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J^c^Ar ?oo^ -/^o^
^i
SCHWEIZERISCHES
URKUN DENREGISTER,
herausgegeben
von der
aUgemeinen geschtchtforschenden Gesellschaft
der Schweiz.
SCHWErZERISCHES
URKUNDENREGISTER,
herausgegeben
mit Unterstützung der Bundesbehörden
von der
allgemeinen geschichtforschen^en Gesellschaft
der Schweiz.
ttSrUer Band.
Bern, bei H. BLOM.
1863.
StUmpflisohc Buchdruckerei (6. Httnerwadel) in Bern.
SCHWEIZERISCHES
URRUN DENREGISTER,
herausgegeben
von der
allgemeinen gesehichtrorschenden Gesellschaft
der Schweiz.
Vorwort
L Entsteban; des Werks.
Gross sind die Verdienste unserer Vorfahren auf dem Gebiete
der vaterländischen Geschichtswissenschaft. Gerne wird dies jeder
schweizerische Historiker zugestehen; denn noch zur Stunde ver-
misst er ungern auf seinem Biichergestelle jene Früchte dreissig-
jäliiigen Fleisses : ,Das Schweizerische Lexikon von Hans Jacob
Leu, Zürich 1767/ und Hallers ,6ibllothek dfer Schweizerge-
schichle, Öertl, 1785.* Vieles würde namentlich im Vorigen Jahr-
hundert gesammelt, Manches geprüft und in historischen t^ii-
Schriften oder einzeln dal*gestellt. Wiö verdank6AVvenh diesö
Leistungen sind, so musä doöh unseref Zeit zugestanden werden,
dass sie, wie billig, hinter denselben nicht zurückbleibt, sondern
vielmehr auf def betretenen Bahn weiter zu kommen strebt,
wobei ihr rwar keineswegs etwa grosserer Fleiss, wohl aber
günstigere Verhältnisse fördernd M Geböte stehen. £s 2eigl sich
dies zunichst bei der Erforschung der Geschichtsquell to. Unter
denselben nehmen die Urkunden unstreitig den ersten hang ein. Si6
gewähran Motorisch« NAchriditen atn unvermn^iehsten , wefl 6i«
VI
nicht hiefür, sondern um Rechtsverhältnisse zu bestimmen, ge-
schrieben worden sind; also gev^rissermassen den Stempel der
Objektivität an der Stirne tragen, insofern sie zur Feststellung
von historischen Ereignissen und Kulturverhältnissen dienen. Darin
hat nun die heutige Zeit ein wesentliches Verdienst, dass sie den
Werth der Urkunden weit mehr hervorhebt, ja sogar deren
Studium zur unerlässlichen Aufgabe jedem Historiker stellt, doi*
auf Gründlichkeit der historischen Darstellung Anspruch machen
will. Nicht allein wächst dadurch die Sicherheit der Geschichts-
wissenschaft, sondern es werden auch, namentlich über Sprache,
Rechts- und Kulturzustände eine Menge historische Kenntnisse
gewonnen, die man in andern Geschichtsquellen vergeblich 'sucht.
Zur genauem Kenntniss unserer vaterländischen Urkunden ti'ugen
in der neuem Zeit hauptsächlich die veränderten staatlichen Ver-
hältnisse bei. Die meisten Urkunden haben dadurch ihre Rechts-
kraft eingebüsst, und sind einzig noch für das historische Studium
von Werth. Es ist daher begreiflich, dass sie weit zugänglicher
und bekannter geworden sind.
Oeffentliche und Privatarchive werden auf das Bereitwilligste
geöffnet. Eine Menge unbekannt gebliebener Urkunden treten ans
Tageslicht und werden einzeln oder in Sammlungen dem Drucke
übergeben. Bald sieht man es als selbstverständlich an, historische
Abhandlungen mit urkundlichen Beilagen zu versehen. Nothwen-
digerweise musste der Gedanke entstehen, dass es zweckmässig
wäre, eine Uebersicht des immer mehr und mehr sich anhäufenden
urkundlichen Stoffes zu besitzen.
Für den Einzelnen erschien dies zu schwierig, ja unerreich-
bar; durch das Zusammenwirken Vieler, durch Betheiligung von
Privaten und Behörden konnte das schwierige Ziel erreicht und
vn
dadurch ein bedeutendes Hilfsmittel für die geschichtliche Kenntniss
unsers Vaterlandes gewonnen worden.
Diesen Weg zu betreten und sich desshalb zunächst an eine
grössere Gesellschaft, die das Gesammtvaterland repräsentirt, zu
wenden, entschloss sich der unterzeichnete Redaktor, nachdem
ihm die Ausführung dieses Gedankens als höchst wünschenswerth
erschienen war. Demnach brachte er seinen Vorschlag, es möchte
eine üebersicht des urkundlichen Stoffes zur Schweizergeschichte
in der Form eines Registers über alle auf die Schweiz bezüg-
lichen Urkunden aufgestellt werden mit der nöthigen Begründung,
am 49. September 1851 in Solothurn vor die zehnte Versamm-
lung der allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz,
in welcher dieser Vorschlag freundliche Aufnahme fand und be-
sonders von mehreren Mitgliedern des neugestifteten historischen
Verein des Kantons Solothurn lebhaft unterstützt wurde.
Darauf wurde folgender Beschluss gefasst :
Die Gesellschaft erklärt sich bereit, die Herausgabe eines
Registers über die in den schweizerischen Kantonalarchiven vor-
handenen Urkunden zu unternehmen, falls sich dieselbe, gegründet
auf einen diesfällig vorzulegenden detaillirten Plan , als möglich
und zweckmässig erzeigt. Zu diesem Ende wird der solothur-
nische Verein ersucht, in Verbindung mit dem obgenannten An-
tragsteller einen detaillirten Plan hierüber der Vorsteherschaft
zu Banden der Gesellschaft vorzulegen, in welchem namentlich
bezeichnet seien :
1) Der Umfang des Registers der Zeit nach, welche die auf-
zunehmenden Urkunden umfassen sollen ; 2) diejenigen Kategorien
von Urkunden, welche dabei berücksichtigt werden sollen; 3) die
VIII
finanziellen Verhältnisse des Unternehmens ; 4) Personalvorschläge,
betreffend die Redaktion desselben. (Vgl. Archiv für schweize-
rische Geschichte Bd. X, p. XIX, lit. b.)
Auftragsgemäss arbeitete der unterzeichnete Redaktor einen
Plan zum schweizerischen Urkundenregister aus und legte ihn,
nachdem er vom sulothurnischen historischen Vereine gebilligt
worden war, der eilflen Versammlung (den 21. August 185S)
der allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz
vor. Derselbe wurde unverändert angenommen, worüber das
Protokoll folgende Auskunft gibt (Vgl. Archiv für schweizerische
Geschichte, Bd. XI, p. IX, lit. c.)
,Ueber das Urkundenregister gibt Herr Hidber im Namen
des vorberathenden Solothurner-Vereines und im seinigen, als
erster Antragsteller, einen detaillirten Plan, worin er den Werth
dieser Arbeit theils an sich, theils als nothwendige Grundlage
eines Codex diplomaticus erörtert, die finanziellen Schwierigkeiten
berührt und Proben der Abfassung vorlegt. Hierauf gestützt
stellt er folgende Anträge, welche, entgegen dem Vorschlag, für
einmal nur ein Verzeichniss sämmtlicher gedruckter schweizerischer
Urkunden als Anhang zum Archiv zu veröffentlichen, zum Be-
schluss erhoben werden:
1) Das Register soll einstweilen bis zum Jahr 1353 gehen.
2) Das Register soll ohne Rubriken rein chronologisch geordnet
sein.
3) Das einzelne Regest soll unter reducirtem Datum und
nach Angabe des Ausstellungsortes den Inhalt der Urkunde ge-
drängt anzeigen, das Archiv, wo sie liegt, mit Bemerkung, ob
und wo sie gedruckt sei.
4) Es soll von dem Register keine Urkunde wegen schein-
barer Unwichtigkeit ausgeschlossen bleiben.
IX
5) Es soll eine Redaktionscommission von drei Mitgliedern
niedergesetzt werden.
Die Redaktionscommission wird hierauf bestellt in den Herren
Hidber von Bern, Professor Winistörfer und Archivar Amiet von
Solothum.*
Zunächst galt es eine auch ins Einzelne gehende Verstän-
digung unter den Mitgliedern der Commission zu erzielen über
die Mittel und Wege, wie das Unternehmen, auch ohne Aussicht auf
finanzielle Beihülfe, von der Gesellschalt ins Leben gerufen werden
könne. Anfangs April 1856 wurde durch den unterzeichneten Re-
daktor, als Präsident der Redaktionscommission eine Sitzung nach
Solothurn zusammenberufen. In derselben wurde eine Liste von
anfälligen Mitarbeitern in jedem Kanton aufgestellt und folgendes
Circular an dieselben beschlossen.
Tit.
Die allgemeine geschichtforschende Gesellschaft der Schweiz
hat in ihrer eilflen Versammlung zu Solothurn den 21. August
1835 die Herausgabe eines Registers über alle die Schweiz be-
treffenden Urkunden, aus der Zeit von X— 13S4, beschlossen und
hiefür eine Redaktionskommission aufgestellt. Als einstweilige
Norm zur Ausarbeitung hat diese nun festgesetzt:
Es solle von den Herren Mitarbeitern angegeben werden :
!) Das urkundliche Datum. 2) Der Ort der Ausstellung.
3) Die Sprache, wenn sie nicht lateinisch ist. 4) Der Name des
Ausstellers und der wesentliche Inhalt der Urkunde. 5) An-
gabe, wo das Original liegt und wo es etwa schon abgedruckt ist.
Es ist leicht ersichtlich, dass dieses Nationalwerk, welches
unserer vaterländischen Geschichtforschung erst die wahre Unter-
lage gibt und nicht minder von praktischem Werthe für die Archive
ist, nur dann zu Stande gebracht werden kann, wenn ihm die
allseitigste Theiinahme zugewendet wird. Darum erlauben wir
uns, Sie, Tit., zum Mitarbeiter zu bezeichnen und ersuciien Sie,
entsprechenden Fall3 freundlichst uns schriftlich in Kenntniss
setzen zu wollen, von welchem Archive oder Uikundenwerke —
am ehesten etwa Ihre Landesgegend betreffend — Sie die Re-
gistrirung zu übernehmen gedächten.
Mit vorzüglicher Hochachtung!
Bern, den 21. April 1856.
Die Redaktionscommission.
Dieses Circular wurde gemäss der aufgestellten Liste an eine
Menge von Geschichtsfreunden versendet, um sie als Mitarbeiter zu
gewinnen; es fand Anklang. Den ersten Beitrag, 244 Auszüge
aus den Urkunden des lucernischen Staatsarchives, erhielt der
unterzeichnete Redaktor vom eidgenössischen Archivar D' J. Kriitli,
damals Staatsarchivar des Kantons Lucern. Dies ermuthigte und
bald kamen auch von anderer Seite her Beiträge. Mit dem grössten
Eifer arbeitete selbst daran und sammelte bei Andern P. Urban
Winistörfcr, der, wie er hauptsächlich zum Beginne des Unter-
nehmens mitgewirkt hatte, nun auch den thätigsten Antheil an
dessen Ausführung nahm. Er war unermüdlich in der Herbei-
schaffung von Urkundenauszügen, in deren grosser Zahl er einzig
eine sichere Gewähr des Unternehmens mit Recht sah. Die Samm-
lung der Urkundenauszüge wuchs rasch an, obwohl die Commis-
sion, wie der erste Bericht an die Gesellschaft (19. August 18Sß
in Solothurn) sich ausdrückt, Anfangs lediglich auf ihren eigenen
guten Willen und auf die Liebe zur vaterländischen Geschichte
mit Gewissheit rechnen konnte. Auch das folgende Jahr (1856—
37) brachte einen bedeutenden Zuwachs. Laut dem dritten Be-
richte an die Gesellschaft (6. Sept. 1858) waren schon 8000 Ur-
XI
kundenauszüge vorhanden und aus 33 Archiven der Schweiz die
Urkunden theils registrirt, theils in Arbeit. Nunmehr konnte
an die Herausgabe gedacht werden, da wenigstens zu einem
Bande Stoff genug vorhanden war. Allein es fehlten die finan-
ziellen Hilfsmittel. Die Gesellschaft, früher von einer Anzahl
Kantonsregierungen reichlich unterstützt, sah diese Quelle nach
Einführung der neuen Bundesverfassung allmälig versiegen und
endlich fast ganz auftiören.
Als allgemein schweizerische Gesellschaft, die fast in allen
Kantonen Mitglieder zählt, sah sie sich auf den neuen Bund hin-
gewiesen. Sie beschloss daher in ihrer vierzehnten Jahresver-
sammlung (6. September 1838 .in Solothurn) bei dem Bundes-
rathe der schweizerischen Eidgenossenschaft das Gesuch um Ver-
abreichung eines Beitrages aus der Bundeskasse zu stellen. Dies
geschah : ein Schreiben der Gesellschaft an den Bundesrath
setzte auseinander, wie wünschbar die Heiausgabe eines schwei-
zerischen Urkundenregislers sei, dass es aber die Gesellschaft
ohne Unterstützung der hohen Bundesbehörden nicht bewerk-
stelligen könne. Auf einen günstigen Bericht des eidgenössischen
Departement des Iimern, beschloss der Bundesrath bei der hohen
Bundesversammlung um einen daherigen Credit einzukömmen,
der von derselben in der Sommersitzung des Jahres 1839 für
das folgende Jahr bewilligt wurde.
Im Jahr 1860 erhielt dann die Gesellschaft vom Bundes-
rathe laut Beschluss vom 29. Februar 1860 den ersten Beitrag
für die Herausgabe des schweizerischen^Urkundenregisters. Da-
durch war die Herausgabe des Werkes in finanzieller Beziehung
gesichert. Diese Freude konnte P. U. Winistörfer noch erleben;
er nahm noch den lebhaftesten Antheil an dem Beschlüsse der
Comtnisslon (in Höi-zögeöbuchsee den 28. August 18S9), demge-
mäss nun die unverweilte Herausgabe des schweizerischen ür-
kundenfegisters der Gesellschaft vorgeschlagen werden sollte.
Leider hielt ihn eine ernstliche Erkrankung, die er sich auf einer
Reise nach Freiburg im Breisgau Zugezogen hatte, vom Besuche
ihrer Jahresversammlung in Basel (den 19. September 1859) ab ;
später musste man die Trauerkunde vernehmen, es seio der eifrige
Förderer unsers Werkes am 25. Sept. 1838 iöi Kloster Maria-
stein gestorben. An ^eine Stelle in der Redactionscommissioii für
das schweizerische Urkundenregister wurde später D' J. Krütll,
eidgenössischer Archivar in Bern, gewählt.
Der in Basel den 19. Sept. 1859 versammelten Gesellschaft
legte der Unterzeichnete hierauf Namens der Commission für AM
Ürkundenregister einen ausfiihrlichen Bericht über das Vorsch^eiteft
dieses Unternehmens, sowie den Antrag der VorsteherscJiafl tor,
es mochte ihr Vollmacht und Credit eriheilt werden, in Ver-
bindung mit der Commission einen Anfang zur Publikation deä
Urkundenregisters in geeigneter Weise tu machen. Die Gesellschaft
genehmigte diesen Antrag einmüthig.
In Vollziehung dieses Beschlusses hielt die Vorsteherschaft
den 16. April 1860 eine Sitzung in Ölten. Sie beschloss die Hef-
ausgabe eines ersteri Bandes des schweizerischen Urkundenf egisters
von 50 Bogen mit heftweisem Erscheinen. Hierauf wurde der
Unterzeichnete zum Redaktor gewählt und seine Obliegei^lleiten
festgestellt. Nachdem Format, Druck und Papier bestimmt WärCh,
wurde dem Redaktor aufgetragen, mittelst Circulaf die SChwei*'
zerischen Buchhändler zur Uebernahme des Druckes einzuladen.
Die äusserst schwierige Ueberwacfmng des Druckes und dbt
vielen Korrekturen nöthigten den Druckort wenn tnöglich in def
xn
Comttiission (in Hei^ögedbuchsee den 28. August idS9), den)ge-
Kttäss nun die unverweilte Herausgabe des schweizerischen Ur-
kundenregisters der GeselischÄfl vorgeschlagen werden sollte.
Leider hielt ihn eine ernstliche Erlcrankung, die er sich auf einer
Reise nach Freiburg im Breisgau Zugezogen hatte, vom Besuche
ihrer Jahresversammlung in Basel (den 19. September 1859) ab ;
später musste man die Trauerkunde vernehmen, es seie der eifrige
Förderer unsers Werkes am 2S. Sept. 1858 iih Kloster MäHi-
8tein gestorben. An ^ine Stelle in der RedactionscomMissimi für
das schweizerische Urkundenregisler wurde später D' J. Krntli,
eidgenössischer Ardiivar in Bern, gewählt.
Der in Basel den 19. Sept. 1859 versammelten Gesellschaft
legte der Unterzeichnete hierauf Namens der Gommission für d^^
Ürkundenregister einen ausführlichen Bericht über das Vorschreiteft
dieses Unternehmens, sowie den Antrag der Vorsteherschaft vor,
es mochte ihr Vollmacht und Credit enheilt werden, in Ver-
bindung mit der Gommission einen Anfang zur Publikation deä
Urkundenregisters In geeigneter Weise tu machen. Die GesellsöhAft
genehmigte diesen Antrag einmüthig.
In Vollziehung dieses Beschlusses hielt die Vorsteherschaft
den 16. April 1860 eine Sitzung in Ölten. Sie beschloss die Her-
ausgabe eines ersten Bandes des schweizerischen Urkundenregisters
von 50 Bogen mit heftweisem Erscheineij. Hierauf wurde der
Unterzeichnete zum Redaktor gewählt und seine Obllegettheiten
festgestellt. Nachdem Format, Druck und Papier bestimmt WärCh,
wurde dem Redaktor aufgetragen, mittelst Circttlar die schwel-
gerischen Buchhändler zur Uebernahme des Druckes eihÄuladen.
Die äusserst schwierige Ueberwachung des Druckes und dhft
vielen Korrekturen nöthigten den Druckort wenn toöglich in d«f
im
Nähe des Redaktors zu versetzen. Es konnte geschehen, indem
mit den Herren G. Hünerwadel, Buchdruckereit)e3itzer und H. BloiHf
Bucbhindier in Bern ein bezüglicher Vertrag abgeschlossen wurde.
Eine geraume Zeit nahm nun die Anfertigung von Probebogen
in Anspruch, welche den Mitgliedern der Vorsteherschaft, der
Commission für das Register und verschiedenen Gelehrten zur
PrüAing vorgelegt wurden. Die Mehrheit der Stimmen entschied
für die nun befolgte Ordnung in den Nummern, Jahrzahlen u. s. w.
Genauer als bisher sludirte nun der unterzeichnete Re-
daktor die vorhandenen Urkundenauszüge. Bald überzeugte
er sich, dass sehr viele derselben in keiner Weise zum
Drucke tauglich waren. Ihre Abfassung war zu unbestimmt
und sehr ungleichmässig gehalten. Es lag zu Tage, dass
der Redaktor entweder das Original der ausgezogenen Urkunde
oder doch wenigstens den anfälligen Abdruck derselben genau
Studiren und den Auszug wieder von Neuem anfertigen musste.
Er konnte demnach die bereitliegenden Urkundenauszüge gleich-
sam nur als Wegweiser benutzen, um zu wissen, was für
auf die Schweiz bezügliche Urkunden in einem gewissen Zeit-
räume vorhanden seien. So vortrefflich an sich ein solcher Nach-
weis war, so lastete nun immerhin die Hauptarbeit auf dem Re-
daktor, der das erst schaffen sollte, was man als geschaffen vor-
handen glaubte. Der Druck sollte begonnen und rasch fortgesetzt
werden, und es lag nichts, auch nur annähernd Druckfertiges
vor. Und doch hatte man beschlossen, es solle in Einem Jahre
ein Band von 50 Bogen gedruckt sein! Leider stellte sich auch
heraus, dass sehr wenige Auszuge aus Urkunden der älteren Zeit,
etwa vom achten bis zum zwölften Jahrimndert, vorhanden waren.
Wie durfte man es wagen, ein Register der schweizerischen Ur-
XIV
künden zu geben und dabei die älteren Urkunden, an denen
die Schweiz verhältnissmässig sehr reich ist, unberücksichtigt zu
lassen ! Die wichtigsten Archive fiir die ältere Schweizergeschichte,
vne das Sliflsarchiv in St. Gallen und das bischöfliche Archiv in
Cur hatten roch keinen Bearbeiter gefunden, und für die Ge-
schichte des Kantons Tessin war kein einziger Urkundenauszug
vorhanden. Die tessinischen Urkunden waren den schweizerischen
Historikern ganz unbekannt. Der gründlichste Kenner des Kantons
Tessin, Bundesrath Stefano Fianscini sei. (aus Bodio in Valle
Leventina) verrieth durch sein Schriftchen : »Date storiche intorno
ai paesi formanti il Cantone Ticino. Lugano 1852.* dass ihm
nicht bekannt sei, wo man eigentlich die auf die älteste Ge-
schichte Tessins bezüglichen Urkunden suchen müsse. Die Fährte
wies auf Mailand und Como hin, wohin einst alles Land vom Po
bis zu den Alpen am Luganer- und Langensee und deren Zu-
flüssen gehörte. Aber wie zu den betreflenden Archiven gelangen?
Hier half die unermüdliche Gefälligkeit des Herrn Professor
J. J. Tscherter in Mailand. Durch ihn konnte der unterzeichnete Re-
daktor die Urkundenschätze im Staatsaichiv zu San Fedele in Mailand
kennen lernen, indem Hr. Tscherter nicht nur einen langen bezüg-
lichen Briefwechsel mit dem Redaktor führte, sondern ihm auch mit
grosser Mühe wichtige Urkundenwerke und endlich die Bekannt-
schaft des äusserst gefälligen Archivdirektors zu San Fedele , des
Hm. Aloisio Oslo und dessen Archivsekretär LuigiFerrario verschaffte.
Herr Luigi Ferrario besorgte dann die Auszüge aus den auf Tessins
Geschichte bezüglichen Urkunden des Archivs zu San Fedele.
Im October d. J. 1861 besuchte der unterzeichnete Redaktor
die w^eiten Räume dieses grossen Mailänder Archivs und konnte
auch, abermals durch die Güte des Hrn. Tscherter, Einsicht nehmen
XV
von den sonst wohl geborgenen tessinischen Urkunden im erz-
bischöflicben Kapitelarchiv in Mailand ; die Auszüge aus denselben
besorgte später auch Hr. L. Ferrario. Weniger glücklich war
der unterzeichnete Redaktor in Como : die sehr zu verdankenden
Empfehlungen des Herrn Archivdirektors A. Osio und des Herrn
Bozzotti-Morell verschalllen ihm zwar den Besuch des städtischen
Archivs; das weitschichtigere bischöfliche aber blieb ihm wegen der
zur Zeit waltenden Bisthumsstreitigkeiten mit dem Kanton Tessin
verschlossen. Doch ist bestimmte Aussicht vorhanden, dass die
Urkunden dieses alten Archivs für das schweizerische Urkunden-
register eingesehen und benutzt werden können. Einen einst-
weiligen, wenn auch nur nothdürftigen Ersatz gewährte die Güte
des Herrn Tranquillino Garoni, Arciprele des Ghorherrnstifles
zu Baierna. Beim Besuch des dortigen Archivs, das bereitwillig
geöffnet wurde, lieh derselbe dem unterzeichneten Redaktor
das diesseits der Alpen seltene Werk: ,Tatti, Annali sacri della
citta di Gomo,* in welchem eine Anzahl auf die Geschichte der
Kantone Tessin und Graubünden bezügliche Urkunden, die im
bischöflichen Archiv zu Como aufbewahrt werden, abgedruckt
sind. Der Redaktor des schweizerischen Urkundenregisters ist
hiefür Hrn. Arciprete Garoni zu hohem Danke verpflichtet. Un-
längst konnte dann dies Werk in Mailand Tür das Urkundenregister
erworben werden. In Lugano bemühte sich Herr A. Reha im
Albergo del Parco auf das Verdankenswertheste, um dem Re-
daktor Urkunden zu verschaffen. In den städtischen Archiven
war wenig zu finden ; mehr fand sich zu Sonvico im Kirchen-
archive. Dieses zwei Stunden von Lugano entfernte Bergdorf
scheint einst mit Como der besondern Gunst der deutschen Kaiser
sich erfreut zu haben und genoss auch unter der Herrschaft der
XVI
Eidgenossen besondere Freiheiten. So gefällig sich Hr. D" L. La*
vizzari, Präsident des Staatsrathes, zeigte, so war es doch nicht
möglich , in Locarno Urkundenauszüge für das Urkundenregister
zu erwerben. Hr. \rciprete Nessi in Locarno hatte indess die
Güte, dem Redaktor die Schrift zu geben : »Memorie storiche di
Locarno flno al 1660 deir Avvocato Gian. Caspare Nessi«, woraus
Einiges für das Urkundenregister gewonnen werden konnte. Zu
besonderm Danke fühlt sich der unterzeichnete Redaktor gegen-
über Hrn. Canonico Carlo Sacclii in Bellinzona verpflichtet. Von
Zeit zu Zeit sendet deiselbe Auszüge aus den Urkunden des
Canonicatsarchives daselbst ein.
Endlich glückte es auch in St. Gallen einen Mitarbeiter zu
gewinnen. Hr. D' Heimanh Wartmann, so eben von der anti-
quarischen Gesellschaft in Zürich mit der Herausgabe der ätifl-
sanctgallischen Urkunden betraut, entsprach (Ende Sept. 1861)
der Bitte um Mithülfe zur Ausbeutung des sanctgallischen Stifts-
archives, des an älteren Urkunden reichsten Archives der Schweiz,
das selbst sein langjähriger und verdienstvoller Verwalter, Stifls-
archivar Wegelin sei. nicht zu registriren wagte. Gewiss durfte
Wegelin die Arbeit als zu gross erscheinen ; denn nach einer keines-
wegs auf Genauigkeit Anspruch machenden Berechnung des unter-
zeichneten Redaktors gibt es für den Zeitraum vom J. 700—1000
über 800 stiftsanctgallische Urkunden, während in den meisten
Archiven der Schweiz keine oder nur sehr wenige auf diese Zeit
bezügliche Urkunden sich finden. Es sind eigentlich nur die
Archive in Mailand, Como und Cur, welche ausser St. Gallen
eine ziemliche Zahl Urkunden für die Schweiz liefern. Hr. Stifts-
archivar Wegelin hatte in den Regestis Imperatorum vom J. 772
Juli 5. bis zum J. 1196 Nov. 13. nur 102 Urkunden des sanct-
XVII
gallischen Stiflsarchives ausgezogen ; dagegen findet sich in dem-
selben von ihm ein chronologisches Urkundenrepertorium, in
welches er die Auszüge von 706 auf St. Gallens Geschichte be-
zügliche Urkunden au^ dem Zeitiaum von 1207 Oct. 9. bis zum
Jahr i353 Dec. 28. eingetragen hat.
Demnach blieb die Haui)tarbeit noch zu besorgen. Gerade
der Umstand, dass Hr. D"" H. Wartmann in St. Gallen die stift-
sanctgallischen Urkunden zur neuen oder vielmehr ersten» voll-
ständigen Herausgabe bearbeitet, befähigte ihn ganz besonders,
die Auszüge aus denselben zu machen. Dies gilt namentlich auch
von der Datirung derselben, welche Hr. D' H. Wartmann nach
einem umfassenden, gründlichen Studium der Originalurkunden
berichtigte oder vielmehr zum ersten Mal nach wissenschaftlichen
Grundsätzen feststellte.
Der unterzeichnete Redaktor schuldet ihm hiefür, so wie ffir
die unermüdliche Bereitwilligkeit, mit welcher er ihm auf die so
vielen Anfragen rasch und zuvorkommend Auskunft ertheilte, den
wärmsten Dank.
Von grossem Vortheii war es für die schiessliche Redaktion
der Auszüge aus den stiftsanctgallischen Urkunden, dass der
Redaktor das nur noch in etwa zwölf Exemplaren und seiner
Zeit nicht im Buchhandel erschienene Urkundenwerk : »Traditiones
monasterii S. Galli^ benutzen konnte, indem die bernische Stadt-
bibliolhek glücklicherweise ein Exemplar besitzt.
Gleichzeitig konnten durch die Güte des Hrn. D' H. Wart-
mann in St. Gallen auch die Korrekturbogen dos im Druck be-
findlicben Urkundenbuches der Abtei St. Gallen benutzt werden.
So war ior St. Gallen gesorgt.
2
VI
nicht hiefür, sondern um Rechtsverh<ältnisse zu bestimmen, ge-
schrieben worden sind; also gewissermassen den Stempel der
Objektivität an der Stirne tragen, insofern sie zur Feststellung
von historischen Ereignissen und Kulturverhältnissen dienen. Darin
hat nun die heutige Zeit ein wesentliches Verdienst, dass sie den
Werth der Urkunden weit mehr hervorhebt, ja sogar deren
Studium zur unerlässlichen Aufgabe jedem Historiker stellt, dei'
auf Gründlichkeit der historischen Darstellung Anspruch machen
will. Nicht allein wächst dadurch dio Sicherheit der Geschichts-
wissenschaft, sondern es werden auch, namentlich über Sprache,
Rechts- und Kulturzustände eine Menge historische Kenntnisse
gewonnen, die man in andern Geschichtsquellen vergeblich 'sucht.
Zur genauem Kenntniss unserer vaterländischen Urkunden trugen
in der neuem Zeit hauptsächlich die verändeiten staatlichen Ver-
hältnisse bei. Die meisten Urkunden haben dadurch ihre Rechts-
kraft eingebüsst, und sind einzig noch für das historische Studium
von Werth. Es ist daher begreiflich, dass sie weit zugänglicher
und bekannter geworden sind.
Oeffentliche und Privatarchive werden auf das Bereitwilligste
geöffnet. Eine Menge unbekannt gebliebener Urkunden treten ans
Tageslicht und werden einzeln oder in Sammlungen dem Drucke
übergeben. Bald sieht man es als selbstverständlich an, historische
Abhandlungen mit urkundlichen Beilagen zu versehen. Nothwen-
digerweise musste der Gedanke entstehen, dass es zweckmässig
wäre, eine Uebersicht des immer mehr und mehr sich anhäufenden
urkundlichen Stoffes zu besitzen.
Für den Einzelnen erschien dies zu schwierig, ja unerreich-
bar; durch das Zusammenwirken Vieler, durch Betheiligung von
Privaten und Behörden konnte das schwierige Ziel erreicht und
vn
dadurch ein bedeutendes Hilfsmittel für die geschichtliche Kenntniss
nnsers Vaterlandes gewonnen worden.
Diesen Weg zu betreten und sich desshalb zunächst an eine
grössere Gesellschaft, die das Gesammtvaterland repräsentirt, zu
wenden, entschloss sich der unterzeichnete Redaktor, nachdem
ihm die Ausfährung dieses Gedankens als höchst wünschenswerth
erschienen war. Demnach brachte er seinen Vorschlag, es möchte
eine Uebersicht des urkundlichen Stoffes zur Schweizergeschichte
in der Form eines Registers über alle auf die Schweiz bezüg-
lichen Urkunden aufgestellt werden mit der nöthigen Regründung,
am 19. September 1854 in Solothurn vor die zehnte Versamm-
lung der allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft der Schweiz,
in welcher dieser Vorschlag freundliche Aufnahme fand und be-
sonders von mehreren Mitgliedern des neugestifteten historischen
Verein des Kantons Solothurn lebhaft unterstützt wurde.
Darauf wurde folgender Reschluss gefasst :
Die Gesellschaft erklärt sich bereit, die Herausgabe eines
Registers über die in den schweizerischen Kantonalarchiven vor-
handenen Urkunden zu unternehmen, falls sich dieselbe, gegründet
auf einen diesfällig vorzulegenden detaillirten Plan , als möglich
und zweckmässig erzeigt. Zu diesem Ende wird der solothur-
nische Verein ersucht, in Verbindung mit dem obgenannten An-
tragsteller einen detaillirten Plan hierüber der Vorsteherschaft
zu Händen der Gesellschaft vorzulegen, in welchem namentlich
bezeichnet seien :
1) Der Umfang des Registers der Zeit nach, welche die auf-
zunehmenden Urkunden umfassen sollen ; 2) diejenigen Kategorien
von Urkunden, welche dabei berücksichtigt werden sollen ; 3) die
XX
sich im königlichen Palast durch drei Stockwerke hinauf und
birgt, wie versichert wird, bei, 80,000 Urkunden, die trefflich ge-
ordnet sind. Auf die Schweiz beziigliche Urkunden sind etwa
1500, von welchen der Redaktor 125 ungedruckte für das Ur-
kundenregister registrirt hat; sie betreffen die Kantone Freiburg,
Wallis, Bern, Neuenburg und Genf.
Bei den Schweizerurkunden im k. Arcliiv liegen auch zwei
Cartularien, welche Abschriften von schweizerischen Urkunden
enthalten. Das Eine trägt die Jahrzahl 1330 und fuhrt den Titel
»Registrum privilegiorum* und auf p. 11 ,>Registrum litterarum
feodorum.* Wurstemberger hat es in seiner Geschichte Peter II.
von Savoyen fleissig benutzt. Das zweite Cartular trägt den Titel
,Copia privilegiorum sancti monasterii Agaunensis. Acta Agau-
nensia. S. Maurice en Valley.* Es stammt höchst wahrscheinlich
aus dem löten Jahrhundert und hat viele Schreibfehler. Ein Theil
der St. Moritzer Urkunden in den »Monum. bist. patr. ed. jussu
regis Alberti* sind diesem Cartular entnommen. Vielleicht sind
ausser diesen noch andere Cartularien in dem reichen k. Archiv,
welchem Hr. Combette, Direttore Capo di divisione presso gli
Archivi generali del regno, auf das Beste vorsteht.
Es übrigt schliesslich eine Uebersicht von den für das schwei-
zerische Urkundenregister bis jetzt gesammelten Urkundenauszügen
zu geben, nach der alten Rangordnung der Kantone : Zürich : 930
Urkundenauszüge. Bern: 2190. Lucern: 1468. Uri: 10. Schwyz:
437. Untei-walden : 304. Zug: 20i. Glarus: 18 (Aus der nun
verbrannten Heer'schen Sammlung). Basel: 1681. Solothurn: 240.
Freiburg: 1080. Schaffliausen: 314. Api)enzell: 91. St. Gallen:
800. Graubünden: 97. Aargau: 616. Thurgau: 629. Waadt: 308.
Tessin: 104. Wallis: 470. Neuenburg: 641. Genf: 209. Zu-
sammen: 12,840. Aus verschiedenen Quellenwerken, wie Tschudi
XXI
Chron., Herrgott, Gen, Habs., Geschichte freund der V Orte, Dumge,
Regesta Badensia u. a. m.shid vorhandene Urkundenauszuge: 4645,
also im Ganzen: 17,485. Viele Auszüge sind doppelt vorhanden,
was erst bei der chronologischen Zusammenstellung genau er-
sichtlich sein wird. Diese grosse Arbeit rührt zum grössern
Theile von folgenden Mitarbeitern her, denen hiemit der Redaktor
im Namen der allg. geschirhtfoischenden Gesellschaft der Schweiz
den innigsten Dank ausdrückt: Ammann, Staatsarchivar in Schaff-
hausen, Bannwart, Professor in Zug, Bell, eidg. Oberst und
Staatsarchivar in Lucern, dem noch besonderer Dank für die Aus-
züge aus den Uikunden des Chorherrnslittes zu Münster gebührt,
Bilzius, Präsident der Insel-Spitalverwaltung in Bern, D' Blösch in
Biel, D' Blumer, Ständerath, in Glarus, D*" Lud. Aug. Burckhardt,
alt-Criminalgerichtspräsident , in Basel, P. Anselm Dietler, im
Kloster Mariastein, Luigi Ferrario, Archivsekretär im Staatsarchiv
zu San. Fedele, in Mailand, F. Fiala, Seminardirektor und Dom-
heiT in Solothuin, P. Sigismund Furrer, Kapuziner in Sitten,
Härder, Zuchthausdirektor in Schaffhausen, H. Hotz, Staatsarchivar
in Zürich, Kirchner, früher Hauslehrer bei Hrn. v. Hallwil in Bern,
Krapf, Major und Polizeichef in Basel, D'' J. Krütli, eidg. Archivar in
Bern, Kruttei-, Oberrichter in Solothurn, C. Lohner, alt-Land-
ammann in Thun, D'' J. J. Merian in Basel, H. Meyer, Pfarrer in
Fieibuig, P. Gall Morell, Rektor im Kloster Einsiedeln, P. Ignatz
Odermatt im Kloster Engelberg, Pfyffer, zweiter Archivar am
Staatsarchiv in Lucern, Carlo Sacchi, Canonico in Bellinzona,
Sailer, Nationalrath in St. Gallen, Schenkel, Diakon in Schaff-
hausen, Schneller, Stadtarchivar in Lucern, Schröter, Pfarrer und
Chorherr in Rheinfelden, B. Staub, Prof. in Zug, Sulzbeiger, Pfarrer in
Sittersdorf, P. Fridolin Waltenspühl, gew. Prior im Kloster Rheinau,
D' H. Wartmann in St. Gallen und P. Protasius Wirtz, Kapuziner.
XXII
2. Anlage des Werks.
So klar nun an sich der Zweck des Werkes ist, dass die An-
lage sich nach demselben richten musste, so konnte die Art der Aus-
führung doch verschieden sein, sowohl dem Inhalte nach, als
auch in der sprachlichen Form und selbst in der typographischen
Anordnung, da diese für die Brauchbarkeit nicht unwichtig ist.
Es fragte sich zunächst, worin das Wesentliche der Urkunde
bestehe und was daher von derselben in den Auszug gehöre. Soviel
stand fest, dass die stets wiederkehrenden Formeln nicht in den
Auszug aufgenommen werden dürften. Indess enthalten gerade
die ältesten sanctgallischen Urkunden so viel Eigenthümliches und
Wechselndes in den Formeln, dass es bei dem Mangel einer
vollständigen, allgemein zugänglichen, gedruckten Sammlung der
sanctgallischen Urkunden rathsam schien, dieselben nicht unbe-
rücksichtigt zu lassen. Der erste Probebogen enthielt daher Einiges
aus den Eingangs- und Schlussformeln. Als aber eine solche
Sammlung dann entstund, wurde dies weggelassen und die Aus-
züge erhielten eine kürzere und gleichmässigere Fassung. Oft
hielt es ausserordentlich schwer, kurz, bestimmt und klar sich
auszudrücken und doch den wesentlichen Inhalt der Urkunde zu
geben. Wenn dies aus Schriftstücken jeglicher Zeiten schwer ist,
so gilt es ganz besonders für die ältesten Urkunden. Die Sprache
ist bekanntlich fast durchweg verdorben (Vgl. Urkundenregister
Nr. 28 und Urkdbch. der Atei St. Gallen 1, 17. Fumagalli, Cod.
dipl. S. Ambros. 18. Urkundenregister Nr. 17), der Inhalt ver-
worren und die einzelnen Ausdrücke zuweilen fast nicht mehr
zu enträthseln.
Der Redaktor will sich daher keineswegs der Täuschung hin-
geben, als ob er überall das Richtige getroffen habe, vielmehr
XXIII
sieht er hin und wieder seine Inhaltsangabe nur als einen Versuch
zur Erklärung der betreffenden Urkunde an. Nach Kräften be-
strebte er sich übrigens den Inhalt aus allen Urkunden in mög-
lichst gleicher Form zu geben, erschöpfend und doch nicht zu
breit. Es darf jedoch nicht verhehlt werden : hie und da mag
die strenge Durchführung dieses Grundsatzes nicht statt gefunden
haben. Dagegen wurde der Grundsatz, nur wirkliche Urkunden
aufzunehmen, mögen sie nun gedruckt oder nicht gedruckt, in
Originalen oder Gopien vorhanden sein, streng durchgeführt.
Irgendwie zweifelhafte Stücke, die sich bei näherer Untersuchung
als bloss annalicitische Angaben erwiesen, wurden weggelassen.
Dies gilt namentlich von einigen iNumiiiern in der Synopsis annal.
Disertin. Dies Werk ist ein xVuszug aus den eigentlichen Annalen,
welche nicht mehr vorhanden sind. Es befindet sich aber auch nur
abschriftlich im bischöflichen KapileLsarchiv in Cur und im Kloster
zu Disentis, wo es das einzig noch vorhandene urkundliche Werth-
stück des unglücklichen Klosters bildet. Manche Angaben scheinen
sich auf Urkunden zu stützen, sind aber nur annalistischen Auf-
zeichnungen entnommen, die selbst wieder muthmasslich eine
nur auf Traditionen gestützte Hauschronick zur Quelle haben.
Auch aus andern Klöstern finden sich dergleichen Angaben , die
nicht aufgenommen wurden.
Dem räumlichen Umfange nach wurden in das Schweiz. Urkun-
denregister die Auszüge jener Urkunden aufgenommen, welche eine
bestimmte Beziehung auf die heutige Schweiz haben, also schwei-
zerische Gegenden, Ortschaften, Korporationen und Personen u. s. w.,
enthalten, wenn diese nicht bloss unter den Zeugen genannt sind,
oder die in bestimmter Weise auf dieselben bezogen werden können.
Ebenso die Auszüge aus Urkunden, betreffend das Ausland, welche
X\IV
in Schweiz. Archiven liegen. Gewiss wurden sie nur desshalb er-
worben und aufbewahrt, weil sie auf Besitzungen eines schweize-
rischen Stiftes, Donators u. s. f. sich bezogen, während vielleicht
andere dies Verhältniss erklärende Urkunden verloren gegangen sind.
Ausgeschlossen sind die Urkunden über Gebietstheile, welche einst
zur Schweiz gehörten, nunmehr aber derselben entfremdet sind,
wie das Veltlin, es sei denn, dass die betreffenden Urkunden auch
auf die Schweiz sich beziehen, wie dies bei Puschlaver, Clävner
und Tessiner Urkunden der Fall ist.
Im Uebrigen wird sich der Redaktor nach Kräften bestreben,
alle Theile der Schweiz gleichmässig zu berücksichtigen. Nur
wird es hie und da der Fall sein, dass ihm eine Urkunde, von
welcher der Auszug hätte Aufnahme finden sollen, nicht zur
Kenntniss gekommen ist. Es darf dies bei der grossen Masse
von schweizerischen Urkunden gewiss nicht verwundern. Diese
Urkundenauszüge sollen übrigens in einem zweiten Bande Auf-
nahme finden. Gewiss wird gerade das schweizerische Urkunden-
register veranlassen, dass manche den Geschichtforschern bisher
unbekannt gebliebene Urkunde zum Vorschein kömmt.
Der Zeitraum, über welchen sich das schweizerische Urkunden-
register erstreckt, geht, wie schon oben angegeben worden, vom
J. 700 bis zum Schlüsse des Jahres 1353. Dieses Jahr wurde
desshalb als Zeitbegrenzung angenommen, weil in demselben Bern
in den Bund der Eidgenossen trat und dadurch die Zahl der acht
alten Uite voll machte.
Eine andere Frage war die, ob in das schweizerische Ur-
kundenregister nur die Auszüge von den anerkannt ächten Urkunden
aufgenommen werden sollen. Es musste für die Aufnahme aller, also
auch der Auszüge von verdächtigen und unächten Urkunden ent-
schieden werden und zwar nicht nur desshalb, weil durch die Unter-
XXV
suchang über Aechtheit und Unächtheit das Werk sehr bedeutend
aufgehalten worden wäre, sondern auch, weil manche unächte
Urkunde schon so in den Gang der geschichtlichen Untersuchung
verflochten ist, dass sie für sich schon eine Art Geschichte hat.
(\^gl. Schweiz. Urkundenregister Nr. 10). Auch kömrat es vor,
dass unächte Urkunden, (naraentlich solche, welche etwa Privi-
legien enthalten) später durch ächte ihrem Inhalte nach bestätigt
worden sind. Bei einer Reihe von Urkunden steht die Frage über
ihre Aechtbeit noch so offen, dass eine Entscheidung darüber sehr
schwer fallen dürfte. Anders verhält es sicli freilich mit Ur-
kunden, welche mehr als fünfhundert Jahre später als sie datirt
werden, aus annalistischen und chronistischen Aufzeichnungen
entstanden sind, wie etwa die St. Moritzer Urkunden mit dem
Datum 515 und 654. (\^gl. Memorial de Fribourg 4, 338 und ff.)
Aus dieser Zeit gibt es ganz gewiss keine schweizerische Ur-
kunde, die auch nur den mindesten Anspruch auf Aechtheit
hat. Jene Urkunden durften daher füglich aus dem schweize-
rischen Urkundenregister weggelassen werden; sie gehören zu
den Chroniken.
Im Allgemeinen wurde der Grundsatz festgehalten, dem Texte
des Urkundenauszuges keine Bemerkungen irgend welcher Art
beizufügen. Dagegen steht zuweilen bei Angabe des Archivs, in
welchem die betreffende Urkunde liegt, in Clammern beigesetzt:
»Cartular, Copie*, wenn dies der Redaktor bestimmt wusste.
Auch wurden die Fac-similes von unächten Urkunden namhaft
gemacht (Vgl. Urkundenregister Nr. 10).
In ähnlicher Weise wurden, um Verwechslungen vorzubeugen
und den Leser zu orientiren, zu einigen Ortsnamen Zusätze ge-
macht. Es darf einem schweizeriscen Geschichtforscher z. B. nicht
XXVI
zugemuthet werden, dass er die Grenzen der einstigen Grafschaften
Seprio und Stationa , welche beide in den Kanton Tessin hinein
sich erstreckten, kenne. Die Ortschaft »Canobbio* musste durch
den Zusatz »bei Lugano* unterschieden werden von der gleich-
namigen Ortschaft am Lage magiore. Zum Namen Gampione, eine
italienische Enclave im Kanton Tessin und bis zum Jahr 1798 unter
schweizerischer Oberhoheit, wurde »am Luganersee* beigefügt,
um aufmerksam zu machen, dass die betreflfende Urkunde auch
auf die Schweiz bezogen werden müsse.
Bei Angabe des Datums wurde mitunter eine zweite Jahrzatd
in Clammern beigesetzt, wenn nicht sicher ermittelt werden konnte,
in welches der genannten Jahre die Urkunde gesetzt werden müsse,
Ist das Datum überhaupt nicht sicher, so steht ein Fragezeichen
bei der Jahrzahl; ein ganzer Zeitraum, in welchen die Urkunde
fällt, wird durch die Jahreszahlen, mit welchen derselbe beginnt
und schliesst, bezeichnet. Bei offenen Widersprüchen im Original-
datum wird dieses selbst in Glammern beigesetzt.
Links unter dem Texte des Urkundenauszuges ist im schwei-
zerischen Urkundenregister angegeben, wo die betreffende Urkunde
liegt. Fehlt diese Angabe, so ist die Urkunde selbst nicht mehr
vorhanden, weder als Oiiginal noch Abschrift, oder deren Fund-
ort konnte nicht ausfindig gemacht werden.
Nach dem Fundorte folgt getrennt durch einen Strich die
Angabe, in welchem Druckwerke die betreffende Urkunde allfällig
abgednickt ist.
Unter den Fundorten, in welchen schweizerische Urkunden
liegen, ist auch die Stadtbibliothek Bremen angeführt. Durch
Hrn. D' H. Wartmann wurde der unterzeichnete Redaktor seiner
Zeit mit der Kunde erfreut, dass die Urkunden der »Traditiones
xxvn
Monasterii S. Galli, 'welche im sanctgallischen Stiflsarchive fehlen,
zum grösseren Theile in der Stadtbibliothek zu Bremen vorhanden
seien, im Ganzen 52 stiftsanctgallische Urkunden. Wie sie den
Weg von St. Gallen bis dorthin gefunden haben, ist nicht ganz
klar. Einmal sind sie vom Senate der freien Stadt Bremen aus
dem Nachlasse des beriihmten Gelehrten Goldast, der aus Bischoff-
zell im Thurgau gebürtig im J. 1635 in seinem 59 Lebensjahre in
Deutschland starb, gekauft worden : wie sie aber Goldast in St. Gallen,
wo er sich längere Zeit aufhielt, erwarb, ist nicht ermittelt.
Fiir das schweizerische Urkundenregister war es von Wich-
tigkeit, diesen kostbaren Urkundenschalz, wenn auch nur vorüber-
gehend, in der Schweiz zu sehen. Auf ein Schreiben des unter-
zeichneten Redaktors beschloss der Bundesrath der schweizerischen
Eidgenossenschaft, den Senat der Stadt Bremen um die einst-
weilige Benutzung der in dortiger Stadtbibliothek aufbewahrten
sanctgallischen Urkunden zu ersuchen. Der Senat der Stadt
Bremen hatte die freundliche Gefälligkeit dem Gesuche zu ent-
sprechen. Die sanctgallischen Urkunden konnten dann für das
schweizerische Urkundenregister, wie auch für das Urkundenbuch
der Abtei St. Gallen mit Müsse benutzt ^verden. Der Redaktor
des schweizerischen Urkundenregisters benutzt den Anlass, hiefür
dem Senate der freien Stadt Bremen den innigsten Dank auszu-
drücken. Freundlichst dankt der Redaktor auch den Herren Schiess,
eidg. Kanzler und v. Heymann, eidg. Consul in Bremen, für ihre
bezüglichen Bemühungen.
Vgl. Wartmann, Urkdbch. der Abtei St. Gallen, Vorrede S. VI.
IX VIII
3. Besondere Bemerkungen zum ersten Hefte.
Da der Druck dieses ersten Heftes längere Zeit sich hinzog,
so wurde inzwischen noch Einiges genauer ermittelt. Nr. 4 des
Urkundenregisters ist Copie aus dem neunten Jahrhundert. Bei
den Nr. 10, H, 12 und 13 soll »Departementalarchiv« statt
jjPräfekturarchiv« stehen. Nr. 10 mit einem königlichen Siegel
aus späterer Zeit versehen, ist eine Nachahmung. Dabei liegt
noch eine Copie aus dem dreizehnten Jahrhundert. Nr. 11 scheint
eine spätere Copie zu sein, wie namentlich das Chrismon be-
weisen dürfte. Von Nr. 12 ist im Departementalarchive zu
Colmar nur eine Copie aus dem 18. Jahrhundert vorhanden. Bei
Nr. 13 ist „Montamacum zu lesen ; das Original dieser Uikunde
ist wohl erhalten. Eine spätere Hand frischte da und dort die
verblichenen Buchstaben wieder auf und setzte im Worte „basi-
Ucas^ Punkte über die ,i*. Der Abdruck dieser Urkunde ist
bei Schöpflin, Alsat. dipl. 1, U und das Fac-simile auf S. 8.
Bei Nr. 26 wurde nach Schöpflin das bischöfliche Archiv in Strass-
burg als Fundort bezeichnet; allein die fragliche Urkunde findet
sich nicht mehr vor. Bei Nr. 47 ist zu bemerken, dass das
Original der betreffenden Urkunde längst verschwunden ist und
dass der angeführte Transsumpt aus dem 13. Jahrhundert selbst
nur wieder einer Copie aus dem J. 1121 entnommen ist. Die
Urkunde ist nach der jetzigen Fassung nicht acht. Bei Nr. 66
ist Turin als Fundort angegeben. Allerdings sah der Bedaktor
dort ein sehr fehlerhaftes Caitular von St. Moritz, dem der an-
geführte Abdnick in den Mon. bist. pat. 2, 4 entnommen ist.
XXIK
Allein es soll noch ein älteies Caitular, von welchem jenes nar
eine Abschrift wäre, in einem savoisch-fianzösischen Kloster vor-
handen sein. Nr. iü8 ist allerdings im Departementalarchiv zu
Strassburg, aber so, wie es jetzt abgefasst ist, gewiss unächt.
Es scheint aus dem i± Jahrhundert zu stammen. Bei Nr. 169
ist nach Schöpflin Colmar als Fundort angegeben ; allein das Car-
tular, aus welchem Schöpflin diese Uikunde abgedruckt hat, ist
nicht mehr vorhanden; wenigstens ist es weder in Colmar noch
Strassburg zu finden.
Wie schon oben bemerkt ist, sind die auf Tessin und Grau-
biinden bezüglichen Urkunden im bischöfllichen Archive zu Como
vom Redaktor noch nicht eingesehen worden. Vielleicht dass ein
günstiger Umstand ihm diese Aufgabe erleichtert. Es sollen nem-
lich die fraglichen Urkunden dem Kanton Tessin ausgehändigt
werden , falls der projektirte Veitrag über die Trennung des-
selben vom Bisthume Como und dem Erzbisthume Mailand zu
Stande kömmt. Die Urkunde Nr. 9 ist eine Copie aus dem
12. Jahrhundert und noch nicht gedruckt. Bei Nr. 10 ist die
betreffende Originalurkunde im k. Archiv in Paris von Professor
D' Th. Sickel eingesehen worden.
Für die Urkunden der Abtei Pfävers ist das Stiftsarchiv in
St. Gallen als Fundort angegeben, wohin sie nach der Aufhebung
des Klosters Pfävers im Jahr 1838 gebracht wurden. Der dabei
öfter angeführte Transsumpt (Vgl. Nr. 395) ist die im J. 1656
gefertigte Abschrift von einem Vidimus, den Abt Melchior von
Hörnlingen im J. 1498 hatte machen lassen. Dieser Transsumpt
galt im vorigen Jahihundert schon mit Recht für verdächtig.
Bei den Orten und Personen im schweizerischen Urkunden-
register ist wohl zu bemerken, dass ihre jeweilige Schreibweise
XXX
nacli der betreffenden Urkunde gegeben ist. Die neutige Bezeich-
nung wurde nur dann gegeben, wenn sie ganz sicher war; bei
einigem Zweifel wurde der urkundliche Ausdruck oder ein Frage-
zeichen beigesetz (Vgl. Nr. 138 u. a. ra). Wittnau, »Witunauia*
in Nr. 139 ist vielleicht j^Weitenau im Breisgau,* wie in
Nr. 543, pWitunouwa." Ebenso wurde auch der lateinische
Originalausdruck beigesetzt, wenn die deutsche Uebersetzung nicht
sicher oder nicht klar genug schien, wie »carrada* Fuder (in
Nr. 131), j^Roncale*, Reute, d. h. ausgereutetes Land, und ,No-
vale*, Neubruch (in Nr. 243), »ünora* von »onus,* Fuder (in
Nr. 290 und 297), »Pacalia,* Vergleich (in Nr. 292), »Solum,*
Grundstück (in Nr. 302), »Massaricio* Hof (in Nr. 518), Nr. 536
ist doch wohl zu datiren J. 773. Apr. 9.
Der Ausdruck »Leibeigener* muss nicht befremden; es ist
der bis zum Untergang der alten Eidgenossenschaft (1798) ge-
brauchte offizielle Ausdruck für die Unfreien. Um die verschie-
denen Stufen der Unfreiheit zu bezeichnen, sind überall die
Originalausdrücke beigesetzt. Ausnahmsweise ist »Aldius* oder
»Aldio* mit »Halbfrei* gegeben, da dies unzweifelhaft die tref-
fendste Bezeichnung für diese Art von Unfreien ist. Cartular ist
zuweilen irrigerweise mit »h* geschrieben; ebenso soll »Bertolds-
baar* überall ohne »h* geschrieben sein (Vgl. Nr. 11 und 152),
und »Utznach* ohne »t* und »Wallensee* in Nr. 458 nur mit
einem »1*. Die sehr verstümmelte Urkunde Nr. 205 erlaubte
nicht den Ausdruck »Besitz* als sicher zu geben. Unter dem
Ausdrucke »Besitz* im Urkundenregister ist übrigens eine Be-
sitzung mit allen Zubehörden zu verstehen. »Uebertragen* be-
zeichnet im Urkundenregister die Precarei, also das Uebergeben
eines Besitzthumes als Eigenthum und das Zuiiicknehmen zum
XXXI
Niessbrauch gegen Zins. Der urkundliche Ausdruck ,>Swascara*
in Nr. 421 konnte nicht deutsch gegeben werden ; ebenso ,Pisa*
in Nr. 434.
Fernere Bemerkungen und BerictUigungen, welche etwa noch
erforderhch sein dürften, werden dem Schlusshelle des ersten
Bandes , nebst einem Local - und Personalregister beigegeben
werden.
Der unterzeichnete Redaktor kann vorstehende Bemerkungen
nicht schliessen, ohne Hrn. Prof. D' Georg v. Wyss in Zürich
für die unverdrossenste Mithilfe in Rath und That den tiefge-
fühltesten Dank abzustatten. Hochachtungsvollst dankt der Re-
daktor auch der verehrtesten Frau J. v. May zu Rued, durch
deren freundliche Verwendung ihm die Auszüge aus den Urkunden
der Familie von Hallwil zugekommen sind.
Bern, den 2. Juni 1863.
Im Namen der allgemeinen geschichtforschenden Gesellschaft
der Schweiz,
Der Redaktor des Schweiz. Urkundenregisters :
Dr. B. Hidber.
SCHWEIZERISCHES
URKUNDENREGISTER.
3a»? 700 - 730.
1.
Um 7M. Cannsladt. — Herzog Godafirid schenkt der Kirche des
hl. Gallus'zum Unterhalte der Lichter den Vicos Biberborg am
Neckar.
— . Cod. Tradd« 2. Perts, Mon. Germ. 1, 22. Neu^. 1, 9. Wirtemb.
UrkdbdL 1, 2. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 1.
2.
Um 700. — Rodulf schenkt seinen Besitz in Honstetten dem hL Gallus.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 367. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 2.
3.
710—720. Jan. 16. Anninchova. — Erfoin ond seine Söhne Teotar
«nd Rotar übertragen der Kirche des hl. Gallus zwanzig Jacharte
Ackerland in Openwilare und einen Jachart Weinreben za Ebringen;
dazQ zwei Leibeigene (colonus, servos').
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 3. Keug. 1, 9. Urkdbch. d. Abtei
at. Oallen 1, 3.
1
2
720 — 735.
4.
720-737. Jul. 19. Kloster. St. Gallen. — Aloin schenkt zu Ehrea
des hl. Gallus und des hl. Desiderius drei Hüben zu Ahonii-
neswanc (Athorinswanic) und Tünf Hüben zu Gaulichesburia
(Gundlihespuria).
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 2. Neug. 1, 6. Wirtemb. Urkdbch.
1, 1. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen. 1, 4.
5.
721. Mai 12. Piacenza. — Anstruda erhält, indem sie durch Yer-
helralhung mit einem Leibeigenen (servus) der Brüder Sigerad
und Arochi aus Seprio (zerstörte Stadt bei Yarese und auch eine
Grafschaft) in Campione am Luganersee in deren Mundium tritt,
für dieses Mundium drei Goldsolidi. Ihre männlichen Nachkommen
sollen deren und derselben Erben Leibeigene sein; ihre Töchter
bezahlen, wenn sie heiralhen, drei Goldsolidi. Sie verzichtet auf das
Recht, aus diesem Mundium auszutreten und büsst jeden derartigen
Versuch mit zehn Goldsolidi.
Malland, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 1.
Troya, Cod. dipl. Longob. 3, 324.
6.
721. — Luitprand, König der Longobarden, schenkt dem Bischöfe
Adeodatus von Como die Grafschaft Bellinzona (Berinzona) und
nimmt dessen Kirche in seinen Schirm.
Como, bischöfl. Arch. — Tatti, Annali sacri di Como 1, 944. Troya,
Cod. dipl. Longb. 3. 330.
724. Apr. 2. — Luitprand, König der Longobarden, schenkt der
Kirche des hl. Carpoforus in Como verschiedene Güter und unter
diesen auch den Hof zu Sumoviio (Sonvico ?) und seinen Besitz
zu Lugano.
Como, bischöfl. Arch. — Tatti, Annali sacri di Como 1, 944. Troya,
Cod. dipl. Longob. 3, 375.
8.
725. Jun. 6. Mailand. — Ermedruda verkauft mit Zustimmung ihres
Vaters Laurentius an Toto von Campione am Luganersee um 12
Goldsolidi einen Knaben gallischer Herkunft (nalionem Gallia),
Namens Satrdano, der ihr aus dem väterlichen Vermögen zöge-
736 ^ 7S8.
kommen ist. Sie verspricht mit ihrem Vater den Käufer in seinem
Besitzrecht zu schützen , oder widrigenfalls den doppelten Kauf-
preis zurück zu erstatten.
Kailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 12.
Sickel, Hon. graph. Fase. 1, Tab. 4. Troya, Cod. dipl. Longob. 3, 406.
9.
72S. Apr. 2. Pavia. — Luitprand, König der Longobarden, schenkt
dem Kloster St. Peter in Ciel d'oro zu Pavia einige Besitzungen
in Lavenna, Immaignas, Bragogno, Cumano, Cänubio, Bellinzona,
BeligoOj (BlegDo), Levenlina, im Hayenthal (Valle Maza), Jazigna
und in Gabarogna (Gambarogno am Langensee) mit den darauf
gestifteten Kirchen.
Mailand, Arch. S. Fedele.
10
727. JuL 12. Gondreville. — Theoderich (IV.), König der Franken,
gewfthrt dem Kloster Murbach im Elsass auf Bitte Bischof Pirmins
(Perminus) und Graf Eberhards, dessen Stifter, Immmunilät und
bestätigt seine gegenwärtigen und zukünftigen Besitzungen.
Murbach, Klosterarch., jetzt Präfekturarch. Colmar« — Schöpflin Als.
dipl. 1, 7, mit unächtem Fac-simile. Trouillat. 1, 63. Grandidier, Hist.
de r^l. de Strasboorg preuv. 1, 37.
11.
728. Hai 13. Strassburg. — Bischof Widegern von Strassburg bestätigt
die Stiftung des Klosters Hurbach im Elsass durch Graf Eberhard,
die Uebergabe an Bischof Pirmin (Perminus) und seine Hönche, die
Besitzungen des Klosters und befreit es von der bischöflichen Ge-
richtsbarkeit
Murbach, Chartular aus dem 14. Jh., jetzt Pr&fecturarch. Colmar. —
Grandidier, hist. de l'egl. de Strasbourg preuv. 1, 63. Trouillat. 1, 65.
und Anm. Vgl. Habillon, Annal. Benedict. 2, 20, 78. und append. 702.
12.
728. Remiremont (Romascomonte). — Graf Eberhard, Herzog Adal-
berts Sohn, schenkt dem von ihm gestifteten Benediktinerkloster
Mifbach im Elsass viele Besitzungen und unter diesen auch, was
781 - 74».
«sein Leibeigener (serrus) Bertoin in Delsberg von ihm zu Lehen
trägt.
Murbach , jetzt Colmar , Präfecturarch. — SchöpfUn , Als. dipl. 1^ 8.
TrouilUt 1, 70.
13.
730. Febr. 13. Montumacum. — Graf Eberhard und seine Gemahlin
Hemeltrudis schenken dem Benediktiner Kloster Hurbach im Elsass
die Kirchen SL Maria, St. Desiderius und St. Andocius za Pe-
trosa mit deren Besitzungen.
Murbach, jetzt Cohnar, Präfect. arch. — Schöpflin, Als. dipl. 1, 4 mit
Fac-slmile der Urkunde. Trouillat 1, 74. Petrosa ist nach TrouiUat 1. 1.
Pfetterhansen bei Beumev^sin (Biischweiler) Amt Pruntrut, Kt. Bern.
u.
731 oder 736. Nov. 22. Clata. ~ Petto schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Clata (Ober- oder Niederglatt?) und eine An-
zahl Leibeigene (servi et ancells).
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 8. Herrg. Gen. dipl. 3. Neug. 1, 10.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 6.
15.
735. Jan. 30. Campione (In fundo Campiliunis) am Luganersee. ^
Johann, des Laurentius sei. Sohn, im Vicus Cadelo (Cadro bei
Lugano), erklärt, dass er ron den Brüdern Sigherado und Arichisso
2 Solidi in Gold und eine Tremisse (tres assis) als Preis für das
Mundium über seine Schwester Scolastica empfangen habe, da sie
sich mit Ursio, einem Leibeigenen (mancipium) der genannten
Brüder, verheirathet.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 15.
Sickel, Mon. graph. Fase. 1. Tab. 5. Troya, Cod. dipl. Longob. 3, 000.
16.
735. Jun. 27. — Rinulf schenkt dem hl. Gallus seinen Besitz zu
Bettenweilcr und einen Leibeigenen (servus).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 4. Neug. 1, 11. Wirtemb. Urkdbch.
1, 3. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 5.
17.
Um 737. — Lucius wird durch richterliches Urtheil als Halbfreier
(Aldius) anerkannt; er hat aber ferner, wie seil dreissig Jahren»
läl - 744.
seioem Herrn, Toto von Campione am Luganersee, in Wiesen und
Weinbergen zo arbeiten.
Mailand, Arch. 8. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. AmbroB. 18.
Troya, Cod. dipl. Longob. 4, 354.
18.
741. Not. 19. Kloster Benken. — Beata, Tochter Rachinberts und
der Ata, des Landoalds Gemahlin, schenkt der Kirche der hl. Maria,
des hl. Petrus, Marlin, Leudagarius, der hl. Petronella und der übrigen
Heiligen auf der kleinern Insel (Lützelau) bei Ufnau Güter und
Leibeigene (homines^ casati, mancipia et parones) zu (Mönch)-
Altdorf, Zell, Riedikon, Utznach, Schmerikon, Nänikon, Dadikon,
Kempraten, und Bäretswil und auf der Lützelau.
—. Cod. Tradd. 7. Neug. 18. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 7.
19.
744. Aug. 30. — Gauzoin schenkt dem Abt Otmar (Audemarus)
seinen Besitz gegen lebenslänglichen Unlerhalt.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 9. Neug. 1, 21. Urkdbch. der
Abtei St. GaUen 1, 10..
20.
744. Aug. 30. Gebhardswil(-er) (Chiperatrilare). ^ Dach(g)ilinda
verkauft an (Abt Otmar zu St. Gallen?) ihren Besitz zu Geb-
hardswil(er) um den Preis von 30 GoldsoHdi.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 3« Neug. 1, 20. urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 9.
21.
744. Not. 9. Kloster Benken. — Piela, Tochter Rekinberts und
der Ata, Gemahlin Landoalds, verkauft mit Willen des Letztern,
der Kirche des hl. Gallus im Arboner Gau ihren Besitz mit Leib-
eigenen (cum mancipiis, servis, ancillis, acolabis) im Thurgau in
der Gegend (in sito), welche Zurichgau genannt wird, zu Zell,
Nussberg, Lützelau, Kempraten, Utznach, (Mönch)- Altorf, Riedikon,
Schmerikon, Nänikon und Berlikon für 70 Solidi in Silber und
Gold und fünf Pferde mit Ausrüstung zu einer Reise nach Rom.
Bremen, Stadtbibl. -^ Cod. Tradd. 6. Herrg. Gen. 1, 2. Neug. 1, 16.
urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 11.
6 •
745 — 748.
22.
745. Sept 10. Grafslall. — Lantbert, Landoalds Sohn, schenkt dem
Kloster St. Gallen im Arboner Gau seinen Besitz im Thurgaa in
der Gegend (in sito) Zürichgau, zu Illnau, Effretikon, Mesikon,
Utznach, Hinwil, Dürnten, Madetswil und Bäretswil..
Bremen, Stadtbibl. ~ Cod. Tradd. 5. Neug. 1, 14. Urkdbch. d. Abtei
St. GaUen 1, 13.
23.
745. Sept. iO. Illnau. — Lambert, Landoalds und der Beata Sohn,
schenkt für lebenslänglichen Unterhalt der Kirche des hl. Gallus
im Thurgau (in sito Durgaugense) und im Arbongau (in pago
Arbonense Castro), seine Besitzungen mit Leibeigenen (cum servis
et ancillis peculiaribus — et mancipiis domesticis} zu Illnau, Effre-
tikon, Mesikon, Brünggen, Madetswil, Wisslang, Tagelschwangen,
Hinwil, Dürnlen, Utznach, Bäretswil, Lützelsee und Lützelau.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 4. Heirg. Gen. dipl. 1. Neug.
1, 12. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 14.
24.
747 ? — Als zum Kloster St. Gallen gehörend werden angeführt
die Kirche in Hinwil, von der Kirche zu Illnau zwei Fünftel, von
der Kirche in Dürnten die Hälfte, und der Meier Theoülo nebst
Leibeigenen (mancipia) und verschiedenem Besitz^ sowohl in den ge-
nannten Ortschaften, als auch in Hadlikon, Mesikon und Widenswil.
St. Gallen, Stiftaarch. — Cod. Tradd. 251, mit dem Jahr 857. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 1, 15.
25.
748. Apr. 9. Trebauno. — Alexander von Sporticiana gibt an
Arighis von Campione eine Schuldverschreibung für einen von ihm
entliehenen Goldsolidus, den er wo möglich in Jahresfrist zurück-
zuzahlen verspricht und für den er ihm ein Stuck Wiese, welches
auf einer Seite von der Wiese der St. Victorskirche in Lugano
begrenzt wird, verpfändet. Für den Fall einer dem Schuldner be-
willigten längern Frist, bleibt der Gläubiger bis zu seiner Be-
n
yi friedigung im Besiz der verpfändeten Wiese.
^>^ Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 25.
t i Troya, Cod. dipl. Longob. 4, 328.
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^ .
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IM - 752.
26.
748. Sept 27. SCrassbar^. — Bischof Heddo (Eddo) von Strass-
burg stiftet das Kloster Schwarzach (Arnulfi-Augia) im Elsass
und lasst als ersten Zeugen der Stiftungsurkiinde Bischof Bälde-
berl von Basel (oder Cur?) unterzeichnen.
Straseburg, bischöfl. Arch. — Schöpflin, Als. dipl. 1, 17. Grandidier
bist, de r^gl. de Strasbourg 1, 72.
27.
751. Sept. 7. Wahinkofen. (Abgegangener Weiler bei Haltingen). —
Ebo, seine Gemahlin Odalsinda und Alodoes, schenken dem hl. Gallus
ihre Besitzungen mit den dazu gehörigen Leibeigenen (mancipia
cum casatis) zu Wahinkofen, Laidikofen und Bodinchova.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 1, mit Jahr 678. Herrg. Gen. dipl.
4.Neug. 1, 5. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 16.
28.
752. Apr. 14. Basel- oder Kaiser- Augsl. — üudar schenkt dem
Kloster St. Gallen die von seinem Vater Willaar und von seinem
Bruder ererbten Besitzungen im Äugst - und im Breisgau (in flni
Augustinse vel in fine Prisegauginse) mit den dazu gehörigen
Leibeigenen (mancipia, accolani) in Anghoma, Corberio und
Noilingen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 9. Neug, 1, 22. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 17.
29.
752. Mai 10. Theuringen. - Mothar schenkt der Kirche des hl. Gallus
seinen Hof zu Theuringen mit eilf Leibeigenen (Casati) und zu
Aahausen mit fünfzehn Leibeigenen (Casati), und den Ort Stetten.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 8. Neug. 1, 23. Wirtemo.
Urkdbch. 1, 4. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 19.
30.
752? — Abt Otmar verleiht an Liutger und dessen Söhne Alles,
was von ihm in Beckhofen und Welschingen dem Kloster St. Gallen
geschenkt worden, zum Nicssbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 13. Neug. 1, 29. Wirtemb. Urkdbch.
1, 5. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 20.
754 - 757.
754. Aug. 6. Henau. — Rolhpald überträgt dem Kloster St. Gallen
im Thorgau seinen Besitz in Rickenbachi Wil(en), Züberwangen,
Oberwangen, Dussnang, Schlatt, Puzzinberch und Wenzikon mit
zwei Leibeigenen (servi) und deren Hüben.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 10. Herrg. Gen. dipl. 5. Neng.
1, 24. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 22.
32.
754. Oct. 27. Kloster St. Gallen. — Cauzbert überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz im Breisgau zu Warmbach, Artiovinia,
Minsein und Adaghiliniswilare.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 10. Neug. 1, 25. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 23.
33.
756. Oct. 25. Campione. — Wiltwe Walderala schenkt, mit Zustimmung
ihres Sohnes Agelmund, der Kirche des hl. Zeno zu Campione
am Luganersee eine Olivenpflanzung daselbst zum Unterhalt von
Lichtern zu ihrem und ihres Mannes Arochis Seelenheil.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 28.
Troya, Cod. dipl. Longob. 4, 625.
34.
757. März 24. Kloster St. Gallen. — Der Presbyter Lazarus schenkt
der Kirche des hl. Gallus und den dortigen Mönchen seinen Weiler
Diessenhofen^ in welchem eine Kirche ist.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 11. Neug. 1, 26 Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 1, 24.
35.
757. Dec. 21. Kembs. — Podal schenkt der Kirche des hl. Gallus
an der Steinach im Thurgau seinen Besitz im Elsassgau zu Habs-
heim, zu Kembs am Rhein und zu Rodulfsvilare, was ihm sein
Vater hinterliess und was seine Yassen Amalghis und WinifKd
von ihm zu Lehen trugen (in beneflcio tenuerunt).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 12. Neug. 1, 27. Grandidier,
Eist. d'AlB. I. preuves 25. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 24.
9
788 - 761.
36.
758. Mai 9. PalatiaiD A. — Rihcar überträgt seinen Besitz and das
Leibgeding seiner Motter und seiner Frau dem hL Gailiis.
8t. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 15. Neag. 1, 31. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 26.
37.
758. Oct. 27. Kloster St. Gallen. — Strachfrid schenkt dem Kloster
St Gallen im Thurgau seinen Besitz im Breisgau zu Egringen,
Onninchova und Müllheim.
St. Gallen, Stiftsarch. ~ Cod. Tradd. 13. Herrg. Gen. dipl. 7. Keug.
1, 28. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 27.
38.
759. März 1. Kloster St. Gallen. — Hetti überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz in Heidolviswilare (Helfenswil?).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 12. Herrg. Gen. dipl. Neog.
1, 29. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 27.
39.
759. Nov. •— 760. Jul. Heidenhoren. — Wachar überträgt der Kirche
des hl. Gallus im Thurgau (in situ Durgoie vel in pago Arbonensis
Castri) seinen ererbten Besitz mit vielen Leibeigenen (mancipia,
servi, ancills) zu Boasinheim (Biesingen) im Gau Bertoldsbaar
(in pago Bertoltisbara) in der Gegend Vildira (in sito Vildira)
mit Ausnahme des Leibgedinges seiner Frau Waldrada und eines
Jncharts Ackerfeld.
— . Cod. Tradd. 16. Neug 1. 30. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 28.
40.
780. Aug. 20. Kloster St. Gallen. ^ Aimo aus dem Gau Almania
schenkt dem Kloster St. Gallen seinen Besitz zu EIgg im Thur-
gau.
8t. Gallen f Stiftsarch. — Cod. Tradd. 19. Neug. 1, 34. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 30.
41.
701. März 27. Kloster St. Gallen. — Wicram schenkt dem hl Gallus
seinen ererbten Leibeigenen (servus).
St. Gallen, Stiflaarch. ~ Cod. Tradd. 15. Keng. 1, 37. Urkdbch. d.
Abtei St GaUen 1, 31.
10
in - 7«a.
42.
711. (?) Hai 3. E!gg. ^ Theoda vermacht dem Kloster St. Gallen
ihren Besitz zu Elgg im Thurgau.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tr^idd. 18. Neug. 1, 37. Urkdbcb. der
Abtei St. Gallen 1, 32.
43.
761. Hai 11. ~ Die Uönche St Gallens verleihen den Brüdern
Erinpert und Amalpert den von diesen ihrem Kloster geschenkten
Besitz zu Zuzwil im Thurgau zum Niessbrauch gegen Zins.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 19. Neug. 1, 37. ürkdbch. der
Abtei St. Gallen 1, 33.
44.
761. Juli 28. Kloster St. Gallen. — Hungaer schenkt dem Kloster
St. Gallen seinen ererbten Besitz in der Mark Lipplingen.
St. Gallen, SüfUarch. — Cod. Tradd. 20. Neug. 1, 38. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 33.
45.
761. Juli 29. Stammheim. •— Isanhard verkauft den Mönchen der
Kirche St. Gallen für ein Pferd und Schwert seinen ererbten Besitz
zu Stammheim Zezinvilare (Ezwilen), und ßasadingen nebst einem*
Leibeigenen (servus).
St. Gallen, Stifbsarch. — Cod. Tradd. 20. Herrg. Gen. dipl. 8. Neug.
1, 38. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 34.
46.
761 ? — Abt Johannes verleiht an Waramann den von ihm dem
Kloster St. Gallen geschenkten Besitz in Parauva (Berau?) zum
Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 17. Neug. 1, 35. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 35.
47.
761—763. März 13. Strassburg. — Bischof Eddo i^Heddo) von
Strassburg schenkt mit König Pippins Bewilligung dem Kloster
Ettenheim die Kirchen und Zehnten zu Spiez, Scherzligen und
Biberist.
Carlsruhe, General-Landes-Arch. (Transsumpt.) — Schöpflin, Als. dipl.
1, 37. Zeerleder, Urkunden 1, 1. Grandidier, Hist. de T^gl. de Strassbourg
pr. 2, 91.
11
702 - 7M.
48.
7C2. Jan. 15. Konstanz. — Hrothard überträgt der Kirche des hl Gallus
seinen ganzen Besitz.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 17. Neog. 1, 39. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 1, 36.
49.
762. Febr. 26. Weiem. — Hemmo und sein Sohn Waidger schenken
dem Kloster SL Gallen ihren Besitz zu Züberwangen im Thurgau.
St. Gallen, Stlflsarch. — Cod. Tradd. 21. Neug. 1. 40. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 37.
50.
762. Jun. 17. Degerschen. — Joto schenkt dem Kloster St Gallen
seinen ganzen Besitz zu Degerschen im Thurgau.
St. Gallen, Stiftsurch. — Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 37.
51.
762. Aug. 18. Kloster St. Gallen. — Abt Johannes von St. Gallen ver-
leiht an Rodsinda den von ihr der Kirche des hl. Gallus in Nord-
stetten geschenkten Besitz zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 18. Neug. 1, 36. Wü-temb.
Urkdbch. 1, 6. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 38.
52.
762. Oct. 10. Wila. — Winibert schenkt der Kirche des hl. Gallus
seinen Besitz zu Brenggau im Thurgau.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd.. 21. Neug. 1, 40. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 39 und 40.
53.
762. " Desiderius, König der Longobarden, bestätigt dem Bischor
Theodnlph von Como den Besitz der Grafschaft Bellinzona und die
bisherigen Freiheiten der Kirche zu Como.
Como, bischöfl. Arch. — Tatti, Annali sacri di Como 945. Troya, Cod.
dipl. Longob. 5, 172.
54.
763. Oct. 11. SteUheim (Stetten). — Gundpert schenkt dem Kloster
St Gallen im Arbongau zwei Leibeigene (casati) mit deren Hüben
und seinen übrigen Besitz zu Egringen.
St. GsUen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 22. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 40.
12
7M - 76«.
55.
763. Not. 22. Weigheim. - Hog überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen ganzen Besitz zu Weigheim in der Bertoldsbaar.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 22. Neug. 1, 43. Wirtemb.
Urkdbch. 1, 6. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 41.
56.
764 ? — Harz 9. Kloster St. Gallen. — Appo überträgt dem hl. Gallus
seinen Besitz zu Nusum und Eigeltingen.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 339. Neug. 1, 431. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 42.
57.
764. Apr. 24. Weilersbach. — Ippo schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz in Nordstetten.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 23. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 43.
58.
764. Sept. 1. Kirchen. ^ Duto überträgt dem Kloster St. Gallen
seine Besitzungen in Geisingen mit zwei Leibeigenen (servi) und
zwei Freien (ingenui); der Jährliche Zins ist nach Uuhtarincas zu
entrichten.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 24. Wirtemb. Urkdbch. 1, 9.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 43.
59.
764. Dec. 22. Kloster St. Gallen. — Diotfrid schenkt dem Kloster
St. Gallen im Arbongau einen Leibeigenen (servus) mit seiner
Hube in Stammheim im Thurgau und begibt sich selbst in den
Dienst des Klosters.
St. Gauen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 24. Herrg. Gen. dipl. 9. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 45.
60.
764. Dec. 22. Kloster St. Gallen. — Otger schenkt dem Kloster
SL Gallen im Arbongau gegen lebenslänglichen Unterhalt die
Hälfte des von seinem Vater ererbten Besitzes in Wisslingen im
Thurgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 24. Neug. 1, 44. Urkdbch. d.
Abtd St. GaUen 1, 45.
13
7M - 766.
61.
7S4? — Kloster St Gallen. - Otcher schenkt dem hl. Gallus
gegen lebenslänglichen Unterhalt die Hälfte des von seinem Vater
ererbten Besitzes in Wisslingen, Tagelscbwangen und Agasul.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 16. Neug, 1, 34. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 45.
62.
7C1. Fischbach. — Theotram überträgt dem Kloster St Gallen im
Thurgan seinen Besitz in Kluftern.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 25. Neug. 1, 45. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 47.
63.
715. Febr. 28. — Drutpert überträgt dem Kloster St Gallen im
Arbongau einen Leibeigenen (servus) mit drei andern Leibeigenen
(mancipia) und dessen Hube, nebst seinem eigenen Besitze in
Zarten.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 25. Herrg. Gen. dipL 2. Neug.
1, 46. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 48.
64.
765. Juni, 12. Kloster St Gallen. — Amalbert überträgt dem Kloster
St Gallen im Arbongau zwei Leibeigene (casati) mit deren Hüben
in Kiengen.
St GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 26. Urkdbch. d.Abtei St. GaUen
1,49.
65.
766. Juni 7. Legau (Nibelgauia). — Liutulf, Merolf, Zaizzo und
Piscolf, Marulfs Söhne, anerkennen vor dem Grafen Cozbcrt und
den Gaugenossen die von ihrem Vater an das Kloster St Gallen
im Arbongau gemachte Schenkung seines gesammteu Besitzes in
der Hark Legau im Nibalgau und übertragen diesen Besitz von
Neuem dem Kloster St Gallen.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 27. Neug. 1, 46. Urkdbch. d. Abtei
St GaUen. 1, 49.
7«6 — 7«9.
6«.
7C6. Oct 7. — Ayroen schenkt dem meldensischen Chor im Kloster
za St. Moritz seinen Besitz zu Torny im waadüindischen GaiL
TnrtB, Staatsarch. Chartular des Klosters St. Moritz im Wallis. — Jloiu
bist patr. 2, 4.
67.
766. Oct. 19. — Offo überträgt dem Kloster St Gallen seinen Be-
sitz in Schwaningen (Sanninga).
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 28. Urkdbch. d. Abtei St Qallea
1, 51.
68.
766. Deo. 15. Cur. — Bischof Tello schenkt dem Kloster Disentis
seine Besitzungen zu Sagens, Sumvix, Sarrs, Riein, Schleuris,
Cftstris, Obersaxen, Fellers, Flims, Uanz, Lobene (Luven?) Bri-
gels, Ruvis, Yorce, Schlans, Fenils, Arduoa (Dardin), Danis,
Yallecava, Truns, Buliu, Campellos, Andest, Ruschein, Naul, Hen-
daun, Ceipene, Valendas, Ems, Flumini (Flums?) und Maile
(Mels?).
— . Eicbhorn, Ep. Cur. Cod. prob. 3. Mabillon, Ann. Benedict. 1, 707.
Mobr^ Cod. dipl. 1, 10.
69.
768. (Donnerstag). — Amalpert überträgt (dem Kloster SL Gallen?)
Leibeigene (serri) mit deren Hüben und seinen übrigen Besitz
in Digisheim, Hartheim und Altheim.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 28. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 51.
76.
769. März 1 5. Laimnau. -^^ Sealcomann schenkt dem Kloster St. Gallen
im Arbongau seinen Besitz in Laimnau, Apflau, Etinesburugo,
Oberdorf, OberstendorC Pipparori und in Liutrateswilare, und be-
gibt sich selbst als Mönch ins Kloster.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 29. Neug. 1, 47. Wirtemb. Urkdbch.
1, 10. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 52.
7tt»
71.
KlasIfTmM^P^
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DSlet
St. 0.tten, Sti(U»t"=h- TW«
1«
770 - 774.
77.
770. Jun. 29. Kloster St. Gallen. — Gondachar überträgt dem Kloster
SU Gallen seinen Besitz zn Egesheiro, mit Ausnahme zweier Leib-
eigenen (mancipia).
Bremen, StadtbibL — Cod. Tradd. 30. Herrg. Gen. dipl. 2. Kr. U.
Neng. i; 49. Wirtemb. Urkdbch. 1, 12. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 55.
78.
770 (773). Aug. 9. Ueberlingen. — Graf Rotbert, Sohn des Hnabi,
überträgt dem Klqster St Gallen im Arbongau seinen Besitz zu
Aulflngen im Gau Eilrahuutal.
St. Gallen, Stütaarch. — Cod. Tradd. 31. Neug. 1, 52. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 56.
79.
770. Sept. 5. Langenargen. — Hadupert und seine Mutter Teotrada
übertragen dem Kloster St. Gallen im Arbongau ihren Besitz zu
Hatzenweiler und Langenargen im Argengau.
St. Gallen, Stiftaarch. — Cod. Tradd. 32. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 58.
80.
771. März 20. -- Der Presbyter Hymmo schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Ailingen und Schüssen im Linzgau mit Ausnahme
zweier Leibeigenen (servi) und 5 Jucharten Land, und im Argen-
gau einen Leibeigenen (senrus) mit dessen Hube.
St. Gallen, Stiftaarch. — Cod. Tradd. 33. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 59.
81.
771. Apr. 12. Chuniberteswilari. — Chunibert und seine Gemahlin
Otsvinda übertragen dem Kloster St Gallen im Arbongau ihren
Besitz zu Chuniperteswilari im Thurgan.
St. GaUen, Stiftaarch. — Cod. Tradd. 33. Urkdbch. d. A. St. GaUen 1, 00.
82.
771. Apr. 24. — Autpert erklärt, dass er als königlicher Verwalter
(actor regis) von Locate (Lauchade) von Toto für das Mundium der
halbfreien (aldia) Hermetruda, welche sich mit Teutdo, einem
Halbfreien (Aldius) verheirathet, drei Goldsolidi erhalten habe.
MaUand, Arch. S. Fedele. — FiunagaUi, Cod. dipl. S. Ambroa. 44.
Troya. Cod. dipl. Longob. 5, 591.
i7
771 - 77a.
83.
771 (774). Juii. 30. ~ Sigga überträgt dem Kloster St. Gallen den
von ihren Söhnen ererbten Besitz zu Engishofen im Thurgau.
St. Gallen, Stiflsarch. -- Cod. Tradd. 34. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 61.
84.
771 (774). Aug. 12. Kloster St. Gallen. — Blitgaer schenkt der
Kirche St. Gnlleu seinen Besitz zu Seen (Seheim) im Thurgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 34. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 61.
85.
772 (775). Mai 2. Baumgarten. — Sighihar überträgt «lem Kloster
St. Gallen eine Hube in Wolterdingen.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 37. Neugart 1, 59. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 62.
86.
772. Juni 8. — Uihbert verkauft dem Kloster St. Gallen 25 Jucharle
zu Bettenau und empfängt dafür einen Leibeigenen (servus).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 38. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 63.
87.
772. Juli 5. Im Palaste Broc...(magad? Brumat). — König Karl
nimmt den Presbyter Arnald mit all seiner Habe in seinen Schutz
und Schirm (sub mundeburde vel defensione).
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 38. Urkdbch. d. Abt, St. GaUeu 1, 64.
88.
772. Juli 10. — Ruolah erbaut zu Ehren des hl. Gallus zu Will-
mandingen im Gau Burichincas eine Kirche und stattet sie mit
Grundbesitz und vielen Leibeigenen (casatibus VIII, hobis XII^
mancipiis XXXI) aus.
St. Gallen, Stiftsarch. --• Cod. Tradd. 39. Wutemberg. Urkdbch. 14.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 65.
89.
772. Oct 20. — Ekiseir überträgt der Kirche des hl. Gallus im
Arbongau (in pago Arbonensi) seinen Besitz in Singen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 40. Urkdbch. d. Abtei St Gallen
i8
77« — 774.
90.
772. Nov. 22. Fischingen. — Der Presbyter Macanrad verkauft seinen
Besitz an Wilbert und Ratbod, die Patrone der Kirche des hl. Petrus
in Fischingen (bei Lörrach im ßreisgau).
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Ti-add. 31. Neugai-t 1, 50. ürkdbch. d.
Abtei Gallen 1, 66.
91.
773. Jan. 28. — Hiso schenkt der Kirche St. Gauen im Arbongau
seinen Besitz in Wobolgingas (Obolgingas).
St. Gallen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 40. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 67.
92.
773. Aug. 1. Willmandingon. — Rodtah schenkt der Kirche des
hl. Gallus im Gau Burychingas BcMtzungen und Leibeigene (ha-
colsB, mancipia).
St Gallen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 41. Neug. 1, 51. Wütemb.
Urkdbch. 1, 14. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen. 1, 68.
93.
774. Aug. 2. — Peresendo von Rogialo verkauft an Toto Arochis
von Campione am Luganersec seinen ganzen Besitz in Campione,
Pauilana und Cadolo (Cadro bei Lugano) um 50 Goldsolidi, deren
Empfang er bezeugt.
Mailand, Arch. S. Fedelo. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 46.
91.
774. Aug. 28. Kloster St. Gallen. — Blitgaer schenkt dem Kloster
SL Gallen seinen ganzen Besitz im Thurgau zu Seen, Veltheim^
lllnau, Agasul, OpOkon, Eschikon, Lindau, Richgaereshovasteti,
Gündlikon, Marchollinhova , Puzinwilari und VVolfmareshovastat,
mit Ausnahme des Ortes Richo (Rikon).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 42. Neug. 1, 57. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 69.
93.
774. Sept. 13. Vinomna (Rankwil). ^ Habraam schenkt dem Kloster
St. Gallen seinen ganzen Besitz.
St. Güllen, StiHdarch. — Cod. Tnuld 42. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 70.
i9
96.
775. Jan. 5. Achdorf. — Thiuirrit überträgt der Kirche St. Gallen
im Thurgau, im Arboiigau, seinen Besitz in Achdorf.
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Ti-udd. 41. Neug. 1, 60. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 71.
97.
775. Jan. 27. Uster. — Unforahl schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz im Thurgau, in der Gegend (sito) Zürichgau, zu
Dürnten und Hadiikon.
— . Cod. Tradd. 35. Neug. 1, 58. ürkdbch. d. Abtei St. GaUen l, 72.
98
775 Jan. 27. Uster. - Oto schenkt dem Kloster St. Gallen .seinen
Besitz im Thurgau zu Egg.
St. GaUen, SUIUarch. — Cod. Tradd. 36. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 73.
99.
77J^ Jan. 27. Uster. — Emihrudis und ihr Sohn Gaerwin schenken
olm Kloster St. Gallen ihren Besitz im Thurgau zu Hroadgi-
sinchova.
St Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 36. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 73.
100
775. Jan. 30. Vurmheresvilari. — Cundhoh und seine Gattin Boazi-
la(ne) schenken dem Kloster St. Gallen ihren ganzen Besitz zu
Eschenbach im Thurgau, in der Gegend (in sito) Zürichgau.
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 39. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 74.
101.
775. März. 14. Carisiacum Palatium (Kiersy). — König Karl be-
stätigt die Immunitäten der Besitzungen des Klosters St. Denis,
so auch derjenigen in der Lombardei und im Veltlin.
Paris, Staatsarchiv. •* Bouquet, Reciieil des historiens des Gaules et
de la France 5, 731. Mohr, Cod. dipl. 1, 9.
20
778 — 777.
102.
775. Juni 26. Egringcn. — Atta schenkt der Kirche des hl. Gallus
in Egringen zwei Leibeigene (mancipla).
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 44. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 75.
103.
775. Nov. 11. — Abt Johannes von St. Gallen verleiht an Adalbert
und dessen Söhne die Adalolteshoba,. welche Kcrbert dem Kloster
St. Gallen schenkte, gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 35. Wiiterab. ürkdbch. 1, 15.
ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 76.
104.
776 (779). Ai^r. 30. Kloster St. Gallen. — Abt Johannes von St. Gallen
verleiht an Theolbald den von dessen Valor Graiiloh im Tliurgau
dem Kloster St. Gallen geschenkten Besitz gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 44. Neugart 1, 61. ürkdbch. d.
Abtei St. Gullcn 1, 76.
105.
776. Kloster Marchlhal. - Graf Agylolf schenkt dem Kloster St. Gallen
zwei Leibeigene (colonica;) in Thalheim; dessgleichen sein Broder
Asulf zwei Leibeigene (coLnicae) in Thalheim und sein NelTe (nepos)
Vulvin zwei Leibeigene (colonics) in Datthausen ; weiter überträgt
die ganze Familie dem Kloster St Gallen Leibeigene (colonics
und servi), welche Agyloirs und seiner Brüder Eltern, Alaholf
und Hitta oder Hildiberga, den Kirchen in Harchthal, Alt-Steuss-
lingen und Kirch- oder Alt-Bierlingen geschenkt haben.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 45. Neugart 1, 61. Wiriembg.
ürkdbch. 1, 16. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 77.
106.
777. März 8. Mailand. — Toto, Sohn des Aurochis, von Campiouc
am Luganersee, schenkt seinen Besitz zur Errichtung eines Spi-
tals daselbst und den Kirchen des hl. Ambrosius, Nazarius^
Victor und Laurentius in Mailand, und des hl. Zeno in Campione;
seine Leibeigenen (servos et ancellas) macht er zu Halbfreien (al-
diones) und stellt sie unter das mundium Jenes Spitals.
Mailand, Ai'ch. S. Fedcle. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambrofl. 57.
2i
778 - 779.
107.
778. Jan. 20. F^aupheim. — Lantbert und Hiulo übertragen dem
Kloster St Gallen Leibeigene (mancipia) im Rammacgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 46. Neugart 1, 64. Wirtcmbg.
Urkdbch. 1, 21. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 78.
108.
778. März 15. Slrassburg. — Bischof Remigius von Strassburg
überträgt der Kirche der hl. Maria daselbst seinen ganzen Besitz
im KIsass auf der Insel Eschau, und im Aargau das Klösterlein
(Schönen)-Werd auf der Insel in der Aare bei Grezenbach.
Strassburg, Departeraentalarch. — Grandidicr, Hist. de Tdgl. de Stras-
bourg 2, 130. Ncugait 1, 65. Solothum. Wochenb. J. 1824. S. 90.
109.
778. Mai 3. — Walifrid überträgt dem Kloster St Gallen zu Leipfcr-
dingen 30 Jucharte Landes (de terra salica), ferner zwei Leib-
eigene mit ihren Hüben und eine Leibeigene mit zwei Kindern.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 47. Neugart 1, 66. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 79.
110.
778 Sept. 13. Fischbach. — Hrambert überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Fiscbbach im Linzgau.
St. Gallen, Stiftsai-ch. — Cod. Tradd. 45. Neugart 1, 66. Wii-tcmbg.
Urkdbch. 1, 22. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 80.
111.
779. Febr. 2. Kloster St. Gallen. — Waldrata, Wittwe des Tribunen
Waldram, und ihr Sohn Waldbert übertragen dem Kloster St. Gallen
im Arbongau und in der Gegend Thurgau (in pago Arbonensi
Yel in sito Durgaugensi) den Ort Romanshorn mit der dort er-
bauten Kirche der hl. Marin, des hl. Petrus und Gallus, und einen Leib-
eigenen (servus), ohne dessen Frau und Kinder, aber mit all seinem
Besitze; zwei bei Waldrala lebende und ihr dienende Nonnen (non-
nans, geistliche Frauen), werden künftiger Vorsorge und Aufsicht
des Klosters empfohlen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 48. Neugart 67. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 80.
112.
779. März 16. Schwarzenbach, — Hiso mit seinem Sohne Haiti über-
trägt dem Kloster St. Gallen seinen ganzen Besitz in Rickenbach^
22
779 — 780.
Malziiigcn, Degerschen, Wyden (Widah) und Buswil (Bticines-
vilare); dazu das Leibgedin^ der Horisinda ia Ganlerswil ood
Balzeiiheid auf den n Tod hin.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 43. Neugart 1, 68. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 82.
113
779 März 29. Kloster Sl. Gallen. - AblJohannes v. St. Gallen verlcihl
an Ato und seine Gallin Hcrosta den von ihnen zu Bermalingeu im
Linzgau dem Kloster Sl. Gallen übertragenen Besitz gegen Zins.
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 49. Neugart 1, 69. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 83.
114.
779. Mai 10. Kloster St. Gallen. — Erlobald übcrträ!;i dem Kloster
St. Galleu seinen Besitz zu Flozolveslale (Flözlinaen?) in der
Bertoldsbaar mit Ausnahme eines Leibeigenen (sorvu.s).
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 49. Neugart 1, 70. Wirtembg.
ürkdbch. 1, 28. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 84.
115.
779. Juli 19. Kloster St. Gallen. — Jmmo überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Affellrangen im Thurgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 50. Neugart 1, 71. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 84.
116.
779. Juli. Kloster St. Gallen. — Gebalinda übertiägt dem Kloster
des hl Gallus und der hl. Jungfrau Maria im Arbongau ihren
ganzen Besitz in Löhningen.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 50. Neugart 1, 74. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 85.
117.
779. Nov. U. Kloster St. Gallen (bestätigt in Weiterdingen). — Abt
Johannes von St. Gallen verleiht an Bato den von ihm dem hl. Gallus
übertragenen^Besitz gegen Zins.
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Trudd. 43. Neugart 1, 53. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 86.
118.
780. März 8. Worms. — König Karl bestätigt eine mit Zustimmung
Bischofs Ha^ddo von Strassburg zwischen Bischof Sedonius von
23
780 — 783.
Constanz und Abt Johannes von St. Gallen geschlossene Ueber-
einkunfl, nach welcher das an die Kirche der hl. Maria zu Con-
stanz gehörige Kloster St. Gallen dieser Kirche einen jähriichen
Zins von einer Unze Goldes und einem Pferde im Werthe eines
Pfundes bezahlen muss.
St Gallen, Stiftsarch. — Neugart 1, 72. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 87.
119.
780. Kloster St. Gallen. — Abt Johannes von St. Gallen verleiht an
Managold den von ihm zu Sveinin^^as an das Kloster St. Gallen
übertragenen Leibeigenen (casatus) mit dessen Hube gegen Zins.
Bremen, Stadtbibi. — Cod. Tradd. 51. Neiigartl, 71. Wirtcmbg. Urkdbch.
1, 25. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 88.
120.
Um 780. — Papst Hadrian I. bestätigt dem Kloster St. Moritz
(Agaunum) am Rhodan Statuten, Privilegien und Besitz.
— . Gallia Christ. 12, 424. Guichenon, Bibl. Scbus. 322. Jaffe, Regest.
Pontif. App. Lit. spur. 943.
121.
781. Mai 13. Weizen. - Witerich überträgt dem Kloster St. Gallen
im Thurgau, im Arbongau, seinen Besitz zu Weizen im Alpegau,
mit Ausnahme des Eigenthums der Kirche.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 47. Neugart 1, 74 Urkdbch.
d. Abtei St Gallen 1, 89.
122.
782. Jan. 11. Oberndorf. — Wolfhart überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Brittheim in der Berloldsbaar.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 52. Neugart 1, 75. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 26. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 90.
123.
782. Jan. 11. Oberndorf. — Otger überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Bicke-sberg in der Bertoldsbaar.
St. Gallen, Stillsarch. — Cod. Tradd. 52. Neugart 1, 75. Wirtcinbg.
Urkdbch. 1, 27» Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 91.
121.
782. April 21. Kloster St. Gallen. — Dhanco und seine Gattin Svabin
schenken dem Kloster St. Gallen sieben Jucharle zu Steinach im
Arbongau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 53. Urkdbch. d. Abt. St. Gallen 1, 92.
24
788 - 78«.
125.
782. Nov. 8. (781. Nov. 2.) Zuckonricd. — Roailperl iibcrlrägl dem
Kloster St. Gallen die Hälfte seines Landes zu Zaekenried im Thiir^aa.
St Gallen, StiOsarch. — Cod. Tiudd. 54. Neugart 1, 76. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 93.
126.
783. Mai i. — Wirhari überträfet der Kirche St. Gallen im Arbon-
gau 3 Haben Ackerlandes und 7 Leibeigene (mancipin) zu Alten-
beuren im Linzgau.
St. Gallen. Stiftsanh. — Cod Tradd. 56. Neugart 1, 77. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 93.
127.
783. Sept. 14. Kloster St. Gallen. — Wano schenkt der Kirche
St. Gallen seinen ganzen ererbten Besitz zu Tlieiiringen im Linzgan.
St. Gallen, Stiftaarch. — Cod Tradd. 57. Neugart 1,73. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUcn 1, 94.
128.
784. Im Kloster zu St. Ambrosius in Mailand. — - Benedict, Abt des
Klosters zu St. Ambrosius, verleiht mit Zustimmung des Erzbischors
Peter, des Stifters desselben, dem Kleriker Theopert den von ihm
jenem Kiosier schon früher übertragenen Besitz zu Briscono
(Brione bei Locarno?) zum lebenslänglichen Niessbrauch.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagaüi, Cod. dipl. S. Ambros. 71.
129.
784? — König Karl nimmt den Bischof Constanlius^ den er zum
Rector Rätiens (Rsitiarum) eingesetzt hat, und das rätische Volk
in seinen Schirm (sub mundoburdo vel defensione}^ so lange sie
ihm Treue bewahren.
Cur, bischöfl. Arch, — Eichhorn, Ep. Cur. Cod. prob. 11. Mohr,
Cod. dipl. 1, 20.
130.
784. Apr. 25. Wasserburg. — Craman, zubenannt Pajo, schenkt
einer Leibeigenen (famula) und ihren zwei Kindern die Freiheit
2S
788 — 786.
unter der Beilingung eines geringen Jährlichen Zinses an den
hl. Gallus und den hl. Georg zu Wasserburg, wogegen sie in den
Schulz dieser Kirche treten.
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 57. Neugart 1, 60. ürkdbch d.
Abtei St. Gallen 1, 95.
131.
785 ScpL 1. Schörzingen. — Anshelm überträgt liem Kloster St. Gallen
im Arbongau 31 Jurharle Ackerland und 14 Fuder (carradse)
Wiesen zu Altlieim und Hoolzaim und seinen Wald zu Lahha in
der i^ertoldsbaar.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 63. Neagart 1, 82. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 28. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 96.
132.
786 Jan. 15. Uürbheim. — Ekino schenkt der Kirche St Gallen
im Arbongau eine Hube und seine Leibeigenen (mancipia, servi,
ancillae) zu Rietheim und Amulperliwilari in der Berloldsbaar.
St. Gallen Stiftsarch. — Cod. Tradd 59. Neiigart 1, 83. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 49. ürkdbch d. Abtei St Gallen 1, 97.
133.
786. Jan. 23. — Die Nonne (humillima Deo dicata) Gundrada ver-
leiht an Sigmund und seine Gattin Nandila und an den Presbyter
Ebrachar die von ihnen der Kirche in Lauterbach (Kgr. Wirtemberg)
übertiagenen Besitzungen und Leibeigene (mancipia) gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 59. Neugart 1, 84. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 98.
134.
788. Febr. 27. Maulburg (im Breisgau). — Ercanberl tibertragt der
Kirche St. Gallen im Thurgau seinen Anlheil an den Kirchen des
hl. Germanus in Brombach und Wil oder Weil.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 61 Neugart 1, 85. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 99.
135.
786. März 29. Thearingen. — Chnnz schenkt seiner Tochfer Maganrada
10 Jacharte Ackerland, einen Hof, einen Leibeigenen (serrns) mit
29
786.
seiner Hube und zwei andere Leibeigene (mancipia) zu Chnuzes-
vilare im Linzgau.
St Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 61. Neugart 1, 86. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 31. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 99.
136.
786. Apr. li. Kloster St. Gallen. — Dudo schenkt dem Kloster
St. Gallen im Thurgau seinen Besitz in der Mark Seitingen in der
Bertoldsbaar.
St Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 62. Neugart 1, 86. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 32. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 100.
137.
786 Hai 3. Nagold. — Graf Cerolt übertragt dem Kloster St. Gallen
seineu Besitz zu Dunningen mit Ausnahme seines Anlheils an der
dortigen Kirche, zu Eburinbah (Burbach?), zu Seedorf, Petra, ßeu-
rcn (?), Isingen, Weildorr, Thalhausen, Muhringen, Uietingen, Dei-
lingcn, Dormettingen, Bissingen, Hechingen und Wessingen in der
Bertoldsbaar.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 58. Ncuj^art 1, 67. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 34 Urkdbch. d Abtei St. Gallen 1, 101.
138.
786 (?) —- Kloster St. Gallen. — Agiuo, Bischof von Constanz und
Kector des Klosters St. Gallen, verleiht mit Abt Werdo an IIu-
pert den von dessen Schwiegermutter Herosta dem Kloster St. Gallen
übertragenen Besitz in Bcrmaiingcn gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 55. Neugart 1, 79. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 103.
139.
786. Dec. 26. Wittnau. — Heimo und seine Tochter Svanahilta
übertragen dem Kloster St. Gallen im Arbongau ihren Besitz zu
Merzhausen mit Ausnahme dessen, was sie früher an dortige Kirche
geschenkt haben , und mit Ausnahme einer Wiese ferner zu Mengen
den Odalwin mit seiner Hube, ihren Besitz zu Haslach und einen
Wald zu Wendungen, dabei vier Leibeigene (mancipia).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 63. Neugart 1, 88. Urkdbch. d
Abtei St. Gallen 1, 104.
27
787 — 788.
140.
787. Febr. 15. Singen. — Bischof Agino von Constanz und AM
Werdo von St. Gallen verleihen an den Diaconus Ato Besitzungen
zn Schialt, Mühlhausen, Ehingen, Weilerdingen, Welschingen, Gun-
dihbinhova und Hausen im Hegau, sowie was Ato selbst zu Wel-
schingen und Gunddihhinhova dem Kloster St. Gallen übertragen
hat, gegen Zins.
St. Gallen, Stiasarch. — Cod. Tradd. 64. Neugart 1, 89 Urkdbch. d.
Abtei St Gallen 1, 105.
141.
787. Juni 15. Silrona (Sillerdorf?). — Abt Werdo von St. Gallen
lauscht mit dem erlauchlen Manne Liuthar das, was Gaila dem Klo-
iilrr St. Gallen in Altiiau geschenkt hat, mit Ausnahme der Leibeigenen
(maiicipia), gegen den Besitz Liuihars in Sillerdorf (Sidruna).
St. Gallen, Süftearch. — Cod. Tmdd. 65. Nengart 1, 90. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 106.
142.
787. Juni 17. Henau. — Waldbcrl erhält von dem Kloster S(. Gallen
den von Ruadolf in Zuzwil und Zuckenried geschenkten Besitz
gcsen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 69. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 106.
143.
787. Juni 28. Weizen. — Himma schenkt dem Kloster St. Gallen
ihren Besitz in Weizen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 65. Ncugart 1, 91. Urkdbch. d.
Abtei St Gallen 1, 108.
144.
788. Jan. 6. Mark Buchheim, Weiler ßenzhausen. — Iring schenkt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Weiterdingen u. Ocningen im Hegau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd 67. Neugart 1, 93. Urkdbch d.
Abtei St. Gallen 1, 108.
145.
788. Febr. 28. Zuzwil. — Peito schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz im Thurgau zu Glaltburg und was Hiso zu Zucken-
ried von ihm zu Lehen hat.
St. Gallen, Stiftsarch — Cod. Tradd. 67. Nengart 1, 93. Urkdbch. d
Abtei St. Gallen 1, 109.
28
78S — TS».
US.
788. Mai 4. Kirche Legau. — Der Presbyter Ralpol übcrlrägl dem
Kloster St. Gallen im Thurgau, in der Arboner Gegend (situs)^
seineu Besitz zu Legau mit Ausnahniie des Kirchcnianiies und
einiger Jucharte, auf welche er die Nachbarn und die Gesandten
des Klosters gerührt hat, dabei 8 Leibeigene (mancipia) und zu-
gleich einen Weiler, den er mit eigenen Händen erworben hat.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 68. Neugart l, 95 Urkdbch d.
Abtei St. Gallen 1, 110.
147.
788. Juli 13. Elgg. — Werinbert gibt dem Kloster St. Gallen, was
ihm Waldo und sein Bruder Hello zu Zuckenricd im Thurgau über-
gaben, und empfängt dafür von Abt Werdo und dem Advocat
Rihcpert ebensoviel Land zu Fridapertcsvilare in demselben Gau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck>d. Tradd. 66. Neagart 1 95. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 111.
148.
788. Bermatingen. — Wolfcoz überträgt dem Kloster St. Gallen im
Thurgau, in der Arboner Gegend, seinen Besitz zu Hounsleti auf
dem Göhrenberg im Linzgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 69. Ncugari 1, 92 Urkdbch. d.
Abtei St Gallen 1, 112.
149.
789. Febr. 24. Tänikon. — Pratoid überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Seen, mit Ausnahme einer Wiese und des dnnin
gränzenden Waldes.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck)d. Tradd. 72. Urkdbch. der Abtei St, Gallen
1, 113.
150.
789. Februar 28. Kloster SL Gallen. - Gisalbert überträgt dem Kloster
St. Gallen den von seinen Söhnen ererbten Besitz in Goldach.
St. Gallen, Stiftsarch. — Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 114.
151.
789. Juli 10. Trevano. — Peresendo von Rog(i)alo erlässt seinem
Vetter Toto seine Schuldansprache an ihn wegen Tödtung des
Gaudenlius, eines Leibeigenen (servus) Guniant's und Kutcaossi's
29
von Baleroa, und empfängt als Gegenleistung (Launecliild) zehn
Silbersolidi.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fiimagulli, Cod. dipl. Ambros. 74
152.
789. Dec. 6. Kotweil. — Cundhart verkauft dem ßischof Agino von
Cunstanz seinen Besitz zu Dietiugen in der Bertholdsbaar um 200
Sülidi.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 70, Neugart 1, 105. Urkdbch
d. Abtei St Gallen 1, 115.
133.
789. Dec. 13. Mössingen. — Adalbert und WolfTret schenken dem
Kloster St. Gallen ihren eigenen Besitz und vier Hüben mit zehn
Leibeigenen (mancipia) zu Hechingen im Gan Hattcnthuntari.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 71. Nengart 1, 95. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 115.
154.
790. Jan. 24. Sulz. — Cozbert überträgt dem Kloster SL Gallen
seinen Besitz zu Priari in der Bcrtoldsbaar mit den Familien zweier
Leibeigenen (mancipia).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 60. Neogart 1, 96. Wlrtemb.
Urkdbch. 1, 39. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 116.
155.
799. Febr. 26. Sirnach. — Trudold schenkt seinen Enkeln (Neffen)
Thiethelm und Trudold seinen Bezitz zu Gebertschwil im Thurgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 64. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 117,
156.
790. Nov. 8. Wittnau. — Hiltine überträgt dem Kloster St. Gallen
eine Hube zu Wihtrnha und seinen Besitz zu Merzhausen im Breis-
gau, mit Ausnahme von G Jucharten Ackerland, zwri Jucharte
Wiesland und einer Leibeigenen (ancilla) mit drei Kindern.
St Gulleu, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 74. Neugart 1, 99. Urkdbcli. d.
Abtei St. GuUcn 1, 118.
157.
799. Nov. 17. Rammesau wa (Zell). — Perahtolt und seine Gattin
Gersind übertragen dem Kloster St. Gallen ihre Kirche zu Kam-
30
791 — 7oa.
mcsauwa an der Donau, ihren Besitz in Reutlingendorf und Va einer
Hube nebst dem halben Theii einer Mühle in Möhringen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 72. Neugait 1, 99. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 40. Urkdbch. d. Abtei St Gallen 1, 119.
158.
791 (?) Febr. 7. Kloster St. Gallen. — Abt Werdo von St. Gallen
verleiht den von Lantold dem Kloster St. Gallen zu Zuberwaugen
im Thurgau übertragenen und andern Besitz gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 56. Ncngart 1, 81. Urkdbch. d.
Abtei St. Galleu 1, 120.
159.
791. Apr. 12. WängL — Adalbold schenkt dem Kloster St. Gallen seinen
Besitz zu üegerschen im Thurgau.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 73. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 121.
160.
791. Nov. 15. Schörzingen. — Rihpert und seine Gattin Kabasinda
übertragen dem Kloster St. Gallen im Thurgau, im Arboner Ge-
biet (ßnis), eine Wiese zu Dürbheim und einen Boden (solum);
12 Jucharte und drei Leibeigene (mancipia) zu Spaichingen im
Gau Purihdinga.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 74. Neugart 1, 103. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 41. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 122.
161.
792. Juni 17. Kloster St. Gallen. — Wolfgaer schenkt dem Kloster
St. Gallen im Arboner Gau seinen von Adalram erhaltenen Besitz
zu Degerschen im Thurgau.
St. GaUen, Stiftsarch. - Cod. Ti-add. 75. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 123.
162.
792. Juli 1. Buswil. — Der Kleriker Rihpald überträgt der Kirche
St. Gallen eine Leibeigene (ancilla) mit 3 Söhnen und einer Hube^
zu Brenggau im Thurgau.
St GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 76. Neiigart I, 104. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 124.
8i
991 - 9Ȁ.
163.
792. Juli 1. — Abt Werdo von St. Gallen verleiht dem Kleriker
Rihpald die von ihm zu ßrenggau im Thurgau an das Kloster
St. Uallen übertragenen vier Leibeigenen (mancipia) mit einer
Hube gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 76. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 125.
164.
792 Ann. 9. Kloster St. Gallen. — Caganhart überträgt dem Kloster
St. Gallen an der Steinach im Arbongau seinen Besitz zu Pillinthorf^
in der Mark Munthariheshuntari.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 77. Neugart 1, 104. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 42. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 125.
165.
793 März 27. Kloster St. Gallen. — Agino, Bischof der Stadt
Constauz und Rector des Klosters St. Gallen, und dessen Abt Werdo
verleihen gegen Zins an Peratold den von ihm dem Kloster St. Gallen
übertragenen Besitz in Kelteswis, Filsingen, Hohunsteli, Kbingen^
Wilsingen (?), Lautungen, PräfOngen, Thailfingen, Zillhausen, Lau-
fen, Frommern, Waldsletten, Endingen, Hasel wangen, Trichlingen^
Maginhusin, Neckarburg, Dietingen, Gösslingen, Dormettingen,
Juhchussa, Täbingen(?)^ Wehingen, Reichenbach, nebst dem Wald
Wolvotal und, im Breisgau, Ebriugen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 78. Neugart 1, 108. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 44. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 126.
166.
793. Apr. iO. Kiengen. — Hiltigaer überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen ganzen Besitz in der Mark Kiengen, in Petlinchova und in
Eiginhova.
St. Gallen, Stiftjjarch. — Cod. Tradd. 77. Neugart 1, 107. Wirtembg.
Urkdbch 1, 46. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 128.
167.
793. Apr. 29. Menilrisio. — Walleram verkauft an Toto, Sohn des
Anrochis von Campione am Luganersee, seinen Besitz zu Bedauo
und empfängt dafür funr Silbersolidi.
Mailand, Arch S. Fedele — Fumagatli, Cod. dipl S. Ambros. 94.
32
794 — 796.
168.
794. Jan. il. Laugenargen. — WaKfrid schenkt der Kirche des
hl. tieorg zu Wasserburg im Argengau seinen Besilz zu MiUen-
bach in demselben Gaue.
Si. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Trudd. 79. Neugart 1, 108. Urkdbch.
d. Abtei St. GuUeu i, 129.
169.
794. Aug. 25. Ad villam Melina (Möli?). — Amalrich schenkt
dem Kloster Alurbach seinen Besilz in Augstgau (in pago August-
launginse) zu Methimise (Multenz?) und Slrentze (Sierenz?}.
Coliuar, Präfecturarcliiv. — Troiiillat 1, 83. SchöpAin, Als. dipl. 1, 58.
170.
795. Febr. 22. Dcgerschen. — Der Kleriker Vunolf schenkt dem
Kloster St. Gallen im Arbongau seinen Besitz zu Degersclien im
Thurgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 80. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 130.
171.
795. Mai 3. Rangodingen. — Heriker schenkt der Kirche des
hl. Petrus zu Rangodiugen seinen Besitz in der Mark Rangodingen.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 78. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 131.
172.
795. Dec. 28. Rohrbach. — Heribold überträgt der Kirche des
hl. Martin zu Rohrbach seinen Besitz zu Madiswil im Aargau.
St Galleu, Stiftsarch« ~ Cod. Tradd. 82. Neugajrt 1, 108. Zeerleder,
Urkunden 1, 3. Urkdbch. d. Abtei St. Galleu 1, 131.
173.
796. Apr. 30. Kloster St. Gallen. — Abt Werdo von St. Gallen ver-
tauscht mit Pruning dessen Besitz in Agitinchova gegen ebenso-
viel Land in Berg (ad berga), wofür Pruning einen jährlichen
Zins zu bezahlen hat.
St Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 86. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 132.
33
7iie — 797,
174.
796. Mai 20. JonschwiL — Winithar und seine Mutter Sleta über-
tragen dem Kloster St. Gallen ihren Besitz im Thnrgaa zu Wil
und Pramolveshova (Bronsehhofen?), ausgenommen vier Leib-
eigene (mancipia), mit Yorbehatt der Wiedereinlösung.
84. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 83. Neag. 1, 109. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 133.
175.
797. März 30. Kloster St. Gallen. — Warin überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen gunzen Besitz in der Bertoldsbaar, 5 Hüben
zu Wurmlingen ohne diejenige, welche er selbst bebaut, und eine
Hube zu Gunningen, mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Xradd. 84. Nengart 1, 110. V^rlbg.
Urkdbch. 1, 16. Urkdbch. d. A. St. Gallen 1, 134.
176.
797. Apr. 2. Hofs (uf Hova, im Nibelgau). — Die Presbyter Fromolt
und Cacanward übertragen dem Kloster der hl. Maria und des hl.
Gallus im Thurgau und im Arbongau den von ihren Vätern ererbten
Besitz zu Aichstetten und Ausnaug.
St Gallen, Stiilaardu — Cod. Tradd. 85. Neagart 1, 110. Whibg.
Urkdbch. }, 47. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 135.
177.
797. Apr. 24. Ewattingen? (Etibediga) — Liutpert überträgt dem
Klosier St Gallen im Thurgau seinen ganzen Besitz zu Dillendorf
im Alamannengau.
St GaUen^ Stiftsarch. — Cod» Tradd. 88. Keug. 1, 111. Urkdbch. d.
Abtei St Gallen 1, 137.
178.
797. Juni 15. — Bischof Engilram von Metz ertheilt, um das Kloster
St. Avold (St. Nabord?) vor fernem Bedrängungen zu schützen,
einen Schiedspruch, wornach Graf Weimer Güter zu Walo (Alle
bei Pruntrut?), Ropac, Jugesvile, Salarbe, Cundic, Rozoni^villa,
Osünga^ Allorf, Thamville und Hinkinga erhält
— • Trouillat ly 84. Dom Calmet, Hist. de Lorraine preaves Xy 223.
179.
797. Juli 30. Constanz. — Die leibliciien Brüder Hupert und Isan-
bert übertragen dem Kloster St GaUen dea von ihren Brüdern
3
34
707 — 708.
ererbten Besitz zu Tuttlingen, ausgenommen die Hälfte einer Mühle
und eine Wiese, mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 87« Wiribg. Urkdbch. 1, 50.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 138.
180.
797. Juli 30. Thuuingen (Daiuiugas). — Trudbert schenkt dem
Kloster St. Galten im Thurgau und im Arbongau seinen Besitz in
Weigheim und Trossingen.
St. Galleii, StiH^arch. — Cod. Tradd. 87. Neug. 1, 113. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 49. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 138.
181.
797. Aug. 31. Kloster St Gallen. — Wolfbold, sein Sohn Bemegar
und seine Tochter Otsinda übertragen dem Kloster St Gallen im
Thurgau und im Arbongau ihren Besitz z}\ Wetzwil, Toggwil, To-^
rono marca un^l Murchingo marca im Thurgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 88. Neug. 1, 114. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 140.
182.
797. Oct 30. Steusslingen (S(iuzzelingun). — Pebo schenkt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz in Essendorf und Heidgau.
St. Gallen, Stillsarch. — Cod. Tradd. 84. Neogart 1» 115. WixiJbg.
Urkdbch. 1, 51. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 141.
183.
797. Nov. 17. Täbingen (Tagvingas). — Die Nonne (Deo sacrata)
Ata überträgt dem Kloster St Gallen im Arbongau der Stadt
Conslanz (in pago qui dicitur Arbonense urbis Constanliffi) im Her-
zoglhum Alamannien ihren Besitz zu Seedorf im Herzogthum
Alamannien.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 80. Neugart 1, 118. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 52. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 142.
184.
798. Mai 11. Kloster St Gallen. — Agino, Bischof v^n Constanz
und Rektor des Klosters St Gallen, und Werdo, Abt desselben,
verleihen an Wigant den von ihm in Wurmlingen und Gunningen
an S(' Gallen übertragenen Besitz zum Niessbrauch gegen Zins.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 89. Neog. 1, 117. Ürkdbdi.
1, 53. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 143.
3S
798 — 79a
185.
7S8. JoDi 11. Laiigenargen. — Rihart überträgt dem Kloster St. Gallen
und der Kirche des hl. Georg zu Wasserburg im Argengau seinen
Besitz in Langenargen.
St. GaUeD, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 89. Neug. 1, 118. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 144.
186.
798 (792). Aug. 26. Kloster St. Gallen. — Ruadker überträgt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Unter::Lenginwanc und Endiugen.
St. GaUen, Stiftsarch. — Ck)d. Tradd. 82. Wirtbg. ürkdbch 1, 54.
Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 145.
187.
798. Dec. 16. Malzingen. — Graf Ysanbard schenkt dem Kloster
St. GaUen im Thurgau und im Arbongau den von seinem Vater
ererbten Besitz zu Affellrangen.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 91. Neug. 1, 118. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 146.
188.
799. Febr. 21. Campione. — Martin von Melano verkauft an Tolo
von Campione seinen ganzen Besitz in Campione und Helano um
drei Pfund Silber zu je 240 Denare, deren Empfang er bezeugt.
IfaUand, Arch. S. Fedele. — FumagaUi, Cod. dipl. S. Ambros. 100.
189.
799. März 13. Kloster St. Gallen. — Wurmher schenkt dem Kloster
St Gallen den von seinem Vater ererbten Besitz zu Seeben^
Bläueishausen, Schaffert (Scaffhusirum) und einen Theil der Kirche
in der Burg Eschenz (in Castro Exsienti») im Thurgau mit Aus-
nahme eines Leibeigenen (mancipium) nebst dessen Familie.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 93. Keug. 1. 119. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 146.
190.
799. März. 14. («Pridie Idus Marüi.'' Nach Eichhorn, Hai 14.) Pa-
derborn. — Papst Leo III. nimmt das Kloster Pfävers wegen dessen
guter Ordnung in seinen besondern Schutz.
— . Eichhorn £p. Cur. cod. prob. 12. Mohr, Cod. dipl. 1, 22. Wege-
lin, Pfävers 1. Jaff^, Regesta Poutif. App. lit. spur. 943.
36
TM - 800.
191.
799. Juni 23. Wasserburg. — Regiiibold flbertrftgt der Kirche des
hl. Gallus und des hl. Georg in Wasserburg im Argengau selneo
Besitz zu Ratzenhofen.
St. Gallen, SÜftsarch. — Cod. Tradd. 90. Urkdbch. der Abtei
St. Gallen 1, 148.
192.
799. OcL 28. Amriswil. — Liutprand überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz in Amriswil und Güttingen.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Trf«dd. 92. UHidbcb. d. Abtei St Gallen
1, 148.
193.
799. Dec. 21. — Adalman überträgt dem Kloster St. Gallen den von
seinem Vater ererbten Besitz zu Dentingen.
SL Gallen, StilUarch. -^ Cod. Tradd. 92. Neng. 1, 119. Wiribg.
Urkdbch. 1, 55. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 150.
194.
799? — Werdo, Abt von St. Gallen, verleiht an Waldrada (oder
Waldarat) den von ihren Eltern zu Sigiratesdorf und Ascpach an
St Gallen übertragenen Besitz zum Niessbrauch gegen Zins.
St. GaUen Stiftsarch. — Cod. Tradd. 56. Neog. 1, 83. Wirtbg« Urkdbch.
28. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 149.
195.
800. Jan. 6. Kloster SL Gallen. — Unnid überträgt dem Klarer
St GaUen einen Leibeigenen (servus) mit dessen Hube z« Bou-
dort
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 95. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 151.
198.
800. Juli 17. Hagenbacherhof. — Prunicho überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu Angin im Breisgau gegen Verleihung
des an die Kirche Röteln zinsbaren Klosterguts in Wahinkofeo.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 94. Keug. 1, 130. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 152.
87
800 - 802.
197.
MO. Egringen. — Wolfpot' fiberträgt dem Kloster St Gallen im
Thurgau and im Arbongau den vierten Tbeil der Kirche des hl.
Petrus in Fischingen (im Breisgau).
SU GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 94. Neng. 1, 121«. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 153.
198.
801 (802). Juni 15. Eschenbach, — Willahelm überträgt dem Kloster
St Gallen die Hälfte einer Hube zu Eschenbach im Thurgau gegen
weitere Verleihung einer Hube zu Baucoiiftvilare.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 97. Neugart 1, 121. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 153.
199.
802. Apr. 15. (805. Apr. 25.) Kirche Legau. — Svab, Svabheri und
Geroit übertragen dem Kloster St Gallen ihren Besitz zu Legau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 106. Neug. 1, 122, Wirtembg.
. Urkdbch. 1, 56. Urkdbch. d. Abtei 3t. GaUen 1, 172.
200.
802. Hai 15. Bregenz. — Der Presbyter Dingmund und sein Bruder
Raimund schenken dem Kloster St Gallen ihren erworbenen Be-
sitz im Amtsbezirk (ministerium) des Grafen Adalrich zu Leiblach
zwi.schen Bregenz und der Eschach, zu Gwiggen und Hohen-
wtiler.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 96. Neug. 1. 122. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 154.
201.
802. Mai 15. Rankwil. — Priectus und seine Kinder Bairred und
Onoratus verkaufen an Otolf, an dessen Gallin Ratisind und deren
Sohn Thietenzo einen Acker in Bergune.
Bt. Gallen, Stiftsarch. ^ Cod. Tradd. 99. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 156.
402.
802 (803). Juni t6. Spaichingen. ^ Erlobold überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu Aldingen in der Bertoldsbaar.
St. OaUen^ Stiftsairtsh. — Cod. Tradd. 100. Wirtemb^ Urkdboh. 1, 57.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1^ 157.
38
809.
203.
802. Juni 22. Zarten. — Waltger überträgt dem Kloster St. Gallen
im Arbongau an dem Flusse Steinach seinen von der Mutter erlang-
ten Besitz (res de matre conquesitas) zu Ebringen im Breisgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — • Cod. Tradd« 71. Neag. 1, 102. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 158.
204.
802. Juli 8. Legau. — Ohilt überträgt dem Kloster St Gallen ihren
ganzen Besitz im Nibelgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck)d. Tradd. 107. Neug. 1, 123. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 58. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 159.
205.
802. Aug. 19. — Der Presbyter Dancharat (?) überträgt dem Kloster
St Gallen im Arbongau seinen Besitz (?) zu Rangendingen (?)•
St. Gallen, Stiftsarch. (Bruchstück). — Cod. Tradd. 100. Neug. 1, 24.
ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 160.
206.
802. Oct 22. Deislingen. — Graf Pertold und seine Mutter Ragin-
sind übertragen der Kirche St Gallen im Arbongau ihren Besitz
zu Asolflngen und Hundelflngen in der Bertoldsbaar.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 98. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 160.
207.
802 Not. 12. Pappenheim. — Reginsind schenkt dem Kloster St Gallen
im Thurgau in der Arboner Gegend (in sito Arbunense) ihren
Besitz zu Pappenheim und in einem zweiten Pappenheim, zu Theot*
fnrt und Scammaha im Gau Svalafeld.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 102. Neug. 1, 124. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 162.
208.
802. Dec. 11. Wehingen. — Hadubert und Nidger übertragen dem
Kloster St Gallen eine Hube in Böttingen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 103. Wirtemb. ürkdbch. 1, 59.
Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 163.
3d
803.
209.
803. Febr. 22. Rankwil. — Priectns und seine Matter Scolastega
verkaufen an Otolf, an dessen Gattin Rahtsind und deren Sohn
Thietenzo den dritten Tlieil des Käse- und Grasertrags der Alpen
Suniu und Caviu.
St. Gallen, SUflsarch. — Cod. Tradd. 103. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 164.
210.
803. Febr. 23. (22). Rankwil. — Onoralus und sein Bruder Balbred
verkaufen an Ololf, an dessen Gattin Rahtsind und deren Sohn
Thietenzo ihren Antheil an den Alpen Suniu und Cabiu, bestehend
in einem Drittheil des Käse- und Grasertrags.
St. Gallen, Stütsarch. — Cod. Tradd. 103. Urkdbch. dv Abtei St. Gallen
1, 165.
211.
803 (802). Juni 16. Spaichingen. — Ruading überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu Spaichingen in der Bertoldsbaar, aus-
genommen 20 Jucharte Ackerland und ein Haus.
St. Gallen, Stütsarch. — Cod. Tradd. 104. Wirtemb. Urkdbch. 1, 60,
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 165.
212.
803. Nov. 17. Regensburg. — Kaiser Karl der Grosse bestätigt dem
Bischöfe Peter von Como den Besitz der Grafschaft Bellinzona,
des Zolles und Hafens in derselben und den Chorherren zu Como
den Besitz der Grafschaft Chiavenna, mit „le Chiuse*^ (Clusas)
und der Brücke zu Chiavenna.
Como, bischöfl. Arch. — Tatti, Annali sacri di Como 1, 945. Ughelli,
Italia Sacra 5, 263. Salis, Fragm. d. Gesch. Veltlins 4, 5.
213.
803. Dec. 11. Tuttlingen. — Agino, Bischof von Constanz und Rek-
tor des Klosters St. Gallen verleiht an den Grafen Perahtold
den von diesem und Ata an St. Gallen übertragenen Besitz in
HundelBngen und Seedorf zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Süflsarch. — Cod. Tradd. 91. Neug. 1, 116. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 166.
40
804 — SOS.
214.
804. Jan. 24. — Morand erhält von Bischof Eghino and Abt Werte
von St Gallen den von ihm an das Kloster St Gallen ttbertrage-
nen Besitz im Hagadunensiscben Hof (in curte Magaduninse, Mag-
denau?) zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftaarch. — Cod. Tradd. 99. Urkdbch. d. Abtei St Gallen
1, 167.
215.
804. Febr. 29. — Graf Isanbard schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Wiesendangen , Rossrüti, Wila (?), Zuzwil und
Ganterschwil, mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 108. Neog. 1, 143. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 168.
21S.
804. März 8. Mailand. — Der Kleriker Urso, Petrus genannt, schenkt
der Kirche des hl. Zeno in Campione am Luganersee die HälHe
seines ganzen Besitzes zu Antellaco im Gebiete von Seprio and
Asongia (Castro Axongia).
Mailand, Arch. S. Fedele. — FumagaUi, Cod. dipl. S. Ambros. 105.
217.
804. Juli 4. Buchheim. — Reginhard überträgt dem Kloster St Gallen
seinen Besitz zu Hochdorf im Breisgau, Gebäulichkeiten, 30 Jucharte
Ackerland, die zwei Wiesen Woifcoozreod und Metaminpahc und
zwei Hüben im Orte selbst sammt deren Inhabern.
St. GaUen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 97. Neug. 1, 127. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 169.
218.
804 Juli 6. Kloster St Gallen. — Hisuanus und sein Sohn
Isuanus schenken dem Kloster St Gallen das Grundstück Saxu
pilosu.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 107. Urkdbch. d. Abtei St. Qalltti
1, 170.
219.
805. Febr. 21. Wasserburg. — Lanto überträgt dem Kloster St. Gallen
im Arbongau seineu erworbenen Besitz (conquesitio) zu Reitnao,
ausgenommen den Ort Linginbach.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 111. Neng. 1, 128. Urkdbch. d.
Abtei St Gallen 1, 171.
4t
8a8 ^ 1106.
220.
805 (803). April 7. Elgg. — Richbold überträgt dem Kloster
SL Gallen seinen Besitz zu Dickbuch im Thurgau mit vier Leib-
eigenen (mancipia).
St. Gallen Stiftsarch. — Cod. Tradd. 108. ürkdbcb. d. Abtei St. Gallen
1, 171.
221.
805. Juni 26. Schörzingen. — Adaluni (Adalo ?) schenkt dem Kloster
St. Gallen in der Arbonermark (in marca Arbuna) seinen Besiz
zu Deilingcn.
St. Gallen, StiftBarch. — Cod. Tradd. 109. ürkdbcli. d. Abtei St. Gallen
1, 173.
222.
805. Oct 23. — Chadaloh, Sohn des Grafen Perahtolt, überträgt
dem Kloster St Gallen seinen ererbten Besitz zu Wengen.
St. Gallen, Stlftsarch. — Cod. Tradd. 95. Neug.' 1, 131. WirtemD.
ürkdbch. 1, 62. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 174.
223-
805. Oct. 23. Zell. — Wago und Chadaloh, Söhne des Grafen Perah-
tolt, übertragen dem Kloster St. Gallen ihren gemeinsamen Besitz
zu Marchthal, die Kirche in Bussen und zu Seekirch, den ererb-
ten Besitz zu Heistilingauve, in Wengen, Hochdorf und Weiler;
dazu gibt Wago insbesondere seinen Besitz zu Dhahdhorf und
Möhringen und Chadaloh seinen Besitz zu Daugeudorr, Grüningen^
Asinheim, den Wald Wolfpoldessiaza, zu Dhahdorf, Unter-Möhringen^
Emerkingen, Wachingen, Sembinwano, Sliviloheim, Erfstetten und
Ober- und Unter- Wilzingen und beide überhaupt ihren Besitz
in dem Gau Folholtsbaar, ausgenommen den Besitz Wago*s in
Hddgau und Emerkingen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 101. Keug. 1, 130. Wirtemb.
Drkdbdi. 1, 63. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen. 1, 175.
224.
80S. Febr. 6. (8). Thionville. — Kaiser Karl der Grosse theilt sein Reich
unter seine drei Söhne, wonach Ludwig Aquitanien, Wasconien, und
die Provence mit einem Theile Burgunds, Pipin Italien und was
42
806.
südlich von der Donao gelegen, namentlich das Herzogthum Cur
(nna com ducatu Coriensi) und den Thargan, und Karl das übrige
erhält.
— . Boaquet, Recaeil dea historiens des Gaales et de la FVance 5, 771.
Mohr, Cod. dipl. 1, 217. Pertz, Hon. Germ. hist. 3, (Leges 1\ 140.
225.
806 (807. 808). Febr. 7. Ad Campos (Müsinen bei Rankwil?). — Graf
Unfred von Rhätien spricht in offenem Schöffengerichte mit Hülfe
von Zeugen Hrothelm eine demselben entzogene Hofstatt (man-
sus) wieder zu.
Bremen, Stadtbibl. — Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 177.
226.
806. März 23. — Lantolt überträgt dem Kloster St. Gallen im Ar-
bongau seinen Besitz in Wisslang (Wisslingen) und Tairelsch Wan-
gen mit Ausnahme einer Anzahl Leibeigenen (mancipia).
St. Gallen, SUiUarch. — Urkdbch. der Abtei St Gallen 1, 178.
227.
806. Mai 29. Wangen. — Isanbard, Sohn des Grafen Warin, schenkt
dem Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Ganterswil, Oetswil und
Seen im Thurgau, zu Kirchen an der Eitrach im Hegau, zu Ra-
tolvespuah und Liptingen, unter der Bedingung, dass das Klo-
ster die gegen ihn erhobenen Klagen wegen einiger Orte im
Thurgau niemals weder gegen ihn, noch gegen seine Erben wieder
aufnehme.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 112. Keag. 1, 135, Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 180.
228.
