fi^r ülle Jud'^n und aa 4
d^ rf dah^r c^in*-^ Te^ilua * z^'i jchf>n '^.vjnif.ti-.c' er Arrcit hier «umJ der
A.rlelt in ?rlnstinf^ i^ehp-n. P'sond^rtj .ich^ ft vandto sich der 3«dner
regen di« T^ornrntiFiioruni: d^T Arbeit, c>r m'^n imm^^r ^^ieder g^rsde in
den KT^lR<^n de'^ Heobeluz brgern^t. Die ::rzie'iung^jnufgab'^ des Heoahluz
li<=»*-^« In d^^r c"f>imin?a-:>>n V-^rentr ortun^ all'T Cha^'^rira fflr dio ^rb^'^it
3^ 1 j° uch
in j(^rlf^r ntn?.flln-n ^^onition. 'er Hecha luz J^»*- im d'^ut ich-^n Judentum
^in Ho^fnun^: d^^r Jur^-^nd, die ihn in -ro^ien :-char«n zuitr^b^. "ine
m^lrkliohfi ':rf a - mn,::^ d'^^'^r Ju,^end 'vHre mit ein^ ■uft^e^e der jtJdi .oben
^ohule, zu deron Au^^^^estaltun^', der Hechaluz auch ^ein T^il beitragen
rn^fhte .
Über den Stand dej Hach.-^oharnh-^ orko j referiert f>rduk Schatt
n^'T. P'^in^n Au'if'fl^runr-'^n - ar zu entn^hm^'n, dann sic^ z. Zt. llber
3 500 Mitglieder des ^-enshlvz in D^utschlnnd und e^nder-'n europHiRohen
Ländern in d'^r Beruf svorberitung für '^alH itina b'^^inden. ^.3 vr^r aU3-
eeroTdentlloh soh^ ^r n*^oh den Um^Hlzun '^n d^^s Jahres 1953 ^n einer
verh'<^ltni:;m&.s sig
▼ 6
r^HltnlfJ^^ :si<! ^urz^n ^-pit d1«^ u^] ron :e nrk 0^^^ ^^aoh jcharah
9/
;i<;?c?!Qlu2 auch 'in<=« nu iQ'='ro^'^''ntlio'^.o Vornohl - nri-irti -k"! t !«lnnr
Vit lie'!'fi", ^OK.-)',! i'-r'^m Alfir «il ihrer '»orkunrt nnoh, ufwlps.
Hl» PTh*»! JJch^n ^ Inr n?!i«»il 'n '^n "ordert n '"u d«r Ihoh c^.arah .5t.-^ll'?n
dun "«c>>nlu2 -.ohon h-'ut" vor di'^ f!r iarfnil" Nor-and1-k.?it .'««auf zu
achten •''fl'>n -r^'^-^^^ onr a^iVr^^it unc! ^tn-k-ito V«r/^.nt-ortun*^ V 1 ä<»T
d^-n. "n -^^r '^'^'^ von ch^ttn^r V^r «In «^'^fr'^u'^ Ichnr^ !J3fts^^, von "'«^Ib ^t-
icrltik un" ^in rr^it'i«tu:e An^^rkennun.- rpv T'n::el vnä "^hl^r der >ii
h^rii'^^a Arbeit zv::^ /Umdruck.
V,\er \^r G?^.5teltun: d'-r aach.c^^arah .prach ^'Ui*av Hörn, d^-r
3Phr öUMMihrlirrh '3U: ci if ünr.ioherheit e\a.:ir', v.n eer f>1a ^roHt^T
Tflll d*^-! Kach cherc^— ^^r^'^. b^d^r^t nei* '^t*'-'k<^r al?=5 bi »hör mtr:f5
(^orau!* v'f^^ch^'^t. ^^-Td^n, ^t H'"»chnliiz ^inln'^ '/d ti«*lied/=^T nicht nur An
k^^rrj/^rlirr^ -^rV<^it zu >^e ^'hn n h^t, nnd^rn ruc^- ;i ^ ^'nn^rlioh su
nt^uf^n '-.nn rr\pu und b^'^'u »sl "^n VrH.-prn d^i " -rk«^ • '^^r pf^l^lst in>n3l-
9c'^^n A r' *' t'^r -chFift ^rziehf^n ß:u33. fH'>r di^ Au'?l:ildun^' dex -lÄdchen
!*urcj^^ für Mo '^:u<un t r;tMrl<e-T'3. Petcuun • der bnuj. irt^iohartlioh^n "a-
ruf^ und pra*<ti oh<^'n T^lti-k^Mt in ^-r? vat^^nu .Vi^l^ «^n^ '<=^forcPTt. In d^r
Kritik un^: C^fTihl {.er V^ron trvortun-^ fnr jr^d^n 7^11» c'cr /\rlolt zum
AU'.drunk. "»'^ ^on'''^r^ ^«(^''Mtun.c ^?^t^ ^ ^r (!nr '^usf^n^^rh© di^^ ''rp./fe cl'^^'^ J
fin-nz^ HlP>n Ui^ioh' r'^^lt rle-i fiao^no^ö-ah-* -^rV'^i , *'nr U'jS'^n ioh-^-
T]' r^^ •
t'ber die T.a;/e iir '"i ni ;^':u.i sprach in • Ip'^m Un^t^in« 'n int^r^s-
non^rn "^f^^nt !;llf^'^**r Li'^^ on Jl'^'in. Reoh ein^r Analy -^ d'^^r sozta an
Lnre dei7 Ju'^entuc:.; , beh^nd-lt^f or .ehr «in-t^ahend i^^ :chv ier5^^ itön
in Pcil.U-ina. 1^1^^ ofahx^n ''flr fM.^^ j!:d' ^ch-* frlf^it, dl« vdoh rf^reua
aTr^'b^rx*, "'ans der ^b^'rKön^: von d^r i.an(>lrt ^haf t 7air fttM(?it.ohen
Art it imrf»r 5^t«rVcor ird, -»Jr^^nr! ^-icv^lit^e Po^itlonn in a^n jfidi-
^rh^n Kolonien V'^rlor^n r^h^n. VA'^r ^^i di-^ Voraus v^tzurr; i'=^r komm«!!
7.
kcTirrn-'^'^n FTrl^^ 'Vlftitlr««'. V^retn /^ef,^>
UO^^ "Ü« ^^O'^'ftlr*
an—
sMtz^^ !r. Jl 'OMu» :r 't^nr. 'jio'' 1
r/^ , >
n"hT «u. "'•»^' ^'^r^f tr- -M« jfidl ■ *e
hi-^r an <'!e^ not-in'^UTn «"inh^^l tli'?h=^n nntion«" n Tront. . V^r ''»v. ;lonia|
r.usy'^^'^r üiit fill^x- 'Mrtr'ln uir: "in R'r*-1 »hun/? iriner omoht olit' ;nv^en
Lftnd-"-3. Tn riril von *^-nt -.ch'^id'^nd-'r *^''»'>iitTjn>: ^flr r^i'* ^--fia^nt.^^ .7 KonlB^ 5-
;^nh^ ^o'^^rrn •
^n, tT'^'^m ^.1-» d^n "ut ha^^% Moh vo ü "^vi^^ionl'^^ius v*^!-
üpr-;! r»' nr. 'lo^l rrun. An'?^- -^n l^-^^'^''^ '^'»iV-«^^ ;o--V' ^n ^-^r An-nnraohö
i^n n*'»"' ^loh 'rrtin '^ub'^r ir.it ••1n«r >rro ^j^-^n ^ed^ tv» t-il"* li^t«, kern d^r .
rr^uunrn inn :^'r Chßluz-? -«^^^ uvu/ "''.^ Me ^^ö^üt^t :va*T Au ;druc>.
Ten\ p ^V-^r in c ?^;i l^tzt-^n 1^ Jah/^a /ia b''^'^>^r'an:.6 Kraft die^ H^^o' alu?:
au^h '»nn, ^rr.n :U'l: von ^hn n In D-t^ut ohlond tl^-lV^^n, ""Irr! di'^ Im
Ueo^^Qlu^ '^no3<^f^aH 2r2i ^'hun^; ihnnr nioht iiixr rrn :;eg y.ur br^ru'^li "h^n
Utr/^nhichtunr f^-l^^lohte-n, '^on'^/^rn !^1 " «ur ü^^u*^« a- ltun^: ^in-r jn U che]
X,6Uu^1.-..c4lM- t- .^7^r
Die sozialpolitischen Einrichtimgen
der Jüdischen Gemeinde Berlin.
Die Erkenntnis von der l^otwendigkeit sozialpolitischer
Massnahmen ziir Beeinflussung der wirtschaftlichen und sozialen
Verhältnisse des deutschen Judentums ist nicht -wie zuweilen
angenommen wird- nur eine Folgeerscheinung der politischen
Veränderungen des Jahres 1933. Die wirtschaftliche Krise des
deutschen Judentums, namentlich aber die Folgen der anormalen
Beruf sschichtimg, die mehr als die Hälfte der berufstätigen
Juden in den kaufmännischen und freien Berufen zusammendrängt,
waren bereits seit -^eendigimg des Krieges mit der allgemeinen
Veränderung und Neugestaltung der deutschen Wirtschaft jedem
auftoerksameren Beobachter sichtbar* Jiid'r v/irtschaft liehe Dmck,
dem das jüdische Bürgertum, insbesondere aber die jüdische Ar-
beitnehmerschaft -als die am wenigsten widerstandsfähige
Gruppe- ausgesetzt war, wurde von Jahr zu Jatir grösser. Der
Boykott jüdischer Arbeitnehmer hatte bereits einen derartigen
Umfang angenommen, dass die Führer aller jüdischen Organisa-
tionen Deutschlands im Jahre 1932 eine Aktion der jüdischen
Arbeitsnachweise, die unter dem Motto '•Unser Recht auf Arbeit '^
diirchgeführt wurde, mit ilirem Kamen deckten» Biner der seltenen
Fälle JUn jüdischen Leben, indem die Kot sich stärker erwies,
als alle ;^^»rtmt politischen und weltanschaulichen Meinungsver-
schiedenheiten. Die wichtigsten Einrichtungen im Kampfe gegen
die zunehmende Verelendimg der jüdischen Arbeitnehmerschaft ,
wie Arbeitsnachweis/ imd Berufsberatung, wirkten bereits seit
- 2 -
Jahren iind aind -»eit d^n JaJire 1929
als G-emeindeiinrichtungen
dem Wohlfahrtsamt der Jüdischen Gemeinde ^sist"
eingegliedert J
iias Geschehen des Jahres 1933 liess den Ausbau der
Wirt Schaft shilfsmassnalmen zu einer dringenden Hotv/endigkeit
werden; es erfolgte daher die Loslcsung der bisher dem Wohl-
♦■
fahrt samt eingegliederten Abteilung für •Arbeits- und Beruf s=
fürsorge" imd die Schaffung eines selb st ständigen Dezernate
für "Wirtschaftshilfe der Jüdischen Gemeinde*.
Die Gliederung des Dezernats für Wirtschaftshilfe, die
aus dem Folgenden zu ersehen ist, ist eine darart umfassende,
dass hier zim mindesten die Bereitschaft (Gütlich v/ird^^
dft^ Gemeinde
Mitglieder nach einheitlichen und plaimässigen Gesichtspunkten
, all enWiii; Schaft liehen Notständen ihrer
gerecht zu werden«
i# Die Abteilung für Berufsberatung
hat die Aufgabe, der schulentlassenen Jugend den Weg ins Leben
zu erleichtem sowie jenen jungen Menschen, die das 20. Lebens-
jahr noch nicht überschritten haben und bisher keinen Beruf aus-
geübt hatten, -^ßsst Ergreifung eines Berufes behilflich zu sein.
Lange vor der Schulentlassung werden die Kinder des letzten
Schuljahres zur Meldung bei der Berufsberatung auf gefordert •
Durch intensive
Zusammenarbeit mit den jüdischen Schulen
sowie der Lehrerschaft, durch Schulvorträge, Elternabende und
Teilnahme an den Lehrerkonferenzen konnte erreicht werden dass
die überwiegende Mehrzahl aller Kinder jjtel der Beruf sb er atimg
rechtzeitig erfasst wird. Die Beratung erfolgt zunächst auf
• 3 -
Grriind der allgemeinen für die gesamte -Berufsberatung vorliegenden!
Richtlinien, indem §uf die berufliche Eignung und Ueigiang der
Kinder Desonders geachtet wird. Darüber hinaus werden natur-
gemäss die spezifisch jüdischen Gesichtspunkte gewahrt, li%d«n
darauf geachtet wird, dauss die Kinder sich nicht mehr Berufen
zuwenden, für die es bei den gegebenen Verhältnissen keine Aus-
sichten gibt, aber auch darauf, dass die Berufswahl der künfti-
gen Generation die bisher einseitige Berufs sc hie htimg der Juden
korrigiert r^md eine Normalisierung der Berufsstruktur angebahnt
wird.
Die Berufsberatung ist jedoch nicht nur Beratungssteil
sondern gleichzeitig auch Lehrst eil envermittlung, d.h. es wird
in jedem Falle versucht, die auf Gnmd der Beratung erforder-
liche Lehrstelle zu beschaffen oder dort, wo^ eine schulische
Ausbildung entschieden wird, diese ermöglicht. 'J^rotz der Br-
schwernisse, die sich aus der gegenwr artigen Lage ergeben, kann
doch gesagt werden, dass es auch in diesem Jahre gelungen ist,
den grössten Teil der von der Schule abgehenden Kinder in Lehr-
stellen unterzubringen, die sowohl ihren Wünschen als auch den
iNlotwendigkeiten der Gesamtheit entsprechen.
11^ Während von der Berufsberatung nur jene Jugend-
lichen betreut werden, die bisher keinen Beruf hatten, werden
bei der Abteilung für Beruf sianschichtun^
Jene Personen beraten, die das 20, Lebens jähr bereits überschrit=
ten und früher schon einen B^ruf ausgeübt
haben. Hierher
. 4 -
kommen also Tornehmlich Jene, die infolge der veränderten Zeit-
verhältnisse ihre Stellungen verloren haben oder jene, »«mggfa
IA!A kaufmännische Angestellte, die langfristig arbeitslos und
in ihrem bisherigen -Berufe nicht mehr vermittlungs fähig sind«
Im Gegensatz zur Berufsberatung, die bereits seit
mehr als einem Jahrzehnt tät% ist, ist die Abteilxing für Be-
ruf simaschichtung erst im Jahre 1923 eingerichtet worden* Heben
den zahlreichen Männern und Frauen, die sich beruflich für
eine Tätigkeit in Deutschland umziist eilen beabsichtigen, werden
hier vornehmlfch j ene Personen berat en^ die die Absicht haben^
auszuwandern* Auch hier wird in Jedem einzelnen Falle darauf
Wert gelegt, dass nicht nur die Beratung zum Beruf erfolgt, son-|
dem auch die Ausbildung ermöglicht wird.
III. Arbeitsnachweis*
Die Abteilimg Arbeitsnachweis ist die älteste jüdische sozial-
politische Einrichtung Berlins* Hervorgegangen aus der Vereini-
gimg des vor 40 Jahren begründeten^ Arbeitsnachweises der /Logen
mit dem Im Jahre 1918 von Zionisten gegründeten^ jüdischen Ar-
te
beit samt ist diejArbeitsgemeinschaft der jüdischen Arbeitsnach-
weise $ftxic±BB seit 1929 Gemeindeeinrichtung* Der Arbeits-
nachweis gliedert sich in Spezialabteilungen für kauftnännische
B 0 jTUf ^ , Freie Berufe, Künstlerische Berufe, Gewerbliche Borufo,
ungelernte Arbeiter und Hauspersonal* Bea*- -Arbelt snachwels ist
eine der wichtigsten Maasnahmen im i^^ampfe gegen die Arbeits-
losigkeit# Durch intensive Einzelbearbeitung und Werbung ist
- 5 -
es gelungen, die ZaJil der
exmittlungen erheblich zu
steigern. Erwerbslose, die nicht mehr voll vermittliings fähig
sind| erhalten, soweit sie hierfür geeignet sind, in Ziisanunen-
arbeit mit der Abteilung für Berufsumschichtung zxisätzliche Be-
rufsschulung, wodurch die Veimittlungsfähigkeit gehoben wird.
Durch die Binrichtimg ständiger KXirse für Fremdsprachen sowie
für Stenografie und Maschineschreiben wird versucht, die Lei-
stimgsfäj;iigkeit der beim Arbeitsnachweis gemeldeten Arbelt suchen«
den zu dtt^Qoyn. Der Arbeitsnachweis übt seine Tätigkeit aus-
schliesslich nach volkswirtschaftlichen Gresichtspurürten aus,
dth. er geht immer von dem Bestreben aus, den Wünschen der Ar-
beitgeber zu entsprechen und nur vollwertig geeignetes, branchen-
kiindiges Personal für die bei ihm gemeldeten freien Stellen zu
beschaffen.
lY. Abteilung Kunst 1 erhilf e.
Die Schaffung dieser Abteilung ergab sich als Folge der Not-
stände, von denen darstellende und bildende Künstler
n$^^ c
Schriftsteller im Jahre 1923 betroffen wvirden. Wie alle Ein-
richtungen der Wirtschaftshilfe geht auch diese Abteilung von
dezi ^ Sapifi#2i»trn±s aus, dass den von ihr betreuten Menschen nur
durch die Brmöglichung einer Betätigung xind nicht durch Wohl-
fahrt szuwendungen geholfen werden kann. Ss liegt im Wesen der
Tätigkeit dieser Abteilung, dass sie viel starker als alle an-
deren AbteilTingen in der Oeff entlichkeit bekannt ist, was wie-
derholt ^sqwqM. zu Beanstandimg als ftuoh Lob in der Presse
- 6 -
lass gab# Bs wiirde jedoch fast Immer übersehen, dass die Künst-
lerhilfe keine künstlerischen Absichten hat, d.h. dass ihre Tä-
tigkeit vornehmlich daraiif gerichtet ist, den besciiäftigiingslosen
Künstlern zu einem Erwerb zu verhelfen, wobei naturgemäss schon
im Interesse eines Erfolges der verschiedenen Veranstaltungen
ein gewisses künstlerisches IJiveau beachtet werden muss. Im
Laufe der 2eit ö^t sich jedoch eine Form herausgebildet, von der
man sagen kann, dass sie den Ansprüchen, die an künstlerische
Veranstaltimgen gestellt werden, entspricht* Die Kunst 1 erhilf e
ist in zahlreichen Fällen Veranstalter von K:onzerten, Kabarett-
abenden, Theatervorstellungen, sehr häufig Förderer der freien
Initiative der i^ünstlerschaft, indem sie die Durchführung von
Veranstaltungen berät imd bevorschusst , Tourneen veranstaltet
und die Leistungsfähigkeit der Etinstler durch Schulung und er-
gänzende Ausbildung hebt. Die erfreuliche Entwicklung des ;)üdi-
schen Musiklebens in Berlin, namentlich die Veranstaltung von
Hauskonzerten ist n\ir auf die Initiative der Eünstlerhilfe zurück-|
zuführen* Es kommt jedoch nicht nur darauf an, dass die Künstler
Gelegenheit zum Erwerb finden, sondern gerade hier ist die psy-
chologische Wirkrong der von der Kunst 1 erhilf e durchgeführten Ver-
•«
anstaltungen besonders wichtig. Der darstellende Künstler
-der Schauspieler und Musiker- müssen imimer wieder G-elegenheit
haben, vor ihr Publiktmi zu treten* Zahlreiche Engagements von
Künstlern nach anderen Städten Deutschlands sowie nach dem Aus-
lande erfolgten nur dadurch, dass sie G-elegenheit hatten, in
den Veranstaltungen der Kunst 1 erhilf e aufzutreten.
- 7 -
Für bildende Künstler -für Maler und Bildhauer- sind
die Möglichkeiten einer Hilfeleistung begreiflicheirweise viel
geringer, aber auch hier versucht die Kunst 1 erhilf e helfend ein=
zugreifen; durch Preisausschreiben, Herausgabe von Künstlerkas
lendern, Veranstaltimgen von Ausstellungen wird auch dem bilden-
den Künstler Gelegenheit gegeben, seine Arbeiten dem Publikum zu
zeigen*
Joiirnalisten und Schriftsteller erhalten oft Hilfe durch
Bevorschussung von Arbeiten, die Aussicht haben, bei Zeitungen
oder Verlegern Ahnahme zu finden.
Z9 Wirtschaftshilfe für Selbst st ändige>
a) . Kaufleute und ^andv/erker.
Diese Abteilung dient vornehmlich dem Int er esse,, der selbstständi-
gen Gewerbetreibenden, soweit sie in geschäftliche oder sonstige
Sch7/ierigkeiten geraten sind oder soweit Ratsuchende die Absicht
haben, sich kaufmännisch oder gewerblich/ zu betätigen. Dort, wo
Geschäfte oder -betriebe in Schwierigkeiten geraten sind, versucht
die Wirtschafthilfe diese -wenn sie Im Kern gesund sind- zu
Stützen e^k^r zu erhalten. Durch Verhandlungen mit Lieferanten
oder ZurverfUgungstellimg von Ixediten erhalten Betriebe die Mög-
lichkeit, den Saisonanspirüchen zu genügen. Ungemein vielfältig
sind die ÄcrnfK^ Berufe, die hier Rat imd Hilfe finden. Kleine
Kaufleute und kleine Handwerker, die bei den gegebenen Verhält-
nissen nicht mehr in der Lage waren, ihr Geschäft oder ihre Werk-
stätte weiter zu betreiben, konnten nur dank der Wirtschaftshilfe
ilire Bxist enz aufrecht erhalten und vor Inanspruchnahme öffent-
licher oder jüdischer Wohlfahrtspflege bewahrt werden.
8
b) . Agenten und Händler.
Agenten und Händler als die wirtschaftlich schwächsten Gruppen
der Selbst ständigen sind besonders häufig auf die Hilfe der
Gemeinde angewiesen. Der Händler, dessen Warenvorrat infolge
schlechten Geschäftsganges eingeschrumpft ist, erhält hier
neuen Warenkredit. Der Ageht, der endlich eine lohnende Ver-
tretimg gefunden hat, aber nicht in der Lage ist, die Reise-
apesen zunächst zu bestreiten, findet hier die Möglichkeit
eines Ueberbrückungskredites für die ersten Monate seiner Tätig,
keit , Differenzen zwischen Agenten und Fabrikanten werden
hier geordnet, dem Händler der ^ebergang von einer Branche zur
anderen geraten und erleichtert und die Jb^onkurrenz der Händler
auf denselben Märkten untereinander nach Mögliclikeit ausge-
schalt et ,
VI. Rechtsschutz.
Das Problem des Rechtsschutzes ist bei der Fülle neuer Gesetze
und der Bestimmungen, die sich aus der neuen Organisation der
ständischen Wirtschaft ergÄben, ausserordentlich kompliziert.
Die Abteilung Rechtsschutz bei der Wirtschaftshilfe ist in all'
den Fällen zuständig, in denen es sich um Fragen des Arbeits»
Wirt Schaft 8= oder SoziaJJrechts handelt. In allen anderen Fra-
gen sind die Hecht s schutzstellen der Bez irks äiat er des Wohlfahrt sl
amts der Jüdischen Gemeinde in Anspruch zu nehmen. Gerade auf
dem Gebiete des Kechtsschutzes konnte die Wirtschaftshilfe
besonders segensreich wirken, sowohl durch Aufkläriang und
- 9 -
Information über die neuen gesetzliciien Bestiuimungen als auch
durch Intervention bei den verschiedenen behördlichen Stel-
len.
VII^ Sonderabt eilung für Anwälte. Aerzte und Attotheker.
Bei diesen Abteilungen handelt es sich um Massnahmen, die
sich aus der Ausschaltung der ;)üdi3chen Anwälte und Aerzte
aus ihrem Beruf bezw. aus einem Teil der Praxig ergeben hat,
Sa sind jedoch im wesentlichen Einrichtungen, die von der
Opferwilligkeit der noch in den Berufen tätigen Anwälte und
Aerzte getragen werden. Die Wirtschaftshilfe der Jüdischen
Gemeinde hat lediglich die Verwaltung und Betreuung dieser
Selbsthilfeeinrichtungen, die sich namentlich bei den Aerzten
besonders bewährt, übernommen. Die Tätigkeit dieser Abtei-
lungen erfolgt im engsten Einvernehmen mit den gewählten
Komitees der Angehörigen dieser Berufe»
Die Tätigkeit sämtlicher Abteilungen der Wirtschaftshilge
erfolgt, soweit dies irgendwie möglich ist, nach wirtschaft-
lichen Besicht apxuikten, d.h., daas jeder Antrag zunächst
nach der wirtschaftlichen Seite hin geprüft, jedes Projekt
auf seine Realisierbarkeit von Fachleuten -die sich
ehrenamtlich zxir Verfügung stellen- begutachtet wird. Dort,
wo Gelder erforderlich sind, werden gnandsätzlich Bürgen
verlangt und nur in besonderen Fällen, die wirtschaftlich
- 10 -
absolut sicher erscheinen und der Antragsteller selbst einen
'J^eil des Risikos trägt, werden auch Darlehen ohne Sicherheiten
gegeben, Grundsätzlich erfolgt Jede Geldhilfe, die erforderlich
ist, als iiarlehn mit genau fixierten I>arlehns vertragen und fest-
gesetzten Ktlckzahlungsterminen.
Die für sämtliche Abteilungen eingerichtete Binziehungsst eile
hat sich ausgezeichnet bewährt. Allmonatlich fliesst ein er-
heblicher Teil der verausgabten Beträge als Rückzahlung wieder
zurück. Aus der iatsache, dass die Heb© der Rückzahlungs betrage
sin'li immer at eiger* , kann man mit i:techt den Schluss ziehen
dass es der Tätigkeit der Wirtschaftshilfe in zaiilr eichen Fäl-
len gelungen ist, schwankende Existenzen zu stützen und Jleugrün-
dungen zu ermöglichen.
So sehr die Wirtschaftshilfe auch bereit ist, in Jedem einzelnen
Falle helfend einzugreifen imd so sehr sie Jeden Antrag auf
das Genaueste prüft > darf nicht tibersehen werden, dass sie nur
dort wirklich helfen kann, wo es sich um l^ot stände handelt, für
die eine wirtschaftliche HilfeYin Frage kommt. Dort, wo der-
artige Möglichkeiten nicht bestehen, setzt die Tätig^^eit des
Wohlfahrtsamtes der Gemeinde ein.
S.Adler-Hudel
A
/
/
V
K/
!\
über den j»1diachen So:'-iolarbei tor.
Seit langer, raachon sich in der wirtüohnftlichon i.nd gpoellschaft-
llchen Struktur doa deutschen JudontUT^s tiefi'rei fpndo VorHndorunren
becerkbar, doren ..ntwicklun durch die plötzlich y-.ereinKobrochor e
Kntaatrophe zu einen vorlf'Ufi^'on ^^bnohlua'; gekomraen z\x leln aohoint.
Soit rriehr als einen Jahrhundert k mpften die doutnchon Jtdon ue die
Gloi^hbereohtigung, die ihnon geset'/lich 21 genichort vunr, vnd , wf'hrend
sie atf vielen GoMeten sich nicht nur Glf>ichbernchti ;'inf, sondern
häufig ftihrondo Stellung erarbeitet hatten, sind sie heute nachezu wie-
der in der Situation, in de oio vor der -utriazipation waren, wobei noch
zu botonan igt, das. d^r Kampf sie zermürbt und entkräftet hat.
^ur "Oit de . beginnenden .-ohlst des u d der gesellac'af tli
c'-.en
und wirtnchnftliclien Ertiebtng hat die jüdische Ger-einsch ft Mich stets
mit Wohlfahrt - noch im i>inne alter jfidiachf^r 'Wohltätigkeit - berichJif-
tij-t. V'-reino, zurnoicst -tVauenvcroine, pf e^'ten die Nar-hb r'-: Ifo und "\f^
bernai-rrien v'ole Aufgaben jfldtaohpr Zodakah, die sp^^t^r, nnohd tt insbe-
sondere Hoi".e und Anstalten durch ^»ilf ^bereitsohaf t und rro'-! e f^nan
Tlelle Stiftungen beg'iterter Pa-nlltn ontstan^-on v?nren, Ansätze zur
heutit'pn ''ohlfahrtripflpgo -or j-1di jc^on Gn-elnden b^' eten.
Irr: L Ufo der letzten l'; Jahre hr.ben nioh ciit der fortschreitenden
Verarnwng der deutschen Juden Aufgabfin und Art der Wohl fahrtspfloge
der üair.eindon wesentlich v<?r''ndert. Heute ito' t dan ■i'"ohlfa''irtsart der
Borlinär jüdischen Ge.einde an erster Stelle aller jddiacHen "'ohlfahrts
einrichtun en der Welt, vielleicht aorar a 1er privnt^h Wohlfohrtg-
einrichtungon »borhnupt. Uio gerade in die;i-n Tag^n erfo i-'nnde Noi-
forTii'ng diener Institution iat nicht nur für den i.rb-^naril en des deut-
schen Judentums syrnptorr,atirich, son.ern drückt gloi ohzeiti.-' den -unüch
-2-
i
df^r Gemeinde q' s, c^ot Zoit ontapror^hnnd ihren '-ÜtgliPdorn mit Hot u d
Tat zur Seitp zu st^^hen.
Mit dflr ''andl^mR dor Auf -aVnn jMdinc^^nr "/ohlfahr^f^arbo*. t iwi rden
auc^ an die -'ona-^^^en, die dinne Arb^^t 'U Heiiten fiben, w^^entMch
andere Anforderung'm gostollt. Gerade diejeni^'en, die bnrul'llch i .
Di^nnte d^^ f^erri^ind] ic^^en •-ohlfahrtarbei t xtanxiiic itnhen, haben v^ohl
immer stark rie Unr.ul^ingllchkoit di^^f^er Arbeit f^rkannt. h\e V0r''nde-
runren, die ^om und Inhalt dÄr Wohlfabrtspf Inge iDiner wieder erfahren
sind JQ nicht nLr ^'olgn des nus^ioron Genc^iehenn, sondern r^^racie die
/ Sozialarbnitor,die häufig durch -^nregu gen und Kritik die Vernndn
7
riing nchaf Pen helfen, drücken hior ^ci.tiefat den »'unnch uo, die ,e
Arbeit iLoner wieder zu ernnuern und den Erfordernissen drr Stunde
anzupa inen.
Die Stellung d^^e j'M so' en oozinlarbeiters wird in der Öffent-
lichkeit kauni beachtet, send rn ni r dann betont, wenn e» sich um -
zumeist hflchat subjektive -Anerkennung oder Tadel handelt. In dio.en
Blättern jedoch, dio ni r für einen nnren ICreis der '.ü tarbnl tor des
Wohiffihrtsainte.; b'^sti mt .iind,darf g-'^ra^ e heute e'nigej zu diesec^i -^he c
gesagt werden.
Der jtldisc^^e SAzialbeamt'^ ist der Mittler zwi lohen r er Goeinde
und ihren in Hot befindlichen ^«li tgliodern. ^as bedeutet, dan ; er
in gl^lc^^e-^. Ma:.se d^^r Gemeinde vin den j^ciiichen ^'enric' en v^^rbunden
sein musa. Je sohwierir*er die ^^eiten, umso schwerer und badeutsan r
ist seine Aufgabe. Nnoh beiden Seiten hat er vermitte^ nd , fordernd
und aifklp,rend 'ZU wirken. Er weiss, dasn die Geldmittel der Ge -.einde
begrenzt sind, er %in v-eiss auch, dass die Not tRg ich wp-hst, und Xa>-
ftlr Tag muss er ^rieben, dass er als Exponent der versagenden Geae^l-
Schaft von ülfsbndürf tigen angegriffen wird, ^r hat dnfUr Sor/:e zu
tragen, dass die kargen Mitt^^^l der Ge:..6^nde nur dort angegriffen werden!
-3
V
-7
-3-
wo olle sonatiron Hllfnrritt«! voraiof^t sind, und ^'r hat ^^I"ich2oi tig
die Pflicht, die Not, 307:pit es irgend in noinen Krflfton jteht, "^^u
linrifTn» Ohne Abw^'isen und o'\no VeT^?iCßr\ kann :n.^ nicht erfoli^on ,
und g^rarn hior wird :aofc die Kraft des Sozinlarbei ter^i erweiie . Kr
^m33 veistchen, den Hilfsbedürftigen den Ver^.icht erträglich zl machen,
Indem er durch seine ip;an':a Haltung, das Vertrau^^n des Ii-inzelnon 2ur
Gemeinde und ihren -Einrichtungen nicht «rschttttert.
D«r Not der jüdischen l^a aen ge^^enüber nicht abgestumpft zu we
werden, sond^^rn vif^lrnr^hr iamor wiednr Anteil :^,u nnhmon am Loben a'ler
joner, die ^iat und Hilfe sucfiend zu ihrj^ kommen, ijt die Aufgabe des
jücMs^^hen Sozialarbniters in dieser Zeit. Wenn er sich ihnen a-len
schicksrlsmilasiß wirklich vorbunc.en fühlt, dann findet er auch die
zugleich
Kraft, ihnen XÄj^iKiÄ* unn der Geriieinde zu dienen. Und überall dort,
wo er diese Kraft fin(!et, roiht er sich ein in das allgennine jüdische
Schicksal, das mitzuformen er als Arbeiter in einer jüdisch-ge iell-
nchaft ic^i^n Institution durch die tägliche Berührung mit jüdischen
Menschen er berufen ist.-
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Hr .jE« eicht h»'l»«tt konai?^« d« «r «a-n^ia in »«Iscr ;.«0«aoMii»*tscmg «l«
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Cliaiut war a«» ,iwiluwit ,. tari»t a«r :-;.v,f, ., d«iitt«m lll«^-.- folt.a moch
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solli«« §••• . i» hftlUÄi^, >3i» «loh fUr F«l*«iin« vorb«r«lt»t«o, b©-
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Tmttrn »«rd«n oaü t«ilöB «rtlilftlt*!!, konot« IM««» ^rtol^ hu^hmt, w«ll r«!»
b;\3roiireti»oi« w litrlcniua^cD tln^tr m>IüU<]| Ai%«lt uliLirli«,«q[^t nicht ^evaohs«)
slü'^. &8 fehlte 1^ aiohX nur dl« Btsitluaa^ wmt ^tAämtiai^mUclun Ith»
«^«n. !• »itfli «B <«• 9«kr
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4.«t, In ««• Luft d«r i«iur<iib0tuV» tHj^i-hnupt alcht t»dclh«a ktmi, .am»
IJii Uta j«Ä«r taimllte 1 bfis n l«ltoitdigk<*;it xm4 Intintsltät fttJbil«», dl« »lotr
©«•^ifc^^ •NiUii» ihr« A«fg«UfeA «il«iö fcWi sich l:i«ntwi «rl^Ugt, in»* wohnt.
hl^9«f»«» «ti kSaüira, ai« öuroh Ihre f&tl^!t«lt su rtrklicJi pro<JuJ:tJreo Kl*-
t iiwerdau aa<ittla ««Icliv a««h ; »iäatl«« ipthaa komitco«
T'9t lüiAtive i«r j|?al'ctlaeiaei»cliti(ia /.rb«! UrvolMft im4 d«r Tat-
««cti«, das al« M«B««liMi n**ch T'«iit«ohi/=aa «oJaicistö, die d« scii^iari«« .«x-
b«lt dar ;rg«t«l«rwng 4«r chalöxl« ic le «r^g« l«i««;t«i}, i^^t ss rasu-
»ch.rßil«(«, (^«Ase »tufi (i%A •i^«ii;f«*nten uhü be»t«h«nd«o ^uffenj^ca, sUc- vorher
•)iixaitit j-uit«», ie rsfeai««Uon i«r eÄutsciiaa .h«>lu2l» <jßtst»a'j, »rst
lo i«T iÄH^, ^«r Jädiac
r^^terso
pro^vlrti
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ci"^.t7lt"rj «n »^»IftHtiit«» %»t«illg«!|i will.
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li%«r Ihr« -oll» Itölai Atkfbt^a.
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^ik« «mt« Aröeitsjalur 4«r »«« s«g2un «tfm OirgiMiiftfttiQv gßlt i«
«•MWtliciiflB liiross org»al««toi.i:.:c
£^1« dT«iMll»|[« d«r Org«ailsft-»
«HxUiiich JtOBÄt ii« pmltlÄCfe« Arbeit <WÄf'»of«».i:;le Be»<;ltö f ttgwwg «It
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a«««ror';.*atlicli etAr;-i »».i-cht, '"«r «jüafluea «ter^eut&clMWB Xi«»«lt
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i _ -0» «Imfta Schritt vOTWI^t«, 4mtB. »km mrmuchtm l^-reit», d«n »o-
|H» l«l«bun£ ihrer clgffswi .'rV«it xiicht reit, noch ««TM 4t« lliiia««c«g
^ 4 ^
nicht c#klftrt^ aMi» iNStfui^tin
tmuiw yni ^if^aidJi^it r^lHciiwi dm mtn^
strlttMi <l^n3t^p«ii^ i^i sich hier tn ninmt g«ieli»Mftftii ^^rb^it aWMi>inM<ni f lan^wi .
erst ^r' -» *Bl£llc>i, Jer JhsXu&beiHi^t jiBtti lAJup^lt wa j^xus löee «u
für Berut»irorb*reit\mg «rertäe» aoll^ Ite ^il^^a so. iwortiiiiMt^m, iet a «et^
«Maret«n*t8 hlngewii^sen« Trots. 'dieser oirenkUBälgea a^iaeerfol^e bestellt
eontiem in int
It^ U ^ift äiüii a^u iM^&i «^i^eeü ist, «tfutrfu tiN» IMi
?"l3icr^c*^, #le ot^ ei< gniktt vh^lutoxgiy>l.ÄÄtiOÄ **i»e JjietitaUoö i^x 2#¥#f.
r^ «^re« I^eie Ut ^lie^r nicht i$o« ^ €r u^iidili;^^^ kä^t €|»# eel)(»JitiDcig« uni nm9h
i^4nT KicHtyiiis^ alii utmbhSiii&igtt Ori^^atdsi, In äer
diu ir^'ridiaiäl^ü«gti«»
Um 'T^Xmm ^er jaulsc- a «Jugend l^e^ttacui^a iji^ s^u si^iii#r ^CNiieia«
^rb<äit
SQA
.tf_.,. ä hr/'i^ixi, ^.^u.'s t^il äi^u:h fisolüiie 4«e:>ci;i^ia, .ia ia -^hüja^m oiv
fii»ieetorieekeii verhol tnle zur t.V^f. . attb^n* !1% nichtige luiaaoiMr^Te
Afteeit der beruf Ilchif^ö uö4 ei»i hex^laohen Iferb^ireliuag ftur
ne ^eiiA
nur l^ E
einer i^olchf:£k, nach J...c..r .^icütung Ixin et>lir^t..a.iig«isi örgnh»
0ieHilOR gelel ^ct ^erieii« Jedtt B^i^i^hrk.u^ymm ^^^ ;}^(lu
.4llv^i4i «Kf MXI*-»
in ifftge atelleei« tie Tangens; ii^u Ukali^t m^m cleMjsi ii^ekeii, ttir elleiislgeii
Org«Qle«iU«i elX«i 0»ch ?^^^XtÄtix3i«L tesdlereiideB, örbülttas^en ^enstchoa za
«erde»^ 3le omie in «er
•ei», de» laf^r..^raisea uer tsrM^leat^netea
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fr^imm ent*rr«wh«ii «u ^.önnea, liitm ist ntjr ^«n «fsli^^^^j
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\jür mutfa «r 1 ulX aelötr ' r t»cl*lf*i sea foll-
•tiöcJtg. fr*ii uö^ Wf^bittiii^i,.. bi^-lb'^'B» ...» rlrd d[0«llall> nol^envi-^, ^'e^cl, fest-
••iDNitttriat« d«r 2» ?•!•!•
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iHNft ii>t* ^^■- J dfta 10' liier
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ist «• klar« d«s8 cn fifiob Mer aur im «iaea ltktly«n Bu^lXi hnntiftlt.
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Llftt\tloii such nur «i« g^rta^^t« IrUelt »u isist««« X« ?lr4 <3i«(ih«l% »ot-
«••tJig —in^ H9 uff Ol tmiv.^ umik «.uflü#ung leMMr fiktiv«!) Invlolitua^
•t«Xl*ii xia
a&iui£, SU for er», öimii« die xit <-tar H»oli«oh«rali und
i.r. ntliv-. a !»• %*dbaiil«Ghfi, f ir oi«' £ slfelloo ei»« alio befrl«dlfeta-
d«
.cb*l«rl£«;T un-i koranll»i«rte:fc ist älo STs-g« der Stulluan; '}99
Chfc.lu£ ttt len tlOüi£.tisch«T3 J a^dadbttd an )5::it-. zu ä«!s L:cnao!ien, die aus
dttr rl»e:it*rl»««r»ikua4i ftOimi» •• i«t lKnr»lt« dttraaief hln£i-«i«;;«n ^ordtn^d
«litt Ju^iüu bwuca» titloerv iiitri^ltfsrMiv-^a «lA «rioaUj^eti Bdatttn t«lX d«r <älM(las^
- « -
orÄaniaatiOB bildttD» trota Bllmx B«gEi])MB«mi U% «• «b«? s& •inax wirk-
llck ««acltilicliet} 2i»ttaer«n»rbclt nicht g»kn— in, da äl« ela»«!»»» ßüad«
Soadisraufiittlxm su vfullna «Cifeatta ftl«i»)>4B, dl« la stoi ••bi«i
mocii
^•r CluiXuxitrttelt hicielB|t«h8j «m« Oea(»a «i# <i#
,bhäii£igk«it tutä äelbatä»-
tfl«k«lt dar -Ar ilu£org«aU«Uon io Ihrwi TarMJLtaia tax 2,V.f,!. «»fordart
wtK, wia« ftuch eluft Unabiiänsl^lcait In 4mm 7aziiüItoia eu d«i j
iWtt^
g«<«lekart «ardwi. Xia Ju^aadl»
UfemscIiaQr'
organiaatio», m i«% A«r«tk« mi MTiiclit aa« Gliaius, Jam «aDaaheti, «la
•«• der Juf«n<}ba<w«giiiift kesL-saa, voll oqü ^^fost ia dl& i^halusarbait «laäi»-
^«giehaa« ri« J^ngaarVönd« ihr«mait« «^«»an darauf varslokt ii, auaaar
ihrer öatalll: ttng las ;;h4%la» noch »el{««titt«ll£ pvaktlffiolia fi«chs«JEi«r»b- »f-
l^böö z\i «rlecllgi*. I?la iSKl«t«as Toa l»ra!*kaat®aÄaitero «b«S ;St«U«BTanaltt*
liantaB bei 4«a auAttndVaaJtjii i«t lÄarfifmöiÄ aaa nutKioa. ^uat ¥cil i« Ain«».
^i»g«»<äl>tiada alch eini^«tttig zim aHtJLas belt«
lat dar S. V. f . . . «um 4ia
« nana maaaa »1« «iio)i 41i.'«a
jriic&lY«alnatitutloae»ufX98eB xmü alX^ mit ibaaa m»«WM«k&ae<^^<« Auf-
••*•• <ier Arbalt itoa l#oijalu* «InTerlelb^Ei« l*iir#aö la d^a l«it2t«n ««•!
JaliTaa äla Ju&iacbfcwe&iaag oft iw forrwiii tror das ühölui üatta, isasa
4at«t «It diaaer Situation 0lad«uU^ thlaa« i^naacht war-laa, «r uk^laa
lat keia laatratccat fiax J ußßQdbwe^giiag, aoadaro «laa Wliere tufa iicr^r
tat Icklaa^ala Selnrltt Tomärte zu ü9m 21tl9, d»aai i>m9 l^enacliaa ^xm dar
^ugaaäbaaagu;)^ «1^1:^ g-«taakt li»beo, aia tvm Clifila» iMKsee.Ba lat «iaahalb
#la Pflicht aaa hului; üaf-r zu sorij;BB, casa die i^eaaolma »Icl» »oU imd
gaaa auf aalaa Arbeit lMit&ll«<n« foa dao Ju£,(3nibaa!Sao
S^-tGTü0rt
4a»« daMi ala <ileaar tataach« ^ ochnia»i; tra^Mi uaa aaarkanaaa)^ daaa 4ar
Cl»«lui alaa» «alirltt wmi%mr ¥a«a«iat xtad öaaa •!• all Ihxm lat^raasan d
a«B 4m» Gh&lu£ uataxordaaa tckaaaB»
" 9 '
la hBclclt :iXoh hX^r nicht um ir^jtad ^eloh# orßanlBatorlech«»
dl« noch Imraor eine aöhr dotorotivc ist. : ieaer 2uÄtiu»a i«»t -in., ioiii«
d«r «»i#4«flftx tiftea .^truiitur U©r Jüdlöohnn Jü^.^üUU»r«»ftuuÄ in . •. utcjchitmd
una 4«r liir laa« irolui«ncttti} Xa««« Von «ntttch«»id«nü»r ^»döutm}ß In 4io«#r
irtiÄ© ift,t iu ot^-iiuiift «ur Id«« ü«r 1»un<xi«ii>h«n una leadumiuinscliwftllchen
Giödlun^. lim— iroti«« h^t in <]«a ftNii««i der juilnoüen Jugm 'bei-egMi«
itutschlsaa und aet Chalua ein« »«it «rttiiaev« un<i 10:^11^1 tt,r« liiiÄU»s©iOB
•n aitt in allen «notfren JJini«m. ^eua auch tu^^gt^cn
4QU*ft, d»«« cl« irafic dt^T ItmöttmBXXu^Qhtittliütuin out^r i»iinc!isch«n Icclung
tlB 4iMltMMMNl Uh^:lUt ttU«lt«roT .otitatllfjih v. 1<V>ti1i> n^^t «tm».. i4_
Ziert i«t, eo Mitt« .loch vor cinex:. iLi^ir 4s«-»»«rnt weiden, ^mt 4«n I iö-
ku«aioa«i i^^^r dl^o.'a Piol^loa i;u «rwade ilö^t. ! #r iaii..r bt-at«ht t.arlÄ,
«M« «Jie .leutöch-^n .,h«lu^la, nie«ich tux vi öUndiach*« ua ; Ir^ndMMUi»
achc-Jtllchfcö i, luntüü cinßt;taon, «Jiw . inftt in Phlj^ft^tin« ttw;rchiieü»licli
roin ot^B pun'a« der lu . i^uUmhit^an l«%«ii<!iiii vliftluaiat btjtrachttn; &ie
überaehen dabtl, -:«3b im T^rh-iitnia sur ©tarnen /.lljiihund im Vcxl^^iUii«
tum fultftu i'rtl»ätinö» di« ü«ttt8chon Chaluaio: nur oln^ß »ohr Klf^la^n teil
l>«;a«utan Uivi .!iM» *ö ««halb nicht «*ns*ht, üle iroU.ni»* dee •uft.au» und
iJl» Irt^ö utt« Zui,a:i:acsnieb«i« und «ic;ia«inl«beaa in Polaötlna nur von dla-
dattt chun Oasiühtspun'.t
b«tr»oht«:»n. im aoll anarvonat vexä^n.
daaa den dtut ohan ührlu»i« n«! üröa^er« cawieri^^'telt«»» in P«U»tir)a
•ntgagana tehen uia i^n«n, dia aua cma Oatea koa:.:tn. m fi-a^t »ioh nun,
ob wiö ijeaeutuujt uar öeut»chea Chaluai.^ alae «0« groaaa l»t, <!•!»•
(I«r,ttO <.in rrobla« für i «iaatin» i:onntruleron darf, oea« ja,,« ,^»r^u» dl«
- a -
obuehls schivi«rliMt,e Aufgab« des '"ufbnu« noch nvhx koaiyilzi&rtiA soll«
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«raoh«lnt notweaiig» in dla««u 1 in^^co •%••• mthr
cia«;ih«»lt
vorXangttn« voo <}en deutaohea Cbeluziia zu ford«*« o'aea »le dtr Tftt-
••che hoühnung tragsn, dMS »i« sich «^^en Verhiltnissaa pAläatiniOl ti
paeaen Qri8»«n unl eicht duae P«lä»tinEilhren tüB«ob«ii in «iQ'^-m «o «•!
t«n M«aa« K^^chjaung tritgt, da«sa Ihr&twegaa l»c»ti;c<at;e "^oloülaationafor
IMS ti«^AOht werden* ' tim :llt>a !>• lautet alaa VaraohwecJua^, voa XrAiv't
un>3 öelualtlsj-ln, ;ie iü kttnvü Varh.ltnia m alBOM tvti. :.rtoi|i »t«-
boD, öcliOn ubi^a»«ht»n vojü «11 i«sn »►ni*«irra ÜafeJirea, iiu die l&ndaoiaim*
«Ohöftlicbwi) o^«ti bÜn^Ufcoh«« ,i*»dluag«n lu sich tra^wn«
ri« btft 11 un^n «**»!« *-tr Itmuaas'üxaöCiiöftlichHa . itdluag darf
«aar «>^li3 f^*rlt»rlu« f^lr dla Zugeuärle:.' it »ur ^hiiiu«or^*öi»&tlOü aaia
abar «» i^.t Hellen t ual /ufgeb« ües "h Xus« Uoaa liai^« tu kläron und
«in» ntacheMWf bartaisurubr«««
Taa Zu^n- 'uhHiiiSi mi di' »tr ireg« !»t<s»üt wiioh alt i»ri»fr« da«
V&rhiltnla««« uud«där 3<^aifehao^. »ur pale's UaaaMiach;n Arbeitf'r.iOhaft
uad «ur Ki^tadruth huklöilth. o«orar«al« «rata öl« auch Aia t»eli^a
OüftreiiÄ Jt»a cheiua hMb«a in «abr oa«r ?eiilä«r e>^t g<fe*»t..K ^'ecolutii
|H>n ihr Bfekanntni« zur /rb^lttärachnft abgelaftt uad er?'lart, tfaSs d«r
dautsch» Hechpsius eich eis orgaaiufitorlechec Qiitd der fil Igcrjieiao»
AT^altarorg&nisatioa bfcftrjuchtet, i^i-isa tr''l^jrunii9a,i>o ^.ut »it «»muu ga—
■alr«t i^ttran, heibau gara<:a in daa raiaan d«»r «^u^^eavll^avre^vu^^ üiuJUi Ja-
na Konaa^ttanai^a txkv Folge ^«+h«ilt)t, dl»* aaab<*dinv.t ^-^for-s-rV, waruen «itia-»
8oa* tfann wir früher Terlpft hab«n, daaa dar <.h»lu&cr^cxtiafitlon daa
friaat 1ibt>r dla JujB(mAl>tioda g^^gebeo ivlvA, ao itt dissa forut;ruBg hier
Boch eataohiedaaar tu atellt^a» ie au^j^j«» ^itt«;l utid t^aga |^&:fuad«a »ar^
4an, (>i<< ^9^99 Ji21%gli«d !«r vhaluz-orgunlsotion aofort aach «t^iaer Uo^ar-I
- s -
•
•
fuhrt ntioh iRlfietlna in die Eeihea 4«r Arl>«it»raotiaft fuhren. Auch hlor
£,oht $;8 uicht ua l^eftolutios-än o4«r B««ofalu:!S«, soaCom um Ou» irobl««
«intr Ertiühung Jer 01i«lu;^i:£« dl« iü ihrer oODibo^uuus die aofortigo Vta-
r«ihun£ in die Bi&tvadruth hnboxi «MS. fufc^ab« der 'onf r«Bt itusa «s ulso
eein« 'e^e »u suchen, Jurch Ji. die ul'jaJ^ihri|j^<7D leklaratioaea T<»r««rttt
verdeia h^xmen. iilcr :Auao einieutl^ onU klar foutgo8t<*Xit «erO«a, dMS die
hi^tauruth liu!claU.it iu Jriautinu ein 21 el tmX, su a«MS eile ^halu2iai Btrth-^
««'
»Ich uu^^scliile auch der groanon /rlelttror^iuiiib»tlo» äuw#iid«ii mdimmim
/rb^ülterorfcjmilsnitlcn noch Bf «lehan^ie^i tind 31»iun^-WQ :iilt lur Jiganvlbiiwegaiiif
rufr^i^cn'w zu trliaitouei ^na der -halui^. ton mi^h aU3 st*tilt kf^iumrldl nal-
X(Kt9 lrorderj|i0#fl ao a^ine w.liamirl:f^ Jla iiiMh PulU^tiiiA g<!:*hc£i uu:^ sich dMr
Ar>i «it^iort inin'ilioji ?«DiÄ'^Jcchloa«#u ii^b^n« Hl*r Mren »«ine m/giibea auf«
Auch iie Jugendbewdgujg wlxi) aii<»rAam)#ii mi^^^n, dnns nlt dar u'eb^rffthrt
nach /öln^itlaa ^In (irc^^dr Toil ihr^r -rxi^h^aisfSHÄuff-rAl) m ttritKliijt ist
und dtsiau •'• ihxtn /<^ti3<;;^^<i»ii ai»^ {ittgllchisit W6l'.|.>h<'Xi<3o Ireihnit fi^btui
undea ihoon überla«»«ft aMA»a^ In welcher "^eisc ^i^ Bt tl«^ hungcs; su ihrer
?ax,i6mg«nheit riufr»^üht#rluiilt'.n > ollen^
X» darf uloht m^hr voTl:csm€tn, 9n9B tinz^lm^ Uüalui^iji o!Qr £«i«
^rupptin aus Ir^eail iN^lchttn Gttin It^u, riHU^ n aiö noch öo bi^r#chti^t i^xv
9ch<»lnen, far d»uern^3 oder vo rtib-^r <iChtjsjQ(! au^ l<3u. Krcda d»r Arb;lUrorg%*
adUiatlon austoh«i(liitt# rnss $clch^ iui^i m'5^11ch raxan, tat ein Ba^oiai^dass
Fehler In dar ^rtlehung, ßel aa in 1er Ju^^ndbcwaguOiii aal?^6« Im Ghalus
irorhandar. ainl^ Fehler, <li^ i^ Ictareaaa daa^ufb^ua, im lulrrv^caa dar
Arbeitvrachaft b^aalti^i ^«^r^aa aiaaan»
Tlü Liberi tti schalt und ihra '^"rgAnlii&tionan ^Ina «oalalietisch»
- 10 -
iTuam folgt, d8«e der üh»lu», *»nn er »loh ftU t»ln T-ll <l«r 'rt«lt#r-
»ohÄft b«!'»nflt, in politisch« Iß&en nicht »It blalier neutral bleib«
4«rf, Äond»ra daM «r 1» a«r Eril'Jhting »elnur Chawerlnj mit <lle»er T»t-
»ftoh« röOlmf t, Bi« i«r •o«ltai8tlsch«n lA«« naher brlagt, «1* «It dM
frngüii <i»T intf»m«tlOBfileB ^rb*^it«rb«w«Rung bekannt »»cht, tlwftlt •!•
nach ihrer IfeberfHhrt la dl« i.««» i'Wrtattt w»r4en, 6«lb«t<^ii'Jig f-u ^nt-
soh^lden, für ^elch« •otlr^llntloOh» Fnrt«?l OCer Gmipn© sie j^lcb «rviä-
r«n. lß«b©n der; Frozen 3tr Äll,i5< «^irit^n -rslcbur«, <!«r T«rbtttprbt*it süss
dM 1 robleai «inor 8oalnll9tlöoh«B >rsl6hun« 'ier chnluzlrc •mothöft
•r«rtert un i einer prfAtltvChen i.?it»uo/' »ug«iubrt ««rße«,
Wi« »ir «lao g«fS«!ittn hab^n, hen'ioit »• »Ich öÄn«, Fr«»g««,
dlfe 1« *««f« ^'«r 2i»«tl J »Urc K«'r«ift «Ißd, »Iwör ©a^le-lttgen i^Bung
aufcufuhrwi. P«a«bon tsliss«« eb.-r vuoh ;Xle orßrnl»f»toriöch«ii ttrundle««n
«I«r Chttluzorgj-nls^itiOB r«vl^lert und f^stsfel^gt i»»tö«ö beioi».
&U8 «•« ob«n «fc«agt«ö dl« ors#nl»i»torUob»o ..ous>9(iu*at*>u für öle ..haltt»-
OTgonlaetion g«»OR»to iw>rd»n. 1«»* ^11^ lnttboaoöu«»r8fur ai« ZummmmnBmU
>ung d8r •Jrtff^rupp«» unc^ Ihr ferhatni« «ua ?4critft8. /uch dies« * log«
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«iln8r /läryag u«d t'^'cor orwtfen» über ai« 2uaaa»aen arbeit d8r
Cbsluzi- ä«r Bün'ie «It *e c? der ^rt»ftrupT>«n. iüer «ii»8 «in far »II«
Heil kl»r f«8tai-« teilt werd«n, Am&a «« In J*»d«r Stpdt nur «in« Ortsgrup-
p« geben dwrf, und d«M eile -hfelusl« ▼•rpf Höhtet sind. In «!i«8er ^rt»-]
gruppw e^ftiv altiU8rb«ittii. ?on d»n Bün^wa und Part«i«D muts« ▼«rlwigt
i»«rd«n, d»»8 «le lhr«D^^ltgll»d8n>,dl«.d«» uholua «ngehör«». oi« m(f
licbkelt gibt, tllt« «tt tun, d»»a 8lo «i« nach i^ögllchVtit von •n,-tei«a ^j
ürbfit«« entliiBten, denit «1« ihr« KrÄft» voll Uiidg^n» d«r Arbeit ia
i«B ohalutortsgrupp«» «ir f«rfugung «teilen lc»an«a, rartlber hlnau» wsmm
• u -
41« Arbelt in Amx Ortsgruppen celbat orgajalaatorlsoh goregolt v^«rd«D^
die Frsg«r dtr illtgliedachoft^ dar ^mhl dM ««ad und du« Verhältnis a«r
OrtBgruppan tum Usrkna aui^ami geia&rt uailin einam organlaatorischan
Statut fii^ötgela^t y^rü^^n.
lic Kojufaraas steht yot f^lnt^r IMXie i^ohüsre^r und ri^ji^ti^ar
AuTgaboo^ ^lia gelöst ^ardaa «daaen^ "^f^im dar Uhaius; uia Jbiogiichkalt ha«
han aolX^ sich avuBSudahnan^ neua U^mBctivn tn gavinaeA und aaina Arbiflt
tu v^rgrt5saam» 2hji minaohan iat^ dtiaa die iülagicxLc^ni dic^ aur /onfa-*
rans koiaacn aarJen^ &lch der V^ere^tf/ortua^^^p di^ ^ie uberxi&ii:üm^ bevusat
sind und daaa nach i<(ö£li< hkvit Yerriucht wird^ b^i d^m Pabatten au all
dieaan tVf gen nicht doa fremin^ aondarn das einigende heiTorftuheban#
Wenn diea ,ailor5t^ dann fc?/alfein rir nicht <:^iiTtm, dm^m «nah iie dit^a-
jährige font^rmoz aen äexiZQCli^a oht^lua. cln<^n ociuritt nalMor i^elneja Zie»
la telBeaft irlrd#
'/
^ 1,
i
\
26.G.34
Arbeltixehxaerscliaft und Krv;achsei-snbildiirig
voi. S.Adler -Rudel
(Kotizeii zur Rede in Herrlineen)
I.
Di8 Heilt ige Zusaaue::kuixft ist den Fragen der Erwaciisenen-
bildmig gewidiaet. Werü. ich den Kreis der leiluelii^ier anseile, so
glaube ich, dass mindestens 6C^ der hier Versai^elten auch bei
jeder anderen Tagung, die sich mit jüdischen Fragen -sei es
wirtschaftlicher, v/ohll'ahrtsnflegerischer oder kultureller l-atur
beschäftigt- anwesend wgren. D.h. Theiia iu.d Ii^ialt der Tac'ung
würden sich wohl ändern, die Menschen jedoch bleiben dieselben.
IJiese ^Feststellung erscheint ^ir deshalb notwendig, weil sie ein
Beweis dafür ist, wie arm das jüdische Leben an Lauschen geworden
ist, wie sehr die Verbeamtung der gesellschaftlichen Tätigkeit um
sich gegriffen hat, und wie schwach jene frei m-.d nicht beamteten
Kräfte_ in der jüdischen gesellschaftlichen Tätigkeit zur Geltung
koxumen. Daraus folgt, dass wir bei all unseren Unterhaitiingen den
Boden der Raalität nicht verlassen dürfen ui.d nicht Beschlüsse
fassen, zu deren Ausführuixg es in^s nicht nur ai. materiellen Kit-
teln, sondern auch an I^enschen fehlt.
II.
ns ist hier von der Krise, die wir erleben, gesprochen v/or.
den und wie sehr das J nlxr 1933 das deutsche Judentum erschüttert
hat. Das Gefühl der Sicherheit, das das deutsche Judentum m den
letzten 50 Jahren hatte, diese Sicherheit als Folge freier
- 2 -
Y/irtschaftlicher 3etatigmig mid ausserordentlich günstiger v:irt-
soiiaftliclier Lage, ist endgültig verschwiu.deii. Es v/äre aber falschj
zu glauben, dass dies nur eine Folo'e der Ereignisse des Jahres
1933 war. Die Krise des deutschen Judentimis -namentlich ihre
wirtschaftliche Krise- sie war schon Trümer da. Das Jahr 1933
hat lediglich einen bereits bestehenden Ziistand legalisiert^ von
dessen Vorhandensein das offizielle Judentum nur keine l^otiz neh-
Ken wollte. Lebte das deutsche Judentim nicht Jahrzehntelang iso-
liert vom jüdischen Volkskörper, wliren wir eingeschaltet in die
grosse G-esaintheit dessen, was laan jüdisches Volk nennt, so wäre
die Erschütterung nicht so arg, vräxen wir von den Ereignissen
nicht so niederschmetternd getroffen und nicht so verzweifelt, wie
\
es heute zu sein r^cheint. ^
III.
Das geistige Gesicht des deutschen Judentums bis z
um
Friege war im v/esentlichen bestimi.it von seiner Soziaä^liederung.
