R^NDBOUND
AT THE
UNINERSITV OF
TORONTO PRESS
SAM M LUNG
ENGLISCIII<k DBXKMALBR
IN
KRITISCHEN AUSGABEN
FUNFTER BAND:
FLORIS AND BLAUNCHEFLUR
HERAUSGEGEBEX
vox -^
EMIL HAUSKNECHT
BERLIN
WEIDMANNSCHE BUCHHANPLUNG
1885
rLUKiS AND BLAUNCHEFLUR
MITTELENGLISCHES GEDlOliT
AUS DEM 13. JAHRHUNDERT
NEBST
' ■ ■ ■« ..' ^^^■'(X.^^ix ^
LITTERARISCHER UNTERSUCHUNG UND EINEM ABRISS
iTBER DIE VERBREITUNG DER SAGE IN DER
EUROPAISCHEN LITTERATUR
HERAUSGEGEBEN
EMIL HAUSKNECHT
^'^$1'^"
BERLIN
WEIDMANNSCIIE BUCIIHANDLUNG
1885
HOF-BUCMQHUCKEHEI.
HERRN PROFESSOR
Dr. JULIUS ZUPITZA
IN DANKP.AUElt VEREIIRU^G.
Vor wort.
Infolgc versehiedener umstiinde hat der druck dieses
buches mehrfache unterbrechungen erfahren und hat sieli
die fertig'stellung desselben liber gebiihr verzogert, so
waren bereits 6 bogen gedruckt, als H. Herzogs ab-
handlung uber 'die beiden sagenkreise von Flore und
Blanscheflur'(in Bartschs Germania 29 [1884], s. 137—228)
erschien. Es liegt nieht in meiner absiclit, nocli oinnial
hier auf die frage nach dem verhaltnis der verschiedenen
gestaltungen der sage, noch aueh auf die abweichungen
der Herzogsc'hen untersuchung von der in dieseni buche
vertretenen ansicht niiher einzugelien. bietet Herzogs
abhandlung auch mehrfach erganzungen zu doni hior
gesagten, so scheint es doch zweifelhaft, ob er, wenn er
das Cantare, die studie Crescinis soAvie den spanischen
roman von vornherein f'iir seine untersuoliung liiittc bo-
nutzen konnen, zu demselben rosultate gekomnien Wiirc.
Noch vor abschluss des druckes niacht inicli hiMr
professor Zupitza auf cine mir bisher entgangene iiber-
setzung des Fleckeschen gedichtes von Flore und
Blanscheflur aufinerksam, die folgenden titel fiihrt:
— VIII —
l)liiiiM' iiimI Weiss 1)1 II 111 c. ciiK' diflituiii^- dcs dici-
/(•lintcii j';ilirliiiii(l('its . iiltci-scf/t; uiul crklrnl Vdii .loli.
Wcliilc. FnMl)ui- IS:)(; (S". LXXXIV -';- 'i'.ll s.).
Da dicsoa Ijiidi incinos wisseiis audi soiist zionilidi
unbekannt goblicbon, iirul wie es schoint: iin buchhandel
nicht inehr zu haben ist, bisse ich hier cinzelne niit-
tcilungon iibcr dasselbe folgcn:
'Um seine ubersetzaiig fur einen grosseren lesorkreis latiglidi
zn maclieii', hat der vcrfasser die sich ihm darliietenden sprachliclieii
imd saclilichen erlauterungeii in ronii einer systemalischen abhand-
liing der iibersetzung voraiigestellt. in ilieser uiitersuchung spricht
er zunacbst ul)er dichter und text, sodann fiber die l)ildiing und
Itedeutung der sage iiach ibren gescbichtlichen und mythologischoii
elementen. nacb seiner inoinuug ist das deutsche gedicht Konrad
Fieci^s nicht aus dein tVanzosischen gedicbte, sondern es sind beide,
das franzosische und das deutsche gedicht. aus einer gemeinsamen
quelle geflossen. die heimat der ursprunglichen dichtung ware die
Provence, gegen Somnier (vorrede XXVII) sicb wendend, bemerkt
Wehrle: 'die wunderbaulen, wundergarten, nie gescbaute wasser-
leitungen, stadte beleuchtende edelsteine — bodurfen keiner erklarung
aus dem bretonischen sagenkreise. der Gordover hof gab thatsach-
liche veraniassungen und muster genug zu solchen wundersciiilde-
rungen. schon 760 legte Abderrahman I (755 — 787) zu Sevilla
herrliche garten an und erbaute einen stattlichen tuiin, und von
seinem nachfolger Hirem (788—795) heisst es: er erbaute die grosse
briicke von Cordova und hatte freude an seinen iippigen garten und
an seinem harem. Abderrharnans II (S'i'-l — 852) baulust aber er-
beisclite ungeheure geldsummen; er vollendete die prachtigen paliiste
Mervan und Moghais 849, dann die zwei prunkballen zur grossen
moschee, nichts zu sagen von andern moscheen und alkazaren. in
Cordova . . . liess er die gassen pflastern, am ufer des Quadalquivir
(Eufrat, Fleck, v. 44-4'4) die vorstadt Russafa und herrliche wunder-
gefullte garten anlegen, von den gebirgen reiciilicb trinkwasser in
bleiernen rohren hinleiten, die marktplatze mit schonen blumen
zieren . . . Cordova soil damals in einem unifange von 4 stunden
60 palaste . . . gezablt haben . . in dem palaste des Amir Al-
Mumenin (diesen namen hatte sich Abderrahman selbst beigelegt)
zu Cordova, um welchen sich spater Medina Azara bildete (man
vgl. v. 4167 — 4270), vvaren die gewolbe von 4300 marmornen saulen
getragen, die mit niarmor eingelegten wande und der gleichfalls
— IX —
marmorne fussboilen wareii in verschiedenfarbige gefacher eingeteilt,
die decken waren (fast wortliche iibereinstimmung mit v. 4187 — 4191)
ill gold und azur geinalt, die balken von kostharen holzarten ; in
marniornen becken platscberten springbrunnen, und in einem dieser
becken, ganz aus jaspis, schwamm ein zu Byzanz veifertigler goldener
schwan umber, der auf dem haupte eine perle von ungeheurer
grosse, ein gescbenk des kaisers Leo, trug."
Wehrle nimmt an (p. XL), dass an derartige geschichtliche
Ibatsacben sich die behandUing der Flore- und Blansclieflursage in
vielfachen ziigen anlehne. damit iin zusammenhange stebt, dass er
Montore, welches Novati in Oberilalien zu finden geglaubt hat (vgl.
unten s. 225, anm. zu v. G6), 'zeben stunden siidlich von Cordova'
ill Andalusien sucbt. — die einleilung eiithalt ferner einen kurzen
abriss der mittelhocbdeutschen epischen verskunst im anschluss an
Max Piieger. betreffs der iiberselzung ist Wehrle 'streng bestrebt,
das versmass des originals widerzugeben', und bittet daher, die art,
vvie er 'die mehi-sill'igen hebungen und senkungen, die bisherigen
gesetze iiberscbreitend, zu ubertragen gewagt babe, als einen versucb
biilig und mild zu beurteilen\ als probe seiner iibersetzung inag
hier diejenige stelie angefiibrt werden, die dem s. 135 abgedruckteii
franzosischen citat entspricht. darunler steht dieselbe stelie in der
bearbeitung der Sophie von Knorring (s. s. 11 anm. 1):
Eins tages nach gewobnter art,
0180 als elv von mir erziihlet ward,
war Claris aufgestanden,
und ging schnell zuhanden.
als sie tagtaglich pflag,
bin wo Weissblume lag,
0185 und bat sie, zu waclien.
"Wir sollen uns, sprach sie, inachcn
dahin, wo liegend harrt
meiu herr. Gespiel, nidit wart'
und komin mir alsbald nach."
Bioo Dir ist's, spiacb sie, nur so jach,
wenn ich nicbt jeweils vor dir bin.
Sie naht dem hoUleii lager einen morgeii,
uiid weckt aus silssem scbluminei' Hlanscbenur,
day sterne mattes licht ist sciion verborgen,
spricht sie: die sonn' erieuchtel schon die flnr,
drum komm, den dienst des lierien zu versmgen,
und jene sagt: ich folge, geb' cbi nur.
— X —
Ich koinme sobaldig liiii
ills ilii ; ririitii {folio dar.'
Es iiiicli ilir gedanko war,
(lass .--ie kiiine zur stimd.
Da kiissl' sie ihros freiiiidcs iiiuiid
ill dom zeilzuralle
so siiss wolil zvvaiizijj male,
dass sie in seiiiem arme eiilscldiei'
der da rings uni sie lief
iiikI driickt an Blumen enge.
Wie Claris eileiid driinge,
Weisshlunio f'illni gemaclie
ilir herre sclilafe oder waclie
kurz oder in lilnge,
wie es auch ergange,
sie ruht sanfte nnd warme
in lieben freundes arme.
Das liielt sie von der falirte.
Von lieb' ist sclieiden liarte.
Claris wusste nichts inmitte
und kam nach ihrer silte
zu des herren belt alleine.
"Mich wundert, was dies meine,
sprach der admiral zu ilir;
warum ist Weissblume vor mir
heute nicht, wie andre tage?
Bei meiner huld, nun sage,
was dessen sie erwendet."
Schnell fing nun Klaris hellen wassers strahl
in goldner schaF und eilt hinab zum saal.
Und Blanscheflur schaut an den jungen freuiid,
der scblummernd noch mit siissen trauinen spielt :
wie roth, spricbl sie, dein lieber mund docli sclieinl,
die rose hiitte Luiias scbmerz gekiililt,
als an Endyniions lager sie geweint,
o susse lust, so siiss noch nie gefiihlt.
Dein kuss verscheucht so angst als jeden knmmer;
sie kiisst ihn traumend und versank in schlummer.
Klaris trat sanft. zum stolzen ameral,
warum, fragt der, nahst du mir heut allein,
uiid weshalb ist nicht Blanscheflur im saal'?
— XI —
gooo 'Da hat sie nicht vollendet
ihr gebet, die maide saget.
AUe iiacht bis es taget,
lieset sie iliren psalter,
dass euch gott zii euerrn alter
8225 mit gnaden bririge,
und das ist ihr gedinge,
dass sie niit euch verbleibe,
seit ihr sie zum weibe
habt gelobet und erkorn.
6230 Darum lasst es obne zorn,
dass sie heute her nicht kam;
denn ihr's die notli benahm.
wie ich's gesagt hieinit.'
"Der treue und der zarten sitt'
C235 muss sie geniessen dies jahr
hier bei mir, sprach er, ohn' gefahi-
denn das war wohlgethan.
Das war stets recht niein plan,
dass ich ihr wohl thate.
6240 Sie deuchte mich so state
seit ich zum erstenmal sie sah.
Es geht unsanfte mir nah.
dass sie durch mich so leidet,
seit sie den schlaf vernieidet
8245 und bittet, dass ich miisse leben.
Ihr soil das erste sein vergeben/'
sein strenger blick erregt der armen pein,
sie zagt, und will doch in der bangen qual
zilrtlich getreu der holden freundschaft sein,
Sprach drum: ihr aug' hilll schlummer nooh vinschlosspn,
well im gel)et die nacht ihr ist verflossen.
Ich horte sie mit lauter stimme lesen,
dank und gebet ward ihrem gott gebracht;
weil ihr sie habt zur konigin erlesen,
so ilehte sie fiir euch zur himmelsmacht.
Ich bin erziirnt, so sprach der fiirst, gewesen;
doch weil die nilchrgen stunden sie durcliwachi,
uin dem gebet fiir mich sicii zu orgeben.
so will icii ihr den morgenschlaf vorgeben.
— XII —
i\(h:1i liaHcri ilif lisltr,
ilainil si(! sie (.'fl'iisle;
ilocli mil- ciiieii t:i^.
Hi5u Dass OS (;ii(li iniiiior wiindfTii ina'^',
i)ass wcr "no ij'aiiclilieil thnt,
(ler (loci) darnach niclit isl in Imt
vor selherii iiiiverslari(Jc,
(lass dos iliri sclieu niclil inalintcl
t:>r,h Das ofle gaiiclif'ii widerfaliil.
VVeissbliime isl kauiii ;,'evvahrt,
ilass ihr's nichl gester scliliinni ^'iiijr ;
gedachle sie nirnnrier dran,
da Claris fruli sie wafliend ixiciitf:
02(io vor liehe sie niclil moclite
von liehe sich sclieideii.
Es erging den heiden
seit zu grosseni ungeniacho.
sie sprach: "gespiel, ich vvaclie;
C2C.-. du nicht brauchst meiner fristen.
Gleicli will ich raich rfisten,
dass ich dir nachgelange.
Ich fiirchte, meinen herren hlange,
dass wir nichl koniinpii sind zii ilini.
G2-0 Nun gehe zur ivjhre nnd iiimni
wasser nach gewohnheil;
unterdes bin ich bereit
und thue an mein gewand."
So half wohl Klaris Ireuer liebe, schlau,
doch schiitzt sie nnr fur eine kurze frist;
wie Flor audi kaum mil der gelieblen fran
errellet wurde durch der freundschaft lisl :
sprach er doch gleich: des himmels reiiies blan
dein holdes aug, mein susses magdiein. isl,
und fleht zu ihm den himmelsslrahl zu lenkcn,
slatl die gefahr mil weisheit zu bedenken.
So kam's, dass Klaris an dem andern tage
von neuem vor der freundin lager stand:
wachl Bhinscheflur? isl ihre sanfle frage;
ja wohl, sprach die: geh' nur, dass mein gewaiid
ich eilig ersl um meine glieder schlage;
(hi iiimmst die goldne schale kaum zur hand,
— XIII —
Mil dern woile zuhand
exio iliren freund sie umfiiig,
iiiid del- schlaf sie gleicii ciiiiitiiig,
ills ill)- gestorn audi geschuli.
Claris sprach nun norhmals da,
oh sie bereit vvilre,
6280 da sie von der riJhre
mit dem wasser da ging fiir.
Doch sie ging niclit. za der tluir
und schaute nicht daiiii;
so eilte sie daliin
6285 zu des henen ]<enienalen.
Auch war sie l)ei'athen
schnelle im sinne,
da sie niemand darinne
horte sprecheii iiberall,
8290 dass sie vor dem admiral
Weissblume auch funde,
und dass sie in der stinide
nicht entschlafen mochle sein.
Also war den alien dreiii
(1203 ilu- gelimpf gar benommen.
Da Claris ohne sie war kommeii
erreidr ich dich schon wieder auf dem gauge,
so maclit der zorn des amerals mir bango.
ULir einmal, si)rifht ^^ie, will ich nocii Limsclilingen
dich, susses lierz, verhiillt ist noch der stem,
des strahlen zaubriscb uiii' zuui berzen dringen;
l)iii ich von seineni liebeii licble fern,
welch bittres web muss dann mein Iierz bezwiiigou;
doch dir so nah weicht jeder kummer gern;
Lass' holde ros' im kuss den duFt mich saugen;
und in dem kuss deckt schlummer ilu- die augeu.
Die schoue Khiiis iiat scboii aufget'angcu
das wasser, funkebid iu des goldes scbein,
voll treue eileud begl sie das verlangeii,
dienend getailig ibreni lierrii zu seiu.
uud lioin. die rreiuidiu sei ibr uaclii;egangiMi ;
duel) wie ersciuak sic, und iu ui'lcbei- pein
wan! ilu- das horz in grosser angsl lickbuumcu.
als vor sein lager sie allein gekomnu'ii.
— XIV —
/.mil lidtl, iliii'iii iiir lii'ir |;i|,',
ills sii; liii,'ta^'licli |)llag,
gleich ziisIuikI er sie fVat'le.
(i;ino ol)'s Wt'issl)liiine inissheliatftc.
aurziislelien :il;-o f'riili.
Sie iiiclit vviis-ste, was dazii
uusied' sie sollte sprechen,
und sie wollte doch nichl hn-clicii
(,30f. ihr' Ireu und zuverlassigkeil.
sie sprach: "ich war eh' bereit,
(laiiim kain icli lier vor ihr;
sie koinmot halde iiadi mir,
da sie niclil koinm(!n ist."
6310 Gleicli zur sluiid oliiie frisl
sandte er seinen kammerherre
zu schauen, wo sie ware
oder was sie thiltc:
"ihr konuiien ist so spate.
6313 Nun ich weiss, was es ineine,
sie fiirchet mich nun kleiiie
und ist aus meinem zwange.
Sie l)iltet heule lange,
dass gott mich wohl bewahr.
B3J0 Sie niochte einen psalter gar
heut' wohl haben abgelesen."
Entgegen i-ief der tiirst ihr schon die frage:
was Blanschetlur will jeden morgen thunV
warum den dienst sie zu versaumen wage,
um ohne furcht im siissen schlaf zu ruhn?
nicht weiss nun Klaris, was sie kliiglich sage,
durcli welch ein wort sie beide schirme nun.
gedrangt in angst spricht endiich sie: nach mir
konimt sie sogleich, ich wiihnte sie schon hier.
Der ameral rief zornig: viel zu spilt
kommt sie herbei, liest fiir mein heil zu lange,
da meinem wort sie trotzig widersteht,
ist ihr zu weiiig fiir mein ziirnen hange;
ich will beend'gen psalter und gebet.
Dem kiimmerer befahl er: im gesange
soil Blauscheflur nun liinger nicht verweilen,
geh, und beliehl ihr, gleich herbei zu eilen.
— XV —
Da wiire Claris geni gewesen
del' slunden und der weileii
weit fiber hundert rneilen,
6325 und sie vor furcht vollend^ erl)Iicli;
denn ihr vor angst enlwicli
muti), farbe und sinn.
der bote kam balde bin,
da die gelieben lagen
8330 umhalset als sie pflagen
und nahe sich unifangen;
sie batten vvang' an wangen,
rnund gegen niunde geliehret,
als es liebe zurechte lebret,
6333 der ibr beider herze pilag.
Der bote sab es und erscbrak,
da er Bkune anblickte,
es niinmer ibm gbjckte
zu versteben noob merken an,
fi34o ob er Blume baben kann
fiir weib oder fiir mann,
da ibm nicbt milch- nocb kinnbart an
gleicli einer jungen maide.
Durcb das stund er im leide;
6345 denn er ungern sie erscbreckte,
so er sie jabe weckte,
und liess sie liegen stille.
Der y-edanke und der wille
Der diener iiabt dem lager, wo uinfangen
die beideii kinder lieblicb schlummernd lagen,
wo von den kiissen, liebevoll empfangen,
die rotben lippen mund an mund nocb sagen,
und wo gelebnt zusammen beider wangen.
die arme traulich um die brust gescblagen;
vereinigt scbwebt ibr atbem in der luft,
von ros'gen lippen siisser blunienduft.
Der bote sab erstaunt die scbonen bliilon.
docli wusst' er nicbt, ob Flore weib ob inann;
da seine lip])en purpurrotb orgliibten,
da nocb zu juiig seiii kinn niciit liail gewanii,
und zarte farben seine wang' umbbiblen,
sair er iliu leicbt lur eine jungtVau an;
— XVI —
iliiii iiii.s CI |):iniiiiii^' lii^'tr;
«;ir>o .j<'(iiMli cilli' cr mill Sil^j'tc.
Mr >)iiii(li: "llt'ir, icli sjigc null uiinclcr
II. s. w.
iiimI \vat;i." t's iiiclil /woi ciii^cl zii ciwcckt^ii,
uus siisseiii scliiaf sio iiiIcihI iinrziisciin-cki'ii.
Er t'iile liiii, tieiii ;niieral zu sagoii,
welch sc-lioiies vvuikIoi- er.sl seiii blick i-'eriiiidiii ;
u. s. w.
inwicwoit dor vcrisucli, aus don ot't weit auscinander-
i^chcnden lesavten der handschriften einen kritischen text
hcrzustellcn, gelungen ist, mogcn anderc beurteilen. bot
audi die vorgleichung mit dcm t'ranzosischen original
zaldrciclie liandhaben zu riclitigev losung der aufgabo, so
zeigten andrerseits einzelne stellen ganz besonderc
schwierigkeiten : und so muss es fraglich l)leiben, ob
dock an alien puiikten das riclitige getroffen ist. in
betraclit kommen liier bosonders stellen wie 876 (wo
durch streichung von pc der vers weniger sckwerfiillig
erscheinen wiirde), 513—514 (s. d. anm.). 781 — 783 (wo
das nickt aufgenommene ivip pc der lidss. C und A be-
denken verursacht), 903—904 (vgl. s. 143, 144). 226 (die
bedeutung von targcp), 978 — 981.
Auf s. 189 muss es in der fussnote 717 — 936 (statt
926) heissen, und auf s. 5') ist durch verschen die disser-
tation von H. Brunner 'Uber Aucassin und Nieolete",
Halle 1880, unerwahnt geblieben. irrig ist, wie ich seit-
dem in Oxford erfahren habe, die angabe auf s. 19, dass
— XVII —
die deutsch-jiidische bearbeitung sich auf der Bodlejana
hefiiide. wie mir hen- Dr. Ste inschneider mitzuteilen
die giite hatte , hat er dieses bueh selbst nirgends ge-
sehen und diirfte dasselbe wohl als verschollen zu bc-
trachten sein.
Was den abdruck des nur von der hs. T iiberlieferten
teiles des gedichtes (vgl. s. 107) angeht, so sind ganz
gewohnliche abkiirzungen der hs.. wie ncuev ^ imvte,
sir, w'l^^ pat, pva,y, gvmmted, gva,ue, hlmmclieflom\ pore,
pou, u-oman u. s. w. meist ohne weitere angabe aufgelost
worden. nicht beriicksichtigt sind ferner die den konso-
nanten k, g im auslaut manchmal angehangten strichelchcn.
ebenfalls niit einem (den letzten grundstrich unten niit
einer geringen wendung nach links weiterfuhrenden) strich
erscheinen auslautend oft m und n, z. B. men 1 children 2,
hem 3, u. s. \v. hiervou deutlich geschieden sind ni und n niit
nach oben. liber den buchstaben zuriickgefiihrter schleifc,
die beispielsweise in folgenden fallen stehen: son 10, 36,
soon 23, 89, don 12, goon 19 : ^an 20, goon 31, psivchemyti 34.
p^von : stoon 171, yn (niit schnorkel) ; him (ohne schnorkel)
527, hym (niit schnorkel) 678, smetcn : T^eten 1^\. hauyn
385, 386, feloun : doun 658, pyn : icijn 417, scantlon :
mason 655, coout : garyson 206, bygan : anoon 872, und
sehr oft sonst. — zu merken ist ferner, dass auslauten-
des -II regelmiissig, auslautendos -h zuweilen durcli-
strichen ist.
Es bleibt mir nodi die angenehme ptiicht, aller dcrer
zu gedcnken , die mir bei der abfassung dieses budies
mit rat und that liilfrcich zur seite gostanden haben.
herrn professor T obi or verdanke ich einige litterarisdu^
nachwcise iiber den spanischcn prosaronum. (k'rselbe
— will —
\\;[y so licliriisw rn-di^-. iiiii- cine zcilhiiit;' •'iii'.'ii in sciiu'in
bc^ir/. I»cliii(llir|icii (Iriick tlrs iliilicniscli(;ii < 'jiiifaic zu
iilx'rliissoii. Iici'i'ii (iasfoii I'aris l)iii idi . wir viclt'acli
iindcu'weitij^ (v«^l. Anj>lia \'ll. Mil), audi fiir cinif^c winkc
einos teilc's diosev ailjcit (s, s. 2(), 2b) zu hohcni danko
verptiichtet. dii^ liibliogriiphisclion angabcn iibcr Miss
Bailey's Ghost («. 11) hat iiidii frcuiid Arthur Xapior
geliefert. auskunt't iilx-r die c/echische bearbeitung vor-
dauke ich don beiniihungen der herren Louis Legcr
in Paris, W. R. Morfill in Oxford, Jarnik, Gebauer,
unci Patera in Prag. bei der korrektur der seiten 15 — 19
war herr professor Briickner hierselbst so liebenswurdig
mich zu imterstiitzen. des anteils , den die herren
Kolbing, Brandl, Gropp, Wenzl an dieser arbcit
haben, ist bereits s. 97, 98 und 15 erwahnung gethan.
Allen diesen herren, sowie der Miss L. Toulmin
Smith in Ilighgate (vgl. s. 98) und sr. gnaden dom
herzog von Sutherland (vgl. s. 98), vor allem aber
hcrrii professor Z up itz a fiir seine stets bereitc freundlichc
unterstiit/Aing spreche ich raeinen innigsten dank aus.
Berlin, don 15. niiirz 1885.
Eiiiil Htiiiskneclit.
1 n ]i a 1 1.
^•^Vorwort . . /s^^-V-/-. vii
Erster teil: Die verbreitung der sage von Floic uud
Blancheilor ausserhalb England.s.
Eiiileilung- ..'.', 1
I. Die franzOsischen bearbeitungen 4
II. Flore und Blancheflor im proveiizalischeii y
III, Flore und Blanclicflor in Deutschland
a) in gebundener rede U
b) die deutschen volksbiicher, die ezechi.sdie uiul die
jiidisch-deutsche bearbeifcung lo
IV. Die skandinavisclien bearbeitungen 20
V. Die italienisclien bearbeitungen 21
Das Cantare di Fiorio e Bianciliore 21
Der Filocolo des Boccaccio 2.")
L'Amore di Fiorio von L. Dolce ."Jo
Der Filocolo ins franzosisclie iibersetzt 31
Die englische iibersetzung des Filocolo .')8
Die deutscho bearbeitung des Filocolo 3J>
La Leggenda delta Reina Ko.sanii 'SU
VI. Die griecbisclic fassung 11
VII. Die sage von Flore und DlancLellor in Spaiuen , . . ru)
Der prosaroman Flores y Blancaflor al
Vincents iibi'rsetzung S2
Die erzahlung der Madame L. l!. ]>. I{ N5
Die Tressansche bearbeitung ■'^.'i
Die ausgabe der bibliothctjue lilcin' St!
VIII. Flore und Blancheilor ini portugiesiseben B7
— xx —
Soito
Zui'ilci- I I'll: Das ciij^lisclir.' gcdiclil.
I. Kiiilciliiii^^ sll
II. [)\i- lilM'iliclV'riiiij,^ (Ics ciiglisclicii yc(li(;|itcs.
Die hamlschrit'tLMi !•!
Das hanclschnf"tenveiliilltnii> !ix
III. Die sjd-aclic dos gcdiclites 10«
a) Lautlelire.
1. Vocale Hf.t
2. Consonaiitcn liy
]}) Flexionsleliro.
1. Substantiva 122
2. Adjectiva 12;J
'6. Prononiina 12;}
4. Verba 124
c) Die umndart des ^redichtes 128
d) Die zeit der abfassung l-'30
e) Die schreibung des texte.s 130
IV. Mclrik.
1. Der reini 131
2. Der vers 133
V. Vcrlialliiis des englischcn gediclitL's zii (iciii IVanzcisi-
schcu original l;;4
VI. Iiihaltsaiigabe des englisclien gedichtes 117
VII. Text 157
VIII. Aiiinerkungen . ^vm?^ 223
IX. Namenverzeidniis . 4^^:^. O/.'^.'V^-'*^ 2.52
Einleitung.
rlore, der rosenrote, des heidnischen konigs von
Hispanien sohn, und Blancheflor, die lilienweisse, einer
in sklaverei geratenen edlen christin schone tochter,
werden zusammen erzogen. die liebe, die die kinder
vereint, lodert zu immer niachtigerem feiier auf in ihren
herzen und droht mit unzerreissbaren banden den jiing-
ling an die jungfrau zu fesseln. den ungleichen bund
zu verhindern, schickt der konig seinen sohn in die
fremde. an des fiirsten von Montorio liofe soli Flore
sich ausbilden zu seinem koniglichen berufe , in den
dortigen freuden und zerstreuungen soil er die liebe zu
Blancheflor vergessen. vcrgebens suchen der fiirst mit
unterhaltenden spielen und jagden , mit vorstellungen,
vergebens der hofmeister mit seinen unterweisungen,
vergebens schone frauen mit verfiihrerischen kiinsten auf
den treuen sinn des liebentbrannten jiinglings einzuwirken.
unwidcrstehlich zieht es ihn zuruck nach der heimat,
unaufhorlich sehnt er sich zuruck nach der geliobten.
und als ihm die riickkehr gestattet ist, findet er Blanche-
flor nicht mehr. verkauft hat sie der konig, sio die
christensklavin an unbekannto kauffahror, unsaglich ist
Flores schmerz, unerschiitterlich sein entschluss. er zieht
hinaus in die weite feme iiber das grosse meer die ge-
liebte zu finden. die liebe geleitet ihn auf die rechte
fiihrte, hin nach dem egyptischen Babylon, dort in dem
Hausknooht: , Floris. 1
— 2 —
tiiniH" woilt si(!, (lio schonstt! dor frauen, bestinimt dcs
sultans woil) /u wordcn. stark l)owaclit ist der zutritt
zu dfiii turiiio. todcsstrato trifft. jedon, dor sicli ihin nur
zii iialion vcrsucht. die liolx? aclitet keinos gobots. konnt
koino gofahr, ubcrsteigt alio liindcrnissc. untor roton
roscn vorstcckt in (.'inom korbo in roteni kloide gclaiigt
Flore zu ihr; or hiilt das goliebte madchen in sijincn
armen, er halt sic in siisser, seliger umarmung. der
sultan iiberrasclit die liebenden. den tod sollen sic
sterben, den tod durchs fcuer. ein talisman, den Flores
mutter ihm mitgegeben , bewahrt seine kraft, ein ring,
der vor feuer schutzt, vor wassersnot, vor jeder gofahr.
Flore will der geliebten den ring iiberlassen, die abcr
weist ihn zuriick: ihr streit riihrt des sultans herz. er
erfahrt Flores namen, erkennt in ihm einen verwandten,
vermahlt ihn mit Blancheflor. heiratet selbst ihre be-
gleiterin. Flore und Blancheflor fahren zuriick in die
heimat; Flore wird christ. sie leben gliicklich als konig
und konigin. so endet in grosser freud' der liebenden
langes leid.^)
Um die mitte des zwolfton^) jahrhunderts tritt uns
diese liebliche erzahlung zum ersten male auf franzosi-
schem boden entgegen. grossartig war ihr erfolg im
abendlande. in franzosischer, d. h. in der sprache ab-
gefasst, die die eigentliche vermittlerin und verbreiterin
dichterischer stoffe im mittelalter gewesen, geht sie gar
bald in den besitz der iibrigen, an der geistigen bewegung
teilnehmenden volker iiber, zuerst nach Deutschland, dann
nach Italien, nach dem skandinavischen norden, nach
England, reiche bliiten und zweige treibt sie in Deutsch-
land, und von ihrem duftenden hauche angezogen, suchen
die Czechen sie in ihre litteratur zu verpflanzen. iippig
*) Vgl. L. Uhland, zwei gespielen, Germania (1857), II. 227.
-) Das zwolfte jahrhundert ist die eigentliche zeit der liebes-
lieder und liebesromane in der weltlitteratur. s. W. Scherer, gesch.
der deutschen litteratur, Berlin 1883, S. 143.
3
sprosst sie auf Italiens boden ; und von ihren dortigen
auslaufern, dem griechischen und dem spanischen, ist
der letztere bestimmt. die bereits im verwelken begriffene,
stark gestutzt und mit manch neumodischem pfropfreis
ausgestattet, unter franzosischem deckblatt zu neuer,
aber duft- und farbloser entfaltung zu treiben.
Es war kein einheimisches, es ist ein fremdlandisches
gewachs, das so weelig wucherte in franzosischer erde.
die sage von Flore und Blancheflor stammt aus dem
Orient,^) und zeigt manigfaltige byzantinische beeinflus-
sung. unbekannt ist der weg, auf dem sie von Griechen-
land aus in das Abendland vorgedrungen. der alles
aufriittelnden, so manclie fremdartigen bestandteile ver-
mischenden bewegung der kreuzzilge wird auch wohl
diese romantische dichtung, in der christlich-ritterliche
anscbauungen mit orientalischen und spiitgriechiscben
ziigen zu unloslicher vereinigung verschmolzen sind, ihr
eindringen und ihre entwicklung verdanken.^) ob hier
die Provenzalen, deren rege beteiligung an den kreuz-
ziigen bekannt ist, die vermittler gewesen sind, oder ob,
wie so oft bei den orientalisch-byzantinischen, in die
romanische welt iibergegangenen stoffen, eine latcinische
quelle dem franzosischen dichter die aneignung ermog-
lichte, dariiber konnen wir nur vermutungen liaben. an
eine directe heriibernahme aus eineni griechischen origi-
nale ist hier nicht zu denkon.^)
Ein eigentiimlicher reiz liegt ausgebreitet iiber die
liebliche erziihlung und hat dicser naivcn, marchenhaften
') Walter Scott, Miscellaneous Prose Works, Edinburgh 1S34,
vol, VI. (Essay on Romance), s. 175. — A. W. v. Schlegel, vorrede zu
der Knorringschen dichtung (s. s. 11), XXVII.
2) Erwiii Rohde, der griechische ronian und seine vorliiufer,
Leipzig 187G, s. 537. — vgl. auch Cholevius, geschichte der deutschen
poesie nach ihren antiken elementen, I, 151.
') Es ist verloren ebenso wie das griechische original dos Apol-
lonius von Tyrus verloren ist,
I*
— 4 —
Hchilderun<^ von dcr ullcs ul)orwalti^ondon macht di-i- li(!he
(iiicn /auber verlielien, d(;n ein halbcs jahrtausend kaum
/ii haiiiHUi, kauni zu zerstiiron vormorht liat. Hoit .sechs-
hundort jalircn hut die gcscliichto dieses bcjiiiliniten liebes-
paares d'w borer des Abendlandes entziickt, noch heute
findet sic leser.
Manche ziige allerdings enthalt sic, wie die moisten
der aiis Griechenbind Gingefiihrten romane, die unserem
modernen gefiild anstossig erscbeinen, die im mittehilter
selbst scbon einzehie riiger fanden. der niedcrliindiscb-
spanische gelehrte Job. L, Yives, des Erasmus beriibmter
schiiler und erzieher Mariens der katholiscben , sucbt in
seiner an Katharina von Aragon, um derenwillen or seiner
professur in Oxford entsetzt wurde, gericbteten abband-
lung De Cbristiana Foemina ^) die geschiehte von Florins
und Albusflos als das werk leicbtfertig sittenloser ver-
fasser zu brandmarken. kein wunder daber, wenn etwas
spiiter, im j. 1(521, ein um das seelenbeil seiner glaubigen
besorgter kircbenbirt, der biscbof von Antvverpen . das
lesen dieser anstossigen gescbicbte verbietet, sie auf don
index setzt. ^)
I.
Die franzosischen bearbeitungeii.
In Frankreich ist also zuerst von alien romanischen
landern die sage von Flore und Blancheflor dicbteriscb
bebandelt worden, etwa ums jabr 1160 oder kurz zuvor.
zweifellos sicber ist, dass um 1170 bereits ein solcher
franzosischer roman einer deutscben — der niederrbei-
nischen — bearbeitung als vorlage gedient bat. die
1) 1523, vgl. Edelestand du Meril, Floire et Blancheflor, Paris
(Bibliotheque Elzevirienne), 1856, seite xlv, anmerkung, s. GLVIII
— CLIX, hier weiter unten abschnitt V und Sommer, s. XVI.
— 5 —
dichtung (die mit der von Aucassin und Mcolette *) melir-
fache ahnlichkeit -) zeigt) fand auf der fremden erde
leicliten eingang, ward bald allgemein beliebt. wie so
oft bei anderen gedichten suchten die jongleurs audi
diesem auslandischen erzeugnis einen heimisclien an-
strich zu geben, der sage ein nationales geprage aufzu-
driicken, indem sie sie kiinstlieh mit den in einheimischen
epen gefeierten grossen namen in verbindung setzen.^)
Blancheflor erscheint als die mutter Berthens mit dem
grossen fusse, der gemahlin Pipins, des vaters Karls des
grossen. die erwahnung dieser verwandtschaft findet sich
wider in den meisten nachahmungen ; sie war auch in
Spanien bekannt.*)
Die sage ist in franzosischer sprache mehrfach be-
handclt Avorden. wir besitzen zwei versckiedene epische
fassungen und zwei — episoden aus der liebesgeschichte
Flores und Blancheflorens beriihrende — lieder. nach-
dem schon langst mehrere der aus dem franzosischen
hervorgegangenen bearbeitungen gelehrte kerausgeber
und erklarer gefunden batten, wurde das eine der fran-
ziisiscken episckcn gedicbte zuerst im j. 1844 von Im-
manuel Bekker in Berlin veroflFentlickt.^) vorker batten
sckon der baron von Reiffenberg •*) und Paulin Paris '')
') s. George Saintsbury, A Short History of French Literature,
Oxford 1882, p. 96; und Histoire litter, de la France XVI, 179;
XIX, 748.
-) und mit der sage von der gulen frau (Soninier, XXXIl).
') G. Paris, Histoire poet, de Charlemagne, Paris 1865, s. 128, 4.
*) die aus dem spanischen hervorgegangenen franzosischen iiber-
setzungen und umarbeitungen s. unten abschnilt VII.
*) Flore und Blanceflor, altfranzosischer roman, nach der Uhlandi-
schen abschrift der Pariser handschrift n. 6987 herausgegeben von
Inimanuel Bekker. Berlin (Reimer) 1814. in 8 ".
") Ghronique rimee de Philippe Mousket, publit-e par Le Baron
de Reiffenberg, Bruxelles 1836, I, GCXLIX— GCLIV.
') P. Paris, Li romans de Berte aus grans pi^s. Paris 1832, p. 192.
— 0 —
kurzo ausziigc diiraus mitgetoilt. 185G ersehicn dann die
ausgabe von I)ii Mt'ril, wolclio die bcidcn franzosisolion
gcdichte, und zwar iiiit benutzung allor bekannton hand-
Hchriffcon cnthiilt. von dem ersten godichtc besitzen wir
drci hss., die siiinmtlicb aiif der Pariser nationalbibliotliok
aufbewahrt werden (A = fonds frang. 375 (friihor 0987);
B = fr. 1447,fruher 7534 5; C = fr. 12562, frUher Supplem.
fr. 540*). cine vierte, jetzt ebenfalls auf der Pariser
nationalbibliothok befindliche hs. (D = fr. 19152, friiher
Fonds de St-Germain fr., no. 1239) enthalt eine von dem
ersten gedichte ganz verschiedene fassung.^)
In seiner ausfiihrlichen einleitung hat Du ^reril das
vcrhaltnis der beidon fassungen besprochen und in dem
ersten gedichte eine fiir ein gewahlteres publikum be-
stimmte redaktion, in dem zweiten eine fiir die ergotzung
der grossen, ungebikleten massen berechnete bearbeitung
erkennen wollen. er nennt das erste gedicht die 'version
arisfocratique^, das zweite die 'version poindaire''. im fol-
genden wird die erste dieser beiden versionen stets als
*I. gestaltung" die zweite als *II. gestaltung' bezeichnet
werden. die I. gestaltung hat 2974, die II. 3450 verse. ^)
Keine der beiden versionen ist die urspriingliche,
keine ist aus der andern hervorgegangen. am nachsten
noch steht dem urspriinglichem gedichte die I. gestaltung.
einzelne ziige, die der urspriinglichen fassung eigen waren,
finden sich in der einen version kaum angedeutet, manch-
raal ganz iibergangen, wahrend sie in der anderen aus-
fiihrlich erzahlt, zuweilen mit weitlaufigera beiwerk, mit
fremden zusiitzen entwickelt sind. auf das vorhanden-
sein einer alteren, urspriinglichen gestaltung deuten nicht
bloss innere anzeichen, die eine eingehende vergleichung
beider gedichte erkennen lasst ; dafiir sprechen besonders
auch die mehrfachen nachahmunoren in den fremden
*) Die genaue beschreibung der hss. s. bei Du Meril, s. CCV ff.
*) 3470 bei Du Meril, aber von seite 134 ab hat Du Meril durch
versehen (344 statt 324) sich immer um 20 verse geirrt.
sprachen, die, obwohl der einen der beiden gestaltungen
ganz nahe verwandt, raanchmal doch plotzlich ziige bieten,
die sich niir in der andern finden. 'nur mit hilfe samt-
licher bearbeitungen der sage', sagt ein in solchen fragen
erfahrener kritiker/) 'diirfte es moglich sein, die ur-
spriingliche gestalt des franzosischen gedichtes einiger-
massen genau festzustellen, was namentlich aueh filr die
asthetische wiirdigung desselben von bedeutung ware,
durch sorgfaltige beriicksichtigung derselben erst wiirde
ein urteil gewonnen werden iiber das verhiiltnis der
beiden franzosischen redaktionen zu einander; es wiirde
sich vor allem herausstellen, dass die kiirzere, welche
den urspriinglicheren text enthiilt [die I. gestaltung] dem
original gegeniiber eine menge von kiirzungen erfahren
hat, wo die vorlagen der verschiedenen iibertragimgen
noch das vollstandigere boten."
Uber den verfasser der franzosischen gedichte ist
nichts bekannt.^)
Von den beiden lyrischen gedichten ist das erste,
eine ^chanson dc toile', eine wehmutige ronianze, ein
riihrendes klagelied, das den herzzerreissenden schmerz
Flores malt, als ihm nach seiner riickkehr von Montorio
vorgeredet wird, Bhineheflor soi tot. bemerkenswcrt
sind die gekreuzten reime in den 8 zeiligen aus 8 silbern
bestehenden strophen.^)
^) E. Kolbiiig, Gerniauia (1875) XX, 227, der dabei ^'leichzeitig
eine eiiigehende vergleichung der beiden gedichte, sovvie eine unter-
suchung iiber die alteste gestalt der dichlung in aussicht stellt.
-) Fleck nennt Ruprecht von Orbent als verfasser seiner vorlage,
doch ist der name Orbent sicber verderbt. siebe Sommer, Flore
und Blanscbefl., s. X,
*) Abgedruckt nach der Pariser bs. Bibl. Nation, Fr. 20050 (friiber
St-Germain fr. 1989), fol. 40 v« und fo). 83, von Fanlin Paris,
Li ronians de Berte aus grans pies. Paris 1832, s. 192, widerholt in
seinem Romancero Francois (Paris 1833, 8"), s. 64 ff. vgl. ferner
Brakelmaiui in Henigs archiv XLII, 48—9, und Le Roux de Lincy,
Recueil de chants bisluriques fran(;ais. Paris 1841. 1, 133 — 143.
— 8 —
J)as zweite gedicht, oiii wiichtorlied, ist einc kiinst-
liclu!, atropliisclic diclifiui^ iiiit iilxTliuupt iiur drei vor-
schiodencn r(3iiiiond\in{^ori; 'die sciiiino ilussort, sie wiirde
doni freund aus einom 8u.ss(3n liebesliedc von Blancheflor
Hiiif^en, wenii sic niclit verrat fiirchtete'.^)
IT.
Flore uiid IJluncheflor ini Proveiizalischeii.
Unter den provenzalisclien trobadors ist die sage
von Flore und Blancheflor friihzeitig bekannt und beliebt
gewesen, wie die zahlreichen in ihren wcrken begegnenden
anspielnngen auf diosc erzahlung bezeugcn.^) in der
Flamcnca^) wird sogar lo romanz do Blancaflor als eines
der biicher genannt, die zur beliebtesten unterhaltungs-
lektiire ciner edelfrau gerechnet wurden. C. Fauriel,*)
der eifrige anw^alt seiner provcnzalischen heimat , und
neuerdings K. Bartsch ^) haben hieraus auf die existenz
eines provenzalischen romanes von Floris und Blancaflor
schliessen zu miissen geglaubt, letzterer besonders dcs-
halb, w^eil die grafin Beatrix von Dia (vor 1173) auf den
stoif schon zu einer zeit anspiele, die iiber die erhaltenen
bearbeitungen in franzosischer sprache um mehrere jahr-
zehnte hinaufreiche. wie aber oben bereits angedeutet
ist, muss das vorhandensein eines franzosischen romanes
1) Uhland, zwei gespielen, Germania II. 227. — vgl. audi George
Saintsbury, French Lyrics, London 1882, p. 8 und p. 1.
-) 15 solcher stellen hat Ad. Birch- Hirschfeld gesammelt in
seiner abhandking: iiber die den provenzalischen troubadours des
XII. und XIII. jahrhunderts bekannten epischen stoffe. Halle a.;'S. 1878.
s. 30—34. — vgl. Sommer, s. VII.
») Nach P. Meyer, Introd. XXI, zwischen 1220—1250 entstanden.
*) Chants populaires de la Grece moderne, Paris 1824, 1, XVIII. —
Histoire de la Poesie provenqale, Paris 1846, III. 459—461.
^) Grundriss zur geschichte der provenzalischen litteratur. Elber-
feld 1872, s. 20 anm. 24.
9
mindestens im 3, viertel des 12. jahrhunderts als aus-
geraachte tatsache angesehen werden, da um 1170 be-
reits der niederrheinischen beavbeitung ein solcher vor-
gclegen hat. dieser franzosischc roman — der wahr-
scheinlich der urspriinglichen fassung, aus der die beiden
franzosischen gestaltungen hervorgegangen sind, noch
recht nalie stand — kann also sehr gut auch der grafin
von Dia und den anderen trobadors bekannt gewesen
scin. im iibrigen bedarf ja die grosse vertrautheit der
trobadors mit den nordfranzosischen erzahlenden dich-
tungen keines besonderen naehweises. "^als litteratur-
geschichtlich notwendige folgerung kann es demnach
nicht betrachtet werden, dass ein provenzalischer roman
von Floris und Blancaflor existiert haben miisse\^)
III.
Flore und Blancheilor in Deutschland.
a. In gebundener rede.
In Deutschland ist die sage von Flore und Blanche-
flor friihzeitig gekannt und behandelt worden.
Um das jahr 1 170 iibersetzte ein unbekannter dichter
am Niederrhein, 'und zwar in einem dem niederlandischen
benachbarten distrikte", das franzosische gedicht ins
dcutsche. von dem gedichte, das etwa 3700 verse um-
fasst haben mag, besitzen wir nur 16 verschiedene bruch-
stiicke, die sogenannten Trierer fragmente,^) im ganzcn
308 verse, nach der meinung des herausgebers ist diese
ni ed err h ein i sell e bearbeitung vonFloyris undBlanschi-
Hiir eine freie nachbildung der I. gestaltung des fran-
') Ausfiihrlicheres liieriiber sowie iiljer die nainensfoiinen Floie,
Floris, Floyris; Blancallor, Blanclieflor , Blantsefluor ii. s. w. s. bei
Birch -Hirschfeld s. 33, 3-i. 91.
-) Herausgegeben von Steinmeyer in Haupts zeitschr. XXI,
307—331. — vgl. dazu K. Bartscli in der Germania, XXVI, (ii-Go.
— 10 —
zosischcn gedichtcs. vicdloichf, iil)(;r liat dom verfasscr
(Miuj nicht molir ciliultcrK;. iiUciM! version vorgolegen.
(lio iin <,^o<^on.siif/ /uiii FriiiizciHisclu!!! und zu Flcoks
diclituiif^ iill(! risHcxioiu'ii vcrtneidondo darstellung ist
kiiapp und godrilngt. dieses niederrheinische gedicht,
nieint Steinnieyer, wird Ulrieli Vf)n Gutenhurg g(;kannt
und im sinne gehabt liaben, wcnn er in soinein leirlie
auf die sage anspielt:^)
daz Floris muost (lurch Flanschiflur
so grozen Jcumher liden,
dazn was ein michel tvunder niet,
ivan si gros ungevertc schiet.
als ez der alte heiden rid,
si ivart vil verre ilbr mer gesant,
der muost in mangiu fronidiu lant.
dn crs in eime turne vant
von guoten listen tool heliuot,
dd wdgt er lehen unde guot:
dcs givan er sit vil lioltcn muot.
Dem anfange des 13, jahrhunderts ^) gchort das
mittelhoch deutsche gedicht Flore und Blanscheflur
von Konrad Fleck an.^) der dichter hat dasselbe, ohne
kenntnis von der niederrheinischen fassiing zu habcn,
einer franzosischen vorlage nachgebildet, die auf eine dem
franzosischen originale noch naher stehende bearbeitung
hinweist, als es die uns jetzt erhaltenc I. version ist.*)
1) K. Lachmann uiid M. Haupt, des minnesangs frijhling, Leipzig
1857, s. 74, 22-33.
2) Nach Fr. Pfeiffer (freie forscluing, Wien 1867, s. 159) 'vor
dem jahre 1211 verfassf. doch vgl. dazu Sleinmeyers bemerkungen
bei Haupt XXI, 319.
=>) Vgl. Du Meril, s. XXVIII— XLI. — 8006 verse.
*) Eiugehend behandelt das verhaltnis der Fleckischen [sowie
auch der niederdeutschen und niederlandischen] dichtung zu den
franzosischen fassungen und die verdienste Flecks bei seiner dich-
tung H. Sundmacher, die altfranz. und die inhd. bearbeitung der
sage von Flore und Blanscheflur. Gottingen (dissertation) 1872.
— u -
'Fleck nabni'* sagt der herausgeber ^) *den eindruck des
originals lebendig in sich auf und componierte mit hin-
zufiigung eigener gedanken ein neues bild, das an jenes
erste zwar deutlich erinnert, doch ilber ihm steht, well
es die schonheiten desselben reiner hervortreten lasst
und schonheiten enthalt, die jenem fehlen'.
Etwas junger als die mittelhochdeutsche bearbeitung
ist das mitt elni cderliind ische gedicht von Floris
ende Blancefloer/'^) der dichter, Dideric van Assenede,
sagt selbst, dass er den stoff dem Welschen entlelint
habe. seine vorlage war, wie die des mhd. dichters,
sine reinere redaktion der I. gestaltung des franzosischen
gedichtes.^) 'auf den ruhm des frcien nachschaffens kann
Dideric nicht wie Fleck anspruch machen, da er meist
zug fiir zug das original widergibt ; doch hat nachst Fleck
sich kein dichter mit solcher liebe in den geist der sage
und den ton des franzosischen gedichtes hineingelebt und
ihm so viele gliickliche ziige abgelauscht, wie Dideric."**)
Aus Diderics gedicht ist das im sechzehnten jahr-
hundert viel gelesene niederliindische volksbuch hcrvor-
') Flore uud Blansclieflur, eine eizahluiig von Konrad Fleck,
herausgegeben von Eniil Sommer. Quedlinburg und Leipzig 1846. —
vorher war das gedicht schon im zweilen bande von Miillers samm-
lung deutscher gedichte des 12., 13. und 14. jahrh. gednickt worden,
s. Sommer, s. XXXVI. — Die Fleeksche l)earbeitung liegt der fol-
genden dichtung zu grunde: Flore und Blancheflur. ein episches
gedicht in 12 gesiingen von Sophie von Knoiring, geb. Tieck. heraus-
gegeben und mit einer vorrede begleitet von A. W. v. Schlegel.
Berlin 1822. 12".
'-) Floris ende Blancefloer door Dideric van Assenede. mil t'in-
leilung, anmerkung und glossar hgbn. von A. H. Hoirmann von
Fallersleben, Breslau 1830 [pars III der Horae Belgicae]. — J'loris ende
Blancelloer, met inleiding en aanteekeningen door Dr. H. E. Moltzer.
[Bibliotheek vanMiddelnedcrlandsclioLottorkundo], CSroningcn 1870. —
3983 verse.
') Vgl. Sundmacher s. 20 und Moltzers einleituiig p. II.
*) Sommer, s. XV.
— 12 —
gt'giing(m.^) iibcr f'inc ncuo volksbuchartige bchandlung
dcr sago von Tliijm'^) — von dcr l&TIJ oine zweitc auf-
liig(! crscliieiKUi ist — aussort sich Gaston Paris (Histoiro
pootiquo do (/luirlornagno , s. 14()): 'livre moitle savant,
moitie poetiquc oti M. Alherdingh Thijm a essay 6, souvent
avec honlicur, de rendre tine forme vivante et tine noiivelle
jeiinesse aux vieux contes qui avaient iant charme, et ensuite
tant scandalise"^) ses amix".
Aus der ersten halfte des 14. jahrhundors stammt
— nach Sominer, s. XVI — das nicdcrdeu tschc ge-
dicht Van Flosso un Blankflosse.*) ebenso wenig, wio sonst
gewohnlicli in der mnd. dichtung an ein einwirken des
hochdeutsehen zai donken ist, ^) ist bci diesem godichte
oine beoinflussung durch die hoehdcutsche bearboitung
Flecks anzunehmen. das mittelniederdeutsche godicht
geht auf eine franzosische quelle zuriick, ebcnfalls (\vie
bei Fleck und Dietrich) eine reinere, dem original niiher
stehende redaktion der I. gestaltung ; doch soil eine
episode, die erziihlung von dcm sclbstmordversuch Flores
in der lowengrube auf eine einwirkung dcr II. gestaltung
" ') Sommer, s. XVI. — Dli Meril, s. xliv— xlv. — ausfiihrlicheres
iiber die volksbiicher und sonstige Ijearbeitungen in MoUzers in-
leiding I, 4. 5, II, 1.
-) Karolingsche verhalen. Garel en Elegast, de vier Heems-
kinderen, Willem van Oranje, Floris en Blanceflor. in nieuvver
form overgebracht door J. A. Alberdingk Thijm. ± uitgabe 8.
(XL 231 s.) Amsterdam 1873 (Langenhuysen).
*) s. oben s. 4.
*) Abgedruckt in P. J. Bruns, romantische und andere gedichte
in altplattdeutscher sprache. Berlin und Stettin 1798 (s. 217— :288). —
neue ausgabe von Stephan Wiitzoldt, Flos unde Blanflos. Bremen 1880
[Band III der vom verein fiir niederdeutsche sprachforschung heraus-
gegebenen niederdeutschen denkmaler].
*) Vgl. W. Seelmanns einleitung zu Gerhard von Minden.
Bremen 1878.
— 13 —
hindeuten.^) das gedicht bleibt weit hinter dem — sehr
gekiirzten — originale zuriick.^)
b. Die deutschen volksbiicher, die ezechische
und die jiidisch -deuts che bearbeitung.
Unter den deutschen volksbuchern iiber Flore und
Blancheflor sind zwei arten zu untersclieiden, zuerst die
aus dem Filoeolo, dann die aus der Fleckischen dichtung
hervorgegangenen bearbeitungen.
Zur ersten gruppe, nach deren erzahlung auch Hans
Sachs die sage dramatisiert hat (ein comedi mit fiinff-
tzehen personen , Florio des konigs son aufs Hispania,
mit der schon Bianceffora, und hat sieben actus) ^) ge-
hort das 1499 zu Metz erschienene volksbuch: 'ein gar
schone newe histori der hochen lieb des kuniglichen
fursten Florio : vnnd von seyner lieben Bianceffora. euch
grosse frewd davon bekommen soil, auch dobey ver-
nemen wert: wie gross gefallen die lieb hat: mit schonen
figuren'. — 1500 erschien ebenfalls zu Metz ein neudruck
dieses buches. aus dem titel des Strassburger (1530)
druckes ('ein sehone history ufs f'ranzosis cher sprach
in tiitsch gebracht und sagt von herre Florio des
kiiniglichen fursten vnnd Bianceffora ein dochter des
romers Lelio genant. wie grosse liebin die zwei zu-
sammen hetten kurtzwelig vnnd nutzlieh zulesen vnnd zu
fil erfarnissen^) konnte man schliessen, dass dem ver-
'} Sundmacher, S. 9, 21.
-) Eine neuhd. ul)ersetzung eines teiles des mndd. gedichtes
(v. 945—1070 bei Watzoldt) von Busching findet sich im Morgenblatt
lur gebildete stiinde, no. 71, Mittwoch, den 23. Marz 1808, s. 281 bis
28.3. — fiber eine anspielung auf das niederdeutsche gediclit siehe
Sommer, XVII. — das nd. gedicbt hat 1534 verse.
^) Hans Sachs herausgegeben von Adalbert von Keller, achler
band. (bd. GXXI. der bibliothek des litterarischen vereins in Stutt-
gart.) Tubingen 1874. s. 300 — 339. — das verhiiltnis der Sachsi-
schen dichtung zu diesem volksbuche batten schon richtig erkannt:
Fr. H. V. d. Hagen und Job. G. Busching, literarischer grundriss
zur geschichte der deutschen Poesie, Berlin 1812, s. 1G2.
— 14 —
fjiHSor dcH volk.sbu(;hos die Sovinsclie iibcjrsotzung des
Filocolo vorgelcf^jcn liiibc, doch stimmen die namens-
f'ornicn meist niit dcm Italieni.sclicn liberein. — jungeron
datums und in dcr darstollung ctwas, abcr unbodoutend.
vcrkiirzt ist das *zu Franckfurt am Mayn durch AVoigand
Han in dor Schnurgassen zum Krug' gedrucktc buch init
folgcndcm titcd: S'on Florio und Bianccffora. oin gantz
kurtzwciligc history was dicsc beide liobhabcnde personon
fur solche gcf'ahr bestanden chc sie zur volstreckung
ihrer angofangener lieb kommcn seind nicht niit wcnigoni
nutz was aufs solcher licb zuschopffen und wic sich t'iir
vielcni vnfall zu bcwahren soy zulesen in druck auff's
new vort'crtigot.' ')
Auf Konrad Flecks gedichte beruht ein andorcs
volksbuch, von dem sich ein abdruck — wohl in etwas
reinercr gostalt^) — in der Simrockschen sammlung^) findet.
'Aus dem deutschen ging das czcchische volksbuch
hcrvor'. diese bisher mehrfach widerholte , nirgends
begriindete behauptung Grasses *) wird die folgende
untersuchung als richtig erweisen. zwei ausgaben dieser
czechischen bearboitung sind bekannt, eine vom j. 1519
1) Andere (mir nicht zu gesicht gekommene drucke) fiihrt
J. Gh. Brunei, Manuel du Libr., I, 1012—1014, an.
2) Vgl. A. Koberslein, gesch. d. deutsch nationallit. II". 177, 2. —
die von Du Meril, Ixv, a. 1, angefiihrte ausgabe ("die wahrhaflige
geschichte von Flos und Blankflos, Philadelphia, John Weik, gedruckt
in diesem jahre', IS") kenne ich ebensowenig wie die uhrigen alien
drucke dieser geslaltung.
3) Die deutschen volksbiicher, gesanimelt und in ihrer urspriing-
lichen echlheit wiederhergestellt von Karl Simrock. Frankfurt a. M.
1847, VI. 279 — 321. — der Simrockischen ausgabe nacherzahlt ist:
'Flos und Blankflos. eine anmuthige und riihrende historic, mit
schonen figuren. aufs neu ans Licht gestellt fur alt und jung von
Ottmar F. H. Schonhuth. Reutlingen, druck und verlag von Fleisch-
hauer und Spohn. o. j. (? 1865). 8 " (48 seiten).' — (auf seite 3
'ungliicklicher' konig statt 'unglaubiger'). — fiber das epische ge-
dicht in octaven der baronin von Knorring s. o. s. 11.
*) Lehrbuch einer allgemeineren litterargeschichte. II. III. 27fi.
— 15 —
mit holzschnitten, eine andere oline holzsclinitte vom
j, 1600, beide in Prag gedruckt, der titel des ersten
dieser drucke lautet:^) Welmi piekna nowa Kronika
aiieb Historia Wo welike milosti Kniezete a Kraale Floria
z Ilispanij a geho milee panie Biantzeforze Warn znij
welike potiessenie przigde Yakz srozumiete kterak welike
zalijbenij Milost inaa s vtiessenymi ffigurami. [eine sehr
schone neue chronik oder geschichte von der grossen
liebe des fiirsten und konigs Floria von Hispanien und
seiner geliebten frau Biantzefora Euch ein grosses ver-
gniigen daraus hcrvorgehen wird wenn ihr erkennt welch
grosses gefallen die liebe hat mit lieblichen Figuren.]
Dass der czechisohen iibersetzung nicht der italie-
nische roman Boccaccios, sondern die deiitsche bearbei-
tiing des Filocolo, d. h. ein deutsches volksbuch vorge-
legen hat, beweist unzweifelhaft folgende stelle. ^) die
worte aus dem Filocolo: 'lo sono guidat ore et maestro
delle celestiali armi, rispose Marte' lanten im Metzer
druck von 1499: Menn der got antwurdt ich bin ain
fewrer yii maister der himelischen wappen | sprach
marte'. — guidatore ist also richtig mit 'fiihrer' iibersetzt.
in dem Metzer drucke von 1500 findet sich fiir 'fewrer'
der druckfehler 'frewer', und in einem andern von Aman-
dus Farckal gedruckten buche '') steht daf'iir 'fewer'.
') Vgl. Casopis ceskeho museum 1852, p. 79. — J. Jungmann,
Historie Literatury (Jeske. Prag 1849, p. GG no. 98. — Pypin und
Spasovi6, Istorija slavjanskich literatur II, 835.
2) All meine kenntnis des czechisohen volksbuches verdanke icli
der liebenswiii'digen briofliclien milteilung des herrn Jos. Wenzl, pro-
fessors an der k. k. czech. oberrealscliule in Prag. herr Wenzl hat, da
ihm eine ausgabe des deutschen volksbuclies nicht zu gebote stand,
die czechische bearbeitung eingehend mit dem Filocolo verglichen
und alle abweichungen notiert. — herr W. hat auch einen aufsatz
iiber die czechische bearbeitung veroffentlicht in dem jahresbericht
der Czech, oberrealsch. zu Prag: Vyrocni z|)rava cis. kral. Jeske
vyssi rcalky Prazske za skoliif rok 1S83, s. 14—19.
•■') Buchzeiclien der HerHiier kniiiiil. bil)]i(ithok: Yu i;'."J9.
— 10 —
dicsc selbc Icsart des lot/ion druckcs hat audi dein
czcchischoii ubersotzcr vorg(3legon , er gibt die 8tolle
folgendermassen wider; */a jsem oh en [== feucr] a mistr
ncheskcJto rytlhtva, fcrcny 31ars.^
Auch Honst noch zoigt das czechischc IjucI) hiiiifig
abweichungcn von dem italienischen Filocolo, und gleich-
zeitig iibercinstimmung mit deni d(!Utsclion volksbuche.
nur oinigo beispiele zur vcranschaulichung sollen liier
angcfiihrt Nverdon :
Dcr hochste gott, Giove (Gioue) im Italienischen ge-
nannt, heisst im czechischen, wie im deutschen, stcts
Gione oder Gion. — fiir GiuUa Topatia hat das czechische
Julia z l\itry, das dcutsche volksbiich Jnllia de Patra. —
die stadt Siviglia lautet im czechischen wie im deutsclien
Sibilla. — statt Feranimitc des italienischen textes bieten
die deutsche wie die czechische iibertragung iiberein-
stimmend Fercmonto. — auf dem platze la Braa^) soil
nach dem Filocolo die hinrichtung der Biancifiore voll-
zogen werden; die deutsche und die czechische bearbei-
tung lesen dafiir iibereinstimmend Baya. — Tu desti piu
tiolte luce a Licaone iibersetzt das deutsche volksbuch
mit 'AVie offt hastu dein Liecht Aluchaon geben";
czechisch: Kterak jsi tij castohrdt hlcsh Aluchaonovi
ddual. — La figlia di L at on a, deutsch: L aeon a tochter;
czechisch: decra Lakonova u. s. w.
Zu weiterer anschaulicher vergleichung der czechi-
schen iibersetzung mit dem deutschen volksbuche, und
des deutschen buches mit dem Filocolo stehen hier
einige parallelstellen.
Die vorrede beginnt folgendermassen:
Italienisch: Adiinquc, o giovani, i qiiali avete la
vela della harca vaga niente dirizsata d'venti die muovono
dalle dorate pcnne vcntilanti del giovane figliuolo di Citerca,
negli amorosi xiclaghi dimoranti, disidio di pervenire a porto
1) Vgl. F. Novati, Giorn. di Filol. rom. Ill (1880), 64.
— 17 —
di salute con istudioso passo, to per la sua inestimahile
potenza vi prego che divotamente prestiate alquanto alia
prcsente opera lo intclletto . . .
Deutsch (fehlt in einzelnen drucken): 'meine
edelen vnnd lieben bestcn jungen herren vnd freund die den
segel des scJiiffs ihres hegirigen gemiUhs in den wind ge-
richtef haben imd jhr die da in der tieff in der hrinnenden
lieb freundlich ivohnend also eilendts begeren seid die porten
mit heyl sunemen jch euch freundlich bitte mil fleiss vnscrm
gegenivertigen iverck die ohren eiver vermin fft zuuerleilien'' .
Czechisch: '^ My urozeni udatnl a opatsni mladi
miisi, hterlz jsme vesla h lodi nasi zddosfive mysli v vietr
ohrdtili, a vij, htcfizto v Muhohosti liofiecl milosti pfeMivdte,
s chvdtdnim zddostivi bud'te a pHtomne stesti pHjmete, vds za
to pfdtelsky s pilnosti prosime, ze ttifo novii kroniku a
pHtoniny skutek k vasemu rozumu a iishna jJiWustlte etc'
[wir hochgeborenen, tapferen und weisen jiinglinge , die
wir die ruder unseres begierigen gemiites nach dem
winde gerichtet haben, und ihr, die ihr in der tiefe der
brennenden liebe wohnet, seid aufmerksam mit hast und
nehmet das gegenwartige gliick auf, darum bitten wir
euch freundschaftlich mit eifer, dass ihr diese neue chronik
und die gegenwartige begebenheit zu euerem sinne und
ohre zulasset.]
Dann folgt die eigentliche erziihlung, welche mit
dem sturze der engel beginnt:
Italienisch: Queir eccelso e inestimabile prencipe
sommo Giove, il quale degno de' celestiali regni posseditorc
tiene la imperial corona e scettro, per la sua inc/fabile
provvidenza avendo a se fatti cari fratclli e compagni a
possederc il suo regno, e' conosceo Viniquo volerc di Pluto,
il quale piii grazioso e maggiore degli altri avcva creato,
che gia pensava di volere il do7ninio maggiore che a lui non
si convcnia . .
Deutsch (nicht in alien drucken, z. b. niclit
in dem Frankfurto v): 'Der rwig und horlnrirdig Inrrc
Hausknodht, Floris.
— 18 —
(jot lies oberstcn rcyclies ein wirdiqcr besifzer ein fursichtiyer
rcgierer dor hymelischcn Icron fin vui lichc cnyclisch gcyst
vnd hrildcr Srin rcych niit ini niessrn erwdt vn hcsundcr
vntcr ihncn Lucifer mit mer wirdh vn snhon dann die,
andern hegahet des er zuliant in hochff'ohrt fijel vn sick
seyncni sckoff'cr glcychen meinet.^
Czc c.hisch: Vscmohiicl vysocc vdehny pan buck
najvyssilio krdlovstvie duostojny a opatrny spt'dvec nehcske
koruny sobe jed vyvolil mnosstvie angehiov rnilych dtirJmo
a bratri, sve v6cne sldvy aby jim uziti dnl, niezi nimiz
Lucifera podivosti a krdsil nad jine obdafil, z tohoz on
ihned v pydiu ^jarZ^ a sebc domnieval rovna byti sueinii
stvofitdi [der allmiichtige erhabene gotfc, dor ehrwiirdige
und weise beherscher des hochsten reichos der himm-
lischen krone, erwiihlte sich eine mengo von ongeln,
lieben geistern und briidern, um sie seincn ewigen ruhm
genicsscn zu lassen ; unter diesen versah er den Lucifer
mit ansehen und schonheit, in folge dessen verfiel er in
hochmut und glaubte seinem schopfer gleich zu sein].
Der S c h 1 u s s 1 a u t e t :
Italionisch s. s. 38.
Deutsch: V?es Hillario der ivirdig prieslr mit in
zoch. der so bald nitt gen rom bckam. anchtib alls der
alter materie vertiomen, gesechen vnd crricht was des jiingen
konigs sadi zu kryecMscher sungcn zcschreyben^.
Czechisch: Duostojny knaz Hilarius s nimi vyjd,
ale ne ihned do Rinia s nimi jet, ale potom tarn prijev,
pocal tuto knihu tak jaks vyslysal, vidal a rozumiel mladeho
kniesete vecem v reeky spisovati jazyk. [der ehrwiirdige
priester Hilarius reiste mit ihnen ab, aber er fuhr uicht
sogleich mit ihnen nach Rom ; als er aber spater hin-
kam , begann er dieses buch , wie er die geschiehte des
jungen fiirsten liorte, sah und verstand, in griechischer
sprache zu schreiben.j
Das colophon am ende des deutschen buches
(Metz 1499) lautet: liie end sich das buch der hochen
— 19 —
lieh des koniglichen fursten Florio vn seiner lichen
Bianceffora. gedruckt su Metzs in der freijen lohlichen
statt Caspar Hoehffeder. am Montag nach Batholomei. do
man sellt nach Cristi vnssers liebcn herren geburt. tauscnt
vicrhundert vnd im nemi vnd neuntzigsten iar."
Im czechischen buche: ' Skondvd se Jcnieha o
vysoke milosti knisete a krdlc Floria a o jeJio prcmile
Biancefore, v slavnem mestc Braze, v cesky jasyk prelozend,
tistena skaze Jana Smerhovskeho , tutez ilfednika vdhy
kofenne, leta od narozeni syna Boziho tiskiho petisteho
devatendcteJio due sesteho mes'ice listopadii' [es endet das
buch von der liohen Hebe des fih-sten und konigs Florio
imd seiner allerliebsten Biancefora, in der riUimlichen
stadt Prag in die czechiselie spraclie iibersetzt, gedruckt
von Johann Smerhovsky, beamten der gewurzwage(?)
daselbst, i. j. nach der geburt des sohnes gottes 1519
am 6, tage des monats November].
Eine jiidiscli-deutsclie bearbeitung erwalmt Hanslick,
geschichte und beschreibung der Prager universitats-
bibliothek, Prag 1851, 8", s. 571. diesolbe fiihrt den
titel: 'ein schini historie vun Fieri Blankifleri'. o. o.
(?Prag), o. j. 8*^ (LIII, 2, 11). — 'ein curiosum/ sagt
Hanslick, 'sofern nilmlich ein roman in jiidiscli-deutschcm
costiim iiberhaupt etwas ganz curioses ist, und wohl nielit
gar sehr hiiufig vorkommt. die geschichte fiingt so an:
'cs war ein kinig aus China, derselhig hut ein grauss krieg
gchaltcn^ u. s. w. und schliesst: 'ivas aher die gcschehn is,
atich tvas dem torhitcr vim sultan geschehen is, das kan
man nicht heschreibn, weilen mir nicht dahci scin gewcsin^.
sic ist in hebriiischen buchstaben aufgezeichnct ^) und
viollcicht identisch mit dem von Jo. Christoph. Wolf
(Bibliotheca Hebraea, Ilamburgi ct Lipsiae 1715, I,
') Sie bofindet sich jelzt in der Bodleiana in Oxford, no. 175
dor Oppcnheimschen biichersanimlung, vgl. Serapcuni, zoitsdirift fur
bihliotliekvvissensch.ift, hgbn. von Dr. R. Nauinanii. Leii)zig IStS,
p. 384.
2*
— 20 —
p. 1320 'De Hcriptis llebraeorum anonyinis' no. 288) cr-
wahnten hebraischen drucko :
'-J3^'3"ib liobschaft von Floris and ^;-bEp;?E i. c. FlancHer,
i.e. historia anioruin Floris &('.' ()fi"onl>ac}i 174. (J. 1714. 8.
IV.
Die skjiiulinsivischon bosirbeitunf^eii.
Ebenfalls auf cine franzosische quelle geben die
skandinavischen bearbeitungen ^) zuriick. doch scheint
sich dieselbc noch inehr, als dies bei den vorlagen der
verschiedenen deutschen fassungen der fall ist, von den
(beiden) uns bekannten franzosischen versionen zu ent-
fernen. endgiltig festgestellt ist allerdings das verhiiltnis
der skandinavischen bearbeitungen zu der franzosischen
quelle noch nicht.^) auch die in cingehender unter-
suchung iiber das verhaltnis der skandinavischen versionen
unter einander aufgestellte behauptung,^) dass das schwe-
dische gedicht Flores och Blanzeflor *) auf die fassung
in altnorwegischen versen zuriickgehe, in welche die
altere altnorwegische prosa-Saga af Flores ok Blankifliir-'^)
iibertragen sei, ist neuerdings wieder in frage gestellt
worden.^) das diinische gedicht, Eventyret om Flores
ij Sommer, s. XVIII — XX. — Du Meril, xlvi — Ivii (talschlich
Ixvii bezeichnet).
2) E. Kolbing in Bartschs Germania XX, 227 (1875).
*) G. Storm, Om Eufemia viserne (Nord. Tidskrift for Filologi
og Paedagogik, N. R. I. 23—42).
*) Abgedruckt von G. Klemming in der Siimlingar utgifna
af Svenska Fornskrift-SiiUskapet. Stockholm 1844. I.
*) Annaler for Nordisk Oldkyndighed og Historie, udgivne af
det Kongelige Nordiske Oldskrift-Selskab. Kjebenhavn 1850. — wegen
der bibliographie s. s. 3—5, 112—121, 362—363.
^) R. Geete. Om Eufemia visorna. Stockholm 1875. doch
ist der verfasser nicht recht bestimmt in seinen ausserungen.
— 21 —
og Blantzeflores, ist mehrfach gedruckt worden.^) — eine
iimarbeitung des von Tressan herausgegebenen fran-
zosischen romanes ^) besorgte H. Wetterstedt : Floris och
Bianca Fiore. Saga pa vers. Imitation. Sthm. 1826.
'Alle bisher erwahnten bearbeitungen zeigten die-
selbe gestalt der sage, nur bald in glanzenderem, bald
in schlichterem gewande.'' grossere abweichungen von
der franzosischen quelle zeigt die italienische (oder italo-
graco-hispanisclie) gruppe.
Y.
Die italienischen bearbeitungen.
In Italien ist die sage von Flore und Blancheflor
mehrfach bearbeitet worden: als hauptbearbeitungen sind
das von einem volkstiimlichen dichter in ottave rime be-
arbeitete Cantare und der von Boccaccio in prosa ver-
fasste Filocolo zu nennen.
Das Cantare di Fiorio e Biancifiore, das zu-
weilen auch untcr dcm titel Inamoramento (oder
Amore, oder Storia) di F. e. B. angefiihrt wird, ist
eine im volkstone gehaltene in ottave rime abgefasste
dichtung, deren verfasser unbekannt ist. dasselbe ist in
mehrfachen drucken und 7 hss. erhaltcn, die zum toil
recht bedeutend von cinander abweichen.^) das gcdicht
') Vgl. C. J. Brandt, Romautisk Diglning fra Middelaldereii.
Kjebenhavn 1869. I, 285—350. II, 289-34-1. Ill, 31(>-32t. derselbe
Brandt hat das gediclit aiich in modernisierter gestalt lieransgegeben :
.Eldre Danske Digtere. Kj0l)enliavn 1861. (Tredie hefte, 5—87.)
*) s. weiler unten, abschnitt VII, und Klemming, s. XXX.
') Vincenzo Grescini — in seinen Dne Studi rignardanti Opere
Minori del Boccaccio. II Cantare di Fiorio e Biancifiore ed il Filocolo.
La Lucia delT Aniorosa Visione. I'adova 1882 — fiibrt nur i liss.
an. ihnen sind nocli liinznznfiigcn 2 aut der Pariser nationalbiblio-
thek (fonds italien 1069 und 1095) l)efindliclie, und eine dritle im
— 22 —
enthalt 134 stanzcn (odcr iiiclir, die ausgaben und hsH.
variiercn).
])('!• inlialt ist kurz folgender:
Eiii rittcr in Hoiri in alien zoiten liatte ein schfJnes, reiclies
vveib, ai)er keinen solin: der lieiiijje Jakol> eihurt ilire hitfe, und
ilir geliibde zu erfulien, ziehen sie aus zu dem ajjostel von Galizien.
der k(5nig Felice aus Spanien, der unglaubige sarrazene, lauerl
ilinen auf mit tausend rittern und beim anbrechenden inorgen-
grauen erblickt er von einern berge aus die auf der strasse heran-
ziebendoa clirisllicben pilgrime, erschlagl aile getauften und den
rilter selbst. die christin aus dein lateinischen lande scbenkl er
der konigin; die bevvundert ihre schonbeit und bait sie werl.
sie erfabrt von ibr all ihr leid, und eines morgens gebaren beide,
die konigin einen sohn, eine tochter die christin. Topatia, so
heisst die christin, stirbt bei der geburt, Manire (MiglioreV), die
konigin, nimnit sich ihres kindes an: Fiorio und Biancifiore
besitze des Lord Asbburnliam (collection Lilni). die ich nur aus
dem kataloge kenne: Aslib™ Libri 1473: Storia di Fiorio e Bianci-
fiore. einen andern alten druck beschreibt Eschenburg, Denkmaler
altdeutscher dichtung, seite214: ... '(ein gedicht), welches ich unter
mebreren italianischen balladen und romanzen nieiner samnilung
alter einzelner stiicke dieser art tinde, die ich aus der herzoglich
Wolfenbiittelschen bibliothek vor mir habe. es ist, gleich den nieislen
iibrigen, ohne angabe des jahrs und orts, aber wenigslens scbon
gleich zu anfang des sechszehnten jahrhunderts gedruckt, und hat
fiber der ersten seite bloss die aufschrift: Fiorio e Bianza Fiore
chiamata. das ganze betragt nur sechs quartblatter engen drucks in
gespaltenen columnen. die stanzen sind achtzeilig, und der anfang,
in einer secbszeiligen, ist folgendermassen :
Donne e Signori vi voglio pregare
Ghel mio dicto sia ben scoltato
Che io vi volio dir e con tare
Or me intenda chiuncha e inamorato
Come nasci florio e bianza fiore
Insembla cresero con grande amore.'
Das exemplar der Pariser arsenalbibliothek , welches Tho.
Fr. Dibdin (A Bibliographical, Antiquarian and Picturesque Tour in
France and Germany. London 1821, II, 331) und Brunet (II, 1300)
ausfuhrlich beschreiben, tragt die nummer B. L. 4860 A. 4".
