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Full text of "Südarabische Expedition;"

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KAISERLICHE  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN. 


SÜDARABISCHE  EXPEDITION 


BAND  IX 

ME1BI-  UND  HADRAMI-TEXTE 


GESAMMELT  IM  JAHRE  1902  IN  GISCHIN 


ViiN' 


DR  WILHELM  HEIN 

BEA&BELTET    ükü    HERAUSGEGEBEN 

VON 

DÄV.  HEINE,  MÜLLER 


- 


EX-HEREDITATE 

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WIEN 

ALFRED HÖLDEE 

K    0    IC    IIOF-  UND  ÜHIVEBSITiTB-i"üC&H.iNDLBE 
liUCHIIANDLEB   DER   KAISEBLICHES    AKADEMIE    DER   WISSENSCHAFTEN 

1909 


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KAISERLICHE  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTEN. 


SUDARABISCHE  EXPEDITION 


; 


BAXD  IX 


MEHRI-  UND  HADRAMI-TEXTE 


GESAMMELT  IM  JAHRE  1902  IN  GISCHIN 

VON 

DK  WILHELM  HEIN 


BEARBEITET    UND    HERAUSGEGEBEN 
vox 

DAV.  HEINE.  MÜLLER 


EX-HEREDITATE 


WIEN 

ALPS  ED    HOLDER 

K.  0    K.  HOF-  i  Mi  I  M\  i  BSITATS-BÜCHHANDLER 
BUI  BHANDLEB   DEB   KAISEBLICHEN   AKADEMIE   DEB   WISSENSCHAFTEN 


MEHEI-  UND  HADKAMI-TEXTE 


GESAMMELT  IM  JAHRE  1902  IN  GISCHIN 


VON 


DR  WILHELM  HEIN 


BEAEBEITET    UND    HERAUSGEGEBEN 


VON 


DÄV.  HEINR.  MÜLLER 


WIEN 

ALFRED   HOLDER 

K.  U.  K.  HOF-  UND   UNIVERSITÄTS-BUCHHÄNDLER 
BUCHHÄNDLER  DER  KAISERLICHEN  AKADEMIE  DER  WISSENSCHAFTES 

11109 


Üraci 

i 


JULIUS   EUTING 


-ZUM  11,  JULI  1909) 


GEWIDMET 


EINLEITUNG. 


Als  ich  im  Wintersemester  1876  als  Privatdozent  meine  Vorlesungen  über  die 
arabische  Sprache  begann,  stellte  sich  mir  ein  junger  Gymnasiast  vor  und  erbat  für 
sich  die  Erlaubnis,  meine  Vorlesungen  besuchen  zu  dürfen,  die  ich  ihm  auch  gewährt 
habe.  Dieser  junge  Gymnasiast  hieß  Wilhelm  Hein.  Er  eignete  sich  ausgezeichnete 
Kenntnisse  des  Arabischen,  wie  anderer  semitischer  Sprachen  an,  trieb  aber  dabei 
historische  und  geographische  Studien  und  bereitete  sich  für  große  Forschungs- 
reisen vor,  von  denen  er  schon  in  jungen  Jahren  träumte.  Seine  Sprachstudien 
waren  weniger  auf  das  Linguistische  und  Sprachvergleichende  als  vielmehr  auf  das 
Sachliche  gerichtet.  Nach  Erlangung  des  Doktorats  (1885)  bezog  er  die  Universität 
Straßburg,  wo  er  seine  orientalischen  Studien  fortsetzte  und  vertiefte. 

