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Full text of "Schubert-Ausstellung der K.K. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien : verbunden mit einer Ausstellung von Werken der Maler Moriz v. Schwind, Josef Danhauser und Leopold Kupelwieser"

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K. K. REICHSHAUPT- und RESIDENZSTADT 

WIEN 

verbunden mit einer Ausstellung von Werken der Maler 

Moriz V. SCHWIND 

--^ Josef DANHAUSER und Leopold KÜPELWIESER. ^— 



Si 



Wien, Künstlerhaus 1897. 
Verlag des Qemeinderaths-Präsicirums 






■HARVARD .'N VERSITY 

SEP -^0 1967 

EOAKUHNLOEBMUSICUßRAfa 



Druck von Johann N. Vdrnay In Wien. 



Inhaltsverzeichniss. 



Seite 

Vorbericht V 

Zur Einführung für den Besucher XI 

T. Abtheilung: Franz Schubert (Nr. 1—455) i 

n. „ Moriz Y. Schwind (Nr. 456-^:i8) 115 

III. „ Leopold Kupelwieser (Nr. 719—762) 153 

IV. „ Josef Danhauser (Nr. 763—863) 160 

Schaukästen zur Abtheilung Schubert (Nr. 864—1037) 178 

„ „ ^ , Schwind. (Nr. 1038—1 150) 206 

Kupelwieser (Nr. 1151-1177)... 213 

„ „ „ Danhauser (Nr. 1178-1273) .... 215 

Verzeichniss der Einsender 223 



III 



Vorbericht 



Als im Beginne des vei-flossenen Jahres die erste An- 
regung zu einer Centenarfeier der Geburt Franz Schuberfs 
erfolgte, wurde damals auch der Wunsch laut, dass an die 
Spitze aller Unternehmungen zu Ehren des grossen Ton- 
dichters die Stadt Wien treten möge. In kürzester Zeit 
einigten sich alle berufenen Corporationen zu dem Beschlüsse, 
gemeinsam mit der Gemeinde Wien das Andenken eines 
der edelsten Söhne dieser Stadt, Franz Schuberfs, zu 
feiern. Rasch wurden zwei Comites gebildet, dem einen 
der musikalische Theil des Festes, dem anderen die Ver- 
anstaltung einer Ausstellung tibeiia-agen, in der Alles ver- 
einigt werden sollte, was das Leben und Wirken des grossen 
Tondichters zu veranschaulichen im Stande sei. Die Stadt 
Wien, in beiden Comites durch Mitglieder des Gemeinde- 
rathes vertreten, übernahm ausserdem die Kosten der Aus- 
stellung und liess zur dauernden Erinnerung an diesen für 
die Culturgeschichte Wiens so wichtigen Gedenktag durch 
den Historienmaler Julius Schmid, ein Gemälde anfertigen, 
das Franz Schubert im Kreise von Freunden und ihm 
nahestehenden Zeitgenossen darstellt. 

Nachdem das Ausstellungs-Comite, bestehend aus den 
Herren: Bürgermeister Josef Strobach, Vice-Bürgermeister 
Dr. Karl Lueger, Gemeinderath Dr. v. Billing, Gemeinde- 



Vorbericht. 

rath Karl Costenoble, Gemeinderath Dr. Augustin Kupka, 
Gemeinderath Dr. August Nechansky, Gemeinderath 
Dr. J. Po mm er, Gemeinderath Dr. Julius Rad er, Gemeinde- 
rath K. J. Schuch, Excellenz Geheimrath Nikolaus Dumba, 
Regierungsrath Dr. Albei-t Ilg (f November 1896), k. k. 
Baurath J. Deininger, Professor Andreas Groll, Baron 
Karl Merode, Magistratsdirector Tachau, Magisti-atsrath 
Pohl, den von mir vorgelegten Plan genehmigt hatte, 
wurde ich mit der Durchfuhrung desselben betraut und mir 
zugleich die vollste Actionsfreiheit eingeräumt. Anfangs 
bestand die Absicht, diese Ausstellung in den Räumen des 
historischen Museums zu veranstalten. Als aber die hoch- 
geschätzte Wiener Künstlergenossenschaft ihr Haus zu diesem 
Zwecke der Stadt Wien zur Verfügung stellte, wurde das 
freundliche Anerbieten dankbar angenommen, zumal nach 
dem genehmigten Plan nicht nur auf Franz Schubert 
bezügliche Objecte, sondern auch Werke Moriz v. Schwind's 
und Leopold Kupelwieser's aufgenommen werden sollten, 
mithin Schöpfungen jener Meister, die sich einst Schuberts 
Freunde nennen konnten. Das Comite beschloss ausserdem 
noch, die Werke Josef Danhauser's einzubeziehen, weil 
dieser aus dem vollen Wiener Leben schöpfende Künstler 
der hervorragendste Repräsentant des Sittengemäldes im 
Vormärz ist und auch auf dem Gebiete der Musik in Be- 
ziehung zu Franz Schubert stand. 

Nachdem den Beamten der Stadtbibliothek und des 
städtischen Museums der ehrenvolle Auftrag zu Theil wurde, 
die geplante Ausstellung zu bewerkstelligen, begannen un- 
verzüglich die erforderlichen Arbeiten, die in Betracht des 
Umstandes, als fast jedes Object erst ausgeforscht werden 
musste und sich nur wenige Besitzer auf den allgemeinen 
Aufruf hin gemeldet hatten, einen solchen Umfang erreichten. 



Vorbericht. 

dass nur mit dem Aufgebote aller Kräfte eine befriedigende 
Lösung der gestellten Aufgabe erhoift werden konnte. 

Ich fühle mich daher an dieser Stelle verpflichtet, 
der wackeren Unterstützung zu gedenken, die mir von Seite 
meiner werthen Collegen zu Theil wurde. Seit einer Reihe 
von Jahren habe ich das Glück, mit diesen trefflichen, von 
dem Ernste ihres Berufes durchdrungenen Beamten zu 
arbeiten. Die Herren Eugen Probst, Dr. Wilhelm Engl- 
mann und Ludwig Bock, die sich schon um die Grill- 
parzer- Ausstellung und die „Ausstellung für Musik- und 
Theater wesen" äusserst verdient gemacht haben, sind mir aucli 
diesmal wieder tüchtige und erfahrene Arbeitsgenosseu 
gewesen, denen sich nun auch Herr Dr. Hugo Kosch und 
mit voller Aufopferung Herr Alois Trost zugesellten. 

Erfreulicherweise fand das Unternehmen der Stadt 
Wien im In- und Auslande eine äusserst wohlwollende 
Unterstützung. 

Der Huld und Gnade Seiner Majestät des Kaisers 
dankt die Stadt Wien eine Anzahl höchst werthvoller 
Objecte aus dem Allerhöchsten Privatbesitze und aus dem 
reichen Kunstschatze der kaiserlichen Sammlungen. Auch 
Ihre kaiserliche Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin 
Maria Theresia geruhten die Ausstellung durch höchst 
werth volle Objecte zu bereichern. Desgleichen haben Seine 
Majestät der Deutsche Kaiser, Seine königliche Hoheit der 
Prinzregent von Bayern, Seine königliche Hoheit der Gross- 
herzog von Baden, Seine königliche Hoheit der Grossherzog 
von Sachsen- Weimar, Seine königliche Hoheit der Herzog 
von Sachsen-Coburg-Gotha das Unternehmen der Stadt Wien 
huldvoll gefördei-t. 

Die Betheiligung öffentlicher Institute und vieler 
Privatpersonen war eine so reiche, dass schon im Herbst 

VII 



Vorbericht. 

den verAosttenen Jahres die Ausstellung gesichert schien. 
Henooders sei hier der freundlichen Aufnahme gedacht, 
welche ich bei meinen Erhebungen in Frankfurt gefunden habe. 
Usum seitens der Administration des StädeFschen Kunst- 
institttts die Schubert-Ausstellung durch üeberlassung höchst 
werthvoUer GemUlde einen kostbaren Schmuck erhalten hat, 
muHH fllr die Stadt AVien als Beweis besonderen Entgegen- 
kommens angesehen und daher dankbar anerkannt werden. 

Ausserdem haben sich um diese Ausstellung durch 
wcrkthUtige Unterstützung verdient gemacht: 

Herr Professor Heinrich v. Angel i, Wien-, 

Frau Marie v. Baurnfeind, Wien; 

Familie Dan haus er, Wien; 

Frau Henriette Dittenberger v. Dittenberg, Wien; 

Herr Professor Johann Fahrengruber, St. Polten; 

Herr Professor Dr. Josef GUnsbacher, Wien; 

Iferr Custos Dr. Alois Theodor Karpf, Wien; 

Familie Kupelwieser, Wien; 

Herr Archivar Eusebius Mandyczewsky, Wien; 

Frau Maria Baronin Mayerhofer-Grünbühl, Kiagen- 
furt; 

Herr Archivar A. Mörath, Krumau; 

IltMT Julius Naue, München; 

Herr (Vmservator Gustav Kitzinger, Steyr; 

HiMT (leh» Hofrath Dr. i\ Rnland, Weimar; 

1 1 orr Hogierungsn\tli Direetor August S c h a e f f e r, Wien; 

llorr Uogierungsrath Dr, Anton Schlossar, Graz; 

Herr Hermann Ritter v. Schwind, Wilten; 

Herr Oberkammeramts-Liquidator i. P. Eduard Seis, 
Wien : 

Herr Justizrath Dr, Jakob Siebert, Frankfurt a. M.; 

llorr Kduanl Steinbock, Wien: 
vui 



Vorbericht. 

Herr Director Professor Dr. Hugo v. Tschiidi, Berlin; 
Herr Director Dr. H. Weitzsäcker, Frankfurt a. M.; 
Herr Regierungsrath Dr. Eduard Wlassak, Wien; 
Herr Hofrath Dr. Heinrich Ritter v. Zeissberg, Wien. 

Wie bei allen Ausstellungen der Stadt Wien, hatte 
auch diesmal Hen* Gemeinderath Karl Costenoble die Güte^ 
das künstlerische Arrangement zu tibernehmen, zu welchem 
die Firma Johann Back hausen & Söhne durch Ueberlas- 
sung von Teppichen und die Firma Siemens und Halske 
durch Beistellung der Beleuchtungskörper beigetragen hat. 
Wenn auch mit Rücksicht auf den Ausstellungsraum 
eine streng chronologische Anordnung des Materials nicht 
durchführbar war, so wird doch der aufmerksame Beschauer 
nicht verkennen, dass wir bestrebt waren, den historischen 
und künstlerischen Rücksichten möglichst gerecht zu werden. 
Schliesslich sei mir zu bemerken gestattet, dass für den 
Katalog auch handschriftliche Quellen(Acten, Briefe etc.) benutzt 
wurden. An manchen Stellen wird der Leser Mittheilungen 
finden, die aus den Aufzeichnungen eines der intimsten 
Freunde Franz Schuberts, des Josef Freiherrn v. Spaun, 
gesammelt wurden und deren Benützung ich der Güte Sr. Ex- 
cellenz des Herrn Vice-Admirals Hermann Freiherrn v. Spaun 
zu danken habe. 



Im Auftrage des Comit^s: 

Dr. Karl Glos&y, 

Director der Bibliothek und des Musenms der Stadt Wien. 



ZuF EinfühFang fflp den BBsacbeP, 



JJie Ausstellung zerfällt in vier Abtheüungen: Franz 
Schubert (grosser Mittelsaal und die beiden anstossenden 
Zimmer), Moriz v. Schwind (im linken Seitenti-acte und 
Stiftersaal), Leopold Kupelwieser und Josef Danhauser 
(im rechten Seitentracte). Der Beschauer beginnt bei dem 
dem Haupteingange gegenüber befindlichen Gemälde von 
Julius Schmid und geht dann nach rechts die Wände des 
grossen Saales entlang, bis er wieder zu Nr. 1 gelangt. Dieser 
erste Raum enthält die Darstellung von Franz Schuberfs 
Leben, sowie Porträte eines Theiles jener Componisten, 
welche als Vorläufer Schuberts auf dessen musikalisches 
Schaffen Einfluss genommen haben oder Zeitgenossen des- 
selben waren, und der Dichter, deren Werke ihn zur 
Composition anregten. Hierauf betritt der Besucher das 
Zimmer links vom Haupteingange, welches eine ^ weitere 
Reihe von Dichterbildnissen enthält, femer Erinneningen 
an die bedeutendsten von Schuberts Wiener Kunstge- 
nossen: Haydn, Mozart, Beethoven. Der Beschauer 
geht nun zurück quer durch den Saal in das Zimmer rechts 
vom Haupteingange. Dieses umfasst Porträte von Musikern 
ans der Zeit Schub erfs imd von jenen Personen, die sich 

xr 



Zur Einführung für den Besucher. 

um die Verbreitung und Würdigung von dessen Werken 
besondere Verdienste erworben haben. 

An die Schubert- Abtheilung reiht sich die im linken 
Seitentracte untergebrachte Abtheilung Schwind, die im 
Htiftersaale (über den Corridor rechts) ihre Fortsetzung findet. 
Auf der entgegengesetzten Seite schliessen sich Kupel- 
wieser und Dan haus er an. Die Beschreibung sämmtlicher 
Schaukästen ist, und zwar in der den zugehörigen Abthei- 
Inngen entsprechenden Reihenfolge, am Schlüsse beigefügt. 



XII 



Erläuter 




1. Josef V. Schober. 

2. Franz v. Spaun. 

3. Leopold Kupelwieser. 

4. Leopoldine Blahetka. 

5. Johann Mayrhofer. , 

6. Marie Wagner. 

7. Franz Grillparzer. 

8. Karoline Pichler. 



9. Ignaz Edler v. Mosel. 

10. Friedrich Aug. Kanne. 

11. Ladislaus Pjrker v. Pelsö-Eör. 

12. Joh. Christian Ritter v. Brach- 

mann. 

13. Josef Lange. 

14. Katharina Fröhlich. 

15. Sophie Müller. 



f zn Xr. 1 . 



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16. Anna Fröhlich. 

47. Barbara Fröhlich. 

48. Franz Schubert. 

19. Eduard v. ßauernfeld. 

20. Job. Bapt. Jenger. 
24. Job. Michael Vogl. 

22. Josefine Fröhlich. 

23. Moriz v. Schwind. 



24. Ignaz Schuppanzigh. 

25. Graf Moriz v. Dietrichstein. 

26. Ferdinand Kaimund. 

27. Ignaz v. Sonnleitbner. 

28. Franz Bitter v. Bruchmann. 

29. Baphael G. Kiesewetter von 

Weissenbrunn. 





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Franz Schubert. 

Originalzeichnung von LEOPOLD KUPELWIESER. 




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Franz v. Schober. 

Originalzeichnung von LEOPOLD KUPELWIE.SER. 




Moriz V, Schwind. 

Originalzeichnung von LEOPOLD KUPELWIESER. 




Moriz V. Schw^ind. 

Originalzeichnung von LEOPOLD KUPBLWIESER. 






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Franz Grillparzer. 

Originalzeichnung von MORIZ v. SCHWIND. 



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Eduard v. Bauernfeld. 

Originalzeichnung von MORIZ v. SCHWIND. 







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Ferdinand Raimund. 

Originalzeichnung von MORIZ v. SCHWIND. 




Joseph Danhauser. 

Selbstporträt. Originalzeicbnung. 




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Leopold Kupelwieser, 

Aus Schwind's „Schubertabend", nachgezeichnet von L. MICHALEK. 



Franz Schubert. 




|in Jahr, reich an Erinnerung, ist angebrochen, denn 
es weist uns nicht nur auf wichtige geschichtliche 
Ereignisse zurück, deren Schauplatz vor hundert 
Jahren unsere Stadt gewesen, sondern auch in 
die ersten Lebensstunden eines Wieners, dessen Name heute 
in dem weiten Reich der Tonkunst zu den glänzendsten zählt, 
die je genannt wurden. 

Einen Ebenbürtigen der beiden Tonheroen, die in 
unserer Stadt gelebt und gewirkt, nennt man heute den 
Wiener Franz Schubert, den Schullehrerssohn vom 
Himmelpfortgrund, der am 31. Jänner 1797 seinen kurzen 
Lebenslauf begonnen hat. 

Anfang und Ende desselben fallen in eine düstere 
Zeit, in der die Musik der einzige Ausdruck freien Sinnes war. 

Franz Schubert hat Noth und Entbehrung gelitten, 
gleich anderen seiner geistesverwandten Freunde, und auch 
er wirkte, wie manch Einer von seinen Zeitgenossen, den 
die Nachwelt durch ein Denkmal geehrt, ungekannt und 
nicht gewürdigt. Aber er war frei in seinem Schaffen und 
nicht behindert durch ein Staatssystem, das die Werke der 
Dichter und Denker unter das Joch einer drückenden Censur 
gezwungen hatte. 

So ist an ihm die Zeit der Philisterei spurlos vorüber- 
gegangen, und unbeirrt von ihrer Strömung sind seine Werke 
ein Denkmal der Urkraft jenes Volkes, dessen Heimat längst 
vor ihm ein hehrer Sänger, Walther von der Vogelweide, 
gepriesen hat. Sein Leben war arm an romantischen Epi- 
soden, aber reich an Heiterkeit des Herzens, erfüllt von 
Liebe zu den Seinen und von Treue zu den Freunden, den 
frohen Genossen auf dem kurzen Lebenswege. 

Er vollendete, wo Andere erst beginnen, in der Voll- 
kraft seiner Jahre. Kurz war sein Erdenwandel, aber ewig 
lebt er uns und allen Späteren in seinen Werken, dem Aus- 



fluss seines innersten Wesens, das der göttliche Funke ge- 
heiligt hat. 

So reich hat Keiner vor nnd nach ihm gegeben, so 
fruchtbar und vielgestaltig sich kein musikalisches Genie be- 
kundet, als Franz Schubert, den man lange den „Meister des 
Liedes" genannt, den wir aber, seit uns der unermessliche 
Schatz seines Wirkens erschlossen ist, als Dritten im Bunde 
mit Mozart und Beethoven nennen. Zu jenem fühlte er sich 
geistesverwandt in früher Jugend hingezogen, zu diesem 
blickte er bescheidenen Wesens in Ehrfurcht auf, und mit 
ihm waren seine letzten Gedanken beschäftigt. Im Leben 
einander ferne stehend, vereinte sie der Tod an gemein- 
samer Stätte. 

Auch einem anderen Gewaltigen, dem Dichterfürsten 
in Weimar, sich zu nahen, ist ihm versagt geblieben. Goethe, 
dessen Lyrik den Meister zu herrlichen Schöpfungen an- 
geregt hat, ging an ihm gleich einem Unbekannten vor- 
über. Wer möchte die anderen Zahllosen schelten, da des 
Einen tiefer Blick das Wesen des Gleichgestimmten nicht so- 
fort zu erfassen vermochte! Zwar kam des Sängers Gabe 
aus Wien, der vielverlästerten Phäakenstadt, aber sie kam 
aus der Stadt des Singens und des Saitenspiels, der Stadt, 
von der einer der tiefsten Kenner Schuberts, Robert 
Schumann, sagt, dass sie ein fruchtbares Erdreich für die 
Phantasie des Musikers sei. 

Nur wenige Male hat es Schubert unternommen, 
„sich von Wien weiter zu wagen, als man sieht den Stefans- 
thurm in die Lüfte ragen*. Der weitaus grösste Theil von 
Schuberts Werken ist in seiner Vaterstadt entstanden, 
deren fröhliches Treiben ihn ebenso anregte, als ihre herr- 
liche Umgebung, in der er sich oft lustwandelnd ergangen. 

An der Feier seines hundertsten Geburtstages theil- 
zunehmen und sich an die Spitze seiner zahlreichen Ver- 
ehrer zu stellen, hat die Stadt Wien nicht nur ein Recht, 
sie erachtet es auch als eine heilige Pflicht. 



1 Ein Schubertabend in einem Wiener Bürgerhause. 

Oelgemälde, zur Erinnerung an die Feier von Franz 
Schuberts hundertstem Geburtstag im Auftrage der 
Gemeinde Wien gemalt von Julius Schmid. 

Stadt Wien. 

2 — 5 Aquarell-Skizzen hiezu von Julius Schmid. 

Herr Julius Schmid, Wien. 

6 Franz Schubert. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von W. A. Bieder. 

Frau Julie Rieder, Graz. 

7 Franz Schubert. 

Porträt. Kniestück. Oelgemälde von W. A. Bieder. 
Se. Excellenz Herr Geh. Bath Nikolaus Dumba, Wien. 

8 Moriz V. Schwind, geb. Wien 1804, gest. 8./2. 1871. 
Maler, intimer Freund von Schubert, Bauernfeld, 
Schober und Spaun, welch letzterer in seinen bisher 
nur theilweise publicirten Memoiren Folgendes be- 
merkt: „Er war ein warmer Fi^eund und Anhänger 
Schuberts und wurde damit auch mein und Anderer 
Freund. Seine zwar kleine, aber von Gesundheit der 
Seele und des Leibes zeigende Gestalt, sein geist- 
reiches, schönes Auge, seine Lebhaftigkeit und Gut- 
miithigkeit haben uns alle für den Jüngling einge- 
nommen, und er war unzertrennlich von dem kleinen 
Bereise, der sich um Schubert, Schober und Andere 
gebildet hat." Auch Schwind war musikalisch veran- 
lagt, er pflegte noch in seinen letzten Lebensjahren 
zu sagen: „Einen Mund voll Musik muss Einer täglich 
haben." In seinen Briefen an Wiener Freunde ge- 
dachte er noch in später Zeit wiederholt seines 
unverg esslichen Schubert, dessen Bildniss auf 
mehreren Werken Schwind's zu sehen ist. Man 



Schubert. 

findet S c h u b e r t's Porträt auf folgenden Werken : 
„Spaziergang vor dem Thor* (Oelgemälde), ^Atzen- 
bmgger Fass" (Radirung), »Symphonie*, (Oelgemälde) 
„Schubertabend* (Zeichnung). Ausserdem ist noch 
die Lunettö „Schubert* im Wiener Opemhause und 
eine für Kundmann gezeichnete Porträtskizze auf Gyps 
zu bemerken. Schon in den Fünfziger-Jahren trug er 
sich mit der Absicht, Skizzen zu einem „Schubertsaal* 
zu entwerfen, und kam 1862, als von der Ausmalung 
eines Saales im Palais Todesco die Rede war, auf diese 
Idee wieder zurück. Leider ist das Project nicht zur 
Ausführung gekommen. 
Brustbild. Oelgemälde. Copie nach Franz v. Lenbach. 

Frau Marie Baurnfeind, Wien. 

9 Franz Schubert. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, angeblich von Pendi. 

Männergesangverein „Schub erthtmd", Wien, 

10 Franz Schubert. 

Gypsbüste. 



11 Franz Schubert. 

Gypsbüste. 



Wiener Männergesangverein. 



Wiener Männergesangverein. 



12 Schubert'8 Geburtshaus, Himmelpfortgrund Nr. 72, 

„zum rothen Krebsen*, heute IX. Nussdorferstrasse 

Nr. 54. Besitzer waren 1797 Mathias Schmidthuber, 

1858 Barbara Leithner, seit 1868 Familie Wittmann. 

Strassenseite. Federzeichnung von Erwin Pen dl. 

Herr Erwin Pendl, Wien. 

31 Der Hof in Schuberts Geburtshaus mit der Aussicht nach 
der Strasse. Aquarell von F. Eeinhold. 

Herr Dr. Aug. Heymann, Wien. 

14 Der Hof in Schubert's Geburtshaus. Aquarell von F. Kopallik. 

Stadt Wien. 



Schubert. 

15 Schubert's Geburtshaus. 

Ansicht desGartchens in Schubert's Geburtshaus. Aquarell von 
F. Beinhold. Berr Eduard Perger, Baden bei Wien, 

16 Nummerntafel von Schubert's Geburtshaus 

aus rothem Marmor. Die Tafel befand sich zu Schubert's 
Lebzeiten am Hause und wurde 1858, als die jetzt dort be- 
findliche Yotivtafel angebracht wurde, entfernt. 

Stadt Wien, Geschenk des Herrn Rudolf Wittmann. 

17 Franz Schubert, Vater des Tondichters, geb. 
Mährisch-Nendorf, 10./7. 1763 gest. Wien 9./7. 1830. 
Aus einer Österreichisch-schlesischen Bauemfamilie 
stammend, kam er 1784 nach Wien als Schulgehilfe 
zu seinem Bruder Karl, der damals als Lehrer in der 
Leopoldstadt wirkte. 1786 wurde er Lehrer an der 
Schule in Liechtenthal (Säulengasse), 1818 Schullehrer 
in der Rossau (Grünethorgasse). Am 17. Jänner 1785 
vermählte er sich mit Elisabeth Vitz, einer Schlossers- 
tochter aus Zuckmantel, aus welcher Ehe 14 Kinder ent- 
sprossen, von denen jedoch nur 5 am Leben blieben. 
Nach dem Tode seiner Gattin, der Mutter Franz Schu- 
bert's, ging er 1813 mit Anna Kleyenböck, einer Fabri- 
kantenstochter aus Gumpendorf, eine zweite Ehe ein, 
die mit 5 Kindern gesegnet wurde. Schubert war als 
Lehrer äusserst geschätzt und erwarb sich auch als k. k. 
Armenvater grosse Verdienste, weshalb ihm in Aner- 
kennung derselben das Bürgerrecht verliehen wurde. In 
seinen Aufzeichnungen fand sich über seinen Sohn Franz 
folgende Stelle: „In seinem fünften Jahre bereitete 
ich ihn zum Elementarunterricht vor, und in seinem 
sechsten Jahre liess ich ihn die Schule besuchen, wo 
er sich immer als der erste seiner Mitschüler aus- 
zeichnete. Schon in seiner frühesten Jugend liebte er 
die Gesellschaft, und niemals war er fröhlicher, als 
wenn er seine freien Stunden in dem Kreise munterer 
Kameraden zubringen konnte. In seinem achten Jahre 
brachte ich ihm die nöthigen Vorkenntnisse zum 
Violinspiel bei, und übte ihn so weit, bis er im Stande 
war, leichte Duetten ziemlich gut zu spielen." 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. Stadt Wien. 



Schubert. 

18 Franz Schubert. 

Porträt a. d. J. 1813. Brustbild. Kreidezeichnung von Leop. 
Kupelwieser. 

Se. Dt*rchlaucht der regierende Fürst Johann 
- von und zu Liechtenstein, Wien. 

19 Ignaz Schubert, gest. Wien 1844. Schullehrer. Der 
älteste Bruder des Tondichters. Von ihm erhielt Franz 
Schubert den ersten Unterricht im Ciavierspiel. Doch 
schon nach kurzer Zeit musste der Lehrer seinen 
Schüler als einen ihn weit überti-effenden und nicht 
mehr einzuholenden Meister anerkennen. 

Porträt. Kniestück. Oelgemälde, angeblich vonKarlSchubert. 

Stadt Wien. 

20 Karl Schubert, geb. Wien 5./11. 1795, gest. daselbst 
20./3. 1855. Landschaftsmaler und Schreiblehrer, 
Bruder Franz Schub ert's. Er trat in der Jahresaus- 
stellung 1822 der k. k. Akademie der bildenden Künste 
zum ersten Male in die Oeffentlichkeit. 

Porträt. Kniestück. Oelgemälde von seinem Sohne Ferdinand. 

Stadt Wien. 

21 Maria Theresia Schubert, verehei. Schneider, geb. 
17./9. 1801, gest. 7./8. 1878. Franz Schuberts 
vollbürtige Schwester. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, angeblich von Karl 
Schubert. 

Stadt Wien. 

22 Anna Schubert, geb. Kieyenböcic, geb. i./6. 1783, 
gest. 1860, die Stiefmutter Schubert 's. In Josef v. 
Spaun's ungedruckten „Bemerkungen über die Bio- 
graphie Schuberts von Kreissie" findet sich folgende 
Stelle: „Er (Schubert) war seinen Eltern, obwohl die 
damalige Mutter nur Stiefmutter war, und allen seinen 
Geschwistern, den jüngeren Stiefgeschwistern nicht 
minder, mit der innigsten Liebe zugethan . . .* 

Porträt. Kopf im Profil. Bleistiftzeichnung von Moriz 
V. Schwind. 

Herr Julius KlinJchart, Leipzig. 



Schubert. 

23 Josef Eybier, geb. Scbwechat bei Wien 8./2. 1765, 
gest. Wien 2^,/l. 1846. Kirchencomponist, nach 
Salieri's Tode, im Jahre 1825, Hofcapellmeister. Vor 
ihm, Salieri und dem Gesangslehrer Korner legte 
Schubert im October 1808 die Gesangsprüfung ab, 
welche so günstig ausfiel, dass er sofort in die Hof- 
capelle und in das Convict aufgenommen wurde. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

24 Michael Leitermayer, geb. Wien 21./4, 1799, gest. 
daselbst 31./3. 1867. Musikpädagoge. Jugendfreund 
Schuberts, mit dem er gemeinsamen Musikunterricht 
bei Michael Holzer erhielt. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Steidler. 

Herr Alexander Leitermayer, Wien. 

25 Franz Krommer, geb. Kamenitz in Mähren 5./12. 
1759, gest. Wien 8./1. 1831. Componist und Violin- 
virtuose. Kam als Musikdirector des Fürsten Grassal- 
kovich nach Wien und wurde 1818 Kammer-Capell- 
meister und Hofcompositeur. Schubert wurde mit 
dessen Compositionen im Convict bekannt. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfretmde, Wien, 

26 Leopold Kozeluch, geb. Welwam in Böhmen 1748, 
gest. Wien 7./5. 1818. Componist. Schubert lernte 
dessen Symphonien im Convict kennen und zog sie 
jenen Krommer's vor. „Als einmal eine Symphonie 
von Kozeluch aufgeführt wurde und viele über die 
veraltete Musik schimpften, ereiferte er sich förmlich 
und schrie mit seiner Kinderstimme: ,Es ist in dieser 
Symphonie mehr Hand und Fuss, als in dem ganzen 
Krommer, den ihr so gerne spielt!* (Aus Josef 
V. Spaun's Memoiren.) 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfretmde, Wien. 



Schubert. 

27 Wolfgang ^Amadeus Mozart, geb. Salzburg 27./1. 
1756, gest. Wien 5./12. 1791. Schubert, ein grosser 
Verehrer Mozart's, dessen Ouvertüre zur „Zauber- 
flöte** zu seinen Lieblingen zählte, soll, wie Spaun 
mittheilt, nach Aufführung der G-moll-Symphonie be- 
merkt haben, man höre die Engel darin singen. 

Porträt. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

28 Ludwig van Beethoven, geb. Bonn 17./12. 1770, 
gest. Wien 26. /3. 1827. In Josef v. Spaun's hand- 
schriftlichen Bemerkungen über Kreissle's Biographie 
Schuberts findet sich folgende Stelle; j^Schindler's Er- 
zählung über den Besuch Schub ert's bei Beethoven 
ist vollkommen unrichtig. Schubert klagte oft und 
namentlich bei dem Tode Beethoven's, wie leid es ihm 
thue, dass dieser so unzugänglich gewesen und dass 
er nie mit Beethoven gesprochen. Wohl aber erfreute 
es ihn sehr, als er erfuhr, dass Beethoven in seinen 
letzten Tagen grosses Wohlgefallen an seinen Liedern 
gefunden." Ludwig Speidel bemerkt (Neue Freie Presse, 
17. /2. 1884), es sei zwar nicht äusserlich bezeugt, 
aber mit einiger Wahrscheinlichkeit zu vermuthen, 
dass Beethoven's Liederkreis „An die ferne Geliebte '^ 
in Schubert's Liederlaufbahn Epoche gemacht habe. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von He ekel. 

Herr Ferdinand Hechel, Mannkeim. 

29 Franz Schubert. 

Porträt. Silhouette. 

Frau Äwna Holzapfel, Wien, 

30 Ansicht der Ruine Rauhenstein bei Baden. 

Landschaft. Oelgemälde von Karl Schubert. 

Herr Prof. Dr. Moriz Benedikt. 

31 K. k. StadtCOnvict In Wien, Mit Handschreiben vom 
25. März 1802 an den Grafen Lazansky verordnete 
Kaiser Franz, dassdie von Kaiser Josef IL aufgehobenen 
Convicte und Studenten -Seminare wieder herzustellen 
seien. Demzufolge wurde auch das schon früher 



Schubert. 

bei St. Barbara bestandene kaiserliche Convict wieder 
erneuert und hiefür das Gebäude des ehemaligen aka- 
demischen Jesuiteri-Collegiums bestimmt. Die Eröflfhung 
des neuen k. k. Stadtconvictes fand im November 1808 
statt. In dieser Anstalt fanden nicht nur Gymnasiasten, 
sondern auch üniversitätshörer, mit Ausnahme der 
Mediciner, Aufnahme. Die meisten Zöglinge waren 
Stiftlinge, doch wurden auch Studenten gegen Erlag 
eines Kostgeldes aufgenommen. Auch die Hofsänger- 
knaben und die sogenannten Ferdinandeischen und 
Rechberg'schen Stiftlinge, denen die Verpflichtung ob- 
lag, bei den musikalischen Aufführungen in der Kirche 
Am Hof mitzuwirken, erhielten im Stadtconvicte Er- 
ziehung und Verpflegung. Einen wichtigen Zweig der 
Ersteren bildete die Musik. Sie sollte, wie es in der 
Instruction heisst: „nicht nur als ein Bildungsmittel 
des ästhetischen Sinnes und als eine der unschuldigsten 
und edelsten Unterhaltungen, sondern auch als ein 
wenigstens für einen grösseren Theil der Convictoren 
wesentlicher Gegenstand der Bildungsanstalten an- 
gesehen werden* (Archiv der k. k. n.-ö. Statthalterei). 
Im Winter waren die Stunden nach dem Abendessen 
und die Erholungsstunden an schulfreien Tagen für 
musikalische Gesammtübungen bestimmt. An gewissen 
Festtagen fanden auch öffentliche Productionen statt. 
Schubert trat in dieses Convict als Hofsänger 
im Herbst des Jahres 1808 ein und verblieb daselbst 
bis 1813. Aus den noch erhalten gebliebenen Calcul- 
büchern, deren Benützung die Direction des akademi- 
schen Gymnasiums freundlich gestattet hat, ist zu 
ersehen, dass Schubert seine Studien mit ziemlich 
gutem Erfolge zurücklegte. Handschriftliche Aufzeich- 
nungen seines intimen Freundes Spaun berichten über 
Schubert's musikalisches Wirken im Convicte, das 
schon damals insoferne Beachtung fand, als ihm zeit- 
weise die Leitung des Convictsorchesters anvertraut 
wurde an Stelle des tüchtigen Dirigenten Ruczizka, der, 
als Schubert bei ihm Unterricht in der Compositions- 
lehre nahm, bereits in der zweiten Stunde ausrief: -Dem 



Schubert. 

kann ich nichts lehren, der hat's vom lieben Gott." 
Zahlreiche Compositionen Schuberts entstanden wäh- 
rend seines Aufenthaltes im Convicte. Sein erstes Lied 
„Hagar's Klage" schrieb er am 30. März 1811. Manche 
Convictsgenossen Schuberts konnten sich auch, nach- 
dem er die Anstalt verlassen, seine Freunde nennen, 
wie: Josef v. Spann, Josef Kenner, Leopold Ebner, 
Josef Kleindl, Johann Senn, Johann Wisgrill, Anton 
Holzapfel, Albert Stadler u. A. Studiengenossen am 
akademischen Gymnasium, das die Convictszöglinge 
besuchten, waren unter Anderen zu dieser. Zeit; 
Andreas Bibl, Franz Bruchmann, Georg Hellmesbßrger, 
Mayrhofer v. Grünbühel und Johann Nestroy (1811 
Schüler der ersten Grammatikalclasse). 
Bleistiftzeichnimg von Bf. J. Lang 1857. 

Erzherzogliche Kunstsammltmg Albertina, Wien. 

32 Franz Xav. Schönberger, geb. Pressburg 25./11. 

1754, gest. Wien 20./1. 1820. Piarist, einer der 
tüchtigsten Schulmänner Oesterreichs, bekannt als 
üebersetzer lateinischer Autoren und Veranstalter einer 
neuen Ausgabe von Adelung's Wörterbuch; war Viee- 
director des Convicts während Schuberts Aufent- 
halt daselbst. 

Porträt. Brustbild. Stich: Jos. Eisner del. et sc. Schrift: 
Franciscus Schoenberger e scholis piis A. A. L. L. et 
Philosoph. Doctor ... CR. Couvictus Director . . . natus 
Posonii 25. Novembris 1754. 

Stadt Wim, 

33 Anton Holzapfel, geb. 1794 Wien, gest. daselbst 
21./10. 1868. Magistratsrath. Schuberfs ältester 
und intimster Jugendfreund. Sie lernten sich im Stadt- 
convicte kennen, dem H. bereits seit dem Jahre 1805 
angehörte. Schuberts Freund Ebner bemerkt, dass 
Holzapfel „ein enthusiastischer Musikfreund war und 
mit Schubert bis zu dessen Tode in Verbindung 
stand". 

Porträt. Aquarell, n. bez. 

Frau Anna Koleapfelf Wien. 



Schubert. 

34 Josef Kenner, geb. Wien 24./6. 1794, gest. Ischl 
20./1. 1868. Schuberts Genosse im Stadtconvict, 
später Magistratsrath der Stadt Linz, dann Be- 
zirkshauptmann in Freistadt und Ischl, 1857 mit 
dem Titel eines Statthaltereirathes pensionirt. Als 
Jüngling dem Kreise Schuberts und seiner Freunde 
angehörend, schrieb er verschiedene beUetristische 
Arbeiten, die in Almanachen und Taschenbüchern er- 
schienen sind. Von diesen componirte Schubert drei 
Gedichte; zu einem derselben, der Ballade „Der 
Liedler" (1815), zeichnete der jugendliche Schwind 
mehrere Blätter 

Porträt. Brustbild. Lithographie, n. bez. 

Herr Anton Bitter v, Kenner, Wien. 

35 Josef Freiherr v. Spaun, geb. Linz ii./ii. 1788, 
gest. daselbst 25./11. 1865. Hofrath, kam 1805 nach 
Wien und fand als Jurist im Stadtconvict Aufoahme, 
wo er bis 1809 blieb, worauf er in den Staatsdienst 
trat. Seiner besonderen Verdienste wegen wurde er 
1841 zum Hofrath und Lottodirector von Wien er- 
nannt. Nach Vollendung des 50. Dienstjahres (1859) 
geadelt, trat er 1861 in den Ruhestand, den er 
nur wenige Jahre genoss. Spaun zählte zu jenen 
im Vormärz nicht seltenen Beamten, die sich trotz 
ihrer Amtsgeschäfte den Sinn für das Ideale zu 
bewahren wussten. Schon frühzeitig ein grosser Musik- 
freund, wurde ihm während seines Aufenthaltes im 
Convicte die Leitung des Zöglingsorchesters übertragen. 
In dieser Zeit lernte er Schubert kennen, den er 
in treuer aufopfernder Freundschaft auch werkthätig 
unterstützte. Der Verkehr zwischen ihnen blieb bis 
zum Tode Schuberts ein herzlicher. Ihm hat Schubert 
op. 78 und mehrere Lieder gewidmet. Auch Theodor 
Kömer, Franz Grillparzer, Eduard v. Bauernfeld, 
Johann Mayerhofer, Moriz v. Schwind und andere 
hervorragende Zeitgenossen zählten zu seinen Freunden. 
Spaun hat im Jahre 1864 seine Memoiren unter dem 
Titel: „Einiges über mein Leben^ geschrieben, die. 



Schubert. 

zum Theil noch ungedruckt, ein höchst schätzens- 
werther Beitrag zur Culturgeschichte des Vormärz 
sind; von ihm sind auch Aufzeichnungen über Franz 
Schubert erhalten geblieben, die von Kreissie, 
Speidel, Friedländer und Anderen benutzt wurden. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Leop. Kupel- 
wieser. 

Herr Viceadmiral Hermann Freiherr v. Spcmn, Pola, 

36 Johann Baptist Wisgrill, gest. Wien 1851. Doctor 
und Professor der Medicin, Studiengenosse Schuberts 
im Stadtconvict. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Kriehuber 1834, ge- 
druckt bei Leykam & Co. Schrift: J. B. Wisgrill, Med. Dr., 
k. k. Prof. d. medicin. Vorbereitungswissenschaften, Wien. 

Stadt Wien. 

37 Johann Michael Senn, geb. Pfunds 1./4. 1792, gest. 

Innsbruck 30./9. 1857. Dichter. Jugendfreund Schu- 
berts, den er im Stadtconvicte kennen lenite, wo Senn 
im Jahre 1807 Aufnahme fand. Er gehörte auch 
später dem engeren Freundeskreise Schuberfs an 
und verkehrte mit ihm bis 1820, in welchem Jahre 
Senn „wegen Theilnahme an burschenschaftlichen Trink- 
gelagen und wegen fanatischer Hinneigung zu den 
Hirngespinnsten von Volksthum und Repräsentativ- 
system* von Wien abgeschafft wurde. Bei Senn's Ver- 
haftung und der Beschlagnahme seiner Schriften waren 
auch Schubert und Franz Bruchmann anwesend, 
die gegen den polizeilichen Ueberfall heftig pro- 
testirten und deshalb einen strengen amtlichen 
Verweis erhielten. Senn nahm hierauf in Innsbruck 
Aufenthalt, wo er als Schreiber bei einem Advocaten 
in den kläglichsten Verhältnissen lebte und durch sein 
Bedürfniss nach Büchern sogar in Schulden gebracht 
wurde. Um sie zu decken, trat er 1823 gegen einen 
geringen Betrag für einen Conscriptionspflichtigen als 
Soldat bei dem Kaiserjäger-Eegiment ein und avan- 
cirte bis zum Lieutenant. Später verliess er den 

14 



Scbabert. 

Soldatenstand nnd trat abermals als Schreiber bei 
einem Advocaten ein, wurde aber bald wieder brotlos 
und nährte sich hierauf kümmerlich durch den Ertrag 
seiner schriftstellerischen Arbeiten. Im Herbst 1857 
erkrankte er und starb auch bald darauf im Spital 
zu Innsbruck. Von seinen Gedichten sind zwei: 
„Selige Welt* und »Schwanengesang" von Schubert 
componirt worden, dem Senn das Gedicht: „An 
Schubert, den Tondichter" gewidmet hat. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Leop. Kupel- 
wieser 1820, FamiUe Kupelwieser, Wien. 

38 Josef Kleindl, geb. Aschbach 1796, gest. Wien 
21. /3. 1882. Hofrath des obersten Gerichtshofes. 
Jugendfreund und Convictsgenosse Schub er t's. In 
seinem Testamente widmete er dem „Schubertbund" 
einen ansehnlichen Betrag „zur Pflege der Schub er t- 
schen Muse". 

Porträt. Brustbild. Photographie. 

Männer gescmgver ein „Schuberthund", Wien, 

39 Andreas BibI, geb. Wien 9./4. 1797, gest. ebenda 
30./4. 1878. Componist und Domorganist, Schul- 
genosse Schuberts. 

Porträt. Brustbild. Aquarell. Bez.: Anton Blaschke, den 
5. August 1830. 

Herr Budolf Bihl, k, «. h. Hoforganist, Wien. 

40 Johann Leopold Ebner, geb. imst 16./12. 1791, 

gest. Innsbruck 12./2. 1870. Hofkameralrath. Trat 
in das Stadtconvict 1806 als Zoller'scher Stiftung ein 
und verblieb daselbst bis zur Vollendung seiner Studien. 
Obwohl ein Convictsgenosse Schuberts, stand er zu 
dieser Zeit mit ihm nicht im Verkehr, da die älteren 
Zöglinge von den jüngeren abgesondert wurden. Erst 
durch seine Freunde Holzapfel und Stadler lernte er 
Schubert näher kennen, als dieser das Convict 
bereits verlassen hatte; er nahm, obwohl nicht Musiker, 
an den Uebungen der Freunde theil und schrieb mit 



Schubert. 

Sorgfalt alle Compositionen Schuberts ab, die in 
diesem Kreise zur Aufföhining gelangten. 1817 ver- 
liess er Wien, ohne Schubert mehr zu sehen. Seine 
Fran war eine Tochter des Advocaten Dr. Schell- 
mann in Steyr. 

Porirät. Photographie aus späteren Lebensjahren. Ver- 
grösseruDg des im Besitze des Herrn Landesgerichtsrathes 
Benz in Wien befindlichen Originals. 

Landesgerichtsrath Ernst Freiherr v. Benz, Wien. 

41 Albert Stadler, geb. Steyr 4./4. 1794, gest. Wien 
5./12. 1884. Secretär des Musikvereins in Linz. Con- 
victsgenosse Schuberts, traf mit ihm 1819 wieder 
in Steyr zusammen, wo er mit seiner Mutter im 
Schellmann'schen Hause wohnte. Die jüngste von 
den fünf Töchtern Schellmann's wurde später seine 
Frau. Er verfasste den Text der von Schubert in 
Steyr componirten Cantate zum Geburtstage des 
Sängers Vogl , ferner zu zwei Liedern und zum Singspiel 
„Fernando". 

Porträt. Brustbild. Photographie. 

Frau Glotüde Stadler, Graz, 

42 Georg Hellmesberger, geb. Wien 24./4. 1800, gest. 
Neuwaldegg bei Wien 16./8. 1873, Violinpädagoge. 
Als Schubert aus dem Convict schied, trat Hellmes- 
berger an dessen Stelle als erster Sopranist in die 
kais. Hofcapelle ein. Im Jahre 1821 zum Violinlehrer 
am Wiener Conservatorium ernannt, entfaltete er eine 
äusserst erfolgreiche Thätigkeit. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde. Bez.: J. M. Aigner 1860. 
Herr Professor Ferdinand Hellmesberger, Wien. 

43 Josef Karl Graf von Dietrichstein, geb. 19./10. 1783, 
gest. 17./9. 1825, machte sich 1797 als Regierungs- 
rath um das Wiener Aufgebot verdient, wurde 1804 
Präsident der niederösterreichischen Landesregierung, 
1810 Landmarschall. In Würdigung seiner „besonderen 
Thätigkeit und Theilnahme an dem ersten und wich- 
tigsten Nationalglücke, einer dem Staate in jeder 



Schubert. 

Bücksicht frommenden Erziehung und Bildung der 
Jugend^) ernannte ihn Kaiser Franz im Jänner 1811 
zum Curator des Stadtconvictes. 
Marmorbüste. 

Bectorat des Löwenburg* sehen Gonvietes, Wien, 

44 Anton Salieri, geb. Legnano 19./8. 1750, gest. Wien 
7./5. 1825. Componist, 1788—1824 Hofcapellmeister. 
Unterwies Schubert in der Compositionslehre, der 
zu dessen fünfzigjährigem Jubiläum (16. Juni 1816) 
eine Cantate dichtete und componirte. Auch auf 
mehreren seiner Oömpositionen unterschrieb sich Schu- 
bert als „Schüler des Herrn v. Salieri*. Ihm ist 
op. 5 gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Oelgeniälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfretmde, Wien, 

45 Josef SpendOU, geb. Möschnach in Krain 1757, gest. 
1813. Dompropst des Wiener Metropolitancapitels. 
Schuloberaufseher. Schuberts Cantate für gemischten 
Chor und Orchester (op. 128) wurde ihm zu Ehren 
componirt und unter dem Titel: „Empfindungsäusse- 
rungen des Witweninstitutes der Schullehrer Wiens 
für den Stifter und Vorsteher desselben* vorgetragen. 

Porträt. Oelgemälde, n. bez. 
Witwen- und Waisen-Pensionsverein der OberleTirer und 
Directoren der Volks- tmd Bürgerschulen Wiens, 

46 Schule ZU St. Anna, in diesem Hause befand sich seit 
1775 jene deutsche Musterschule (Normalschule), welche 
unter Maria Theresia zur Verbesserung der Unterrichts- 
methode eingeführt wurde und mit der auch ein 
Lehrcurs für Candidaten zu Schuldiensten errichtet 
wurde. Diesen Curs absolvirte Schubert 1814. Im 
»Verzeichniss der weltlichen Präparanden an der k. k. 
Normal -Hauptschule, welche im Jahre 1814 den 
19. August geprüft worden sind", findet sich auch 
sein Name und das Ergebniss der Prüfung. In den 
meisten der Gegenstände erhielt Schubert „gut", 
dagegen die Classe „mittelmässig" im Latein, in den 



• Schubert. 

Grundsätzen der Unterweisung, in der Religionslehre 
und in der Rechenkunst. Er erhielt trotz dieser 
ungünstigen Qualificirung das Befähigungszeugniss zum 
Schulgehilfen, als welcher er noch im selben Jahre 
bei seinem Vater eintrat, und zwar als Lehrer in der 
sogenannten A-B-C-Classe. 
Fa9ade in der Annagasse. Aquarell von H. Burghart. 

Stadt Wien. 

47 Heinrich Josef Watteroth, geb. Worbis 17./11. 1756, 
gest. Wien 13./8. 1819. Professor der politischen 
Wissenschaften an der Wiener Universität. Die Absicht 
seiner Schüler, zu seinem Namenstag eine musikalische 
Feier zu veranstalten, gab die Anregung zu Schuberts 
Composition der Cantate „Prometheus*. Die Aufführung 
fand am 24. Juli 1816 in dem bei Watteroth's Wohn- 
haus in Erdberg gelegenen Garten statt. Schubert 
fand sich in dem gastlichen Hause Watteroth's wieder- 
holt ein und sang dort viele seiner Lieder. In einem 
Briefe vom 7. März 1858 schreibt Anselm Hütten- 
brenner: „Watteroth,, der mich besonders gut leiden 
konnte und auch meinen Schubert, der oft mit mir 
zu ihm kam . . " 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Bectorat der k. k, Universität, Wien. 

48 Philipp Ritter v. Mannagetta, geb. 17./3. 1795, 

gest. Mödling 4./7. 1862. K. k. Hofrath, Dr. d. R. 
Als Student (1816) einer der Haupt Veranstalter der 
zu Ehren des Prof. Watteroth an dessen Namenstag 
veranstalteten musikalischen Feier. 
Porträt. Kniestack. Oelgemälde. Bez.: Waldmüller. 
Herr Johann Edler v. Nowotny -Mannagetta, Wien. » 

49 Philipp Dräxler v. Carin, geb. 9./3. 1797, gest. 4./6, 
1874. Hofrath und Kanzleidirector des k. k. Obersthof- 
meisteramtes. Dichter der Cantate „Prometheus". 

Porträt. Brustbild in jüngeren Jahren. Oelgemälde, n. bez. 

Frau Anna Sestan, Wien. 



J 



Schubert. 

50 Maria v. Lagusius verehel. Griesinger, gest. Wien 
9./12. 1861 im 66. Lebensjahre. Sang eine Solo- 
partie bei der ersten Aufführung der Oantate „Pro- 
metheus« 1816. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Leop. Kupelwieser. 

Frau Marie v, Lagusius, Wien, 

51 Josef Witteczek, geb. Troppau 1787, gest. Wien 
10./4. 1859. HofratL, Schwiegersohn des Professors 
Watteroth intimer Freund Josefs v. Spann, Mayer- 
hofer's und Schubert's. Witteczek, ein tüchtiger 
Musikkenner und Verehrer Schub ert's, sammelte mit 
grossen Kosten dessen gedruckte und ungedruckte 
Werke und alle im In- und Auslande erschienenen 
Recensionen. Diese reichhaltige Sammlung hatte er 
seinem Freunde Spann vermacht, nach dessen Tode 
sie Eigenthum der „Gesellschaft der Musikfreunde« 
wurde. Ihm ist op. 80 gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, d. bez. 

Herr Viceadmiral Hermann Freiherr v. Spaun, Pola. 

52 Johann Ferdinand Graf KueMein, geb. 18./10. 1752, 
gest. Wien 23./ 11. 1818. Hofmusikgraf und Stadt- 
hauptmann von Wien. Componist. War auch bei der 
Jubiläumsfeier Salieri's am 16./ 6. 1816 anwesend, als 
Schuberts Cantate aufgeführt wurde. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Se. Excellenz Herr Graf Karl Kuef stein, Bern. 

53 Karl Heinrich Graun, geb. Wafarenbrück (Sachsen) 
7./6. 1701, gest. Berlin 8./8. 1759. Componist, 
gleich den Folgenden einer der Vorläufer Schuberts 
als Liedercomponist. Seine Lieder tragen vorzugsweise 
arienhaften Charakter. 

Porträt. Halbfigur. Stich. A. Möller pinx. V. D. Preisler 
sc. et exe. Schrift: Carolus Henricus Graun. 

Germanisches Nationalmuseum, Niirnherg. 

19 



Schubert. 

54 Ludwig Berger, geb. Berlin 18./4. 1777, gest. 
16./2. 1839. Liedercomponist. 

Porträt. Brustbild. Lithographie. Gez. von G. Metz. 
Lithographie von Wildt. Schrift: Ludwig Berg er. 

K. k. HoßibUothek, Wien. 

öö Friedrich Heinrich Himmel, geb. Treuenbrietzen 
(Brandenburg) 20./11. 1765, gest. Berlin 8./6. 1814. 
Componist. Von seinen Liedern waren am beliebtesten: 
„Es kann ja nicht immer so bleiben* und „An Alexis 
send' ich Dich". 

Porträt. Brustbild. Stich. Lauer pinx. Bo Hing er sc. 
Schrift: Himmel. 

Germanisches Nationalmuseum, Niimherg. 

56 Bernhard Klein, geb. Köln 6./3. 1793, gest. Berlin 
9./9. 1832. Componirte eine grosse Anzahl von Liedern 
Goethe's, ühland's und Wilhelm Müller's („Müllerlieder« 
und „Ländliche Lieder"). 

Porträt. Brustbild. Lithographie. Gez. von W. Schadow. 
Lithographie von Kornneck. Schrift: Bernhard Klein. 
K. u. Je, Generalintendanz der k. k. Hoftheater, Wien. 

57 Johann Rudolf Zumsteeg, geb. Sachsenfiur im Oden- 
wald lO./l. 1760, gest. Stuttgart 27./1. 1802. Com- 
ponist. Seine Lieder fesselten Schub er t's regstes 
Interesse und übten auf dessen Schaffen tiefgreifenden 
Einfluss aus, der sich insbesondere in früheren Com- 
positionen nachweisen lässt. Das erste uns erhaltene 
Lied Schuberts „Hagar's Klage" ist eine treue 
Nachahmung der gleichnamigen Composition Zumsteeg's. 

Poi-trät. Brustbild. Stich. Hiemer del. C. F. Stoelzel 
sc. 1799. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

58 Johann Friedrich Reichardt, geb. Königsberg 20./11. 
1752, gest. Giebichenstein 27./6. 1814. Componist 
und Musikschriftsteller. War einer der ersten, welche 
Lieder Goethe's in Musik setzten. Als Musikschrift- 
steller entwickelte er rege Thätigkeit. Seine „Ver- 



Schubort. 

trauten Briefe, geschrieben auf einer Reise nach Wien 
1808—1809« (1810, 2 Bände) bieten werthvoUes 
Material für die Musikgeschichte Wiens jener Zeit. 

Porträt. Brustbild. Lithographie. H E. v. Winter del. 1816. 
Schrift: J. F. Reichardt. 

Königl bayrisches Kupferstich-Cdbinet, Mimchen, 

59 Karl Friedrich Zelter, geb. Berlin 11./12. 1758, 
gest. daselbst 1Ö./5. 1832. Componist. Setzte eine 
grosse Zahl von Gedichten Goethe's, mit dem er innig 
befreundet war, in Musik. 

Porträt Brustbild. Lithographie. C. Begas pinx. L. Herne 
lith. Schrift; C. F. Zelter. 

Goethe-Nationalmusemn, Weimar. 

60 Karl Friedrich Clemens Weinmülier, geb. Dillingen 

8./II. 1764, gest. Ober-Döbling bei Wien 16./3. 
1828. Hofopern- und Kammersänger. Schubert er- 
wähnt seiner in einer Tagebuchnotiz vom 14. Juni 1816. 

Porträt. Brustbild. K. Mahnke pinx. Dav. Weiss sc. Schrift: 
Karl Weinmüller, k. k. Hofkapellsänger und Hof operist. 

K k. HoßibliotheJc, Wien. 

61 Friedrich Wilhelm Rust, geb. Wörlitz bei Dessau 
6./7. 1739, gest. Dessau 28./2. 1796. Componist. 
Gab zwei Sammlungen „Oden und Lieder" heraus, 
unter welchen auch „Wanderers Nachtlied* von Goethe 
erscheint. 

Porträt Brustbild. Stich. Schrift: F. W. Rust. 

Germanisches Nationalmuseum, NUrnherg. 

62 Johann Adam Hiller, geb. Wendisch- Ossig bei Görlitz 
25./12. 1782, gest. Leipzig 16./6. 1804. Componist, 
aus dessen Singspielen zahlreiche Lieder grosse Ver- 
breitung fanden. 

Porträt. Brustbild in Medaillon. Stich. Püger del. 
Geyser sc. Schrift: J. A. Hiller. 

Germanisches Nationalmuseum, Niimherg. 



Schubert. 

63 Johann Abraham Peter Schulze, geb. Lüneburg 31. /3. 
1747, gest. Schwedt 10./6. 1800. Comp onist, dessen 
zahlreiche Lieder sich durch sorgfältige Wahl der 
Texte und durch sangbare Melodien auszeichnen. 

Porträt. Brustbild. Stich. F. Jügel sc. 1794. Schrift: 
J. A. P. Schulze, königl. dänischer Capellmeister. 

Königl, bayrisches Kupferstich-Gdbinet, München. 

64 Johann Amadeas Naumann, geb. Blasewitz bei Dresden 
17./4. 1741, gest. Dresden 2./10. 1801. Einer der 
ersten Vertreter jener Kichtung der Liedercomposition, 
welche nur auf eine leicht fliessende Melodie sieht, 
ohne auf den Text Rücksicht zu nehmen. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Anton Graff. 
Herr Geheimer Medicinalrath Dr» Günther, Dresden, 

65 Johann Andre, geb. Offenbach 28./3. 1741, gest. 
daselbst 18. /6. 1799. Lieder- und Operncomponist. 
Seine Balladen sind die ersten gelungenen Versuche 
dieser Gattung. 

Porträt. BiTistbild. Oelgemälde, n. bez. 

Hör Karl Andre, Offenhach a. M. 

66 Pfarrkirche „ZU den l4Nothhetfern"inLiechtenthal. 

Auf dem Chor daselbst wirkte Franz Schubert schon im 
Alter von 10 Jahren als Sänger und spielte daselbst 
ein Violinsolo. — Hier wurde auch seine erste Messe 
(in F) aufgeführt, welche er in der Zeit vom 17. Mai 
bis 22. Juli 1814 zur Feier des hundertjährigen Jubi- 
läums der Barche geschrieben hatte. Unter den Mit- 
wirkenden bei der Aufführung befanden sich Therese 
Grob, welche die Sopranstimme sang, und der Violin- 
virtuose Josef Mayseder, der Lehrer Danhauser's, der 
die erste Violine spielte. Später wurde die Messe in 
der Augustinerkirche wiederholt. 

Ansicht der Pfarrkirche Liechtenthal: Chor und Schiff. 
Aquarell von F. Kopallik. 

Stadt Wien, 



Schubert. 

67 Therese Grob, später verehelichte Bergmann, geb. 
Wien 15./11. 1800, gest. daselbst 17./3. 1876. Sang 
die Sopranpartie in Schuberts Messe in F, welche 
er zur Feier des hundertjährigen Jubiläums der 
Liechtenthaler Pfarrkirche schrieb und die seinen Namen 
zuerst in weiteren Kreisen bekannt machte. Sie war die 
Tochter des um 1814 verstorbenen Heinrich Grob 
und seiner Frau Therese, welche in Liechtenthal eine 
Seidenfabrik besassen. Schubert kam in dieses Haus 
nach seinem Austritt aus dem Convict, ohne Zweifel 
angezogen durch die schöne Stimme Theresens (damals 
beiläufig 15 Jahre alt), und das musikalische Talent 
ihres Bruders Heinrich, der Violoncell und besonders 
gut Ciavier spielte. Für Therese, deren glockenreine 
Stimme bis in das hohe D reichte, schrieb Schubert 
ein Tantum ergo und ein Salve regina, und für 
Heinrich 6. (October 1816) ein „Adagio et Rondo con- 
cert^t pour le pianoforte avec accompagnement de 
Violine, Viola et Cello«. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez., einige Jahre nach ihrer 
Vermählung (1820) aufgenommen. 

Frau Wilhelmine List, Wien. 

68 Josef Mayseder, geb. Wien 26./10. 1789, gest. da- 
selbst 21./11. 1863. Componist, vorzüglicher Violin- 
virtuose und Lehrer Danhauser's. Er wirkte bei der 
ersten Aufführung von Schuberfs Messe in F in der 
Pfarrkirche zu Liechtenthal mit. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfretmde, Wien. 

69 Johann Baptist Wanhai recte Van Hall, geb. Neu- 

Nechanitz in Böhmen 12./5. 1739, gest. Wien 20./8. 
1813, ein beliebter Componist und Musiklehrer, dessen 
zahlreiche Compositionen jedoch bald durch Mozart und 
Haydn verdrängt wurden. Ausser zwei Opern, hundert 
Symphonien, ebensovielen Streichquartetten etc. schrieb 
er 1797, anlässlich des Wiener Aufgebotes, die Can- 
tate: „Die Bedrohung und Befreiung der Residenz- 

23 



Schubert. 

Stadt Wien", dann „Marsch der Wiener akademischen 
Künstler** und „Marsch des Corps der Wiener üni- 
versitäts-Studenten* . 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

GeseUaehaft der Musikfreunde, Wien. 