806. Hai 29. Undingen (im Gau Purichinga). — Hariold überträgt
dem Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Undingen und Genkingen
mit Ausnahme der Kirche daselbsL
— . Cod. Tradd. 109. Neug. 1, 135. Wirtbg. Urkdbch. 1, 65. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 1, 179.
229.
806. Juli 31. Sulgen. — Adalram vermacht dem Kloster St. Gallen
Alles, was er bei seinem Tode unverschenkt und ungebraucht
43
807.
zarackUsst, an Pferden (caballi domales), Gold und Silber, Schild
Qod I^anzen, Kleidern und Hausrath überhaupt
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 116. Neag. 1, 137. ürkdbch. d.
Abtei St. GaUen. 1, 182.
230.
807. Apr. 19. Wasserburg. — Abt Werdo von St Gallen verleiht
an Werdliiit den von ihr an das Kloster übertragenen Besitz zu
Reitnau zum Niessbrauch gegen Zins.
St Gallen, Stiftdarch. — Ck>d. Tradd. 114. Neog. 138. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 182.
231.
807. Apr. 27. Zürich. — Nanzo überträgt dem Kloster St Gallen
seinen Besitz zu Fägschwil im Thurgau. %^
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 115. Neog. 1, 128. Urkdbch. d.
Abtei St GaUen 1, 183.
232.
807. Mai 17. Herthen. — Emthrud überträgt dem Kloster St Gallen
den von ihrem Vater ererbten Besitz zu Wiechs im Breisgau mit
Ausnahme zweier Jucharte in Ausoldowilare.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 115. Neug. 1, 134. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 184.
233.
807. Juli 20. ßinzen. — Himmini (Himmo?) und seine Söhne Em-
hart und Winipold übertragen dem Kloster St Gallen ihren er-
erbten und erworbenen Besitz zu Schopfheim im Breisgau.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 116. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 185.
234.
807. Juli, 23. Como. — Gisepert, Uopuns Sohn, von Cornelliano,
verkauft an Toto, Arogis (Arochls) Sohn von Campione, zwei
Leibeigene (infantoli serbi) von Axxungia (Asongia oder Zogno?)
tun 30 Silbersolidi zu je 12 Denare, deren Empfang er bezeugt.
Mailand, Arch. S. Fedele. — FumagaUi, Cod. dipl. S. Ambros. 113.
235. .
807. (801). Aug. 24. Krotzingen. — Blidsind, Ruadini und seine
Gattin Swanahilt übertragen dem Kloster St Gallen an der Stei-
807 -^ 808.
nach im Thurgau ihren Besitz tn Eschbach, ßerthen und Eichen
im Breisgau.
St. Gallen, Stiftearch. -- Ck)d. Tradd. 111. Neugart 1, 139. Ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 186.
23«.
807. Sept. 11. Brescia (ßrixia). — Draco, Rodemunds Sohn, yob
Lu(c)crnaco im Gebiete von Brescia (Brixia), verkauft dem Ale-
mannen Nerohacher Antchas Sohn, von Lindau in Alcmannien,
um 8 Pfund gemünztes Silber seinen gesummten Besitz zu Asbi-
giade (Albizate?); Semirago, Gemu, Cistello (Ceresaola oder Cis-
lago?), Germignaga, Coerezza in der Grafschaft Seprio und zu
Anego, Locarno (Leocardi) Somma und Florasse in der Graf-
schaft Stazzdna (Angera gegenüber Arooa).
Mailand, Arch. S. Fedcle. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 115.
237.
807. Oct. i. Langenargen. — Wolfbert und Wingidiu geben die Leib-
eigenen Hamedcoh, Clatamuat, Liutolf und Wolfsind frei gegen
einen von diesen an das Kloster St. Gallen zu entrichtenden
Zins.
St. Gallen, Süftsarch. — Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 187.
238.
807. Nov. 11. Lütlenhofen (Theodonisvilla, Dicdenhofen ?). — Kaiser
Karl der Grosse nimmt das Kloster Pßvers in Curvralchen in seinen
Schulz und bestätigt dessen Rechte und Besitzungen.
St. Gallen, Stiflsarch. (Transsampt v. Pfävers). — Eichhorn, Ep. Cor.
cod. prob. 12. Mohr, Cod. dipl. 1, 25. Wegelin, Pfävers 1. Böhmer,
Reg. Karol. 24 mit dem Datum 805.
239.
808. Juni 22. Kloster St. Gallen. — Cundarat schenkt dem Kloster
SL Gallen seinen erworbenen Besitz (conqueslum) in Höchst (?)
unter der Bedingung, dass sein Sohn Albini lebenslänglich seinen
Unterhalt vom Kloster erhalte und, winn er würdig dafür scheine,
in's Kloster eintreten dürfe.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 81. Neug. 1, 112. Ürkdbch. i.
Abtei St. Gallen 1, 188.
45
800.
34a
8tt. Jan. 5. BierliB^efl. — Fagnnd übertrftgl dem Kloster Sl GaDen
ihre Besitzungen vnd Leibeigenen zu Bierlingen in der Albvines-
baar mit Ausnahme eines Waldes und einer Wiese von fünf Fu-
dern ; erhält aber sowohl das, was sie schenkt, als was ihre Gatten
Olulf und Hunolf dem Kloster St. Gallen geschenkt habeu> zum
Niessbrauch gegen Zins zurück.
8t Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 105. Neug. 1, 141. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 68. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 189.
241.
809. Febr. tl. Wasserburg. — Othram überträgt dem Kloster St Gallen
seinen Besitz zu Grimmelshofen (7) (Crimolteshova) im Argengau.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tiradd. 117. Neog. 1-, 142. Wirtbgr.
Urkdbch. 1, 69. Urkdbch. d. Abt«i 8t GaUen 1» 190.
242.
Sai. Apr. 21. Ouikon. — Recbiurrid schenkt dem Kloster St Gallen
im Thurgau und im Arbongau seine Besitzungen und Leibeigenen
(mancipia) in Oltikon, wöbet es ihm frei steht, in das Kloster
zn gehen oder diesen Besitz gegen Zins zurückzoerhaltea
St. Gallen, Stiftaarch. - Cod. Tradd. lia. Heng. 1, 144. Urkdbch.
d. Abtei St GaUea i, 191.
243.
8tt« Sept 14. Scbnezenhausen, ^ Scroto überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz in Fleischwangen (?) (Flinxwangun), mit
Ausnahme eines Neubruches (uovale) in Segelbach und eines
halben Waldes bei Fleischwangen und mit Vorbehalt der Wieder-
einlösung.
dt Gallen, Stülsarcb. — Cod. Tradd. 118. Neng. 1, 140. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 70. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 192.
244.
8N. Sept 21. Wiltnau. — Edilleoz schenkt dem Kloster St Gallen
seinen erworbenen Besitz in Botziugen, wogegen ihm der von
seinem Vater an das Kloster übertragene Besitz in Bötzingen zum
Niessbrauch gegen Zius verliehen wird.
St. Gallen, Säftsarch. ^ Cod. Tradd. 113. Heug. i, UJL UU^dbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 193.
46
810 — 819.
245.
8107 — In der Kirche des hl. Vitalis m Arogno im Bezirk L«-
gano. — Lupus verkaufe an Toto um ein Pfund Silber eine Leib-
eigene (ancella).
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fmnagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 124.
246.
811. Febr. 10. Kloster St. Gallen. ~ Adalhart überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen erkauften und erworbenen Besitz zu Hörschwil
im Arbongau.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 120. Neag. 1, 147. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 1, 149.
247.
811. Aug. 11» PfäfBkon. — Woifcrim überträgt dem Kloster SL Gallen
seinen Besitz zu Bubikon im Thurgau und 9 Leibeigene (man-
cipia).
St. Gallen, Stiftsarch. ^ Cod. Tradd. 120. Neog. 1, 140. Urkdbeh
d. Abtei St. Gallen 1, 195.
248.
811. Sept. 19. Bülach. — Lambert überträgt dem Kloster St. Gallen
im Thurgau und Arbongau seinen Besitz zu Kempten und Irgen-
hausen im Thurgau mit Ausnahme einer Leibeigenen (ancilla)
und deren Kinder.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 121. Neug. 1, 148. Urkdbdi.
d. Abtei St. GaUen 1, 196.
249.
(811. Sept. 19.) — Wolfleoz, Bischof yon Constanz, und Werdo, Abt
von St. Gallen, yerleihen an Lantbert den von ihm dem Kloster
St. Gallen übertragenen Besitz zu Kempten zum Niessbrauch gegen
Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 122. Neug. 1, 149. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 197.
250.
812. Juni 14. Ammerswil. — Amalbert überträgt dem Kloster SL Gallen
seinen kleinen Besitz zu Amriswil, was schon urbar (arabile, Acker-
feld?) ist, und was noch dazu gemacht werden kann.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 123. Urkdbeh. d. Abtei St. GaUen.
1, 199.
81S - 814.
251.
812. Aug. 19. Hofs (uf Hova). — Albowin überträgt dem Kloster
St Gallen seine ererbte Besilzangen mit fünf Leibeigenen (man-
cipia) im Nibelgau.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 119. Neug. 1, 147. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 74. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 200.
252.
8137 - Cunzo von Holzcolvishosun, der zweier Wergeide schuldig
geworden ist und sich in das Kloster St. Gallen geflüchtet hat,
erhält ein Anlehen von 100 Solidi, wofür er bis zur Abbezahlung
dieser Summe sich und seine Erben au einem jährlichen Zinse
verpflichtet.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 55. Neog. 1, 79. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 198.
253.
813 — 816. — Der Presbyter Madius überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Mannzeil (Maduncella).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 126. Wirtbg. Urkdbch. 1, 75.
d. Abtei St. Gallen 1, 206.
254.
813 — 816. Kloster St Gallen. — Bischof Wolfloz, Abt von St. Gallen,
verleiht an Altabert den von ihm in Zezikon an St. Gallen über-
tnigenen Besitz zum Niessbrauch gegen Zins mit Erlaubniss der
Wiedercinlösung.
St GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 127. Keogart 1, 155. Urkdbch.
d. Abtei SL GaUen 1. 207.
255.
814. März 16. Kloster St. Gallen. — Herolf schenkt dem Kloster
St. Gallen sechs Jucharte zu Leulmärken.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 125. Neugart 1, 152. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 202.
256.
814. März IS. Kluftern. — Wichram überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz in Hebincliova mit Ausuahme von fünf Jucharten.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 123. Neng. 1, 150. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 201.
48
814 - 819.
257.
814. Mai 28. Birndort — Nidhart and seine GaUin Gundbirc über-
tragen dem Kloster St. Galleu ihren Besitz zu Birkingen im Alpgau.
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 124. Keugart 1, 153. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 203.
258.
814. Juli 28. — Kaiser Ludwig der Fromme schenkt den Kanoni-
kern zu St. Maria in Lausaune zu ihrem und der Armen Unter-
halt das Klösterlein Balmeta (ia Baumetto de St. Loup?) im Gau
Lausanne bei dem Flusse Yenoge mit der Villa Scepedingus.
Bern, Stadtbibliothek (Chartul. Lausaimense p. 56 b). — If^ai. et doc*
de la Suiase Romande 6> 238.
259.
815. Jan. 27. Aachen. — Kaisei Ludwig der Fromme bestätigt die
' Uebereinkunft zwischen Bischof Sidooius von Constanz und Abt
Johannes von St. Gallen, nach welcher der Abt von St. Gallen dem
Bischöfe von Constanz den jährlichen Zins einer Unze Goldes iiii4
eines Pferdes im Werthe eines Pfundes zu entrichten hat^ wogegen
dei Bischof von Constanz keine weitern Leistungea von dem
Kloster verlangen darf.
St. GaUen, SUtlsarch. — Neugart 1, 156. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 208.
260.
815. Mai 12. Kirchheim. — Wolßni übertragt dem Kloster St. Gallen
die Brautgabe seiner Mutter, nemlich zwei Hüben (U Colonioas)
mit zwei Leibeigenen za Egringen im Breisgau.
St. GaUen, Stiftsarch. — Ck)d. Tradd. 125. Keugart 1, 153. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 203.
261.
815. Juni 26. Kloster St. Gallen. — Hadubert schenkt dem Kloster
St Gallen seinen ganzen Besitz zu Wasserburg, Langenargen^
Hazenweiler, Ziegelbach, Schwarzenbach, eine Hube in Wangen
und einen Wald im Argengau; unter der Bedingung, dass jener
Besitz in Schwarzenbach dem Presbyter Theodold gegen Zins
verliehen werde.
St. Gallen, Süftaarch. — Cod. Tradd. 125. Neugart U l^^- Wirtbg.
Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 204.
49
81S - 816.
262.
81$. Dec. 14. Aachen. — Kaiser Ludwig der Fromme bestätigt dem
Kloster Reichenaa im Unterseegau auf Bitte Heito*s, Abt desselben
nnd Bischof von Basel, die von seinem Vater verliehenen Immu-
nitäten, nimmt es in seinen Schutz und gewährt ihm Steuer-
freiheit.
Strassburg, Departementalarchiv. — Grandidier, Hist. de T^gl. de
Strasbourg preuv. 2^ 161. Neugart 1, 159, Schöpfün, Als. dipl. 1, 63.
Trorülat, Mon. 1, 94.
263
816. März 12. Manuzell. — Werinpert überträgt dem Kloster St. Galleu
seinen ererbten Besitz zu Wermetsweiler (Werinpertivilare) in der
Mark Theuriugcn im Linzgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 127. Neugart 1, 168. Wirtbg.
Urkdbcb. 1,82. Urkdbcb. d. Abtei St. Gallen 1, 209.
264.
816. April 15. Dettensee (Tatinse). — Perahtlant schenkt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Dettensee gegen lebensläng-
lichen Unterhall im Kloster.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck)d. Tradd. 130. Neugart 1, 157. Urkdbcb.
d. Abtei St. GaUen 1, 210.
265.
816. Hai. Donnerstag (3. 10. 17. 24. oder 31.) Ewaltingen. —
Cozperl schenkt dem Kloster St. Galleu seinen Besitz zu Ewat-
tingen, Hullingun , und Achdorf und seinen Antheil an der
Kirche zu Zarten, unter der Bedingung, dass ihm das Kloster
jäbrlich acht Solidi, std es in baar und an Kleidern,
sei es an irgend welchen Thieren, wie dem Kloster beliebt, nebst
zwei Leibeigenen (duo mancipia, puerum scilicet et puellam)
gebe ; dazu bei einem aliralligen Zuge nach der Pfalz (ad Palacium)
oder Dach Italien einen berittenen Diener und ein wohlausge-
r&steies Pferd ; dieses soll ihm von den Pröpsten zu Ewaltingen,
Asoliogen und Mundelfingen gegeben werden. Will Cozpert im
Kloster seinen Aufenthalt nehmen, so soll ihm ein eigenes Zlm-
mer, eine Pfründe, wie sie sonst zwei Mönche haben und Jährlich
ein wolieDes und zwei leinene Kleider^ sechs Paar Schuhe, zwei
4
5Ö
816 — Sil
Paar Handschuhe , eine Mülze und Bettzeug (^leclistramenturo) und
alle zwei Jahre ein Mantel gegeben werden und der Eintritt in
die Zahl der Mönche ihm jederzeit frei stehen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 129. Neugart, 1, 157. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 211.
266.
816. Aug. 22. Aachen. — Kaiser Ludwig der Fromme bestätigt dem
Kloster Murbach die seit König Pippin dazu gehörigen freien Leute,
und verordnet, dass Niemand sie beunruhigen solle.
t
Colmar, Depai>tementalArch. — Schöpflin, Alsat. dipl. 1, 64. Martene,
Thes. 1, 19.
267.
816—837. — Die Gebrüder (confralres) Perakter, Adalcoz und
Olioi schenken zugleich mit ihrem Bruder Keraloo dem Kloster
St. Gallen ihren Besitz im Aargau in Rorbach, Dietwil, und
Leimiswil eine Hube nebst zwei Leibeigenen (mancipia) mit ihren
Familien, unter der Bedingung, dass ihr Bruder Kerluh, wenn er
mündig geworden ist (quando ad inlelligibilem »tatem pervenerit)
diesen Besitz erhalte^ Falls er ihn wolle, doch wünschen sie lieber^
dass der Besitz und ihr Bruder bei dem Kloster bleiben und er
dort seine Tage beschliesse —
St. GaUen, Stiftsarch. (Fragment). — Cod. Tradd. 199. Ncugmrt
1, 221. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen, Anliang.
268.
817. Febr. 7. Kloster St. Gallen. — Wisirih überträgt dem Kloster
St. Gallen die Wisirihiscella im Albgau.
St. Gallen, Süftsareh. — Cod. Tradd. 222. Neugai't 1, 254. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 212.
269
817. Febr. 7. Kloster St. Gallen. — Abt Cozbert von St. Gallen
verleiht an Wisirih den von ihm an das Kloster St. Gallen über-
tragenen Besilz zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 135. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 213.
51
817.
270.
S17. Mai 20. Rankwil. — Onorius und Valeria verkaufen dem Schult-
heissen Folcvin um vier Soiidi einen Acker von drei Sudern (onora)
im Rankwiler Boden, bei der Kirche des hl. Petrus (sutus sanciu
Pelru).
■ St. GaUen, Stütsarch. — Cod. Tradd. 200. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 214.
271.
817. Mai 21. Kloster St Gallen. — Rihbald überträgt dem Kloster
St Gallen den von ihm und dem Presbyter Theotinc erworbenen
und von ihm jenem Kloster noch nicht übertragenen Besitz in
der Mark der zwei Dörfer Brenggau und Zuckenried im Thurgau ;
nach seinem Tode soll Theotinc die nach ihm benannte Cella
gegen Zins behalten; beide, und nach ihrem Tode das Kloster,
sind als Inhaber der übertragenen Güter zu einem jährlichen Zins
von 10 Malter Spelt und zehn Malter Hafer an Richbalds Nichte
(neptae) Herisind verpflichtet
St. GaUen, Saftsarch, — Cod. Tradd. 131. Neugart 1, 162. Urkdbch.
d. Abtei St Gallen 1, 21G.
272.
U7. Juni 4. Aachen. -- Kaiser Ludwig der Fromme erlässt dem
Kloster St Gallen die au die Grafen zu entrichtenden Zinse von
47 Mansus, mit Ausnahme der Zinse und Abgaben (census et
tributum) an die kaiserliche Pfalz, und zwar in den Amtsbezirken
der Grafen Frumold zu Hondingen und Kiengen; Cunthard zu
Bissingen ; Karaman zu Schörzingen, Schwenningen und Weilers-
bach; Hruadhar zu Thuningen, Villingen, Nordstetten, Pfohren,
Spaichingen und Tannheim; Erckangar zu Heimbach, Thalhausen
und Buchheim; ßichwin zu llüttwilen, Kesswil, Landschlacht,
Zihlschlacht, Hefenhofen, Ifwil und Tänikon; Odalrich zu Stetten>
Harkdorf, Fischbach und Kluflern.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 132. Neugart 1, 163. Wirtembg.
urkdbch. 1, 90. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 217.
52
S17.
273.
817 (?). Nov. 12. Uzwil. — YsiDbold und seine GaUin PraDnihilt
überirageu der Kirche des hl. Martin zu Jonschwil ihren Besitz
daselbst.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 140. Neugart 1, 164. ürkdbch.
d. Abtei Gallen 1, 218.
274.
817. Nov. 17. Daugendorf. — Graf Chadaloh überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Ober- und Unter- Kssendorf, Perah-
tramnivilare ad Fedarhaun, Heidgau ,' Emerkingen , Wachingen,
Stibiloheim, Willirihingun, Marchthal^ Erbstetten, Grötzingen, Mfihl-
heim, Ober- und Unter -Wilzingen und Polsletim (Bolstern?) mit
dem Vorbehalt der Wiedereinlösung. Nach seinem Tode soll sein
Sohn Perahtold den gleichen Zins Tür diese Besitzungen bezahlen ;
vert^eirathet er sich, so hat er das Recht, die geschenkten
Besitzungen zu Emerkingen, Wachingen, Stibiloheim, Williri-
hingun, Marchthal, Erbsletten, Grötzingen, Mühlheim, Ober- und
Unter- Wilzingen und Polstetim um das Wehrgeld seiner Gemahlin
einzulösen. Wird ihm von einer rechtmässigen Gattin ein Erbe
geboren, so darf er auch die geschenkten Besitzungen zu Ober- und
Unler-Essendorr. zu Heidgau und Perahtramnivilare ad Fedarhaun
wie der mit einem Wergeid einlösen; thut er es nicht, so ist sein
Erbe dazu berechtigt. Allen dem Kloster übertragenen Leib-
eigenen (servitores, servi, ancillae) sollen keine neuen Dienste
auferlegt werden; die auf den Mausen ansässigen sollen nur für die
Hälfte ihrer Arbeitszeit in Anspruch genommen werden, ausser
beim Pflügen, und die im Haus Qnfra salam) wohnenden Mägde
(puellae) sollen nur drei Wochentage für das Kloster arbeiten
und das, was die Alamannen Chwilliwerch nennen, sollen sie nicht
thun; weder diese noch jene sollen wider ihren Willen ausser die
Grafschaft gefuhrt, noch zu Lehen (beneOcium) gegeben werden;
geschähe es dennoch, so soll der nächste Verwandle des Grafen
dieselben an sich ziehen und einem andern königlichen Kloster
übertragen. Graf Chadaloh behält sich übrigens vor, aus seinen
S3
818.
gesammten Schenkungen 30 Leibeigene (mancipia) nach eigener
Wahl für sich zurückzubehalten.
— .Cod.Tradd.137. Neugart 1, 165. Wirtbg. ürkdbch. 1, 91. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 219.
275.
817. Nov. 25. Zuzwil. — Kiso überträgt dem Kloster St Gallen
seinen erworbenen Besitz zu Zuckenried.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 140. Ürkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 222.
276.
817. Ehingen. — Petto schenkt dem Kloster St. Gallen seinen Be-
sitz zu Filsingen und überträgt ihm denjenigen zu Engelswies.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 134. Neugart 1, 167. "mrtbg.
Ürkdbch. 1, 86. Ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 223.
277.
817? — Petto überträgt dem Kloster St. Gallen seinen Besitz in
der Mark Theuringen (Thuringaromarcho) mit Ausnahme einer
Hube in Kelinga und vier Leibeigenen (mancipia).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 134. Wu^mbg. ürkdbch. 1, 85.
Ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 223.
278.
818. Jan. 29. Wengi. — Adalman überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Helfenswil und Billwil.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 130. Urkbch. d. Abt St. Gallen 1, 224.
279.
818. Juni 2. Aachen. — Kaiser Ludwig der Fromme stellt nach der
Untersuchung durch den Grafen Richwin dem Kloster St. Gallen
die Besitzungen zurück, welehe früher von Isengrim an dasselbe
geschenkt, dann aber, weil er wegen Untreue getödtet wurde,
conflscirt worden waren.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 136. Neugart 1, 169. Ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 225.
280.
818. Juni 3. Aachen. — Kaiser Ludwig der Fromme nimmt das
Kloster St Gallen im Thurgau, welches bis jetzt dem Bisthum
54
818.
CoDstanz unicrworfen war, in seinen unmittelbaren Schutz und
▼erleiht ihm die Immunität.
St. Gallen, Stiftsarch. — Keiigart 1, 170. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 226.
281.
818. Juni 4. Rankwil. — Majo von Rankwil verkauft an Folcvin
um 80 Pfund Eisen (valienle In ferro liberas 80) einen Acker von
drei Fudern (onora) in Bergune.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 201. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 228.
282.
818—820. Juli 31. (Indict. III. Anno Imperii VI). Como. — Kaiser
Ludwig der Fromme schenkt der Kirche des hl. Abundius und
Pelagius in Como und den Klerikern daselbst den königlichen
Hof Anutium zwischen Agno und Lugano und was von Cadro
bis Ponte Tresa dazu gehört.
Como, bischöfl. Arch. — Tatti, Annali sacri di Como 1, 946. Ughelli,
Italia Sacra 4.
283.
818. Sept. 1. Thuningen. — Cundfred überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen ererbten Besitz in Thuningen mit dem Rechte der Wieder-
einlösung.
St Gallen, Stülsarch. — Cod. Tradd. 138. Neugart 1, 171. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 93. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 228.
284.
818(7) Oct. 10. Denkingen. — Theotmar überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Denkingen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 218. Neugart 1, 257 mit Datum
846. Oct. 10. Wirtbg. Urkdbch. 1, 133. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 229.
285.
818. Oct. 24. Kloster St. Gallen. — Liubolf und sein Sohn Wolfkis
übertragen dem Kloster St. Gallen ihren Besitz zu Madctschwil
mit Ausnahme deriLeibeigenen (mancipia).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 139. Neugart 1, 172. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 230.
55
818 ~ 819,
286.
818. Nov. 12. Kloster St. Gallen. — Anno überträgt dem Kloster
SL Gallen eine nach seinem Namen benanntes von ihm erworbene
Rente (roncale) zu HohenfirsL
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 140. Urkdbch. d. Abtei St. Gauen
1, 231.
287.
819. Jan. 16. Lörflngen. — Ruadger überträgt der Kirche des hl.
Martin zu LörSngen seinen Besitz zu Röthenbach.
St. Gallen, Stiftsarch. — CJod. Tradd 134. Neugart 1, 173. ürkdbch, d.
Abtei St. Gallen 1, 232.
288.
819. Apr. 6. Kirchen. — Sigifrid überträgt der Kirche des hl. Petrus
zu Fischingen im Breisgau drei Leibeigene (mancipia).
— . Cod. Tradd. 142. Neugart 1, 174. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 233.
289.
819. Apr. 18. Hohstedthe (Höchst). — Hatto und seine Gattin Oadalhilt
übtrtragen dem Kloster St. Gallen ihren Besitz zu Hohstedthe
(Höchst), unter der Bedingung, in's Kloster treten zu können
und darin ernährt zu werden, falls sie es bedürfen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 135. Zellweger, Urkunden 1, 3.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 233.
290.
819. Apr. 30. Rankwil. — Der Presbyter Lubucio schenkt mit Zu-
stimmung seines Vaters Dominicus dem Folquin einen Acker von
drei Fudern (onora) zu Bergune.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 219. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 234.
291.
819. Juni 12. Dielenhofen. — Kaiser Ludwig der Fromme bestätigt
dem Kloster Piavers in der Provinz Churowala und Grafschaft
Cur die ihm vom Karl dem Grossen verliehene Immunität.
St. Gallen, Stiftsarch. (Transsumpt von Pftlversj. — Herrgott, Genea-
log. Habsburg. 2, 38. Wegelin, Pfävers 1.
50
819 — 890.
292.
819. Juni 16. Uzwil. — Waldbert, Cundram, Folhopert und Tage-*
bert übertragen dem Kloster St. Gallen zofolge eines Vergleichs
über dieses Gebiet (pro illiid territorii pacalia) ihren ererbten
Besitz in Uzwil.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 143. Urkdbch. d. Abtei St Gall««i
1, 235.
293.
820 (842). Jan. It. Emerkingen. - Wago übertragt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Wengen (Wanga).
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 225. Neugart 1, 245. Wirtemb.
ürkdbch. 121. Urkdbch. d. Abtei St. aallen 1, 236.
294.
820. Febr. 17. Tuttlingen. -* Abt Cozbert von St Gallen verleiht
an Lantpert den von Erminold in Emmingen (ab Egg) an das
Kloster geschenkten Besitz zum Nicssbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 141. Neugart 1, 173. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 237.
295.
820 ? Febr. 25. Schlins. ~ Maurelio und seine Gattin Lovacia schen-
ken an Folcvin eine Wiese zu Pedene im Schlinser Grunde.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 338. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
Anhang.
296.
820? Febr. 28. Schlins. — Aosta schenkt an Folcvin ein Grund-
stück von einem Modius zu Isola, oberhalb der Strasse im
Schlinser Grunde.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 338. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen^
Anhang.
297.
820. März 28. Bürs bei Pludenz. — Joanna von Bürs verkauft an
Folquin um zwei Tremissen in Eisen (duos Iremeses in ferro val.)
eine Wiese von zwei Fudern (onora) in Setone.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 145. Urkdbch. d. Abtei St. QaUen
I, 239.
57
•90.
298.
S20. Mftrz 28. Nöziders. — Aloinus von Nüziders schenkt an Folqain
ein Modiale Feld in Schlins za Isola.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 145. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 238.
299.
S2*. April 16. Kloster St. Gallen. — Abt Cozbert von St. Gallen
verleiht an Pezzo den von ihm zu Zuzwil, Wuppenau und Ziicken-
ried an das Kloster oberlragenen Besitz zum Niessbrauch gegen
Zins.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 142. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 239.
300.
820. Mai 7. Rankwil. — Aimo schenkt an Folcvin einen Acker von
vier Fudern (onora) zu Praadurene (Brederis bei Rankwil?).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 146 Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1,240.
301.
820. Mai 13. Uznach. — Otram überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Rickenbach.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 146. Neogart 1, 178. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen i, 241.
302.
820. Mai 15. Lauben. — Adalhart überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Hofs (Auenhofen?) im Nibelgau, ausgenommen
ein Grundstück (Solum) und 20 Jucharte.
St. Gallen, Stütsarch. — Cod. Tradd. 147. Neugart 1, 179. Wlrtembg.
Urkdbch. 1, 96. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 241.
303.
820(?). Mai .15. Rankwil. — Bona schenkt dem Folquin zwei Aecker
bei der via Barbaresca.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 147. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 242.
304.
820. Juni 5. Rankwil. — Latinus verkauft an Folcvin um 90 Pfund
Eisen (valienle in Ter. lib. 90) vier Casaten, ein Semodiale
58
•90.
mit einem Haus (casatas IV semozale cum casola) zu Cajolas
Bergnnas.
St. Gallen, Süftsarch. -- Cod. Tradd. 148. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 243.
305.
820. Juni 5. Rankwil. — Latinus verkauft an Folcvin einen Acker
von drei Fudern (onora) zu Reuli (im Lalernserthale oder am Rhein
im Kanton Sl. Gallen?) für 90 Pfund Eisen (bivaliente 90 IIb. fer.)
und schenkt ihm wegeu seiner ^guten^ Verdienste einen andern
Acker von drei Fudern (onora) ebendaselbst.
St. Gallen, Stiasarcb. — Cod. Tradd. 149. Urkdbch. der Abtei St, Gallen
1, 243.
306.
820 (?). Juni 5. Rankwil. -. Quintellus schenkt mit Zustimmung
seines Vaters Crespio an Folcvin den Acker zu Spinaciolu von
zwei Fudern (onora) im Rankwiler Boden.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 148. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 244.
307.
820. Juni 27. Grachingas. — Hildeburg überträgt dem Kloster
St. Gallen im Gau Alamannia ihren Besitz zu Buggingen^ Zitzingen,
Laufen und Eggenen im ßreisgau, mit Vorbehalt der Wiederi*in-
lösung, und erhält den Besitz des Klosters St. Gallen zu Schliengen^
Warmbach, Herthen, Honinghovum und Haslach zu Lehen (bene-
ficium).
St. Gallen, Süftsbibliothek. — Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 245.
308.
820 (?). Juli 18. Schlins. — Leuta, ihr Sohn Isinrich und Isinberga
schenken an Folhvin für seine ^guten^ Verdienste einen Acker
zu Vedece (?) und zu Fascias.
St. Gallen, SUftsarch. ~ Cod. Ti-add. 133. Urkdbch. d. Abtei St Gallen
1, 246.
309.
820 (?). Sept. 27. Rankwil. — Naurus und seine Gattin Audoara
schenken mit Zustimmung ihrer Söhne dem Folquin einen Acker
von drei Modius zu Viniola.
St. Gallen, SUftsarch. — Cod. Ti-add. 145. Urkbch. d Abt. St. GaUen 1, 247.
59
SSO.
310.
920(?). OcL 11. Schlins. — Valencia schenkt an Folquin einen
Acker von zwei Modius zu Fanum (bei der Kirche zo Schlins?).
St. GaUen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 149. ürkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 247.
311.
820. Schlins. — Salvianus schenkt an Folquin ein Feld von zwei
Modius zu Valors (im Gebirge von Laterus ?.)
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 148. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 248.
312.
820. Dec. 11. Rankwil. — Baldila, Folherigoer und Honilenda ver-
kaufen an Folhvin um 20 Pfund Eisen (valienle in ferro liberas 20)
einen Acker von drei Modius zu Postes.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 144. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 248.
313.
820? Schlins. — Alonius von Nüziders verkauft an Folcvin im
Schlinser Grunde zu Casellas i 1/2 Modius, an der Strasse in
Pavanium, iVa Modius und zu Plevuena ein Fuder um vier Tremessen.
St. Gallen, Stiftsarch. —Cod. Tradd. 339. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen,
Anhang.
314.
820? (800—820). — Remedins (Bischof?) und die Richter erkennen
fQr Edalecus und Vigelius wegen eines Grundstückes (terra) den
Eid; da sie ihn nicht Kisten, geben die Eltern den dritten Theil
des Ackers (agru) zur Ausgleichung.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod, Tradd. 254. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen.
Archiv f. Schweizergeschichte 7, 221.
315.
820 ? Kloster St. Nazarius in Mailand. — Graf l.eo und die Beisitzer
erklären, es sollen dem Grafen Alpichar von Alamania die Be-
sitzungen im sepriensischen Gebiete in Agno und Locarno (bei
Varese oder Locarno im Kanton Tessin?), welche ihm während
seiner Abwesenheit als Lehrer (Bajolus) Adelheids, König Pipins
Tochter, entrissen worden, wieder zurück gegeben werden.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 222.
Giolini, Storia di lülano 7, 8.
60
sai.
316.
821. Febr. 15. Aachen. — Kaiser Ludwig der Fromme stellt nach
Untersochang durch (den Grafen) Gerold dem Kloster St. Gallen die
einst von Piela und deren Sohn Lantpreht geschenkte, nachher
aber widerrechtlich entzogene und mit dem Fiscus zu Zürich ver-
einigte Villa Uhcinriuda (Utznach) zurück.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 149. Neagart 1, 179. Urkdbch. d.
Abtei St Gallen 1, 249.
317.
821. März 7. Rankwil. — Donatus schenkt an Folquin von einem
Acker in Frugala (?) drei Yiertheile und einen Viertheil an Snl-
yanus und dessen Brüder.
St. Gallen, Stiftsbibliothek. — Fickler, Quellen and Forschoiigen,
Abthlg. 2, S. 3. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 251.
318.
821. März 7. Schlins. — Marcelinus, Vigilius und Goncio von Ni-
ziders schenken an Folquin einen Acker zu . . .
St. GaUen, Stütsbibliothek. — Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 251.
319.
821 März 7. Schlins. — Alonius schenkt (an Folquin?) einen Acker
bei Folquins Haus (super casas Folquini)
St. Gallen, Stiftsbibliothek. — Fickler, Quellen und Forschungen,
Abthlg. 2, S. 4. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 252.
320.
821. März 7. — Cianus und seine Gattin Valencia schenken an
Folquin einen Acker bei Folquins Haus (super casa Folquini).
St. Gallen, Stiftsbibliothek. — Fickler, Quellen und Forschungen,
Abthlg. 2, S. 4. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 252.
321.
821. März 10. Lausheim. — Abt Gozbert von St. Gallen verleiht
an Albhar den von seinem Vater dem Kloster St. Gallen ge-
schenkten Besitz zu Bachthal (bei Ewattingen) zum Niessbrauch
gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 146. Neugart 1^ 181. Urkdbch. d.
Abtei St Gallen 1, 253.
822.
821. Apr. 24. Kiengen. — Abt Cozbert von St. Gallen verleiht an
61
•dl - »da.
Hamming and seinen Sohn Puto den von ihnen dem Kloster
SL Gallen übertragenen Besitz zu Pfohren zum Niessbraueh gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsareh. — Cod. Tradd. 153. Keugart 1, 181. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 254.
323.
821. Juli 15. Schlifi§. — Rafaldus schenkt an Folquin eine Wiese
von einem Fuder (carrale pradu) bei Riva (am Rankwiler Bache ?).
St Gallen, Stiasarch. — Cod. Tradd. 152. Urkdbch. d. Abteilt. Gallen
1, 255.
324.
821. (Sept 15. 22. oder 29. Die Dominica Kai. Oct.) Kloster
St. Gallen. — Abt Cozbert von St. Gallen verleiht an Rihhoh und
Roadhoh den von ihnen dem Kloster St. Gallen übertragenen Be-
sitz zu Schweiuberg (Schwänberg) zum Niessbraueh gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 152. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 255.
325.
822. Febr. 8. Busnang. — Hiltikern und seine Gattin Isanpiric über-
tragen dem Kloster St. Gallen Alles, was ihnen Isanhart, der Vater
der Isanpiric im Thurgau zu Busnang hinterlassen hat.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 153. Neugart 1, 182. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 256.
326.
822. Febr. 19. Busnang. — Berahtlinda überträgt dem Kloster
St Gallen ihren Besitz zu Birwinken (Wirinchova).
St. Gallen, Stiflaarch. — Cod. Tradd. 150. Neugart l, 183. Urkdbch d.
Abtei St. Gallen 1, 257.
327.
822. Apr. 4. Diessenhofen. — Hiltebert überträgt dem Kloster
St Gallen seinen erworbenen Besitz zu Stammheim.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 151. Neugart 1, 183. Urkdbch. d.
Abtei St Gallen 1, 258.
328.
822. Nov. 2. (?) Slammheim. — Olprant überträgt dem Kloster
St Gallen ein Grundstück zu Basadiugen, wie Wolfgang daselbst
eim s hatte.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 144. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 259.
62
329.
823. Juui 4. Rankwil. — Kaiser Lothar ertheilt dem Bisthume Como^
weil dessen Urkunden (instrumenta chartarum} verloren gegangen
sind, die Bestätigung seiner Besitzungen im Gau Como und im
sepriensischen Gebiete (theilweise im tessinischen Bezirke Hen-
drisio).
Como, bischöfl. Arch. — Tatti, Annali sacri di Como 1, 948. Ughelli,
Italia Sacra 5, 266.
330.
823. Juni 21. Frankrurt. — Kaiser Ludwig der Fromme bestätigt
Stiftung, Freiheiten und Besilz des Klosters Massmünster, jedoch
soll dasselbe von jedem seiner Mausus einem römischen Könige
oder Kaiser, so ort er nach Basel komme, 12 Goldstücke ent-
richten.
Colmar, Departementalarch. (Abschrift aus dem 18. Jahrb.). — Laguille
15. Schöpflin, Als. dipl. 1, 70. Bouquet 6, 534. Waitz, Verfassonga-
geschichte 4, 12.
331.
824. Jan. 3. Compiegnc. — Kaiser Lothar I. bestätigt dem Bisthume
Como die Schenkungen seiner Vorfahren und schenkt ihm noch
dazn^leCluse^ und die Brücke zu Chiavenna, Besitzungen im Veltlin^
die Kirchen zu Mazzo, Bormio, Poschiavo und das Ktösterlein des
hl. Fidelis.
Como, bischöfl. Arch. — Tatti, Annali sacri di Como 1, 949. Ughelli,
Italia Sacra 5, 266. U. Salis, Fragmente zur Geschichte Veltlins 3, 14.
Mohr, Cod. dipl. 1, 31.
332.
824 (?) Mai 18. — Abt Cozperl von St. Gallen verleiht an Nalh-
wich den von ihm dem Kloster St. Gallen in der Mark Apflau
übertragenen Besilz zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 161. Neiigart 1,184. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 97. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 260.
333.
824. Juni 2. Uzwil. — Thiolo ijberträgt dem Kloster St Gallen ein
von Willifrid gekauftes Grundstück zu Uzwil.
St. Gallen. Stiftsarch. — Cod. Tradd. 151. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 261.
6S
334.
S24. Juui 20. Hofs. ^ Werinpold und seine Gattin Emina über-
tragen dem Kloster St. Gallen ihren Besitz zu Haselburg im
Nlbelgau.
St. Gallen Stiftsarch. — Cod. Tradd. 156. Neugart 1, 185. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 103. Urkdbch d. Abtei St Gallen 1, 263.
335.
824. Juni 20. Hofs. — Wolvold überträgt dem Kloster St Gallen
seineu Besitz zu Haselburg im Nibelgau.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 156, Wirtemb. Urkdbch. 1, 104.
Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 264.
336.
824. Juni 20. Hofs. - Gerbald überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Ratbotizelia (Frauenzeil?) im Nibelgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 155. Neugart 1, 185. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 262.
337.
824. Juni 20. Hofs. — Lantprel überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Ratpotescella (Frauenzeil?) im Nibelgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 156. Urkdbch. d. Abtei St. GaUeu
1, 263.
338.
824. Sept. 27. Gossau. — Heririh überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Gossau im Thurgau, mit Ausnahme der Leib-
eigenen (mancipia) und des Viehstandes.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 157. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 265.
339.
824. Oct Kloster St. Gallen. - Freddo schenkt dem Kloster St. Gallen
gegen Nahrung und Kleidung seinen ererbten Besitz zu Gossau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 159. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1 266.
340.
824. Nov. 6. Kloster St. Gallen. — Abt Cozpert von St. Gullt^n
verleiht an Otpert den von Cotesdegan dem Kloster geschenkten
Besitz in Mörswil zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen. Stiftsarch. — Cod. Tradd. 157. Neugart 1, 186. Urkdbch. d.
Abtei SV. Gallen 1, 266.
84
824 - 838
34i.
824. Nov. 15. Tolnach (Tottinheiclie). — Sigihart and sein Sohn
Picho iiberlrageu dem Kloster SL Gallen ihren Besitz zu Totnach
(Tottinheiche), mit Ausnahme eines Leibeigenen (mancipium).
ßt. GaUen, Stifbsarch. — Cod. Tradd. 158. Neugart 1, 186. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 267.
342.
824. Dec. 11. Kloster St. Gallen. — Scoppo überträgt dem Kloster
St. Galleu seinen Besitz zu Lommis (Loubmeissa).
St. Gallen, Stlflsarch. ~ Cod. Tradd. 158. Neugart 1, 189. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 268.
343.
824 ? — Herivrit überträgt in öffentlicher Gerichtssitzung (in publice
mallo) von Neuem den von Uadalger und Werdhilt dem Kloster
S(. Gallen hingegebenen Besitz und emprängt denselben wieder
zum Niessbrauch gegen Zins auf Lebenszeit.
St. GaUen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 199. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 260.
344.
825. Jan. 15. Kloster St. Gallen. — Perahthard schenkt dem Kloster
St. Gallen gegen lebenslänglichen Unterhalt seinen Besitz im
Tarbenthal.
St. Gallen, Stütaarch. — Cod. Tradd. 154. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 269.
345.
825. Mai 1. Rankwil. ~ Libucio, seine Gattin Ampelia und ihr Sohn
Berfred schenken an Folquin einen Acker zu Gurtis (Cortinum).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 160. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 269.
346.
825. Mai 1. Rankviril. — Eusebius und Quintella, Wileratus und
Orsa von Rankwil verkaufen an Folquin ein Grundstück zu Ca-
sales (solu(m) a Casales).
St. GaUen, Stiftsarch. - Cod. Tradd 160. Urkdbch. d. Abtei St GaUen
1, 270.
65
82».
347.
825. Mai lt. (Basel-) Augsl. — Uppert überträgt dem Kloster
St Gallen im Thurgau den dritten Tiieil seines Besitzes zu Firinis-
Villa und Muuzach(thal) und dazu einen Mansus zu Firinisvilla (?)
im Augstgau.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 160. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 271.
348.
825. Juni 19. Batzenheid. — Gisalojf überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Neschwil und in der Hark daselbst, ausgenommen
9 Jucharte.
St. Gallen, Stiftsarch. - Ck)d. Tradd. 161. Neugart 1, 187. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 272.
349.
825. Juli 18. Rankwil. — Juliola von Rankwil verkauft an Folquin einen
Acker von drei Modius an der Via Bergunasca um einen Solidus
in Eisen (I solidum in ferro valiente).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 162. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 273.
350.
825. Juli 25. (Vni. Kl. Aug., Villi Anno imperii, epacle XXVIII. In-
dicL III.) Strassburg. — Kaiser Ludwig der Fromme stellt dem
Bischöfe Victor IL von Cur die ihm vom Grafen Roderich ent*
rissenen Besitzungen zurück, nemlich die Kirche St. Sisinnius (Sayes
bei Trimmis?), den Hof Zizers, das Gasthaus (senodochium) St. Peter
(auf dem Seplimer) und die Kirche St. Columban (im Urserenthale).
Cur, bischöfl. Arch. — Schöpflin, Alsat. dipl. 1, 68. Grandidier, Hist.
de r^l. de Strasbourg 2, 181. Mohr 1, 32. Böhmer, Reg. Lud. 375.
351
825. OcL 23. Pfohren. — Wicram überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz in der Mark Pfohren.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 162. Neugart 1, 188. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 273.
352.
825. Dec. Wängi. — Wolfhart überträgt dem Kloster St. Gallen seinen Be-
sitz in der Hark Zuckenried, mit dem Rechte der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod.Tradd. 235. Keugart 1, 278. Urkdbch. d.
Abid St. Gallen 1, 274.
5
t:
66
353.
826. Jan. 28. Rankwil. — Lobo von Rankwil verkauft an Rob<
einen Acker von acht Semodiale in Dums (Tombas) bei Rank^
um ein Rind und ein Schwert.
St. GaUen, Sültsarch. — Cod. Tradd. 163. Urkdbch. d. Abtei GaL
1, 275.
354.
826. März 1. Eschenbac^. — Ruadheri überträgt dem Kloster SL Call
seinen Bezitz zu Rüetschwil.
St. Gallen, StifUarch. — Ck>d. Tradd. 168. Urkdbch. d. Abtei St. GaL
1, 275.
355.
826. März. 22. Gossau. — Abt Cozbert von St. Gallen verleiht an R
ginhart den von ihm dem Kloster St Gallen übertragenen Res
zum Niessbrauch gegen Zins.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 159. Urkdbch. d. Abtei St. Gall
1, 276.
356.
826. Apr. 5. Kloster St. Gallen. — Ruadsind schenkt dem Klos
St. Gallen ihren Bezitz zu Lützelsee im Thurgau.
r St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 164. Urkdbch. d. Abtei St. Gal
f. 1, 277.
■. 357.
826. Mai 4. Uzenried (Uznach). — Dhiotuiwi überträgt dem Klos
St Gallen ihren Besitz zu Uzenried (Uznach) im Thurgau.
St. Gallen, SUftsarch. — Cod. Tradd. 164. Urkdbch. d. Abtei St Gal!
1, 277.
358.
826. Mai 4. Uzenried (Uznach). — Rihcholf und sein Bruder Helid
übertragen dem Kloster St. Gallen ihren Besitz zu Laudenberg
Thurgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 165. Urkdbch. d. Abtei St. GaL
1, 278.
359.
826' Aug. 2. Dielerskirch. - Graf Pertold, Sohn Chadaloh's, b
stätigt dem Kloster SL Gallen den von Pertolt und Kersiida
67
837.
dasselbe übertragenen, zu der Kirche (Perlolts-) Zell gehörigen
Besitz zu Zell, Reutlingendorr und einen Waid westlich des Weges
Ton Ensenheim bis Woirpoliessiazza.
St. Gallen, Stiftgarch. — Cod. Tradd. 165. Neugart 1, 191. Wirtembg.
ürkdbch. 1, 105. Urkdbch. d Abtei St. Gallen 1, 279.
360.
^'27. Febr. 24. — Abt Cozberi von St. Gallen verleiht an Gemmunt
den von ihm dem Kloster St. Gallen übertragenen Besitz zum
Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, StifUarch. — Cod. Tradd. 163. Urkdbch. d. Abtei St Gallen
1, 280.
361.
»VI. (828) Apr. 25. (23). Kloster St. Gallen. — Abt Cozbert von
St Gallen verleiht an Adalram und dessen Bruder Hato für den von
ihnen zu Dietschwil (Thiotmariswilare) an das Kloster St. Gallen
geschenkten Besitz die Richineshoba in Berg zum Niessbrauch gegen
Zins.
St. Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 168. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 281.
362.
827. Aug. 16. Edüswil (Edineswilare). - Baldebret überträgt an
das Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Boltschhausen (Polleres-
hosun) und Büren, den er bei Theilung mit seineu Söhnen für
sich erhalten, ausgenommen zwei Leibeigene (mancipia).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 169. Neugart 1, 192. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 282.
363.
827 (828). Aug. 23. (21). ~- Abt Cozbert von St. Gallen verleiht an
Ehtolf den von ihm in Judnneswilare an das Kloster SL Gallen
Ibertragenen Besitz zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 169. Neogart 1, 193. Urkdbch. d.
Abtei St. Gellen 1, 283.
364.
827. Aug. 26. Elgg. — Immo überträjfct dem Kloster St. Gallen seinen
Besitz ZI Affeltraogen, Stettfurt, Immenherg, Wezikon, Zezikon^
TUüohOTa, Bifwinken (Wirinchova), Zuteresvilare; MärwU, Wilen
68
837 — 828.
and Battlehausen im Thurgau mit vielen Leibeigenen (mancipia);
tritt Immo aber ins Kloster, so föllt dieser Besitz dem Kloster ganz
zu ; doch darf er nur an Immo*s Erben verliehen werden.
St. Gallen, Süftsarch. — Ck)d. Tradd. 170. Neugart 1, 194. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 284.
365.
827. Sept 8. Wasserburg. — Hillilind erhält vom Kloster St. Gallen
gegen Schenkung einer Hube in Kluitern eine andere in Ratzen-
hofen (Ratineshowa) zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 166. Urkdbch. d. Abtei SL Gallen
1, 285.
366.
827. Dec. 2. Lommis. — Abt Cozpert von St. Gallen yerleiht an
Lantsind statt des von Hunolf an das Kloster St Gallen über-
tragenen Besitzes in Degerschen einen Neubruch (novale) in
Wallenwil (Wolahwilare), von welchem sie nach sechs Jahren
den ausbedungenen Zins zu bezahlen hat.
St. Gallen, Stlftsarch. — Cod. Tradd. 180. Neugart 1, 194. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 286.
367.
827. Dec. 27. Lottstetten. — Hupert überträgt dem Kloster St. Gallen die
Rihhartshube in Rüdlingen, behält sich aber bis zu seinem Tode
die Wiedereiulösung vor.
St. GaUen, Stlftsarch. — Cod. Ti-add. 167. Neugart 1, 195. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 287.
368.
827. Legau. Rachil(t3 überträgt dem Kloster SL Gallen die Fmacbo-
nolfshube zu Leutkirch (Chirichun) im Nibelgau; bedingt aber
sich und ihrer Mutter Wohnung in der Rapotszell (Frauenzell),
Lebensunterhalt und Kleidung wie ein Mönch aus.
St. Gallen, Stlftsarch. — Cod. Tradd. 171. Neugart 1, 196. V^iiembg.
Urkdbch. 1, 106. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen i, 288.
369.
828. Febr. 12. Aachen. — Die Kaiser Ludwig und Lothar bestätigen
die Verfügung König Pippins^ nach welcher eine Anzahl freier Leute
im Breisgau den an den Fiscus zu entrichtenden Zins an das
Kloster St Gallen zahlen soilfu; nachdem eine Untersachung
69
838«
durch Graf Liuthar die Richtigkeit dieser Schenkung heraus-
gestellt hat.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd 172. Neugartl, 196. Zellweger,
Urkunden x. appenzellischeu Gresch. 1, 6. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 289. Böhmer, Reg. Lud. 391.
370.
828. Apr. 28. ([Kiein-) Hiiningen. — Pertcardis schenkt dem Kloster
St. Gallen im Thurgau ihren Besitz zu Nollingen im Breisgau.
— . Cod. Tradd. 176. Neugart 1, 198. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 290.
371.
828 Apr. 28. Kloster St. Gallen. — Wigant überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu Stellen und Schiggendorf mit Aus-
nahme von drei Jucharten und einer Casata.
St. Gallen, Stiftearch. — Cod. Tradd. 176. Neugart 1, 198. Urkdbch. d
Abtei St. GaUen 1, 291.
372.
828. Juni 1. Schlieren. — Nandheri überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Würenlingen im Wehnthale (in sito Waninctale)
im Thurgan.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 178. Neugart 1, 198. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 292.
373.
828. Juni 7. Bülach. ~ Abt Cozbert von St. Gallen verleiht an
Adalhart und seinen Sohn Allaral zum Niessbrauch gegen Zins^
jenen Besitz in der Hard zu Bülach (in Herti marca in villa
Puillacha), welchen dieselben, 20 Jucharte Neubruch und die
dazu gehörigen Gebäude ausgenommen, an das Kloster St Gauen
mit Vorbehalt der Wiedereinlösung übertragen hatten.
SL Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 179. Neugart 1, 199. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 292.
374.
828. Aug. 15. Henau. — Erchanlind überträgt dem Kloster St. Gallen
ihren erworbenen Besitz in Zuckenried.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 179. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 293.
70
SM.
375.
829. Apr. 20. Uzenried (Uznach). — Gerhart überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Bossikun.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 172. Neagart 1, 200. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 294.
376.
8!29. Apr. 20. Uzenried (Uznach). — Wilolt und Hagastolt über-
tragen dem Kloster St Gallen ihren Besitz zu Tatlilinchova (?)
unter Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 117. Urkdbch. d, Abtei St. Gallen
1, 295.
877.
829. Apr. 20. Uzenried (Uznach). — Aldegund überträgt dem Kloster
St Gallen ihren Besitz zu Uzenried (Uznach).
St. Gallen, Süftsareh. — Cod. Tradd. 174. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 296.
378.
829. Apr. 20. Uzenried (Utznach). — Abt Cozpert von St Gallen
yerleiht ao Theolini und dessen Söhne Engilram und Theotini den
Ton ihnen dem Kloster St Gallen übertragenen Besitz zum Niess-
brauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarcb. ~ Cod. Tradd. 174. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 297.
379.
829. Apr. 20. Eschenbach (Esgithorf). — Wolffheri überträgt dem
Kloster St Gallen seinen Besitz zu Eschenbach.
St. Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 174. Urkdbch. d. Abtei St Gallen
1, 297.
380.
829. Apr. 20. Eschenbach. — Epurhart überträgt dem Kloster St Gallen
seinen Besitz zu Eschenbach.
St. GaUen, SUftsarch. — Cod. Tradd. 174. Urkdbch. d. Abt St. GaUeu 1, 298.
381.
829. Apr. 20. Eschenbach. — Abt Cozpert von St Gallen verleiht
an Liupheri den von ihm dem Kloster St. Gallen übertragenen
Besitz zu Eschenbach zum Niessbrauch gegen Zins.
St Gallen, Stiftsarcb. -* Cod Tradd. 178. Neugart 1, 300. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 299.
7«
SM«
382.
829. Apr. 27. GeisiDgen. — Wallhram, im Begriffe eine Wallfahrt
nach Rom anzatreten, überträgt dem Kloster St. Gallen seinen
Besitz zu Aulflngen. Stirbt er unterwegs, so haben seine Brüder
Piricho und Theodrich das Recht, den übertragenen Besitz mit
60 Soltdi, Einer allein oder beide zusammen, innerhalb eines
Jahres nach Eintreffen der Todesnachricht wieder einzulösen.
Wollen oder können seine Brüder keinen Gebrauch von diesem
Rechte machen, so steht es Sigibald, Iso und Waltfrid unter den
gleichen Bedingungen zu. Kehrt Wallhram zurück, so kann er
seinen Besitz mit zwei Solidi wieder einlösen; bis er es thut^
hat er einen jährlichen Zins von zwei Denaren zu bezahlen. Er-
hält er einen gesetzlichen (Leibes-) Erben, so hat derselbe eben
diesen Z'ns zu bezahlen, bis er den Besitz mit einem Solidus
wieder einlöst.
St. Gallen, Stiftearch. — Cod. Tradd. 180. Neugart 1, 201. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 299.
383.
829 Aug. 18. Worms. — Altirih schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Seen und Turbcnthal unter der Bedingung, dass
er denselben Besitz zu Seen und die Weiler Schottikon und Rü-
mikon zum Niessbrauch gegen Zins erhalte.
— . Cod. Tradd. 183. Neug. 1, 202. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 300.
384.
829. Nov. 7. Henau. — Abt Cozpert von SL Gallen verleiht an
Perhathilt den von ihr dem Kloster St. Galleu zu Uzwil über-
tragenen Besitz zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 186. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 301.
385.
829. Dcc. 15. Götigkofen. — Abt Cozpert von St. Gallen verleiht
an Guncila zum Niessbrauch gegen Zins die Hube zu Kesswii^
welche deren Vater Gisalmar, ein von Kaiser Ludwig dem Kloster
72
830.
St. Gallen überwiesener Zinsmann (tributarias), dem Kloster ge-
schenkt hat.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 167. Neug. 1, 190. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 302.
386.
830. Febr. 27. Gossau. — Abt Cozbert von SL Gallen verleiht an
Cozo den von demselben dem Kloster St. Gallen geschenkten
Besitz zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 183. Neug. 1, 202. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 1, 303.
387.
830. Apr. 4. Kloster St. Gallen. — Immo überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu (Kurz-) Rickenbach und einen Wein-
berg zu Bottikofen, behält sich aber das Recht der Wiedorein-
lösung vor, wenn ihm ein gesetzlicher Erbe geboren wird.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 184. Urkdbch . d. Abt St. Gallen 1, 304.
388.
830. Hai 5. Büsslingen. — Hiltibret überträgt dem Kloster St. Gallen
fünf Hüben an verschiedenen Orten ; nemlich zwei zu Büsslingen,
welche Imo zu Lehen hat, und eine Wiese zu Thalheim (Talun)
und einen Herrenacker (agrum salicam) und drei Wälder und
eine Hube zu Wiechs, welche Herimuot zu Lehen hat, und zehn
Jucharte, welche Lantheri zu Lehen hat, mit vielen Leibeigenen.
Ausser den von ihm übertragenen fünf Hüben soll er noch die
Daneberts in Büsslingen und die Engilberts zu Altdorf zu Lehen
erhalten.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 181. Neugart 1, 203. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 1, 304.
389.
Hai 17. Zuzwil. — Abt Cozbert von St. Gallen verleiht an
Tato den Besitz zu Puriveldun^ weichen derselbe mit Vorbehalt
der Wiedereinlösung dem Kloster St. Gallen übertragen hat, zum
Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 177. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 306.
73
8S0 - SSI
390.
830. Hai 27. Lentmärken. — Abt Cozpert von St. Gallen verleiht
an Immo den von ihm dem Kloster St. Gallen übertragenen Besitz
zu Affeltrangen, Stetifurt, iramenberg, Wezikon, Zezikon, Teckin-
chova, Birwinken (Wirinchova), Märwil, ZutUeswilare, Paugolves-
vilare, Wilen and Battlehansen zum Niessbrauch gegen Zins, nebst
der Villa (Mönch-)Altdorr. Wird ihm diese letztere durch das Kloster
entzogen, so fällt ihm an den andern Orten das Eigenlhumsrecht
wieder zu; nach seinem Tode oder wenn er ins Kloster eintritt,
fallt Alles an St. Gallen und soll nie mehr zu Lehen gegeben
werden.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 177. Neog. 1, 204. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 307.
391.
830. Juni 9. Kloster St. Gallen. — Engilram schenkt dem Kloster
St Gallen gegen lebenslängliche Versorgung im Kloster den von
seinem Vater ererbten Neubruch (novale) zu Adalrammiswilare.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 182. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 308.
392.
830. Juli 2. Gossau. — Plidcoz (Perahmar) und seine Gattin Amal-
Ihrud (....) übertragen dem Kloster SL Gallen ihren Besitz zu Gossau.
St. Gallen Stiftsarch. — Cod. Tradd. 184. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 309.
393.
83t. Juli 9. Edliswil (Edineswilare). -«- Herisiud überträgt dem
Kloster St Gallen ihren Besitz zu Braunau mit Ausnahme einer
Leibeigenen (mancipium) gegen Verabfolgung des nothwendigen
Lebensunterhaltes, nemlich jährlich 10 Malter Spelt und 10 Malter
Hafer, im Winter zwei gute und im Sommer zwei geringere
Frischlinge.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 185. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 310.
394.
831. Juni 9. Ingelheim. — Kaiser Ludwig der Fromme nimmt das
Bisthnm Cur und dessen Besitzungen im Curgau, Elsassgau und
74
8S1.
Herzogtham Allamannien in seinen Schatz und bestätigt dessen
Rechte nnd Immunität.
Cor, bischöfl. Arch. — Qrandidier, Hist. de Yigh de Strasbourg 2, 199.
Hohr, Cod. dipL 1, 34. Böhmer, Reg. Lad. 418.
395.
831. Juni. 9. Ingelheim. — Kaiser Ludwig der Fromme stellt dem
Kloster Pfävers die Besitzungen zurück, welche Graf Roderich
demselben entrissen hnite, nemlich im Gau Curwalden den Besitz
zu Nüziders, in Znrigos und Montainolos (in Thüringen und am
Thüringerberg?), daselbst die Kirche der hl. Maria, die Villa
Frastenz, die Kirche des hl. Sulpitius, eine leibeigene Familie
(familia curticella) und den Besitz zu Birmentum (Bürs?); auch
bestätigt er dessen Immunität.
St. Gallen, Stiftsarch. (Transstimpt v. Pfövers). — Grandidier, Hist. d^
r^glise de Strasbourg 2 , 197. Schöpilin , Als. dipl. 1 , 75. Wegelin
PfUvers 2. Böhmer, Reg. Lad. 417.
396.
831. Juni 10. Henau. — Der Presbyter Selah überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen ererbten Besitz zu Zuzwil, einen Acker von
12 Jucharten zu Farrichun und eine Reute (runcale) genanol
Harahbach.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 185. Neug. 1, 205. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 311.
397.
831. Aug. 18. Otteubach. — Adalbert überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Fahrwangen und Schongau im Aargau mit dem
Rechte der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 186. Neugart 1, 206. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 1, 312.
398.
881. Sept 17. Kloster St. Gallen. — Eburni (Eburwin) nnd sein
Bruder Eburhart übertragen dem Kloster St. Gallen ihren Besitz
zu Mörswil.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 189. Neogart 1, 207. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 313.
TS
SM - SM.
399.
831. Sept. 22. Stammheim. — Rcginfrid überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen ererbten Besitz zu Stammheim . Waltalingen,
Gantalingen und Gisenhard, mit Ausnahme von zehn Leibeigenen
und mit dem Rechte der Wiedereinlösung.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 190. Neagart 1, 208. Urkdbch.
d. Abtd St. GaUen 1, 314.
400.
832. Apr. 3. Kloster St. Gallen. — Waldpert äberlrdgt dem Kloster
St. Gallen seinen ererbten Besitz zu IstighoCen (Justineshora) mit
Ausnahme einiger Leibeigenen (mancipia), die er Trei lassen will,
und mit dem Rechte der Wiedereinlösung.
St. GaUen, SUftsarch. — Cod. Tradd. 188. Neug. 1. 211. Urkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 316.
401.
832. Apr. 3. Kloster St. Gallen. — Wolfpret überträgt dem Kloster
St. Gallen seineu Besitz zu Istighofen (Justineshova), mit Aus-
nahme einiger Leibeigenen (mancipia) und mit dem Rechte der
Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 188. Neug. 1, 210. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 315.
402.
833. März 27. Steinmur (Steinmauer). — Williheri bestätigt dem
Kloster St. Gallen den von seinem Vater Nandheri übertragenen
Besitz zu Siggingen.
St. Gallen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 187. Neug. 1, 209. Urkdbch. d.
Abte St. Gallen 1, 317.
403.
833. Oct 19. Frankfurt. — König Ludwig der Deutsche bestätigt
dem Kloster St. Gallen im Thurgau an der Steinach die ihm von
den Kaisern Karl und Ludwig ertheilten Urkunden über seine
Stellung zu dem Bischore von Constanz, sowie die Immunität
ond sichert ihm die freie Wahl des Abtes aus der Mitte der Kloster-
brüder zu.
St. Gallen, Stiftsarch. — Neugart 1, 212. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 318. Böhmer, Reg. Lud. 728.
•SS - SS4.
833 (814). Algetshausen. — Adalgoz überträgt seinen Besitz in
der March Algetshansen der Kirche SL Martin zu Jonschwil
mit dem Rechte der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 191. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
Anhang.
404.
834. Apr. 8. Leutmärken. — Abt Cozbert von St. Gallen verleiht
dem Presbyter Sigimunt den von ihm dem Kloster Si. Gallen
übertragenen Besitz zu Leutmärken zum Nicssbrauch gegen
Zins.
8t. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 191. Neugart 1, 216. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 321.
405.
834. Mai 6. Bieth. — Hori und seine Söhne Meginfrid und Mori
übertragen dem Kloster St. Gallen ihren Besitz zu Buswil.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 192. Neugart 1, 216. Urkdbch.
d. Abtd St. Gallen 1, 322.
406.
834. Mai 18. Schachen (Birscachin). — Engiipret überträgt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Englisreute im Argengau.
St. Gallen, StLOsarch. — Cod. Tradd. 192. Neugart 1, 217. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 107. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 322.
407.
834. Kloster St. Gallen. — Irmmsind überträgt dem Kloster St. Gallen
ihren Besitz zu Wilen (virilare, quo Otpert sedet) im Arboner Gau
mit dem Bechte der Wiedereinlösung.
« St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 193. Neugart 1, 214. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 1, 323. *
408.
834. Juli 26. JonschwiL — Arolf schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Stammheim.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 194. Neugart 1, 222. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 324.
409.
834. Aug. 13. Uzenried (Uznach). — Cunzo, sein Sohn Patacho
und seine Gattin Beginbiric übertragen dem Kloster St. Gallen ihren
77
884 ~ 888.
Besitz zu Uzunried (Uznach) in Jener Hark und an dem Flosse
Jona, mit Ausnahme einer Leibeigenen (ancilla).
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 195. Neugart 1, 218. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 325.
410.
834. OcL 1. Wurmiingen. — Eccho überträgt dem Kloster St Gallen
zwei Aecker zu Rietheim, einen oberhalb der Landstrasse und
einen unterhalb derselben.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 196. Neo^rt 1, 219. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 108. ürkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 326.
411.
834. Ocl. 26. Urlau. — Trogo und sein Sohn Lintrich schenken
dem Kloster St. Gallenf drei Neubrüche zu Winterstetten an der
Eschach im Nibelgau und was Trogo zu Grünenberg von seinem
Bruder erhielt (ererbte), nebst 2 Ochsen, 2 Kühen, 2 Kälbern,
30 Stück Schmalvieh und 7 Bienenschwärmen, wogegen Trogo Lebens-
unterhalt und Kleidung eines Mönches auf seine Lebenszeit erhält.
St. Gallen Stiftsarch. — Cod. Tradd. 193. Wirtbg. ürkdbch. 1, 108.
Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 1, 327.
412.
835 (816). Jan. 6. Gambs. — Berengar und seine Gattin Imma
übertragen dem Kloster SL Gallen einen Hof mit Kirche im Gamb-
ser Grunde, mit dem Rechte der Wiedereinlösung.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 194. Urkdbch. der Abtei
St. Gallen 1, 320.
413.
835. Febr. 14. Erzbischof Engelbert von Mailand setzt Gaudentius
zum Abte des Klosters St. Ambrosius ein, bestätigt diesem die
Kirche und den von ihm prachtvoll gebauten Altar, und schenkt
ihm seine Besitzungen zu Oleoductus, Campione (am Luganersee),
Ceresola, Gratem, den Yicus Sintrami, Casteniade und Catenada^
ausgenommen den Hof Dubino, welchen er noch vertauschen will;
auch sichert er dem Kloster freie Abtwahl.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. S. AmbroB. 187.
414.
835. Mai 5. Pavia. — Kaiser Lothar bestätigt dem Kloster St. Am-
brosius zu Mailand die ihm von Erzbischof Engelbert geschenkten
78
8Stt - M7.
Höfe zu Oieodudus, Campione (am Luganersee), Clapiada, Ceresola,
Gratem, den Vicus Siotrami, Castaniada, Gatiunada, oder Dublino»
uod sichert dem Kloster die freie Abtwahl mit erzbischöflicher
Beistimmung.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. S. Ambros. 193. Böhmer,
Reg. Loth. 545.
415.
835. Hai 12. Kloster St. Gallen. — Cozbert überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu Germaresprucca.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd« 196. Keog. 1, 219. ürkdbch. d.
Abtei St. GaUen 1, 329.
416.
835. Mai 30. Siereuz. ~ König Ludwig der Deutsche bestätigt dem
Abte Sigimar von Murbach einen Tausch, laut welchem dieser
einem gewissen Hagilo acht zu Honoltesvilare (Oberdorf in Basel-
land?) im Sissgau und zehn Leibeigene (mancipia) mit Ausnahme
des Herrenhofes gibt und dafür zehn Leibeigene (mancipia) und
sieben Hüben königliches Lehen zu Häsingen im Elsassgau mit
Ausnähme des Herrenhofes erhält.
— . Schöpflin, Als. dipl. 1, 76. Trouillat, Mon. 1, 106. Böhmer, Reg.
Lud. 731.
417.
83C. Jan. 8. Frankfurt. — Kaiser Ludwig der Fromme stellt dem
Bischof Verendar in Cur den ihm wegen seiner Treue für ihn
entrissenen Besitz zu Schlettstadt im Elsassgau und den Zoll in
Cur wieder zurück.
Cur, bischöfl. Arch. — Schöpflin, Als. dipl. 1, 77. Grandidier, Eist,
de V^\, de Strassbourg 2, 203. Mohr, Cod. dipl. 1, 37. Böhmer, Reg.
Lud. 451.
418.
836. März 28. Ulwil. - Ratfrid überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Kesswil.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 217. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
1, 331.
41».
837 (839). Jan. 23. Frankfurt. — Kaiser Ludwig der Fromme
schenkt seinem Getreuen Odilbert Besitzungen zu Hunzikon an
der Murg im Thurgau.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 198. Keugart 1, 196. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 331.
79
8S7.
420.
837. Mai 14. 21. Kempten. — Rihpreih and sein Sohn Irinc schen-
ken dem Kloster St. Gallen ihren Besitz zu Kempten und (Mönch-)
Altorf.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 198. Neag. 1, 220. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen. 1, 333.
421.
837. Mai 25. Kloster SL Gallen. — Reginbreht überträgt dem
Kloster St. Gallen seinen bei Theilung mit seinen Söhnen ihm
zugekommenen Grundbesitz (quod contra Slios meos in portionem
et in meam swascaram accepi) in der Mark Turben(thal) und zu
Huzikon, mit Vorbehalt der WieJereinlösung.
St. Gallen, Stiflsarch. — Urkdbcb. d. Abtei St. Gallen 1, 335.
422.
837. Juli 12. Kloster St. Gallen. — Engilram überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu Berg im Arbongau,
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 213. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen
1, 336.
423.
837. Aug. 9. Schönenberg (Sconinperac). — Der Presbyter Meginbreht
überträgt dem Kloster St Gallen seinen Besitz zu Schönenberg
(Sconinperac) , und mit demselben fünf Leibeigene (mancipia)
and eine Kirche.
St. Gallen, SUftsarch. — Cod. Tradd. 208. Neogart 1, 233. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 337.
424.
837. Aug. 29. Kloster St Gallen. — Rumolt schenkt dem Klostar
St Gallen seinen Besitz zu Degerschen unter der Bedingung, dass
sein Sohn £rchanger, den er in vorschriflmässiger Weise Gott ge-
widmet hat, als Mönch in dasselbe aufgenommen werde.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck>d. Tradd. 209. Neug. 1, 226. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 1, 338.
425.
837. Sept 19. Romanshoru. — Abt Bern wie von St Gallen rerleiht
Nidhart und dessen Mutter Engilsind den von ihnen dem Kloster
80
S37 - 888.
St Galleu übertragenen Besitz zu Zollikon zum Niessbrauch gegen
Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 106. Neug. 1, 227. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 339.
426.
837. Nov. 23. Ringwil (Rimolteswilare). —Der Presbyter Wiltram über-
trägt dem Kloster St. Gallen den von seinem Neffen Starcholf
erkauften Besitz zu Ringwil (Rimolteswilare) mit dem Theil der
Kirche, welcher Starcholf zugehörte. Das Kloster darf diesen
Besitz Niemanden zu Lehen geben, sonst kann sein nächster Erbe
denselben zurückfordern.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Tradd. 207. Neugart 1, 228. Urkdbch. d.
Abtei St. Gallen 1, 339.
427.
837. Nov. 25. Dürnten. — Adalbert überträgt mit seinen Söhnen Ua-
dalbert und Hildibert dem Kloster St. Gallen ihren erworbenen
Besitz in der Mark Izikon (Izinhaimo marcha).
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 211. Neug:art 1, 228. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 341.
428.
837. Dec. 3. Reinperc (Rimensberg, Ransperg?). — Das Kloster
St. Gallen iberlässt an Winibert zur Beseitigung der Ansprüche,
welche er auf den von Irminram dem Kloster St. Gallen geschenkten
Besitz zu Herisau wiederholt geltend zu machen versucht hat,
13 Jucharte zu Degerschen, womit die Streitsache erledigt sein soll.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 208. Neugart 1, 228. Zellweger,
Urkunden ', 10. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 342.
429.
838. Febr. 8. Frommern. — Pabo überträgt dem Kloster St Gallen
seinen Besitz zu Weilen unter dem Rinnen, ausgenommen eine
Hube, den dritten Theil seines Waldes, drei Jucharte in Jeder
Zeige (aiatura) und bis drei Fuder bei den Wiesen und unter
der Bedingung, dass er Zeit seines Lebens von dem Kloster jähr-
lich ein wollenes Kleid und alle drei Jahre jeined Mantel im
Werthe von drei Solidi erhalte.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 212. Neugart 1, 327. Zell-
weger, Urkunden 1, 13. Wirtbg. Urkdbch. 1, 111. Urkdbch. d. Abtei
St Gallen 1, 342.
81
430.
838. Febr. 14. Buchhorn (Friedrichshafen). — Meginfrid überträgt
dem Kloster St. Gallen seinen« Besilz zu Reichenbach (Rihchin-
bach).
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 202. Neugart 1, 224. VVirtbg.
Urkdbch. 1, 115. ürkdbch d. Abtei St. Gallen 1, 343.
431.
838. März 28. Rickenbach. — Svanihilt überträgt der dem Kloster
St Gallen zugehörigen Kirche St. Maria zu Kickenbach ihren
ganzen Besitz im Thurgau zu Mörikon und AfTellrangen, welchen
ihr ihr Gatte Ofthere geschenkt hat, mit Vorbehalt der Wieder-
einlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 203. Neugart 1, 224. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 344.
432.
838. April 2. Puabiliniswilare (Bollschweil?). — Ramming überträgt
dem Kloster St Gallen im Thurgau an der Steinach seinen ganzen
erworbenen Besitz im Breisgau zu Puabiliniswilare (Bollschweil ?)
ond den von seiner Mutter ererbten zu Haltingen.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 202. Neugart 1. 225. ürkdbch.
d. Abtei St. GaUen. 1, 345.
433.
838. Hai 20. Bettighofen. — Pato überträgt dem Kloster St. Gallen
sein sämmtliches Eigengut im Gau Albunespara, in der Centene
Ruadolteshuntre in der villa Bettighofen und in der villa Risstissen,
nemlich den geschlossenen Hof, Herrenwohnung und Herrenland^
drei Tollständig ausgestaltete Hüben , zwei unterhalb jener Villa
und die dritte zu Rissti^en, unter der Bedingung, dass, wenn er
oder sein Bruder Engilram oder seine Söhne wie Mönche leben
wollen» sie Lebensunterhalt, Kleidung und Wohnung im Kloster
erhalten sollen^ und mit Vorbehalt der Wiedereinlösung innerhalb
eines Jahres.
St. GaUen, Stiftsarch. —Cod. Tradd. 204. Wirtembg. ürkdbch. 1, 112.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 346.
6
82
838.
434.
838. Mai 20. Beltighofen. — Engilram überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen ererbten und erworbenep Besitz in Alamannien, im Gau
Albunespara, in der Centene Ruadolteshunlre zu Bcttighofen, nemlich
den geschlossenen Hof mit Haus und Herrenland beim Hause,
sechs Leibeigene (mancipia), Scheunen und Stallungen, zwei
ausgestaltete Hüben mit deren Inhabern und zehn Leibeigene
(mancipia), und den Wald Patingahei. Durch Tausch oder
Verlehnung verwirkt das Kloster den Besitz; die Knechte sollen
nicht mehr Zins bezahlen, als bisher und die Mägde ausser dem
Hause nicht mehr als zwei Pisae Wolle oder Lein arbeiten.
St. üallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 205. Neugart 1, 231. Wirtembg.
Urkdbch. 1, 113. Urkdbch. d. Abtei St. GaUeii 1, 347.
435.
838. Aug. 8. Kloster St. Gallen. — Rihwin, Sohn des Grafen Rih-
win^ schenkt dem Kloster St. Gallen seinen ererbten Besitz za
Lenzwil und Wolfrideswilare (Wolfertschwil ?) mit den darauf
wohnenden Leibeigenen (mancipia), eine Familie ausgenommen»
und unter der Bedingung, dass dieser Besitz nicht zu Lehen ge-
geben werde.
St. Gallen, Süftsarch. - Cod. Tradd. 213. Neugart 1, 239. Zellweger,
Urkunden 1, 13. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 349.
436.
838. Nov. 10. Bussnang. — Abt Bernwic von St. Gallen verleiht an
Wolvini den von ihm dem Kloster übertragenen Besitz zu Wein-
felden (Quivelda), Puchinckova, Puabitftvilare (Buwil?), Krumm-
bach, Estefi^en (Eskislecoder Ehistec), Romanshorn und Thurufiisthorf
(Thundorf?) zum Niessbrauch gegen Zins unter sehr genauen
Bestimmungen für die Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd 209. Neugart 1, 234. Urkdbch,
d. Abtei St. üallen 1, 350.
83
838 - 839.
437.
838. (28). Nov. 1 1. LufBngen. — Arnolf tiberträgt der Kirche St. Marlin
zu LöfOngen seinen ererbten and erworbenen Besitz zu Bachheim
(Phachheim) im Gau Berchtoldsbaar.
St GaHen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 210. Neugart 1, 235. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 351.
438
838. Nov. 21. 28. Wasserburg. — Scrutolf schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Hemminbah (Himbach?).
St. Gallen, StiOsarcli. — Cod. Ti-add. 211. Neugart 1, 235. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 110. Crkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 352.
439.
839. Jan. 21. Wasserburg. — Meginbreht überträgt dem Kloster
St Gallen zehn erworbene Jucharte zu Mitten bei einer Quelle
an der Westseite desselben Ortes (oppidi).
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 214. Neugart 1, 236. urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 353.
440.
839 (830). Od. 11. (9). Buabbinwilare (Buwil ?).— Kisa überträgt
dem Kloster SL Gallen ihren Besitz zu Gossau und Sneisanwang
(Schneisingen?); mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 215. Neugart 1, 244. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 1, 353.
441.
839. Oct 13. Kloster St Gallen. — Isanbirga überträgt dem Kloster
St Gallen drei Jucharte zu Nordhoven im Albgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd- 215. Neugart 1, 240. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 118. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 354.
442.
839. Oct 22. Bettenweiler. — Patacho und Sigibret vertauschen die
einst von ihrem Oheim Patacho dem Kloster St. Gallen übertragenen
zwei Jucharte* Ackerland und drei Jucharte Wald zu Bettenweiler
gegen Besitz im Argengau, nemlich zu Apflau zwei Hüben, an
einem andern Orte 2 V2 Hüben Wald, zu Laimnau einen Wald von
fünf Hüben und zu Oberdorf zehn Jucharte, um die zehnte Hube
84
840.
voll ZQ machen; Alles zusammen ebenfalls zehn Hüben nach der
Schätzung von erfahrnen und zuverlässigen, von beiden Seiteo
gestellten Männern. Die zwei Hüben zu Apflau nebst dem ersteo
Walde soll ihr Veiter Alberich zum Niessbrauch gegen Zins er-
halten^ wie er den von Patacho geschenkten Besitz zu Betten-
Weiler gehabt hat. lieber den Tausch hinaus schenken die Brüder
noch zwölf Jucharte zu Langeuargcn, zu Apflau Wiesland von
zwölf Fudern und einen Wald, der zu diesen Hüben gehört; Wiese
und Wald sollen auch an den Presbyter Alberich verliehen werden.
St. Galleu, Süftsarch. — Cod. Tradd. 216. Neugart 1, 241. Wirtbg.
ürkdbch. 1, 119. Urkdbch. d. Abtei St Galleu 1, 355.
443.
840 (839). Juni 13. (10). Fischingen im Breisgau. — Uato scheuktdem
Kloster St. Gallen einen Weingarten zu Egringen im Breisgau und za
Maugenhardt seinen Antheil an einem Walde, zu Austattung seines
Sohnes Heimo, der in Sanct Gallen wie Jeder andere Höncb Woh-
nung haben soll.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 214. Neugart 1, 205. ürkdbch.
d. Abtei St. (fallen 1, 356.
444.
840. Juli 24. Sirassburg. — Kaiser Lothar nimmt wie sein Vater
Ludwig und sein Grossvaler Karl das Kloster Ptävers im Gau
Retien in seinen Schirm und erlheilt ihm die Immunität und freie
Abtwahl.
St. Gallen, Stiftsarch. — Eichhorn, Episcopat. Cor. Cod. prob. 16.
Grandidier, Hist. de Tegl. de Strassbourg 2, 211. Böhmer, Reg. Lothar.
557.
445.
840. JQli 25. Strassburg. -— Kaiser Lothar bestätigt dem Kloster
Murbach im Herzogthum Elsass den Besitz des Klosters Lociaria
(Lucern), welches demselben von König Pipin zugleich mit fünf
zinspflichtigen Freien (homines ingenui) in Emmen am Flusse Reuss
im Aargau geschenkt worden war.
Coltnar, Depai-tementalarch. — Schöpflin, Als. dipl. 1, 79. Geschichts-
ireund 1, 158 Böhmer, Reg« Lothar. 558.
85
840.
446.
840. Mittwoch. Kloster St. Gallen. — Cotalinde, Gattin Fridaberts,
überträgt dem Kloster St. Gallen ihren Besitz zu Wilen (Frida-
brehteswilare), mit dem Rechte der Wiedereinlösung. Gleicherweise
überträgt Fridabert seinen Besitz in der Mark Berg an das Kloster
St Gallen.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 217. Neugart 1, 243. ürkdbch.
d. Aotei St. Gallen 2.
447.
840? — Lemenne. -— Diakon Abo verzichtet auf sein Recht an
das Mundium über seine Nichte Ferlinda, die sich mit Richard
▼on Tobiacum vermählt . . . ?
St. Gallen, Stiftsbibliothek. — Fickler, Quellen und Forschungen,
2 Abthlg., S. 5. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
448.
840—872. Kloster St. Gallen. - Abt Grimald von St. Gallen ver-
leiht an die Brüder Arnolt und Altini den von ihnen dem Kloster
St Gallen zu Utwyl übertragenen Besitz zum Niessbrauch gegen
Zins und mit der Bedingung, dass sie reiten, wohin man es
ihnen befehle.
— . Cod. Tradd. 273. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
449.
840-872. Rorbach. — Perchtger schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz in der Hark Sassau und zu Auswil, nemlich zwischen
Rorbach und Huttwil die dem Flüsschen Rorbach näher gelegenen
zwei Drittel, dagegen den Huttwil näher gelegenen Drittel ausge-
nommen; und von dem kleinern Fluss Roth, der bei Gundiswil
Yorbeifliesst. bis zu der von ihm öffentlich mit dem Markzeichen
yersehenen Tanne ; dann von der andern der Langeten (auf dem
linken Ufer) zufliessenden Roth bis zur weiteroben gelegenen
Adalgozes Buche (Ganzenberg?); und von dieser bis zu den
obersten gegen Sassau und die dortige Mark zu liegenden Weiern
und bis Oeschenbach.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 319. Neugart 1, 380. Zcerlcder,
Urkunden 1, 4. Urkdbch. d. Abtei SU Gallen 2.
86
840 - 843.
450.
840—872. — Hericho vertaascht an Abt Griroald von St. Gallen
seinen ererbten Besitz zu Veldhusum im Gaa Ulrichs gegen den
Klosterbesitz zu Barachdorf (Bargen ?) im Gau Witperts.
St. Gallen, Siiftsarch. — Cod. Tradd. 318. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
451.
841. Oct. 17. Thionville. — Kaiser Lothar scheniit dem von
Yerendar erbauten Klösterlein (cellula) Serras im Thal Curwalden
eine Kirche und einen Mansus in Sobre (Sufers?), eine Beule
(roncale) mit Weinbergen in Ouine, in Schanflgg das Kirchlein
St. Eusebius, in Wangs und Grabs das Lehen Victors, einen
Mansus in Kiiande (Jlanz), einen Mansus in FlimS; einen Hof und
sieben Mansus mit Weinbergen in Ciarde.
Cur, bischöfl. Arch. — Eichhorn, Episcop. Cur. Cod. prob. 17. Mohr,
Cod. dipl. 1, 39.
452.
841 ? Aachen. — Kaiser Lothar bestätigt dem Kloster St. Denis
seine Besitzungen am Rhein, im Gau Elsass und Salins (Sal-
ninsis), im Yeltlin, Bormio, Poschiavo, Marcelliscum und Milvia-
num und die Immunität.
— . Salis, Fragmente der Staatsgeschichte Veltlins 3, 6.
453.
84? (848). Apr. 10. —841 (847). Apr. 11. Goldach. — Heüram
überträgt dem Kloster St Gallen seinen Besitz zu Gommerswil
unter der Bedingung, dass er von dem Kloster einen Juchart, 30
Buthen lang und sechs breit, erhalte, wo es ihm genehm sei.
St. Galleu, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 228. Neugart 1, 245. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
454.
842 (839). Jan. ll.(?) Emerkingen. — Wago überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Wangen (Wengen ?) mit Ausnahme der
Leibeigenen (mancipia) und unter der Bedingung, dass derselbe
vom Kloster nicht zu Lehen gegeben werde.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 225. Neugart 1, 245. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 121. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 1, 236.
87
843 - 848.
455.
842 (848). Febr. 20. — Abt Grimald von St. Gallen verleiht an
Herivart den von ihm, mit Ausnahme seines Erworbenen, an das
Kloster St Gallen übertragenen Besitz zu Bussenhausen (Puasunhova)
zom Niessbrauch gegen Zins und gestattet ihm die Wiederein-
lösung und den Umtausch.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 227. Neugart 1, 246. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
456.
842. Aug. 26. Mailand. — Halcar (Graf?) in Sumirago (Samoriaco)
aus alamannischem Geschlechte, Sohn Authecars, überträgt dem
Kloster St. Ambrosius in Mailand seinen Besitz im scpriensischen Ge-
biete (tbeil weise im Kanton Tessin) in Italien zu Sumirago, Caiello^
Yergiate,Cestelii(Cislago ?) Locarno (Leocarnis) mit 30 Leibeigenen
(homines).
Älailand, Arcli. S. Fedele — FumagaQi, Co4. dipl. 233.
457.
842. Aug. 29. Nusplingen. — Salomon und seine Mutter Meginrada
Abertragen dem Kloster St. Gallen den von Salomon zu erbenden
Besitz zu Nusplingen, Fronstetten und Winterlingen, mit Vorbehalt
der Wiedereinlösung binnen 10 Jahren und unter der Bedingung,
dass bei wirklichem Anfall der Güter an das Kloster die Leibeigenen
(mancipia) nicht drei, sondern nur zwei Tage in der Woche arbeiten
und nie zu Lehen gegeben werden sollen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 226. Neugart 1, 246. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 122. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
458.
843. Jan. 18. Gondreville. — Kaiser Lothar nimmt das Curer Volk
Bod dessen Bischof Yerendar in seinen Schutz und Schirm und
gewährt dem bischöflichen Schiffe auf dem Wallensee Zoll- und
Steuerfreiheil.
Cur, bischöfl. Arch. — Eichhorn, Episcopat. Cor. Cod. prob. 18.
Mohr, Cod. dipl. 1, 41.
459.
843. Mai 22. Rieden. — Reginbold vertauscht dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz im Gebiete von Frauenzell (Ratpoticella) zwischen
88
MS - 8M.
Zuzzes (Susen bei Legau) und Liuterinsehespahc (Lauterach)
gegen den von Ohilt zu Enkenhofen und Leulkirch an das Kloster
St. Gallen übertragenen Besitz.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 225. Neugart 1, 227. Wirtbg.
ürkdbch. 1, 123. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
460.
843. Sept. 1. Reichenau. — Abt Walfred von Reichenan gibt die
jährlichen Einkünfte des Klosterkellers an, und unter denselben
auch, dass von Steckborn 540 Winzer Lauch im Klostergarten
pflanzen. sollen, jeder 12 Linien, und die discipuli celarii (Küchen-
jungen) sollen 12 Reihen (spacia) setzen und pflanzen; wegen
des Pförtners sollen sie 6 Reihen (spacia) setzen und für den
Hospitarius 6 Reihen (spacia).
Karlsruhe, General-Landes- Arch. — Wirtbg. Urkdbch. 1, 124.
461.
813. Oct. 31. Burg. — Adalhardt schenkt der Kirche Sl Verena
zu Burg iro Scherragau seinen ganzen Besitz in Alamannien und
in Franken im Gau Wormsfeld zu Türkheim, mit Ausnahme von
sieben Huben^ nemlich 1) in Schörzingen, 2) in Reichenbach, 3)
in Trossingen> 4) in Mülheim, 5) in Messstetten, 6) in Slorzingen,
7) in Ehingen mit den dazu gehörigen Leibeigenen (mancipia) und
30 andern männlichen und weiblichen Leibeigenen (mancipia) nach
freier Auswahl, durch Adalhart selbst oder seine Gattin Svanaburg.
Den Ort Burg selbst aber sammt der Kirche und ihrem gesammten
Besitz überträgt Adalhart dem Kloster St. Gallen im Thurgau,
mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 252. Neugart 1, 248. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 127. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 2.
462.
843. Dec. 26. Kloster St. Gallen. — Reginolf schenkt dem Kloster
St. Gallen seinen erworbenen Besitz von 20 Jucharten an Acker-
und Wiesland in der Mark Andelfingen im Gau Appha.
St. Gallen, Stiftsarch. — Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
463.
844. März. 31. Awangen (Oninwanc). — Cozolt überträgt dem
Kloster St. Gallen fünf Leibeigene (mancipia).
— . Cod. Tradd. 196. Keugart 1, 237. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
89
M4 - 81«.
464.
844. Apr. 5. Kloster St. Galleo. — Willihilt überträgt dem Kloster
St. Gallen ihren ererbten Besitz zu Wickenhansen in der Theu-
ringer Mark in Linzgan, mit Ausnahme der Leibeigenen (mancipia)
ond einer Wiese.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 223. Wirtbg. Urkdbch. 1, 129-
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
465.
844. Apr. Kloster St Ambrosios bei Hailand. — Graf Johannes^
Yicedominus Gunlzo und die Richter sitzen auf Geheiss des kai-
serlichen Abgesandten, Erzbischof Engelberts, zu Gericht und er-
klären, dass der Entscheid über Besitzungen in Balerna, welche
das Kloster St Ambrosius in Mailand als sein Eigenthum ansprach,
da es sie von Bruning gekauft habe, wogegen Treutpert behauptete,
dass Bruning dieselben seiner. Tochter zur Mitgift gegeben habe,
Tcrschoben werden müsse, weil noch Adelbert, Teutperts Sohn
und Brunings Schwiegersohn abzuhören sei; doch hatte Bruning
schon in früheren Verhandlungen ausgesagt, er habe jene Besitzungen
dem Kloster St Ambrosius verkauft und seiner Tochter nur den
Niessbraach davon überlassen.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 24
466.
844. Sept 11. Kloster St Gallen. — Ratolf und Scrutolf übertragen,
dem Kloster St Gallen ihren Besitz in der Mark Theuringen mit
Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 221. Neugart 1, 252. Wirtbg.
ürkdbch. 1, 130. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
467.
844. Oct 27. Kloster St Ambrosius in Mailand. — Die Brüder
Agnello und Florentius^ Söhne Lupons von Cadampino bei Lugano
erklären, dass sie Halbfreie (aldiones) des Klosters St Ambrosius
seien, da sie durch Schenkung des Totus von Campione an das-
selbe übergegangen seien.
Mailand, Arch. S. Fedele (Vidimas). — Famagalli, Cod. dipl. 348.
90
•44L - «4«.
468.
844. (Anno 11. hlodewici regis, anno I Sergii pp. II.) Kleggaq. ^
Rinloz verlaascht demKloster Rheinau seinen Besitz im Kleggau zu
Lauchringen und in der dortigen Hark gegen dessen Besitz im
Alpgaü zu Tözelen.
Zürich, Staatsarch. (Cartalar von Rheinau). — Herrgott, Genealog.
Habsburg. 2, 25. Neugart 1, 253.
469.
845. Jan. 3. Kloster St. Gallen. — Der Presbyter Adalrich Übertrag
dem Kloster St. Gallen einen Weiler zu Oueiiberg (Ostinisperg)
unter der Bedingung, dass er^ wenn er wolle, in das Kloster
treten könne und dort Unterhalr, Kleidung und die übrige Noth-
dürft wie ein Mönch erhalle.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 221. Neugart 1, 253. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
470.
845. Mai 24. Kloster St. Gallen. — Wichram überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Wolfpoldeswilare (Wolfartsweiler?)
St. Gallen, Stiftaarch. — Cod. Tradd. 224. Wirtbg. ürkdbch. 1, 131.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
471.
845. Sept 6. Kloster St. Gallen. — Job überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Buwil, Metllen und Jslighofen, ausge-
nommen die Leibeigenen (mancipia) und mit Vorbehalt der Wieder-
einlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 220. Neugart 1, 254. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
472.
845. Oct. 8. Hoftraha. — Die Nonne (Dei ancilia) Engildrnda entlasse
ihren Knecht (famulus) Sigimar, welcher der Priesterweihe würdig
ist, aus der Leibeigenschaft (Vinciilo servitutis) und erklärt ihn
für vollständig frei (bene ingenuus).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 227. Neugart 1, 276. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
473.
846 (852). Jan. 2. Grabs. — Die Kinder des Pocianus, Virgilius,
Orsicinus, Valerius, Autropia und Veneranda und die Kinder der
91
846 — 847.
Fonteja verkaufen hü Alderam, der im Forste zu Salez wohnt, ein
Grundstuck mit Gebäuden im Grabser Grunde um 15 Soiidi.
-. Cod. Tradd. 239. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
474.
84S. März. 25. Basadingen — Wolvarat überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu Wilihdorf (Willisdorf?), ausgenommen
drei Jucharte, einen kleinen Hof und eine Wiese von einem Fuder
und mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
— . Cod. Tradd. 223. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
475.
81S. Aug. 30. Wolfertswil (Wolflramrais-wilare). - Wolfram über-
trägt dem Kloster SL Gallen seinen Besitz zu Ainwil (Anninwilare).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 220. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
476.
84S. OcL 14. Ramsen. — Graf Liatolt schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Aniheil an der Kirche Merishausen und überträgt ihm
seinen erworbenen Besitz zu Merishausen und Bersiningen im
Hegau.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 1, 229. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
477.
847. Mai 14. Kloster St. Ambrosius in Mailand. — Lubecinus, Sohn
des Odovus genannt Manrus von Mendrisio, verkauft dem Kloster
St. Ambrosius seine Besitzungen in Mendrisio und Helano um 60
Silbersolidi, deren Empfang er bezeugt.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod dipl. S. Ambros. 257
478.
847. Juni 22. Kloster St. Gallen. — Linco mit seinem Bruder Cotes-
mann und Aarpert schenkt dem Kloster St. Gallen seinen Besitz
zu Utwil mit dem noch stehenden Zaun und Korn, ausgenommen
den eigentlichen Hof, welchen jene zwei Hilschenkenden um einen
festgesetzten Preis einlösen dürfen, und unter der Bedingung, dass
er, falls er ?on seiner Krankheit genese, Zeit seines Lebens im
Kloster selbst oder auf dem nächsten Hofe desselben Unterhalt
und Kleidung bekomme.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 206. Neugart 1, 259. Ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 2.
92
847 - 848.
479.
847. Aug. 17. Meodrisio. — Der Presbyter Magiorino, Mönch des
Klosters St. Ambrosius, nimmt in dessen Namen von den Besitzungen
in Mendrisio und Melano, welche Lubccinus demselben verkaoft
hat, in Gegenwart von Zeugen Besitz, indem er eine Säule des
Hauses umfassL
Mailand, Arch. S. Fcdele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 261.
480.
847? Aachen. — Kaiser Lothar stellt dem Kloster Saint- D^nis das
Yeltlin, welches demselben bei den Streitigkeiten zwischen den
Kaisern Ludwig und Lothar entrissen worden war, wieder zurück.
— . Salis, Fragmente der Geschichte Veitlins 3, 11.
481.
848-872. Febr. iO. (Samstags). Egg. — Abt Crimolt von St. Gallen
vertauscht an Heginhere gegen dessen Haus (casale) mit 20
Jucharlen zu Gommerschwil im Arbongau, 20 Juchartc zwischen
Otumvilare (Oetwil) und Ezcilinga (Esslingen im Kanton Zürich).
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 318. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
482.
848 (854) März 20.Uzenried (Uznach). — Abt Grimald von St. Gallen
vertauscht anKerhart den vierten Theil eines Hofes zu Bossikon gegen
einen sehr grossen Juchart (unumjurnalem maximum) ebendaselbst-
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 248. Neugart 1,298. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
483.
848 (854). März 30. Lommis. — Tatto überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen erworbenen Besitz zu Lommis unter der Bedin-
gung, dass derselbe nach seinem Tode nicht zu Lehen gegeben werde.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 248. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
484.
848 (854). Apr. 2 Cundininga (Kundringen?) ^ Tuoto schenkt
dem Kloster St. Gallen einen Neubruch bei (Kirch-) Zarten am
Berg Staufen.
St. Gallen, Stiftsarch. Cod. — Ti*add. 249. Neugart, 1, 261. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
93
8«8.
485.
848 (855). Juni 11. Rankwii. — Joabo und seiae Gattin Andustria
übertragen dem Kloster St Gallen von ihrem Besitze in Bankwil
einen Acker Ton VI rood. am Berg (sub monte), einen Acker von
VI mod. beim Herrenhof (ad salica), einen Acker von VI mod.
an der „Via barbarisca" , einen Acker von I. mod. „inter vias*
ond einen Acker von II. mod. am Berge (sub monte); sie setzen
fest, dass, so lange ihr Sohn Drucio auf diesem Besitz wohne oder
wenn er durch eigenes Verschulden davon komme, bleibe die
Uebertragung gültig, drängen ihn aber die Mönche von demselben
oder kommt er nicht durch eigenes Verschulden von demselben,
so verliert sie alle Gültigkeit.
St. Gallen, StUUarch. - Cod. Tradd. 246. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
486.
848. Juni 12. Tribiir. — König Ludwig der Deutsche bestätigt dem
Bischöfe Esso von Cur die von seinem Vater verfügte Zurückgabe
der Kirche St. Sisinuius (Sayes bei Trimmis ?), des Hofes Zizers, des
Gasthauses (senodochium)St. Peter (auf dem Septimer) und der Kirche
SlColumban (im Urserenthale); auch sichert er dem BisthumCordie
caoonisch -> bischöflichen Bechte und die Zoll- und Steuerfreiheit
des bischöflichen SchifTes auf dem Walensee.
Cur, bischöfl. Arch. — Grandidier, Hist. de T^gl. de Strasbourg 2,
231. Mohr, Cod. dipl. 1, 43. Böhmer, Reg. Lud. 758.
487.
U8 (855). Juni 18. Lautrach. — Liutpret überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Lautrach. Geben die Obern des Klosters
ihm in einer ihnen beliebigen Stellung Unterhalt und Kleidung, so soll
seine Gattin Ilillibrihc vier Juchartc zu dem gleichen Zinse behallen.
St. Gallen, Stiflsarcli. — Cod. Tiadd. 24G. Neugurt 1, 288. Urkdbch.
d. Abtei St. Gulleii 2.
488.
M8 (854). Juli 25. Uzenried (Uznach). — Wolfger überträgt dem
Kloster St. Galleu seinen Besitz zu Uzenried (Uznach) und Puabin-
wilare.
St. Gallen, Stiftsarch. ^ Cod. Tradd. 247. Neugait, 1, 262. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
848 - 849.
489.
848 (854). Aug. 6. Wurmspach und Buss'iilch (Bassinchirichan). —
Waltarat schenkt dem Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Fftg-
schyvil im Zürichgau unter der Bedingung, dass er einen Besitz
in Binzikon, den er ungerecht als Eigenthum ansprechen wollte,
aber, von Propst und Vogt überwiesen, dem Kloster zurückstellen'
musste, zum Niessbrauch gegen Zins erhalte.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Ti-add 242. Neugart 1, 290. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
490.
849. März 6. — Abt Crimold von St. Gallen trifft mit Rihwin und
seinen Miterben Otger und Geroloo über ein streitiges Gebiet bei
Seppen wanc (Seeben?) einen Vergleich; laut diesem überlassen sie
ihm von diesem Gebiete einen bestimmt abgegrenzten Theil, in
welchem Niemand anders hauen oder ausreuten dürfe; den übrigen
Theil behalten Rihwin und seine Miterben ; doch bleibt dem Kloster
die Gemeiuweide auf den Aeckern vorbehalten.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 236. Neugart 1, 2^. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
491.
849. Mai 23. (Im Nibelgau Actum in ipso loco, quo idem Lan^rtas
presbyter domum et cappellam habere videbatur). — Abt Oriyiald
von St. Gallen verleiht an den Presbyter Lantpreht dem von ihm
im Nibelgau von Chancho, Witrich und Wolaliub erkauften ^d
dem Kloster St. Gallen übertragenen Besitz zum Niessbrauch gegai
Zins und gibt ihm vier ausgewählte Leibeigene (mancipia), zwei
männliche und zwei weibliche. Nach ihm soll der Besitz an seine
Enkelin (nepla) Diotpirt übergehen; wenn sie ihn aber aufgeben
will, soll sie in Ratpotscell eine Pfründe erhalten, worauf der Besitz
ganz dem Kloster St. Gallen -zufällt, aber an keinen Laien zu
Lehen gegeben werden soll.
— . Cod. Tradd. 232. Neugart 1, 264. Urkdbch. d. Abtei St Gallen 2.
492.
849. Apr. 7. Kloster St. Gallen. — Abt Grimald von St. Gallen ver-
leiht an Purchard zu beiden Seilen der nördlichen (untern) Argen
drei Hüben in der Hark Wangen zum Niessbrauch gegen Zins.
— . Cod. Ti-add. 236. Neugart 1 , 292. Wlrtbg. Urkdbch. 1, li3.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
95
849 - 850.
493.
849 (850). Bodmann. — Salomon überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz im Linzgau, zwei Leibeigene ausgenommen, und zu
Wildorf. Kebrt er nicht wohlbehaltan nach Hause zurück, so soll
sein Sohn Hadalbert von diesem Besitze zehn Jnhre lang Zins
zahlen, nachher ihm aber freistehen, denselben um 40 Solidi aus-
zulösen. Von seinem Besitze zu Lcutweiler (Liudolfeswilare) und
Winlersulgen sollen seine Schwester oder deren Kinder zehn Jahre
lang Zinsen, ihnen aber von da an freistehen denselben um 80
Solidi auszulösen. Stirbt sein Sohn ohne Erben, so soll seiner
Schwester oder deren Erben freistehen, Alles auszulösen für zwei-
mal 80 Solidi; ist sie ohne Erben, so föllt Alles an St. Gallen.
Kehrt Salomon zurück, so kann er Alles jederzeit mit einem Solidus
einlösen.
St. GaUen, Stiftoarch. — Cod. Tradd. 233. Neugart 1, 267. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
494.
849 (850). Gossau. — Das Kloster St. Gallen tauscht an Hizzi seinen
Waldbesitz zu Sparawartectannon gegen zehn Jucharte Ackerland
zu Aech (Haha).
St. Gallen, Stiasarch. — Ck)d. Tradd. 234. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 1.
495.
S49 (850). Aug. 25. Remiremont. — Kaiser Lothar nimmt wie schon
sein Vater und dessen Vorfahren das Kloster Granfelden im Herzog-
tham Elsass niit dessen Klösterlein (cellulae) St. Ursanne und
Vermes in seinen Schutz und ertheilt ihm die Immunität und
Reichssteuerfreiheit zu Gunsten der Armen und Mönche.
Pruntnit, bischüfl. Arch. (Vidimus). — Schöpfliii, Als. dipl. 1, 83. Herr-
gott, üeneal. Habsburg. 2, 28. Trouillat, Mon. 1, 108. Böhmer, Reg.
Lothar. 602.
496.
850. Febr. 25. Hasumwanc (Ausnang?). — Haycho hat Olpirga zur
Frau genommen, welche damals frei war, nachher aber von dem
Vogte Emicho des Klosters St. Gallen als Leibeigene] des Klosters
reclamirt und erworben worden ist (in] ser Vitium adquisita est),
und hat von ihr zwei Söhnt Wolvini und Noto. Damit nun diese
»6
SSO.
nicht zu Leibeifrenen des Klosters gemacht werden (ne in ser-
vilem conditioDcm cogerentur), überträgt er demselben eine, mehr
als eine Hube haltende Beule (roncale) zuHasumwanc(Ausnang?),
unter der Bedingung, dass die zwei Söhne ihr Leben lang dort gegen
Zins wohnen und arbeiten. Verstösst sie das Kloster, so fällt die
Beule (roncale) an Haycho zurück; entziehen sich die Söhne
durch eigenes Verschulden (incuria) derselben, etwa durch Hei-
ralh mit fremden Frauen oder sonst, so Tällt sie an das Kloster.
Bremen, Stadtbibliothek. - Cod. Tradd. 245. Neugart 1, 270. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 136. Urkdbch. d. Abtei St. Gallcu 2.
497.
850 (844). Apr. 8. Kloster St. Gallen. — Wurmheri überträgt dem
Kloster St. Gallen ein Grundstück im Arbongau, zwischen Goldach
und Borschach gelegen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 231. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
498.
850. Juni 24. Kloster St. Gallen. — Plionunc schenkt dem Kloster
SL Gallen seinen Besitz in der Scherr, nemlich zu Beuren mit einem
Viertel der dortigen Kirche, zu Buchheim und Friedingen, ausge-
nommen seinen Antheil an der dortigen Kirche, unter der Bedingung,
dass er auf Lebenszeit vom Kloster die Kirche in Merzhausen und
ebendaselbst zwei Hüben und eine dritte Hube in Niederhausen erhalte
und die Hube in Neuershausen behalte. Wünscht Plionunc als Mönch
in das Kloster zu treten, so soll es ihm gestattet sein.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 256. Neugart 1, 271. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 137. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 2.
499.
850 (?). Juni 24. — Abt Grimald von St. Gallen verleiht anThanchral
und Adalpert den von ihnen an das Kloster St. Gallen übertragenen
Besitz zu Steinegg zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, StifUarch. — Cod. Tradd. 241. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
500.
850. Juni 24. Kloster St. Gallen. — Thanchrat und seine Neffe Hartpret
übertragen demKloster St. Gallen ihrenBesitz im Thurgauzu Steinegg.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 241. Neugart 1, 271. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
97
SftO
501.
850. Juli 1. Pfohren. — Der Presbyter Otolf überträgt dem Kloster
St. Gallea seinen Besitz in der Baar zu Pfohren unter der Bedin-
gung, dass er in das Kloster treten dürfe, wann er wolle.
St. Gallen, Stiftsaidi. - Cod. Tradd. 241. Neugart 1, 288. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
502.
850. Oct. 25. Kloster St. Gallen. — Waldram überträgt dem Kloster
' St. Gallen seinen ererbten Besitz zu Waldrammeswilare, das früher
Uodalprehteswilare hiess, nemlich was sein Grossvater, Vater oder
er selbst auf dem mit dem Schaucnbcrg verbundenen Ramsperg oder
in derselben Mark erworben haben, mit Vorbehalt der Wieder-
einlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 244. Neugart 1, 272. Urkdbch.
d. Abtei St. Galleu 2.
503.
850 (844). Goldach. ^ Coliniu schenkt dem Klosler St. Gallen
die eine Hälfte ihres Besitzes von 77 Jucharten Wald und Acker-
land im Thurgau, in der Waldrammishundert (in situ Waldram-
nishundare) zu Colinuowilare und verkauft demselben die andere
Hälfte für 40 Solidi und iO Jucharte Ackerland bei Rorschach
und (seu) Goldach, unter der Bedingung, dass sie und ihre ge-
setzlichen Erben auf ihrem von ihrer Mutter zugekommenen Besitze
in Rorschach und Goldach das Recht der Schweinemast und des
Holzschiagens haben sollen.
St. Gallen, Stiftsarch. —Cod. Tradd. 235, Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
504.
850 oder 851 (857 oder 858?). Raipoldeskirichun. — Hildipreht
überträgt dem Kloster St. Gallen die Hube seines Leibeigenen
(servus) zu Rimolteswilare (Remetschwil ?) mit Ausnahme einer
Casata und der dabei liegenden Wiese, mit Vorbehalt der Wieder-
einlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 254. Neugart 1, 273. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
98
850 - 8S1.
505.
850 (851 oder 858). RatpoldeskirichuD. — Wolfdhrud überirigt dem
Kloster St. Gallen ihren Besitz zu Adetschwil.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 255. Neugart 1, 273. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
506.
850 oder 851 (857 oder 858). Leiblach. — Abt Grimald voo
St. Gallen verlauscht au Waldram drei Leibeigene (mancipia)
gegen zwei Leibeigene (mancipia). ^
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 255. Neugart 1, 274. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
507.
851 (845). Febr. 1. Kloster St. Gallen. — Regiufrid überträgt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Berg.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 230. Neugart 1, 278. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
508.
851 (845). Febr. 1. Kloster St. Gallen. — Hiltiger überträgt den
Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Mörswil im Arbongau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 230. Urkdbch. d. Abte|
St. Gallen 2.
509.
851 (854). März 28. (Anno .|. (X?). Regnante ludovico imperatore)
— Bischof Hartmann von Lausanne und die (Diocesan-)SyDodc in
Curtilles entscheiden auf die von dem Presbyter Leotand (Tentland?)
erst in Echarlens geführte und nun zu erledigende Klage, dass der
Presbyter Fredolo die Zehnten in Marsens, Echarlens, Wippens, Elin-
gerus (Jllens?) Aldrico (Avry?) und Rantwico demselben zurück
zu erstatten habe.
fiem, Stadtbibliothek (Cartular. Lausann. 43). — Zapf, Mon. aneod. 8.
M^m. et doc. de la Suisse romande 6, 201.
510.
851 (845). März 31. Kloster St. Gallen. — Suzo und Adalmnn
übertragen dem Kloster St. Gallen ihren Besitz in der Mark
Goldach.
St. Galleu, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 230. Neugart 1, 275. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
99
8S1 ^ 882.
511.
851 (845). Apr. 13. Rötenbach. — Der Presbyter Aulwart über-
trägt dem Kloster St. Gallen den von seinem Vater erworbenen
Besitz zu Rölenbach im Gau Albunespara mit einer Anzahl Leib-
eigenen (mancipia).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 231. Neugart 1, 255. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
512.
851 C858}. Juni 13. Rankwil. — Alfred und seine Gattin Evalia
verkaufen an Wachar (Wacharenti) und dessen Tochter Odolsinda
von Segavias (Gäfis bei Fejdkirch?) mit Scholaslica (cumde Esco-
lasticanes) ihren Besitz um 12Solidi unter der Bedingung, dass sie
denselben weder an Romanen noch Ala mannen, sondern nur an
Priectus und dessen Kinder veräussern können, ausgenommen, wenn
sie ihn dem Kloster St Gallen schenken wollen.
St. Gallen, Siiftsarch. — Ck)d. Tradd. 254. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 2.
513.
851 (845). Juni 24. Kloster St Gallen. — Sigibold schenkt dem
Kloster St. Gallen eine Hube im Gau Berchtoldsbaar zu Schura
mit fünf Leibeigenen (mancipia) unter der Bedingung, dass er
imter den Brüdern wie ein Mönch leben könne.
' St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 234. Neugart 1, 275. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 138. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
514.
851 (?). Dec. (? .... Kai. Jan.). Wängi. - Wolfhart überträgt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Zuckenried mit Vorbehalt der
Wiedereinlösung.
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 235. Neugart 1, 278. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
515.
* 852(847). Hai 29. Kloster St. Gallen. -> Wolfhug überträgt an
das Kloster St. Gallen den einst von Staricholf dem Kloster über-
tragenen und ihm (Wolftiug) hinterlasscnen Besitz zu Rammisberg
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»Mi luMiirf^-^änüm ««rö». sS. Er iieiÜB VMerödäswtt vor.
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317
Vi2 iMhi 24. Gossai. — AU (kisali t» Sl Galln Terkiht an
JUstsfbd «Dd Hiltkard itn voa iha«'« o^b Kkislfr St GalieB iber-
U^tutn Be?:fz z« EsdbeBbadi ibd Ut^aberr zaa Messbmch
ffr^eo ZiAs.
-M. oUJtL. -MiAs*.-!!. — G>i. Trfcöi. »>. Xc«£»rt 1, 301. Urkdbch.
518.
S52. Not. .. Adeiborga. Wiitwe des Adeicisas tob ScUaoo (bei
V^reM;J, öbergibc an Balderich aas alaDanaiscbem GcscUechte
io Lemoti (LimonU?), aas daer Tbeilaag als Eifealhaoi laot
früherer Uebereinkann, Besiu in Brazella. die Hilfle des Hofes in
Kovio. Be»ilz in Mendrisio, Melide. Saino (bei Pedriaate), Cale-
drano, Provatina, CaTersazio, Balema, Weinzehnten in Bissone,
Besitz in Scalia die Hälfte mit 9 and in Castiglione mit 5 Scheffeln
^jerreide, in Albusciago die Hälfle, einen Hof (massaricio) in Cagini
mit 9 Leib«;igenen (familia, sciavo, persone). einen Hof in Drezzo
mit 5 Leibeigenen (persone), einen Hof in Hoggio mit einem
Leibeigenen und seiner Familie, einen Hof in Albiolum mit einem ,
männlichen und 4 weiblichen Leibeigenen (persone), einen Hof
in Alio mit zwei Leibeigenen.
Muilaiul, Arcli. S. Kcdele. — Fiiiuagalli. Cod. dipl. S. Ambros. 382.
iOl
852 -. S33.
519.
852 (847). Dec. 28. Kloster Sl. Gallen. — Die Bruder Egitbreht und
Freuvibreht (Frewibreht) übertragen dem Kloster St. Gallen den
durch ihre Eltern erworbenen Besitz im Thurgau in dei^ Wald-
rammishundert zu Hefenhofen mit Vorbehalt der Wicdereinlösung
und des Umtausches.
St. Gallen, Stiflsarcli. — Cod. Tradd. 237. Neugart 1, 260. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
520.
852 (847) Dec. 28. Kloster St. Gallen. — Abt Grimold von
St. Gallen verleiht an Egilbert und Freuvibert (Frewibert) den
von ihnen dem Kloster St. Gallen übertragenen Besitz im Thurgau
in der Waldrammishundert zu Hefenhofen , mit Vorbehalt der
Wiedereinlösung und des Umtausches bei demselben Zinse.
St. Gallcu, Stiftöarch. — Cod. Tradd. 238. Neiigart 1, 261. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
521.
852 (859). Dec. 30. Rankwil. — Vigilius überträgt seinem Sohne
Johannes seinen ganzen Besitz mit Ausnahme eines Viertheils
(ex(c)eplu falsicia anteposita^ hoc est quarta purtione.)
Bremen, Stadtbibliothek. — Urkdbch. d. Abtei St. Galleu 2.
522.
852. Mainz. — König Ludwig der Deutsche bestätigt die Wahl Goz-
perts zum Abte des Klo:»ters Rheinau und ertheilt diesem das Recht
der freien Abt- und Vogtwahl.
Zürich, ^taatsarch. (Rheinaaer Klosterarch.) — Neugart 1, 279. Lang,
Theol. GruudrisB 1, 332. Archiv f. Schweizgsch. 1, 70. Böhmer, Reg.
Lud. 764.
523.
853. März 5. — Der Presbyter Cunzo schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz im Nibelgau zu Karbach, was er zu beiden Seiten
des Baches mit Marken bezeichnet hat und dazu auch, was er
etwa noch erwerben sollte.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 239. Neugart 1, 281. Wirtbg.
Urkdbch 1, 139. Urkdbch. d. Abtei St. Galleu 2.
102
853
524.
853. März 18. Uzenried (Uznach). — Ruadpald überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz im Zürichgau zu Dattikon.
ist. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 247. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
2.
525.
853. Mai 4. (Anno regis hiodewici XL mense maio IIIL...(?) die
jovis. Anno VI. leonis pp. IUI.) Reichlingen. — Der Presbyter Thieto
vertauscht dem Kloster Rheinau einen Acker in Basadingen, den
ihm üthere geschenkt hat, gegen einen andern Acker.
Zürich, Staatsarch. (Cartular. v. Rheinau). — Herrgott, Genealog. Habsbrg.
2, 29. Neugart 1, 282.
526.
853 C?> Juli 8. Zell an der Töss. — Abt Grimald von St. Gallen ver-
leiht an Woirried den Besitz, welchen dieser dem Kloster St Gallen
in den Marken Eriken, Schalchcn und Wildber?, mit Ausnahme von
Madetschwil und mit Vorbehalt der Wiedereinlösung übertragen hat
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 242. Nengart 1, 283. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
527.
853. Juli 21. Regensburg. — König Ludwig der Deutsche schenkt
dem seiner Tochter Hildegard übergegebenen Kloster Fraumünster
zu Zürich im Herzogthum Alamannien den königlichen Hof daselbst
mit dem Gau Uri (Pagellum uroni»), und den Forst Albis, ertheilt
ihm die Immunität und nimmt es in seinen Schutz und Schirm.
Zürich, Staatsarch. — Guillimann, De reb. Helv. 3, 3. Herrgott, Geneal.
Habsburg. 2, 30. Neugart 1, 284. Bluntschli, Staats- und Rechtsgsch.
Zürichs 1, 447. v. Wyss, Gesch. d. Abtei Zürich 1, 15 and Beilagen 4.
Geschichtsfreund der V. Orte 8, 3. Böhmer, Reg. Lud. 769.
528.
853. Sept 24. Kloster St Gallen. ~ Gerhart schenkt dem Kloster
St Gallen seinen erworbenen Besitz zu Lautrach unter der Be-
dingung, dass ihm eine Hube zu Altstetten zum Niessbrauch gegen
Zins gegeben werde.
Bremen, Stadtbibliothek. — Cod. Tradd. 243. Neugart 1, 285. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
10 3
853 - 8S4.
529.
853. Kieler St. Gallen. — Heilrain überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Berg unter der Bedingung, aus dem Mundium
des Klosters treten zu dürfen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 240. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
530.
854. Febr. 7. Namone. — Der Presbyter und Mönch Sesepert, Propst
des Klösterleins (cella) St. Zeno in Campione (am Luganersee),
welches dem Kloster St. Ambrosius in Hailand gehört, nimmt
für dasselbe in Namone den Besitz zur Hand , welchen er von
Benignus, des Urso Sohn, gekauft hat.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipL S. Ambros. 295.
531.
851. Febr. 16. Lommis. -- Abt Grimald von Si. Gallen trifft mit
Notger eine Uebereinkunft über den wegen seiner reichlichen
Quellen sogenannten Ort Brunnen zwischen dem Gonzenbach und
Müseinbach, welcher nach allgemeinem Zeugnisse dem Kloster
St. Gallen gehörte, an welchen aber Notger Ansprüche erhoben
hatte; er lässt nun diese fallen und übergibt dem Kloster St. Gallen
' 92 Jucharte zwischen Mosnnng und Algetshausen und zuLommisund
verzichtet auf 8 Jucharte, welche ihm das Kloster schuldete, unter
der Bedingung, dass er den WaW zu Brunnen zu Allem be-
nutzen dürfe, wie ein Gemeinwald benutzt werden könne, und
dass von diesem Tage an das Kloster alle gerichtlichen Be-
schwerden und Klagen gegen ihn gänzlich aufgebe.
St. Gallen, Stiilsarch. — Cod. Tradd. 244. Neugart 1, 287. Urkdbch
d. Abtei St. QaUen 2.
532.
U4 (865.871). Apr. 19. (An einem Donnerstag). Winterthur. —
Adamar schenkt der Kirche St Gallen seinen Besitz zu EIgg, unter
der Bedingung , dass er künftig seinen Besitz zu Turben(lhal)
ohne irgend welchen Zins inne haben soll.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 340. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
2.
533.
854. Mai 1. Erichingon (bei Frauenfeld?). — Waldram vertauscht
an Abt Grimald von St. Gallen seinen Besitz zu Goldach mit
104
854
Ausnahme eines kleinen Ackers am See gegen des Klosters Be-
sitz zu Schlatt.
St. Gallen, Stillsarcli. — Cod. Tradd. 262. Neugart 1, 307. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
534.
854. Juli 22. Ulm. — König Ludwig der Deutsche vergleicht Abt Gri-
mald von St. Gallen und Bischof Salomon von Constanz dahin, dass
die frühern Verpflichtungen des Klosters St. Gallen an das Bisthum
Constanz, an welchen es Jährlich eine Unze Goldes und ein Pferd
im Werlhe eines Pfundes an den Bischof zu entrichten und den Unter-
halt des Daches der ausserhalb der Mauern gelegenen Stephanskirche
zu besorgen hatte, gegen Abtretung folgender Besitzungen des
Klosters St. Gallen ausgelöst sein sollen: in der Grafschaft des
Grafen Chazo im Pagellus Svercenhuntare eine Kapelle in der
Villa Mundingen und die Villa selbst, den Besitz in Stetten, All-
steusslingen, Hayingen und Wilsingen mit 1 56 Leibeigenen (man-
cipia); in der Grafschaft des Pfalzgrafen Ruadolt im Pagellus Affa
den Besitz zu Andelfingen mit 44 Leibeigenen (mancipia) ; in der
Grafschaft des Grafen Odalrich im Pagellus Goldineshuntare zu
Herbetingen eine Hube mit den darauf wohnenden Leibeigenen
(mancipia), in der Grafschaft des Grafen Ulo im Pagellus Berch-
toldsbaar zu Baldingen eine Kapelle mit der terra salica und fünf
angebauten Hüben mit den dazu gehörigen Leibeigenen (manci-
pia). Dagegen soll das Kloster künftighin von jedem Zins und
jeder Abhängigkeit befreit sein. Da ausserdem zu der Zeit, als
Bisthum und Kloster noch zusammengehörten, Zinsleute des Bis-
thums ihren Besitz freiwillig dem Kloster übertragen haben und
daher ein Streit entstanden ist^ so gibt der Abt zur gänzlichen
Beilegung desselben noch den von dem Presbyter Reginfrid zu
BiscofTeshori an St. Gallen übertragenen Besitz und eine von Poso
zu Buch an St. Gallen übertragene Hube an Constanz.
St. Gallen, Stiftsarch. — Herrgott, Gcneal. Habsburg. 2, 32. Neugart
1, 289. Wirtbg. ürkdbch. 1, 141. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer,
Reg. Lud. 771.
105
8S4 - 88S.
535.
854. Juli 22. Ulm. — König Ludwig der Deutsche bestätigt dem
Kloster St Gallen im Thurgau den königlichen Schulz und die
Immunität, sowie das Recht der freien Abtwahl.
St. Gallen, Stillßarch. —Neugart 1, 288. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
536.
Zu 854. Juli 22. — König Ludwig der Deutsche tbut den Grafen
Ate und Odalrich zu wissen, dass von nun an das Kloster
Sl Gallen das gleiche Recht besitzen soll wie die übrigen könig-
Bchen Klöster und Lehen, so zwar, dass es Freie anhalten könne,
im Gerichte eidliches Zeugniss über seine Bcsitzesrechle abzulegen.
St. Gallen, Stiltsarch. — Sickel, Sitzungsberi«!hte der k. Österreich. Aka-
demie, d. W. 39, 159. Vgl. Neugart 1, 383.
537.
851. Sept. 4. Ewattingen. — Reginbold überträgt dem Kloster
Sl Gallen eine yolle Hube zu Weizen sammt dem darauf woh-
nenden Leibeigenen (servus), und dessen Sohn unter der Bedin-
gung, dass er von dem Kloster auch die Hube Regiufrids an
demselben Orte gelegen sammt einem Leibeigenen (servus) daselbst
und noch vier Leibeigenen (mancipia) zum Niessbrauch gegen Zins
erhalte und, falls er es wünsche, wie ein Mönch im Kloster leben
könne.
St. Gallen, Stiftearch. — Cod. Tradd. 266. Neugarl. 1, 291. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
538.
KU. Sept 21. Dodiniaca villa. — Kaiser Lothar bestätigt dem Kloster
St. Eugendius (St. Claude), seinen Besitz, welchen ihm Graf Hat-
frid uiigerechterweise wegnehmen wollte, und nimmt es in seinen
Sebntz.
— . Dunod, Hist. des Seqiiauois, Preuves de TAbbaye de S'. Claude
66. Bouqaet 8, 393. Böhmer, Reg. Lothar. 620.
5a9.
N5 (M2). Febr. 12. Grabs. — Petrus verkauft an Auderam einen
Hof (cortinum) im Grabser Grunde Qn fundo Quadravedes) um
20 Solidi, deren Empfang bezeugt wird.
St Gallen, StifUarch. — Cod, Tradd. 268. Ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
106
8SS.
540.
855. März 5. Ollona. -- Kaiser Lothar befreit die Leute des Bis-
thums Como von jedem ötTeDdichen Dienste nnd Jeder öflTenllichen
Leistung (ab omni publico obsequio, vel publica functione im-
munes).
Como, bischöfl. Arch. — Tatti, Annali sacri di Como 1, 953.
541.
855. Apr. 20. Hinwil. — Posso, im BegritT eine Reise nach Rom
anzutreten, überträgt dem Kloster St. Gallen einige Leibeigene
(mancipia) in Jllnau, sowie sechs Joch Ochsen, die zu diesem
Hofe gehören, zu Hinwil die Hälfte seiner Stulerei (equaritia) nnd
zu (Mönch-)Alldorf seine ganze Sennerei (vaccaritia). Kehrt er
zurück, so übernimmt er diesen Besitz wieder.
St. Gallen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 251. Neugart 1, 264. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
542.
855 (849). Juli 2. Kloster St. Gallen. — Engilbert überträgt dem
Kloster St. Gallen seinen ßesilz zu Lausheim im Albgau anter
der Bedingung, dass ihm der Eintritt in das Kloster frei stehe.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 240. ^eugart 1, 265. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
543.
855 (861). Juli 12. Mengen. — Theathart überträgt dem Kloster
St. Gallen im Thurgau seinen Besitz im obern Aargau zu Peroltes-
wilare (Bäriswil?) und Langenthai, sowie den Besitz seines Bruders
Buobo zu Langenthai ; der Zins ist an die Kirche Auwa(Wynau?)
zu entrichten. Kehren sie wieder zurück, so können sie diesen
Besitz mit 7 Denaren wieder einlösen ; kehrt nur Einer zurück, so
kann er seinen Theil mit 4 Denaren an die Kirche zu Weitenaa
im Breisgau einlösen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 264. Neogart 1, 320. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
544.
855 (860 ?). Juni 25. Kloster St. Gallen. — Waldpurc übertr> dem
Kloster St. Gallen ihren Besitz zu Zuckenried und Helfenschwil
im Thurgau mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 264. Nengart 1, 293. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
107
838.
545.
855 (Sil). Juli 12. Mengen. — Abt Grimolt von St. Gallen verleiht
an Theathart und seinen Bruder Bubo den von ihnen dem Kloster
übertragenen Besitz in den Gauen (in pagellis) Breisgau, Aargau,
Morinan (Mortenau oder Ortenau), und Sasonia, nämlich in den
Villen Mengen, Antparinga, Ebrin^ren, Alcina, im Walde Ska und
in Anbeim mit Ausnahme von 1 2 freigegebenen Leibeigenen (man-
cipia), zum Niessbrauch gegen Zins an die Kirche Weitenau mit
dem Vorbehalte der Wiedereinlösung.
— . Cod. Tradd. 265. Neugart 1, 321. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
546.
855 (810). Aug. 6. Hupoldescella. — Der Presbyter Hupold über-
trägt dem Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Hupoldescella im
Nibelgau.
St. GaHen, Stiftearch. — Cod. Tradd. 266. Neugart 1, 334. Wirtbg.
ürkdbch 1, 145. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, . .
547.
855. Aug. 21. (XII kl. Sept. Regnante rege hludewico anno I. Bene-
dilti pp. III.) Hettingen. — Der Presbyter Meginhart überträgt dem
Kloster Rheinau gegen lebenslänglichen Unterhalt in demselben
seinen Besitz in Mettingen mit Ausnahme von vier Leibeigenen
(mancipia).
Zürich, Staatsarch. (Cartular. von Rheinau). — Zapf, Mon. anecd. 433.
Gerbert, Hist. silv. nig. 3, 1.
548.
855. (An einem Samstage). Poleschirichun. — Weliman, Puabila, Wiba
und Roadlind übertragen Alles, was sie besitzen und noch er-
werben, an das Kloster St. Gallen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 249. Ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
549.
855 (860). Roggenbeuren. — Abt Grimald von St. Gallen verleiht
an die Brüder Otolf und Theolhart den von ihnen dem Kloster
St. Gallen übertragenen Besitz zu Göhrenberg im Linzgau zum
Niessbrauch gegen Zins mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. GaUen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 271. Neugart 1, 324. Ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
8S6 ~ 8S7.
550.
855. Febr. i2. Winterlhur. — Abt Grimald von St. Gallen willUn*
duraft vor offenem Gelaicht als Leibeigenen reclamireu (ad servitutis
Jugum adtrahere), worauf Unduruft, um ihn zum Aufgeben seiner
Ansprüche zu vermögen, dem Kloster St Gallen von seinem besten
und mittleren Landbesitz (de optimo et medio-lerritorio) vier
Hüben zu Hagenbuch, Elgg und Schneit überlässt, wogegen Gri-
mald seine und seiner Familie volle Freiheit anerkennt.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck)d. Tradd. 250. Neugart 1, 268. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
551.
856. Juni 16. Ulm. — König Ludwig der Deutsche vertauscht an den
edeln Presbyter (uobilis presbyter) Otulf gegen fünf Jucharte zu
Pfohren im Gau Berchloldsbaar den dritten Theil eines Hofes bei der
Kirche in eben demselben Orte, von zwei königlichen Gilstrionen
(Steuerpflichtige) herrührend.
St. Gallen, Stiasaroh. — Cod. Ti-add. 277. Neugart 1. 294. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
552.
856. Juli 9. Schwarzenbach. — Reginpert überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Niederwangen im Argengau mit Vor-
behalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 250. Neugart 1, 295. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 147. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
553.
856. Goldach. — Cozpreth überträgt dem Kloster St. Gallen seinen
Besitz zu Goldach im Arbongau mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 252. Urkdbch. d. Abtei S(. Gallen 2.
554.
857. Febr. Ronco (Runci) im Hause Adelberls. — Der Kleriker
Engelbert von Canobbio im sepriensischen Gebiete, Sohn Amel-
berts, empfangt vom Kleriker Adelbert in Agiiate, Sohn des
Deusdedity 200 Silbersolidi je zu 12 Denare und verkauft ihm
dafür seinen ererbten Besitz zu Canobbio (bei Lugano) und an
andern Orten mit Ausnahme seines Besitzes in Lodrino (Ludrini).
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 314.
109
8tt7.
555.
857 (?). März 13. Bodman. — König Ludwig der Deutsche verleiht
auf Lebenszeit an Berold; Presbyter seiner Tochter Hildegard bei
deren Lebzeiten, die dem Fraumünster St. Felix und Regula ge-
hörenden Kapellen St. Peter in Zürich, zu Bürglen und Silenen
im Thale Uri.
Zürich, Stadtaixh. (Copie). — Neiigart 1, 295. v. Wyds, Abtei Zürich,
Beilagen 1, 4. GeschichUfreund d. V Orte 8, 5. Böhmer, Reg. Lud. 780.
556.
857. März 27. Worms. — König Ludwig der Deutsche genehmigt
deo Vertrag zwischen seiner Tochter Hildegard und dem Bischöfe
Arno von Würzburg, wonach deren Schwester Bertha gegen einen
jährlichen Zins an das Hochstifi Würzburg das Kloster Schwarzach
in lebenslänglichen Besitz bekömmt.
-. Eccar- Or. Fr. 2, 887. Mon. boiea 31, 92. v. Wyss, Abtei Züiich,
Beilagen 1, 5. Bölimer, Reg. Lud. 779.
557.
8S7. Apr. 27. Leiblach. — Patacho und sein Bruder Sigibrehl
schenken dem Kloster St. Galleu ihren Besitz zu Lindenberg.
St. Gallen, Stiflaai-eh. - Cod. Tradd. 249. Neugart 1, 256, ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
558.
857. Hai 15. Bodman. -^ König Ludwig der Deutsche schenkt dem
Diakonus Adalhelm 29 Jucharte Ackerland und 10 Fuder Wiesen
sammt zwei Leibeigenen (mancipia) zu Busnang und Wichram-
neswUare in der Grafschaft des Grafen Adalhelm im Thurgau, welchen
Besitz Waltfrid zu Zeiten des Grafen Odelrich und nach demselben
Wolviiii zu Zeiten des Grafen Adalhelm zu Lehen gehabt hat.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 282. Neugart 1, 297. Urlibch. d Abtei
St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Lud. 782.
559.
857. Jani 2. Bodman. — König Ludwig der Deutsche bestätigt dem
Bischöfe Esso von Cur einen Vertrag, laut welchem Waldrada
ihren Besitz im Tridentiner Thal zu Meran der Kirche zu Cur
HO
687 - 888.
überträgt und dagegen eine Villa zu Scharans (Cerones) und
einen Weinberg zu Danis (Anives) zum Niessbrauch gegen Zins
auf Lebenszeit erhält.
Cur, bischöfl. Arch. — Eichhorn, Episcopat. Cur. Cod. prob. 19.
Mohr, Cod. dipl. 1, 45. Böhmer, Reg. Lud. 783.
560.
857. Aug. 26. Regensbnrg. — König Ludwig der Deutsche bestätigt die
Uebertragung, welche der edle (nobilis) Diakon Adelhelm, Capeilaa
des Erzcapellans Grimold dem Kloster St. Gallen zu Rothenhauseu,
in den beiden Ausnang, zu Wenzineshuson , Wichrammeswilare,
Huninchova und Wininchova mit Ausnahme zweier Jucharte und
zweier Leibeigenen (manoipia) und mit dem Vorbehalte gemachl
hat, dass er allen Besitz, den er vom Kloster SL Gallen zu Lehen
habe, auf Lebenszeil behalte.
St. Gallen, Stiftearch. — Cod. Tradd. 285. Neugart 1, 351. Urkdbck.
d. Abtei St Gallen 2. Böhmer, Reg. Lud. 785.
561.
858 (?) Jan. 22. (Anno XXIII regni ludewici re^is in orientali francia.
Hense febr. Xi kl. eiusdem mensis die saturni. VL anno Nicolai
pp.) Ulm. — Wolvene überträgt dem Könige Ludwig für das
Kloster Rheiuau seinen Besitz im Thurgau, mit Ausnahme dessen,
was er an Laufen geschenkt hat, und unter der Bedingung,
dass das Kloster die freie Abtwahl habe und zu keiner andern
Leistung an den König Verpflichtung habe, als demselben Jährlich
ein Pferd, Schild und Lanze zu geben.
Zürich, Staatsarch. (Cartular. von Rheinau). — Schöpflin, Alaat. dipL
1, 85. Gerbert, Hist. silv. nig. 3, 5.
562.
858. März 13. Egg. — Lantolt vertauscht an Abt Grimold voa
St. Gallen seinen ererbten Antheil an der Kirche Egg mit Aus-
nahme des selbst erworbenen, gegen eine Hube zu Höngg.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 258. Neugart 1, 298. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
563.
858. Harz 13. Egg. — Abt Grimald von St. Gallen verleiht an Ruad-
sind den von /ihr dem Kloster St. Gallen übertrageneu Besitz in
der Hark Egg zum Niesbrauch gegen Zins.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 258. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
564.