Nach  Wien  zurückgekehrt,  trat  er  in  das  naturhistorische  Hofmuseum  ein,  in 
dessen  anthropologisch-ethnographischer  Abteilung  er  wirkte.  Dadurch  sowie  durch 
seine  Beziehungen  zur  Anthropologischen  Gesellschaft  hat  er  sich  immer  mehr  der 
Ethnologie  zugewendet,  wobei  er  jedoch  seine  orientalischen  Studien  nicht  vernach- 
lässigte. Die  Vielseitigkeit  Heins  auf  ethnographischem  Gebiete,  seine  ernste  und 
gründliche  Art  zu  arbeiten,  sein  uneigennütziges  Wirken  und  sein  tadelloser  Charakter 
machten  ihn  zu  einem  unentbehrlichen  Mitglied  der  Anthropologischen  Gesellschaft, 
deren  Geschäfte  als  Sekretär  er  mit  großem  Erfolge  geleitet  hat. 

Ich  habe  Dr.  Hein  stets  sehr  geschätzt  und  seine  selbständige  Art  zu  handeln, 
selbst  dort  wo  ich  sie  in  seinem  Interesse  nicht  für  richtig  hielt,  geachtet,  hörte 
aber  nicht  auf  in  freundschaftlichster  Weise  ihn  zu  mahnen,  sich  zu  einer  umfassenden 
Arbeit  aufzuraffen,  wobei  er  seine  orientalischen  und  ethnographischen  Kenntnisse 
in  gleicher  Weise  würde  verwerten  können.  Nach  meiner  Rückkehr  aus  Südarabien 
nahmen  diese  Besprechungen  einen  bestimmten  Charakter  an  und  der  Plan  einer 
Forschungsreise  nach  Südarabien  wurde  entworfen.  Es  schien  mir  Dr.  Hein  in 
hervorragender  Weise  befähigt,  eine  solche  zu  unternehmen,  da  er  nicht  nur  als 
Arabist  dazu  gut  vorbereitet  war,  sondern  auch  durch  seine  geographische  Schulung 
wie  insbesondere  durch  seine  Kenntnis  der  Sache  und  ihrer  ethnographischen 
Bedeutung  geradezu  wie  kaum  ein  anderer  dazu  berufen. 


I 


VI  II  Einleitung. 

Ich    lasse    Dr.    Hein    selbst     über    seine    Heise    sprechen,    indem    ich    liier    den 

von  ihm  der  kais.  Akademie  vorgelegten  Bericht  aus  dem  Anzeiger  vom  18.  Juni  1902 

abdrucke : 

Die  Anregung  zu  dieser  Reise  gab  mir  mein  verehrter  Lehrer  Herr  Hofrat  Professor 
Dr.  D.  II.  Müller,  der  es  mir  als  höchst  wünschenswert  bezeichnete,  wenn  ich  nach  Aden  und 
Makalla  in  Südarahien  ginge,  um  auf  ethnographischem  und  geographischem,  wenn  möglich  auch 
auf  linguistischen]  Gebiete  Studien  zu  machen.  Zu  diesem  Zwecke  wurden  mir  von  einer  hohen  kais. 
Akademie  der  Wissenschaften,  dem  hohen  k.  k.  Ministerium  für  Kultus  und  Unterricht  und  von 
der  k.  und  k.  Intendanz  des  k.  k.  naturhistorischen  Hofmuseums  Subventionen  bewilligt.  Von  Seiten 
der  südarabischen  Kommission  der  liehen  Akademie  der  Wissenschaften  wurde  mir  die  Aufgabe 
teilt,  zunächst  in  Aden  neben  ethnographischen  Arbeiten  und  photographischen  Aufnahmen  nach 
Tunlichkeit  auch  sprachliche  Aufnahmen  zu  machen,  sei  es  von  südarabischen  Dialekten,  sei  es  von 
Somalitexten.  In  Makalla  sollte  ich  diese  Tätigkeit  fortsetzen  und  versuchen,  die  von  der  süd- 
arabischen Expedition  begonnenen  Aufnahmen  fortzuführen.  Ferner  wurde  es  mir  nahegelegt,  der 
Weihrauchblüte  besondere  Aufmerksamkeit  zu  widmen  und  endlich  zwei  Leute,  einen  Mann  von 
Soqotra  und  einen  von  Zafär,  sollte  letzteres  nicht  möglich  sein,  einen  aus  dem  Mahralande  mit- 
zubringen. Von  der  k.  und  k.  Intendanz  des  k.  k.  naturhistorischen  Hofmuseums  wurde  ich  beauftragt, 
im  Vereine  mit  meiner  Frau,  die  mir  jederzeit  auf  wissenschaftlichem  Felde  treu  zur  Seite  steht. 
zoologische  und  ethnographische  Sammlungen  zu  erwerben.  .Mein  hochgeschätzter  Lehrer  Herr 
Professor  Dr.  Albrecht  Penck  ersuchte  mich,  typische  Landschaftsbilder  aufzunehmen  und  der 
Bodengestaltung  des  Landes  Beachtung  zu  schenken.  Von  Herrn  Professor  Dr.  v.  Wettstein 
wurde  ich  außerdem  angeregt,  neben  der  Weihrauchblüte  auch  Pflanzen  für  den  botanischen  Garten 
zu  sammeln,  wozu  er  mich  mit  den  nötigen  Behelfen  ausstartete.  Vom  k.  k.  natur historischen 
Hofmuseum,  dessen  Intendant  Herr  Heirat  Di-.  F.  Stei n dachner  mit  besonderer  Wärme  für  die 
Verwirklichung  meiner  leise  eintrat,  erhielt  ich  ebenfalls  alle  für  die  zoologischen  und  ethno- 
graphischen Sammlungen  nötigen  .Materialien,  und  meine  Frau  wurde  von  den  Herren  des  Museums 
im   Präparieren  zoologischer  Objekte  unterwiesen. 