70 Josef ^Drechsler, geb. Wällischbirken in Böhmen 
26./5."l782, gest. Wien 27./2. 1852. CapeUmeister 
und Componist. Er componirte nebst vielem Anderen 
sechs Opern, darunter auch Goethe's „Claudine von 
Villabella", und 25 Singspiele, Possen, Pantomimen 
und schrieb auch die Musik zu Raimund's „Der 
Diamant des Geisterkönigs" und „Mädchen aus 
der Feenwelt". 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaß der Musikfreunde, Wien. 

70a Johann Georg Albrechtsberger, geb. Klostemeuburg 
bei Wien 3./2. 1736, gest. Wien 7./3. 1809. Com- 
ponist und Musikschriftsteller. Zu seinen Schülern 
zählten: Beethoven, Eybler, Weigl u. A. 
Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

71 Johann Schenk, geb. Wiener-Neustadt 30./11. 1754, 
gest. Wien 29./12. 1836. Componist. Musiklehrer 
Bauemfeld's. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

72 Anton Wranitzky, geb. Neureisch in Mähren 1761, 
gest. Wien 1819. Componist und Violinvirtuose. Schüler 
Mozart's, Haydn's und Albrechtsberger's. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

73 Ignaz Ritter v, Seyfried, geb. Wien 15./8. 1776, 
gest. ebenda 27./8. 1841. Fruchtbarer Opern- und 
Kirchencomponist ; Musikschriftsteller-, im Jahre 1826 

24 



Schubert. 

ein Mitbewerber Schubert's um die erledigte Vice-Hof- 
capellmeisterstelle. 
Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfretmde, Wien. 

74 Franz Schubert. 

Porträt im 17. Lebensjahre. Brustbild. Bleistiftzeichnung, 
yermuthlich Toh Schober. 

Herr Julius Klinkhart, Wien. 

75 Franz V. Schober, geb. Torup in Schweden 17./5. 
1798, gest. München 13./8. 1882. Dichter und 
Schriftsteller. Er lernte durch Spaun 1815 Schubert 
kennen, den er als Freund und begeisterter Anhänger 
wiederholt auch materiell forderte. Sein Hauptverdienst 
ist, Schubert mit dem Sänger Vogl bekannt gemacht 
zu haben. Schober, in unabhängiger Lebensstellung, 
beschäftigte sich mit künstlerischen und wissenschaft- 
lichen Studien und sammelte einen Eieis von Freunden 
um sich, von welchen ausser Schubert noch Spaun, 
Schwind, Bauemfeld, Kupelwieser hervorgehoben seien. 
Mit Schubert blieb er bis an dessen Lebensende durch 
innige Freundschaft verbunden. In seinen ^Bemer- 
kungen über die Biographie Schuberts von Kreissie* 
schreibt Josef v. Spaun: „Der Umgang mit einem 
für Kunst so begeisterten, so fein gebildeten jungen 
Mann wie Schober, der selbst ein sehr glücklicher 
Dichter war, konnte auf Schubert nur wohl höchst 
anregend und vortheilhaft wirken.* Schubert hat 
von Schober's Gedichten 15 als Lieder und mehr- 
stimmige Gesänge, sowie dessen Operntext „Alfonso 
und Estrella* componirt. Der grösste Theil dieser 
Oper (Text und Musik) entstand während eines ge- 
meinsamen Aufenthaltes der Freunde in St. Polten und 
im benachbarten Ochsenburg im Herbste 1821. Schu- 
berts op. 14 ist Franz v. Schober gewidmet. 

Porträt. Brustbild, im Hintergrunde das Schloss Torup 
in Schweden, Schober's Geburtsort, nach dessen eigener 
Zeichnung. Oelgemälde von Leopold Kupelwieser. 

Stadt Wim. 



Schubert. 

76 Franz v. Schober. 

Porträt. Kopf. Bleistiftzeichnung von M. v. Schwind. 

Frau Marie Baumfeind, Wien. 

77 Sophie V. Schober, verehel. Zehentner, Schwester 
Franz Schober's. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Leop. Kupel- 

wi e s e r 

Familie Kupelwieaer, Wien. 

78 Moriz V. Schwind. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Eupel wieser. 
Famüie Kupelwieaer, Wien, 

79 Moriz V. Schwind. 

Selbstporträt aas dem Jahre 1822. 

Herr Ernst Freiherr t?. Schwind, Innsbruck, 

80 Moriz V. Schwind. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Kriehuber 1827. 
Herr Ludwig Bitter v, Spaun, Wien, 

81 Francisca v. Spaun, Gattin Josefs v. Spaun. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Leop. Kupelwieser. 
Herr Viceadmiral Freiherr v, Spaun, Pola. 

82 Josef Freiherr v. Spaun. 

Porträt. Kopf im Profil. Bleistiftzeichnung von M. v. 
Schwind. 

Herr Viceadmiral Hermann Freiherr v, SpoMn, Pola, 

83 Anton Ritter v. Spaun, geb. Linz 31. /5. 1790, 
gest. Kremsmünster 26./6. 1849. Geschichtsforscher, 
Syndicus der oberösterreichischen Stände, bekannt durch 
seine Forschungen über den Dichter des Nibelungen- 
liedes; mit Grillparzer, Bauernfeld und Schwind und 
durch seine Brüder mit Schubert befreundet, der 
ihn in Linz aufsuchte. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Leopold Kupelwieser. 
Herr Ludwig Bitter v, Spaun, Wien. 



Schubert. 

84 Josef Freiherr v. Spaun. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Moriz t. Sc h wind. 
Frau Ma/rie Bav/rnfemd, Wien, 

86 Eduard V. Bauernfeld, geb. Wien 13./1. 1802, gest. 
daselbst 9./8. 1890. Dichter; gehörte zu dem Kreise 
gleichstrebender junger Männer, die, mit Schubert 
befreundet, gemeinsam Musik and Poesie trieben und 
sich zu fröhlichen Ausflügen vereinigten. Zum ersten 
Male traf er mit Schubert im Jahre 1822 zusammen 
in einer Abendgesellschaft bei Professor Weintridt, 
wohin Bauernfeld's Jugendfreund Moriz v. Schwind 
den Componisten gebracht hatte. Bauemfeld war 
damals Studirender der Kechte. Ein freundschaft- 
liches Verhältniss zwischen ihm und dem Ton- 
dichter entwickelte sich erst seit dem Beginn des 
Jahres 1825. Das trotz äusserer Beengtheit fröhliche 
Treiben der Freunde hat uns Bauernfeld in „Aus 
Alt- und Neu-Wien", sowie in seinem „Buche von 
den Wienern* geschildert, wobei er Schuberts 
Andenken in besonderer Weise feiert. Bauemfeld's 
Gedicht: „Der Vater mit dem Kind* und die üeber- 
setzung des Gesanges „An Sylvia" aus Shakespeare's 
„Die beiden Edelleute von Verona* wurden von 
Schubert in Musik gesetzt; auch den Operntext 
Bauernfeld's „Der Graf von Gleichen* nahm er in 
Angriff, und seine Gedanken beschäftigten sich noch 
in den letzten Tagen damit. Die erhaltenen Fragmente 
wurden später von Herbeck insti'umentirt und in einem 
Concerte aufgeführt. In Bauernfeld's Nachlasse fand 
sich auch das Manuscript einer Parodie aus dem 
Jahre 1826, in der Schwind als Harlekin, Netti Honig 
als Colombine, Schober als Pantalon und Schubert 
als Pierrot erscheinen. 

Porträt. Brustbild. Stich. Daffinger pinx. Fr. Stob er sc. 

Stadt Wien. 

27 



Schubert. 

86 Franz Ritter v. Schwind, geb. Wien 21./12. 1805, 
gest. 21./3. 1877. K. k. Ministerialrath, jüngerer 
Bruder des Malers. 

Porträt als Knabe. Kniestück. Oelgemälde von Eahl. 

Herr Ernst Freiherr v. Schwind, Innsbruck. 

87 August V. Schwind, geb. Wien 30./1. 1800, gest. 
Pressbaum 21./8. 1892. Kais, österr. Staatsrath, 
älterer Bruder des Malers. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Moriz v. Schwind. 
Herr Ernst Freiherr v. Schwind, Innsbruck. 

88 Vincenz Weintridt, geb. Wien 23./12. 1778, gest. 
Nikolsburg 3./ 12. 1849. Religionsprofessor an der 
Wiener Universität, später Propst der Collegiatstifte 
in Nikolsburg; von ausserordentlichem Einfluss auf 
seine Schüler, zu denen u. A. auch Bauemfeld, 
Schwind, Graf Lanckoronski, der nachmalige Minister 
Franz Graf Stadion und der später zur Würde eines 
Cardinais gelangte Josef Othmar v. Rauscher gehörten. 
Bei ihm lernte Schubert durch Schwind's Vermitt- 
lung im Jänner 1822 Bauernfeld kennen, der zu dem 
Tondichter erst Anfangs 1825 in freundschaftliche 
Beziehung trat. Weintridt, wegen seines Freisinns 
1820 der Professur enthoben, wurde 1824 Dechant 
von Retz, wo er bis 1843 wirkte, worauf er als 
Propst nach Nikolsburg kam. 

Porträt. Brustbild im Ornat. Oelgemälde, n. bez. 
Se, Hochwürden Propst Dr. Ka/rl Landsteiner, Nikolsburg. 

89 Anton Stein, geb. Bladow 24./4. 1759, gest. Wien 
4./10. 1844. Professor an der Wiener Universität. 
Gehörte dem Gesellschaftskreise Weintridt's an, in 
dessen Hause er mit Schubert verkehrte. 

Porträt. Kniestück. Oelgemälde von Leop. Kupelwieser 

1820 

Eectorat der k. k. Universität Wien. 

90 Josef Hüttenbrenner, Bruder Anselm's. Schubert 
machte seine Bekanntschaft 1817 und wohnte zwei 
Jahre später mit ihm und Mayrhofer in demselben 

28 



Schubert. 

Hause (Wipplingerstrasse). Er besass an Josef einen 
enthusiastischen Bewunderer, der unablässig bemüht 
war, seinen Schöpfungen Anerkennung und Absatz 
im In- und Auslande zu verschaffen. Ihm ist op. 116 
gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Aquarell, vermuthlich von Danhaus er. 
Se, Excellenz Herr Oeheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

91 Johann Mayrhofer, geb. Steyr 3./11. 1787, gest. 
Wien 5./2. 1836. Reichbegabter, eigenartiger Dichter. 
Nach Vollendung seiner Studien trat er in das Stift 
St. Florian, das er nach zwei Jahren verliess, um 
in Wien die Rechte zu studiren. Wegen seiner aus- 
gezeichneten literarischen Bildung erhielt er eine 
Stelle bei der Censur, die er, obgleich demokratisch 
gesinnt und für die Freiheit der Presse schwärmend, 
mit grosser Gewissenhaftigkeit versah. Eine Sammlung 
seiner Gedichte erschien 1824, ein Theil derselben 
konnte damals aus politischen Gründen nicht auf- 
genommen werden, ebenso hätte in diesen Tagen eine 
Veröffentlichung seiner Dramen „Timoleon" und 
„Ulrich van Hütten* für ihn die schlimmsten Folgen 
gehabt. Seine Hypochondrie steigerte sich seit dem 
Ausbruche der Cholera, von der ergriffen zu werden, 
er in steter Furcht lebte. Als 1836 der böse Gast 
wieder in Wien eingekehrt war, stieg er eines Tages 
den dritten Stock des Amtsgebäudes hinan und stürzte 
sich in die Tiefe. Ein eigenthümliches inniges Verhält- 
niss verband ihn mit den um fast 10 Jahre jüngeren 
Schubert, den er 1819 kennen lernte; sein von Schu- 
bert componirtes Gedicht „Am See" bot den Anlass. 
Ihre Freundschaft war eine so innige, dass sie mehrere 
Jahre hindurch die Wohnung theilten. Dieses auf 
gemeinsamer Liebe für Poesie und Tonkunst basirende 
Verhältniss wurde für beide Theile fördernd und 
fruchtbar. Brachte sie in Mayrhofer das Dichtertalent 
zur Entfaltung und Reife, so war der Verkehr mit dem 
literarisch gebildeten, ernsten Dichter von mannig- 
fachem Vortheil für den jungen Musiker. Schubert 



Schubert. 

hat nicht weniger als 46 Gedichte des Freundes als 
Lieder componirt (eines derselben auch wieder für 
vier Männerstimmen bearbeitet), darunter eine Reihe 
herb reflectirender Dichtungen aus der antiken Welt, 
wie: „Memnon**, ^Antigene und Oedip", „Der ent- 
führte Orest* und Andere, welche eine eigenartige, 
im heroischen Styl gehaltene musikalische Behandlung 
erforderten. Ferner schrieb Mayrhofer für den Freund 
zwei Texte: „Die Freunde von Salamanka*, ein Sing- 
spiel, und „Adrast", eine Oper, die Fragment blieb. In 
späteren Jahren von einander getrennt, bewahrte 
Mayrhofer dem Tondichter über den Tod hinaus das 
Gefühl der Freundschaft und gab demselben Ausdruck 
in den Gedichten: „Geheimniss*, „Nachgefühl an 
Franz Schubert", „An Franz*. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Ludwig Michalek, 
nach Schwind (Schubertabend bei Spaun). 

Stadt Wien. 

92 Marie V. Spaun, später verehel. Ottenwaldt, Schwester 
Josefs und Anton's v. Spaun. 

Porträt. Brustbild. Aquarell von Leopold Kupelwieser. 
Herr Ludwig Bitter v. Spaun, Wien, 

93 Haus „zum goldenen Mondschein'^ zwischen der 
Heugasse und der Wiedener Hauptstrasse gelegen, 
wurde erst vor Kurzem demolii-t. Seit 1807 war es im 
Besitz der mütterlichen Grossmutter Moriz v. Schwind's, 
und nach dem Tode des Vaters zog die Familie 
Schwind in dieses Haus, welches sie 1819 — 1826 be- 
wohnte. Dieses hochgelegene und eine weite Aus- 
sicht über das Glacis bis an den Wienerwald ge- 
währende „Mondscheinhaus* mit seinem gartenartigen 
Hofraume bildete eine ländliche Insel mitten in Wien, 
und es entwickelte sich hier trotz der beschränkten 
Vermögensverhältnisse der Familie durch den jungen 
Schwind und dessen begabte Freunde, die im Hause 
verkehrten, von welchen nur Jos. v. Spaun, Kenner, 
Schober, Kupelwieser, Bauemfeld, Lachner und Franz 



Schubert. 

Schubert hervorgehoben seien, ein bewegtes Treiben, 
das sich in körperlichen üebungen und Spielen, in 
geselligem Humor, wie in künstlerischen Leistungen 
äusserte. Poesie, Malerei und Musik wurden hier ge- 
pflegt. Schubert war ein häufiger Besucher, und 
hier ist, so wird erzählt (vgl. auch Nr. 215), sein 
Ständchen „Horch', horch', die Lerch' etc.* aus Shake- 
speare's „Cymbeline* entstanden, dessen Text ihm zum 
Componiren gegeben wurde, um ihn festzuhalten, bis 
Schwind eine Zeichnung beendigt hatte. 
Aquarell, a bez. 

Herr Sectionschef Ludivig Wrba, Wien. 

94 Dasselbe. 

Innere Ansicht des Thores. Getuschte Bleistiftzeichnung von 
Schwind. Dat. 1. Mai 1821, n. bez. 

Ernst Freiherr v. Schwind, Innsbruck. 

95 Franz Schubert. 

Franz Schubert vor einem Penstor sitzend, im Hinter- 
gründe der Kahlenberg. Oelskizze, n. bez. 

Herr Professor Karl Hofbauer, Baden. 

96 Franz v. Schwind. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Moriz v. Schwind, 
gemalt 1825. 

Herr Sectionschef Ludwig Wrba, Wien. 

97 Schubertmonument. 

Bronzestatuette. 

Wiener Män/nergesangverein. 

98 Leopold Kupelwieser, Historienmaler, gehörte mit 
seinem Bruder Josef, dem Verfasser der „Fierrabras*, 
zu den vertrautesten Jugendfreunden Schub er t's. 
Die Bildnisse der meisten Genossen dieses Kreises 
und mehrere Bilder aus ihrem geselligen Leben 
sind von seiner Hand gezeichnet worden. 

Selbstporträt. Brustbild. Oelgemälde. 

Familie Kujpelwieaer, Wien. 

31 



Schubert. 

99 Gustav Anschütz. 

Porträt. Brustbild. Aquarell von Leop. Kupelwieser. 
Familie Kupelwieser, Wien. 

100 Anton Dietrich, geb. Wien 1799, gest. 1872. Bild- 
hauer. — Mit Schubert befreundet. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Leopold Kupel- 
wieser. 

Familie Kupelwieser, Wien. 

101 Haus ,,zum Mondschein^ 

Federzeichnung nach dem Original von Moriz v. Schwind, 
gez. von Moriz Baurnfeind. 

Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg. 

102 Dasselbe. 

Strassenfront. Federzeichnung von Moriz Baurnfeind. 
Serr Arnold Otto Meyer, Hamburg. 

103 Dasselbe. 

Das Hofthor des Mondscheinhauses von Aussen. Feder- 
zeichnung von Moriz Baurnfeind. 

Herr Arnold Otto Meyer, HamJbttrg. 

104 Franz Jäger, geb. Wien 1796, gest. Stuttgart 10./5. 
1852. Vorzüglicher Tenorist. Sang am 12. April 1819 
des „Schäfers Klagelied* in einem von dem Violinspieler 
Jaell im Gasthof zum »römischen Kaiser* veranstalteten 
Concert. Es war dies zumerstenMale, dass ein Schubert-, 
seh es Lied öffentlich zum Vortrage kam. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von F. v. Schnorr. Schrift: 
Franz Jäger, kön. Württemberg'scher Hofsänger. 

K, k. Familienfideicammisahihliothek, Wien. 

105 Der Minoritenplatz in Wien mit dem Landhaus. Der 

landständische Saal gehörte zu Schuberts Zeit zu 
den meistgesuchten Concertlocalen. Unter Anderem 
vnirde dort am 15. April 1822 Schuberts „Geist 
der Liebe* zum ersten Male aufgeführt. 
Aquarell. Bez.: E. Hütter pini. 1870. 

Herr Dr. August Heymann, Wien. 



Schubert. 

106 Ladislaua Pyrker v. Feistt-Eör, geb. Laogh im 
Stahlweissenburger Comitate 2./11. 1772, gest. Wien 
5./12. 1847. Erzbischof von Erlau. Dichter nnd Gönner 
vieler Künstler. Schubert lernte ihn bei Matthäus 
V. Collln kennen und widmete ihm das vierte Heft 
seiner Lieder, worauf Pyrker mit einem anerkennen- 
den Schreiben antwortete (18. Mai 1821) und später 
aucfar seine Erkenntlichkeit durch Widmung von 
12 Ducaten zeigte. Im Jahre 1825 trafen sie in Wild- 
bad-Gastein zusammen, wo Schubert zwei Gedichte 
Pyrker's, »Das Heimweh* und „Die Allmacht*, com- 
ponirte. 

Porträt. Kopf. Oelskizze von Danhause r, n. bez. 

Sammlung Lohmeyr, Wien, 

107 Matthäus V. CoJIin, , geb. Wien 3./ 3. 1779, gest. 
daselbst 23./H. 1824. Dichter. Begründer der öster- 
reichischen Jahrbücher der Literatur. Professor der 
Geschichte und Philosophie an der Wiener Univer- 
sität, Erzieher des Herzogs von Reichstadt. Schubert 
wurde in seinem Hause mit Mosel, Hammer-Purgstall, 
Karoline Pichler und Ladislaus Pyrker bekannt, die 
an seinen Leistungen regen Antheil nahmen. Fünf Ge- 
dichte Collin's hat Schubert 1823 in Musik gesetzt 
und ihm sein op. 22 gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Leop. KupelwieserlSSl. 

Stadt Wien. 

108 Mathias Claudius, geb. Keinfeld bei Lübeck 2./1. 
1740, gest. Hamburg 21./1. 1815. Dichter, auch 
Asmus oder nach der von ihm herausgegebenen Zeit- 
schrift „Der Wandsbecker Bote" genannt. Von seinen 
Liedern sind 11, darunter das bekannteste: „Der Tod 
und das Mädchen", von Schubert in Musik gesetzt 
worden. Das Lied „Am Grabe Anselmo's" (1816) hat 
Schubert seinem Freunde, dem Sänger Michael Vogl, 
gewidmet. Kupelwieser zeichnete dazu ein Bildchen. 
(Vgl. Nr. 257.) 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Herr Pfarrer F, Perthes, Hörseigau bei Fröttstädt. 

33 



Schubert. 

109 August Wilhelm v. Schlegel, geb. HanBover 8./9. 
1767,* gest. Bonn 12./5. 1845. Dichter, von dessen 
Originalgediehten Schubert sieben in Musik setzte 
und von den formvollendeten üebersetzungen: zwei 
Sonette Petrarca's, ein Sonett Dante's und das „Ständ- 
chen*^ („Horch', horch' die Lerch' . . .") aus Shake- 
speare's „Cymbeline*. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Hoheneck, n. bez. 
Königl. öffentliche Bibliothek, Dresden. 

110 Carlo Goldonl, geb. Venedig 25./2. 1707, gest. Paris 
6./2. 1793. Dichter. Schubert componirte dessen 
Gedieht „La pastorella'' einmal als einstimmiges Lied, 
dann als Quartett. 

Porträt. Brustbilds Oelgemälde, n. bez. 
Herr Alfred v, Lindheim, Schloss Berghof bei Lüienfdd. 

111 Johann Karl Graf Esterhäzy, geb. 23./12. 1775, 

gest. 21./8. 1834. K. k. Kämmerer. Durch Em- 
pfehlung Unger's (vgl. Nr. 117) kam Schubert 1818 
als Musiklehrer in sein Haus. Es wurde vereinbart, 
dass er im Winter in Wien, im Sommer auf dem 
Landgute Zeliz seine Lehrthätigkeit ausübe. Die ganze 
gräfliche Familie war musikalisch. Der Graf sang 
Bass, die Gräfin und ihre Tochter Karoline Alt, Com- 
tesse Marie Sopran. Da auch Freiherr v. Schön- 
stein, Tenorbariton, das gräfliche Haus oft zu 
besuchen pflegte, fand sich reichlich Gelegenheit 
zu vierstimmigem Gesang. Die beiden Töchter spielten 
Ciavier, und insbesondere Comtesse Karoline führte 
bei mehrstimmigen Gesängen die Begleitung am Flügel. 
Das Talent Schuberfs blieb diesem Kreise nicht 
lange verborgen. Er wurde ein Liebling der Familie. 
Trotz seinem Hange zur Ungebundenheit blieb er 
längere Zeit in seiner Stellung, ging mit der gräflichen 
Familie zu wiederholtenmalen nach Ungarn* und ver- 
weilte bis an sein Lebensende, auch ausser den Musik- 
stunden, viel im Hause des Grafen, Zahlreiche Lieder 

34 



' Schubert. 

und Ciavierstücke sind wälirend seines Aufenthaltes 
in Zeliz componirt worden, darunter auch das Quartett 
^Gebet vor der Schlacht**, op. 134. Mehrere Werke 
Schuberts sind den Mitgliedern der gräflichen Familie, 
mit Ausnahme der Comtesse Karoline, gewidmet. Als 
sie ihm dies einmal scherzhaft vorwarf, soll er er- 
widert haben: „Wozu denn, Ihnen ist ja ohnehin 
Alles gewidmet." 
Porträt. Brustbild in Magnatenuniform. Oelgemälde, n. bez. 
Ihre Durchlaucht Frau Marie Herzogin v. Batibor, Wien. 

112 Marie Gräfin Esterhäzy, geb. 25./12. 1803, gest. 
30./9. 1837. Aeltere Tocher des Grafen Johann Karl, 
vermählte sich 1827 mit dem Grafen August Johann 
V. Breunner-Enkevöerth. 

Porträt. Brustbild. Aquarell von Ender. 
Ihre Durchlaucht Frau Marie Herzogin v, Batibor, Wien. 

113 Johann Karl Graf Esterhäzy. 

Porträt. Brustbild. Aquarell von D affin g er. 
Ihre Durchlaucht Frau Marie Herzogin v. Batibor, Wien. 

114 Rosine Gräfin Esterhäzy, geb. Festetics de Toina, 

geb. 1790, gest. 2./8. 1854. Gemahlin des Grafen 
Johann Karl. 

Miniatur-Porträt auf Elfenbein, n. bez. 
Ihre Duflrchlaucht Frau Marie Herzogin v. Batibor, Wien. 

115 Karoline und Marie Comtessen Esterhäzy. Karoline 

Gräfin Esterhäzy, geb. 28./3. 1806, gest. 1851. 
Jüngere Tochter des Grafen Johann Karl, vermählte 
sich 1844 mit Karl Grafen FoUiot v. Crenneville. 

Die Comtessen Marie und Karoline Esterhäzy mit ihrem 
Bruder Albert. Aquarell von Joh. Schindler. 
Ihre Durchlaucht Frau Marie Herzogin v. Batibor, Wien. 

116 Marie Comtesse Esterhäzy. 

Miniatur-Porträt auf Elfenbein, n. bez. 
Ihre Durchlaucht Frau Marie Herzogin v. Batibor, Wien. 

35 

2* 



Schubert. 

117 Johann Karl Unger, geb. in der Zips in Ungarn 
13./4. 1771, gest. nach 1836. Freiherrlich Hackel- 
berg-Landau'scher Wirthschaftsrath, Vater der Sän- 
gerin Unger-Sabathier, Schriftsteller. Das Gedicht zu 
Schuberts Vocalquartett „Die Nachtigall* stammt 
von ihm. Er war es, der die Aufmerksamkeit des 
Grafen Joh. Esterhazy auf Schubert lenkte. 

Porträt. Brustbild im Oval. Stich. Niedermann pinx. 
•^^^^ '^- Stadt Wim. 

118 Karl Freiherr v. Schönstein, geb. Ofen 27./6. 1797, 
gest. Aussee 19./7. 1871. Trat 1813 in den Staats- 
dienst; anfänglich bei der k. Gerichtstafel in Pest, 
wurde er 1816 Praktikant der k. k. Hofkammer in 
Wien und beschloss seine Beamtenlaufbahn 1856 als 
Ministerialrath im k. k. Finanzministerium. Vortreff- 
licher Tenorbariton, wurde mit Schubert im Kreise 
der gräflichen Familie Esterhazy bekannt. Er 
hatte bis dahin fast ausschliesslich italienische 
Gesangsmusik gepflegt; infolge seines Verkehrs mit 
Schubert neigte er sich dem deutschen Liede 
mit Enthusiasmus zu und widmete sich fortan vor- 
zugsweise dem Vortrag von S chuberf sehen Liedern, 
in welchem er nebst Vogl bald unerreicht dastand, 
ja den letzteren an Schönheit der Stimme übertraf. 
Er hatte, wie Vogl, einen bestimmten Kreis von 
Gesängen, die seiner Stimme besonders zusagten, 
z. B. die „ Müllerlieder **, „Ständchen", „Die zürnende 
Diana* etc., während Vogl den dramatisch-ausdrucks- 
volleren Compositionen den Vorzug gab. Baron Schön- 
stein trug Schub er t's Lieder zuerst in dem ihm 
befreundeten Esterhazy'schen Hause vor, seine sociale 
Stellung gab ihm aber bald Gelegenheit, die höchsten 
Kreise der Wiener Gesellschaft mit diesen Compositionen 
bekannt zu machen. Der Liedercyclus „Die schöne 
Müllerin* (op. 25) ist ihm gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Kriehuber 1841, 
gedr. bei Höfelich. 

Stadt Wien, 

36 



Schubert. 

119 Zeliz, Landsitz des Grafen Johann Karl Esterhizy. 

Ai][uarell von Seligmann. 

In der Mitte Ansicht der Auffahrtaseite des Schlosses, rechts^ 
der Corridor mit dem von Schubert benützten Ciavier,' 
links das von Schubert bewohnte Zimmer (wird gegenwärtig 
zuweilen als Fremdenzimmer benützt), oben das Yocal-Qnartett 
der gräfl. Familie : Baron Schönstein, Graf Esterb^zy und die 
beiden Comtessen Marie und Karoline, Schubert am Qavier. 

Zeliz, Marktflecken in Ungarn, Comitat Bares. 

Stadt Wien. 

120 Johann Michael Vogl, geb. Steyr 10./8. 1768, gest. 
Wien 20./11. 1840. Sänger. Ursprünglich Jurist und 
Beamter, erhielt er 1794 einen Ruf an. die Hofoper, wo 
er durch die Kunst des Vortrages und den Umfang 
seiner Stimme Hervorragendes leistete. Mit Schubert 
wurde er um 1817 durch Schober bekannt. Anfangs 
zurückhaltend, nahm er sich des jungen Meisters bald 
in voller Werthschätzung an und gewann durch seine 
reiche Bildung und seine musikalische Erfahrung viel 
Einfluss auf ihn. Kr verhalf Schubert durch den 
Vorti-ag seiner Lieder zu den ersten öffentlichen Er- 
folgen nicht allein in Wien, sondern auch in den 
Städten, die er auf seinen Erholungsreisen, auf welchen 
Schubert einigemal sein Gefahrte war, berührte. 
Bemüht, dem jungen Freunde den Lebensweg zu ebnen, 
verdankt er dessen Schöpfungen seine schönsten, künst- 
lerischen Erfolge. Die Art, wie er gewisse Schu herrsche 
Lieder vortrug, wird von allen denen, die ihn gehört, 
als unübei-ti-efflich und für alle Zeiten mustergiltig 
gerühmt. Meistens begleitete ilin Schubert selbst auf 
dem Ciavier. Nach einem musikalischen Abend in 
Salzburg (1825) schrieb Schubert an seinen Bruder 
Ferdinand: „Die Art und Weise, wie Vogl singt und 
ich accompagnire, wie wir in einem solchen Augen- 
blick Eins zu sein scheinen, ist diesen Leuten etwas 
ganz Neues, Unerhörtes." »Vogl — bemerkt Josef 
V. Spaun — interessirte durch seinen Vortrag nicht 
nur für die Musik, sondern auch für das Gedicht . . . 
Noch ein Jahr vor seinem Tode war der edle Greis 

37 



Schubert. 

so gefällig, bei Hofratli Enderes einer Gesellschaft den 
ganzen Cyclus der AVinterreise, ungeachtet höchst ge- 
schwächter Stimmmittel, auf eine Weise vorzutragen, 
dass die gesammte Gesellschaft auf das Tiefste davon 
ergriffen war. Es war sein letzter Gesang.* Schubert 
hat ihm op. 6 gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Leop. Kupel- 
^^^^^^' Familie Kupelwieser, Wien, 

121 Der Göttweiherhof in Wien. Daselbst befand sich 
1817 die gemeinsame Wohnung Schober's und 
Schubert's, in der das erste Zusammentreffen des Com- 
ponisten mit dem Sänger Vogl erfolgte. 

Aquarell von Erwin Pendl. ^^^^^ j^.^ 

122 Heinrich AnSChÜtz, geb. Luckau in der Lausitz 
8./2. 1785, gest. Wien 29./12. 1865. Hofschau- 
spieler, stand in freundschaftlicher Beziehung zu 
Schubert, der im Hause des Künstlers zum ersten 
Male zu Weihnachten des Jahres 1821 erschien. Auf- 
zeichnungen über den Verkehr mit Schubert hat uns 
Anschütz in seinen „Erinnerungen* hinterlassen. 

Porträt. Kniestück im Costüme. Oelgemälde von Bon- 
tenop 1840. 

Frau Bosa Hellmesberger, Wien. 

123 Christian Friedrich Daniel Schubart, geb. Ober- 

sontheim 26./3. 1729, gest. Stuttgart lO./lO. 1791. 
Dichter, Von dessen Gedichten setzte Schubert vier 
in Musik, darunter „Die Forelle" in mehreren 
Fassungen. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Oelenhainz. 

Königl. wiirttembergische Kunstsammlungen des Staates, 

Stuttgart, 

124 Johann Wilhelm Ludwig Gleim, geb. Ermsieben 2./4. 
1719, gest. Halberstadt 18./2. 1803. Dichter. Schu- 
bert componirte dessen Gedichte: „Gott in der Natui** 
für vier Frauenstimmen (1822) und »Das Leben* 
(dreistimmig). 



Schubert. 

Porträt. Bruätbild. Im Hintergründe ein Kriegslager mit 
singenden Grenadieren, (Anspielung auf Gleim's „Kriegslieder 
eines preussischen Grenadiers"). Oelgemälde von Ramberg, 
nicht bezeichnet. 

Gleim'sche FamiUenstifiung, Halberstadt. 

125 Moriz Graf Dietrichstein, geb. Wien 19./2. 1775, gest. 

1819—1826. K. k. Hofmusikgraf. Gönner und Ver- 
ehrer Schuberts. „Denn seitdem ich das Genie 
dieses jungen, kräftigen, ungemein viel versprechenden 
Tousetzers ergründet", schrieb er 1821 an J. M. 
V<>gl) »gehöi-t es zu meinen sehnlichsten Wünschen. . . , 
für ihn zu wirken, so sehr ich es vermag." Schubert 
hat ihm op. 1 („Erlkönig") gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Kriehuber 1828. 
Schrift: Moriz Graf von Dietrichstein. 

Stadt Wien, 

126 Franz Schubert. 

Porträt. Brustbild. Aquarell, n. bez. 
Ihre Durchlaucht Frau Marie Herzogin v. Batihor, Wimi, 

127 Josef Gahy, geb. 1793, gest. als . Sectionsrath in 
AVien 26./3. 18^4. Vortrefflicher Clavierspieler ; war 
von Schubert auserkoren, mit ihm seine eigenen und 
auch andere vierhändige Compositionen, insbesondere die 
Symphonien Beethoven's, auf dem Pianoforte durch- 
zunehmen, wobei Schubert die Oberstimme spielte.. 
Gahy versichert, dass die Stunden, die mit Schubert 
im Zusammenspiel dahinflössen, zu den genussreichsten 
seines Lebens gehörten. Nicht nur, dass er bei solcher 
Gelegenheit viel Neues kennen lernte, es gewährte 
ihm auch das reine, geläufige Spiel, die freie Auf- 
fassung, „der bald zarte, bald flüssig energische Vor- 
trag" seines Partners grosse Freude, die dadurch 
noch erhöht wurde, dass sich gerade bei diesen An- 
lässen Schuberfs Gemüthlichkeit in ihrem vollen 
Glänze entfaltete. Gahy's Freundschaft zu Schubert 
währte ungetrübt bis zu des letzteren Tode. In 
späteren Jahren traf ihn — den Clavierspieler — 

39 



Schubert. 

das Unglück, an zwei Fingem der rechten Hand 
gelähmt zu werden. Spann berichtet, Gahy habe 
nun Seh üb erf sehe Quartette etc. auf vier Hände für 
das Ciavier übersetzt, und zwar in der Art, dass 
seiner rechten Hand nicht mehr auferlegt ward, als 
sie leisten konnte. Wöchentlich kam auch MiurieStohl, 
die Meisterin auf dem Ciavier, um mit ihm Schu- 
bert'sche Compositionen zu spielen. 

Federzeichnung von Moriz v. Schwind mit der Umschrift: 
Gahy, Herr und Frau v. Kurzrock, Schwind, Derfl, 
Schober und Hub er als Geist sind als Gratulanten Yon 
Wien herausgreist. 

Herr Ludwig Ritter v, Spaun,. Wien, 

128 Spaziergang vor dem Thore einer Provinzstadt. 

Lithographie. Bez.: Schwind fec. 

Kechts vor dem grüssenden Herrn Schubert und Vogl. 

129 Steyr. Im Sommer 1819 begab sich Schubert zum 
ersten Male nach Oberösterreich, wo er in Linz, Salz- 
burg und Steyr Aufenthalt nahm. Die letztere Stadt 
spielte in seiner Wanderzeit überhaupt eine hervor- 
ragende Rolle und stand ihm schon als Heimatsort 
Mayrhofer's, Stadler's und des Sängers Joh. Mich. 
Vogl nahe. Der Letztere führte ihn daselbst in mehrere 
Familien ein, mit welchen er zeitlebens innig befreundet 
blieb. Sylvester Paumgartner (gest. 23./11. 1841), 
hauptgewerkschaffclicher Vicefactor und Hausbesitzer in 
Steyr, einer der leidenschaftlichsten und „splendidesten'' 
Musikenthusiasten, auf dem Yioloncell auch ausüben- 
der Musiker, Josef v. Koller, Ereishauptmann Domfeld 
und Dr. Albert Schellmann gehörten zu ihnen. 

Ansicht des Marktplatzes. Links im Vordergrunde das Wohn- 
haus Dr. Albert Schellmann's. Aquarell von A. Hellmann. 

Stadt Wien. 

130 Wohnhaus Dr. Albert Schellmann's in Steyr. 

Schubert bewohnte daselbst während seines zwei- 
maligen Aufenthaltes ein Zimmer im II. Stockwerk. 
Aquarell. Bez : H. H. 

Steyrer Liedertafel 



Schubert. 

131 Erinnerungstafel von Victor Tilgner, an der Stirn- 
seite deg ehemals Schellmann'schen . Hauses in Steyi* 
mit der Inschrift: „Dem LiederfUrsten Franz Schubert 
zur Erinnerung an seinen hiesigen Aufenthalt 1826 bis 
1827. Die Steyrer Liedertafel anlässlich ihres vierzig- 
jährigen Gründungsfestes 1890^. 

Photographie. 

Steyrer LiedeHafel. 

132 Joh. M. VogI und Franz Schubert 

ziehen aus zu Kampf und Sieg. Bleistiftzeichnung, yer- 
muthlich von Seh oh er. 

Herr Julius Klinckhardt, Leipzig. 

133 Joh. Ritter V. Dornfeld, geb. Linz 1773, gest. da- 
selbst 1847. Um 1819 Kreishauptmann in Steyr. 
Schubert und Vogl verkehrten während ihres Auf- 
enthaltes in Oberösterreich in seiner Familie. In 
den Briefen aus den Jahren 1819 und 1825 werden 
Domfeld's Gattin Katharina (geb. ll./ll. 1773, gest. 
8./8. 1838) und dessen Tochter Friederike (geb. 20./5. 
1808, gest. 26./ 11. 1826), sowie Josefine Koller 
wiederholt erwähnt. 

Porträt. Brustbild in Uniform. Oelgemalde. Bez.: Mathias 
Grösser pinxit 1844 von Steyr. 

Stadtgemeinde Steyr, 

134 Dr. Albert Schellmann, geb. Steinbach 14./11. 1759, 
gest. Steyr 14./3. 1844. K. k. Landes- und Berg- 
gerichtsadvocat in Steyr, mit Schubert und Vogl 
befreundet. In seinem Hause wohnte Schubert zeit- 
weilig während seiner Besuche in Steyr 18 19 und 1825. 

Porträt. Brustbild. Aquarell von J. Manschgo 1832. 

Frau Marie Plaichinger, Wels. 

135 Barbara Schellmann, geb. i4./i. 1770, gest. 27./1. 

1845. Gattin Dr. Albert Schellmann's. 
Porträt. Brustbild. Aquarell von J. Manschgo 1832. 

Frau Marie Plaichinger, Wels. 



Schubert. 

136 Katharina Stadler, verehei. Kojeder, geb. Steyr 21. /9. 
1798, gest. Schwanenstadt 16./4. 1868. Schwester 
Albert Stadler's, lebte 1819 zugleich mit ihrem 
Bruder und ihrer Mutter in Steyr. Einiges aus ihren 
Erinnerungen an jene Zeit hat Kreissie in seiner 
Biographie benützt. 

Porträt. Silhouette. 

Frau Clotilcle Stadler, Graz. 

137 Dr. Albert Schellmann jun., geb. 20./9. 1798, gest. 

29./ 11. 1854. Landes- und Berggerichtsadvocat und 
k. k. Wechselnotar in Steyr, wurde mit Schubert 
im Hause seines Vaters befreundet. In einem Briefe 
vom 3. Mai 1858 bemerkt Ebner: „Da Schubert 
dem Sänger Vogl als Ciavierbegleiter weniger entsprach, 
kamen sie tiberein, auf ihren Excursionen Schellmann 
mitzunehmen als Clavierbegleiter ..." 
Porträt. Brustbild. Aquarell, n. bez. 

Frau Marie Flaichinger, Wels. 

138 Josef V. Koller, geh. Steyr 15./2. 1779, gest. 18./9. 
1864. Kaufmann in Steyr. Schubert wohnte während 
seines zweimaligen Aufenthaltes in Steyr theils bei Koller, 
theils bei Schellmann, während sein Begleiter Vogl bei 
Sylvester Paumgartner abstieg, einem leidenschaftlichen 
und freigebigen Musikenthusiasten, der zugleich eine 
werthvolle Musikalien- und Instrumentensammlung 
besass. KoUer's Tochter Josefine, geb. 26. December 
1801, gest. Wels 8. Juli 1874, nachmals verehei. 
Krakowitzer, Sängerin und Ciavierspielerin, pflegte 
bei der Aufführung S chuberf scher Compositioneu 
den Sopranpart zu übernehmen. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Bobleter. 

Stadtgemeinde Stet/r. 

139 Anna Milder, verehei. Hauptmann, geb. Gera 

20./4. 1785, gest. Berlin 29./5. 1838. Berühmte 
Sängerin der Wiener Oper bis 1816, in welchem 
Jahre sie nach Berlin übersiedelte. Schubert hörte 

42 



Schubert. 

sie zum ersteii Male iii AVeigFs „Schweizerfamilie" und 
stand mit ihr in brieflichem Verkehr. Ihr sind 
op. 31 und 129 gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von V. G. Schauer aus 
Küstner's Album, Berlin 1858. 
K. u. k, General-Intendanz der k. k, Hoftheater, Wien. 

140 Quartett bei Steiger v. Amstein. 

Bleistiftzeichnung von Ganermann. 
Se, Durchlaucht der regierende Fürst Johann v. und zu 
Liechtenstein, Wien. 

141 Wilhelm August Rieder, geb. Döbiing 30./9. 1796, 

gest. Wien, 8./9. 1880. Historienmaler. 1825—1855 
Zeichenlehrer an der Ingenieur- Akademie, 1856 an 
der Militär-Akademie in Wiener-Neustadt, 1857^ — 1878 
Gustos der kais. Gemäldegallerie. — Mit Schubert 
befreundet, dessen Porträt er wiederholt gemalt hat. 

Selbstporträt. Oelgemälde. 

Frau Theresia Bieder, Wien. 

142 Benedict Randhartinger, geb. Ruprechtshofen (N.-Oe.) 

27./7. 1802, gest. Wien 22./12. 1893. K. k. Hof- 
capellmeister, Sänger und Componist. Mit Schubert 
zu gleicher Zeit im Stadtconvict und sein Mitschüler 
bei Salieri. Kreissie vernahm von ihm folgende Anek- 
dote: Als er noch Privatsecretär des Grafen Szecsenyi 
war, besuchte ihn Schubert eines Tages. Kaum hatte 
er das Zimmer betreten, als Randhartinger zum 
Grafen berufen wurde. Franz trat an den Schreib- 
tisch, fand da einen Band Gedichte liegen, von denen 
er das eine und andere durchlas, steckte das Buch 
zu eich und ging fort, ohne Randhartinger's Rück- 
kehr abjsuwarten. Dieser vermisste alsbald die Gedicht- 
sammlung und begab sich des anderen Tages zu 
Schubert, um das Buch abzuholen. Franz entschul- 
digte sich mit dem Interesse, welches ihm die Ge- 
dichte eingeflösst hatten, und zum Beweis präsentirte 
er dem erstaunten Freunde die ersten Müllerlieder, 
die er zum Theil in der Nacht Vollendet hatte. — 
Einige Jahrzehnte nach Schub er fs Tod besorgte 

43 



Schubert. 

Randhartinger eine nach der Originalausgabe genau 
revidirte Auflage dieses Liedercyclus. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Peter Fendi um 18 i6 
gemalt. 

Herr Friedrieh Ehrbar, Wien. 

143 Friedrich Leopold Graf zu Stolberg, geb. Bremstadt 
in Holstein 7./11; 1750, g^st. Sondermühlen bei 
Osnabrück 5./12. 1819. Dichter, von dessen Ge- 
dichten Schubert sieben componirt hat, darunter 
„Auf dem Wasser zu singen". 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Joh. Bapt. Lainpi 

a. d. J. 1797. 
Herr Anton Graf zu Stolherg-Wernigerode, Peterswaldau. 

144 Heinrich V. Collin, geb. 26./12. 1772, gest. 28./7. 
1811. Lyrischer und dramatischer Dichter. Von seinen 
Gedichten componirte Schubert das nach Metastasio 
bearbeitete „Leiden der Trennung" im December 1816. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Josef Lange, n. bez. 

Stadt Wien, 

145 Das Kärnthnerthor -Theater in Wien, in welchem 

mehrere Werke Schub er fs zur Aufführung kamen. 
Vgl. Nr. 153, 154, 164, 165. 
Aquarell. Bez.: Mössmer. 

Herr Dr. August Heymann, Wien. 

146 Ignaz Edler v. Sonnleitbner, geb. Wien 30./7. 1770, 

gest. daselbst 27./11. 1831. Dr. der Rechte, Advocat, 
Schriftsteller und Gründer der allgemeinen Versor- 
gungsanstalt. Vereinigte in seiner Wohnung im 
Gundelhof in den Jahren 1815 — 1824 eine bedeutende 
Anzahl von Künstlern und Kunstfreunden. Seine 
musikalischen Soireen erlangten nach und nach einen 
so grossen Ruf, dass dem Andrang von Zuhörern 
durch die Ausgabe von Eintrittskarten vorgebengt 
werden musste. Vor Allem wurden die Werke aner- 
kannter Meister der Tonkunst gepflegt, aber auch die 
Schöpfungen neuer entschiedener Talente berücksich- 



Schubert. 

tigt Von Schubert kam hier unter Anderem „Pro- 
metheus*, »Das Dörfchen", „Gesang der Geister über 
den Wassern** zum Vortrag. Am 1. Decembes 1820 
erfahr „Der Erlkönig", von Gymnich gesungen, jene 
glänzende Aufnahme, welche auf die Verbreitung 
Schub er t'scher Compositionen durch den Druck von 
entscheidendem Einfluss war. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Teltscher. 

Gesellschaft der MusiJcfreu/nde, Wien. 

147 Leopold Edler v. Sonnleithner, geb. Wien 15. /ii. 
1797, gest. daselbst 3./3. 1873. Dr. der Rechte, 
Advocat, ältester Sohn Ignaz v. Sonnleithner's, wurde 
mit Schubert^s Compositionen bekannt, bevor sie 
im Hause seines Vaters zur Aufführung kamen. 
Nachdem er die Abschriften derselben, die von 
Hand zu Hand gingen, gesammelt und ins Reine 
geschrieben hatte, unternahm er es, für Schubert 
einen Verleger zu suchen. Als sowohl Diabelli, als 
auch Haslinger die Herausgabe mit dem Bemerken 
ablehnten, dass sie sich wegen ünbekanntheit des 
Componisten und der Schwierigkeit der Ciavierbeglei- 
tung keinen Erfolg davon versprechen könnten, be- 
wirkte Sonnleithner im Verein mit seinem Vater 
und zwei anderen Kunstfreunden die Drucklegung auf 
gemeinsame Kosten. 1821 erschien der „Erlkönig" 
im Stich. Dr. Ignaz Sonnleithner verkündete dies 
in der Abendgesellschaft seinen Gästen, worauf die 
Anwesenden sogleich auf 100 Exemplare subscribirten. 
Auf diese Weise wurden die ersten 12 Hefte auf 
eigene Rechnung gestochen und bei Diabelli in 
Commission verkauft. Der Erlös reichte hin, um 
Schubert einen ansehnlichen Geldbetrag zur Ver- 
fügung zu stellen. Dr. Leopold v. Sonnleithner 
blieb Schubert zeitlebens in werkthätiger Freund- 
schaft zugethan. 
Porträt. Brustbild. Oelgemälde von J. Geyling 1860. 
Gresellschaft der MiMikfreunde^ Wien. 

45 



Schubert. 

148 Josef Barth, geb. Grosslippen 29./12, 1781, 
gest. 19./ 5. 1865. Vortrefflicher Tenorist, Freund 
Schnbert's. Mit ihm, den Brüdern Czemy und Gross, 
mit Linke, Giuliani, Binder und Rauscher pflegte er 
sich im Hause der Frau v. Andre einzufinden, wo an 
einem bestimmten Tage der Woche „bis in die tiefe 
Nacht Musik getrieben wurde". Er wirkte bei der 
efBt«n Aufführung mehrerer S chuberf scher Vocal- 
quartette in Gesellschaft Götz', Umlaufs, Nejebse's 
u. A. mit. Die Daten über ihn in Mendel-Reissmann's 
musikal. Conversationslexikon sind nicht durchwegs 
genau. Nach gütigen Mittheilungen des fürstl.Schwarzen- 
berg'schen Archivars A. Mörath war B. der Sohn eines 
Schaffers in Grosslippen, der als Vater von 7 Kindarn 
auf die wissenschaftliche Ausbildung seines talentirten 
Sohnes nicht viel wenden konnte. Dieser bemühte sich, 
als Kinderlehrer und Musikant sein Fortkommen zu 
finden. Dabei glückte es ihm, als erster Geiger in das 
Institut auf dem heiligen Berge bei Pfibram aufgenom- 
men zu werden. Hier begann er unter Oberaufsicht 
des dortigen Propstes Grafen Czeka mit den Gymnasial- 
studien, absolvirte in Prag die Rhetorik und war bemüht, 
sich als Hauslehrer fortzubringen. Im Jahre 1807 
ging er nach Wien und suchte um eine Anstellung 
bei dem regierenden Fürsten Josef zu Schwarzenberg 
nach, der ihn am 24. /9. 1807 in der fürstlichen Hof- 
buchhaltung in Wien als Praktikant anstellte. Am 
1./6. 1817 wurde er Revident daselbst und feierte 
als solcher 1857 sein öOjähriges Dienstjubiläum. Seit 
1819 bekleidete er auch die Stelle eines k. k. Hof- 
capellensängers. Schubert hat ihm op. 11, das Vocal- 
quartett: »Das Dörfchen*, „Die Nachtigall* und „Geist 
der Liebe* gewidmet. 

Porträt. Ganze Figur, sitzend. Kreidezeichnung der'Fftrstin 
Pauline zu Schwarzenberg, später verehel. Fürstin v. 
Schönburg-Hartenstein. 

Fürstl Schwarzenberg* sches Centrah Archiv, Krumau. 

46 



Schubert. 

149 Josef Götz, geb. Krumau 1784, gest. Wien 9./3. 1822. 
Ausgezeichneter Basssänger; kam nach Vollendung 
seiner Rechtsstudien im April 1812 als Gerichtaactuar 
zum fürstl. Schwarzenberg'schen Gerichtsamte nach 
Lobositz. Im October desselben Jahres wurde er als 
Concipist in die fürstliche Hofkanzlei nach Wien ver- 
setzt und trat als Hofsecretär im Juni 1821 aus dem 
fürstlichen Dienste, nachdem er inzwischen zum k. k. 
Hofcapellensänger ernannt wurde. Götz widmete sich 
sodann der Bühne und trat zum ersten Male am 
25. Juni 1821 als Bartolo in Rossini's „Barbier* im 
Käi'nthnerthor-Theater auf, dem er als Mitglied bis 
Ende 1821 angehörte. Er zählte zu den ausübenden 
Mitgliedern der musikalischen Gesellschaft, die sich 
Anfangs in Schuberfs Vaterhaus, dann bei Frischling, 
Hatwig und Pettenkofer zusammenfand. 1816 sang er 
eine Solopartie in der Cantate „Prometheus*, am 
8. Februar 1821 zum ersten Male öffentlich in einer 
Abendunterhaltung der Gesellschaft der Musikfreunde 
das Lied „Die Sehnsucht* und zugleich mit Barth, 
Nejebse und Umlauff das Vocalquartett „Das Dörfchen*. 

Porträt. Ganze Figur, sitzend Kreidezeichnung der Fürstin 
Pauline zu Schwarzenberg, später verehel. Fürstin v. 
Schönburg-Hartenstein. , 

Fürstl. Schivarzenberg'sches Central- Archiv, Krumcm. 

150 Ludwig Tietze, geb. 1798, gest. Wien ll./l. 1850. 
Tenorist, mit Schubert befreundet, der ihn auf dem 
Ciavier zu begleiten pflegte. Bei allen Productionen 
Schubert' scher Werke stand er als Solo- und Quartett-. 
Sänger in erster Reihe. Ihm ist das erste Offertorium 
in C-Dur, op. 46, gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Gabr. Decker, nach 
Älbin Decker. Gedruckt bei Joh. Hö fei ich. Schrift: Ludwig 
Tietze, Mitglied der k. k. Hofcapelle. 

Stadt Wien. 

151 Karl Ritter V. Umlauff, geb. Schönberg in Mähren 
23./12. 1796, gest. Wien 8./3. 1861. K. k. Ober- 
landesgerichtspräsident, kam 1816 nach Wien und 

47 



Scbubert. 

machte bald darauf die Bekanntschaft Schnberfs. 
Mit einer schönen klangvollen Stimme begabt, nahm 
er Unterricht bei J. M. Vogl. Er gehörte jenem Kreise 
von Männera an, die zuerst mehrstimmige Lieder 
Schub er t's in die Oeffentlichkeit einführten. Als er 
später in die Bukowina versetzt wurde, wirkte er 
dort durch den Vortrag Schuberfscher Lieder für 
deren Verbreitung. 

Porträt in Uniform. Lithographie von Kriehuber. Gedruckt 
bei Jos. Stoufs 1856. Schrift: Joh. Karl ümlauff. Die 
Gerichtsbeamten des Pressburger Oberlandesgerichtssprengels 
ihrem k. k. Präsidenten als Zeichen besonderer Verehrung. 

Sta^t Wien, 

152 Johann Nestroy, geb. Wien 7./12. I8O2, gest. Graz 
25./5. 1862. Schauspieler und di-amatischer Schrift- 
steller, betrat seine künstlerische Laufbahn als Sänger 
1822 in der Rolle des Sarastro (^Zaubei-flöte*). Mit 
Schubert war er persönlich bekannt und wirkte zu 
verschiedenen Malen in Vorträgen seiner Compositionen, 
so auch mit Barth, Tietze und Nejebsein dem Quartett 
„Geist der Liebe", das am 15. April 1822 im land- 
ständischen Saal zum ersten Male gesungen wurde. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Stadt Wim. 

153 Louis Herold. Theaterzettel der ersten Aufführung 
der dieiactigen Oper: „Das Zauberglöckchen* von 
Herold im Kärnthnerthor-Theater am 20. Juni 1821. 

Schubert schrieb für diese Oper zwei Einlage- 
nummern, eine Tenorarie und ein Duett. 

General-Intendanz der k. u. Je, Hoftheater, Wien, 

154 Franz Schubert. Theaterzettel der ersten Aufführung 
des einactigen Singspiels: „Die Zwillingsbrüder* im 
Kärnthnerthor-Theater am 14. Juni 1820. 

General-Intendanz der Je. u. Je. HoftJheater, Wien. 

155 Karoline Pichler, geb. Wien 7./9. 1769, gest. daselbst 
9./7. 1843. Dichterin und Schriftstellerin, Schubert, 

48 



Schubert. 

der drei ihrer Gedichte componirt hat, lernte die für 
alle küüBtleidsehen Erscheinungen sich interessirende 
Dichterin bei Matthäus v. Collin kennen. 

Porträt. Brustbild. Kriehaber pini. Benedettisc. Schrift : 
Karoline Pich 1er, geb. v. Greiner. 

Stadt Wien. 

156 Wblfgang Amadeus Mozart, Sohn, geb. 26./7. 1791, 
gest. Karlsbad 30./7. 1844. Oomponist und Ciavier- 
spieler. Stand mit Schubert in freundschaftlichem 
Verkehre. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Kriehuber 1844. 
Gedruckt bei J. Höfe lieh. Schrift: Wolf gang Mozart. 

Stadt Wien. 

157 Leopoidine Blahetka, geb. Guntramsdorf lö./ll. 1811, 
Pianistin und Componistin, Schülerin Czerny's und 
Sechter's, trat am 1./3. 1818 zum ersten Male öffent- 
lich auf. In einem Briefe Doppler*s aus dem Jahre 1818 
fordert dieser Schubert auf, ein Rondo brillant für 
L. Blahetka zu componiren (Abschrift in der Wiener 
Stadtbibliothek). Ihr Vater ist der Verfasser von 
Seh über fs Nekrolog in Bäuerle's „Theaterzeitung* 
1828, Nr. 165. 

Porträt. Kniestück. Lithographie iKriehuber pinx. E n n c k e 
lith. Schrift: Leopoldine Blahetka. 

Stadt Wien. 

158 Franz Xaver Freiherr v. Schlechta-Wssehrd, geb. 
Wien 20./10. 1796, gest. daselbst 24./3. 1875. 
Dichter, von dessen in verschiedenen Zeitschriften er- 
schienenen Gedichten Schubert sieben in den Jahren 
1815 bis 1827 componirt hat. Schlechta war der 
Erste, der Schubert poetisch verherrlichte, indem er 
im Jahre 1816, wenige Tage nach der Auffuhrung 
der Cantate „Prometheus", in der „Theaterzeitung* ein 
Gedicht „An Franz Schubert* veröffentlichte. 

Porträt. Oelgemälde von Hekirich Hollpein 1835. 

Frau Sidonie Baronin v. Schlechta-Wssehrd, Wien. 

49 



Schubert. 

159 Ignaz Franz Castelli, geb. Wien 6./3. I78i, gest. 
daselbst 5./2. 1862. Fruchtbarer Schriftsteller, von 
dessen Gedichten Schubert zwei in Musik gesetzt 
hat, wie auch den von Castelli nach dem Französischen 
bearbeiteten Operntext „Die Verschworenen** (später 
aus Censunücksichten in „Der häusliche Eaieg* ver- 
wandelt), ohne dass Castelli davon anders alß durch 
ein Gerücht unterrichtet war. Die Oper wurde zum 
ersten Male in einem Musikvereinsconcert (1./3. 1861) 
zu Gehör gebracht. Auf die Bühne gelangte sie zuerst 
in Frankfurt a. M. (29./8. 1861)-, in Wien wurde 
sie am 19. /lO. 1861 zum ersten Male im Hofopern- 
theater gegeben. Andere Theater folgten dann. 

Porträt. Brustbild, Oelgemalde von Natale Schi a von e 1819. 
Herr JDr, August Silberstein, Wien, 

160 Adolf Freiherr v. Pratobevera, geb. Bielitz 12./6. 

1806, gest. 16. /2. 1875. Ausgezeichneter Jurist und 
Staatsmann. 1861 bis 1862 Justizminister. In seiner 
Jugend poetisch thätig, schrieb er das für scenische 
Darstellung berechnete Gedicht „Der Falke". Zu den 
Schlussworten desselben („Abschied von der Erde*), 
welche Ritter Kuno vor seinem Hinscheiden spricht, 
schrieb Schubert im Jahre 1825 auf Ersuchen die 
Ciavierbegleitung, die sich mit den Versen zum 
Melodram verbindet. 
Porträt. Brustbild: Oelgemälde a. d. J. 1829, nicht bez. • 

Frau Adolfine v. HassUnger-Pratohevera, 
Maria-Enzersdorf. 

161 Ferdinand Graf Pälffy v. Erdöd, geb. Wien 1./2. 1774, 
gest. daselbst 4./2. 1840. Von 1813—1825 Director 
des Theaters an der Wien, wo Schuberts „Zauber- 
harfe* am 19. August 1820 zur Aufführung kam. Ihm 
ist op. 30 gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, nicht bez. 

Herr Graf Wilhelm Palffy-Daun, Schloss Stübing, 
Steiermark. 

50 



Schubert. 

162 Hermann Neefe, geb. Bonn 3./9. 1790, gest. Wien 
24./2. 1854. Hervorragender Decorationsmaler am 
Theater an der Wien, regte zugleich mit dem Regisseur 
Demmer 1820 Schubert an, die Musik zu dem 
Zauberspiel „Die Zauberharfe* zu schreiben. Er selbst 
malte die Decorationen dazu, deren künstlerische Aus- 
führung von der gleichzeitigen Kritik gerühmt wird. 
(„Theaterzeitung** Nr. 103.) 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Leop. Kupelwieser. 
Familie Kupelwieser, Wien, 

163 Betty Vio, geb. Wien 1802, gest. München 15./12. 
1872. Schülerin Salieri's, Opernsängerin (amKämthner- 
thor-Theater von 1819 — 1824). Sang bei der ersten 
Aufführung des Singspiels „Die Zwillingsbrüder** 
die Sopranpartie des Lieschen. 

Porträt. Brustbild. Lithographie. Bez.: von Stein. 

K, li, h, General'Intendcme der k, k, Hoftheater, Wien. 

164 Franz Schubert. Programm der am 7. März 1821 
im Kärnthnerthor-Theater veranstalteten „Grossen musi- 
kalischen Akademie*, in welcher Vogl zum ersten Male 
Öffentlich Schuberts „Erlkönig" vortrug. Schubert 
componirte Goethe's „Erlkönig* im Jahre 1815. Die 
erste Aufführung in grösserem Ka-eise erfuhr die 
Composition durch August R. v. Gymnich, der sie 
am 1. December 1820 bei Dr. Ignaz Sonnleithner 
sang. Das Vocalquartett „Das Dörfchen* (Text von 
Bürger) war am 19. November 1819 bei Sonnleithner 
aufgeführt worden. Der „Gesang der Geister über 
den Wassern" wurde von Schubert ursprünglich 
(1817) als Männer-Vocalquartett, 1820 mit Ciavier- 
begleitung und hierauf als achtstimmiger Männerchor 
componirt. In letzter Fassung wurde die Composition 
in obiger Akademie aufgeführt. 