'j
Ks v/ar bürgerlich im guten Sinne des Wortes. Der Akademiker und
der Y/ohlhabende Kaufmai^n drückten dem gesamten jüdischen Leben den
Stempel ihrer sozialen Stellung auf. Der Akademiker führte und
lehrte, der Bürger finanzierte in reicheu naasse alle die gesell-
schaftlichen Erfordernisse der Juden; der Kleiixbürger, der mitt-
lere und kleine Kaufmann, sie waren Zuhörer bei Veranstaltungen
"und Objekte gesellschaftlicher Llassnahmen, ohne selbst allzu sehr
in Erscheinung zu treten.
neben dem Akademiker lUxd dem besitr^enden Bürger, ixeben
dem auch noch in wirtschaftlicher Sicherheit lebenden Kleinbürger
'7
W
gab es schon vor dem Jahre 1914 lii: deutsche.. Judei.t um eine breite
proletarische Schicht; die Gruppe der kleinen iUigestellten imd
der Arbeiter. Sine Schicht, die vol; oggiziellen Judentum und
seinen bürgerlichen Wortführern so £;ut v/ie nicht beachtet ;nirde,
es sei deim, dass sie als Objekte für die Philanti-opie des jd.
B-irgertuas in Frage kme, v/obei es hier gleichbleiben mag, ob es
sich \m materielle oder geistige Philaiitlropie hai.delt .
Für die jüdische Gesellschaft existierte diese prole-
tarische Schicht überhaupt nicht. In den (ieiüeixxden war sie nicht
zu sehen, selbst das allgemeine Walilrecht , das nach dem Kriege
bei den Gemeinden eing-^führt wurde, hat darai. nichts gelindert.
Hier hat das deutsche Judentum, das sich sonst so gern an die
nicht jüdische Uiawelt assimilierte, sich nicht assiiiiiliert , d.h.
während nach dem Kriege die proletarische Schicht im öffentlichen
Leben Deutschlands in der Wirtschaft m.d in der Politik in
ungeheuren Ausmaase zur Geltunc kamen, ist diese Schicht im jü-
dischen Leben -mit Ausnahme weniger Intellektueller, die den
Versuch einer jüdischen Betätigui.g machten- genau so stumm und
luxbekarjrit geblieben, wie vor dem Kriege. Ja, L'änner, die im
öffentlichen Leben Wortführer fortschrittlicher ujid neuer Ideen
waren, vertraten, sobald sie im Kreise der jüdischen Gemeinden
zu Worte kamen, meist rein konservative und reaktionäre Politilc
wobei sich hier eine seltene Uebereinstimmung zwischen den Wort-
führern der feindlichen L^^er -liberalen und zionistischen
Repräsentanten- ergab.
einem
i
7
- 4 -
IV.
Die proletarische Schicht existierte zv/ar, doch jüdisch war
«
sie verloren. Sie war am stärksten von der Assimilation ergrif-
fen. nereing est eilt in die moderne Arbeitertoev/eg"ung, ^ev;erk-
schaft^J^ uiid politische Partei der yirbeiterschaft , verlor sie
jeden Zusaimnenhar^ mit der ^^üdisclien Gemeinsciiaf-^ musste iiin ver-
lieren, weil diese U^iwei-'kHo4ian»rr sicli aussci.liesslich religiös
bekamst e, wahrend vor viid. nach dem Kriege die jüdischen Arbeit-
nehmer, die sich der allgemeinen Arbeiterbewegung angeschlossen
V,
Jk
latten, freigeistigeii Ideen anhingen und jede religiöse 3iJidmig
ablehixten. Der so stark -unterstrichene religiöse Inhalt des li-
beralen Judentums musste dalier die proletarische Schicht der
jüdischen Gemeinschaft ßai^ entfremden. Fand diese Schicht iiicht
/
n-UT ihre wirtschaftlichen Interessen bei den allgemeinen Vereini-
gungen der Arbeiterschaft gewaiirt, sondern auch ihr geistiges
seil
und gejÄrSschaftliches Leben führte sie viel enger und viel mehr
mit dem nicht jüdischen .irbeitskollegen als mit dem jüdischen Bür-
ger zLisammen. Der gesellschaftliche Gegensatz zwischen Bürger
und Arbeiter kam bei den Juden besonders stark zum Ausdruck, weil
der Bürger auch von sich aus von der Existenz des jüdischen Ar-
beiters keine Lotiz nehmen v/ollte und ihn als gesellschaftlichen
Faktor ablehnte. Je mehr die jüdischen Arbeitnehmer innerhalb
der allgemeinen ArbeiterbiBwegm-ig Fuss fassten, je mehr sie wirt-
Schaft lieh imd gesellschaftlich sich dort veranJcerten, lomso mehr
lösten sie die 3miid\jngen zur jüdischen Geueinschaft . So kan es
dasa gerade in Zr eisen der Arbeitnehxaerschaft die I-ischehen be-
sonders stark vertreten waren, dass Austritte aus der jüdisch
- 6 -
losen
Die Geschehniase hatten bei zahlpciKXÜHX jüdischen Arbeitnehmern
namentlich aber bei jenen, die eine cewisse führende Stell
e in-
nerhalb der allgemeinen wirbelt erb ewegmig inne hatten, eine wirk-
lich ehrliche ^rschütterimghervorceruf em. Aus innerer Lot und
innerem Bedürfnis heraus besarjien sie sich auf den Ursprung Ihrer
Herkunft I elxrlich. ywsüAimxziii suchten sie nach einer Beziehung
zum Judentum, nach der lüöelichkeit einer Rückl:ehr ins Judentum
ui.d zur jüdischen Gemeinde; wieder nicht nur aus materieller
Berechnung, sondern aus dem eiirlichen Bedürfnis heraus nach Ge-
meinschaft mit all' denen, die deich ihnen aus allen Lebenser-
schelnujigen des deutschen Volkes ausgeschaltet wurden.
VI.
Innerhalb der jüdischen Gesellschaft nahm die jüdische
Jugendbewegung eine besondere Stellun£ ein. Auch sie war im we-
sentlichen eine Vereiniguiig bürgerlicher i^ienschen. Die Tatsache
dass dem neutralen jüdischen Jugendverband vor dem Kriege in den
kleineren Städten auch jüdische .Umgestellte angehörten, ändert
nichts an der allgemeinen Charakterisiermig der t eilung der jü-
dischen Arbeitnelimerschaft, die wir früher gegeben haben. Ivech
dem Kriege veränderte sich auch die jüdische Jugendbewegung in
mancher Hinsicht, l^otah immer v/aren ilire Führer und ihre Mitglie-
der Kinder des bürgerlichen Judentums. Ergriffen jedoch von den
Zeitströmungen der ^achkriegs jähre versuchten die verschiedensten
Kreise der jüdischen Jugendbeweguiig in iximer stäjrkerem lüaasse einer
Ausgleich zwischen ihrer Zugehörigkeit zur jüdischen Gemeinschaft
- V -
unäi den umwälzenden Ersehe inmi^en, die das Leben der Allgemein-
heit beherrschten. Wemi sie auch in iismer stärkerem Unfaiige
dei- sozialen Tenderizen der Zeit arlhingen, so wurde ihre Zugehörig
keit zur jüdischen Geiaeinschaft für sie bestiuimend und icuner
wieder war es die Jugendbewegung aller Richtungen, die darum
lämpfte, in der jüdischen Gemeinschaft gehört zu werden und den
sozialen Veränderiujgen auch in den jüdischen Gemeinden zum
Durchbruch zu verhelfen. Diese jungen Ivlenschen, die zum Teil ,
selir xinter dem SinflTiss der palästinensischen Wirklichkeit - frü-
her als ihre Väter die Srüchigkeit der V/ir .Schaftsposition der
Juden erkannten und für ihre berufliche Ziikm.ft T3ntscheidm;gen
trafen, die den bisherigen Gepflogenheiten des jüdischen Bürger-
tums diametral entgegerigesetzt waren, erfuhr^W auch am eigenen
Leibe die Verdrängung aus der Wirtschaft; sie erkannten mit den
Jahren immer stärker die IDigenartigkeit der Gali^^-Situat Lon der
Juden.
VII.
Die berufliche Umschichtung sbewegmig, von der heute
das gesamte deutsche Judentum ergriffen ist, istuicht nur eine
Föl|e der veränderten Verhältnisse des Jahres 1923. Bereits
nach dem Kriege begarji in der jüdischen Jugend, stark beein-
flusst diorch die Möglichkeit einer Einwanderung nach Palästina
ein tiefgreifender Umschichtungsprozess, in dessen Verlauf tau-
sende junger Menschen, meist gegen den Willen ihrer Väter, sich
landwirtschaftlichen und handwerklichen Berufen zuwandten.
8
Die ^mschiclitiingsbev/egiir^ der Gegenwart jedoch stellt uns
insofern vor ganz andere Aiif gaben, als es sich nicht mehr darim
handelt , in einem allmählichen Prozess, der bei der Jugend einsetzt,
jüdische li-enschen anderen bisher von ihnen nicht ausgeübten Berufen
zuzufüliren, sondern dass gleichzeitig erwachsene l-^enschen, die
bisher in einem ganz anderen Lebeiisraioin tätig waren, sich nun in
Ihnen
einer verhältnismässig kurzen Zeit auf eine/^^nz fremde berufliche
Tätigkeit -umstellen mussten. Dies hat zur Folge, dass im jüdischen
Leben Deutschlands ein ganz neuer ui.d bisher fremder Tj^-pus heran-
wächst, der seine eigene Problematik und seine eigenen Schwierig-
keiten hat, denn es handelt sich hier nicht nur darijun, dass tau-
sende Lienschen in der kurzen Zeit eines Jahres eine ^Inzahl tech-
nischer Ha^idgriffe lernen, sonderix vielmelir um die Srkemitnis der
Yerärideruii^ ihres gesamten Lebensstandards "und des Inhalts ihres
Lebens. Dies wird für sie erschwert dadurch, dass ihnen jegliche
Arbeitstradition fehlt, dass sie kein Verständnis für Material und
Werkzei^ haben, dass sie noch kein Gefühl dafür haben, dass Holz
•und ^isen nicht tote Stoffe sind, ^ie durch Fertigkeit des Men-
sehen belebt werden köraien. Ihnen fehlt das Verstäi.dnis dafür,
welchen Weg der Baumstamm diirchmacht, bis er als vollendetes Llöbel-
stück in unserem Zimmer landet. Ihiien geht noch jenes befreiende
Gefühl ab, das den Arbeiter durchströmt, v/enn er sich des schöpfe-
rischen TTertes seiner Arbeit bewusst ist.
VIII.
Hier geht es nun darum, diasen Lienschen auf dem Wege der
Bildung das zu geben, was ihnen an Tradition und Erfahr-ung fehlt
vuid was in der kurzen Zeit irjierhalb ihres Ausbilduiigsbetr '
^ ^s
- o _
von ihnen nicht erworben werden kaiji. Diesen ungeschulten l^en-
schen die iJrkeniitnis ihrer Situation, das Leue ilires Lebens dar-
zustellen, ihnen das Wissen von den Dingen, an denen sie arbeiten
zu vermitteln, scheint air in dieser Zeit eine der v/ichtigsten
Aufgaben der Erwachsenenbildung, wobei nicht übersehen werden
darf, dass es sich nehi- als um die Vermittlung schulmässigen Wis-
sens handelt, dass es sich xm die l.euformmxg von ^-enschen handelt
die reif geaacht werden müssen, um in einen anderen Lebensraume
als dem bisher feewolinten bestehen zu köru.en. Als Beispiel dafür
wie diese Arbeit geleistet werden muss, karm jener zweite Teil
der Uinschiohtler herajogezoi^en werdei-, die sich aus ihrer jüdie
sehen l^instellung heraus beruflich für lalästina vorbereiten.
Hier, unter/dem l^influss der Idee der Ghaluzt^tuJ^ entwickelt
sich in der Tat ein gariz neuer jüdischer Typus. Menschen, die
wissen, daso ihre berufliche Umstellung nicht nur aus wirtschaft-
lichen Gründen erfolgt, sondern dass am Ende ihrer Ausbildung
auf sie ein Ziel wartet j i-Äenschen, die wissen, dass das Leben
das ihrer harrt, schwer sein wird, die jedoch ganz erfüllt sind
von 2ei^eT Leidenschaft, an der Leugestaltui.g jüdischen Lebens in
Palästina mitzuarbeiten, die so viel Schwierigkeiten des Lebens
leichtüberwinden lässt. Genau so wie ini.erhalb der Chaluz-Be-
wegung immer wieder versucht wird, den üenschen ganz zu erfas-
sen, und ilin ganz auf das ihm gesteckte Ziel umzustellen, genau
so müsste auch jener Kensch erfasst werden, der nicht die Ab-
sicht hat, nach Palästina zu gehen, sondern glaubt, in Deutsch-
land bleiben zu könr.en oder bleiben zu müssen.
- 10 -
IX.
Wie sind n\m diese Menschen, die in Deutschland bleiben wol-
len, zu erfassen? l^ach dem, was ich hier im Laufe der zwei Tage
gehört habe, scheint es mir wichtig zu sein, zunächst festzustel-
len, wie diese Menschen im Rahmen der Erwachsenenbildung nicht
zu erfassen siixd. Sie sind nicht zu erfassen durch Barmherzig-
keit, wie sie hier manchen vorschwebt. Sie sind nicht zu erfas-
sen dijirch religiöse ^rbau"ung und sie sind nicht zu erfassen
durch Wohltätigkeit. Die letzten, die als Trc^^er der Bildroigs-
arbeit in Frage kommen, sind, um es i:;anz deutlich zu sagen, die
Herren Rabbiner, deini die i^-enschen, um die es sich handelt,
-sowohl jene, von denen ich früher sprach, als auch jene, die
sich in der I^mschichtun^- befinden- das siixd nenschen unserer
r/ _ •
-üeit, ixenschen, die in ihrer persönlichen Einstellung fern von
religiöse^
Gott sind und einen Gott, v^ie er ihnen durch/ ^ZÄrs^xiisliÄ Predigt
und diu:ch Rabbiner vermittelt wird, werden sie immer ablehnen.
Menschen luiserer 2eit können iivx aus dem Erlebnis der Zeit imd
aus dem, was in ihnen aus dem letzten Jahrzehiit vorhanden ist,
w
erfasct werden* Sie können nur dann erfasst werden, wenn ihre
Initiative geweckt wird, Versuche der Selbsthilfe gefördert wer-
den uiid ihnen der Weg zum jüdischen Volk geebnet luid erleichtert
7;ird»
V
Die Aufgabe, die der Erwachs enenbildiuig hier gestellt wird 1
ist ausserordentlich, aber zu leisten heute eher als zu irgend-
- 11 -
eiiiein ^eiti^uiJite vor den I.April 1933. Aber nur dann, wenn maji
diese arbeitenden ^^ensohen von dem ^efühl der Vereinsamung und
Isolierui'^c, i^^ d-em sie sicii als deutsche Juden befinden, befreit
•und ihnen zeigt, dass sie nur ein Teil sind jene» grossen jüdi-
s
Qhen Volkes, zu dem 16 Lillionen Liensohen gehören. Werji man
sie hineinstellt in den Kreis der jüdischen Arbeiterbewegung
der Welt, wenn sie zu einem Teil v/erden jener jüdischen Arbei-
terschaft, die sich aus lailiionen ilenschen zusai^imensetzt -über
den europäischen Osten nach uUnerika uiid Palästina. Um dies zu
können, muss luan verstehen, dass man brechen muss mit jener Er-
kenntnis, die im Judentum nwc eine religiöse Gemeinschaft sieht
Uiid dass man selbst davon überzeugt sein muss, vO. wieviel mehr
Judentum als nur relißiööe Oemeinschaft v/.i^-httg ist . Dann wird
man auch verstehen, dass, weni-. man z.B. von der hotwendigkeit
der Kenntnis jüdischer Geschichte spricht, es sich nicht so ab-
spielen darf, wie hier, dass man am liebsten 2CC0 Jahre zurück-
geht und v/erjTi man sc^.er fort sehr i/tt lieh ist, glaubt, nur ICOO
Jaiire zurückgehen zu dürfen. Jüdische Geschichte diesem Kreis
beix2:b ringen kann man nur dann, wenn man von dem historischen
Ablauf der Gegenwart ausgeht und jenen Teil jüdischer Geschich-
te zunächst behandelt, der den I^enschen uiiserer Zeit verstäAid-
licher und begreiflicher ist. Licht vergessen werden darf da-
bei die grosse ^eäei^t-un-g der jüdischen Arbeiterliteratur in he-
bräischer und jiddischer Sprache. Diese Literatur muss auch
dem deutsch-jüdischen -Menschen zi:igäi-glich gemacht werden, denn
aus ihr wird man ja am besten erfaliren, dass er als jüdischer
- 12 -
Arbeiter in Deutschlajid keine isolierte 'Srscheiniuig ist, son-
dern Teil einer grossen Jüdischen Arbeiterscliaft , die überall
in der Welt vorhanden ist*
XI*
Wenn die jüdische Gesellschaft auf den Wege der Erwach-
senenbildiong die ihr gestellte Aufgabe erfüllen soll, so nur
daini, veini sie Verständnis aufbringt, für die Uraschichtung, die
sich innerhalb des deutschen Judentmrns vollzieht. Verständnis
dafür, dass der arbeitende Xuensch, dass der Arbeiter gesell-
schaftlich gleichbev/ertet werden muss, dass er in Gresellschaft
und Leben Als ein gleichberechtigter Faktor zu gelten hat.
Dass er nicht mehr nur Objekt für andere ist, sondern Subjelcfc,
das selbst an der Wahrnehmung seiner Interessen handelt -ur^d sicäi
als gleichberechtigt mit allen anderen Kreisen der jüdischen
Gemeinschaft empfindet, hvor v/enn dem Arbeiter im jüdischen
Leben jene Anerkennung zuteil v/ird, die die Arbeiterschaft
heute überall findet, nur darja können die Spannungsmomente
innerhalb der jüdischen Gemellschaft erleichtert imd deß jüdi.-
schen Menschen der Weg zur Arbeit ui^d zu einer eigenen jüdi-
schen Arbeiterschaft ermöglicht werden.
/
/
y
26. 6*34
SclilvcSSv;ort zvor Herrlinger Kede.
I.
Ss ist hier die Frage nach den ^'rägerii der Bildiir:ij;s arbeit
gestellt v/orden* Ich verkenne nicht die Schv;ierigkeiten für
eine ßildungsarbeit, wie sie mir vorschv/ebt# Ich glaube jedoch,
dass wir gerade heute eine Gelegenheit haben, wie sie für Erwach-
senenbildung kaiom jemals besser vorhanden sein könnt e# 123 gibt
heute unter jenen, die sich beruflich usist eilen, eine ausseror-
dentlich grosse 2alil von ilkademikern, die für eine derartige Ar-
beit gev/onnen v/erden können, vielleicht aia besten für sie geeig-
net sind, v;eil .•>ie an sich selbst diesen Prozess der Umstellung
erfaliren.
Auch die jüdischen Kinlturbünde, die vir heute allenthalben
haben, köin.ten in den Dienst einer solchen Bildungsarbeit gestellt
werden, wer^i es gelingt, ihre i'rogrammgestaltiuig so zu beeinflus-
sen, dass sie den besonderen Kultiorbeflürfnissen einer proletari-
schen Schicht entsprechen.
II.
Zur Frage der organisatorischen Ziosanmenf assung der jüdi-
scneii ArDeitneximeröGiiaft \;ill luir scheinen, als ob v/ir hier noch
nie ernsthaft an die Frage herangegangen sind, ja, dass wir in
dieser Frage sogar eine ziemlich iniglückliche haiid hatten. Die
Vorschläge zur organisatorischen Erfa-sung, die an uns herausgetra-
gen wurden, kamen von ehemaligen jüdischen Gewerkschaftlern di^
- 9 -
iiachden sie ihre alte Position verloren hatten, nach neuen Llög-
liohkeiten suchten. 15s v/ar richtig, dass wir diesenVorschlägen
sehr kritisch gegenüberstanden^ Ebenso richtig war es, dass
v/ir die wilden Versuche zur Orgaiiisation abgelehnt haben. Damit
q^llein aber kann man der Frage nach der Organisation nicht gerecht
werden. Eine Organisation von jüdischen Arbeitnehmern kann nicht
von oben gemacht werden, sondern nur der Eri*olg einer Initiative
sein, die von unten aus den Schichten der Arbeitnehmerschaft
kommt. Es liegt an uns, diese Initiative zu wecken, die Bestre-
bungen zu fördern, ohne dass wir die Selbstständigkeit einer sol-
chen jüdischen Arbeit nehm erv er einigung allzusehr beschränlien^
III.
3ö ist hier viel von der Ideologie in der Um Schicht iu:ig ge-
sprochen worden und von der iuritv/ort, die 2^iien Lienschen zu geben
ist, die zwar zur Umschichtung bereit sind, aber in Deutschland
bleiben wollen. Wenn ich vom deutsch-jüdischen Kreis verlangt ha-
be, dass er diese Antv/ort gebe, so soll das nicht heissen, dass
ich die Verantwortung für diese Arbeit ablehne* Ich glaube, auch
wir, die wir zionistisch gebm.den sind, sind verpflichtet, die
Antv/ort für jene zu geben, die hier bleiben, doch können wir sie
nur so geben, v;ie wir auf Grund unserer Gesamt jüdischeneinstellung
es empfinden. Diese Antwort kann nur getragen sein von der Ueber-
zeugungy dass die Juden in Deutschland nicht isoliert sind. Dass
die in einem viel stärkeren Llaasse als es ihre Wortführer zugeben
3 -
wollen, Teile des jüdischen Volkes sind. Wenn das deutsche Ju-
dentioin heute Hilfe von Juden aus dem Auslande erhält, so liegt
darin nichts Beschämendes, denn Jahrzehiite laiig haben deutsche
Juden den Juden im Auslande ihre Hilfe dargebracht, lixxr wenn
wir die Isolationsschicht, mit der man das deutsche Judentum
Timkleidet hat, durchbrechen, ergibt sich die Möglichkeit einer
Verständigimg, finden wir den Weg sueiiiander. Erkennt man das
Judentum als eine Einheit, dann versteht man auch das Palästina
vom Judentum ausserhalb Palästina 's in seinem Sein und in seiner
Entwicklung abhängig ist, daiui weiss man auch, dass es zionisti-
f'
sehe Arbeit sein kaim, in Deutschland zu bleiben und hier für
eine Erhaltung und SrstÄrkung der jüdischen Gemeinschaft zu wir-
ken. Dann v/eiss man aber auch, dass man als jüdischer ^-ensch
in Deutschland bleiben kann, um mitzuarbeiten an der Gestaltung
dessen^ was in i'alastina v/ird* Es besteht ein untrennbarer
Zusammeiihaiig zwischen Judeii in Deutschland und Palästina.
Hut aus der gemeinsamen Arbeit für eine Gesundung der jüdischen
Gemeinschaft in Palästina lurid in Deutschland ergibt sich die
iiöglichJceit einer Antwort auf alle die Fra£;en, die hier gestellt
wurden, eine Antwort, wie sie aber nur von einem seiner Selbst
bewussten Judentum gegeben werden kann.
f
Charl ottenburg y
Kant Str. 158
29. Dezember 1931
>k
Lieber Rudel ^
die ^iTilaje soll das Protokoll Ihres Referates dar--
stellen, der weisse Fleck auf Seite 9 umfasst das Stenograrmn
Ihrer Frau, hoffentlich können Sie ihn aus dem Gedächtnis
ausfüllen.
Herzlichen Gruse
Ihre
^ ^Lm^hi ■ ^ ■•
Die Intensivierung des Arbe itsnachuei swesens
Das Thema meines Referates könnte vielleicht
insofern ^u Missverständnissen führen, als es den Schluss zulässt, d.
dass wir ein gut ausgebautes Judisches Arbe itsnachwe iswesen besitzen,
das nur ausgebaut und intensivi ert werden miisste, kurz, dass es sich
um ein Arbeitsgebiet hanaelt, in dem nur noch die Intensivierung not-
wendig ist. Leider sind wir aber nicht so weit, es fehlt uns wesent-
lich mehr als die Intensivierung; und es wird notwendig sein zu
überlegen, wo wir heute eigentlich auf diesem Gebiet der J'ldi sehen
Wohlfahrtspflege stehen. Wir haben auf diesem Gebiet seit vielen
Jahren einen Kampf geführt und glaubten, endlich so weit zu sein,
dass wir das Jüdische Bürgertutn dazu gebracht hätten, seine Ursprung^
liehen Begriffe von Philanthropie zugunsten neuerer Formen der Wohl-
fahrtspflege geändert iu haben. Dies ist, wie wir heute erkennen müs-
sen, leider nicht der Fall, und noch bedauerlicher ist es, dass wir
diese Tatsache eigentlich immer in einem Kreis von Menschen erör-
tern m''ssen, die zu unserer Arbeit positiv stehen. Denn die anderen,
die sie negativ betrachten, kommen nicht zu unseren Tagungen, hören
unsere Vorträge nicht und lesen unsere Artikel nicht. Wir erzählen
uns gegenseitig immer wieder, wie wenig vjeit wir gekommen sind, ohne
dass diejenigen, an die die Kritik unserer Arbe it gerichtet ist, dies
höret. Restimmte Dinge wie die Idee der Berufsberatung, des Arbeits-
nachweises, der Arbeiterkolonie , sind, wenn auch nur der leiseste
Gegenwind weht, sofort die ersten Opfer der heutigen Etat- Kür zun gen.
Die Einschränkungen, die heute überall notwendig werden, treffen in
der Regel die Arbeiten, die für uns das Kernstück der Wohlfahrts-
pflege überhaupt sind. Uan hat noch nicht gehört, dass beispiels-
weise ein Jüdisches Krankenhaus oder die Hälfte der leerstehenden
Synagogen^ geschlossen loorden ist, sondern 'Iberall werden die Dinge
als Luxus betrachtet, an denen wir so stark interessiert sind. Hier
ist in der Hegel der erste Angriff festzustellen, weil er hier auf
t
\
- i» -
die Linie des leichtesten Widerstandes stösst, denn hinter diesen Dingen
steht niemand. Manchmal benutzt sie die eine oder andere politische
Partei, soweit sie in Opposition sur Gemeindeverwaltung steht, und lässt
sie 0icder fallen, wenn sie ihr nichts mehr bedeuten. Es kommt Jeden-
falls sehr selten vor, dass diese Dinge wirklich sachlich gepriift wer-
den, denn wenn über Wohlfahrtspflege gesprochen wird, hat der Bürger die
Auffassung, dass man einfach dem Hungernden sein Brot brechen muss und
damit schon alles getan ist. Mit diesem Gedanken, der durch zahlreiche
Bibelsitate belegt wird, ist in der Regel der Gesichtskreis erschöpft, ■
Hat man zufällig das Glück, dass irgendein Jüngerer Jefisch in einer Kom-
mision zur Prüfung dieser Dinge sitzt, dann geht es noch an. Hat man
aber nur mit älteren zu tun, dann hört man sofort das Argument, dass
Dinge wie Arbeitsnachweis und Berufsberatung doch früher auch nicht ge-
macht worden sind, und dass es also auch heute ohne sie gehen rrv'lsste.
Es stimmt aber nicht, dass die Arbeitsnachweisbewegung eine neue Ein-
richtung ist, weder in der allgemeinen noch in der fldischen Wohlfahrts-
pflege. Wer Zeit und Gelegenheit hat, die einschlägige Literatur zu le-
sen, wird sehen, dass sich an diesen Sachen nicht viel geändert hat.
Zwar hat sich seither die Wirtschaft an sich wesentlich geändert, aber
man wird erstaunt sein zu sehen, dass beispielsweise vor dem Kriege
der Arbeitsnachweis der Berliner Logen bereits 26 OCO Hl gekostet hat,
die von privater Seite aufgebracht wurden, und dass heute Arbeitsnach-
weis und Berufsberatung zusammen in Berlin 45 000 HLl kosten. Diese Dif-
ferenz von 20 OCO RM steht in keinem Verhältnis zu der NoUoendigkeit
der Arbeit und ihrem Umfang. Im Jahre 1912/13, als der Logenarbeitsnach-
weis 26 OCO RLS kostete, hatte er 25CC Arbeitslose zu versorgen; für Je-
den dieser Arbeislosen hatte man damals aber 2-3 Stellen. Wenn wir
m
heute feststellen, dass im Jahre 1931 bis .um l.l/ovember 14 OCO Einlei-
me Idungen bei uns vorlagen, ist es klar, um wieviel grösser die zu be-
wältigende Arbeit geworden ist.
Wenn wir hier in unserem Kreis diese Dinge besprechen,
dann müssen wir versuchen, uns Rechenschaft aby^ulegen und uns zu frageti:
Wer steht hinter diesen Dingen, wie sielsind geworden ? Der Sinn der
3 -
Aussprache soll Ja der sein, d-i-enperuflich oder durch die Jugendorga-
nisationen mit diesen Problemen Beschäftigten wieder einen Anlass su
geben, über diese Dinge in Ihrer Heimat gemeinde ::u sprechen, Interesse
zu loecken bei denjenigen, die bestimmend für diese Dinge sind. In der
Arbeit sind w i r die Herren der Situation, aber in den Gemeinden
-müssen wir Uenschen gewinnen, die Sinfluss haben, die dann für uns ein-
treten können, ffir loollen versuchen, Klarheit über den Stand der Dinge
zu gewinnen und darüber hinaus trachten, immer wieder Freunde für un-
sere Arbeit ::u gewinnen. Denn es wird Ja noch lange dauern, bis der
heutige Kreis von organisierten Jugendlichen und Sozialarbeitern be-
stiinmend in den Gemeinden ist.
In der Frage des Arbei tsnachwe ises muss man wimmer
wieder eines sagen: nämlich, wir mf'ssen vermeiden, die Arbeit, die wir
leisten m^'ssen, nur unter unserem Gesichtswinkel zu sehen. Gerade bei
dieser Frage ist es notwendig zu verhindern, dass öffentliche Institu-
tionen nicht gebraucht werden. Ich würde unbedingt daf'lr eintreten,
dass j^ort, wo öffentliche Einri chtungen berufsfortbildnerischer Art
ejcisti eren, unsere Jenschen mitarbeiten. Auch der beste Arbeitsnachweis
muss sehr eng mit den Stellen des öffentlichen Arbe itsnachweiswesens
zusammenarbeiten. Dies hat sachliche und andere nicht zu unterschätzen-
de Vorz'ige. llan kann als Beainter der Jüdischen Wohlfahrtspflege z.B.
bei den öffentlichen Arbe itsämtem immer mehr erreichen für einen Enterb
losen als dieser selbst. Dank der besseren Kenntnis der gesetzlichen
Bestimmungen ist der J'ldische Beamte ste-^s in der Lage, den Beamten
auf bestimmte Möglichkeiten aufmerksam zu mMchen, die der Erwerbslose
selbst nicht kennt. Wir müssen uns darüber klar sein, dass unbedingt
auf dar Eusamm.enarbeiten mit öffentlichen Stellen der grösste Wert ge-
legt werden muss.
Die formale Lage für den Jüdi sehen Arbeitsnachweis
ist heute die, da^s der nicnt vor dem I.Januar 1922 genehmigte Arbeits-
nachweis keine Kxisteniberechtijung hat. Wir heben zv^ar noch zwei oder
drei Arbeitsnachweise genehmint bekommen, ober mehr werden es wohl
nicht werden. IJun ist es zwar angenehmer, im Halmen eines genehmigten
s-
- 4 -
Nachweises su arbeiten, aber auch ohne einen genehmigten Arbeitsnach-
weis ist die Arbeit in kleineren Gemeinden möglich. Die Vereinigte
Zentrale für Jüdische Arbeitsnochweise hat £±rt vor Kurzem ein Rund-
schreiben herausgehen lassen, in dem sie auffordert, Vertrauensleute
in kleineren Städten ^u gewinnen. Das ist ein guter Anfang, und dieser
Versuch muss unbedingt intensiviert loerden. Dass es möglich ist, auf
diese Weise su arbeiten, dafür habe ich selbst Beispiele. Der Rabbiner
Dr. Esche Ibacher in Düsseldorf hatte oor einiger Zeit ein Gespräch mit
eitlem rheinischen Grossindustriellen, in dem dieser ihm im Sehers sag-
te, er möge ihm doch mal Jüdische Metallarbeiter verschiedener Kate-
gorien besorgen. Dr. £schi\eb acher machte mir von diesem scherzhaft ge-
meinten Angebot Uitteilung, und ich habe tatsächlich die verlangten
Leute besorgen und hinschicken können. Jetzt habe ich erfahren, dass
die Leute sich gut eingearbeitet haben. In Steinheim z.B. ist der
Sitz der la'öbel Industrie, und ich hörte von dem dortigen Lehrer, dass,
wenn inr ihm gute Tischler anbieten könnten, der dortige Gemeindevo?^
stand Leute unterbringen w''rde, weil er eine Vergrösserung der Gemeinde
erstrebt. Selbstverständlich muss man vorsichtig vorgehen, aber bei
guter Ausbildung der Vertrauensmänner lässt sich doch einiges schaf-
fen. Es ist zwar schwierig, das Problem der De zentral isiti an und der
Abwanderung von der Grosstadt in die kleinen Städte zu lösen, aber
es gibt doch Möglichkeiten dafür. Für diese Art der Arbeit sind die
Rabbiner weniger, die Lehrer mehr geeignet. Wichtig wird es auch sein,
dass wir in unserer ganzen Arbeit bei der Unterbringung von Erwerbs-
losen in Arbeitsstellen möglichst versuchen, Warenhäuser und Grossbe-
triebe als Arbeitsplätze zu bekommen. In kleineren Arbeitsstellen ge-
schieht es oft, dass der Arbeitgeber vom J'Jdischen Arbeitnehmer immer
mehr verlangt als von seinen anderen Arbeitnehmern. Bei Grossbetrieben
hingegen kann das tarif gebundene Verhältnise nicht zu solchen Misshel-
ligkeiten führen. Vor allen fingen darf man hier nie von dem Gesichts-
punkt ausgehen, dass es sich hier um eine Wohltätigkeitsaktion des
Arbeitgebers handelt, sonst schädigt man di eti Arbeitnehmer von vornher-
ein, denn er muss gleichwertig mit seinen Kollegen behandelt werden.
- 5 -
Eine Sonde rbehdnUung und besonderes Entgegenkommen dür;fen wir nicht
verlangen. Darum, sollen auch die Y'ohl fahrt samt er sich möglichst wenig
mit der Stellenvermittlung befassen, wie überhaupt stets eine scharfe
Trennung zwischen 'lohlfahrtsamt und Arbeitsnachweis su machen ist.
Diese Notwendig'ergibt sich besonders für kleinere Arbeitgeber, die
oft in Differenzen mit ihren Jüdischen Arbeitnehmern kommen, dann
beschwert sich oft der Arbeitnehmer beim Arbeitsnachweis, und wir
dürfen dann nicht Partei für den einen oder anderen nehmen. Ist der
Arbeitnehmer gezwungen, zum Arbeitsgericht zu gehen, sind wir nicht
dazu da, ihm zu helfen, noch auch ihn an dem Streit zu verhindern.
Er soll nicht auf sein riecht verzichten, weil er durch uns vermittelt
wurde. Diese Dinge müssen wir im Rahmen unserer Arbeit unbedingt
berücksicht igen.
Ich sagte schon, dass wir nur sehr wenige Arbeits-
nachweise besitzen, und diese Tatsache wird erschwert durch die,
dass die uenschen, die in dieser Arbeit stehen, oft nicht nur sie,
sondern noch andere vinge zu erledigen haben. Die Menschen m'lssen
aber unbedingt etwas von den Dingen der Arbeit verstehen; früher gab
es gar keine Ausbildung für sie, man musste sich allein Kenntnisse
und die notwendige Routine aneignen. Der Beamte muss aber mehr von
der Arbeit verstehen, als das Lesen eines Zeitungsartikels vermittelt.
Die Tätigkeit aes Arbeitsvermitteri ist eine der schwierigisten in
der gcnten Wohlfahrtspflege überhaupt. Sie setzt ein ausserordent
liches :Jass von Menschenkenntnis voraus und verlangt mehr als die
Tätigkeit des städtischen Vermittlers, der in einer ganz bestimmten
Branche arbeitet und mit den Menschen dieser Branche zu tun hat, denen
ihr Beruf doch bereits einen gewissen Stempel aufgedrückt hat. Er hat
viel mehr mit gleichgearteten Menschen zu tun als der Beamte des
judischen Nachweises. Die Trennung zwischen kaufmännischen und ge-
werblichen Ar-beitnehmern ist wohl nur in Berlin durchgeführt.
Eine zweite Schwierigkeit i.'it^ die, dass wir Uen-
schen, die 45 oder 50 Jahre alt geworden sind, nicht einfach als nicht
- 6 -
vermittlungsfähig ansehen können, wie das im städtischen Arbeitsamt
geschieht. Auf diesen Standpunkt des städtischen Vermittlers können
wir uns nicht stellen. Idan kann im grossen ganzen sagen, dass das
Berufsbild des /.rbeitsvermittlers weder bei uns noch im öffentlichen
Arbeitsnachwe i.3wesen feststeht. Wie kann man nun die Voraussetzungen
schaffen, um einen Menschen i:u einem guten Arbeitsvermittler su er-
ziehen? Biese Voraussetzungen können nicht ohne weiteres verwirklicht
werden. 17ir sind oft auf ehrenamtliche Kräfte angewiesen, die die
Arbeit sehr gut, aber auch sehr schlecht leisten können. Wir haben
Jedenfalls gegenüber dem städtischen Vermittler den Vorzug, dass wir
uns mehr auf den Petenten einstellen können, während der städtische
Beamte zudem noch mit der Arbeitslosenversicherung belastet ist. Für
ihn bleibt der Arbeitsuchende meist nur eine Nummer, es wird ihm
schwer, seine persönliche Qualifikation zu entdekiinn. Bei uns, wo
die Zahlen der Arbeitsuchenden nicht so gross sind, ist es sehr wich-
tig, das Gefühl in dem Arbeitslosen zu wecken, dass hier wirklich die
Tendenz herrscht, ihm .:u helfen. Hat sich ein Arbeitsvermittler erst
einmal eise Blosse gegeben, dann ist er oft für den Arbeitsuchenden
erledigt, und darum ist es besser, eine Entscheidung lieber auf den
nächsten Tag zu vertagen als eine falsche zu treffen. Der Arbeits-
lose muss sicher sein, dcss Jede Auskunft, die ihm gegeben wird,
richtig und einwandfrei ist.
In diesem Zusammenhang muss ich noch einmal auf
die liichtigkeit des Zusammenarbeitens zwischen dem Jüdischen und dem
öffentlichen Arbeitsnachweis hinweisen. Immer wieder muss versucht
werden, mit den Menschen des öffentlichen Nachweises Verbindung zu
bekommen, z.B. wird diese Beziehung in der Frage der Erwerbslosen-
siedlung Behr wichtig sein. Bei den öffentlichen Arbeitsämtern herrscht
*die Vorstellung vor, dass Juden keine Landwirte und Landarbeiter sein
können, und hier ist es die Aufgabe des Jüdischen Vermittlers einzu-
greifen. Die Aufsichtsführung des öffentlichen Arbeitsamtes soll nicht
als Last empfunden werden, sondern als wichtig für unsere Arbeit.
7 -
Dr. Kreutsberger sprach heute davon, dass sowohl Caritas
als auch Innere Llission vom öffentlichen Arbeitsdienst Gebrauch machen
und wir nicht. Das wird klar, wenn man sich überlegt, dass Caritas und
Innere Mission ihre Leute in den Ministerien und Amtern haben, die ih-
nen sofort von Jeder neuen Verfügung Kenntnis geben, damit sie sie
benutzen können. Das fehlt uns leider.
Es kommt noch etwas sehr schwieriges hinzu. Der Mann,
dem wir in Berlin für unsere Arbeit viel nu verdanken haben, Eugen
Ccsparij, der doch auch ein Bürger war, hat das Schlagwort geprägt
von dar Notwendigkeit, den Hilf sbeäürfti gen selbst zur Mitarbeit im
Wohlfahrtsamt heranzuziehen. Dieser Versuch müsste immer wieder ge-
macht werden. Es hat sich oft erwiesen, dass Leute, die gut von uns
betreut wurden, ihre Dankbarkeit dadurch erwiesen haben, dass wir durch
sie neue Stellen erhalten können. Gerade in kleineren Arbeitsnochweisen
mlssten wir diese Möglichkeiten ausnutzen, die Vermittelten für die
weitere Stellenwerbung ^u interessieren. Meines iTissens haben sämtli-
che Arbeitsnachweise keine eigentliche Verwaltung, es ist meistens nur
ein Ausschuss für den Arbeitsnachweis vorhanden, der eine mehr oder
minder dekorative Bedeutung hat und keinen allzu grossen Einfluss be-
sitzt. Immer wieder muss der Versuch gemacht werden, aus den Kreisen
der Erwerbstätigen Menschen in die Veri:altung des Machweises zu bekom-
men. Z.B. hat in Berlin ein kieiner Verein, der der Jüdischen Inge-
nieure und Techniker, bei der Stellenbeschaffung tätige Hilfe geleistet
Dies aar natürlich nur möglich, weil es sich um einen kleinren Kreis
von Menschen handelt, aber es müsste auch in kleineren Nachweisen mög-
lich sein, Menschen zu dieser Art von Mitarbeit zu gewinnen.
Das ist auch noch aus anderen Gründen notwendig. TFenn
heute in einer klein^-en Gemeince beschlossen wird, kein Geld mehr für
den Arbeitsnachweis ai's£ugeben, so interessiert sich meistens kein
Mensch dafür. Trenn aber die Masse dagegen protestiert, liegen die
j^inge ganz anders. Protestversammlungen hat man nicht gern, man hat
auch .Ju grosse Angst vor den Erwerbslosen, und sie können dadurch oft
zur besten Stütze des Arbeitsnachweises werden. Sie beteiligen sich
- 8 -
nicht an dem innerjüdi sehen politischen Streit, sondern ffiur sehr in-
'teressi ertf dacs die Stelle, die 4hnen Arbeit vermi tteln kann, bestehen
bleibt.
Es scheint mir notwendig, auch einiges über das
vorher behandelte Thema der Hilfe für die erwerbslosen Jugendlichen
SU sagen. Wir betrachten bei dem Problem der Erwerbslosen in su star--
ken Masse die Jugendlichen, inuerrk/nr eine Grenze bei 21 oder 25 Jahren
ziehen. Und darum geschieht es häufig, dass man zi^ar versucht, für
den Jugendlichen etwas ::u tun, darüber aber den Älteren gan:: aus dem
Kreis der Massnahmen herausfallen lässt. Das I'roblrm der susJ,t:^lichen
Arbeitsleistung ist genau so wichtig für die älteren Erwerbslosen wie
für die jugendlichen. Es ist selbstverständlich weder für uns noch
für den öffentlichen Arbeitsnachweis eine tiefgehende Lösung möglich,
denn es gibt - das muss man heute erkennen - eben eine gan^e Klasse
von Erwerbslosen, von denen ein grosser Teil vielleicht nie mehr in
die Jrroiuktion wird hineinkommen können. Bei 6 Millionen Erwerbslosen
wird es - selbst bei optimistischer Betrachtung der Situation - kaum
der Hälfte gelingen, sich wieder in die Wirtschaft einzugliedern. Die
m
anderen sind eben das Opfer der Rationalisierung geworden, Opfer von
Geschmacksrichtungen, Opfer ^.B. auch der Tatsache, dass die Heeresin-
dustrie stark zurückgegangen ist etc. Wir müssen uns klar darüber sein,
dass wir heute Arbeiter, Angestellte und Erwerbslose haben, und wir
müssen versuchen, susäti:liche nrbeit ;^u schaffen. Wir hatten in Ber-
lin, als vnr mit dieser ^irbeit begannen, eine kleine Kleiderkammer mit
3-4 Llenschen, dann, als wir die Kleiderkammer als Notstandsarbeit
aufsogen, beschäftigten wir bis ::u 85. Zetzt mussten wir auf 60 Perso-
nen heruntergehen. Alle arbeiten nur etwa 2 -- 3 Llonate. Die Kleider-
kammer erfüllt swei Punktionen, einmal besorgt sie Kleidung und Möbel,
die man sonst kaufen müsste, denn beschäftigt sie eine ganze Anzahl von
Menschen, denen sie das Gefühl einer bestimmten Arbeitsleistung gibt.
Als die finanzielle Situation in der Gemeinde unangenehm wurde, be-
schäftigte die Kleiderkammer nur noch 30 Menschen, mit denen sie nur
noch den Betrieb aufrecht erhalten konnte. Man erklärte nun, die Klei-
- p -
derkammer mlcse nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt werden.
L'an müsste statt einiger erwerbsbehinderter Uenschen Jetst wenige voll"
wei^tige Arbeitskräfte nehmen, um die Kleiderkammer rentabler ^u ge-
stalten. Dann aber geht ihr sozialpolitischer Sinn verloren. Früher
"haben wir sie gerade dazu benutzt, um auch Vorbestrafte und schwierige
Elemente zu beschäftigen. Das hört, auf , wenn man die Einrichtung nicht
mehr als Notstandsmassnahme betrachtet. Alle diese Dinge sind Ja nicht
neu, das gab es dies auch schon vor dem Krieg, nur waren diese Ein-
richtungen damals vielleicht schlechter geführt. Das neue ist nur, dass
sie heute eine Forderung der Zwanzigjährigen sind und früher das Pri--
vileg der Siebzigjährigen waren.
- 10 -
Das vierte ist die Frcge der schriftlicaen i'-erbung.
Man muss noch immer für einen Petenten an 10 - 20 Firmen schreiben, denn
es gibt noch Firnen, die Antworten. Idan kann auch ur^ch Annoncen werben ,
und vcr allem kann man es durch persönliche Besuche. Der Besucher darf
aber nicht so aussehen, dass ihm von vornherein der Zutritt verwehrt
üst, und er darf sich nicht benehmen wie ein schlechter Agent, sondern
muss wie ein guter Verkäufer auftreten. Denn schliesslich sind wir doch
ein kaufmännisches Unternehmen, nur dass wir statt ITare Menschen haben.
Wir m::33en dieselben Methoden benutzen, die durch geschickte Werbung
gegeben sind.
Ich möchte sum Schluss auch noch auf die Frage der
Einheitlichkeit des Jüdischen rbeitsnachweiswesens eingehen. Es be-
steht eine Trennung zwischen den allgemeinen Jüdischen Arbeitsnachweisen
und denen der Schomre Schabbos-Orgonisation. Dies bedeutet einen ausser-
ordentlichen Schaden. Es ist selbstverständlich die wichtigste Aufgabe
des allgemeinen Jüdischen Arbeitsnachweises, für die sabbathhaltenden
Menschen zu sorgen. Ich glaube auch, dass seine Leistungsfähigkeit
grösser ist als die des Jchomre Scnabbos, der sich auf einen kleinen
Kreis beschränken muss. Die Schlagkraft des Arbeitsnachweises ist grös-
ser, wenn keine Zersplitterung besteht. Die Möglichkeiten für die sab-
bathtreuen Arbeiter und .^gestellten sind heute natürlich schlechter
als Je, weil die Betriebe, die bisher flr diese Menschen die gegebenen
waren,' ausserordentlich klein sind und grosse Betriebe zusammengebrochen
sind. Llann muss sich überlegen, ob man es sich leisten kenn, die Arbeit
von zwei verschiedenen Stellen machen zu lassen. Ich bin überzeugt,
'dass wir früher oder später dazu kommen werden, dass wir eine Stelle
haben, die die ganze Arbeit macht.
Die Periode des Aufbaus und des Ausbaus des Jüdischen
Arbeitsnachweises ist vorbei, es handelt sich nicht mehr um eine Frage
sozialpolitischer l/atur, und wir befinden uns mitht mehr in der Offen-
sive sondern in der Defensive, aber wir missen immer wieder versuchen,
der Jüdischen Öffentlichkeit nu beweisen, dass diese Dinge heute wichti-
ger sind als je.
^
A
mmtKmmimmim
u
t
t
Die Arbeitsnot and ihre Bekämpfung ^
Die Ju^^.endllcfaen
(Vortrag, gehalten von Herrn 3« Adler-Hadel an 20. Juni 1932)
Die Ausviirkungen der "irtsch ftakrise haten einen derartigen
Umfang angenornrnen, dass es aclver halten v^ird fest^^ustellen, vjelche der
verschiedenen Bevölkerun^-sgruppen von der Krise am stärksten "betroffen
nird. In den friiheren Vorträgen ist üher den Mittelotand, die v^irt-
schaftlich ^elbständif^en, die Arbeitnehner gesprochen viorden, und immer
schien es, als oh jede Gruppe am stärksten durch die Krise gelitten hat.
Bei der Frage der Ju^^endlichen liegen die Dinge etv^as anders.
Kicht dass man sagen könnte, sie sind heaoudcrs schv^er betroffen, sondern
die Tatsache, dass von der Lfge und dem gegenvjärti/<en Zustand, in dem die
Jagend in der Krise sich befindet, die zukünfti-^e Entv^icklung stark he-
einflusst v^ird, ist von entscheidender Bedeutung, ''-enn v^ir uns die Alters-
gliederung bei den Er/ierbslosen ansehen und feststellen, dass vett 3 Mil-
lionen Trvierbslose anter 25 Jahre alt sind, bedeutet das in der Tat, dass
die Jugend an der ausserordentlich grossen Erwerbslosigkeit einen grossen
Anteil hat. Und dass hier tiefere Gründe liegen müssen, dass die Jugend
von diesem Prozess besonders stark erfasst ist, scheint klar y^a sein.
Die zv-eite Folge ist, dass für die zukünftige Entviicklung gerade dieser
hohe Anteil der Jugendlichen an der Ei^v erbslos igkeit sich besot.ders und
wahrscheinlich sehr tragisch aus/^irken mass. renn wir uns in dies
em
Zusammenhang noch überlegen, dass in den nächsten ejahren die Entlassungen
aus den Schulen in grossen Umfang erfolgen ?* erden, so bedeutet das, dass
die Zahl der Jugendliciien als Arbeitnehmer die Zahl der Arbeitslosen
noch vermehren vifird.
'lenn vilx die Oesam.tzfihl der err;erhslosen Jugendlichen nach der
MMa-M
2.
amtlicli«a Schätzung; mit 3 Millionen beziffern, fallen iu:s drei Gruppen
ins Au/^e: ZunMciiat und als die ^j^ichtir.ate Gruppe jene, die als Er-erbsloae
im eigentlichen '^i.-n nicht anzusprechen 3ir:d, die eben die '30uule ver-r
l^iaaen haben ohne iu ir^endLiuem Beruf eii^^.e^liedert zu sein, alao zv;i-
aciien Schale und Beruf atehen - und 30 eine der ;iichti^;3ten in dio3em
Zusamineul.ang darateiieut
Di© zv^ei'^e Gruppe sind Jene Juc^endliclie, die bcrcita eine
geviiase Zeit in der Lehre atnndcn - und hier koim -en vjir zu einen heaonders
3Ch7iieri/;en Problem - und die v^älirend ihrer Lehrzeit bereits ihre ^;ttlle
verloren haben d: durch, v^eil der Arbeitgeber lo Lö.uf der Zeit acin Ge-
3Ch if t aufgeben musate, sodass der Jun/e ^jTensch c^eine ^rbeitar-telle ver-
lor u^d nun ebenfalls auf dem '.rbeitonif^rkt liegt.
Die dritte Gruppe sind diejenl( en, die ihren Beruf bereit
a
erlernt haben^ aus der Lehre kommen und als gelernte Arbeiter vor der
Tatsache stehen, doss die Zeit, die sie als Lehrlinge verbracht hr.ben,
nutzlos vertan ist^ v*eil sie niclit mehr in Arbeitsatellen unterkoimnen
können. Diese Gruppe enthält ITcnschen von I8 - P5 Jahren, die btd der
■ierk:rJrdii,ea heuti,^.t;n Situation schon als ältere Menscx^en an^'csohcn
'n erden 0
Eine Vi eitere Grupoe sind die Akademiker. Im YerhHltnis zu
1513 haben *ir doppelt so viel L;tudcnten an den Hochschulen. Und wenn
roan sich rait ihnen unterhalt, kann man sehr oft feststellen, da^s die
7ahl d(3 i'aches eine ganz zuf'llll e ist und dass eir.e ausserordentlich
grosse Zahl dieser Jungen I^enschen eigentlich nur als Verle^^enLoits-
studcnten zu bezeichnen ist. Das hat auch zur Police, d'-ss die Durch-
arbeitung dieses Akademikertuins nicnt sehr gut i^ird, denn bei einer
dcrartiren "berfüllun^; iot es unmöglich^ eine vj irklich gute und gründ-
liche ^tadieruaäs '.ige Ausbildung ihnen zuteil v^ erden zu lassen. Cerade
f:ir de Akademiker /^äre eine recJitzeitire 'Verlegung dessen, vjhq mit
1
MMMm>i
3.
ihnen werden soll, auaaerordcntlicli viichtl^^. Kan lie^'t hier die ^.anze
Pra^e komplizierter, weil i;;an aic.i im öffentlichen Lehen nocn niciit
darül)er klür ist, ^er für die Beratung der Akada'-niker 2U3tHndiis iat«
Sind es die irtachaf tasteilen oder sind es die akademischen Aaskunfts-
stellen. Icii ^^lauhe^ dass eii:e ^^roose Zahl dieser Jungen Akademiker,
vvcnn sie sich rechtzeitig nach v^irtachaftlichen nesichtspunkten hiitten
beraten lassen, nicht dt n lan^-v?ierii;en tß d« 3 '^tudiuias ein^eschla^^en
I
hätten.
*'^enn /^ir uns nan den einzelnen Crruppen zuvienden, können v-ir
sa/'Cn, dass die irruppe der Schulentlassenen^ der Lehrlinge, Giz-.entlich
beute noch ani besten drnn ist; und y^exin v^ir heute feststellen können^ dass
bei allen ^ierufen die An^^nt vor neuern Zuzug und AnnHrtern gross ist, and
yfienn wir dazu Jene rnerkv^Mjrdige Erscheinung in Deutschland konstatieren,
dass Jeder Beruf bestrebt ist^ d^ s nildun:^.sniveau möglichst hoch zu
schrauben, so sind auch diese bildun^.sm^Mnsigen Ansprüche irchr ti^S die
Angst zuriJckzuführcn, dass eine i'elastung des Berufs errolgcn /vlrd. Aber
ganz all-'-enein betrachtet, ist die 'jituation so, di^ss es bei den Jungen
achulentlcjssenen ?v!enschen noch iramer gevasse jv!öglichkeiten gibt. T)* r
Arbeitsmarkt lie^;t hier am gUnstii^sten und die Erfahrung zeigt uns, dass
v.ir v.enigstena z^iei Tritlel der stellungsuchenden Personen in Berlin un-
terbringen können. Ks ergeben sich zviar euch bei den Le: rlingen eine
ganze Anzaiil von i^regen, die v^ir spnter im anderen Zusarnrnerüiang behandeln
müssen.
Bei allen drei Gruppen e;gil:t sich eine Feste tellur^^, die für
die ganze Situation sehr charakteristisch ist. V/ir finden nebnn einer
3tarlcen Veitninderurig der Arteitalust auch eir.e sehr starke VermiMderane
der /.rDeiturihißkeit; Je langer die ^rbeitalo.,iskcit dauert, d.ato mehr
,.er.it der Arl;eitolo3e in Abhar^ßiglceit von öffentlichen Stellen, v^ird zur
ir
4.
Last f'ir neine Mamille; und nlle diese Monente rufen Er3Cheinanp;en her-
vor, die f-cir die weitere Zukui:ft auanerordcntlich verhängniavoll aindj
Abrleiten in das Milieu d s /sozialen, festrdgerte Kriminalität etc. ?fenn
viir ans nun iiberlegen, welche Bedeutu^;^ dir Tatsache hat, daase eine so
grosse 7ahl junger Menschen aus den Arteltsprozess entfernt sind, entv^e-
der von der öffentlichkeit oder von der Familie anhängig sind, müssen wir
feststellen, dass hier eine ganze Kette von Dingen sich vorhereitet, die
e
rat 3::nter sich ausv^irken werden. Hach dem Kriege Bar ein grosser Be-
darf an ^qualifizierten Arbeitern in d' r deutsclien Industrie. Die ?<iesent-
liehe Bedeutung der deutschen Industrie bestand darin, dass sie besonders
auf '^ ualitrasprodu.ite eingerichtet viar und ihr eine hochvjerti.;e und lei-
stungsfähige dcutscue Arbeiterscliaft zur Verfügung stand. ^nv. 4ms nun
jetzt nach den grössten Anstrengun,^;en ^^^^tk^^^x^^päXk ofm, den durch den Krieg
erfolgten Ausfall von Arbeitslrr^ften v^ettsun2.c}.en, ein Zustond eingetre-
ten iüt, in dv..in es dem jualifizi orten IJachViuchs nicht mehr erinSglicht
vjerc'cn kann, auf seiner Lehrstelle die drei Jahre Ausbildungszeit zu
bleiben and schon nach 1-2 Jw^ihren ein ''echsel der Lehrstelle eintreten
muss, ^^0 vveiterhin in einer ganzen An^oahl von Betrieben %• B. sehr viei
verkürzt gearbeitet v^ird, bedeutet dns, dess die Zeit, die den Ju^^endli-
chen zur Verfügung steht, sehr zusf^m/renschrumpft. Es ist klnr, dass die
Cualität der Ausbildung unter der an>':e regelten Arbeitsweise selir leiden
muss. Dazu kormrit, dass Lif\n sofort nach der Ausbildung entlas*^ cn v»ird
und kei:,e Möglichkeit hat, praktisch sich zu bet^»tigen# Das bedeutet
auch einen ronsen Verlust für die Volkswirtschaft, denn eir;e Fülle von
jungen !:ensc}:en, die in dt:r Zukunft vollv^ertige Arbeit leisten sollen,
werden damn verhindert sein. Es kommt noch ein ^-^eiteres Moment hinzu,
das^ ebenfalls sehr erschv^erend ist und meiner Meinung nach von grosser
Bedeutung ist, doss ^vir es hier mit jungen Menschen zu tun haben, die
MM*.
5.
ent. eJer -.veil s^e von dir '.■f-'et.tliclikeit eri.Rlten verder od^r Ihrer.
tltcri- zur l.ojt fülien, dMnit die F--hit;':eit verlieren, sellst'u.di;; für
sich zu sorgen, zu. lieiri'ten^ ei..e Fanilie zu gründen, flies T^tyrchen,
die zu eir-er ljo e^x'ocaen Zerr-'ttunn; der Verlr'ltui Be fnhre>^., drns r-^f^n sich
kGui:) vorjtcller: kann, vie "bei ei>:er ■'ortdMicr diecigj^Vrioiü die 'rt-
f»ici:lan^' dicner "chicht von l'enschen sich f;entnltcn r.oll#
Ein Viciterea !Jor.ent, das für die-e ^^ituation kennr-eichi.cKd
iiit, int das Al)^;lciten in poiitiaclx RedilccJÜsiGruiig* Eie die«^.en ' e^;;
einschleppen, Gir.d z^nr noch nicl.t die ''Chlec^h testen^ sie oii-d noch l'easor
al3 die, die auf Eettelcour flehen, ZuliJater nii.d, oc'^r krininidl l)clo3te-~
te rci^ente, die für die Crtcellocb^ift völlig:; verlo:r!n gehen, ha iot sehr
interc^ant, d:^3^ die ' Itersachici.t zv.iscl^en 17 ui,d 21 z. B# in dir koni-
munlGtischen Pt^rtei üherhtm.t nic}:t vt-rtreten i<Jt. ''eiin dac. zatri rt,
woran ich nicht £. eifle, '^r'jiTde ds.s bereuten, d'^ss der rrc^nere Teil die-
ser Jiv'.endlicMen zu &on inichtaparteien hinntrör.t. ' clc: e '^Gl;;e d'^s hot,
hel-en .'.'ir in den letzten Jähren ja geaei.en. G-ernde hei dev^ Totsc}ila^>
Prozessen ist die '::nippe d^t Ju^^^encllichen ar\ st'irkateu vcrtrett n. sie
sir.d zu haltlor.e !.k^^riachen u::d ^laher ein gi5nDtij;e3 Ohjc :t f^Jr pollti.-che
Verhetzunf^. Ferner sind d'is Uniformtr^ir^en, Verpfle::ung, zur^.^.tzlicl.e
Unterst ül Zungen I'onente, die ::ie3e Ju/:,endlichen den Ilationc^lsozinlic^ten
in die : itag trcihcn*
/n sich ist das, vj'^s man ?:0t der Ja/^end nennt, keine neue
Erscheinung* Zu allen Seiten hefinden sich Ju^f^endliche in einer Ve-
stirunten Periode, ihrer Ehtv^ickliir;^ aucS hiülo^.isc^ien "runden in ein^ r
sciiv.'run inr.eren Ver:'assar^;i v/o der jun^e Mensch mit sich und der "elt
rTie 3 ist. v.o er auf der Sac?ie nach Iriliolten istt Das ist
nicr.t zurirden ^
biologisch bedingt und v^ird in nornmlen Zeiten durch die Arbeit f':r d^ n
Bert^f, d'orch 1port, durch alle mö,r;lichen Ablenkun5';en liberv.'undvn. Treten
aber in diesem Zusti^nd, v?o die Kntv^icklung am stärksten dran^;t, Krochel-
nanren hinzu, v^ie v^ir sie 0I3 "^olße der ""irtncheftnkrise "bezeichnen,
so erribt sich aus diesen beiden TTotatänden eine solche Fülle von Un-
ou3/-eßlichenheit^ von innerer Zerr^'ittan^?;, dass man ae* r stark aein
mu'^s, am irfendv; eichen Versuchen widerstehen zu tvönnen.
Es genügt in diesem Zus^rm^.enhong der- uf hinzuv^^eisen, daso die
Krirni^^f^lit^H der Juf^endlichen rmL'>3erordrntlich £;estiecen ist. Rie int
heute genau so stark v^ie kurz ii?:^ch dem Krie;> Die Ju-;er:d liat keine
rieht i/e Erziehung genoüsen, vvir haben einen ähnlichen Zustnnd heute v^ie
dor: Is xnit umrrekehrten Vorzeiclien. Die Kitern der Ju^rendlicixn i^ind
viclleic^it da, aber sie sind in ihrer v^irtachaf tliC':en '>orr,e nicht mehr
so erziehungsfähig v?ie in normalen Zeiten • Ks ist also kein Zufall^
dnsn gerade der irreis der erv^rrbo losen Jugendlichen des besondere Inter-
esse dtr öffentlichkeit erweckt und v/enn man überhaupt von -/assnahrnen
zur Hilfe spricht, man nur noch von ?TasBnaiiL:en für er.'^erbsloae JUt-'iend-
licbe redet • Den anderen Er«/ erb 3 Ionen ist vielleicht überhcuDt nicht zu
helfen.