(Blatt 56 — 63.) ein abdruck dieses druckes mit den varianten der
beiden Pariser hss. steht in Her rig's Archiv, LXXI (1884).
lo
Averden zusamineii erzogen. der konig wil], dass sein sohn lesen
lerne, der aber weigert sicb, es ohne Biancifiore zu tun, so
lerneu die beiden zusammen. bald keiinen sie den psalter und
lesen in dem buche der liebe. gar bald auch erseufzet vor liebe
Fiorio, wenn er Biancifiore ansiebt. Felice will seinen sohn zu
seinem verwandteii schicken, dem herzoge von Montorio; Fiorio
aber mocbte sicb eher in stiicke hauea lassen als dahinziehen
ohne Biancifiore. der konig verspriclit ihni das ma.dcben nach-
komnien zu lassen, sobald die erkrankte konigin genesen. beim
abscbied gibt weinend Biancifiore ihm einen ring, dessen schoner
saphir sicb farbe, sobald ilir gefahr drohe. mit grossem jagd-
gefolge zielit Fiorio ab; durcli einen boten benachrichtigt, reitet
der herzog ihm in feierlicbem aufzuge entgegen. trauernd und
nacbdenklich erscheint Fiorio bei dem festscbmause. — Felice
heredet sicb mit dem seneschall, der schickt, wabi'end der ganze
hof zu lische sitzt, eine vergiftete henne (gallina) hinein, und lasst
sagen, sie kame von Biancifiore. ein bund, dem davon ein stuck
vorgeworfen wird, verendet aut' der stelle. das parlament ver-
urteilt Biancifiore zum feuertode. schon stebt sie gefesselt am
brandpfabl, als Fiorio, der im scblafe auffahrend an der farbe
des saphirs die gefahr erkennt, bevvaffnet die menge durchbricht,
den seneschall im zvveikampfe besiegt und die geliebte befreit,
ihre unschuld dartut und sie 'um Fiorios willen' der obhut des
konigs empfiehlt. nacb Montorio zuriickgekehrt, ist Fiorio wider
iiaclidenklich urn Biancifiore. zwei schone madchen schickt der
herzog, ihn mit ibren reizen und kiiiisten zu beriicken : Fiorio
kiimmert sicb nicht urn ihre scbonheit. da sendet der herzog
(el ducha) zum konige Felice, er mocbte Biancifiore senden, denn
der sohn verzehre sicb ganz in liebesgram. der kSnig will
Biancifiore kopfen lassen, die konigin iiberredet ihn, sio zu ver-
kaufeii. er schickt zwei ritter zu dem hafen, wo kaufleute ange-
langt sind. schon geputzt wird Biancifiore iiinen vorgotuhrl.
tausend taler und lowen und adler und jagdfalken und bundo
geben sie dem konige I'iir das schone madchen, und einen gol-
denen becher, auf dem die geschichte von Troja abgebildet ist.
der konig lasst ein grabmal errichten und das geriicht verbreiten,
Biancifiore sei darin bestattet. als Fiorio heimgekehrt die Irauer-
kunde erfiihrt, will er sicb toten vor schmerz am grabe der ge-
lieblen ; die konigin enlwindet ihm das inesser und sagt ihm,
dass Biancifiore lebe. Fiorio will ausziehen, das schone geschopf
zu suchen iiber land und meere. einen ring gibt ilim die mutter,
dessen juwel die kraft hat, den trilger zu behiiten in feuers- und
kampfesnot. mil reichen schiUzen und vieleii rittern und baronen
— 24 —
/i(;liL Fiorio aiis. in iU:r liC'rl)orge sa{jt iliiii diewirliii: 'licir, ilir
iUiiiell, Hiancifioro". iieulich abends sei die dagewesen, hahe viel
yescliluchzt uiid gelrauort. hei tische wirfl Fiorio iriit deni niesscr
einen beclier urn, dass er zeibricht, er erselzl ihn durcb einen
silbernen. am andern lai^e erfahren sie in einer andern beiberjje
(lurch den wirl Bilisanti, dass die kauf'leuto vor kurzern erst mil
Biancifiore da durcbjj'e/.ogen seien. sie zieb(,'ii weiler nach Egyplen,
und von Alcxaiidrion ohne verzug nacVi Babylon, dort lioren sie
in der herberge des Dario, dass die kaufleute die schone Bianci-
fiore dem admiral verkauft batten, und dass sie jetzt mil hundert
andern jungfrauen in dem turme gehalten wiirde, den zwei-
tausend mann bewachten. in dem turmo sei ein garten, und
ueben einer quelle ein baum mil immer bluhenden blurnen.
schreitet ein mildchen darunter, so fiillt ihr eine blume zu, falls
sie noch rein ist; ist sie aber ^von einem maune beriihrt, so triibe
sich das wasser. der kastellan sei sehr grimmig, aber spiele gem
schach. Fiorio reitet zu dem turme und sagt zu dem kastellan:
er sei von jenseits des meeres gekommen, um dieses schone
kastell sich anzusehen fiir seinen herrn, der ein iihnliches bauen
wolle, und ein jagdsperber sei ihm dahinein getlogen, und er wolle
mil ihm schach spielen. sie spielen, Fiorio gewinnt, gibt aber
seinen gevvinnst und noch mehr dazu dem kastellan zuruck. am
andere tage zum mittagessen geladen, schenkt Fiorio dem kastellan
einen mit besanten gefiillten goldenen becher. mehr noch werde
er ihm geben, wenn er ihm dienen wolle. der kastellan ergibt
sich ihm, uiid halt, als Fiorio ihm sein verlangen Biancihore zu
sehen kund gibt, sein versprechen. nachsten sonntag sei das
fest der pascha rosata, da wiirden dem admiral blumen geschickt,
von denen er die meisten seinen frauen iiberlasse, da konne
Fiorio unter den blumen versteckt mit hinaufgeschafft werden.
in einem korbe unter rosen gelangt Fiorio in den turm; als
Gloritia, eines der madchen, dem korbe sich nahert, denkt Fiorio,
es sei Biancifiore und steckt den kopf heraus; auf das angst-
geschrei des madchens fliegen die anderen herzu, Gloritia aber,
schnell gefasst, erwidert: ein vogel sei ihr aus dem korbe an die
brust geflogen. zu Biancifiore eilt sie darauf : vor freuden weinend
liegen sich beide geliebte in den armen. in Biancifiorens kammer
genossen da Fiorio und Biancifiore ihre liebe. — der admiral
lilsst nach Biancifiore schicken, Gloritia erklart, sie sei unpasslich,
da will der sultan sie selbst sehen und findet Fiorio bei dem
madchen. ergrimmt greift er zum schwerte, halt sich jedoch
noch zuruck: auf den vorschlag eines ritters in der beratung der
barone soil das liebespaar verbrannt werden. nackt, gefesselt am
— 25 —
sclieiterhaufen beklagt Biancifiore ihres geliehten schicksal, Fiorio
halt ilir den ring hin, unci indem sie ihn beide iimfassen, ver-
mag das feuer ilinen nicht zu schaden. staunen und mitleid er-
greift die urnstehenden, auf eines ritters bitte fragt der admiral
nach dem namen und der geschichle Fiorios, und erfahrt, dass er
der sohn sei des Felice, seines verwandten. Fiorio heiratet
Biancifiore, und fiber das meer geiangt er nach dem schonen
Toscana, von da nach Spanien, lasst sich mit seinem ganzen
hofe taufen in dem romisch-katholischen glauben, und wird zum
kaiser von Rom gewahlt und lebte hundert jahre mit Biancifiore.
Der Filocolo^) — ^nel quale si racconta un piacevole amore
di Fiorio e cli Biancofiore' — ist das erste werk, welches
der junge Boccaccio (1313 — 1375) in italienischer prosa
verfasste. er schrieb es — in den jahren 1338 — 1341
1) Vgl. dariiber Fr. Schlegel , charakteristiken und kritiken,
Konigsberg 1801, II. 327 ff.; — Eschenburg, denkmiiler alldeutscher
dichtkunst, p. 212; — M. Landau, Giovanni Boccaccio, sein leben
und seine werke, Stuttgart 1877, und vor allem Gustav Korting,
Boccaccios leben und werke. Leipzig 1880. letzterem vortrefflichen
werke haben wir im folgenden manches entlehnt. — der wahre titel
des romanes ist Filocolo (in alten drucken Philocolo, vgl. Giornale
di Filologia Romanza III [1880] 58), wie Gaspary in Grobers zeit-
schrift fiir romanische philologie III. 395 nachgewiesen hat. als
Fiorio von der heimat abzieht, um die in die fremde verkaufte
Biancifiore zu sucheii, beschliesst er aus furcht, sein name moclite,
da sein liebesverhaltnis audi im auslande weit bekannt sei, storende
aufmerksamkeit erregen und das widerfinden der gelie])ten er-
schweren, sich einen andern namen beizulegen und nennt sicii
"^ Filocolo' d, h. liebesmiihe, 'miihe der lieb\ — 'Filocolo',
fiihrt Boccaccio aus, '<; da due greet nomi composto. da philos
c da cholos; philos in fjreco tanto viene a dire in nostra lingua
qnanto amore, e cholos in greco similmcnte tanto in nostra
lingua resulta quant o fa tic a: onde congiunto insieme, si pud dire
trasponcndo le parti. Fatica d' Aw ore'. — Boccaccio, der gera
init seinen griechisclien kenntnissen prunkt, hat bier wider ge-
zeigt, dass er keiii griecbisch verstoht : denn Filocolo kaiiii nie
die ilim von Boccaccio untergeiegte bedeutuiig haben. dieseu irrtum
haben die berausgeber des romanes gar bald gemerkt und haben
demsell)en, freilich oline erf'olg, durcb iinderung des titels in Filocopo
(Philopono, Philocomo) abzuhelfen gesucht. — (Eschenburg, denk-
maler p. 212 denkt an Filocalo 'freund der schoiiheit'!)
— 2() —
uiigcfuhr — /u Neiipol, aut' antriel) seiner von ihm so
oft untor dein nanien Fiannnetta verherlichten golicbtenM.
am ostersonnabend 1338 sah er auf oineni ausflugo nach
der San Lorcnzokirclio in Noapcl zum orstcn male die
selionc Neapolitancrin, die mit ihrein waliren nanien
Maria heisst. sie war eine tochter der grafin von Aquino
und dc8 konigs Robert von Xeapel, und seit sieben oder
acht jahren mit einem edehnanne aus Neapol vermiihlt.
als er dann bei der einige tage spater stattfindcnden
zweiten begegnung gelegenheit fand zuni ersten male
mit der schon von ihm geliebten dame zu sprechen, da
erhielt er, so erzahlt er uns am eingange des Filocolo,
von der schonen Fiammetta den auftrag, ein kleincs
biich zu schreiben iiber die schicksale des sagenhaften
liebespaares Florio und Biancifiore, dessen ruhm noch
von keinem (italienischen kunst-^) dichter gefeiert worden,
sondern den fabelhaften erziihlungen uriwissender
iiberlassen geblieben sei.^) mehrere jalire nahm die aus-
fiihrung des von der geliebten erteilten auftrages in an-
spruch, doch statt des bestellten piccolo libretto, hat des
dichters schopferische phantasie die sage zu einem mehrere
bande umfassenden — recht langweiligen ^) — romane
ausgesponnen, in welchem die durch die iiberlieferung
gebotene einfache erzahlung durch zahlreich eingestreute
episoden erweitert und zum teil vollig umgestaltet cr-
') tjber das veilialtnis Boccaccios zu Fianimelta vgl. u. a. audi
den artikel in der Rivista Europea, Vol. XXX, fasc. IV., Roma 1883.
p. 1181 sq.
'-) Der ausdruck 'kunstdichter' ist von Gaston Paris.
*) 'certo grande iniuria riceve la memoria degli amorosi gio-
vani ... a non esscrc con dcbita ricordanza la loro fama csaltata
da' versi di alcun pocta, ma lasciata solamente ne fabulosi parlari
degli ignorantiJ
*) 'Dieser roman ... iat in bezug auf den umfang das stjirkste
von Boccaccios werken nach dem Decameron, in bezug auf inhait
land form aber das schwachste.' Landau p. 43 u. 53.
— 27 —
scheint, so dass wir nur noch die roliesten umrisse der
urspriinglichen sage widererkennen. *alle gutter und
gottinnen des klassischen altertums greifen ein in das
schicksal der liebenden, und niit verzauberungen und
entzauberungen, niit vielem rlietorischen und allegorischen
prunk wird die sage zum iiberladenen liebesromane aus-
gesponnen, in welchem ilire urspriingliche naivetat voll-
standig aufgegeben und damit nicht bloss ein zufalliger
reiz der dichtung, sondern der kern der sage zerstort ist.^^)
Uber die Boccaccios Filocolo zu grunde liegenden
quellen und iiber das verhiiltnis desselben zu dem volks-
tiimlichen Cantare gelien die ansichten der litterarhisto-
riker sehr auseinander. wahrend Tasso^) (in seinera
Discurso sulla poesia heroica, II, 47) und neuerdings
Bartoli ('I precursori del Boccaccio" Firenze 1876 und
Rivista Europea, Anno 1S79, p. 470) die ansicht aus-
sprechen, dass das Cantare ' non e altre che il Filocolo
messo in versi da qualche poeta per essere recitato al
volgo', haben andere gelehrte, u. a. audi Du Meril
(p. Ixxiij) sich dahin ausgesprochen, dass beide bearbei-
tungen von einander unabhangig sind. in seiner schrift
'II Filocopo del Boccaccio', Firenze 1879, hat Zumbini
nacbzuweisen gesucht, dass das Cantare alter sei als der
Filocolo. dieselbe ansicht, die Gaspary in dem Giornale
di Filologia romanza IV zu widerlegen bemiiht ist,
verficht audi Crescini in seiner oben genannten schrift.
Den beweis fiir seine bchauptung, dass das Cantare
alter sei als der Filocolo , findct Crescini in einzclneii
anspielungen in den werken Boccaccios auf das gedicht
*) Sommer, a. a. o. p. XX. — eine austulirliclie inlialtsangabe
des Filocolo fiiidet sich i)ei Kortiiig, a. a. o., pp. iOl-— Ill-l, auf ilie
wir liierniil verweiseii.
*) Tasso (Discurso sulla poesie heroica II. Al ) gebraiicht. ilea
ausdruck: . . di Florio , e di Biancoiiore, di cui uella nostra lingua
poet 6 il Boccaccio — woinil er doeh audi wohl don prosarouian
Filocolo hat hezeichnen koniien.
— 28 —
libor Floro und lil., iind in dciri alter ciner dor Iiks, niit
roj'ht cri)lickt Crcscini in der am cingange des roniani's
liber dio \ cranlassung dossclljcii dor Fiammetfa in den
niund gologton ;iu,ss(!rinig oino anspi(dung auf oino sohon
V(tr aht'assiing dos I'^ilocolo in Italion — in volkstiinilicho)-
form ^ ) — vorhandono orzilhlung dor sago von Flore und
Klanchofior. oino woitorc anspidung auf das Cantare
tiiidot sich in Jioccaccios Labirinto d'Amore, das auch
den titel *I1 Corbaccio' d. Ii. 'die geissel' ^) fiihrt. in
dicsor um 1355 verfasstcn , bissigo ausfiille gegon die
frauen enthaltenden satire^) spricht Boccaccio von einer
witwc, die bei all ihrer scheinheiligkeit eine vollendete
hcuchlerin und gemeine person ist. zur kirche gehe sic,
nicht um dort ihrc andaclit zu vcrrichtcn , sondern um
die aufmerksamkcit Hattcrhafter gimpel auf sich zu ziehen
und um eroberungen zu machen. zu hause bei sich
seien ihre gebete und paternoster nichts anderes als die
'canzone latino^ und die franzosischen ritterromane, deren
lekture sie mit wahrer gier frohne und deren schliipfrige
stellen sie mit dem genusse eines competenten sach-
kenners verschlinge; 'wc' qiiali clla legge . . la canzone
di . . Florio c di Biancofiore' und ahnliche sachen.
Kann nun mit dieser von Boccaccio im Corbaccio
angefiihrten canzone di Fl. e di B. unser cantare gemeint
sein? ganz gewiss; der ausdruck canzone widerstrcbt
dieser auslegung durchaus nicht, da — wie Crescini an
vielfachen beispielen iiberzeugend dartut — die aus-
driicke canzone (eigentlich eine lyrische dichtung von
meist fiinf bis sieben strophen) und cantare (eigentlich
ein langeres gedicht in ottaven) fortwahrend verwcchselt
werden. dass iibrigens 'lateinisch' von den italienischen
1) Vgl. auch Korting, s. 497 IT.
'^) 'Die Karbatsche', vgl. Scluicliardl in Lemclies jahrbuch fiir
roin. u. eiigl. litter., Leipzig 1871, XII, 114 [Gaston Paris]. — anders
Korting, s. 208.
») Vgl. Korting, s. 208—237.
— 20 —
scliriftstellern jener zeit haufig gleichbedeutend mit
'italienisch' gebraucht wird, ist ebenfalls bekannt. — ver-
dient nun aber unser Cantare wirklicli den vorwurf der
schliipfrigkeit, den ihm der Corbaccio zu inachen scheint?
unter den etwas extravaganten abenteuern der beiden
liebenden finden sich allerdings zwei etwas schliipfriger
art, derentwegen strenge moralprediger auch die erzah-
lung von Flore und Blaneheflor als eine von fronimen
christen zu vermeidende lektiire gebrandmarkt liaben.^)
es sind dies die verfiihrungsscene Florios durch die
schonen madchen in Montorio,^) und die scene im bett
im turme zu babylon , wo die liebenden nach langer
') S. oben s. 4. allerdings war das mittelalter ziemlich un-
geniert in der darstelluiig anstossiger begebenheiten. vgl. aiich
Landau, a. a. o, s. 134 ff.
2) Lo ducha due donzelle fece trovare,
Che eran piu belle chello persico fioiilo,
E ciascheuna era pucella da maridare.
El duca fece alloro questo partito,
Quella de voy cbello farra reallegrare
Fiorio li darraio per marito.
Ciaschuna dixe 'lo li darro tal conforto,
Farollo rosuscitar se fosse morto".
EUe donzelle col bel viso rosato
Andoro nel palazo precioso,
E trovono Fiorio solo nato
E lachrimaudo star pensoso,
E Tuna disse 'Nullo inamorato
Non direbbe star si doglioso
Anzi direbbe ridere e solazare
De per noslro aniore levati a danzaro*.
Giascuna li mostrava el suo bel petto
Golle bianche e preciose mamelle,
Dicendo 'Fiorio, or prendi diletto,
Da noi che siamo si belle daniicelle".
E Fiorio non se curava di lor delto,
La niano tenea puro alle mascelle,
E non le voleva intendere ne vedero
In allre parte sendo ando assodorc.
— 3(1 —
trcniiiin;^' uiul lan^^o zuriiok<,n'liaU,cnor loidenschaft sich
(Icii rreu(l(!n der liebo hingebon. — wenn nun aiirli die
iinHj)ioliiiig iin Corbacfio sicli fiuf unsor Cantaro bozioht,
so kunntc man irnnicr nofh moinen, dass das gedioht.
auf wclchos in dem uni 1355 verfassten Corbaccio an-
gespielt 1st, cino art uinarbcitung, refaf;iinento , des um
1340 entstandcncn Filocolo sci. die unzulassigkeit dieser
auffassung haben Ziimbini iind Korting bercits nachgo-
wiesen. ist es einerseits unwahrschcinlich , dass der
Filocolo in den crsten funfzehn jahren seines cntstehens
popular gcnug gewesen ist, um eine volkstumliche dich-
tung zu veranlassen, so ist andererseits nicht annehmbar,
dass Boccaccio cine aus seinem eigenen werke hervor-
gegangene dichtung als einc leichtfertige und schliipfrige
lektiire bezeichnet.
Aber nicht nur diesc anspielungen in Boccaccios
werken weisen mit hohor wahrscheinlichkcit darauf hin,
dass das Cantare bereits vor der abfassung des Filocolo
bestanden habe ; das alter einer Florentiner hs, des ge-
dichtes macht diese wahrsclieinlichkeit zur gewissheit.
^ . il nostro poemetto si contiene in un codice magliabechiano
del secoh XIV. PocJd fogli innanzi ad esso, e delta mano
die lo scrisse, occorre, in testa a una serie di appunti mer-
cantili, la data: MCGCXLIII a' d\ XV d'aghosto\^)
da nun diese hs. mehrfache verderbnisse zeigt, so ist es
klar, dass sie nur eine abschrift — und wohl nicht eine
direkte, sondern durch mehrere zwischenstufen hindurch-
gegangene — eines weiter hinaufreichenden originales
ist, das Crescini in das erste viertel des 14. jahrhun-
derts setzt.
Eine nahere vergleichung des Cantare mit dem Filo-
colo ergibt nun, dass an einzelnen stellon die darstellung
des ersteren von der im Boccaccioschen romane gegebenen
erzahlung abweicht und zu einem der franzosischen ge-
') Crescini, p. 14.
— 31 —
dichte stimmt. Gaspaiy, immer von dem gedanken aus-
gehend, dass das Cantare aus dem Filocolo geflossen
sei, hat aus diesem umstand den schluss ziehen wollen,
dass ausser dem Filocolo der dichter des Cantare als
nebenquelle die franzosischen gedichte beniitzt habe, aus
welchen er gelegentlich geschopft habe. weit entfernt,
dieser ansicht beizupflichten , glauben wir in diesem
pvmkte nur eine neue bestiltigung der soeben vorge-
tragenen ansicht von der unabhangigkeit des Cantare von
dem Filocolo erblicken zu miissen. bei der lektiire des
Boccaccioschen romanes erkennt man auf den ersten blick,
dass man es mit einem — mehr oder minder — kiinst-
lerisch durchgebildeten und in verfeinertem geschmacke
gehaltenen litterarischen produkte zu tun hat, das aller-
dings auch manchen fehler aufweist. nur allzu oft be-
gegnet man darin einem schwiilstig breiten wortgeklingel
und dem iibel angebrachten krame mythologischer ge-
lehrsamkeit; wahrend dem Cantare alle kritiker einstim-
mig den geist und das geprJige einer wahrhaft volks-
tiimlichen dichtung zuerkennen. die iibereinstimmungen
des Cantare mit den franzosischen gedichten sind mehr
als blosse ahnlichkeiten im einzelnen: uberall finden wir
in beiden denselben einfachen geist volkstiimlieher dar-
stellung, uberall bemerken wir in beiden eine grosse
ahnlichkeit der charaktere. wenn das Cantare an den
stellen, wo es sich von dem kiinstlichon ban des Filocolo
entfernt, die einfachhcit und natiirlichkeit der franzosi-
schen darstellung bietet, wird man da behaupten wollen,
dass der verfasser dosselben absichtlich da das iiberladeno
gcfiige des Boccaccioschen romanes aufgegeben habe, um
— wider iiberlegterweise — aus dem franzosischen ge-
dichte eincn schlichtoren zug an desson stelle zu setzen?
cine solche annahme ist nicht zulilssig: denn wir habon
es nicht mit einem litterarisch gcbildcten verfassor im
Cantare zu tun, der zwischen nu'hroron Icsarten seine
auswahl zu trcffen versteht.
— :'.2 —
AVeiiii nun iindcicrscits Ciintarc und Filocolo an
(dnigen stelleii iihcrcinstimrncnd oine von den franzosi-
sclion <^cdichton ubwoichoiido lesart bieten, so Hclicint uns
die ansiclit Cresciiii.s, nacli welcher der unbekanntc ver-
fasser des italienischen gcdiclites und Boccaccio fiir seincn
roman bcidc in ciner gomeinsamcn quelle gesciiopft
hiitten, wolil annelnnbar. dasH dicse quelle cine italie-
nische bearbeitung gewesen ist, darauf deuten die zahl-
rcichon iiberoinstimnmngen ini ausdruck bin, die sich
im Filocolo und ini Cantare finden.') an den stellen,
an welclien der Filocolo sich von der darstellung des
Cantare entfernt, ist die anderung einc nicht von deni
verfasser des Cantare, sondcrn eine von Boccaccio be-
absiclitigte. sagt docli Gaspary selbst — freilich in
einem ganz anderen zusammenliange — dass es f'iir
Boccaccio unmoglich ist, sich knechtisch an seine vor-
lage zu halten; seine geistige unabhiingigkeit ist zu gross,
als dass er nicht iinderungen machen miisste.
Nach einer iiusserung Crescinis,'^) ist Rajna geneigt,
diose gemeinsame quelle des Cantare und des Filocolo
in einem franco-italienischen gedichte zu suchen. in der
tat hat diese vermutung nichts unwahrscheinliches. das
ende des 13. und der anfang des 14. jahrhunderts ist
gerade die zeit, in der jene eigentiimliche litteratur sich
hildete, die dann mit dem ende des ersten viertels des
14. jahrhunderts in das rein italienische umgesetzt wurde.
dieser ansicht, der wiv gerne den vorzug geben vor
der von Korting'^) und Zumbini^) aufgestellten, welche
in vermeintlichen griechischen quellen die vorlage des
Filocolo suchen, widerspricht der umstand keineswegs,
dass an einzelnen stellen Cantare und Filocolo abweichen
'j Den von Grescini auf seite 33 — 35 seiner abhandlung ange-
fiihrten beispielen lassen sich noch mehrere hinzafiigen.
-) p. 36.
») a. a. o. p. 498. 505.
*) 'II Filocopo del Boccaccio'. Firenze 1S70, p. 23 ff.
~ 33 —
von der erzahliing der fmnzosischen gedichte. es ist
vielmehr gerade die von den italienischen umdichtern
beliebte weise, bei der bearbeitung der franzosischen
gedichte einzelne anderungen vorzunehmen, wahrend die
skandinavischen bearbeiter z. b. sich meist treu an ihre
vorlage lialten.
Wenn nun das Cantare alter ist als der Filocolo. so
konnte man, da beide haufig auffallende iihnlichkeit im
ausdrucke zeigen, zu der annahme geneigt sein, der
Filocolo sei aus dem Cantare, d. h. aus deni Cantare,
so wie es uns vorliegt oder bei einer kritiscli hergestellten
ausgabe vorliegen wiirde, geflossen. dieser annalime
wiirde nicht im wege stehen die von Boccaccio am ein-
gange seines romanes der Fiammetta in den mund gelegte
ausserung, dass es schmachvoll sei, dass noch kein "^poeta'
diese liebliche sage des viel gepriiften liebespaares be-
handelt habe. 'poeta^ in jener zeit, in der litteratur der
halbgebildeten friih-renaissance, bezeichnet nichts anders
als einen rait dem geiste des altertums bckannten, in
antiker bildung emporgewachsenen kunstdichter, und als
ein soldier konnte docli der verfasser des schlichten,
volkstiimliclien Cantare unmoglich gelten. doch wider-
streitet dieser vermutung die tatsache, dass an einzelnen
— allerdings nur ganz wenigen — stellen der Filocolo
ausfiihrlicher ist als das Cantare und dabei doch nicht
von der iiberlieferung abweicht.
So kann zum beispiel die eingehende beschreibung
des turmes im Filocolo nicht aus der knappen schilderung
des Cantare hervorgegangen sein, da sie einzelne ziige
und ausdrucke enthalt, die mit der im franzosischen ge-
dichte (I, 1600 ff.) gegebenen darstellung auffallende
iibereinstimmung zeigen. haben audi sonst ausfiihrliche
schilderungen bei Boccaccio durchaus nichts auffalliges,
so kann dodi hier die bis auf gleichlicit dor ausdriickc
gehende iihnlichkeit zwischen Filocolo und dem franzo-
sischen gedicht nicht zufiillig sein. Boccaccio hat dio-
Ilausknoch t , Floris. w
— 34 —
sclbo jcncr iiltcron iiUHfulirlirlicrnn form dos Cantaro
cntlclint, iuis cloin Cantiiro uiid Filoeolo j^fiineinschaftlicli
geschopft habcn.
Ubcreinstiinmiing init dein franzosisclion (II 1284,
p, 163) zoigt dor J'^ilocolo ^) audi in bctrcft' oiiios zuges
in dcm zweikampf Florcs mit dem sencschall. wic ini
franzusischcn wird auch im Filocolo crzilhlt, dass d(M'
scnesciuill schliesslicli in das fur Blancheflor bereiteto
feuer geworfen wird. im Cantare wird dies nicht er-
erwiihnt.
Demnach kann der Filocolo aus dem Cantare — so
wie es uns vorliegt — nicht geflossen sein, sondern beide
bearbeitungen, Cantare und Filocolo, gehcn auf eine altere
gcmeinsame quelle zuriick. dicse italienisclie '^) — oder
franco-italienisclie — bearbeitung, die zwar wesentlichc
verschiedenheiten von dem Cantare in seiner jetzigen
gestaltung kaum hatte , muss in manclien punkten doch
nocli ausfiihrlichor und vollstiindiger gewesen und an
einzelnen stellon der franzosischen iiberlieferung noch
naher gestanden liaben als das Cantare. fiir diesc etwas
ausfuhrlichere gestaltung des Cantare sprechen auch
einzelne stellen der ebenfalls aus dem Cantare her-
vorgegangenen, oder ihm doch ganz nahe verwandten
spanischen 3) und griechischen*) bearbeitung.
Einen recht ungliicklichen versuch, den Boccaccio-
schen roman in oktaven umzudichten, hat der als dichter,
^) cf. unteii abschuitt VII.
■-) Eine italienisclie vorlage fiir den Filocolo nimnit auch F.Novali
an in seinem anfsatze Sulla Composizione del Filocolo [Giorn. di
Filol. rom. Ill (1880), 64]: '. . . diviene impossibih non ammetterc
ehe il Boccaccio ahia tenuto dinanzi, scrivendo il suo romanzo, una
redazione della legenda . . . italiana d'origine".
*) cf. unten absclinitt VII.
*) cf. 1). 41.
35
geschichts- und vielschreiber bekannte Ludovico Dolce
(1508 — 1566) gemacht, nur die ersten neun gesange
dieses unter dem titel 'L'Amore di Florio e di Bianco-
fiore' im jahre 1532 gedruckten , dem venezianischen
edelmann Filippo Contarini gewidmeten gedichtes sind
erschienen,^) dieses gedicht des jugendlichen Dolce hat
dessen als gelehrter und kritiker beruhmter zeitgenosse
Hieronymus Ruscelli (t 1566) einer reclit scharfen und
abfalligen kritik unterzogen. in den 'Tre Discorsi di
Girolamo Ruscelli a M. Lodovico Dolce" Venetia 1553,
heisst es auf seite 79: 'io non entero ad allegarui quel
grafiosi canti del uostro Sacripanfc .... ma dirb solamente
due 0 tre cosette del uostro Florio e Biancofiorc. II quale
seconde cite uoi stesso confessate nella epistola dedicatoria
a quel charissimo gcntiV huomo, non fu fatto e piiblicato
in fretta. Ma dite, che hauendolo fatto, quando i furori
amorosi x^oteuano in voi, lo teneste fin die doppo moW anni
fossero raffreddati. Et allora flnalmenfe riucduto c tutto
racconcio, e posto in arnese da Caualiere, lo mandate fuori
in stanipa. In qucllo adunque , lasciando che cJii n'ha
uoglia possa ueder come stia dal capo d'piedi nella lingua,
nello stile, ed in ogn'altro suo ornamento, bastera a me
come per saggio, b per mostra di tutto il resto, (V allegarui
poehe coselle, le quali per esserc in fin del ucrso , non si
potranno scusare con la scorrettione delle stampe.
For si che 7 Sol f'uggi di pieta TOCO
Veder la crudelfa, che fu in quel LOCO. Ft
1) S. Apostolo Zeno (1668—1750) [in der Bibiioteca dell' eloquenza
italiana di Monsignore Giiisto Fontaiiiiii . . . con le annotazioni del
Signore Apostolo Zeno. ausgal)e von Parma 1804. Bd. II, seite 179].
Vgl. audi: Mazzncclietti, Scrittori d'ltalia, Brescia 170i2, Vol. V,
p. 1355. — Giovan Mario Grescimheni, L'Istoria della Volgar Poesia,
Roma 1714, p. 349. — Memoires pour servir a I'histoire des Hommes
illustres dans la Republique des Lettres. Par le R. P. Niceron
(Barnabite), Paris 173.5, t. XXXII, p. 15. — Opuscoli di autori siciliani.
I'niormo 173S. t. XX, p. i>38— '241.
3*
— 36 —
J\'ro cWeSHcndo firanida, ci usata
Nc gli iujfji, e in Ic delitic d(i' palazzi.
Potrebhe nel camino alctina [lata
liiceuer molti anzi souerchi I3IPAZZI
FA die a la creatura ancor non nata
(KsHcndo test di Fortima i lazsi). I''J
Diuino aspetto mai non j)iact/nn tanto
(Sasselo Amor, c'Jior niio S if/nor CO(rNOSSO)
Quanta a questi ocehi sei piaciuta, e quanta
Di dentro al eor, die pin dir mio non posfto. Ft
Ft diceua fanciul hen fosti scioeco
A consentir di quel die non iioleui,
(hme hor potro partirmi dal mio FOCCO
Dolce, c trouar rimedio die mi leui
Da gli aspri miei martir, di' a poco a FOCCO
Faran li giorni miei miseri, e hrevi. Ft
Di sopra uesta, e d^un uestir BIZARRO
Lo fer accio non fosser discoperti
Cred' io; die stranamente s'ADORNARO.
Die von Zeno und Mazzucchetti angcgebene ausgabe
des Dolceschen gedichtes fiihrt Brunei, Manuel duLibraire,
II, 791 , an mit dem zusatz 'Vend. 8 sh. PinellP. ge-
meint ist der bekannte bibliophile Maffeo Pinelli (173()
bis 1785). 'II avait reuni une fort belle bibliotheque . .
qui fut vendue en 1790 a lencan par le libraire Robson
de Londres.' ^) in dem von Morelli angefertigten kataloge
derPinellischen biichersammlung findet sich unter nummer
1937 2) die angabe: Dolce, Lodovico, L'Aniore di Florio
e di Biancafiore. Venezia, per Bernardino de" Yitali,
1532 in 4". ob nun dieses nach London verkaufte
^) Nouv. Biogr. Geiierale depuis les Temps les plus recules
jnsqu'a nos jour:s. Publiee par MM. Firmin-Didot Freres. Sous la
Direction de M. Le Dr. Hoefer.
^) Don Jacopo Morelli, La Liberia del Signer Maffeo Pinelli,
(Venedig 1787) t. IV, p. 283.
-^ 37 —
exemplar noch irgend wo existiert, oder ob sonst noch
exemplare dieses gedichtes vorhanden sind, ist mir un-
bekannt, und ist auch in anbetracht der ganzlichen wert-
losigkeit dieses stiimperhaften machwerks von gar kcincr
bedeutung.
Der Filocolo des Boccaccio ist ins franzosische und
ins englische iibersetzt worden.
Von der franzosischen von Adrien Sevin^) besorgten
iibersetzung sind drei verschiedene drucke bekannt.
Der erste vom jahre 1542 tragi den titel : Le Philocope tie
Messire Jehan Boccace Florentin, Gontenant Thistoire de Fleury et
Blanchefleur, divise en sept livres traduictz d'italien en franqoys par
Adrian Sevin Gentilhomme de la maison de Monsieur de Gie.
MDXLII. Auec Priuilege du Roy. On les uend a Paris en la
riie^ neufue Nostredame a I'enseigne Sainct Jehan Baptiste conlre
saincteGeneuiefue des Ardens par Denys Janot Imprimeur et Librayre.
der iibersetzung voran steht eine Epistre du Translateur, iiber-
schrieben: A haulte, excellente et illustre Dame, Ma Dame Glavde
de Rohan, Gontesse de sainct Aignan, Adrian Seuin donne saint,
den schluss der iibersetzung bildet ein nachwort: Le Translateur
pour conclusion.
Die iibersetzung ist eine wcirtliche widergabe des
italienischen textes.
Der anfang lautet: Estans in les Forces amoindries et quasi
abolies du valeurcux peuplc ancicnnement dcscendu d' Eneas Troy en
par la vierueilleuse puissance de Juno, n''ayant voulu deuement du
tout oublier la pitoyable mart de la Gartagienne Dido, ne pareille-
ment leurs aultres preteritz pechez, punissant grieufuement pour
iceulx lew posterite, en possedant Icur cite, qui pour vertu suhmist
iadis a elle Vuniuersel monde.
Italienisch: Mancate gia le forzc del ualoroso populo anticha-
mente discesso dal Troiano Eneo die quasi al nicnte ucnute erano
*) 'Sevin, nom de famille. II y en a eu une ancienne a Orleans,
de laquelle etoient Adrien Sevin, traducteiir du Philocope de Bocace,
et Charles Sevin, Chanoine de S. Etienne d^Agen, ami intimc de
Jule Scaliger, qui lui ecrit plusieurs Lettres.' De la Monnoye, Les
Contes ou les Nouvelles Recreations et joyeu.\ devis de Bona venture
des Pieriers, Varlet de chambre do la Royne de Navare. Amster-
dam 1735, t. I, p. 48.
38
per lo iiuiruuctjliuso ualurc di Junone: la quale liia murte della
puttiita Didonc Carthaginese non hauca uolulo in ultimo domenticarc.
Et laltrc offcsc porre in non debita diinenlicanza facendo di li
(inlichi pcccati dc pussati sostenere a figlioli aspra graueza posse-
dvndo la lor cita: la cut uirtu V universe nationi si sottonusc.
Das kapilel des Filocolo, tics (.'leichsain eiii naclnvoil liilclel:
Come lauctor fauela al suo lihro alntodo come dcbc ire in
publico^)
ist iiiclit init ubersetzt.
Die iibersetzung scliliesst so:
Ainsi Caleon retourna a Calochipe, (t Philenus a Marmorine.
Blcnilus Quintilius, les autres Romains et lews femmes auec infiniz
donz, retournerent a Borne. Ilarius retourna auec eulx, lequel bien
tost apres or donna par escript en langue Grecque les accidens du
ieune roy Fleury d- de la royne Blanc Jiejl cur, qui demourereni en
la grace du saulucur du monde en Icur raijawne, consommant leurs
iours en grande fiiicite. ^
Italien: Calion torna a Galocipe: Phileno a Marmorina, Menilio
(fr Quintilio e li altri gioueni Romani con le loro donne: e con
grandissimi doni lieti ricerchano Roma e con loro il reuerendo Ilario
ilquale prima in quela congiunse che non ordinato stile si come
colui era bene informato in greca lingua scrisse i casi del giouene
re: ilquale con la sua regina Bianzajiorc , ne soi regni rimase pia-
cendo a dio. Poi felicetnente consumo i giorni de la uita.
Eiiie andei'e ausgabe der Seviuscheu iibersetzung ist die vom
jahre 1555: A Paris. Par Jean Longis, tenant sa boutique en la
Gallerie du Palais par ou Ton va a la Gbacellerie. 1555. eine
dritte: A Paris. Pour Michel Gadoullean, demouraiit au clos
Bruneau, a I'enseigne de la corne de Gerf. 1575.
Yon den englischen iibersetzungen des Filocolo fiihrt
AY. Th. Lowndes, The Bibliographer's Manual of English
Literature, [ed. H. G. Bohn] I, 225 folgende zwei an :
Boccaccio, Philocopo, or disport of divers nobel
personages, 12 mo. Imp. by Bynneman, 1567. Farmer,
1 1. 1 s. —
Philocopo, etc. composed in Italian, by John Bocace.
turned into English, by H. G. 12 mo. Lond. by Abell
1) In der Moulierschen ausgabe des Filocolo [Firenze 18:29], in
der die friihere kapiteleinteilung aufgegeben ist, II, 376: 0 piccolo
mio libretto, etc.
— 39 —
Jeffes (for Thomas Woodcocke). 1587. Dedicated to
'M. Wm. K.ice, Esq."* L, in eights. Toweneley, pt. I.
290. 21. Is.
Aus dem Filocolo ist — wie bereits oben s. 13 ge-
zeigt ist — eines der deutschen volksbiicher hervorge-
gangen, aus dem dann wider Hans Sachs und der
czechische ubersetzer geschopft haben.
Eine merkwiirdige version der weitverbreiteten er-
zahlung von Flore und Blancheflor ist ferner La Leg-
genda della Reina Rosana e di Rosana sua Figliuola.^)
"^die eigentiimliclikeit dieser dem 14. jahrhundert ange-
horenden erziihlung besteht darin, dass sie mit der zu
grunde liegenden, an abenteuern reichen liebesgeschichte
eine religiose anschauung verbindet, die ihr in den andern
fassungen fremd ist, so wie sie auch sonst in dem gauge
und der beschaffenheit der ereignisse viel abweichendes
besitzt.'^)
Der inhalt derselben ist kurz folgender:
Kosana, gemahlin des konigs Auslero von Rom, sieht endlich
nach libertritt zum christentura ihre bitte um fruchtbarkeit eriullt
und unternimmt aus dankbarkeit eine pilgerfahrt nach Jerusalem,
in Gappadocien iiberfailen, wird Austere getotet. Rosana, gefangen,
stirbt einige tage darauf nach der geburt eines madcliens, das,
wie die mutter, Rosana getauft wird und christliche erziebung
erhalt. einige tage nacliher gebiert die konigin des landes
(Gasarea) einen sohn, der Auiimento genannt wird. als er fiinf-
zehn jahre alt ist, schickt ihn die konigin, da all sein sinnen
und trachten nur auf Rosana gerichtet, weg nach Paris, wo er
die wissenschaften und ritterliche kiinste erlernen soil, dort ver-
') In Livorno, pei tipi di Francesco Vigo. 1871, V und 73 seiten
kleinquart. nach 2 Florentiner hss. herausgghn. von Prof. Alessandro
D'Ancona. — nur in loG exemplaren gedruckt.
2) F. Liebrecht, in df^n Gottingischen gelehrten anzeigen 1872,
seite 311-319.
lieht sicli ill iliii ciiK; ,jiin;5't' wilwe. er weisl sie ah; weslialb sie
sich zii luclioii Ijt'scliliesst. mil tfosseni ^''-'o'tsC reist sic iiacli
Ciisarea urid teilt derri iioui;,' uiid der koiiigiri tiiit, dass Auliineuto
in vei'Z(dirciii]er soliiisiKdit. iiucli Mosaiia hifiiiern lode iiiivcrineid-
licli niit^'oyoiigiiigo, wt'im die ollt.'rn niclits dayegeii taten. dii-
koiiigiii will Hosaiia dos lei)eiis borauhl wissen, doch der koiiig
veikauf't sie Ijaijylonischen kaurieulcu iiiv den harem des sultans,
nachdem der sultan sich von ihrer jungfraulichkeit dadurch uber-
zeugt hatte, dass er sie aus einem becher trinken liess, aus dem
nur junj,'frauen trinken konnlen, wird sie dem Tiirken, dem pfortner
des harems, zur ol)liut iibergeben. kaum ist Hosana in dem ihr
bestimmten pemache anjjelangt, so lassen der herr Jesus und die
jungrraa Maria, deren schulz Rosana angerufen hatte, den sultan in
eine scliwere krankheit fallen, von einem der barone des konigs
von dem verkauf Rosanens benachrichtigt, kehrt Aulimento unver-
ziiglich mit 1000 rittern, die ihm der konig von Frankreich mit-
gab, nach Casarea zuriick, wo er — nicht im koniglichen jialaste,
sondern — in dem hause des barons absteigt. mit bitteren vor-
wiirfen uberhiiutt er den vater, der ihm schliesslich zu den franzosi-
schen rittern noch anderes gefolge und reiche schatze ('in qucsto
nionde tutte le cose si fanno per moneta) mitgibt, mit denen er
nach Babylon abfahrt. fiinf meilen von dieser stadt im hafen Ostra
lasst er dann seine ganze begleitung zuriick, und nur mit vier
als kaufleuten verkleideten baronen und mit einigen dienern zieht
er nach Babylon, wo er in der besten herberge eiiikehrt. durcli
seine mit dem pfortner bekannte wirtin lasst Aulimento der
Rosana sagen, dass ihr bruder mit grossem gefolge in Jerusalem
angekommen sei und sich nach ihrem wohlbefinden erkundige,
auch nicht eher ruhen wiirde, bis er sie der gewalt des sultans
entrissen. Rosana sendet ihm schonste griisse zuriick und teilt
ihm mit, dass der sultan seit ihrer ankunft krank und sie selbst
noch jungfrau sei. durch reiche spenden und versprechuugen
besticht Aulimento den wirt, die wirtin und den haremswachter.
letzterer heisst den prinzen, seine begleitung und sein reisegut
auf ein schiff bringen und dann am abend ganz allein zu ihm
in den haremspalast kommen. zu Rosana eingefuhrt, bricht diese
vor freuden ohmnachtig zusammen , wird aber schnell auf das
schiff gebracht, und durch besprengen mit rosenwasser kommt
sie wider zu sich. in Ostra treffen sie die zuriickgelassenen und
segeln nun gemeinschaftlich wider nach Casarea. von den sie
verfolgenden galeeren werden 7 durch die ballisten Aulimentos in
den grund gebohrt, die andern 3 entfliehen. in 60 tagen gelangen
sie nach Ciisarea zuriick, es erfolgt allgenieine aussohnung, iibertritt
— 41 —
der elteru und des ganzen laiides zum chrislenlum, vermuliluiiy
Aulimentos und Rosanens. das alte konigspaar stirhl, Auliuieiito
und seine gemahlin vverden gekront.
VI.
Die griecliische fassuiig.
Zur italienischen gruppe gehort das im 14. ja)ir-
hundei't entstandene,^) in sogenannten politischen versen-)
abgefasste griechische gedicht von Florios und Platziaflore,
das nach der einzigen bekannten Wiener handschrift be-
reits dreimal herausgegeben ist.'') es umfasst 1875 verse,
der inhalt ist kurz folgender.
Jn'iyr^Oig i^aiQcrog tQiorrAi] vxd ^evrj
OlcoQiov tov TIavEVTvyovg vmI ymqijq UXaTLia Olo'igr^g.
Ein edler ritter ( "/a/?€Aa^/;c,' ) aus Rom liattc cin
schones junges weib, aber keine kinder, er fleht zu
') Vgl. Gh. Gidel, Etudes sur la litterature grecque moderne.
Imitations en grec de nos romans de chevalerie depuis le Xlle siecle.
Paris 18G6, seite 231.
'^) '2'he name (ari/og nohrixog) denotes the Jifteen-syllable- verse
in iambic rhythtn , tetram. iamb. cataV Medieval Greek Texts:
being a Collection of the Earliest Compositions in Vulgar Greek,
Prior to the Year l-oOO. Edited with Prolegomena and Critical
Notes l)y Wilhelm Wagner, Ph. D., London (Philological Society)
1870, p. VI( — X). — als englisches l)eispiel dieser versart wird an-
geluhrt die bekannte ballade [Ingledew's Ballads &: Songs of York-
shire, I860; zuerst gedruckt in Coleman's 'Love laughs at Locksmiths';
ins lateiriische fibers, vom Rev. G. H. Glasse in Gent. Mag. fiir
august, 1805] Miss Bailey's Ghost:
A captain bold of Halifax who dwell in country quarters,
Seduced a maid who hanged herself one morning in her
garters; &:c.
*) Zuerst von hum. Bekker, Berliu (abb. der akad. der wiss.)
18i5. — die beste ist die in der vorigen anmerkung erwiiimte aus-
gabe von AV. AVagner. — 1852 erschienen zu Berlin verbesserungs-
vorschliige und philologische erOrterungen zu den ersten 104 versen
des gedichtes von A. Mullach, Conjectancorum Byzantinorum libri duo.
— 42 —
gcjtt and gel()l)f, vvoiin Koiiic hitto erfullt wiiidc. nacli
Galizien /uin npostel Jakobus zu pilgern. soin weib
fiililt sicli .scli\vaiig(!r (18). auf d(;r pilgorfalirt worden
sie voni Harazoncnkonig Piiilippos aus Spanien iiberfallon :
iiber 100 christen aus Uom (55), manner und woiber.
wcrden crschlagcn, dcr rittcr selbst wird getotet, sein
weib gefangen und vom kunige der konigin zugefiihrt,
die, iliren zustand orkennend, ihr trost und mut einzu-
sprochen bemiiht ist (110). der gef'angonen christin name
ist Topatzia, die konigin heisst Kaliotera.^) im mai (125)
zur zeit der rosenbliite gebaren beide im hause des konigs,
die christin eine schune tocliter, die sarazenin einen sohn.
uninittelbar nach der entbindung stirbt die christin (131).
der knabe wird 0'AwQiog genannt, das madchen JIXccTLia
OlojQe (OXiOQr^, (DlwQaJ:
diarl yjTav avO^)] /ma cov dQoaeqov tor xqivov,
YMi Tov y.ad- 'iv 7] OeioQLct tvi. ano rijv oipir.
ojotceq to Qodov (xgttqov 6v /Mi y.6/.'Mvov luQoiov,
150 ovnog to yidXlog eTiXaaev t^ (fvaig /mi twv duo.
Als Florios heranwachst, will der konig ihn in die
schule schicken: der aber weigert sich allein zu Icrnen.
er bittet, dass Platziaflore es mit ihm tue. so lernten
sie beide ta yqafAf-iata und lesen viele biicher durch:
181 dirikd-e vmI elg etegov [h^Xiov trJQ ayarcr^g,
und bei der lektiire dieses buches erwachte in ihrem
herzen die liebe. der lehrer teilt dies dem konige mit (200).
nach beratung mit der konigin beschliesst dieser den
Florios nach Montorion zu dem ihm verwanten herzog
(dov'i, oder dovvMg) des landes zu schicken, dass er sich
') Nach Schwalbach (die verbreitung der sage von Flore und
Blancetlor in der europliischen litteratur. Krotoschin 1869, gym-
nasialprogramm, p. 26) eine ubersetzung von Migliore, wie die mutter
Flores im Ganlare heisst.
— 43 —
dort weiter ausbilde. Floi'ios willigt ein, nachdem ihui
der konig zuvor versprochen, die PI. ihm nachzusenden,
sobald die erkrankte konigin, zu deren pflege die an-
wesenheit der PI. notwendig sei, genesen ware (263).
beim abschied von PI. gibt diese dem Florios einen
ring, dessen steine die kraft innewohnt, sich zu triiben,
sobald die PI. in not ist (282). mit grossem gefolge
bricht Florios nach Montorion auf; unterwegs ist jagd(300).
von dem doi-^ herlich aufgenommen, ist Florios doch
traurig (325). der konig erklart der konigin, der Platzia-
flore miisse man sich entledigen. da erseheint gerade
der ETtitQaTcetr^g (oivLGY.a'kY.og.). der konig gibt ihm zu
verstehen, er solle einen vergifteten braten anrichten und
den schein erregen, als komme er von Platziaflore. als der
konig mit seinen grossen an der tafel sitzt, wird der braten
(oQvig) vor aller augen hereingetragen. Platziaflore , so
heisst es, schicke ihn dem konige. der konig, scheinbar
hoch erfreut iiber die aufmerksamkeit, zerschneidet den
braten und wirft ein stuck einem hunde zu. dieser ver-
endet sofort. trotz beteuerung ihrer unschuld und lauter
wehklagen wird Platziaflore verurteilt. am folgenden tage
verbrannt zu werden (483). nach einem beiingstigenden
traume erwacht Florios vom schlafe und orkennt an dem
ring, dass seiner geliebten gefahr droht (5U1). schnell
waffnet er sich und eilt herbei. er sieht. wic die menge
schon den scheiterhaufen umstoht, auf dem Platziaflore
gefesselt ist (540). cr bricht sich balm und ort'iihrt, ohne
erkannt zu werden, von dem mildchen, dass der seno-
schall eine list crsonnen habe, denn sie wissc nichts
von dem git'te (5G0). darauf beschuldigt Florios vor
allem volke den oivia/MlMg der giftmischung und fordert
ihn zum kampfe heraus, den er sclbcr um Florios' willen,
den er Hebe, iibernehme. am niichstcn tage findet der
zweikampt" statt; wie zwei lowen renncn sic aufeinandcr
los (652):
44
ioajcEQ Ih^QKc ('cru'i/iitQa, vjg '/xovrec. va (iQiyoivzat,
b elg rov aXXov va d^eioQEi, v o^ddL avy/.QOTOvvTUL.^)
Flore triff't den sencschall am halso^) und wirft ihn zu
bodcn. sie cntblusscn die schwcrtcr. der seneschall
trifft Flores schild. da betet das madchen zu gott.
schliesslich versctzt Flore dem seneschall einen zweiten
schlag in die kehle. tudlich getroffen sinkt dieser da-
hin, Flore schneidet ihm den kopf ab (688). der konig
klagt iiber seinen tod (692), Platziaflore dankt ihrem
retter. Florios wcndet sich an den konig, ihm das madchen
empfehlend, er solle sie schiitzen uni Flores willen (718).
Florios kehrt zuriick nach Montorion (741); an dem froh-
lichen gelage (760) nimmt Florios nicht teil, er pflegt
der ruhe (769). der dovi, bestimmt zwei schone madchen,
den Florios zu unterhalten und ihm seine Platziaflore
aus dem sinne zu bringen. doch Florios ist sprode ; die
madchen erzahlen dies dem dovvMc, (833). dieser schreibt
an Florios' vater, dass der jungling sich tag und nacht
in Hebe zu Platziaflore verzehre (844): er moge deshalb
das madchen schicken (850). der konig will Platziaflore
toten, doch die konigin schlagt vor, sie an kaufleute zu
verkaufen. die kaufleute kaufen sie, der kaufpreis wird
genau bestimmt (964). Platziaflorens klage (980 — 1025).
sie wird schleunigst zum hafen gebracht (1033). Florios
sieht den ring sich triiben (1041), er reitet ab von
Montorion hin zu seinen eltern (1046): er erfahrt das
schicksal der Platziaflore und macht seinem vater vor-
wiirfe : ganz Sarazenenland wolle er durchziehen (1066)
tag und nacht sie zu suchen (1082). der konig und die
konigin entlassen ihn. die konigin gibt ihm einen ring
') Cantare : Li caualieri si furon desfldati
e ciascuno prende del campo a suo desire
e como dui leoni descatenali
inverse run I'altro per ferire
-) '/.HI /HOC. Kehle; 'nela gola' im Cantare.
45
mit wunderkraft (1163). nach dreitagiger fahrt kommen
sie zu einer herberge (1214). der wirt bereitet das mal,
alle setzen sich frohlich dazu, nur Florios ist betriibt (1220).
die wirtin erzahlt ihm von Platziaflore, der er so sehr
gleiche, und die vor JO tagen reiche kaufleute mit sich
fiihrten. nach Egypten seien sie gezogen. Florios gibt
der wirtin ein geschenk (1250). er fahrt liber das meer
und landet nach 5 tagen in Egypten. einen tag reitet
er landeinwarts, und kehrt ein bei einem wirte Pelekytes.
dieser erzahlt ihm, dass vor etwa zehn tagen kaufleute
mit Platziaflore dagewesen. Florios zerbricht einen gliiser-
nen -/.ov/ia (1283), wofilr er dem wirte einen silbernen
schenkt. darauf ziehen sie weiter nach Alexandrien (1287),
von da elg ywqav Ba(h'Xtovog, wo der palast des konigs
Jadev stand (1289). von der wirtin erfahrt Florios,
dass kaufleute ein schones raiidchen eig h'va Ttvqyov vipijXov
gebracht hatten (1298), der streng bewacht wiirde. er
beschenkt den wirt, der ihm den turm beschreibt und
wie die unschuld der jungfrauen an dem quellw^asser er-
kannt wird (1338 — 1348), welches sich triibe. sobald eino
schuldige darilber schreite. der wirt rat Florios, er moge
mit dem '/MOzaXavog to 7raiyvidi TtuitEiv und ihn reich
beschenken. Florios reitet zu dem turm ; dem kastellan
sagt er, er habe den turm sich ansehen wollen um einen
ahnlichen zu bauen. nach liingerem gcspriich spielen sie
schach (1425). Florios gewinnt, gibt aber dem kastellan
seinen gewinn und noch mehr (1432): worauf dieser ihn
einliidt, am folgenden tage weiterzuspielen. Florios kehrt
zur herberge zuriick, und am nachsten morgen reitet er
wider zum turme (1466): es gelingt ihm, den kastelanos
durch geschenke dahin zu bringen, dass er sich eidlich
dem Florios zu jedem dienste verpflichtet (1493). Florios
wird in einen korb mit blumen versteckt (1578) in den
turm. geschafft in Platziattorcns zimmer, in welchem sich
ilirc jugendliche dienerin M/rexijA befindet. Florios, in
der meinung, es sei Platziaflore, steckt den kopf licrvor,
— 46 —
Mpochel jsclireit auf; die undein iiuldchen laufen hcrzu, sic
sagt, ein 7covXicttv soi herausgoflogen ihr gegeii don kopf
(1()35), und vcrkiindt't daraut" dcr i^latziaflore. dass ihr
gcliebtcr gekoininon. diose crschoiiit und orkennt ihn,
ohnniilchtig sinkt sic nicder, Flore fangt sie auf; sic uni-
arincn sich ziirtlich (1084):
t'A€i yccQ ri^v f.yvwqiaev u OXojoiOi; rr^v y.uqijv,
vmI I.IETU vr.uO-uv cov jvolXov fjt'kt'iQiijaav cov f-'ooj.^)
am andern morgcn verlangfc der admiral (u^riQag) nach
Platziaflore; er findet beide im bctt (1711), wiitend zieht
er das schwert, und will beide enthaupten. doch er bc-
sinnt sich anders, schliesst sie im turm ein, geht nach
deni palast und halt rat mit seinen archonten (1725).
beide werden zum feuertode verurteilt (1748). doch der
ring bewahrt seine kraft, das feuer weicht zuriick (1781).
auf eines ritters anraten werden beide entfesselt und
nach ihrer herkunft befragt (1810); Florios erkliirt, er sei
aus Spanien, wo sein vater, der admiral (a/^ujQag) Philippos,
hersche. seine mutter kenne die kunst der philosophic,
und mit hiilfe dieser kunst sei es audi ihm gelungen.
in den turm einzudringen zur Platziaflore, und vor dem
feuer habe ihn der allmiichtige gott bewahrt. der sultan
stattet sie darauf reich aus wie seine eigenen kinder,
denn er findet, dass Florios' vater mit ihm verwandt ist
(1835). ihre hochzeit wird gefeiert. reich beschenkt
Ziehen sie nach Spanien, wo sie Florios" eltern noch am
leben finden und ihre hochzeit noch einmal feiern. das
ganze land w'ird getauft (1864):
Eig 7TIGTIV rr^v /M&oXr/.iiv '^ Pajf-iaiiov ogd-odo^cov.
nachdem sie lange fromm in Rom geherscht, sind Florios
und Platziaflore gestorben.
Diese einfache inhaltsangabe des griechischen ro-
manes geniigt, um das vcrhiiltnis desselben zu den andern
') Canfare: alhora si commisse el fino amore
quello di Fiorio e Biancifiore.
— 47 —
bearbeitung-en derselben sage erkennen zii lassen. dass
dei'selbe ebenso wie alle unter dem namen Juf^i^GEi^
e^aiQeroi eQtoriAat /.al ^ivai bekannten dichtungen die
freie iibertragung einer frankischen quelle ist,^) d. li. aiif
eine romanische vorlage zuriickgeht, ist augenscheinlieh.
aus den franzosischen gedichten ist die griechische fas-
sung nicht geflossen, und von dem Filocolo zeigfc sie
durchgehende grundverschiedenheit. dies haben Dumeril'-)
und Mullach^) bereits richtig erkannt, und es ist iiber-
fliissig, diese behauptung hier noch einmal in eingehender
darlegung zu erharten. die quelle des griechischen ro-
manes ist das Cantare; darauf hat auch Gidel*) hinge-
wiesen, ohne freilich das Cantare selbst oder auch das
verhaltnis desselben zum Filocolo genau zu kennen.
abweichungen von dem Cantare, und zwar nicht bloss
in den namen,^) finden sich alierdings in dem griechischen
gedichte. inwieweit dieselben aber auf reehnung des
seine vorlage in freier iibertragung nachahmendcn grie-
chischen bearbeiters zu setzen seien, oder ob sie schon
in seiner von dem uns heute vorliegenden Cantare etvvas
abweichenden quelle vorgefunden , liisst sich vorliiufig
— solange eine kritische ausgabe des Cantare nicht
vorliegt — schwer entscheiden. wie eng sich iibrigens
in vielen fallen das griechische gcdicht an seine italienischo
vorlage anschliesst, mogen folgende stellen, in denen
die nachahmung des Cantare ganz augenscheinlieh ist,
') Rud. Nicolai, geschichte dei- neuijriccliisclieii litloriitiir.
Leipzig 187(), s. 75—78.
•^) p. Ixxxvj.
*) Gonject. byzanl. libr. II, ?,(\.
*) a. a. o. s. 245,
■') In Mns/tjk (= Gloritia in den andoren versionen) venunlet
Gidel das franzosische Cecile. sonst dient die verbindnng tai zur
widergahe von romanisch b; vgl. den index in Bnclioii, C.lironiques
etrangeres relatives aux expeditions francaises pendant le XIII'' siecle.
Orleans 1875 nnd A. Mnllacli. graniinatik der griecli. viilgiirspraclie,
Berlin 185(;. s. Hi.
- 48 —
vcriinHcliiiuliclien uiid soiiiit gleic-hzcitig die von Duinoril
gotano au8iserun«5 *ricn cepeiidant n'autorisc k le croirc
traduit, ni memo positivement imito' [p. Ixxxv] widerlegcn.
Griccli. 326 'g rov [iaaiXea (Di'li/tjrov vu aTQet!ioj^iev
cov Xoyov t'l'innert an die iin Cantarc gonau an dcrsolbiMi
stcdlc vorkommcnde wondung:
Or ritoruamo a to Ttr Friicr.
Mit griech. 484- 4S9:
Tt^v idgav zavrrj o 0)MQiog elg mtvov f:AOit.iuxov,
d-OQv(-iovf.iEvog l^VTTva, {.it (f6(-iov ain^yeoS^r^,
y,C(l TaQayJj 7.aTsXa(3ev tov loyiGjiiov tov ayiQOv,
y.ai 0-af.t(^og AaTEKQarrjasv vriv oXr^v tov VMQdlav.
"/./ vjcccQxai okoCaXiOiog^ (.ivQio/iieoi uvr^uerog
diOQei TO da/.TvXldiv tov to g to da/.TvXo iqoQti.
vergleiche Cantare: E ritorniamo a Fiorio cKauia dormifo
e con gran paura si fo istiegliafo
e pose mente al lannello cKauia in dito.
an eino anderc stelle aus dem Cantare:
die la galina non mandai veraniente
0 cliaualier, se tii poi, dami aiutorio,
per tua cortesia e per amor di Fiorio!
erinnert griech, 558 — 562:
OVY. olda yaq to (paQi.iay.ov, TirtOTe or yivojG/.io.
TOV doXov TO \ri(^ot?.€rua ovy tcfEOEv o vovg jliov.
yajSaAlaQiior evyEvri, avSgEla avdQEitof.iEV£,
(jorid^Ei (.101, s^aiTov^iai oe, dt ayau^^v tov 0?mqiov,
Sl ayd/tijV Tr^v ^g tov WIwqiov (ioi]d-Ei ilioi ti)v iivi^v.
Man vgl. auch folgende stanze:
E lo seniscalcho dissc alliegramente :
de la hataia U mandaro il guanto,
e da matina al leuar del sole lucenfe
denanci al x>opido tufo qiianto,
io Vahattero morto irrecredente
lo caualiero die si da tal vanto.
Varme e lo caualo fatemi trouare,
che da ntatina con ltd me vo pronare.
— 49 —
mit griech. 616 — 623:
'oQiae, dog /<£, yaqioe yeqoQTLa rod 7tolef.iov,
YMi TO TCOVQVO TO vu (fuvfj, VCC Xdf.Hl))] Tj rjllEQa,
d-drarov dvEvXakr^iov Fvio;tiov xiov TcdvTtov
F/.slvov vd yaqiacopiai evtortiov xiov 7tdvTCijv
did vd Xd(jfi d^dvarov avzog re '/.at 'ij y.oQtj.
TO dXoyov '/.al dg^iaTa o6iae vd ^ [ivQErriaovv,
'/A tog TO y-sXecsig, ^eXco to Tayv itorof-icr/jjoca.^
unci kurz zuvor 614 — 615:
XC(Ql~tO GOV '/Ml TO (paQlV }.IE T7]v sS^OJtXigIv TOV,
xai aQfiaza TtoXvei'ye^'a, Td ^tQETtovp dvdQEiojuivov.
Ferner Cantare:
Biancifiore diceua al caualicrc:
0 caualier con Fiorio hauete prodeza,
in vcrita vi dico, cliomo liii sei fiero
e anche It similiatc a la fateza
e slete in vcrita coma lui altiero
e anchor a hauctc tanta gentilcm
poi dinanci a ltd s'ingcnochiaua
G per Valegrem li sui pedi hasaua.
Fiorio allora la prese per la mano.
mit griecli. 699 — 708:
y.al TavTa r^ £vyEviy.i] tov OXojqiov ^XdXsi,
y.XlvEi Td yovaTa elg yijv, /<f ddy-Qiov Tor XsyEi'
ardEVTTj f.i drdgEuoi-tEVE /iiov, b ^XtuQiog «V iJGOui'
/mI tov '/.OQ/mov TOV dvdQctyad^iaig, rdg (iXE^roj Eig Hiiva,
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GivTo/mog TcidvEi b OXwgiog ttjv y.ogt^v h. ro ytgir.
][;iu s 1; Mocli t, Floiis.
— 50 —
vrr.
Die sage von Flore und Bluncheflor in Spanien.
Dcr friihoston erwahnung der orziihlung von Flore
und Blanchoflor in Spanien begognen wir im i;j. jahr-
liundert. die Gran Conquista de Ultramar nennt Flores
und Blancaflor das 'vcrliebteste' paar, von dcm man jo
habc reden lioren.') in seiner satire auf den unsittlichen
lebenswandel der geistlichen zu Talavera^) riihmt ein
jahrhundert spater der erzprioster Juan Ruiz aus Hita
die treue einer frau mit erwahnung der Blanchoflor:
X'a nunca fue tan leal Blancaflor d Flores,
Nin es agora Tristan a todos siis aniores.^
Keine der boiden anspielungen auf die sage, weder die
des in der litteratur, besonders der franzosischen und pro-
venzalischen, bewanderten *spanisehen PetroniusV) noeh
die erwahnung derselben in dcr die gcschichte und die
hcldengeschichtcn des benachbarten Frankreich fortwiih-
rcnd beriihrenden Conquista konnen der vermutung raum
geben, es habe bereits vor dem anfange des 16. jahr-
hunderts in Spanien eine bearbcitung der sage von Flore
und Blancheflor gegeben. von dem vorhandensein einer
solchen wissen wir nichts.
1) In der ausgabe der Biblioteca de Autores Espaiioles (ed. Gayaii-
gos), s. 175, spalte 1: '. . Berta, que tomara por mujer Pepino, el
rey de Francia; e esta Berta fue hija de Blancaflor c de Flores,
que era rey de Almeria, la de Espana, e conquerio miiij gran tierra
en Africa e en Espaaa por su hondad, segim su historia la cuenta,
e libro al rey de Babiloha de wane de sus cnemigos, cuando le did
a Blancaflor por mujer, por juicio de su corte, dondc estos amos
fiieron los mucho enamorados de que ya oistes hablar.^
2) Cantiga de los Clerigos de Talavera, vgl. 'jahrbiicher der
litteratur'. Wien, 58. band, 1832, s. 252, a. 2.
*) So nennen die spanier den dichter aus Hita, vgl. Ad. de
Puibusque, Histoire comparee des Litteratures espagnole et francaise,
Paris 1843, I, 82, 405. — G. Tickuor, History of .Spauisb T.iterature,
London 1^03 I. 71.
-^Sl-
im jahre 1512 erschien zii Alc'ala der prosaronian
Flores y Blancalior, der ins franzosische iibersetzt und
mehrfach neu bearbeitet, noch heute in der Bibliotheque
bleue fortlebt. das verhaltnis dieses spanischen romanes
zu den andern bearbeitungen der sage ist bisher ziemlich
dunkel geblieben, was nicht zu verwundern ist bei der
mangelhaften kenntnis, die man von dem scliwerzugang-
lichen spanischen romane, sowie von dem italienischen
Cantare hatte. Brunet, der (II. 1300) die verschiedenen
ausgaben desselben anfiihrt, bemerkt dazu: 'J/ est difficile
de dire aiijourdliui, avec quelque certitude, si cet ouvrage
est une imitation de J. Boccace, ou si, comme Va cru M. de
Tressan, il est tire d'un poeme espagnol plus ancien que
Boccace.^ — nach Mazzucchetti ^) ist der spanische roman
eine einfache iibertragung des Filoeolo durch Juan de
Flores. 'Se ne' [d. h. vom Filoeolo] lia xyure una tra-
dusione in Lingua Spagnuola fatta da Gio. di Flores, la
quale col titolo di: Flores & Blancaflor si pid)hlico in Alcald
nel 1512 in 4; ma in quest a traduzione fa aleiina cosa
recisa, ed altra cangiata per accomodarla al genio Spagnuola.^
Mit Juan de Flores wird Mazzucchetti jedenfalls den
verfasser des 'Aurelio and Isabella" (1521) gemeint haben,
'which, in an early English translation, ivas at one time
thought to have furnished hints for Shakespeare^ s Tempest"'^)
(Ticknor, IIP, 114 — 115). worauf Mazzucchetti seine
angabe stiitzt, oder inwieweit dieselbe begriindet ist, habe
ich nicht ausfindig machen konncn.
Das verhaltnis des spanisclicn ronianos zu den andern
bearbeitungen derselben sage kann nur durch eine kennt-
nis seines inlialtes erlangt wordcn. die folgcndo nach dem
auf der Pariser nationalbibliothek (Y'^ I09G) bofindlichen
drucke von 1604^) abgcfasste kurze inlialtsangabe (mit
J) Scrilton d'ltalia, Brescia 1702, Vol. V, p. 1355.
2) Siehc M:ilf)no's Sliaksp. von Boswell, Loiuloii 1821, XV, 2.
=•) Vgl. Dcscliainps et Biuiiet., Man. dii \,\\n\ Suppl^m. I, oOti.
i*
— 52 —
f;;olof^ontliclu!r iinfijhrung ganzor stolleu) wird in den
aiiiMorkung(!n audi aiif di(! von .lacquoH Vincent 1554
gemachte franzosisclie iibersetzung lic/ug noliinon. daiiiit
damn gloiehzoitig die; art dos iibersctzoi-.s and scin vcr-
lialton zu seiner vorlage gezeigt wcrde.
Ilistorin dc Florcs y lilancaflor.
Con Hamcia, inqtyessa en Alcala dn Jlcnarcs, en cam
de Juan Gracian que sea en gloria ano
1604.
Comienra la lustoria de Flores y
Blancnflor: y de su decendencia, y de sm.s amores, y dr. In gran
ledltad que huuo entre ellos y de quantos pcligros, y traOajos
passaron en el ticvipo de sus amores, siendo Flores moro, y Blanca-
flor Christiana. Y de como por voluntad de nuestro Setior, se
comiirtio Flores a los mandamientos de Dios, y de la santa madre
Yglesia, por intercession de Blancnflor, y de como fueron marido
y muger, y sucedieron Reyes en Espaha, y como conuirtieron toda
Espana a la fe de nuestro Senor Jesu Christo. Y de como despues
fueron Empcradores de Roma segun adelante mas claro
podreys ver.
AVJA en el Imperio de Roma vn hombre muy noble y virttioso,
el qual era muy rico y poderoso, y senor de muchos lugares y
Ullistoire amonreuse de Flores et Blancliefleur s' amtjc.
Le tout mis d'Espagnol en Frangois. Reueu, corrige et aug-
mente de nouueau: A TXouen, De Vimprimerie dc UapliaU
du Petit Val, Libraire (& Imprimeur ordinaire du Boy. 1606.^)
— vorrede: ^A Tres- noble et verfueux Seigneur, Rene
de Sansay, Seigneur de sainct 3Iarsaulf, Jacques Vincent
desire aecroissement dlionneur et felicite perpetuelle." d^c.
p. 15: En ce premier chnpifrc sera fait mention comme le prince
Perse, nepueu de VEmpereur de Rome, print son chemin a Milan,
oil il espousa la princesse Topasse, fillc an Due de Ferrare.
') Pariser arsenalbibliothek B. L. 15100. 12". — in derselljen
hucliersammliing: eine andere ausgabe (B. L. 17667).
— 53 —
villas, ij castilloa , y mas que mandaua la maijor parte dc Roma,
y sc llamaua Micer Fersio: al qual hablauan de muchas mugeres
para auerse de casar, entre las quales auia vna que era muy noble
donzella, la qual era dc muy grande linage, hija del Marques de
Ferrara, sohrina del duque de Milan, y par la mucrte de su padre,
y de su madre que do curador delta el duque de Milan su tio: a
la quat Itamauan Topacia, y era tanta su gracia, y ge^ititeza que
en todo et Imperio no auia otro tal, y como Micer Persio , viesse
la bondad y hermosura de aquella donzella, el la amo ta}t,to en su
curagon que acordo yr a ta ciudad de Milan, por ver aquella de
quien el por oydas estaua enamorado, y lucgo to puso por la obra:
y mando armar dos naos muy gruessas y mando poncr en ellas
todas tas vituattas neccssarias para la mar: y quando todo fue a
punto husco en sus iierras la gente mas principal que en cllas auia,
y conto Ics su deliberacion, por lo qual todos fucron muy contentos
de yr con el. Y assi entraron en las naos, y se partieron de Roma,
Chap. I.
Au temps que Rome estoit en auctoritc, cC- que les gouuerneurs
d^icelle (comme dominateurs de tout I'univers) par leur sgauoir la
rendoyent policee: Vn riche iC puissant prince, nomme Perse, regnoit
en Italic, ayant non tant seulement plusieurs chasteaux, villes d>
lieux plaisans: ains auctoritc si grande, que presque toute Rome
bransloit soubs Ic comtnandcment de su grandeur. Au moyeu dcquoy,
ses amys commencerent luy persuader se vouloir warier. Et pour
I'incitcr dauantage , luy fircnt recit de plusieurs f'emmes fort sin-
gulieres: au nombre desquelles fut trouue Vinfante Topasse, fille au
Due de Ferrare, fort recommandee entre les Princesses tant pour
la grandeur de son lignage, que pour la vertu qui luy faisoit com-
pugnie. Mais la fortune luy fut tant peu heureuse, qu'a la fin son
pcre abandonna ce siecle, delaissant au Due de Milan, son cousin,
Ic fiouuerncur de sa fille, la bcautc. de laquelle estoit tant singulicre,
qn'en tout l' Empire ne s'en trouuoit aucune qui la peust cgaler, tant
elle estoit accompagnec de vertueuse grace. Le Seigneur Perse,
solicitc par ses amis d'entrer en mariage, print vouloir d'espouscr
Vinfante Topasse, & Vinprima tellement en son cceur, qu'il conclud
s'acheniner en la cite de Milan, pour voir celle qui par scul rapport
auoit rendu captif son cw.ur. Pour auqncl donner quelquc aUcgemcnt,
Jit promptcmcnt armer deux Nauires: puis Jit chercher par toute sa
tcrre, pour Vaccompagner, les personncs plus honoraltles: ausquelles
Jit entendre son entreprinse, dcquoy tous ensemble receurent indiciblc
contrntement. Accompagnf diiqucl, Jircnt depart de Rome, aijans le
— 54 —
])ar(i ijr a Milan, >j pluj/o a nucstro senor que la hizo tan hucn
tieiiipo que en brcues jornadas llego con inui/ (jrandc plazcr y
aleyria at muellc de Gcnoua, par que alii auia de dcsembarcar para
yr a la ciudad de Milan, y como lot ciudadanos , y grandes senorcs
de Genoua vieron llcyar estas naos en el puerto, procuraron aaher
de quien cran, y de donde venian. Y Micer Pcrcio cmbiu al youer-
nador de Gcnoua, que las guiasse haziendole saber como el venia
de Roma, y yua a la ciudad de Milan: y assi Ics f'ue dado viage.
Y sabiendo el gouernador como Micer Persia era pariente del
Emperador , hizo llamar a iodos los nobles hombres de la ciudad,
y con ellos la salio a recebir con mucha honra: y aposentaron con
mucha diligencia a el, y a todos los que eon el venian, y hizieronle
mucha honra assi los cauallcros, y nobles hombres, y ciudadanos.
de la ciudad de Genoua, como las dcmas ycntes comunes de la
ciudad. Y assi estuuo con toda su conpania quinze dias, o mas,
par quanta venia muy fatigado de la mar, y deliberando de partirse
para Milan, embio sus embaxadores al Duque, diziendole, come
Micer Persia era llegado a la ciudad de Genoua, y queria yr a la
ciudad de Milan, par hazcrle rcuerenciu. Y assi caino tl Duque
supo que Micer Persio era llegado en sus tierras, lo salio a recebir
vna Jornada de la ciudad con mucha yente, assi de a pie como de
vent tant fort propice, qu'en peu de temps leurs vaisseaux se
rendirent auprcs de Genes, oil il leur falloit prendre tcrre pour
aller a Milan. Le gouverneur de Genes, cstant aduerty qu'on nuoit
decouuert deux nauires, jit son debuoir d' entendre qui les conduisoit:
Ce que le prince Perse luy fit incontinent sgauair, I'aduertissant
venir de Rome, en deliberation de prendre son chemin a Milan: Au
moyen de quay les Mathelots (qui estoyent aux gages de la Cite)
furent enuoycz au deuant pour le condnire seuretnent dans le port.
Et cependant le gouuerneur fit appeUer les plus nobles hommes de
Genes: auec lesquels nc faillit aller receuoir le prince Perse fort
honorablement. Et I'ayant logc selon la grandeur de son estat A-
auctorite, le festoyerent Vespace de quinze iours: sur la fin desquels
le prince Perse delibera prendre son chemin a Milan, aii il enuoya
ses Ambassadeurs, pour aduertir le Due qu'il estoit arriue a Genes,
en intention de luy aller bien tost faire la reuerence. Le Due de
Milan n'eust plustost entendu, que le prince Perse estoit entre en
ses terres, qu'il se mist en chemin pour Valler receuoir: pour autant
qu'il estoit fort proche parent de VEmpereur. Et s'cstant rencontrez
a vne iaurnee pres de Milan, se mirent en devoir tons deux de
mettre pied a terre, pour faire ce que le poinct d'honneur commande
— 55 —
a cauallo, por ser el muy cercano pariente del Emperador. Y assi
lo recibio con gran honor. Y eomo el Duque, y Micer Fersio se
vicron, se hizieron gran fiesta, y cada vno dellos se quiso apear
por hazcrse cumplida cortesia: mal el vno al ostro no consintieron,
pcro a cauallo se abragaron con mucho amor, y assi se fueron mano
a mano Itasta la ciudad de Milan: y el Duque no quiso que Micer
Fersio possasse en possada, sino en su mismo palacio, y inando dar
a todos los suyos muy buenas posadas, y mando pregonar el Duque
por todo Milan, que ninguno fuesse osado so pena de la vida
hazerles pagar cosa ninguna, que Micer Fersio comprasse, ni nin-
guno de los suyos. assi vitualias, como brocadas, y sedas, qualquier
cosa les fuesse dada libremente, y que viniessen al tesoro del Duque :
y que el tesoro les haria paga liana, assi el Duque no consintio
que en sus tierra, gastassen cosa ninguna en todo el tiempo que alii
estuuiessen. Y como el Duque y Micer Fersio huuieron estado al-
gunos dias, ya Micer Fersio auia visto mucha vezes a Topazia, y
le auia parecido muy bien: y yendolos dos vn dia a caga, Micer
Fersio dixo al Duque: Ilustrissimo senor: la causa por que yo soy
venido a esta ciudad, cs, por la f'ama de las virtudes y noblezas de
Topazia vuestra sobrina, y como aya visto, y conocido scr mas sus
virtudes y nobleza, de lo que ami me auian recitado: y por quanta
aux personnes heroiques, & grandes: Mais I'on donna einpeschement
al'autre, en sorte que nc pouuans paruenir a Icur intention, prin-
drent a s'accoler par grande amitie. Et s'cstre caressez, suyuirent
le chemin de Milan, sans cpte le Due vousist endurer que le Frince
fust logc en autre lieu que le Falais. Et ses gentils hommes furent
conduits aux maisons bourgeoises de la Cite. Fanny laquelle fut
criee qu'on n'eust a prendre aucun argent du prince Romuin ny
des sicns: ains qu'on leur eut a deliurer draps, soyc, d- autres
clioscs qui leur seroyent agreables. Four a quoi sutisfaire, les
murchans estoyent cnuoyez au thresor du Due, ok payement leur
cstoit fait par son thresorier: sans que le Due rousist endurer que
le Seigneur Ferse, fit aucune despencc, faisant seiour en sa com-
pagnie. Frequentant laquelle, le Frince Romain (qui auoit desia
veu la belle Topassc) print la hardiesse, estant it la chusse, d'vser
de tel langage enuers le Due: Je vous aducrtis, monsieur, que
I'estime d' vertueuse noblesse de voslre niepec, vm prouoquc venir
visiter vostre heroique maison: oil i'ay appergeu bcaucoup plus de
beaute en elle, que I'on ne m' auoit fait entendre: Si que ic me suis
auance vous faire requestc de la me donner en mariage, pour la
rendre dame de moy: qui me rcputeruy Ic plus heurcux de ioutc la
— 56 —
lus (lias puHiiddos vucstra sm'ioriu nic hablo suhrc si qucria casunne
con clla: dujo ussi, que si vuestra senoriti cs coiUcnto dello, tiimbiim
yo to soy. Y csto hago par dos cosas. La primera es por ligar
dc parentesco con vucstra vuestra ilustrissima Sefioria, y la olra
por oirltides y nobleza de Topazia soy si vuestra senoria consicnlc,
que clta sea senor<t de mi y de mis biciws. Viendo el Duque la
justa razon de Miccr Persia, no se tardo en et responder diziendole
assi. May noble, y muy virtuoso Senor, a mucha yraeia tetujo oyr
tales razones de vuestra Senoria a mi muy ayradubles, que como
quiera que mi desseo no fuesse otro sino ver a Topacia, mi sobrina
hija del marques de Ferrara hermano mio carnal, colocada por via
de casaniiento con vuestra senoria, soy yo el que guna en cllo, y me
tengo por el mas dic/ioso hoinbre del nmndo, y no menos to esta
mi sobrina Topacia. Y dichas estas palabras se dieron las mayios,
y firmaron el casamiento el Duque de Milan, y Micer Persio: y
asseguraron Jornada para el otro dia para hazer los desposorios,
que la missa en Roma la auian de oyr, y como todo esto f'ue
acordado el Duque se fue para Topacia a hazerle saber como la
auia casado con Micer Persio: y dixole desta manera. Carissima
hija mia, yo ros tray go nueuas que pienso os contentaran, y son
que he Jirniado matriiiionio de vos, con Micer Persio sobrino del
terre. Vos asseurant, monsieur, d'y estre affectionne par deux
raisons, I' one, pour estre regeu au nombre de vos alliez: Et I'autre
pour le dcsir qu'ay d'estre accoste d'vne iant vertueusc Princesse.