K, ti, k. General-Intendanz der k, k. Hoftheater, Wien. 

165 Franz Schubert. Programm der Abendunterhaltung 
im Kärnthnerthor-Theater am 22. April 1821, bei 



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Schubert. 

welcher das Vocalquai-tett Schuberts: „Die Nachti- 
gall" zum ersten Male öffentlich vorgetragen wurde. 
K. u. Je, General'Intendang der Je. Je, Hof theater, Wien. 

166 Anton Freiherr v. DobltiofT-Dier, geb. lo./li. 1800, 
gest. 16. /4. 1872. Staatsmann. Verkehrte in seiner 
Jugend mit Schubert, den er durch seinen Hofmeister, 
den Dichter J. Senn, kennen lernte. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Leop. Kupel- 
wieser. 

Herr Baron Heinrich v. BolThoff, Wien, 

167 Sophie Müller, geb. Mannheim 19./1. 1805, gest. 
Hietzing 20./6. 1830. Hofschauspielerin, kam im 
April 1821 nach Wien, wo sie am Burgtheater Gast- 
rollen gab, die ihre Berufung an diese Bühne zur 
Folge hatten. Helmine v. Chezy schildert sie als 
„die liebenswürdigste und begabteste der Töchter 
Thaliens*. Von umfassender Bildung und vornehmer 
Gesinnung, war Sophie Müller der Liebling der 
Kaiserin und der höchsten . Gesellschaftskreise. Ihre 
Liebe zur Musik brachte sie auch mit Schubert 
zusammen, der in ihrem Hause wiederholt verkehrte 
und sich dort mit neuen Schöpfungen einstellte. Ihr 
Tagebuch enthält manche Aufzeichnungen hierüber. 
In einem Briefe Anselm Hüttenbrenner's vom 7. April 
1858 (Original in der Wiener Stadtbibliothek) findet 
sich folgende Stelle: „Sophie Müller sang die S c hu- 
ber fschen Lieder nach Schönstein am herzlichsten; 
auch eine Baronesse Hügel, die ich nicht kennen 
lernte, lobte er (Schubert) in Hinsicht des Vortrages 
seiner Lieder.* 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Kriehuber 1830. 
Schrift: Sophie Müller, k. k. Hofschauspielerin, geb. zu 
Mannheim am 19./i. 1805, gest. zu Wien am 20./6. 1830. 

Stadt Wim, 

168 Wilhelm v. Chezy, geb. Paris 21./3. 1806, gest. 
Wien 14./3. 1865. Dichter und Journalist. Kam mit 
seiner Mutter, der Dichterin Helmine v. Chezy, nach 

52 



Schubert 

Wien und rerkehrte daselbst in dem Kreise Schubert' s, 
▼on dem er. später in seinen „ Erinnerungen^ einige 
Züge mittheilte. 

Porträt Kniestück, Jagendbildniss. Oelgemälde von Max 
V. Chezy, unvollendet 

Frau Geheimrath v, Essenwein, Baden-Baden. 

169 Josef Freiherr v. Hammer -Purgstall, geb. Graz 
9./6. 1774, gest. Wien 23./11. 1856. Orientalist. 
Schubert lernte ihn im Hause Mathias v. CoUin's 
kennen. 

Porträt. Brustbild. Weissgehöhte Bleistiftzeichnung von 
Jos. Danhau ser. 

Herr Dr, Georg Gra/nitsch, Wien, 

170 Franz Lachner, geb. Rain (Oberbayern) 2./4. 1803, 
gest München 20./1. 1890. Componist 1826—1828 
Vicecapellmeister, 1828—1830 erster C;apellmeister 
am Kämthnerthor- Theater in Wien. Freund Schubert's 
und Schwind's. In seiner Wohnung, in einem Garten- 
hause auf der Landstrasse hinter dem Invalidenhause, 
spielten er und Schubert zum ersten Male die Phantasie 
in F-moU (op.106), auch wurden dort das grosse Octett 
(op. .166) und das Streichquartett in D-moU aufgeführt. 

Porträt. Oelgemälde von Moriz v. Schwind 1849. 

Frau Marie Biemerschmid, München. 

171 Ferdinand Freiherr Mayerhofer v. GrünbQhel, geb. 
Wien 16./Ö. 1798, gest. 26./3. 1869 als k. k. Feld- 
marschall-Lieutenant, war ein Mitschüler S c h u b er t's 
und verkehrte später in einigen, mit dem Tondichter 
befreundeten Familien. 1832 vermählte er sich mit 
Anna Honig, der Tochter des auch Schubert be- 
freundeten Advocaten Dr. Franz v. Honig. In früheren 
Jahren war er literarisch thätig, indem er sich an 
der bei Sollinger in Wien (1824 und 1825) erschiene- 
nen deutschen Shakespeare-Ausgabe betheiligte, wofür 
Moriz V. Schwind die Vignetten zeichnete. Er über- 
setzte gemeinsam -mit Bauernfeld „Antonius und Cleo- 
paü-a* (36. Bdch.) und „Der Liebe Müh' umsonst« 

53 



Schubert. 

(22. Bdch.). Sßine Uebersetzung des Trinkliedes aus 
„Antonius und Cleopatra" hat Schubert componirt. 
Portrat. Brustbild. Lithographie von M. v. Schwind 1828. 
Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg, 

172 Atzenbrugg in Niederösterreich. Zu Schuberts 

Zeit im Besitze eines Oheims v. Schober. Alljährlich 
veranstaltete er daselbst ein durch 3 Tage währendes 
Fest. Zu diesem war jedesmal eine zahlreiche Gesell- 
schaft von Herren und Damen geladen, darunter 
auch Schwind^ Bauernfeld, Doblhoff, Kupelwieser und 
Schubert, dessen Atzenbruggtänze an jene Tage 
erinnern. (VgL auch Nr. 187, Schwind's Landpartie 
in Atzenbrugg.) 
Ansicht des Schlosses. Aquarell von A. Heil mann. 

Stadt Wien, 

173 Ochsenburg. In der Nähe von St. Polten gelegen. 
Um 1820 Besitzung des Bischofs Hofrath v. Dankes- 
reither. In der Gegend, und zwar abwechselnd 
zwischen Stadt und Land, verlebten Schober und 
Schubert die Herbstmonate des Jahres 1822, mit 
der Ausarbeitung der Oper „Alfonso und Estrella** 
beschäftigt. 

Ansicht des Schlosses. Aquarell von A. Heilmann. 
. . Stadt Wim. 

174 Johann Ritter v. Danicesreither, geb. Wien 1750, 
gest. 10./6. 1823. Bischof von St. Polten, Besitzer 
der Herrschaft Ochsenburg, Verwandter Schober'«: 
Sowohl in Ochsenburg, als auch in St. Polten waren 
Schober und Schubert während der gemeinschaft- 
lichen Arbeit an der Oper „Alfonso und Estrella" 
Gäste des Bischofs. In St. Polten fanden Schuber- 
tiaden unter Anderem auch bei Baron Maria 
Christof Ignaz v. Münk, k. k. Kreisforst-Com- 
missär in Oesterreich u. d. E., statt, dessen Wohn- 
haus nach einer Mittheilung des HeiTn Professors 

54 



Schubert. 

Fahrngruber in St. Polten, Nr. 108 alt, an der Seite 
des Rathhausplatzes noch erhalten ist. Dem Bischof 
widmete Schubert seine Harfherlieder, op. 12. 

Porträt. Kniestück im bischöfl. Omät. Oelgemälde, n. bez. 
Se, Hochtcürden Bischof Dr. Johannes Eössler, St. PöUen. 

175 Ochsenburg. 

Tableau, darstellend oben : Porträt, Schuberts Photographie 
nach C. Jäger; rechts: Ansicht des Schlosses Ochsenburg 
bei St. Polten; links: Schlosseinfahrt mit der vom St. Pöltener 
Männergesangverein gestifteten Gedenktafel; unten: Photo- 
graphie der Gedenktafel mit der Inschrift: „Dem erhabenen 
Gedächtnisse des unsterblichen vaterländischen Meisters Franz 
Schubert, der in diesen gastlichen Mauern an „Alfonso 
und Estrella" schuf, widmet diesen Gedenkstein der Männer - 
gesangverein St. Polten Mai 1883. Mit Sr. Eminenz des 
hochw. Herrn Dr. Matth. Jos. Binder, Bischofs von St. Polten, 
gnädigster Bewilligung hier eingefügt," 

Männergescmgverein SL Polten. 

176 Franz Schubert. Theaterzettel der ersten Auffühi-ung 
von Schub er t's Oper: „Alfonso und Estrella" - in 
Weimar am 24. Juni 1854. 

Grossherzogliches Museum, Weimar. 

177 Franz Schubert. Theaterzettel der ersten Aufführung 
von Schuberts Oper: „Alfonso und Estrella" im 
Wiener Hofoperntheater am 15. April 1882. 

K. u. h. General-Intendanz der k. k. Hoftheater, Wien. 

178 Joh. Christian Ritter v. Bruchmann, geb. Köln 
a. Rh., gest. Wien 1849 im 81. Lebensjahre. Gross- 
händler und Director der priv. österr. Nationalbank. 
In seinem Hause, Weihburggasse 914, jetzt Nr. 21, 
fanden regelmässige Leseabende und musikalische Auf- 
führungen statt, zu welchen sich Schubert häufig 
einfand. Sein Sohn Franz, von dem mehrere Gedichte 
herrühren, die Schubert in Musik gesetzt hat, stand 
mit diesem und dem Dichter Senn in freundschaftlichem 
Verkehr. 

Porträt. Brustbild. Aquarell von L. Fischer. 

Herr Christian v. Streinsherg, Wien. 

55 



Schubert. 

179 Justine Edia v. Bruchmann, geb. ll./ii. 1774, 
gest. 9./11. 1840. Gattin des Joh. Christiaii Ritter 
T. Bruchmann. Ihr sind die Lieder »Sei mirgegrößst*, 
„Frühlingsglanbe*, »Hänflings Liebeswerbung* inop.20 
gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Aquarell Yon L. F.ischer. 

Herr Clvristian v,. Streint^erff, Wien. 

180 isabeila Josefa Edle v. Bruchmann, verehel. v. 
Streinsberg, geb. Wien 5./2. 1801, gest. da- 
selbst 8./6. 1836. Tochter Joh. Christ, Ritter v. 
Bruchmann's. 

Porträt. Eniestück. Oelgemälde, n. bez. 

Herr Christian v, Streinsberg^ Wien. 

181 Therese Honig, geb. PufTer. 

Porträt. -Brustbild. Tuschzeichnung von Moriz v. Schwind. 
Frau Bora v, Hardtmuth, Wien. 

182 Anna Honig, geb. 27./8. 1803, gest. 10./ 10. 1888. 
Tochter Dr. Finanz Hönig's, Termählte sich 11. Februar 
1832 mit Freiherm Ferdinand Mayerhofer-Grtinbtihel. 

Porträt. Brustbild. Tuschzeichnung von Moriz v. Schwind. 
Frau Bora v. Hardtmuth, Wien. 

183 Anton V. Pettenicofer, geb. Szöny 2./0. 1788, gest. 
9./8. 1828. Kaufmann, Grossgmndbesitzer, Vater des 
Malers August v. Pettenkofen. Zu den Streich- 
quartetten, die bei Schuberts Vater stattfanden, 
hatten sich mit der Zeit immer mehr Zuhörer und 
Theilnehmer eingefunden, so dass verschiedene Com- 
Positionen mit doppelter Besetzung aufgeführt werden 
konnten. Als der Kaum der Wohnung nicht mehr aus- 
reichte, nahm Kaufmann Frischling die Musiker in 
seiner Behausung (Dorotheergasse Nr. 1105) auf. Zu 
Ende des Jahres 1815 versammelten sich die 
Mitglieder der Gesellschaft in der Wohnung Otto 
Hatwig's, Mitglied des Burgtheater -Orchesters, im 
Schottenhof, später (1818) in dessen neuem Quartier im 

56 



Schubert. 

Gnndelhof und endlich bei Anton Pettenkofer. Als 
dieser im Herbst 1820 Wien verliess, löste sich die 
Gesellschaft auf. Nach Mittheilungen des Herrn 
Ferdinand v. Saar war Pettenkofer ein wohlhabender 
Mann und stadtbekannter Musikfreund, der grosse 
musikalische Soireen gab, die Concerten gleichkamen 
und wozu stets ein zahlreiches Publicum geladen war. 

Portrftt. Brustbild. Pastell, nicht bez. 

Frau EUse Pettenkofer, Wien. 

184 Nikolaus Lenau (Niembsch V. Strehlenau), geb. Csatad 
13./8. 1802, gest. Wien 22./8. 1850. Führte Schu- 
berts Compositionen im Kreise seiner Stuttgarter 
Freunde ein. 

Oelgemälde. Copie nach Kahl von George-Mayer. 

Stadt Wien. 

185 Ernst Freiherr v. Feuchtersieben, geb. Wien 29./4. 

1806, gest. daselbst 3./9. 1849. Dichter und Schrift- 
steller. Stand dem Kreise Schuberts und seiner 
Freunde nahe. Unter diesen gesellte er sich besonders 
Johann Mayrhofer zu, dessen poetischen Nachlass 
er später (1843) mit einer Charakteristik des Dichters 
herausgab. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Karl Kahl, nicht bez. 

Stadt Wien. 

186 Der Spaziergang. 

Oelgem&lde von Moriz v. Schwind. Gem. vor 1827. 

Auch bekannt unter dem Titel: Promenade in einer österr. 
Provinzstadt. 

Der Ueberlieferung nach Schwind's erste Composition in 
Oel&rben. Die Bäume sind von einem anderen Maler; der 
Schauplatz angeblich TuUn in Niederösterreich. Das Ge- 
mälde enthält zahlreiche Porträts. Vorne links sitzend der 
Künstler selbst, im Hintergründe links, neben der Pappel, 
Schnbert und der Sänger Vogl. 

Herr Seetionschef Ludwig Wrha, Wien, 

hl 



Schubert. 

187 Landpartie in Atzenbrugg. 

Gouachebild. Bez.: Mohn fec. Schwind staf. Schober del. 

Im Vordergrunde Schubert, auf dem Rasen, nebeii ihm einer 
seiner Freunde mit der Guitarre, dann Schwind, die Violine 
spielend. Im Hintergrunde das Schloss Atzenbrugg. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien, 

188 Dr. Franz Honig, geb. 3./7. 1766, gest. 12./7. 1852 
in Döbling bei Wien. Hof- und Gerichtsadvocat. Seine 
beiden Söhne Karl und Ludwig lernten Schubert 
durch ihre Studiengenossen kennen und führten ihn 
in ihr Vaterhaus ein. Ihre Schwester Anna war eine 
vortreffliche Clavierspielerin und musicirte oft mit 
Schubert. Auch dessen Freunde Schwind, Schober 
und Bauernfeld verkehrten im Hause HÖnig's, der im 
Trienterhofe in der Domgasse wohnte. 

Porträt. Kniestück. Aquarell von Manschgo a. d. J. 1820. 
Frau Marie Baronin Mayerhof er-Grünhühel, Klagenfurt, 

.189 Dr. Karl Honig, gest. um 1835. Adtester Sohn des 
Dr. Franz Honig. 

Porträt. Kniestück. Aquarell, n. bez. 
Frau Marie Baronin Mayerhof er-Grünbühel, Klagenfurt. 

190 Therese Honig, geb. Puffer, Gattin Dr. Kai-l Hönig's, 
wiederverehelichte Gutherz, geb. 16./5. 1806, gest. 
6./4. 1867. 

Porträt. Brustbild. Oelgeraälde von Georg Waldmüller. 
Frau Dora v. Hardtmuth, Wien. 

191 Josef Teltscher, geb. BrUnn zwischen 1800 und 1810, 
ertrunken zu Athen im Piräus um 1838, Porträtmaler 
und Lithograph, zumeist in Graz thätig. Mit Schubert 
im Verkehre, besuchte mit ihm und Josef Hüttenbrenner 
den sterbenden Beethoven. Von Teltscher sind uns 
Porti'äte Schub er fg und anderer Zeitgenossen erhalten. 

Selbstporträt. Kniestück. Aquarell. 

Frau Marie t?. Fachler, Wien, 

58 



Schubert. 

192 Moriz Reichsgraf v. Fries, geb. 6./5. 1777, gest. 

1825. HervoiTagender Mäcen und Kunstsammler. Ihm 
ist Schuberts op. 2 („Gretchen am Spinnrade") ge- 
widmet. 

Porträt. Brustbild. Aquarell von Bodemer. 
Frau Baronin V. Handel, Hagenau hei Braunau am Inn. 

192a Ludwig van Beethoven. 

Bronzirte Gypsbtiste, n. bez. 

Herr Emil Streicher, Wien, 

193 Karl V. Enderes, geb. Teschen 6./1. 1788, gest. 
Kremsmünster 6./10. 1861. Hofrath. „Er war, — 
schreibt Freiherr v. Spaun in seinen Memoiren — 
wie alle meine Freunde, ein Verehrer Schubert's 
und lebte fortwährend in unserem Kreise." 

Porträt. Brustbild. Stahlstich. 

Herr Budolf Bitter v. Ender es, Wien. 

194 Katharina Buchwieser, verehel. Laszny v, Foiicus- 
falva, gQb. Koblenz, gest. 3./7. 1828 im 39. Lebens- 
jahre. Schauspielerin und Sängerin, Tochter des Bal- 
thasar Buchwieser, Capellmeisters im Theater a. d. 
Wien unter Palffy. Körner schreibt in einem Briefe 
1811, sie sei „fast unübertrefflich im Verein des Spieles 
und Gesanges". Schubert verkehrte in ihrem Hause. 
Ihr sind op. 36 (die „Lieder der zürnenden Diana" und 
„Nachtstück") und op. 54, „Divertissement ä la Hon- 
groise" für Pianoforte zu 4 Händen, gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Blaschke; „Cattinka 
Buchwieser, k. k. Hofschauspielerin und Sängerin in der 
Rolle der Prinzessin von Navarra." 

Stadt Wien. 

195 Ludwig Kreissle. Geburts- und Sterbedaten unbekannt : 
lebte noch 1869 zu Klagenfurt. Landschaftsmaler und 
Violinspieler. Mit Schubert im Verkehr. In Bauern- 
feld's Tagebüchern (Februar 1824) findet sich folgende 
Stelle: „Ki'eissle, mittelmässiger Landschaftsmaler, 

59^ 



Schubert. 

geigt himmlische Walzer. Sieht aus wie ein Bandit. 
Blass, lange ; schwarze, herabhängende Haare, Bchnnrr- 
und Spitzbart.* 
Porträt. Brustbild. Tuschzeichnung vonLeop. Kupelwieser. 
Familie Kupelwieser, Wien, 

196 Emanuel Liebenberg Ritter v. Zittin, geb. 15./11. 
1797, gest. 22./4. 1855. Gutsbesitzer, vorzüglicher 
Pianist. Für ihn hat Schubert seine Phantasie für 
Ciavier in C (op. 15) componirt und sie ihm ge- 
widmet. 

Porträt. Kniestück. Oelgem&lde von Schlesinger. 

Herr Prof. Dr, Rudolf Lieheinberg v, Zittin, Wien, 

197 Karl Maria Weber, geb. Eutin I8./12. 1786, gest. 

London 5./6. 1826. Tondichter, kam 1823 nach 
Wien, um die Aufführung seiner Oper „Euiyanthe* 
zu leiten. Kreissie, der Biograph Schuberts, den 
Mittheilungen Helmine Chezy's in ihren Denkwürdig- 
keiten folgend, berichtet, Schubert habe über diese 
Oper ein tadelndes Urtheil ausgesprochen, das für viele 
Musikfreunde massgebend wurde. Weber, dem dies 
lünterbracht worden sei, habe mit einer Schubert 
verletzenden Aeusserung erwidert, worauf dieser die 
Partitur seiner Oper „Alfonso und Estrella" vorlegte, 
um ihm das Mass seines Könnens zu weisen. Weber 
soll damals, in der Meinung, es sei ein Erstlingswerk, 
geäussert haben: „Ich aber sage Ihnen, dass man die 
ersten Hunde und die ersten Opern ertrankt.* Später 
soll Weber dieses Urtheil stillschweigend zurückge- 
nommen und in einem Briefe, der jedoch nicht mehr 
zum Vorschein gekommen ist, seine Theilnahme an 
Schuberts Oper freundlich zu erkennen gegeben 
haben. Dagegen bemerkt Josef v. Spann in seiner hand- 
schriftlich erhaltenen Kritik über Kreissle's Biographie : 
„Wer nur immer den bescheidenen, stillen und wort- 
kargen Schubert kannte, wird obige Angabe ganz 
unglaublich finden . . . Das Wahre an der Sache ist 
Folgendes: Bald nach Ankunft Weber's besuchte ihn 



Schubert. 

Schubert sehr häufig.. Weber war ausserordentlich 
freundlich mit ihm und versprach ihm, seine durch 
Hofiath Mosel warm empfohlene Oper „Alfonso und 
Estrella" in Berlin zur Aufführung zu bringen. Als 
Schubert am Tage nach der Aufführung von 
„Emyanthe*, die rauschenden Beifall erhielt, Weber 
besuchte, fragte ihn dieser: „Nun, wie hat Ihnen 
meine Oper gefallen?* Der treuherzige Schubert 
erwiderte, es habe ihm manches recht gut gefallen, 
allein der „Freischütz* sei ihm lieber, es scheine 
ihm zu wenig Melodie in der neuen Oper zu liegen. 
Weber nahm diese Aeusserung sehr kalt auf und von 
der Oper Schuberts war keine Rede mehr. So erzählte 
mir der wahrheitsliebende Schubert selbst." 

Porträt. Brustbild. Lithographie. Gemalt von Schimon. 
Lithographie von Selb. Gezeichnet von F. Piloty. Schrift: 
Karl Maria von Weber. 

K. k, FamiUenßdeicommissbibUothekj Wien. 

198 Luigi Lablache, geb. Neapel 4./12. 1794, gest. ebenda 
23. /l. 1858. Opernsänger (Bassist). Gastirte in den 
Zwanziger-Jahren mit einer italienischen Operngesell- 
schaft in mehreren Stagionen am Kärnthnerthor-Theater. 
Er sang im Hause der Frau v. Lascny (geb. Buch- 
wieser) bei der Aufführung des Quartetts „Der 
Gondelfahrer" den zweiten Bass. Ihm ist op. 83 
gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Decker. Schrift: Luigi 
Lablache. 

Stadt Wien, 

199 NiCOiO Paganini, geb. Genua 27./10. 1782, gest. 
Nizza 27./5. 1840. Violinvirtuose. Concertirte im 
Jahre 1828 zum ersten Male in Wien. Bauemfeld, 
der dessen Concert mit Schubert besuchte, bemerkt: 
„Wir hörten den infernalisch-himmlischen Geiger . . . 
imd waren nicht minder entzückt von seinem wunder- 
baren Adagio, als höchlich erstaunt über seine sonstigen 
Teufelskünste, auch nicht wenig humoristisch erbaut 
durch die unglaublichen Kratzfüsse der dämonischen 

61 



Schubert. 

Gestalt, die einer an Drähten gezogenen, mageren, 
schwarzen Puppe glich." 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Kriehuber 1888. 
Druck von Mansfeld & Co. Schrift: Nicolo Paganini. 

Stadt Wien. 

200 Franz v. Bruchmann. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Leop. Kupel- 
wieser, n. bez. 

Familie Kupelwieser, Wien. 

201 Karl Maria V. Bocklet, geb. Prag 1801, gest. Wien 
15. /7. 1881. Ciaviervirtuose. Mit Schubert befreundet, 
von dem er mehrere Compositionen zur ersten Auf- 
führung brachte. Ihm ist die D-dur-Sonate (op. 53) 
gewidmet. 

Porträt. Aquarell, n. bez. 

Herr Heinrich v. Bocklet, Wien. 

202 Irene Gräfin Prokesch v. Osten, geb. Kiesewetter 
Edle V. Wiesenbrunn, geb. Wien 27./3. 1811, gest. 

Graz 7./7. 1872. Für sie componii-te Schubert das 
Vocalquartett „Der Tanz", dessen Text von Schnitzer 
den Zweck hatte, Irene v. Kiesewetter, eine leiden- 
schaftliche Tänzerin, zur Mässigung zu mahnen. Nacli 
Wiedergenesung Irenens von längerer Krankheit schrieb 
Schubert den Chor: „Alla nostra cara Irene.** Mit- 
theilungen ihres Sohnes, des Herrn Grafen Prokesch 
V. Osten, zufolge hat sie im Hause ihres Vaters 
Schubert öfter auf dem Ciavier begleitet, wenn er 
seine neuen Lieder „mit schwacher Stimme" sang. 
Sehr häufig begleitete sie Schubert'sche Lieder dem 
trefflichen Sänger Baron Schönstein. 
Porträt. Brustbild. Aquarell von Teltscher a. d. J. 1830. 
Herr Graf Anton Prokesch v. Osten, Gmunden. 

203 Nanette Schechner-Waagen, geb. München I8O6, 

gest. ebenda 30./4. 1860. Sängerin. Als sich Schu- 
bert im Jahre 1826 um die Capellmeistei-stelle am 
Kärnthnerthor-Theater bewarb, wurde ihm zur Prüfung 

62 



Schubert. 

die Composition einiger Opernscenen aufgetragen, deren 
Hauptpartie Nanette Schechner übernehmen sollte. 
Nach Schindler's Mittheilungen hätte Schuberts 
hartnäckige Weigerung, bei der Probe Aenderungen 
vorzunehmen, seine Anstellung vereitelt. Auch Professor 
Franz Zierer, der jener Probe anwohnte, erzählte, 
dass die Arie der Sängerin grosse Schwierigkeiten 
verursacht habe. Anselm Hüttenbrenner dagegen be- 
richtet, dass der Versuch Schub er t's, eine Anstellung 
zu erlangen, lediglich an Theaterintriguen ge- 
scheitert sei. 
Porträt. Kniestuck. Pastell, n. bez. 

Herr Prof. Dr, W. Waagen, Wien. 

204 Ein Schubertabend bei Ritter v, Spaun. 

Photographie einer Sepiazeichnung vou Moriz v. Schwind. 
Männergesangverem „Schub ertbund^^ Wien. 

205 Ein Schubertabend bei Ritter v. Spaun. 

Oelskizze von Moriz v. Schwind. 

Männergesangverein „Sehubertbund", Wien. 

206 Leop. Kupeiwieser. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung. Copie nach Nr. 204 
von L. Michalek. ^^^^^ ^^.^^ 

207 Josefine Fröhlich, geb. I8O8, gest. Wien 7./5. 1878. 
Sängerin, Schülerin des Sängers Siboni und der 
Gesangschule der Gesellschaft der Musikfreunde, war 
kurze Zeit Opernsängerin und unternahm Kunstreisen 
in Italien, Deutschland und Dänemark. Sie wirkte, 
gleich ihi'er Schwester Barbara, bei den musikali- 
schen Hebungen im Kreise Schuberts mit. 

Kreidezeichnung, u. bez. ^^^^^^ ^^.^^ 

208 Katharina Fröhlich, geb. Wien 10./6. I800, gest. 
daselbst 3./3. 1879. Zweitjüngste der Schwestern 
Fröhlich, die Freundin Grillparzer's, 

Kreidezeichnung, n. bez. ^^^^^ ^.^^ 

63 



Schubert. 

209 Anna Fröhlich, geb. Wien 19./9. 1793, gest. daselbst 
11. /3. 1880. Schülerin Hummers, Gesanglehrerin an 
der Schule der Gesellschaft der Musikfreunde bis 
1854; war mit Schubert befreundet. Sie war die 
älteste der vier Schwestern, für die Schubert 
u. A. 1820 den 23. Psalm in Musik gesetzt hat. 
Mehrere seiner Frauenchöre sind zufolge der An- 
regung Anna Fröhliches entstanden. Im Jahre 1827 
beabsichtigte sie, einer ihrer Schülerinnen zum Geburts- 
tage ein Ständchen zu bringen. Grillparzer hatte 
zu diesem Zweck das Gedicht: „Zögernd leise in des 
Dunkels nächtiger Stille" verfasst und dieses gab sie 
Schubert mit der Bitte, es in Musik zu setzen. 
Er nahm das Gedicht, zog sich in eine Fenster- 
nische zurück, schob, wie dies seine Art War, wenn 
er in der Nähe sehen wollte, die Brille gegen die 
Stime, las die Verse ein paar Mal aufmerksam durch 
und sagte dann lächelnd: „Ich hab's schon, es ist 
schon fertig und wird recht gut werden.** Nach 
einigen Tagen brachte er die reizende Composition. 

Kreidezeichnung, n. bez. 

Stadt Wien. 

210 Ignaz Edler v. Mosel, geb. Wien 1/4. 1772, gest. 
ebenda 8./4. 1844. Musikschriftsteller und Componist. 
Schubert widmete ihm op. 3. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

211 Ignaz Schuppanzigh, geb. Wien 1776, gest. ebenda 
2./3. 1830. Violinvirtuose, Begründer der Quartett- 
productionen in Wien. Von Schub er t's Compositionen 
führte er im April 1827 das im Frühjahre 1824 für 
den Grafen Ferdinand Troyeir componirte Octett ftir 
Streich- und Blasinstrumente (op. 166), an dessen 
erster Aufführung in der Wohnung des Grafen (1824) 
er sich gleichfalls betheiligt hatte, und im Jahre 1828 
das Trio in B-dur (op. 99). Ihm ist op. 29 ge- 
widmet. 

64 



Schubert. 

Porträt. Brustbild, nicht bez. Oelgemälde yon Danhanser. 
(Von fremder Hand vollendet.) 

Frau Ella v. Lang-Littrow, Wien. 

212 Raphael Georg Kiesewetter v. Weissenbrunn, geb. 
Holleschau, Mähren, 29./8. 1773, gest. Wien 1./1.3850. 
K. k. Hofrath, Musikgelehrter und Sänger. Bei ihm 
fanden häufig musikalische Aufführungen statt, ins- 
besondere wurden jährlich einigemale, gewöhnlich im 
Advent und in der Fastenzeit, Compositionen älterer 
Meister, wie Palestrina, Allegri, Scarlatti, Bach, Graun 
u. A., aufgeführt. In seinem Hause fand Schubert 
sehr freundliche Aufnahme. 

Porträt. Brustbild. Oelgem., nicht bez. 

Gesellschaft der Musikfretmde, Wien. 

213 Ferdinand Bogner, geb. Wien 13./12. 1786, gest. 
ebenda 24./6. 1846. Flötenvirtuose, Professor am 
Wiener Conservatorium. Gatte der Barbara Fröhlich. 
Wirkte auch bei den Aufführungen des S ohub ert'schen 
Hausquärtetts mit. 

Porträt. Brustbild. Oelgem., nicht bez. 

Stadt Wien. 

214 Josef Weigl, geb. Eisenstadt 28./3. 1766, gest. Wien 
3./2. 1846. Componist. Schüler Albrechtsberger's und 
Salieri's. Seine Oper „Die Schweizerfamilie* war die 
erste, die Schubert überhaupt hörte. Als Schubert 
im Jahre 1826 um die erledigte Vice-Hofcapellmeister- 
stelle competirte, erhielt Weigl die Stelle. Schubert, 
hievon benachrichtigt, soll, wie Josef v. Spaun be- 
richtet, gesagt haben: „Gerne hätte ich diese Stelle 
erhalten mögen; da sie aber einem so würdigen Mann, 
wie Weigl, verliehen wurde, muss ich mich wohl da- 
mit zufrieden geben.* 

Porträt. Brustbild. Oelgem., nicht bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

215 Gastliaus „zum Biersack^^ Einer von Kreissle er- 
zählten üeberlieferung nach befand sich Schubert 

65 



Schobert. 

tiats SonnUgB im Sommer 1826 mit mehreren Be- 
kannten Ton Poizleinsdorf aas auf dem Heimweg nach 
der Stadt, als er beim Wandern dnreh Wähiing Hetze 
im Gaathaaggarten .zum Biersa^* an dnem Hsche 
sitzen sah. Die Ges^lschaft beschloss daher, ebenfalls 
Bast zu machen. Tietze hatte dn Buch Tor mch 
liegen, in welchem Schubert zu bllttem begann. 
Plötzlich hielt er inne, und auf ein Gedicht zeigend 
aussäte er: «llir fallt da eine schone Melodie ein; 
hätte ich nur Notenpapier bei mir*. Doppler, dem 
Kreissie die Mittheilung Terdankt, zog nun auf 
der Buckseite einer Speisekarte die entsprechenden 
Linien, und inmitten eines durch Harfenisten, Kegel- 
Schieber und hin- und hereilende Kellner vemrsacbten 
Sonntagstumultes schrieb Schubert die Melodie zu 
dem Ständchen aus Shakespeares .Antonius und 
Cleopatra' auf. 

Stniffieiianacht Aqnarell Ton G. Zafanrek 

Herr Josef Wüns€h, Wien. 

216 Dasselbe. Hofansicht. 

Aquarell von G. Zafaarek. 

Herr Josef Wünsch, Wien. 

217 Scfaubertiade. 

^Landpartie nach Atxenbrngg'', im Hint^i^rande Schubert 
uod Knpelwieser. Aquarell Yon Leop. Enpelwieser. 

8e. ExeeUem Herr Geh, Bath Nikolaus JDumba, Wien. 

2 IS Scfaubertiade. 

Aquarell Ton Leopold Enpelwieser. 
Se. ExceUem Herr Geh. Bath Nikolaus Dumba, Wien. 

219 Geecfaichte eines Liebespaares. 

Cyklische Composition. Aquarell Ton Moriz v. Schwind. 

Schubert zeigt einem jangen Maler ein Mädchen, das in 
einem Forsthause am Claviere sitzt; Liebeserklärung des 
Jünglings; das junge Paar vor einem alten Verwandten; der 
Hochzeitszug, unter den Gästen Schwind. 

Se, BwrcMaucJU der regi.rende Fürst Johann von und 
zu Liechtenstein, Wien. 



Schubert. 

220 Dominik Artaria geb. Blevio am Comersee 20./! 1. 
1775, gest. Wien 5./7. 1842. Kunst- und Musikalien- 
händler. Bewarb sich nach der begeisterten Aufnahme 
des Erlkönigs um den Verlag Schub ert'scher Werke. 
Bei ihm erschien unter Anderen das Rondeau, op. 70. 

Porträt. Brustbild. Oelgem. von Schlesinger. 

Herr C. August Artaria, Wim. 

221 Johann Theodor Mosewius, geb. Königsberg 20./9. 

1788, gest. Schaflfhausen 15./9. 18Ö8. Musikdirector 
an der Universität in Breslau. Verdienstvoll um die 
Verbreitung und Werthschätzung Schubert' scher Com- 
positionen in Deutschland. War mit dem Tondichter 
in späteren Jahren persönlich bekannt geworden und 
blieb dann in brieflichem Verkehr mit ihm. In einem 
Schreiben vom 8. Juni 1825 theilt er Schubert 
mit, dass der Werth seiner Compositionen „auch im 
Norden immer mehr ehrende Anerkennung findet". 
Porträt. Brustbild. Oelgem. von seiner Tochter. 
Schlesisches Museum der bildenden Künste^ Breslau. 

222 Salzburg. Schubert hielt sich mit Vogl in den 
Jahren 1819 und 1825 während einiger Tage des 
Sommers daselbst auf. Den Eindruck der Stadt schil- 
derte er in einem Briefe an seinen Bruder Ferdinand 
vom 12. September 1825. 

Ansicht der Stadt, vom Birglstein aus. Oelgem. von Job. 
Mich. Sattler. 

CaroUnO'Augusteum, Salzburg, 

223 Hieronymus Graf V. Plaz, geb. Radstadt 23./9. 1777, 
gest. Klagenfui-t 15./2. 1834. War 1825 Präsident 
der Landrechte in Salzburg. Schubert wurde während 

seiner Reise nach Oberösterreich mit ihm bekannt. 

« 

In einem Briefe an seinen Bruder Ferdinand, datii-t 
Gmunden 12. Sept., berichtet er: „Durch Herrn Baurn- 
feind, ein dem Hen-n v. Vogl bekannter Kaufmann, 
wurden wir bei dem Grafen v. Plaz, Präsident der 
Landrechte, eingeführt, von dessen Familie, indem 
ihnen unsere Namen schon bekannt waren, wir freund- 

67 

8* 



Schubert. 

liehst aufgenommen wurden. Vogl sang einige Lieder 
von mir, worauf wir für den folgenden Abend ge- 
laden und gebeten wurden, unsere sieben Sachen vor 
einem ausgewählten Kreise zu produciren*. . . . 
Porträt. Brustbild Oelgem., nicht bez. 

Herr Graf H. v. Plaz, Wien. 

224 Sophie Gabriele Gräfin v. WeissenwolfT, geb. Gräfin 

Brenner, geb. 1794, gest. 1847. Schubert und Vogl 
hielten sich auf ihrer Reise nach Oberösterreich im Jahre 
1825 auch eine Zeit lang bei der gräfl. Familie auf. 
Im Juli schrieb Schubert an seine Eltern: „In Steyregg 
kehrten wir bei der Gräfin Weissenwolff ein, die eine 
grosse Verehrerin meiner -Wenigkeit ist, alle meine 
Sachen besitzt und auch Manches recht hübsch singt." 
Die Lieder aus Walter Scotts „Fräulein vom See* 
(op. 52), die ihren besonderen Beifall fanden, sind ihr 
gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Oelgemalde, nicht bez. 
Herr Konrad üngnad, Graf von Weissenvjolff, Steyregg, 

225 Johann N. Ungnad, Graf v. WeissenwolfT, geb. 1779, 

gest. 27./4. 1855. Erblandhofmeister und Oberst- 
lieutenant in der österreichischen Ai-mee. Gemahl der 
Gräfin Sophie Gabriele. 

Porträt. Brustbild. Oelgemalde, nicht bez. 
Herr Konrad üngnad, Graf von Weissenwolff, Steyregg. 

226 Steyregg in Oberösterreich, Besitzung der Gräfin 
Ungnad v. Weissenwolff. 

Ansicht des neuen und alten Schlosses Steyregg aus Schubert's 
Zeit. Oelgemalde, bez. X. B. 
Herr Konrad üngnad,^ Graf v. Weissenwolff, Steyregg. 

227 Florian Max Clody, geb. 1740, gest. im 88. Lebens- 
jahre. Besitzer des Schlosses und der Herrschaft Eben- 
zweyer. Der blinde Greis und dessen Tochter Therese 
nahmen Schubert und Vogl 1825 auf ihrer Reise 
nach Oberösterreich gastlieh auf. 

68 



Schubert. 

Porträt. Kniestück. Oelgem. v. Moriz v. Schwind a. d. 
Jahre 18217, im Hintergrande Schloss Ebenzweyer. 

Herr Prof. Br. Max Bitter v. Karajan, Chraz. 

228 Johann Michael Haydn, geb. Rohrau 14./9. 1737, 
gest. Salzburg 10./8. 1806. Bruder Josef Haydn's. 
Erzbischöfiieher Orchesterdirector in Salzburg. Von 
Schubert hochgeehrt. 1825 suchte dieser in Salzburg 
sein Grab auf und erwähnte dies in einem Briefe 
an seinen Bruder Ferdinand; die Stelle schliesst mit: 
„Es wehe auf mich, dachte ich mir, Dein ruhiger 
klarer Geist, Du guter Haydn, und wenn ich auch 
nicht so ruhig und klar sein kann, so Verehrt Dich 
doch gewiss Niemand auf Erden so innig als ich.* 

Haydn's Denkmal bei St. Peter in Salzburg. Schabkunst- 
blatt, nicht bez. 

K. u. k. Gener dlintendanz der k. k Hoftheaier, Wien. 

229 Friedrich V. MatthiSSOn, geb. Hohendod^leben bei 
Magdeburg, 23. /l. 1761, gest. Wörlitz bei Dessau 
12. /3. 1831. Dichter. Schubert componirte in den 
Jahren 1814 — 1816 24 seiner Gedichte, darunter 
die schon von Beethoven bearbeitete „Adelaide" als 
Lieder, fünf für mehrstimmigen Gesang. Das Gedicht 
„Der Geistertanz" behandelte er mehrmals in ver- 
schiedenen Formen. 

Porträt.. Brustbild. Stich: Tischbein pinx. W. Arndt sculps. 
K. u. k. Familien-Fideicommtss-Bibliothek, Wien. 

230 Walter Scott, geb, Edinburgh, 15./8. 1771, gest. 
Abbotsford, 21./9. 1832. Schottischer Dichter und 
Romanschriftsteller. Schubert schrieb 1825 fünf 
Lieder und zwei Chorcompositionen zu Gesängen aus 
Scott's epischem Gedicht: „Das Fräulein vom See.* 
Auf ^er in dasselbe Jahr fallenden Reise Schuberfs 
nach Oberösterreich wurden diese Lieder in verschie- 
denen Häusern mit vielem Beifall gesungen, vor Allem 
in Steyregg auf dem Gute der Gräfin Sophie Weissen- 
wolff (der diese Compositionen auch gewidmet sind). 
In den folgenden Jahren componirte Schubert auch 



Schubert. 

noch Lieder aus Scott's Romanen: „Ivanhoe*, 
„Montrose* und „ Pirat **. 

Porträt. Brustbild. Stich nach dem Gemälde von Sir Henry 
Raeburn, gestochen von William Walker. 

K. u. k, Famüien-FiddcommisS'Bibliothek, Wien, 

231 Franz Ferdinand Ritter v. Schiller, Hofrath und 

Oberamtmann des Salzkammergutes. Im Jahre 1825 
kamen Schubert und Vogl nach Gmunden. Am 21. Juni 
schrieb Schubert an Spaun: „Bei Hofrath v. Schiller 
wurde viel musicirt, unter Anderem auch einige von 
meinen neuen Liedern aus W. Scott's „Fräulein vom 
See**, .von welchen besonders die Hymne allgemein 
ansprach". 

Porträt. Brustbild. Lithographie mit Pacsiniile von Gabr. 
Decker, gedr. bei J. Rauh. ^^^^^ ^,^^ 

232 Marie Leopoldine Pachter, geb. Koschak, geb. Graz 
2./2. 1794, gest. daselbst 10./4. 1855. Musikalisch 
reich begabt, vorzügliche Clavierspielerin, als solche 
geschätzt von Beethoven, der an sie unter Anderem 
schrieb: „Ich habe noch Niemanden gefunden, der 
meine Compositionen so gut vorträgt als Sie, die grossen 
Pianisten nicht ausgenommen.* In ihrem gastfreund- 
lichen Hause fanden sich fast alle in Graz lebenden 
und durchreisenden Celebritäten der Kunst und Literatur 
ein. Durch Jenger wurde auch Schubert daselbst 
eingeführt, nachdem er der kunstsinnigen Frau längst 
durch seine Werke bekannt war. Mehrere seiner Tanz- 
stücke und Lieder entstanden während seines Aufent- 
haltes in Graz, der sich fast über den ganzen Monat 
September des Jahres 1827 erstreckte und einen so 
erfrischenden Eindruck auf Schubert machte, dass 
er mit dem Vorsatze nach Wien zurückkehrte, den 
Besuch im nächsten Jahre zu erneuern, wozu es 
jedoch nicht mehr kam. Die Gesänge: „Das Weinen", 
„Vor meiner Wiege*, „Heimliches Lieben", „An Sylvia" 
(op. 106) sind ihr gewidmet. 

Porträt. Brustbild. Aquarell von Josef Teltscher, un- 
'^^^'®°^®*- Frau Marie Pachler, Wien. 

70 



Schubert. 

233 Dr.Karl Pachler, geb. Graz 1790, gest. 1850. Advocat 
in Graz. Gemahl der Frau Marie Pachler, geb. Koschak, 
und Vater Dr. Faust Pachler's. 

Porträt. Brustbild. Aquarell von Josef Teltscher. 

Frau Marie v. Fachler, Wien. 

234 Faust Pachter, geb. Graz lg./12. 1819, gest. daselbst 
5./9. 1891. Doctor der Rechte und Custos der Hof- 
bibliothek. Stand 1827, als Schubert in Graz weilte, 
im achten Lebensjahre. Der Meister componirte für 
ihn einen kleinen Marsch mit Trio, den Faust mit 
seiner Mutter zum Geburtstage des Vaters vortrug. 
Die Schilderung von Schuberts Verhältniss zui^ 
Familie Pachler in Kreissle's Biographie beniht auf 
Mittheilungen Faust's, der später sich auch als Schrift- 
steller verdient gemacht hat. 

Porträt als Knabe. Miniatare auf Elfenbein yon Josef 
Teltscher. 

Frau Marie Pachler, Wien. 

235 HallerSChlÖSSel. in Sparbersbach in der Nähe von 
Graz gelegen. Während Schuberts Aufenthalt in 
Graz wurden mehrmals Ausflüge dahin und nach Wild- 
bach, einem kleinen, der Witwe Massegg, Tante des 
Dr. Karl Pachler gehörigen Gute, unternommen. An 
einer Stallthür zu Wildbach war lange nach Schuberts 
Besuch noch sein Porträt erhalten, das er vielleicht 
selbst beistellte und daran festmachte. 

Ansicht des Ruckerlberges mit dem Hallerschlössel bei 
Graz. Aufgen. u. lithogr. von Jos. Kuwasseg. Gedr. bei 
H. Lampel. 

Herr Begienmgsrath Dr. Anton Schlossa/r, Graz. 

236 Theodor Körner, geb. Dresden 23./9. 1791, gest. im 
Gefecht bei Gadebusch 26./8. 1813. Dichter. Wurde mit 
dem jungen Schubert während seines Aufenthaltes in 
Wien durch Spann bekannt. Dieser berichtet hierüber 
in seinen Aufzeichnungen: „Kölner empfing ihn auf 
das Freundlichste und forderte ihn auf, der Kunst 

71 



Schubert. 

treu zu bleiben, die ihn gewiss beglücken werde.* 
Schubert componirte, namentlich im Jahre 1815, 
eine grosse Anzahl Körner'scher Gedichte, darunter 
die grosse Ballade „Amphiaraos", sowie „Schwert- 
lied** und „Gebet während der Schlacht**, im Ganzen 
12 Lieder und 3 Duette; ferner das Singspiel „Der 
vierjährige Posten* (entstanden im Mai 1815), das 
niemals zur Auffuhrung gelangte, bis es in jüngster 
Zeit am Dresdener Hoftheater in Scene ging. 
Porträt. Brustbild. Stich: Daffinger pinx. J. Passini sc 
K. u. Je. FamtlienFideicommisshibliothek, Wien. 

237—239 „Der Liedler." 

Drei Illustrationen zu der von Schubert 1815 componirten 
Ballade Kenner's. Leicht lavirte Bleistiftzeichnungen von 
M. V. Schwind. 

Herr Hofrath Ludwig Bitter v. Spaun, Wien. 

240 „Der Erlkönig" nach dem von Schubert com- 
ponirten Gedicht Goethe's. 

Oelgemälde. Bez.: J. F. 

Frau Henriette Kerpel, Wien. 

241 „Der Tod und das Mädchen" 

nach Claudius' von Schubert componirtem Gedicht. 
Aquarell von Karl Geiger. 

Herr Karl Geiger, Wien. 

242 „Des Jägers Liebeslauschen." 

Oelgem. von Schnorr v. Carolsfeld. Nach diesem Ge- 
mälde schrieb Franz Freiherr v. Schlechta zwei zusammen- 
gehörige Gedichte; das zweite, das den eigentlichen Vorgang 
zusammenfasst, hat Schubert componirt. 

Herzogliches Museum in Gotha. 

243 „Die Nonne" 

nach Jakob Nikolaus Craigher's von Schubert componirtem 
Gedicht: „Die junge Nonne." Aquarell von Karl Geiger. 
Frau Friederike Edle v. Olschhawr, Wien. 

244 „Am Meer" 

nach He ine's von Schubert componirtem Gedichte. Aquarell 
von Karl Geiger. 

Familie Mautner-Ma/rkhof, Wien. 

72 



Schubert. 

245 „Schäfers Klagelied'' 

nach Goethe^s Ton Schubert componirtem Gedicht. 
Aquarell von Karl Geiger. 

Familie Mautner-Markhof^ Wien, 

246 „Die Post" 

nach dem Gedichte Wilhelm Mtlller's aus dem von Schubert 
componirten Liedercyclus : „Die Winterreise". Aquarell von 
Karl Geiger. 

Fatnüie Momtner-Ma/rkhof, Wien. 

247 „Der Wanderer" 

nach dem von Schubert componirten Gedicht G. P. 
Schmidt's von Lübeck. Aquarell von Karl Geiger. 

Familie Mautner-Markhof, Wien. 

248 „Am Meer" 

nach Heine's von Schubert componirtem Gedichte. Aquarell 
von Karl Geiger. (Andere Composition.) 

fferr A. M. Beschomer, Wien. 

249 „Der Schatzgräber" 

nach Goethe's von Schubert componirtem Gedicht. Oel- 
gemälde auf Blech von Mor. v. Schwind, nicht bez. 

Herr Br. Ferdincmd Schuster, Wien. 

250 „Gretchen am Spinnrad" 

nach den von Schubert componirten Versen aus Goethe's 
,,Fäust** : ^Meine Ruh ist hin, mein Herz ist schwer." Aquarell 
von Blarl Geiger. 

Familie Mautner-Markhof, Wien. 

251 „Der Erlkönig" 

nach Goethe's von Schubert componirtem Gedicht. Aquarell 
von Karl Geiger. 

Familie Mautner-Markhof, Wien. 

252, 253 Illustrationen zu Liedern Schuberfs 

und zwar zwei Aquarelle von J. Selleny: Links „Aufenthalt" 
(zu Rellstab's Gedicht), rechts „Eifersucht und Stolz" (zu 
Wilhelm Müller's „Schöne Müllerin"). 
8e, ExceUenz Herr Geh. Bath Nikolaus Dumha, Wien. 

73 



Schubert. 

254 Wilhelm Müller, geb. Dessau 7./10. 1794, gest. da- 
selbst 30./9. 1827. Lyrischer Dichter. Schubert 
soll „Die schöne Mtillerin*, jenen Liederkranz des- 
selben, der in seiner Vertonung seitdem zu einem 
Gemeingut aller Freunde des Liedes und der Musik 
überhaupt geworden ist, durch Zufall während eines 
Besuches bei Benedict Randhartinger kennen gelernt 
haben. Sein genialer Scharfblick erkannte sofort 
die ausserordentliche Eignung dieser Gedichte für die 
musikalische Behandlung. Müller's Lyrik in ihrer 
naiven Einfachheit, tiefen Gefühlswärme und durchaus 
poetischen Anschauungsweise wirkt ungemein an- 
regend auf den Musiker, selbst das Aeussere der Um- 
gebung, in der die Gedichte sich abspielen, bietet 
ihm Gelegenheit zu tonmalender Begleitung oder wirk- 
samer Stimmungsmalerei. Der Dichter • selbst hat dies 
gefühlt, er sehnte sich nach musikalischer Ergänzung, 
wenn er schrieb: „Ich kann weder spielen noch 
singen, und wenn ich dichte, so sing' ich doch und 
spiele auch. Wenn ich die Weisen von mir geben 
könnte, so würden meine Lieder besser gefallen als 
jetzt. Aber getrost, es kann sich ja eine gleichge- 
sinnte Seele finden, die die Weise aus den Worten 
heraushorcht und sie mir zurückgibt*. Es ist gänzlich 
ungewiss, ob Müller je Schuberts Compositionen seiner 
Gedichte kennen gelernt hat, ja es ist eher unwahr- 
scheinlich. „Die schöne Müllerin*, Cyclus von Liedern 
(aus W. Müller's „Gedichten aus den hinterlassenen 
Papieren eines Waldhornisten*, 25 Gedichte, von 
welchen Schubert 20 componirt hat) erschien als 
opus 25, Karl Freiherrn von Schönstein gewidmet, 
i. J. 1824, aber Musik und Schuberts Werke ins- 
besondere verbreiteten sich damals äusserst langsam. 
Die Composition zu dem zweiten grossen Liederkreise 
Wilhelm MüUer'ö, der „Winterreise* (aus den „Reise- 
liedern*), entstand kurz vor des Dichters Tode, 1827, 
und erschien erst 1828. Der Dichter schildert darin 
die Qualen getäuschter Liebe in leidenschaftlichen 
Accenten. Die düstere Schwermuth und Trostlosigkeit, 

74 



Schubert. 

die über diesen Gesängen liegt, entsprach den in den 
letzten Lebensjahren Schubert häufig befallenden 
Stimmungen. Schubert componirte ferner noch das 
Gedicht „Der Hii-t auf dem Felsen« (nach W. MüUer's 
„Der Berghirt") für eine Singstimme mit Begleitung 
von Clarinette und Pianoforte, eine Mischung von 
Lied und Bravourarie, die er für die Sängerin Anna 
Milder auf deren Wunsch schrieb. 
Porträt. Bleistiftzeichnung von Wilhelm Hensel 1822. 
Herr Frofesaor Max Müller, Oxford. 

255 Adelheid Müller, Tochter des Regierungsrathes, spä- 
teren Präsidenten von Basedow, Enkelin des bekannten 
Pädagogen. 1821 vermählte sie sich mit dem Dichter 
Wilhelm Müller, gest. zu Dessau 1883. Nach Angabe 
des Sohnes, Herrn Professor Max Müller in Oxford, 
sind an sie viele der „Müllerlieder* gerichtet. Sie ist 
also das Urbild der durch Schubert 's Lieder all- 
gemein bekannt gewordenen »Schönen Müllerin**. 

Porträt. Bleistiftzeichnung von Wilhelm Hensel 1821. 
Herr Professor Max Muller, Oxford, 

256 „Der Kreuzzug'' 

nach dem Gedicht von C. G. E. v. Leitner, welches 
Schubert 1827 componirt hat. Radirung. Pen dl pinx. 
Passini sc. Das Bildchen war zu Leitner's Lebzeiten auf 
dessen Schreibtisch aufgestellt. 

Herr Max Beyer, Wien, 

257 „Am Grabe Anselmo's'' 

nach dem von Schubert componirten Gedichte von Math. 
Claudius. Tuschzeichnung von Leopold Kupelwieser, 
bezeichnet: K. 182L 

Dieses Lied, dessen Inhalt zärtliche, über den Tod hinaus 
währende Freundschaft ist, hat Schubert dem Sänger 
Michael V o g 1 gewidmet und später auch das von Kupelwieser 
dazu gezeichnete Bildchen dem Freunde geschenkt. (Vgl. Nr. 108). 

Familie Kupelwieser, Wien, 

258 Fürstin Karoline Kinsicy, geb. Freiin v. Kerpen, 

Gemahlin des Füi*sten Ferdinand Johann Josef Kinsky, 
des Gönners v. Beethoven. Ihr hat Schubert op. 96 

75 



Schubert. 

(die Lieder: „Die Sterne*, »Jägers Liebeslied**, „Wan- 
derers Nachtlied*, „Pischerweise*) gewidmet. • 
Porträt. Kniestück in Lebensgrösse. Oelgemälde von Stieler- 
Se. Durchlaucht Fürst Ferdinand Kinaky, Wien, 

259 Dr. Josef Ritter v. Vering, geb. 6./8. 1793, gest. 
Wien 24./3. 1862. Arzt. Hatte die Behandlung 
Schuberts wenige Tage vor dessen Tod an Stelle 
des mittlerweile ebenfalls erkrankten Hofarztes Dr. Ernst 
ßinna übernommen. 

Porträt. Kniestück. Oelgemälde von Theodor Petter. 

Frau Josefine von Breuning, Wien, 

260 Friedrich Dratsclimidt v. Mälirentlieim, geb. Wien 
17./12. 1801, gest. daselbst 31. /l. 1885, k. k. 
Generalauditor, lernte Schubert im Hause Honig 
kennen, zu dessen regelmässigen Besuchern er ge- 
hörte. Er besass eine schöne Tenorstimme und sang 
Schub er fs Lieder häufig kurz nach ihrem Ent- 
stehen, wobei ihn der Componist selbst begleitete. 

Porträt. KJQiestiick in Uniform. Oelgem. von Clem. Bewer 
aus Düsseldorf. 1857. 

261 Ignaz Schubert. 

Porträt. Brustbild. Nach der Natur gemalt von Heinrich 
Hollpein. 

Herr H. G, Schubert, Wien. 

262 Familienbild. 

Karl Schubert und seine Gemahlin, geborene Schwemminger. 
links unten deren Tochter Anna, rechts deren Söhne Heinrich 
(oben), Ferdinand (unten). Oelgemälde von Heinrich 
Schwemminger. 

Anna und Heinrich Seh. sind noch am Leben. 

Fräulein Wilhelmine Schwemminger, Wien. 

263 Karl Schubert. 

Porträt. Brustbild, nach der Natur gemalt von Ferdinand 
Schubert (dessen Sohn). 

Herr H C. Schubert, Wien, 

76 



Schubert. 

264 Josef Mayssen, geb. Hemals 18./8. 1790, gest. 
daselbst 17./12. 1860. Schullehrer und Regenschori 
in Hernals. Jugendfreund Schub ert's. Das „Tantum 
ergo", datirt vom 16. August 1821, wurde in seiner 
Wohnung componirt. Schuberts letzter Spaziergang^ 
von dem Kreissie spricht, soll in Begleitung Mayssen's 
und Ferdinand Schuberts stattgefunden haben. 

Porträt. Kniestück. Photographie 

Herr ka 8. Eath Josef Maysaen, Wien. 

265 GartenhäUSChen. Das Gartenhäuschen im ehemaligen 
Schulhausgarten (jetzt zum Pfarrhof gehörig) in Hernals. 
Schubert componirte dasselbst wiederholt während 
seiner Besuche bei dem damaligen Schullehrer und 
Regenschori Jos. Mayssen. 

Getaschte Federzeichnung von Otto Pfeiffer. 

fferr Jcaiserl. Bath Jos. Mayssen, Wien. 

266 Schubert's Sterbehaus, Wieden C.-Nr. 7JL4, heute 
Kettenbrückengasse 6. Schubert wohnte in diesem 
Hause bei seinem Bruder Ferdinand seit Anfang Sep- 
tember 1828. Das Haus ziert seit 1869 eine Gedenk- 
tafel mit der Inschrift: „In diesem Hause starb Franz 
Schubert am 19. November 1828.« 

Aquarell von F. Kopallik. 

Stadt Wien, 

267 Schubert's Clavier. 

Federzeichnung von Moriz v. Schwind. 
Se. ExceUenz Herr Geh, Bath Nikolaus Duniba, Wien. 

268 Entwurf zu einem Grabdenkmal für Franz Schubert. 

Sepiazeichnung von Moriz v. Schwind. 

FrQu Helene V. Bavenstein^ Karlsruhe. 

269 Entwurf eines Brunnens für Wien 

mit den Statuen und Büsten berühmter Musiker; rechts 
unten die Büste Franz Schubert's. Sepiazeichnung von 
Moriz V. Schwind. 

FroM Helene v. Bavenstein, Karlsruhe. 

77 



' Schubert. 

270 Entwurf zu einem Schubert-Brunnen. 

Sepiazeichnung von Moriz y. Schwind. 

Frau Helene v. Ravenstein^ Ka/rlsruhe. 

271 Franz Schubert's Grabmonument auf dem Währinger 
Friedhof 

Von Josef Dialer. Photographie. 

Herr H. G. Schubert, Wien, 

272 Das Schubert-Denicmal am Wiener Central-Friedhof 

Von Prof. Karl Kundmann. Photographie. 

Wiener Männergesangverein. 

273 Franz Schubert (Vater). 

Eigenhändige Aufzeichnung, niedergeschrieben einige Stunden 
vor seinem Tode. 

Frau Wilhelmine Hof bauer, Wien, 

274 Franz Schubert. 

Po|;trät. Profilskizze. Bleistiftzeichnung auf Gyp3 von M. 
V. Schwind. Wurde 1871 im Atelier Prof. K. Kundmann's 
gezeichnet, um dem Bildhauer die richtige Stiinlinie von 
Schubert's Kopf für das Denkmal im Stadtpark, das Kund- 
mann damals in Arbeit hatte, anzugeben. 

K. k, Akademie der bildenden Künste, Wien, 

275 Ferdinand und Heinrich Schubert. 

Porträts der Brüder Ferdinand und Heinrich Schubert. 
Köpfe. Lavirte Bleistiftzeichnung von Heinrich Schwem- 

"^^"^®^- Herr Friedrich Bartsch, Wien. 

276 Ferdinand Schubert. 

Porträt. Lavirte Bleistiftzeichnung von Heinrich Schwem- 
"^^°^®^' Herr Friedrich Ba/rtsch, Wien, 

277 Anton Eduard Schubert, geb. Wien 3./2. 1826, 
gest. Kaltenleutgeben 7./9. 1892, der jüngste Stief- 
bruder Franz Schubert's als Capitular des Stiftes 
Schotten P. Hermann genannt. Hervorragender Kanzel- 
redner, hielt seine 1000. Predigt am 17. Juli 1887. 

Photographie. Schottenstift, Wien. 

78 



Schubert. 

278 Johann Michael Vogl. 

Lyraguitarre, ehem. Eigenthum des Sängers J. M. Vogl. 
Oesellschaft der Musikfreunde, Wien, 

279 Rudolf, Erzherzog von Oesterreich, Cardinal, Erz- 
bischof von Olmtitz, geb. Florenz 8./1. 1788, gest. 
Baden bei Wien 23./7. 1831. Der berühmte Gönner 
Beethoven's. Schubert widmete ihm seine 1825 in 
Gastein vollendete Ciaviersonate in A-moU (op. 42). 