858. März 27. Kloster St. Gallen. ~ Reginbert schenkt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz za Degerschen und seinen Antheil an der
Kirche in Turbenthal unter der Bedingung^ dass sein Sohn Wal-
theri im Kloster seinen gehörigen Unterhalt habe und seiner Zeit
als Mönch aufgenommen werde; widrigrnralls ist Reginbert ge-
stattet^ den geschenkten Besitz mit einem Solidus wieder einzu-
lösen.
St Gallen, SUftdarch. ~ Cod. Tradd. 259. Neugart 1, 299. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
565.
858. April 12. Frankfurt — König Ludwig der Deutsche bestätigt die
Schenkung, welche sein königlicher Vassus Wolvin und dessen Vor-
fahren an das Kloster Rheinau im Herzogthum Alamannien, im Thurgau
und in der Grafschaft Adalhelms gemacht haben, umfassend allen
den Besitz des Wolvin im Thurgau, ausgenommen das an Laufen
(zwischen Schlatt, Haselbrun, Luzzilinror, Emmanrieth, dem Rotin-
bach und Rhein)* Gegebene ; nemlich den Besitz in Rheinau, Mar-
thalcn, Ellikon, Holzheim, Wildensbuch, Rüdolflngen, Trülliken,
Benken, Trultikon, Schlatt, Slammheim^ Nussbaumen, Mörswil,
und im Albgau Alpfen, Waldkirch; auch seinen Besitz in Italien
im Veroneser- und Tortonesergau^ zusammen 104 Höfe mit Aus-
nahme des Herrenhofes (terra salica), und 300 Leibeigene (man-
cipia). Dazu ertlieilt er dem Kloster nach Wolvins Tod freie Abt-
wahl, die Immunität und nimmt es in seinen Schutz.
Zürich, Staat^arch. (Rheinauer Klosterarch.) — Schöpflin, Als. dipl. 1, 88
Gerbert, Eist. silv. nigr. 3, 7 mit Facsimile. Neugart 1, 354. Böhmer,
Reg. Lud. 788.
112
566.
858. Apr. 16. Frankfurt. — König Ludwig der Deutsche schenkt dem
Kloster Fraumünster in Zürich den königlichen Hof Cham im alaman-
nischen Herzogthum, im Thurgau.
Zürich, Staatsarch. — Neiigart 1, 300. v. Wyss , Abtei Zürich,
Beilagen 1, 6. Böhmer, Reg. Lud 789.
567.
858. Mai 14. Leiblach. — Petto vertauscht an Abt Grimald von
St. Gallen eine Wiese zu Nordwinga gegen eine Gasata (Gehöfte)
mit Obstgarten (cum pomario et terram ad eandem casalam per-
tinentem) zu Westauun.
St. Gallen, Stilldaich. - Cod. Ti-add. 259. Nengait 1, 299. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
568.
858. Mai 14. Iberg (Hiberc). - Abt Grimald von St. Gallen ver-
tauscht an Willihelm und dessen Söhne Winlar und Sumar, Willi-
heim und Willichar 105 Jucharte Ackerland und 140 Jucharte .
Wald zu Keberateswilari in der Mark Keberateswilare (Gebens-
wil oder Geretswil) gegen ihren ererbten Besitz zu Gossao, nem-
lieh 105 Jucharte Ackerland und eine geselzmässige Casata (legi-
tima) mit Ausnahme dessen, was zwischen Steinigunbrocco und
Keriniswilare liegt und des Weidgangs und Holzschlags.
St. Gallen, Stiftdarch. — Cod. Tradd. 260. Neugart 1, 301. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2.
569.
858—866. Juni 22. (X. Kl. Julii. Regnante rege hludowico. sub papa
Nicoiao J. Thiengen. — Der Presbyter Swab schenkt dem Kloster
Rheinau seinen Besitz im Gau Alpigau zu Waldkirch.
Züi'ich, Stuatsarch. (Cartular. von Rheinau). — Herrgott, Geneal.
Hubsburg. 2, 39.
570.
858. Juli 28. Kloster St. Gallen. — Abt GrimalJ von St. Gallen verleiht
an die vier Schwestern Adalprihc, Ratprich, Heuvar und Geila den
von ihnen dem Kloster übertragenen Besitz zu Allerschwil in der Mark
il3
656 - 8Sd.
Flawil zum Niessbrauch gegen Zins, mit Vorbehalt der Wieder-
einlösuDg.
St, GaUen, Süftsarch. - Cod. Ti-add. 257. Neugart 1, 303. ürkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2.
571.
858. Aug. ll.Luttolsberg. — Ratpold überträgt dem Kloster Sl. Gallen
seinen Besitz zu Dentenweiler mit Ausnahme der Leibeigenen
(mancipia) und eines Stückleins (porciuncula), genannt Tegern-
moos.
St. Gallen, Stiftsarcli. — . Cod. Tradd. 278. Neugart 1, 303. VVirtbg.
Urkdbch. 1, 151. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
572.
858. Aug. 29. Billikon. — Perevrid übertrtägt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Billikon im Zürichgau, ausgenommen eine Wiese
zwischen Parachstetin (Prästenberg?) und Hermikon, mit Vorbehalt
der Wiedereinlösung.
Bremen, Stadtbibliothek. - Cod. Tradd. 257. Neugai*tl, 305. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
573.
858 (?) Sept. 29. Romanshorn. — Wolverat überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu Kesswil.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 267. Neugart 1, 305. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2.
574.
858 (864). Nov. 16. Adaldrudowilare. — Engilrih, als Stell verlreter
des Grafen Adalbert, schenkt dem Kloster St. Gallen 15 Jucharte
und eine halbe Casata zu Adaldrudowilare im Linzgau unter der
Bedingung, dass Thiotpert in das Kloster eintreten kann und wird;
geschieht diess nicht, so ßllt der geschenkte Besitz an Thiotpert
zorfiok.
St. Gallen, Stifisarch. — Cod. Tradd. 278. Neugart 1, 306. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
575
858 (859). (Sub rege ludewico. Anno I. Nicolai pp.) — Der edle
(nobilis) Sigemar schenkt ^ em Kloster Rheinau die Cella Alba
im Albgau.
Zflrich, Staatsarch. (Cartular. von Rheiuau). — Neugart 1, 307. Zapf, Mon.
•oecd. 434. Schöpflin, Als. dipl. 1, 88 Anm. Gerbert, Hist. silv. nig. 3, 2.
8
114
6S1I.
578.
859. Apr. 4. Kirchen. — Toto vertauscht an Abt Grimald von
St Gallen 4 Jucharte zu Weitenan im Breisgaii und einen Wein-
berg von einem Mannwerke zu Au gegen den im Schwarzwald
am Fluss Möhiin ausgereuteten und angebauten (extirpatum et
cultum) Klosterbesitz, wobei sich das Kloster in dem unangebauten
(incultum) Theile des Waldes das Recht des Holzschlages, des
Weidgangs und der Wasserbenutzung vorbehält.
Bremen, Stadtbibliothek. — Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
577.
859 (853). Mai 2. Goldach. — Gisalbert überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu Goldach und schenkt den ihm zuge-
hörigen Theil des Waldes in dieser Mark gegen den nöthigeu Unter-
hall in jeglicher Bedürftigkeit und unter der Bedingung, dass er im
Kloster Nahrung und Kleidung erhalte^ wenn er in dasselbe einza-
treten wünsche.
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 262. Neugart 1, 308. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
578.
859 (?). Juni 24. Kloster St Gallen. — Epilo und sein Bruder
Adalhart übertragen dem Kloster St Gallen 32 Jucharte zu Ge-
berlschwil im Thurgau unter der Bedingung, dass sie in derselben
Mark das Recht Holz zu schlagen, Gebäude aufzuführen und des
Weidganges nach Bedürfniss behalten.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd, 256. Neugart 1, 308 Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
579.
859. Juni. Hailand. — Lupus von Clivio und Abt Peter vom Kloster
St. Ambrosius vergleichen sich unter gerichtlicher Vermittelong
wegen des an das Kloster übertragenen Besitzes in Vergiate, Lucer-
nate, Locarno und Baierna, welchen nun Lupus zum Niessbrauch
gegen Zins erhält
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 335.
580.
859 (864). Aug. 2a Kloster St Gallen. — Abt Crimald von
St Gallen verleiht an Isanbert den von ihm dem Kloster St Gallen
115
860.
übertragenen von seinem Vater ererbten Besitz im Thurgau zum
Niessbraoch gegen Zins, mit der Befugniss, dass er wie ein Mönch
im Kloster leben könne, und mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Güllen, SUftsarch. — Cod. Ti-add. 290. Neugait 1, 390. ürkdbch
d. Abtei St. Gallen 2.
581.
8fiO. Jan. 17. Rapoldeschiriha. — Heripreth und Alpcoz vertauschen
an Abt Grimald von St. Gallen 105 Jucharte zu Lendikon im
Zürichgau, nebst ihrem Antheil am dortigen Gemeinwald, gegen
105 Jucharte Acker- und Waldland zu Liuliniswilare (Ludel-
schwyl?) nebst einem ihrem Waldantheil in Lendikon gleichkom-
menden Waldantheil.
St. Gallen, Stiftsarcli. - Cod. Tradd. 296. Neugart 1, 376. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 2.
582.
SCO. März i5. Hofs (uf Hovon). — Der Presbyter Huppold über-
trägt dem Kloster St Gallen seinen erworbenen Besitz zu Grünen-
berg im Nibelgau, unter der Bedingung, dass ihm der Eintritt
in das Kloster offen stehe.
St. Gallen , Stiftsarch. — Cod. Tradd. 261. Neugart 1, 380. VVirtbg.
Ürkdbch. 1, 152. Ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
583.
8M. März 25. Wasserburg. — Der Presbyter Willibold und seine
Brüder Sigihart und Uadalgis aus dem Argengau übertragen dem
Kloster St Gallen ihren Besitz zu Siggenweiler unter der Be-
dingung, dass Willibold der Eintritt in das Kloster offen stehe.
St. Gallen, StiOsarch. -- Cod. Tradd, 298. Neugart 1, 312. Wh-tbg.
UriLdbch. 1, 153. ürkdbch d. Abtei St. Gallen 2.
584.
SCO. Hai 1. Erichiuga (Oberkircb, Lang- oder Kurzdorf?). — Muning
und Hungoz übertragen dem Kloster St. Gallen den ihnen von Puaso
zu diesem Zweke übergebenen Besitz zu Kesswil mit Ausnahme einer
Jucharts; Puaso's Schwestern Eugenia und Amata haben den
Niessbrauch gegen Zins und das Bechl der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch, — Cod. Tradd, 263. Neugart 1, 313. Urkbch d.
Abtd St. Gallen 2.
U6
585.
860. JuDi 18. Sikkinga. — Perehtrain überlrägt dem Kloster
St. Gallen 20 Jucharte Wies- und Ackerland zu Sickingen im
Linzgau; falls seine Töchter Adalbruc und Pilikart Nonnen
werden, haben sie den Niessbrauch gegen Zins oder auch nur
Adalbruc, wenn Pilikart nicht Nonne wird.
St. Galleu, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 283. Neugart 1, 313. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
586.
860. Sept. 23. Fischingen (Viskingun). — Williheri schenkt dem
Kloster St Gallen eine Hube in dem Walde bei WerimbretisceUa.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 263. Neugart 1, 292. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
587.
860. Oct. 7. Frankfurt. — König Ludwig der Deutsche schenkt dem
Kloster St. Gallen eine Yillula zu Möggiogen im Gau Untersea
und einen Mansus zu Gottmadingen.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 302. Neugart 1, 335. Böhmer,
Reg. Lud. 799. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
588.
860 (855). Nov. 11. Kloster St. Gallen. — Wolfcrim überträgt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Che . . und in der Wald-
ramshundert mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 268. Neugart 1, 346. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
589.
860 (867). (An einem Dienstage). Wuppenau. — Emhilt übertrigt
dem Kloster St. Gallen füiir Leibeigene (mancipia) mit Vorbehalt
der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd 293. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
590.
860. (Anno XX. Hludewici regls. Anno III. Nicolai Papae). Lauch-
ringen. — Nanger und seine Gattin Adalnui schenken dem Kloster
des Wolven, Rheinau genannt, den dritten Theil ihrer Wftlder, welche
117
S61.
in beiden Märchen zu Alpfen liegen and einen Theil von dem Lande,
das zwischen ihren übrigen Ländereien liegt und an einem andern
Orte 12 Jucharte.
Zürich, Staats&rch. (Cartul. v. Rheinau). — Zapf, Mon. anecd. 435.
Gerbert, Hist. silv, nigr. 3, 2.
591
1 (867)/ Febr. 9. Kloster St. Gallen. — Ernost überträgt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Flawil mit Vorbehalt der
Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 297. Neugart 1, 361. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
592.
S(l. März 6. Mantua. — Kaiser Ludwig ertheilt seinem Vassus dem
Abte Salamann für das Kloster St. Maria (Pfävers ?)
die Immunität, nimmt es in seinen Schutz und gewährt ihm Steuer-
freiheit und die Gerichtsbarkeit über die Zinsleute des Klosters.
St. Gallen, Stiftsarch. — Muratori, Antiqu. 5, 961. Eichhorn, £p. Cur.
Cod. prob. 20. Neugart 1, 328. Wegelin, Reg. v. Pftlvers 2. Fickler,
Sitigsber. d. k. Akd. Wien 14, 162. Böhmer, Reg. Lud. (II). 656.
593.
Sil. Apr. 1. Frankfurt. — König Ludwig der Deutsche bestätigt
einen Tausch zwischen Graf Konrad und seinem Erzkapellan Gri-
mald, wobei Graf Konrad an Abt Grimald in der Grafschaft
Linzgaa zu Eigileswilare eine Kirche, Haus und Hof und 60
Jucharte bebautes Land in Forst, auch einen Neubruch in der
Mark Argengau, zwischen Eigileswilare und Forst und Röthen-
bach gegen drei voUgemessene Hüben zu Richinbach (Rickenbach)
und Lnbilinwang (Leibloig?) vertauscht. Ueberdiess ertheilt K.
Ludwig den Bewohnern des Klosters (familia in cellula manens)
das Recht des Holzschlags und des Weidgangs.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 304. Neugart 1, 315. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 156. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, |Reg. Lud.
7d8.
591.
Ml. Apr. 17. Fuorewanga. — Thancpert schenkt dem Kloster
Si. Gallen sechs Jucharte zu NeschwU, wogegen er seinen er«
tl8
861
erbten Antheil an dem von seinen Eltern dem Kloster übertragenen
Besitz zu Ludetschwil wieder einlöst nnd fortan zinsfrei besitzt
St Gallen, Stiflsarck. — Cod Tradd. 269. Neugart 1, 316. Urkdbch.
d. Abtei St Gallen 2.
595.
861. Apr. 24. Roto. — Wolalinb gibt zwei Leibeigene (mancipia)
frei unter der Bedingung eines jährlichen Zinses an die Rat-
potscella (Frauenzell ?).
— Ck)d. Tradd. 270. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
596.
861. Apr. 24. Roto. — Abt Grimald von S(. Gallen verleiht an
Kisilolt den von ihm dem Kloster St. Gallen übertragenen Besitz
zu Otrammesriod im Nibelgau zum Niessbraucb gegen Zins.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 269. Neugart 1, 317. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 156. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
597.
861. Juni 1. Kloster St. Gallen. — Ruadpert überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen ererbten Besitz im Thurgau mit Vorbehalt der
Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 305. Neugart 1, 318. Urkdbch*
d. Abtei St Gallen 2.
598.
861 (?). Juni 13. Kloster St. Gallen. - Warmunt schenkt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Utwil im Thurgau, wogegen
er zu Ouvendorf (Auenhofen bei Utwil ?) vom Kloster so viel gegen
Zins erhält, als er zu Utwil geschenkt hat. Ueberdiess soll er gleich
andern Bürgern (sicut alii cives) das Recht des Holzschlags haben.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod Ti-add. 272. Neugart 1, 319. Urkdbch.
d. Abtei St Gallen 2. •
599.
861. Juni 18. Dielstorf. — Abt Grimald von St Gallen verleiht an
Ratpert den von ihm an das Kloster St. Gallen übertragenen Be-
sitz zu Steinmur zum Niessbrauch gegen einen Jährlichen Zins
an die Kirche Dielstorf und mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 270. Neugart 1, 319. ürkdbdi.
d. Abtei St. Gallen 2.
119
861 - 669.
600.
Sil. Sept. 21. (XI. kl. OcL die dominico. Regnante rege ludowico.)
Neukirchen. — Lantfrith schenkt sein Erbe im Alpgan zu Alpfen
dem Kloster Rheinau.
Zürich, Staatsarch. (Cartular. voq Rheinau). — Qerbert, Bist. silv.
nigr. 3, 3. Neugart 1, 323.
601.
861 (?). Oct. 3. Wasserburg. — Der Presbyter Hasuo überträgt
dem Kloster St Gallen eine Hube zu Langenargen im Argengau
mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 271. Neugart 1, 323. Wirtbg.
ürkdbch. 1, 157. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
602.
861. Oct. 3. Wasserburg. — Abt Grimald von St. Gallen verleiht
an den Presbyter Hasuo die von ihm dem Kloster St. Gallen unter
Vorbehalt der Wiedereinlösung übertragene Hube zu Langenargen
im Argengau zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 272. Neugart 1, 323. Wirtbg.
ürkdbch. 1, 158. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
603.
861 (867). Nov. 16. — Nandker überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu Vrintale (Vrendal) mit Vorbehalt der Wieder-
einlösung, falls er nicht in das Kloster trilL
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 294 ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
604.
861 (867). Nov. 16. Kloster St Gallen. - Abt Grimald von St Gallen
verleiht an Nandker den Besitz, welchen dieser zu Vrintale (Vrendal)
dem Kloster St. Gallen mit Vorbehalt der Wiedereinlösung über-
tragen hat, zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 294. Neugart 1, 314. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
605.
8f2 (?). Febr. 28. (Diem Sabbati, hoc est, IL Kai. Mart., annum
XXVIL regni Hludowici Regis). Thietingescella. ~ Ruodpert
120
863 - S6S.
überträgt dem Kloster St. Galieo seinen Besitz za Helfenswil mit
Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St« Gallen, Stiflsarch. — Ck)d. Tradd. 292. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen %.
60tt.
862 (856). März 1. Binzen. - Hugibreht überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz im Breisgau mit Ausnahme seines Leib-
eigenen (servus) Stephan und des Geldes, welches er an seinem
Todestage verschenken will.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 279. Neugart 1, 328. ürkdlxch.
d. Abtei St. Gallen 2.
607.
862 (?) Apr. 12. Ptäffikon. — Reginger schenkt dem Kjosler
St Gallen seinen ererbten Besitz zu Verolteswilare (Bäretswil?)
mit Ausnahme des Erbtheils von Winimann.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 300. Neugart 1, 332. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
608.
862 (?). Dec. 4. Neuershausen. — Abt Grimald von St Gallen rar-
leiht an Pleonung den von ihm dem Kloster St Gallen übertragenen,
erworbenen Besitz in der Baar zum Niessbrauch gegen Zins;
den ebenfalls übertragenen Besitz zu Neuershausen im Breisgaa
darf Pleonung ohne Zins behalten.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 291. Neugart 1, 336. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
609.
862 (?). Dec. 18. Egringen. — Adalleip überträgt dem Kloster
St Gallen seinen erworbenen Besitz zu Egringen, einen einge-
zäunten Hof mit Gebäuden und Aeckern.
St. Gallen, Stiflsarch. r- Cod. Tradd. 303. Neugart 1, 337. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
610.
863 (857). Mai 18. Kempraten. — Wolfhart überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Kempraten mit Ausnahme eines Hofes
(curtile), den seine Gattin gesetzmässig ererbt hat ond nnler dw
121
863 ~ 864.
BediDgang, dass der übertragene Besitz nach seinem Tode nie
za Lehen gegeben werde.
— . Cod. Tradd. 276. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
611.
883 (857). Mai 18. Kempraten. — Abt Grimald von St. Gallen ver-
leiht an Wolfhart den Besitz zu Kempraten, den dieser dem Kloster
St. Gallen mit Ausnahme des von seiner Gattin gesetzmässig er-
erbten Hofes und unter der Bedingung, dass er nach seinem Tode
nicht wieder zu Lehen gegeben werde, übertragen hatte, zum
Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 276. Neugart 1, 339. ürkdbch-
d. Abtei St. Gallen 2.
612.
883. Oct 29. Regensburg. — König Ludwig der Deutsche nimmt
das Kloster Fraumunster zu Zürich (in vico turegum) in seinen
Schutz und ertheilt ihm die Immunität.
Ztlrich, Staatsarch. — v. Wyss, Abtei Zürich, Beihigen 8. Böhmer, Reg.
Lud. 805.
613.
8C3. Dec. 5. Kloster St Ambrosius in Mailand. — Abt Peter vom
Kloster St Ambrosius in Mailand verleiht dem Presbyter Engel-
bert, gegen ein dem Kloster überlassenes Gut zu Canobbio (bei
Lugano), Unterhalt als Mönch im Klösterlein (cella) zu Campione
oder im Hof zu Canobbio , sowie Kleidung und Schuhe , mit der
Verpflichtung in der Kirche zu Campione und zu Canobbio den
Gottesdienst zu versehen.
Kailand, Arch. S Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 361.
614.
8S4. Jan. 24. Canobbio (bei Lugano). — Abt Peter vom Kloster
St Ambrosius in Mailand nimmt den vom Presbyter Engelbert
an das Kloster St. Ambrosius übertragenen Besitz zu Canobbio
dorch Ergreifen einer Säule des Hauses zur Hand.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 365.
122
864.
615.
864. Febr. 2. Kloster St Gallen. — Abt Grimald von St Gallen
verleiht an Reginbold den von ihm dem Kloster St Gallen anter
Vorbehalt der Wiedereinlösung übertragenen Besitz in Kesswil
zum Niessbraucb gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 279. ürkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
616.
864 (859). Harz 26. Kloster St Gallen. - Alphere überträgt dem
Kloster St Gallen seinen Besitz zu Züberwangen mit Vorbehalt
der Wiedereinlösung; stirbt Alphere auf seiner Reise nach Rom»
die er vorbat , so erhält seine Gattin den Jahresnutzen von dem
übertragenen Besilze, nachher fällt er dem Kloster zu.
St. Gallen, Stiasarch. — Cod. Tradd. 2S1. Neugart 1, 340. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
617.
861 (859). März 26. Kloster St Gallen. — Abt Grimald von
St Gallen verleiht an Alphere den von ihm dem Kloster St Gallen
unter Vorbehalt der Wiedereinlösung übertragenen Besitz zu Züber-
wangen zum Niessbraucb gegen Zins ; stirbt Alphere auf seiner
vorhabenden Reise nach Rom, so hat seine Frau den Jahresnalzen
von diesem Besitz; hernach fällt er dem Kloster zu.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 281. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
618.
864. März. Mailand. — Graf Alberich jpnd die kaiserlichen Richter
sprechen dem Kloster St Ambrosius in Mailand Besitz in Bis-
sone (am Luganersee) zu, indem sie das Zeugniss der Prozess-
gegner für nichtig erkennen.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 867.
619.
864. Apr. 8. Kloster St Gallen. — Abt Grimald von St Gallen ver-
leiht an Samuhel den von ihm und seiner Gattin Wieldrud dem
las
864.
Kloster St. Gallen anter Vorbehalt der Wiedereinlösung über-
tragenen Besitz zu Bettenweiler zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftaarch. — Cod. Tradd. 274. Neugart 1, 341. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 162. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
620.
864. Apr. 8. Kloster St. Gallen. — Abt Grimald von St Gallen ver-
leiht an Samuhel den von ihm an das Kloster St. Gallen über-
tragenen Besitz , nem4ch die Aussteuer seiner Mutter und was
er mit seinen Brüdern noch nicht getheilt hatte, mit Ausnahme
eines Waldes zu Otmunstetin. Den Niessbrauch hat die Mutter ;
nachher können die beiden Brüder SamuheFs innerhalb 3 Jahren
ihren. Theil einlösen ; oder , wenn Eiuer diess nicht will y oder
Einer den Andern überlebt, so kann er seinen Theil mit 2 Pfund
an das Kloster St. Gallen, 2 Pfund an Constanz und 2 Pfund an
Reichenau einlösen.
St. Gallen, Stiftsarch. -- Cod. Tradd. 275. Neiigart 1, 341. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
621.
864 (870). Apr. 14. Ruadgozzeswilare. — Sigibert vertauscht an
Abt Grimald von Sl. Gallen zwei Leibeigene (servos) gegen zwei
andere Leibeigene (alios servos).
St. Gallen , Stiftsarch. — Cod. Tradd. 309. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
622.
864 (870). Apr. 16. Neidingen. — Erfker vertauscht an Abt Grimald
von St. Gallen seinen Besitz in der Mark Thuningen und acht
Jucharte zur Einlösung des darauf haftenden Zinses gegen eine
Hube zu Weigheim.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 308. Neugart i, 376. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
623.
8i4. Apr. 19. Zell. — Hadamar vertauscht an Abt Grimald von
St. Gallen drei Jucharte und eine Ruthe Landes (unius perticae
mensuram) zu Wildberg gegen drei Jucharte ebendaselbst.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 275. Neogart 1, 343. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2.
...y.
864- S65.
624.
864. Hai 15. Rankwil. — Valerius verkaufl dem Kloster St Gallen
einen Acker von drei modius zu Gisimu (Gisingcn bei Feldkirch?}
um vier Tremissen in Eisen (quatuor tremenses in ferro).
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 309. Urkdbch. d. Abtei
St. GaUen 2.
625.
864. Aug. 20. Regensburg. — König Ludwig der Deutsche be-
stätigt dem Notker, einem Vasallen Hrodulfs, den Besitz zu KöIlikoB
im Aargau, welchen Liuthard, Vasall von König Ludwigs Bruder
Karl, an Notker übertragen hat^ nachdem der König diesen Besitz
dem Liuthard wegen angeblicher Untreue erst entzogen, nach erhal-
tener besserer Kunde aber demselben zurückgegeben hatte.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 310. Neugart 1, 344. Urkdbch.
d. Abtei St Gullen 2. Böhmer, Reg. Lud. 809.
626.
864. Sept. 12. Mundingen. — Der Presbyter Rumolt überträgt dem
Kloster St. Gallen seinen erworbenen Besitz in der Hark Mun-
dingen an der Dreisam unter der Bedingung, dass ihm der Ein-
tritt in das Kloster offen stehe.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 273. Neugart 1, 345. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
627.
865. Jan. 9. Uznach. — Waldhart überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen erworbenen Besitz zu Schünberg im Thurgau.
St. Gallen , Stiftsarch. — Cod. Tradd. 292. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
628.
865. Febr. 18. Pavia. — Sigerat^ Vassus des Kaisers und Sohn
des Grafen Leo, schenkt seinen Besitz zu Obino (bei Castello)
im Boden zu Baierna, dem Kloster St. Ambrosius zu Mailand.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 381.
629.
865. März 10. (Mönch-) AKorf. — Adalpirin schenkt dem Kloster
St. Gallen ihren Besitz in der Mark Egg, wogegen sie Jährlich
m
voQ dem Kloster vier Fader Korn, zwei Fuder Spelt, zwei Fader
Hafer, in guten Jahren ein Ferkel im Werthe eines Solidus^ in
schlechten eines von acht Denaren, ein Jahr eine Tunika im Werthe
eines Solidus, das zweite Jahr eine linnene, genannt Smoccho,
im Werthe von zwei Tremissen erhält.
St. Gallen, Sdftsarch. — Cod. Tradd. 280. Neugart 1, 347. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
630,
885. Mftrz 11. Romanshorn. — Wolfker überträgt dem Kloster
St Gallen seinen erworbenen Brsitz zu Landschlacht, anter der
Bedingung, dass er, falls er wolle, im Kloster Wohnung, Unter-
halt und Kleidung erhalte.
St GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 274. Neugari 1, 348. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
631.
8C5. März 16. Uzwil. — Waldpert überträgt dem Kloster St Gallen
seinen Besitz in der Hark Uzwil.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 280. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
632.
865. Juni lt. Kloster St Gallen. — Erimbert überträgt dem Kloster
St Gallen mit Vorbehalt der Wiedereinlösung den von seinem
Vater ererbten Besitz in Buchberg mit Ausnahme von 25 Jucharten,
welche er seinem Leibeigenen (homini suo) Reginbert (in pro-
priam hereditatem) zum erblichen Eigenthume gibt
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 288. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
633.
865. Juni II. Kloster St Gallen. — Erimbert überträgt dem Kloster
St Gallen seinen ganzen, ererbten, noch nicht übertragenen Be-
sitz im Thurgau mit Ausnahme des Buchbergs (Puohberge) und
mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St Gallen^ Stiftsarch. r- Cod. Tradd. 288. Neugart 1, 34S. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
126
865.
634.
865. Joni 24. Kloster St. Gallen. — Der Levite (Diakon) Adalheln
überträgt dem Kloster St. Gallen seinen Besitz in den Härchen
Stubinchova, Busnang, Oberdorf, Hünikon, Winingen (Winincho-
vun), Wicbrammeswilare, Rothenhausen und Wencineshusen, näm-
licb in: Stubincliova , Busnang, Oberdorf, Leutmerken, Boowil,
FriUchen (Kridoiteshova), Märwil, Braunau, Puechinhova, Rothen-
hausen und Bolshausen, Alles unter Vorbehalt lebenslänglichen
Nlessbrauchs gegen Zins, guter Aufnahme in St Gallen, wenn er
das Kloster besuchen und dort verweilen will, und auch des Ein-
trittes in dasselbe als Mönch.
St. Gallen, Süftsarcli. — Cod. Tradd. 283. Neugart 1, 349. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
635.
865. Juni 24. Kloster St. Gallen. — Abt Grimald verleiht an den
Leviten (Diakon) Adalhelm den von ihm dem Kloster St. Gallea
übertragenen Besilz zu Stubiuchova, Busnang, Oberdorf, Lent-
mftrken, Puobonwilare, Friltschen, Märwil, Braunau, Pucchinhova,
Rothenhausen und Bollshausen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 284. Urkdbch d. Abtei
St Gallen 2.
636.
865 (871). Sept. 7. Buabiliniswilare (B(a)uwil). — Die Brüder
Remming und Engilramm schenken dem Kloster St. Gallen ihren
Besitz zu Puabiliniswilare (Buwil?) unter der Bedingung, dass
derselbe Niemanden verliehen werde.
St. Galleu, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 311. Neugart 1, 352. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
637.
865. Nov. 20. Winterthur. — Witigouvo überträgt dem Kloster
SL Gallen seinen BesiU zu Wil (?) und Bichwil im Thurgau,
unter Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 286. Neugart 1, 353. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
127
86S-866.
638.
M5. Nov. 20. Winterthar. — Die Brüder Engelbert und Oto ver-
laoschen an Abt Grimald von St. Gallen eine Casata und 76
Jncharte Ackerland zu Vzml ; auch verkaufen sie ihr Recht (po-
testas) in der Mark Goldach und dem dortigen Walde um 30
Solidi an das Kloster; von den vertauschten 76 Jucharten darf
ihre Mutter Erchana 36 Jucharte bis zu ihrem Tode noch behalten .
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 287. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
839.
8S5. Lnttolsberg. — Abt Grimald von St Gallen verleiht an Rat-
pold den von ihm dem Kloster St. Gallen übertragenen, ererbten
Besitz zu Hettinesrioht im Nibelgau zum Niessbrauch gegen Zins.
SL Gallen, Stiftsarch. — Ck)d. Tradd. 289. Neugart 1, 304. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
640.
8M (?). März 1. Ostrunloh. — Oterihc überträgt dem Kloster
St Gallen seinen Besitz zu Qtirichisreoth (Arrisried?); empßngt
er noch anderes Land vom Kloster zu Lehen, so soll er einen
höhern Zins bezahlen; dabei hat er Antheil an Weiden, Wegen,
Wäldern und anderen nothwendigen Nutzungen.
St.GaUen, StiflBarch. — Cod. Tradd. 308. Wirtbg. Urkdbch. 1, 163.
Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 2.
841.
8M. März 19. Marley. — König Lothar bestätigt dem Kloster Gran-
felden das Klösterlein und die Villa Vermes, in der pipinensischen
Grafschafl Nugerol, die Kapelle Orvin, die Villa Sombeval, den
Ort Tavannes mit der Kapelle, und im Sornegau Courendlin mit
.der Kapelle, Vicques, Salevulp ; Courtemaiche in der alsgauischen
Grafschaft, und Sigolsheim im Elsassgau.
Prantrut, biscbüfl. Arch. (Vidimus). — M^in. de Moütier Grandval
104. Zeerleder, Urkunden 1, 3. mit Datum 851. Trouiilat, Mon. 1, 112.
Böhmer, Reg. Lothar. 708.
128
642.
866. Hai 8. Ratpotszell (Frauenzell?). ^ Cotefrit und seine Todiler
Hungund überlragen dem Klosler St. Gallen ihren Besitz zu Re-
ginbrehliswillare, mit der Erwähnung, dass sie zur Genossenschaft
(familiaritas) des Klosters und zu deren Mitgliedern (familias),
so wie unter das Hundium desselben gehören und Weide , Wald
und andere Nolhdurft mitbenutzen können.
St. Gallen, Stitlsarch. — Cod. Tradd. 305. Neugart 1, 332. ürkdbch.
*d. Abtei St. Gallen 2.
643.
866. Mai 15. Krehenberg (Chregenberc). — Patacho überträgt dem
Kloster SL Gallen seinen Besitz zu Meginbrehteswilare (Megets-»
Weiler) mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 313. Neugart 1, 362. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 164. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
644.
866. Mai 15. Rothen. — Uodalkart überträgt dem Klosler SL Gallen
ihren Besitz im Nibelgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 313. Neugart 1, 380. Wirtbg
Urkdbch. 1, 165. ürkdbch. d. Abtei St.' Gallen 2.
645.
866. Juni 5. Kloster St. Gallen. — Herefrid vertauscht an Abt Gri*
mald von St. Gallen seinen Besitz zu Sindkerisriod und Paldram-
misriod (Ried?) gegen die Hcminishoba (Hemishofen ?), wie sie
anränglich von Ratmot dem Kloster St. Gallen übergeben wnrde.
Damit soll die Forderung abgethan sein, mit welcher er vom
Kloster immer beschwert wurde.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 314. Neugart 1, 356. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
646.
866. Juni 16. Gossau. — Abt Grimald von St Gallen verleiht an
Hartmann für den von ihm dem Kloster St Gallen geschenkleu
Besitz zu Schwarzenbach 40 noch unausgereutete Jucharte zu Glatt-
bürg (Clatinberch) zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 289. Neugart 1, 333. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
Vorwort.
Seit dem Erscheinen des I. Heftes des Urkndreg. ist eine geraume
Zeit verflossen. Dies darf nicht befremden. Eine Menge Schwierig-
keiten mussten gehoben, Manches untersucht und geprüft werden,
bis diese Auszüge aus den Urkunden der Oeffentlicbkeit übergeben
werden durften. Trotz alledem werden sich noch Fehler darin
finden, die eine nochmalige Prüfung etwa noch zum Vorschein
gebracht hätte. Dadurch hätte sich aber die Verzögerung über
Gebühr verlängert und es musste nun einmal zur Veröffentlichung
geschritten werden. Schon im Vorworte ^zum ersten Hefte wurde
darauf hingewiesen, wie schwierig es sei, den Inhalt einer Urkunde
erschöpfend zu geben. Diese Schwierigkeit hat sich noch nicht
Terloren, wenn auch die stete Uebung die Arbeit erleichtem
musste. Die Sprache verbessert sich zwar, je weiter wir uns vom
achten Jahrhundert entfernen, allein die Urkunden werden auch
dem Inhalte nach mannigfaltiger und breiter. Gerade der Um-
stand, dass die Notare den Vertragsgegenstand und die den Ver-
trag sichernden Bestimmungen genau angeben wollten, bewirkte,
dass die Urkunden um so undeutlicher wurden. Auch sind uns
eme Menge schweizerische Urkunden aus dieser Zeit nur in oft
sehr schlechten Abschriften überliefert. Dies ist besonders bei
den westschweizerischen Urkunden der Fall. In das Cartularium
Lausannense sind viele Urkunden verstümmelt und desshalb un-
genau und zuweilen sogar sinnlos eingetragen. I^och schlimmer
II
steht es mit den Cartularien der Abtei St. Maurice im Wallis,
besonders mit denjenigen, welche im königlichen oder Staatsarchive
in Turin aufbewahrt werden. Es sind dies wahrscheinlich von
Italienern im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert besorgte
Copien von altem Cartularien der Abtei St. Maurice, die sich
nicht mehr vorfinden. Nicht allein sind oft die Namen durch den
Abschreiber auf eine ganz unkenntliche Weise verschrieben, sondern
es ist auch zuweilen der Sinn der Urkunde wegen Wortauslassungen
oder mehrmaliger Wiederholung desselben Gedankens in anderer
Ausdrucksweise nicht mehr ganz sicher herauszufinden. Die Heraus-
geber der «Historiee patriae monumenta» in Turin würden sich
sehr verdient gemacht haben, wenn sie nach der Weise der von
Deutschen herausgegebenen Urkundenbücher mehr zur genauem
Kenntniss der Orte gethan hätten; manche Ortsbezeichnungen
werden jedoch kaum mehr richtig gedeutet werden können , wie-
wohl hierin, namentlich durch Gelehrte aus der betreflfenden Gegend,
noch Manches geleistet werden kann. Von der Entscheidung, ob
eine Ortsbezeichnung auf die Schweiz gedeutet werden könne,
hing auch die Aufnahme des betreffenden Urkundenauszuges ab,
da dem früher geäusserten Grundsatze gemäss nur solche Urkunden
aufgenommen wurden , welche entweder auf das Territorium der
Schweiz und deren Stifte sich beziehen, oder in schweizerischen
Archiven liegen, oder in der Schweiz ausgestellt wurden. Dagegen
konnten die Urkunden nicht aufgenommen werden, welche von
schweizerischen geistlichen oder weltlichen Würdeträgem im Aus-
lande über ausländische Angelegenheiten oder Gegenstände aus-
gestellt wurden. Von den Urkunden Erzbischof Burkhards von
Lyon, Propst und dann Abt von St. Maurice im Wallis, Bmder
König Rudolfs (III) von Burgund, wurden nur die Urkunden auf-
genommen, welclie er in Angelegenheiten der Abtei St. Maurice
ausstellte. Desshalb blieben auch die Urkunden der burgundischen
Könige Rudolf (I. II. III.) und Konrad weg, wenn sie sich nicht
auf das Territorium der Schweiz oder auf schweizerische Ange-
in
legeakeitoi oder Personen bezogen. Weggelassen wurden auch
die Sckriftstücke . welche zwar urkundliche Angaben enthalten
B^, nicht aber wirkliche Urkunden sind. Hieher gehört die
YOQ Neugart (1, 626), einem Cod. msc. Turic. entnommene und
aieh im Tom. 62 a p. 739^ Stiftsarchiv St. Gallen, vorfiudliche
Aigabe, laut wekher Bischof Eginolf von Lausanne den Ort Hun-
(aga (Hunziken bei Münsingen im Kanton Bern?) an das Kloster
St GaDen schenkt. Desshalb blieben aucn die Gebetverbrüderungen
dar Klöster und anderer geistlichen Stifte weg. Ebenso blosse
ZlBirodisIangaben, wie etwa Au&ählung von Zinspflichtigen u. s. w.
Ueber die Datirungsweise mögen wenige Bemerkungen ge-
lügsOj da eine ausführliche Besprechung einen zu grossen Raum
erfordern würde. Die stiftsanktgallischen Urkunden richteten sich
Mdi dem ürkundenbuche der Abtei St. Gallen von Dr. H. Wart-
■aau, das aber mit dem Tode König Konrads (I) schliesst. Sämmt-
tidie Daten wurden genau geprüft und, wo sie zweifelhaft blieben,
hiufiger als im ersten Hefte, die Originaldaten selbst beigefügt,
ond jBwar wurden sie, wenn möglich, den noch vorhandenen Ur-
kudai oder Copien selbst entnommen. Nr. 721, 722, 755, 756,
757 und 758, welche Schenkungen an das Stift St. Leodegar in
Lucem enthalten, sind aus dem Anfange des 6. in das 9. Jahr-
hundert versetzt; sie weisen deutlich auf die Zeit Kaiser Karls
des Dicken. Das Datum bei Nr. 815 ist nach der Urkunde ge-
gjAesij da Böhmers Zeitangabe von König Arnulfs Regierungantritt
keineBwegs massgebend ist. In Nr. 841 ist gewiss statt L ein C
m lesen, was vom Abschreiber , da die Urschrift nicht mehr vor-
huden zu sein scheint, leicht verwechselt werden konnte. Die
stiftsanktgallischen Urkunden aus der Zeit Köpig Ludwig des
Kindes habe ich nach dem Kalenderdatum datirt und eingereiht,
da ich in die Angaben der ßegierungsjahre kein System zu bringen
wnsste. Dieselben führen auf ein Jahr (891) zurück, in welchem
Kfinig Ludwig das Kind noch gar nicht geboren war. (Man ver-
j^cbe Aber diese seltsame Datinmgsweise das Urkimdenbuch der
IV
Abtei St. Gallen n. Anm. zu Nr. 750). Nr. 965 wurde frflher
unter die Regierung König Rudolfs ni und daher von GoicheDon
ins Jahr 1007, von Wurstemberger ins Jahr 1015 und T<m den
M6m. et Docum. de Gen^ve ins Jahr 934 (eher J. 935) gesellt
Die Erwähnung des Bischofs Riculfus und des Grafen Ayrtiert
wie nicht minder das Kalender datum entscheiden für das Jilir
912, in welchem Jahre König Rudolf I nach neuerer Forachong
(Vergl. das Originaldatum in Nr. 984) noch lebt, und X kaL
mart. nemlich Febr. 21. auf einen Freitag föllt. (Man ver-
gleiche : R^geste genevois p. 35 und 36). Nr. 973 ftUt eatr
weder in die Regierungszeit König Rudolf des ersten oder zwei-
ten , da die Erwähnung der Könige und Kaiser Lothar, Karl und
Ludwig für beide passt. Mit Rüksicht auf Nr. 990 ist nacbza-
tragen, dass Ahomeswanc und Athorinswanic in Nr. 4, Amegg
bei Gossau in St. Gallen ist. Bei den Ottonischen Urkunden
ist an die Pisanische Zeitrechnung zu erinnern. (Man vgl. tlliri-
gens Jahrbücher des deutschen Reichs unter König Heinrich I ▼.
G. Waitz. Neue Bearbeitung S. 180 und Anm. 1. Jahrb. v. K.
Otto U. V. W. Giesebrecht. Excars L p. 111 u. ff. Dann Gjalmiy
Storia di MUano L 67, 324, 359, 361, 650, 652, 656, 661. U.
47, 142. Fumagalli, Istituzioni dipl. II, 60). Indess möchte es su
weit führen, die Gründe zu allen einzehien Datirungen anzugeben.
Nur muss noch erwähnt werden, dass eine Reihe datomloaer
Urkunden aus Cartularien der Abtei St. Maurice nach den jeweiligen
darin erwähnten Aebten und Pröpsten (z. B. Burkhard und Anadm)
chronologisch eingereiht wurden, wobei begreiflich auch andere
Merkmale wie Zeugen u. s. w. berücksichtigt wurden. Urk. reg.
Nr. 927 habe ich wie Hist. patr. mon. 1, 109. auf König Ludwig das
Kind bezogen wegen Erwähnung des Grafen Otto. Ich vergass
aber das Originaldatum beizufügen und dass Muratori (Antiq.
Ital. 1, 276) und Scheid (Orig. Guelf. 2, 240) diese Urkunde ins
J. 837 setzen. Der Aklruck in «Hist. patr. mon.» scheint sehr
fehlerhaft. Leider fand ich noch nicht Zeit das Original im Staats-
archiy in Turin zu prüfen und ebenso nicht die daselbst aufbe-
wahrten Cartularien von St. Maurice.
Zu einer genauem Prüfung der Urkunden unternahm ich
mehrere Reisen in die bezüglichen Archive. Meine erste Reise
ging über den Gotthardt nach der italienischen Schweiz, dann
nach Como und Mailand. Hr. L. Ferrario, Sekretär und Archivar
im Archivio di San Fedele in Mailand, hatte die Freundlichkeit
mich in Begleit des mir stets hülfreichen Herrn Prof. J. Tscherter
in Mailand bei dem Bischöfe in Como, Monsignore Giuseppe Mar-
zorati einzuführen. Mons. G. Marzorati hatte, obwohl er wegen
Losreissung des Kantons Tessin von seinem Bisthume auf die
Schweiz nicht gut zu sprechen war, die Güte mir den Eintritt
ins bischofliche Archiv zu gestatten. Ich erstaunte über dessen
Zustand. Urbarien, Cartularien und Urkunden aus verschiedenen
Zeiträumen lagen auf Tischen, Stühlen, in offenen Schränken und
selbst auf dem Boden bunt durcheinander. Leider war keine der
in «Tatti, Annali sacri di Como» abgedruckten Urkunden darin
zu entdecken. Auf meine daherige Anfrage entgegnete der Archivar,
j&ke Urkunden seien verbrannt und was noch von altem Urkunden,
besonders der deutschen Könige und Kaiser, vorhanden sei, be-
finde sich dermalen m Turin wegen des Bisthumsvertrages mit
der Schweiz. Ich musste dies annehmen und mich einstweilen
mit diesem negativen Resultate begnügen. Ich begab mich nun
mit Herrn L. Ferrario in das städtische Archiv in Como. Hier
musste ich die Erfahrung machen, dass em sehr schön geschrie-
benes Cartularium mit der Ueberschrift: Vetera monumenta civi-
tatis Comi de anno 1153 usque ad annum 1399, aus welchem ich
im Jahr 1861 Auszüge gemacht hatte, nicht mehr vorhanden war;
man sagte mir, es seie nach Turin geschickt worden. Es sind
darin mehrere bei Böhmer nicht verzeichnete Kaiserurkunden
«• B. vom Jahr 1185, Juli 10. für die Stadt Como. Dagegen traf
ich einen Band mit »Leggi e statuti», aus dem 14. Jahrhundert
unter der Au&chrift: «Capitulum constitutionum papalium edi-
VI
tarum contra hereticam pravitatem» v. Jahr 1255, Sept. 10. In
den «Leggi e statuti» ist nebst Anderm auch von Papst Inno-
cenz rV aus dem Jahr 1254 ein Ketzeredict, welches hiefÜr eine
bezügliche Urkunde vom Kaiser Friedrich I aus dem Jahr 1289,
Febr. 22. wörtlich wiederholt; letztere ist theilweise abgedruckt
bei Huillard Br^holles. Die nebst andern darin aufgezählten Hä-
retiker «de aqua nigra» möchten vielleicht jene auch bei Justinger
erwähnten Brüder vom Geiste am Schwarzwasser in Guggisberg,
Kanton Bern, sein. In Como ist noch ein sogenanntes Archivio
notarile, in welchem ich indess keine über das fönfizehnte Jahr-
hmidert hinauf reichende Urkunde fand. Von Como begab ich
micli nach Mailand, um die auf die Schweiz bezüglichen Urkunden
genauer zu prüfen, nemlich die mailändisch-tessinischen Urkunden
vom Jahr 721, Mai 12. bis zum Jahr 932, März 1. oder von Nr. 5
des schweizerischen Urkundenregisters bis zu Nr. 866. Ichkonnte
bald bemerken, dass der Abdruck bei Fumagalli, codice diploma-
tico Sant' Ambrosiano nicht genau ist und dass Troya, Codice
diplomatico Longobardo zu seiner Storia d'Italia, Napoli 1853, nur
Fumagalli's Abdrack benutzt hat. Dies ergab sich mir aus der
Vergleiclumg der Urkunde, ausgezogen in Nr. 5 des schweizeri-
schen Urkundenregisters, mit dem Abdruck bei Fumagalli und
Troya. Mein Haujitaugenmerk richtete ich dann auf die Aechtheit
der Urkunden und ob Original oder Copie. Die Urkunde von
Nr. 9 des Schweiz. Urkundenregisters, ist entschieden unächt
sowohl in Sclirift als Fassung. Möglicherweise ist die Urkunde
vom Jahr 713, Nov. 25.? bei Troya, Cod. Longob., S. 155 oder
J. 989 (Robolini, Mem. di Pavia 1, 184—186) bei ihrer Ablassung
zum Grunde gelegt worden. Sie wurde indess von Kaiser Konrad
J. 1027, Ai)r. 2. bestätigt; ebenso von Kaiser Heinrich (IV) V
J. 1115, Sept. l. in Novara. Von den Päpsten Calixtus (II)
J. 1121 und Leo (IX); angeführt sind dabei noch die Päpste
Paschalis (U), Innocenz (II), Eugen (UI)\ Anastasius (IV) und
Hadrian (IV). Laut einer archivalischen Bemerkung soll diese
VII
Urkande im Jahr 1197 augefertigt worden sein. Zwischen die
hlassen Zeilen der Urkunde von Nr. 106 Urkndreg. ist von einer
spät/Nü Hand eine nicht ganz richtige Copie gesetzt worden. Die
Urkunde von Nr. 128 Urkreg. ist eine Copie aus dem 13. Jahr-
hundert; sie ist zweifelhaft. Bis zum Jahr 875 sind die ächten
mailandisch-tessinischen Urkunden in der longobardischen Schrift
geschrieben; von da an verschwindet sie. Von da an werden
aDmälig auch die tessiuisch-schweizerischen Urkunden imjArchivio di
San Fedele selten; einigen Ersatz gewährt das erzbischöfliche
Kapitelsarchiv in Mailand. Ich habe die betreffenden Urkunden
selbst emgesehen; Herr Archivar L. Ferrario hatte die freundliche
Gute mir dieselben auszuziehen. In Mailand konnte ich auch
einige in der Schweiz nicht bekannte Urkunden werke durchsehen,
wie: Documenti inediti della chiesa Pavese, raccolti e pubblicati
dal Canonico Giovanni Bosisio, proposta al cjq)itolo cattedrale.
Edizione di 50 exemplari. Pavia, tipografia dei fratelli Fusi 1859,
und : Storia dei municipj ItaUani illustrata con documenti inediti
da Carlo Morbio. Vol. VI. Storia della cittä e diocesi di Novara,
seritta da Carlo Morbio. Milano, dalla societä tipografica de' clas-
sici Italiani MDCCCXLI. In Como ei-warb ich das Werk : Storia
di Como descritta dal Marchese Giuseppe Rovelli. Milano 1789
und Como 1803, in vier Bänden mit Urkunden. Nach vielfältiger
Bemühung gelang es mir in Lugano endlich die Urkunden der
in neuerer Zeit aufgehobenen Klöster des Kantons Tessin ausfindig
XU machen. Sie wollten sich nirgends finden, bis endlich Herr
von Beroldingen, eidg. Zolldirektor, sich erinnerte, sie im Archive
des Finanzdepaitements des Kantons Tessin gesehen zu haben ;
mklich fanden sie sich da unter einer Menge Schriften verborgen
in einer grossen Schachtel. Vor dem Jahr 1353 finden sich unter
denselben nur drei Urkunden, von welchen zwei das einstige Vor-
handensein eines Klosters, J. 1315, St. Maria de Torello bei Ca-
Tona constatiren. Einige Urkunden erhielt ich auch vom Chor-
hmenstift in Balema, dessen Vorsteher Arciprete Tranquillino
VIII
Caroni mich wieder auf das Freundschaftlichste au&ahm. ist Ifen-*
drisio erhielt ich durch Herrn von Beroldingen die urkandUcin
Schrift : Esposizione dei diritti spettanti al borgo di MeBÄrisMü
sui beni del sospresso convento dei PP. Serviti coi principall tti^
cumenti che servono al loro appogio 1852. Mit Empfehlung des
Herrn Commissario di Govemo A. Veladini in Lugano und der
Herren Nationalrath Bossi und alt-Staatsrath Peri versehen, be-
suchte ich die Gemeindearchive in der Umgegend von Lugano^
Carona, ein städtisch gebauter Bargflecken auf der südlidien
Höhenfortsetzung des Monte S. Salvatore, ist eine von den soge-
nannten sieben freien Gemeinden (Carona, Pontecapriasca, Sonvico,
Pontetresa, Montegio, Morcote inferiore e superiore) im Kantm
Tessin, die selbst unter der Herrschaft der Sforza in Mailand und
nachher auch unter den Eidgenossen einer ziemlichen Selbständig-
keit sich erfreuten, daher sah ich in dem in der Sakristei der
Kirche befindlichen Archiv der Gemeinde Carona schöne Statateii*
und Privilegienbücher. Schon im Jahr 1414 führte die Gemeinde
ein eigenes Wappen: das älteste Statutenbuch stammt aus diMi
Zeiten der Visconti und wurde von allen Herrschern bestätigt
(J. 1458, 64 u. s. f.). Schon früh wurde das Armenwesen geordnet/
wie überhaupt das gesammte Gemeindewesen. Das Archiv ent*
hält bei 300 Urkunden, die freilich nur bis ins 14. Jahrhundert
zurückgehen. Der älteste Ort der Gegend ist Campione. Die
Römer sollen dort ein Castell gegen die Rätier erbaut haben. Im
8. Jahrhundert besass es Toto, dann kam Castell und Herrschaft
Campione an das Kloster St. Ambrosius in Mailand, unter dessen
Herrschaft es bis zum Jahr 1796 blieb. Die Oberherrlichkeit and
das Recht Militär auszuheben besassen die Eidgenossen. Doch ie*
Sassen auch die Einwohner wichtige Rechte und Freiheiten, läe
dass Campione eigentlich eine kleine Priesterrepublik mit eige»*
thümlicher Gesetzgebung bildete. Genaueres findet sich in der
handschriftlichen Geschichte Campione's von Pfarrer Gaetano Rovida
in Campione, dem ich fftr seine Freundlichkeit sehr zu Dank
Toplichtet bin; sie fbhrtden Titel: Cenni storici riguardanti il
piese e territorio di Gampione, antico feudo dei Padri cistercensi
Winsigne monastero di S. Ambrogio maggiore di Milapo, öra
ippfftemente alla Lombardia scritti da me prete Gaetano Rovida
pirfoco e vicario di Campione nell' anno 1850. Nachdem ich in
BdKnzmia bei Herrn Ganonico Carlo Sacchi noch einige Urkunden
aQ8geiogen hatte, trat ich meine Heimreise an. Am Neujahr
1863—64 besuchte ich die Archive in Aarau und St. Gallen. Das
Staatearchiv in Aaraa enthält eine grosse Zahl Urkunden in acht-
zdm verschiedenen Archivabtheilungen. Die Urkunden des Klosters
Mnri beginnen mit dem Jahr 1027, Olsperg m. d. J. 1114.
Gomm«ide Leuggem m. d. J. 1118. Frickthal m. d. J. 1225.
Wcttmgen ra. d. J. 1227. Stift und Amt Zofingen m. d. J. 1227.
Amt Schenkenberg m. d« J. 1248. Mit Ausnahme einer einzigen
enfbält jede Archivabtheilung Urkunden filr das schweizerische
Uiitimdenregister, doch könnte ich die Zahl nicht genau angeben,
b der aargauischen KantonsbibUothek konnte ich endlich auch
durch die Gefälligkeit des Bibliothekars Dr. H. Kurz das Fac-simile
der sog. Salis-Urkunde, angeblich vom Jahr 913, Aug. 10., ent-
decken. Das Original hat nie existirt. Das Fac-sunile ist ein
phmpes Machwerk aas dem vorigen Jahrhundert und wahrschein-
M in Paris, nicht ohne Beihülfe Zurlaubeus, fabrizirt worden.
Danun befindet sich auch das angebliche Original, wie Mohr (Cod.
dipl. Cur. 1, 59 und hinten a Verbesserungen und Zusätze. Zu
Ntim. 39») berichtet, in einem so kläglichen Zustande, dass nur hin
nad wiedek* einzelne Worte noch zu entziflFem sind. (Vgl. über diese
üit Mist, de Tacad. roy. des inscriptions et belles-lettres. Tome trente-
siiÄme, p. 166. Paris 1774. Stemmatographia Helveti». Tome
XXXIIL Mss. Bibl. Zurlauben 3, in der aargauischen Kantons-
biUioihek. Stemmatographia Bheticse familisB Saliceorum vulgo a
Silis ex authenticis documenta deducta. In 36 Exemplaren zu Chur
grimckt 1782). Uebrigens hat schon Giesebrecht auf diese Fäl-
Bchimg aufinerksam gemacht; wahrscheinlich sei derselben eine
Stdle in den Casus s. Galli (M. G. II. 89) zum Grunde gelegt
worden. (Vgl. Giesebrecht, Geschichte der deutschen Kaiserzeit.
Dritte Aufl. I, 808). Im Juli (1864) und October besuchte ich das
Archiv des Klosters Engelberg. Dessen älteste Urkunde (Vgl.
Kopp, Geschichte d. eidg. Bünde 2, 213) vom Jahr 1122, Nov. 22.
auf Pergament, aber ohne Siegel, scheint lediglich eine ProtokoU-
Aufiiahme von der Stiftung des Klosters zu sein. Darauf gesützt
wurde dann von Papst Calixtus II (Jahr 1124, Apr. 5.) und von
Kaiser Heinrich (IV) V (J. 1124, Dec. 28.) die Stiftung Engel-
bergs bestätigt. Meine Untersuchung erstreckte sich über die
Urkunden des Klosters Engelberg aus dem Zeiträume v. J. 1120
bis 1200. Im August und October (1864) prüfte ich die Urkunden
im Archive des Klosters Einsideln. Bekanntlich erfreute sich diese
Stiftung einer besondern Gunst der deutschen Kaiser Otto I, II
und III. Kein schweizerisches Archiv besitzt desshalb so viele
Urkunden von denselben. Auch sind sie vortrefflich erhalten.
Ich &nd, dass keiner der bisherigen Abdrücke der Urkunden in
Einsideln genau ist. Besonders ungenau ist Hartmann, Annal.,
dem die übrigen Abdrücke fast ausnahmslos gefolgt sind. Die
Regesten der Einsidler Urkunden in «Mohrs Regesten der Archive
in der Schweiz. Eidgenossenschaft» sind nicht aus den Originalen,
sondern nur aus einem altem Summarium gezogen. Den besten
Abdruck enthät das nur für die Klosterverwaltung bestimmte
Urkundenbuch des Klosters mit dem Titel : «Documenta Archivi
Einsidlensis digesta labor et industria D. Placidi Abbaus. Typis
monast. Einsidlensis A. MDCLXV. Ich gelangte in meiner Prüfung
der Einsidler Urkanden bis zum Jahr 1114, März 10. Einige
schienen mir nicht acht zu sein. Die Urkunde vom Jahr 949,
Jan. 1. (Urkundenregister 1033) ist eine späte Copie und unsicher;
sie scheint Auszug oder Nachbildung zu sein. Von der Urkunde
J. 961, Febr. 3. (Urkndreg. 1058) fielen mir das fein gezeichnete
Ghrismon, das Notarzeichen vom Kanzler Liudulfus (bei Hartmann,
Annal. 63 fehlerhaft Lutolfus) und in der Eingangsformel der
XI
etwas abweichende Ausdruck «dei gratia» auf, ohne dass ich dess-
halb diese Urkunde für unächt erklären möchte. Die sog. Engel-
weih-Urkunde, vom Jahr 964, Nov. 11. (Urkndreg. 1076) in einem
doppelten Vidimus vom Jahr 1383 erhalten, wird wohl .kaum
auf Aechtheit Anspruch machen woUen. Schon Dönniges (Jahr-
bflcher des deutschen Reichs Kaiser Otto I von 951—973, p. 103,
Anm. 1) bezeichnet sie als untergeschoben. Bei Vidimus und
Gopien habe ich es übrigens unterlassen, Bemerkungen über Un-
ächtheit zu machen, da sich meine Untersuchung vorzugsweise
auf die äussere Beschaffenheit der Urkunden bezieht. In Urkunde
J. 965, Jan. 23. (Urkndreg. 1079) ist zu «in comitatu» erst von
späterer Hand « Adelberti )> hineingeschrieben. Der Ausdruck
«portus rivanusT) daselbst ist unbestimmt; er bezeichnet nur das
Gestade am Walensee , wo die Schiffe anhalten. Sicher unächt
ist die Urkunde vom Jahr 979, Jan. 15. (Urkndr^. 1120). Sie
stimmt mit der dabeiliegenden Urkunde (Urkndreg. 1119) v. gleichen
Datum (979, Jan. 15.), gleichen Aussteller (K. Otto II), Kanzler
(Hildebold) und Ausstellungsort (Erenstein) durchaus nicht über-
ein. In Nr. 1120 (Urkndreg.) fehlt das Chrismon, welches in Nr. 1119
steht. Dagegen ist in Nr. 1120 zu imperator das Prädikat «in-
Yictissimi» beigefügt, was in Nr. 1119 nicht steht. Der Aus-
stdlungsort heisst in Nr. 1119 «in erenstein». Auch ist auf
dieser die Stellung der Schrift und insbesondere der Schlussformel
f««5hieden. Auffallend zeigt sich die Verachiedenheit im Siegel.
Sie ist so bedeutend, dass das Siegel in Nr. 1120 als eine Fäl-
sdlung erscheint. Ueberhaupt verrathen noch mehrere Merkmale,
wie z. B. der Zusatz « Aug. » ^ zu dem abgekürzt geschriebenen
cimpr.i» in der Vollziehungsformel, dass wir es hier mit einem
unächten Document zu thun haben. Möglich dass das ächte Do-
eiiment bei einem Brande des Klosters verloren ging und nun
eine dem Origmal möglichst gleichkommende Nachahmung versucht
wurde.
XII
Nach Einsideln besuchte ich das bad. 6. L. Archiv in Karb-
ruhe, dessen ausgezeichneter Vorstand, Hr. Archivdirektor F. J.
Mone, mich nicht nur freundlichst aufiiahm, sondern auch durdi
seine Mehrenden und aufmunternden Bemerkungen zum innigHteä
Danke verpflichtet hat. Im badischen 6. L. Archiv befindet flicli
eine Anzahl schweizerische Urkunden und zwar aus der ältesten
Zeit. Aus deren Prüfung kann ich Folgendes mittheilen. Die
Urk. V. J. 761—763, März 13. Urkndreg. 47 besteht in einem vom
bischöflichen Oiflzial von Strassburg Arbogast. Einhart im. J. 1457,
Oct. 7. ausgestellten und von dem Kleriker Leönhard Valk von
Ofienburg geschriebenen Vidimus, der laut nachträglicher Notiz
auf der Urkunde angeblich auf eine Copie vom J. 1121 sich stiltit
Jedenfalls hat beim einen oder andern Abschreiben eine lieber-
arbeitung stattgefunden, da der gegenwärtige Text dem ursprOng^^
liehen ganz gewiss nicht entspricht. Dümg^ (Reg. Bad. p. 2)
Andere haben sich mit dem Gedanken getragen, es liege
Original oder besser das sie enthaltende Gartular von Ettenheinc^
in der vatikanischen Bibliothek zu Rom, wohin es durch diS^
Schenkung der Königin Christine von Schweden aus dem Raub^
der schwedischen Soldaten gekommen sei. Hr. Prof. Mone, Sohn,
in Karlsruhe, hat das angebliche Original im Vatikan eingesehen
und gefunden, dass es eine Abschrift aus dem 17. Jahrhun-
dert ist.
Von der Urkunde J. 843, Sept. 1. (Urkndreg. 460) liefert das
Wirtbrg. Urkdbch. (1, 124) einen vortrefflichen Abdruck. So zu-
verlässig acht diese Urkunde ist, so wenig ist dies sonst bei manchoi
Keichenauer Urkunden der Fall. Es scheint, die Mönche m Bei-
chenau haben sich ein Geschäft daraus gemacht, Urkunden zu
falschen, zu interpoliren und zu entstellen , worauf Dttmg6 mit
Recht aufmerksam macht. (Vgl. Reg. Bad. p. 99). Die Unächtheit
der Urkunde v. J. 883, Oct. (Urkndreg. 777) hat Dttmg6 (Reg. Bad.
p. 75) nachgewiesen. Schon der erste Anblick erregt Zweifel.
Von Urk. J. 888, Aug. 1. (Urkndreg. 824) bewahrt das bad. G. L.
xni
Archiv zwei Exemplare, von welchen das Eine entschieden unächt
und auch das andere nicht ganz sicher ist. Aecht sind dagegen
die Urk. Nr. 836 und 837. ünächt ist die Urk. v. J. 961, Mai 17.
Urkndreg. 1059. Dies erhellt aus Urkunde Nr. 1060, die von
^chem Datum und durchaus acht, aber leider halb zerstört ist.
Richtig ist, was Dümg^ (Reg. Bad. p. 8) dazu bemerkt. Die Be-
merkung Mohrs (Cod. dipl. 1, 83. Anm.), es sei bemerkenswerth,
dass Otto I in dieser Urkunde (Urkndreg. Nr. 1059) sich schon
Kaiser nenne, fallt demnach dahin. Unsicher ist die Urk. v. J.
965, Jan. 13. (Urkndreg. 1078) was sich, wie Dümgi (Reg. Bad.
p. 9.) richtig bemerkt, aus dem blossen Anblick ergibt. Offenbare
Misschreibungen in den Ortsnamen, wie Lanchingen statt Tanchingen,
Zimberhoz u. a. m. möchten darauf hinweisen, dass sie vieUeicht
die Nachahmung einer ächten Urkunde ist.
Das erzbischöfliche Archiv in Freiburg, dessen Urkundenre-
gesten ich durch die Güte des erzbischöflichen Archivars, Herrn
F, Zell zu Freiburg, auf meiner Reise nach Karlsruhe einsah,
bietet, obwohl der bischöflich-(;onstanzische Urkundenschatz in das-
selbe gelangt ist, nicht viele Urkunden fttr die Schweiz, und vor
dem J. 1353 nur vier. Das auch für die Schweiz wichtige aLiber
decimationis den Constantiensis dioecesis pro Papa,» aus dem
J. 1275, wird, wie Hr. Zell berichtet, in einigen Monaten im
ersten Hefte der neugegrttndeten Zeitschrift : u Freiburger Diözesan-
Archiv » veröffentlicht werden.
Nach meiner Rückkehr von Karlsruhe besuchte ich die Ar-
chive in Lausanne und Genf. Im Lausanner Staatsarchive befindet
sich die angebliche Stiftungsurkunde des Klosters Päterlingen
(Urkndreg. 1062). Auch das frdburgische Staatsarchiv erfreut sich
des angeblichen Originals, so dass also zwei Exemplare von dem-
selben vorhanden wären. Allein beide sind falsch. Doch ist das
Freiburger Exemplar älter, da sich das Lausanner durch seine
Zusätze als jünger verräth. Z. B. zu « prediis suis » im Freiburger
Exemplar setzt das Lausanner: «iquorum nomina hie tenentur
scripta», u. a. m. Auch sind die Siegel der angeblich am ^eidiai
Tage ausgefertigten Originale verschieden. Chrismon, Monogramai,
Unterschriften u. s. w. fehlen. Zudem passt die Schrift nidit in
die angegebene Zeit, obwohl darauf kein absolutes Gewicht gelegt
werden darf. Schon Wurstemberger (Gesch. d. alten Landadudl
Bern 2, 57. Anm. 37) vermuthete, dass sie un&cht sein möchten.
Ihre Quelle scheint eine Chronik zu sein. Ein auf den erstoD
Blick erkennbares Machwerk ist die dazu gehörige Schenkungs*
Urkunde Yon König Konrad (Urkndreg. 1063) an das Kloster Pater-
lingen. Sie gedenkt der Stiftung vom J. 961 (962) und bestätigt
sie und doch trägt sie die Jahrzahl DCGCCXXXII. Zwischen X
und II am Ende der Jahrzahl befindet sich ein o£fener Baxim^
in welchem ein V mit Punkten angedeutet ist. Im J. 932 regierie
und zwar bis z. J. 937 König Rudolf II. Dafür steht aber das
J. XXIUI als Begierungsjahr König Konrads. (Im Urkndr^. Nr.
1063 soll übrigens anno regni XXim stehen). Dies passt mm
gar nicht zur Jahrzahl und verräth den Fälscher zu offenbar«
Man könnte höchstens annehmen, es sei die Jahrzahl erst später
dazu gesetzt worden. Auch von dieser Urkunde liegt ein zweites
angebliches Originalexemplar im Staatsarchive in Freiburg.
Mit Rücksicht auf die Urk. im bischöfl. Arch. in Cur Folgendes :
Zu Urkndreg. 1103 und 1123 ist nach Mohr, Cod. dipl. 1, 91 ek
Cartular. als Fundsteile angegeben. Ich ÜEind hn bischöfl. Arch. in Gor
zu 1123 das Original und zu 1103 zwei Urk. mit dem bezüglichen
Inhalte; dieEme entbehrt indess der Vollziehungsformel und die
andere mit dem Datum : DGCCCLXXVI. regnante Ottone anno XXL
Dompurhc. VII (?) kl. jun. erschien mir sonst verdächtig.
Mehrere entschieden unächte Urkunden wiurden übrigens in
das Urkndreg. nicht aufgenommen. Hieher gehören : Urk. von König
Dagobert aus dem J. 705, Nov. 5. angeblich im Basler Staats-
archive und abgedruckt in : Grandidier, Hist. de F^glise de Stras«
bourg. Piices just. 2, 323. Urk. von Kaiser Otto aus dem J. 819,
Jun. 25. eine Schenkung an das Kloster in Ciel d'oro in Payia
XV
othiltaid und in einer Cople aus dem 12. Jh. im Archivio San
Fedde in Mailand vorhanden. Urk. von Kaiser Ludwig aus dem
J. 821, März 7. zu Mantua, ein Schirmbrief f&r Abt Salomo von
SL Gallen. Sie ist deutsch und liegt bei andern klostersankt-
gaOiscfaen Prozessakten im Lucemer Staatsarchive; Lucem irar
Mitflchirmherr des Klosters St. Gallen. Diese Urkunde scheint
indess, wie Prof. Dr. Th. Sickel in Wien mit Recht annimmt,
identisch zu sein mit der bei Neugart 1, 328 und Böhmer 656
und Urimdreg. 592, J. 861, März. 6. Original im Stiftsarchiv in
St Gallen. Dabei entdeckte ich aber eine sonst nicht bekannte
Sdenkungsurkunde von König Berengar aus dem J. 904, Juni 1.
(ürkreg. 923), die wiewohl nur in einer Copie aus dem 15. Jh.
foriumden, durchaus das Gepräge der Aechtheit hat Im sankt-
gaUischen Stiftsarchive fand ich dann mehrere Schriftstücke, aus
wekhen die Richtigkeit dieser Schenkung klar hervorgeht. Die
ürirande konnte ich in St. Gallen nicht finden. Ich bin indess
tberzeogt, dass sich in dem reichhaltigen sanktgallischen Stift»-
ardure noch manche Copie von noch nicht bekannten Urkunde
findet. Allein da sich solche Copien gewöhnlich m Aktenbänden
finden, so erfordert das Suchen sehr viel Zeit. — Entschieden
uniAt ist die ürk. J. 877, Mai 22. Urkndreg. 729. In der Ein-
gugsformel steht <irex» und in der VoUziehungsfimnel «impera-
tom» und « imperii » u. a. m. Sie wurde von Wegelin in den
PfllTerBcr Regesten Nr. 8 (Mohr, Reg. a. d. Archiven d. Eidg.)
irrigerweise Kaiser Karl dem Kahlen zugeschrieben, obwohl der
vollziehende Kanzler und Vicekanzler Kaiser Karl dem Dicken
angehören, nemlich u Inquirinus ad vicem Liutwardi. » Ueberhaupt
siad die Pfaverser Urkunden mit Vorsicht aufzunehmen, besonders
die im Transsumpt vom J. 1656 enthaltenen. Scheuchzer verwirft
in einem Berichte an die regierenden eidg. Stände im J. 1734 •)
') Staatsarch. Bern. Sargana-Buch B. S. 625. „Relation, was die von
denen DI iiochlöbl. Ständen Zürich, Bern und Glarns Abgeordnete in Sachen
des Klosters Pfeffers DocmnenUi, Märchen und Jurisdiction Betieffende,
XVI
eine Reihe Pfäverser Urkunden , wie Urkndreg. 238, 291, 395 (er
setzt diese ins J. 829 und 830). Noch unsicherer als diese Ur-
kunden sind die Disentiser, welche in der Synopsis annal. mon.
Desert. *) im Auszuge enthalten sind. Melirere offenbare Fil-
schungen, wie «Mohr, Reg. v. Disentis Nr. 87» u. A. m. habe
ich weggelassen. Desshalb blieb auch weg die deutsche Urkunde
bei Zellweger (Urk. z. appenzell. Gesch. 3, 43) Freiheitsbrief v. J.
911, März 7.
Die ebenso wohlwollenden als gründlichen Beurtheilungen des
ersten Heftes vom Schweiz. Urkndreg. verpflichten mich zum freund-
lichsten Danke an die Verfasser derselben und zwar insbesondere
an die Herren Prof. Dr. G. Waitz in Göttingen (Göttinger Ge-
lehrte Anzeigen 1863. Stück 47, S. 1852 u. ff.), Prof. J. J. Hisdy
in Lausanne (Bibl. universelle. Geneve. Octobre 1863, p. 30)
und an die unbekannten Beurtheiler in : uLltalie nouvelle. Nr. 18.
1863. Nov. 29. p. 142» in Turin und in: »Lit. Gentralblatt f&r
Deutschland. Von Prof. Dr. F. Zarncke. Jahrgang 1864. Juli 4.
in Leipzig, d Den Bemerkungen des Letztem habe ich in diesem
Hefte nach Kräften Rechnung getragen. Freundlichst verdanke
ich auch die mir so eben zugekommene Beurtheilung m der hist
Zeitschrift von Prof. v. Sybel. Jahrgang 1864. Heft 4. S. 402.
Noch habe ich den Hm. Mitarbeitem, besonders aber Herrn
Prof. Dr. G. v. Wyss in Zürich, dessen ausgezeichnete Beihilfe in
der Redaktion und Correctur und Hm. Dr. H. Wartmann, nament-
lich für sein vortreflftiches Urkundenbuch der Abtei St. Gallen,
Benantlichen : Job. Scheuohzer, Med. Dr. und Canonicus der Stifit xam
Grossen Münster Zürich, und Jr. Samuel von Muralt des Rahts zu Bern and
der Zeit Landvogt der üraffäcliaffi Sargan?, In Begleith Mauritz Fücs»lin, des
Grossen Raths zu Zürich als Secretarii zu Pfeffers und sonsten verrichtet
haben. ** Das erste in der Schweiz mir bekannte Beispiel einer amtlichen
Urkundenprüfung nach den Regeln der Diplomatik.
Mohr sagt im Vorwort z. d. Reg. v. Disentis, es sei diese Synopsif
im Domcapitelsarchiv zu Cur. Ich habe sie im Kloster Disentis selbst ge-
sehen *, vielleicht ist jenes eine Copie.
xvn
sowie den Herren Ammann-Kuhn, Staatsarchivar in Schaffliausen,
F. Bell, eidg. Oberst und Staatsarchivar in Lucem, P. Adelrich
Dieziger im Kloster Einsideln , Dr. J. J. Merian in Basel, P. Nikolaus
Rädle im Franziskanerkloster zu Freiburg in der Schweiz, und
F. Zell, erzbischöflicher Archivar zu Freiburg im Breisgau für
ihre so thätige Beihilfe meinen innigsten Dank auszudrücken.
Bern, den 20. Februar 1865.
Der Redaktor des schweizerischen Urkundenregisters :
Dr. B. Hidber.
i29
866 - 867*
647.
8t6. Juni 16. 23. 30. (diem domiuicum . . . kal. jalias). Kloster
St Gallen. — Roinc schenkt dem Kloster St. Gallen eine Hube
in Elchistec (Eichstegen oder Aistegen).
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 285. Wirtbg. ürkdbch. 1, 154.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
64S.
8Ci(?3. (YIII. id. aug., anno XXXIIII. regni Hludowici regis in orientali
francia, indicL XIV). Aug. 6. Regensburg. — Managold und Egino
lauschen mit dem oberen Frauenkloster St. Maria zu Regensburg zwei
Leibeigene (mancipia) gegen den Leibeigenen (servus) Erchanpold^
welcher von König Ludwig dem Deutischen nach dem Salischen Gesetze
durch Ausschlagung des Hellers (per excussiunem denßrii) Treige-
geben wird.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 315. Neugart 1, 358. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2. Böhmer, Reg. Lud. d D. 816.
649.
8Ct? — Egino schenkt dem Kloster St. Gallen zu Detlingen (Ober-,
Unler-Detlingen) die Hälfte seines Hofes und Herrenhauses und fünf
Knechts-Huben (hobones servile V), eine Hube in Hochdorf mit
ihrem Besitzer, und statt seiner eigenen Hube die des Alberi und
Regenbold; dann eine Hube zu Sulmetingen (Ober-, Unter-
Snlmetingen) mit den vier Besitzern dieser Hüben und auf dem
ganzen Besitz 52 Leibeigene (mancipii), welche Milo und sein
Bruder Ratolf in Besitz haben.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 340. Neugart 1, 404. Wirtbg.
ürkdbch. 1, 178. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
650.
8M. (An einem Donnerstag). Rickenbach. — Adalbert tauscht von
Abt Grimald von St. Gallen, den Hof (locum curlis) Hovistat (Hof-
stalt) zu Rickenbach ein, gegen das Doppelte an Ackerland jenseits
des Flusses Leiblach.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 315. Neugart 1, 359. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
651
8i7. Jan. 17. Aachen. — König Lothar (II) schenkt seiner Ge-
mahlin Thietberga 20 Villen in den Gauen Grenoble, Maurienne,
9
i30
Genf, Lausanne und im amausensischen^ scudensischen und Lyoner
Gau und auch seinen Besitz in Grosona.
— . Muratori, Antiq. Ital. 2, 121. Bouquet, Recueil des historiens
des Gaules et de la France 8, 412. Orig. Guelf. 2, 92. Böhmer, Reg.
Lothar. 707.
65>.
867 (872}. Apr.. 14. ßuchhorn. — Folcharat lauscht mit Abt
Grimald von St. Gallen den Besitz in der Mark OfTinbach (Opfen-
bach?), welchen er erworben und seinem Sohne und nach dessen
Tode seinem Enkel geschenkt hat, gegen Dasjenige, was Volpert
ein Leibeigener (servus) des Klosters bei der Cella Meginberte be-
sessen hat und was er selbst am Tage des Austausches in der-
selben Mark mit dem Propst Colaberl und dem Vogt Podololt
mit Volk und Zeugen umschritten hat; dazu den von Engilram
in jenem Gau dem Kloster übertragenen Besitz.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 312. Neugart 1, 379. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
653.
867 (?). Aug. 17. Regensburg. — König Ludwig der Deutsche er-
theilt auf Vortrag seines Neffen Grafen Ulrich und des Königs-
bolen Hildebold einer Anzahl namentlich aufgeführter Einwohner
des Argengaus gegen Schenkung von 9 Mansen mit den dazu
gehörigen Leibeigenen (mancipia) das volle Recht der übrigen
Alamannen, genannt Phaat, wodurch sie den von ihren Toreltera
entrichteten Zins nicht mehr bezahlen müssen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 316. HeiTgott, Geneal. Habsbrg.
2, 40. Keugart 1, 362. Wirtbg. Urkdbch. 1, 167. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Lud. d. D. 820.
654.
867. Sept. 3. Ringwil. — Joseph überträgt dem Kloster St. Gallen seinen
ererbten Besitz zu Wenietshausen und Hadlil^on.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 290. Nengart 1, 364. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
655.
868 März 17. Stammheim. —Neripreht überträgt demKloster St. Gall«i
seinen erworbenen Besitz von 20 Jucharten zwischen Keichliugen
131
S6S.
^RheioUingeii) und Appilinhusen (Eppishausen) mit Vorbehalt der
Wiedereinlösung.
St. Oallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 297. Neugart 1, 364. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
656.
8S8. Apr. 4. Kloster St. Gallen. — Amalpert iiberlrägt dem Kloster
Si Gallen zu Gunsten Walterats einen von Wago und dessen
GMMn Hilta eingetauschten Hof (curtile) zu Zezikon im Thurgau
neb^ dem von Th'<ngolt ebendaselbst erworbenen Besitz.
St. 6allen, S.iftsarch. — Cod. Tradd. 298. Neugart I, 365. Urkdbch.
d. Ablal St GaUen 2.
657.
8t8. Apr. 9. (Kloster St. Gallen. — Meginfrid vertauscht mit Er-
laobniss des Abts Grimald von St. Gallen seinen an St. Gallen
ziBspflichligen Bi^sitz auf dem Berg Sambiti (Sentis?) gegen eben
so grossen Besitz; der von seinem Bruder Heinhart in der Mark
Gossau hinterlassen und an St. Gallen übertragen war, und be-
zahlt den gleichen Zins, wie bisher.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 299. Neugart 1, 365. ZeUweger,
Urkunden z. Appenzeller Geschichte 18. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
658.
W8. Apr. 9. Kloster St. Gallen. — Wichram und Waldpreht tau-
sehen mil Abt Grimald von St. Gallen ihren Besitz bei Herisau
bi der Hark Gossau gegen eben so viel Besitz des Klosters
. St Gallen daselbst.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck)d. Tradd. 299. Zellweger, Urkunden 20.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
659.
818 (874). Mai 20. Bettwiesen. — Vurmheri überträgt dem Kloster
Sl Gallen eine Hube zu Bettenau mit Ausnahme eines alten Ge-
biudeS; eines Ackers und der Leibeigenen (mancipia).
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 326. Neugait 1, 366. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
660.
818 (?) (874). Juni 21. Wurmlingen. — Der Presbyter Amalperl
ood seine Brüder Otger, Otpert und Richpert tauschen mit dem
i32
Kloster St. Gallen ihren Besitz im Gau Cpagellns) Bertoldsbaar
im Riedthal nach der an den Bäumen beiderseits geraeinsam be-
zeichneten Grenzlinien gegen einen ebenralls gemeinsam beziäch-
neten Bezirk vom Berg Scubile bis ins Thal, die Marchwiese voo
zwei Fudern und die Chelawiese von zwei Fudern.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 325. Neugart 1, 367. Wirtbg.
ürkdbch. 1, 169. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
661.
868. Juli 23. Begensburg. — König Ludwig der Deutsche enllissl
zwei Leibeigene (mancipia) Helmmerat und Gozzila, welche er Tom
Kloster Fraumünster gegen drei andere eingetauscht hatte, aus der
Leibeigenschaft (ab omni jugo servitulis absolvimus et libera di-
misimus).
Zürich, Staatsarcli. — v. Wyss, Gesch. der Abtei Zürich^ Beil. S. 9.
662.
868. Sept. 8. Kloster Sl. Gallen. — Bono überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz im Thurgau mit Ausnahme einer Hube
in Quivelden (Weinrelden) und seines Besitzes In Zilschlachl
und mit Vorbehalt der Wiedereinlosung.
St. Galleu, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 301. Neugart 1, 369. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
663.
86*8. Sept. 8. Kloster St. Gallen. — Lüto überträgt dem Kloster
St Gallen seinen ganzen ererbten und den ihm von seinem Vetter
zugekommenen Besitz im Thurgau^ mit Ausnahme seines Besities
in Krummbach und Zilschlacht und mit Vorbehalt der Wieder-
einlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 293. Neiigart 1, 368. Urkdbdi.
d. Abtei St. Gallen 2.
661.
868. i)ec. 28. Kloster Sl. Gallen. — Der Presbyter Reginfrid schenkt
Tur den durch Krankheit verhinderten Chadolt aus dem Alpgaa
dem Kloster St. Gallen dessen Besitz zu Stauren.
Bremen, Stadtbibliothek. — Cod. Tradd. 303. Nengart 1, 370. Urkdbdi.
d. Abtei St. Gallen 2.
133
869 ~ 870.
665.
869. JaiL 2. SiUerdorf. — Abt Grimald von St. Gallen verleiht an
Horskine die Güter za Thurftisthorf, Buwil, Puccliinchova, Blaiken^
Rieth, Huadalbrehriswilare, Stegen und Mühlebach^ welche Horskine
mit Vorbehalt der Wiedereinlösung und zinsfreien Besitzes während
seines Lebens dem Kloster St. Gallen übertragen hat.
St. Gallen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 295. Neugart 1, 371. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
, 666.
M9. Jan. 22. Orbe. — König Lothar (II) schenkt der Aebtissin
Berta am Fraumünster zu Zürich den Besitz, welchen Ercengar
in Ammersweyer und Schlettstadt im Elsassgau als Lehen besitzt,
zu Eigen (ad proprium).
Zürich, Staatsarchiv. — Grandidier, Hist. de Tegl. de Strassboorg
2, 253. Archiv f. Schweiz. Gsch. 1, 76. v. Wyss, Gesch. d. Abtei
Zürich, Beil. S. 10.
667.
869. Mai 3. Rikenbach. — Adalker überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen ererbten Besitz zu Züberwangen mit Vorbehalt der Wieder-
einlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 300. Urkdbch. der Abtei
St. Gallen 2.
668.
8Ct. Juli 1. (868. Juni 29). Willeratzhofen. — Cundpert und Houvo
und die Söhne ihres Bruders tauschen von Abt Grimald von St. Gallen
den Besitz des Klosters St. Gallen zu Willeratzhoren und 10 Jucharte
Wald zu Herroth gegen ihren Besitz im Argengau ein.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 310. Neugart 1, 350. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 170. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
669
87C. Jan. 16. Im Walde zwischen Birndorf und Etzwil. — Engilger
schenkt dem Kloster St. Gallen sein Eigenthum in den Wäldchen
in der Etzwiler Mark und zwar ein Viertel des Wäldchens
zwischen Etzwil und Birndorf und die Hälfte des Wäldchens in
Elzwil selbst.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 326. Neogart 1, 392. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2.
i34
870.
670.
870. Jan. 26. Götzenwil. — Hilligarl überträgt dem Kloster St. Gallen
ihren Besitz in der Mark Schneit im Thorgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 306. Neugart 1, 372. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
671.
870. Febr. 8. Höngg. — Landeloh überträgt dem Kloster St. Gallen
seine Kirche in Höngg und seinen erworbenen Besitz zu Däliikon
und was er diesseits der Limmat im Zürichgau hat, mit Ausnahme
seines erworbenen Besitzes zu Wirchiileozha (Würenlos). Das
Kloster St Gallen überlässt ihm gegen Zins von 1 Solidns das Ueber-
tragene, sowie ferner einen Hof zu Wurmspach, zwei Hüben in
Burg, eine Hube in Wagen, eine in Kngstringen, eine in Affultern
und eine in Regenstorf. Nach seinem Tode soll seine Mutter die
Hube zu Affoltern und sein Presbyter Willibold die Hube in
Engstringen mit der Kirche in Höngg zum Niessbrauch gegen Zins
erhalten; alles Uebrige dagegen an das Kloster fallen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck)d. Tradd. 307. Keugart 1, 373. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2.
672.
870. April. (Kloster St. Ambrosius in Mailand). — Araalrich, Vice-
comes von Mailand. Sohn des Vicecomes Walderich, schenkt dem
Kloster St. Ambrosius in Mailand seinen Besitz im Vicus und Boden
zu Albiolo und Gropello und in dem Orte und Boden zu Canobbio
(bei Lugano).
Mailand, Arch. S. Fedele. — Famagalli, Cod. dipl. S. Ambros. 407.
Giulini, Storia dl Milano 7, 21.
673.
870. März 20. (ßatu(m) XIII. kl. apprilis anno XXXVH. regni domni
hludovvici serenissimi regis in orientali francia regnante, indic-
tione III.). Frankfurt. — König Ludwig der Deutsche schenkt dem
Kloster Bheinau jenen Besitz^ den ödillioz in Gächlingen, Sib-
lingen, Hofstetten, Jestetten, Altenburg, Balm, Swabowa (^im
Schwaben^), Rafz, Reuti, Wilchlingen, Haslach, Erzingen und Weis-
weil hatte ; dazu gibt er dem Kloster Rheinau das Recht von Laufen
bis Swabowa („im Schwaben^) jeden dritten Tag oder Nacht, und
135
870.
von da bis zur Mündung der Thur jederzeit zu fischen; auch
gewälirt er demselben die freie Abiwahl.
Zürich, Staatsarch. (Rheinauer Klosterarch.). — Zapf, Mon. anecd.
1, 436. Neagart 1, 374. Arclüv f. Schweizergesdiichte 1, 76. Böhmer,
Reg. Lud. 826.
674.
870 (861?). Juni 2. Rikenbach. — Hiltibert schenkt dem Kloster
SL Gallen seinen ererbten Besitz zu Husen (Hausen) unter der
Bedingung:, dass er selbst ins Kloster treten könne und dass seinen
Enkelinnen Liulsind und Engilsind (Töchtern seiner Tochter und des
Eleland) 33 Jucharle in Turbentlial vom Kloster gegen Zins ver-
liehen werden ; darauf haben diese Enkelinnen freiwillig 28 Jucharte
von den 33 dem Kloster um 40 Solidi abgetreten und zu den
übrigen fünf Jucharten noch einen erhallen, um von denselben
den vereinbarten Zins zu bezahlen.
St Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. ^. Neugart 1, 343. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
675.
871. Juli 4. Capua. — Kaiser Ludwig II. schenkt seiner Gemahlin
Engelberga seinen Hof in der Grafschaft Cremona, seinen Hof
n Locarno in der Grafschaft Staziona und seinen Hof in der
Aaoensischen Grafschaft.
— . Huratori, Antiq. Ital. 2, 119 und 202. GiuUni, Storia di Milano
1, 261. Böhmer, Reg. Lud. 11. 666. Lidict. m. Imp. 28.
676.
67t. OcL i2. Almishofen. —. Willehart und Waldmann übertragen
dem Kloster St. Gallen ihren ererbten und erworbenen Besitz zu
Almishofen.
St. Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 330. Neugart 1, 376. Wirtbg.
ürkdbcb. 1, 173. Urkdbcb. d. Abtei St. Gallen 2.
677.
871 (?). — Graf Rudolf, Abt zu St. Maurice im Wallis, verleiht der
Kaiserin Ingelberg die der Abtei St. Maurice gehörende Villa
z« Patemo und Aciano im Reiche Tuscien (in regno Tusciae
Tillam nuncupatam Patemo et Aciano cum appendiciis) zum lebens-
Üngliohen Niessbrauch gegen Zins.
-.- Muratori, Antiq. Ital. 3, 156. Orig. Guelf. 2, 101.
136
Sn - 8T2.
S78.
871 ? (8M. 8M). März 25. (A. quadragesimo et scptimo reg. Ladriccn^^
rege, diem laois, VIII kal. april). Egg. -- Jermo and Wolfthra^
übertragen dem Kloster St. Gallen ihren Besitz zo 3ladctschwil0
im Tburgau.
St. Gallen, StilUarch. — Cod. Tradd. 316. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen m
2.
«79.
871 ? (860. 8Sfi). Harz 25. (Anno qoadragesimo et septimo regnante
Ludvico rege, die lunis, VIII. kal. april). Egg. — Abt Crimold
von St Gallen verleiht an Jermo und Wolfdrut den von ihnen
dem Kloster SL Gallen übertragenen Besitz za Madetschwil zum
Niessbraoch gegen Zins.
st Gallen, Stiflsarch. — Ck)d. Tradd. 317. Neugart 1, 310. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
680.
871 (862). (Anno XXVIIII. HIadevici regis, anno VII. Adriani
Papae II., ab incarnatione domini DCCCLXXI.) Jestetten. — Wolven,
Herr und Vorsteher des Klosters Rheinau, schenkt demselben im
Klettgau zu Altenburg fünf Hüben und zu jeder derselben für '
10 Schweine Schweinemast in seinem Walde zu Lotstetten, wenn
Eicheln darin vorhanden sind; ferner im Alpengau zu Weitzen
seinen kirchlichen Besitz und seinen Besitz zu Mettingen, Bahn-
holz und Nussbaumen im Thurgau. Dagegen empRngt Wolven toii
Kloster 100 Pfund, welche es für seinen Besitz im tartonensischen
Gau vom Grafen Adilbert erhalten hat.
Zürich , Staatsarch. (Cartular. des Klosters Rheinau). — Herrgott, Ge-
nealog. Habsbrg. 2, 44
681.
872. Hftrz 19. Mönchaltorf. — Abt Grimald von SL Gallen verleiht
an Reginger die von ihm dem Kloster St. Gallen tibertragene
Kirche zu Wangen im Zürichgau mit ihrem gesammten Besitze.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 311. Neugart i, 378. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
137
«ya - WS.
682.
872—883. PeUinwilari (Bietingen oder Peitingen?). — Eine Anzahl
beeidigle Zeugen bezeugen vor den königlichen Bolen (coram re-
galibus missis), nemlich vor dem Abte Harlmol, dem Grafen Alo
und vor den andern Grafen Willhelm und Alboin, da^s aus der
Ueberlragung des Grafen Perahtold her die Hälfte der ganzen
Mark Filsingen (Pilisininga) dem Kloster Sr. Gallen zugehöre mit
Ausnahme des kleinen Berges (exceplo uno monticulo) Festilinperc
und des Waldes Sicglnholz.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 335. Neugart 1, 395. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
683.
873. Febr. i. Frankfurt. — König Ludwig der Deutsche sichert dem
Klosier St. Gallen das gleiche Recht an seinem Besitze wie dem
Kloster Reicheuau, gebietet, dass kein öffentlicher Beamter es darin
störe, und ertheilt ihm seinen Schirm (nostrae emunitatis tui-
tionem).
St. Gallen, Stiftsarch. — Neugart 1, 381. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
Böhmer, Reg. Lud. d. D. 834.
684.
873(874?). Febr. 2. (Diem martis, non. febr., aunumXXXlV regni
Hludowici). Romanshorn. — Abt Harlmot von St. Gallen verleiht
an Hiltibold den von ihm zo Kesswil und Utwil übertragenen
Besitz zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 321. Neugart 1, 388. Urkdbch. d-
Abtei St. Gallen 2.
685.
873. April 9. Frankfurt. — König Ludwig der Deutsche thut seinem
Sohn Karl, allen Grafen und Getreuen Alemanniens kund, dass das
Kloster St. Gallen das gleiche Recht wie die übrigen königlichen
Klöster und Lehen habe, mithin Freie anhalten könne, im Gericht
eidliclies Zeugniss über seine Besitzesrechte abzulegen, da er es
unter den gleichen Schutz und Schirm der Immunität genommen
habe wie Reichenau und die übrigen königlichen Klöster.
St. Gallen, Stiftsarch. — Neugart 1, 383. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
2. Böhmer, Reg. Lud. d. D. 836. (Vgl. Nr. 536 des Urkdrogisters. Dort
ist Abt Grimald^ hier Abt Hartmuot genannt).
138
873.
686.
873. Apr. 30. Huzikon. ~ Kebehart überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz za Huzikon, mit Vorbehalt der Wiedereinlösong.
St. Gallen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 328. Neagart 1, 384. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
687.
873. Mai 17. Kloster St. Gallen. — Willebold überträgt dem Fremden-
haus (domus peregrinorum) des Klosters St. Gallen sein Gütchen
(terrula) von 20 Jucharten in Uzwil unter der Bedingung, dass
er in das Gasthaus (domus hospitum) aufgenommen werde und
Zeit seines Lebens dort Unterhalt und Kleidung erhalle, wie der
erste der dortigen Bediensteten (primus illorum juniorum), nem-
lich jährlich ein linnenes Kleid und ein wollenes, alle drei Jahre
einen Mantel, wenn der alte abgenutzt ist und Beschuhung und
die übrige Ausstattung (alias impensas) wie die andeni Bewohner
des Klosters. Das geschenkte Gütchen soll nicht verliehen werden.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 320. Neugart 1, 385. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
688.
873. Oct. 3. Regensburg. — König Ludwig der Deutsche schenkt
dem Kleriker Baldinc im Herzogthum Alamannien, im Linzgau, in
der Grafschaft des Grafen Odalrich zu Ailingen zwei Mansus und
einen halben Hof (dimidium curtile), zu Trutzenweiler zwei Mansus
und zu Haggenweiler 2 V2 Mansus mit acht Leibeigenen beiderlei
Geschlechts (Mancipia utriusque sexus).
St. Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 337. Neugart 1, 400. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 177. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Lud.
d. D. 851.
689.
873. Nov. 16. Wolfenweiler. — Erlebald schenkt dem Kloster
SL Gallen seinen Besitz im Breisgau in den Marken Merzhausen,
Witrach und Weitenau mit Ausnahme eines Hauses, unter der
Bedingung, dass er dafür den Klosterbesitz zu Mengen, jedoch
vom Herrenlande (terra salica) nur vier Jucharte, auf Lebenszeit
erhalte.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 323. Neugart 1, 386. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
139
878.
SM.
873 Nov. 16. Wolfen Weiler. — Abt Hartmot von Sl. Gallen ver-
leiht an Erlebald aus dem Breisgau für den von ihm dem Kloster
St Gallen, mit Ausnahme des Herrenhauses (domus salica), ge-
schenkten Besitz zu Uffbausen, Merzhausen, Witrach (Witracho-
marcha) und Weitenau, den Kloslerbesitz zu Mengen, jedoch von
dem Herrenland (terra salica) nur vier Jucliarte, auf Lebenszeit.
Bremen, Stadtbibl. — Cod. Ti*add. 324. Urkdbch. d. Abtei St Galleu 3.
691.
873. Dec. 3. Königlicher Hof Zürich. — Der köuigiiche Vasall Wil-
pert tauscht mit Abt Hartmot von St. Gallen seinen Besitz zu
Feldbach im Zürichgau: zwei Hüben, und die Häuser mit den
Höfen und übrigen Gebäuden, ein dazu gehöriges Wäldchen und
das Fischerrecht in dem dabeiliegenden See, gegen fünf Hüben
St. gallischen Klosterbesitzes zu Rikenbach, und die Häuser mit den
Höfen und übrigen Gebäuden mit dem dazu gehörigen Wald und
eine volle, angebaute Hube zu Fägschwil.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tiadd. 331. Neugart 1, 386. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
692.
873. (Anno XXX. regni Hludewici regis, die lune). An einem
Montage. Gurtv^eil. — Adibreht überträgt dem Kloster Rheinau
seinen Besitz zu Gurtweil im Gau Alpigau, wogegen er zum lebens-
länglichen Niessbrauch den Besitz des Klosters Rheinau zu Ga-
ves im tartonensischen Gau in Italien erhält.
Zürich, Staatsarch. (Cartular. des Klosters Rheinau). — Herrgott, Geneal.
Habsburg. 2, 46.
693.
873? (Annum XXXHI Hludowici junioris). Kloster St. Gallen. —
Abt Hartmot von St. Gallen verleiht an Erchena den von ihr dem
Kloster St. Gallen übertragenen Besitz in Goldach zum Niessbrauch
gegen Zins. Für den Besitz, welchen Erchena schon früher im
Arbonergau an St. Gallen übergetragen hat, wird besonders Zins
bezahlt.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 320. Neogart 1, 387. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
140
814.
694.
874. Mai 27. WiUlingen (Wilringhove). — Abt Hartmol von St. Gallen
verleiht an Maneliub und ihre Söhne Erlachar und Hartchnuz den
von ihnen in den Marken Wittlingen und Binzen dem Kloster
St Gallen übertragenen Besitz, welchen sie aus der Schenkung
Rantwics erhalten haben, um Niessbrauch gegen 'einen an die
Kirche Mappach zu entrichtenden Zins, mit Vorbehalt der Wieder-
einlösung.
St. Gallen, Stillsarch. — Cod. Tradd. 321. Neugart 1, 389. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
695.
874 (?). Mai 30. (Üiem dominioam, kal. jun., annum XXXIV. Hludo-
wici regis). Sickingen. ~ Ruadstein schenkt dem Kloster St. Gallen
eine volle gesetzmässig gemessene (plenam et legitime mensuratam)
Hube, unter der Bedingung, dass sie nicht zu Lehen * gegeben
werde.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 322. Neugart 1, 390. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
696.
874 C?). Juni 25. (Annum XXXVII. regni Hludowici regis). Uz-
nach. — Ruadhere hat einen Theil seines dem Kloster St. Gallen
übertragenen Besitzes zu Röetschwil (Ruadherreswilare) im Zürich-
gau seiner Tochter Wieldrud gegeben ohne ihn einzulösen. Nun
überträgt Rating, Wieldruds Gatte, hiezu von Abt Hartmot ge-
richtlich gemahnt, diesen Besitz aufs Neue mit vier weitern
Jucharten zu RüetschwII an SL Gallen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck)d. Tradd 329. Neugart 1, 390. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
697.
874. Juni 29. Kloster St. Galleu. — Abt Hartmot zieht die 62
Jucharte, welche Waldker zu Zilschlacht in Zins hatte, zurück
und verleiht ihm dafür einen gleichen Anlheil in der Mark Gebhard-
schwil (Kebirates marcha) zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 323. Urkdbch. d. Abtei
St. Gallen 2.
14«
698.
S74. Juni. Wasserburg. — Die Brüder Meginbert, Fridibert, Wald-
pert und Ratfried tauschen mit Abt Hartmot von St. Gallen ihren
Besitz zu Mitten gegen ebensoviel st. gallischen Klosterbesitz zu
Wangen unter der Bedingung, dass sie von diesem Besitz den-
selben Zins bezahlen, wie sie von dem in Mitten bezahlt haben.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 322. Neugart 1, .391. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 174. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
699.
874. Dec. 28. Mailand im erzbischüflichen Palast. — Peter, Abt des
Klosters St. Ambrosins in Mailand, klagt vor Gericht, es haben
Freie, Angehörige des Bischofes von Como und .sogar Priester, in
seinem Hof zu Campione (am Luganersee) und in den Kirchen
daselbst, zu Willari und Travenna Gewaltthätigkeiten verübt und
Werthsachen daraus geraubt; dagegen erwidert Bischof Helibert
(Angilbert) von Como, seine Angehörigen hätten nur für ihre geist-
lichen Verrichtungen an Festen in Jenen Kirchen Pfand genommen^
da man sie dafür laut Becht und Uebung hätte bewirthen sollen.
Darauf sprechen die kaiseriichen Boten , Erzbischof Anspert und
Graf Boso und die Richter zu Recht, es seie das Kloster St. Am-
brosius, sein Besitz und seine Kirchen frei von jeder Leistung an
den Bischof von Como.
Mailand, Arch. S. Fedele (Copie aus dem 12. Jahrb.). — FumagaUi,
Cod. S. Ambros. 424. Muraton, Antiq. Ital. 5, 987.
700.
874 (875). — Bischof Gebhard (von Constanz) erklärt nach einer
Untersuchung, die er auf Ansuchen der Erben der Kirche zu
Birndorf im Alpigau angehoben hatte, dass folgende Ortschaften
an diese Kirche den Zehnten zu bezahlen und auch schon seit
den Zeiten Kaiser Karls und Bischofs Egino bezahlt haben: Birn-
dorf, Birkingen, Kuchelbach, Buch, Etzwil und Hechwil.
-. Cod. Tradd. 324. Nengart 1, 392. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
701.
875. Jänner. Lugano auf der Terrasse bei der Kirche St. Lauren-
tius. — Es wird zur Kunde gebracht^ dass Rachinald, Sohn Gise-
U2
875.
berls von Scalia (Scaria) die Pfandgegenslände, welche Adelberl
fiir das Kloster Sf. Ambrosios in Mailand und die Leute des hl.
Laurentius für das Kloster zu Verna (am Luganersee) von ihm
für 56 Silbersolidi genommen hatten^ nicht auslösen konnte.
Mailand, Arch. S. Fedele. — Fumagalli, Cod. S. Ambros. 43(>.
702.
875. Apr. 3. Frankfurt. — König Ludwig der Deutsche stellt dem
Kloster St. Gallen den Besitz zu ßerlikon (Uerolveshowa) wieder
zurück, nachdem sich aus der Untersuchung durch königliche
Boten ergeben hat, dass derselbe von Beata dem Kloster St. Gallen
geschenkt, vom Grafen Gerold aber ihm entzogen und mit dem
Gebiet (potestas) der Grafschaft Zürich vereinigt wurde, und be-
stätigt auch den Tausch zwischen dem Kloster St Gallen und
dem königlichen Vasallen Widpert im Zürichgau, zu Feldbach,
Rikenbach und Fägschwil.
St. GaUen, StiOsarch. — Ck)d. Tradd. 332. Neugart 1, 393. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Lud. d. D. 845.
703.
875. Apr. 3. Frankfurt. — König Ludwig der Deutsche bestätigt
einen Tausch, nach welchem Graf Adelbert mit dem Kloster St. Galleu
eine Kirche, deren Zehnten und einen dazu gehörigen Mausus
zu Filsingen in der Grafschaft Scher (Scherra), gegen 20 Jucharte
Ackerland zu Filsingen tauscht.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Ti*add. 335. Neugart 1, 394. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Lud. d. D. 846.
701.
875. Apr. 3. Frankfurt. — König Ludwig der Deutsche bestätigt den
Tausch, wonach Graf Adalbert mit Abt Hartmot 60 Jucharte
Ackerland zu Turbeu(thal) in seiner Grafschaft Thurgau gegen
eine vollgemessene Hube, und Haus und Hof zu Wisslang (Wiss-
lingen) tauscht.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 336 Neugart 1, 396, ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Lud. d. D. 847.
U3
705.
875. Apr. 13. Herisau. — Waldker schenkt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz in der Mark Zilschlacht (Zillinslatarralieimomarcha)
unter der Bedingung, dass er darür ebenso viel st. gallischen
Klosterbesitz in der Mark Gebhardsschwil zum Niessbraach gegen
Zins erhalte.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Ti-add. 327, Neugart 1, 397. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
706
875. Aug. 1 1. Tnbur. — König Ludwig der Deutsche ;5chenkt dem
Kloster St. Maria zu Faurndau die Kapelle zu Brenz mit den dazu
gehörigen Besitzungen, welchen er die Immunität verleiht.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck)d. Trwld. 334. Neugart 1, 398. Wiilbg.
ürkdbcli. 1, 176. Urk'lbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Lud.
d. D. 830.
707.
875. Aug. 11. Tribur. — König Ludwig der Deutsche verleiht dem
Uiaconus Liutbrand aur Lebenszeit das Klösterlein Faurndau im
Herzogthum Alamannien mit allen dazu gehörigen Besitzungen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 333. Neugart 1, 397. Wirtembg.
ürkdbch. 1, 175, ürkdbch. d. Abtei St. Galleu 2. Böhmer, Reg. Lud.
d. D. 849.
708.
875. Oct. 8. (Anno XXXIII. Hiudewici regis, VIII. id. octobris, die
sabbati). Tröllikon. — Winithere überträgt dem Kloster Rheinau
seinen ererbten Besitz zu Basadingen, in der Grafschaft Adil-
berls, im Thurgau, ausgenommen eine Mühle, einen Juchart, und
ein Fuder Wiesen an der östlichen Seite des Flusses Biberach.
Will er ins Kloster treten, so soll ihm Unterhalt nnd Kleidung
wie zwei Brüdern, überdies noch Unterhalt und Kleidung wie
einem Canonicus gegeben werden.
Zürich, Staatsarch. (Cartular. des Klosters Rheinau). — Zapf, Mon.
anecd. 439. Gerbeil, Hbt. pilv. nig. 3, 10.
709.
875. Oct. 27. Hetllen. — Amalberl überträgt dem Kloster St. Gallen
seinen Besitz zu iMettlen und überdies V4 der Erbschaft, die ihm
144
87« - i76.
sein Bruder Zuppb bei seinem Tode gegeben und die er nach
alamannischem Rechte geerbt ha(^ mit Vorbehalt der Wiederein-
iösang.
St. Gallen, Stiilsarch. — Cod. Tradd. 330. Neugart 1, 401. Urkdbdi -
d. Abtei St. Gallen 2.
710.
875. Nov. 24. Wängi. — Adalbold überträgt dem Kloster St. Gallecm
seinen Besitz im Thiirgau aur dem Schueitberg, mit YorbehalC^
der Wiedereinlösung.
St. GaUen, Stiftsarcli. - Cod. Tradd. 337. Neugart 1, 402. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
711.
876. März. (5. 12. 19. 26.). Insel Rheinau. — Amiiger übertrage^
dem Kloster Rheinau ein von seinen Brüdern Tanberado und
Otacher erworbenes Gut (prasdium) zu Trüllikon zum lebenslang-*
liehen Unterhalt seines Bruders Wichram und dann seines Sohnes
Amiiger , so wie zu einem Mittagsmahl Tür die Mönche jährlich
am St. Benediktstag.
Zürich, Staatsarch. (Cartulur. dcA Klosters Rheinau). — Zapf, Mou.
aneed. 442.
875. Mai 20. Kloster St. Gallen. — Wanzo lauscht mit Abt HarUnot
von St. Gallen einen Juchart zu Zezikon gegen einen für seine
Bedürfnisse besser gelegenen Juchart zu Degerschen (Tegresca).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 332. Neugart 1, 406. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
713.
876. Mai 29. Ratpoldeschiricha. — Reginpert überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Dürnten, ausgenommen ein Cnrtile
mit den dazu gehörigen Gebäuden und drei Jucharten unter Vor-
behalt der Wiedereiulösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 328. Neiigart 1, 406. ürkdbdi.
d. Abtei St. (fallen 2.
714.
87«. Juli 19. Wängi. — Richkart tauscht mit dem Kloster St. Gallen
ihren ererbten (herediiario jure) Besitz zu Brütten im Thurgau
\
145
876
Segen lebenslängliche Verleihung des Kloslerbesitzes zu GlaUburg
im Thurgau.
St. Gallen, Stifbsarch. — Cod. Tradd. 329. Neugart 1, 406. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
715.
876 (?). August. An einem Moulage (6. 13. 20. 27.). Eschenz. — Karl,
König Ludwigs des Deutschen Sohn, und Wolvene, Abt des Klosters
Rbeiiiau, welches Wolvene auf seinen Tod hin an Karin übertragen
h»t, vertauschen dem Grafen Gozpert ihren Kloslerbesitz zu LauOen,
Laogwieseu, Flurlingen, Morien und T(ü)achsen im Thurgau und zu
Lottsletten und Rafz im Klellgau gegen die Kirche und deren Zehnten
zu Erzingen, einige Hüben zu ßalm, Zehnten in Jestetten und
HorsCetten und Besitz zu Swabowa (^im Schwaben") im Klellgau.
Zarich, Staatsarch. (Cartular. des Klosters Rhcinau). — Zapf, Mon.
«necd. 1, 438. Neogart 1, 407.
716.
876. Dec. 7. Zürich. — Adalpern überträgt dem Fraumünster im
Caslrum Zürich einen Hof in Birmensdorf, vier Hüben in derselben
Villa und den vierten Theil des zu dieser Villa gehörigen Bezirkes
und auch einen Acker dabei, mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
Zürich, Staatfiarch. — Neugart 1, 408. v. Wyss, Abtei Zürich. Beil. S. 12.
717.
871. (An einem Donnerstage). Herisau. — Isaac überträgt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Goldach und in derselben Harch.
St. GaUen, Stülsarch. — Cod. Tradd. 327. Neugart 1, 409. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
718.
871. (An einem Donnerstag). (Anno XXXVI. regni Hludewici regis^
die jovis^ sub comite Adilberto). ßasadingen. — Engilhart über-
Irigt dem Kloster Rheinau seinen ererbten Besitz zu Geroldswil
za Gunsten seines Bruders Adilgoz, der den Zins in die Villa
Svarza (Frauenklostcr Paradies) bezahlt.
Zürich, Staatsarch. (Carlular. d. Klosters Rhciuau). — Zapf, Mon.anecd.440.
719.
87l(?). Trüllikon. — Thielcrat überträgt dem Kloster Rheinau so-
wohl den von ihrem Manne Danchrad ereibten, als auch von ihnen
beiden erworbenen Besitz zu Trüllikon und Schialt im Thurgau.
Zürich, Staatt»afch. (Cartulai*. d. Klosters Rheinau). - Zapf, Mon anecd. 441 .
10
146
876
720.
876 (?). (An einem Donnerstag). (Die jovis, sub comite Odalrico).
Kloster Rhelnau. — Olhram überträgt dem Kloster Rheinau seinen
ererbten Besitz zu Wisswil und Erzingen im Klellgau, mit Vor-
behalt der Wledereiulösung.
Züiicli, Stuatsarch. (Cartular. des Klosters Rheinau). — Zapf, Mon.
anecd. 443.
721.
876 (840 — 876). (Actum anno incarnationis domini noslri
D(CCCL)X(XVI). Regnante gloriosissimo rege Ludewico, sub ab-
bate Rechone et coram oplimatibus loci hujus). — Hartman und
PriHioir schenken dem Kloster St. Leodegar in Luceru ihren er-
worbenen Besitz, nemlich einen Wald, genannt den Emmenwald,
in seiner ganzen Ausdehnung bis nach Langnau.
Lucern, Stuatsarch. (Rotolus aus dem 12ten — 13ten Juhrh.). — Z&pf,
Müll, anecd. 1, 7. Geschichtsfreund der V Orte 1, 157 mit d. Dat. J. 510,
722.
876 — 881. (Actum coram Engelgero advocato. Anno incarnationis
dominici D(CCCLXX)VII. Indict. II (IX) Regnante Karolo III. glo-
riosissimo rege francorum). — Die Brüder Kibicho, Odker und
Waliker schenken dem Kloster Lucern ihren Besitz zu Schwanden
bis zum Rümlig(bache).
liucem, Staatsarch. (Rotulus aus dem 12. — 13. Jahrh.). — Zapf,
Mon. anecd. 13. Neugart 1, 421. üeschichtsfreund der V Orte 1, 157,
mit d. Dat. J. 507.
723.
876—881 (872—883). — Thiotliod überträgt an das Kloster St. Gallen
ihren Besitz zu Gündelhard und Chachaberg, mit Vorbehalt der Wieder-
einlösung.
St. Gallen, Stiflsarch. —Cod. Tradd. 358. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
724.
876—881. (An einem Freilage). Romanshorn. — Liulker überträgt
dem Kloster St. Gallen seinen gesnmmleu Besitz, mit Vorbehalt
der VYiedereinlüSung.
St. Gallen, SllftÄureh. — Cod. Tradd. 342. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
725.
876—877. (An einem Freilage). Heldswil (Iledolveswilare). ~ Flercbret
und seine Gattin Cuiidbric übertragen dem Kloster St. Gallen ihren
147
871.
Besitz iu HelJswil, Göttikofen (Cotlinchove) und in derselben
Marcb, mit Vorbehalt der Wiedereinlusung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tiadd. 342. Neugart 1,414. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
726.
677. März iS. Cham. — Aebtissin Hertha schenkt den Klosterfrauen
des Fraumünsters zu Zürich den von König Lothar (11) erhal-
leneu Besitz zu Schlellstadl und Kiensheim, zu Kiensheim bei
Ammersweyer, zu Allheim und Karspach, zusam nen 12 Hüben.
Zürich, Staatsarch. (Copie aus dem 12. Jh.). — Graudidier, Hist. de
Tegl. de Strasbourg preuv. 2, 262. Neugart 1, 410. v. Wyss, Abtei
Zürich 1, 11. Anmerkung 50. Beüagc S. 13.
727.
877. Apr. 15. — König Karl (der Dicke) schenkt an Bertheida (Gde-
lissinia nostra) Besitz zu Mülheim ^ Kembs, Sirenz und Schlierbach,
das Herrenlaud (terram salicam) und XI mansus und 16 Leib-
eigene (mancipia) beiderlei Geschlechts.
St Gallen, Stiftsarch. (Gleichzeitige Copie j. ~ Cod. Ti-add. 341. Neugart,
1, 411. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Karls d. D. 891.
728.
877—880. Mai 1. („Nota vi diem in kl. mai**, anno regnautc rege nostro
Karolo). Gossau. — Mekinhere und sein Bruder Liuto übertragen an
das KLster St. Gallen ihren ererbten und von demselben einge-
tauschten und ebenso ihren erworbenen Besitz, ncmlich 20 Jucharte,
ausser ihrem erworbenen zu Ötwil (Otilenwilare) und Esslingen
(Escilikon).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 341. Neugart 1, 412. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
729.
877. Mai 22. Bisislat. — König Karl (der Dicke) bestätigt dem Kloster
PIävers die Immuniläl und nimmt es in seinen Schutz und Schirm
(sfoib regia defensione et mundio).
St GaUen Stiftsarch. (Unächt). —
730.
877- Aug. 18 — König Karl (der Dicke) bestätigt dem Kloster St. Gallen
die ihm von seinen Vorrahren Kaiser Ludwig dem Frommen und
148
878
König Ladwig dem Deutschen verliehene Immunität ond sichert
ihm die freie Wahl des Abtes aus der MKle der Klosterbrüder zu«
St. Gallen, Stiftsarch. — Neugart, 1, 413. Muratori, Antiq. Ital. 5,
mit dem falschen Tagesdatum August 21. Urkdbch. d. Abtei Sl. Gallen^
Böhmer, Reg. Karla d. D. 900.*
731.
878. Febr. 10. — König Karl (der Dicke) verleiht seiner Gemahlr
Rihgarda zwei Klöster zum lebenslänglichen Niessbrauch, nemlio
Seckingen und das Fraumünster zu Zürich; letzteres ia gleiche
Weise, wie es vormals seine Schwester Hertha besessen hatte.
— . Grandidier, Hist. de l'^gl. de Strassbourg 2, 266. Neugari 1, 411
V. Wyss, Abtei Zürich, Beü. S. 14. Böhmer,* Reg. Karls d. D. 901.
732.
878. März 16. Kloster Sl. Gallen. — Abt Hartmot von St. Gallen ver-
leiht an Altine den von ihm ererbten und mit Vorbehalt dei
Wiedereinlösung an das Kloster St. Gallen übertragenen BestU
Hemberg im Thurgau zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, StiOsarch. ~ Cod. Tradd. 343. Neugart 1, 414. Urkdbdi '
d. Abtei St. Gallen 2.
733.
878. März 24. (Data non. kl. apr. Anno incarnationis DCCCLXXVIII-— -^
Indictiune XI. Anno regni regis Karoli tercio). — König Karl (dcr^^
Dicke) bestätigt den Vertrag, laut welchem Engilgoz dem Kloster"*^
Granfelden seinen Besitz überträgt und dafür von diesem bei und ^V
ausserhalb dem Kloster gelegenen Klosterbesitz zum Niessbrauch -^
gegen Zins erhält.
PruDtnit, bischöfl. Arch. — Trouillat, Mon. de Tandeii dr^eh^ de
Baie 1, 119. Böhmer, Reg. Karls d. D. 902.
734.
878. März 24. (Non. kl. apl. anno incarnationis DCCCLXXVIIL
Indictione XIII. Anno regni regis Karoli secundo). — König Karl
(ävs Dicke) bestätigt die von seiner Schwester Beria an das Frao-
münsler zu Zürich (in castello Turego) gemachte Vergabung tob
12 Mnnsus zu Schlellsladt, in beiden Kiensheim, zu Allheim und
Karspach im KIsass, welche ihr König Lothar geschenkt hatte.
Zürich, Staatsareh. — Grandidier, Hist. de T^lise de Stnubonrg
2, 265 mit Datum 877. Mdrz 24. v. Wyss, Abtei Zürich, Beilagea S. 15
Zusätze und Anmerkungen S. 11, Anm. 50. Böhmer, Reg. Karls d. D. 903.
149
S7S.
735.
878. Apr. 13. Turbenthal (TurbaU). — Adalpold und sein Sohn
Rihcpold übertragen an das Kloster St. Gallen ihren erworbenen
Besitz zu Neschwil und Lendikon im Thurgau unter der Be-
diiguDg, dass ihr Neffe Iro diesen Besitz wieder einlösen könne,
wofür derselbe und seine Söhne dem Kloster St. Gallen ihren
Besitz zu Fischenthai im Zürichgau und eine Hube von jenem
Besitze Adalpols und Rihcpolds zu Neschwil übertragen.
St. GaUen, Stiftearch. — Ck)d. Tmdd. 343. Neugart 1, 416. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
736.
878. Mai 1. Kloster St. Gallen. — Kerenbold überträgt dem Kloster
SL Gallen seinen erworbenen Besitz zu Leutmasrken und Oberdorf
«od den von seinem Vater WoKpert erworbenen Besitz (curtem
Ml domo) in der March Heschikoren (Hassinchovarromarcha) unter
der Bedingung, dass er als Mönch ins Kloster treten könne.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 344. Neugart 1, 417. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
737.
878. Juli 17. — König Karl (der Dicke) schenkt dem Kloster St. Gallen
die Villa Roholveswilari (Rossrüli) in der Grarschaft Thurgau.
St.GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 344. Neugart 1, 417. ürkbch. d. Abtei
St. GaUen 2. Böhmer, Reg. Karla d. D. 904.
738.
878. OcL Liubilinanc (Leiblach). — Erphorich empfängt von Abt
Hartmot von SL Gallen den Besitz zu Eiganteswilare (Eggals-
weiler), welcher von Rathmunt, Thingmund und Gemund dem
Kloster St. Gallen übertragen worden, von Erphorich aber dem-
selben entrissen und dann gerichtlich dem Kloster zugesprochen
wurde, zum Niessbrauch gegen Zins.
BremeD, Stadtbibliothek. — Cod. Tradd. 346. Neugart 1, 418. Wu^bg.
ürkdbch. 1, 179. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
739
878. (Anno ab incarnatione DCCCLXXVIII, anno V. Johannis pap»
VML Rcgni autem Caroli regis IL). Hagin. — Abt Wolvcn von
150
879.
Rheinau tauscht auf Anweisung König Karls (des Dicken) tbSl
dem Grafen Gozpert Kloslerbesilz in der Harch Lauffen, nemlicM
zu Langwiesen, Flurlingen, Morien und T(D)achsen mit Aas — -
nähme des allen Acker- und Wieslandes, welches früher zu Gc — -
binhovin und Holzheim gehörte und ebenso dasselbe zu Lauflen^
ferner den Klosterbesitz im Kletlgau zu Lottsictten und Rafz roitS
Ausnahme des alten Acker- und Wieslandes, welches zu Balm :
gehörte; dagegen empfangt Wolven von Gozpert dessen Besitz im
KIcttgau zu Erzingen nemlich das Kirchengut (rem ecciesiaslicam)
und den Zehnten; dann den vom Bischöfe Salomo von Constanz
eingetauschten Besitz und den ererbten zu Trasmundingen und Rech-
berg; den Besitz in Swabowa (im Schwaben), den Zehnten zu Je-
stetten und Hofstetten, ausgenommen die zu LauiTen gehörende zehnte
Hube, und endlich die Hüben zu Balm, mit Ausnahme des altcu
Acker- und Wieslandes, welches früher zu Lotlsiellen gehdrle.
Zürich, Staatsarch. (Cartular. ron Rheinaa). — Zapf, Mon. aiiecd. 444.
740.
879 (?). März 7. (Data non. mar., anno incarnationis DCCCLXXVHII.
Indictione XHH. Anno vero regni regis Karoli tertio). — König
Karl (der Dicke) bestätigt seiner Schwester Berchta, Aebtissin des
Fraumünslers zu Zürich, den Besitz zu Ammersweyer im Elsass,
welchen ihr König Lothar (H.) zu Eigenthum gegeben hatte.
Zürich, Stadtarch. (Copie). — Grandidier, Hist. de Tegl. de Strasbourg
2, 260. Neugart 1, 409 (Beide mit Datum 877 Mttrz 7.). v. Wyß8, Abte^
Zürich, Beilagen S. 16. Anm. 50. Böhmer, Reg. Karls d. D. 905.
741.
879. April. An einem Samstage (4. 11. 18. 25.). ürlau. — Ruod-
poto schenkt dem Kloster St. Gallen von seinem ererbten Besitze
in Urlau und in derselben March, um eine gerichtliche YerhandloDg
darüber zu vermeiden, den ihm für sein Erbe zukommenden Theil
der Kirche zu Urlau.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 345. Neugart 1, 419. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 180. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 2.
/
151
879
742.
S^'Vt. Mai 1. Bodman. — Paldinc schenkt dem Kloster St. Gallpn den
ihm von König Ludwig dem Deutschen geschenkten Besitz im
Linzgaa zu Trulzcnweiler, Ailingen und Happenweiler und empßng^
dagegen den Besitz des Klosters St. Gallen in Aichstetten zum
Niesi^branch auf Lebenszeit. Der geschenkte Besitz darf vom
Kloster laut Befehl König Karls (des Dicken) nicht verliehen werden.
— . Herrgott, Geneal. Habsburg 2, 48. Neiigart 1,419. Wirtbg. ürkdbch.
1, 181. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
743.
^^9. Mai 29. Gossaa. — Herebret und seine Gattin Cundpric über-
tragen ihren ererbten und erworbenen Besitz zu Heldswil (Heidoltis-
wilare) dem Kloster St. Gallen und empfangen dagegen vom Kloster
ebensoviel Besitz in der March Waldkirch zum lebenslänglichen
Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 345. Neiigart 1, 420. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
744.
^^79 (880). Nov. 23. (Data IX. kal. dec. Anno incarnationis DCCCLXXX.
Indiciione XIII. Anno regni in Francia lY. In Italia I.) ~ König
Karl (der Dicke) schenkt dem Kloster St. Gallen den königlichen
Hof Slammheiro zum Unterhalte von acht Mönchen zum Dienste des
hL Otmar (octo homines ad servitium S. Otmari).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 347. Neugart 1, 422. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Karls d. D. 907.^
745.
^^79 (880). Dec. 9. (Data V. id. dec. anno incarnationis DCCCLXXX,
indictione XIII., anno regni in Francia IUI). — König Karl (der
Dicke) verleiht seinem Getreuen Wulfar Besitz in der Grafschaft
Thargau, zu Uzwil einen Mansus mit sieben Leibeigenen (man-
dpia), und zu Zuckeuried einen Mansus, auch zur Grafschaft
Thursau gehörend, auf Lebenszeit ; wenn Wolfar einwilligt, so
fiillt dieser Besitz nach seinem Tode dem Kloster St. Gallen zu,
sonst aber wohin Wolfar will.
St. Gallen, Stiftsarch. — Ck>d. Tradd. 348. Neugart 1, 424. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Karls d. D. 906.
152
880 — 881.
746.
880. Febr. 8. (VI. id. febr., aiino incarnalionis DCCCLXXX. lo'lic-
lione XIII, anno regni IV, in Italia I). — König Karl (der Dicke)
schenkt dem Presbyter Ruodpcrt drei Mansus zu Ippingcn in der
Grarschafl Baar.
St. Gallen, StifLsarcli. — Cod. Tradd. 346. Neugart 1, 422. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Karls d. D. 914.
747.
Um 880. Zürich. — Sigiharl überlrägt den Kloslcrfrauen der Frau-
münslerablei in Zürich seinen durch eigene Aibeit urbar ge-
machlen Besitz.
— . Scheuchzer, Diplomata Helvetica (Abschriften) 7, 713. v. WyM,
Abtei Zürich, Beil. S. 20.
748.
881. Jan. 5. Regensburg. (Data II. non. januarii anno incarna-
tionis DCCCLXXX. indiclione XIV., anno regni in Francia Y, in
Ilalia II.). — König Karl (der Dicke) verleiht seinem Krzkaozler
Bischof Liutward das Kloster Duvers (zwischen Kankwil und
Sattains), die Kirchen (pleves) zu Rankwil (Vinomna) und
Nüziders auf Lebenszeit; er lauscht vom Bisthum Cur 150 Blansen
zu Schlettstadt, Königsheim, Breitenheim und Weizenheim im El-
sass ein gegen das Kloster zu Duvers, die Kirche (plebs) in
Rankwil, zu Nüziders im Drususthal und in Flums.
Cur, bischöfl. Arch. (Cartular.). — Schöpflin, Als. dipl. 1, 90. Gran-
didier, Hist. de T^gl. de Strasbourg 2 , 267. Mohr, Cod. dipl. 1, 17.
' Böhmer, Reg. Karls d. D. 922.
749.
881. Febr. 28. (II. kl. marc, anno L regnante Karolo imperatore). —
Presbyter Waldram schenkt der bisvhöttichen Kirche zu Lae-
sänne seinen Hof (casale) von 16 Ruthen und 11 Fuss Länge,
und 14 Ruihen und 3 Fuss Breite, mit einem darauf stehenden
Hause in der villa Francomerio (Combremont?) im Gebiete Ton
Granges (in fine Graniacense) im waadtländischeu Gau (in pago
Waldense).
Bern, StadtbibUothek (Cartal. Lausann. p. 78). — M^m. et doc. de
la Saisse Romande b, 342.
i53
881.
750.
«8i (?). Febr. 28 (?). — Presbyter Johannes übergibt an des
Presbyters Waldram Stelle dem bischöflichen Anwalt unter Bei-
sein von Zongen den Besitz, welchen Presbyter Waldram der
bischöflichen Kirche zu Lausanne geschenkt hat.
Bern, Stadtbibliothek (Cartul. Lausann p. 78). — M^m. et doc. de
la Suisse Romando 6, 343.
751.
fiSl. Mai. 9. Pavia. — Kaiser Karl (der Dicke) verleiht seinem Mini-
sterialen dem Presbyter Ruotbert auf Lebenszeit Besitz in Ala-
mannien in der Grarsclian Neidingen im Gau Bertoldsbaar zu
Kiengen (Chcneinga), nemlich die Kirche daselbst, welche Ruot-
bert vorher zu Lehen hatte.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 349. Neugart 1, 425. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. Karls d. D. 929.
752.
SäI. Hai 22. — • Kaiser Karl (der Dicke) verleiht seinem Getreuen
Wolfgrim den Weiler Wibkingen zum Niessbrauch auf Lebens-
zeit; nach dessen Tode fällt er der Fraumiinsterabtei Zürich zu.
Zürich, Staatsarch. — v. Wyss, Abtei Zürich, Beil. S. 17. Archiv f.
Schweizgsch. 1, 77.
753.
^81. Juli 23. (Notavi diem dominicum X kl. august., annum primum
domni imperatoris Karoli). — Kerrat überträgt an das Kloster
St Gallen seinen Besitz, welchen er in der March Höchst (Hosletharro-
marcho) erworben hat und noch erwerben wird, mit Vorbehalt der
Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 350. Neugart 1, 426. Zeliweger,
Urkunden z. Appeuzellergesch. S. 21. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
754.
^81. Od. 14. Bodman. — Kaiser Karl (der Dicke) verleiht seiner
Gemahlin Kichardis die Abtei Zurzach zum Niessbrauch auf Lebens-
zeit
— . Neugart 1, 427 deutsch aus der Chronik von Reichenau sec. XV.
C. Lang, Bist. theoL Grnndriss 1, 337. Böhmer, Reg. K. Karls d. D.932.
154
881 - 883.
755.
Um 881-887. (Anno incarnalionis domini nostri d. Villi. die-(bas3
Karoli Imperatoris III). — Reclio schenkt den Mönchen des la-
cernischen Klosters seinen Besitz zu Küssnach, Alpnach, Samen
und Giswil.
Lucern, Stah-tsarch. (Rotulus aus dem 12— 13ten Jh.). — Geschichts-
freund der V Orte 1, 158 mit d. Datum J. 509.
756.
Um 881—887. (Anno incarnalionis D.XLIII., in dominica die. lo-
diebus Karoli imperatoris III). — Alha und Chriemhiit schenken
dem lucernisühen Kloster ihren Besitz in Kricns von der Höhe des
Pilatusberges (rracti montis) bis an den See und in die Mille des
Flusses Reuss.
Lucern, Staatsarch. (Rotulus aus dem 12— 13ten Jb.). — Neagart
1, 428. Goschichtsfreund der V Orte 1, 156, mit d. Datum J. 543.
757.
Um 881—887. (876—880). (Acta sunt hec temporibus Lodewici
regis. Anno ab incarnatione domini d. IIL Indictione XIII). —
Presbyter Wichard erklärt, dass sein Bruder Ruotpert seinen
ererbten Besitz dem Könige zum Bau und Unterhalte einer Kirche
in Zürich überlassen und dass er dagegen seinen Besitz vom Berge
Albis bis nach Lunkhofen der Kirche zu Lucern gegeben habe
und Mönche zum Dienste Gottes daselbst sammele.
Lucem, Staatsarch. (Rotulus tius dem 12—13. Jh.). — Tschudi, Hanpi-
schlüssel zu verschiedenen Alterlhümem. Constanz 1558. p. (46. Hot-
tinger, Hist. eccl. 8, 1182. Neugart 1, 7. mit Datum 691 und 695.
Oct. 5. Geschicbtsfircund der V Orte 1, 155. mit d. Datum J. 503.
758.
881—887 (883). (Anno incarnalionis D.XLV. Indictione I. In diebns
Karoli imperatoris III). — Heriger und Witowo schenken dem
lucernischen Kloster ihren Besitz in der Mark Malters.
Lucem, Staatsarch. (Rotulus aus dem 12— 13ten Jh.). — Geschichtsfreond
der V Orte 1, 157. mit d. Datum J. 545.
759.
882 (883). Febr. 13. Zell — Hugpreht überträgt an das Kloster
St. Gallen Jucharte Land im Zürichgau zu Eschikon, zum Hof
/
155
Lindaa gehörend, und empfängt 9 Jucharle im Thurgau zu EIgg
zum Niessbraach gegen Zins.
8t. Gallen, StiflBarch. — Cod. Tradd. 350. Neugart 1, 429. Urkdbch.
d. Abtei St. GalleD 2.
760.
882(883). Febr. 13. Zell. - Abt Hnrtmot von St. Gallen erhält von
Hugperl 9 Jucharle Land im Zürichgau zu Eschikon, zum Hof
Lindau gehörig^ und verleiht ihm dariir 9 Jucharle zu EIgg im
Thurgau zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 353. Neugart 1, 430. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
761.
SS2. März 14. Willisdorf. — Racholf schenkt an das Klosier St. Gallen
einen ererbten Wald in der March Willisdorf bis mitten in den
Rhein (usque in medium Hrenum pertinentem) und erhält dagegen
die Hube, welche sein Vater Wolverat zu Willisdorf an das Kloster
SL Gallen geschenkt hat, zum Niessbrauch gegen Zins.
St. Gallen, StifUarcb. — Cod. Tradd. 352. Neugart 1, 432. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
762.
Ä^2. Mai 10. Harihauspu. — Tunno vertauscht an Abt Hartmot
von SL Gallen eine Hube und 19 Jucharle, dazu zwei Fuder
Wiesland (de Teno ad II carradas) zu Uietingen gegen den Besitz
des Klosters St. Gallen zu Stctten.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 353. Neugart 1, 432. Wirtbg.
ürkdbch. 1, 182. ürkdbch. d. Abtei St Gallen 2.
763.
^^82. Junf 1. 8. 15. 22. 29. Romanshorn. — Bischof Salomon der
Jüngere von Constanz überlässt an Abt Hartmot von St. Gallen
zur Vermeidung alles Streites den Zehnten zu Möggiugen mit dem
Herrenland (terra salica) und den Hüben, welche den Kanonikern
gehörten und zu Hemmenhofen mit dem Herrenland (terra salica)
ond den Hüben, und zu Goldach von dem Herrenland (terra sa-
lica) zugleich mit der beiliegenden Hube, deren Belehnung ihm
zustand ; dagegen überlässt ihm Abt Hartmot den Klosterbcsitz zu
Lenzwil, zu Buch eine Hube, eine Hofstatt (curtile) zu Sirnach mit
)
156
883.
daranliegender Wiese und dem Antheil des Klosters an dem Wäld-
chen, genannt Tegcrenmoos, zwischen Sirnach und Gloten. Dar&ber
wird ein Vergleichsinstrument, auf deutsch ^Suonbuoch'^ genanoC»
aurgesetzt.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 354. Neugart 1, 434. Urkdbdu
d. Abtei St. GaUen 2.
764.
882. Juni. Wasserburg. — Abt Harlmot von St. Gallen verleiht an
Cunzo den von ihm an das Kloster Sl. Galleu überlragenen Be-
sitz zu Teltnang und Haslach zum Niessbrauch gegen Zins und
gestattet ihm die Wiedereinlösung. In Tettnang hat Cunzo drei
Hüben zurückbehalten und eine Hofstatt (curtile), und einen Theil
seines Landes hat er drei einst ihm zugehörigen, dann aber freige-
lassenen Frauen (feminis quondam sui juri^, modo ab illo über-
täte donatis) gegeben zum Niessbrauch auf Lebenszeit gegen einen
Zins an das Kloster.