Kfan rnuss allerdin^;3 hierzu sa/^en, d^^ss ^a^^ eine v;irlclich plan-
mHGr:i£;e Bearbeitung^ dieses ganzen ?ra.^enkonplexes 30v.'ic ^:eel^;note Kin-
richtunren, die den Jun/:'en Menscl^en den Fintritt in die ' irtochaft er-
inö£-lichon sollen, ei/^entlich nicht vorhanden sir^d* Es v^ird noch ziem-
lich pinnlos gearbeitet und diese Planlos if;'<oit benchvK'rt nefahren
herauf, die nic»it geringer zu bev^erten sind MI3 das, was ir jetzt
erleben. ^*ir leben in eir.er Zeit, --^o dos Schlagwort dc,r oie. lun^; aie
Öffentlichkeit beherrsclit. Man pleubt dfinit das Arbeits lonenproblein
v?enn ßuch nicht lösen so doch lindern zu können. Ich denke in dicoem
Zusannenhan^ vor allam an die Ju^^endlichen, die die Tra^^er der? ^ie-^^-
lun. s^^edanlcens sind Ui-d Pioniere der Land^iirtüCliart ^-jcricn, ei.:-e Art
Chaluz ins Deutsche übersetzt. Diene Din^^e nehnen iriiMcr greifbnx-'ex^e
Gestalt an. "cnn aber in einer Aussx^rache^^^in einem Kreise, dt r sich mit
I
I
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7
aozi.-ileii ''rcßor. besclaHrtiij,t, üter ufcu Ltlitaaraum der deutscheu .lu^.üud.
Z
eaprcchex. und erklärt v.ird, vvo sich die Juv;eudlichea nicht frei'dllig
zur Verf%ur-ii stellen werden, v*ird uichta eiiderea übrig Meiber. als aie
zu z"dn-cn, dö l'Uist das achou ahaea, vile die Frage des frci',-.illip:pn
rteitadieiiates in die Fru^^e d^ s ArLcitüZ.var^s ausarten wird. Oerede
die ;'rei>;e, die sich an: die T'echtaradilalea Ju^'ei.dkreise £;rupviüi'. a,
nir:d die; des koDri-euden Arl;eit:;dier;3t02. J/iai. dra-f nicli keiner Illusion
liinrci'ben; Bfeue 'Vrbeitcmc;;lichl:citen aii.d damit nicht geschaffen v^orden«
'^omiüdiac] en r:t?indpunivt auü haten wir kei:.erlei ürleiciitorung dinvow zu
er.'nrtcn.
Tev^i wir U.3..3 nur; übcrle.en, v/as ouf diesem Oe"biet allea ße-
achiekt \xvA geschehen knnr., ao ist zun^ichBt zu nrgen^ dc'^so ^ir die Höf;-
lichkeit ha'beu^ Cik?^ Ju^^endliciie unter l8 Jahre- dio ^;ortl)ildari^:3SC::ule
'beauchen zu la.iöen ai.d das iDedeutet eine f^ev^iöi-e Portnötzun/: der beruf-
lichen Au£ihil-:lan,K* Dazu kOi.iir.cn zusatzlicae :'a5jGnaiu 'On, die von d(-xn
Strat ce-.tellt 73crdt-n^ /.ie ' crkhei: e, / u3Mldur;g3kursc fi'r :iur^;e ?:auf--
leate, ^"".chloGserv'erkstaLten, erkstätlen für •lolzeroeiten und ähnliche
Einrichtungen. :''an tenn nici.t 3a(;,en^ daja hier allzu viel ^-eschieht.
?:och einer ^jchitzunt; hotten /^ir ar^^ehlich 3' OOü er/.er"b5l03e Ju^:endliche
bis l3 Jfüire in Perlin. Für 3ie 3tenden sowohl von der ^;tadt v^ie von
den konfessionell geleiteten Einrichtungen inageaamt 2&00 PI itzo zur
Verfüijung. Man atelle aich 7cr, v^aa das teCcutet^ vaena nur f*;r ein
Zehntel gf-,3orßt v-ird. Etv^-vs planvoller und besser iot die rbeit, die
auf dieaerj Cehiet von dun Ge^-erlinchcften ^eleiutet wird, ür^d hier komme
ich zu einer rr^^t;e, die .nit unseren el^ienen Fragen zu3.'a^^:enhiAn^;en. Die
Oe?jer^:3c!iaf ten h'ihen im \aliiaen ihrer gev^erkachaftlichen T5ti^;keit v^'*ort-
bildun 3kur3C f'ir die er^^erb3l03e Jut;end. Fachleute beaufsichtl.j-on den
CfBX\i\ der '^rheit u:id dui^jh die ßcev*erkschaftliche Bindung wird den Jup:end-
liehen ein starkes Trefühl der "^.ichorheit gegeben. Er hat nicht ziur
'
8^
Ihm -/ird nicht nur ei:.e mex-LJchliclie sondcin* auch eine "berufliche T'örde)-
ran{: zuteil, Dio Erfahrung ':en hier aind Vieaeritiich ^ün3ti^,er« Da r^lr
Ir: Zxiivmciihav^; mit u..-3crer Arbeit auch die Ttudcuz hr.ben^ öf Tcutliche
ffl:-.richtui:^:en mithero-ususicJicn^ i:it es viellciciit nur eir.e '.'rn-^e dt>r
Zukunft, oh rmu nic'nt besondere Ar^trengun- en für die Zufüliruug unaerer
iunr:(.L V'euichcn zvl der. ueMeriiüchaftei: :aachen aoll. V.ir htil)en in d^ r
or^rnniaicrten jüdischen Ju^jd^d eii-e f-;an;:e Anzahl von .Bünden, diu n>::ch
r»eltnn3o}inulic::en Oranda'itsen aufgebaut nirid, r:Äch ßen±)3eri '^•'ornen doa
Zu3' ; - enleb'.na* Die 'f^r^/.c der nerufsfortbilduni^ uad Or^;:-ininit.ru:-;^^ ist
bijher von der :;ea' mlen jüdischen Ju,::endbe;9ec;un^j, vernacnlfisnir .a:>rden#
Und C3 ist eine 'ufr^nbe sich zu überlep;en, ob man nicht £;erftd iin iiin-
bliok ■• uf die jedeutun^^:, äio die O-e^.erlcsch^ift im ^ irtr.chc'if tr.lehen hat,
dar uf n;u achten h.^.tte, d':33 der jüri^;erG "rei?A unserer Ifer^ciien in eine:i
grosseren ^"r-fnnr; ?:la bicncr d..r cHll^-err>^:inen O-e.^erkschnf t3be\vef;un£^ 2Ue:;e-
führt ..er'Un noll. heben den ::uüHt7lici.en Leistun;en der üffent iiclien
r;ir3^)r.; c und der Trev-crkoch^ift hf?V.en -.ir auch eii.e ganze ..nzahl von Ei:~
ric!itun^:cn der freien ^ohlfuhrtopflo^re in ..erlin, Union, "'^^.ote Kxeuz etc.
Diene unterlif Iten Tlurse und bieten gewisse Leschaf tirun>rsnöriicnl;ei tcn#
Aber ^^lle zusMjxien h'*ben ::ie i:. Bc.-rlin nicht inehr als 30 K) PI tzc 7.ur
erf'i^unr.
'"ir haben nit dr.ra freiv^illi^ cn Arbeitsdienst /-^ute Krf^^brunren
£^,ernücht. ir konnten feststellen, daos er eine n?;.chhr3ltif':e "irkun^^ a..s-.
geü^t hr?t, ob-oni r- sich uti Bch.>i£ri:-es : iaterial, darunter ps.'^c.iopathi-
sehe, politincii verhet;.^te '!eni:chen /;;chandv it hat. las r;leic}.c konnlen
y.ir Tei einer üncler(.n Gruppe, die jetzt tfitig ist, feststellen; die panzi
i^ hat sich vicsentlich verändert* /uf Orilnd
Kf ns teil un;:, z u r /.rb ei t 3 '^ Ibs t
der hrfehrün^^en kann rian sa^en, dass sich ^^ev^iase Krfol^;e ?iuf dies«a
Gebiet der Arbeitsbeschaffan;^, erreichen lassen, r.ir haben jetzt ein
grö-seres Projel^t in einer landviirtschaf tliohen Gruppe, vor, von fb^^^ir
v>l
I'
uos
9.
viel ver3r»rti>::en. Aber daj £e-bö-t solion zu eiuera endoren Vortrag.
Von Jüdiaohor ricite ist geradü in (3»m Ittztou J^hrfu in Berlin
ei^e p-nnzc "cu -c »re^ohcixcn, um Ja-,oa(31iclioa ■beizaatöher., .tcx rwdh liier
ü^',t 03 nicl.t im Vcrlialtni:-. zu der ".ahl dt/r nedJivnii:en. VJir iiuben
3
(;li=l!.2u:icC3'wCi3C IB0(3-200O Ju.'iendliche fcnacne:., die ohne Arbeit 3ii.u.
In aiicu iinrichturi;:ra fr er orljrjlo.e J'a^:tn..:lir;lie köanon 3')ü Ju/ei.c liehe
erfn-'nt v erdon, ^-Gmcaatn vui den öffentlicheii i:ira.üc".tun:;e;n ei.ie erheb lioti
groi^ae Zahl, ob,.o:.l '■uch hier d< r 'ateil d'.r von uno er^"- asten ./u^'-iendli-
cl;en v. irlclich rüclit achr r^rona iat. V.lr Icosner. aucli hier a-;;» .^ d.'^sn
jene Gruppe d(^r .Tu:re:-3iichori, die ir. der all eiijeir.en '-''iraor^e on ^.tini.Kßten
flchMieri keiten macht, 'moh ur^o ^K^ni/5 Sor.,e nv^cht, nämlich die ..Cualent-
losDCuen. Ich ^'L^uTie, urin ka:-n an^^^^/ d-'33 J^r / j:l)eit3i7!orkt Tür j^-di-
sohc ''\.:.zchen viel en^ er ist als für andere. Aal* der anderen 'eile ah^r
air.d die r^enü^an^en für den Jüdischen 'rl)eitB:'ucheLidcn orn^o viel listen-
Givcr nlo für da: nic:.tjn jiachen. ^ geschiei.t viel mehr für ihn, die
/Jnhl der Jdar^tellerihoach/.f fun^: i5:5t relativ und absolut i^rö^^cx i l3 bei
der öff^' ntliol;en T3erufr.herat\iufi. So T/ird o'bey doch uot = .endiä .9('iri,
iTjcnn di» ?:rine noch aoh'.fer werden .^iird, sich rrui3dc^^' ' r^lich über die
Frape zu unteriinlter:, v.ns auf dieocm (W biet überhaupt ^^e^^hehen 'inmu
So vachtiß eo oein u^^.g, da^a ein Krelo rria dieaer sich ü\)vs die A«'r»i/:(;tJn
unterh^'lt^ ei.tn^^heidend ijt aber, dar.s diejenigen, rUe dnr'Jber /.u he-tim-
meri habei:, r'it d^n hier njirer^jtelltcr. Fr;rMr^ur: en r:ic:.t inner :-.eV;r einvei^
standen sind* * ir haho^ li: })orlia deii Versuch ^.'enacht, die / .u.ah:ien
filr erv,erb3lo':^.e tTLi^;ei.(jlic..e in dLm Ja cri:!priet;e:-\usachtu::3 d^r Geinoinde
zu treffen. Die Mittel oii.d achr gering, Tro^-zclu:i h-t m8.n bei u:^ oft
d'^s Ccfühl:,. d:iü3 i^ Ir dio ?ra£,e d^r <: jsnahi^ien viel elier einer LöGurj^ zu-
führen k:önrien nla r:dr,re# '^*oi:n :.ir a:vv,efHfir d* mit rechne::, d<').3n ir, die-
sem Jri}:r 150''^ jüdlnche Jun^;e Weiiachcu die r^oiiule vt^rlaaaen ai.d auf dt r
Sache i;^ic;h eiueiu ]3eruf 3i:*d, daaa uut:jef ihr die Ilälfto voii dir-aou auch
1 '•
i
V
,.tJf>*'^VW
^ri^^WI Uli HIP^Ü^^PWI^^ l-^-m-m.., 11 ■■ *»1^-
10.
heute roch in der La/e 3ir:d, in ihrer Beruf av-ahl frei zn aein and hia zur
irr; ort zu können, no air.d 1200 ;)an-:e T'enschen rerelrJiasifs von Jüdischen
Arheitaoachv.eia zu ^eraori^en, .-o::n ferner von rUenen miridentenu 2/3
ohne be-.ondcre t^chv ierii'keit vcraorgt ;/erd n, ergibt sich, dnna v.ir, wem
•Ir in der ""pne aind, in ^edan Jahr für 2-300 Jan/:e 'enachen göv^isse
l'itlel f<urziihx'int':eu, ,.ir hier viel eher als auf nndercu Oetieten der
"ohlf' lirtnpfle^'e produktive Leir.tun, en erzielen können. Vür Rlle dieae
Gruppen konnte teilü durch roldlici^e Zuschüsse, teils dui^ch gcoif^nete
i;inrici:tunßen eir:e v.esentliche^indt rung ihrer Notlage herbeiz-ieführt
worden. Aber um dien zu tun, ist notvien'ip;, dnna man nich im 'Rahr'^en
unserer ^■'rafcrje fxiK*^ d^rüher klar ..ir'-!, v. eiche T5edeutun/~ dieae ^age
het, dfi33 sie nic:.t allein von dem Oenichtnpun'rt önf.CDehen vi erden kann,
;?ir.-eit ir in der Ln-^e sind, diesen ?'en -,chen zu ennen und 7u trinken zu
p;eben. Die 'Meinung i3t nicht richtig, daoa f-ir dns V.'enentlichate r.eta»
■^ahen, indm Y*ir deieoen Not3tr<nd heaeitit^en. Im ZuGamri-ierJien^: mit
d' r ""rf^ge der er..c.r"b3lot!en Jugend iat dietie K'einung ne:'"r kurznici-.tig,
Alien, was wir filr die Erheltung dor JucTendlicl.en suagehen, crapart uns
in der tTukunft andere Ausgahcn, nie r.ir üie für verv.ahrloote und ije-
f'ihrdete Ju-endliche ausgehen m-;: -nen. ".'bcr auch das int nicht nllca.
Unsere ""orge für den Jw: endlichen nuna in einein viel früheren '■'tadium
l)eginnen, noch inn e l^evor die ?ra^:e der Eincliedrriric In die ^ irtochaft
akut 7Jirä.
Gerade in ei!;er :^eit, 7?o die "irtscliaft 30 ou3Gerordci:tlich
erschüttert int, yjo das KonriendG noch 30 un^lberaiclitlicJ. ist, nilsite man
sich «berlnren, "»ie durch eine Umrcnt.^^ltunp; der :5chule, durCh eine
lehensnfihere ^'oins der ^'^chule die Jurendlichcn viel atHrker als hisher
für den er in die irtscbrft vorherritet v^er^en, Rov^eit das die nll-
gerreinen ^^chulen "betrifft, können y.ir natürlich vifmig hierzu tun., und
xniisnen \it\s mit T:»^klar>'t innen begnü^jen. Da v^ir ah er nelh'jt eine Anzahl
11.
von Schalen be3itr,«.t.,. soJlten v.ir uie Frege ihrer IJtci'.eutBltun/r nach
dieaer P.icütuu^; prüfen. Sie ist .mhröcheirilich hier viel leichter
iöHhfir ftls dort, vo ^ir nur Forcltrun{;en an die All£',<rjeiiihcit ntellen und
Kinfluea haben. Im :.ahm*i: jüdiaoher Arbeit i.:. nte es nöglich sein.
rieineu
die Jüd lache schule co aaszug««taltea, daiss sie eine i^ute Vorbereitung
für die kr.orjenüe beruflictie und ftirtacüaftliche Entjicklan^-: dea jüdischen
achen daratelit. enn man eua dtni ialxmeu der prwktischer. Arbeit
her'UL'. die Di:\,c oetrai.-htet, korant inan zu. der ^berzeuf'.ang, dcaa nicht
einrnol viel .loldmittel ia Hfih:.ion der itadt Berlin not.»endi,<: sind.
Der .::tat unaere^ ohii'ai_:t««oiUe3 bei dv,r Jüdischen Gaatfinde betrfigt
300 000 üurk. ;'it If'H-l^c) OOO Mark jahrlich könnte mpn die Not einen
erheblicLen eils der ervverbaloaen jüdiachen Ju<:end in i3erlin lir.dern.
"■«en irj,' r, einen aolchen Betrag z.xr Verfüt:;urig stellt uud ein '.rbeitapro-
ßrfj n aufstellen AÜrdt:, lä;;;t sich für unaere Jivp,end lieben eine ■•'Ulle
von W5.<',lich!£eiteri achoffen, v»ie aie ira allf.^eineiuen H«h«en niciit iBöü.lich
sind. aa smc tan ^iana ist, die Jot ei^eü ^rosaen Teiles dieaer I'enacüen
30 -*eit 3U lindern, dnas aie nicl>t mit völli^aa GleiCüaiut dem Leben ße-
genüberatenen. enn ea unsr^Ünften icönnt«, du.ch die vernünftige Arbeit
einer jüdiaeheu Ju^.;,endpf ie,.;e Eiuric'.tun en ::u acnaffe.. , die he± dea
Jui^eiidliclien dna Gefühl der Tntenloai.K,keit nehjnen, ao könn* e raau die V< r-
hältni5.:se eb.«oa beaaer .'"•stalten. Weacntlicher helfen kann mau in
,^icu der gegt-nrttirtiijen oituaticn überhaupt nicht.
Ich /jeiss nicht, ob ich eil ;lieoe Preeen ao behandelt habe,
nie aie not*enaifr hatten behandelt ."jerdeu mü '«4». Ich hübe den Verauch
L.^
cht, die im iiittelpun'it der letzten Vorträge stehende Frn/;e auszu-
scnaltcn, weil sie meiner Meinung r^ch zu weit wegführen würde.
4\
12-
Schlua v^ort Rudel:
Icli war der Auffassung, dass ich über die Dixige, die den ilern
der Auosprüche "bilden, in dieaern Zuaararaenlian^ ; nicht sprechen sollte.
Wir haben sie sehr weitläufig in den letzten Vortraget: behandelt. Ich
glaube aber, dass es doch irgendv^ie einen tief erenGrund haben muss, "fioxin
»ir iminer nieder auf die Grundfrngen ziirückkoiüi en: v^as soll vi erden, .<ie
v»ird es überhaupt. Wir neigen dnzu, der Verganr;enlieit eine allzu ^^.rosse
Bedeutuiig zu geben und gleichzeitig koimrien eini^^^e von uns in die pein-
liche Lege, Prophet zu sein. Beides ist unrichtig. Dass die Diskussion
irruiier viieder darauf zurück:k:orrirxit, bevieist, döss sie uns so atarlc iin Innern
bewegt.
Es war meine Absicht, die Dinge eiriiaiil klar in den all.^.ei.ieinen
Rahmen zu steilen, viie sie sich den Menschen in der praktischen Arbeit
zeigen. Die Tatsache, dass die Grundfrage die r-emüter so intensiv be-
schäftigt, L'lsst schliessen, dass sie offenbar »veit v^ichtiger als Jene
Details der praktischen Arbeit ist. Für uns bedeutet die praktische
Arbeit, Jeden Tag auf Fragen eine Ant^^-ort geben zu mü-.sen. .Man muas
Jeden Tag darauf antviorten, v^as /i»ird aus diesen Jun^^en I.Tenschon. Kun
ist diese Frage ein Gebiet für sich und die zukünfti/'ie I^erufsgliec^erung
der Juden in Deutschland auch ein Gebiet für sich. Da ich bevi»usst auf
das letztere Probleni nicht eingegaiv^en bin, möchte ich das noch nachholen.
Zunächst eine Antviort auf einzelne Fragen in der Diskunsion;
Lchrlinr.sschacherturn hat es inmer gegeben. Ich bin mit Kreutzberger der
Meinung, dass wir uns in einer Zeit befinden, -^o es einen grossen ^\xf-
schvvung nehmen «*ird. Aus der Tendenz heraus, möglichst viole^jvler^chen
Arbeit zu geben, v^ird es kommen, dass man sehr vielq» Junge;J^^ren3chen in
die }3etriebe bringen v^ird auf Kosten der ualität^ der Arbeit, der Le-
benshaltung^ der Arbeitnehmer überhaupt. Denn v«ir haben einen starken
Kachwuchs. Vir können dagegen nichts unternehmen, können nur in unserer
I.
!■ i.
ib.^
13.
eigenen Arbeit die Betriebe und Firmen unberücksichtigt lassen, v»o .'-ir
den Eindruck: haben, daaa der Jan*',e Mensch nichts anderes ist «lg Aus-
beatuaij;3objekt. Selbstverständlich ist kein Betrieb ganz altruintiscli
und stellt sich nur auf die Lehrlia/7;e ein#
Zur Fraire der Scheinfirmen: Darnn dachte ich auch. Ks gibt
hier se..r gute Lerr.möglichlcei teu für den Jungen Menschen, fü vor allem
für den, dtr nicht mehr in einem Betjleb iot#
Ich mu3S noch einmal den Sntz sagen, mit dem ich ge^ichloRsen
habe^ dnas wir sicherlich nicht eines der Problere wirklich lösen können»
#
.. ir befinden uns in einer sehr stüimischen Zeit, die ßenze "irtachaft
droht, vernichtet zu werden, alles, was wir tun, sind kleine Mittelciien
für einen sehr beschränkten Kreis von Menschen, uia sie davor zu bev.'ahren,
re tlos zui^runde zu ^^ehen. Mau könnte sich daher euch auf den rrdikr. le-
ren Standpunkt stellen, der leicht verständlich ist: diese ganze Virt-
schaft, die einen solchen Zustand zuläcst, dnss Millionen von Menschen
nicht arbeiten dürfen, dfiss Uillionen Jun^jer ?.(enschen nicht mehr in die
Lage kommen können, einen Beruf zu haben, rauss zun Teufel ge/ien und rnan
hat keine andere Aufgabe, eis diese Gesellschaft zu vernichten. Das
heisst also, man kann nur politisch tätig sein. Pur den Menschen aber
dtr, auch /.enn er dieses erkannt hat, in der praktischen sozialen Arbeit
stellt, ist das keine Lösunß, Er tnuss den Menschen jeden Tog eine Antwort
geben und wir können im l^nliaen df^r sozänlen Arbeit, die bestirir-t nicht
dazu da ist, die Form der Gesellschrft zu verändern, nichts anderes tun,
als Uückwerk zu leisten, n" sen versuchen, mit den schwachen Kräften und
Mitteln dem Kreis der Menschen, d<.r uns am meisten interessiert, über diese
Zeit hin egzulielfen, ilim die Möglichkeit zu geben, Rüstzeug für eine spä-
tere Zeit einzusemr leln.
In diesern Zusanmenhang ist die Frage von Kreutzberger wichtig
ob es möglich ist, ein Programm aufzustellen, dasai diesen Ford; run^-en
ti
'i
14 •
entspricht • Ich bin mir über die ^^ch^ieri^jkeiten eines solchen Progrniiuria
se:*r klar, weil ich die sacliliche Durchf ülirur-g noch für viel schwieriger
halte als Berger, ^^leil ich in einer Doppelstellung bin. Berger hnt es
leichter* Fr ist gleichzeitig politisch tätig and kann seine '^'Forderungen
als politische Forde run^ieri vertreten* Ich muss mir "bcTiasst sein, es gibt
so und 30 viel Geld für soziale Arbeit und mur.s vyisücn, nie verteile ich
das Geld, um den \Tenschen zu helfen. Ich bin dadurch mehr gehemmt, vvcil
ich virissen mann, auf /welche Konten die Aufstellung eines Arbeitszv. ciges
gehen soll, /bor aus dem Zusamiienv^iricen zv/ischen politischer Arbeit und
sachliclier Arbeitsleistung kann sich eine Ausgestaltung der Forri der
ohlfaiirtspf lege ergeben und ich muss sagen, so pesimistisch dprf man
nicht seiri.
rie hat Jüdische "'ohlfaiirtspf lege bis zum Jahre 1914 und 1920
ausgesehen and v^ie sieht sie heute aus? Meiner Cberzeu^^ung nac}i hat sich
Wesentliches geändert. Tie hrken-.tnis von dem besonderen I-otstand jü-
discher Vensclien ist viel stärker als früher; der Kreis der bedürftigen
Menschen ist viel grösser; die Anerkennung von der Verpflichtung^, dtr
Menschen, zu helfen, ist in hohem Grade vorhanden. Soziale Arbeit fee*it-
springt
ti:kitBt nicht mehr dem ''berflu^^s der einzelnen jüdischen Gemeiridcn, sondern
es ist so, dass auch im Rahmen d- r jüdischen Arbeit ertntena daa Anrecht
des Bedürftigen auf die Hilfe der Gesellschaft, zv^eitens die Verpflichtufjg
d^ r Gemeiiischaf t, ihm zu helfen, sich so s'^ark durchsetzt, dass man zv^ar
mit der erreichten Entvjicklung nicht zufrieden sein kann, dass man aber
doch sagen mu'js, dass ein erhebliclier Schritt vor/^ärts getan ist. Die
jüdische Fürsorgeerziehung hat eine v^esentliche Umgestaltung erfahren.
Vor 20 Jahren v^äre es ganz unmöglich gewesen, junge Menschen in einer
Fona, 'jie es heute geschieht, als Fürsorgezöglinge zu unterrichten«
Bies zeigt, dass man bei intensiver Arbeit die jüdische OesellschaTt dazu
bringen kann, mit der Zeit Schritt zu halten.
.i<
15 t
'^'enn rnau nach der Möglichkeit der Aufstellung eines Programr.is frfjgt, muss
ich sagen, ein urnf ästendes Prograinm ist natürlich nicht rnößlich« Yq kann
sich um 300 Junge Menschen handeln - v^ir können n^.r auf Berliner T^rfahrunre
uns stützen, ausoerhalh Berlins ist die Beurteilung viel achvvieri/^er.
Eine f^anze Anzahl dieser Jur-£,en Llenschen können deshalb nicht einen Beruf
ergreifen, /icil die Kitern niciit in dtr Lage sind, sie v.ährend ilu'-er
Aushildungszeit zu erhalten. Ich glauhe, da es sich nur um kleine Beträge
handelt, dass man durch Subventlonlcrun^en helfen kann, diese Menschen
cinoü Beruf zuzuführen, ^as man bisher in einerj grossen Umfang filr
studei.tische Stipendien und Ausbildung gemr^cht h* t, mu^s man in einem
gleichen Umfang für diese Gruppe von Menschen aufbrin-'^en, die niclit in
der Lrge sind, sich in irgendeiner Fort die r'öglichkeit einer Ausbildung
zu sichern. Aus der Arbeit des Preu siechen Land- sverbendes v^issen v^ir,
dass es in einigen Pällen möglich ist, einen Jungen IJenschen v-irklich in
die Lage zu versetzen, den Beruf, für den er geeignet ist, zu erlernen.
Und vienn ich von 100 000 L!ark ausgegan^ en bin, hatte ich folgende Vor-
stellung: mit 50 000 L!ark kann nan in Poim von Ausbildungs Zuschüssen
sehr vielen jun^ren '!enschen den "1d ergang zum Beruf erleichtern. Mit den
anderen 50 000 Mark kann ins\n ei.rene Einrichtungen schaffen, die die Mög-
lichkeit geben, die ;^?erufsfähigkeit zu erhalten. Durch eigene Lehrkurse
und Einrichtungen lässt es sich ermöglichen, dass das Kapital, das in die
'Ausbildung der Jungen Menschen inveatiert ist, nicht verloren geht# Diese
Kapitalien sind nutzlos verpulvert, /^enn d^ r Ucnsch, für den s^le ausge-
geben ^^urden, sie nict praktisch ver/^erten kann.
Bei intensiver Arbeit münste man im Lauf der Zeit dazu kommen,
dass die Jüdische Gemeinde diesen vjichti^;en Fragen grössere Aufmerksamkeit
zuwendet. In der Jüdischen Gesellschaft miisste sich aber dann auch die
Erken.-tnis von der riot^-^endigkeit derartiger ?!a3snahaen durchgesetzt haben.
Im Augenblick scheint mar das nicht der Fall zu sein. Diesea? Ilnltur^, ist
16,
keine vrage der politischen Yerschiec^enlieit in den Gemcindcßrenion.
Ea ist noch nicht eine einheitliches ^«4if.eke3 Oanzea, ^as ■ ir .indische
ae3ell.^c'..aft rennen. Ihre l'instellanf zur '■ohlfnhrtspfle-e ist eine
ahaolut t)ürgerlich-phiI'ntropische. -ohlt;itipl:eit ist et.as anderes
13 ein konntraI:tiv durchdachter ?lnn, einen hcstir^mten Kotstarid zu
a
lindern.
Ich eehe sehr weit mit den Auaführunr.en von LesczynaK^ icox--
foxn. Aach ich hin dnvon ühcrzou^t, dpnn rr.nn ,f^ef!cn eine he^^tiruütc Knt-
v-iclclunr. niCt an!.>-^pfen kann. Ka hst keinen r,inn, siel; inner v.ieder zu
3a;^cn es /-nr doch einn-^l nndem, und >«ir möchten es so weiter hnhen.
Y.3 koi" t für ans entgcheidcnd dar'iaf ßn, festzastfaien, v^ohin geht die
Kntwicklan^^. in Geselischnft, irtnchr.ft und Politüc, v;elche "ornen der
Oeaellachaft v.erder, sich in Zukunft durch^-^etzen, ^^elche formen werden
in ihr doninicrend sein.
Q-b (-3 übt:rh«upt möglich ist, die vielen jun£>;en Menachen, die
ias Berufslohen übergehen, in heo^tircite Berufe zu leiten, Gchei..t mir
äua.erat zweifelhaft. Ich .^«rde es für verfehlt halten, in diesen Zu-
samenhang von r,aten und schlechten Berufen zu oprcchen. Ich hin der
-cinutg, daos var gBTf^i^e heute die Häßlichkeit hahen, die l^erufe zu
7.MhIen, die uns passen. In einer Zeit, r-o ^e irtnch^'ft rer,tlo3 zer-
stört ist, v;o Plle rerufe mehr oder -«enirer schlecht sind, piht es die
!,'cßlichkeit, ;)cdr:n Beruf zu ««hlen. -"ir haben ntelich die "berzeu^ung,
dnss es entscheidend nicut darr-uf onltonir.t, welcher Beri;f e^. l^t, sondern
7,ie -ut nan «osgebild.t ist. Und /ionn v,ir -:iberhaupt Berufspolitik trei-
ben viollcn, nuns sie dohinf^eh.n, nicLt eine Vcrteilun/^ in ver-cuicdene
Bfcivfe vorzunehmen, sondern sie muss df^zu heitreren, eine raöcli hat
hochwertige usbildung durchzufahren. In der Fro^e des akaderaisclien
rnch-vuchses liin ich euch der Ansicht, dnss r.aen zum rtudiun zürnten soll.
Trot2d(.n. sind vir zu nachsichtir; die Ausv^ahl ist nicht strer^^; f^enu;-.
; "%{
V
X.
In Pnllen, v^o wir öffentliche iüdische Mittel für Beruf saaabildung in
Anspruch nehmen^ dürfen aie nur dann vervjaüdt vjerrlen, v?o es sich un be-
gabte und f^jr das Htudiurn gepißnete T'^enschen handelt.
V^ie konnten dieoe Jun(f.en J/^enschen zu \iiib^ Kommen sie nit be-
sti! nten T'einun£;en? Sie kommen zor^eist mit einer vor.^efaGsten TTeinung.
Sie v/ollen das und das /ierden# Die (Tründe iF'snen sich manchmal auch
er ennen. D' r .'iirklicl^e Eerufnvjunsch i3t sehr selten. Die Kunst d^r
Be^a fsberatung ist, nicut mir Berufs /iünsche^ sondern auch die Eif;nur^
zu dem 3eruf zu henjcksichti/jen. Ob v^ir diese Fordirung restl'^s erfül-
len, v.'ill ich hier nicht erörtern. Die Verzv^eifliinp; bei den V.«tern in
der T^ra,^e der Beinifovmhl ist ausserordentlich gross. Sie haben keine
Vorstellung mehr, v'iBs aus ih en Kindern werden soll. Es ist cliar^kte-
ristisch für das ganze jüdische Bürcertum, drss sie von sich aus keinen
Funken von Initiative und ^/wirtschaftlicher Selbsthilfe erkennen lassen*
Tehmen ;^ir diesen ?]otsta:id zur Kenntnis, so rniissm r^ir viissen, dnss #"*ti
unsere i'rbeit besonders schv-iierig ist. ^rir müssen den Vater mi tbcroten.
Leider haben v;ir die Erfahran^'; gemacht, dass der vjirtschaftliche Tlorizonl
beim jüdischen Bürger ausserord-ntlich eng ist. Kr sielit selten va^iter
als über den Balmen seines Berufes und seiner nächsten üm^^ebung. Von
anderen Herufen hat er selten eine Vorstellung^ Ks ist ausserordentlic
schv^er, ihn aus seiner Kn^;e herauszuführen. 7!r ist nicht imstande zu
erkennen, dass seine Existenz niclit mehr viel ''"'ort ist. Fr denkt noch
immer, dass sein Kind et^^a3 /^erden kann, '''ollen /iir also wirkliclie
Berufspolitik treiben^ müsnte mar. nicht nur bei den Kindern ^nfanren,
sondern vielmehr bei der jüdischen G-esellcchaft und ihr die Erkenntnis
beibrin^;en, dass ihre Situation einer Urnstellunf^ bedarf.
Ob V ir die minder in den all<"^emeinen Schulen erfassen, ist
fraglos, ich habe mir einen .wirklichen Umbau der Schule, d r sich
richtet nach den Be? li tüten des ^cbens, x^orgcstellt, eine Scliule, die
i
/
In
eine starke Lrzieliunp, zu- Beru.fntevm3ct3ein Iciatct, zu Jcnt.r Ceü^ll-
ccL-ftGforrr, die uich allc'erieir. durchsetzt, ir: der die Arteit iiel^r ein
'^TOze33 der Ver^eaeilach^^ftur^; ict. ^ir sii.d zu ueiir vcrffa;: en iu d; a
iae?a einer vtrflo-seuen Pi.-:riodc.. Zur Aufatcllung der rordrruuß, die
ISchule zu. eirxr Lern- uad Leli. nüsciiule uinzu^jentulten, "brruicht rip.n inci-
ri r Meinung gar nicht kornmunistiach eiliges teilt zu aein.
Ich ^laiibc, daso ea für die Erhaltung; jadiaciier na"bc-aanz und
j-'dlacljen Veaena v;ichtii:; ist, .enn es uns ^:elin.:en ^.ürö^, Judtii in
ßröaseren Qmppen ZLiaenitnenzulialten. Und jr.an müaote alles dazu tun, um
einen aolchen Zuat^ind herleizf uührcn. .^bcr r.au k:ann 3ic:. nie .t ma^
deGh^. It auf bestiirimle herufe ei!>ütellen 'Mür T.araclmu ist C3
gß
nz /Ueich. ültig, .^olclie Berufe jadiache :/en3Ci;en ausüben, Pie 7nt~
3f..chc, da33 sie in ^roosen Vcsoen zuc^^minenlehen, i:n:ist sie Jüdinch
"bleiV^en. "ir in Tcutschlanä 3i:.d nur ei .e kleine Gruppe. '\'h(':r nel:en
d^ r 'uftcilun^, in verrichic dene lierufe v^iird 3ich l)ci u-.s et.^eo anderes
vollziehen, /^ö3 den ""'rozcso der Erhr^ Itung d^^s Jüdischen unterst'Jtzen
vdrd. Die kiei-er- jüdischen H-emcindcn v. erden in Deutschlr-ind iutkt mehr
aufhören. Die Juden in ^cutochi- nd ;.erocn sich in .-.eni^^en r/ro33t:idtcn
konzentrieren. Vielleicht ist in Jed r i.e\xen Kon^xntrntion J":dijcner
llen::chen ein gev;isser Au3£ilcic>. für den Verlu::^t Jüdischer Mö^-lichkoiten
durch eine veränderte Eerafsstru'itLa^ zu crblic'ien. Aber "beide Bi^c
lf35isen sich durch eii.e vernünf ti, .e jfidisciie 3t einflu33i:in£ ir-'enöv.ie
erniö^.lic'ien. Man kann den Proz- S3 des Jude-Eleihena erhsaten^aht r nichts
reßen die Knt,iicklun£;stcndenzen der ^irtsch^Tt ausrichten. V'ir nüf.^r.eü
den Versuch machen, die Int^vicklun^, mit unserem jCdinchen rollen in
Einklnnr zu br innren.
/
(Iloldlieim)
f i
\
Vortrag des üerrn Adler-J.udel
bei der Pressekonferenz
am L'3. April 1934 abends 8 Uhr.
\
■^
, Meine Damen und Herren,
es Ist etwas schwer, über ein Arbeitsgebiet
zu Bprechen,, das 30 umfangreich Ist, wie das der Wirtschaftshilfe.
Besonders schwer dann, rienn es darauf ankommt, das^ wirklich Wesent-
liehe der i^eistungen darzustellen und Jene i>lnge zurückzustellen,
die arbeitsraäsaig gwar eine ausserordentliche i3elastixng darstellen,
für die Oeffentllchkeit aber weniger Interesse haben. Es erscheint
mir zunrlchst notwendig, mehr als bisher bekannt zu machen, dass alle
^ v/onach alles
die Vorstellung n unzutreffend bli d,;ftixxHK£ das, was heute auf
wirtschaftlichem Gebiete seitens iler Gemeinde geschieht, neu ist*
lievi ist nur ihre Vereinheitlichung, ihre Zusammenfassung und ihre
Durchführung. Aber die -t^otwenaigkeit, wirtschaftliche ü^assnahmen
Innerhalb der Gemelndepolittk zu treffen, ist nicht allein eine
Folge der nationalen T?rheburig« Die Verdrängung der Juden aus der
ivirtschaft, die Verdrängung jüdischer Arbeitnehmer aus den ßetrle-
ben haben v/ir lange Jahre vorher schon verfolgen können. Die Ten-
denz dazu war schon früher vorhanden und dae ging soweit, dass man
von den ve antwortlichen jüdischen üt llen schon lange ganz bewusst
den Versuch geniacht hat, in produktiver Form Fürsorge zu treiben.
Die Schaffung der Abteilung für Arbeits- und Beruf sfürsorge, die
Schaffung des Wirtschaftsausschusses beim ireuss.ii^ndesverband
lange bevor wir an eine derartige ungeheure Umwälzmig dachten, zelgfc
dass die i*iassnahmen schon früher notwendig waren. Bereits im Jahre
1932 hatten wir eine ganze lieihe von Sitzungen und Besprech\ingen
die sich mit den Problemen einer Berufs nquete beschäftigten und
es i^rrren eine ganze Reihe von Mai-snahnien zur Ausführung ge-
i
- 2 -
langt w>3XBX Gelbst vterm wir nicht infolge des Jruckesvon aussen
dazu gezwungen worden wnren. -i^eu war nur die katastrophale Heftig-|
keit und die ausserordentliche Schnelligkeit , mit der dann die
Vorgange einsetzten. Vielleicht haben wir noch nicht genügend
Distanz^ um die Ding- so zu sehen, wie sie bei ruhiger und sach-
licher Betrachtung gesehen werden mUssten. Aber all das, was ge-
schehen ist, der Zusammenbruch des jüdischen i^ittelstande3| die
Ausschaltung der Aer?:te, Anwrllte und Beerten aus ihren Berufen, die
Entlassung von jüdischem Personal usw. hat eit.en solchen Massen-
charakter angenommen, dass es erforderlich war, ohne lange Vorbe-
reitungen und ohne lange Ueberlegung besondere 'Einrichtungen zu
schaffen. Jener Ansturm, den wir in den ersten lagen der Wirt-
schaftshilfe erlebten, hat jd ja nur alizuseiir die Notwendigkeit
unserer ü-^assnahmen gezeigt. Ich glaube, dass wir damals in den
Monaten MMrz bis Juni 1935 wesentlich mehr dadurch geleistet ha-
ben, , dass wir beruhigend gewirkt haben und dass wir Menschen, die
verzv\feifelt, rat- und hilflos waren, durch ui^beren r^at einen ge-
wissen halt gaben. Ich glaube, dass in dieser ersten Zeit unse-
rer Tätigkeit viele jüdische Vermögen vor dem Verschleudern geret-
tet Yurden, dass viele ii.enschen vor überhasteter Auswanderung be-
w
ahrt wui'den - und das ist so ausserordentlich viel, dass man es
heute kaum ermessen kann. Wer hin und wieder Gelegenheit hat,
das Schicksal derjenigen zu sehen, die Mber ilt damals Deutsch-
land verlassen haben, und nun das schwere i-os der '^ligration zu
erleben haben, der weiss, wieviel Verdienstvolles dadurch gelei-
stet wurde, dass man I^enschen davor bewahrt hat, Verzweiflungs-
schritte zu ergreifen.
- 3 -
Crganisatorlsch war es in der ersten Zeit reoht
schwerXi festzuatellen, wo die GrreiiZexi der vvirtßchaf tshilfe für
gerlij: aufhören uiid wo die iiasKnahmen für das Reich beginnen.
Aber es zeugt doch immerhin für die orgaiiisator Ische ülarheit im
deutschen Judentum, dass in verhält riism Ms s ig kurzer Zeit die Mög-
lichkeiten tiiner Abgrenzung der Arbeiten gegeben wurde, dass die
Zentralstelle für ;):id. Wirtschaftshilfe die organisatorischen
Ivladsnahmen für das Kelch übernahm und dass die jüdische Gemeinde
als selbstst^lndige AbtoiluiAg die Wirtschaftshilfe für Berlin ge-
schafferi hat. Wir sind auch bei Schaffung der neuen ütelle im
wesejitlichen von jenem organisatorischen Kahmen ausgegangen, der
sich bei Beginn der Tätigkeit als noxwendig erwies und es zeigte
^ich, dass bei der grossen Anzahl der verschieienart igsten wirt-
schaftlichen l>iOt3t;i.nde für ;)ede einzelne Grupx^e Send ermass nahmen
er j'orderlich wurden. Die Aufteilung der ver£3Chiedenen Arbeiten
in besondere Abteilung^^n für Kaufleute, für Kechtsberatung, für
Händler, für Aerzte, für Kechtsanw^ilte usw« ist auch später ge-
blieben- Hinzu kam später der ^U^baitsnachweis und die Berufsbera-|
tui^?;, sodass heute dia 'Wirtschaftshilfe ein eiiiiitiitliches vuid
geschlossenes Ganzesdarstellt, mit dem Versuch, allen Xreisen der
Gemeindemitglieder wirtschaftlich beizusritelum.
Als wichtigste Aufgabe stand uns vor Augen die ^hal-
tung und Stärkung der jüdischen Wirtschaftsposition, Hie kann
nur erhalteii und gestärkt werden durch eine vernünftige Berufs-
politik, beginnend mit den Kindern (Berufsberatung, Lehrstellen-
vermittlung), w hrend für die filteren rersonen auf dem Wege der
Beruf sumschichtung, durch •iinordnung mit hilfe des ArbeitsnachweiJ
ses, durch Störkung des selbstständigen Jüdischen Mittelstande
s
- 4 -
dxirch Jjchaffmic von iiögllohkelten für Umsatz st e ig eriui^, Bearbei-
tung der geschnft liehen Schwierigkeiten, achaffunp von ICreditmög-
liohkrtiten ^w, Sorge getrage/i wird. D\& '^rhalt1mg von bestehenden
Betrieben und ihre Stirkung erscheint rIp eine d»r richtigsten Auf-
gaben, nicht nur \vn die Betriebs inhaber 7.u schützen, sondern weil
Jeder Betrieb, der heute in jüdischen Hunden ist, gleichzeitig Ar-
beitsmoglichkeiten für Jüdische .\rbeitnehnier bietet.
Von üiesen Voraussetzuiigen ausgehe!^, will ich versuchen
die 1-gtigkeit der eir.zelnen Abteilungen sowohl in ihren Leistungen
wie in ihrem limfai-ge darzustellen. Die von mir angegebenen Zahlen
dürfen dabei allerdii^a xdcht einfach addiert werden, da zahlreiche
Antraeateller verschiedene^:^ Abteilur^en in AiiHpruch ßenommen haben. .
Ich will mit ße acht mit ^ener Abteilurig beginnen, die uns als eine
der wichtigsten erscheint. Sicher ist es ungeheuer schwierig, zu
bewerten, was meiir oder wer;iger wichtig ist. Aber wenn wir von der
allgemeinen l-ag^ der Jüdischen Oefßntlichkoit ausgehen, so ist es
sicherlich nicht die Frage des Littelstandes, der Altersversorgung
sondern ganz primior steht übera.l die Fra^.e der zukünftigen wirt-
schaftlichen ßinordnung unserer JugtjiU / iiü Vordergrund. Hier be-
finden wir uns iiun in der glücklichen Lage, nicht erst Jetzt ange-
fangen zu haben. Wir haben schon vor 10 oder lü Jahren auf dem
Gebiete der Berufsberatung uiid Lehrstellenvermittlmig begonnen und
eine erhebliche tirfahrurig gesammelt. Und wir können uns Jetzt davon
überzeugen, dass die «ilten rjrfahrurigagrxinda fitze auch in dieser Zeit
ihre Geltiing hnben. Liaa Jalir l&o4 wird in der allgemeinen Oeffent-
lichkeit als eines der schwierigsteii ^ahre für die Berufseinglie e-
ruTig angesehen, wAil in diesem Jahre zum ersten &.ale ein vollbesetzt
el
r
- 5 -
Jahrgai^g die Schule verläsat. Von 650 OCC steigt die Zahl der
Schiilentlaseenen auf 1 25C OOü und in der Oeff eiitlich/keit besteht
großse Sorge, wie diese Jugendlichen in die Wirtschaft gingeglie-
dert werden sollen. Alles das, was vom Staate aus geschieht, die
Schaffimg des landjahres vind sonstige Uebergangsmass nahmen sollen
eineri allzu grossen Zudrang der Jugendlichen zu den Lehrstellen
verhindern, ivir waren schon im Jahre 1932 In der gleichen Lage.
Wir hatten daiaals schon einen so ausserordentlich grossen Abgang
jüdischer Kind<^r von den Schulen, dass die Zahlen des jetzigen
Jahres keine wesentliche Ueberraschung und keine Steigerung mehr
gebracht haben. Im Jahre 1933 haben ausserord ntlich v/lele jü-
dische Schüler mit ihrer Schulbildiuig abgeschlossen vuid haben ver-
sucht, in irgendeinem Ber"ufo unterr.ukommen. '^'Shrend wir im Jahre
1932 insgesamt 1930 Kinder zu beraten hatten, waren es Im Jahre
1933 3 9 OQr* ßs war zu befürchten, dass wir diesem Anstxirm nicht
gewachsen sein werden. Tvs hat sich gezeigt, dasswir dennoch mit
diesem Ansturm fertig geworden sind* Wir haben immerhin eine so
erhebliche Zahl von Lehrstellen vermittelt, moat können, dass wir
heute ziemlich zuversichtlich dem Ansturm des Jahres 1934 entgegen-
sehen. Wenn wir feststellen, dass nicht mxr die Zahlen der Anmel-
dmigen bei der Berufsberatung und Lchrstellenvermittlung sich ver-
doppelt hat, sondern auch die Ztxhlßi/i der Vermittlungen verdoppelt
wurde, nfimlich von 1174 auf 2052, so zeigt sich, dass bei allem
Pessimismus doch noch Möglichkeiten vorhanden sind«
Wir haben den teohniechen Apparat ausbauen und vermehren
müssen, wir munsten neues i^ersonal einstellen, darunter Stellen-
Werber, die von ^%us zu haus und von i3e trieb zu Betrieb gehen, aber
die 'J^atsache, dass wir dieser neuen Sachlage gewachsen sind, gibt
uns das Recht, mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken.
-. 6 -
Die Vermittlungen im Januar, i'ebruar und A*ärz öirid v^eßentüch höher
ala die VeTritttlaiip;en im liovenber uüd üczembor vorigen Jahrcjs* Wäh-
rend wir im i^ovo^^iber iill ^xnd in Dozamber 164 Lehrntollon vermitteln
komjteri, wwei. es im Januar 261, im Februar 247 ^and im lAl^Jrz 28S.
Allerdiiiea ist der Jalir^arg, dor eben von der Schulo abgegangen ist,
pgvchlnch und körperlich nicht ao f;ut v/ie früher. Die Uifgaben, die
hier liegen, berühren aber nicht mehr die T/irtschaftahilfe, sondern
fallen in daa Geolet den Jiiser pflegedozernate. ♦
Auch sonst kann man sagen, üass nach den ersten Sch-Aierig-
keiten wir immerhirx jetzt mit einer gewissen Ar^ahl von öffentlichen
Stellen v/ieder z-usammenarbeiten. Wckr arbeiten mit dem Landesarbeits-
amt zusammen, wir haben mit zalxlreichen Inx.ungen Verhaiidluixge.. ge-
füiirt und es ist festzustellen, dasß bich eine gerisse Herulilgung
bemerkbar niacht und zwar besonders bei denjenigen Berirnten, die schon
früher vor der luitionale^i Erhebung ai^ ihren i^t^llen warei^.
Hatten viir bei der Arbeit In der Berufsberatung immerhin
eine gewisse mehrjährige Erfahrung, r.o war die Aufgabe, der wir bei
Beginn der Beruf siuTi^-io hi cht un^^^ gegenüberstanden, wesentlich schwieri-
ger* ^s iriap; sein, dass v/ir hier in den ernten Monaten et'was expe-
i'lmentlert hnben und ich will auch nicht sagen, dass wir / jetzt
Bclion lüi^ ßllnn -Ixperinenton fertig sind, aber immerhin hat sich eine
Jraxln hernuagötitellt, von dar man sagen kann, dasß alc die SichttgÄX
1 in Jen
/tm' die zukünftige Arbeit festlegt, vir sind heute so weit, sagen
zu können, dasp wir mit dem i'roblem der Beruf sumschichtung in erheb-
lichem Umfange weitergekommen sind. In den ersten Monaten hatte der
Begriff Berufsumschichtung eine gewisse Verheerung in der Oeffent-
lichkeit angerichtet. Be bürgerte sich der Glaube ein, dass für alle
- 7 -
MisQstHnde, fUr alle Notleidenden, für Jeden Mexißchen, mit dem man
nichts anzufangen wusste, die Beruf sumse hichtxing das Allheilmittel
sei. Dazu ist zu sagen, dass auch die Beruf sumschic htung keine
i'atentlööiuig ist, dasö sie ihre Schwierigkeiten und ihre grenzen
hat. Die Grenzen sind schon in dem -Menschen selbst vorhanden, der
sich umBchichteT. will* l^-ur bis zu einem bestimmten Alter hat der
Mensch die Fähigkeit, steh neue Kertigkeiten anzueignen, Ks be-
darf ferner nicht .mit d*5r -f3ereltp>ch8ft, sich teclmlnch für einen
ßeru.** vorzubereiten -vlf^ll eicht noch notweiidiger ist die innere
UmstelluTig auf einen neuen Lebenszuschnitt, auf eine neue Lebens-
form, die absolute Ueberzeivgiuig, dass mxxxxx man in der Weise wie
bisher sein Leben nicht wird forteetzen können, dass der Arbeiter
wesentlich anders lebt, als der bohn aus bürgerlichem nause« Hier
ist einesehr tiefgreifende 'Erziehungsarbeit notwendig» Hier liegt
eine wichtige Aufgabe der jüdischen Jugendbeweguiig, der Jüdischen
ürganinationen^ Cun jd. Oe?ff entlichkeit vor. Ulne zweite Schwie-
rigkeit liegt darin» was soll ein Mensch in einem Attgenblick be-
ginnen, wo die Arbeitslo.^^igkeit einen so grossen Umfang hat. Hier
komibit es darauf an, die **i^Miochen vor LlluBionen zu bewaliren* Um-
schichtung ist keine Garantie gogen Arbeitslosigkeit ♦ Wenn es
uns aber immerhin geliuig'^n iat^ im ernten Jahre unserer Tätig/keit
2158 Menschen beruflich umzustellen und zwar 987 Mttner und 1171
Frauen^ so zeigt das doch, dass gewisse ilöglichkeiten vorhariden
sind. Allerdings muss dazu gesagt werden, dass diese Auswahl von
20C0 Menschen aus einer Gesamtzahl von fast 9 OÜÜ erfolgt ist*
8946 Llenschen sind von uns beraten worden und nur 2158 FMlle konn-
ten positiv erledigt werden. Das zeigt auch, wie eng die Grerjsen
und i^iöglichkeiten sind. Aus der grossen üahl konnte man nur Jene
- 8 -
auBW Tillen, die beetlnunte Kigr.ungen und Fähigkeit en fUr den neuen
Beruf DJitbrincen. Ala mon nach vero-cÄiedenen Ueberlegrungen dazu
kfun feetzuptflDen, dr»ar die Abßioht der Aut^woi derun^ kein Krite-
rium für die Bertifaupipchlchtmig darstellte, vfBx es klar, dasa wir
vor :lei: GeßebenheJ.ter' dea A- bPitPoiorkteB in Deutfichlaid ausgehen
nuRHten, 'Vir mupister! aleo feststellen} ro ist der Arbeitanarkt
aiifnßhTn*»fahir;, ro gibt es zn wenig Arbütnkrnfte, vo sind ;)üdi8che
Arbeitgeber bereit, Juden aufzunehmen. Bei alledem mussten wir
auch noch darauf Bedacht nehmen, dass es sich ja schliesslich nur
\m Ärigolernte Arbeiterhar^deln würde. Hinzu kam die Frage der recht»]
liehen Stellung, ^'ir mussten uns fragen, ob die üache überhaupt
*
rechtlich P5iil:iaHig war, und in welchem Rahmen sie gemacht werden
konnte. Heute ist zn saßen, dass wir die Beruf s\amschichtmig aiige-
fangen haben, ohne zu wissen, wie Ifinge wir dieses Werk würden
dUTchfUhrei können. Wir können sagen, dasa dieses Vorgehen richtig
war, denn erat jetzt ist es uns gelungen, eine Grundlage bei dem
La'desarbeitaamt zu finden, nachdem wir vollendete Tatsachen go-
BOhaffen haben. Aber auch heute muss man sagen j sehr sicher sind
diepe Dirige nicht. Sie sind Immerhin sicherer, als sie vor Slftona-
ten orler vor T-lnern Jahre warei • Und weixn wir heute in der Lage
sind, die Berufsximgchichtung in 60 verschiedenen Betrieben durchzu-
f^ihrer, In eigenen Kursen, in unte-^stützten Betrieben sowie in
fremder iehrRtellen, so Ist das doch ein ßri'olir^ Manchmal glau-
ben wir allerdings, dass wir noch larjße nicht so weit sind, wie
wir sein raUssten. Wir arbeiten ja iiumer noch in den Ber\ifen, die
Marktg«r!gig sind, während unsere Aufgabe doch darin liegen sollte,
Berufe zu finden, die neu aind.
- 9 -
Wir haben für l^iänrier eine Miüdeßtausbildxing von einem
Jaiir featgeBetzt xxnd werden diese h. vielen Pallien wahr aoheinl Ich
um 3 Liorjate verlängern müssen« Bei den iTrauen konnten wir bereits
feststellen, dass die Frauen, die aus unseren Kursen entlassen wur-|
den, vielfach iJesciiäftigung fanden und zwar sowohl im Inland wie
im Ausland, !5ö ist mir eine wirkliche Freude gewesen, vor wenigen
Tagei 2 Frauen in raris zu finden, die mir sagten, dat^s es ihnen
da?ik der AusbildUTig bei uixs gelungen ist, sich eine übclstenz zu
verücliafren luici in einer Unterredung mit dem weiter des ßmigrantenJ
hilfowerkes konnte auch er mir bestiimnt erklaren, dass die Genscher]
die wirklich umgelernt haben, sich leichter einordnen, als die an-
deren.
T5in beBondero« i'roblem ist natürlich die Frage der land-|
wirtHchartlichBn IJmschiciitung. Auch hier haben wir mehrere ^onate
mit uns selber gerungen, uxn einen Au^sv/eg zu f ij.den. Und haben uns
gefragt: Bind für eine landwirtschaftliche Umschichtung nur jene
Menschen geeignet, die nach Palästina wollen oder kommen auch die
in Frage, die in Jeuttpchlarid bleiben^ Schlies.*:^llch hat sich das
^•gebiii.s durchgeBetzt , dass eine landwirtschaftliche Umachichtixng
für I^lenschen, die in Deutschland bleiben wo] 1 pn, nur in ganz ver-
einzelten F^lle^n in la"Ti\se kommen kann. Alle diese i'robleme sind
ausserordentlich schv/ierig und bei etwaigen Beüohv.' erden müssen sie
immer überlegen, dasa die Anforderungen, die die ^Schichtung an
den einzelnen stellt, auoserordentlich gross sind* Sicherlich sind
auch Fehlentscheidungen vorgekommen, aber ich glaube doch, dass
wir im grossen und ganzen den Kreis jener x^ienschen i^mfasst haben
auf die es e^en ankam •
- 9 -
iVlr haben für kftnrier eine iuiüdeBtausblldung von einem
JaiiT feetgepetzt ixnd werden diese ii* vielen F^lllen wahrscheinlich
um 3 Lionate verlärigern müssen« Bei den iTrauen konnten wir bereits
feststellen, d£ü33 die Frauen, die aus unseren Kursen entlassen wur«
den, vielfach Beschäftißung fanden und zwar sowohl im Inland wie
im Ausland • :ie ist mir eine wirkliche Freude gewesen, vor wenigen
Tager 2 Frauen in raris zu finden, die mir sagten, dass es ihnen
da>ik der AusbildUTig bei uixs gelungen iöt, sich eine Kxisteriz zu
verijoiiaffen und in einer Unterredung mit dem i-eiter des ßmigrantenJ
hilfswerkes konnte auch er mir bestimmt erklären, dass die Genscher!
die wirklich umgelernt haben, sich leichter einordnen, ale die an-
deren.
Kin besonder ef? i'roblem ist natürlich die Frage der land-|
wirtHchaftlichnn IJmschlchtung* Auch hier haben wir mehrere ^^onate
mit uns selber gerwig;en. uri einen Auisv/eg zu flj.den. Und haben uns
gefragt; Fliid fUr eine landwirtschaftliche "Umschichtung nur Jene
Menschen geeignet, die nach i'alnstina wolx^n oder kommen auch die
in Frage, die in Jeutpchland bleiben. Schliess^llch hat eich das
Ei'gebniB durchgeBetzt , dass eine landwirtschaftliche Umschichtung
für Llenschen, die in L^eutschland blf^lben wo] 1 pn, nur in ganz ver-
einzeltem F^llon in Fr^^e kommen kann. Alle diese i'robleme sind
ausserordentlich schv/ierig lond bei etwaigen Beschwerden müssen sie
immer überlegen, dasu die Anforderungen, die die ^Schichtung an
den einzelnen stellt, auoserordentltch gross sind# Sicherlich sindl
auch Fehlentscheidungen vorgekommen, aber ich glaube doch, dass
wir im grossen und ganzen den Kreis Jener xifienschen iimfasst haben
auf die es eben ankam.
- 10 -
fir komnieii nun zur Abtelliinß Arbeitöi^acnwelB» Auch
auf diesem C^eblet hatlaOi. Air uii*faij;r.eiKie l::iriüi3-uiit,eK und eii.en oin£?:e-
spiulton Appiuat, l.s ii,t irr^i^erhin iiitereüsai.l febtzust eilen, dass
serii- viele iJof urci:itui^e:., dio wir Lucrßt feciado beiiu Arboitcnach-
weic; hoßtci-, cicii nicLl i:> diuüei*^ Ljifuii^^e erfüllt, haoeu. Weim wir
dit; rJaLlcr. der Jura-c ICiSÜ ui.d 5;i gegenubei iittlleii, üo erkennen wir,
datje bei unseieiri Arbcitr»iiachT;ciü xiii Jaiure IDcü rur.a 14 üüü Arbeits-
lose geL^icl et v;are.v, vvc^tjrcnd dieöc i^ahl im Jafcre 1'^'23 auf 19 5C0
f:oGtie£C]. i;:;t* Bai aller r/ürdlgunß des grossen MasBee von rilend
und Jazufisr, den eine solche ^teigerunp; in sich birgt, müssen wir
doch i'eBU)iellen^ daßs die Steigerung hinter den Erwartungen zurtlck-
goblieben ist, -Das ict aua eix^e.:! ßanz bebtiüuiiten Grunde der Fall
gcv.esen. 'Ä'ir hatten nfifulich die i)^öglichkeit, der /a^beitsloeigkeit
in f,r6fir.erci:i Uni'^xi.ßo entge£,cnr.utreten, ala vorher. ;Vir haben nicht
nm^ eine :Jtei£;eru.'.f; der Zahl der /rbeitolobon, sondern auch eine
solche üer VermittluJ.gon «u verzeichnen* Im t^'^mre 1932 hatten wir
rui.d 44CG VciiaiLtli^ii^en, iu Ja;..rw 190^) dae^ß^^^n ^^j>wli V 000, also
fa^'t die doppr^lt^; /iiizalil. Und 2v;^ir sind diese ersteigerten Ver-
Diittiu^Ccn orcioit worden in einer Zeit verBt!j>kien v irt sie haft liehen
Lruckei? aui? die Ju..en. Ordner lioXiiXx^n v. ir im veaentlichen einen
^■": s -^
t;rof]U3.M xeii uix^^Grcr Arb^.itolol;en iJi £:roüE,ore:. Betrioben, wie Äaren-
haaijcr]; ut.v;* luitcrbringcii, waü jetzt iiicht m^jm lu Frage kormnt*
Eti i:?t heute im V oijcntlichen der kleinere uiid u:ittlere Arbeitgeber
^^'^T iUdischeo' - orso: ^al in erfieulichea. Uiufaf^ge einstellt • Das zeigt
uns, daor dao Solidaiitata£efIhl doch stjiiker ibt, als man Ursprung
lieh angei.oiamen hat* Ixü i:oj2fet iiSrz 11*34 haben wir mit 1100 Ve -
raittluiJgen die höchste '^^\ erreicht, die wir überhaupt Jemals auf-
zuweisen hatten.