Le Due de Milan etendant parler le Prince Perse si raisonnable-
ment, se print a luy respondre: Tresuertueux Prince ie m'estime
grandement redeuable a Dieu ayant permis que vostre seigneurie
m'ai fait entendre son vouloir: Et vous asseure receuoir plaisir
indicible aperceuant Topasse ma niepce, estre par vous desiree, a qui
ie ne me veux oublier de la refuser, ains vous accepte pour mon
propre Jils : Et accorde que la Princesse de Ferrare, ma niepce, soil
vostre femnie. Aprcs que ces deux Princes curent mis Jin a leur
propos, tendirent la main Von a I'autre, faisant promesse que le
iour ensuyuant le mariage du Prince Perse seroit accorde auec la
Princesse de Ferrare: laquelle le Due de Milan ne tarda d'aller
trouuer. Et pour luy declarer son vouloir, cummenga a lui dire:
Ma treschere niepce, ie vous apporte nouuelles qui vous seront
merueilk'usement agr cables, vous asseurant que ie vous ay donnee
en mariage au prince Perse, cousin de I'Empereur de Borne, qui est
seigneur de la plusgrandc partie de l' Empire: tellement qu' a hon
droit vous pourrez estre estimce la mieux fortunee , qui soit en tout
— 57 —
Eiiipcrador dc Ruina, el qual seiiore a lo, mayor parte del Imperiu
Romano, por lo qual os podeijs tener por la mas dichosa mugcr dc
todo ouestro linage. Oyendo Tupacia se mejantes razones le respondio
CO iiiucha humildad. Yo scnor tio tengo por bien hecho todo lo que
vuestra Senoria ay a hecho, y de vii aya ordenado, coma no tengo
otro padre, ni aya tcnidu sine a vuestra senoria, y assi tengo por
bien hecho lo que vuestra seTioria por mi ha firmado, y beso las
manos al duque su tio, teniendoselo a gran merced, y el duque luego
la mando atauiar muy ricamcnte para los desposorios , y quando
fue atauiada, hizo venir a todos los varones, y hoinbres nobles del
diicado de Fcrrara para darlcs parte del ncgocio. Y quando los
fuuo ayuntados, les hizo este razonamiento. Caualleros y nobles
liombres, a lo que yo os he hecho venir, es, para que se pays coma
he firmado casamiento de vuestra senora Topacia mi sobrina con
Micer Persia sobrino del Emperador y por que cada vno diga su
parecer, os he hecho venir aqui. A lo qual respondieron todos a
vna, que ellos se tenian por bien dichosos, en tener tan ponderoso
senor. Y assi se leuantaron para el, y le fueron a obedecer por
seiior.
vustre lignage. L'infante Topasse n'eut plustost laisse acheuer I'oraison
de son oncle, qu' elle luy respondit fort huinblement. Monsieur, i'ay
telle estime du srauoir qui a tousiours accompagnl' vostre seigneurie,
que ie n'iray iainais au contrairc de vostre ordonnance: vous sup-
pliant humblement me vouloir donner ros mains a baiser, cC' croire que
ie n'ay moins agreable que vous, cc qu' a pleu a vostre grandeur
d'accorder auec le prince Perse. Le Due de Milan appergeuant
tant grand' obeissanee en sa niepce Topasse, receut au cceur iaye
indicible. Et cominanda qu' elle fut accoustree fort richement: puis
cnuoya querir Ics plus grands seigneurs de Ferrare, pour leur faire
cognoistre le prince Perse: En I'absence duquel s'estant reduit a
part auec eux, commenna a leur dire. Nobles cheualiers, ie vous ay
mande querir pour vous faire entendre, comme i'ay donne ma niepce
Topasse, vostre dame, en matiage au prince Perse, cousin de VEm-
pereur. Pour raison dcquoy ie vous pric me vouloir dire ce qu'il
vous en semble. Les cheualiers de Ferrare firent responce a sa
grandeur, que la fortune les fauorisoit grandcmcnt: leur ayant
dome vn si puissant prince pour seigneur. Et pour monstnr au
Due le plaisir qu'ils en receuoyent, s'acheminoyent vers le prince
Eomain, pour luy faire foy <(■ hummage, commc a leur seigneur.
— 58 —
l)c coino dcspoNuron a Miccr J'crsio con 'I'opucjii , liija
del Duquc (h; Fcrraru, y dc las (jrandea Jiestas que se
hizierun.^)
NaclKlein die grossfiii von Feirara ilire zusliiiiiiiinnj zu der
liciial (Ics roniisclieii prinzen mil der iiichte des herzogs von Mai-
land so l)eieilvvillig zu erkennen gegeben, lasst letzlerer erst einen
iioLar, danii einen bischof rufen, und die beiden liebenden werden
vereint zuf grossen freude des herzoglichen hoft-s. reiche geschenke
l)ietet der berzog seiner nichte; von ihreni geniahl erbalt sie
eine schone mit edelsteinen und perlen besetzle kette, und oinen
ring, dessen koslbarer stein mehr als zweitausend dukaten wert
war. del- lierzog von Mailand lilsst die spiellente kornmen, und der
adei des iiol'es ergfilzt sicli auf dem ball, kampfspiele und turniere
veranstaltet der herzog zu ehren seiner geliebten nichle. die boch-
zeit dauert so lange, l)is der prinz Persio dem herzog den vvunscb
ausspricht, nacli Rom zu dem kaiser zuruckkehren zu diirfen. gern
willfahrt der berzog dem verlangen des i)rinzen: ein vergniigen
mache es ibni, ibn nach Rom zu begleiten.
De cowo se partio Nicer Fcrsio y la sehora Topacia, y el
Duque, para yr a Roma al Emperadur.-)
Der berzog von Mailand beisst seine scbifle gut ausriislun und
stark bemannen und bricht mit dem prinzen Persio und der lier-
zogin, seiner Frau (Topacia), auf nach Genua, wo sie sieb einscbilTen
wolleii. grossartiger ernpfang wird iimen zu teil von seiten des
stattbalters. der ritterscbaft und der burger Genuas. nacb niebreren
tagen hoher festesfreuden segeln sie ab mit ihrem gefolge, und in
einigen tagen treffen sie in Ostia ein, der prinz Persio scbickt
einen eilboten ab, um seinem kaiserlichen ohm seine ankunft zu
melden. kaiser, adel und biirgerscbaft zieben den neuvermiiblten
und dem berzog von Mailand zwei meilen welt entgegen und ge-
leiten sie in feierlichem einzuge in die stadt. nacb vierzehntiigiger
rube und vorbereitung wird das fest des prinzen Persio gefeiert;
unser beiliger vater der papst selbst sang die messe in der kapelle
des beiligen Petrus. da die freudentage voriiber sind, zeigt der
papst mit der ganzen geistlicbkeit dem berzog von Mailand die
») Comme le prince Ferse espousa la princcase Topasse, Jille au
Due de Fcrrare: Et du grant triomphe qui fut fait dedans la cite
de Milan.
^) Comme le Seigneur Perse, la Duchesse Topasse, et le Due de
Milan, prindrcnt le chemin pour allcr a Borne trouuer I'Empereur.
— 59 —
reliquieii Hums und scljeiikt ilim einige deisellteii. nacli feierliehem
abschiede gelangt der herzog nach Givita-veja, wo er zwei tage ver-
weilt, ehe er sich einschifft.
Dc vomo Micer Fcrcio ij Topacia sa iimger quedaron oi Roma,
tj de las cosas que yassaron entre ellos.^)
Prinz Persio tut alles, was nur irgend seiner gernaliliu Topacia
vergniigeii bereiten kanii. doch beide sind betriibt, dass sie kein
kind haben. sie beschliessen als mittler bei der gottlichen gute
den apostel St. Jakobus anzurufen. zu fuss ohne jede begleitung
wullen sie zu seinem tempel nach Galicien-j zielien; reiche gescbenke
versprechen sie ibm fiir den fall , dass Topacia gesegnet wiirde.
inzwisclien Ciben sie fleissig from me und gute werke und spenden
den armen reiche almosen.
De como apcrecio en suenos a Topacia vn angel, y de las
cosas que le dixo.^)
Unser heiland Jesus Ghristus hut ihr gebet vernoiinnen durch
vermittelung des heiligen Jakobus. ein engel verkiimlet der her-
zogin im traume erhorung ihrer bitle. am andern morgen begibt
sie sich in das zimmer des prinzen und erzahlt ihm ihr gesicht.
'eure herlichkeit muss nicht an traume glauben', versetzt Persio,
'doch iiberlassen wir alles dem willen gottes'. nochmals erscheiut
der engel der Topacia im traume, und als diese sich schvvanger
fiihlt, Irifft der prinz anslalten zur pilgerfahrt zum heiligen Jakobus.
ein goldenes bild und ein golddurchwirkles gewand liisst er ferligen.
Persio emptiehlt seinen landpilegerii recht zu i'lben unter den vasallen
und seine lande und angelegenheiten in ordnung zu halten. Y assi
sc despidieron dcllos, y mando hnzer vnas eslauinas para el y otra
para su vmgcr, y sendos hordoncs como los romeros suelcn traer.*)
1) Comme le prince Perse, i(: Topassc su femme, fircnt residence
dans Home, et de ce qui leur aduint.
^) yrian en Homeria a su santa casa sin cuiiipania niiujiina.
') Comme VAiige s'apparut ctt dormant a Topasse, (0 dc ce qu'il
luy dist.
*) Ce dit, leur donna conge: commandant a vn sicti seroiteur, de
faire tailler deux esclauines, (0 de rccouurer deux bourdons, tels
que les PHeriris ont en consfume de porter.
1)1)
Di; coiiKi jMicer t'crnio ij 'I'opacm sn mui/cr /ucrou en roinma,
11 (Ic coiiio fiuron cuuUuoh de Moras. ^)
I5ei yrossur liilzo lucdicn I'ersio, Topacia iiiitl ilire lieylei tii n^'
aiiT iiacli SpaiiitMi, ilas von den Mauron heliersclit wird. Ixiflii,' 1h.--
ilriiiijj'l 'J'ojtacia die liilze, Peisio lr;ij,'l sie aui" eine wiese; an cinor
(juelle am I'lisse eines felsens bcscliliessen sie zu warleii, liis die
liitze Hire kraft verloren.
Die geschidite erwahnt, dass die chrisllichen konige vonGalicien
Lind PoiLugal dem konige von Spanien, dem Mauren Felix, trihut-
plliclitig waren. jetzt batten die christlichen konige gerade den
t.iil)iit verweigert, der krieg war erklilrl, die heere ini anmarscli,
und strengen Itef'eid hatte Felix gegeben, jeden christen, tier sicli
zeigte, die scliilife der heidnischen scliwerter emplinden zu lassen.
die .spanische vorhut nickt in die wiese und Persic wird erschlagen.
der liauptrnann hat mitleid mit Topacia und schickt sie zum konige
Felix, dieser lasst sie durch eiiien andern iiauittmann nach la
ciudad de la Cabera del Griego, a donde estaua la reyna -) bringen,
niit folgendem sciireiben :
Carta del Rey a la lieyna.'')
Beslgeliebte und tugendhafte frau,
In der voraussetzung, dass ein geschenk von mir ew. herlichkeit
freude macht, babe ich die kiibnheit gehabt, euch diese cbristlicbe
edelfrau zu iibersenden, die meine vorhut erbeutet hat. da ich sie
so vornehm fand, babe ich gedacht, dass ibr dienst ais sklavin euch
angenehm sein mocbte. ibr gatte ist erschlagen.
Anderlbalb tage braucbt der banptmann, urn in die ciudad de la
Cabera del Griego zu gelangen. die konigin bewundert die schon-
beit der Topacia und, als sie erfabren, wer sie sei, nimmt sie sicb
ibrer ganz an. dankbar sagt Topacia zu ibr eines tages: 'berrin.
icb sebe, dass du schwanger bist, gib mir seide und gold und lein-
wand,*) ich will dir einen bettvorbang macben'. und den scbonsten
bettbirnmel, den man je in Spanien gesehen, fertigt die christin an.
die konigin bemerkt auch, dass Topacia schwanger ist, und beider
verbaltnis wird noch vertraulicber. am tage der Pascua Floridu
') Comme le prince Perse, et Topasse firent depart de Borne,
pour allcr a saint Jacques, oh ils furent prins par les Maures.
■-) le chef du Grec, la Cite oil residait la Royne d'Espagne.
^) Lettre du Roy Felix a la Royne d'Espagne sa femme.
*) olandus; \m franzosiscben : hollande.
_ 61 —
gebiert die konigin einen knabeii , der zur feier des tages Flores
genannl wird, und Topacia ein madcheii, das den namen Blancaflor
erhalt. beide kinder werden ammen iibergeben. bald darauf stirbt
Topacia. iiachdeni sie zuvor in ihren tranen Blancaflor getauft
und von der konigin das versprechen empfangen, Blancaflor solle
erzogen werden wie ihr sohn Flores.
De como la Reyna sintio mucho la muerte de Topacia, y enco-
mendo a Blancaflor al alma.^)
Die konigin trauert urn Topacia; sie wacht fiber die ammen,
dass sie die kinder gut pflegen. als diese drei und ein halbes jahr
alt sind, lasst der konig den gelehrten Mauren Mahomat Audali aus
Toledo kommen: der soil die erziebung des Flores leiten.
Auf Flores' bitte gestattet der konig, dass auch Blancaflor am
unterricht teilnehme und stets urn ihn sei. doch ihre freund-
schaft hindert sie beim lernen, was Mahomat Audali dem konige
mitteilt. 'dieses madchen bringt unheil iiber uns', sagt der konig
zu seiner gemablin, Tlores kennt keinen andern gott als diese
christiii.' sie beschliessen die kinder zu trennen, Flores wird mit
seinem hofmeister zu des konigs vetter, dem herzog von Montorio,
geschickt, nachdem ihm zuvor versprochen, Blancaflor solle ihm
nachgeschickt werden, sobald der leidende zustand der konigin. die
Blancaflor pflegen solle, dies gestalte.
De coma Flores sc partio con su ayo, y con mnchos caiialleros
para Montorio.'^)
Am andern morgen versammell sicb Flores' gefolge. weinend
verabschiedet sich dieser von Blancaflor. sie gibt ihm einen ring,
dessen stein die farbe wechsele, sobald sie selbst in gefangenscluift
geriete. — sie ziehen ab, ein bote reitet voraus, den herzog von
Moutorio zu benachrichtigen. eine meile weit kommt dieser mit
liohem gefolge und der biirgerschaft seinem neffen entgegen. zu
ehreu seiner ankunft werden turniere und festspiele abgelialten,
doch Flores bleibt traurig. von den begleitern Flores' erfahrt der
') Coniine la Royne d'Espagne, fit grand ducil a cause de la
inorl de Topasse , a la fauucur de qui, ellc commanda a la nour-
risse d'cstre curicnse, a hicn nourrir Vinfnnte Blanchefleur.
2) Comrne Flores (0 son gouuerneur, acconipagnez dc plusieurs
cheualiers, laisserent la Court du Roy d'Espagne, pour nllrr trouuer
le Due dc Montorio.
n-i
liurzog (leii !,'l'im(l seiner lr;iii(;r. iki cr ciii nii^'lrick Ijelurchtel,
schroiljl or an deii koiiig, cv solli- Blaiicallor scliicken. der konij?
will Blancador UHen, docli die koiiif,'iii widerriit ilim aiis furciit,
es moclile riichhar wordeii. di r koiiig hespricht sich mil seinem
seneschall. dieser will oiii sliick yt'fliJKel vergiften, ein edelkiiabe
solle es ihrn , willirend cr he! tisclie wiire, I'iberbringpn und sagen,
es kilme von Blancaflor. der seneschall vvolle es vorscliiieiden und
den hunden einen hissen zuwerieu. so konnte Blancaflor geliUet
wei'den, ohne dass ilir tod iigend jomand zur last fiele. dieser an-
schlag wiril aiisgeCiilirl, ein bund frisst von dem fleiscbe und ver-
endet sofort vor den augen des ganzen holes. Blancaflor wird in
ein dunkles gefangnis geworfen.
De la scntencia que f'ue dada a Blancaflor por el Rey, y dc
los de su consejo.^)
YO cl Bey Felice, Rey de Espana, senor de los habitadores
della: visto por nos, y por nuestro consejo real, como es acometido
vn crimen, y gran traycion contra nos, y contra nuestra corona
real, por 7ws lleuar la vida por vna cliristiatm criada de nuestra
casa, que se dczia por nomhre Blancaflor, que acordadamenfe , y
con deliberado pensamiento, no temieiido el teinor de Dios, y de
nuestro santo Propheta Mahoma, en menosprecio dc nuestra justicia,
nos ha querido dar la muerte con vna gallina pongonosa : la qual
fue esperimentada en vn perro , y en continent e f'ue muerto: por cl
qual acomctimiento endiablado, visto y aprouado por nos, y por
nuestro consejo. Mandamos por la maldad coinetida, que sea que-
mada, y que su anima sea dissipada del ctierpo, y sea hecha poluos,
porque sea a ella castigo, y a fos otros exemplo. ^)
1) La sentence, que le Boy i(- ccux de son conseil, prononcrrent
contre Blanchefleur.
-) NOus Felix, Roy d'Espagne, Apres auoir cntendu, par Ics
gens de nostre conseil Royal, le crime commis contre vous, & nostre
couronnc, par vne chrestienne : nourrie dans nostre maison, appellee
Blanchefleur, s'estant mise en deuoir de nous oster la vie sans
craindre Dieu <£• nostre sainct Prophete Mahommet: d' au mespris
de nostre iusticc, (aire mourir nostre grandeur: par le moyen d'vne
poulaille, tcllement empoisonnee, qu'vn chien a prins fin, aussi tost
qu'il en a eu mange. Au moyen de quay, ne voulans laisser male-
flee tant fort execrable, estre commis dans nostre Royaume sans
griefue punition. Auons condamne, d- condamnons, Blanchefleur,
a estrc brusUe: Pour donner chastiment a sa tcmeriti, d cvemple
a ce.ux, qui s'oublieront d'offenser nostre Royallc Maieste,
- 63 —
Blancaflor soil verbraiint werden. an dem ringe erkennt Flores,
dass seiner geliebten gefahr droht. von dem herzog erbittet er sich
ein pfeid und einen harnisch, um sich in den vvaffen zu uben. als
man den seheiterhaufen zusammentragt, gelangt er an und erfahrt
schnell, worum es sich handle, bald naht der zug, der seneschall
mit seinen schergen, in deren milte Blancaflor, eine eiserne kette um
den hals, und viel volkes. Blancaflor betet. auf ein zeichen des
senescballs ertonen die trompeten, Blancaflor wird gegen das feuer
gefiihrt. da durchbricht Flores zu pferde die menge; er fragt das
madchen, weshalb sie eines so grausen todes slerben solle. Flores,
ohne sich zu erkennen zu geben , iibernimmt es , fiir ihre unschuld
einzutreten. der konig wird benachrichtigt, der tag des zweikampfes
zvvischen dem seneschall und Flores wird verabredet, Flores inzwischen
im palaste des konigs beherbergt.
De como Flores mato al Senescal en el campo. ^)
Beim ersten anrennen wirft Flores pferd und reiter iiber den
liaufen; doch gestattet er dem seneschall, wider aufzusitzen. Flores
erhalt einen starken schlag, er fliegt aus den biigeln, halt sich
jedoch noch auf dem pferde. er rafft sich schnell zusammen und
spaltet schliesslich mit einem hoch ausgeholten hiebe dem seneschall
den schadel bis auf die zjiline. trompeten verkiinden den sieg
Flores', mit Blancaflor wird er vor den konig zu dem balkon ge-
fiihrl, von dem aus der konig dem kampfe zugeschaat hatte. ohne
seinen namen genannt zu haben. verabschiedet er sich.
Dc como Flores se partio para Montorio dondc cstaua
su ay a.-)
Flores bringt die nacht in der stadt zu. am andern morgcn
kehrt er zun'ick nach Montorio. der herzog ist froh, dass er wider
da ist. die arzte erkliiren ihn krank, die Hebe habe ihm das fieber
gegeben. der herzog begibt sich zu ihm auf sein ziinmer und er-
fahrt aus seineni eigenen munde seine liebe zu Blancaflor, die sein
vater von ihm entfernt halte, damit er sie vergesse. Moch das ist
immoglich, ich liebe sie wie mich selbst.' der herzog dachte, durch
die gesellschaft mit anderen damen wurde sein neffe vielleicht Bl.
vergessen. Y') el Duque parieciendole que hnziendo rrnir nlqinius
^) Commc Flores occist le Seneschal danx Jr vamp.
2) Comme Flores fit refour a Montorio, oit il auoit Inissr son
(jouuerncur.
*) Kt pour faire essay, de ce qu'il auoit en peui^ee, commanda
() son Maistre d'hostel, faire renir en la vhamhre de son nepueu. tes
64
daman, perderia el amor que tenia a Blancajlor, mando a vn mnyor-
domo sui/o que supiesse que daman atiia en la ciudnd, y quelan
hizirsse venir alii, cl niayordomo hizo lo que an seiior le mando,
y entre las otras damas aula ires hermanas, hijas de m gentil-
hombre pohre muy hermosns, y grandea muaicas, de toda manern
de instrumentos: y como fueron en el palaccio de Flores, annquc
f'lno sabia nada, las recibio muy bicn: y como hjiuieron hab-
lado rn rato comencaron a cantar y taner, todas tres muy can-
cer tadas. I'ero a Flores ninguna cosa le parecia bien : y quando
se quisieron despedir de Flores y dd Duque , mando Flores a su
Camarero le diesse a cada una de las tres hermanas cien pesantes
de oro: y assi fueron muy contentas. Auf Flores' l)itte schreibt der
lierzog an den konig, er solle Blancaflor schicken. der konig will
Bl. heseitigen, die konigin rat ihm, sie in ein fremdes land als
sklavin zti verkaufen. der hofmarschall und ein anderer ritter,
niit diesem liandel beanftrairt. verlasson mit Blancaflor zii pferde
die stadt.
De como el Hey mando nl su mayordomo que lleunsse a render
Blancaflor. ' )
ASsi como fueron fucra de la ciudad, determinaron de yr la
huelta de Francia, pensando que antes hallnrian Christianos que
la comprassen, jmes que ella era Cliristiana, que no en tierra de
moros.^) doch als sie in den ersten hafenorf kommen, selien sie da
dames de la rille, d' entre autres , furent trouuces trois soeurs, filles
d'rn pauure Gentil-homme, belles ou possible: parfaites en toute
miisique, & ieu d'instriimeiis. Lesquelles ne furent plutost arriuees
au Palais, que Flores, qui n'auoit eu aucun aduertissement , les
recent fort gracieusement , commandant a ses gens qu'on leur fist
donner la collation. Apres laqiielle les trois sceurs commeneerent a
iouer, rendant la plus grande harmonic qu'il estoit possible. Mais
Flores n'cn faisoit aucun semblant : si cst-ce qu'il leur fit donner
auant que de partir, trois cens besans d'or. JJequoy dies demeu-
rerent autant satisfaites, que Flores afflige.
1) Comme le premier Maistrc d'hostd eust commandement du
Roy dialler vendre Blanchefleur.
-) LEs deux chevaliers Espagnols. qui auoyent charge d'emmener
Blanchefleur, ne furent plustost hors de la Cite, qu'ils conclurent de
prendre leur chemin en France, estans bien asseurez (a cause qu'ils
estoient Chrcstiens) de vendre Blanchefleur, plustost en ceste region
qu'en tcrre de Mores.
— 65 —
eiiien reichen kauffahrer aus Alexaiulrien. an ihn verkaufen sie
Blanclieflor fiir zweilausend Goldbesaiiteii , zehn Falken und einen
goldenen l)echer.*) im hafen von Alexandrten verkauft der lierr
des schiffes Blancaflor an vn Moro que se dezia Ahniral.-) dieser
hat die obhut iiber hundert sclione cliristenmadchen im turme von
Babylon; doithin wird auch Blancaflor gebracbt. — Flores erkennt
an dem ringe, dass seine geliel)te in not ist. urlaub erbittel er
sich, den konig nnd die konigin von Spaiiien woUe er besuchen,
hundert ritter begleiten ihn; zwei meilen von der residenz des
konigs scbickt Mahomat Andali einen ritter voraus, um dem konige
Flores ankunft zu melden. der konig eilt seinem sohn mit gefolge
entgegen. im konigliehen palaste begriissen frauen und fraulein den
prinzen und kiissen ihm die hande. doch er ist traurig, da er
Blancaflor nirgends sieht. eines tages fasst er sich ein herz und
fragt die konigin; die sagt ihm, Blancaflor sei vor mehr als vier-
zehn tagen gestorben. Flores glaujjt ihren worten iiicht, er denkt
bei sich, der konig babe Blancaflor ermorden und an einem abge-
legenen oite begraben lassen, und in seiner herzensangst. bittet er
die konigin, ihn an den ort zu geleiten, wo Blancaflor bestattet ware,
da eroflnet ihm die konigin, die unmoglichkeit einsehend, noch
weiter das missgeschick Blancaflorens zu verbergen, dass Bl. noch
am leben sei; verkauft sei auf des konigs gebot, verkauft nach
Alexandrien. trotz aller vorstellungen und tranen der konigin und
des konigs beschliesst Flores seine geliebte zu suchen. die konigin
gibt ihm ihren segen , gold und sill)or und einen ring, que time
tamhicn muchas buenas propricdades.^) in Alexandrien erziihlt ihm
die wirtin der herberge von Blancaflor. er beschenkt die wirtin
und reitet mit seinem knappen nach Babylon, wo sie absteigen bei
Darius dem blonden (Dario Lohondo). Flores schutzt ermattung
von der reise vor, er geht nicht aus. eines tages, als er mit seinem
wirte im saale spazieren geht, fragt er ihn, oli er nicht von einer
christensklavin namens Blancaflor gehoi-t babe, der wirt antwortet,
die sei bei ihm eingekehrt vor ganz kurzer zeit, der hofmarschall
des admirals von Kairo babe sie gekauft und in den turm zu
Babylon gebracbt. Flores bittet seiiien wirt ihm gelegenheit zu
verschaffen, mit Blancaflor zu reden; der wirt sclnvort ihm Iiiilfe.
Flores liisst ihm ein priichtiges gcvvand fertigen und gibt ihm fiinf-
') vna copa de oro.
*) a un Moron qui se dlsoit Admiral.
^) Der frz. text sagt: der die wundeikrait iiat, dass er den
trager beschirmt vor tod im feuer, im wasser, in der schlacht.
lluuskii cell t , Floris. •)
Of)
iiMilzwiiiizig (liikiitcii. scliwioiiy ist, es in <Ihii Inriri zn ;,'el:irif:eii, iler
.'{()() klafler hoch und elten so hreit. fjCK) rilter liewachen ihn, be-
feliligt von eiiiein gar strengen hauplinann, der niemand gestattet
weiler als l)is auf eine halbe wegstiinde dem turme zu nahen. in
dein tinine wiiclist mitten in einem garten ein l)aum mit inuner
l)liilienden zvveigon. am f'usse dcsselben sprndelt ein klarer Ijrunnen,
del- die jungfViluIiclikeit jedcr fraii anzeigt, die davon trinkt. alle
morgen versammolt der admiral seine frauen da; eine blume wirft
jede ins wasser; bleibt dies rein, so ist das miidcben auch rein;
im andern f'alle triibt sicb das wasser. — doch niftbt ganz ohne
schwache sei der hauptmann : dem schachspiel sei er ergeben und
ein gar geiziger berr. der wirt giebt Flores seinen segen und
vviinscht ihm glikk, Blancaflor, den schatz seines lebens, zu ge-
winnon.
De como Flores fue a vcr la torrc y de. las cosas que le
acontecieron.^)
Flores reitel dicbt an den turm, der baiiptmann sprengt mit zwei
rittern auf ihn zu und fragt ihn, vvie er zu der verwegenlieit komme,
dein turme zu nahen. 'am flusse, den ich enllang ritt', versetzt Flores,
'bemerkte ich eine krahe;^) ich liess einen falken auf sie los, der
hat sie in diesen turm gejagt; jetzt bin ich ihm nachgeritten , um
zu sehen, was aus ihm geworden". auf des hauptmanns frage, wie
er in dies land gekommen sei, erwidert Flores, er babe in Spanien
erziihlen horen , dass die grossen dieses reiches sich im schachspiel
auszeichneten; da er auch grosser schachspieler sei, habe er ihre
bekanntschaft machen woUen. Daraufhin ladt der baiiptmann ihn
ein im turme mit ihm zu spielen. Flores gewinnt ihm zweitausend
goldbesanten ab, nimmt sie aber nicht, lasst vielmehr dem erfreuten
hauptmann auch noch seinen eigenen einsatz. am nachsten tage
muss Flores wider kommen, sie speisen zusammen, und plaudern
iiber das spiel, um sich seinem gastgeber erkenntlich zu zeigen,
schenkt Flores ihm einen goldenen mit doppeldukaten^) gefullten
becher und ein kostbares kleiuod.
^) Comme Flores print la hardiesse d'aller voir la tour, Et de
ce qui luy aduint.
-) garca, franzos. corneille.
') copa de ore llena de dobJas zaenes. cf. Dozy et Engelmann,
Glossaire des mots espagnols et portugais derives de I'arabe. Leyde
1869. p. 360.
— 67 —
De como Flores se descuhrio al capitan, y dc lo que el
capitan se ofrecio a hazer por el. ')
Am nachsten tage gibt Flores sich und den zweck seines aufent-
haltesi zii erkennen. der hauptmann willigt ein ihm zu helfen. am
nachsten sonntage, dem tage von Pascua florida, pflegten die ritter
und fraiien dem admiral reiche geschenke an blumen zu machen,
die dann den madchen im turme ubersandt wiirden. die korbe
dazu wiirden zu ibm gebracht, er hiitte dafiir zu sorgen, dass die
blumen hineingelegt und weiter gescliafft wiirden. auf diese weise
konne er Flores zutritt zu seiner geliebten verschaffen. am palmen-
sonntag stellt Flores sich ein und ein ritter tiberbringt die fiir die
damen bestimmten rosen.
De como el capitan metio a Flores en el cueuano para que
tuuiesse lugar de hablar con la linda Blancaflor.-)
Im korbe unter den blumen wird Flores in Blancaflors zimmer
geschaft't. ^) Glorisia, Blancaflors friiulein, greift in die blumen
und merkt, wie Flores sich riihrt. auf ihr geschrei stiirzen alle die
anderen madchen lierbei. doch schnell gefasst erklart ihnen Glorisia,
eine nachtigall sei herausgeflogen,*) als sie die blumen beriihrt.
die madchen ziehen sich wider zuriick, und Glorisia holt ihre herrin
herbei, die beim anblick ihres geliebten ohnmachtig hinsinkt; doch
Flores richtet sie wider auf und mund an mund bleiben sie eine
stunde lang ohne reden zu konnen vor freudiger riihrung. in
galanten worten beteuert Flores seine liebe, Blancaflor fordert ihn
auf sich taufen zu lassen. Flores verspricht christ zu werden und sie
zur gattin zu nehmen, sobald gott sie aus der gefahr befreit babe,
am andern morgen schickt der admiral einen edelknabeu ab, um
Blancallor zu sich zu bescheiden. an der tiir bemerkt diesen Glorisia
und sagt ihm, dass ihre herrin nocli im hett und unpiisslich wiire,
sie wiirde aber bald aufstehen und ella yria a hazer reuerencia a
su senor. der admiral begibt sich darauf selbst zu Blancaflor und
1) Comme Flores se descouurit au Capitaine, & dc ce quHl se
prcsenta a faire pour luy.
-) Comme Ic Capitaine Jit mcttre Flores dans la corbeillc, afin
qu'il CHst commodite de pouuoir parler d Blanchejleur s'amye.
^) . . el capitan metio a Flores en tmo de los cueuanos, y
cubriolo de rosas, y mandolo subir a la camara.
*) y vcnia on ruysenor dentro en ellas : y assi como las llegue
a mirar salio, y dio me en pcchos que me espanfo. im franzOs. :
eine brcmse (tahon) sei ihr an den l)usoii (tctin) gollogen.
5*
OS
ruidcl lpci<l(' sclilal't'iiil ill ciiH'iii lii'll. cr lr;i;^'l, wcr (ifjr IVtTrKJf,' sei;
soiiir rilli-r ;iiil.\vorlcii ihiii. fin lilli-r ;iiis Spanieii. der (liircli dii-
'/.aiil)('ikiiiist, seiiici- iiiiiIIit iiiiIm-iiu'i kl in Hlaiiraflors ^.'cinacli (.'i--
(Iniiigon. wiilt'iiil liisst. di-r ailmiial ilif hcidcn licliciiilcii in f;iii
^'efaiitMiis vverf'cn.
De como prendieron <i F lores a y Blancajlor, y los inandaron
qucmar.^)
Dor admiral ;,'ai) l)ofcdil, die Iteiden |,'Hfaii|j;fiiei) in slrengem ^c-
waiirsam zu lialten his iiacli doin osleifeste. ais dies voriiher ist,
liisst er sie zu sich kommen, und Floras erzahlt ihrii seine liebes-
und leidensgescliichte. als der scheiterhaufeu angesleckt ist,-)
springen beide in die lobe; sie halten beide den ring, den Flores'
inultcr ihrem sohne niitgegeben, und das feuer hat keiiie macbt
fiber sie. der admiral und seine ritter glauben daraus entnehmen
zu mi'issen, dass ihr tod ihren goltern nicht angenehm sei. aus
dem feuer herausgebracht, sagt Flores auf hefragen, dass er der
sobn des konigs Felice von Spanien sei. als der admiral dies hoit,
hittet er ihn uni verzeihung wegen seines benehniens: es tate ihm
leid, einen spanischen prinzen mil solcher descortesia beliandelt zu
baben. er lasst ibn in seinen palast geleiten , ihm ehre erweisen
wie einem konigssohne, und richtet ein scbreiben an den konig von
Spanien, in dem er selbigeni die erlebnisse Flores' in Alexandrien
niitleilt.
De como el Almiral emhio vn corrco nl Bey Felice de Fspana.^)
Der ritter, den der admiral mit dem scbreiben abgesandt batte,
verbreilete grosse freude am spanischen hofe. langst batten konig
und konigin ihren sobn fiir tot gelialten. beim spaziergang gibt
Flores dem admiral zu erkennen, dass er gern an den bof seines
valers zuriickkebren mocbte, um selbst die regierung an stelle des
vom alter gedriickten konigs zu ubernehmen. der admiral gewabrt
ihm dies gern.*) sechs schift'e lasst er ausriisten, und funfzehn tage
1) Comnie Flores cfr Blanchcfleur , fiirent mis hors de prison,
pour estre hruslez.
2) im franzosischen Text: als der justizminister feuer an den
holzstoss gelegt balte, . . .
*) Comme VAdmiral enuuija au Roy d'Espagnc, vn cheualier
d'escuyric.
*) Der frz. Text fiigt binzu: 'und scbenkt ihm auf seine bitte
seinen vvirt Darius, fraulein Glorisia und den hauptmann des turmes'.
— 69 —
spater geleilet der admiral mit seiner ritlerschaft Flores und Blanca-
flor zum hafen von Alexandrien.
De como sc cinbarcaron Flares y Blancajlor, y de la furtuna
que passarvn en la mar.^)
Auf see erhel)t sich heftisfer sturm. auf Flores' schiff muss der
mast niederi^'elegt und die ladung ins meer geworfen werden. das
fahrzeug wird gegen eine insel getrieben. Flores steigt aus, um
giinstiges wetter abzuwarten. hirsche, rehe, keiler und andere vvilde
tiere bewohnten das eiland. doch kaum halte Flores das schiff ver-
lassen, als dies untergieng und nur noch der mastkorb aus dem
wasser hervorragte (Pues a penas estuuieron fuera de la nao, quande
se hundio, que no parecia saliio la gauia).-) ihr aufenthalt auf der
insel zieht sich bin , ohne brot und getriinke nahren sie sich von
wilden tieren und wasser. auf Flores' veranlassung belet Blancaflor
zu golt: alsbald erscheint ein schiff: vieron venier vna nao que
venia para Alexandria.'^) ein teil der ladung wird ausgeschifft und
6 inann bleiben zum schulz auf der insel zuriick. Flores und seine
begleitung gelangen in wenigen tagen nach Alexandrien, von wo
aus Flores den admiial von Kairo von seineni missgeschick benach-
richtigen lasst. neue schiffe werden ausgeriistet.
De como Flores se partio de Alexandria, y vino en Espana,
y como se torno Christiano.*)
Gotl gibt ihnen gutes wetter.^) nach eintagiger seereise trelTen
sie in Cartagena ein und loben gott fur die gliickliche uberfahrt.
am folgenden morgen sendet Flores einen eilboten ab und lasst dem
konig und der konigin sagen, sie solllen sich bekehren zum christen-
lum , sonst konne er ilmen nicht gehorchen. diose wollen lieber
^) Coiiinie Flores tt Blanchejlcur commanderent aiix niafhclois
de fairc voile. Et dc la fortune qui courut sur mer.
-) qn'on n'apperceut autre chose hors de Veau fors la cage (qui
par Ics mariniers est nomrnee Gabie). — cf. Jal, Glossaire luuitique
p. 929.
*) Frz. text: qui estoit desancre dcs Barit, pour nauiycr en
Alexandric.
*) Comine Flores print conge de I' Admiral ((' fit depart d'Ale.vandric
pour alter en Espagne, ou il se Jit baptiser.
■5) Franz5s. text: gniidig und huldvoll bogunstigt Zepbirus dies-
nial die fahrl.
— 70 —
aiit' M.ilioiiicl vc'rziclit(;ii als ilii(;ii solui verliereii; sie hekeliren sicli
/uiii cliri.slei)|,'I;inl)eii. ain eiide tJe-s jalires cihalten Kloi'es urid
Blaricallor oiiien solin, den sie Gordion tieiirieii.
De coma desjmes de la mucrtc de Rcy Felice, Florcs fue
Hey en Enpana, y dcxo a sti hijo Gordion Hey en Kspaha,
y y el fue a ser Emperador de lioma.^)
Bald darauf starb Felice, im selben aiigenblicke, als Flore.s die
krone Spaniens ubernahm , traf die nachiicht ein, dass der kaiser
von Roin geslorbeii. da priiiz Persio nicbt mehr am leben, war
Blancaflor die niiclibte erbin. Flores und Blancaflor l)ieehen auf nacli
Rom. vier tagoreisen von der sladt, sendet Flores einen eilboten an
den papst, der den marschallen befehl erteilt, wobnung fur den
konig zu bereiten. er beruft die ritter, verkiindet ihnen, dass der
konig Flores aus Spanien unterwegs ist a ganar el jubileo;"^) er rat
ihnen Flores als kaiser anzunehmen. in gleichem sinne spricht auch
der rilter Micer Golona.') Flores und Blancaflor werden anerkannt
und feierlicb empfangen, der christenglaube befestigt sich inebr und
rnebr auch in Spanien, wo Flores' sohn, konig Gordion, fue muy
catolico y Men quisto und eben so ruhmreich herscbl wie Flores
in Rom. Dios nos dexe acahar en su santo seruicio. Amen.
LAVS DEO.*)
*) Comme le Prince Flores succeda, apres la mort du Boy Felix
son pere, a la couronne du Royauine d'Espagne, I'adininistration
diiqiiel fut par luy remise an prince Gordion son Jils, a cause qu'il
fut cree Empereur de Rome.
^) pour venir gaigner le grand jubile.
*) Im Franzos.: Prosper Colonne.
*) tresvertueux iit noble seigneur, ie m'estudieray cclebrer vostre
renommee, en sorte que la mort & le temps n'auront aucun pouuoir
dc la rcndre estainte iD ensepuelie. *^* FIN.
Die nahe verwandtschaft der spanischen bearbeitimg
mit den zwei italienisclieii fassungen ist augenscheinlich.
Die eigentiimlichkeiten , durch welche die italienischen
bearbeitungen von den franzosisclien gedichten abweichen,
linden sich niehrfach auch in dem spanischen romane
wider, wir heben diese iibereinstimmung nur in einzelnen
punkten hervor.
— 71 —
Im Spanischen, wie im Filocolo und im Cantare,
ist der vornehme pilger, der zum schreine des heiligen
Jacob wallfalirtet (d. h. der vater des Flores), ein Romer,
und nicht ein Franzose, wie in den franzosischen und
in der Fleckeschen dichtung. — Blancaflors mutter, deren
namen das Franzosische verschweigt, heisst Topazia im
Spanischen wie im Italienischen. Sie stirbt, im Span,
wie im Italien. , bald nach der geburt ihrer tochter,
wahrend sie im Franzosischen bis an das ende der er-
ziihlung lebt. — Glorisia, welche die franzosische und
die Fleckesche dichtung uns als die freundin und gefahrtin
Blancaflors schildern, erscheint im Spanischen wie im
Italienischen als ihre dienerin. — von der im Franzosischen
(I 317, 363 etc.) und bei Fleck (959) mehrfach erwiihnten
Dame Sebile, der schwester der konigin, ist im Spanischen
ebenso wenig die rede wie in den italienischen bearbei-
tungen. — als Flores nach Montorio abzieht, gibt Blanca-
flor ihm einen ring mit wunderbarer zauberkraft. im
Franzosischen (I, 345. II, 299 — 388) und bei Flecke
(1063 — 1350) steht nichts davon. — ausfuhrlich wird in
dem spanischen romane wie in den beiden italienischen
fassungen der versuch des herzogs von Montorio gc-
schildert, durch die gesellschaft mit andern schonen
miidchen Flores seine liebe zu Blancaflor aus dem sinne
zu bringen ; allerdings tragt in der spanischen bearbeitung
diese schildcrung einen weniger anstiissigcn charakter.
im Franzosischen wird diese verfuhrungsscene nicht er-
wahnt.^) — wie in den beiden italienischen bearbeitungen
entschuldigt auch im Spanischen Flores seine anwesenhoit
in der niihe des turmes mit der ausrede, ein jagdfalke,
den er auf einen andern vogel losgelasscn, sei ihm in
den turm entflogcn, wovon sich im Franzosischen nichts
findet, u. s. w.
') Als eiiic atispicliing durauf koiiiiten vit'lli'iclit 1 ;?!!>. 'A'-H. 'MV.]
angesehen werclen.
— 72 —
I)i(! /iisiirniiicngchorigkoit dor spanischcn boarbeitung
iiiit (Icii italienischen fassungcn i.st al.so nicht zu vor-
konncn. hat nun ((irici diosor b(!idon Jotzten boai'boitun<rcn
dcni spanisclien ronianc als quollo godiont?
Sehen w'w liior zuniichst von dem eingangc dcs
spanischcn romanos, sowie von der scdiiffbrudiscpisodc
am cndo dossolben ab, so erkonnen wir leiclit, dass der
Filocolo sichorlich nicht die quelh) der spanischen er-
zahhing hat scin konnen : zahb-eiche stellcn. an doncn
das Spanische von dor darstolhing im Filocolo abweicht
und dabci gloichzeitig zu dem Cantare stimmt, beweison
diese behauptung.
Wenn auch das Spanische iiberall in seiner darstel-
lung wesentlich modornor orschoint als das naive Cantare,
so ist es doch im allgemeinen ebenso wie dieses in seiner
crziihlung schlioht und einfach: os onthalt nichts von all
den schwungvollen schilderungen voll klassischer anspio-
lungen, voll mythologischer erinnerungen . an denon der
roman Boccaccios so reich ist; wir finden im Spanischen
wie im Cantare nichts von all don gottern und gottinnen,
die im Filocolo so oft und so bostimmond in das schicksal
der liebendon eingreifen ; nichts von den intriguen und
unterstiitzungen der Yenus, des Mars, des Pluto, der
Diana, der Juno, des Amor: nichts von den den gottern
dargebrachten opfern: nichts von dem fast unaufhorlich
mosaikartig in die erziihlung eingoflochtenen bciwerk,
welches das work Boccaccios konnzeichnet.
Im Spanischen, wie im Cantare (und im Franzos.
I 203 ff.) bittet Flores, als or in die schule geschickt
werden soil, den konig instiindigst, ihn nicht von Blanca-
llor zu trennen, sondern ihn mit ihr zusammen unter-
richten zu lassen. im Filocolo bestimmt der konig
von vornherein, dass sio zusammen unterrichtet werden
sollen. — pferd und waffen erbittet Flores in der spani-
schen erzahlung von seinem ohm, was an don ausdruck
im Cantare 'un chaualioro suo parente' erinnert; im
lo
Filocolo empfiingt er beides auf geheiss der Yenus, die
ihm im traume erschienen, von seinem lehrer Asca-
lione. — ein odelknabe trag-t im Spanischen wie ini Can-
tare die vergiftete (jallina in den saal: im Filocolo wird
Blancaflor gerufen: sie sei das schonste der hoffraulein,
sie miisse den pfau auftragen. nach dem Filocolo handelt
hierbei der seneschall aus rache, weil Blancaflor seine
liebe verschmaht hat. im Spanischen imd im Cantare
findet sich koine erwahnung diescr liebe. — wesentlich
weicht von der darstellung dos Cantare und des spani-
schen romanes der Filocolo in der schilderiing des zwei-
kampfes zwischen Flores und dem seneschall ab. nicht
erwahnt werden die pfeile des Mars , mit denen Filocolo
dem seneschall eine todliche wundc beibringt. nicht
erwahnt wird weiter im Cantare und in dem spanischen
romane, dass der schwcr verwundete, und ganz der ge-
walt des siegers anheimgegebene seneschall von Filocolo
gezwungen wird laut zu bekennen. dass er aus rachgier
Blancaflor falschlich angeklagt habe, um sie zu verderben.
ferner wird im Cantare und im Spanischen nicht er-
zahlt, dass nach dem kampfe der seneschall in das fiir
Blancaflor bestimmte feuer geworfen wird , — obgleich
die erzahlung des Filocolo hier an die 11. franzosische
version erinnert (p. 163, v. 1284):
^Le seneschal ont desarme
St ont le cars ens fii gitc.^
— im Spanischen, wie im Cantare, berichtct der hcrzog
von Montorio dem konige von der liebe, die Flores ver-
zehre; der Filocolo berichtet nichts hieriiber. — kein
preis wird im Filocolo bestimmt fiir das schiine miidchon,
die kauflcute iiberlassen es dem konige so viel von ihren
schiltzen zu nehmen, als er fiir gut halt: im Spanischen
und im Cantare wird der preis gonau angegebcn. daboi
sucht im Filocolo — abwcichend vom Spanischen und
vom Cantare und von alien iibrigen versionen — der kcinig
Blancaflor iilxn- das ihr bcvorstehende schicksal zu
74
tilusclHMi : (li(; kiiut'leutc s('i(!ii f^esandto ties koni^s Sar-
dano von Kartliago, dem or sio zur gattin vcrsprochen
hab(\ uiid die hIo j(,'tzt ilirciii kiinftigon gornahlo zufuhrcn
solltcii. - cbonso wenig wic das (Jantare wciss das
Spanischc ctwas von dor bestattung eines andcni niiid-
cliens, wic dios ini Filocolo berichtct wird. — wic im
Cantarc und iibercinstininicnd niit dor iibcrlicforunsr lie":t
audi ini Spaniselicn die stadt Babylon in Egyptcn, wiihrond
das Babylon IJoccaccios die stadt dcr Scmiramis ist. —
niclit crwahnt wird im Spanischen dcr namenswcchscl,
den Florio vornimmt in dem roman Boccaccios. indem
or sich Filocolo nennt. auch kennt das Spanischc den
namen Sadoc ebensowenig wic einen dcr so zahlreichen.
dem Filocolo eigencn klassischen namen. — in dcr be-
schreibung des schachspieles stimmt das Spanischc zum
Cantarc, der Filocolo ist viel ausfiihrlicher und wcicht
mehrfach ab , so z. B. wenn der turmwart wiitcnd iiber
seinen verlust das schachbrett auf die erde wirft. — als
Glorisia, erschreckt iiber den anblick des im blumenkorbe
versteckten Flores laut aufgeschrieen und auf ihr geschrei
ihre gefahrtinnen hcrbeigelaufcn kommen, erklart sic im
Filocolo, ein vogel sei ihr ins gesicht (ncl viso) geflogen :
im Spanischen steht pcchos wie im Cantare :
'Et ella disse el e un iicilleto
Cli' uscite de le rose e demmi nel peto.^
— zicmlich genau iibereinstimmend mit dem Cantare,^)
aber giinzlich abweichend von der darstellung im Filocolo
wird im Spanischen die art der zusammenkunft Flores'
mit Blancaflor und ihr widererkennen im turme geschildert.
nachdem Flores im blumenkorbe versteckt gliicklich in
die gemacher Blancaflors gelangt ist, bedeutet ihn — im
Filocolo — Glorisia, sich nicht sogleich der gcliebten
zu erkennen zu geben, da die plotzliche entdeckung sie
vielleicht todlich erschrecken und seine anwesenheit auch
1) und mit dem Franzosischen (I 2115—22^26. II 2781—2818).
— 75 —
den iibrigen damen verraten konne. in einem neben-
zimmer eingeschlossen erwartet Flores den anbruch der
nacht, durch ein schliisselloch seine geliebte beobachtend.
cndlich begibt Blancaflor sich zur rulie; noch lange unter-
halt sie sich mit Glorisia, ehe sie einschliift. nun legt
sich Filocolo, endlich aus seiner haft erlost, zu ihr; aber
nur allmiihlich gelingt es ihm, sie zu ermuntern und von
seiner gegenwart zu iiberzeugen. unter ziirtlichsten ge-
sprachen verbringen die liebenden die nacht; am morgen
vermahlen sie sich einander selbst vor der bildsaule
Amors, welche sich im saale befindet und iiberlassen
sich darauf den freuden der Hebe. — als die beiden
liebenden verbrannt werdcn sollen, werden sie — nach
der erziihhing im Filocolo — an einen brandpfahl ge-
bunden. der spanische roman und das Cantare erwahnen
diesen pfahl ^) nicht , wie beide hier iiberhaupt vom
Filocolo wesentlich abweichen. im Spanischen und im
Cantare werden Flores und Blancaflor durch die zauber-
kraft des ringes gerettet; erstaunt und geriihrt bitten die
umstehenden ritter ^) den admiral um gnade, die dieser
ihnen auch gewiihrt. im Filocolo verdanken sie ihre
rettung deni eingreifen der Venus und des Mars; ein
traumgesicht verkiindet dem bei Dario zuriickgebliebcnen
Ascalione die bedriingnis Florios : mit sioben rittern eilt
er hinzu und nach furchtbarem gemetzel vertreibt er die
schergcn und trabanten des admirals, dieser kommt selbst
herbci, doch als seine begleiter durch gottlichc einwir-
kung von furcht crgrifFen, fliehen, erkennt er, dass er,
als er die liebenden dem fouortode iibergeben wollte,
sich gegen die gotter versiindigt habe, und beschlicsst
sein verbrechen zu siihnen : er behandelt Florio und
Biancifiore als seine giiste; ihre hoehzeit wird gefeiert. —
') Vgl. Frz. I 2640.
-) Verschiedene lesarten im Cantare, nach piiu-r soi os dor sohn
des admirals geweseii, nach anderen 'nno dieualioro ^ontil o savio'.
— 76 —
Dei- spaniscliu roniiin endct wif das Cantaro (l;iinif.
dass Florcs, niiclidf^in cr /.ucrsf HciiuMn vator Felix aiirdcin
troiio gctolf^t ist, kaisfM- voii Roin wild: iiii I'ilocolo uiid
cr niir als kcini^ voii S])ani('ii crwiilint.
Iku dioscn vicltaclu'ii alnvoichungon dcr spanisclicn
or/iililung voii dcm roiiiane IJoccaccios, die cine ein-
gehendere verglcichuiig leicht noch vermehren kunnte,
und bei der grundvcrschiedenheit dor darstellung bcider
bearbeitungen ist es unmoglich, an den Filoeolo als
quelle des spanischen romanes />u denken. doch auch von
dem Cantare weicht die spanische fassiing an einzelnen
stellen ab.
Wenn bei der schilderung des zweikampfes zwischen
Flores und dem seneschall der spanische roman auch
von der austuhrlichen, etwas langen darstellung der fran-
zosischen II. version (p. 154— 162, v. 983 — 1248) ab weicht,
und viel mehr zu der einfachen, klaren darstellung des
Cantare stimmt, so hat das Spanische doch abweichend
vom Cantare zwei punkte mit der II. version gemein :
zuniichst die erwiihnung des unistandes, dass der sene-
schall von Flores aus dem sattel gehoben und auf den
boden geworfen wird, und den weiteren, dass Flores ihm
den schiidel bis auf die zahne spaltet (1198). allzu viel
gewicht ist auf diese abweichung jedoch nicht zu legen:
wissen wir doch nur zu gut, wie sehr die drucke und
die verschiedenen hss. des Cantare von einander ab-
weichen. wiihrend z. b. an der stelle, wo auf der Glorisia
geschrei die gefahrtinnen erschreckt herbeistiirzen, nach
dem drucke der arsenalbibliothek Glorisia iibereinstim-
mend mit der iiberlieferung erkliirt:
*eZ e un ucilleto
cit tiseite de le rose e denimi ncl peto' —
bieten andcre drucke, auch der von Du Meril benutzte
(vgl. p. Ixxiij 3), eine grundverschiedene lesart:
"Jo viddi una persona molto hella
Ch' usci di cesta, e mi die gran temore.^
77
niclits hindert uns dalier anzunehmen, dass in einei'
anderen — vielleicht iilteren — aufzeichnung des Cantare
sich jene im Spanisclien crwahnton ziige vorfanden, aus
dem Filocolo hat audi hier das Spanische nieht geschupft ;
zwar wird auch dort der seneschall durch Flores' stoss
aiif die erdc geworfen, doch im iibrigon weicht die dar-
stellung zu sehr von der spanisclien und der aller iibrigen
redaktionen ab, als dass an den Filocolo als an die
quelle des spanisclien romanes gedaclit werden konnte.
ganz abweichend ist der im Filocolo berichtete umstand,
dass, als der seneschal verwundet zu fliehen versucht,
Flores ihn mit eineni der ihni von Mars geschenkten
pfeile erlegt,^)
Wie im Filocolo wird im spanischen romane der gc-
mahl der Topazia (vater der Blancaflor) auf einer wiese
ersclilagen. im Cantare — wenigstens nicht in dem uns
vorliegenden — findet sich diese wiese nicht erwiihnt,
dennoch ist auch fiir diesen punkt nicht an eine beein-
flussung durch don Filocolo zu denken, da letzterer sich
hier zu sehr von der spanischen erziihlung entfernt.^)
*) Ubrigens deutet iihiilichkeit im ausdriick auch hier wider
auf gemeinsamen urspruiig des Filocolo nnd des Cantare bin: Filo-
colo: (il Siniscalco) uedcndo il nemico suo al cauallo tornnr contra
lui, tutto sb igotitto disse . . .
(lantare : Lo seniscalco malamente ferito
era molto forte ispauentato
per lo colpo che Ihauia isbegotito
presso che non fa discaualcato.
un cdlro colpo nela got a (jli daoa
e la testa del husto (jli tagiioc.
Filocolo: acisando in quella parte dclla gola, done la lancia ftnueua
Varme guastate, . . . si forte il feri, che .... opiniouc fa de tutti,
che tagliati gli harcbbere la testa, . .
'-) Vgl. Knrting, s. iCiriff.: von einer grosson inouge von dieneru
— 78 —
Aiicii iiiit (l(Mii griccliisclic'ii j^fMlifhto von Floros und
BlancaHor /(iif^t dcr upanischc^ roiiian — al)\vcichon(l voiii
Oantaro — cine iilioroinstirninuii^. als dor admiral iiii
turinc die bcidon lieboiidcn iihcrra.scht. fragt er wiitond.
wio es moglich gewcson, da«s Flores dort liabc hinge-
lanji'on kcinnen. oin rittcr antwortot iliin. cr sei durcli
die kunst seiner mutter, die cine zauberin sei, dort ein-
gedrungen. wie oben gezeigt worden, ist abcr auch das
Griechischo aus dem Cantare hervorgegangen.
mid IVeuiiilen hegleitet — so erzillilt Boccaccio — treten Liilius und
Julia die walllahrt an zum heiligen Jakob. Pluto aber beschliesst,
wie er immer allem guten feind ist, die frommen pilger zu ver-
derbeu. in gestalt eiiies ritters ei'scheint er dem kouige, als dieser
sich gerade auF einer jagd befindet, und orzablt iiim in einer genau
der darstellung Virgils von der zcrslorung Tiojas nachgeahmteii
schilderiing, dass die Romer lieimtiickiscli in der nacht die zum
reicbe des konigs Felice von Hesperien gehorige stadt Marmorina
iiberfallen und verbeert batten, er selbst sei nach langem kampfe
enttloben und fiible, wie er seinen wunden bald vverde erliegen
mussen; und in der tat stirbt er auch (scbelnbar) schon nach
wenigen augenblicken, und der konig lasst ihn begraben. der konig
sammelt seiu heer, das die hohenziige besetzt, welche die durch
ein tal fiihrende strasse nach Marmorina beherschen. als am andern
morgen Lalius' zug herankommt, halten die Spanier die bevvaffneten
pilger fiir die erwarteten feinde und setzen sich gegen sie in be-
wegung. Julia sinkL ohnmachlig zusammen ; Lalius lasst sie auf
eine wiese bringen und iibergibt sie der obhut einiger dienerinnen.
eine messe wird gelesen, eine stimme vom himmel verkiindet den
tod der helden und ihre aufnahme in das himmelreich. nach
tapferster gegenwehr und schrecklichem blutbade erliegen die pilger
der ungeheuren uberzahl, Lalius fallt mit all den seinen. Julia er-
wacht aus ihrer ohnmacht, und als sie ihres gatten leiche gesehen,
bricht sie in verzweiflungsvolle klageii aus: nun moge man auch
ihr den tod geben. der konig vernimmt ihre klagen; er sendet zwei
ritter nach ihr aus, denen es durch freundlichen zuspruch gelingt,
sie zu bewegen, in das zelt des konigs zu konimen. freundlich
nimmt dieser sie auf, zumal da er erfahren, welch verhangnissvoller
irrtum obgewaltet hat. als danu der fiirst mit seinem heere in die
reichshauptstadt zuriickkehrt , wird Julia die gesellschafterin der
konigin.
— 79 —
Alle diese abweichungen liaben sich demnach jeden-
falls in einer der ja immer etwas verschiedenen aufzeich-
nungcn des Cantare , vielleicht auch in einer alteren
form desselben gefunden. in dem urspriinglichen Cantare
wird jedenfalls auch nicht Pasqua rosafa (pfingsten) als
der geburtstag der kinder angegeben gewesen sein, son-
dern iibereinstimmend mit alien iibrigen fassungen Paftqita
florifn, d. h. palmsonntag.^)
1st es jedoch wirklich das Cantare selbst, das der
verhaltnismassig jungen spanischen bearbeitung als quelle
vorgelegen hat? schwerlich ist diese annahme zu recht-
fertigen. vielmehr deutet der anfang des spanischen
romancs, wo abweichend von alien iibrigen redaktionen
der schauplatz der hier ganzlich erweiterten erzahlung
nach dem nordlichen Italien verlegt, die land- und see-
reise des prinzen Persio von Rom iiber Ostia und Genua
nach Mailand so eingehend und sachgemiiss geschildert
wird, — auf einen im norden Italiens lebenden bear-
beiter. in anbetracht der bedeutenden rolle, die wir in
dem ersten abschnitt der erzahlung den herzog von Mai-
land spielen sehcn, diirfte die annahme nicht ungerecht-
fertigt erscheinen, dass der verfasser dieser — volks-
buchartigen — bearbeitung des Cantare mit dem Mai-
liindischen hofe — oder mit dem ebenfalls mehrfach
erwahnten von Ferrara — in naheren beziehungen stand,
und dass diesen beziehungen die am anfang so ausfiihrlich
geschildcrte werbung des prinzen Persio von Rom um
Topazia, die scliunc nichte des herzogs von Mailand und
tochter des marquis von Ferrara, ihr dasein vcrdankt.
Diese italienische aus dem Cantare hervorgegangene
bearbeitung hat der spanische redaktor wohl ohne grosse
ilnderungen in das Spanische iibertragon. wahrend die
in den werbungskapiteln enthaltcnen gcographischon nn-
gaben dcutlich den norditalienisclicn bcarboiter erkennen
') Im Filocolo hersclif, niiklarlieit, vgl. C.rcsciiii p. 20.
— 80 —
lassen , bietet dtn- .sj»;mi.s(li(! roinaii keinc si(;hoii' liaiid-
habe, die uiih iiotigto, dciii Kpanischon iibersetzor audi
mir ciiiigc ilndovungou zu7,us(dir(!il)en. niclit uninoglich
alk'idiiiys ist cs, dass oin/.eliies von ilnii herriihrt, so
z. B, weiiu ini spanisclicii roniane crwiilmt wii'd, das.s
wahrcnd dva kriegcs, dvu kunig Felice iiiit den auf-
stilndig'cn vasalleiistaatcn fiilirt, die kiinigin in deni festen,
schwer zugiinglichen und dahcr sichcren Cabeza del
Griogo zuriickgcldieben sei. Dor crfindung dos Spaniers
mag auch die wendung zu verdanken sein : 'die geschichte
erwiihnt, dass die christlichen konige von Galizien und
Portugal dem konige von Spanien, dem Mauren Felix.
tributpHichtig waren"* u. s. w. seiner phantasie mag eben-
falls der name des lehrers Flores^ — Mahomat Audali
aus Toledo — entsprossen sein. im Cantarc fand er
einen namen fiir den lehrer nicht vor, und da cr das
bediirfnis fiihlte, ihn besonders zu kennzeichnen, so er-
fand er einen. ^)
•) Dass er denselben aus Toledo kommen liisst, findet seine
erkliiruug in der heruhmtheit der dortigen universitat im mittel-
alter. der name Mahomat Audali erinnert ziinachst an Maliommet,
den sohn des Abdallah, den propheten Allahs. hat der verfasser
in vvirrer vorstelhing von der tiefen wissenschaft der arabischen
gelehrten in Spanien den begrijnder des islam als am besten geeignet
zum prinzenerzieher gehalten? oder hat er — und das ist wahr-
scheinlicher — auf eine andere iu der arabisch-spanischen gelehrten-
welt des mittelalters bekannte persSnlichkeit anspielen wollenV
unter mehreren, den namen Mahommet tragenden arabisch-spani-
schen gelehrten findet sich der als geschichtsschreiber und lilterar-
historiker bekannte, zu Gordua 96'^ geborene und 1013 gestorbene
Abdallah -ebn-Moham med -al- Azdi, der u. a. ein biographisclies
sammelvverk iiber die beriihmtesten maurischen theologen geschrieben
hat. vielleicht hat der spanische redaktor, der doch wohl ein geist-
licher war — zahlreiche stellen, um nicht zu sagen, der ganze ton
der erzahlung deulen darauf hin (falls diese andeutungen nicht
schon auf den Italiener zuriickzufiihren sind) — von ihra oder seinem
namen irgendvvie kennlnis gehabt.
— 81 —
Konnten die eben angefiihrten eigentumlichkeiten
des spanischen romanes noch mit einiger wahrscheinlich-
keit wenigstens dem spanischen iiberarbeiter zuerteilt
werden, so ist bei anderen abweichungen desselben von
dem Cantare die entscheidung ungleich schwerer, ob der
Spanier oder derXorditaliener fiir dieselben verantwortlich
zu maclien ist. jedem von beiden kann mit gleich grosser
wahrscheinlichkeit zugeschrieben werden, wenn erzahlt
wird, dass die mit dem verkauf Blancheflors beauftragten
ritter besehliessen sich zuerst nacli Frankreich zu wenden,
well sie dort am leichtesten ihre ware abzusetzen ge-
legenheit zu finden hoffen : dass konig Felice seinem aus
Montorio zuriickkehrenden sohne mit gefolge entgegen-
reitet; dass die hofdamen dem Florio die hande kiissen
(doch vgl. frz. II 1419). von dem Italiener ebensogut wie
von dem Spanier kann herriihren der vorwand. mit dem
Florio seine reise nach Egypten zu reclitfertigen sucht:
der brief des konigs Felice an seine gemahlin, als er
ihr Topazia iibersendet : der im gcrichtsstil gehaltene
urteilsspruch, mit welchem Blancaflor zum tode verdammt
wird. melir auffallend konnte die am ende des spanischen
romanes erzahlte schiffbruclisepisode erscheinen, weil sie
an die mannigfachen irrfahrten erinnert, denen das junge
paar im Filocolo ausgesetzt ist, ehe es aus Babylon in
die heimat zuriickgelangt. doch weicht die darstellung
im Spanischen von der bei Boccaccio giinzlich ab.^)
Aus dieser vergleichung des spanischen romanes mit
den italienischcn fassungen ergibt sicli , dass die von
Mazzucchotti aufgestelltc behauptung, ersterer sei nichts
als eine umarbeitung des Filocolo, unhaltbar ist. viel-
mehr ist die nahe verwandtschaft des spanischen romanes
mit dem Cantare unverkennbar — trotz oiniger anscheinond
auf einc intermcdiiire bearbeitung, z. t. auf oiiie reinere
gestaltung des Cantare hindeutendon verscliicdciiliciton.
') rf. Knrtiii^,' p. .isr>— illi.
llau sk iu>clit, Fl^ii-.. •)
— S2 —
J)or .s|);iiiisclic prosiii'oniaii liogt drci vorsohiodciicii
friinzosischen umarbeitungon zu griindo, dor iibcrHetzung
von .1. Yincont (1 554), dor orzahlung dor Madaiiio Jj. G.I).
IKichebourg) (1735) und dem aun der Vincentschen iiber-
setzung hervorgegangcnen Tressanschen romane (1777).
Die von Jacques Vincent besorgte iiborsotzung des
spanischen romanes ist, wie die gelegentlich der inhalts-
angabe des Ictzteren gegebene vergleichung schon hin-
I'eichend voranschaulicht hat, einc zwar frcio. inhaltlich
aber getrouc; iibertraguiig der spanischen vorhige. der
sic sich, wenn auch nicht wort^ fiir wort, so doch raeist
satz fiir satz eng anschliesst. eigcn ist der iibersetzung
ein stellenwcise recht schwiilstiger und nianierierter stil,
den die folgenden wenigen aufs geratewohl ausgelesenen
muster hinliinglich kennzeiclinon werden.
Fiir die einfache wendung im Spanisclien: 'am andern
morgen' . . . bietet uns Vincent folgende floskel: 'kaum
hatte der helle Phobus seine strahlen iiber die erde ge-
gossen'. — Span.: "^ein giinstiger wind erhob sich,'
Vincent: Miuldvoll und liebenswiirdig begiinstigte Ze-
phyrus sie'. — Span.: 'Topacia', Vincent: 'die tugend-
hafte Topasse\ — Span.: 'der apostel St. Jakobus\
Vincent: 'die heilige jungfrau Maria und der hochselige
(bienheureux) St. Jakobus\ — Span.: 'als der konig
Felice tot war, folgte ihra soin sohn Flores in der regie-
rung', Vincent: 'da die grausamo Atropos den konig
Felix und die kiJnigin seine gemahlin in bestem wohl-
sein sail, zogerte sie nicht lange, sie der letzten wohn-
statte zuzusenden, die sie fiir die ruhe ihrer leiber aus-
ersehen batten, bis zu jenem tage, wo der gerechte richter
und herr zu gerichte sitzen wird, um einen jeden zu
belohnen nach dem leben, in dem er sich gehalten und
gefiihrt hat. dem konig Flores war dies nicht sehr an-
genehm, mit betriibnis nahm er die krone Spaniens an".
Span.: 'und unter grossen klagen und seufzern, die
ihrer beider herzen entquollen, sagt Blancaflor zu ihm',
— 83 —
Vincent: 'Einer solchen sprache der klage sicli iiber-
lassend, fingen diese beiden trauernden liebenden an,
aus ihren zarten herzen (estomahz) seufzer und schluchzer
in gar grosser iibermenge hervorziistossen. nnd eine zeit
lang blieben sie, ohne ein wort reden zu konnen. aber
aus furcht, der konig mochte sic in ihrem schmerze iiber-
raschen, antwortete Blanchefleur ilirom freunde folgender-
massen' u. s. w.
Eine modernisierte, dem geschmacke der roman-
litteratur der erston hillftc des 18. jahrhundcrts an-
gepasste bearbeitung des spanischen romanes ist eine er-
zahlung, in der die verfasserin nur zu oft ihrer phantasie
freien raum lasst und dabei ganze scenen des originals
bis zur unkenntlichkeit entstellt: Avantures de Flores
et de Blanche-Fleur, Tirees de lEspagnol. Par Madame
L. G. D. R. — a Paris, chez Gregoire-Antoine Dupuis,
Grande Salle du Palais, au Saint-Esprit, MDCCXXXY. —
Ein verzeichnis der unter den initialen L. G. D. R.
bekannten verfasserin von romanen und lustspielen findet
sich bei J.-M. Querard, La France litterairc, Paris 1833,
V, 98 — 99. — 'L'aufeuy de ces divers ouvragcs' heisst cs
ebenda 'est appele, par quclques bihliograplies , tantot Le
Gendre, et tantot La Graiuje. Uahhe de Claustrc, qui a
Xm connaitrc Madame de Ilichehourfj , doit avoir mkmx sn
le veritahle nam que les hiographcs de ces derniers temps:
or Vahhe de Claustre, dans son excellente Table dii Journal
des Savants, Va appclcc Legivre.'^) Du rcste, les pcr-
sonnes qui ont connu cette femme, dit Vahhe de Laporfc,
doutent meme qiC elle soil aideur des ouvrages qui ont parn
sous ses initiales. (Voyez VHistoire litteraire des fcmmes
francaises, torn. IV. pag. 49.) — La traduction de Persilc
et Sigismonde ,^) ainsi que la composition des Arcnturcs de
Clamcales, et relies de ]<l<>n\ ont etf atfrihxres <) Mouguiii
de Richehourfi'' .
') V^l. Ril'linlh. iiiiiv.M<. ili>s liiiiiiniis. ,liiill.>l ITTf.. p. IS.
— 84 —
/ur vergleichung mit der (mtsprechendcn stcllo in
der Vincentsohen iibersetzung ') f'olgt lii<'r eiii tcil des
erstcn kapitels :
Tojmde, fUlc da Frince de Fcrrare, se distinguoif
dans ritalic ])ar sa rare heautc ct par m haide vertu.
(hjihdine dh son has dye, rile etoit sons la tutcUe da Due
de Milan, son oncle. Sur le recii qa 'on en faisoit d Pcr-
siiis, neveu de V Emjyereur Frederic Itoi de Naples d- de
Sieile, ((■ le plus ricJie Seigneur de V Empire, il eoneut pour
elle une estime particidiere, <{'■ resolut de s'informer par
lui-meme si les qualifes de son esprit et de son eamr
ripondoient a ce qn'on lui en rapporfoit. Cette resolution
prise, il partit de Naples d- se rendit a Milan. Des qu'il
eat jette la vue sur Topacie, d- considere ces graces & cette
modestic qui lui gagnoient tons les cosurs: Non, dit-il en
soi-nieme, la bouche la plus Hoquente rCa point d' expressions
pour peindre d V imagination des charmcs si puissans, (C-
mes yeux m'apprennent en un moment ce que ne mUmroient
point appris en toide ma vie les rapp>orts les plus fideles.
Ces charmes, continuoit-il, font une vive impression sur mon
dme; je sens dejd que faime Topacie, d-, si je ne me
trompc, je sens qu'il n'est plus en mon pouvoir de ne pas
Vaimer aidant que je vivrai. u. s. w.
Zur weiteren kennzeichnung der schreibweise der ver-
fasscrin und zur veranscliaulichung ihrer art, die mittel-
alterliche erzahlung der geschmacksrichtung ihrer eigenen
zeit anzupassen und sie vollstandig in diesem geiste um-
zubilden, mogen folgende ausziige ihres romanes dienen:
Flores fiillt in ohnmacht, und sein begleiter 'nosant
pas se fier aux proprietes de son parfum, fd appeler un
mrdccin\ — in dem turme klagt Blanchefleur iiber ihr
scliicksal, das sie so von ihrem geliebten getrennt habe, sie
wiinscht sich den tod herbei: 'elle so plaignit au del de ce
quil n^ avail pas permis que la hallc meurtriere Veiit atteinte\
') Vgl. oben s. 53.
S5
Bci der schilderung dcs mccressturmes: \) 'La con-
sternation rtoit dans tons Icscamrs; Ic FUote ne connoissoU
plus rien a la Jloussole; V Eg utile, toujours agitee ne Itii
marqiioit pas plus le Nord que le Sud; elk hidiquoit
VOrient comme VOceklent, cC- le Matelot, manquant de forces,
ahandonnoit la manosuvre dt n'aftendoit plus que le naufrage.
Manchmal will es fast scheinen, als habe die vcr-
fasserin neben dem spanischen romane audi den Filocolo
Boccaccios gckannt, dock bcweisen lasst sich dies nicht.
der umgestaltenden phantasie der so anderungssiichtigcn
verfasserin kaiin z. b. sehr wohl zuzuschreiben sein, wonn
die schilderung- der schciterhaufenscene (II, 13) mehr
an den Filocolo als an den spanischen roman erinncrt,
indem die liebenden, wic im Filocolo. 2) ihre befreiung
dem eingreifen von Flores' gefolgschaft — allerdings in
einer von der darstellung im Filocolo ganz abweichenden
art — verdanken.
Eine verjiingte naclierzahlung der Yincentschen iiber-
setzung des spanischen romanes (und zwar der Pariser
ausgabe vom j. 1554) ist die erzahlung vom grafen
von Tressan in der Bibliotheque universellc des Romans,
fevrier 1777, p. 151 — 225. — iiber Louis-Elisabeth de la
Vergne, Comte do Tressan (1705 — 1783), dem soino
iibersetzung von Ariosts rasendem Roland die pforten
der akademie offnete, und der besonders bekannt ist
durch scinen Corps d'extraits dc Romans de Chevalerio
(1784, 4 vol. in-J 2 «),=») iiusscrt sich B. Ilaiircau (Hist.
litter, du Maine, IV): 'il ne s'etait pas propose de rcpro-
duirc des monuments litteraires, mais d'accommodcr an gout
de son temps les legendcs ehevaleresqucs du moyen age; ct
les traductions du XV I^ sieele, dejd tres infldeles, off'raient
1) Vgl. oben s. 69.
2) Kortlng 453/484.
') Seine .sUnitliclien vveike siml lit'riUJs|,'oj,a'li(-'ii von (."auiinMuni
und Aime Martin, Paris 18!2!2-!23, 10 vol. in-8».
sc»
(I, CCS aniliKjcincnts dc jilns iiraudvs fdcililrs fine Ics /iniiiir.s
das (mcicns rhapsodea.'
In der voiTcdc /ii (Icin romaiio sagt Trcssan selbst,
dass or don spaniHclion ioiii.im mir in dor iiborsotzung
dos J. Vincont kcnnc. aus doiii Trossansojion roman ist
(Ho orziililuiii;' dor Jjibli(>tlio(|uo bloiio liorvorgegangcn,^)
Dor Anfang dos Trossanschon ronianos lautet :
Lcs Emperenrs d'Occident (apparemmcnt successeurs dc Charlc-
laagnc) rajnoient encore dans Rome, ct le I'ape n'y jouissoit que
dc Vautorite, spirituelle; mais la plua (jiandc partic dcs villcs d' Italic
h'HoU dcja soiistraite a la doniinalion Iniperiale. Votise ct Genes
se (jouvernoient dcja en JRcpnbliquc ct par letir loix, et Milan ct
Fcrrarc avoient leur Souverain particulier.
Le Prince Perse, neveu de VEmpereur, possedoit en Italic des
IJtats considerables, mais on nc nous dit pas oh ils etoient situes.
Gc Prince meritoit Vamour dc ses sujcts par ses vertus, sa justice
et sa gtnerosite: on desiroit lui voir tin fls, qui put etre elcve sous
ses yeuo: et dans ses principes. Ses courtisans , par mi lesquels il
meritoit dc trouvcr de vrais amis, lui pci(jnircnt, en treats de jlammc,
lcs charmes dc la belle Topnsc, Jille du Due dc Fcrrarc, et niece
du Due de Milan, qui Vclevoit comme sa propre jdlc. u. s. w.
Trossan orlaubt sicli mit soinor vorbigo zicmlich
woitgobondo iindorungon , in don nanion sowohl als an
dem inhalto. f "olgendo stollo -j mag als muster seiner art
dionon.