Porträt. Brustbild im Ornate. Oelgemälde, nicht bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien, 

280 Karl Czerny, geb. Wien 2I./2. 1791, gest. ebenda 
15./ 7. 1857. ClavierpädagogB und Componist. Lehrer 
Liszt's, Thalberg's u. A. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, nicht bezeichnet 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

281 Emanuel Alois Förster, gest. Wien 19./11. 1823. 

Musiktheoretiker und Componist. Beethoven schätzte 
ihn als den ersten Lehrer des Contrapunkts und der 
musikalischen Composition in Wien. Förster verfasste 
eine ^Anleitung zum Generalbass*, welcher er später 
„Praktische Beispiele zur Generalbassschule* folgen 
liess. In seiner Wohnung fanden regelmässig Sonntag 
Vormittags und Donnerstag Abends Quartettproductionen 
statt, an welchen sich unter Anderen Beethoven, Schup- 
panzigh. Weiss, Linke, Mayseder und Hummel be- 
theiligten. 
Porträt. Brustbild. Oelgemälde, nicht bezeichnet. 

Gesellschaft dei* Musikfreunde, Wien, 

282 Eduard v. Bauernfeld. 

Porträt im Alter. Ganze Figur. Oelgemälde von Hermann 
Beyfus, 1884. 

Stadt Wien, 

283 Franz Grillparzer, geb. Wien 15./1. I79i, gest. 

daselbst 21./1. 1872. Dichter. Wurde im Hause Fröhlich 



Schubert. 

mit Schubert bekannt, der mehrere seiner Qedichte in 
Musik setzte: »Bertha's Lied in der Nacht*, „Ständ- 
chen* („Zögernd leise*), dessen Text und Musik auf 
Anna Fröhliches Anregung entstanden ist, und die 
Cantate „Mirjam's Siegesgesang*. Grillparzer bethei- 
ligte sich auch an der Subscription zur Deckung der 
Kosten der ersten Ausgabe von Liedern Schuberts 
und bewies das Interesse, das er an dem Tondichter 
nahm, auch nach Schuberts Tod, indem er sich an 
der Beschaffung der Geldmittel für das Requiem, so- 
wie für das Grabdenkmal betheiligte und die Grab- 
schrift verfasste. Die Persönlichkeit und das Wesen 
des Tondichters charakterisirte er in dem 1841 in 
der „Wiener Zeitschrift* erschienenen Gedichte „Schu- 
bert*. 

Porträt. Kniestück. Oelgemälde yon J. M. Aigner. 
8e, ExceUem Herr Geh, Bath Nikolaus v. Dumha, Wien, 



Zimmer, links vom. j^auptein^an^e. 

284 Franz Schubert. 

Porzellanbüste aus der k. k. Wiener Porzellanfabrik. 

Herr Max Bitter v. Hei'hecJc, Wien. 

285 Franz Schubert. 

Gypsbüste von Leisek. 

Männergesangverein „Schuherthund^ , Wien, 

286 Anton Diabelli, geb. Mattsee bei Salzburg 6./9. 1781, 
gest. Wien 7/4. 1858. Componist und Musikalien- 
händler, in dessen Verlag die ersten Compositionen 
Schuberts erschienen. 

Porträt. Kniestück. Lithographie von Kriehuber 1841. 
Schrift: Ant. Diabelli. 

Stadt Wim, 

287 Anton Dietrich. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, nicht bez. 

Stadt Wien. 



Schubert. 

288 Ludwig Loewe, geb. Rinteln 29./1. 1795, gest. Wien 
7./3. 1871. K. k. Hofschauspieler. Stand mit Franz 
Schubert in freundschaftlichem Verkehr und schilderte 
denselben in einem Gedichte an Schubert („Presse* 
19./11. 1873). 

Porträt. Brustbild. Lithogi-aphie v. Staub. Schrift: Ludwig 
Loewe, k. k. Hofschauspieler. 

K. u. k. General'Intendcmz der k. k. Hoftheater, Wien. 

289 Simon Sechter, geb. Friedberg in Böhmen ll./lO. 
1788, gest. Wien 10./9. 1867. Musiktheoretiker und 
Barchencomponist. Zu seinen Schülern gehören u. A.: 
Anton Brückner, Bibl, Nottebohm, Preyer, Thalberg, 
Vieuxtemps. Schubert's Entschluss, bei Sechter Unter- 
richt zu nehmen, kam nicht zur Ausführung. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Kriehuber 1840. 
Schrift: Simon Sechter. Dem verehrten Meister seine 
Schüler. 

Stadt Wien. 

290 Maximilian Leidesdorf, gest. Florenz 26./9. 1839. 
Ciaviervirtuose, Componist und Musikalienverleger. Lebte 
bis 1827 in Wien. Von Schubert's Compositionen 
erschienen die ersten Ausgaben von op. 20 bis 30 
(darunter die ,^ Müllerlieder **, op. 25), 35 und 40 in 
seinem Verlage (Firma: Sauer und Leidesdorf, BLärnthner- 
Strasse 941). 

Porträt. Brustbild. Lithographie: Kriehuber 1829. Schrift: 
M. J. Leidesdorf, Virtuose di camera e di corte di S. A. J. 
il grand Duca di Toscana. 

K. u. k, Familienfideicommissbtbliothek, Wien. 

291 Scilubertiade bei Ritter v. Spaun. Bauemfeid, 
Beethoven, Betty, Josephine und Kathi Fröhlich, 
Grillparzer, Kupelwieser, Mayrhofer, Schubert, Schwind, 
Spaun und Vogl. 

Lichtdruck nach dem Oelgemälde von Hans Temple. 

Herr V. A. Heck, Wien. 

81 



1 



Schubert. 

292 Beethoven-Triptychon. 

Photographie nach einer Zeichnung Moriz v. Schwind's 
Original im Besitze des Herrn Directors Stein in München 

Stadt Wien, 

293 Karl Gottfried Ritter v. LeItner, geb. Graz is./ii 
1800, gest. daselbst 20./6. 1890. Dichter. Gehörte 
dem Kreise der Familie Pachler in Graz an. Acht 
seiner Gedichte (darunter „Der Kreuzzng") hat 
Schubert in Musik gesetzt auf Empfehlung Marie 
Pachler's, der er auch einige davon gewidmet hat. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Kriehuber. 1842. 

Stadt Wien. 

294 Ludwig Heinrich Christoph Hölty, geb. Mariensee 

21./12. 1748, gest. Hannover 1./9. 1776. Dichter. 
Schubert wandte sich namentlich in jüngeren Jahren 
der Lyrik Hölty's zu und schrieb 1813 bis 1816 
23 Lieder zu Gedichten desselben, femer 11 Com- 
positionen für mehrstimmigen Gesang. 

Porträt. Brustbild. In Stahl gestochen von P. Pleischmann. 
K. u, k. FamilienfideicommissbibUothek, Wien. 

295 Karl Gottlieb Theodor Winkler (Pseudonym Theodor 

Hell), geb. Waidenburg 9./2. 1776, gest. Dresden 
24./9. 1856. Dichter, dessen Gedicht „Das Heim- 
weh" Schubert componirt hat. 

Porträt. Brustbild. Stahlstich, n. bez. 
K. II. k. General' Intendanz der k. k. Hoftheater, Wien. 

296 Johann Peter Silbert, geb. Kolmar 29./3. 1772, 
gest. Wiiön 27./12. 1844. Dichter, dessen Gedichte: 
„ Abendbilder ** und „Himmelsfanken* Schubert 1819 
componirt hat. 

Porträt. Brnstbild. Stich. L. Kupelwieser pini. G. 
Leybold sc. 

K. k. Hof bibliothek, Wien. 

88 



Schubert. 

297 Johann Friedrich Kind, geb. Leipzig 4./3. 1768, 

gest. Dresden 25./6. . 1843. Dichter. Bekannt als 
Verfasser des von Weber componirten Textes „Der 
Freischütz**. Sein Gedicht ^Hänflings Liebes Werbung* 
wurde 1817 von Schubert in Musik gesetzt. 

Porträt» Brustbild. Stich. Daffinger pinx. J. Passinisc. 
K. t*. k. FamilienfideicommisS'BihUothek, Wien. 

298 Friedrich Freiherr de la Motte Fouque, geb. Branden- 
burg a. d. Havel 12./2. 1777, gest. Berlin 23./1. 
1843. Dichter. Drei seiner Romanzen (Don Gayseros), 
die Lieder: „Mutter geht dui'ch ihre Kammer** und 
„Der Schäfer und der Reiter**, ferner das „Gebet** 
für 4 Singstimmen wurden von Schubert in Musik 
gesetzt. Letzteres schrieb er in Zeliz im Jahre 1824 
für die gräflich Esterhazy'sche Familie. 

Porträt. Brustbild. Stich. Nach dem Leben gemalt von W. 
Hensel 1818. Gestochen von Fr. Fleischmann. 

K. u. k. FamÜienfideicommiss-Bibliothek, Wien, 

299 Johann Gottfried Herder, geb. Mohrungen 25./8. 

1744, gest. Weimar 18./12. 1803. Dichter. Zwei 
seiner Bearbeitungen fremdsprachiger Gedichte sind 
von Schubert in Musik gesetzt worden, darunter die 
altschottische Ballade „Edward". 

Porträt. Brustbild. Aquarell, nicht bez., linka die physiogno- 
mische Charakteristik Lavater's. 

K, u, k. Famüienfideicommiss-Bibliothek 
(Lavater-Scrnnmlung), Wien. 

300 Jakob Nikolaus Craigher, geb. Lipossuilo in Friaui 
17./12. 1797, gest. Cormons 17./5. 1865. Dichter. 
Seine „Poetischen Betrachtungen* erschienen unter 
dem Pseudonym „Nikolaus* mit einer Vorrede Fried- 
rich's V. Schlegel. Er war mit Schubert befreundet, 
der im Jahre 1825 drei seiner Gedichte; „Todten- 



Schubert. 

gräbers Heimkehr", ,,Der blinde Knabe" und das 
bekannteste „Die junge Nonne" componirte. 

Porträt. Brustbild. Tuschzeichnung. Thugut Heinrich 1831. 

Dionya Freiherr v, Craigher de Jachelutta, Schloss 
Cividale hei TJdine. 

301 Friedrich Rochlitz, geb. Leipzig I2./2. 1769, gest. 
daselbst 16/12. 1842. Dichter und Musikschrijptsteller, 
weimarischer Hofrath. Im Jahre 1822 kam er nach 
Wien, um Beethoven aufzusuchen, und traf auch mit 
Schubert zusammen. Dieser componirte drei Gedichte 
von Rochlitz als Lieder und eines als Männerchor. 
Rochlitz, ein warmer Bewunderer des Tondichters, 
wandte sich in einem Briefe (27. November 1827) an 
denselben, um ihn zur Composition seines Gedichtes 
„Der erste Ton" als Melodram aufzufordern. Schu- 
bert unterliess es jedoch, wie fi'üher Beethoven, darauf 
einzugehen. 

Porträt. Brustbild. Kreidezeichnung von Sc hin eil er. 
Goethe-Nationalmuseum, Weimar. 

302 Josef Kupelwieser, geb. 1791, gest. Wien 2./2. 
1866. Theatersecretär, üebersetzer und Bearbeiter 
französischer Theaterstücke, Verfasser des Textbuches 
der heroisch-romantischen Oper „Fierrabras" in drei 
Acten, die Schubert in vier Wochen in Musik setzte. 
Kupelwieser schrieb den Text 1822 im Auftrag der 
damaligen Hoftheater- Administration. Als diese jedoch 
bald darauf aufgelöst wurde, war von einer Aufftih- 
ning der Oper nicht mehr die Rede. Sie kam 'niemals 
auf der Bühne zur Darstellung. 

Porträt. Ganze Figur. Photographie aus dem Jahre 4863. 
Familie Kupelwieser, Wien, 

303 Johann Gabriel Seidl, geb. Wien 21./6. 1804, gest. 

daselbst 18./7. 1875. Elf seiner Gedichte sind von 
Schubert als Lieder und vier für mehrstimmigen 
Gesang componirt worden. Die vier Refrainlieder sind 
dem Dichter gewidmet (op. 95). SeidFs „Taubenpost" 

84 



Schubert. 

(in den „Schwanengesang'' aufgenommen) gilt als die 
letzte Liedcomposition Schub er t's (October 1828). 
PortrÄt. Brustbild. Lithographie von Kriehub er 1841. 

Stadt Wien, 

304 Eduard v. Bauernfeld. 

Porträt. Kopf. Bleistiftzeichnung von M. y. Schwind. 
Frau Marie Baurnfeind, Wien. 

305 Franz Grillparzer. 

Porträt. Brustbild. Miniatur-Aquarell von M. M. Daf finge r, 
1820. (An dem Rahmen ist die Medaille auf Grillparzer 
von J. Schön, 1841, befestigt.) 

8e. Excellem Herr Geh. Bath Nikolaus Dimba, Wien. 

306 Johann Ludwig Deinhardstein, geb. Wien 21./5. 1794, 
gest. daselbst 12./7. 1859. Dichter. Schubert 
componirte dessen »Lasst im Morgenstrahl des Mai'n" 
und die Gelegenheitsdichtung „Am Oebui*tstage des 
Kaisers* (auch „Volkslied" genannt) für vier Sing- 
stimmen mit Orchesterbegleitung. Dieselbe wurde auf 
Veranlassung Leopold v. Sonnleithner's componirt und 
am 11. /2. 1822 im Theresianum zur Geburtstagsfeier 
des Kaisers Franz aufgeführt. Im Jahre 1848 erschien 
sie mit abgeändertem Text als „Constitutionslied". 

Porträt. Brustbild. Aquarell, nicht bez. Stadt Wien 

307 August V. Kotzebue, geb. Weimar 3./5. 1761, gest. 
Mannheim 23. /3. 1819. Dichter. Schubert componirte 
zwei Werke dieses Verfassers als Opern: „Des Teufels 
Lustschloss« (1813) und „Der Spiegeh-itter« (1815), 
welche beide nur fragmentarisch erhalten sind. 

Porträt. Brustbild. Lithographie nach dem 1818 gemalten 
Bilde von F. Deurer, ^ ^ HofbihUothek, Wien. 

308 Johann Georg Fellinger, geb. Pettau in Steiermark 
3./1. 1781, gest. Adelsberg in Krain 27./11. 1816. 
Dichter. Von seinen Gedichten hat Schubert im 
Jahre 1815 drei in Musik gesetzt. 

Porträt. Brustbild. Stich. Anton Tepplar sc. 

K u. k. FamilienfideicommissbibUothek, Wien. 

86 



Schubert. 

309 Friedrich Rücicert, geb. Schweinfurt 16./5. 1788, 
gest. Neusess bei Koburg 31. /l. 1866. Dichter. 
Schubert hat fünf von dessen Gedichten in den 
Jahren 1821 und 1823 componirt, darunter die viel 
gesungenen „Sei mir gegrüsst** und „Du bist die 
Ruh'«. 

Porträt. Brustbild. Federzeichnung in Sepia von Julius 
Schnorr v. Carolsfeld 1818. 
Bibliothek der h. k. Akademie der bildenden Künste, Wien. 

310 Ludwig Uhland, geb. Tübingen 26./4. 1787, gest. 
daselbst 13./11. 1862. Von ihm hat Schubert nur 
ein einziges Gedicht: „Frühlingsglaube« in zwei Fas- 
sungen componirt. 

Porträt. Brustbild. Lichtdruck nach dem Gemälde von 
Morff 1818. 

Verlags ans talt F. Bruckmann, Mimchen, 

311 Friedrich Wilhelm Gotter, geb. Gotha 3./9. 1746, 

gest. daselbst 18./3. 1797. Dichter. Schubert com- 
ponirte dessen Gedicht „Pflicht und Liebe" als Lied 
(1816). 

Porträt. Brustbild. Aquarell, nicht bez., links die physiognomi- 
sche Charakteristik Lavater's. 

K, u. k. Familienßdeicommissbibliothek 
(Lavater-Sammlung), Wien, 

312 Friedrich V. Schiller, geb. Marbach lO./ll. 1759, 
gest. Weimar 9./5. 1805. Schubert wandte sich 
früh Schiller's Muse zu und hat namentlich in den 
Jahren 1812 bis 1817 eine grosse Zahl von dessen 
Dichtungen in Ton gesetzt. Es sind im Ganzen 51 Com- 
positionen, zu welchen 37 verschiedene Gedichte 
verwendet wurden, etliche in verschiedenen Fasstmgen 
und Bearbeitungen, darunter auch einige fUr mehr- 
stimmigen Gesang. Schubert zogen in gleicher Weise 
rein lyrische Gesänge, wie „Hoffnung", „Sehnsucht**, 
„An den Frühling*, „Laura am Ciavier*, „Entzückung 
an Laura* und die grossen Balladen „Der Taucher*, 
„Die Bürgschaft*, „Ritter Toggenburg* an, desgleichen 

86 



Schubert. 

auch heroisch-rhetorische Stücke, wie „Gruppe aus 
dem Tartarus*, „Elysium**. 
Gypsbüste nach Dannecker. Stadt Wien. 

313 Johann Wolfgang v. Goethe, geb. Frankfurt a. M. 

28./8. 17^9, gest. Weimar 22./3. 1832. Schubert, 
der Göethe's Dichtungen früh kennen lernte, hat diese 
mit Vorliebe für seine Compositionen verwerthet, durch 
die für den Dichter begeisterten Freunde Schober, 
Mayrhofer und Bauernfeld in dieser Neigung noch 
unterstützt. Ausser dem (nur als Fragment erhaltenen) 
Singspiel „Claudine von Ville Bella* hat Schubert 
nicht weniger als 60 Gedichte Goethe's in Lied- und 
Chorcompositionen bearbeitet, woninter einige der be- 
rühmtesten, wie „Erlkönig*, HaiderÖslein**, „Gretchen 
am Spinnrad*, die „Mignonlieder* und die aus dem 
„Westöstlichen Divan*. Der „Erlkönig* wurde am 7./3. 
1821 in einer Akademie im Kämthner-Thortheater von 
Vogl zum ersten Male öffentlich vorgetragen. Noch 
im selben Monate erschien das Lied als op. 1, nach- 
dem Freunde und Gönner Schuberts das Geld für 
die commissionsweise Herausgabe zusammengebracht 
hatten. Josef v. Spaun sandte schon 1817 eine hand- 
schriftliche Sammlung Schub er t'scher Lieder (darunter 
den „Erlkönig*) an Goethe, indem er zugleich in 
einem Schreiben das Talent Schub er t's der Beach- 
tung des gi'ossen Dichters empfahl und in dessen 
Namen die Erlaubniss erbat, die Lieder Goethe 
widmen zu dürfen. Es erfolgte keine Antwort. 1825 
schrieb Schubert selbst an Goethe und übersendete 
ihm drei Lieder („Schwager Kronos*, „An Mignon*, 
- „Ganymed*) als Zeichen der Verehrung. Goethe ver- 
zeichnete die Sendung in seinem Tagebuch, antwortete 
aber nicht. 1830 trug Wilhelmine Schröder-Devrient 
dem Dichterfürsten den „Erlkönig* vor, den er früher 
schon einmal, jedoch ohne Eindruck, gehört hatte, 
und brachte nunmehr das Lied zu grösster Wirkung. 
Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Heinrich Kolbe 1826. 
Herr Geh. Bath Dr. Friedrich Gille, Jena. 

^1 



Schubert. 

314 Friedrich Gottlieb KlopstOCic, geb. Quedlinburg 2./7. 
1724, gest. Hamburg 14./3. 1803. Dichter. Schubert 
componirte, namentlich in den Jahren 1815 und 1816, 
eine grosse Anzahl von Klopstock's Gedichten, und 
zwa-r 13 für einstimmigen Gesang, 3 für mehrstimmigen 
und das „Stabat D(iater** für Solo, Chor und Orchester. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde nach Juel, links die physio- 
gnomische Charakteristik Layater's. 

K. u. k, FamilienßdeicommisshibUothek 
(Lavater-Sammlung), Wien. 

315 Johann Georo Jacobi, geb. Düsseldorf 2./9. 1740, 
gest. Freiburg i. Br. 4./1. 1814. Dichter. Von dessen 
Gedichten hat Schubert 7 als Lieder componirt, davon 
6 im Jahre 1816. 

Porträt. Brustbild. Stich. Pratrel pinx. Geyser sc. 

K. u. Je. FamüienfideicommissbibUothek, Wim. 

316 Georg Philipp Schmidt, genannt Schmidt von Lübeck, 
geb. l./l. 1766, gest. Ottensee bei Hamburg 28./10. 
1849- Er ist der Dichter von Schuberts berühmtem, 
1816 entstandenen Liede „Der Wanderer*. In erster 
Fassung erschien es unter dem Titel „Der Unglück- 
liche** von Werner (weshalb es Schubert anfänglich 
für ein Gedicht von Zacharias Werner hielt) in Becker's 
Taschenbuch für 1808 und wurde von Deirihardstein 
in die 1815 herausgegebenen „Dichtungen für Kunst- 
redner" aufgenommen. Auf das Gedicht (wahrschein- 
lich in der letzteren Ausgabe) naachte Schubert der 
Geistliche Horni aufmerksam. 

Porträt. Brustbild. Zeichnung nach der mit der 2. Auflage 
der Lieder Schmidt's (Altena 18?6) erschienenen Lithographie 
von J. Bendixen 1826. 

Stadt Wien. 

317 Marianne von Willemer, geb. Jung, geb. Linz 
20./11. 1784, gest. Frankfurt 6./12. 1860. Goethe 
knüpfte im Herbst 1814 einen innigen Verkehr mit 
ihr an, der später in einem Briefwechsel fortgesetzt 
wurde. Die beiden von Schubert componirten »Suleika- 



Schobert. 

lieder* sind von ihr gedichtet und wurden von Goethe 
mit geringen Veränderungen in seinen »Westöstlichen 
Divan* aufgenommen, weshalb sie lange Zeit für Ge- 
dichte Goethe's galten. 

Porträt. Brustbild. Lichtdruck nach der im Goethehause ia 
Weimar befindlichen Kreidezeichnung. 

Chethe-NationahnusetMn, Weimar, 

318 Friedrich V. Schlegel, geb. Hannover 10./3. 1772, 
gest. Dresden 11. /l. 1829. Dichter, von dessen Ge- 
dichten Schubert 16 componirte. 

Porträt. Brustbild. Stich, gezeichnet yon Auguste v. 
Buttler, gestochen von J. Axmann. 

K k, Hofbtbliothek, Wien. 

319 Ferdinand Sauter, geb. Werfen in Salzburg 6./5. 
1804, gest. Wien 30. October 1854. Dichter. Kam 
1825 nach Wien, wo er in den Kreis Moriz von 
Schwind's trat. Schubert componirte 1822 sein nach 
Metastasio bearbeitetes Gedicht „Der Wachtelschlag*. 

Porträt. Brustbild. Geigern, von Moriz v. Schwind 182!8. 
Herr Hofrath Professor Adolf Bitter v. Guttenberg, Wien. 

320 Johann Gaudenz Freiherr v. Salis-Seewis, geb. 
Seewis in Graubtindten 26./12. 1762, gest. Melans 
29. /l. 1834. Dichter. Schubert componirte 16 von 
dessen Gedichten in den Jahren 1816 und 1817. 

Porträt. Brustbild in Medaillon. Stich. Richter del. 
Lips sc. 

K. u. k. FamilienfideicoinmisS'Bibliothek 
(Lavater-Samnilung), Wien, 

321 Pietro Metastasio, geb. Rom 3./1. 1698, gest. 
Wien 2./4. 1782. Dichter. Schubert hat mehrere 
Arien"f dieses Dichters componirt, femer 4 Canzonen 
und 3 Gesänge, welch letztere er dem Sänger La- 
blache widmete. 

Porträt. Brustbild in Medaillon. Stich. Johann Steiner 
pinx et del. Job. Em. Mansfeld sc. 

Stadt Wien. 



Schubert. 

322 Heinrich Heine, geb. Düsseldorf 12./12. 1799, gest. 
Paris 17./2. 1856. Dichter. Nach Schuberts Tod 
wurden die 6 von ihm componirten Gedichte Heiners 
zusammen mit anderen Liedern als „Schwanengesang* 
herausgegeben, darunter die berühmten: „Der Atlas**, 
„Am Meer**, „Der Doppelgänger**. 

Porträt. Kniestack. Stich. E. Kugler del 1829. E. Mandel 
sc. (Mit Facsimile He ine's: „So sah ich aus heute Morgen 
den 6. April 1829. H. Heine.") 

K. k, HofbibliotheJe, Wien, 

323 Ludwig Rellstab, geb. Berlin 13./4. 1799, gest. da- 
selbst 27./11. 1860. Fruchtbarer Schriftsteller und 
Dichter. Schubert componirte in seinem letzten 
Lebensjahre eine grössere Anzahl Gedichte von Rell- 
stab, im Ganzen 10. Von diesen sind 7 in den nach 
Schub er t's Tod zusammengestellten Gyclu8„ Schwanen- 
gesang** aufgenommen worden, darunter allgemein 
bekannte, wie „Ständchen** und „Aufenthalt**. Rell- 
stab war im Jahre 1825 nach Wien gekommen, um 
Beethoven zur Composition eines seiner Operntexte zu 
bewegen, und hatte ihm auch einige seiner Lieder vor- 
gelegt. Beethoven bezeichnete diejenigen, die ihm am 
besten gefielen, mit Bleistiftzeichen. Diese Blätter soll 
Schubert, bevor sie an den Dichter zurückgingen, 
durch Anton Schindler gesehen und die betreffenden 
Lieder danach componirt haben. Das Lied „Auf dem 
Strom**, mit Begleitung von Waldhorn und Pianoforte 
componirt, schrieb Söhubert für den Waldhornisten 
J. Lewy, der es in einem Concert (20. April 1828) 
im Vereine mit Schubert, der am Ciavier begleitete, 
und einem vorzüglichen Gesangsdilettanten im kleinen 
Redoutensaale vortrug. 

Porträt. Brustbild. St'ch nach einer Photographie von 
A. Weg er in Leipzig. Stadt Wien. 

324 Zacharias Werner, geb. Königsberg I8./11. 1768, 
gest. Wien 17./1. 1823. Dichter. Zwei Gedichte von 
ihm sind von Schubert in Musik gesetzt worden. 

Porträt. Kopf. Aquarell von Moriz Daffinger 1817. 
Herr Dr. Georg Granitsch, Wien. 

90 



Schubert. 

325 Johann Peter Uz, geb. Ansbach 3./10. 1720, gest. 
daselbst 12./5. 1796. Dichter. Von dessen Gedichten 
hat Schubert fünf als Lieder und drei als mehr- 
stimmige Gesänge componirt. 

Poi^ät. Brustbild. Stich. J. P. Bause sc. 1776. 

K. Ui k, FamüienfideicommissbihUothek, Wien. 

326 Ludwig Theodul Kosegarten, geb. Grevismuhlen 

1./2. 1758, gest. Greifswald 26./10. 1818. Dichter. 
Schubert hat 18 Gedichte desselben componirt, eines 
als mehrstimmigen Gesang. 
Porträt. Brustbild. Stich. Weström pinx. H tips sc. 

Stadt Wien. 

327 Gottlieb Konrad PfefTel, geb. Colmar 28./6. 1763, 
gest. daselbst 1./5. 1809. Dichter. Sein Gedicht 
„Der Vatermörder** ist eines der ersten von Schubert 
componirten Lieder (1811; in der Ausgabe der Lieder 
ist es ohne Angabe des Verfassers gedruckt). Schubert 
fand den Text aller Wahrscheinlichkeit nach in einem 
Lesebuche für Schulen. 

Porträt. Brustbild. Stieb. Cl. Kohl sc. Viennae 1751. 
K. u. k, FamilienfideicommissbihUothek, Wien. 

328 Georg Friedricli Philipp Freiherr v. Hardenberg, 
Pseud. Novalis, geb. Wiederstädt 2./5. 1772, gest. 
Weissenfeis 26. /b. 1801. Dichter. Schubert com- 
ponirte in den Jahren 1819 und 1820 Hymnen von ihm. 

Porträt. Brustbild mit Facsimile. Stich. Ed. Eichens sc. 
1845. 

Stadt Wien. 

329 Helmine v. Chezy, geb. v. Klencke, geb. Berlin 

26. /l. 1783, gest. Genf 28./1. 1856. Dichterin, 
kam 1823 nach Wien. Auf Josef Kupelwieser's An- 
regung verfasste sie das Schauspiel „Hosamunde, 
Fürstin von Cypern", zu dem Schubert die Musik 
schrieb. Die erste Aufführung fand im Theater an der 
Wien am 20./12. 1823 statt. Trotzdem die Musik 

91 



Schubert. 

gefiel, erlebte das Stück nur wenige Aufführungen und 
wurde bald von einem Spectakelstück verdrängt. 

Porträt. Brusthüd, Lichtdruck nach einem Gemälde von 
Vogel V. Vogelstein. 

Frau Geheimrath Emy v. Essenwein, Baden-Baden. 

330 August Graf v. Platen-Hallermund, geb. Ansbach 

24./10. 1796, gest. Syrakus 5./12. 1835. Dichter. 

Schubert componirte 1822 zwei Gedichte von ihm. 

Porträt. Brustbild nach dem Relief von Woltreck. 
Bleistiftzeichnung. ^^^^^ ^^ 

331 August Hermann Niemeyer, geb. Halle i./9. 1754, 

gest. 7./7. 1828. Professor der Theologie, Ober- 
consistorialrath und üniversitätskanzler. Theologischer 
und pädagogischer Schriftsteller; geistlicher Dichter. 
Schubert componirte sein religiöses Drama „Lazarus 
oder die Feier der Auferstehung** als Cantate. Diese, 
1820 geschrieben, blieb noch lange nach Schuberts 
Tode unbekannt und kam erst im März 1863 in einem 
Concerte des Wiener Musikvereines dem Publicum 
zu Gehör. 

Porträt. Brustbild. Stich: Graeff del. In Stahl gestochen 
von F. Müller. 
K. u. k. General-Intendant der k. k. Hoftheater, Wien. 

332 Ernst Schulze, geb. Celle 22./3. 1789, gest. da- 
selbst 26./6. 1817. Dichter. Schubert hat neun 
Gedichte von ihm als Lieder componirt und eines, 
„Ewige Liebe*, für vier Männerstimmen. 

Porträt. Brustbild. Stich, nicht bez. Stadt Wien. 

333 Johann Christoph Friedrich Haug, geb. Nieder- 
stolzingen 19./3. 1761, gest. Stuttgart 30./1. 1829. 
Dichter. Schubert componirte dessen Gedicht „Wein 
und Liebe* für 4 Männerstimmen. 

Porträt. Brustbild. Stich, gezeichnet von Hie m er, ge- 
stochen von Rahl in Wien 1800. 

K k. HofbihUothek, Wien. 

92 



Schubert. 

334 Gottfried August Bürger, geb. WoWerswende 
81./12. 1747, gest. Göttingen 8./6. 1794. Dichter. 
Schubert componirte dessen Gedicht „Das Dörfchen" 
als Vocalquartett, welches am 7./3. 1821 in einer Aka- 
demie im Kärnthnerthor-Theater zuerst gesungen wurde. 

Porträt. Brastbild. Stich. Bau mann del. nach Fiorillo, 
Gottschick sculps. 

K. u. k. FamiUenfiäeicommiss- Bibliothek, Wien. 

335 Ferdinand Raimund, geb. Wien i./6. 1790, gest. 
Pottenstein 5./9. 1836. Dichter und Schauspieler. 

Porträt. Kopf. Bleistiftzeichnung von M. v. Schwind. 

Frau Marie Baurnfeind, Wim, 

336 Franz v. Schober. 

Porträt. Brastbild. Bleistiftzeichnung von Leopold Kupel- 
wieser, 12. Juli 18211. 

Familie Kupelwieser, Wien. 

337 Johann Michael Vogl. 

Porträt. Ganze Figur, sitzend. Handzeichnung von Moriz 
V. Schwind. 

Frau Ida v. Schweitzer, Lengenfeld bei Krems. 

338 Josef Haydn, geb. Rohrau a. d. Leitha 1./4. 1732, 
gest. 31./5. 1809. Tondichter, dessen Symphonien auf 
den jugendlichen Schubert den tiefsten Eindruck 
machten. Kurz vor seinem Ableben, im October 1828, 
unternahm Schubert einen Ausflug nach Eisenstadt, 
wo er Haydn's Grab besuchte. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, n. bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

339 Ludwig van Beethoven. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Ferd. Georg Wald- 
niöller. Breitkopf dt Härtel, Leipzig, 

340 Franz Grillparzer. 

Porträt. Kopf. Bleistiftzeichnung von Moriz v. Schwind, 
^* ■ ®^* Frau Marie Baumfeind, Wiin. 



Schubert. 

341 Frarft Schubert. 

Porträt. Brustbild. BleistiftzeichnuDg von Leop. Eupel- 
wieser. 

Familie Kupelwieser, Wien. 

342 Franz Schubert. 

Porträt. Brustbild. Bleistiftzeichnung von Moriz v. Schwind. 
Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg. 

343 Franz Schubert. 

Poriräfgruppe: Jenger, Anselm Hüttenbrenner und Franz 
Schubert. Aquarellirte Zeichnung von Josef Teltscher. 

Frau Ida v, Schweitzer, Lengenfeld hei Krems, 

344 Franz Schubert. 

Porträt. Bru stbild. R i e d e r pinx. P a s s in i sc. Schrift : Fran z 
Schubert, geb. in Wien den 3!./1. 1797, gest. den 19./11. 
1828. 

Stadt Wien. 

345 Franz Schubert. 

Schubert und Vogl am Ciavier. Bleistiftzeichnung von 
Moriz V. Schwind. 

Frau Ida v. Schweitzer, Lengenfeld hei Krems. 

346 Franz Schubert. 

Porträt. Brustbild. Radirung von Michalek nach Rieder. 
Remarquedruck. 

Herr V. A. Heck, Wien. 

347 Entwurf zu einem Schubert-Denkmal. 

Bleistiftskizze, n. bez. 

Wiener Montier gesang verein. 

348 Franz Schubert. 

Marmorbüste von Prof. K. Kundmann. 
Se. Excellenz ittrr Geh. Bath Nikolaus Dumha, Wien. 

349 Franz Schubert. 

Porträt. Brustbild mit Facsimile. Stich und Druck von 
Weger in Leipzig. 

Herr Adolf Qomperz, Wien, 

94 



Schubert. 

350 Franz Schubert. 

Porträt. Lithographie nach Teltscher von Mansfeld. 
Frau Anna Äsamayer, Wien. 

351 Franz Schubert 

Porträt. Brustbild. Lithographie Yon Kriehuber 1846. 

Stadt Wien. 

352 Franz Schubert. 

Schubert nnd Vogl am Ciavier. Federzeichnung von 
Moriz V. Schwind. 

Herr Ludwig Bitter v. Spatm, Wien. 

353 Schubert, Vogl und Thereee Puffer, verehei. Honig. 

Porträtskizzen. Köpfe. Bleistiftzeichnung von M. v. Schwind 
Frau Marie Baurnfeind, Wien. 

354 Franz Schubert. 

Porträt. Kniest&ck. Aquarell von Aug. Wilh. Ried er, 
Mai 18215. 

Herr Dr. Georg Ghranitsch, Wien, 

355 Franz Schubert. 

Porträt. Kniestück. Original-Lithographie von A. W. Rieder. 
Frau Therese Bieder, Wien. 

356 Franz Schubert. 

Porträt im 17. Lebensjahre. Ganze Figur. Kreideskizze von 
Leop. Knpelwieser. 

Herr Eduard Perger, Baden hei Wien. 

357 Franz Schubert. 

Porträt. Brustbild. Aquarellirte Handzeichnung, angeblich 
von Daffinger. 

Herr Eduard Perger, Baden. 

358 Schubert. 

Aquarell, ausgeführt als Wandgemälde im Foyer des Wiener 
Opernhauses von Moriz v. Schwind. Dreitheilige Lunette 
mit Illustrationen zu Werken Franz Schub er t's. In der Mitte 
die Schlussscene von Castelli's Oper: „Der häusliche Krieg", 
links „Der Erlkönig", rechts „Der Fischer" (zu Goethe's 

95 



Schubert. 

Gedichten) Das MittelbUd ist auf jeder Seite von einer auf 
einem fciFoBtamente stehenden statuenartigen Piffur flankirf 
links Der Wanderer« (zu dem Gedichte SchmidtWn 
Lübeck), rechts „Diana«* (zu Job. Mayrhofer's Gedicht- 
„Die zürnende Diana"). ^eaicnu. 

Herr Justizrath Dr. Jakob Siebert, Frankfurt am Jfa*». 

359 Franz Lachner. 

Porträt. Kopf. Bleistiftzeichnung von Moriz v. Schwind. 
Frau Marie Baumfeind, Wien, 

360 Josef Danhauser. 

Selbstporträt, weiss gehöhte Bleistiftzeichnung a. d. J. 1838. 

Familie Danhauser, Wien. 

361 Wolfgang Amadeus Mozart. 

Porträt. Kniestück. Oelgemälde, n. bez. Von J. H. Tisch- 
bein, 1778. 

Herr G. A. Andre, Frankfurt a. M, 

362 Ludwig van Beethoven. 

Porträt. Brustbild. Oelgem. von J. Mahl er 1815. 
Herr Begierungsrath Prof Dr. Max B. v. KaroQan, Graz. 

363 Beethoven und Lachner. 

Porträtskizzen auf einem Studienblatt von Moriz v. Schwind 
(beschrieben von Dr. Theodor Frimmel in der „Eevue des 
beaux arts" 1896). 

Frau Marie Baurnfeind, Wien, 

364 Ludwig van Beethoven. 

Porträt. Brustbild. Lithogr. von J. Bauer. Schrift: „Lud- 
wig van Beethoven. Handzeichnung nach dem Leben von 
Ludwig Schnorr v. Carolsfeld in Wien um das Jahr 1807."- 
— Darunter im Facsimile die Schlussworte eines von Ludwig 
van Beethoven am 2. November 1803 an den Maler Macco in 
Prag gerichteten Briefes: „ — noch einmal herzlichen Dank, 
lieber Macco, für Ihr Andenken an mich. Malen Sie — und 
ich mache Noten und so werden wir ewig — ewig? — ja 
vielleicht ewig fortleben. Ihr innigster Beethoven.** 

Herr G, August Artaria, Wien, 

96 



Schubert. 

365 Ludwig van Beethoven. 

Porträt. Brastbild. Handzeichnung von St. Decker. 

Herr Dr. Gustav v, Juri^, Wien, 

366 Ludwig van Beethoven, die „Eroica« componirend, 
daneben die Geburt Lachner's in Rain am Lech. 
(Vgl. Nr. 536.) 

Sepiazeichnung von M. v. Schwind. 

Frau Helene v. Bavenstetn, Karlsruhe, 

367 Ludwig van Beethoven. 

Ludwig van Beethoven's Studirzimmcr im ^Scliwarzspanier- 
hause" (C.-Nr. 200 Alsergrund) im Jahre 1827. Taschzeichnung 
von HOchle, nicht bez. Das Blatt wurde am Tage nach dem 
Leichenbegängnisse Beethoven's angefertigt. 

Stadt Wien. 

368 Ludwig van Beethoven. 

Beethoven's Todtenmaske. Oelskizze von Jos. Dan hauser. 
Herr C. August Ärtaria, Wien. 

369 Ludwig van Beethoven. 

Beethoven's Todtenmaske, von oben gesehen. Oelskizze 
von Jos. Danhaus er. 

Herr C. August Artaria, Wien. 

370 Ludwig van Beethoven. 

Beethoven's Hftnde. Oelskizze von Jos. Dan hauser. 
Herr G. August Artaria, Wien. 

371 Ludwig van Beethoven. 

„Einladung zu Ludwig van B e eth o ven's Leichenbeg&ngniss 
am 89. März 1827, um 3 Uhr Nachmittags. Gedruckt bey 
Anton Strauss." 

Wiener Männergesangverein. 

372 Ludwig van Beethoven. 

Gypsbüste. Von Josef Danhaus er. 

Dr. Bruno B. v. Franld-Hochwart, Wien. 

373 Josef Haydn. 

Wachsbüste von Strasser, 1830. 
Se. ExceUenz Herr Geh. Baih Nikolaus Dumha, Wien. 

97 



Schubert. 

374 Josef Haydn. 

Porträt. Ganze Figur, sitzend. Oelgem. von Neugas ß, 180 i. 
Se. Durchlaucht Fürst Paul Esterhdzy-Galantha, 
Eisenstadt. 

375 Josef Haydn. 

Porträt. Brustbild in Medaillon. Stich. D. Weiss sc. 
Schrift: Josef Haydn. Nach Ihrwach's Medaillon.^ 

Se. Erlaucht Herr Graf Johann HarraCh, Wien. 

376 Josef Haydn. 

Josef Haydn's Geburtshaus in Rohrau. Aquarell. 

Se. Erlaucht Herr Ch^af Johann Harrach, Wien. 

'377 Josef Haydn. 

Haydn's Sterbehaus in der Haydngasse. Colorirt. Holzschnitt. 
K. u. Je. QeneralirUendanz der k. Je. Hoftheater, Wien. 

378 Franz Josef Graf Saurau, geb. Wien 19./9. 1760, 

gest. Florenz 9./6. 1832. Regierungs-Präsident in 
Wien. Aeusserst verdient um die Organisirung des 
Wiener Aufgebotes, veranlasste den Dichter Hasehka 
zur Verfassung des Textes der „Volkshymne". 
Porträt. Halbfigur. Oelgemälde, nicht bez. 

Bectorat der k. k. Universität, Wien. 



Zimmer, rechts vom j^auptein^an^e. 

379 Johann R. V. Herring, geb. 1758, gest. 1836. Haupt- 
begründer der „adeligen Liebhaberconcerte" 1807 und 
im ersten Jahre deren Dirigent. Am 27. Mai 1808 
fand die letzte AuflRihrung statt („Schöpfung"), welcher 
auch Haydn beiwohnte. 

Porträt. Brustbild. Hüftbild. Miniature von Josef Erafft, 
Brunn 1823. 

Herr Baron Ernst Herring-Frankensdorf, Wien. 

380 Franziska v. Herring, geb. Unger, Gattin des Vorigen. 

Porträt. Hüftbild. Miniature von Josef Krafft, Bfünn 1823. 
Herr Baron Ernst Herring-Frankensdorf, Wien. 

98 



Schubert. 

381 Henriette Freiin V. Pereira (Tochter der Baronin 
Franziska Arnstein), geb. Wien 29./11. 1780, gest. 
13. /5. 1859. Im Hause Pereira fanden häufig Musik- 
auffuhrungen statt, an denen sich nicht nur ausübende 
Künstler, sondern auch Dilettanten und Kunstfreunde 
betheiligten. 

Porträt. Brastbild. Aquarell von Baronin Brevillier, geb. 
Freiin von Henikstein. 

Herr Baron Heinrich Pereira, Wien. 

382 Gundelhof. Durchhaus, das den Bauernmarkt mit der 
Brandstätte verband. In diesem Hause befand sich 
die Wohnung des Dr. Ignaz Edl. v. Sonnleithner. 
Vgl. Nr. 146. 

Der Bauernmarkt mit der Aussiebt auf den Gundelhof. 
Aquarell von A. Hut t er. s^^dt Wien. 

383 Gioachimo Rossini, geb. Pesaro 29./2. 1792, gest. 
Paris 13. /ll. 1868. Operncomponist. Schubert war 
ein grosser Verehrer der Rossini'schen Opern und 
besuchte wiederholt deren Aufführungen im Kärnthner- 
thortheater. Angeregt durch dieselben, componirte er 
zwei „Ouvertüren im italienischen Styl* (1817), deren 
eine am 1. März 1818 in einem Concert JaelFs beim 
„Römischen Kaiser" aufgeführt wurde. 

Porträt. Brustbild. Aquarellirte Zeichnung von Daffinger. 
Gesellschaft dei* Musikfreimde, Wien. 

384 Johann B. Gänsbacher, geb. Sterzing, 8./5. 1778. 

Kirchencomponist. Führte in Innsbruck die Cantatc 
Prometheus auf. Eine von ihm componirte Trauermotette 
wurde bei Schuberts Leichenbegängniss gespielt. 

Porträt. Brastbild. Oelgemälde, nicht bez. 

Gesellschaft der Musikfreimde, Wien, 

385 Adalbert Gyrowetz, geb. Budweis 19./2. 1763, gest. 
Wien 19./3. 1850. Componist. Von 1804—1807 
Capellmeister am Kärnthnerthortheater. Ein Mit- 
competent Schuberts um die durch den Tod Salieri's 
erledigte Vice-Hofcapellmeisterstelle. 

Porträt. Brastbild. Oelgemälde, nicht bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

99 



Schubert. 

386 Josef Preindl, geb. Marbach in Niederösterreich 30./ 1. 
1756, gest. Wien 26. /lO. 1823. Musiktheoretiker und 
Componist. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, nicht bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien, 

387 Fürst Karl Lichnowsky, geb. 9./9. 1760, gest. 

Wien 15. /4. 1814. Freund Mozart's und Beethoven's. 
Kunstmäcen. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, nicht bez. 

Se, Durchlaucht Prinz Karl Max Lichnoivshj, 
WienTroppau. 

388 Fürstin Christine Lichnowsicy, geb. Gräfin Thun, 

Gattin des Vorigen. Betheiligte sich auch als Pianistin ^ 
an den von Fürst Lichnowsky in seiner Wohnung ver- 
anstalteten Musikaufführungen . 
Porträt. BrustbilJ. Oelgemälde, nicht bez. 

Se. Durchlaucht Prinz Karl Max Lichnowsky, 
Wien-Troppau. 

389 Ludwig Spohr, geb. Braunschweig 5./4. 1784, gest. 
Cassel 22. /lO. 1859. Violinvirtuose und Componist, 
1812 — 1815 Capellmeister des Theaters an der Wien. 

Porträt. Brustbild. Stich: Roux ad viv. del. Jos. Axmann sc. 
Schrift: Louis Spohr 

K, u. k. Generalintendanz der k. k. Hoftheater, Wien. 

390 Henriette Sontag, geb. Koblenz 3./1. 1804, gest. 
Mexico 17. /6. 1854. Concert- und Opernsängerin. 
1820 — 1824 am Kärnthnerthortheater in Wien; sang 
bei der ersten Aufführung von Weber's „Euryanthe** 
(25. October 1823) die Titelpartie. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Bulow. Schrift: 
Henriette Sontag. 

K, u. k. Familien'FideieommisS'Bibliothek. 

391 Franz Schoberlechner, geb. Wien 21. /7. 1797, 

gest. zu Berlin 7./1. 1843. Ciaviervirtuose und Com- 
ponist. Schüler Hummers und Förster's. Seit 1824 ver- 

100 



Schubert. 

mäblt mit der Sängerin Sophie dalF Occa, geb. 1807, 
gest. 1863. 

Porträt. Brustbild. Staub lith. Schrift: Franz Schober- 
le c h n e r. 

Stadt Wien. 

392 Tobias Haslinger, geb. Zell (Oberösterreich) 1./3. 1787, 
gest. 18. /6. 1842. Musikalienverleger. 

Porträt. Brustbild. Lithographie von Kriehuber, 1842. 
Probedruck ohne Schrift. 

Stadt Wien. 

393 Ignaz Bösendorfer, geb. Wien 28./7. 1796, gest. 
ebenda 14./4. 1859. Begründer der einen Weltruf 
geniessenden Ciavierfabrik „Bösendorfer*. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, nicht bez. 

Herr Ludwig Bösendorfer, Wien. 

394 Fürst A. K. Rasumofsky, geb. Petersburg 2./11. 1752, 
gest. Wien 23./9. 1836. Von 1793 bis 1809 russischer 
Gesandter am Wiener Hofe, Freund und Gönner 
Beethoven's. 

Porträt Kniestück. Oelgemälde, bez. Waldmüller 1835 pini. 
HerrCamillo GrafBasumofsky, Oher-Wigsteinbei Wigstadtl. 

395 Antonia Campi, geb. Lubiin 10./12. 1773, gest. 
München I./IO. 1822. Säugerin an der Wiener Oper, 
hervorragende Interpretin Mozart'scher Openipartien. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, bezeichnet J. Niedermann, 
pinxit 1809 Vienna. 

Dr. Gustav Heymann, Wien. 

396 Wenzel Müller, geb. Tyrnau in Mähren 26./9. 1767, 
gest. Baden bei Wien 3./8. 1835. Componist und 
Capellmeister. Schrieb über 200 Opern, Operetten, 
Singspiele und Pantomimen, unter diesen die Musik zu 
Raimund's „Alpenkönig und der Menschenfeind", „Die 
gefesselte Phantasie" und „Moisasur's Zauberfluch." 

Porträt. Brustbild. Pastellbild, nicht bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 



Schubert. 

397 Vincenz Hauschka, geb. Mies 21./1. 1766, gest. 
Wien 13./9. 1840, Componist. Begründer der sogen, 
kleinen Concerte der Gesellschaft der Musikfreunde. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, nicht bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

398 Friedrich Egon Landgraf Fürstenberg, geb. 26./1. 

1774, gest. 4./2. 1856. Obersthofmarschall. War in 
den Jahren 1817—1824 und 1842—1851 Präsident 
der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. 

Porträt. Kniestöck. Oelgemälde, bezeichnet] Ant. Polli 1842. 

Se, Erlaucht Eduard Landgraf zu Fürstenberg, Wien. 

399 Johann Nepomuk Hummel, geb. Pressburg 14/11. 
1778, gest. Weimar 17./10. 1837. Ciaviervirtuose 
und Componist. Schüler Salieri's. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Grünler 1830. 

Herr Professor Karl Hummel, Weimar. 

400 Josef Böhm, geb. Pest 4./3. 1795, gest. Wien 23./3. 
1876. Violinpädagoge. Ernst Hellmesberger und 
Joachim waren seine Schüler. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, nicht bez. 

Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. 

401 Karl Löwe, geb. Löbejün bei Köthen 30./11. 1796, 
gest. Kiel 20./4. 1869. Componist, dessen Balladen 
noch heute unübertroffen sind. Im Juli 1844 besuchte 
er Wien, wo er der »norddeutsche Schubert" genannt 
wurde. Löwe componirte u. A. auch Goethe's „Erl- 
könig." 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, bez : Grien. 

Löwe- Verein, Berlin. 

402 Konradin Kreutzer, geb. Mösskirch im Grossherzog- 
thum Baden 22./11. 1782, gest. Riga 14./12. 1849. 
1822—1827, 1828—1833, dann 1846—1848 Capell- 
meister am Kärthnerthortheater. Kreutzer war auch 

102 



Schubert. 

einer der Mitcompetenten Schubert's um die durch 
Salieri's Tod erledigte Vice-Hofcapellmeisterstelle. 

Porträt. Kniestück. Lithographie yon Kriehuber 1837. Schrift: 
Konradin Kreutzer. 

Stadt Wien. 

403 Peter Graf Goess, geb. Florenz 8./2. 1774, gest. 
Wien 11./ 7. 1846. Staatsmann. War in den Jahren 
1825—1832 Präsident der Gesellschaft der Musik- 
freunde. 

Porträt. Kniestück. Lithographie von Kriehuber 1837. Schrift: 
Peter Graf v. Goess, k. k. Hof- und n.-ö. Landmardchall. 

Stadt Wien, 

404 Sigmund Thalberg, geb. Genf 7./I. I8I2, gest. Neapel 
27. /4. 1871. Ciaviervirtuose und Componist. Trat in 
Wien öffentlich zum ersten Male am 6./4. 1827 im 
kleinen Redoutensaale auf. 

Porträt. Brustbild. Litbogr. C. Agricola lith. 1839. Schrift: 
Sigmund Thalberg. 

K. u. k. Familienfideicommisshibliotheh, 

405 HieronymusPayer, geb. Meidling bei Wien, 13./2.1787, 

gest. ebenda 17. /8. 1845. Ciaviervirtuose, Lehrer und 
Componist. Zu seinen Schülerinnen gehörte Leöpoldine 
Blahetka. 

Porträtbüste. Lithographie von Stadler. Schrift: Hierony- 
mus Payer. 

Stadt Wien. 

406 Johann Strauss (Vater), geb. Wien 14./3. 1804, 
gest. ebenda 25./9. 1849. Componist. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von P. Amerling. 
Herr Alfred v. Lindheim, ScMoss Berghof bei Lilienfeld. 

407 Josef Labitzky, geb. Schönfeld in Böhmen 4./7. 1802, 
gest. Karlsbad 18. od. 19./8. 1881. Componist, dessen 
frische Tanzweisen sich seinerzeit gleich den«n von 
Lanner und Strauss gi'osser Beliebtheit erfreuten. 

Porträt. Brustbild. Schrift: Josef Labitzky. 

Herr August Labitzky, Karlsbad. 

103 



Schubert 

408 Franziska Baronin Arnstein, geb. Berlin 29./11. 1758, 

gest. Dreihaus bei Wien 8./6. 1818. Mitbegründerin 

der Gesellschaft der Musikfreunde. Ihr Salon war ein 

Mittelpunkt der künstlerischen und literarischen Kreise 

Wiens. 

Porträt. Brustbild. Colorirte Lithographie, bez. :Kriehuber830. 

409 Anton Haizinger, Opern- und Concertsänger, geb. 
Wilfersdorf 14./3. 1796, gest. Wien 31./12. 1869. 
Sang am 24. September 1822 mit Rauscher, Ruprecht 
und Seipelt das Quartett Schub ert's „Geist der Liebe** 
in einem Concerte und wirkte auch bei der ersten 
Aufführung von Weber's „Euryanthe** im Wiener Hof- 
operntheater am 25. October 1823 mit. 

Porträt. Brustbild. Oelgeraälde, nicht bez. 

Stadt Wien, 

410 Josef Lanner, geb. Döbling bei Wien 11. /4. 1800, 
gest. ebenda 14. /4. 1843. Componist. Schubert 
besuchte häufig das Gasthaus „zum Rebhuhn" in der 
Goldschmiedgasse, wo Lanner mit vier Genossen seine 
Weisen erklingen Hess, und spendete dem jungen Geiger 
lauten Beifall. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, bez : Friedrich Krepp. 

Stadt Wien, 

411 Konrad Graf, geb. 1782, gest. Wien 18./3. 1851. 
Pianoforte-Fabrikant. Schuberts Ciavier, gegenwärtig 
im Museum der Stadt Wien, stammt aus Grafs Fabrik. 

Porträt. Ganze Figur. Oelgemälde von Danhauser, 1840. 
Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. ' 

412 Adolf Müller sen., geb. Tolna in Ungarn 7./10. 1801, 
gest. Wien 29./7. 1886. Componist und Capellmeister. 
Am 1./2. 1834 kam im Theater an der Wien zur 
ersten Aufführung: ^Der Erlkönig* oder „Das Ge- 
lübde". Grosses romantisches Schauspiel in vier Acten, 
verbunden mit einem grossen beweglichen Traum- 
Tableau, zu dem Müller Schub er t's „Erlkönig** für 
Chorgesang und Orchester einrichtete. 

104 



Schubert. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Franz Eybl, No- 
vember 1824. 

Herr Capelhieister Adolf Müller jun., Wien, 

413 Martin Gustav Nottebohm, geb. Lüdenscheid in West- 
phalen 12./11. 1817, gest. Graz 30.— 31./10. 1882. 
Musikschriftsteller. Von ihm erschien „Thematisches 
Verzeichniss der im Druck ei-schienenen Werke Franz 
Schubert's«. Wien, Friedrich Schreiber. 1874. 

Porträt. Brustbild. Photographie. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

414 Arnold Niggli, geb. Aarburg 20./12. 1843. Musik- 
schriftsteller, lebt gegenwärtig zu Aarau in der Schweiz. 
Verfasste eine Biographie Schuberts und eine Mono- 
graphie „Franz Schuberts Leben und Werke**. 

Porträf. Brustbild. Photographie. 

Herr Arnold Niggli, Aarau, Schweiz. 

415 Sir George Grove, geb. Clapham 13./8. 1820; der- 
zeit in Lower Sydenham. Musikschriftsteller, Heraus- 
geber des „Dictionary of Music and Musicians", für 
welches er zahlreiche Artikel, darunter auch jenen 
über Schubert verfasst hat, der in Hinsicht der 
kritischen Behandlung des Stoffes zu den hervor- 
ragendsten Arbeiten über das Wirken des grossen 
Tondichters zählt. Grove zog das Trio in B-moll ans 
Tageslicht, welches Werk 1869 in der St. James Hall 
in London von Joachim, 0' Blagrove und Piatti auf- 
geführt wurde. 

Porträt. Brustbild. Photographie. 

Sir George Grove, London, 

416 Josef Staudigl, geb. Wöllersdorf in Niederösterreich 
14./4. 1807, gest. Wien 28./3. 1861. Hofopern- 
sänger. Ausgezeichneter Interpret Schub er t'scher 
Lieder. 

Porträt. Kniestück. Lithographie: Kriehuber 1846. Schrift: 
J. Staudigl. 

Frau Auguste Murmann, Wien. 



Schubert. 

417 Franz Schubert. 

Gypsstatuette. Ganze Figur nach dem Original von Pilz. 
Herr Bichard Heuherger, Wien, 

418 Josef Erl, geb. Wien 15./3. 1811, gest. Hütteldorf 
bei Wien 2./1. 1874. 1838-1868 Hofopernsänger. 
Trug in seinen Concerten oft und mit grossem Erfolge 
Lieder Schuberts vor. Bei der ersten Aufführung 
von Schuberts Oper „Per häusliche Krieg" am 
Wiener Hofoperntheater sang er den Astolf. 

Porträt. Bnistbild. Oelgemälde von Max Erl. 

Frau Rosa Erl, Wien, 

419 Bogumil Dawison, geb. Warschau 15. /5. 1818, gest. 
Dresden 2./2. 1872. Mitglied des Hofburgtheaters 
vom 1. November 1849 bis 12. Februar 1854, sprach 
am 28. Februar 1871 bei der ErÖffnuog des von 
Spina gegründeten Schubertsalons den von Bauernfeld 
gedichteten Prolog. 

Porlrät. Kniestück. Lithogr. mit Facsimile von Kriehuber, 
gedr. bei J. Höfeüch 1850. 

Stadt Wien. 

420 Dr. Heinrich Kreissie v. Hellborn, geb. Wien 1812, 
gest. daselbst 6./4. 1869. Verfasser der im Jahre 
1865 erschienenen ausführlichen Biographie Franz 
Schuberts. 

Porträt. Brustbild. Photographie. 

Herr Josef v, Dohlhoff, Salzburg, 

421 Dr. August Reissmann, geb. Frankenstein 14./11. 
1825. Musikschriftsteller und Componist. Lebt derzeit 
in Berlin. Verfasser einer Biographie Franz Schubert's, 
welche sich insbesondere die Schilderung seiner künst- 
lerischen Entwicklung und eine eingehende Würdigung 
seiner Werke zur Aufgabe gestellt hat. 

Porträt. Oelgemälde, bez : F. Nicolaus 1896. 

106 



Schubert. 

422 Alois Ander, geb. Liebititz in Böhmen 13./10. 1817, 
gest. Wartenberg in Bayern 12./12. 1864. Hofopern- 
und Kammersänger, sang bei der am 28./ 2. 1851 
in Spina's „ Schubertsalon ** (Jakobergasse 807, jetzt 
Seilerstätte 2 und Jakobergasse 10) veranstalteten 
Gedächtnissfeier Schuberts dessen „Lob der Thränen**. 

Porträt. Brustbild., Oelgemälde, nicht bezeichnet. 
Se. Excellenz Herr Geh. Bath Nikolaus Dtmba, Wien. 

423 Johann Herbeck, geb. Wien 25./12. 1831, gest. 

ebenda 28./10. 1877. Componist. 1856—1866 Chor- 
meister des Wiener Männergesangvereines. 1870 bis 
1875 Director der Hofoper. Herbeck bethätigte das 
wärmste Interesse für die Wiedererweckung Schu- 
bert'scher Compositionen und hatte das Glück, mehrere 
seiner grösseren Werke der Vergessenheit zu entreissen : 
so die Oper „Fierrabras", von welcher er einige 
Brachstücke 1858 in einem Concerte des Männer- 
gesangvereines aufführte; die Oper „Der häusliche 
Krieg*, welche, nachdem sie zuerst durch ihn am 
1./3. 1861 in einem Gesellschaftsconcerte zu Gehör 
gebracht worden war, noch in demselben Jahre (19./10.) 
an der Wiener Hofoper aufgeführt wurde; das Frag- 
ment der H-moU-Symphonie, das er am 18./12. 1865, 
und die Cantate „Lazarus*, die er am 27./8. 1863 
zur ersten Aufführung brachte. Eine Anzahl von Com- 
positionen Schuberts richtete er theils für Chor, 
theils für Orchester ein; am bekanntesten sind seine 
Arrangements der „Deutschen Tänze* (für Orchester), 
sowie der Quartette „Widerspruch* und „Der Gondel- 
fahrer* (mit Orchesterbegleitung). 
Porträt. Brustbild. Oelgemälde, bezeichnet: Aigner. 

Herr Wolfgang M, v, Herheck, Wien. 

424 Otto Dessoff, geb. Leipzig 14./1. 1835, gest. zy 
Frankfurt a. M. 28./10. 1891. Leitete die erste 
Aufführung der Operette „Der häusliche Krieg* von 
Schubert im Wiener Hofoperntheater am 19. /lO. 1861, 
und am 19./3. 1865 das zum Besten des Schubert- 

107 



Schubert, 

denkmalfonds veranstaltete philharmonisclie Concert, 
in welchem zwei Zwischenacte zu „Rosamunde" (zum 
ersten Male seit der Auffiihnmg im Jahi-e 1823), die 
Ouvertüre zu „Alfonso imd Estrella" und die C-dur- 
Symphonie aufgeführt wurden. 

Poirträt. Brustbild. Oelgemälde von Heinrich v. Angeli. 1875. 
Frau Dessoff, Frankfurt a. M. 

425 Franz Schubert. 

Bronzebüste von der Grabstätte am Währinger Friedhof 
von Franz Dialer. ^.^^ Männergesangverein. 