Am  1.  Dezember  1901  verließen  wir  mit  dem  Abendschnellzuge  der  Südbahn  Wien,  erreichten 
am  Morgen  des  2.  Dezember  'Priest  und  schifften  uns  am  3.  Dezember  an  Bord  des  Lloydschiffes 
,Habsburg'  nach  Aden  ein,  das  wir  am  14.  Dezember  wohlbehalten  erreichten.  In  Aden  wurde  ich  von 
den  Behörden  auf  Grund  der  Empfehlungen  der  hohen  kais.  Akademie  der  Wissenschaften  und  des 
hohen  k.  und  k.  Ministeriums  des  Äußern  an  die  indische  Regierung  auf  das  Wirksamste  in  allen 
meinen  Unternehmungen  unterstützt.  Vor  allen  war  es  der  kaiserlich  deutsche  Konsul  Herr  S. 
Schmuck,  der  im  Vereine  mit  den  Herren  des  Konsulates  in  weitestgehender  Weise  für  ans  sorgte. 
Der  englische  Resident  Herr  General  Maitland,  der  schon  von  der  indischen  Regierung  über  den  Zweck 
meiner  Reise  unterrichtet  und  beauftragi  war,  mich  zu  unterstützen,  tat  seinerseits  ebenfalls  alles 
zur  Verwirklichung  unserer  Pläne.  Zunächst  war  es  meine  Absicht,  in  der  Araberstadt  Aden  für 
einige  Wochen  Wohnung  zu  nehmen,  um  im  täglichen  Umgange  mit  den  einheimischen  Bewohnern 
deren  Sprache  und  Gebräuche  kennen  zu  lernen.  Herr  Konsul  Schmuck  mietete  mir  ein  gutes 
arabische-  Haus,  ließ  dasselbe  mit  dem  Nötigen  versehen,  stellte  mir  einen  Somälikoch  bei,  gab 
mir  den  Somali  [brähim,  der  schon  mit  der  südarabischen  Expedition  gereist  war.  als  Dolmetsch 
zur  Seite  und  sorgte  in  jeder  Weise  für  unser  Wohl.  Um  den  Verkehr  mit  den  Arabern  intimer 
zu  gestalten,  legte  ich  arabische  Tracht  an  und  hatte  die  Genugtuung,  daß  ich  tatsächlich  überall 
mit  Vertrauen  aufgenommen  wurde  und  so  manches  sah,  was  mir  sonst  verschlossen  gebliehen 
wäre.  Neben  dei  Ausbildung  in  <\'-r  arabischen  Sprache  war  ich  bestrebt,  die  Tätowierungen  der 
Frauen  zu  studieren,  und  empfing  daher  in  meinem  Hause  täglich  den  Besuch  von  Frauen, 
allerdings  zweifelhaften  moralischen  Charakters.  Ich  photographierte  sie  in  je  sechs  Aufnahmen, 
einmal  in  ihrer  Gewandung  und  dann   ohne    Bekleidung   in    verschiedenen  Stellungen.     Ab  und  zu 