Quoique Felix sentit la consequence dc I'avis que lui donnoit
Mohadij, il etoit embarrassc sur les moijcns d'en profiler, lorsque
Ajoub les lui fournit par unc noirccur affrcuse, mais couvertc du
voile dc J a Religion. Cc cruel Iman, anime par la lettre de Mohadij,
supposa que iJlanchc-Fleur avoit voulu empoisonner le Roi: et cette
ealomnic absurde obtint une creance qu'clle nc pouvoit jamais
mcriter.
1) Biblioth(ique bleiie. lieiinpiessjiou ties Roniaiia do Chevaleiie
ties XII*^^, Xlllo, XlVe, XVe oL XVIo siecles. Faites sur Ics iiit-illeurs
Lextes par une societe de gens de lettres sous la direction d'AllVod
Delvau. — No. 10: Histoire Amoureuse de Flores et Blanchetleur.
Paris 1859.
-) die mit dei' entsprechenden stelle im Spanischen (s. o. s. 6ii)
zu vergleiclien ist.
— S7 —
L'ainiablc Blundie-Flcur a'cniiusoil il'mic petite incjuKjcric qu'cllc
avoit etablie sous les fenetres clc son uppartcn:ent : elk y clevoit dcs
poulets; ct quund its etoicnt bicn engrnisscs , elle en faisoit le sacri-
Jice ct les ojf'roit a la Rcine, et quelquefois meme au Hoi. Le pcr-
Jidc Ajoub iuiacjina d'enipoisonner le corps d'un de ces animaux,
ct de les f'aire presenter dans cet etat au Hoi, coinme venant de
la part de Blanche -Fleur. Le messayer disparut aussi-tot apr'cs
I'avoir remis, & I'Tman, qui etoit present, fit remarquer au Monarquc
que cette volatile avoit des taches qui la devoient rendre suspectc.
On en donna un morceau d uu aniiiud qui en inourut sur le champ ;
ct sur ce fondcinent, on conclut aussi-tot que Blanchc-Fleur etoit
coupablc d'avoir vouhi etnpoisoiincr le Hoi, d' digne dc viort. La
Heine voulut en vain excuser la jeune et aimable esclave qu'elle
avoit elevee, on lui ferma la bouche, en lui faisant entendre qu'il
s'arjissoit de la vie et de la surete du Roi son epoux. Blanche-
Flcur fut trainee devant un tribunal d'L)ians, de Dcrvis et dc
Santons; le cruel Ajoub etoit a la tete, et Varrct terrible qu'il pro-
nonra, fut que la charinantc Blanche-Flcur seroit brulec vivc, si,
dans ncuf jours, quclqiic CJwvcdier ne sc prescntoit pour la dcfendrc,
& ne reinportoit la victoire, pour prouvcr son innocence.
Die aus dom Trcssanschcn roman horvorgegaiigcnt;
schwcdischo umarbcitung- ist bcreits obcn s. 21 orwalmt
wordcn.
VTIT.
Flore uud JJljinclicflor im rorlugiesischeii.
J)iu ill portugiesischeii runumzeii vorkoinmcnden an-
spiolungcii ^) auf die sage von Flore und Blancheflor
zeigen, dass wie iiberliaupt die alttVanzosische roniaii-
litteratur den Portugiesen wolil bekannt war, 2) so auch
diesc dichtiing dem iiussersten westen des abendlandes
') Vgl. -I. li. (le Alnieiilii-liiineU, HoiiKiiitciio II (Ol.ras XIV),
179 f. — F. Woir, proheii i)orliiyit'ri. uml t:;iliilaii. vi)iksiuiiiiiiizoii,
Wien 185(j, s. 00. — F. Wolf, sUidicii ziir gescliiclilL' der s[iaiiisclioii
und portugiesischen nationallitcralur, Hoiliii 185i», .s. 7(Hi.
-) Vgl. (1. Paris, Hisl. potH. do t'.liarleiiiasJiiR", p. 'ii7.
88
riiclit IVenid ^(.1, lichen ist. :in cine i-'i'^cur |.i.itii^n<'.sisclu;
l)carbeitiing des lomiiiu^s von Vlnvr mid HhinchoHor JHt
nicht /u donkcn.
Das eiigiisclie gedicht.
I. Eiuleitiiiig.
Iiii di'cizehnten jahrhundcrt, nachdeni os also bo-
roits huudorfc jalirc franzosischen horern war vorgetrag-cn
wordon und schon in manch ausserfranzosisches land
seincn weg- gef'unden hatte , wuvde das franzosische ge-
dicht von Flore und Blanchetlor in das Englische iibcr-
tragen. eine anspielung auf die erzalilung dieses be-
riihrnten liebespaarcs finden wir in dem englischen
Emaro.^) die reiche decke, ein vollendetes prachtstiiok
feinster frauonarbeit, so schon als hiitten die feen selbst
daran gewirkt, die "^dcs admirals tochter aus dem heiden-
lande' fiir des sultans von Babylon sohn gefortigt, und
die dor konig von Sicilien jetzt der Emare kaiser-
lichcm vatcr als gcschenk iiborrcicht. zeigt in ihrcn vier
zipf'oln bilder von liebespaaren, in der einen ecke finden
sieh die gestalten der anfertigerin und von des sultans
von Babylon soline selbst, in einer andern Idonie und
Amadas, 'deren liebe so treu war\ in einer andern Tristram
und Isowde, und
In the thrijddc koruer with (jrct honour
Was Floyys and dam Bl.a/vnchi'/lonr,
As love ivus hem hetivene;
For thoj loved ivi/t/i, honour,
Purtraycd they iver ivith trcwe luve/luwcr.
With stones hryght and shene.
') AncieiiL I'^iiylcisli Mcliii'iil Ivoiiiaiicet's;, seloclcil and imhli^^ird
by -losoi>li UiUoii. Loiuloii 1S0± 11 tiOllf.
— 92
TIk r ivcr Linjiihlrs kikI scud/oirrvs,
Emcratvihs of ijiii vertues,
To ivijtr ivlthoutcu wait;,
Dcammulcs and koralk,
Pcrpdotes and crysUdl,
And (jodc (jarncttcs htjttv<:nr. (v. 145—156.)
Ill muicrci" zeit findcn wir cine LTwiilinung von Floros
1111(1 IJlanchoHour in Ways iibersetzuni^ dor von Lc Grand
gosamnielten t'libliaus. cs ist cine iibertragung (Ellis
sagt, sic sei 'elegant^) einigcr modorncr. vom grafon
von Trossan Floris in den mund gelegter verse in einer
imsern heutigen geschmack wenig ansprechendcn art.^)
•) Fabliaux, or Tales abridged from French Manuscripts of llie
XII. and XIII. Centuries, by M. Le Grand, selected and translated
into English Verse by the Late Gregory Lewis Way, Es(|., with a
Preface, Notes and Appendix by George Ellis. Esq., London, 1796—1800,
Vol. II, p. 284:
Toi, pour qui seule je respire, Fair, for ivhom I breathe, for
Ohjct du plus fid'de amour, whom
Flores, pour chanter son mar- I glow tvith lore to last for aye!
tyre, Flores, here to chaunt his doom,
Vient ici dcvancer le jour. Hastes, or ever breaks the day.
Le soleil qui va reparoitre,
Feut-il m'annoncer un plaisir?
Puis-je en sentir a voir rctiaitre
Des flews queje nepuis t'offrir?
Ah! que du moins dans ces
retraitcs
Tout peigne aujourd' hui mon
ardeur.
Tracez, pcigncz, blanches fleurettcs,
Le nom charmant de Blanche-
Fleur.
Ton anncau calmc mes alarmcs,
II me rassure sur tes jours;
II n'est terni que par mes
larmes.
Ah! puisse-t-il briller toujour s!
The sun begins to re-appear:
Can this bring aught of joy to me'^
Of joy to see reviving here
Those flowers I cannot offer thee?
At least, tvithin this plat, to'day
Let all things paint my true lore's
potver :
And ye, flowrets fair, portray
The charming name of my Fair-
Flower.
Thy ring composes all my fears ;
That thou art safe by this I know:
'Tis dimmed by nothing but my
tears :
Ah! may it ever sparkle so!
— 93 —
Die von G. Ellis in seinen Specimens of Early English
Metrical Romances gebrachte inhaltsangabc (in der aus-
gabe von J. O. Halliwell, S. 435 ff.) beruht zum aller-
grossten telle auf Tressans roman, und kann daher in
keinor weise den ansprnch erheben, dem englischen oder
dem franzosischen gedichte zu entsprechen.
Gedruckt zum ersten male wurde das englische ge-
diclit nach der Auchinleck lis. im jahre 1829 von Hart-
shorne in seinen Ancient Metrical Tales, nach derselben
hs., aber ohne die von Hartshorne hineingebrachten fehler
und entstellungen, veroffcntlichte Laing das gedicht fiir
den Abbotsford Club i. j. 1857. zwei andere hss. druckte
18G6 Lumby in seiner ausgabe des King Horn ab, wo
er Preface, p. XVII ft'., in der analyse des am anfange
verstiimmelten gedichtes ebenfalls der Tressanschen dar-
stellung folgt.
In der vorliegenden ausgabe ist zum ersten male
der versuch einer kritischen herstellung des textes ge-
macht worden, fiir welche ausser den bereits gedruckten,
jetzt aber neu verglichenen hss. noch eine andere, lango
verschollene, vierte hs. benutzt worden ist.
Crois-moi, la seule sympathie, Yet, trust me, sympathy alone,
M' eclair eroit sur ton malheitr: Thy loeal or woe would soon
Pour savoir le sort tie m'amie, impart:
Mon talisman est dans mon To make 7)nj true love's hap he
eo'ur. known,
My talisman is in my heart.
Dieu de Blanche-Fleur, je Vim- Thou, mighty God of my Blanch e-
plore, Fleur,
Je jure de suivrc ta lot, To thee I'll bo7o for evermore :
Hi par toi celle que j'adore. So, by thy aid I may procure
Pent nn jour me donner sa fni. The hand of her whom I adore.
- 04 -
II. IMo niM'rlidVniiii; dcs onulisclMMi
.i;"<MlH*lltes ((li(j liiUi(lsclji-itloii).
Koine (Icr vier porgamonthss. des (mglisclion gc-
(liilitos iibcrliofert das <^odicht voUstiindig", alien fehlt
melir o<loi' minder woit der anf;nig-. dor eineii audi dci-
sehluss.
1. Cf die lis. G*--. 4. 27. 2. der Cambridge!' universi-
tiltsbibliothek ist mohrmals beschrieben worden. Alex.
J. Ellis ^) sow(dil als Lumby. der eine ausgabe aller der
in der lis. entbaltenen gedichte veranstaltet hat,^) setzen
sio in die zweite hiilfte des dreizehnten jahrhunderts.
^Tlic Camhridge Ms^, sagt Lumby (Preface, p. V), 'lohicJi
nppcnrs fe he of about the latter Jialf of the thirteenth
century, consists of fourteen folios ivritten in double columns,
and occasionally, as the lines arc short, with tu-o lines
joined into one. The initicd letters of the lines are vritten
a little apart from the rest, and coloured red. The first
folio, which contains the earliest part of the fragment of
Flori.z and Blauneheflur, is damaged, a triangular portion
being cut off the loiver corner^, weggefallen sind einige
buchstaben und silben der verse 78—80, 102 — 12(t; ab-
geschnitten sind ferner die anfangsbuchstaben der verse
017 — 626. das bruchstiick von Floriz und Blauneheflur
umt'asst 824 verse, deren erster (= v. 391 im texte dieser
ausgabe), dem verse 1001 des franzosischen gedichtes
entspricht. es steht auf den blattern la — 5b.
2. Vf die hs. des Londoner Mus. Brit., Bibl. Cotton.
Vitell. D. Ill, geliort ebenfalls der zweiten hiilfte des
') On Early Eng. Pronunciation, II, 480. — vgl. anch Ed. MiUzner,
allengl. sprachproben I, 1. !^07. — Theod. Wissmann, King Horn,
untersuchnngen etc. ((pielleii und forschungen XVI.) 1876, s. 3.
-) King Horn, with Fragments of Floriz and Blainicheflur. an<l
of tlie Assumption of Our Lady, . . edited by J. Rawson Lumby,
London — Early Eng. Text Soc. — 1866; vgl. ^^^ul Meyers be-
sprecbung in der Revue Criti(pie, 1867, p. 3.~j8 ft.
— 95 —
dreizehnten jahrhunderts an. wio der grosste teil der
zur Cottonschen sammlung gehorigen hss., hat aiich diese
durch das grosse feuer im j. 1731 arg gelitten. von den
219 bliittern, die nach Casleys Report on the Cottonian
Library, p. 9S, dieser pergamentcodex (in 4°) frilher
enthielt, sind nur noch 26 iibrig geblieben, die aiich noch
mehrfaeh angebrannt, zerrissen, zusammengeschrumpft
und daher oft schwer zu entziffern sind. das fragment von
Fioyres and Blancheflur, friiher fol. 60 — 77. steht jetzt
auf fol. 6a — 8b: ihm vorauf gehen 'Versus de historiis
sacris veteris et novi Testamenti, veteri lingua Galli-
cana'; auf fol. 9 — 26 stehen 'Expositiones quaedam sive
commcntarii in Macrobii Saturnalia', alles was von Floris
und Blauncheflur noch lesbar ist. d. h. 451 verse, von
denen aber nur etwa ISO vollstiindig erkennbar sind, hat
Lumby im anschluss an seine ausgabe von C abgedruckt.
in wenigen fallen ist es mir gelungen , noch einzelne
buchstaben, hier und da noch einzelne worte mehr als
Lumby zu entziffern. der anfang des bruchstiickes ont-
spricht dem verso 197 dieser ausgabe, etwa vers 508 des
franzosischen gedichtes, Aviihrend das ende desselben mit
vers 1122 dieser ausgabe {C 674), vers 2514 des fran-
zosischen gedichtes zusammenfallt.
3. A, das Auchinleck ') MS, der Advocates' Library
zu Edinburgh 2) enthiilt auf fiinf bliittern (foil. 100—104)
861 verse, dcrcn erster vers 385 dieser ausgabe, vers 1001
') AUgemein Afflt-ck gesproclien Irotz folgenclor lieinerkiiiig:
'Tkr. inonunciation of Affleck for Auchinlek, was formerhj common,
hut is fast disappearing , and is noio confined, I should say, to the
lotver classes of the parish and neighbourhood! Ellis. Froniiiif.
II, 4-i.S, ;inm. 1.
-) Vgl. Sir Trislrom; a Metiirnl Humaiice of the Tiiirlociith (lon-
liiry, by Thomas of Ercildomie, called llie Hhyiner. Edilod . . l>y Waller
Scott. Edinb'iip:!! iiiL' TiOiidoii ISOi. Seiii 'Arcount of llio Aiuliinlock
Ms. and a (lidalonjno of its floiit.eiits" tiiulet sicli widci- ;iliL;('diiickt
ill [l);ivid i,;iiiiLrs| 'A i'cmiiWcHlli of Willi'. Flmici' .nid iilMiiiuli.'lliir,
— 0() —
des franzosischen gcdichtes ontspricht. dieso ' in the
very heginniwi of the X[\' th eentury' (Ellis II. llSj gc-
schriebene hs. ' ivan presented to the Farult/j of Adroeates
hi/ Alexander ]}OSivcll of Anehinleck in the year 174i. —
It is of a sf/ttare or large rjuarto size, of vellum, in dmihle
columns ... In its original state, the volume must have
been of eonsiderahle hidk, inasmuch as its SH4 folios con-
tain 44 different articles; hid according to the numbers
at the head of each leaf there must at least have been it?
in the volume. Besides the loss therefore of IH distinct
articles, several leaves are more or less mutilated.^ ^) —
nach dem Auchinleck MS. ist unsor gedicht bereits zwei-
iiial godruckt wordeii, von Hartshorne, i. j. 1S29^), und
von Laing, in der soeben genannten ausgabe (s. 15 — 44),
i. j. 1857. iiber den ersten abdriick bemerkt Laing,
Preface , p. IX : 'In Mr. Hartshorne's volume of 'Ancient
Metriccd Tcdes', London 1829, this romance of Florice and
Blancheflour is printed from a transcript of the Auchinleck
Ms. ivhich he acknowledges fp. XVIII] to have received
from me. I may be allowed to make a single remark. It
was unlucky that the sheets, while at ^yress, were either not
sent here for revisal, or that the text had not been collated
ivith the Cambridge MS. In either case the very gross
mistakes which his text contains might have been avoided.
The transcript alluded to was a duplicate copy given me
by Sir Walter Scott, and ivas made for him, I understood,
by a brother of the celebrated Dr. Leyden. I cannot imagine
and other Pieces of Ancient English Poetry'. Edinburgh — Abljols-
Jbrd Club - 1857, p. XIII — XXXI. — vgb aiicli Kolbing, englische
stndien (1883) VII, 178.
') Laing, A Penni Worth, Preface, I.
2) Ancient Metrical Tales, . . edited by the Rev. Ch. H. Hart-
shorne. London 1829, p. 81—116. — Ellis, Specimens of Early Eng.
Melr. Rom., ed. Halliwell, p. 453, anm. 4, und Du Meril, p. Ivii
[nicht Ixxii, die seiten li bis Iviii sind falsch paginiert!] anm. f>
geben falschlich an, dass Hartshorne die Cambridger hs. abge-
druckt hatte.
97
it could have contained sncli. blunders as the printed pages
exhibit^. Laings abdruck gibt die hs. im allgemeinen
genau wider, ^um missverstandnisse zu vermeiden\ hat
er in seinem texte th und gh f'iir p und g der hand-
schrift drucken lassen. ^) eine sehr genaue collation
einer abschrift des Laingschen textes mit der hs. ver-
danke ich der gefalligkeit meines freundes dr. Ernst
Gropp in Berlin.
4. Tf die Trenthamer hs. wenngleich ebenfalls am
anfange verstiimmelt, ist diese aufzeichnung doch die
ausfiihrliehste \on alien, sie enthalt 1083 verso, ihr an-
fang entspricht deni verse 193 des franzosischen textes.
cs ist dies dieselbe hs. . die Lumby in Bridgewater
House ^) vermutete: "A second (Florence and BJanchcfoure)
is said to he in the Lihrary at Bridgewater House, hut
oiving to the minority of the piresent Lord Ellesmere is just
note [186(1] inaccessible.^ (Preface, p. YIII.) sie wird von
Todd folgendermassen beschrieben: ^) '^The .. nurnu script
. . in the jiossession of the Marquis of Staff^ord, . . ivas
lately xwesented to his lordship by General Leveson Goiver.
It is a small folio: tcritten on vellum, apparently in the
fourteenth century; and is in several places mutilated or
injured.^
Erwahnfc wird die hs. auch von H. W. Weber, Metrical
Romances of the 13"', 14"' and 15 "' centuries. (Edin-
burgh 1810), I, xlvii. — duvch Lumbys angabe veran-
lasst, suchte ich im juli I8S1 vergeblich nach dieser hs.
in der bibliothek des Bridgewater House zu London.
') 'but in viodcrn orthoffvaj^lni tficse two letters arc apt to be
misunderstood'.
'-) iiTtiimlicher weise: die fumilie Kllesniere (Riiilgowator Moihc)
unci (lie f;imilie Sutheriarul (Slaf'ford House) sind iialio verwandi;
vgl. auch Laing, p. VIII.
') FT. .1. Todd, Illustrations of the Life and Writiniis of John
Gower and (ieonVey Chaucer, 1810, 4vo.; p. l('i'2 — 1(17. vt,'l. auch
Kolhinjj, engl. studien (188.3) VII. MH.
II a us k UP ell t , Floris. /
— 08 —
(leren /utritt inir von deiri bositzcr in li(;bcnswur(ligstoi'
weise gestattet wurdc. ^) w io sioli spjiter herausgostellt
hat, bcfindct sicli diesclbo jetzj- in dcr dcni horzog von
Sutherland, dem sohno des Marquis von Stafford, gc-
horigcn bibliofhck /u Trcntliam : ^ litis hook was given
hy General L. (roirer to f]ie M-'- of Sfaf/'onI, mij Father.
Snthrrland' — so lautct die cintragung auf dor inncn-
acitc des einbanddeckels. die lis. onthalt ausser Floris
und lilauncheflur noch den Kyng Rychard, Bevons of
Hampton, The batell of Troye, Amys and Aniylion, Sir
Eglanioure. herr professor Kolbing, dcm dcr herzog von
Sutherland gestattet hat, den inhalt dor hs, zu ver-
oifentlichen, Jiat mir die bcidcn gedichte Floris und
Blauncheflur und Kyng Rycharde in liberaler weise iiber-
lassen. cine unter der aufsicht von Miss L. Toulmin
Smith ausgefiihrte abschrift war herr dr. Alois Brandl
so giitig fiir mich mit der hs. zu collationnieren. unser
gedicht steht in der hs. auf fol. 98 — 111. cs stehen
vierzig zeilcn auf jeder seite. die linke seite triigt immer
die iiberschrift 'Florence'', die rechte (also die vorderseite
des niichsten blattes) 'd' Blanchefloiire'. fol. 98 vorder-
seite hat die iiberschrift \C' jBlanchefloure" ; es ist ein
blatt daher ausgefallen und somit sind etwa 80 verse vom
anfange des gedichtes verloren gegangen.
Das handschrifteiiverhjiltiiis.
A V T bilden eine gruppe x. sie haben gemein-
schaftlicho fehler, wo C die richtige lesart bietet. so
hat vers (MS pe feire is per ilicJie plenere C allein don
mit dem franzosischen texte iibereinstimmenden ausdruck
foire plaine (Du Meril I, 1581). die drei andcren hss.
haben fiir das fremde feire das einheimische (-lieping gc-
setzt, mit dem franzosischen texte 'Volontiers votts eon-
1) Vgl. Academy, July i2;!, ISSI. s. V,S.
— 99 —
siUerai (Du M. 1450) stimmt genau niir die lesart in C
ilberein: 'to redo pe mc were lef (549), wahrend x fiir
rede den allgemeineren ausdruek helpe hat (hcle in T ist
nur versehen fiir helpe). — Auffallende iilmlichkeit mit
dem franzosischen zeigt C an der folgenden stelle: Du
M. 1036 'Moult nprcsfent riclie souper' = C 23 {Gecl 413)
'Riche soper per was idij^f; A liest; 'EicJielkhe pai were
idiTf, T: 'Wei rychely pey hen dy^f ; (F unleserlich). —
in C 177 {Ged. 581) 'Ihc penehe, Sire, on fete wyse^ ist
sire, das x felilt, jedenfalls edit, vgl. Du M. 1443 'Sire',
dist il, 'jou sui pcnsis'. — C 229 {Ged. 713) 'And ivliich
f(dlep on pat furste flur'' = Du M. 1S22 'sor qui carra la
flors premiere': furste fehlt A T (F unleserlich). — C 310
{Ged. 728) fmt pe admiral luvep mest of pris'' = Du M.
1 530 'Que il miens ainie et soil plus hcle^: statt luvep iiat
A halt, T tellep {V unleserlich). — fiir spusen C 788
{Ged. 1252) = frz. espouscr (Du M. 2829) lesen A und
T ivedde (Fist unleserlicli). — in (7 329—330 {Ged. 749)
'pe porter is culvert and felun Forp he tvulc seften his
resun' sind die reimworter felun : resun siclierlich ur-
spriinglich, vgl. Du M. 1863: 'Li portiers a le cuer felon,
Sempres vous metra a raison'. A und T (F ist unleser-
lich) haben die ganze stelle geilndert:
Ged745flP.= 0325ff. ^ 336ff. T 655 ft"
Jjfr loij) ])c squire and And nim in thin honds Take on f)y liondc
schaiintiUiin sqiiir and scantiloun sqicycr and scantlon
Also J)u tvcre a gud Als [)ai l>ou 7rere a As fiou icerc a free
Mascun. mascun. 'inason.
Bihold of l>c tar J>c Bihold fe tour up and Behold />c four vp and
hi/Jiedc, doun. donn.
And tvi/i ]>i fof met />e porter is eolaard fe porter />• cruel and
l)C hredc. and fcloun: Feloun:
/>e porter is culuert Wei sonc tie toil come W'el sone he wijl com
and felun: to J)e to the
Forp he tvule setten And aslce, what mister And aslce, what manor
Ids resun man /)0u be, man l>ou he,
And here upon fe And l>er upon fr And here on fr Fclo-
felonie. fclonir. n)jr. —
7*
100
C584-5 {(hd. 1004 — 1005) 'Is Juit ho])!' scde In: JIro
sedn: 'ge, sire, wlptde Icaimf' = Dti M. 22S3 'J'Jst mu vnirs,
CUiris?'' — 'Siro, 0/7'; wo x ganz abweicht; "Ccrfe", said
pc kin(f A 582, "Certcs\ seide pe king'' T 805, 'Ami f)0
hixpak liim /}C kin<f V 337.
X hat gemeinschaf'tliche liicken, wo die eohtheit dor
stellc in C durcli das franzosisehe gedicht bezeugt wird:
C 205—206 (Gcd. 607 — 608) 'pillc maide to awinnc
Noper ivip strengpe ne tvip ginnc' = Du M. 1559 'Qui par
force ne par avoir Ja la reust, si com 'fcspoir: Ne cngin
ne enchantement A li veoir ne vaid nicnf. — C 287 — 21)0
{Ged. 701) 'And jacinctes and topaces And onichc of
mucJiel graee And mani an oper direwerpe ston, pat ic nu
nempne ne can' = Du M. 1756: 'Bones jagonses et
sardoines, Buhis et jaspes et cristans Et topasses et hoins
esmaus, Et autres que nomer no sai'. — C 353 — 354
{Ged. 113) 'Mtiche he ivide ponki pc And of pe supe
iwundred heo" = Du M. 1883 'Et il s'esmerveillera Et
dou don graces vous rcndra'. — C 681 — 682 {Ged. 1125):
'For, if inere into pis fur icumc, Wip mircT^pe pn miz^test
herinnc ivtmne'' = Du M. 2517 'Se ne fuisse entres en la
tor, Weussiez pas ceste dolor" u. s. w.
An anderen stellen bietet x gerade die riehtige les-
art, wahrend C verderbt ist:
Ged. 457—458 = A 67—68: T 423—424:
'Ne scholde no tveder me. assoinc, ' Wynde ne tceder shut me assoyn,
pat I ne scJial here seehc at Babi- pat I ne shal seche hur in Baly-
lomc', loyn.
C 61—62: Du M. U 17— 1118:
'Hire to seche ihc wille iwendc, 'Or la sivrai en Babiloine,
pc7^ heo beo at pe worldes endc'. Ne la lairai par mil essoined
Ged. 630 lesen A und T 'a tour' iibereinstimmend
niit dem franzosisehen 'une tour' (Du M. 1596% C hat
7«v tures'. — Ged. 1087 stimmen A V T genau zu
10 1
Dii M. 2466, Avilhrond (J abweicht (s. die anmorkung zu
J 087) u. s. w.
Auch offenbare liicken finden sich in C, wo ./• durcli
das franzosisclie bestatigt wird:
(;e(^. 631-634 =
, ,,, „,, V 238 — 211: 1 ob9— 5/2:
A 241—244:
'^1 Jiousang taisen be '. . hondred Icysc />c 'And huiidri/d f'dthum
his lieilic, tour is licie, it is liije,
Wo so it hi alt IV it fcr bijhalt fur and Who soo bcholdcf) hit
and nagfjenc, net, fcr or nerc,
And an himdrcs taises And an hundrct tcysc An hundred fafhuin it
he is wid hit is wid is y fere,
And imalced ivi/) mo- And imaked wip iiiu- Itis madetoi/)Out perc'.
ehel prid\ chel pruid\
Ygl. Du M. 1597 ''Deus cans foises haute et cent lee.
Edit sind fcrncr die folgenden in 6' feldenden stellen:
"1306-309:° r 625-628: DuM. .81.-1812 :
'And J)ilke, pat be/j 'f>oo, pat ben maidens 'Car, quant il i passe
maidenes dene, clcnc, pucele,
]>ai mai hem ivassche pe may wcssh peryn, Lors est li cce clere ct
of pe rcne: y tcene: bolo'.
peivater will erne stille pe toater woll stonde
and cler, feire and clere,
Nellc hit hem make no To hem makep it no
daunger. daungcre'.
Zwischen C 218 und 219 ((t«/. 621— 028) sind 8 verse
aiisgefallcn, die von A und V iibcrliefert sind und teil-
weisc von T, das liier zufalligerweise audi eine liicke
von () versen liat , die aber 2 verse elier boginnf als die
liicke in C, und die bei der tahrlassigen art des sdireibers
von T niclits auftalliges hat und koine veraiilassung gibt.
aus diescm C und 2' gemeinschaftlichcn t'diler aul" eino
vcrwandtsdiaft beider liss. zu sciilicssen. Fiii- die ocht-
lieit der stellc spridit dor franzosisclie text (sowic die
entsprccliende stellc bd Fledc, s. die anni.).
— 102 -
M. 621 = F228-2:io- T :m-:m
A 231-238:
jml aldcrcst fel)le.sl '/jc aire rL'l)]^^!^ l<jur
lofty
Wuldii kcpe an oiiipe- Noldc noultl douli |)c
rour ainperour,
To comen cd /)cr wij> Vor to come /jcr ivi/i
inne inne
Noipcr loip slrengj)e Noper wiji .slrogJ)o ne
ne ivif> ginne V)id ginne
And, /)ci alle />c men, And, /xiuf, cd /le men.
Jjat bejj ibore, /jut ben bore,
Adden hit up here de/i . . . upon here cy,en Had on hur hjf swore
isiohore, isivore
pai seholdc rvinnc pe . . schnl to iwinne />at 'To ivijnne pat niaide
■inai so sone, Mayd al so sone, felre and free,
As fram peheuene hep Ase from heuene pc Al shul per) die, so
pc Sonne and mone\ sonne and mone\ moot ij the' .
vgl. I)u M. 15S7 — 1594 'La plus foible ne, la nienor Ne
doute roi nc auma<^or; Nets Femperercs de Home N'i
feroit vaillant line pome. Far force nus liom ne par
guerre Ne porroit Blanceflor conquer re: Encontre engien
rest si fjardee Par larron ne piict estre emhlec^. iiberhaupt
ist die ganze stelle verderbt in C, denn 2 verse wciter
liat C wider eiiie liicke von 4 versen (s. die var. und
die anm.). ferner sind Iticken zvvisclien 0 720 — 721 {Ged.
1171 — 1172), C n^—lZl (Ged. 1187-1188), (7 662—063
{Ged. 1099 — 1100), vgl. die var. und die anm.
Audi absichtlicherkilrzungen des iiberlieferten sclieint
sich C an einzelnen stellen schuldig geniacht zu habcn.
so erscheinen als eine zusammenziehung mit eineni
weniger bestimmten inhalte die verse C 47 — 48 fiir die
genauen angaben der in A 47 — 52, T 407 — 411 iiber-
lieferten verse, deren echtheit. abgeseheu vom franzosi-
sclien, audi nodi die vergleicliung mit dem mndl. ge-
diclite ergibt; s. die anm. zu v. 441.
Engeren und ausfiilirlidieren ansdiluss an den
franzosisdien text als C 99 — 100 zeigen die verse in
— 103 —
A 112—116 (121). T 459—462 (467). s. die aniii. zu
497. 501.
Kiirzung- (oder oine liieke) liegt vor in C 738 — 739.
8. anin. zu 1193. gekiirzt ist audi wolil C 156—159.
vgl. die anin. zu 561 — 564: u. is. w.
Maiiclimal hat C sich aueh enveiterungen und sonstige
andei'imgen erlaiibt. so ersclieint es aiisfiilirlicher als T
und A, die da ebenso kurz sind als der franzosische text,
in dem verse 262, s. anni. zu 679. vgl. audi 0189 — 192
{Ged. 593 ff.).
Umstellungen und versetzungen von versen begegnen
in C zuweilen audi, vgl, C 241 {Gcd. 677. 673), A 454
{Ged. 875) u. s. w.
Altertiimliche wendungen ersetzt C mitunter durcli
gebrauclilidicre; so hat Gcd. 439 C ender niit ojjcr ver-
tausdit; fiiv das altere undcrn der hss. A T V hat C
middai {Ged. 555); vgl, noch die anni. zu 398.
Die bisherige untersuchung hat die nalie verwandt-
schaft der drei liss, A V T gezeigt. wir haben gesehen,
dass bald C, bald die 0 gegenuberstehendo gruppe x
die riditigo losart bietet, dass sowohl ./; als C liicken
aufweisen , dass (J, obwohl os vcrhaltnismiissig oft x
gegeniiber die richtige lesart bewalut liat, dooli cbcnso-
wenig wie x frci ist von solbstiindigcn iinderungen.
Innerhalb der gruppe x bilden nun A und I' einc
bcsondere unterabteilung y, die unechte zusiitze und nichr-
fach von 6' und T {wo dioso iibcroinstimnien) abwoidiende
lesarten hat,
Als unediten zusatz erwoiscn sidi die verse J
568 — 569 = V 319 — 320 {I'ar. zu 992). der crste
dieser beiden verse ist nidits als cine vorwegnaliine dcs
in A 570 {Ged. 993) enthaltenen gedankons, wiiJu'cnd
^569 sidi in Ged. 1022 widertindet. uiii don iibergang
zwischen dem von y geniachten zusatz und doni uv-
spriingliduMi textc zu verinitteln, t'iigri* // {A 570) die
worte sone so jiinzn, (' und das mit ilini iilterciii-
Ol
.stiiiiiii(Mi(l(; y siiid Ii'km' (3l)ciis(» kuiv. wi(; der f'r;iiiz(")siscli(.'
t(!Xt. — c'beiiso iibciHiissii^- iiiid teilwcise gleichlautc'iid
mit 2 bald daniuf fol^eiidoii vorsen {(i(Ml. lO^il — 10;'»2)
siiid die verso A m-l—iW.i -- T 359— ;i(30 ( IV<>-. zu 1021).
— abweichutig' von dcr richtigcn (von C and T iiberein-
stininiend iibcrliefortun) losarfc bietet v/ ini vorsc 017:
\A 227 Nis no dai jwHiy pc yu-
\ V 224 Nis per day poruJt, out JMii y^r
\T 5()1 Euery day and mjyj ]))-ow(^t out pi- y'n:,
\C 215 Eehc day bi id pe y^erc.
iibei'cinstinniicnd iiiit doi' tVanzosischen vorbij^'c ffotis Ics
jours) habcn C und T cine positive wendunj^ fiir den
von ij in ncgativer form ausgedriickten gedanken. —
Nach T und C {Ged. 636) steht der turm zu Babylon
obne seines gleiclien da aut' erden : nirgends auf der welt
gibt es einen ihm ahnlichen turm : y modifieiert diesc
aussage , indem es sie bloss auf die christliclie welt
beschrankt:
\A 246 In cristiente nis swich non
\V 243 In cristante nia swich non
\T 574 In at pis world is sucJic noon
\C Til In pe, world nis swicJi fur non.
Andere abweiclmngen ^'s von T und C sind:
Gcd. 6S3: y liest ''fecche', wo 6' und T 7»v'»/yeMiabcn.
Ged. 1049: 'iseih" in y, "kncu^ in C und T.
Gcd. 553: ^nam liis Icuc in A, 'faJccp is /.' in V;
'ncmcp V in T, 'nimep ?/ in C.
Gcd. 566: 'good^ in y, 'fair' in C und T.
A und V gehen also auf eine gemeinsame grund-
lage zuriick. von einander sind sie aber unabliiingig.
denn dass V niclit aus A liervorgegangen sein kann,
beweisen mehrere stellen, an denen V die richtige lesart
bietet, A dagegen cine liicke hat. so fehlen hinter A 691
8 verse {Ged. 1103 — U 10), die sich in F, C und teil-
weise in T linden. 2 dieser in A fehlenden verse
— 105 —
stchen auch in C nicht, doch ist dieser A und G gemcin-
same feliler hier jedenfalls zufallig. in C ist die lucke
nadi C670 {Ged. 1108) durcli den mit C 664 {Gecl. 1102)
g-leichlautenden versausgang veranlasst: wie nach acupe-
nient (C664) ein gedankenabschnitt zu ende ist, so liess
sich der schreiber von C verleiten, auch acupement von
C 670 fiir das ende eines abschnittes zu nebmen, und
iibersab dabei die verse 1109 — 1110. — nicht in A stehen
fcrnor die verse V 283—284 {Gecl 939—940), V 297
(Ged. 967), V 153—154 {GerJ. 533). —
Nicht aus A (637 Ho ben islaive") kann V die richtige
lesart \ind epe liuy mmvc' (= ^and ivel niayi' C 632 =
Ged. 1058) haben. ebenso stinimt V 401 {Ged. 1068)
zu C 638; beide haben "fursf, wo A 'respit' hat. in
F218 ist 7o Y^onge'', das sich auch in 0(2 10, s. Var. 611.
612) findet, jedenfalls richtig; da es in A fehlt, kann V
cs nicht aus A entnommen haben. richtig ist ferncr
'duW V 229 {Ged. 622), wo A 'hepc'' liest.
Dass V nicht aus A geflossen, beweist ferner der
zusatz in A 638—639 (Tar. 1058), der sich nicht in 7',
das hier mit G und T iibereinstiniint, findet. ferner fehlt
V der zusatz in A 658—659 {Var. 1074).
Umgekehrt kann auch A nicht aus V hervorgegangen
sein, denn A hat verse, die edit sind, wo V eine liicke
hat. so fehlen 12 verse hinter V 312 {Ged. 975 IF.),
2 verse hinter V 207 {Ged. 596), 1 vers hinter V 68
{Ged. 268), V 377 {Ged. 1043). die lesart '})C ivcrste
ston" A 287 {Ged. 688, = >e foivlest ston' T 610, >;
epeliheste siuii' G 274) kann gewiss nicht aus 'summe of
pe stones' in F266 goHosscn sein. der zusatz in ]' 349 — 350
{Var. 1016) findet sich nicht in A, das liier mit T und
G ilbereinstimmt.
Das ergcbnis der voraugelicnden untcrsucliung iibor
vculiiiltnis del" einze
baum verauschauru'lien :
(liis vculiiiltnis del- einzelnen liss. muge ftdgonder stamin
— 100 —
A
T
Was den innorcn wert dcr cinzclnou hss. iingoht,
so stelit T von alien andern am tiefsten. zahlrcich siiid
die stcllon. an denen sich T willkiirliclier iinderungen
sclmldig- maclit, gross auch die anzahl der liickcn in T.
mogen auch einzelne dieser abweiclmngen auf absicht
beruhen, in den meisten fallen ist siclierlieh der grund
dieser verscliiedenheit in der iinaclitsamkeit des sehreibers
von T zu suchen. denn dass derselbe mit der grossten
uachliissigkeit seiner abschreiberrollo oblag, beweisen die
immer widerkehrenden, oft ganz sinnlosen entstellungen
der iiberlieferten lesart. deni vorwurf der leichtfertigkeit
entgelit der schreiber von T auch dann nicht. wenn man
annehmen wollte, dass T nicht aus einer geschriebenen
vorlage , sondern aus milndlicher iiberlieferung hervor-
gegangen ist. vgl. T180 CUmmait' stsitt 'Lavpnc^), Til 2
(Ged. SS9 'an offer fleiji^ statt \l boffcrfhi/) , T 740
(Ged. 852 'flourcs' statt 'Floris'), T 462 {Ged. 500, wo
'Blaunchefloure' gar nicht passt), u. s. w. bei einzelnen
der zahlreich in T vorkommenden liicken mag absicht-
liche kiirzung vorliegen, so sind die T fehlenden verse
Ged. 557 — 560 fiir den zusammenhang allenfalls zu ent-
bchren, ebenso 583 — 584. auf absicht beruhen kann das
fehlen der verse (Ged.) 673—676. zu der schilderung
des stolzen und hinterlistigen turmwarts gehtirt nicht
— 107 —
uotwendig die erwahnung- derjenigen begegnisse, die
einen in die aussere umwallung des dem 'j^atewanV zur
bewacliung iibergebonen turmes eindringenden mann
treffcn wiirden, mit dieser absichtlichen auslassung hangt
vielleicht zusammen, wenn der schreiber von T fur das
substantiv ^pe porter'' (in A und C) das einfache filnvort
einsetzt. ihm geniigte das einfache ^lic', wo der dicliter,
iiaelidem er von dem in den iKirhi&m" sicli einschleichen-
den manne geredet, und jetzt wider zur person des
\atcwar(C (071) zuriickkehren will, das nicht misszuver-
stehende "pc porter' setzt. weitere liicken hat T in den
tblgenden fallen: T 75, 176, 318, 380, 392, 411, 412,
428, 446, 562 {Ged. 619), 616 (699), 698 (801), 766
(881), 832 (961), 834 (973), 844 (979), 870 (1011), 879
(1025), 909 (1059), 921 (1077), 1013 (1181), 1023(1195),
1081 (1267). — wertvoll ist T jedoch insofern, als cs
uns einen grossen teil des in den anderen hss. verloren
gegangenen anfangs des gedichtes bewahrt hat. dass fiir
diosen teil cbensowenig wie fiir don rest der hs. T hohen
anspruch auf unser vertrauen zu machen liat, bedarf
keincs besonderen nachweises: die oft recht mangelhafte
spracho, der mangelhafte vorsbau wiirden geniigen, unser
niisstraucn und die annahme dor unzuvcrliissigkoit audi
fiir diesen nur von T iiberliefcrten toil zu reehtfcrtigen.
wonngloich nun die von T allcin iiberlieferten verse am
anfange des gedichtes stellenweise wenigstons wohl zicni-
lich bcdoutende abweichungen von dem original auf-
weiscn mogen, so gewahren sie andrerseits im allge-
meincn doch cinon fiir das verstiindnis befriedigenden
text, in dem texte dieser ausgabe des gedichtes cr-
scheinen die nur von T iiberlieferten anfangsversc cursiv
ged]'U(!lvt: sie sind — abgesehen von ganz vercinzelton
stellen, an dcnon ott'enbare fchler verbessert sind — ein
einfiU'her abdruck der lis., in welchem aucli die von der
sprache des dichtcrs ahwoicheiide mundart des sciireibers
beibehalten ist.
— 108 —
I5ci wcifeiii /.iivcrliissi^cr uls T «iinl die hcidcii
aiulcrn /iir solljon gruppo f^oli()i(.'ii(l('ii liss. A imd V,
voii (Icneii (lio urstci'o iiifolgc ilirer (ix'lativen) aus-
dohnung and voi-traucnswiirdigkcit als hauptvertrctci' von
,/■ gelten muss, iintcr sich sind A und V so zieiiilitdi
gleicliwortig-, wciiii auch manclinial V hohorcs vcrtrauen
crweckt und infolge der altertumlichkoit in der schrcibung
bosonderc bcaclitung vcrdient.
Ua soAVolil (J wie x auf eigcnc liaud ilndorungon vor-
nchmcn und zusiitzc inachen, so ist es schwor, einer dicscr
beidcn gruppcn der andern gegeniiber eine i)iinzipi('ll
geltcndc uberlcgcnheit zuzusprechen. da jedoch dio tallo.
in denen (J gegcn A niit dem franzosischen stimnit, zalil-
reicher sind als diejenigen, in denen A von C abweichend
iiiit dem franzosischen zusammengclit, so wird im all-
gemeineu docli audi da C der vorraiig einzurilumen sein.
wo die vergleicliung mit dom franzosischen texte Coder
mit einer andern aus dem franzosischen originale hervor-
gegangenen version — Fleck oder Diederik — ) keinen
anhalt bietet. selbstverstiindlich ist, wenn die hss. der
gruppe X verschiedene lesarten bieten und wenn C mit
oiner von ihnen ilbereinstimmt, die von C ilberlieferte
lesung als die urspriingliche anzusehen.
III. Die spraelie des gedichts.
Die im folgenden gegebenen erorterungen enthalten
keine vollstandige darstellung der laut- und flexionslehre
des gedichtes. nur die bemerkenswertesten erscheinungen
sind beriicksichtigt worden, soweit dieselben wesentlich
erschienen zur bestimmung des dialektes und zur fest-
— 109 —
setzung" einor cinigermassen gleichmassig durchzufiihren-
den orthograpliie. bei dein werto, den die hs. C fixv die
herstellung des toxtes hat. und wegen der altertiimlieh-
keit ilirer aufzeichnung. ist diese hs, vorzugsweise he-
riicksiehtio:t Avorden.
a) Laiitlehre.
1. Vocale.
1. a. Yor einfachem m und n schwankt a mit o.
C schreiht oft o, die andern liss., besonders A, geben a
don vorzug.
Im reim auf festes a ersclieint dieses a in man :
harhecan (C A) 673. sonstige falle, in denen C a hat,
sind folgende: man : pan 511, man : vpon (C, man : upnn
A, moone : uppon J^ 821, man : higan (C A T, mon : hicjon V)
V)55: wider iibereinstinimend haben a alle drei hss. (CA T)
in pan : higan 891. man: can 741 . can : sfon (C) 704,
mon : upon (C, man : upan A, man : oon T) 1 1 49. mon : anon
(C V, man : anon A, anoon : groom T) lOBO. higon : anon
(C, higan : anon A; higan : anoon T) 1014. gamenede 42b^
gramc 1162, mani 703, 1198, fram 954, 936. 1228 und
(wo T f'roo hat) 696. from (V, fram A, fro T) 592. fur
wlianc, icJian in C -4 (1284, 1213) schreibt V ?i\\c]\ wemie,
T 'When (241). n^limne audi A 582 {Gcd. 1008). ebenso
stcht panne (683, 1095) ncben penne (944, 1267). dcv
aoc. si. masc. des bestimnitcn artikels lautet (vereinzelt
nebcn dcm gcwohnliclicn /)c) jmnc (C) 1291, Jmn (V) 687.
Die voi'silbe aMd- /eigt ebenso wio die konjunktion
and stcts a, wiilirend sonst ae. a (o) vor nd und ng durcli
(> widergegeben wird. nur I' liat zuwoilen o. onsncrcdc
(V) 238, ansiicrede (C, ansarrcd A, anstvcrd T, onsucrede V)
576. honde : londe 485, song : among 691. Jiondc : fongc
809, stonde 1247, dooh stant ((' A, sfondcp T) 705; ponlci
(C 'J\ fmnkc A) 9(;i : vgl. noch 1231, 595. 756, 829. 844.
— 110 _
Fiir iw. re sfcslit a in lofjadcre, wic C j^e\v("tlinli<,li
sclircibt, niir '.121 liiif C torjederc, vgl. 124U. HOT. IISO,
*.)()() und 027 (toiiddcrc. C, fofiidere A, fof/cder Tj. Auf
ac. re (doch ist das wort urspriiiiglich skiindinavisch) bc-
ruht audi die schreibung garsome (A; T bat das roma-
nische wanjsone) 819, wo C (jcrsume bat. vgl. nocb 1233.
206. merkwiirdig ist hid (Cj 11S5 neben bed (: Tfit) 11 S3,
und 1275 hid (C) als praet. von heodan, dessen formen
sich friib niit dencn von hiddan gemiscbt babcn. A 839
{Ged. 12G6) hat had =^ ae. heed, das praet. von giefan lautet
7,af, vgl. 467, 534, 1128, eigentiimlich nur ist der reim
T^cef : peef (in T) 183. fiir ac. ce, das vor der doppel-
konsonanz verkiirzt wurdc, steht a in fallen wie: Had :
glad 522, Hast : cast lol, daneben ilcstc (C, laste A) 929.
lassG : ivytnessc (T J[) 1109. ebenfalls kurzung ist cinge-
treten in ae. dnig = a^ii in A, eni in C V, vgl. 938,
727, 673. — fiir ae. c stebt a in panes, pans 766. 784.
Fiir ae. eart 'du bist' schreibt C art und crt , die
iibrigen hss. «r^, vgl. 445, 752, 444. 600, 572, 755, 760.
fiir ae. middaneard hat C middclcrd, ebenso T; A hat
-ard 685: so erscheint a neben e in dem franzosischen
cAduarf, culuert 670, 749.
Mit c wechselt a (fur ae. ce, a) in ivassc (C, wasschcn
A, ivcssJie T) 983, und in ansuare, ansuere 885, 1102.
753, 574, 766. in dem unbestimraten artikel a, an
(ae. an) steht a fiir eine verkiirzte ae. lange. daneben
findet sich auch one, on, o (in T auch oo)^ vgl. 125L.
865, 1123, 876, 285. ebenfalls ae. « entspricht a in
nammore (C, namorc V, nan more A, no more T) 951.
auf kurzung von di beruht a audi in wrappe 1241.
Franzosisehem e entspridit a in assoine 457.
Yor den gutturalen schreibt C in englischen wortorn
noch iiberall a; vor p liaben die andern hss. an, fiir ag
vor vokal aiv, vgl. 1057, 1511, 822, 1131.
2. e. ae. S ersdieint als e ebenso Avie ae. ea, Po.
fur eo (und fiir eo) schreibt C gelegentlich noch co, die
— HI -^
rcime zeigen aber deutlich, dass c die aussprache des
dichters war. se (sm) : sle (sUan) 395 , here (hcer) : cJiere
404, gep (gd'p) : dep (deap) 601, vgl. 835, tvere (uSre) :
here (her) 1026. ehe : speke 453, dreme : T^eme 431, spcde:
hede 796, pe : pre 111, pe : he 773, he : ciintre 91 1 , se (seon) :
pe 934, lere : ifere 917, hetmaine 1245, ivcl : stele 635,
tvcl : eidel 1282, speJce : clepe 1170, lef : gref 589, ?rere
(urere) : chere 1196, wore : lore (T) 110 ist moglieherweise
verderbt , vgl. ?^erc .• ?/cre (^T 279 = Ged. 285^. — ae.
peer erscheint in C, wo es im reime nicht vorkonimt,
stets als per oder pere, in den andern hss. steht neben
pere audi 7j«re, per : meniver (A) 516, pare : iv are (A T)
Tar. 1213, /;«>• (^T9 258, 265. in zusammensetzungen
liat audi C zuweilen par-: parto (C) 1219, perto (C)
1223; parale (C) 542, perate (C) 558, pernor e .(C) 1236,
vgl. 1064, y^c'on (V) 262. — der superlativ von micel ist
j»^^sf, vgl. 459, 527, 800, 1085, 955, 583. — mit e sdireibt
C das praeteritum von Icestan ilesfe (C, laste A) 929; im
pracscns Hast : cast 757, vgl. oben unter V. — ae. cer
ist bald er, bald are in C, vgl. 934, 1026, 1097, 890. —
das praeteritum von secgan, ae. scegde, sSde, lautet in den
moisten fallen sed.e, selteii sc?V?c. im reime kommt es
nur in V und T vor (in dem C fehlenden teilc des ge-
diditos): sede (V, seide T) : rede 264, vgl. T 22, 216:
seide : deed (dead) T 92, seid : reed (rdd) T 52. nidit
gegon sede spricht die schreibung sayde : niayde, oder
saide : maidc (A) Var. 448 , denn in letzterem falle liest
C maide : mueliclhcde, es ist also mrde (von mreden) anzu-
setzen. neben inuchelhede mit e steht fayrhcde ( V) 282,
(A) Var. 526. — fiir a ist wolil e einzusetzen in un'Oper-
hale (A) 1063 (ae. irrddh<r.lu).
])em sclirciber von C cigentiimlidi sind sdireibuiigiMi
wie dide (dead) 530, 462, dipe (dead) 1097: dodi im
reime liat 6' stets dede, dep, vgl. 836, 600, 737, 1261
(und audi 307). le stntt e sdireibt C in iiier (tier A.
tierc T):eseliehrr 763. -- r/ stntt r in sIvH ((') 'MH\.
— 112 —
Ncbcn hroj} Hchroiht (I oft hul), vgl. 01.'). (;20, 4(l8,
098, 708, 861; 659, 613, 481, 665. 1157. 11 59. flcr fr,„j.
lautct hco (C) nebcn hu (C), vgl. 909, (iSO. — zu bc-
incrken sind fernci- silk (A T, selk C V) 384, : milk 953;
sturnc (C, sternc A) 1149, ttrnep (C) 651, 654, ur})c (Vj
243 neben crfye 706; d«;)efZ fCj 544, 1029 ncbon clcpr.
(C) 1169; ivrreche : chiriche (V, tvyrchc : cJiirchc Tj 210.
siverd 1057. — altnordischen ursprungs ist c in ^rts^ ^C'yl,
trust T) 822.
Ncben ge/f?c sclircibt C cinnial (580) yddc (nicht im
roini), wo A und V yilde haben. sonst steht fiir wests, ic
(spiiter y) nach c, sc, g sowobl e als i. yjietc (7fit<') : sivetc,
1003, iet:hcd (head x on beodan) 1190, ^ete : lite (C) 1027.
wo T (let : lyte) ebenfalls e, A (T^it) abor / hat. ae.
gietan erscheint. wic die reime zeigcn, iibcrall mit i,
underT^ete (partic.) : nri^e 974, under7^cfcn : smcten (T) 310.
wo V vnderhete : ismite hat. fiir i schreibt T manchmal
e, manchmal i, so ^w^c ('wissen') : f/^^ve/e 131, neben M-'ry^e
(partic.) : ivorsliipp 21 3 (hiwritc : ivorpshipc T). wccte : icor-
sliip (T; wife A C) 1213. schwankcn zwischen e und /
nach g zeigt ae. giefan. Tfiue, inf. (C V; gene T. gif A)
938 , leue (C; liucn A) 1 270 , vjue (C, ^if A, lem T)
855. die 3. si. praes. ind. lautet pnep 646, 649. der
conj. praes. lautet gewe (C) 675 und gwtc (C) 1068: im-
perativ = gi/' 772: partic. foryne 1222, 1241. fiir ao.
gicf Svenn' schreibt C in den meisten fallen if, nur drei-
mal hat es ge/j und einmal die von den andern liss. stets
angewandte form (mit ausnahme von T an einer stellc,
Ged. 771) gi/; vgl. 796, 1121, 1268, 283, 586, 716,
729 u. s. w. ae. secgan erscheint mit i und e, vgl. 1100,
695, 752, 1154. fiir tire (ae. teran) : suere (C) 1185, wo
A T sivirc : tire lesen, ist vielleicht tcrc einzusetzen, vgl.
King Horn (ed. Wissmann) 410, 760, 1199.
Neben hendelieh schreibt A undelich, vgl. 753, 754.
In fallen, in denen der gutturallaut sich erhalten
liat, schreibt C einfach c, walirend die andern hss.
— 113 —
schwanken : tei (teah) : ise^ (seah C, stei^ : sei^ A, steyz^ :
sey T) 1039. seg (A C) 1198, sege ae. sdgon (A) 404,
iseien (A) 1193, vgl. 105G. neben lei'^ende {SLQ.Jdu'hhende)
933 (A) steht Jeyende (A) 897. mit oi erscheinen heah
und neah m einigen hss. heihe : naggene (A, heic : nei V,
Ityc : ncre T) 631; C schreibt dafiir i. Ui : nil {C,
Iteip : ne^p A, hey^ : neyi V, hygc : nye T) 555. ni^ C
(ncT, A) 881. dooh hciesfe (C) 978. fiir ae. peah , peli
schreibt C pe^ (769, 456, 583, 913, 682), V hat fmji
(682), A pai (798, 746), T paui (348).
3. i. ae. y (oder y), der i- umlaut von u (oder w)
ist nach ausweis der reime zu i (oder t) geworden. die
liss. schreiben bald /, bald y, C hiiufig u. kisfie : hlisse (C,
his : bliss A, kysse : ywys T) 1250, daneben ausserhalb
des reims kessingc (C) 929, kcste (C) 928. pinkep : drinkcp
435, kiime : winne 1282. furste : luste (C, first : list A,
first : lyst T) ISl. citste : wiste 967, cusscp : hlisse (C, cussc :
iviste V, kisse : hlisse A) 965. einmal findet sich e statt
i audi im reim: kesse : Jiostesse (A, kysse : ostesse T)
Var. 534, doch diese verse riihren nicht vom dichter,
sondern von deni redaktor von x her. e schreibt A auch
in hegge : sigge (hyggc : sygge T) 1153. ii findet sich in
A: ifiiltrihiild (iftdd : ihidd V Cj 1078, und ausserhalb
des reimes fiir (fir C) 1182. iibereinstimmend haben
(ausserhalb des reimes) u alle hss. in fidle 451 , neben
ftlle : iville 853 (wo C fulle im innern des verses hat).
prid : W'id (pruid V) 632.
Das praeteritum von don schreibt C mit u, doch ist
wohl i anzuselzen. dude (C, dide A T) 465: dude (C,
didr T, dr.dc A) 856, diidcn (C) 1281, dude (C) 406.
ebenf'alls dem schreibor von C zuzuschrcibon ist u statt
i in hlupcliche (C, hlepdiche A, hlethly T) 1S)1. vgl. 468,
148; doch hi i j^c : snipe 551, vgl. 493. ae. pyllie = pilke
(C) 711, (C) 789, gewohnlich aber schreibt C pulke, vgl.
846, 1202. fiir ae. yfd schreibt C uurl, A end, T enyl
llllUslilKM'llI . Kloli>. 8
114
(S55). ae. myrhp lautet mirc^pe in C (1125), doch mit
ti murie (C) 5G2, vgl. 411. daneben meric (C) 691.
Fast imnuT mit i orscheint in C der ace. si. fern,
des pcrsonalprononiens der 3. person : hire (C, here A,
hur T) 1255, vgl. 1007, 987, 990, 1020, 1025, 1083,
1088, doch hure (C) 954, vgl. 1035, 990, 999.
4. 0. ae. a ist zu o gewordcn, das mit dem o aus
ac. u and mit ursprunglich kurzem o reimt. wisdom :
Fiton 690, .so .• fordo (soo : doo T) 721 , sonc : mane 627,
brad : ihod 1271. — knnwep mit a steht vereinzelt (A)
682, vgl. knoivestu (C A T) 934, knotv : low Til. neben
noT^t (noiviht) hat C audi na7,t (ndwiJd), vgl. 427, 1269,
967, 771. — Clime (C, come A) : sone 1031 f'iir come zeigt
die gewohnheit des schreibers von C, vor m o mit u zu
vertauschen. mit u findet sich audi giid in C (744, 746),
doch godc 797, god : flod (C) 465.
ae. u vor einfachem m und n gibt C iifter durch u
als durch o wider, die andern hss. haben stets o. sone
(sumi) : ieiime (C, sone : icome A T) 1229, inome : iciime
(C, 0 : 0 A T) 410 , inome : ieimie (C, o : o A, oo : a T) 481.
icome (C) 755. sone : icome (V A T, u : u C) 595. cume
(infin.) : fnime (C, o: o V A) 541; sonst hat C im infinit.
und im ganzen praesens immer o, vgl. 475, 478, 763,
1003, 1061, 991, 539, 875, nur einmal cum (imporat.) 920.
audi vor anderen konsonanten schwankt C. icome (part.) :
hme (C) 1178, Imie : hum (C, o : o AT) 707, vgl. 244;
lovic (C) 1295. stets ti hat C in sumc, die andern hss.
schreiben o, doch summc auch V 266 = (red. 688. vor
nd dasselbe schwanken in C. (s. V.)
0 = ae. CO in T^ongling 1155.
Fur eo steht o nach iv, doch auch bier setzt C zu-
weilen n: icurthe (C, tvorp T, tvorht A) 739, vgl. 722.
tvorpshippe (V) 280, tvordles (C) 458, vgl. 348. 274.
Nach w ersdieint o fiir i nur in T: iroman, wo V
wimmon hat (247), vgl. 277, 1157.
— 115 —
Vor g hat C einfach o, die andern hss. fiir og meist
ou oder ow oder out,, fo'^eles (C, foulen A, fowles V,
foivelene V) 691, droi (C, droiv A, drouT, T) {{21 neben
wipdra^e (C) 1184, hisoit : poit (C, -oiiT^t A T, -ouht Y)
535. iwrop (C, -owt A) 817, mog (C, -oiv A) 485, doch
loive (C) 1236 neben loT^en (C) 893. vokalisiert ist g in
swounep (V, -ow T) 267, neben swoninge 255.
5. u = ae. w. vor dn, wo es mit o wechselt, ist
haufig verljingerung eingetreten, was AV T durch die
schreibung ou andeuten. pund : sund (C, o : o A, ou : ou T)
783, vgl. 1280, aber ^wnd (C) 1278. Jmnde : funde (C, ou :
ou A T) 960. ifunde (V, ifondcn A) 1025. funden (C,
founden A) 470. grundc (C, on A) : Jionde 717, grunde :
stunde (C, ou : ou A) 1201. stets u 's,c\ive\ht C m himdred,
die andern hss. schwanken zwischen u und o, vgl. 604,
534, 619.
ae. murnan schreibt C stets mit u, A mit ou, T mit
0, vgl. 446, 114, 498, 500, 577.
ijber hruttc : putte in A T {Var. 1193) s. Matzner,
Wbch. I 361.
Immer u schreibt C in mncJic, vgh 773, 1199, 588;
muchel (moche A, muche T) 795, vgl. 937, 500, 690, (534.
Fiir ae. u schreibt C durchgehends ti, die andern
hss. on (ow), T^ zuweilen auch u. vgl. 401, 1037, 660,
077, 953, 923, 1118, 595, 1002, 602, 1108, 611. neben
hute (C,hutA) schreiben yl 1' zuweilcn hotc, hoi vgl. 670,
1222, 967, 448, 510, 738.
Eine eigontiimlichkeit des schreibers von C ist die
form supc (auch in V: depe 259), vgl. 560, 652, 694,
700, 774, 775, 795. die form des dichtors ist durch
den rcim gesichcrt: suipe : hlipe 806, .* line 1067, vgl.
1002, 722.
Dass rupcmcht ungonauo scliroibuug ^i\v l-i})r {' VI Ikiprs
or Icpcs'' Miit'Mwv , Wbch. 1 526, uutcr 'cupc; \ii;\. no. n'/pa
Mviepp") ist, sondcrn wirklich rupc mit ^7 uud somit =
s*
— I Hi —
rom. coupe (Miitzner Wbch. I 527 'cuppd') anzunehmen
ist, darauf deutet die schrcibung coupe in A, vgl. 849,
853, 863 (conppe A), 868, 887.
Vokiilisation eines w liegt v(ir in //vf/w (trroivd) ((J,
iretvpe A, ftonp T) 810, vgl. 545, ncbfiii ireivpc ((\ trciipe
A, frewth T) 916.
Fiir reines franzosisches o fou) sclircibt C ebenfalls
ti, die andern hss. meist ou. tttr : four (C) 659, flur :
ponur (C, ou : ou A T) 713, vgl. 795. fiir das nasale
franzosische o schreibt C fast durchgehends un (in un-
betonten silben audi ow), die andern hss. oun oder on,
V gelegentlich auch un, vgl. 999, 1000, 746, 1268, 932,
204, 1074. fiir franzosisches il steht n in jucjcment (C A
V T) : acupement (C, ucoupemcnt AT) 1101.
6. ai. Fiir ae. scegdc hat C fast immer sede, nur
dreimal seide; A schreibt saide, V seyde, T*f^eide. die
reime (in V und T) zeigen, dass der dichter sede sagte.
seide : rede '\eBen T 22, 216, sede (V, seyde T) : rede 264,
vgl. 52, 92. seyde : mnyde T 140 kann auch sede : mede
sein. vgl. 448 und obon unter V. neben mede steht
mayde:laydc (T) 342. — iiber el = ae. dnki 1279 vgl.
Kodi r-, § 178.
Statt amcral : consall 1 268 ist amerail einzusetzen,
vgl. 728 (A)^ 677 (A), in unbetonten silben hat sich
das romanische ai (ei) zuweilen vereinfacht. eouetus lib
neben coueifus 793, resim 750 neben reisun 670. oreisun
(A, orison V, orysone T, oresiin C) 999. in betonter silbe
zeigt sich die vereinfachung ausnahnisweise in hurges (A)
554 und in cJiaitmherlen (V) 1030. mit e wechselt ei in
rounfreie : waye (A) 519, 912, 68, 204.
7. cm. In franzosischen wortern schreibt C fiir
franzosisches a vor in und n stets das anglonorniannische
au. Blciunchefhir (C, Blancheflur V, Blaunclieflour A T)
1010, vgl. 582, 1029 u. s. w.
117
8. OH entspricht ae. eoiv in four (C) 660, docli vgl.
furtcnniit (C) 612, forti (C) 660, 783.
9. Unbetoiite vocale. das auslautende unbetonte -e
wird in vielen fallen noch als silbe gerechnet, in andern
ist es bereits verstummt, oder wird vor folgendem vokal
elidiert, vgl.:
725 On ivhiclic pe ivell'e fdrep so.
705 Above pe ivelle stdnt a tre, aber
l\h pe tvel is of so muchel eie.
1018 gold'e nom, aber 1084 of gold hire w'rz^t.
1118 of lire lif nis no sociir.
431 stiUe dreme.
968 sivefe Blailncheflur hit ivisfe, vgl. 1006.
1278 of rede golde, aber 1011 longe demere.
418 eke red.
423 pcrinne ivere, aber 856 per in : fin.
Zu Yergleichen sind auch noch die reime mittc : slitte
IQl, mupe : niipe 734 (doch vgl. 267); ferner (upon pe)
ston : tvisdom 689, (to his) rest : west 459.
Uber das end-e beim verbuni , ebenso wie iiber die
unbetonten endsilben -en, -ed, -ep, -est siehe unter *kon-
jugation\ ebenso ist in den bildungssilben -el, -en, -er, -es
der vocal bald stumm oder zu verschleifen, bald horbar,
s. unter 'metrik' und vgl. 389, 457, 708, 660. 711, 723,
875; 575, 589, 595, 860, 863, 802, 602, 712, 583, 435, 467.
10. Unbetonte vokale im innern der worter. nach
r, dera g folgt, entwickelt sich in englischen Avortern
nicht selten ein unorganisehes e (V schreibt dafiir auch
u, A auch o). dieses e bildet keine besondere silbe, wie
der vers dies deutlich /eigt, andrerseits finden sich in
C selbst beispiele, in denen dieses e nicht gcschrieben
ist. huri, (C, howT, A, horuT, V) 629, hurT, ((\ horcwe A,
hondi V) 620, hiirei ((') ()47. pourg (A, jyoruh V, proH7,t T)
617, pureT^ (C, pourg A, proit?, T) 833, sorcini {^die hs.
— lis —
hat soreT^ereti (C, sorowe A) 1078, umoreT^e (C, amorcwe A)
11^, vgl. -4(33; mireipe (C) 1126 u. s. w.
Zuweilen hat sich auch zwitschen dio bciden gliedor
cines zusaiiimengesctzten wortcs ein -e geschoben. dirc-
werpe 7(»3 (ae. cleorivyrpc). f'iir das versmass ist auch
hicr -c geltungslos. in anderii zusanimensetzungen. wie
kinedom 1270, stinnehemc 650, moretid 976 (daneben
moreTfintide 988) ist das e etymologisch begrundet. ohne
gcltung fiir das versmass ist e in foreicard (C A, for-
ivardes T) 840. — zusammensetzungen ohne e sind hor-
dom 1088, perfore 566 u. s. w.
In zusammensetzungen mit liche wurde das diesem
vorangehende e in vielen fallen noch als silbe gerechnet,
vgl. 467, 761, doch s. 797.
2. Konsonanten.
1. p und h. eingeschoben ist p zwischen m und n
in nempne (C, neuene A) 499, vgl. 511. mit iv wechselt
h nur in C in den wortern hipute, hipinne und bulmep 719.
die verdoppelung des h ist erhalten in habbe (C, haiie
A T) 161, habbep (C, Jiauc A) 410, habbc (inf.) (C, habben
V, haue T) 1086, nabbe (C) 461, lihbe (V, libben A, hue T)
692, did)bedc 1249.
2. /'. im anlaute zeigt C, und zuweilen auch V, fiir
f vereinzelt v. uerden (C) 414 neben farep (C) 721,
uaire (C, faire A, feire T) 482 neben faire (C) 440,
peruore (C, perfore A, perforne T) 1236 neben perfore
(C) 566, uor (C) 971 neben for (C) 1104, biuore (C)
1056, ivaruore (V, wherefore A) 583, uol (V) 287. —
im inlaute hat sich ae. f erhalten in lefdi (C, leiiedi A,
lady T) 429. — ausgefallen ist /' in port (C, poiirt A) 663.
3. IV. fiir ivh = ae. liiv (wofiir V zuweilen ic schreibt),
hat C einfaches h in lio, ae. liivd, (wJio A V) 1060. tv
fur ivh schreibt C in ivuder 522 neben whider (C) 654,
— 119 —
ivuche 11\ neben tohich (C, ivicJi A) 713. wh fiir iv hat
C in ivharc Var. 879.
Fiir ae. tw schreibt C fn und fw, vgl. 619, 977, 614,
843, 90S. neben siv hat C hiiufiger sh, vgl. 1041, 1201,
890, 867. sucJie (C) 112 neben swichc (C) 983, supc (C)
560, suipe (C) 806. ohne w stets so.
Inlautend hat to sich erhalten in ower (C, jpure A T)
950. als reiner vocal anzusehen ist iv in dem franzosi-
schen toivaillc 981.
4. m beruht auf assimilation in nammore, ivini-
man u. s. \v.
5. Mit d wechselt t in einzelnen wortern. ivente
(C) 404 neben wende (C, went T) 407. isend (C, sent
A T) 1069, ciduart (C, coward A T) 672, vgl. 749. mar-
chaunt (C, marchaimd T) 436. durch assimilation ent-
standen ist t in atte (C, ate A) 791 neben at pc (C) 456,
mitte (C A) 161. ausgefallen ist t in gesninge {C 82)
neben gestninge 566.
6. d bieten alle hss. in den wortern moder, fader,
iveder, whider, wuder, kider, puder, pider, peder, togadere.
admiral schreibt C stets mit d, die audern hss. ohne d.
tipinge C, t/dinge A T, vgl. 477, 473. ae. parf = darf
(C, parf V, par T) 647, vgl. Var. 733. neben gidd (C)
1119 steht gilt (C) 1175. abgefallen ist d in an = and
(C) 111, 954, (A) 475, lokc 997 (doch vgl. unten 'part,
praet. d. stark, v."), ohne d auch parais (C) All neben
paradis (C) 664. dd ist zu merken in hadde (C) 466
neben Jiauede (C) 566.
7. Fiir p schreibt C zuweilon th , im auslaute auch
g, ^ in einzelnen wortern Id. cricT, (C) 635, gcT^ (C)
459, letei (C) 864 u. s. w. mg (A) 401, hci (A) 410.
forht (A, forp C T) 407, rathe (C) 398, hath (C) 817,
ivurthe (C, ivorht A, worp T) 737 u. s. w. ausgefallen
ist p in worsschipe (A) 1210 neben worpshijw (V) 214,
ferner in knowestu, wiltu, hastu u. s. w. eingesehoben ist
120
J) ill (Ulrrc, iio. ralrd 493, alprest (A) 421 iiol)f'n aire (Cj
383, 71)'.), 021 (V, (Merest A), (505.
S. s. fur ac. .sr schroibeii C A V seh, T sh. sic er-
scheint in sJcete (A T) 1172, scarlet (A) 514. fiir scan-
tiloun (A T) schreibt C srJiauntilltm 745. fiir she (T)
hat A tJIw, einmal (432) auch ge. im in- und auslaute
dienen ss, ssch, diss, ssli zur widergabe des 'scha'-lautes
vgl. 417, 489, 566, 718.
Fur ac. //.'; schreiben A V T sh, C hat x vgl. 994
(doch vgl. ivaxe T 133).
Merkwiirdig ist die schreibung maseiin (CJ 746 hen-
iscun (V) 1000.
ss, das fiir altcs ss oder ps steht, crscheint manch-
mal vereinfacht. hlisse 1249 neben hJis 932, vgl. 450. —
wissen (A, ivisi V, wi/ssh T) 546 = ae. tvisian.
Schwankend ist die schreibung folgender nanicn;
Floriz und Floris (399, 817) in C, Florice in A, Flonjs,
Floreys, Flores in T, Floyres in V; — Claris und Clarice
in C, Clarice in A, Clarys in T, Claris und Clarisse in
V; — Daris C, Darys, Darie A, Dares T.
9. n. in den flexionsendungen hat sich n vereinzelt
erhalten; dass es hier racist nur noch archaistisehe eigen-
tiimlichkeit der schrciber, in wirklichkeit aber schon ab-
gefallen war, beweisen die rcime und sonstige metrische
griinde. ein gleiches gilt iiberhaupt von n im auslaute
nach vokalcn, hipiiten (C, wipoute V, wipouten A, ivipoiit T)
1102, neben hipide (C, tvipouten V) 1108, vgl. 766, 824,
binepen (C A, hinepe V, hincflie T) 1048, seve (C, senen
A T) 1084, ygl. 526, maiden 865 neben maide. — abge-
fallen ist n ferner in aifi (A, ayn C) S12 vgl. 1137
(a'^e C). renden (A, reden V) 546 ist schreibfehler in A.
Fiir m steht n in pan 837, 512, 891.
Schwankend ist n in dem unbestimmten artikel, on,
0, 00, a, an vgl. 685, 680, 1251.
— 121 —
nn. neben ivhanne (C) 760 steht whanc (C) 761,
ivhaii (C) 1213. tvenne (V, when Tj 241. zu merken ist
fHrtcnwit (C) 612.
10. I. umstellung des I findet statt in wordlcs (C)
456. iiii auslaut sclireibt C durchgehends einfaches I,
ausgenonimen ist nur well 920 (doch vgl. 898). vor
folgendem end-e tritt regelmassig verdoppelung ein,
unterbliebeu ist dieselbe nur ausnahmsweise : ivile ( Var.
794), wide 797, 785, doch vgl. 789, yiele 679, hriddale
1258, smale 697, tvhile 837. in den letzten beispielen ist
der vorhergehende vokal jedoch lang. sonst begegnet
II noch in failli 838. Bahilloine 543, fallep 713. — neben
litcl 770 steht lite 1028, neben mucliel steht muelie 795,
773, 937, 1199, 590, 500, 690, 634. — ae. ecdswa er-
scheint in C als also und ase, vgl. 404, 722, 1242, 1271,
1272 (als A); 436, 572, 682.
11. r. neben hrenne 395 findet sich heme : laterne
647; ferner ist r umgesprungen in iwroij. : ihro-zj. 952.
1 2. h wechselt mit ch in ae. pyncan. pinkep : drinJcep
436 neben pinchep (C) 573, vgl. penehep (C) 426, pcnclie
(CV, penke A T) 581.
13. g ist zu merken in Spaygne (C, Spaine A,
Spayne T) 827, conipaygnie (C) 797, hahilloirjne (C) 525.
g. neben ^a/e schreibt (7 einmal gate 557 ; fiir 7/if
hat T zuweilen (/a/*.
Im inlaut schreibt G fiir ae. g zwischen vokalen g,
A TV haben «> (^wj, vgl. 691, 889, 944 (301), 893, 1184,
940, 778, 988 (976), 300, 1151, 48, in eineni falle hat
C auch w (1236). fiir ae. // vor t schreiben C und T g.
A zuweilen auch w^ V vereinzelt auch tJi oder h, vgl.
468, 629, 427, 385, 495, 302. fiir h zwischen vokalen
hat C g in hiie (C) 659, und hev^oste (C) 978, doch vgl.
Iicihe (A, heic V, hye T) 631. ini auslauto: drov^ (C,
drow A, droui T) 1127, vgl. 485. pei (A, jkihi T) 625.
vgl. 456,
122
(jfj. noben sc(j(fc (Cj stoht scie (Cj, vfi^l. 801 . 752.
803, lO.")!). in naf/f/mc (A, nci Vj : heihe iV.i'l zeif^t der
reim deutlicli die altertunilichkeit dor scliroibung. —
bringyc (A) 443, ti(l(lin<j<je (A) 473 sind orthographischo
cigentumlichkeitcu dcs schreibcrs von A.
14. ch im inlaut adrenchc (penchc, pinchep), cliirche,
riclie, seche, hiteche, breche (668), reche, muclid, (fecche),
liche, iliche, hendeliche u, s. w. — das personliche furwort
der ersten person ae. ic schreibt C the, selten ich, da-
neben auch i, V hat icJi und i, A selten ich, gewohn-
lich i, T y.
15. h ist abgefallen in ostc 534. ae. Mah schreibt
A mit h: heiJie (A, heie V, kye T) 631, vgl. 555, 881
(259), 1040, 933, 897, 871, 404, 1198, 798, 746 (378).
b) Flexionslehre.
1. Deklination der substantiva.
Reste der alten flexion finden sich in : sipc (ae. s'idum)
1084, f'ote (C, fot A) = ae. fotimi 807, pinge (pingum)
445, vgl. 941, londe (londum) 755, kinge (V = ae.
cyningum, hinges C T) : gestninge 604, wise, ae. tclsum
581, eie (eagum) 1046. T^ate (A TF= ae, geatii, yxtes
C):atc 614, childre (cildru) 1249, 1145, doeh vgl. 1055.
schillinge (scilUnga) 530, gore 578, mile (mila) 612. In
honden (ace. plur.) (C) 982 liegt ein iibertritt in die ti-
deklination vor. vielleicht als gen. mit iibertritt in die
w- deklination ist fowelen (V, foulen A) 691 anzusehen,
(0 hat foydes, T foides).
Umlaut zeigen men, ivimmen 1157, breche 668, fct
1260. unflektiert erscheinen marc 768 und 7>m«(Z 1278.
In bezug auf das organische und unorganische -e
verhalt sich das gedicht den im mittelenglischen, be-
sonders im Orrnmlum geltenden regeln entsprechend;
— 123 —
ohne -e erscheinen worter wie fir 395, red 746, slep 1046.
ivif 263 u. s. w. mit -e sind zu merken hii^hede (ace.)
747, iveUe 721, 693 neben wel 715. iiber drinhe (C T,
drink A) 434 vgl. Matzner, Wbch. I 677, und R. Sachse,
Das imorganische / im Orrmulum, Halle (Diss.) 1881,
s. 7 § 1 anm.
Yon langsilbigen femininis findet sich ohne -e nur
hlis 932.
Nach prapositionen ist -e in den meisten fallen be-
reits abgefallen. mupc : niipe 401 neben mup : cup 1037,
line 1068 neben lif 1118, hedde 951 neben led 1045, vgl.
429, 876, 1018 (1084) u. s. \v. des reiraes wegen ange-
treten ist -e sogar an ein romanisches wort: sopere : chore
574. Ohne -c erscheinen im dat. si. die urspriinglichen
feminina toJcning 548 und ivorld 636, 680 (vgl. Sachse,
s. 13 § lib, s. 18 § 18), ferner gesfning (ace.) : rm^
566, doch vgl. 473, 533, 603, 473, moretid (ace.) 976
(Sachse § 11a), tvil (dat.) 397 (Sachse § 32 a anm.)
neben iville (ace.) 1204.
2. Deklination des adjektivs.
Spuren ehemaliger flexion des adjektivs finden sich
in: siimne (C) 738, ferren (dat. plur.) 755, ore (V) 284.
aire s. unter 'Konsonanten' 7, heirc 950. ein andrer rest
der alten adjektivdeklination ist -e, das sich in deni ge-
dichte nach den auch im Orrmulum geltenden regeln
gcsetzt findet, zu merken sind ohne -e oper (nach vor-
hergehendem demonstrativpronomen) 412, 439, 504 und
mit -e none (dem subst. nachgestellt) 461, 529, 509.