426 Austria und Vindobona huldigen Franz Schubert; 
links die Personification des deutschen Liedes. Aquarell 
zur Centenarfeier Schuberts, gemalt von Karl Geiger. 

Herr Karl Geiger, Wien. 

427 Robert Schumann, geb. Zwickau in Sachsen 8./6. 
1810, gest. Endenich bei Bonn 29./7. 1856. Componist 
und Musikschriftsteller, Begründer der „Neuen Zeitschrift 
für Musik", in der er 1835 gelegentlich der Besprechung 
der Sonaten op. 30, 42, 53, 78 zuerst eine Würdigung 
des künstlerischen Charakters Schuberts unternahm. 
Seine von wärmster Verehrung des Tondichters durch- 
drungenen, geistreichen Aufsätze trngen wesentlich 
zur Erkenntniss der Bedeutung Schuberts bei. Ihm 
gebührt auch das Verdienst, die 7. (C-) Sjrmphonie 
Schuberfs der Vergessenheit entrissen zu haben. 

Porlrät. Brustbild. Photographie nach Bendemann's Zeichnung. 
Historisches Museum der Stadt Wien, 

428 Pierre Fran^ois Wartel, geb. Versailles 3./8. 1806, 
gest. Paris im August 1882. Concert- und Opern- 
sänger. Trug wie Nourrit gleichfalls zur Verbreitung 
von Schuberts Liedern in Paris bei, von welchen 
Anfang der Dreissiger-Jahre eine Sammlung mit fran- 
zösischem Text als „Collection de lieder de Fran^ois 
Schubert" erschien. 

Porträt. Brustbild. IJthographie : Kriehuber 1843. Schrift: 
Fran90is Wartel. ^^^^^ ^.^^ 

108 



Schubert. 

429 Helene HornbOStel-MagnuS. K. n. k. Kammersängerin; 
war unter ihrem Mädchennamen Magnus als treffliche 
Interpretin Scliubert'scher Lieder in Privatkreisen 
bekannt. 

Porträt. Kniestück. Photographie. 

Frau Helene Hornhostel- Magnus, Wien. 

430 Adolphe Nourrit, geb. Paris 3./3. 1802, gest. Neapel 
8./3. 1839. Opern- und Concertsänger (Tenor), machte 
sich durch seinen vollendeten Vortrag Schubert 'scher 
Lieder um deren Verbreitung in der Hauptstadt Frank- 
reichs verdient. 

Porti ät. Brustbild. Lithographie von Llani a. Imp. Aubert & Cie 
Schrift : Adolphe Nourrit. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien, 

430a Dr. Max Friedländer, geb. Brieg (Schlesien) 12. /lO. 
1852. Musikschriftsteller. Redigirte eine Gesammtaus- 
gabe der Lieder Schuberts (E. Peters); Verfasser der 
Monographien: „Beiträge zur "Biographie Franz Schu- 
berts" und „Fälschungen in Schub erfs Liedern". 
Porträt. Brustbild. Photographie. 

Herr Br. Max Friedländer, Berlin. 

431 Franz Schubert. 

Gypsstatuette von Anton Schmidgruber. 

Herr Josef Gall, Wien. 

432 Julius Stockhausen, geb. Paris 22./7. 1826. Sänger, 
derzeit zu Frankfurt a. M.; gehört zu den hervor- 
ragendsten Interpreten Schuberts, dessen Cyclus 
„Die schöne Müllerin" er in Wien zum ersten Male 
im Jahre 1856 als ein geschlossenes Ganzes zum 
Vortrage brachte. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, bez.: 0. W. Ptöderslein 1893. 
Herr Professor Julius Stockhausen, Frankfurt a. M. 

433 Felix Mendelssohn-Bartholdy, geb. Hamburg 3./2. 

1809, gest. Leipzig 4./11. 1847. Componist. Führte 



Schubert. 

zum ersten Male Schuberts 7. (C-) Symphonie in 
einem Gewandhausconcerte zu Leipzig am 21./3. 
1839 auf. 
Porträt. Brustbild. Kreidezeichnung von Schmeller. 

Goethe-Nationalmuseum, Weimar. 

434 Anton Haizinger jun. K. u. k. Feldmarschall-Lieute- 
nant, geb. Karlsruhe 19./7. 1827, gest. Wien 24./12. 
1891, In Privatkreisen durch seinen künstlerisch 
vollendeten und von einer sympathischen Tenorstimme 
unterstützten Vortrag S chub er f scher Lieder bekannt. 

Porträt. Brastbild. Oelgemälde, bez.: R. Bacher, 1846. 
Ihre Excellenz Frau Virginia Haizinger, Wien. 

435 Josef Hellmesberger, geb. Wien 3./11. 1829, gest. 

ebenda 24./ 10. 1893. Hofcapellmeister, trug durch 
die Aufnahme vorher unbekannter Werke Schuberfs 
in das Programm seiner Quartettabende erfolgreich 
bei, dessen Compositionen für Kammermusik weiteren 
Kreisen zu vermitteln. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde, bez.: Georg Teibler 1840. 
Frau Bosa Hellmesberger, Wien. 

436 Eleonore Schrotzberg, geb. Stohl, geb. Wien 1./3. 

1832, gest. ebenda 23./7. 1873. In Privatkreisen 
unter ihrem Mädchennamen Lori Stohl als treffliche 
Interpretin Schub er fscher Lieder vortheilhaft be- 
kannt. Grillparzer pi-ies iliren Gesang mit folgenden 
Versen : 

„Wir sah'n uns am freundlichen Orte, 
Ich habe Dir sinnend gelauscht, 
Und oft hätt' ich gern' meine Worte 
Gegen Deine Töne vertauscht. 

Wien, am 83. März 1860. 

F. Grillparzer ra. p." 
Porträt. Brustbild. Oelgem. von Franz Schrotzberg. 

Fräulein Eleonore Schrotzberg, Berlin. 

110 



Schubert. 

437 Karl Ritter von Olschbaur, geb. Wien 7./2. 1829, 

gest. ebenda 1./5. 1895. Notar, Vorstand des Wiener 
Männergesangvereins, Tenorsänger. Bei der durch 
Herbeck am 1./3. 1861 veranstalteten Concertauf- 
ftihrung der Oper Schub ert's „Der häusliche Krieg*" 
sang Olschbaur die Partien des Udolin und des Astolf. 
Porträt. BrustbUd. Oelgemälde, nicht bez. 

Frau Friederike Edle v, Olschbaur, Wien. 

438 Franz Schubert. Theaterzettel der ersten Aufführung 
von Schuberts Oper: „Die Verschwornen*" („Der 
häusliche Krieg**) im Wiener Hofopemtheater am 
19. October 1861. 

K» u. h, Generalintendanz der k. k, Hoftheater, Wien. 

439 Die Darsteller der Hauptrollen in der Oper „Der 
häusliche Krieg** bei deren erster Aufrührung im 
Wiener Hofoperntheater, u. zw.: 

Frau Friederike Fischer, später verehei.Swoboda. 

Rolle der Isabella. 

Frau Emilie Hofmann. Rolle der Ludmilla. 

Herr Karl Mayerhofer, geb. Wien 13./3. 1828. 
Rolle des Grafen. Sang auch bei der ersten Aufführung 
des Oratoriums „Lazarus** am 27. März 1863 (unter 
Herbeck) die Basspartie des Simon. 

Herr Gustav Walter. Rolle des Knappen. 

Photographien. 

Herr Karl Mayerhofer, Wien. 

440 Bertha Ehnn, verehel. Sand, geb. Pest 30./11. 1847. 
K. k. Kammersängerin. Vom 1. Jänner 1868 bis 
31. Mai 1885 Mitglied der Hofoper; sang bei der ersten 
Aufführung der Oper „Alfonso und Estrella" am 
Wiener Hofopemtheater die Rolle der Estrella. 

Porträt. Brustbild. Stich von Weger. Schrift; Bertha Ehnn. 
K. u. k. Generalintendanz der k. k. Hoftheater, Wien. 

441 Marie Wllt, geb. Wien 30./1. 1833, gest. daselbst 
24. /9. 1891. Hofopern- und Kammersängerin. Sang 



Schubert. 

bei der ersten Aufführung des „Lazarus" in Wien 
am 2 7./ 3. 1863 die Sopranpartie der „Jemina". 

Porträt. Brustbild. Photographie. 

Stadt Wien. 

441a Karoline Teilheim, geb. Wien 1842. Mitglied der 
Hofoper 1862 — 1871-, sang bei der ersten Auf fühning 
von Schub er t's „Lazarus" am 27. März 1863 die 
Partie der Marie. 

Porträt. Brustbild, nicht bez. Von Graf O'Sullivan. 

Frau KaroUne TeUheim, Wien. 

442 Franz Schierer, geb. 1821, gest. Wien 20./2. 1865. 
Vorstand des Wiener Männergesangvereines 1859 bis 
1865. In dieser Eigenschaft beantragte er gemeinsam 
mit Herbeck am 6. Juni 1862 die Errichtung eines 
Schubert-Denkmals in Wien. 

Porträt. Brustbild, Oelgemälde, nicht bez. 

Wiener Männer gesangverein. 

443 Franz LiSZt, geb. Raiding bei Oedenburg 22. /lO. 1811, 
gest. Bayreuth 31./ 7. 1886. Ciavier virtuose und Com- 
ponist; erwarb sich um Schubert sowohl durch seine 
persönlichen Bemühungen für die Verbreitung seiner 
Werke, als auch durch die von künstlerischem Ver- 
ständnisse geleiteten Bearbeitungen Schubert 'scher 
Gompositioneu grosse Verdienste. — Durch seinen 
klaren Vortrag hatte er die Franzosen für Schubert 
begeistert; auch brachte er am 24. Juni 1854 zum ersten 
Male „Alfonso und Estrella" in Weimar zur Auf- 
führung. 

Marmorbüste. 

Herr Ignaz Bösendor/er, Wien. 

444 Franz Mair, geb. Weikendorf 15./3. 1821, gest. 
Wien 30./11. 1893. Componist. Gründer und Chor- 
meister des „Schubertbund" (1863—1891). 

Gypsbüste von Hans Rathausky. 

„Schuberthund", Wien, 

112 



Schubert. 

445 Johann Nepomuk Beck, geb. Pest 5./0. 1827. 

K. k. Kammersänger. Vom 16. Juli 1853 bis 
31. Mai 1885 Mitglied der Hofoper; sang bei der 
ersten Aufführung der Oper „Alfonso und Estrella" 
im Wiener Hofoperntheater die Rolle des Mauregato, 

Porträt. Kniestück. Lithographie. Bez.: Dan thage 85o. 
Schrift: J. N. Beck, k. k. Hofopemsänger. 

K, u, k, Generalintendant^ der k. k Hoftheater, Wien. 

446 Gustav Walter, geb. Bilin 11. /2. 1836. K. u. k. 
Kammersänger. 1856 — 1887 Mitglied des Hofopern- 
theaters in Wien, einer der hervorragendsten Inter- 
preten Schuberfscher Lieder. Bei der ersten Auf- 
führung der Operette „Der häusliche Krieg* im Wiener 
Hofoperntheater (19./10. 1861) sang er den üdolin, 
bei der ersten Aufführung der Oper „Alfonso und 
Esti-ella* den Alfonso. 

Porträt. Koiestück. Oelgemälde, bez.: Perber. 

Herr Gustav Walter, k. k. Kammersänger, Wien. 

447 Nikolaus Dumba, geb. 24./7. 1830, einer der werkthätig- 
sten Verehrer Schübert's, äusserst verdient um das 
Erscheinen der Gesammtausgabe und die Errichtung des 
Schubert-Denkmals. In seinem Besitze befindet sich 
der grösste Theil von Schuberts Manuscripteu. . 

Porträt. Biustbild. Oelgemälde von Heinrich Angeli. 

448 Tableau, darstellend die Herausgeber und Mitarbeiter 
der bei Breitkopf und Härtel in Leipzig erschienenen 
grossen Gesammtausgabe der Werke Franz Schubert' s, 
u. zw.: 

a) Dr. Johannes Brahms, Tondichter; b) Tgnaz 
Brüll, Tonkünstler; c) Anton Door, Professor am 
Wiener Conservatorium; d) Julius Epstein, Professor 
am Wiener Conservatorium; e) Johann Nep. Fuchs, 
k. k. Vice-Hofcapellmeister und Director des Wiener 
Conservatoriums ; f) Dr. Josef Gänsbacher, Professor 
am Wiener Conservatorium; g) Dr. Oscar v. Hase, 

113 



Schubert. 

Miteigenthümer des Musikalienverlages Breitkopf und 
Härtel in Leipzig; k) Josef Hellmesberger, ehemal. 
k. k. Hofcapellmeister, Director des Wiener Conser- 
vatoriums (f); i) Eusebius Mandyezewski, Archivar 
der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien; k) Wilhelm 
Volkmann, Miteigenthümer des Musikalienverlages 
Breitkopf und Härtel in Leipzig. 

449 Karl Kundmann, geb; Wien 16./6. 1838. Bildhauer. 
Schöpfer des Schubert-Denkmals im Wiener Stadtpark. 

Porträt. Brustbild. Oelgemälde von Christian Griepenkerl. 
Frau Prof. Karl Kundmann. Wien. 

450 Entwurf zum Schubert-Denkmal. 

ograp le. Wiener Männergesangverein. 

451 Entwurf eines Schubert-Denkmals für den Wiener 
Stadtpark. 

Aquarell, nicht bez. 

Wiener Männergesangverein. 

452 Franz Schubert. 

• Gypsstatuette von Weissenberger 1850. 

Wiener Männergesangvei'ein. 

453 Grabdenkmal für Franz Schubert. 

Original-Entwurf von Prof. Karl Kundmann. 

Wiener Männergesangverein. 

454 Tafelaufsatz aus Silber. 

Modellirt von Waschmann. Geschenk für den Wiener 
Männergesangverein, gewidmet von den unterstützenden Mit- 
gliedern desselben zum fünfzigsten Gründungsfeste i. J. 1893. 
In den Nischen die Standbilder von Mozart, Beethoven und 

^ ^ ® * Wiener Männergesangverein. 

455 Franz Schubert. 

Gypsbüste von Preleuthner. 

Männergesangverein „Schuherthund" , Wien. 




II. 
Moriz V. Schwind. 



lioriz V. Schwind wurde am 21. Jänner 1804 zu 
Wien geboren. Als der Solm eines hohen Beamten 
wurde er anfanglich für die Laufbahn seines, Vaters 
bestimmt, allein seine künstlerische Veranlagung 
kam siegreich zum Durchbruche. Verhältnissmässig spät be- 
suchte er die Akademie und das Atelier L. F. Schnorr's. Zahl- 
reiche Brotarbeiten, zu denen ihn die dui'ch des Vaters Tod 
geänderten Vermögensverhältnisse seiner Familie nötliigten, 
Zeichnungen für Bilderbogen, Vignetten, Illustrationen u. dgl. 
entstanden in dieser und der nächstfolgenden Zeit. Zu Ende 
der Zwanziger-Jahre siedelte Schwind nach München über, 
wo er besonders Cornelius näher trat. Hier wurden ihm zwar 
mehrere grössere Aufträge zu Theil, allein wiederholte 
Fahrten in die Heimat entfernten ihn längere Zeit von München, 
desgleichen eine Reise nach Italien, die aber die in sich 
abgeschlossene Eigenart des Künstlers nicht beirren konnte. 
Seit 1839 arbeitete er fünf Jahre in Karlsruhe, dann führte 
ihn der Auftrag, für das StädeUsche Institut den „Sänger- 
krieg auf der Wartburg* zu malen, nach Frankfurt. Endlich 
machte eine Berufung an die Mtinchener Akademie (1847) 
den bisher unsteten Meister sesshaft. Auch in der neuen 
Heimat setzte Schwind, obgleich jetzt von den massgebenden 
Kreisen unbeschäftigt gelassen, seine rastlose Thätigkeit 
fort. So verdanken wir den ersten Jahren seines Münchener 
Aufenthaltes die „Symphonie" und das „Aschenbrödel*. 
Es folgten die Arbeiten auf der Wartburg, die den Ruf 
des Künstlers gewaltig verbreiteten. Die Sonnenhöhe seines 
Ruhmes aber erreichte er durch den Bildercyclus zum 
„Märchen von den sieben Raben". Endlich ging auch der 
Herzenswunsch des Meisters, in seiner Vaterstadt ein Werk 

115 



seiner Hand zu wissen, in Erfüllung. Es ward ihm vergönnt, 
das von seinem Freund e Van der Ktill erbaute neue Wiener 
Opernhaus mit Wandgemälden zu schmücken. Seine letzte 
grosse Arbeit war das „Märchen von der schönen Melusine". 
Am 8. Februar 1871 verschied er zu München. 

Dem Vielen, was über Schwind's Bedeutung gesagt 
worden ist, wäre schwer Neues hinzuzufügen. Hier mögen 
kurze Andeutungen, grobe Umrisse genügen. Schwind gilt 
uns als der Haupt Vertreter der Romantik in der Malerei. 
Wenn aber Goethe einmal das Romantische im Gegensatze 
zum Classischen als das Krankhafte bezeichnet hat, so trifft 
das bei Schwind nicht zu. Denn seine Kunst ist kern- 
gesund, und man könnte ihn daher kühn den classischen Roman- 
tiker nennen. Auch darf bei einer Würdigung des Künstlers 
der Dichter und Musiker in Schwind nicht vergessen 
werden. Seine staunenswerthe Vielseitigkeit hat vielleicht 
J. Maillinger am besten geschildert in den Worten, die wir 
zum.Schluss im Auszuge mittheilen wollen: „Schwind hat so 
manche Zeichnung gefertigt, die an RaphaeUs sichere Hand 
hinaufreicht; Schwind hat illustrirt, wie seit Dürer kein 
Anderer; Schwind hat Balladen gedichtet, deren ein Goethe 
sich nicht schämen dürfte; Schwind hat uns Märchen er- 
zählt, wie sie uns nicht lieblicher erklangen, da wir als Kinder 
sie dem Munde der Mutter abgelauscht; Schwind war 
Humorist, wer kennt nicht seine launigen Einfälle, deren 
innerster Kern stets eine sittliche Idee ist; Schwind war 
ein Mann des Kunstgewerbes, für welches er Formen erfand, 
die bezüglich des graziösen Baues und Ornamentenreichthums 
ihresgleichen suchen; Schwind war schliesslich ein Historiker, 
er hat mit unvergänglichen Zügen das Leben seiner geschicht- 
lich bedeutenden Freunde geschildert." 



456—476 Bildercyclus zur Zauberflöte. Cartons zu den 

Fresken in der Loggia der Wiener Oper. 

Vgl. Nr. 483— 488a und 502—506. Photogr. von Bruck- 
mann in Mönchen. 

Den zweinndzwanzigsten Carton (Schluss-Apotheose) besitzt 
die Berliner Nationalgallerie. 

Stadt Wien. 

^11 Kaiser Rudolph'S Ritt zum Grabe. Der greise Rudolph 
von Habsburg verlässt mit festlichem Gefolge das 
Schloss Germersheim und zieht unter dem Wehklagen 
des herbeiströmenden Volkes gegen Speyer, um dort 
den Tod zu erwarten. 

Aquarellirte Federskizze; br. 40, h. 21*5 Cm. 

Skizze zu dem Oelgemälde in 'der Kunsthalle zu Kiel, iai 
Auftrage des Vereines für historische Kunst gemalt und 1857 
vollendet. 

Herr Friedrich Metz, Frankfurt a. M, 

478 Emanuel Geibel und Louise Kugler(?). In einem 

Walde bietet Geibel einer jungen Dame eine Blume 
an. Links sitzt abseits eine zweite junge Dame mit 
Zeichenstift und Buch. Rechts ein Männerquartett, 
darunter Lachner, dirigirend. 

Aquarellirte Federzeichnung; br. 33, h. 21 Cm. Bez. : M. S. 
Se. Durchlaucht der regierende Fürst Johann von und zu 
Liechtenstein. 

479 Fünf Musikanten auf der Wanderung. 

Sepiazeichnung auf Holz; br. 42, h. 39*5 Cm. 

Skizze za dem 1847 gemalten Oelbilde „Die Rose" (Künstler- 
wanderang, Hochzeitsmorgen), das sich jetzt in der Berliner 
Nationalgallerie befindet. 

Frau Marie Baurnfeind, geh. Schioind, Wien. 

480 Der Sängerkrieg auf der Wartburg. Im Jahre 1207 

wurde am Hofe des Landgrafen Hermann von Thüringen 
ein Sängerkampf gehalten. Wolfram von Eschenbach, 
Walther von der Vogelweide, Reinmar von Zweter 



Schwind. 

(n. A. Reinmar der Alte) und Heinrich von Risbaeh, 
der tugendhafte Schreiber genannt, sangen zu Ehren 
des anwesenden Landgrafen, Heinrich von Ofterdingen 
und Bitterolf zum Preise Herzog Leopold's des Glor- 
reichen, des Vaters der Landgräfin Mathilde. Nach 
langem Streite ward Heinrich von Ofterdingen für 
besiegt und der Abrede gemäss des Lebens verlustig 
erklärt. Die Landgräfin vermittelte den Streit jedoch 
dahin, dass zur Vertheidigung Heinrich's der Meister 
K 1 i n g s h r aus dem üngarland berufen werde . Dieser, 
in der Sage bald als Theologe, bald als Heide und 
Nekromant erscheinend, eilte auf dem Hunde Nasion 
in einem Tage aus Ungarü herbei. Sein Wettstreit 
mit Wolfram von Eschenbach ist eine Reihe von 
Räthseln, Querfragen und persönlichen Angriffen. 
Nach zwei Tagen des Kampfes erklärt Eschenbach, 
überwältigt und verwiiTt durch gesteigerte Anfalle 
Klingsohr's, sich für besiegt. „Du hast mir all 
mein Singen genommen!* sind seine eigenen Worte. — 
Dieser letzte Moment ist hier im Bilde dargestellt, 
imd wie der Landgraf sich erhebt, dem Kampfe unter 
Anerkennung des Verdienstes eines Jeden ein Ende 
zu machen; der Schatzmeister tritt herein, sämmtliche 
Sänger reich beschenkt zu entlassen; dagegen wird 
Stempfl von Eisenach, der Henker, von dem Gesinde 
hinausgehöhnt. 

Oelgem.; Holz; h. 2*76, br. 2*66 M. Bez.: Schwind 
1846. Gestochen Von L. Friedrich. 

1844 nach Frankfurt berufen, malte Schwind für das Städel- 
sche Institut den „Sängerl^rieg". Denselben Stoff behandelte 
er später in einem Fresco auf der Wartburg. (Vgl. Nr. 690.) 

StädeVsches Ktmstinstitut, Frankfurt a. M. 

481 Der Sängerkrieg auf der Wartburg. Verkleinerte 
Wiederholung des Bildes im StädeFschen Kunstinstitute. 
(Vgl. Nr. 480.) 

Oelskizze; h. 42, br. 41*o Cm. Bez.: Schwind. 

Frau Therese Hoffmann-Bonner, Frankfurt a. M. 

118 



Schwind. 

482 Florens wird nach dem siegreichen Kampfe mit 
dem Riesen vom König Dagobert zum Ritter ge- 
schlagen. Nach Tieck's „Kaiser Octavian*. 

Carton in Kreide za dem Fresko im Königsban der Residenz 
zu München. Bez.: M. v. Schwind 834. Br. 158, 

h. 77 Cm. Ein Holzschnitt darnach in der Kunstgeschichte 
des Grafen Baczynski in Baciinski. 

1S32 erhielt Schwind seinen ersten grossen Auftrag, den 
Saal des Tieck in der Münchener Residenz mit Fresken aus 
Tieck's Dichtungen zu schmücken. Er vollendete die Arbeit 
— es sind tO Bilder — im Jahre 1834. 

Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg. 

483— 488 a Bildercyclus zur „Zauberflöte''. 

483 Die Königin der Nacht ; umgeben von den drei 
Damen, erscheint Tamino. 

484 Tamino wird von den Knaben zum Schweigen auf- 
gefordert. 

485 Tamino und Pamina eilen einander entgegen. 

48 G Monostatos nähert sich Paminen, um sie zu küssen. 

487 Pamina fleht den schweigenden Tamino an. 

488 Die Knaben verhindern Pamina's Selbstmord. 

488a Tamino und Pamina werden nach der Feuer- und 
Wasserprobe von Sarasti^o, den Priestern und Jung- 
frauen mit Jubel empfangen. 

Aquarelle; das erste und letzte br. ca. 80, h. 43 Cm., die 
übrigen br. 59, h. 33 Cm. 

Entwürfe zu den Fresken in der Logffia der Wiener Oper. 
Den Auftrag hiezu erhielt Schwind Ende 1863; 186o kam 
dann ein zweiter dazu, die 14 Lunetten im Foyer mit Scenen 
aus den Werken der neueren Tondichter auszumalen. 

Herr Hermann Bitter v. Schwind, Inmhruck. 

489—498 Operncyclus. 

489 Gluck, ^Armida*". Rinaldo, in den Armen Armidens 

schlummernd. 

490 Mozart, ^Zauberflöte**. Tamino und Pamina durch 

Feuer und Wasser schreitend. Links flieht Cherubin 
durchs Fenster („Figaro's Hochzeit*), rechts die 
Statue des Gouverneurs („Don Juan*). Als Neben- 
bilder: links die drei Grazien, rechts die drei christ- 
lichen Tugenden. 

119 



Schwmd. 

491 Beethoven. Als Hauptbild Clärchens Erscheinung im 

Kerker bei Egmont. Als Nebenbilder zwei Seenen 
aus ^Fidelio*: Leonore und Rocco graben für 
Florestan das Grab; die beiden Gatten gerettet 
und vereinigt. Zu beiden Seiten des Hauptbildes 
als Statuen die allegorischen Gestalten der Sym- 
phonia eroica und Symphonia pastorale. 

492 Weber, „Freischütz". Als Hauptbild: Agathe und 

Aennchen im Forsthause. Links die Wolfsschlucht, 
rechts der Jägerchor. (An einem Baum auf- 
gehängt „Leyer und Schwert*.) 

493 Marschner, „Hans Helling". Hauptbild: Hans Hel- 

ling, schmerzerfüllt zu Füssen seiner Mutter, der 
Königin der Erdgeister. Nebenbilder: links Anna 
und Conrad als Brautpaar, gefolgt von dem Bauer 
Conrad, rechts die Erdgeister mit der funkelnden 
Krone. 

494 Auber, „Stumme von Portici". Hauptbild: Masa- 

niello singt Fenella in Schlummer. 

495 Rossini, „Wilhelm Teil«. Hauptbild: der Apfel- 

schuss-, Nebenbilder: links der Schwur auf dem 
Rütli, rechts Gessler's Tod. 

496 Spontini, „Vestalin«. Julia bekränzt den Trinm- 

phator Licinius. 

497Spohr, „Jessonda". Jessonda und ihre Schwester 
Amazili auf dem Gange zur heiligen Quelle. 

498 Meyerbeer, „Hugenotten*. Schlussscene: Valentine, 
Raoul und Marceil sinken, von den Kugeln der 
Soldaten getroffen, zu Boden. 

Aquarelle; br. ca. 63, h. 31 Cm. (die drei letzten: br. ca. 32, 
h. 28 Cm.). 

Gemalt für König Ludwig: H. von Bayern (1867). Die Bilder 
sind Wiederholungen der Corapositionen im Foyer der Wiener 
Oper, mit Ausnahme der Bilder zu Auber und Bossini. 

Besitz Sr. Majestät des Königs Otto von Bayern. 

120 



Schwind. 

499 Die drei Grazien und die drei christlichen 
Tugenden. (Seitenbilder der Lunette „Mozart** im 
Foyer der Wiener Oper.) 

Zwei Aquarelhkizzen; h. 16, br. 9*5 Cm, 

Frau Marie Baumfeind, geh. Schtcind, Wien. 

500 Bacchus und Ariadne. Bacchus findet auf Naxos die 
verlassene Ariadne. 

Getonte Bleistiftzeichnung; br. 45, h. 25 Cm. Bez.: 
M. Schwind 1847. 

Herr Hermann v. Mumm, Frankfurt a. M. 

501 Tanzende Nymphen und Satyrn. 

Aquarell mit rothbraunem Hintergrund; br. 46, h. 16*5 Cm. 
Reprod. in Farbendruck von Graeff. 
Gemalt in den Vierziger-Jahren. 

Herr Hermann v. Mumm, Frankfurt a. M. 

502—506 Bildercyclus zur „Zauberflöte''. 

502 Papageno mit dem Schlosse vorm Mund und 

die drei Damen. Papageno und der erste Priester. 
Das Wasser. 

503 Papageno an der Tafel, aufgejagt von wilden 

Thieren. Papageno und der Priester mit Papa- 
gena. Das Gleichmass. 

504 Papageno und die tanzenden Mohrensclaven. 

Papageno und der Mohr. Der kleine Mozart 
und Maria Theresia. 

505 Papageno, die Syrinx spielend. Papageno und die 

Alte. Der Ueberfluss. 

506 Papageno und die drei Knaben, ihm Papagena 

zuführend. Papageno und die drei Knaben. 
Das Feuer. 

Feder- und Sepiazeichnungen, das mittlere Blatt Aquarell; 
h. 77, br. 58 Cm. 

Entwürfe zu den Fresken an der Decke der Loggia der 
Wiener Oper. 

Herr Hermann Bitter v. Schwind, Innsbruck. 

121 



Schwind. 

507—510 Vier Entwürfe zu den Fresken im Saale des 
Tieck in der Residenz zu München. (Däumling, Roth- 
käppchen, zwei Bilder zum gestiefelten Kater.) 

Zeichnungen, roth auf schwarzem Grande; h. ca. 40, hr. ca. 
20 Cm. 
Vgl. Nr. 482. 

Herr Hof rath Ludwig Mitter v. Spaun, Wien. 

511 Die SchiflTerin. Auf dem vom Monde beschienenen 
See steht eine junge Dame im Kahne. (Baronesse 
Mai'ie Spaun auf dem Gmundener See.) 

Geigern, auf Carton; h. 26, br. 17 Cm. 

Frau Marie Baurnfeind, geb. Schwind, Wien. 

512 Die Lauscherin. Maler Binder wird von einer jungen 
Dame beim Naturzeichnen beobachtet. 

Oelgem.; h. 65, br. 36 Cm. 

Aus dem Cyclus der Reisebilder. Seit den letzten Fünfziger- 
Jahren malte Schwind in der Zeit, die ihm seine grossen 
Arbeiten übrig Hessen, an einer Eeihe kleiner Bilder. Die 
Hauptarbeit fällt in den Anfang der Sechziger-Jahre. Ende 
1863 waren es gerade 40, später kam nur mehr wenig dazu. 
Die Mehrzahl der Bilder in der Schackschen Gallerie ge- 
hört in diesen Cyclus. Ausser „Reisebilder", nannte sie 
Schwind auch ^Gelegenheitsgedichte", „Lyrische Lieder oder 
Bilder", „Lustspiele", Es sind neben romantischen Stoffen 
auch Scenen aus dem eigenen Leben des Eünstlers, Anek- 
dotenhaftes und Verwandtes; manches davon geht auf sehr 
frühe Entwürfe zurück, die Schwind nicht verloren gehen 
lassen wollte. 

Herr Hermann Bitter v. Schwind^ Innsbruck. 

513 Der ruhende Landmann. 

Oelgem.; Holz; br. 23, h. 19 Cm, 
Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Fast dieselbeComposition wie der„Brotschnelder".(Vgl. Nr.581.) 
Herr Hermann Bitter v. Schwind, Innsbruck. 

514 Siesta einer chinesischen Familie in einer Hängematte. 

Oelgem.; Holz; h. 38-5, br. 20 Cm. 
Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Eine Erinnerung au Atzenbrugg (vgl. Nr. 172), wo diese 
Composition auf einem Ofenschirme geraalt war. 

Herr Hermann Bitter v. Schwind, Innsbruck. 

122 



Schwind. 

515 Schwind und Bauernfeld auf einer Landpartie. 

Oelgeraälde; Holz; br. 47*5, h. 26 Cra. Aus dem Cyclus 
der Reisebilder. Früher im Besitze Bauernfeld's. 

Fräulein Franzi v. Wertheimatein, Wien. 

516 Abschied im Morgengrauen. Ein Wanderer (Selbst- 
porträt) verläset bei Tagesanbruch ein einsames Haus. 

Oelgem. auf Carton; h. 37, br. 24 Cm. 
Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Herr Hermann Bitter v. Schwind, Innsbruck. 

517 Der Ritt in den Burghof. 

Oelgem.; Holz; h. 38*5, br. 25-5 Cm. 
Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Herr Hermann Bitter i\ Schwind, Innsbruck. 

518 Bewegtes Leben auf der Brücice. 

Oelgem.; Holz; br. 63-o, h. 33 Cra. 
Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Herr Hermann Bitter v. Schwind, Innsbruck. 

519 Der Besuch. Die Braut auf Besuch bei der Schwester 
ihres Bräutigams, sucht nach seinem letzten Briefe auf 
der Karte den Ort seines Aufenthaltes. 

Oelgem.; h. 72, br. 505 Cm. Abgebildet im Katalog 
der Mtinchener Jahresausstellung 4896 (benannt: Im Wohn- 
zimmer des Künstlers). 

Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Herr Hermann Bitter v. Schwind, Innsbruck. 

520 Cornelius zeigt Schwind in der Campagna die 
Thürme Roms. 

Oelgem.: h. 38, br. 27 Cm. 

Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Erinnerung an Schwind's italienische Reise im Jahre 1835. 

Herr Hermann Bitter v. Schwind, Innsbruck. 

123 



Schwind. 

521 Die Herzogin Helene von Orleans malt in ein Bild 
des Landgrafensaales auf der Wartburg (Ludwig 
der Springer) eine Blume, wobei ihr Schwind die 
Palette hält. 

Oelgem.; h. 365, br. 28-5 Cm. Abgebildet im Katalog 
der Münchener Jahresausstellung 1896. 
Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Herr Hermann Ritter v. Schioindj Innsbruck. 

522 Herren und Damen führen vor einem Landhaus 
ein Gesellschaftsspiel auf. 

Oelgem.; Holz; br. 60, h. 37 Cm. 
Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Vielleicht Erinnerung an die Atzenbrugger Feste. (Vgl. 
Nr. 172.) 

Herr Hermann Bitter v. Schwind, Innsbruck. 

523 Die UeberraSChung. Maler Schmutzer wird durch 
einen Bären gestört. 

Oelgem. ; h. 43, br. 37 Cm. Dieselbe Composition wie der 
Stich von A. Schleich. 1851 („Ein Landschaftsmaler von 
1743"). Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Frau Marie Baurnfeind, geb. Schwind, Wien. 

524 Die Ueberraschung. 

Oelgem.; br. 43, h. 17*0 Cm. 

Dieselbe Composition wie Nr. 523 in anderem Formate. 
Herr Hermann Ritter v. Schwind, Innsbruck. 

525 Scene aus 1001 Nacht. Ein Orientale entfuhrt ein 
Mädchen auf dem Zauberpferde durch die Luft. 

Oelgem.; h. 295, br. 20-5 Cm. 
Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Herr Hermann Ritter v. Schwind, Innsbruck. 

526 Der Regenbogen. Landleute finden ein Regenbogen- 
schüsselchen; im Regenbogen eine Fee. 

Oelgem.; Holz; br. 25, h. 16-5 Cm. 
Aus dem Cyclus der Reisebilder. 

Herr Hermann Ritter v. Schwind^ Innsbruck. 

124 



Schwind. 

527 Die Morgenstunde. Schwiud's Tochter des Morgens 
am Fenster ihres Zimmers. 

OeJgein.; br. 4i-o, h. 33 Cm. Wiederholung in der 

Schack'schen Gallerie. 

Herr Justizrath Dr. Jakob Siebert, Frankfurt a. M. 

528 Die Königin der Nacht erscheint Tamino. 

Oelgera. (unvollendet); br. 135, h. 106 Cm. 
Vorstufe der in der Loggia der Wiener Oper afusge führten 
Composition (vgl. Nr. 483). 

Frau Marie BaurnfeincI, geb. Schwind, Wien. 

529 Der Vater Rhein. Umgeben von Nixen und Wasser- 
greisen, die den Nibelungenschatz tragen, ruht Vater 
Rhein, die Fiedel Volker's spielend. Als Zuhörer lauscht 
die Schaar seiner Nebenflüsse. Ihm zunächst die 111, 
als Französin, allein schwimmend, mit dem Strassburger 
Münster, links von ihr die Gruppe der allemannischen 
Flüsse, mit Tannenreis bekränzt und vom dunklen 
Schleier umwallt die Traisam des Schwarzw^aldes, 
die Freiburger Kirche tragend; an ihre rechte Seite 
schmiegt sich die Murch mit dem Ebersteiner Schloss, 
zur Linken, mit Hebbel's Gedichten unterm Arm, die 
von ihm besungene Wie se. Dem Beschauer den Rücken 
zukehrend, die Schutt er mit dem ältesten Kirchlein 
des Rheines und zuletzt, in Gestalt eines Hirtenknaben 
mit dem Schweizer Wappen, der hintere Rhein als 
Jugendgespiele. 

Im Vordergrunde dieser Seite schwimmt die Oos, das 
Badener Flüsschen, mit dem Zähringer Wappen; sie 
trägt die Trinkhalle von Baden-Baden. 

Auf der rechten Seite kommen dem Rhein aus der 
Tiefe (von Westen) entgegen: die Mosel, weinbekränzt, 
das preussische Wappen und das Weinglas erhebend. 
An sie schmiegt sich links die Nahe mit der Rhein- 
pfalz bei Bingen und rechts die kleine Sieg mit dem 
Kölner Dom. Im Vordergründe, dem Beschauer den 
Rücken zukehrend, der Main mit dem Frankfurter 
Römer, den rechten Arm um den Neckar schlingend. 



Schwind. 

der den weinumrankten Pedellstab mit dem Pfölzei* 
und Wüi-ttemberger Wappen schwingt, zur Bezeichnung 
der Heidelberger und Fi-eiburger Universität. Hinter 
ihm der kleine Wolfsbrunnen, an welchem der Sage 
nach Siegfried erschlagen ward, mit einer gi'ossen 
Forelle und dem Heidelberger Fass. An den Main 
schliesst sich der Donau-Main-Canal, einen kleinen 
Orientalen an der Hand, zum Hinweis auf die Ver- 
bindung mit dem Schwarzen Meer, und auf der Schulter 
die Befreiungshalle bei Kehlheim. Hinter dieser Gruppe 
die Lahn mit dem Nassauer Wappen. 

Weiter zurück auf erhöhtem Ufer als gerüstete 
Frauengestalten die drei Hauptstädte des Mittelrheines : 
Speyer mit den Kaisergräbern als Geschichte; 
Worms, die Heimat der Nibelungen, als Sage; Mainz, 
mit der österreichisclien und preussischen Fahne, an 
den deutschen Bund gemahnend. 

Oelgem ; br. 4*46, h. 2 15 Cm. 

Ursprünglich nach Brentano's Märchen in einer Concurrenz 
für die Trinkhalle von Baden-Baden noch während des Carls- 
ruher Aufenthaltes von Schwind gezeichnet, dann in München 
mit Veränderungen in Oel ausgeführt. — Die Hauptfigur allein 
wiederholt in dem kleinen Bilde der Schack'schen Gallerie. 
Gräflich BaczynsMsehe Gallerie^ Berlin. 

530 Der Handschuh der heil. Elisabeth. Die Landgräfin, 

von ihrem Gefolge umgeben, schenkt einem Bettler, 
weil ihr kein Geld geblieben ist, ihren mit Edel- 
steinen besetzten Handschuh; ein junger Ritter ist 
' bereit, ihn mit einigen Goldstücken einzulösen. 
Oelgem.; br. 146, h. 73 Cm. Bez.: Schwind 1856. 
I. K H. die Frau Grossherzogin von Sachsen-Weimar. 

531 Gnomen, in Bewunderung vor der grossen Zehe 
der Bavaria. 

Oelgem ; br. 56, h. 52 Cm. 

Dem Inspector der königl: Erzgiesserei in München, Ferdi- 
nand von Miller, nach Vollendung der kolossalen Erzstatue 
der Bavaria (1850) gewidmet. — Zeichnung im Münchener 
Kupferstichcabinet. (Album König Lud wig's I. — Gestochen 
von C. P. Mayer.) 

Herr Ferdinand von Miller, Mimche^i. 

126 



Schwind. 

532 Franz Lachner begleitet die Damen Karoiine Hetzen- 
ecker-Mangsti, Sophie Diez und Leopoldine Lenz 
auf dem Ciavier. Halbfigaren. 

Aquarell; br. 45, h. 34 Cm. Bez.: M. v. Schwind 1838. 
Frau Ministeriälrathswitwe Leopoldine 
Peyrer v. Heimstatt, geb. Lenz, Wien. 

533 Die Familie und Freunde des Künstlers vor seinem 
Landhaus am Starnbergersee. 

Oelskizze aof Holz; h. 32, br. 17*5 Cra. 

Herr Justizrath Dr. J. Siebert, Frankfurt a. M. 

534 Eros mit Psyche zum Himmel auffliegend. 

Oelskizze; Holz; h. 24, br. 19 Cm. Bez. (mit Bleistift): 
M. S. 
Frau Marianne v. Maygraber, geb. Freiin v. Schwind. 

535 Ein Mädchen in ländlichem Costüme. 

Oelskizze; Holz; h. 23*5, br. 13*5 Cm. Bez.: M. Schwind. 
Frau Marianne v. Maygraber, geb. Freiin v. Schwind. 

536—577 Aus dem Leben Franz Lachner's. Cycius in 
42 Abtheilangen. 

536 Beethoven entwirft zu Heiligenstadt im Jahre 
1804 die Sinfonia eroica. In demselben Jahre 
steht in Rain am Lech Franz Lachner's Wiege. 

537 Der junge Lachner unter des Vaters Leitung 
am Ciavier. 

538 Lachner's Fahrt nach München. Im Vorder- 
grunde glückverheissende Lämmer. 

539 Lachner erhält Unterricht bei Caspar Ett, 
Capellmeister bei St. Michael in München; die 
Geister Haydn's, Mozarfs und Beethoven's 
umschweben ihn. 

540 Die Göttin der Nacht vermittelt den Uebergang 
zum Theater. 

541 La ebner als Dirigent und Orchesterpersonal 
zugleich. 

127 



Schwind. 

542 Laehner, als Chordirigent in die Dreifaltig- 
keitskirche zn München eilend. 

543 Ein Lachner befreundeter Professor hinterlässt 
ihm unter dem Schutze des Geriehtes seine 
musikalische Bibliothek. Lachner reräussert sie 
an einen Trödler, um nach Wien reisen zu 
können. 

544 Die nachmalige bayerische Hofopemsängerin 
Sophie Diez, im Gehwagen geigend; ihre Col- 
legin Karoline Hetzenecker von dem Minister 
Grafen Seins heim zur Taufe gehalten. 

545 Lachner fahrt, von der Hoffnung geleitet, auf 
einem Flosse die Isar und Donau hinab nach 
Wien. 

546 Ein TersiegelterEmpfehlungsbrief bringt Lachner 
in Oonflict mit der Polizei, die ihm an der Nuss- 
dorfer Linie seine letzte Barschaft als Strafe 
wegen PostgefUllsübertretung abnimmt. 

547 Lachner sitzt verzweifelt im Wirthshause; 
Fortuna zeigt ihm ein Inserat der , Wiener 
Zeitung**, wonach die protestantische Kirchen- 
gemeinde einen Organisten sucht. 

548 Lachner emngt sich im Wettkampf auf der 
Orgel die lebenslängliche Organistenstelle; die 
Mitbewerber entfliehen. 

549 An der geschmückten Kirchenthür empf^gt ihn 
die Vorstandschaft; Fortuna schwebt über ihm. 

550 Lachner macht grosse Toilette zum Besuche 
beim Vorstand der protestantischen Kirche, Herrn 
Royko; dieser stellt ihn seiner Familie vor. 

551 Lachner bei Beethoven. 

552 Lachner als Clavierl ehrer einer Tochter des 
Herrn Royko, seiner nachmaligen Gattin. 

553 La ebner und Schubert bringen vor einem 
noch im Baue begriffenen Hause ein Ständchen. 

554 Schwind beruhigt den eifersüchtigen Lachner 
auf einem Balle. 

128 



I 



Schwind. 

555 Lachner und Schwind begeben sieh nach 
dieser Seene in das Bogner'sehe Kaffeehaus. 

556 Lachner's Verlobung. 

557 Scene in der Opemprobe mit einer Sängerin, 
die zum Aerger Lachner's welsche Schnörkel 
in der deutschen Musik anbringen wollte; 
Lachner wirft ihr das Notenheft an den Kopf. 

558 Lachner, Schubert und Bauernfeld Abends 
beim Wein in Grinzing. 

559 Lachher's Abschiedsconcert nach seiner Be- 
rufung nach Mannheim; unter den Anwesenden: 
Schubert, Bauernfeld, Grillparzer, Lenau, 
Feuchtersieben. 

560 Lachner auf dem Währinger Friedhof an den 
Gräbern Beethoven's und Schubert's. 

561 Lachner, am Hofe zu Mannheim mit der Grpss- 
herzogin Stephanie von Baden Billard spielehd. 

562 König Ludwig L beruft Lachner nach München; 
an seine Stelle in Mannheim tritt sein Bruder 
Vincenz. 

563 — 564 Lachner's Ankunft in München. — 
Munichia empfängt ihn beim Wirthshause 
„zum grünen Baum** und übeiTcicht ihm den 
Dirigentenstab; das „Münchener Kindl" credenzt 
ihm den Masskrug. 

565 — 566 Odeonsaal, Hoftheater und AUerheiligen- 
capelle bezeichnen die Richtungen der Thätigkeit 
Lachner's. Unter seinem Taktstabe entwickeln 
sich die Concerte der musikalischen Akademie. 
— Störung der musikalischen Andacht in der 
Hofcapelle durch eine vorüberziehende Militär- 
musikbande. 

567 — 569 Andrang des Publicums zu Lachner's 
Oper „Katharina Cornaro". — Hof Opernsänger 
Diez als „Marco". — Festzug aus „Katharina 
Cornaro". Lachner als Doge, Hofsänger 
Bayer als Lusignan, Hetzenecker als Katha- 
rina, Pellegrini als Onofrio. 

129 



Schwind. 

ö70 Lacliner^s Oper „Benvenuto Cellini* durch 
dessen Statue des Perseus repräsentirt. 

671 Lachner begleitet die Damen Hetzenecker 
und Diez auf dem Claviere. 

572 — 573 Haydn's „Schöpfung* unter Lachner's 
Leitung im Krystallpalaste zu München aufge- 
fährt. — Allegorische Andeutung der Verdienste 
Lachner's als Dirigent grosser Musikfeste. 

574 Fräulein Stehle als Rothkäppchen auf der 
Münchener Hofbühne. 

575 Jubiläum Vincenz Lachner's in Mannheim, 
während Franz Lachner's Jubiläum in München 
zu feiern unterlassen wurde. 

576 Lachner im Familien- und Freundeskreise nach 
Aufführung seiner zweite Suite. Unter den An- 
wesenden Schwind, Silhouetten ausschneidend. 

577 Lachner's Denkmal, von ihm selbst und Frau 
Diez betrachtet, um die Säule ist Schwind's 
vorliegende Composition; „Aus dem Leben 
Lachner's* gerollt. 

Federzeichnung, zum Theil colorirtj br. ca. 12% M., 
h. 34 Cm. Bez.: M. v. Schwind Freund Lachner zum 
Andenken, 1862. 

Als Geschenk für Franz Lachner zu seinem 25jährigen 
Dienstjubiläum gezeichnet. 

Frau Marie Eiemerschmied, geb. Laclmer, München. 

578 Nixen tränken einen weissen Hirscli. 

Oelgem.; h. 80, b. 53 Cm. 

Kleinere Wiederholung in der Schack'schen Gallerie. — 
Zeichnung in der Wiener Akademie der bildenden Künste. 
Herr 0. Donner — von Bichter, Frankfurt a. M. 

579 KätllClien von Heilbronn. Nach Kleists Drama 
(IV. Act, 2. Scene). Käthchen, im magnetischen Schlaf 
unterm Hollunderstrauch liegend, wird von dem Ritter 
vom Strahl befragt. 

Oelgem.; h. 83, br. 63 Cm. Ans dem Besitze Schöbe r's 
Eines der ersten Gemälde Schwind's. 1826 auf der Ausstel. 
lung der Wiener Akademie. 

Herr Arnold Otto Meyet*, Hamburg. 

130 



Schwind. 

580 Der Graf von Habsburg. (Nach Schillers Ballade.) 

Odgem., grau in grau; h. ca. 72, br. 69 Cm. 
Photogr. in der Jubiläumsausgabe Ton Schill er *s Ge- 
dichten (Stuttgart 1859—1868, Cotta), 

Herr Ferdinand v, Miller, München. 

581 Der Brotschneider. Ein alter Knappe sitzt in einer 
Landschaft und schneidet sich ein Stück Brot ab. 

Oelgeni.; br. 63, h. 49 Cm. Bezeichnet mit Monogramm 
und der Jahreszahl 1823. 

Freifrau Marie Mayrhofer-Grünbühd, Klagenfurt 

582 Ritterliches Liebespaar vor einer Burg. Kniestück. 

Oelgem.; Holz; h. 39, kr. 32 Cm. Bezeichnet mit 
Monogramm und Jahreszahl 1824. 
Früher im Besitze Seh ob er 's. 

Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg. 

583 Zwei Amoretten. 

Oelgem.; Holz; h. 50, br. 30 Cm. Abgebildet bei 

Primmel, „Kleine Galleriestudien". N. F. IV. Heft. 

Herr Dr. Albert Figdor, Wien, 

584 Schlafender Amor unter einem Baum- in flacher 
Landschaft. 

Oelgem.; br. 47, h. 36*5 Cm. Bez.: v. Schwind. 

Herr H L, Neumann, Hofkunsthändler, München. 

585 Rübezahl auf der Wanderung durch das Riesengebirge. 

Oelgem.; h. 111, br, 70 Cm. Kleinere Wiederholung in 
der Schack'schen Gallerie. 

Herr Baron Gustav Suttner, Wien. 

586 Der Spielmann beim Einsiedler. 

Oelgem.; h. 39, br. 31 Cm. 

Dieselbe Composition wie Schwind's Originalradirun g. 
Herr Moriz Hauch, Frankfurt a. M, 

587 Diana und Endymion. 

Oelgem.; h. 36, br. 24 Cm. Gemalt in München um 1830. 
Frau Marie Riemerschmied, geb. Lachner, München. 

131 

5* 



Schwind. 

588 Eifersucht. Lautenspielervor einem italienischen Schlosse 
seine Geliebte am Arm eines Anderen erblickend. 

Oelgem.; h. 39, br. 33-5 Cra. Bez.: M. v. S. 1852. 
Herr A. Askenaay, Frankfurt a, M. 

589 Die Symphonie. Project zur Wandverzierung eines 
Musikzimmers. Mit Benützung der Phantasie für Ciavier, 
Orchester und Chor von Beethoven. Op. 80. — 
Geschichte eines Liebespaares, das sich bei einem 
Concerte kennen lernt, später bei einem Zusammen- 
treffen im Walde wegen Gegenwart der Mutter der 
Geliebten seine Gefühle nicht aussprechen darf, sich 
auf einem Balle wiederfindet, wo es zur Liebeser- 
klärung kommt, worgmf die Geschichte ihren Ab- 
schluss in der Hochzeitsreise findet. Die Composition 
entspricht den vier Sätzen einer Symphonie. In der 
Umrahmung unter Anderem die Tages- und Jahres- 
zeiten. — Auf dem unteren Bilde (dem Concerte) 
zahlreiche Porträte, darunter Lachner als Dirigent, 
Schwind selbst als Notenwender, Schubert, Vogl, 
Grillparzer u. A. 

Oelgem.; h. 1*68, br. 0*98 M. Auf den Seitengesimsen 
die Insohriffc: Otto I. Graec. Rer. — Ord. MDCCCLII. 
Gestochen von J. Ernst. 

Zuerst als Zeichnung ausgeführt 1849 (jetzt im Leipziger 
Museum). jv^^g königliche Pinakothek, München. 

590 Des Knaben Wunderhorn. 

Oelgem.; h. 43, br. 36*5 Cm. Früher im Besitze des 
Malers C. Spitzweg. 

Replik in der Schack'schen Gallerie. — Die Composition, 
von Schwind gezeichnet als Illustration zu einem Gedichte 
Wolfgang Müller's v. Königswinter in den „Deutschen 
Dichtungen mit Randzeichnungen deutscher Künstler". (1844 /5.) 
(Rad. von J. C. Müller.) 

Herr Architekt C. Schönhammer, München. 

591 Anbetung der heiligen drei Könige. 

Oelskizze; Holz; h. 52, br. 41 Cm. 

Das ausgeführte Oelgemälde ist das Hauptbild des Flügel- 
altares der Münchener Frauenkirche, den Schwind in den 
Jahren 1859—1861 malte. 

Frau Marie Baurnfeind, geh. Schwind, Wien. 



Schwind. 

592 St. Georg mit dem Drachen. 

Oelgem.; h. 47, br. 37 Cm. Früher im Besitze Bau em- 
feld's. 
Jugendarbeit. 

Frätdein Franzi v. Wertheimstein, Wien. 

593 Die Donau. Hinter ihr schwimmen zwei Schwaben- 
kinder, ihre Nebenflüsse, vorne wird sie von einem 
ungarischen Knaben empfangen. 

Oelgem.; br. 50, h. 26 Cm. 

Schon 1843 dachte Schwind daran, die „Donau" ebenso 

in einem grossen Bilde zu behandeln, wie den „Rhein". Doch 

kam nur das kleine Bild mit der Hauptgruppe später zur 

Ausftüirung. — Wiederholung in der Seh ack sehen Gallerie. 

Frau Marie Baumfeind, geh. Sehwind, Wien. 

594 Ritter Kurt'8 Brautfalirt. (Nach Goethe s Ballade.) 
Ritter Kurt, im Begriffe, seine Hochzeit zu begehen, 
wird durch mannigfache Hindernisse („Widersacher, 
Weiber, Schulden*) aufgehalten. In der Gruppe rechts 
unten Porträte : Lenau, Bauernfeld, Schober, Grillparzer, 
Anastasius Grün, Feuchtersieben; ferner Schwind und 
seine Brüder, Cornelius, Schnorr. 

Oelgem.; h. 121, br. 109 Cm. Bez.: Schwind. Gestochen von 
Thäter; Photogr. von Braun. 
Gemalt Ende der Dreissiger- Jahre. 

Grossherzogliche Kunsthalle, Karlsruhe. 

595 Das Märchen vom Aschenbrödel. Cykius von 19 Oei- 

bildern in reicher architektonischer Umrahmung, gedacht 
als Wandschmuck eines Ballsaales. Die Bilder zum 
Aschenbrödel zerfallen in vier grosse Hauptbilder 
und fünf kleinere Nebenbilder. 

1. Nebenbild. Aschenbrödel bedient ihre Stief- 
schwestern bei der Toilette. 

1. Hauptbild. Aschenbrödels Schwestern brechen 
zum Ball auf, während sie selbst daheim bei 
der Küchenarbeit bleiben muss. 

2. Nebenbild. Aschenbrödel wird von der Fee ge- 
schmückt. 

2. Hauptbild. Aschenbrödel auf dem Balle. 

133 



Schwind. 

3. Nebenbild. Der Thurmwächter verkündet die 
Stunde der Mitternacht. 

3. Hauptbild. Der Prinz findet den von Aschen- 
brödel verlorenen Schuh. 

4. Nebenbild. Der Narr räth dem Prinzen, den 
Schuh zur Auffindung Aschenbrödels zu ver- 
wenden. 

4. Hauptbild. Aschenbrödel wird als Tänzerin des 
Prinzen erkannt. 

5. Nebenbild. Die Liebenden vereinigt, in der Feme 
die Fee. 

Ueber den Nebenbildern fünf kleine Darstellungen 
zur Mythe von Amor und Psyche: 

1. Verstossung Psyche's durch ihre Schwestern. 

2. Die schlafende Psyche träumt vom Besuche 
Amor's. 

3. Psyche mit der Lampe am Lager Amor's. 

4. Psyche von der Venus bestraft 

5. Amor nift die ohnmächtige Psyche wieder ins 
, Leben zurück. 

Unter den Nebenbildern in fünf Medaillons (grau 
in grau gemalt) Darstellungen zum Märchen 
vom Dornröschen. 

1. Der Fluch der bösen Fee an Dornröschens 
Wiege. 

2. Dorm-Öschen versinkt, von der Spindel gestochen, 
in Schlaf. 

3. Domröschen mit ihrer Umgebung im Zauber- 
schlaf. 

4. Der Prinz wird von der Fee zum verzauberten 
Schlosse geleitet. 

5. Dornröschen wird vom Prinzen aus dem Zauber- 
schlafe befreit. 

Gesammtbreite 4*76 M., Höhe 1*5 M. Bez. auf dem 

letzten Hauptbilde: Schwind 1851. Photogr. bei Piloty 
und Löhle; gestochen von Thaeter, daraach auch in Holz 
geschnitten von Günther u. A. 

134 



Schwind. 

Gemalt 1852 — 185i. Der Zeit nach der erste der drei grossen 
Märchencyklen. Vgl. auch die folgenden Nummern. 

Joh, Karl Freiherr von und zu Frankenstein, 
Schloss ülUtadt, Bayern, 

596 Aschenbrödel bedient ihre Stiefschwestern bei der 
Toilette. 

Kreidezeichnung; h. 24, br. 24 Cm. 
Erstes Nebenbüd im Cjclas. 

Frau Maria Baumfeind, geb. Schwind, Wien. 

597 Aschenbrödels Schwestern brechen zum Ball auf, 
während sie selbst daheim bei der Kuchenarbeit 
bleiben muss. 

Oelgem., unvollendet; h. 168, br. 82 Cm. 

Erstes Hauptbild im Cjclns, den Schwind ursprüng- 
lich in dieser Grösse ausführen wollte. Da er aber dieses 
Format für zu gross hielt, Hess er es bei dem einen Bilde 
bewenden, das er dann seinem Freunde, dem Maler C. Spitz- 
weg, schenkte. 

Herr Eugen Spitsweg, München. 

598TAschenbrödel wird von der Fee geschmückt. 

Kreidezeichnung, weiss gehöht; h. 24, br. 24 Cm. 
Zweites Nebenbild im Cyclus. 

Frau Marie Baurnfeind, geb. Schwind, Wien. 

599 Aschenbrödel auf dem Balle. 

Kreide- und Federzeichnung; h. 109, br. SO Cm. 
Zweites Hauptbiid im Cyclus. 

Frau Marie Baumfeind, geb. Schwind, Wien. 

600 Der Prinz findet den von Aschenbrödel verlorenen 
Schuh. In den Lüften entführt die Fee Aschenbrödel 
aus dem Königsschlosse, um sie nach Hause zu bringen. 

Oelgem.; h. 46, br. 22 Cm. Bez.: Moriz v. Schwind. 
Drittes Hauptbild im Cyclus. 

Herr E. G. May, Frankfv/rt a. M. 

601^ Aschenbrödel wird als Tänzerin des Prinzen erkannt. 

Kreide- und Federzeichnung; h. 117, br. 62 Cm. 
Viertes Hauptbild im Cyclus. 

Frau Marie Baumfeind, geb. Schwind, Wien. 

135 



Schwind. 

602 Aschenbrödel wird von der Fee geschmückt. 

Oelgera.; h. 40o, br. 40o Cm. 
Aus dem Cyclus der Reisebilder. (Vgl. Nr. 512.) 
Verschieden von der Composition des zweiten Nebenbildes 
im Cyclus. 

Frau Marie Baurnfeind, geh. Schwind, Wien, 

603—608 Das Märchen vom Aschenbrödel. Spätere Ent- 
würfe in länglichem Formate zu einer Ausführung in 
Form eines Frieses. 

"~i603 Aschenbrödel bedient ihre ' Stiefschwestern bei der 
Toilette. 

604 Aschenbrödels Schwestern brechen zum Ball auf, 
während sie selbst daheim bei der Küchenarbeit 
bleiben muss. 

605 Aschenbrödel wird von der Fee geschmückt. 

606 Aschenbrödel auf dem Balle. 

607 Der Prinz findet den von Aschenbrödel verlorenen 

Schuh. 

608 Aschenbrödel wird als Tänzerin des Prinzen erkannt. 

Aquarelle; br. 34 (das 3. und 4. Blatt 52), h. 13 Cm. 

In der ersten Hälfte der Sechziger-Jahre (n. A. erst 1870) 
entworfen. Schwind hatte von dem Besitzer des „Römi- 
schen Hauses" in Leipzig den Auftrag erhalten, den Ballsaal 
im genannten Hause mit dem Aschenbrödel auszumalen und 
wählte, mit dem Formate der ersten Ausführung (vgl. Nr. 595) 
nicht zufrieden, das Längsformut. Da aber im „Römischen 
Hause" die Felder bereits entsprechend der ersten Compo- 
sition hergestellt waren, zerschlug sich die Sache. Nach 
Schwind's Tode malte sein Schüler J. Naue in den Jahren 
1873 und 1874 die Bilder, u. zw. nach den früheren Com- 
positionen. (Mit Benützung einer gütigen Mittheilung Herrn 
Naue 's.) 

Herr Juatizrath Br, Jak. Siebert, Frankfurt a. M, 

609 Titelblatt zum Märchen von den sieben Raben. 

In der Kinderstube sitzt die alte Märchenerzählerin, 
neben ihr der Genius der Malerei. Links kommt der 
Künstler als Reisender, sein Kanzel ablegend (eine 
Anspielung auf Schwind's Rückkehr von seiner eng- 
lischen Reise im Jahre 1857), rechts seine Gattin mit 
den vier Kindern. Oben an der Rückwand in einer 

136 



Schwind. 

