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Full text of "Die Sudnilotischen Sprachen"

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Kony (Kartc 7) 

Sprachnamc ist Ikxpl und Selbstbezeichnung cbcnfalls /k5:ji/, /k3:jic£k/, Sg. 
/ko:nln/, /ko:rji:ntet/. Bckannt sind sic auch a\s E/gonyi odct untcr der irrefuhrenden 
Bczcichnung Elgon Maasai. 

Pok (Kane 7) 

Sprachnamc ist /p5k/ und Selbstbezeichnung /p5k/, /pakwfck/, Sg. /poki:n/, po- 
ki:ntct/. Von den benachbarten Bukusu werden sie Lako (Lago, Walago) genannt. 

Kony und Pok sind Nachbarn und bewohnen den unteren Sudwesthang des Elgon- 
Massivs bis hin zur Grenze nach Uganda. Wie die Sapiny enthalten sie Masopisyek- 
Gruppcn, die in hohercn Regionen des Bergwaldes leben. Ihre Nachbarn sind Bantu, 
namlich im Suden und Westen die Bukusu (Vugusu) und jenseits der Staatsgrenze die 
Masaaba. Im Norden und Nordwesten wird ihr Gebiet dutch den Elgon -Nationalpark 
und durch Farmland begrenzt. Nach Huntingford (1953:75) sind die Kony erst 
1921/22 von hoheren und nordlicheren Elgonhangen in ihr heutiges Wohngebiet um- 
gesiedelt worden. 

Bong 'om (Karte 14) 

Sprachname ist /pD:rj5m/ und Selbstbezeichnung /pD;n5m/, /p5:rj5mfe:k/, Sg. 
/pD:n5mi:n/ ( /pD:rj5mi:ntet/. Varianten sind Ng'oma, Ongom etc. Sie siedeln in der 



Ebene sjidwcstiich und nordwestlich dcr Stadt Bungoma, d.h. vcrstrcut unter den 
Bantu-spracbigen Luhya, wobci grdflcre Konzcntrationcn (mit 30 Haushaltcn und 
mchr) um Fclshiigcl gefunden wurden, die fur diescn Teii der Ebene typisch sind, so 
urn Kapchci Hill, Luchu Hill, Sang'alo Hill und Kimukuni Hill. Nach Schatzungen 
meiner Informanten umfaflt die gesamte Gruppe kaum mehr als funfhundert Haushal- 
te; mit fiinf multipliziert ergabe das cine Sprecherzahl von 2 500. 

Terik(Yaitt 15) 

Sprachname ist /tfc:nk/ und Selbstbezeichnung /tfcrik/, /terikfek/, Sg. /teriki:n/, 
/terlkl:ntet/. Bekannt sind sic auch als Nyangori, und ihr Wohngebict ist amtlich als 
Nyang'ori Location erfafit. Dieses kleinc Wohngebiet schliefit sich an das Nandi-Gebiet 
gleichsam als dessen sudwestlicher Zipfel an, Es ist ein fruchtbares, von vielen Bachen 
durchschnittencs Gelandc, das sich zum Vktoria-Sce hin leicht absenkt. Markierungs- 
punkte sind ctwa die Ortschaft Serem im Nordosten und die Kisumu-Kakamcga-Strafie 
im Sudwesten. Es gibt cinen Kern von Ortschaftcn mit uberwiegender Terik- 
Bevolkerung (s. Karte) und daruber hinaus Ortschaftcn im wcstlich angrenzenden Lu- 
hya (Tiriki)-Gebiet sowic im Nandi-Gcbiet, die eincn beachtlichcn Anteil an Terik- 
Bevolkerung haben. 10 

Die Tcrik werden hier auf Grund sprachgenctischer Kritericn der Elgon-Gruppe zu- 
geordnet. Im Vcrhaltnis zu den Nandi sind sie sich ihrer anderen Herkunft und Ge- 
schichte bewufit, andercrscits ist die Kommunikation mit den Kalenjin am Elgon gc- 
ring, und die Terik fuhlen sich in ihrer heutigen kulturellen Situation nicht als Sabapt. 
Die Kommunikation mit den Nandi und der sprachlich-kulturelle Einflufi der Nandi 
sind hingegen sehr ausgepragt, und die Angleichung an die Nandi nimmt von Genera- 
tion zu Generation zu. 



DIE SUDNILOTISCHEN 
SPRACHEN 

Beschreibung, 

Vergleichung und Rekonstruktion 
von 

FRANZ ROTTLAND 
Mit 16 Karten und 1 Falttafel 

DIETRICH REIMER VERLAGBERLIN 
KOLNER BEITRAGE ZUR AFRIKANISTIK 

Bcgriindet von 

OSWIN kohler 

Hcrausgcgebcn von 

BERND HEINE 
7. BAND