Nach prapositionen ist -c meist schon abgefallen, vgl.
418, 702, 977, 517, 841, 602, 890, 582; erhalten (in C)
398, 1278, 539, 829, 597, 842, 519, 759, 573, 814.
3. Furworter.
Spuren von flektierten formen : pane (C) 1291, fyan
(V) 617, (V) 687, for pan (C), 512, 837, of pan (C) 803,
124
undrf jjDii (A) Kir).")-, po (A) IISO. jxiv ( ]' ) (iP.I. />/s.s6'
dat. (V) 10 12, (Vj 1U1().
Gen. plnr. lire (C) 579, ower (C, '/pare, A T) W'i^).
W. per.s. si. mase. fiir he hat C eininal ha 710. liinc
ace. (V) 259. das femin, lautet im nom. in C iiieist hco,
dancben auch he (C, hi A, heo Vj 101 1, v-^l, lOlTj, ein-
mal a (C) 537; A hat gewohiilich jjie, selten hi (A, he C,
she T) 722, vgl. IW. 714, 1032; V hat hco, vgl. hco: heo
(V) 226, wo T, das sonst durchgehends fihe hat, /«'c .* ^w
liest. dat. iind accus. hire V C, hire, here, her A, hur T.
der gen. (possess.) her oder here und hire (C) teils ein-
silbig, teils zweisilbig, vgl. 392, 508, 520, 510, 864, 596,
724. — plur. : hi in C; in V hy {: cri 250), hci 338, hii
341, hij, hid 1058; in A T pei, pay. dat. und aceus. hem
AT C V. —
pat ilke 661, pat ilche (A, pilke C) 674, vgl. 846:
euerechone (C, echone A) 698, euerieh (A, euery T,
eche C) 678. piJke 711, 907, 789, 607, 450, 1264, pullce
(C) 1210.
al ist si., teils substantivisch falles"), teils adjek-
tivisch Cganz, all'), 415, 811, 822, 922, 428; nach pra-
positionen steht meist auch al, vgl. 1139, 1175, 1246,
zuweilen jedoch auch alle, vgl. 1030 mit 1043, 407. ad-
verbial steht al, 402, 1146, 942, 992, ausgenonimen loif)-
alle 652, 949, 1080. der plur. lautet stets alle, 420,
479, 1079, 1227, 1236, auch wohl 445, 549.
4. Yerba.
Der infinitiv zeigt noch mehrfach (in C, T'und.4)
die endung -en, die teils als besondere silbe gerechnet
wird (vgl. Cicd. 416, 547, 681, 840, 850, 866, 1231, 511,
1252, 1007, 546, 1263) teils verschleift wird (vgl. 1264,
764, 695, 604 u. s. w.). durch den reim gesichert, viel-
leicht auch durch den reim herbeigefiihrt, findet sich -n
nur in g on : anon 924 und 1056, andere kontrahierte
formen begegnen 480, 406, 689, 815 u. s. w. in den
125
meisten fallen jedoch ist -n abgefallen; das nunmelir
auslautende -e wird meistens nocli als besondere silbc
ompfunden; vgl. 395, 427, 475, 592, 726, 735, 752, 767,
836, 838 u. s. w. ; vor vokalischem anlaut tritt haufig
(niclit immer, vgl. 794, 718, 811, 839 u. s. w.) elision
ein: 444, 451, 458, 518, 807, 849, 685, 692, 756,
777 n. s. w. ; verstummt oder beim vortrage zu ver-
selileifen ist -e in anderen fallen: 385 (telle 7,ou noz^tj,
478 (come to pat), 521 (make min JiertcJ, blQ (abide pe dai),
892 (crie higdn), vgl. 808, 714, 734, 763, 779, 786, 800,
806 u. s. \v. — ae. -ian hat sich in C, A und V ge-
legentlich nocli erhalten als -ien, -ie, ~i, -</ ; 836, 1120,
1064, 1121, 396, 888, 662, 546, 1007, 773 (doch vgl. 518),
806, 1295 (doch vgl. 904), 838, 733, 804 (doch vgl. 753),
758, 305; vgl. jedoch den ve'nn pole : hi fore (C) 1191. —
[C und V zeigen einige male infinitive mit der vor-
silbe i-, vgl. Var. zu 538, 794, 1098, 456 (vgl. 347),
609 (vgl. 1031), 579, 540, 689; auch in A {Var. zu 806).
fur das versmass notig ist dies /- wohl nur \i\ (C) 1I4()J.
ein beispiel des flektierten infinitivs ist: cjonde (C,
longc V) 612; done (AY) Var. 1024.
Praesens ind. — die 1. pars. si. endet auf -e: peuclie
(C) 581, tvene (A) 573, worp'e 737, drede 836: einmal
steht -i in C: ponki (C, panl-e A, ponFe T) 957, vgl. 611.
1173. elidiert ist dies -c in: 1013, 842, (C) Var. 904,
(C) Var. 585; zu verschleifen ist -e in: 905, (C) Var. 733.
— die 2. si. endet auf est: 542, 432, 543, 934, 298,
1124; 794 (led), 323 {seist 'sagst'), 1268 (dost). — die
3. si. hat die endung -ep (in T gelegentlich -ip)^ die in
den ineisten fallen als voile silbe gemessen wird: 673,
399, 553, 645, 649, 771, 721, 682, 1116. verschleift: 668,
1008 (hiddcp C; A und F lesen hit), 650, 731. zusaminen-
gezogene formen: (fcp 601, sit (C A; sittes T) 433, net
(C, etei^ A, etep T) 435, f^^d (A, fi/ndrjy T) 1036. l,/p:
hysipt (V) 258, vgl. 434, 705, 630, 1035, 600, 599. ()32,
527, 757, 1009. for// ((/;9i3 ist wolil vorsrliriclicii t'iir
— 12G —
foryit oder forj^it vgl. (A) 434. sik}} (V) 254 = ae. sihf).
vereinzelt steht in C und A g statt p: ryeg (C) 450, doch
vf^l. GOl, 835; del (^) 435, >m/ceg (A) 430. zii incrkftn
ist nocli: fi'Kjffes (A) 1295, vgl. 433 (Tj-
Der jdurul ('iidet '.\\\{ -cp (daneben vereinzelt auf -ej^
CC) 864), das moist vollg6rncssen erscheint: 656, 710,
894, 1250, 926; versclileift in: 875, 1158, 864, 732 u. s. w.
neben -ep haben A und T zuweilen -cfn) oder -yn (T) :
haue (A, hatiyn T, hahhcp C) 410; zu merken ist noch
han (A) 409, vgl. 1082. vor dem personalpronomen fallt
p ab : nabhr tvc (V, Jiaue T) 319. betrachtot man jedocli
die reime, so erscheint es zwcifelhaft, ob wirklich -ep
und nicht vielmehr -c als endung des plur. praes. ind,
anzusetzen ist. an der einzigen sicheren stelle (1114)
liest V bringe ohne p im reime auf wepinge, A hat da
den ungenauen reim hringcp : wepingc , O fehlt ganz und
T andert, 1111 — 1112 werden sendep : tendep wohl als
singulare zu fassen sein, der singular nach me ('man')
ist ja ziemlich hiiufig und audi in diesem gedichte zu
belegen, vgl. 689. (so wird auch hringep : ivepinge (C)
1149 als si. anzusehen sein, ubrigens ist die lesart in C
korrumpiert.)
Praesens conj. — im si. und plur. -e. vollgemessen;
675, 811, 771, 769, 839; elidiert: 778, 549 (wo T heli^
schreibt), 579 fT hat einfach: let), 682; verschleift: legge
(C A; lay T) 786, letc 911. zu merken granti {C, voll-
gemessen) 1216.
Imperativ. — der si. geht in den meisten fallen auf
den wurzelkonsonanten aus: 1269, 920, 772, 547, 744,
793, (doch here A), 748, 754 (doch speke A), 1012, 747,
743 (doch tvende A T, vgl. 841), 237. 1177, 562, 744
(doch take T 653). ohne -c steht ferner: plei (C, plai A)
766. mit -e: divelle (A) 1269, segge (C, sale A, sey T)
752, seie (C, sai A) 1059, vgl. 803, 797, 754; ansuare
(C) 753, vgl. 797, 787; lem (A) V<ir. 11% loke (T) 11%
— 127 —
heme (C) 547, grante (C) 779, elide (C, cloiife A, doup T)
394, — der plural endet auf -ep : awrekep (Cj 1094;
-p fallt ab vor dem personalpronomen: dute ge (CJ 950.
Das particip. praes. endet auf inge und zweimal,
567 und 1198 auf inde in C; auf inge in V; auf ing(e)
oder ende in A; auf yag oder aund(e) in T; vgl. 991,
567, 433, 1198, 402, 1145, 1146, 992. im reime komint
es einmal vor: wepinge : pinges 942.
Praeterituni ind. der starken verba. — die
1. und 3. si. geht, ausgenommen in T, das gelegentlich
-e hat. stets auf den stamnikonsonanten aus. von der
2. si. findet sich kein beispiel. — der plural endet auf
-e und -en, die teils als voile silbe gemessen teils ver-
schleift werden, -e kann audi elidiert werden, vgl. 917,
1055, 494, 1056, 404, 863, 861, 853, 1236, 971, 1193,
494, 855 (A hat had ohne -e), 470, 927, 928, 893, 250.
der stamnivokal im plur. ist verschieden von dem im si.,
wglhad 1071, beden 855, hcde91\; fond 558, 1035, 1088,
fmiden 470; glide (plur.) 917; vgl. auch ^cludle (plur.)
712, 1180, 1182.
Das praeterituni ind. der schwaclien verba
lautet in der 1. und 3. si. und im plur. auf -de(tc) oder
-ede aus, docli schreiben A und T zuweilen das end-c
nicht. vollgemessen ist dieses e in 401, 1215, in andern
fallen tritt elision (1025, 867, 929, 449, 1283, 1219,
1083, 1200, 872, 874 (?), 1024 (0 602), 1019, 928, 877)
Oder verschleifung ein (1022, 552, 1276, 1000, 266, 1199,
249, 915, 526, 994 (vgl. 1024), 281, 507). ~ die 2. si.
endet auf -cd: 291, 1126, 292, 938. auf -cw ist zu mcrkeu
uerden (plur.) 414 (Cj.
Praeterituin conj. — die starken verba zeigen -c:
462 (?), 326 (('■). die schwachen verba haben in der 2. si,
-est: 591 (vollgemessen).
Das par tic. pract. der starken verba hat das «
fast iiberall eiiigebiisst, beispiele mit -en sind: fnHdrii (C)
— 128 —
69S, arisen (A, armi V C) 1026, icomhi (A, come T,
kume C) 1027, ifondhi (A, ifnnd'c V) 1027 u. s. w. das
-e wird toils als voile silbe gercchnet (z. b. inom'c 1100,
i/'nnd'r 9()3), teils olidiort (z. li. 1222, wo A for/J-ucji hat:
275), teils verschleift (z. b. Ihvdi: ( V Tj 999, ico^w? 755).
— das p a r t i c. p r a e t. dor s e h \v a c h e n v e r b a endet auf
-(ejd (odor -/, z. b. uli7j 221, ?7WJ2/ 729, idupt 10:ib).
formen auf-*'; finden sicli mir lolgonde in C: icasfc (plur.)
(C) 1074. aqtiife ((', A hat fjnifaj blO und mit abf'all dos
d: lake {: hoko. CAT, odor ist dies nicht = ae. locod':'
sichev hielt es der schreiber von V (Uoked) dafiir) 997.
c) Die nmndart des gedichtes.
'Wie es scheint, dem siiden' gehorto nach ton Brink
(Gesch. der engl. lift. s. 294) der dicliter des englischen
Floris und Blauncheflur an. noch tiefer nach siiden als
den King Horn niochte Lumby das gedicht setzen. siid-
liche kennzeichen bieten allerdings die von ihm ver-
offentlichten bruchstiicke des gedichtes (d. h. die hss. C
und F) in grosser zahl. der iiberwiegende teil derselben
jedoch fallt, wie die vorangegangene untersuchung iiber
die lautverhaltnisse und die flexion des gedichtes dar-
gethan hat, sicher den abschreibern zur last und riihrt
nicht von dem dichter selbst her. gegen die siidliche
mundart als die sprache des verfassers spricht vor allem
entschieden der umstand, dass ae. // (der umlaut von u)
in den reimen iiberall als i erscheint. ae. eo ist, wie die
reime zeigen, unzweifelhaft zu e geworden, wenn auch
in V C moist das siidliche co dafiir geschrieben ist. das
mittelland allein kann demnach als die heimat des Floris
angesehen werden. damit stimmt auch das verhalten
von ae. a in unserem gedichte. was ae. ea vor Id an-
geht, so findet sich einmal (nur in V) c gesetzt, hihekle :
cldc 302 , in alien andern fallen steht o. hiholde : ivolde
— 129 —
866, 888, liolde : scholde 476, vgl. ferner told: sold 825,
t227, 593, liolde : tolde 474, cold : told 960, ferner 747,
840. die flexionsendungen der konjugation (-e, -est, ~ep
im si., -e im plur. des praes., -est in der 2. si. praet.
der starken verba). ^Yeisen auf das ostliche mittelland, die
siidlichen eigentiimliclikeiten [he als pron. der 3. pers.
si. fern., hi im plur., ae. pSt\ tvare, ivteron = pere, were;
der ablaut im plur. praet. u. s. w.) deuten auf den siid-
lichen teil desselben. dass die heimat des Floris nord-
liclier sein muss, als die des King Horn, darauf hat
^Yissmann, der in seiner Untersuchung der lautverhalt-
nisse des King Horn auch die des Floris fort\\ahrend
zur vergleichung mit herangezogen hat, bereits in iiber-
zeugender weise hingewiesen. es scheint daher nicht
notig, das von Wissmann gesagte hier noch einmal zu
widerholen. wenn nun seine annahme, dass Essex als
das entstehungsland des King Horn anzusehen sei, richtig
ist (und sicherlich ist die heimat des King Horn nicht
weiter nacli siiden zu setzen) , so muss Floris and
Blauncheflur in einem nordlich von Essex liegenden ge-
biete, oder in einer von der heimat des King Horn nicht
allzu weit abliegenden gegend entstanden sein, deren
sprachliche eigentiimlichkeiten einen ctwas ausgepriigte-
ren mittellandischen charakter trugen, als die mundart,
der King Horn angehort, und die sich gleichzeitig nicht
allzusehr vom siiden entfernt. dcnn dass die heimats-
gegendcn bcider gcdichtc cinander bcnachbart, oder sich
wenigstens ziemlich nahe gelegen habcn mussen, zeigen
— abgesehen von einzelnen verschiedenheiten (iiber
ae. 2/ = c im King Horn vgl. A. Brandl, Litteraturbl.
f. germ. u. rom, phil. 1883, nr. 4) — die vielfachen iiber-
einstimmungcn beider diclitungcn in ihren lautverhalt-
nissen (soweit sie sich aus don reimen ergeben, denn
die hss., besonders die lis. C-Floris und die hs. (7-King
Horn, stelicn sich in vielen punkten noch nalier als die
sprache der dichter).
Ilausknof li t , Floris. J
— 130 —
d) Die zeit der abfassung des gedichts.
Die rcgiorungszeit Hoinrichs III. (1210 — 1274) bo-
zeichnet ten Brink als die entstehunj^szoit unseres ge-
dichtes. da die illteste erhaltene aufzcichnung desselben
(die hs. C) noch spuren der unterscheidung des gram-
matischen geschlechts aufwcist ') und noch durchgchonds
u fur ae. n hat, wiihrend in der zweitiiltestcn (V) die none
schreibung (oit) bereits die oberhand gewonnen hat, und
denmach C wohl nicht weit von 1250 entfcrnt und chcr
in das dritto als in das letzte viertel des dreizehnton jahr-
hunderts zu setzen ist, so wird die annahme wohl be-
rechtigt erscheinen, dass das gedicht von Floris and
Blauncheflur um die mitte (vielleicht auch in dem zweiten
viertel) des dreizehnten jahrhunderts entstanden ist.
e) Die schreibung des textes.
Bei der schreibung des textes ist im allgemeinen
die orthographic von C befolgt worden. abgewichen ist
von derselben nur da, wo es nach der vorausgehenden
untersuchung unzweifelhaft erscheint, dass der schreiber
von C die schreibweise seiner eigenen siidlichen mund-
art oder andere von der sprache des dichters verschiedene,
archaistische neigungen bekundende sclireibungen ange-
wandt hat, geregelt ist ferner der gebrauch von i und j,
■u und V, die zeichensetzung und die anwendung der
grossen anfangsbuchstaben.
') s. die aiim. zu 864.
— 131 —
IV. Metrik.
1. Der reim.
Das gediclit ist in kurzen reimpaaren abgefasst.
wenn auch zuweilen einsilbige (stumpfe) reime mit zwei-
silbigen (klingenden) alternieren, so ist dieser wechsel
docli keineswegs durchgehend oder regelmassig, oft
stelit eine gauze reihe einsilbiger reimpaare hinter
einander (z. b. 725—732, 737—746, 385-396, 769 — 776,
931 — 940 u. S.W.), andere stellen zeigen mehrere klingende
reimpaare in unmittelbarer aufeinanderfolge (z.b.397 — 404,
282—310, 800—816, 1163 — 1 176, 537—544 u. s. w.). drei-
silbige (gleitende) reime finden nicht statt.
Die reime sind in den meisten fallen genau.
Beispiele riihrenden reimes sind folgende: Blanche-
fhir : flur 919 (933), unwise : ivise 1015, alle : ivipalle 1079,
tvife 'wissen' : wite ^schiitzen' 1214.
Erweiterter reim liegt Yor in: seler : hoteler 173,
lycoris : lov' is 119, largelicJie : hlipeliche 467, leniman is:
paradis 471, pe he : pe me 569, and ju'eie : and pleie 111,
oris'un : benistm 999, for pe :for me 1124, make pe : live pe
329, tipinge tolde : festc Jiolde 473.
Gleichen reim zeigen : noldest : noldcst 288, oper : opcr
425, inne : inne 615, hadde:hadde 1204.
Auch der grammatische reim findet sich : woldest :
scJioldest 335.
Zuweilen zeigen zwei (selten melir) hinter einander
stehende reimpaare densclben reim, vgl. die verse
391_394, 411—414, 443—446, 473—476, 1219—1224.
derselbe reimvokal bei sonst verschiedener konsonanz
in unmittelbarer aufeinanderfolge findet sich audi, vgl.
1215-1218, 487-490, 607—610, 625—628, 415—418,
419—424 u. s. w.
y*
— 132 —
Nicht schr zahlreich sind die ungcnauen reime:
1. Reimc mit verschiedenem vokal:
honde : gnmde 718, stonde : grunde 864; ferner scarlet :
ivhit 513, doch ist an diescr stelle die lesart zweifelhaft
(s. die anm.). anderc ungcnauigkeiten, wie ivipalle : ivclle
(C) 650 (lies ivalle, s, die anm. und vgl. noch 1047, 547),
undcryia (C A V) : ivite 974 (lies undcri^itc und vgl. 310,
1027; 1100), ivytte : put T 26 (lies pit) fallen nur den
schreibern zur last; in der sprache des dichters waren, wie
die vergleichung mit anderen stcllen oder die varianten
ergeben, dicse reime gcnau.
Diphthonge reimen mit einfachem vokal:
a : ai. ameral : coimsail 1 267. es ist amerail zu lesen,
amerail und ameral wechseln oft mit einander, so stehen
beide formen in einem und demselben gedichte im reime
in Rich. C. de Lion 3366 (amyrales : vassales) und 6846
(amorayle : fayle), vgl. auch s. 116.
e:ai. inucJidJiede : ntaide 448, lies tnede und vgl.
s. Ill und 116.
e:ei. rede : seide 21, 51, 91, lies sede und vgl. s. 111.
e : eo. fiir eo, eine eigentiimlichkeit des schreibers
von C, ist stets e einzusetzen. s. s. 110. 2.
i : ei. seith: withe T106, lies sip (= sylip) : ivip, vgl.
sikp 254 (V).
2. Reime mit verschiedenen konsonanten:
7)1 : n sehr haufig, vgl. 286, 311, 367, 461, 595, 771, 575,
975, 677, 689, 1125, 1255, 1031, 797, 827, 954, 957, 1229, 595.
d:t. bed: let 1189.
I : r. pole : hiforc 1191.
p : k. clepe : speke 1 169.
p:t. ivorpshipe : hiivrite 213 (T).
v:p. live .-swipe 1001, 1068.
n : V. sone : love 23, wolil verderbt.
mn : vn. nempne : sfevene (lies stemne oder mit A
neuene) 449 vgl. s. 118. 1.
— 133 —
nd:n(i. Jwnde : fonge 810, sonde : longe 1260.
st : rsf. listc : first c 788.
3. Reime, deren einer cine flexionsendung hat, die
deni andern fehlt:
poo : goon 32 , lies go und vgl. go : mo 837 u. s. w.
ivend : ende 347 (T), lies ivende, und vgl. unter 'infinitiv'.
X)rys : devise 360, pinges : wepingc 941, ifltes (lies T/ite) : ate
612, stones : one 697, topaces : grace 701, flures : amur dOA,
dopes : hofjc 1072.
4. Falsche reime:
oper : Blauncheflour T 121, corrumpiert.
2. Der vers.
Der vers enthalt vier hebungen, beispiele von versen
mit melir als vier hebungen sind wohl 827, 883 ; schwer
mit vier hebungen lesen sich auch verse wie 896, 755.
nur drei hebungen haben die verse 653 — 657.
Der vers beginnt meist mit oinem einsilbigen auf-
takt, der jedoch auch fehlen kann, z. b. 385, 391, 406,
407, 408, 410, 413, 421, 433, 434, 438, 439, 462,
612 u. s. w. zweisilbiger auftakt findet sich auch: 411,
481, 508, 513, 575, 625, 671, 838, 848, 867, 905 u. s. w.
Der regcl nach folgt jeder hebung cine senkung;
beispiele von versen mit fehlendcr senkung sind 881,
416, 423, 835, 453, 459 u. s. w. zweisilbige senkung findet
sich mehrfach: 397, 412, 413, 414, 465, 517, 534, 535,
780, 601, 704, 713, 747, 678, 628 u. s. w. verschleifung
zweicr scnkungcn (bosonders bei -es, -ed, -en vor vokal
oder li, odor in der ableitungssilbe -er, -el vor vokal und
konsonant) begegnet hiiufig: 388, 628, 626, 857, 893,
409, 519, 392, 435, 466, 583, 590, 593, 596, 604 u. s. w.
-e vor vokalischcm anlaut kann stcts elidiert war-
den: 387, 393, 404, 443, 446, 395, 481, 672. das u von
pit wird elidiert in 755, 448 u. s, w.
— KM —
rbor (ItiH c in wiirtorn wie sorc^, niare^e, mirc^pe,
purei ist boroits gcliandc^lt wordon. fov^dcs 091 ist zwoi-
silbig, obcnso makcdc: 424, 507, 878; louerd ist einsilbig
(431, 492) Oder zweisilbig (491, 503, 812); precious 697
zweisilbig; nicmi vor folgendom vokal ist einsilbig (i ist
da konsonantisch) 703, alinlich verhiilt sich mcric 691,
vgl. auch 856.
Betonung. dem verse zu Hebe findet zuweilen eine
verschiebung des regelmiissigen wortaccentes statt, die
beispiele zeigen jedocli keinen von den sonst bekannten
erscheinungen dieser tonversetzung abweichenden fall;
fur englische worter vgl. 819, 685, 767, 566, 430, 433,
446 (507), 511, 548, 640, 572, 1155, 1236, 1219,
1161 u. s. w.; fur roraanische 833, 436, 442, 533, 534,
663. schwebende betonung findet sich 415, 437, 599,
690, 758 u. s. w.
V. Yeiiiiiltnis des eiiglischen gediclites
zu dem franzosisclien original.
Das englische gedicht ist eine iibertragung einer
franzosischen vorlage. bekanntlich unterscheiden sich
die beiden gestaltungen ^) des franzosischen gedichtes
nicht nur durch den ton der erzahlung und in ihrer dar-
stellungsart ziemlich bedeutend von einander, es enthiilt
die II. gestaltung mehrfach auch andere namen als die
I. und mehrere, der urspriinglichen (den beiden gestal-
tungen zu grunde liegenden original-) dichtung zum teil
fremde episoden.
1) Vgl. s. 6.
135
Yon all diesen der II. gestaltung eigentiimlichen
abweiclningen bietet der englische text keine einzige. es
felilt ihm die in der II. version (373 ff.) berichtete (und
vielleicht auch der iirspriinglichen fassung angehorige)
geschichte von dem angeblich von Blancheflor vergifteten
braten mit alien den sich daran schliessenden folgen. es
felilt dem englischen gedichte die der II. version eigene
(II 1831, s. 179) ervvithnung des kampfes, den Flore auf
seiner irrfahrt nach der geliebten zu bestelien hat. es
fehlt ihm der zweikampf Flores mit dem feindlichen
Emir, wodurch der erstere den Sultan von einem ge-
fiihrlichen feinde, sich selbst und Blancheflor vom feuer-
tode befreit (II 3053, s. 215). u. s. w.
Auch an stellen, an denen inhaltlich die I. gestal-
tung mit der 11. iibereinstimmt, verleugnet das englische
gedicht seine grosse verwandtschaft mit der I. version
nicht. die verschiedenheit der englischen dichtung von
der II. version, und die art seiner anlehnung an die
I. franzosische gestaltung mag folgende gegeniiberstellung
veranschaulichen :
Engl. 987—1040, siehe im text.
Frz. I. 2269—2336.
Far un matin se fu levee "Moult est francUe chose", fail il;
La preus Claris, et conraee, "Bien doit estre cele m'amie
Blanceflor la bclc apela; Qui vent que j'aie longe vie."
FA rcspont: 'Alez, (firai ja'. Li amirals en ot pitic;
En (lormilla'td li respondi, For ^;ou si I'a ensi laissie.
Et maintenant se rendorini. El endcmain tout cnsement
Ele est a I'amirail venue. Lieve Claris premierement;
II li detnande de sa drue: Blanceflor doucement apele:
For quoi ne vient, et or n'est ci. 'Trop avons ci demeure, bele.'
Claris rcspont: 'Sire, merci! Ccle respont: 'Jou me conroi,
Toute nuit a Hut en son liorc, Ains de vous i serai, Jou crui.'
Que a joie peussicz vivre, Atant ses amis la racolc,
Qu'a paine de la nuit dor mi: Et ele lui, si fait que fole:
Centre le jar se resperi.' Et puis I'a haisie, et il li;
"Est Qou voirs, Claris .^" — 'Sire, En baisant se sont rendormi.
oiV. — Ensamblcdonncntboucheabouchc
I :i«i —
(Jiuc rune face a Vaulre louche.
Claris fu el pilcr alee.
El bacin a I'aigue vcrscc:
Quant ele revint, si I'apcle;
Quatrc fois liclist: 'Damoisclc!'
Quant ele rien ne respondoit,
JJont cuidc lien qu'alee en soil.
Ele vicnt au lit son si<fnor:
Quant la vit: 'Ou est Jiloncejlor?
I'ar foi, fait il,' moult poimc cricnt
'Va', fait il, 'haste Jilancrjlor,
Que tost dcscendc de la tor.'
Cil ne s'est niie aperceus
Dc Claris; sus en est venus.
Quant vint a la chambre maniere,
Par mi Varvol de la verricre
Le lit a tost aperceu:
Vis li est qu'il i a veu
Blanceflor la bele et Claris.
I'or quoi ne li fust il a vis'^
Que tant demeure et que ne vient.' Floires en face ti'en menton
En Claris n'ot que trespenser:
'Par foi! ci la cuidai trover,
Sire; car ains de moi leva:
Quant n'est venue, ja venra.
Venue fust, s'ele pcust,
S^autre oquison trove n'eust.
Li amirals en a pense,
Son chambrelenc a apele:
Frz. II.
Or est la termine venue
Que Blancheflor at atendue;
Li amirax la fist garnir
Qu'ele soil preste du servir.
En la premiere matinee
En fu ele molt mal menee.
Quar la nuit vint a son ami
Li uns de Vautre lassa si,
Et de joer, et d'envoisier,
Et d'acoler, et dc baisier:
Quant ce vint que il ajorna,
Li uns et Vautre s'oublia:
Estroit se tienent enbracie;
Molt estoient estroit coschie.
Quant I'amiraut se fu leve,
Si a un serjant apele:
'Diva', faitil, ' vient Blancheflor '^' .
"NHssi encor hui de la tor.'' —
'Ge croi molt bien, dist Vamire,
Que je sui trop matin leve,
Lons est li jors, corte la nuit:
N'avoit ne barbe ne grenon,
N'en la tor n'avoit damoisele.
Qui de visage fust plus bele.
Quant il les vit tant doucement
Gesir andcus, pities I'en prent:
Esbahis fu; si s'cn revait:
A son signer conte eel plait.
2825-2866.
Respit ait, quar achoison truis!'
Quant il vit le solcil haucicr,
Et le jor crestre et essaucier,
Lors a un vallet apele,
Et puis si li a comande:
'Or tost va dire Blancheflor
Que malement serf son seignor:
Estrangement a demore;
Ne I'en saurai hui mais bon grc'
Et cil en monte les degrez,
Qui a merveille s'est hastcz.
En la chambre s'en est entrez,
Devant le lit s'est arrestes;
Si regarde les dos enfanz:
(He! Diex! com il sont avenanz!)
Regarde les, si li est vis,
Que il s'entrebaiscnt toz dis,
Quida que ce fussent puceles
For les coulors qu'avoient beles.
II ne les osa esveillier ;
A I'amiral le vait noncier.
— 137 —
Man vgl. weiter engl. 390— 410 mit frz. I 1001 — 1026
imd II 1833—2206; cngl. 155—208 mit frz. I 414—516
und II 1351-1426: u. s. w.
Es fragt sicli nun, ob eine, und welche, der drei
hss.,') in dencn die I. gestaltung des franzosischen ge-
dichtes iiberliefert ist, dem englischen dicliter vorgelegen
hat. in betracht kommen konnen hier nur, da frz. C
sich als abliiingig von frz. A erweist,^) frz. A und frz. B.
Ist nun frz. A, oder ist frz. B die quelle des Eng-
landers gewesen ? oder ist es keine der beiden?
Zunachst sehen wir, dass an vielen stellen das ens;-
lische gediclit abweicht von frz. A, dagegen mit frz. B
iibereinstimrat.
So stehen z. b. die verse engl. 961 — 964: '^Nou aiper
hap opcr itold Of here soryi and care cold, pat hi hadde
ifunde ho Sippe hi tvere idcld atao^ nicht in frz. A, son-
dern nur in frz. B (Du M. s. 91, anm. 6): 'Apres a Tun
I'aidrc contc Com fetvment il ont erre Des ice jour qiCil
departirent Diisqu'd celui qii'il s' entrevirenf . —
Nach einem fiinfjahrigen unterricht konnen Floris
und Blauncheflur lateinisch sprechen und schreiben im
englischen gediclite (31), wic in frz. B 261, in der hs.
frz. A stolit: ens en un an.
Die verse 171 — 172 ^And in pe poniel fn'ron Stood
a charh'uncJc stoon'' gebcn genau die lesart von frz. B
wider (477): ^Bl poumel desus est assis Un escarhoucle
de grant pris". frz. A liest dafiir: *Zi coupiers est cliers
et vaillans B^escarhoucles resplendissans' .
Ferner stimmen genau zu frz. B (Du M. s. 42, anm. 4),
abwcichcnd von frz. A, die verse 395 — 398, s. die anm.
zu 395.
') S. ohen .s. 6.
*) Vgl. hier aiul ot'ter iiu t'olijeudeii Suiidmacliers iihliaiidliiii^'.
— 138 —
Vol's (iOO 'And for a fol he him hall' Ht«3lif; mir in
frji. 7>, 'Mes ce sachiez, com foux errcz'; in A lautot dor-
selbe: ^Suchkz par voir cut fius seres' (Du M. s. 62 aiun. 2).
948 '^pan hit ivere to me hifalle^ ist einc ubersctzunja^
von fV/. 7/ 2193 '8e ensement m'ert avenu', nicht von A,
das an dioser stelle liest: 'Seurement icrt consentiC.
Engl. 1017 'Claris to pe piler com' = frz. li 2301
'Claris fu el piler alee", frz. A liest da: palais statt piUr.
Engl. 1067—1068: 'Hi crie him merci hope sivipe pat
he T^af him respit of here live'' = frz, B 2419 — 2420
'Floires a Vamiral deprie Que respit lor doint de la vie".
fiir diese 2 verse liest ivz. A: Et li senescaus an roi pric
Biax sire, nes ocies mie'^)
Trotz dieser — und mehrerer anderer — uberein-
stimmungen dcs englisclien gediclites rait frz. B, kann frz.
B doeh nicht die quelle des Englilnders gewesen sein: an
einzelnen stellen weiclit es ab von frz. B, und stimmt
zu frz. A.
Engl. 1200 — 1201 'Al wepinge he turnde aumy, His
swerd fel of Ids hand to grunde . .' ist eine widergabe
der sich nur in frz. A findenden (Du M. s. 112, anm. 4)
franzosischen verse : 'Quant Blanceflor a esgardee, De la
pitie li chief Vespee'.
Engl. 981 'pat oper [scholde hringe] towaille and
hacin' = frz. A (Du M. 1681): 'Lhine sert de Veve doner
Et la touaille tient son per'', fiir diese zwei verse liest
frz. Jj.- 'II Ic servent a grant doutance Chaucune selonc sa
poissancc'.
Engl. 667 — 668: 'Ac ne mot per non ben inne pat in
his breche berep pe ginne' = frz. A (1684) 'Les genitaires
pas nen ont\ frz. B liest dafiir 'Chaucune nuit grant
noise font".
*) Erwahnt werden muss hier noch, dass sich von der in fiz. A
enthaltenen langen episode von dem zauberer Barbarin und dem
selbstmordversuch Flores in der lowengrube (Du M. s. 33, anm. 1;
s, 229—237) im englischen gedichte nichts tindet.
139
Engl. 617 — 618 'Eclie dai in cd pe yire pe feire is
pere iliche plenere^ = frz. A (Du M. 1581): 'A tonfes est
la foire plaine En tons les jours de la semaine; frz, 13
hat dafiir '^Tons Jes liuit jors de la semaine'. — u. s. w.
Demnach kann weder frz. A, noch frz. B dem eng-
lischen umdichter vorgelegen liaben. diese unnioglich-
keit erhellt audi nocli aus stellen, an denen das englische
gedicht weder niit frz. A, noch mit frz. B, wohl aber
mit einer oder mehreren anderen versionen iibereinstimmt.
diese ubereinstimmung mit dem mhd. oder dem mndl.,
oder mit diesen beiden gedichten, die ebenfalls auf eine
hs. der I. gestaltung des franzosischen gedichts zuriick-
gehen, gewahrt uns die gewissheit, dass diese stellen in
der franzosischen vorlage gestanden haben miissen.
Z. b. engl. 937 — 938 'Du willst dein gliick ganz
allein besitzen, es mit niemand anders teilen\ derselbe
gedanke findet sich bei Fleck und bei Diderik, nicht
aber im franzosischen, s. die anm. zu v. 937.
Engl. 547 — 548 'pu scJialt her en him a ring On mine
helve to tokning' erinnert wortlich an Fleck 3617 '^und
hringent im rmn vingerli ze wortzeichen\ Diderik 2045
7e Uttekene^. der franzosische text (1347 — 1348) hat
bloss: 'Icest anel li porteres Et de moie part U direz'.
Engl. 257—316 (= Fleck 2204, Diderik 1113) fiihrt
die konigin Flore zum Grabe ; im franzosischen heisst
es (703) : 'ii rois a la tomhe Venmaine^. u. s. w.
Die franzosische vorlage des englischen dichters ist
aber durchaus nicht mit der von Fleck oder der von
Diderik benutzten identisch; vielmehr zeigt das englische
gedicht, ganz abgesehen von den vielen kiirzungen und
dem ganz verschiedenen tone der darstcllung, mehrfache
abweichungen, sowohl von Flecks dichtung wie von
Diderik van Assenede. hicr nur einige beispiele.
Ebcnsowenig wie im franzosischen findet sicli im
englischen gedichte (194 — 200) cine spur von der bei
Fleck (1687 — 1866) ausfuhrlich gegebenen schilderung.
— 140 —
(li(! (li(! mild, dichtung' (alnvoicliciiil \<iiii t'ranzosischoii.
a. Sundniiiclier, s. 14, V, 5) niit Didoiik (712 — 829) gc-
iiicin hat.
Engl. 603 isf in iibercinstimniimg mit dem fran-
ztisischen (s. die anni. zu 003) von 150 konigen die rede,
bei Fleck (s. Sonimer zu Fleck 1079) sind nur 70 dem
admiral unterthan.
Engl. 1276—1282 beschenkt Floris vor seiner ub-
reise Claris, Daris 'und alle die fiir ilin etwas thaten';
nach frz. A (Du M. s. 121, anm. 2) beschenkt er den
admiral, Daris, Licoris; bei Fleck (7723 — 7768) ebenso
wie bei Diderik (3931—3943), und wie in frz. B
(2909 — 2920) erhalt umgekehrt Flore geschenke von
dem admiral.
Aus allem gesagten geht hervor, dass die
franzosische vorlagc des englischen um-
dichters eine handschrift der I. gestaltung
des fr anz OS i sc hen gedichtes war, die auf
einen alteren oder reineren franz osischen
text zuriickgeht, als ihn die hss. frz. J. und
frz. B bieten.
Anscheinend hat diese von dem Englander benutzte
aufzeichnung den vorlagen Flecks und Dideriks naher
gestanden, als den hss. frz. A und frz, B. nicht ganz
genau ist daher. was Du M. iiber das englische gedicht
(s. Iviii) sagt: ^C'est line traduction du pohne piiblie imr
Bekker^ (Bekkers ausgabe = frz. A).
Die vergleichung der oben angegebenen abschnitte
des englischen gedichtes mit den entsprechenden stellen
der I. fassung der franzosischen dichtung hat die art,
wie der Englander seine quelle behandelt, zum teil
schon erkennen lassen, der Englander ist nicht so aus-
fiihrlich, nicht so weitschweifig, w^ie der Franzose. lange
schilderungen kiirzt er, oder unterdriickt sie ganz, frei-
lich nicht immer zum vorteile seiner eigenen dichtung.
— 141 —
so vergleiche man noch engl. 457 — 472 mit frz. I
1117 — 1194 (91). die 79 verse der vorlage gibt die
nachdichtung in 16 versen wider. die anschaiiliclie
schilderung der nieeresfahrt (1161 — 1186) findet in dem
englischen gedichte keine stelle. das franzosische ge-
dicht fiihrt uns vor, wie sie, als wind und wetter zur
falirt giinstig, die schiffe ins meer ziehen, wie sie die
masten aufrichten, die rahen aussetzen, die segel empor-
hissen, wie der wind sich hineinlegt in die leinwand und
sie alsbald hinaustreibt auf die hohe see. statt dessen
sagt der Englander einfach: *Er begab sich auf die salz-
fiut, wind und wetter waren ihm giinstig' (465 — 466).
wir erfahren nichts von dem namen der stadt, in deren
liafen sie landen, nichts von ihrer lage hoch oben auf
dem schwarzen felsen, von dem aus man bei hellem
wetter hundert wegstunden weit ausschauen kann, und
von dem aus dann Flore mit seinen saumtieren und seiner
begleitung in vier tagen Babylon (= Alt-Kairo) erreichen
kann, wenn er unterwegs nicht belastigt wird. ein
einziges wort ('reichlich') allgemein unbestimmter be-
deutung geniigt dem Englander zur angabe der im fran-
zosischen bestimmt aufgeziihlten belohnung, die Flore
dem schiffsmanne gibt: engl. "pe mariner he yxf largc-
Ikhe' = frz. 'Son loier quiert li nofoniers; Floire li done
volentiers: Vint marc d'or fin et vint d' argent Li fit doner
joiousemenf .
Bezeichnend ferner fiir die art des englischen
dichters ist engl. 589—611 = frz. I 1501 — 1570. von
dicsen 70 versen seiner vorlage hat der engliche diehter
nur 18 (1501 — 1504, 1536—1537, 1547—1548, 1555—1562,
1567 — 1568) mehr oder minder gimau, und auch noch
verkiirzt (in 17 versen), widergegcben, all die iibrigcn,
die allcrdings zum toil widorholungen aus vorher in iihn-
licher weise orziihltcm bringcn, gibt er nur inhaltlicli.
Wenngloich nun der englischc dichtcr lilngere schildo-
rungen kiirzt, ausfiilirliche bcschreibungen oft mir kiium
— 142 —
andeutct, nobonumstarKU^ unorwilhnt lasst, so Bchon wir
ilin in don liauptoreignissen dor orzilhlung doch genau
soincr vorlage f'olgon. da scliliesst (;r sich dorselben
ziemlich eng an, und haufig finden Hich dieselben worte
iind wondungon dcs franzosischen godichtes genau an
der entsprechenden stellc im englischcn wider.
Engl.
nrj Wcping hi drpartc/) nu/>r
4:<9
474
501
r.02
r>04
671
742
744
749
777
900
lOfiS
J)us herinne J/is cnderday
pe amiral wolde feste liolde,
Erics and haruns per comen
scholde
Al pat wolde of him loud
holdc
pe lord of pe inne tons wel
riche
. . penke i . .
opcr ping
enderdai
pu maiponkc hit Blaunchejlur
At pe z,ate is a T^ateioard
He nis no fol ne no cuhvard
Ac T^if ]>er eni maiden is
J)at P)C amiral lovep mest of
pris,
On Mr schal bepatflur itvcnt,
purT, coHJureson and chante-
mcnt.
pe best rede Jjut I can
Also pu were a god ginur
pe porter is colioard andfelun
'i,erne he tvile pe bidde and
preie
pat pu come amorce
. . gabbe . .
hat he T^af him respii of here
live.
After his barnage he Iiap
isent
To awrcke him wip jugemod
Frz.
i(ii:i ha Ics vi'issiez moid plorrr
Et del doel fairc au departir.
1081 Autretel vi jou I'autre jor
iir.r. Qui de I'amiral terre tienent
Tres tous ensamble a sa cor
vienent,
A une feste qu'il tendra
i-.'oo Qui riches horn ert ..
1240 Jou pense . . .
1240 . . tout el
1242 . . I'autricr.
1260 Et Bhinceflor gre en sachiez.
1693 Cil qui garde Vuis de la tor . . .
De la tor garder n'est pas fol.
1829 Et se il a o soi pucele
Que il mieus aime et soit plus
bele,
Siir li fait par enchant etitenl
La flor cair a son talent.
1858 Le miliar conseil que jou sai.
I860 Com se fuissiez engigneor.
1863 Li portiers a le cuer felon.
1892 Del revenir vous proiera.
2128 . . gahez . .
2420 Que rcspit lor doint de la vie,
Tant qu'e7i sa cort, voiant sa
gent,
Les ocie par jugemrnt.
— 143 —
1101 Hit nere no7,t riz,t jugement 2489 De Vencoiqjer, sicomj'entent,
Wiputen ansivcre. to acicpc- Sans respons n'est pas juge-
mcnt mcnt.
]•>;,:, ])C amiral hire no)>i to qiiene 28.?l' La prent Vamirals a oissor.
u. s. w.
Nicht unenvahnt bleiben soil hier der unistand, dass
an cinzelnen stellen, an denen franzosische worter in den
englischen text mit hiniibergenommen sind, die eine oder
die andere hs, gelegentlich dafiir den entsprechenden eng-
lischen ausdruck bietet. offenbar empfand ein spaterer
schreiber das bediirfnis, den eindringling, dem der dichter
durch aufnahme in den englischen text das indigenat hatte
auferzwingen wollen, als immer noch nicht eingebiirgert
und dunkel auszumerzen, und den verstandlichercn, heimi-
schen ausdruck dafiir einzusetzen. man vgl. hier die les-
arten zu 618, 1252 u. s. w.
Reden und gegenreden beginnen nicht selten im
englischen mit demselben worte und zeigen densclben
gedankengang wie im franzosischen an der entsprechen-
den stelle:
Engl. Frz.
-):{;.' %Sire',hesede/niinestuno7,emr, lodo 'Sire\ fait ele, 'avez veu
Hu /lis child murninge sit?' Com cius enfes s'a contenu?'
7:57 'Daris' he scde is-)9 'Daires, biaus ostes . . .'
Ml ' Aioay, Claris ,quaj) Blaundie- I'r.T. 'Avoi, fait Blanceflor, 'Claris^
flur
94(j 'Ccrtcs', qua]) BlauncheJIur to ni'.i ' Kiclrs'.^ fail BJanccjf or,' Claris,
('laris,
'fns is min oienc Floris' Ja est qou Floire, vies awis.^
Vgl. noch die anni. zu 1005, 499, 581 u. s. w.
Einc ganz besondcre vorliebe zeigt der Engliindor
fUr die franzosischen rcime und reimworter, die cr, so-
weit es eben die onglische sprachc zuliisst, ohne jede
anderung in seine iibersetzung mit hiniiberiiimmt, be-
sonders liiiufig bei eigennamen, bci denen es ilim
manchmal freilich schwer werden mochtc, andere roime
zu finden.
— 144 —
;t:. })c hinfj uuderstod />e grete 207 Li rois aperQoit bicn Vamor
aniourc
Ihjhvene hissonand Blaunche- Que ses Jius a vers Blanceflor.
floure
ui And l>at he lese not his honour 'Mr, Et quil ne perdc pas s'lionor
For pe mayden Jilaunchejlour I'or Vamistie de Blancejlor
t;5 Sir, we shut oure soon Florys ain 'Sire\ fait ele, 'envoions Floirc,
Sende in to /> e londe of Mount- Nostrefil, aprendre a Montoirc\
argis
179 And brou^t it in to Liimbardy 491 8i la dona, en Lombardic,
And (jaf it Lavyne his amy A Lavine qui fu s'ame.
749 J>e porter is cohvard and felun is'r.i Li portiers a le cuer felon
Forp he loill sette ]>e a re sun Sempres vous melra a raison.
793 He tvile be tvel coveitus 1913 Dc la coupe iert moult covoiteus
And hire to bigge angussus Et dc I'acater angoisseus.
Man vgl. noch 217, 246, 248, 265, 457, 639, 648,
699, 730, 933, 939, 1061, 1070, 1101.
Deranacli ist das englische gedicht anzusehen als
eine freie iibersetziing, eine freie nachdichtung der fran-
zosischen vorlage, deren hauptziige iiberall getreu wider-
gegeben sind, die aber im einzelnen manche einbusse
erlitten, manch schonen zug abgestreift hat. zuthaten
eigener art, eigene lange reflexionen, wie der deutsche
nachdicliter Kourad Fleck ^) dies gethaii, hat er in seine
iibersetzung nicht hineingebracht. er ist eben keiner
jener parodistischen iibersetzer, denen wir in Frankreich,^)
in Deutschland begegnen, und die durch hineinlegen
neuer gedanken, durch aufstellung anderer gesichts-
punkte das zu iibersetzende werk umzugestalten. ihra
ein ganz anderes geprage aufzudriicken bestrebt sind —
die trifft man um die zeit iiberhaupt wohl nicht auf eng-
lischem boden an, alles, was er, der Englander, wollte.
•) Ubrigeris wird wohl bei eingehenderer vergleicluing des nihd.
gedichtes mit den italienischen fassungen (und mit der griechischen)
noch einiges von deni, Avas Sundmacher als eigenlum Flecks bean-
sprucht, als in dem urspriinglichen gedichte vorhanden nad der
franzosischen vorlage entlehnt anerkannt werden miissen.
■^) S. Scherer, Deutsche litt., s. 147.
— 145 —
war, den lieblichen gegenstand der franzosischen dich-
tung, wie er auf ihn eingewirkt hatte, wie er ihn in sich
aufgenomnien hatte, so seinen eigenen landsleuten wider
vorzufiihren , so ihn auf andere wirken zu lassen, und
dies ist ihm, was den gesamteindriick seiner diehtung
angeht, nicht ubel gelungen. in eine einfache, gewandte,
leicht dahinfliessende sprache gekleidet ist seine dar-
stellung anmutig und nicht ohne lebendigkeit. zu diesem
lebendigen, frischen tone tragen nicht wenig bei die vielen
redon und gegenreden — es sind deren an 80 — durch
die der dichter abwechslung in die erzahlung gebracht,
und die fast die halfte aller verse des gedichtes aus-
machen. trotz seines bestrebens, die vodage zu kilrzen,
nebensachliches unberticksichtigt zu lassen, situationen
ofter in groben strichen mehr anzudeuten als auszu-
malen, kann man doch dem englischen bearbeiter die
fahigkeit nicht aberkennen, auch schildernde und be-
schroibende partieen gut durchzufiihren. im gegenteil,
neben den reden und gegenreden nehmen gerade die
beschreibungen einen hervorragenden teil ein in dem
englischen gedichte. so sind dcnn die grundlinien der
urspriinglichen erzahlung in dem englischen gedichte
ebenso treu bewahrt wie in dem franzosischen, und der
siidliche, orientalische haucli in ton und darstellung, wie
er sich iiusserlich in der bcschreibung schoncr giirten
und dergleichen goltend macht, der uns aus dem fran-
zosischen gedichte entgegenweht, ist auch aus dem eng-
lischen noch nicht verHogen.^) mehr als hundert verse
verwendct der Englilnder auf die schilderung der stadt
Babylon, ihrcr mauern, tiirme, garten, springbrunnen,
wasserkiinste, baume, vgl. ()03— 7)^2. man lose weitor
'j leu Brink, Eiij^l. lill., s. 2!)(). — iiiivfrsliiiullicli ist iiiir ge-
bliebeii, was ten Brink mil den vvorten nieinl: 'wie es stlieinl, enl-
stand nicht lange naclilier eine neue l)earl)eitung aus dem franzosi-
schen, wiUiiend die erste nacinlichtunj^' sich auch nacii dem nonh'U
verl)reitete.'
llau^Kncrht , Kl..i-i>. 10
— MO —
die bosclirciljung des bechcrs (Hi:'. — IsTj. die des j)fV'rde8
und des sattcds (3S2— :i89j, ii. s. w. «,'anz init unrcdit
sagt dahcr Du Meril (s. Iviiij von dor englisclien iiber-
setzung, sie sei \Upotirvue cV inKujination ct (V I'Sprit' . man
nehnic nur die scene, wo die beiden liebcnden nach ihrer
entdeckung im turme dcin feucrtode iiberantwortet sind
und Jeder zuerst sterbcn will (III! — 1220). die macht
der scliunheit, mit deren fehlern und vergehen uberall
die herzen mitleidsvolle nachsicht iiben, hat auch liicr
die her/en der unistohcnden geriihrt, zum niitloid, zum
vergeben gestimmt, nur des Sultans entnervtes geniiit
verniag sie nicht zu beoinflussen; wolil aber riihrt ihn,
den stolzen, wiitigen mann , die niacht der liebe, die
maclit dor alios aufopfernden , selbst das leben hin-
gcbenden liebe; — die maclit der bis in den tod ge-
treuen liebe, sie entwaffnot auch seinen zorn: das
schwert, das er geziickt, die liebenden zu treffen, ent-
fallt seiner hand, und seinen augen entquellen thriinon
der riihrung. so finden wir auch bei dcm Engliinder
die verherlichung der treuen liebe, der unwandelbaren
treue wider, freilich hat er nicht notig, wie Fleck, der
die treue in der liebe zu seinem thema, zum haupt-
gesichtspunkte seiner dichtung gemacht hat, dioselbe
immer von neuem wider hervorzukehren, immer von
neuem mit botrachtungen und reflexionen darauf hinzu-
weison, das lob dor liebe und treue ergab sich ihm aus
dor orzahlung, wie sie vor ihm lag, aus dem gegenstande
ganz von selbst.
''Ac pilke d(iy ne schal nevre he.
No, schal men nevre atwite me,
pat ich he of love untrcwe,
Ne chaunge love for no neive^ (907 — 910).
Man vorgleiche noch die 201 — 34S goschilderte scene,
auch ihr wird man lebondigkoit in der darstollung nicht
abspreohon konnen, auch in ihr kommt die macht der
— 147 —
imwandelbaren treue, der keine hindernisse noch gefahren
scheuenden liebe zum ausdriick :
^JSfu me pencJiep, moder, pat y Jeve may,
Ne schal y reste niij) ne day,
NiTjt ne day ne no stunde,
Tyl y have my lemon fimde,
Hur to sekeu y tvoll u-ende
pa9i'^ it were to pe ivotidefi ende.''
VL Inlialtsaiigabe des ^^iglisclieu gedielites.
Schoiiere kinder hraiu-lite inan im laiule nicht zu siicheii. dio
Christin pflegte sie und erzog sie zusammeii, gar selir liebte sie heide.
als sie sieben jahr alt sind, will der koiiig seinen solin eiiiem lehrer
ubergeben, 'ini buche die bnclistaben zli lernen'. weinend bittet
Floris: 'soil Rlancbefhir nicht mit niir lernen? nicht kann ich zur
schule gehen ohni; Blanclieflni-, nicht siiigen, nicht lesen ohnc
Blanchetlur.' znr schule werden l)eide gebracht; ein wnnder war
es, wie schnell sie lernten. auffailiger noch war ihre liebe: so
liebten sie einander, dass sie sich nie lrennl(>n. als sie fiinf jahre
znsainmon gelernt, verstanden sie geiujg latein iiml wohl zn schreiben
auf j)ergarnent.
•tr. Der konig bernerkte seines solnies grosse liel)e zu Blancheflur.
'was wird daraus werdoii, wenn Floris erst inundig ist, und sich
eine standesgemilsse gattin nelnnen soil? wird er von der liebe zu
Blancheflur lassen?' dieser gedanke bescliaftigte seinen bekiinimerten
sinn. 'frau', sagt er znr konigin, 'ich will Blancheflur toten lassen.
wenn das mildchen erst nicht mehr am li'i)on ist, wird Floris bald
sie vergessen und cine vcinunftige heirat machen.' die konigin will
die maid am leben eihallen. 'Iierr\ sagt sie, 'besser wiire i^s. wenn
einer das miidchen ranble, als dass wir sie erscblagen. wir wi»llen
Floi'is nacli Monlargis schicken zu meiner schwester, der herrin des
landes. wenn sie erst weiss, weswegen wir ihn fortgescliickt haben.
wird sie alles tlum, was in ihrer niacht liegt, beider liebe anfzn-
losen. des madchens niuftei' soli sich krank stelien ; das wird dann
ein grund sciu, di-.-^s sie nichl von IIuit miuIIit i^rln'.'
10*
— US —
80 (iiir l)i;lriilil, siiid liridc kimlrT, Floiis W(;iii!. vor (tiMii koni;.':
'all iiiciiH' vvoiiiie isl zii woli -{ewriideii, da wir iiiiii iiiclil ziisainiin'ii
gelieii sollcii'. (It'v kiiiii;,' verspiiclit, sit; iliiti in vi»MzeIiii tagini iiacli-
ziiscliickcii, may ilin; iiiiittor am Iclii-ii odci- t(iL scin. 'isl sie l»ei
mir, daiiii kriminfit's mich iiiclit, woliiii du micli si-mlcsl*, versetzte
diT kiialic. sciiiciii kiimiiK'rliiij^- lihci^ilit ilin dur kftriig, und sie
Itrf'clicii aid' in rcieilicliom ziiye, wio as eitiem konigssolim.' zii-
komml. diT Immzoj^- Oryas, der dec koiiiy jener l)urg war, imd
seine lanle nolnnen ilm woiii anf ; ducli stets daclite or an Ijlanche-
lUir, kein spiel erfVeut, kein lied er;,'otzt, ilin, da er sein lieli niciit,
si(dd. seine tante luinyt ilni z(n- sciiule, ziisammen mil anderen
kindcrn, madchen und knal)(;n. er alter lenit niclit, nur seidzeii
kann (•!■ und trauern uni Blancheflur, sein susses lieh. als die vier-
zelni lage voriiber sind, sie aber immer nirlit <jekommen, befalll.
ihn neuei- kummer; er riihrt nicht speise an, riiclil trank, hinsiecht
sein leib. Der kammerling schreibl dem konig von dem zustande
seines solines. kaum hat der das waclis erbrochen und den inhalt
gelesen, da ergrimmt er in seinem gemiile: 'lass die maid holen',
ruft er in zorniyer vvuL der konigin zu, 'ihr haupt soil sie lassen'.
— 'inn gottes vvillen, gnade, berr', fleht die konigin, 'kaufleute sind
da im hafen, reiche kaufherren aus Babylon , die werden sie gerne
kaufen. reiche schatze werdet ihr so fiir sie eriangen , und wir
branchen sie doch nicht unizubringen.' gern ist der konig hiermit
zufrieden. er lijsst einen hiirger kommen, einen gewandten, hof-
lichen mann, der erfahren war im kaufen und verkaufen und viele
sprachen wusste. ihm iibergibt er das madchen, im hafen verkauft
dev sie fiir zwanzig mark roten goldes und fiir einen reichen pokal.
in den napf war eingeineisselt die geschichte des Paris, wie er die
konigin entfiihrt, und auf dem deckel gemalt war ihrer beider liebe.
in dem knopfe dariibcr strahlte ein karbunkelstein, der leuchtete
so hell, dass er dem biittler hatte leuchten konnen im tiefsten keller,
wenn er bier abzapfte oder wein. Euneas, der edle konig, erwarb
ihn in der schlacht vor Troja, brachte ibn von da nach der Lom-
bardei und schenkte ihn seiner geliebten Lavinia. ein dieb stahl
ihn aus dem schatz des konigs Casar; derselbe dieb gab ihn jetzt
dahin, um Blancheflur zu gewinnen. iiber die see segeln die kauf-
leute davon in ihr land, nach Babylon, an den admiral von Babylon
verkaufen sie die schone maid fiir das siebenfache ihres gewichtes
in gold, der meinte sie zu seiner konigin zu machen und in seinen
:iooturm brachte er sie zu seinen andern madchen.
Der hiirger hat dem konig das gold und den pokal gegeben, und der
Hess in einer kirclie ein grab errichten und einen stein darauf setzen
mit den worten: 'hier ruht die siisse Blancheflur, die Floris liebte'.
149
■210 Um die zoit kdirl iiiicli Flori.s ziinick in seiri vutorhuid : in
seinos valers hallo sleigi er iilj, er griisst .seiiieii valer uiid seine
mutter, die kfinigin. er IVagt nach seiner freundin; als er keine
antwort eiliillt, stiirzt er in ihr geniacli und fragt ihre mutter: 'Icli
weiss niclit, herr'. — "du scherzest mit mir. o sag mir, wo ist
meine geliebte?" — Hot, herr', ruft weinend die mutter. — "tot?"
— 'ja, herr, tot, seit sieben tagen ruht sie unter der erde/ ohn-
rnachtig bricht Floris zusammen, der sclione, der edle. auf der
Christin geschrei eilen der konig und die konigin herbei. wider zu
sich gekonimen, fleht er die mutter an, ihn zu der statte zu fiihren,
wo die maid ruht. an dem grabe bricht er wider ohnmtlchtig
nieder, lange weint er dann, und klagt: 'Blancheflur, susse Bhmche-
llur, nicht ist deines gleichen auf erdeii, keine frau ist so sthon,
keine so voll giite. unrecht hat der tod gehandelt, an einem tage
wurden wir beide geboren , wir sollten auch sterben zusammen in
einer nacht. tod, du neider, du verriiter, mein lieb hast du mir
genomnien, sie wollte noch leben, du aber wolltest es nicht; gerne
wollte ich nun sterben, du aber wolltest nicht. nicht langer will
ich mein leben tragen, doch nach dir will ich nicht langer rufen,
noch vor abend will ich bei ihr sein'. sein messer zieht er aus der
scheide: er traf das herz, hatte seine mutter nicht die waffe ihm
315 entrissen und ihres kindes leben so gerettet. weinend klagt die
gute konigin ihr leid dem konig: 'von zwolf kindern ist nur er uns
geblieben, sollen wir ihn nun auch noch verlieren? o, habt gnade,
0 herr, besser ware es, sie ware sein gemahK. der konig lasst sich
riihren, auch ihm ist es lieber, sie sei sein weib, als dass er seines
kindes leben verliere. froh eilt sie zuriick zu dem sohne: 'heitre
dich auf, Floris, dein lieb lebt, du wirst sie sehen', und von anfang
bis zu ende erzahlt sie ihm die geschichte, wie sie die maid ver-
kauft hJitten. den stein walzten sie ab und Floris .sab, dass die
maid nicht in dem grabe war. "o Hebe mutter, nun, da mein lieb
noch lebt, rasten will ich nicht tag noch nacht, rasten will ich nicht
tag, nicht stuude, bis ich mein lieb hab' widergefunden; suchen sie
l)is ans ende der welt." vorgebens will ihn der vater zuriickhalten.
'siinde wiir' es, zu bleiben', versetzt Floi'is, und so stattet der konig
ihn reich aus zur reise, sieben saumtiere gibt er ihm rait, zwei sind
mit silber- und goldsachen beladen. zwei mit gepriigtem gelde, drei
mit reichen gewiindorn. sieben milnner, drei knechte und des koiiigs
eigener kiimmerling ziehen mit, sie alle als kaufleute verkleidet.
den goldenen pokal auch gibt ihm der konig, den er fiir Blanclie-
flur erhalten hatte. ein reitpferd lilsst er dem sohne satteln, lialb
war es weiss wie milch, halb rot wie seide; von reicher arbeit war
der sattel, die saltellx'igen aus feineui guide, eingelegl warm kost-
— 150 —
l);iii; .sloiiic, mil yolih' viMlir;iiril.. <\\i- koiii^,'iii /.(>[; von ilnx-iii linger
einen koslharen lin^': solango or dein ist, lielier hiolin, fCirclile flu
niclits; fVuor soil dicli iiiclit hrennen, wussf-r dicli niciit ertianktfn,
niclil eisci), niclif. slalil didi vi'i ici/.cn. rrflli iind s|)al wird or dir
niUzen'.
400 FlorJs iiiuniil abscliied, sant't kiis.st er sie aul'den rnund, weinend
scheideii sic von einander. werden sie sidi je widoisehenV er ziehl
von dannoii mil seiner begloituny, und mil iliin soin kammerling.
in dem liafen iielimen sie ln'rhergo, in dernsolhen liause steigen sie
•ii>* ab, in dem vor knrzem Blancbollin' geweill liat. eiii reiches abend-
essen ward da angericlilet, und einen froblichon abend ballon sie.
Floris spurle kein geld, fleiscb liess er kaufen, fiscli, weicbes brol,
weissvveiii uiid rotwoin. dor wirl batle Floris den besten silz ein-
gerauml an seiner seite, froh essen alle und trinken, iiur Floris
isst nicbt, trinkt nicht: Blanciiellm' isl all sein sinnen, sein deiiken.
die vvirtin merkl, dass Floris tiauiig dasitzt: 'das ist kein kaufmaun',
sagt sie zu dem wirte. 'was mag dir sein, Floris, dass icli dich so
Iraurig sehe'? gerad' so traurig sass neulich bier Blanchellur, die
scbone maid, die die kaulleule gekaufl batten, um sie dem konige
von Babylon zu bringen."
449 Als Floris sie von seinem lieb reden borto, liess er ibr einen
becber mil wein fullen; \lein sei der wein, dein der goldne becber,
0 frau, dass du mir von meiner freundin spracbesl, an sie dacbte
ich, ihretwegeii trauerte ich, jelzt soil kein wetter micb ablialten,
sie zu suchen bis in Babylonien.
459 Zur rube gebt Floris jelzl, docb I'ube tindet er lange nicbt, an
Blanchellur daehle er, bis der teste schlaf ihn ubermannl.
Als es tag war, ziehl er weiler, davon iiber die salzflut. wind
und welter siud ihm giinstig. reichlich belohnt er den steuermann,
der ihn binuberbrachte, hiiiiiber zu dem lande, in dem seine ge-
liebte weilt; ihm dauchl, er war' im paradies.
Dort erfilhrt er, dass der admiral ein test halten wolle, grafen
und barone und alle, die land von ihm hielten, soUten da erschei-
nen. froh ist FJoris fiber diese kunde, er hotlt auch zu dem fest-
gelage zutritt zu erhalten und in der halle unter den gjisten alien
auch sein lieb zu sehen.
Zu einer reichen stadt sind sie gekommen. ihr wirt war ein
gar reicher, weilgereister mann, Floris setzt er neben sich auf den
allerbeslen sitz. froh sprechen alle der speise und dem tranke zu.
nur Floris ass nicbt, Irank nicbt, Blanchellur war all sein sinnen,
all sein denken. der wirt sieht, wie er traurig dasitzt; 'so sass
Blanchellur hier neulicl], die scbone maid, um Floris klagte sie,
ihren aeliebten gefahrten . als Floris ihn seine geliebte nennen
— 151 —
horte, liess er ihni einen silbernen heclier und einen mil L;iauein
l)Uiitwerk besetzten scharlaclimantel bring-en: 'danken rnagst du e~
Blancheflur, die ioh gekommen bin hier zu sucben. der kann rnir
das berz erfreueii, der mir sagen konnte, wohin sie gebracbt wurde'.
— 'iiach Ba})ylon ward sie geffihrt', versetzte der biirger, "der ad-
miral hat sie gekauft'.
Zur riilie geht Floris jetzt, docb ruiie liiidet er laiige nicbl, an
Blancheflur denkt er, iiis der feste schlaf ibn iibermannt.
Als es tag war, ziebt er weiter. hundert schillinge gibt er dem
wirt, der empfiehlt ihn an einen freimd in Babylonien. 'kind, zu
einer l)riicke wirst du komnien. der briickner ist mein treuer freuiid.
iiberbring ihm diesen ring von mir, um meiiietwillen wird er dir
dami belfen mit rat und that.' dankend nimmt Floris den ring,
gegen mittag gelangt er in die nahe der brucke. auf einem rnarmor-
stein sass der briickner, Dayres war sein name, Floris griisst ibn
gar artig, iibergibt ibm den ring und erhalt gute aufnabme. alle
575 sind vergniigt und frob, nur Floris seufzt und klagt. 'bist du krank
oder missfallt dir die herbergeV fragt ihn Daris. 'eine so gute her-
berge hatte ich lange nicht; mag es mir vergonnt sein, dir es einst
zu vergelten. icb denke jetzt viel an meine ware, um die ich hier-
liergekommen bin; ich fiirchte, ich finde sie nicht sogleicb, und dass,
wenn ich sie finde, ich sie alsbald verliere/ — "erziihle mir', ver-
setzte der burger, 'deine besorgnis, dir zu belfen wird mir lieb sein/
593 jetzt hat er ihm alles erzabit, wie Blancheflur verkauft ward, wie
er, der konigssohn, aus liebe zu ihr dahergekommen sei, um durcb
. list irgendwelcher art seine geliebte Blancheflur widerzugewinnen.
Daris halt Floris fur toll, 'willsl du dich selbst in den tod sturzenV
hundert und fiinfzig miichtige konige kommen jetzt zu dem feste
des admirals, doch keiner von ihnen wiirde je sich erkiibnen, die
maid gfewinnen zu wolien; und wenn der admiral das von einem er-
fiihre, wiirde der sofort seines lebens verlustig gehen. und Babylon ist
sechzig ineileu im umkreis, hundert und vierzig thore sind in seiner
[.imwallung, und zwei liirme sind darin, in denen jeden tag im jabre
markt ist. ausser diesen zwei tiirmen sind in der burg noch iiber
siebenhundert tiirme. der allerschwachste dieser tiirme kann selbst
dem kaiser widerstehen. und wenn alle manner, die geboren sind,
bei ihrem auge es verschworen batten, sie wiirden die maid elienso
schnel! gewinnen, wie vom himniel berunter sonne und mond. luid
mitten in der burg stelit ein gai' milcbliger turm, hundert klufter
633 ist er hocli und hundert klafter breit, der mortel ist so fesl, dass
kein eisen, kein stabl ibn zerbrechen kann. in dem tunri ist eine
wasserleitung von sill)er und kristal, und liber dei- leilungsrohre
sleht gar zierlich gearbeitet ein kuoi)f, der einen karbunkelsteiu
lr;i},'l, iler hig iiml iiachi, l<.u<lili'l. in <l(!iii liiiiin- luriml niclit liMk'.-l
c.'io iiocli liilcnu', vvio ilif soiiiic louclilcl ik-i- kiiopl' hi-i riaclit. <IiiitIi
alio slocku'crki- wild (l;is wassur ycleitel, von den Iraui'M^cniaclKMii
his /iir hallo.
r.r.'.i Vioiiindviorzi^' rraMon^'Oinachor sind in iloiu hohoii turino. wonn
(la oin inaini hiillo <liin wohnoii konnon. nach (Join paradiese wurde
i;7i dor ;<icli niclit mh'Iu' sclnicii. - dor thoiwarl isl ein gar harscher
rnanu, or scddaf,4 jodon, dor ohno orlauhiiis der vormauer uahet.
«7'.» Der admiral lehl mil. seinor frau iinmor nur ein jahr; nm sich
eino iietie konigin zu willilon, lassl er all dio (^dleu madchon hornnlor-
hringeii in einon sch(inen haumgarlen. (li(,' mauei' um don garton
ist aus edelsleinen orhaut, liehlicher vogel gcsang erschallt darinnen.
und ein bruimen durchfliesst den garten, der kommt aus dem para-
dies, und sein bett sind edelsteine, sapbire, sardonyxe, chalcedone,
Iiyacinthen und topase und onyxe. fiber dem brunnen steht ein
haum, er heisset der baum dor liebe und griinet und blfihet immor-
dar. unter diesen baum vverden die rniidchen gefuhrt, und auC
welcbe die erste blume fallt, die vvird konigin sein. ist aber eine
maid nicht niehr unsdiuldig, und sie beugt sich nieder, ihre hande
zu vvascheu in dem brunnen, so wirbelt das wasser auf und er-
scheint blutrol. und die so betroffene vvird alsbald getotet. und
wenn der admiral eine maid ganz besonders liebt, so fallt durcli
zauberei auf diese zuerst die blume. so wahlt er durcli die blume
sich sein weib; wie wir horen, soil es in diesem jahre Blancheflur
werden.
'?:.i Dreimal wird Floris ohnmiichtig, endlich sagt er weinond und
klagend zu Daris: 'hilf du mir, oder ich sterbe'. — "gehe morgen
zu dem turme, angethan wie ein baumeister mit winkeleisen und
streichmass. besieh dir die hohe des turmes und scbreite mit
den fiissen die breite ab. der thorwart wird dich fur einen spaher
halten und dich zu rede stellen. sag du ihm dann in bescheide-
ner weise, du seiest aus fernen landen gekommen, und wolllest in
deiner heimat nach dem muster dieses turmes einen gleichen banen.
wenn er dich so sprechen hort, wird er dich einladen mit ihm
schach zu spielen. nimm dir zu dem zwecke zwanzig mark mit,
und wenn er dir etwas ahgewinnt, iiberlass es ihm alios, auf den
niichsten tag wird er dich dann wider einladen, du nimm dir
dann vierzig mark mit, und vierzig pfund und einen goldenen
becher am dritten tage. nach dem becher wird er gar grosses ver-
langen zeigen, schenk ihn ihm, sage, du hattest noch niehr gold
und silber, seiest bereit es ihm zu iiberlassen. dann wird er dir zu
fiissen fallen und sich dir ergebon. empfange sein treugelobnis aus
seiner band und gib ihm dann deine absicht zu erkennen.'
— 153 —
S17 Floiis Uial vvie Duris ilini geralen, iind duich den berlier iind
diii'cli ireschenke i.st der thorwart sein rnanii geworden. alles hat
er ihm erzalilt. wie dio maid verkauft ward, uiid wie er, der
spanisclie koriigssohii, aiis liehe zii ihr dahers.^t'komiiieii sei , uui
durch list irgendwelcher art sie widerzugevviunen.
Als der thorwart dies vernornnien, ruft er: 'verrat! verrateii
hill ich diirrh deingeld: doch wenn ich auch soil den tod erieiden,
zu dir will ich halten in treiie. geh nun zuriick, Floris, zu deiner
herberge, und komm am dritten tage wider, his dahin will ich i^iher-
legen, was ich thun kann'.
S47 Der thorwart liisst hlumen ijllfickeii aiif dem anger, kiepen liissi
er niit den hlumen anfiillen und sie in die gemacher der niadchen
schat'Cen. in eine dieser kiejien steckt er Floris liinein. die zwei
hiirschen, die sie hinauftragen und die last schwer empfinden,
fluchen auf den, der so uberniassig viele hlumen da hineingethan.
sie verfehlen dahei IBIancheflurens gemach, in einem andern zimmer,
links von Blancheflurens zimmer, setzen sie die kiepe nieder. eine
maid koinnit herzu, die hlumen zu beschauen. Floris, in dem glauben,
es sei sein susses lieh, springt aus der kiepe hervor, sodass das
niadchen vor schreck aufschreit und kreischt. schnell filhrt Floris
wider in die hlumen zuriick, aber funfzehn miidchen sind lierbei-
gestiirzt. ihnen erwidert die maid (die sich inzwischen bedachl, es
mochte dies Blancheflurens geliehter sein, von dem diese ihr oft
erzahlt): ein schmelterling sei ihr aus den hlumen heraus ins auge
geflogeii, darnm sei sie so erschreckt worden. lachend ziehen sich
die mudcben wider zuriick.
H'jh (llaris hiess die artige maid, sie eilt zu Blancheflurens zimmer:
'willst, Hebe Blancheflur, du eine gar sclione bhime sehen? niclit
wuchs sie in diesem lande, die blume, die ich dir bringen will",
'0 vveh, Claris, was spottest du mein? du weisst, dass der
admiral mich haben will, doch nimmei- soil man mir vorwerfen,
dass ich meinem geliebten untreu geworden bin, kein anderer als
der siisse Floris soil mich sein iiennen' — 'Blancheflur, traute ge-
fahrtin, liebe, siisse Blancheflur, komm und sieh die schone blume.'
— sie gehen zu den hlumen, Floris, der alles mil angehort, springt
ihr entgegen, er schliesst sie in seine arme und kiisst sie. so nm-
schlungen hleihen sie lange und weinen thranen der freude.
'xn Scherzend bemerkt Claris zu Blancheflur: 'kennst du nun die
blume, Blancheflur? eben noch wolltest du sie nicht sehen, jelzt
willst du nicht von ihr iasseiT. — 'mein Floris ist's', versetzte
Blancheflur. Claris verspricht ihnen, sie nicht dem admiral zu ver-
raten. sie bringt beide in das hette, das aus pfcller und seidenstoff
gemacht war. dann haben sie einander erziihlf von ihrer sorge,
— 151 —
villi ilii(;r iiul, mill rioli .-icli ^'(■licizl. Mini ^'okussl. (;iaris liat ilim.'ii
yar lifu gedit'iil. eiiieii aiiiloiii liiiiniicl urm.'-clitf'ii sic sicli niclil,
als imnier soldi leben zu ffilin-n.
'•i^'i 7m ili'iii mlniira! iiiiii?sleii jedcMi iiior^eii zwei luadclieii in ilen
tiiriii koiiiiiii'ii, (lir fiiii; init kainiii uiid spiegel, seiii liaiiplliaar zin-
licli ZLi onliicii, (lie aiidero niit liockeii uiid haiidlucli, uin seine
liiiiide zu vvusclieii. jederi inorgeii i^'iiigeii aiidere iiiaddieri liiiiauf,
iiieistens llialen es ahor Claris uud Blaiiciiofliir.
Claris slaml atil' ziii inorgeiizeil mid rief Blaiidieflur, mil ilir
ill den luini zii ;:eheii. 'idi konime sclion', antworlel diese nodi
L;aiiz ill! sdilat'. im Imiiie fragt der admiral nach Blanchenur. 'Hen-',
sayt Claris, 'die liat die ganze nacht gewadil und in ihrern jjiicli
geleseii und zu Gott gebetet, dir segen und langes lehen zu geben.
jelzt ist sio wider eingesdilafen.'
luu'.i Am andern morgen schilt Claris Blanclieflur, dass sie so lange
zogere: 'steli auf! wir woUen zusammen gehen\ — 'ich komme
sclion', sprichl Blancliellur, da beginnt Floris sie zu kiissen, sie
kiisst ihn, und beide schlafen wider ein. an dem jifeiler nimnit
Claris das goldene becken und ruft noch einraal nach Blanchefliir.
da sie keine antwort erbalt, glaubt sie, Blancheflur wiire bereils
vuraus. in dem turme fragt der admiral wider nach Blanclieflur.
'lierr, ich glaubte sie hier zu finden, ist sie denn noch nicht hierV'
da befiehlt er seinem kammerling, nach dem grunde zu forschen,
weshalb sie nicht gekommen. in ihrer kammer findet dieser zwei
in ihrern belte. der admiral greift nach seinem schwerte und eill
selbst bin rnit dem kammerling. er sieht, dass der eine ein mann
ist. die kinder erwachen und sehen den admiral vor sich mit
blossem schwerte. 'wer machte dicli, lieber freund, so kiibn', si)radi
der admiral, 'hier in den turm zu kommen und bei Blancbetlur zu
liegen? sterben soUst du dafiir.' er hioss sie ankleiden und ge-
fesselt ins gefangnis werfen.
luT.i Alle seine barone beruft er, seinen palast fiillen die grafen und
herzoge: 'ilir herren', spricht der admiral zu ihnen, 'gehort habt ihr
von Blancheflur, das siebenfache ihres gewichtes gab ich in gold
fur sie, nnd wollte sie zu meiner konigin erheben. jetzt fand ich
nun bei ihr im bett einen nackten burschen. erst wollte ich beide
toten, doch ich hielt zuriick und eurem urteilsspruch iiberlasse ich
es nun, niich zu rachen.'
luy.'i Ein konig des landes benierkt, man mi^isse die kinder auch ver-
nehmen, ehe man i^iber sie aburteile. 'nein, herr', ruft der konig
von Nubien, 'es ist nicht branch, dass schurken, die auf frischer
that ertappt sind, noch zum verhor zugelassen werden.'
— 155 —
nil Zwei scliergen werden abgeschickt, die kiixler zii holen, sie
solleu verbrannt werden. traueiiid beklagen sie ihr schicksal: 'um
nieinetwillen', sagt Floris zii Blaricheflur, 'musst du jetzl den tod
erleiden. niein ist die scliuld'. er zieht den ring, den seine mutter
ihm gegei)en, vom finger uiid reicht ihn Blaucheflui'; 'nimm diesen
ring, niein lieh, der tod kann dich nicht treffen, solange er dein
ist'. — 'niclit soil der ring mirli retten', versetzt Blancheflur, Venn
dadurch tod dich trifft.' er scliieljt ihr den ring zu, sie aber weist
ihn zuriick; da wirft er den ring auf sie, sie aber schleudert ihn
von sich. ein herzog sah dies uiid hob den ring auf.