, Bogenstellung die Einleitung des Märchens in iiinf 
Bildern ; wie die Mutter die sieben Brüder verwünscht 
und sie dann als Raben zum Fenster hinausfliegen, 
wie die Schwester ihnen nachläuft und von der Fee 
aufgefordert wird, zur Rettung der Brüder sieben 
Jahre lang an den sieben Hemden zu spinnen. 

Aquarell; br. ca. 70, h. ca. 50 Cm. Dat.: 4857. 

Abweichend von der zweiten, für den Cyclns verwendeten 
Ansfiihrung. Der Cyclus von 15 Aquarellen zum Märchen 
von den sieben Raben und der treuen Schwester, im Besitze 
Sr. k. Hoheit des Grrossherzogs von Weimar, gilt als Schwind's 
Hauptwerk; 1858 wurde er vollendet, die Composition geht 
aber in sehr frühe Zeit zurück, wie neben einzelnen EntwfWen 
auch Briefstellen aus den Jahren 1830 und 1844 zeigen. 
Frau Helene v, Bavenstein, geh. Schwind, Carlsruhe, 

010 Aus dem Märchen von den sieben Raben. Ber 

Prinz führt die treue Schwester auf seinem Pferde 
nach seiner Burg. 

Federzeichnung; h. 30, br. 13. Cm. 
Entwurf aus sehr früher Zeit. 

Herr Hofrath Ludwig Bitter v. Spaun, Wien, 

611 Aus dem Märchen von den sieben Raben. Die treue 
Schwester wird bräutlich geschmückt; ihre Trauung 
mit dem Prinzen. 

Leicht getuschte Bleistiftzeichnung; br. 31, h. 28*3 Cm. 
Entwürfe für den Cyclus, nur die Brautschmückung wurde 
ausgeführt, die Trauung nicht. 

Grossherzogliches Museum in Weimar. 

612 Die spinnende Schwester im Baume. (Aus dem Mär- 
chen von den sieben Raben.) 

Oelgem. auf Carton; h. 34, br. 30'5 Cm. Aus dem Cyclus 
der Reisebilder. (Vgl. Nr. 512.) 

Herr Justizrath Dr. Jak. Siebert, Frankfurt a. M. 

613 Unterbrochene Jagd. (Nach Uhland's Gedicht: Das 
Reh.) 

Oelgem.; br. 47-5, h. 41 Cm. 

Herr Baron Ludwig Erlanger, Frankfurt a. M. 

137 



Schwind. 

614 Elfentanz im Eiienhain. 

Oelgem.; Holz; br. 82-5, h. 62 Cm. 

1844 durch das Städersch« Institut vom Künstler erworben. 
Spätere freie Wiederholung in überhöhtem Format in der 
Schack'schen Gallerie. 

StädeVsches Kunst-Institut, Frankfurt a. M, 

615 Dante und Amor. (Nach Dante's „Neuem Leben.« 
Cap. IX.) Dante auf einem Schimmel reitend, vor 
ihm Amor als Pilger. 

Oelgem. ; br. 57*5, h. 44*5 Cm. Früher im Besitze S eh w an- 
thaler^s. Gemalt in München um 1830. 
Yerkäuflich. ^^^ ^^^^ Metzler, Frankfurt a. M. 

616 Die lieilige Genovefa in der Wildniss. Genovefa 

kniend, vor ihr zwei Engel, die ihr das Crucifix 
bringen; hinter ihr der kleine Schmerzenreich mit der 
Hirschkuh. 
Oelgem.; Holz; br. 44, h. 19'5 Cm. 

Herr Graf Siegfried Wimpffen, Wien. 

617 Märchen. Ein Mädchen sitzt spinnend im Walde; 

von einem Gnomen geführt, nahen zwei Ritter zu 

Pferde, der jüngere trägt eine Krone in der Hand. 

Aquarell; br. 72, h. 36 Cm Bez.: M. S. 18?6 (un- 
deutlich). 

Herr Wilhelm Landauer- Donner, Frankfurt a. M. 

618—621 Aus dem Märchen von der schönen Melusine. 

Entwürfe zu dem Cyclus im Hofmuseum. 

618 Am Waldbrunnen. Graf Raimund aus dem Hause 
Lusignan findet die Nymphe an einem halbverfallenen 
Waldbrunnen. Melusine erhört trotz der Warnungen 
ihrer Schwestern Raimund's Liebeswerben und verlobt 
sich mit ihm. — Die Braut. Melusine erscheint in 
glänzender Cavalcade im Thale, wo sie der Graf mit 
seinem ganzen Gefolge erwartet und unter dem Staunen 
seiner Verwandten und Getreuen zum Altare führt. 
(Erste Bearbeitung des 2. und 3. Bildes im Cyclus.) 

Aquarell; br. 87, h. 16 Cm. 

138 



Schwind. 

619 Die Gattin. Am ersten Morgen auf der BurgLusignan 
zeigt Melusine ihrem Gatten ein wundersam über Nacht 
entstandenes Gebäude und nimmt ihm den verhäng- 
nissvollen Schwur ab, dass er sie niemals stören oder 
belauschen wolle, wenn sie von Zeit zu Zeit in diese 
geheimnissvolle Halle sich zurückziehen werde, widri- 
genfalls sie für ihn ewig verloren sein würde. — Das 
Heiligthum. Melusine, von ihren Schwestern um- 
geben, erquickt sich in dem angeborenen Elemente, 
um sich darin zu immer neuer Schönheit und Jugend- 
kraft zu verjüngen. (Erste Bearbeitung des 4. und 
5. Bildes im Cyclus.) 

Aquarell; br. 74, h. 16 Cm. 

620 Die bösen Zungen. Das Schlossgesinde ergeht sich 
angesichts des an dem geheimnissvollen Hause ange- 
brachten Wappens, ein Meerweib darstellend, in aber- 
gläubischem Geschwätz über die Herkunft und den 
bösen Zauber der Gebieterin. Die Verwandten und 
Kinder des Grafen belauschen das böswillige Gerede. — 
Liebesglück. Raimund und Melusine, gesegnet mit 
sieben Kindern, verleben im Kreise ihrer Lieben 
glückselige Tage, jedoch argwöhnisch beobachtet von 
ihrer Umgebung, die bald durch verleumderische Ge- 
rüchte die Neugierde und das Misstrauen des Grafen 
anzufachen weiss. — Der Eidbruch. Von wilder 
Eifersucht verblendet, dringt Raimund in das Heilig- 
thum seiner Gemahlin. Unter unsäglichem Jammer 
Melusinens und dem Wehklagen der Nymphen, welche 
sich vor Entsetzen verbergen und flüchten, endet das 
Liebes- und Lebensglück des Eidbrüchigen. Das Heilig- 
thum selbst stürzt in Ruinen zusammen. (Erste Bear- 
beitung des 6., 7. und 8. Bildes im Cyclus.) 

Aquarell; br. 93, h. 24 Cm. 

621 Liebesglück. (Vgl. das zweite Bild der vorhergehen- 
den Nr. 620). (Spätere Bearbeitung, wie sie im Cyclus 
zur Aufführung kam.) 

Aquarell, zum Theile unvollendet; br. 133, h. 77 Cm. 

139 



Schwind. 

Die Arbeit an dem Cyclns von der schönen Melusine, 
Schwind's Schwanengesange, fällt in die Jahre 1867—1870. 
Uebrigens hatte Schwind schon im Saal des Tieck (vgl. 
Nr. 482) eine Scene aus dem Märchen gemalt, and später 
finden wir anter den Entwürfen für Geräthschaften ein Wasch- 
becken mit der Geschichte der Melusine. 

Frau Marie Baurnfeind, geh. Schwind, Wien. 

622 Der Falkensteiner - Ritt. Dem Ritter Kuno von 
Falkenstein wird die Hand der Grafentochter unter 
der Bedingung zugesagt, dass er die Burg des 
Grafen nicht auf dem gebahnten Wege, sondern über 
den schroffen Felsen zu Pferde erklimme. Gnomen 
bahnen ihm den Weg, und der Gnomenkönig selbst 
geleitet ihn bis an die Spitze des Berges. 

Aquarellskizze; h. 35*5, br. 23 Gm. Skizze za dem 

Oelgemälde, das Schwind 4843/4 in Karlsruhe malte und 
das sich jetzt im Leipziger Museuro befindet. 

Herr Major v. Heyl, Barmstadt, 

623 Rübezahl auf der Wanderung durch das Riesengebirge. 

Oelgem.; Blech; h. 23, br. 13 Cm. 

Verschieden von Nr. 585. — Der „Rübezahl** 1851 in 
München ausgestellt. — Auch Bauernfeld besass einen 
^Rübezahl" von Schwind, vielleicht das vorliegende Bild. 
Frau Gabriele Gülcher, Wien. 

624 Der Traum des Ritters von der gefangenen Prin- 
zessin. (Der Liebe Erfüllung.) 

Oelgem.; h. 80, br. 43 Cm. Wiederholung in der 
Seh ack 'sehen Gallerie. Bildet mit drei anderen Bildern aus 
derselben Gkdlerie (Jungfrau, Hero und Leander, Anachoreten) 
den Cyclus der „Liebesbilder". — Die Gomposition geht in 
sehr frühe Zeit zurück, wie eine Tuschzeichnung aus dem 
Jahre 1822 zeigt. (Im Besitze des Herrn A. 0. Meyer in 
Hamburg, früher bei Schober.) 

Frau Marie Baumfeind, geb. Schwind, Wien. 

625 Die Nymphe Krol(owka. 

Aquarell; h. 28, br. 14*5 Cm. Dieselbe Composition wie 
der Stich von Schütz. 

Herr Justizrath Dr. Jdköb Siebert, Frankfurt a. M. 



Schwind. 

626 Das Märchen vom Himmelschlüssel. 

Aquarell in drei Theilen ; das Mittelbild h. 24*5, br. 19 Cm. 
die beiden Seitenbilder h. 24*5, br. 9 Cm. Bez.: M. S. 1887. 

Sammlung Lobmeyr, Wien. 

627 Die heilige Veronika. Skizze zu einer Kirchenfahne. 

Oelstudie; Holz; h. 18, br. 13 Cm. 

1851 vollendete Schwind sechs Fahnenbilder mit Dar- 
stellnngen aus der Passion fdr die Theatinerkirche in MtLnchen. 
Herr Professor C. Hummel, Weimar. 

628 Ein Kind, in der Wiege schlafend, von Engeln 
umgeben. 

Bleistiftzeichnung; h. ca. 16, br. 15 Cm. Bez.: Moriz y. 
Schwind 6. October 1823. Geschenk Schwind's an Jos. 
Kenner anlässlich der Geburt von dessen erstem Sohne Kiirl. 
Herr Sectionschef Anton Bitter t?. Kewner, Wien, 

629 Farbenskizze für Fresken des Ständesaales in Linz. 

Zwei Aquarellskizzen; h. 27, br. 14 Cm. 

Nachdem das Verordnetencollegium der oberösterreichischen 
Stände am 18. September 1846 die Ausmalung des grossen 
Landhaussaales beschlossen hatte, ühersandte Schwind diese 
' Skizzen mit seinen Vorschlägen, die am 7. Juni 1847 ange- 
nommen wurden. Das Jahr 1848 vereitelte das Unternehmen. 
Das projectjrte Hauptbild „Heinrich Jasomirgott wird auf dem 
Reichstage zu Regensburg von Kaiser Friedrich I. mit Ober- 
und Niederösterreich belehnt" wurde später als Vereinsgeschenk 
des oberösterreichischen Kunstvereines von Koch lithographirt. 
Oberösterreichische Landes gallerie, Linz, 

630 Heil. Cäcilie. 

Federzeichnung; h. ca. 18*5, br. ca. 15. Cm. Aus früher 
^^ • Frau Marie Baumfeind, geh. Schwind, Wien. 

631 Bergsteigendes Mädchen, von einem jungen Mann 
unterstützt. 

Federzeichnung; h. 19, br. 15 Cm. Aus früher Zeit. 
Frau Marie Baurnfeind, geb. Schwind, Wien, 

632 Schwager KronOS. (Nach Goethe's Gedicht.) 

Oelgem.; br. 63, h. öl Cm. 

Frau Marie Baurnfeind, geb. Schioind, Wien, 



Schwind. 

633 Die PIejaden. Sieben weibliche Gestalten, jede mit 
einem Stern über dem Haupte. Die sieben Kopfe der 
Gruppe sind nach der Stellung der Sterne des Stern- 
bildes angeordnet. 

Oelgem.; rand, Darcbm. 80 Cm. 
Gemalt circa 1854. 
Frau Dr. Johanna Demmer, geb. Siebert, Frankfurt a. M. 

634 Joseph erzählt seinen Brüdern die Träume. 

Rothbraun lavirte Zeichnung; br. 109, h. 79 Cm. Frtther 
bei Endris. 

Herr Dr. G. JwHe v. Lavandal, Wien. 

635—654 Geräthschaften. 

20 Blätter; h. 64, br. 50 Cm. 

635 Teller: Ein Maler bemalt den Rand eines Tellers, 

hinter ihm steht ein Mädchen und sieht ihm zu. 
(Raphael und Fornarina.) 
Sepiazeichnung. 

636 Schlüsselkasten: Die heilige Maria versieht das 

Amt der schlafenden Schwester Pförtnerin. 
Sepiazeichnung. 

637 Uhrzeiger: a) Der Fröhliche hält zurück, der 

Traui'ige drängt vorwärts. 
6) Dem Fröhlichen eilt die Zeit, dem 
Traurigen (vergeht sie) langsam. 
2 leicht getuschte Federzeichnungen auf einem Blatt. 

638 Schachfiguren, in den von den Spielregeln vor- 

geschriebenen Bewegungen. 
7 Sepiazeichnungen auf einem Blatt. 

639 Feuergefährliche Petroleumlampe. 

Sepiazeichnung. 

640 Hängelampe mit transparentem Schiim. (Hochzeits- 

zug des tapferen Schneiderleins?) 
Federzeichnung. 

U2 



Schwind. 

641 Thürgchlossbeschlag von aussen und innen. Der 

Horcher und der ihn Verspottende. 
Leicht aquarellirte Federzeichnungen. 

642 Sechs Schlossbleche: Nachtwächter, Schildwache, 

Teufelsrachen, Der wachsan^^e Hund, Herz und 
Amor, Zwei Jäger. 
Federzeichnungen, die letzte leicht mit Farbe angelegt. 

643 Krug mit Weinranken und einem Fries von Schuh- 

plattlern. 
2 Federzeichnungen. 

644 Tabaksdose: Ofen mit Rauchern; Sparbüchse: 

Bienenkorb; Feuerzeug: Aschenmann; zwei Re- 
liefs: Trinkende. 
5 Sepiazeichnungen auf einem Blatt. 

645 Aufsätze: a) auf einen Gewehrschrank; 

h) auf eine eiserne Cassa. (Gnomen und 
Greife.) 
Leicht mit Farben angelegte Federzeichnungen. 

646 Akroterien, Tragstein und Geländer. (Zum Aus- 

schneiden für Holzarchitektur.) 
Fünf getD sehte Federzeichnungen auf einem Blatt. 

647 Aufsätze: a) für ein Büffet. Zuiichtung zu einem 

Mahl. (Holzschnitzerei mit Kupfer und 
Zinn eingelegt.) 
i) auf einen Notenkasten. Papageno und 
die tanzenden Mohrensclaven. 
Auf einem Blatt: a) aquarellirte Federzeichnung; h) Aquarell. 

648 Geländer für Holzarchitektur. Arabesken mit Katzen. 

Zwei aquarellirte Federzeichnungen auf einem Blatt. 

649 Thürklopfer. Hebamme und Leichenbitter als An- 

fang und Ende des Lebenslaufes. 
Aquarellirte Federzeichnung. 

143 



Schwind. 

650 Pokaldeckel: a) Dw Vogt von Tenneberg. Nach 

Scheffers Gedicht. (Bemalte nnd 
vergoldete Holzschnitzerei.) 
h) Die Grazien halten den Scherz in 
Schranken. (Silber und Gold.) 
Auf einem Blatt; a) Aquarell; h) aquarellirte Federzeichnung. 

651 Pokaldeckel: a) Tristan und Isolde. (Elfenbein, 

Gold und Silber.) 
h) Hafis und der Schenke. (Bronze.) 
Auf einem Blatt; a) Aquarell; h) Sepiazeichnung. 

652 Lampenfuss. Aladin's Wunderlampe. 

Sepiazeichnung. 

653 Lampenfuss. In Medaillons musicirende, schreibende 

und lesende Frauengestalten. 
Aquarellirte Federzeichnung. 

654 Notenpult: a) mit musicirenden Engeln; 

b) mit Arabesken und Vögeln. (Ver- 
schiedenfarbiges Holz mit . einge- 
brannter Zeichnung.) 
Auf einem Blatt; a) Sepiazeichnung; h) Federzeichnung 

Aus einem ,,Cyclus von Geräthschaften", den Schwind in 
den Sechziger-Jahren zeichnete. Ein Theil davon kam in den 
Besitz der Kunstgewerbeschule in Nürnberg. — Aehnliche 
Arbeiten lieferte übrigens Schwind zu den verschiedensten- 
Zeiten seiner Wirksamkeit. Noch in Wien soll er Entwürfe 
für eine Thonwaarenfabrik und später für Bronzewaaren ge- 
zeichnet haben. Die „Pfeifenköpfe" und „Trinkhömer" im 
„Almanach von Radirungen" gehören ebenfalls hieher. Auch 
für die Nymphenburger Porzellanfabrik soll er Compositionen 
gezeichnet haben. 

Herr Justizrath Dr. Jakob Siebert, Frankfurt a, M. 

655 Tanzende Nymphen und Satyren. 

Aquarell; br. 38, h. 18 Cm. 
Dieselbe Composition wie Nr. 501. 

Herr Äug, de Bidder, Frankfurt a. M, 

144 



Schwind. 

656 Aus „Tausend und eine Nacht'^ 

Lavirte Bleistiftzeichnung; br. 57, h. 4*43 Cm. Bez. mit 
Monogramm and der Jahreszahl 1824. 

Herr 'Arnold Otto Meyer, Hamburg. 

657 Die Erscheinung im Walde. 

Sepiazeichnung; br. 47, h. 33 Cm. Früher im Besitze 
Schober's. 

Erster Entwurf aus der Wiener Zeit zu dem Oelgemälde, 
aus dem Cyclus der Reisebilder (vgl. Nr. 512), in der Schack- 
schen Gallerie. ^^^ Arnold Otto Meyer, Hanibwrg. 

658 Der lieil. Bernliard von Clairvaux, das Kreuz 
predigend, wird von Konrad III. durch das Volks- 
gedränge getragen. 

Weiss gehöhte Federzeichnung auf braunem Papier; h. 50, 
br. 36 Cm. 

Circa 1844 gezeichnet. 

Herr Justier ath Dr. Jakob Siebert, Frankfurt a, M. 

659 Gestörtes Ständchen. 

Federzeichnung; h. 53, br. 4% Cm. 
Aus sehr früher Zeit. 

Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg. 

660 Clior der Kirclie in Reiclienliali. Die heilige Drei- 
faltigkeit von zwei Engeln umgeben, darunter die 
Patrone des Ortes: St. Georg, Nikolaus, Corbinian und 
Pancratius. 

Aquarell mit Goldgrund ; h. 35, br. 48 Cm. Oben abgerundet. 

Schwind erhielt 1862 den Auftrag zu den Fresken in der 
restaurirten Reichenhaller Kirche. Er vollendete diese Aufgabe 
in zwei Jahren. Ausser der Chomische über dem Hauptaltare 
malte er noch die Nische eiiics Seitenaltares und über den 
Pfeilern des Hauptschiffes 14 Medaillons mit den Stationen 
des Kreuzweges. 

Frau Marie Baurnfeind, geb. Schwind, Wien. 

661 Die lieil. Dreifaltigkeit, von Engeln umgeben. (Chor 
der Kirche in Reichenhall.) 

Carton in Kreide; h. u. br. 135 Cm. 

Frau Marie Baurnfeind, geb. Schwind, Wien. 

145 



Schwind. 

662—675 Die vierzehn Stationen des Kreuzweges. 

(Ausgeführt in der Reichenhaller Kirche.) 

Bleistift- und SepiazeichDungen, Medaillons, Darchm. 40 Cm. 
Beproducirt in Heliographien von der Gesellsch. f. yervielf. 
Kunst. 

Frau Marie Baurtifeind, geh. Schwind, Wien, 

676 Das Pfarrhaus von Cleversulzbach. (Motive aus 

Mörike's Gedichten, verknüpft mit dem Familienleben 
des Dichters.) 

Sepiazeichnung; h. 42, br. 32 Cm, 

1863 trat Schwind mit dem schwäbischen Dichter Eduard 
Mörike in freundschaftliche Beziehungen, Im Winter 1866 
auf 1867 zeichnete er die drei Blätter zu MOrike*s Ge- 
dichten, (Vgl. auch die beiden folgenden Nummern.) Sie er- 
schienen in photographischer Beproduction bei Brück mann 
in München. Von anderen Zeichnungen Schwind*s zu MOri- 
ke's Dichtungen seien noch erwähnt die von Naue radirten 
Compositionen zur „Historie von der schonen Lau.^ 

Frau Helene v, JRavenstein^ geh. Schwind, Wien. 

677 Erzengel Michael's Feder. (Nach Mörike's Gedicht.) 
Die taubstumme Tochter eines reichen Juden schreibt 
auf die Schiefertafel eines ihr befreundeten Schul- 
knaben das Gelübde, sich nach erlangter Gesundheit 
in die christliche Kirche aufnehmen lassen zu wollen.) 

Sepiazeichnung; br, 31 5, b. 27 Cm. 

Frau Helene v. Bavenstein, geb. Schivind, Wim, 

678 Der sichere Mann. (Nach Mörikes Gedicht). Der 
Riese schreibt in sein Buch, das aus zusammen- 
gestohlenen Scheunenthoren besteht, zwischen denen 
der dem Teufel ausgerissene Schwanz hervorlugt, die 
Geschichte seiner Erlebnisse, während ihm der Götter- 
bote Lolegrin, auf dem Absätze seines Riesenstiefels 
sitzend, über die Achsel guckt. 

Sepiazeichnung; br. 33, h. Ä6 Cm. 

Frau Helene v. Mavenstem, geh. Schwind, Wien, 

679 Traum. Seitz, der Feigenfreund. 

Feder- und Sepiazeichnung; h. 30, br. 27 5 Cm. 
Frau Helene v. Bavenstein, geh. Schwind, Karlsruhe. 



I 



Schwind. 

680 Nagelschneidemaschine für des Künstlers Bruder 
Franz. 

Sepiazeichnung; h. 50, br. 32*5 Cm. 
Frau Helene v, Bavenstein, geb. Schwind, Karlsruhe, 

681 Entwurf eines Brunnens für Wien. Oben die Statue 
der Vindobona, am Postamente in einem Medaillon 

. das Bildniss Mozarfs. 

Sepiazeichnnng; h. 6i, br. 50 Cm. 
Frau Helene v. Bavenstem^ geb. ScMcind, Ka/rlsruhe, 

682-^^9 Scenen aus der Geschichte der Landgrafen 
von Thüringen. (Farbenskizzen zu den Fresken auf 
der Wartburg). 

682 »Wart', Berg, Du sollst eine Wartburg werden.* 
(Ludwig der Springer besehliesst die Gründung der 
Wartburg.) 

683 „Landgraf, werde hart.* (Ludwig der Eiserne hört 
unerkannt den Spruch des Schmiedes und lässt seine 
Vasallen vor den Pflug spannen.) 

684 „Treue Mannen sind die beste Mauer.* (Ludwig 
der Eiserne versammelt bei einem Besuche des Kaisers 
Barbarossa seinen Heerbann um die Neuenburg.) 

685 „Ich suche meinen Esel.* (Ludwig der Heilige zieht 
vor Wüi'zburg, damit sein ünterthan einen geraubten 
Esel wiedererhalte.) 

686 „Er ging mit Löwen um, als s,cherzte er.* (Ludwig 
der Heilige bezwingt durch die Macht seines Blickes 
einen Löwen im Burghofe der Wartburg.) 

687 „Frau Venus hier viel Leiden bringt.* (Albert der 
Unartige erblickt bei seinem Hochzeitsmahle die schöne 
Kunigunde von Eisenberg.) 

688 Heinrich IV. zerstört den Kaubritterbund der Stemer. 
(Als Fresco nicht ausgeführt.) 

689 „Das Kind soll trinken und kostete.es mein Thüringer 
Land.* (Friedrich der Freudige, auf der Wartburg 
belagert, geleitet bei Nacht sein neugeborenes Söhnlein 
durch die Feinde zur Taufe nach Reinhardsbrunn.) 

147 



Schwind. 

Aquarelle; br. ca. 3ä, h. ca. 14 Cm. 

Im Jahre 1853 erhielt Schwind, durch Schober's Ver- 
mittlung, vom Grossherzog von Weimar den Auftrag, die 
Wartburg mit Fresken zu schmücken. Ihre Ausführung fallt 
in die zwei folgenden Jahre. Zuerst malte er im Landgrafen- 
saale die 7 Scenen aus der Thüringer Geschichte, dann die 
7 Werke der Barmherzigkeit, die 6 Scenen aufi dem Leben 
der heiligen Elisabeth und den Sängerkrieg. 

Grossherzogliches Museum, Weimar. 

690 Der Sängerkrieg auf der Wartburg. Entwurf zu dem 
Frescogemälde auf der Wartburg. 

Sepiazeichnung; br. 68, h. 35 Cm. 

Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg. 

691—697 Die sieben Werl(e der Barmherzigiceit der 
heiligen Elisabeth. Cartons zu den (grau in grau ge- 
malten) Wandgemälden auf der Wartburg. 

691 Die Nackten kleiden. 

692 Die Hungernden speisen. 

693 Die Durstigen tränken. 

694 Die Müden behei'bergeu. 

695 Die Gefangenen erlösen. 

696 Die Kranken pflegen. 

697 Die Todten begraben. 

Kreidezeichnungen auf Leinwand. Medaillons, Dnrchm. 

64 Cm. Bez. und dat. 1853. Gestochen von J. Thäter. 

Ihre Durchlaucht Frau Fürstin Marie zu Hohenlohe-Schillingsfürst, 

Wien. 

698 — 703. Sechs Familienporträte. Die Gemahlin des 
Künstlers; seine Kinder (Hermann, Anna, Marie und 
Helene) und Frl. Anna v. Miller. 

Bleistiftzeichnungen; h. ca. 44, br. 3Ä Cm. Gezeichnet 
•1859. 

Herr Justizrath Br. Jakob Siebert, Frankfurt a. M. 

704 Zwei Kinderl(Öpfe. Des Künstlers Töchter Anna und 
Marie. 

Bleistiftzeichnung; br. ca. 23, b. ca. 22 Cro. 

Frau Marie Baurnfeind, geb. Schwind, Wien. 

148 



Schwind. 

705 Kinderporträt Kopf. 

Leicht lavirte Bleistiftzeichnung; h. ca. 23, br. ca. 22 Cm» 
Frau Marie Baurnfeind, geh. Schmnd, Wien. 

706 Ritter Kurf 8 Brautfahrt. (Nach Goethe s Ballade.) 

Federskizze; br. 47, h. 45 Cm. 
Entwurf zu dem Oelbilde Nr. 594. 

Herr Hofrath Friedr. Arzherger, Wien. 

701 Der blumenspendende Genius bei Sophie Hartmann'» 
erstem theatralischen Versuch an der Münchener 
Hofbühne, 20. December 1836. 

Bleistiftzeichnung auf Bauspapier; h. 41 '5, br. 30*5 Cm. 
Bez.: M. Schwind 1861. 

Gezeichnet zum 25jährigen Jubiläum der k. Hofopernsängeria 
Sophie Diez, geb. Hart mann. 

Frau Helene v. Bavenstein^ geb. Schmnd, Karlsrtthe. 

708 Die heilige Cäcilia gibt einer Sängerin den Weihekuss. 

Federzeichnung auf Bauspapier; h. 46*5, br. 35*5 Cm. 

Gezeichnet aus Anlass der Berufung der k. Hofopernsängerin 
Earoline Hetzenecker für den Dienst in der Münchener 
.Allerheiligen-Hofkirche nach ihrem Abgange von der Oper. 

Frau Helene v, Bavenstein, geb. Schwind, Karlsruhe. 

709—711 Costümporträte der k. bayerischen Hofopern- 
sängerin Karoline Hetzenecker. 

709 Donna Elvira in „Don Juan". 

Aquarellirte Bleistiftzeichnung; h. 41, br. 30*5 Cm. 

710 Königin der Erdgeister in „Hans Heiling**. 

Aquarell; h. 37, br. 27 Cm. 

711 Lady Macbeth. 

Tusoh- und Sepiazeichnung, mit weiss und gold gehöht, 
auf braunem Papier; h. 41*5, br. 27 Cm. 
Früher im Besitze der dargestellten Künstlerin. 

Grossher zoglichea Museum, Weimar. 

149 



Schwind. 

712 Opferung Mariens. 

Weiss gehöhte Bleistiftzeichnung auf braunem Papier; 
h. ca. 50, br. 25 Cm. 

In Oel ausgeführt auf der Innenseite des einen Flugeis des 
Münchener Altarbildes. (Vgl. Nr. 591.) 

Frau Erna Mayrhofer v, Grünhühel, Klagenfurt. 

713 Das Grab Josefs v. Spaun am Traunsee, von 

Nixen beklagt. 

Aquarellirte Federzeichnung; h. 45o, br. 31*5 Cm. 
Frau Helene i\ Bavenstein, geh. Schwind, Karlsruhe. 

714 Schwind und Bauernfeld. („Das Lustspiel.) 

Sepiazeichnung in drei Abtheilungen; br, 76? h. 30 Cm. . 

Im Mittelbild: Bauernfeld im Schlafrock liest dem 
cigarrenrauchenden Schwind aus einem Manuscripte 
vor; über ihnen schwebt Raimund's „ Jugend ** und 
schneidet Bauernfeld die Feder ; seitwärts eine Büste 
Schuberts; im Hintergrund ordnet ein Schulkamerad 
der Beiden Bauernfeld's Bücher. Linkes Seiten- 
bild: Elegante Gesellschaft; Liszt am Ciavier. 
Rechtes Seitenl)ild: Der Stamberger See, aus 
dessen Wassern die Nymphe auftaucht, mit Sehwind's 
Landhaus, an dem ein Nachen mit Gesellschaft landet. 

Schwind wollte diese Zeichnung in Aquarell ausfuhren 
und Bauern feldzu seinem 70. Geburtstage (187t) schenken. 
Nachdem der Tpd des Künstlers diese Absicht vereitelt hatte, 
kam sie in den Besitz des Dichters. 

Fräulein Franzi v. Wertheimstein, Wien, 

715 Das Grab Anton's V. Spaun. Eine weibliche Gestalt, 
Oberösterreich vorstellend, schmückt das Grab des 
um das Land hochverdienten Mannes. Der Dichter dos 
Nibelungenliedes stimmt sein Saitenspiel, um den Ge- 
schichtsforscher Spaun zu preisen, der ihn zuerst als 
Oesterreicher erkannte. Im Hintergrunde die Töchter 
des Verstorbenen. 

Sepiazeichnung; h. 65, br. 51 Cm. 

Herr Hofraih Ludwig Bitter v. Spaun, Wien. 

150 



Schwind. 

716 Goethe's Geburt. Transparent zur Enthüllung des 
Denkmals Goethes in Frankfurt 1844. — In der 
Mitte das Vaterhaus Goethe's, darin der kleine Goethe 
in der Wiege. An den Seiten des Hauses die lyrische, 
epische und dramatische Muse. Im Aether zu beiden 
Seiten Jupiter und Venus, die Namensträger der 
Planeten, unter deren Herrschaft der Dichter geboren 
wurde. lieber dem Haupte Jupiter's Minerva mit dem 
Bilde der Iris, neben ihm Ganymed mit der Schale 
der Begeisterung, zu Jupiter' s Füssen die vier Elemente 
als Kinder. Venus, umgeben von den Grazien und 
Amoretten, lässt aus ihrem Schleier den Scherz her- 
vorblicken. — Oben in der Mitte eine Gestalt mit 
einem Schleier, der die Umschrift trägt: „Der Dicht- 
kunst Schleier aus der Hand der Wahrheit." — Unten 
auf der einen Seite die Personification der Stadt 
Frankfurt mit der Statue Goethe's, auf der anderen 
begrüssen der Rhein und seine Nebenflüsse die Schiffe 
fremder Völker, die den Dichter ehren. 

Aquarelle; h. 48, br. 33 Cm. Bez.: Schwind 1844. 
Radirt (von Schwind?) in der Schrift: „Das Goethe-Denkmal 
in Frankfurt a. M,« Frankfurt 1844. 

Freiherr Simon Morit Bethmann, Frainkfurt a. M. 

717 Der wunderliche Heilige. Geschichte zweier Brüder, 
die durch ihre äussere Aehnlichkeit und ihre inneren 
Gegensätze mannigfache Verwicklungen herbeiführen. 
Der eine ein Musiker, der andere ein Arzt, jeder 
von seiner Geliebten verlassen, finden sich in ihrem 
Liebeskummer zusammen und beziehen eine gemein- 
same Einsiedelei. Wegen ihrer Aehnlichkeit werden 
sie vom Volke, daa sie um Trost und Hilfe anspricbt, 
für eine und dieselbe Person gehalten, wobei es sich 
ereignet, dass — jeder unerkannt — der eine als 
Arzt seine spröde Geliebte zu heilen, der andere die 
seinige als Beichtiger zu trösten bekommt. — In 
Form eines dreitheiligen Hausaltärchens gemalt. 

Aquarell; br. 55, h. 48*5 Cm. 

151 



Schwind. 

Den wunderlichen Heiligen hat Schwind mehrmals aus- 
geführt, so 1835 und in den Vierziger- Jahren. Den Entwurf 
brachte er schon zu Ende der Zwanziger- Jahre von Wien nach 
München mit. 

Herr Prof, Ernst Freiherr v. Schwind, IfmshrucJc. 



718 Moriz V. Schwind. 

Bronzirte Gipsbüste von Jos. Messner. 



Stadt Wien. 



Vgl. von Werken M. v. Schwind*s auch die Nummern: 
22, 76, 79, 82, 84, 87, 94, 96, (102), 127, 128, 170, 171, 
181, 182, 186, 187, 204, 205, 219. 227, 237 — 239, 249, 
267, 268-270, 274, 292, 304, 319, 335, 337, 340, (342), 345, 
352, 353, 359, 363, 366, Schaukasten VI und den Carton 
zum „Häuslichen Kriege" am Schlüsse des Eataloges. 



152 




III. 
Leopold Kupelwieser. 

aer alten Tiroler Bauernfamilie entstammend, wurde 
Leopold Kupelwieser zu Piesting in Niederöster- 
reich, wo sein Grossvater einen Eisenhammer be- 
trieb, am 17. Oetober 1796 geboren. Nach dem 
Tode des Grossvaters (1800) zog die Familie nach Wien. 
Hier erhielt Kupelwieser zuerst Unterricht bei einem sonst 
nicht weiter bekannten Maler Rückert und trat sodann 1809 
in die Akademie ein. Anfangs wollte er Bildhauer werden, 
entschied sich aber bald für die Malerei. Da seine Familie 
verarmte, musste er schon früh für seinen Lebensunterhalt 
arbeiten. Im Jahre 1816 reiste er nach Dresden, um die 
Schätze der berühmten Gallerie zu studiren. Von viel tieferer 
Wirkung auf ihn aber war seine italienische Reise (1823 — 1825). 
Vornehmlich fesselten ihn die innigen Schöpfungen Fiesole's. 
Der Beifall, den er nach seiner Rückkehr mit einigen Altar- 
bildern fand, ermunterte ihn, sich ganz der religiösen Malerei 
zu widmen, obwohl er noch längere Zeit des Erwerbs willen 
genöthigt war, mehr Porträte zu malen, als Historienbilder. 
1830 wurde er zum Corrector, 1836 zum Professor an der 
Akademie ernannt. Er war der erste Vertreter der neu- 
deutschen Richtung an dieser Anstalt. Bei der Reorganisation 
der Akademie durch den Grafen Leo Thun wurde er Professor 
der neu errichteten Meisterschule für Historienmalerei. Nach- 
dem er diese Stelle zehn Jahre lang bekleidet hatte, ver- 
schied er zu Wien am 17. November 1862. 

Kupelwieser war neben Führich der Hauptvertreter 
der religiösen Malerei in Wien. Zahlreich sind seine Arbeiten 
in den Kirchen der Hauptstadt und der Monarchie. Auch 
der kaiserliche Hof beschäftigte ihn viel. Durch seine Fresken 
in der Johanneskirche und Statthalterei erweckte er diese 

153 



Technik, die in Oesterreieh seit dem vorigen Jahrhundert 
in Vergessenheit gerathen war, zu neuem Leben. Aus der 
grossen Zahl seiner Schüler sei nui' einer genannt, der be- 
deutendste; E. V. Steinle. Wie sehr dieser geniale Maler 
an seinem Lehrer hing, zeigen die Worte, die er nach dessen 
Tod in einem Brief an die Witwe richtete und die zugleich 
Kupelwieser als Menschen kennzeichnen mögen: „Als ich 
ihn vor Jahren wieder sah,* schreibt Steinle, „war er ganz 
das alte Herz, das liebenswiu-digste Gemtith, der mich in 
meiner Jugend nicht allein auf die richtige Bahn der Kunst 
geleitet, sondern mir noch weit wichtigeres, die Bahn der 
Religion und der Kirche erschlossen hat.*' 



154 



I 



719 Die Heilung des Tobias. Schild der Wal dh ei m'schen 
Apotheke iir Wien. 

Oelgem.; Blech; h. 259, br. 133 Cm. 
Gemalt 1826. 

Heir Anton v, Wäldheim, Wien, 

720 Votivbild der Familie Potocki für Krzezowicz. 

Maria mit Kind auf dem Throne, umgeben von Engeln ; 
unten die Stifter mit ihren Schutzheiligen. 

Carton in Sepia; h. 140, br. 111 Cm. 
Gemalt 1839. 

Familie Kupelwieser, 

721 Porträt des Medailleurs und Künstsammlers J. D. 

Böhm. Brustbild. 
Oelgem.; h. 55, br. 44*5 Cm. 

Frau Mary Schuster, geh, Ferlepp, Wien, 

722 Maria vom Siege. 

Oelgem. auf Carton; h. 45, br. 28 Cm. 
Dieselbe Composition wie das 1839 gemalte Hochaltarblatt 
bei den Dominikanern. 

Herr Christian Edler v. Streinsherg, Wien, 

723 Madonna mit Kind auf der Weltkugel. 

Aquarell; h. 17, br. 11 Cm. 

Familie Kupelwieser, 

724 Madonna mit Kind in einer Landschaft. Haibßgur. 

Oelgem.; h. TS, br. 58 Cm. 

Stadt Wien. 

725 Porträt der Schwestern Rosa und Marie Mossig. 

Kniestück. 

Oelgem.; h. 152, br. 116 Cm. Gemalt ca.. 1840. 

Frau Marie Beitterer, Wien, 

155 



Kupelwieser. 

726 Heil. Leopold. Halbfigur. 

Oelgem.; h. 55, br. 35 Cm. ^^^^.^ Kupelwieser. 

727 Kaiser Franz I., ganze Figur im Ornat. 

Oelgem.; h. 80, br. 61 Cm. Bez.: Kupelwieser pinxit 
1838. Aus dem Nachlasse der Kaiserin Karolina Äugusta. 

K. Je. Invalidenhaus, Wien. 

728 Fahnenbild. Madonna mit Kind auf der Mondsichel. 
(Auf der Rückseite; Heil. Severinus.) 

Oelgem.; h. circa 53, br. 31 Cm. j,^^^.^ Kupelwieser. 

729 Die schöne Schäferin. Ladenschild eines Kaufmanns- 
gewölbes in Wien. 

Oelgem.; Holz; h. 200, br. 109 Cm. 
Gemalt 1830. 

Familie Kupelwieser, Wien. 

730 Heil. Maria mit dem Kind und der heil. Elisabeth 

in einer Landschaft. Ganze Figuren. 
Oelgem.; h. und br. 97 Cm. ^^^.^.^ Kupelwieser. . 

731 Kaiser Franz vor Christus. 

Oelgem.; h. 217, br. 140 Cm. Gemalt im Auftrage der 
Kaiserin Karoliua Augasta. 
Allerhöchstes Privateigenthum Sr. Majestät des Kaisers. 

732 Heil. Elisabeth V. Thüringen, Almosen austheilend. 

Oelgem.; h. 124, br. 102 Cm. ^^^.^.^ Kupelwieser. 

733 Der verlorene Sohn. Gott Vater und der reuige Sünder. 

Oelgem. mit Goldgrund; Holz; h. 152, br. 97 Cm. 

Herr Josef Franz Wenger, Wien. 

734 Die Anbetung der heil, drei Könige. 

Oelgem.; h. und br. circa 150 Cm. 
Gemalt circa 1858. 

Südslavische Akademie der Künste unä 
Wissenschaften, Agram. 

166 



Kupel wieser 

735 Die heil. Maria mit dem Kinde auf einem Throne, 

von Heiligen umgeben . 
Oelgem.; h. und br. circa 150 Cm. 

Südslavische Akademie der Künste und 
Wissenschaften, Agram. 

736 Den Jünglingen Adalbero, Altmann und Gebhard wird 
auf der Reise nach Paris durch die Madonna im 
Traume die Verheissung ihrer künftigen hohen 
Würden als Bischöfe von Würzburg, Passau und 
Salzburg. 

Dasselbe Sujet aucb auf einem kleineren, 1856 gemalten 
Bilde in der neuen Pinakothek zu Mönchen. 

Stift St. Florian, Ober Österreich. 

737—738 Porträte der Schwiegereltern des Künstlers, 
Joh. Adam und Regine Lutz. 

Oelgem.; Holz; h. 20, br. 18 Cm. 

Gemalt 1825. j^^^.^-^ Kupelwieser. 

739 Porträt eines Knaben. (Der Solm des Kunstsammlers 
Endris.) Brustbild. 

Oelgem.; Holz; h. 26, br. 21 Cm. 

Herr Br. Gustav Jurie v. Lavandal, Wim. 

740 Porträt des königl. sächsischen Legationsrathes 
Georg August v. Griesinger. Brustbild. 

Oelgem.; h. 68, br. 55*5 Cm. 

Frau Marie v. Lagusius, Wien. 

741 Porträt zweier Schwestern. 

Oelgem.; h. circa 107, br, 92 Cm. 

Frau Professor Ida Salzer, Wien. 

1^2—161 Compositionen zu Klopstock's ,,Messiade''. 

Aquarelle; h. 43, br. 35 Cm. 

742 Die heil. Dreifaltigkeit (1. Gesang). 

743 Seraph und Eloa (1. Gesang). 

744 Samma wird von seiner Qual befreit (2. Gesang). 

157 



Kupelwieser. 

745 Der Traum des Judas Ischariot (3. Gesang). 

746 Das letzte Abendmahl (4. Gesang). 

Bez. n. dat.: 1840. 

747 Die Gefangennahme Christi (6. Gesang). 

Bez. u. dat.; 1837- 

748 Eaiphas zerreisst sein Gewand; Christus wird 

zum Tode verurtheilt (6. Gesang). 

749 Verkündigung Mariens (7. Gesang). 

750 Anbetung der Hirten (7. Gesang). 

751 Einzug in Jerusalem (7. Gesang). 

Bez. u. dat.: 1837. 

752 Christus wird zum Tod abgeführt (7. Gesang). 

Bez. a. dat.: 1837. 

753 Jesus auf dem Wege nach Golgatha redet die 

ihn beweinenden Frauen an (8. Gesang). 

754 Johannes und Maria unter dem Kreuze des 

Heilands. Ein Cherub führt die Seelen der Väter 
zum Kreuze (9. Gesang). 
Bez. u. dat.: 1840. 

755 Die Auferstehung (13. Gesang). 

Bez. u. dat.: 1838. 

756 Jesus als Gärtner erscheint der Maria Magdalena 

(14. Gesang). 
Bez. u. dat.: 1837. 

757 Gabriel verbietet Abraham und Moses, dem 

Saulus zu erscheinen (15. Gesang). 

Bez. u. dat.: 1839. In den Dreissiger- Jahren im Auftrage 
des Hofes gemalt. 

Ihre k, u. k, Hoheit Frau Erzherzogin Maria Theresia. 

758 Christus bei Martha und Maria. 

Malerei in Deckfarben; br. 85, h. 23-5 Cm. Bez.: Kupel- 
wieser 1829. 

Allerhöchstes Privateigenthum Seiner Majestät des Kaisers, 

158 



J 



Eapelwieser. 

759 Der barmherzige Samaritaner. 

Sepiazeichnung; br. 25, h. 20*5 Cm. Bez.: Kupel- 

wieser 14. Februar 1827. 
Allerhöchstes Pnvateigenthum Seiner Majestät des Kaisers. 

760 Legende. Ein Heiliger (Pranciscus Xaverius?), eine 
Glocke in der Hand und Bücher unterm Ann, geht 
durch einen Ort; Kinder folgen ihm. 

Federzeichnung in Sepia; br. 29, h. 23 Cm. Bez.: 
Kupelwie&er 1828. 
Ihre k. u. k. Hoheit Frau Erzherzogin^ Maria Theresia. 

761 Der Nährvater Josef wird im Traume von einem 
Engel zur Flucht nach Egypten aufgefordert. 

Aquarell; h. 26, br. 18 Cm. 
Ihre k. u. k. Hoheit Frau Erzherzogin Maria Theresia. 

762 Marcus, XII. Cap. (Der Pfennig der Witwe.) 

Bleistiftzeichnung; h. 25-o, br. 24 Cra. Bez. u. dat.: 1826 
Ihre k. u. k. Hoheit Frau Erzherzogin Maria Theresia, 

Vgl von Werken Leop. K u p e 1 w i es e r's auch die Nummern : 
18, 35, 37, 50, 75, 77, 78, 81, 83, 89, 92, 98, 101, 107, 120, 
122, 162, 166, 19o, 200, 217, 218, 257, 336, 341 und 
Schaukasten VII— IX. 



159 




IV. 

Josef Danhauser. 

|osef Danhauser wurde am 19. August 1805 zu 
Wien geboren. Sein Vater, der eine in gi-ossem 
Style betriebene Möbel- und Bildhauerwaarenfabrik 
besass, die an der Stelle der heutigen Danhauser- 
gasse auf derWieden stand, Hess ihm eine sorgfältige Erziehung 
ängedeihen, in der auch die Musik eine bedeutende Rolle 
spielte. Als Danhauser 1824 die Akademie bezog, kam er zu 
Peter Krafft, dem Vater der Wiener Genremalerei. Die ersten 
Arbeiten des jungen Künstlers waren Bilder zur „Rudolphias" 
von Ladislaus Pyrker, der seiner Familie befreundet war. 
Pyrker, damals Patriarch von Venedig, lud ihn hierauf nach 
der Lagunenstadt, wo er die Werke der grossen Venezianer 
studirte. Die Berufung seines Gönners auf den erzbischöflichen 
Stuhl von Erlau führte ihn wieder nach Wien zurück. In 
der nächsten Zeit finden wir ihn abwechselnd in seiner 
Vaterstadt und in dem neuen Wohnsitze Pyrker's. Der Tod 
seines Vaters im Jahre 1829 nöthigte Danhauser, seine 
Kraft theilweise in den Dienst des Geschäftes des Verstorbenen 
zu stellen. Einige Jahre gehörte er auch dem Professoren- 
coUegium der Akademie als Corrector an, legte aber freiwillig 
sein Amt zurück, da sich seine Ansichten mit den an der 
Anstalt herrschenden nicht vertrugen.. Im Jahre 1842 be- 
reiste er Deutschland und die Niederlande; durch die neuen 
Eindrücke in seinen künstlerischen Anschauungen mächtig 
gefördert, kehrte er nach der Heimat zurück. Aber schon 
wenige Jahre später entriss ihn ein jäher Tod zu früh seiner 
Kunst. Er starb in Wien am 4. Mai 1845. 

Mit historischen Bildern hatte Danhauser begonnen, 
war aber bald zum Genre übergegangen. Seine Schöpfungen 
auf diesem Gebiete hat man in drei zeitlich einander fol- 

160 



gende Gmppen eingetheilt: die ersten behandeln das Treiben 
in den Ateliers der Künstler, dann folgen Schilderungen der 
vornehmen Salons, endlich Bilder aus dem bürgerlichen 
Familienleben und der Welt des Kindes. Im Grossen und 
Ganzen mag man an dieser Eintheilung festhalten, obwohl 
darin z. B. die besonders nach der niederländischen Reise 
gemalten Scenen aus dem Völkerleben keinen Platz ßnden. 
Auch hat er nie die Historienmalei^ei ganz aufgegeben, wenn 
er auch etwa biblische Gegenstände genrehaft auffasst (Ver- 
stossung der Hagar) und gar Parabeln des Neuen Testamentes 
(Pi-asser, Pfennig der Witwe) und historische Stoffe (Schach- 
partie) ganz ins moderne Leben übersetzt. 

Danhauser ist der bedeutendste Wiener Sittenmaler 
im Vormärz. Er ist uns das, was den Engländern ihr Wilkie. 
Mit Kaimund und Bauernfeld hat man ihn verglichen. Scharfe 
Beobachtungsgabe und feiner Humor zeichnen ihn aus. Da- 
mit ist aber der Werth seiner Bilder noch lange nicht 
erschöpft. Gerade die gegenwärtige Ausstellung, die zahl- 
reiche, durch Privatbesitz der Oeffentlichkeit entzogene Werke 
mit den weniger allgemein bekannten vereinigt, ist geeignet, 
auch den Coloristen Danhauser zu grösserer Anerkennung 
zu bringen. 



161 



763 Porträt Danhauser's als Knaben. 

Oelgem.; h. 41, br. 34 Cm. 
Gemalt von J. Kreutzinger. 

Familie Danhauser 

764 Das Bekenntniss. Die gefallene Tochter gesteht den 
Eltern, greisen Landleuten, ihren Fehltritt. Lebens- 
grosse Figuren. 

Oelgem.; b. 128, br. 96 Cm. Bez.: Danhauser 1834 
(eingekratzt). Erster Besitzer: Tirka. 

Herr Dr. Th, Christomannos, Meran, 

765 Die aufgehobene Zinspfändung. Ein junger Maler 

soll gepfändet werden; im letzten Augenblicke bringt 
ein Mönch eine Summe Geldes als Bezahlung eines für 
sein Kloster gemalten Heiligenbildes. 

Oelgem.; Holz; br. 106, h. 89 Cm. Bez.: Jos. Danhauser 
1844. Früherer Besitzer: Putzschke (1858). Lithogr. 
von Melcher. 

Herr Ernst Zeppezauer, Wien, 

766 Der Brautwerber. An einem Tische sitzt eine Dame, 
der ein alter Herr zuredet. Ganze Figuren. 

Oelgem.; Holz; h. 45, br. 36 Cm. Bez.: Jos. Danhauser 
1843. 1845 im Besitze des Kupferstechers F. Stöber. 
Gestochen von St ober. 

Dieselbe Composition verwendet als .Hauptgruppe des 
Bildes Nr. 161, 

Herr Begiertmgsrath Jos, Honig wcUd, Wien. 

767 Die Brautwerbung, in einem bürgerlichen Zimmer 
sitzt an einem Tische eine Dame, der ein alter Herr 
zuredet. Abseits, im Hintergrunde, ein junger Mann im 
Gespräche mit einer alten Frau. 

Oelgem.; Holz; br. 57, h. 45 Cm. Bez: Jos. Danhauser 
18 i4. Froherer Besitzer: Putzschke (1845). Photogr. 

162 



Danhauser. 

von J. Löwy, Heliogravüre vod demselben (in dem Werke: 
Wiener Gallerien, Wien 1893). 
Ygl. Nr. 766. 

Se. Excellenz Graf Jaromir Czernin-Chudenitz, Wien. 

768 Dichterliebe. («Lebensbild aus dem 16. Jahrhundert 
Italiens.**) 

Oelgcm.; h, 125 5, br. 103 Cm. Bez.: Pepi Danhauser 
1838. Gestochen von Axmann. Frühere Besitzer: 

Baron Pereira (1845), Johann Fattori (1877), 

Nach dem oben angegebenen Zusätze, der dem Titel im 
Katalog der akademischen Kunstausstellung von 1838 beigefügt 
ist, scheint Danhanser bei dem Bilde an das Sujet von 
Tasso und der Prinzessin Leonore gedacht zu haben, vielleicht 
verquickt mit der Erzählung von Prancesca da Rimini. 

Frau Martha v. Schaub, Wien. 

769 Die Schlafenden. An einem Tische beim offenen 
Fenster sitzt ein Ehepaar, die Frau ist über einem 
Buch eingeschlummert; auch dem Manne, der aus 
einer langen Pfeife raucht, fallen die Augen zu, 
unterm Tisch liegt schlafend ein grosser Hund. 

Oelgem.; h. 69, br. 51 Cm. Bez.: Danhauser 1831. 
Aus dem Besitz L. Pyrker's. 

Nationalmuseum Budapest. 

770 Komische Scene in einem Maleratelier. Der Hund 

eines Besuchers verfolgt die Katze und richtet dabei 
grosse Verwirrung an. 

Oelgem.; br. 53, h. 40 Cm. 

Wiederholung des 1829 gemalten Bildes im Hofmuseum. 
Herr Josef Lehrner, Wien. 

771 Porträt der Baronin Julie KübecJc, in den Händen 

Zeichenstift und Mappe. Kniestück. Neben ihr auf 
einem Tische die Büste ihres Gatten, des Staatsmannes 
Baron Karl Friedrich Kübeck. 
Oelgem.; h. 126, br. 96 Gm. 

Herr Baron Max Kübeck tu Kübau, Wien. 

163 

6» 



Danhauser. 

772 Die Testamentseröffhung. in dem Zimmer des Ver- 
storbenen sind die reichen und armen Verwandten zur 
Testamentseröffnung versammelt. Die Verlesung des 
Testamentes gibt kund, dass die armen Mitglieder der 
Familie zu Erben eingesetzt sind. 

Oelgem.; Holz; br, 118, h. 93 Cm. Bez.: J. D. 1839 
Gestochen von Stöber. Früherer Besitzer: Brunn er (1843) 
Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten 
Kaiserhauses. 

11 d Der Prasser, in einem Gartensaale sitzt eine ele- 
gante Gesellschaft von vier Personen beim reichen 
Mahle. Der Herr des Hauses führt soeben das Cham- 
pagnerglas zum Munde, die neben ihm sitzende Dame 
erschrickt über das Eintreten eines Bettlers. Im 
Hintergrund ein Mohr, der Diener des Prassers. 
Oelgem.; br. 134, h. 84 Cm. Bez.: Danhauser, Wien 

1836. Gestochen von St ob er. Frühere Besitzer: Art- 
haber, Oelzelt. 

Kunsthistorische Samnilimgen des AUerhöchsttn 
Kaiserhauses. 

11^ Die Klostersuppe. (Gegenstück zum Prasser.) Der 
verarmte Prasser, der Mohr und der Bettler erhalten 
in einem Kloster die Armensuppe. Im Hintergrunde 
geht die ehemalige Frau oder Geliebte des Prassers 
am Arm eines Anderen vorüber. 

Oelgem.; Holz; br. 130, h. 84 Cm. Bez.: Pepi Dan- 
hauser 1838. Gestochen von Stob er. Frühere Be- 
sitzer: Arthaber, Oelzelt. 

Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten 
Kaiserhauses. 

116 Der Augenarzt. Einem jungen Manne wird in An- 
wesenheit seiner Angehörigen vom Arzte die Staar- 
binde von den Augen genommen. Der erste Blick des 
Geheilten fällt auf sein jüngstes Kind. 
Oelgem.; br. 125, h. 94*5 Cm. Bez.: Pepi Danhauser 

1 837 . Lithographirt von L e y b o 1 d ; gestochen von P.Singer; 
Holzschnitt nach J. Grob in der „Oesterreichisch-ungarischen 
Monarchie in Wort und Bild Band Wien". Früherer Be- 
sitzer: J. Fellner. 

Frau Baurath Haus er, Wien- 

164 



Danhauser, 

776 Porträt eines jungen Mädchens. Brustbild. 

Oelgem.; h. 53, br. 41 Cm. 

Gemalt während des Aufenthaltes Danhauser's in Ungarn 
ca. 1833. Die Dargestellte ist jenes Mädchen, von dem Frau 
Auguste V. Littrow-Bischoff in ihrer Biographie Dan- 
hauser's („Oest. Revue»* 1865, III., S. 155) spricht. 

Frau Hofräthin EUa v. Lang, geb. Littrow, Wien, 

in Porträt eines Knaben. Brustbild. 

Oelgem.; h. 43, br. 35 Cm. Bez.: J. D. 829". 

Herr Jl Gull, Wien. 

778 Das Scholarenzimmer eines Malers. Der Künstler 

überrascht seine Schüler, die allerlei Unfug treiben. 

Oelgem.; br. 52, h. 40. Cm. Bez.: Danhauser pinx. 
1828. Lithogr. von Rolling; Stich von H. Walter. 
Kunsthistorische Sammlungen des Allei'höchsten 
Kaiserhauses. 

779 Ein Maleratelier. Der Künstler, in einem Dachstübchen 
vor einem unvollendeten Bilde sitzend, füttert Mäuse, 
die auf dem Tisch herumlaufen. 

Oelgem.; Holz; h. 49, br. 41 Cm. Früherer Besitzer = 
Bühlmeyer. 

War 1832 auf der akademischen Kunstausstellung. 

Sammlung Lohmeifr, Wien. 

780 Mutterfreude (Mutterliebe). Eine junge Frau mit dem 
Kind an der Brust. 

Oelgem.; h. 51, br. 42 Cm. Bez.: Danhauser 1839. 
Geschabt von Chr. Mayer. „ „ ^ 

^ Herr H. 0. Miethke, Wien. 

781 Die Ciavierspielerin. Eine junge Dame am Ciavier. 
Ganze Figur; Rückansicht. 

Oelgem.; Holz; h. 44, br. 31 Cm. Bez.: Jos. Danhauser 
1844. Früherer Besitzer: Putzschke (1845). 

Herr Franz Schönthaler, Wien. 

782 Die Schachpartie. (Der Salon.) Grosse Gesellschaft 
in einem vornehmen Salon. Den Mittelpunkt bilden 
ein alter Herr und eine junge Dam<j beim Schach- 

165 



Danhauser, 

spiel, der Herr ist soeben matt gesetzt worden. Den 
Einsatz des Spieles verrathen der Plan eines Gutes, 
Bündel von Schriften etc. An der Wand die plastische 
Gruppe von Herkules und Omphale, den Gnind- 
gedanken des Bildes bezeichnend. 

Oelgein;br 175, h. 417 Cm. Bez.: Jos. Danhauser 1839. 
Früherer Besitzer: Baron Louis Pereira. 

Eine Uebersetzung ins Moderne der Scene zwischen dem 
Bischof und Adelheid in Goethe's Götz, wie auch eine noch 
vorhandene Skizze beweist. 

Herr F. X Mayer, Wien. 

783 Pegasus im Joch. (Ausgang des Schiller'schen Ge- 
dichtes.) 

Oelgem.; Holz; h. 67, br. 40 Cm. Bez. (eingekratzt): 

Danhauser 1829. 

Herr Anton Fischer Bitter v. Ankern, Wien, 

784 Der schlafende Maler. (Der kleine Maler.) Der 
Künstler ist im Sessel eingeschlafen, sein kleiner Sohn 
malt in das Bild, das auf der Staffelei steht. 

Oelgem.; Holz; br. 52, h. 43 Cm. Bez.: Jos. Dan- 
hauser 1844. (Die letzte Ziffer undeutlich.) Geschabt von 
A. Geiger. 

Ein zweites Bild mit demselben Titel war 1845 im Besitz 
eines Herrn Desvignes. 

Frau Gräfin Glothilde Clam-GaUas, geh, Dietrichstein, 
Wien. 

785 Männliches Porträt. (Franz v. Schober.) Brustbild. 

Oelgem.; Holz; h. 18, br. 15 Cm. Bez.: J. D. 84^. 

Familie Danhauser, Wien. 

786 Selbstporträt. Halbfigur. 

Oelgem. (unvollendet); Holz; h. 24, br. 20 Cm. 

Familie Danhauser, Wien. 

787 Die Grossmutter. (Das A-B-C.) Eine alte Frau, die 
ein kleines Kind lesen lehrt. 

Oelgem.; Holz; h. 40, br. 37 Cm. Bez.: Jos. Dan- 
hauser 1843. Früherer Besitzer: Bühlmeyer. 

Freiherr Hermann Königswarter, Wien. 

166 



Danhauser. 

788 Das Kirschenessen. Ein kleines Kind sitzt auf einem 
Sessel und isst Kirschen, die ihm ein zweites gibt. 
Daneben ein grosser Hund. 

Oelgem.; Holz; h. 44*5, br. 36 Cm. Bez.: Danhauser 
1841. lithogr. von Lanze lott. 

Herr E. Artin, Wien. 

789 Das erste Concert. Ein kleines Mädchen mit einem 
Notenblatt in der Hand, aus dem sie ihren Puppen 
vorsingt. 

Oelgem.; Holz; h. 37, br. 33 Cm. Bez.: Jos. Dan- 
hauser 1843. Lithogr. von Cramolini. 

Herr F. X. Mayer, Wien 

790 Porträt Franz Danhauser's, des Bruders des Künstlers. 

Oelgem.; h. 126, br. 97 Cm. 

Familie Danhwuser, Wien. 

791 Die Testamentseröffnung. (Vgl. Nr. 772.) 

Oelgem.; Holz; br. 112, h. 95 Cm. Bez.: Jos. Dan- 
hauser 1844. 