- 11 -
Ich komme nun zuelneni der ßchwierigsten und wichtigsten
Gebiete unserer Arb'^lt, zur uVage der kaufmänrischen Abteilung.
Hier alnd die £oh\/i^rißke:,tvin boaonierü ßrot^'S uiid das Aufgabengebiet
beGor.derö kompl tzier t. Juden sind so ziemlich in allen Handelezwei-
gen, (!.lc- er^ Mbt^riiau^Tt ^Ibt, v^vrtrett^ii. .üurch die geüot:^lichen Mass-
r.nhn'^n r?ind für nohr vitale Botriebo richv/ierigkeiten e^.totcinden. Ss
kam aloo darauf a:., zunriohs^t daf'ir zu sorgei , dasö dieoe betriebe
r:'?ntU''-t T^rj-^rior-j r^arn ri:^ Kr:vlit erVialtt^i, da^a nie ':^iiie Anlauffrist
für dia •:inführui;g neurr Artikel o^komiaeii Uüd 3 0 fort« Dia Aufgaben
die der Brjrater hier zu erfUiien hat, sind vielleicht noch schwieri-
gei', alö die des Beruf i, bcr ai^eru. ♦ Dit: uchaffuii^^ einer iiijricht'UXig,
wie tiie die kaunn^innl.sc^ho Abu'rLl^.jini:^ dai-olellt, entopringt nicht nur
einem b.:nt iniratOii Bedürfiiti, i.ondeii'n tiic: zi ht auch ciiie ganzo Menge
voi) Leuten heraii, die von voi iiirieie u; viollricht gfaaiicht die Absicht
gehabt hid>^it| ^Ich ht^.lfoi] zu laisüen* IVirtschaftshilfe ist ein Be-
griff, <':li '.''em iiaii ebenso v^ie mit dem ^'oj't 3firifauuiöciiichturig alle
möglich-)!. Yor^telluxi^V'iJ vorkj.üpfw» wie i^rwartungen, mit denen man
an uiebu Abteilui.g hora;itritl| bev/egen sich in Gummen zwischen RM 20
ur,d RK 2Ü 000.-. 12o iat kiur, laan wir Böür'ji/.i vo;i Tai 20 000,-
niciit f;i^ber: kennen vuid tiUc]'! PovilJ.ii^uügt-u^ van FXi 2 COU,- gehören zu
■
den Qeltonhcite::. Aber ^.ki Uit hjm^jrhisi liite^ c^rsai^t , ui^ welch' ge-
ringen Hotr;igen man ±n vielen Fßllen Betriebe erhalten ui.d stützen
kann. ^s hat sich gezeigt, dass die ;jüdiache iCaufmannschaft viel-
fach garnicht so tüchtig iöt, w te man es gedacht hat» Kin wesent-
licher Teil der Aidu^it CksT ka\ifm?-'nni;5chen Abtr-ilung besteht darin,
gariacht Geld /.u geben, eoxdern vielmehr deii einzelnen Kaufmann zu
beraten, ^^ie er mit seinen Schwierigkeiten fertig werden kann, wie
er mit seinem Wii-t die liletsstreitigkeiten boreinigt, wie er mit
seineii Lieferanten auseinanderkommt -kurz alle die Aufgaben zu
- 12 -
ma-
erfullen, die ein eelbststHndiger Knufaam. eigentlich allein
chen nüeste. ^e zeigt sich, dass ein grosser Zeil der Jüdi-
scher Kaurmarinsohaft den AuTgaben der Zeit ij, keiner Weise ge-
wachsen ist. Andererseits zeigt Rieh aber auch, bei vielen Leu-
ten, eine ausserordentlich grosse Initiative auf den verschie-
d^^nster. Gebif^ter., Die auggefallenstei. Id en werden von Leuten
aufgegriffer., die in Schvierigkeiten geraten sia.d. Hier ist eine
der schwierigsten Aufgaben des Beraters, immer wieder festzustel-
len, ob es »ich um wirklich brauchbare dachen handelt und ob T2r-
werbsmöglichkeiten für die Dauer bestehe/.. Ks gibt zahlreiche
Betriebe, die sich in den letzten Ivionaten nur dadurch halten konn-l
ten, dasa wir sie stützten oder dass wir ihnen gewisse Schwietig-
keiten abnahmen. An dieser Aufgabe sind wir eigentlich ohne Er-
fahrungen herar^egpjigen und können doch ^"^rfolge aufweisen.
Gewiss ist unsere Arbeit hier nur Stückwerk. Aber Im Rahmen die-
seo 3t:5okv/erkea ist es iomerhin gelurce/., zahlreiche Fbcistenzen
zu erhalten, '^'enn Sie bedenken, daso in Laufe dieses Jahres 760
Darlehen für rein kaufialüu.iacho Zwecke geg^iben wurden, wobei diese
Darlehen ;)a nicht Rinzelperaonen so. d.eTxi ganzen Familien zugute
kamen, wenn Sie dazu die Zahl der Beihilfen rechnen, die iQpO über-
schreitet, so werden wir zu dem r:rgebnis komKien, dass hier wohl
an 6-7 000 ivienschen in ihrer ^^^xistej^a gestärkt wurden - eine
Leistung, die sicherlich ausserord- ütlich hoch zu werten ist.
Man kann heute feststellen, dass in den Fftllen, wo die Anträge
wirklich gut durchgearbeitet wäre/., doch zahlreiche Existenzen
die ohne unsere Hilfe zusammengebrochen wm-en, tatsächlich erhal-
ten geblieben sind. In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine
Sache hinwelnen, die teils von der Wirtschaftshilfe, teils von
- 13 -
ur.serer KUrie tierhilf e bearbeitet wurde und die sehr viel Xritik
m der üeffentlichkeit erfahren hat. Wir standen eines Tages
vor der i'ataache, das» zahlreiche jUdinche Künstler, Artisten
ur.d ilusiker nicht mehr die luöglichkeit hatten, öffentlich aufzu-
treten. Vpn dem Gedanken ausgehend, dass auch dieser Kreis von
Menschen ein Anrecht darauf hat, dass ihm geholfen wird, kamen
wir ^^u dem irgebnis, dass ihm nicht anders geholfen werden konn-
te, als indem wir ein eigenes Kabarett aufzogen. Bei aller
Kritik ist immerhin festzustellen, dass durch diese Gründtlng
rund RLI 10 000.- in Form von Löhnen und Gehältern an Jüdische
Künstler/ geflossen sind, ganz abgesehen von den vielen jüdischen!
Lieferanten, die auf diese Weise Amfträge erhielten. Man kann
gewiss über den Geschmack streiten, max. kann aber nicht über die
Lotwendigkait streiten, der gerannten Gruppe von Menschen auf
diese einzig mögliche Aeise zu helfen. Dadurch, dass der Betrieb
6 Monate gelaufeix ist, habei. wir ausserdem auch die private ini-
tiative geweckt und auf diese Weise auch indirekt Segen gestiftet
Als wir das B. und ß. eröffneten, gab es kein ai.deres Jüdisches
Kabai-ett in Berlin. Wenn Sie heute eine grössere Anzahl von
J id. ■Unternehmuiigen dieser A±t in dej. Zeitung-n inseriert sehen
so ist das auf uriser fleii.piel zuriickzufüliren.
Keben den Kaufleuten hatten wir für die Händer und Ver-
treter zu sorger., einem besonders schwierigen Menschenschlag
weil es sich hier im wesentlichen um arme Leutehnndelt, die durc!
die Zeitereignisse besonders hart betroffen wur.-.en. Die Verdr^r
gung Jüdischer Händler von den öffentlichen lijükten äiisserte sie
- 14
so ausserordei.tlich stark, dass wir für dieseü Kreia von Menschen
eine beeoiidere Litelle schaffen musnten. Wer sich an die Verzweif-I
lune all dieser armen Menschen erinnert, die von den Märkten ver-
jagt wurden, uiul die keinen anderen Beruf ergreifen konnten -denri
wer 20 Jahre lang auf den i^arkt gestanden hat, kani, sich nicht
uinachichtei:,-der wird zugeben müssen, dasa wir axxch hier erfolg-
reich gearbditöt haben. Wir haben in Berlin diarch unsere Inter-
vention beim i'olizoiprrieidenten erreicnt, dass die Verdrärigiing
von den Markte;: zurUckgeüdigen wurde, huxi entstand die Schwietlg-
keit, daoH die üienschen inzwischen ihr Betriebskapital aufgezehrt
hatten. Darum mussten wir also auch wieder Geld für neue Waren-
aiiochaffuriß bcisorgen. Bei unserer Abteilui^j für Händler haben
allein über IGOO Personer. vorgesprochen. Ihnen konnte erfreuli-
cherweise auch mit iJu jnen geholfen werdei,, die nicht sehr erheb. -
lieh wareu,
Grosep 3chv'i origkolten hatte auch uj^eere Hecht aberatung,
de der Kreis der ülez.sche:., dieJujch die neuen gesetzlichen Be-
st iDiinungeri geachfidigt wurde j, ein überaus groaaer war. Der star-
ke Zuapruch bei der Recht sberfitunߣ?nt olle zeigt, wie dringend
notwenig dieae i:inrichturig war. 5300 Besucher haben hier vorge-
sprochen. l,eben der direkten Außkunftber teiluijg kaia eine grosse
Aixzahl von Verhandlu:.gen vor dsrä /o-beitöfc-richt, von Auseinander-
sstzungen mit Gläubigern, Arbeitteberi; uaw. Auch hier konnten
wir in Vielen iTällen mit Erfolg arbeiter .
lieben der eigentlichen 'Wirtschaftshilfe lief die gros-
so Aufgabe der Betreuung derjenigen Kiemente, die in normalen
Zeiten einer Unterstützung innerhalb der jUd Ischen Gemeinde nicht
« 15 -
bedurft hätten, so der Aerzte, der Kechtsai.w^ilte usw. Die
Zahl der Aerzte, die unsere stelle in Anspruch genommen haben,
betragt iiisgesarat 4400, wobei allerdings zu bedenken ist, dass
auch sehr viele Aerzte aus der Provinz vorgesprochen haben^ Die
Aerzte naben eixif^jti so grosses i-^aass von Solidarität und iiilfs-
bereitschaft bewiesen, wie kaum eine andere ßerui'sgruppe. Sie
haben aus eigenen Kräften einen sehr erheblichen Betrag für die
Hilfeleistung aufgebracht* Das Zusammenarbeiten der ausgeschie-
denen Aerzte mit den Xioch zugelassenen wai* besonders vorbildlich
TAne wirklich segensreiche Tätigkeit wurdedurch die Sammlung und
Versendung von l-ebensicittein entfaltet. "^3 wrlre sehr gut, wenn
wir in vielen andere] -^eriJifsgruppen ein solches i^.ass von Soli-
dar-itMt fest>stellen konnten. Im Kähnen unserer eigei en Mittel
ist versucht worden, namentlich jüngeren Aerztei., zu helfen.
3o sind IC junge Aerzte im Kaheen unserer ^erufsumschichtung ein-
gestellt worden gegen ein allerdings geringes Honorar, das aber
immerhin so bemessen ist, dass es ihnen möglich sein wird, eine
neue Pr^iKis aufzubaueii. In i^usaiamenarbeit mit dem Arbeitsnach-
weis ist es uns gelungen, eine grössere Anzahl von Aerzten als
Zahntechriiker umzustellen und auch die Zalu ärzte und Apotheker
zu betreuen.
Schwieriger als bei den Aerzten liegt das i'roblem bei
den Anw^-lter. und bei den Beamten» Wir haben sehr lange ver-
sucht, auch im Hahmen der Anwaltschaft gewi^^se üilfakt Ionen dur(
zuführen durch Vermlttluiig von Anwelkten für ßörogemeinsc haften
durch Vertrieb von haushält cwaren in den einzelnen Familien iisi
Diese ^aassnahmen haben sich nicht bewrlrirt, weil besondere Üchw
rigkeiten zu überwinden waren. Auch die Solidarität ist bei
- 16 -
den Anwiaten nicht in dem x..aasse zutage getreten wie bei den Aerz-
Ks gibt für die schwere i-otlaee der Auwultachaft keinen trau-
ten.
rißerei. üeyteU alo L> nackte ^ahlen, die ich ihnen vor traeen wUl.
^"^ l7^^'\V''JcJ'll!l^^:^^^ 'T^ jüdische Anw.mte aua^esjchieden. "ö^
ä.er vviirdeji in weHentliciiei, diejenißer;, die sich nach dem Kriege
niederi^elaf^flf^n hn>)en, also Mojischon z\ixacheu 40 vaid 45 Jahren so
sagt dieae Zahl mehr üb^r die -ot der üencchen, alo alle Berichte
und nllrt lormxaierwieen enthalten könüen. Im iionent iat die An-
waltf^ohaft tlahol., ^i;ie Hilfrjötelle Holbst ^^x organisieren und mit
iiilfe und Fördertui^- der Clemeinde den Verbuch zu uachen, doch in
gewioBen Umfa;ee eine Hilfaaktion durchaufuhre...
iJ^lir die ßefunten war das Problem vernHltniemflsoig einfach .
Hier imASBten für hA;^ü. 55o kenechen alle i»iöelichkelten, die das
i<echt vorsah, err.chöpft werden, leider muwen wir ifunit rechnen,
daos sin erhebiicher Teil ,| Leter i'eraonet' eu Objekten der Wohlfahrt s
pfictjf V. erden.
zuletzt möchte ich die Abteilung Kilnatlerhilfe besprechen.
Hier entstand isunfichat die Frage: wer iat überhaupt Künstler. In-
nerhalb der einzelnen Oparten herrechten hierüber weitgehende Dif-
ferenzen, ^a war zunächst i.otT?endig, aus der .^ahl von etwa 2 OüO
diejenigen auszusondern, die wirklich künotler lache Begabungen und
küns tiarische Leistungen aufzuweisen hatten. Für jüdische Musiker
kon):ten hoch Möglichkaiten geschaffen werden. ■ exm das Jüdische
Aiusikleben in Berlin in letzter Zeit so ausserord ntlich rege ist,
wenn Haußkonzerte imd Veranstaltungen aller .Irt stattfinden, so ist
- 17 -
das zun grossen Teil auf die Initiative der Künstlerhilfe zurück-
zuführen. Man kann also sehen, dass man mit einiger Initiative
doch etwas erreicht. Ich erinnere i^ie auch an die beiden Chöre,
die Lnlt unserer Unters! Itzung ins Ausland ßlngei). Mit dem einen
haber. wir keine grossen Erfolge gehabt, er ist bald zurückgekom-
men; der ai dere aber arbeitet erfolgreich, T5r iBt no weit^ dass
er UTiS finanziell nicht meli?* zur L«st f ^ait . 35 i^-enschen erhal-
ten üicii in ilrio auS eigeiier Kraft, Auch eine ganze i^eihe von
kleineren Zünstlergruppen, Fapellen, Gchaußp leiert rupps haben
sich bewährt und erfolg gehabt.
Wenn Sie nach alledem berediiien v/ollen, wieviel^^en-
schen iin Kfihmen unserer Tätigkeit geholfen wurde, so köniien Sidi
ungef?5hr achatzei^, daso etwa 3 G G G Faüiilien maf.erielle Unter-
Stützung zuteil wurde* Ks ist zu beachten, dass diese materiel-
le Leistung auch eine gewisse 'Entlastung des .«ohlfahr tsamtes in
sich birgt* Alles in allem: glauben wir sagen zu können, dass
der Versuch, in produktiver »Veise jüdischen Aienschen zu helfen,
soweit es aas den iirfahrarigen dieses tJ^Ahreszu beurteilen ist.
Im grossen imd ganzen gelvuigen iat*
(Beifall).
Rnde,
* . '
Pu^iC^ Jy / ^ ^^ ^<^ < 3 . 4 ♦ ^J^ }^
l
Ausländische Juden und jüdische Wohlfahrtspflege
in Deutschland«
!•
Im Zusammenhang mit den Aktionen, die zur Zeit im Auslande
für die Juden in Deutschland eingeleitet werden, hört man sehr
oft die Meinung vertreten, dass die deutschen Juden sich den
Ostjuden gegenüber, die wührend und nach dem Sriege nach Deutsch-
land geflüchtet sind, nicht so benommen haben, wie sie heute,
da sie selbst in schwerer Bedrängnis sind^ es erwarten, dass die
ausländischen Juden sich ihnen gegenüber benehmen. Dieser Auf-
fassung muss auf das Entschiedenste entgegengetreten werden, wozu
ich mich umso mehr verpflichtet halte, als ich seit dem Jahre
1920 ununterbrochen an den verschiedenen Massnahmen, die von den
deutschen Juden für ausländische Juden in Deutschland durchge-
führt wurden, an leitender i3telle beteiligt war. Im ßahmen dieser
Tätigkeit habe ich im Laufe der Jahre so ziemlich mit allen Gross-
gemeinden Deutschlands zu tun gehabt. Ich übersehe daher, wie
hoch ungefähr der Anteil der ausländischen Juden an der Inan-
spruchnahme der ^Wohlfahrtspflege der jüdischen Gremeinden in Deutsch-
land
ist.
Neben den Beträgen, die für die Wohlfahrt ausländischer
Juden in Deutschland ausgegeben wurden, gehören in diese Be-
trachtung auch Jene Beträge, die das deutsche Judentum in den
letzten 10 Jahren für allgemeine Jüdische Zwecke im Auslände auf-
gebracht hat und zwar handelt es sich hier um Beträge, die für
zionistische Zwecke also Keren Hajess^d, Jüdischer Nationalfonds,
Palästina-Arbeiterfonds, für Tätigkeit der öesellschaft „Ort'» ,
der Gesellschaft „Ose**, des Jüdisch-wissenschaftlichen Institiätes
in Warschau, der Zentralen Jüdischen Schulorganisationen in Polen
aufgebracht wurden.
Nicht berücksichtigt v\/urde die Tätigkeit des Hilfsvereins
der deutschen Juden, obwohl diese sov7ohl für die Vorkriegszeit
als auch fürmdie Nachkriegs Jahre für die i'rage der Leistungen des
deutschen Judentums für die ausländischen Juden von Bedeutung ist.
Da ich kein Material hierüber habe, dürfte es wohl am ZY/eckmässig-
sten sein, die Leitung des Hilfsvereins zu veranlassen, sich zu
dieser i'rage zu äussern.
IT/enn im folgenden versucht wird die Tätigkeit der Organi-
sationen kurz klarzustellen und den Anteil der ausländischen Ju-
den an den einzelnen ilirsorgearten zu errechnen, so ergeben diese
Zahlen keinen Anspruch auf absolute Genauigkeit, denn die Jüdi-
■^■^— Mi Ifc ■
2.
sehe !/-ohlfahrtspflege und ^Sozialpolitik der Jahre nach dem Krie-
ge war von der Tendenz getragen, jeden Unterschied zwischen aus-
ländischen Juden bei der Inanspruchnahme der V^ohlfahrtspflege
auszuschalten. Es ist daher bei kaum einer (jemeinde eine Statistik
über die Zusammensetzung der itfohlfahrtsempfänger nach ihren Her-
kunftsländern geführt worden* iUr einzelne bparten der VJohl-
fahrtspflege, wie z.B. Durch- und iiückwanderunp; ist eine derartige
Statistik vorhanden.
?Jenn von den vorhandenen Misständen abgesehen wird, so kann
doch gesagt werden, dass der Grundsatz der Gleichheit ausländi-
scher und inländischer Juden beia der Linderung ihrer Notstände
gewahrt wurde.
Im Nachfolgenden soll nun versucht werden, die einzelnen
Organisationen kurz darzustellen, um ihre Bedeutung für die in
Deutschland lebenden Juden zu ersehen. Es handelt sich hier im
wesentlichen um
1. Arbeiterfürsorgeamt der Jüdischen Organisationen
Deutschlands.
2. Hauptstelle für Jüdische Vi/ander für sorge
3. Ütudentenhilfe
4. V/ohlfahrtsämter der jüdischen Gemeinden
II.
1. Arbeiterfürsorgeamt der jüdischen Organisationen Deutschlands.
Das Arbeiterfürsorgeamt ist im Jahre 1919 i^it der speziellen
Aufgabe der iXirsorge für die während und nach dem Itriege nach
Deutschland gekommenen ausländischen Juden gegründet worden. Es
stellt sowohl in der Art seiner Gründung als auch der Bedeutung,
die es den deutschen behördlichen Stellen gegenüber erlangt hat,
eine einmalige Erscheinung in der Geschichte der Jüdischen Yi/ohl-
fahrtspflege dar* Gegr: ndet wurde es von folgenden Organisa-
tionen:
üentralverein deutscher Staatsbürger jüdischen
Glaubens.
Grossloge für jueutschland U.O.B.B.
Hilfsverein der deutschen Juden
Jüdische gemeinde Berlin
Verband russischer Juden
Zionistische Vereinigung für i^eutschland
Es handelt sich also hier um eine Kooperation verschiedener Or-
ganisationen für eine bestimmte Aufgabe. In seiner Eigenschaft
als vom deutschen Judentum beauftragt, wurde das /irbeiterfür-
5.
sorgeamt auch von der preussischen itegierung anerkannt« Die
Leitung lag in Händen eines Präsidiums, das sich aus je einem
Vertreter der oben angeführten Organisationen zusammensetzte.
In seiner mehr als zehnjährigen Tätigkeit sind innerhalb dieses
Präsidiums keine Mehrheitsbeschlüsse gefasst worden, weil alle
Beteiligten, so verschieden sie in ihren allgemeinen und jüdi-
schen Anschauungen waren, die Tendenz einer absolut gleichen
und solidarischen Zusarmnenarbeit hatten. Das Arbeiterfürsorge-
amt hatte eine zwiefache Aufgabe:
1. Wahrnehmung eines rechtlichen und politischen Schutzes
der nach Deutschland geflüchteten Juden
2. Hilfeleistung und Srinöglichung der iJinordnung bezw.
Vjeiterwanderung,
Da das deutsche Judentum nicht in der Lage war, von sich aus
die Kosten, die die fast 100 000 Menschen umfassende ost-
jüdische Einwanderung verursachte zu tragen, ist das Arbeiter-
fürsorgeamt gleichzeitig als Stelle des ümerican Joint Distri-
bution Gommittee vereinbart worden und zwar sind den Verein-
barungen gemäss die gesamten Kosten der Jlirsorge vom Joint,
hingegen die Kosten der Verwaltung von den deutschen Organisa-
tionen aufgebracht worden. Dieses Abkommen wurde bis zum Jahre
1925 gehalten. Im Jahre I926 hat der Joint seine Tätigkeit auf
diesem Gebiet in ojeutschland eingestellt. Die Fürsorgeleistun-
gen für ausländische Juden wurden auf die jüdischen Gemeinden
überführt, die Verwaltung des Arbeiterfürsorgeamtes verblieb
weiter zu Lasten der anderen Organisationen. Das Ar beiterf Ur-
sorgeamt hatte zeitvireise einen ausserordentlich grossen Ver-
waltungsapparat, der sehr erhebliche Mi >:tel erforderte. Ausser
der zentralen Verwaltung in Berlin wurden Zweigbüros in I6
grösseren Städten Deutschlai.ds errichtet, deren gesamte Tätig-
keit und Verwaltung von der Zentrale finanziert wurde.
In den 10 Jahren 1920-19;50 dürfte der Betrag der vom
deutschen Judentum f^ör die Verwaltung des Arbeiterfürsofge-
amtes und seiner Zweigstellen aufgebracht wurde, ungefähr
Mk.300 000.- betragen.
2. Haupt stelle für .jüdische Wander für sorge.
Die Hauptstelle für jüdische Wanderfürsorge ist im Jahre
1924 als Zentralstelle sämtlicher jüdischer Gemeinden mit dem
Zweck gegründet worden, um die deutsche Binnenwanderung, also
Einwanderung, Rückwanderung und Durchwanderung soweit sie sich
innerhalb der Frenzen des deutschen Eeiches bewegt, zu regulieren
und nach einheitlichen Gesichtspunkten zu leiten. In den Jahren
1925-;52 sind von den Zweigstellen der Hauptstelle mindestens
Mk. 787. 000.- an Fahrgeldern allein verausgabt worden. Wenn manH
hinzu die anderen Unterstützungen wie BeherbHng und Beköstigung
der Durchwanderer in Anrechnung setzt, ergibt sich eine Aus-
gabe von mindestens Mk.l GOO ÜOO.-. Der Anteil der deutschen Ju-
den an der Binnenwanderung in Deutschland bewegt sich zwischen
20 und 40/^. Wenn man den Anteil der deutschen Staatsangehörigen
mit durchschnittlich 30/» ansetzt, ergibt sich an Ausgaben der
Haupt stelle für ausländische Juden ein Betrag tn Höhe von
Mk. 700 000,-
3. Studentenhilfe.
In den Jahren 1920-32 sind jährlich Hunderte ausländischer
jüdischer Studenten nach Deutschland gekommen, um an den deut-
schen Universitäten zu studieren, ohne ira Besitz der geringsten
Subsistenzmittel zu sein. Eine Zusammenstellung der Ausgaben,
die die Studentenhilfe erfordert hat, ist nicht vorhanden. Man
geht aber nicht fehl, wenn man allein für die letzten 10 Jah39re
einen Betrag von mindestens iuik. 600 000, -einsetzt. Der Anteil
der ausländischen Studenten dürfte mindestens bOyo betragen h^ben.
Es sind demnach für ausländische jüdische btudenten in Deutshh-
aand Mk,400 000.- aufgebracht worden,
4, i/Vohlfahrtsämter der jüdischen Gemeinden.
Eine genaue Übersicht der gesamten i/johlfahrt sausgaben der
jüdischen Gemeinden in j^eutschland ist nicht vorhanden, man
kann jedoch auf Grund ziemlich zuverlässiger tiChatzungen anneh-
men, dass die gesamten Ausgaben in den Jahren
1924-27 incl. Mk. 5 000 000. -jährlich
1928-29 " "7 000 000.- "
1930-32 • "9 000 000.- "
betragen haben.
Aus den oben dargelegten Gründen ist eine Errechnung des
Anteils der ausländischen Juden an diesen Beträgen ausserordent-
lich schwer. Man muss hierzu zunächst beachten, dass eine Trennung
der Ausgaben zwischen offener und geschlossener Mrsor^e erfolgen
muss, d.h. zwischen den Ausgaben der Wohlfahrtsämter, die für
die Hilfsbedürftigen direkt gemacht wurden und für die Ausgaben
der verschiedenen Anstalten geschlossener Jtlr sorge, wie Waisen-
häuser, Altersheime, Siechenhäuser, Krankenhäuser gemacht wurden.
schätzungsweise d :rfte der Anteil der geschlossenen Anstalten
5-
angefälir ^Oio der vorstehend angegebenen Beträge aasmachen.
Diese Teilung ist deshalb wichtig, weil der Anteil der
ausländischen Juden an der offenen Fürsorge wesentlich anders
ist, als an den geschlossenen Anstalten. Der Bevölkerungsanteil
der ausländischen Juden kann für den iieichsdurchschnitt mit
20/ö angesetzt werden, Ihre materielle Lage jedoch ist im Ver-
hältnis zu den inländischen Juden wesentlich schlechter. Es ist
daher anzunehmen, dass ihre Anspruchnahjae der Wohlfahrt sein-
richtungen der jüdischen Gemeinde mit 50-3 57^^ ^^r für die offene
Fürsorge verausgabten Beträge anzusetzen ist. Hingegen d'lrfte
ihr Anteil bei den Ausgaben für die geschlossene JUrsorge also
für Unterbringung in i.nstalten mit höchstens I5-2O/0 angesetzt
werden» Dies ist im wesentlichen auf die sehr veralteten Satzun-
gen der verschiedenen Heime und geschlossenen Anstalten zurück-
zuführen.
III
Sammlungen in Deutschland für jüdische Zwecke im Ausland.
Genaue Zahlen über die Sammlungseingänge für die ver-
schiedBBen jüdischen Zi/vecke im Ausland sind nicht vorhanden.
Auf (jrund verschiedener Veröffentlichungen und Berichte der für
die Sammlungen in i^age kommenden Organisationen lässt sich
für die Jahre 192} bis I933 errechnen, dass für den
Keren Hajessod
Nationalfonds
Gesellschaft tiOrt"
Gesellschaft ^üse^
Palästina-Arbei-
terfonds
Keren Hatorah
Jüdisch-Äissen-
schaf tl. Institut
Zentrale f.jüd.
bchulorganisation
in Polen
ca.
.7 200.000.-
"" 2 600 000.-
" 550 000.-
tt
250 000.-
insgesamt MklO 6OO 000.-
Demnach sind in vorher erwähntem Zeitraum mindestens i>7lk. 10 pOO OOOiJ
für jüdische Zwecke im Ausland aufgebracht worden.
IV.
Mese Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständi^eit.
Sie soll auch keine Grundlage für irgendwelche inner jüdischen
Auseinandersetzung in Deutschland sein. Sie ist lediglich ein
6.
Versuch die Leistungen ^es deutschen Judentums innerhalb eines
bestimmten Zeitraumes für allgemeine jüdischen Interessen auf-
zuzeigen, was mir im Interesse einer gerechten Behandlung, die
das deutsche Judentum von weiten der ausländischen Juden ver-
dient, notwendig schien.
gez. S.Adler-Rudel
I
u
AuolunuiGolie JuJon und JUdiödie Vohlfotirtopflrn©
In Deute ohlnncl*
Im ZuGamraeniinnß mit Jen Aktionen, aie a#/5t# im Mxslnnde
£\x aie Juden in i^eutaciilr^na eingeleitet werden, xiört man eehr oft
die 'einung vertreteni doss Jos aeatsohe Judentum sieh den Oitju-
aen gegenüber , die w* lirond und nnch aem *j:ief^e nnoh Deutüoiilnncl
ßetlüflhtex oind, nioi^it oo Denooraon tiobeni wie sie neutei ua oi«
aelbol; in oohwerer Dedri'ncnis oind, eo erwnrten, dri^Gs die »tttlclndi
oohen Juden riori innen geren'Iber benehmen« Tieeer \utr)ne8anß mueo
ouf (Xr)ü TintrCiiiedenöte entgef: engetreten werden, wozu icn aiioh umso
■ehr verpriichtet holte, hIg ich neit dem Jahre 1920 ununterbrodun
an den verochiedenen rtoesnoimen, die von aen deuteolion Juden fUr
auölandioche Juden in .>eutöCiJ3nd darohgefflt.rt wurcen, an leitender
Stelle beieiligt wnr.lm : nhmen aieaer Tati{:iwGit h-^be icn im liaafe
aar Jnhre so zie:nlioh nit ullen Cronrre^>einden Deutrohlnnds au tun
getobt • xoh Uberseiie dniier, wie hooh une':ef:iir der \nteil der aus-
IcndlGchon Juden on der InonGprucim'shrae der vTchlfahrtsprioge der
Jüdiaciien Gerne inden in ^eut,^^ohlnnd iot*
Neben uon betragen, die f tr cie vohlfoiirt nuGlandioa^er Ji
den in ^eutodtilnnd ausgegeben v/urden, {gehören in dioGe Dotrncntung
öucn jene iietruge, die aas deutsche Judentum in den letst^n 10 Jalih
vea f'ir all^^ejieine JUdiGo^e Zwecke im \ualnndo nurgebrnoiit hat und
ZY/nr Handelt es sici^: hier um :>e.rw£:o, die f'r aioniGtioche Sweoia ,
alGO .leren aajessodi JudisciiCr n8tionalfond,?nl otino ^rbeiterfond
für Tctifr-eit QGT Gooellcchnft Ort, öor CeccllGoLort Oee, deo Jü-
disoh-TleoenooliortliohGn Institutn in r^orsoiiou, der Zentrelen jü-
oioohen ^cüulorgonisaxionen xn Polen aurcebrnoüt wurden»
MiOi^t oerucLijiohxict wurde aie Tttiekoit aeo Ililrovereins
der aeutsotien Juden, obwohl aiese öowohl fr aie Vorlcriec^seit als
aaon f r die I^aohicriegs jaiire £ r aie jp'rose der Leiotungcn deß ueut-
ecuen Judentums f ir üie ousluadioolien Juden von Bedeutung let. Da
xoii i.oin ^löteriol nier-ioer nnbe, durfte eo wonl am zweoImR-spxgeten
oeini aie Leitung aeo xültoveroins su voronlasoen, oicti zu dieser
cxoß9 2u UuoGorn«
TiTonn xq folcenöcn vernuoht \tlrd, aie Tätigkeit der Orgonloa-
tionen icurz Oorzus teilen und uon \nteil aer nuslandisohen Juden an
aen cinselnen i^ürsorgeorten au erredmen, so ergeben dieeo Sohlen
keinen Anspruch nuf absolute Gennulg^oit| denn aie jüdische ^ohl-
fohrtspriet;© t"^d Sozialpolitik der »Jahre nn ch aem /.riere wnr von der
'lendona gotrooonijedea UnlerGcliied :7.vii30hon außl-^idiecaen und iiilän-
dioohon Juden bei der Inanspruohnnxirae der Yohlfnhrtspilere nuezu-
sciialten* ?.ü ist do.ior bei liaura einer Gemeinde eine Titatistlk
über die Susormonset^unc <iQX Vohlfahrtsompft^öer nn ch ihren Her-
kunttslrndern geführt worden, i^tlr einiiclno Cporten der vohlfahrtB-»
pllocoi v/le z*j# Durch- und HUokwonj.eran6 ist eine der'^rtire "tati-
Gtik vorhanden»
Wenn von vorhandenen Llisstandon abgesehen wird, so kann
Qooh gesagt werdeni daoa der urundaaxz uer Gleidhiieit auslondioolier
und inlandxsoi.or Juden bei der Linderung ihrer üot stände grwohrt
wurde*
Im Kaohfolgondon soll nun versucht werden» aie einzelnen Or-
ganisotionon kurz darauaiellen, um ihre Bedeutung fr die in
Deutoo/iland lebenden Juden au ersenen. I5e nnndelt cicn Aier im
weoontlio^.on um
1, \rbeitortursort:oanit der jüdißohcn Orconinotionon
^-eutaohlonda
2, iinuptotolle Xiir jadicclio londorfüraor-^e
3, ntudentönhille
4, wOhliohrtscmtox der Judiechen O^Bteindon,
II*
1 . AXbeixfirf i,r£e.Xi:CLQiat dgr jludic clrxen^Orjainißnxi^
Uoo \rboitori:urgorsooail: xst im Jahre 1919 mit aer speziellen Attf-
gobo üor .'Ursorf.e rir aie wriirond und nndh -:ea .;rieg« neoh Deutecsh-
land gelQOnKnenen 9aGl''ndicohen Judr^n gegründet ^worden, ^o stellt
sowohl in der Art seiner Gründung als auch aer dedeutune, die es
den uoutaohen bohordlic^.en stellen gegenüber crl-nr-t bnt, eine ein-
■Dlij-G "^rc cGinung in der Ccnchichte der j'ldioohen '/ohlfahrts-
priege dfir. Gecrlndet wurde es von folcondcn Or£tinis0tionen;
Centrnlvoroin dr utrcl;cr ntnnt;8b[ir.-or ;]Udiochen Claubone,
CrooolOtTe fr Deutsohlnnd IJ.0«3#B«,
iliirsveiein öor doutscnon Juden,
JUdiscLe Geneindo ;.>orlin,
Vorbond rusBiscüer Juden,
Zionictiscue Veroinicung i'r Deutßchlnnd.
BS hcndclt oioh -Iso hier um eine üooperntion verschiedener Orgoni-
Organioationen f 'r oine beotttmite lafgnbe. in Beincr ^iponochnft
als vom ueatrcnen Judentum bonuftrnpt, wurde dßo /IrbeiterfUreorge-
Salt nuch von der prcuoöisohen iie^'ierung onerkßnnt« Die Leitung lag
in ilcoiden cinos i^lieiAlump , eise sioh ous Je einets Vertreter der
oben nnc;oftlhrten Organiontionen zuGfimnensetztö» in seiner raelir nie
zehniühxxi:on TfttiCi.oit ßind inncr..nlb dlMiea Präsidiums keine 'lelir-
heitGboscrJLMpne po fönst viorden, sveil nlle 3eteilißten, oo verf^ohie-
den Gi.e in ihren nlli-oa.einen und jüdiGCi^en \nGchouunp;cn wnren, die
Tenden;; einer absolut glo cUen und oolidarlscfcon Zuc^m enorbeit
llötten« Dnü \rbeit,orr^röorRen::it hatte eine swicfncLc ".ufc^be
!• Wohrneriraunc eines rechtlicen und poli^;iociion "chutzes
der micii x^euiiGOalonu ceri iditeten Juden,
ß^ iiilfole^stung und "^rmoBliohong der Einordnung cesi'u
*.eiterwonuerunc#
Da doo deutoohe Judentum niCi.t in aer La, e wnr, von sich ous
die xj:ülcnp aie di.e fast 10^ 000 MinaOi;en umfocüendc ootjUdiGohe
^inv/nnderun^; vorurünohoo, :::u tr^ ^ en, x3t dns Arbeit er ftliT^orgeamt
gleich.'^eitit' r^ls n teile des ^mcrioan Joint -Distribartion Conmlttee
vereinonrt worcen und amr sind den »ereinba rangen cemi'sß die gesaia-
tsn Kosten der it!rnor£;e vom Joint, hin^^e er aic iloDton der Verv/al-
tunc von den deutschen Organisationen ^^ufrcbrroht worden« Dieses
AWDoamon wurde bin z\xm Jahre 1925 cohalten# im Jahre 26 hat der
Joint seine Tr tigkeit nuf dioocsi ue'^iet in ^o.itGOhl.nnd oinges'^.ellt«
Die rUrsorr.eloißtanfen f Ir ausländische Juden v;urden auf die jüdi-
sohon G«fteinden Uborrtlhrt, Gie Vorwaltuiic ^co \rbeit,crnrGC^eomt8
verblieb weiter za J.aoten der fmderen Orr-aniGntion^n« Dno \rbeiter-
fürsorrreoiat hijtte iseitweise einen eusserorüentlich f^i^ooeon Vemol-
VerwnltuncsQppaxat, aox noiu: cirliöbliüiio Mittel orforderte» ^uooer
der aentrnlen »erwnltunG in Jerlin vrurden ZweigWirOB in 16 größoe-*
Ten -''tr.dten -voutochlnndo orrichtot, deren goonrate 7rtif»keit und
Verv/olt'.ins von der :^ontrnlo finanaiert wurde»
m den 10 Jnhren 1920 ^ 1930 durfte ior Jetrng-^er vom
deute otien Judentum Tir die Verwnltung des \rbeiterfLir0ori^e^tntea
und «einer 7iV/ei£;3tellenHJingefiJir Hl» 500 000^^^ botrn,;en«
» t m »ßts teile f jr _ jadigche yen^grrarq.or;
Pie i-.nuptotelle f'\x ;j:!dinc:.e 'TnncleTi'ürssor^'ro ist im ^^-^hro V??A '^le
5i0ntrnls?t;elle ef mtlioher ^ildiechor ccr.einJcn mit dem '^eoJ: pegrUn-
•det worden, um cie doutGah* lUnnenw^nJorung;, rleo '^imv?nderunß,
Küoiw^nöerune: iind IvUrchviorjaerunci üowclt cie ßlci: innerhnlb der
Grens^en des aeutroiien .eiches bewegt, zu regulieren und nocl:i ein-
hextlioxien Gesu^ohtopuixÄten iiu loiteru m den Jrtren 1925 - Z2 oind
von Alb Zweigs lellen der ^u^uplstollo mindenteno iUl# 737. jj)» —
on I^'obrgeldein allein verausgabt ;;ordcn» "^enn raoa hinsu die ondercoi
Unterst it juncea, wxe iiel^orberfung und Beköstigung uer luroliwan derer
in AnreoLnun^ celat, cr^^ibt oica oine AasGobe von xindeotone
Rfi, l%0OO#OO0« — t Ter ;.nvcil der deut^oiion Juden nn der iiinnen;/nn-
derong in -.eutacxilnnd bewegt öic;h 27wi0c^*on HO und 40;^» "onn izinn den
Anteil der .leatoc.ien "taotonn^ encrifen mit durohj?c}inittlich 30?^
onsetat, erj^ibt eicii on \uor'"bcn der uaaptstelle fr jc^jr^lundieche
Juaon ein :;etrog in iiOiie von EM« 7jO.OOj#— -#
6
8 t ituäentjanJiUfe
r
in den Jighren 19:?D • 32 oind jjJirlich hun »orte nunlrndisci.or jUdi-
öoiier 'Studenten nnch .vcatcchlnnJ {-clrommen, an nn den Jeutocl^en Uni-
verRit- ten su ntudieren, ohne is Heeitz d^r f^^erinp^G-'^n "ubaintonÄ-
mittel SU ooin« Tilno .'^urnamenctollunc v^er \UG;:nbon| ciie Ue "tu-
dentenhilfo erfordert Imt, ict nicht vorh^ndm. '!nn reht nbor niokit
ITehli wenn mon nilein f r die letsrten 10 Jni;.ro einen Jet.rnc von
mindestenö Ktft 600iOOü# — einnctatt .er \nt.eil t%x aunlcndirchen
:^tudenten d-irtte mindest ene Q>^ betr'^^^en h-bcn* "?9 cind demnroh
f ")r eaeltndioohe jMdisone Studenten in leutro.Jnnd X^^.. 400«000#— oc?
aafßeür«:>ont worden.
^ino c^^'^'^^ Ueberü^icht ler cet^omten '^otilf'^hrtgnur'jnbpn d{?r jfJdi«
ocüon Ce-^einaen in Deutnolilnnd iet nioiit vorh-^nden, mnn knnn Jö-
dooh nuf Grund eimollch zuverl GOirer ^ohfcits5unf:en nnnetoon, d^ss
die geoamton \uoi:nben inaden Johren
19U4 - 19a 7
inol.
RM. 8 000 000,
1920 - 19:j3
ti
V 000 000,
1930 - 1932
1«
9 000 000,
— jcJirlioh
H
betro on li*^bon#
AU8 don oben dnrfologton Gr'nJon iot eino ":rrec..nunr; des
/vnteile der n .olandinciien Juden nn aieser ietrfiren 6unc?crordcntlioii
schwer. Man
hierzu zun ohst bon Otiten, doen eine frornunc der
4u8{5aoen s\'i/xnonen offe:^ier und gecohlooeeror i^tireorre crfolf^n fnu39|
d»h» zwinonon den \uO':ai)en uer /ohirr^iirtetimter, die f'^r öie ililfs-
bedn.r.ftijGn direkt [•oii'?cht wur^Ion und f'ir die \u9ßr>ben der verödiie-
denen ;n8tali;on ge:r^chlo8sener i?1irßorre| wie TTnieonhtuaer, Mtershoi-
Alter8aoim0| Gieoiienlituöer, ioraru^exih: uaer föfliocht wurden, '^chntaunre-
wiQO aiiXtie der 'nieil clor ge£>Cj:ilosoenon •nstaltcn un[:nrr.iir bOit
der vorsteuend angogebcnen lietrrce 8Ußar3chen#
i>iese .e-iituig xcL üoGir^lb alotizißp weil ior \nteil der nue-
lv.nui8ohoa Juv^en mn aer oil'ei.on xitrr.orr.c vvcceitlicu; -anders int^
lö Oii J.en gecci-^locsonon Aue rluon. -^cr . e Völker ancrunt eil der r^ue-
lundlDOlien JuJen Lonn xx Ccci. IlclcixSuarcLGchnitt mit 20?^ c^ingesetzt
v/erden, ihre .n-^-exiclle L?ie« jedoch ist ia Verhältnis zu dnn inltm-
di3cl:en Jucen weso::tlich cu^lecutcr, ":g ict dni.cr nni3unehmen,a^DS
iiire \iiöpruohnnii:iie acr ./chiroiirlscirrlc.tanr.en Gcr jUdieoIien Ge-
meinden mit wJ - 3C^ der i r die orrene K^vTHor^e vernucgobton Be-
trcce nnsuGctr.on ist^ üinGcj:cn g rfto ihr \r.teil bei C^on \us::nbon
f^r die geßc;..108Gcno irürsor^ei mIoo i x uio Jn'^erbrinßunß in ^notöl-
ten mix aüuiio^^ono lü - 23 ^ n2if.;ocol2t v/or ^on» Jlec ict im wooentli-
OfcMin our aio co**i' voralac:.en ^atroncGn dor vercchiedencn Heime und
jjößciilocsonon ';nGtalaon üur c^-3urUixen#
iil*
r>
SB^l uneiiaLJÄ.^-ai^ Xgq Mi^lnnd,
uenoue iJonlon ubor die 3' rxiliin^Geiiißnn^e f'r die vercchie-
donon j'!dioa*on 3\"voo-iwe ini \uoland Bind nicht vorhnndon# \uf Grund
Veroohiedoi.or \erotrentliutian(:en und jericlito der X'*r die "^momlun-
gen in i^ra^e u)maonicr Orc^inii^alionen 1. c:-t oioh fir die Jnhre
1923 bin 19ÖÖ errcoimoni daPö T'r den
doGS i'Jr (Ion
Keren iin^esood
Kations Ifond
ü 63 eil nci ;'•!'* Ort
Pol stina ATüeitcrtond
Loxcn imtoron
JUdi3Ch-.7iBDCiicci*3ftl« in-
otitut
Zentral e JUdincho '"oiiul-
oxtioniaation in jölon ^
OQ KM« 7 ÜOO 000» —
• 2 ÖDO 000.—
* ööO 000. —
ca
iJöOOüOjLT-
inncocncit
Er!. 10 ö^O 000.
8
Sonn*
Tir j:idaCoho ;v/oo..o im \aGlnnd nuff/cbr'^oht worden*
17.
Dieso ^crstellimg er..obt keinen ^nöprucn auf /ollctänuiK-
koit. -io coli nucii i.exne Gxundln::e i <r irfondwelaie inner Jflfiieclien
Ausein.'^n-.oro^tEung in a^Gulr'oiil'^nci nein« "^.lo ist ledißlioh ^in Vev-
euQh, die Leiotunt^on dox üculcci^ori Juü'-^ntuaio innerLolb einoo be-
otinanten /.©itma-non £'r oll o :oim© Jüdieo.-o intoroonon aulVaccijoni
wn3 rjir ini interecoe einer ^ereaVtcn jexi'^r.dlunßi die dnc C/^utcol^e
Juurntua von . oiten der nu^l^nai.GGaon Juu n \erdiont, notwonciic
öaücn*
geis« :.^# Adler - Kudci.
u^.'
Aus landische Juden und jüdische ^ohlfahrtspfl«^ge
in Deutschland*
den ge
I.
Im Zusammenhang mit den Aktionen, diie z.Zt. im \us lande
für die Juden in Deutschland eingeleitet werden, hört man sehr oft
die itleinung vertreten, oass das deutsche Judentum sich den Ostju-
genüber, die während und nach dem ICriege nndi Deutschland
geflüchtet sind, nicht so benommen haben, wie sie heute, da sie
selbst in schwerer Bedr^lngnis sind, es erwarten, dass die auslclndi
seilen Juden sich ihnen geceniiber benehmen. Dieser Auffassung muss
auf das Entschiedenste entgegengetreten werden, wozu ich mich umso
mehr verpflichtet halte, als ich seit dem Jahre 1920 ununterbrodi«
an den ve^^schie denen Massnahmen, die von den deutschen Juden für
auslandische Juden in x^eutsculand durchgeffüirt wurden, an leitende:
Stelle beteiligt war .Im Rahmen aieser Tätigkeit hnbe ich im Laufe
der Jahre so ziemlich mit ollen Grossge:aeinden Deutschlands zu tun
gehabt. Ich übersehe daher, wie hoch ungef'Jhr der Anteil der aus-
ländischen Juden an der Inanspruchnahme der lohlfahrtspflege der
jüdischen Genie inuen in Deutschland ist.
Heben aon Beträgen, die für aie Wohlfahrt ausländischer Ji
den in Deutschland ausgegeben wurden, gehören in aiese Betrnchtung
auch jene Betrage, die das deutsche Judentum In den letzten 10 Jah-
ren fär allgeiieine jüdische Zwecke im /luslande aufgebracht hat und
zwar nandelt es sich hier um Beträge, die f'^r zionistische Zweolse ,
also Aeren Hajessod, Jüdisciier Nationalfond, Pai; stina Arbeiterfond
für Tätigkeit aer Gesellscliaft Ort, aer Gesellschaft Ose, des Jü-
disch-'l7i8senschaftliGhen Instituts in Tarscliau, der Zentralen jü-
disoJien ScJaulorganisationen in Polen aufgebrocht vairden*
Nioiit oeruoksiohxigt wurde die Tätigkeit aes ililfsvereins
der deutschen Juden, obwohl aiese sowohl f'ir ale Vorkriegszeit als
auoh f ir die Nachkriegs jähre f ir aie i^rage der Leistungen des deut-
Bonen Judentums f ir die aualändischen Juden von Bedeutung ist« Da
ich kein itoterial hierüoer habe, dürfte es wohl am zwecimässigsten
sein, die Leitung des Hilfsvereins zu veranlassen, sich zu dieser
rrage zu äussern*
«
lexm im f oleenden versucht vnird, die Tätigkeit der Organisa-
tionen icurz darzustellen und aen Anteil der ausländischen Juden an
den einzelnen J^ürsorgearten zu errechnen, so ergeben diese Zahlen
keinen Anspruch auf absolute Oenauigkeit, denn die jüdische Wohl-
fahr tspflege und Sozialpolitik der Jahre nach Gern /Criege vmr von der
Tendenz getragen, jeden Unterschied zwischen auslc-andisonen und inlän-
disohen Juden bei der Inanspruohnoiime der Wohlfahrtspflece aus zu-
sciialtent Es ist dalier bei lisum einer Ge-neinde eine Statistik
über die Zusammenset 2:unß der Wohlfahrtsempfänger nach ihren Her-
kunftsländern geführt worden, jjlir einzelne Sparten der .Vohlfahrts-
pflege, wie z.B. Durch- und Rückwanderung ist eine dernrtige Stati-
stik vorhanden •
Wenn von vorhandenen Misstanden abgesehen wird, so kann
doch gesagt werden, dass der Grundsatz aer Gleichheit ausländischer
und inländischer Juden bei der Linderung ilirer Notstände gewahrt
wurde«
Im Ka ollfolgenden soll nun versuciit werden, die eimselnen Or-
ganisationen kurz darzustellen, um ihre Bedeutung f 'r die in
Deutschland lebenden Juden zu ersenen. "BS Handelt sich hier im
wesentlicxien um
1. /irbeiterfürsorgeamt der jüdischen Organisationen
Deutschlands
2. aaupts teile für Jüdische ??anderfürsorge
3. Studentenhilfe
4. Wohlfahrtsämter der jüdischen Gemeinden.
II.
1. Arbeiterfürsorpioamt der .lüdisohen Organisationen Deuts cnlan da ,
Das Arbeiterfürsorgeamt ist im Jahre 1919 mit aer speziellen Auf-
gabe der ijUrsorge für die wahreaa und nach aem xlriege nach Deutsch-
land gekommenen ausländischen Juden gegründet worden. 13s stellt
sowohl in der Art seiner Gründung als auch der iiedeutung, die es
den deutschen behördlichen Stellen gegenüber erlangt hat, eine ein-
malige r.rs Oiieinung in der Geschichte der jädiochon Wohlfahrts-
pflege dar. Gegnindet wurde es von feinenden Organisationen;
Gentralverein deutscher 3taatsbür-;er jüdischen Glaubens,
Grossloge f'lr Deutschland U.O.B.B.,
Hilfsverein der deutscnen Juden,
Jüdische Geraeinde Berlin,
Verband russisch. er Juden,
ZionistisGue Vereinigung für Deutschland.
Ss handelt sich also hier um eine Cooperation verschiedener Organi-
Organisationen f ir eine bestimmte Aufgabe. In seiner Bigensohaft
als vom deute? oiien Judentum beauftragt, wurde dßs Arbeiter fürsorge-
amt auch von der preussisohen Regierung anerkannt* Die Leitung lag
in H&nden eines PTc^'sidiums, d^s sich mus je einem Vertreter der
oben angefüiirten Organisationen zusammensetzte • In seiner mehr als
zehnjährigen T&tigLeit sind inner^^olb dieses Präsidiums keine Mehr-
heitsbeschlüsse gefasst worden, weil alle Beteiligten, so verschie-
den sie in ihren nllgerieinen und jüdischen Ansolriauungen waren, die
Tendenz einer absolut gleichen und solidarisclicn Zusammenarbeit
hatten. Dns ArbeiterfUrsorgeamt hatte eine zwiefache Aufgabe
!• Wahrnehmung eines rechtlicnen und politischen Schutzes
der nach ^eutscnlonu gefl .lohtet on Juden,
2. Hilfeleistung und TJrmöglichung der Einordnung bezw.
Weiterv^^nderung.
Da das deutsche Judentum niciit in der La^:;e war, von sich aus
die .LjLjsten, die die fast 100 000 Mensciien umfassende ostjüdische
Einv/anderung verursachte, zu trn,^:en, ist dos Arbeiterfürsorgeamt
gleichzeitig als Stelle des American Joint Distribution Committee
vereinbart worcen und zwar sind den Vereinbarungen gemäss die gesam-
ten Kosten der J?1irsorge vom Joint, hingegen die Jlosten der Verwal-
tung von den deutschen Organisationen cuf gebracht worden* Dieses
Abkommen wurde bis zum Jahre 1925 gehalten ♦ im Jahre 26 hat der
Joint seine Tätigkeit auf diesem Gebiet in Leutschland eingestellt.
Die i^lirsorgeleistungen f'lr auslandische Juden wurden auf die jüdi-
schen Gemeinden überführt, aie Verwaltung des Arbeiter fürsqgeamts
verblieb v/eiter zu Lasten der anderen Organisationen* Das Arbeiter-
fürsorgeamt hatte zeitv/eise einen ausserordentlich grossen Verwal-
Verwaltungsapparat, a©r sehr erhebliche Ivüttel erforderte. Ausser
der zentralen Vervraitung in Berlin wurden Zweigbtlros in 16 grösse-
ren atadten iJeutgchlandg errichtet, deren gesamte Tätigkeit und
Verwaltung von der Zentrale finanziert wurde.
In den 10 Jahren 1920 - 1930 dürfte der ßetrag-der vom
4#utsohen Judentum fir die Vei'w.^ltung des Arbeit er fürsorgeamt es
und seiner Zweig st eilen -ungefähr RM. 300 000.— betragen.
2 . fraupts teile fir .iildische '.?anderfürsorre .
Die liaupts teile fir j'ddisclie '.Ta n der f'ir sorge ist im Jahre 1924 sla
Zentralstelle sclmtlicher jüdischer Geiieinden mit dem Zweck gegrUn-
-det worden, um die deutsche Binnenwanderung, nlso Einwanderung,
*
Eüoi£wanderang and iurchwonderung, soweit sie sicii innerli^elb der
Grenzen des aeat seilen Eeiches bewegt, zu rec;u.lieren and nach ein-
heitlichen Gesichtspunkten zu leiten* In den Jahren 1925 - ZU sind
von den Zweigstellen der ^.auptstelle mindestens iUd» 787 ♦000. —
an Fahrgeldern allein vernusgabt wordene V7enn man hinzu die anderen
Unterstützungen, v/ie Beherber£;ung und Beköstigung ^er Dur ciiwan derer
in Anrea..nung setzt, ergibt sicii eine Ausgabe vor; mindestens
Rä. l^OOJ.OJO. — t Ler Anteil der deutschen Juden an der Binnenwan-
derung in iieutschlnnd bewegt sich zwiscnen 20 und 40?^. :ienn laan den
Anteil der deutsonen Staatsante/iörigen mit durchschnittlich 30J?
ansetzt, ergibt sich en Aus£:3ben der liouptstelle fir auslandische
Juden ein i^etrng in Höhe von RIA. 700.000.— •
//
./
6
8 • St g den t enhl 1 f e
In den Jahren 1920 - 32 sind jahrlich hunderte !:^as landischer jüdi-
scher Otuclenten nnch reatpchlond gekommen, un nn den deutschen Uni-
vers it-ten zu studieren, ohne im Besitz der gerinj^sten Subsistenss-
mittel zu sein. "Cine Zui^amrnenstellung der Auscnben, aie die Stu-
dentenhilfe erfordert hat, ist nicht vorhanden» Ifen geht aber nicht
fehl, wenn mon allein t'r die letzten 10 Jnhre einen 3etrag von
mindestens RM. 600t000# — einsetzt. Der enteil der ausländischen
Studenten dürfte mindestens 60^ betr^.^en h'iben. ^s sind demnach
fir ausländische jüdische Studenten in i)eutj?c..l^nd RM. 400.000. — oe
aufgebracht worden.
4 • Wohlfahrtsämter d^r jüdis chen Gemeinden .
Tiine genp/ue IJebersicht der gesamten TJohl fahrt sausg-^ben der jüdi-
schen Ger ein den in Deuts clilnnd ist nicht vorhanden, man kann je-
doch nuf Grund zimelich zuverl ssiger Schätzungen annehmen, dass
die gesamten Ausgaben inadon Jahren
1924 - 1927 inol.
RM.
5 000 000,—
jährlich
1928 - 1929 ••
«
7 000 000.—
tt m
1930 - 1932 •«
«1
9 000 000.—
H •
betrafen hoben.
A.US don oben dargelegten Grinden ist eine Errechnung des
Anteils der easlandischen Juden an aiesen i3etra,r-en ausserordentlich
soiivver. Man moss hierzu zun ohst beachten, dass eine Trennung der
Ausgaben zwischen offener und gecchlossener !?nirsor,^e crfolf^en muss,
d.h. zwischen den /Vusgaoen der Tohlfahrtscmter, die f'^'r die Hilfs-
bedarf tigen direkt geniacUt wurden und rix die x\usgaben der verschie-
denen Anstalten geschlossener Fürsorge, wie Waisenhäuser, Mtershei-
AltersJieime, Sieohenhüaser, Kxanii:enhluser gemacht wurderit 3chatzungs-|
weise dürfte der Anteil der gescalossenen Anstalten ungefähr 50;&
der vorstenend angegebenen Jetrege ausmochen«
Diese Teilung ist desiarlb wicntig, weil der \nteil der aus-
ländisch.en Jaden an der offenen i?tlr80rge wesentlich nnders ist,
eis an den gescxilocsenen /Instalben* i^er 3evülkerungr,anteil der aus-
ländisohen Jaden kann r:ir uen Reichs dar einschnitt mit 20^ angesetzt
werden, ihre naterielle Lnge jedoch ist im Verhältnis zu den inlän-
dischen Jaden wesentlich scLlechter» 15s ist daher anzunehmen, da ss
ihre Anspruohnnhme der Tohlfahrtseinriol.tungen der j'^disolrien Ge-
meinden mit 30 - 355^ der xvir clie offene i^'ürsorge verausgabten Be-
trage anzusetzen ist. liincecen d"^rfte ihr ilnteil bei den /lus^aben
ffir die geschlossene i?tirsorge, also fv*r die Unterbringung in /instal-
ten mix höchstens 15 - 20 f^ angesetzt werden* Dier ist im wesentli-
chen aur die sel^ir veralteten Satzungen der verschiedenen Ileime und
geschlossenen /Instalten zaraciizuf^lhrent
III •
Sammlungen in X^eutsohland für jüdische Zwecke im Auslands
Genaue Zahlen über die SnmmlungG eingange f'ir die verschie-
denen jüdischen Zwecke im .Ausland sind nicht vorhanden, Auf Grund
verschiedener Veröffentlichungen und i3erichte der für die Sammlun-
gen in Jb'xage üomaenden Orcnnicationen ILsst sioh f'ir die Jahre
1923 bis 1960 erredmen, dass für den
da 89 i'lr den
Keren Eajessod
Nationnlfond
Gesellschnrt Ort
Geöellsohart Ose
Palastina Arbeiter fond
Keren hatoran
Jtidisch-.yissenGcinaftl« In-
stitut
Zentrale Jüdische Schul-
organisation in Polen
oa RM. 7 200 000.—
• 2 600 000. ~
550 000.—
ca
250 000.—
insgesamt
RM. 10 600 000.
8
Deranoch sind in vorher erw-iinuem Zeiträume mindestens RM.IO.OOO.OOC-
für jüdische Zwec^i^e im Ausland aufgebrjioht worden.
IV.
Diese Lars t eilung ernebt keinen Anspruch auf Vollständig-
keit. 3ie soll 5uch keine Grundlof:e für irgendwelche inner jüdischen
Auseinandersetzung in i^eutpchl'^nd sein. Sie ist lediglich ein Ver-
such, die Leistungen der deutschen Judentums innerlrialb eines be-
stimmten Zeitraumes f'ir allG:e:neine Jüdische Interessen aufzuzeigen,
was mir im Interesse einer gerechten Beh.nndlung, die das deutsche
Judentum von leiten der auslandischen Juuen verdient, notwendig
schien •
gez. 3. Adler - fiudel.
2n<l Issue
CQNFIDENTIiL
July 1939
\';
MOVEMENT FOR THE C/JIE
QF CHILIEEN FROM
GERE'JTY Ltd.
ST^lTISTICulL ilNAEISIS .
2nd, Issue,
Ccraplotely rüvised rind
broui'rtit up to date»
m «
July 1939
Z report published every
tv/o months by the
Statistios andRosearoh
Dopt^ Room 81»
Conf iential.
MOVEMENT FÜR THE CiiRS OF GHILDRM FROM &ERM.tNY, LTD
Telephone:
Telesrojns:
MüSeum 2900
EIPIS CHILDREN,
Yf EST CENT, LONDON
Blooms l^ury House,
Bloomsbury Street,
W»C#1»
\^
ST AT IST I CAL ivMaJüfS IS •
Seoond iS3ue
July 1939,
Iiitroduction,
SECTION
I
II
III
IV
¥
VI
¥11
VIII
IX
Arrivals in EnGlcind,
ReliGion.
Distribution
Coraps
Hostels
Training
Results of Questionnaire
Finonce
Ro-emißration
The Child Refußee
problera,
J^pendioes.
V
This report is conf iclential cjid persons to v/hom it is ßiven
ore requested not divulce any of the fidures to the public» The
Statistios and Research Dept» keep all the sections hound separatoly,
and these are obtainable should any person v/ish to intorest any
member of the public in any particulor phase of the Movement -s v/ork.