Fest gebunden werden die kinder und in das feuer geworfen.
iiTuDer herzog aber, der den ling gefunden, kam zum admiral und er-
ziihlte alien, was er gesehen. da lasst der admiral die kinder
widerum rufen und fragt Floris nach seinem namen. Floris nennt
ihm den und erklart, sein war' die schuld, ihn miisse er toten, nichl
aber die maid, 'tote du mich', ruft Blanchellur, 'und lass ihn am
leben.' — 'ihr sollt beide sterben', versetzt der admiral, er zieht
sein schwert aus der scheide, Blancheflur streckt ihren nacken vor,
Floris aber zieht sie zuriick: 'ich bin ein mann, ich muss zuerst
sterben', doch wie Floris seinen nacken vorstreckt, zieht ihn Blanche-
flur zuriick. alle umstehenden sehen dies mit riihrung, der admiral
selbst lasst sich erweichen, das schwert entfallt seiner hand, der
herzog, der ihi-en ring hatte, spricht noch weiter ftir sie: 'gar wenig
kann dir daran liegen, herr admiral, diese schonen kinder zu toten,
besser ware es, du erftihrest, wie Floris hineinkam in den lurm,
uin so besser konntest du dich dann schiitzen'. der admiral gibt
dies zu. Floris hat ihin nun alles erzahlt, wie Blancheflur verkauft
ward, wie er, der konigssohn aus Spanien, aus Hebe zu ihr daher
gekommen sei, uin sie durch list irgeudwelcher art widerzugewinnen,
wie durch den becher und durch die geschenke der Ihorwart sich
ihm ergeben liabe, und wie er in der kiepe in den turrn getragen
sei. alle lachten dai'iiber, Floris aber fallt dem ailiniral zu fiisseii
und fleht ihn an, ihm seine geliebte zu schenken. der admiral ge-
wiihrt sie ihm und alle danken ihm dal'iir.
1^41 Der admiral vergibt iieiden, Floris lilsst er vor sich treten und
schlagt ihn zum ritter; beide fallen nieder, seine fiisse zu kiisseii.
Er lasst sie zu einer kirche bringen und mittelst eines ringes
beide vermahlen, und auf Blancheflurens rat iiahm der admiral
Claris zur konigin. die hochzeit wird gefeiert niit, liulien freudt'ii.
Bald darauf gelangle an Floris brief und botschaft, dass der
konig, sein vater, gestorben ware, der admiral suclit ihn zuriick-
zuhalten und verspricht ihin ein konigreich so gross und breit wie
das seines vaters. doch Floris zieht es vor, in die heimat zuriick-
!:)(•,
kt'liivii, or vciiiliscliii'dcl sicli voiii ;tiliiiii';il iiml licrlankl sicli l>i'i
Claii'^. zwaiizit,' priiiid lotrn ^'oldfs ^,'11)1 t-r ilir, iiml zwan/.ij.' iiIiiikI
sclii'iikl cr audi drm Dai'is. <\i' allc ciiiprnddl i'|- ;:oll. iiiiMTftii
liciTii, mid als it liriiii;,'('ki'Iiil, liisst fc siili ziiiii kiiiii^', l»laii(:lu;fliir
ziir kdni},'iii krnm'ii. rr iiiiiiinl das cliiislcidniii an aiis des prin-ifcrs
Iiiiiiilt'ii iiiid daiikl 'jdW. Ii'ir allc srinc 'mIicii.
VII. Text.
Ne thurd men never in londe r i.iatt osa
After fcirer children fonde.
pe eristen tvoman fedde hem poo,
Fid tvel she lovyd hem lop ttvoo.
5 So longe she fedde hem in feere,
pat pey ivere of elde of seven 7/re.
pe king hehelde his sone dere
And seyde to him on this mancre,
pat harme it ivere muche more,
10 Itnt Jiis son were sette to lore
On pe Jiok letters to Imow,
As men don both hye and lowc.
'Feire sone, she seidc, 'pou schalt lerne,
Lo, JHit poll do fid Tfirne.^
15 Florys ansiverd wip tvepyng,
As he stood by fore pe ling;
Al ivcpyng scide he:
'Ne shal not Blancheflour lerne wip me?
Ne can y nop to scole goon
•20 Wipoid Blanchcfonre', he saide pan,
'Ne can y in no scole syng nc rede
Wijnvd JUanrhe/lonr'', he seidc.
— 1 r)S —
pe king seidc lo Jiis soon:
'She fihal lernc for pi/ love'
25 To scale pey were put,
Bop pey iverc good of ivytle:
Wonder it was of hiir lore
And of her love ivel pe more,
pe ehildren lovyd togeder son,
:io pey niiiTj, never parte atwoo.
When pey had v. T^erc to seoolc goon,
So wel pey had lerned poo,
Inoiv?^ pey coup of latyne
And tvel ivryte on pareliemyn.
35 pe king understod pe grefe amonre
liytivene his son and Ijlanchefloure,
And pouT^t, when pey ivere of age,
pat her love tvolde nop swage,
Nor he myjj noT^t her love ivipdrawe,
40 When Florys shidd ivyfe after pe latce.
pe king to pe queene seide poo ri,iatt9Hi.
And tolde hur of his iroo.
Of his pouij, and of his eare,
How it ivolde of Floreys fare.
45 'Dame^, he seide, 'y tel pe my reed:
I ivyl, pat Blaimchefloure he do to deed.
When pat maide is yslaive
And hronTjt of her lyfdmve.
As sone as Florys may it nnderyte,
5 0 Bathe he ivylle hur forijite:
pan may he imffe after recdi'
pe queene answer d pen and seid,
And pouij, wip hur reed
Save pe mayde fro pe deed.
5 5 'Sir'', she seide, 'we awif to fond,
pat Florens lyf wip menske in lond,
And pat he lese not his honour
For pr mayden Blauneheflour.
— 159 —
Who so niyzj. reve -pat mayde dene,
60 pat she loere hrow^t to dep by dene,
Hit ivere muche more honour,
pan slee pat mayde Blancheflonr.^
Unnepes pe Icing graunt, pat it he soo:
'Dame, rede us what is to dad".
es 'Sir, we shrd oure soon Florys
Sende in to /;c londe of Mounfargis.
Blythe wyl my suster he,
pat is lady of pat eontree.
And, when she troof, for tvhooni
7 0 pttt we have sent him us froom,
She ivyl doo al hur myp
Bop hy day and hy nyij,
To make hur love so undoo,
As it had never hen soo.
7 5 And, sir", she seide, 'y rede ehe,
pat pe maydens moder mahe hur seeh :
pat may he pat other resoun
For fat ylk encheson,
pa,t she may not fro hur moder goo.''
8 0 Noiv hen pese ehildren siryf woo,
Noiv pey may not goo in fere, r i.hitt 99 a
Brewryer finges never noon were.
Florys wept hyfore fe hyng
And seide: 'Sir, wipoid lesyng,
85 For my liarme otd ge me sende:
Noiv she ne my7j, ivip me wendc.
Now tve ne mot togeder goo,
Al my wele is turned to ivoo.''
pe king seide to his soon aplyvj:
90 'Sone, ivipynnc pis fourteny/J,
Be her moder qiiyhke or deed,
Sekerhf he Jiim. seide,
« reve] /; T. —
Kil)
'}j(it maydc filial com />e too'.
"//', sir^', he scidc, "{/ jndji 7oii\ il he son:
95 /;//■ Jjut 70. me Imr scmh,
I rchkc never, irhedcr y ivendc'''
pat pe child (jmuntcd, pc hi/tKi trtis /ai/n
And him hctanvj his fhanihurldj/n.
Wip nmrhe honoiire pey pedcr rooii/
100 Afi (H to a rijclie kymjes soon.
Wei feire him receyvyd pe Duke Onjas,
pat kinc) of pat cadel ivas,
And his aunt wip muehe honour,
But ever he pouij on Blanchefloure.
105 Crlad and hlythe pey hen him icithe.
But for no ioy, pat he seith,
Ne mijT^t him (jlade game ne <jle,
For he myi^t not his lyf see.
His aunt set him to lore,
110 pere as other children icore:
Bop maydons and grom
To lerne mony peder coom.
InowT, he sykes, hut noz^t he Icrnes,
Far Blaiincheflour ever he morncs.
115 Yf eny man to him sjjeke,
Love is on his hert steke.
Love is at his hert roote; «
pat no ping is so soote,
Galyngale ne lycorys
120 Is not so soote, as hur love is,
Ne nothing ne non other. yi,ian<i9i.
So much he penkep on Blanrlieflour,
Of 00 day him pynkep pre,
For he ne may his love see.
125 pus he ahydeth loip muche woo,
Tyl pe fourtenyTj) ivere goo.
When he saw, she was noivzj) ycoom,
So muche sorow he hap noom,
— 161 —
pat he loveth mete ne drynhe,
130 Ne may noon in his hody synhe.
pe chamherleyyi sent pe king to tvete
His sones state al ywrete.
pe king ful sone pe ivaxe tohrake
For to wete, what it spake.
135 He hegynneth to chaimge his mood,
And ivel sone he nnderstode,
And wip ivreth he cleped pe queene
And tolde hur alle his teene,
And ivip ivrap sj)ake and sayde:
140 'Let do hryng forp pat mayde,
Fro pe hody pe Iteved shat goo.^
penne was pe quene fid woo,
pan spake pe quene, pat good lady:
''For goddes love, sir, mercy.
145 At pe next li.aven, pat Jiere is,
per hen chapmen ryche yivys,
Marchaundes of Bahylon fid ryche,
pat wot hur hye hlethelyche.
Than may ge for pat lovely foode
150 Have mtiehe catell and goode.
And soo she may fro tis he hroiiTj:,
Soo pat ice slee hur nou'/J,.'
TJnnepes pe king graunted pis.
But for sop so it is:
155 pe king let sende after pe hurgeise,
pat was hende and curtayse
And ivelle sclle and hygge coidh
And moony langagcs Jiad in his mouth.
Wei sone pat mayde tvas him hefauT^t,
luo An to pe haven was she hrouTjt.
per have pey for pat maidc 'ifilde r h\M loou
XX. mark of reed goldc.
And a coupe good and ryche,
In al pe ivorld ivas non it lyrhc.
II Hus k 11 (u- lit , l''U)ri>. 1 I
— 162 —
ler, l^cr tvas never noon so wel grave:
lie pat it made, was no knave,
per ivas purtrayd on, y weenc,
How Paryse ledde aivey pe quecnc,
And on pe covcrcle above
170 Purtrayde was per both her love,
And in pe pomel peron
Stood a charbiincle stoon,
In pe ivorld was not so depe soler,
pat it nold lyij, pe botclcre
175 To fylle hop ale and wyne.
Of sylver and gold bop good and fyne ....
Euneas pe king, pat nobel man.
At Troyc in batayle lie it ivan,
And brouT^t in to Lumbar dy
180 And gaf it Lavyne, his amy.
pe couj)e ivas stoolc fro king Cesar,
A peef out of his tresour hous it bar,
And sethe pat ilke same peef
For Blaunchefloure he it Tfief,
185 For he tvyst to wynne suche pree,
Myzp he hur bryng to his contree.
Now pese tnarchaundes sayles over pe sec
Wip pis mayde to her contree.
So longc pey han imdernome,
190 pat to Babyloyn pey ben coom,
To pe amyral of Babylon
pey solde pat mayde swythe soon:
Rath and soonc pey were at oon,
pe amyral hur houij, anoon
195 And gafe for hur, as she stood ujirygf.
Seven sythes of gold her wyp;
For he pogt wipute wene y biatt ea, spaito i
i«» Lavyne] his leman T. — i»i Babyloyn T. — '»' hier be-
ginnt V, V 2 = 197, rorher noch ein vers in V, dcr sick nicht in
N'
— 163 —
To habbe pat maide to his quene.
Among his maidenes in his tur
200 He dide hire wij) muchel honur.
Nu pese raarchans pis may forlete rbiattioob
And ben blipe mid here bygete.
u lete we Blauncheflur be
And speke of Floris in his centre,
205 Nu is pe burg-eis to pe king icome v lo
Wip pe gold and his gersome,
And hap to pan king igolde
pe selver and pe cupe of golde.
And hi lete at one chirche
210 A swipe feire birles wirche,
And lete legge anovenon
A new feire painted ston,
"Wip letters al abute write
Wip ful muchel worpshipe.
215 Who so cup pe letters rede, r 20
pus hi spoken and pus hi sede:
'Here lip swete Blauncheflur,
T findet: [. . .] so dere. von V 2 ist nur [. . .] \vi{) J)oute wene zu
lesen \\ fougl T\\ wiI)out weene T. — >"» [. . .J p. m. t. h. q. V \\ {)at
faire raayde haue t. Queene T. — "" [Among] V \\ maydons Tjl
vp in is V II hour T. — -'"> [. . .] h. w. ni. li. V \\ He hur dide w.
muche honour T. — ^*" [. . .] m. ]j. niaide f. F || Now 7' jj merchaun-
des TWpat 2'|lbelete T. — "'^ [. ..] l)lil)e m. li. I). F|| And ben
glad of hur by;^. T. — -"^ |...] we bhiuchef. be F || Now let w. of
B. b. T. — -0* [. . .] floyros 1. h. cuutre V \\ Florys T\\ contree T. —
"» [. . .] t. I), k. ic. V II Now 7' II Bugays T|| coom T. — -<"' [. . .] g.
& pisse garisome K || garyson T. — -*" [. . .] J)an k. ig. V || A. h.
take {je k. to wolde T. — -"" [. . .] I)o c. o. <^. V \\ coupe T. —
2»« [. . .] let a. o. chiricbe V || And] /: 7'|| t)ey 1. make i. a ch. T. —
'^'" [. . .|rles wereche V \\ As switbe feire graue wyrclie T. — '-" [. . .]
te anouen (V) V \\ ley J)er v])pon 7'. — '-'- [; . .] e painte sto ...
Kllpeynted T. — -'^ [. . .] bi write r||ahoute wryte T. — -'*[...]
hele w. F II muche worshipp 7'. — -"* [. . .\ rode F || couth 7'. —
si8_ii8 ^ j I'. — 2'« })ey 7'|| seide 7'. — -'" lytii 7' || blannchenoure T.
11*
— 164 —
jjiit l^Moris loved |)iir ;iiiiur/
Nu Floris liii]) undcrnoine,
220 To hin fader londc lie is icome,
In his fader liallc he is alij^t.
His fader he grotte anon rijt,
His moder f)c qucne he grette also.
UnneJ)e haj) he his gretinge ido,
225 pat he aske|), where his leraman be.
Nonskinncs answere targe|) he, kso
So longc Floris haJ) undernome,
In to J)e burc he is icome,
pe maidenes moder he asked rigt :
230 'Where is Blaunchettur mi swete w'v^t!
"Sir", he sede, "for so|)e iwis,
I ne wot, where he is,"
He bipoijt hire on pat lesing,
pat was ordeyned bifore pe king.
235 *pu gabbest me', he sede po,
'pine gabbinge dep me wo, v biatt 6, spaite 2
Tel me where my lemman be\
Al wepinge answerede he:
218 Florys loiiyd ytar amoure T. — '-** [. ..] aueji viul. F||Now
FJorys T. — -■'" [. . .] f. 1. h. is ic. V \\ And I. h. fader Ii. i. coome T.
- "« [. . .] h. li. is alygt V\\ lygt T. - '-^^ [. . .] he gr. a. rygt V \\ him
gr. anoon rygt T. — --' [. . .] J), q. h. gr. a. V \\ And h. ni. J). Qiieene
also T. — --* [. . .] hauej) his gr. ido F |1 But vnnejjes niygt he
|)at doo 2'. — ^-5 [. . .] aske|) war pat maide beo V \\ Jjat he ne asked
where h. Jeman bee T. — -^'^ [. . .] were nou t. heo V \\ Nonskyns answ.
chargep hee T. — -" [. . .] res hit hauef) vnd. F || S. 1. he is forth
noom T. — -'-* [. . .] boure a is ic. F H In to Chamber h. i. coom
T. — -'-» [. . .] to liire anon rigt F || maydenys T \\ rygt T. —
"» [. . .Jncheflur mi su. w. F I| wygt T. — "i [. . .] ful iw. Fljshe
seide T||sothe y wys T. — ^32 [_ ,] war heo [. .] F || woot T|lshe
3'. — 233 ^'^ y (abgerissen) II She bepougt bur 2' || lesyng T. —
33* /; Fjlbyfore T. — "« /". F H pou T|lseyde poo T. — "" py
gabbyng dop me muche woo T. — -3' war F || lemmon F, leman
T||beoF. — -** wepyng 7'|1 onsuerede V, seide penne THheo F,
shee T.
165
"Sire" he sede, "ded". — 'Ded?' quaf) he. f 40
240 "Sire", he sede, "for soJ)e, ge."
'Alas, whenne deide mi swete wigt?' rbiatiioia
"Sire, wipinne J)is seveni^t
J)e erpe hire was leid above,
And ded he is for pine love."
245 Floris, f)at was so fair and gent,
He fel iswoge on pe pavement.
And |)e cristene wimman gan to crie
To Jesu Crist and seinte Marie.
pe king and J)e quene iherdde {)at cri, rso
250 In to |)e bure po urne hi,
And pe quene herde hire bifore
On swoune J)e child, pat he had bore.
]3C kinges herte is ful of care,
pat he sihp his sone for love so fare.
255 Whene he awok and speke migte.
Sore he wep and sore he sigte.
Anon his moder he bisigp:
'Dame, led me, per pat maide lip.'
pider he him brogte on hie, v eo
-■" Sir r||heo seyde V, shee seide T||deed TUseide T, quad
V. — 2" Sir T II shee seyde T, heo seyde V \\ sothe T. — '*> Alias
rilwenne V, when Tjldied T||Imt sw. wy^t T. — '-^'^ Sir T, S.
heo seyde V || Fourtenygt T. — 2*^ fe erth T, J)at vvpe V\\ was leide
hur aboute T. — ■'** deed r.|| heo V, shee r||was Tjlthy T. —
'-*'• Fioyres V, Flores 2'llfeire T, fayr V. — -*" iswoue vp on V \\
Sownyd pere verament T. — -*'' And] /'. TUmsten r|| woman T,
wimmon F|| gon V, began t. crye T. — -** ifiu T, f. V \\ seynt Marye
T, to seyntemarie V. — ■:" Queene herde r|| crye T. — -^o hy r||
chamber J)ey ronne on hye T. — *** Queene 7'||lierde] f. V \\ her
byforn T, ate frome V. — -** sowne Tlj chihle 7'|| she had born r||
By wepef) hire dere sone V. — -"* Sc J). T" || hert was al in c. T. —
«»* he] /'. T|| sikf) V, sawe Tjl son T. — '-»'^ When li. awooke T, Anon
he of swoninge awok V \\ miste V, mojt T. — -'" wept T \\ sygt T, sygte
V. — 257 [^_ _] on h. m. h. bysift F|| And seide to h. m. y wys T. —
26« D. he sayde V, f. T \\ Lede T \\ par V, I)ere T \\ lyf) Y, is T. — "<• p.
heo bine V, peder pey him T || brougt T, broute V \\ o. hyje T, wel
supe V.
^- Kid -
200 Foi' ciiic ;md nov/yO he woldc; die.
Anon [)at he to |io hirlcs com.
Wcl /^erne he bilield |)(3r on,
And ])(' l(;tt(!rs bi^an to redo,
])at ])iis spck and |)us .scdo:
2(i5 '][ero li]) swete BlaunchcHur,
pat Floris lovede par aniur.'
f)ro sijics Floris swouno|) nutx".
No spcke he migte no^t w'\[> iini|)(!.
As sone as he spekc mii;te,
270 Sore he wep and sore he sij^te, v lo
And gan JBlaunchctlur bimene
WiJ) tores rive ase a scur of rone,
'Blauncheflur,' he sede, 'Bhumclietlur,
80 swoto ping nas never in bur,
275 For |)u were bore of gode kinne v biatt 6b, spaite 1
For in worlde nis nere non
pine imake of no wimman,
Inog pu cupest of clergie
280 And of alle curteysio.
Litol and niuchel lovedon pe r so
260 Yoi- y II sorwe V, sorow T|| li. wold dyge T, of hire depe
V. — 261 As sone as h. Tlj buries V, graue T. — ^^^ W. 5] Sone
pei-e T II h. bihul V, behelde he T \\ peron V, {)en T. — ^^^ jjg]
/: Fllletteres F|| bigon V. — ^64 jjat] /: F || spake r||seide T. —
265 H. lytb T, Ijat far lay F || suete blancheflur F. — -^^ [{)at] F l|
Florys T, tloyres F || louyd T \\ amoiire T. — -" [•..•] swounej)
nouI)e V II silhes Florys sownydde nouth T. — '*"'* f. F || mygt not
Til mouth T. — -"* le adone (?) ase Fl| he awoke and speke mygt T||
mygte V. — ^'o ^^gpt T\\ sygt T, sygte F. — "i-"^ /■. T(y(7'. -'7'^) II
gon F II Wit y. — 2'3 Blancheflur F||seide FT. — -'* swete a T,
sute F II was Jy boure T. Mernach in T noch (vgl. 271) Of Blaunche-
flour is J)at y meene. — -"'^ Vor {jou w. ib. V, For she was com
Til good rijkyn T, cunne F. — 277_28o ^' y_ _ 277 Vor F |1 worle
F 11 nes F. — -'* wimmon F. — "9 Inoug F. — -** [. .] muchel a.
1. hit louede pe F |1 muche T.
167
For |)i fayrhede and pi bunte.
7,\f pat dej) were ideld ari^t.
We scholde be ded bopc in ore nigt;
285 For in one daye ibore we were.
Mid rigte we scholden deie ifere. t 280
Def)', he sede, 'ful of envie r Matt 101b
And ful of alle tricherie,
|)u me hast my lef binome:
290 To bitraie pat folk hit is pi wone.
He wolde libbe and pu noldest, k 90
And fain wolde i die and pu noldest.
Whider me wolde pat pu were,
Neltu no wigt come pere,
295 Oper me wolde pat pu ne come,
per pu wilt come ilome.
pat ilkc, pat boste best to libbe,
Hem pu stikest under pe ribbe;
And, gif {^6r is eni forlived wrecche,
300 pat of his live no^t ne reecho,
pat fage wolde deie for elde, v 100
On hem neltu no^t biheldo.
No longer ich nolle mi lef bileve,
Ichille be mid hire ere eve.
282 vor F II goodiiesse and \>y beaute T. — ^^^ I>at] /'. Tjldalt
ai-ygt T. — 2^* sholden V, shuld 7'|| be deed T, babbe idiged F||
boj) T II oil 00 nyst T. — ^»" Vor V, f. T\\On 00 day T||born T.
— 'is* We shul be ded bop in feere T. — ^s^ Deef) T||seide T,
seyde V \\ vol V \\ enuye T. — "» vol V, f. T \\ Irecborye T. —
**» Refte foil hast me my Leman 7'l|Mid traisun J)Oii m. li. in. 1.
bin. V. — *^** For soth be seide pou art to blame T. — -'" Heo V,
She ril bane lenyd T\\ J)0U T. — 2"'- y dye a. {)0u woldcst 7'|| pou
nelt me slen and ibc wolde. — J'"- -•■<»* /: T. - -»^ Wi{) Jjere V \\
|)0u V. — '^''* Nultu (V) V. — -«■• Iiou frasurj ne c. V. — -»'' |)0u
wolt V. — 2" M. . .1 tike (V) V. ^ ^»« is V \\ noujt V. — »"■ I'awe V ||
sorewe & elde V. — •'"'* noltoii noii7,ht V. — '"■' lenjrore T'. —
»»* I chuUe V.
— IC.S —
30.-, After (1(^|) flopo no more i nille,
Ac mi solve aslcn icli willc.'
As a man, Jiat doj) him selve to (le{)(', r -."m
His knif he <lro7, ut of his sche{)c,
And to his hcrtc hit hadde ismitc,
310 Nadde liis moder hit undergite,
Ac J)G qiienc him fcl upon, k m,,
And |jis knif he him binom:
lie reft him of his litel knif
And saved |)ere pe childcs lif. ,- i,|,.,u ,;i,. spuito 2
315 For|) pe quen ran al wcpinge,
pat he com bi pe kinge.
|)anne sede J)e god lady:
'For godes love, sir, mercy, r 300
Of .XII. children nabbe we non
320 Nil a live, but J)is on.
And bet hit were, he were his make,
|)ane he were ded for hire sake.' v 120
"Dame, J)u seist sop", J)o sede he,
"Nu hit nele non oper be,
305 Noil after d. V \\ deej) T\\ clepie V \\ noniore] /'. V \\ y nylle T,
ich {)e nuUe V. — '"'' sulue F|]Biit slee myself now y w. T. —
'"^ Ase a mon J)at dra7,h him sulue to de V \\ Himself he wolde
haue doo to deth T (290). — '"^ drajh V, hraide T || out VT\\ shelh
T{:i89}. — 309 hert T\\ he had it smeten T, hit wolde habbe ismite
V. — 310 Ne had T\\ it T\\ undergeten T, underhete F. — ^'^ Ac J),
q. his moder groo f. vpon V || {)eii pe Queene f. h. vppon T. —
312 heo h. bin. V, fro h. noom T. — 3i3 She r. T, Heo binom F||
of] /: F. — 31-t [. . . .] F 11 sauyd T H lyf T. — 3i5 [. . . .] F || Queene
ranne T\\ wepyng T. — 3>6 pat heo com bi [ ] V \\ Tyl she c. to
the kyng T. — 31'' [. . .] spac J)e quene [. .] F H J)an seide ^e good
Lady T. — 3i8 goddes T || & seyde to pe kinge sire bro|)er . .
7. _ 319 gjj-e of XII. F 11 haue w. noon T. — 320 Nqu (non?) al.
V, On lyue now 7' || bote F || oon T. — 3^ better T, bote V || it
ril{)at hit wer [ ] V, she were h. m. T. — ^-- pan T\\h. w.
deed T, eyper degede V \\ f. hur s. T, vor o^ieT [. .] F. — 3^3 pou
FT ll|)o] /". Til seide T, seyde F. — 324 Sen it may noon other
T 11 be T, hot F.
— 169 —
.S25 Levre me were, he were his wif,
|)ane ihc forlore mi sones lif."
Of pis word pe qiien was fayn.
And to hire sone he ran agayn: 7-310
Tloris, sone, glad make |)e,
3 30 pi lef J)u schalt on live se.
Leve sone, J)urg enginne,
Of pi fader rede and mine, v 130
pis grave let we make,
Leve sone, for pi sake,
335 .^if pu pat maide fors^etc woldest,
After ure rede wive pu scholdest.'
Nu ord and ende he hap him told,
Hu hi habbe pat mayde sold. r 320
*Is pis sop, mi moder dereT rwattiosa
340 "ge, for sopo, he is nogt here." v uo
pane ston panno adun hi leide,
He seg, pat pere nas nogt pe maide.
'Nu me penchep, moder, pat i love may,
Ne schal i reste nij^t ne day,
^^* Leuer T, Leuere V \\ |)at heo wote V, she vv. h. wyf T. — '** pan
y r II lost T, for lore V \\ my soiines lyf T, mine sone V. — '-^ Of J)isse
wordes [ ] F || Queene T. — ^-^ To lloyres [ ] V \\ her soon
she T. — »29 Floyres V, Floryes T \\ soon T \\ the T, [. .] V. —
^'*' [. . .] et |)0U schalt |)i lef [. . .] F || I)y I. J)OU sh. o. lyue see 7'.
— ^=" Lene sone [....] F || Florys son froii,^ engynne T. — ^*'' [. . .]
fader rede & [. . .] F || Of J)y Faders reed a. myne T. — ^'^ [. . . .] wo
[. . .] F. — ■■'•■'* Leue sone fo [. . .] F || son T\\ thy T. — "^ Vor [. . . .]
V II |)0U T II forgele T. — "« [. .] vie redo [...]V \\ oure reed wyf pou
T. — '^' [. .] word & ende him [. .] F || Now eueryword she h. h.
lolde T. — "" Hou hei habbeji V, How fat pey T \\ mayden T \\ solde
T, [. . .] F. — •■"» & is F II soth T. - '■"> ^e f. s. heo [. . . ] F || ge] /: T||
For soj) she seide she is not h. T. — •'*' }). slond V, pe rowj stoon 7'||
hii panne [. . .] V, adoun pey leyde T. — =**'- He isay V, And sawe T||
pere] f. T||was T || not pe mayde T, [....] V. — '" N. m. p. [...1
F II Now moder y pink pni y 1. m. T. — *** [. ..j no schal iiic
[....] F II N. sh. y rest ny5;t n. d. T.
7(1
,T4 5 Ni/'.f III- (1;IV 'UC no si OH in I,
Tyl y luun: my lemon found,
Hur to sckcn y wall ivcnd,
pfiiiT^ it ivere to pc ivorldcs aide." raao
'Jo J}C liiny he yo/j to fake his levc,
350 And his fader hade him hylevc.
'Sir, y wyl let for no ivynne.
Me to hyddcn it tvere yretc synne.^
pan scid pc king: 'Seth it is soo,
Sep poll wylt noon other doo,
355 Al, pat pc nedcp, ive shid pe fynde,
Jesii pe of care imhyndej'
"Leve fader,"'' he seide, "y telle pe
Al, pat poll shalt fynde me: t sio
pon mast me fynde at my devyse
360 Seven horses al of pry s,
And twoo ycharged iqypon pe molde
Bop ivip selver and wyp yolde.
And twoo ycharged irip moonay
For to spenden by pc ivay,
365 And prec ivip clothes ryche,
pe best of al pc kyng ryche;
Seven horses and sevyn men
And pre knaves ivipoiit hem r sso
And pyn oivn chamburlayn,
370 pttt is a wel nobcl swuyn:
He can its both ivyssh and reede.
As marchaundes we shull us Icde.""
His fader ivas an hynde king,
pe coupe of golde he dide him bryng,
37 5 pat ilkcself coupe of golde,
pat was B launch ef lour for jfilde,
'Have pis, soon," scide pe king,
'Herewip pou may pat sivete ping r aeo
3" [. . .] ne fla[. . .] V \\ Nygt T. — 346_639 unleserlich in V. —
356 ihu T.
171
Wt/nne, so ma/j hetyde, rbiattio-i.
380 Blnimcliefloiir tvlp pe ivhite sf/de,
Blaimcheflour, pat falre may^
pe Tc'mg let sadel a palfray,
pe 0011 half white, so niylhe,
And pat oper reed, so sylk:
385 I ne can telle gu nogt, .,, Uatt loo
Hu richeliche pe sadel was wro;^t:
pe arsuns were of golde fin,
Stones of vertu set per in, r 37q
Bigon abuten wip orfreis.
:(9o pe quen was liende and curteis:
Ho tok forp a wcl fair ping r seite i, spaite i
Of hire finger, a riche ring.
'Mi sone', he sede, 'have pis ring.
Whil he is pin, ne dute noping, ^ lo
395 pat fir pe brenne, ne adrenche se:
Ne ire ne stel ne mai pe sle.
And be hit erli and be hit late,
To pi wil pu schalt habbe whate.'
T?loris niniep nu his leve,
400 No longer nolde he bileve. c lo, t 38o
3»* .sylk,, T. — '8s kan A \\ gow A f. T\\ iiuvvL A, iioust T. —
'8" Hou A, How rilrychely T\\ fat 2' || wroujt T, wrout A. —
•""^^ |)e Arson was of gold fya T \\ were gold pur and fin A. —
'** stode peryne T. — ^** abouten A, aboute T||wig A. — '*•• {)e
Queene w. kynde a. curtays T. — ^^^ Heo C, f. TH Cast hui- toward fe
kyng T, ,^he cast her bond lo hire fingre A. — ^'- Ryng C || And
of bur fynger she brayde a ryng T, And drouj per of a riche ringe
A. — **' heo (J II Haue now Jns yike ryng T, Haue now sone here
{). r. A. — »»* While ^T II it T\\^o\\ hit hast ^1 1| ne] /. .4r||dou5t
T, doute J)e A. — '*" fur C |1 Of fire brennyng ne water in pe see
T, Ne fir pe brenne ne drenchen in se A. — '*" steil (7||Ne iren
(yren T) ne stel (sleele T) shnl derie (dere T) pe (thee T) AT. —
■■'" /: Til And to pi wil pu schalt habbe grace C. — ^^^ f. T\\ Late
and rathe in orhe place C \\ wille pou A || haue .4. — **" /". A \\ He
took his leue for to goo T. — *"" /'. A j] per was ful muche woo T.
— 172 —
lie kist(! licm wij) softc nmfx':
AVoj)iiij^'(' hi (Icpiirtc nii[)(;.
Hi iiiakcdc for liim non ojjcr clicrc,
l)iih' li(! were ileid on bore.
40,-, For liirn no wende hi nevro mo
Eft to sen, no dido hi no.
Forp he wende wi{) al his inoin.
And wi{) him his fader chaumberlein. a 20
Fort to |)c havenc lii ben icomc
410 And {)er habbe here in inome. c 20
At |)o solve huso hi ben ah'/.t,
Jjat Bhiuncheflur was pat ojDor nb,t.
Riche soper per was idij^t,
And merie hi ferden per anij;t.
415 Floris ne let for no fe
To finden al pat ned be,
Of fless, of fiss, of tendre bred.
Of whit win and eke red.
pe lord of pe innc was wel hende,
420 pe child he sette next his ende, r 390
In pe aire fairest sete.
"' /'. Til He custe C, And kiste A 10 Ih^'iS -4 || moiiJ)e A. —
^o'-! f, I'll Al w. lii departe|) C || Weping Jjai departed nouJ)e A 15.
— "a j)ay Qjey T) made A 17 T||for] /: Tjl other T\\Ne makede
his Moder n. o. ch. C. — *°^ Bute also C \\ fan her soon were leide
in b. T, pan J)ai sege hi/n ligge on b. A. — *<'5_406 /; J. T || neuere
C II dude C. — "' Fur{) he went T, Nou forlit |)ai nime wig alle
main A \\ mayn T. — *"" Wip him went pe chamb. T, Him self
and his chaurab. .4. — "" hauene hi beo|) icume C, So haue pey
her liauyn nome T, So longe pai ban undernome .4. — •"•' habbep
C II pat pey ben to pe hauyn come T, To pe hauene pai beg icome
^4. _ 411 f_ AT\\ bup C. — *'- pere Blaunchefloure was alnygt 1', per
Blauncheflour lai a nigt A. — ^^^ Wel rychely pey ben dygt T,
Richeliche pai were idigt A. — ^^* f. ^r||nv«ne C||uerden C. —
4i5_4i8^_42'. — ■"» Floriz C|| nefeo C — *'* neod beo C. — "9_+22 ^;
C. — -us louerd A \\ ynne T, bous A \\ welle T. — •'■-'' n. h. hende
A, n. pe ende T. — "^ In al pe feirest T, In pe alprest f. A\\
seete T.
— 1 73 —
Gladliche hi dronke and ete,
Al pat perinne were. c 30
Al hi makede glade chere a 30
425 And pleide and gamenede ehc wip o|3ei'.
Ac Floris |)enche|) al on oper:
For he net ne dronk rigt nogt,
On Blaunclieflur was al his |)o,5',t.
pe lefdi of pat inne under2;at,
430 pat he murninge sat;
To hire loverd he sede wip stille dreme:
'Sire, nimestu no geme,
Hu pis child murninge sit?
Mete and drinke he forgit, c- 40. a 40. t 400
435 Litel he etep and lasse he drinkep, cseit^i''Taito->
Nis he no marchaunt, as me pinkep."
"Floris", he sede, "what mai pe be,
pus murninge as ihc pe se.
pus herinne pis enderday,
440 Sat Biauncheflur, pat faire may.
Heder was pat maiden brogt
*22 j,ai ^ II Alle I)ey dronken and al pey gete T. — "» f. T\\
J)at weren wij) hem in pe halle C (oO). — *-* /". T\\ pai made A || Glad
and blipe hi wereu alle C (29). — *'" /'. T\\ And ete and dronk
echon w. o. A. — ■*'-'■ /'. T \\ iloriz C, Florice .4. H poiigte A \\ anoper
A. — *■-' Ete ne drinke mijte (mygt T) he nougt AT. — ■*-* pow^t
AT. — •129 jeiiedi A, lady i'Uper inne C || inne] /'. T, hous A. —
*^'' Hou A 11 pe childe T, pis child A 1| mourning A, niornyng T. —
■"^^ heo C II And seide here louerd A \\ And seide to her lord T. —
*•'- Syr T, Sire ge saide A \\ nimstou no A, nym now good 2'. —
**' Hou A, how 7'llpe Til mourning A, mournyng T |1 syttes T. —
"* M. ne drinke he nahit C \\ drynke T, drink A \\ forgetes T. —
*^* He net mete ne he ne d. C |1 lytel T, litel A \\ ete/, A || drynkep
T, drinkeg A. — **'' He nis no A, He is a T\\ ase C || pinkeg .4. —
*" Floriz C, heo C, beo C H To Florice (Flores T) pan (pen T) spak
(seide 7') ghe (she T) AT. — "» seo C|l Child (Al T) ful of mour-
ning i (y T) pe (the T) se (see T) AT. — "» pons sat A, per sale
per T||oper C, sender T. — **" sat /'. 7'^ || swete T. — **^—*** in
C gcknrzt: Ord and endo ho liap him told, Hu hlaunchoflur was
pariiiiit' Isold. — **^ heriuni' ,1 H niaydi' 7'|1 iirou/.t V. how;/,! -1.
— 1 71 —
Wi|) marchaundes |)at her Iiadtlo bo/t.
To l)a])iloyn(! hi willc; hire briiigu
And will oft selh; hire to pa kinge.
445 |)u art hire ilicli ol' till(! J)inge,
13o|)c of soniblaunt and of niurninge, c :,o
Of fairnesse and of muohelhede,
Bute pu ert a man and ho a maide."
|)o Floris ilierde his loniman nempne,
450 So blisful him J)n2to |)ilkc steveno.
He let fille a cupe of win, ,i g^
'Dame', he sede, 'pis hail is {:»in,
pat win and pat gold eke.
For pii of mi iemman speke. r 4^0
455 On hire i poj^te, for hire i sigtc,
For i not wher hire seche migte : c eo
Ne schall no weder mo assoinc.
**^ liur liadljoiigt 2'|j And ouer {le se ghe vvasibrowjt J^. — zwischen
442 und 443 in AT noch :J verse: Her inne (heder T) pai ({)ey T)
i)0U5te (brou^t T) Jjul maden (mayde T) swele | And wille her eft selle
(pey wold haue solde hur T) to (for T) bi^ete. — **^ J)ay A, pey
T II wyll T II hur T || bring AT. — "* /'. T, And selle hire to kaisar oper
to king A. — *" /: Til pou A \\ ilich here A. — *" Hope f. A, Bop
rilseinbiant .4 r|| mourning A, mornyng T. — *" /". u4r|| muchel-
hede C. — *" /•. T H But A \\ pou A \\ art A \\ heo C, ghe is A. —
ztvischen 44S und 449: pous pe wif to Fbjrice saide A. — **^ When
2'j|herde ^r||neuene A \\ herd speke of his Leman T. — *'°° So
blipe he was of pat steuene A \\ Was he neuer so glad a man T.
— zwischen 450 und 451: pat (And in T) his herte (hert T) bigan
alligt (to hgt T) AT. — *" fuUe C \\ A coupe of gold (pe coupe T)
lie let fulle rjgt (anoon rygt T) AT. — *'""■ saide A, seide T || pe
fessel is pyn T. — *^^ Bope pe gold (coupe T) and pe win, Bope
(/'. T) pe gold (wyn T) and pe win (gold T) eke AT. — "* Leman
T. — "=5 For hire C || hir A, hur T\\ ipout A, y pougt r|| here A,
hur Tllsigt A, sygt 2'. — *^^ And wist ich (I ne wyst T) wher
(where T) hire (I hur T) finde (fynde T) migt (mygt T) AT. —
457 _ 468 lauten in C: Hire to seche ihc wille iwende, peg heo beo
at pe wordles ende. — *'^^ scholde A \\ Wynde ne weder shal me
assoyn T.
— 175 —
pat i ne schal seche hire at Babiloine.'
Floris gef) to his rest,
460 On Blauncheflur he pogte mest,
Ac reste ne migte he nabbe none.
Fort pe dede slep him nome.
A moreje so sone so hit was day, a to
He tok his leve and wente his way,
465 And dide him in to pe salte flod;
He hadde wind and weder ful god. a 70
pe mariner he /af hirgeliche,
pat brogte him over blipeliche
To pe h^nde per he wolde lende, —
47 0 For hi funden him so hende —
To pe londe per his lemman is.
Him pu^te he was in parais. a so
Anon me him tipinge tolde,
pat pe admiral wohle feste holde,
475 Erles baruns per come scholde,
And al pat wolden of him holde. c so
*" here seche A || hur T\\ in B. T. — "» Floriz gej C\\ Florlce
(Now Florys T) rest (resteji T) him pere (/'. T.) al nigt (al a nygt
T) AT. — "» /■. AT. — "' /'. AT. — "'^ f. AT \\ dide C. —
■"•3 Amorevve A, At morn 3' |1 whamie hit A, when it T || dai ligt
AT. — *«^ /: AT. — *" He dide T|| dnde C\\ to /". A |! wyide flood
T. — *"" Wind and w. he hadde A, Wynde a. w. with him stood
'l\ — *67 /: ril To I)e mariners A. — *«» /". 7' II bronjten B || blul)e-
liche G, blefeliche A. — ■»»» /'. T || To I^e 1. far he wold 1. A, per
hi wolden hem self alonde G. — *■"> /'. Tllpai founden .4 || hem G.
— zwischcn 470 unci 471: Sone so Florice com to londe Wei gerne
({jere T) he {jankede Codes (goddes T) sonde ^7'. — *7' lond GA\\
lyf ynne T. — *'- pougte A, Jjoujt Tljparadis A, paradyse T. —
■"* Wei sone men Florice tiddingges told A, Sone to Florys tydyng
men tolde T. — ■•'* fat /'. ^ II amerail A, Amyral THwold fest 2'||
h[. ..] G, hold A. — ■"" His Erls Tjl per f. TA \\ coniyn 7'|1 And
kinges an dukes to him c. s. A || sch[. . .\ G. — *''« And /'. A \\ al /'. G\\
VI. 0. h. h[. . .] G, of him holde wolde A, wold 0. h. lond holde T. —
Zwischen 476 tind 477 : For to honnre his he/Jio feste And also for
to heren his hesle A 6'.> — Sa, For to herkyn his host And for to
honoure liis feost '/'.
— 1 7C. —
IWijtc was Floris of |)0 ti|jingc, c- soito 2, spaite i
lie liopedo come to [y.it gosninge, t uo
AVel he hopede among liem allc
480 His Icmman sen in J)e halle.
rpo a riche cite hi ben icomc, r i.iatt ncji.
Faire hi habbc here in inome
At on palais, nas non his liche.
|)e lord of J)c inne was wel riche,
485 Him fel god inog to hondo,
Bo{)c in water and in londe. c w. ami
Floris ne sparede for no fe,
Inoi; pat fter ne scholde be
Of fisse, of fiessch, of tendre bred,
490 Bo|)e of whit win and of red,
pe loverd hadde ben ful wide,
pis child he sette next his side,
In pe aire fairest sete.
Gladliche hi dronke and ete.
^-^ Glad T II fat tydyng T \\ po Florice herde ])\s tiding A. —
■»'* hoped to com I'||gestnyng TUpan gan him glade in alle thing
A. — zwischen 478 unci 479: And in his herte f)Oiigte he |)at he vvolde
at pat teste heAfblatt 100 3. spalte] 89—00. — *'» For wel he h. (gif he
mygt T) A \\ in pe (pat T) halle AT. — *«» leman TA \\ see T\\ among
hem alle AT. — ztvisclien 478 unci 4S0: ^ So longe Florice hap under-
iiome A 93. — *** hup icume C \\ Now to pat citee Florys is com
T II To a fair cite he is icome A. ~ "^ Uaire C\\ habbep C\\ Wel faire
men hap his A \\ Feire he hath his ynne ynoom T. — zivischen
482 und 483: Ase men scholde to a kinges sone J.. — **' one C, a
TA II palaise T || was -4T || it lyche T, him iliche A \\ paleis supe
riche C. — *** per inne C \\ pat ynne T, pe louerd of pe hous A \\
w. fulle ryche T, nas non his liche C. — **" /'. T||feol gold Cjj
And god inow him com A. — *^^ f. T |1 bi w. A || he 1. A. —
487_49o f Qrj; _ 488 i,jow A. — "^ louerd A II He hadde ilad
his lif C II wel w. A || He hadde ben ferre and wyde T. — ^"^ pe
/IT II set Til bi h. s. A. — ■*" alper ferste A || In al pe feiresl seete
7' II Glad and blipe hi weren alle C. — *»* Gl. pai dronken A \\ Alle
pey dronken T||So fele so were in pe halle C
177
495 Ac Floris net ne dronk rigt nogt,
Of Blauncheflur ^Yas al his pogt. a no
J)e lord of pat inne undergat,
pat pis child miirninge sat:
*Chikr, he sede, "^me pinkep wel,
500 pi pogt is muche on pi catel.^ t m>. f lou
— "jN^ai, sir, on catel penke i nogt,
On oper ping is al mi pogt."
panne spak pe loverd of pat inne:
'pus sat pis oper dai herinne
505 pat faire maide Blauncheflur.
Bope in halle and eke in bur, 7-470
Evre he makede murning chere
And biment Floris, hire leve fere:
He nadde in herte joie none,
510 Bute of Floris was hire mono.'
Whanne herde he nempnen his lemman,
Blipe he was iwis for pan,
Zioischen 494 und 495: Al fat J)erynne were Al pey made good
chere {)ey ete and dronke echoon wij) other But Florys pouy^l al an
other T 451-454. — *»« rigt /'. C\\ Ac Fi. et an drank ri/.t iiowt
A II Ete ne drynke he niygl nojt T. — *9« On Bl. .42' |1 in Jjou^t A.
— ■*»' of J)erinne C \\ J)an bispak (spake T) Jje burgeis A T. — *^'^ pat
hende was (p. w. h. T) fre (/". T) and curteys AT. — "» Floriz C|i
Ow child Til he sede f. TA || pinkke?, swipe (/'. T) wel A, what
niai pe heo C. — ^^^ pout A \\ inochel A \\ pat muche pou pynkest
on my c. 2'||pus murninge pat ihc pe seo C. — ""^ — *"- f. C. —
'^"' Nai on mi e. is hit nowt A. — '^''- pink ^ 1] On hlauncheflour
was al hi:? p. T. — ztoischen 50:i und 50:i: Mi pon5;t is (^Biit y pynke
T) on alle wise Mochel on (For to fynde T) mi marchanndise And
.^it tiiat (it 7') is mi (pe T) meste (most T) wo git" (When T) ich
(y T) hit fmde and (y T) schal (shal it 7') forgo AT. ~ "»» /". C\[
pan I'll lord T. — ""^ pons ^1 || pus herinne pis oper d. C \\ pis sen-
der day per sate h. T. — """' Sat bl. pat I', may ('. — *"« ek A,
/'. T\\ In halle ne in bur ne al bord C. — •'■"' Euere (Ener 7') 7, he (she
T) made ^2'|| mourning A, mornyng 2'1I Of iiire ne horde we noure
a word C. — =>»« f. C\\ lyf 1\ — ''O" C stcllt uiii ==■■ (' KW || Joye ne
blisse made (no hadde A) ghe (she T) u. AT. — ••"' -= C JO. 'i \\ Ac
on A II al here A \\ But for F. sho made hor moon T — m' — ••'^ /'. TA.
llausknooht, Floii<. 1-
— 178 —
lie lict bringe a cupc of solver whit.
And a inantol of scarlet, a r.w
515 Ipaned al wip meniver, < no
And i'jaf hit his hoste J)er:
'Have |)is\ he sede, 'to pin iionur.
jjii mai ponke hit lilaunchefiur.
Stolen he was ut miii contreie,
520 Her icli hire seche bi pe waie.
lie migte make niin herte glad,
pat cup telle me whider he was lad.' r iH)
panne sede pe burgeis,
pat was wel hende and curteis:
525 'To Babiloine he was ibrojjt,
pe admiral hire hap ibogt.' a no
Nu Floris gep to his rest,
On Blaunchefiur he pogte mest; c 120
Ac reste ne migte he habbe none, 6soito2. spaitp 2
530 Fort pe dede slep him nome.
"^'^ [ ]t hr. C II Florice het iiim (foke T) ^^11 silver TA'\i
whijt (/'. C) A, clere T. — '^'^ /'. C ^ A inantyl of scarlet wij)
menyuere T. — ^'" f. T|| [ J a pane of menuuer C — °"' /'.
C'T||hit /". ^llhostesse A. — =" Houe I)is sir Tjl [ ] he sede
(', ghe saide {f. T) ,4 || pine A. — ^'^ And J)Ou hit mijte J) BI.
^ II [. . .] \m speke of bl. C. — 5i9_52o f j'q _ 519 gj^e A \\ out
mine countrcie ^. — ^-*' here^. — ^-^ [. . .] test make C || make ^ ||
heorte fnl (', hert T|| glade T. — s^- [. . .] le me wudor heo were
ilad C II conpe A \\ me telle A, me lei T \\ vvheder T^ ghe was A, she is
Til ladde T. - "S—ss* f. TA, vgl A 111—112. — s" [. . .] gede C. —
"■'* [....] wel C. — =25 [. . .jlloigne C|| Child to B. TA \\ ghe (she T)
is ylT. — ^-* [ ]iral C, And Ameral A || hag C, had A. — zwischen
r>2G mid 527 in A und teilweise in T: He gaf (gaf T hlatt 104a)
for hire (hur T) ase ghe (she T) stod uprigt Seuen sithes here gold
of (of g. hur T) wigt TA, For hire faired and for hire scbere pe
ameral hire bongte so dere A, For he penkeg (penkep T) wig onten
(out T) wene (weene T), pat faire (feire T) mai to (/'. T) hauen to
quene (Queene T), Amang (Among T) oper (his T) maidenes in
his lour He hap hire ido (He hur dide T) wip mochel (mnche T)
honour AT. — "^^ [. . .]ep to C || Nou Florice rest (restep T) him pere
al lligl AT. — 528_530 f J^rp _ 5,8 j^ JgfJ^^j. ^,_ _ B30 Jjjg C.
— 179 —
A morege so sone so hit was dai, r 490. a 150
He nom his leve and wende his wai;
And for his nigtes gestinge
He gaf his oste an hundred schillinge.
535 And gerne he ha|) his oste bisogt, ri.iatt 7a. spai^ 1
pat he him helpe wip al his pogt: c 152
gif he a frend in Babiloine hadde,
pat him wisede and wel radde, c lao
Hu lie migte mid sume ginne
5 40 His lemman Blauncheflur awinne.
To one brigge pvi sehalt come.
pe briggere ])\x findest ate frome. a ir,o. t 500
His palais is ate brigges ende,
Curteis man he is and hende. v ico
545 Mi felage he is pureg trupe ipligt,
*3' On morewe whan hit was dai li^t A, Tyl on pe niorow pe
day was lygt T. — ""- nem C || Hue C || He aros (roos T) np (/: T)
in (on T) Jje moreweninge (niorownyng T) AT. — '^^^ f. AT. —
"4 And i&^A, He gaf T |1 lioste^ Ost T\\ hondred A \\ shelyiig T. —
zwischen 534 und 534: To his hoste and to hes (his T) hoslesse, And
nam (toke T) his lene and gan hem (feire did T) kesse (kysse T) AT.
— ^35 iiad A II ostesse A \\ A. /,. his ost he besougt T. von liicr ab
ist V wider tcihvcise teserlich: [ ] by souht T" 15!. — ^^^ ghe
A II mid al his mauht V, zjf glie (he 2') moujt (mygt oajt T) AT.
— '^" /■. A T [ ] frend i. b. h. V || In Babilloine oJ»er wher a beo C. —
^^8 /: AT[ ] wisede V \\ pat he migle hire iseo C. — "» [ ] ihte
V, 7,if he T|| wil) snm A, mid eni V, wil) any T. — *" [ ] blanclie-
flour iwinne F || pe (pat T) faire (feire T) maiden (may 2') to him
awinne (wynne T) AT. — ''*^ C stellt um = C 136 \\ \. .] one
longe brugge pon 71| Child (Childe he seide T) to one (a 7') brigge
pou A T\\ cnme C. — "- = C 135 \\[ ] gere fnule per ale frome V\,
Al. babilloine ate frnme C || A burgeis pou (The senjtere T) findest
(fynde T) ale frome (al boom T) A. — »" | ]c is ate brugge
e. r II His paleis is (He woneth T) ate (at pe T) brigges e. yl 7' ||
Whano pu comest to pe 7,alo, pe porter pu sehalt finde parate C. —
f'»* I I mon T' II Wei hende man and fair lie is. He is ielnpod
sire (laris *". — '''*'■' [....] breporen i\.' Irewepo i)iliiil 1' || We be/,
(aiii 'i) brelluen and trewpe (trnnllies T) ipli;/>t U''y/,t 7') .17'.
10*
w
— 180 —
And he kan rede pe arigt.
}ju schalt bercn liiiii ])\h rinf^',
On mine halve to tokning,
pat he pe helpe in alle heluo,
10 Ase lie wolde me selvo/
Floris heiof was wel blipe
And |)onkede his oste wel 8wi{)e.
lie takep pe ring and nimejj love.
No lenger nolde he bileve. r r.io. a in, c v,o
15 Bi J)at hit was undern hi^^,
Floris was Jje brigge nig. r m,
'hanne he was to J)e brigge icomo.
J)e briggerc he fond ate tVome
Sittinde on a marbel ston,
560 Swif)e fair and hende mon.
pe burgeis was ihote Dayre ; a i.intt loi
Floris him grette wel faire,
■■'" [....] wisi & retlen wel riht T^l He pe can (oan Jje T)
wissen (wyssh T) and rede (renden A) arigt AT. — '^*~ \. . . .] I^ere
liim neseno (?) ring V \\ Haiie and her C \\ a r. AT. — "" [ ] to
toking- V II Fram (Fro 3') mi selue in (to T) tokning AT. —
■'*^ [ J on eche halue Fjji. a. halue C, in eche helue 4 || pat lie
help pe in honre and halie T. — ''°*' [V mileserlich] So hit were
hifalle mi sehie A \\ As it were myself befalle T. — 35i_582 ,jj^,. {^i
a ~ "^^ [ ] & takep his 1. F || Florice tok (takep T) pe ring
and nam (nemep T) his (/. T) 1. ^r||Feire of him he nimep 1. C.
— s" lengnr C|l[ ] per byleve F || For pere (/". T) no (/". T)
leng (long T) wold he bil. (he nou^t bel. T) AT. — '^■'* [ jondarne
heygF || middai C \\ heghg A. — '"-''^ [ ]gge suipe neys; F || pe brigge
he was (com he T) swipe neg^ (nye T) AT. — *^' f. T \\ [. . . .]
pane brngge icome F || Wiien ^4 H pe In*igge inome ^ || pe he com
to po gate ('. — ^^^ f. T [ ] bruggere ate frome F || pe burges
he fond ate fr. A || pe porter he fond anon perate C. — '^* /'. T\\
Sittinde one G, Stonded on A\\[ ] a Marbreston F. — '""> f. T
[....] mon he was on F || Fair man and hende he w. on A |] Snpe C. —
zvnschen 500 und 561: [ ] was of Mnchel pris [ ] teis him
sulf iwis F. — '•''^^ f. C vgl. 544 \\ [. . .Jys was ihote doyre T' jj pe bnrgeis
was ihote daye A \\ pe senperes name was Darys T. — '"^^ [ ]s
181
And ha{) him |)c ring aragt
And wel faire him bitagt. f iso. a iso
365 pures^ pe tokne of pis ring
Floris per hadde wel fair gestning. c leu
Grlade and blipe hi weren alle, Cs^eites, spaite i
So fele so weren in pe halle.
Ac evre Floris si2;te ful colde.
570 Sire Daris gan pe child biholde:
'Leve child, what mai pe be, r uatt luib
So pogtfiil ase ihc pe se. ♦
I wene pu nart nogt al fere,
pat pu makest pus doelful chere. v ,yu. a lou. c nu
575 Oper pe ne likep nos^t pis in?"
po Floris answerede him: k buitt 7 a, spaiio •.>
'Sire', he sede, 'bi Godes ore.
liiin g. w. f. V II swipe f. A \\ gret h. w. f. yvvys r|| And so him sede
child floriz Rest pe mwrie, sire daris C. — ^*' /•€]][ ] liiia pane
riiiy: avauht V \\ And he him r|| irawt A. — °** /'. C \\[ ] faire liiiie
him iiilauht F || ful f. it him betaugt (bitavvt -4) T. — '^" [■■■■] pK
tuckiie of pe ringe F || poiirgh tokning ^, proug pe token 7'|] of pat
ilke r. TA \\ And tok him to tokne pis ring C. — ■'"« [ ] hadde
per aiiiht wel gode gistinge V || h. (had 2') per (/'. T) god (ful faire T)
g. ^1 II And perfore he liauede w. f. g. C. — zwischcn itGG und 3(17 in
ATV2verse: Of fichss (fyssh T) and (of T) (lessch (llessh 7') of (and 7')
tendre bred (tender breed T) A, [ ] of lies of tendre bred T' 'i
Bope of whit win and of red A \\ Of wyn both white and reed 7'
[. . .]l win (fc eke of red V. — 5«7_a68 ,,j,„^. j,j (j^ _ sos j-_ _ _j floyi-es yji^y
^ colde F II And euer Florys sate f. c. T\\ cold A \\ Ac tloriz net ne
dronk no/,l On blauncheflur was al his pogt C. — *'" [. . .] gon pat
chil by holde V || And darys (Dares T) AT\\ bygan 7'|1 him bihod .4 ':
Sire daris underlet pat tloriz mui'ninge set C. — "" |...] wal may
pe be F II pis be 7'|| Floriz be sede wh, ni. pe beo (,'. — •'■"- [ J pe
i see I'll pous carfoul A, pus poui^tf. 7'|| ase ihc (as y 7') pe seo (the
see T) C. — *'* [ ] al fere F|lArt pou nougl al in feere 7'||
Me pincbep hi pine chire C || fer ^1. — ■''* \ ]ele ch.re F || pus
(pous ^4) sory chere (cher A) T\\ pu iiert no/,! glad of pi sf»pere C.
— "5 /•. K|| Or 7' II pou (pe .4) lykkest ^likep A) 'J'\\ pin .4. — "« But
V, Nou ,4, pan 2'||floyres V, Florice .4, Florys 7' || onswerede V,
ansuerede C. — "' jis (Nay F) sire F7'^ 1| he sede /'. F7'^.
— - 182 —
So j^od in iiiiildo ilic wcl /ore. 7.53,,
Ure lord mc Ictc ibide t)o day,
r.Ho J)at ihc hit |)c 5',cldo may.
Ihc Jjcnchc, sire, on f'clo wiae
Nu upon mi marchaundise,
Lost T ne findc no/^t utto fromo a -.'ou
Whcrf'ore ihc am hider icomo; c- jsu
585 And |)at is get mi mestc wo, k-.-oo
/jif ilic hit finde and schtil liit forgo.'
"Child", scdc Joat fro bnrgcis,
pat was wel hende and curteis,
"Fain ihc wolde J)e rede and lerc,
ooo pat pu muche pe betere were,
gef pii toldest me pi gref,
To rede pe, me were lef."
Ord and ende he hap him told,
Hu Blaunchefliir fram him was sold: rhio
•"** ine A, f. 2' |1 iiauede C, liadde A, ne had T |1 wel f. A,
iiioiiy day gore T \\ So god [ ] w. 5. V. — "» Ure /'. VTA |;
louerd C, God VTA \\ lete (late A, let T) me VTA \\ abide VT, hide
A II I)ane V, I^ilke A, {)at 7'. — ^bo jch VA, y TH hit /'. AT\\ guide
6', qiiyte T|| wel may T. — s«' Ac ich F, Ac i A, But y r|| {leiike
^T II sire /'. F7'/l || on (in ^1) alle VTA. — ^^^ jvi, /■. ^7, Most T\\
Wpon A II mine V, my T, min owen A. — '"^^ VA stellen urn =:
V 199 II /: T II last C || ich ne V || feynde hit V || hit nowt A \\
nogt] /: V II atle frame C. — ss* = F i5S |1 /: T || Ware vore V, t)at
ping for whi C|| ich VA || icume C, come A. — °*^ And {)eg ihc hit
finde, hit is my wo C || And git is pat (it is T) mi (/'. T) meste
(moost T) wo ^T. — ^^^ When r|| and f. T\\ sschal J, shal T, f. F j:
hit /■. A II Lest ihc schulle hit forgo O. — "^7 /•. yr.4 || po sede daris
pe freo b. C. — sss—sso ,j„,. ^-^ (7 — ^ai Child woldest pou telle
me of (/; AT) pi gref (gryf T) VTA. — ■''' helpe VA, hele T|| fill
1. TA, wel 1. V II lyf T. — zwischen 592 und 593: po lloriz bigan his
consail sehewe And to daris beon iknewe C. — ^"^ And nou floyres
V, Nou (/; T) euerich (Euery T) word AT, Ord and ende C'||he]
/: V II him hauep V, had him A \\ itold F. — ^si pat mayd V, pe
maide ^T||from him wa V, was fram (fro T) him ^T||from him
;'. C II isold C.
— 183 —
5 95 And hii he was a kinges sono.
For hire love pider icome.
To fonde |)Ui'eg siime kinnes ginne
His lemman Blauncheflur biwinne. a 210
Daris J)anne Floi'is bihalt,
coo And for a fol he him halt.
'Child', he sede, 'I wot hu hit ge|). v mo
pu ert abute pin ogen dep. c ioo
pe admiral hap to his gestninge t- seito 3. s-paite 2
Oper half hundred of riche kinge. r 550
605 Ne per nis non so riche king,
pat dorste entermete of eni such ping,
pilke maide to awinne
Noper wip strengpe ne wip ginne:
And pe admiral hit mi^te iwite,
610 pat he nere of his live aquite. a 220
And Babiloine, ihc understonde,
Durep sixti mile to gonde. c 210
'-•^■^ was ofspayne VTA \\ one V\\ sune C. — '^^ Uor V, And for
A II For grete loue r|| luiie C 1| J)eder T\\ icume C. — ^^ /". 7 li Foi-
to f. A II p. s. cLinnes g. C, wi}} som g. A, vvij) quanylyse and \\'\p g. T.
— ''^^ /'.F II His lemman /", T|||)at faire maide to Ijiw. .4 !| to biw.
A, Tor to Wynne T. — s'*" Nou doyres V, Daris non A \\ pnl cliilde
A, |)at chil[. .] Fllbyhalt 7 || Now seith Dares I^ou art afi'olt T. —
""" a ffoole T, more J)ane fol C \\ he] /". C || hine V, f)e eliilde he
T. — 6«i Floriz C, /', T|| he seith A, f. TV \\ ise A, iseo C, nou
it'll wot V, Now y woot 7'||al hou F||hit /". .1 |1 gooth T, go,^ .4.
— <i02 i^jg ^J_ 'fj ^Q^^ jernest (welnest V, desirest T) TV A \\
owene V, owen A, own T, oge C || deeth T. — ""* J)ameral ^||
liauej) C'F II iustening A, iuslisinge F. justinges T. — ""* hondert
F II kinges TC, king ^. — ««5 (And T) Jje ({)at J) al{jer (aire F,
alder T) richchest (richeste V, rycliesl T) king F7'.-l. — •«« Ne
dorste VA, Durst not !/'|| entermetcn C, beginne F^l 7'|1 eni /". F.4 7'||
swicli (swell V, suciie T) a. p. VAT. — «»^— 6«8 f. VAT. — ««'•' And
mihste (For migte A) pe amirayl (Iiameral A) hit vndergete F.4 |1 jif
Amyrul myjt it vnderstond T. — "'" Sone J)Ou were of line q. A \\
Sone of his line li. were (juite V \\ He shulde be drawe in his owne
londe T \\ lif C. — "" Aboute babiloyne hep to jonge wijioule
wene F |1 Ahouten H. wipoulen w. A || xVbout B. y w. T. — """ I).
— 1 84 —
Abutc {)(* wallc ])('r l)on ate k l-o
Sevc 8i{)o twcnti .j;ato:
615 And tweye turcs J)er bcMi iniic
|)at echo dai chcpingc is innc: r :,<i>,
Echo day in al |)e ,/,oio
|)C fcirc is |)cre iliche plcnerc.
Sevc hundred turcs and two,
620 Ben in pc bur;^ wi|)utc mo. a -.mo
pc aire feblestc tur
Nolde noi^t dute pe cmpcrur.
For to come J^er \viJ)iniio. v -jso
No{)er \\i]) strengpc no w'\\) ginne.
6-25 And pcj^ al pc men put ben ibore r i.iau i(i:,m
Hadde hit upon here ego iswore: KbiaiiTb, >raito -.-
Hi scholdc winne |)at mai so sone
Ase from heuen |)e sonno and mono.
And in |)e burg amiddc rigt
abule finiennigt gonde C ]] Sexti fSixti V, Six T) lonije mile (iiiilen
.4) and tene VTA. — <"3 ^nd ate w. AV \\ ^ar A \\ bef) VA, l)Uli C':
At euery myle is a walle perate T. — "'* Seven J TI| sillies T!'
tuenti FC'II gates C. — ""^ And] f. ^ || twenti ^T|ltouris A, toures
FT II beg A, be{) V || And ine pe bureg amidde rigt C. — *'* euerich
A, euery T\\ cheping A, cbepyng I'll J). |)e clieiMnge is eche d. i. V[
Beolj Iwe tures ipigt C. — ^" Euery day and nygt T, Nis {)er (no
A) day fourg [.e (Jjorub out I)an F) ger VA. — *'* {)at (/". T)
[36 (/'. .4) cbepinge (sdieping A) is (nis ^) iliche (J)erinne A) plener
F.4r. — SI" f. T\\ An .4 || wil) outen I^an tuo V, also Jier to ^. —
»•-» /". I'll Beol) C, Bejj 4, Jjer bel) F|| in fan F || boruh V, borewe
.4 II bi|)ute mo C, and somdel mo VA. — «-i /". CT \\ pat alderest
feblest tour A. — «-- /". CT 1| Wolde kepe A, N. nouht duti F || an
emp. A, pe amperur F. — *" /'. CT|| Vor (/". A) V \\ comen al .4. —
«'^* /'. CT II NoiJ)er .4 || wid F |1 strengg A \\ wid F. — «" y'-. (^'^ [ j
F II pei J, I)au5 r|| alle A \\ hep A \\ bore T. — «-« /'. C, [. . .] vpon
here egen iswore F || Adden A, Had r|| hit A, f. T \\ detb iswhore A |i
on bur lyf swore T. — "-'' /'. C \\ fai scholde \v. A, To w. T, [. .]
scbal to iw. F 1| J)at Mayd F, ])e mai A, J)at maide r||al so s. F,
feire and free T. — "^s /; CO As .4 H fram {)? .4 || heuene ^F|| heg
J)e Sonne 4 || Al shul J)ey die so moot y the T. — "-" And ine C,
As in A, In T, [. ..] F || {)at hour i; pe l.orug F || amide pe A,
[. ..]mid V, in mydward THrist V.
— 185 —
63n pnv stant a richc tiir ipigt. a 2io. 6220
An hundred teise hit is heie.
AVho so bihalt hit fer and neic ; r 570
An hundred teise hit is wid f24u
And imaked \vi|) niuchel prid.
(j35 Of lym and of marbelston:
In pe world nis swich tur non.
])At morter is imaked so wel,
Nc mai hit breke ire nc stel.
In J)e tur is on kauel
6 40 Of selver and of crestel.
And J)e pomel above pe lode
Is iwrogt \vi|) muchel redo. a 250
On pe tur anovenon
Is a charbugle ston.
0 45 |)at giuel) lenic dai and nij;t.
Xo be hit nevre so derk n\'4,t.
In ])Q bureg ne darf nie berne
Noper torehe ne lanterne. r 580
"« [ Japlyft F|lBeo{) twe lures ipigt CUper /; rUSlomleJ)
ril a riche a t. A, at. T\\ ^e apli7,t .4, y the plyjt T. — 6=" f. C;|
And T, A .i [. . .] V II pousang A \\ teyseF, laisen A, fathum r|| be his
(it is T, J)e tour is V] heige (heie V, hye T) A. — "^-i /; C\\ Wo A,
I .] V II so it bi alt .1, [. . .] byhalt V, soo l)ehol(le]j h. T|l wit fer and
neggene (V) A, fur <fc nei F, fer or nere T. — *'^ /". C|| And an VA ||
hondres A, hundret V \\ taises A, fathum T \\ he is w. .4, it is y fere T.
— 631 ^ (i|| n jy niade T\\ mochel p. A, muchel pruid V, wiJ)out pere
T. — «»» In al J)is w. T, In cristiente (cristiante V) VA \\ is T \\ tur]
/■ 7141'. — "" /; C'll And J)e m. is A, Now is pe m. T\\ maked A,
made T. — *^* /'. C || No mai no man hit breke wij) no stel A. —
639 f\ J XV, C stellt uin = C :i31 \\ o kernel C. — «" (C :i3ii) f.
ATV. — «*' /'. C'll And] /". 7'|1 about V \\ led A \\ pe I'omel pat al)oue
is leide T. — ^^'^ /'. C |1 Is iwrout .1, Is iwrouht V, It is made Tjl
mil su |....] V, wi]) mucho T, w. so moche .4 || red A, [. . .] V,
l)ride :/'. — «*» /. .4rr|!0ii l)e tur anouenom (J {233). — «"— «*« /'.
ATV. — ^" Ne part' me anilit |....| T 1] pal men ne f(V)erren anigl
berne .4 j] pat man ne par in pe Tour i). '/'. — '"■*'* Lampo ne I. C,
Neiper I, .4, Noupur Tl|Noutlier lorche [ ] ]'.
— 186 —
Swich u j)«)iii(;l was iiovor bigonnc: v roo
650 Hit schiiicj) us (lo|) u dal [x; sorie. c ..mu
In Jjo tur par is ti wulle,
Swife cler hit is wi|)alle,
][o cnioj) ill () pipe of bras.
Wliidcr so hit ncd was.
65 5 Fram flore into flore
pc stremcs erne store,
Fram burc into halle
pe stremes of pis walle. c- 230
per ben in pe hige turc
660 Four and forti maidencs burc. c 050
Wei were pat ilke nion.
pat migte wonon in pat on,
Ne portc he nevre ful iwis
Wihie more of paradis. a 260
665 per ben serjauns in pe stage,
pat serve pe maidenes of parage. y 590
Ac ne mot per non ben inne,
pat in his breche berep pe ginne,
"" [••••] 'i poiiiol [. . .] F II was per byg. r|| [jat he' ne giuej)
Ii/,t and leme C. — "^^^ [ ] 7 || Hit shyiied aiiigt T, f.C\\so doj)
J)e soon T, anigt so a dai doj) pe s. A \\ As doji aday pe sunne benie C
— 651—638 nur in C {223—230). — "^i welle C. — ^^^ Supe C.— ^'^^, 6** ur-
nep C. — 656^ 658 st'mes C. — ^'"^ welle C. — "^o per blip G {249), [. .]
bep F, Nou bep (arn T) AT\\\n pe hige C, in pan [. . .] V, perinne
pat riche A, in pat ilk r||tur C, toure AT, [. .] F. — s^" Foiire
and fourti [ ] F || Foiti Maidenes and foui' C|l Four and twenty
maidenes bonre A, Twoo and fourty nobell boure T. — ""^ So w.
A, [.]at w. F II man AT, [. .] V. — 6*- winnen C, wonie V, woon T || in]
wip C. — 663 — G81 |,j V unleserlich. — 66^ Ne durst T, Now pourt -4 i|
him neuere AT\\ more y w. T. — 66* Willen (Gouete T) after more
blisse A T. — 6*5 per jjuj, (;^ jVqu bep pe A, Now arn per T || seriaunt{e)s
.•l(r) II in pat St. T. — 666 j)ai (To 4) serven .^T, p. seniep C || of
hyge p. T. — 607 y^^ jjq serieannt may serue perynne T, Ne mai
no seriaunt be perinne A. — 668 j,jj{ ^^^^ j^g jjj. (^^ p^^ j,_ j^j j^jg
})r. r II i)recli A || pei g. .4, pal jj- ^'
— 187 —
Nopcr bi dale no bi nigt.
070 Bute he also capiin be digt. c oso
At pe gate is a gate ward,
He nis no fol ne no culvard :
And gif {)ei* comef) eni man
Wipinne pilke barbecan, a 270
6 75 Bute he him geve leve.
He wille him bope bete and reve.
pe porter is prud wipalle, u seiie 4, s-paite 1
Eche dai he gej) on pe walle.
And pe Admiral is such a gome.
Gso {)at everieh ger hit is his wone, ,. ,^i^^,^ ,,^_ ^^^^^l'^
pat he will habbe an oper wif,
peg he love his quene as his lif.
Me schal bringe adun of pe stage j^o8o*^'^c*l''io
Alle pe maidenes of parage, K260
""* Neifer Iji dai A \\ To serue hem day and n. T. — "'" But
lie be ase (as a T) capoun (capon T) d. AT || beo idigt C. —
"' /'. C II And at A. — s^- He is not a coward 'T \\ no coward
-4 II l)e porter is cukiart and felun C (347). danach in C {34S)
He wLile him sette areisun. — «^'' f. T \\ And /". A \\ ef ^er C
(243), gif |)e A \\ ani A. — «'* /: T \\ Bit)inne C |1 t)at ilche barbi-
can A. — «"« /: Til But bit Ije bi his 1. A. — «"« /'. T|l wule C. —
o" (^ c 241) II He is wonder proude T. — "» Eiierich A, Eiiery
Tjl gol) CTA II in palle A, in ryche palle T. — «" (-= C 2G1)\\
Anierail A, Amyral Tjl gume C, so wonder a gome A, ha{) a wonder
wuon T. — "*" [. . .] r II In al {)e world nis such a sune C'||I)«it he
t)at is com of cristendom T. — ""' in C (263 — 26G) gcdndert: Ne
1)11 his wif neure so scheno Bute o jer ne schal lieo beon his quene,
J)e2 beo luuo him as hire lif Jiat he nele habbe anoI)er wif. — "*' To
chesen [ ] V, To chcsen him a newe w. ^1, Euery gere to
haue a new wyf T. — «8- /; A \\ vgl. C 265 \\ Jjey;/, V, ]}en T\\ louede
V, louif) 7'||(juene j j V. — ztvischen 682 nnd 6S3 in A: And
whan lie a newe wif underfo, He knawel) liou hit schal be do. —
in C noch 2 verse (267 — 268): And floriz, iniai fe telle fore Heo
schal beon his (juene icore. — "** (= C 270) \\ Me schal fecche V \\
J)aiiiie scholle men fechche .4 || Then sliiil men bryng 7'|| douii .4 7',
adouii V II toure T. — «»* (= C 260) \\ of giele honoure T.
— 188 —
0H5 And l(;(l(3 lioni in to on orchard.
|)o f'aircsto of til |>o jniddclurd.
Abiito |)o orchard is ii wal.
|)e c|)olikcste ston is cristal. reio
{)cr 1110 inai Hcn upon J)e ston
1,90 .^^ucllel of |)is wcrldcs wisdom.
])erinnc is mcrie fo^eles song,
Me mi^^te libhe hem uvro among.
And a wello per spriiige|) iiuic. a'jw
put is wro5',t wip muchel ginnc. v jio. c iso
005 Ihc mai seggen iwis,
pQ stremes come fram paradis,
pe gravel is of precious stone, c seito 4, i-paite -j
And of vertu is evrech one,
Bope saphirs and sardoines,
7no And swipe richc calsidoines.
And jacinctes and topaces,
And onicle of muchel grace,
"«« An A II leden C, bringe VT, brenge A Ij an ,1T |1 orcharde V.
— ''«« al /; V II pe /: AT\\ Middellerd C, niydlerd 7'. — «" VAT stdlcn
am II pan orch. V (265) || go{) A \\ walle T. — "*** pe werste ^, pe
fovvlesl T, Suninie ol' j^e stones bo[. . .] F. — "*" /'. r|| man A, me VW
sen on pe A, iso uppon a F || Ho so wonede a inonej) in {)at spray
C. — «»« /". 2' II Mochel A \\ Iwrite muchel of pe vv[. . .] T' || Nolde biui
neure loiigen away C. — "" J)er is foulen (fowelene V) s. A {384)
V {■36o) II mony 7'|| So merie is ferinne J)e f. s. C. — "*'- m. wel 1.
V II lil)ben A, leue T\\ {jer among ^, hem a [. .] T', feryn fui long T\\
|)at ioie and blisse is eure among C. — ""' well T||J)at spriiigej)
[. . .] V, spr. perynno TI|In pe orchard is a welle C. — *" wrowt
A, imad V, made T|| mid F || mochel A, muche T|| pal is supe der
wip alle C [vgl. C 224, Ged. 652). — "^^ [. .] is [. .] Muchel [. . .] F||
pe welle (wel T) is of mochel (muche T) pris AT. — "** T^ unleserlich \
st'mes C, strem 4 || comep C, com 4T||froo T. — ""^ pat grauel
bi pe [ ] F II pe gr. in (of T) pe grounde of (is T) preciouse stone
(stoones T") yl7'l|For in pe st'mes pe srnale stones C. — ^'^ An of
[. . .] eu [. . .] F II And al of v. T|| iwis echone ^-1, for pe noones T]
Hi l)eop per funden eurech one 0. — ^s" /'. T || Of safir ^' of [. . .] Fji
Of saphires and of s. A. — ''"> f. T\\ suppe C || cassidoines Oil Of [...]
I'i; of [. . .] F II Of oneches and of calsidoines A {297). — "oi— '<>* /; TV A.
— 189 -^
And mani on o|)er derewor|)e ston,
|)at ich nu nempne ne can. c- 290
705 Above pe walle stant a tre, ^ 310
{)e faiveste pat mi>;te in erj)e be, y cao
Hit is ihote J)e tre of love,
For lef and blosme ben per bove.
So sone so pe olde ben idon.
710 per springe niwe rigt anon.
Alle pilke pat elene maidenes be
Me schal bringe under pat tre.
And which fallep on pat firste flur
Schal be quene and fonge ponur. c 300
715 pe wal is of so muchel eie,
gif per is eni maide forleie,
An he stepe to pe grunde a 300
For to wassche hire honde : y 620
He welmep up so he were wod
7 20 And chaungep fram w'ater in to blod.
'<•* direwerpe C. — ""^^ VTA stellen um \\ '"'■' — ■"* tmkserlich in V.
— '»5 Al AT \\ walle C, vvelle heued A, vvalles lied T\\ stoudel) T, per
staiit A II Ireo C, tree AT.- "«« pat f. C \\ fairest ylT || mai A \\ pat on
erthe may he T\\ beo C. — """ icleped A, cleped I'll Ireo of luue C. —
708 YoY f. I'll floiires and iilos(so)mes A{T) \\ bep A, beop C, spryiij^en
I'll per f. AT\\ bune G, ahoue T, ever abone A. — "o» /; /I7'|| beop
C. — ''" /". ^irilspringep C. — "" And pilke .1, pen pey I'll may-
dons clene I'|| beo C, bene I'. — "'- Men sclial hem l)r. A, pey
shni be brongt T || Schulle silte arewe C'||treo C, pe Iren T. —
-'3 so fallep At II on /'. I'll pe (pat A) rtonr TA \\ fiirste f. — ''* heo
C 11 Hi schal ben chosen A \\ qnen A, qneene T\\ wip (wip mnche I'J
honour AT. — '^^ {C :}02) \\ pe welle is of | ]V (277) \\ Non is
po waie (well I') A (.?.9S), T {(U7) \\ so (/'. I') mochel (^muche I')
A II aii/,l 7'. — "'" :/,if per come [. . .] F || jef C (301) \\ per comep ^1|
gif a woman come I' || pat is forleie (forlanjl T) AT. — ''n_»i8 „„.