Variante des Bildes von 1839 mit starken Aenderungen; 
so ist an die Stelle des Alten in der Gruppe der armen Ver- 
wandten ein junger Familienvater getreten. 

Herr Franz Graf Beroldingen, Wien, 

792 Der Feierabend. (Abendruhe.) Ein Bauer sitzt, von 
seiner Familie umgeben, nach vollbrachter Tagesarbeit 
vor seinem Hause und liest aus der Bibel vor, während 
der Sohn als Vagabund sich der friedlichen Gruppe 
zu nahen sucht. 

Oelgem.; Holz; br. 111, h. 90 Cm. Bez.: Jos. Danhauser 
1845. Früherer Besitzer: Fellner. 

Gilt als das letzte vollendete Gemälde Danhause r's und 
soll das letzte Bild eines Cjclus sein, dessen erstes Bild das 
„Lotterielos" (vgl, Nr. 796) wäre. 

Frau Baurath Sauser, Wien. 

793 Johannes ante portam Latinam. Martyrium des heil. 
Johannes Evangelist. 

167 



Danhauser. 

Oelskizze; h. 99, br. 70*5 Cm. Skizze zu dem 1836 
vollendeten Hauptaltarbild des Domes zu Erlau. Früherer 
Besitzer: Arthaber. 

Se, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Bumba, Wien, 

794 Die kleinen Virtuosen. Neben einem Ciavier und 
Notenpult sitzt ein Knabe auf einem Sessel, den Fidel- 
bogen in der Hand; ein kleines Mädchen singt aus 
einem Notenblatt. Auf dem Boden Spielsachen. 

Oelgem.; Holz; h. 58'5, br. 50*5 Cm. Bez.: Jos. Dan- 
hauser 1843. Gestochen von Axmann. 

Herr Schlosshauptmann C. Scheffler, Wien. 

795 Porträt der Scliwiegermutter des Künstlers. Kniest., 
sitzend. 

Aquarell; hochoval; h. ca. 28, br. 25 Cm. Wiederholung 
^^^ ^'' ^^^' Familie Danhauser, 

796 Das Lotterielos, in den Kreis einer ländlichen 
Familie drängt sich ein Losverkäufer, der Sohn kauft 
ihm ein Los ab, das. seine Frau wählt. 

Oelgem.; h. 89, br. 75 Cm. Bez.: Danhauser 1838. 
Vgl. Nr. 792. ^^^^ j^^^^^ ^^^^^ ^^^ 

797 Gassenjungen, bei einem Gotscheer Naschwerk 
kaufend. 

Oelgem.; Holz; h. 43, br. 34 Cm. Bez.: Jos. Danhauser 
1844. Früherer Besitzer: Fürst Friedrich Liechtenstein 
(1877). 

Dieselbe Coraposition (im Gegensinn und mit Aenderangen 
im Hintergrund) wie Danhauser's Radirung von 1844 (An- 

^^^^^^ ^)- Frau Martha v. Schaub, Wiefi. 

798 Das Stiegenweibchen. (Sonntagsruhe.) Ein altes 
Mütterchen sitzt entschlummert auf der Stiege vor 
ihrer Zimmerthür. Im Fenster eine junge Frau, mit 
einer Näharbeit beschäftigt. 

Oelgem.; Holz; h. 43, br. 30 Cm. Bez.: Jos. Dan- 
hauser. Früherer Besitzer: Putzschke. 

Variante des Bildes, das bei Bühlmeyer war und durch 
den Stich Post's und die Eadirung ünger's bekannt ist. 

Herr F. X. Mayer, Wien. 

168 



Danhauser. 

799 Porträt der Schriftstellerin Therese v. LQtzow, 

gesch. von Bacheracht. 
Oelgem.; h. 71, br. 58 Cm 

Frau Marie Köehert, geb. v, June, Wien. 

800 Porträt der Schwiegermutter des Künstlers. Halb- 
figur, sitzend: 

Geigern.; h. 92, br. 71-5 Cm. 

Herr M. E, Filez, Wien. 

801 Romanlectüre. Vertieft in ein Buch, sitzt ein Maler 
in seinem Atelier, an ihn geschmiegt eine junge Frau. 

Geigern.; Holz; br. 73, b. 63 Cra. Bez.: Jos. Danhauser 
i841. Frühere Besitzer: Graf Beroldingen (1845), Goll' 

Verschieden von der durch Axmann's Stich bekannten 
gleichnamigen Composition. 

Herr Begierungsraih J, Burger, Wien. 

802 Genrebild. Eine junge Dame, vor einem Kornfeld 
stehend, zeigt einem Manne ein Medaillon mit einem 
Porträt, das sie um den Hals hängen hat. 

Geigern.: Holz; h. 63, br. 49 Cm. Bez.: Danhauser 1836. 
Schenkung Sr. Durchlaucht des regierenden Fürsten Jobann 
von und zu Liechtenstein. (1894.) 

Vielleicht identisch mit einem Bilde Danhau ser's auf der 
akademischen Kunstausstellung vom Jahre 1838, betitelt: „Der 
Liebesantrag eines Landjunkers." 

Stadt Wien. 

808 Der Dudelsackpfeifer, in einem Bauernhofe steht ein 
Dudelsackpfeifer, der Hund bellt ihn an; unter und 
vor der Thür zwei Frauen und eine Seh aar von 
Kindern. 

Oelgem. (unvollendet); Holz; br. 71, h. 55 Cm. Früherer 
Besitzer: Putzschke (1845). 

Herr Dr. G. Granitsch, Wien. 

804 Erinnerung an LiSZt. Liszt am Ciavier, zu seinen 
Füssen Gräfin d'Agoult (Daniel Stern), links von ihr 
in einem Lehnstuhl George Sand in Männerkleidern, 
mit der Cigarre in der Hand, neben ihr Alexander 

169 



Danhauser. 

Dumas, hinter den Beiden Victor Hugo. Im Hinter- 
grunde Rossini und Paganini. Auf dem Claviere die 
Büste Beethoven's von Danhauser, an der Wand ein 
Porträt Byron's. 

Oelgem. auf Holz; br. 16?, h. 128 Cm. Bez. links miten: 
„Im Auftrage Konr. Grafs zur Erinnerung an Liszt gemalt von 
Danhauser 1840." Zuerst im Besitze des Bestellers, des 
Ciavierfabrikanten Konrad Graf, dessen Porträt Danhauaer 
in demselben Jahre malte (vgl. Nr. 411). Später bei Gsell. 

Frau Martha v, Schaub, Wien. 
• 

805 Die Gratulanten. Ein armer Mann kommt mit seinen 
Kindern zur Neujahrsgratulation, wird aber durch die 
an der Thür ausgesteckte Enthebungskarte zurück- 
geschreckt. 

Oelgem.; h. 31, br. 26 Cm. Lithogr. von Rolling. 
1838 auf der Ausstellung der Akademie. 

Herr Anton Hantif Wien, 

806 Die Neujahrsgratulanten. 

Oelgem. auf Blech, kreisrund. 

Replik des grösseren Gemäldes gleichen Namens. (Vgl. 
Nr. 803). Das Bildchen bildet den Deckel einer Dose, die sich 
früher in Castelli's bekannter Dosensammlung befand. 

Herr Dr. Friedrich Kraft, Wien. 

807 Die Gratulation, in einem eleganten Salon sind die 
Verwandten eines alten Herrn versammelt, um ihm 
zu gratuliren. Im Gegensatze zu dem unartigen 
reichen Kinde hat das arme seinen Wunsch zur Zu- 
friedenheit aufgesagt. 

Oelgem.; Holz; br. 93*5, h. 68*5 Cm. Bez.: Jos. Dan- 
hauser 1842. Frühere Besitzer: Volke (1845), Gunkel 

(^^^'^^- Frau M. Buh, Wien. 

808 Das Kind und seine Welt. Auf einem Sessel und 
daneben aufgeschichteten Folianten liegt ein Knabe 
ausgestreckt, unterm Stuhl ein grosser Hund, auf dem 
Fussboden sind des Kindes Spielsachen, Reiter, 
Bäume etc. aufgestellt. 

Oelgem.; Holz; br. 29, h. 22-5 Cm. Bez.: J. D. 842. 
Vgl. Nr. 827 und 829. ^^^^ ^^^^^^^^ ^^^^^^ ^.^ 



Danhauser. 

809 Die Grossmutter. Eine alte Frau, die ein kleines 
Kind lesen lehrt. 

Oelstudie, h. 16, br. 14 Cm. Früherer Besitzer: Art- 

haber. 

Studie zu dem Bilde Nr. 787. 

Frau Auguste v. Hardtmuth, Wien. 

810 Rudolf von Habsburg findet in der Capelle der 
Lilienfelder Klause den Einsiedler, der die künftige 

Grösse seines Reiches vorhergesagt hatte, entseelt vor 
dem Kreuzbilde. (Zu „Pyrker's Rudolphias* II. Gesang.) 

Oelgem.; br. 72*5, h. 59 Cm. Bez.: Danhauser pinx: 
Wienae (sie!) 1825. Wahrscheinlich aus Pyrker's Besitz. 

Die Bilder zur „Rudolphias", die Danhauser auf Wunsch 
des seiner Familie befreundeten Dichters malte, sind die ersten 
Arbeiten, die öffentlich bekannt wurden. 

Nationalmuseum, Pest. 

811 Wallstein ersticht sich im Zelte Ottokar's. (Zu 

Pyrker's „Rudolphias* VIII. Gesang.) 

Oelgem.; br. 74, h. 69 Cm. Bez.: Danhauser 1825. 
Wahrscheinlich aus Pyrker's Besitz. 

Nationalmuseum, Pest. 

812 König Ottokar wirft im Turnier Kaiser Rudolf 
den Fehdehandschuh hin. (Zu Pyrker s „Rudoiphias* 
IV. Gesang.) 

Oelgem.; br. 75, h. 61 Ctn. Bez.: Danhauser fecit 
4826. Wahrscheinlich aas Pyrker's Besitz. 

Nationalmuseum, Pest. 

8 1 3 Ottokar's Tod. (Zu Pyrker's „Rudolphias* VIII. Gesang.) 

Oelgem.: br. 70, h. 59 Cm. Wahrscheinlich aus Pyrker'a 
Besitz. Ausgestellt auf der akademischen Kunstausstellung 

j ooa 

Nationalmuseum, Pest. 

814 Scene in einem Maleratelier. Ein Mädchen steht als 

Jungfrau von Orleans Modell, zu ihren Füssen kniet 
ein Jüngling und umfängt sie. Im Vordergrunde spielt 
ein Mann auf der Mandoline. 

Oelgem.; br 103, h. 78 Cm. Bez.: Danhauser 1830 
(eingekratzt). Aus dem Besitze L. Pyrkers. 

Nationalmuseum, Pest. 

171 



Danhauser. 

815 Komische Scene in einem Maleratelier. 

Oelgem.; br. 53, h. 40 Cm. Bez.: . Danhauser 18ä9 
(eingekratzt). 
Dieselbe Composition wie Nr. 770. 

Landständische Gällerfe, Chraz. 

816 Eine alte Frau liest aus einem Buche, neben ihr 
ein Kind. 

Unvollendete Oehtndie; Holz; br. 40, h. 31 Cm. 

Herr Frofessor Josef Langl, Wien. 

817 Der Pfennig der Witwe. An der Kirchentlmre be- 
schenkt ein behäbiges Ehepaar den Kirchendiener, 
dahinter eine arme Witwe mit ihrem Kinde einen 
Bettler. 

Oelgem.; br. 126, h. 97 Cm. Bez.: Danhauser 1839. 
Früherer Besitzer: J. Solinger (1845). 

Herr Baron Gustav Suttner, Wien. 

818 Die Bibelleserin. (Sonntagsnachmittag.) Eine alte 
Frau liest, am Fenster sitzend, in der Bibel. 

Oelstudie; Holz; h. 52, br. 34 Cm. 

Studie zu dem 1843 gemalten und von Bogner gestochenen 
Bilde, das bei Arthaber war. 

Frau Hofräthin Eüa v. Lang, geb. Littrow, Wien. 

819 Studie. Weibliche Halbfigur mit entblösstem Oberkörper. 

Oelgem.; Holz; h. 50, br. 38 Cm. 

Herr E. Artin, Wien. 

820 Copie nach Van Dyck. (Sogenannter Wallenstein.) 
Brustbild. 

Oelgemälde; h. 39, br. 31 Cm. 

Frau Hofräthin EUa v. Lang, geb. Littrow, Wien. 

821 Porträt des Astronomen C. L. v. Littrow und 
seiner Frau Auguste, geb. BischofT. Fast ganze 

Figuren, sitzend. 

Oelgem. auf Carton; h. 50, br. 57*o Cm. Bez.: Jos. 
Danhauser 184!. 

Frau Hofräthin Ella v. Lang, geb. Littrow, Wien. 

172 



Danhauser. 

822 Vier Hunde zerreissen und besudeln die Arbeiten 

des Künstlers, der im Lehnstahl eingeschlafen ist. 

Oelgem.; Holz; br. 67, h. 59 Cm. Frühere Besitzer: 
Putzschke; Ritter v. Steiger. 

Die Hunde sind Caricaturen von Kritikern, der dicke Mops 
auf dem Tisch Zedlitz. — Auffallend ist die Signatur 
J. Danhauser 1846 (sie!). 

Herr Br. (r. Granitsch, Wien. 

823 Die Weinprobe. (Der Weinkoster.) Ein Weinbauer 
setzt seinem Gaste, vor dem mit Reben umrankten Hause 
sitzend, eine Probe seines Weines vor. 

Oelgem.; Holz; br. 55, h. 46 Cm. Bez.: Jos. Danhauser 
1845. Frohere Besitzer: Arthaber, Oelzelt. Hartl. 
Eine Wiederholung war in der Sammlung Heintl. 

Frau Therese Siegl, Wien, 

824 Der Dorfpolitiker im Weinkeller. An einem Holz- 
tische spricht ein Gast zu einem zweiten erregt über 
den Inhalt der Zeitung, die neben ihm auf der Erde 
liegt. Der Dritte ist eingeschlafen. Der Wirt hört zu. 

Oelgem.; Holz; br. 52, h. 43 Cm. Bez.: Jos. Danhauser 
1844. Frohere Besitzer: Arthaber, Oelzelt, Hartl. 

Herr Jakoh Haubner, Wien. 

825 Porträt einer alten Dame. Brustbild. 

Oelgem.; h. 32, br. 26 Cm. Bez.: Danhauser 1831. 
(Eingekratzt.) 

Familie Danhauser. 

826 Wein, Liebe und Gesang. (Die Landpartie.) Vor einem 
Bauernhaus ergötzt sich eine Gesellschaft mit Frauen 
und Kindern an Wein und Musik. An der Ecke des 
Tisches sitzt vor einem Glase Zuckerwasser der Hage- 
stolz und weist die Aufforderung einer jungen Dame, 
sich am Gesänge zu betheiligen, zurück. 

Oelgem.; br. 190, h. 135 Cm. Bez.: J. Danhauser 1839. 
Photogr. von C. Grail in Wien. Früherer Besitzer: Graf 
Näko (1841). 

Hei'T JRoman Frohner, Wien. 

173 



Danhatuer. 

827 Das Kind und seine Weit. 

Oelgem.; Holz; br. 40, h. 36*5 Cm. Bez.: Jos. Dan- 
hauser 18io. Gestochen von StCber. 
Variante von Nr. 808. 

Frau Anna Fleckefistein, Wien. 

828 Der Antiquitäteniiebhaber. Porträt des Herrn Gold- 

hann in ganzer Figur, in seinem Zimmer sitzend, 
umgeben von Antiquitäten. 

Oelgem.; Holz; br. 47, h. 42 Cm. Bez.: Jos. Dan- 
hauser 1843. Früherer Besitzer: Franz Goldhan n. 

Frau Anna Fleckenstein, Wien. 

829 Das Kind und seine Welt. 

Oelgem.; Holz; br. 405, h. 36 Cm. Bez.: J. D. 1845. 
Wiederholung der Nr. 827. 

Frau A. Künast, geh. Klemm, Wien. 

830 Ein Maler in seinem Atelier, in ein Buch vertieft. 

Im Hintergrunde verlässt eine junge Frau das Zimmer. 

Oelgem.; Holz; br. 65, h. 50 Cm. Bez.: Jos. Dan hauser 
1842 (die letzte Ziffer undeutlich). 
Vielleicht eine dritte Variante der Romanlectüre (vgl. Nr. 801). 
Frau Auguste v. Hardtmuth, Wien. 

831 Die Grossmutter. Eine alte Dame, die einem Kinde 
das Einmaleins lehrt. 

Oelgem.; Holz; h. 71, br. 57 Cm. Bez.: J. Danhauser 
4841. 
Variante der Nr. 787. 

Herr Hermann Heim, Wien. 

832 Mde. Lenormand weissagt der Kaiserin Josefine 
ihre Trennung von Napoleon. 

Oelgem.; Holz; br. 83, h. 74 Cm. Bez.: Jos. Danhauser 
1841, 

Herr Graf Siegfried Wimpffen, Wien. 

833 Studienkopf. Ein Mädchen (augeblich aus der Familie 
Schubert). 

Oelgem.; h. 43-5, br. 31-5 Cm. 

Herr J. Gall, Wien. 

174 



Danhanser. 

834 Weiblicher Studienicopf. 

Oelstudie; h. 46, br. 39 Gm. 

Herr M. E, Pilcz, Wien. 

835 Abraham verstösst Hagar mit ismael. im Hinter- 
grunde die lauschende Sarah. 

Oelgem.; h. 255, br. 189 Cm. Akademische Preisarbeit 
Danhauser's: 1836 auf der Ausstellung der Akademie. 

Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten 
Kaiserhauses. 

836 Studienicopf (Türke). 

Oelstudie; HoJz; h. 64, br. 45 Cm. 

Frau Hofräthin Ella v. Lang, geh. Littrow, Wien. 

837 NUitterfreude. 

Oelgem.; Holz; h. 16, br. 13*5 Cm. 
Studie zu dem Oelgem. Kr. 780. 

Familie Banhauser, Wien. 

838 Eine Mutter, am Bett ihres Kindes sitzend. 

Oelskizze; Holz; br. 16*5, h. 13 Cm. 

Familie Banhauser, Wien. 

839 Die Kinder des Künstlers. 

Oelskizze; Holz; br. 17*5, h. 15*5 Cm. 

FamiUe Banhauser, Wien. 

840 Aulandschaft. 

Oelskizze auf Carton; br. 15, h. 12 Cm. 

Familie Banhauser, Wien. 

841 Zwei Mäuse. 

Oelskizze; br. 12, h. 11 Cm. 

Familie Banhauser, Wien. 

842 Kaiser Mathias. Ganze Figur im Krönungsornat, das 
Haupt mit einem Lorbeerkranz geschmückt, in den 
Händen Scepter und Reichsapfel. 

Ausgeführte Oelskizze; h. 45, br. 15% Cm., zu dem im 
Auftrage des Kaisers Ferdinand für den Römersaal in Frank- 
furt ausgeführten Gemälde. Bez.: Jos. Danhauser pinx. 

Erzherzogin Kunstsammlung Alhertina, Wien. 

175 



Danhaaser. 

843 Studie. Dame mit Hut, halb von hinten gesehen. 

Leicht colorirte Kreidezeichnung. 

Herr Br, Lothar v. FranJU-Hochwart, Wien. 

844 Originalentwurf für das Frescobiid an der Ruck- 
seite des Chores von St. Stefan in Wien. »Heilige 

Maria, von den armen Seelen im Fegefeuer angerufen." 
(In neuester Zeit durch Andreas Groll restaurirt.) 
Federzeichnung. 

Wiener Domhauverein. 

845 Kinderstudie. 

Aquarellirte Bleistiftzeichnung, bez. 1841. 

Herr M. E. Filcz, Wim. 

846 Kopf eines ungarischen Bauern. * 

Leicht colorirte und mit Weiss gehöhte Kreidezeichnung. 
Herr Br. Gotthelf Meyer, Wiefi, 

847—856 Entwürfe für Möbel und Zimmerdecorationen. 

10 Aquarelle in 8®. 

Danhauser zeichnete diese Entwürfe zu der Zeit, als er 
nach dem Tode seines Vaters die künstlerische Leitung der 
Danhauser 'sehen Möhelfahrik besorgte. Sie erschienen in 
Stichen von J. Hyrtl in der „Wiener Zeitschrift" in den 
Jahren 1836—1839 als „Wiener Möbelf ormen**. 

847 Gesellschaftssalon in Verbindung mit einem mit Glas 
gedeckten Balcon. 

848 Ansicht eines für Se. Excellenz den Herrn Hof- 
Vicekanzler Freiherrn v. M a 1 o n y a i gelieferten 
Ameublements. 

849 Ein modernes Toilettenzimmer. 

850 Boudoir im neuesten Geschmacke. 

851 Speisezimmer. Meubles von Eichenholz mit irothem 
Maroquin. Auszugtisch auf 8 bis 40 Personen. 

852 Damen-Schreibtisch mit Sessel und Glaswand. 

853 Albumtisch in einem Sitz- oder Entreezimmer. 

854 Theil eines Salons im ßlonderschen Geschmacke. 

855 Blumentisch in einem Erker. 

856 Ein Theetisch im Rococogesclimacke. 

Familie Danhauser, Wien. 

17ß 



Dftnhauser. 

857 Blinder alter Mann. 

Aquarellirte Kreidezeichnung. 

Herr Dr. Gotthelf Meyer, Wien, 

858 Kinderstudie. 

Aquarell; h. 23%, br. 19% Cm. Bez.: Danhauser, 1835. 
Ihre k. u, Ä. Hoheit Frau Erzherzogin Maria Theresia. 

859 Mutter mit Kind. Letzteres hält Blumen in den Händen. 

Leicht aquarellirte Bleistiftzeichnung. 

Herr M. E. Fücz, Wien. 

860 Figur einer Dame, an einem Tische sitzend. Entwurf 

(aus der Gruppe der reichen Verwandten) zur ereten 

Testamentseröifnung. 

Bleistiftzeichnung. ^ ^„ ^ ^. .^ 

trau Ella v. Lang-Liitrow, Wien. 

861 Drei Kreidezeichnungen in einem Rahmen. Links: 
Maler in seinem Atelier, vor einem aufgeschlagenen 
Buche sitzend (vielleicht Variante zur Romanlectüre 
Nr. 801 oder zu Nr. 830); in der Mitte: Scene aus 
dem Verein „Concordia", zwei Herren trinken Bruder- 
schaft, daneben ein dritter, der eine Prise nimmt; 
rechts: Entwurf zu dem Bilde „Der schlafende Maler" 
(Nr. 784). 

Herr Dr. Bruno v. Frankl-Hochiva/rt, Wien. 

862 Porträt Albert Camesina's. 

Leicht lavirte und mit Weiss gehöhte Bleistiftzeichnung. 
Wurde von St ö her gestochen. 

Herr Dr. Georg Granitsch, Wien. 

863 Blick auf die Kirche St. Ulrich in Wien. 

Oelskizze auf Papier. Von späterer Hand bezeichnet: 
Am letzten Tage seines Wirkens. Den ti. April 1845. 
J. Danhanser. 

Letzte Arbeit des Künstlers, am Tage seiner tödtlichen 
Erkrankung, von der Wohnung eines Freundes ans entworfen. 

Familie Danhauser, Wien. 

Vgl. noch ferner von Werken Josef Danhauser's die 
Nummern: (90) 106, 169, 211, 360, 368, 369, 370, 372, 411 
und Schaukasten X. 

177 



Schaukästen. 



Franz Schubert- 

I und II. 

Autographe Schubert'sclier Gompositionen. 

i. Lieder für eine Singstimme mit Begleitung des 
Pianoforte. 

G.-A. = die bei Breitkopf&Härtel in Leipzig erschienene 
Gesammt-Ausgabe der Werke von Franz Schubert. Römische 
Zahlen bezeichnen die Serie, arabische die Nummer. 

864 Des Mädchens Klage. (Schiller.) 

3 BI. Querformat 

Componirt 1810 oder 1811. G.-A. XX. 2. 

Herr Dr. Max Friedländer, Berlin. 

865 Leichenphantasie. (Schiller.) 

8 El. Querformat. 

Componirt 4811. G.-A. XX. 3. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Duniba, Wien. 

866 Der Vatermörder. (Pfeifei.) 

4 El. Querformat. 

Componirt am 20. December 1811. G.-A. XX. 4. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Duniba, Wien. 

867 Der Geistertanz. (Matthisson.) 

3 El. Querformat. 
Componirt um 1812. G.-A. XX. 590. 

Herr Dr. Max Friedländer, Berlin. 

178 



Schaukasten I und II. 

868 Klagelied. (Rochiitz.) 

1 Bl. Querformat. 

Coraponirt um 1812, G.-A. XX. 6. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

869 Arla: „Pensa, che questo istante." (Metastasio.) 

1 Bl. Queiformat. 

Studie. Componirt am 7. September 1813. G.-A. XX. 571. 
Se, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien, 

870 Aria: „Son fra Tonde.« (Metastasio.) 

2 Bl. Querformat. 
Studie. G.-A. XX. 572. 

Se, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

871 Gretchen am Spinnrad. (Goethe.) 

Componirt am 19. October 1814. G.-A. XX. 31. Zum ersten 
Male öffentlich gesungen von Sofie LinhardtamS. Februar 1 821 
in einer Abendunterhaltung des Musikvereins. 
Se, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

872 Der Liebende. (Höity.) 

1 Bl. Querformat. 
Componirt am 3. Juni 1815. G.-A. XX. 76. 

Herr Graf Victor Wimpffen, Battaglia. 

873 Die Nonne. (Hölty.) 

3 Bl. Querformat. 

Componirt am 16. Juni 1815. G.-A. XX. 77. 

Herr Max Kalbeck^ Wien. 

874 Des {Mädchens Klage. (Schiller.) 

1 Bl. Hochformat. 

Componirt am 15. Mai 1815. G.-A. XX. 67a. 
Se, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

875 Meeresstille. (Goethe.) 

1 BL Querformat. 
Componirt am 21. Juni 1815. G.-A. XX. 82. 

Herr Graf Victor Wimpffen^ Battaglia. 

179 



Schaukasten I und IL 

876 Wonne der Wehmuth. (Goethe.) 

1 BI. Querformat. 

Componirt am 20. August 1815. G.-A. XX. 117. 

Herr Graf Victor Wimpffen, Battaglia. 

sn Schäfers Klagelied. (Goethe.) 

2 Bl. Hochformat. 

Erste Bearheitung. Componirt 1815. G.-A. XX. 34a. 

Zum ersten Male öffentlich gesungen vom Tenoristen Jäger 
in einem Concerte des Yiolinspielers Ja€ll im Saale „Zum 
römischen Kaiser** am 28. Februar 1819. 
Se, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

878 Die frühen Gräber. (Klopstock.) 

6 Bl. Querformat. 
Componirt am 14. September 1815. G.-A. XX. 144. 

Herr Graf Victor Wimpffen, JBattagUa. 

879 Der Liedler. (Kenner.) 
9 Bl. Querformat. 

Componirt im December 1815. G.-A. XX. 98. 
Frau Baronin Marie Mayerhofer-Grünbühl, Klagenfurt. 

880 Herbstabend. (Saiis.) 

1 Bl. Querformat. 
Componirt im April 1816. G.-A. XX. 202. 

Herr Nationalrath Meister, Zürich. 

881 Edone. (Klopstock.) 

1 Bl. Querformat. 

Componirt im Juni 1816. G. A. XX. 230. 

Herr Graf Victor Wimpffen, Battaglia. 

882 Grablied auf einen Soldaten. (Schubart.) 

Componirt im Juli 1816. G.-A. XX. 239. 

Diente einem früheren Besitzer als Schreibunterlage. 

Herr Dr. Max Friedländer, Berlin. 

883 Gesänge des Harfners. (Goethe.) 

2 Bl. Querformat. 

Componirt im September 1816. G.-A. 225 u. 227. XX. 
255 u. 257. 
Se. ExceUenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

180 



Schaukasten I und II. 

884 Der Wanderer. (Schmidt von Lübeck.) 
2 Bl. Querformat. 

Componirt im October 1816. G.-A. XX. Ä66a. 

Herr Dr. Johannes Brahms, Wien, 

885 Der Wanderer. (Schmidt von Lübeck.) 

6 Bl. Querformat. 

Beinschrift. 

Frau Herzogin Marie v. Batibor, Wien, 

886 Der Alpenjäger. (Mayrhofer.) 
2 Bl. Querformat. 

Componirt im Jänner 1817. G.-A. XX. 293. 

Frau Herzogin Marie v, Batibor, Wien. 

887 Frohsinn. (Dichter unbekannt.) 
1 Bl. Hochformat. 

Componirt im Jänner 1817. G.-A. XX. 289. 

Herr Graf Victor v, Wimpffen, Battaglia. 

888 Der Tod und das Mädchen. (Claudius.) 
Drei Fragmente eines Blattes, Hochformat. 

Componirt im Febraar 1817. G.-A. XX. 302. Von einem 
früheren Besitzer zerschnitten. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien, 

889 Der Jungling und der Tod. (Spaun.) 

1 Bl. Querformat. 
Componirt im März 1817. G.-A. XX. 3l2b. 

Herr Dr. Max Friedländer^ Berlin. 

890 Pax VObisCUm. (Schober.) 

1 Bl. Querformat. 

Componirt im April 1817. G.-A. XX. 315. 
Se, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba^ Wien, 

891 Erlafsee. (Mayrhofer.) 

2 Bl. Hochformat. 

Componirt im September 1817. G.-A. XX. 331. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

181 



Schaukasten 1 und II. 

892 Der Schiffer. (Mayrhofer.) 
1 Bl. Querformat. 

Componirt 1817. G.-A. XX. 318. 

Wiener Männergesangverein. 

893 Liebesrausch. (Köraer.) 

Componirt am 8. April 1818. G.-A. XX. 59. 

Mämiergescmgverein jßchuherthund" , Wien. 

894 Nachtstück. (Mayrhofer.) 

1 Bl. Querformat. 

Componirt im October 1819. Ö.-A. XX. 368. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

895 Prometheus. (Goethe.) 

Componirt im October 1819. G.-A. XX. 370. 

Herr Graf Victor Wimpffen, Battaglia. 

896 Der zürnenden Diana. (Mayrhofer.) 

Erste Fassung componirt im December 1820. G.-A. XX. 
387 a. 

Herr Dr. Johannes Brahms, Wien. 

897 Der zürnenden Diana. (Mayrhofer.) 

6 Bl. Querformat. Zweite Fassung. G.-A. XX. 387b. 

Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

898 Im Walde. (Friedrich Schlegel.) 

Componirt im December 1820. G.-A. XX. 388. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

899 Lied derMignon: »Heiss' mich nicht reden. *" (Goethe.) 

2 Bl. Querformat. 

Componirt April 1821. G.-A. XX. 489. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Bumiha, Wien. 

900 Du liebst mich nicht. (Piaten.) 

2 Bl. Querformat. Oben stark beschnitten. 
Componirt im Juli 1822. G.-A. XX. 409a. 

Stift Kremsmünster, Oberösterreich. 

182 



Schaukasten I. und II. 

901 SchwestergruSS. (Bruchmann.) 

3 Bl. Querformat. 

Componirt im November 1828, nach dem Tode der 
Schwester des Dichters. G.-A. XX. 413. 
8e, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Bumha^ Wien. 

Eifersucht und Stolz. (Müller.) (Schaukasten II., 

Nr. 984.) 

2 Bl. Querformat. 

Componirt im October 1823. G.-A. XX. 447. Eingeklebt in 
ein grosses Autographenalbum. 

Herr Graf Victor Wimpffen, Battaglia. 

902 Abendstern. (Mayrhofer.) 

1 Bl. Querformat. 

Componirt im März 1824. G.-A. XX. 459. 

Herr Graf Victor Wimpffen, Battaglia. 

903 Auflösung. (Mayrhofer.) 

4 Bl. Querformat. 

Componirt im März 1824. G.-A. XX. 460. 

Frau Ida Conrat, Wien. 

904 Der blinde Knabe. (Craigher.) 

3 Bl. Querformat. 

Erste Niederschrift 1825. G.-A. XX. 468a. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Bumba, Wien. 

905 Der blinde Knabe. (Craigher.) 

2 Bl. Querformat. 
Reinschrift. G.-A. XX. 468b. 

Herr Professor Julius Epstein, Wien. 

906 Lied der Mignon: ,,Nur wer die Sehnsucht kennt.^ 
(Goethe). 

1 Bl. Querformat. 
Componirt im Jänner 1826. G.-A. XX. 491. 

Herr Max Kalbeck, Wien. 



Schaukasten I. und IL 

907 Ständchen: „Horch, horch! Die Lerch' im AetJier- 
blau . . .^ (Shakespeare.) 

Querformat. 

Componirt im JuK 1826 in Wahring. G.-A. XX. 503. 

Geschrieben auf einem von Schubert selbst linirten 
Begalpapier. 

Se, Excellenz Herr Geheitnrath Nikolaus Dumba, Wien. 

908 Der Vater mit dem Kinde. (Bauemfeld.) 
2 Bl. Querformat. 

Componirt im Jänner 1827. G.-A. XX. 514. 

Herr Graf Victor Wimpffen, Battaglia. 

909 Winterreise. (Liederkreis von Wilhelm Müller.) 

2 Hefte. Querformat. 

Componirt Februar bis October 1827. G.-A. XX. 517—540. 
Herr Karl Meinert, Dessau, 

910 Fröhliches Scheiden. 

4 Bl. Querformat. 

Entwurf, wahrscheinlich aus dem Jahre 1827. 
8e. ExceUenz Herr Gehetmrath Nikolaus Dumba, Wien. 

911 Die Nebensonnen. (Müller.) 

1 Bl. Querformat. 

Componirt 1827. G.-A. XX. 539. Fragment. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

912 Der Kreuzzug. (Leitner.) 

3 Bl. Querformat. 

Componirt November 1827; in Schuberts Concert am 
26. März 1828 von Vogl gesungen. G.-A. XX. 549. 

Herr Karl Meinert, Dessau. 

913 Liebesbotschafl. (Reiistab.) 

2 pi. Querformat. 

Entwurf. 1828. G.-A. XX. 554. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

184 



Schaukasten I. und II. 

914 Schwanengesang. Lieder verschiedener Dichter. 
1 H^eft. Querformat. 

Componirt August bis October 1838. G.-A. XX. 554—567. 
Serr Karl Meinert, Dessau, 

915 Abschied von der Erde. Melodram, (Pratobevera.) 

1 Bl. Querformat. 

G -A. XX. 603. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien, 



II. Mehrstimmige Gesänge. 

916 Terzett : „ Frisch athmet des Morgens lebendiger Hauch . " 
(Schiller.) Für zwei Tenore und eine Bassstimme. 

1 Bl. Querformat. 
Componirt 15. Mai 1813. G.-A. XXI. 

Stift KremsmOnster. 

917 Cantate zur Namensfeier des Vaters. Für drei 
Männerstimmen mit Begleitung der Guitarre. Text von 
Franz Schubert. 

1 Bl. Querformat. 

Componirt 27. September 1813. G.-A. XIX. 4. 
Se, Excellenz Herr Oeheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

918 NaturgenUSS. (Matthisson.) Für vier Männerstimmen und 
Pianoforte. 

3 Bl. Querformat. 

Componirt Mai 1816. G.-A. XVI. 8. 
Se. Excellenz Herr Oeheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

919 Cantate zur fünfzigjährigen Jubelfeier Salieri's. Text 
von Franz Schubert. 

2 Bl. Querformat. 

Componirt Juni 1816. G.-A. XIX. 5. 
Se. ExceUmz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

185 



Schaukasten I und II. 

920 Cantate zu Ehren Spendon'g. (Hoheisel.) 
21 Bl. Querformat. 

Componirt September 1816. G.-A. XVII. t. 
8e. ExeeÜenz Herr GehHmrath Nikolaus Dumba, Wien. 

921 Ruhe, schönstes Gluck der Erde. Für vier Männer- 
stimmen. 

2 BL Querformat. 

Componirt April 1819. G.-A. XYf. 36. 
Se, ExceUenz Herr GeheimruUh Hikolaus Dumba, Wien. 

922 Am Geburtstage des Kaisers. (Deinhardstein.) Cantate 
für Soli, gemischten Chor und Orchesterbegleitung. 

2 Bl. Querformat. 
Componirt im Jänner 1882. G.-A. XVII. 3. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

923 Gott in der Natur. (Gleim.) Frauenchor mit Piano- 
fortebegleitung. 

6 Bl. Querformat. 

Componirt filr Anna Fröhlich im August 1822. G.-A 

xvni. 3. 

Znm ersten Male aufgeführt im April 1827 in einer Abend- 
unterhaltung des Musikvereins. 

Se. ExeeÜenz Hen- Geheimrath Nikolaus Bumha, Wien. 

924 Die Advocaten. (Rustenfeld.) Komisches Terzett fui* 
Männerstimmen und Pianoforte. 

12 Bl. Querformat. 
Componirt im December 1822. G.-A. XIX. 1. 

Frau Marie Biemerschmid, geh. Lachner, München. 

925 Nachthelle. (Seldl.) Männerchor mit Pianoforte. 

7 Bl. Querformat. 

Componirt im September 1826. G.-A. XVI. 13. 
8e. ExceUenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

1S6 



Schaukasten II. 

926 Ständchen. (Grillparzer.) Für Alt, Männerchor und 
Pianoforte. 

5 Bl. Querformat. 

Componirt im Juli 1827. G.-A. XVIII. 4. 
In Schubert's Bearbeitung für Frauenchor zum ersten 
Male am 11. Augast 1827 in Döbling aufgeführt. 

Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha,. Wien, 

927 Cantate zur Feier von Irene Kiesewetter's Genesung. 
5 BL Querformat. 

Componirt am 26. December 1827. G.-A. XVII. 15. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 



Ijl. Compositionen für Pianoforte. 

928 8 Ecossaisen. 

2 Bl. Hochformat. 
Componirt 3. October»18I5. G. A. XII. 

Herr Graf Victor Wimpffen, Battaglia, 

929 Wiener Deutsche. 

4 Bl. Querformat, 

Componirt um 1815. G.-A. Xir. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

930 6 Ecossaisen. 

1 Bl. Querformat. 
Componirt Mai 1816. G.-A. XII. 

Gesellschaft der Musikfretmde, Wien. 

9dl „Komische Ländler.'' 

2 Bl. Querformat. 

Componirt 1816, aber nicht ganz ausgeführt. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

187 



Schaukasten IL 

932 Sonate in Des-dur. 
1 Heft. Querformat. 

Componirt Juni 1817. G.-A. XXI. 
8e. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Bumba, Wien, 

933 Sonate in H-dur. 

1 Heft. Querformat. 
Componirt August 1817. G.-A. X. 5. 

Herr Dr. Johannes Brahms, Wien. 

934 Deutscher für Ciavier. 

März 1818. G.-A. XII. 
Unter der Composition: 

^Hier hast Du diesen Deutschen, 
Mein allerliehster Asma'r! 
Sonst möchst Du mich noch peitschen, 
Vermaledeyter Asma'r!** 
Illustrissimo, doctissimo, sapientissimo, prudentissimo, maxi- 
moque Compositori in devotissima humillimaque reverentiae 
expressione dedicatum oblatumque de Servorum Servo Fran- 
cisco Seraphico vulgo Schubert nominato. 

Fräulein Anna Assmayer, Wien, 

935 Ouvertüre in G-moll für Ciavier zu viei- Händen. 

1 Heft Querformat. 

Componirt im October 1819. G.-A. XXI. 6. Eine erst vor 
kurzer Zeit aufgefundene Composition Schubert's. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumpa, Wien, 

936 Deutsche Tänze. 

2 Bl. Querformat. 

Componirt den 12. November 1819. G.-A. Xll. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

937 Deutscher. 

SBl. Querformat. 
:)omponirt für Hüttenbrenner 1819. G.-A. XII. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien, 

938 Deutsche Tänze. 

4 Bl. Querformat. 

Componirt im Februar 18^3. G.-A. XII. 
8e, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien, 

188 



Schaukasten II. 

939 Deutsche Tänze. 

3 Bl. Querformat. 
Componirt im Mai 1883. G.-A. XII. 

Hen Dr. Johannes Brähms, Wien. 

940 Deutsche Tänze. 

1 Bl. Querformat. 
Componirt 1824. G.-A. XII. 

Fräulein Maria Baab, Wien. 

941 Sonate in C-dur (Bruchstück). 

1 Bl. Querformat. 

Componirt im April 1825. G.-A. XXI. 1839 von Ferdinand 
Schuhert an Rohert Schumann geschenkt. 

Dr. Ferdinand Bischoff, Graz. 

942 Stammbuchblatt. 

Componirt am 16. April 1825 für das Stammhuch von Netty 
Honig, später verehel. Freifrau Mayerhof er v. Grünbühl. 
G.-A. XXI. 32. 

Ba/romn Maria Maye^'hofer'Grilnbühl, Klagenfwrt. 

943 Ecossaise. 

Componirt um 1825. G.-A. XXI. Stammbnchblatt mit der 
Widmung Schubert's: „Hüpfen Sie mit diesem Ecossaise 
froh durch jedes Ach und Weh!" 

Frau Marie Keimer v. Marilaun, Wien. 

944 Allegretto in C-moll. 

Componirt am 26. April 1827 für seinen Freund Walcher. 
G.-A. XI. 12. 

Frau Helene v. Hombostel-Magnus, Wien. 

945 Marsch in G-dur für Ciavier zu vier Händen. 

2 Bl. Querformat. 

Componirt am 12. October 1827 für den Sohn Faust der 
befreundeten Familie P achler. G.-A. IX. 7. 

Gesellschaft der Musikfretmde, Wien. 

946 Drei Ciavierstücke: Es-moii, Es-dur und C-dur. 
5 Bl. Querformat und 3 Bl. Hochformat. 
Componirt Mai 1828. G.-A. XII. 13. 

Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

189 



Schaukasten II. 

947 Drei Sonaten in C-molI, A-dor, B-dur. 
1 Bd. Querformat. 

Componirt im September 1828. G.-A. X, 13, 14, 15. 
Schubert's letzte Clayiercomposition. 

Herr Karl Meinert, Dessau, 

948 Impromptu in C-moU. (Op. 90 Nr. 1.) 
6 Bl. Klein Querformat. 

Mit Bleistift geschrieben. G.-A. XI. 2. 
Se. ExceUenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 



IV. Kirchencompositionen. 

949 Kyrie für 4 Singstimmen. 
1 Bl. Querformat 

Componirt 1. März 1813. G.-A XIV. 21. 

Herr JDr, Ferdinand Bischoff, Graz. 

950 Messe in F. 

1 Bd. Querformat. 

Schuberts erste Messe, componirt 1814, von ihm selbst 
in der Lichtenthaler Pfarrkirche, zur Feier des 100jährigen 
Bestandes dieser Kirche, im October 1814 aufgefilhrt. G.-A. 
XIIl. 1. 
Se, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Btmba, Wien. 

951 Messe in G. 

1 Bd. Querformat. 

Componirt vom 2. bis 7. März 1815, für die Lichtenthaler 
Kirche. G.-A. Xm. 2. 

Gesellschaft der Musikfrewnde, Wien. 

952 Deutsches Stabat mater in F-moii. (Kiopstock). 
44 Bl. Querformat. 

Componirt im Februar 1816. G.-A. XIV. 13. 
8e. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien, 

953 Tantum ergo in C. 

2 Bl. Querformat. 

Für Michael Holz er, den Regenschori der Lichtenthaler 
Pfarrkirche, geschrieben im August 1816. G.-A. XIV. 7, 
Herr Dr. Karl PicMer, Znaim. 

190 



Schaukasten II. 

954 Messe in C-Dur. 

1 Bd. Querformat. 

Gleichfalls für M. Holzer geschrieben. Juli 1818. G.-A. 

xin. 4. 

Herr Br. Karl Pichler, Znaim, 

955 Antiphonen zur Palmweihe. Für gemischten Chor. 

2 Bl. Hochformat. 

Mit schwarzer Kreide ^im k. k. Waisenhause" geschrieben 
im Jahre 1820. G.-A. XIV. 18. 
8e, Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

956 Tantum ergo, für Chor und Orchester. 
1 Heft. Querformat. 

Componirt 16. August 182i. G.-A. XIV. 

Herr Josef Mayssen, Wien. 

957 Deutsche Messe. Gesänge zur Feier des heil. Opfers 
i^T Messe. (Neumann). 

1 Bd. Hochformat. 

Componirt 18217. G.-A. XIIL 7. 
8e. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus JDumba, Wien. 

958 Requiem-Fragment. 

6 Bl. Querformat. 
Compositionszeit unbekannt. 

Herr Dr. Johannes Brahms, Wien. 



V. Kammermusilc- und Orchestercompositionen. 

959 5 Menuette und 5 Deutsche für Streichquartett. 
6 Bl. Querformat. 

Componirt am 19. November 1813. G.-A. II. 8. 9. 
8e. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

960 Streichquartett in D-Dur. 
1 Heft. Querformat. 

Componirt tt, August 1813. G.-A. V. 6. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

191 



Schaukasten II. 

961 Streichquartett in D-Dur. 
1 Heft. Querformat. 

Componirt um 1813. G.-A V. 7. 
Se, ExceUenz Herr Geheimrath Nikolaus Duniba^ Wien. 

962 Symphonie in D-Dur. 
1 Bd. Querformat. 

Vollendet am 28. October 1813. G.-A. I. 1. 

Schubert 's erste Symphonie, im Convict geschrieben and 
zur Namensfeier des Convictsdirectors J. Lang von den Zög- 
lingen aufgeführt. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

963 Symphonie in B-Dur. 
1 Bd. Querformat. 

Componirt vom October 1814 bis März 18iS. G.-A. I. 1 
Se. ExceUenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

964 Symphonie in D-dur. 
1 Bd. Querformat. • 

Componirt 1815. G.-A. I. 3. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

965 Tragische Symphonie in C-moll. 

1 Bd. Hochformat. 

Componirt im April 1816. G.-A I 4. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

966 Symphonie in C-dur. 
1 Bd. Querformat. 

Componirt vom October 1817 bis Februar 1818. G.-A 1.6. 
Se. ExceUenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

967 Ouvertüre in E-Moll. 

1 Bd. Querformat. 

Componirt Februar 1819. G.-A. II. 7. 
Se. Excellenz Heu- Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

968 Unvollendete Symphonie in H-moll. 
10 Blätter. Querformat. 

Componirt im October 1822. G.-A. I. 8. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien. 

192 



Schaukasten II. 

969 Skizzen zum 3. Satz der H-moll-Symphonie. 

2 Bl. Querformat. 
Geschrieben 1822. 
8e, Excetlenz Herr Geheimrath Nikolaus Dutnha, Wim, 

970 Symphonie in E-moii. 

1 Bd. Querformat. 
Entwurf des ganzen Werkes August 1821. 

Sir George Grove, London. 

971 Octett für 2 Violinen, Viola, Clarinett, Fagott, Hörn, 
Violoncell, Violon. 

1 Bd. Querformat. 

Coraponirt im Februar und März 1824. G.-A. III. 1. Zu- 
erst aufgeführt beim Grafen Ferd. Troyer 1824 und in 
Schuppanzigh's Concerten 1827. 
Se. Eoccellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

972 Symplionie in C-dur. 
1 Bd. Querformat. 

Componirt im März 1828. G.-A. T. 7. Schubert's grösste 
Symphonie und eines seiner bedeutendsten Werke überhaupt. 
Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

VI. Dramatische Compositionen. 

973 Des Teufels LustSChloss. Zauberoper in drei Acten 
(Kotzebue). 

1 Bd. (3. Act.) Querformat. 

Schubert's erste Oper. Componirt 1813—1814. G.-A. XV. 1 
Frau Gräfin Anna Amadei, Wien. 

974 Der vierjährige Posten. Operette in einem Act (Körner). 
Die ersten 12 Blätter. Querformat. 

Componirt 1815. G.-A. XV. 2. 

Gesellschaft der Musikfrewnde, Wien. 

976 Fernando. Singspiel in einem Act (Albert Stadler). 
48 Bl. Querfoimat. 

Componirt 1815. G.-A. XV. 3. 
8e. ExceUenz Herr Geheimrath Nikolaus Bumba, Wien. 

193 



Schaukasten II. 

976 Claudine von Villa Bella. Singspiel in drei Acten 
(Goethe). Ein Band, die Ouvertüre enthaltend. Querfoimat. 

Componirt 1815. G.-A. XV. 11. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

977 Die Burgschaft. Oper in drei Acten (Dichter un- 
bekannt). 

1 Bd. Querformat. 

Componirt 1816. G.-A. XV. 13. 
Se. Excellenz Herr Geheivirath Nikolaus Dumba, Wien. 

978 Die Zwillingsbruder. Singspiel in einem Act (Hofmann). 
Die ersten 8 Blätter. Querformat. 

Componirt im Jahre 1819. G.-A. XV. 5. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

979 Die Zauberharfe. Melodram in drei Acten (Hofinann). 
Ein Band, den ersten Act enthaltend. Querformat. 

Componirt wahrscheinlich 1820. G.-A. XV. 7. Zum ersten 
Male aufgeführt im Theater a. d. Wien am 19. August 1880. 

Se. ExceUenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien, 

980 Alfonso und Estrella. Oper in drei Acten (Schober). 
Die ersten 11 Blätter. Querformat. 

Componirt 1881—1882. G.-A. XV. 9. Zum ersten Male auf- 
geführt 1854 in Weimar, 1882 in Wien. 

Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

981 Balletmusik zum Drama „Rosamunde^' (Chezy). 
1 Heft. Querformat. 

Componirt 1823. G.-A. XV. 8. Aufgeführt im Theater 
a. d. Wien am 20. December 1823. 
Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

982 Fierrabras. Oper in drei Acten (Kupel wieser). 
Ein Band, den dritten Act enthaltend. Querformat. 

Componirt 1823. G.-A. XV. 10. 
Se. ExceUenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 



Schaukasten III. 

983 Skizzen zur Oper „DerGraf VOn Gleichen" (Bauernfeld). 
36 Quart- und 52 Octayblätter. 

Geschrieben 4827. 
Se, Exceüenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumha, Wien, 

984 Eifersucht und Stolz. lied für eine Singstimme mit 
Begleitung des Pianoforte. 

Herr Graf Victor Wimpffen, Battaglia. 
(Vgl. Notiz: Schaukasten I, Lieder.) 



III. 

984a Josef Haydn. Volkshymne. 5 Autographe in einem 
Band: 

1. Für eine Singstimme. (Erster Entwurf.) 1 Bl. 

2. Quartettsatz. Mit der Unterschrift: ^Haydn.« 1 Bl. 

Auf der Rückseite: ,,Imprimatur den 28. Jänner 1797. 
Saurau mp.** 

3. Quartettsatz. 1 Bl. 

4. Bearbeitung für Unisono-Chor und Orchester. Ueber- 

schrift: „(Volcks-Lied).** Rechts oben: „v. Jos. 

Haydn. 797.« 2 Bl. 
d. Bearbeitung für Streichquartett (Variationen). 2 Bl. 

Beigebunden: Erster Druck der Volkshymne. Titel : 
»Gott, erhalte den Kaiser! Verfasset von Lorenz Leo- 
pold Haschka, in Musik gesetzet von Josef Haydn, Zum 
ersten Mahle abgesungen den 12. Februar, 1797.** 

K. k. HofbibliotheJc, Wien. 

Haydn componirte die Volkshymne über Auftrag des 
Grafen Sauran; dieselbe wurde zum ersten Male am 12. Fe- 
bruar 1797 abends in allen Theatern Wiens gesungen. 

985 Josef Haydn. Brief Josef Haydn's an Grafen Saurau 
in Angelegenheit der Volkshymne. 

Autograph. 1 Blatt 4^ ^ ^. Hofhihliothek, Wien, 

195 

7* 



Schaukasten IV. 

986 Josef Haydn. Notizbuch Josef Haydn's, enthaltend ein 
„Verzeichniss der Pronumeranten über die Schöpfung.* 

Stadt Wien. 

987 Josef Haydn. Deckel zur Schrelbcassette Josef Haydn's. 
Auf der Aussenseite Aquarell, darstellend das letzte 
Concert im Universitätssaale am 27. Mai 1808, welchem 
Haydn beiwohnte. ^^^^^ ^.^ 

988 Franz Josef Graf Saurau. 

Schreiben des Grafen Fr. J. Saar au an den Hofmusikgrafen 
Moriz V. Dietrichstein, datirt vom 28. Februar 1820, in 
welchem er ihm die üebergabe der ersten Niederschriften der 
„Volkshymne", sowie des Dankschreibens Haydn's an das 
Hofmusikarchiy bekanntgibt. 

^ ^^- ^^^' K. k. HoßihUotheh, Wien, 

989 Ludwig van Beethoven. „Die Weihe des Hauses.** 
Ouvertüre in C-dur, op. 124. 

Antographe Partitur. Auf dem ersten Blatte rechts unten 
eigenhändige Namensfertigung Beethoven's und Bemerkung: 
„Geschrieben zur Eröffnung des Josephstädter Theaters zu 
Ende September 1822." Aufgeführt am 3. October 1822. 
45 Bl. Querformat. ^^^^.^ ^^^^.^^ ^^ 

990 Wolfgang Amadeus Mozart. Symphonie in G-moii. 

Antographe Partitur. Ueberschrift: „Sinfonia." Di 

Wolfgang Mozart. 25. Juli 1788. 53 Bl. Querformat. 

Herr Dr. Johannes Brahms, Wien. 



IV. 

991 Johann Rudolf Zumsteeg. «Die Klage. "^ Lied für eine 
Singstimme mit Begleitung des Pianoforte. Text von 
L. H. Chr. Hölty. 
Autograph. Ueberschrift: Klage. Zumsteeg. 1 Bl. Hochformat. 
Herr Dr. Max Friedländer, Berlin. 

196 



Schaukasten IV. 

992 Carl Friedrich Zelter. Ballade vom vertriebenen und 
zurückkehrenden Grafen. Von Goethe. Lied für eine 
Singstimme mit Begleitung des Pianoforte von C. F. 
Zelter. 

Autograph. t Bl. Hochformat. 

Goethe- Nationälmuseum^ Weimar, 

993 Carl Friedrich Zelter. „Wanderlied.« Von Goethe. 
Vocalterzett von C. F. Zelter. 

Auto^aph. Titel auf der Vorderseite: „Wanderlied." Dat.: 
25. Juli 18?6. Auf der vierten Seite ein Schlüsselcanon für 
gemischtes Qaartett. t Bl. 4*^. 

Goethe-Nationalmuseum, Weimar. 

994 Franz Schubert. 

Op. 19. An Schwager Kronos. — AnMignon. — Ganj^med. 
Wien bey Diabelli & Co. Stich, erste Ausgabe. 

Goethe-Nation almuaeum, Weimar. 

Dedicationseiemplar an Goethe, welches Schubert 1825 
nebst einem Geleitschreiben an den Dichter übersandte. 

995 Eduard Bauernfeld. „Der Graf von Gleichen.« — Ro- 
mantische Oper. 

Textbuch. Autograph. Titelblatt und Person enverzeichniss 
defect. Auf dem Titelblatt die Notiz von der. Hand Bauern- 
feld's: „1826. Von Schubert componirt. Die Instrumentation 
fehlt. Er starb vor der Vollendung der Arbeit." 

Se. Excellenz Herr Geheimrath Nikolaus Dmriba. 

996 Ludwig van Beethoven. 

3. Symphonie (Eroica). Erste Partitur-Abschrift mit vielen 
Bemerkungen von Beethoven's Hand. Unter „Sinfonia grande" 
standen ursprünglich die Worte: „Intitulata Bonaparte", die 
Beethoven, als er von der Erhebung Napoleon's zum Kaiser 
erfuhr, so heftig wegradirte, dass ein Loch im Papier entstand. 
Gesellschaft der Musikfreunde, Wien. 

997 Ludwig van Beethoven. 

Skizze zur Kerkerszene im t. Act der Oper „Fidelio" 
(Melodram). Autograph. 4 Bl. Hochformat. 

Herr Dr. Gustav v. Jurie, Wien. 



Schaukasten Y. 



V. 

998 Franz V. Schwind, gest. Februar 1818. Hofsecretär 
bei der böhmisch-österreichischen Hofkanzlei, Vater 
des Malers Moriz v. Schwind. 

Miniaturporträt auf Elfenbein. . 

Ernst Freiherr v. Schwind, Innsbruck. 

999 Franziska v. Schwind, geb. Holzmeister. Mutter des 
Malers. 

Miniaturporträt auf Elfenbein. 

Ernst Freiherr v. Schwind, Innsbruck, 

1000, 1001 Kaffeetasse 

aus der Wiener Porzellanfabrik mit dem Porträt Franz 
Schuberts, auf der Untertasse die 1819 componirte Hymne 
von Novalis. B. H. XX. 3161. ^^^, ^^ 

1002 Porzellanschale 

mit dem eingebrannten Bilde einer Scene aus dem von 
Schubert componirten Terzett: „Der Hochzeitsbraten", Text 
von Schober. Es ist eine Wiederholung der auf dem Titel- 
blatt der Ausgabe des Terzetts gestochenen Vignette. Die 
Schale stammt aus dem Besitze des Stiftscapitulara Pater 
Heinrich Hassak, mit welchem Schubert ii^rend seines 
Aufenthaltes in Eremsmünster am 27. April 1825 musicirte. 
Se, Hochwürden Herr Pater Georg Huemer, Kremsmimster, 

1003 Augengläser, welche Schubert gtragen hat. 

Se. ExceUenz Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 

1004 Schubert-Medaille (aus Gold). 

Von F. Tautenhayn. Geschenk des Wiener Männer- 
gesangvereins an den Chormeister Kremser. 

Avers: Kopf Schrift: Franz Schubert, geb. zu Wien am 
31./1. 1797, gest. zu Wien am 19./11. 1828. 

Revers: Zwei allegor. Figuren. Schrift: Zur Enthüllung 
des Schubert-Denkmals am 15./5. 1872. Der Wiener Männer- 

^ ^ * Wiener Männergesangverein. 

198 



Schaukasten V. 

1005 Dieselbe aus Silber. 

Wiener Männer gesomgv er ein. 

1 006 Johann Senn. 

„An Franz Schubert", Sonett von Johann Senn. 
Orj^nalhandschrift. 

Ferdinandeum, Innsbruck, 

1007 Franz Schubert. 

„Einladung zu deraPrivat-Concerte, welches Franz Schubert 
am 26. März (1828), Abends 7 Uhr, im Locale des österr. 
Musikvereines unter den Tuchlauben Nr. 558 zu geben die 
Ehre haben wird." 1 Bl. Druck. 

Frau Marie Fachler, Wien, 

1008 Concert-Programm. 

Nr. 3. Geist der Nähe von Matthisson, in Musik gesetzt 
von Franz Schubert, gesungen von den Herren Gottfried, 
Tietze, Nejebse und Edler v. Mayer. 

Nr. 5. Frühlingsgesang, in Musik gesetzt von Franz 
Schubert, gesungen von den oben genannten Herren. 

Nr. 4. Variationen für Violine, von May seder, vorgetragen 
von Herrn Danhauser. 

(Maler Danhauser war ein Schüler MaysederV) 

Familie Danhauser, Wien. 

1009 Michael Holzer, geb. Wien, Himmelpfortgmnd, 20./3. 
1772, gest. Wien 23./4. 1826 im 54. Lebensjahre. 
Chorregent in der Pfarre Liechtenthal. Unterrichtete 
Schubert im Ciavier-, Orgelspiel und Generalbass 
und erkannte sein Genie frühzeitig. „Wenn ich ihm 
was Neues beibringen wollte," sagte er, „hat er es 
schon gewusst. Folglich habe ich ihm eigentlich keinen 
Unterricht gegeben, sondern mich mit ihm bloss unter- 
halten und ihn stillschweigend angestaunt." Schubert 
widmete ihm seine Messe in C (op. 48). 

Phantasie aus C für Pianoforte von Mich. Holzer. Original- 
handschrift 2 Bl. Querfolio. 

Herr Eduard Steinbock, Wien. 

1.010 Michael Holzer, geb. Wien, Liechtenthal, 10./7. 1803, 
gest. Wien 22./8. 1875. Lehrer im k. k. Waisenhause, 

199 



Schaukasten V. 

Sohn des ChoiTegenten. Mündlicher Uebeiiieferung zu- 
folge gehörte er zu den intimen Freunden Schuberts. 
Porträt. Brustbild. Photographie von E. Orb. 

Herr Eduard Steinbock, Wien. 

1011 Ludwig Schnorr v. Carolsfeld, geb. Königsberg 

ll./lO. 1789, gest. Wien 13./4. 1853. Custos der 
k. k. Gemäldegallerie. Gehörte zum Freundeskreise 
Schub er t's. Ihm ist op. 37 (,Der Pilgrim", „Der 
Alpenjäger") gewidmet. 
Selbstporträt. Miniatur. 

Herr Dr, August Heymann, Wien. 

1012 Anselm Hüttenbrenner, geb. Graz 13/10. 1794, 

gest. 5./6. 1868. Componist, später Director des steier- 
märkischen Musikvereines in Graz, kam 1815 nach Wien, 
um die Concursprüfung für die philosophische Lehr- 
kanzel in Laibach abzulegen, die er aber nicht erhielt; 
er begann nun das Studium der Rechte und wurde 
1819 Auditoriats-Praktikant. 1820 verliess er Wien, um 
die Bewirthschaftung des Familiengutes zu übernehmen. 
Mit Schubert ti-at er 1815 in Verkehr; er schreibt 
hierüber in einem Briefe an Luib vom 21. Februar 
1858 (Original im Besitze der Stadtbibliothek): „Ich 
lernte meinen lieben Franz Schubert zuerst bei 
Salieri kennen, wohin als Schüler zu jener Zeit Ass- 
mayer, Randhartinger, Mozzetti, Szalay, Sturz aus 
München, Panseron aus Paris, DUe. Vio, Karoline 
Unger kamen." Er nahm in freundschaftlicher Zu- 
neigung regen Antheil an Schuberts musikalischem 
Schaffen. In seiner Wohnung componirte Schubert 
die „Forelle". In Hüttenbrenner's Nachlasse fanden 
sich Aufzeichnungen über Schuberfs Leben. Er 
führte auch ein Tagebuch, das er jedoch 1841 ver- 
brannte. In einem Briefe an Luib bemerkt er, dass 
darin „Schubert vom Jahre 1815 — 1828 gewiss 
mehrere hundert Male vorkam*. 