Any further informtition may be obtained from this Department whlch
will be only too glad to be of assistance to onqLUirnrs.
;
- 1 -
Statlslonl Anyalysls
i
Durins tlie f Irst three months aftcr tho establishiricnt
of the Movement f or thc Care of Childrun from Gonaany, so
rauoh off ort was exponded on the initial arranGementa for
bririGinß ohildren to thia oountry as qulokly as possible,
that littlo attention was paid to statiatics. For thia
roascn this Statistical analysis mokes no attempt to Give
acourate f ir-ures for the nonths Dücombor to February anC in
many casös doos not risk civinG statistios bofore the niddle
of Marob. The present statistios and Rooearoh Dept. wus
forned at Eastor and since then haa kept recorä of the
ohüncinG ficuros or children onterint:, leavinn Encland or
KiovinG frora ono dlstriot to another, ^y sp»icial information
required oan be civen at any time by the depurtnont, v/ho are
pleasQd to reoeive froah information from anyono at all times.
T.
ürrivals in Enelund,
DurinG Deooraber a larGc numb^^r of uncuarantecd ohilO.ron
were broußht into EnGland» The first tr^msport arrived on the
2nd, Docembör cjic. thc children were place d at Dover court Bay
Holiday Comp a lailc or t\7o awoy from Hanvioh, A trcuisport of
522 the larGGst over, arrived on the 12th. anü these chiiaren,
moatly boys, went to Pakefiold Camp, Lov/estoft. A fev?
Guaranteed children were attached to those trunsports in
Deoembor .'.nd the be^inninG of Mfirch but it was not until the
12th. January that the first Guarantecd transport arrived,
This was followoa by further tr^msports of GU-iJ^^^^^^e'^ children
arrivinß in Increased rapidity, v/ith a ahort break over Eastor,
until 450 children in the second weok in Moy,
/j rivaig.
Deceraber 2nd,
Deoember 12th,
Deoembor 15t h;
Booenbor 20th,
Dooeiaber
Deoember
Deoember
JTanuary
/anuary
January
Januar y
January
January
Junuary
January
January
Fübruary
Fobruary
2and.
28th,
29th,
5th.
12th.
13 th.
14th.
16th,
16t h.
18th.
19t h.
26t h,
2nd.
6t h.
1938.
1938.
1938.
1938,
1938,
1938.
1938.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
201
from Berlin & Honburo
522
Vienna
349
Berlin & HamburG
211
Vienna
73
(cuarnnteed) Vionna
247
Vienna
32
Vienna
287
Old Crermany
250
Old Cemany
80
Vienna
95
Vienna
SO
Vionna
25
(unG^aranteod) Czeoho-
Slovakia,
39
Klibansky School^öoloßue
95
Old Gernuiny
77
Old Germany
165
Old Germiiny
62
Old Gormany
152
Old Gormany
- 2 -
\
February 10t h, 1939.
February 14t h, 1939,
On February 17th, 1939, there were
Boys
1540
40
50
From Vienna
" No Maus* Land
February 20th. 1939,
Fobruary 23rd. 1939.
March 3rd, 1939.
43
41
87
Girls
1101
49
55
110
Total
2641
2723
2819
3016
To this must be added tbe oases of the Inter-Aid Coramittee brought
over since 1936 and nov/ amalgamated with the Movement,
249
214
3479.
March
8t h.
» 1939.
9
Mar oh
10t h.
, 1939.
1
14
March
llth,
. 1939.
0
Mar oh
15th.
, 1939.
4
March
16 th,
. 1939.
57
March
17t h.
. 1939,
96
March
23rd,
, 1939.
3
March
2;tb,
, 1939,
March
27th,
, 1939,
69
March
31st,
» 1939,
50
jlpril
Ist,
, 1939,
53
Jpril
18th,
, 1939.
40
:Äpril
19th,
. 1939.
18
April
20th,
. 1939.
39
,4pril
2 Ist,
, 1939.
39
ipril
25th,
, 1939.
0
jTpril
27th,
, 1939.
42
Ipril
28th,
, 1939,
14
jlpril
29th,
, 1939.
9
May
4t h,
, 1939.
53
May
5t h.
, 1939.
1
May
5th,
. 1939.
36
May
8t h,
, 1939.
1
Moy
lOth,
, 1939,
27
May
llth,
» 1939,
56
May
13t h,
, 1939.
22
May
15t h.
, 1939,
55
May
15th.
, 1939, V."
55
May
15t h.
, 1929, ad.
2
May
19th,
► 1939. al.
34
May
18th.
, 1939.G;
44
May
22nd,
. 1939.G,
54
May
24th,
, 1939. S,
2
May
29th
1939. al.
63
May
29th
1939. al.
2
May
22nd
1939.3. .
2
May
26th
1939.B.
7
xipril
27th
1939.al.
8
May
29th
1939,1.
1
May
22nd
1939. B.
-
June
2nd
1939. P.
88
June
4th,
, 1939. od.
-
Juno
6th,
» 1939 .B.
34
June
7th,
, 1939 .B.
34
June
9th,
, 1939,A.
3
11
3499.
0
3500
10
3524
1
3525
16
3545
83
3685
63
3844
8
3855
2
3857
17
3942
56
4049
61
4163
0
4203 Holland
16
4237 Prague
95
4371 Old Gerraany
48
4458 Vienna
2
4460
81
4583 Vienna
25
4622 Vienna
20
4651 Prague
105
4809 Old Germany
1
4811
40
4t>87 Danzig
2
4^90
0
4917 Klibonslcy
Sohool
Cologne
65
5038
37
5097 Praßue
78
5230 Vienna
65
4986
78
5107
40
5246
93
5457
48
5559
2
5563
9 •
5635
3
5640
Z
5644
7
5658
.
5666
•
5667
1
5668
49
5805
3
5808
61
5903
44
5981
1
5985
- 3 -
Boys
Girls
Total.
\
Jime
2nd. 1939. 3 o
2
3
£990
June
8th. 1939.y»-
32
1:6
6 CS
June
14th; 1939,ale
81
73
6232
June
14th. 1939. G, •
72
94
6388
June
14th. 1939, al„
30
75
6493
June
15t h. 1939 .¥.,
75
47
6615
June
9tb. 1939, al.
1
^•_
6616
June
aoth. 1939„q1.
1
-
6617
June
Eist. 1939. G.
50
55
6722
June
2l3t.l939„G,"
14
11
6747
June
2£nd., 1939 ;V.
40
62
6849
June
21st. 1939oS.
3
4
6356
June
28th; 1939. al.
>
20
6876
June
28tti. 1939 ,G^
48
67
6991
June
SGth. 1939, G.
63
86
7140
July
Ist; 1939„P<.
105
116
7361
July
5th. 1939 ;cr;
56
84
7501
July
6th. 1939 ;'"o
62
68
7631
July
7th. 1939 .,Go
49
72
7752
G - Germany P - Praßue
al -• alone
I - Italy
V - Vienna S - Svvitzerland
ad - additional
B - Brüssels.
Thus there are at the nomont of going to press "^752 children in
this country of v/hich 3930 >j"e boys and 3822 are girls.
The Movement has imposed upon Itself a nailirig fißure of
10,000c It is regarded ttiat such a figure is the largest contributicn
thät can be oxpocted to be made in Great Britain, and as finanoos
stand at the moment the largest number to be supported by voluntary
öffort, It is expeoted that over 9000 will havo entered this country
by the end of August, at ?/hich time it is prob.ible that there will be
no furthor large transports. It is intended to preserve if possible,
the remainlng 1000 vacai-ioies for any contingenoy that mr.y occur in the
futuro. It should be remomberod that the Movement at the möraent is
only ontitled to deal with children born in Greater Germi^iny. The
present foreboding conditions in Hungary and Central Europe cannot
Warrant ar.y increase in tho Delling figure of 10; 000.
The areas from which the children come can be divided up roughly
into two groups»
1. Tarious regions of Greater Germany,
2« ThosG plaoed under the influenae of Nazi raoial
ide 'logy, and plaoes where children have either
voluntarily or involuntarily taken refuge,
No children who are not Gerraan by rosidence ha-ro been accepted
into this country, cjid where children have arrived fro'u Hungary or
Italy, thöse children have been rofugees who have flcd into these
oountries« Children v/ho possess Polish passports have been admitted
because they have beon born in Greater Germany. Children fire also
admitted who havo been deprived of thcir nationality by tho Gorman
Government.
Group
.j-O
Boys Girls Total. Group 2.
Old Germany
Berlin
3.806
529
1047
369
Total. Alt Eich 2^^^
Ostmark 12 92
Czochoslova>ia 174
1416
1017
131
Total
3801
564
2853
898
3'^5r
2303
305
6365
Dnnziß
1
«
76
Polish No-
-man's-
-land
52
Franco
16
Bolßium
8
Italy
18
Eollana
110
Elsewhero
28®
59
Basis 6,704 Children,
339
11, REU&ION.
\
It is extremoly difficult to obtain exaot flgures for the
difforent relißions of children already in Enßland» The
reasons for this v/ere Given in the last issue of the Statistical
Analysis* Since the dato of that publioation, surious offorts
have been made to ascertaln the correct roliGion of children,
Wc have had to continue to show that all choldren who are not
statod to be Christians or Acnostics are Jcws. This of oourse
is incorroot and misled, since these fißures are meant to show
the relißion and not the races* It cannot be said that all
Christian ohildren who have been broußht over to this oountry
are of ^iryan or half-aryan blood. Some of them have adopted
soiao form of Christian religion durinc the last years of
persecution, from genuine motives in view of the apparent
hopelossness of the Situation, but to other it has happened
that v/hole fnmilies have adopted the Christian rulic^ion in
Order to obtain the help of the non-.;ryan Christian Oraanisations
operatinß in En,;lrjid, V/e do not think the number of the latter
olass can be ^reat, but it crjinot be disoounted*
Basis
6,704
Children,
Pr et e st <?Jit s , Lut her ans ,
Evonr^elicals
Hussites, otc,
ßonan C'.tholics,
Quakers,
Greek Orthodox
Total number of iChristians
Freethinkcrs,
Konfessionslos.
(v;ithout reliGio^)
Total.
367
234
3
e
845 (definit
f ir:ure )
5
188 (definite
fiGure)
TÜTJT
first months
v/hether Olu
impossible t
It should bo
Dogma, more
Catholic).
over by the
^ (owinc to the fact that durinc the
of the existenoe of the Movement all Catholios,
or Roman, were placed in the same Group, it is
0 ßive separate ficures for the Olu Catholics*
remombored this sect is, in its Doctrine and
similar to the Protestant belief than the Runaji
(All these fiGures include the children brouGht
Inter-jiid Coramittee.)
Jgt7s. 5,673 (ao curat e fiG^^re).
Thes^ will eventually be divided into the f ollowinG
3 groups :-
Orthodox.
Liberal»
Non-x^ractisinG»
In Order to obtain a rouGh idea of tho proportion of
Cj:thodox and Liborals we present the f ollowi nG pcrcentacos, v/hich
we have obtalned from a representative 136 guestionnaircs
which Jev;ish childron returned.
34.7JS Orthodox
61. C^ Ilboral
The remaininG 14^3^ are non-pr actis ine» It is hovcver,
bellovod thnt many childron put down Lib...ral Jewish faith,
v/ho are roally non-prr.ctisinr,, t)ut write dovm Liberal in
Order not to appoar so. The propörtion of Christians to
Jews is, 843 to 5,673 which is 14,8^. While the propörtlons
of th'-'se who confoss no rolicion to-thoso v/ho de is 2,lfa,
it tho ond of May the percentGce of Christians was 11,1^, thus
durinG the last two raonths thore has been a rise of 3,7Jfo.
s
/
C 7 ^
■Jk- «Xt .L. m
DiGtribution of Cliiliren,
\
'Thore must bo two viov:s ooncerninG; hov; the refureo
ohildren broutht to ttiis oountry shoulu be housod and distributo'l
Th'j first, in so rauch gs there is •■my precedent, advocitos tlie
traditional method - that thy children should bt sot3re£atod .nd
.k<jpt in larG^G, tind consequontly ocononicul, units vbere'thoy
v/ould bo tauGht soboolinü 'md aiv^n traininCi. Tiio aocond,
which \:as adopted by thc Mv'vomont, is raoro novel in the doalinf
v/itli rofuGoos but nioi'e in acoord^^nco \iith Uni^lish idüas. Thig
was to place the children in priv-^te houses or small hostuls,
whoi'ö thü^- Gould have eis rauch of horae lifo as it was possible
to oreate for thon in a »forei^n» oountry.
With this idoa in nind tho Movemont appealed to the
public for hospit.ility, The response v/as ezcellent - the
homes offci'ed ct'jnG f. rem oV(^ry social class, evory creed, evory
politio;:l pj.'.rty. But thouG'h the bonos '.7ore so different in
chr.riicter, the type of children ?;c.ntod shov.-eä a grertt unaniiiity.
Ne.'M-ly overybody v;anted a small child - a blue-eyed, fair-halrod
boy or gi^l. The camps were füll of oldor boys r.nd {ilrls brou'ht
fron Germany to save thera fron concentr'ition cajaps and iranedir.te
d. -nGer. Fe\.' of thera irere good lockin;-:, raariy had cropped hair,
havine just boen released frora a cajap,'all wero bent and broken
spiritually. Ai:;ain the public respondod laar^iificontly. Taey
üffered to talce any child.
In this v/ay the ccj-aps v/ero eraptied, But they becrone
slave-maricets where peoplo v/ith the best intentions In the v/orlä
v/ent to hölp one child, yet unconsciöusly did harra to raany by
lookinc thera over md rejectina thei.i. .?o::-tan..tely the demand v/aa
so brisk that the rejected children did not have to v/ait lonc,
csiä the härm v/aa in this \-ay mininisud, But somo of those boys
r,'hc v/ere broucht over in IVjoenb'c^r, v:ao -.'ere Inspected and
rejected so rnany tincs, are still ;t B::.rh,'ja Houae waitinr.
Thus it C'Viiio about that t!ie children from Gv.,vTiany wero
spre:\d over the lenrjth and breadth of En^a^uid, v;hile in Holland
tmd Frrjice they \;öi-e seGrea.at..-d in oanps and schools. Yet there
vaas Good ro'ison for tho Movement not to follow the exaiiiple of the
Continont, for Franoe and Holland are definitely clearinü
stations, It \/ould not profit the children there {jreatly to'
learn the culture o:';' those eountries -v/hen in a fovi^ months they
would have to .30 oi/orseas, Yet thu caso is differont with the
children in Entiiland for when th^y cmißr.ite, the vast majority
will ao "to Sn.:-,lish speakins eountries, and they will havo
profited from the intira;.te cont.ict they have had uith tho Entülish
life and lanGuae'e, Tho policy of thu Movement in distributinp;
those ohildron all over the oountry, and in brinfi-inß thera up
in English surrcundiriGs durina thc inpressionablu yoars of their
life, üan therefore be justified.
Belo-v.' is publisiied a list of the 175 local Guardian
coimaittcos am.on(/:st a-hom every child in the British IsluS is
diviaed, So.ie of taese corninittoes cover an area of hundreds of
Square miles others only one or t^/o, Wo ^;j:-e not publishinp the
various ooramittees in London .:.nä the number of children under
tnoir Gojre since the comaittees overl ip to such ;m extent th, t
it ¥ould be of no v. J.uo, Hov/over, as is probably knovm 40 avo
in the N.We^^t postal district and about Sö^-iJ in the N^arr-th distrlct,
Thou,.,h this Proportion is overwhcLminG on paper, it raust be
rememb^.red th.-.t the Ja-vvish popul^^tion in these districts is in
the sajae proportion .':.s the children.
Corx-'üct until the end ot May,
)
Committees Number of children
Jew i sh
^ of children
Population
to Jewish
•
Population,
1
St Albans»
13
Barham House
173
'
Bradford.
50
if90
6.1%
Broxborne
2
Beckenhanx
12
Birmingham
68
6000
^.^%
Bristol Council
•
for RofugGes
18
. 500
^.(,%
Bath Refugees
•
^
Childron Fund
26
■
Brighton & Hovg
28
2500
1.1?S
Burwash Vcald
k
Barnes
2^
Bury St^ Edmunds
5
Burton-on-Trent
2
Belfast
7&
Belfast Jewish
15
•
Blackpool
.- 0
273
:2.9%
Brcmley
.16
^
Bournemouth
:9
7700
Becontree
.11
Bodmin
1
Beaconsf leid
22
Con- Joint Ctee
Westgate
22
Crowbro '
,2
Cardiff
.25
Coventry
35
150
25. 3%
Crawley Downs
23
Chailey
18
Crcydon
16
Chalbury
7
M
Casselfox Hostel
23
Chislehurst
Catholic Ctee
59
Chelmsford
29
Cambray
Congreation
5
Cambourne and Redruth
2
Cambridge Ref^Gtee
2^
Dudley
5
Dorking
31
Dorset Rotary
18
Dorset 3ub-Gtee
22
Derby Hebrew
9
Darlington Mayor
Appeal Ctee
I
Dublin
*
Edinburgh
156
1500
1 0. If fo
Bast Grinstead
2
Eastbourne
15
Edgware
5
Easingwold
5
Felixtowe
10
Pairwarp
1
Paversham
ifi
Palmouth
if
Farin^rdon
1
Total carriud f orward
1176. .
•
CommittGes Numb
er of childron
«lowish
Population
?$of childron
to Jo\7ish
1
•
•
Population .
1
1
Carrioc. forward
1176
•
Guildford
31
Gillingham
iG
•
Gainsborough
}
■
Grimsby
?
Grins ton
Glasgow
199
~1»V,
Gorrards Gross
18
\
\
Hüll
Harr GW
Huntingdon
Hitchin
Ilkloy
29
75
1
11
2000
\,w%
Iroland
0
if2lf5
,2%
Ipswich
7
2000
.y/o
» » . ' .
Kingston
16
•
Leeds Jowish Cteo
76
3000
2.5?^
Leods J^'riv.nds
19
Loeds
27
Loughton
2
Limpsf iold
15
Lcxhara Gardons
15
»
L^lcbster *i
2
330
.6%
Liverpool
81
Middlesborough
27
Monmouthshiro
—
Merionethshire
12
Mothyn
5
Methyn Hebrew
Cteo.Glam
5
Melksham
3
IVfeilvern
if
Mayf iold
9
Manchester Guardian
k
Cteo.
l6t^
37500
.Iffo
Mai ds tone
29
Margato
Wb
Much Ha dam
2
iviaryport Ref.
Ctoo.
1
^
Nev:port
10
\
:^ewcaGtle
35
2500
l.iffo
Ncrthv/ood
K
550
.8fo
Nottingham
^^
Norwich
if6
Northampton Hobrov»^
lif
National Council
ot Wcmon
Oxford
Kb
Peaslake
1
Petorsf iold
8
Petorborough
6 •
Purloy
2
Plymouth
12
Total carried forward 2513
CommittoGs Nuiub
er of ohildren
Jewish
^ -»f children
T»Itpulation
to jQwish
Population
Carried forv/ard
2513
Rlchborough
31
Rotheham
7
Rotherf ield Guardian
•
1
CtGO»
18
Ribblesdale
50
Ruislip
10
RoGk House Sd^Ctee^
if
i
Rugby
9
\
San Remc Westgate
Swansea
Sheffield
Sons nt Jacob Hostel
(Leicester)
Sheffield JewishqAid
Stoke on Trent
Stafford
Sundeland &
South Shields Hstl
Stonehouse Ctee^
Southport
2l^
10
10
8
2
22
Shrewsbury
Sevenoaks
12
St ^»stead
11
South Shields
Hebrew Ctee»
R
Southampton
b
Southsea
10
Stroud & District
Ref^Ctee
10
gtockport
6
Ttmbridge 7/ells
|2
Trowbridge
2
Tunbridge Ref^Otee»
13
Truro
1
Whittingham
160
¥allingford
Ifl
Wrexham
1
Wigan
8
»
WorcestÄP
ik-
IfO
17.5?^
¥eston sAper Mare
7
dorthin Welfara
8ub Ctee^
15
Wyberby Sons of Jac«b
25
<
Y/embley Distj^iot
Sinagogue
¥elw)nn
Welwin Garden City
Ctee
20
28
Y/inchester
Wirral S^tee
15
Vallasey
7
Vithyam
8
Waddes on
2k
York Otee. ,
PRÖVINCSS (Total)
56
JJI^U
löb^ÜÜÜ
1.7%
LONDON
(Administra tive
2i^>
l8if,063
1.3%
County
Emigrated
Total
.115
1
5665
I
Tho porcontaGes civen above nay seom unfair sooin-: thr.t
laany o± tho cliildreii ra^iy have rono to non-Jowish tiones, tut
it shoulä be remcinborod thjit tho unf .irnoss is nearly the S'';T.ie
to cvory locnl coiTnittue» T:iul: the Proportion will romain
almost unif ona thrcu^hout and fron theso fifruros it is possibDo
to See Y/hich tovm hns dono its f .ir share and i,/hioh town could
i/ell t-'JcG some moro childran.
*^
)
The inajcrity of tho claildren have rone to uppor middle
and raiddlo cl 'SS liomos* M ny \/orl:inc class horaes have offered
horaos but it has usually beeil found impr actio ab lo to plc'ioe
children thore ov/in; to the danaor that, if the wane-eru?ner los
hi3 Job, the fcaaily will b^' un-ble to support tho child,, The
Oö
orthodox J^wish corauunlt ies hr.v
o
r< .-1
uhole ro37:)ondeä better
to the appoal for hospitality, .;nd throuahout tlae country it
h^'S been proved th :t the f oodv/ill iß unif ormly aroat but th .t
it only h':is offect v/hcro thero is ;ui enoraetic ioccl oorripiitte^
CAMPS.
\
}
In Deoember 1938 the Movement for the Care of Children
froaGermany brought mto this oountry 1560 children for whom
they had guürantoed to ttie Home Office °o«^Pli^^?,^^J,f I^J^^^J^^t
ThGse children were plaoed in camps at Lowestoft J^-^. ^J^^^^?^^;,,^
while the Movement found poople who were ^^ill^J6j° ^^^Lenanco
from tho camps into thoir honos and suaranteo thoir maintcnanco
to the Movement»
It was found that Lov;ostoft was too cold for the children
in tho Winter and the boys from this corap ^''^JJ/P^^J^^^P^^^^Li
smallor hosteis in various parts °f,,^^^^^«°;igjjy'if jj,^ ?he on!y
for p-irls was started at Tunbridge i/ells, which is now ^^^/;^';|-J^
hn^+oi fnr rirls maintaincd by the Moveraont. Tho numbers m the
as RichborouGih and IThittinßhame.
It was deoidGd to keep a "pool" of 200 f i^^^on without
.f^uarantors. Is these left the conps othors were brought xnto this
oountry in thoir place.
At tho end of March the CQi:ip at Dovorcourt was closed,
£Ss!c^3!'?^fsS!I^b^k^^
s'S\'ha^tho'?efu£eo children of the "pool" ^^^J^^,^,,,
Westgate, Barhur. House °^/,^^^fi^SO Wells. The o-P-^i^y^f^,^^^
ccxips aro, respoctively, 40, 200, 50. inore xs ^'^^^^ . which
houie in London with p.ccoiimodation for about ^^ children, ^.twhicn
children from the crjaps mcy stuy a short time, if it Is neccss^y
for thuii to como to London for cji interview.
From a random sample of 168 boys it was found that
öQfo did not go to ctmp
29/Ö v/ent to ono comp önly.) Before
13^ v/ent to two crrnips. ) hone.
■ (onc boy wont to throo comps).
being found a
From a random scmple of 155 ßirls it was found that:-
129
22
5
QZ,lfo did not go to any ciunp
14.1^0 went to 1 corap only
2.9%- went to more than 1 conpjbefore being
1 ) found '. home.
(2 Girls went to 3 crj-ips)
These fißuros show that nore ßirls thr.n boys have a home to
which they can go iimi.odiately cn enterinß ^^e country. This is m
i-
ccordance with ''tho currcnt pclicy of mr.int .ining
boys cnd 50 ßirls.
Overlenf is r ßrciph which shows tho variations in the
numbers of bcys and girls in tho crj^ips of tho Movement smce
Fcbru,iry,when the fi{^res were first noted. It will bo noticod
thrt the numbers decror.se continually as hcmes were found for the
children, until the cnd of June, when more unßuar-aitoed children
were brou'^ht into tho country.
in -ccur ito survoy of the cost of tho vr.rious crnps over
whcle'p..riGd of tho Movement ^s oxistenco will be published
ncxt week.
the
HOSTELS.
'S
i
».
in
Thore cre 176 i)rcvincir.l GuardirJi Conmittoüs in evory p .rt
of thc British Isl^s. 52 hr.vo ost.iblishod hoatols in thcir
districts, Thoso hosteis vr.ry consldi.r:.bly in sizQ ojid ."Iso
kind. Somo r,ro only for boys, othors only for xirls, whilg
othors rre cxclusivoly for Jcv/ish Orthodox er Rcracji C .th^lio
ohildrcn, othors mrJce no distinction. In r.ddition to thoso thoro
exe in London, 31 hostols oonductod oithor by 1og;\1 distriot
comraittoüs in London, er by privcto Coraaittccs or fixiilios.
In this connoction wo must rriontion thc hostols ostr.blishcd ^y
Salraon, Gluckstoin, Stono rmd Sainsbury frjnilios for yountior
ohildrcn,
Thc Chief Rabbi «s Enor(-üncy Cornraittoo h-.vo threo hostols
in North London for Orthodox childron, in fiddition to thoso
thore arc sovcral nere in N.E. raid E, London, v/hioh are
rescrvod for orthodox childron. Most of thoso aro undor tho
control of tho Chief Rabbi's Eracrdoncy Cormittoo.
Furthornero thore r-.rg sovoral schoola thr auch out tho
country which hcve takon a Ir.rße nuraber of refußoe childron,
whioh in somo oasos ostablished special houses for then,
i^monr thoso should bo raontionod Porso School.CcuabiridGe,
Badminton School.ViTcstbury on Tryra, and Nov; Horrlin.Ton School
which was formorly in Gornany and was transfurrtd to En-Uand
in 1933. Tho last montioncd has ta.on 95 childron broa.ht
ovor to En<'land by tho Movement. The major ity of thc so aro
Supporte d at tho school by spccifiod coven...nts.
Many of thc hosteis in thc provincus arc "in tho forra
of soecially ostablished schocls for refubcos, The childron
who arc younr.er are boinf: ' iven a conplv.;te education in tho
hostel. In'cases whero tho hostols aro snaller, thc
childron ar^ usually toiion out overy day to thc local Council
schools, but havo spucial lossons in En/^ish at thc hostel m
tho ovonin-. Somo of thc hoste Is arc rcserved for oldor boys
and iiirls who recoive trainina cithor in tho hostel for clrls,
or trainin.- positions in thc noiahbourhood for tho boys.
..s well as thoso thore are several acricultural technical
tralnin.- hostols, oithor ostablished espocially for rcfuaoos
..:r eise who havo t,±on a numbor of boys. These will bo doalt
with in soction-in..
Tho fi.-:;uros for hostols publishcü bolc\/, aro as accur^to
as possiblo^, but thoy vary fr^m day to aay^ In addition to
this, thü dopartmcnt in charGc is invostii:;atin,; tho position
of th^'SO hostols ano v^rifyinr: thoir nuriibors ancl ostablishncnt.
Thus thcso fi.juros continuo to bo -rovisional*
i^losbury
Bristol
Bolfast
Bradforcl
Birmino'harn
Brii^hton
Burßoss Hill
Blackpool
Bourncmouth
Br'vrkingsicle
Braut on
Boaoontroo
boys
26
boys
6
'3oys
8
boys
18
boys
5
boys
13
boys
0
boys
0
'3oys
0
boys
18
boys
0
boys
6
boys
4
Cirls
ßirls
irls
i^
Girls
Girls
Girls
Girls
Girls
...irls
Girls
Girls
Girls
Girls
0
0
44
0
2
0
26
6
18
0
6
0
^ 1 -
- 2 -
i
Cardiff
^Chlslohurst
Cliftonville
Croydon
Cuckficld
Crav/loy Dov/n .
boys
boys
boys
boys
boys
boys
0
52
40
11
14
1?.
Deal (R . C • Convont )
n
boys
boys
3
5
GlouGGstcr
Glas Gow
'3oys
boys
10
Hanblodon
HiGh l7ycombe
Hitchin
Harro: :;ato
boys
boys
boys
boys
7
13
10
25
Ilkloy
boys
Liverpool
Lcüds
boys
boys
55
Manchostor
Malvern
boys
boys
36
Nowport
Norfolk
Norvvich
Nottinr;han
boys
boys
boys
b oy s
0
0
2
0
Oxford
Oxtod
bcys
boys
21
6
Rfniiis-^ate
Ribblosdale
boys
boys
6
47
Stockport
Suniorland x
Southsoa
Sundorland x
Solkirk
Suttorn Hostel
boys
boys
boys
boys
boys
boys
7
0
3
0
22
12
I^ncmouth
boys
0
Y/ocdf ord BridGö
Wolwyn
Wost ;ate (oonjoint )
WGst^>atG- ^n-Soa
Wi Gon
boys
boys
bcys
boys
boys
7
27
25
8
8
{j:irls
Girls
Girls
Girls
ßirls
Girls
Girls
Girls
Girls
Girls
G.irls
cirls
Girls
Girls
'irls
0
0
0
0
0
9
0
0
0
0
0
0
0
Girls
Girls
0
Girls
Girls
G
Cirls
Girls
Girls
Girls
4
5
6
11
Girls
Girls
0
5
Girls
Girls
0
0
Girls
Girls
Girls
Gi rls
Girls
Girls
0
2
0
3
0
0
Girls
5
Girls
Girls
Gi rls
Girls
Girls
0
0
0
0
0
X Kin :st ono
X Middlosborour;h
boys
boys
0
Girls
0
Girls 19
Total
boys 565
Girls 162
VI. Training.
N
V
The Training De-Darti.ient was forraed at the beginning
of January to deal with tho problem of the older boys m
the camps. For it v/as realised that these youths v/ere
too old to be adopted into private hornec and v/ere imsuxt-
able for further schooling, since they had already
corapleted their education in Gormany. Thu.3 tha aopartment
Started v'ith the object of Clearing the camps.
But it was süon recognised that on reaching the ago
of 16 it \-ias impracticable to continue the education oT
both boys and girls, and that it was necessary to tram
them in a trade and to inake thom useful mombors of the
Community. The reault v/as to onlarge the scope of the
Training Department. Yet little v/as dono to ensure that
the Department received a supply of trainmg oj-;r.'crs.
Practically all the offors that have been roceived have
been spontaneous, v/hilc the Training Department has not
been given the facilities to seoh training positions
themselves.
Up to date 266 boys and 120 girls have been found
training position-i. This is an increase of 100 ^oys
and 71, girls. Since the last issue ol' this report, _
the lists given below show the increases in the training
f igures for each of the trades and crafts. The 29
boys v;ho are nov; training in Agriculture aro all
apprenticed on private farms.
In addition to these f igures, it must be remembered
there are a large number of boys training in centres
and Institutes throughout the country, who are not to
be found in the list. The f igures given belov/ are
only for those children for ";hom a training form has
been comi:)leted and who are registered at the local labour
exchanget The major ity of the children training m
Agriculture are doing so in Agricultural Centres.
These cases are usually directed to some such purpose
such as evcntual re-emigration to Palestine. Ho-vever,^
the centre at 7estgate and those conducted by the Y.M.C.A.
have no s-oecial purpose, othor than a sourid fundamental
training "in Agriculture and allied subjects. There are
kl boys at './ailingf ord -.7hich will eventually hold 100
when accoraadation is completed. Tho Y.x. Ca. has now
placed out a large number of boys which thcy^had taken
to their centres, on private farms. Thus Ib boys are
now working as trainees on farms in the vicinity of the
two training Settlements at Hamblodon and Kam Green.
7hittinghame have no^v 160 boys and girls, training in
Agriculture, a two years coxirse before t?io.y are taken
by the Youth Alyiah for sottlement in Palustine. Great
3ngham is a smaller centre in Kant which has a number
of children brought over by the Movement. The Catholic
Comralttee has a training farm in Lancashire, near v/igan,
which has 11 children. Tho Society of Friends have
p]aced several trainues in training farms througnout the
country, whilc thore are eight boys rccoiving a genoral
training at Richborough, a large centre of 2000 male
refugees, sponsered by the Council for Gernian Jewry.
The boys at Barham House ar(-; at the moment
recoiving some training in -.griculture during the tlme
rcmain there. At the moment some y) are working for
local farraers, holping thom pick red currants.
they
BOYS.
V
25th ]fey.
1
1
50
2
1
2
1
1
k
3
2
1
1
9
10
2
5
1
1
1
5
10
2
If
1
1
3
1
2
1
1
1
11
1
l
5
I9th July.
1
Artificial flower maker.
1
Architecturo,
29
Agriculture.
5
Bakery.
1
Bedding Manufacturer.
• 1
Boot repairer.
ii-
Builder.
6
Gab inet Maker.
1
Chemist.
1
Chocolate manufacturer.
1
Clerk.
8
Clothing manufacturer.
5
Conf ectioner.
2
Cooks.
1
Cycle Jfenufacturer,
6
Decorators.
1
Dental Mechanic.
1
Dog Breeding.
2
Draughtsman.
1
Eiderdown Manufactuer,
11
Electrical Engineers.
1
Smbroiderer.
10
Engineering.
7
Purniture Jvlannfacturer.
f
G-ardeners.
16
Pnrriers.
1
Gas assernblers.
2
Glove ivlaker.
J+
Hairdressers.
1
Hat maker.
1
Horticulture,
6
Hotelier,
1
Improver Mechanics.
2
Instrument Ufekers.
1
Iron Pounder,
1
Joiner.
1
Knitv/ear.
2
Laboratory Workers,
6
Loatherworkers.
2
Ivlachinery Ifeinufacturers,
1
Mechanics.
5
Metal v/orkers.
2
Metal Part I^lanufacturers,
^
Metal Work.
15
Motor Mechanics.
2
Office V/ork.
i<-
Opticians.
1
Painters,
1
Parlourman.
1
Polisher.
2
Poster \7riter.
1
Poultry ..:.usbandry.
2
Printers.
1
Sausage IVIanufacturers.
2
Shoemakers.
6
Silversmiths.
1
Soap manufacturer.
1
Spectac.e .^rarne J/anufacturers,
31
Tailors.
Textile J/Ianufacturer.
\
Textile Salesman.
Tinsmiths.
2
Toolmakers.
5
Uphoxstorers.
2 5th my,
2
19th July.
Woodwork.
50
T^
257
29
2^
Traineos on Private Farms,
Total.
\
GIRLS.
25th Ivfay.
2lf
6
8
5
1
1
1
19th July,
1
Chemists.
16
Clothing Änufacturors.
10
Convalescent Homes.
51
Dressmaklng.
1
Embroidery,
1
Plorists^
1
APtif icial Plower Ivfekers
2
Furriers,
1
Govm Shop.
8
Hairdressing.
13
Mi 11 ine ^»y.
13
Nursery Nurse.
1
Poarl Stringer^
1
Toymaker*
-
Corsetiere.
—
Upholstcrer^
«•
Tailor-ömÄ^
IfF
lao
YII.
Results of questionnaire form issued by
the Statistics and Research Department
T
\
It is now Just over- a month sinoe the Statistics and
Research Department issued its questionnaire fcrm to most of
the children in England- It was not eventually sent to every
child as it was discovered more r-atisf actory to acq.uire the
infornation by raeans of the visitors sent round by local
corariiittees. Hüv:ever, a large number of replies have been
recGived imd they are still Coming at the rate of ..ibout 30 a day.
V/e are not Publishing fißures for every form received, as
it would bo of no value, since the only interest of theso
statjstios is the different proportions of the various types of
chilcvren. We are thcrefore presentins tho statistics below
on the basis of 715 replies, or 5 complete Statistical series.
These 715 forma cover 375 boys and 337 ßirls and are
arran^ed in Statistical series to give a reprosentative survey
of children of evory olass. in every district, and in hostols,
oamps, and training Settlements.
Children in London
(Administrative Cüunty)
Children In Provincos
(Bicluding &reater London)
Children in Sootland
Childrein in Ndreland & Eire
Nuuber Porcentago of
total.
226
31,5^0
460
64 fo
22
3 fo
4
oM
Years of birth of children
1920
6
1930
17
1921
49
1931
18
1922
78
1932
l'l-
1932
13 ü
1933
■ » •
V
1924
121
1934
2
1925
81
1935
1926
50
193f
1
1927
4?
190":'
1
1928
37
1938
1
1929
35
1933
1
JL.
Unknovai or 19.
auestioned by Statistics & Research Dept
Nationality of paronts
Goriatin Alt ro ich
austrian
St&tenlos
No reply
448
176
63
25
62?&
4
\
Situation of parents
Both parents alive
Frther doad
Mottier de ad
IllüGini-'te
(all f rem Viorma) .
P.'ironts in Gfemany
Parents in England
Paronts elso\Thöre
No ansY/or or unkna/n er
aocornmodation addresses only
597
85
25
404
112
111
84.5^
12 io
3 ic
85
57.5^
16 fo
16 y^
10.5^
Pi.rents with money outsido Gormany
34
5 fo
P:.rents with no moans of
Support in Greater Gerraany,
Parents still aarnins money,
living on savincs, or with sraall
State or private ponsions.
Parents outside Gormany or
no answer Giv'en
335
176
201
48 fo
24 fo
28 fo
Situation of irnmedlate fraiiily«
IC^ 74 children still have 89 brothers in Gomany
10^ 71 " " n 88 s ist er in Gerraany,
ZC^o 144 children have 151 brothers in England ,
23^0 161 " " 190 sisters.. in England.
Merabers of the irnmediate f.yriily of 138 or 18,85^ of tho children
h:ive settlod ovorseas.
Pale st ine
S.Anerica
^ustralia
New Zoaltind
41
57
30
9
1
5.6^
e,cfo
4.1
1.1?9
0.1^
349 chlldren liave relations in England 48
\
Keligiün of chlldren.
Jewish. Orthodox
Jev«i«h, i.i"beral
Jewisir, but not-practislng
•Protestant, Lutheran, etc.
Old and Roman Catholic
Quaker 't
?reethinlfi||
Greek Ortlfödox
Konfessionslos
144
105
loa
22
4
7
1
14
20fo
14>.^ .
14.256
O.l^t'
2>^
(.Please note that the flgnre 5 for Preethinkers In Part II
is obviously discordant vdth the ligure 7 l^ere . i^^ii/ of
255 Konfessionslos chlldren woald prohahly admit to hemg
Preethinkers) ,
20 chlldren have had illnesses while in England.
2.7f^
Foreign languages spoken hy chlldren.
F"ench
Spanish
Itallan
Caech
Hehrevj
Ylddlsh
2C7
19
14
26
41
2 ^0
3.5f^
5.5:
6g chlldren vish to
countries •
(to to Palestlne in
8.1^/.^
.)relerence to other
A
25 -boys are -jrepared to undergo a course in agriculture. 3.4/ö
29 girls are prepared to undergo a course in agriculture. ^.^o
Ev-rv child v.es asked ahout hls or her plans ahout amlgration.
The quest Ions v.-ero put in such a w as to divide the ansvvers
up into xour.
1
\
datc •
future •
(a) Thoso omigrating to a dofinito country on :; dcfinito
(b)
Thosc emigrating to -. dcfinito country in the noar
. (c) ^nosc nho arc- prcparod to go to a dofinitc country,
if it is ncocssary for th^i?. to omigrato at tlic agc ot ib.
(d) Tliosc with no plans or dopondent on parents.
{^)
U.S.A.
Australia
Chile
Novv Zealnnd
Cubü
Uruguay
Total
20
3
2
2
1
1
29
or 4 • ofc
(b)
U.S.A.
Australia
Chi Ig
Shangha.i
ralcstino
S . Africa
No\i; Zoaland
S . Rhodcsia
Colcmbia
Brrizll
Bolivia
Guatemala
Dominican
Ropublic
Vonozuc3la
Total
104
7
1
3
7
5
4
3
2
2
2
1
1
1
141
or
20/b
(c) U.S.A.
J^ustralia
Chi lo
Shanchai
Calcet ine
Canada
.Argcntinc
Noy; v'oaland
British Em,:lrc
Brazil
India
Bclivia
G-rcocG
Dominican
Ropublic
Uragur^y
Total
105
34
1
4
3
t
9
4
2
4
1
1
1
217
or
yoi
\
\
(d ) IVith. 110 pln.ns or dcpcndont on pp.rcnte
525
or
Ghildrcn going to U.S.A,
" »» " Au&trr-lia
" " " Palestlnc
n " " olsev;li3rc
46fo
229
44
41
75
587
or
32g
D/U
10 fo
%fl
In ordcr to gnln c.n idor. of hör, thc ab ovo figurcs ^iOvK
out for thü total numLor of childron in this country, each
nurabor ehould bc miiltipliod "by 7»
Falrents intending to emigrtite
No answer
'344
Parents not intending to emigrate 128
40
17fo
5fo
VIII.
FINyjTCE.
\
ilf the onä of Juno 1939, 7,141 childron had bcen broußht into
England •
It tlio Siime time T\e Movement for the Caro of Children froni
Germany'had apent sinco Its ostablishmont at the ond of November,
£38, 407« Thus in the last ourrent 2 months of Movemonfs existence
of 7 months the expenditure was 26^ of the totc.l. This rate was
about 3f/o higher than over the previous 5 months, but it should be
romombered that durinß the first 4 months' the cost of oamps was
twice as high as it was durinc the last 2. The aaving in the cost
of the ccjnps has boon counteraoted by the larße incroase in the pay
roll, tho expondituro on furniture and Office eguipment, and the
grants-in-aid for traininc
The oxpenditure of £38,407 was divided up in the follavinc way :-
Upkeep of oamps
Salaries
Faros and Lußßago
Insurance
Equipmont and printinß
Furniture (Office)
Poytaße
Telephone s
Rent, rat es, etc.
Education, traininß'
Re~emigration
(A table on the following pace illustrates tho oxpenditure on the
above items during the last 2 months),
attention is drawn to the hecvy increase in furniture for the
central Office durinc the period since the last issue. Up to date
£1,217 have been spcnt on futnishinß the 28 rooms oocupied by the
Movement in Bloomsbury House. This ficure works out at over £43,
per room and over Z/m9 per child broußht into this oountry (This
includes the cost of filinc oabinets used in rooms but not of
indexes or filinc equii^ment ),
The increase in the expenditure on offico printinc, stationery
and oquipment is accounted for to söme eitont by the cost and the
Installation of tho Roneodex System. There has however been a
mrJ7ked increase in the orderlni' of speoially printed stationery durinc
the period,
Up to date £37,600 has been reoeived in ßr.-iints from tho
Council for German Jcwry, This leavos the Movement with a temporary
deficit of £807, 7. 4d,
£3,000
6,000
3,000
10,000
8,000
7,600
December
1938,
Jonuary
1939.
February
1939.
Mar oh
1939,
jlpril
1939.
May
1939.
June
1939.
Total.
£ 37,600
\
• •
•
t
Jpril 30th,
May
Upkeep of oomps
£17
,290
£1,704
Sclariea
3
,643
965
Frxes and Lußgage
3
,060
65
Insuranoe of Children
512
17
Equlpraont and Printing
883
106
Office Furnitur e
933
48
Postr.ge
445
56
TGlophonoa
230
100
Ront, rat es, ' ♦
öto.
120
20
Education and training
266
192
Rö«emiGration
434
294
(no
to
Total.
£22,102,
5,922,
3,946.
546;
1,242,
1,217,
104 605,
aocount 330,
dat e )
152 292.
922 i,269,
202 930.
June
£3,108
1,304
822
17
314
231
104
Sinoo the last publication of this report on thü 25th, Mny tho
oost of tho various dopartments has variod as follov/s :~
Guarrntee Dept.
German and Transport
Hospitality
iftor Gare
Moy 20tli,
£39.15. 0.
32.10. 0.
29.15, 0,
54. 0. 0.
Juky 20th.
£32. 8. 4.
35.15. 6.
26. 5. 0.
61.10. 0.
Ovörloaf are shown graphs of th.o ohango öf oxpenditure every
month sinoG Fcbruary for 7 of the departnents.
200
250
200
'^
50
100
50
Fet.
11 th
Total expenditure betv/een Peb. & JvOlj 1939
March
10 th
April
14 th
May
12 th
9 th
i
July
14 th
25
ZO
15
10
5
_ I .1 i|i 1 ^ ' — ^^— -»—^^.^—■i*——— ——■——■*— —ü^^^
Departmental expenditure "betv/een Peb* & Jiily 1939 fA)
•^mmm*
Feh.
11 th
:arch
10 th
lApril
'14 th
.ay
2 th
June
9 th
July
114 th
MM*«
!• Secretariat, Executive, Interviewers, Head Typist
2. Hospitality Dept.
\
rcpartinen'tal Expcndlture betv/oen FeTp. & July
1939 (B)
.1 -fch
March
10 th
p
cv
/Ipril
fL4 th
Piling, Treasury
TTJIZil C
2^ Gcrman Deptc & Transport üppt,
3, Guarantee Dept
4. After Gare Dept. & Training Dept.
•»— iü^
■>m«
mmmrmmmt
I
T.X,
RS-SivEGRATIONo
)
Considerable attention has beert called during the
iDeriod revlewed by this report to the question of eventual
re-cmigration of children brought by this Movement from
Gerinany to the United Kingdom. Letters have been written
to the press on the subject, and in addition to this, there
has beon an interesting and important debate on the
subject in the House of Lords. The Government has now
modified it's former demand from the Movement that every
child must re-emigrate before reaching the age of lö. .
It hrs stated that it is prepared to consider the case
of young children in a different light, and has agreed to
a scliome of temporary legal adoption of the children.
Under these circumstances the necessity for the speed of
•thj ro-em:.gration of children would appear to sorae to
have decreased, and to have become merely a matter of
subaidiary iinportance. It should be remembered, however,
that already 8000 children have been immigrated to this
country, and that the ceiling figure of 10,000 has been
ncarly reached« This ceiling figure has been laid down as
the highest figure of children which can be absorbed and
supported by voluntary effort. In view of the present
economic Situation which is governed to a large extent by
tho international Situation, it would seem more than un-
lil^ely than any larger number could be supported by the
present voluntary system. Even if the Government were
willing to finance further Immigration, it would be difiicult
to prove to the public ( as it still can be in the case of
adult rofugees )'that Great Britain has not yet pertorraed
her share in rescuing child refugees from Germany.
Great Britain has performed the major part of the work of
refugee children. Of 5231 children who left the Altreich
rTrriag the first 6 months of 1959, 3^00 went to England.
Of the 2025 children who left Ostmark during the first
l^ months of 1939, 158I came to England. This goes to
Show the tremendous role that this country has played
in r.jscuing the non-Aryan youth of Germany.
The only method of rescuing more children above the
ceiling figure of 10,000 is by the re-emigration of those
who have already entered the country, as will be seen
fron section X. There reraain in Greater Germany
öhousards more children for v/hom there is no hope of safety
unloss those v/ho have already been brought to England
as tranomigrants really do emigrate. England is not a
country which can absorb into it's economic system aliens
at shor>t notice, It is essentially, by ifs geographica!
ooßition, a shelter for transmigrants, and it is important
that n should r. uain as such. Por this reason we should
like to stress tne importance of expanding and fmancmg
the re-emigration of children.
Up to dato 113 children have re-emigrated since the
osoablishment of the Re-emigration Department f^ij^^^^
is published below showing to which country the children
havo gone, and figures giving the number of children
vvho have Plans '--o which country they will eventually
re-emigr-te The total cost of re-emigration of these
children up to date is £930- This figure may seem
oxtremo\y smalL. but it must be remembered that owing to the
cxcrfon'of the re-emigration department, many children s
rares liave been paid by relatives, guarantors, or the
^^eoi^le to whom thay were going. Tho total cost ol tnis
re- origration works out to an avorago of 5Ö. if. /. per head.
••■hiBWork compares vory favourably with the average cost
-oer^ child at the end of i/iay, which was £16. 1. 6. which goes
to provG that in tho major ity of cases jithor the wholc^
or a portion of the re-emigration exponsos can and will
be paid by the party interestod in tho child^ instead of
by thü Movement.
During tho month of jfay tho Gorman Jov/ish Aid
Committee re-emigrated 5^2 persons at a total cost of
£5j996. This v/orks out at £lk.Gs. per porson.
>
RE->]ivlIGRATION. July 20th 1959>
COUNTRY
Ue S.A.
Australia.
No Zaalando
y-vrgontine.
3olivia.
Brazil»
Ghileo
Columbia.
Cuba
Squador.
Panama.
Paraguay.
Uraguay.
Palcstine.
Canada.
Africa.
Germany.
G0N3.
HaV Ij
[hCt depinite
TOTAL.
?L;a^:
3,
21.
^4-87.
508. .
kk.
66.
110.
if.
If.
3-
11.
llf.
k.
22.
26.
^.
8.
11.
9.
15.
22.
0.
2.
2.
2.
5.
7.
J- u
3.
0
1.
•
-L. •
0.
2.
2.
3.
_L 9
if.
13.
109.
122.
2.
8.
10.
1.
7.
8.
2.
•
Total.
2.
113.
7if9.
862.
Australian pormits
applied for
27.
\7e publish bolov statistics showing tho ages at )vhich
the childrün emigrate. This has been worked out when tho
total was 65, but the percentagos remain constant. It
v.ill bo soon that the major ity are l6, 1/ and l8 years of
agö, but that quite a few at the ages of 10, 11 and 12 leave
this Gountry, usually in tho Company of their eider brothors
or si.^iters. Bolo"; also is the perccntagc of the countrie
of origin from which the children come. It vill be seen
that the extraordinär ily lov/ proportion of Vienneso v/ho
have emigrated becomes apparent at once. There seems
to be no practical reason for this, and one is led to
beliove that the cause is psychological.
s
Yoar of Sirth,
1921
1922
1925
192if
1925
1926
1927
1928
1929
1930
1951
1952
1953
Number of children
re-emigrated.
12
12
11
8
if
1
k
2
1
1
2
2
Porcontago
Total.
iHvT
of
Id'/o
12',S
6%
7.3%
1.5
1 . %
/•o
o
b5
9^
Country of Origin.
Percentage Re-emigrated.
Austria,
Berlin,
Altreich.
Slswhere,
c'
2^/
10. 5)b
65. %
5. J^
)
Above it is shown that ifö/ children have the Intention
of omigrating to U.S„A. in the future. We have investigated
k27 of these cases in ordor to find out the poriod v.-hich will
Glapse before they re-emigrate. It of courso depends on the
quota number, and this can only be reckoned with difficulty,
Hov/over the figures below should give an impression of the
Position of these ifS/ children.
500 children are registered with the U.S.A. Consulate
but have no affidavit.
<oG have affidavits from American Citizens.
61 are obtaining affidavits from German immigrants,
who can only give an affidavit when thoy are f irmly
östablished.
X.
ThG child refugcc problem.
\
During the period covcrcd by this report, v/c have
Seen the cstablishmant by decree of the Gorman Govern-
ment of the Roichsvureiningung. This is onc more attempt
to spood up the ro-emigration of the Jews from the Reich.
V/hether this means that the administration has decided
that any further cruclty is unproductive from the point
of View of emigration, just as a time comes in England,
whcn if the income tax becomes too high it is unproductive
and uneconomic, we do not know. One thing that we are
sure of is that the conditions havc not altured, the
Nuremberg laws and the anti-Jewish codo are as much in
force as cvor, and added to it is the exhaustion of funds
and the increasing degradation of idleness. 3ut v/e can be
sure that this new decree will have effects which will not
be wholly desirable. For a long time emigration has boon
retarded by the impossibility of co-ordination between
the various communities. It seems that the Roichsveroin-
ingung will be able to overcome this, From our point of
View it will certainly help us in giving us a more accurate
Impression and exacter figures of those still remaining.
ThG figures which we present are necessarily
approximate. Kot only do they changu from day to day
through emigration from Gcrmany, but from migration withm
the borders. Since 1953 ^^^ general tendency has been
for the outlying Jewish population to move to the larger
towns where thuy could gain the small protuction that numbers
could give them. This still continues. . .
V/e present certain figures below to illus träte this.
Naturally the number of parents omigrated is nocessarily
small and is not illustrative of the whole of the Jewish
population since they have only had the time since their
children came to England, ( at the maximum J months ) in
which to re-emigrate.
Paronts emigratod.
¥A
Parents migrated
from small town
to large.
l6j4
Parents re-
maining in
same town»
The number of Jewish and non-Vvryan children is often
quoted in the press, yet the figures vory to such an
extent that they must often be taken with a grain of salt.
Though the figures given below are open to question, they
have been compiled with attention to the facts rather than
to theorieSo
Old Germany and Ostmark.
Under llf.
23,0OÜ
Ik - 17
17,000
Thus there are about 36, 000 children ;:/ithin the scope
of the Movement and within its age limit (16) still to be
rescued from Germany.
The latest figures for the children in the Ostmark
can bu accepted without question.
•
Up to 2 ycars.
Up to 6 yoars.
Up to 10 Yuars.
Up to ll|. yoars.
Up to l6 yoars.
700
i,6oo
2,^00
5» 350.
2,6oo.
10,550,
\
Thcroforo the numbor of childron up to l6 yoars in the
Altroich must bo noarly 28,000.
The figuros for Jowish childron in the formor
Czecho-Slovakia aro evon harder to calculate and wo aro not
prosenting any statistics for childron undor Ik.
Tho cedod Sudeten Areas.
Bohomia & Moravia.
Slovakia.
5,000
11,800
17,000
51,800
As for the non-i\ryan Christian childron thore is no
possiblc v/ay of finding out their total. Sven if it was
compiled it would be as good as useless, as a large nuifibcr
of non-j^yan Christians are unwilling to leavo, smco thero
may be little discr irnination against them. Again with
the present labour shortage the German Governaent aro un-
willing to let any non-Aryan childron go, unless thcir parcnts
are known to be hostilö to the regime. In Slovakia,
where there is a Christian Front, thu non-Aryan problem
does not nvlsc sincc all Christians are excluded from the
racial laws.
It would be
Aryan Christians
cluding Slovakia
jGv./ish childron.
safc to rockon that the nurnber of non-
to be rescued from Creator Germany, ex
is about one-quarter of the numbor of
Jowish Childron.
Altreich
Ostmark
Sudeten
3 oh e m i a , Mor a v i a
Slovakia
28 , 000
10, 000
5,000
11,800'
17,000
Non-nryan Christians.
i of
IS
69,800
55,250
15 »510
Total of Jewish and non-Aryan
Christian childron.
85,110.
How many childron have left Germany 3 inco the
onforceraent of the Nureraburg laws, it is almost impossible
to stpte. It is commonly stated th it about 550,000 Jows
and' non-Aryan Christians havo left Germany sinco 195% ^^^
this figuro is somewhat invalidated by the fact that many
of thu refugoes went to Austria and Czechoslovp.kia -
torritories which are now part of the greater Reich.
PiPures State that thero aru 15o,OOü soxxls to be rescued
from Great:r Gerra;my. The fact thnt the juveniles under
16 oniv rurabor some 10-/1 nf tne total means a considorably
larfTcr' nimöer of childron havo emigrated than adult. ^ The
iuvenile popul^ition of England works out at about 2l4.'/o of
the total popuiaion of Sngland, thus going to show tnat at
loast hilf of the childron in Groater Germany have managud to
oscape during the l-tst six yoars.
T
>
Alroady 7,700 children have come to England, by the
time this is in print tho fmgure will have increasod to
8,000. The other countries in V/estern Europa have also
contributed to the Solution of this gigantic problem.
1850 children have gone to Holland. V/hile both Belgium
and Prance have also taken a good share.
Children who have loft Greator Gorraany without parents sinco
November 19^8
Great Britain.
Holland.
Belgium.
Pranco.
Sweden..
Total.
7.700
1,850.
800.
700.
250.
II730Ö7
In addition to this must be counted the number of children
who have gone alono to Palestine and U. S.A. and Australia.
Palestine.
U.S.A.
Australia.
5,000
2if0.
21.
Total.
5,261.
To illustrate tho spced at which the omigration has bcon
carried out since November 19^8, we present the monthly totals
of child emigrants from the Altreich»
December 195^
Januar y 1939
Pebruary
March
April
May
June
Total
996
Ages
1006
^-J^
0-6
932
6-6
28lf
8-10
535
10- 12
85if
12 -llf
\h- 16
16- lÖ
*
5281.
1
,03ig
18, 53fo
22. 51ffo
21. 6c^
12.17%
It is impossible for us to give any idea of how long
it will take until all the romaining children are rcscuod. V/e
fear that unloss the U. S.A takos docisive action in the near :
future a large proportion of the children will be unabsorbablG
by the democracies of Western Europe. In England, Prance, and
Holland alone thero are alroady 215,000 refugees, and in viev/
of thesQ figures and the ones we publish belov; we find it
diff icult to end up on a note of optimism.
Refugees
öreat ifO,000
Britain. 8,000
Franco 150,000
Holland 25,000
Total Population
(under l6)
l)./, 000, 000
11,800,000
if2,000,000
8,000,000
Percentago.
0.08%
0. 068%
0,28%
0. yi%
IJ^ M I G R .1 T I 0 N .
MONtHLY T0T:*LS,
>
Intor-.iicl Commlttoc
1936-1938
Doccnlocr
January
Fcbruary
Mar oh
April
May
Juno
Total iSOth Jime,1939)
BOYS
249
408
390
201
544
67|.
GIRLS
214
104
367
348
676
Sil
TOTJLL
463
1562
851
512
657
549
1220
1482
7^^
A^iicndlx 1,
CHILDREN RMAINING IN OLD
GSRMANY. "
Under 6
p«a«va>W«4^
30th. June, 1959.
6-12
12 - 15
0-15
Boys Girl 3 Boys Girls Boys Girls Boys Girls Total
\
BADEN
B AVARIA
BERLIN
84
84
152 152
804 805
BRANDENBURG 37
38
HAUSA TOWNS &148 149
SCHLESWIG-HOLSTEIN
333
370
70
320
33c
o
370
223 223
294 295
640 640 1280
816 817 1633
1939 1939 1255 1255 3998 3999 7997
70
^•20
o
48
48
140 141
155 156 311
608 610 1218
HANOVER & 49
BRAUNSCHWEIG
50
126
127
86
87
261 284 525
HESSE
28
29
HESSE-NASSAU 221 221
HESSE-KASSEL 25
NIEDERSCHLESIEN
160
OBER SCHLESIEN 90
EAST PRUSSIA 56
PFALZ & SAAR 29
POMMERANIA &
MECKLENBERG
25
25
160
91
56
30
26
155
535
93
306
144
93
43
64
157
535
93
306
144
93
43
64
111 111
355
55
220
96
60
34
42
—!" r- f—
oo5
55
220
96
50
34
43
295 297 592
1111 13.11 2222
173
586
O
17 c
6 36
131 lo3
346
1372
330 331 661
209 209 418
106 107 213
264
RHINELAND
'35
kJ<
SAXONY-ANHALT 15
SAXONY
113
SOUTH SAXONY 2^3
THURINGIA
WSSTPHALIA
WU:iTEMBURG
69
41
336
16
113
13
70
42
706
55
249
65
226
1
707
36
250
66
227
124
541
23
138
19
75
541
24
139
20
181 181
76
1582 1584 31SS
73
97
76 149
500 502 1002
99
196
476 478 954
239 242 481
TOTAL POR OLD
GERMANY
24'Ü4 ^^6
5996
6Öö'4 3^0B 4ÖÖ4 l'^'E^SFLT~'d5ÖÖÖ
APPENDIX II
Ccmparlson of nurabers cf childrcn from districts cf Germany with
thosG of the childron still thore.
>
Baäcn
Bavarla
Brande nburg
Hansa Towns &
SchleswiG-Holstein
Hanover
Hesse
Hesse-Nassau
Hesse-Kassel
Nieder sohle sien
Oberschlesien
East Prussle
Pfatz-Saar
Poramerania &MecklenburG
Rhineland
Saxon- .Anhalt
Saxony
S.Saxony-ThurinGia
\7e3tphalia
WurteinberG
Ohildren in Encland
Basis 300
18
43
6
45
8
39
11
21
4
3
/
32
6
28
1
12
8
296
Basis 6704
Berlin
iltreich (provincial)
898
2853
Ostmark
AppendixIII
2309
Childron romaininc
undcr 15
Per Cent QGe
3^80
1633
311
1218
525
592
2222
346
1372
661
418
213
264
3166
149
1002
196
954
481
17,000
7,997
17,000
7,950
14fo
15fo
1/0
Zfo
Ifo
lifo
Zfo
Zfo
4.^0
14 . ifo
47.5fi
38 . 5/3
PerflontaGe
7.5?ö
9,6^
1.8/^
7,1?^
3.0^0
3,4^
13.0^
*
2.Cfi
m
8 . Gf
3.8^
2.5fo
1.3^0
1.7^0
18 . 7f
0,8fo
e,cp/o
mm
\,Zfo
5,8fo
Per Cent af,e of
children in
altreigh
24.3fi
51^0
^öa(;e of children
in Gerne ny &
Ostmark
■ 25>9
End of June 1939
DISTRIBUTION OF CHILDREN BY COUNTIES
COUNTY
Berkshire
BuckiriGhamahire
Cambrldcesliire
Cheshire
Cor-nwall
Cuml:erland
DenbiGhshire
Derbyshire
Devon
Dorest
Durham
Essex
Glamor.:"an
Gloucestershire
HarnpshirG
Hertfordshire
Huntin.cdonshire
Kent
Lanoashire
Leicester
Lincolnshire
Middlesex
Moniaouthshire
Norfolk
North ^np ton
Northural^erland
NottinGham
Oxfordshire
Shropshire
Somerset
Staffordshire
Surrey
Suffolk
Sussex
V/ ar\7 i ck
Wiltshire
",7orcestershire
Yorkshire
No. of Children
49
64
23
28
8
X
1
9
12
40
38
68
55
32
32
70
10
405
302
19
70
129
12
46
6
35
14
45
o6
33
12
113
188
159
112
ö
23
242
No.
of Coramlttees
& Hostels.