Einleitung.  JX 

photographierte  ich  auch  Männer.  Viel  Freude  machte  es  mir,  mit  einen  Jiberti  dessen  Sprache  zum 
Teile  im  Glossar  und  in  einigen  Texten  festzustellen.  Diese  sprachliche  Arbeit  unternahm  ich 
hauptsächlich  im  Hinblick  auf  die  Untersuchungen  meines  verehrten  Lehrers  Hofrat  Professor 
Dr.  L.  Reinisch,  dem  ich  damit  neues  Material  zu  bieten  hoffte,  da  ja  die  Jibertisprache  sieh  eng 
an  die  Somälidialekte  anschließt.  Das  Gebiet  dieser  Sprache,  die  ihrerseits  wieder  in  zwei  Dialekte, 
das  Digil  und  das  Höye,  zerfällt,  liegt  um  Maqdisu  und  landeinwärts  davon.  Außerdem  nahm  ich 
einige  Somalitexte  auf  und  war  bestrebt,  allerdings  mit  einiger  Mühe,  einen  Einheimischen  zur 
Auslieferung  der  himvarischen  Inschriftsteine  und  Abklatsche  zu  bewegen,  deren  Aufsammlung  auf 
Wunsch  des  Herrn  Hofrat  Professor  D.  H.  Müller  erfolgt  war.  Zoologischen  und  botanischen 
Aufsammlungen  gingen  wir  in  Aden  grundsätzlich  nicht  nach,  um  das  uns  zur  Verfügung  stehende 
Konservierungsmaterial  für  eine  weniger  erforschte  Lokalität  zu  ersparen.  Doch  gewann  ich  die 
Überzeugung,  daß  sich  in  und  um  Aden  noch  viel  kostbares  wissenschaftliches  Gut  erwerben  ließe, 
namentlich  aber  in  spraclilicher  und  anthropologischer  Beziehung,  was  die  buntgemischte  Bevölkerung 
betrifft,  und  in  naturwissenschaftlicher  Hinsicht  auf  dem  unwirtlichen  Felsenkranz,  der  die  Stadt 
umgibt,  und  den  ich  weg-  und  steglos  an  manchen  Stellen  erkletterte. 

In  ethnographischer  und  anthropologischer  Richtung  bieten  unzweifelhaft  die  Ahdäm,  die  seit 
langer,  langer  Zeit  Arabien  bis  weit  ins  Innere  bewohnen,  ja  ganze  Ortschaften  dort  innehaben, 
ein  hervorragendes  Interesse.  Sie  weichen  im  Typus  und  in  der  Hautfarbe  beträchtlich  von  den 
Arabern  ab,  indem  sie  sich  mehr  dem  afrikanischen  Habitus  zuneigen,  von  dem  sie  sich  aber 
auch  erheblich  unterscheiden. 