Bremen, StadtbibliotUek. — Cod. Tradd. 355. Neugart 1, 434. WirCbg.
Urkdbch. 1, 183. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
765.
88S. Dec. 10. (Secund. fer. ann. IL Karoli imperatoris^ lY. id. dec).
Möhringen. — Polio verlauscht an das Kloster St. Gallen eine
Hube in Wurmlingen und erhält dagegen eine andere in Spaichingea.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 350. Neugart 1, 437. Wiribg.
Urkdbch. 1, 184. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
766.
882—883 An einem Freitage. Kloster St. Gallen. — Abt Hartrool
von St. Gallen verleiht au Hillilhiu den Besitz, welchen sie m
Helfenswil (HelfoKiswilare) und zu Hemberg (einen Waldanfheil)
an das Kloster übertragen hat.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 351. Neugart 1, 438. Urkdbdi.
d. Abtei St. Gallen 2.
767.
882—883. An einem Sonntag. Kloster St. Gallen. — Welti Ter-
lauscht an Abt Hartmot von St. Galltn 5 Jucharte in Rarosau mid
80 Jucharte in Glattberg, wogegen er von demselben 5 Juciiarte
157
883.
in Flahwil and 27 Jacharte zwischen Flahwil uni Aesch er-
hält
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 351. Neugart 1, 437. Zellweger,
Drkauden z. appenzell. Gesch. S. 23. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
768.
&83. Febr. 4. Zürich. — Adalbert verlauscht au die Fraumünsterabtei
IQ Zürich seinen Besitz in liüllikon gegen den Besitz derselben
in Borsikon.
Zürich, Stadtarch. — v. Wyss, Abtei Zürich, Beil. S. 17.
769.
S83. Febr. 13. Mindersdorf. —Kaiser Karl (der Dicke) bestätigt dem
Kloster St. Gallen die Immunität und das Recht der freien Abt-
wahl.
St. GaUen, Stiftsarch. — Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
770.
883. Febr. 14. Mindersdorf. — Kaiser Karl (der Dicke) vertauscht an
das Kloster St. Gallen einen Mansus zu Güttingen gegen einen
Mansus zu Sumpfohren.
St. Gallen, Stiftsarch. ~ Cod. Tradd. 357. Neugart 1, 439. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. K. Karls d. D. 951.
771.
883. Febr. 26. Ulm. — Kaiser Karl (der Dicke) bestätigt die too
seinem Vater der Fraumünsterabtei im Züricbgau ertheilte Im-
muniläL
Zürich, Staatsarch. — Neugart 1, 440. v. Wyss, Abtei Zürich,
BeU. S. 18. Böhmer, Reg. K. Karis d. D. 953.
772.
883. Harz 2. Turbenthal. — Abt Hartmot verleiht an Amalbert den
an das Klostor übertragenen Besitz zu Agasul zum Nicssbrauch
gegen Zins und gestattet ihm die Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 358. Ncugartl, 440. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen. 2.
773.
883. Apr. 25. Buchhorn (Friedrichshafen). — Pruning vertauscht an
Abt Hartmet von St. Gallen 10 Jucharte in der March Kluflern
158
88S.
(Chlunirn|i marcha) gegen zehn andere Jucharle in derselben
Marcli.
St. Gallen, Stiftsarch. ~ Cod. Trodd. 352. Neugart 1, 441. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
774.
883. Mai 6. Kloster SL Gallen. — Abt Hartmot von SU Gallen
verleiht an Thaucho den von ihm an das Kloster St. Gallen über-
tragenen, ererbten Besitz in der Heveninger (Heueninger) March
(in loco, qiii dicilur Ileiieiiliigure marcha) zum Niessbrauch grgru
Zins und gestaltet ihm die Wiedereinlösung.
St. Galleu, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 352. Neugart 1, 442. Urkdbch.
d. Aütei St. Gallen 2.
775.
883. Mai 14. (Ober-)Winterlhur. — Thiotpold vertauscht an Abt Hartmot
von St. Gallen 55 Jucharle Ackerland zwischen Zihlschlachl, Wilen,
Ach und HelTenhofen, zu Wilolteswilare den ererbten Theil
eines Wüldchens und zu den obigen Juchartcn alle angrenzende
Waldung grgen den Besitz des Klosters St. Gallen zu Chrein-
Ihoi f (Krähen ?).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 354. Neugart 1, 442. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
776.
883 (882). Sept. 23. (Data IX. kal. oct. anno incarnat. DCCCLXXXIII.
Indictione XV., anno imperii Karoli, in Italia 11, in Francia I). —
Kaiser Karl (der Dicke) schenkt dem Kloster St. Gallen einen Berg,
wo sich Reliquien und eine Kirche des hl. Viktor beOndcn mit
einem Scholtenconvent (der Viktorsberg bei Feldkirch) sammt
seinem (des Kaisers) Besitz zu Rankwil und einen Weinberg za
Rötis bei der Kirche des hl. Martin.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 35G. Neugart 1, 436. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. K. Kads d. D. 945.
777.
883. Sept. 26. (Data VI kal. Oct. anno incarnationis domini
DCCCLXXXIII. Indictione I. Regoanle Karolo imp. anno X). Re-
gensburg (Ratispone). — Kaiser Karl (der Dicke) schenkt dem
159
* 883 - 884.
Kloster Reichcriau (Sindlezzesouua) zum Unterhalle der Brüder
daselbst seiocn Besiz in Jonen und Kempraten (Chenle praton)
im Zürichgau (in pago Zurigouue).
Karlsruhe, G. L. Archiv. - Dümg^, Reg. Rd. S. 74 Nr. 10 (Unächt).
778.
883. Oct. 5. Pavia. — Kaiser Karl (der Dicke) bestätigt die als König
gemachte Schenkung seines Besitzes zu Rossrüti und Stnmmheim
an das Kloster St. Gallen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 357. Neugart 1, 444. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. K. Karls d. D. 969.
779.
883. Oct. 9. — Kaiser Karl (der Dicke) gestallet seinem Erzkanzler
Liulward gegen den vom Kloster Keichenau ihm überlassenen
lebenslänglichen Genuss der Thegamarscella diesem Kloster nach
seinem Tode die vom Kaiser zu eigen erhaltene Capella Birninga
(Berlingeu?) zu hinterlassen.
— . Pupikofer, Gsch. d. Thui'gans 1. Beil. 1. (Cartular. raonasterii
Ahgiee divitis). Böhmer, Reg. K. Karls d. D. 970.
780.
883? (881 887). - Bischof Chotoalt von Novara, Bruder des
kaiserlichen Erzkappellan Liulward von Vercelli, stiftet mit dem ihm
von Kaiser Karl (dem Dicken) geschenkten Hof zu Erdungen (Lang-
und Kurzdorf und Oberkirch zu Frauenfeld) auf den Todestag des
Kaisers im Kloster Reichenau ein Jahrgedächtniss (ür den Kaiser,
für sich und seinen Bruder.
— • Aus einem Codex Augiensis von J. v. Lassberg, Fickler, Quellen
and Forschungen 2, 6. Mabillon, Vet. analect. 4, 340.
781.
884. Mai 3. Kloster St. Gallen. — Heriprcl und seine Gallin Cund-
pric übertragen an Abi Bernhard von St. Gallen ihren Be.^itz in
der March Heldswil (Heidolveswiiare) und erhallen dagegen
ebenso viel zu Ronwil in der March Waldkirch zum Niessbrauch
gegen Zins.
. St Gallen, Stillsarch. — Cod. Tradd. 359. Neugart 1, 446. ürkdbch.
d. Abtei St Gallen 2.
160
884.
782.
881. Mai 23. Merishauscn. — Graf Peringer verlauscht an Abt Bern-
hard von St. Gallen seinen Besilz zu Merishauseu gegen decm.
Klüsterbesitz zu Bargen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 360. Neugart 1, 446. ürkdbch—
d. Abtei St. Gallen 2.
783.
884. Juni 22. Lommis. — Feiere überträgt seinen Besitz zu Degcr—
sehen an St. Gallen untir der Bedingung, dass er nebst demselben
auch den von Meridrud an St. Gallen überiragcnen Erbbesitz zu
Degerschen (Tegeresca) zum Niessbrauch gegen Zins erhalte.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cüd. Tradd. 360. Neujjart 1, 447. ürkdbch. d.
Abtei SU Gallen 2.
784.
884. Juni 22. Klosler St. Gallen. — Biligard schenkt dem Kloster
St. Gallen zwei Hüben Erbbesitz zu Schottikon und Rümlikoo,
welche ihr Yaler der Edle Buozzo aus dem Thurgau (Uurgau-
gensis provinciae oriundus), als er nach Langobardicn reiste, dem
Kloster St. Gallen übertragen hatte; diese Hüben dürfen aber vom
Klosler nicht verliehen werden.
St. Gallen, Sütlsarch. — Cod. Tradd. 361. Ncngart 1, 448. Urkbch. d.
Abtei St. Gallen 2.
785.
884. Juli 9. Kloster St. Gallen. — Moyses schenkt dem Kloster
St. Gallen seinen Besitz in der Asinger March mit Ausnahme des
sechsten Theils seines erworbenen Besitzes zu Otprigäriot (Oppeo-
rente?) mit dem Vorbehalt, dass sein Sohn jederzeit als Hönch
in das Kloster eintreten könne.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 104. Neugart 1, 126. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 61. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
786.
884. Sept. 20. Regensburg. — Kaiser Karl (der Dicke) bestätigt dem
Kloster Granrelden das Klösterleiu Vermes, die Villa Nugerol in der
pipincnsischen Grabchart mit der davon abhängenden Kapelle Orvin
(ilfingen), in derselben Grarschan die Villa Sombeval mit der
161
884 - 883.
davon abhängenden Kapelle Tavannes (Dachsfelden) ; ferner im
Sornegau die Villa Courendlin mit der davon abhängenden Kapelle ;
ferner in derselben Grafschart Vicques mil der Kapelle, und die
Tilla Salevalp; sodann Courtemaiche in der alsganischen Grarschafl;
und einen Hof im Elsassgau zu Sigolsheim mil sechs Ruthen
l¥einberg. Dazu schenkt er das Klösterlein St. Immier, die Villa
Fery mit der Kapelle, und Reconvillier.
Pruntrut, bischüfl. Arcli. (Vidimus). — Mein, pour Tcglise coli, de
MoAüer Grandval 105. Herrgott, Gen. Habsburg. 2. 51. Bouquet 9, 344.
Sehöpflin, Als. dipl. 1, 93. Zecrleder, Urkd. 1, 5. Trouillat, Mon. 1, 120.
Böhmer, Reg. K. Karls d. Dicken 980.
787.
884— iB90. — Liphart trift mit dem Abte Bernhard von St. Gallen
einen Tausch , laut welchem er ihm zu Engilmuntisvilare (Engels-
«der Engetsweiler ?) 2 Jucharle Acker- und Wiesland gibt zur
Ablosang des bisherigen von ihm bezahlten Zinses und gegen
dreimal so viel Wald in der Slivunchovara-(Stifenhofen), Megin-
frids- und Paldismarcha (Baldshofen).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 380. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
788.
883. Febr. 20. — Kaiser Karl (der Dicke) schenkt einem Vasallen
fieines Markgrafen Ruodulf, Namens Vodelgisus, Besitz in der
Gralsehaft Waadt zu Champagne, Fiez, Corcelles (bei Chavornay)
Clingerio(?), Clendy, Epautheyres^ Suchy und zu Gravato und
Grava (bei Sermuz) mit der Kapelle und 6 Mansus je einen zu
60 Jucharte.
Bern, Stadtbibliothek (Cartular. Lausann. p. 29). — Zapf, Mon. anccd.
17. Mem. et doc. de la Suisse roraande 6, 132. Böhmer, Reg. K. Karls
d. D. 981.
789.
885. Harz. 25. Balterswil. — Ruodho vertauscht an Abt Bernhard
von St Gallen einen Jucharl Ackerland in der March Flünikon
gegen einen andern Juchart in derselben March.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 362. Neugart 1, 449. Urkdbch.
<L Abtei St. GaUen 2.
11
162
889.
790.
885(?). März 25. (Die jovis, YIII kl. April, luna XU, anno VH reg-
nante imperatore noslro Karolo). Eschenbach bei St. Michael (In
atrio sancli Michaelis). - Eidwarl und sein Sohn Iltibold über-
tragen an das Kloster St. Gallen ihren erworbenen und erkauften
Besitz im Zürichgau zu Ernelswil (Eidwarleswilare).
St. Gallen, StiiUarch. — Cod Tradd. 371. Neugart 1, 450. Uikdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
791.
885. Apr. 15. (886. Apr. 16). Bussnang. — Wolfhard überirlgi der
Kirche SL Gallen in Bussnang seinen ererbten Besitz in HonikoB
(Huniuchova).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 106. Wirtbg. ürkdbch. 1, 60.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
792.
885. April 15. Bodman. — Kaiser Karl (der Dicke) schenkl depi
Kloster St. Gallen Besitz zu Rötis (Bai(inis) im Gau Retiaa,
auch Churewala genannt^ den Hof mit der Kirche, welchen Adilf
gehabt hat, mit der Verpflichtung, immer 12 Pilger (perefriBi)
auf dem Berge St. Viktor zu beherbergen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 365. Neugart 1, 451. Uckdbdi.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. K. Karls d. D. 982.
793.
885. Apr. 24. Gurtweil. — Reccho überfragt an das KtoMer
St. Gallen seinen im Alpengau in der March Kuchelbach.nil
seinem Erbe von Oadalrich eingetauschten und andern Besitz»
drei geselzmässig zugemessene Hüben, von welchen eine Hibe
nach seinem Tode und die zwei andern mit einer Wiese in Alpfea
nach dem Tode seiner Schwiegertochter, deren Mitgift sie sind,
an das Kloster Tallen. Ferner überträgt er an dasselbe einen ein-
gezäunten Weinberg in Kuchelbach, ein Wäldchen mit gesels-
mässigen Grenzmarken und einen Acker in Alpfen. Dagegei
erhält er eine Hube zu Birndorf zu Lehen ; dazu auch ein Pfefdi
10 Solidi werth, und ein Fuder Wein. Statt dessen kann er Mcl
wie ein Mönch im Kloster leben.
St. Gallen, StiOsareh. -- Cod. Tradd. 363. Neagart 1, 452. Ufkdbdi
d. Abtei St. Gallen ?.
163
88S.
794.
88S (884). Mai 1. (Nota vi kal. inaias, anuum V Karoli imp.) Buch-
horo. — Presbyter Cozbert verlauschl an den Abt Bernhard
vofl St Gallen eine Hofstatt zu Langensee (Ober- oder Unterlangen-
see) gegen doppelt so viel Ackerland daselbst.
St. Gallen, Stiilsarch. — Cod. Tradd. 365. Neugart 1, 453. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 185. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 2.
795.
885. Uai 16. (884. Mai 17). Bot(ingen. — Cundprel überträgt eine Hube
mit gesetzmässiger Hofstatt (cum iegilimo curtili) zu Botiingen^ die
er bisher gegen Zins besessen hat, an das Kloster St. Gallen, unter
der Bedingung, dass er sie für Lebenszeit ohne Zins behalten
köDoe, wogegen sie sogleich nach seinem Tode an das Kloster fällt.
St. Gtülen, Stiilsarch. — Cod. Tradd.. 359. Neugart 1, 463. Wirtbg.
üikdbch. 1, 185. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
796.
88S. Joni 30.^ Leiblach. — Ruodpurg, welche aus der rechtlich ver-
naeUässigten Schenkung Ratmunds, Thingemunds und Gemmunds
Mkt Anderm reclamirt werden musste und durch die zuverlässigsten
Zeigen wieder in die Leibeigenschaft (ad servitium) des Klosters
St Gallen kam, hat durch eine Hube zu Lindenberg mit dem
darauf sitzenden Leibeigenen (servus) Anno, und mit 9 andern
Lnbeigenen (mancipiis) sich und ihre zwei Töchter und deren
JVacbkommenscbaft vom Joche der Leibeigenschart (ab eodem ser-
viioüs Jngo) darch Einwilligung des Abtes Bernhard unter Yer-
nttelang der Propste Erchanger und Liuto und des Vogtes Wolf-
peri befreit.
St. QaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 364. Neugait 1, 454. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
797.
Joli 30. (886). (Notavi diem sabbati, lil. kal. Aug. Luna XXIV
(XXVI). Anno V. Karoli imperatoris, comlle Adalbcrto). Adorf, in der
Kbehe St. Alexander. — Die Aebtissinnen Irmindrud und Perehdrud
Töchter des Uodelrich und der Perehheida, verleihen an Engilbiric
zmn Niessbrauch gegen Zins den ihnen an die Kirche St. Alexander
von ihr unter Vorbehalt der Wiedereinlösung übertragenen Besitz,
88S.
welchen Engilbiric von ihrem Bruder Ruodpert als Eigentham erhalleH:
hat, nemlich im Thurgaa zu Heulingen zwischen den Flüssen Thu ^m
und Töss und im Zürichgau (in pago Duricinum) zu Hochfelden^
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 366. Neugart 1, 464. Urkdbcii^
d. Abtei St. Gallen 2.
798
885 (?) Aug. 6. (Die veneris Vill. idus Augusli, anno VI (IV?) im —
pcranle domno nostro Karolo lercio per circumquasque regiones). —
Regiiiuld schenkt der bischöflichen Kirche zu Lausanne die Kirche
St. Prex mit der Villa Dracy zu seinem Jahresgedächtnisse mit Spende
an die Kanoniker, 4 Scheffel, 3 Frischlinge, I Schweinefleiscb
(porcinam I), 10 Hühner und 4 Mass Wein.
Bern, Stadtbibliotbek. (Cartular. Laiieann. 66 b). ~ Zapf, Mon. aoecd.
20 Mdm. et doc. de la Suisse romande 6, 275.
799.
885 (?) Aug. 13. in der Kirche zu St. Prex. — Markgraf Rodolf
(comes necnon ctiam inclitus marchius) setzt den Bischof Hierolli-
mus von Lausanne in den Besitz der von Reginolf demselben zh
seinem Jahresgedächtn'isse geschenkten Kirche SL Prex mit der
Villa Dracy.
Bern, Stadtbibliothek (Cartular. von Lausanne S. 66 b). — Zapf, Hon.
anecd. S. 23. M6m. et doc. de la Suisse romande 6, 277.
800.
885. Sept. 8. Kloster St. Gallen. — Kuofrid überträgt an das KlM«
St. Gallen seinen Besitz in Zuzwil und Ziberwangen; für dessen
Niessbrauch bezahlt er den Zins an das Gasthaus (cella hospUon),
das vom Flüsschen dabei „Glatt^ heisst
St. Gallen, Stiilsarch. — Ck)d. Tradd. 364. Keugart 1, 4JM^. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
801.
885. Sept. 13. (884. Sept. 14.). Glall. — Wanger vertauscht an Abi
Bernhard von St. Gallen seineu Besitz zu Heirenswil gtgen 22
Jucharle zu Juunt kka (oder Egg in der Kirchgemeinde ObergltU)^
von welchen er Jährlich Zins zu bezahlen hat.
St Gallen, SUrtsiirch. - Cod. Tradd 361. Neugart 1, 456. Zellweger,
Urkunden z. appenzell. Geschichte S. 24. Urkdbch d. Abtei St. Gallen 2.
165
8S8 - 88«.
802.
8N. SepC. 20. ßütswil. — Abt Bernhard von St. Gallen verlauschl an
Oiker 30 Jacharte zu Uzwil, von welchen Olker Zins zu be-
ztUen hat, gegen eben so viele Jucharte zu Zuzwil.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 362. Neugart 1, 457. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2.
803.
881 Febr. 9. (887. März 1.) Buchhorn. — Abt Bernhard von
St Gallen verlauscht an Eccho 8 Jucharle in Marbach gegen
ebeasoviel Besitz in der Harch Höchst (Hohstedtharro marcho).
St* Gallen, StiOsarcli. — Cod. Tradd. 367. Neugart 1, 460. ZeU-
weger, Gsch. d. appenzell. Volkes, Urkunden S. 26.
804. ^
88(. Apr. 14. Madiswil (Madaleswvilare). — Aba, mit Beistand ihres
Sohnes Adalgoz und ihres Vogtes Meginhard, verlauscht an Abt
Bernhard von St. Gallen ihren Zehnten im Aargau in der March
Lfifliiswil in dem ihr gehörenden Orte (mee ditionis loco) Puhsa
(Her7ogenbuchsee?) an (riir die Kirche) Rorbach in demselben Gau
gegen vier Hüben in Rumendingen (Rumaningun) und eine fünfte
ifl der March Oesch (Ober- und Niederösch), die er zu Eigen erhält.
St. Gallen, StiftBarch. — Cod. Tradd. 368. Neugart 1, 462. Zeerleder,
OrkoDden 1, 6. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
805.
881/ Jani 9. Saspach. — Kaiser Karl (der Dicke) schenkt dem Kloster
SL Gallen seinen Besiz in der Grafschaft Bertoldsbaar zu Lef-
Ingen.
St. Gallen , Stiftsarch. — Cod. Tradd. 370. Neugart 1, 463. Urkdbch.
d. Abtei St Gallen 2. Böhmer, Reg. K. Karls d. D. lOol.
806.
8M. Juli 9. Kirchen. — Die Schwestern Wiciind und Engiltrud
geben dem Kloster St Gallen den ihnen von demselben zum Niess-
brauch gegen Zins verliehenen Besitz ihres Vaters Scherild zu
Seiden und Ambringen im Breisgau zurück, gegen Verleihung
einer Hube in Vulvilinchovun.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 110. Neugart 1, 129. Urkdbch.
d. Abtei 8t. Gallen 2.
166
8S6 - 887.
807.
886 Nov. H. Winlerthur. — Abi Bernhard vertauscht an Tisi die Leib-
eigene (ancilla) Paldsind gegen die Leibeigene (ancilla) Adalhilt.
St. Gallen , Stiasarch. — Cod. Tradd. 367. Neugart 1, 465. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallca 2.
808.
887. Apr. 8. Baldingen (Unter- oder Oberbaldingen). — Ralsind
überträgt ihren Erbbesitz in der Hark Pfohren an das Kloster
St. Gallen unter der Bedingung, dass ihre Söhne den Niessbranch
gegen Zins auf Lebenszeit haben. Lernt Einer von ihnen schrei-
nern, so können sie den Jahreszins mit zwei Schreinen entrichten ;
wo nicht, so soll der Zins in 4 Malter Hafer und 1 Malter Spelt
an den in Pfohren erbauten Hof bestehen. Sollte Jemand die Kin-
der der Ralsind wieder unter das Joch der Leibeigenschaft bringen
(ad pristinum servitutis jugum retrahere) wollen , so können ihre
nächsten Verwandten jenen Besitz an sich ziehen.
St* Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd« 368. Nengart 1, 461. Urkdbch
d. Abtei St. Gallen 2.
809.
887. Apr. 19. (Diem Mercoris id est lY. Feria. IIIX. kl. Mai, vel IHIX
regnante Imperatore nostro Carolo VH anno). Wengi (in atrio
S. Georii). — Walhere gibt dem Sikar zwei Hüben in Wengi zu Eigen,
wogegen Sikar ihm und seiner Gattin Ruoddrude zwei Hüben ebea-
daselbst zum Niessbranch gegen Zins auf Lebenszeit verleiht
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 114. Neugart 1, 132 mit Ditt
J. 806. Urkdbch. d. Abtei St. GaQen 2.
810.
887. Mai 27. Gossau. — Sigihart überträgt an das Kloster St. Gallen
seinen Besitz in (Ober- oder Unter-) Arnegg (Ahurnwang, Arnang).
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 369. Nengart 1, 466. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2.
811.
887. Mai 27. Gossau. — Engilger gibt dem Abte Bernhard von
St. Gallen seinen Besitz zu Helfenswil und erhält dagegen 20
Jucharle zu Perevalla zum Niessbranch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftearch. — Cod. Tradd. 369. Neugart 1, 466. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2.
167
887 ^ 888.
812.
M7. Hai 30. Kirchen. — Kaiser Karl (der Dicke) bestätigt dem
Kloster St. Gallen die von Kaiser Ludwig dem Frommen und von
KöDig Ludwig dem Deutschen erllieilten Privilegien der Immunität
und Eidesforderung (coactum juramentum).
St. GaUen, Stiasarch. — Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
813.
887. (Febr. - Mai 30.). (Anno incarnationis dni. DCCCLXXXVII.
bnperii Yll.) Villa Weiblingen. — Kaiser Karl (der Dicke) stellt
dem Adalbert die Besitzung, welche er ihm gegeben, aber wieder ge-
Lommeu halte, als er dem Oheime desselben, dem Bischöfe Luilward
Ton Yercellii, seine Würden entzog, wieder zurück.
Car^ bischöfl. Arch. — Schöpflin, Als. dipl. 1, 94. Mohr, Cod. dipl.
1, 48. Böhmer, Reg. K. Karls d. D. 1015.
814.
887. Juli 24. (Data Villi kl. aug. Anno dominics incarnat. DCCCLXXXVI,
indiGl. V. Anno imperii Karoli VII.) Lustnau. — Kaiser Karl (der Dicke)
erlässt dem Oadalbert, einem getreuen Vasallen (vasallus fidelis) Abt
Bernhards von St. Gallen, für alle Zeiten den königlichen Zins.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 371. Neugart 1, 467. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. «K. Karls d. D. 1020.
815.
887. Nov. 27. (Data V kl. dec, anno incarnationis dni. DCCCLXXXVII.
bdictionum VI, anno L regni ArnulA regis). Frankfurt. — König
Arnulf tauscht von Erzbischof Luitpert von Mainz die königliche
Abtei Hasenried im Gau Schwalfeld (Swala velda) in Francien ein,
TOD welcher dem Erzbischof, und nach dessen Ableben des Königs
Getreuen Hatho der Niessbrauch zustand. Der König überlässt
dafür die Abtei Ellwangen in Allemannien an den Erzbischof, und
an Hatho, unter gleichen Bedingungen.
Cur, bischöfl. Arch. — Mohr, Cod. dipl. 1, 51, mit dem Datum 888.
Hot. 27.
816.
888. Jan. 22. (Regensburg?). — König Arnalf bestätigt dem Bi-
schöfe Diotolf von Cur den Tauschverlrag Kaiser Karls (des
Didtoa) (881. Jan. 5.) mit Bischof Luitward von Vercelli um das
168
888.
Kloster Duvers (zwischen Rankwil und Sattains), die Kirchen (plebes)
in Rankwil, Zures (Nüziders?) und Flums gegen Besilzim Elsass.
Cur, biscböfl. Arch. (Cai*tular.)* — Bucclin, Rheet» sacr. et prof. 184.
Grandidier, Hist. de VigL de Strasbourg 2, 282. Schöpflin, Als. dipl.
1, 95. Mobr, Cod. dipl. 1, 49. BObmer, Reg. K. Arnulfs 1028.
817.
888. Jan. 28. Regensburg. — König Arnulf besläligl dem Presbyter
Ruodpert den demselben von seinem Oheim (Kaiser Karl d. D.)
geschenkten Resllz und die Kapelle St. Martin im Gau ßerloltsbaar
zu Kiengen (Chcinga).
St. Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 372. Neugart 1, 469, Urkdbcb.
d. Abtei St. Gallen 2. Böbraer, Reg. K. Arnulfs 1030.
818.
888. Febr. 11. Regensburg. •— König Armilf schenkt seinem Kappellan
Liutbrand für die seinem Grossvaler Ludwig und dessen Söhne
geleisteten Dienste (ob assiduum et fidele serviiium suum) das Klo-
sterlein Faurndau und die Kappelle zu Brenz, welche er an das
Kloster St. Gallen oder Reichenau abtreten kann.
Bt. Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 373. Neugart 1, 470. Wirtbg.
Urkdbcb. 1, 186. Urkdbcb. d. Abtei St. Gallen 2. Bdbmer, Reg. K.
Arnulfs 1032.
.819.
888. Febr. 28. (III kl. Hart., annum Arnulfi regis I). Siggingen. — Koz-
pert schenkt seinen Besitz zu Eggingen (Obereggingen) dem Kloster
St. Gallen.
St. Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 374. Neugart 1, 471. Urkdbdu
d. Abtei St. GaUen 2.
820.
888. Mai 29. Lunsas. — König Arnolf schenkt dem Abte Bernhard
von St. Gallen und dem Kloster seinen Besitz zu Tiengen (Tuginga)
im Breisgau in der Grafschaft Wolfo's (in comitatu Wolfunes).
St. Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 374. Neugart 1, 471. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
821.
888. Juni 10. Vabrevilla. — König Rodulf von Burgund schenkt
seiner Schwester Adelheid die Abtei Romainmotier in der Graf-
schaft Waadt.
Paris, Staatsarch. — Mabillon, Annal. Ben. 3, $90. Or. Gaelf. 1 , 108.
169
Boaqaet, Rccueil des historiens de la France 9, 961. M6m. et doc. de
la Suisse rom. 3. 577. Böhmer, Reg. K. Rudolfs I. nr. 1484.
822.
888. Juni 17. In der Kirche zu Rlieinau. — Vodalger und seine
Gallin Imma übertragen an das Klosler Rlieinau ihren Erbbesilz
im Thurgau zu Eppelhausen und Ezwiien, ausgenommen ihren
Bcsilz in Reichlingen, mil der Bedingung, dass sie das Lehen des
Egino in Sohlall und des Klosters Besitz in Basadingen zum
lebenslänglichen Nicssbrauch gegen Zins erhallen.
Zürich, Staatsarch. (Cartular. v. Rheinau). •— Zapf. Mon. anecd. 450.
823.
S88. Aug. 1. Tribur. (Data curfe regia Iriburia kal. Aug. anno domi-
nicMB inoarnaüonis CLXXXVII .... gnanle domno rege Ar-
tiolfo I.). — König Arnolf bestätigt dem Bisch fe Chadoll von
^ovara den diesem von Kaiser Karl (dem Dicken) geschenkten Hof
in der Villa Erchingen (Langdorf bei Frauenfild) im Thurgau, mit
der Bedingung, dass dieser Hof nach Bischof Chadolls Tod dem
Kloster Reichenau zufalle, und niemals zu Lehen gegrbeit werde
^excluso omni beneDziario jure).
Karlsruhe, General-Landesarch. — Diimge, Reg. Bad. 79. Dümmler,
De rege Amulfo 192.
824.
^^. Aug. 1. Tribur (Data curla regia Iriburia kl. Aug. Anno do-
jninice incarnalionis DCCCLXXXVIH. Indictionc IIL regnante domno
Tcge Arnolfo I). — König Arnolf bestätigt dem Bischöfe Chadoll
^on Novara den diesem von Kaiser Karl (dem Dicken) geschenkten
Hof in der Villa Erchingen (Langdorf bei Frauenfeld) im Thurgau
und ebenso zwei von demselben geschenkte und schon früher von
Jenem Hofe getrennte Hüben in der Villa Tuomdorof (Thuudorfj;
er sichert diesen Besitz wie er zur Zeit der erlauchten Männer
Werin und Isenbard (sicul lemporibus illustrium virorum Werini et
Isenbardi) war. Nach Bischof Chadolls Tod soll dieser gesammte
Besilz an das Klosler Reichenau fallen ; er darf aber niemals zu
Lehen gegeben werden (exciuso omni beneDciario jure).
Kariflahe, G. Landesarchiv. — Dumg^, Reg. Bad 79. Anm. (Zweifelhaft).
170
888 ~ 880.
825.
888. Aüg. 25. Gernsheim. — König Arnolf schenkt seinem Kappellan
Otolf den ihm von Kaiser Karl (dem Dicken) zum Niessbraoch auf
Lebenszeil überlassenen Besitz zu Eigenthum, nemlich im Gau
Hattinhnnta und Suligheiwa, in den Grafschaflen Peringars und
Eparhards zu Dusslingen (Tuzzilinga) die Kirche mit Hof und Haus.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 375. Neugart 1, 473. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 187. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, K. Amolft
1046.
826.
888. Sept. 2^. (889. Sept. 29). (In die dominico, sub III. kal. octo-
bris, annum III. Arnolfi regis.) Kloster Sl. Gallen. — Wolfbold
vertauscht an Abt Bernhard von St. Gallen die Leibeigene (an-
cilla) Liuba gegen die Leibeigene (ancilla) Wolfkund.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 380. Nengart 1, 474. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
827.
888. DeCk 2i. (Champagne). — Vodelgisus schenkt dem Bischöfe
Hieronymus von Lausanne mit Zustimmung seiner Gattin ond
Kinder den ihm von Kaiser Karl (dem Dicken) geschenkten Besitz
zu Champagne, Fiez, Corcelles (bei Chavornay), Elingerio, Epau-
theyres, Solpiaco(?) und Gravato (Grava bei Sermuz?).
Bern, Stadtblbl. (Cartular. Lausann. p. 29). — Haureau, Gallia Christ.
15. Instr. 126. Zapf, Mon. anecd. 24. M^m. et doc. de la Suisse rom.
6, 133.
828.
888(?). — König Rodulf von Burgund verfügt, dass der Besitz der
Abtei St. Moritz, welche von König Sigmund gestiftet und von
den Kaisern Lothar, Ludwig und Karl (II) bestätigt worden ist,
von keinem Abte derselben verliehen werden dürfe.
St. Ifaurice, Abteiarch. (Copie im „Liber actorum monasterii Agannensb
ab anno 360 usque ad annum 1357 T. 1. p. 80). —
829.
889. Jan. 20. Mosburg. — König Arnolf schenkt seinem Kapellan
Elolf (Otolf?) im Gau Scherra in der Grafschaft Adalberts zu
17t
889.
Nosplingen eine ihm zu Lehen gegebene Kapelle zu Eigen mit
der Befagniss über dieselbe mit den Vorstehern (rectores) der
Kirchen von Reichcnau, Constanz, Kempten oder auch St. Gallen
einen geselzmässigen Vertrag abzuschliessen.
-. Heugart 2, 10. Mon. boica 28, 84. Böhmer, Reg. K. Arnolfs 105J.
830.
889. Jan. 21. Frankfurt. — König Arnolf (Harnolphus) nimmt das
Kloster Pßvers in der Provinz Rhxtia in seinen Schutz und
Schirm der Immunität (sub noslra derensione et immunitalis tui-
lione) und wählt Hugo zum Abte desselben.
St. Gallen, Stiftsaich. (Transsumpt v. Pfavers). — HeiTgott, Gen.
Habsburg. 2, 88. Neugart 1, 476. Mohr, Cod. dipl. 1, 53. Wegelin, Reg.
V. Pftvers S. 2.
831.
889. April 24. Bermatingen. — Abt Bernhard von St. Gallen vertauscht
au Paldmunt eine Hofstatt (unius curlis locum) zu Bermatingen
gegen dreimal soviel Ackerland ebendaselbst.
St. GaUen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 376. Neugart 1, 477. Urkdbeh.
d. Abtei St. Gallen 2.
832.
889. Mai 19. Buren (Ober- oder Niederbüren). — Chunipret überträgt
an das Kloster St. Gallen seinen Besitz zu Hochenberg mit Vor-
behalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 377. Neugart 1, 478. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
833.
889. Juni 20. (Data XII kal. jul. anno incarnaiionis dom.
DCCCLXXXVIIII, indictionc.VlI, anno regni ArnolH regis II).
Forchheim. — König Arnolf schenkt dem Alberich ^ einem Va-
sallen seines Getreuen Adelbert, Besitz im Thurgau in der Graf-
schart Adelberls, zu Utwil und Langenrikcnbach sechs Huben^ und
zu Kesswil und Altnau Brsilz mit 12 Leibeigenen (mancipiis).
St. Gallen, Stiftsarcb. — Cod. Tradd. 382. Neugart 1, 478. Herrg.,
Gen. Habsburg 2, 54. Urdbch. d. Abtei St. Gallen "2. Böhmer, Reg. K.
Amolfs 1057.
172
889.
834.
889. Juni 27. Im Fraumünster zu Zürich. — Perchtelo überträgt an
das Fraumünster zu Zürich (in turcgo) seinen Besitz zu Wiedikon
mit Ausnahme der Nandcrimis Hube und unter Vorbehalt des
Niessbrauchs bis zu seinem und Engilrals Hinschied.
Zürich, Staatearch. — Neugart 1, 479. v. Wyss, Abtei Zürich, Beil. 19.
835.
889. Aug. 2S. Romanshorn. — Abt Bernhard von St. Gallen verleiht
an Werimbreth den Besitz zu Utwil, welchen dieser an das Kloster
St. Gallen übertragen hat, zum Nicssbrauch gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — . Cod. Tradd. 377. Herrg., Gen. Habßburg.
2, 54. Neugart 1, 480. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
836.
889. Nov. 18. (Data XIIII kl. dec, anno iricarnalionis DCCCLXXXVUU.
Indiciione Vüf , anno regni II reg. Arnolfi). Frankfurt. — König Ar-
noir bestätigt dem Abte Haiho von Reichenau den Besitz der dem
Kloster Keichenau geschenkten zwei Höfe im Thurgau und Nagalt-
gau zu Pirninga (Bierlingen in Wirlemberg oder Berlingen im
Thurgau ?) und Erchingen (Langdorf bei Frauenfeld).
Karlsruhe, Bad. General-Landes- Arch. — Wirtbrg. Urkdbch. 1, 188.
Dümgö, Reg. Bad. 80. DUmmler, De Amulfo rege 193.
837.
889. Dec. 4. (Data II non. decembris, anno incarnalionis domioi
DCCCLXXXVIIIL Indictione VII. Anno II Arnolfl pii^simi regis).
Ulm. — König Arnolf schenkt seinem Getreuen Diethelm einen
Hof zu Kachanang (Gachnang) im Thurgau in der Grafschaft
Adalberts und einen andern zu WigoKingen.
Karlsruhe, Bad. General-Landesarch. — Dümg^, Reg. Bad. 81. Dilmm-
1er, De rege Amolfo 193.
838.
889. Dürrheim. ^ Die öffentliche Gerichtsversammlung im Gau Baar
zu Dürrheim erkennt in Beisein des Grafen Burghard, Sohn Adal-
berts, dass nach dem eidlichen Zeugnisse von 20 Vornehmen (pri-
mores} des Volkes nur Erchanbert, Emrit, Hunolt, Liulpert und
Cozpert die Angelegenheiten der Kirche zu LöfDngen zu ordnen
<73
890.
halten. Als darnach Diejenigen, welche als Erben und Verwalter
(dispcisilores) über jene Kirche gehalten werden wollten, durch
Schreien und Murren widersprachen, so haben die Vornehmen
(optimates) der Versammlung zu den Schwertern gegrilTen und
feierlich gelobt, dass si3 dafür mit ihrem Blute vor den Königen
und allen Fürsten einstehen wollen.
Bremen, Stadtbibliothek. — Cod. Tradd. 378. Neugart 1, 480. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUcn 2.
839/
8W. Jan. 10. Regensburg. — König Arnolf schenkt seinem getreuen
Vasallen (Odeli vasallo) Kgino in den drei Gauen ßertoldsbaar, Alpi-
gau und Breisgau zu Vaganasheim (Egisheim) Pelahah (Rehia),
Husun (Hausen) Egipelingun (Ewaltingen) und Feldberg 15 Hüben
mit fünf Leibeigenen (cum familiis quinque).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 378. Neugart 1, 475. Wirtbg.
Urkdbch 1, 193. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. K. Ar-
Dolfs 1076.
840.
SM. März 21. (Diem sabbali, XV. kal. apr., annnm ArnolD
regis III). Gurtweil. — Sigimunl überträgt an das Kloster St. Gallen
seinen ererbten und erworbenen Besitz zu Buch und Ansiriches-
perge (Aysperg) unter der Bedingung, dass er denselben zum
lebenslänglichen Niessbrauch und den Klosterbesitz zu Birndorr
zu Lehen (beneficium) erhalle.
st Gallen, Stiftsarch. — CJod. Tradd. 379. Neugart 1, 482. Urkdbch.
d« Abtei St. Gallen 2.
841.
890 (891). Mai 19. (Data in XIIII kal. Jun. anno domini DCCCXL(C?)I,
Indictione Vllj). — König Arnulf schenkt dem Abte Stephan (von
Sl. Aper) 23 Hüben mit 2 Kirchen (Kapellen) im Calmenzgau^
in der Grafschaft Stephans zu Gransvillari (Graudvillars ?} und
Rosieres (im Val de Travers?).
— . Calinet, Probat. Hist. Lothar. 1, 322. Bouquet, Recueil des historicns
de la France 9, 365. DUromler, De Amulfo rege. 195, /
174
890.
842.
890. Mai 14. Tumringen. — Helmeger überträgt an das Kloster
St. Gallen seinen Besitz zu Tumringen im Breisgau unter Vor-
behalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen , Stiftsarch. — Cod. Tradd. 379. Hcrrg., Gen. Habsburg.
2, 55. Neugart 1, 483. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
843.
890. Aug. An einem Samstag (Aug. 1. 8. 15. 22. 29.). > Bischof
und Abt Salomon von St. Gallen verleiht an Adalhelm den von
ihm an das Kloster St. Gallen übertragenen Besitz zu Buhwil
zum Niessbrauch gegen Zins mit Vorbehalt der Wiedereiulösung.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 384. Neugart 1, 484. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
844.
890. Aug. 30. An der Mündung des Rheins in den Bodensee. —
Das Kloster SL Gallen hatte mit Kaiser Ludwig dem Frommen
und Abt Gozpert von St. Gallen zu seinem Besitze im Rheingau
das gleiche Recht der Mitbenutzung des Gemeineigenihums wie
jeder Freie ; besonders konnte es, ausser in den unten genannten
königlichen Bannwäldern das ihm zu den Brunnleitungen, zur Be-
dachung (ad tegulas) und auch zum Seeschiffbau nöihige Holz
schlagen und die Schweinemast benutzen. Nun hat ihm der Grar
vom Lintzgau Vodalrich, welchem König Arnolf den Hof Lustnaa
zum Eigenthum gegeben hat, dieses Recht entzogen und sogar die
für die Kirche St Gallen bestimmten Schindeln (tegul») für das
Dach seines Hauses in Lustnau verwendet* Die desshalb von Bi-
schof und Abt Salomon von St Gallen zusammenberufenen Vor-
nehmen (principes) aus dem Thurgau, Lintzgau und Car-Rhätien
und mit vielem Volk bezeugen in Gegenwart des Biscliofes Thiotolf
von Cur, dass dem Kloster St Gallen jenes Recht zukomme, insbe-
sondere die Schweinemast vom Eichibach bis Scrienespach, ausge-
nommen Hermentines und die Wälder Cobel, Diepoldsau, Ibirinesovva
und Balgach. Sie bezeichneten hiebei als Grenze eine Linie zwischen
dem Thurgau und Rheingau von Schwarzenegg (Gemeinde Grub im
J75
890.
Kanton Appenzell) bis ad Manen (Monstein?) in die Mitte des
Hlieins und von da bis zum Bodensee.
— Cod. Tradd. 381. Tschudy, Alpisch Rlietiä. Neugart 1, 485. Zell-
weger, Urkd. z. Appenzellergesch. 27. Dazu Schweiz. Geschichtforscher
5, 147. Mohr, Cod. dipl. 1, 53. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
845.
8N. Sept. 2. In Castro Lausannensi. — Graf Manasseus schenkt der
bischöflichen Kirche in Lausanne eine Hofstatt (casale) mit darauf
stehendem Hause im Gau Genf im hercolanischen Gebiete (in flne
Hercolana) zu Mostiniaco (Montigny bei Evian?); dazu einen
Hof (colonicam) mit fünf Leibeigenen (manciplis).
Bern, Stadtbibliothek (Cartular. Lausann. p. 68). — Zapf. Mon anecd.
25. Mem. et doc. de la Suisse romande 6, 283.
846.
8N. An eioem Mittwoch. Rötis. — Himilthrud überträgt an das
Kloster St. Gallen ihren von ihrem Manne Plasius zur Aussteuer
erhaltenen Besitz in Sülles (Sulu?), Calcaieres (Galgers?), in
. . anes, und im vallis venusta (Finstgau?) mit Vorbehalt der Wie-
dereinlösung; den Zins bezahlt sie an die Kirche SL Martin, zu
Itölis.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 384. Neug&rt, 1, 487. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
847.
SM. (Vor Mitte März?). Regensburg. — König Arnoif gibt dem Odal-
rich und seiner Gattin Perehtheda den wegen Hochverrath (pravo
consolto) gegen die königliche Majestät ihnen entzogenen und
dem Abte Haddo gegebenen Besitz in Alamannien und Elsass
ivieder als Eigenthum zurück mit Ausnahme des Ortes Teufen (am
Irchel).
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Ti-udd. 383. Neugart 1, 481. Zell weger,
Urk. X. Appenzeller Gesch. 31. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer,
Reg. K. Amolfs 1077.
848.
&99(?) Zürich. — Sigihart, der Sohn Wichrams, hatte eine Leibeigene
(ancilla) nebst seinem vom Vater ererbten ßesitz in Rüii (bei
176
800
Zürich) an das Chorherrenstin Zürich, nachmals aber an die Abtei
Zürich übergeben; dem erstem wird durch gerichtlichen Sf^ruch
das Recht an seiner Schenkung gewahrt.
Zürich , Staatsarch. (Copialbuch auf einer Pergam entrolle aus dem
eilften? Jahrh."). — v. Wyss, Abtei Zürich, Beil. 20 und 21.
849.
890—892 (?). - Erchinberl, Mönch (vir religiosus) zu St. Gallen (ex
familia saiicti Galli), überträgt an das Kloster St. Gallen seine Be-
sitzung (prsedium) und ein Lehen zu EIgg, unter der Bedingung^
dass nach seinem Tode seine Brüder Werinher, Presbyter, Hillibold
und Uiebold Laien ^ jenen Besitz ohne Widerspruch inne haben,
derselbe weder der Kirche zu KIgg gegeben, noch Jemanden ver-
liehen wird , sondern dass aus desseu Ertrag je an des Herrn
Auffahrtstag an die Mönche Brod und Wein und an die Schüler
des Klosters Wein, und aus einem Scheffel Getreide Brod an die
Armen gegeben, und 8 Tage an der Auffahrt, und so auch an
PDngsten und Weihnachten auf dem Altar St. Gallus ein Licht ge-
brannt werde. Ausgenommen von dieser Schenkung bleibt der-
jenige Theil des Lehens, welchen Erchinbert an die Kirchen zu
Eigg und Adorf geschenkt hat.
St. Gallen, Stiftsarch. -. Cod. Tradd. 386. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen. 2.
850.
890. Steinach (Ober- oder Unter - Sleinach). — Abt Salomon
von St. Gallen verleiht der Wolfkart auf Lebenszeit den nöihigen
Lebensunterhalt, und Kost und Wohnung auf einen Tag und eine
Nacht, wenn sie zur Verrichtung ihrer Andacht ins Kloster kömmt;
dagegen schenkt Wolfkart dem Kloster St. Gallen den von ihrem
Vater Bernharl ererbten und an dasselbe zinspflichiigen Besitz,
ausgenommen die Hälfte eines Weinberges, welche ihr Bruder
Bernhart, Mönch im Kloster, lebenslänglich besitzt. Der Zehulen
von dem geschenkten Weinberge soll ihr entrichtet werden.
St. Gallen, SdOsarch. — Cod. Tradd. 397. Neugart 1, 506. Urkdb<:b.
d. Abtei St. Gallen 2.
177
801 ~ MÜ.
851.
«91. Jan. 6. (Dat. VI». Id. Jan. DCCCXCI. Indict VIIL, anno IUI.
regui ArnoIG regis). Regensburg. — König Arnoir gibt seinem
Getreuen, Namens Anno, dessen bisherigen Lehenbesitz im Aargau
(in pago Aragowe) in der Grafschaft Chadalohs seines Herrn (in
comitatu Chadalchi senioris sui) in der Villa Aug.^t zu Eigemhum,
uemlich eine Kirche und sieben Hüben.
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 385. Herrgott, Gen. Habsbrg.
2, 56. Troaillat, Mon. 1, 122. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer,
Reg. K. Amolfs 1085.
852.
891. Jan. 13. (In vico Mon..*.}. — Hadorninus und Melesa ver-
kaufen um 15 Denare dem Valerius und seiner Gattin Agina
eine Wiese in Aqua rubia aus deren vollem Erbtheil in Fassia.
St. Gallen, Siiasarch. — Cod. Tradd. 383. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
853.
891. Apr. 22. Regensburg. — König Arnolf schenkt dem Bischöfe Bal-
dram von Sirassburg eine Hube zu Bach (zum Bach bei Schwarzenegg
nnd Thun ?) in der Grafschaft Eperhards im obern Aargau.
— . Schöpflin, Als. dipl. 1, 96. Grandidier, Hist. de Tegl. de Stras-
bourg preuv. 2, 294. Böhmer, Reg. K. Arnolfä 1090.
854.
892 (891). Febr. 13. (Coram Gozperto comile, anno V. regis Ar-
noIO, VI aulem anno Slephani papae V. id. febr.). Altenburg. —
Gaathere überträgt seinen von Wicher, Berlold und Nangger er-
erbten gesetzmässigen Hof (casadam legitimam) zu Hundichingen
Handerkingen ?) an das Kloster Rheinau unter Vorbehalt der Wieder-
önlösung.
Zürich, Staatsarch. (Cartalar. v. Rheinau). — Zapf, Mon. anecd. 451.
855.
892. März 17. (Arnolfo rege anno V. XVI. kal. april. Luna XIII.
in die veneris). Dielerskirch im Gau iMunderkingen (an der Uo-
nau) und Bussen. (Arta et levata in pago IVlunteriheshuntere in
Villa Dielhereskiriha , iirmala et perpetrala in pago Eritgeuve, in
loco, qui (licitur Pusso, in atrio sancti Laudegarii publice). —
Chadaloh tauscht mit dem Abte Bernhard von St Gallen zwei
12
178
Leibeigene (duos servos) gegen vier Leibeigene (mancipia) des
Klosters Sl. Gallen.
St. Gallen, Stiftaarch. — Cod. Tradd. 376. Neugart 1, 476. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 195. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
856.
892. Apr. 27. (Die jovis V. kal. maii, anno VI regnante Ruodalfo). —
Graf Manasseus schenkt dem Bischöfe Hieronymus von Lausanne
seinen von König Kuodulf erhaltenen Besitz im Gau Genf im iler-
colanischen Gebiete zu Musliniacum (^Monligny bei Evian?) eine
Kapelle mit 7 Mausen und 5 Lunalicus, zu Larringe, einen Hof
(colonica 1), zu Lugrin eine Kapelle mit 6 Höfen (colonicas Vi)
und 2 Lunalicus (lunaticos HJ.
Bern, Stadtbibliothek (Cartular. Laiisanu. ß8b). — Zapf, Mon. anecd. 27.
Mem et doc. de la Suisse rom. 6, 285.
857.
892. Juni 18. (Anno regis ArnolD V, anno autem I Formosi pap., XIIII
kal. Julii, die dominico). Im Thurgau im Wäldchen Huonirislo. —
Abt Cozpret überträgt an das Klosler Rheinau seinen Erbbesilz
im Thurgau zu Laufen^ Morien und Flurlingeu; dann zu Eglisaa
(Ouwa), im Hegau zu Bietingen und zu Rheinheim^ unter Vorbe-
halt der Wiedereinlösung.
Zürich, Staatsarch. (Cartular. des Klosters Rheinau). — Zapf, Mon*
anecd. 452.
858.
892. Juni 18. Im Thurgau, im Wäldchen Huonirislo. — Abt Cozpret
überträgt an das Kloster Rheinau seineu Erbbesitz zu Bietingen
(Püoiinga) unter Vorbehalt der Wiedereinlösung.
Zürich, Staatsarch. (Arch. d. Klosters Rheinau). — Zapf, Mon. anecd. 453.
859.
892. Juli 2. Hanshofen. — König Arnolf hatte den Abt des Klosters
Sl. Gallen (Bernhard) wegen dessen Auflehnung gegen ihn abge-
setzt und dessen Amtsverwaltung seinem getreuen Kapellan SalomoD
überiragi n (üdelem Capellanum nostrum Salomonem in ejus locum
jubrogaremus), welchen die Mönche dann zum Abte gewählt haben.
179
80a - 898.
Nunmehr bestätigt König Arnolf, wie Kaiser Ludwig der Fromme,
König Ludwig der Deutsche und König Karl (der Dicke), dem
Kloster St. Gallen die Immunität und Treie Abtwalil.
St. Gallen, Stiftsarch. — . ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
860.
«92. Juli 12. Kloster St. Gallen. — Bischof und Abt Salomon von
St. Gallen verleiht an Wolfrid den Besitz in Turbcnlhal, welchen
Woirrld an das Kloster St. Gallen übertragen hat.
St. Gallen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 388. Neugart 1, 490. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
861.
893. Jan. 6. Frankfurt. — König Arnolf bestätigt wie König Ludwig
der Deutsche und Kaiser Karl (der Dicke) dem Kloster SL Gallen,
in gleicher Weise wie dem Kloster Reichenau, die Immunität und
das Recht der Eidesforderurig vor Gericht (coactum juramentum).
St. Gallen, Stiftsarch. — Neugart 1, 491. Ürkdbch. d. Abtei St. Gallen
2. Böhmer, Reg. K. Arnolfs 1100.
862.
893 (?) Jan. 6.(?). (Frankfurt). — König Arnolf ihut (den Grafen)
Adalbert, Perehtolto, Purghart, Vodalrich und allen Grossen des
Reichs (regni istius primalibus) kund, dass er dem Kloster St. Gallen
das Recht der Eidesforderung vor Gericht ertheilt habe und sie
diesem Gebot nachzukommen haben (cum juramento ex regia
potestate coacto).
St. GaUen, Stiftsarch. - Neugart 1, 492. ürkdbch. d. Abtei St. GaUen 2.
863.
893. Uai 7. (Zürich). — Aebtissin Chunigunda gewährt, nachdem
ihr durch das öffentliche Gericht unter dem königlichen Kammer-
boten Hiltibold hiezu die Befugniss zugesprochen worden war,
dass Ratinc und Rihhilda, welche wegcu der Entrichtung des Zinses
an die Abtei in Streit gekommen waren, zu gleichen Theilen
für immer um den früheren Zins das behalten können, was
sie unter sich getauscht haben und Ratinc von Nato im Thurgau
imd Aargan an sich gebracht hat, ausgenommen den von ihm auf
i80
89S - S9ft.
100 Jahre zu Pfand geg<^benen Besitz in der March Ebikon
(bei Lucern).
Zürich, Stadtarch. (DiploniatÄT. v. Häriug. S. 20). — Hottinger,
Specul. Tigiir. 227. Neugart 1, 493. v. Wyss, Gesch. d, Abtei Zürich,
Beil. S. 20.
864.
893. Mai 14. Lendikon. — Hupreht überträgt an das Kloster SL Gallen
seinen Besitz im Thurgau und Züricbgau zu (Mönch-) Altorf, mit
Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. ~ Cod. Tradd. 388. Neugart 1, 494. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
865.
893. Juni 24. Kloster St. Gallen. — Walthere überträgt an das
Kloster St. Gallen seinen Besitz in der Gossauer March, welchen
er vom väterlichen Erbe in der Theilung mit seinen Brüdern er-
halten hat; nebsldcm erhält er vom Kloster St. Gallen 30 Jucharte
Acker- und Waldland zu Lehen gegen Zins.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 389. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
866.
893. (Jänner — Februar). —- Erzbischof Anselm von Mailand schenkt
dem Abte Peter vom Kloster St. Ambrosius ein an dasselbe stossen-
des Grundstück von 7^8 Juchart-Ruthen (mensura ipsius lerr»
secundum hujus temporis geometras perticas Jugiales Septem et
tabulas sedecim) und bestätigt auch dessen Besitz zu Capiate,
Limonla, Pasilianum, Monte, Inzago (Anticiaco), Oleoductam (Origio ?),
Campione (am Luganersee) und anderswo. Er sichert das Kloster
St. Ambrosius auch vor der erzbischöflichen Beherbergung im
Kloster und auf dessen Besitzungen und vor jeglicher Bedrängung
seiner Halbfreien (aldiones ejus seu colonos) durch irgend Jeman-
den und bewilligt ihm die freie Abiwahl.
Mailand, Arch. S* Fedele (Copie ans dem 12. Jh.). — Fumagalli, Cod.
dipl. S. Anibros. 528. Giulini, Storia di Milano 1, 360.
867.
894. Jan. 10. Adorf. — Graf Udalrich schenkt dem Kloster in Adorf
seinen Besitz in^Bichelsee, zwei Hüben in Wittershausen, das
Eigen Hugbalds und der freien Männer (proprietatem Itberorum
181
894.
kominam), den dortigen Kirchensatz (dolem ipsius ecciesi») und den
Weinberg dabei, und zwei Halbjucharle (duas arpennas) des Puolin
Hod Chnectelin in Bemegg (ßerenwanc), und seinen Zehnten im
Thurgau, die Begräbnissgebühr, die Altarausstaitung; ausgenommen
was von Gc^ind Silber; seidene Pallien (Altardecken) und anderes
seidenes Altargewand. Dagegen sollen die dortigen Mönche täglich
drei Messen für die Verstorbenen und eine für die Lebenden lesen
UQd jede Woche drei Psalter für die Verstorbenen beten. Dess-
halb gibt Graf Udalrich noch dem Kloster Sl. Gallen auf sein Ab-
leben hin seinen Besitz im Alpigau: fünf Hüben zu Gurtweil, drei
Haben in Dieilingen, eine in Baimholz, eine in Tiefenhäusern und
nrei Mühlen in Gurlweil, sowie auch die zu diesen Orten gehörigen
Wftlder. Will der Abt oder sonst Jemand von St. Gallen diese
Schenkong an das Kloster zu Adorf veräussern oder zu Lehen
geben, so Tällt der Besitz zu Gurtweil und was zu dieser Ort-
schaft gehört, den nächsten Verwandten des Grafen Udalrich zu.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 386. Neugart 1, 494. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
868.
894. Jan. 27. Wertbühl. — Engilprel überträgt an das Kloster
St. Gallen die Hälfte seines Erbbesitzes, ausgenommen den Hof
tnd die Gebäude und den erworbenen Besitz seines Bruders^
ZQ Wuppenau, Zukenried, Zuzwil und in der March Buch, mit Vor-
behalt der Wiedereinlösung.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 392. Neugart 1, 496. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
869.
^•'4. Febr. H. Mazingen. — Abt Salomon von St. Gallen, Bischof von
Conslanz, verleiht an Ruodrud den Besitz, welchen sie im Thur-
Sau zu Mazingen und anderswo von ihrem Manne Walthere er-
halten oder sonst erworben und an das Kloster St. Gallen über-
tragen hat; sie kann diesen Besitz mit 4 Denaren an die Kirche
211 Mazingen wieder einlösen.
St. GaUen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 387. Neugart 1, 497. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
i82
894.
870.
891. März il. Piacenza. — Köni^ Arnolf bestätigt wie Kaiser Karl
der Grosse, Kaiser Lothar und dessen Sohn Ludwig dem Kloster
St. Ambrosius in Mailand die Immunität, und den Besitz und schenkt
ihm den Hof Palazzuoto bei Melano. ^
Mailand, Arcli. S. Fedele (Copie aus dem 12. Jh.). ^T'umagalli, Cod.
dipL Ambros. 534. Böhmer, Reg. K. Araolfs 1106.
871
894. Aug. 26. Regensburg. — König Arnolf bestätigt den Tausch,
laut welchem Bischof und Abt Salomon von St. Gallen einem ge-
wissen Anno den Klosterbesilz im Ramsgau, in der Grafschaft
Arnulfs zu Schönebürg (Sconenpirch) gibt und dagegen von dem-
splben im Gau Aragove (Aargau) in der Grafschaft Chadalohs zu
(Basel-^Augst eine Kirche und sieben Hüben erhält.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 389. Neugart 1, 497. Herrgott,
Geneal. Hababrg. 2, 58. Wirtbg. Urkdbch. 1, 198. TrouiUat, Mon. 1, 123.
ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. K. Arnolfa 1110.
872.
894. Aug. 26. Regensburg. — König Arnolf bestätigt dem Bischöfe und
Abte Salomon von St. Gallen die Schenkung der edlen Frau (nobilis
matrona) Pirin, laut welcher sie dem Kloster St. Gallen ihren Be-
sitz im obern Aargau in der Grafschaft Hebarhards zu Ried, Utingen,
BigleU; Lissach, Alberswil (Albines>\ilare), Büren (zum Hof) und Eich
(bei Münsingen) gibt, ausgenommen ihren Besitz zu Gomerkinden
und eine Hube zu RatolDngen. Auch bestätigt König Arnolf dem
Bischof und Abte Salomon die Schenkung Thiotharts, welcher seinen
und seines Bruders Puobo Erbbesitz zu Bäriswil und Langenthai
dem Kloster St. Gallen gegeben hat.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 390. Neugart 1, 498. Zeerleder,
Urkd. 1, 7. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. K. Amolfs
IUI.
873.
894. Sept. 11. Weiler. - Waldo vertauscht an Bischof und Abt Salo-
mon von St. Gallen seinen Besitz in Perehkeres und die Hälfte
seines Besitzes in Waltrams (Paldrammes) gegen Klosterbesilz.
183
898.
Sollte dieser mehr beiragen als Jener, so wird er noch mehr von
seinem Besilze geben.
St Gallen, Stiftearch. — Cod. Tradd. 391. Neugart 1, 500. ürkdbch.
a. Abtei St. Gallen 2.
874.
815. Jan. 28. — König Rodnif gewährt den Kanonikern zu Lausanne
die Befugniss, den Bischof frei aus ihrer Mitte zu wählen. Finden
sie hiefür keinen tauglichen unter sich, so können sie ihn aus
einer benachbarten Kirche wählen; er bedarf jedoch der Zustim-
mung der Geistlichkeit und des Volkes der Lausanner Kirche.
Bern, Stadtbibliotkek (Cartular. Lausann. p. 9 b). - Zapf, Mon. anecd.
30. M^m. et doc. de la Suisse rom. 6, 53.
875.
895. März 30. Kirche St. Gallen. — Bischof und Abt Salomon von
St. Gallen bestätigt dem Grafen Udalrich die Uebertragung seines Be-
sitzes an das Kloster in Adorf und den daherigen Niessbrauch des-
selben für ihn und die dortigen Mönche, sowie auch den von diesem
Fürsten (principe) dorthin geschenkten und noch zu schenkenden
Kirchenschatz (ecclesiasticam pecuniam), also dass Niemand Etwas
Ton den Kirchenzierden (loci ornamentis) wegnehme , es sei denn
^egen Gefahr eines feindlichen Ueberfalls, um sie an einen sicherern
Ort zu bringen, oder dass das Kloster St Gallen zum Lebensunter-
halte es benöthigt wäre.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 392. Neugart 1, 500. ürkdbch.
d. Abtei St. GaUen 2.
876.
SS3. Mai 8. Tribur. — König Arnolf bestätigt dem Kloster St. Gallen
den Besitz der von Liutbrand mit des Königs Willen an dasselbe
geschenkten kleinen Abtei (Abbatiola) Faurndau und der Kapelle
Brenz mit der Bedingung, dass dieser Besitz weder von einem
Abte als frivaleigenthum angeeignet, noch je verliehen werde.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 394. Neugart 1, 502. Wurtembg.
ürkdbch. 1, 199. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. K.
Arnolfs 1114.
877.
%95. Sept. 23. (Diem Martis, X. Kai. Oct. annum YIII. Arnulfi re-
gis). Kloster St. Gallen. — Hadamar vertauscht an Abt Salomon
184
895 - 896.
von St Gallen eine Hube in Neschwil gegen eine andere Habe in
Wildberg.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 396. Neugart 1, 507. Urkdbeh.
d. Abtei St. Gallen 2.
878.
895. Sept. 29. Awangen. — Thancholf von Schneit (Ober-, Unter-,
Mi(ller-Schncil) gibt seiner Galtin Suongart als Heirathsgut sein
mütterliches Erbe und zwar einen eingezäunten Hof, ein Haus,
12 Solidi werth, eine Scheuer 5 Solidi werth, 5 Jucharte Wald
und 25 Jucharte Acker- und Wiesland und was er noch allßllig
von diesem Erbe bekömmt; dnnn 2 Leibeigene (mancipia H in
provincia), 4 Ochsen, 2 Kühe und 20 Haupt anderes Vieh, Haus-
und Feidgeräthscharien und dazu das Holzschlagrccht. Haben sie
keinen Leibeserben, so fällt dieser Besitz an das Kloster St. Gallen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 393. Neugart 1, 503. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
879.
895. Oct. 15. Höchst. — (Id. OcL annum octavum Arnolfo rege
regnante). Hadamar vertauscht an das Kloster St. Gallen seinen
Besitz in Chostancinesvilare gegen, gleich grossen (aequali sorle)
Klosterbesitz in Farniwang (Bernang).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 396. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
880.
896. An einem Dienstag. (Jan. 13? Die martis, anno VIII intrante
nono regnante domino Ruodulfo rege). — Graf Gerland und seine
Gattin Ayroara (Ayroana) schenken der bischöflichen Kirche zu
Lausanne von dem von König Ruodulf erhaltenen Besitze fünf
Mausen (mansas V) im Gau Lausanne zu Renens (Runingis) mit
dem Herrenland und Weinberg.
Bern, Stadtbibliothek (Cartular. Lausann. 17). — 21apC Mon. anecd.
43. Hareau, Gallia Christ. 15« Instr. 128. Mem. et doc. de la Saisse
rom. 6, 88.
881.
896. Jan. 4. Strassburg. — König Zuentebulch bestätigt dem Kloster
Münster im Gregorienthai (im Elsass) dessen Besitzungen im
i85
•06.
Ebassgao zu Wihr (Boniracii vilare), Türckheim, Onenheim; za
Nühlbach (ad Melin) eine Kirche, zu Jebsheim, Sundhofen, Baigau,
Harrdt, Halzenheim und Ribeauville und im Breisgau zu Wein-
sleUen (Wizzilistat) und im Sornegau mit den Zöllen und Wäl-
dern und in Harsal eine Patella (Salzpfanne?) und sichert ihm
überdies die freie Wahl des Abtes, Propstes und der übrigen Vor-
gesetzten.
— . Martene, Thes. 1, 55. Bouquet, Recueil des bist, de la France
9, 376. Schöpflin, Als. dipl. 1, 97 mit Fac-simile. Neugart 1, 504.
Trouillat, Mpn. 1, 125. Böhmer, Reg. K. Zuentebolds 1155.
882.
8M. Apr. 11. (Notavi diem dominicam, III Id. April, aunum Arnulfl
regis YHI.) Romanshorn. — Stnrcholf überfragt an das Kloster
St. Gallen seinen Besitz in Uttwil.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 394. Neugart 1, 504. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
883.
8N. Mai 13. (Notavi diem V fer., II. id. Maii, annum ArnulQ reg. IX.
Hnp. I.) (Mönch-) Altorf. • — Ruadker überträgt an das Kloster
SL Gallen seinen Erbbesitz in AiToUern (Kant. Zürich).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 399. Neugart 1, 505. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
884.
8K. Hai 13. (Mönch-) Altorf. — Ruadker überträgt an das Kloster
St Gallen seinen Erbbesitz in der Esslinger Mai eh.
8t Gallen, Süftsarcb. — Cod. Tradd. 399. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
885.
SK. Hai 29. Sitterdorf« — Perectram überträgt an das Kloster
St. Gallen seinen erworbenen Besitz in Zihlschlacht im Tiiurgau
mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 395. Neugart 1, 505. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
886.
Sil. Juli 23. (X Kai. August., ann. IX. reg. domn. nostro Arnolfo).
RiDkwil. — Yalerius überträgt mit Zustimmung seiner Brüder Mau-
186
rentianus und Orsicinas an St Gallen 20 Fuder (onora) Acker-
und Wiesland: nemlich 10 Fuder (onora) bei St Alexander, in
Bergune 6 Fuder (onora), eine Wiese bei Polesenos tob 3 Fu-
vdern (carrorum), in Salecto (Salez) ein Fuder (carrale I) 9 Pfund
Eisen werth (de novem libras ferru valenle); dagegen gibt ihm
Decan Hengilbert von St Gallen die Kirche St. Viktor mit dem
Berge (cum praedicto monte) zum lebenslänglichen Niessbrauch;
von den Primizen (de primitias) sollen in Gold oder Silber, oder
Pallien (Decken ?} zwei Theile an das Kloster St. Gallen und der
drille Theil an St Viktor kommen; und von der Wolle, welche
das ganze Jahr durch eingeht, erhält St Gallen die Hälfte und
St Viktor (opus sancti Victoris) die andere Hälfle. Wird Valerius
im Besitze der St Viklorskirche gestört, so kann er seinen Besitz
wieder nehmen; verliert er wegen eines Vergehens sein Amt, so
erhält er vom Kloster, au welches nun jener Besitz ßllt, eine
Pfründe wie die andern Bruder.
St. Gallen, Süflsarch. -. Cod. Tradd. 398. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen. 2.
887.
896. Aug. 9. Forchheim. •— Kaiser Arnolf bestätigt, wie sein Gross-
vater Ludwig der Deutsche, dem Kloster St Gallen im Thurgan
am Flusse Sleinach die freie Abtwahl, Immunität und Befreiung
von den öffentlichen Steuern; nur habe ihm dasselbe, wie die
andern königlichen Klöster jährlich zwei Pferde, zwei Schilde und
zwei Lanzen zu entrichten.
St. Gallen, Stiftsarch. — Neiigart l, 506. Zellweger, Urkunden s. Appen.
zeller Geschichte 1, 33. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg-
K. Amolfs 1124.
888.
896. Oct 4. (897. Oct 3. Notavi diem lunis, IV nonas Octobr., anno
II Arnolfi imperatoris.) Btitswil (Puciniswilare). — Liuto über-
trägt an das Kloster St Gallen seinen Besitz in Hemberg, unter
Vorbehalt der Wiedereinlösung; den Zins bezahlt er zu Wattwil
an der dortigen Kirch weihe.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 401. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen X
187
896 - 897.
889.
890. OcC. 7. (Anno I. imperante Arnolfu, nonas Octobris). In vico . . . . uo
(^Rankwil?). — • Merohald schenkt der Kirche St. Salvalor und
St. Zeno zu Roncalem (Kuggell?) den Zehnten auf seiner Besitzung
za Airumue; dem Pferde oder Ochsen des den Zehnten einsammeln-
den Geistlichen Csacerdos) soll genügend Fulter gegeben werden.
8i. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 376. Urkdbch. d. Abtei St. GaUen 2.
890.
»97. Jan. 30. (Data III. kal. febr., anno incarnat. DCCCXCVII. In-
dict. XY. anno regis ArnolD X, imperii II.) — Kaiser Arnolf bestätigt
einen Tausch, laut welchem das Kloster St. Gallen dem Othi^re
sechs Hofstätten mit 378 Jucharten im Thnrgau zu Jonswil gibt
* und dagegen von demselben zu Batzenheid fünf Hofitällcn mit 180
Jucharten und zu Wilen (Wilowa) 175 Jucharte, und zu Uzwii
22 Jocharte erhalt. Dazu gibt er überdies zum Besten des Gottes-
hauses dort noch 20 Jucharte.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 403. Neugart 1, 509. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg. K. Arnolfs 1128.
891.
8» 7. Febr. 23. (896. Febr. 25.) (Notavi diem VI. kal. mart. IV. fer,
annum VIII. Arnulfl regis, imperii II.) Steinach. — Presbyter
Pero übertr> seinen Besitz in Goldach mit Ausnahme des an
Constanz zinspflichtigen Landes an das Kloster St. Gallen, nem-
lich eine Hofstatt (curlile) mit Haus und Heuschuppen, und mit
Weinberg und Feldmark, unter der Bedingung, dass ihm vom Propst
Jährlich ein leinenes Kleid und ein wollenes Oberkleid bis zum
Tode des Presbyters Engelbert zu Manzell gegeben werde; nach-
her soll er die Kirche zu Manzell auf Lebenszelt erhalten.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 397. Neugart 1, 513! Wirtbg.
urkdbch. 1, 200. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
892.
^97. Apr. 23. Stammheim. — Oterat überträgt an das Kloster
St. Gallen seinen Besitz in Stammheim und in der Schlaltinger
March; den Jahreszins bezahlt er an die Kapelle zu Stammheim.
Auf seinen Tod bin Xmn diesen übertragenen Besitz der, welchem
188
897.
Oterat ihn verleiht (commmendo), zum Niessbraacb gegen Zins
auf Lebenszeil haben ; nachher fällt er ganz ans Kloster.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 400. Neugart 1, 510. Urkdbeh.
d. Abtei St. Gallen 2.
893.
897. Mai 6. Durnten. — Wilpret überträgt an das Kloster SL Gallen
seinen Besitz im Zürichgau zu Binzikon; den Zins bezahlt er in
Dürnlen.
St. Gallen, Stiftsarch. -- Cod. Tradd. 3^. Keugart 1, 510. Urkdbdi.
d. Abtei St. Gallen 2.
891.
897. Mai 19. (Diem Jovis, XVII. kal. Jun. annum Arnolfl regis X-
Imperatori» potestatis et apostoüc» benedictionis II). Wiesen-
dangen. — Bischor und Abt Salomon von SL Gallen vertauscbt an
Othere sechs Hofstätten mit 378 Jncharten Acker- und Wiesland
zu Jonswil bis zum Bache, der durch Kündal fliesst, gegen fünf
Hofstätten mit 180 Jucharten zu Batzenheid, und zu Wilen (Wi-
lova) 175, und in Uzwil 22 Jucharto zugleich mit einer Hofstatt (cur-
tili), lieber den Gleichwerth des Tausches hinaus gibt er dem Kloster
noch 20 Jucharte in Uzwil. Das Kloster sichert ihm das Besitzes-
recht, falls er durch königliche Gewalt darin gestört würde. Nach
seinem Tode fällt sein eingetauschter Besitz an das Kloster.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 402.^Neagart 1, 511. Urkdbeh.
d. Abtei St. Gallen 2.
895.
897. Juni 9. Worms. — Kaiser Arnoir schenkt der Kirche SL Peter
in Worms den Zehnten von seinem Herrenlande in Alzei, SchalT-
hausen, Ulvenesheim und Bockenhausen, zum Gedächtniss seiner
selbst, sodann des Grafen Erenfrid und dessen Gemahlin Adel-
gunda^ welchen dieser Besitz gehörte, bevor er gesetzlich durch
das Gericht dem königlichen Fiscus einverleibt wurde.
— . Schannat, Bist. Worm. 10. Böhmer, Reg. K. Araolfii 1131.
896.
897. Juli 2. Kloster St. Gallen. ~ Bischof und Abt Salomo von
St. Gallen verleiht an Liuto den von ihm an das Kloster St Gallen
189
MJ - 608.
übertragenen Besitz zu Hemberg im Thurgau zum Niessbrauch
gegen Zins, welchen er jährlich an die Kirche zu Wattwil an der
Kirchweihe zu entrichten hat.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 401. Neugart 1, 514. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
897.
897. Juli 27. (?) (Notavi annum ArnulG imper. II. diem IV Ter, IV (VI?)
kal. aug.). Wülflingen. — Ruadpret vertauscht an das Kloster St. Gallen
seinen Erbbesitz zu Hettlingen im Thurgau gegen die zwei Orte
(loca) Zurrinchova (Sünikon) und Tahssanarra (Dachsleren).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 400. Neugart 1, 512. Urkdbch.
. d. Abtei St. Gallen 2.
898.
898. Oct. 13. Regensburg. — Kaiser Arnolf bestätigt der vom Kloster
SL Gallen gegründeten St. Hagnuskirche am Schwarzwasser (in
St. Gallen) folgende Besitzungen, mit welchen das Kloster die-
selbe ausgestattet hat, und zwar im Thurgau in der Grafschaft
Adalperts, den Hof Sitterdorf, den Hof (curticella) Tegenau, den
Hof 4ioldach, in Berg zwei Arpennen (2 Halbjucharte), Bernhards-
Zell und den Ort Wolfkereshus (Wolfcrshausen ?) auch Niwiheim
genannt, und zu Langen-Rlckenbach eine Hube; dann im Breis-
gau, in der Grafs haft Wolfo's zu Röteln zwei Arpennen (2 Halb-
jttcharte); im Zürichffau (in pago Thurico), in der Grafschaft des
Adalgoz zu Hungg die Taufkirche (baptismalem ecclesiam) mit
dem Herrenland und den daz^^ gehörigen Hüben. Bei dieser
Schenkung ist Bedingung, dass der Vorsteher dieses Klösterleins
(procurator hujus cellul») drei Mönche und drei Kleriker sammt
den übrigen Bediensteten darauf erhalte, jährlich an St. Mangen-
tag dt-n Mönchen im Kloster St. Gallen ein Festmal gebe und
einmal im Jahre dem Abte, wenn er in den Krieg zöge, ein Pack-
pferd mit einem Bedienten stelle.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 404. Herrgott, Geneal. Habsbrg.
2, 62. Neugart 1, 515. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer, Reg*
K. Amolfii 1142.
190
89S — 89».
899.
898. (Anno XI. Arnolfi regis, anno I Johannis Villi pap»). Bie-
singen (Puselingen^. — Herluiih überträgt an das Kloster Rheinau
einen Acker in der Mark Wiechsa mit Vorbehalt des lebens-
länglichen Niessbrauchs Tur' sich gegen jährliche Abgabe eines
Mühlsteins an das Kloster und dann für ihren Enkel Wartamm
gegen jährlich zwei Mühlsteine; nachher fällt dieser Besitz ganz
an das Kloster.
Zürich, Staatsarch. (Caitul. des Klosters Rheinaa), — Zapf, Hon.
anecd. 455.
900.
899. Mai 14. In Lausannensi Castro. — König Ruodulf bestätigt den der
bischöflichen Kirche zu Lausanne von seinen Getreuen, nemlich
von Raynolf zu Su Prcz , von Voldegis (Vodelgis) zu Champagne
und Gravaüs (Grandvaux ?}, von Manasse zu Mustinie (Honligny)
und vom Grafen Galind (Gerland ?) zu Renens geschenkten Besitz.
Bern, Stadtbibl. (Cariular. Lausann« p. 68 b). — H^m. et doc. dt la
Siiisse romande 6, 286.
901.
899. An einem Montag. (Mönch-j Altorf. — Reginlind überträgt an
das Kloster St Gallen einen Jucharten in Egg und empfängt nebst
demselben eine Hofstatt in Egg zu Lehen, welches Lehennach ihrem
Tode noch eine Person lebenslänglich gegen Zins an Egg behalten
kann.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 405. Herrgott, Geneal. Habsbrg.
2, 63. Neugart 1, 517. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
902.
899. An einem Mittwoch. Bei St. Magnus (-Kirche beim Kloster
St. Gallen). — Cinzo überträgt an die St. Magnuskirche im Kloster
St. Gallen seinen Erbbesitz in der March Zihlsrhiacht; den Zins
bezahlt er an Sitlerdorf (ad Sileruna) und behält sich die Wieder-
einlösung vor.
• St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 405. Herrgott, Gen. Habsbiig.
1, 63. Neugart 1, 517. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2.
19<
»00-901.
903.
900. Mai 13. Slammheim. — Presbyter Erih überträgt an das Kloster
St. Gallen eine Hube zu Stammheim und eine andere im Tausch
erhaltene zu Willisdorf; ferner überträgt er an St. Gallen seinen
erworbenen Besitz in Basadingen und den von Liuto in der March
Schlattingen erhaltenen; den Zins entrichtet er an die Kirche
(„ad litulam) in Stammheim. Nach seinem Tode TälU die Hube
in Willisdorr an Sl. Gallen zurück.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 407. Neugart 1, 518. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2.
904.
900« Nov. 11. (Die martis III idus nov. anno XIII regnante Ruodolfo
rege). — Graf Turimbert tauscht mit dem Bischöfe Buoso von
Lausanne zu Gunsten der Kirche St. Eusebius zu Bulle (ad butulum)
in Ogo einen Hof mit Haus von 30 Modius Ackerland, acht Fuder
Ueu (feni ad carradas YIII) und vier Leibeigene (mancipia) gegen
den Zehnten der Kirche St Eusebius für »eine Kapelle in Rue
(Roda) und daselbst auch den Herrenzehnten (dominicatum de-
cimum).
Bern, Stadtbibl. (Cartular. Lausann. p. 43 a). ^ Zapf.» Mon. anecd.
47. M^m. et doc. de la Suisse rom. 6, 203.
905.
901. Jan. 1. Bodman. — König Ludwig (IV.) das Kind verfügt
über die königlichen Zinsleute in Berg in folgender Weise : da
einige königliche Zinse in Berg mit demselben Orte von seinem
Vater, Kaiser Arnolf , an Konstanz geschenkt wurden, eine Anzahl
dortige Zinsleute aber ihren Erbbesilz an St. Gallen übertragen
hatten und nun den Zins an St. Gallen und auch an Konstanz
bezahlen musslen, so entstund darüber Streit. Es sollen nun die
Zinsleule, welche ihren Besitz am Ende von Kaiser Karls (des Dicken)
und am Anfange von Arnolfs seines Vaters Regierung an St. Gallen
ohne Vorbehalt der Wiedereinlösung übertragen oder getauscht
haben, nur zu St. Gallen gehören und zwar auch die, welche
nebst dem übertragenen noch freien Erbbesitz (hereditatem abso-
lulam) haben; die übrigen kommen an Konstanz, sowie dem Bi*
102
001 - 009.
scbofe von Konstanz auch das Recht auf die offen steht, wdcbe
ihren Besitz von St. Gallen wieder einlösen ; er bestfttigt St. Gallen
auch die von seinen Vor fahren zu dessen Gunsten ertheilten Er-
lasse, besonders die Immunitat.
St. Gallen, StüUarch. — Cod. Tradd. 405. Neagart 1, 519. Urkdbdi.
d. Abtei St. Gallcu 2. Böhmer, Reg. Lud. IV. d. K. 1179.
906.
901. Jan. 18. Anno incarnat. DCCCCI. Indict. HU. anno regni Lud. regis
in Italia I.). Bologna. — König Ludwig (III.) der Blinde bestätigt
der bischöflichen Kirche zu Como den ihr von König Karl, seinem
Vetter und Vorgänger (consobrinus et decessor noster), von Kaiser
Karl dem Grossen, und von Ludwig, Kaiser Lothars Sohn verliehenen
Schutz und Schirm der Immunität (plenissima defensio atque immn-
nitatis tuitio), dass demnach die Leute dieser Kirche befreit seien
von jeder öffentlichen Leistung (ab omni publico obsequio yel
publica funclione esse immunes) und zwar insbesondere vom Harki-
zoll zu Lugano und Como. König Ludwig verleiht der bischöflichen
Kirche zu Como auch die Fischereien, welche ihr Lothar und andere
Kaiser geschenkt haben, die Immunität für Locarno (ecciesias baptts-
males Locarni) und Bellinzona (BIliciona) und die dortige Grafschaft,
und den Besitz der „Chiuse'' (clusas) und der Brücke zu Chiavenna.
— . Tatti, Anuall sacri di Como 1, 958 mit d. Datum J. 879. Ughelti,
Italia Sacra 5, 273 und Tom. II. episcop. Com. Giulini, Storia di lOlmno
1, 300 und 403. Böhmer 1458.
907.
901. Aug. 18. — König Ruodulf (I.) schenkt seinem Getreuen (nosler
fidelis) dem Priester (sac^rdos) Aymo, eingedenk der Leibeigen-
schaft desselben (Aimonis servitii jugis reminiscentes), zwei Höfe
(mansos) in der Grafschaft Waadt zu Modernaco (Hornai bei
Lausanne).
Bern, Stadtbibl. (Cartular. Lausann. p. 14). — Zapf, Mon. anecd 32.
M^m. et doc. de la Suisse rora. 6, 80, Böhmer 1486.
908.
902. Febr. 10. (Anno DCCCCil. dom. incarn., anno III. regis Hludo-
vici, Idus Februarias, die mercurii). — Waldthram vertanscht
an den Abt Salomon von St. Gallen drei Jucharte (jurnales)
193
9oa.
besten Lande im Tburgao za Stammheim gegen einen an zwei
Orten gelegenen Jocliarten Qagerum unam in duobus locis situm).
Bremen, Stadtbibliothek. — Cod. Tradd. 407. Neugart 1, 521. ürkdbch.
d. Abtei St Gallen 2, 323.
909.
902. Mai 3. (Mönch-)AUorr. — Lantfrid überträgt an das Kloster St. Gallen
seinen Besitz in der March Uster, mit Ausnahme seines Besitzes in
Riedikon; den Zins bezahlt er an die Kirche zu (Mönch-)AItorf.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 407. Keugart 1, 522. ürkdbch.
d. Abtei St Gallen 2, 324.
910.
902. An einem Mittwoch (Mai 3.?) (Mönch-) Altorf. — Abt Salomon
von St. Gallen, Bischof von Konstanz, verleiht an Willebreht den Besitz
in den Märchen Egg und Bossikon, welchen der letztere an den
sankigalliscben Hof in (Mönch-)Altorr unter Vorbehalt der Wieder-
einlfeung übertragen hat; den Zins bezahlt Willebreht an (Mönch-)
Altorf.
St GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 408. Neogart 1, 524. Ürkdbch.
d. Abtei St Gallen 2, 325.
911.
M2. Aug. 6. Tribur. — König Ludwig (lY.) das Kind vertauscht an
das Kloster St Gallen all seinen Besitz in der (Bertolds-)Baar zu
Feckenhausen, Steiga (Aichsteig oder Steighof?) Tivnwang und was
in der Nähe dieser Orte, d. h. weiter oben im Gebirge, zum Fiscus
oder Hof Rotweil gehört; ferner eine Hube zu Espasingen und einen
Hof am Bodensee, am Flusse Similesaha (Stockach?), gegen den
Hof Pappenheim in (Gau) Svalavelden, den er seinem Getreuen He-
ginwarl zu Eigen geben will.
8t Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 409. Neugaii 1, 523. Wirtbg.
Ürkdbch. 1, 201. Ürkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, 326. Böhmer 1184.
912.
M2. Aug. 19. (Dalam die jovis XIIII kal. Septembris, anno XV
regnante domino Buodolfo rege). (Modernaco , Mornai oberhalb
Laosanne). — - Pfalzgraf Fredarius setzt, gesendet von seinem Herrn
dem Kflnige Ruodulf, den Presbyter Aymo dem Gesetze gemäss
13
194
90S.
za Mornai in den Besitz ein (vestitoram Tecit), welchen ihm der
König dort geschenkt hat.
Bern, Stadtbibl. (Cartalar. Laosann. p. 14b). -- M^m. et doe. de Im
Suisse rom. 6, 83. *
913.
903. März 10. (904. März 8. Notavi diem V fer., VI id. mar. am-
nom Y HIadowici regis). Bütswil. — Walthere fiberträgt an das
Kloster St. Gallen seinen Besilz in Helfenswil (OberhelfenswU},
und empfängt von demselben einen gleich grossen Besitz vom
Hofe Wattwtl zum Niessbrauch gegen Zins, den er an die Kirche
zu Wattwil bezahlt.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 413. Nengart 1, 525. ürkdbdu
d. Abtei St. Gallen 2, 327.
914.
903. Juni 24. Forchheiro. — König Ludwig (lY.) das Kind bestitigC
dem Bischöfe Salomon, der an der Stelle des wegen Hochverrath
abgesetzten Abtes Bernhard zuerst vom König als Verweser des
Klosters eingesetzt und dann von den Klosterbrfideni zum Able
des Klosters St. Gallen gewählt wurde, die von seinen Vorfahrea
ertheilten Privilegien des Klosters St. Gallen, die Immnnitlt and
besonders die freie Abtwahl.
St. GaUen, Stiflsarch. — Nengart i, 525. Urkdbch. d. Abtei St. Gattoi
2, 328. Böhmer 1190.
915.
903 (?). Aug. — SepL — Papst Leo (V.) bestätigt der Abtei St Maa-
rice (im Wallis) Statuten und Privilegien, das Recht der AbtwaU,
den Besitz von Epenassex (Spinacetum), Aquisonia, die Heide Alpiae
(Alpinonis desertum) vom Flusse Aquamsso bis zu Dorone (DorcoazT).
St. Manrice, Abteiarch. CChronik ans dem 12. Jh. (?).) — Gremaad,
Origines de St. Maurice 35. (ünächt.)
916.
903. Oct. 4. Jonswil. — Abt £mezo (in Jonswil) verleiht an Olhna
den von Leizterm an Jonswil sammt zwei Familien Leibeigener (man*
cipia) übertragenen Besitz in der Harch Bettenau zum Niessbraach
gegen Zins, für welchen Othere den jährlich im October in die Kirehe
195
903 - 904.
St Harlin zu Jonswil kommenden Klosterbrüdera während drei Tagen
Bier, Brod und andere Lebensmittel verabreicht.
— . Cod. Tradd. 410. Neugart 1, 528. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2,
330.
917.
9SS. NoY. 2. Uster. — Reginker überträgt seinen Besitz in Nossikon
an das Kloster St. Gallen; den Zins bezahlt er an die Kirche
zu (Mönch-) Altorf.
St. GaUen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 416. Neugart 1, 329. ürkdbch.
d. Abtei St. GaUeo 2, 331.
918.
908. Dec. 13. (Notavi diem, id. dec. III. fer. annum reg. Hludovici
IT.). Reichlingen. ^ Amata überträgt an das Kloster St. Gallen
den ihr von ihrem verstorbenen Herrn Linko überlassenen Besitz
zu Linkenwil mit dem Vorbehalte, dass sie denselben nebst dem
zu Lebzeiten ihres Herrn vom Kloster eingetauschten Besitz zu
Lehen empfange und ebenso nach ihrem Tode ihr Jetziger Herr
Winihart; vrennsie ihn aber überlebt, so kann sie ihren Besitz
mit einem Solidus von der Kirche St. Martin zu (Nieder-) Helfens-
wil wieder einlösen; sonst kommt derselbe an das Gasthaus des
Klosters, damit daraus den Klosterbrüdern und dem übrigen Haus-
halte (et ceier» famili») an St. Hartinstag ein reichliches Mahl
gegeben werde.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 409. Nengart 1, 530. Urkdbch.
dL Abtei St. GaUen 2, 332.
919.
9M. Febr. 9. Regensburg. - König Ludwig (IV.) das Kind verfügt
rflchsichtlich der Zinsleute in Berg in folgender Weise: Da von seinem
Yater, Kaiser Arnolf, der Ort Berg mit den Zinsleuten an Konstanz
geschenkt wurde, eine Anzahl dortige Ziusleute aber ihren Erb-
berilz an St Gallen übertragen hatten und nun den tms an
St Gallen und auch an Konstanz bezahlen mussten, so entstund
dartber Streit. Es soll nun Folgendes beobachtet werden: Die-
jenigen Zinsleute, welche zur Zeit, als die Regierung von Kaiser
196
•04.
Karl (dem Dicken) aaf Ludwigs Vater Araolf überging, UireE BmCz
an St. Gallen ohne Vorbehalt der Einlösnng übertragen oder gegen
St. Gallisches Gut getauscht hatten, gehören an St. Gallen nnd liaben
weder an die königlichen noch des Bisthums Beamte irgend etwas
zu entrichten, sondern bleiben ausschliesslich des Klosters Pflegern
(procuratoribus) unterstellt. Wer dagegen erst nach dem Begini
von Kaiser Arnolfs Regierung an das Kloster übertrug oder
tauschte, soll an das Bisthum zurückrallen. Sind Zinsleule nH
einem Theile ihres Gutes im erstem Fall, mit einem andern noch
frei (hereditas absoluta), so sollen sie mit Jenem den bedungenen
Zins an das Kloster entrichten, Tür dieses des Bischores recht-
mässigen Anforderungen unterworfen sein; haben sie aber mit
Vorbehalt der Einlösung an das Kloster übertragen, so sollen sie
entweder den bedungenen Zins ferner an das Kloster entrichlen^
oder einlösen und dann dem Bischöfe sein Recht an dep von
ihnen eingelösten und beworbenen Zinsgute vorbehalten bleiben.
St. Gallen, StUlsarch. — Cod. Tradd. 411. Keugart 1, 531. Urkdbdu
d. Abtei St. Gallen 2, 333. Böhmer, Reg. Lad. d. K. 1197.
920.
901. März 5. Heldswil (Heidoltesvilare). — Witpret vertauscht an das
Kloster St Gallen die Hälfte eines Hofes mit Bäumen darauf , eis
halbes Haus und 17 Jncharte in Volketswil (FolohartesTilare)
gegen 17 Jncharte in Eiganteswilare, welche er zum ewigen Niese*
brauch gegen Zins erhält.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 413. Neagart 1, 531. Ürikdbdi.
d. Abtei St. Gallen 2, 334.
921.
901. März 5. Heldswil (Heidoltesvilare). — Tbietpreht vertansdit am
das Kloster St. Gallen eine Hube das ist 40ittcharte, mit Hof und
Haus (curtem cum domo) in der March Zihlschlaoht gegen eine
Hube das ist 40 Jncharte mit Hof und Haus in Arnegg (Amang).
St. Galleu, Stiftsarch. -- Cod. Tradd. 412. Neagart 1, $32. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2, 335.
922.
904. März 8. — Papst Sergins (III.) bestätigt dem Kloster St Gallen,
dessen Abt Salomon selbst nach Rom kam, um daselbst n beten nnd
die Fürbitte der h. Apostel für seiae Sünden zu erflehen^ alle von
Königen und Kaisern erhaltenen Privilegien, besonders dasjenige
frmer Abtwahl, welches zwar Kaiser Arnolf zu Gunsten des Abtes
Salomon selbst bei Seite gesetzt halte, später aber mit seinem
Sohne Ludwig auf Salomons eigene Bitten wieder bestätigte.
St. Gallen, Stiftsarch. (Copie). — Neugart 1, 533. Zapf, llon. anecd. 35.
Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, 236. Jaff^, Reg. pontif. 307.
923.
SOI. Juni 1. (Data kal. junii anno dominice incarnationis DCCCCIIII, do-
mini Berengarii regis XXIII, indictione VII). Pavia (In palacio Tici-
nensi). — König Berengar (I.) schenkt dem Abte und Bischöfe Salomon
von St Gallen die Abtei St. Maria zu Massino (am Langensee bei
Arona) in der stationensischen Grafschaft (in comitatu stationensi).
Lacern, Staatsarch. (Copie ausd. 15. Jh.) — . Urkdbch. d. Abtei St. Gallen
2, 337.
924.
Ml. Jnni 15. Ingelheim. — König Ludwig (IV.) das Kind schenkt
dem Kloster St. Gallen den königlichen Besitz im Gau Münsingen
in der Grafschaft Arnolfs zu Tapfen, Echenhausen und Eglingen,
mit AiLsnahme dessen, was Hilterich, des vorgenannten Grafen Ar-
nolfs Dienstmann, dort besitzt.
St. Gallen, Sdftsarch. — Cod. Tradd. 413. Neugait 1, 534. Wulbg.
Urkdbch. 1, 202. urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, 338. Böhmer 1201.
925.
JN4. Juli 30. Büren (Ober- oder Niederbüren). -^ Abt Salomon von
St. Gallen yerleiht an Trostila so viel Besitz in Adelnoteswilare,
als sie in Niederhelfenswil und Gebertswil (Helfoltesvilare et Ke-
teratesvilare) an das Kloster St. Gallen übertragen hat
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 414. Neugart 1, 535. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2, 339.
926.
9M. Jnli 30. Büren (Ober- oder Niederbüren). — Richart überträgt
den Besitz in Waltswil (Valtrichesvilare), den er gegen den seini-
gen in Gossau eingetauscht hat, an das Kloster St. Gallen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 415. Neugart 1, 536. Urkdbch.
d. Abtei St Gallen 2, 340.
198
904.
927.
904. Aug. 6. Wangen in der Kirche St. Columban. — Wolfart über-
trägt an das Kloster St. Peter, ivo der Leib des hl. Columban rubl,
zu Bobbio in Italien den von seineiA Vater ererbten, sowie den von
^ ihm selbst erworbenen Besitz im Thurgan zu Wangen an der rhftli-
sehen Grenze (prope marcha reciae), wo einst der hl. Colomban
nach der Regel lebte (ubi sanctus columbanus olim cursum ha-
bitare volebal) und auch Reliquien von seinem hl. Leibe vor-
banden sind, nemlich einen eingeschlossenen Hof (curte clausa)
mit Gebäulichkeiten und sieben Leibeigenen (mancipiis VII) ferner
den eingeschlossenen Hör, welchen er von Rikar in der Harch
Tuken (marcha tucunni») erhalten hat. Den Zins bezahlt er an den
Altar St. Columban daselbst in zwei gufen Alben (Messgewand) zom
gottesdienstlichen Gebrauche (ad missam celebrare) an St. Johanns-
tag oder acht (Tage) vorher.
Tarin, Staatsarch. — Eist. patr. mou. 1, 109.
928.
904. Sept. 19. (892. Sept. 20. (Notavi diem, IV. fer. XII. kal Oct
annom V regni...). Hennau. — Bischof und Abt Salomon toq
St. Gallen verleiht an Wolfhere den von ihm im Rheingau za
Bernang (Farniwang) und in dortiger March, im Thurgau zu Uz-
wil und in dortiger Gegend an St. Gallen übertragenen Besitz;
dazu empfängt Wolfhere auch die Villa Lömiswil (Liubmannes-
vilare), den Besitz Willobolds des Schmides (faber) und einen
andern zu Roggwil zum Niessbrauch gegen Zins, bis er in den
Klosierverband aufgenommen wird; nachher und nach seinem
Tode können dies Lehen auch seine Gattin und sein Sohn haben.
Dann übernimmt er auch zwei Bethäuser (ora(oriola), das Eine
in Berg, das andere in Steinach zur Besorgung für Messe , Gesang
und Licht, wofür ihm das Kloster jährlich drei Mastschweine, and vier
Fuder „Kernen** (de grano), nemlich zwei Fuder Weizen und zwei
Fuder Hafer, gibt. Nicht inbegriffen in dieser Uebertragung ist eine
Hube in Bernang (Farniwang) und seine Leibeigenen (mancipiola
sua) mit verschiedenem Hausratb, welche er zu Gunsten einer Ver-
wandten (propter quandam necessariam propinquam suam) ausnimmt
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod.Tradd. 415. Neugartl, 537. ürkdbch. d.
Abtei St. Gallen 2, 341.
199
904 - 005.
929.
Ni Not. 1. Kloster St Gallen. — Heribret gibt dem Kloster St Gallen
SBiBea Besitz in Heldswil (Heidolfesvilare) und empfängt dagegen
S2 Aeharte (Ackerland) und 14 Jncharte Wald in Waldkirch zum
Noisbranch gegen Zins.
ft. Qanen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 416. Neugart 1, 538. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUea 2, 342.
930.
M^?) Dec. 10. (AnnoDCCCClV. Indictione Vit Rodulfo rege
IBBO XVL) Tillenenve (NoYa-villa). — König Roduir(I) von Bur-
giad schenkt dem Kloster Gigny die Cella Baume in der Grarschaft
Satindis an dem FInsse Sallia, eine Cellula zu St. Lauterius, die
Ulla CaTanacns and Glamenciacus.
— . Bonqaet, 9, 692. Baluze, Miscell. 2, 161. Orig. Gueliicae 2 , 107
mit d. Dat. J. 894. Böhmer, 1487, mit dem J. 903. CZweifelhoil).
931.
99Sl Jan. 21. Bodman. — König Ludwig (IV) das Kind gibt dem
Kloster St Gallen seinen Besitz im Gau (Ber(olds-) Baar zu Fecken-
kftasen, Steig (Steighof?), Tinnang, eine Hube zu Thatalabache
am Bodensee, and im Osten des königlichen Hofes (Bodmann) eine
Holstett von zwei Jncharten an der Mündung des Tiurenbachs, mit
dem Rechte, dass die, welche darauf sitzen^ das dürre und gefal-
lene Holz im Walde nehmen. Ueberdiess gewährt er den Bewohnern
das Recht alljährlich zehn Mühlsteine zu brechen. Der König be-
kömmt hiegegen vom Kloster St Gallen den Hof Pappenheim im Gau
STaiavelden, um ihn seinem Getreuen Meginwart zu geben.
St. Gallea, Stiftsarch. — . Cod. Tradd. 318. Neugart 1, 533. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 204. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, 344. Böhmer 1203.
932.
N5. Febr. 6. Regensburg. -— König Ludwig (IV) das Kind schenkt
dem Bischöfe Salomon von Konstanz die Abtei Pfävers in Cur-
retien (abbatiuncnla Tavares in retis curiensis parlibus) mit Zu-
stimmung des Harkgrafen (marchio] Burchard, der sie bisher zu
Lehen hatte.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 417. Neugart 1, 540. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. Böhmer 1204.
200
905. .
983.
905. Febr. 14. Helfenswil CNiedcrhelfenswil). — Kerine TenaoMM
au das Kloster St. Gallen seinen Besitz za Helfenswil, 40 Jachaite
Wald- und Ackerland (juchos inter sallnm et aratiTam terrani
qoadragin(a) gegen einen gleich grossen Besitz in der Harch Büren
mit Brenn-, Zaon- ond Bauholz nach Bedürfniss zum eingetauschten
Hofe und mit Schweinemast, wogegen er zwei Denare Zins an
die Kirche zu Büren bezahlt. Will das ifloster den Zins «nge-
rechterweise erhöhen, so kann er den Tausch rückgängig machen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 419. ürkdbch. der Ahid
St. Gallen 2, 345.
934.
905. März 14. ZihIschlach(. — Milo überträgt an das Kloster St Gallen
die Häirte seines Erbbesitzes in der March Suromeri, mit Vorbe-
halt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 419. Neugart 1, 541. üriLdbek.
d. Abtei St. Gallen 2, 346.
935.
905. Mai 10. (906. Mai 9.) (Notavi diem, VI. fer. VI. Id. Mail, anno
VII. Hludwici rogis). Pacenhova (Batzenhofen ?). — Folcheral ▼er-
tauscht an das Kloster St Gallen eine Hube zu Wolarammeswilare
im Argengau gegen eine Hube zu Fischen im Albgau.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 420. Nengart 1, 547 mit Datam
907. Mai 15. Wirthg. Urkdbch. 1, 206. Urkdbch. d. Abtei St. Gdlen 2.
347.
936.
905. Juli 8. In villa Ysingrimi (Isikon). — Emhart tiberträgt an das
Kloster St. Gallen seinen Besitz in Schönau bei Hillnau (Skonn-
nouvo).
St. Gallen, StiRsarch. — Cod. Tradd. 420. Keugart 1, 541. ürkdbeh.
d. Abtei St. Gallen 2, 348.
937.
905. Juli 8. (906. Juli 7.) (Notavi diem II Ter., non. Jul. annnm
llludowici regis VI). Isencrimenswilare (Isikon). — HDtesind
201
OIM - 906.
übertragt an das Kloster St. Gallen ihren ererbten und sonst er-
haltenen Besitz zu Hiltnaa mit lebenslänglichem Niessbraach gegen
Zins eines Denars und unter Vorbehalt der Wi^dereinlösung ;
gleiches Recht hat und nicht mehr Zins bezahlt der, welchem sie
diese Schrift (hanc carlam) abtrittet.
St. GaUen, StifUarch. -- Cod. Tradd. 420. Neugart 1 , 543. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2, 348.
938.
M5. Aug. 13. (906. Aug. 12). Rickenbach. — Perehcoz überträgt
an das Kloster St. Gallen seinen Besiz in der March Gebertswil,
mit Vorbehalt der Wiedereinlösung.
St. Gallen, StifUarch. -^ Cod. Tradd. 421. Keagart 1, 542. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2, 365.
939.
906. Apr. 27. (Die domioica V. kal. Maii, anno XVII. regnante
Ruodulfo rege). Laosanne Castro. — Fredarius schenkt der Kirche
ZD Lausanne seinen ihm von König Ruodulf gegebenen Besilz zu
Biez (zwischen Mornai und Renens) im Bezirk Renens und Gau
Lausanne (in pago lausannensi in Gno Runingorum in villa Beio)»
mit Vorbehalt lebenslänglicher Nulzniessung.
Bern, Stadtbibliothek (Cartolar. Lansann. p. 16 a.). — Zapf, Mon. anecd.
33. M^m. et doc. de la Snisse rom. 6, 87.
940.
906. Mai 4. (Datavi die dominico, IUI nonas Mail, anno XVIII reg-
nante Ruodulfo rege). — Bischof Boso von Lausanne schenkt dem
Diakon Airfred fiir die Kapelle St. Peter zum Gottesdienste den
Zehnten im Dorfe Bethusy (bei Lausanne), ausgenommen vom
Lande zu St Paul (excepto de terra sancto paulo) und mit dem
Vorbehalte, dass er jährlich am St Peterstage den Hitbrüdern
einen Scheffel Weizen, (einen Sester ?) Wein und zwei Frischlinge
(irilice medium I, vinum sex, freskengas berbicinas II) gibt.
Bern, Stadtbibl. (Cartular. Lausann. p. 20 a). — Zapf, Mon. anecd.
51, mU Datum 927 oder 928. Gallia Christ. XV. Instr. 129. Hern, et doc
de Is Soisse rom. 6, 96.
302
iNie- 9W.
MI.
MS. Mai 3t. RottweiL — König Ludwig (IV) das Kind nacht
seinen Leibeigenen (proprium senrum nostrom) Johann durch
AnsschlaguDg eines Denars aus dessen Hand nach dem salischen
Gesetze frei, erhebt ihn aus dem Joche der Leibeigenschaft (ab
omni Jugo debite servitutis absoWimus), und yerordnet, dass er
künftig als vollfrei (beoe ingennns aique securus) geachtet wwde.
Bern , Urkundensammlung des Heim £. F. von MUlinen-Moftach (Fae-
simile und Abschrift: vom Original durch J. U. Emi, Bachhftndler
in Zürich, der nach dem Tode des Oberstl. Jos. Christoph Tscfaadi sn
Zürich im April 1826 in Besitz dieser Originalurkunde kam). ^ Cod.
Tradd. 421. Herrgott , Gen. Habsbrg. 2, 65. Iselin in der Vorrede la
Tschudi's Chron. 1. Neugart 1, 542. Ochs, Geschichte von Basel 1, 161.
Fachs, Leben d. Aegid. Tschudi 1, 117. Blumer im Archiv f. Schwcdser-
gesch. 3, 49. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, 350. Jalirbuch dea bist.
^Vereins des Kts. Glarus 1, 1. Böhmer, 1210.
942, ^
907. Jan. 16. (908. Jan. 15.) (Notavi diem VI fer. XVII kl. febr.
annom Lodowici regis Villi). Rorschach. — Bischof Salomon, Abi
von S(. Gallen, nimmt mit Zustimmung seiner Klosterbruder den
von Ghrisama übertragenen Besitz zn Händen. Sie überträgt an
das Kloster St. Gallen ihren Besitz zu Junkertswil (Jungmanes-
ivilare) und was sie im Theil von ihren Brüdern erhalten hat, und
gibt als Zins vier Malter Korn oder, wenn es nicht gerathel,
einen Solidos Denare.
St. GaUeo, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 423. Neugart 1, 544. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2, 351.
943.
907. Apr. 17. Herisan. ~ Herewart überträgt an das Kloster
St. Gallen seinen Besitz in der Harch Gossan (Gozzosouvaro
marcha); den Zins bezahlt er um die St. Martins Messe an die
Kirche zu Herisau.
St. Gallen , Stiftsarch. — Cod. Tradd. 427. Zellweger, ürkmiden s.
Appensellergesch. 3, 36. Neugart 1, 545. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen X
352.
203
907 - 908.
944.
9117. Apr. 24. (910. Apr. 20.) (Notavi diem VI Ter. nX kal. inai,aono
XVII hludowici regis). — Hengilhart und Blilo übertragen an das
Kloster St. Gallen ihren Besitz in der March Flahwil za Wolfets-
wil (Wolfkereswilare); den Zins bezahlen sie um St Martins
Hesse an die Kirche zu Herisau.
St. GaUen, StifUarch. — Ck>d. Tradd. 428. Neugart 1, 546. Zellweger,
Urkunden z. Appenzellergesch. 3, 37. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2,
353.
945.
907. Apr. 24; (910. Apr. 20). (Notari diem IIX kal. mai. annum XVII
hludowici regis). ~ Thieteram überträgt an das Kloster St Gallen
seinen Besitz in der March Flahwil; den Zins bezahlt er um
St Martins Messe an die Kirche zu Herisau.
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 428. Kengart 1, 547. Zeüweger,
Urkunden z. Appenzellergesch. 3, 28. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2,
354.
946.
M7. An einem Samstage. Uster. — Perenger überträgt an das
Kloster St Gallen seinen ererbten und erworbenen Besitz im
Zürirhgau zu Volketswil (Fulchineswilare).
St. Gallen, Süftsarch. - Cod. Tradd. 423. Nengart 1, 548. Urkdbch.
d. Abtei St. Galleu 2, 354.
947.
908. Febr. 5. Gossau. — Bernolt überträgt au das Kloster St Gallen
seinen erworbenen, sowie den von seinem Schwiegervater Wurm-
har zu Eigen erhaltenen Besitz zu Eppilinwilare mit Ausnahme eines
Jucharts Acker- und eines Jucharts Wiesland; als Zins gibt er
jährlich zwei Hähne (pullos gallinatios). Wird seine Gattin, welche
er vom Kloster St Gallen als Ersatz Tür diese Uebertragung er-
halten hat, während seines Lebens von der Härte der Leibeigen-
schaft befreit (servilis exactio relaxe^ur) , so bekömmt sie, falls sie
ihn überlebt, den übertragenen Besitz auf Lebenszeit zum Niess-
branch gegen Zins von einem Malter Hafer. Wird sie jedoch
während seines Lebens zur Leibeigen-Arbeit angehallen (servile
«)4
•08 - »Oft.
opus agere compellatur), so IM er die Befagoiss , ohne Rück-
sicht auf eine Person über sein Erbe zu TerKgen. Naeh beider
Tod flUIt sein Besitz, wenn nemlicli seiner Gailin die Freiheit
gewälirt worden ist, an das Kloster St. Gallen.
St. Gallen, SUftsarch. — Cod. Tradd. 422. Nengart 1, UL Ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2, 355.
948.
908. Juli 18. (Die Ion, XV. Aug. anno XX regnante domnö nostro
Ruodolfo rege). — König Ruodulf (!) von Burgund hielt in Corsier
(sus Lutry) Gerichtstag, und da Bischof Boso daselbst erschien
und die Nutzniessung eines Waldes (Donmartin) im Gau Lausaue
beansprucht, sandte der König seine Boten zur Untersuchung Mch
Lutry, wobei Bischof Boso in Gegenwart der Jäger, Förster und
übrigen Dienstleute (ministeriales) darzulhun suchte, dass er die
Nutzniessung des^ Waldes von der Quelle des Flusses Morens
(Haurone) bis nach Vennas (Ovens) habe; was auch die Jiger
und Förster, alte und junge, anerkannlen. Neulich liam nun Bi-
schof Boso zum zweiten Male nach Corsier vor den König und
bat um ein geselzliches Urtheil. Der König gewährte die Bitte,
ordnele ein Gottesurtheil an, und berief seinen Jäger Emico, der
die frühere Untersuchung gepflogen hatte zur Berichterstartuog.
Hierauf begab sich Emico mit Andern nach Donmartin ; sie um-
gingen den Wald und stiessen den Leibeigenen Arulf an ein
glühendes Eisen. Am dritten Tage entsiegelten die Förster (silTa-
tore^ Arulfs Hand. Sie war unverletzt; daher wurde erkannt»
es haben der Bischof Boso von Lausanne, dessen Nachfolger, seine
Kanoniker und Leibeigenen (servi sancte Marie) das Recht, in
Jenem Walde zu Kirchen und Wohnungen (mansiones) Holz zu
schlagen und ihre Schweine zu mästen. Satumius, der Priester
und Kanzler, schrieb diess Gottesurtheil an obigem Tage.
Bern, Stadtbibliothek (Cartular. Lausann. p. 37a). — Zapf, Mon.
aneod. 37. Mem. et doc. de la Snisse rom. 6, 169. Mono, Zdtfchrift
13, 177.
949.
909. Jan. 7. Bodman. — König Ludwig (IV) das Kind schenkt dem
Kloster St. Gallen seinen Besitz an Hof und Kirche Feldkirch in
205
909.
Car-Re(ien (in Relia Guriensi) in derGrafschafl Piircliarts, mit dem
Zehnten, dem Herrenlande (terra salica) and aller Zubehör.
at. Gallen, Süilsarch. — Cod. Tradd. 424. Nengart 1, 551 Urkdbch.
a. Abtei St. Gallen 2, 356. Böhmer 1224.
950.
IM. Febr. 24. Pazenhova (Batzenhofen?). ^ Kerbold fitberträgtan
das Kloster St. Gallen seinen Besitz in Tagebreteswilare (Dankert-
schwei! oder Degeisweiler?) ; er behält denselben während seines
Lebens und bekömmt noch dazu vom Kloster eine Hube daselbst
und 15 Jucharte Wald. Nach seinem Tode fällt der ganze Besitz
an das Kloster SL Gallen mit Ausnahme der 15 Jucharte Wald,
welche er frei vererben kann.
St. GaUen, Stiftaarch. - Cod. Tradd. 422. Neugart 1, 552. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 207. Urkdbch. d« Abtei St. Gallen 2, 357.
»51.
(?). Mai 26. (Notavi diem, VI. fer. VII. kal. Jun. annum Hludo-
wici regis novissimum sub Adalberto comite). Kloster (St. Gallen). —
Winidhere vertauscht an das Kloster St. Gallen seinen Erbbesitz in
Mamm^ni (Mamburron) und drei Leibeigene (duos servos et unam
ancillam cum filiis ejus) gegen zwei Hüben in Wilen, eine Hube in
HetUingen (Hetiningun) , den Klosterbesitz in Madetswil (Ma-
dalteswilare}y und vier Leibeigene (duos servos et duas ancillas)^
Bit Ausnahme eines Wäldchens.
St Gallen, Stütsarch. — Cod. Tradd. 430. Keugart 1, 558. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2, 358.
952.
(?). Juli 18. (Notavi diem, III. fer. XV. kaL August anno XVII
regis). Herisau, vor dem Altar des h. Erlösers. — Nandolf überträgt
an das Kloster St. Gallen seinen Besitz iu der March Gossau (in
Cozzosowarro marcha) zu Adelineswilare (Edl'iswil?); den Zins
bezahlt er um die St. Martins Messe an die Kirche zu Herisau.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 429. Neugart 1, 553. Zellweger,
Urkunden %. Appenzellergesch. 3, 40. Urkdbch. d. Abtei St Gallen 2,
359.
206
909.
953.
909 (?). Juli 18. (Notavi diem, III. Ter. XV. kal. Aug. anno XVII
Hludowici regis). Herisau^ vor dem AUar des h. Erlösers.— WoIyoU
überträgt an das Kloster St Gallen seinen Besitz in der Harch
Gossau (Gozzesouvarro marcha) zn Adelineswilare (Edliswil?);
den Zins bezahlt er an die Kirche zn Herisau, um St Martins
Messe.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 429. Zellweger, Urkunden s.
Appensellergesch. 3, 41. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, 360.
954.
909. Oct 15. (16). (Die lunis. Id. Octob. Luna XXVI. Anno in-
carnationis domini DCCCCIX, regnante Ludowico rege anno X, sab
comile Adalberone). Wintersweiler (Witireswilare). — Abt Salomoa
von St Gallen verleiht an Engilbold zwei von ihm an das Klosler
St Gallen zu Wintersweiler im Breisgau übertragene Hüben.
Bremen, Stadtbibliothek. — Cod. Tradd. 425. Neogart 1, 553. Herrgott,
Gen. Habsbrg. 2, 66. Urkdbcb. d. Abtei St. Gallen 2, 361.
955.
909. Dec. 28. (Notavi V. fer. V. kal. Jan. XlID Ludowici regis).
In der Kirche St Gallen. — Bischof Salomon, Abt von St Gallen»
übertragt die Abtei Pßvers, die ihm König Ludwig mit Einwil-
ligung Herzog Borchards geschenkt hatte, an das Kloster St
Gallen unter Bestätigung seines Schwestersohnes Waldo, und des
Vormundes dieses Knaben, des Grafen Erchanger, da er die Abtei
früher einmal, bei Anzug zum Kriege, auf den Fall seines Todes
an Waldo geschenkt hatte. Dagegen erhält der Bischof die Abtei
Fßvers zu lebenslänglichem Niessbrauch und zugleich auch den
Hof Bussnang. Nach seinem Tode soll Waldo, aber erst nach
erreichter Volljährigkeit, in lebenslänglichen Niessbrauch der Abtei
und des Hofes treten; würde er aber Bischof, so soll er Pfavers
sogleich an St Gallen zurückgeben und nur den Hof Bussnang
auf Lebenszeit behalten. Wird Pfävers dem Kloster St Gallen durcb
königliche oder sonstige weltliche Gewalt entrissen, so soll der
Hof Bussnang sogleich an das Kloster St Gallen zurückgestellt
207
910 - 911.
werden; würden die Mönche diesen Hof dem Waldo versagen, so
iritt Letzterer in den erblichen Genoss der Abiei Pfävers ein.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 426. Neugart 1, 554. Mohr, Cod.
dipl. 1, a. Urkdbch. d. Abtei St Gallen 2, 362.
956.
910. Hirz I. (Notavi diem, Y. feriam, kal. Mart. annom XVIII
Hludowici regis). HohenBrst — Isanhart überträgt an das Kloster
Sl Gallen sieben Jucharte in der March Waldkirch.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 430. Nengart 1, 550. Urkdbch.
d. Abtei St Gallen 2, 364.
957.
91t. März 30. Gossau. — Abt Salomon von St. Gallen verleiht an
Waldram den von ihm an das Kloster St Gallen übertragenen
Besitz in der March Gossan; den Zins, einen Denar, bezahlt er
jihrllch, um die St Martins Messe, an die Kirche in Gossan.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 427. Kengart 1, 550. Urkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2, 364.
958.
919. Apr. i4. Kloster St. Maurice (in Wallis). — König Rudolf (i)
von Bnrgund bestätigt seinem Getreuen Hugo, und Warner, dem
Neffen und Erben desselben, für immer ihren Lehen-Besitz zu
Pirrhois, welchen sie vom Kloster St Maurice zu Lehen hatten.
— . Joenin, Nonyelle hist. de l'abb. de Toomua, prenv. p. 103. Bonqaet,
Oft des Gaolea 9, 693.
959.
919. Apr. 20. (906. Apr. 18). (Notavi diem, VL fer. XIV. kaL
Hau annum XI Hludowici regis). Amriswil (AmalgereswUare). —
Wolaram überträgt an das Kloster St Gallen seinen Erbbesitz zu
Götlingen und Kesswil, unter Vorbehalt der Wiedereinlösnng.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 425. Nengart 1, 557 mit Datum
910. Apr. 20. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, 365.
960.
911. Apr. 24. (Datavi die mercurii VIII kalendas maii, anno XXV
regnante domno nostro ruodolfo rege). — Austerius und seine
Gattin Eldegund schenken der bischöflichen Kirche zu Lausanne
208
911 - 919.
ihren Besitz im Gao Waadt, im Gebiete zu Oranges za Combre-
mont (in loco, qni dicitur Tillare si?e in Gonbramo), mit der Ka-
pelle St Maria und drei Leibeigenen.
Bern, Stadtbibliothek. (Cartular. Lausann.) p. 78 a). — Mto. et doe.
de la Soisse rom. 6, 344.
96i.
Sil. Nov. 8. — 912. Nov. 7. An einem Mittwoch (Notavi diem,
feriam IV... annum Chuonradi regis f). Kloster St. Gallen. —
Abt SaJoroon von St. Gallen verleilu an Weitramm den von ihm
an das Kloster St. Gallen übertragenen, im Theil mit seinem Binder
Liubolf von seinem Vater Snelhard erhaltenen Besitz in der March
Loteren (Luleraroheimmaro marcho, March Leutenwil an der Lt*
teren) zum Niessbrauch gegen Zins an St. Andreas Messe in
Waltwil.
St. Gallen, Stütsarch. — Cod. Tradd. 433. Neugart 1, 564. Urkdbch.
d. Abtei St. Qallen 2, 371.
962.
911. Nov. 8. — 912. Nov. 7. (Notavi diem.... annum Chuonradi
regis I). Kloster St. Gallen. — Liubolf übertriigl an das Kloster
St. Gallen seinen Besitz in der March Luteren (Luteraroheimarro
marcho, March Leutenwil an der Luteren), welchen er im Theil
mit seinem Bruder Weitram von seinem Vater Snelhard erhallen ImL
St. Gallen, StiOsarch. — Cod. Tradd. 434. Urkdbch. d. Abtti
St. Gallen 2, 366.
993.
912. Jan. 11. Bodman. — König Konrad schenkt dem Dosier
St. Gallen seinen Besitz im Klettgau zu Muoichinga (MOnchingea?)
mit Zustimmung des Presbyters Rambert, der ihn gegen Zins halle.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 431. Herrg. Gen. Habsb. 2, 66.
Neugart 1, 396. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, 366. Böhmer, 1334.
964
912. Febr. 9. — Hegere vertauscht an das Kloster St. Gallen seiaeB
Besitz in der March Uznach gegen 10 Jucharte Ackerland in
Hohinwarta (Hochwart bei Kappel im Toggenbirg) and Wald,
209
913.
von welchem er nach Bedarf ausreulen kann, wogegen er an das
Kloster St. Gallen jährlich einen Denar oder zwei Hühner Zins
bezahlt.
St GaUen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 431. Neugart 1, 366. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallea 2, 367.
965.
942. Febr. 21. (Die veneris X. kal. marL, anno XXIII. regnante domno
nostro Rodulfo rege). — Gräfin Eidegarde, Witlwe des Grafen
Ayrbert, schenkt an die Kirche St. Peter za Satigny, im eqoestri-
schen Gau, an den Altar und das Grab ihres Gatten, wo auch sie
ernst begraben zu werden wünscht, zum Heil des Königs Rodulf,
zum Heil und Gedächtniss ihres Gatten, zu Vergebung ihrer eige-
nen Sünden und zum Heil ihrer beidseitigen Vorfahren, eine Reihe
der von ihrem Gatten ererbten Güter, deren lebenslänglichen Ge-
noss sie sich vorbehält; nemlich den Herrenhof (mansum indomini-
catum) zu Satigny, mit Ausnahme ihres Besitzes zu Choully
(Cauliaco) und Peicy (in pelciaco); den Herrenhof (mansum in-
dominicatnm) und die Kirche St. Maria zu Calaoige (Chalex oder
Colonges?), mit Ausnahme ihres Besitzes zu Crest; den Herrenhof
(mansum indominicatum) und übrigen Besitz in Logras (Logratis) ;
endlich auch ihren Besitz in Feigeres (Felgerias) , ausser was sie
in Gontiano besitzt. Sie behält sich einen Leibeigenen (servus)
und dessen Gattin vor. Von diesem Besitz entrichtet sie alljährlich,
zum Gedächtniss ihres Gatten, 5 Solidi an die Kirche St. Peter
in Genf, unter deren und des Bischofs (pontifex) Riculf Schutz sie
die ganze Schenkung stellt. Dasselbe soll nach ihrem Tode und
Uebergang der Güter die Kirche Satigny tliun.
Genf, Staatsarcli. — Gaichenon, Bibl. Sebiis. Gent. 1, 74 mit Dat.
J. 1007. Bist. patr. mon. chart. 2, 111, mit Datum J. 1015. H^m. et
doc de Gen^ve 2, 2, 16 mit Datum J. 934. W^uratemberger, Peter II von
Savoyen 4, 3mit Datum J. 1015. Regestc genevois.^ Nr. 116.
966.
§12. März 14. Strassburg. — König Konrad (I) bestäiigt dem Kloster
St Gallen die Immanilftt, und, wie dem Bisiiiame Constanz und
14
210
913.
dem Kloster Reichenao (rectores loci illius velai in Consttnlia
civitate et Augensi monasterio) , das Recht, dass es Freie u-
hallen könne im Gerichte eidliches Zeugniss über seine BesiCzes-
rechte abzulegen, sowie das Recht der freien Abtwahl; ferner
bestätigt er die Schenkungen an das Kloster St. Gallen, besonders,
was seine Vorfahren, die Kaiser Karl, Arnolf und König Lndwig den
Bischöfe Salomon geschenkt haben , nemlich die Abtei (abbaliola)
Prävers in Cur-Rhätieu (in Rhslia Curiensi), den Hof Wilitre
(Weyern oder Weier?) im Thurgau, den Ort Schwaningen im
Albgau, und den Hof Oberndorf (bei Rottweil) im Gau (Ber-
tolds-) Baar mit der Taufkirche.
St. Galleu, Stiftsarch. (Ck>piej. — Neugart 1, 560. Cliron. Gottwicente
1, 94 und 106 mit Fac-simile einer Copie des 12ten (?) Jh. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 208. ITrkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, .367. Böhmer 1335.
967.
912. Apr. 5. Kloster St. Gallen. — Albrich überträgt an das Kloster
St. Gallen seinen Besitz in der March Chezelinchheim , luiter
Vorbehalt des lebenslänglichen Niessbrauches. Auch kann er,
wenn er das weltliche Leben verlassen will^ als Mönch geUeidel
im Kloster leben. Nach seinem Tode oder wenn er Mönoh wird,
Tällt der übertragene Besitz vollständig an das Kloster St GaUea.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 432. Neugart 1, &61. Urkdbdi.
d. Abtei St. Gallen 2, 369.
968.
912. Sept. 25. Bodman (Potamico palatio). — König Konrad (I) er-
klärt, nach dem Rathe seiner Getreuen, des Bischofs Salomon, des
Pfalzgrafen (comitis palatii) Erchanger und Percbtholds, Chvon-
rads, Heinrichs und anderer Edlen, wie auch nach dem Zeugniss
der Vornehmen (primorum) aus Cur, es seie dem Bischöfe Dio-
toir von Cur auf seine Klage, dass in seinem Bisthume Unrecht
und Gewaltthätigkeiten verübt werden, denen nur durch könig-
lichen Beistand gestetiert werden könne, wie andern Bischöfen
gestattet, bei Nachforschungen das Volk eidlich einzuvernehmen;
auch befiehlt er, es solle künftig kein der bischöflichen Kirche
Cur angehöriger Leibeigener noch Leibeigene (nullus servomm
211
913.
▼el ancillarum) es wagen, aus dem Grunde dreissigjähriger Dienst-*
zeit (per tricennia tempora) sich frei zu machen, wie es bis anhin
nach böser Gewohnheit im Gegensalz zu andern Kirchen ge-
schehen sei.
Cor, bischöfl. Arch. — Eichhorn, Episcopt. Cur. cod. prob. 21.
Mohr, Cod. dipl. 1, 57. Böhmer 1241.
969.
tl2. OcL 3. Ulm. — König Konrad (I) schenkt dem Bischöfe (pon-
tifex) Salomon seinen Besitz im Thurgau (in pago Tuhrkovensi)
in der Grafschaft Udalrichs zu Heifenswit (Ober- oder Niederhel-
fenswil (Helfolteswilare) zu Eigen.
St. Gallen, Süftsarch. — Cod. Tradd. 432. Neugart 1, 562. Herrgott,
Gen. Habsbrg. 2, 67. Urkdbch. d. Abtei St. Gallen 2, 369. Böhmer, 1242.
970.
912. Oct. An einem Freitage (Oct. 2. 9. 16. 23. 30). (Anno ab
Incarnatione Domini DCCCCXII., anno regni Chuonradi rcgis I.,
Anastasii II. Pap» I. Mense Octobri, die Veneris). Hasslach. — -
Pabo tauscht mit dem Abte Ruodpert von Rheinau seinen von
seinem Herrn (a seniore meo) Wolvin erhaltenen Besitz zu Hass-
lach und in derselben March im Klettgau gegen den Besitz des
Klosters Rheinau in OslerHngen und in der dortigen March.
Zürich, Staatsarch. (Cartular. von Rheinau). — Zapf, Hon. anecd. 455.
Neugart 1, 563.
971.
912. Nov. 6. Adorf. — Ruodpert vertauscht an das Kloster St. Gallen
seinen Besitz in der March Büren (Ober- oder Niederbüren) gegen
20 Jucharte Acker- und Wiesland, in Bichselsee, Wallenwil,
Itaslen (Ittenasana) und Maischhausen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 433. Neugart 1, 563. Urkdbih.
d. Abtei St. Gallen 2, 370.
972.
tl2 (913). Nov. 9. (Notavi diem, V. Id. novembr. annum II. piis-
simi regis Chuonradi). Helfenswil (Ober- oder Niederheifcnswil
(Helfolteswilare). — Ymmo überträgt an das Kloster St. Gallen
den Besitz in Helfenswil (Helfulteswilare), welchen Weringis er-
212
9ia - 915.
. erbt lind ihm übergeben hat; den Niessbrauch gegen Zins hat eine
Frau (mulier), Namens Freorat.
St. GaUea , Stiftsarch . — Cod. Tradd. 434. ürkdbch. d. Abtei St. Gallen S, 373.
973.
912 — 937 (88S — 912). König Rodulf (11) von Burguod bestitlgt
wie seine Vorfahren Lothar, Ludwig und Karl der Abtei St Hanrice
(im Wallis) ihren Besitz und verbietet einem jeweiligen Abte dessen
Niessbrauch den Klosterbrüdern zu entziehen und irgend Jemanden
zu Lehen zu geben.
Turin, Staatsarch. (Cartular. v. St Maurice). — Bist. pair. mon. 2, 63.
De Rivaz Mss. 10. 53. aus dem Mss. des Abtes Quartery von St« MKurice
und mit d. D. J. «88.
974.
913. Mai 2S. (915. Mai 26). (Notavi diem, VI. fer. VIL kaL jon.
aunum domni Chnonradi regis II). Im Kloster St, Gallen vor dem
Altar. — Dekan Engilbreht von St. Gallen verleiht an Bischof Salo-
mon j Abt von SL Gallen , den von ihm an das Kloster St Gallen
übertragenen Besitz in Heldswil, welchen er vom Könige erhalten hal;
nach Salomon hat dessen Diener (servitor), Mönch CozzolC, wenn
er ihn überlebt, den lebenslänglichen Niessbrauch; nachher filll
der Besitz an das Kloster St. Gallen.
St. GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 435. Keugart 1, 568. Urkdbch.
d. Abtei St. GaUea 2. ^73.
975.
914. Mai 23. Elgg. «- Bischof Salomon, Abt von St. Gallen, sdiliesst
mit Engilramm, einem Geistlichen (religiöse viro), einen Tausch-
vertrag ab. Engilramm vertauscht mit ihm eine Hube Wald in der
March Elgg, einen dazu gehörigen Acker, einen andern in Rani-
melinchova (Rümikon bei Winterlhur), einen dritten in Hofstetlen
(Pipineshovestetin) mit einer Wiese, und einen vierten in der Harch
Adorf gegen eine Hube in der March Tännikon zu Meistershausen.
Bremen, Stadtbibliotbek. — Cod. Tradd. 436. Neugart 1> 566. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2. 375.
976.
915. März. 30. (Act. V fa HU kal. apr., anno HI regnante Radolfo
rege Juniore sub comite Udalrico). — Nordolo gibt dem Fran-
213
917 - 919
münster-Kloster in Zürich seinen Besitz zu LudereCikon (bei Tall-
wil am Zürichsee) mit Vorbehalt lebenslänglichen Niessbranchs.
Zürich, Siaatsarch. (^Nur als Regest vorhanden in den FraomOnater-
Regeaten Macr. 18). — v. Wyss, Abtei Zürich. Beilagen S. 23.
977.
917. März 7. (Notavi diem^ feriam Vi. non. martii, annom Chnonradi
regis VI). Gossau. — Pernolt überträgt seinen Besitz in Geberts-
wil (Keberateswilare) au das Kloster St. Gallen; den Zins bezahlt
er an St. Marliusmesse nach Gossau.
St. Galleu, Stiftsarch. — Cod.^Tradd. 436. Neugart 1, 571. ürkdbch.
d. Abtei St. Gallen 2, 375.
978.
919. Febr 14. (Dominico XVI kalendas marcii anno V regnanle
domno nostro Kodolfo). — Sienannus überträgt seinen Besitz im
waadtländischen Gau (in pago waldense) zu Cerlum und Calmil an
zwei Decanieu des Klosters St. Maurice (im Wallis) und empfangt
ihn von den Decanen Bernerstus (?) und Lanfred zum Niessbrauch
gegen Zins am St. Mauritiuslag.
Turin, Staatsarch. (Cartolar. v. St. Maurice aus dem 14ten(?) Jh.) —
Hist. patr. mon. Chart. 2, 26.
979.
919 (920). Febr. 22. Rom. (Datum per manus Petri Ortensis
episcopi VIII marL indict. VlII, regnante domno Berengario anno
IUI, postquam ca&sar consecratus est). — Papst Johannes X be-
stätigt dem Kloster St. Gallen alle früher erlangten Privilegien und
Verordnungen (statuta), nachdem er durch die mit Bewilligung
König Konrads (I) nach Rom ;2ekommenen Gesandten von Abt Salo-
nion von St. Gallen, Bischof von Constanz, vernommen, der Abt und
Bischof könne wegen hefligen Landesunruhen nicht selbst in Rom
erscheinen, habe aber, damals persönlich in Rom anwesend, schon
früher vom Papste Sergius das Privilegium der freien Abtwahl
erlangt, welche früher von den Königen gewährt, von König
Arnulf ausser Acht gesetzt (violatum), endlich doch die Be-
stätigung durch König Arnulf und dessen Sohn Ludwig erhalten habe.
St. Gallen, Süftsarch. — Neugart 2, 11. Jaff^, Reg. pontif. 311.
214
930 - 921.
980.
920. März 8. Rankwil (Vinonna) an öffentlicher Gerichtsslttte. —
Vor Herzog Burchard und Richtern, Romanen und Alamannen, klagt
Bischof Waldo von Cur, dass ihm Dekan Cozold und die übrigen
Mönche von S(. Gallen entgegen dem Schenkungsvertrage seines
Oheims Salomon die Abtei Prävcrs und den Hof Busslingen mit Ge-
walt gegen das Recht haben entreissen wollen , wie das Volk von
Curuwala wisse und das Volk und König Konrad (I), dessen
Vollziehungsbefehl er in der Hand habe, zu Hohenfridingen (im
Hegau) geurlheilt haben. Der Herzog und die Richter fallen nun,
nach römischem Recht, folgenden Entscheid : es seien Cozold und
die Mönche von SL Gallen aus Mangel an Beweisgründen mit
ihren Ansprüchen abgewiesen und wer darum den Streit nochmals
anhebe, werde als Yerläumder angesehen.
St. GaUen, Süftsa^ch. — Cod. Tradd. 437. Neugart 1, 572. Mohr,
Cod. dipl. 1, 59.
981.
920. Oct. 30. Erchingen (Langdorf bei Frauenfeld). — Fridiger
schliesst mit dem Kloster St. Gallen einen Tauschverlrag ab. Er
empfängt von demselben eine Hube zu Lendikon und dazu als
Geschenk (pro xenio) 14 Hüben.
St. GaUen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 438. Neogart 1, 575.
982.
921 (925). April U. (Datum die X Jovis XVIII kal. maii, regn.
rege Heinrico anno II, Christi DCCCCXXl). St. Maurice (im
Wallis). — Rüinfred schenkt dem Kanzler Turumbert seinen er-
erbten und erworbenen Besitz (alodum et toi um conquistum) im
Gau Chablais (in pago caput lacensis) zu Youvry und anderswo,
zu Eigen.
St. Maurice, Abteiarch. (Copie). — Eist. patr. Moa.,2, 27.
983.
921. Juli 25. Konstanz. — Warsind hat Richildis, eine Leibeigene
(serva) des Klosters St. Gallen, geheirathet, und mit ihr vier
Söhne und eine Tochter gezeugt. Er theilt dieselben laut dem
allemannischen Gesetz mit dem Kloster St. Gallen, welches zwei
215
931.
Sdhne erhftlt. Damit die Tochter nicht iQ die Leibeigenschaft falle,
gibt Warsind dem Kloster für dieselbe einen andern Leibeigenen
(mancipiam) vom gesetzlichen Aller nnd im Preise von zwei Solidi.