Z
4
3
6
5
1
1
2
2
2
7
4
3
4
8
6
2
15
9
3
3
6
1
2
4
2
1
3
1
4
4
10
3
14
7
3
4
13
Scotland
Ire 1 and
Eire
515
101
1
Appendix IV.
HOSPITALITY
Offers recelved and children placed -
May 8th, - June 15th.
1939
Guarantees for
children in
Germany
Domestic's children
placed
Niunber of homes
for vlsiting
Reports accepted
Reports refused
New offers
received
Committee offers
Offers withdrawn
Children placed
from camps
KTay 8
19
69
21
15
15
10
5
12
22
65 36
20 37
6 11
11 79
%
V
•«
29 June 5 12 19 26 July 3 10 Total
16 10
2?
57
13
18
11
23
31
11
15 18 12
24
48 7
- 3
15 6
- 1
11 4
9 12
10
267 239 • 181 179 180
11
14
36
4 137
35
0
170 1398
8
6 239
2
41
171
38
15
117
Age
19
,%fo
18
6,0fo
17
ll,5fo
16
12,1%
15
12,2^
14
13.7^
Age groups
of children in England.
13
10.5%
12
7.3^
11
6.9^
10
6.3^
9
4.5^
8
2.5^
7 2 ,0%
6 1. 4^
5 0. 8^
4 0,7^
Under 4 1.2^
Appendix V
Comparison of
Office expenditure with the
&erman Jo-Jish
Jlicl Comiuittee.
\
Salaried persona employed "by G.J.ü.
Salaried persons employed loy Movement
Percentace of refu:.;ees on G.J.A. jeyroll
Percenta..ie of refu,;ees on Movement pay roll
Cost of or,,anisation & Administration of
tlie G.V.A. for M.-y
Cost of orranisation & administration of
the Movement for M:..y
:iG
69
16^0
£0,OüO.
£2 . 108 ,
The staff of the Movement is 16^b of that of the Gcruan Jo 'ish
Aid Co:.imittee, yet the expenditrue on offioe Organisation and
administration is 28.;^4 of the G.J.A. , over 12?^ hi ;her than is
warranted by the proportion of the staff. Yet it should be
reraembered that v/hereas the weekly out^-oin^ mail of the G.J.A. is
in the neish^ourhood of 12,000 letters per week, that of the
Movement is nearly 5,000 or over 4l/o. The proportion of incominc
mail, however, is only 2l/a
Ajpendix VI.
A
t
t
CHILDREN
BROUGHT 0V3R
BY TH3 DOIvESTIC BURSaU,
• #
\
It is hoped that it will be possible to publish
a considerably more detailed study of this extra side of the work
of rescuing children from Germany in the next issue.
We acknowledge for their kind assistance and
co-operation in preparing the figures published below Miss
Tomlinson (Organising Socretary) and Mr Herman (Permits Dept; of
the Domestic Bureau»
A
Children brought over on the normal geen permit card
System in Company with their parcnt or parents.
Altreich
Ostmark
Bohemia , Morav ia
Slsewhere,
261.
182.
66
37.
Total
5if^
Children brought over as the result of a special
application to the Home Office in Company with their parent
parents.
or
Altreich
27.
Ostmark
kk-.
Bohemia, Morav ia
12
Elsewhere
31«-.
Total
117.
In addition to this thero is a futher class, These aro
children, whom their parents hoped or expected would bo rescued
from Germany by somo other Organisation than the Domestic Bureau
probably the Movement for the Gare of Children from Germany.
It is estimated that these come to a further 200 approximately.
Thus the total number of children who haVG
accompanied their parents through the Domestic Bureau comes
Green permits 5^+6
Special application^ 11/
Children claimed at a 200
later date.
to -
Total
B^
It is reckoned that about 10?o of this number are
Non-aryan Christians,
Appendix VII,
Apponclix V3.1,
CHILDR3N
BROUGHT OVER BY TH:
GSRivÄN JEV/I3H AID COM-.IITTEE.
• •
V
I
Por thösc figurese wo acknov/lcdgc tho excellont rcports
of the Statistics Dopt, of tho Gorman Jov/ish Aid Coraraittüö, .
Childron brought ovor by Tho Gorman Jowish Aid
Committee in April and May 19^9.
Und er 15
15 - 20
Ivjtvle
555
Pe^ialo
7
Cards»
April
May
Total,
1,025
1,038
Totais 561 k.77
Of these the fo^^lowing arrivod on pink (Trainoo)
Male
Female
Total
Undor I6
5
1
k
16 - 20
206
69
275
Undcr 16
1
-
1
16 - 20
132
ÖJ
219
Totais
5if2
157
it-99
4
Children re-emigratod by tho Gorman Jev/ish Aid
Committee.
January to April
May
Undor 15
15 - 20
Under 15
15 - 20
7I
16
Total 97*
During this year the following numbers of children
unrogisterod with the G. J.A. emigrated in Company with adults
registered with th\t committee.
January 1959 k-3
February 5
March o^
April 61
May 61
Total
286.
Appendix VIII.
EN70I,
>
Statisttos have been oalled the borderline bet v/een
infinity and insanlty. If you have not reached the forme r stage •
as a result of reading through this wörk, we hope that you will
have gained some idea of the infinite. Por v/hat oould glve a
more oonorete Impression of infinity than the refußee problem ?
Now for the first tirae sinoe November last year oan we turn
round and ask ourselves the question * is it the boginning of
the end or the end of the beginning ?* . Is the refugee problem
politioal only.or is it racial ? That is not for us to answer
- we must await the indication that the future will surely give
US, If it is only politioal then it appears that this exaraplo
of the infinite is governed by some principles, if it is racial
then we can see no end exoept that suggested by Einstein - that
the end is at the beginning again.
Wo hotve in this short study of the oontrlbution
that Great Britain has made to the Solution of the child refugee
problem attempted to deal with all phases of the work» \7 ..lls ,
we are told, have mouths, Would that some of these figures had J
If they oould talk and teil you thoir story, then indoed would ..
the task we set out to complete be accomplished.
•,7g have throughout made arc. 1 effort to be as accuratS
as possiblo in the figures we prosent, But we huve been continually
hampered by oonflicting roports and h;\ir3 had to rely on the
noble art of corapromise. If any reader h;is any complaint or
Suggestion, we shall only be too pleased to hear it, 9ut lot
him remeraber what Mr Lloyd George once said : " Thore are threo •
kinds of lies - small lies, big lies, an§ statistios "•
«*
«
PROGRESS REPORT BY THE ST/iTISTICS .iND
HESExiRCH DEPT,
Statistical ahalysis
Ist issue. M...y 25th 1939
t
Statistical analysis
2nd iS3ue^ July 25th 1939
26 pciGöS
41 paßes
ot oetora
■■■»—*■
11
\
;^>
Movemont for thG Gare of Childron
from Gormrmy*
Statisior.l inalysis
\
t
May 25th. 1939,
Statistics & Reseorch Dept,
Roora 81,
i(
/
- 1 -
Statislcal .^nyalysis
'^)j.
m
Durinß tho f irst throe months after tho establishrrit;;nt
of tho Movemont f or thc Care of Chilclrun f rom Gormany, so
rauch off ort \/as exponded on the initial arranGemonts for
brinGinc ohildron to this country as q^uickly as possible,
that little attention was paid to statistics. For this
roason this Statistical analysis makos no attempt to cive
accurate f irures for the nonths Duoomhor to February anC in
many cases doos not risk Givinc statistics bofore the niddle
of March» The present statistics and Research Dept* v/as
forned at Eastor and since then has kept record of the
ohanGinG fiGures or children ontorinG, leavinr Enclond or
inovinG from ono district to another» ^y special information
required oan be Gi"^Gn at any time by the depurtriunt, v/ho are
pleased to rocoive frosh information from anyono at all timos*
T^
iirrivals in Encland
Durinr Decornbur a larGc numbvir of unGuarantcod children
v/ere brouGht into EnGland^ The first transport arrived on tho
2nd^ Docember Mid tho children were placed at Dovercourt Bay
Holiday Camp a railo or two av/ay from Hanvich. A transport of
522 the lärmest over, arrived on the 12th. and these children,
mostly boys, went to Pokefiold Camp, Lov/estoft, A fevi^
Guaranteed children v/ere attached to these transports in
Deceitiber .nd the bo,anninG of Mcarch but it was not until the
12th, January that the first Guaranteod transport arrived^
This v/as follov/od by further trcmsports of Guaranteed children
arrivinG in increased rapidity, \/ith a short break over Eastor,
until 450 children in the second weck in Alay.
itrrivals#
Deconbor
2na,
1938.
Decembor
12 th.
1938.
Decenbor
15th.
1938.
Dg c emb or
20th,
1938.
Doceiaber
22na,
1938.
DoGomber
2 etil.
1938.
Decomber
29th.
1938.
«January
5th.
1939.
^anuary
12th.
1939.
January
13th.
1939.
Januar y
14th.
1939.
January
16th.
1939.
January
16th.
1939.
January
18th.
1939.
January
19t h.
1939.
January
26th,
1939.
Fo bruary
2na.
1939.
February
6th.
1939.
201
fron Berlin & HomburG
522
¥ienna
349
Berlin & HomburG
211
¥ienna
73
(Guaranteed) Vionna
247
Vienna
32
Vienna
287
Old Gcmany
250
Old Cornany
80
Vienna
95
Vienna
SO
Vienna
25
(un^Guaranteed) Czecho- '
Slovakia
39
Klibansky S chool , öolocue
95
Old Germany
77
Old Ger many
165
Old Germiiny
62
Old Germany
152
Old Germany
- s -
Pebrur-ry lOth, 1939.
Fübruary 14th,. 1939.
t
Cn Fobru :.ry 17th, 1939. there were
Boys
1540
40
50
From Vionna
No Maas' Land.
Girls
1101
Tot al
2641
February 20th. 1939,
Februory 23ra. 1931.
Mar oh 3ra» 1939.
43
41
87
49
2723
55
2819
110
5016
To this raust bu aclclecl the cases
of tho Inter-Aid Coiranitteo brouG^t
^)
ovor s
IncG 1936 aiid nav oinal{^fimatöd v/ith thu Movement
m
Mar oh
March
March
March
March
March
March
Mar oh
March
March
Jpril
üpril
April
April
^pril
April
Jtpril
April
April
May
M;iy
May
May
May
May
May
Mcy
8th. 1939.
lOth. 1939.
llth .
15th,
16th,
17th.
23ra.
24th.
27th.
31st.
Ist.
18t h.
19th.
20th.
21st.
25th.
27th.
28th.
29th.
4th.
Bth.
5th.
8th.
10t h.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939,
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
1939.
249
9
1
14
0
4
57
96
3
69
50
53
40
18
39
39
0
42
14
9
53
1
36
1
27
214
11
0
10
1
16
83
63
8
2
17
56
61
Q
16
95
48
2
81
25
20
105
1
40
&
0
3479.
3499
3500
3524
3525
3545
3685
3844
3855
3857
3942
4049
4163
4203
4237
4371
4458
4400
4583
4622
4651
4809
4811
4887
4890
4917
llth. 1939.
13t h. 1939.
löth. 1939.
56
22
55
65
37
78
5038
5097
5230
Holland
Pr;., uu
Old (ferrrri]^
Vienna
Vienna
Vionna
Prarue
Old Gorrirny
DanziG
Klibanüky
School
Colocno .
OM Gu riiany
Pracue
Vionna
Thus tho'«'e are at the timo of üoinc to press 5230 childron
in this country, of v/hom 2759 are boys and 2471 are cxrls,
The areas which they corae from can be dividod up into two
f'rouüs. First tho vcrious portions of Greator Gormmy rmd socond
äoces under tho influenae of Nazi raclal idealot^ or plQoes
where ohiidren of German n.tionality aro voluntarily or involuntar.
ily takinc exilo.
II
Group 1,
^ 3 -
Oia Germany
xSustrla
Bohoriia & Moravia
Total
3220 appr;
1581
(518 sinoe Mar oh Ist*)
205 appr:
5006
IK^
Group 2
DanziG
Polish No Man's Land
Francö
Holland
It aly
Slovakla
Huncfiry
Total
76
52
16
40
18
11
8
221
- 4 -
TT.
HeliGlon,
«5
%
It is extremoly clifficult to obtaln any exact fi{;uros for
tho difforent roli::ions of tho childreu alrcady in EnGlojid for
SGVeral roasons -
«
(1) The reli.:lon is not stritücl on thu p^'-irtlcularg sent
from Viünna.
(2) Mcmy of thu ohildren are too younc to know to whr.t
reli'jion they belonG#
(3) Children of mixod nu^rrluGos in many cr.sos \7ore
catensibly brou^iht up in Christianity, yet on buini;; plr.ood in r.
Jewish homo in EnGl^uid, have adopted Judaism, or childron
nominally Jewish hiivo attended Christian servious in Enclan:, v/ithout
aotur.lly ohiinGinc their rolic ion.
(4) Older ohillren hi<VG ofton sti.tod that they hivo no
reli^ion in tho hope th.t in this vmy thoy \7ill be adopted by
either fx Jev/ish or a Christian f:jaily.
The fi{.^ures for the ühristi.'ins are probubly more oorrect
than those for the Jev/s, as the Jev/ish relicion should only
inolude those children who profossed this faith in Oermany, whilü
in these fiaures it includes all children who do not claim to
belonG to uiy othor denomination, but State that they accept
Judaism»
Prot est ants, EvanGelicals,
Luther ans, etc.
Roman ond Old Crtholics
Christians (with no sect)
Freathlnkers
Quakers
Greek Orthodox
268
165
60
i
S
2
Total nuniber of
Christians
Konfessionslos
(with out rellr;ion)
503
253
(/ll these fiGures include the children brour:ht over by the
Inter-lid C oiriDiit t e e } •
Jev/s
4480
Of th^ «Tev/s it is irapossiblo as yet to divide them up into
three divisions-
1) Orthodox
2 liberal
(3) Non-practisinG#
4^)
- 5 •
but it Is hopei that it v/ill be possiblo to effect this at a
later date* However, to ,'^ive a rou(,;h icloa of the proportlons,
v/e present the f üllowiiiG ficures obt:;inecl from the first seriüs
cf oomploted questionn-iires*
Out of a total of 236 J"ews there were
58
141
37
Thus the proportions are
Orthodox
Libural
Non-pr ac t is invj;
24.7 fo Orthodox
, 61^0 fo Liberal
14» 3 fo Non-prc-otisinc*
The Proportion of" Christians to'J"ews is thit of
503 to 4,480 whioh is 11,1 recurrina fo, Incluclinfj tho 253
Konfessionslos the proportion risos to 16. 7^, Whlle the proportion
cf thoao vvho confess no roligion to thoae who do is 5,1^.
TTI.
Distribution of Children.
%
m
Thoro nust bü tvTO viov;s concerning hon the refucee
children brou{.ht to this country should be housod and distributed.
The first, in so nuch ae there Is ony precedent, advocates the
traditional inethod - that the children sliould bo searcsated and
kept in laree, and consequontly economical, units v/here they
would bo taught schooling and given traininG. Tha aecond,
which -aas adopted by the Movement, is JTiore novel in the dealing
with rofuGoes. but more in accord-ncG \7ith Sn;;,,lish ideas. Thio
was to place tho children in private houses or small hosteis,
whore they could have as much of home lifo as it was possible .
to create for thon in a »foreign' country.
Vifith this idoa in mind the Movement appoaled to the
public for hospit ility. The response was excellent - the
homes offored c.jne from overy social elass, evory creed, every
politic;.l party. But though the horaes were so different in
oharacter, the type of children wcjited showed a grer.t unanimity.
Ncar-ly everybody wanted a small ohild - a blue-eyed, fair-haired
boy or i~Xvl, The cfimps were füll of oldor boys and ßirls brou::ht
from Germany to save them fron concentration caaiips and Immediate
d-.nger, Fo\/ of them were good locking, ra-any had cropped hair,
having Just been released from a ca-rap, all were bent and brokon
spirituL.lly, Again the public responded maginifioontly, They
offored to take any ehild.
In this v/ay t
slave-markets where pe
went to hülp one child
looking them over ind
so brisk th>it the reje
and the härm was in th
who v/ore brought over
rejected so many t int ■ s
he camps v/ero eraptied. But they became
ople with thü best intentions in the world
, yet unconsciously did härm to many by
rejoctinc them, Fortun.itely the demand was
cted children did not have to v/ait long,
in \7ay mininised. But some of those boys
in Docember, who were inspected and
. are still at Barh.m Houne waiting.
Thus it Cfuae about th.t the children from Grarnfmy were
spread over the length rnd breadth of Engl-'^-i^d, while in Holland
and France they \/ere segregatod in camps and schools. Yet there
-was good reason for tho Movement not to follow the exojnple of the
Continont, for Frraice and Hollajid are definitely Clearing
stations, It \;ould not profit the children there groatly to
learn the culture of those countrios v;hen in a fev/ months they
would have to go overseas, Yet tho case is different with tho
children in England for when they craigrate, the vast majority
will go to English speaking countries, and they will have
profited from the intiraate cont-ict they hcive h.ad with the English
life and l;anguage, Tho policy of the Movement in distributing
theae children all over the country, and in bringing them up
in English surroundings during the inpressionable yoars of their
life, can thereforo be justified.
Below is published a list of the 175 local guardian
coinmittees amongst whom every child in tho British Isles is
divided. Sonc of those comiaittoes cover an area of hundreds of
Square miles others only one or two. Wo x-e not publishing the
various committees in London cuid the number of children undor
their care since the coraidittees overl.;p to such an extent thc.t
it would bo of no v .lue. However, as is prob::bly known 4C^o .aro
in the N.We^Jt postal district and ahout Zbfo in the No::'th district
Though this proportion is overv/hclming on paper, it raust be
remvjmbored th.-.t' the Jowish population in those district s is in
the sajno proportion r.s the children.
Copi littGos
No: of Childron.
1^
a
»
Gninsboroutih 6
MlddlGsborou^h 50
Hüll 46
Nov/port 11
WhittiniThi^iae 180
Fclixstov/G 33
San Rorao Wo'itcc.te 41
ölcjnorG.ansliiro 3
Moiirnouthshire • 1
S\;'cnsea 33
Glasccn'»' 180
Edinburgh 146
Shoffiold 2
Bradford 52
Illcley 12
Y :rlc Goiffiiiittee 64
Loods Jov/ish Ccsimittue. 121
St, Anthony' s Hctol,
Foilxstowe, 10
Richboroucb 33
Br-iU^-iin Hüuso 156
Irüland 73
Merionethstiire 12
Murthyn Hobrew Cornraittoe
Glcjn. 3
Cardiff 59
Tunbridi-e Wells 38
Wybury Rof, <:JtüC.
Sons of Jr.üob Hostel, 45
L;jOus F:''ionäs, 38
Sheffield Jewish Aid, 30
Rotherhain lö
Tra/bridce 5
Melksh.Ji 3
Rufby 9
BirminGham 63
Coventry 30
Mal vorn d
Ludloy 4
\Y or c ü s 1 0 r 13
Woston-Super-Mare
R;if,ütee, 4
Bristol Council for Ref. 24
Bath Ref. ChMdrons Fund. 29
East Grinste ad 1
Rotherfield Guardi .n Gtee. 5
Withyam 9
Br iahten & Hove. 35
Fain/arp 1
Eastbourne 9
Crav'loy Drr.'ns 19
Chailey 21
Burwash 'vYerld 4
Mrv'field 11
Worthinc Wolf.are Sub-.(?bGe. 14
Wybury ref.'Gtee, 22
Kinriston 12
Barnes 7
Po as lake 1
RoiC'-'i'te 3
Croydon 34
Jcwish
popujation.
486
200Q
180
15000
1500
490
30000
4245
2175
6000
15 C
40
500
5500
86
Per Cent '-Sü of
CUildren to
Jev.'ish popult^tion.
9" -IC
2.3|
7 fo
l.Zfo
10 ;o
10.5^
0.3 fo
dl
i.r>
<£
1.57c
l.CP/b
10^^
4.5/^
a?
1.5^0
1^^
1
1
1
1
1
2
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
1
Ar-tifieial flower maker.
Parlourman
Shoeraakor
Winclov/dreaaer
Chocolato Mimfr,
Gardeners
Coi-ponter
Pearl Stringer
HatmalcGr
Poultry husbandry
Builder
Polishor
Silvorsmith
Radio Tochnician
Sausaße Manfr.
ToxtilG Salüsraan
Pattern Moklng
Shoö cliokor
136
30
wAgri Gult uri st s
166.
GIRLS.
#.
24
1
6
5
1
Dr e s smak ing
Corsotiere
Millinor
Hairdressers
Pr ob at i 0110 r s Nur s e s
Upholsterer
Tailoross.
46
1'
¥^J
¥.
Training*
The T::ainin3 Department was formed et the "besinning
of J.';,nuary to deal v^/ith tho problem of the older boys in the
caiups^ Fo:-: it was realised that theso youths were too old to be
arloptod into private homes and wore unsuitable fo?? further
sohooliiig, since they hau already completod tiioir eduoation in
Germany. Tlius tho departiriGnt sturted v;ith the objcot of claaring
the camps.
But it v/as soon recognised that on reaohing the Qße of
16 it v/as impraotioable to continue tbie education of both boys
and girls and that it v/as nooessary to trriin" thera in a trade and
to make thom useful members of the caminunity, The roault was to
enlarge the scope of the Training D j 'o ar t ine xit. Yot littlo v/as
done to ensure that the department received an adequate supply
of training offors. Pv-acticall/ all tho offers that hive been
received have been spontaneous, ^vhile the dopeirtment have not
been given the facilities to see!: training positions thumselves.
Up to date 166 boys and 46 girls have been found trainee
positions, but in adclition to this it must be remombered that there
are 85 boys and girls at Whittingeh-^^me. learning agriculture, 35
have sovoral tre.iniiib fr.rms.
The 30 boys whc are ra<':.rkcd as training in agriculture are
all approntices on private farms«
BOYS.
3
4
1
10
4
2
1
2
1
1
1
IG
1
9
11
5
6
1
1
1
3
2
1
2
3
4
5
9
2
2
1
1
1
4
Z
Tinsmiths
Painters
Handlinie of dcraostic wood.
Engineering
Groneral businesa training.
Opticians
Furniture Miifr.
Baker
Choraist
Clerk
C.vcle liidustry
Motor Mochanios
D(.mtal "
Texbile Operators
T;_i.lors
Fu-V.eier
Upholsterers
Chef
Umprover Mochnnic
Glove M:;!ker
Pocter Wrlters
M-,:.;!:ianics
Lü'thor Fiaishing
Printers
Hoteliers
Cutters
B \: Tnako r s
Eiectrical Engineers
Joiners
Confe et ioners
Tojmiaker
Florist
Trimnier
Motal Assemblers
V/atcbinakers
Coinnittees
j.
Southport
Ncv/port
No\7 Castle upon Tyne
(2 hosteis)
Nottingham
Oxford
Oxtod
Wyberley
Covontry
MMlvern
Brudf ord
Ilkley
Lceds
Miadlosbrouch
YorJc
Glasgov;
Bolf Jst
Nuiiber s
16
(boys)
12
iGtrla^
20
(girls)
11
*
(mixed)
36
(boys)
16
(mi:):ecl)
26
(cirls)
(boys,
6
6
(boys,
34
(boys)
5
\boys)
53
(boys)
10
27
('jirls)
(ßirls)
10
(boys)
20
13
(boys)
Total (as far as knovvn)
590
In addition'to this the Movement has its OY/n hosteis
for "pool^' children. These are seleoted from Greater Germany
ov/ing to the urgency of their position and housed in these
host(3ls, until homes or trainin/2, positions oan be found for
them» The hostel at Bcirham House, near Ipswich, has 148 boys,
but has a oapacity of 300* There is a sraaller hostel at
Wostßate-on-Sea, whioh is reserved for Orthodox children, of
which there are now 41» The girls are housed at Rusthall Beacon,
Tunbridfie V\fells, a house which oould hold 45 but has nov/ 27 girls*
Tv-,
Hostels
¥
Of the 176 Guardian Committees in every part of the
United Kingdom 34 have established hosteis, These hosteis vary
in 3ize and kind. Some are only for boys, others only for
glrls, while rertain are exclusively for orthodox and others
prefer not to have orthodox children.
In addition to this there are several host eis run by
private committees or by families. In this oonnection we must
mention the 3 hosteis established in London by the Salmon and
Gluckstein. Stone,and Sainsbury families for younger children.
Furthermore the Chief Rabbi »f3
several hosteis in the North and East
children.
Eraergenoy Coramittee have
of London for orthodox
Badrainton Sohool, Westbury-on-Trym has started a
separate house for refugee tlrls.
New HarrlinR n School, which was forraerly in Grermany and
was transferred to England in' 1933 has taken about 85 children
since No/ember. The majority of these are supported at the
SGhool by specified coventioits.
The Jov;ish house at Perse School, Cambridge, has also
received a number of refugee children both boys and girls.
There are nearly 100 boys and girls over 14 training
at T/7hittinghcme Farm School in agriculture. These children
will emigrate to Pcaestine at the end of the two years training
course.
Wallingford Igricultural School has undertaken to
receive 100 boys in aocommodation that has espeoially been built,
The first party of 50 will go on June 3rd,
The figures for host eis published below are as
accurate as possible, since they vej?y from day to day, A
questionnaire is in the process of being sent out to all hosteis
to ascertain how many children there are there at the moment
and how many they oould contain.
Committees
Gerrards Cross
Stockport
Dorby
Sunderliind (B»nai B-rith)
Beacontree
Hcckley
Ccjdiff
Gloucester
Bournemouth (2 hosteis)
Broxbourne
Hitchin
Welwyn Garden City
Chigelhurst
Number s
21
9
(boys)
(boys)
16 (girls)
ri
Barbicen Mission to the Jews
Withyara
Blackpool
Liverpool
5
20
18
26
10
31
50
27
10
27
(mixed)
(boys)
(girls)
(boys)
(boys)
(boys )
(girls)
(girls)
(boys )
j. ivJ
po7co:o;b.i.;j'^s ri-^ren above inaj' neem unfoir SGoinc that
ruany o.-': the chilclre-i nay have cono to noii-Jev/ish hones, but
it yliould oe r':;i,ieniboi-Gä th.it thü unf lirnoss is noarly the sarie
to o-'-or,y l'.^caj. coim.ij.ttoe, Trius the Proportion v/ill remain
a.Lno3V. u.nix\;-rir. thrcuGn-out and i'rcn thoso fi/rures it is possiblo
S3e y/hichx tovvii has dono i'is fair sliare .ma whioh tovm oould
weZ.l Ir.kQ ^ome mnro ohildron
V
The
nia ,1 or i t v
aiia
of the childron have rone to vippor middle
raddlo ^lace hcnios. M' ny -jorkinc class hones have offored
homes but it haa uoually been found impracticablo to plr-co
Chile ren thor? ov/iiic to the dancer that, if the waße-earner loses
hiR Job. the fajiij.y will be unable uO support the child. The
ort.iOu-A- •JüV/ish oora.iunit ies have as a whole responded better
to the appoa.l l'or- hcspita.lltyy and throu.-^hout the country it
ha- OGcr provuc -oh...i-. the (.;oodv/ill is uniformly creat but' th-t ■
-■- -n.^y has e.T?i-ect whor^^ there ;'.s a.n enercetic iocr.l cornriitteo.
1 j ^.
OOMnittees
%
n
tanstead
Chelmsford
Ilford
Liberal Jewish
Synagogue
Becontree
Jevvish See, Schis,
& Sunderland Ref.
Committee
Soutli Slilelds
Eebrev; Cormnittee
Rock Ilouse
Ed, Ctee*
Winchester
Hamhlodon Guad •
Ctee.
Southampton
Bournemouth
Southsea
Strood & District
Refugee Cornmittee
Canbray
Nat • Cns/'mn.
Gloucester
Becontree
Dorset Rotary
Camp
Doset sub Conimittee
of Rcf . Blandfd,
Exmouth
Plymouth
Braunton
Derby Hebrovv*
Congrcgation
i^Iaryport Rofugce
ComiTiittce
Cambournc &
Redruth
Bodmin
Truro
Falmouth
Vdrral Refugee
CominitteG
Stockport Refugee
Cornrnitteo
Northi/^'ich
üallasoy
Stockport
Disloy
Parkgatc
Cambridge
Cambridge Refugee
CommittoG
Long Grendon
V/addesdon Manor
Beaconsf ield
Refugee Aid
Gerrards Gross
Reading Cornmittee
Faringdon
Hitchin Cornmittee
Herts •
Provinces
London
(Administrative County)
No: of Chlldron,
Jevv i sh
Population«
3
19
13
-
13
3
-
23
-
8
152
3
5
-
3
4
2,175
700
13
3
-
18
19
5
3
9
8
2
l
1
2
11
2
5
4
11
1
5
11
8
1
27
20
18
9
14
2060
Percentage of
Chlldren to
Jewish Populat-
ion,
5.5^
<
186.000
l.8^i
7"
(Total Gxcluding Grcatcr
London)
184 »0G3 l.lf^
s>
#
Commlttees
No: of Children,
Hobrew,
Sutton
Purley
Guildforcl
Dcrkirne
r:)fiwi ch
BÜry St. Etimunds
Burton on Trount
Stoke on Trent
Stafford
Shirev/sbury
Wctlincton
ChurllDury
O:cford
Dr. Br.rnados
Polixstov/e
jGV.'ish Scc.Schüols,
New Castle
Nottincham
North.:iapton
North.-iapton
Nor-v.'ich
Newport
Ruislip
HarroA?
Wembley Dist . Synacocue
Edo^are
Lour:liborou:;h
Lelcoster
Southport
Merseyside
Manchester
Casselfox Hstl
Preston
Blaclcpool
Liverpool
Broinley
Gliislehurst
aillin,.hara
Tonbi-iduO Ref.'^^ee,
Sevenoaks
Dr. Barnados, Crowbro,
Maidstone
Broadstairs
M.arcate
F .•vorsh.-im
Huntinodon
v7atf crd
St. Alb ans
Hitchin
Vjelwyn
Catholic Ctee,
Watf ord
Much Hadham
Y/Gl\jyn G-' rden City
Ref.CtüO,
St. Albans Nat, Council
42
2
33
44
7
2
2
10
2
8
. 1
7
45
16
15
3
36
EO
9
2
46
11
23
52
15
5
1
9
8
1
2 01
8
14
68
26
53
31
7
21
5
32
14
43
36
1
7
4
15
40
3
4
1
1
\V;nii . 1
jG'.;ish
population,
Percentaae of
Children to
Jewish po:oulation
2000
O.35o
7"
190
5.0^
25C0
550
■ 74
3.7^0
2»Qfo
•330
37500
0.6?^
7"
273
5 . 8'/b
Tl.
Re-Eniiirctione
%
»+ +hP timo of the estatlishmont of the Movement for
the Home Office to re-einiG^ate al± the ciii±aicn uux
reacheu tho a.ße of 18-,
?w M Government has authorised the Movement for the
pr^r^of ohi^'?^n from Oermany to hrinr. in i-o tho bnioeu
??n-dom Sv means of tho special äocumcnt, chilcren and
Kmudom oy m^^^^^ ' ^ ^ c. ^g ,pi^^. Movement m ibs
yuunr persona up to ^nu a(;e ox -°^,^^-'\,^^,,„,. ,,po7^1e beforo
tui'n hks undertalcen to eraif/rate ^^^^ltr^^\'J^°\'on j^
thev roach tho ace of 18 unles3 speciax pemiooion J-
^o. f- indiviauals ^o romaan lonaer.^JIt -. J^---^
SlrSSnn'SÄrcSilS^o^llowea^to^
the a{.;e ox 18 until the t::aininG comeü tc an end)
The ör:-ani3inG Secretary re^uested the S^^f i^^^^^^^^^^^J^^,
Research Department to_ investicate the pos.t.ou f^the^ovc^ient^
m View of this fCJ^^f ^\f ^ f hS^o?e^f b^of inte?o.t to Imo^
will he issuod shortly. It may, no\/u\o_, uu r-M^c. r .'thoso
+ h^+ th.-yp are ali^eodv 40 Ghildren cver j.3, v/hxlo u^a^o ty ütiubu
that tnuro aie .xj.:.^^.^^ -» nnonN ^^^ ^r-->o vt-od to cont.an about
born betuoen May and Aucust 1923; i^- -^.pe,.r.uu .j i- ^i
60 youn,^ persons.
The Statistics and Rosearch^TDepoTtment is 5^nvestiG-.^ti^^^
tho i.o-sibi]itics of oversoas re-emlGration and a„l inf oim_.c..Lon
aciu!?;!'winS.e%ublished,in the Re^emicrction -'^vo^r^^^^ ,.,,
poL:.bilities of Bettxemeno jS well as J-^--^^^^^^^p^;,t;?,,. .^ the
^itr^^:^ ^li^SälrivSr^s ieli^Sio? promotinc se^tle^
ment in tho Empire h--LVG beon consulteu»
Up to date 52 chilciren huve been f--^^'''^i-^;^!:^^^^,,.\^\^|;"^''
have .-ono wi^h thoir pr.rents or to :>oln^hczr v^^outs^ ^t^JAi,
eiloptJon of 15 boys iho went to AuGtral-.a ander tho Bxt. 3^-the-
Schone^
Country
No? &onü
No: Cr oinc
soon No: on Books
havinc
doflnite pL^^np
Total
.-•"
SRGENTINE
AUSTR ;LIA
BRAZIL
BOLIV lA
Tr?ilT33111^ Y/. Indios
CHiij;
CÜLUKIöL^
igtTÄDOR
lNE?rZEALiJSrp
PALESTIIp]
MTAMA ■ ""
PjOIÄQÜAY
mTTTliI^J?T^^TES
Total
Z
18
1
1
9
1
13
1
52
<• -<■ » «^-
15
13
4
6
5
7
6
3
6
•I
4
«•1
2
6
A
-i7
llö
1
opc.
44
11
1,^
19
3
p
6S
515
^
503
Thus it will be seen that v/ithin the norb 18 mohths a
furthe?? 451 children will leave the country* Thl3 f igure is
bound to be Supplement ed by children v/ho will have made definite
plans by the end of 1940| which will bring the figure up to a
high total of 1000 (acoording to present rate of receipt) over a
period of 2 years^
Reckoning on the present number of refugee children in this
country ^5200), this means that there v/i3.1 be an annual turnover
of 9^5^ v/orking on the basis of the «verage age, which is now
13^1 yearS| if the present turnover is maintained for the next
5 years 47^5^ of the children will be re-emigrated without recourse
to any mass settlement schemes#
%
VIT,
COST.
\
n tho üna o.f /.pril 1939, 4,651 ohil'lren hrA boen
brou^ht into En;.l;-.na.
Jt tho 3"ne tira^ tlio McAroriciit fo::" tho C' "u of Ghildru-n
fron Gcmcny hacl spont, slnce its ostnljli&hiiicnt in tho ond of
Ncvonibcr 1938, tho sur.a of £;£7,860.
^?
This v/as uiviCod up In tho folla/iiit W'^C •
UpJcüop of C .mps
SalarlüS
Faros und 1U(.X{'v'.gü
Insur^mco of ■CTaildren
Cffico oquipraont
Furnituro
P';3t:.lGe
Tol dp bonos
Rent, rat OS, otc.
Grants for oducition -.nd tr ining
Ro-omir:;!:- ti on oost s
£17,290
3,643
3,060
512
933
923
445
230
120
266
434
#
Tho aver-LGG cobt of o'ich ctiild b2?üu,'^ht to Ea.'lrmrl so f..r
is thuPüfore .pp.voxiirLitely £6. 1. 0.
It shoulc; not, howovor, oq thow;ht that üVjry chilC
broucht to Eji,:lana in tlic futuro v/ill cost such nn niUv;unt^
The ave.r». iQO cost of briiiiinc ovor e-;.Gh r;uar intuoC chilcl
is a comprir Ltivoly sm. ,11 sun, ..nd tUuro is no aoubt th::t tais
cüuld bo ro'JluGüd still more»
^or\(^ü ooGt of oach (•ur.r:-.ntuO(I chii:.
I 1 I !■ ■ ■ I 1
3,849 chilclron woro b.roucht in v/ithin 26 wooJcs.
£0* 5.7* CüGt of au:TrnitGG Dcpt
pur chila. por v/ook.
Cost of G-errann Dopt»
2»1U por chiir.. por v/uok»
Cost of Tmisport Dopt.
9. por Chile. per v/ook.
Cc^t of f<iros & luciC^-f'lo to dato.
13 »S. per Chi Id.
Cost of Office oxpon'litu:?u to L.to»
(Equipiaent,postr',(_,ü,tele:')hones otc)
11» 7» per child»
iL «3^ » JLo m C«
26. 0, 0,
6.10. 0.
3,060, 0. 0,
«
2,651, 0. 0.
£1.14.3, Jrror :ao oost of aach Gu>.r ntood chllc..
AVGPr^Ge cost of er.ch uncurTantoed chilcl
1,802 ohiluron woro broucht in within 26 woeks.
•
£0» Z.H. por chilu.
* 9. per Chili.
13. 5* per ohild»
11. 7. per cliild»
£9* 2. 0. por chllcl.
£5^13. 10. por chilcl.
Cost of Geman Dopt.
per wQck»
Cost of Trr.nsport Dc;-:)t.
per woek.
Cost of Fnros inclucIinG luccage»
Cost of Office exponuituro to'
drito*
(E(iuipriient, post:iGos,tolephones
etc# ) •
Cost of Cpiap upkoop.
£ 26. 0^ 0^
6.10. 0^
3060* 0. 0.
2651. 0. 0.
17290. 0. 0.
Cost of Hos:?it .lity Dc^t.por v/eek. 29.15. 0.
(136 ohildron placod in 26 vvooks)
(132 cliilclren f ouncl ruarantors
boforo p,rrival in En-.Tlrmd ) .
£16. 4. 6.
JiVorr.Gü cost of ecxh uneurirantoecl chilcl.
^
The cost of keepinc 1 chilcl in coiap for 1 v/ook is
14 Shillings. Thus tho capitcil cost of plr^cin;;.' n chilcl in a home
is oquivrilont to tho cost of its stay for 2 months in tho cranp.
Tho rcverriße cost of pl .eine; n. chilcl in a traininc position
The Dcü.irtraont has \7orkyd for 18 v/eoks and has placoc". 212
chillren in trainin^^
£0. 5.10. por Chile'.*
£1. 5. 0. per chilcl.
Cost of TraininG Dopt por v/ook. £ 3. 10* 0.
Grrrjits for tochnical traininß.
266. 0, 0.
£1*10.10.
avGraf;;;o cost of placinc; ono chilä in training.
£0. 0.11. por chilcl.
Rocords
Cost of Racords Dopt per woc^k,
Jifter Gare»
£8.17. 6.
Coct of Iftor Gare Dopt, por woek* £46* 0. 0.
£0* 9. ?• por child por year*
This v/orks out at a ycarly cost of
•-'^ about £2250.0. 0.
£0. 9. 7.
Thus the oftor-care work, exclusive of tho visitinc and*
ßuardianship of the 300 local Guardi^in comraittoos costs
9/7d. per child por year*
4
Avü r i ißQ oost of re"Omlf!;.ratlon vor ohlld.
Tae ße-emir.ration ('.opt has \/orkücl fof 10 wocks and hacl,
at the eri':^. of April, omicr'-toa 40 children.
■ ■ Cc'jt of ro-ünir;t-r.tlon tlopt por v/ook.
£1. 2, 6. per child.
£ 4,10. 0.
Rc-eiilcr at i on expcns o s .
£10.17. 0. per chllrl. (13 re-üP.iiGr.tec' at
■Dr.rents orrpcnse)
• '2 only wollt sliort flisto.ncüs)
£16.1.6. por chil:1 oniLTr-toC by Movement.
434. 0. 0.
»
£17 4. 0. avero-GO oost of re-eraicrrition of 1 chilC by the
MovoriGiit*
Goncrnl ..cUaliiistrr.tion
■ .1. I I ~ " — ^— — — — — ^■"*
Cost iDor v/eek of
Socrüti'.riat,
P:)r3t,
Post Dospatch,
Sup jlios,
Cont^ral Filing
Pool typists
Intüirviowcrs
St-'itistics and
Rosaar oh Dupt*
Miscollanoous
T ot al
£17.
0.
0.
3,
0.
0.
16.
8.
3.
0.
0.
0.
0.
c.
0.
2.
2.
0.
0.
0.
£55.
0. per wecl
Thls aiiountsapproxiraatcly to ttie sura of £.o,800 pur- yoar
Comparison bGtv/c.on pay rolls
£ 14. 0. 0.
207.10. 0.
Pay roll at Barhaia Houf.'e Crjnp
Pay roll at He ad O.ffice
69'fully paid and 18 part-paid workors.
At Barham thore are 1S6 boys undor the dlrect care
staff J at head Office ttiere are 4,435 children undor the
indlreot control of the staff.
of the
while
is
Thus the cost for direct administration at the ct:anp is
£0. 2.2. per week per chtld.
In Blooiusbury Houso the cost for indtrect adrainiEtr.'.tion
lld. per woek per child
or 42.350 of the woekiy cost por child at the
ocjnp.
¥11.
Rpqults of Questiormaire form issued by
?he Statiltics and Research Department.
»
It is now ^ust over a month since the Statisti^^^^
Research Department issued itsquestionnai^et^^^^ ^^ ^^^^^
the children in En^iland. .^^^^^f „^°J Jl^torv to acquire the
child as it was '^i^^^^^f ^^,™°f3i?frs sent ?ound by local
Information by means of ■^^IZIIIZI of replies have been
?eTe?v:r^nd ^h^ef-e ^tllf comS;?at1h^e ?ate of about 30 a day.
We are not Publishing ^Jcures for every form received, as
it would bo of no value, ^xnce the only if^fl^^^^^^ types of
statistios is the different P^°P°^^5;^^,%Se statistics below
These 715 forms cover 375 boys f^^^J^,^^e,
arr^nced in Statistical series ^^^^^^'^^^^-^^^f^^^^^Jd in hosteis,
of children of evcry class, in evory Qxsi^rxo ,
camps, and traininß sottlemonts.
Numb er P o r c e nt ; ige of
total.
Children in London
(Administrative County)
Children in Provinces
(mcludins öreater London)
Children in Scotland
Childrein in N.Ireland & Eire
226
460
2E
4
31.5fo
64 fo
3 fo
' 0,5fo
Years of birth of children
1920
1921
1922
1932
1924
1925
1926
1927
1928
1929
6
49
78
130
121
81
50
43
37
35
1930
17
1931
18
1932
15
1933
7
1934
2
1935
1
1936
1
1937
1
1938
1
1938
1
Unknown or
c[uestionc
)d b
19
Nationulity of paronts
Gürinan Alt reich
Just ri an
S'batenlos
No reply
448
176
63
25
62^5
4
9
Situation of parents
Both pirents alive
F-thor dead
Mut her de ad
IllG{i;ini--'fce
(all frora Vicnna). ■
Pr.ronts in Gormany
Parents in Enßlr.nd
Parents elsev/hore
No ansv>?or or unknown or
aocornmodation addresses only
597
85
25
404
112
111
85
84 . 5^0
12 fo
3 ^0
0,5fo
16 fo
16 fo
m
10, 5fo
P;.rents withi raoney outside Gorraany
34
5 ^
P:.:cents v/ith no moans of
Support in Sreater Gormany.
Parents still oarning money,
living on savin^s, or with small
State or private pensions.
Parents outside Germany or
no ans wer {^iven
335
176
201
48
28
fo
24 fo
fo
Situation of inmediato f^mily.
lOfo 74 Ghildren still have 89 brotliors in Germany
lö/o 71 " " " 88 sister in Germany
20fo 144 Ghildren h..vö 151 brothers in EncLmd.
23^ 161 " " 190 sisters.. in Enisland.
Merabers of the iraraediate f.imily of 138 or
have sQttled overseas.
Palest ine 41
U.S.ii, 57
S, Jimer loa 30
Justralia 9
New Zoaland 1
18.8^ of tho children
5.6fo
4.^
1.1??
0.1^
349 cliildren liave relations in England 46)0
#
Religion cf children^
Jevjish Orthodox
Jevd.3rj LilDei^al
Je"vvlsli, but not-practlslng
■protes'ciant , Lutheran, etc^
Old and Roman Catbollc
Quaker 'fi-
Preethlnte^
Konfessionslos
144
10 "5
108
22
4
i
14
20^0
45<?
14.2%
o.7fb
0,Y/o
2^c
jPlease note tliai: the figiire 5 '^^'^ Preethinkers in Part II
is oToviously discordant vvitli the figure 7 here • Many of
253 Konfessionslos chlldren would probahly admit to being
Freethinkers) »
20 chlldren have had illnesses vihile in En,Q:land
2.7f^
ü
Foreign languages spoken "by chilctren.
French
Spanish
It P- 1 i an
Czecli
Hebrew
YldaiRh
207
19
14
2t
41
z'4
per:
3.5f^
5o5:
bO chlldren Fish to go to Palestine in prelerence to other
countriesn ß^l^^a
25 boys are :,_:;r epared to undergo a course in agriculture, 3»4/^
'0
29 giri.B are ^prepared to undergo a course in agriculture* 4*0^/^
•*• «•- •<■
Every child v^as asked about his or her plans about emigration.
The quGstions x\'erj put in such a ^^/ay as to divide the ans^ers
up into four«
date •
f uturc •
(a) Thoso c-migrating to a dofinito country on a dcfinitc
(b) Thosc emigratixig to a d^finita countrj^ in thc noar
(c) Tnosc
If it is riGcossary
^vho aro prcparcd to go to a definitc country,
for thuiTi to" omigrato at tlie agc of l6.
(d) Thosc v/ith no plans or depcndont on parents.
f
(-)
(b)
U.S.A.
• 20
Australia
3
Chile
2
Ngw Zc-aland
2
Cuba
1
Uraguay
1
Total
29
or 4.ofo
U.S.A.
104
Australia
7
Chile
1
Shanghai
3
Palest ino
7
S . Af rica
3
New Zoaland
L
S. Rhodosia
3
Colombia
2
Brnzil
2
Bolivia
2
Guatemrila
1
Dominican
Rc23iiblic
1
Vonezuola
J-
Total
141
or
20<t
A
(c)
TT O A
105
i\iistralia
34
Chile
1
Shanghai
4
Palostinc;
5^
\j axiaQcL
8
Argcntino
Nov; Zcaland
t
British Em;.irc
9
Brazil
4
India
2
Bolivia
4
G-rccco
1
DominiCean
Rg public
1
Ur ■ guay
1
Total
217
or
3ofo
m
(d ) With no plana or dcpcndcnt on pr.ronts
46/0
525
or
Chlldron going to U.S.A,
II " " Au&tralia
" " " Palestlnc
it " " Glsov;horG
229
44
41
73
587
or
J,2<fo
lOfc
<l
54^
f
In Order to gain r.n idoa of hov; tho abovc figures work
out for the total numbor of childrcn in tliis country, each
numbor should bo multipliod by 7.
Patents intending to emigrate
No answer
544
Parents not intending to emigrate 128
40
78?b
17<fo
d
5^<
>
u.
Tho Ohild Rcfunoc Problem,
The numbor öf Jcwish and non-Aryan childron is often
quoted in the press, yet the figures vary to such an extent that
thoy must often be taken with a (jrain of salt. Thoußii the
fißures given bclow are open to question, they have been
oortipiled with attention to tho facts rathor than to theories.
. Old Gormony and Ostmark
Utider 14.
14 - 17
26.000
*
20,000.
Thus there are about 40,000 children withln the scope
of the Movement and v/ithin its age limit (16) still to be
roscued from Gcrmany»
The latest fißures for the children in the Ostmark oan
be aocepted v/ithout question.
TJp to 2 years
Up to 6 years
üp to 10 y*:,ars
üp to 14 years
Up to 16 years
700
1,600
2,300
3,350
2,600
10,550
Therofore the numbor of children up to 16 years in the
Altreich must be ne.;rly 30,000.
Tho figuros for Jcv/ish children in the formor
Gzecho-Slovakia are even harder to colculate and v/e are not
presenting any statistios for children under 14.
The ceded Sudeten areas
Boheraia & MoraviQ
Slovakia
3,000
11,800
17 , 000
31,800
As for the non-ary.^n Christian childron there is no
possiblG w;\y of finGing out their total. Even if it v/as compiled
it would be as good as useless, as a largo numbor of non-aryan
Christians are unv/illing to leave, since there mry be little
disorimination against thom, Ar;ain v^^ith the present labour
Short cge the Gorman Government are unwilling to let any non-
aryan children go, unJ.ess their parents are knovm to be hostile
to the regine. In Slovalcia, v/here there is a ChristifUi Front,
the non-aryan problem does not firise since all Christians are
excluded from the racial laws.
It would be safe to rockon that the numbor of non-
aryan Christians to be rescuod from Groater Gormany, excluding
SlovaJcia Is about one-auortor of tho nuraber of Jewish ohilür
en.
Jewiih Childron
^Itroioh
Ostmark
Sudeten
BoheraiQjMoravia
Slovakla
29,500
10,550
3,000
11,800
17,000
Total
71.850
Non-aryan Christians
i
4 Of 55,300
13,625
Total of Jov/ish and non-aryan
Christian children
85,675
rofußee^proSfä"wiL'not'L"solvea°u°ntJ?%^;;' '^^ '^'^'
aro romoved. Thls ic n fn?i? ..^^*^-'- *^*^ ^^^^^^ 85,675
wish to llS^e. Thei? parJnts^^^n S'??!^^ }^' children, do not
their firma aro forceä to ^^^lovV -^p ""^^"^^ """^^^^ through
of Gourso. boin/Shv^?..n?if,^ J^^^-""^ Coraraissioncrs. Many,
Gürmany! ' ^ Physically unfit may never be able to loa^e
Novembef anf Lveral othof'n, ^"^^^ °T *° ^^^^^^^^^ ^i^-
ma sevcral othor oountries have made a contribution.
Holland
1500
Belßlura
600
France
600
Swedon
250
U.SoA.
240
7990
fallier au%lS"?hoTcrt vo.r'"w?tT/V\^ ^°^''^ ""•> »^olr
presont rite of eralra°?lon o?V .!,^??^° \^f "'*=* t"" y°"i-s at the
re^c^lnlnt, will prSJ|S^^°^ rfauo":a'\'rA.:?%SrSSSf °' ^""'«"
I
REFUGEE
CHILDRENS MOVEMENT LTD.
CHANUC AH
5702
JSm
It is the purpose of our Chanucah Booklet to remind you of
our Jcwish tradition, to strengthen your responsibility towards your
faith and Community. We know that there are many difficult
Problems. We will have another Jewish Booklet which we should
like to name "Call to Judaism," and we would like your help m
producing this so that it may help others in leading a true Jewish
life.
Perhaps you could teil us why you think it worth while to be
a Jew or Jewess and help others, too, to become proud of being
Jewish. We think, to begin with, the best way is not to condemn
or to criticise but to be constructive and show a way.
If you have any questions or opinions in connection with thesc
articles, the Editor will be pleased to forward any letters to the
Authors concemed.
Send your contributions to the Editor,
Dr. W. van der Zyl,
Bloomsbury House, Bloomsbury Street, London, W.C.l.
f,
A 1941 CHANUCAH MESSAGE
Rev, 1. L. Swift.
W lu'ncvcr wc ccli'hratt' a Jt'uish Fi'stixal. I ask mysclf whclhcr
any usclul purpose is scrvcd in this gcncration hy iiiaintainini;. and
by cncouiagino; others to niaintain, the traditions associati'd with it.
We havt' inherited thosc traditions froni a distant past in which
they certainly had a place, but in wliich circumstances were so very
diffcrcnt froin those that Surround us to-day. that onc often wonders
whcthcr the sanie custoins rcally fit into our prcsent-day niode of
livinjT and tliinkint».
When Chanu( ah conios round this year to a Jewish people that
is scattered and allhctt^d as never before in its troubk^d history. that
question niust j^rcscnt its(^lf cvcn niore prominrntly than usual to
the niinds of thosc who do not can^ to do thinii:s out of sheer forcc
of habit. but picfcr hrst to s(M' a vahd rcason for doing thcni. After
all. why should we i^o throu<>;h the jjrocess of lightinu^ candles
during Chanucah weck hecause of soniething which happened
nearly two thousand years as^o? Indeed, why should \v(^ now celc-
brate the re-dedication of a Temple which has since been totally
destroyrd? In a word. vvhat usrful purpose are we serving by per-
sisting in practices whicli superficially seem to have lost all thcMr
practical value and all their practical sic^nificance?
Those who look upon the Maccabean epic which Chanucah
connnenioratcs as a punly niilitary victory niay well scek the
answer to thesc (jucstions in vain. But those who look upon the
Maccabean story as did the Rabbis of old. and see in it not a niere
niilitary or political victory. hut soniething inftnitely greater — a
victory of the spirit -have their answer clear and unniistakable,
and vvill light tluMr candles. and will sing th(Mr Chanucah songs,
and will recite their Chanucah prayers. with greater ft^rvour and
enthusiasrn than ever. particularly in these days of stress and trial
throuirh which w(^ ixrc passing.
The victory of the Maccabees was certainly not just a niilitary
one: if it were just that. we should pay very little heed to it. For
that matter, we do not have annual festivals to celebrate sonie of
the stirring niilitary triuniphs of David or of the other heroes of our
histor\. No. the Maccabean victory was a spiritual one which
ensured the coiUiiuied worship of God and the continued practice
of Divinc^ Law. It was for thc^e ideals that the Maccabees fought;
it was for these that they were ready for the final sacrifice; and it
was these that triuniph(^d in the end. That is why we make cUi
annual festival of the niiraculous victory of a handful of nien over
a niultitude of oppressors. and that is why we allocate eight days
of our calendar to the celebration of their luToism.
I scarcely think that any of the readers of this littlc magazine.
whatever their age may be, will need to havc the moral of this
omphasiscd in days likc these. Wo arc to-day in vcry truth the
direct descendants of Judas Maccabeus. fighting against a des-
tructive horde, who seek not merely the conquest of lands and
of peoples, but who aim at the destruction of ideals and beliefs
and principles that are dearer to us than life itself . Those who are
fighting against the forccs of evil to-day— and we bear the proud
responsibiiity of being numbered among them— are the Maecabeans
of this age. So, you see, we have abundant reason for fighting our
Ghanucah candles this year, because in so doing we are at once
giving thanks for the preservation of our ideals, and renewing our
faith in their perpetuation- we are, so to speak, re-dedicating the
Temple of our lives to the service of God and to the practice of
His Law.
There is a rather beautiful Ghanueah custom which always
comes to my mind when I light my candles at home, and which, T
think, has a direct bearing on what I have just written. The Rabbis
prescribe that the Ghanucah candles should bc placed near the door.
so that all who pass by may see them— there were no black-out
restrictions then ! — and moreover the candles should be put on the
side of the door opposite the Mezzuzah so that on entering or leav-
ing the room, we have the Mezzuzah on one side of us and the
Ghanucah candles on the other. By so doing, we Surround ourselvcs.
in a very fiteral sense. with Mitzvoth, and outwardly demonstrate
our re-dedication to the sublime tcachings of our faith. We may
profitably reflect on that delightful piece of Rabbinic instruction this
year; it will help us to keep Mitzvoth— that is right conduct and a
godly bearing — as the influonces that Surround us, and will preserve
the ideals that we cherish in the face of all the diflficulties through
which we must pass until the happy days of peace that lie ahead.
DEDICATION
By
Rabbi Harold F. Reinhart.
And so the eight lights flickered, until one of them sputtered
a bit and suddenly went out. The next one followed, and the one
at the other end of the menorah seemed just to fold up in a black
Cover. Quickly then one after another of the remaining Hghts died
away, the last one of all keeping a tiny lingering spark aUght for a
long moment. Then it was dark. I realized that the family had all
left the library— and it was very dark. The black-out hadn't yet
been made in the room, and that should be done. I suppose it
should have been done some time ago — but I had been fascinated
by the candle hghts. And now for some reason I don't know, I
didn't want to make the black-out and switch on the electricity.
I lay back in the big chair watching the dark corner where the
Ghanucah lights had been.
t
In the gloom I saw, or thought I saw, the menorah with its
branches curving upwards on either side. But its arms stretched out
like the limbs of a great black tree; and then they moved upwards
until they were all far out of my reach, and they drew together
like the ribs of a gigantic umbrella closing with the handle upper-
niost. Only the ribs were of very unequal length, so the places
for the candles were one above the other, so that their flames would
be shining in a vertical row like the red, yellow and green traffic
lights, or like the lanips on a railway signal ; and it was clear that
they had to be big lights and had to be of different colours. There
were huge round shadows darker than the darkness round about
them. where the eight lights should be; and I knew that / must
light those great lights.
They were so high, one above the other in the blackness, that
I couldn't possibly re'ach them; but I knew that somchow or other
I had to do it. I thought : "It all depends on me . . ." I feit
very small, very small indeed, about as big as Tom Thumb, in the
presence of that shadowy tower where the lights must be kindled.
But I feit very fit and vcry strong. and I would climb and climb for
ever, if necds be, to reach those candles of my dream.
Where the first light should bc there were some sharp, deep
shadows that looked like Hebrew letters; but I couldn't make them
out. I climbed. Then it seemed that I wasn't climbing with my
hands and feet, but with my mind. I was studying, and each time I
reached out, I learned a letter, a phrase, an idea. On and on 1
went, climbing and climbing. pulling and straining, learning and
learning, weeks and years ; and it got easier and more exciting as 1
stepped higher and higher, until I came to the place. I reached
out my hand and the huge circle burst into light— a mighty golden
shining. And the Hebrew letters were clear to me; mem, caph, het.
yod, i could read them easily; they speit the name of the Maccabce.
the hero of Chanucah—^nd they were the initials of ''Mi chamocha
haelim Adonar—'''Who is like Thee among the mighty, O Lord?"
—the Slogan of the Maccabees, and the cry of faith of many Jewish
generations.
I could not stop. I was reaching out my arms and straining
upwards. It seemed that I was moving through books, and turning
pages and pages. I seemed to move faster, and the time was but
an instant, yet I covercd hundreds and hundreds of years. I learned.
I knew a bit more, and yet another bit more, about life and history.
On and on, until I reached the second space and made it light. It,
too. was golden like the first, and shone as though a lens with
countless httle facets, each one a hero, a teaching. an event of
wisdom in the long history of human thought and efi'ort.
Higher yet I climbed. The two lights that had been kindled
showed the way, and only now it could be seen that the distance
covered by knowledge was but little in comparison with the wide,
liniitless spaces stretching far above it. And as I strove upwards.
I sccmed to be reaching out to find the littlc cruse of oil which was
thc miracle of Chanucah. and to find along with that. the wonder
of all things that happen cvery day in the world, things that makc
mcn enjoy and admire and marvel. So I lit the lamp. thc glowing
red lamp, of surprise. It burned, as I saw, from thc oil of that
same littlc cruse that had lastcd cight days, two thousand ycars ago.
It was the light of all that we cannot understand. hut all that claims
cur emotions, study, admiration and love.
I was not tircd. The more I claimbcd. thc morc cncrgy I
seemed to have. Agcs passed within thc flccting monicnt. as I
raised myself to thc fourth. fifth and sixth lights. They were the
lights of Maccabcan virtues in our history. First of thcm was thc
lamp of loyalty. It shonc forth like a spot-light in a theatre and
illuminatcd a picturc of thc dcdication of thc Tcniplc of old, whcn
the Maccabean pricsts celcbrated the loyalty of a people brave and
truc. Thcn, flashing with such spccd that at any othcr time I could
not have followcd it, the piercing ray rcstcd on sccne after scenc
of constancy, dcvotion, sacrificc and priycr — in Canaan. in Baby-
lon, in Persia, in Spain, and in a hundrcd othcr lands. through
countlcss trials and tcniptations. In all thc thousands of faces
includcd in thcsc sccncs was rcflcctcd thc light of truc and stcadfast
hcarts.
Bcfore I realizcd it. the next. the fifth great light shonc out;
and it travcllcd back across thc same scencs — thc same yet different,
for thc characters wcrc in a difi'crcnt mood. this time cach showing
his resolve, bis mighty will to dcfv tyranny. to protcst thc truth. to
uphold libcrty at all cost. There arosc a sound of distant music
and from across a hundrcd gcncrations came the voicc of
Mattathias : "Though all thc nations that arc undcr thc king's
dominion obey him, and fall away from thc religion of thcir fathers.
yet will I and my sons and my brcthren walk in thc covcnant of
our fathers."
Ininicdiatcly thc next light abovc grcw bright. and for a third
time thc historic panorama glowed in a thousand swiftly passing
scenes — this time in persecution and pain. in battle and death. but
always with daring and courage that madc each eye flash and cach
face shine with majesty. Thus thc three great lamps of loyalty.
libcrty and courage had cast th(^ir light of hcavcnly bluish \^hitc
upon thc glory of heroic history.
I could not stop. My brcath was Coming fast; and inspircd
by thc wonders I had seen, I moved at lightning spccd. In my
swift passage, the seventh light seemed to have grown to a brilliant
flame. Unlike thc othcrs it was not fixcd, but seemed to rush ahcad
of me and it shonc with evcry hright and flashing huc. It was thc
light of challcnge of to-day, whcn all the knowledge and all the
wonder and all thc virtues of mankind are summoned for the
Service of truth.
t
It was more than
that I should drop or
saw shining in thc dist
the light of faith that
of faith in God. The
wings. I cried out in
some words that had
kindlcd that aftcrnoon
I could bear, and for an instant I thought
fall to pieces; but I liftcd up my eyes and
ancc thc cighth and final light — pure white,
good and right and truth are safe, the light
Vision of that light seemed to lift me as with
joy and ... I awoke. And I remembered
been spoken before the candles had been
: it is Chanucah, the season of dcdication.
FOUR JEWISH LEADERS
By
Professor Norman Bentwich.
The book of the Apocrypha, which is known as the wisdom of
Ben Sira. or Ecclesiasticus, includes a famous chapter beginning
with thc words : "Let us now praise famous man." It is read in
the Churches on thc days of memorial, like Armistice Day, and
is appropriate to our Ghanucah feast. It speaks of "such as did
bear rule in the kingdom, were renowned for their power, giving
counsel by their understanding and declaring prophesies. They
were merciful men whose rightcousness has not been forgotten."