Icscrlich in V. — '" And JTHheo C, hi A, she T|lbo\ve A, b.'
doo I'll to pe slreeme I'. — ''" waschen yl, wesshe I'||her boimiles
clene T. — "* Ha Indniep up C, pe water wille ;/,elle .11' Hals (as
7'^ bit ware (were I') wode (wood 7') A'J'. — '-" And bicome ATi\
K'i'd as blond 7', on hire so red so blod .1.
— 190 —
Oil wliiclic f)o \vell(; farof) ho.
Also H\vif)o ho \voi|) foi'do.
And |jilk(' ])at ben maidoncs clone,
Hi niai wassclic |)orin I \von(%
72.1 ]k! water will erne f'aire and clor,
Nolle hit hem make no daungor.
Ac gif per eni maiden is,
{)at ])(i admiral love]? most of pris. C311)
On hire schal bo {)at flnr iwcnt, ^ 3^0
730 pureg conjureson and chauntement. t mo
pus he chesej) his wif purcg pe flur,
Alle wane hit schulle be IJlauncheflur.'
pre sipes Floris swouned nupe, r u-m loua
Er ho mis^te speke wip mupo.
735 Whane ho awok and speke migte,
Sore he wop and sore he sigte,
'Daris', he sede, 'Ihc worpe ded,
Bute if pu do mo sumne rod.'
po sede Daris: "Ful wel I se, 4330
'21 wnche C\\{)n {f. A) Wich (what T) maiden I)e water farej)
on (/; T) so AT. — '^^ suijje C'H wurf) OJlHi schal sone be f. A,
Sone she shal to delj be doo T. — '"-^ f. 0 \\ bep A \\ poo pat ben T.
— '" f. C'll pai AT\\ wessh T\\ hem w. of pe rene A. — ■" /: Oil
woll stonde T||stille and cl. A. — ''-^ /'. C || To hem makep it no
daimgere T. — "" get C\\ any A {318) T {637) \\ gif any m. per is
T. — '■-" luuep C'llpamerail hail of m. p. .1, tellep of more p. T.
— '29 i)eo C'llpe flour schal ^r||on here be went A, be to her
sent T. — '^^ pourg art and pourgh A, proug art of T||enchante-
ment AT. — "^ pons A, f. T\\ he cheosep h. w. C, pe Amyral chesep
hem T, he ch. A \\ b. w.] /'. A \\ pourg A, by T. — '^- wenep C\\ beo
C'll And euere we (he T) herknep ir|| when bit lie Bl. ^, after Bl.
T. — '^^ swouned noupe A, sownyd anoon THIhc wene ne darf
me axi nogt C. — '^^ Rigt by fore hem euerychoon T, If floriz were
of drerl pogt C. - "^ f. C\\ When T, Sone A \\ migt AT. - ''« /■,
Cf II wept Tllsigt AT. — "' Darie be saide A, And seide Dares T;'
wurpe C, worht^, worth T|| now deed T. — '^* But ich bane of pe
help and red A \\ But pat y liope of pe som reed T. — '^^ panne se
Daris pe freo burgeis C, VijJ. ■')S7 \\ Leue cliild fnl A, Ijoue soon T
wel ise A, wyl ge see T.
— 191 —
740 pat |)u wilt to de|)e te. c 320
Floris", he sede, "leve man,
pe beste red pat ihc pe can:
Wend tomorege to |je tur,
Also |)u were a god ginnur.
74r, Ber \vi{) pe squire and schauntillun cseites, spaite 1
Also pu were a god masun.
Bihold of pe tur pe highede
And wip pi fot met pe brede.
pe porter is culvert and felun,
750 Forp he wil sette pe a resun c 330
And here upon pe felonie.
And segge pat pu art a spie.
Ansuare him wel hendeliche
And spek wip him wel sweteliche,
755 And seie pert come fram ferren londe
For to seche and for to fonde,
gif pi lif so longe ilast,
To make a tur after pis cast
"*" pal fy Inisl is miiclie on me T||J)at was wol hende and
curleis C. — '*' /'. ^7'l]Floriz C. — "*- ]je best A, fen is {ie Iiest
'^'11 P^l /• ^^'- danach in AT: 0|jer red I ne can (no can y noon T).
— '" VVonde AT]] niorewe A, morn T. — '^+ Ase A, As T|| gnd C||
^'iiionr A, gynonre T. — '^*'' Take (And nini A) on (in A) Jjy honde
(pin lionds A) /ir|| scantilonn A, sr.-antlon T. — "♦'' As T, AIs pai
A II gild C, f.A, free ?'||Mascnn C, niasoun A, mason T. — "♦'Bi-
hold (Heliold T) pe tour vp and donn AT. — '*« /'. AT. — '*» cnliiert
a, colnard A, crnel 7' |1 felonn AT. — '''" Wol sone ^irHwide C,
wyl y'||setten liis rosnn 0, come to pe (the T] AT. danach in
AT: And aske what maner (mister A) man pou he. — '"^' on 7'.
— '"- saie A, soy TUpon art coin to ho a spye (comen pe tour
aspie A) AT. — ''"^ pou (And p. T) schalt (slialt T) answeren
(answere T) him (/. T) swetelich (swetlych 7') AT. — •" speke A,
soy T|| to him J7'|| wol] f. T\\ suet. C, nndolich A, myldolycho T. —
danach in AT: Soy (And sai A) pon art a gynonro (ginonr /I) To
hoholde (hihold A) pat foiro (ilcho A) tour. — '•'''' /'. ^IT || icome (\
— 75(1 ],\)i- (o loko T. And for to lorne A. — danach in A'T: To
Uiako anoj)oi' (sucho an(.)thrr 7'| in |>i jimdi'. ■■■" /'. ,17'I|pi| mi
C. — ""• /•. .17' II iiiakio ('.
— 192 —
In |)iii(! loiido :ifo frome,
7cn WliiiniK! jiu (M't lioDi ioomo. c imu
^\'llano he liircp {)0 spcko so luMidcliclio
And answere so swotcliche,
]jonno lio wilo come |)C ner a :«o
And l)idde {)c pleic at Jjcscliekcr. r ran
-jcr. Whanc {Descheker is forp ibro/^t.
Wijjute panes ne plei {)u noj^t,
pu most habbe redi mitte
Twenti marc in p'l slitte.
peg |)u biwinne ogt of his, a aeo
770 Hold hit of wel litcl pris; caso
xVnd if he winnep ogt of pin.
Loke pu leve hit al wij) him.
Muche he wile ponkc pe
And of pe swipe iwondred be.
775 For he is swipe covetus
And at peseheker envius,
gerne he wile pe bidde and preio. rKiattiocb
"9 f. AT II frume C. — '«» f. AT \\ icnme C. — ■'■' /. ^T|| he
J)e hirep sp. C. — '"'- /'. AT\\ aiisuerie C\\ sueteliclie C. — "''•' pennel
wel sone ^Tjlwule C, vvyl T, wil ^ jj com T || nier C, nere T. —
'8* And wyl byd T \\ plaien A, pley T|| pe escheker C, pe scheker A,
{je rliekere 2'. — in A noch 2 verse: To plaien he wil he wel foiis
[bWt 102] And to winnen of {>in wel coiieilons. — '"•'• Wiien J)OU
arl to I^e scheker (at chekev T) bronjl AT. — '"« hil)ute C, wip-
outen A, wi/;out T \\ pans A, seluer T \\ ne plai A, f. T\\ nowt
A, nougt T. — ^" most] shalt ^r|| wij) the T. — "«« priHi A\\
mark 4, marke r||ine C, under Jji si. A, beside ]jy knee T. —
■"i* ^ s^dW «(/« = A 300 II gif T, and gif ^ || vvinne A, wynne T. -
-70 — A p,oi II poll lete perof A, pow tel perof T || wel /'. T, ful ^.
— "1=.^ .95c9||And f. C || gif ^, yf r||biwhine{) C |1 al pin 4, of
j,e C. — "2 = J ,35.9 II al /'. T|l Al leue poii hit w. h. A \\ gif him of
pine suche pre C. - "» f. AT\\ wule ponki C. - -■* f. AT \\ snpe
iwundred heo ('. — "3_77c ^ ^2'||snpe C. — in T noch folgcnde
vrrsc: So po?t shalt al wif) gynne pe porters loue forsolh wynne pat
he pe help on pis day But he pe help no man may {T C>79—C,8i).
— -" Wel gerne yir||wille A, wyl Tjlpraie yl,.pray T.
— 193 —
pat {)u come amorege and pleie,
Grante him J)at ]3u wilt so,
780 And tak mid amorego suche two,
And ever ])u schalt in |)in wolde
{)i golde cupe wi{) J)e atholde.
pe pridde day ber forti pund
And pine cupe hoi and sund.
785 2^erne he wile pe bidde and preio.
pat pu legge pe cupe to pleie,
pu him answere atte firste,
pat no leng pleie pe ne liste,
Ihc wot he wille pilke day
790 Honuve pe so muche so he may,
He wile pe lede to his innc
pe cupe of pe to biwinne.
He wile be wel covoitus
And hire to bigge angussus.
■"^^ amoiege C, aiuoiewe -1 H {)Ht j)OU /. TUConi anoJ)er day to
playe T. — '"» Jjoii bclialt (slialt 7') sigjje (seye T) {jou w. s. AT.
— '80 {)oa shall take T, And iiim .4 || mid] wij) pe AT \\ ainorewe A,
f. T II swich A II tvvoo T. danrich in C: And wel Jji nedes for to do. —
781 ^; Q'f [I jj.oweii w. .1. — '•*'- /'. CT \\ cupe] cop A \\ [)e] lie A. danach
noch in A: pat iike self coi)i)e of golde [jat was for Blaiiiichefloiu'
ijolde. — "*' fiydde T\\ dale A \\ bere wi{) J)e A, take T\\ an hondred
pond A, an hundred i)ound '/'|| jjat Jiritlde day {lu wend him lo And
her wif) pe forli pund ('. — '** )ii A, J)y T||cop|)e .4, coupe T'}
hool T, al hoi ^4 || sound 7j sond A. — In A und T noch .2 verse:
jif (jeue T) him markes antl pans fale (poundes of py male T) Of
I)i mone (Iresoure T) tel [)ou no tale AT. — '** in C umgestellt =^
C o7.j II Wel 7,erne ^T|| wulc C, {le wille h. A |1 praie A, pray 2\ —
'** J)i coupe ^1 II To lay py c. and to pi. T. — "*' pou schalt (shall
T) answeren (answere 7') iiini (/'. 7') y(7'||ale A, al per 7' || first
AT, fursle C {:J77}. — ""^ pat /'. .47'i! no /'. 7'|| lenger .47'|| lo jilay
TWpOiX lie list A, pe ne lyst 7'|| histe C {:i7S). — T8»_7e2 (= c
:-i7l—:i7i) /.AT. - ■»' wule (I — 7":'_t»« /. J7'|| VVhanne pu lest
him pe cupe iseo Wel ;inj,'ussus he wile beo. He wile heo wel
coueilus [C seite J spalte :.'] And hire to hifrj^e siipe \'u> (' {:1(>.'> — :U1S);
vgl. Var. zu 7(n.
H.iusk neiht , Floii>. lo
— 191 —
lor, MiKihel lie {je wile hode,
If him inii^tc ]je botcro sjx'dc. t' 370
Jjii scliolt l)li[)elicli(' 7^\\(' liir him, ^ ago
|)e^ hit be ^old pui- and tin.
I he wot {)iit he mui alrebest
MOO Of jjine nede helpc |)e mest.
Seie also pe ne faile non
Gold ne selver ne riche won:
Seie pu wilt parte wijj him of jjan.
pat he schal evre be riche man.
so.-, jjanne he wile be wel blipe
And biginne to love pe swi|)o.
And falle he wile to |)i fote
And bieome pi man, if he mote.
His manrede {hi schalt fonge. a 390
810 And his triipc of his honde,
pat he pe bere al pe helde,
pat man schal to his loverd ^^elde.
/,if pu migt pus his love winne,
He mai pe helpe wip some ginne. c 400
"= Wel moche .4, ful niuche J i| wule C {369), he wil (wylle
T) for J)i (I)e T) coupe AT\\ beode C. — ■"« ^if he AT\\ mygl Tji
l)etter AT. — "»' /: C || blelieliche A, il bletlily THgiuen i H geue
him T. — '0^ f. C II J)ai A, ^if r|| of gold fyne T; vgl. C (379—383):
Ansuere him wel hendeliche, 'p'm beo [)e cupe\ seie bliipeliche, For
his gode cowipaygnie Awuniie he hap p'l diuerie. — '""—*'"'/'. J. T;
Tieode C (384); in A noch 2 verse: And sai me |)inkeg hit wel
bisemeg pe pai hit were worg swiche pie. — *"' /. J'llSai A, pu
migt segge C {3So) \\ failep C. — ""^ f\ t. — »"•'— ""^ /; ^r|| beo C.
in C noch 2 verse: Whaiine he heiep pe s|)eke so richeliche, And
ansuerie so hendeliche. — ^^^ f. J.T||beo C. — *•"* luuie C, suipe
(J II And he wil (wol T) panne (/'. T) so (ful T) mochel (mnche T) loue
pe J.r. — *"' pat pou hit schalt hope ihere and see A, And to pe
bovVe also pnrde T {7'00) \ pat he wil falle to pi fot (foote T) AT. —
*** pyn 7' II man /'. T\\ 7,U AT\\ mot A, moote T. — *•** manred A,
And homage T \\ afong^e .4. — ^i" pe trewpe A, pe troup T. — 8i'_»>s f.
AT. — «•■'— 8>* /: rC'll pou A, pons A, som A. vgl. C {399-400):
And pus pure.^ pe cupe and his giwne J)U mi^t pi lewman best
— 195 —
815 panne pu migt ben iknewe
And pi cunsail to him schewe.'
And alpiis Floris haj) iwro5;t,
As Daris him haJ) itagt,
Ac J)urej5 Jdb cupe and pureg gersome
ft2o pe porter is his man bieome.
*Nu', quap Floris, 'pu art mi man,
Al mi trest is pe upon, r 710
perfore pu most me helpe nede, cs.ito 0, spaitfi
Wipute pe ne mai me spede.' c 410
8 25 Ord and ende he hap him told,
Hu pat maide was fram him sold.
And liu he was of Spaine a kingos sone,
For hire love pider icome.
To fonde mid some kinnes ginne,
8 30 Hu he mi^,te hii-e awinne.
po pe porter iherde pis, he sigte;
'Iho }im', he sede, 'bitraid wip rigte, r -,-j(i
awiwne (vffl. vers 799). — "^'^ /'. AT, lieou C. — "'* f'.AT(C(jl. Var.
zu 823). — *" Nou also Florice A \\ hath 6'|| iwrowt A \\ As he seide
he dide y wys T. — *'* Also Darie A |1 itawt A |1 And as he or-
deyiied so it is T. — *'" Ac |)ureg C, [jar {)Ourgh A, For T || his
gold J.2'11 J), gersurne C, his garsome A, his vvavyson {T 70S). —
*-° ys F'lorys man T (/OD || hicunie (' , bycom T. — **'^' Nou A\\
Florice A, Floriz (' H Florys seide now art \iOU my moon T.
— *-■- And al >4 1| trust 7'|1 npan A, vppon T. — "■-" [)frnore C\\
Nou J)0U inigt wel el)e A \\ New my consel y wyl l>e schewe 2'
{vgl. 816). — "-* Bilnite C || Arede me Irani jje depe A \\ Rede me
rygt gif \>o\\ he trew T. — **-'■ And (Now 7) euerich {eucry T) word
J.T||tolde T. — »'^" Moil Hhinncliclloni' .1, Mow l)e m. 7'l|frohim
T, f. C 11 isold C, shohh^ T. — "" Spaygne (', Spaync T (715) \\
kynges yl7'||soonc T. — "-" haie C \\ And for li. I. 7I 1| For grete
1. 7'11 [leder 7' H y coonic 7' Ij he was [)ider imnio <'. — *-" fonden
7' II wip yl 7' II Slime (J, som A, some 7'|j kunncs (', f.A'J'. — "•'" [le
maiden agen to him w. A || pat t'eire mayde for to wyniio 7'. —
"^^ pe porter pat herde and sore si/,le (syjt T) AT. — *^'- Ich am
hitraied yl |1 And seide y am betrayde 7'|lponr7, r. ..1, ary:/,t 7'.
lOG
jjurc'/, |)i csitol ilic iini hitiaid, ^ ^^„
And of mi lif ilic iiiii (lesrimid. ,■ 4-^,,
HIS Nu ihr wot hit hit «,m^|j. yi.hmioia
For [)o, ihc dicdo |)olf'n dej).
No^^t for |)an, while ihc mai go,
Ine «chal pe faille nevre mo:
AVhat me bitide ojjcr hifallo.
S40 Ihe schal ])e foreward hold(Mi ailc.
Iwend nu. Floris. to {)in inne.
While i hipenehe of some ginnc: r 730
Bitwene pis and pe J)ridde day 4 ^vf,. <: am,
J he wille fonde, what i do may.'
H45 Floris si;5te and wop among,
])ilke terme him Jmj;to long.
jje porter J)ogte what to rede.
He let flures gadere on pe mede,
Cupen he let fille of flures
*'' Ijourg A, 1)10115 y'ljich A, y T|| dismayde T \\ {)Ht pure;^
J)is cupe and J)is gersume C. — *»* ich J. 1| Ihc am nu J)i man bi-
cume C II {)erfore y am wel euyl a paydo 2'. — ^^" y T, ich ^ |1
wool T, seo C, wot child ^ 1| it gooj) 7'. — «»« ich ^ H shal y T\\
foUen C, to Jjoiie A, suft'er T. — *'^ — *'* «« J 7' timfiestellt: And
najjeles ich ne schal [)e neuere faile mo Jjer whiles iniai ride or
go A\\l shal [w faile neuer moo Jje while y may ryde and goo T.
— 838 failli r. — »3»_»4o uvigesteUt in AT\\ What so wille ^ (-ii?),
Wh. so euer may T (7;>6') || bitide or A, f. T\\ faile A. — «*» I)i (py
T 72?) foreward (forwardes T) icii wil (shal y 7') helden (holde
T) alle A (416) T. — «*' Wende {)ou .4, Wynde now T \\ floriz C,
horn A, hoome T\\ into A. — "*'- Whiles A \\ {)ink .4, beljenke T\\ me
of ril siDH T, soiii A, same (7. — »*3— »" unujcstclU in C|l Bituene C.
{430). — 8** wulle C{4:^9)\\ Don ich wille J, Fon.le y shal THpat
1 may .1. — **" Floriz C, Florice .4, Flores 7'||spak -4, spake T\\
weop C, wept T. — *** f)ulke C, |)at ilche .4 |j [)Oiigte wel 1. A \\ And
pougt I)e t. al to 1. T. — '*' I)oii2te A, {jougt T || fe best reed T.
8** And I. T|| floures gaderen A, geder floures 7'|; in .47' || a meed T.
»»» fulle C II He wiste (wist T) hit (it 7') was ^e maidenes (raaydons
T) wille (wylle T) AT\\ Two cotipen (To lepes T) he let (lete V) of
Homes fdle (fylle T) AT.
— 197 —
830 To strawen in |)e maidcncs buros.
{)at was liis red to helpc him so:
He let Floris on pat on cupc go, t r4o
Twei gegges J)e cupe bere. a 430
And for hevie wro|) hi were, c'44o
855 Hi beden God _2;ive him ivel fin.
|)at so manie flures dide Jjerin.
J)ider {)at hi weren ibede,
Ne were hi nogt arigt birede.
Ac hi turned in hire left hond.
860 Blauncheflures bur anond.
To anof)er chaumbre hi ben agon,
To Blauncheflures chaumbre non.
pe cupe hi sette to J)e grundo a 44o
And go forj) and lete hire stonde. r 750
865 0 maiden com and wolde
pe flures handlen and biholde. c 450
«*« /■. AT. — »5« jje rede A, pe best reed T |1 Jsat he (as him T)
poujt I)o (J)oo T) AT. — »" He let] /'. AT\\ Floriz C, Florice J, Floiires
T\\ mAT'\ o coupe do .1, oon Lep to doc T. — «*'Tuei C, Tweie A,
Two ry maydeiis T |1 coupe A, lepe I'll ho>"e ^'- — "'* So hem (heuy T)
charged -4 T 11 pat vvrop pai w.A, neuer pey wore T. — *^^ pai bad
A, And bade 7' H 7,if ^, geue T |1 hem T \\ vuel C, euyl T, euel .4 j] fync
T. — 866 j,at] /•. Tjiso mani A, To mony T H floures .ITU dude <'>
dede A, he dide Tjl perynne T. — «" /". Tjl pai A |1 To pe chauwjbre
per hi scholde go C. — «"" /'. 7'||pai nowt .4 || Ne geden hi ari7,t
no C. — 839_86o f CT\\\is.\ .4 II hour an hond A. — *«• beop Cjl
To Clarice hoTir po coupe pai i)ere ^i || pey gede to anoprr and let
pa< be pey shuld haue gon to Blauncheilour And 7,ede to swele
Clarys boure T {746— 74S). — *** To Blaunchefloures chamber pey
shuld tee T (74.5) || Wip pe floures pat per inne were A. — **' /".
ril pere pe couppe pai sctte adoun A. in A 2 verse mehr: [A blatt
102b] And :/,af liim here inalisoun pat so fele floures embrou.-;le
on honde, T hot dn/iir 1 H'crs: And cursed him so I'elo brou/,l to
honde {T 740). — ««* gop C \\ pai wenten forht A, pey ^ede lioomc
Tllleteg C, leteu A \\ hem st. T, pe coppe st. A. — «"■• Clarice
(Clarys T) to pe coppe (lepe T) com ^THandj /". 7'. — •*"'' Homes
A, flores 7'!l handleden -1. to Iioiidel 7'l|lo boh. T.
— 1 08 —
Fl()ii« \v('i)(l(^ hit were his swote wii^t.
Ut of pe cupe he lej» nriijt;
And ])iit inaide for |)o drede c soitc e. ^paito -j
«7o Higan t(» eric and to gi'odo.
|)0 Floris scsj. hit nns no/t he. ,, 4;^^
In to ])(! cnpo lie stcrto a^^e,
And held him ])itraid al clene,
Wip pe flures he hidde him hidene. t urn
BTo Nil maidenos come in to liire lepc,
AVel iiftcne in on hope.
And axede hire what hire were. rbiattiorb
And whi he makede suche here.
|)is maide pogte anon rigt.
880 pat hit was Floris pat swete wigt, c 46u
For here chaumbres nig were. .i 460
Selde w-as pat hi togadere nere.
And ofte Blauncheflur hire hadde itold.
Hu he was fram him isold.
*«' Floriz C, Florisse A, Floiys 2'l|it T|l hadde ben A (h. be
r)|lswet .4. — »«« In {)e coupe A, Of {)e lepe T|lstod^, stert T\\
vprijt J^3'. — **" A. Ije maide (mayde T) al for dr. AT. — *'" crie]
schrichen ^, shrell T\\ an ^. — ^''^ Floris] sche J, he Tjlseghj A,
sawg r II was T||novvth ^ || shee T||J)o nuste floriz what to rede
C. — *'^ coupe A, lepe r||he stirt a7,e A, agen stert he T || For
{)e ferlich pat he hadde In to [jo eupe he sterte a.^en C. — *"-^ /'. Cjl
bitraied A \\ al /: T. — «'* And wi]) C |i hudde C {458) \\ bidene
nicht in C\\ Of his deg (lyf T) he ne gaf (tolde he T) nowt (not T)
a bene (beene T) AT. — *'" comef) C (465) I| |)er come to Clarice
maidenes lepe A, {>, c. maydons and to Glarys 1. T. — *'* Bi (by
T) ten be (by T) twenti (twelf T) AT\\ on an T, in one A \\ heepe
T. — «"' A. (A. pey T) asked JTHhire] /: ^Tyiiere A, hur T,
— »"« A. why T, pat ^ || hi A, heo C, shee T\\ made T|| suche a T,
so loude yl. — "» = C 459 (vgl. C 469: Wei heo was bipogt and
whare) H Clarice (Clarys T) hire understod (bypougt hur T) anon
(anoon) r. (rygt T) AT. - «8» floriz 6' (460), Blauncheflour AT\\
p. suete w. C, pe while 7'. — **i /'. 2'11 boures ^ 1| neg A. — *»2 /'.
T II And selden pat pai neren ifere .4. — *** f. TJIAnd aiper of
oper couiiseil pai wiste -4. — *** f. T \\ heo C (464) || And niichel
aiper to oper triste A.
199
885 He 5;af' hire niaidenes answere anon, ^470
J)at in to bure hi scholden gon:
'To pe cupe ihc com and wolde
J)is flures handlen and biholde, r 770
per fliste ut a buterflige,
890 Are ihc wiste, on min ige.
So sore ihc was offerd of pan, a 470
pat ihc loude crie bigan."
pis opere loj^en and hadde gle
And go agen and lete hire be.
895 pLaris hatte pat maide hende.
To Blauncheflures chaunibre he gan wende ano
And sede: 'Swete Blauncheflur,
Wiltu se a wel fair flur? t iso
Hit ne greu nogt on pis londo.
900 pat fiur pat ihc bringe pe to honde."
'Away, Chiris," quap Blauncheflur. a 48o
'To scorne me is litel honur,
»«« Hii A, And 7'||gaue T\\lie maydons 'i'ljanoon T || To fiii-
den hem ansuare T [470 vyl. 879). — *»« /'. C \\ to her chamber
T II pal sscholden A, were T || goon T. — **^ {)is coupe A, ^ai to {>e
lepe 3' II heo sede ihc c. C, ich cam A \\ ihc] f. T \\ she wold T. — «" f e
^Tjl handli A, to hondel r|| to beh. T. - "'*'' Ac er ich hit eiier wiste
A, And or y it ere wyst T. — *»" A boterflege to .^ain me fluste
A, An otter tleyx a j^'eynsl my brest T. — «•" Icii (I T) was sor (so
soore T) adrad (adr. of A) Jjaii A2\ — *»- y 1. crye can T\\\iai
sscrichen and greden i big. A. - «»■'' gleo C\\pe maidenes (may-
dons T) hadde per of ([jerof hadden T) gle (glee T) A T. — *»* go^i
C, tm-ned AT\\a7,ene A, hem 7'||leteJ) C || hire] /'. C, Clarisse A,
hur T II beo C. — «»« Clarice C \\ So (as T) sone so (as T) ])e ma-
denes (maydons T) weren (were T) agon (gon 7') A T. — *'* T.
Blauncheflonrs hour Clarice wente anon A, To Klauncheflour she
gede anoon 7'||heo C. — ^»' siiete C'H And seide leyende (boldly
T) to Bl. ^17'. — «»» Wilton sen A, Felow com and see V'Hseo C\\
a feire T, a ful fair A \\ tlonr .4 7'. — *»» Swicbe (Suche 7') a flour
pe (pat pe A) schal (shai T) like (wel lyke 7') AT. — '""> Haue
pou sen hite (it sene 7') a lile AT. — ""' A vvey T, Anop -4 ||
Glariz C, Clarys T, dameisele .4 || (|ii T. — »"' /'. C |1 it is none
honoure T.
— •H){\ —
IIo J)at lovof) par amiir
And ha|) fiiMof" joio. iiiai lovo Hur.
90.-. Ac ilu! woiu!. Claris, wijjute galtlM-.
pat pe admiral nic wile habbc. i 4.hj
Ac {)ilk(! day ne .schal ncvrc bo,
Nc schal 1110 novre atwito me,
|)at ihc bo of love untrowe.
9iu No chauiigo love for no nowo. r j.^
Nc lete J)e olde for no nowo bo.
So dop Floris on his contre,
Nu I sclial swete Floris misso, ,^ ^^.,^ , ,p^'nf ;
No schal non oJDcr of me have blisso.'
915 Claris iherde J)es illo reuj)e.
And pe trewnesse of pis trewpe : c soo
pe teres glide of hire lore.
'Blaunchefiur'. he sede, 'godo iforc.
Leve swete Blauncheflur,
920 Com and so a wel fair flur.
Togedere hi go nu iwis.
903_90i f,AT\\ luiiel> C. — 9»* ioye C \\ luue tlures C (467): C 488:
Ac ihc libbe in soreje in {ns tures. — ""•' Ac] /'. AT, For C || Icli ihere
A, I here r|| Clarice A, Glarys T, f. C'llvvi/;out T, bithute C. —
»"* {)at] /'. A II Ameral A, Amyral T\\ vvil m. A, wyl m. T, m. vvule
Cjl to wiue (wyf 3') \\. AT. — »»■ But f)at day Tlj ne] f. AT \\ schal
(shal T) neiier AT. — ""^ pal men (he) schal (shal T) AT\\a.iw.
rn.] euer haue m. T. — ""* beo C, I schal l)en A, y shal be T||
luue C'll so vntr. T. — »'** chaungi A \\ luue C, my loue 3'|| non A. —
9" For no loue ne for non (noon T) eie (aye T) AT. — *'* floriz
C II For sake Florys T || in h. contreie (contraye T) AT. — »'» y
r, f. A II Florice A \\ Ac pe^ floriz for^e me C. — »'* Ne /'. A || noon
other 7'||Ne schal ihc neure forgete Jje C. — "^ Glariz C, Clarice
A, Clarys T \\ stant (stood T) and bihalt (beheld T) pat reupe
(rewth T) AT. — »!« Of trewnesse C |i of [(is tr. A, o. hur trewth
T, and of trewfe C. — *'' terres (' || Lei^ande scho saide to
Blaunchetlour A, And seide lady blaunchetloure T. — 9i8_9i9 ^■
^Ti|leue suete C. -— "'-*• Cum a. se C, Com nou s. A, Goo we see
ri|a well f. f. C, put ilche flour A, pat ilk floure T. — »-' goj)
C||To pe coupe (lepe T) pai (pey 2') geden po (went both T) AT.
— 201 —
And Floris ha J) iherd al pis.
Ut of pe cupe he lep anon.
And to Blauncheflur he gan gon.
9>5 Eiper oper sone ikneu.
Bope nupe hi chaunge heu, Vbi«tt^io8a
Togadere wipiite word hi lepen.
Klepte and kiste and eke wepen.
Here kissinge ilaste a mile,
930 And pat liem pugte litel while.
Claris biheld al pis.
Here cuntenaunce and here blis,
And leii^ende sede to Blauncheflur:
'Felage, knowestu ogt pis flur? y si„
o;{5 A litel er pu noldest hit se, a sio
Nu pu ne niijte hit lete frara po. '' '''"" »*• ^''f ^.^
He moste kunne muchel of art,
pat pu woldest geve perof part.^
"Certes", quap Blauncheflur to Claris,
danach in AT: Wei (/. 7) lilist'ul (Joyful man T) was Florisse (FIo-
rys T) {)o (poo T) AT. — *'-' A. ttoriz C, For he AT \\ had AT\\
herde T. — »" Out of pe coupe A, Of pat lepe T \\ slirte (sterl T)
iwis AT. — »-* /'. AT. — "^s vVel sone aiper oper kiitnve .1 {f)09),
Aylher of hem otlier kiiewe T {S04). — • "■-" chauiigep C || (VVelsoiie
T) Bhiiincliefloiii' fhaiuigedc (chauugod T) hewe .4 {:')(>()), T {So3).
— "■-' Wipouten (wipoute T) speche toyidere (togeder 7") pai (puy
7') lepe AT. — "'^^ pai clepte A, And klippt 7'||ke.ste ('. kysl r||
a. e. vveopen (J, a. e. wepe .4, wonder swete T. — *-" /". 7'11 ke<«inge C,
cussing A II ilesle d, laste A. - «■•'» /". T. pougte A. — "■'» Clarice AC,
Clarys 7'|1 hiheold C. hihalt A \\ this T. — «''- Her 7'!| counlenauiu-e
.47'||lier 7'||l.li^s A, hlysse T. — «" And /'. f ' || lei/,ende /: ('T\\
saide A, seide C'7'||to HI.] pen to B. 7", Clarice t. B. C. — »•'* Fe-
lawe A, Felow T, /'. C || knonestou .1, knuwisl pou 7'||angt T, ou7,l
.4, o. :/,et,e (J. - "■'•■• /: 7' II A) /; A || noldest pou A. — »•"' /'. 2'|i
And noil A jj pu] /. r'||ne nu/,t .4. — '•" jH. ni. k.] V, H. ni. conne
A, She shul konne 7'|lwel inochel .4, ful nuiche T, vvel nuichel V.
— »'« [pat p.] F II noldest A || x.if -4 || peiof gene 7';|ani p. .1. ony
p. V. — »="' /: 47'1|[. ..jde hlancheHur to claris J"||C|anz T.
— 202 —
•Mil "[)is is mill u/ciic swctc FNtris.'^
Nil bofjo hio |)es swete |)inge
Ci'ic hire nicrci al wepingc,
To |)c admiral {jat hem ne wreie,
For penne hi were siker to dcie.
945 Claris hadde of hem pitc. a sao
*No{)ing', he sede, 'ne dute '/o. c ".m
Ne diito yje nammore wi|)alle.
pan liit were to me bifalh;. r .»j„
Wite 20 wel witerli.
050 Plele ihe wile ower beire druri. ^ mu
Claris hem hap to bedde ibro5;t,
pat was of pal and selc iwroi^t.
In bedde he bro7te hem adun
O
And hireself wende arum. a biatt los
**" /'. A II [pis is] Fllovvene T |1 suete iloriz C, leue floyres T'
Now Blauncheflour and Florys T. — »*' Nu /". AT, [. . .] F || hope
Fl|[tuo] V, f. AT l\^\se A, {ih V, I)ese THswete I^inges VC, sw.
Jjinges for blis A, sw. |)inges y wys T. — in A noch: Fallefj down
here fet to kis. — '*-[.... clarisse merci . . .]V \\ CrieJ) C, And criet>
A, Cryen 3'|| her 7' || wepirig A, wepyrig T. — **' [. . . pe amyrayl . .
oujt ne wreye] Y \\ J)at jhe (she T) hem bivvraie nowt (ne wiey
hem T) to ])e king AT\\(luhinter in A: To \)& king {lat jhe hem
nowt l)iwreie. — "4* ^; 7'|| Wher Jjour;^ J || were here sorege niwe
C, pai w. s. t. delie ^ |1 [. . . scholden dege] F. — »*•• /: FT || Clarice
C|| po spak Clarice to Blauncheflour .1. — «*" /'. FT || heo C|| Wor-
des ful of fin amour A. — "" doute A, dougl 2'|1 jou A, f. T\\ nan
more A, no more T|| [. . . namore] V\\ mid alie V, of me in alle T.
— 9" [I)an] V, pat C \\ it w. myself hyf. T, to mi self hit hadde
bif. A II by f. F. - »" White A, Wete T,[. .] F || ghe A, [. .]F |1 witerli
A, wytterli V, weturly THHele ihc wuUe and noping wreie C. —
«°" Ower beire cumpaignie C || [. . .] beyre drewori F i| Heele T, pat
hele A \\ ich w. A, y wyl T|| goure ^T|| bop A, f. T\\ drury T. —
»5i Clarice C||To on (a T) bedde .ITHghe hap hem ibrowt A,
pey ben brougt T || [. .] bedde heo hem haiiep ibroiigt T'. — 95- is
T II of palle a. o. sylke T, o. silk ant sei.del A || wroujt .4T|| [. .]
selk & pal iwrouht F. — *** heo C || pai sette hem pere wel softe
adoun A, And per pey s. hem doun T, [. .] heo sette h. per ad. F.
»" An C II hure s. C {538), f. T, Clarice A {529) \\ [. . .] w. F {296),
— 203 —
955 po Floris first speke bigan.
'Ui'e loverd", he sede, 'pat makedest man. y^J^^^
pe ihc ponke. Grodes sone. c sdto 7. ^paite -j
pat ihc am to mi let' icome. rsso
Mi lef. nil ihc habbe pe ifunde,
9G0 Of al mi care ihc am unbunde.^
Nu aiper hap oper itold
Of" here sorege and care cold.
pat hi hadde ifunde bo. .1 540
Sippe hi were ideld atuo.
965 po bigan hi clippe and kisse.
And make togadere miichel blisse. c 550
If per he dide agt bute kiste,
Swete Blaunclietiur hit wiste.
Claris hem servep al to wille,
970 Bope derneliche and stille. r 310
w. liein C, <lro\v5 {je rouityii A, ilrowg hem self al T (8-24) j| aroimi
V, aroom T, rown A, fiani C. — «=« po /". A {oS2) T{8ii7}, [. .] V \\ Floiiz
C, Florice >l, Florys 7'|lfiir?t C (539), ferst .4, pen T, [. . .] formesl
V {299) 11 to sp. I'll bigon V, bygan T. — »*« louerd C\\ And saide
louered A, A. ?eide lord 7', [. . .] V \\ madesl AT\\ inon V. — »" I)e
i A, J it 7'|lJ)onki C, ponke T, J)anke J |1 [. . .] nou godes V, god-
des 7'l|sune C. — «*« leol" icuuie C\\ Nou (pat 7') al mi care ioh
(J 7') haue oiiercome ^17', [. ..| he is oiier.ome V. — ''•^* leof C;]
And nou ich haiie mi let ifounde A, Now my leiie 1 h. yf. T, [. . .]
habbe ifounde V. — •'"" kare A \\ ich A, y 2'|1 [ am] V |j vnbounde
VAT. — »«' /: 7' II Nou hap aiper o. it. A, [. . .]oper hauep t. V.
— »•- /'. 7' II Of maul a caifoul cold A, (...1 kare ful c. Y. —
*"' /'. 7' II And of uiani pine sliouiie ,1, [. . .]mo wel slronge V. —
»•* /: rySuppe C|| pat pal ban ben a two so longe .1. f. . .] so
longe V. — "'^ /'. V II pai to A {:')30) \\ Nu hi cluppep and cus^ep
C'ljpo^ was noman pat myjl radde T {82.')]. — """• /. V |1 makep C,
made .1 {ijol) \\ togadere] ioi(! and .-1 |1 mocliele .-1 |1 pe ioye put pey
Ivvoo madde 7 (82(i). — ""' /. .17'|l|lf h|e dede more bote cluppc
i\L- cusse V {297) || If per was ai^t bule custe C. — »•» /'. yl7'|| [. • -j
blancheilur h. w. V {29^]. — ''«» /'. C |1 Clarice J ('»42). Clarys T
{833) II [. ..Jseruep V {309), sfiuede .1, scruyd 7'||at wylle 7". —
»"» /: C II Bop 7'||denielich A, deinlycbe T, [. . .jeliche V.
— -io 1 —
Nun opor liovonc hi no bcdo
Huto ovi-c swich lif to lodo.
Ac longo no inii;t(^ hi hem witc.
f)at hi neron undoi7,ite.
975 For pe admiral haddo such a wonc.
Ehc morotid pev moato como
Two niaidencs ut of hire huro.
To sorvcn him up in J)e turc.
|)at on sclioldo ljrin<;>e comb and miiur
980 His heued to kembo \vi|) grete honur,
pat o|)er towaillo and bacin
For to wHsso his hondcn in.
Swichc him serve]) a day so faire.
Amore^^e moste an o{)er peire.
985 Ac mest were iw^oned in to |)e tur
Maide Claris and Blauncheflur.
Claris, joie hire mote bitide.
ul. 10fil>
A 550
T 850
.7i_«72 f^ jijY. — »'* /; TIJBut SO ne migte jhe hem longe
iwite A, [..] Iieo no^h longe w. V. — «"* /'. T\\^. hit ne sscholde
ben undergete A, [. . .]eren vndergete F I| undergete C. — »'-^ f. V\\
Vor C, f. T, Nou A !| I)e Amyral had T, hadde 1)6 Ameral A |1 swiche
^ II wune C, woone 7', wane A. — 9"« /". F || pat euerdai per --cholde
(euery day shulde 7') c. .12' || cume C. - '■»'• f.Y jj Tuo C, Twoo T, |)re
.4 II maydons Tl lit (/■. J) of h. boure (hur hour T) AT, dafilr in C:
wij) muchel honur. — «"« /'. F || Vp to him in to Jie Toure T, In to
1)6 hegeste Tur C. — »"» /". Fr|| fe I)ridde sdiolde bringge c. a. in.
A {552), pat were feiie and supe hende C. — »«» /. FT i| To seruen
him w. gret h. A {553), pat on his heued for t. k. C. — s** f. F||
oper bringe tow. C \\ Wip water and clop (clooth T) and bacyn
(iiasyn T) A {550) T. — »«^ /". F |1 wasschen A, wesshe T|lhondes
AT\\ yniie T. — »«» /'. F j] And pai pat sernede him neuer so f. A
{554), pat day pey seruyd h. feire T. — »«* /; F |1 Amorewen
.4, ^noper day T || scholde A, com T. — »«= f. V \\ But most
7'||w, wonyd T, w. iwinied C, was woned A \\ Toure T. — »«« /'.
V \\ Maide f. 2\ per to .4 || Clarice A, Glariz C, Clarys T. hiermch
in A: So longe him seruede pe maidenes route pat hire seruice was
comen aboute On pe morewen pat pider com Florice {A 560) Hit
fel to Blauncheflour and to Clarice. — »*' Clarice CA \\ .so wele h.
m. bit. ^ II [. . .] wel h. m. b. F || Clarys wyp pe white syde T {835).
— 205 —
Aros up in pe moregentide, v .^70
And haj) icleped Blauncheflur
990 To go wi{) hire in to |)e tur.
QuajD Blauncheflur: 'Ihc am cominge', 1 bii,tts;.. ^<.-i
Ac he hit sede al slepinge. r 340
Claris com in to {)e tur, a .ito
J)e admiral axede Blauncheflur.
995 *^Sire\ he sede anon rigt.
'He ha|) iwaked al pis nigt
And ikneled and iloke
And irad upon hire boke. v :!.io
And ibede to Gode hire orisun,
1000 pat he pe give his benisun, r 860. <■ tm
And pe holde longe a live.
And nu he is asleped swipe,
»»» Rose 7' II inorewen i. A, |...| ainorewe t. V, on morne
tyde T. — »»» iclupetl C \\ Ami clepide (cleped T] after Bl.
(Blaunchefloure T) .4ril[. ..] Idaiidietlui- F. — "»» T. wende ^r|!
here^, him I'll [• • •] li'i'^^ i"'o l^an *• ''• — ""' Blaiinchenour saide
ich a. comende ^, [. . .] icli a. coiniiijje V, She seide y am couiauiide
T. — »»■' heo C II [. . .] was slepin-e V \\ Ac (But T) here answere
was al (/: T) sleuende (slepaiiiid T) AT. in A noch :i verse: Clarice
in \>e wai is nome And wende pat Blauncheflour had come; inV »
{oder mehr) verse: [. . . .]ane wine | . . . .] come ( V :}:><)) \. . .]of lierd . . .
— »" Clariz C, Sone so Cllaiice A \\ c. in pe toin- A , com penne
aloon T (Sol). — »»* amiral V, Ameral A, Amyral 7' |1 askede F,
asked AT || after BI. .4, anoori T. in T noch :i verse: Where is
Blaunchefloitr so free Why comep she not heder wip pe. — **•■ /'.
C II Sire jhe t^aide A, Sir she seide T, &: clarisse seyde V !j right V.
— »»« ghe had A, Sire heo hanep V, She hap 7' jl wakyd T \\ pis
/: V II Sire Alnigt heo set at, hire boke C. — »»' iwake<l & iloked V,
ycryde a. yloke 7'|| And hap perijn irad and loke V. — ""* /'. C, doth
vgl.!)'J6\\y redde 7' |1 on F7'|l hur hooke T. — ""» ibede VT, peron
ibede C, bad A \\ to god r7; to gode .1, /■. C || her 7'|loreisoun A,
orison V, oryson T, oresun C. — '«"« he] /: F|Ueue pe V, gene pe
2'l|benisoun A, benyson T, beniscun K H pat God pat polede pas-
siiin (J. — >»«' And God pe h. V, pe h. sire C. And pe helde .1.
A. pat he holde 7'1| long al. A, long py lyf 7'. — '""'^ And] /'. A \\
non VA, now 7'|| heo C, sche A, pe niayde 7\ pat m. V \\ slepep
— -iofi —
pat ho no inai coino to J)o/ —
Ts pat Ho\)V sede In;. —
1005 Ho sodo: '//!, sire, wijjutc losing;.' — fsoiios, sH'*'
'He iK\ lie sodo. 'a swete ping,
AVol aijto ihc vvillon hire to wif.
pat so /jOrno bidd«!p mi lit".' k 3*11
Amorei^e po Claris arist,
i(,io lilnuncliofliir ho atwist, r 590
pat lie inakode so longo doniore,
'Aris^, he sodo, 'and go we ifere/
Qiiap lilaunchoHur: 'Teh come anon". a ,■,%
Ac Floris cloppon hire bigon.
1015 And he him also unwise.
And f'elle aslope on pis wise.
Chiris to po piler com
(al .1) so s\vit)e AV, si. s. svvy[) 7'|lsiii[)(3 VC. inAVTnoch 1 vers:
Blauncheflour {)at maiden swoLe A (oSO), Heo (Slie T) slepe[) so
faste (fast 7') ]}',d iiiayde suete V T. — '""» heo VC, liii A, she Tr
ne] f. T\\m. iiowl A, may not T, m. nougt F H comeii .4 1| to J)e]
ghete A, gete VT. — '«»* Gerte (Gertes T) said (seide T) J)e king
AT, & 1)0 bispaic iiim [je k. V. — '"">■' f. AVT\\ Heo C. — »«»« Heo
6'llNpu is hi (she T) AT, Iwis heo is F |1 he s.] /'. ^FTH suele C.
— 'o»^ augte A, augt T, aughle F || ich .4T', me I'Hwihiy habbe
hire V, her gerne A, g. li. T\\io wiue^F. — '*"* Whenne ghe bit
so for mi liue A, So gerne heo l)it f. mine line 1', pat so preyeth
f. my lyf T. — '«"*" Anoper dai Glarice (Glarys T) AT, Glarisse a
nofer day F || Glariz C \\ erly aryst T. — '<"» heo C H And hap
(hauep F) Bl. atw. AV, fat Bl. well wyst T. — i«'' /'. T\\ VVhi hi
made A, pat heo liauep F 1| demoere A, demure C. — '**'- /'. T\\
Ar. up .4, A. v|. lion F H heo s. C, /'. ^1 F. — '»'•' Blaunchetlour
saide I c. anan A, per heo seyde ich c. anon V, And seide y c. anoon
T. — >»'* And A, When T\\ tloriz C, Florice A, Glarys T\\ he klippe
bigan A , her clepe liyg. T || in V ist tutr . . . tl . . es . . zu lesen. —
'"'" Abode pe childeren ase don wise T' {■!i7). And after hem gan
sore agrise A {50-'j), Sone after it made hem to rewe T {S74}. —
'«'« A. fel T (67.7), a. feolle C, Foleil (?) F (0*^6) y in a slepe T\:
one p. w. C, on pise w. A [oQ-J). on [. .]sse w. T^, newe T. in V
noeh 2 verse: . . . pisse wise hey . . | Sone per ... — '*•" po Glarice
C, Glarice A, Glarys 7', [. . .] F 1] cam AT, wende F.
— 207 —
And pe bacin of golde nom,
And hajj icleped after Blauncheflur, v eno
1020 To wende wi|) hire in to J)e tur.
He ne answerede p;e ne no ;
J)o wende Claris, he were ago.
po Claris com in to J)e tur, a 6oo
He axede after Blauncheflur.
1025 'Sire, ihc wende hire finde here.
He was arise are ihc were;
Nis he nogt icome .^^ite?'
QuaJ) he: "He dute|) ine to lite". y ggo
He clepede to him his chaumberlayn
1030 And liet him go wi|3 alle mayn.
For to wite whi he ne come, a 6io. t Matt io9;i
So he was woned to done. c eio
'"'8 AntlJ /: /1F7'I1 l>iisiii T', bacyn A, basyn 7'|l8olJ AV, gold
in bond T^ J)er heo n. V, ghe (she T) nam AT. — '°'^ And] Heo C
(fiOO), [.] V II had id. A, cleped T, hauel) [. .] V, lokede C \\ a.
Blaiinchefloure 1\ [. ..] V. — '»-" V unleserlich\\ To here C {099) \\
here A, hur 7' H Tome 7'. — 'o^' /'. 7'C H Heo V, ghe .4 || answerede
^, [...] V II nai ne 50 .1, ge ne [. .] V. — '»-- /'. 7'6' |1 Clarice A,
clarisse V \\ 7,he ware A, {)at heo were V. — •"-^ /'. r||Sone so
Clarice ^4, [)o cluiisse F || tonr A. — '"-* fe amira! askede F, ]>&
ameral (Amyral 7') asked AT || atterj /'. F. in AV noch 2 verse:
Whi and wharfoie 7,he (& askede whi heo F) ne coine I As hi (Also
heo F) was woned to done. — "•'^'■, f^ y y gire] /". J (6Y>5) F {362) jj
h. hahbe ifunde V, iier hanen ifonden ^. — »«^-« /: 7'|| Heo V (361),
ghe yl (604) || arisen A \\ ar ^ || ich AV. — '»•-" What iiis heo F
What ne is 7,he A, What is she T \\ newt ^, not T, [. .\ V \\ icnme
C, icomen A, conic 7'|| 7,ete (', x.it A, 7,et 7', [. .] F. — '"'-" Q. h. heo
C, Nou ghe .'I, Now siio T, Wod heo F |1 nie donte|) al to lit (lyte
T) A T, [. me to . .j ]'. — >"-" He clnpede C, ForJ) (P^riit A) he depot)
(cleped 7') .17'. |...| F 1| to him] /: AT, \. .] V \\ clKuiinhei-leyn A,
chaumberlen F', cliamburlayn 7'. — '"•"' |. ..his..] I'||bit.-l, bade
7' II wende .rf||w. his m. T. — '"•" [. . .] F || And wite wi l>n\. A,
To vvete why 7'|| heo ne cnine C, gbe n. come A, she wyl not come
7' _ loai Xo ills heste snlhe sone 6'1|S. heo w. F, As hi (she 7')
w. ^17'||vvone A, wonyd T, [. .] F || t. doonc 7', f. .] F.
T 89(1
A
Matt 103 1>
r Matt
s
ll. s]iHltf 1
^■0,
A H-.'O
— 20S —
For[) Ik; wendc hoik; iinoii.
To hire i.liiiuinbic [jat Ik; com.
1035 In hiio bedde he foiKl tuo.
Wcl fastc iclipt aslofx; lio,
Neb to neb and niiif) to muj);
Sone wert; here sore/^en cii|).
Jn to \)e tur sone he tv/
1040 And told(; his h)verd what he i.nej.
|)e admiral het his swerd him ))ringe
Iwite lie wolde of |)is {)inge.
For^ he vvende \\\p al liis main,
Himself and his ehanmberlein,
1045 Jjat he com |)er hi two laie,
y,\t was pa slep in here eic.
He let adun J)e elo{)es keste r38o
A litel binejien here breste,
io33_io4o j^ j V'. _ i»33 pa cliauiiiberleyn AT\\ had uuder-
nome A, is forth nooine T. — '"^^ In to Chamber he is coome T
In to hir hour hn liis iconie A. — '"''^ And slant (stondej) T) bi-
tore hire bed (iuir bedde 2') AT. — '«=^'' idiij.t C'lJAnd find (fin-
del) ^') !>'"■ iP^^'*^ ^') '■wai (/'. T) neb (nel)be T) to neb (nebbe T)
AT. — 1"" Nebbe to jjebbe T H an A || nioul) t. monf) .42*. —
1038 ^Y^i s 4^ 'fo p^. Ainyrul 7' Unas l)itt .1, it was T || soregeren
C, sorewe A, sone 7' || couj) .-17'. — '"•^'' Vp in t. I). Toure r||[T]o
Jje Admiral sone h. I. C'Uhe steyg T, vp li. .-^leig .4. — '•'*'' [A]nd
C'li And saide A, a. told T, [. .] V\\\\. Un\\ T, bini 6' j] wat he i
ajhej) V, al fat he seig (seyj) AT. — '»♦• [pe] C\\ Anieral .4, Amy-
ral T, amirayl T' |i bed V, lete 7' || h. s\v. him briii^' A, h. s. h.
bringe V, him h. s. brynij T \\ suerd C. — '"*- [Iwjile C, I witen
A, W.te K, For wele T\\ ]jus C, Jiat /!7', |iisse Fjl tijiinije V, tydyng
T. - 10*3 ^; 2' II fFo]rt) C; Vor{) V, Forht ^ H ming A \\ mid F |1 alle
mayn A. — '"" /. rTll[. ..] his C. — '«*« Till J)aie come A, He
went to hem T || p. hei i)ot)e 1. T', [lar |)ai two laie A, I)ere
J)ey lay TIK-] I>e l»ed heo foml tiieie {oijL Woo) C. — '"" git /1 7',
f)e get V, [. .] C II w. she aslepe T, w. pe si. fast .4 |j hire .4 jl ege V
i. h. e] peve ay T. — ^'•*" [He] C, pa Ameial A, pe aniiral V, pe
Aniyral 7'11 lete 7', het V \\ adunj /'. A \\ pe d. caste C, hire cl. keste
.4, here cl. adonn caste T', [)e clothes doun cast 7'. — '"** [A litel
bin] f II Intel F, lylel 7'i| binejie F, byiielje 7'||hur brest T.
— 200 —
Bi here breste he kneu anon, ^' ^«''**' «- ^Py^g^,^
105 0 pat on was niaide and poper a mon.
He quakede for anguis per he stod, ^ nso
Hem to quelle was on his mod.
And get he pogte. are he hem quelle.
What hi were, hi scholden telle.
1055 pe children awoke po anon
And sege pe admiral bifore hem gon, v 63o
Wip his swerd over hem adrage: r 390
Sore hi ben offerd and wel mage.
'Seie\ quap pe Admiral, 'belamy\ a mo
1060 Who makede pe so hardy,
For to come in to mi tur
And to ligge bi Blauncheflur?
To wroper hele were ge bore,
go schullcn pole dep perfore.'
'*•*' fan se^ {po iseili V) he wel sone (s. /'. T') anon A V, And
soiie he knew anon T. — *''^*' {)on V, pat con T\\ may V, a man A,
woman T\\ and] f. A || pal oJ)er CAT \\ a mon C, mon V, a woman
A, groom T. — '«" /'. C vgl. 116:2 \\ He quaked T, He quok A,
pe amirayl quakede V \\ anguisse A, angys V, lene T || pe a
slod V, pere he stood T. — '"■''•^ /'. C \\ sloon T \\ hit w. on his V,
w. his A, w. in h. T\\ mood T. — '"^s f_ c\\ git he T, He him A !|
Itipougte A, pouhte F, poujt T || ar A, or T \\ wolde hem quelle
A II quelde T. — '»«* /. C \\ Wat V || he V, pai A, pey T \\ pat
sscholde him A, hui scliolden F, pey shuld him T. — in AYT nock
1 vers: And sipen (seth T, seppe F) ho pougte (poule F, wyl T)
hem of dawe {A, hem to depe 1', wip dome hem T) don (done
T). — '"^-^ wakyd 7' || po an. C, under pon A, vnd [. . .] T',
swylh soone T. - '"■■" /'. .IFT || hiuore C. — >«37 ^^i (And VT)
segh (segen V, saw T) pe (pat F) swerd (swerde T) AVT\\ 0. h.] /:
C II idrawe A, a drawe F, drawe T, a! adra7,e C. — '"*'' S. hi heop
off. C, Adrad pai ben A, pey hen adi. T, Hij weren agra|. .] V \\ <!i-
epe hui mawe F, a. in awge T, to hen islawe J. — in A nock
2 verse: po hispak pe Ameral liold Wordes pat scholde sone bi told.
— i""^" [. . .] belami Y \\ f. T\\ Sai me now pou bel a. A. — '»«« /'. 7'||
Ho C|| made A. — '««' /". T|| [. . .] in mi tour V. — '""- /". T||
[. . . .1 hlancheflur V \\ And] /'. A \\ To 1. per A. — '""^ /■. CT\\[...\y
hale ware A. — '»«* /". C7'||[. ..pe .fore] F|lschollen polie .4.
Mausknoclil , l'"l.>ri-. It
— 2in —
locr, {)0 sedo FIoi'Ih to IJlsiunclieHur: rmo
'Of urc lif niH no soour'.
Ili crio liiin morci l)o]jo swijjo. c 400
pat ho i^ivo horn first of live.
After liis bariiago lio liajj iseiit a r.r.o
1070 To avvrcko him wij) jugemcnt. c ,;4u
Up he bad hem sittc boJ)e
And don on lie re bey re clo|jo.
And sippe he let hem binde fasto
And in to prison ben icaste.
1075 Nu al his barons had undcrnome. a i\m. t'xjo
And f)o J)e admiral hi ben icome.
His palais {)at was so faire ibild, r 410
Of erles and dukes hit was ifild.
Up he stod among hem alle,
1080 Bi semblaunt wel wro|) wi[) alle,
'»«« f. C\\ I)anne A, I)an T\\ saide A, seyde V, selde T\\ Florice
A, floyres V, Florys T. — i"«« f. C\\ oure AT\\ lino V || is T\\ non
/I II socoiir AT. — '"'■•■' crieg (.' || And mercy J)ai cride on him so
Bw. ^, Ak hei criej) iiim merci so siiijie V, But fey cryde h. mercy
swyth T. — '""s gaf ^F y furst CV, respit ^ |1 of liere 1. AY \\
For to length her lyiie T. — '•'^" [..he ..after his harenage . .] V
(40C)||Til he liadde A, Now haj) he TH Barons Tjlsent AT, isend
a - lO'O [. .. him ..] V {407) \\ awreken A, wreke T\\^o\xv^i A,
after T\\ iug. 6', — lo'i /■. 6' |1 == F 4(9;? H hade T\\ sytte booth T.
— '«" ^, (7 II do T|l h. I). clo|)e F (i03), oj^er elopes ^, bop her clop
T. — ""3 ^^ jjo he bad h. h. V, Sep he dide h. h. T, And let h. pe
while b. C II faster. — '"^^ prisoun A, one prisun T' |1 hem he cast
A, he het h. caste V, lete h. be cast T. — in A noch 4 verse {vgl. 10G9):
Til he had after his harenage sent To wreken him pourgh jugement
^What helpeg hit longe tale to schewe Ich wille gou telle at wordes
fewe. — "*'=^ /'. C II [. . . harenage . .] F {40S) || baronage A \\ Now han
pe Barons v. T. — '"'" /'. C||pal to pan F || Anierail A, amyrayl
V, Amyral T || ^be A, a V, pey 2'|1 hep T^^ || nome V, coom T. —
>»" f. T II i. . ibuld] F II halle A \\ w. hei.^e ibiilt A \\ ibuld C. —
io'8 /'. I'll [. ..] was ifidd F|| Of kynges A \\ and barons C |1 ifiilt A,
ifnld C. — i»" He (pe amiral F) stod (stood T) up a. h. a.
AVT. — '««« [. ..] wrep mid [. .] F || B. s. swipe wropt A, Wip s.
wrop T.
— 211 —
*Lordinges\ hesede, ViJ) muchel honur, ' ''^"i^l't'jPyf^
ge habbe iherd of Blaunoheflur,
Hu ihc hire bogte apligt
For seve sipe of gold hire v^'v/^t.
108 5 For ihc pogte wiputen wene
To habben hire to mi qiiene.
Biforc hire bed mi self I com
And fond bi hire an naked g-rom.
J)o hi wore me so lope, r42o
1090 I pogte to habbe iqneld hem hope;
Ihc was so wrop and so wod,
And get ihc wipdrog mi mod.
Nil ge habbe iherd hu hit is went,
Awreke me wip jugement."
T 9^0
"'^' [. ■ .] ^!1 He saide lordingges A, And seide lordynges T\\ of
inocliel A, wil) muche T. — 'o»2 [. . .] F |] habhep (7 || ban lierd
speken of A, herde speke of T. — '"»•'' [. . .] F |1 Hon idi h. boii.^t,
dere apl. A, {)at y bougt bur d. a plygt T. — ^"^^ [ ] F || soiien
AT\\ silbes AT \\ of gokle bur wygt T, hire wigt of gold A. —
in A noch 2 verse: For bire faired and bire cbere Ich hire bougto
awinge so dere. — i^so [■ -] vvipoute w[. .] F || ich fougle \vi,^out.pn
A, y vvende wil^oul T||To bire was mi meste w. C. — '«»" For to
iiabbe C, Hire baue ihad A \\ hire] /'. (,' || J)at feire mayde lo bauo
bad rilmi] /', T. — in T noch 2 verse: Among my maydons in
my Toure I bur dide wijj muche bonoure. — '"" [Bifore] V || her
T\\ bedde VT\\ ich V, y T\\ coom T, co[. .] F |1 Nis nogt gore pat inc
com C. — '"«8 |^y\ f )^ J ]^jj.g y^ I fonde Jjeryn r||ane n. grome F,
a n. man T|| And fond bire vvif) bordom Me to schame and desbonur
In hire liedde on mi Tin- C. — ""*>» [ ] me wel IoI)e F || /". C || J).
|)ai w. me A, {vau w. J)ey to me T\\ hjop 7) vvrol^e A. — """' [ | hem
bojDe V\\f. C\\ Ijoujte A, I)ou7,t T\\ liaue T, ban A \\ sleyn T\\ i)oolj 7'.
— '»«• /: C'll Ich /I, & icli F, I 7' II wis 7' II and wod F || wood T. —
""••^ /: C II AndJ /: 7' II 7,it A T\\ icli A, y 7'|| wilidrou;/, ^1 T, wipdrouf. .]
F||myn boot blood T, \ | F. — "">■' Ihc babi)e gon told hu bit
is went r||Fort icii liauc after /,ou iseiit /I {(>S0), {jat icb liaddi'
after V {4:i4), Tyl y baue sende a. jovv by assent T (ft:is).
vpl. Nou 7,e witen lion liit is agon A {(SS:i), Nou 7,e habhol) iiiord
lion it is ... F (420), Now /.it 7,0 wool how it is goon T {!)l()). —
11)94 Awreke{) C||To awreke (wreke 7'^I) me pour.^ ({loruli T'. wij)
— 212 —
inor, })annc spak a king of f)at londo :
'Wo liabbo iliord pis schamo and schondc.
Ac aro wo liom to de|)o awroke. 1-430
"VVe moto ilioro |jo childron spoke,
What lii willc; spfdce and sogge,
lion ^,it" hi o_/,t a^on wiUo allogge.
Hit nore noj;t dies ri^t jugoment a goo
Wiputon answarc to acuj)cniont.'
po king of Nubic scdo |)o:
'Sire, so no schal hit no^^t go;
1105 Hit is ri^^t piiroi^ alio ping,
Felons inome bond habbing
For to suffro jugenient c seito 9. spaito 1. r 44o
Wi|)uto answore o|)er aeupemont.' c 67o
Al pis ihordc, more and losse, 7-95,0
1110 And bere him perof witnesse.
T) jug. A (GSl) V (4^5) T (5.55), vgl. Awreke me swijie of mi fon
A (683), Awreke|) me of mine fon V (4.27), Wreke me soon of my
foon T {941). — >«»« {)an T, ])0 AV \\ spake T \\ king of on 1. A,
k. 0. Ijulk . . V, freo burgeis C. — '""' We han A, 7,e hahbejj V \\ irerd
A, herd T, iherd F H Jiis .... V, {lis schame A, al {)is shame r||a.
shonde T, [. . .] V \\ pat was liende and curt[. .] C. — '»" Ak V, But
T, Sire C\\ er A, or T\\ w. h.] hi beo C 1| dep T, di^e C \\ wreke A,
deme T, [...] V. — '""^ We schalle heren A, We schullen iherenF, Lat
vs I'll Iw ch. sp. A, ]je ... V, hem see gif it fe queeme T. — **'8' /'.
('II Jjai wil A, buy wollep V, Jiey wolde T\\ and sigge A, or sygge T,
[...] V. — '»«» /; CII& gif Fllpai ougt agein wil A, buy wollel)
on . . . T', |)ey wyl augt ageyn vs T|| legge T, [. .] F. — "*" ner A,
were T, nis F |1 nowt A, nougt T, no F|| elles] /". AVT \\ rygt T,
right F, rist G. — ""^ Bi{)uten C, Wipouten A, Wilioute V, Wip-
ont T II ousuere V, answere AT, ansuare C || to acoupement A,
make ac. T, [. . .] F. — ''"^ /". JT || [sede J)o] F. — "»* /. yU'lJ
[nogt go] F II For sop ne schal hit nogt go so C. — '""^ /'. ^Tlj
right F (4.35) || porn F. — "»« f. AT \\ Traitor pat is nome bond
b . . F {438). — 1'*" f.AT\\ To beo fordon oper ische . . F. — ""^ /".
ylT II Bipute C, Wipouten V jj onsuere of a . . F. — "'"^ f. AC \\ Al pis
ibe... & las';. F |1 Al pis is berde of m. a. lasse T. — "»» f. AC\\
And berep him por of vv[itnesse] F || What inysler is to b. wylnesse T.
— 213 -
A Fter J)o children nu me sendej),
Hem to berne fir me tendep,
Tweie serjauns for|) hem bring-e.
Toward here dep sore vvepingo.
1115 Dreri were pis children two.
Nil aiper biwepej) operes wo.
|)o sede Floris to Blaunchcflur: k 450
'Of lire lif nis no sociir,
Ac min is pe gilt and pe unmep-
11 JO pat pii for me schalt pole dep.
Ac if kinde hit pole migte, r 96u. a too
Ihc o,i;te deie tnye wip rigte,
O dep for pe, on oper for me ;
For pis pu polcst nu for me, c 65o
1125 For if i nere in to pis tur icome,
Wip miregpe pu migt hcrinne wone.'
He drog forp pat riche ring,
pat his modcr him gaf at his parting:
>»!» |)t's chikleien 7 |1 iiou men s. A, [ ] V, luuie |)ey sent T.
— i'>- To hreiine h. T\\ breiiiie J, t'orhenie K || tiir men i.. A, \)cv...
V, was his onlent T. — "'^ /'. C|lT\vone seriuuns F, Twaie Saia-
zins A, Two sericaunles 7'||f. li. hringeg A, I1. f. biinge V, li. gan
bryny T. — "'* /'. C \\ liur T|ltleJ)| /'. jf'HTo fonge here dom sore
wepin . . . K II al wepyng T. — *"* Dreri vveren J)e cliyldren ... F||
l)uul) t)ese ch. goo 7'|| schiklren .1. ~ '"« /'. C || Her eyllier V, Aylher
r II bemene|) r|| opai- . . . V, opev is woo T. — '^'^ vgl. 1UG5 \\ \)0 V,
I'. AC, {)au I'llFlorice saide A, seide Florys (tloriz C) CT, seyde
floyres V. — '''« cure .4^11 lyf T, line V \\ is T\\ uon A \\ socour A T,
sucur C, soc. . V {e^ide von V). — "•"-"•^" /'. AT \\ guld C (vgl.
C 723 ^ 1175) II viini. C || liolie C. — "•^' Ac] /: AT\\ Yf T, gif ^ |!
cunde C, kinde of man T, mankeii A \\ it T\\ \wl\e C, l)oli A \\ misl
A, my/,l T. — "-- Twies (Twyes T) i (y T) scholde (shuld T) die
(dye T) w. ri^t ^7'. — "" One (Oones T) lor mi (my T) self anolier
f. pe AT. — "-* For |)is dej) (py deejj T) J)ou hast I", m. .17'. —
ii26_ii2B f^ J2'\\ icunie C || mislest C, vgl. 1130 \\ wune V. in A
(704—705) T (964—965) noch 2 verse: Hlainieliellour saide (seyde
7') a/.en (/'. T) \w ([100 T) [T blutt llOa] pe gelt (gyll. 7') is min
(myn 7') of ouie boper (b.] /'. T) wo (woo T), vgl. 1133, 1178. —
"27 Florice diow A {706), Florys Avow, T [966) || a liclio r. (', [le
ring A, pat ryng T. — "-« patj /•. C |1 galf 7'llher paityng T.
214
'JIavc |)is riii^-. Iciiiiiiiin iiiin.
11*11 |)ii ii<! iiii.^.f "•>,^,t flt'it^ \vliil<! lie is |)iii.'
|)e rin^- In; li;ivo|) f'()i'|) aia/^t
And to JiliiunohoHur ita./t.
BlauucheHur sode {)o: t'jvj. a ud
'f)o gilt is mill of iirc l>o|)or wo, j i,i,,ii loj
11,),-, |)c ring no sclial novro arcdde mo.
For dc|) nc niai ihc so on |ic.' ceao
J)c ring lio woldo a>;o rochc
And to Floris him bitocho,
Ac for al pat he mij^te do.
1140 llo him nolde a^^en ifo.
On hire he ha{) J)e ring i|)rast,
And he him hap awai ikast.
A duk hit seg and beg to grunde
And was ghid pat ring he funde.
a 45 pus pes childre wepinge come .i 7j,j. ryso
To pe fire and to here dome, c tou
"'-'' J)is ryng T, nou J)is ring A \\ leman myn T. — "'" iiej /'.
rilschalt A, slialt r||nowt A, not r||die A, dye T]] whiles A,
pe while 6' |1 hit A, it 7'|| {)yn T. — ii3i_n3-. ^- ^x, cgl. {A 714,
T 974 =) 1137. — 1133 y^; (^. || Blauiichefloure T (970) \\ saide .1 (710),
seyde ril |)Oo T, Vf/Z. Var. zu 11:26. — "^^ f. C, = A 705, T965 !| gelt
A, gyll riloure AT\\ho])&v] f. T\\\\oo T. — So ne schal (sh. T)
hit (it T) neuer go (goo T) A {711) T{971). — "i^b jjat pis r. (ryng
T) schal (sh. T) ared (help T) me A {712) T {972). — 'i'"' Ne niai
th[.] no de|) on pe se ^, x\nd [)e deed on pe see T. — n" heo C\,
Florice (Florys T) {)e {pai T) ring (ryng T) here (hur T) araujt
(raugt T) AT, vgl. 1131. — 'i^s f[o,.J2 C'|l And hi him agein hit hi-
laugt A, A. she it h. agayn het. T. — ii39_iuo f\ j^j _ 1139 i,eo
Q. — iiii—ini had A II hi hit haueg A \\ And pe ring hi one stunde
Fel adnn to pe grunde C || Nouther ne wyl other deed seene {)ey
iele it falle hem bytwene T. — "*^ heggh A || grounde .4 || A due
stupede and him vp nom C|1A king com after a ryng he fonde T.
— 11** An A II founde A || And was I)erof wel blijje rnon C || And
hron^l hit forth in his honde T. — n*-^ p. pe children T, On {)is
nianer A, Nu |)es childre C || forj) nie bringe|) 0, wepyng com T,
pe children come A. — 'i*^ Weping t. p. fiir A, To here dora C||
a. I. hire d. A, a. hur doom T, al wepinge C.
— 215 —
Bitbre al pe folk hi were ibrogt,
Dreri was hire bojjor pogt.
f)ei' nas noii so sterne iiion.
1150 p'dt {)is children lokede upon,
\)'dt nolde {)o s\vij}e fage
|)at jugement have wiJ)dra/,o,
And wifi grete catel hem bigge,
gif hi dorstc speke oper sigge ;
1155 For Floris was so fair gongling, .4730. r 990
And Blaiinehefliir so swete {)ing,
Of men and winimen, pat ben nu{)e,
pat go and se and speke wip mupe,
Ne ben so faire in here gladnesse, c seite 9, spaite 2
1160 So hi were in here sorinesse. 6-710
Ac pe Admiral was so wrop and wod, a no
Ne migte he nogt wipdrage his mod,
He bad binde pe children faste
"^' /■. C'll Hiior A \\ al {)at A, ])e T\\ \ok A \\ pai A, pey T\\ ware
A II ihrowl A, lu-ougt T. — »'*« /'. C||her bothes Tljjjougl AT. —
»'*" J)eie T, Ac per C || was iir||noon T||stMnie C||nian AT. —
"5" {,ise cli. A, J)e ch. T, hern C || loked AT\\u\mn A, oon T. —
"•^' {). [)ai (|5ey T) ne wolde alle (al T) hil (wel T) fawe ^Tji
sii{)e C. — "*- here jug. ^r||were w. 6' |1 drawe AT. — "•'^■' /'. C!l
calel Z', garisoun ^ || begge A, bygge T. — i'^* \y,\\ A, {)ey
T|| durst ril or T\\ sigge A, sygge T. - "" p^,. ^^-^ go ^ ||
floriz C, Klores T, Florice A \\ fair a A, feire a 2\ — "•^® swele
a AT. — >«" /: T\\hw\, C, be{) ^ |1 nout)e A. — "^» /'. T\\^o\^ C,
gon .4 II aur riden A, and .seo|) C'||sj)oke[) .IC'|| ni()uj)e A. — "^'' /'.
rilNe bu[) C, BeJ) non ^ |1 fair A \\ hire A. — ""» /". ^ |1 Ms liai
ware in hire sorewenesse A. hiernac/i 4 verse in A, J in T: Nu
man ne Itnewe hem J)at hem was wo Bi semblaiint I^at {nu made
{)0 But bi J)e teres J)at pai schadde And hllen adoun bi here nebbe
^4 II [jer wysl noman whor hem were woo For no seml)hunit [la/ {)('y
made poo T. — '"*' Ac] f'.AT\\\)ii Admyr. T, {ic Amer. .ft |1 wiop
a.j /'. 7' II wood T. — ""- pal he ne mi:/,t .1. Xo niygl lie non;/,t T\\
wipihaw A, keie 'T\\ his hoot Idood T\\ He q^dkiMle for granie per
he stod C, vyl. 1051. — "«» Ho bade 7', And bet C |1 pe ch. fast
be l)0und T, hem binde wel f. C.
— 21(5 —
Ami ill (o [)<' life castt;.
Cum to |)o admiral and runde.
And al togaderc hu gan him hcIicvvc
()!' |ia( |k; children were bikncwc.
|)c admiral let honi a_/on cdepo,
1170 For ho woldo {)o (diildrcn s|)eke. c tjo
lie askodo Floris what he hete, ?■ biaiwio"
And he him tolde s\vi{)e skete:
'Sire', he scde, 'tbrsoii ihc telle,
t)U no/jtest no/^t J)at niaide quelle,
1175 on al {)is gilt ihc am to wite,
Ihc o'/jtii deie and he go quite.'
Qua{) Blaunchcflur: "Aquel {hi me,
And let Floris a live be."
Qua{) pe admiral: *So ihc mote go,
1180 i^e schulle deie togadere bo. c 730
Mi self ihc wille nic awreke, a no
"«* Ami] /: A il lii' A II he hem casle A, sloiig T. — '"^^ {lilke
diik A, J)al ilk king TWpe gold ryug .4 || fond T, luidde A, vgl.
UOo. — """ To J)e amyi-al he spake and round T, Nou lo spleke
ren{)e he hadde 4, ogl. 1204. — ii67_u68 p.ij,j \^q wolde hem helpe
lo line A, And wolde hem saue lo {je lyf T {WOO) \\ And lolde (lold
T) how \)di tor J)e ring striae (h. f. p. r. J)ey gon slryf T) AT. —
"«« Amiiai .4, Amyr. T\\ lete T, het A \\ ageyn T.— 1"» J)o ^children
A, wi[) tloriz C, here hem T. — "" /'. C || And asked THheele T.
— "■'•- /■. C'll him told A, tolde h. T\ ful .skeete J. — >'" he saide
J, he seyde T, qual) floriz C || ^if (yf T) hit (il T) were {)i ({)y T)
wille (wylle T) AT. — "''* J)ou ne augtest (gelest T) nowl (not T)
J)is maiden (pat maide 7') spille (lo spylle T) /IT. — '"' tJ/yZ. iiT^' li
Ac sire hit aqnelle me A, But good s. quel Jjou me T. — '"* And
lal (late T) Jjat maiden (maide 7') a line (on lyue T) he AT. —
1'^' Blaunchetlour saide fo J, B. seide hyne T. — i'"* floriz C || fe
gilt is min of oure hoper wo A, J)e gylt of oure dedes is myn T. —
in C nocli 2 verse: gcf hit nere for mi luue He nere nojt Irani his
londe icome. — '•'» And (/'. T) fe Ameral (Admyr. T) saide \>o
AT. — "«» I wis je senile (shul T) die ho (dye boo T) AT. —
>'«> /. rilwuUe C||WiJ) wreehe ich wille me awr. A.
217
Ne schullc go nevrc go no speku.'
His swerd he braid out of his scheme
{)e children to habbe don to dope,
11 85 Blaunchefliir bid forp hire swire
And Floris agen hire gan tire:
'Ihc am a man, ihc schal go bifore,
])u nogtest noyt mi dc|) acorc.'
Floris for|) his nckke bed r iul'o
lino And Blaunchefliir wiJ)drago him >^et.
Neiper ne mij^te J)ere Jjole,
pat oper deidc bifore.
Alle pat isegen pis, a nu
perforc sori wercn iwis,
1195 po pe admiral, pc^ he wrop were,
per he chaungede his chere. c 740
For eyper wolde for oper deie,
And he seg mani wepinge eie :
And for he lovede so muche pat mai.
12U0 Al wepinge he turnde away.
""'- /'. I'll je lie seliolle neuere go no sp. .4. — "** breide I'll
sheelh T, !iiic\wpe A \\ Floriz forj) his iiekko I)0(] C. — '"'* lo liaue don
T, for to tlo A II deetli T\\ Aiul Maiiiiclielliii' \vi[j(li';r/,e him get C. —
»'«» Blaunchellouro T, And Bl. .4 |1 putt iov]) A, |nil f. T\\huv T
suere G. — "*" gan hire ajein t. A, dide her agayn to lyre T. —
»'" /". <7|i Ich .4 II And ^eide I am man I shal hyf. T. — "s" /". C|| {)0u
ne auglesl no\v./,L mi de;/, ac. A, AV'if) wrong ha^^t [)oii py lyf loore
T. — "*" Icsart von C Vf/l. ii.V.> || Florice torhl his swire jjnlle A,
Florys forth li. swerd p. T. — '""' lesart von C V(jl. llSi\\ And Bl.
a7,ein hit hrnlte .1, A. B. agayn him lytte T. — ""' — "n^ /•. AT.
__ ii93_ii»4 ^; (^7- II jii j_ _ huriHuh nuch 2 verse in AT: Ami
saide dreri nnii we he A, fe king seide dredry mot ge he 7'||Bi
svviclie children swicli renlie se A, jjis rouji hy jiis eh. to see 7'. —
"9* /; T \\ ]}e Amer. vvro{) {lai he w. .1. — '""■• /'. 7' || Bolie him
i;h. mod and cli. A. — •'"' /'. 7'|| Fur ai[iur A. Foi' he se;/, Jial eyjier
C II f. o. w. die .1. — ""« /; 7' II And for he Cjl so many a .III
wejjinde C, weping A \\ eye .4. — "*" /'. 7' |1 hmede C, haddc so
loued A II so 111. I /: ,4 || pe m. .4. — '^"» /'. 7'|| AIJ /". .4 || Weping he
turned his hened awai A.