— . Cod. Tradd. 439. Neugart 1, 576.
984.
921. Sept. 22. (Die sabali X kal. octobris anno VIII. post obitum
Roodolfi regis, regnante Qlio suo domino Ruodolfo rege). — Pres-
byter Aymo überträgt den Kanonikern der bischöflichen Kirche
St. Maria zu Lausanne seinen von König Ruodolf geschenkten
Besitz im Gau Lausanne im Bezirk Renens (in flne Riiningorum)
zu Mornay, mit Vorbehalt lebenslänglichen Niessbrauchs. Will
dieser Besitz nach seinem Tode zu Lehen gegeben werden, so
können ihn seine Erben an sich ziehen (heredes mei propinqui
recipiant ipsas res).
Bern, Stadtbibliothek (Cartular. LauBann. fol. 14). ^ Zapf, Mou. anecd
40. M^m. et doc. de la Suisse romande 6, 82.
985.
921. Oct. 23. Gossau. -< Amalbert gibt dem Kloster St. Gallen 12
Jucharie Land in Helfenswil (Ober- oder Niederhelfenswil) und
empfingt für immer (in perpetuum) eben so viel in Hohenfirst
gegen einen Jährlichen Zins von zwei Hühnern. Für das Land,
welches ihm das Kloster zu Lehen gegeben hat (qu» in bene-
Acium praestita est) entrichtet er fünf Halter, arbeitet im Herbste
und Frühjahr je zwei Wochen und schneidet (fsnum secare) zwei
Tage Heu.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 439. Neugart 1, 577.
986.
921. Oct. 23. Gossau. — Die Brüder Lando und Engilbert über-
lassen tauschweise an das Kloster St. Gallen 60 Jucharte Land in
Hundwil gegen Empfang ebensoviel Landfes zu Hohenfirst zu erb-
lichem Besitze als Zinsgnt vom Kloster.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 440. Neugart 1, 577. Zellweger,
Drkanden z. Appenzellergesch. 3, 46.
987.
921 (925). Oct. 28. (Notavi diem veneris, H kl. novembris, sub
Heinrico rege anno I, sub comite Purchardo). Kloster St. Gallen. —
216
923 - 934.
Albcricb, Decan des Klosters SL Gallen, verleiht an Heribrait und
dessen Bruder den von ihnen an das Kloster abertragenen Besiii
gegen einen Denar Jährlichen Zins. Sollte das Kloster mehr Sns
verlangen, so fällt dieser Besitz an Heribrant und dessen Bmder,
oder deren Erbschaft zurück. Sind sie genöthigt, ihn zu verkaufen,
so kann ihn zuerst das Kloster kaufen und dann dessen Zinsleate
^censarii vel roansionarii).
St. Gallen, Stiilsarck. — Cod. Tradd. 438. Neagart 1, 574.
988.
923 (?). (Anno ab incarnaL DCCCCXXIII. Indict. XI). — Bischof
und Graf Anselm von Aosla (und vom equestrischen Gau?) schenkt
mit Zustimmung und Bestätigung König Rodulfs (von Burgnud) zum
Unterhalte der Kanoniker der Kirche St Maria, St. Johannes und
Sl Urstts seinen Besitz im Aostathal zu Fnnil, Morado und Arpulia,
und zwar zwei Theile für die Kanoniker von St. Maria und
St. Johannes, und den dritten Theil für die von St. Ursus.
Aosta, bischöfl. Arch. — Besson, Mem. prenv. 110. Gallia christ 12,
485. Mon. bist. patr. cbart. 2, 28.
989.
924. Jan. 4. (Jan. 6.) (Notavi diem XII. natalis domini id est pri.
uon. Jan. regni regis Heinrichi. Anno Villi, sub comite Luitoni.
Data incarnat.. anno DCCCCXXIIII). Zürich. — Herzog Bnrchard
(I) von Alamannien durch Gotes Gnade Uebcrwinder aller seiner
Feinde, bestimmt den Klosterfrauen zu Zürich, auf deren Klage
wegen Beeinträchtigung in ihren Einkünften (aiinona) gegenüber
ihrer Begel und den Vorschriften von Kaiser Ludwig und dtssen
Söhnen, die Einkünfte der Höfe Zürich, Mur, Rümlang, Wipkingen,
und Boswil, und gibt ihnen mit Einwilligung König Heinrichs (I),
urkundliche Uestätigung dieses Besitzes.
Zürich, Staatsarch. — Neugart 1, 650. v. Wyes, Abtei Zürich. Beil.
S. 23, mit d. Dat. J. 924. Jan. 6.
990.
924. Mai U. Kloster St. Gallen. — Wito überträgt an das Kloster
St. Gallen acht Jucharte seines Besitzes in Arnegg (Aranancb)
mit dem Vorbehalte, dass dagegen seine Schwester Kerhilt in der villa
217
9SS - 996.
Gossau eine Wohnung (mansio) und Land, um einen Garten an-
zulegen, auf Lebenszeit erbalte. Ueberdics soll sie Jährlich 8
Haller Dinkel, einen Frischling einen Solidus werlh, und unter
drei Malen im Jahr den Verbrauch an Brod, Bier und Käse, sowie
am Feste der Geburt des Herrn vier Fuder (carrada) Holz vom
Verwalter der vorgenannten villa (de procuratore prsdict» vills)
erhallen. Würde das Kloster diese Leislungen nicht machen wollen,
so nimmt Wito das oben verschriebene Land wieder an sich.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 44'. Heirg. üeii. dipl. 2, 69.
Neugart 1, 578.
991.
925. Apr. 26. (Nota vi diem martis, VI. kl. maii, anno X(V) reg-
nanle rege Ht inrico, sub duce Burchardo et comitc Liutone, anno
incaruationis DCCCCXXI(V3. Hüngg. — Dekan Liulhine und die
Brüder Puozirich und Wolvirath der Kirche St. Felix und Regula in
Zürich verlauschen an Abt Engilbert in St. Gallen die Leibeigene
(ancilla) Engiza gegen die Leibeigene (ancilla) Richarta, beide ohne
Kinder (filii); sollten sie später solche bekommen, so verbleiben die
Kinder bei derjenigen Kirche, welcher die Mutter nun angehört.
^. Hottinger, Eist, eccles. 8, 1138. Keugart 1, 579.
991
926. Jan 18. St. Gervais. — König Rodulf (II) (von Burgund und
Italien), hatte auf die Klage der Frau Bertagia und ihres Sohnes
Alleo, dass ihnen von Leutard ihr Besitz im equestrischen Gau im
Hofe zu Avenay (in pago equestrico et in curte Avenaco) vorent-
halten werde, verordnet, es sollen darüber seine Gelreuen (fideles)
Graf Torumbert, Anselm, Graf vom equestrischen Gau, und Ugo,
Pfalzgraf, beim nächsten Gerichte (in primo placilo) verhandeln.
Pfalzgraf Ugo und Graf Anselm erkennen hierauf in ölTcnllicher
Gerichtsversammlung (in mallo publice) zu St. Gervais laut den
Erbgesetzen, den beigebrachten Schriften (carlas) und Zeugen,
es gehöre der streitige Besitz der Frau Bertagia und ihrem Sohne
Altco und seie ihnen zu übergeben.
Faris, Bibliotheque imperiale, collecticn Moreau IV, 147. (Copie von
Avocat Lambert de Baiive und eine andere Copie in Sitten von J. P. de
Rivas). ^ Zurlaoben, Schweiz. Musenm J. 1784. S. 259. Oibrarlo e
Plromis, Doc. eigilli e monete 1. M6m. et doc. de Gen^ve 14, 376.
218
9S6 - 9S7.
993.
926. Not. 3. (Data in non. novembris, anno incarnat. DCCCCXXVI.,
indict. X, anno VI Heinrici regis). Worms. — König Heinrich (I)
schenkt dem Biscliofe Waldo von Cur den Ort Almens (LnmiDiiis)
im Gau Cur in der Grafschaft des Grafen Udalrich (in pago coriensi
in comitatu Udalrici) auf Lebenszeit zu Eigen ; nach seinem Tode
soll dieser Ort unter die beiden Klöster SL Peter zu Katzis (Cacias)
und Sl. Peter zu Wapitines (Impedines) gleichmässig yertheill
werden.
Cor, bischöfl. Arch. (CartuLar. f. 92). — Zapf, Mon. anecd. 1, 48.
Grandidier, Hiat. de T^gl. de Strasbourg 2, 305. Würdtwein, Kova saht.
dipl. 3, 344. Mohr, Cod. dipl. 1, 61. Böhmer, Reg. K. HemrichB (I)
45.
994.
926. Nov. 4. Worms. — König Heinrich (I) bestätigt wie seine Vor-*
fahren dem Kloster St. Gallen die Immunität, die freie AbCwahl
und die Eidesforderung vor Gericht (coactum juramentum).
St. GaUen Stiftaarch. — Chron. Gottwic. 1, 150. Neugart 1, 581.
Böhmer, Reg. K. Heinriclis (I). 46.
995.
927 (928). März 5. — April 13. — König Ruodulf (II) (von Burgand)
bestätigt die von der bischöflichen Kirche, von Klerus und Volk
(Clero ci populo) getroffene Wahl Libo*s zum Bischöfe von Lausanne.
Bern, Stadtbibliothek (Cartul. Lausanu. f. 10). — Hlst. patr. mon.
Charti 1, 130. M6in. et doc. de la Suisse rom. 6. 56.
996.
927 (928). Juli 16. (Notavi diem IUI. fer., XVll kl. Aug. aanun
VI. Heinrici regis, Hludowicum comitem). Herisau. — Liubthmd
und ihre Söhne Richpert, Liutkis und Rato vertauschen an Abt
Engilbert von St. Gallen fünf Jucharte im Thurgau (in pago dar-
geuue) zu Turolveswilare (Taffertswil bei Lülisburg?) gegen fünr
Jucharte Klosterbesitz zu Waleesuuanton (Wallenschwanden);
beides zu Eigen.
St. GaUen, Süftsarch. - Cod. Tradd. 441. Neugart 1, 582 mit dem
Dat. J. 928. Juli 16.
219
939.
997.
929. Febr. 12. Eperolfvigga (Actom et levatom in pago Alpegeuue in
Villa Eper./lfvigga). — Propst Ruadpert (von St. Gallen) trifft mit Er-
laubniss seines Ables mit Kngilbold einen Tausch, laut welchem er
von Engilbold ein Gut (predium) zu Wihlheim im Alpigau, welches
Engilbold von seiner Gattin bekommen hat, erhält; Engilbold
empßngt dagegen von ihm eine Hube in Alpfen und ihre Hube^
fonr Jucharte Acker- und Wiesland (in Aloupha uiiam hobam,
V iuchos inter agros et bra(as).
— Cod. Tradd. 442. Neugart 1, 583.
998.
929. Mftrz 4. (Datavi die mercuris IUI nonas martis. Anno XVII.
regnantc rege Ruodulfo). — Bischof Libo von Lausanne verleiht
au Presbyter Vitalis den von ihm an die bischöfliche Kirche zu
Lausanne übertrageuen Besitz im Gau Lausanne im Bezirke von
Renens zu Mesery (in pago lausannensi, in flne Runingorum in vil-
lare Masiriaco) eine Horstalt (casale I), drei Weinberge (vineas III)
von drei Fudern Wein (vinum caradas IH), Ackerland von 20
Modius (ad modius XX) und Wiesland von drei Fudern Heu
(^fenum caradas III); dazu aber noch im waaddändischen Gau im
Gebiete von Granges zu Denezy (in pago Waldense in fine Gra-^
Diacense, in villare donaciaco) eine Kapelle mit einer Mühle
(rarinario) zum Niessbrauch gegen Zins.
Bern, Stadtbiblioihek (Cartular. Lausann. fol. 50 b). — Zapf, Mon.
anecd. 53. Möm. et doc. de la Suisse rom. 6, 231.
999.
929. Hai 25. (VIII kl. Jun. Anno X regnante rege Heinrico). Zürich. —
Herzog Herimann von Alemannien nimmt ein Verzeichniss der
Leibeigenen (servi), welche die Chorherren (clerici) und die
Klosterfrauen (zum Fraumünster) in Zürich gegeneinander in
Rümlang, Schwamendingen, Fdllanden, Mure, Fluntern, Zürich und
Rieda gegeneinander vertauscht haben und setzt sie beidseitig in deren
Besitz ein; auch vertauscht er sonst Leibeigene (servi) gegen
Leibeigene (servi) der Chorherren (clerici) in Zürich.
Zürich, Staatsarch. (Rotulus aus dem Uten Jh. (?}. — Hottinger, Bist,
ecdes. 8, 1133. Neugart 1, 583. v. Wyss , Abtei Zürich , BeU. S. 24.
220
939 - 989.
1000.
929. Jani 14. (Data XVIII. kl. julü. Anno V regnante Rodolfo rege.
Indict. II). In villa Bolaco (Bülle?) — Gräfin Adelheid, WiUwe
Graf Richards (von Burgund) , Schwester König Radolb (I von
Bnrgand), Mutter König Rudolfs (von Frankreich) und Ton Hugo
und Boso, Aebtissin, schenkt den Mönchen des Klosters Clogny
die Abtei Romninniotier (Romanis monasterium), welche ihr Broder,
König Rodulf, ihr geschenkt hatte, zu Eigen, mit dem Vorbehalle^
dass sie ihre Klostereinrichtung und ihren Abt gemeinschafUich mit
dem Kloster Clugny haben soll, wie dermalen den Abt Odo.
Freiburg , Staatsarch. (Cartiüar. von Romalnmotier). •— Bonqaei 9,
693. Orig. Guelf. 2, 104. Mabillon iu clog. S. Adonls 135. Schweü.
Geschichtforscher 3. 1, 19. Mem. et doc. de la Siüsse rom. 3, 420.
1001
930. Apr. 9. (Data V Idus. april. Anno incarnaL DCCCCXXX. in-
dict. 111. Regnante Heinrico rege airno X). Frankfurt. — König
Heinrich (I) schenkt an die Kirche St. Fiorin zu Remüs die Kirche zn
Sins im Thal Engadin im Gau Ber(ho!ds, und gibt beide Kirchen
dem Presbyter Hartpert zu Eigen.
— . Zapf, Mon. 1, 54. (uach Tschudi und Zorlaaben). HonBayr, Bei-
träge zur Gesch. Tyrols 1, 94. Mohr, Cod. dipl. 1, 63.
1002.
930. Apr. 18. (931. Mai 19). (üictavi in die resurrectionis domni,
anno XVIII regnante domno Rodnifo rege). — Propst Thietoerin
und die Brüder des Klosters St. Maurice (im Wallis) verleiben mit
Zustimmung König Rodulfs an Turunbert, dessen Gattin Emina
und Tochter Adeylevd, Besitz zum Niessbrauch gegen Zins auf
I^benszeit, nemlich im waadtländischen Gau (in pago waldense)
zu Remantrone (Romanens?) und Nigraqua II Mansus, in Nnigis»
Fredingis und Muunitermagis II Mansus und in Gravecgiis, Taur-
maco und Mildes (Moudon?); im ausicensischen Gau (in pago
ansicense, Gau Ozo?) zu Molas (Maules?) im Hofe Vaadens
(X in curle Vuadingis) II Mansus und in Marsens (in curte mar-
singis) I Mansus, und in Yuadens I Mansus und den übertragenen
221
1^81 - 988.
Besitz im Gaa Chabiais (in pago capollacense) zu Donona (Thonon?)
mit der Kirche Sl. Innocenz.
TuriD, Staatsarch. (Cartalar. von St. .Maurice). — Hist. patr. mon.
Chart. 2,43 Nr.* 26 mit dem Datum J. 950. März 25. M^m. et doc. de la
Saisae rom. 19, 48 Nr. 162, mit dem Dat. J. 955.
1003.
931 (942). Jan. 2. (Dat. IV. non. jan. die dominico). Zürich in der
(Stifts-) Kirche. — Liulgarde schenlit vor dem versammelten Vollie
und mit der Hand ihres Vogtes Trutmann auf ihr Ableben hin drei
von ihr gekaufte Frauen dem Altar St. Felix und Regula (Frau-
mQnster zu Zürich), an welche jede von diesen jährlich vier De-
nare zu entrichten hat.
Zürich, Staatsarch. —
1004.
931. Aug. 16. (Notavi diem martis XVII kl. sept. anno XIIIL reg-
Dante Heinrico rege et sub duce Herimanno. Ab incarnal anno
DCCCCXXXI. Indict. llfl). Zürich. -- Ratpert und seine Gattin
Truhlinde übertragen an das Nonnenklo^^ter zum Fraumünster in
Zürich ihren Hof in Hasli (Niederhasli im Kanton Zürich) mit
den Lehen und drei Leibeigenen (cum beneBciis et tribus man-
cipiis); nebst diesem Hofe erhallen sie zum Niessbrauch gegen
Zins zwei Hüben mit drei Leibeigenen (duas hobas cum tribus
mancipiis), nemlich Eine in Watt (KL Zürich) und die andere in
Rumlang. Nach ihrem Ableben Tällt der übertragene und verliehene
Besitz an das Kloster. Wenn Truhlinde nach Ratperts Tod hei-
raChet, so verliert sie den Niessbrauch desselben.
Zürich, Staatsarch. — Nengart 2, 15. v. Wyss, Abtei Zürich. BeU. S. 26.
1005.
932. März 1. In der Kirche zu Gerenzano. — Anseibert, Abt des
Klosters St. Ambrosius in Mailand, vertauscht an Lupo 85 Masse
(tavole) Land zu Segudo bei Cresonio gegen 22 Masse (venlidue
pezzi di terra) Land zu Arogno (im Bezirk Lugano bei Bissone).
Mailand, Arch. San Fedele. —
1006.
983. Aug. 13. Rapoldischiricha. -~ Ruodpert überträgt mit Zostim-
mang seiner Verwandten (proximorum) an das Kloster St. Gallen
222
083 - AM.
seinen Besitz im Zärichgau zvl Männidörf, den er aus dem Titer-
lichen Erbe und mit Einwilligang (concessione) seiner Sdhtf&'itnd
seines Bruders inne hat , mit Vorbehalt der Wiedereinlösnng für
denjenigen von seinen Verwandten (cuicumque de propioqnis meis),
welchem er diese Uebertragungsschrift (cartam precariam) gibt
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tfadd. 442. Neugart 1, 584.
1007.
933 — (910) 942. — Abt Thieto von St. Gallen triffleinen Tauscli, last
welchem Penzo, ein Leibeigener des Klosters St Gallen (sem»
sancti Gaili) die durch eigenen Fleiss und Arbeit (ex suo stadio
et labore) erworbene Hube zu Sigiliniswilare, seinen ebenfalls er-
worbenen Besitz zu Ratinishoven (Rälerschen?) und 30 Acker
(agros) in Tetinishoven gegen ebenso grossen Klosterbesitz zu Sueni-
nisperch (Schwänberg?) und Bruggen. Penzo und seine Gattin
können den eingetauschten Besitz während ihres Lebens behalten
und ebenso ihre Söhne Walto und Penzo.
St. Gallen , Stiftsarch. — Cod. Tradd. 445. Neugart 1, 585.
1008.
934. Febr. (An. XIV. reg. Einricum. Mense febr.) In vico Pedenocie. —
Meroald schenkt dem Kloster St. Gallen zwei Höfe (colonias II) im
Grunde (in fundo) zu Pedenocie mit drei Leibeigenen (cum servis
et ancillis Minione et Miniane cum suos et Tancione cum quantos
lui pertinet).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 443.
1009.
934. April. (Anno XIV. regnante Eiorico. Hense aprili). In vico Pogo
(Buch?). — Johannes (Johannentes et uxoris su» Dominiganes) und
seine Gattin Dominiga verkaufen an Magnus und seine Gattin Quintel-
lana einen Hof zu Roneale (Rugell oder Raggal?) (cortinum a roncale).
Bremen, Stadtbibliothek. — Cod. Tradd. 443.
1010.
935. April. (Mense aprili^ anno XV regnante domno nostro Einrico).
In vico Pugo (Buch?). — Magnus vermacht seiner Gattin Quintillana,
wenn sie ihn überlebt, seinen sämmtlichen Besitz, ausgenonmM
den Pflichttheil (falsicia , falcidia) und was er für seine Seele n
223
037.
geben wünscht, nemlich 30 Solidi für die Presbyter und seine Kinder
(filips). Ebenso vermachl Quiotella (Quintillana) ihrem Manne (viro),
wenn er sie überlebt; ihren sämmtlichen Besitz, ausgenomnaen den
Pfliehttheil (Faisicia) nud was sie für ihre Seele zu geben wünscht
Bremen, Stadtbibliothek. — Cod. Tradd. 444.
1011.
937. Mai 23. (Data X kl. jun. Anno incarnat. dni. DCCCCXXXVill.
Indict Villi.) Mainz zh SL Alban. — König Otto (I) schenkt dem
Presbyter des Grafen Herimann, Hartbert (naciimals Bischof von
Cor), in Herimanns Grafschaft, im Gau Pfullichgau (Pfullingen) zu
Honao, die Fischerei im Flusse Echatz, mit Grund und Bett des-
selben zu Eigen, von dessen Ursprung an bis zu der Erweiterung
desselben, welche die Anwohner missbräuchlich See nennen (a na-
tatorio fluminis achaza nuncupati usque in gurgitem, quem cir-
cummanentes abusivo nomine lacum appellant).
Cur, bischöfl. Arcli. — Eichhorn, Epificop. cur. cod. prob. 22. Mohr,
Ck)d. dipl. 1, 64. Wirtbrg. ürkdbch. 1, 209. Böhmer, Reg. K. Otto'8(I)76.
1012.
937. Jun. 15. Como. — Die Könige Hugo und Lothar bestätigen
der bischöflichen Kirche von Como den Besitz der «Chiuse*
(Ciusas) und Brücke zu Chiavenna, ohne öife^itliche Leistung (in
integrum remota omni publica functione).
~. Tatti, Annal. sacri di Como 2, 798.
1013.
937— M3. — Anselm und seine Gattin stellen an die Abtei St. Haurice
(im Wallis) deren Besitz im genferischen Gau (in pago genevense)
zu Paterei, welchen sie von Mandalfredo erhalten hatten, zurück
und empfangen dagegen von der Abtei St. Maurice mit Zustimmung
König Konrads i^inen Mansus zu Sirsingo (Succinge bei Thonon)
und einen andern zu .... zum Niessbrauch für sich und ihre
Kinder auf Lebenszeit gegen Zins (olei sub censu sexario llil).
Turin, Staatearch. (Cartular. v. St. Idaurice). — Hist patr. mon.
2, 61, Nr. 42,
1014
987— tIS. *- König Konrad, Rector des Klosters St. Haurice (im
Wallit) and Magnerius. Propst, verleihen an Amaldrich und seiner
224
937 - 040.
Gatlin Richeldis den von ihnen überlragenen Besitz im genferischen
Gau (in pago genevense) in carte Aratis eine Hofstatt (casalem l),
einen ein Fuder gebenden Weinberg (vinea faciens caratam) und
einen Leibeigenen (servus) zum Niessbrauch gegen Zins.
Turin, Staatsnrch. (Cartular. v. St. Maarice). — Bist. pair. mon.
1, 64.
1015.
937—993. — Eugero vertauscht an den AA R. von St. Maarice (im
Wallis) oder an König Konrad (von Burgund) eine Kapelle im
Gau Lausanne zwischen (den Flüssen) .\ubonne und Venoge (Albinna
et venubia) zu Arlens mit 19 Ruthen und 6 Fuss Ackerland (terra)
(perlicas eripenales XIX et pedes VI) gegen ein Stück (peciolam)
von 12 Ruthen und 3 Fuss (perticas cruenales XII et pedes tres).
Tui'in, StauUarcIi. (Cartular. v. St. Maurice). — Hist patr. mon.
2, 62, Nr. 44.
1016.
938. Dec. 12. Im Hof zu Coiombier (bei Morges) in Borgnnd. (In
Burgundia, in curte Columbario). — König Lothar mit König Hugo
erklärt, dass er sich mit Adeleyd, Tochter König Rodalphs (II)
verlobt habe, und schenkt Ihr fünf Höfe^ nemlich zu Harincus,
Cerianus, Oloua mit 1000 Hansus; im Gau Corvins den Hof Vallis
mit 50 Mansus und dort noch einen andern Hof mit 30 Mansas;
die Abtei Sesto im Gau Lucca mit 2000 Mansas, die Abtei
St. Anton im Gau Siena mit 1000 Mansas und die Abtei St Sal-
vator in monte Amiati, im clusensischen Gau mit 400 Mansus.
Pavia, Arch. San Salvatore. — Orig. Guelf. 2, 141.
1017.
940. Apr. 7. (Data VII. id. npr. Anno incarnat. DCCCCXL. Indict.
Xill. Anno Ottonis regis III). Quedlinburg. ~ König Otto (I)
bestätigt dem Abte Thieto von St. Gallen in gleicher Weise wie
sein Vater Heinrich die Immunität, die Eidesforderuug vor Gericht
(coactum Juramentum) und die freie Abtwahl.
St. Gallen , Stiftsarch. — Chron. Gottwicense 1, 162. mit Fac-simüe.
Neagart 1, 585. Böhmer, K. Otto (I) 92.
225
1018.
940. Apr. 8. (Data VI. id. apr. Anno incarnat. ÜCCCCXL. IndicC.
XIIL Anno regis Oltonis IUI). Quedlinburg. — König 0((o (I)
schenkt dem Bischöfe Waldo von Cur auf die Klage, dass sein
Bisthnm seit Langem von den Sarazenen schwer geschädigt worden
sei (suum episcopium continua depredalione Saracenorum valde
esse desolatum), zwei Kirchen in dessen Sprengel (paroechia),
oemlich die Kirche im Drususthal zu Bludenz und die Kirche
St Martin in Schams. Nach Bischof Waldo's Abieben fällt die
Kirche in Schams an das Frauenkloster in Katzis zum Unterhalte
der Klosterfrauen.
Cur, biscliöfl. Arch. — £iclihorn, Epiac. Cur. Cod. prob. 23. Mohr,
Cod. dipl. 1, 66. Böhmer, Reg. K. Ottos (1) 93.
1019.
940. Apr. 29. Mailand in der St. Ambrosiuskirche. — Bischof Atto
Ton Vercelli vermacht den Kanonikern der bischöflichen Kirche
zu Mailand und ihren Vikarien (ordinariis et decnmanis) die vier
ThAler von Blegno, Leventina, Biasca und Intrasca.
IfaÜand, Erzbischötl* Kapitelsarch. (Copie). —
1020.
(942) — 959. Abt Cralo von St. Gallen und die Brüder des
Klosters schliessen mit ihrem Vogte (advocatus) Notger folgenden
Vertrag: Aus der Uebertragung Olhars, des Tribunen, und seiner
Nichte (neplis) Kerchild kam das Gut (prsdium) Jonswil in den
Besitz des Klosters. Da Notger dasselbe wie (quasi) ein Erbe
Othars mit allem Eifer und sogar durch öffentliche Gerichtsver-
handlung (publica mallacione) an sich zu bringen suchte, so
wurde der Streit dadurch beeiuiigi, da.ss Noiger, Vassus und Vogt
des Klosters, drei Hüben in Uzwil und die Alpweide (alpem pas-
coam), vrelche er von Udalrich Chadalohs Sohn erhalten hat, an
das Kloster überträgt. Dafür überlässt es ihm nebst diesem Be-
sitz auch jenen Ort (Jonswil) zum Niessbrauch auf Lebenszeit, um
ihn (Notger) dann treuer und ergebener (fideliorem eum deinceps ac
devottorem habere) zu haben. Nach seinem Ableben fUlC sein Be-
15
226
94S - 944.
sitz nebst 15 Leibeigenen (mancipiis) an St. Gallen, aasgenonunen
das Vermögen seiner Gattin (oxoris pecania) und der HavsniCh der
Dienstboten (donfesticorum illius servitomm sopellectilibts). Doch
soll dieser Besitz vom Kloster nie zu Lehen gegeben werden.
— . Cod. Tradd. 447. Neagart 1, 595.
1021.
Ui (945). Hai 18. (Data XV kalendas junii, anno ab incarnatione
domini DCCCCXLIH, anno Villi regnante domno Chvoorado rege,
indictio III). - König Konrad (von Burgund) erhftlt Vom Grafen
Karl, seinem Verwandten, die Kapelle St. Genis ond Land dazn
in der viennensischen Grafschaft (ex comitatu Vienensis) und schenkt
diesen Besitz auf dessen Bitte seinem Kapellan Ermenthens.
Paris, Bibliothöquo imperiale. — JA^m. et doc. de la Siiisse rom. 19,
550.
1022.
943. Juli 2. (Die dominico VI. nonas juUi. Anno V. regnanle do-
mino Chuonrado rege). — Propst Meynerius von St Maurice im
Wallis (Pr»positus St Hauritii agaunensis monasterii) verleiht anf
Verordnung und mit Zustimmung (jubente et consentiente) König
Konrads an Graf Alberioh (von Macon) zum Niessbranch auf Lebens-
zeit für ihn und dessen Söhne Leutold und Umbert, gegen Zins,
Besitz im Gau Warascus und in der Grafschaft Scodingos, nemlich
die Kirche St. Peter in calme Arlicana (Chanx-d'Allier bei Pontarlier);
Fiscus frascinus, die Hälfte von Froslingus, Chiuriacus fiscas, Bracos»
und den Besitz in Salins (in Salinis); die Herrschaft Arftcbe (po-
testatem Arecii) mit der Kirche St Melanins und dem Zehnten,
ausgenommen für den Altar; die Kirche St Martin in Chamblai
(Camblacio) mit der Herrschaft (polestas) und dem Zehnten in
dem Jurabezirk (de turma jurensi) Oseyas (Usie?).
St. Maurice, Abteiarcb. (Copie). — Danod, Eist, des Sequanois 2, 586.
Hist. patr. mon. 2, 35 nach einem Cartnlar. im Staataarch. in Törin
und mit dem Dat. J. 941.
1023.
944. Apr. 27. (Datavi die veneris V. kalendarum maii/anno Tl.
regnante domino Chuonrado rege). — Chrislina mit ihren Vogt
227
946.
(adTocalns) Recco schenkt ihren Besitz mit drei Leibeigehen (man-
cipiis) im lausanuischen Gau, im Bezirk Renens (in pago lau-
sannensi in fiue runingorum) zu Chailly (carliaco) an (die Kirche)
St Marie oder für den Unterhalt der Gott dienenden Brüder daselbst,
mit Vorbehalt des lebenslänglichen Niessbrauchs. Chrislina und
ihr Vogt setzen zu Chailly die Brüder in Besitz der Schenkung
dem Gesetze gemäss.
Bern, Stadtbibliothek. (Cartular. Lausann. fol. 21). — M^m. et doc. de
la Suisee romande 6, 98.
1024.
94t. Febr. 24. (Scripsi in die marlis VI kl. mai (martii?). Anno X.
regnante Otlono rege). In der Vorhalle der St. Peterskirche in
Zürich. (In porticu saucti peiri). — Presbyter Wolfhard, Abgeord-
neter Bischof Konrads, entscheidet im Beisein der Vorsteherin
des Frauenklosters Zürich Colisdiu und ihrer Klosterfrauen, sowie
der Chorbrüder der Kirche St. Felix und Regula (Grossmünster) in
Zürich mit Einwilligung der Kirchgenossen beider Sprengel und auf
Grund eidlicher Aussagen derselben, einen Streit über Zehnten
und Fischenzen der Kirche St. Felix und Regula (Grossmünster)
in Zürich und der St. Peterskirche daselbst.
Zürich , Staatsarch. (PergamcntroUe aus dem eilften Jahrb.). — Hot-
tinger, Hist. eccles. 8, 1143. Neugart 1, 586. v. Wyss, Abtei Zürich.
Beilagen S. 27.
1025.
Mt. Od 27. (Data VI. kal. noTcmbr. Anno incarnat. DCCCCXLVI,
indict IUI, regnante rege Ottone anno XII). Frankfurt. — König
Otto (I) gewährt den Mönchen zu Mehinratescella (Einsideln)
nadi dem Tode Eberhards, welcher Kirche und Wohnung der-
selben wieder hergestellt hat, die freie Abtwahl und nimmt ihren
Besitz in den Schulz und Schirm der Immunität (sub nostra defen-
sione et immunitntis tuitione res illorum).
Einaideln, Stiftsarch. — Tschudl, Chron. 1, 51. Hartmann, Annal.
Herem. 46. WUrdtwein, Nova subs. 3, 35G. Neugart 1, 584. Böhmer. Reg.
K. Otto (I) 143.
228
947 - 94ft.
1026. .
947 (948). Apr. 24. (Actum Vin. kl. mai. Anno XI. regnaDte rege
Ottone, sub diice Liutolvo filio suo). Zürich. (In civitate turegia). — «
Graf Peringer und die Richter entscheiden nach der Aussage von
Zeugen, dass das Gut (predium) zu Samilinsrütti und in jener
March, welches zwei Leibeigene (servi) des Frauenklosters in
Zürich widerrechtlich an sicii gezogen hatten, einem leibeigenen
(servus) des Chorherrenstiftes gehöre. Es wird daher dieses Gut
dem Chorherrenstift zurück gegeben, wogegen es dem Frauen-
kloster Besitz in Meilen zustellt
Zürich , Staatsarch. (Pergamentrolle aua dem Uten Jh.). — HoC*
tinger, Hist. cccies. 8, 1138. Neugart 1^ 590. v. Wyss, Abtd Zürich.
Beilagen S. 28.
1027.
947. Juli 12. (Datum II. id. jun. anno incarnat. DCCCGXLVIL In-
dicl. Uli. anno undecimo regni Ottonis regis). Magdeburg im
königlichen Palatium. - König Otto (1) gestattet dem Abte Grahloh
von St. Gallen in dem Orte Rorscach (Rorschach), welcher dem
Kloster St. Gallen gehört, besonders wegen der Reisenden nach
Italien und auch nach Rom, Markt zu halten und Münze zq
schlagen, mit Vorbehalt des Reichszolles.
St. Gallen, Stiftsarch. — Neugart, 1. 593. Böhmer, Reg. K. Otlo's (I)
150.
1028.
948. Jan. 24. (Data IX. kl. febr., anno incarnat. DGCCCXVIII,
rdgnante rege Ottone anno XIIII). Frankfurt — - König Otto (I)
schenkt der Meginrates Cella (Einsideln) St. Maria und St Mau-
ritius Besitz in der Grarschaft Retien zu Grabs, nemlich die Kirche
mit dem Zehnten und das Herrenland (tcrram dominicam).
Einsideln, Sti(lLS€krcIi. — Uartinann, Annal. 48. Kremer, Orig. KaMoioe
2, 68. Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 75. Nr. 129. Neugart 1, 594. Mldir,
Cod. ilipl. 1, 67. Böhmer, Reg. K. Ottos (I) 151.
1029.
948. Febr. 7. (Data Vil. id. febr. Anno dorn. DCCCCXLVm. bdieu
VII. Regnante rege Ottone anno XII). Worms. — König OUo (I)
229
948.
schenkt dem Abte Grahloh von St. Gallen den Hof Schwaningen
im Gau Alpegau (in pago Alpegowe), einen zweiten (Hof) Obern-
dorf im Gau Baar (in pago Para) mit der Taufkirche und einen
dritten, Wiare (Wüeri) im Thurgau (in pago Turgowe) zu Eigen.
St GaUen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 447. Herrgott, Gen. Habsbrg.
2, 74. Neugart 1, 593. Wirtbg. ürkdbch. 1, 210. Böhmer, Reg. K.
Otto's (I) 152.
1030.
§48 (843> Apr. 8. (Uala VI. id april. anno incarnat. DCCCCXLllI.
Ind. VI. regnante rege Otloue anno ....). Tuingoburg. — König
Otto (I) schenkt dem Abte Hartbert in der Grafschaft Herzog
Herimauns, in Retien (in comitatu Herimanni ducis rehzia nun-
cupato) Besitz im Drususlhale (Valle drusiana) zu Nenzingen die
Kirche mit dem Zehnten und seinen Besitz zu Rankwil (Vinomna),
einen Mansus mit dem Leibeigenen Solvanus und den übrigen
Leibeigenen (famuli).
Cor, bisciiöfl. Arcb. (Cartular.). — Hormayr, Werke 2, 25. Mohr,
Cod. dipl. 1, 67. Böhmer, Reg. Otto'» (I) 156.
1031.
918. An einem üienstage. (Notavi diem, feriam HI, anno XU rege
Ottone regnante, sub Peringarlo comite). Zuzwil (Zuocenwilare
in publice mallo). — Amalpert schenkt seinen drei Söhnen Anno,
Amalpert und Reginfrid, welche ihm von einer Leibeigenen (an-
cilla) St. Gallens geboren worden sind, seinen (an St. Gallen
übertragenen) Besitz zu Wolerammeswilare , so zwar, dass sie
denselben gegen Zins von zwei Denaren für immer behalten
können.
Bremen, Stadtbibliothek. — Cod. Tradd. 446. Neugart 1, 594.
1032.
948 (949). (Anno XII regnante dom. nostro Chunrado rege). —
Salerios, Racherius und seiue Gattin Eidria verkaufen an Bischof
Menerios (Hagnerius) von Lausanne eine Hofstatt (casale I), Acker?
Weinberge und Wiese (campos et vineas et prata) zu Ecublens
im Gan Lausanne, im Gebiete von Renens (in pago lausannensi
in fine Runingorum).
Bern, Stadtbibliothek (Cartular. Laasaon. Üol. 1 b). — Mem. et doc. de
Im Soiase romande 6, 4.
230
949.
1033.
949(948). Jao. 1. (Data kl. jan. Anno dorn. DCCCCXLYIIII. Indict. tt.
Regnante rege OUone anno XIIII). Frankfurt. — König Otto (1)
schenkt einem gewissen Manne, Namens Adam, der Jetzt (in Ein-
sidelu) Mönch (dei famulus) geworden ist, den Besitz wieder zn
Eigen, welchen er ihm wegen dessen Vergehen laut richterlichem
Urtheil zu Händen des königlichen Fiscus entzogen hatte, und
begnadigt ihn in Rücksicht auf das Gesetz und sein Leben um
ewiger Vergeltung willen. Dieser Besitz liegt zu SchnäBs, Schlins,
Meile (bei Frastenz oder Mels bei Sargans?), Nüziders und Ose
im Trusianischen Thal (in valle Trusiana).
Elnsideln. Stiflsarch. (Copie aus dem 17ten Jabrh.) — Hartmann, An-
nales Heremi dei 1, 53. GeschichtafVeund der V Orte 1, 103 (Liber
Erem.)- Böhmer, Reg. K. Otto*s (I) 160.
1034.
949. Febr. 9. Worms. — König Otto I bestätigt dem Kloster Pfliyers
(St. Maria) im Gau Retien in der Grafschaft Odalrichs (in pago
retia in comitatu Odalrici comitis) die demselben von seinen Vor-
fahren den Königen Karl und Ludwig ertheilten Erlasse und Pri-
vilegien (precepta ac prlvilegia) besonders die Immunität und freie
Abtwahl, sowie die so eben getroffene Wahl Erembrehts zain
Abte, und nimmt es in seinen Schulz und Schirm (sub nostra
defensione et emunitatis tuitione),
St. Gallen, Stiflsarch. (Klosterarch. PiUvers). — Eichhorn, Episcopst.
cur. cod. prob. S. 24, mit dem Regiemngsjahr 13 statt 15. Mohr, Cod.
dipl. 69. Böhmer, Reg. K. Otto*s 162.
1035.
949. An einem Montage. (Notavi diem fer. 11. Annum XUI. regis
Ottonis, sub Peringario comite). Gossau. — Engilhart überträgt
an das Kloster St. Gallen seinen Besitz in Peremarswilare (Bill*
wil?). Seine gesetzlichen Erben bezahlen den Zins in Büren
(Ober- oder Niederbüren) und haben auch die Nutzniessung vom
Hofe (curte) in Weide und Wald.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 448. Keogart 1, 569.
231
950- 981.
1036.
95t. Febr. 12. (Notavi diem III. Annum XIIII regis OUonis, dace
PurchardOy Peringario comile, II. id. febr.). Gossau. — Folfraht
mit seiner Gattiu Ruodthrud überträgt an das Kloster St. Gallen
seinen Besitz In der March Schwänberg; den Zins bezählt er an
die Kirche (ad altare) in Herisau an St. Mariinstag. Nach dem
Tode seiner Gattin hat er die eine Hälfte dieses Besitzes zum
Niessbrauch gegen Zins, und die andere Hälfte deren Kinder; nach-
her die gesetzlichen Erben nebst dem Niessbrauch in Wald und
Weid im Gebiete St. Gallens (in polestate S. Galli).
St. Gallen, Stiftsarch. — Hengott, Gen. Habsbrg. Kr. 130. Keugart
1, 597. Zellweger, ürk. z. Appenzeller Gesch. 3, 47.
1037.
§50. Hai 3t. Pavia. — - König Lothar (II) bestätigt dem Bisthum
Como den Besitz der Clusen und Brücke zu Chiavenna (clusas ei
pontem de Clavenna).
— . Tatti, Annal. sacri di Como 2, 800. Ughelli, Italia sacra 5. Böhmer,
Reg. der Ital. Karolinger 1429.
1038
956. An einem Donnerstag. (Notavi diem, V. feriam, annum XIIII,
regis Ottonis). Gossau. — Pernhart überträgt an das Kloster
St. Gallen seinen Besitz, welchen sein Vater Adalman in Hohfirst
selbst erworben und ihm wegen dessen (Pernharts) Leibeigenschaft
(propter servitutem meam) und zum Heil seiner Seele geschenkt
hat.
8i. Gallen, SUftsarch. — Cod. Tradd. 449. Neugail 1, 579.
1039.
951. Oct. 15. (Data idus octobris, anno incarnationis DCCCCLI.
bdict Villi. Anno domini Ottonis regis in francia XVI, in Italia)-
PaTia. — König Otto (Q schenkt der bischöflichen Kirche zu Cur
onter Bischof Hartbert in des Herzogs Liudolf Grafschaft Recia
die königlichen Einkünfte (omnem fiscum) von der Grafschaft Cur
selbst (de ipso curiensi comitatu), wie sie bis anhin zur könig-
lichen Kammer gehörten und die Befugniss, sie mit gerechter
Strafe (oam districiione justa), wie es früher zu seinem Nutzen
23?
»53
geschah (veluti prlas ad nostrum «pus) zu beziehen und das Recht
dieselben durch die Qaarlaleinnehmer einzufordern Qus a quadrariis
inquirendum) ; auch soll Niemand diese Kirche and deren Vor-
sieher irgendwie beunruhigen.
Cur, bischöfl. Arch. — Eichliorn, Episcop. Cor. Cod. prob. 24. Mohr,
Cod. dipl. 1, 69. Böhmer, Reg. K. Otto*8 (I) 179.
1040.
952. März. 1. Zürich. — König Otlo (I) bestätigt der Abtei Zarich
(in vico turegi) ihren Besitz , nemlich die Kirche St. Peter in Zürich
mit dem Hofe dazu und die Höfe Stadelhofen nnd Boswil, die Villa
Wipkingen, die halbe Kirche in der Villa Rümlang mit acht Mausen
zugleich mit denen in Fällauden, den Besitz zu Sur und Digge-
nowa, in Bürgleu und Sileuen, welche beide Orte die Abtei in
Gegenwart des Königs erworben hat, im Elsass zu Schlettslatt,
Kienstatt (Chuningesstadt), Altheim, Kiensheim, nnd zu Lndretikon
nnd Horgen den schuldigen Zins (censum debitum), und erlheiit
der Abtei und ihrem Besitz die Immunität und nimmt sie in seinen
Schutz und Schirm (sub nostra defensione et munitatis tuitione).
Zürich, Staatsarch. (Copie aus dem 13. Jh.). — Hottiiiger, Spte.
Tigur. p. 248. Würdtwein, Nov. subs. 3, 360. Neu^ort 1, 598. ArcliiT
f. Schweizgsch. 1, 78. Geschichtefrd. d. V Orte 8, 6. ▼. WyM, Abtei
Zürich. Beilagen S. 29. Böhmer, Reg. K. Otto*8 (I) 1S3.
1041.
952. März 10. (Data VI. idus, mar. Anno incarnat. DCCCCLII. indic.
X. Anno domni Ottonis XVI). Erenstein. — König Otto (I) schenkt
einem Leibeigenen (servus) der Abtei Zürich den Hof Rnvaris
(einst Rufers zwischen Kirchberg und Adliswil im Kant. Zürich).
Zarich, Staatsarch. ^ Hottmger, Hist. eccles. 8« 1157. Neagart 1, 599.
Arch. f. Schweizgsch. 1, 79. v. Wyss, Abtei Zürich, Beilagen 8, 31.
Böhmer, Reg. K. Otto's (I) 184.
1042.
952. März 12. Erenstein. — König Otto (I) schenkt dem Bischoro
Hartbert und der bischöflichen Kirche zu Cur den dortigen Zoll
393
98» - 98»
zu Eigeo, nachdem derselbe schon früher der bischöflichen Kirche
übergeben worden war.
Cur, bischöfl. Arch. — Eichhorn, Episcop. Cur. Cod. prob. 22. Mohr, Cod.
dipL 1, 70. Böhmer, Reg. K. Otto's (I) 185.
1043.
•52. Aug. 9. Augsburg. — König Ollo (I) schenkt der Kirche
St. Meginratescella (Einsideln), den Ort Lielah im Breisgau, in
der Grafschaft seines Sohnes Liutolf, welcher Ort von Guntramm
nach der ölTeullichen Verurtheilung (populari judicio) desselben
in den königlichen Besitz gekommen war, zu Eigen.
Einsideln, StifLsarch. — Hartmann , Annales Heremi 56. Herrgott,
Gen. 2, 76. Neugart 1, 599. Böhmer, Reg. K. Otto*» (1) ^^3.
1044.
952. Oct. 15. Frose (bei Magdeburg). — König Otto (I) bestätigt
wie die früheren Könige dem Bischöfe Hartpert von Cur die seinem
Bislhume gehörenden Besitzungen im Gau Elsass zu Schleltstadt
eine Kapelle, zu Weizenheim, Königsheim (Kinsheim) und Breiten-
heim und befiehlt, dass diese Besitzungen, welche dem Bislhume
laut der Klage Bischof Hartperts widerrechtlich entrissen wurden,
wieder zurückgestellt werden sollen.
Cur, bisehüfl. Arch. — Würdtwein, Nov. subsid. 3, 363. Mohr, Cod.
dipl. 1, 71. Böhmer, Reg. K. Otto*s (I) 195.
1045.
953. Febr. 24. Erenstein. — König Otto (I) bestätigt dem Bischöfe
Hartpert von Cur die Besitzungen des Bisthums Cur im Elsass,
nachdem er daselbst über dieselben untersucht, die früheren könig-
lichen Erlasse (precepta) geprüft und gefunden hatte . dass sie
dem Bisthume Cur widerrechtlich entrissen worden, nemlich zu
Sohlettstadt die Kirche , in Königsheim (Kinsheim) die Kirche , zu
Adoltesheim, Breitenheim. Suabesheim , in Winzenheim einen Hof
(cnrtis) und die Kirche, und zu Mouchenhcim.
Cor, bUchöfl. Arch. — Würdtwein, Nova snbs. 3, 367. Schöpflin, AU.
di^ 1, Ua. Mohr, Cod. dipl. 1, 73. Böhmer, Reg. K. Otto's (I) 198.
2S4
988 - 987.
leis.
955. Nov. 22. (Notavi diem iovis X kal. dec. Luo. IUI. Parch^rdo
dsee. Regnante rege Ottone). Uri (in Uronia). — Canpold aod
Liuterich und die Einwohner von Uri erklären dem Herzoge
Parchard als Vogt des Castrums Zürich, dass sie, nachdem sie
laut Recht und Gesetz ihrer Väter von den Gütern den Zehnten abge-
löst haben und nur noch an das Kirchenlicht entrichten, bloss noch
den Zehnten von dem Ertrage derjenigen Orte zu enirichten haben,
wohin man weder mit Wagen noch Pferd hingelangen kann vnd
dass sie mit demselben Heu noch die Zehntschafe füttero bis
Mitte Hai.
Zürich, Staatsarcb. — Meagart 2, 19 mit d. Dat. J. 972. GeseMeiitf-
freund der V Orte 1, 59. v. Wyss, Abtei ZUrich. Beilagen S. 32.
1047.
955 (956). Dec. 28. (Data V. kl. Januar., anno incarnat. DCCCOLVl.
indictione .... Ottone anno XXf). Dornbirn. — König Otto Q)
schenkt der bischöflichen Kirche in Cur unter Bischof Hartpert,
weil sie durch den aus Italien erfolgten Einfall der Sarazenen in
Noth geralhen ist, den Hof Zizers in der Grafschaft Rettet
(Rehcis) und gewährt dem bischöflichen Schiffe auf dem Wallensee
(lacus rivanus) die ihm schon von Alters her ertheilte Zoll- and
Zinsfreiheit.
Car, bischöfl. Arch. (Cartular.) — Eichhorn, Episcopat. Cur.. Cod.
prob. 26 mit dem Datum J. 956. Dec. 28. Mohr, Cod. dipl. 1, 74.
Böhmer, Reg. K. Otto's (I) 207.
1048.
957. Hai 21. (Notavi diem, V. fer. in XII. kal. Jun. in XXI. tnoo
Otlonis regis). Dornbirn. — Engilbert und sein Bruder Huprechl
übertragen an das Kloster St. Gallen ihren Besitz im Rbeingau
zu Dornbirn.
St. Gallen, Stiftsarch. - Cod. Tradd. 449. Keugart 1, 600.
1049.
957. An einem Freitage. (Notavi diem, feriam VI. Annum iocaroal.
DCCCCLVII. Annum regis Ottonis XXI. Purghardo duce, Eberkardo
2S5
9S9 - 95S
comite, Adale tribano). Gossaa. — Herebrant, Engilbreht und ihre
Milerben übertragen ihren Erbbesilz in Herebranteswilare (Herzen-
ifilare?) an das Kloster St. Gallen; den Zins bezahlen sie an den
Altar St. Michael (der Kirche) in Gossaa. Werden sie vom Kloster
mit Ungerechtigkeiten (^Injastis injuriis adflicti) bedroht und erlangen
sie Ton ihm keine Gerechtigkeit, so können sie den übertragen Be-
sitz ohne Zins (in restributarias) behalten.
St. Gallen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 450 Neugart 1, 600.
1050.
»7. An einem Mittwoch. (Notavi diem, feriam IV. Annum regls
Ottonis XXi). Bazenhoren (Pacenhova). — Abt Crahloh von
SL Gallen trifft mit Pebo und dessen Sohne Albin einen Tausch ;
sie übertragen au das Kloster St. Gallen ihren Besitz in Ibendorf
and empfangen dagegen den Kloslerbesitz zu Brunnen (Prunnon)
zum Niessbrauch gegen Zins an den Altar St. Bonifacius (der
Kirche) in Lutteraun (Lutteren). *
St. GaUen, Stiftsarcli. — Cod. Tradd. 450.
1051.
(959). Jan. 16. (Data XVII. kl. febr. Anno incarnaLDGCCCLVIIH,
indicL I. regnanle rege Otlone anno XXIII). Frizlar (Friteslare). —
König Otto (I) schenkt der bischöflichen Kirche in Cur seinen
Be.Mlz in Correlicn in der Grarschafl Adalbcrts in der Stadt Cur
(in recia curiensi in comitatu Adalberti comitis in loco et civitate
curia), nemlich die Häirte Jener Stadt, aber nur so weit er Rechte
darauf und auf die steuerpflichtigen Zinsleute und Freien jenes
Gebietes hat (sicut homines ipsius tolius provinciae censuales ac
liberi debitores sunt); dann die Kirche St. Laurentius, den Hof
und die Kirche St. Hilarius, die Kirche St. Martin mit dem Wein-
berg daneben, und zu Trimmis die Kapelle St. Carpoforus mit dem
Zehnten; auch bestätigt er der bischöflichen Kirche in Cur den
Zoll daselbst und das Müuzrecht.
Cur, bischüfl. Arch. — r Eichhorn, Episcopat. Cur. Cod. prob. 28.
Kohr, Cod. dipl. 1, 75. Böhmer, Reg. K. Otto*d (I) 218.
1052.
§58. Not. 26. (Data VL kal. decemb. indict. XV., anno incamat.
DCCCCLVIIQ. Polithea. — König Otto (L) schenkt das Kloster
99» - 9«0.
Pf&vers im Gaa Rhetten (ad Favares in pago Rheto) , walche. -
einst durch gesetzroässiges Urtheil in den königlichen BeAU kim
dem edlen und ausgezeichneten Manne (nobilis et eximitis nr~
Enzelin und dessen Klosterbrüdern daselbst und ertheilt denselbecn
die freie Abtwahl.
— . Eichhorn, £p. Cor. Cod. prob. 27. Mohr, Cod. dipl. i, 77. Böhmer
Reg. K. Otto's (I) 222. (Zweifelhaft).
1053.
959. Jan. 6. Polilhe. — König Olto (I) schenkt der Meginradescella
(Einsideln) Besitz im alamannischen Herzogthume, in des Herzogs
Burkhard Grafschaft, nun Thurgau genannt, zu Eschenz, nemlich
den Hof, welchen Graf Gundram, wegen seiner Untreqe (perfldia)
verurtheilt, zur königlichen Verfügung stellen musste.
Einsideln, Stiftsarch. — Hartmann, Annales 62. Herrgott, Gen. Habsbrg.
2, 78. Neugart 1, 601. Böhmer, Reg. K. Otto*8 (I) 223.
1054.
959. Apr. 14. Walbike. •— König Otto (1) schenkt seinem Getreoen
(fideli) Ruodulf Besitz in Colmar und HüUenheim, sowie den ge-
sammten Besitz Gunirams im Elsass, ausgenommen die Besitznng
Brumat.
— . Schöpflin, Als. dipl. 1, 114 nach einer Abschrift Zurlaubens im
Staatsarchive in Bern, wo die Urkunde nicht mehr vorhaaden iai.
Böhmer, Reg. K. Otto*8 (I) 226.
1055.
960. Mai 16. Clofheim (Kostheim bei Mainz). — König Otto (1)
schenkt der Ableikirche St. Martin in Disentis und den dortigen Mön-
chen Güter im Herzogthum Alemanien im Zürichgau, nemlich in der
Grafschaft des Grafen Luito zu Pfaffikon die Kirche mit den ZehoCen
und zwei Hüben und das Lehen für den daran angestellten
Presbyter, nemlich eine Hube, die dazu gehörigen Kirchen mit
den Lehen der daran angestellten Presbyter und die Zinsleate
(homines censuales); ferner in der Provinz Cur-Bätien (in pro-
Tincia.Rstis Curiensis) in der Grafschaft des Grafen Adelben n
»37
(Amades) einen Hof. Anch gewährt er denselben Mönchen
die freie Abiwahl.
— . Mohr, Cod. dipl. 1, 78 nach einer Abschrift; in der liandschrift-
liehen Urkundeusammlung von P. Ildephons Fuchs. Eichhorn, Episcop.
Cur. CJod. prob. 28. Böhmer, Reg. K. Otto's (I) 234.
1056.
An einem Freitage (Nota vi diem, fer. VI, annum regis Ottonis
XXIV}. Uzwil. — Abt Burghard von St Gallen verleiht an Wille-
ram den von diesem an St Gallen übertragenen Besitz zu Uzwil ;
den ZinS; einen Denar oder zwei Hahner, bezahlt er an die Kirche
St Martin zu Jonswil. Stirbt er ohne Leibeserben, so fällt der
Besitz an St Gallen. Niemand kann ihn oder seine Eri>en an eine
andere Gerichtsstätte vorladen als an den genannten Ort (Jonswil).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 451.'Neugart 1, 602.
1057.
MO. (Anno incaroat DCCCCLX. Indict tertia. Anno regis Ottonis
XXY). — Kaiser (Imperator) Otto (I) schliesst mit Bischof Hartpert
von Cur einen Tausch ab. Laut demselben übernimmt Kaiser
Otto (I) den der Kirche Cur zugehörigen Ort Kirchheim , nebst
Kirche und Zehnten, im Herzogthum Aleinannien in der Grafschaft
Neckargau, welchen er einst mit Willen Bischof Hartperts, in
Gegenwart Vieler, im Orte Klofheim (Kostheim bei Mainz) für die
Kirche Cor von König Konrad (von Burgund) tauschweise gegen
Ueberlassong von Besitzungen der Kirche Cur im Eisass an den
König, erworben hatte. Gegen Uebernahme von Kirchheim über-
gab der Kaiser an Bischof Hartpert in der Grafschaft Rehlien :
den königlichen Hof Cur, den bisher Graf Adalbert vom Kaiser zu
Lehen getragen; das Thal Bergeil mit Gericht und Twiug (bisher
der Grafschaft zuständig), Zinsen und Zoll ; in Cur alle Einkünfte
▼00 der Centene, dem Schultheissenamt und andere königliche
Rechte; die Kirche im Kastell Bonaduz und Räzüns mit den Zehn-
len, alle Lehen Bernhards, Vasallen Graf Adalberts, im Gebirge;
die Kirchen Kiein und Pitasch mit den Zehnten; die Fischeuzen
in Walensee (piscationem in lacu rivano) und im Flusse Seez (in
aqoa sedes com piscatoribos et terris). Bei der Schenkung des
238
köoiglichen Hofes Cor bleiben einzig ausgenommen zwei Weinberge
in Trimmis nebst zwei Winzern nnd zweien eingehegten Waldangen.
Cur, bischöfl. Arch. — Würdtweia, Hova subs. 3, 372. Wirtbg.
Urkdbch. 1, 213. Mohr, Cod. dipl. 1, 79. Böhmer, Reg. K. Otto*s (l) 235.
1058.
961. Febr. 3. Regensburg. — König (rex) OUo (I) ertheilt der Eber-
hardescella (Einsideln), wo der Eremit Eberhard die Kirche mit des
Königs Unterstützung von Grund aus neu erstellt und dazu Mönchs-
Wohnungen erbaut hat, die freie Abtwahl nach des jetzigen Abts
Dietland Ableben und nimmt sie in den Schutz und Schirm d^
Immunität (sub nostra defensioue ac immunitatis tuitione).
Einsideln, Stiflsarch. — Hartmann, Annalea 63. WürdtweiO) Kov.
»ubs. 3, 375. Neilgart 1, 602. Böhmer, Reg. K. Otto*8 (I) 237.
1059.
961. Mai 17. (Data XVI. kl. Jun. DCCCCLXL Indict IIIL Anno
XXVI. regnante imperatore Otione). Worms. — Kaiser Otto (T)
bestätigt einen zwischen dem Bischöfe Hartpert von Cur und dem
Kloster Schwarzach mit Einwilligung von dessen Vogt Eonrad
getroffenen Tausch. Bischof Hartpert von Cur vertauscht an das
Kloster Schwarzach seinen Besitz im Breisgau (in pago Prisi-
keuue) zu Neuershausen, in der Grafschaft Hortenau zu TtUImgea
mit dem dazu gehörigen Besitze in Clofheim (Kostheim bei Mainz)
und dem von König Konrad erhaltenen Gute im Elsass gegen den
Besitz des Klosters Schwarzach im alamannischen Herzogthnme in
der GraEschaft Baar zu Böchingen; im Nagoltgau zu Kuppingen , in
Mungiseshuntare zu Böttingen; im Aphagau zu Altheim; im Here-
gau (Eritgau) zu Dathausen, Möringen, Dürmentingeny ZeU, Non-
nenweiler und Moosheim; in der Munterishuntare zu Reutlingen-
dorf, Aderazhofen, Parchdorf, Hoosbeuren, (Ober- oder Unter-}
Griesingen, Ehingen, Bergach und Allmendingen.
Cur, bischöfl. Arch. — Würdtwein, Kot. subs. 3, 378. Schöpflin, Ab.
dipl. 1, 115. DUmge, Reg. Bad. S. 7. Wiribrg. ürkdbch. 1, 215. Kohr,
Cod. dipl. 1, 82. Böhmer, Reg. K. Otto's (I) 243. (Zweifelhaft).
1060.
Ml. Mai 17. (DaU XVL kl. jun., anno incarnat DCCCCLXI. IndicI.
Uli. Regnante rege Oltone anno XXVI). Worms. — König Otto
239
(I) besUtigl dem Kloster Schwarzach und dem Grafen Konrad»
welchem er die Obsorge (procuratio) über dasselbe aufgelragea
hat, einen mit dem Bischof Harlpert von Cur abgeschlossenen
Tausch, laut welchem das Kloster Schwarzach die Besitzungen
des Bisthums Cur im Gau Breisgau zu Neuershausen (Niweriches-
husa) und in der Grafschaft Mortenau zu Tuntelinga (Tüllingen
bei Lörrach} erhält; auch bestätigt er den durch Bischof Harl-
pert von König Konrad gesetzlich eingetauschten Besitz za Clof-
heim im Elsass.
Karlsruhe. G. L. Archiv. — Gudeni Sgll. dipl. p. 50. Wttrdtwein,
Nov. subs. 3, 376. Schöpflm, Als. dipl. 1, 115. Deuren, Aktenmäss.
Gesch. V. Schwanach contra Baden 8, 46. Diimg^, Reg. Bad. S. 7 und 8.
Mohr, Cod. dipl. 1, 83. Böhmer, Reg. R. Otto*s (I) 244.
iOSi.
M2 (M7). März 9. (Data Vli. Idus marlii, anno aativitate domini
DCCCCLVII). — König Konrad (von Borgund) stellt das Kloster
Moutiers-Grandval wieder her, welches durch die Schuld seines
Vaters einem gewissen Luitfrid zu Lehen gegeben, von demselben
bald aber als Eigenthum behandelt und unter seine Nachkommen-
Schaft vertheilt wurde, welche immer grösser dasselbe und dessen
Einkünfte geschwächt hat. Durch Kaiser Otto (I), seinen Sohn
den König und König Konrad wurde erkannt, dass dasselbe, weil es
durch königliches Privilegium gegründet wurde, wieder als Eigen-
thum zurückerlangt werden könne. König Konrad erlangte durch
den Urthcilsspruch seiner Getreuen (Judicium fidelium nostro-
mm), wozu er den Sohn Luitfrieds in seinen Palast rief, und durch
das Unheil des Volkes (judicante populo}, mittelst des Privile-
giums (per Privilegium) jene Abtei wieder zurück. König Konrad
stellt derselben ihre sämmtlichen Besitzungen wieder zu, nemlich :
In demselben Thal die Kapellen St. Eüenne und St Martin; die
Villa Nugerol in der Grafschaft Bargen mit der Kapelle St. Ur-
sanne und mit der Kapelle SL Pierre und der Villa Orvin; in
derselben Grafschaft die Villa Sombeval mit der Kapelle dazu und
eine andere Kapelle in der Villa Tavannes; die Kapelle St. Imier
lad den Hof Alerichs (Courtelary); Pery mit der Kapelle Recon-
240
TiUier. Diese Besitzangen sollen weder je ff Lehen gegebn aadi
teiiussert werden.
Pkuntrat, bischöfl. Arch. (Vidimos). — Mdm. de Moatier-€hruidTal 106.
Herrgott, Gen. 2, 77. Bouquet 9, 698. Orig. Quelf. 2, 190. Zcttleder,
Urkunden 2, 493. Tronillat, Mon. de Tanden ^dcb^ de Bäle L, 134.
10C2.
912. Apr. 1. (Die marlis kal. aprilis, anno vigesimo qoarto. regMMe
Caonrado rege). Lausanne (Lausona civitate}. — Königin Berilu
(von Bargund) schenkt mit Zustimmung ihrer Söhne, König Kon-
rads nnd Herzog Rudolfs, zur Stiftung eines Benediktiner Klosters
in Päterlingen die Stadt (oppidum} Päterlingen mit den dazn ge-
hörigen Besitzangen mit Ausnahme einer Wiese zu Dompierre ;
dazu schenkt sie Kirchen zu Kerzers und Pülly, die Kapelle xm
Fibirsis (Biberen) und die von Voto, Vociliinus und Hissbnrga
and deren Kindern (Aiiis) erhaltene Besitzung. Sie seiet dA
Mönchen dieses Klosters den Hajolus zum Abte vor, gewährt iineii
aber nach dessen Tod die freie Abtwahl ; fünf Jahre lang be-
zahlen sie Jährlich 10 Solidi zum Unterhalte an die Lichter in der
Kirche der Apostel, deren und des römischen Bischofes (Ronuini
pontiflcis) Schutz sie haben werden ; die Mönche sollen ihre Woh-
nung selbst bauen und darin täglich nach Nothdurft and Vermögen
Arme und Wanderer unterstützen. Sie stehen unter keiner well-
lichen Macht, sondern nur unter dem päpstlichen Stahle, der ae
gegen Jedes Unrecht schützen soll.
Freibarg und Lausanne, Stadtarch. — Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 79.
8chöpflin , Als. dipl. 1, 119. Guiehenon, Bibl. Sebus. 1 , 1. Bouquet,
9, 667. Orig. Guelf. 2. 124. Harlan, GaU. Christ. 15, Instr. 130. Arch.
d. 1. soc. d*hi8t. de Fribourg 1, 372. Zeerleder, Urkd. 1, 9. Coneerfar
teor suisse 3, 47. Verdeil , Hist. du Canton de Vaud 1, 49. (Zweifelhaft).
1063.
962 (961). Apr. 8. (Data VI. id. apr. Anno ab incarnat domini
DCCCCXXX(V)11. Anno regnante Chuonrado rege XIIII). Lausanne
(Lausanna civitate). — König Konrad (von Burgund) hat mit
seiner Mutter Bertha und seinem Bruder Ruodulf der Kirche
St Marie zu Päterlingen zum Unterhalte der Mönche daselbst
firbbesitz (alödem) laut Verschreibung (per Carlas) geschenkt.
241
069.
Daztt gilX er noch das Klöslerlein (cellula) Balm (Ferenbalm?)
nebst zweien über dem Felsen daselbst liegendeo Buchen- und
Eichenwftidchen ; den Zehnten zu Buoch, Gempenach, und zu ßi-
beren dem Laufe des Wassers nach bis zum Murtensee. König
Konrad bestdligl dies Alles und fügt mit seinem Bruder Ruodulf diesem
Besitze des Klosters noch den von ihrem Grossvater erworbenen
Besitz zu Gurte (Court bei Vully) im Vuisliacensischen Gau (Vully)
bei und gewährt diesem Orte das Münz- und Marktrecht.
Freiburg and Lausanne, Staatsarch* mit d. Dat. J. 932. ~ Zapf, Mon.
uieed. 1, 57. Bouquet 9, 699., Orig. Guelf. 2, 140. Guichenon, Bibl.
•ebns. c^nt. II. JTr. 82. Hist. patr. mon. chart. 2, 31 mit d. Dat. J. 932.
nach einer Copie im Staatsarch. in Turin y. J. 1300. Zeerleder 1, 12.
Emuner, Reg. K. Konrads 1505. (Zweifelhaft).
1064.
M2. Apr« 9. (Data V. id. april. anno incarnat. DCCCCLXII, imperii
Unperaloris Ottonis I. Indict. V). Pavia. — Kaiser Otto (I) bestätigt
^om Kloster San Pietro in Ciel d'oro in Pavia, nebst allen ihm vom
SURer Luitprand geschenkten und sonst erhaltenen Besitzungen,
ancb die Kapelle St. Marie Primasca genannt, im Thale Bellinzona
und deren Besitz in Blegno und Leventina, mit dem Rechte freier
Einkehr und den Invesliturgebühren (Fostro, Albergarias, in vesti-
äonibns}. Kaiser Otto (I) befreit das Kloster von jeder Gerichts-
barkeit und Oberherrlichkeit und bewilligt ihm nach der Regel
St Benedikts zu leben.
— .. Huratori, Antiq. Ital. 6, 65. Giulini, Storia di Milano 1, 574.
Böhmer, Archiv 5, 36. Böhmer, Reg. K. Otto (I) 258.
1065.
NZ Aug. 1. Caello. — Adeldruda verkauft an Teudebert» Priester von
Geronico (Giornico im Yal Leventina ?), einige Besitzungen im Gebiete
von Arogno (im Bezirk Lugano bei Bi^sone) um 33 Solidi in Silber.
Mailand, Arch. di San Fcdcle. —
1066.
M2. Dec. 9. (Data V id. dec, anno incarnat. DCCCCLXil. Indict. V.
Regnante rege Oltone XXVII., imperatorias poleslatis anno i).
Pavia CTioini). — Kaiser Otto (1) bestätigt wie seine Vorfahren
16
242
96a . 963.
dem Abte Majorinus von Prävers die dem Kloster PflTers Terlieheoe
freie Abtwahl and Immunität.
— . Eichhorn, Ep. Cur. Cod. prob. 29. Gerold Suiter, AimaL Fab.
mit anno regni XX. Böhmer, Reg. K. Otto (T) 265.
1067.
962. Ad einem Freitage. (Nota vi diem Ten. Annum domoi OUoiiis
XXVII. et imperii I. Purghardo duce). Neufohren. — Abt Borg-
hard von St. Gallen trifft mit Manegolt folgenden Tausch: Mane-
golt überträgt eine Hube zu Eppelhausen an das Kloster St Gallen,
welches ihm dagegen eine Hube in der Villa ScUattingen gibt.
Von beiden Hüben hat er den Niessbraoch auf Lebenszeit; aach
seinem Ableben fallen sie ans Kloster.
St. Gallen, Stiflsarch. — Cod. Tradd. 451. Neugart 1, 604.
1068.
963. Februar. (Hense februarium, anno 11. reg. Ottone fliio Ottonis).
Lopiene (LeOs bei Feldkirch?). — Presbyter Valenccus schenkt
seinem Neffen Priectus seinen Besitz im Boden (in solamen) zu
Lopiene (Lefls?).
St. Gallen, Stiftsarch. — . Cod. Tradd. 453.
1069.
963 (961). Juni 26. (Datavi die Mercurii. VL kalendarum JnUi, anno
XXVI. regnante Chuonrado rege). — Elirard ond seine Gattin
Escomburga übertragen an die Kirche des hl. Erlösers za Renalis
Ihren Besitz im Gau Lausanne im Bezirke Renens (ia ttne Runingo-
rum) und in der Villa Renens selbst mit Häusern und Hofstitten und
sechs Familien Leibeigener (mancipia), auf dass diese JilirHeh an
Maria Geburt den Zins in Wachs, Oel oder Geld (in argento) im
Werthe von zwei Denaren bezahlen. Nach ihrem. Tode fUU dieMT
Besitz an die Kirche des hl. Erlösers in Renens; wird er dann
zu Lehen gegeben (in prestariam aut beneflcium donare), sa können
ihn ihre Erben nehmen.
Bern, Stadtbibl. (Cartular. Lausann. fol. 17 a). ^ M^m. et doe. de 1»
Snisse rom. 6, 90.
1070,
963. Juni 28. (Dat. IV. kal. JuL die dominico, in yigilia s. petri et
pauli. Anno XX Villi. (1. XXVII) regnante Gssare OUona, anno
243
968.
dorn. DCCCCLXXIIII. (I. DCCCCLXII). Zürich. — Vor dem Gerichte
des Grafen Gotfrid hatten die Chorherren der Kirche St. Felix und
Regula am 19. Februar die Colbridga belangt wegen widerrecht-
lichen Besitzes der Güter in Fällanden des verstorbenen Engilbold,
Sohn Herichs, welche dieser, nur unter Vorbehalt lebenslänglichen
Niessbrauchs für sich, seine Gattin Heiza und den Kleriker Uto,
Sohn seiner Schwester Perinwig, dereinst an die Kirche geschenkt.
Die Chorherren hatten sich auf das Zeugniss der angesehensten
Fisctiinen in Zürich (principes Je fisco), der Hörigen der Kirche
(familta Sanctorum) und der Männer vom Zurichberg (testes de
monte) berufen ; weil aber die Letztern von Albirich und Ekihart
mitelst Geschenks von 15 Solidi abwendig gemacht worden, war
ein gülliges Urtheil nicht erhältlich und die Sache verschoben
worden. Jetzt tritt auf Befehl Herzog Burchards das Gericht unter
Graf Gotfried nochmals zusammen und spricht nach eidlichem
Zeugnisse von 7 Leuten der Kirche den Chorherren den streitigen
Besitz zu, in welchen sie sofort eingewiesen werden.
Zürich, Staatsarch« — HotUnger, Hist. eccl. 8, 1152. CFehlerhaft).
MeogBit 1, 604 and 606 als zwei Urkunden.
1071.
M3. Juni. An einem Freilage (Juni 5. 12. 26.) Zürich auf dem
Hügel am (Limmat-) Flusse auf St. Peters Hofstatt (in atrio
sanoti Petri). — Presbyter Engilbplt befreit seine Leibeigenen
(jNropria Juris mei mancipia) Yualterat, Ruotsint, Engildiu und
AdHman aus dem Joche der Knechtschaft Qugo servitutis) mit
dem Vorbehalte, dass jeder derselben Jähriich an St Martins-
nesse an den Altar des hl. Martin in der Kirche zu Hur ei
Denar in Geld (in argento) oder in Wachs bezahle. Sie können
MD hingehen, wohin ihnen beliebt und nach seinem Ableben das
Mnndiom und den Schirmherrn (munlpurdium defensorem) nach
Belieben wählen.
Ztkridi , Stadtarch. (Diplomatar. v. Häriug.). — Neugart 1, 607. Hott.
Specnl. tigor. p. 230. v. Wyss, Abtei Zürich. Beil. S. 33.
1672.
I« Aof. 9. (V. Idus aug. dominico die, anno XXVIII. Ottonis IH.
InperiL Dnce Bnrcbardo). Trullikon. — Thueto schenkt dem
2U
964.
Kloster Rheinaa seinen erworbenen Besitz in der Villa und Harch
Trüllikon mit dem Vorbehalte, dass sein Neffe Wipert, Mönch des
Klosters Rheinaa als solcher auf Lebenszeit Jährlich drei Scbeffel
Getreide (lil. modios farins) und 6 Eimer Bier (VI sitalas cere-
visiaß) und I (Eimer) Wein und zwei Frischlinge oder einen im
Werllie eines Sicius erhalte. Wird dieser Vorbehalt Tom Abie,
von den Mönchen oder sonst von Jemanden, der Macht dtrnber
hair verletzt, so fällt dieser Besitz an Thuelo's Erben.
Zürich, Staatsarch. (Cartular. von Rheinau). — Zapf, Hon. anecd. i56.
Gerbert, Hist. silv. nigr. 3, 11.
1073.
964. Jan. 27. (Notavi diem V in VI. kal. Tebr., annnm XXVIII.
imp. Ottonis regis, duce Burchardo, sub Eburhardo comite).
Gossau. — Herebrant überträgt seinen Besitz in der Maroh Bnrgaa
in der Grafschart Thurgau an das Kloster St. Gallen; den Zins,
jährlich einen Denar, bezahlt er an die Kirche (ad locum) Gossao.
Sollte er von der Flerrschaft (de potestate) St. Gallons Ungerech-
tigkeiten erfahren und bei dem Vogte den Trost der GerecKügkeit
nicht erhalten, so kann er seinen Besitz mit vier Denaren wieder
einlösen. Hat er keine gesetzlichen Erben, so fällt dieser Besitz
(nach seinem Ableben) an das Kloster.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Ti-add. 452. Neagart 1, 609.
1074.
964 (967). Febr. 3. (Datavi die dominico III. nonas. febroarü.
Anno XXVII. regnante Chuonrado rege). — Bischof Meginbariiis
(Heinarius) überträgt an die Kanoniker der Kirche St. Maria zu.
Lausanne seinen Besitz im Gau Lausanne im Bezirk Renens zn
Ecublens und was er zwischen (den Flüssen) Aubonne und Ve-
noge zu Tolochenaz besitzt. Wollen sie nach seinem Abieben
diesen Besitz Jemanden verleihen, so können ihn seine Erben zu
Lehen nehmen.
Bern, Stadtbibl. (Cartular. Lausann, fol. 19 a). — H6m. et doe. de la
Suisse romande 6, 94.
1675.
964. Oct. An einem Mittwoch. (Oct. 5. t2. 19. 26.) Zürich, in
öffentlichen Gerichte des Grafen Purchard. — Thiepirc fibergibi
245
964.
«n die Kirche and den Altar der hl. Felix und Regula acht Leib-
eigene beiderlei Geschlechts (mancipia ntriusque scxus), von
welchen jeder jährlich vier Denare in Wachs oder Geld an jenen
Altar zu entrichten hat, sonst aber frei ist und das Mundium und
einen Schutzherrn (muntpurdium et döminatorem et defensorem)
nach Belieben wählen kann.
Zürich, Staatsarch. - Neugart 1, 609. v. VYyss, Abtei Zürich. Beil.
S. 33.
1076.
961. Nov. II. Rom. - Papst Leo VIII vernimmt vom Bischöfe Konrad
von Constanz, es sei derselbe im Jahre 948 nach Meginrads Cella
(Einsideln) gerufen v^orden, um dort den 14. September die Kapelle
St. Maria zu weihen; aber als er um Mitternacht nach gewohnter
Weise zum Gebele aufgestanden sei, habe er mit einigen geistlichen
Brödern (religiosis fratribus) desselben Orts den lieblichsten Ge-
sang gehört. Bei genauerem Nachforschen habe sich ergeben, dass
Engel nach Weise und Ordnung der Bischöfe bei einer Kirchen-
einweihung gesungen haben. Als er am Morgen trotz der Bitte,
die Einweihung vorzunehmen, bis zur Mitte des Tages zögerte und
dann wegen seines Widerstandes und seiner Erzählang von der
Erscheinung heftig getadelt wurde, hörte man mit lauter Stimme
nifen: ^Höre auf, Bruder! sie ist von Gott (divinitus) geweiht
worden.^ Die Umstehenden hätten nun erkannt, dass sie vom
Himmel (caelitus) geweiht worden sei und er wünsche nun zu
' wissen, ob sie von einem Bischöfe geweiht werden dürfe. Papst
Leo VIII verneint dies und verordnet, dass Niemand gegen dieses
Privilegium handle. Niemand das Kloster in seinem Besitze störe
Qod spricht alle, welche diesen Ort reumülhig und zerknirscht in
Demoth besuchen, von Schuld und Strafe frei.
Eiusideln, StifUarch. (Vidimus durch den Bischof von Constanz in
zwei nicht ganz gleichlauteudcn Exemplaren vom Jahre 1383). — Hart-
mann, Annal. 71. Libertas Eüisidl. 2, 2. Würdtwein, Nov. subs. 3, 394
mit d. Dat. 948. Orig. Guelf. 2 , 249. Jaffe, Reg. pontif. Lit. spur. 947.
1077.
M4? (Anno XXYII. regnante Chunrado rege). — (Die bischöfliche
Kirohe) St Maria und Bischof Hanerius von Lausanne erhalten
246
96»
durch Tausch Besitz zwischen (den Flüssen) Aobonne aad Veaoge,
nemlich zu Ittcns eine Hofstatt, einen Weinberg, acht Scheffel Acker-
land und Wiesen von zwei Fudern Heu (casale I et vineam I Sierra-
arabilis ad modius. VHI. et prata ad colligendum carradas IL).
Bern, Stadtbibliotbek (Cartular. Lausann. fol. 1 b). — M6m. et doe. de
la Suisse rom. 6, 3.
1078.
965. Jan. 13. (Data idus jan. anno incarnat DCCCCLXV. Regni Otlonis
XXVHH., imperii IUI. Indict. VUl). Cur. -~ Kaiser Otto (1) bestiUgi
der Kirche und den Kanonikern zu Oeningen den Besitz, weichen ibn
GraT Chuono von Oeningrn geschenkt hai, nemlich zu Oeningen, El-
men, Buhiie (Bühl, Ober- oder Unlerbühl ?), Lützelshausen, Biedern»
Waldewilare, Seppinanch (See wen im Thurgau?), Geilingen, Gluringen,
GoKmadingen, Bibern, Büsslingen, Beuern, Watterdingen, Hansen,
Berselingen, Beringen, Siblingen, die Leutkirche (populärem eccie-
siam) mit den Zehnten zu Lotstetten, Tanchingen (Thaxogca), die
Zinsleute mit dem Landzehnten in den Orten Rafz (Rasso)^ Oster-
fingen (im Klettgau), Hechtingen, Uehlingen, AnselOngen, Zimber-
hoz, Zila (Zeilen?).
Karlsriihe, d. L. Arch, — Gerbert, De Rudolfo rege Saevioo p. 153« Nengart
1, 610. Damg^, Reg. Bad. 8. Böhmer, Reg. K. Ottos (!) 283. (Zweifelhall).
1079.
965. Jan. 23. (Uata X kl. febr. Anno incarnat. DCCCCLXV. Indict. VIII
Regnaule imperatore Ottone anno 11}. Reichcnau. — Kaiser Otto (I)
schenkt dem Abte Gregor und den Mönchenzu Meginrads Cella (Kin-
sideln) Ufnau und den dazugehörigen Besitz im Herzogtham Alle-
mannlen, in der Grarschaft Zürichgau zu Pfaffikon und Uerikon, die
Kirche zu Meilen und die übrigen zu Urnau gehörigen Orte. Obge-
nannte Orle hat er von der Ab(ci Sekingen gegen Besitz in der Grar-
schaft Adelberts Rliälien, den Hof Scana (Schännis), die Kirche da-
selbst, den Portum rivanum (Walenstad) und die SchiffTahrt (auf dem
Walensce) mit dem MarklschiiT (navigium cum naulo) eingelauschU
EinBideln, Stiftsarch. — Hailmann, Annal. 76. Herrgott, Gen. Habsbrg.
81. Neugart 1, 612. Böhmer, Reg. K. Otto's (I) 285.
1080.
965. Jan. 23. (Data X kal. febr. Anno incarnat. DCCCCLXV. Indick VIII.
Regnante rege Ottone anno XXII. imperatori» potestatis anno 11).
247
068.
Reichenao. — Kaiser Otto (I) gewährt den Hönchen zu Hegiorads
Cella (Eiasideln), wo Eremit Eberhard mit Hilfe Herzog Hermanns
' die Kirche St. Maria und Mauritius und Mönchswohnungen gebaut hat,
die freie Abtwahl und die Immunität und nimmt sie in seinen Schutz
und Schirm (sub nostra defensione et immunitatis tuitione).
Einsideln, Stidsarch. — Hartmanu, Annal. 73. Libertafi Einsidl. 2, 7.
Neugart 1, 612. Grandidier, Hist. d*Als. tit. 293. Böhmer, Reg. K.
Otto*8 (I) 285.
1081.
N5. (Sept. 1). (Anno incarnat. ÜCCCCLXV. Indict. VIII. OUone
imperat regnante anno IV, regni autem ejus XXX3. Ehreslein. —
Kaiser Otto (I) schenkt dem Kloster St. Martin zu Disenlis im
Curergau (in pago Curiorum) in der Grafschaft des Grafen Adel-
bert den Hof Pfafßnghovun im Zürichgau (in pago Thuregum) in
der Grafschaft des Grafen Burchard mit den dazu gehörenden
Ortschaften Zell, Eudiveld (Enlfelden?) und Mesikon (Masilinghovun)
bei Fehraltorf.
— . Mohr« Cod. dipl. 1, 85 nach einer Copie in Ildeph. Fuchs Doc.
Buch S. 18. Reg. v. Disentis p. 7. Nr. 24.
1082.
M5. (Notavi annum incarnalionis domini DCCCCLXV., sub Eburhardo
comite). Zuzwil. — Heriman überträgt au das Kloster St. Gallen
seinen Erbbesilz in Zuzwil; den Jahreszins, einen Denar^ bezahlt
er nach Linkenwil, an das Amt des Gastshausvorstehers (in mini-
sterio hospitarii). Sollte er aber an seinem Besitze irgend einen
Schaden erleiden, und es würde ihm der Verwalter jenes Amtes
nicht helfen, so kann er seinen Besitz wieder zu sich nehmen.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 452. Neugart 1, 613. Herrgott,
Gen, Habsbrg. 2, 82.
1083.
915. (Anno XXVIH., regnante Chunrado rege). — Ricaudus schenkt
der Kirche St. Maria zu Lausanne und dem Bischöfe Hanerius im
Gau Lausanne im Bezirk Granges (in One Graniacensi.) zu Lucens
(in Villa losingus . I . lucens) eine Hofstatt und ein Grundstück
(casale I et campnm. L).
Bern, Stadtbibliothek (Cartular. Lausann, fol 1 b). <- Mem. et doc. de la
Soiffe rem. 6, 3.
248
968 - 966.
1084.
965—972. -— Papst Jo^aDnes XIII empliehU wie verschiedenen andei:^
ßiscböfen auch den Bischöfen Gerald von Genf und Magnerfaui von
Lausanne den Abt Majolus von Clugny und dessen Klöster.
- . Bullar. Climiac. 5. Jaffe, Reg. pontif. 330. Nr. 2880.
1085.
966. Apr. 22. (Data X kl. Mai. Anno dorn, incarnat. DCCCCLXVI.
Indict. Villi. Anno regni Ottonis XXXI). Quedlinburg. -- Kaiser
Otto (I) bestätigt dem Bischöfe Hartpert von Cur den von des
zwei Freigelassenen, .... rambreht und Uodelbreht, welche durch
des Kaisers Güle milleist Ausschlagung der Münze (nummoraoi
excussione) aus der Hand vom Joche der Knechtschaft befreit
worden sind, demselben und der Kirche zu Cur zu Eigen ge-
schenkten Besitz im Gau Bibligouue (Nagallgouue) in der Graf-
schaft Ansheims zu Luppingen ; auch genehmigt er , dass Bischof
Hartpert denselben Besitz gegen Besitz Adalberts, Sohn Liulwarda«
im Gau Suerza in der Grafschaft Goltfrids zu Allmendingen ver*
tauscht hat
Cur, bischöfl. Arcli. — Würdtwcin, Nov. subs. dpi. 3, 397. Neugaiil,
614. Wirlbrg. Urkdbch. 1, 217. Mohr, Cod. dipl. 1, 86. Böhmer, Reg.
K. Otto'8 (I) 318.
1086.
966. Aug. 3. (Data III. non. aug. Anno incarnat. dni. DCCCCLXXVL
Indict. Villi., regni Ottonis VI). — König Olto (II) schenkt der
Kirche zu Cur unter Bischof Hartpeit den Hof Zizers in der Graf-
schaft Rehtia, Weinberge zu Trimmis und Mutans und die Kirche
mit dem Zehnten in Obersaxen.
Cur, bischöfl. Arch. — Mohr, Cod. dipl. 1, 88.
1087.
966. Aug. 10. (Dalum die vcneris, IUI. augusti idus, anno XXVini.
regnante Chuondrado rege). — König Chuonrad (von Burgond),
seine Gattin Mathilt, Konigin, und sein Sohn Cuono verleihen
an ihren Getreuen Ratzilin und dessen Gattin Ermeliud Besitz
des Klosters Romairimölier (sancti Petri Romaninsc), nemiich
zu Orbe, welches man Tabernis nennt (in Vrba que vocant Ta-
bernis), eine Wiese und 13 Acker Herrenland und eine HofstaU
249
967 - 968.
(campo I. et caltaras indomicatas XIII. et casale L) zum Niess-
brauch gegen Zins von zwei Solidi Jährlich den 30. Juni an das
Kloster Romaiumölier.
Lausanne, Staatsarch. — Htst. patr. roon. Chart. 1, 210.
1088
967. Mai 14 (t3). (Data III die lanis. prid. id. kl. Jun. Anno XXX,
regnante Chuhonrado rege). (Mouliers-) Grandval. — Temard
überlässt seinen Leibeigenen (servum) lltiger dem Kloster Mouliers-
Grandval (ad sanclam Maria Grande valense), dass derselbe dem
Kloster jährlich an Allerlieiligen zwei Denare in Wachs oder
Geld entrichte und nichl mehr, weil er ihm gut und eifrig ge-
dient hat.
Ponrentruy, biscliöfl. Areh. (Copie). — Trouillat, Mon. 1, 136.
1089.
9<7. Juli 8. (Data VIK. Julii« Anno incarnat. DCCCG..., imperii
Ottonis cesaris VI. indict. X). Marila in der Grafschaft Lucca. —
Kaiser Otto (I) schenkt dem Archipresbyter Victor wegen seiner
unbegrenzten Treue und Dienstleistung die, ohne Krben, bis Jetzt
dem Reiche gehörende Terra mortuorum in der Grafschaft Relien,
in den Thälcrn Venuste und Engadin (ignadine) zu Eigen.
Cur, bischöfl. Arclu (Cartular, p. 72). — Zapf, Mon. 1, 61. Hormayr,
V^erke 2, 26. Mohr, Cod, dipL 1, 89. Böhmer, Reg. K. Otto's (I) 334.
1090.
N8. October (In mense Octobris et indiclione XI). — Papst Johannes
(XIII) thut kund (prscipimus), dass das Kloster St. Gallen unter
keiner andern Macht, weder geistlichen noch weltlichen, stehe, als
unter der königlichen Majestät.
St. Gallen, Stiftearch. (Offizieller Druck des Klosters St. Gallen:
Bull» -et privilegia. Band 62 a p. 5). —
1091.
HS. Nov. 22. (Datavi die dominico X. kl. decembris, anno XXX.
regnante donno nostro chuonrado rege). Marcy (In villa Mar-
ciaco). — Levita (Diacon) Amico schenkt den Klerikern der Kirche
St. Maria zu Lausanne seinen Besitz im Gau Lausanne zwischen
den Flüssen Aubonne und Yenoge zu Marcy, uemlich den Zios
210
•et -^ »n
daTOD, welcheo seine Brüder Jährlich am Si. Cecilieotag bezahlen^
und zwar zwei Mod. Getreide, ein Mod. Wrin und ein Schwein
(frumenti mod. II, vini mod. I et porcum I). Wird die Entrichtung
dieses Zinses Terabsäumt, so flilll der Besitz ao die Kleriker.
Bern, Stadtbibiiothek (CartuW. Lausann. fol. 67 a). — Möm. et doc.
de la Suisse rom. 6, 279.
968 (967). (Anno XXX. reg. Chuonrado rege). — Tiebold schenkt
dem Bischöfe Egilolf von Lausanne seinen Besitz (alodium) zu
Cugy (Cuzziaco) in der Grafschaft Warascus im Gau Vully (in
pago Vuisliacense), welchen Besitz er durch schriftliche lieber-
tragung (per instrumenta cartarum) von Teutho erhalten hat
Bern , Stadtbibliothek (Cartular. Lausann. fol. 1 b). — M^m. et doc.
de la Suisse rom. 6, 4.
1693.
968. An einem Mittwoch. (Notavi diem fer. IV., annum Imp. Ottoois
YII. Pirihtilone comite). ~ Das Kloster St. Trudpert (monasterium
S. Druthperti) vertauscht an den Abt Purghard von St Gallen einen
Theil eines Weinberges zu Kachinchova (Kirchhöfen?) gegen eine
mit Aepfelbäumen bepflanzte Hofstatt (curtile), einen Theil einer
andern Hofstatt und einen Theil einer Wiese zu Perchusa (Berg*
hausen bei Ebringen).
St. Gallen, Stiflsarcb. — Cod. Tradd. 452. Keugart 1, 614.
1091.
971 (973). OcL 25. (Datavi die mercurii. Ylil. kl. nov. an. XXX Vf.
Reg. chuonrado Rege). — Bischof Eginulf (von Lausanne) schenkt
an den Altar St. Maria und Johannes Baptist oder den Kanonikern
(der bischöflichen Kirche) St. Maria zu Lausanne den Besitz,
welchen ihm Recco im Gau Yverdon (in pago everdunense) za
Chevressy gegeben hat, mit dem Vorbehalte, dass die Kanoniker
jährlich am Tage des hl. Johannes Baptist den Brüdern ein Gast-
mahl (refeciio) bezahlen sollen.
Bern , Stadtbibliothek (Cartular. Lansann. fol. 28 b). ^ Zapf| Mon.
anecd. 63. M^m. et doc. de la Suisse rom. 6, 130.
1695.
•71. An einem Donnerstage. (Notavi diem jovis, annum incarna-
tionis DCCCCLXXI, imperii autem domni Ottonis X, sub Bnrcardo
/
2SI
97t.
doce, Kbertiardo comUe). Gossau, vor öffeDtlichem Gerichte (in
poblico mallo). — Richbold überträgt an das Kloster St Gallen
seinen Besitz in Durraha (Durrenbach bei Urnäschen ?) ; den Zins,
einen Denar, bezahlt er an die Kirche zu Gossaa. Falls ihm legi-
time Leibeserben fehlen, so fallt dieser Besitz an das Kloster.
St. Gallen, StiflBarch. — Cod. Tradd. 453. Neagart 1, 616.
1096.
972. Hai 18. (Datavi die sabbalo. XV. kl. jonii, anno XXXIII. regnante
chaonrado rege). — Propst Turimbert und die Brüder der Kirche
Ton Lausanne verleihen an Auspert den von ihm an dieselben
übertragenen Besitz, nemlich eine Mühle und einen Weinberg,
sowie auch das Presbyterat der Kirche zu Sl. Prex zum lebens-
länglichen Niessbrauch, mit dem Vorbehalte^ dass er Jährlich an
St Clemenstag den Brüdern der Kirche St. Maria zu Lausanne
za einem Gastmahle (refectio) zwei fette Schweine (II porcos
optimos), zwei Modius sorgfältig gereinigtes Korn (II modios flro-
menti purgatissimi) und einen Modius Wtin gebe; nach Ausperls
Ableben fällt der Besitz an die Kirche zu Lausanne oder an deren
Brüder.
Bern, Stadtbibliotbek (Cartular. Lausann. fol. 66 b). — Zapf, Mon.
anecd. 65. M^m. et doc. de la Suisse rom. 6, 278.
1097.
971 Juli 11. (Data. V. id. iul. anno incarnat. dominice DCCCCLXXIL
ladict. XIII, anno regni domni otlonis XXXIIIL Imperii autem XI.)
Brixeit — Kaiser Otto (1) bestätigt dem Kloster Pfävers im Gau
und in der Grafschaft Retien (in pago et in comitatu rctia) wegen
Bedrängongen böswilliger Menschen (propter quorundam perver-
somm bominum tergiversationes) die demselben von seineu Vor-
fahren erihcilten Erlasse und Privilegien (precepla et privilegia),
besonders der Kaiser Karl und Ludwig, laut welchen das Kloster
mit seinem Besitz in den königlichen und kaiserlichen Schutz
(rrgi« et imperialis defensione tuitionis) aufgenommen wurde ^
Mberl ilun die freie Abtwahl und nimmt besonders dessen Besitz
252
•TS.
in seinen Scliniz (sed snb nosira defeosione illoroin res perpe-
tnaliter permaneant).
St. Gallen, Stiftsarch. (Klosterarch. PiUvers). —
1698.
972. Jali. 11. (Data V. id. iul, anno incarnationis dorn. DCCGCLXXII. *.
Indictione XIII, anna regni domni oUoiiis XI, ioiperii autem IIIL) <J
Brixen. — Kaiser (Mitkaiser) Otto (II) bestätigt dem Kloster ^v
Pfavers im Gau und in der Grafschaft Retien (in pago et in comi- —
tatu retia) wegen Bedräugungen böswilliger Menschen (propter *t
quorundam perversorum hominum tergiversationes) die demselben m
Ton seinen Vorfahren erlheilten Erlasse und Privilegien (precepta m
et privilegia), besonders der Kaiser Karl und Ludwig, laut welchen i
das Kloster mit seinem Besitz in den königlichen und kaiserlichen
Schutz (regis et imperialis defensione tuitioni<) aufgenommen wurde,
sichert ihm die freie Abiwahl und nimmt besonders dessen Besitz
in seinen Schutz (sed sub nostra defensione illorum res perpetua-
liter permaneant).
St. Gallen , Stütsarcli. (Klosterarch. Pßlvers). — Zapf, Mod. anecd. 67.
Eichhorn, Episcopat. Cur. Cod. prob. 274. Böhmer, Reg. K. Otto's (II) 420.
1099.
972. Aug. U. (Data X Villi, kal. sept. Anno incarnat. DCCCLXXIII.
Indictione XV. Anno regni Ollonis XII., imperii autem V.) Kloster
St. Gallen diesseits der Alpen (In sancti Galli monasterio cisal-
pino). ^ Otlo (II), der Jüngere, Mitkaiser durch die Güte seines
Vaters, bestätigt mit dessen Willen der Meginrade^ Cella (Kloster
Einsideln) und den Mönchen daselbst die von seinem Vater und
von Andern geschenkten Besitzungen, nemlich den königlichen
Hof Riegel mit den Orten Endingen, Wendungen, Kenzingen,
Thenningen, Burkheim, Bahlingen, (Ober- Nieder-) Rolweil,
Betzenhausen , (Ober- Nieder-) Bergen, Boksberg, Zarten, Liel,
Tutlesvelda (Tutschfelden), Rihtilinga (Riedlingen), Birinheim, (Ober-
Unter-Birken?) im Hcrzogthum Alamannien, im Gau Breisgau; dann
im Gau Zürichgau Ufnau mit den dazu gehörigen Orten Pftfflkon»
Uerikon (Urinchova), die Kirche in Meilen (Meiolano), ferner Oetwil.
2S3
972.
Kallbrannen (Chaldebranna), Stäfa (Steveia), Bachiu (Bach io der
Mardi), Lindunouua (Lindau im Kanton Zürich), Röli, Männi-
dorf (Mannindorf), Esslingen, Freienbach, (Alt-) Rapperswil
(Rahprehteswilare), Sibnen (Sibineihha), Wagen (bei Rapperswil),
Rütti (RuUiu), Wangen, Schwiz (Suitles) ; in der Grafschaft Tbnr-
gau (Targoaoe) Eschenz mit den dazu gehörigen Orten; in der
Grafschaft Linzgau Tyzindorf (Ittendorf), Turinga, Ruitin; in der
Grafschaft Hretia, Grabs (Quadravades) , Heiiis (Hels), Schnüfis,
Schlins, Nüziders, Cise, Valiis trusiana (Wallgau) und Garns.
EinBideln, Stiftsarch. — Hartmann, Anna!. 80. Herrg^ii, Gen. Hbsbrg.
2, 83. Neugart 1, 616. Lib. Erem. 2, 13. Geschichtsfrd. 1, 111. Wiribrg.
Urkdbch. 1, 218. Böhmer, Reg. K. 0tto*8 (U) 422.
1100.
^2. Aug. 17. (Data XVL kal. sepL Anno incarnat. DCCCCLXXIII.
Ijjdict XV. Anno regni Ottonis XII, imperii autem V.) Reichenau
C^ogie Insulari). — Otto (11) der Jüngere, des altern Mitkaiser,
befireit mit Wissen und Willen Burghards, Herzogs der Altamannen,
d ie Mönche im Waldkloster (in ccBnobio silvestri) Namens Megin-
rades Cella (Einsideln) vom Zoll in der Stadt Zürich (in turego
€^ivitate) und von der Münzabgabe.
Einsideln, Stiftsarcb. — Hartmann, Annal. 82. GuiUimann, Habsbrg. 2,
Cap. 7. Lib. Einsid. 2, 13. Herrgott, Gen. 11, 140. Neugart 1, 620.
Lang, Grondriss 1, 383 a. ▼. Wyss, Abtei Zürich. Beilagen S. 34. Böhmer,
Reg. K. Otto*8 (H) 423.
1101.
Aug. 18. (Data XY. kal. sept. Anno incarnat. DCCDCLXKIII.,
iQdicL XV.^ anno regni Ottonis XXXIIII, imperii autem XVI). Con-
stanz. — Kaiser OUo (I) bestätigt dem Kloster Rheinau die freie
-^btwabl and die Immunilät, und nimmt es in seinen Schulz und
^Schirm (sub nostra tuitionis immuuilate).
Zürich. Staatsarch. (Arch. d. Klosters Rheinau). — Zapf, Mon. anecd.
457. Nengart 1, 619. Böhmer, Reg. K. Otto^s (I) 391.
1102.
Aug. 18. (Data XV. kl. sept. anno dom. inharnat. DCgCCLXXIlI.
Iiidici. XV. anno regni domni Ottonis XII. imperii autem V.)
au
St. Gallen. -* Kaiser Oito (U) ertheUl wie MiM YtifiihreB wd
sein Vater Kaiser Otto (I) dem Kloster St. Galten dto taMMPRlii.
die freie Abtwahl, das Recht der Eidesforderung vor (Micfel -.^k
(coactom Jararaentum) uad nimmt es in seinen Schutz (sab Mstne ^o»
Miitionis imrounitate).
6t. Gallen, Stiftsarch. — Keugartl, 618. Böhmer, R^. K. Otto*s(n) O^
424.
1103.
972. Aug. 28. (Dat. V. kl. sept. Anno incamat. DCCCCLXXIIL'bi-
dict XV. Anno regni Ottonis XX..., imperii autem Xfl). Gon- ^^
stanz. — Kaiser Otto (I) vernimn^t von seinepi Bruder ^ dem
Erzbischofe Bruno, dass der königliche Hof Zizers in der Graf-
schaft Hrelia, welchen er der bischöflichen Kirdie in Cur wegen
des Einfalls der Sarazenen aus Italien und der daherigen Ver-
wüstung bischöflich- curischer Orte geschenkt hatte, von einem
gewissen Arnold, Udalrichs Sohn, fi^r dessen Kirche Scbennis
(Schennines) beansprucht werde; er lijsst daher Bürger von Cur
(cives curienses) nach Constanz kommen, welche den Eid für ihre
Aussage thun wollen und legt den Streit denselben und seinen
Vornehmen (primates) vor. Sie beglaubigen eidlich, dass der Hof
Zizers dem Kaiser Otto (I) gehöre, worauf dieser den9elben der
bischöflichen Kirche in Cur bestätigt
Cur, bischüfl. ArcU. (Cartular.). — Herrgott, 6ea. 2, 84. Gerold
Saiters Annal. v. PfUfers p. 176. Neagart, 1, 620. Mohr, Cod. dSpl. 1,
91. Böhmer, Reg. K. Otto's (I) 393.
1101
978. Juni 28. (Data IUI. kl. Jul. Anno incarnat DCCCCLXXim.
Indict I. Anno regni Ottonis XIIL, imperii VI). Worms. — Kaiser
OUo (II) bestätigt dem Kloster Rheinau die freie Abtwahl nnd die
Immunität und nimmt es in seinen Schutz und Schirm (sub nostm
tuitionis immunitate).
Zürich, Staatsarch. (Arch. d. Klosters Rhelnaa). — Zapf, Maa, «necd.
459. Böhmer, Reg. K. Otto's (U) 440.
1105.
•TS. Juli 25. (DaU VIII. kal. aug. Anno incarnat. dorn. DCCCCLXXBiL
Indict. f. Anno regni Ottonis XIII., imperii VI). Aachen im i
25S
9W -* 974.
Palast (aqaisgrani magno palatio). — Kaiser Otto (II) bestätigt dem
ABle Haiolos wie seine Vorfahren, Könige and Kaiser, und be-
sonders sein Vater die dem Kloster Päterlingen von Herzog Ruodolf
geschenkten Höfe (curtes) Colmar (cholombra) and Hett^nheim , im
Gau Elsass, in der Grafschart des Grafen Liutfried; dann von des
Kaisers eigenem Besitz einen Mansus in der villa Badelesbah im
Gau Hortenau, in der Grafschaft des Grafen Konrad, und Gantrams
Besitz im Elsass, ausgenommen Brumat (Pruomad) im Gau Elsass
in der Grafschaft des Grafen Hugo; auch nimmt er das Klosler
in seinen Schutz und Schirm (sab nostri tuitionis immonilate).
Lausanne, Staatsarch. — Herrgott, Gen. 2, 86. Schöpflin, Als. dipl.
1, 124. Böhmer, Reg. K. Otto's (ü) 447.
1108.
i73. (An XXXVI. reg. Chunrado rege). — Romanus schenkt der
(Kirche der) hl. Maria und dem Bischöfe Egilolf von Lausanne
▼ier Wiesen (campos Uli) im Gau Yverdon (in pago everdnnense)
zu Rances (Rancias).
Bern , Stadtbibliothek (Cartular. Laosann. fol. 1 b). — Mdm. et doc.
de la Suisse rom. 6, 5.
1107.
m. Oct. 13. (Data III. id. oct. anno incamat. DCCCCLXXflll. Indict.
IL Anno regni Ottonis XIII, imperii VI). Dornburg (dorenburch). —
Kaiser Otto (II) wählt auf das Ansuchen defMdnche der Abtei Pfävers,
ileiieD sonst laut den Erlassen (precepta) seiner Vorfahren, beson-
ders der Kaiser Karl, Ludwig und seines Vaters Otto (I) die freie
AMwafal zu steht, den Mönch Alawich aus dem Kloster Reichenau
Mm Able derselben, nadi dessen Tode sollen sie aber die freie Abi*
wähl haben ^ er nimmt den Besitz des Klosters in seinen k&iserliehen
SduHz (sed sub nostra imperiali defensione iHorum res perpelia-
Mer permaneant).
Si. Qallen, Stiftsarch. (Klosterarch. Pfävers). -- Eichhom, Episcopat.
Cur. Cod. prob. 30. Böhmer, Reg. K. Otto's (II) 481.
1108.
94 (At. XXXVH. reg. Chaonrado rege). — Ricaudus Md seine
Gstlin BIdria, Wilhelm und seine Gattin Engizza schMike« der
256
(Kirche der) hl. Maria ond dem Bischöfe Egiatlf von Laosanie,
im waadtländischeo Gau (in pago Waidense) , in der Yilla BtflBgis
(Bassenges?) eine Hofstau (casale I), Ackerland za 15 Modios
(ad mod. XV) und Wiesen zu zwei Fudern Heu (prAta ad ttnmm
colligend. carradas II).
Bern, Stadtbiblioihek. (Cartular. Lausann.) fol'. 1 b). — Mim. et doc
de la 3ui88e rom. 6, 4.
1109.
975. Dec. 26. (Data YII. kal. Jan. Anno incarnat. DCCCCLXXY.
Indict. IUI. Anno regni Otlonis XV., imperii YIII). Erislein. —
Kaiser Otto (U) bestätigt der Cella Meginrads des Eremiten (Ein-
sidelu) die Besitzungen Ufnau (Uvauouua), Uerikon (UrindiOTt),
Pfaffikon (PhafDnchova) und die Kirche zu Heilen (de MegUano)
im Herzogthum Alamannien, im Gau Zürichgau und in der Graf-
schaft Managolds (in pago alamannico, in pago Zurichgeuae, in
comitatu Managoldi) welche Besitzungen sein Vater von der Abtei
Seckingen gegen den königlichen Hof zu Schännis (Scann) mit
der Kirche im Gau und in der Grafschaft Retia und in 4eoi8elben
Gau die SchiiTfahrt mit dem Marktschiffe (portu rivano nvigio
cum aulo) auf dem Waleosee eingetauscht und der Cella Megin-
rads (Einsideln) gegeben hatte.
Einsideln, Süftsarch. ^ Hartmann, Annal. 85. Hergott, Gen. % 87«
Würdtwein, Nov. subs. 3, 416. Neugart 1, 621. Böhmer, Rog. Otto'a (II)
500.
1110.
«75. Dec. 28. (Data V. kal. Jan. Anno incarnat DCCGCLXXT.
Indict. HU. Anno regni Ottonis XV, imperii YHI), Eristein. —
Kaiser Otto (II) bestätigt der Megiiirates Cella (Einsideln), wo
Herr Eberhard der Eremit die Kirche St. Marie und Maaritius und
Wohnungen für die Mönche gebaut, wie den andern Kidstern die
freie Abtwahl und Immunität und nimmt sie in seinen Sohnlz und
Schirm (sub nostra defensione et immunilatis tuitione).
Einsideln, etiftsarch. —^ Hartmann, Annal. 86. Neogart 1, 621. BOlmur,
Reg. K. Otto*8 (U) 501.
257
97S - 076.
1111.
975. (Ad. XXXV. reg. Chuonrado rege). — Salierias schenkt der
hl. Maria za Laasanne und dem Bischöfe Eginolf im ausorensi-
sehen Thal (in valle ausorense) in Ogo in der villa Soulens
(Sotringas) eine Hofstatt und in dem Orte Brisicol eine Wiese»
welche ein Fuder gibt und in der villa selbst und vom Lunaticum>
welches Johannes hat, Ackerland zu XII Modius und Wiesland zu
drei Fudern Heu.
Bern, Stadtbibl. (Cartular. Lausaun. fol. 1 b). — M6m. et doc. de la
SuiBse rom. 6, 5.
1112.
fl7t. Jao. 2. (Ü. . . (IV Don.) . . . n jan., anno incarnat. DCCCCLXXVI.
IndicC. HIL, anno regni Ottonis XV., imperii VIII). Eristein. —
Kaiser Otto (II) bestätigt dem Bischöfe Hiltebald von Cur den
Yon seinem Vater, Kaiser Otto (1), mit Bischof Hartpert von
Cur (im Jahr 960) abgeschlossenen Tausch. Laut demselben
abemahm Kaiser Oito (I) den der Kirche Cur zugehörigen Ort
Kirchheim, nebst Kirche und Zehnten,' im Herzogthum Alemannien
in der Grafschaft Neckargau, welchen er einst mit Willen Bi-
schof Hartperts, in Gegenwart Vieler, im Orte Klofheim (Kostheim
bei Mainz) für die Kirche Cur von König Konrad (von Burgund)
Uttschweise, gegen Ueberlassung von Besitzungen der Kirche Cur
in Elsass an den König, erworben hatte. Gegen Uebernahme von
Kirchheim übergab der Kaiser an Bischof Hartpert in der Graf-
schaft Rehtien : den königlichen Hof Cur, den bisher Graf Adalbert
▼om Kaiser zu Lehen getragen ; das Thal Bergell mit Gericht und
Twing (bisher der Grafschaft zuständig), Zinsen und Zoll ; in Cur
alle Einkünfte von der Centene, dem Schuliheissenarot und andere
königliche Rechte; die Kirche im Kastell Bonaduz und Räzüns mit
den Zehnten; alle Lehen Bernhards, Vasallen Graf Adaiberts, im
Gebirge; die Kirche zu Riein und Pitasch mit den Zehnten; die
Fischenzen im Walensee (lacu rivano) und im Flusse Seez (in
aqia sedes). Bei der Schenkung des königlichen Hofes Cur bleiben
17
258
076.
einzig aasgenommen zwei Weinberge in Trinmis nebsl iwei
Winzern und zweien eingehegten Wtidangen.
Cur, biscliöfl. Arch. — Würdiwein, Nova Mibs* 3, 419. SdiOpftn, AU.
dipl. 1, 138. Mohr, Cod. dipl. 1, 93. Wirtbrg. ürkdbdu 1, ttO. BOtawr,
Ktg. K. Ottos (0) 503.
1113.
97fi. Jali 4. (Data Uli nonas julii, anno incarnat DCCCCLXXVL Indict.
Uli, anno regni Otionis XV., imperii YUI). — König Otto (D) be-
slaiigl dem Kloster Diseniis unter Abt Victor die demsdben tob
seinen Vorgängern, den Königen und römischen Kaisem Terlieheoe
freie Abtwahl, den Hof PßfBkon (Pfaffinghovum) im Gau Zurich
(in pago Turegum) in der Grafschaft Mangolds und den Hof zu
Ems (Amedes) genannt Hönchshof, im Gau Ritien, in der Graf-
schaft des Grafen Adelbert
*. Ddephons Fachs, Doc. Sammlung S. 18. MabOlon^ Lib. 18, 640.
Mohr, Cod. dipl. 1, 95.
1114.
97fi (977). Nov. 23. (Nono kalendas decembris, anio VL ragBUlo
chuonrado rege). St Maurice (in Aganne). — Bvcard schenkt
an St Maurice (im Waliis) einen Mansus mit dem LeibeigeMn,
der ihn bearbeitet (cum servo eum laborante), im Gaa LaisaBBe,
in der waadilftndischen Grafschaft; im Bezirk Reneis Qu Sne rufn-
gorum) zu Presly.
Turin, Staatsarch. (Cartular. ron St Maurice). — ffist putr. «ob.
Chart 2, 48.
1115.
97S — 983*. Aug. 1. (Die martis, kalendas angnsti). SC Ibiuioe
(im Wallis). — Abt Auuerardus von St Maurice Terleiht an
Huidricus und Loduicus den von ihnen übertragenen Besiti zi
Lausannela und einen Lunalicus zu Vema (Vemay?).
Turin, Staatsarch. (Cartular. v. St. Maurice). — Bist patr. oioik. 1, 63.
1116.
976. An einem Mittwoch. (Anno ab incarnat DCCGCLXXVI, sab
imperatore Otione, duce Ottune, Landolto comite, feria qaarta).
Gossau in öffentlichem Gericht (in publico mallo). — Abi Ymmo
259
0Y6 - »7».
von St. Gallen verleiht an Wolfram den von ihm übertragenen
Besitz zu Yotenhecca (Ortenegg) ; den Zins, einen Denar , bezahlt
Wolfram am Feste des hl. Martin an die Kirche in Gossaa.
Si. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 454. Neagart 1, 621.
1117.
97< (981). (Notavi diem, anno Ottonis imperatoris VIII. Landoldo
comite. Indictione IX). Gossau. -^ Okin und sein Sohn Thietpert
vertauschen an Abt Ymmo von St. Gallen ihren Besitz zu Hoen-
berg gegen ebensoviel ßesKz des Klosters St. Gallen in Zuzwll.
St. Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 455. Neugart 1, 622.
1118.
977. Oct 5. (Data tertio non. oct, anno incarnat. DCCCCLXXVIII.
Indict. VI. Imperii dominis Ottonis quin(o). Regensburg. — Kaiser
Otto (II) bestätigt dem Bischöfe Adelgisias von Como für seine
bischöfliche Kirche die Immunität und ebenso für die dazu ge-
hörenden Klöster, Spitäler und für die Taufkirchen zu Locarno
und Bellinzona; den Zoll, welchen man jede Woche auf den
Mirkten zn Lugano und Como erhebt; die Fischerei in den See'n
Ton Como und Mezola mit dem Uferzoll, die Grafschaft Bellinzona
mit dem Zoll; die ,Chiuse" und die Brücke zu Chiavenna; für die
Kanoniker und das Kloster St. Maria das sog. alte Kloster.
— . Tatti, Annali sacri dl Como 2, 813. Rovelli, Storia dl Como, parte
n. Epoca IX. C. 2. p. 04. Giulini, Storia dl Milano 1, 618. UgheUi,
Ital. Sacra 5 and Muratorl, Antiq. Ital. 5 mit d. Dat. 988.
1119.
979. Jan. 15. (Data XVIII. kl. febr. Anno incarnat. DCCCCLXXYUII.,
regni aatem Ottonis imperatoris XVIIII., imperii XII. Indictione VII).
Erensteio. — Kaiser Otto (II) schenkt der hl. Mutter Gottes Maria^
dem hl. Märtyrer Mauritius und den übrigen Heiligen, deren ge-
meiasamer Verehrung im Walde und Orte Meginrates Cella (Eiu-
sideln) der Eremit Gregorius und die übrigen Brüder als Mönche
sich widmen, seinen Besitz in seines Neffen Otto, Herzogs der
Alamanoen, Grafschaft Recia, zu Grabs (Qualravedes), nemlich
die Kirche mit dem Zehnten und das Herrenland (terram domi-
nioam).
Einadeln, Stiftaarch. — Hartmann, Annal. 89. Neagart 1, 623. Mohr,
Cod. dipl. 1, 96. Böhmer, Reg. K. Otto*8 (U) 538.
260
979 - 990.
1120.
979. Jan. 15. (Data XVIII. kl. febr. Anno incarnaL DCGCCLXXVUH.,
regni Ottonis imperaloris XVIIII, imperii XII. Indidione VII). Eren-
stein (Herensteinj. — Kaiser OUo (II) bestätigt einen Tausch,
laut welchem Euerhard mit Zustimmung seiner Gattin Gisila and
seines Sohnes Geuehard seinen Besitz zu Brütten (Britta) im Zürich-
gau (in pago duricgouue), zu Winterberg, Strubikon (StruhinhoTin)
und Grafslall (Graoldesdale), nebst Kirchen^ einem Kleriker Raolzi-
linus und allen dessen Söhnen (cum quodam clerico Raotcilioos
nuucupalo cum omnibus Uhis suis), an den Abt Gregor von Megin-
rates cella (Einsideln) zu Händen dieses Klosters übergibt, gegen Ab-
tretung der Güter des Klosters in (dem Gau) Mortenau und im Eisnss*
Einsideln, Stiftsarch. — Hartmann, Annal. 91. Neugart 1, 624. Eccard,
Orig. Habsbrg. 239. Böhmer, Reg. K. Otto's (II) 539. (Zweifelhaft).
1121.
980. Jan. 29. (Data IUI. kal. febr. Anno incarnat. DCCCCLXXX, regni
Ottonis secundi XIX., imperii Xill. Indict. VI. (YIII). Helpilhe
(Helfta bei Eisleben). — Kaiser Otto (I!) schenkt der Abtei St.
Marie zu Meginrades Cella (Einsideln) seinen im Herzogthum seines
Neffen Otto, im Gau Curowalahon gelegenen Ort Berovha mit der
Kapelle in der villa Wanga, mit der Ziegelei, Fleischbank und
Einfriedung (lateria, bocharia et cinctis) nebst Allem, was in der-
selben March zur königlichen Herrschaft (potentia) gehört
Einsideln , Stülsarch. — Hartmann , Annales 92. Neugart 1 , 624.
Böhmer, Reg. K. Otto's (H) 556.
1122.
980. Oct. 29. (Data IUI. kal. novembris, anno incarnat. ÜCCCCLXXX.,
indict. VII, anno regni secundi Ottonis XX, imperii XIII). St. Johann*
Höchst. — Kaiser Otto (II), dessen Beamte (missi) Güter in Ale-
mannia aus dem Besitze (veslitura) des Klosters St. Gallen, wie
sie behaupten, nach gesetzlichem Rechte, zur königlichen HerrschafI
(dominum) gezogen hatten, stellt dem Abte Ymmo von St. Gallen
und dessen Nachrolgern diese Güter mit voller Immunität zurück
(de rebus... immunes reddimus). Es liegen diese Güter: in den
Villen Dieterskirch und Pargdorf im Gau Munderichshnntere (Man-
980 - 081.
derkingen) in der Grafschaft HartmaDos; im Dorf Schwarzensee
\m Gau Nibelgao in der Grafschaft Adalberts ; in den auf beiden
Ufern (des Rheins) gelegenen Dörfern St. Johann-Höchst und
Dembirn (in ricis ulriusque rip» Hohstedi et Torremburra) im
Gas Rbeingao in der Grafschaft Adalberts.
St Gallen, Stiftsarch. — Cod. Tradd. 454. Nengart 1, 625. Wirtbrg.
Urkdbcli. 1, 226. Zellweger, Urkd. z. Appciizcllergesch. 3, 48. Böhmer,
Reg. K. OUo*ä UU 572.
1123.
Dec. 5. (Data non. decembr., auiio incaruat. DCCCCLXXX.
Indictione IX, anno regni secundi Otionis XX., imperii XIII).
Pavia. — Kaiser Otto (II) schenkt der bischöflichen Kirche
in Cur unter dem Bischöfe Hildebold den ganzen Zoll von der
Brücke über die Maira zu Chiavenua, wie er nach königlichem
und kaiserlichem Rechte von den KauDeuten (a negotlatoribus)
bis anhin gegeben wurde, und den dortigen Brückenhüier Leo mit
Minen Söhnen und andern zur königliciien villa Chiavenna ge-
hörigen Leibeigenen beiderlei Geschlechts (cum filiis suis, et aliis
alriusque sexus mancipiis;.
Cur, bischöfl. Ai'ch. — v. Salis-MarschliDS , Staatsgeschichte Velilins
4 (3), 19. Eichhorn , £piscopt. Cur. Cod. prob. 30. Mohr , Cod. dipl.
1, 97. Böhmer, Reg. K. Otto's (U) 573.
1124.
^81. Jan. 17. (Dat. die lunis XVL kl. febroariis, anno XLIl regn.
Cboonrado). — Ilderudis mit ihrem Vogte Custabulus befreit die
zwei Leibeigenen Irchimbert und Durand aus der Leibeigenschaft,
Jedoch mit der Vi rpflichtung an das Kloster Romainmötier jährlich
(einen Denier) Wachs zu entrichten.
— . Mcm. et doc. de la Saisse rom. 19, 56 Nr. 196 nach dem Invent.
vert. litt. A. im Staatsarch. in Lausanne.
1125.
Ml. Sept. 2. (Dal. die mercoris IUI nonas septembr. anno XLIII
regnanic Chuonradi regis). — Custabulus und seine Gattin Ilde-
mdis befreit den Leibeigenen Isuard (ex familia nostra) von jeg-
licher Fessel der Leibeigenschaft (ab omni vinculo servitotis) , wie
wenn er von freien Eltern (ab ingenuis parentibns natus) geboren
262
983
Wäre für sich und dessen Nachkommen, Jedoch mit der Terpflieh-
tung jährlich für einen Denier Wachs an das Kloster RomaiDmötier
(nisi de anno in anno ad allare S. Petri Romanense in otfra ▼•*
lente dr. I. persolvat) zu entrichten.
Lausanne, Staatsarch. — M^m. et doc. de Gen^ve 8, 254. Mto. et
doc. de la Suisse rom. 19, 56 Nr. 197.
1126.
983. Jun. 15. (Data XVI. kai. julii. Anno dominice incarnationis
DCCCCLXXXIII. Indict. XL Anno regni secundi Ottonis XXT.,
imperli. XV). Verona. — Kaiser Otto (II) befreit das Kloster Piter-
liogen und seinen Besitz in Colmar (Columbaria), Heltenheim und
andern Orten von jeder Macht, nimmt es in seinen Scholz nod
Schirm (sub hac nostrs tuitionis et prsceplionis emanilaie) and
ertheilt dem Abte Majolus, den Nachfolgern desselben and den
Mönchen daselbst die freie Vogtwaht.
Lausanne, Staatsarch. — Schöpflin, Als. dipl. 1, 132. Herrgott, Gen.
2, 89. Hist. patr. mon. chart. 2, 51. Böhmer, Reg. K. Otto's (U) 618.
1127.
983. Sept. 24. (Anno incarnat. DCCCC. Villi, regni vero regis ebooa-
radi XLVI, Villi kal. oc(obris). St. Maurice (Agauno). — König
Konrad (von Burgund) vertauscht mit Zustimmung seines Sohoes,
des Erzbischofes Burcard, Propst der Abtei St. Maurice (im Wallis)
und der Kanoniker daselbst, an den Miles Ricard einen Maosos
zu Condamina (Condemines bei Si(ten), welchen Tedoard baat md
einen Lunaticus in visinado (Vissonaz?) gegen die vilia Magelesis.
Turin, Staatsarch. (Cartular. von St. Maurice). — Gallia christ. 13.
Instr. 426. Furrer, Geschichte v. Wallis 3, 29. Hist. patr. mon. chart.
2, 50 mit d. Dat. J. 982. Böhmer, Reg. K. Konrads 1514.
1128.
983-993. Jan. 30. (Tercio kal. februarii). St. Maurice (Agaono). —
Krzbischor Burcard von Lyon, Propst der Abtei St. Maurice (im
Wallis) verleiht (per hanc nosiri preslariam) an Everard und dessen
Gattin Trutila nebst einem Sohne derselben Ackerland (terra) In
263
der Villa Vibris, wogegen sie an St. Maurice Ackerland in der
TiUa Exarlis (^Esserles) übertragen.
Turin, Staatsarch. (Cartul. v. St. Maurice). — Hist. patr. mon. chart. 2, 67.
1129.
983—993. Oct. 30. (III kalendas novembris). St. Maurice (Agauno). —
Erzbischof Burcard von Lyon, Propst der Abtei St. Maurice (im
Wallis), verleiht (per hujus preslarie paginam) au Wilbod, Sohn
Salico*s, an dessen Erben (cum uno suo berede) und Gattin Acker-
land (quasdam lerras) der Abtei St. Maurice, nemlich iVsMansus
in RiOeto, zwei Mansus und einen Lunaticus in Brixileto, einen Man-
sos mit einem Lunaticus in Avisserio, zwei Mansus mit einem
Lonalicus und einem Weinberg bei der Kirche St. Maria zu Alingo
(Allinges?) and einen Mansus in Soceto; wogegen sie einen
Mansus in Albucelo (Aubonne ?) und zwei Mansus in Exerto (Es-
sertes) an SL Maurice abertragen.
Turin, Staatsarch. (Cartul. v. St. tfaurice). — Hist. patr. mon. chart. 2, 68.
1130.
983^993. — Erzbischof Burcard verleiht (per prestarie sive precarie
flrmilaiem) mit Zustimmung König Konrads (von Burgund) an Wit-
bert und seine zwei eheliche Söhne (legalibus filiis) zwei Man-
sus zu Gemella (Gimel), wogegen Witbert von seinem Erbbesitz
einen Mansus in Musicata an St. Maurice überträgt.
Turin, Staatsarch. (Cartul. v. St Maurice). — Hist. patr. mon. chart. 2, 65.
1131.
§83—993. St Maurice (Agauno). — Erzbischof Burcard von Lyon,
Propst der Abtei St. Maurice (im Wallis) verieiht (per auctoritatem
nostre precarie) an Egilo, an dessen Gattin und Sohn zwei Mansus
in der villa Gulada (Golaten bei Kerzers), wogegen er an SL Mau-
rice einen Mansus zu Malum pratum in der GrafschaH Bargen
(in comitatu bargensi) überträgt.
Turin, Staatsarch. (Cartul. v. St. Maurice). — Hist. patr. mon chart. 2, 66.
1132.
t88— 993. — Erzbischof Burcard von Lyon, Propst der Abtei St. Mau-
rice (Agauui) kommt in den Hof (ad curtem) nach Condacensem
(CoDdemines?) und entscheidet durch beeidigte Zeugen (per Jura- -
menia testium), dass die Söhne Girard's de urteris den dritten j
Theil eines Ackers (Campus) zu Bassuos (Basnges, Si. Pm .oder
Bassius ?) und für den Weinberg in dem Orte Rotunda (BelniOBi bei
Lausanne?) einen andern Weinberg .vom Hasse eines Hodiiis(vioeam
unam facientem mödium unum) zu Trescress an die Abtei St Mao-
rice abzutreten haben; dagegen können sie die zwei Drittel der
Wiese zu Basuus und den Weinberg zu Rotonda zum Niessbraoch
behalten.
Turin, Staatsarch. (Cai*tular. v. St. Maurice). — Hist. patr. moD. ditrt
2, 65.
1133.
983—993. Erzbischof Burcard von Lyon, Propst der Abtei St Mau-
rice (im Wallis) verleiht (preslarie auctoritate) an Anursos and
dessen Sohn Suro mit einem Erben desselben (cum uno eius herede)
1 Vs Mansus Ackerland (terra) zu Becillinus , wogegen sie an
St. Maurice einen Hansus Ackerland (terra) zu MagiugeCo Aber-
tragen.
Turin, Staatsarch. (Cartular. v. St. Maurice). — Hist. patr. mon. chart.
2, 67.
1131
983—993. — Erzbischof Burchard, Propst von St Maurice (im
Wallis), vertauscht mit Zustimmung König Konrnds und aller Kle-
riker zu St Maurice (Agauni) an Rodulph und dessen Gallin
Bercharda einen Mansus im waadltändischen Gau (in pago wal-
dense) zu Molinum, nebst einem Hause, einem Weinberge, der
ein Fuder Wein (vini carrata) gibt, einer Mühle daselbst (molen-
dinum ibidem) und dem Ackcrlande (terra) am Weinberge, gegen
zwei Mansus in demselben Gau zu Roda (Rue) und einen Wein-
berg zu Afaicia, der jährlich ein Fuder Wein (carrata vini) gibt.
Turin, Staatsarch. (Cartular. vou St. Maurice). -— Hist. patr. mon.
2, 72.
1135.
983 - 993. — Erzbischor Burchanl von Lyon, (Propst) von der khM
SL Maurice (im Wallis), verleiht (prestaria auctoritate) an Ro-
2C6
•M - »ST.
Ii38.
985. März 19. (Anno regni ejus (Chuonradi regis) XL. VIII. Incaniat»
DCCCCLXXXini. IndicL XIII. Epacta XXVI. Qaartodeeiroo kaL
aprilis). Sl. Maurice (Augono). — König Konrad von BnrgiuidH
▼erleiht mit Zustimmung (ad laudem) des Bischofes Aniizo und
Anselms, als der Pfleger des Spitales zu St. Maurice im Wallis
(bospitalis provisores), an Erembert und seinen Sohn Azo einen
Mansus in der Grarschaft Wallis (in comitatu valensi) io der-
▼illa Nendaz. Den Zins, 12 Denare^ bezahlen Letzlere an den
Spital an St. Mauritiustag; nach ihrem Tode fdllt dieser Besit
an den Spital zurück.
St. Maarice, Abteiarch. — Hist. patr. mon. chart. 1, 268 und 3, 52.
1139.
98( Oct. 25. (Data VIII kal. nov., anno incarnat. DCCGCLXXXVI.
Indict. XV. Anno terlii Ottonis regnantis trrtio). Graona. —
König Otto (III) bestätigt dem Kloster Päterlingen unter dem
Abt Majolus die demselben von seinem gleichnamigen Grossrater
und Vater geschenkten und bestätigten zwei Villen (vtHaa) im
Elsass zu Colmar (Columbra) in der Grafschaft des Grafen Liutfrid,
und zu Hettenheim (Hit(inheim) in der Grafschaft des Grafen
Eberhard, und nimmt dasselbe in seinen kaiserlichen und könig-
lichen Sa.utz und Schirm (sub imperiali tuitione et nostra regia
defensione).
Lausanne , Staatsarch. — Herrgott, Gen. 2, 89. Sehöpflin, Als. dipl.
1. 133. Böhmer 643.
1140.
987. März. 4. — Arnus schenkt seiner Gattin Petronilla und seinen
Söhnen Constanlin unl Waroerius eine Hofstatt (casale) zu Colom-
bier, im Bezirk Lausanne.
Lausanne, Staatsarch. —
IUI.
987. Aug. 27. (Dat. VL kal. sept. Anno incarnat. DCCCCLXXXVIL
Indict. XV. Anno tertii Ottonis regnantis quarto). Memlcben. —
König Otto (III) schenkt seinem Geireuen (fideli nostro) dem
Grafen Hanagold seine Besitzung (prsdium) in dem Orte Baden
\
/
267
988.
(in loco badoo) im Gau Ufgaa (io pago ufgoaue), in def Graf-
Schaft des Grafen Koorad, zu Eigen.
Schaffhausen, Staatsarch. — Fickler, Quellen 2. Abthlg. S. 10.
1142.
«88. OcL 2i. (Data XII kl. nov. Anno incarnat. DCCCCLXXXVIII.
indict. I. Anno tertii Ottonis regnantls quinto). Conslanz. — König
OUo (III) ▼eniimml aus den ihm von Bischof Hildibold von Cur
Torgelegten Erlassen seines Grossvaters und gleichnamigen Vaters
Folgendes: Sein Grossvater (Kaiser Ollo I) schenkte der bischöf-
lichen Kirche vonCur den Ort Zizers unJ bestätigte derselben den
von Königen und Kaisern geschenkten Besitz; sein Vater (Kaiser
Otto II) bestätigte diess. Hierauf behauptete aber Acnald, Sohn
Odalrichs, vor des Königs Grossvater, der Ort Zizfrs gehöre seiner
Kirche Schennis, welcher er denselben geschenkt habe. Da liess
des Königs Grossvater die Vornehmsten der Grafschaft Cur
(vires obtimates) auffordern (cum dislrictione banni) vor ihm in
der Stadt (urbem) Conslanz zu erscheinen, und vernahm sie eid-
lich ein; sie bezeugten eidlich, der Hof (curtis) Zizers habe dem
Kaiser zur Zeit als er ihn der bischöflichen Kirche in Cur
schenkte, rechtmässig gehört ; darauf besiäligte der Kaiser (Otto I)
denselben der bischöflichen Kirche in Cur. Desshalb bestätigt nun
auch König Otto (HI) der bischöflichen Kirche in Cur den Hof
Zizers und deren gesammten Besitz und alle ihre von Kaisern
uud Königen ertheilte Schenkungen (donationes) und nimmt die
Stadt Cur selbst (ipsam curiensem civi(alem) in seinen könig-
lichen Schutz (sub nostram regiam luitionem) in der Weise, wie
sie von Alters her zur königlichen Herrschaft gehört und wie «n
dieselbe die Zinsleute und Freien in der Grafschaft Cur (homi-^
nes censuales ac liberi in ipso comitatu curiensi) pflichtig sind;
er bestätigt der bischöflichen Kirche in Cur auch das Thal Bergell
mit dem Castell, der Zehntkirche (decimali ecclesia) Gericht, Bann,
Zoll und Steuern. Er befreit die Kirche von jeder weltlichen Ge-
richtsbarkeit und Verwaltung; nur der vom Bischöfe gewählte
Vogt, wie auch in den übrigen Bislhümern des Reichs üblich ist,
soll über ihre Apgehörigen zu Gericht sitzen.
Cor, bischöfl. Arch. - Mohr, Cod. dipl. 1, 96.
268
9S9 - 999.
1143.
989. Apr. 5. (Dala Donis aprilis, anno incarnat. DCCCCLXXXVffll.
IndicL secnnd. Anno lertii Ottonis regnantis sexto). Quedlin-
burg. — König Ollo (III) bestätigt dem Kloster Ciel d'orb in
Pavia den von dessen Stifter geschenkten Hof Alpe Plana, die
zwei Höfe (corticellas) Malliaces und Calderades und die Kapelle
St. Marie, Primasca genannt, im Thal Bellinzona und die leib-
eigenen Holzarbeiter (Carpentarii) im Thal Anteimo und in Be-
sozolo (Bisuchio am Luganersee?), die Wasserleitung Bauga Lind-
prandi genannt, zur Gartenbew&sserung; er bestätigt dem Kloster
auch die freie Abtwahl.
Pavia, Arch. des Klosters San Pietro in Ciel d*Oro. — Muratoii, Anliq.
med. aevi 6, 349. Troya, Storia dltalia 4, 2, 155. Böhmer, Reg. K.
Otto*s (UI) 662.
1144.
990. Juni 18. (Data XIllI kal. Julii, anno incarnat. DCCGCXC,
indict. 111, anno tertii Ottonis regnantis Vll). Frankfurt — König
Otto (III) schenkt der bischöflichen Kirche St. Peter in Wonns
unter Bischof Hildibald die Besitzung Scaleia (Schliengen?) im
Gau Breisgau , in der Grafschaft des Grafen Bircblilo's (in oomllaitt
Birhtilonis comitis), mit dem Vorbehalte, dass der Propst mil
Zustimmung des Bischofs un<] der Brüder frei aber diese Besitzoog
verfügen kann.
Einsidelu , Stiftsarcb. — Gtüllimann , Habs. 4. c. 2. Eccard , Orig.
Habsb. 239. ScUannat, Bist. Worm. 2, 28. Herrgott, Gen. 2, 90. Neu-
gart, 1, 637.
1145.
992. Jan. 24. (Data IX kal. febr., anno incarnat« ÜCCCCXCIl, indic4.
V, anno tertii Ottlonis regnantis IX). Frankfurt. — König Otto (III)
bestätigt nach Einsicht der Erlasse (precepta) seines Grossvalers
und gleichnamigen Vaters der Meginrads Cella (Einsidela) die
derselben von seinem Grossvaler, Kaiser Otto (I), geschenkte Kirche
in Hretia in der villa Grabs (Quadravcdes) mit dem Zehnten mid
dem Herrenlande (terra dominica) und dem übrigen königlioben
Besitz daselbst; ferner den Ort Berouha in der villa Wanga uod
269
999 - 998.
dazu die Ziegelei, Fleischbank und Eiofriedung (lateria, bocharia
ff^cinctis) ond allen königlichen Besitz in derselben March.
Einsideln, Süftsarcb. — Hartmann, Annal. 98. Libei't. Einsidl. 2, 18.
Keugart 1, 638. Böhmer, Reg. K. Otto*8 (Ui) 681.
114fi.