The words are recalled by the death, during the last months,
of four outstanding Jews who were leaders, each in their own
country, and have left a permanent impress on Jewish life. They
were Menahem Ussishkin, of Palestine; Louis Brandeis, of the
United States; Nathan Laski, of England; and Otto Hirsch, of
Germany. All but the last had reached a good old age, yet they
were all vigorous in mind and in spirit, and it was hoped that they
would be spared to take pärt in the settlement of the big problems
which face the Jews of the world. Each represented a distinctive
outlook. But they were alike in dcvotion to their people. A few
words about them may be appropriate for the festival of Ghanucah,
whcn WC are stirred by the memorics of those who fought more
than 2,000 ycars ago to save Judaism.
Ussishkin was the strong man of Russian Jewry. in an age
whcn Russian Jewry gave thc Jewish people its intellectual and
spiritual leaders. For two gcncrations hc was the leader, first of
thc Lovcrs of Zion, thcn of thc Zionists; and he lived for the two
purposes of restoring the people of Israel to the Land of Israel and
reviving the language of Israel. It has been told that in his native
Russian city he lived at the corner of two streets called Iron and
Stubborn, and that was symbolical of the man. But in Jerusalem
he lived in a house, strong like himself, at the corner of two streets
namcd Rambam and Ussishkin. That, too. was symbolical; for hc
bccame in Palestine a part himself of thc living Jewish tradition.
Hc had thc intensitv of thc Hcbrcw prophct. Hc was an idca
embodied in a man; and hc achievcd his life's aim because hc knew
what hc wanted and ncver swerved. Thc Soviet cmblems of the
5
hammer and sickle fit him. He had that hammer-likc quality which
is said to be the origin of the name Maccabce; and his ideal was to
enable the Jew to redeem the soll of Palestine in his day. Through
his work nearly 100,000 Jews were settled in villages on the land.
Louis Brandeis was a prophet of a different type, the produrt
of free institutions, but with an inherited passion from his Jewish
anccstors for social justice. An outstanding advocate and a great
Jurist, he strove for years for the rights of the American workers in
the factories. He was known throughout the United States as the
People's Lawyer, and his briefs in the Courts were famous. In 1916
he was appointed by President Wilson a Justice of the Supreme
Court of the United States, the most authoritative Court in the
World, being the first Jew to hold that office. And for nearly 20
years he was one of the bright lights of the Court, interpreting the
American Constitution libcrally and humanely with reference to
President Roosevelt's New Deal.
Before he became a Judge he had been won to the cause of
Zionism. A national home and justice for the Jew were for him a
part of social justice, and it was not enough to give opportunity
to the individual Jew. There must be a home for the Jewish group
or nationality. Without freedom to develop his national culture,
man has no truo freedom. He c^ime to that undcrstanding through
his legal activity for the humble Jewish workers in the garment
trade. During the last war, and at the peace settlement, he was
one of the spokesmen of Jcwry and had a big part in the formula-
tion of the Balfour Declaration. As a member of the Supreme
Court of the United States he could not hold Zionist office, but he
remained tili the end concerned with every detail of the practical
life in Palestine, particularly the well-being of the workers. He
would insist that the prosperity of any country depended on using
the capacities and fostering the responsibilities of ordinary men and
women. He was a great Jew because he was a great humanist.
Nathan Laski was no world figure, but he was a strong man in
the life of the Jewish Community in England. He madc his way
from humble beginnings to be first the Icader of the Jewish Com-
munity in Manchester, and then one of the acknowlcdged heads
of English Jewry and also a leading Citizen of his city. Forthright
in speech and action, he was never afraid of asking for equal justice
for the Jew from his fellow-citizens. And in later years he was a
sturdy and fearless spokesman for the refugees from Germany and
Central Europe. He was proud of his two sons, Ncville and Harold,
one a past-President of the Board of Deputies of British Jews. the
other a professor of social science at London University and
eminent as thinker, writer and Speaker in all progressive movements.
The sons have carried the principles of the father into a larger
sphere.
Otto Hirsch differed from the other three in that he played
no part in the world outside Jewry and achieved no public fame
I
i
1
outside Jewry. But for eight tragic years he presided over and
directed the Jewish central Organisation in Germany, and to him
more than to any other single man we owe the saving of the
German Jewish youth. He was a hero in the simplest sense of the
Word, a man of supreme moral and physical courage, of devotion
to his people, of utter disregard of seif. He and his wife refuscd
to leave Germany before the war, though he foresaw the end that
awaited him in Germany. He dicd in a concentration camp. His
life and that of a few of his comrades, notably Rabbi Baeck, have
given nobility to the last struggle of the Jews of Germany. He was
well beloved by all who knew him; his memory will he precious
for all time in the annals of the Jewish people.
JEWISH YOUTH IN THE CRISIS.
By
Walter Zander.
Of all Youth Croups to-day none seems to be less significant
than the Jewish refugees. Youth without a country, without arms
and flags, scattered all over the world, at the mercy of other
nations. But thcse seemingly miserable people can make a great
contribution to the world, and their very suffering gives them a
unique chance. provided that they face their lot, and rcact in the
right way.
It needs, indeed, much courage to see cur Situation without
illusions. The attempts of assimilation have broken down nearly all
over the Contincnt; Palestine is under a dark cloud; the Jews in
Europe are threatened with extermination; the Jewish position is
getting more uncertain evcrywhcre and, worst of all, the very ideals
upon which Jewish life has been built since the French Revolution,
are undergoing a grave crisis.
However black the future inay appear, Youth, fortunately.
will never give in. But beyond maintaining ourselves we must build
up again the foundations of our life. This will only be possible if
we mobilise our innermost forccs and go back to the roots of our
existence.
Whocver looks at our history will agree that our greatest
achievement. revealed again and again, has been the conception of
the all-embracing unity of the world, not only in a material, but
in a Spiritual sense. This vision which has given irifinite vaiue to
the human soul, and which is the basis of our moral order, has
been our contribution to civilisation, and Mr. Winston Churchill
touched the centre of ' the problem when. in his recent message to
the Jews, he said : "Once again, at the appointed time, the Jew
will see vindicated those principles of righteousness which it was the
Glory of his Fathers to proclaim to the world." Here, indeed, is
our root and from here we can derive unlimited strength. The
best Forces to-day are longing to restore a spiritual unity, and if
6
we, according to our tradition, devote ourselves to this aim, we shall
help to meet a fundamental requirement of our time.
The Nazis have undertaken to heal the world, which had been
split into innumerable groups. by the establishment of totalitarian-
ism. They have proclaimed the National State, based on "blood
and soil," as the ultimate value. and try to make this the basis of
a New Order. It is no accident that this attempt has resulted
in war and devastation. For, as long as the National State is the
supreme principal, it is impossible to create any satisfactory rela-
tionships to other peoples; and the best which can be achieved is
a sham unity.
We Jews had once the vision of another Totality, based on a
conception much more profound than the ideas of flesh and blood,
nation and State, and we called it the Kingdom of God.
Its realization was not sought in war and force but in the
human heart. Human relationship was expressed by Shalom, the
wish of Peacc. which still is our salutation. This conception made
Justice the basis of international relationship. The subjection of
every action to this onr* ultimate value aimed at the sanctification
of the whole life, and this is our Jewish vision of Totality.
We are, of course. far away from the realization of this aim.
But this ideal can achieve far more than the desperate attempts of
Totalitär ianism. Our task as Jews can only be to serve the true
Totality.
Hitlcr's hatrcd against the Jews is not accidental. It Springs,
perhaps. out of the unconscious feeling that the Jew, even in decay,
is still a personification of the immortal longing for true unity which
the haunted heart of the unfortunate man is seeking in vain on the
battlefields.
Thcrcfore we should see in the persecutions which have fallen
upon US not only distress but a warning to remember again our
true nature. In such a sense one could even say that we should
show ourselves worthy of our persecutions. There should be no
depression nor, on the other band, pride and self-conceit. Humbly
and checrfully we must go to work, each of us doing our duty
wherever we are, ofTcring service, love. and. if need be. sacrifice.
Noliody need wait. Everybody can begin immediately everywhere.
Nazism requires always an Opponent as an object of hate and
defamation. and nearly all neighbours of Germany. one after the
other. have had to serve this purpose. Devotion to true Totality,
however. is free from hate and bittern(^ss. As long as we hate a
person we are still dependent on him. It must. therefore. be our
task to free ourselves entirely from any bitter feeling even against
those who have caused our sufTering. If we can attain this State of
mind. our inner strength will increase much. and we will attract
powerful Creative forces.
It will, perhaps, be said that our number is small and that only
few among us would achieve this aim — that such action cannot,
therefore, make any difference to the world. But such an outlook
would be wrong. For. every moral action can exert an infinite
influence, and thus everyone of us has bis chance.
, It is worth mentioning that Ghandi also, when some years ago
he made bis suggestions as to how the Jews could resist the Nazi
terror. referred us to the fundamental principles of our religious
vision and proclaimed : "Given the will, the Jew can refuse to be
treated as the outcast of the West ... he can command the atten-
tion and the respect of the world . . . and can turn the winter of
despair into the summer of hope."
Everywhere forces are springing up seeking the Good. It is
in our hands whether we Jews will be a living force in the reshaping
of the World. This will not be decided by discussions but by the
strength of real life in face of deadly perils. Youth has to play a
fundamental part in this. What has been done by them up tili now
is encouraging. Let us continue our task with all the strength of
our hearts.
THE STORY OF CHANUCAH
By
Rabbi Dr. Arthur Katz.
The Story of Chanucah is a very wonderful story of faith,
heroism and the martyrdom of our people for their religion. It
happened more than two thousand years ago at the time when the
Temple was still standing in all its glory and the people worshipped
there the true God, the God of their ancestors. At that time
Antiochous, king of Syria, made war against Egypt. but without
success. Thus he was forced to leave Egypt and, furious at this
defeat. he decided to avengc himself upon the Jews. On bis return
from Egypt he feil upon Jerusalem and ordered a massacre of its
inhabitants. Thousands were thus slaughtered and as many as
could fled to the mountains. Antiochus entercd the sanctuary of
the Temple and robbed it of all precious vessels and carried away
all gold and silver.
Antiochus's Reign of Terror.
After his return to Syria Antiochus began a systematic attempt
to abolish the Jewish religion by a proclamation that all the inhabi-
tants of his Empire should accept the Greek heathen rites. Altars
and temples should be erected for idols all over the country and
swine's flesh should be sacrificed which the worshippers were com-
pelled to eat. The observance of the Sabbath and the festivals was
forbidden upon pain of death and the sacred scrolls were destroyed
or defiled wherever they were found. But the Jews refused to obey
Antiochus's Orders, they chose to die rather than to foresake the
faith of their fathers. Soldiers of the king hunted pious Jews all
over the country and put to death those who were found observing
9
any of the Jewish commandmcnts, and Israel bowed her head in
anguish for her martyred dead.
Rebellion and Victory.
While conipanics of Syrian soldicrs proceedcd from village to
village, sctting up altars and idols, one of thcse parties came into
the city of Modin to sacrificc. There lived Mattathias, an old
priest of the house of Hasnion. All the inhabitants of Modin were
assembled in the market place when an oflficer ordered thcm to
bring sacrifices to the idol. "Thou art a rulor and an honoured man
in this city," he said to Mattathias. "Conie thou first and do the
commandment of the king and thou shall be honoured with gold
and silver." But Mattathias answcred : "The village of Modin will
remain faithful to the God of Israel, rcgardless of what others
, might do." While the aged priest was spcaking, a Jew went up to
the altar and was preparing to sacrificc. Mattathias rushcd up
against the offender and slew him upon the altar. Thcn with a loud
voicc he cried out : "Who is zealous for the law, let him come forth
after me," and with bis fivc sons he turned against the officers and
pulled down the altar. Followed by a large numbcr of loyal
Judeans. Mattathias escaped into the hüls and raised there the
Standard of revolt. His old age howcver could no longer bear the
strain of war. and on his dcath-hcd he advised his follcnvcrs to
choose as their niilitary leader his son Judah, known as the Macca-
bee (the Hammerer).
Hundreds of bold nien were joining his camp and recruits
were pouring into Judah's camp from every corner of the country.
Antiochus sent new forccs against Judah and at Emmaus the decisive
battle was fought. The Syrian arrny was sniashed and Israel had a
great deliverance that day.
The PuRuacATioN of the Temple.
Nothing now prevented Judah from marching against Jerusa-
lem. Entering the capital amidst great rejoicing, Judah said to his
companions : "Let us go up and cleanse the Sanctuary." And the
soldicrs set to work at once to purify the Temple. The old altar
was removed and a new one erected; new vessels of gold were
replaced and the priests ofTercd up the sacrifices. Then they were
ready to light the sacred lamp upon the shrine. But no oil could
be found which was imstained by hcathcn hands. They searched
everywhere and finally discovered a flask of oil with the unbroken
seal of the High Priest and the priests relit the sacred flanie. But
there was oil just for one day. And it is said, the sacred oil which
would last only for one day, burnt on for eight long, happy days
until fresh oil was brought in. The Temple was dedicated anew
with songs and illumination and the celebration continued for eight
days. And so we celebrate Chanucah, the Feast of Dedication, for
eight days. and kindle the lights of the Menorah as a symbol of
Spiritual light and freedom. And every Jew should look upon these
10
I)
lights with joy and pride remembering the glorious battle of our
ancestors for their faith.
As Chanucah commemorates the deliverance of our people it
is therefore a happy occasion. We usually celebrate it with games
and entertainments. Childrcn play with a revolving top or die
called Trendle. This die has on its four sides Hebrew letters which
have a two-fold meaning. the one in Hebrew, nes gadol hajah sham
(a great miracle happened there). and the other indicating the gains
and losses in the day.
COPY OF A LETTER FROM A YOUNG JEWISH GIRL.
September 28th, 1941.
Dear .
Perhaps you don't remember me. I am a friend of Lotte's,
and you and I used to sit in the Gallery and knit during your first
term. So in view of the hours we spent together and in view of
the experiences and the religion which we share. F hope you will
forgive my writing to you.
I, as a Jewess, am glad to know that you, too. are determined
to find the tremendous truths that lie at the roots of Judaism —
for him who troubles to seek. But I thmk you will agree with me
that both you and I are too young to get at these fundamentals
entirely unaided, and that we must try to reach them either through
actual teaching (from the right teacher) or through reading.
While at our Boarding School — and for that matter still now
— I have mainly favoured the latter course, partly because it pro-
vides more scope for personal interpretation. Becoming a member
of the Synagoguc, I was able to join Rabbi 's correspon-
dence course, who also provided me with the necessary text books.
Then, through reading and writing essays in my spare time (usually
part of Saturday afternoon and choir-practice in the morning), I
prepared for my confirmation at the Synagogue — and I found
it well worth my while to be confirmed. You may be orthodox and
not believe in the confirmation of girls. Yet even in this case, I
think you will find the course of value.
Perhaps it is rather misleading to call it a "course," for in
actual fact, it is rather an elastic sort of teaching which can cxtend
over any period you choose.
Should you feel at all attracted by my manner of study, per-
haps you would like to talk it over with someone like your mother.
and should you then wish to take advantage of it, I would be only
too glad to get in touch with Rabbi and ask him to write to
you.
I do hope you will understand why I wrote this letter — I do
think that in times like these, we must all try and help each other
as much as we can, and that we have both learned at the Boarding
School, haven't we?
Yours very sincerely, .
11
CHANUCAH PRAYRR.
Hy II. F RkinhakT.
As now, on Ibis fair feast, I conie wilh pride,
The li^^hts which shine eacli year, to bring to life,
To hless theiii, and to gaze at tliem, and sing
The oid, old song, of strength and faith and zeal,
Of days of old, when brave nien fought and cried :
Oh, who is like to thee, in peace or strife,
Oh I.ord, wlio, from on high, art sure to bring
The help \ve need, to save, to gtiard, to heal ! —
As now, to light the lights, I lift niy band,
I vvait, and tlien, qiiite still, (juite still I stand,
And pray : Oh Lord, I wonld not be too bold,
Hm, in these tinies, so like the davs of old,
vSo grave, and fnll of threats and griefs and frights,
Oh makc nie worlh, dear Lord, to light these lights!
HLEvSSIN(;S FOR THH CHANUCAH LIGHTS.
rniYrj3 "ir^f^D ic*x •cHpn rpt^ ^yriit^ '»'^ nnt< Tina
T : • : T :• • v -; t '^ t I v v •• v: t: t - I t
* « * • • * •
Blessed art ihon, O Lord onr God, King of the universe,
who hast sanctified us by thy connnandments, and conimanded
US to kindle the lights of Channcah.
-. - . . T T V T '^ T I V V •• V: T: T - ) T
: nTH rt:T3 nnn cr^'a
Blesied art thon, O Lord onr God, King of the universe,
who vvroughtest miracles for our fathers in those days at this
season.
(On the first night ^ add)
i32;^3ni liü^pi irnn*^* • oSiyn •n^o irn^s '»'• nn« ^t\2
T • • : t:1' : tv: v v t '^ t Ivv •• v: t: t- ] t
Blessed art thou, O Lord our God, Kiug of the universe,
who has kept us alive, sustained us, and brought us to this
season.
12
CHANUCAH HYMN.
: naran najn ♦ nioTö Tti^a
• «»tJ^iDa mo ^*n • n^a ^na lu^a • ^b^sj nrafef nir^i
«1« »•«•—— TT • It; 'S T,T T
•11 T*. ;■**•' * t;~ ti t,. • ••
• — .•• •• T »J'—T T ; " • •'• •
• ; T • : • I I ••: V T \ :
n» : T T : • : r t : - l v • t -: !•• • ; •
TT T»T : ••: T : tt.» t,,
, T • T l •• T - tt:I» :
• -^■njö niDin ^xißi ♦ n^aoK'n ^o^a nx • '^r ixap;. D*:r
; u^yi^i T!2^.wap^ • np!?^ '»»'; • nra
Rock of ages, let our song
Praise thy wondrous saving power,
Thou, amidst the raging foes,
Wast our safe and shelt'ring tower.
Furious, they assailed us,
But thine arm availed us,
And thy word broke their sword
When our own strength failed us.
Kindling new the holy lamps,
Priests approved in sufFering,
Purified the nation's shrine,
Brought to God their offering.
And His courts surrounding,
Here in joy abounding,
Happy throngs, singing songs
With a mighty sounding.
Children of the martyr-race,
Whether free or fettered,
Wake the echoes of the songs,
Where ye may be scattered.
Yours the message cheering,
That the time is nearing,
Which will see all men free,
Tyrants disappearing.
V
CIIAXrCAII I'RAVI\K.
Hv II 1' K 11 XU \\<r
As now. Oll UiIn fair feast, I coiiie willi pride,
Tlic li.^hts wliic li sliiiu/ t-arli year, to hrinu: lo life,
To hless Ihciii, aiid lo .^a/e at llitiii, and siiii;
The old, old s()1l.^^ of stienglli and faitli and zeal,
Ofdavs of old. wlicii hravt- nun foiiglU and died:
()li, wlio is liku lo llu-r, in i)eare or slrife,
Oh I.ord, who, froni on hii;h, art snre to hriii^
TIk' htAp \ve nec'fl, io >avc, lo t,niai(l. lo heal ! —
As now, to li^hl üu- h.i;hls, I htl in> haiid,
I wail, and ihen. (|iiilf still, (|nite still I stand,
And pra\ : < )h Loid, I wonld nol he too hold,
lUu, in thcse tiiiies, S(> likc llu (havs of old,
So i!:rave, and fnll of ihicals and u:riefs and fri^hts,
Oh inakc nie woilh, dear I.ord, to lii;ht these lights!
p>Lh:ssiX(;s h*ok rui: chanucah ij(;hTvS.
T : • : T :' • v -; t '^ t I v v •• v: t: t - \ t
• , • » • • •
Blessed art thon, () I.ord onr Ciod, King of the nniverse,
who hast sanetilied ns hy th\ coniinandnients, and connnanded
US to kindle ihe lights of Chaiincah.
-. _ . . T T V T '^ T I V V *• V: T: T - I T
: nn yrs^ nr\n z^^y^
Blessed art thon, () I^ord onr Ood. King of the nniverse,
who wroughtest miracles for oiir fathers in those days at this
scason.
(Oft the first iii^ht, add)
i:i;^3m ^y2'^p^ ^yruvr • c^i>*n ^0:2 irn^s '»•' nn.s T]n3
T • • : T :'• : tv. v v t '^ t I v v •• v: t; t - ) t
: n-Tn rj-T*?
Ulesscd art thon, O Lord our (lod, King of the nniverse,
who has kept iis alive, sustained us, aud ijrought ns to this
season.
12
CHANUCAH HYMN.
7 • • T • : •• * • - .. - . VT»: • T : t
— — V • wmm • • • •
• • • •
• -K'iDa n-iD ""n • nSa "n^ iira • 'B's? nrat:^ nw")
«I« — t,. — — xT • It; •; T.T T
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Rock of ages, let our song
Praise tliy wondrous saving power,
Thou, amidst the raging foes,
Wast our safe and shelt'ring tower.
Furious, they assailed us,
But thine arm availed us,
And tby word broke their sword
When our owu strength failed us.
Kindling new tlie holy lamps,
Priests approved in suffering,
Purified the uatiou's slirine,
Brought to God their oflering.
And His courts surrounding,
Here in joy aboundiug,
Happy throngs, singing songs
Witli a mighty sounding.
Children of the niartyr-race,
Whether free or fettered,
Wake the echoes of the songs,
Where ye may be scattered.
Yours the inessage cheering,
That the lime is nearing,
Wh ich will see all men free,
Tyrauts disappearing.
V
Refugee Children's Movement, Ltd
seCond
ANNUAL REPORT
1 939- 1 940.
Refugee Children's Movement, Ltd.
(In w'hich is incorporatcil tlic Intcr-Aid
(x)mniittcc for C>hiK!rcn)
BLOOMSBURY HOUSE, BLOOMSBURV SKRHET,
LONDON, W.C.i.
Tclep/wuc :
MUScum 2()()o
(Private E^xchangc)
Bnuu/i Office :
The Grange, Hindhead, Si rrey.
Tele : Hinillicad 669.
Telcgyams :
Elpis Childrcn
Wcstccnt London
SECOND ANNUAL REPORT
1940.
(Note. Tlic financial statcmcnt is for thc ycar
cndal 3 ist March, 1941)
Executive Committee \
Chairman \ 11ic Rt. Hon Lord (ioRELL, (>.B.E., M.C.
Depnty Chairman : The Makcfhoness oe Reading
Hon. Treasnrer: Mrs. Norman Laski.
Thc Vcrv Rcv. Canon (j. L. Curaven
Sigmund Gesietner, Esq.
E. W. Lindgren, Esc|.
Ihc Rcv. W. W. Simpson.
Mrs. L. Hahn-Warhurg.
General Secretary: Mrs. Doroihy H. EIarhisty.
Sincc thc issuc of thc Report of 1939 thc " Movement
for thc Carc of Childrcn innw Gcrnriny " has ahhrcviatcd its
title and at thc samc time cnhirgcd its possiblc scope and it
is now known as thc " Refugee C:hiUlren\s Movement, Ltd."
There havc also becn changes in personncl which are shown
on thc title pagc.
The Executive Committee rcgrets thc loss of Rcv. R. A.
Lewis from thc position of Hon. Treasurer and they desire
to rccorcl their deep sense of gratitude for all his help in thc
past.
Sir Charles Stcad's help has also heen lost to thc Move-
ment owinj^ to his having heen rccalled to Government Service.
Thc thanks of thc Coinmittce are duc to Sir Charles for his
Services.
1 •
The Committcc wishcs to thank all thosc pcoplc who
havc so gcncroLisly givcn thcir timc and cspccially Mrs.
Norman Laski for havino; conscntcd to takc up thc oncrous
Position as Hon. Trcasurcr, and Messrs. Bardctt & Gluckstein
our Hon. Solicitors. A warm welcome is extended to thc
ncw memhers of the hxecutive ('ommittee.
Thc ycar under review has differed j^rcatly from thc
first ycar of the work of the Movement whcn thc grcatcst
cxpenditure of energy was dircctcd to hringing thc Childrcn
to this coLintry. During 1940 the Movement has known that
9,354 childrcn were in this country and its work was to carc
for thcir cvery nccd — maintcnancc, cducation, rcligious
teaching, hcalth, training, cm[)l()ymcnt, rc-emigration and all
thc subsidiary carcs which cach of thcse cntails.
Durin<»^ thc ycar thc Regional Organisation has dcvclopcd
rapidly. At thc end of 1939 two Regional Committecs only
had actually been hörn and they wcre but a fcw days old.
During thc carly months of 1940 the others came into bcing
one after another, and for thc last nine months of thc ycar
thc Organisation has been completc except as regards Northern
Ireland whcre it has not been possible to work out the schemc.
Regions havc worked out thcir own plans within thc lirnits
of thc Bluc Hook which was issued in May, 1940. Thc
Central Organisation has ofTcred gcneral counscl and has
attempted to dcal with thc manifoltl dehnite requests for
advicc and to frame policy.
Early in thc ycar thc Movement was anxious to put
into force a financial arrangement which would obviatc thc
possibility of any Region bcing without means of maintain-
ing childrcn under thcir carc should a crisis make it tcmpor-
arily impossiblc for the individual [xiymcnts to bc madc from
Bloomsbury House. A schemc has iSecn worked out by thc
Hon. IVcasurcr whereby Regional Committecs havc bccn
providcd with a rescrve amount of cash in thcir Banks suffi-
cient to cover thc gcneral maintcnancc costs for onc month.
At the bcginning of cach month they are furnished with a
hst of thc childrcn bcing maintained togcther with thc
amounts they rcceivc. Thus, if and whcn an cmcrgency
should arise provision for a month is completc.
Thc activities of thc Regions havc been varicd. In all
cascs thcrc has been a gradual devclopment of thc work of
linking up local Guardian Committecs with thc Regions.
WELFARE AND AF 1 ER-CARE :
Aftcr-Carc work has bccn rendered very difficult owing
to thc incrcasing number of calls on thc Services of mcmbcrs
of committecs and visitors. Espccially difficult has bccn thc
visiting of childrcn in rural arcas and thc work of obtaining
Wclfare Reports has bccn hampcrcd. A grcat dcal of hclp
has bccn givcn in this work by the Standing Committcc of
thc National Council for Social Service, W.V.S., and Citizcn's
Advicc Burcaux.
EMPLOYMENT AND TRAINING :
During thc first 6-8 months of thc ycar under rcvicw,
it was not casy to place cither boys or girls in cmploymcnt.
Employmcnt Exchanges were bound to scek British labour
bcforc granting refugecs permits to work. With thc best
will in thc world this could not but dclay thc cntry of
refugecs into cmploymcnt. 11ic position did improvc aftcr
thc Movement had discussed the difficultics with thc officcrs
of thc Ministry of Labour who were always sympathetic. It
was not, howcvcr, until the demand for youthful labour grcw
tireatcr and iircater that childrcn were placcd with casc.
Actual training in cmploymcnt has, from forcc of
circumstances detcriorated but, whilc thc National cflort must
takc prcccclcncc of other considerations, cvcry effort is madc
to obtain the maximum amount of training availablc, and it
is thc gcneral policy to try and usc the ycars betwccn 14 >4
and 15/2 to 16 for training.
Wages rose considerably during thc lattcr part of 1940
but the work was frcquently of a routinc and ' non-training '
charactcr. The Movement has placcd a number of boys in
thc Ort-Osc Training School to Icarn cnginccring. This
School offers a very good practical training, boys are houscd
in special hostcls providcd by the Ort-Osc and attend daily at
thc School. Thc Organisation chargcs thc Movement only for
maintcnancc.
Thc Government Training Schemc was opencd to
refugecs in Dcccmber 1940. Scvcral boys have already bccn
accepted but very fcw havc actually started in Training
Centres.
PROHIBITED AND PROTECTED AREAS :
Whcn the Government Instructions came out banning
certain arcas to aliens, the Movement was faced with a very
big problcni, but, with thc hclp of various Committecs who
were not in ' protccted ' arcas, thc boys and girls were quickly
rehoused. The most gratcful thanks of the Movement are
duc to the authorities for thcir grcat gencrosity in iending
Newnham College and some staff for the purpose of a Hostel
for a number of girls.
3
EVACUATION OF SCHOOL CHILDREN:
The Movement has co-operated with local education
authorities in urging the evaciiation of school chiklren from
big citics. The biggcst problem has been in London where
there arc few chilcircn under 14 years of age left.
Following extensive raicis on the East End and other
parts of London, a large nuniber of ehildren have had to be
re-housed and rc-clothed. The routine work of tracing
addresses and arranging evacuation leads to a great deal of
auxihary after-carc.
SCHOOL CHILDREN IN RECEFIION AREAS:
At the outbreak of War tJiere was a large inHux of
ehildren into the reception areas. After the heavy air-raids
in September the inHux was renevved. Committees in the
Reception Areas were faced with a chffieult task in tracing
and helping new arrivals. The upheaval was sometimes a
setback to the childrcn's setthng down but on the whole they
reacted well and it was an advantage to them that their
rehousing and thcir new schooling was all part of the same
scheme as that for the British ehildren. In this connection
it is intcresting to note the exceptional progress made by
refugee ehildren and the excellent way in which they have
adapted themselves to English life and education.. Their
knowledgc of the English language has improved very rapidly.
Some ehildren have taken School Certificate and Matricu ation
with great credit.
Attcndance at Evening Classes is encouraged by Com-
mittees but the facilities have perforce been limited.
A special case of ' evacuation ' occurred in Lancashirc
where a group of Gcrman Jewish refugee ehildren landed in
England in May 1940 after the invasion of Holland. There
were over 60 ehildren in the party who had escaped from
Amsterdam where they had been living in a Jewish orphanage
under the protection of the Dutch authorities.
The Ministry of Health ap[)ealed to the N.W. Regional
Committee to help them in iinding accommodation and
placed the ehildren in Wigan until [KTmanent arrangements
could be made. When the Jewish Community in Manchester
heard of the plight of these ehildren they formed the Jewish
War Refugees Committee. 1 Wo hosteis were opened in
Manchester and within a short time the ' Amsterdam
ehildren ' as they canie to be known, were happily settled.
GOVERNMENT COMMANDEERING OF PREMISES :
A very great and sudden strain was put on the resourccs
of the Movement when the Military Authorities command-
eercd Barham House. The boys had to be moved very quickly
and, for a short period, they were all sent to Wallingford.
This was not at all suitable for younger ehildren and we
quickly scattered these in Hostels up and down the country.
Ä section of the older boys went to the Linton Road Hostel
in Oxford with Mr. Haybrook. This was made possible by
the fact that most of the Linton Road boys v/ere interned.
A smaller grouj) remained at Wallingford for farm training.
One may sav that in a matter of a few w^eeks, the whole of
Barham House had been rehoused in one dircction and
another.
Wallingford ()remises have since been commandeercd.
It has been possible to place all the boys in various occupations
in diflerent Re^ions.
Tw(^ Hostels whieh were run by local Committees have
also been commandeercd. In cne case the whole of the
ehildren were rehoused within a weck and in the second case,
arrangements are being made to disperse the ehildren.
RE-EMIGRATION :
896 ehildren left the country during the year 1940. 761
went to the U.S.A., 51 to British ('olonies and Dominions,
14 to other countries, 70 to South America.
Work proceeded smoothly until the Summer when,
owing to air-raids on London, the American Consulate decided
to open a brauch oriice in E[)S()m where they would grant
visa interviews for aliens. Ulis necessitated sending all our
ehildren down to Epsom and it was arranged that they went
in parties twice a weck and w^tc escorted by a member of
the Re-Emigration Dept.
The issue of visas continued until the middle of
December when it became obvious that ownng to the shortagc
of shipping available for immigrants, many of those who had
already olitained their visas would not be able to sail before
the visas expired. The Consul thereupon ceased granting visa
interviews unless the applicant could produce proof in writing
that he or she could sail within four months of the visa's
validity. Since Oetober, very few ehildren indeed have been
able to leave the country and shipping to the U.S.A. is
virtually at a standstill.
GUARANTEES DURING 1940:
The Movement has been ohliged to take over from
^marantors the complete responsibility for 109 ehildren and
partial responsibility for 168 more. Enquiries have been
carried out into the circumstances which have led to the
inability of guarantors to continuc to implcmcnt thcir bond,
and only aftcr most stringcnt invcstigation has thc Movement
' brokcn ' a guarantcc : thc Movement woiild not be able
to carry on for any length of time, had it been otherwise, as
its activc work is based on an understanding that guarantces
shall endure. Mention must be madc of thc kindness and
generosity of Guarantors and of thc fact that even after thc
financial help has brokcn down thc kindness often continues.
INTERNMEN r AND RELEASES :
Diiring thc course of the year approximatcly i,ooo of
cur childrcn vvcrc internal. Out of this number 201 werc
(Icported to Australia and 220 to Canada. 390 boys have sincc
been rclcased. Out of this number 61 of our boys havc joincd
the Pioneer Corp. 78 girls have been rclcased up to date.
Thc total number of childrcn still interned in this country
is 115. Out of this, 55 boys are over the age of 18. Letters
have been writtcn to thcse boys advising them to join the
Pioneer Corps. For the 35 under 18, applications have been
madc in each case. The same applics to the 25 girls.
All childrcn who wcre interned in this country reccived
i/- per weck pocket moncy and we have been in constant
correspondence with all our childrcn interned on the Islc of
Man and given thcm advicc to the best of our ability.
RELIGIOUS INSTRUCTION:
Towards thc cnd of 1940 thc Movement began an enquiry
into this important matter. It is hoped that during 1941
great progress may be madc. The co-operation of thc Jewish
religious organisations has been obtaincd and will be of thc
greatest scrvice.
Of the 9,534 childrcn under thc care of the Movement
ncarly 90% werc rcgistcrcd as Jewish, the remainder being
Christian. Thc basic principle of the Movement with regard
to the religious welfare of thcse childrcn is that each child
should reccive instruction in thc faith in which it was brought
up, and that no child should bc allowcd to change its
religion without every possible eflfort being madc to ascertain
the vicws of thc parents or somc near relative. The Movement
works in close co-opcration wnth thc Jewish religious author-
ities and with thc Christian Council for Refugecs in providing
for the religious oversio-ht of the childrcn.
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The ' Movement ' hopes to be able to continue on exist-
ing lines at any rate well into 1942. In order to attain this
object the present basis of eeonomic expenditure will 1
required throughout the country.
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The Movement clesires to place on record its deep indebt-
edness to the work of Regional and local Guardian Committees
and of many other voluntary helpers. Miich personal sacrifice
of time and energy has been willingly borne and for this
wholehearted gratitude is offered.
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ADVENTURE
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THE STORY OF
THE REFUGEE CHILDREN'S
MOVEMENT
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BY
JOHN PRESLAND
(Gladys "Beiidit)
JULY 1944
REFUGEE CHILDREN'S MOVEMENT
OFFICERS AND MEMBERS OF THE EXECUTIVE :
Chairman :
THE RT. HON. LORD GORELL, C.B.E.. M.C.
Hon. Treasurer :
MRS. NORMAN LASKI
THE RT. REV. MONSIGNOR CANON GEORGE L CRAVEN
SIGMUND GESTETNER, ESQ
MRS. LOLA HAHN-WARBURG
F. W. UNDGREN, ESQ.
THE REV. W. W. SIMPSON, M.A.
RABBI MAURICE SWIFT
Hcn Adviser :
THE MARCHIONESS OF READING
General Secretary :
MRS. DOROTHY H. HARDISTY. B.A.
BLOOMSBURY HOUSE,
BLOOMSBURY STREET. LONDON. W.C.1
Tel.: MUSeum 6811
A GREAT ADVENTURE
TIIK STORY OF TIIK
REFUGEE CIIILDREX'S MOVEMENT
TUE Rcfugee Children's Movement (or, as it was first
called, the Movement for the Care of Children froni
Germany) was founded in November 1938, in order to
rescue children of Jewish or partly Jewish origin, or of parents
who were politically opposed to the Nazis, from the terrihle
conditions from vvhich they were suffering in (iermany and
Austria.
Origin of the Movement
There had already existed, since March 1936, an Organisation
called the Inter-Aid Committee for Children from Germany
(affiliated to the Save the Children l^md) which, under the
Chairmanship of Sir Wyndham Deedes, comprised representa-
tives of both Jewish and Christian bodies devoted to the care
of refugees from Germany, and subseqiiently from Austria also.
'Fhis Committee had brought to England 471 children, both
Jewish and '' non-Aryan " Christian, up to November, i93(S.
I^ach of these children had been selected individually on account
of special circumstances of hardship, and placed in an Ijiglish
school or home.
Valuable as this work had proved, the events of 1938, cul-
minating in the general pogrom of November 9th, made it
imperative to move children from the Greater Reich in the
largest possible numbers and vvith the greatest haste. 'I'he
Refugee Children's Movement was therefore formed on the
initiative of Mrs. Norman Bentwich, under the Chairmanship of
Viscount Samuel, and on November 2 ist the founders were
received in deputation by the Ilome Secretary, together with
representatives of the Inter-Aid Committee, the Society of
rViends and the Jewish Refugees Committee. The Ilomc
Secretary, Sir Samuel lloare, recognising the claims of these
children on the humanity of all decent people, agreed to admit
children (up to the age of 17 plus) in much greater numbers than
formerly.
That afternoon, in the course of a speech on the refugee
question, the Mome Secretary informed the Ilouse of Commons
of the meeting, and stated that facilities would he provided for the
entry of all children whose maintenance could be guaranteed
cither by the funds of the voluntary organisations themselves or
by the generös! ty of Individuais. Ref erring to the proposals
made by Lord Samuel's deputation, he said :
'' I venture to-night to take the opportunity of commending
this effort to my fellow-countrymen in general. Here is a
Chance of taking the young generation of a great people, here
is a Chance of mitigating to some extent the terrible sutierings
of their parents and friends. . . .**
Method of Admittance
Prior to these events children, like aduUs, were obUged to
obtain a special visa in order to enter this country and each
appHcation was forwarded by a British Passport Control Officer in
Germany or Austria and individually considered by the Home
Office. The method was inevitably slow, and a few days before
Lord SamueFs deputation the Home Office had decided to relax
the regulations for children, substituting for passports and visas
a " travel document/' the issue of which was entrusted to the
Inter-Aid Committee.
This arrangement was announced to the House of Commons
on November 23rd, and was again referred to on November 24th,
when, in reply to a question by Mr. T. p;dmund Harvey, the
Under-Secretary of State for the Home Department (Mr.
Geoffrey Lloyd) said :
*' It has been decided to walve the requirement of a visa for
refugee children brought to this country for education purposes
under the care of the Inter-Aid Committee for Children. . . .'*
Amalgamation
After the deputation it was abundantly clear that the existence
of two bodies dealing with the rescue of children from the Reich
was most undesirable and the two Committees agreed to
amalgamate as quickly as possible, under the Joint Chairmanship
of Lord Samuel and Sir Wyndham Deedes. For a short time the
combined Organisation was known as the World Movement for
the Rescue of Children from Germany : British Inter-Aid
Committee, but this unwieldy designation was soon abandoned
and there was further simplification in March, 1939, when the
Movement was reconstituted with its present title, under the
Chairmanship of Lord Goreil, who accepted the onerous duty
at the request of the Archbishop of Canterbury.
Background of the Movement
In order to appreciate the difficulties with which the Movement
had to contend in the early months of its existence, it is necessary
to recall the conditions under which Jevvs were obliged to live in
the German Reich.
It is common knowledge that, with the advent of Hitler, Jevvs
were deprived of their political and civil rights and that
repressive measures of increasing severity were aimed at the
destruction of their economic life. Hy 1936, when the Inter-Aid
Committee began its work, direct persecution had extended even
to children. Jevvish children were not allowed higher education,
their secondary education was strictly limited, and in non-Jewish
schools (the number of Jewish schools was not great) they were
subjected to cruel and humiliating restrictions. They were set
apart from other children in the class rooms, they were forbidden
to join in sports or games and the pupils were encouraged, some-
times even instructed by the teachers, to torment them in a hundred
ways. Reliable witnesses stated that the number of child-suicides
greatly increased in these years and was a sad indication of the
measure of their sufTering.
It was not alone the children of Jewish faith who suifered.
The so-called *' non-Arvan " Christians, children with one
Jewish parent, or even grand-parent, found themselves also
the victims of racial persecution. The malice and ingenuity
shown by the Nazi authorities in assessing the degree of ** non-
Aryanism " and in varying the repressive measures meted out
were, indeed, a pathological Symptom. Suffice it to say that, for the
non-Aryan child, a conflict of loyalties betvveen its Christian and
its Jewish parentage, often exacerbated by divorce, voluntary or
enforced, was added to the tale of its miseries.
Brutal Nazi Persecution
From 1933 to 1938 the shadows deepened on the llves of these
children, and the world at large, it seemed, was indifferent to
their fate. True, the Jewish organisations expended their labour
and their money without stint to help their persecuted brethren,
and a few Christian leaders of the Churches began a valiant
campaign among their members to assist the victims of Nazi
persecution, whether Jewish or Christian, particularly the
children. But it needed the pogrom of November, 1938, to
open the eyes of the generality of men to what was happening in
Germany and Austria. In spite of stringent Nazi attempts at
censorship, accounts began to reach the outside world : of Jew-
hunts from street to street and house to house ; of concentration
camps for every male Jew captured, even boys of fifteen ; of
the burning of orphanages, and of bands of homeless children,
some no more than infants, roaming the countryside. Even the
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Woods round Berlin, meant as a pleasure-resort for the Citizens,
were filled with these pitiful vagrants, cold and often starving.
It was in these circumstances that the Movement began its
work. From the moment of its inception the offices of the
Movement, and of the Inter-Aid Committee also (since the two
bodies were still unavoidably working in separate buildings),
were beseiged by scores, indeed by hundreds of people who had a
friend or relative in Germany or Austria, with heart-rending ap-
peals to save one child more. 'Fhis stream of unhappy and
sometimes frantic callers immensely increased the difficulties of
Organisation, an experience which was shared by the British and
American Consulates in the Greater Reich, where the over-
burdened staffs were compelled at times to bar their doors to
all callers, in order to deal with the accumulating mass of
documents.
But the Consulates already possessed the machinery for
emigration ; the Movement had to create its machinery in this
atmosphere of panic and misery. It had to keep in close touch
with the two Jewish organisations— the Reichsvertretung für
Juden in Deutschland in Berlin and the Kultusgemeinde in
Vienna— who prepared the lists of children to be sent over, and
this necessitated constant long-distance telephone calls, since the
particulars of each child were checked for its travel-document
and the British and German lists had to correspond exactly. As
the children were moved in batches of several hundreds, and as
the applications, here and in the Reich, ran into thousands, the
difficulty of this one aspect of the work alone can well be
realized.
Generous British hospitality
In the meanwhile, offers of hospitality poured in from people
all over this country, at last aware of what Nazi persecution
really meant and anxious to help the most helpless and innocent
of Its victims. These offers came from all sections of the Com-
munity, Jewish and Christian, rieh and poor, from schools,
training-centres and many institutions. The first work was to
sort and codify them, later to investigate them carefully. From
its very inception the Movement was anxious that each child
should be placed in a religious and scholastic environment which
accorded with the wishes of its parents. To ensure this a
questionnaire was drawn up for the use of the organisations in
Germany and the parent or other relative was required to State
the religion of the child — if Jewish whether it required Orthodox
Jewish food and environment — and its educational Status.
l'he task of classifying and investigating these offers and of
fitting the right child to each was a formidable one ; it was
rendered more difficult by the fact that there were insufiicient
offers of Orthodox Jewish homes for the number of Orthodox
parents applying in Germany, and it was with heaviness of heart
that the Movement had to notify the Reichsvertretung that a
certain number of Orthodox children had to be held back from a
specified '' transport.'*
Over 9,000 saved
But in spite of all obstacles the work went forward, the first
transport, numbering 320 children, reached this country m
December, 1938, and by August, 1939, when the war stopped
all immigration, 9,354 children had been rescued.
The children who came over were classified as '' guaranteed *'
and '' non-guaranteed "— misleading designations, which arose
out of the circumstances of the time.
Before granting permission for a refugee to enter this country
the Ilome Office required assurance that he or she would not
seek employment, would not become a bürden on public funds,
and that provision would be made for bis or her emigration to
some other country, if and when required by the Home Office.
Prior to November 1938, as stated earlier, a separate application
had to be made for each refugee, but the concession granted for
children at that date was that this provision would be waived
to enable them to enter more quickly, though the Home Oflicc
still required the assurance that the children would be main-
tained, educated, given some vocational training and, if so
required, re-emigrated. The Home Office was willing to accept
the guarantee of individual relations or friends to discharge these
obligations, provided it was underwritten by the Movement, and
it was the children in this category who were known as
** guaranteed."
The children who were not so fortunate as to have relatives or
friends in this country were known as ** unguaranteed," though
it should be clearly understood that nevertheless some Organisa-
tion had to be responsible for carrying out the provisions of the
Home Office. This Organisation was the Movement, though
early in 1939 local Committees, known as Guardian Committees,
formed themselves to take over from the Movement the care
and maintenance of groups of children. In the event of either
the Guardian Committee or the individual guarantor being unable
to discharge the financial Obligation, the Movement became
5
responsible. It should be noted in passing that the Home
Office regulations, stringent as they appear, were not designed
for the protection of the British pubHc only, to avoid the importa-
tion of cheap labour to a country with a high rate of unemployment,
biit in the interests of the refugees themselves, and particularly
of the children, who were guaranteed proper care, education and
preparation for earning a HveHhood.
Ilow the Children were Resciied
It has already been said that the Jewish children who had no
friend or relative in this country were selected in the Reich by
two Jewish organisations ; the Reichsvertretung für Juden in
Deutschland in BerHn and the Kultusgemeinde in Vienna. It
may cause surprise that the Nazi Government still permitted
Jewish organisations to exist and to w^ork, but it was almost com-
pelled to do so since Jews were debarred from all German social
vservices and the Jewish Community itself had to provide against
sickness, unemployment and destitution, as well as to make the
necessary arrangements for emigration. The courage and
devotion of these Jewish workers, particularly those of the
Reichsvertretung, who laboured without respite for six long
years, are beyond all praise. Many w^ho had the opportunity to
escape to this country voluntarily remained in order to help their
own people. Some of the noblest among them became martyrs
to Cjcrman ferocity. The Christian '* non-Aryan " children
were selected by the *' Paulusbund '' in Berlin, which counted
among its helpers some of the finest of the German Pastors, and
by the Society of PViends in Vienna.
l'he children travelled in parties of several hundred, under the
care of specially appointed workers who had to return to Germany,
and the German Government gave special railway facilities to
these ** children's transports."
Temporary Camps
On arrival the children w^re placed in temporary camps until
the friends or relatives of the guaranteed children could be
notified, and until suitable homes could be found for the others.
The first camp was the Dovercourt Ray Holiday Camp, near
Harwich, and the second was at Pakefield, near Lowestoft. The
Organisation of these camps for the reception of several hundred
bewildered and frightened children who had passed through the
terrible days of November, many of whom had seen their fathers
taken to concentration camps, who had left their mothers with no
knowledge whether they would ever see them again, was an
arduous task. But in a short time the camps were working
smoothly, thanks to the untiring devotion of the camp workers.
The children were divided into Orthodox Jewish children, who
needed special food and arrangements, and non-Orthodox and
Christian ; arrangements were made for Ministers of all religious
denominations to visit the camps and make contact with the
children of their faith. Later, as offers of hospitality were
classified, particulars of individual children were sent to intending
hosts, and when these hosts intimated their willingness to receive
a given child, interviews were arranged at the camps between
host and guest, so that a personal relation could be established
and any individual difficulties or antipathies noted.
One of the problems of hospitality which manifested itself
early was that of the older boys and youths. A large number of
these had been included in the earlier transports because of the
danger they ran of being sent to concentration camps, but it is
clearly more difficuh to find hospitality for an adolescent, with all
the Problems arising from his age, than for a young child who can
be fitted into the life of a family. These young people, thereforc,
were still at the camps when much later arrivals of young children
had already been received in homes, and two hosteis were opened
for them, pending their final settlement. One for Orthodox
fewish boys was at Westgate, and one for othcr boys at Barham
llouse, Claydon, near Ipswich. By the end of 1939, Barham
llouse had become a permanent training-centre for two hundrcd
boys, since it was no longer needed as a clearing-house, and the
hostel at Westgate was closed, as all the Orthodox Jewish boys
had been found training positions or homes.
Weif are
Once arrangements for the rescue of the children had been
made, the work of the Movement developed naturally in the
direction of welfare, using that term in its broadest sense to
include moral and physical health, spiritual guidance, education
and training to fit the children for a useful part in the practical
life of the Community, opportunity for the development of their
natural gifts (wherever possible) and, not least, a care for their
individual happiness.
The Movement has tried to give to these boys and girls what
Germany denied, a free and normal development in an atmosphere
of affection, such as wise and loving parents would give to children
in their own homes. In the best circumstances it is not easy for
an Organisation to be an adequate Substitute for the profoundly
significant life of a family ; in the circumstances of the war the
difficuhies have been increased manifold.
lieligious Instruction
The Movement regards the spiritual life of the child as the
foiindation of its well-being and, since it has been subjected to
critieism from soine quarters on the question of rehgious Instruc-
tion, it is proper to give a short account of the Steps taken to
ensure that all children are brought up in the faith of their fathers
or in accordance with the known wishes of their parents.
Attention has already been drawn to the questionnaire which
was lilled up by relatives in (iermany, to the free access given
in the camps to all Ministers and to the care that was taken to
place Orthodox Jewish children in Orthodox homes wherever
possihle, Catholic children in Catholic homes and institutions,
and so forth. l^ut in the urgency of the need for rescuing
children from intolerable conditions this was not always possible ;
there were insufficient Orthodox homes offering hospitality for
the numbers of Orthodox children. Kven for the non-Orthodox
Jewish children, there was a larger number of offers from non-
Jewish homes than from Jewish, and to have refused all these
would have resultcd in atiVonting the humanity and chilling the
benevolence of those Christians who had at last recognised the
ineluctable claims on them of all childhood, no matter what its
creed.
Moreover, these offers came from all over the country, often
irom districts where there were no Jewish residents, and in
dispersing the children widely the Movement was obeying the
bellest of the Home Office which, in granting admission to such
large numbers, urged that in their own interest they should not
all be placed in cities like London or Leeds where they would
form a conspicuous jewish enclave.
No Proselytisation
The matter was further complicatcd by the fact that some of
the children came from families which, though not baptised,
were ** assimilated " for social or other reasons to the non-Jewish
Community, and certain of these children, when questioned at
the camps, did not know what religion they professed. There
were even instances of Jewish children who had been passed off
as Christian, in the pathetic hope that they might stand a better
chance of rescue.
Whenever a Jewish child was placed in a Christian home,
however, it was laid down as a principle of the Movement, and
clearly understood by the host, that there was to be no proselytisa-
tion. l^n-ther, the child was put in touch with the nearest
resident Rabbi or, if there were none with whom direct
8
i
i
I
contact could be niadc, religious instruction was arrangcd by
correspondence.
Evacuation
The last transport of children from Germany reached this
country at the end of August, 1939 : almost at once evacuation
from all the big cities of England began. 'l'he many problems
arising from this great movement of the child population is well
known to the general public ; in the case of the refugee children
there was the additional factor of a second upheaval within a
very short time and an increase in the sense of instability which
it had been a primary aim of the Movement to remove. More-
over, it was impossible to select the right home as heretofore ;
British and refugee children were evacuated together and there
was neither time nor machinery to ensure that each child was
placed in the right religious environment.
Wherever possible, arrangements were made for Jewish
teachers to accompany Jewish children (British and refugee) to
reception areas and for Kosher canteens to be opened. The
Movement wrote to all children individually, as soon as their
whereabouts could be estahlished, reminding them of their
Jewish faith and upbringing. Some Jewish communities were
able to arrange religious instruction by correspondence.
Regional Conirnittees set up
But this dispersal of the children made it abundantly clear
to the Movement that their work must be decentralised as much
and as soon as possible. There was the danger that communication
between London and the Provinces would be cut and this would
have rendered impossible the visits to every child of a welfare
worker from London, and the administration of all details of
the child's life from the Central Office. Twelve Regional Com-
mittees were, therefore, set up, corresponding to the twelve
Regional Defence Areas into which the country was divided,
and all existing local Committees were grouped under their
appropriate Regional Committee. Instructions to the Regional
Committees were clear and comprehensive. They act as liaison
between the Local Committees and the Civil Defence Com-
missioners and between the Local Committees and the Head
Office of the Movement. It is their duty to encourage the
formation of suitable Local Committees, to ensure that otfers of
hospitality are thoroughly investigated and to receive and pass
to other districts offers which cannot be filled locally. Local
Committees are required to refer to them all cases of serious
illness, physical or mental (and these are reported to the Welfare
Department of Head Office) ; to notify the transfer of a child
or young person from one home to another and from one job
to another ; to keep in close personal touch with the children
by frequent visits and to send a report on their health, welfare and
progress to the Regional Committee twice yearly.
In the instructions to Regional and Local Committees the
principle of the Movement that the children should be brought
up in the religion of their parents was once more enunciated,
but in the confusion and upheaval caused by the many months of
bombing it was not always possible to ensure that an Orthodox
Jewish child was in a Jewish home, a Catholic child in a Catholic
home and so forth. This applied, of course, to British children
cqually with refugee children.
Religious Arrangements
Plvery effort, however, was made by the Movement to providc
religious instruction and, with regard to Jewish teaching, the
Movement co-operated with the Joint Emergency Committee
for the ReHgious Education of Jewish Evacuated Children, as
well as with the Liberal Jewish and Reform organisations.
These two latter bodies havc provided Correspondence Courses
and, in some cases, have also been able to arrange for classes to
be held. Teachers and visitors of the Joint Emergency Com-
mittee, after consultation with the Regional Committee for
their area, have visited Jewish children in order to ascertain
the need for religious teaching. The classes that were set up by
the Joint Emergency Committee soon proved inadequate to deal
with the problem as they were not distributed widely enough
throughout the country. Moreover, there were a number of
Jewish refugee children, not registered with the Movement, who
also required instruction. Finally, a Joint Committee for the
Religious Education and Welfare of Jewish Children was set up,
under the Chairmanship of the Chief Rabbi, comprising repre-
sentatives of all shades of Jewish religious opinion. On this the
Movement is represented, the Joint Committee not bcing
itself a case-working body.
Christian Sub- Committee
The Executive of the Movement has also set up a Christian
Religious Sub-Committee to deal with the religious welfare of
their Christian children of all denominations. The Christian
Council for Refugees from Germany and Central Europe has
nominated representatives to this Sub-Committee and follows
its activities with deep interest.
In spite of this formidable list of Committees, the work is
still highly individual. In the case of Jewish children, for in-
IG
K\
stance, officers of the Movement approach all those who are not
living in Jewish surroundings and offer to find them hospitality
in Jewish households during the period of a Jewish Festival or
Fast ; a record is kept of the boys who are at an age when they
should be prepared for Barmitzvah and a special letter is sent to
them on the subject, with a religious book ; the young people
are put in touch with Jewish clubs and other Jewish Youth
organisations. Everything possible, therefore, is done to im-
plement the avowed policy of the Movement in respect of religious
iip-bringing.
Care for Health
The physical and mental well-being of the young people is
regarded by the Movement as of the utmost importance. The
mental aspect looms large, for it is impossible to subject children
to the terrible strain which these young refugees experienced in
( jcrmany without Icaving psychic scars of greater or less serious-
ness. Welfare workers both in London and the Provinces make
themselves accessible to all the young people, try to win their
affection and encourage their confidence, and, as soon as signs of
psychological maladjustment are manifest, the case is reported
to Ilead Office, so that appropriate treatment can be arranged.
Similarly, all cases of physical illness (save those of a trivial
nature) have to be reported to llead Office, and hospital and
convalescent treatment is arranged. The Movement wishes to
place on record its gratitude to the hospitals and to the doctors
who have shown so great a generosity and humanity to these
young victims of Nazi oppression. Without their help the care
of the children's health and their succour in sickness would have
been both difficult and costlv.
When the young people are ill the Movement makes a special
effort to fill the gap left by the absence of their parents ; visits
are arranged when they are in hospital and they receive periodic
letters and parcels so that they shall not experience that sense of
solitariness that afflicts a patient who, alone of a ward, never
has a visitor or a letter.
Education^ Training and Employment
The problem of educating and training ten thousand young
people speaking a foreign language was no light one, as may be
readily understood by those who know something of the difficul-
ties which confronted the educational authorities after the
evacuation of children from Gibraltar and Malta.
The general principle laid down by the authorities was that all
refugee children were entitled to the free elementary education
II
provided for British children up to the age of 14. After that agc
they are entitled to enter secondary schools if they qualify
educationally and if there is a vacancy. As they became adapted
to EngHsh Hfe and conversant with the language, the Movement's
children were in a position to take advantage of the faciHties in
increasing numhers and are now able, and permitted, to compete
for places in the secondary schools. Where a child is certified hy
the headmaster or headmistress to be of outstanding ability and
specially deserving of increavSed facilities, it may be permitted to
continue secondary education right up the scale to a University.
A few children have been placed in fee-paying schools because
of generous offers of free places or much reduced fees, but the
general rule of the Movement is that at about sixteen the young
people shall enter some vocational training to fit them for a
future which must, in the best circiimstances, be arduous. It
is recognized that few of them will have the opportunity, either
in this country or elsewhere, to enter the liberal professions
(which, before the war, were jealously guarded by most nations
for their own nationals) and though this bears hardly on some,
especially in view of the aptitude of Jewish children for in-
tellectual pursuits, it is wise to take a realist attitude as to their
future careers.
The Movement makes every effort to avoid blind-alley Jobs
for their young people and arranges for them to enter technical
schools or trainee employment, the excellent Government
Training Schemes being now open to them. It also lays great
stress on their continued education by means of evening classes
and encourages and promotes their cultural life by all the means
in its power. A number of the young people are of such notable
ability that they have achieved brilliant successes in the scholastic
realm. Under the new regulations refugees on attaining the age
of 18, like British nationals, come under the direction of the
Ministry of Labour and Movement adolescents are, therefore,
chiefly employed on work of national importance.
Registration and Tribunals
At the outbreak of war every alien of German or Austrian
nationality over the age of sixteen was required to attend at a
police Station, where he was classed as an *' enemy alien."
Subsequently he had to appear before a Tribunal. These
Tribunals classified the refugees in three categories, " A," ** B,"
and ** C." ** A '' Category was given to those who were con-
sidered dubiously loyal to this country and carried with it in-
ternment. ** B '' Category imposed certain special restrictions
on the refugee, though not internment, while " C " Category
xa
<»
imposed only such restrictions as applied to aliens of all other
nationalities and marked the holder as a genuine *' refugee from
Nazi oppression." When boys and girls reach the age of 16, they
are required to register and were automatically marked " B *'
until they had appeared before a Tribunal and been classified
** C." This was feit by the Movement to constitute a real
hardship, since many of the young people who reached the age
of 16 during the war had been in this country since early child-
hood, had no conscious links with Germany and had, in most
instances, become assimilated to the British atmosphere very
thoroughly.
It is satisfactory to report that the Home Office has now
removed this slur from the young people and that, on registering
with the Police at the age of sixteen, they are placed in Category
'' er
When the general internment order of 1940 took effect, about a
thousand of the young people registered with the Movement
were interned. A number of these were boys betw^een 16 and 17
who were resident in those parts of the country first declared as
Prohibited Areas. About 400 of the youths were deported to
Australia and Canada and the work of the Movement in trying
to keep contact with and watch over the interests of the internees
became very arduous. Fortunately, the adolescents were among
the first to be released in this country, but unhappy problems
still remain with respect to some of those deported.
A number of the Movement's boys, on reaching the age of
eighteen, joined the Pioneer Corps and at a later stage nearly all
branches of the Army were opened to them. There are now
approximately 800 Movement adolescents in H.M. Forces.
Finance
It has already been stated that, in the years from 1933 to the
outbreak of war, the Refugee Organisations were required to make
themselves responsible for the maintenance and re-emigration
of all refugees for whom they sought permission to enter this
country. Even in the case of individual guarantors, if the Refugee
Organisation made the application to the Home Oflice it was
responsible for the refugee in the event of the guarantor being
unable to fulfil bis obligations. This was a heavy financial
bürden and when emigration was virtually stopped by the war
it became even more onerous, especially as a number of guaran-
tors, owing to taxation and the dislocation of war, were unable to
carry out their respective undertakings.
These conditions applied also to the Movement. Early in
1939 it was estimated that, in order to maintain, educate, train
13
and re-emigrate the 9,342 children under its care, the Movement
would require about ^250,000. It may be remembered that
in the winter of 1938, Lord Baldwin appealed to the public to
shovv sympathy for the plight of the victims of Nazi oppression
and detestation for the barbarous methods of the German
Government, by subscribing for the support of refugees. Hither-
to, Jewish refugees had been supported by funds raised solely
among the members of the Jewish Community (they had sub-
scribed more than j(;i, 500,000 in the years 1933 "i93^)
and though the Society of I^Viends, the Church of England
Committee for '* Non-Aryan " Christians, the Inter-Aid Com-
mittee and the Trade Union Congress (International Solidarity
Fund) had raised money from the non- Jewish members of the
Community, the sums raised were not large and the numbers
helped correspondingly smaller.
The Lord Baldwin Fund
The public responded to Lord Baldwin's appeal by sub-
scribing upwards of £500,000. In the spring of 1939 it was de-
cided by the Chairman, Lord Baldwin, and the Appointments
Committee, to set aside j(;220,ooo of this amount for the children
under the care of the Movement, which, under normal con-
ditions, would have enabled the Movement to fulhl its
undertaking.
By October, 1941, however, the Situation had changed ;
1,500 young people had been able to emigrate between 1939 and
1941, but in 1942, only 26 left the country and in 1943, 138.
Since the estimates had been based on the presumption that
most of the young people were transmigrants only, it became
clear that the Movement would not be able to discharge its obliga-
tions with the funds still at its disposal. The Executive Com-
mittee of the Movement, therefore, applied to the Home Office
to be included in the scheme for Government assistance which
had been granted earlier to the other refugee organisations.
After a close examination into the work of the Movement, this
assistance was granted. Under this scheme, the Ilome Office
pays through the intermediary of the Central Committee for
Refugees the maintenance expenses of children living with foster
parents, up to a maximum of 19s. a week, with special arrange-
ments for those living in hosteis, while maintenance subsidies,
based on assessments of need made by the Assistance Board, are
paid to young working people whose wages do not yet make them
self-supporting. The Movement receives from the Government
75 per Cent, of its administration costs and of approved welfare
payments, but is required to find the remaining 25 per cent. from
its own resources. 1
H
Emigration
The comparatively small number of children who have been
re-emigrated does not give an adequate picture of the care,
forethought and labour that is expended on this part of the
Movement's work. The greater number of the children had
affidavits of support for the U.S.A., where they had some relative,
or to which their parents had preceded them, but even when they
hold a visa entitling them to enter a country they have also to
obtain an exit permit, allowing them to leave this country.