— 218 —
His isNVc-rd fcl ol lii> IhmkI to ;j;ruii<l('. a 7&u
Ne ini/,to liu hit lioldc [)ilkc Htundo.
[)(! due |)rit hiiia ring luiddc,
For luMii to speko willi; he luiddc.
1205 And till wcl fici'\vi[) lie is|)(jdd('.
j)o fliildrcn tVaiii [le de|)c lie rrddc:
*Siro Adinirar. ho scdo, MvviH cM,ite lo, -paitc i
Hit is {lo wel littd pris, c tm
pis t'oiio children for to quelle,
1210 Ac betore hit is, [)at hi ^o telle,
Hu he com in to {)i tur, a 790
To liggc par hi Jilaiuicheflui-.
His engiii whan |3U hit wite,
pc betcro \\'\p o|)ere |)ii mii^t pa wite.'
1215 Alio hat herde wordos his,
Bisccho {)at he grantc {)is:
He het him telle his engin,
Hu he to Blauncheflur com in, c 7.w
And who him radde and help Jjarto.
1-^20 'jiat', qua|) he, 'nelle ihc nevre do
'2°' /: Til And li. svv. hit fil to grounde A. — '-"^ f. T\\ {)ulke
C II He ne luigt li. li. in fat stounde -4. — '-"^ ])\\ke duk A, ])e
king r II 1)6 r. ^T|l found A, vgl. 1165. — ••^''* WiJ) J)ariiend ypak
and round A, vgl. 1166, For routli of Iiein soiie lie radde T. —
'-»^ /: C II And at t)e Amyral wyl he spede T. — '-"« /'. C || ]). cli.
fier wif) frain d. li. r. A, p. ch. fro pe dep to lede 2'. — •-»' Sir T||
Adm.] f.AT II saide ^, seide T \\ iw.] liit (it T) is litel (lytel T) pris (prys
T) ^r. — i208_i2oa jjise (j,ese T) children to slen (for to slee 2') iwis
(ywys T) AT. — '-'" Hit is J)e uel more worsschipe A, And it is w.
m. worship T. — >2n_i2i+ Florice conseile (Florys counsel T) fat
fou wite (ge weete T) Who him tawgte (taugt T) filke gin (fat
ilke gynne T) \ For to come fi tour wif in A, f y toure f. t. c. ynne
T\ And who fat him brougte far A {blatt 104 b), A. w. him brougt
fare T | f e bet of of er f ou migt be war A, And other fat ge may
be ware T. — >2»5_i2t8 f\ j_'f \\ bisechef C, granti C. — '^'^ ho
C II fan saide f ameraile to Florice f 0 Tel me who f e taugte her to
A, f . seide fe Amyr. as god me saue Florys shal his lyf haue gif
he ine telle who him taugt ferto T. — i"** f. q. Florice ne schall
— 219 —
For ping |3at me inai me do,
Bute hit hem be for/,ive also,
pat pe gin me tagte perto ;
Arst ne schal hit nevre be do.'
1225 Alle lii praied perfore iwis, ^ soo. 7' loio
And pe admiral igranted pis.
Nu ord and ende he hap hem told. Ki.iati ma
Hu Blauncheflur was fram him sold.
And hu he was of Spaine a kinges sone
1280 For hire love pider icome, 6770
To fonden wip sume ginne,
Hu he mii^te hire awinne,
And hu puroJ^ pe cupe and pure^ gersome
pe porter was his man bicome, j h,m
1235 And hu he was in a cupe ibore: a v-m
Alle pes operc lowe perfore.
Floris fallep to his fet
And bit him /^ive him his let" so swet.
pe Admiral gaf him his lemman, a 820
i A, Of Florys pat sh. y T. — '''' f. ^T. — '^^ /'. T|| But jif .4 ||
Iieni] f. A II heo C, ben A \\ forsiuen A. — i'^"— i^-^^ /; CT, vgl. Ul'J \\
iieiier bi A. — '--'' Jjai A \\ Now Jjey byddeii al y wys T \\ Alle
t)o{)ere bisecbef) pis C. — '■-'-" And] /'. .4 7' 1| pe Atuor. A, pat pe
Adinyr. T, of pe Adinir. C || graunted AT, igranted C H pis] is C,
in T noch 2 verse: To forgeue \Mt ti'espas gif Fb>rys told how it
was. — '--' Nou eueri word Florice (lie 7') bap bini .-1 || ilold C,
told A, tolde T. — '-'-* Blacbetlui- C, pe made A, pat inaide T \\ for
7'||isold T, sold A, solde T. — '-'-" Speyue ^1, spaygne C|| kyngges
A, kynges 7'. — i'-*° For grete 1. 7' |1 bine C \\ puder C, peder TH iciinie
lue C. — '-" For to fonde 7'|| sum T, som A \\ giu A. — •-^- luire
0 II pat faire maiden for to win (wynne 7') ^17'. — '-** pureg C\\
pourgh bis gold and bis garisonii A \\ For bis gold a. for b. wary-
souii 7' (1051) II pnreg pe gursnme C. — '-^^ And bow pe p. T (WJO) ||
l)icnme C, bicom A, bycom 7'. — '--'^ pe coupe .1, [)e ilorys 7'||
born 7'. — '•-•'« And alle pis oper A (677), Alle pe bjidingrs T
{1053) \\ low en A, iowg 7'||peruore C, perforn 7'. — '-•" /'. ('. ri]L
i^^'50 II Florice failet to h. f. A (ShS), Florys falb^p donn to b. feet
T [lOGO). — '-^'s /'. Clljif A II And preyep geuc liim liis sweet 7'.
— •"» /'. C'llgaf T.
— 2-2() —
1240 Allc |i(' ()[»cr(i liim [xtiikcdc [iiiii;
1I(! liaj) t'i)r/,iv(! his \vi'a|)|)e Ixj
Floris and lUaiinclioflui' also. c 7sii
Tvo admiral ]»o. wcl liini l)itid<'.
]iat cliild he sotte hi his side,
1245 And sede \vi{) biiii hi scholde be.
])c bcste of al his niaine.
And Floiis lie makcj) stonde uprij^t,
And |)er he dubbcde him to kni/,t.
Nil boJ)e togadcrc pes childre tor blisse
ii!50 Fallc to his fet hem to kissc.
lie let hem to one ohircho bringn;
And spuscn hem wi|) one gold ringe. c^ciioiu. >paiio:'
And f)ure5^ conscil of Blaunchetlur
Me fettc Claris adun of pe tur: c- 790
1255 J)c admiral hire nam to qiiene. r iotu
})ilke feste was wel breme.
For {)er was alio kinnes gle, ,1 aso
put migte at eni briddale be.
'-*" /'. C|| Ranked .4 || Al pal peie were })Uiikyd liini liaiine T. —
124 1_ 1212^ C77U-780\\f.AT\\ Ami lial) C 1| Floriz C. — '2*3 C77?'!l
Nou fe Amerail w. liim mole bet. A (67:,'), Now p. Ailmyral wol h.tycle
T{10o4). — '■^** Florice he s. A, Florys sellej) T|l next h. s. AT. —
1245 _ (J 7y; II \^^^\ iiad he sch. w. li. he A {S16), A. bade he .shulde
w. h. I). T {105!^). — '"" \)e furlhermast T, VVi{) pe formasl .4 1| alj
/■. .4r|lmeiie A, meyiie T. — ^-" lloriz C\\ A. made him st. per
upr. A (674), A. efte he made h. st. vprygt T {105G). — "-*» A. ha])
idubhed ii. t. k. A, A. dubbed h. p(;ve knygt T. — '-*» Nou hope pis
children alle I', bliss A {S-J4} \\ BoJ) J)ese twuo swete J)inges y wys
T {I06(i). — '-■'" Falle{) (' H Fil pe Amerales f. to kis A, Fel his feet
lur to kysse T. — ''"' To one (a 7') cli. li (he 7') 1. h. b. (bryng T)
A {S2'J) T (1064). — '"■- And wedde here wiji here owene ringge A,
A. dede let wed hem wyth a ryng T. — ^-^^ And] /'. C \\ J)rou5 T,
{)ourgh A {8-J(i) 11 consel T (WdS), pe red C. — *"-'* Clariz C\\ Clarice
(Glarys T) was let doun AT. — •"* And pe Amerale .4, And Amyr.
2' II here wedded A, w. bur r||(iueene T. — ''^•'"' peve was feste
(Fesl T) swipe br. (swythe breeme T) AT. — *"' kunnes gleo C '\
I ne can novvt tellen alle pe sonde ^, 1 c. nol telle al pe s. T. —
1-58 J)eo CyAc pe richest feste in loude A, But rycher fest was
— 221 —
TJit nas {)er after no|)ing longe,
1260 pat per com to Floris writ and sonde,
pat pe king his fader was ded.
And al pe barnage gaf him red,
pat he scholde wcnden horn
And undcrfongen his kinedom.
1265 At pe admiral hi nome leve, r loso
And he hem bad wip him bileve.
panne sede pe admirail : a 84o
*If pii dost bi mi consail, c soo
Bilef wip me, ne wend nagt hom.
1270 Ihc wille geve pe a kinedom,
Al so long and al so brod,
Also evrc i;et pi fader ibod.*
Ac Floris nolde for no winne,
Levere him were wip his kinne;
1275 pe admiral he bid god day,
And ponkede Claris pat faire may,
And to hire he hap igolde
Twenti pond of rede golde, v sio
And to Daris, pat him so tagte,
1280 Twenti pund he aragte,
And alle, pat for him dide ei del,
neuer i. 1. T. — '-'^'' Nas hit nowt 1. eftei- I)an A, Was il noujt I.
after p. T. — >^«'' llori/ C \\ pat Florice ti(liiij|;ge ne cam A, J), to
Florys tydyng cam T. — '^oi h, f. j,. k. ^ |1 deed T. — ''^s- /". C||
And al] f. r|l Baronage T||gaf 2' || reed T. — '2«» sliuld wende
hoom T II And p. h. scholde nimen his red C. — '-"* f. C || fonge
Tjl kyndom A, feire kyngdoom T. — '^os /•. C\\ At Ameral A || pey
loke 1. T, he nom his I. A. — ^""^ /'. C \\ him had A \\ And he hyd-
dep peni hyleue 7\ — '-"^ /'. T \\ seide C, hispak ^1 || Ameral A,
Admiral C. — "*"* /'. !Z'||7,if pou wilt do Florice hi mi conseil A.
— »*«» /'. Til Dwelle her and w. nowt h. A. — '"o f, T|| vvulle C||
Ich wille pe giuen a kyndom .1. — »"> f. Tjj longe A. — '"2 f\
T\\A\s euere j;it P- f- hod A. — '«•' /'. 7'|| noriz C || I nel hileue
f. no w. A. — •*'* /'. T jl To hidde me hit weri; sinne A. —
i276_i282 ^; jij\ _ 1270 Qlariz a — '■'•>' ride (\ — '•^'" diulcn C.
^ 222
IIo i^old licrc wliilo swifje wol.
IT(! bituf.to lioni alio God uro drigto,
And com lioiii wliano lie mis^to,
12H5 And let crouno liim to king, a 8.10
And liii'o to (lucno, ])at wwcto J)ing.
And undovfeng oristondoin of jji-cstcs liondc
And ponkede God of allc his sonde.
Nil ben hi hope (led,
1290 Christ of hcvene urc soules led.
N
^u is |)is tale bro5^t to |)ende
Of Floris and his lenunnn hende. f ^^o
Ifii after bale hem com bote.
God leve J)at us so mote.
1295 pat we him mote love so, a sai
jjat we mote to hevene go. SCillcn.
05 ): p I i I i t.
'282 snpe C. — »2" f, r II god ahnijte C|lljai bitaii.^t pe Amo-
ral oare drigl A. — '-** And pai com h. whan I)ai migt A, Hom
he went wi/> royal array T. — '-^^ A. was crownyd wiJAn a sliort
day T {ende von T) \\ He was king wi{) Miichel honur C. — ''"'' And
heo his quene blauncheflur C. — i287_i29o ^; q^ — 1289 ]\^o„ j^pn
Ijai A. — »-»" houre A. — '29> Nou A || browt A \\ Nii ge habhp{)
iherd I^ane ende C. — '-'•- floriz C, Florice A \\ a. of h. A. — '-"* bale
comej) b. C — ''-** So wil oure louerd f)at ous mote A. — *'-^" loiiie
C II AMEN siggeg al so A. — '-'"' And ich schal helpe ,^ou per to A.
VIII. Aiiiuerkimgeii.
1. Du Meiil I (p. 9) 191 fi'.:
Quant cinq mis orent li enfant,
Moult ftircnt bel et gent et firanf:
De lor ae en nule terre
Plus hiaus en fans n'esteut querre.
vgl. Fleck 021 : ouch dorfte in alien rlchen
niemcn ir geltchen
haz geivahsen vinden.
vgl. Diderik van Asseiiede (ed. Moltzeij, ^So ff. — never in londe,
frz. en nnlc terre, 'nirgentls', vgl. Znpifza zu Guy 5841. — liher die
wortslellung s. Miitzner, Granini. Ill', ofi7 (0), und hier vers 19.
2. after, s. Miitzner, Wofterbuch 39, y, Gramni. II-, 1, 478. —
fonde =^ ae. fandien 'aiisspureii, suclieii. sich hemnhen', Guy \?>l'-2.
tj. of seren Tfire, im frz., hei Diderik uud he! Fleck, ojalire; iin
lid. (Wiltzoldt), 126, 7 jahre. — of elde of, vgl. a chihlc of seven
yeres elde, citierl von Miitzner, Gr. 11- 180, \vn seven ijeres geiiitiv ist.
7. vgl. Du Meril 197:
Quant li rois vit son jil si bel,
De son cage damoiscl,
Et s'apcrcut qu'il iJOt entendre
A lettre le vcut faire apprendre.
10. set to lore, wie 109; damit gleichhedeutend to put to scale
(25), vgl, to scale gon 19,31; IVz. 'metre qn (\ letre aprcndre\ 'metre
a letre".
11. letters to knotce. unler 'letters' ist leseu, sclireiben, und
meist audi latein zu verstelien , vgl. Alwin ScliuUz, Das lid(isclie
leben zur zeit der minnesinger (Leipzig 1879) I, 12.3. 124. in unse-
reni gedicht lerut Floris leseu, singen (21), sclireiben (34), und
- 21\ —
laleiiiisoli (.'33). aiHriilirliclioi- Itescliifild der Frfinzose das scliid-
IcIk'ii tier kiinlfv:
Con cat la vie as deus enf'amt.
(/uant ont manyie, ni s'cn rcvonf ;
Moult grant joie par voie fovf;
FA quant a I'escole venoient,
Lor tables d'ycoire prenoient.
Adont lor veissicz escrirc
Letres et vers d'amors en cire.
Lor grafj'es sont d'or et d'argenf,
JJonl il escrivcnt soutiuiiieni,
Letres et salus font d'amors,
Du chant des oisiaiis et des ftors.
li'aiitre chose n'07it il envie;
Moult par ont (jlorieusc vie.
En sent cinq ans et quinze dis
Furcnt andoi si hien apris,
Que bien sorent purler latin
Et bien escrivre en parcheimn,
Et consillier, oiant la gent,
En latin, que nus nes cntcnt.
Du Mt'-ril 248—266.
1.-.. ioi]> roepyng, frz. 204 'en plourunt'.
•24. for Jiy love, frz. (209) 'par vostrc amor 'urn ileinctuillcir,
vgl. 144, 244, 318.
26. Frz. 223: 'En aprendre avoicnt boin sens', fiber god of \^\.
Liidtke, Erl of Tol., 40.
27. ^S'onder, frz. (216): 'merveille estoif.
^y. iogedcr 'einaiider', frz. 's'mtr'amoienf.
31. Gewolinlich dauerle der unterrichl siehcii jalirp. Vi,d. Alw.
Srhiiltz, s. 125. — frz. 261 (hs. 5):
E)i seul cinq ans et quinze dis
Furent andoi si bien apris,
Que bien sorent purler latin
Et bien escrivre en parchrniin.
3.-,. Frz. 207 : Li rois apergoit bien I'amor
Que ses fius a vers Blancrflor.
derselhe rciin lioi Fleck 855, und ofter.
38. stcage — aswagen, afrz. assouagicr, 'assuage' 'milde wer-
den, nachlassen'. diese in engliscli -ronianischen wurtern bekaunle
apluire.-;e (Guy 576) ist audi auf dem eigenen gchiete der rouiaiii-
— 225 —
sclien spraclieii nichts selteiies; vgl. Carolina Michaelis, Studien ziir
romanischeii wortsrhopfung (Leipzig 187G), ?. 09 ff.
;«. 'Noch dass er sich ilirer liebe uiinle entzielien kuniieii'.
44. fare unpersonlicli: 'ergelieii, sich verhalteii', consliuiert. wie
to become of.
fii. reed : seid, C schreibt stets sede, vgl. s. 132.
55. fond 'versuchen', s. v. 2. — frz. (305):
'Sire', fait el, 'bien devons qucrre.
Comment nostre fius tiefpie terrc,
Et qu'il ne perde pas sltonor
I'or Vamistie de Blanceflor.'
5fi. Florens, nur in T wird Floris zuvveilen Florens genannt,
und aiich da nie im leime. vgl. 65 Florys : Mountargis, s. s. 120.
59. Die liberlieferung der hs. ist sinnlos, es sclieint ein dem frz.
Holir' entsprechender ausdruck zii fehlen : Vet"c' fiberpotzt. das t'iz.
tolir audi v. 289 (T); vgl. 313. — frz. (309):
Mais qui li porroit si tolir
Qu'ele neti esteiit morir,
(Jou m'cst avis plus bel seroit.
menske 'anstand, ehre'. In Cursor Mundi, ed. Morris, I. 109, tivo
MSS have the word menske ichere the other two have worsbipc".
Skeat 7M Piers the Plowman, G, IV, 230 (p. 68).
(i2. [)an — pan to, vgl. Guy 992.
<a?,. Unnepes 'ungein'. vgl. 153.
65. Frz. (315): iSire, fait ele, envoions Floire,
Nostre fil, aprendre a Montoirc.
Lie en sera dame Sebile,
Ma sucr, qui dame est de la vile.
cc. Mountargis, frz. Montoire, mhd. (957) Mnntore, ilal. Mon-
torin. nach Novaii, Giornale di Filologia Romanza, III (1880), 63:
'Montorio . . . era cd h tin castcllo a poche miglia da Verona.' vgl. dazii
Gaspary in Grober.s zeitschrifl ffir romaiiische pliilol. V, 450.
75—79. Der ausdruck /jat oJ)er resoun {11) luid die vergleichung
mil den anderen versioneu hisst vermuten, dass vor 75 eine liicke
anzunehmen ist. nach dem frz. (323, 335, Fleck 985, 1(X)4-, Diderik
427, 457) soil Flore nach Montorio geschickt werden, weil der lelner
krank gewoiden sei , dann solle Blanchcllor, die man ihm zuersi
einige lage spitter nachzuscbicken versj)roclieii lialle, zur jidege ibror
mutter, die sich krank stellen soil, noch weiter zunickgebalten werdou.
s:(. wept, dass Flore gevveint babe, wird im liz nicbt orwiibnt.
n. HI sk II PC lit, Floris. 15
— 22f; —
itK. Frz. ?,'>Q: Li rois son cainbrdenc demainc:
lA a chm-fiict o (frant conroi,
Trl que cmivient n fil dp roi.
mi. Orf/as, iiii frz. (357) Joros, ln-i VlccU i\i'.','-2) (inrnz, lioi
Didcrik ("lOT) Gorns.
Ki'.i. Fiz. 303: Aprendre I'enmoitir Schilr
0 les pucelcs dc la rile,
Savoir se il Vohlicroit
Et en Vcscole autre ameroit.
lie. Rirkr 'oin^'eseiikt, gepflaiizt'. das frz. ppriflit aufli von oinor
|illniiz<', (li(> ilip liche ihrn ins herz gesonkt:
'Amors H a livri' entente:
FA cuer li a plante une ente.
Qui en toun tans Jlorie estoit
Et tant doucement li Jlairoif,
Que toute chose en oublioit'.
iji. other : BlauncJie flour, wohl verderbt.
lii;. fourteni/T,!, im frz. {38'^)' seinaine', rlocli vorher (?,HS)'quinzejors'.
i->9. Ueber das fehlen der verneiiuinp: vor mete s. Miltzner. Gr.
IIP, 368 y.
vv^. Ueber das empfangen von l)riefen im mitlehilter s. Ahv.
Schultz I, 135.
144. Frz. 404: 'Sire', fait el, 'por Diu mercln.
ih?,. Frz. 413: 'Li rois a grant paine I'otroie'.
imnepes = un-ne/>cf^ fiir un-ej>es, wie an nodur, an noke := an odnr,
an oke (Guy 612).
i.'.'i. Frz. 414: 'Par nn borgois au port Venvoie\
160. an = and, vgl. 717 und s, 110.
ifi2. Frz. 427: 'Trente mars d'or et vint d' argent'.
1H.1. 'Als trinkgefasse hatte man den kopf, einen rnndlichen
becher (afr. coupe, mlat. cuppa), zii dem ein deckel (mbd. lit, afrz.
eovercle) geborte. die schale ohne deckel heisst napf. das frz.
Iianap wird dem napf ungefabr entsprochen haben.' Ahv. Schultz I
319/320. — 322. — Dn Meril I 439 bezeicbnet lianap die coupe ohne
den eovercle (451). der deckel ist niit einem knopf (pommel) ver-
sehen, der einen leuchtenden karfunkel einschliesst. dieser pommel
stellt einen vogel dar, der einen edelsiein in seinen klauen halt,
liber die carbouncle {charbugle 644), escarboucle vgl. Leop. Pannier,
Le.s lapidaires franqais (Bibliolli. de I'Ecole des hautes Etudes,
fasc. Lll), s. 241, v. 107 flf.:
— 227 —
Li rubys qui toutes par conte
Les pierres de biaute sormonte:
EscharboHcles etit nnn sans doute.
173. Frz. 479 : 'X'est sous del si orbes celiers'.
soler = selcr, ne. cellar, zii unter.scheiilen von soler = ne. sollnr
'soller', Guy 4059.
174. /)€ botelere, frz. 480 'li boutilliers'.
17<;. Nach diesem verse ist wohl eine liicke anzniiehmen, enf-
.sprechend dem frz. 48.3 — 486:
D'or avoit deseurc nn oisel,
A trifoire et a neel,
Qui en son pied tenoit la geme:
Plus bel ne vit ne ham ne feme.
ISO. Lavyne his amy. dies scheint die richtige, voni schreiher
in his leman his amy entslellte lesarf zu sein. vgl. das frz. 491:
Si la dona, en Lombardie,
A Lavine qui fu s'amie.
mil Lavine ist gemeint Lavinia, die tochter des Latinus und der
Amata, die gemahlin des Aeneas und mutter des Ascanius (Silvius).
Virg. Aen. VII, 52.72, — VI, 704. — Dionys. 1.70. — Liv. I, 1. —
Chaucer, ed. Morris, V, 223/45S.
isi. king, dieser ausdruck, der nicht im frz. (495) steht, findot
sich audi bei Fleck (1563):
er toart ze Home vcrstoln
eime hilnge, hiez Cesar.
ik:!. Im frz. (497) hat der dieh ('leres') es an die kaufioiite ver-
'^^"Jt: Puis Vorent tout li ancissor
Qui de Rome furent signor,
Dusqu'a Cesar, a qui I'embla
Un leres qui I'en emporta.
A lui marceant I'acaferent
Et por Blanceflor la donerent.
Celi donent par droit marcie,
Et il s'cn font joiant et lie,
Qu'a double i cuidrnf gaaignier,
Se il s'en pueent repairier [493 — .502].
189. widrrn'nncn 'falii'iMi, reisen', vgl. 219, 227, 41)9 (A), 4S0 (A),
1033 (A).
190. Babyloyne = Babilonia vgl. Miitzner, Sprarliiuolx^n I, 15S. 10.
191. Uiitor lialnjlone ist nntiirlich nicht das Bahylon am Knphial,
sondern die stadt am Nil zu versleheu, s. Dii Meril, L.XXXiX. —
15*
ooc,
'Kiiliir.'i, (liiiio, I;it,' in df-r niilic von H;iliyIon, M< rnpliis gegeiifiber.
heide oito weidcn idenlilicierl: Kahira ist phnn die Hahylonia nova.'
Millznor, Sprarliprohon I, loO, 20, wo Sir Jolin Manndeville eine he-
schreihung von detn os^'Vplisclien Hahylon gilil. liher dieses Ralty-
lono d'Egyple vgl. audi Nalalis do Wailly, Oeiivies de Jean Sire do
Joinville, Paris 1807, p. 9") n. 2 — ; ferner H. Kie|)oil, Lelirhucli der
alien ^'oographie (Berlin 1878), s. 2()0: 'An der stelle, wo diese
(d. li. die neue liauplsladt von Miltel-Egypten) vom arabischen er-
oberer des landes, 'Omar, gegifindel wnrde, dem jelzigen sog. alien
KTihira, lag eiiie ganz verscliwundene alle sladl, deren griecbiscli-
romisclier name Babylon nocli in der zeit der krenz7A"ige wenigslens
bei den dorligen c-brislen in gebraucli war; sie wird mil wabr-
scheinlicbkeil auf eine semilisclie aiisiedelnng aus der periode der
assyriscben oder persiscben berrscbafl zuriickgefiibrl'.
■Jio. birles; in V ist deutlicb . . rles zn lesen, vgl. 201 (\j. wo
buries ganz nnzweifelbafl ist, 'grabstillte'.
2iG. Frz. 009: Son pere et sa mere salue,
Puis lor demmule de sa drur.
II sc lardenl de respons rendrc.
tarfffp (V) scbeint demnacb ecbl zu sein.
■>:',:'•. Frz. 685: Ele mentoit a escient,
Quau roi en at fait sairement.
m. Frz. 084: 'par rostre amor'.
24C.. Frz. 690: 'Tout pasmes duet el pavement'.
vgl. King Horn, ed.Wissniann, v. 444,880, l503undZielke, SirOrfeos.l.'>.
ir.j. Frz. 098: 'quant rcoint, forment pleure\
a.'is. Frz. 701: Ahi! Dame, car vie mencz
A sa tombe, se le savez.
2:>9. /te 'sie', die konigin , im frz. ist es der konig. dncli vgl.
bieriiber Sundmacber, s. 12 und bier 315—316.
2fi.'). Frz. 707 : II voit Vescrit de Blanceflor,
A cui Flares ot grant amor.
dns englisc'iie stimmt bier zu Fleck (2223):
hie lit Blanscheflur diu guote,
die Flore minte in shiem muote.
vgl. anob Diderik (1122): ..'hier leget Blancefloer
In dit graf, up desen vloer,
Die de joncliere Floris, dat scone hint,
Met gestadiger herten hadde gemint!
27;t. clergie 'gelebrtes wissen'; die kennlnisse der Blancbeflor im
lalein werden (frz. 744, Fleck 2287) besonders bervorgelioben. —
curteisie 'feiiie sitte', hoveschheit, vgl. Fleck 2278, Diderik 1153.
— 229 —
2S1. Frz. 73'J: ' Fetit ct (jrant tuid vous aiiKjicnt
Pur la hoiite qu'cn voiis vi'oient'. —
vgl. frz. 7^J8: Nus hum ne purroit par descrirc
Vustre biaiile, ne boiite dire.
283. Frz. 718: Bien dcussions, si com moi suinblc,
Ens en un jor issir de vie,
Se la mors fust a droit par tie.
28(j. Fleck 2246: "^da von solten tvir den tot
hem geiitcn ungesiindcrt\
287. Frz. 745: 'Ah, mors, tant par es envieuse
De pute part contralieuse'.
2sy. Mid traisun in V niaclit den vers zu laiig; vt,'l. frz. 762:
'Voir moult uvras vilaincincnt,
Quant tu m'ainie me tolis'.
frz. 761 : 'Insi le fais de toute geitt'.
■j'.Hi. />af, artikel, der flektierle arlikel fiiideL sicli iiucli dfler iiii
gediclite, vgl. auch s. 123.
291. He '.sie', Blauncheflur: frz. 765:
'Qui vivre vausist a totidis,
Et or grignor, (plant voel morir,
Et jou t'ayel, nel veus o'ir.
2y.3. me 'iiiaii'.
204. Diderik ll'Jl: 'te hem ne 'wilstu comeii niet .
295. neltu vjjl. 302.
296. ^7oH^e'alsbald^ vgl. King Horn (ed.Wissiiiaiiii), 1!»3 Tar. (lis. //).
2U9. Frz. 771: 'Quant aucuns dolereus t'apele
Adont tome bien ta rouelle".
vgl. Fleck 2312—2315. — forliued wrccche 'een arm caytif^ Diderik
1188. forliued von ae. lifan 'verlassen', da.s sicli mil lefun iiiisclil.
vgl. Matzner, Wbch. I, 250, 'bilifen.
HU2. hem. plural stall des erwarlelen singulars.
3o:<. bileoe 'iibrig lassen, zurucklassen, vvarlen lassen', vgl. M.ilz-
ner, Wbcb., bilifen (2).
■.m. Flock 234!)— 23r)4.
frz. 774: 'Par foi, mais ne te proierai:
Ains qu'il soil vespres m'ocirrai.'
Fleck 2310: 'ivan da:; diz ist din alter site,
den du hie tool erzeiget hast,
daz dit so mancgcn lebcn last
der lunge siech von alter ist.
— 2:;o —
da Jlluhr.st dcin du Hep bint,
din ijwalt viuoz schincn undcrswii,
IjihIu h'it, da kuiiiest sn.
3(j7 — :njs. V yeiiau vvie irii tVz. (vveiiii man da na inoit ;5lull s'a-
mor I lest!) 780: 'Com ell qui sa mart va hantant,
[hi f/rufa a trait de son ijrajicr.
:u(). Frz. 800: '(^uant sa mere <;ou apcrgoit,
Scure li court, le grafe prend\
:nh. Frz. 833: ' Plorant en est venue au rot'.
:«s. Frz. 835: 'par Diu le grant'.
:n\K Frz. 845: 'Uc douze cnfans nus mais ii\ioons\
3J7. Frz. 85!2: 'La dame at lors Ic cuer joiant,
Repairie est a son ent'aiit.'
Uiaus fius, fait ele, par eii<,'ien,
Par le ton pere ct par le mien,
Feismcs nos ccst toinblcl vi.
.337, vgl. 593, 8:25, li227.
.347, vjji. C 61 {Var. 457).
:54y. Frz. 901: Es le vos au roi rcrenu.
361. upon pe molde t'ormelliat't, mid hier iiiir um dun vers zu
fiillen gesetzt; ahnlich gebrauclit wie on f'olde, v^I. Malziier, Wbch.,
vgl. audi Kolhing, Sir Trislrem, 039.
3(58. knaves, frz. 'escuiers'.
371. wijssh = tvisen, vgl. 516 und s. s. I'-IO.
37-_*. leden 'auffuhren, l)etragen, (ver)slelleu'; 'auflreleii', vgl. Ge-
nesis und Exodus, ed. Morris !i2300 — '2304.
'And hem lerede and tagte wel,
And hu he sidden hem best leden.
Queue he eomen irt, unkinde deden;
'And al de bettre sule ge spcdcn,
If ge loillen gw toid treioeide leden.'
Fleck 'iKH: 'Wir suln jeheti, hdn ich uf gcleit,
so ivir komen in fromdiu lant,
da icir loerdcn uncrkant,
daz toir koufliute sin.
i'rz. 945: Car bien set vendre et acatcr,
Et au besoing conseil doner.
I'artout sera nostre oquisons:
Nostre marcie qucrant alons,
Et se nous la poons ravoir
For nul marcie de nostre avoir,
— 231 —
Notes en (lonrons bicn larfjcnicnt,
I'tiis rcvendrons hastivcnieiit.'
•JS3. 10/1116 SO mijlke, vgl. Zielke, Sir Urfeo, s. ]9, iiiid LiulLke,
ErJ of Tol. 1!J9.
3«7. 'Saltelboi^eii' (Fleck '■2790): hesclireibiiiiif uiid ahliihliiiig
rnittelalterliclier sjitlel s. bei Alw. Schultz I, 384. — of (joldc Jin =^
frz. 'iVor fin (ySi), 'de fin or (987, 997).
3R9. orfreis, altfrz. orfrois, = aurum phrt/gium. inlat. auri-
f'ricjimn. ■ — 'Dans Vantiquite classique phrygiae vestes sont dcs
ctoffes brodces d'or, ct plirygio dans Jsidor de Seville signifie bio-
deur.' — A. Darrnesteler, Fornialioii de.s mots composes en tVancais
(Paris 1875), p. 23.
393. Frz. 1003: 'Fins', fait cle, 'gardes le bien,
Tant com Vaurcs, mar crcmez ricn'.
3'.)4. he = 'pe rinif, vgl. 864.
3'jo. Diese stelle stelit im frz. nur in der lis. B:
Fers He te porra enlamer,
iVe feu ardoir ne cncoinbrer.
Fiuz, vest anel a tel puissance
Que bien i doiz avoir fiance;
Sadies que tant com tu I'auras,
A rien que quiercs ne faudras.
397. Frz. 1000: Car vous ja rien ne requcrriez
Que tost ou lard vous ne I'aiez.
.3y8. Das altertfimliclie tvhate hat C geiiiiderl. 'triili iiml spilt
sollst du gliick liabea iiach deiuein willen'.
403. Frz. 1013: La les veissiez moult plorer,
Lor pains batre, lor crins tircr,
Et tel doel faire au departir
Com s'il le ve'issent morir.
Fleck ii930: 'do enwart in beiden nic
von keiner slahtc sache
me so ungemaclie.
also grOz wart ir ungeJiabe,
und wcerc er tot in einem grabe
gclegcn do zeliant vor in.
4(1.-) — tin; iiur ill C, edit wie das iiiiidl. mid d;is iiilid. zcigcii:
Didi'iik iryjfi: ' Kmmer tvaren si in dien,
Dat sine nemiiiermeer waeiidou sieii.
Hem gesciede alsiit ontsagcn
Want sine nemmeriiieer ne sageii'.
Fleck 2945: 'oh or si iemer me geschc.
— 2:{2 —
swaz tin da von (jcschehe,
unde stoic cz im crijc,
si enffcsehent in niemer vie
(in sine trutiicsellcn'.
41). Fiz. lO.'Jfi: 'Moult apiesleiil richc suuprr.
41.1. Die vi;i'.se in 6' sind echt, v^'l. frz. 10!23fr. :
Au port vodent primes ahr
On Blancejlor cntra en mer-.
Tant ont errc qu'il sont venu
Chiez un horgois sont dcsccndn,
Qui maisons ot larges ct grans
A lierbergier les marceans.
Quant li cheval estabU sont,
Fucrre et avaine a plenfc out:
Kt cil a qui fu commandc
As cstaus del bourc sont ale.
Ilucc truevcnt un nuicccricr
Oil il acatent lor mangier,
Et pain et vin en font porter . .
Grant plente i ot de viande
Aportent cler vin et piument.
417, Fleck 3004: 'manger hande vische'.
41S. whit icin, frz. 1054 der vin, Fleck 3005: "lidcrtranc, chirer
tohi. — man unlerschied zwischen der vin und dare. Ken. de Mont,
p. 313, 11: 'L'une fois de der vin et V autre de dare."
vgl. Alvv. Schullz, I 306.
419— 420. Frz. 1045:
En Z'oste ot preudome et vaillant;
Dejouste soi assict V enfant.
II Vhonore moult et tient ehier.
Fleck 30012: 'Do saz er ncehste dem ivirte
und zc oberst an dem tische'.
'der wirt sass zu Iiaupten des tisches, und es gait als auszeichnung,
wenn dem gast ein platz neben ihm angewiesen wurde.' Alvv.
Schultz I 329.
422. Frz. 1056: 'Assez i mangicrent et burenf.
4'J4. Frz. 1059: 'Cil se deduisent lieement.'
429. lefdi of pat inne, frz. 1067 'l'ostesse\
4:h2. Fi-z. 1069: 'Sire, fait ele, aoez veu
Com citis enfes s'a coiitenu?'
Son mangier laist por le penscr.
— 233 —
Fleck 3050: si xprach 'nu nenient war'...
Didei'ik 16^7: Hehbics ivarc genomeri endc (jcwetcn . . .
43.-,. Litcl, in. 1078: 'I'oi as mangic . . .' ; Diilerik 1673: 'Dot iji
hebt . . litel geten.
437. he 'sie'; frz. 1076: 'Sire, fait cl, 'moult cs pensis'.
43y. enderdai, vgl. frz. 1081:
'Autretel vi jou I'autre jur
Dc damoisele Blanceflor.
ill. Frz. lOy^J: 'Ele fu a ccst port vendue,
Oil qui I'acaterent disoient
Qu'en Bahiloine Feniuenroienl ;
De Vannrail taut en aruient,
Qu'il au double i gaiyneroient'.
Diderik 1681J: 'Dat seiden diese hier hadden brocht,
Dai sise voert vercopen ivouden
Elide te Bdbylonien met hem voeren souden.
44j. Fiz. 1084: 'El vous resamble en vioie foi.
1086: 'Si vous resamble du visage'.
44S. maide, hier mede von ae. vimlen, nebenfonii von mcc(jden,
s. s. 131
4.'.o. stevcne, der dichtei- sprach wohl stemne, ae. stefn und sterna,
doch vgl. audi die le.sart von A, und s. s. 13iJ.
4:,7. Frz. 1117: 'Or la sicrai en Babiloine,
Ne la lairai por nul essoine.
assoine, altfrz. esonicr, cssoigner 'entscliuldigen, als au^rode <lienen',
unbokainiler Iierkunft. die ilnderuiig in C berulil auf reiuiiiiscenz
an eine fnihere stelle, vgl. 347, und Du Moril 1569-1570.
46J. fort (forp), fort /tat 'bis':
Ne sclial ihe neure habbe blis
Fort [>at ihc tvite ivhat Jie is'.
H. Luniijy, As.sumpcioun de Notre Dame 50,!234, vgl. audi die vmi
Miitzner (Wbch., fort 3b) aus OEH angefuhrlen slelloii. — />c dide
slepe, so auch in Chaucer, Book of the Duchesse 1"27 (Slraliuauni:
7>e dede slepe fcl on her.
4r,:(. Amoroive 'am nildirilen niorgen (lago)'. der Knglaniier
kiiizl bier; ini t'rz. (Uil) warlen sie nielirere lage aul' giinsUgen
wind, (die .sie absegein, ebenso bei Fleck 3!2^1.
4i;7. Frz. 1188: 'Sun loier quiert li notonicrs;
Flore li done volentiers'.
vgl. s. 141.
iVi. [mite. C unlersdieidel in iler sdireilmng geiuiu /tuz^fc vuii
— TM —
ae. I»\jncan (vgl. HMS, 930) unci l>07,lc vuii /uncun (otiS, Si-7, Hl'.i). —
paradis, vgl. 004-, G'Jti.
474. Frz. 1153: 'Car d'iai jur en un seal inoin
J assamblcrd cascuns ruis
(Jul de I'aiiiiral terre tiencnt;
Trestous cnscunble a sa curt vicnent
A mie feste qu'il tendra.
4SU. Fiz. llUo: 'Ok s'amie cuidc trover ..
Atunt sont mis hors It tor set:
Rccharyic sont tost et isnd
Kt sont vcnu a la cite . . .
Chies un borgois sont herbenjie,
Qui riches horn ert ou marcie,
Et notoniers, et marceans.
Une ncf ot qui estoit grans
Far quoi deinenoit son marcie
Et ou crroit quant crt churyic .
i>ii. Ua lias frz. (1215 — 1218) an dieser slelle die vorbereiUmgen
zuin malile in der herberge erzahit, so scheinen die iiur von A iiber-
lieferten verse (487—490) edit zu seiu, C mag sie unterdriickt haben,
weil sie eine wideriiolnng sind der verse 415 — 418; dass C andert,
zeigt vers 493. vers 487—490 felilen auch T, doch beginnt die lilcke
in T schon 2 verse friiher (485).
493, Frz. 1230: 'El plus hel liu ont Floire mis.
II ont a mangier richement,
Si mangicrent moult lieenient.
Mais Floires petit i manga,
495 vgl. 427 : For s'amie dont it pensa.
497 vgl. 429, frz. 1235:
'Li ostes s'a aperccu
Qu'il n'est pas lies; quant Va ecu,
Sire', fait il, '^iom m'est avis
For vostre avoir cstes pensis'.
ioi. Frz. 1240: 'Jou pens tout el, gou dist V enfant'.
j03. Frz. 1241: 'Li ostes dit: Tout autretel
Vi jou I'autrier en cest ostel,
Qu'il avoit ime grant compaigne . . .
Jou I'oi nommer Blaiicejior.
508. here Icoe fere, frz. 1252: 'un sien ami'.
512. Frz. 1253: Floires est lies de la novele.
513 — 517. Die stelle ist sicher verderbt, besomlers veidachlig sind
— 235 —
der leini ivhit : scarlet , iiiid vers 516, der CT fehll. deii silbeiueii
beclier uud den scAaW«t/t-iuantel (AT), die iiacli deu iilnigeii ver-
sionen der ^oirt erhalt, erwalmt audi Diderik 1901):
^Doe dede Florin rcken van scailakeii roet
Enen niantel, d'lcn hi siaen werd hoet,
Ende enen silveriiieii nap bcde viernutoc\
vgl. frz. 11257: 'Flaire li done tin boin mantel
Et ten hanap d'arijent vioult bel\
.ii5. ipaned, ne. paned = 'having, or ornamented with, panes,
as cloth, or a garment', paned hose = 'breeches ornamented with
cuts or openings in the cloth, where other colors ivere inserted
in silk and dratvn through'. Worcester, Dictionary. — vj,'!. audi
J. R. Planche, A Cyclopedia of Costume, London 1876, I, 386. 'Fanes
= the dags or slashes in doublets or other garments, made to show
the under-dress, or lining of other coloured silk or rich stuff, which
was dratvn through them, 'zu den kleidern gehorte ein pelzbesatz
oder ein peizt'utter (cedcr, afrz. pennej s. Stratmann 431, pane. —
'das gewbhnlich gebrauchte pelzwerk ist das fell vom riicken des
grauen eichhornchens (veh), grauwerk (gravverc, afrz. gris) genannt.
die weissen bauchfelle desselben tieres, mit grauen rdndern gesiiumt,
warden in pdcken zusammengeschnilrt (bunt) in den handel gebracht
und deshalb uls bundwerc oder cinfach'bunl' {afrz. vair. lat. variuni)
bezeichnet. diesc vchpelze kainen aus Russland und Folen.' Aiw.
Scliultz I, y7!2. — menu vair oder menu ver war eiiie besondere art
grauwerk. ne. menioer. — 'vair. A fur ranking toith ermine und
sable, amongst the most highly prized of the many used for the
lining or trimming of mantles, gowns, and other articles of apparel
in the middle ages, it is said to have been the skin of a species of
squirrel (some say tveasel), grey on the back and tvhite on the throat
and belly, its name, however, is generally admitted to have been
derived from the variety of its colours, and not from the animal
itself, which leaves it open to the question tvhether it was not a
mixture of furs, and not solely that of one animal: for instance,
the white of the ermine, the menu-vair, with the bluish-grey of the
weasel; the 'gris and gros' uf which tvc read so constantly, nothing
conclusive has been advanced by any ivriter I hare been fortunate
enough to meet with, citlier respecting vair or minever, the later
being considered the pure white fur ('minever pure') with which the
robes of the Peers and Juges are trimmed; by others the ermine
■with minute spots of black in it ('niinutus varius') in lieu of the
complete tails, and by a third glossarist, "the fur of the ciniino
lui.xcd with that of llie small weasd", — the identical arrangement
— 2:{r. —
/ am inclined to believe, wliieh conslitutrd vuir. (iccordluff tu Guil-
luHHie le Breton, the skinfi of ivhich it was composed were imported
from lluiujurif, l)ut the tvhite stout is called to this day a iiiiiiiffr
in Norfolk: I'liiiicliL- I, 517.)
.MS. Frz. lijry.): 'Sire', fait il, 'rou voel qu'aiez,
FA Blancejior gre en sachiez;
Car cou sachiez, la vois jou qnerre,
Emblee me fu en ma terre'.
Fleck 3K)1: 'dcs dankent miner frinndin\
Uidt'iik liXti: 'derre suldi Blancejloer weleii daiic*.
r.2:i \'i\. A 111 — 112 (vers 497).
.•iL'.>. Frz. 1256: 'En Babiloine s'en alerenf.
yj7. Frz. 1208: 'Lasses sont, si se vont couchier.
Quant Floire dort, et ses cuers vctlle,
O Blancejior jue et conseille;
Mais si dorini, cc fa petit'.
Fleck 347H: 'do gie er sldfen mit den stnen;
doch tvart sin ruowe eleine.
sie sliefen alle, loan er eitie:
von senceliclien sorgen
er wachte unz an den niorgen.
530. dide fiir dede, wie C 66, uiid 661 dipe = dr/tc, mid iiucli
ofter so ill dieser hs. vgl. King Horn 640. 58.
534—538 vgl, frz. 1331:
'A son osle cent sols dona,
Et en apres moult li pria,
S'a Babiloine ami eust
Qui de riens aidier li peust,
Que par enseigne li mundast
Qu'a son bcsoing le consillast'.
vgl. Fleck 3608.
54-.', Frz. 1340: Quant en arez passe le pant,
Dont trovercz le pontonier.
briggerc 'Ijriickiier, briickenwart'. in V stelit ijunz deutlicli ragere,
und V 172 (vers 558) ist bruggere zweifelios siclier. bargeih', burges
in A und T sind aus bruggere enlstellt.
547. Frz. 1347: 'Icest anel li porter ez,
Et de moie part li direz
Qu'il vous conseut mieus qu'il porra\
549. heloe -.seloc, s. Slratinann 302.
237
:,'ii— :<■<:>. hU]>c : swipe, ein in dieter verbindung ofl vorkonimpii-
<1«'r reim, s. Zielke, Sii- Orfen, ?. 14. Fleck 3644:
'do nam er daz vingerKn zc sicli,
da mit iin vil wol (jelnnc,
nud sagete iin dcs grozen danc'
.-,.-,4 vgl. 400.
:..i9. Fiz. 1355: 'La le troevent ou siet, sous I'arhre,
Sor nn perron qui fu de rnaibre'.
:<i\\. Dayre, frz. 1470: Daires. dieser name eriiiiiert an das in
den ilinerarien and mittelalterlichen reiseheschreibungen mehrfach
genannte, audi von Maundeville ervvahnte castell of Daire. es war
wohl das sfidwestlich von Gaza gelegene Darrnm. M.-itzner, Sprach-
proben II, 159, 14.
:,(M. Frz. 130.3—1304:
'Dc tons les dieus Va saliie
Et puis U a Vanel done.
:.(!.-,. Frz. 1370: Par Vanel fu Men receus
Herbergics fu molt lieement.
-,67 vgl. 422, 493 a^ar.).
.mo. Fiz. 1430: Quant a veu Floirc si mu,
Franchement Va mis a raison:
Damoisiaus sire, gentius horn,
Estes vous de rien courecies'f
Diderik 2100: 'Soete vriend'.
.■i77. Frz. 1437: 'Sire', fait il . .'
r.8i. Frz. 1443: 'Sire\ dist il, 'jou sais pensis
De mon marde que j'ai enquis\
r,84. Frz. 1445: "^ Moult par ui'en crien que jou ncl fruisse,
Et sc le truis, qu'avoir nel puissr'.
:i87, Frz. 1447: 'Li ostes fu moult (jentiui^ horn:
'Sire', fait il, 'nous mangeron:
Apres, se jou puis et jou sai
Volenliers vous consillerai'.
vgl. Frz. 1501: '. . . . Damoisiaus sire,
Se vous aves ne <loel, nc ire,
For quoi pensez, dites le moi:
Je vous consillerai par foi'.
:,W. ri)or fondr mit folgendem infinitiv olme in vgl. Mfilzner.
(Jr. II. 2,23.
ciHi. Fiz. 1547: 'Daires U dist: Ctni est damage,
Se vous morez par tel fnlage'.
— 23^ —
i',(it. Fiz. 1.").'!: 'Main hint sni\
r,(i:i. Fi/. 1508: 'Li aunrmis ni sa jiislire
Cent ft rhiqnnnfe rois a nme.
r.iiT. Fiz. l")?: 11 n'i a roi en cost pais.
-SV autretd plait nvoit quiff,
(^ui par force, ne par avoir
Ja Vaquievast, si com j'eapoir.
Ne engien, ne enchantement
A la r avoir ne vaut nienf.
r,i:i. Frz. 1571: 'Babiloine, si com jou pen?,
Dure vint lines de tons sens'.
vr). Mollzer 2300:
' Bahylonie die stat es hinnen
Ttvintich mileii 7viit in alien sinnen.
Die onimeloep es ront of hi tvaer gepast'.
t;i4. Frz. 1579: ' p^nz el mur ferment sept rins porfes:
Tors a desns larges et fortes'.
r,i,-,. C hat hier schon an vers 029 gerlacht und lieide vermengl.
Ills. Frz. 1581: 'A toutes est la foire plaine,
En tons les jours de la semaine'.
c,\9. Frz. 1583: 'En Babiloine, ra dedens,
A tors faites plus de sept cens'.
(j^o. wijtute vw, Guy 719.
en. Frz. 1587: 'La plus foible ne la menor
Ne doute roi ne aumagor;
Neis I'empereres de Mome'.
(Fleck 4289)
624. Frz. 1591: Par force, nous lioni ne par (juerre
Ne porroit Blanceflor conquerre :
Encontre engien rest si gardlc.
iVM\ vpon here e%en iswore ist in V 233 deutlicli zu losen.
cift. Fr^. 1595: 'En mi liii de ceste cite
A une tor . . .'
r,3i. Frz. 1597: 'Deus cens toises haute ct cent lee'.
(•,3.-,. Frz. 1599: 'Toute est de vert quarrel de marbre'.
DiderJk 2.389: 'Van roden marbre es hi gehouwen.
038. Diderik 2363:
'Die nmer es diclce ende so vast,
Getcracht van sulkcn niorter binn.n
Datten no iser no stael mack gewinncn.
fi3S). Die leihenfolge der verse wie im frz, und wie bei Diderik (2392).
— 239 —
639. kanel 'kaiial, was.-;errinne';
Diderik 2392: 'Dat verwclf es binnen ran leratalr.
Fleck 4230: 'ein schaner silbcrin noch
ist verinuret drinnc . . .
mit grozer zouberlistc kraff.
Frz. 1805: '. . le canal
Qui est d'argent et de cristaV.
641. Fleck 4212: 'ein guldm ror ah ein schaft
in den knopf gestecket ist'.
Didorik 2397: 'Daer boven mcrgdi grote meestrie
An den appel sien, een dierc were",
lede 'die volire\ frz. conduit (lf)40).
64?.. Frz. 1607: '^Deseur sirt par enchantement
Uns escarboucles qui resplent:
Assis i est par grant conseil ;
Par nuit reluist comme soleil
Tout environ par la cite;
Par nuit obscure a tel clarte,
Que il ti'estuet a nul gar con
Porter lantcrne no hrundon.
vgl. Diderik 2401 ff.. Fleck 4215 tC
6r.i. Frz. 1023: 'En cele tor a trois estagcs . .
Li pavement de marbre sont;
Nesun soustenement nen ont
Les deus desus, f'ors d'un piler
Qui par celi estuet passer.
Li piler s sourt du fondement;
Dusqu'd Vaguille en haut s'estcnf.
De marbre clcr commc crisfal,
Dedens a un birn fait canal;
Par qiioi sus monte une fontaine,
Dont I'eve est moult clere et moult saine,
De si qu'amont, el tiers estagr.
Li engignieres fu moult sage:
L'l tiers, fait I'eve rctorncr
De I'autre part, par le piler.
En chascun estage se trait
L'eve par le conduit, et vait:
- Les dames qui en I'autre sont,
En prcncnt quant iiirsfirr rn ont'.
VL'l. Flock 4225.
— 240 —
»;.M. wrllr : wi/talle (C), I. walk, das Striitiiiaiiii fp. tlSf); helegl,
iiikI v't'l. r,.-)?, 087, 70."), 715, vgl. s. \:)±
ti.-.K. Fiz. 104.'1: ' Kf rs esfage/i chamhrcs (t
]>ustju'n sept vint; ja nc rcrrn
Niis horn morU'HS plus delitahlr'.
QU. Fleck 4;W8: 'wnn ist drhein pardU
kf der erden, ez ist daz'.
{\i\:>. Fiz. 168.3: 'Les gardes qui en la tor send,
Les genit aires pas nen out'.
ccK. fihine 'mascliine'. — 'Gemeint ist: " Xur Verschnitteue diir/'rn
hiiiehi". hree.lie =^ ne. breeches; ginne . . ist enphcrnislisch gelirauclit.'
{^Ziipitza, Aiiglia I, 473).
t;7i. Frz. U)9;>: 'Cil qui garde Vhuis de la tor ....
J>c la tor f/arder n'est pas fol.
FA se nus horn ret esgarder
Sus'en la tor por esp'ier,
Par si que il n'en ait congie
De Vamirail, est tout jugie:
Se il veut, tout le reubera
Et sans amende le batra'.
v,n. Piis.se uiid dai'alellungeii von barbakanen gibt Ahv. Hcliiillz,
I, n3— 34.
(179. Frz. 1707: 'Li amirals tel costuvie a
<^ue une feme o lui tenra
Un an plenier, et noidit jilus'.
683. Frz. 1715: 'Apres quant il veut I'autre prendre^
Voiant tous les sers, fait descendre
Les puceles en un vergie.
(■>8G. Frz. 172?>: 'Li vergiers est et biaus et grans:
El monde n'est nus plus vailluns'.
087, Fiz. 1725: 'De Vune part est clos de mur,
Tout paint a or et a asur,
Et desHS, sor cascun o'etel,
Divers de Vautre a un oiscl
D'arain euvres, tout tresjetcs:
Onques niais ne fu veus tes\
vgl. Dicl.Tik 2531 ff.
(;i»i. Frz. 17.37: 'En ee vergier, au tans seri,
Des oisiaus i a si dous cri ....
J'ar le vergier grant joie font\
— 241 —
t;93. iiHlle vyl. 715 (Var.) und C51. — frz. 1747:
'De I'aiitre part, cou vi'cst avis
Court uns ftueves de paradis^.
iiber die quelle und deii an derseli)en stehenden haum in Babylon
(Kairo) sas,4 der anonynie foi-tsetzer Wilhelms von Tyros ['Ilineraireri
a Jerusalem et desci'ij)lions de la Terre Sainte. rediges en fianqais
aux Xle, Xlle et Xllle siecles, publies par H. Michelant et G. Ray-
naud — Societe de TOrient latin — Geneve 1882, p. 174J:
'E')i la cite de la Xourdle Bahilloine qui esloit en Egijpte, et
au Kahaire (Bahilloine eatoit la citi'Z el le Kahairez li chastiaus),
en cele Bahilloine avoit une fontainne. A cele fontainne lavoit Nostre
Davie les drapiaus a son chier fil, quant il s'en fouirent en Ugypte
pour le roi Herode. A cele fontainne portoicnt li Sarrazin mont
grant honour. Et mout volanticrz se venoient laocr de cele fontainne.
De cele fontainne estoient lave li arhre , qui portoient le verai
hasme. Au chastel du Kahaire avoit a eel jour .j. pauinier qui
portoit dates. Nostre Dame Sainte Marie estoit .j. jour desouz eel
pauuiicr ct desiroit qu'ele eiist de ccs dates. Mis li arhrez estoit
trop hauz , par quoi ele n'en pouoit nulles avoir. Li arhrez s'en-
clina a ses pies et la gloricuse Dame prist de eel fruit; et 2}uis se
drega li arhrez tout droit, voiant mout de Sarrazins et de paicnz
qui la estoient. Adonques coperent li paien eel arhre, et I'andemain
le troverent redrecie contreniont et tot cntier, ne n'i paroit ne cop
ne trancheiire. Puis lorz en arant porterent il mout grant honor a
eel arhre'.
(;w7. Fi"/. n.");^: 'En icele eve, denuuneres
Trueve on precievses pieres".
vgl. 1804: . . 'Au ruissel de la fontanele,
Dont de Jin or est la gravele'.
i;;)'.). Frz. Hoo: 'Saffirs i a et calvidoines,
Boincs jagonses et sardoine.s,
Ruhis, et jaspes, et crislaus,
Et topasscs, et hoins esmaus,
Et autres que nomcr tie sai\
Tiir.. Frz. 1785: ' Un arhre i a desus plantv,
Plus hel ne vircitt home ne,
Por Qou, que tous tans i a jlors,
On Vapde I'arhre d'amors:
L'une renaist quant Vautre chief . .
. . tous ?«/(s" est de flors chargies\
711. Fi7.. I8(lt>: '(Jiiant li aminds vent sorlir,
Srs puceles i fait venir ....
HauskiHM'ht , Florid. lO
— 242 —
IVz. If^l7: Apres les fait toutc.i passer
DesoiiH I'arbre, por aresicr
Laquclc eel an il ara . . .
Sor qui carra la flora pmiiirrr,
Encslepas icrt coronre
Fa dame du paix darnvr.
II la node a fjratit honor' ...
71... Fiz. ISIO: 'Grant merveillc i puet on, aprnidre,
Car quant il i passe pucele,
Lars est li eve clere el belo,
Et att passer dc feme cue
L'eve en est lues ioute ineue.
Ccle qui par qou est provce,
Dcsfaitc est et en fu Jctce'.
T-.'.-i. fa/ire and cler = frz. 1812 'clere et belr\
7^7. Frz. 1821): 'Et se il a o soi pucele
Que il mieus aime, ef soif plus bele,
Sor li fait par enchanlement
La flor cair a son talent ....
Blancefl,or dist qu'adont prendra\
:?.4. Fleck 4.'i.''.9: 'Flore do so liarte erkam,
do cr din ina'.re vernam,
daz er vil Icumc gespracli.
TM. Frz. 1810: 'Floire respont: Sire, merci:
Dont sui jou mors, s'il est ensi . .
Daires, biaus ostes, que fcrai?'
7:is». P'rz. 18.54: 'Daires respont: Puisque jou voi . .
Que vous ne chaut de vostre vie . .
Or m'escoutes; si vous dirai
Le niillor conseil que jou sat.
747. Frz. 18()1: Quans pies est lee, mesurez,
A la liautor garde prenez.
Li portiers a le cucr felon,
Sempres vous metra a raison.
7:,o. sette J>c a resun 'dich anredeii, flich ziir rede stelleu', Vj
C 248, Var. 072: ., , , , , ^ ,
pe porter is culuart and felun,
He loule him sette a reistin'.
TfiS. Frz. 1866: 'Que contrefaire la volez,
Quant vous sercz en vostre tcrre'.
7G1. Frz. 1869: 'Quant ensi parler vous orra ..
Des esches a vous juera\
243
77-2. Frz. 1881 : 'Se gaaignirs, tout U rendez".
77S. Frz. 1891 : '^Por le don grace voits rendrn.
77J. Frz. 1883: 'Et il moult s'esmerveillera.
778. Frz. 1892: "^Del rercnir vons pro-iern
vgl. 1885.
77'.'. Frz. 1880: 'Et moult trcs hien U otroiez
All jii a double porterez'.
7S2. Frz. 1904: 'Mais vostre coupe retenez'.
7Si;. Frz. 190fi: 'Et que vous an ju la metez\
790. Frz. 1911: ' Honorra vous et tendra chier.
Qunnqu'il porra.
791. Frz. 1908: \Si roufi mcura a son disner.
79.".. Frz. 1913: 'Be la coupe iert moult cornitcuft,
Et de Vacatcv angoisseus'.
vgl. A 352 {Vnr. zu 76-i).
797. Frz. 1918: 'Mais par amistirs le donrez\
799. Frz. 1928: 'Se il pnet, il vous aidera,
Et s'il ne pnet, nus nel porra\
so.-.. Frz. 1921: 'Que de joie a vos pics carra . .'
811. helde = ae. helde "ajlegianco. fealty' (Ro^worl ii-TolIor .'^. 52(1)
'geneigllieit, trene, orgebenlieit\
Frz. 1925: 'Lors vous tendra il a amor
Com li Iinm ligcs son, siqnor'.
ne,. Frz. 1927: 'I'uis li porrcz tout descovrir.
833. catel = frz. avoirs, vgl. 1153.
Frz. 2007: 'Engigniis sui, dist il, c'est voirs;
Dcceu m'a li vostre avoirs . .
Par vostre avoir arai la mart'.
834. dismaid of vgl. MJitzner, Gr. IP, 1, 257 (/?).
83.^.. Frz. 2015: Et si ^ai jou Lien.
849. Frz. 2033: 'De jlors ossez a fait cuellir
Et corbeilles (jroiides cmplir.
cupe = 'kiepe, korh', ae. cffpe, frz. coupe, vgl. s. 115,
8.-.2. go = 'entrer. frz. 2044-:
'Et Floire fait entrer en uue\
s-,3. Frz. 2017 : ' Dont a deus serjans appelcs'.
Fleck .5537: 'zwene sine knehte.
gegges 'miidclHMi. uiiigde'. 7' liest mai\dcns. in <leii aiult^ni v.-r-
sionen wordoii die korlte von miinnern liinanfgetragen.
IG*
— 244 —
»:>4. for heuie. sul)slaiitivit'rte.s adjekliv, vj,'!. /'or c.oldc Skeat,
Piers Plowni., C, IX, 5<), s. W.) mid Matznor, Whcli. (cold;.
Hr.9. Frz. 20(ji: 'En Vautre entrenf (jui 'st a scticstre.
M\u. anond 'gegeniiber'.
804. hire = 'cupe\ spuron der untersclioidang der grarnmati-
.scheii geschlechter finden sich noch ofter in C, vgl. he (C, hit A,
it T) 1180 ill l)ezug aiif ring, vgl. '.y.)\; ebenso him (C, hit A, it T)
1138, 1142, ferner he (A, Var.) 033 in bezug auf tur.
868. Frz. 2073: 'For la joic qu'ot stis sailW.
873. Frz. 2080: 'Dont cuide lien qu'on Vait irahi.
874. Frz. 2081: ' Des florn errant .<t'a recooert'.
hidenc 'alsbald, unverziiglich' = frz. errant (2081); dersell)e reim
bidene : dene steht v. 00.
875. 'Icpe ist der infinitiv (Koch II, 70), abhdngig von come]>
'kommcn gesprungen' (Zupitza, Anglin I. i73). 'camen (jelopen
Diderik 2943. frz. 2083:
"^Atant ses compaiynes aqncurent'.
877. Frz. 2085: 'Si li dcmandent que ele oit,
For quel paor cnsi crioit.
Ccle se fu rasseuree,
Et de Blancejlor porpensee".
881. Frz. 2111: 'Les chambres pres a pres esfolnit;
Entre les deus im huis avoient,
Far quoi I'une a Vautre venoit
Quant son bon dire li voloit\
885. Frz. 2092: 'Si a parle comme senee:
Des jiors soli un pareillon,
Des eles feri moti meidon:
Del paveillon tcl paor oi,
Que m'escriai plus tost que pot.
'Dat cen vivcUre iiten blocmen clocch
Lit ansichfc inits tharen monde.
'Claris ot noin la damoiscle'.
'En la chambre Blanceflor vinf.
'Tel Jlor n'a nule en cest pais.
Ele n'i end pas, gou m'est vis\
901. Frz. 2125: 'Avoi, fait Blancejlor, Claris',
atvay = avoi s. Matzner. Wbch. (148).
yo2. Frz. 2120: 'For quoi si griement m'escarnis?'
Diderik
2963:
895.
Frz. 2115
S9G.
Frz. 2106
899.
Frz. 2121
— 245 —
yo3. Frz. 2129: "^Damoisele qui a amor
Et joie en soi, doit avoir jior.
Belc suer Claris, douce ainie,
Fres est li termes de ma vie.
Li amirals dist qu'il m'ara,
Mais, se Diu i^laist, il i faudra'.
912. Frz. 2135: L'amirals faudra a m'amor
Com fait Floires a Blanceflor.
vu.j. Frz. 21-iO: 'Ami ne volrai ni mari,
Quant joii au bel Floirc ai failli.
;ii:.. Frz. 2141: 'Cele Voi, grant pitcs I'en pn;nt\
it2.s. Frz. 2149: 'De la corbeille sailU hors'.
933. Frz. 2169: 'En riant dist a Blanceflor:
Compaigne, connissiez la flor?'
937. 'Gar schlau muss die es anstellen, tier tin davon elvvas
abgebeii woIllest\ dieser gedanke gibt das original nicht wider,
trz. 2 178: ' Moidt esteroit vostre anemic
Qui vous en feroit departie'.
vgl. Fleck 5880: 'ivcer ich tusent stunt din siuestcr,
als ich din gcspil bin,
da emvoltest disen geivin
mit mir niht haben gemeine:
du wilt in alters eine
haben, ween ich, dne tciV.
mid Diderik 3068.
ys'.i. Frz. 2179: 'Kieles', fait Blanceflor, 'Claris,
Ja est cou Floire, mcs amis'.
944. Frz. 2186: 'Car mort on desfait en seroienf.
952. pale: "^Der am hdufigsten erwdhnte prachtstoff ist "iileller"
(pfellel, a frz. paile, von pallium abgelcifct). man bezeichnet damit
tin brocatgetvebe, braucht aber den ausdruck auch ganz allge-
niein, einen host bar en seidensto ff damit su bezeichnen. — p feller
kommt in allcrlei far ben vor; die dichter ertcdhncn scliivarzcn und
'weissen, roten und grilncn, blauen und hrauncn, mit kreisen ge-
musterten und mit schachbrcttmusler verziertcn, mit eingctvcbtcn
blumen und tirrcn. andrcr pfcllcr loar durch goldbleche, die mit
kleinen ndgeln am slofl'e befestigt ivaren, besondcrs rcich vcrzicrl. —
diese hochgeschdtzten stofl'e kommen, tvie die meisten kostbarcn sciden-
geivebe, aus dem Orient.' Alw. Schultz, I, 249.
9r)fi. aroum, on rum = 'aside, a|)arr (Jen. i\L' Fxod. 1(H)(». IdJI.
gedc on rum 'secessit' Stratnuiiin.
— 2Ui —
WA. ideld aliKi voii eiiiainlcr ;,'i;lrL'iiiir. (do;lan 'It'ilt'ii').
'.)(i7. V 'd\n ... 6- dedc more hole cluppc and cnssc ihl ^Mriz duul-
lic:li zii lerieii.
'.»(i'.). Fiz. :2l^ol : 'Claris lea ;/ardc en huine foi,
Kt si les sert moult Inen uiuui ;
Kt de lor vuinifier el del sien
Les sert Caris: moult lor est bieit.
1171. Fiz. :i43o: 'Se cele vie lor durast,
Ja mais changier ne la rooaat'.
heuenc'\y.A)i'\i wie iiii liirmnel, hiiiunelswoiiiie, IVeuiJe'. — Didt'iik iJITO:
'Si lie gerden te hebhcn idewet el,
No meerre bliscap, no vieerre spel:
Hadt hem mogen also duren!'
villi, wile = ae. witian 'vorsehen'. "^aber langc konnteii sic sick
iiicht vor ciitdcckuiig schiitzen'. (Zupilza, Aiigiia I, 171).
yJG. Kiz. 1G77: ' Tres toutcs celes qui i soiU
Doi a doi son service font:
Iceles doi que il eslit,
A son lever et a son lit
L'une sert de Veve doner
Et la touuile tient son per.
v.n. Fiz. 'l-H'i: 'El respont: Allez, g'irai ja.
En dormillant li respondi,
Et maintenant sc rendornii.
Ele est a Vamirail venue.
II li deinande de sa driie:
For quoi ne vient, et or n'est ci.
Claris respont: Sire, merci.
10U4. Fiz. 2:283: 'Est gou voirs, ClarisT — 'Sire, oil'.
1009. amoroive, frz. Vendemain (2289).
lull. Frz. 2292: 'Trop avons ci demeurc, bele\
demere als substantiv ist sonst nicht belegt.
1014. Frz. 2295: Atant ses amis la racole,
Et ele lui; si fait que fole:
Et puis I'a baisie, et il li,
En baisant se sont rendormi'.
1U17. Frz. 2301: ^Claris fa el piler aUe\
genieint ist der ini turme befindliche pfeiler, in dein die wasser-
leitung (kanal, s. vers 639) liiuft, vgl. frz. 1627, 1629.
— 247 —
10 IS vgl. 981; frz. ^230^2:
'El basin a Vaiijue vcrsce.
lui'j. Fiz. 2o03: 'Quant ele rccint, si I'apcle.
iii:.'i. Frz. 2305: 'Quant cle rien ne respondoif,
Dont cuide bien qu'alie en soif.
KiL's. Fiz. 2309: 'Par f'oi', fait il, 'moult poi mc crient'.
i(«L'. Fleck 0297: 'als si 'tetjelich pflac'.
1033. he 'er', d. i. der kiimmerer.
1040. Frz. 2336 : 'A son signor contc vd plait'.
lo-tri. hi tivo {A (124); C kann hier an C 613 giidaclit iiala-ii.
lo.ii. Frz. 2393: Tel doel en a, ne pot mot dire,
Eneslepas Ic vent ocirre.
Puis se porpensc qu'ains sara,
Qui il est, puis si I'ocirra'.
lu.i.-,. Frz. 2397 : 'Entrctant li enfant s'csveillent'.
io.i6. Frz. 2399: 'JJe Tamiral que illoec virent'.
lo.iT. Frz. 2401: 'L'cspie ituc sor aus voicnC.
1058. Frz. 2402: 'Dont cuident bien que morir doicid'.
2404: 'Morir cuident sans nul retor.
lOGi. Frz. 2406: 'Qui estes qui taut estcs bris,
Qu'osastcs cntrer en itia tor
Et couchier avoec Blancejlor'^'
iu6:;. Frz. 24()9: 'Par tous lis dicus a cui J'uur,
Ancui inorrez a deshonor'.
loG.i. Frz. 2413: 'Li doi enfant andui pluruient,
Et de pitie s'entresqardoicnf.
io«s. Frz. 2420: 'Floires a V amir at deprie
Que respit lor doint de la vie'.
itiijy. Frz. 2421: "Tant qu'en sa cort, voiant sa yenl,
Les ocie par juyement'.
1071. Frz. 2423: '11 I'ordone, s'es fait lever .
107J. Didei'ik 33SS:
'Maer si moesten hem terstcn cleden\
1117.1. Frz. 2427: 'Li baron furcnt assamble'.
1077. Frz. (iseite 100, iiuiii. 3) lis;, .l:
Tous eitiplist li pulais /<■ roi
De sa (jcnt, qui sont de sa lui'.
1078. Frz. 2432: 'Et due, ct comte, ct aumuror'.
— 218 —
lu^:i. l''i/,. 'i1i7: ' IJni: jyucrlc (fi'acatia.
J'lcck (iijOj.
1084. Frz. i!J45() : '/>"or i do)iai sept f'ois son puis.
Sa lAaufc fu entre aiitrcs fieri',
For rou Vavoic forment ddcrc.
vii'Ili-iclit siiid also A 670—671 doch edit.
uisG. Frz. 24-58: 'Qu'en voloie f'aire m'oissor'.
loss. C 054: 'And fond hire toijj hordoin.
difsci' yiHlaiiko slelit iiicht im franzosischen.
Mes chambcrlens por li ala;
Un jouvencel o li trooa,
Ctiida ce fust une pucele;
Encslepas m'en dist iiovele;
Jou i alai com plus tost poi.
Quant Ic trovai, grant ire en oi.
Du doel qu'en oi, ne peus mot dire;
Encslepas le vaus ocirrc\
\w^. Fiz. 2477: 'Forpensai moi que mal feroie'.
1U93. Fiz. 2479: 'Signor, oi avez won conic,
Par jugement vengies ma honte.
Un rois s'en est leves en pies' . . .
io'X'. Diderik (3498) weiss den namen des konigs:
'ecu Conine, die Alfages hicf.
1096. Frz. 2484: 'Nous i cntendous bicn sa honte'.
Dideiik 3.507: ' >F«e hchhcn gehoert cnde vcrnotnen
0ns hcrrrn lachtcr . . .
1U99. Frz. 2487 : 'Qou qu'il voldront encontre dire'.
iibei- seggc (statt sigge AT) vgl. 69-5. 7.52, doch auch 1154.
1102. Frz. 2489: 'Dc Vencouper, si coin fentent,
Sans respons n'est pas jugement'.
1105. Frz. 2494: 'Dans rois', fait il, 'en moie foi,
Del tout en tout jxis ne Votroi.
Se Mesire el forfait le prist,
Grant droit eust que Vocesist.
Que s'on prent larron el forfait,
Vers lui ne doit avoir nul plait:
Ses mesfais mostre apertement,
Morir Vestuet sans jugement'.
iKMi. hond-liahhing. 'hand-hahhend = a thief caught in the very
fact, having the goods stolen in his hand', Toniliiis' Law Dictionary,
— 249 —
vgl. Ancient Laws & Institutes of Englaiul, \\. 1!) iXXVll. p. 85 (!■
1111(1 den index s. v. haebbende handa.
11U9. Frz. :2505: 'Ceste parole tuit olroicnf.
Fleclc 6059: 'Des volgete im ze stiinde
(lev liof mit gemeinem nmnde,
als ers hate bcscheiden.
Diderik 3527: 'Dese surlike tvorde ende wrcde
Loefdcn si alle ende sochter toe'.
in:;. Frz. 52507: 'Doi serf les amainent devant,
II i vinrent forment plorant'.
nn;. Frz. :251U: "^L'uns de I'autre pitie a grant'.
my. Frz. 2515: 'Mais, hcle, gou vous ai jou fait;
Par moi venez vous a cest plait'.
Fleck G680: 'wit muoz ich imvers todes stn
von re/ite schuldic wider got'.
iv>\. Frz. 2522: 'Sel po'ist Xature soffrir.
ui'.'i. Frz. 2517: ' Se ne fuisse entrcs en la tor,
jSi'dissiez pas ceste dolor'.
ivn. Frz. 25.30: 'Biaus amis Flore, de ta viort
Ai jou la coupe et tout le tort'.
1142. Frz. 2548: 'Dont Va jetc par maltalent'.
lu.'i. Frz. 2559: 'Knsi parlant, li enfant vinrent
Plorant, . .'
U4S. Frz. 2561 : 'De lor cticr souvent sospiroient.
Car grant 2}(i'0i' de mort avoient'.
nui. Frz. 2649: 'Se il peussent et osassent
De grant avoir les racatassent'.
uc.i. Frz. 2635: 'Mais Vamirals est tant ivies
Que d'aus ne li prcnoit pities'.
11(55. Frz. 2651 : 'Li dus, qui lor anel trova.
1166. Frz. 2654: 'Vers I'amiral s'a aproismiv'.
1171. Frz. 2660: ' Floire dcmande com a noiii'.
1173. Frz. 2665: 'Sor sains jurrai'.
117:.. Frz. 2671: 'Toute en ai la coupe et le tort'.
ii7i;. he 'sie'.
1177. Frz. 2681: 'Ociez moi, laissiez m'amie'.
U7S. C lTi—1'iii zusalz, der an C 681 (1125) eriniu^l.
iis:i. Frz. 26S9: 'S'espir loule nur a prise'.
— 2:a) —
ii«7. Fiz. '^OOH: 'Horn sni; si nc dot pas soffrir,
(^)uc (ivani moi doicz morir.
liK'.i. Fi'Z. iJOO'): ' Drvant sc met, li' col rstent,
Hlmu'c.Jlor par Ic hras Ic prciif.
ii'.ii. Fiz. -id'j'.i: '(jkascuns voloit avant morir:
[A anires ncl voloit soffrir'.
ii'.i:',. Fiz. 270!2: 'Li baron qui Irs csgardoinit,
Far la sale moult en ploroient . .
Dont aicnt pitiii tant de r/cns'.
ir.i7. Fiz. 2707: 'Que chascuns volt (A) acani saillir,
Por rou que primes veut morir.
TU voit tant trislcmrnt plorcr'.
\-im\. Frz. 27l(i: 'Moult se painr d'aus drlirrer.
1-J14. Frz. 2738: 'Conlretjarder mius s'en porroit'.
liKi. Fiz. 2740: 'Tout diciit ... mats que roir die ..
Comment il cntra en la tor.
\T2». Fiz. 2719: 'Floircs respont: Voir n'cn diroie
For nul dcstroit qiih^coir en doie,
Sc cnsement ne pardonez . .
A tous ecus qui m'i ont aidie
FA sccourut et consilUi''.
r>2r,. Frz. 2770: "^Ensi prienl trcs tout merci.
UamiraW . . .
ii;i7. Frz. 2809 : 'As pics li chief, merci li crie,
For Diu qu'il li renge s'amie'.
iL':!9. Frz. 2Sl(i: 'Li amirals a fait que prous:
Floire a la main prist, voiant tous,
Et apres a fait grant franchise.
Far la main a Blanceflor prise,
Et Floire par la main reprent,
Apres parole franchement :
Jou vous rent, fait il, rostre amie.
Floire moult forment Ven mercie'.
i-j.'.o. Frz. 2821 : 'Andoi li sont cheu as pies\
ij.-.i. Frz. 2828: 'Metier le fait a un mosticr
Et illuec s'amie espouser".
i2:.r,. Frz. 28.31: 'Par le conseil de Blanceflor".
V2:,:.. Frz. 2832 : 'La prent Vamirals a oissor.
vim. Frz. 28S8: 'Atant es vos dis chevaliers
Qui apportent a Floire bries\
251
i-jr<?,. Frz. !2S94: .... 'ci vemc soines,
Que en vostre ierre venez:
Toiite est en pais; tres hien Vnurez^.
i2t;.'.. Frz. 2900: 'Vers Vamirail regarde mif
Bohieinent It rueveid conge
Et il en a le ciier irie.
Puis (list: Se volez rcmanoir.
1283. God lire drij^te = frz. dame din, dandedieu.
Frz. 2918: 'Et a Dawlediu commande'
i->8.'i. Fi'z. 29.38: 'Floire se fait ... a roi eoronei.
1287. Frz. 29.37: 'Floire se fait crestiencr.
1201. Frz. 2973: 'Chi fenist It coiites dc Floire.
Dieus nous viece tous en sa yloire'.
129.;. Ditlerik 3981 :
'So mocti hi ons spade ende vroe,
Dat U'i alle onse daden to goeden dimjett
Ten jonxten dage nioeten hringai.
vgl. aiirh Liidtke, Erl of Tol. 1222.
IX. XaiiMMiviTzoiclniis.
Babylon l!)l. Bahyloyne I'.K). 458. 537.
Blauncheflur 18. 'iO. 22. 36. 40. .58. (\'2 u. s. w.
Cesar 181.
Claris 895. 939. 127G, vgl. 9. 120.
Daris 599. 737. 1279. Darys 570. Dayre 5f;i.
Euneas 177.
Florys 15. 40. 49. 05. FlortMis .50. Floieys 44. v^jl. amn. /ii 5<>.
Jesu Crist 248. Clnist. 1-J9(). llm 350. 248.
Lavyne 180.
Lumbardy 179.
Seiiite Marie 248.
Mountargis 00.
Niibie 1103.
Orgas 101.
Paryse 108.
Troye 178.
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