M2. März 15. (Data idibus marlii, anno incarnal DCCCCLXXXXII.,
indict. V., anno OUoiüs terlii regnanüs Villi.). Hildesheim. — König
Otto (III) bestätigt nach Einsicht der Erlasse (precepta) der beiden
Otlonen, seines Gross vaters und Vaters, dem Kloster Pfävers im
Gau und in der Grafschaft Rhetien Charowalhen vollständige Im-
munität und Freiheit (omuem iAunitatem atque libertateih).
— . Eichhorn, Episcopat. Cur. Ck>d. prob. S. 31. Mohr, Cod. dipl.
1, 101 im Auszug.
il47.
993. Febr. 7. (Data VII. id. februar., anno incarnat DCCCCXCIII.
Indict. VI. anno tertii Ottonis regnantis X.). Diaspurgo. — König
Otto (III) bestätigt nach Einsicht der Erlasse (precepta) seines
Grossvtters, und gleichnamigen Vaters, der beiden Kaiser, dem
Kloster Disentis die freie Abtwahl und sichert demselben den
gesammten Besitz.
— . Eichhorn, Episcopat. Cm*, cod. prob. 32. Mohr, Cod. dipl. 1, 101.
Böhmer, Reg. K. Otto*s (110 '^06.
1148.
993—1040. Kloster Romainmötier (Romano monasterio, ubi domnos
Odilo abba preesse videlur, presente Acelino preposito). — Adal-
bert Yerkauft mit seinem Neffen Adalbert an das Kloster Romain-
mAtier (sancto Petro romano monasterio) den von seiner Mutter
Hilderade ererbten Besitz zu Agiez (Aziacus) mit Zustimmung
seiner Söhne Amadeus, Rotchard und dessen Sohn Amadeus um
50 Solidi.
Lausanne, Staatsarch. —
1149.
993 (?). — König Rodulf (III) von Burgund verleiht mit Zustim-
mung seines Bruders, des Erzbischofs Burchard, Propst der Abtei
Si Maurice (im Wallis), und der Brüder derselben, den Besitz,
270
093.
welchen Magioerius 21 Lehen hsC, tnoh an dessen Gallin rad
Söhne, nemlich den Besitz zn Eranras und Lntry CLustriaco)4fiad
den von Maginerius ftbertragenen Besilz, nemlich einen Mansus
zu Peiciato und einen Mansus zu Cartaco (Ghardonne ?).
Ttiriü, Staatsarch. (Cartular. von St. üaurice). — Hist. patr. mon.
2, 69.
fl50.
H3— 9M. — Erzbischof Burchard von Lyon, Abt von SL Maurice,
verleiht mit Zustimmung König Rodulfs (III) und der Kanoniker
zu St. Maurice (im Wallis) an Odolrich, dann an dessen Gattin
Gireldis und an einen Sohn derselben den von Odalrich an St. Mau-
rice übertragenen Besitz in der Grafschaft Genf (in commitatu
genevense) zn Mulbeeng und dazu noch Besitz (der Abtei St. Maa-
rice) im Gau Lausanne (in pago lausonense), in der bargensischen
Grafschaft (in commitatu bargense) zu Corlinginus.
Turin, Staatsarch (Cartular. von St. Maurice). — Hist. patr. mon.
2, 73.
1151.
t93— 996. — König Rodulf (III) von Burgund verleiht mit Zn-
Stimmung Erzbischof Burchards an Vumerius und Alierich und
deren Brüder Vulmerudo^ Isinbald und Floruald Besitz (terra) von
(der Abtei) St. Maurice in der villa Carbilis zu Dasteletum ad
exactum benedictum (zu St. Benedict), nemlich einen Acker (cam*
pus unus).
Törin, Staatsarch. (Cartular. v. St. HUurice). — Hiat. palr. non.
2, 70.
1152.
•93—998. Juni 22. (X kal. Julii). St. Maurice (Agauno). — Erz-
bischof Burchard von Lyon , Abt von St. Maurice (im Wallis),
verleiht an Heimerad, seinen Getreuen (fideli nostro), an dessen
Gattin Aalgert und einen Erben desselben eine Kirche mit sechs
Mansus in der Grafschaft Genf (in comitatu genevensi) zu Maximiaca
(Massonger?) und einen von demselben übertragenen Weinberg
ia derselben Grafschaft zu Latchei in der Herrenwiese (in prato
WS — Sv4.
dominico) und dt^ zvm Weinberg bendihigle Land (tantnm tefre
'tnde polest componi vinea ipsa),
: St. Kaorice, Abteiarch. (Copie aus einer ChroDik). — Bist. patr.
mon. 2, 76 und 77.
1153.
993—998. — Erzbischof Burcard von Lyon. Abt von St. Haarice
(im Wallis), verlauscht mit Zustimmung König Rodulphs (HI) an
den Vogt (advocatus) Rodulph Besitz in der bargensischen Graf-
schaft zu Nu(g)erolüs eine Kapelle St. Mauritius mit vier Mansus
und dazu 16 Mansus und ein Fuder Wein gegen eioe Kapelle
St Marceilus und einen Hof (carte), Besitz in Corligninus, Wald
ond Wiesen (boscum et pratum); in Mistello ond Lergiaco 10
Hansa und 8 in Savaia.
Tarin, Staatssrch. (.Cartular. von St. Maurice). — Rist. patr. mon.
2, 78.
1154.
993— 99fi. -- Erzbischof Burcard von Lyon, Abt von St. Maurice
(im Wallis), verieiht mit Zustimmung König Rodulphs (Hl) ai
Odozinas, an dessen Gattin ond einen Erben desselben einen
Weinberg zu Nogizolis (Nugirolis?).
Turin, Staatsarch. (Cartular. von St. Maurice). *- Hist. patr. mon.
a, 80.
1155.
994. Harz 3i. (Anno incarnat DCCCCXQU., regni regis primo.
Pridie kal. april.). Siazo. — König Rodalf (lU) von Burgund
schenkt der Kirche ond den Kanonikern zn St. Haurice (im Wallis)
die Villa Pulty (bei Laosanne).
St. Maurice^ Abteiarch. -- Guicbenon, Bibl. Sebus. Cent. 1. p. 33.
Bonquet, Recueil des hist. des Gaules 9, 542. Gall. Christ. XII, Instr.
427. Furrer 3, 29. Orig. Guelf. 2, 150. Böhmer, 1515 mit dem Dat.
J. 993.
115(.
H4 (M8?) — 1049. Apr. 28. (HH. kal. maii). In villa romanensis
monasterii (Romainmötier). — Waldo und Leotherius yerkaufen an
das Kloster Romainmötier unter dem Abte Odilo zwei Weinberge,
Ton welchen der Eine sechs Halbruthen (perticas heribenales VI)
lang und einen Halbruthe breit und der andere fünf Halbrutben
272
SM - »M.
4aDg isi. Waldo erhfib für den einea Weinbcty tob dei Mönchen
daselbst fünf Solidi uod Leotherius fär den andern drei Solidi.
Beide Weinberge liegen im equeslrischen Gas in der villa Gland
(Glannis).
Lausanne, Staatsarch. — Hern, et doc. de Genöve 14, 3.
1157.
994. Mai 18. (Dala XV kal. jun., anno incamat. DCCCCXCIin, indid.
vn, anno (erlii Ollonis regnantis XI). Birtstat (Bisistat). — Kön|g
Otto (Hl) bestätigt wie seine Vorfahren dem Kloster St. Gallen
unter Abt Gerhard die Immunität, die freie Abtwahl, das Recht der
Eidesfordernng vor Gericht (coactum Jmnmenturo) und erkUrt»
dass das Kloster St« Gallen ausser in geistlichen Dingen nnr ihm
und seinen Nachfolgern unterworfen sei (nostro noatrorumqne sne-
dessorum, post deum et sanctos ejus municipatui subjectum).
St. Galleo, Stiftsarch. — Neagart 1, 640.
1158.
994. Dec. 26. (Dat sept. kaL Jan., anno incarnat. DCCCCXGV« Indict
VII. Anno teröii Ottonis regnantis XII). Erenstein. — JCdnig
OUo (III) schenkt dem von seiner Grossmutter Adelheid jesUftelen
l()c9fNr Seb seine Höfe (cnries) in Kirchberg im Aaiyau, in Ueten*^
dorf und Wimmis im Aufgau (Kyrchberc in Ar^uwe, Uodendorf
et Windtniia in Ofgauwe), zu Eigen.
Bern, Staatsarch. (TransBumpt v. J. 1266). — Solothumer Wo^en*
hhSt Mir;. 18». S. 651. Zeerleder, Urkd. 1, la.
1159.
995. Od 8. (Data VIH. id« oct., unao inoamaL DCCGCXCV. Indid.
Vmi). Quedllnkiis. — König Otto (ID) bestätigt der biachöBichen
Kirche zn Cur die Verwaltung und Gertchisbaiteit (tale regimen
ac districtionem piaciti et bannt) , wie sie derselben von seinem
Vater und Grossvater dem gleichnamigen Kaiser Otto gewährt
worden ist im Gasteil Chiavenna innerhalb und ausserhalb mit Recht
und Nutzen wie Graf Amizo dasselbe zu Lehen hatte und mit dem
Zoll (in teloneo mercato).
Car, bischöü. Arch. — Salis, Staatogesch. Veltlins 3, 22. Mohr, Cod.
dipl. 1, 103. Böhmer, Reg. K. Otto (10) 753.
SGHWEIZERISGHES
URKTINDENREGISTER
redigirt
Ton
Dr. B. Hidber.
273
99S.
1160.
995. Od. 13. (Data III. id. oct. anno incarnat. DCCCCXCV. in-
dict. VIII., anno lerlii Ottonis rcgnanlis XII). Quedlinburg (Quitilini-
burg). — König OUo (III) stellt dem Kloster Rlieinau unter Abt
Notker den Besitz zurück , welchen Bischof Gebhard von Constanz
tiemselben entrissen hatt«.
Zürich, Staatdarch. (Areh. d. Klosters Rlieinau). — De jure advocat.
mon. Rhenov. p. 26. Zapf, Mon. anecd. 459. Ncugai't i, 643. Böhmer,
Reg. K. Otto's (UI) 754.
1161.
995. Dec. 9. (Data V id. decembris, anno incarnalionis DCCCCXCV.,
indict. VIII, anno lertii Ottonis reguautis XII). Fiankfurt. — König
Otto (III) bestätigt einen Tausch; laut welchem Bischof Hildibraud
von Worms dem Able Gregor vom Kloster Meginrales Cella (Ein-
sidelu) seine Besitzung Scheleia (Schliengen oder Schalstalt?) im
alamannischen Herzogthum, im Gau Breisgau (in pago Prisachgowe)
in der Grafschaft des Grafen Berchtold (in comitatu Birihtilonis
comilis) gibt und dagegen von demselben die Besitzung Grönowa
erhält.
Einsideln, Stiftsarch. — Harlmann, Annal. 101. Herrgott, Gen. 2, 92.
Neugart 1, 644. Schannat, Hist. Wormat. 33. Böhmer, K. Otto (III) 762.
1162.
995. An einem Mittwoch. (Anno incaruaL nongentesimo nonagesimo
quinto, feria IV., indict. VII. (VIII). In sancta syaodo Constantiensis
ecciesis). — Bischof Gebhard von Constanz vertauscht an den Abt
Pezilin vom Kloster St. Gregorius (Petershausen bei Constanz)
seinen Besitz zu Toginga (Thaingen im Kt. Schaffhausen) im Gau
Hegau und zu £pfendorf im Gau Baar gegen Besitz zu Lutwanga
(Langenwangen im Algau?) im Gau Albgau und zu Rapirgahusa
CRoppertsweiler bei Schussenried?) im Gau Eritgau (Erreggou).
Karlsruhe, G. L. Arch. (Copie im Cliron. Petershusan.). — Usscrmann,
Chron. Petershusan. 1. §. 14. Herrgott, Gen. 2, 88. Neugart 1, 645.
Moue, Chron. Petershusan. 1, 122. Wirtbrg. Urkdbch. 1, 232.
18
274
99a
1163.
996. (Anuo tercio regaante Rodulfo rege). — Adalmuad schenkt
mit Bestätigung König Rodulfs (III) von Burgund dem Kloster Ro-
mainmötier (St. Petro et Paulo romano monasterio) eine Horslatt mit
einem Hause (casalem unum cum casa superposita) und zwei
Weinberge in der Villa Monlaniacum (Monlagny im Bezirk Yver-
don) und eine Hofstatt mit Garten und Haus (casalem unum cum
orto et cum casa superposita) zu Tabernis (Orbe) bei der Kirche (Ba-
silica) St. Martin und ebendaselbst ein Grundstück von fünf Jachar-
ten (campum unum de quinque iornaies).
Lausanne, Staatsarch. — Hist. patr. mon. 1, 296. Regente Genevois p. 40.
1164
996—1017. Febr. 27. (III kal. marcii). — Erzbischof Burcard ¥on
Lyon, Abt von St. Maurice (im Waliis) verleiht an die beiden
Brüder Beurelmus und Hilo Grundbesitz (qnandam terram) der
Abtei St. Maurice in der Grafschaft Waadt (in commitatu waldeose)
in der villa Lovatiugis (Lovalens) eine Hofstatt (casalis I), einen
Mansus in derselben Grafschaft in der villa Sarningis (Sarzens?)
und Land (terram) von 12 Modius zu Mastiraco.
Turin, Staatsarch. (Cartular. v. St. Maurice)—. Hist. patr. mon. 2, 74.
1165.
996. März 4. (IUI nonas marcii atque feria quarta VI. anne III
regnante Rodulfo rege). Schloss Moni (Vico S. Marie que dicitur
castello mont). — Presbyter Marin schenkt dem Kloster Romain-
motier (Romano monasterio) seinen Besitz in der equesUisohen
Grafschaft (in comitatu »questrico) zu Balgedelco (Boogel bei
ßursins), mit dem Vorbehalte, dass Niemand denselben weder
verkaufen, noch verschenken, noch vertauschen dürfe.
Lausanne, Staatsarch. — Cibrario e Promis, doc. SigilU e monete S. 4.
Regeste Genevois p. 40.
1166.
996. Oct. 25. (Die dominica VIII kal. novembris). St. Maurice
(Agauno). — Bischof Auselm von Aostn, Propst der Abtei St Man-
rice verleiht (ad censum concedere) an Adelbert de Auna und
275
996:
seine Erben Grundbesitz (terra) der Abtei im Aoslathal zu Coriolo,
Welches Adelberl bis Jetzt zu Lehen hatte (in beneflcio tenuit).
St. Malirice (im Walliß), Abteiarch. — Cibrario e Promis, doc. Sigilli
e monete S. 11.
1167.
996. Oct. 31. (Data pridie kal. nov. anno incarnat. UCCCCXCVI.
Indict. X. Anno tercii Ottonis regnantis Xlli , imperii auiem primo).
Brüssel (Broxole). — Kaiser Otto (III) bestätigt der Abtei Me-
ginradi Ceila (Einsidelu) Befreiung vom Zoll und von der Münz-
abgabe in Zürich (Turegiim) und die Orle Ufnau (Uvenhowa),
Pfäffikon (PalBnghowa), Uerikon (Uringhova), Redicken (Red-
diiinghova), Williken (Willinnghova), Stäfa (Steveia), Lindau (Lin-
denoaiua), Höngg (Hoica), Wanga, die Kirchen in Meilen (Me-
diolano) und die königlichen Orte Endiiigen, Deningen, Denzlingen,
WeliDgen, Bezenhausen, Zarten, Liela, Eschenz, Bretten, und die
Orte in Retien: Grabs, (Quadrabades), Garns (Campessis), Hels
(Heilis) und Perowa.
Einsideln, Stiftsarch. — Hartmann, Annal. 103. Keugart, 1, 646. v.
Wyss, Abtei Zürich. Beil. S. 36. Böhmer, K. Otto (III) 784.
1168.
9M— 1017. Oct. 31. (Pridie kal. novembris). — König Rodulf (III)
von Borgund vertauscht und verleiht mit Zustimmung des Erzbi-
schofs Barchard, Abt von St Maurice (im Wallis) und des Bi-
scboGs Aoselm, Propst der Abtei St. Maurice, an die Brüder Sen-
diadas und Muchardus Grundbesitz (terram), nemlich zwei Mansa in
Macosogo mit zwei Solidi Zins an St. Mauritiustag einem Magister
(alicui magistro) desselben Ortes, wogegen sie einen Mansus in
Otolanda (Oechtlaud?) zu Rnnsilus übertragen.
Turin, Staatsarch. (Cartuiar. v. St Maurice). — Hist. patr. mon. 2, 71.
1169.
M6-i017. — König Rodulpli (III) von Burgund verleiht mit Zustimmung
Erzbischof Burchards, Abt der Abtei St. Maurice (im Wallis)
und Bischof Anselms, Propst der Abtei St. Maurice, an Eurinus und
276
eoe.
seine GaKin Eagidre Grundbesitz (terram) in der Grafschaft Waad|
(in comitalu waldense) zu Cardona (Chardoniie) einen Mansus
und zwei eingetauschte Mansa zu Leomancum.
Turin, Staatsarch. (Cartular. v. St. Maarice). — Hlai. patr. moD.
2, 69.
1170.
996—1017. — ürzbischor Burcard von i.yon, Abt von Sl. Maurice (im
Wallis), verleiht mit Zustimmung König Rodulphs (III) und Bischof
Anselm» (Anseimus episcopus (von Aosta) luudavit ei firmavU) an
Johannes , an dessen Gattin Hoda und einen Erben derselben den der
Abtei St. Maurice gehörenden Besitz im Gau Genf, in der equesiriscben
Grafschaft, zu Hauras, welchen Besitz bis jetzt zum Niessbrauch
gegen Zins (in prestaria) dessen Vater Johannes hatte; dagegen
überträgt Johannes au die Abtei SL Maurice seinen Besiti in dem-
selben Gau und in derselben Grafschaft zu Chiseras (Cheserex)
und Pellengs (Pollens).
Turin, Staatsarch. (Cartular. von St. Maurice). — Uiat. {Mir. mon.
2, 77. Ragest« genevois p. 47 Nr. 167.
1171.
996—1017. — £rzbischof Burcard von Lyon, Abt von St Maarice (In
Wallis) und Bischof Anselm, Propst der Abtei St. Maurice, Ter*
leihen mit Zustimmung König Rodulfs (III) an Wilhelm^ an dessen
Gattin Esconborga und einen Erben derselben zwei mansus zu Man-
driniacQ, wogegen Wilhelm einen Mansus zu Abristaringo an die
Abtei St. Maurice überträgt.
Turin , Staatsarch. (Cartular. von St. Hanrice). — Bist. palr. num.
2, 78.
1172.
996—1017. — Erzbischof Burcard von Lyon, Abi von St Maurice
(im Wallis) verleiht mit Bestfttigang des Bischofes und Propstes
Anselm von St. Haurice (qui haue preslariam firmavit) an den
Geistlichen (sacerdos) Christian und an einen einzigen Sohn des-
selben den dritten Theil des Zehuten der SL Johannisktrohe n
277
•96-007«
Maximiaca mit Zustimmung des Grafen Adalgaudus^ wogegen
Christian seinen Besitz in Lapiaco an St. Maurice überträgt»
nerolieb einen Weinberg von einem Fuder Weia (vini carratam I)
und zwei Modius, und einen Acker (campum unum) von zwei
Hodius.
St. Maurice, Abteiarch. (Copie aus einer Chronik). — Hist. patr. mon.
2, 75.
1173.
996—999. — Papst Gregor V bestätigt dem Abte Odilo von Clugny
das Kloster Clugny, dessen unabhängige Verwaltung, Zehnten und
Kirchen; ferner das von König JConrad an denselben übergebene
Kloster Romainmölier (romanum monasterium), welches von König
Clodoveus gestirtet und von Papst St. Stephan bestätigt und von
Jeglicher Macht befreit wurde; ebenso bestätigt er ihm das von
zwei Ottouen übergebene Kloster Pälerüngen und befreit es be-
sonders von jeder Macht der Erben König Konrads und erlheilt
überhaupt ihm und dem Besitze desselben die vollständige Immunität
Csummam immunitaiem).
Freibiurg, Staatsarch. (Cartnlar. v. Romainmötier, p. 4 b und ff.). —
Schweizerischer Geschichtforscker 3^ 1, 27. M^m. et doc. de la Suisse
rom. 3, 425. BuUar. Clun. 10. Jaff^, Reg. pontif. 343.
1174.
997. Jan. 15. (Anno incarnat. DCCCCLXXXXVI, anni vero regni Ro-
dulphi IUI). St. Maurice (In Agauno die festo sancti Mauricii confes-
sorisXpi). — König Rodiilf (III) von Burgund, unter dessen Verwaltung
die Abtei St Maurice (im Wallis) steht (sub cujus regimine Agauni
abbacia fore dignoscitur) , und Anseimus , Propst derselben , ver-
leihen an Baifred, an dessen Gattin Wilhelmine (Willerme) und
einen Erben derselben den Besitz „in conventu italdensi**, nemlich
Tier Hansa in der vUla Walmarengi und die Hälfte des Zehnten
der Kirche St. Mauritius und St. Medardus in der villa Morlingio
(Morlens im fteiburg. Glane-ßezirk?), wogegen Baifred und seine
Gattin den Wald (boscum) Mustiosa und ihren Besitz in der villa
Mons und im dortigen Bezirk an St. Maurice übertragen.
Turin, Staatsarch. (Cartular v. St. Maurice). — ^t. patr. mon. 2, 57,
278
907-998.
1175.
997. (Anno incarnationis nongentesimo nonagesimo VII, regni regis Ro-
dulfi quarlo, indicione aulem V(X?). Sl. Maurice (In Agauno). —
König Rodulf (ill) von Burgnnd schenkt seinem Erzkanzler Anselm
einen Mansus zu Periola, den Weinberg in Lülry, welchen
Constabilis bearbeitet^ seinen Besitz zwischen der Fichte und dem
lieblichen Brunnen oder Canal (iiiter pinuin et amabilem fon-
tanam seu canalem) und Aeker (campos) in Badesi mit dem
Walde.
Lausanne, Staatsarch. — Mem. et doc. de la Saisse rom. 19, 552.
1176.
998. Febr. 6. (Dat. Vlli. id. febr., anno incarnationis DCCCCXCVII.
Indict. XL Anno tercii Otlonis reg. XV., imperii II.) Ravenna. —
Kaiser Otto (III) bestätigt wie sein Vater und Grossvaler dem
Kloster Päterlingen den vom Herzoge Rudolf demselben geschenk-
ten Besitz^ nemlich die Höre (curtes) Colmar und Hettenhelm ;
dann eiuen Mansus königlichen Besitzes in der villa Badelesbach
im Gau Mortenau, in der Grafschaft des Grafen Konrad, ood den
Besitz Guntrams im Elsass, in der Grafschaft des Grafen Luitfrid,
ausgenommen dessen Besitz zu Prumad, und nimmt diesen ge-
sammten Besitz in seinen Schulz (sub noslra (uitionis immunitale}.
Lausanne, Staatsarch. — Schöpflin, Als. dipl. 1, liO. Herrgott, Gen.
2, 93. Bühmer, Reg. K. Otto's (III) 809. (Zweifelliaft),
1177.
998. Febr. 8. (Anno incarnat. DCCCCXCVII, regni RuodolB regis IV,
VI. id. febr ). St. Maurice (in Agauno). — König Ruodulf (III)
von Burgund stellt auf Ermahnung Kaiser Otlo's (111) der bischöf-
lichen Kirche zu Lausanne den Besitz in der Grafschaft Waadt
(in comilatu Waldensi) zu Umbra (Orbe?), welchen seine Eltern
dem Bischöfe Boso von Lausanne ungerecht entrissen hatten,
wieder zurück.
Lausanne, Staatsarch. (Copie). — Zapf, Mon. anecd. 69. Galiia Christ.
XV. Inst 134. Böhmer 1518.
279
998.
Ii78.
998. Apr. 28. (Data IUI. kal. maii. Anno incarnat. DCCCCXCVIII.
Indict. XI. Anno (ercii Oltonis regnantis XV., imperii H). Rom. —
Kaiser OUo (III) schenkt der Kirche St. Marie zu Meginratescella
(Einsideln) vier Mansus in der villa Bilolveshusa (Wohlhausen?)
und in der Grarschaft des Grafen Wallherius , im Gau Vilvesgewi
(Willisau?) zu Eigen (in proprium).
ElDsideln, Stiftsarch. — Hartmann, Annal. 109. Herrgott, Gen. 2, 95.
MabUlon, Annal. Ord. S. B. 4, 117. Neugart 1, 647. Böhmer 1816.
1179.
998. — Papst Gregor V nimmt das Kloster Prävers, welches dem
Kloster des hl. Valentian (St. Luzius-Kloster in Cur) bei der Barg
(prope caslra) Martiola (Marsöl) vorsteht, in seinen Schutz sammt
dessen Besitz da , wo es steht, und Terner den Hör in Nüziders,
die Kirchen St. Georg und Zeno in Ladir, Ruschein, Films, Schan-
flk, Ruvis und Sept (Russis et Seit) ; die Kirchen mit den Zehnten
in Andest, Ilanz, (lliande), Selaune und Fiemme; die Kirche
SL Gaudentius am Fuss des Septimers (ad pedem Septimi monlis),
die Kirche und Besitzungen im Gebiete zu Chiavenna; den Besitz
für den Marschalk, Truchsess, Schenk und die Vögte des Klosters
in Bulcaria^ Bidennis und Kampazh; ferner Besitz in Caslelmur,
Langwies (in Prato longo) in Ragaz (Ragez), Falezhe und Ma-
genze (Fläsch und Maienfeld), in Vllters, Wangs, Rumos, Sem-
pania, Wattwil, Stadelhofen, Montlin^en, Arbon, Sludeez bei Praege;
Kirchen und Besitz in Metmenstetten, in Cur (in curia), Marche-
dow, im Gasler, nemlich in Terzen, Quarten und Quinten, die Kirche
Walenstadt mit der Tochterkirche in Quarten (cum fliia Quart); die
Kirche mit der villa in Quatigiso (Wäggis), in Tuggen (Tuconia),
in Milchinchov ; die Kirche St. Stephan in Männidorf ; den Hof in
Wüeri (in Wihare) im Thurgau, Schwaningen im Albgau und im
Gau Baar (Para) einen Hof in Oberdorf mit der Taufkirche (ec-
clesia baptismalis); allen Besitz im Gau Zürich (in pago Thuri-
censi) zu Ami und Tuolle; den Zehnten mit den Leuten (cum
bomioibus) in Hedingen, die Zehnten in Riite und Ferren und
280
9»S.
allen Besitz in Wattwil und auch fiir den St. Chrisloph-Spilal in
Mels (Malis) den Zehnten daselbst.
St. Gallea , Stiftsarch. (Transsumpt vom Jahr 1656). — Eichhorn,
Episcop. Cur. Cod. prob. 33. Mohr, Cod. dipl. 1, 104. Jaffe, Reg. pontif. 343.
1180.
998. — Papst Gregor V nimmt das von Bischof Gebhard von Consta nz
gestiftete Kloster Petershausen, besonders den von Sigger denfi-
selben zu Tussnang und Wangen (Oberwangen) im Gau Thnrgau
in der Grafschaft des Grafen ßerhtold geschenkten Besitz in seinen
Schutz und erthciit ihm mit Zustimmung des Kaisers Otto Ili und
des Bischofes Lampert von Constanz die freie Abt- und Vogtwahl.
Karlsruhe, 6. L. Arch.. (Chronicon aus dem Kloster St. Blasieo). —
Herrgott, Gen. 2, 94. Ussermann, Chron. Petersh. ia Germ, sacr.' prod.
p. 324. Neogart 1, 648. Mone, QuellensammluDg der badischen Landes-
geschichte 1, 130. Nansi 19, 205. Jaffe, Reg. pontif. 343.
1181.
998 (1005). (Anno ab incarnatione DCCCCXCVIII. , quinto anno
regni Rodulfi regis). — Rodulf stiftet mit Rath und Hilfe Abt
Odilo's von Clugny und Päterlingen und der dortigen Brüder ein
Kloster (Bevaix), welches Bischof Heinrich von Lausanne auf Rodulfs
Einladung im J. 998 einweiht. Rodulf schenkt diesrm Kloster am
Ufer des Yverdonischcn See's (super ripam lacus Everduneosis)»
im Bisthum Lausanne, in der Grafschaft VVaadt (in comitato Wal-
densi), St. Peter geweiht, folgende Besitzungen: den Mansus
Chuniberts im Thal Bevaix (in valle Rcvacensi), den Mansus
Girolds, den Mansus des Dominions, den Mansus Adelberts, den
Mansus des Custabilis, den Mansus Odulbalds und den Mansus
Martins; ferner schenkt er seinen Besitz vom öffentlichem Weg
beim Kloster bis zum Flusse (usque ad currivum) und von diesem
bis zum See und vom brechenden Berge (mens frangens) bis zum See;
den Weinberg unterhalb der Kirche zu (ad) Orhas; Besitz za Broch
(Brol), und von Casilium bis zum Berg von Nigra aqua (Noiraigue);
die Kirche und villa Sainl-Martin (im Val-de-Ruz) und 31 Leib-
eigene (servos et ancillas) und leibeigene Familien. Jährlich hat
das Kloster (Bevaix) zwei Solidi an die St Peterskirche in Rom
28t
999.
zu bezahlen; den Vogt des Klosters wählt Rodulf selbst; nachher
soll er immer ans Rodulfs Nachkommen gewählt werden, falls sie
nicht untauglich sind, die Verwaltung des Klosters zu besorgen.
Fbris, Archiv von Clugny. — Mabillon, Ann. Bened. 4, 125. Moni-
mollin, M^m. de Neuchätel 2, 264. Matile 1, 1. Zeerlcder, Urkunden 1, 15.
il82.
999. Jan 3. (Anno incarnacionis nongentesimo (nonagesimo) nono, III
nonas ianuarii). SL Maurice (In Agauno). — König RoJulf (III)
von Burgund verleiht mit Zustimmung seines Bruders, Er%bi3chof
Burchards, Propst von St. Maurice (im Wallis), und der Kanoniker
daselbst an seinen Gelreuen (noster fidelis) Truco, Sohn Martins von
Columbarium (Colombier im Bezirk Morges oder Colombey), Grund-
besitz von St. Maurice ((erra) zu Vernclo (Vcruex), welcher an den
Rodan und an Vosdesia grenzt ((init ipsa terra de una parte in roda-
num, de secnnda in Vosdcsiam).
Turin, Staatsarcli. (Curtnlar. v. St. Maurice j. — Hiat. patr. mon. 2, 59.
1183.
999. (Anno domini DCCCCXCiX Anno ream VI). Basel. — Köuifi
Rodolf (III) von Burgund schenkt mit Zustimmung seiner Galtin
Ageldrud dem Bischöfe Adelbrro von Basel wegen seiner treuen
Dienstleistungen (fideliler nobis impensa serviiia) die Abtei Moälier-
Grandval zum Nutzen des verarmten Bisthums Basel.
Porrentray, bischöflich Archiv. (Codex diplom. ecclesis Basiliensis,
f. 52 a). — M^m. de Ifoiiüer-Grandval. SchöpOin, AL». dipL 1, 142.
Trooillal, Mon. de Bäle 1, 139. Hone, Zeitschrift 4, 488. Böhmer, Reg*
K. Radolfe (in) 1519.
1184.
9M (Addo dominice DCCCCXCYIIII). Cndrefin. — König Rodolf (HI)
TOD Bnrgond schenkt mit Zustimmung seiner Gailin, Köoigio
Agildradis, seines Bruders Erzbischof Burchards von Lyon, aod
Bischof Hugo's von Genf dem Bischöfe Hugo von Sitten wegen
seiner Dienstifisiungen (impeusis servitiis) und der btschöiUcheo
Kirche in Sitten die GraCschafl Wallis (comitalnm Vallensem).
Sitten , biflchöfiiches Kapitelsarchir anf Valens (Tidimos). — Blaoehe
de Maof oa d^eoarerte des eaax de Lotehe, Laasanne 1836. Ute. et
doe. de Is Snisse rom. 1, 151. Furrer, Geschichte a. Urit t. Wallis 3, 30.
282
1000.
1185.
1000. Mai 26. (Anno incarnacionis M, regni regis Rodulfi VII, ocCavo
pentecosles). St. Maurice (In Agauno). — Erzbischof Barcard
von Lyon, Abt und Propst der Abtei St. Haurice, Terleiht mit
Zustimmung König Rodulfs (III), Anselms, Palronus und Rector
der Abtei St. Haurice, und der dortigen Brüder, an Goslin, aa
dessen Gatün Hermentrud und deren Erben den von ihnen übertragenen
Erbbesitz in der Grarschaft Waadt (infra commitatum waldensem),
nemlich zwei Mansus in Soor, einen Lunaticus in der Villa Castel-
lum (Chatel S. Denis?), und einen Lunaticus in dem Orte Burgondia
(in loco qui vocatur Burgondia), mit der Befugniss, auf diesem
Besitze zu bauen (conslruendi), was er will; den Zins 1 2 Denare
bezahlt er an St. Mauritiustag.
Turin, Staatearch. (Cartular. v. St. Iklaurice). — Hist. patr. mon. 2, 60.
1186.
1000. (Anno domini M, anno regni VII). Bruchsal. — König Rodoir
(III) von Burgund schenkt mit Zustimmung seiner Gattin AgelUnd
und seiner Vasallen und zu grösserer Sicherheit unter ßeiralh
Kaiser Otlo's III mit den Bischöfen Hugo (von Sitten), Heinrich
(von Lausanne) und Hugo dem jüngeren (von GenQ, mit dem
Pfaizgrafen (comite palacii) Cuono, und mit Bodolf, dem Bischöfe
Albero von Basel wegen fortwährend treu geleisteter Dienste (ob
contiiiua fideliler nobis impensa servicia) zum Nutzen des verarmten
Bisthums Basel die Abtei Hoütier-Grandval zu Eigen (in proprium jus).
Porrentruy, bischöfl. Arch. (Codex dipl. eccles. Basiliens. f. 51 b.) —
Schöpüin, Als* dipl. 1, 144. Gerbert, ffist. silv. 3, 20. Trouillat, Mon.
de Bftle 1, 140. Böhmer, Reg. K. Rudolfs {Ul) 1520.
1187.
1000—1009. — König Rodolf (Ul) von Burgund schenkt dem
Pfaizgrafen (comes palatii) Chuono den in der Grafschaft des
obern Aargau liegenden Hof Hünsingen (curtem Hunisingan infra
comitatum superioris Ara^augensis coniacentem)^ welchea er früher
seiner Gemahlin der Königin Ageldrud geschenkt hatte. Die.Kö-
283
1001.
nigin Ageldnid erhält dafür an dem Orte Mudrigild die beiden
Höfe (duas curtas) Ampeiun and Maregum zu Eigen.
Porrentruy, bischöfl. Arch. (Copie aus d. 14. Jh. und Diplomatariam
B. fol. 28). — Trouillat, Mon. de Baie 2, 733.
1188.
1001. März 20. (Die jovisXIII kalendasaprilis, (VIII) anno regrii regis
Rodulphi). St. Maurice (In Agaunn). — Erzbischof Burcard von
Lyon, Abi von SL Maurice (im Wallis) und Bischof Anselm,
Propst derselben Ablei, verleihen mit Zustimmung ihres Herrn und
Bruders, des Königs Rodulf (laudanle seniore fralro noslro rege
Rodulfo), an Dodo, an dessen Gattin Cunirc und einen Erben des
üodo sanklmorizischen Grundbesitz (terram sancti Mauricii) in der
Grafschaft Wandt (in corrmilalnm waldcnsem), nemlich die Kirche
St. Moritz zu Ciens und die drei von denselben überfragenen Mansa
zu Willar Abonoio.
Turin, Staatsarch. (Cartular. v. St. Maurice). — Hist. patr. mon. 2, 74.
H»9.
tOOl. Juni. An einem Mittwoch (4. 11. 18. 25.) (Die mcrchoris,
mcnsc junio. Regnante Ruodulfo rege anno octavo). Vor Gericht
in Orbe (In maHis, in villa Orba). - Markgraf (marchio) Adal-
berl mit dem Vogte (advoca(us) Rodulf genehmigt, dass der Miles
Fredoin dem Kloster Romainmötier (Sto. Petro romano monasterio
et Sto. Marcello) die Lehen (precarias) zu Bannens (Banningis),
weil er dort wegen der Feindseligkeiten der Söhne des Grafen
Walcher nicht leben kann, zurückstellt und dafür vom Kloster vier
Pfund (quatuor libras) emprängf, mit dem Vorbehalte, dass wenn
Fredoin in Frieden wieder zurückkehre und wieder in die Lehen auf
Lebenszeit eingesetzt werde, er dem Kloster Romainmötier hiefür
fünf Pfund entrichte; auch bestimmt dasselbe dann den Jahreszins.
Fi-eibnrg, Staatsarch. (Cartular. v. Romainmötier p. 23). — H^m. et
doc. d. L Suisse rom. 3, 461.
1190
1001. Oct. 31. (Pridie kal. novemb., anno VIII Rodulphi regis reg-
naolis). — Erzbischof Burcard von Lyon, Abt der Abtei St. Mau-
284
1001 -- looa.
rice (im Wallis) und Bischof Aoselm, Propst derselben, verleiben
(per preslarie flrmitatem) an Gaoslin, an seine Gattin Hermentrad
und einen Erben derselben Besitz zu Cuarnens (Quamingis), nem-
lieh die Kapelle St. Desiderius in der Grafschaft Waadt (in comi-
tatu waldense) mit dem Besitze (terra) in Britimaca, welchen
Gauslins gleichnamiger Vater mit Jener Kapelle unter Zaslimmuog
König Rodulphs, in dessen Herrschaft sie liegt, zu Leben halte.
Ferner verleihen sie an dieselben den von Gauslin übertragenen
Besitz in der Grafschaft Waadt zu Accassis und Montillis und
auch den Besitz zwischen den Flüssen Yenoge (mogiam) uud Isema
(Morge bei Contey und Lisernc bei Ardon) ; den Zins, 6 Solidi, be-
zahlt er jährlich an St. Mauriliustag.
St. Maurice« Abteiarch. (Copie). — Hist. patr. mon. 2, 84 nach einem
Cartular im Staatsarch. in Turin mit d. Dat. VII idus novembris, anno
Villi regnante Rodulpho rege.
1191.
1001 (?). — Adalbert überträgt an die Abtei St Maurice (im Wallis)
einen Mansiis in der Villa Genadrigenio. Nach seinem Ableben
fällt dieser Mansus, den er zum lebenslänglichen Niessbrauch gegen
3 Soldi Zins an St. Mauritiustag hat, wie noch zwei andere zu Gra-
vado (Grandvanx bei Cully), die er auch zu Lehen hat, an die
Abtei St. Maurice zum Unterhalte der Brüder.
Turin, Staatsarch. (Cartular. v. St. Maurice). — Hist. patr. mon. 3, 80.
1192.
1002. März 2. (VI. non. roarcii^ anno Villi regnanle rege Rodulpho).
St. Maurice (Agauni). — Erzbischof Biirchard von Lyon, Abt ron
St. Maurice (im Wallis), verleiht (per prestarie Ormilatem con-
cedere) mit Zustimmung (per conscnsum) König Rodulphs (UI)
und Bischof Anselms, des Propstes von St. Maurice (episcopas et
sancti Mauricii abbacie prepositus qui hoc laudavit) an Chonrad, an
dessen Gattin Agatha und einen Erben derselben Grundbesitz (terra)
in der Grafschaft Waadt (in comitalu waldense), nemlich 6 Manst
mit dem Herrenlande (cum terra indominicata) in Astlegus, und
empfängt dagegen von demselben zwei Mansa, der Eine in Co-
286
1002 - 1003.
(in comitata waldense) zu Maciata 12 Hansa, wogegen diebcädea
Brüder 5 Mansa in derselben Grafschaft zu Erplenx und Piarleis n
die Abtei St. Maurice übertragen; sie bezalden jährlich 5 SeUi
Zins an St. Martinstag.
Turin, Staaatäarch. (Caitular. v. St. Ifaurice). — ICst. patr. mon. 3,63.
1196.
1002. An einem Dienstag, ([n anno Villi regnante Rodalfo rege,
feria tertia). Zu Eysins (Osinoo) in der eqoeslrischen GraEu^haR,
im Hause Presbyter Bernhards. — König Rodnif QU) von Bir-
gund bestätigt dem Kloster Romainmötier den Besitz in Boagri,
welchen Presbyter Marinus demselben Kloster geschenliC haL
— . Cibrario et Promis, Doc, 8ig. e mon. 1, 7. R^geste genevtyis p. 41.
1197.
1003. Juli 1. (Kalendis julii, anno X regnante rege Rodalfo).
St. Maurice (Agauno). — Erzbischof Burchard von Lyon, Abt
von St. MaiTrice und Bischof Anselm, Propst derselben Abtei, ver-
leihen mit Zustimmung König Rodulfs und der Königin Agiitndis
an ihren Getreuen (fldelis noster) Kanoniker Rotzelin, an dessen
Getreue (fideli) Amandola und zwei Kinder derselben (nilis alqie
de illis duobus procreatis) eine Hofstatt (casale) im Bargflecken
St. Maurice (in burgo sancti Mauricil) bei Bischof Anselms Hof-
statt (casale) ; den Zins, 6 Solidi, bezahlt er an Allerheiligenlag.
Turin, Staatsarch. (Cartular. v. St. Maurice). — Ilist. patr. mon.- 2, 90.
1198.
1003. Oct. 21. (Dat. XII. nov« anno incamat MHI. IndicL I. Anno
Henrici II regis II). St. Hypolit. -- König Heinrich (H) bestiligt
dem Kloster Päterlingen unter Abt Odilo, die demselben laut den
Schriften (scripta) der drei Otlone geschenkten Höfe (curles)
Colmar und Heltenheim, den Besitz Guntrams im ßlsass, Proomadl
ausgenommen, und einen .Uansus zu Badelesbach im Gau IMor-
tenan, in der Grafschaft des Grafen Chuonos; das Uebrige ist im
Elsass, in der Grafschaft des Grafen Odo.
— . Tschudi, Chnm. 1, 2. Herrgott, Gen. Hbsbrg. 2, 96. Graiididier,
Hiat. d'Alöace 1. tit. 358.
287
1004.
1199.
1004. Juni 4. Cadempioo im Aguothal (Canton Tessiii bei Lugano). --
Köuig Heinrich (II) bestätigt dem Kloster SL Peter in Ciei d'oro
zu Pavia dessen sämmtliche Besitzungen.
— . Tristano Calco lib. VI. Giulini, Storiadi Milano 2, 24. (Besprochen.)
Mone, Zeitschrift für Gsch. d. Oberrh. 4, 480 (Im Auszuge). Stumpf,
Reichskanzler 2, 1, S. 115 (Im Auszuge).
1200
1004. Juni 12. Locarno (Lacunavara). — König Heinrich (II) be-
stätigt dem Bisthume Como unter Bischof Everard das Castell
Bellinzona (Birizona), der zum Reiche gehört (qua ad nostram
pubiicam pertiuuil) sammt dem Thore, welches bis anhin zum
öffentlichen Gebrauche gedient hat
— . Tatti, Annali sacri di Como 2, 4. Ughelli , Italia sacra 5, 280.
Böhmer, 955.
1201.
1004. Juni 12. (Data secundo id. jun. anno incarnat. millesimo quarto
Indict. II. Anno fleinrici regis secuudi tertio). Locarno (Lacuna*
vara und Lacuvara). — König Heinrich (II) bestätigt dem Bis-
thume Como unter Bischof Everard den Besitz der pChiuse"* (Clusas)
und der Brücke zu Chiavenna.
— . Tatti, Annali sacri di Como 2, 825.
1202.
iO04. Juni 17. (Data XV kal. jul. Anno incarnat. HIIU. Indict. I.
Aüno regis III). Zürich. — Heinrich (II), der Heilige (sanctus),
König der Franken uud Longobarden, bestätigt dem Kloster
St Gallen die demselben von den Kaisern Otto dem altern und
Otto IIL sowie von seinen übrigen Vorfahren ertheille Immunität
Qud freie Abtwahl, sowie das Hecht der Etdesforderung vor Ge-
richt (coactum Juramentem) laut dem Inhalte der an St. Gallen
verliehenen Urkunden (textus chartarum).
St. Galleu, Stiftsarch. — Tschudi, Chron. 1, 3 angeführt« Böhmer
956.
288
lOOA
1203.
1004. Juui 17. (Data XV. kal. julii. Anno iucarnat. HIUL IndicL 1.
Anno Heinrici re|?is HI). Zürich. — König Heinrich (II) bestiligi
der Kirche Sl. Maria in der Cella Meginrads des Eremiten (Ein-
sidehi) unter Abi Wirand, den königlichen Hof (curtis regii) Riegel
im Herzogthum Allemannien^ in der Grafschaft Breisgau mit den
Orten £ndiugen, Wendungen, Kenzingeu, Theningen, Burkheim^
Bähungen, nebst den übrigen zum Hof Riegel gehörigen Orten
und zwar in gleicher Weise zu besitzen, wie diesen Besitz Guntrara
einst besass, dessen Eigentlium, da er der Unlreue gegen den
König beschuldigt und in öffentlichem Gerichte überwiesen worden
war, dem Könige zuerkaunt wurde.
Einsideln, Stiftsarch. (Copie aus dem 17. Jh.). — Hartinann, Annal.
112. Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 79. Böhmer 957.
1204.
1004. Juni 25. (Dat. VII. kal. jol. Anno incarnat. MIHI. Indict. I.
Anno Heinrici secundi regis III). Sirassburg. — Heinrich (Uj,
König der Franken und Longobarden, gibt dem Kleriker Becilin
auf das Ansuchen des Bischofs Adelbero von Basel zur grössern
Verehrung des hl. Märtyrers Cyriacus die Erlaubniss einen Markt
zu errichten zu Kiugsheim (Rincka) im Gau Breisgau in der Graf-
schaft Bertholds mit Zoll, königUchem Gericht und aller öffent-
lichen Befuguiss (regio banno et omni publica functibne) mit
Ausnahme des Münzrechtes, und nimmt die Kaufleute in den
königlichen Schutz (habeant ibidem negotiantes pacem nostr«
auctoritatis et defensionis), wie in den grössern Orten und Slidten
des Reichs.
Pnmtrut, bischöfl. Ai-ch. — Herrgott, Gen. Jlabßbrg. 2, 98. Trouillal^
Hon. 1, 144. Böhmer 958.
1205.
1004. Juli 1. (Uat. kai. jul Anno domini MIHI. IndicL I. Anno
Heuirici secundi regis III). Mainz. — König Heinrich (II) schenkt
dem Bischöfe Adaibero von Basel einen im Eisass am Rheine in
der Grafschaft Ulo's gelegenen Waid, den er bis dahin mit Zn-
289
lOOS
stimmaiig des gaazen Volkes zum Niessbrauch halle, za Eigen
(in proprium). Von der Hirsch-, Reh-, Eber-, Bären- und Biber-
jagd, welche sonst bei königlicher Slrafe (uosiro banno inter-
dicentes) untersagt ist, kann er ein männliches oder weibliches
Thier oder doch wenigstens ein Vögelchen (avicula), welches man
Parix (Rebhuhn) heisst, erlegen oder einfangen.
Pi'iintrut, biechöfl. Arcli. (Copie). — Herrgott, Gen. Hubsbrg. 2, 98.
Trouillat, Moii. 1, 145.
1206.
1005. März 3. (Die sabato V. non. mar. Anoo XII regnanle Ro-
dulfo rege). — Elesona (Klesona) schenkt ihren Söhnen Rainer,
Odo, Euchitzo und Geno ihren vom Vater erhaltenen Besitz (res)
im Gau Lausanne zwischen (den Flüssen) Auboune und Venoge
zu Denens (Disnens), nemlich einen Weinberg.
Lausanne, Stuatsurch. — Mem. et doc. de Gcneve 14^ 1.
1207.
1M5. Monat März. An einem Donnerstag. (Mense man. fr. V.
März 1., 8., 15., 22., 29. Anno X regnaute Rodulfo rege). —
Witbert verprändet (mitlo vobis in convadium) an Erchinger und
an dessen Gattin Adaliuda von 'seinem Besitze im Gau Lausanne
(in pago Lausonense) und in der villa Quarnens einen Lunaticus
für 35 Solidi auf 29 Jahre (ad annos XXVIIII) ; wenn innerhalb
dieser Jahre eine Wiedereinlösung nicht statt findet, so soll die
Verpfändung als ein Verkauf gelten.
Lausanne, Staatsarch. ~
1208.
1005 (1006). Mai 28. (Dala V. kl. Jun. Indici. ill. Anno incarnat.
MV. Anno Heinrici secundi regnantis IUI). Eristein. — König
Heinrich (II) vernimmt aus den ihm vom Bischof Udalrich von
Cur vorgelegten Erlassen der Kaiser Otto des Grossen, de.ssen
gleichnamigen Sohnes und Otto des Dritten, seines Vorgängers:
Otto der Grosse schenkte der bischöflichen Kirche von Cur den Ort
Zizers und bestätigte derselben jenen Hof, sowie allen andern
Königen und Kaisern geschenkten Besitz; dies bestätigten dessen
19
290
1008.
gleichnamiger Sohn und OUo der Dritte. Aber nach dieser Schen-
kung Otto des Grossen behauptete Arnald, Sohn Udalriohs, der Ort
gehöre seiner Kirche Schennis, welcher er denselben geschenkt
habe. Da Hess jener (Kaiser Otto I.) die Vornehmsten der Graf-
schaft Cur (viros optimates) auffordern (cum districttone banal)
vor ihm in der Stadt (urbem) Constanz zu erscheinen, und yer-
nahm sie eidlich ein; sie bezeugten eidlich, der Hof (curlis)
Zizers habe dem Kaiser zur Zeit, als er ihn der bischöfliehen
Kirche in Cur schenkte, rechtmässig gehört; darauf bestätigte der
Kaiser (Otto I.) denselben der bischöflichen Kirche in Cur. Nnn
bestätigt auch König Heinrich (11) der bischöflichen Kirche yon
Cur den Hof Zizers, sowie deren gesammten Besitz und nimmt die
Stadt Cur selbst (ipsam curiensem civitatem) in seinen königlichen
Schutz (sub noslram regiam tuicionem) in der Weise, wie sie
von Alters her zur königlichen Herrschaft gehört und wie an die-
selbe die Zinsleule und Freien in der Grafschaft Cur (homines
censuales ac liberi in ipso comitatu scilicet a quartanis et qn^
drariis) pflichtig sind; er bestätigt der bischöflichen Kirche In Cor
auch das Thal Bergeil mit dem Castell, der Zehntkircbe (dechnali
ecclesia) Gericht, Bann, Zoll und Steuern. Er befreit die bischöf-
liche Kirche von Jeder weltlichen Gerichtsbarkeit und Verwaltung;
nur der vom Bischöfe gewählte Vogt, wie es auch in den ftbrigen
Bisthümern des Reichs üblich ist , soll über ihre Angehörigen zo
Gericht sitzen.
Cur, bischöfl. Arch. — Mohr, Cod. dipl. 1, 106. Stumpf, Die Rflichs-
kanzler d. X., XI. und XO. Jahrhdts. 2. Bd., 1. Abthlg. S. 118 mit d.
Dat. J. 1006.
1209.
1005 (1006). Juli U. (Dat. II. id. Jul. Indicf. HI. Anno incarnat. HV.
Anno Heinrici secundi regnanlis Y). Basel. — König Heinrich (II)
schenkt seinem Getreuen Olim, Pfründer (prebendarius) und Propst
dei Basler Kirche eine durch Rechtspruch ihm zugekommene Be-
sitzung zu Haslach und Bellingen (Bellinkon) im Gau Breisgaa
291
lOOS.
(in pago Brysichgowe) und in der Grafschaft des Grafen Adelbero,
zu Eigen (in proprium).
Bern, Stautsarch. (Copie im Cod. dipl. ecci. Bitail. p. 19). — Herrgott,
Gen. Habsbrg. 2, 99. Trouillat, Mon. 1, 14(>. Stuinpi', die ReicUäkanzler
2. Bd. 1. Abtblg. S. 118 mit d. Dat. J. lU()ß.
1210.
1005. Juli 15. (Dal id. jul. Indict. III. Anno incarnaciunis MV. Anno
Henrici secundi V.) Basel. — König Heinrich (IL) schenkl der bischöf-
lichen Kirche St. Maria zu Basel unter dem Bischöfe Adelbero eine
ihm durch Rechlspruch zugekommene Besitzung zu Opfingen (Ob-
phinga) im Gau Breisgan (in pago Brisihgowe) und in der Graf-
schaft des Grafen Adelbero, zu Eigen (proprietavimus).
Pruntrut, biscliüil. Arcb. (Bcsoudere Copie und im Cod. dipl. Badil.
f. 28 b im Staatsarcb. Bern). — Herrgott, Gen. Hbsbrg. 2, 102. Trouillat,
Mon. 1, 147. Stumpf, die Reichskanzler 2. Bd. 1. Abtblg. S. 118. mit
dem Dat. J. '.006.
1211.
1005. Aug. 20. (Uatavi die lunis XIII kl. Septembris. Annis Xil
regnanle Rodulfo rege). — Teouvenus und Suficiana treffen einen
Tausch um Grundbesitz (de conmutandis terris). Teouvenus gibt
von seinem Besitze (de suas res) der Suficiana ein Grundstück
(campum uuum) im Gau Lausanne (in pago laus.) zwischen (den
Flüssen) Aubonne (Albunna) und Venoge (Yenobia) und im Be-
lirke Denens (in finem dedisnens); es grenzt auf zwei Seiten an
Besitz von (^dcr Abtei) St. Maurice und auf den andern zwei
Seiten an Grundbesitz von Romainmötier (de uno fronte terras
Petri romanensis) und an die öffentliche Strasse (de alio via
publica). In gleichem (similiter) gibt Suflcia(na) dem Teouvenus ein
Grundstück (campum I) in demselben Gau und im Bezirke Denens
(in finem dedisnens) in usura (Versura ?) de guttrea.
Lausanne, Staatijarcb. —
1212.
1005. SepL 24. (VIII. kal. octob. Anno XII regnante Ruodulfo rege.) —
Bischof Hugo von Sitten übergibt tauschweise an Bischof Hugo
vou Genf Besitz seiner bischöflichen Kirche St. Maria (Uomkirche
292
lOOS.
in Sitten) gelegen in der Grafschaft Waadt (in comjtato Waldeiise),
nemlich in der Villa Compengiez (Conipendiaco, Villeneave) vier
Lunaticos, den Herren- Weinberg (vineam indominicatam) ond Acker
genannt Grandis campus (Grandchamp) und das Schlösslein (castel-
lare, Chillon?) bei der genannten Villa sammt Nutzung in Alpen, Wald
und Weiden gegen den vierten Theil des Gutes in der Villa Vacins
(Vassins?) in der Grafschaft Waadt, welchen einst Herzog Rao-
dolf an Luitar, dieser aber an seinen Bruder Bischof Hugo von
Genf geschenkt halle.
Sitten, Coli. J. de Rivaz 10, 105 ex Arckivo Valeriano inter instra-
menta repudiata. — Mem. et doc. de la Suisse roni. 18, 337 et mdme
tom. 18, Avouerie de Vcvey. Piöces justif. p. 91.
1213.
1005. Od. 1. Ulm. — König Heinrich (IL) versetzt das von Herzog
Purchard und dessen Gattin Hedwig zur Ehre St. Maria und
St. Georg und Cyrill zu Hohentwiel gestiftete Kloster auf den Wonsch
der Mönche und Bewohner (coBnobiots et accol»), weil der sehr
steile Berg ihnen beschwerlich sei , nach Stein am Rheinufer. Zu-
gleich schenkt er diesem Kloster seine Besitzungen, welche er von
Hedwig; der Wittwe Herzog Purchards, ererbt hat, in verschiede-
nen Gauen, Grafschaften und Orten, nemlich zu Arien , Etzwiel
Hilzingen, Nagold, Epfendorf, Fischingen (bei Sulz am Neckar)
mit der Salzquelle, (Ober-, Unter-) lOingen (Ufeninga), Efflringeii
(Affraninga), Rothfelden, Sindelstetlen, Honstetten (Hcenstetta) Ried-
heim (Rieden), Schwaningen (Suanninga) und Burg (Porch).
Er stellt das Kloster unter die Obsorge des Bisthums Bamberg,
das er gründen will, jedoch ertheilt er ihm die freie Abi- und
Voglwahl und gestattet den Lehenangehörigen (ministerialibus fas-
sallis) auf den Besitzungen, welche er dem A^loster und Bisthum
gibt, gegenseitige Heirathsfreiheit.
Zürich, Staatsarch. (Copie?) mit der Angabe, das Original liege im
Staatsarchiv in Züricli, allein bis jetzt konnte es weder dort, noch in
SchafThausen aufgefunden werden. — Neugart 2, 20. (Dat. kal. oct., in-
dict. III, anno incarnat. IV, anno regis Heinrici lill). LUnig, Reichsai^.
•18, 425. Wirtbrg. Urkdbch. 1, 241. Stumpf, Die Reichskaniler 2. Bd.
1. Abthlg. S. 117. (üuächt.)
293
lOOS - 1007.
1214.
1005. An einem Mitlwoch. (1005. März 28—1006). (Data die mer-
Gurii regnante Rodulfo rege anno XII. Indictione lertia, anno ab
incarnatione millesimo qainlo). — Der sehr edle (nobilissimas)
Herr (dominus) Rodulf vertauscht an Abt Odilo und die Brüder
des Klosters Bevaix die Leibeigene (ancilla) Dominica gegen
die Leibeigene (ancilla) Aldedrudis.
Paris, Archiv von Clugny (?). — Zurlauben, Chart. Burgiind. 1, 241.
Zeerleder, Urkunden 1, 17. Matile, Mon. 1, 3.
1215.
1005—1049. — Witbert schenkt an das Kloster Romainmötier (ad
locum romanensis monasterii quod est constructum in honore
beatorum apostolorum Petri et Tauli) unter Abt Odilo für die
Seele seines Bruders Allold seinen Besitz in der Villa Cabliäco
(Chablie), worüber die Vorsteher des genannten Klosters Qam
dicti loci rectores) vollständiges Eigenthums- und Verfügungs-
rechl haben.
Lausanne, Staatsarch. —
1216.
t007. Febr. 18. (Anno regni regis Rodulphi XIII. die martis ante
caput Jejnnii.) St. Maurice (In Agauno). — Erzbischof Burchard
von Lyon trifft mit Bischof Anselm von Aosta einen Tausch um
Besitz von (der Abtei) St. Maurice (im Wallis) im Aostathal.
Bischof Anselm gibt dem Erzbischofe Burchard seinen Besitz zu
Opolingen (Oponlengis) . in der Grafschaft Oltingen, welche er von
seiner Mutter Aldiud mit Bewilligung König Konrads erhalten hat
und emprängt dagegen den Besitz von (der Abtei) St. Maurice an
folgenden Orten : einen Mansus in Brejanto , einen zweiten in
Paliano, einen dritten in Adulgiano, einen vierten in Rosiano, einen
fünften in Ragiano und einen sechsten in Bibiano und eine Wiese
in Sparaveria«
St. Maurice, Abteiarch. (Copie). — Zeerleder, Urkunden 1, 23. mit
d. Dat. 1007. Hist. patr. mon. 2, 91 mit d. Dat. 1005. Febr. 14.
294
1007
1217.
1007 (1001). Mai 28. (Die mercoris V.... kl. jun. VI(?) reg-
nanle .... Rodiilfo rege) — Maria und ihr Vogt Enheozo ver-
kaufen an den Presbiler ßurcard eine von ilirea LeibeigeneD
Namens Bomcrda (Burcanlo presbilero. £go in dei nomine Maria
et advocatus mens Enhenzo vendimus libi de mancipüs meis I
nomine Bomcrda) nicht fliichlig, sondern mit gesundem Geist und
Leib (non furan (?) fuginiva sed menle ee (esse) corpore sana)
und empfangen von ihm den Preis^ wie sie ihn unter sich ausgi-
macht hatten^ zehn Solidi (et accepimiis de te precium sicut inier
nos convenil solidis X); für diesen Preis geben sie ihm dieselbe
zu freier Verfugung, ohne dass die Verwandten Einsprache gegen
diesen Verkauf erheben dürfen.
Lausanne, Stuatsarch. —
1218.
1007? (1001). Aug. 30. (Ego Pontius datavi die sabbato III kal. sepl.
Regnante Rodulfo rege anno XI). — Odilo, Abt der Klöster Clugny
und Romainmötier (alme cluniensi et romano monasterio ccßnobiis
regente) verleiht mit Zustimmung des Propstes (Prspositus) Pon-
tius und des Tedbald, Petrus, Dominicus, Humbert, Johannes nnd
Fulchrannus an Enguezo, an dessen Gattin Eldiverga und an deren
Sohn Susmund Kleriker den von ihnen an Romainmötier über-
tragenen Besitz, nemlich im Gau Waadt und im Hofe Bofflens (in
pago Vualdense et in curte bofQennis) neun Modius Ackerland
und drei Fuder Heu (novem mod. de terra laborativa et ad III
carr. fenum) und dazu Besitz von der Abtei Sl Peter (Romain-
mötier) in demselben Gau unci im Hofe Teoderincus, nemlich zwe^
Mansus und was zu denselben Höfen (ad ipsas colonicas) gehört
oder zu gehören scheint, zum Niessbrauch auf Lebenszeit gegen
jährlich einen Solidus Zins; nach ilirem Tode fällt dieser gesammle
Besitz an das Kloster Romainmötier.
Lausanne, Staatsarch. —
1219.
1007. Nov. 1. (Dat. kal nov. Indict V. Anno incarnaL MVIL Anno
IL dom. Henrici). — König Heinrich (II) schenkt dem Kloster
295
1007 - 1008.
Stein am Rhein, das er unter die Leitung des von ihm auf seinem
Erbbesitz Bamberg gegründeten ßisthumes gestellt hat, wegen dessen
Armulh (inopia) den Ort Kirchheim im Gau ßreisgau (in pago
Prisichgowe) und in des Grafen Adelbero Grafschaft nebst den
dortigen Reichsstcuern und Rheinschiffzöllen. Jedoch ist dem
Jeweiligen Abte nicht gestaltet, diesen Besitz zu Lehen zu geben
oder überhaupt dem Unterhalte der dortigen Klosterbrüder zu
entziehen.
SchufThauscn, Staatsarch. (Klosterarch. v. St. Georgen in Stein). —
Neogart 2, 23. Ussermann, Episcopt. Bamb. 17. Stumpf, Die Reichs-
kanzler 2. Bd. 1. Abthlg. S. 122. Nr. 1485. Lünig, Reichsarch. 18 a
427 in dcutsrh. Uebers. Böhmer, 1028.
1220.
1007. Nov. 1. (Dat. kal. nov. Anno incarnat. MVII. Indict. V. Anno
Heinrici secundi regnantis VI). Frankfurt. — König Heinrich (11)
schenkt dem Bisthume Bamberg, das er unter römischer Autorität
(romana auctoritate) und mit Zustimmung Bischof Heinrichs von-
Würzburg auf dem von seinem Vater ererbten Orte Bamberg ge-
stiftet hat, die ihm gehörige Abtei Stein im Hegau mit ihrem ge-
sammten Besitze zu Eigen, also dass dessen Bischof Eberhard und
dessen Nachfolger nach Belieben über dieselbe verfügen können.
München, Staatsarch. — Mon. boica 28, 346. Schulthes, ffist. Sehr.
337. Stampf, Die Reichskanzler 2. Bd. 1. Abthlg. S. 121. Nr. 1462.
Böhmer, Reg. K. Heinr. U. Nr. 1005.
1221.
1007. (Anno millesimo VU. Indict. V). — König Rodulf (von Burgund)
Terleiht an Rocelin, an dessen Gattin (fldelis) Amandola und an
zwei Erben derselben Besitz (terra) zu Autunnis (Autannus: Au-
tan, Octanel?) bei Martigny (Octodurum) gegen einen Jahreszins
▼OD 12 Solidi an die Kirche St Maurice (im Wallis).
St. Maurice, Abteiarch. (Copie aus dem 12. (?) Jh.). — Hist. patr.
mon. 1, 391 mit d. Dat. 1011.
1222.
1M8. März 21. (Datavit die dominico, XII kal. apr. annos Xm. regnante
Rodalfo rege). — Freold vertauscht an Witger mit Zustimmung König
296
1008.
Rodulfs und der Königin Adgiltrudc von seinem Lehen (de snmn
feo) ein Feld (campo I) im equeslrischen Gau (in pago equestrico),
im Hofe Moulaj^ny (in curle monlaniacho) gegen f^bensoTiel ond
die Hälfte soviel von Wiigers Eigenbesilz in zwei Släcken (inter
duas peciolas), das Eine Stück in Ursingio (Ursins im Bezirk
Yverdon) und das andere in Cranes (Crans bei Celigny).
Lausanne , Staat8arch. — Hist. patr. mon. 1, 307. Regeste genevois
42.. Nr. 149 und Mem. et doc. de la Suisse rom. 19, 90. Nr. 260 mit
d. Dat. J. 1009. März 21. (Im Auszuge.)
1223.
1008. März 28. (V kal. april. Indict. VIII. Anno incarnat. mill. YUI.
Anno Heinrici secundi regnanlis VIII). Basel. - Pirclelo schenkt
durch seinen Bruder Gebhard dem Bcnedikliner Fraucnklosier
Sulzberg (Mons Salsuginis) St. Ciriacus seinen ganzen Erblheil im
Gau Breisgau (Prisicheuue) in der Grafschaft des Grafen Adelbero
und zwar folgende Besitzungen: Ringsheim, Buggingen, Baden-
weiler, Rimsingen, Rülte, Vörslellen, Holzhausen. Den vorgenann-
ten Ort (praefatum locum) Sulzberg (Mons Salsuginis) übergibl er
in Gegenwart vieler Zeugen in den Besitz der bischöflichen Kirche
St. Maria zu Basel unter dem Vorbehalt; dass dort (in Sulzberg) das
klösterliche Leben für immer eingerichtet werde. Damit das klöster-
liche Leben um so fester bewahrt bleibe, schenkt Bischof Adalbero
von Basel mit Rath (cum consuitu) König Heinrichs, seiner Mit-
bischöfe und seiner Kanoniker diesem Kloster die Besitzung Bi-
schofAngen und Seefelden und ertheilt demselben die freie Wahl
der Aebtissin.
Pruntrut, biscliöfliches Arch. — Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 102 nach
d. Cod. dipl. ecdes. Basil. p. 48 und 148 mit d. Datum 10 0. Mftra 28.
Schöpllin, Ilist. Zar. Bad. V. Nr. 9. Trouillat, Mon. 1, 149. Damge,
Reg. Bad. 14 nach einer Copic im B. G. L. Archiv in Karlsruhe.
1224.
1008 (1003). Sept. 4. (Ego Letnoerius Cancellarius rogitus scripsi
die sabbati. Pridie Non. Septb. Anno duodecimo regnante Ro-
dulfo). — Leutfred irifTt mit Euroard einen Tausch um Grund-
297
1008 - 1009.
besitz (de conmutandis terris inter se coDmutare deberm). Leulfred
gibt dem Euroard seinen Anlheil an der Kirche in der Villa Idens
im Gau Lausanne und in der Grafschaft Waadt (in paco laus, et
in comilata Yalds.) und mit Wald und einem Grundstück (et de
silvis et canpnn I). In gleichem (similiter) gibt Euroard dem
Leutfred eine Wiese (pratum I) in der Villa Triviliaco. Dieser
Tausch gilt für sie und ihre Nachkommen für immer (ita quod
unusquisque accepit, tenead adque poxedead et suis posteris at
poxidendum relimquat).
Lausanne, Staatsarch. —
1225.
1008. Sept 12.? (Anno incarnat. MVIII). Trier. — König Heinrich
(li) schenkt dem Bischöfe Adalbero und seiner bischöflichen Kirche
St. Maria in Basel den Wildbann (banuum bcsiiarum) in einigen
Forsten mit folgenden Grenzen : Von der Villa Thiengen (Togin-
gun) bis zur Villa Uffhausen und Adelhausen j von Wichre (Worin)
bis nach Herdern, Zäringen, GundelOngen, Vörstetten und Thier-
mondingcn ; von da nach Reuthe und Bötzingcn (Bezscingen) und
dem Flusse Dreisam nach hinauf bis zum Orie, wo der Fluss
Bamlach in die Dreisam fällt, und der Bamlach nach hinauf bis
zur Villa Thiengen, gemäss der Gutheissung der dortigen Güter-
besitzer.
Bern, Staatsarch. (Ck>d. dipl. cccl. Basil. p. 27). — Trouillat, Mon.
1, 150. Stumpf, Die Reichskanzler 2. Bd. 1. Abthlg. S. 124. Nr. 1509.
Böhmer, Reg. Heinrich II. Nr. 1046.
1226.
1M9. Juni 6. (Die lunis, octava idus junias, ab incarnat MVIIII,
anno regnante Rodulfo rege XVI). Im Kloster St. Maurice (in
monasterio sancti Mauricii in loco Agauno) in Gegenwart König
Rodalfs und Burchards, Abt von St. Maurice. — Hupald überträgt
(dono) der Abtei St. Maurice eine vollständige und gesetzliche
Hofstatt (casale integrum et legale) mit darauf stehendem Hause
and einem Weinberg zu einem Fuder Wein (ad vini carratam)
und das zum Bauen des Weinberges erforderliche Ackerland
(tantom terre laborative unde vinea elaboretur), in der Grafschaft
298
1009.
Bargen (in coroitalu bargense), in der Villa Ins (Anestrel mid
empßngl (cepi) dagegen von Erzbischof Barcard, Abi ymi SL Maa-
rice, mil Zustimmung König Rodulphs (III) von Borgand (landante
Rodulpho rege) die Kirche in der Grafschaft Uzistorf (in comitat«
Uzanestorfus) in der Villa Lyss, gegen jährlich zwei Solidi Zins.
Nach seinem, seiner Gatlin and seines Sohnes Conslantin Tod fllli
dieser gesammle Besitz (utreque res) an (die Abtei) Si. Maurice.
Turin, Staatsarch. (Cartnlar. v. St. Maurice). — Hist. patr. mon. chari. 2,
103. Anzeiger für schweizerische Geschichte J« 1859. S. 53.
1227.
1009. Juli 1 1 . (Joannes rogitus scripsi dalavi die lunis V. id. Joi.
annos Xllll Regnante ro dus rex). In der Villa Severy. (Aclom
Severiaco villa). — Erlevirdus triffl mit Inkitzonus einen Tausch.
Erlevirdus gibt mit Zustimmung König Rodulfs (Rodulfus rex con-
sensit) dem Infcilzonus von dem Besitz (der Abtei) St Maurice
(de res sei. Mauricii) zwischen (den Flüssen) Aubonne und Ve-
noge in der Villa Severiaco (Severy) Olica I, welches von drei
Seiten von (Besitz der Abtei) St. Maurice und von der vierten
vom Wege begrenzt ist. Dagegen (Econtra) gibt Enchitzo dem
Erlevirdunus in demselben Bezirke ebensoviel und halbsoviel (io
ipsa fine tantum et dimidium tantum).
Lausanne, Staatsarch. —
1228.
1009—1049. — Gontard und sein Bruder Armann (et germanos
mens Armannus) und Engiizo schenken (concedimus ut coado-
namus) an das Kloster Romainmötier (Sanctum petrum romanun
monasterium) eine von ihren Leibeigenen (unam ex famaliis nos-
tris), mit der Verpflichtung, dass sie jährlich an St. PeiersCag
demselben zwei Denare Zins in Wachs zu entrichten hat
Lausanne, Staatsarch. —
1229.
1009—1049. Im Kloster Romainmötier. — Armann schenkt an das
Kloster Romainmötier (dono deo et sanctis appostolis eios Pelro
et Paulo et ad locum Romanum monasterium) unter Abi Oddilo
299
1009 - 1010.
einen Leibeigenen (servus), Namens Bermund, mit dem Vorbehalte
jedoch, dass Armann, so lange er lebl, denselben behält; erst
nach Armanns Tod kömmt Bermund an das Kloster Romain-
mötier, mit der Verpflichtung, demselben jährlich an St. Peterstag
zwei Denare in Wachs zu entrichten.
Lausanne, Staat sarch. —
1230.
1009 ? - Adalbert, seine Gattin Tiedberga und ihre Söhne Eiiuinus,
Rodnir, Adalbert und Petrus schenken dem Kloster Romainmötier
(ad locum romani mouaslerii sancto petro) ihren Besitz in der
Villa Arnay (Arniaco) und übertragen an dasselbe auch ihre Leib-
eigenen Gondrann und dessen Schwester Ledgardis mit ihren
Kindern (et werpilionem servorum et ancillarum Gondranni scilice^
et sororis ejus Ledgardis infanlumque illorum facimus), wrgen
welchen sie in heftigem Streite waren (de quibus plurimum ca-
lampniatum sumus).
Bern, Bibliothek des Hm. E. v. Mülinen-Miitjicli (Copic d. 18 »III.)« —
1231.
iOlO. Jan. la (Dat. XV. kal. Febr. luna XXX. Anno ab incarnat.
MVIIII. Regnanle Ruodolfo rege anno XYIl). Oibe. — König
Rodulf (III) von Burgund stellt der bischöflichen Kirche Lausanne
unter dem getreuesten (Hdelissimus) Bischor Heinrich die Hälfte
der Villa Yvonant wieder zurück, wie sie in ihren alten Grenzen
zum Bisthume gehörte zu der Zeit nemlich, als König Roduirs
Vorfahren dringender Bedürfnisse wegen (causa ingruencium ne-
cessiCatum) sie demselben entrissen haben (austnierunt), mit d^r
daraurstehenden Kirche und aller Zubehör, wie diess Alles ein
ein gewisser Tuto, zwar unrechtmässiger Weise, bis zu dem Zeit-
punkte besass, wo er als Hochverräther alle seine Güter in des
Königs Reiche durch Gerichtsurtheil verlor.
Bern, Stadtbibliothek (Cartiilar. Lausann. fol. 55). — Zapf, Mon.
anecd. 1, 71. Schoepflin, Hist. Zeer. 5, 17. Nr. 10. Haur^aii, Gall. Christ.
15. Intr 135. Mem. et doc. de* la Suisse rom. 6, 237. Böhmer, Reg. d.
burgund. Könige 1521 mit dem Dat. J. 1009.
300
1010 - lOll.
1232.
lOiO (1011). (Anno seplimo decimo regnante Rodulfo rege). —
König Rodulf (III) von Burgond und Erzbischof Barcard beslili-
gen dem Abte Odilo und dem Kloster Romainmötier (rom. moMSt.)
den Besitz der Leibeigenen (homines) , Söhne und Töchter Martins
in der Villa Bannens, mit Namen Eidenard, Willimar, Rainer,
Langiso und die Frauen (femine) tiisa, Martina und Eidegar.
Freiburg, Staatsarcli. (Cartular. v. Romainmötier 21 b). — Cibrario e
Promis, Doc , si^. e mon. 1, 13. Mdm. et doc. de la Suisse rom. 3, 458.
1233.
1010—1011. (Como). — Bischof Alberich von Como schenkt zur
Gründung der Abtei St. Abundius von den bischöflichen Be-
sitzungen nebst vielem Anderm 100 Forellen (trutlas) von der
Fischerei in Puschlav (Posciavi, Poschiavo, Kant. Granbünden).
— . Tatti, Annal. sacri di Como 2, 828.
1234.
1011 (1010). Febr. 18. (Die dominico XII. kal. Martii. Luna XII.
Anno ab incarnat. domini millesimo nono. Signum RuodulS regis,
XVIII anno regnantis). Pälerlingen (in villa paterniaco). — König
Roduir (Hl) von Burgund schenkt dem hl. Peter und den Mönchen
des Klosters Romainmötier (beato Petro et monachis apud roma-
num monaslerium deo servientibus sive servituris) die Kirche in
der Villa Apples mit den Zehnten, Opfer- und Begräbnissgebütaren
und der Gerichlsbarkeit (decimas, oblationes, sepulturas, justiciam)
und dann auch die Villa selbst mit den Leibeigenen (servi) Goold
und Liuthard und deren Nachkommenschaft.
Freiburg, Staatsarcli. (Cartular. v. Romainmdtier p. 5 b). — Möm. ei
doc. de la Suisse roman. 3, 426. Zeerleder, Urknd. 1, 24.
1235.
1011. Apr. 24. (Dat. VIIL kl. maias, luna XVII. Anno incarnat. MXI,
regnante Rodolfo rege anno XVIlil). Aix (Aquis). — König Ro-
dolf (III) von Burgund schenkt von ehelicher Liebe angezogen
und auf den Rath der Vornehmsten seines Reichs (conjugali anore
30«
1011
attractus primatamqae regni inei consilio ammonitus) seiner lieb-
slen (dilectissime sponse) Irmengard die Villa und den königlichen
Sitz ALx (aqais viüam sedem regalem) giit den Leibeigenen (cum
colonis) derselben Villa und dem Lande^ das sie bebauen, seinen
Fiskal- und Herrenbesilz Annecy (Anassiacuro, flscum meum in-
dominicalum); Rüe (Rouda), die Abtei St Peter des Mont joux
(abbatiam monlis jovensis Sancli Petri) mit den Leibeigenen (cum
servis et aacillis); die königliche Burg (regale castellum) Font
(Cant Freiburg) und den Theil (am Ne)ienburgersee) der Villa
Yvonant (Evonant), welchen Heinrich besass, mit den Leibeigenen
(cum servis et ancillis); Neuenburg den sehr königlichen Sitz
mit den Leibeigenen (novum castellum regalissimam sedem cum
servis et ancillis); Auvernier (Averniacum) und Arens (St. Blaise,
Arinis) mit den Leibeigenen.
ürenoble, Archiv. d6p.(?) — Cibrario e Promis, Doc. sigilli e monete 17.
Matile, Mon. lüst. de Neuchdtel 2, Nr. 798 mit Fac-simile. Desdaix,
Savoie hist. et pitt. p. 158. Junod, Hist. de Neiichätel 26. R^geste ge-
nevois p. 43 Kr. 151.
1236.
1011. Juli 30. (Dat. 111. kl. Augusli, luna vicesima nona, anno in-
carnat. millesimo uodecimo. Regnante Ruodulfo rege nondecimo).
Orbe. — König Ruodulf (III) von Burgund stellt dem Kloster Ro-
mainmötier (ad romanum monasterium sancti Petri) den demselben
Zugehörigen Besitz wieder zurück, nemlich in der Grarschaft Vuilly
(in comitatu Vuisliacense) in der Villa Lully (bei S(äfBs) die Ka-
pelle St. Leudegarins mit fünf Mansus, in der Villa Orbe (in Villa
tavellis, quam alio nomine Urbam vocant) fünf Mansus, drei von
Albold und zwei von Beriger, in der Villa Agiez (in villa Aziaco)
anderthalb Mansus, in der Villa Bolllens (Boflinges) sechs Mansos»
in der Villa Vurflens (Wolflinges) neun Mansus, und in der equestri-
schen Grafschaft (in comitatu equeslrico) in der Villa Bruzinges
(Bursiiis bei Rolle) die Kirche St. Martin.
Freibiirg, Staaüsarch. (Cartular. v. RomuinmOtier p. 6 b). — Mcm. et
doc. de la Snisse rom. 3, 428. Zeerleder, Urkunden 1, 25. Hist. patr.
mon. 2, 104. R^geste genevois p. 43 Kr. 152
302
1011.
1237.
1011. Aag. 25. (Dat. VIII. kl. sept. Anno incarnat MXI. Indiet V.
Reguante Roodolfo reg^ anno XYIIII). Vevey (Vivesci). — König
Rnodulf (III) von Bnrgund schenkt wegen seines Seelenheilefl ind
wegen der Ehrwürdigkeit des Ortes Lausanne, wo sein Valer «od
er die königliche Wahl und Weihe (regalem electionem et beae-
dictioncm) erlangt haben und auf die Bitten der Königin Innn-
garde, seiner lieben Gattin (conjugis nostre dilede), seines Bm-
ders, Erzbischof Burchards und der Bischöfe Hugo und Anselm,
dem Bislhume Lausanne und Heinrich dem Bischöfe desselben
wegen dessen Verdiensten die Grafschaft Waadt (comitatum wal-
densem).
Lausanne , Staatsarcb. — M^m. et doc. de la Suisse rom. 7,1 mit
Fac-simile. GaU. christ. 15. lust. cccl. lausann. p. 136. Zurlauben, Ta-
blcaux top. pitt. 1. Preuv. Nr. 17. Siuner, Voyage dans la Suiaae ooci-
dentale 2, 161. Hist. patr. mon. chart. 2, 105. Verdeil, Hbt. da Canton
de Vaud 1, 61. (Uebersetzung). Böhmer, Regesten der burgund. Kiteiige
Nr. 1522.
1238.
Util (1013). (Anno ab incarnat. millesimo tercio dedmo. Anno nono
X regnante Rodulfo rege nobilissimo). — Sigimund schenkt mil Zu-
stimmung seiner Söhne Sigimund und Umbert dem Kloster Roouiin-
mötier (sanctis apostolis Fetro et Paulo ad locum romanensi mo-
nasterii) unter Abt Odilo seinen Erbbesitz (hereditatem) , welchen
ihm einst Graf Lambert in der Villa Belmedense (Beaulmes?} in
der Grafschaft Waadt (in comitatu waldense) und im Bisthom
Lausanne geschenkt hat (illam hereditatem quam Lambertas comes
michi dedit), nemlich eine Hofstatt (casale unum) und zu (Villare)
Gisloene eine Hofstatt mit 15 Ruthen Land Orbe-Hass (ad quindecim
tarciales (tiers d'un arpent) horbense mensura), und dann zwei Wiesen
(duos pratos), welche ihm Adalbert der Marchio (Markgraf) gegeben bat
Lausanne, Staatsarch. — Cibi-ariu e Promis, Mon., sig 1, 19.
1239.
1011—1018. — Erzbischof Burchard von Lyon, Abt von St Maarice
(im Wallis), verleiht durch (manu) Bischof Anselm, Propst ton
St. Maurice, mit Zustimmung der Brüder von St. Maurice und auf
303
1011 - loia.
Geheiss Qassu) König Rodolphs und der Königin Irmengarde an eine
Frau (mulieri) Hiitegard und an deren Söhne Wilhelm und Ulrich
Besi(z in der Grafschaft Bargen in der Villa Köniz, nämlich einen
und einen halben Mansus mit dem Grundstücke (cum campo), welches
der König ihr verliehen hat, und die Heide (deserlum) im Mühle-
berg und eine andere in Ponticale, wogegen sie jährlich an
(die Abtei) St Maurice drei Solidi bezahlt.
St. Maurice, Abteiarch. (Copie). — Zeerleder, Urkunden 1, 24. Hist.
patr. mon. chart. 2, 110 mit d. Dat. 1014.
1240.
1011 ? — Guido (Yuido) schenkt dem Kloster Romainmötier unter
Abt Odilo seinen ganzen väterlichen und mütterlichen Erbbesitz
in Weinbergen und Feld (in vineis et campis) und den dritten
Theil einer Horslatt (terciam partem de uno casale}, in Rupela
(Rupalay?) und in Curtinia (Cuninia?) mit dem Vorbehalte, dass
ihn das Kloster, so lange er lebt, nähre und kleide.
Lausanne, Staatsarch. — Hist. patr. mon. 1, 501. Regeste genevois
p. 49. Nr. 175.
1241.
1011 ? (Sign. Yuidoni fratris mei i. e. Yualcherii). Vualcherius
schenkt dem Kloster Romainmötier (domno deo et sco Petro ro-
manensis monasterii) einen Weinberg, welcher in die Länge und
Breite Ruthen misst (et abet inter longum et latum perticas
herbernales) und empfängt dafür vom Kloster (ab eis) 7 Solidi.
Lausanne, Staatsarch. (Auf dein gleichen Pergament wie Nr. 1240). —
1242.
1012. März 20. (Dat. XÜI kal. april. anno ab incarnat. millesimo un-
dechno, regnante Ruodulfo rege anno XVIIIL) Vevey (Vivesci). —
König Ruodulf (III) von ßurgund stellt dem Kloster Romainmötier
(saucto Petro ad romanum monasterium) unter Abt Odelo folgenden
Besitz in der Grafschall Waadt (in comitalu Waldense) wieder
zurück: In der Villa Moiry einen Mansus, in Orny zwei Hansus, in
Eclepens (Isciapadenes) einen Mansus, in Senarclens einen Mansus^
in Gland einen Mansus, in Penthaz anderthalb Mansus, zwischen
Giampvent und Omens neun Mansus, in Giez (Gics) einen Mansus»
304
zü Fontaiue (bei Fy und Grandsou) zwei Lunaüoiis ud za Moo-
naz (Munneos) einen Mansus.
Freiburg, StaaUarch. (Cartiilar. v. Romainnidtier p. 6). — Zapf^ Moo.
anecd. 73. Mon. et doc. de la Suisse rom. 3, 427. Hist. palr. mon. chart.
1, 384. Verdell, Hist. du Canton de Vaud 1, 62 (Uebersetzung). Böhmer,
Regesten d. burgund. Könige Nr. 1523.
1243.
1013. März 16. (Ego Durandus cancellarins anc cartulum comnia-
tatione scripsi die lunis VlIX kal. apr. anno XX regnante rege
Rodulfo). — - Abt Odilo und die Brüder des Klosters Romainmölier
treffen mit Norbert einen Tausch um Landbesitz (de commatandis
terris). Norbert gibt erstlich (inprimis) dem Kloster Romainiii6-
tier sechs Jucharte Ackerland (de terra arabile iornales VI) in
der Grafschaft Waadt, im Thal YverJon und im Bezirk oder in
der Villa Chantpvent (in commitatu vualdense in valle Heberdu-
nensc et in fine vel villa que nomiuatur conventum), drei Hai*
carien (Halcarios 111), ein kleines Stück (peciola una) und eine
Hofstatt (casalem unum) neben der Kirche St. Maria io derselben
Villa Champvent. Dagegen geben die Klosterbrüder von Romain-
mötier auf Geheiss des Abtes Odilo dem Norbert und seiner Gattin
Aleida einen Wald.
Lausanne, Staatsarch. —
1244.
1013. Mai 7. (Die jovis, nonas maii, anno vicesimo, regnante Ro-
dulfo rege). Romainmötier. — Abt Odilo und die Brüder des
Klosters Romainmötier (fratres romanensis monasterii) verleihen an
Arembert, an dessen Gattin Faceme und an den Sohn Salierias
einen Mansus im Bezirk Pont (in finibus Ponti) zu Frozcens (?)
zum lebenslänglichen Niessbrauch gegen Zins.
Freiburg, Staatsarch. (Cartuhir v. Romainmötier p. 23 b). ^ M^m. et
doc. de la Suisse rom. 3, 4G2.
1245.
1013. Jun. 18. (Dat. XIV. kal. Julii, luna VII, anno incamat. MXHI..
regnante Rodulfo anno XX). Murten (Murati). — König Rodolf
(lil) von Burgund schenkt dem Bisthume Vienne wegen der Ver-
305
lOlS - lOlSl.
dienste (propCer servitia) Erzbischof Burchards von Vienne seineo
Hof Commigny (Comminiacum) in der Grafschaft Vienne mit der
darauCstehenden Kirche.
— . Orig. Guelf. 2, 156. Maupertuis, Hist. de Vienne 153. Biblioth.
Floriac. pai-t. 3. p. 61. Lc Liövre , Antiquites de Vienne 249. Böhmer,
Regesten d. burgund. Könige Nr. 1524.
1246.
tQ13-r-1014. (Anno XX regnanle Kodalfo rege nobilissimo). Romain-
mötier. — Ab( Odilo und die Brüder des Klosters Romainmötier
verleihen den Besitz, welchen Presbiter Marin dem Kloster geschenkt
hat, an Teado zum Niessbrauch auf Lebenszeit (sub usu fruc-
tuario in vita sua), nemlich einen Weinberg im equestrischen Gau
(in pago equestrico) in der Villa Perroi (Pelroio) zu Saint Sim-
phorien Ruthen (abentem in longitudine perticas agripedales . . .
lang und zwei Ruthen (in latere perticas duas) breit , auf allen
Seiten von dessen Erbbesitz begrenzt. Nach Teudo's Tod ffillt
dieser Besitz, den er weder verkaufen noch sonst veräussern darf,
an Romainmötier zurück.
Lausanne, Staatsarch. — Mem. et doc. de Geneve 14, 1. Nr. 2. R^-
geste genevois 43 Nr. 145 mit d. Dat. J. 1012.
1247.
1014. (Hai 7-12). (Dat anno incarnat. MXIII. Indict. XU. Anno Heinrici
regis secundi regnanlis XII). Pavia. — König (rex) Heinrich IL nimmt
das von Bischof Alberich von Como gestiftete Kloster St. Abun-
dias za Como in seinen Schufz und Schirm (sub nostra regia
(oitione atque defensione) und bestätigt dessen Besitzungen und
unter denselben auch 100 Forellen Jährlich von der Fischerei in
Paschlav (Posclavi, Poschiavo im Kant. Graubünden).
— . Tatti, Annali sacri di Como 2, 833. Stumpf, Die Reichskanzler
2. Bd. 1. Abthlg. S. 130.
1248.
1015. (Regnante Rodulfo rege, Annis XXII). — Chuonrad, seine
Gattin Agatha und ihre Söhne Odalrich, Anselm und Burohard
geben dem Klosler Romainmötier (bealo pelro de romano monasterio)
unter Abt Odilo diese Erklärung (facimus hanc notitiam) wegen
eines Streites nnd einer Klaje zwischen ihnen und den Brüdern
20
306
1016 - 1017.
jenes Ortes (de quadam coDlentione et qoerela que erat inier nos
et fratres iliius loci) um einige Leibeigene — in Betreff von vier
Denaren — Alico und Haimo und deren Verwandtschaft (pro quibus-
dam servis de IUI or denariis Alicone et Haimone et aliis de eomm
propinquitale) , dass keiner ihrer Erben oder Verwandten vom
heutigen Tage an und hernach gegen die Brüder Jenes Ortes irgend
eine Klage wegen jent r Leibeigenen zu erheben wagen werde (ut nul-
lus heredum vel cousanguineorum nostrorum ab hodierna die et
deinceps fratribus illiiis loci aüquam calumniam inferre presumat).
Lausanne, Staatsarcli. ~
1249.
1016. (Ego Anseimus scripsi Tietmari vice cancellarii, luna XXIX.
Henrico (II) rege rrgnante quarto dccimo). — Burcard, Abt and
Propst von St. Maurice (im Waliis), verleiht (concederemos per
pres(ariam) an Theoderich, an dessen Gattin Lietburg und an
Wilhelm, Baldemars Sohn und an dessen Kinder Grundbesitz von (der
Abtei) St. Maurice (quandam terram sancti mauricii) ; er liegt im
Gau Chablais (in pago caput lacense) in dem Orte Alaver von
Fontana capreola bis zum Fels Hcve und zu Aquam sonnas. Sie
entrichten für denselben einen jährlichen Zins von zwei Solidi an
St. Mauriliuslag.
Turin, StÄatdurch. (Cartular.). — Hist. patr. mou. 2, 153. Möm. et
doc. de la Suisse rom. 19, 98. Nr. 367 mit Dat. J. 1051.
1250.
1017. Mai 24. (Ego Joannes rogitus scripse data vi die veneris Villi
kl. jun. aunos XXIIL Regnante dumno nostro Rodulfus rex). —
Cotensa schenkt mit ihrem Vogte Romold an das Kloster Romain-
mölier (Sacra sancla dei ecciesie sancti pelri romansis. Ego in
dei nomine Cotensa per manu advocatu meo romoldo) Einiges von
ihrem Bcsilz (ut aliquit dono de rex meas), welcher im Gau Lau-
sanne und in der Grafschaft Wnadt (que sunt in pago laus, et in comi-
tatu Valdense)/ und in dem Yillare Bosoni (Villars-Bozon) liegt,
nemlich einen Lunaücus mit dem darauf stehenden Hause (cum casa
supra stan(em) für ihr und ihres Hannes Johanino SeelenheiL
Lausanne, Staatsarch. —
307
1017 - 1018.
1251.
1017. Sepl. 4. (Fer. IUI, II. non. sept. Anno XXIIil, regnante rege
nobilissimo Rodoiro). — Lciltard und seine Gattin Irmengarda
schenken dem Hause Gottes (casa dei) Komainmöiier von ihrem
Besitz im Gau Lausanne zwischen (den Flüssen) Aubonue und
Venoge im Bezirke Golles (aliquid de res meas in pago Lausann,
inter Albunna et Venobia et in finem de Golles) ein Grundstück
(campum ununi) und den Leibeigenen (servus) Uldrich.
Lausaune, Staatdarcli. ~
1252.
1018. Jan. 5. (Data non. jan. Indict. L Anno incarnat. MXVIIL Anno
Heiurici secundi regnante XVI., Imperii IUI). Frankfurt. — Kaiser
Heinrich IL bestätigt der Meginrades Cella (Kloster Einsideln) den ihr
geschenkten kirchlichen Besitz (res ecciesiasticas concessas), nemlich
den königlichen Hof (juris sui curtem) Riegel mit den Orten En-
dingen, Wendungen, Kenzingen (Chenzinga), Thenningen (Deninga),
Burkheim (Purchheim), (Ober- Nieder-) Bahlingen (Baldinga),
Rotweil, Betzenhausen (Bezenhusa), (Ober- Nieder-) Bergen, Boks-
berg (Bochesberch), Zarten (Zarda), Liel, Tuttesvelda (Tuschfelden)^
Rihtilinga (Riedlingen), Birinheim (Ober- Unter-Birken?), im
Herzogthum Alemannien im Gau Breisgau (in ducato alaman-
Dico in pago brisikeuue); dann in der Grafschaft Zürichgau (in
comitatu Zurihkeuue) die Orte Ufnau (Uvanouva), PräfHkon (Phaffiu-
chova), Uerikon (Urinchova) und die Kirche in Meilen (in Meio-
lano) mit deren Ausstattung (cum dote ejusdem »cclesi»), Oetwii
(Utonwilare), Kaltbrunnen (Chaldebrunna), Stäfa (Steveia), bachiu
(Ober- Unter- Bach bei Freienbach am Zürichsee), Lindunouua
(Lindau im KL Zürich), Rüti (Riulin), Männidorf (Manindorf),
Esslingen (Ezzilinga), Fnieubach (FriginbachJ. (Alt-) Raperswil
(Rabprehtiswilare) , Sibnen (Sibineihha) , Wagen (bei Raperswil),
Rüti (Rintin), Wangen, Schwiz (Suittes); in der Grafschaft Thur-
glia (in comilatu Turgeuue) Eschenz (Achenza); in der Grafschan
Liozgau (in comilatu Linzihkeuue) Tyzindorf (Ittendorf), Turinga,
Rintin; in der Grafschaft Rctien (in comitatu Ilreti») Grabs (Qua-
draTides), Mels (Meilis), Schnifis (Senovio), Scblins (Ensline),
.308
1018.
Nüziders (Nezudra) . Cise (Zitz oder Cis Pfarrei Bludesch), Vallis
trnsiana (Wallgau) und Garns (Campessia).
Einsideln, Stit'tsan-l). — Hartmann, Annal. 115. Libert. Einsidl. 2., 2i.
Wirtbrg. Uikdbch. 1. 253. Böhmer, 1172.
1253.
1018. Febr. 13. (Anno incarnacionis millesimo XVII, regni regis
Rodulphi XV IUI, die sabbati, XV kal. mar., luna XVIII. Indicione
prima). St. Maurice (In agauno). — König Rodulph (III.) tod
Burguud schenkt und stellt der in Noth befindlichen Kirche St. Mau-
rice (im Wallis) und den Klosterbrüdern daselbst zurück: Den
königlichen Besitz (liscos) Sigiacum (Signy bei Nyon), Villi (Vil-
liacum), Comuniacum (Commugny bei Goppel), die Hilfle too
Pulliacum (PuUy). Oron (Auronum), die Herrschaft Vuadens (po-
testatem Vuadengis) und Bedoloscum und in Vevey die Lehenge-
bührcn mit allen Steuern der Leibeigenen (in Vivesio placilam
cum omni reddibicione census hominum), Lutry (Laslriaciiiii)^
Vouvry (Vobreium), Ollon (Aulonum), Vullia (Vully?), Nalers
(Nares) mit dem 0{ fergeld des Altars derselben Kirche, die Hilfle
der Burg desselben Ortes, den Ofen daselbst mit den Mühlea
und zwei Tlieile des Salzzolles und die St. Maurice-Alpen des
ganzen Chablais-Tliales (alpes sancti Mauricii tolius capnd laci vallis).
St. Maurice, AbUiarch. — Petii, Germania Canonico- August, p. 83.
Gall. Christ. XII , lustr. col. 428. Guichenon , Hist. de Savoie 4. 2.
Bouquet, 11, 547. Orig. Guelf. 2, 158. Cibrario e Promis, Doc. sig.
e mon. 21. Furrer, Geschichte von Wallis 3, 31. Gremaud, Orig. de
St. Maurice 37. Memorial de Fribourg 4, 357. Regeste genevois p, 4.4. Nr. 156.
1254.
1018. März 20. (Die jovis, IIIX kal. april. Anno XXV regnanie rege
Roduiro). ~ Ratcher (Ratcher und Racher) übergibt an das Kloster
Romainmutier (sancti Peiri romano monasterio) den Besitz, wetchea
Presbiter Marinus dem letzteren geschenkt hat, und empfingt da-
gegen vom Abte Odilo mit Zustimmung der Klosterbräder von
Romainmö(i( r zwei Mansus ; der eine, welchen Durand bebaut (tenei),
liegt in Germany (in Germaniaco), mit einem Lunaticus, welchen
Cleozo(?) bebaut (tenet) und der andere Mansus in Tritiniaco und einen
andern Lunaticus in Willare Bosono (Villars-Bozon), welohen Arbert
309
1018.
bebaut (lenel quolibet) auf Lebenszeit. Nach Ratchers Ableben
fallt dieser Besitz an Romainmötier.
Lausanne, Staatsarch. — Oibrario c Promis, Mon. sig. 1, 25. Regeste
genevois p. 44. Nr. 167.
1255.
1018. Sept. 2. (Data IUI. non sept. Anno iiicarnat. MVIII. Anno
Heinrici sccundi regn. XVII., imperii V). Zürich (Thurego). —
Kaiser Heinrich II. schenkt dem Kloster Meginradescella (Einsideln)
einen unwegsamen, öden und desshalb ihm als Eigeothum zu-
kommenden Wald (silvam inviam et incultam) mit folgenden
Grenzen: Die Alp Syl, von welcher der Fluss Syl herunterläuft^
nnd von derselben Alp in der Mitlagsgcgend bis zum Orte Römannes-
Wängi genannt, und von da zur Quelle des Flüsschens Alb und dem
benachbarten Thal ^AlblaP genannt, und dem dabei liegenden Berg
Albecca ; auf der Morgenseite der Alp bis zur Spitze des Felsens
Stagelwant und von da zum Berg Sonnenberg (Sunneberch) und
von da zum Felsen Rotenfluh.
Einsideln, Stiftsarch. — Hartmann, Annal. Einsidl. 117. Tschudi, Chron.
1, 52. Stumpf, Die Reichskanzler. 2. Bd. 1. Abthlg. S. 139. Nr. 1712.
Böhmer, 1119. (Zweifelhaft).
1256.
1018? (1027). *— Turumbert schenkt dem hochheiligen Gottesliause
Romainmötier (sacrosancte dei ecclesie sancli Petri romanensis)
seinen Besitz in der Villa Bougel im equestrischen Gau (in pago
equeslrico in villa Balgeello) ; auch schenkt er demselben auf sein
Ableben hin, was er dort noch bekömmt oder erwirbt.
Lausaune, Staatsarch. — Hist. patr. mon. 1, 500. R^geste genevois
p. 49 Nr. 174.
1257.
1018—1031. — Erzbischof Burchard von Lyon, Abt von St. Maurice
und Bischof Burchard von Aosla (Augustane civitatis episcopus),
• Propst von St. Maurice, verleihen mit Zustimmung König Rodolfs
(Ton Burgund) und dessen Gattin Ermengard an Diakon Tibold^
Kanoniker von St. Maurice, und an dessen Söhne Durand, Har(t)-
mann und Stevelius sechs Mansus, welche er zu Lehen hatte (que
310
1019.
in beneücium lenuerai); nemlich einen Hansus im ^aa Genf zu
Filly (Fillcz) bei Sciez (Siciaco) und in Chablais (in capite la-
censi) in der Villa Evionnaz (evunna) einen Mansus und zwisch«*n
Ollon und Villy drei Mansus und in St. Maurice auf der Ebene
und zu Berg (in piano et in mon(e) einen Mansus und seinen
gpsammten Besitz zwischen den Flüssen Trient (trioncia) and Sal-
lanche (salontia) und auf dem Berge Salvan mit jeglicher Nulzung
(cum omni usamento).
St. Maurice, Abteiairli. — Hist. patr. mon. 1, 499. Rcgeste genevois»
p. 48. Nr. 170.
1258.
1019. Mai 27 (Dal. VI. kal. jun. Indict. II. Anno incarnaL MXVIIil.
Anno Heinrici secundi regnantis XVlil., imperii V). Bamberg. —
Kaiser Heinrich II stellt die Abtei Pfävers in der Grafschaft Gar-
walchen (abbatia monaslerii Favari nsis in comitalu Corwalchen)
unter Abt Hartemann unter seinen Schutz und Schirm der Imma-
nität (sub noslro mundiburdio et emunitatis tuitione), bestätigt die
Erlasse und Privilegien (prscepta et privilegia) seiner Vorgänger,
der Kaiser Karl, Ludwig, Lothar und dreier Ottonen, und nimmt
den Abt mit den Mönchen in seinen Schutz.
— . Eichhorn, Episoopat. Cur. Cod. prob. 36. Mohr, Cod. dipl. 1, 110.
im Auszuge. Wegclin , Regesten v. Pfävers 5 Nr. 23. Meiller, Öster-
reich. Notizcnblatt 1, 100. Stumpf, Die Reichskanzler 2, 1, S. 140 mit
der Bezeichnung „unächt.^
1259.
1019 (1016). An einem Sonntage (Die dominico. Anno incarnat.
MXVI(?). Anno Rodulfl regis XXVI). Pimpeningis (Pampigny bei
Morges oder Bümpliiz bei Bern ?). — König Rodulf (III) von Bar-
gund vertauscht unter Zustimmung Erzbischol Burcards, Abt Ton
St. Maurice und der Brüder von St. Maurice, so wie des Grafen
Berthold (ßerlholdus comes flrmavii), mit Amiso, dessen Gattin ud
den Nachkommen desselben zwei Mansus Besitz der Abtei Sl«
Maurice in der Grafschaft Bargen im Thal Nugerol (in comitala
Bargensi sive in Vallc Nugerolensi) gegen einen dem Amiso einst
angehörigen Weinberg (vineam sui primi juris) in der Grafschan
311
1019 - 1022.
Bargen im Thal Nugerol, und ein Grundstück (campus), um Jenen
Weinberg bebauen zu können ; den Zins, jährlich \ 2 Denare, be-
zahlt er an St. Mauriliustag an dessen Altar.
— . Guichenon, Hist. de Savoie, preuv. 3, 3. Or. Guclf. 2, 149. Bou-
quet 11, 546. Solothuni. Wochenblatt. Jahrg. 1825, p. 271. Wurstem-
berger, Peter II. T. 4, p. 2. Hist. patr. mon. 2, 112. Zeerleder, Urkd.
1, 26. mit d. Dat. J. 1019. Trouillat, Mon. 1, 152. Matile, Mon. 1, 4.
Böhmer, Reg. der burgund. Könige 1526.
1260.
1019— -1036. — Bischor Hugo von Lausanne, Sohn König Rodulfs
(III) von Burgund, schenkt dem bischöflichen Kapitel zu Lausanne
die Villen Rua (Rue, Riaz) in Ogo, Alba aqua (Albeuve?) und
Crans im ßisthume Genf.
Bern, Stadtbibl. (Cartular. Lausann. fol. 6 b). — Mem. et doc. de la
Suisse rom. 6, 38. Rögestc genevois 54, Nr. 187.
1261.
1020. Apr. 24. (Data VUL kal. maji. Indict. IIL Anno incarnat. HXX.
Anno Heinrici imp. regnantis XVIÜ. Imp. VIII). Bamberg. — Kaiser
Heinrich H., König der Deutschen (rex teulonicorum), schenkt dem
Bischöfe Herward von Brixen und seiner Kirche zur Belohnung
für daselbst treu geleistete Dienste (per retributionem famulitii hie
locorum fideliter ostensi) die Abtei Disenti^ (Tisentinensis) im Cur-
Gau und in Uto's Grafschaft (in pago Curi« nsi et in Utonis comi-
ta(u) mit ihrem gesammten Besitz.
Brixen, bischöfl. Arch.^?) und in WienC?). - Mohr, Cod. dipl. 1, 110.
Böhmer 1197. Stumpf, Die Reichskanzler 2 Bd. 1. Abthlg. S. 141 , mit
der Bemerkung : „Or. in Wien (ohne Ausstellort, ist palüogr. verdächtig).^
1262.
1022. Apr. 8. (Anno incarnat. MXXU. Indict. V. VI id. apr. Rotberto
rege). Langres. — Bischof Lambert von Langres verleiht an
seinen Freund den Grafen Humbert, an dessen beide Söhne, Ama-
deas and Burcard, Bischof, zum Niessbrauch auf Lebenszeit die
Herrschaft St. Hammes zu Ambilly im Genfer Gebiet (potestatem
sancti Mammetis Ambiliacum dictam et in Genevensi territorio si-
tam), ausgenommen die zehn Mansus der Königin Ermengard, gegen
312
lOSa - 1028.
30 Denare jährlichen Zins. Nach ihrem Tode fällt dieser Besitz,
sowie deren Kirche zu Cusy im Gau Albanais und in der Grar-
schaft Genf (in comitalu genevensi) an die Kirche in Laogres.
Turin, Staatsarcli. — Cibi*ario e Pi-omis, Doc. , eig. e monetc. Kap-
porto 97. Hist. putr. man. 1, 436. Regcstc geuevoi«. p. 46. Nr. 165.
1263.
1022. (Anno regni Rodulfl regis XX et Villi.) St Maurice (In
Agauno). — Erzbischof Burcard von Lyon, Abt Ton St. Maurice,
verleiht mit Zustimmung König Rodulfs (III) und Bischof Burcards,
Propst von St. Maurice, an Petrus und an einen Sohn desselben
Grundbesitz (terram) von St. Maurice in der Villa Adestgogie,
welchen Amalrich, Durannus und dessen Bruder Fretgarius und
Jaoldus bebauen (tenent), und deren Zins; dagegen erhält er von
Petrus zwei Fuder (carratas) Wein ins Schloss Versoix ; den Zins,
12 Denare, bezahlt er Jährlich an St. Mauritiustag auf dessen
Altar.
Turin, Staatsarch. (Cartular. v. St. Maurice). — Hist. patr. mon. 2, 112.
Regeste genevois p. 47. Nr. 166.
1264.
1023. Sept. 14. (XVIII. kal. oct. Anno incarnat. MXXUI. Regnanle
Rodulpho rege anno XXX). Orbe. (In vico Urba, quem alio vo-
cabulo dicunt Tabernis). — König Rodulf (III) von Burgnnd schenkt
der bischöflichen Kirche in Vienne die Grafschaft und Stadt Vienne
mit dem Schlosse Pupet darin.
— Joh. a Bosco, Vienna sancta p. 63. Bouquet 11, 49. Orig. Guelf.
2, 156. Böhmer, Reg. der burgund. Könige 1528.
1265.
1023. Sept. 25. (Data VII kal. oct. Indict. VI. Anno incarnat. mill.
Anno Heinrici secundi regnaniis XXII, imperii XI). Basel. — Kaiser
Heinrich II. stellt dem Kloster Murbach die Besitzungen, welche
demselben zur Zeit Eberhards und Luitfrids geschenkt, dann aber
ungerecht entrissen wurden, wieder zurück, ertheilt ihm freie Abi-
wahl und den Reichsschirm und bestätigt ihm die Zollfreiheit.
— . Scböpflin, Alsat. dipl. 1, 150. Marlene, Tlies. 1, 143. Eccard,
Or. fam. Habsbrg. 124. §tumpf, die Reichskanzler 2. Bd. 1. Abthlg.
S. 147. Böhmer 1247.
313
1023 - 10S4.
1266.
1023. Od 29. (Data IIH. kal. nov. Indict. VI. Anno incarnat. MXXIII.
Anno Heinrici secundi regnante XXIIL, imperii X). Erenstein
(Herinslein). ^- Kaiser Heinrich H. schenkt dem Kloster Rheinau
(Rinowa) unter Abt Burchard die im Gau Klettgau (Chlegeuwe),
in der Grafschart des Grafen Radeboto liegende Besitzung Weissen-
burg (Wizzinburc), welche dem ausser das Gesetz erklärten Ot-
teram durch gerechtes Urtheil entrissen und dem Könige zuge-
sprochen wurde.
Zürich, Staatsareli. (Klosterarch. von Rheinau). — HeiTgott, Gen.
Ilabsbrg. 2, 105. De jure advocati» monasterii Rhenovieni^is p. 27.
Stumpf, Die Reicliökanzler. 2. Bd. 1. Abthlg. S. 147. Böhmer 1248.
1267.
1021. Febr. 13. (Anno incarnat. MXXIIII. Indict. Yil. id. febr.)
Reichenau (Augea). — Kaiser Heinrich H. nimmt sämmlliche Männer
der Grarschart Bergell als Trel und unmitlelbar (libere et absolute)
in seine Macht und unler seinen Schirm (ad manum et sub tute-
lam nostram), bestätigt die ihnen von seinen Vorfahren bestimm-
ten (constituta) Rechte und Freiheit (jura ac liberalem), also dass
sie nur ihm oder einem Boten von ihm und sonst Niemanden.
Gehorsam (Odelilas) schuldig sind; auch schenkt er ihnen, damit
sie williger zn seinem Seelenheile nach Ponte gehen, die Forste
und Jagden (forestes et venationes).
Vicosoprano, Gemeindearch. — Molir, CoJ. dipl. 1, 112, mit d. Ausstell-
ort „Rheinau.** Stumpf, Die Reichskanzler. 2. Bd. 1. Abthlg S. 147, mit
der Bezeichnung „unächt.**
1268.
1021. Sept. 9. (Dat. V. id. sept. Anno incarnat. MXXIIII. Indict. VII.
Anno Chuonradi secundi regni I). Mainz. — König Konrad II. be-
slfttigt, wie seine Vorfahren die drei Ottonen und Heinrich, dem
Kloster Päterlingen unter Abt Odilo den Besitz, welchen der sehr
edle Herzog (nobilissimns dux) Ruodoir demselben geschenkt hat, nem-
lich die Hore'Colmar und Hettenheim (Hitinheim) und den königlichen
von Kaiser Heinrich III. geschenkten Mansns in der Villa Badelesbah
im Elsass, in der Grafschaft des Grafen Otto und nimmt dasselbe
314
10S4 - 1038.
Kloster in die Immanität seines Schutzes (sub nostra tuilionis in
muni(ale). Auch ertheilt er dem Abte Odilo und dessen Naoh-
foigem die freie Vogtwahl.
Lausanne, Staatsurch. — Scliüpflia, Aleat. dipl. 1, 155. Grandidier,
Hiflt. d*Alsace, titr. 376. Böhmer 1257.
1269.
1024—1026. — König Konrad (II) schenkt dem Bischöfe Uldo von
Cur und dessen Nachfolgern das Kloster Disenlis (monaslerium
Desertinae) und was dazu unter die königliche Herrschaft gehört.
EiDsideln, Stiftsarch. (Copie in Litt, disert. von Fürtsabt Placidus
Raimonn.). — Mohr, Cod. dipl. 1, 221.
1270.
1025. Apr. 19. (Dat. XIII. kal. mai. Anno regni Chuonradi regis I.
Indict. VIII). Augsburg (Augusla). — König Konrad IL bestätigt
wie seine Vorfahren dem Kloster St. Gallen unter dem Abte Diet-
pald die Immunität, die freie Abiwahl und die Eidesforderung Yor
Gericht (coactum juramen(am).
St. Gallen, Stiftsarch. — Cbron. Gottwiceuse 1, 245. Böhmer 1277.
1271.
1025. Mai i4. (Dat. II id. maii. Indict. VIII. Anno incarnat MXXV.
Anno Chuonradi regnantis II. Imperii I). Ulm. — Kaiser Konrad (II)
stellt das von seinem Getreuen (Bdelis) Reginbert gestiftete Kloster
S(. Blasien im Schwarzwald am Flusse Alb wegen der Beunruhigung
desselben durch böse Menschen (malitiosi homines) von Reginbert
hiefür gebeten, unter die bischöfliche Kirche in Basel, bestätigt
dessen Besitz und enthebt es der Gewalt jedes weltlichen Herrn.
-.Gerbert, Eist. silv. nigr. 3, 21. Trouülat, Mon. 1, 155.
1272.
1025. Juni 23. (Dat. Villi, kal. Julii. Indict. VIII. Anno incarnat.
MXXV. Anno Chuonradi secundi regnantis I). Basel. — König
Konrad 11. bestätigt dem Kloster Murbach unter Abt Degenhard
die von Kaiser Heinrich und von seineu übrigen Vorfahren dem-
selben ertheilte Immunität, alle ebendemselben zur Zeit Eberhards
und Luitfrids geschenkten, sowie die ihm seither ungerecht ent-
315
103S.
risseneo Besitzungen (loca) ond ertheilt ihm die freie Abtwahl ;
auch gewährt er ihm Zollfreiheit im ganzen Reiche und stellt ihm
die Lehen (beneficia) Hettenheim, Wasenweiler und Todtoau (Tu-
tenowa), sowie Alles, was demselben sein Vorfahr Kaiser Hein-
rich II. entfremdete und dem Bischöfe Adclbero von Basel gab,
wieder zurück.
Colmai\ Arch. dep. (?) . — Scliüpflin, Als. dipl. 1, 155. Lünig, Simnl.
ecclea. Cont. 1, 965. Trouillat, Mon. 1, 158. Böhmer 1288.
1273.
1025. Juli 15. (Dat. il. jui. Indict. VIII. Anuo incarnat. MXXV. Anno
Chuonradi secundi regnanlis 1). Speier. — König Konrad II.
schenkt dem Kloster Meginratrscella (Kinsideln) 12 Mansiis zu
Steinbrunnen im Gau Sunlgau (in pago Suntgouue) in der Graf-
schaft Otto's (in comilatu Ottonis) mit der ßefogniss, dass dessen
Abt Wirunt und desselben Nachfolger über diesen, wie auch über den
übrigen Klosterbesilz zu des Klosters Nutzen frei verfügen können.
Einsidein, Stiftsaivh. — llartmann , Annales 119. Tschudi, Chron.
1, 8. Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, lOG. Trouillat, Mon. 1, 159. Böhmer,
1290.
1274.
1025. Aug. 6. (VIII. id. aug. L. III. Anno incarnacionis dmni MXXV.
Reguaute Ruduolfo rege anno XXXVI). ßümplitz (Pinprinza). —
König Ruodolf (III) von Burgund schenkt dem Kloster Selz, ge-
baut zur Ehre St. Peters und der Kaiserin Adelheit und unter
dem Abte Kerbert (pater Kerbertus), die zwei Leibeigenen (manci-
pia) Odalrich und Wiela.
Karlsruhe, Bad. 6. Landesarch. — Diimge, Reg. Bad. p. 17 und
p. 101. Nr. 44.
1275.
1025. An einem Donnerstag. (Anno ab incarnat. MXXV. regnante
Rodulfo rege anno XXXIII. Die jovis). Lausanne. — Anselm schenkt
mit Zustimmung seiner Mutter Adalasia und seines Bruders Gim-
fred seinen Erbbesitz (Alodium) mit den Leibeigenen (cum servis
et ancillis) in den Grafschaften Waadt, Aosta, Wallis und Warasco
dem Kloster St. Martin zu Savigny (bei Lyon). Auf Geheiss
König Rodulfs und in Gegenwart der Königin Ermingard an der
316
103S - 1026.
Stelle eines Vogtes (loco advocati) hat diesen Erbbesitz (alodiam)
für (das Kloster) St. Martin der Freie Oiber miles) Wilhelm zo
Händen genommen.
Lyon, Stadtbibliothek (Cartalar. ?). — De Rivaz, Opp. bist. .10, 131
(Mss.)* Bcrnard, Cartulaire de Savigny Nr. 641. Hist. patr. mon. 1, 447.
1276
1025? — Papst Johannes (XIX) ersucht die Könige, Herzoge, Bischöfe,
Grafen und Vornehmen (principes), in deren Gebiet (polestas) das
Kloster Romainmötier Kirchen oder sonstigen Besitz hat, auf das
Eindringlichste, sie möchten eifrigst bemüht sein, dass daran kein
Schaden geschehe und jederzeit Gerechtigkeit und gerechtes Ur-
theil gegen dasselbe geübt werde.
Freibiirg, Staatsarch. (Cartular. von Elomainmdtier p. 7). — Hem. et
doc. d. 1. Suisse rom. 3. 429. Jaffe, Reg pontif. S. 357.
1277.
1025—1073. — Bischof Friederich von Genf schenkt dem Kloster
Romainmötier seine Leibeigene (ancilla) Eufemia, Tochter Turum-
berls, sowie deren anfälligen Söhne und Töchter (ipsa et omnis
progenies que ex eo nala fuerit fltii et flu»).
Lausanne, Staatsarch. — M6m. et doc. de Geneve 4, 2, 75. ..
1278.
1026. März 4. (Actum publice in villa tavellis anno millesimo XXVI.
ab incarnatione domini, regnante Rodulfo rege anno tricesimo. Die ve-
neris, IHI. nonas martii). Orbe. — Conrad schenkt dem Kloster
Romainmötier (romanum monaslerium) unter Abt Odilo Erbbesitz (ex
paterna bereditate) nemlich in der Villa Montagny (Hontanie) zwischen
(den Flüssen) Aubonne und Venoge zwei Mansus; in der Villa La-
ciaco (Lüssy bei Horges) einen Weinberg mit einem daraufslehen-
den Hause; ferner zwei leibeigene Männer (servos) Durano und
Leotard und zwei leibeigene Frauen (ancillas), Gemesia und Gir-
berga. Das Kloster empfing noch 30 Solidi, Helm und Panzer
Amalrichs (Bruder Conrads), welcher dies dem St. Peter (Romain-
mötier) gegeben hat. (Acceperunt autem triginta solidos et galeam
et loricam Amalrici, quam ipse dedit sco peiro pro anima sua).
Lausanne, Staatsarch. ~ üist. patr. mon. 1, 448.
317
1036.
127».
102<. März 10. (VI. id. marcii. Luna secunda. Anno regni regis
RuoduIO XXXUI). — Erzbischor Bnrchard von Lyon, Abt von
St Maurice, und Bischof Bnrchard von Aosfa, Propst von St. Mau-
rice, verieihen (per preslariam) an Peter, an dessen Gatthi Adale
nnd an einen Erben derselben Grundbesitz (terra) von (der Abtei)
SL Maurice in der equeslrischen Grafschaft (in comitatu equestrico)
und im Fiscus Commugny (Communiaco) die Kirche, wogegen
Peter an St. Maurice einen Weinberg in demselben Fiscus über-
trägt; als Zins dafür entrichtet er ein Fuder (carrata) Wein an
(die Abtei) St. Maurice.
St. Maurice, Abteiurch. (Copie im sg. Librc de Benic p. 80). — Hist.
pati*. mon. 1, 449 R^geste genevois p. 47. Nr. 169.
• 1280.
1026. Juli 3. (Dat. ill. id. jul. Luna XXV. Anno MXXVI. Indict.
IX. Regni Rodolpho anno XXXIQ. Orbe. — König Rodulph (III)
von Bnrgund schenkt zu ewigem Besitz (ad perpetuum possessionem)
dem Kloster St. Reniigius zu Dijon unter Abt Wilhelm zwei Salz-
pfannen (donalionem duarum caldariarum); bisher königliche Lehen,
in der Villa Salins (Salinas), bei dem Castrum Dijon.
— . Boiiquet, Ruciieil des historiens 11, 549.
1281.
1026. (Anno incarnat. millesimo vigesimo sexto. Indict. Villi. Anno
Coonradi regis secundo). Verona. — Konrad (II) König der
Franken und LAigobarden, bestätigt wie seine Vorfahren Kaiser
Karl der Grosse, Pipin, Ludwig, Lothar und die hochseligen (sanc*
tissimi) Kaiser Otto, dem Bischöfe Alberich von Como, dessen
Nachfolgern und der Geistlichkeit von Como ^Le chiuse/ die
Brücke (clusas et pontem) und die ganze Grafschaft Chiavenna
mit dem Befehle (jubendo sancimus), dass kein Herzog, Mark-
graf, Graf,^ Erzbischof, Bischof oder irgend ein Vorsteher eines
Gemeinwesens (quislibet reipublicae procurator) oder sonst ein
MftchtigiT, den Bischof Alberich, oder dessen Nachfolger und die
Geistlichkeit von Como, hinsichtlich dieses Besitzes belästige.
— . Tatti, Annali sacri di Como 2, 839.
*3i8
1026 - 1037.
1282.
1626. (Anno incarnal. millesimo vicesimo sexto. Indictione nona.
Anno Chnonradi regis secundo^. Verona. — König Konrad (II)
bestätige wie seine Vorfahren dem Bischöfe Alberich für die bi-
schöfliche Kirche von Como nnd deren Angehörige die Befreiung
vom Markizoll za Lugano und Como, die Fischereien am UftT
des Comersee's in der Grafschaft Lecco (am Comersee} nnd in
ilen dort in den See fliessenden Flüssen; dann die Abtei St. Maria
genannt das alte Kloster (monasterium vetus), welches Lotbar
und Ludwig gestiftet haben, und nimmt den Bischof, dessen Nach-
folger und den bischöflichen Besitz iu seinen Schutz der Immuaitdt
(sub munitatis defensione nostra).
— . Tatti, Amiali sacri di Como 2, 241. Dazu Salis, Fragm, z. Staats-
geschiehte Veltliiis I. 70 u. 71. IV. 38. Quadrio, Dissei-tazioni 11. Dissert.
2. §. 4. p. 33 u. ff.
1283.
1626. (Anno incarnat. millesimo vicesimo sexto. Indictione nona.
Anno Chuonradi regis secundo}. Verona. — König Konrad (11)
schenkt der cumanischen Kirche (S. Cuman» ecciesis), S. Abun-
dius und seinem sehr getreuen (uoster fidelissimus) Bischöfe Alberich
für seine ungeschmälerte Treue (pro integritate su» fidei) und dessen
Nachfolgern die Grafschaft Misox, die in den Alpen (in Alpibus}
oberhalb Belinzoua (Berizona) im Thal Misox liegt und die ein
Deutscher für das Reich verwaltete (quod quidam Theutonicus olim
tenebat ad publicam partem), und befreit sie ^n jeglicher Herr-
schaft und öffentlicher Leistung (remota omni publica functione}.
— . Tatü, Annali sacri di Como 2, 846. Ughelli, Italia aacra V. Giuüni,
Stör, di Milano 2, 145 und 7, 51. (Im Auszuge). Muratori, Antiq ItaU
1 595. Mohr, Cod. dipl. 1, 121. Böhmer, 1299.
1284.
1027. März 5. (In meiise marcio, iu media quadragesima, in die
dominica. Regnante rege Rodulfo, anno Iricesiitu quarto). —
Gisleman, seine Gattin Ingeliard und seine Söhne Ariemann,
Adalbert, Kodulf, Fulcherius und Durann schenken an das Kloster
Romainmötier (romauum monasterium) acht Jucharte (octo Jor-
319
1037.
nales) Ackerland io der Grafschaft Pontarlier (Arlia) und im
Erzbisthum Besanpon.
Freiburg, Staatsarch. (Cartolar. v. Romainnidtier). —, Mem. et doc.
de la Suisse roin. 3, 463.
1285.
1027. März (28?) — April. (Anno incamat. MXXVII, regoi Chuon-
radi secundi regis III, imperii ejus primo. Indict. X). Rom. —
Kaiser Kourad IL bestätigt wie seine Vorfahren der ersle, zweite
und dritte Otto und auch Kaiser Heinrich dem Kloster Päter-
lingen unter Abt Odilo den Besitz, welcher ihm von dem sehr
edlen Herzoge Rudolf geschenkt wurde, nemlich die Höfe Colmar
und Hetlenheim und einen Mansus in der Villa Badelesbach,
welcher dem Kloster von Kaiser Heinrich geschenkt wurde, sämmt-
lich im Elsass und in den Grafschaften der Grafen Gisilbert und
Wezilo, nimmt diesen Besitz in seinen Schutz (sub nostr» tuitionis
munitate} und gestattet dem Kloster die freie Vogtwahl.
— . Schüpfliii, Alsat. dipl. 1, 156. Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 106.
Böluner 1314.
1286.
1027. Apr. 2. (Rom). — Kaiser Konrfd (II) schenkt dem Kloster
San Pietro in Ciel d'oro die zwei Höfe (curticellas) Maliace (Ma-
gliaso bei Agno am Luganersee) und Calovadi und die Kapelle ge-
nannt Primasca im Thal Belinzoua (Berizona) und seinen Grund-
besitz (U!as terras quas habere visum est) in Blegno (Belegno) und
Leventina. Diesen sämmtlichen Besitz nimmt er, besonders den
Hof Haliace (Magliaso), oder was das Kloster im Thal Lugano
oder Agno besitzt, in seinen Schutz (Inier cetera tarnen hoc spe-
cialiter statuendum censuimus, ut curtem que Maliace (Magliaso bei
Agno am luganersee) dicilur vel quidquid sspe dictum monasterium
in valle Luaua et in valle Agno habere videtur prscipue tueamus).
Biailaiid, Arch. Sau Fcdelc (Copie aus dm 12.(?) Jahrh.). —
1287.
1027. Apr. 20. (XII. kal. maji, die jovis, luna XV. Anno Christi
MXXVII, Rodulfi vero regis XXXIII). Bümplitz (Pinprinzo). —
Erzbtschof Burchard von Lyon, Abt von St. Haurice, verleiht an
320
1097.
Regeofrid und seine Gattin Adechida die rilla Sviracenborg
(Schwarzenburg) gegen jährlichen Zins von fünf Solidi an den
Altar St. Mauritius (in der Abtei St. Maurice).
St. Maurice, Abteiarch. (Copie). — Hist. patr. mon. 2, 118. Zeer»
leder, Urknd. 1, 29.
i288.
1027. Aug. 19. Zürich. — Kaiser Konrad II. bestätigt der Megin-
radesceila (Kloster Einsideln) und den Mönchen daselbst die ge-
schenkten Besitzungen, nemlich den königlichen Hof Riegel (Juris
sui curtem Riegel) mit den Orten Endingen, Wendungen (Wene-
lingen), Kenzingen (Chenzinga), Theuningen (Deninga), Bnrkheim
(Purcheim), (Ober-, Nieder-) Bähungen (Baldinga), Rotweil, Beizen-
hausen, (Ober-, Nieder-) Bergen, Boksberg, Zarten, Liel; Tulsch-
felden (Tutesvelda) , Riedlingen (Richultinga), Birinheim (Ober-,
Unter-Birken?) im Herzogthum Alamannien, im Gau Breisgau
(in Ducato Alamannico, in pago Brisgouue); in der Grafschaft
Zürichgau (in comitatu ZurichgouueJ, die Orte Ufnau (UffenBOuoa)
mit den dazu gehörigen Orten, nemlich PfäfBkon (PfafDnckoQua),
Uerikon (Uiringhouua) , ^le Kirche in Meilen mit ihrer Ausstat-
tung (in Meilano cum dote), Kaltbrunnen (Caltebrunna) , Oetwil
(Utonwilare), Stäfa (Stevia), Bachiu (Bach bei Freienbaoh am
Zürchersee), Lindau (im Kt. Zürich), Rutin, Mänidorf (Hanlmlorff),
Esslingen (Ezzilinga), Freienbach (Friginbach), (A^-) Raperswil
(Raprechteswilare) , Sibuen (Sibbineiha), Wagen (bei Raperswil),
Rutin, Wangen, Schwiz (Suites); in der Grafschaß Turgaa (ia
comitatu Turgouue) , Eschenz (Achenza) , mit den dazu gehörigen
Orten; in der Grafschaft Linzgau (Linzinchgouae), Tyzindorff (Itlen-
dorQ, Turinga, Rutin; in der GrafschaR Rhetiett (Rheti«), Grabs
(Quadravades), mit allen Zinsen, nemlich den Fiskalzins von den
Feuerherden, Zuzug bei einer Heerfahrt und was sonst zum kaiser-
lichen Rechte gehört (flxum ordeum de accensis ignibus, adjnloria
nostr» expeditionis cincta ceteraque omnia ad Imperiale jus per-
tinent) ; dann Mels (Heilis), SchniBs (Senovio), Schlins (Eusline)^
Nüziders (Nezudra), Cise (Zitz oder Cis, Pfarrei Bludesch) Vallis
321
1027.
Trusiano (Wallgau), Garns (Campessia), Berouua mit der Kapelle
Wanga und mit der Ziegelei, Fleischbank und Einfridung (laleria,
bocharia et cinc(is). Er verbietet jede gerichtliche und sonstige
Belästigung dieses Klostcrbesitzes.
Einsi^eln, Stiftaarch. (Copie aiis dem 17. Jh.). — Hartmann, Annal.
124. Tschudi, Chron. 1, 9. mit Anno imperii V. (Im Auszuge). Wirtbrg.
Urkdbch. Nr. 220. Mohr, Cod. dipl. 1, 113 (Im Auszüge). Böhmer 1331.
1289.
1027. (Anno ab incarnat. millesimo vigesimo septimo. Indiclione
decima. Regnante Conrado imperatore augus(o). — Bischof
Wernher von Sirassburg, Gründer dir Burg Habsburg (caslrum
Habesbur) hat auf seinem Erbgute (Patrimonium) zu Mure im
Gan Aargau (in pago Argoia) in der Grafschaft Rore (in comi-
latu Rore) ein Kloster gebaut und St. Martin geweiht; er
schenkt ihm seine ererbten Besitzungen durch seinen Bruder
Lancelin aus dem Rilterstand (mililis cingulo prsBditus) und Be-
schützer seines Erbes (Patrimonium) zum rechtmässigen Eigenthum
(cum legitima possessionc) und ertheilt den Klosterbrüdern die freie
Wahl des Abtes aus ihrer oder aus einer andern Klosterbrüder-
schaft ; gehen dabei die Stimmen der Brüder auseinander, so sollen
alle dem bessern Theil (pars sanioris consilii) zufallen. Der Abt
soll nicht verschwenderisch, noch schlecht und tyrannisch, sondern
ein vorsichtiger und getreuer Verwalter des Klosterbesitzes sein
und denselben nicht zu Lehen geben. Der Abt wählt mit Rath der
Brüder den Vogt aus Wernhers Nachkommenschaft (de mea poste-
rilate) und zwar soll der jeweilen älteste aus derselben und Besitzer
der Burg Habsburg, gewählt werden. Sollte dieser aber das Kloster
unerträglich drücken (oppressiories intolerabiles monasterio inferre)^
so soll er nach zwei- und dreimaliger fruchtloser Warnung abgesetzt
und ein anderer aus gleichem Stamm und auf llabsburg wohnend
zum Vogte gesetzt werden. In Ermangelung eines männlichen Nach-
kommen kann auch eine Frau, aus demselben Stamm und durch
Erbschan im Besitz der Habsburg, zum Vogte genommen werden.
Der Vogt darf die Vogtci, bei Strafe des Entzuges, weder vom
21
322
1028.
Könige, noch von ir^reud jemand Anderni; sondern nur aliein ans
des Ab(s Händen übernehmen. Der Abt soll die Vogtei nicht als
Lehen (beneficium), sondern nur als Amt (commendatio) übertragen;
der Vogt nichts vom Klosterbesitze als Lehen vergeben. Bischof
Wernher gestattet auch seinen Dienstleuten (nostris ministerialibos)
beiderlei Geschlechts, seien sie gesund oder krank, ohne irgend
welche Zustimmung oder Bestätigung mit freier Verfügung Etwas
von ihrem Besitze an das Kloster (Muri) schenken zu dürfen. Das
niedere Gesinde (minor familia) des Klosters un«! dasjenige der Be-
sitzer der Habsburg sollen gleiches Recht , Gesetz und Besitzrecht,
und gleiche Knechtschaftspflicht (pensum serviiulis) haben.
Aarau, Staatsarch. (Klosterarch. Muri). — Tschudi, Chron. 1, S. 7,
9 und 10 und : Orig. et Gen. Habsbrg. Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 107.
Murus et Anteniiuralc 2, 1. Pezius, De etym. noni. Habsbrg. Eccard,
Orig. Habsbrg. Laguille, Hiöt. Alsat. prob. p. 27. Kurz und Weissen-
bach, Beiträge 1, 1, 2. (Unäclit).
1290.
1028. Apr. 16. (Anno incarnat. MXXVIIL, regni RoduID regis XXXIU.
Data XVI. kl. mall). Yevey (Vivetio). -- König Rodulf (in) Ton
Burgand verleiht mit Zustimmung seiner Gattin Ermengard an
Frau Ermenburg von edler Abkunft und von den Gerichtsver-
waltern (praßcones) wegen ihres guten Rufes öiTentlich belobt, den
Besitz (terram), welchen er ihrem Vater Lambert (Graf) und dieser
ihr gegeben hat, als sie sich mit Umbert verheirathete, nemlicb
die Hälfte der Kirche St. Gorgon in der Villa Aubonne (bei Pen-
tarlier) im Bisthum Besannen in der guaraschensischen Grafschaft
(in comitatu Guaraschensi) und die Halde der Kirche SL Maria in
der Villa Luny und was zu diesem im Thal La Cluse (in valle»
quaß dicitur Clusa) hegt.
•-. De Rivuz, Coli. dipl. 10, 135. Ex Chifleti epistola de Beatrice
Cabilon comit. p. 152. Bouquct 11, 550. Orig. Guelf. 2, 177. Guillaume)
Hist. des sires de Sulins. Tom. 1, preuv. p. 11. Böhmer, 1529,
1291.
1028. Mai 25. (Ego Durandus hanc cartam ingenuitate scripsi die
sabb. VlII. kal. jun. anno XXXVIIH regnante rege Rodnlfo). —
Theotbald schenkt mit Zustimmung Giralds und Amicos (Giraldus
323
1028.
consensU et firmavit ; Amico firmavit et consensit) einer von seinen
Leibeigenen (unam de ancillis nostris) Namens Eusebia die Frei-
heit (ingenuitalem) ; jedoch soll sie jedes Jahr am Feste St. Peter
im Monat Juni an den Altar St. Peter im Kloster KomainmAtier
(romano monasterio) einen Denar in Wachs (denarium I. de cera
valen(e) entrichten.
Luusanne, Stautsarch. —
1292.
1028. Juli 2. (Rigizo rogitus scripsi datavi feria tercia VI. nonas julii.
Regnante Rodulfo rege anno XXXYlül). -~ Drogo schenkt auf
das Ansuchen seines Brudirs Allold (ad deprecationem fratris
mei Alloldi) dem Kloster Romainmötier (deo et sanciis ejus apos-
tolis petro et paulo ad locum romani monasterii) einen Leibeigenen
(^servum) Namens Rainer und dessen Schwester Ermengard mit der
Verpflichtung, dass sie jährlich am St. Peterstag zwei Denare in
Wachs (duos denarios de cera valente) an das Kloster entrichten.
Lausanne, Staatsarcli. —
1293.
1028. Aug. 27. (Data VL kal. sept. Anno incarnat. MXXVllL Anno
Canradi secundi regnantis lilL, imperii II., indicl. XI). Ulm. —
Kaiser Konrad IL bestätigt wie seine Vorfahren die Kaiser Karl,
Ludwig, Lothar, Arnulph, sein Grossvater Otto und endlich
sein letzter Vorfahr Heiniich heiligsten Andenkens alle Rechte
des Klosters St. Maria (Pfävers) im Gau Retien (quoddam mo-
nasterium in pago Retia) mit dessen Besitz und Immunitäten. Das
Kloster soll nur unter der Herrschaft des Abtes stehen; würde
allßllig ein vom Abte gewählter Vogt dasselbe berauben, so kann
der Abi mit dem Rathe der Kloslerbrüder einen andern Vogt an
4^ssen Stelle setzen.