Permission has been refused in the case of girls who are hospital
nurses (this regulation applies also to English girls) and to at
least one boy who holds a key position in industry.
But even when permits — to leave and to enter — are obtained,
the shipping position makes the sailing of the boy or girl very
uncertain, since passages which have been booked may be
cancelled or the ship diverted to some other voyage. In these
circumstances, it is a matter for satisfaction that this Department
of the Movement has been able so far to carry into effect its
primary object, of reuniting families disrupted by Nazi per-
secution, in the case of some 1,600 or 1,700 children.
Legal Guardianship
The wide and varied experience of the Movement in its
welfare work for nearly ten thousand young people brought to
light the fact that many serious problems could arise with which
an Organisation not possessing the Status of a legal guardian was
not competent to deal. To take one instance : if the Movement
wished to move an Orthodox Jewish child from a Christian
billet to which it had been assigned on evacuation, the billeting
authority might ;and sometimes did) refuse on the grounds that
the Movement were not the legal guardians of the child. Another
anomaly arising from the lack of Status was that they were not
able legally to give authority to a hospital, as is necessary for a
major Operation on a patient who is a minor.
The British Government had already recognised the necessity
of legal guardianship in not dissimilar circumstc\.ces by appoint-
ing Lord Halifax Guardian of all British children evacuated to
the U.S.A., but in the case of the Movement, though the Home
Office gave it recognition as being in loco parentis, actual guardian-
ship could only be established by application (in each individual
instance) to the High Court.
At the beginning of this year, therefore, the Home Office,
after long consultation with the Movement (which was earnestiy
supported by the Regional Committees) prepared for presenta-
tion to Parliament a Bill which makes provision for the appoint-
ment of a legal guardian for groups of refugee children resident
in this country without their parents. This Bill became law
on March ist, 1944, and Lord Gorell, Chairman of the Movement,
has accepted the invitation of the Home Secretary to become
Guardian of Movement children in this country. He will act as
'* tutor '* for similar children in Scotland. This appointment
will not disturb existing arrangements with guarantors and
foster-parents, but where questions arise on which a decision is
required by someone having the legal Status of guardian or tutor,
it will enable any necessary steps to be taken in the interest of
the child.
66
99
Their Rightful Ileritage
This is necessarily a brief and incomplete account of the work
of the Movement. Nothing has been said of the personal his-
tories of all these children, of the miseries from which they
escaped ; of the fear and bevvilderment with which they found
themselves refugees in a stränge land, having different habits,
ways of thought and speech ; of the many problems of psycho-
logical maladjustment with which the workers in the Movement
were faced. The year 1940 and the internment of their friends
and relatives, if not of themselves, left a mark on these young
people which it will need much patient understanding to efface.
Once again they found themselves marked out as different from
their environment, they who had been so unhappily " different "
in Germany. But the untiring efforts of the Movement's workers,
the natural kindliness of the public and the humanity and patience
of the authorities has restored to a large number a sense of
security in this society of ours. Their zest and pride in the
contribution they are now able to make to this country, whether
in the Forces or in war industries, is a proof that many of them
have found, not only an abiding place among us, but a spiritual
home.
In the appalling total of refugees with which post-war Europa
will be faced, the figure of ten thousand is a small one, but each
one of these ten thousand is a sentient human being and but for
the work of the Movement — imperfect in many aspects, like all
human endeavour — these children must have suffered death,
or a fate far more horrible than death, if they had been left
within the frontiers of the Greater Reich. It is not a small thing,
in these years of suffering without parallel, to have given to ten
thousand children the opportunity to grow up in an atmosphere
of decency and normality, to work, to play, to laugh and be
happy and to assume their rightful heritage as free men and
women.
>
HtNüERSON & Spaluinc, Printers, 32, Shaftesbury Avenue, W.l
Instructions
for the Guidance of
REGIONAL
AND LOCAL
COMMITTEES
Issued under the authority of
THE EXECUTIVE COMMITTEE OF THE MOVEMENT FOR
THE CARE OF CHILDREN FROM GERMANY, LIMITED
May, 1940
♦
MOVEMENT FOR THE CARE OF CHILDREN FROM
GERMANY LIMITED
BRITISH INTER-AID COMMITTEE
BLOOMSBURY HOUSE, BLOOMSBURY STREET,
LONDON, W.C.l.
Telegrams :
Elpis Children
Westcent London.
Telephone:
Museum 2900
(Private Exchange)
BRANCH OFFICE :
THE ORANGE, HINDHEAD, SURREY
Telephone: Hindhead 669
INSTRUCTIONS FOR THE GUIDANCE OF REGIONAL
AND LOCAL COMMITTEES
EXECUTIVE COMMITTEE :
Chairman: The Rt. Hon. Lord Gorell, C.B.E., M.C.
Deputy Chairman: The Marchioness of Reading.
Hon. Treasurer: The Rev. R. A. Lewis, D.S.O., O.B.E.
Mrs. Norman Laski.
The Very Rev. Canon G. L. Craven.
The Rev. W. W. Simpson.
Sigmund Gestetner, Esq.
General Secretary : Sir Charles Stead, C.B.E., M.V.O.
REGIONAL COMMITTEES
Civil Defence
Region No. Counties Covered
1 Northumberland, Durham, North Riding
of Yorkshire.
Regional Committee
Secretary
West and East Ridings of Yorkshire.
8
10
11
Derby, Nottingham, Three Divisions of
Lincolnshire, Leicester, Northampton,
Rutland, Soke of Peterborough.
Cambridge, Islc of Ely, Huntingdon,
Bedford, Hertford, Norfolk, East and
West Suffolk, Essex.
London and Middlesex.
Oxfordshire, Buckinghamshire, Berkshire,
Surrey, Hampshire, Isle of Wight.
Gloucestershire, Somersetshire, Wiltshire,
Dorsetshire, Devonshire, Cornwall.
Wales
Shropshire, Staffordshire, Herefordshire,
Worcestershire, Warwickshire.
Lancashire, Cheshirc, Westmorland,
Cumberland.
Scotland
12
Kent and Sussex.
Miss J. E. Rimmer,
Friends* Meeting House,
Woodhouse Lane,
Leeds, 2.
Miss Irene Burnett,
24, Park Row,
Nottingham.
Miss Ellison,
55, Hills Road,
Cambridge.
Mrs. Jon Brust,
41, Gower Street,
London, W.C.l.
Miss Tilling,
27, New-Inn-Hall Street,
Oxford.
W. Bryce Gibson, Esq.,
Community House,
Gloucester.
Lyn Howell, Esq., A.C. LS.,
118, Cathedral Road,
Cardiff.
Mrs. J. Howkins,
17, Highfield Road,
Birmingham, 15.
Miss Jean Armitt,
16, Queen Street,
Manchester, 2.
Henry Ellis, Esq.,
56, Castle Street,
Edinburgh.
Mrs. K. Malabre,
10, Lonsdale Gardens,
Tunbridge Wells.
FOREWORD
This Guide to the Functions and work of Regional and
Local Committees has been prepared by the Movement for
the assistance of these Committees. It indicates the scope
of their activities, and it is hoped that the Information
contained therein will be of value to them in dealing with
the multifarious day-to-day problems with which they are
faced.
Additions and amendments will be made to this handbook
whenever necessary.
May, 1940.
CONTENTS
SECTION I Functions of Regional Committees
II Functions of Local Committees
III Finance
IV Guarantees
V Hospitality
VI Hostels
VII Education and Training
VIII Employment . .
IX Weifare and General
X Re-emigration
XI Miscellaneous Information
Appendix
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., 10
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„ 19
„ 21
„ 23
SECTION I
FUNCTIONS OF REGIONAL COMMITTEES
As it is no longer possible to bring to England children suffering under German
racial oppression, theMovement must now concentrate all its efforts on the vital work
of looking after those it has been able to save. It must supervise their proper main-
tenance and must see that they are receiving adequate education and religious In-
struction, and that, when the time comes, they are trained for useful v/ork which will
fit them to become self-supporting and responsible Citizens, whether in this country
or abroad.
Under war conditions it has been considered desirable to decentralise the work
of the Movement, and for this purpose it was decided to foUow the Government's
plan of dividing the country into twelve regions, and to appoint a Regional Comrnittee
with administrative powers in each of these areas. Wherever possible a Regional
Committee has been formed in the town in which the Civil Defence Com-
missioner for that region has his headquarters. In these towns there is also a repre-
sentative of the National Council of Social Service, whose purpose it is to maintain
contact with voluntary organisations in the area and to give them all the information
they require regarding social Services.
The Movement will circularise to Committees a list of its Regional Committees
and the Committees and Hostels within their Region. This list will be revised from
time to time.
The functions of the Regional Committees are as follows : —
1. To be responsible for all matters of welfare for Movement children in their
region, Consulting when necessary the Regional Representative of the National
Council of Social Service. Local Committees will continue the general after-
care work, but cases which they cannot handle themselves should be referred to
the Regional Committee.
2. To supervise after-care visiting and the necessary follow-up work connected
with employment, and give advice on education and religious instruction.
X To deal with psychological and medical cases referred to them by Local Com-
mittees, Consulting, if necessary, local representatives of the N.C.S.S.
4 To act as a liaison between the Local Committees and the Civil Defence Com-
missioner for the Region.
5. To act in an advisory capacity to Local Committees and as a liaison between
them and the Headquarters Office. When necessary, arrange visits to hosteis
in the Region.
6. To form new Local Committees where necessary.
7. To appoint Active Workers where no Local Committees exist.
8. To allocate to nearest Local Committee responsibility for the supervision of
children in their area. The area to be covered by each Local Committee is to be
defined by the Regional Committee, who will be in a position to allocate new
children coming into their area.
9. To keep a record of every child in the Region.
10. To arrange with Local Committees for each child to be visited regularly. Regional
Committees should note that all matters relating to B'nai B'rith children are
dealt with by that Organisation and should therefore be referred direct to their
Headquarters at 175, Willesden Lane, London, N.W. 6. Similarly, all matters
relating to Catholic children should be referred to the Catholic Committee at
177, Brompton Road, London, S.W. 7.
11. To send to Branch Office (Hindhead) a six-monthly report of each child in the
Region, giving : —
(ä) Present address.
(b) Occupation.
(c) Report in general terms on physical and mental welfare.
These reports will be returned to the Regional Committees after having been
noted and checked by Branch Office.
12. To notify Branch Office (Hindhead) immediately of : —
(a) Changes of address of children in their Region.
(b) Children moving out of their Region. Dossiers of these children
must be sent to Hindhead so that they may be forwarded to new
Regional Committee.
(c) All emigration plans for children in the Region.
13. To notify Branch Office (Hindhead) immediately of all changes of address of
local Committees and hosteis within their Region.
14. To deal as far as possible with *' broken-down " guarantees, placing such children
in new homes. To refer cases in which legal action appears necessary to the
Headquarters Office (Bloomsbury House).
15. To distribute to their Local Committees information regarding policy, training,
re-emigration, etc., received from Headquarters. When necessary, sufficient
spare copies of circulars will be sent for distribution.
1 6. To keep an index of hospitality offers received from Local Committees in the
Region, which can be used for placing children from unsuitable homes, or trainees
moving into the area. Offers of hospitality that Regional Committees cannot
use should be sent to the Headquarters Office (Bloomsbury House) for distribu-
tion to necessitous regions or for the relief of Barham House or Rusthall Beacon.
17. To advise the Movement's Training and Employment Department (Bloomsbury
House) of areas where there is a dearth of juvenile labour. This Department will
act as a Clearing house for such information and will thus be able to assist
Regional Committees in placing trainees in areas where their labour is required.
18. To submit budget for annual expenditure to the General Secretary. Care must
be taken not to incur expenditure in excess of the budget grants.
19. To submit to the Headquarters Office (Bloomsbury House) subventions for
trainees and hospitality in the Region and other expenditure outside the scope
of the annual grant for Regional administration.
- — " j
SECTION ir
FUNCTIONS OF LOCAL COMMITTEES
The Functions ofLocalCommitteesareasfollows:—
and help to foster-parents and children ^Jfjy. "''''''''
Rpoinnal Committee a report on each child in their area.
TrKiiirance Short time, illness, change ofjob, etc.
(5) TO report'to the Regional Committee all arrangements made for ch.ldren under
LpSaTy as regards the Provision of clothing and hospUahty.
SECTION TU
FINANCE
The Executive Committee gives a yearly grant to ^fj^^ Regional Co^^^^ for
exceptional circumstances a supplementary e?timate can be suDmiiie
sanction which might conceivably have to be w.thheld.
quarters Office (Bloomsbury House). Such expenditure s lo d ^^ ^^^^^
anticipation of sanction and «hou d beeported prompt ytotne^H^
Office, which will repay the a'"0"2'!,'^°vlenisdiSuo he^
approved, will contmue the penod.cal Payments direct to ine ^ ^ ^^^,.
^^ Normally when there .s no "Jg'g' ^jä^SmiUee but should be referred.
ventions should not be sanctioned by the Regional yommiuc ^nt direct.
LUE" saSuoned. and .bis lU, *»"|;;,f .PJ^^^f JXwis«, mus, conform
are based mainly on Government billeting and L.C.C. rates.
(a) Educational Fees: The Movement caters for elementary education only, which is
free. If it is thought desirable to give higher education to a promising child
this must not be at the expense of Movement funds, but should be furnished
by local eiforts, or through the generosity of a private benefactor or group of
benefactors.
{b) Employment Subvention: The total emoluments of an unguaranteed child in
employment or in a trainee Situation can be subvented up to 24s. per weck only.
Thus, if a child receives 1 5s. per week from his employers, a sum of not more than
9s. per week can be subvented by the Movement. Clothing, when necessary,
is not included in this calculation.
(c) Maintenance AUowance: The maintenance allowance for an unguaranteed child
in a private family should ordinarily not exceed the billeting rates prescribed by
the Government in the case of evacuees. This applies to every case in which the
Movement is looked to for financial assistance.
{d) Medical Attendance : Local Committees are expected to arrange medical
attendance for minor ailments of unguaranteed children. If the doctor recom-
mends hospital treatment financial arrangements can be made at the local
hospital, through the Lady Almoner, for in-patient and out-patient treatment.
Patients are assessed according to their means, bearing in mind all possible finan-
cial sources, such as hospital contributory schemes, the patient's own earnings,
hospital benefit under the National Health Insurance and the Movement's own
insurance scheme. The Movement has undertaken, for all its children, a com-
prehensive scheme of insurance against accidents, Operation fees up to £10, and
children's diseases (mumps, measles, etc.). This scheme is operated by the
Hon. Treasurer, to whom cases should be reported. (It is hoped later to widen
the scope of the scheme to include indoor hospital treatment.)
(e) Exacuation Charges: The following are the Government's Standard rates for
elementary and secondary school children : —
Where there is only one child billeted in the house the Charge is 10s. 6d. ; where
two or more children are billeted, 8s. 6d. per week is allowed for each child.
For each child over 14, however, the füll rate of 10s. 6d. per child is allowed,
irrespective of the total number billeted.
Medical Attendance: The Government, through the Ministry of Health, pays
capitation fees to the local doctors. However, no charge for medical attendance
is made on the parents or guardians of the child billeted or on the householder.
SECTION IV
GUARANTEES
(1) BROKEN GUARANTEES
If a guarantor asserts that he is unable to fulfil his obligations under the terms
of the guarantee he signed, the following procedure should be adopted :—
(fl) If the guarantor writes direct to Headquarters Office the letter will be forwarded
to the appropriate Regional Committee.
(6) The Regional Committee asks the Local Committee responsible for the child to
investigate the case and to report whether relief to the guarantor is justified and
to what extent.
(c) If the Local Committee reports that the guarantor is not in a position to maintain
the child, either they or the Regional Committee should endeavour to find fresh
hospitality.
{d) A füll report of the case must then be sent by the Regional Committee to the
Headquarters Office, Bloomsbury House.
8
(e) Headquarters will communicate its decision direct to the guarantor and will send
a copy of the letter to the Regional Committee, to be filed in the child's dossier.
l^B.—On\y the Headquarters Office is empowered to suspend a guarantee.
(/) If, after investigation, of a case by the Local Committee the Regional Committee
considers that the guarantor is unjustifiably repudiating his responsibilities, they
should do all in their power to compel him to fulfil his obligations. If they are
unsuccessful, a complete history of the case, together with the child's dossier,
should be sent to the Headquarters Office. From then on the Guarantee Depart-
ment will deal with the matter, taking legal action if necessary. The Regional
Committee will learn of the result of the case when the dossier is
ultimately returned to them.
(2) TEMPORARY MAINTENANCE ALLOWANCES
When on the recommendation of the Regional Committee, the Movement is
satisfied that the Situation of the guarantor justifies his receiving temporary financial
assistance a spccified Subvention will be made according to his needs. It will be
made clear to him that this allowance is subject to revision and that his circumstances
will be periodically investigated by the Local Committee.
To enable the Movement to decide when füll responsibility should be resumed
by the Guarantor, Regional Committees should keep careful records of their in-
vestigations into the Guarantor's financial position and from the records send reports
to the Headquarters Office (Bloomsbury House).
(3) GUARANTORS' DEPOSITS
When a guarantor who has deposited £50 for re-emigration professes to be unable
to maintain his charge, this deposit may be utilised, with the guarantor's consent, for
maintenance— re-emigration being problematical and maintenance imperative.
(4) GUARANTEE FORMS
All guarantee forms are being retained at the Brauch Office, Hindhead. Any
questions Regional Committees have to make regarding guarantees should, however,
be addressed to the Headquarters Office, Bloomsbury House.
(5) PARENTS' RESPONSIBILITY
Even though a child is guaranteed, if a parent or both parents are in this country
and financially able to contribute towards its maintenance, they must be asked to do
so if necessary.
(6) INCOME-TAX.
The following is an extract of a letter sent from H.M. Inspector of Taxes to the
Movement on May 1 Ith, 1939 : —
** The legal provision governing the grant of * child allowance 'in respect of
a child who is not the claimant's own is contained under Section 21 (2) of
the Finance Act, 1920. Briefly, the requirements are that the claimant
has thecustodyof and maintainsa child at his own expense, that the child is
either under the age of 16 at the commencement of assessment or is receiving
full-time instruction at an educational establishment, and that the child's
income in his own right does not exceed £50 a year, and that no other person
is entitled to relief from United Kingdom income tax in respect of the child
(or, if any other person is so entitled, that the claim has been waived)."
If any difficulty arises at any time Local Committees should communicate with the
Regional Committee.
SECTION V
HOSPITALITY
(1) ENTRY INTO ENGLAND
No more children can be brought over from enemy territory. Government
regulations regarding the granting of visas to refugees coming to this country are as
follows : —
(1) No Visa whatever for the United Kingdom to be granted to persons still resident
in enemy territory.
(2) No visas for the United Kingdom granted before the outbreak of war can be
renewed for persons still resident in enemy territory.
(3) No visas for the United Kingdom can be granted to refugees in Allied or neutral
countries unless they held visas prior to the outbreak of war.
(4) Applications from persons in possession of visas for the United Kingdom
before the outbreak of war who were resident in Allied or neutral countries prior
to September 3rd, 1939, will be considered.
(5) Whcre applications were originally made by any refugee Organisation, and
where cases for renewal of visas exist, applications can be made by the organisa-
tions concerned, and these organisations must undertake füll financial liability
for all such cases.
(2) PLACING CHILDREN
(fl) Vnguaranteed Children: There are still a number of boys and girls in
Movement hosteis for whom hospitality would be welcomed. For these children
a guarantee, though preferable, is not essential.
Hospitality is also required for unguaranteed children whose hosts can no longer
keep them, and for older children who obtain employment and must move nearer
their work.
{b) Guaranteed Children : When guarantees break down new hospitality must be
found, preferably in the same district to ensure continuity of the children's
education or training.
(c) Offers of Hospitality: Any oflfers of hospitality that cannot be utilised within
the region should be sent to the Headquarters Office (Bloomsbury House). {Vide
Section I ; Page 6, Paragraph 16).
{d) Travelling Arrangements: Regional Committees are asked to make their own
travelling arrangements for children they move either from one district to another,
or from one Region to another,
(3) INSPECTION OF HOMES
The following questions should help Interviewers to determine the suitability of
homes that have been offered for refugee children : —
(1) Age, sex, religion and social position of child required.
(2) Religion of befriender ; if Jewish, whether orthodox.
(3) Married, widow, Single ? Other children in the house ?
(4) Can child be maintained until it is 18 ? If not, approximate period of hos-
pitality.
(5) Does befriender realise there is no financial assistance ?
(6) Does befriender realise that parents or guardians may claim the child at any
time ?
(7) What is the husband's or breadwinner's work ?
(8) Is he or she in regulär employment ?
10
(9) Is a maid kept ?
(10) What would be the sleeping arrangements for the child ?
(1 1) Religious training available for the child.
(12) General views on up-bringing of children.
(13) What plans for education and/or training can be made ?
(14) When can the child be taken ?
(15) Has the befriender been told that the home will be visited from time to time
while the child is in his/her charge (by a member of the Committee) ?
(16) Has the befriender been in contact with any other refugee Organisation ?
(17) Interviewer should observe :—
(ä) Character, temperament, education and social position of the person
interviewed.
(b) Type and size of house, its cleanliness and comfort.
(c) Whether the environment is likely to be suitable for the proposed
child.
^,^._Only in exceptional circumstances should children be placed in
the home of a bachelor. .
Where possible orthodox Jewish children should be placed in
orthodox homes.
*
(4) HOLIDAYS
Local Committees are asked to undertake the responsibility of arrangingholidays
for all children in their area, and appeals could be made for holiday hospitality. Otters
should be used first for children in boarding schools with no homes to go to ; and
secondly, for children whose foster-parents require assistance to enable them to take
holidays on their own.
(5) PAID HOSPITALITY— CA/Wr^w Under Nim.
According to the Public Health Acts, 1936—'' Child Life Protection "—any
person who undertakes for reward the care ofa child under the age of nine is required
by this Act to be registered with the local authority. The term " reward " is defined
in the Acts as '' any payment or gift of money or money's worth, or any promise to
pay or give money or money's worth irrespective of whether there is any Intention of
making profit." Furthermore, under Part 7 of the same Act it is necessary for foster
parents who receive a child under the age of nine apart from their parents for " re-
ward " to give the local authorities at least seven days' notice of their intention to
receive such children, and it is the duty of the local authority to approve the homes of
the foster parents before the children are received. Local Committees are requested
to conform to this Act and to keep in close contact with such homes.
SECTION VI
HOSTELS
It is essential that all hosteis for refugees be inspected periodically by the Medical
Officers of Health. Committees should therefore inform the Medical Officers of
Health of the existence of all hosteis in their district. A copy of the M.O.H.'s report
on the hosteis should be sent to the Regional Committee, who will forward a summary
of it to the Branch Office (Hindhead).
Individual Weifare Reports for all children in hosteis must be sent regularly
to Regional Committees.
11
Regional Committees are asked to see that proper sanitary and medical conditions
are maintained in hosteis in their areas. They should satisfy themselves also as to the
suitability of the discipHne, education and training given to the children, and that the
diet they receive is adequate for their growing needs. Regional Committees are
authorised to send representatives of the Movement to inspect hosteis. When the
inspections cannot be made by a representative of the Regional Committee, the
local Council of Social Service should be asked to have the hostel inspected on the
Vfovement's behalf and to send to the Regional Committee a report of their findings.
SECTION VII
EDUCATION AND TRAINING
(1) EDUCATION
In this country education is compulsory for all children up to the age of fourteen.
Elementary schools are open to refugees but it is advisable to consult the local educa-
tional authorities before placing them, in order to avoid too many foreign children
entering one school. If a refugee has been placed in an elementary school before 1 1
years of age, the child may, on the recommendation of the head teacher, sit for
examinations for a Higher Grade School and if successful will, in most cases, be
allowed to proceed to a selective school or Central School without Charge.
No free places will be given to foreign children in State or municipal secondary
or technical schools. Refugees are allowed to enter other types of schools where the
guarantor, group of friends or other charitable persons pay the necessary school fees
and incidental expenses.
(2) TECHNICAL EDUCATION
(a) LONDON: The elementary school leaving age is 14, and unless a child
continues its education or is placed in employment, it is advisable that he or she should
proceed to a technical or evening school, to specialise in some trade. The usual age
of entry into the Junior Technical School is between 13 J and 141 years, but in some
parts of Greater London children enter earlier — about 11 years plus. In some cases
it will be found more advantageous to attend Day Continuation School part-time and
evening classes, as Continuation Schools offer facilities for specialised subjects.
Appended hereto are the fees for technical training, etc., current in the County
of London and these give some indication of the very moderate charges. Fees are
to be paid by guarantor or befrienders : —
Junior Technical: Boys — usually £4 10s. Od. p.a. In a few subjects £7 lOs. Od. to
£12 12s. Od., plus, in the latter case, £2 for use of books and material.
Junior Technical: Girls — usually £3 15s. Od. p.a. In a few subjects £4 lös. Od. to
£6 Os. Od. or £7 10s. Od. p.a.
Senior Technical: Boys — £12 12s. Od. to £25 Os. Od. p.a. In a few subjects up to
£80 Os. Od. p.a.
Girls— £12 Os. Od. to £50 Os. Od. p.a.
Day Continuation: £1 10s. Od. p.a.
Evening Classes: For three evenings' Instruction a week, 3s. per session (September
to June).
For one evening's Instruction a week, 2s. per session.
Advice may be obtained as to the best classes to attend, on application to the
nearest Institute, or by letter to The Education Officer (T6), the County Hall, London,
S.E.l.
12
For children living just outside the Administrative County of London local
Committees may make application to their local educational authority and arrange-
ments can often be made for them to attend L.C.C. classes.
(b) PROVINCES: It is impossible to give a complete list of the evening classes
and technical training Institutes in the Provinces, but application should be made to
the Director of Education of the local educational authorities for Information.
Where the number of children justifies it, many authorities have established day
classes in selected subjects at a smaU fee. Application by Committees for a group of
children to study a particular subject should be made to the local educational authori-
ties. Specialised trainine has, in these cases, been carried out at evening classes
where it has been found^impossible for children to attend technical mstitutes.
In view of the shortage of vacancies in technical and trade schools in the Pro-
vinces, it is often advisable for children to be placed in employment when they leave
school, supplementing their education at evening classes.
SECTION VI 11
EMPLOYIVIENT
(1) AGE LIMIT
As soon as refugees leave school they should seek employmeni. It is detrimental
for any child to be without defmite work and this is especially true of refugee children,
who must fit themselves for a future life of independence and self-reliance. The
school leaving age is now the end of the term in which the child reaches 14, and they
may commence work from that agc ; though it must be borne in mind that certain
trades, indicated below, will not take in any trainees or cmployees (Enghsh or other-
wise) so young. It may be necessary for a child to take other work temporarily.
Children should be encouraged to continue their studies at Evening Classes whilst in
employment — if possible.
(2) TRADES
All restrictions regarding the trades and profcssions which may be followed
have now been rcmoved with the exception of those under Auxiliary War Services
(given below). Committees are advised to encourage children to enter trades and
industries that are likely to provide a living overseas. The following suggestions may
be helpful : —
{d) Agricuhure : This is probably the best opening for a future life overseas, and the
easiest upon which to re-emigrate. There are various Training Centres which can
be consulted for this purpose :
Whittingehame Farm Colony, Scotland. (London Office : 31a, St. James's
Square, S.W.l) prepares boys and girls— ages 14 to 16— for agricultural life in
Palestine. Applications should be made direct to this Organisation.
The British Council of the Youth Pioneer Movement for Palestine (Children and
Youth Aliyah) (London Address: 20, Southampton Place,^W.C.l) prepares
boys and girls at its various camps in England for agricultural life in Palestine.
Applications should be made direct.
13
Y.M.C.A. (London Office : Bernard Brown, Esq., 4, Great Russell Street,
W.C.l) provide boys 14 to 18 with an excellent farm training at their various
centres throughout England. The cost is £25 all-in (this includes training,
placing in Jobs, after-care supervision and often assistance in re-emigrating).
Application should be made to Headquarters Office (Bloomsbury House).
(b) Engineering, woodwork, leather-work, boots and shoes, building : These trades are
recommended, but it must be borne in mind that there will be considerable
iinemployment in engineering trades after the war.
(r) Hospital Nursing : This is normally an excellent profession for girls. At the
present moment, however, there are not likely to be many openings for refugees
owing to considerable unemployment among British nurses. The minimum age
for hospital training is 18 years. Pre-nursing training at 16 is possible in
children's orthopaedic hospitals and convalescent homes and as nursery nurses
in nursery-nursing Colleges, day nurseries, kindergartens, etc.
{d) Domestic work : There are many openings for refugee girls as domestics, who
are employed under exactly the same conditions and at the same wages as
British girls.
(e) Faclory work : If care is taken to see that conditions are good and that skilled
work can ultimately be obtained, there are a number of quite suitable openings
in factories of all kinds, for both boys and girls.
(/) Dressmaking and Millinery : These trades are rather overcrowded and there
are at present very few openings.
{g) Hairdressing : This trade is very overcrowded and involves a long and expensive
training. It is not generally recommended.
(h) Auxiliary War Services : Refugees must have special permission from the Home
Office to work in what are known as Auxiliary War Services. Auxiliary War
Services consist of employment in —
(i) Prohibited or protected places.
(ii) The manufacture, construction, supply or maintenance of munitions,
ships, vehicles or aircraft for the use of His Majesty's Forces.
(iii) Radio, telegraph or telephone companies engaged in the transmission
of Service messages.
(iv) Any Company engaged in the transport of His Majesty's Forces.
(v) Any hospital providing treatment for His Majesty's Forces.
(vi) Any canteen, institute, etc., which may involve contact or correspond-
ence with members of His Majesty's Forces.
In addition to these, aliens are prohibited by Act of Parliament from taking
employment in Government Departments or Government-controlled establish-
ments : e.g., Dock Yards.
(3) TRAINING ADVISORY FACILITIES
Committees are invited to consult the Movement's Training and Employment
Department at Bloomsbury House if they require any advice with regard to training
possibilities or if they have any difficuhies regarding the choice of employment for
children, regulations regarding alien employment or problems regarding local
Employment Exchanges.
In most areas, advice on employment can either be obtained from a Choice of
Employment Committee, under the local educational authority, or from the Juvenile
Advisory Committee attached to the local Employment Exchange. These Com-
mittees assist juveniles under the age of eighteen on employment questions and are
responsible also for the administration of unemployment insurance for juveniles.
14
(4) CONDITIONS OF EMPLOYMENT
The issue of trainee forms has been discontinued since November 27th, 1939,
when the new regulations governing the issue of work permits came into force.
Children under sixteen and those over sixteen who have been awarded a " C "
certificate by the Tribunal (including Czechs and other aliens not required to appear
before a Tribunal) must register at the nearest Employment Exchange. The Employ-
ment Exchange is empowered to grant a permit provided that there is no suitable
British labour in the district. Each time a Job is obtained the refugee's Police
Registration Book must be endorsed by the Employment Exchange and shown to the
local Pohce. For children under sixteen no written permission is at present required.
For those over sixteen placed in Category '' B " an application must be made to
the Home Office for special permission to work in each job obtained. This may be
done either by the employer, the Committee, or by the Training and Employment
Department, Bloomsbury House.
Detailed Statements of the regulations have been issued and copies can be
obtained upon application to the Movement's Training and Employment Department,
Bloomsbury House.
(5) INSURANCE
Refugees in employment must obtain an Unemployment Insurance Card from the
Employment Exchange and a Health Insurance Card from the Post Office. These
must be kept fully paid up whilst in employment. Refugees must register also with a
panel doctor and an Approved Society (the local Post Office or Employment Exchange
or Trade Union Organisation will give the names of these) in order that they may avail
themselves of free medical treatment. The children should be advised which are the
best societies for them to join to get the maximum benefits.
All accidents should be reported immediately to the Regional Committee, who
will in turn inform the Headquarters Office, Bloomsbury House. Local Committees
should take up the question of Workmen's Compensation in consultation with the
Regional Committee, and, if necessary, with the local representative of the National
Council of Social Service. Where legal action is necessary the Regional Committee
should refer the matter to the Headquarters Office, Bloomsbury House. Local
Committees should also take up the question of health benefit under the National
Health Insurance scheme in cases where the employer does not continue to pay füll or
part wages.
(6) TRADE UNIONS
In Order to avoid any possibiHty that the employment of refugees may have a
detrimental eflfect upon wages and conditions for British workers (thereby opening
up a new field for anti-semitic and anti-refugee feeling) it is highly desirable that
local Committees keep in touch with Trade Union organisations. This will ensure
that the terms of refugee employment conform strictly to Trades Union rates and
regulations. It is also strongly urged that refugees be encouraged to join the appro-
priate Trade Union for their trade.
SECTION IX
WELFARE AND GENERAL
(l) COMMITTEES' RESPONSIBILITY
When children have been placed in private homes or hosteis they must be visited
periodically by Local Committees to ensure that they are happy and are receiving
adequate medical attention, education or technical training. For older children it
would be necessary to ascertain that they are in suitable employment, are being paid
an adequate wage and are not in any way exploited.
15
'" vL11,™I".'es«n™lu. should b. underukcn v.ry .acfully, Soma fo«.r^
and t^ewTenthe Visit will be made. Visitors should be supphed w.th v.s.tmg cards
''''Z^:Arp:^^LfZT:Lrs .... t« face is that of dea.ing with chUdr^^^^
who as a result of their harrowing experiences, have lost conhdence in themselves
TnH ofhers Bewüdered and fearful of what new hardships life may hold for them,
mlv fa io resp^nd to the kindness bestowed on them by their foster-parents Th.s
sTmetimes caTses friction and difficulties. It is natural that the foster-parents, not
""^^St-ote tryTre^e fh'^ .rnT^staÄt'potsib.y even ho.U.ty th^^^
existsbetween foster-parents and child. Tactfuliy, the foster-parents should behelped
fo realisSSthey have mistaken for " ungratefulness " on the part of the ch.ld
L Sually a trrnporary attitude towards life and people m general, engendered by
''^'' A?[h?same time, the child itself must be helped to overcome its fear and mistrust
and fvn patheTcaUy made to realise that its future happiness and secunty depends
farte ^uÄs regaining confidence in itself and others. For very d.flRcuh ch.ldren
irSmenf may be necesfary and the foster-parents will probably be w.lhng to co-
''''rZ^S::^^^ !^i:^.nc. of fnendly relationship between ch.ld,
foster-p^rent and Local Committee if, whenever possible, mspect.ons are undertaken
hv the nerson who orieinally visited and approved the home.
^ If rommktees have any diflRculty in finding suitable visitors they will be able to
obta n Snce from the^ocal Council of Social Service, Charity Organisation
sSv or CuSens^dvice Bureau. Local Committees should approach their
Snal Commiuee, who will put them in touch with the nearest and most suitable
Organisation.
^^^ Lo^arCom^mittees will best know how frequently children should be visited but
an oSrepoTof each child must be sent at least every six months (January and July
are rTcömSded) to the Regional Committee, on the form shown on Page 28 (Appen-
ä X) iSeforms should not be produced by the visitor when actually in erviewmg
fös ter-narents but should be filled in after the visit. It is the responsibil.ty of the
Regional CommÜee to ensure that a report is received for every child in the reg.on
The renorVs must be sent to Branch Office (Hindhead) for abstraction of impor ant
Sorr^Sn and they will eventually be returned to the Regional Committee for filmg
in the children's dossiers.
(4) CHILDREN'S MOVEMENTS
Committees must notify Regional Committee inimediatelyof any change of
address of children In no circumstances must a child be removed from one home to
fnotTer vlifhout the written authority of the Local Committee, Regional Committee
er Headquarters, as the case may be.
(5) LEGAL RESPONSIBILITY FOR REMOVING CHILDREN
If a child is in surroundings detrimental to its general welfare it must be removed
in con uftaUon with the Regional Committee. If difficulties anse >" removmg he
child the Regional Committee will assist the Local Committee and will approach the
l'oc'U Dolice or N C S.S. representative, if required. If the child is guaranteed a füll
report Tnust be sent to the Regional Committee, who will pass it on to the Headquarters
Office (Bloomsbury House) for legal action if necessary.
16
(6) RELIGION
All children must be able to receive the religious instruction of their cwn
denomination, and this can be done in consultation with the nearest rabbi or clergy-
man. If there is any difficulty in giving religious instruction application should be
made to : —
Orthodox Jews: Rabbi Berkovits, 47, Leeside Crescent, London, N.W.l.
Liberal Jews: The Secretary, Liberal Jewish Synagogue, 28, St. John's Wood Road,
London, N.W.8.
Roman CathoUcs: Captain Reid, The Roman Catholic Committee for Refugees,
177, Brompton Road, London, S.W.3.
Protestants: The Christian Council for Refugees, Bloomsbury House, Bloomsbury
Street, London, W.C.l.
Children must not be asked to attend the religious Services of any denomination
other than their own, nor should the religious Status of a child be changed vvhile it is
under the guardianship of the Movement.
(7) MEDICAL AND PSYCHOLOGICAL FACILITIES
{a) General Treatment: Guarantors are responsible for providing and paying
for the medical treatment of children they have guaranteed.
Refugee children at elementary schools are inspected at intervals by the Schools
Medical Service, and any needing special treatment (dental, surgical, Ophthalmie,
etc.) will be referred by the School Medical Oflficer to clinics run by the local Education
Authority for school children. In London these are often in the Voluntary Hospitals
but arrangements vary between different Educational Authorities.
(The cost of treatment is recovered by the local Educational Authority from
parents or guardians. — 1921 Education Act, Section 81 (1).)
All refugee children in insurable occupations are registered with panel doctors
and from the age of fourteen can get free medical attention and medicine. Any need-
ing specialist treatment will be referred to hospitals by the panel doctor.
Children of fourteen years and over needing treatment outside N.H.I. scope
(dental, etc.) should be referred to a local hospital through the Almoner.
[b) Convalescent Homes: Lady Almoners will recommend suitable Convalescent
Homes for in-patients at their hospitals. Trainees can sometimes obtain such help
and advice from any Approved Society they may join under the National Health
Insurance Scheme.
(c) Problem Children: It cannot be too strongly emphasised that bed-wetting,
petty pilfering, lying and similar signs of instability of character are sometimes
Symptoms of deep-seated nervous disturbance and should not be lightly dismissed
or treated by penal methods. Most refugee children have undergone such physical
and mental strain that it is scarcely surprising that they should feel bewildered and
insecure in their changed environment and that they should find it difficult to settle
down. Often their emotional disturbance is due to anxiety for the fate of their parents
in Nazi Germany. These children become problem children who need and deserve
kindness and patience to help them overcome their difficulties.
In spite of the war there are still many organisations which will help and advise
on treatment and/or recommend suitable homes for such children. Some Voluntary
Hospitals have Child Guidance Clinics.
Useful guides to all social Services are the "' Charity Digest,'' price 8s. 6d. (pub-
lished by the Charity Organisation Society), and the " Jewish Year Book," price 5s.
(obtainable from any good bookseller).
Regional Committees should normally deal with all cases of difficult or problem
children, using, wherever possible, Health Officers and local organisations, such as the
National Council of Social Service, the Charity Organisation Society, Citizens'
17
Advice Bureaux and Child Guidance Clinics, but all problem cases that cannot be
dealt with locally by the Regional Comniittee should be referred to the Headquarters
Office (Bloomsbury House).
(d) Insurance: See Finance Section— Page 8, Para. (d).
(8) SOCIAL ACTIVITIES
One of the most vital tasks of the Movement is to enable its children to be
assimilated into the life of the country and to take their place as normal and useful
Citizens. Many of these children have unfortunately developed a kind of ** refugee
mentality '^ which causes them to regard themselves as objects of curiosity and pity
and as a race apart. In the children's own interests this defeatist attitude must be
overcome ; and this can most easily be done by means of the companionship of
English boys and girls. It is true that trainees get a certain amount of this companion-
ship in the course of their day-to-day werk, but too often they spend their evenings
with elderly foster-parents or with other refugees. r: v u
In Order that these young refugees can have the opportunity of meeting English
boys and girls of their own age, and of working and playing with them on an equal
basis in a friendly atmosphere, several Youth Organisations have been approached,
and have expressed their willingness to co-operate with the Movement to achieve
this object.
It will be of inestimable value to refugee children over the age of fourteen it they
can join Boys' and Girls' Clubs, where they will beneüt not only from the comrade-
ship with their English contemporaries but also from the example and influence of
experienced club leaders.
For these reasons it is hoped that Committees will do their utmost to encourage
the older children in their care— and particularly those over eighteen— to join suitable
clubs.
The following organisations have expressed their willingness to help :—
National Council of Girls' Clubs (Hon. Public Relations Officer : Miss E. L.
Younghusband, Hamilton House, Bidborough Street, London, W.C.l). Practically
cvery girls' club throughout the country is affiliated to this Organisation. These
clubs are anxious to receive refugee girls over fourteen as members. Girls can be
invited to the clubs as guests, without necessarily being füll members, but membership
is considered advisable whenever possible. Club activities may include music,
singing, dramatics, cookery, physical training, handicrafts, rambling, camping and
games of all kinds. The clubs, controlled by Union Secretaries, are placed in prac-
tically every district in the British Isles and are grouped into regions— coinciding with
those of the Movement— which are administered by Regional Liaison Officers
appointed by the Girls' Group of the Standing Conference of Juvenile Organisations.
Regional Committees are asked to communicate with these Liaison Officers, who
will give them the names and addresses of the Union Secretaries in the Region. They
can then put their Local Committees in touch with the nearest Union Secretary, who
will recommend suitable clubs for individual girls.
National Association of Boys' C/w/?.9 (General See. : Mr. E. F. Piercey, 17, Bedford
Square, London, W.C.l). This Association welcomes refugee boys over fourteen
years of age as members of its affiliated clubs. Regional Committees are asked to
avail themselves of this olTcr by contacting the Association's Liaison Officers, whose
addresses are given in the Appendix. These officers have been requested by the
N.A.B.C. Head Office to co-operate with the Movement in every possible way.
League of Nations Union: The Education Conimittee of the League of Nations
Union has formed study circles, discussion groups and junior branches in more than
500 schools throughout the country. The boys and girls in these groups consider that
in wartinie they can best give practical expression to their desire for international
friendship by helping refugee children from other countries.
18
For this purpose the following procedure has been worked out by the Movement
in consultation with the Education Office of the L.N.U. :—
Each junior branch of the L.N.U. has becn given the address of and has been
asked to communicate with the appropriate Regional Committee of the Movement.
The Regional Committee will put the Branch into touch with the nearestlocal Com-
mittee, who, in turn, will supply names and addresses of children in their distnct
who can benefit from the assistance offered. ^ . . - .
It has been suggested that L.N.U. branches could offer assistance to Movement
children in the following ways—
(ä) bv arranging for older members of the Branch to give English lessons or to
exchange conversation in English and German with refugee boys and girls ;
(b) by giving private tea-parties at home or at school and by organising school
entertainments ; . .• •
(c) by inviting refugee boys and girls to debates and discussions ;
(d) by extending to them invitations for the holidays ;
(e) in the case of girls' schools, by making clothes, etc.
Committee will realise the immense value to the Movement of this generous offer
of co-operation from English boys and girls, and they will, without doubt, make the
best possible use of this excellent opportunity for enabling the refugee children to
make English friends. „ o. ♦
Y.M.C.A. ami Y.W.C.A. (Y.M.C.A. Headquarters : 4, Great Russell Street
London, W.C.l ; Y.W.C.A. Headquarters : Central Building, Great Russell Street,
London, W.C. 1 ). Both these organisations have branches in most districts in England
and they will be very pleased to receive Movement children as members.
Boy Scouts and Girl Guides: These organisations invite Movement children to
join local troops of Brownies, Wolf Cubs, Boy Scouts, Girl Guides, Rovers and
Rangers and to take part in their activities and join their holiday camps.
Refugee Youth Players: The British Youth Peace Assembly forms groups of
voung men and women from Austria, Czechoslovakia, Germany and Spain, who have
come to Britain as refugees. The purpose of these groups is to perform their national
songs and dances before the young people of this country, '"«'•'»ertokeepalive their
own national culture. They hope, also, that in doing this they will be able to meet,
cntertain and get to know the young people of England.
Regional and Local Committees might like to invite these Players to entertam
refugee children in their areas. Those interested may obtain particulars from the
Secretary, Mr. Oscar Lewington, Refugee Youth Players, 15, Great James Street,
London, W.C.l. .,.,., * •
Jewish Youth Organisations : These are not included in this list because it is
realised that children and committees are already in close contact with sucn
organisations.
SECTION X
RE-EMIGRATION
The purposes of the Movement's Re-emigration Department are :—
(1) To arrange for children to be reunited with their families who have either
already found refuge in another country or have planned to go there later.
(2) To send other children to countrics where conditions afford them better
opportunities for making a fresh Start in life.
All re-emigration plans for children must be rcportcd to the Movement s
Re-emigration Department (Bloomsbury House) through the Regional Committee.
It is esfential that Regional Committees should be informed of the possibility of
particular children re-emigrating, as this will influence arrangements for education,
training and placing in hospitality.
19
The Movement holds the documents of all children it has brought to England
and is in constant touch with the Home Office and the Consulates regarding formalities
attendant on their re-emigration. It is often necessary for the Re-emigration Depart-
ment to write to children direct on routine matters, but copies of important letters
will be sent both to Branch Office (Hindhead) and to the Regional Committees for
Information and fiHng.
The Movement undertakes the actual work of re-emigrating its children, but the
following information regarding re-emigration should help Committees :—
U.S.A.
(a) Before anyone can go to America as an immigrant, he must have registered as a
prospective immigrant at some American Consulate. The Americans set a
definite limit to the numbers allowed to enter their country in any one year.
This total number is divided in ccrtain proportions amongst the various European
nationalities from which their immigrants are mainly drawn. This number is
referred to as '' The Quota."
Thus, there is a German, Polish, Czech, Hungarian, etc., quota. Each mimigrant
on registration is allotted a waiting number on the quota list, and provided that
he has sufficient evidence to show that he will not become a Charge upon public
funds in the U.S.A. he can obtain his visa as soon as his waiting number on the
list is reached.
(b) Children with quota numbers: When it is known that a Movement child is
registered for the U.S.A., immediate Steps must be taken to see that he applies to
the Consulate in London to have the fact of his registration verified at the Con-
sulate in Germany in order that he may take advantage of his place on the
waiting list as soon as that place is reached.
The Movement's Re-emigration Department has an arrangement with the
Consulate by which it is allowed to make application for the verification of
registration on behalf of the children and where possible for the transfer to the
London Consulate of papers, such as affidavits (which correspond in some degree
to an EngUsh guarantee), together with such supplementary evidence as banker's
reference or income tax receipts which may have been lodged at a Consulate in
Germany on behalf of the applicant by a Sponsor in the United States.
Before this application can be made it is necessary to ascertain at what Consulate
and on what date the child was registered and what is his waiting number.
Furthermore, since the registration is usually made in the name of the parents,
it is necessary to know the parents' names, and the address at which they lived
at the time of registration. This is especially necessary when the name and fore-
name are both common ones, since confusion is only too easy.
Before the outbreak of the war it was possible to correspond directly with
parents in Germany in order to ascertain these facts, but now it is much more
difficult, inasmuch as the children themselves are often Ignorant of the details
of their registration.
From this information it will be observed that it is essential to begin working
on a case for American emigration at as early a date as possible, especially as in
these days mass emigration from Germany has ceased, and a very much larger
Proportion of quota numbers is being allotted to the Consulate in London for the
refugees who had already registered in Germany. In some cases it may be
possible to re-emigrate children at a quite early date, even those who, when they
registered, believed that it was impossible for them to go in less than five years.
Often because parents and children were convinced that it would be many years
before they re-emigrated they have not informed the Movement of their cases.
The Movement would be most grateful if Committees would inform them not
only of all children already registered for America but of all those who have
relatives there, so that these may be registered and will have the opportunity of
20
going there at a later date. Steps can then be taken to discover from relatives
fn neutral countries what exactly is the State of the parents' plans and the.r wishes
for the children's future. . , .. „
The American Consulate prefers that all correspondence and enquiries regardmg
Movement children be made through the Movement's Re-emigration Depart-
ment This Department is often in a position to answer enquines without
reference to the American Consulate. Furthermore, it has a constant and ready
access to the Consulates and can often obtain information and action much more
quickly than other agencies.
^^"ro^SSn S^i^^o any other country it is necessary first to Procure a permit to
land In the case of Palestine this permit is known as a Certihcate, but in al
cases it has to be procured from the Government of the country concerned Until
Sis document is in band, it is impossible to obtain a visa to travel. Application for
the permit can only be made by :—
(ä) A close relative resident in the country. . ^ • .
(b) A recognised social Organisation such as a Refugec Committee or an Organ-
isation for agricultural enterprise recognised by the Government.
It is necessary to ascertain from any child wishing to re-emigrate to any country
other than the U.S.A. whether he has a close relative in the country, or is willing to
undertake agricultural training in order to obtain entry on an agricultural permit
The Movement will assist in obtaining such agricultural permits through its contacts
abroad.
^^^Al! enquiries and information regarding re-emigration should be sent to : Re-
emigration Department, Movement for the Care of Children from Germany, Ltd.,
Bloomsbury House, Bloomsbury Street, London, W.C.L
SECTION XI
MISCELLANEOUS
(1) CORRESPONDENCE WITH GERMANY
It is illegal for anyone in this country to correspond either direct or through a
neutral country with people living in enemy territory, except through the approved
GoSnment Channels, /..., the International Red Gross and Citizens^ Advice Bureaux^
Series of these Bureaux have been set up throughout the country. The following
procedure should be adhered to :— ^ u
(i) Messages are to be written in block capitals and to consist of not more than
20 words excluding name and address of sender and addressee.
(ii) The relationship of the sender to the addressee must be clearly stated.
(lii) The füll name and address of the sender and that of the addressee are to be
(iv) Messages are only to be sent when the sender is certain of the destination
address
(v) All messages are to be taken or sent to the nearest Citizens' Advice Bureau
(the Town Hall will always give the address) together with 7d. They are then
forwarded by the Bureau via the International Red Gross and a reply will
be received in due course. .
(vi) Where Movement children are unable to get in touch with a Citizens
Advice Bureau these messages may be sent to the Head Office at Hindhead
for forwarding. The Movement will undertake to pay the 7d. for unguaran-
teed children, not employed, to send a letter every three months. . ^ , .
Committees should ensure that children under their care correspond with their
parents at regulär intervals.
21
(2) CORRESPONDENCE WITH CHILDREN IN THIS COUNTRY
Regional Committees are furnished with the dossiers of each child, containing
all the relevant case-papers.
Correspondence which has been sent to Movement Headquarters, regarding a
particular child, will be forwarded to the appropriate Regional Committee for
necessary action and filing.
(3) EVACUATION
Guaranteed children evacuated either privately or by the Government remain
the financial responsibility of the guarantor, who will be required to pay all billeting
charges, including incidental expenses for medical treatment, clothes, etc. Evacuation
expenses incurred on behalf ofunguaranteed children will be met by the Movement.
(For Evacuation Charges, see Finance Section, Page 7).
Local Committees in the Receiving Areas should regard the children evacuated
to these districts as being under their care and supervision. The Committees who
originaily guaranteed these children will, however, rctain füll financial responsibility
and their help will be sought in any difficulty that may arise.
(4) TRIBUNALS
The decisions of Tribunal Courts in the case of German and Austrian aliens over
sixteen fall within the following categories : —
** A." Internment.
'* B." Free from internment but restrictions not removed.
" C." All restrictions removed and the alien allowed to obtain employmcnt
under the new Home Office regulations.
Appeals Against Tribunal Decision
An alien given either " A " or " B " endorsement may appeal against the decision
of the Court. He or she should write an appeal to the Under Secretary of State,
Home Office, Cleland House, Page Street, S.W.l. This appeal should be sent via
ihe Regional Committee to the Headquarters Office (Bloomsbury House), which will
forward it to the Home Office, together with their comments.
Visits to Internees
All requests for an internee to be visited should be addressed to the Headquarters
Office (Bloomsbury House), which will pass it on to the agency concerned.
(5) POLICE REGISTRATION ON ATTAINING THE AGE OF SIXTEEN
All refugee children must register at their local Police Station on the attainment
of their sixteenth birthday. German and Austrian children will receive from the
police a '' B " endorsement, subjecting them to the special enemy alien restrictions, and
also a questionnaire which they must fill in.
The procedure to be adopted is as follows : —
(1) Branch Office (Hindhead) will inform the Regional Committee a month
beforehand of the approach of the sixteenth birthday of each child in the
area.
(2) The Regional Committee will then send to each child his Home Office
Permit Card, which he must take to the local Police Station, together with
two passport photographs, on his sixteenth birthday.
(3) The Regional Committee will fill in a special Tribunal case sheet, which
will include comments on the applicant's character and conduct. This
case sheet must be placed before the Regional Advisory Tribunal Court
before which the child is sommoned to appear.
If a child's case does not come up soon after the attainment of his sixteenth birth-
day, the Regional Committee should make an application to the Chief Constable
of the area.
22
APPENDIX
REGIONAL LIAISON OFFICERS
Region National Council of Social Service
1 J. L. Longland, Esq.,
Hallgarth House,
Hallgarth Street,
Durham City.
Girls' Clubs
Miss Coales,
Y.W.C.A.,
22, Bewick Road,
Gateshead.
Boys' Clubs
C. F. O'Brien Donaghey, Esq.,
Durham Assen, of Boys' Clubs,
59, John Street,
Sundcrland.
L. J. King, Esq.,
Ueneral Secretary,
Yorkshire Unemploymcnt Advisory Council,
9, Mount Preston,
Leeds, 2.
Miss Adeney,
National Council o( Social Service,
9, Mount Preston,
Leeds, 2.
E. Rickerby, Esq.,
National Council of Social Service,
9, Mount Preston,
Leeds, 2.
Major E. Sandford Carter,
Princes House,
32, Park Row,
Nottingham.
Miss Hatton,
Princes House,
32, Park Row,
Nottingham.
H. R. Lindley, Esq.,
Princes House,
32, Park Row,
Nottingham.
L. Ramsbottom, Esq.,
Cambridge Rural Community Council,
7, Hills Road,
Cambridge.
Miss H. Ross, •
Cambridge Rural Community Council,
7, Hills Road,
Cambridge.
Capt. S. H. Starey,
Milton Ernest Hall,
Bedford.
W. D. Hogarth, Esq.,
London Council of Social Service,
7, Bayley Street,
London, W.C.l.
Mrs. Hardy,
London Council of Social Service,
7, Bayley Street,
London, W.C.l.
Major N. A. Lewis, D.S.O., M.C.,
London Council of Social Service,
7, Bayley Street,
London, W.C.l.
Miles Davies, Esq.,
Reading Council of Social Service,
Watlington House,
Watlington Street,
Reading.
Mrs. Purver,
Reading Council of Social Serv
Watlington House,
Watlington Street,
Reading.
ice.
N. S. Goodridge, Esq.,
Reading Council of Social Service,
Watlington House,
Watlington Street,
Reading.
APPENDIX— cö/7////w^rf.
Region
7
8
8
K)
10
11
12
National Council of Social Service
W. E. Williams, Esq.,
Bristol Community Council,
12, St. James' Square,
Bristol.
South Wales,
Elfan Rees, Esq.,
S. Wales and Mon. Council of Social Service,
118, Cathedral Road,
Card i ff'
North Wales
Owen Parry, Esq.,
Henire,
Towyn,
Mon.
Richard Clements, Esq.,
N.C.S.S. Midland Advisory Office,
19, Calthorpe Road,
Birmingham.
A. M. Watson, Esq.,
Lancs. and Cheshire Community Council,
Selnec House,
Wynnstay Grovc,
Fallowfield,
Manchester.
A. M. Struthers, Esq.,
93, West George Street,
Glasgow.
Major G. H. Powell-Edwards, M.C.,
General Secretary,
Sussex Rural Community Council,
Old Bank House,
Lewes, Sussex.
Girls' Clubs
Miss Clark,
Bristol Community Council,
12, St. James' Square,
Bristol.
Boys' Clubs
J. F. Banister, Esq.,
Bristol Federation of Boys* Clubs,
Albion Chambers, N.,
Small Street,
Bristol.
Mrs. Hopkin Morris, G. B. Bradney, Esq.,
S. Wales and Mon. Council of Social Service, S. Wales and Mon. Council of Social Service,
118, Cathedral Road, 1 18, Cathedral Road,
Cardiflf. Carditt.
G. Powell, Esq.,
N, Wales Assen, of Boys' Clubs,
33, Hillside Road,
Colwyn Bay.
Miss Worsfold,
25, Cecil Road,
Erdington,
Birmingham.
Miss McCarthy Jones,
Lancs. and Cheshire Community Council,
Selnec House,
Wynnstay Grove,
Fallowfield,
Manchester.
Miss Paterson,
c/o Mr. Troup,
Scottish Juvenile Weifare and After Care
Committee,
11, Manor Place,
Edinburgh,
Miss Marindin,
2, Rusthall Park,
Tunbridge Wells,
Kent.
C. Soutter Smith, M.A., LL.B.,
23, Calthorpe Road,
Edgbaston,
Birmingham.
Major B. H. Withers, O.B.E.,
Lune Mills,
Lancastcr,
Capt. R. T. Thornton, M.C.,
Lime Tree Farm,
Stone Street,
Petham,
Nr. Canterbury.
APPENDIX
RELIGION (See Page 17).
Protestants : The Christian Council for Refugees from Germany and Central
Europe
(Mr. G. W. Lee),
Room 138, Bloomsbury House,
Bloomsbury Street, W.C.l.
Roman Catholics : Catholic Community for Refugees from Germany,
Sub-Committee for Children,
177, Brompton Road,
London, S.W. 3.
Jews : Orthodox —
Joint Committee for Religious Education of Jcwish Refugee
Children,
Woburn House, Upper Woburn Place,
London, W.C.l.
Rabbi Berkowitz,
47, Leeside Crescent,
London, N.W.ll.
Liberal —
Liberal Jewish Synagogue,
28, St. John's Wood Road,
London, N.W.3.
EDUCATION AND TRAINING (See Page 12).
L.C.C. Education Officer (T.6),
The County Hall,
London, S.E.L
AGRICULTURAL TRAINING CENTRES (See Page 13).
Whittinghame Farm School, Ltd.,
Haddington,
Midlothian,
Scotland.
(London Address : 31a, St. James Square, S.W.l.)
British Council of the Youth Pioneer Movement for Palestine,
(Children and Youth Aliyah),
20, Southampton Place,
London, W.C.l.
25
AGRICULTURAL TRAINING CENTRES (Coniinued).
Wallingford Farm Training Colony,
Benson,
Nr. Oxford.
Young Men's Christian Association
(Bernard Brown, Esq.),
4, Great Russell Street,
London, W.C.l.
SOCIAL ACTIVITIES (See Page 18).
Boy Scouts Association,
25, Buckingham Palace Road,
London, S.W.l.
Girl Guides Association,
17, Buckingham Palace Road,
London, S.W.l.
Habonim,
c/o Mr. G. S. Gilbert,
54, Finsbury Pavement,
London, E.C.3.
National Council of Girls' Clubs,
Hon. Public Relations Officer,
Miss E. L. Younghusband,
Hamilton House,
Bidborough Street,
London, W.C.l.
National Association of Boys' Clubs,
General Secretary,
Mr. E. F. Piercey,
17, Bedford Square,
London, W.C.l.
League of Nations Union Education Committee,
40, Museum Street,
London, W.C.l.
26
/,
/
Y.M.C.A. Headquarters,
4, Great Russell Street,
London, W.C.l.
Y.W.C.A. Headquarters,
Central Building,
Great Russell Street,
London, W.C.l.
Refugee Youth Players,
Mr. Lewington,
15, Great James Street,
London, W.C.l.
GENERAL
Movement for the Care of Children from Germany, Ltd.,
Headquarters Office,
Bloomsbury House,
Bloomsbury Street,
London, W.C.L
Branch Office,
The Grange,
Hindhead,
Surrey.
Polish Refugee Committee,
33, Soho Square,
London, W.l.
B'nai B'rith Care Committee for Refugee Children,
175, Willesden Lane,
London, N.W. 6.
National Council of Social Service,
26, Bedford Square,
London, W.C.l.
Charity Organisation Society,
Dennison House,
Victoria Street,
London, S.W.l.
27
MOVEMENT FOR THE CARE OF CHILDREN FROM GERMANY
WELFARE REPORT
REGIONAL COM MITTEE'
LOCAL COM MITTEE
CHILD'SNAME
NO.
ADDRESS
DATE OF BIRTH
RELIGION
GUARANTEEDBY
GENERAL HEALTH
EDUCATK)Nand/or
TECHNICAL TRAINING
TRAINING
(a) Type of truiniiig.
(b) Wage
(c) Name and Address of Employer
RE-EMIGRATION PLANS (if any)
OTHER REMARKS
Signatare of Visitor
Data of Visit
SIGNATURE REGIONAL SECRETARY
28
/
/
)
(
Anlag an
betr.i Cespraech zwischep Dov Lewin ut^d S.Adler-Rudel -
" Rettungsversuche waehrcnd des Zweiten Weltkrieges
▼on London aus*' •
!•) Brief des Forel^^i Office vom 29.April 1945
an die Jewish Age^cyi London« ,
2.) Brief der Jewish Age^ncy London vom 31.5.1943
an dac Foreign Office.
5«) Auszug aus dem -ßericht der Jewish Agenoy an den *
22« Zionisten-Kongress in Basel, Desember 1946
4») Offprintt H.O^Reissrert The Historiee of "Kaufhaus
N. Israel" and of ^^ilfrid Israel.
$•) Privater Bericht ueber Wilfrid Israels Taetigkeit
in Portugal und Spanien.
6.) Resume Wilfrid Israels vom 22.5.1945 an den
Englischen Botschafter in Madrid.
?•) Norman Bentwicht in "The New Judaea" , London Vl,1945
8.) S.Adler-Rudelt Address at the Memorial Service,
"est London Synagogue, June 50th,1945.