Porträt. Brustbild. Photographie nach einer Miniature. 

Herr Felix Hüttenbrenner, Graz. 

200 



Schaukasten V. 

1013 Barbara Fröhlich, verehei. Bogner, geb. 1798, gest. 

Wien.30./6. 1878. Malerin, Schülerin Daffinger's, 
Zeichenlehrerin am Officierstöchter-Institute in Hernais. 
Gleich ihren Schwestern mit Schubert befreundet, 
wii'kte sie bei den musikalischen üebungen mit, welche 
dieser zunächst in der Wohnung seines Vaters und, als 
hier infolge zunehmender Betheiligung der Raum nicht 
mehr reichte, bei dem Kaufmanne Franz Frischling, 
Dorotheergasse Nr. 1105, veranstaltete. Von 1815 an 
fanden diese üebungen in dem Hause Otto Hatwig's, 
Mitglied des Burgtheaterorchesters, und bei dem Spe- 
diteur Anton Pettenkoffer statt. 
Porträt. Miniature von E. Peter 1829. 

Stadt Wien. 

1014 Charlotte Fürstin Kinsky. 

Eigenhändiges Billet, datirt Wien 7. July 1828. 

Text: Empfangen Sie nochmals meinen Dank, lieber Herr 
Schubert, sowohl für den Antheil, den Sie an dem Gelingen 
meines Concertes hatten, als für die Zueignung der letzterhal- 
tenen Lieder, welche ich mich freue, den nächsten Winter zu 
bewandern, wenn Ihre und Baron Schönstein's Gefälligkeit mir 
diesen Genuss verschaffen wollen. Empfangen Sie die Inlage 
als einen schwachen Beweis meiner Erkenntlichkeit und Sie 
werden verbinden Ihre ergebene Charlotte Fürstin Kinsky. 

Herr Budölf Schubert, Wien. 

1015 Ferdinand Walcher, geb. Waidhofen a. d. Ybbs 
14./9. 1799, gest. Wien 3./12. 1873. Hofrath und 
Kanzlei vorstand im Oberstliofmeisteramte des Erz- 
herzogs Karl. Freund Schuberfs, Jenger's und Schön- 
stein's, trefflicher Tenor-Bariton, wirkte wiederholt 
bei Erstaufführungen Schub er t'seher Werke im in- 
timen Kreise mit. 

Eigenhändiger Brief an Franz Schubert, dat. Wien, 25. I. 
1827. 1 Bl. 4®. Eine Seite beschrieben mit Adresse: Herrn 
Franz Schubert eigenhändig zu übergeben. Gedr. bei Kreissie. 
Pg. 390. Anmerkg. 

Herr Rudolf Schubert, Wien. 

201 



Schaukasten V. 

1016 Eleonore Schrotzberg, geb. Stohl. 

Tagebuchblatt mit einer Eintragung Franz Grillparzer's. 
(Vgl. Nr. 436.) 

Frl. Eleonore Schrotzberg, Berlin. 

1017 Josef Kenner. 

Pergamentband mit den Originalhandschriften der Gedichte : 
„Der Liedler** und „Ein Fräulein schaut vom hohen Thurm'' 
von Josef Kenner. 

1018 Josef Hüttenbrenner. 

Eigenhändiger Brief an den Verleger C. F. Peters in Leip- 
zig, dat. Wien 14. VIÜ. 1822. 2. Bl. 4«. 4 Seiten beschrieben. 

Empfiehlt ihm Schubert' sehe Werke zum Verlage u. A. mit 
den Worten: „Unter den hiesigen neueren Compositeurs besitzt 
Wien dermal wieder ein Talent, was bereits die allgemeine 
Aufmerksamkeit erregt, und schon zum Lieblinge des hiesigen 
Publicüms geworden ist — kurz und ohne üebertreibüng ge- 
sagt, ist es ein zweiter „Beethoven" ; dieser unsterbliche Mann 
sagt von ihm gar, „dieser wird mich übertreffen". 

Herr C. F. Peters, Leipzig. 

1019 Franz Schubert 

Tagebuch. 1 Heft. 8», 12. BL, 9 Bl. beschrieben. 

Auf dem Umschlag von Schuberts Hand: Tagebuch. Wien, 
den 14. Joni 1816. Franz Schubert. Enthält Eintragungen 
vom 13., 14., 15., 16., 17. Juni, 8. September. Das 6. Blatt, 
beginnend mit der Eintragung vom 17. Juni: „An diesem 
Tag componirte ich das erste Uä fär Geld etc.*, ist in Abschrift 
eingeschaltet; das Original desselben (vgl. Nr. 1020). 

Herr Graf Victor v. Wimpffen, Battaglia. 

1020 Franz Schubert. 

Tagebuchblatt mit Eintragung vom 17. Juni und 8. Sep- 
tember 1816. 2 Bl. 8». 2 Seiten beschrieben. Gedr. bei 
Kreissie. S. 104. 

Hen- Oberst ü. Meister, Zürich. 

1021 Dr. Albert Schellmann. 

Stammbuchblatt aus dem Album Dr. Albert Schellmann's 
in Steyr mit der Eintragung Schubert's, dat. Wien, den 
. 28. Nov. 1822. 1 Bl. 2 Seiten beschrieben. 

202 



Schaukasten V. 

Text: Wer nicht liebt Wein, Mädchen und Gesang, Bleibt 
ein Narr sein Lebelang. Martin Luther. Franz Schubert. 
Zum ewigen Andenken. 
Auf der zweiten Seite: * 

Eines schickt sich nicht für Alle. 
Sehe jeder wie er's treibe, 
Sehe jeder, wo er bleibe 
Und wer steht, dass er nicht falle. 
Zur Erinnerung. Goethe. 

Frau Marie Plaichinger, Wels. 

1022 Franz Schubert. 

Stammbuchblatt für Katharina Koj e der in Steyr, geschrieben 
1819. Gedr. bei Kreissie. Pg. 160. Anmerkg. 

Frau Glotilde Stadler, Graz. 

1023 Michael Vogl. 

Stammbuchblatt für Katharina Koje der in Steyr. Dat. 
Steyr, den 14. Sept. 1819. Gedr. bei Kreissie. Pg. 160. 
Anmerkg. 

Frau Cloiilde Stadler, Graz. 

1024 Franz Schubert. 

Stammbuchblatt, dem Frl. Seraphine Schellmann, nach- 
mals verehelicht mit Leop. Ebner (Convictsgenosse), bei 
Gelegenheit eines Aufenthaltes im Schellmann'schen Hause 
in Steyr gewidmet. 

Frau Marie Kerner v. Marilaim, Wien. 

1025 Franz Schubert. 

Eigenhändiges Albumblatt. Composition. Am Schluss die 
Worte: 

Springen Sie mit diesem Excossaise 
Durch jedes Wohl und Weh. 

Ihr bester Freund 

Frz. Schubert. 
In tergo: Composition. Am Schluss die Worte: 
Tanzen Sie stets bei diesem Walzer, 
Werden Sie Eusse oder Pfalzer. 

Ihr obiger Freund. 
Nicht dat. 

Herr Rudolf Brockhaus, Leipzig. 

203 



Schaukasten V. 

1026 Moriz V. Schwind. Stammbuchblatt für Fräulein Netty 
Honig-, später Freifrau Mayerhofer v. Grünbühl. 

Autograph. Composition für Pianoforte zu zwei Händen. Am 
Schlüsse: Moriz v. Schwind. 7. August 827. 
Frau Baronin Maria Mayerhof er-Grünhühl, Klagenfurt. 

1027 Ferdinand Traweger, gest. 6. April 1831, Kaufmann 
in Gmunden. Schubert wohnte mit Vogl im Sommer 
1825 bei ihm. „Wir waren," sehrieb Schubert an 
Spann, „bei Traweger einlogirt, der ein prächtiges 
Fortepiano besitzt und, wie Du weisst, ein grosser 
Verehrer meiner Wenigkeit ist. Ich lebte da sehr an- 
genehm und ungenirt.* 

Eigenhändiger Brief an Franz Schubert, dat. Gmunden. 
19. Mai 1888. 2 Bl. 4®. Eine Seite beschrieben. Mit Adresse: 
Herrn Franz Schubert, Tonsetzer, Wohlgeboren, abzugeben 
beim rothen Igel unter den Tuchlauben im 2. Stock. Gedr. 
bei Kreissie. Pg. 426 u. fg. 

Herr Budolf Schubert, Wien, 

1028 Gasteiner Ehrenbuch. 

Mit eigenhändiger Eintragung Job. Mich. VogPs und Franz 
Scbubert's vom 4. September 1825. 

Pfarramt, Bad-Gastein, 

1029 Joh. Bapt. Jenger, geb. Kirchenhofen im Breisgau 
23./3. 1792, gest. Wien 30./3. 1856. Beamter des 
Hofkriegsrathes, begeisterter Musikfreund und Pianisi. 
Intimer Freund Schuberts und vortrefflicher Be- 
gleiter seiner Lieder auf dem Ciavier. Während seines 
Aufenthaltes in Graz war er mit der Familie Pachler 
bekannt geworden, in der Scbubert's Compositionen 
ihrem vollen Werthe nach geschätzt wurden. Im Jahre 
1827 kam er mit Schubert nach Graz, wo beide 
in Pachlers Hause vergnügte Tage zubrachten. 

Eigenhändiger Brief an Frau Marie Pachler in Graz^ dat. 
Wien 30. August 1887. 2. Bl. 8®. 3 Seiten beschrieben mit 
Adresse: A Madame Madame Marie de Pachler n6e de 
Koschack ä Gratz. 

Frau Johanna Pachler, Wien, 



Schaukasten V. 

1030 Schubert Franz. Eigenhändiger Brief, während seiner 
Todeskrankheit, im November 1828, an Franz v. 
Schober geschrieben. 

Ündatirt. Am Schlüsse die Notiz von der Hand Schober*s: 
„Erhaltenden 18. November 1828. Fr. v, Schober." 2 Seiten. 
2 Bl. 8«. 

Hen' Karl Meinert, Dessau. 

1031 Schubert Vater. 

Eigenhändiger Brief an seinen Sohn Ferdinand, dat, 19. Nov. 
1828. 2. Bl. 8*. Eine Seite beschrieben. Gedr. bei Kreissie. 
Pg. 433 u. fg. 

Herr Budoif Schubert, Wien, 

1032 Franz Schubert. 

Gedruckte Todesanzeige. Dat. vom 20. Nov. 1828. Ge- 
zeichnet: Franz Schabert, Schullehrer in der Bossau. 

Se. Excellenz Herr Geheim/rath NikoloMS Dumha, Wien, 



1033, 1034 Medaille des Männergesangyereins „Schubert- 
bund'' aus Silber, geprägt zum 25jährigen Jubiläum des 
Vereins. 

Avers: Porträt Schub er t's. Schrift: Männergesangverein 
^Schubertbund«. Wien 1868—1888. 

Revers: Lyra und Wahlspruch: Dem Wissen treu, im 
Liede frei. 

Männergesangverein „Schuberthund**, Wien, 



1035, 1036 Sängerabzeichen 

des Männergesangvereines „Schubertbund" in Wien, mit 
dem Reliefporträt Franz Schubert's. 

Männergesangverein „Schubertbund*', Wien. 

1037 Franz Grillparzer. 

Aufforderung zu Beiträgen für ein Grabdenkmal Franz 
Schuberts. Original -Handschrift. 1 Bl. 4^ 

Stadt Wien. 

205 



Schaukasten VI. 



Moriz V- Schw^ind- 

VI. 

1038—1043 Charaktere aus dem Zaubermärchen mit 
Gesang: Das Mädchen aus der Feenwelt oder: Der 

Bauer als Millionär von Ferd. Raimund. 
1088 Raimund als Aschenmann. 

1039 Komtheuer als Zauberer Bustorius. 

1040 Therese Krones als Jugend. 

1041 Kathaiina Ennöckl als Zufriedenheit. - 

1042 Korntheuer als hohes Alter. 

1043 Landner als Ajaxerle. 

Lithographien von Kriehuber nach Zeichnungen von 
Schwind. Verlegt bei Trentsensky. Pol. colorirt. (Das vierte 
Blatt, aus dem Besitze des Histor. Mnsenms der Stadt Wien, 
schwarz.) 

Wahrscheinlich bald nach der ersten Aufführung (10. Nov. 
1826) erschienen, 

Herr A. Fröden, Wien. 

1044 Mädchen in rothem Kleide. 

Aquarell; h. 19*5, br. 9 Cm. Bez. mit Monogramm und 
der Jahreszahl 18^22. 

Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg, 

1045 Käthchen von Heilbronn. 

Tuschzeicbnung; h. 38, br. 30 Cm. Bezeichnet mit 
Monogramm und dem Datum 13. Pecember 1825. 
Studie zu Nr. 579. 

Freifrau Marie Mayerliofer-Grimbühl, Klagenfurt. 

1046—1048 Robinson Crusoe. 

Drei Aquarelle ; br. U'S, h. 12 Cm. Aus sehr früher Zeit. 
Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg, 



Schaukasten VI. 

1049—1050 Aus „Tausend und eine Nacht'' (?);(Mirza's 

Gesicht). 
Zwei Aquarelle; br. 14*5, h. 11-5 Cm.; br. 11-4, h. 9*5 Cm. 
Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg. 

1051—1054 Theaterfiguren aus „Othello''. 

Vier Aquarelle; h. 12, br. 8 Cm. Aus der Wiener Zeit. 
Herr Arnold Otto Meyer, Hamburg, 

1055 Selbstporträt in jüngeren Jahren. Kopf. 
Federzeichnung; h. 13*5, br. ll'S Cm. 

Herr Hermann Ritter v. Schwind, Innsbruck. 

1056—1058 Der Raucher, in der Ruine den Regen ab- 
wartend. 

Mädchen und Knabe, in einen Kamin Feuer legend. 
Pfeifenkopf in Form eines Pavillons; ein rauchender 

Orientale liegt auf dem Halse, der aus Schlangen ge- 
bildet ist. 

Radirungen; kl. 4*. 

Für den „Almanach von Radirungen^ bestimmt, aber nicht 
in das Buch aufgenommen. Das Buch erschien mit Versen 
von Feuchtersieben zuerst unter dem Titel: „Almanach 
von Radirungen", I. Jahrgang, 1844. Zürich 1844. „Ich hoffte," 
schreibt Schwind in einem Brief an MOrike, „mit einem 
solchen Jahresgeschenk etwas zu verdienen, machte aber 
gleich so gänzliches Fiasco, dass nicht weiter daran zu denken 
* war." Später wurde der Titel geändert in „Album von Radi- 
rungen". Carlsruhe o. J. — Das Buch enthält 42 Radirungen, 
von denen wenigstens der grösste Theil bereits ein Decennium 
früher entstanden war. Das 30. Blatt: „Des Trinkers Grab- 
stein" ist bezeichnet: Moriz v. Schwind aus Wien, 1833. 

K. k. Hofbibliothek, Wien. 

1059 Altgedein. 

Aquarell; br. 20, h. 17 Cm. Bez. mit Monogramm und 
Jahreszahl 1828. 

In Altgedein, wo ein Oheim Schwind*s eine Besitzung 
hatte, brachte der junge Künstler längere Zeit zu. 

Herr Justizrath Dr, Jakob Siebert, Fra/nkfurt a. M, 



Schaukasten VI. 

1060—1088 Der Hochzettszug des Figaro. (i825.)D«nZuger- 
öffnen ein Herold, Musikanten, Tänzer, Soldaten, Land- 
leute u. 8. w.; die Brautpaare sind Figaro und Susanne 
(Bl. 14) und Bartolo mit Marcelline; der Graf und 
die Gräfin sind auch im Zuge. Ferner Gäste und 
Masken, darunter Papageno (26), die Jahreszeiten mit 
dem von Schwind geschaflTenen Typus des Winters 
(Bl. 28); zum Schlüsse Chernbin und Barbarina in 
der Laube. Auf dem 19. Bl. Schwind's Selbstporträt. 
29 Federzeichnungen; br. 35, h. 24 Cm. Der Cyclus bestand 
aus 30 Blättern, eines (mit Figuren aus Schlegers Lueinde), das 
21. in der Reihe, fehlt; Schober soll es besessen haben. 

Die hier einzeln ausgelegten Blätter sind sonst in ein Bnch 
eingeklebt; das Vorsatzblatt (an der Spitze des Cyclus aus- 
gelegt) trfigt von Schwind's Hand die Notiz, dass BeethoTen 
in seiner letzten Krankheit das Werk bei sich hatte. Durch 
Grillparzer's Vermittlung soU es zu Beethoven gekommen sein. 
Frau Marie Baumfeind, geh. Schwind, Wien. 

1089—1092 Silhouetten. (Harlekine, Musikanten, Jäger, 
Figuren im Rocococostüm u. A.) 

14 Silhouetten auf 4 Carcons. Aus weissem Papier ausge- 
schnitten und auf schwarzen Grand aufgeklebt. 

Herr Bocent Dr. Gustav Bitter v. Gerl, Wien. 

1093 Todesgedanken. Bausen yon vier Zeichnungen der 
Todesgedanken (Gräber). 1823. 

Federzeichnungen; br. 21*5, h. 20 Cm., von Franzv. Schwind; 

Aus einem Cyclus von über 60 Zeichnungen, an dem Schwind 
mehrere Jahre gearbeitet zu haben scheint. (In der Alhertina 
40 Zeichnungen auf 5 Bl. mit Dat. 1825.) 

Herr Justizrath Dr, Jakob Siebert, Frankfurt a. 'M. 

1094 Blindekuhspiel. 

Federzeichnung; br. 42, h. 26 Cm. Bez.: 7. Mai 1827. 
Aus einer Folge „Kinderbelustigungen**. (Lithogr. Trent- 
sensky'dche Mandelbogen.) 

Herr Dr, Äug, Hey mann, Wien. 

1095 Vor einem Grabmale liegt ein an den Füssw ge- 
fesselter Jüngling im Schoss eines Mannes, über ttin 
gebeugt ein Mädchen. Daneben kniet ein Engel und 
hält die Ketten des Jünglings. 

Federzeichnung; br. 3ö, h. 22 Cm. Aus früher Zeit. 
Herr Hermann Bitter v, Schwirl, Innsbruck. 

208 



Schaukasten VI. 

1096 Die Sieben Schwaben, mit ihrem 8piess auf den 
Hasen losgehend. 

Sepiazeichnung; br. 46^ h. 31 Cm. Bez. mit Monogramm 
und Dat. 1825. 

Herr Moriz BaurnfeimI, München. 

1097 Schwind (als Koch) und Bauernfeld feiern die 
Genesung der Frau Tberese Gutherz (Honig). 

Federzeichnung; br. 33, h. 83 Cm. 

Frau Bora v, Hardtmwth, Wien, 

1098 Bauernfeid am Kranicenlager der Frau Therese 

Gutherz (Honig); vor der Thüre Schwind, abge- 
magert aus Aerger, weil er nicht auch einen Ki-anken- 
besucli machen darf. — Daneben eine zweite Scene 
aus diesem Kreise: Oben die Hand der Frau Gut- 
herz in einer Glorie; unten Romeo Seligmann, an 
seinen Stuhl gefesselt; Schwind im Rocococostüm, 
in der Hand eine grosse Spritze; Schober, Mimi 
Frech u. A. 

Pederskizzen auf einem Blatte; br. 30, h. 19'o Cm. Bez. : 
Schwind 1840. 

FroAA Bora v, Harditnuih^ Wien. 

1099—1104 Landpartie auf den Leopoldsberg. Die Aus- 
fahrt. Der Leopoldsberg. Das Mittagmahl. Die Nach- 
mittagsruhe. Die Pfändung. Die Heimkehr. 

6 Original-Lithographien; qu. Fol.; gedruckt im lithographi- 
schen Institute (Wien). 
Aus früher Zeit. 

K. k. Hofbibliothek, Wien. 

1105 — 1115 Verlegenheiten. 

11 Lithographien; qu. Fol.; gedruckt im lithographischen 
Institute (Wien). 

1105 Ich bin von Ihren — Reizen — so — überrascht. 
(Nr. 1.) 

1106 Es ist wahrhaftig nicht gerne geschehen. (Nr. 2.) 

1 107 Mein Herr, die Briefe an meine Tochter übergebe ich 
selbst. (Nr. 3.) 



Schaukasten VI. 

1108 Verdammt, ich liätte geschworen, es sei ein Bock. 
(Nr. 4.) 

1109 Der Hnseiige Hund! Wir sind verloren. (Nr. 5.) 

1110 Es ist nicht möglich. (Nr. 6.) 

1111 So finden wir unseren Tänzer. (Nr. 7.) 

1112 Ach, wenn ich nur die Schachtel nicht hätte. (Nr. 8.) 

1113 Sie sind der Recensent unseres Theaters? (Nr. 12.) 

1114 Pack' Dich, Deine Blumen sind ja ganz welk. (Nr. 13.) 
lllö Niemand, niemand darf herein. (Nr. 14.) 

Aus früher Zeit. 

Der Cyclus ist von Schwind gemeinsam mit Danhauser 
gezeichnet; er umfasste wahrscheinlich 14 Nummern, von 
Schwind sind die obigen (Nr. 1—8, 18-— 14), 3 sind von 
Danhauser. 

K. Je. Hofbibltothek, Wien. 

1116 Der Knabe und die Datteln. Nach dem Gedicht von 
Pfeffel. 

Federzeichnung mit dem darunter geschriebenen Gedicht; 
h. 30, br. 25*5 Cm. 

Aus ziemlich früher Zeit. 
Herr Justizrath Br. Jakob Siebert, Frankfurt a. M. 

1117 Der gestiefelte Kater. 

Holzschnitt; Fol. Bez.: Schwind 1850. 
Münchener Bilderbogen (Abdruck aus dem „Schwind -Album"). 
Verlagabuchhandhmg von Braim tmd Schneider, Mimchen. 

1118— 1120 Vignetten zu 1001 Nacht. 

lo Holzschnitte; S«. 

Titelbilder zu der in Breslau 1824 ff. erschienenen deutschen 
Uebersetzung. Goethe schrieb über diese Vignetten im 
VI. Bande von „Kunst und Alterthum": „Der Kunstfreund 
erblickt hier merkwürdige Titelblätter, gezeichnet von Herrn 
V. Schwind aus Wien. Es möchte schwer sein, die guten 
Eigenschaften dieser Arbeiten in wenig Worte zu fassen. Sie 
sind als Vignetten zu betrachten, welche mit einem geschicht- 
lichen Bildchen (aus 1001 Nacht) den Titel zieren, dann aber 
arabeskenartig an beiden Seiten herauf- und herabgehen, um 
ihn anmuthig einzufassen. Wie mannigfaltig bunt die Tausend 
und eine Nacht selbst sein mag, so sind auch diese Blätter 
überraschend, abwechselnd gedrängt ohne Verwirrung, räthsel- 
haft aber klar, barock im Sinne, phantastisch ohne Caricaturen, 

210 



SchRukasten VI. 

wunderlich mit Geschmack, durchaus originell, so dass wir 
weder dem Stoff noch der Behandlung nach etwas Aehn- 
liches kennen." 

Herr Jt^stizrath Dr. Jakob Siebert, Frankfurt a. M. 

1121 Von der Gerechtigkeit Gottes. 

Holzschnitt; Eol. Bez.: M. S. 1851. 
Münchener Bilderhogen (Abdruck aus dem ,,Schwind-Album"). 
Verlagsbuchhandlung von Braun und Schneider, München. 

1122 Porträtsicizze. (Des Künstlers Tochter Anna.) Kopf. 

Oelstudie; h. 24, br. 23 Cm. 

Herr Moriz Baurnfeind, Mimchen. 

1123 Porträtsicizze. (Des Künstlei-s Tochter Marie.) Kopf. 

Oelstudie; h. 23, br. 17 Cm. 

Herr Moriz Baurnfeind, München. 

1124 Schwind und seine Freunde (Adjutant Keller, Graf 
Sponek, Dr. Steiner und Mr. Banfield) beim Aus- 
ritte. Karlsruhe 1840. Caricaturen. 

Aquarellirte Federzeichnung; br. 17, h. 73 Cm. 

Herr Hermann Bitter v. Schwind, Innsbruck, 

1125 GambrinuS. In der Umrahmung Scenen mit Trinkern 
u. dgl.; oben die Jahreszahl 1832. 

Federzeichnung; h. 37, br. 23 Cm. 
Wahrscheinlich zu Spindler's „Zeitspiegel" gezeichnet. 
Herr Hofrath Ludwig Ritter v. Spawn, Wien, 

1126—1130 Illustrationen zu Duller's Erzherzog Carl. 

1126 Genien mit Orden. 

1127 Walhalla (Fensterausblick). 

1128 Christabend (Weihnachtstisch an einem Fenster). 

1129 Allegorie auf den Tod Erzherzog Carl's. 

1130 Büste des Erzherzogs Carl, von der Gerechtigkeit 

bekränzt. 
Probedrucke (von A. Göbel), 8^ in das Buch nicht auf- 
genommen. Das Werk erschien in Wien 1844—1847. Ausser 
Schwind, der zahlreiche Illustrationen lieferte, zeichneten für 
das Werk noch P. J. N. Geiger, Rieder, Pettenkofer u. A. 
StädeVsches Kunstiv^titut, Frankfwrt a. M. 

211 



Schaukasten VI. 

1131 Das Wolfsmärchen. 

Holzschnitt von Braun & Schneider in München. 
Probedruck; das Blatt ist nie erschienen und der Holzstock 
ist verloren, g^^cl^^y^ches KunsHnstüut, Frankfurt a, M, 

1132 Der Spielmann beim Einsiedler. 

Originalradiruug; kl. Fol. Dieselbe Composition wie Nr. 586. 
Mit eigenhändiger Widmung des Künstlers an Prof. 
C. Hummel. ^^^ p^^^ ^ Hummel, Weimar. 

1133 Titelblatt zum Haushaltungsbuche für des Künstlers 
Tochter Anna. Oben „Mit Gott**. Die Hausfrau über 

ihren Rechnungen; der Bäcker, Müller u. A. bringen 
ihre Waaren; im Keller der Vater, Wein holend; vor 
dem Hause ein Bettler. An den Seiten Scenen aus 
dem Leben der heiligen Familie. 

Federzeichnung; h. 40-5, br. ÄS-B Cm. 

Gezeichnet 1863. 
Herr Justizrath Dr. Jakob Siehert, Frankfurt a. M. 

1134—1136 Aus den IHustratfonen zu Scherer's Kinder- 
liedem. 

1134 Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen. 

1135 Abzählen beim Spiel. 

1136 Wenn die Schnecken sich verstecken. 

Holzschnitte; 8^ 

Gezeichnet zu Ende der Vierziger- Jahre. 
Herr Justierath Br. Jakob Siebert, Frankfurt a. M. 

1137—1148 Die zwölf Monate. 

Holzschnitte; qu. 8^ 

Aus Herrn ann's Kalender, München 1844. 
Herr Justizrath Dr. Jakob Siebert, Frankfurt a. M. 

1149 Theil des Titelblattes zum Märchen von den sieben 

Raben. (Die Ecke rechts unten.) Auf der Bank im 
Hintergrunde Schwind, sein verstorbenes Töchterchen 
im Arme-, vor ihm die Poesie (Ada Geibel) und eine 
Gruppe von Kindern mit der Magd. 
Bleistiftzeichnung auf Bauspapier; h. 38, br. 29 Cm. 

^ * '^' ' Herr Moriz Baurnfeind, Mimchen. 

212 



Schaukasten VIT. 

1150 Illustration zu Griliparzer's „Traum ein Leben". 

Unten in der Mitte Mirza mit der Lampe und Massud; 
zu beiden Seiten und oben Scenen aus.Rustan's Traum, 
ineinander überlaufend. 

Bleistift- und Sepiazeichnung j br. 54, h. 39'5 <üm. 

Wahrscheinlich aus dem Cyclus zu Griliparzer's Werken, 
den Schwind zu des Dichters 80. Geburtstag im Auftrag 
der Frauen Wiens in Angriff nahm, aber nicht mehr voll- 
enden konnte. 

Herr Hermann Bitter v. Schwind, Innsbruck, 



Leopold KupelAw^ieser. 

VIT. 

1151 Der Schäfer und der Ritter. 

Aquarell auf einer Dose; Durchm. 7*5 Cm. 

1152 Geigender Engel. 

Federzeichnung; h. 10, br. 8 Cm. 

1153 Christus im Grabe. 

Federzeichnung; br. 46, h. 23 Cm. 
Entwurf für, ein Gemälde in Tarnopol. 

1154, 1155 Zwei Porträtköpfe. (Graf Adam Potocki and 
Gräfin Sophie Potocka.) 

Kreide- und Roth el Zeichnungen; h. 46, br. ciica 36 Cm. 
Studien für Nr. 720. 

1156, 1157 Heil. Franz. — Heil. Sophie. 

Kreidezeichnungen; h. 50, br. 22 Cm. 
Studien zu dem für die silberne Hochzeit der Eltern des 
Kaisers gern alten Altarbilde. 

Familie Kupelwieser. 

213 



Schaukasten Vfll und IX. 



VIII. 



1158—1167 Entwürfe zu den Fresken im Saale der 
Statthalterei in Wien. 

8 Aquarelle und 2 Zeiohnungen in ft^ und 4^ 
Zumeist nicht ausgeführt, die Fresken wurden 1848—1850 
gemalt. 

1168, 1169 Heil. Franz. — Der Prophet Samuel. 

Aquarelle; h. 13'5, br. iO Cm. 

Entwürfe zu den Fresken in der Altlerchenfelder Kirche. 



Familie Kupelwieser. 



IX. 



1170 Kaiser Franz Josef I. 

Kopf. Gez. am 20. April 1853. Bleistiftzeichnung; h. 40*5, 
br. 31-5 Cm. 
Studie zu dem Bilde: Der Tod Schwarzenberg's. 

1171 Erzbischof Somerau-Beckh. 

Aquaxellskizze; h. 29, br. 25 Cm. 

1172 Die Frau des Künstlers (als Braut). 

Aquarell; h. 15, br. ll'S Cm. 

1173 Der Erzengel Michael. 

Aquarell; h. 23, br. 14*5 Cm. 

Ausgeführt als das erste Altarbild des Künstlers. 

1174, 1175 Der Krater des Monte rosso. — Ansicht 
von Messina. 

Aquarell; br. 35, h. 28 Cm. 
Gemalt 1824. 

1176 Berchtesgadener Type. 

Aquarellskizze; h. 34, br. 21 Cm. 

1170 — 1176 Familie Kupelwieser, 

1177 Eine Sennerin. 

Aquarell; h. 32, br. 2i Cm. 

Frau Professor Emilie Gilewska, Wien. 

214 



Schaukasten X. 



Josef Danhauser. 

X. 

1178 Heiliger. 

Halbfigor. BleistiftzeichnuDg, aquarellirt. 

1179 Heil. Joliannes Evang. 

Halbfigur. Studie zum Brlauer Altarbild (Nr. 793). Kreide- 
zeichnung. 

1180 König Chlodwig bekennt sich zum Christenthum. 

Compositionsentwnrf. Aquarellirte Bleistiftzeichnung. ' 

1181 Weibliche Costümfigur. 

Mit Weiss gehöhte Bleistiftzeichnung. 

1182 Porträt Ladislaus Pyrker's. 

Bleistiftzeichnung. 

1183 Todter Soldat und sein Pferd. 

Compositionsentwurf. Oelgemälde auf Papier. 

1184 Weibliche Costümfigur. 

Aquarellirte Bleistiftzeichnung. 

1185 Mephisto erscheint Faust als Scholar. 

Compositionsentwurf. Bleistiftzeichnung. 

1186 Danhauser's erstes Atelier. 

AquareU. 

1187 Kasernenscene. 

Aquarellirte Bleistiftzeichnang. 

1188 Landschaft, im Vordergrund ein Wanderer. 

TuBchzeichnung. 

215 



Schaukasten X. 

1189 Venedig, Blick auf Santa Maria della Salute. 

Taschzeichnung. 

1190 Modebild, Damencostüme. 

Federzeichnung. 

L > . orträt des Dr. Grossmann. 

Ausgeführte Tuschzeichnung. 

.1192 Porträt Fritz Gauermann's. 

Bleistiftzeichnung. 

1193 Porträt Ignaz Schuppanzigh's. 

Bleistiftzeichnung. 

1194 Bliclc auf den Kalilen- und Leopoldeberg. 

Oelskizze. 

1195 Zwei Kinderköpfe. (Die Kinder des Künstlers.) 

Bleistiftzeichnung, leicht mit Weiss gehöht. 

1196 Madonna mit dem Jesueknaben, über der Erdkugel 
schwebend. 

Aquarellirte Bleistiftzeichnung. 

1197 Kinderkopf 

Bleistiftzeichnung. 

1198 Zwei Kinder. (Danhauser's Kinder.) 

Bleistiftzeichnung. 

1199 Mädchenkopf 

Aquarell. 

1200 Kleines HMädchen, 4ierabbliekeint. 

Mit Weiss gehöhte Bleistiftzeichnung. 

1201 joseflne Danhauser, des Künstlers Gattin, strickend. 

Bleistiftzeichnung. Bez.: Jos. Danhauser 1843. 

1202 Kinderköpfchen. 

Aquarellirte Bleistiftzeichnung. 

216 



Schaukasten X. 

1203 MäimKches Porträt 

Leicht colorirte und mit Weiss gehöhte Bleistiftzeichnung. 

1204 Weibliche Figur in einem Lehnstulil. 

Compositionsentwurf. Bez.: „Me. de Pompadour en voyant 
son royal amant.*^ Aquarellirte Kreidezeichnung. 

1205—1207 Drei Studien zu dem Gemälde: Die Schach- 
partie (Nr. 782). 

Halhfiguren. Kreidezeichnungen. 

Die weihliche Haupliigur des Bildes. Zwei Damen, die aus- 
geführtere ist die Gattin des Künstlers. Kopf des am Kamin 
lehnenden Herrn 

1208 Kinderfigur. 

Studie zu dem Gemälde: Der Pfennig der Witwe (Nr. 817). 
Kreidezeichnung. 

1209 Liszt's Hände. 

Studie zu dem Gemälde: Erinnerung an Liszt (Nr. 804). 
Mit Weiss gehöhte Kreidezeichnung. 

1210 Kinderfigur. 

Studie zu dem Gemälde: Die Qrossmutter. Mit Weiss ge- 
höhte Bleistiftzeichnung. 

1211 Hand- und Armstudien. 

Studien zu den Gemälden : „Der Dorfpolitiker" (Nr. 824) und 
„Der Weinkoster" (Nr. 823). Bleistiftzeichnungen, die erstere 
aquarellirt. 

1212 Kopf der Kaiserin Joseflne. 

Studien zu dem Gemälde: „Weissagung der Lenormand^ 
(Nr. 832). Leicht mit Weiss gehöhte Bleistiftzeichnung. 

1213—1216 Scenen aus dem Vereine „Concordia^'. 

Caricaturen. Vier Bleistiftzeichnungen (Winterlied, Friedr. 
Kaiser, Fritz Stöher, Vorlesung Castelli's). 

1217 Vier Caricaturen. 

Aquarellirte Bleistiftzeichnung. 

217 



Schaukasten X. 

1218—1222 Original-Lithographien. 

1218 Beethoven auf dem Todtenbette. 

FoJ. Bez.: Danhause r. (Fehlt bei Andresen.) 

1210 Karl Danhauser (Bruder des Künstlers). 
4^ (Fehlt bei Andr.) 

1220 Franz Danhauser (Bruder des Künstlers.) 

4®. Bez.: Jos. Danhauser 1845. (Fehlt bei Andr.) 

1221 Porträt der Schwiegermutter des Künstlers. 

4«. Bez.: J. D. 1844. (Fehlt bei Andr) 

1222 Franz Stelzhamer. 

Mit Facsimile; 4*. (Andr. 7.) 

Die Arbeit wurde durch den Tod Danhause r's unterbrochen. 
Stelzhamer schrieb daher die Worte unter das Bild: „Weil 
er vollendet, blieb ich unvollendet." 

1223—1227 Original-Radirungen: 

1223 Die strickende Frau. (Des Künstlers Gattin.) 

8«. Bez.: J. D. (Andr. 1.) 

1224 Der Gottscheerknabe. 

8*». Bez.: J. D. 844. (Andr. 2.) 

1225 Das Kind auf der Trommel. (Der Sohn des 

Künstlers.) 

8". Bez.: Jos. Danhaus. (Andr. 3.) 

1226 Der liegende Hund. 

Qu. 8». (Andr. 5.) 

1227 Die säugende Hündin. 

Qu. 8«. Bez.: J. D. 1844. (Andr. 6.) 

1228 Zwei Kupferstiche zu einem Almanach. 

8^ Bez.: J. Danhauser del., Leop. Bayer sc. 

1229 ,,Die Ungarin.'' 

Stahlstich für einen Almanach. Bez.: J. Danhauser pinx. 
Stahlstich von Mahlknecht in Wien. 

1178 — 1229 Familie Danhauser. 

1230 Reisender Handwericsbursch. 

Caricatur, von Danhauser im Alter von 12 Jahren gezeichnet. 
Aquarell. 

218 



Schaukasten X. 

1231 Karl Danhauser als .Knabe. 

BleistiftzeichD ang. 

1232 Händestudie. 

Bleistiftzeichnung. 

1233, 1234 Zwei Entwürfe zu Möbeln (Sofa und Tisch). 

Aquarelle. (Vgl. Nr. 847—856.) 

1235 Porträt Karl v. Remy's. 

Mit Weiss gehöhte Bleistiftzeichnung. 

1236 Erster Entwurf zum Gemälde „Der Augenarzt'. 

(Nr. 775.) 
Bleistiftskizze. (1836.) 

1237, 1238 Zwei Studien zu dem Gemälde „Die Testaments- 
eröffhung". (Nr. 772.) 

Kreidezeichnungen, die erste mit Weiss gehöht. Junger Mann, 
Halbfigur. Kopf der Erhin. 

1239 Kinderstudie zu dem Gemälde „Die Gratulation''. 

(Nr. 807.) 

Kopf des unartigen Knaben. Leicht colorirte und mit Weiss 
gehöhte Kreidezeichnung. 

1240 Franz Danhauser. 

Kopf. Bleistiftzeichnung. 

1241 Weiblicher Studienkopf. 

Kreidezeichnung. 

1242 Alter Mann. 

Studie: Kopf und Hände. Mit Weiss gehöhte Kreidezeichnung. 
(Dasselbe Modell wie Nr. 846.) 

1243, 1244 Studien zu dem Porträt des Astronomen C. 
L. V. Littrow und seiner Gattin. (Nr. 821.) 

Mit Weiss gehöhte Kreidezeichnungen. 

1245 Kleines Mädchen, in einem Sessel sitzend, 

Getuschte Zeichnung. 



Schaukasten X. 

1246 Männlicher Studienkopf. . 

Rötheizeichnung. 

1247 Weinendes Mädchen. 

Aquarellirte Kreidezeichnung. 

1248 Kopf eines Knaben mit Mutze. 

Aquarellirte Bleistiftzeichnung. 

1249 Baumstudie. 

Bleistiftzeichnung. 

1250 Landschaftsstudie (nach der Natur 1844). 

Bleistiftzeichnung. 

1251 Bauernstube (Klosterneuburg 1843). 

Aquarellirte Bleistiftzeichnung. 

1252 Studie zu dem Gemälde „Der Weinicoster''. (Nr. 823.) 

Bleistiftzeichnung. 

1253 SIcizzenbuch Danhauser's. 

Enthält Bleistiftzeichnungen, die von den Eindrücken der 

Eeise des Künstlers an den Rhein und nach den Niederlanden 

(184-2) Kenntniss geben. (Skizzen von Gemälden, Architekturen, 

Landschaften, Porträts, Typen und humoristische Zeichnungen.) 

1230—1253 Frau Ella v. Lang-Littroio, Wien. 

1254 Schwebender Engel, ein Kind in den Armen haltend. 

Bez.: Danhause r. Bleistiftzeichnung, leicht colorirt. 

Fräulein Margarethe Schuh, Wien. 

1255 Märtyrer, den Richtpfahl besteigend. 

Ein über ihm schwebender Engel reicht ihm die Palme. 
Bez.: Danhauser 1840. Oelstudie auf Papier. 

1256 Enthauptung des heil. Johannes des Täufers. 

Compositionsentwurf. Leicht aquarellirte Bleistiftzeichnung. 

1257 Johannes ante portam latinam. 

Entwurf zu dem Erlauer Altarbild (vgl. Nr. 793). 
Bez.: Danhauser 1833. Aquarell. 

220 



Schaukasten X. 

1258 Männliche Studie. 

Halbfigar. Bez.: Danhauser. Bleistiftzeichnung. 

1259 Der Geizhals. Ein Geiziger iu ärmlichem Stäbchen, 
darbend und krank. In der Hand hält er einen vollen 
Geldsack, neben ihm auf einer Geldtruhe eine Katze. 

Aquarell. 

1255—1259 Herr Eduard Perger, Wien. 

1260 Auf dem Schulwege. (Schuljungen, die Ankündigung 
einer Menagerie von der Strassenmauer reissend.) 

Aquarell. 

1261 Bauernjunge. 

Halbfigar. Aquarellirte Bleistiftzeichnung. 

I262>4läi]nliche8 Porträt. 

Brustbild. Kreidezeichnung, mit Tusch schattirt. 
1260 — 1262 Se. Durchlaucht der regierende Fürst Johann 
von und zu Liechtenstein. 

1263 Sitzende alte Bäuerin, von rückwärts gesehen. 
Aquarellirt. 

1264—1267 Vier Entwürfe zu dem Gemälde ,,Dichterliebe''. 

Bleistiftzeichnungen, eine aquarellirt. (Die letzte Skizze 
behandelt dieselbe Situation in modernem Gewände.) 

1263—1267 Frau Martha v. Schaiib, Wien, 

1268 Entwurf zu dem Gemälde: Die Schachpartie. 

Compositionsskizze. Bleistiftzeichnung. 

(Dieser Entwurf zeigG den ursprünglichen Plan Danhau- 
ser's, in diesem Gemälde eine Scene aus Goethe's „Götz von 
Berlichingen'' : Adelheid von Walldorf, mit dem Bischof von 
Bamberg Schach spielend, darzustellen. Die Hauptfiguren 
dieses Bildes sind in deutlich erkennbarem historischen 
Costüme.) 

1269 Der Pfennig der Witwe. 

Ausgefährte Aquarellskizze zu dem Gemälde gleichen 
Namens (Nr. 817). 



Im Stiegenhause. 

1270 Violinspielender Knabe. 

Kniestück. Kreidezeiclmnng. 

1268—1270 ErzherzogUehe Kunatscunnüung Albertina, 
Wien. 

Verlegenheiten. 

Lithographien; qu. Fol.; gedruckt im lithogr. Institute. 

1271 Himmel! Ich bin auf den ersten Deutschen angagirt 
(sie!). — Ich auch. (Andr. 10.) 

1272 Ach, meine Damen, das geht herr. .. (Andr. 11.) 

1273 Mein Hut! mein Hut! So nehmen sie (sie!) ihn doch. 
(Andr. 12.) 

Aus einem Cjclus, dessen grösster Theil (9 Blätter) von 
Schwind ist. 

K. k. Hoßihliothek, Wien. 



Im Stiegenhause. 
1274 Vereinsbanner 

des Männergesangvereins „Schubertbund'^ mit dem eingestickten 
Porträt Schub ertV 

Männergesangverein „Schubertbund". 

1275, 1276 Statistische Uebersiclit 

der durch den Wiener Männergesangverein seit dessen 
Bestände 1843 bis zam Schlüsse des Jahres 1896 aufgeführten 
Chorwerke Franz Schuberts, zusammengestellt von Eduard 
Kremser, Chormeister des Vereines. 

1277 Schubert 

Originalcarton zu dem Wandgemälde im Foyer des Wiener 
Opernhauses von Morlz v. Schwind. (Vgl. Nr. 358.) 

Kunsthistarische Sammlungen des Allerliöcihsten 
Kaiserhauses (Gemäldegallerie). 

1278 Franz Schubert. 

Eolossalbüste von Kundmann. 

Wiener Männergesangverein. 



Vepzeichniss dep Einsendep. 



Se. k. u. k. apostolische Majestät. 

Ihre k. u. k. Hoheit Frau Erzherzogin Maria Theresia. 

Se. Majestät der König von Bayern. 

Se. königl. Hoheit der Grossherzog von Baden. 

Se. königl. Hoheit der Grossherzog von Sachsen-Weimar- 

Eisenach. 
Se. Durchlaucht der regierende Fürst von und zu 

Liechtenstein. 

a) Institute, Anstalterii Behörden, Vereine etc. 

Agram. Südslavische Akademie der Wissenschaften. 

Berlin. Loewe-Verein. 

Breslau. Schlesisches Museum der hildenden Künste. 

Budapest. Ungarisches Nationalmuseum. 

Dresden. Königl. öffentliche Bibliothek. 

Frankfurt a. M. Städersches Institut. 

Gaste in. Pfarramt. 

Gotha. Herzogl. Museum. 

Graz. Landständische Gallerie. 

— K. k. Universitätsbibliothek. 
Halberstadt. Gleim'sche Familienstiftnng. 
Innsbruck. Ferdinandeum. 
Karlsruhe. Grossherzogliche Kunsthalle. 
Kremsmänster. Stift. 
Leipzig. Gewandhaus-Concertdirection. 
Linz. Oberösterreichische Landesgallerie. 
Lübeck. Stadtbibliothek. 
München. Königl. Kupferstichcabinet. 

— Königl. neue Pinakothek. 

— Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft (F. Bruck- 
mann). 

Nürnberg. Germanisches Nationalniuseum. 

Salzburg. Carolino-Augusteum. 

St. Florian. Stift. 

St. Polten. Männergesangsverein. 

228 



Verzeichniss der Einsender. 

Steyr. Stadtgemeinde. 

— Steyrer Liedertafel. 

Stuttgart. Königl. Württemberg'sche Kunstsammlungen. 

— Deutsche Verlagsanstalt (Hallberger). 

Weimar. Grossherzogl. Museum. 
Wien. Akademie der bildenden Künste. 

— Akademisches Gymnasium. 

— Erzherzogl. Kunstsammlung „Albertina''. 

— Dombauverein. 

— K. u. k. Familien-Fideicommiss-Bibliothek. 

— Gemäldegallerie der kunsthistorischen Sammlungen des A. b. 
Kaiserhauses. 

— K. u. k. Generalintendanz der k. k. Hoftheater. 

— Gesellschaft der Musikfreunde. 

— K. k. Hofbibliothek. 

— K. u. k. Invalidenhaus. 

— Männergesangverein. 

— Pfarramt der Kirche St. Aegyd in Gumpendorf. 

— Rectorat der k. k. Universität. 

— Schottenstift. 

— „Schubertbund." 

— Witwen- und Waisen-Pensionsverein der Oberlehrer und 
Directoren der städtischen Schulen. 

b) Private. 

Frau Grä8n Anna Amadei, Wien. 

„ Betty Ander, Wien. 
Herr Karl Andr^, Offenbach. 

„ CA. Andrö, Frankfurt a. M. 

„ Karl Armbruster, London. 

„ Eugen Artin, Wien. 

„ Hofrath Friedrich Arzberger, Wien. 

„ Ingenieur A. Askenasy, Frankfurt a. M. 
Frau Anna Assmayer, Wien. 
Herr Friedrich Bartsch, Wien, 
Frau Marie Baumfeind, Wien. 
Herr Prof. Dr. Moriz Benedikt, Wien. 

„ Baron Ernst Benz, Wien. 

„ Graf Franz Beroldingen, Wien. 

„ Alexander Mathias Beschomer, Wien. 

„ Baron Moriz v. Bethmann, Frankfurt a. M. 

„ Max Beyer, Wien. 

„ Hoforgauist Rudolf Bibl, Wien. 

„ Hofrath Dr. Ferdinand Bischoff, Graz. 

„ Heinrich v. Bocklet, Wien. 

„ Ludwig Bösend orfer, Wien. 

„ Dr. Johannes Brahms, Wien. 

224 



Verzeichnißs der Einsender^ 

Herren ßraün und Schneider, Verlagsbuchhändler, München. 

„ Breitkopf und Härtel, Leipzig. 
Se. Hochwüiden Heri' Provinzial Pater Anton ßrendler, Wien. 
Prau Josefine v. Breuning, Wien. 
Herr Rudolf Brockhaus, Leipzig. 

„ Ignaz Brüll, Wien. 

„ Regierungsrath Johann Burger, Wien. 

„ Dr. Theodor Christom annos, Meran. 
Fraü Gräfin Clotilde Clam-Gallas, Wien. 

„ Jda Conrat, Wien. 
Herr Baron Dionjs Craigher v. Jachelntta, Schloss Cividale. 
Se. Exe. Herr Graf Jaromir Czemin v. Chudenitz, Wien. 
Herr Postcontrolor Josef Danhauser, Wien. 
Prau Johanna Dettimer, Prankfurt a. M. 

„ Dessoff, Frankfurt a. M. 
Herr Baron Heinrich Doblhoff, Wien. 

„ Josef V. Doblhoff, Salzburg. 

„ Otto Donner v. Richter, Frankfurt a. M. 

„ Prof. Anton Door, Wien. 
Frau E. Dub, Wien. 

Se. Exe. Herr Geheimrath Nikolaus Dumba, Wien. 
Herr Friedrich Ehrbar, Wien. 

„ Rudolf Ritter v. Enderes, Wien. 
Frau Dorothea Engelhart, Wien. 
Herr Prof. Julius Epstein, Wien. 
Frau Rosa Erl, Wien. 

Herr Baron Ludwig v. Erlanger, Frankfurt a. M. 
Frau Erny v. Essenwein, Baden-Baden. 
Se. Durchlaucht Fürst Paul Esterhäzy v. Galantha, Wien. 
Herr Dr. Albert Figdor, Wien. 

„ Anton Fischer Ritter v. Ankern, Wien. 
Frau Anna Fleckenstein, Wien. 
Herr Baron Johann Karl von und zu Frankenstein, Schloss ÜUstadt. 

„ Dr. Bruno Frankl Ritter v. Hochwart, Wien. 

„ Dr. Lothar Frankl Ritter v. Hoch wart, Wien. 

„ Dr. Max Friedländer, Berlin. 

„ Adolf Fröden, Wien. 

„ Franz Roman Frohner, Wien. 

„ Vice-Hofcapellmeister Joh. N. Fuchs, Wien. 
Se Erlaucht Landgraf Eduard Egon zu Pürstenberg, Wien. 
Herr Prof. Dr. Josef Gänsbacher, Wien. 

„ Josef Gall, Wien. 

„ Karl Geiger, Wien. 

„ Dr. Gustav Ritter v. Gerl, Wien. 
Frau Emilie Gilewska, Wien. 
Herr Geheimrath Dr. Karl Gille, Jena. 

„ Adolf Gomperz, Wien. 

„ Dr. Georg Granitsch, Wien. 



Verzeichniss der Einsender. 

Sir George Grove, London. 

Frau Gabriele Gülcher, Wien. 

Herr Geh. Medicinalrath Dr. Günther, Dresden. 

„ Hofrath Prof. Adolf Ritter v. Guttenberg, Wien. 
Ihre Exe. Frau Virginie Haizinger, Wien. 

„ „ Frau Baronin Emma v. Handel, Hagenau. 
Herr Anton Hann, Wien. 
Frau Auguste Edle v. Hardtrauth, Wien. 

„ Dora Edle v. Hardtmuth, Wien. 
Se. Erlaucht Herr Graf Johann Harrach, Wien. 
Frau Adolfine v. Hasslinger-Hassingen, Maria-Enzersdorf. 
Herr Jakob Haubner, Wien. 

„ Moriz Hauck, Frankfurt a. M. 
Se. Hochwürden Herr Dr. Ernst Hauswirth, Wien. 
Herr Ferdinand Heckel, Mannheim. 

„ Hermann Heim, Wien. 

„ Prof. Ferdinand Hellmesberger, Wien. 
Frau Kosa Hellmesberger, Wien. 
Herr Max Ritter v. Herbeck, Wien. 

„ Wolfgang Ritter v. Herbeck, Wien. 

„ Baron Ernst Herring-^Frankensdorf, Wien. 

„ Richard Heuberger, Wien. 

„ Major V. Heyl, Darmstadt. 

„ Dr. August Heymann, Wien. 

„ Regierungsrath Josef Hönigswald, Wien. 

„ Prof. Karl Hofbauer, Baden bei Wien. 
Frau Wilhelmine Hofbauer, Wien. 

„ Therese Hoffmann-Donner, Frankfurt a. M. 
Ihre Durchlaucht Frau Fürstin Marie zu Hohenloho-Schillingsfiirst, 

Wien. 
Frau Anna Holzapfel, Wien. 

„ Kammersängerin Helene v. Hornbostol-Magnus, Wien. 

„ Marie Horzalka, Wien. 
Herr Musikdirector P. Georg Huemer, Stift Krerasraünater. 

„ Dr. Andreas Ritter v. Hüttenbrenner, Wien 

„ Felix Hüttenbrenner, Graz. 

„ Prof. Karl Hummel, Weimar. 

„ Dr. Gustav v. Juriö, Wien. 

„ Max Kalbeck, Wien. 

„ Regierungsrath Dr. Max Ritter v. Karajan, Graz. 

„ Bankdirector Jakob Kautsch, Steyr. 

„ Sectionschef Anton Ritter v. Kenner, Wien. 
Frau Marie Kemer v. Jlfarilaun, Wien. 

„ Henriette Kerpel, Wien. 
Se. Durchlaucht Fürst Ferdinand Kinsky, Wien. 
Herr Robert Klinkhardt, Leipzig. 
Frau Marie Köchert, Wien. 
Herr Baron Hermann Königswarter, Wien. 

226 



Verzeichniss der Einsender. 

Herr Dr. Friedrich Kraft, Wien. 

„ Dr. Ferdinand Krakowitzer, Linz. 

„ Legationsrath Baron. Max Eübeck zn Eübau, Wien. 
Se. Exe. Herr Graf Karl Kuefstein, Greillenstein. 
Frau A. Künast, Wien. 
Herr Prof. Dr. Karl Kundmann, Wien. 

„ Oberbergrath Prof. Franz Kupelwieser, Leoben. 

„ Dr. Karl Kupelwieser, Wien. 
Se. Exe. Herr Peldmarschall-Lieutenant Leopold Kupelwieser, Wien. 
Prfiulein Marie Kupelwieser, Wien. 
Herr Paul Kupelwieser, Wien. 

„ Musikdirector August Labitzkj, Karlsbad. 
Frau Marie v. Lagusius, Wien. 
Herr Wilhelm Landauer-Donner, Frankfurt a. M. 
Se. Hochw. Herr Propst Karl Landsteiner, Nikolsburg. 
Frau Ella v. Lang-Littrow, Wien. 
Herr Schulrath Prof. Josef Langl, Wien. 

„ Josef Lehmer, Wien. 

„ Alexander Leitermayer, Wien. 
Se. Durchlaucht Prinz Karl Max Lichnowsky, Wien. 
Herr Professor Dr. Adolf Liebenberg de Zsittin, Wien. 

„ Alfred v. Lindheim, Berghof bei Lilienfeld. 
Frau Wilhelmine List, Wien. 
Herr Ludwig Lobmeyr, Wien. 

„ Eusebius Mandyczewski, Wien. 

„ Josel Matzenauer, Wien. 

^ E. G. May, Frankfurt a. M. 

„ Commercialrath Franz X. Mayer, Wien. 

„ Moriz Mayer, Wien. 

„ Hofopemsänger Karl Mayerhofer, Wien. 
Frau Baronin Erna Mayerhofer-Grünbühl, Klagenfurt. . . 

„ Baronin Marie Mayerhofer-Grünbühl, Klagenfurt. 
Herr Moriz Mayr, Wien. 

„ kais. Kath Josef Mayssen, Wien. 

„ C. Meinert, Dessau. 

„ Oberst ü. Meister, Zürich. 

„ Friedrich Metz, Frankfurt a. M. 

„ Karl Metzler. Frankfurt a. M. 

„ Arnold Otto Meyer, Hamburg. * 

„ Dr. Gotthelf Meyer, Wien. ' . , . 

„ H. 0. Miethke, Wien. '\ , 

„ Ferdinand v. Miller, München. 

„ CapeUmeister Adolf Müller, Wien. 

„ Professor Max Müller, Oxford. .. 
Frau Baronin Marie Münchhausen, Wien. 

Herr Peter Hermann Mumm v. Schwartzenstein, Frankfurt a. M. 
Frau Auguste Murmann, Wien. 
Herr Graf Karl Ed. Nalecz-Baczinsky, Luzern. 

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8* 



Verzeichniss der Einsender. 

Herr Hofkunsthäodler H L. Neumann, München. 

„ Arnold Niggli, Aarau, 

„ kaiserl. Rath Johann JEdl. v. Nowotny-Mannagetta, Wien. 

„ Dr. August Nüchtern, Wien. 
Frau Friederike Edl. v. Olschbaur, Wien. 

„ Jenny Pachler, Wien. 
Herr Graf Wilhelm Palffy-Daun ab Erdöd, Stübiug. 

„ Erwin Pendl, Wien. 

^ Baron Heinrich Pereira, Wien. 

„ Eduard Perger, Baden bei Wien, 

„ Pfarrer Perthes, Hörseigau. 

„ C. F. Peters, Leipzig. 
Frau Elise Pettenkofer, Wien. 

„ Leopoldine Peyrer v. Heimstatt, Wien. 
Herr Prof. Dr. Karl Pichler, Znaim. ' 

„ Moriz Eugen Pilcz, Wien. 
Frau Marie Plaichinger, Wels. 
Herr Graf Hieronymus v. Plaz, Wien. 

„ Graf Anton Prokesch v. Osten, Gmunden. 
Fräulein Marie Raab, Wien. 

Ihre Durchl. Frau Marie Herzogin von Ratibor, Wien. 
Frau Helene v. Ravenstein, Karlsruhe. 
Herr Graf Camillo Razuraovsky, Ober-Wigstein 
Frau Marie Reitterer, Wien. 
Herr A. de Ridder, Prankfurt a. M. 
Frau Marie Riemerschmied, München. 
Se. Hochwörden Herr Bischof Johann Rößsler, St. Polten. 
Frau Isabella Rogge, Wien. 
Herr H. v. Rüstige, Stuttgart. 
Frau Martha v. Schaub, Wien. 

Herr k. u. k. Schlosshauptmann Karl Scheifler, Wien. 
Frau Baronin Sidonie Schlechta-Wssehrd, Wien. 
Herr Dr. Anton Schlossar, Graz. 

„ Architekt C. Schönhammer, München. 
Frau Sophie Schönn, Wien. 
Herr Franz Schönthaler, Wien. 
Fräulein Eleonore Schrotzbeig, Nervi. 
Herr Heinrich Schubert, Wien. 

„ Rudolf Schubert, Wien. 
Fräulein Margarethe Schulz, Wien. 
Herr Dr. Ferdinand Schuster, Wien. 
Frau Mary Schuster, Wien. 

Se. Durchlaucht Fürst Adolf Josef zu Schwarzenberg, Wien. 
Frau Ida Schweizer, Längenüpld bei Krems. 
Fräulein Wilhelmine Schwemmin ger, Wien. 
Herr Prof. Dr. Ernst Freiherr v. Schwind. 

„ Ingenieur Hermann Ritter v. Schwind, Wilten. 
Frau Anna Sestan, Wien. 



Verxeichniss der Einsender. 

Herr Justizrath Dr. Jakob Siebert, Prankfurt a. M. 
Frau Therese Siegl, Wien. 

„ Anna Sigmund, Wien. 
Herr Dr. August Silberstein, Wien. 

Se. Exe. Herr Yice-Admiral Hermann Freiherr v. Spaun, Pola. 
Herr Hofrath Ludwig Ritter v. Spaun, Wien. 

„ Eugen Spitzweg, München. 
Fräulein Clotilde Stadler, Graz. 
Frau Friederike Stadler, Wien. 
Herr Eduard Steinbock, Wien. 

,, Prof. Julius Stockhausen, Frankfurt a. M. 

„ Graf Anton zu Stolberg- Wernigerode, Peterswaldau. 

„ Emil Streicher, Wien. 

„ Christian Edler v. Streinsberg, Wien. 
Frau Karoline Teilheim, Wien. 

Herr k. u. k. Rittmeister Eduard Traweger, Thenneberg. 
Fräulein Antonie Unger, Wien. 
Herr Graf Konrad Ungnad v. Weissenwolff, Schloss Steyregg. 

., Oberbergrath Dr. Wilhelm Waagen, Wien. 

„ Dr. Julius Baron v. Waldberg, Wien. 

„ Anton V. Waldheim, Wien. 

„ k u. k. Kammersänger Gustav Walter, Wien. 

„ Josef Franz Wenger, Wien. 
Fräulein Francisca v. Wertheimstein, Wien. 
Herr Graf Siegfried Wirapffen, Wien. 

„ Graf Victor Wimpffen, Battaglia. 

„ Sectionschef Ludwig Wrba, Wien. 

„ Josef Wünsch, Wien. 

„ Ernst Zeppezauer, Wien. 



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