— . Eichhorn, Episcopat. Cur. Cud. prob. S. 37. Wegelin, Regesten
V. Pfävers S. 5. (Zweifelhaft.)
1294.
1028. Pollingen. — Kaiser Konrad (II) schenkt der bischöflichen
Kirche in Basel unter Bischof OJalrich Silberadern und Gruben
(renas et fossiones argenti) in der Grafschaft Bertholds und im
Gau Breisgau (in comilatu Berlholdi et in pago Brisichgouwe) und
324
1030«
in den Orten Moosberg, Lapercheimhaha , Kropach, (Ober- and
Nieder-) Steinbrunnen (Steinebronnen superius et inferius), im
Thal (in valle) Sulzberg, Baden, Luxberg, sowie die in andern
Orten daselbst aufgefundenen Adern und was von daher zum
iiöniglichen Rechte gehört.
Pruntriit, bischöfl. Arch. (Cod. dipl. eccl. Basil. p. 26 b et 27). —
Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 1()9. Trouillat, Mon. 1, 161.
1295.
1029. Jan. 14. (Data XVIIII. kal. febr. Anno ab incarnat MXXIX.
regnante Roudolfo rege, anno regni XXXV) Orbe (In villa Tabernis
quam alio nomine propler fluvium ibidem deflueulem Urba apel-
lant). — König Rudolf (III) von Burgund und seine Gattin Irmin-
gard schenken dem Kloster Clugny (St Peter) von des Königs
Erbbesitz die Kirche St. Blasius (St. Blaise-le-Clerc sur le mont
de Sion?) und die ganze Ortschaft (et viculum totum) im Gao
und in der Grafschaft Genf (in pago et in comitalu Genevense).
— . Bouquet 11,547 und 551. Orig. Giiclf. 2, 163 ex biblioth. Cluniac.
p. 411. Rcgcste genevois mit dem Dat. J. 1019. p. 44. Nr. 158. M^m.
et doc. de ia Suissc rom. 19, 78 Nr. 291 imd p. 84. Nr. 314. (Im Aus-
züge.) Böhmer 1527 mit dem Dat. J. 1019.
1296.
1029: März 29. (Dal. IV. kal. apr. Anno incarnat. HXXIX. Indict.
XII. Johanne papa vicesimO; regnante Chunrado imperatore). Kloster
Seckingen. (In monasterio Secconiensi). — Meier Rudolph von
Glarus, freien Standes (vir Über» conditionis), erklärt^ dass er das
Meieramt, dessen Eigenthum, sowie das ganze Thal Glaros an die
Kirche Seckingen (ad ecclesiam Secconiensem) gehört, von der
Aeblissin Bertha und dem Kapitel der Kirche Seckingen zu Lehen
erhalten habe, wie seine Vorfahren die freien Männer (viti ingeqpi),
nemlich sein Vater Udalricb, Grossvater Johannes, Urgrossvater
Rudolph und Ururgrossvater Johannes dieses Meieramt von der-*
selben Kirche zu Lehen hatten, und dass er für dasselbe den Eid
der Treue geleistet habe.
— . Tschudi, Cliron. 1 , 11. Schaubiugcr, Geschichte von Seckingen
1, 167. Jahrbuch des bist. Vereins v. Glanis 1, 10. (Unftcht.)
325
1080.
1297.
1030. Sept. 19. (Data XIII. kal. oct. anno incarnat. MXXX. Indict*
XIII. Anno Chaonradi regn. VII., imperii IUI). Mcgelendorph. —
Kaiser Konrad IL bestätigt wie seine Vorfahren die Kaiser Otto,
der erste, zweite and dritte, sowie auch Heinrich, der bischöflichen
Kirche in Cur und dem Inhaber derselben, dem Brschof Hartmann,
die Herrschaft, Verwaltung und Gerichtsbarkeit (tale regimen ac
districlionem placili et banni) im Castell Chiavenna innerhalb und
ausserhalb mit Recht und Nutzen, wie es einst Graf Amizo zu
Lehen hatte mit dem Zoll und den Gebäuden unterhalb des Ca-
stells.
Cur, bischöfl. Arch. — Tschudi, Chron. 1, 12. (Im Auszuge.) Salia,
Fragm. z. Gsch. Veitlins 3, 25. Mohr, Cod. dipl. 1, 113 und hinten,
„Verbesserungen und Zusätze" p. HI. Zu Num. 81. Böhmer, 1363.
1298.
1030—1031. (Sig. Rodulfl regis. Sig. Burchardi archiepiscopi). —
Abt Odilo von Romainmötier (de romano monasterio) trilfl auf Be-
fehl (per missionem) König Rodulfs (III) von Burgund und der
Grossen (optimatum) mit Amalrich, Ritter (miles) , Sohn Rodberts
von Hont, einen Tausch um einige Grundstücke (aliquas terras) in
der equestrischen Grafschaft in der Villa Bursins (Brucins) an dem
Orte Cumbis. Amalrich gibt von dem Grundbesitz (terra) der Kirche
St. Vincenz: 1) einen Weinberg bei der Kirche von 4Va Ruthen
(perticas) Breite und 12 Ruthen Länge ; 2) ebendaselbst ein Grund-
stück (campus) von 11 Ruthen und zwei Fuss Breite und von 18
Ruthen Länge; 3) einen Weinberg von 15 Ruthen Länge und Breite.
Dagegen gibt Odilo an Amalrich: 1) einen Weinberg in der Villa
Brucins, oberhalb der Kirche St. Vincenz gelegen, von iV» Ruthen
Breite und 12 Ruthen Länge; 2) in der Villa, an einer andern
Stelle, ein gleich grosses Grundstück (campus) wie das empfangene;
3) ein Grundstück (campus) von 7 Ruthen 3 Fuss Breite und 9
I.uthen Länge und 4) 4 Pfund Denare.
Lausanne, Staatsarch. — Mem. et doc. de Genöve 14, p. 2. Nr. 3.
lUgeste genevois p 50. Nr. 181.
326
1081 - 1082.
1299.
1031. Aug. 25. (Dat. Vill. kal. sepl. luna III. Anno incarnal. MXXXI,
rego. ftuodolfo anno XXXV) Päterüngen. — König Ruodolf (Hl)
von ßurgund schenkt zur Wiederherstellung des Frauenklosters
St. Andreas in Vienue verschiedene Besitzungen bei der Sladl
Vienne.
— . Bouquet 11, 553..
1300
1032. Jan. 30. (Dal. III. kal. febr. Indici. XV. Anno incarnat. MXXXII.
rcgni VIII, imp. V.) Slrassburg. - Kaiser Konrad (II) nimmt wie
seine Vorrahren die Könige und Kaiser Karl, Ludwig, drei Otto
und Heinrich (II) das Kloster Pfävcrs im Gau Cur-Relicn, in der
Grarschaft Margwards (in pago Ketia curicnsi in comilalu Mar-
guuardi), in seineu Schutz und Schirm (in nostrum mundiburdium
et tuitionem) und ertheilt ihm die freie Abtwahl.
St. Gallen, Stiftsarch. (Klosterarch. Pfävers). — Tschudi, Cliron. 1, 12.
(Im Auszuge). Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 110 (Nr. 171). Mohr, Ckni.
dipl. 1, 115. (Im Ausziige). Böhmer 1379.
1301.
1032. Apr. 26. (Ego Durandus cancellarius hanc cartam impignora-
cione scripsi die jovis, VI. kal. madii, annos XXX et Villi, reg-
nante rege Roduiro). Romainmötier (acta romano monasterio
videntibus cungtis). — Peter, genannt Seivuncius, verpfändet
(inpignoravit) dem Kloster Romainmölier unter Abt Odilo eine Hof-
statt (casalus unus) im Gau Waadt, im Thal Yverdon, in der Villa
Orbe (In quomitatu waldense, in valle heberdunense vel . . (in)
Villa que nomina(lur) . . (V)rba sive tabernis); ferner verpfändet
er an Romainmölier vier Fuder Wein (carra'das IUI de vino),
auf 29 Jahre ; falls dieser Besitz innerhalb dieser Jahre nicht ein-
gelöst wird, fällt er an Romainmötier, wie wenn er gekauft worden
wäre (in loco vendicionis).
Lausanne., Staatsardi. —
327
103S - 1036.
1302
1033. Jan. 24. (Dat IX. kal. febr. Anno incarnal. MXXXIII.. Anno
Chuonradi imper. IX regnanle, imperanle VII. Indict. I.) Basel. —
Kaiser Konrad (II) bestätigt dem Kloster St. Peter in clel d'oro
zu Pavia den gesamm(en Besitz and unter diesem auch die Ka-
pelle St. Maria, Primasca genannt, im Thal Belizona und dessen
Besitz in Blegno (Beligno) und Levenlina, sowie den Hof Maliace
(MagÜHSo bei Agno am Luganersee) und dessen Klosterbesilz im
Thal Lugano (in valle Luvana) und Agno, welchen er in seine
besondere Obhut (precipue tueamnr) nimmt, weil diese Gegenden
grössere und stärkere Missgeschicke und Beschwerden erlitten
haben (quoniam hec loca inter cetera, majora et fortiora inforlunia
atque molesüas suslinuerunt) als andere und beflehlt, dass keine
Macht, weder ein Beamter, Abgeordneter noch Diener die Be-
wohner dieser Gegenden irgendwie beschwere, noch ein Gericht
über sie halte, noch eine Steuer von ihnen verlange (nuUam
didtrictionem eis Tacere vel Todrum ab eis tollere), und ihnen
weder Bäume abschneide noch Hausrath, Vieh oder sonst £twas
raube.
— . Muratori , Antiq. Ital. 1 , 595. Giulini , Storia di Milano 2 , 177,
und 7, 53. (Im Auszug). Böhmer, 1384.
1303.
103fi. Jan. 26. (Dat. VII. kal. febr. Anno incarnat. Mill. XXXVL
Indict. IIIL Anno Chuonradi secundi, reg. XIL, imper. Villi).
Ulm. — - Kaiser Konrad IL erneuert die von seinen Vorfahren den
Königen oder Kaisern für die bischöfliche Kirche in Cur ertheilten
schriftlichen Erltllse (precopta conscripta), nimmt die Stadt Cur
selbst (ipsam curiensem civitatem) in seinen königlichen Schutz
(sub nostram regiam tuitionem) in der Weise, wie sie von Alters
her zur königlichen Herrschaft gehört und wie an dieselbe die
Zinsleute und Freien in der Landschaft Cur pflichtig sind (homi-
nes ipsius totius provincis censuales ac liberi sunt debitores).
Er bestätigt der bischöflichen Kirche (unter Bischof Hartmanu) auch
das Thal Bergell mit dem Castell, der Zehutkirche (decimali »c*
328
1036.
clesia) Gericht, Bann, Zoll und Steuern. Er befreit die bischöfliche
Kirche in Cur von jeder weltlichen Gerichtsbarkeit und Verwal-
tung; nur der röm Bischöfe gewählte Vogt, wie es auch in den
übrigen Bisthümern des Reichs üblich ist, soll über ihre Ange-
hörigen zu Gericht sitzen.
Cur, bisfhüll. Arcl». — Eicliliorii , Kpiscopat. Cur. Cod. prob. 38.
Mohr, Cod. dipl. cur. 1, llfi. Boluiicr 1412
1304.
1036. Febr. 9. (Anno incarnat MXXXVI. Indict. quarla, quinto Mus
februarii, luna octava, Teriä secunda, anno Chuonradi regni duo-
dccimo, impcrii decimo). An öfTentlicher Gerichlsslälte zu Köre.
(In publice mallo Rore). — Graf Ulrich von Lenzburg beschliesst
(inveni consiiium), da sein väteriiches Erbgut nicht auf seine
Söhne, deren er beraubt ist, sondern auf seine „nepoies^ (Neffen?
Enkel?) übergehe, er wolle sein Chorhcrrnstifl (Canonicalkircbe,
„canonica mea" seil, ccciesia) zu Beromüaster, das zuerst von
seinen Eltern und dann von ihm dem hl. Michael gewidmet worden
ist, einem einzigen seiner Nepotes übertragen. Denn das Slift
an den König zu übergeben (regalo^i facere), oder seinen Nepoles
insgemein zu überlassen, scheine ihm nicht geeignet; Jenes, weil
Gefahr der Vernachlässigung und des Hangeis an Schutz; dieses,
weil Gefahr böswilliger Zerstückelung des goltgeweihten Ganzen
(quod soli Deo bene est coadunatum) entstehen könnte. Darum
. erwähle er seinen Nepos Arnolf und übergebe diesem das Slift mit
aller Zubehör an Gut und Leuten, jedoch mit dem Vorbehalte des
lebenslänglichen Besitzes für sich und seinen Sohn Heinrich. Nach
des Letztern Tode soll Arnolf, und wann aifth dieser gestorben
sein wird, jeweilen der älteste der gesetzmässigen Erben das Stift
besitzen, dessen gerechter und frommer Vogt und Beschützer sein,
es in Büchern, Mauern, Dach, Geräihe, Kloster und allen Neben-
gebäuden sorgfältig erhalten und über die Aufrechthaltung der von
dem Stifter, Graf Ulrich, aufgestellten Vorschriften getreulich wachen.
An S(. Michaelstag sollen arme Andächtige und die Kleriker drei
Tage gespeist werden und ebenso sollen die Armen und Kleriker
an den Jähriichen Gedächtniss- d. h. den Todestagen Graf Ulrich^
329
10S6.
und seiner Söhne, Konrad des Bischores und Heinrichs, eine Er-
frischong erhallen. Dem Vogte gehören die Höfe (curtes) Rinach;
Bein\¥ile, mit Ausnahme des Weinberges (vinelum) , welcher dem
Schreiber (secretarius) des St. Michaei(stines) zudienen soll , und
Gunezwilare (Gunzwil) ; ferner der Hof zu St. Georg mit der Kirche
in Art; Graf Ulrichs Besitz in Surse, nemlich die obere Kirche
mit dem Hofe und die Hälfte der Kirche zu Augheim (Ouehein) mit
dem Weinberge. Hievon soll der Vogt seinen Unterhalt beziehen^
gegen volle Erfüllung seiner Pflichten. Dagegen sollen dem Stift
und dessen Mitgliedern zum Unterhalte dienen : der Ort Münster selbst
mit den Lehen und der unlern Kirche ; Nödorf mit der Kirche; drei
Theile der Kirche in Sarncn (Saruna) mit dem untern Hofe;
der Besitz des Grafen Ulrich in Alpnach (Alpenache) und Kerns
(Chernz), der dritte Theil der Kirche in Küssnach (Chüssenach) und
die Kirche zu Udligenswil (Vodelgoswilare), der dritte Theil in Bu-
tensulza (Butisholz); zwei Theile in Slarchenchilcha (Starrkirch); die
Kirche in Richenthal; der Hof Langnau (bei Beiden); die K#che
in Hagendorf (HegendorQ und die Kirchein Chulingen (Kültigen);
die Kirche in Heggelingen (Hekelingen); die Kirche in Schon-
gau ; der Hof in Ermensee (Armense) ; die Kirche in Mägden
(Mageton) mit dem Hofe und Weinberge; der Hof zu Potinhqven
(Bütlikon) mit dem Weinberge. Sollte Arnolf oder irgend ein Nach-
folger desselben das Stift in Münster schädigen und auf ein- oder
zweimalige Mahnung nicht Ersatz leisten, so sollen die Chorherren
an den jeweiligen Bischof von Konstanz gelangen und dieser den
Vogt zurechtweisen, oder, wenn dies ohne Erfolg geschähe, das
Stift zu seinen "Händen ziehen. Würde aber der Bischof selbst
oder ein von ihm bestellter Vogt das Stift vernachlässigen, so soll
dasselbe dem Kaiser zufallen und dessen Schutze empfohlen sein.
Münster, Stiftsarch. (Copie im sg. härenen Buch). — Tschudi, Chron.
1, 13. Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 112. Lang, historisch-theolog. Grund-
riss 1, 730. Kopp, Vindicise actorum Murensium p. 101. Wieland, Vin-
dicie vindiciarum Koppianariim p. 143. Neugart 2, 25. Zay, Goldau
S. 3. Anm.
330
1037 - 1038.
1305.
1036-1073. — Bischof Fridrich von Genf schenkt seine Leibeigene
(ancilla) Eufemia, die Tochter Turumberls, dem Kloster Ronuiin-
mötier (ecclesie sei. Petri romani monasterii), mit gleicher Dienst-
Verpflichtung (servitium) wie bisher gegen ihn.
Lausanne, Staatsarch. — M^m. et doc. de Gencve 4. pari. 2. p. 76.
1306.
1037. Juüi 29 ? (Notavi diem mercurii, L duodecima. Anno tercio de-
cimo Chunradi imperantis. Hcrmanno duce. Odelrici advocalo. Eber-
hardo cornile). Im steinernen Hause desCasirums (Zürich). — Kundelo
vertauscht mit den Vorstehern (cum principibus) des Nonnen-
klosters St. Felix und Regula (Fraumünster in Zürich) durch den
Vogt Ulrich zu Händen der Aeblissin Irmencard seinen Besitz im
Zürichgäu (Zuriccouue) in dem Orte und in der Villa Aesch (Assche)
und in der Villa Cham gegen den Besitz des Klosters in der Villa
Hotlingen, was laut den Zeugen nützlicher für das Kloster als
füL ihn sei.
Zürich, Staatsarch. (Copie). — Zapf, Mon. anecd. 76. v. Wysa , Ge-
schichte der Abtei Zürich. S. 35. Beilagen S. 38.
1307.
1037—1047. (Aug. 20). — Graf Ulrich von Lenzburg thut dem
Bischöfe Aymo von Sitten kund, dass er der (bischöflichen)
Kirche zu Sitten sein ganzes Erbgut (tolum allodium), welches
sein Vater und seine Mutter auf dem Berge Novum Castrum
(Chateauneuf bei Sitten) gekauft haben , mit dem Vorbehalte ge-
schenkt habe, dass den Brüdern (Chorherrn) jährlich an dem
Gedftchtnisstage seines Todes ein Mahl (refectip) gegeben werde.
— . De Rivaz, Opp. hist. 10, 183. (Mss.) Ex archivo Valeriano inter
instrumenta repudiata 68. 69. Schweiz. Geschichtforscher 4, 65. Solo-
thum. Wochenblatt. J. 1825. S. 99. M^m. et doc. de ia Suisse rom. 18, 346.
1308.
1038. Jan. 23. (Data X kal. febr. Indict. VI. Mili. XXXVIIII. Anno
dom. Chuonradi secundi reg. XIIII. Imp. XII). Nonantale. —
Kaiser Konrad II. schenkt dem Kloster St. Maria zu Cur zum
Unterhalte der Chorherren daselbst (fratres sub canonica regult
servientes) die Besitzung (predium) Willihelms zu Chiavenna in
331
1038.
der Grafschaft des Grafen Rudolf^ welche Besitzung in Gegenwart
dieses Grafen durch Richlerspruch (secundum leges Judicum) in
den kaiserlichen Besitz überging, mit der Bedingung, dass kein
Bischof noch' sonst Jemand dieselbe den Kanonikern wegnehmen
oder schädigen dürfe.
Cur, bischüH. Arch. — v. Salis, Fragm. z. Staatsgcsrli. Veltlins 4,
28. Mohr, Cod. dipl. 1, 118. Bobiner, 1431.
1309.
1038. Juni S. (Uat. VI. id. jun. Indict. VI. Anno incarnat. MXXXVIII.
Anno Chuonradi regn. Xllll. Imp. XIII.) Benevent. -- Kaiser
Konrad II. schenkt den Kanonikern der Kirche zu Cur den sämmt*
liehen Besitz Wilihelms und dessen Bruders Roger in Chiavenna
und Prueri (Plurs?) und was immer in drr Grafschaft Chiavenna
dem Kaiser wegen Verbrechen und Schuld derselben grsetzlich
zugesprochen wurde.
— . V. Sali», Fragm. z. Slaatögesch. Veltlins 4, 30. Gulcr, Rhajtia 114.
Sprecher, Rhctia (Elzcvir) 112. Mohr, Cod. dipl. 1, 119. Böhmer 1438.
(Diese Urkunde konnte im bischöÜ. Archiv in Cur nicht aulgcfunden werden).
1310.
1038 (1039). OüL 13. (Tercio idus octobris, luna undecima, henrico
rege regnanle in bnrgundia anno secundo). Sl. Maurice (Aga\ino). —
Erzbischof Burcard, Abt von St. Maurice, verleiht (concedimus per
presl^riam) mit Zustimmung der Kanoniker von St. Maurice an
Ludwig und an einen Erben desselben (uni heredi ejus) Besitz der
Abtei St. Maurice, nemlich im Gau Genf (in pago genevensi) in den
Gegenden (in locis) zwischen Brest und dem Flusse Dranceden Fiscal-
besitz Marin (Fiscus qui appellatur Marins), mit dem Ludwigs Vater
Wido und Ludwig selbst belehnt waren ; ferner die Herrschaft Bons
(potestatem que vocatur bonus) mit dem Besitz zu Buoio (adjun-
gimus quoddam vestimentum quod vocatur buoio), sowie auch
die Villa Excenevex (Essavenai). Dagegen überträgt Ludwig an
SL Maurice seinen väterlichen Erbbesiz, nemlich den vierten Theil
der Villa Molion (Horlon, Kanton Freiburg) und seinen Besitz im
Ogo (in loco Ogo) in der Grafschaft Waadt.
Tarin, Staatsarch. (Cartular. von St. Maurice). — De Rivaz , Opp.
hisi. 10, 143 (M88.) mit. d. Dat. J. 1040. Hist. patr. mon. 2, 130. Rö-
geste genevois p. 55 Nr. 194.
332
1040.
1311.
1040. Jan. i6. (Data XVII. kal. febr. Indict. VIII. Anno incarnatt
Mille. XL. Anno Heinrici terlü ordinaüonis XII., regno I). Augs-
borg. — König Heinrich III. besläligt dem Bischöfe Poppo von
Brixen und den Nacbrolgern desselben an der bischöflichen Kirche
zn Brixen die demselben von seinem Vater dem Kaiser Kourad
geschenkte Abtei Disenlis (Tisentinensis) im Gau Cur und die
GraEschaft Engadin von der Grenze an, welche die Bisthümer
Trient und Brixen scheidet und die Klüsen unterhalb Sähen (Clusas
sitas sub Sabione).
— . Hormayr, Beiträge zur Geschichte Tirols im Mittelalter 2, 46.
Roschmann, Gesch. von Tirol 2, 280. Mohr, Cod. dipl. 1, 123. Jäger,
Archiv f. östeiTeich. Gesch. 15, 34, im Auszuge. Böhmer 1459.
1312.
1040. Jan. 23. (Data X. kal. febr. Anno incarnüt. mill. XL. Indict.
VIII. Anno Heinrici tercii ordinal XII., regni primo). Ulm. —
König Heinrich III. erneuert die von seinen Vorfahren den Königen
oder Kaisern für die bischöfliche Kirche in Cur ertheilten, schrill-
liclien Erlasse (precepta conscripta), und nimmt die Stadt Cur selbst
in seinen königlichen Schutz (sub nostram regiam tuitionem), in
der Welse, wie sie von Alters her zur königlichen Herrschaft ge-
hörte und wie an dieselbe die Zinsleute und Freien in der Land-
schaft Cur pflichlig sind (homines ipsius totius provinci» censuales
ac liberi sunt debitores). Er bestätigt der bischöflichen Kirche in
Cur unter Bischof Thietmar auch Bergeil mit dem Castell, der
Zehntkirche (decimali »clesia), Gericht, Bann, Zoll und Steuern.
Er befreit die bischöfliche Kirche (in Cur) von Jeder weltlichen
Gerichtsbarkeit und Verwaltung; nur der vom Bischöfe gewählte
Vogt, wie es auch in den übrigen Bisthümem des Reichs üblich
ist, soll über ihre Angehörigen zu Gericht sitzen.
Cur, bischöfl. Arch. — Mohr, Cod. dipl. cur. 1, 125. Böhmer 1465.
1313.
1010. Febr. 4. (Data II non febr. Indict. VIII. Anno millesimo XLmo.
Anno Heinrici tercii regis, ordinat. XII. regn. I). Reichenao
(Augia). — König Heinrich III. bestätigt dem heiligen Orte (loco
333
1040.
'""scella (EinsidelD) den ihr geschenkten kirch-
ticas concessas), nemlich den königlichen
mit den Orten Endingen, Wendungen,
n (Den'inga), Burkheim (Burcheim),
anga), Rolweil, Beizenhausen (Bezen-
gen, Boksberg (Bociiesberg) , Zarten
.d (Tuschfelden) , Rihlilinga (Riedlingen)^
Wirken?) im Herzogtham Alemannien im Gau
alemaonico in pago brisikeuue); dann in der
:t:;au (In comitatu Zurikeuue) die Orte Ufnau
laffikon (PhafQnchouua), Ürikon (Urinchova) und die
icilen (Meiolano) mit deren Ausstattung (cum dote),
.UM (Chaldebninna), Oelwil (Vloniswillare), Stäfa (Steveia),
j (Ober-Unter-Bäch bei Freienbach am Zürichsee), Liudo-
.ua (Lindau im Kanlon Zürich), RüU (Riutin), Männidorf (Man-
iiiidorQ, Esslingen (Ezzilinga), Freienbach (Friginbach) , (Alt-)
Kaperswil (Rahprehliswillare), Sibnen (Sibineicha) » Wagen (bei
Raperswil), Rüti (Riutin), Wangen, Schwiz, (Suittiis); in der
Grarschaft Thurgau (In comitatu turgeuue) Eschenz (Acheuza) ; in
der Grafschaft Bargen in der Villa Lanha (Lohn?) die Hälfte des Hofes
(dimidia colonia); in der Grafschaft Buchsgau im Vicus (Ober-
Nieder-) Buchsiten einen Hof (In comitatu buxcouue, in vico
baxita colonia una); in der Grafschaft Oberaargau (In comitatu
Oberargeuue) vier Hüben; in der Grafschaft Zürichgau (In comi-
tatu Ciurichgouue) die Besitzung, welche Graf Tiemo gegeben hat,
oemlich die Hälfte von Aradingin, in der Villa Adlikon (Adaliu-
chova) I Hube, in Lieli I, in Willare I, in Turbenihal (Turbata)
I, in Richenbach I, (Ober-Unter-) Hitluau (Hittenhova) I ; in der
Grafschaft Linzgau (In comitatu linzikeuue) Tysindorf (Ittendorf
oder Deisendorf), Turinga (Theuringen), Rutin, Heuruti (Höhen-
reuli) Niederinwillare (Niederweiler), Richinbach I Hube; in der
Grafschaft Illergau (In comitatu Ilregeuue) Rrolfesheim (Erolzheim
Oberamt ßiberach); im Elsass in der Villa Bartinheim IHube; in
der Grafschaft Retieit (In comitatu Hretie) Grabs (Quadravades)
mit allen Zinsen, nemlich von den Feuerherden und Leistungeo
334
1040.
an die königliclie Heerfahrt (fiscum de accensis ignibus, adjutoria
nostr» expedilionis) und was sonst zum königlichen Rechte gehört ,
ferner Mels (Meilis), Schnißs (Senovio), Schlins (Ensline), Nüziders
(Nezudra), Cise (Zitz, Pfarrei Bludesch), Vallis trusiana (^Wall-
gau), Garns (campessia), Berouha mit der Kapelle in der Villa
Wangen, dazu die Ziegelei, Fleischbank und Einfriedung (lateria,
bocharia et cinclis}.
Einsideln, Stiflsarch. — Hartmann, Annales 160. Wirtbi*g. Urkdbch.
1, 267. Zeerleder, Urkunden 1, 30. Böhmer 1467.
1314.
1040. Apr. 25. (Data YII. kal. maii. Indict. VIII. Anno incarnat.
XIII., regni I). Ingelheim. — König Heinrich III. bestdügt dem
Bischöfe Ulrich von Basel die Urkunden (cartas), laut welchen
König Heinrich II. und des Königs Vater der Kaiser Konrad dem-
selben einen Wald im £lsass am Rheine in der Grafschaft llzach
(bei Mühlhausen) mit der Bestimmung geschenkt haben, dass er
von der Hirsch-; Reh-, Eber-, Bären- und Biberjagd^ welche sonst
bei königlicher Strafe untersagt ist (nostro banne interdicente},
ein männliches oder weibliches Thier oder doch wenigstens ein
Vögelchen (avicula), welches man Parix (Rebhuhn) heisst, er-
legen oder einfangen kann.
Bern, Staatsarch. (Cod. dipl. ecci. Baäil. p. 13.) und Porrentruy, bi-
schöfiicii Archiv. (Copie vom J. 1513 durch den Canonicus Arnold Zorn-
iuft). — Grandidier, Hist. d'Alsace. Pikees jostif. Tit. 394. Trouillat,
Mon. 1, 167. Böhmer 1469.
1315.
1040. Apr. 25. (Data VII. kal. maii Indict VIII. Anno incarnac. MXL.
Anno Heinrici tercii ordinat. XHI, regni V). Ingelheim. — König
Heinrich III. bestätigt dem Bischöfe Ulrich von Basel den Besitz
der Abtei St. Maria und Germamis, Grand val genannt, und des
Klosters St. Ursanne (Cella sancti Ursicini), welche Stifte sein
Vorfahr König Rudolf von Burgund dem durch widrige Schicksale
in seinem Besitz herabgekommenen Bislhume Basel geschenkt hatte,
laut königlicher Urkunde (regali carta).
Bern, Staatsarch. (Cod. dipl. ecci. Basil. p. 12.) — M^m. de Mou-
tiers Qrandval 183. Grandidier, Hist d'Alsace. Pikees jnatif. Tit. 395.
TrouUiat, Mon. 1, 168. Böhmer 1470.
335
104L0.
1316.
1010. Juni 22. Slrassburg. — König Heinrich III. nimmt wie seine
Vorfahren die Könige und Kaiser Karl, Ludwig, drei Otto, Heinrich 11.
und sein Vater Konrad (II.) das Kloster Frävers im Gau Cur-Re-
tien, in der Grafschaft Eberhards (in pago Retia curiensi , in co-
mitatu Eberhardi) wegen Bedrängungen böswilliger Menschen
(propter quorundam hominum perversoriun tergiversationes) in
.seinen Schutz und Schirm (in nostrum mundiburdium et tuitio-
uem) und gewährt ihm die freie Abtwahl.
St. Gallen, Stiftsarch. (Klosterarch. Pfavers). — Herrgott, Gen.
Habsbrg. 2, 114. Mohr, Cod. dipl. 1, 127. (Im Auszüge). Böhmer 1478.
1317.
1040 ? — Adalbert und sein Neffe (nepos) Adalbert geben und ver-
kaufen mit Zustimmung des Amadeus und Rochard dem Kloster Ro-
mainmötier (romauo monasterio) unter Abt Odilo und in Gegenwart
des Propstes Acelinus den von ihrer Mutter (a parte mairis nostre)
Hiiderud ererbten Besitz in der Villa Agiez (Aziacus) für 50 Solidi.
Bern, Bibliothek des Hrn. v. Müliuen-Mutach. (Copic des 18. Jh.). —
1318.
1010— 1017, — Amalrich schenkt von seinem Eigenthume (de res
meas proprias) dem Kloster Romainmfttier Besitz im equesirischen
Gau in der Villa Bursins oder in dem Orte Naidevert (in pago
equestrico et in villa qui dicitur Bruciniaco sive in loco et qui
Dominatur Naidevert), nemlich einen Weinberg.
Lausanne, Staatsarch. — Mcm. et doc. de Geneve 14, 4. Regeste ge-
nevois p. 49. Kr. 179.
1319.
1040—1047. Bursins (In villa Brucins). — Amalrich schenkt dem
Kloster Romainmölier unter Abt Odilo (ad locum romaneusis mo-
nasterii, ubi preesse videtur domnus Odilo abbas) männliche und
weibliche Leibeigene und deren ganzes Erbe (servos et aocillas
et omnem hereditatem eorum), nemlich die Söhne 4ind Töchter
ylrduihs mit Namen Erchimarus, Johannes, Giraldus, Gislebert,
Fasburgis, Elena und die Kinder derselben, wofür ihm die Mönche
(von Romainmölier) 60 Solidi gegeben haben.
Lausanne, Staatsarch. — Mem. et doc. de la Suisse rom. 20, 190.
336
1041.
1320.
1041. Mai 1. (Data kal. maii. Indict. Villi. Anno incarnal. millesino
XLmo I. Anno Heiurici (ercii ordinal XIIII^ regni II.). Speier. —
König Heinrich III. schenkt der bischöflichen Kirche von Basel
unter Bischor Theoderich, um ihrer Arroulh mit seinen Gütern zo
Hilfe zu kommen (paupertati ejus de bonis nostri Juris aliifnantum
consiilere decrevimus), die ihm zu Eigen gehörige Grafschaft Äugst
(Augusta) in den Gauen Ougestgowe und Sisgowe, zo Eigen.
Liestal, Staatsarch. (Vidimos vom J. 1374. Febr. 4. und Cod. dipl
eccl. Basii. p. 32 b und 56 a). — Herrgott, Gen. Habtbrg. 2, tl5.
Trouiüat, Mon. 1, 174. Kopp, Geschichtsblätter 2, 40. Böhmer 1490.
1321.
1011 (1042?). Mai 22. (Anno ab incarnal. millesimo XLmo Hdo. Indic-
tione Vllllno. Regnanle Heiirico rege anno oclavo, XI kal. Juuü
Luna XVII.). Im Kloster Romainmölier. (Actum bublice in clanstra
monasterii Romanensi^, ubi domnus Odilo abba regimen teuere
videtur). — Beroard und seine Gattin Aciliua schenken dem Kloster
Romainmölier einen Lunalicus mit dem Leibeigenen (cum servo)
Conslabulus und dessen GaUiu Biiiardis nebst deren Kinder; dieser
Besitz, nemlich ein Weinberg mit einer Hofstatt (casale), liegt in
der Grafschaft Waadt (in comitatu vualdense) in der Villa Yilar
(Villars).
Lausanne, Staatsarch. —
1322.
1041. — Alold schenkt für sich und seine Gattin Gyrelda ao das
Kloster Romainm6tier (Sacro Sanct« a^clesis dei Romanensi
monasterii, ubi domnus Odilo abba preesse videtur quod est con-
structum in honore Sancti Pelri) zwei Lunalicos; der Eine liegt
in der Villa Chotens (Cottens) mit einem Leibeigenen, Namens
Agnerdus (cumuno servo nomine Agnerdo), und der andere in
der Villa Dysi (Dizy).
Lausanne, Staatsarch. (Auf dem gleichen Pergamente wie die nach-
kommende Urkunde). —
337
M»4I - 1Q49.
1323.
1041. (Anno ab incarnatione domini M. qnadragesimo. I. Indictione
Villi). — Allold gibt den Streit auf, welchen er mit dem
Kloster Romainmötier wegen dessen Besitz (de terra sancti pelri)
in der Villa Vofflens halte and empfingt dafür von Roclenns,
Propst von Romainmötier, und von den übrigen Brüdern daselbst
20 Solidi mit der Bedingung (in tali tenore), dass keiner von
seinen Söhnen oder Verwandten irgend eine Klage mehr desshalb
ZQ erheben wage (ut nuilus ex fliüs ejus aut propinquis aliquam
calamniam inferre presumat).
Lausanne , Staatsarch. (Auf dem gleichen Pergamente wie die vor-
hergehende Urkunde). —
1324.
1042 Jan. 19. (Dat. Xllll. kal. febr. Indict. X. Anno incarnat MXLII.
Anno Heinrici regis ordinat. XIU. regni ni). St. Maurice. (Ad
sanctum Mauritium). — König Heinrich (III) nimmt das Klosler
des hl. Stephan und des hl. Grabes am Ufer des Flusses Dora
bei Ivrea (supra ripam fluminis nomine dure juxta hyporegensem
urbem) in seinen Schutz (sub nostra defensione) also, dass weder
Bischof noch Graf noch sonst Jemand dasselbe irgendwie belästige.
Turin, Staatsarch. ~ Hist. patr. mon. 2, 543. Stumpf, Reichskanzler
Bd. 2. Abthig. 2. S. 183. Nr. 2225.
1325.
1042. Dec. 21. (Ego Stephanus levita vice duranni cancellarii hanc
cartam scripsi XII kl. jan. Anho IUI. regnante Heinrico rege). —
Der Geistliche (Sacerdos) Dodo schenkt durch seinen Vogt Azo (per
manum advocati mei nomine Azoni) dem Kloster Romainmötier
(istas res donamus sancto petro Romani monasterii et ad monachos
ipsius loci deo militanlibus) 6 Jucharte Ackerland (sex Jornales de
terra laborativa) ; es grenzt auf drei Seiten an Klosterbesitz und auf
der vierten a»den Besitz der Kinder Hubolds und an Weinberge
des Klosters (Et habent terminaciones de tres partes de ipsa con-
sorcia. Et de quarta infantibus huboldi. Et vineas similiter de ipsa
coBsorcia).
Lausanne, Staatsarch. — -
22
338
1042 - 104S.
1826.
1042 ? — Ornadus paganus (qui est paganus) und seine Gattin Ancila
verpfänden (inpinnoramus) Etwas von ihrem Erbe (aliqnid de heredilate
nostra) an das Kloster Romainmötier (monachis Romanensis mona-
sterii), nemlich in der Villa Vinciacos (Vincy) den Mansas Rai-
nalds, und empfangen dafür vom Kloster 100 Solidi guter Münze
(probat» monel») und zwar mit folgender Bedingung. Wird Jener
Mansus von Ornadus und seiner Gattin innerhalb eines Jahres bis
zum St. Johannistag (24. Juni) nicht eingelöst, so tritt das Kloster
in dessen Nutzniessung ein und wenn sie ihn einlösen wollen , so
können sie es nur mit eigenem und nicht mit entlehntem Gelde thon
(et tali conventia, quod in uno quoque anno quandio nos habaerimos
pecuniam istam. si redempta non fuerit in natale sancü iohanois.
habebunt fructos terre illius. Et si redimere voluerimus ex pro-
prio nostro. ita ut non ab alio mutuo quod absit accipiamus, habe-
bimus hereditatem noslram et erimus liberi ab illis. Testes huius
rei sunt. Morandus. Geroldus. Dodo. Chono. de mont. et Rodber-
tus. Et fide iussores).
Lausanne, Staatsarch. —
1327.
1043. SepL 14. (Data XVIII kal. oct. Anno incarnat. HXLlll. Indict.
X. Anno Henrici III regis ordinal, ejus XIV, imperii vero IH).
Baume- les-Dames (Palma). — König Heinrich III. schenkt der
erzbischöflichen Kirphe von Besannen unter Erzbischof Hugo und
den Kanonikern für immer (in perpetuum) einige Gefalle (consue-
tudines). Die königlichen Beamten vom Castnim Lutry (nosiri
ministri de Castro Lustriaco) forderten sie in den Villen Cusliaco et
Roaldo (Cully und Riaz oder Riez?) ein und drückten dadurch die
Leibeigenen ungerecht und hart.
Besannen, StadtbiblioUiek (?). — Stumpf, die Reichskanzler. Bd. 2.
Abthlg. 2. Acta imperii p. 59. Regest. Nr. 2245. (linächt.)
1328.
1043. Dec. 23. (Ego Durandus scripsi hac tempestate cancellarios hanc
carlam Xmo kl. jan., anno Vto regnante rege Heinrico). — Bischof
339
1044 - 104S.
Aymo and die Brüder der bischöflichen Kirche St. Maria zu Sitten ver-
leihen, durch die Hand von Oudolric, Vogt dieser Kirche, an
Wamerius, Canonicus und Clericus derselben Kirche, an Hetisana
und an die Erben oder Kinder derselben (eorumque heredibus vel
a se procreatis) ein der (bischöflichen) Kirche zu Sitten gehöriges
Grundstück (quandam terrulam Sedunensis eccicsi»), genannt
Mordes, mit der Alpe Martinach (cum alpe quse vocatur Martinaci)
gegen einen jährlichen Zins an St Mariafest, Mitte August. Jenes
Land (supradicla terra) liegt zwischen dem Orte Hundsprung (canis
salius) und der Seiler*Alp (alpe dicta Seileria).
Sitten, De Rivaz, opp. hist. 10, 151. Mss. (Exarchivo valeriano iuter
instrumenta repadiata). — M^m. et doc. de la Suisse rem. 18, 338.
1329.
1044. (Anno ab incarnat. HXLIV. Indict. XII. Terlio Heinrico re-
guanle anno V, ordinationis ejus XVII , comile Berchtoldo , Wice-
linus notarius scripsl). Embrach, Kts. Zürich, (ad Imbriaguam). —
Hunrred, Kanoniker der bischöflichen Kirche von Strassburg, schenkt
mit Zustimmung seiner Mutter dem Bisthum Strassburg (sanctam Ar-
gentinensis ecciesie sedem) unter Bischor Wilhelm, seinen väter-
lichen Erbbesitz, welchen ihm seine Verwandten (a cognalis)
vorenthalten wollten und den er nur durch Richterspruch (mea
recepi scabinorum judicio) erlangen konnte, nemlich den Hof in
Sulzmatt, den Hof in Wolfgangsheim, die Kirche ausgenommen,
und 50 Mansus daselbst und was er zu Embrach besitzt im Gau
Thurgau, in der Grafschaft Bcrtholds, im Constanzer Gebiete (in
super mansis quinquaginla, quidquid predii, velfamilie, ad Imbria-
guam jussus sum possidere, qui locus est Situs in pago Duragowe,
in comitatu Bertholdi, in territorio Constantiensi) mit den leibeige-
nen Familien, die jedoch in Hinsicht ihrer Verpflichtungen in drei
Klassen eingeUieilt sind, nemlich in Fiscales, persönlich Freie (ta-
bularii), und Knechte (servitores). Ausgenommen das Kloster (zu
Embrach) mit seinen Klosterieulen (congregatione vel familia) und
Zttbehörden, welches er laut Urkunde (quod ut alia testatur char-
340
1048
(ula) schon der Maria (der bischöflichen Kirche St. Maria voo
Strassburg) ohne Bedingung übergeben hat.
— . Grandidier, Hist. d'Alsace. Pikees just. Tit. 400.
1330.
1045. Jan. 23. (Da(a X kal. febr. Indict. Xlil. Anno incaroat. MXLV.
Anno ordinat. Henrici regis tertii XVI., regni VI). Sololhuro. —
König Heinrich III. nimmt auf Bitte des Grafen Ulrich (von Lenz-
bnrg) das Chorherrenstift Beromünster SL Michael im Gau Argau
(in pago Argowe) in der Grafschaft ties Grafen Arnold in seinen Schutz
und Schirm (in nostrum mundiburdium tuitionemque) samml dessen
Besitz, nemlich die untere Kirche in Münster selbst, die Kirchen
in Hochdorf mit dem Hofe, in Sarnen mit dem Hofe, mit Aus-
nahme des vierten Theils, in Pfefflkon mit Ausnahme des vierten
Theils, in Nüdorr mit dem Hofe, in (Ober-Nieder-) Schongau, io
Chüttingen, Richental, Sursee mit den Höfen, in Hegglin^en, zwei
Theile in Starrkirch, einen Drittheil io BuUisholz, die Höfe in
Rrmensee. Langnau, Meiseken, Rtidiswil, Weinberge in Bfitlikon
und Beinwil, Sy, Mansus in Adelswil, in Sopensee zwei Mansus
mit dem Fischteich, in Walde einen Mansus, in Zopfenberg zwei
Mansus, in Sursee zwei Mansus und einen halben mit der Mthle
(mola una) in Menzikon (Meniziukoven); einen Mansus in Chulembe
(Kulm), einen Mansus in Liele, einen Mansus in Ludigen, io Mos-
heim (Mosen?) einen halben Mansus, inGelflngen einen halben Mansus,
in Utingen einen halben mit der Waldmarch , in Beinwil einen halben
Mansus mit einem Fischteich (cum una pixina, Fischenz), in Sterenin-
gen (Stäflingen ?) einen Fischteich, zu Esche (Aesch) einen Fischteich,
in Rothachun einen Fischteich, in Entfelden einen Gasthof (taberna),
in Muchein (Ober-Mittler-Unter-Muhen) einen Gasthof, in Snr einen
Mansus und in Rinach einen halben Mansus. Die Chorherren
des Stiftes (monasterium) haben die gleiche Freiheit, wie die
übrigen regulirten Chorherrn (Canonici reguläres) und die Befug-
niss, ihren Propst frei aus ihrer Mitte zu wählen.
Münster, StiDsarch. — Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 115. Tschudi,
Chron. 1 , 17 (Im Auszuge). Solothumer Wochenblatt, Jahrg. 1B12.
S. 344. Lang, historisch- theolog. Gmndriss 1, 732. Böhmer 1523.
Stumpf, Reichskanzler. 2, 2, S. 187.
341
1331.
1045. Jao. 30. (Data III. kal. febr. Indict. XIII. Anno ordinal. Hein-
rici regis tercii XYI. regni VI). Zürich (Turego). — König Heinrich
III. nimmt das von seinem Getreuen, dem Grafen Ulrich und dessen
Eltern zur Ehre St. Sebastians gestiftete Frauenkloster Schennis
(Skennines) im Gau Churvallen in der Grafschaft des Grafen
Eberhard in seinen Schulz und Schirm (in nostrum mundiburdium
tuitionemque suscipimus), sammt dessen Besitz^ nemlich die Kirche
Nuolen (am Zürichsee) mit dem Hofe ; die Kirchen Knonau (Chno-
nowa), (Ober-Nieder-) Wil (im Aargau), Reitnan (Rei(inowa) mit den
Höfen dazu ; die Kirche Mellingen und auch den übrigen Kloster-
besilz in den Villen Rankwil, Gisingen (Kisingun), Fröwis (Fro-
wines), Gözis (Cheizines), Fininnes?, Estanes (Eschanes, Eschen
im Vorariberg), den Zehnten in Zizers und Toslers mit aller Nutzung
(cum omni ulilitate), in Bendern den halbln Theil des Hofes, und
die Kirchen Falers, Bludenz (Pludenes) , Schlins, Walastad, Murg,
Klia (Fly bei Wesen), Mura (Mauern im Vorariberg), Winchelen
(Winkel bei Lucern), Kaltbrunnen, Muutwil (Mundolveswilari), Ried
(RieCa), Schmerikon (Smarinchoven), Tuffelinchoven (Täuffelen am
Bielersee?), Bütikon (Bulinchoven) , Baar (Barra)^ Cholumbari
(Kulmerau, oder Kulm bei Reitnau?), Wetlingen, Goldbach (am
Zürichsee), Schwiz (Suites). Auch ertheilt er den Klosterfrauen
(sanctimoniales) daselbst die freie Wahl der Aebtissin mit königlicher
Genehmigung.
— . Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 117. Goillimann de reb. Helvei. 1. ID.
C. 2. Mohr, Cod. dipl. Cur. 1, 127 (Im Aaszuge). Böhmer 1524. Stumpf,
Reichskanzler. 2. 2, S. 187.
1332.
1045. Juli 10. (Ad VI. id. jul. Anno incarnal MXLV. Indict. XIII.
Anno Heinrici tercii ordinat XVII.). Köln. — König Heinrich III.
ertheilt seinem Getreuen dem Grafen Eberhard das Recht und die
Befugniss (jus et potestatem) eigene Münze in der Villa Schaf-
kausen (Scafhusen) in der Grafschaft des Grafen Ulrich und im
Gau Kletgau (in pago Chietgowi) zu schlagen.
Schallhaiisen, Staatsarch. — Fickler^ Quellen 2, 12. Stumpf, Reichs-
kansler. 2, 2, S. 188.
342
1049^1046.
1333.
1045—1047. Anno VII. regnante domno eirico rege). — Turumbert
enthebt seinen Leibeigenen Constanlin von jeglichem Knechlesdienst
(ab omni servicio servilulis uostre ingenuum relaxare volo) ond
erklärt ihn und dessen Nachkommenschaft für frei; doch hat er
Jährlich auf den St. Peters Altar im Kloster Komainmötier eine
Kerze zu entrichten.
Lausanne, Staatsarch. —
1334.
1045—1047. — Gerold, Sohn Turumberts von Aubonne schenkt mit
Zustimmung seiner Neffen (nepotes) Amairich, Wido, Nantelmus,
Dalmacius und Odulricus, Canonicus, dem Kloster Komainmötier
(ad locum romani monasterii) Besitz in der Villa Mauriaco (Mau-
raz bei Cheserex *f), nemlich einen Mansus mit einem daraufwohoen-
den Leibeigenen, Naffiens Aulunenus und dessen Familie (cum
servo ibi manente nomine Auluneno cum filiis et filiabus suis).
Lausanne , Staatsarch. — M^m. et doc. de Gen^ve 14, 4. Rdgeste
genevois p. 49. Nr. 178» Mem. et doc. de la Suisse rom. 20, 191.
1335.
1046. Febr. 22. (VIII. kal. mart., luna XIII (XI), Anno VIU (Vll)
rege regnante Henrico). St. Maurice (Acta Agauni). — Bischof
Aymo von Sitten, Propst der Abtei St. Maurice, verleiht den Brü-
dern Emalbold und Doloard und ihren Nachkommen für immer
(ipsi cum infantibus suis et filii filiorum usqne in sempiternuro)
eine Hofslatt in St. Maurice (casale unum in burgo sanai mau-
ritii) und einen Mansus in demselben Orte (in eodem agauno loco)
wie ihn ihr Vater Aliard, als er starb, besass, in der Ebene und
auf dem Berge Verossaz (vcrolsa), gegen einen jähriichen Zins
von t2 Denaren an St. Moriztag.
St. Maurice, Abteiarch. (Copie). — Hist. patr. mon. 2, 142.
1336.
1046. Juli 25. (In die veneris octavo kl augusti. Anno septimo re-
gnante hcinriüi regis). — Magnerius überträgt an das Kloster Ro-
maininötier unter Abt Ugo von seinem eigeneo. Besitze (altqiiid de
343
1046 - 104T
rebus meis propriis), nemlich einen Leibeigenen (servus) Walter zur
Entrichtung von zwei Denaren Wachs an St. Peterstag, und ein
Grundstück (campus fulcridus) von sechs Jucharten (VI diurnales)
im Gau Yverdon, und in der Grafschaft Waadt, im Bisthum Lau-
sanne und in der villa Orbe (in pago eberdunense et in comitatu
waldense et in episcopatu iausonse in villa que vocatur Tabernis
sive urba) ; er bezahlt so lange er lebt jährlich am St. Peterstag
den t. August 12 Denare an das Kloster. (Nachher ßillt dieser
Besitz an RomainmAtier). Nach des Vaters Tode bestätigen diese
Schenkung dessen Söhne Richard, Landrich und Odilo.
Lausanne, Staatearch. —
1387.
104t. Dec. 25. — 1047. Oct. 9. — Papst Clemens II. thut dem römi-
schen Kaiser und König der Burgunder H. (Heinrich III.), sowie
den Bischöfen und Grossen jener Gegend kund, dass er das Klo-
ster Romainmötier, genannt das römische (monasterium quod vo-^
catur romanum), welches von Papst Stephan , als er vor den Ver-
folgungen der l^ngobarden zu König Pipin floh, zu Ehren von
St. Peter und Paul geweiht und desshalb das römische genannt
wurde, in Bestand und Einrichtung fest gehalten wissen wolle,
wie sie durch König Konrad, dessen Gatlin Malilde und Abt Odilo
und seinen Nachfolgern festgestellt worden sei -, jeden Uebelthäter
gegen dasselbe werde er aus der Gemeinschaft der Gläubigen
ausschliessen (excommunicare).
Lausanne, Staatsarch. (Original). Freiburg, Staatsai'ch. (Cartular. v. Ro-
mainmdtier Fol. 1 b). - M6m. et doc. de la Suisse rom« 3, 419 und 245,
246 und 821. De Rivaz (Mss.) 10, 163.
1338.
1647. Mai 16. (Ego Salaco rogitus scripsi hanc cartam et dictavi
die sabbaii septimo decimo kal. junii. Octava X. iuna, regnante
rege nostro henrico primo, a rodulfo seplimo anno). — Richard
schenkt mit Zustimmung seiner Brüder Gospert und Otelin dem
Leibeigenen (homo) Ausold die Freiheit; mit dem Vorbehalt, ilass
derselbe, so lange er lebe, jährlich an St. Petersfest an den Altar
St. Peter im Kloster Romainmötier eine Kerze entrichte. Sonst aber
3*4
1047-104».
sollen sowohl Ausold als seine Nachkommen vollständig frei sein
von Jedem beständigen Knechtesdienste (ab omni secalari ser-
vicio).
Lausanno, Staatsarch. (Copie aus dem 13. Jh.?). — M^m. etdoe. de
la Suisse rom. 20, 189.
1339.
1047—1049. -— Der Prior Roclenus und die Mönche von Romainmöiier
(monachi romani monasterii) verleihen (commendare) ihrem Diener
(famalus) Dominicas Besitz zum Nicssbraach auf Lebenszeil, unter
Vorbehalt nachherigen Rückfalls mit allem, was Dominicus darauf
gebaut und mit seinem Gelde (pecunia sua) verbessert hat.
Der verliehene (commendata) Besitz liegt an folgenden Orten :
in der Villa Bursins (in villa brucinis) ein Mansus, in der Villa Ger-
magny (in villa germaniaco) ein Mansus, in Chivrajou (Chavraione)
die Schenkung (helemosina) Turumberts, Bruder des Dodonus von
Aubonne, nemlich ein grosser eingehegter Weinberg (claustrum
unum magnum de vinea); zu Cottens ein Lunaticus, zu Quarnens
ein Lunaticus und zu Senarcirns und Vuillerens der Zehnten,
welcher Romainmötier dort zukömmt (decimum illum quem S. Petrus
debet ibi habere).
Lausanne, Staatsarch. — Hörn, et doc. de Genöve 14, 5. Nr. 8. Regeste
genevois p. 56. Nr. 199.
1340.
1048. Hai 2. Zürich. — Kaiser Heinrich III. bestätigt das Kloster
S. Salvator und S. Julia in Brescia und bestimmt, dass dessen
Vasallen von allen Abgaben frei sein sollen.
— . Margarinus, Bullariom Cassinense 2, 82. Böhmer 1577. Stampf,
Reichskanzler. 2, 2, S. 194.
1341.
1048. Juni i. (Data kal. junii. Anno incarnat MXLVIll. Indict. I.
Anno Heinrici tercii regis, imperatoris II. Ordinal XX, regnantis
quidem Villi, imperantis autem II). Strassburg. — Kaiser Hein-
rich III. bestätigt dem Bisthume Basel unter Bischof Theoderich den
von diesem und dessen Vorgänger Ulrich durch Uebertragung
(per precariam) eriangten Besitz, so wie dessen Herren- und Erb-
besitz (ex dominicatu sho et ex hereditate propria), welcher zum
345
WM.
|. Unlerhalte des Bischofes und der Chorherren (in usuni fratrum)
wegen Dürftigkeit derselben (inopiaro eorum roisertus) geschenkt
•wurde. Der übertragene Besitz liegt (sitam ex precaria): im Gau
:Kraicbgau (in pago Creihcgowe), in der Villa Oewisheim (Owienes-
heim, Vöglsheim?) in der Grafschaft des Grafen Wolfram ; im Gau
Breisgau (in pago ßrysihcgowe) in den Villen Müllheim und Auggen
(Oogheim) in der Grafschaft des Grafen Berthold ; im Gau Elsass
(in pago Elyzazen) in der Villa Kembs (Kembyz) in der Grafschaft
des Grafen Beringer; im Gau Sisgau (in pago Sysgowe) in den
Villen Moli (Melin) und Görbel (Gurbulin) in der Grafschaft Ro-
dolfs; der Herrenbesitz im Gau Breisgau (ex re dominica in pago
BrJsihcgowe) in der Villa Bikensol (ßictensole, 0. A. All-Breisach)
in der Grafschaft des Grafen Berthold ; der Erbbesitz (ex jure here-
dilario) 20 Mansus im Gau Scrihcguwe (Kraichgau?) in der Villa
Mnron in der Grafschaft des Grafen Wolfram; im Gau Nagoldgau
(in pago Naglegowe) in der Villa Dahurn (Dornhan 0. A. Sulz?)
ID der Grafschaft Anselms.
Bern, Staateiuch. (Cod. dipl. eccl. Basil. p. 11). — Herrgott, Gen.
Habsbrg. 119. Grandidier, Hist. d'Alsace. Pikees JQSt. Tit. 402. Trouillat,
Mon. 1, 178. Wirtbrg. Urkdbch. 1, 270. Böhmer 1578. Stumpf, Reichs-
kanzler. 2, 2, S. 194.
1342.
1948. Nov. 19. (Datum XIII. kal. dec. anno incarnat. millesimo
XLVIil. Indict. I. anno Henrici tercii regis, imperaloris secundi,
ordinat. XX., regni X, imperii il). Speier. — Kaiser Heinrich III
befreit die Abtei Disentis von der Herrschaft des Bislhums
Brixen, unter die es, durch Kaiser Heinrich I der Reichsunmittel-
keit entfremdet (ab regni jure subductam), kam und von unge-
rechter Knechtschaft gedrückt dorch die Nachlässigkeit (incoria)
der Bischöfe beinahe zu Grunde ging, und verleiht ihr wieder die
Reiohsunmittelbarkeit.
— . Ildefons Fuchs, Doc. Buch p. 20. Eichhorn, Cod. dipi* Cur. prob.
40. Mohr, Cod. dipl. 1, 126. Jäger, Arch. f. Österreich. Gsch. 15, 340
(im Aaszuge). Böhmer 1584. Stumpt, Reichskanzler. 2, 2. S. 194.
1343.
I948. Basel. — Kaiser Heinrich III. schenkt zum Niessbraache
der Geistlichkeit der bischöflichen Kirche zu Basel (ad usum con-
34^
1048.
▼enius BasiKensis ecdesie) eine Besitzang in den Orten Lolbigen
und Münsingen im Gau Breisgau (in pago Brisgouw), in der
Grafschaft des Grafen Berthold, damit sein, seines Vaters des
Kaisers Konrad, seiner Gattin, der Kaiserin Gisela und des Bi-
schofes Bruno von WArzburg (episcopus Herbipolensis) Jafeneit
(anniversarium) gehalten werde.
Pruntrut, bischöfl. Arch. (Arohivregister aus dem 16. Jh.) — TrouiUai,
Mon. 2, 734.
1344.
1049 (1050). Apr. 24. (Aimo diaconus scripsi sub vice Durandi,
caucellarii Vlil. kal. mai, anno Xi rege Heinrico regnante). -
Azzo, Kleriker, tauscht mit Zustimmung seiner Gattin Tieza mit
der Kirche Sf. Maria (üomkirche in Sitten) seinen Besitz in Curt-
mannonis (Tourteniagnc?) gegen ein Grundstück (campum uuum) und
einen Garten (urlum unum) in der Villa Chamosou (Camusia).
Sitten, bischöfl. Kapitelsarcb. — Mto. et doc. de la Suisse rom.
18, 329.
1345.
1049. Juli lt. (Data V. id. julii. Anno incaruat. Millesimo XNVtlll.
Indict. II. Anno Heinrici tercii imperaloris secundi, ordinat XXI.,
regni XI., imperii III. Aachen (Aquis). — Kaiser Heinrich III.
bestätigt dem Kloster Rheinau (Renaugia) unter Abt Richard im
Thurgau, im Herzogthum Alemannien in der Grafschaft Bertolds
(in turgöuuensi pago, in alemannico ducatu, in comitatu Bertoldi
comitis) das Privilegium, in welchem geschrieben steht, wie Wol-
vini das durch böse Menschen verwahrlosete (neglectum) und
beinahe zu Grunde gerichtete (pene deslructum) Kloster Rheinau
wieder hergestellt und mit allen ihm gehörenden Ortschaften im
vorgenannten Thurgau beschenkt hat, ncmlich mit Martalen (Mar-
tella), Ellikon (Helehenchova), Holzheim, Wildisbuch (Willegises-
buch), Rudolfingen, TrüHikun (Truillinchova), Benken (Beichinchova),
Truttinkon (Truitdinchova), (Ober- Mittler-Unter-) Schlatt (Szlai),
Stamheim, Nussbaumen, Morinwilen (Morineswileri, Morien?) und
im Albgau die Cella Alba (Kloster St. Blasien), Alpfen (AlolTa),
Waldkirch (Wallkyrecha); ferner den Erbbesit^ im Veronesiscben
347
1040.
md Tflirtonensischen Gau, nemlich Curleuova, Cbodrun und Rubessel
(Rocoa robessa) und im üau Kietgau (Cleciigöuue) , Biehtelinga,
Sibliugen, Hofslelten (Hoveslal), Heidestal, Allenburg, Ralba
(Balm), den Schwaben (Suuaböuua), Rafz (RaiTa), Wolfencs-
rivU, Wilchingen, Haslach (Haselaha), Erzingen (Arzinga), Weiss-
weil (Wizwila), Laucliringen. Den gesammlen Kloslerbesitz hat
Wolvini an König Ludwig und dessen Nadifolger, Könige und
Kaiser, übertragen, wodurch das Kloster in deren Schulz und
Schinn (sub illorum defensione et immunitalis tuitione cum omni
jure et integrilate) aurgenommen wurde, was Alles Kaiser Hein-
rich III. bestätigt«
Zürich, Staatsarch. (Klosteroich. v. Rheinau). - Herrgott, Gen.
Habsbrg. 2, 120. Gerbert, Cod. dipl. bist. silv. iiigr. 3, 22 mit Fac-siniiie.
Tract. de jure advoc. tutcl. Rhenov. p. 49. Böhmer 1597. Stumpf, Reichs-
kanzler. 2, 2. S. 195 Nr. 2342.
1346.
1M9 (1053). Nov. 2t. (Dat. XI. kal. dec. Anno Leonis pape V.
Indict. lercia). — Papst Leo IX bestätigt der bischöflichen Kirche
in Basel unter Bischof Theoderich dereh gesammlen Besitz, be-
sonders das Kloster Granfelden mit der Cclla (Kloster) St. Ur-
sanne, welches ihr von Rodulf, König der Burgunder, geschenkt
und von Kaiser Heinrich II bestätigt worden ist, befreit sie von
jeglicher Macht und nimmt sie in seinen Schutz.
Pruntrut, bischöfl. Arch. (Cod. dipl. cccl. Baeil. p. 8 b.). — M6m. de
Moütiers 184 mit J. 1054. TrouiUat, Mon. 1, 181 mit J. 1053.
1347.
Itl9. Uec. 4. (Datum II. nonas decembris. Anno incarnat. MXLVIIII.
Indict III. Anno Henrici lercii regis ordinal. XXI. regni IX, im-
perii III. Signum Heinrici imperatoris secundi, Burgundionum primi
regis). Strassburg. — Kaiser Heinrich III. bestätigt dem Abte Hugo
von Clugny und den Nachfolgern desselben das Kloster St. Maria
zu Päterlingen (monaslerium in loco Palemiaco) welches von der
Königin Berta, Mutter König Konrads und der Kaiserin Adelheid, und
von Letzterer nach der Müller Tod beschenkt und gtsliftel wurde, und
dessen ;wei Höfe im Elsass zu Hettenheim und Colmar, welche
346
1049.
Herzog Rodulf, der Bruder der genannten Kaiserin von Otto I er-
halten hat, sammljeglichem Besitz des Klosters in Bargund und Elsass.
Kaiser Heinrich III bestätigt ferner dem Abte Hugo und den Nach-
folgern desselben das Kloster Romainmötier (Romanum monaste-
rium) St. Peter und Paul ; dann das Kloster (cella) Bevaix (BeChua-
tiam), das einst von dem vornehmen (bonus) Mann Rodulf dem Kloster
Clugny übergeben wurde; ferner das Kloster (cella) Vaux St. Maria im
Erzbisthum Besau^on bei der Burg Poligoy; das zum Andenken
des sei. Hajolus gebaute Kloster St. Maria in Pavia, so wie den dort
wohnenden Klosterbrüdern die Benutzung des königlichen Waldes
Carbonaria. Endlich gibt der Kaiser seine Zustimmung zu der
Uebereinkunfl zwischen dem Bischöfe Hugo von Genf und dem
Abte Odilo von Clugny, welche auf Ansinnen (dicianle) der Kaiserin
Adelheid, mit Zustimmung (laudante) König Rodulfs und mit Gunst
(faventibus) ihres Bruders, des Erzbischof Burcard (von Lyon),
und der übrigen Grossen des Reichs zu Stande kam.
Paris, Eotel Clugny (Cartulaire?). — Bibliothek v. Hiilinen in Bern
(Copie vom Cariolar von* ClogDy). Grandidier^ Hist. d*Alsace. Piöces
juBÜficaüves. Tit. 408. Würdtwein, Nov. subs. 6, 207. Böhmer 1599.
Stumpf, Reichskanzler. 2, 2.' S. 196.
1348.
1019. (Tempore Rociemi prioris et Salierii decani). — Aimericus,
Sohn Jocelins von Fiez (deffeiaco), verlangt von den Brüdern
Con^lantin und Walchisus deren Schwester Wilburga de Jonnia
zur Gattin. Sie verweigern ihm dieselbe, da er ein Leibeigener
Narduins Carbonel von Caffeiaco (Fiez?) seie und diesem zum Knech-
tesdienste verpflichtet seie (imputantes ei servicium, quod debebat
Narduino Carbonel de Cafffeiaco). Aimericus stund aber von seinem
Vorhaben nicht ab (a proposito), und erlangte (zu diesem Zwecke)
von Narduin, seinem Herrn, dass dieser ihn an das Kloster Romain-
mötier (Sto. Petro romani monasterii) gab, welchem er nun einen
Zins von zwei Denaren in Wachs zu entrichten hat
Freiburg, Staatsarch. (Cartular v. Bomainm6tier fbi* 24.). — Mem. et doc.
de la Snisee rom. 3, 464.
349
184».
1M9— 1109. — Die Brüder Helgerius und Langerius verkaofen den
HöDchen des Klosters RomaiDmötier (monachis romaoensis mooa-
sterii) unter Abt Hugo ihren Erbbesitz zu Arnex (Araiaco)^ nem-
lich funr Jucharte Ackerland (V iornales arative terre) und den
vierten Theil zweier Hofstätten und der dabei liegenden Wein-
berge. Sie emprangen dafür 35 Solidi mit dem Vorbehalte, dass
sie, wenn sie sterben, im Klosterbegräbnisse (sepultura) begraben
werden sollen.
Lausanne, Staatsarch. —
1350.
1M9— 1109. — Otto, Ritter, (miles) schenkt auf den Rath seiner
Gattin Hildegard (per consiliom uxoris me» Hildegardis) an das
Kloster Romainmötier (deo et sanctis apostolis ejus Petro et Paulo
et ad locum qui dicitur romanum monasterium) unter Abt Hugo
Einiges von seinem Erbe (aliquid de hereditate mea) durch seinen
Bruder Chono, nemlich einen Hansus in der Villa BofBens; auch
schenkt er an denselben Ort (dono etiam ad supradictum locum)
Jene freie Besitzung (illud tenementum), welche er von Arulf
gekauft hat (quod comparavi de Arulfo), vrie sie ihm ebenderselbe
Mann verkauft hat (sicut mihi vendidit eadem isdem homo) nacli dem
Zeugnisse der Nachbarn (per testimonium vicinorum communium)
und wie er sie selbst bis jetzt besessen hat
Lausanne, Staatsarch. —
1351.
it49~1109. — Adalgod schenkt an das Kloster Rpmainmutier (ad
locum romani monasterii) unter Abt Hugo einen Mansos in der
Villa Germagny (Germaniacum) für das Seelenheil seines Bruders
Tnrumbert und seiner Eltern.
Lausanne, Staatsarch. — Mem. et doc. de la Suisse rom. 20, 190.
t3&2.
1049 -1075. (Actum sub priore Humberto et Salierio decano). —
Aldo^ ein gewisser Mann von Ponlarlier (quidam hon» de Ariia)
»so
schenkt, da er im Kloster Roroainniötier sehr lange Zeit krank ist und
in seiner Krankheit von den Mönchen gepflegt wird (Isle 41do
apud romanum monasterium inftrmitate plurimo tempore gFftTams
et a fratribus in ipsa inflrmitate sustentatos) dem Kloster Romain-
mötier (Sto. Pctro) seinen ganzen Erbbesitz (totamalodum soom)
in der ganzen Gegend von Arlie (in tota terra Arlie).
Freiburg, Staatsarch. (Cartular von Romainmötier fol. 25). — Mem. et
doc. de la Suisse rom. 3, 466.
1353.
1049 ? — Rodair, Ritter (miles), von Montricher (de monte richerio),
überträgt (verpitionem fecit) an das Kloster Romainmötier, am seine
Seele nicht zu Grunde gehen zu lassen und seine Nachkommenschaft
durch sein Beispiel nicht zu Gleichem zu verleiten, alle seine An-
sprüche an den Besitz, den er dem Kloster lange streitig gemacht
hat (cum plurimas diu adversitales Tecisset) und von dem er Manches
geraubt hatte, und gibt seine Gewaltlhätigkeit, die er an des Klosters
Land und Leuten auszuüben pflegte, vollständig auf (reUquit violenUam
quam exercere consueverat in terra et in hominibus sei. p^i). Aach
schenkt er dem Kloster Romainmötier noch Einiges von smaem
Be.<iitz (eiiam de terra sua aliquantum dedit beato Petro. Enguizo testis).
Lausanne, Staatsarch. —
1354.
1049? Romainmötier (Actum Romanum monasterium si publicet). —
Rrieritts (Arigerius), seine Gattin Adeburga and sein Sohn Emmo
schenken dem Kloster Romainmötier (deo et sanctis apostolis ejus
petro et paulo et ad locum romanensis monasterii) zwei Leibeigene
(duos servos) mit Namen Leutald und Erbald, unter der Be-
dingung, dass Jeder derselben jährlich an St. Peterstag zwei
Denare in Wachs an das Kloster entrichtet.
Lausanne, Staatsarch. — '
1355.
1049? — Rangerius, Adalbert, Rodulf, Elderru und Adeleid über-
geben dem Kloster Romainmötier (deo sanctisque apostolis petro
3äi
104d - 1080.
et paolo ad locum romanum monasteriam) streitigen Besitz (de
terra quem caiumpniabant) in der Villa Agiez (Aziacus) und
empfangen dafür vom Kloster 17 Solidi (acceperontque a monacliis
X et VII sold.) unter der Bedingung, dass weder sie noch ihre
Erben wegen dieses Besitzes Je Klage erheben wollen (in tali
couvenientia ut neqiie ipsi neque aliquis de eorum heredibus am-
plius banc calumniam inferre audeat).
Lausanne, Staatsarch. —
1358.
1049? — Gauslenus schenkt an das Kloster Romainmölier (deo et
sancto petro ad locum qui vocalur romano monasterio) Einiges
von seinem Besitze (aliquid de res meas), nemlich ein Grundstück
(videlicet unum campum) in der Villa Agiez (Aziacus^ Dasselbe
grenzt auf zwei Seilen an Klosterbesitz und auf zwei andern an
seinen (des Gauslenus) Erbbesitz (de ipso heredita(e).
Lausanne, Staatsarch. —
1357.
1050. März 1. (Pontificat. Leonis noni pape IL imperatoris XI,
Heinrici tercii, anno incarnat. millesimo L^. Initio martii mensis).
Hitzingen. — Graf Eberhard vom Zürichgau (comes Turegie pro-
viucie) nahm beim Baue des Gotteshauses des hl. Erlösers und
Allerheiligen auf seiner Besitzung im Orte Schafhausen (Scephusen)
Steine und Sand von einem Acker der (bischöflich) bambergischen
Kirche ohne zu wissen, dass derselbe dieser angehöre. Auf die
Beschwerde Herzog Bertholds von Kärnthen, Vogt der (bischöflich)
bambergischen Kirche, versteht sich Graf Eberhard gerne zu einem
Tausche, und gibt daher von seinem Eigen zu Rödilinstein in Rin-
harth an Herzog ßerthold zu Händen der bischöflichen Kirche
Bamberg, immer für einen Acker zwei oder drei^ gegen den nun
ihm überlassenen bischöflich-bambergischen Besitz im Orle Schaf-
hausen.
Schaffhausen, Staatsarch. — Fickler, Quellen. II. Abthlg. S. 13.
1358.
1050. (März 1.?} Bamberg. — Bischof Otto (VIII) von Bamberg
bestätigt mit der Hand des bambergischen Vogtes Ratpoto, ia
352
1080.
Gegenwart Kaiser Heinrichs IIL, dem Kloster Schafhausen den
dnrch Herzog Berthold (von Zaringen) und Graf Eberhard (von
Neuenbürg) vollzogenen Tausch des bischöflich bambergischen Be-
sitzes innerhalb besagten Klosters (iofra skarhusenze coBnobium)
gegen eine Besitzung des Letztern
Schaffhausen, Staatsarch. (Diese Urkunde ist der vorhergehenden bei-
'^'- - 135».
1050. Juli 6. Zürich. — Kaiser Heinrich III schenkt seine Be-
sitzung Melsikon (Meiseken) an den Altar St Michael des Chor-
herrenstirts zu Beromünster im Gau Aargau (in pago Argowe) in
der Grafschaft des Grafen Arnold zu Eigen (in proprium).
Münster, Stiflsarch. (Copie im sg. härenen Buch). — Herrgott, Gen.
Habsbrg. 2, 121. Neugait 2, 29. Böhmer 1604, Stumpf, Reichakansler.
2, 2. S. 196.
i3se.
1050. Juli 12. (Dat. id. jul. Anno iucarnat. ML. Indict. III. Anno
Helnrici tcrcii regis, secundi imperatoris, ordinal XXI, regni XII,
imperii). Natten. — Kaiser Heinrich III schenkt an den Altar
St. Maria der bischöfliichen Kirche in Cur einen Wald (baunum
nostrum super unum forestum) in der Grafschaft des Grafen Otto
mit folgenden Grenzen : Vom Vcrsamer Thal (valle Versamia) auf
beiden Seiten des Rheins bis zum Flusse Lanquart (ex utraque
parte Rheni ad fluvium Langorum) auf Berg und in Ebene und auf
einer andern Seite des Rheins bis zur Tamina in Ragaz (ex alia
parte Rheni usque ad Tuminga qu» fluit per Regaciem). Für
ersterwähnten Theil geschieht die Schenkung mit Zustimmung des
Grafen Otto, mit Zustimmung Rudolfs, Egino's und der Sdhne
desselben, des zweiten Egino, Humbert, und Adelbero, sowie auch
der übrigen Landesgenossen (conprovincialium) ; für letztern Theil
des Waldes mit Zustimmung Abt Pirihtilo's von Pfävers und dessen
Vogtes Werenher. Bischof Dietmar von Cur und dessen Nachfolger
sollen frei über diesen Wald zum Nutzen ihrer Kirche verfügen können
Cur, bischöil. Arch. — Tschudi, Chron. 1, 19. Mohr, Codi dipl.
1, 129. Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 196.
353
lOSO.
1361.
1050. Juli 12. (Dal. IV id. jul. Anno incarnat. ML Indict. III. Anno
Heinrici tercii regis, secundi iroperaloris , ordinationis ejus XXI,
regni XII, imperii IUI). Natta (Nauheim). — Kaiser Heinrich III
schenkt an den Altar St. Maria der bischöflichen Kirche von
Cur unter Bischof Dietmar einen Wald mit dem kaiseriichen Banne
(cum nostro imperiali banno) in der Grafschaft des Grafen Eber-
hard ; dessen Grenzen gehen von der Spitze des Berges Ugo (Mal-
tug) bis zum Flusse Arga , der zwischen Buchs (Bugu) und Grabs
(Quadravede) durchfliesst. Die Schenkung geschieht mit Zustim-
mung des Grafen Eberhard und der übrigen Landesgenossen (con-
provincialium). Bischof Dietmar von Cur und dessen Nachfolger
sollen die freie Verfügung über diesen Wald zum Nutzen ihrer
Kirche haben.
Cor, biflchöfl. Arch. — Eichhorn, Cod. prob. p. 40. Mohr, Cod. dipl.
1, 131. Böhmer 1606. Stumpf, Reichskanzler. 2. 2. S. 196. Nr. 2388.
1362.
leSO. Juli 12. NaUa (Nattbeim). — Kaiser Heinrich III erklärt,
dass er dem Bischöfe (antistes) Thietmar (Dietmar) von Cur sein
Recht auf einen Wald in der Grafschaft des Grafen Otto geschenkt
habe, mit den Grenzen: Vom Thal Versam (Versanna) auf beiden
Seiten des Rheins bis zum Flusse Lanquart (ad fluvium Lanquarum)
auf Berg und Ebene und auf der andern Seite bis zur Tamina
(prope ad Tumingam) ; jedoch mit dem Vorbehalte, dass desshalb
kein Vogt noch Untervogt den Nutzungen und Rechten (bona et
Jura), Vielehe dem Abte Birchtilo von Königen und Kaisern ver-
liehen worden sind; Abbruch thue. Vielmehr bestätige Kaiser
Heinrich demselben^ dessen Nachfolgern und den Mönchen aufs
Neue die verliehenen Rechte und Immunitäten und nehme sie in
seinen Schulz. Insbesondere sollen dem vorgenannten Abte und
seinem Kloster für immer geschenkt sein (perpelualiler contra-
dita sunto): der Ort Pfävers (Phevers) selbst mit der Grenze um
folgende Ortschaften, nemlich die Villa Veltis mit den Spitzen und
Reihen der Berge bis zu den Calveiser Quellen (ad fonles cal-
23
354
lOSO.
vesanos), wo die Tamina (Tuminga) entspringt; von da zu den
Bergspitzen bei Lase(a) und Bergille(a) (Bardiel) genannt Schnee-
laufe (Laufböden) und an das Ufer des Ructionnis; von diesem
Ufer bis zum Markstein am Flüsschen Saar (Sarun) und von da
gerade aus durch den Rhein bis zum Berg Grappe(a) Barstillis
und von da über die Bizilona Gebirgsreihe (juga Bizilones) zu den
höchsten Spitzen und durch die Orte Gravaneza und was zwischen
Garsihele liegt gegen Spigerhove bis zu den höchsten Spitzen des
Galandaberges. Die innerhalb dieser Grenzen wohnenden Leute
jeglichen Standes (omnes homines, cujuscumque conditionis et do-
mini sint) sollen gehalten sein (teneantur) dem Abte und jedem
von ihm verordneten Vogte zu gehorchen (obedire) und jährlich
einmal und wiederholt (semel et iterum) die berittenen Diener
(famulos armigeros) des Abtes mit Pferden und Knechten (cum
servis) und andere Arbeiter (alios in servitio monasterii laboran-
tes) des Klosters zu beherbergen (hospitare debeant).
— . Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 122. Wegelin, Reg. v. Fevers p. 5
Nr. 27. Böhmer 1605. Stampf , Reichskanzler. 2. 2. S. 197. Nr. 2389.
(üu&cht).
1363.
1050 ? — Teoderich und seine Söhne Durannus und Andreas schen-
ken dem Kloster Romainmölier (ad locum quod vocatur roroanum
monaslerium) zwei leibeigene Frauen (duas ancillas), Namens
Gireldis und deren Tochter Alduiz, welche jährlich an St. Peters-
tag an Romainmötier zwei Denare in Wachs zu entrichten haben.
Lausanne, Staatsarch. —
1364.
1050. Dec? (1049). — Papst Leo IX. bestätigt dem Kloster
St. Maurice (monasterium Agauuensium) unter Abt Aymo die
Privilegien, dass ein Vorsteher (praelatus) nur aus der gemein-
schaftlichen Wahl der Kanoniker hervorgehen könne und dass
derselbe Nichts von ihren Gütern verwenden dürfe ohne ihre Ein-
willigung, und wenn er sterbe, solle sein Erbe^ wenn er keine
Verwandle mehr habe (si defuerint parentes) der Kirche, der Familie
und den Armen zugetheilt werden. Papst Leo stellt desshalb den
355
1031 - 1032.
Hof Oron (AuroQom) , welcher den Kanonikern von den Vor-
siehern gewaUlhätig entrissen wurde, zum Unlerhalle der Brüder
(ad meusam fralrum) wieder zurück. Auch berreit er das Kloster
ond die ihm angehörenden Kirchen vpn jeder bischöflichen Ober-
gewalt und Einmischung in dessen Angelegenheiten. Ebenso sollen
ihm die Zehnten, die dem Kloster vom hl. Sigismuud oder von
Andern geschenkt und unter den päpstlichen Schutz gestellt wur-
den, sowie sonstige Güter und Rechte nicht entrissen werden.
St. Maarice, Abteiarch. (Copicbuch p. 83.) — Gali. ehr. XII. Instr.
428. Guichenon, Bibl. Sebus. p. 249. Cocqu. 1, 363. Hist. patr. mon.
2, 148. Jaffe, Reg. pontif. p. 373.
1365.
1051. (Anuo ab incarnat. millesimo quinquagesimo primo. Regnente
Heinrico Burgundionum rege). Orbe. -— üie Brüder Emo, Adal-
bert und Letald schenken dem Kloster Romainmötier (ad monaste-
rii romani locum) für ihre dort ruhende Mutter Acilia von ihrem
eigenen Erbe (de propria hereditale) einen Mansus in der equestri-
schen Grafschaft (in comitatu equestrico), in der Villa Gimel (Gimellis).
Lausanne, Staatsarch. — Cibrario e Promis, Doc, sig. c mon. p. 29.
1366.
1052. Mai 28. Basel. — Kaiser Heinrich III schenkt der bischöOichen
Kirche von Freisingen wegen Verdienst (propter servitium) des Bi-
schofs Nitker die vier Kirchen zu Baumkirchen, mit den Zehnten und
zwei Hüben samml dea Leibeigenen beiderlei Geschlechts (utriusque
sextts nuiDcipHs), Wibingen mit den Zehnten und zwei Hüben sammt
den Leibeigenen beiderlei Geschlechts (utriusque sexus mancipiis),
Hachingen mit den Zehnten und drei Hüben samml den Leibeigenen
(mancipiis) und Emiingen mit den Zehnten, mit der gesetzmässig
bestfiligten Ausstattung (dote legitime conflrmalam) und mit einer
Hube. Er bestätigt ihr auch den Besitz^ welchen ihr Bischof Nitker
und dessen Vorfahr, Bischof Egilbert, geschenkt haben.
— . Hon. boic. 31a, 327. Meicbelbeck Ib, 511. Hund 1, 149. Böbmer
1630. Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 199.
1367.
1952? — Das bischöfliche Kapitel von Strassburg thut kund, es
habe Hantfrid, fiüher Kanoniker der bischöflichen Kirche von
356
1089.
Strassburg, dann Erzbischof von Ravenna, die bischöfliche Kirche
von Strassburg zum Erben seiner Besitzung in Einbrach einge-
setzt ; nach dessen Tode habe sie aber dieselbe nicht ohne Wider-
spruch und Angriffe von dessen Schwester Adelheid und ihrer
Kinder frei besitzen können. Desshalb verleiht das bischöfliche
Kapitel nach dem Rathe seiner Getreuen, Hunfrits Schwester,
Adelheid, und ihren Kindern einen Theil jenes erworbenen Erbes,
worauf Adelheid mit Zustimmung ihrer Kinder sich für befriedigt
erklärt und von allen Ansprüchen an jines Erbe absteht, in Gegen-
wart Kaiser Heinrichs und der Bischöfe Rumolt (von Constanz)
und Gebhard (von Regensburg) als Zeugen.
— . GraDdldicr, Hist. d^Alsuce. Piöces justif. Tit. 418. S/umpf, Reichs-
iLanzler. 2, 2. S. 207. N. 2516.
1368.
1052. Juni 1. (Dat. kal. junii, anno incarnaL MLII. Indict. V. Anno
Heinrici tercii regis secundi imperatoris, ordinat XXIIII. Regni
XllI; imperii VI). Solothiirn (Soletrin). — Kaiser Heinrich III
schenkt auf Bitte Bischof Theoderichs von Basel dem Richard^
einem Leibeigenen (servo) der bischöflichen Kirche von Basel,
seine Besitzung (predium) in der Villa Ensisheim im Gau Elsass
und in der Grafschaft des Grafen Cuono, zu Eigen (in proprinoi).
Bern, Staatsarch. (Cod. dipl. eccl. Basti, p. 16b). — Herrgott, Gen.
Habsbrg. 2, 123. Schöpflin, Als. dipl. 1, 169. Grandidier, Hist. d'AUace
Tit. 416. Trouillat, Mon. 1, 18Ö. Böhmer, 1631. Stumpf, Reichskanzler.
2, 2. S. 200.
1369.
1052. Juni 12. (Pridie idus junii. Anno Xllil regnaute Henrico in
Burgundia). -— In der Kirche St. Paul ausserhalb der Stadtmauer
(von Sitten). — Bischof Aymo von Sitten , mit der Hand seines
Vogtes , des Grafen Oudalrich , schenkt der bischöflichen Kirche
von Sitten in den Speisesaal (in refectorio ad usus fratrum) zum
Unterhalte der Brüder (Chorherren) i inige seiner Besitzungen (qoas-
dam terras meijuris), welche er von seinem Oheim, dem Grafen Oudal-
rich durch birbschafl und zugleich zum Geschenke erhalten hat Die-
selben liegen imBisthumoder der Grafschaft SUteu und sind folgende:
die Villa Orsiöres (Ursaria) mit den darauf wohnenden Leibeige-
nen (cum servis in ea manentibus), wie sie Oudalrich an seinem
357
1083.
Todestage besessen hat ; ebendaselbst zwei Mansus, welche die Brüder
Tarumberl und Tiemar von Bischof Aymo zu Lehen (per beneflcium)
haben; ein Mansus zu Yissoye (Visonis), welcher vom Alod
Witgers, genannt Grossus, ist ; das Caslell Saillon (castellum Psal-
lionis) mit zwei unterhalb demselben liegenden Weinbergen und
mit einem Grundstück (campo) wie dies Alles Oudalrich als Alod
(per alodum) besessen und dem Bischöfe gegeben hat; ferner die
Hälfte der Herrschaft und des Castells Ayent (medietatem potestatis et
castelli Agent) wie dies Oudalrich besessen hat und auch die
Hälfte des Caslell thurms, welche Bischof Aymo nicht von Oudalrich,
sondern von andern seiner Verwandten (ab aliis meis parentibus) er-
halten hat; dann der Besitz Oudalrichs in der Herrschaft Suen (in
potestate Suauis) und vom Alod des Witger Grossus, was in der
Herrschaft Siders (Sidrus) liegt, mit Ausnahme dessen was durch
Tausch an Feslerna gegeben worden ist ; ferner die Herrschaft Gra-
neirolis (Grengiols im Bezirk Raron), die der Bischof oder irgend-
wer von ihm besitzt, in ollen Theilen, sowie endlich die Leibeigenen
(servos) seines Oheims Oudalrich in der Herrschaft Ayent (Agent),
wie der Bischof dieselben empfangen ; diese und ihre Erben sollen
' mit dem Grundbesitz (terra), dem Tische (in refectorio) oder einem
andern Dienste der bischöflichen Kleriker in Sitten verbleiben.
Diese gesammte Schenkung soll weder von weltlichen noch geist-
lichen hohen Personen, noch selbst vom Bischof von Sitten und den Ka-
nonikern der bischöflichen Kirche entfremdet werden, auch nicht um
Zins oder durch Tausch, Geld Lehen oder auf irgend eine andere Weise.
Sitten, bischöfl. Kapitelsarch.« — Schweiz. Geschichtsforscher 4, 73.
M^. et doc.de la Saisse rem. 18, 340.
1370.
1052. Juni 16. Zürich (Thuregii). — Kaiser Heinrich III schenkt
der Collegiatkirche St. Peter zu Strassburg den Besitz Henno's in den
Villen Rosheim und llumudesheim (Imsheim?), welcher Besitz
durch Rechtsspruch in kaiserlichen Besitz gekommen ist, im Gau
Elsass und in der Grafschaft des Grafen Heinrich.
Strassburg (?), Stadtbibl. (Copie). — Schöpflin, Als. dipl. 1, 168.
Grandidier, Hist. d'Alsace. Pikees just. Tit. 415. Böhmer 1632. Stampf,
Beichskanzler. 2, 2. S. 200.
358
1052 - 1038.
1371.
1052 (1050). Sept. 30. (Anno ab incamat. domini millesimo quin*
qaagesimo II, indict. prima, die dominico II kaK octobris. Regnante
Heinrico rege. Aniio XI). Genf (Actum Genevensi publice). —
Poncius schenkt nach Willen (juncla mana) seines Oheims Amal-
drich, einst Propst zu Genf (quondam genevensis preposi(i), aas
dem Erbe seines Bruders Cono an das Kloster Romainmötier
(monasterio quod dicitur romanum), wo derselbe begraben liegt,
Besitz und zwar in der Villa Bulliod (Bulliod bei Mont) einen
Mansus; in der Villa Germagny (bei Rolle) einen Leibeigenen
(servus), Namens Teudinus, mit dessen Gattin und Kindern sammt
einer Hofstatt und einem darnufstehenden Hause, und daza seinen
übrigen Besitz in derselben Villa ; ebenso seinen Erbbesitz in der
Villa Balgehello (Bougel bei Bursins) mit Ausnahme des Theils
(excepta illa particula), welchen er (seinem Vogte Gothescalch)
geschenkt hat. Dieser sämmtliche Besitz liegt im Gau Genf und
in der equestrischen Grafschaft (in pago genevensi et in comitaCu
equeslrico).
Lausanne, Staatsarch. — Hist. patr. mon. 1, 573. Regestc geoeroif
p. 57. Nr. 204.
1372.
1052? — Humbert de Beera und sein Bruder Pontius schenken
dem Kloster Romainmötier (in loco Romani monasterii) ihren
ganzen Besitz in der Villa Balgei (Bougel ?). Pontius hat seinen
Theil gegeben, als er starb, für das Begräbniss seines Körpers
und zu seinem Seelenheil (pro sepultura corporis); und Humbert
hat seinen Theil an dessen Begräbnisstag dazn geschenkt auf den
Altar des hl. Petrus (super altare beati Petri).
Lausanne , Staatsarch. — Mem. et doc. de ia Saisse rem. 20, 193.
1373.
1053. März 13. (III id. nrrartii, XV anno rege Heinrico in Burgun-
dia regnante). -— Bischof Aymo von Sitten tauscht mit seinem
Getreuen Warnerius und dessen Gattin Helisana und ihren Kindern
359
1084.
mit Zustimmung der Kanoniker ein bischöfliches Grundstück in
der Grafschaft Wallis, in dem Orte Caldro (Chatres) gegen ein
Grundstück in demselben Orte, das ein und ein halb Mal so gross
ist, als ersleres, wie bei Tausch von Kirchengut gebräuchlich.
(Accepimns pro commutatione . . . terram . . . equalateram id est
tanlam et dimidium, sicut mos est et consuetado terras ecciesiasti-
cas commuiantium).
Sitten, Opp. hist. A. J. de Rivaz, t. X. p. 185 ; ex arcbivo Vale-
riano. — M6m. et doc. de la Suisse rom. 18, 345.
1374.
1054. Febr. 12. (Dat. IL id. febr. Anno incarnat. MLIIII. Indict.
VII. Anno Henrici tercii regis, imperatoris secundi , ordiuat. XXV,
regni XIII. imperatoris VII). Zürich (Turegum). — Kaiser Hein-
rich III nimmt den Bischof Benedikt von Adria, der in Zürich
darum bat, in seinen Schirm (mundiburdium nostrs protectionis
prsfalo Benedicto Adriensi Episcopo fiieri jussimus).
— . Miiratori, Antiq. Ital. 6, 331. Böhmer 1649. Stumpf, Reichs-
kanzler. 2, 2. S. 202.
1375.
1054. Febr. 17. (Dat. XIII. kal. febr. Anno incarnat. MLIII. Anno
ordinat. XXV. reg. XIII., imper. Villi. Zürich (Turego). — Kaiser
Heinrich III. nimmt das Nonnenkloster S. Maria-Theodata zu
Pavia in seinen Schirm.
— . Muratori, Antiq. Ital. 3. 75. Böhmer, 1651. Stumpf, Reichskanzler.
2, 2. S. 202. Nr. 2449.
1376.
1054. Febr. 19. (Dat. XI. kl. marcii. Anno incarnat. MLIIII. Indict.
VI. Anno Henrici tertii regis, imperatoris secundi, ordinat. XXV.,
regni XIII, imperii VII). Zürich (Turego). — Kaiser Heinrich III
bestätigt dem Frauenklosler del Senatore in Pavia dessen Besitz,
namentlich die Fischerei im Po, Tessin und im Luganer- (in lacu
Laanasco) und Comer-See und nimmt es in seinen Schutz.
— . Muratori, Antiq. Ital. 5, 995. Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 202.
Hr. 2450. (Zweifelhaft).
360
109S.
1377.
1055. Mai 5. (Enricus, Imperator anno imperii ejus nono, qainto die
mensis madii^ indictione hoclava). Im Yorhofe (infra atria} des
Klosters St. Justus und Mnurus in Susa. — Heinrich, Rochers
Sohn (filius quondam Rochera) erklärt , dass er gemäss seiner
Herkunft nach dem gondebaldischen Rechte verrügen wolle (qui
professus sum ex nacione mea lege vivere gundobalda); er schenkt
dem Kloster St. Justus und Maurus in Susa seinen Besitz iu
Murten (Mural), Courgevaux (Corgiuul), Ulgine (Ulmilz?), Arlo
(Erli bei Galmiz?), in Marlensi (Merlach oder Meyriez bei Mur-
ten) und im Bezirk von Mont (in ßne de monte, sur le Hont
oder Mont Vully?) und dazu seine sämmtlichen Leibeigenen (om-*
nem meam familiam) mit Ausnahme des Leibeigenen (exceplo
de uiio servo) Ingilcherius. Er setzt auch das Kloster in den
förmlichen Besitz dieser Schenkung ein (conQrmo insuper per
cultellum fistucum nodatum wantonem et wasonem terre atque
ramum arboris ad ipso monasterio).
Turin, Staatsarch. (? Abb. di S. Giusto m. 1, Nr. 10). — Hiat. patr.
mon. Chart. 1, 584. Anzeiger f. Schweiz. Gesch. J. 1862. S. 12.
1378.
1055. Juni 11. (Dat. HI id. jun., anno primo Vicioris secundi pa-
pae. Indict. IX). — Papst Victor 11. bestätigt der Abtei Clugny
und dem Abte Hugo derselben nebst andern Klöstern das Kloster
Pätcrlingen, welches von der Kaiserin Adelheid gegründet (cod-
structum) und von König Konrad und König Budolf dessen Sohn,
dem Kloster Clugny durch königliche Erlasse (per precepta
regalia) übergeben wurde , nebst dessen Besitz in Burgund und was
die Kaiser Otto (der erste, zweite und dritte) im Elsass an Päter-
lingen geschenkt haben.
— . Bullarium Cluniac. p. 13. Grandidier, Hist. d'Alsace. Pikees justif.
Tit. 419. Jaffö, Reg. ponüf. 380 und 391.
1379.
1055. Oct. 28. (V kal. nov. Regnante imperatore Henrico octavo X.
anno. Ego Otelmus cancellarius scripsi). Avenches (Aventice). —
3di
1055.
In Gegenwart des Bischofs Burcard (von Lausanne), Amalrichs
und des Vogtes Aymo, lässt Graf Bucco (von Oltingen) mit Zu-
stimmung seines Sohnes bezeugen : Als siebenfach schuldig gegen
die Kirche Lausanne, wegen der auf dem Kirchhofe zu Rode
(Riaz) und in der Kirche des hl. Erlösers (daselbst) begangenen
Missethat, habe er der bischöflichen Kirche Lausanne zur Sühne
einen Weinberg im Gau Vuilly in der villa St. Aubin (in pago
villiacense et in villa que dicitur scti albini), gelegen an der
Strasse, die vom Dorfe zum Walde führt, geschenkt. Graf Bucco
hat die Ueberlragung an den Vogt Aymo (zu Händen der bischöf-
lichen Kirche) in der villa SL Aubin und in der Mark des Wei-
lers Pertusium (Port-[Alban] dessus?) vorgenommen, in Gegen-
der Kanoniker Amaldrich, Cono und Otelmus.
Bern, Staatsarch. (Cartular. lausann. fol. 44b). — M^m. et doc. de
1b Soisse roman. 6, 209. Zapf, Mon. aneed. 78, mit d. Dat. J. 1072
oder 1073. Zeerleder, Urknd. 1, 36.
1380.
1055. Nov. 13. (Dat. id. nov. anno incarnat. MLV. Indict. VIII. Anno
Heinrici regis... regis, imperat. secundi, ordinat. vigesimo sep-
timo, regni decimo septimo, imperii nono). Volarnia (Volargne). —
Kaiser Heinrich III bestätigt und schenkt der bischöflichen Kirche
von Como unter Bischof Benno die Grafschaft Belizona mit den
Märkten, Zöllen und öffentlichen Einkünften (comilatum Belizon»
cum mercatis, theloneis publicisque redditibus ac functionibus) mit
dem Thore, das einst zum öffentlichen Gebrauche diente und mit
einem Theil des Schlosses (cum ipsa quoque porla, qu» quondam
publicis usibus deservivit et cum parte castri), den Markt zu Como
und Lugano mit den Zöllen, die Fischereien der Maira und Adda
mit den übrigen in den See fliessenden Flüssen, mit dem Ufer von
Como, mit den Zöllen und Befugnissen zu Mezola, die Abtei
St. Maria, das alte Kloster genannt; dazu die Villa Barzanorum
und die Gebäulichkeiten in Pavia ; auch die Pfarrei Lugano (ple-
bem Lucani) mit ihren Besitzungen. Die bischöfliche Kirche von
362
1086
Como und deren Besitz befreit er von Jeder andern ausser roo
des Reiches Macht.
— . Tatti, Annal. sacri di Como 2, 853. Stumpf, Reichskanzler 2, 2.
Kr. 2485.
1381.
1056. (Anno incarnat. MLVI. Regnanle heinrico IH. rege franchorum
secundo imperatore romanorum anno XI). — Graf Eberhard,
Sohn des Grafen Eberhard, überlässt wie einige seiner Vorfahren,
welche dem Kloster Reichenau (Sinllazesovva) einen bedeutenden
Theil ihres Besitzes (bonam partem suarum rerum) geschenkt und
in demselben den Tag des Gerichts zu erwarten gewünscht haben^
auch Einiges von seinem Besitze demselben Klosler. Weil jedoch
Einiges von Jenem Besitze nicht den Mönchen zukam, sondern
den Laien verliehen wurde, so wollte er vorsichtiger verfahren,
er baute desshalb auf dem Kirchhofe desselben Klosters mit Er-
laubniss des Abtes Berno eine Kirche (basilica), in welche er
auf den Rath von Abt und Mönchen die Gebeine seines Vaters
Eberhard und seiner Bruder Purghard und Manegold bringen, und
dieselbe Kirche durch Bischof Gebhard zu Ehren des hl. Lorenz und
anderer Heiligen, deren Reliquien dort sind, weihen liess. Zu einer
Pfründe daselbst schenkt er nun einen Mansus in Waterdingen (B. 0.
A. Blumenfeld) mit zwei Leibeigenen (cum duobus mancipiis) und in
Schaffhausen einen Hof mit einem Leibeigenen (et in scafhusa
unam curtem cum homine); dazu fügt er mit Einwilligung des
Klosters (cum consensu eorundem /ratrum) die fiir die Seelen
seiner Brüder Purghard und Manegold zum Gebrauche der Mönche
geschenkten Besitzungen (predia) mit der Bestimmung, dass der
Geistliche (ille frater), welcher dort die Messe und die übrigen
geistlichen Gebete nach Vorschrift des Abtes hält (qui missam
aliumque cursum secundum preceptum abbatis ibi celebraret), alles
zu derselben Kirche Gehörige besorge und an den Jährlichen Ge-
dächtnisstagen des Stifters und seiner Brüder die Mönche vollständig
bewirlhe (qui . . . omnia ad eandem ecclesiam procuraret atqne . . .
363
1086.
Omnibus fratribos plenum servilium darel). Jene Besitzungen sind :
die Villa Senlenhart (Santanharl) im Gau Ratollespuoch, zwei Wiesen-
ausgenommen, die Kirche (basilica) in derselben Villa und ein
Theil der Kirche in Rasla. Zu Seelenmessen für seinen Bruder
Manegold (pro refrigerio M.) sollen dienen vier Mansus in Ramsen
(Rammesheim). Der Besitz von drei und einem halben Mansus in
Friltltngen (bei Spaichingen) für das Seelenheil seines Vaters ge-
schenkt, war vom Abte, weil er für die Bedürfnisse der Brüder
nicht geeignet war, gleichsam als überflüssig zu Lehen (beneOcium)
gegeben worden. Als (Abt) Berno sah , dass Graf Eberhard dies
ungern ertrug, schenkte er zum Ersatz, am Tag der Kirchweihe
in Gegenwart des Bischofs, einen Weinberg auf der Insel (in in-
sula) an die Kirche (ad al(are). Ueberdies hat Graf Eberhard
zwei Weinberge in Allenspach (Alaspach) erworben und geschenkt,
aus welchen an der Jahrzeil seines Vaters die Mönche (fratribus)
ein* reichliches Mahl (plenam caritatem) erhalten sollen, wie er
bestimmt und Abt Berno verheissen hat. Dazu hat Graf Pertold für
Graf Eberhards Oheim, Pertolds Grossvater, einen Mansus in der
Villa Wiechs (Wiessa) im Kletgau (Cleccgouve) und Cuntharius ein
Vasall des Abts (quidam miles abbatis) einen andern in Dormelingen
geschenkt. Diese hat dann der Abt, weil es das Bedürfniss der Orte so
verlangt, gegen den Zehnten in der Villa am Nenzingerberg (Nancin-
gareberge) beiGraf Eberhards Castell Nellenburg ausgetauscht. Graf
Eberhard fügt hiezu die Mühle in Ramsen. Was von den beiden letzt-
genannten Besitzungen zum Dienste (Tische) der Mönche verwendet
werden soll, will Graf Eberhard nicht jetzt, sondern erst später,
nach Vermehrung der Schenkung, die er beabsichtigt, bestimmen.
Gemäss Zusicherung des Abtes und der Brüder bleibt das Schirm-
recht (defensio) über die gestiftete Kirche in den Händen des
Stifters auf Lebenszeit ; nach dessen Tode soll es an irgend einen
Sohn desselben, der zugleich Vasall des Abtes sei , und auf alle
seine Nachkommen, an welche die Pfründe käme, gelangen; auch
soll der Abt letztere keinem der Mönche ohne Einwilligung des
Schinnherrn ertheilen.
SchaffhauBen, Staatsarch. — Flckler, Qaellen. 2te Abthlg. S. 16.
(Zweifelhall).
364
1087 - 1088.
1382.
1097. Febr. 4. (Da(. II. non. febr. Anno incarnal. HLVII. Indict. IX.
Anno Heinrici regis ord. III. regni I). Noenborc (Neuburg). — König
Heinrich IV. bestätigt der bischöflichen Kirche zu Brixen unter Bi-
schof Altwin die Ablei Disenlis (abbaliam Tisentinensem) im Gau
Cur (in pago curiensi), und die Grafschaft im Innthal (in valle Enioa)
Ton der Grenze an, welche die Bisthämer Trient und Brixen
scheidet , wie beides (Abtei und Grafschaft) von seinem Grossvater
Konrad und seinem Vater Heinrich der bischöflichen Kirche von
Brixen verliehen worden ist, ferner die Klausen am Fusse von
Saeben ((elusas sitas sub Sabione), mit Wald, Zoll (cum the-
lonco, foresta) und allen übrigen Besitzungen der bischöflichen
Kirche Brixen.
München, Staatsarch. Brixen, bischöfl. Arch. (?). — Hormayr*» Bei-
trftge 2, 51. Mohr, Cod. dipl. 1, 132. Böhmer 1799. Stampf, ReichB-
kanzler. 2, 2. S. 211.
1383.
1058. März 6. (Secundo nonas martii, anno primo paps Stephani
noni. Indict. XI). Rom, im Lateran. — Papst Stephan X bestätigt
dem Abte Hugo von Clugny und den Nachfolgern desselben alle
der Abtei Clugny veriiehenen Klöster, Besitzungen, Recht6 und
Privilegien und insbesondere das Kloster Päterlingen, das dem
Kloster Clugny durch königliche Erlasse (per precepta regalia)
übergeben wurde, mit dessen Besitz in Burgund und was ihm
durch die Kaiser Otto im Elsass geschenkt wurde. Papst Stephan
verleiht (concedens) dem Abte Hugo auch die Abtei Sels (Ab-
batiam Salsensem) mit Einwilligung ihres Herrn des Kaisers
Heinrich (cum licentia senioris sui Henrici imperatoris), wie Hugos
Vorfahren dasselbe besessen haben.
— -. Bnllar. Claniac. p* 15. Grandidier , Eist. d'Alaaee. Pikees just.
Tit. 424. Jaffö, Reg. pontif. 382.
1384.
1058. Nov. 22. (Dat. X dec. Anno incarnat. LVIH. Indict. XI. Anno heinrid
quarti regis ord. sexto, regni quarto). Nöwenburg (Neuborg). —
365
1059.
König Heinrich IV verleiht dem Grafen Eberhard wegen seines
treuen Dienstes (propter fldele ejus servitium) das Hftnzrecht in
der Villa Kiricheim im Gau Nekhargau in der Grafschaft des
Grafen Eberhard zu Eigen.
Schaffbausen, Staatsarch. — Fickler, Quellen. 2te Abthlg. S. 19.
1385.
1059. An einem Freitage. Lausanne (Actum lausonne regnante rege
Heinrico filius Heinrici imperatoris III. anno. Ego Olhelmus can-
cellarius scripsi datavi die veneris Sig. Enguizonis testis). —
Adalbero, Propst der bischöflichen Kirche St. Maria zu Lausanne»
befreit durch seinen Vogt in dieser Angelegenheit, Namens Rodulf»
seinen Leibeigenen (servum) Burchard vollständig von der Knecht-
schaft (proprii mei juris servum. nomine Burchardum liberum ex
omni parte servile funditus dimitto).
LaoBanoe, Staatsarch. — M^m. et doc. de la Smsee rem. 19, 553.
1386.
1059 ? An einem Freitage. (Sig. Enguizo. S. Luduicus de fulciniaco.
S. Burcardus. S. Lietfredus Ego Guilelmus rogatus loco et manu
cancellarii scripsi die veneris). — Heberrous schenkt durch Wil-
helm seinen Vogt in dieser Angelegenheit (per manum Guillelmi
hujus rei advoca(i) auf sein Ableben hin seinem Bruder Anselm
alle seine männlichen und v^eiblichen Leibeigenen (omnes servos
et ancillas meas) und seinen ganzen Erbbesitz (et totum alodium
meum) in Yens (bei Morges) und in Hargencel (zwischen Alinge
und dem Geufersee) mit seinem erworbenen Besitz zu beiden
Seiten des Sees. Zu dieser gesetzlichen Verleihung (ad presens
pro legali vestitura) gibt er ihm noch ein Grundstück (unnm
campum) in Yens bei der öfTenllichen Strasse (Juxta viafm publi-
cum viam) und den Leibeigenen (servum) Hoclo; ferner einen
Mansus in Bussy (bei Morges), welchen ihm Wilhelm von Venoge
beim Tode des Vaters von Hebermus (pro morte patris mei) gegeben
hat. Diesen gesammten Besitz schenkt er auf sein Ableben hin
seinem Bruder zu Eigen mit Ausnahme eines Weinberges in Yens.
LaoBapne , Staatsarch. (?) — M^m. et doc. de Geneve 15. S^eoade
partie p. 1. R^geste genevois p. 57. Nr. 206.
366
1060 - 1061.
1387.
1060? (Engaizo testis. Sign. Ottonis avuncuü ipsios Rodalfl). —
Miles (Ritter) Rodulf von Montricher gibt, nachdem er Land «nd
Lente des Klosters Romainmötier vielfach geschädigt (com plurinas
diu adversitates fccissel in terra sancli petri et hominibus ejus) und
demselben häufig sogar Grundbesitz und Zehnten geraubt hat
(Silvas, campos, prata, herbas et decimas hominum frequenter ra-
piens), endlich vom Himmel zur Reue erweckt (divinitus com-
punctus), damit nicht seine Seele desshalb zu Grunde gehe und seine
Nachkommenschaft nach seinem Beispiel Gleiches thue, jegliche
Gewaltlhätigkeit auf, welche er bisher an Land und Leuten des Klo-
sters Romainmötier zu verüben gewohnt war; et bringt durch
Rigold von Grandson (Grancione), seinen Vogt, Alles in Friede und
eotschlägt sich, damit keiner von seinem Geschlechte irgend eine
Gewaltthat ferner verüben könne, seiner Ansprüche auf den Besitz
des Klosters Romainmötier und schenkt dafür demselben noch
Einiges von seinem Grundbesitze (de terra sua).
Bern, Bibliothek des Hrn. v. Hiüinen-Mutach (Copie aas dem 18. Jh.). —
1388.
1061. Apr. 26. Im Lateran (zu Rom). -^ Papst Alexander IL be-
stätigt dem Frauenklosler del Senatore in Pavia verschiedene Be-
sitzungen und unter diesen im Erzbisthum Mailand Porlezza
(Purlicia) mit acht Kapellen, die Alpen auf dem Camogh6 (Alpes
in Camussia), den Luganersee mit Fischerei und freier Schifffahrt
(Lagum Lugnascum cum piscaria et nave, quoqunque velit Ire)
und den Fluss Cusis mit der Fischerei.
— . Muratori, Antiq. Ital. 5, 993. Jaffi^, Reg. pontif Lit. spur. p. 948.
1389.
1061. Nov. 5. (Dat. non. nov. Anno incarnat. MLXI. ludict. XV.
Anno ord. Heinrici quarti regis VIII. regni VI). Donaueschingen
(Eschegin). — König Heinrich IV. erneuert der bischöflichen Kirche
von Cur unter Bischof Tielmar die ihr von seinen Vorfahren,
Königen und Kaisern ertheilten Erlasse (precepta conscripta), nimmt
367
1061.
die Stadt Cur selbst in seinen Schutz (suscipientes sub nostram
tuitionem ipsam civitatem) in der Weise , wie sie von Alters her zur
königlichen Herrschaft gehört und wie an dieselbe die Zinsleute
und Freien in der Landschaft Cur Steuer- und wachtpflichtig sind
(sicut homines ipsius toliusque provinci» censuales ac liberi sunt
debitores cum ediflciis in muro et assiduis vigiliis etc.), mit Zoll
Münze, Bann u. s. w. Ueberdies bestätigt er der bischöflichen
Kirche in Cur auch das Thal Bergeil mit dem Castell , der Zehnt-
kirche (decimali ecciesia), Gericht, Bann, Zoll und Steuern. Er
befreit die bischöfliche Kirche in Cur von jeder weltlichen Gerichts-
barkeit und Verwaltung; nur der vom Bischöfe gewählte Vogt
soll, wie es auch in den übrigen Bisthümern des Reichs üblich ist,
über ihre Angehörigen zu Gericht sitzen.
Cor, blflchüfliches Arch. — Tschudi, Chron. 1, 22 (Im Auszuge).
Mohr, Cod. dip. 1.134. Böhmer 1743. Stumpf, Reichskanzler. 2,2.8.216.
1390.
1061: (Facta sunt haec anno ab incarnat. MLXI. Indict. IX. Regnante
regenostroHainrico Komanorum Imperatore anno IV). — Abt Norbert
stiftet in dem urbar gemachten (neu aufgebrochenen) Orte (in novali
loco) Appencell (Abbacella) in einem Rundthale (in convalle circumpo-
sitorum montium sito) eine Kirche zum Dienste Gottes , lässt sie von
Bischof Thietmar von Cur mit Erlaubniss und Geheiss Bischof Rumolds
Yon Constanz einweihen und richtet sie dadurch zum Bethaus der
dortigen Bewohner ein ; dann gewährt er dieser Kirche das Pfrond-
einkommen eines Klosterschülers (prsbenda pueri unius de claustro
nostro), eine Tuchspende (Watspenda), das Lehen eines Mansus
und den Zehnten mit folgender Begrenzung: Vom Berg Hirschberg
zur Alp Sol (ab alpi Solmi), zu Meggelis-Alp, Bärenlhal, Porters-
alp, Kronberg (Chranperch) , zum Bach Buchenbach (a rivulo
Buchenbach), vom Ursprung des Flüsschens Roth bis zum Eiofluss
in die Sitter und soweit an die umliegenden Berge hinauf, als die
Schneeschmelze Appencell zugeht. Diese Schenkung ist für den
Geistlichen (sacerdos), der dort den Gottesdienst versieht, unter
368
1061 - 106S.
Bestätigung des Bischofes Rumold von Constanz und mit ZasUm-
mung der Bruder gemacht.
--. Cod. Tradd. 457. Zell weger, Urkanden S. 51. (Unächt).
1391.
1061. Oct. 26. — 1073. Apr. 21. — Papst Alexander II. theilt dem
Bischöfe Berengar von Basel mit, dass er Jemanden aus dessen
Diöcese, welcher die Tochter vom Oheim des Bischofs geschwächt
habe, auferlegt habe, zwölf Jahre Busse zu thun.
— • Ivonis Carnotensis opp. IX. C. 10. Mansi, Coli. ConcUior. 19« 979.
Jaff^, Reg. pontif. 399.
139^
1063 ? (Anno incarnalionis milesimo tercio, anno regni ejusdem im-
peratoris Villi. II. non. mai). ~ Roudulf, Herzog der Schwaben
(suevorum dux) entscheidet mit den Grafen Burkhard von Neuen-
bürg, Kuno von Wülflingen und Arnold von Lenzburg, Kastvogt
der Stifte Seckingen und Zürich, als Zeugen und Mitwirkende
(tesles et cooperalores), auf Kaiser Heinrichs Geheiss, der wegtn
wichtigen Reichsgeschäflen nicht in die betreffenden Landschaften
gehen konnte, eine zu Würzburg vor den Kaiser gebrachte Klage
nemlich den Streit der Männer (cives) von Uri mit ihren Nach-
barn (concives) von Glarus, welche sich gegenseitig Grenzüber-
schreitungen vorwarfen. Nach dem Raihe jener Vornehmen (prin-
cipum) und der weisesten Männer beider Landschaften wird die
Grenze festgestellt wie folgt : Dieselbe geht vom Berge ^Stantoas-
stein^ bis zum Berge ^Grapelinon", dann zum Flusse Frittare-
mns (Friternruns) und in die Mitte des Flusses Linth, darasf zum
Wildbache „Limerta^ (Limmernbache ?) und endlich zum Flusse
^Murna.*
ZUiich, Staatsarch. — Hottinger, Speculum tigurinum 216. Gerbert
de Rudolphe Suevico 154 mit d. Dat. J. 1063. v. WysB, Abtei Zttridi.
Beil. 41 und Anm. 93 und 91. Jahrbuch d. hist. Vereins v. GlaroB 1.
Urkundensammlg. S. 5. Schweiz. Museum (1839) 3, 354. Biumer im
Arch. f. Schweizgesch. 3, 11. Schaubinger, Gesch. des Süftes Säckingea
S. 168. (Unächt).
369
1064 - 1068.
1393.
1M4. Febr. 23. (Dat. YII. kal. mar. Anno incarnat. MLXIIII. Indict.
IL Anno ordin. Heinrici quarti regis Villi., regni VIII). Basel. —
König Heinrich der IV. erlheilt den zur St. Meinradsccila (Ein-
sideln) unter Abt Heriinann gehörigen Vasallen (mlnistns ad cel-
lam sancti Meginradi Jure pertiuenlibus) das gleiche Recht, wie
es die zur Abtei St. Gallen gehörigen Dienstleule (servienles ad
abbatiam sancti Galli perliuentes) besitzen und zwar in der Weise,
das3 dieselben Vasallen erwähntes Gesetz und Rechtspflege auf
immer anverletzt behalten sollen (ea ralione ut idem minislri
prefatam legem et justiciam perpetuo jure inviolabilem obline-
ant), so lange sie und ihre Nachfolger dem jeweiligen Abte
daselbst und dessen Nachfolgern den .schuldigen Dienst und die
gehörige Treue leisten.
Einsideln, Stiftsarch. — Hartmann, Annales 139. Tschudi, Chron.
1, 22. (Im Auszuge). Böhmer 1778. Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 219.
1394.
1065. Juni 8. (Dat. V!. id jun. Anno incarnat. MLXV. Indict. III.
Anno Heinrici quarti regis XII., regni Villi). Basel. — König
Heinrich IV. verieiht und bestätigt das von St. Reginbert erbaute
Kloster St. Blasien im Schwarzwald (cella in silva Swarzwalta a
SL Reinberto construda) und den ihm von Kaiser Otto geschenkten
Besitz und befreit es von jeglicher Macht (ab omnium jure se-
paravimus) und zwar in der Weise, dass von dem Ausflusse des
Cheinbach bis zur Villa Heinbensvanda (Gebenschwand), von da
bis zum Orte Werenbreblesvilla (Wehrmannsbühl) und so den
Berg abwärts bis zum Einflüsse des Schwendbachs und von da
bis zur Quelle der Steinacha und zum Berg Feldberg, zum Ur-
sprung der Alb und von da bis zu dem Orte, wo die Schwarzach
(Svarzach) den See Slochsee verlässt und dem Laufe desselben Flus-
ses entlang bis zu dem Orte , wo der Cheinbach in die Schwarzach
sich ergiesst und von hier wieder bis zum Ursprünge des Chein-
bach, weder eio Herzog noch Graf^ noch irgend Jemand ein Recht
24
370
106T.
oder eine Macht ausübe und die Mönche des Klosters in ihrem
Besitze stören solle. König Heinrich bestätigt ferner dem Kloster
St. Blasien einen Mansus in der Villa Haltingen, welcher demselben
von Bischof Theoderich von Basel geschenkt wurde, und einen
andern in Brunnaderon und den dritten Theil von Wangen.
Karlsruhe, 6. L. Archiv. — Gerbert, Hist. nigr. silv. 3, 27. Troufllst
Mon. 1, 185. Dilmgö, Reg. Bad. S. 20. Böhmer 1794. Stumpf, Reichs-
kanzler. 2, 2. S. 222.
1395.
1067. Juni 8. (Dat. VI. id. Jun. Anno incarnat. mill. LXVIL Indici. V.
Anno ordin. Heinrici quarti regis XV., regni XI). Augsburg (Auguste). •*
König Heinrich IV. setzt das Kloster Rheinau unter Abt Gerungus,
welches er dem Bischöfe Rumald von Constaoz zu Lehen gegeben
hatte, mit Bischof Rumaids Zustimmung in seine volle Freiheit ein
(propri» libertati concessimus), also dass weder ein Bischof noch
sonst Jemand dasselbe Kloster irgendwie beunruhigen dürfe.
Zürich, Staatsarch. (Archiv des Klosters Rheinaa). — Zapf, Mon.
anecd, p. 461. Gerbert, De Rudolfo 156. Archiv f. Schweizgsch. 1, 82.
Böhmer 1816. Stumpf, Reichskanzler, 2, 2. S. 224. Kr. 2705.
1396.
1067. Bruchsal (Brochsul). — König Heinrich (IV.) nimmt wie seine
Vorfahren die Könige und Kaiser Karl, Ludwig, drei Otto, Hein-
rich IL, Konrad und sein Vater Heinrich wegen Bedrängnngen
böswilliger Menschen (proptir quorundam bominum penrersorum
tergiversationes) das Kloster Prävers im Gau Gnr-Retien in der
Grarschafl Eberhards (in pago Retia curiensi, in comitatu Eber-
hardi) in seinen Schutz und Schirm (ipsos monachos et res ad pre-
fatum mouasterium pertinentes — in nostrnm mundiburdium et
tuiliouem) und ertheilt ihm die freie Abtwahl.
St. Gallen, Süflsarch. (Klosterarch. Pfävers). — Eichhorn, Episoopat.
Cur. Cod. prob. 41. Mohr, Cod. dipl. 1, 136. Böhmer 1817. Stampf,
Reichskanzler 2, 2. S. 225. (Zweifelhaft).
1397.
1067. (Dat. Anno incarnat. MLXVII. Indict. V. Anno ordin. Heinrici
lY. reg. XV., regni XI.) Pforzheim. — König Heinrich IV. überlisst
371
1067 ~ 1068.
dem Grafen Eberhard von Neuenbürg den Wildbann (bannum le-
gilirnnm) im Walde innerhalb von dessen Besil:;ung in den Gauen Klet-
gau und Hegau, in den Grafschaflen der Grafen Gerung und Ludwig,
über Hirsche und Hindinnen und über Eber und Wildschweine
und zwar mit folgenden Grenzen: Von ßodrichesslcin an den
Rhein und denselben entlang nach Urwerf (westlich von Schaff-
hausen), und dann Lonphareberch entlang und von Mctamun-
sliga zum Stein (ad petram) Strubineich und Ymphlun und Schow-
genmetelinc und ganz Marchunech entlang zum Wald (ad saltum)
zu Ryederen, zum Fels (ad petram) Buochberg^ vom Buochberg zum
Orsentale, zu Mitleberch und Gartespurch und nach Rinhart und
ganz Rinhart wieder bis nach Roderichsslein. Wer diesen Bann
bricht, bezahlt an den Grafen Eberhard 60 Solidi.
Schaffhausen, Staatsarch. — Fickler, Quellen 2te Abthlg. S. 20 (Im
Auszüge). Stalin, Wirtbrg. Gsch. 1, 618. (Im Auszuge). Beitr. z. vaterl.
Gsch. 1, 92 (Schaffhausen). Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 224. Nr. 2706.
1398.
1067? Ramsen im Gau Hegau, in der Grafschaft des Grafen Udal-
rich und in dessen und des Grafen Gerung von Stülingen Gegen-
wart. — Friderun schenkt durch ihren Sohn Marquard an das
Kloster Rheinau ihren Erbbesitz in der Villa Eggingen bei Ulm mit
dem Vorbehalte, dass sie, ihr Sohn Marquard und ihre Tochter
Ita Unterhalt und Wohnung (prsbeodas et mansiones) im Kloster
haben wie dessen übrige Bewohner.
Zürich f Staatsarch. (Gartular von Rheinau). — Zapf, Mon. anecd.
p. 462.
1399.
1918. An einem Samstage. (Anno ab incarnato chrislo millesimo
sexagesimo VllI regnanle rege heinrico in burgundia V decimo.
Luna sexta, die sabbato). St. Maurice (Agauno). — ßurchard
Abt der Abtei St. Maurice (agaunensis abbatiae abbas) und An-
selro, Propst derselben Kirche, verleihen (per pres(ariam) mit Zu-
stimmung der Kanoniker von St. Maurice an Otto, Vogt (ad-
vocatus) von St. Maurice, an die Gallin Eldegard und an den
Sohn Walcherius, sowie an die Kinder desselben überhaupt
372
1010.
Grundbesitz von (der Abtei) St. Maurice (quandain terram S. Haa-
ricii), nemlich die Villa Attalens (Attalenges) mit der Kirche
St. Maria sammt den Zehnten; diese Villa liegt im Bisthom Lau-
sanne, in der Grafschaft Waadt und im Bezirk Vacinianense (in
episcopatu Lausanense ; in comilatu waldense et in fine vacinia-
nense (Vaux?): sie erhalten dafür zur Entschädigung (in recom-
pensalionem) zwei Mansus in der Villa Altignei (Autigny), deren
einen Letfred und den andern Girard bebaut (tenet) ; sie können
dieselben mit Zustimmung Jener behalten gegen Jährliche Entrich-
tung von vier Solidi auf den Altar am St. Mauritiustag.
Lausanne, Staatsarch. — Cibrario e Promis, Doc, Sigilli e Monete p. 34.
Memorial de Friboiirg, 1855, p. 343.
1400.
1070. Juni 27. — Bischof Heinrich von Cur (curiensis dei genitricis
ecclesi» provisor) stellt den Kanonikern der bischöflicheo Kirche
von Cur die ihnen von seinen Vorgängern den Bischöfen Hart-
mann und Tietmar vorenthaltene Kirche St. Florin in Remfls Qn
loco Rhemusci») und den Hof dazu wieder zurück. Dabei sind
sie übereingekommen, dass, so lange Bischof Heinrich lebt, Jähr-
lich am Tage seiner Weihe nach Beendigung des Gebetes fQr ihn
und des Messopfers (ordinationis die, finita pro nobis oratione ac
miss» celebratione) ein heiteres Mahl aus den Einkünften Jener
Besitzung gehalten werde. Der Tag seiner Weihe ist der 24. April
am Tage vor St. Marcus Evangelist. Dieses Mahl soll dereinst auch
nach seinem Tode an seinem Jährlichen Gedächtnisstage zu seinem An-
denken stattfinden. Bischof Heinrich bestätigt auch die Schenkung
Bischof Tietmars an die Kanoniker, nemlich 10 S vom Zehnten
der bischöflichen Kammer (de decima camera) und den bischöf-
lichen Antheil an den Gerichlslehen auf den Bergen (de precariis
qu£e in Montanis episcopali acquiruntur placito).
Cur, bischöfl. Arch. (Cartular). — Tschudi, Chron. 1, 23. Mohr, Cod.
dipl. 1, 136.
373
lOTl - lOM.
1401.
1071. Hftrz 26. (Dal VII. kal. apr. Aono incarnat. millesimo seplua-
gesimo primo. Indict. nona. Anno ordinal quarti Heinrici regis
XVII, regni XV). Basel. — König Heinrich IV. schenkt seinen
Besitz in der Villa Ensisbeim und in der Villa Persiningin (Bers-
lingen) im Gau Hegau in der Grafschaft Ludwigs dem Kloster
Rheinau (Renaugia).
Zürich, Staatsarch. (Cartiilar. y. Rheinau). — Schöpflin, Als. dipl.
1, 175. Böhmer 1840. Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 228.
1102.
1072. Juli 27. (Dat. VI. kal. aug. Anno incarnat. MLXXII. Indict.
X. Anno ordinal. Henrici quarti regis XVII., regni XVI). Worms. —
König Heinrich IV. bestätigt die Schenkung des Mönchs Hesso
(religiosi viri), laut welcher er air das Kloster Clugny (monaste-
rium cluniacense) die von ihm erbaute Kirche zu Rimellingen
(Rimlingen in Baselland ?} und seinen übrigen ererbten Besitz
(Patrimonium) geschenkt hat, mit der Beslimmung, dass die an
die Kirche in Rimellingen versetzten Mönche daraus leben können.
— . WUrdtwein, Nova subs. 6, 246. Bibl. Seb. (ed. Hoffmann) p. 344.
(Im Auszuge). Böhmer 1849. Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 229. Nr. 2757.
1403.
1073. Mai 20. (Dat. XIII kal. jun. Anno incarnat. MLXXIII. Indict.
XI. Anno ordinal. Heinrici quarti regis XXIV., regni XVII). Augs-
burg (Auguste). -— König Heinrich IV bestätigt der bischöflichen
Kirche von Basel die von seinem Grossvater Konrad an dieselbe
geschehene Schenkung, laut welcher Kaiser Konrad der bischöf-
lichen Kirche in Basel unter Bischof Odalrich Silber-Adern und
Gruben (venas et fossiones argenti) in der Grafschaft Bertholds
im Gau Breisgau, in den Orten Moosberg, Lupercheimhaha, Kro-
pach. Ober- und Nieder-Steinbrunnen, im Thal Sulzberg, Baden
und Luxberch, sowie die in andern Orten daselbst aufgefundenen
Adern und was von daher zum königlichen Rechte gehört
Bern, Staatsarch. (Cod. eccl. Basil. p. 18). Pnmtrut, bischöfl. Arch.
(Copie aus dem 13. Jh.). — Herrgott, Gen. Habsbrg. 2, 124. TiouUlat,
Mon. 1, 188. Böhmer 1851. Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 229. Nr. 2760*
374
1078.
1404.
1073. Mai 24. (Data est Villi kal. jun. Anno incarnal. mill. LXXIII.
Indict. XI. Anno ordinal. Heinrici IUI. regis XVIIII., regni XVII.)
Augsburg (Auguste). — König Heinrich IV. erlheill und bestätigt
dem Kloster Einsideln (monasteriuni quod solitarium vocalur teu-
lonice Einsideleri) Besiizesfreiheit, also dass kriner seiner Nach-
folger irgend Klwas von dessen Besitz an sich ziehe, ausser wenn
dasselbe sonst in Gefahr stünde^ durch Räubereien um seinen Be-
sitz zu kommen (nisi forte, quod absit, aliqua in illos raploruni
iusania surrexerii). Dagegen sollen sie sich erheben. Auch er-
(hcilt er den dortigen Mönchen (fratres) das Recht der freien
Abtwalil.
EiDsideln, Stiftsarch. — Hartpjann, Annal. 152. Herrgott, Gen. Uabsbrg.
2, 125. Böhmer 1853. Stumpf, Reiclibkanzler. 2, 2. S. 229. Nr. 2762.
1405.
1073. An einem Freitag. (Ego Anseimus jussu Vuilelmi cancellarii
Regnante juniore rege Henricu, anno seplimo decimo scripsi Geneue
die Veneris). Genf. -— Bischof Friedrich von Genf schenkt durch
seinen Vogt (advocatus) Algod an das Kloster Romainmölier (ad
altare Sti. Petri, videlicet romani monasterii) seinen Besitz im
Bisthum Besannen, in der Grafschaft des Grafen Wilhelm und in
der Villa Mönthury (in episcopatu Bisontino, et in villa monte
tauriaco) mit dem Vorbehalte (eo tenore), dass die Mönche da-
selbst (fratres ejusdem loci) sein Gedächtnissfest (memoriam mei)
während seines Lebens feiern, und nach seinem Tode jährlich
seinen Gedächtnisstag (anniversarium) wie für einen dortigen Mönch
(sicuti de proprio fralre) halten.
Freiburg, Staatsurch. (Cartiilarv. Komainmötier fol. 13 b ondfol. 14). —
Mem. et doc. de la Suisse rom. 3, 443. Regeste genevois p. 58. Nr. 210.
1406.
1073-1087. März 12. (Die sei. Gregorii,«in prcsentia Stephani pri-
oris. Regnanie Heinrico rege, filio primi Heinrici imperatoris). —
Rigald, Ritter (miles), von Grandson (de Grantione), schenkt mit
375
107S.
Zustimmung seiner Gattin Helena und seiner Söhne Otto, Ademar,
Artald und Jarenlo, sowie seiner Brüder Otto, Cono und Faico
dem Kloster Romainmötier (P. et P. ad locum romani monasterii)
die Gattin Beroards von Agiez (Aziaco), Namens Pontia, und Adal-
Tida, deren Schwester, nebst den Kindern derselben, sowohl für
seinen Sohn Peter, welchen die Vorsteher des Kloster6 bereit-
willigst in ihren Verband aufgenommen haben (quem seniores sue
societali libentissime ad nexeruni) als auch für sich selbst
(tarn pro nobis quibus misereri dignetur).
Lausanne, Staatsarch. —
1407.
1073—1087. — Enguizo, Losleniis und Vivjanus, Söhne Aymo*s und
der Aalburgis, überlassen dem Kloster Romainmötier zu ungestörtem
ewigem Besitze den Grundbesitz eines gewissen Durann, gemeinhin
Trucaporta genannt, (de terra cujusdam Diiranni qui noncupatur
vülgariter trucaporta), auf welchem sie nach dem Tode ihres Vaters
unter ungegründeten und leereu Vorwänden Anspruch erhoben
hatten (quam ipsi post patrem suum pravis et vanis ocasionibus
calumniabantur). Wegen einiger Ungerechtigkeiten (ergo per aliquas
injurias), welche sie gegen das Kloster Romainmötier unter Prior
Stephanus (quas intulerunt sancto Petro et fratribus romani mo-
nasterii regente Stephano priore) verübt haben, soll diese lieber-
lassung auch dann gelten, wenn sie irgend gerechterweise wegen
genanntem Grundbesitz Klage geführt hätten.
Laosanne, Staatsarch. —
1408.
1073. — König Heinrich IV. bestätigt dem Kloster Disentis die dem-
selben von seinem Vater verliehene Freiheit und Immunität
(libertatem immunitatemque Diserlinensis monasterii, a parente
800 concessam, coufirmat).
Cur, bischöfl. Kapiielsarch. (Synopsis annal. monasterii Disertin. fol. 9b,
im Auszüge). — Mohr, Cod. dipl. 1, 223. Dazu Eichhorn ep. Cur. 228.
Stampf, Reichskanzler. 2, 2. S. 229.
376
loya ^ 1076.
1409.
1073—1087. — Stcphanus schenkt an das Kloster Romainmdtier
(petro et paulü ad locum romani monaslerii) zum Seeleoheile
seines Bruders Otlelrn zwei Masse Weinberg (duos scamellos de
vinea) und die Leibeigene Caneillam) Adalgardis sammt ihrer all*
fälligen Nachkommenschaft mit der Verpflichlung, dass sie wie
auch ihre Nachkommen jährlich an St. Petcrslag als Zins einen
Denar (in censum unam dcnaralam) in Wachs bezahlen. Jene
Masse (scamclli) Weinberg liegen im Thal oberhalb Orbe (in
vallem supra urba), an dem Orte Croget.
Lausanne, Staatsarch. —
1410.
1070. März 27. (Dala VL kal. aprilis. Anno incarnat. MLXXVF.
Indicl. Xlill. Anno Heinrici quarti regis XXI). Worms. — König
Heinrich IV. Ihut kund, dass der erlauchte Mann Liuiold genannt
vom Castell Rümlingen (Rumelinga) mit Zustimmung seines Bru-
ders Reginfrid und dessen Söhnen Odalrich, Luiibrand, Nothger,
Uurkard und Rodolf durch Herzog Berthold, Sohn Herzog Rodulfs, auf
dessen Geheiss zum Gericht geladen, die Kirche von Rüggisberg
(Roggeresberch) und das ihr unter Herzog Rodulf geschenkte
Eigengut (alodum), beide im Reich, im Bisthum Lausanne im Gau
Vffgowe, in der Grafschaft Bargen gelegen, an das Kloster Clugny
unter Abt Hugo geschenkt habe (sanclis apostolis Petro et Paulo
et dumno Hugoni abbati ad locum cluniacensem), damit dort (in
Rüggisberg) Mönche nach klösterlicher Regel leben können; sie
haben aber jährlich an Peter- und Paulstag (in natali aposlolornm
Petri et Pauli) einen Golddenar an Clugny zu entrichten. Nun
schenkt König Heinrich IV. dazu durch Herzog R. eine diesem
Orte benachbarte, öde, dem Reiche angehörige Gegend, nemlich den
Grünenwald (nemus viride), Schwantenbuch an die Kirche von
Rüggisberg und an die dort wohnenden, unter Clugny stehen*
(Jen Mönche, mit dem Vorbehalte, dass sie mit ihren Leibeigenen
(cum hominibus suis) dies Land ausreuten und anpflanzen zur
gehörigen Benuzung. Die erste Grenze dieses Waldes und Landes
377
1079.
geht von Guggisberg (Mons Guccha), das um und um waldig ond un-
angebaal ist, an den Gambach, wo derselbe ins Schwarzwasser fällt ;
die zweite Grenze geht vom Berg Gambach bis znm Laubbach
und von dessen Quelle bis zur Einmündung in die Sense ; die
dritte vom Laubbach bis zum Guggersbach, wo er in die Sense
mit; die vierte von da bis Toringessperin ; die fünfte bis Lyne-
birga; die sechste bis zum Scutnm (Felswand), und die siebente
vom Scutum bis zum Lindenbach (ccbcus fluvius), gnd die achte
vom Lindenbach zum rothen Bach, welcher in das Schwarzwasser
fällt; die neunte vom Schwarzwasser bis zum Berg Gambach.
König Heinrich gebietet, dass in der bezeichneten Gegend Nie-
mand Eigenthum anspreche und der gesummte geschenkte Besitz
den dortigen Mönchen zum Unterhalte dienen solle.
Bern, Staatsarch. — Scböpflin, Hist. Zar. Bad. 5, Nr. 13. Zeerleder,
Urkunden 1, 37. Böhmer 1866. Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 232.
Nr. 2788. (Unächt).
1411.
1079 (1080). Jan. t. (Anno incarnal. millesimo LXXIX. Indict. III. Dat.
in kal. Jan. Anno ordinat. Heinrici quarti regis XXYI, regni XXIIII.)
Mainz. — König Heinrich lY. schenkt seinem Getreuen dem BischoTe
Ermefrid von Sitten zwei Höfe (curCes), welche derselbe zu Lehen
(in beneficium) hatte, nemlich Naters und Leuk, zu seinem und
seiner Kirche Nutzen für immer.
Sitten, bischöfl. Arch. ~ M^m. et doc. de la Suuise rom« 18, 347*
Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 235. Nr. 2820.
1412.
1079. (Dat Anno Domini MLXX. (IX) Indict. IL Anno ordinat Henrici
IUI regis XXV regni XXIII). Speier. — König Heinrich IV. schenkt
dem Bischore Burchard von Lausanne folgende Besitzungen und
.Höfe: Hurten, Lutry (Luslriacum), Carbarissa (Chexbres ?), Cor-
sier, Cubisaca (Cugy?), Leuconaries (Lugnorre), sowie sämmt-
lichen Besitz Herzog Rodulphs, welchen Rodulph, wegen seines
frevelhaften Unterfangens gegen König und Reich nach göttlichem
und menschlichem Rechte an Leib und Besitz verurtheilt und be-
»78
1080
straft, innerhalb des Flusses Saane, dem Bernhardsberg (monlem
Jovis) und der Brücke zu Genf, zwischen dem Juragebirge (infra
mon(ana jure) und den Alpen besessen hat.
— . Gerbert, De Rad. suevico. 156. Haureau, Gall. Christ. 15. Instr.
136. M6m. etdoo. de la Suisse rom. 7. 3. Zeerleder, ürkimden 1, 45.
Verdeil, Hist. du Canton de Vaud 1, 20. (Ucbersetzong). Böhmer 1886.
Stumpf, Reichskanzler. 2, 2. S. 234. Nr. 2815. (Unächt).
1413.
1080. Febr. 19. (XII. kal. marc. Gubernante romanam ecclesiam
domno Gregorio septimo. Regnante rege Philippe in fraocia anno
XXII. Anno verbi incarnali mill. LXXX« IndicL III). Bei Clugny
(Facta sunt hec apud Ciuniacum). — Girald von Villars (bei
Murten^ und sein Bruder Rodulf Kleriker, schenken dem Kloster
Clugny (Petro et Paulo et loco Cluniaco) unter Abt Hugo ihren
ganzen Erbbesitz (omnem alodium) in der Villa Yiliars (Vilar)
im Bisthum Lausanne (in episcopalu de Lausana) nemiich die
Kirche der hl. Dreifaltigkeit nebst anderm Besitz daselbst und an
andern Orten, ausser zehn Ochsen- Jucharte und einer Hofstatt
(extra novem diurnales boum et unum casalem) mit dem Vor-
behalte, dass sie, wenn sie das weltliche Leben verlassen wollen,
sie in Clugny als Mönche eintreten können (tali tenore, nl si
voltfntas nobis venerit de relinquendi seculum recipiani nos ad
habitum sancti Benedicti). Thun sie dies Jedoch nicht, so soll
diese Schenkung nichts desto weniger fest und für immer sein^
sie bezahlen dann aber schliesslich 12 Denare Zins (ultimo autem
duodecim denarios censum solventes).
Rem, Riblioihek des Hrn. v. Mülinen-Mutach, (Copie aus dem Cariolar
von Clugny). — M^m. et doc. de la Suisse rom. 1, 156.
1414.
1080. Mai 3. (Dat. V. n. mai. Anno incarnat. LXXX. Anno pontif.
Gregorii pp. VII. octavo). Lateran. — Papst Gregor VII genehmigt
kraft seines apostolischen Amtes (apostolica auctoritate firmamns),
dass Abt Wilhelm von Hirschau das Kloster des hochheiligen Er-
lösers (sacrosancti salvatoris) in der Villa Schaffhausen (Scaphosa)
979
1080.
im Bistham Conslanz auf das Andringen des Grafen Barchard und
der Mönche (obsecranle comile Burchardo virisque religiosis hör-
tantibas) unniiUelbar unter die Herrschaft des apostolischen Stahls
stelle (juris apostolice sedis), welchem dafür jährlich zwölf
Goldgulden (aurei), deren 20 eine Unze machen, entrichtet wer-
den sollen; jedoch mit dem Vorbehalte, dass Graf Burchard,
welcher in demselben Kloster besondere Rechte in Anspruch nahm,
(qui quasdam quasi proprias condiciones vendicabat), diese auf-
gebe und aller weltlichen Macht entsage, damit das Kloster (lo-
cum ipsum) frei seie. Da Papst Gregor vernimmt, wie sehr Abt
Wilhelm das gesunkene Kloster wieder emporbringl, so bittet er
ihn als sein Stellvertreter die Mönche (fratres) durch die klöster-
liche Zucht zu heben und ihr Leben zu ihrem Seelenheil geschickt
zu machen, und namentlich zu sorgen, dass ein Gottergebener
zum Abte gewählt werde. Papst Gregor gebietet, dass Nie-
mand dasselbe Kloster in seinem Besitze störe oder irgend eine
Macht über dasselbe auszuüben suche; es soll gleicher Freiheit
und Sicherheit unter dem alleinigen Schulze des römischen Stuhles
geniessen, wie die Klöster zu Clugny und Marseille. Der Abt solle
die freie Yoglwahl haben und kann , wenn er es für das Kloster
für nützlich findet, denselben ab- und einen andern einsetzen/ wesshalb
Papst Gregor das von seinem Vorfahren, Papst Alexander, ertheilte '
Privilegium aufhebt, laut welchem dem Grafen Eberhard und seinen
Nachkommen die Vogtei, das Recht der Abtwahl und die Ver-
waltung des gesammten Besitzes verliehen wurde. Um dies Ge-
schenk der römischen Freiheit zu bekräftigen, fügt Papst Gregor
noch hinzu, dass es, wenn zu irgend einer Zeit der Bischof von
Constanz mit dem apostolischen Stuhle in Misshelligkeit wäre und
ihm frevelhafterweise nicht gehorchte, alsdann dem Abte und
seinen Mönchen gestattet seie, die Weihen von jedem andern Bi-
schöfe zu empfangen oder hiefür an den apostolischen Stuhl zu ge-
langen.
SchaffbauBen, Staatsarcb. — Fickler, Quellen S. 21. (Zweifelhalt).
380
10M-*1081
1415.
1080 (1082). Deo. 7. (Anno incarnat. MLXXX. Indict. IV VII. id.
dec. Anno ordinal, quarti regis XXVIII. regni XXVI). Speitr. —
König Heinrich IV. schenkt der bischöflichen Kirche von Basel
unter Bischof Bnrchard den gräflichen Bann in Herkingen im Gao
Buchsgau (quendam comitatum nomine Haerichingen in pago
Buhsgowe).
Bern, Staatsarch. (Cod. dipl. eccles Basil. p. 14). — Herrgott, Gen.
Habsbrg. 2, 127. Solothum. Wochenblatt 1832. S. 414. Tronillat 1,203.
Böhmer 1896. Stumpf, Reichskanzler 2, 2. S. 235. Nr. 2827. (Zweifeniaft).
1416.
1080« Am Rheinufer ausserhalb der Kirche. — Graf Burkhard Ton
der Burg Neuenbürg schenkt, da er keine Leibeserben hat, dem
Abte Wilhelm von Hirschau für das Kloster St. Salvator in Schaff-
hausen die Villa SchafThausen mit dem Münzrecht und dem
Markte.
Schaflfliausen, Staatsarch. (Copie). —
1417.
1080? — Der Edle Seliger, Ritter (miles), schenkt an das Kloster
Einsideln (ad locum Heremitarum) die Kirche zu Ettiswil und
seinen gesammten Besitz in Wowil (Wauwil), und trittet selbst
als Laienbruder (conversus) in das Kloster ein mit seinem gesammten
Vermögen (cum omnibus suis facullatibus). Er verordnet, dass jähr-
lich an seinem Jahrzeittage (in die anniversarii) aus den Einkünfleii
der Kirche den Geistlichen (confra(ribus) des dortigen Decanats ein
reichliches Mahl (plenam refectionem) gegeben werde.
Einsideln, Stiftsarch. (Jahrzeitbuch von Ettiswil). — Regesten Yon
Einsideln p. 6.
1418.
1081. Apr. 5. (Die nonas aprilis. Indicione IUI). — Papst Gregor VIL
untersagt den Bischöfen und auch andern Geistlichen die Klöster
in irgend einer Weise zu schädigen. Bei Streitigkeiten sollen sie
381
sich an die Aebte oder an andere gottesfürchlige Mönche wenden
und darch die Kraft des Evangeliums dieselben beendigen.
Freiburg, Staatsarach. (Cartular v. Bomainmdtier fol. 8). — M6m. et
doc. de la Suisse rom. 3, 431.
1419.
1082. (Vor dem 17. Juli). (Anno incarnal. millesimo octogesimo
secundo. Indict. quinta. Anno ordinal. Heinrici quarli regis XXVIII.,
regni XXVI.) Albano. — König Heinrich IV. terleiht dem Grafen
Cono und seinen Nachkommen Tür seinen treuen Dienst und auf
den Ralh der Bischöfe Hermanfred von Sitten, Kanzler Burgnnds,
und Burchards von Lausanne, Kanzler Italiens, zu erblichem
Eigen (propria atque hereditaria donatione) die Burg (castrum)
Arconciel (Ergenzach) in der Villa dieses Namens, im Gau Ocht-
landen, in der Tirensischen Grafschaft (in comitatu Tirensi), und
die Villa Favernach und Sales (villam Faverni et Salam), nebst
einem Leibeigenen mit dessen Sohn Theobald (bonum hominem
cum filio suo Theobaldo; Niemand soll ihn in diesem Besitze
stören.
Freibarg, Staatsarch. (Arcli. des Klosters Altenrif. Copie). — Soloth.
Wochenblatt. 1827. S. 452. Zeerleder Urkunden 1, 46. Stampf, Reichs-
kanzler. 2, 2. S. 297. Nr. 2842. (Zweifelhaft).
1420.
1083. Febr. 1. (Kai. febr. Anno ab incarnat. mill. LXXXIII. Indict.
YI. Epacta XXX. Concurrentes VI. Tenente episcopatum summe
apostolice sedis Gregorio VII ordinat. sue anno X. Regnante eo
qui semper est idem et cuius anni non deflcient). — Bischof Guy
(Wido) von Genf schenkt mit Zustimmung seiner Brüder Wilhelm
und Amadeus dem Kloster Clugny (ad locum cluniacensem) unter
Abt Hugo die Kirche St. Maria zu Conlamine an der Arve (jujAa
ripam fluvii qui vocatur Arva), also dass das Kloster Clugny
dieselbe und deren Besilz inne habe, ausgenommen das Lehen
(excepto beneficio) des Dekans Ludwig, welches dieser auf Lebens-
382
zeit behalten kann \ nach seinem Tode fallt es jener Kirche (zu
Contamine) zu.
Bern, Bibliothek des Hrn. v. Mülinen-Mutach (Copie aus dem Cartular
von Clugny). — Mem. et doc. de la Suisse rom. 20, 266. Anzeiger f.
Schweiz. Geschichte J. 1862. Nr. 1. S. 6. lUgeste genevois p. 62. Nr. 215.
1421.
1083. (MLXXXIII. Indict. VI.) Schaffhausen, in der Kirche des
hL Erlösers (Actum in villa scaphusa in basilica). — Graf Burchard
Ton Neuenbürg, Vogt des Klosters St. Salvator, vertauscht mit dem
erlauchten Mann (illustri viro) Toto von Wagenhausen unter Zu-
stimmung des Abtes Sigfrid den Klosterbesitz zu Schluchse (Sclöhse)
gegen dessen Besitz in Wagenhausen. Toto schenkt sodann noch
überdiess an das Kloster air seinen Besitz in den Orten Schlatt
(Slate), in Dorf (Dorf, Kts. Zürich), Basadingen (Batzmundinga)
und Honstetlen (Hohcnsleli) , ohne Bedingung, Jedoch in der Hoff-
nung , das3 im Orte Wageuhausen einige Arme in Christus unter-
stützt werden.
Schaffhausen, Staatsarch. — Flcker, Quellen 2te Abthlg. S. 82.
1422.
1084. Im Harz. (Quod factum est mense marcio in quadragesima. Tem-
pore obsidionis romane urbis). — Vor Wilhelm III., Graf der Burgun-
dionen, Sohn des Rainald, Sohnes des Wilhelm, wird in Salins ein
Streit zwischen dem Prior von Romainmötier, Stephan, Namens
seines Klosters, dessen Vogt, zufolge Wahl durch den Abt, Graf
Wilhelm ist, und dem Vice-comes Humbert, Sohn des Hugo de
Castro molinetum, jetzt Mönches, über eine Salzpfanne in Salins
(caldaria salinaria) nach mehrtägiger Verhandlung entschieden.
Der Prior bezahlt dem vice-comes Humbert 50 Solidi, wogegen
^Letzterer diese Salzpfanne, die schon vor Allem dem Kloster ge-
hört hatte (wie sich dessen Leute und Andere in Salins erinnern),
dann aber dem Kloster abhanden gekommen war, an das Kloster
zurückstellt und nie wieder fordern wird. Der Ertrag belauft sich
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382
zeit behalten kann \ nach seinem Tode fällt es jener Kirche (zu
Contamine) zu.
Bern, Bibliothek des Hrn. v. Mülinen-Mutach (Copie aus dem Cartolar
von Clogny). — M^m. et doc. de la Suisse rom. 20, 266. Anzeiger f.
Schweiz. Geschichte J. 1862. Nr. 1. S. 6. lUgeste genevois p. 62. Nr. 215.
1421.
1083. (MLXXXIII. Indict. VI.) Schaffhausen, in der Kirche des
hl. Erlösers (Actum in villa scaphusa in basilica). — Graf Burchard
Ton Neuenbürg, Vogt des Klosters St. Salvator, vertauscht mit dem
erlauchten Mann (illustri viro) Toto von Wagenhausen unter Zu-
stimmung des Abtes Sigfrid den Klosterbesitz zu Schluchse (Sciöhse)
gegen dessen Besitz in Wagenhausen. Toto schenkt sodann noch
überdiess an das Klosler air seinen Besitz in den Orten Schlatt
(Slate), in Dorf (Dorf, Kts. Zürich), Basadingen (Batzmundioga)
und Honstetlen (Hohcnsleti) , ohne Bedingung, jedoch in der Hoff-
nung , das3 im Orte Wageuhausen einige Arme in Christus unter-
stützt werden.
Schaffhausen, Staatsarch. ~ Ficker, Quellen 2te Abthlg. S. 23.
1422.
1084. Im März. (Quod factum est mense marcio in quadragesima. Tem-
pore obsidionis romane urbis). — Vor Wilhelm IIL, Graf der Burgun-
dionen, Sohn des Rainald, Sohnes des Wilhelm, wird in Salins ein
Streit zwischen dem Prior von Romainmötier, Stephan, Namens
seines Klosters, dessen Vogt, zufolge Wahl durch den Abt, Graf
Wilhelm ist, und dem Vice*comes Humbert, Sohn des Hugo de
Castro molinetum, jetzt Mönches, über eine Salzpfanne in Salins
(caldaria salinaria) nach mehrtägiger Verhandlung entschieden.
Der Prior bezahlt dem vice-comes Humbert 50 Solidi, wogegen
^Letzterer diese Salzpfanne, die schon vor Altem dem Kloster ge-
hört hatte (wie sich dessen Leute und Andere in Salins erinnern),
dann aber dem Klosler abhanden gekommen war, an das Kloster
zurückstellt und nie wieder fordern wird. Der Ertrag belauft sich
383
10S4.
auf jährlich XI Solidi und ein treffliches Mahl oach der Sitte ii^
Romainmötier.
Lausanne, Staatsarch. (Original). Freiburg, Staatsarch. (Cartular von
Romainmötier fol. 17). — M^m. et doc. de la l^uisse rom. 3, 449 und
450 nach dem Cartular von Romainmötier.
1423.
1084. März 1. (Die kalendarum Marcii. Anno ab incarnat. domini
millesiroo octuagesimo quarlo. Tempore captionis romans urbis
ab heinrico fliio heinrici regis). — Narduinus, zubenannt Bruous,
Ritter, gegen Empfang von 6 ST, and Thetbertus, gegen Empfang
von 3 U durch den Prior Stephan von Romainmötier^ geben an
dieses Kloster unwiderruflich einen Mansus, genannt mansus Thir-
rici, in der Villa Bannens, mit dem Hörigen Thirricus, der darauf
sitzt, dessen Familie, Mühlen, Wiese und aller Zubehör auf, da
dieses Gut schon früher von dem edlen Herrn der Burg Ceys,
Petrus (vir nobilissimus, a progenitoribns magniflcus, castri,quod
dicitur Cegias princeps), dessen Schwester Pontia Gemahlin des
Thetbertus ist und dessen Lehenlräger Narduinus war, als Ver-
mächtniss bei frühem kinderlosem Tode dem Kloster bestimmt
worden ist. Es willigen ein : Pontia und der Sohn des Narduinus,
Yivianus.
Freibnrg, Staatsarch. (Cartular v. Romainmötier fol. 22). — Mdm.
et doc. de la Suisse rom. 3, 459.
1424.
1084. März. 10. (Anno ab incarnaiione domini millesimo octuage-
simo quarto. In media quadragesima regnante Heinrico, filio
Heinrici. Anno secundo romane obsidionis). — Vor obgenann-
tem Grafen Wilhelm, in Gegenwart von dessen Gemahlin Stephania
und Sohn Rainald und andern Zeugen, in Salins, gibt Walcher,
Vogt von Salins, Sohn des Walcher, Sohnes des Humbert, zur
Sühne vielfachen, durch seine Hörigen in der Villa Bannens
gegen das Kloster Romainmötier verübten Unrechtes an den Prior
desselben ein veriassenes, einst zu einer Salzpfanne bestimmtes
Gebäude in Salins, genannt micho Widrici. Isinger, Sohn des
Arduin, Beamter (prepositus) des Walcher, der das Gebäude vom
384
» Geber zu Lehen trag, empßngt für die Ueberlassang an das
Kloster durch den Prior Stephan ein Pferd. Das Gebäude steht
vor dem Wildbache des Dorfes (aqua vici qu» dioitur dorsum
ejus ferit); die Heerstrasse geht zwischen dem Hause und dem
Salzbrunnen (puteus salis) durch. Ueberdicss schenkt Walcher
dem Kloster jährlich 2 Fuder bestes Heu. Der Schenkung stim-
men bei seine Gattin Beatrix und sein unmündiger Sohn Humbert.
Freibarg, Staatsarch. (Cartular von Romainindtier fol. 16). — Mdm.
et doc. de la Stiisse rom. 3, 449.
1425.
1084, (Gleiches Datum wie die vorhergehende Urkunde). — Be-
stätigung derselben Schenkung, mit dem Zusätze, dass Walcher^
um Verzeihung für den Raub von 20 ff ab ^^Gütern des Südes
Romainmötier^ (in Salins? in villa bannensi?), zu erlangen, alle
seine am betreffenden Orte (iuibi) von Graf Wilhelm gehabten
Lehen an das Kloster überlässt. Gleiche Zeugen und Mithaudelnde
vrie oben.
Freibarg, Staatsarch. (Cartular. v. Bomainmdtier lol. 15b). — Mto.
et doc. de la Soisse rom. 3, 447.
1426.
1984? (Coram domino Stephane priore). — Ritter Cmil^O Rodbert
von der Villa Bauneus schenkt dem Kloster Romainmdtier (b. Petro
Romani monasterii fratribusque inibi Deo servientibus) seinen
ganzen Grundbesitz (terram omnem) bei dem Orte St. Colombe
(apud locum St». Columb»), nemlich an verschiedenen Orten
liegende Aecker mit zwei Wiesen (cum duobus pratis).
Freiburg, Staatsarch. (Cartular von Romainmötier fol. 25). — M^m.
et doc. de la Suisse rom. 3, 465.
1427.
1084? — Presbyter Fuldrad schenkt durch Stephan major an das
Kloster Romainmötier (Petro et Paulo et ad locum rom. mon.)
seinen Besitz in der Villa Bulle (Bullo), nemlich eine Hofstatt
38S
1084-1085.
(casalem anum) zwölf Jucharte Land und in Bannens (in ban-
Dense) die zwei Leibeigenen (duos servos) Rodbert und Hello*
Freiburg, Staatsarch. (Cartular von Romaiamdtier fol. 24 b). •— Mem.
et doc. de la Suisse rom. 3, 465.
1428.
1684? (Comile Rainaldo). ~ Mainerius, ein Leibeigener des Klo-
sters Romainmötler (servus Si. Petri de rom. mon.) kam in die
Villa Megis und erhielt Gerlendis zur Gattin, eine Leibeigene von
Romainmöticr vom Berg Vivini; diese Frau hatte aber Ritter (miles
Dienslmanu) Stephan vom Grafen Rainald zu Lehen (in beneficio).
Mainerius hat nun, als der Herr sie zurück verlangte (requerente
Seniore), dafür 60 Solidi bezahlt, dass die Hälfte der leibeigenen Kin-
der ihm für das Kloster Romainmötier bleibe (ut medietas infantum illi
maneret ad servicium St. Peiri rom. mon.). Die Namen der Kinder sind :
Tedald, ein Knabe (masculns) und Heldehard, ein Mädchen (fe-
mina), welche also der Vater selbst zurückgekaufl hat. Stephan
hat sie für immer entlassen und die hiefür aufgesetzte Schrift mit
eigener Hand bekräftigt. Hiebei entlässt (dimisit) er auch aus
Liebe zu Gott seineu Leibeigenen (meum puerum), Namens
Hunald.
Freiburg, Staatsarch. (Cartular von Romainmötier fol. 25). — Möm.
et doc. de la Suisse rom. 3, 466.
1429.
1085. (Anno MLXXXV. Indict. VI... Regnante gloriose imperatore
Heinrico UH. Temporibus Hugonis abbalis Cluniacensis). — ViTil-
lencus, Sohn des Riferius, .schenkt dem Kloster Pälerlingeo (sanct^e
Mari» paterniacensis monnsterii) mit Zustimmung seiner Brüder
eine Hofstatt (unum casale), einen Weinberg und vier Jucharte
Land in Vully (Wiliiaco) in dem Orte Asnens.
Bern , BibUothek des Hm. v. HUlinen (Copie aus dem ISten JU. nach
dem Original, welclies im J. 1798 von der Bemer Regierung an das
Staatsarch. in Lausanne abgegeben wurde).
25
386
1085.
1430.
1085? -- Paganas, Sohn Umberts, führte wegen der Schenkaug,
welche sein Vater im Bezirk von Bannens und St. Colombe (in
confinio bannensi et Stae. Columbs) (an Romainrodtier) gemacht
hatte, Klage, bis Prior Stephan (von Romainmötier) ihm ein Pferd gab,
woraur er seine Zustimmung ertheilte, und auch von seiner Seite die
Schenkung machte (pro quo laudavit et ex parte sua donan
fecit).
Freiburg, S^oatsarch. (Cartular von RomainmÖtSer fol. 28). — Mim.
et doc. de la Suisse rom. 3, 473.
1431.
1085? — Mainard von Bannens schenkt mit Zustimmung seiner
Gattin Ernimburg und seiner Söhne Lanbert, Oliverius, Aimo und
Mainard, da er seinen Sohn Pontius dem Kloster Romainmötier
(Sto. Petro) als Mönch gewidmet hat, seinen Erbbesitz in der
Villa St. Colombe (quicquid habebat allodii in villa St». Colombe)
und im Bezirk (in confinio) derselben Villa sammt dem Leibeigenen
(servum) Pcler, Sohn Johanns mit dem Zunamen Esparrom, niid
einer Leibeigenen (anciliam), dessen Tochter^ an das Kloster Romain-
mötier.
Freiburg, Staatsarch. (Cartular von Romainmötier fol. 28). — Mem.
et doc. de la Suisse.rom. 3, 473.
1432.
1085? — Gerold, Sohn UboMs, schenkt mit Zustimmung seiner
Brüder Amico und Naguerius dem Kloster Romainmötier (Po. ei
Paulo et ad locum romani monasterii) Etwas von seinem ErbbesUze«
aur der Heide (Calma) zu Arlie und in der Villa Bovenens (Boff-
lens) einen Mansus, welchen Gislard und dessen Sohn Lanzo inne
haben, und einen Lunalicus iu der Villa Firz (Caffagiaco).
Freiburg, Staatsarch. (Cartular von Romainmötier fol. 28). — Mem. et
doc. de la Suisse rom. 3, 472.
1433.
1085? — Tiebert und Humbert schenken ihren Grundbesitz (totam
terram), welchen sie an den Kanälen im Bezirk Bannens und za
387
1089-1087*
Sl. Colombe (in canalibus in conDnio bannensis et SI0. Columb«)
haben, dem Kloster Romainmölier (Sto. Pelro).
Freiburg, Staatourch. (Cartular von RomainmOÜer fol. 26). — Mim.
et döc. de la Suisse rom. 3, 468.
1434.
1085? — Peter, Dienslmann (miles), von der Brücke zu Arlle (de
ponte Arlie (de ponte Arlie), Sohn Stephans, des Diensimanns (milltis),
schenkt die Hofstatt (casalem), welche er in der Mitte der Villa
Bannens besass, dem Kloster RomaiuroAtier (Sto. Petro de romano
monaslerio).
Freibnrg, Staatsarch. (Cartular v. Romainm6tir;r fol. 26). — M^m. et
doc. de la Suisse rom. 3, 468.
1435.
1987. Im April. (Facta est difBnicio in mense Aprili. Anno irrup-
tionis hyspauiarum tempore regis illarum Ansfousi (Alfonsi). Anno
MLXXXVII ab incarnat). - Zur Zeil weiland Abt Ilugo's von Clügny
wurde Klage geführt, dass dem Kloster RomainmAtier von Alters
her (antiqnitos) geschenkter Grundbesitz in der Villa Salins von
Einigen entrissen worden sei. Ein Mann, Namens Bonus Alius,
hatte ein dereinst dem Kloster vermöge alter Schenkung zustehen-
des Grundstück in Salins , genannt campus Walterii , an sich ge-
rissen, einem gewissen Bernard zubenannt Balajus, theilweise
fiberlassen und mit Reben bepflanzt. Bewogen durch die Klagen
der Klosterbrüder machten einige Einwohner des Vicus Salms
hieven dem Prior Stephan die Anzeige; auch erinnerte man sich
der einstigen Schenkung, obwohl darüber wegen Mangels an
Schreibern im Kloster zur Zeit ihrer Vornahme kein schriftliches
Docoment vorhanden war. Darauf verlangte nun Prior und Rec-
lor Stephan ein Gerithtsurth^il vur Graf Rainal I , auf Geheiss WÜ-
helns. dessen Vaters, der sein Amt bereits niedergelegt hatte.
und die Richter erkannten, es $olle die Streitsache durch einen
Zweikaimpr entschieden werden. Hierauf wurde von Graf Rainald
(m principe) festgesetzt, da^s, wenn der Entwender des Landes
(■sarpator teme) dem Kampf« ausweiche , er zugleich mit den
GnoMlbesitze den Ertrag des gegenwärtigen Jahres verlieren solle,
388
1087.
dass er die übliche Busse für Ablehnung des Zweikampfes
an den Graren zu entrichten und dem Prior Stephan, weil er
gegen dessen Einsprache Reben auf einem ihm nicht gehörigen
Boden angepflanzt, 50 Solidi zu bezahlen habe. Nachdem dies
geschehen, hat Prior Stephan nach tieferer Ueberlegung mit Zu-
stimmung aller Verständigen und auf die Bitte von Freunden
des Bel^lagten, demselben, da er ihm Abbitte leistete und den
ganzen Grundbesitz zur Verfügung stellte, wieder gestattet, dass
er den Grundbesitz in gewohnter Weise benutze, dafür aber dem
Kloster jährlich einen Modius Wein gebe und zwar auch in un-
fruchtbaren Jahren (in vinearum sterilitate). Vom Grafen wird
noch festgesetzt, dass, wenn Bonus das vorgeschriebene Mass
Wein (scripta mensura vini) eines Jahres nicht entrichten sollte,
die Weinberge für immer an das Kloster fallen. .
Freiburg, Staatsarch. (Cartalar von Romainmötier fol. 27 b}, — M^m.
et doc. de la Suisse rom. 3, 471.
1436.
1087. Juni 5. (Anno incarnat. MLXXXVII. indict. X. Nonas Junii). Ren-
delshusen (Courrendclin). — Bischof Burchard von Basel schliesst mit
dem Mönche Ulrich von Clügny, Prior von Grüningen (Gruoningen),
einen Tauschvertrag ab über den bischöflich-baseischen Ort Celle
(Ulrichs-Zell , Amt Staufen) im Schwarzwald, im Gau Breisgan.
Diesen Tausch hatten schon vorher Uienstmann (miles) Seliger, Vogt
von Celle, und Erlewin, Vogt der Mönche (fratrum) von Clngny,
getroffen. Laut demselben hat Erlewin der bischöflichen Kirche
von Basel die Besitzung der Mönche von Clügny in der Villa
Biengen gegeben und hat dagegen Celle für sie erhallen. Abrr
weil jene Besitzung zum Auslausche nicht genügend schien, gab
Erlewin den Mönchen einen Mansus zu Ambriugen, von welchem
nun die Hälfte an die bischöfliche Kirche von Basel gegeben wurde;
die zweite Hälfte wurde, weil Celle in der Pfarrei Kirchhöfen (in
parochia ecciesie que vocalur Kilichoven) liegt, zum Ankaufe von
389
lOST.
deren Zehnten verwendet. Darauf hat Bischof Barchards Vogt
Seliger den Mönchen von Clügny den Ort Celle zu ewigem Eigen
gegeben.
Karlsruhe, G. L. Arch. (In einem Vidimus von Bischof Ortlieb von
Basel). Bern, Bibliothek des Hrn. y. Miilinen-Mutach (Ck>pie aus dem
Cartalar von Clagny). — Schöpflin, Eist. Zar. Bad. 5, 28 (Sehr fehler-
haft). Neugart 2, 31 mit dem Dat. 1083. Urstisius, Cod. dipl. p. 47.
Trooillat, Mon. 1, ZOl mit dem Dat. J. 108Si nach SchOpflin. DUmg^,
Reg. Bad. p. 115 (nur in der Vidimalform). St&lin, Wirtemb. Ge-
schichte. 2, 317.
1437.
1087. Juli 4. (Anno incarnat. mill. LXXXVII. Indict. X. IUI. Non.
iulii). Im Kloster Allerheiügen. — Graf Burchard vom Caslell
Nellenburk thut kund, dass er zur Zeit Gesandte mit einem Schrei-
ben nach Rom geschickt, von Papst Gregror VII. sei. Andenkens
ein Privilegium der Freiheit und Immunität (für das Kloster Aller-
heiligen) erhalten und in schuldiger Verehrung (debita reverentia)
der (bischöflich) constnnzischen Synode (in sinodo constantiensi)
und an vielen Orten^ wo viel Klerus und Volk zusammenzukommen
pflegt, habe vorlesen lassen mit dem Versprechen, die Vorschriften
desselben zeitlebens zu hallen. Nun hätten Rechtsgelehrte (juris-
consulü) gesagt, seine Eltern hätten ihre Besitzungen unter dem
Vorbehalte an das Kloster Allerheiligen geschenkt, dass sie die-
selben während ihres Lebens behalten und ihnen nach ihrem Tode
ihre beiden Söhne, welche Laien seien, in der Erbschaft folgen
könnton Da nun sein Vater schon lange gestorben und seine
Mutter schon lange Nonne geworden seie und er also der einzige
gesetzmässige (legitimus) Erbe sei, so wiederhole und bestätige er
seines Vaters und seine Schelikung an das Kloster Allerheiligen.
Schaffbausen^ Staatsarch. (Gleichzeitige Copie auf einem Pergament
mit andern Urkunden; auch deutsch auf Papier mit dem Verzeichniss
der Stiftungsguter des Klosters Allerheiligen). — Hone Anzeiger. Jahrgg. 6.
1438.
1087. Sept. 13. (Dat. id. sept. Anno incarnat. millesimo LXXXVIL
IndicL X. Anno Henrici IV imperatöris, regni XXXIII, imperii IV).
390
108T.
Vcvey (Vivis). — Kaiser Heinrich IV. stellt dem Kloster St. Martin
zu Savigny die von Anselm gestiftete Kirche Lutry (ecciestam
lustriacensem), welche demselben zn Eigen gegeben, aber gewalt-
thätig entfremdet worden war, vollständig wieder zurück.
Sitten, De Rivaz , opp. bist. 10, 237. (Oopie). Bern, Bibliothek des
Hra. ▼. Mttlinen*Mntach (Copie). Aarau, Kantonsbibl., Zurlaubische Sarnm-
lang, Chart» Burgnndic» 2 (Copie). — H^m. et doc. de la Suiase lom.
1, 159 and 7, 5. Bernard, Cartulaire de Savigny, Nr. 809.
1439.
1087—1105. (Orbe). — Graf Rainald, Sohn Wilhelms des Jün:?crn,
überlässt an das Kloster Romainmdtier (Sto. l'etro ronianensis mona-
s(erii) den Vicus (die unlere Yorstndt) Urba (Orbe) und empfängt (bei
dieser Gelegenheit) von dem Kloster und vom Prior Stephan mit
Zustimmung von dessen Stellvertreter Burchard ein gutes Maulthier
von hohem Werthe (mulam unam obtimam magni precii) für einen
Mansus in Agiez (in Aziaco) und dazu die Fuhrwerke (de carrucis),
welche seine Diener (minislri) in der Villa Agiez und in BofDens
ungerechtfertigter Weise zu nehmen und in den Vicus Tavel zu
führen pflegten, um damit zu ackern. Eben derselbe Graf schenkt
im königlichen Wald soviel Holz als nöthig ist, damit die Armen
im Spital hinlänglich warm haben. (Idem comes dedit domno deo
asantia in Silva regali ad pauperes calefaciendos quantum eis suf-
ficiat in hospitale}.
Lausanne, Staatsarch. — H^m. et doc. de la SniBse rom. 1, 158.
1440.
1087? — Dienslmann (miles) Hugo vom Castrum Castellon schenkt mit
Zustimmung seiner Multer und seiner Brüder Goderamus, Valerius
und Wilhelm an das Kloster Romainmdtier einen Mansus, genannt
Mansus Mainoards, in der Villa Chivriacus (Cbivron) unterhalb jenem
Castrum, mit der Bestimmung, dass der, welcher Jenen Mansus be-
baut, jährlich am Jahrzeit seines Bruders Stephan den 15. Oktober,
10 Solidi an das Kloster Romainmötior zu bezahlen hat.
Sitten, de Rivas, Opp. bist. mss. 10, 241. —
391
1089.
1441.
1089. April 13. (Idas april.). Rom. — Papst Urban II. trägt dem
Bischöfe Gebhard von Constanz auf, einen gewissen Mann, Namens
T5to, welcher sich und seine Habe dem Kloster S(. Salvalor und
Allerheiligen in SchafThausen (in Scaphusa) gewidmet hatte, dann
aber auf Betrieb des Teufels (instinctu diaboli apostatando) sich
und das Seinige dem Kloster zu entfremden wagte, gemäss seinem
evangelischen Ansehen zum zweiten und dritten Mal in kanoni-
schtT Weise (sccundum evangelicam auctorilatem secundo et
tercio cauonice) zur Rückkehr zu ermahnen; falls derselbe in seiner
Bosheit verharre, so solle der Bischof seiner Amtspflicht gemäss das
Schwert der Excommunication aus der Scheide ziehen, damit,
wenn auch Toto unverbesserlich bleibe, doch die Uebrigen Furcht
bekommen. •
— . Keugart, 2, 37. mit dem Dat. J. 1092. Haas! 20, 707. Jaffe, Reg.
pontif. 451. Nr. 4030.
1442.
1089. April 18. Rom. — Papst Urban II. überträgt dem Bischöfe
Gebhnrd von Constanz bischöfliche Gewalt über das Kloster Reichenau
(in monasterium Augiense potestatem episcopalem) und Gewalt dort
sowohl als in St. Gallen und in den übrigen Klöstern, wo nöthig,
für Besetzung erledigter Abtstellen zu sorgen; auch für die
Besetzung der erledigten Bischofssitze in Augsburg und Cur und
anderer, in welche der Bischof von Padua nicht hinkommen könne,
möchte er sich bemühen.
— . Mansi 20, 666 und 715. Cocqu. 2, 65. Harzheim, Conc. Genn.
3, 210. Mohr, Cod. dipl. 1, 142. Jaff^, Reg. pontif. 451.
. 1443.
1089? — Graf Liutold von Achalm schenkt an das Kloster Zwiefalten
Besitz im Curer Gebiete in der Villa Maienfeld (in territorio Curiensi,
in Villa Lupinis), nemlich: den vierten Theil der Kirche, das Herren-
land (salicam terram) mit fünf Weinbergen, von welchen der
grösste Cultura heisst, der zweite Clusa, der dritte Castella, der
vierte Gisinwingart, der fünfte ist klein. Femer vier Winzer mit ihren
392
1090.
eigenen Lehen (cum beneflciolis propriis), um die Weinberge zu
bcarbiiten; dann den dritten Thril an dem Schiffe, das dM auf dem
Rheine fährt; die nach dortiger Uebung zu entrichteudun Zehnten
von drei daselbst an das Kloster St. Gallen geschenkten Hüben. In
der nächsten Villa Fläsch (Plasconis) zwei Weinberge. An drn
Bergen dabei (in montanis prope posilis) weite Alpen und Herrengüter
(salicaß terrs agr s). Aus den Alpen, Zehnten, verschiedeneu Hur-
Stätten und aus den Leistungen der Leibeigenen (ex mancipiorum
servitiis} soll der Verwalter (procurator) der Villa die zum Woin
nölhigen Gefässe nebst 300 Alpkäsen liefern und soll dann mi^
seinen Untergebenen dies zusammen auf Wagen in die Villa Fuss-
ach an den ßodensee schaffen.
— . Mohr, Cod. dipl. 1, 144.
1444.
1090—1093. (Facta est hec donatio tempore Sigwini prioris). —
Bischof Lambert von Lausanne und sein Bruder Uldricus schenken
mit Zustimmung ihrer Brüder Philipp und Cono und ihres Neffen
.\madeus dem Kloster Romainmötier (deo et sanclo petro Ro*
mani monasterii) eine Leibeigene, Namens Litburg, mit ihren Söh-
nen und Töchtern uud all deren Nachkommen (unam ancillam no-
mine Litburgam cum fliiis suis et filiabus et omnibus qui de illis
sunt processuris).
Bern, Bibliothek v. Hülinen. (Copie nach dem Original, das im J. 1798
von Bern an das Staatsarchiv in Lausanne abgegeben wurde). —
1445.
1090. März 6. (Dat. per man. Joh. sce. rom. eccies. diac. Pridie
non. marc. Indict. XIll Anno pontißcat. Urbani pp. secundo).
Rom. — Papst Urban II. nimmt das Kloster Allerheiligen in Schaff-
hausen (coenobium in honore omnium sanctorum in loco Scaphu-
son) unter Abt Siegfried in seinen Schirm und bestätigt ihm seinen
gegenwärtigen und zukünftigen Besitz. Die Wahl des Abtes soll
auf keine andere Weise als durch gemeinsame Uebereinstimmung
oder durch die Mehrheit der Brüder (communi consensu vel fra-
trum pars consilii sanioris) geschehen; der gewählte soll vom
393
1090.
Bischöfe von Constanz geweiht werden, wenn dieser rechtgläubig
(cathollcus) und in der Gnade des Papstes steht und die Weihe um-
sonst, ohne Hinterhalt und Bedingung, ertheilt werden (gratis ac sine
pravitate omnique transactione seposila). Sonst kann der Abt einen
andern rechtgläubigen Bischof (cathoiicum anlis(item) um das Sacra-
ment der Weihe angehen, gestützt auf das päpstliche Ansehen.
Ebenso solle es wegen des hl. Oels, der Altar- und Kirchen-
weiben und der Beförderungen der Mönche (provecliouibus mo-
nachorum) gehalten sein. Das Kloster hat dafür Jährlich eine Stola
und ein Cinguium zu Papst Urbans und seiner Nachfolger täg-
lichem Gebrauche an den Lateran-Palast in Rom zu entrichten.
Schaffhausen, Staatsarch. — Beiträge zur vaterländischen Geschichte
von Schaffhausen I. Heft. S. 95 uud ff. Fickler, Quellien, Abthlg. 2.
S. 25. Anm.
1446.
1090. April 13? An einem Samstage. (Feria YII. Luna XXVII. Papa
Urbano regnante). — Graf Aimo (von GenQ und sein Sohn Gerold
schenken der Abtei SL Michael zu Chiusa ihren ganzen Besitz Chamo-
nix (campum munitum) vom Flusse Diosalz (bei Servoz) und dem
Roche blanche bis Balmes (col de Balme).
~. Guichenon, Bibl. Sebus. Cent. 1. S. 97. Besson, Preuves Nr. 8.
1447.
1090. April 14. (Anno incarnat. mill. XC. Indict. XIII. Epaciis XVIT.
Concurrent I. Mense aprili. XVIII. kal. mai. Die dominica. Luna
XI). Fridingen — Graf Burchard vom Castell Nellenburk thut kund,
er habe Herzogen Bertold und dessen Vetter (fratuelis) Grafen
Herimann, beauftragt seine Höfe (curtes) Bösingen (ßösinga) und
Hemmenthai nach seinem Tode , wenn er sie vorher nicht um
etwas Anderes ersuche, dem Kloster Allerheiligen zu schenken;
nun habe er sie gebeten, diese Schenkung noch während seines
Lebens zu machen, was sie nunmehr gethan haben, indem sie in
der Villa Fridingen im Gau Hegau (Hegowa) in der Grafschaft
Ludwigs seine Bitte (petiiionem meam) erfüllt haben.
Schaffhausen, Staatsarch. (Gleichzeitige Copie auf einem Pergament mit
andern Urkunden; auch deutsch auf Papier mit dem VerseichniM der
Stitlungsgttter des Klosters Allerheiligen). —
394
1090 - 1091
1448.
1090—1092. (Hoc factum est in presentia Rainaldi comitis et Gui-
gonis prioris romani monasterii). — Gualcherias von Salins sprach
Poncia, die Frau Roberts, Tochter Stephans und der Rotrudis un-
gerecht an, dass sie seine Leibeigene sei. Mit dessen Zulassung
(concessu ipsius GuaU-herii) bewies Lambert, dass sie eine Leib-
eigene des Klosters Romainmölier sei um den Zins eines Denars
in Wachs. Der Beweis wurde geführt durch den Eid (probavit Jure
Jurando) folgender Zeugen: AMrich, Aymo und HumberL Gual-
cherius lässt daher seine Anklage vollständig fallen (omnem ca-
lumpniam illam penitus absolvii).
Freibnrg, Staatsarch. (Cartalar von Romainmdtier fol. 26 b et 27). —
M^m. et doe. de la Suisse rom. 3, 470.
1449.
1091. Juni 7. (Anno incarnal. MLXXXXL IndicL XIIII. VII. id. jun.).
In der Villa SchalThausen (Scafhusa). — Graf Burchard vom Ca-
stell Nellenburk Ihut kund, dass er die Vogtei (advocatiam) des
Klosters Allerheiligen, welche ihm Abt Sigfrid geschenkt hatte,
wieder zurückgegeben habe, damit keinem seiner Erben gestattet
seie, irgend welche Herrschafl gleichsam durch das Recht der
Erbschart in demselben Kloster in Anspruch zu nehmen (aliquam
potestatem quasi hereditario iure in eodem monasierio ven'licare).
SchaffhauseDf Staatsarch. (Gleichzeitige Copie auf einem Pergament
mit andern Urkunden ; auch deutsch auf Papier mit dem VerzeichniBS
der Stiftungsgüter des Klosters Allerheiligen). —
1450.
1091 ? Febr. 5. — Die Kardinäle der römischen Kirche (Cardioales
romane ecciesi») Urkunden, dass Graf Wernher von Habsburg
mit seiner Frau Regulinda und seinen Söhnen das Kloster Huri
St Martin durch den edlen Mann Eghard unter die Herrschafl und
den Schirm des päpstlichen Stuhls für immer (sub dittone et in
defensione sedis apostolica in perpetuum) gestellt habe mit der
gleichen Freiheit wie die übrigen unter Rom allein stehenden
995
1091 - 1099.
Klöster, mit der Yerpflichtang, an den römischeo Stahl Jihrlieh
einen Golddenar zo entrichten.
— . Acta Fund. Morensis Monasterü ed. Frid. Kopp in : Vindicia Ae-
tonim Marensiom. pag. 27. Tschndi, Chron. 1, 39. (Zweifelhaft).
1451.
1091 7 -— Graf Arnold von Lenzburg schenkt an das Fraoenkloster
Schännis zu Ehren SL Sebastians seinen Antheil an der Kirche
ond an dem Hofe zu Benken (Bebenchon), Bilten (Billitun) und
Maseltrangen mit dem Vorbehalt, dass während seines Lebens alle
Freitage auf St. Maria Altar fdr alle gläubige Seelen eine Messe gele«
sen und nach seinem Hinschiede ein Jahrzeit für ihn, seinen Vater^
seine Mutter und Brüder gehalten und Almosen ausgethcilt werden
soll. Ferner schenkt er sein Gut zu Schmitten (in der Gemeinde Benken)
an Wernher, Pfarrer des Klosters zu Schännis und dessen Nach-
folger, mit der Bestimmung, alle Mittwoche auf dem Altar „an
den Stegenlritten^ eine Messe zu seiner und seiner Vorfahren Ge-
dächtniss zu lesen.
St. Gallen , bei Hrn. L. Gmür (Deatache Ueberaetxung in einer Perga-
mentbandachrift). — Jahrbuch de« bist. Vereint yon Glarus 1, 12.
1452.
1092. Jan. 26. (Dat. VH. febr. Anno incarnat. milles. nonage-
simo.... Indict. XV. Pontificat Urbani pp. IHI). Anagni. — Papst
Urban H. nimmt wie sein Vorfahr Papst Gregor VIL das
▼on Graf Eberhard zur Ehre Allerheiligen gebaute Kloster
St SalTator in der Villa SchaiThausen (Scaphusa) in den bestän-
digen Rechtsschutz und Schirm des apostolischen Stuhls (in Jus
perpetuum et tutelam apostolice sedis) und bestätigt alle ihm er-
theilten Rechte und Freiheiten. Er befiehlt, dass Niemand das-
selbe in irgend einer Weise belästige oder Terletze, ond dass es»
von Jeder andern Macht befreit (sed ita sii ab omni potestate
securus), der Freiheit des römischen Stuhls sich erfreue, wie dies
bei den Klöstern zu Clügny und Marseille der Fall ist Ebenso
solle Niemand die Klösterlein (cellulas) St Apes in Sehaffhansen
(Scaphusa) und St Maria in Vachinhusin (Wagenhaosen) dem
396
1099
Eigenlhom des Klosters Allerheiligen enlfremdeo, sondern viel-
mehr in der Ton Abt Sigfrid getroffenen Ordnung belassen; der-
selbe und dessen Nachfolger sollen dieselben nnd ihren Besitz
erhalten. Die Abtwahl soll auf keine andere Weise als durch
gemeinsame Uebereinstimmung oder durch die Mehrheit der Brü-
der (communi consenso Tel fratrum pars consilii sanioris) ge-
schehen. Die Altarweihen, die Ordinationen (Weihen) der Kleri-
ker, das Krisma, das heilige Ool und die übrigen bischöflichen
Amtsverrichtungen sollen ihnen vom Bischöfe von Constanz be-
sorgt werden, wenn derselbe rechtgläubig (catholicus) und vom
päpstlichen Stuhl anerkannt ist; sonst sollen sie sich an einen
andern, oder an den päpstlichen Stuhl selbst wenden. Der Abt
kann mit den Brüdern nach seinem Gefullen den Vogt (advoca-
tus) wählen und absetzen. Für diese von der römischen Kirche
ertangte Freiheit hat das Kloster Jährlich eine Unze Gold an den
^ Lateran- Palast zu bezahlen.
Schaffhausen. Staatsarch. — Fickler, Quellen 2, 24.
1453.
1092. Jan. 28. (Dat. Y. kal. febr.J Anagni. — Papst Urban IL, in
Folge eines Briefes des Abts (SigfridJ vom Klosler St. Salvator
(Allerheiligen in Schaffhausen), ersucht den Bischof G. (Gebhard)
von Constanz , und die Herzoge Weif und B. (Bertold) und den
Grafen B. (Bertold), sie möchten einen gewissen Toto, welcher
sich und das Seinige dem Kloster Allerheiligen gewidmet und dies
nach dem Gesetze der Sueven bestätigt hatte, davon abhalten, die
geschenkte Besitzung auf Eingebung des Teufels wieder wegzuneh-
men und das vom Abte (Sigfrid) darauf gebaute Kloster (Wagen-
hausen) zu zerstören. Bischof G. (Gebhard) solle denselben in
canonischer Weise zwei und dreimal ermahnen, von seinem
. Beginnneu abzustehen, und wenn er dies nicht berücksichtige,
. gegen ihn, um Andern Furcht einzuflössen, das Schwert des
Bannes (gladium anathematis) zu ziehen.
— . Nengart 2, 36. Mansi 20, 706. Jaff6, Reg. pontif. p. 455.
397
1454.
1092. Febr. 26. (Dat V. kal. marc. Indict. XV. epact. IX. Con-
curr. im. lana XIIII). Stein. — Graf Barchard yoii Neuenbürg
bestätigt dem Kloster Allerheiligen seine and seines Vaters Schen-
kungen an dasselbe, wie namentlich mit Zustimmung seiner Matter,
der Gräfin Ida, die Villa SchaflThausen mit Münz- und Marktge-
rechtigkeit; die Uebertragung des Hofes Bösingen und des Ortes
Hemmenthai mit dem Forste Randen an das Kloster und die Zu-
rückgabe der Schirmvogtei an dasselbe.
Schaffhaosen, Staatsarch. (?) —
1455.
1992. Febr. 26. (Anno incarnat. MLXXXXII. Indict. XV. Epact. IX.
concurr. IUI. Mense febr. V. kl. marc. Luna XIUI. Die Jovis). In
der Villa Stein (am Rhein). — Graf Burchard vom Castell Nel-
lenburk hat an das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen die Villa
Hemmenlhal mit dem Forste geschenkt, dieselbe Jedoch wieder vom
Abte Sigfred zu Lehen erhallen (in beneflcium acceplam) und
wird nun für dieselbe jährlich einen Denar Zins entrichten (inde
denarium in tributum reJditurus).
Schafifhaosen , Staatsarch. (Gleichzeitige Copie auf einem Pergament
mit andern Urkunden).
1456.
1992. Mai 2. (Anno ab incarnat. milles. XCII. Indict. XV. VI. non.
mai). Ulm. — Wernher von Kirchheim schenkt mit seiner Mutter
Richinza auf beider Ableben hin an das Kloster St. Salvator (Alter-
heiligen) in der Villa Schaffhausen unter Abt Sigfrid ihren Besitz zu
Pliezhausen (Püdolfeshusin), Buünsuiza, Degerschlacht (Tegirslath),
llirmilbrunnln. Flinswnngin (Fleins-*oder Fleischwangen?) mit
allen Zubehürden und Leibeigenen, ausgenommen die riltermässigen
Personen (exceplis mili(aris vit» personis). Er Übermacht diese
Schenkung an das Kloster durch die Hand Otto's von Chirchberc
(Oberkirchberg au der liier).
Sdiaffhausen, Staatsarch. — Wirtemberg. Urkdbeh. Ij 996.
398
loes.
1457*
1092. (Anno ab incarnat millesimo XCII. regnante Heinrico rege). —
Humbert schenkt an das Kloster Clügny unter Abt Hugo die
Kirche zu Corcelles (Curccllis) und dazu sechs Jucharte Land
unterhalb der Villa, eine Wiese daselbst und den ganzen Wein-
zehnten in derselben Villa; dann den Wald von Bancon und die
Fischerei im See, ausgenommen 15 Tage. Ferner die Kirche zu
Coffrane (Cusfrasno) mit ihrem Besitze, ausgenommen zwei So-
lidi, welche sie an die Kirche von Bevat zu geben pflichtig ist.
Auch gestattet er seinen Leibeigenen von ihrem Erbbesilze Schen-
kungen dorthin machen zu dürfen (Et si quis servus aut ancilla
nosira aliquid de alodio suo ibi donare voluerit, nos concedimus).
Endlich schenkt er dieser Kirche folgende Leibeigene (servos et
ancillas): Osburga mit ihren Kindern, Adeleido mit ihren Kindern,
Adeleido mit ihren Kindern, Rusa mit ihren Kindern, Emilina und
Riculf.
Bern, Bibliothek t. Ifülinen (Copie aus dem Cartular v. Clugny). —
ICatile, Mon. 1, 6. Zeerleder 1, 49. (Fehlerhaft abgedruckt).
1158.
lOfS. Mai 12. (Dat. IUI. id. maii. Anno ab incarnat. milles.
nonages. 111. Indict. I. Anno regni XXXVIII. Imperii Villi). Pavia. —
Kaiser Heinrich IV. schenkt dem Kloster St. Gallen die Villa
Oaugendorf (Touwondorf) im Gau auf den Alben (Vofumalbun)
und dazu 30 Mansus daselbst von jener Besitzung, welche ihm
Herzog Heinrich von Kärnthen (Carinthia), Sohn Harquards, ge-
geben hat, zu Eigen.
St GaUen, SÜftsarch. - Cod. Tradd. 458. Wirtbrg. Urkdbch. 1, 299.
Böhmer 1947. Stumpf, Reichskanzler 2, 2. S. 244. Nr. 2918.
1459.
1013. Dec. 27. (Anno ab incarnat. HLXXXXUI. Indict« I. Mense
decembrio. VI. kl. Jan. Luna V. Die martis). In der Kirche SL Salvator
(Kloster Allerheiligen in Schaflfhausen). — Gozperl überträgt durch
seinen Sohn und durch seinen Vogt Alberich mit Zustimmung seiner
399
109S.
Gattin Amita an das Kloster Schaffhausen (ad monasterium qnod
dicilur Scuphusa) zum hl. Erlöser, zur hl. Gebärerin Maria und Aller-
heiligen unter Abt Sigfrid seinen Besitz im Gau Hegau (in pago He-
gowa) in der Grafschaft Ludwigs in. dem Orte Biberach mit dem
Vorbehalt, dass er. seine Gattin ; seine Söhne Rödolf und Hein-
rich und seine Tochter Bertha lebenslänglich ihren nöthigen Lebens-
unterhalt im Kloster erhalten.
SdiailhauseD, Staatsarch. (Original, und gleichzeitige Copie auf einem
Pergament mit andern Urkunden). — Neugart 2, 33 mit dem Datum
J. 1083.
1460.
1093—1105. — Kaiser Heinrich IV. überlässt (concedimus) dem
Kloster Päterlingeu CPaernensi monaslerio) St. Maria alles, was
es bis zur gegenwärtigen Zeit erworben hat und noch erwerben
wird überall im Gebiete des römischen Reichs (sub romani dicione
imperii).
Lausanne, Staatsarch. — (Unftcht).
1461.
1093—1105. — Kaiser Heinrich IV. schenkt (concedimus) dem
Kloster Päterlingen (paernensi monasterio) St. Maria den Ort Val
de Travers (locum qui vulgo vallis traversis vocatur) im Bislhum
der Lausanner Kirche (in episcopatu Lausannensis ecciesie con-
structus esse noscitur), ausgenommen was aus seiner Hand einige
Laien (quidam laici) besitzen. In gleicher Weise fiberlässt er dem-
selben Kloster, was es in rechter Weise erworben. hat oder er-
werben wird überall im Gebiete des römischen Reiches (sub ro-
mani ditione imperii).
Lausanne, Staatsarch. — Mem. et doc. de la Suisse rom. 1, 162.
Mutile, Hon. 1, 6. Supplement p. 1138. Stumpf, Reichskanzler 2, 2.
S. 251. Nr. 2994. (Unächt).
1462.
1093. An einem Donnerstage (Anno regn. Juniore rege Henrico
XXXVli. die Jovis). — Bischof Guido (Wido) Ton Genf schenkt
mit Zustimmung seines Dekans Wilhelm (laudante donno Wilelmo
im
oostro decano) an die St. Viciorskirche (io Genf) and an die
Möiiche daselbst mit dem Prior Tigrinus unter der Herrschaft Abt
Hngo's von Cliigny (sab polestate Ugonis Claniacensis abbatts) die
Kirche St Martin in der Villa Esserlet im Gau Genf in (pago
Genevensi et in villa Esserlet).
Genf, Stttatsarch. — Mein, et doc. de Gen^ve 1, 2, 155. R^ste ge-
nevois p. 64. Nr. 225.
1463.
10d3. An einem üonnerslage. (Anno regn. Juniore rege Henrico
XXXVII. die Jovis). - Bischof Guido (Wide) von Genf schenkt
mit Zustimmung seines Dekans Vieler (laudanle donno Victore
noslro decano) an die St. Viciorskirche (in Genf) und an die
Mönche daselbst mit dem Prior Tigrinus unter der Herrschaft Abt
Hugo's von Clügny die Kirche St. Marlin zu Gisirac im Gau Genf
(in pago genevensi et in villa Gisiraco).
Genf, Staatsarch. — M6m. et doc. de Genive 1, 2, 157. R^geate ge-
nevois p. 64. Nr. 226
1464.
1093—1119. — Bischof Guido (Wide) von Genf schenkt an die SL Vic-
torskirche an den Mauern der Stadt Genf (prope mcBuia geneve urbis)
und an die Mönche daselbst unter der Herrschaft und Leitung des
Priors Tigrinus (sub potestale et gubernatione Tigrini prioris)
und unter dessen Nachfolgern im Gau Genf und in der equestri*
sehen Grafschaft (in pago genevensi et in commitatu equestrico)
die Kirchen zu Dardagny, St. Johannes in der Villa Gonville
(Govelis), St. Maria in der Villa Allemogne (Alamonia), St Paul
in der Villa Ciriel (Ciries), St. Maria in Marciliaco (Maxilly?),
St. Ursus in der Villa Lullin, Sl. Maria zu Bonneguite (Bonawaiu),
St. Laurentius in der Villa Russin (Rucins), den KirchenaKar in
der Villa Aisery (in villa Asiriaco Altare ecclesie)^ und die Kirche
St. Lazarus in der Vila Feigeres (Felgiriaco).
Genf, Staatsarch. — M^m. et doc. de Geneve 1, 2, 153. Bögest« ge-
neroiB p. 67. Nr. 237.
404
io»s.
1465.
1093? Wiiberl, seine Brüder Waroerius und A — , und auch seine
Verwandten (consanguinei) Ber . . . , Mapcrius, Giroldus und Guido
schenken mit Zustimmung des Bischofes Guido von Genf und des De-
kans Albert an die St. Yictorskirche zu Genf und an die dortigen Mönche
unter Schirm und Leitung (sub defensione et gubernatione) des
Priors Tigrinus und seiner Nachfolger im Gau Genf und in der
Villa Bonnegufite (ßonawaiia) die Kirche mit dem Zehnten und
dem Begräbnisse (cum decima et cimiterio).
Genf, Staotsarch. — Hern, et doc. de Gen^ve 1, 2, 147. Rdgeste ge-
nevois p. 66. Nr. 233.
1466.
1093 ? — Turumbert und seine Gattin Constancia schenken mit Zustim-
mung des Bischofs Guido (laudante donno episcopo Widone) von Genf
an die St. Victorskirche in Genf in die Hand des dortigen Priors
Tigrinus im Gau Genf (in pago genevensis), in der Villa Ciriel
die Hälfte der Kirche St. Faul die Hälfte der Kirche St. Maria zu
Maciliaco (Maxilly?), die Hälfte der Kirche St. Ursus zu Bernex
(Brenatis) und die Hälfte der Kirche SL Eugendius zu LuUin durch
die Hand ihres Vogtes Guido, mit dem Vorbehalte jedoch, dass
ihnen die Oberherrlichkeit (primatia) und Vogtei darOber ver-
bleibe.
Genf, Staatsarch. — M6m. et doc. de Qen^ve 1, 2, 144. R^geate ge-
nevoia p. 66. Kr. 231.
1467.
1093? — Die Bruder Wilhelm und Rainold schenken mit Zustimmung
des Bischofs Guido von Genfund des Dekans Victor, des Grafen Aimo
(von Genf) und auch Girolds und seiner Gattin und Kinder an die
St. Victonkirche in Genf uu'l an die Mönche daselbst unter der
Leitung (sub gubernatione) des Priors Tigrinus und seiner Nach-
folger die Kirche SL Johannes in der Villa Gonville (Govellis) und
in der equestrischen Grafschaft mit dem dritten Theii des Zehntens
nnd mit dem Begräbnisse (cum tertia parte decimi^ et cum cimi-
terio) und von ihrem Erbbesitze (proprio allodio) Ackerland
26
402
1093.
zum Pflügen für vier Ochsen (terra laborativa ad qualuor boves
ad arandum) zweimal des Jahrs (per duo temporalia anni) und
einen Weinberg in Dardagny (Dardaniaco).
Genf, Staatsarch. — M^m. et doc. de Genöve 1, 2, 148. lUgeste ge-
nevois p 66. Kr. 234.
1468.
1093 ? — Die Brüder Cotescald und Magnerius scheniien mit Zastiro-
mung des Bischofs Guido ( Wido) von Genf und des Dekans Victor und
mit Zustimmung ihrer Frauen mit ihren Kindern an die St. Victors-
kirche in Genf die Kirche in der Villa Russin mit dem Begrab-
niss (cimileiio) in der equestrischen Grafschaft gelegen.
Genf, Staatsarch. — M^m. et doc. de Gen^ve 1, 2, 150. R^este ge-
nevois p. 66. Nr. 235.
1469.
1093 ? -> Armann von Aisery (Asiriaco) schenki mit Zustimmung (laa-
dantibus) des Bischofs Guido (Wido) von Genf, Dekan Ludwigs and An-
selms von Rocca (de la Roche) an die SL Victorskirche (in Genf) und
die Mönche daselbst unter Leitung des Priors Tigrinus und dessen
Nachfolger die Kirche mit dem Begräbnisse (cum cimiterio) und
der A usstaltung in der Villa Aisery im Gau Genf (in pago ge-
nevensi} und einen von seinen Leibeigenen (ex servis meis)
Adalard^ nemlich einen Sohn desselben Bo. * . . und einen Mansus,
den dieselben von ihm innehaben; dann den Zehnten (decimatio-
nem) von sieben Mansus vom Bosonaria-Land (de terra Boso-
naria} und die von sieben HofstäUen zu leistenden Dienste (de
VII casalibus servicium, offerendam scilicet quam facere debent);
ferner den Zehnten von zwei Wäldern in Calorgis und Sauhea,
endlich einen andern Mansus (masnm), welchen Ricard sein mi-
nistralis inne hat in Triuniaco. Für diesen Mansus hat vt ein
hundert Solidi werthes Pferd erhallen (de hoc maso accepi equum
centum solid.)
Genf, Staatsarcli. — Mem. et doc. de Genöve 1, 2, 151. Regeste ge-
nevois p. 66. Nr. 236.
403
1093 - 1094.
1470.
1693? — Adelheid von Viry (Yiriaco) schenkt, dem Tode nahe
sich fühlend, mit Zuslimmang ihres Gatten Boso und ihrer Söhne
Sigismund, Wilhelm und Raimund an die Sl. Yictorskirche (in Genf)
uuicr dem Prior Tigrinus, den sie desshalb zu sich kommen liess,
ihren Besitz in Essertet (Exserlario) und einen Leibeigenen, Na-
mens Boso. «
Genf, Staatsarch. — M^m. et doc. de Gen&ve 1, 2, 156. Rögeste ge-
Dcyoia p. 67. Nr. 238.
1471.
1093—1103. — Bischof Boso von Aosta schenkt an die St. Victors-
kirche in Genf unter Leitung (sub gubernaüone vel potestate)....
und mit Zustimmung — und der Kanoniker und der Vögte des-
selben Ortes (advocalis ejusdem loci) Ubcrt des Grafen, Aimo
und Ugo, seinen gegenwärtigen und zukünftigen (Besitz) mit der
Bestimmung, dass der Bischof und die Kanoniker jährlich am Tage
St Johannes Baptist im Speisesaal (refectorium) 30 S* Brod und
einen Sester gewürzten Wein erhalten (triginla libras panis et
unum sextarium pigmenti) und dass die von den Mönchen dieser
Kirche erwählten Presbiter in ihren Kirchen vom Bischöfe .... er-
halten^
Genf, Staatsarch. — M^m. et doc. de Genöve 1, 2, 145 und Anm. 2.
Hist. patr. mon. Chart. 2 , 177 (nach dem Original (?) im Archive der
Kathedrale in Aosta). R^geste genevois p. 66. Nr. 232.
1472.
1094. März 14. (Anno ab incarnat. MLXXXXIIII. Indict. II. Mensa
martio II. id. ejusdem mt^nsis. luna XXIII. Die martis). Allerhei-
ligen Klosterkirche in Schaffliausen (Actum in ecciesia S. Salva-
tor). — I öpert und die Söhne seines Bruders Hezeio von Hon-
steti, Eriewin und Eberhard in Gegenwart Jampurga^s der Mutter
und Herimann's des Bruders der beiden Letztgenannten schenken dem
Kloster St. Salvator (Allerheiligen) in der Villa Schaffhausen (in villa
Scafhusa) im Gau Kletgau (in pago Cletgowa) ihren Besitz im
m
1094;
Gau Thurgau (in pago Turgowa) in der Grafschaft des Grafco
Harlmann in dem Orle Matzingen mit der Bedingung, dass das
Gedächtniss an sie, ihre Eltern und Nachkommen von den Mönchen
daselbst geballen werde und dass obgenannte Motter mit zwei
Leibeigenen Frauen (cum duabus ancillis suis), welche sie den
Schleier nehmen lässt (quas sacro velamine deo dicari fecit) im
Kloster (cella) S. Agnes, und Eberhard jind sein Bruder Herimann
in dies Kloster als Laieubrüder (inier sce. conversationis viros
sub regula S. Benedicli) zeitlebens aufgenommen werden.
Schaffhausen, Staatsarcb. (Gleichzeitige Copie auf einem Pergament
mit andern Schenkungsurkunden). — Archiv f. Schweizergesch. 7, 258.
1473.
1094. Apr. 2. (Anno ab incarnat. MLXXXXIill. Indict. IL Meose
aprili. IV. non. ejusdem mensis. Luna XIL Die solis). Schaffhausen
vor dem Kloster Allerheiligen (Actum Scafhuse ante monasterium
S. Salvatoris). — Theoderich schenkt, falls er ohne Kinder von
seiner geselzmässigen Frau stirbt, an das Kloster Allerheiligen
(S. Salvator) in der Villa Schaffliausen (Scafhusa) unter Abt Sig-
frid seinen Erbbesitz im Gau Breisgau (in pago Briscaugia) in der
Grafschaft Herimauu*s in folgenden Orten: Emmendingen (Anemö-
tinga), Zeizmannesmate, Riegel (Regol), Reichenbach (Richin-
bac)i), Winedoriuli (Windenreute bei Emmendingen) und Bäh-
ungen (Baldinga).
Schaffhausen, Staatsarch. — Fickler, Quellen. 2, 26. (Fehlerhaft abge*
druckt).
1474.
1094. Apr. 2. (Anuo ab incarnat. MLXXXXIill. Indict. II. Meose
aprili. Uli. N. ejusdem mensis. Die solis). Schaffhausin vor der
Kirche S. Agnes. — Johanna, Trödwiu's Tochter, schenkt mit
Zustimmung ihres Vogtes Chöno von Seolvingen (bei lieber-
. lingen) an das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen (ad mona-
.slerium S. Salvatoris quod 3ilum est in villa que dicitor Scafhusa)
405
1094.
ihren Besitz in folgenden Orten: Tönsnl (im Breisgau), Oles*
wilare (Aitschweier ?) und Wendungen.
Schaffhausen , Staatsarch. (Gleichzeitige Copie anf einem Pergamente
mit andern Schenkungsurkunden). — Arch. für Schweizergeseh. 7, 254.
1475.
1094. April 4. (Anno ab incarnat. MLXXXXIIII. Indict. IL Mense
apr. II. N. ejiisdem mensis. Luna XIIII. Die marlis). Constanz
(Constancie). -- Johanna schenkt an das Kloster Allerheiligen
(ad monasterium S. Salva(oris) in der Villa SchafThausen (Scaf-
husa) unter Abt Sigfred ihren Besitz in dem Orte Vrenowa in der
Grarschaft Olto*s im Gau Linzgau (in pago Linziji^owa).
Schaffliausen , Staatsarch. (Gleichzeitige Copie auf einem Pergamente
mit anderu Schenkungsurkunden). — Archiv, für Schweizergeseh. 7, 255.
1476.
1094. Apr. 23. (Anno ab incarnat. MLXXX(X)IIII. IndicL IL Epact.
L concurr. VI. Mense aprili. Luna V. Die dominica). Schaffhausen
im Kloster Allerheiligen (Actum Scafh. in monasterio S. Salvat). —
Gerard von Eschiloch schenkt an das Kloster Allerheiligen (S. Sal-
valor) in der Villa Schaffhausen (Scafhusa) seinen Besitz in der
Villa Eschiloch, welchen ihm sein Vater bei seinem Absterben hin-
terlassen hat, sowie se^ne Güter in der villa Nezzelwanc (Nessel-
wangen im Kreis Constanz), mit Ausnahme der Kirche, und bei
der Veste (circa munitionem) Stein, mit Ausnahme dieser Veste
selbst (excepta eadcm munitione).
SchafThausen , Staatsarch. (Gleichzeitige Copie auf einem Pergamente
mit andern Schenkungsurkunden). — Archiv für Schweizergeseh. 7, 254.
1477.
1094. Dec. 27. (Anno ab incarnat. MLXXXXIIIL Indict. IL Mense
decembrio. VL kal. jan. Luna XVI. Die mercurii). Im Kloster
Allerheiligen (In monasterio S. Salvatoris). — Heinrich und seine
Gattin Gopa schenken an das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen
(ad monaslerinm S. Salvaloris in villa Scafhusa) unter dem Abte
Sigfred ihren gegenwärtigen Besitz (quicquid proprietatis hodierna
406
1094.
die habere videmos) in dem Orte Wiseholza in der Grafschall
Ludwigs im Gau Hegau (io pago Hegowa in comilaiu Ludowici).
Scbaffhauscn , Staalsarch. (Gleichzeitige Copie auf einem Pergamente
mit andern Sclieukutigsurkunden) ^ Archiy für Schweizergescb. 7, 259.
1178.
1094. Dec. 27. CAnno ab incarnat MLXXXXIIII. Indict. II. Mense
decembrio. VI kal. Jan. Luua XVI. Die mercurii). Im Kloster
Allerheiligen in ScbnflThausen (In villa Scafhusa monasierio S. Sal-
va(oris). — Meginfred (von Orsingen) schenkt nn das Klosler
Allerheiligen in SchalThausen (ad moriaslrrium S. SaIva(oris in villa
Scarhusa) unter Abt Sigfrid seinen Besitz in Orsingen, in der
Grafschaft Ludwigs im Gau Uutersee (in pago ^Undersee in coiui-
tatu Ludewici).
Schaffhansen , ^taatsarch. (Gleichzeitige Copie auf einem Pergamente
mit andern Schenkungsurkunden). —
1479.
1094. Dec. 27. (Anno ab incarnat. MLXXXXIIII. Indict. II. Mense
decembrio. VI. kal. Jan. Luna XVI. Die mercurii). Im Klosler
Allerheiligen in Schaffhausen (In monaslerium S. Salvaioris). —
Gerold (von Mantal) schenkt an das Kloster Allerheiligen in Schaff-
hausen (ad monaslerium S. Salvaioris in villa Scafhusa) unter
Abt Sigfred seinen Besitz in dem Orte Sneite (Schneit zwischen
der Thur und Altikon) im Gau Thurgau in der Grafschaft Hart-
manns (in pago Turgowa in comitatu Harlmanni).
Schaffhausen, Staatsarch. (Gleichzeitige Clopie auf einem Pergamente
mit andern Schenkungsurkunden). —
1480.
1094. Dec. 29. (Anno ab incarnat. MLXXXXIIII. Indict. II. Mense
decembrio IUI. kal. jan. Luna XVIII. Die veneris). In der Kirche
des Klosters Allerheiligen (Actum in ecciesia S. Salvaioris). —
Adalbert schenkt an das Klosler Allerheiligen in Schaffhausen
(S. Salvaioris et S. Dei Genilricis Marie atque omnium Sanctorum
in Scafhusa) unter Abt Sigfrid seinen Erbbesitz und zwar den er
407
1094 - 1098.
gegenwärtig besitzt im Gau Nibelgau (in pago Niebilgowa) in der
Grafschaft Heinrichs in den Orten Willeheris, Aisinhart, Siggun
und Egilswend (Zedemowiileheris, Zedemolsinharlis, Zedemosiggun,
Zedemoegilsaendi).
Schaffhausen , Staatsarch. (Gleichzeitige Copie auf einem Pergamente
mit andern Schenkungsarkunden). — Archiv fUr Schweixergesch« 7, 260.
1481.
1094 ? — Graf Berchtold von Niuwenburk, Sohn des Grafen Erle-
mu bestätigt dem Kloster Allerheiligen (mouasterio S. Salvatoris)
in Schaffhausen die Besitzung (predium) in Kisibach (Kts. Aargau),
weiche sein Vater und Bru<Jer für ihre drei Töchter (pro tribus
filiabus suis) an dasselbe geschenkt haben.
Schaflfbausen, Staatsarch. (?) — Arcli. fOr Schweizergesch. 7, 261.
1482.
1095. März. (Data mense marciL Anno incarnat. M. nonagesimo
quinto. ludicU V. Regnante Heinrico XXXIX anno; imperante autem
nono). Padua (Actum est in Longobardia Patavii). — Kaiser
Heinrich (IV.) schenkt an die bischöfliche Kirche St. Maria in
Basel unter Bischof Burchard die Abtei Pfävers (Fabariensem ab-
baiiam) in Curvalia, in der Grafschaft des Grafen Odalrichs von
Bregenz (Bragancia).
Bern , Staatsarch. (Ck>d. dipl. eccl, Basil. p. 21 b). — Herrgott, Gen.
Habsbrg. 2, 130. Mohr, Cod. dipl. 1, 203. TroaiUat, Mon. 1, 210. Böh-
mer 1951. Stumpf, Reichskanzler 2, 2. S* 245. Nr. 2928.
1483.
1095. Juni 27. (Dat. quinto kal. Julii. Indict. III. Anno incarnat.
Milles. nonages. sexto. PontiScat. Urbani II. pap» VIII.). Bei Asti
(apud Astam). — Papst Urban II. bestätigt dem Erzbischofe
Hugo III. von Besan^ou die bischöfliche Kirche von Besan^on
mit den dazu gehörigen Städten, Pfarreien und Abteien, innerhalb
von Besan^on und ausserhalb, zu welch letztem gehören die Ab-
teien Baume-Ies-Messieurs , Chiteau-Chälon , Yaucluse, Baume-
40S
1099.
les-Damcs, Luxeuil, Liitrensi, Favernay (Faveraiacensi) , und
Sc. Ursaniie (Kant. Bern). Auch bestätigt er ihm allen übri-
gen bischöflichen Besitz und verkiht ihm zu beständigem Gebranch
als Würdezeichen Pallium und Kreuz.
— . Dnnbd, Hist. des Sequanois. 2, 585. Troaillat 1^ 211 mit dem
Dat. J. 1096. Jaff^, Reg. ponüf. p. 463. Kr. 4167.
1484
1095. Oct. 8. (Dal. VlII. id. oct. Indicl. III. Anno incarnai. MXCVI.
Pontificat. ürbani secunrJi pape VIII.). Lyon. — Papst Urban IL nimmt
wie sein Vorfahr Gregor VIL das vom Grafen Eberhard erbaute
Klosler Allerheiligen bei der Villa Schaffhausen (apud villam
Scaphusin) in beständigen Rechtsschutz, Schirm (in jus perpetuum
et tutelam) und Immunität, sowie den vom Grafen Eberhard und des-
sen Sohn Burchard dem Kloster geschenkten Besitz , nemlich einen
Theil der Villa in Schaffliausen (partem ville in Scafhusin), die
Kirche in Kirchberg mit den dazu gehörigen Zehnten, die Be-
sitzungen im Kletgau in den Villen Ober- und Untcrhallau
(predia in pago cicctgowe in villis hallaugia superiori et in-
feriori); im Gau Breisgau (in pago Priscaugia) in den Orten
Thalhausen (Pfarrgemeinde Ebringen), Schalistalt (Scalchsteiin),
ferner im Schwarzwald (in nigra silva) in den Orten Grafenhausen
(Gravenhusin), Schluchsee (sciuischse), auf dem Berg Slaufen
(monte Stouphin), von Rotinbach zur Schwarzach (Suarzaha)
bis zur Mitte des Flusses Alb (usque ad medium Albe fluvium);
dann die Villa Neuhausen (Nuwenhusin). Niemand soll die Klöster
St. Agnes in Schaffhausen und Sl. Maria in Wagenhausen (De
cellis beste Agneiis in Scaphusin et beate Marie in Guachinhusio),
dem Besitze des Klosters Allerheiligen entfremden, noch eine andere
Ordnung einführen als die vom Abte Sigfrid gegebene; derselbe
und seine Nachfolger sollen diese Klöster nicht in ihrem Besitze
stören, was auch Niemanden gegenüber dem Kloster Allerheiligen
in irgend einer Weise gestattet sein soll. Abt und Bruder können
nach ihrem Gefallen einen Voet wählen und absetzen. Die Be-
409
109«.
gräbuissstätle des Klosters soll vollständig frei sein and Keiner
solle es wagen hierin Jemanden in seiner letzten Willensver-
fügung zu hindern, wenn derselbe nicht etwa excommunicirt
worden ist. Die Zehuten von seinen Kirchen kann das Kloster
frei gebrauchen ohne Rücksicht auf bischöfliche Einsprache. Keinem
Bischöfe ist ohne päpstliche Erlaubniss gestatlet, über die dortigen
Mönche die Interdiction oder Excommunication zu verhängen.
Das Klo>ter soll in keiner Weise in seinem Besitze noch sonst
gestört werden, sondern frei von jeder Macht die Gunst der römi-
SQhen Freiheit geniessen und fern von den Welthändeln Gott
dienen. Die Abtwahl soll ohne List und Gewalt nur durch ge-
meinsame Uebereinstimmung oder durch die Mehrheit der Brüder
nach der Regel Benedikts zu Stande kommen. Die Altarweihen,
die Ordinationen (Weihen) der Kleriker, das Krisma, das heilige
Oel und die übrigen bischöflichen Amtsverrichtungen sollen den
Mönchen vom Bischöfe von Constanz besorgt werden, wenn der-
selbe rechtgläubig und vom päpstlichen Stuhle anerkannt ist; sonst
sollen sie sich desshalb an einen andern rechtgläubigen Bischof
oder an den päpstlichen Stuhl selbst wenden. Für diese von
der römischen Kirche erlangte Freiheit hat das Kloster jährlich
eine Unze Gold an den Lateran-Palast zu bezahlen.
Schafifbausen , Staatsarch. — Fickler, Quellen. 2te Abthlg. S. 27.
1485.
1095—1097. Im Monat October (Actum mense octobri, Artaldo
priore). — Ugfred von Tramelaio schenkt mit Zustimmung des
Klerikers Enguizo, Wittberls Sohn und dessen Schwester, Ugfreds
Gattin, an das Kloster Romainmötier (Deo et sancto Petro romani
monasterii) einen Jucharten (unum diurnalem), welchen Wittbert
sein Schwiegervater, einst für seine Seele gegeben hatte; jener
Juchart liegt an dem Flusse Tela (Thiele oder die Orbe zwischen
Orbe und Yverdon) und zwar an der Seite des Flusses, wo der
Weg nach der Villula Essert (Exertus) geht.
Laasanne, Staatsarch. — M^m. et doc. de la Suisse rom. 3, 578.
410
1098
1486.
1095. (Facta est anlem donatio ista, anno m. nonagesimo quinto. Ab
iDcarnationedni.Regoante Henrico ioniore DlioHenrici imperaloris).—
Leifred vom Casteilam, genannt Friunencia (Fruence bei ChAtel St. De-
nis) schenkte seinen ganzen Erbbesilz in dem Orte Yillare (Villars-Bos-
son), nemlich unterhalb (sub) der Villa Quarnens (Cuarncn«) den
Brüdern des Klosters Romainmötier zum ewigen Gebrauche (servis
dei qui in romano monaslerio concedo et de meo Jure transfundo).
Jährlich soll davon an Weihnachten ein Zins von Tünf Solidi bezahlt
werden (Et preterea, ut census quinque solidorum ad natale domini«inde
annuatim persolvatur). Hiebet waren als Zeugen, sein Bruder Cono,
genannt Weiss (Albus) von Bassins, Heinrich von Montricher,
Marinus von der Villa Cuarnens. Nun hat diese Schenkung
Burchard ein Nepos (Neffe oder Enkel?) streitig gemacht (ca-
lumpniatus est), nemlich den (Leibeigenen) Aolmarus und dessen
Söhne; aber seine Misselhat erkennend, hat er Alles, was er an
Leibeigenen (in hominibus) und Land streitig machte, in Gegen-
wart vieler Zeugen an das Kloster übertragen (uuerpiuit).
Lausanne, Staatsarch. —
1487.
1095-1109. — H(N)arduin, Sohn Wuitgers und der Adaliudis (Ada-
liudis) schenkt mit Zustimmung seiner Mutter und Gattin (laudante
matre mea et uxore mea) an das Kloster Romainmötier (ad locum
romani monasterii) unier Abt Hugo seinen ganzen Erbbesitz mit
allen Leibeigenen (cum servis et ancillis omnibus), nemlich die
Hälfte der Kirche St. Stephan in der Villa Wufflens (Wolflens) in
der Grafschaft Waadt (in comitatu Waldense) und seinen Erbbe-
sitz in dieser Villa, das ist einen Lunaticus mit einer Hofstatt
(cum casale); ferner in der Villa Dalletis (Daillens) einen Luna-
ticus und seinen Besitz in Firiroles, für sich, seinen Bruder En-
guizo und seine Mutter Adaliud.
Lausanne, Staatsarch. (?) — Mem. et doc. de la Snisse rom. 3^ 580.
441
109» - 1096.
1488.
1095? — (Eberhard von Tarasp schenkt ao das Marienklostcr in
Schuls) den Hof (curia) auf demselben Berg, den halben Theil
der Zehnten von den Freien (de iiberis hominibus) ansgenommen
einen Achtel, und die Hfilfte des Ackerzehnten ; ferner den Hof (cur-
tem) Vulpera (Foniana Yulpaira) zu Tarasp, die Alpe in Asta (Val
d'Assa?) und den zehnten Theil vom Uebrigen; sodann Alpe in Char-
les, die Alpe in Ida mit dem Zehnten von Allem, die Alpe in
Yalle Luilla (Vall d'Uina), die Alpe Signes und in der obern
Villa Mails den Huf (curtim) mit aller Zubehör.
— . Eichhorn, Episcopat. Cur. Cod. prob. 44 ex oodice Qoswini prio-
rlfl Marise montani sec. XIV. Mohr, Cod. dipl. 1, 146.
1489.
1096. Juni 1. (Anno incarnat. mill. XC. VI. Indict. HU. Actum in
Villa Scafhusa. kal. junii. Die dominica). Schaffhaus(*n. -- Abt
Sigfrid vom Kloster Allerheiligen (S Salv.) kauft eine gewisse
Besitzung (quoddam predium) von Hillibald von Criseheim im Gau
Brei^gau (in pago Prisgauvensi) in der Villa Kahlingen (Bai-
dinga). An diesen Kauf gibt (accomodavit) Presbiter Diethelm von
Malterdingen 20 Mark Silber. Diethelm und sein Sohn Bertolf er-
halten dafür dasselbe Eigengut (Idem allodium) zu Lehen (in bene-
Gcium acceperunt) auf Lebenszeit. Der Kauf geschieht vor Graf
ßurkard von Neuenbürg, Vogt des Klosters und anderen Zeugen.
(Eine Nachscbrin gibt an, dass später, unter Abt Adalbert, 1102—
1134, Diethelm mit seinem Sohne das Lehen an das Kloster Aller-
heiligen zurückgegeben, mit Vorbehalt von Jahrzeit und Spende
an seines Vaters und seinem eigenen Todestage).
Schaffhausen, Urkunden-Sammlung von Hm. W. Härder. — Urkutodio
1, 249.
1490.
1096. Mai. (Anno ab incarnat. millesimo nonagesimo sexto. Indict.
IV. Regnante Henrico imperatore juniore filio Henrici. — Uldrich
von Cossonay (Cochoniaco) schenkt mit Zustimmung seiner Gattin
412
1096
Sophia, seiner Söhne Wilhelm und Umbert und seiner Brüder
Sybuld und Wilhelm an das Kloster Romainmöüer (ad locum ro-
mani monasterii) im Gau Lausanne (in pago lausannensi) die
Kirche von Cossonay, die zwischen den Flüssen Venoge und Au-
bonne (Albu ) und auf seinem Erbgute (in proprio allodio
meo) das er von Vater und Grossvater her in Friede (in pace)
besitzt) gestiftet (fundata) ist. In demselben Frieden wie diese
Kirche gelobt er die Güter des Klosters im Gebiete von Viifflens (in
obedieniiam de Yolflens) zu halten. Er schenkt ferner derselben
Kirche zu Gunsten (ad servicium) von Romainmötier von seinem
eigenen Besitze (de meis propriis rebus), was nicht zum Kirchen-
gute (ad sancluaria) gehört, die ihm zugehörigen Zehnten seiner
ganzen Herrschaft (decimas hujus totius potestalis que mihi per
veniunt) und die Zehnten den von ihm selbst und von seiner
Mutter beworbenen Gütern, ansgenommen diejenigen, mit denen
seine Dienstmanneu (milites) belehnt (feuata) sind ; ferner die Be-
nutzung der Wälder nach Nothdurrt und Benutzung des Wassers
der Venoge, so weil seine Herrschaft (polestas) und seines Ver-
wandten (cognali mei) Cono von Bassins geht. Was irgend Je-
mand zum Nutzen der Güter Ulrichs gethan haben mag, oder
was ein Leibeigener (servus) oder ein Freier , welcher von ihm
Lehen, Eigengut oder Zehnten in Besitz hat (qui feodum meum
aut alodium meum aut decimas meas teneat) der vorgenannten
Kirche schenken will, soll dem Kloster gehören. Dies Alles be-
stätigen noch: Cono von Bassins, sein Verwandter (consanguineus
mens), welcher seinen ganzen Besitz dem Kloster Romainmötier
geschenkt hat, und Dalmalius von Rocha Schreiber der ganzen
Sache (signifer totius rei) und Harduin von Ferrarias (Ferreyres)
Sohn Witger's und dazu als Zeugen die Dienstmannen (milites)
desselben castrums.
Lausanne, Staatsarch. (Original). — Bern, Bibliothek v. Mülinen
(Copie aoB dem 18. Jh.). — Mem. et doc. de la Suisse rem. 5. 1, 209.
Charriöre, L. de Recherches sur les dynastes de Cossonay, 4^. Lausanne
1865. S. 255.
413
1491.
1096. Aug. 7. (Apud Forum Cholcherii). ~ Papst Urban II. trägt
dem Bischöfe Gebhard von Constanz auf die Mönche von Schaff-
hausen und Raitenbuch zur Versöhnung anzuhalten (ut monachos
Schafhusenses et Raltenbuchenses ad concordiam cogal). Wenn
letztere den erstem einen gewissen Mönch nicht innerhalb 30
Tagen zurückstellen, so solle er sie mit dem Interdikte belegen
(Hos affizi interdicio jubet).
— . Pez, Thes. anecd. VI. I. 297. Jaff^, Reg. ponüf. p. 470. Nr. 4242.
1492.
1096. Aug. 7.(?). — Papst Urban II. befiehlt dem Propste 0. und
dem Dekane M. von Raitenbuch, dass sie sich, wenn sie den Abt
von Schaffliausen nicht innerhalb 30 Tagen zufrieden stellten, der
geistlichen Verrichtungen enthalten sollen (ut sacris se absti-
nearit).
— . Pez, Thes. anecd. VI. I. 298. Jaffö, Reg. pontif. p. 470. Nr. 4243.
1493.
1096. (Anno milles. nonages. sexto. Ab incarnatione dom.). In Gegen-
wart Herrn Burchards von Gomoens« — Richard, Sohn Lamberts
de Ponto, gibt gegenüber dem Kloster Romainmötier den Streit wegen
der schlechten Stuten und alle seine Streitigkeiten gegen dasselbe
überhaupt auf (dimitto deo et beatis apostolis P. et Pauli in loco
romani monasterii et monachis in ibi commanentihas querimoniam
equarum pravarum et omnes querelas quas'habeo apud illos) und
überdies überlast er dem Kloster gänzlich eine Mühle (molinum)
im Erzbisthum Besannen in der Villa Bannens, welche er von
Arenbert dem Schmide (fabro) pfandweise (in Wadimonium) besitzt;
in der Weise, da.ss er sie auf siin Absterben hin an Romain-
mötier (Romano monasterio) schenkt und nur während seines
Lebens gegen einen Zins von 18 Solidi behält.
Freibnrg, Staatsarch. (Cartiilar v. Romainmötier p. 25 u. 26), — Bern,
Bibliothek v. Miliinen (^Copie nach dem Original, das im J. 17d8 vom
beuiischen an das Lausanner Staatsarchiv abgetreten wurde). — Mem. et
doc. de la Suisse rom. 3, 467 u. 468. (Fehlerhaft abgedruckt).
414
109«.
1494.
1096— 1120 (?). — Fünf Rechisgelebrte (juris dootores) erkliren,
dass das Kloster Allerheiligen in Söhaffhausen laut den ihm von
den Päpsten Gregor YIL und Urban IL eri heilten Privilegien-
Urkunden nur unter dem römischen Stuhle stehe und daher vom
Bischore von Constanz weder excommunicirt noch in den Bann
gethan werden könne.
Scba£fhau8en, Staatsarch. (In doppelter Ausfertigung). —
1495.'
1096. (Anno ab incarnat. HXC.VI. Indict IV. Cyclo solari XIIII,
lunari vero XI.). — Graf Adelbert (von Froburg) schenkt an das
Kloster St. Alban in Basel (beato Albano et monachis in ecciesia
ejus deo devotis) die Villa Appenvilr (Appenvihr bei Neu-Breisach).
— . Chr. Urstisii codex dipl. Brucknerianus. p. 47, Trouillat. Mon.
2, 8.
1496.
1096. (Anno ab incarnat. H.XC. sexto). — Hupold, Sohn Luitfrids
von Buschwiller bei Hüningeu (Bustwilre) schenkt, falls er ohne
Leibeserben stirbt (si sine proprio et uterino moriretur berede),
seine Besitzung in der Villa Buschwiller an das Kloster St Al-
ban in Basel (beato Albano et monachis inibi Deo famulantibus).
— . Ch. Urstisii codex dipl. Brückner, p. 48. Trouillat, Mon. 2, 9.
1497.
1096 (?) (1056—1084. Regnante domno Heinrico IUI. rege). Bei
Ramsen (Rammisheim) im Gau Hegau, in der Grafschaft des Grafen
Ulrich von Ramsberg (Ramesperch). — Wittwe Friderum schenkt
mit der Hand ihres Sohnes Marquard an das Kloster Rheinan
(Rinaugia) ihreu ganzen Erbbesitz in der Villa Eggingen im Gau
bei Ulm (in pago propc Ulmam) mit dem Vorbehalte, dass s!e
ihr vorgenannter Sohn und ihre Tochter Ita in demselben Kloster
Unterhalt und Wohnung (prsbendas et mansiones nostras) nach
Sitte und Gewohnheit der übrigen dort Wohnenden erhalten.
Zürich, Staatsarch. (Cartular vom Kloster Rheinau). — Zapf, Mon.
anecd. 462. Neugart, Episcop. Constant. S. 429. Nr. 99. Wirtbrg.
Urkdbch. 1, 307.
415
1096 - 1097.
1498.
1096? — Die Brüder Wilencas und Ebrard überlassen der Abtei
St. Maurice im Wallis (ecciesie sancti Mauricii et servitoribus
ejusdem ecciesie) die Hälfle des Zehntens vom Grundslücke (de
campo) Alberts ad Feuile (Fenis im Aostathal?), in dem Orte ad
Tillei, gegen 15 SoUdi. Sollten sie auf ihrer Wallfahrt nach Je-
rusalem umkommen (si idem frares in via ierosolimitana obierint),
so kann St. Maurice den Besitz behalten ; kehren sie wieder heim,
so können sie denselben wieder haben gegen Rückgabe der 15
Solidi.
FeDifl im Aostathal, Kirchenarchiv (?). — Hist. patr. mon. 2, 183.
1599.
1096 ? — Wilencus von Campania überträgt zu Lehen (donat ad feodum)
an die Abtei Sl. Maurice im Wallis (ecciesie sancli Mauricii et ser-
vitoribus ejus) eine Wiese zu Tilegium. Diese Wiese hat jeden
Monat die Hälfte der Wässerung von Mittwoch Mittags bis Don-
nerstag Mittags (pratum istud habet aquarium suum in uno quo-
que mense a medietate mercurii usque ad medietatem iovis et de
aquario supra dicto medietatem). Wenn aber Wilencus die Wiese
wieder zurückempßngt , so bezahlt er an St. Maurice fünf Solidi
für die Wiedereinlösung (pro V solidis placiti) und jährlich an
St. Martinstag (in festivitate beali Martini) sechs Geldstücke und
ebenso den Baumertrag (sex numos pro servitio in unoquoque
anno et arbores donat ipse similitei).
Penis im Aostathal, Kirchenarch. (?). — Hist. patr. mon. 2, 183.
1560.
1097. Apr. 16 (Dat. Laterani per manum Johaiinis sce. eccle. ro-
mane diaconi cardinalis. XVI kl. mal. indictione V. Anno incarnat.
mil. XC.VII pontificatus autem pp. Vrbani scdi. X). Im Lateran
(Palast zu Rom). - Papst Urban II. setzt für das Kloster Clügny
unter Abt Hugo durch gegenwärtige Verordnung fest (presenti
igitur constitucioue sanctimus), dass die vom Kloster Clügny
1007.
abhängigeo Klöster, wenn über ihre Diözesen die Interdiktion oder
die Excommunicalioii verhäogt sei, sie die Aufhebung der geist-
lichen Amtsverrichtungen (divinorum ofßciorum suspensionem}
nicht erdulden sollen, soudern sowohl die Mönche selbst, als auch
ihre Diener (famuli), welche sich dem klösterlichen Leben ge-
widmet haben (qui monastice professioni se devovcrunt), bei ge-
schlossenen Kirchenthüren , mit Ausschliessung der Diöcesanen,
den Gottesdienst und die ßegräbnissreier abhalten können. Dem
Kloster Clügny selbst ertheilt er die Befugniss, dass es zur Be-
reitung des Crisma oder zur Weihe des Oels einen rechtgläubigen
(catholicus) Bischof nach seinem Gefallen wählen könne.
Freibarg, Staatsarch. (Cartiilar v. Romaiamdtier fol. 7 a. 8). — Mem. et
doc. de la Suisse rom. 3, 430. Jaffe, pontif. p. 471. Nr. 4256.
1501.
1097—1108. Mai II. (Actum sub priore Stephano. V. Idns maii) —
Alwid von Mons und seine Söhne Isliardus, mit dem Zunamen
AUamannus, Bertram und Ulrich, haben an Romainmöiier (deo
et sanclo Petro romani monasterii) ihren ganzen Erbbesitz (alo-
dum suum toi um), welchen sie in derselben Villa hatten, in Feld,
Wald und Wiesen, von der öffenllicheu Strasse an, durch welche
die Wagen kommen (a via publica per quam carri veniuni), mit
aller Nutzniessung, welchen dieser Grundbesitz pOichtig ist (quem
ipsa terra debel) geschenkt. Der Leibeigene (homo), welcher etwa dar-
aufsitzt, soll die Benutzung des Waldes nach aller Nothdurfl haben.
Die Klage (calumpniam), welche sie wegen einem gewissen Weibe,
Namens Rotrudis und deren Söhne führten, haben sie friedlich
(in pace) aufgegeben. Die schriftliche Abfassung dieser Schen-
kung hat die Mutler mit den Söhnen machen -lassen.
Bern, Bibliothek v. MUlineii (Copie vom Original, das im J. 1798 von
von Bern an das Staatsarchiv in Lausaune abgegeben wurde). —
1502.
1007. (Anno ab incarnat. millesimo nonagesimo VII). — Guido
(Wido) vom Castellum, genannt Siccum, hatte gerechte Beschwerde
417
1097.
gegen das Kloster Romainmötier (calumniabatur quedam equom
quasi jusle(£) in monasterium) und gegen einige Leibeigene (ser-
vos), welche im Val de Lion (in valle leonis) angesessen sind,
wegen eines Pferdes. Er machte daher auf dem Grundbesitz (terra)
des Klosters grosse Beute, welche der Prior desselben wie seine
Vorfahren zurückverlangte, aber vergeblich. Endlich nach vielen
Streitigkeiten kamen beide Theiie überein, ihren Streit zcitgemäss
Quxta temporis quaiitatem) im Vicus Orbe vor Uurchard, Vogt
desselben Vicus, und vor andern benachbarten Dieustmannen (mi-
litum) auszutragen. Nach unzähligen Streitereien (post innumeras
contemptiones) kam man dahin überein, dass Friede zwischen
ihnen sein und jeder Theil seinem Ansprüche gänzlich entsagen
soll.
Freiburg, Staatsarch. (Cailular v. Romaimötier fol. 25 b). ~ Mein, et
doc. de la Suisse rom. 3, 460.
1503.
1097—1108. — Humbert von Goiles schenkt an das Kloster Ro-
mainmötier (deo et sanclo Petro romani monasterii) eine Leibeigene
(mulierem servitutis jure sibi subditam), Namens Walda und ihren
Sohn Thoringus. Humbert von Cossonay hatte wegen dieser
Schenkung Streit mit den Mönchen, indem er behauptete, dass
diese Leibeigene (ancilla) ihm zuerst gehört habe; er gibt nun
aber diesen Streit zu Gunsten des Klosters auf.
Bern, Bibliothek v. Miiliuen (Copie v. Original, das im J. 1798 von
Bern an das Staatsarchiv in Lausanne abgegeben wurde). —
1504.
1097— 1108. — Bencelin schenkt mit Zustimmung seiner Mutter
und zweier Brüder, Beroard und Peter, an das Kloster Romain-
motier (deo et sanclo Pelro et monachis Romani monasterii) eine
Mühle, welche sein Bruder Marinus bei der Villa Agiez (Aziacum)
gebaut hat. Die gesetzlich-schriftliche Abfassung geschah in
Gegenwart des Herrn Stephans (prescnle dunno StephanoJ mit
den Mönchen Ricard, Fromund, Beroard, Gerald und mit Zustim-
mung der Mutter und Brüder.
Bern, Bibliothek v. Müliuen (Copie). —
27
418
109S - 1099.
1505.
1098. Apr. 29. -. Dem Kloster St. Ambrosius in Mailand werden
Grundstücke zu Bedano (Bezirk Lugano) gerichtlich zuerkannt.
Mailand, Archivio di San Fedele. —
1506.
1098. (Anno ab incarnat HLXXXX octavo. Indict sexta). — Hu-
pold, Vicedominus der Stadt Basel (bujus civitatis) schenkt an
das Kloster St. Alban in Basel seinen Erbbesitz zu Rinwiler (Ru-
willere) an Wiesen, Ackern, Weinbergen und Wäldern; dann in
der Villa Hägendorf (HagenthorQ die Kirche mit dem Vorbehalt
des lebenslänglichen Niessbrauchs gegen einen jährlichen Zins von
12 Solidi an St. Albanstag; nach seinem Hinschied fällt dieser Besitz
vollständig an St. Alban.
Basel, Staataarch. — Urstisii Cod. dipl. Brnckner. p. 49. Trooillat,
Mon. 2, 10.
1507.
1099. (Tempore pape Urbani. Anno ab incarnatione domini mill.
XC.VllII. priore monasterii sancti Victoris Theogrino existente). —
Bischof Guido (Guy) von Genf bestätigt in Gegenwart Hugo's^
Abt des Klosters Clügny; durch die Hand Boso's, Propst seiner
Kirche und Bischof der Kirche zu Aosta, dass dem Kloster
St. Victor in der Vorstadt zu Genf alle von seinen Vorfahren er-
theilten Lehen (beneficia) auch fernerhin für immer ohne allen
Widerspruch zugehören sollen. Er erlässt demselben ferner die
von den Kanonikern der bischöflichen Kirche laut Uebung (con-
sueludinaliler) in Anspruch genommenen Leistungen des Klosters :
nemlich die Lieferung von 30 S Brod und zwei Sester (duos sex-
larios) Wein an drei Festlagen , nemlich an St. Stephan (beati
Stcphani), am Olsermonlag (in feria secunda sancli pasche) und an
St. Victor und Ursus; und die Theilnahme der Mönche von St. Victor
bei Absingung des Uesponsoriums Gradale durch die Kanoniker; beim
Hochamle in der biscliöfliclien Kirche St. Peter, an den drei Festen
von Weihnacht, Ostern und Sl. Peter- und Paulstag. Die Fische,
welche die Mönche von der bischöflichen Kirche als Lehen (in
beneficio) erhielten und um die auch gestritten wurde, sollen
419
1099 - UDO.
dieselben mit den Klerikern der Kirche gemeinschaftlich in Ein-
tracht benutzen. Die Pfarrei desselben Klosters, sowie die Brüder
dieselbe zur Zeit des Priors Acelinus gehabt haben, bestätigt er
ihnen ^ sowie auch die Weinschenksteuer, welche ihnen sein Vor-
fahr Bischof Friderich verlieh. Dies Alles bestätigt Bischof Guy mit
Zustimmung Bischofs Boso von Aosla, Bischofs Poncius von Belley
und der Kanoniker Wilhelm und Albert, in Gegenwart des Mönchs
Peter, päpstlichen Kämmerers, in die Hand des Abtes Hugo von
Clüguy und mit Billigung des Grafen Aymo, Vogt von St. Victor
(desselben Klosters Kirche). Zur festern Eintracht schenkt hierauf
Abt Hugo den Kanonikern zu St. Peter in Genf ein sehr gutes
Grundstück (terram optimam) zu Bornonis de Ausiaco in der Villa
Valleiry (in villa de Valferiaco) in Gegenwart des Priors von
St, Victor, TheogriniA.
Genf, Sfcaatsarch. — H^m. et doc. de Gen^ve I. part. 2. p. 136. R6-
geste genevois p. 65. Nr. 230.
1508.
1099? — Es werden Zeugen einvernommen über das Eigenthums-
recht, welches die Kanoniker (canonici ordinarii) der erzbischöf-
lichen Kirche in Mailand auf die drei Thäler von Livenen , Blegno
und Riviera von Jeher gehabt zu haben behaupten.
Mailand, enbiBcIiöfliches KapitelBarch. —
1509.
1100—1105. Febr. 2. (Dat. Lateran. HII. non. febr.). Lateran (in
Rom}. — Papst Paschalis (U) drückt den rechtgläubigen (catho-
licis) Herzogen und Grossen in Schwaben und Bayern (per Sue-
viam et bavariam) seinen Schmerz (dolemus) aus über die grosse
Zunahme der Schismatiker in ihren Landen (in provinciis vpslriis),
so dass die Diener Gottes (dei servos) in ihren Verrichtungen
gehemmt und sogar von ihren Sitzen vertrieben (cAcludere)
werden. Niemand sei^ weicher sich für sie (pro vobis) dem
göttlichen Zorne entgegenstelle. Durch diese verwerfliche Frech-
heit werde das göttliche Licht in ihrem Volke ausgehen. Die
420
1100.
Bischöfe Gebhard von Constanz und Odelrich von Passau (pata-
viensis) seien von ihren Sitzen (a suis calhedris) verbannt ; über-
dies sei das Kloster von Schailhausen (scaphusense monasterium),
das unter den Schirm des päpstlichen Stuhls gestellt sei, von jenem
Irrgläubigen (hereticus) zu Constanz bedrängt. Sie sollen daher
auf das Kräftigste gegen sie kämpfen (acerrime inpugnetis). Auch
sollen sie die obgenannten Brüder und sowohl den Abt von
Schaifhausen als auch die Aebte der übrigen Klöster sorgfältigst
(attenlissime) schirmen, damit sie des apostolischen Schirmes und
der göttlichen Gnade theilhaftig werden.
Schaffhausen, Staatsarcli. —
1510.
1100. Febr. 28. (Ab incarnat. MC. indict. VIII. IIL kl. marcii). Do-
naucschingen (In vüIh Eschingen). — Graf Burchard von Neuen-
bürg schenkt an das Kloster Allerheiligen in der Villa Schaff-
hausen (ad monasterium sei. salvatoris in villa Scafhusa) seine
Besitzung Hemmenthai (Hemmendal) mit dem Walde Randa.
Schafifhaiuen , Staatsarch. — Archiv f. Schweiz* Geschichte 7, 252.
Mone, Anzeiger. Jhrgg. 1837. Nr. 8, Stalin, Wirtembrg. Gsch. 2, 318.
1511.
1100. Nov. 15. (Dat. XVII. kal dec. Indict. YIII. Incarnat. anno MC.
Ponliflcat. Paschalis papae II). Anagni. — Papst Paschal IL be-
stätigt dem Kloster Clügny unter Abt Hugo und den dazu ge-
hörigen Orten Freiheit, Schutz und Rang (quidquid authoritatis),
wie seine Vorfahren, besonders die Päpste Gregor VII. und Urbau
IL, und verordnet, dass die von Clügny abhängigen Privaten und
Klöster (cellas) laut dem avernensischen Concilium keine Aebte,
sondern nur Priore wählen sollen , unter diesen sind auch: St. FiVr-
tor von Genf und Pceterlingen. 'Bei einem Interdict oder einer
Excommunicalion geslallet er den Cluniacenser Klöstern und ihren
Angehörigen bei verschlossenen Tliüren den GottesdiensL
— . Guichenon, Hist. de Brcssc en Bugey. Prcuves 2, 216. Cocqu.
2, 114. Jaflfe, Reg. pontif. p. 481. Nr. 4373 und 4376. Gleichlautend
und nur kiirser ist die Urkunde vom Nov. 20. d. J. im Lateran im Car-
tular. von Romainmötier fol. 8b, abgedruckt in: M^m. et doc. de la
Suisse rom. 3, 433.
♦21
1100.
1512.
1100—1118. Nov. 19. (Dat. XIII. kal. dec. Tempore palris Hugonis).
Laleran. — Papst Paschalis II. ermahnt die Erzbischöfe in den
gallischen (französischen) Landen (per Galiias); dass sie die dem
Kloster Clügny und den von ihm abhängigen Klöstern in den gal-
lischen Landen (in Galliarum partibus) verliehenen päpstlichen
Privilegien aufrecht erhalten; eine Verletzung derselben würde,
was fern sein möge, den Unwillen des päpstlichen Stuhles er-
regen. Sie sollen ihre Väter nachahmen und die Cluniacenser
möglichst Schulzen und unlerslülzen.
Freiburg, Staatsarch. (Cartular v. Romainmötier fol. 11). — De
Rivaz, Opp. bist. 10, 277. (Hss.). Mem. et doc. de la Suisse rom.
3, 459.
1513.
1100. Dec. 29. (Anno ab incarnat. MC. Indict. VIII. IUI kal.
Jan.) — Sigfrid und sein Bruder Olgoz (Otgocz) schenken (Ira-
dimus) an das Kloster Allerheiligen (sancii Salvaloris) in der Villa
SchalThaiisen (Scafbusa) von ihrer Besitzung (de predio nostro}
in der Villa Hohenstelten zwei Mansus, von welchen der Eine
das Lehen (beneficium) eines gewissen Thrutmann war und der
andere nach gemeinsamer Enlsohliessung verordnet wurde.
Karlsruhe , Bad. G. L. Arclüv. — Damg6 , Reg. Bad. p. 26 und 118.
Nr. 70.
1514.
1100. — Arnold von Wart und seine Brüder überlassen dem Kloster
St. Blasien die Kirche in Wittnan (Kant. Aargau?).
~. Gerbcrt, Ck)d. dipL bist. silv. nig. 3, 39.
1515.
1100? — Graf Otto von Habsburg schenkt an das von seinen Vor-
fahren einst gestiftete Kloster Muri Besitz und zwar insbesondere
die Kapelle Boswil.
— . Muras et Antemurale S. 28 und 29.
422
1101.
1516.
1101. Apr. 21. (Anno ab incarnat. M.C.L IndicL Villi. Mense aprili
XI. kal. mal. Luna XVIII. Die dominico paschs). In der Kirche
Sl. Salvalor (Kloster Allerheiligen). — Sigfrid uod seine Brüder
Konrad i(Conradus), Eberhard und Ogoz schenken an das Kloster
Allerheiligen (in honore sancti Salvatoris et sancl» Mari» omniiini
que Sanctorum) unter Abt Adelbert in der Villa Schaffhausen (Scaf-
hnsa) ihr Erbe (hereditatem noslram) and zwar ihren heuligen Besitz
im Gau Hegau (in pago Hegöwa), in der Grafschart Ludwigs
(in comitatu löriewici), in folgenden Orten : zu Rüti, Hoheiistelten
(ze hohenstetin), und im Gau Aargau (in pago Argowa) in der
Grafschaft Udalrichs (sub comitatu ödalrici) in folgenden Orten : zu
Willineshöwo (Willisau), Staufen (Slöfen), Hunnenwilare (Hunzi-
schwil?) und dazu ihren Besitz im ßreisgau (in pago Briscaugia) in
der Grafschaft Herimanns zu Hungenshein (Hüngheim?) und auch im
Gau Hercgowa in der Grafschaft Manegolds in der Villa Polster.
Karlsrahe, B. G. L. Archiv. — Dümgä, Reg. Bad. p. 26 und 119.
Nr. 71. Fickler, QueUen 2. S. 30. Wirtbrg. Urkdbch. 1, 330. 26. Stalin,
Wirtbrg. Gsch. 2, 318.
1517.
1101. Apr. 21. Actum in ecclesia S. Salvatoris. anno ab. iocarnat.
M.C.L Indict. domin. pasche). In der Kirche des Klosters Aller-
heiligen. — Ogoz schenkt sein Erbe an das Kloster Allerheiligen
in der Villa Schaffhausen (trado hereditatem meam ad monasle-
rium quod est situm in villa que dicitur scaphhusa et est con-
struclum in honore. S. salvatoris et sancte Marie, atque omnium
sanctorum) unter Abt Adelbert, ncmlich seinen heutigen Besitz im
Gau Hegau in der Grafschaft Ludwigs in den Orten Rüti und
Hohenstetten, und im Gau Aargau in der Grafschaft Udalrichs, an
folgenden Orten: Staufen, Hugensheim (Hüngheim?), Willisau und
Hunnenwilare (Hunzischwil?) (In pago Hegöwa in comitatu lödewlci,
ze rüti, ze hohenstetin, et quicquid in pago Argowa sub comitatu
Ödalrici, in istis locis zestöfen, zehugenshein, zewillineshöwe,
zehunnenwilare).
Schafihausen Staatsarch. ^
423
1103.
1518.
1102. März 6. (Anno ab incarnat. Millesimo. centesimo. II. pridie
uou. uiart. feria V. luna XIIIL Indict. X). Schaffhausen. — Graf
Eberhard von Nellenbarg (Heberhardus de Nellinburc) halte nach
gemeinsamem Rathe dem Herzog Berhtold von Zäringen gegen
eine kleine Besitzung (parvum predium) in der Villa Schaffhausen
(Scafhusen) zwei Mansus in Rinharth vertauscht. Von beiden Seiten
wurde dies mit einem Eide bekräftigt. Fast fünfzig Jahre nach
diesem Tausche wollte Herzog ßerhtolds Sohn, Herzog Berhtold,
auf den bösen Rath der Seinigen, denselben vernichten und nur
nach langem Bitten und Drohen seines Bruders Bischof Gebhard
von Conslanz, entsagt er in einer Verhandlung mit vielen Edlen
zu Schaf hausen (in quodam colloquio cum multis nobilibns Scaf-
husen habilo) seinen unberechtigten Ansprüchen und gelobt die
väterliche Verordnung nie mehr verletzen zu wollen.
Schaffbausen, Staatsarch. (Copie auf einem Pergament mit andern Ur-
kunden). —
1519.
1102. Apr. 6. (Anno incarnat. millesimo c. IL Indict. X. Mense aprili.
VIII. idus ejusdem mensis. Die dominica. Luna XV). Vor der Kirche
des Allerheiligenkloslers (Ante ecclesiam S. salvatoris). — Eberhard
von Mezzingen schenkt durch (cum manu) seine Gattin Richinza mit
Zustimmung seiner Söhne Eberhard und Berlold an das Kloster
St. Salvator und Allerheiligen in der Villa Schaffhausen (Scaf-
husa) unter seinem Sohne Abt Adelberl seinen Besitz auf der
Alb (supra alpes) in dem Orte Bleichstellen (Oberamt Urach)
in Gegenwart Bischof Gebhards und Abts Adelbert.
Schaffhausen , Staatsarch. — Wirtbrg. Urkdbch. 1 , 333. mit d. Dat.
U02. Apr. 2.
1520.
1 102. (Anno ab incarnat. M.C. secundo. Indict. X. Ciclo solari primo,
lunari vero X VIL Regnante Romanorum imperatore Henrico). BaseL —
Graf odelricus von Sögcre schenkt durch die Hand seiner Gattin
424
U03.
und Kinder (per manum tarn uxoris quam filiorum suorum) an das
Kloster Sl. Alban in ßasel (beato Albano et monachis in ejus
ecclesia deo famulanlibns) seinen Besitz in der Villa Kemps (Ken-
pez), nemlich die Hälfte der Kirche.
Basel, Staatsarch. — Ch. ürstisii cop. dipl. Brückner, fol. 49 b. Trouil-
lat 2, 11.
1521.
1103. (Indiclione undccinia. Luna prima. Regnante imperatore Rom.i-
norum Heinrico quarto et filio ejus rege Henrico quinto). Basel
in Gegenwart Bischof Burchards. — Bischof Burchard von Basi-I
erklärt, dass er im Jahr i083 das St. Albankloster (in honorc
sancti Salvaloris et beate dei geuitricis semper que virginis Marie,
sanclique Albani martyris) gestiftet und der Leitung (ordinatiuni)
des Abtes von Clügny übergeben habe, so dass der vom Abte be-
stellte Prior das Kloster ohne allen Eingriff von Seile des Bischofs
und der bischöflichen Geistlichkeit; die dem Kloster selbst die Seel-
sorge über seine Angehörigen übertragen, selbstsländig leiten soll,
Der Bischof gibt dem Kloster die weltliche Ausstattung an Höfen und
Weinbergen (colonias al vincas) und iässl hierüber jrogenwärtige
Schrift aufsetzen (carta presenti adnotare). Bischof Burchard sclitiikl
demnach von seinen Einkünften (de propriis meis reddiübus) dem
Sl. Alban-Kloster (Sanclo Albano frairibusquc dco eiqiie famu-
lantibus), Lörrach mit der Kirche, die Kirche von Hauingen (Ho-
vingin), die Kirche von Kandern (Candro), die Kirche in der Villa
Kleinbasel (Inferior Basilea) ; den Hof (Curtim) und die Kirche von
Hägendorf (Knnt. Solothurn); in der Stadt Basel (in civitale Basi-
liensi) die Kirche St. Martin; ferner den Zehnten zu Hüningen; die
Hälfte der Kirche und der Villa in Kembs (Keniz); die Kirche von
Biesheim (Biizenheim) mit dem Vorbehalte jedoch, dass der von ihnen
selbst eingesetzte Prior an seiner Stelle in Allem die Seelsorge da-
selbst habe (ea tarnen ratione, ut Prior ab ipsis institutus vices
nostras per omnia ibidem habeat in cura animarum), wie auch der
Prior zu St. Alban in der Stadt Basel bis zum Flusse Birsig (fluvius
425
1103
Birsicus), und zwar so, dass die vom Prior bestellten Capellane
die pfarramtlichen Verrichtungen (que ad plebis curam pertinenl)
an seiner Stelle besorgen können. Ferner schenkt der Bischof dem
Kloster die Kirche Appenweier (Appinwilre) ; den Wald bei St. Al-
ban; die Mühle am Ufer der Birs mit dem Wies- und Ackerland
dabei; zwei Mansus in der Villa ßiningen; Rheinweiler (Rinvilar);
Ambringen (Anparingen) ; Habsheim (Habenkenshelm) ; Gulzwiler;
Sierenz (Sierinzo); zu Westhaien einen Hof mit Weinbergen; Uff-
heim (üfeheim); Rauspach (Ramespache); Michelbach (Micliilen-
bache); Obervilre (Oberwil Kt. Baselland); PraUelen (Hratillo) ;
Gelierkinden; Thürnen (Durno); Höllstein ; Metin (Metl). lieber alle
genannten Höfe auf dem diesseitigen (linken) Ufer des Rheins setzt
der Bischof den edlen Mann, Grafen Rudolf von Homberg, zum
Vogte; auf der andern Seite des Rheins den T. (Theoderich) Herrn
(dominum) von Rütheln; beide sollen die Leute (homines) und den
Besitz des Klosters getrea vertheidigen und «auf nicht tyrannische
Weise ohne alle Bestellung irgend eines Untervogles verwalten.
Falls sie, ihre Gewalt missbrauchend, die Mönche zum Klagen nölhl-
gen, «sollen sie nach dreimaliger fruchtloser Mahnung vom Bischöfe
ohne Widerspruch abgesetzt und Würdige an ihre Stelle gewählt
werden. Bischof Burchard überlässt die Gerichtsbarkeit über die
Kirche, das Kloster und alle Zubehör von der Stadtmauer bis zur Birs-
brücke, sowie über alles Klostergut innerhalb des Stadtbannes an
den Prior und dessen Nachfolger, mit Ausnahme des Blulgerichles,
welches den bischöflichen Beamten vorbehalten bleibt. Innerhalb
des Klosterbezirks selbst, von dessen Eingang beim obern Thore
an, hat bei Strafe der Excommunication und des göttlichen Ge-
richts sich Jedermann aller Ausübung von Gewalt über dessen
Bewohner zu enthalten. Wird das Kloster, wie der Bischof boflft,
mit der Zeit bedeutend genug, um einen Abt zu haben, so sollen
die Mönche einen solchen frei unter sich wählen können und der
Abt von Clügny denselben ohne Widerspruch einsetzen.
Basel, Staatsarch. — Schöpilin, Hist. Zaringo-Bad. 5, 31; Spreng,
Der mindern Stadt Basel Ursprung. Beil. A. Hareau, Call, christ. XV.
Inst. 197. Trouillat, Mon. 1, 214. (Fehlerhaft abgedruckt.)
426
1104.
1522.
1104—1105. März. (Regnante rege nostro Heinricho anno XXXXYIIII.
Tracla ac facta Charta ad Lopine, mense martio). Maienreld. —
Graf Burchard (von Neuenbürg) schenkt durch seinen Vogt Guido
(cum manu advocali mei Widonis) an das Kloster Allerheiligen
in Schaffhausen (ad eccltsiam S. Salvatoris) einen Weinberg in
Lopine (Maienfeld) bei der St. Amanduskirche, einen Weinberg im
Vicus Malanz (Amelanze), der an Seivi (Silva, Wald) und die Strasse
grenzt, sammt einem Winzer (et nno vinilonO, Namens Laurenz;
ferner einen Hof zu Lopine (Haienfeld) mit allen zinspflichtigen
Leibeigenen (omnia mancipia que censum dant), und die Lehen (be-
neflcia), welche Berlold, Fridrich und Arnold daselbst besitzen.
Abt Adelbert nimmt diese Schenkung durch seinen Vogt Tiberius
an Hand; den gesetzlichen Viertel seines Erbes verlegt der Graf
auf die Hälfte seines Eigens im Vicus Lopine (et falsicia misit
comes in medietate suum proprium in vico Lopine).
— . Mone, Anzeiger fiir Kunde der teutschen Vorzeit. Jhrgg. 1837.
S. 8. Mohr, Cod. dipl. 1, 148. nach einer Abschrift von M. Kirchhofer.
1523.
1101—1105. März. (Regnante rege nostro Heinrico anno XXXXVIIIL
Mense martio). Maienfeld (ad Lopine). •— Graf Burchard (von
Neuenbürg) i>chenkt durch seinen Vogt Guido (cum manu advo-
cali mei Widonis) an das Kloster Allerheiligen zu Schaffliausen (ad
ecciesiam S. Salvaloris) die Hälfte seines Besitzes zu Maienfeld (ad
Lopine) und alle Leibeigeuen (omnia mancipia), welche Zins geben
und die Lehen (beneQcia), welche Bertold, Fridrich und Arnold zu
Maienfeld (ad Lopine) haben , unter Bezugnahme auf die voran-
gehende erste Schrift (ante pono tantum quanhim cantat prima
Charta). Abt Adelbert nimmt diese Schenkung durch seinen Vogt
Tiberius an Hand. Graf Burchard setzt das gesetzliche Viertel
seines Erbes auf die (ihm bleibende) Hälfte seines Besitzes (fal-
sicia misit in sua medietate).
— . Mone, Anzeiger für die Konde teatscher Vorzeit Jhrgg. 1837. S. 9.
Mohr, Cod. dipl. 1, 149. nach einer Abschrift von M. Kirchhofer.
427
1108.
1524.
1 105. Apr. 10. (Anno incamat. milles. CV. Indict XIIL Feria U.
paschalis hebdomade. Lona XXII. Regnante Romanorum impera-
tore Heinrico IUI. et fliio ejus rege Heinrico Yto. Anno ordinal.
Barchardi episcopi Basiliensis XXXIII. Anno ordinal. Hagonis
Abbatis CInniacensis LVIImo). Bei Basel. — Bischof Burchard
von Basel übergibt mit Rücksicht auf seine alte Freundschaft mit
dem Abte Hugo von Clügny das Kloster St Alban in der Vor-
stadt von Basel (in suburbio Basiliensis civitatis) am Rheinufer
demselben und allen seinen Nachfolgern zur Leitung und Hand-
habung der klösterlichen Disciplin. Bischof Burchard hat diese
Unterwerfung und Ueberlassung (hanc subjectionem et conces-
sionem) mit Rath und Zustimmung seines Klerus und Volkes an-
geordnet
Bern, Staatsarch. (Cod. dipl. ecd. Basil. fol. 27b). Dann Copie in
der Bibliothek v. Mülinen vom Original der Abtei Clngny (da grand
tr^or de Tabbaye de Clugny) mit den genau ern Daten, uad Prantmt,
biBchöfl. Arch. (Copie aus dem 14. Jh. Diplomatar. B. p. 23). — Trooil-
lat, Mon. 1, 224.
1525.
1105. (Anno ab incarnat millesimo c. v.). Kloster Romainmötier
(Facta est hec donatio in romano monasterio temporibus domni
Steifani ejusdem loci prioris). — Gerald von Oruy (de Orniaco)
schenkt mit Zustimmung seines Sohnes Pontius und seiner Töchter
an das Kloster Romainmötier (beato Petro Romani monasterii fra-
tribusque inibi commanentibus) eine Hofstatt (unum casale) in
Novo vilare, in drei Theile gelheilt (in tribus partibus divisum),
fünf Jucharte Ackerland (quinque jugeres terre) und eine Wiese
von zwei Fudern Heu (pratum ad duas carradas feni).
Lansanne, Staatsarch. —
1526.
1105? — Abt Adalbert vom Kloster Allerheiligen (S. Salvator) in
Schaffhausen und Graf Burchard von Neuenbürg kommen mit Graf
Adalbert, dem Vogte des Klosters, und dessen Bruder Theoderich
428
1106 - HOT
überein, dass alle Kinder aus Ehen ihrer beidseitigen Leibeigenen
(mancipia) dem Kloster gehören sollen*
Schaffhaasen, Staatsarch. (?) —
1527.
1106. März 26. (Anno ab incarnat. mill. CVI. Indict. XIIII. Mense
martlo VII. kl. april. Die lune. Luiia XVIII). In der Kirche des
Klosters Allerheiligen zu Schaffhausen (in ecclesia S. Salvatoris) —
Bcrtold von Gmünd schenkt durch (cum manu) seine Gattin Juncila
an das Kloster Allerheiligen in der Villa Schaffhausen unter Abt
Adelbert seinen dermaligcn Besitz im Gau Alpgau (predium in
pago Alpegowa) in der Grafschaft Otto*s in dem Orte Amelgeres-
felth (Amertsfeld bei Grafenhausen auf dem Schwarzwald).
Schaffhausen, Staatsarch. — Fickler, Quellen 2te Abthlg. S. 31. (Feh-
lerhaft abgedruckt).
1528.
1106? -- Donna Amiza von Adens srhenkt an das Kloster Ro-
mainmulier (Romanum monasterium) ein Grundstück mit einem
Weinberg und den darauf stehenden Bäumen (terram cum vinea
et arboribus qui ibi erant) welches Siuzo inne hat (tenebat); auch
den Siuzo selbst sammt seiner Nachkommenschaft schenkt sie an
Romainmötier.
Bern, Bibliothek v. Mülinen (Copie nach dem Original, das im J. 1798
von der Bemer Regierung an das Staatsarchiv in Lausanne abgegeben
wurde). —
1529.
1107. (Actum anno ab incarnat. MCVII. III. kal. maii. feria II. Anno
primo Heinrici regis, temporibus domni Stephan! prioris, sub
domno hugone abbate). Amidza von Orbe schenkt au das Kloster
Romainmötier (deo et sancto Petro Romani monaslerii) mit Zu-
stimmung ihrer Söhne Tietmar, Olger und Detlofit ein Grundstück
(campus) von zwei Jucharten (jornales) zu Orbe (in ipsa villa
positum).
Lausanne, Staatsarch. —
429
HOT
1530.
1107. Febr. 8. (Dal VI. id. febr. ladict. XV. Anno incarnat. HCVII.
PonliGcat. Paschalis II. anno VIII). Bei der Villa St. Hippolyl. —
Papst Pascha! 11. bestätigt dem Kloster (ccßnobium) Clügny unter
Abt Hugo jeglichen Besitz und zwar namentlich das von Bischof
Burchard an Clügny geschenkte Kloster St. Alban (monasterium
scilicet sancli Albani) in der Vorstadt der Stadt Basel ; in dem-
selben Bisthum das Kloster Altkirch (St. Morand bei Altkirch),
das vom Grafen Friderich geschenkt worden; im Bisthum Besannen
das Kloster Vaucluse, das vom Bischöfe Pontius geschenkt worden
und im Tarvanensischen (Tarantaise ?) Bisthume das Kloster St.
Michael de Wasto.
— . Blbl. Clun., col. 538. Bullar. rom. 2, 135. TrouiUat, Mon. 1, 228.
Jaffe, Reg. pontif. S. 493. Nr. 4552.
1531.
1107. Febr. 12. Bei Beaune (Datum apud Belnam per manum Jo-
hannis sanct» roman» ecclesiae diaconi cardinalis ac bibliothecarii.
II. id. febr. Indict. XV. Incarnat. MC VI. PoutiQcat. domni Paschalis
II. pap» VIII.). — Papst Paschal II. bestätigt der Abtei Ainay
(Athanacense monasterium) unter Abt die Kirche St. Johann,
welche Bischof Guido von Genf ihr geschenkt hat (tradidit), die
Kirche St. Romanus von Ayent in der Pfarrei Sitten, die Kirche
von Insiquiacum (?) in der Aviciensischen Pfarrei, welche ihr von
den Bischöfen Ademar und Pontius geschenkt wurde und ihren
übrigen gegenwärtigen und zukünftigen Besitz.
Sitten, De Rivaz, Opp. bist. 10^ 255. (Copie aus dem Cartolar der
Abtei Ainay bei Lyon). — Gall. Christ. T. 4. p. 236. Regeste genevois
p. 68. Nr. 243. Jaffe, Reg. pontif. Nr. 4553.
1532.
1107. ücc. 5. Lateran zu Rom. — Papst Paschalis II. übergibt an
Aymerich, Abt des Klosters Case-Dieu, mehrere unmittelbar unter
dem apostolischrn Stuhle stehende Klöster und unter diesen auch
das Priorat von Vauxtravers.
— . Mabillou, Anoal. Benedict. 5, 453. MaUle, Mon. 1, 1167. R4.
geste Nr. 10. Jaffe, Reg. pontif. S. 496. Nr. 4585.
430
1107-
1533.
1107. (Anno incaraaL MCYII. IndicL XV. Anno Paschalis pap» se-
cundi VIII. Anuo II. Heinrici regis quarti. Anno ordinal. Hagonis
abbat. Clun. LVIill). Bei Berziacum (Verzy). — Graf Wilhelm
(UI) von Burgund und Macon bestätigt dem Kloster Clügny alle
Schenkungen seiner Vorrahren, der Grafen von Burgund und
Macon, nemlich was sein Vater Rainald, Sohn Wilhelms (11), und
Rainald, Sohn des andern Wilhelm, und sein (Wilhelms IIQ
Vaterbruder Stephan geschenkt haben. Er bestätigt auch dem
Kloster Clüguy die Besitzung im Gau Liege (in pago Leodiensi)
Ay valia genannt, welche seine Mutter Regina , Gattin Rainald's des
Grafen von Macon an Marciniacum geschenkt hat, wo sie seit
vielen Jahren als Nonne Gott dient, unter Abt Hugo's geistlicher
Leitung. Endlich schenkt er selbst an Clügny seinen Erbbesitz bei
Bellus-Mons (Belmont oder Bellmund bei Nidau) im Bisthum Lau-
sanne und die nahebei gelegene Insel, genannt Insula comituro
(St. Petersinsel im Bielersee).
Bern, Bibliothek v. Hülinen (Copie ans dem Cartolar von Clngny). —
Donod, Eist, des S^oanois 2, 162. Trouillat, Mon. 1, 231.
1534.
1107. (Anno millesimo centesimo septimo incarnat. domini. Indict.
quinta decima). -- Bischof Wilhelm (Willermus) von Sitten schenkt
(rcddo) der Kirche St. Peter von Alba Petra alles, was er von
derselbe^ zu Eigen besitzt oder Andere von ihm davon inne haben ;
auch überlässt er den Kanonikern seine Leibeigenen (servos et
ancillas), welche er ausserhalb des Jura (extra jurenses partes)
besitzt und überdies Raynaldulus den Sohn des Mönchs Hugo.
Guido, Erzbischof von Vienna und apostolischer Vicar des Bis-
thums von Besan^^on, bestätigt diese Schenkung.
Sitten, De Rivaz, Opp. bist. 10, 289 (Mss.) (Copie aus dem Archiv
Clügny). — Gallia christ. T. XII. p. 430. Furrer, Gsch. v . Wallis 3, 35.
1535.
1107 (1106). — König Heinrich (V.) beOehlt (prascipimus) dem Vogte
L., dass er die Hube, welche der Leibeigene Snelhart in dem Orte
431
1107.
Hofstetten inne habe, nicht mehr zurück behalte, sondern dem
Kloster Rheinau solle zukommen lassen (ad servitium monachorum
de Rinowa redire jubemus).
Zürich, Staatsarch. (Cartiüor. v. Rheinau). — Zapf, Mon. aaecd.
p. 463.
1536.
1107(1106). — König Heinrich (V) beOehll, dass der Besitz, welcher
zur Zeit der Kriege dem Kloster Rheinau unter dem Namen von
Lehen entrissen worden sei, dem Abte Otto und den Mönchen
(fratribus) zurückgestellt werden solle, nemlich von der Zeit Abt
Gerungs bis zum Tage, an welchem Abt Otto den Ort selbst vom
Kaiser gesetzmässig erhalten haL Auch beflehlt er, dass kein
Vogt die Grenzen seines Rechts überschreite nnd keine Unlervögte
habe, sondern sein Gericht (placi(um) nach alter Gewohnheit des
Orts halte.
Zürich, Staatsarch. (Cartular von Rheinau). — Zapf, Mon. anecd.
p. 463.
1537.
1107—1122. — Bischof Rodolf von Basel schliesst mit dem Kloster
Romainmötier (Romani monasterii fratribus) einen Vertrag. Auf
die Bitte des Propstes Humbert von Romainmötier (Rogante venerabili
fratrenostro, domino humberto, preposito vestro) gewährt Bischof
Rodulf, dass, wenn ein Leibeigener (servus vel ancilla) der bischöf-
lichen Kirche St. Marie von Basel oder des Klosters Grandval St. Ger-
main in das Gebiet von Romainmöiier (ad partes vestras) vom Flusse
Orosc (Reuse) und darüber hinaus zum Wohnen hinzieht, so soll
er, so lange er dort wohnt, ein Leibeigener von Romainmötier
(servus vcstro) ccciesia)) sein. Ebenso überlässt Bischof Rudolf
die im Erzbislhum Besannen von Vaucluso an (a valle clusa) und
darüber hinauswohnenden bischöflich-baselschcu Leibeigenen (servos
nostros et ancillas uoslras) an das Kloster Romainmöiier sowie
deren Nachkommenschaft , so lange sie dort wohnL Dagegen bedingt
sich der Propst von Grandval, Siginand, aus, dass die von Ro-
432
* 1108.
mainmötier iii seine Gegend ziehenden Leibeigenen (servi Komani
monaslerii ad nos peregrinanUs) an Grandval gehören sollen.
Freiburg, Staat^arch. (Cartular. v. Romaiiunötier toi. 14b). — Mem.
et doc. de la SiiUi^e rom. 3, 444.
1538.
1108. Mai 2. (Ab incarnal. M.CVIII. Die sabati, VI non. maii ludict. I.
Luna XVIII. Kpact VI. Ilenrico rege regnante anno terlio. Anno ab
incarnat. MCVIII). Im Klosler St. Maurice (Actum in Agaunensi
clauslro). — Propst Guido (Wido) und die Kanoniker von St. iMaurice
(im Wallis) verleihen mit Zustimmung (concedimus et donamus lau-
dante) Guido's (Wido) von Feslerna an den Mönch (frater) Arluin^
Prior regularius der Kanoniker der Kirche St. Maria von Abon-
dance (de habunduntia) mit Emwüligung (laudante et concedenle)
seines Vogtes Wido von Festerna und mit Zustimmung (per con-
sensum) des Grafen Amedeus, Sohn Umberts, und dessen Vormund.s,
des Grafen Aymon von Genevois, die Kirche St. Maria mit dem
ganzen Thalo selbst, damit Arluin selbst und die übrigen Brüder
(Mönche) und ihre Nachfolger daselbst in kanonischer Weise leben
können. Dieselben sollen alle zu dieser Kirche gehörenden Nutzungen
haben, ausgenommen die Jagd auf die Hirsche; von diesen indessen,
sowie von allem erlegten Gewild in jenem Thai sollen sie immer
die rechte Schuller (spatula) haben, und von den Hirschen selbst
jährlich (per singulos annos) sechs erlegen können Prior und
Brüder von St. Maria zn Abondance entrichten jährlich an die Abtei
St. Maurice 1 ff Wachs, auf St. Mauritius Tag.
St. Maurice, Abtciarcli. (Copie). Bern, Bibliothek v. Mülincn (Copie). —
Guichenon, Savoic preuves p. 28.
1539.
1108. Juni 0. (Actum in villa Nanzziiigen , anno inoarnar. mill. c.
VIII. Indict. I. Mcnsc jun. VIII. id. ejusdem mensis. Die sabb.
Luna I). Nanzzingen (Neiiziniicn, bud. Bezirksamt Stockath). —
Arnold von Gollbach schenkt mit Zustimmung (cum consensu et
manu) seiner Gattin Judinia durch (per manum) Krchinbt-ris von
Jurriheim an das Klosler S. Salvator und Allerheilii'en in der
DATE DUE ,
STANFORD UN1VERSITY LIBRARIES
STAKFORD, CAUFORNIA 94305-6004