Als  ich  mich  genügend  vorbereitet  glaubte,  bat  ich  Herrn  Konsul  Schmuck,  mir  für  die 
Weiterreise  behilflich  zu  sein.  Der  Herr  Resident  versicherte  mich,  dal.!  er  alles  tun  würde,  aber 
meinen  Wunsch  nach  Makalla  zu  geben  teile  er  nicht,  da  es  dort  politische  Streitigkeiten  gäbe, 
die  unser  Leben  gefährden  könnten.  Auch  sei  Makalla  für  Mahrasprachstudien  kaum  ein  geeigneter 
Ort.  Er  empfehle  mir  dringend,  entweder  nach  Soqotra  oder  nach  Gischin  zu  gehen,  dessen 
Sultan  ihm  wohlgesinnt  sei.  Er  wolle  mir  für  die  Fahrt  den  Regierungsdampfer  zur  Verfügung 
stellen.  Dieses  Anerbieten  ergriff  ich  mit  vielem  Vergnügen,  da  ich  auf  diese  Weise  tatsächlich 
in  ein  wissenschaftlich  noch  wenig  bekanntes  Gebiet  zu  gelangen  hoffte.  Ich  entschied  mich  sofort 
für  Gischin,  den  Hauptort  des  Mahralandes,  wo  vor  mir  bloß  Dr.  Leo  Hirsch  einige  Tage  geweilt 
hatte.  Der  Herr  Resident  gab  mir  ein  Empfehlungsschreiben  an  Sultan  Ali  von  Gischin  mit, 
ersuchte  mich,  recht  bald  zu  schreiben,  er  werde  nach  Tunlichkeit  alle  meine  Wünsche  erfüllen. 
und  stellte  mir  in  Aussicht,  daß  er  uns  wieder  mit  dem  Regierungsdampfer  holen  lassen  werde. 
wenn  es  möglich  sein  sollte. 

Wir  fuhren  am  22.  Jänner  1902  an  Bord  des  englischen  Regierungsdampfers  ,Mayo'  nach 
Gischin,  das  wir  am  25.  Jänner  morgens  erreichten.  Das  Schiff  legte  sich  sehr  weit  draußen  vor 
Anker  und  wir  warteten  geduldig  die  Ankunft  eines  kleinen  Bootes  ab,  mit  dem  wir  bald  an  Land  zu 
gehen  hofften.  Doch  mußten  vorerst  mit  dem  Sultan  Verhandlungen  gepflogen  werden,  die  durch 
einen  mitgenommenen  Regienmgsdolmetsch  und  später  auch  durch  unseren  Somali  Ibrahim  ver- 
mittelt wurden;  wir  aber  durften  indessen  das  Schiff  nicht  verlassen.  Der  Sultan  machte  allerlei 
Einwände,  dann  verlangte  er  Geld  für  sich,  dann  wieder,  als  dies  abgelehnt  wurde,  für  zwei 
Soldaten,  die  zu  unserer  Sicherheit  notwendig  wären,  und  endlich,  als  ich  mich  mit  der  Bezahlung 
der  Soldaten  einverstanden  erklärte,  konnten  wir  abends  ans  Land  gehen.  Durch  tiefen  Sand 
wateten  wir  bei  untergehender  Sonne  au  einigen  Durrahfeldern  vorbei  einem  ruineuhaften  Lehm- 
gebäude  zu,  das  in  unmittelbarer  Nähe  des  Sultanspalastes  stand  und  uns  als  unsere  zukünftige  Wohnung 
bezeichnet  wurde.  Das  Erdgeschoß  bewohnte  eine  Sklavin  des  Sultans  mit  ihren  Kindern,  indes 
der  erste  Stock  mir  zugewiesen  wurde.  Der  größte  Raum  war  bei  unserer  Ankunft  vom  Sultan 
und  seinem  Gefolge  besetzt,  während  ein  kleineres  Zimmer,  das  eine  verschließbare  Türe  hatte. 
uns  mit  unseren  wenigen  Habseligkeiten  aufnahm.  Vorerst  aber  empfing  uns  der  Sultan  in  Audienz,  in 
welcher  er  sofort  seine  Geldansprüche  stellte:  er  begann  mit  tausend  Rupien,  ging  aber  schließlich 

W.  Hein,  Mehvi-Texte.  b 


X  Einleitung. 

auf  hundert  herab.  Für  meine  Frau  war  aus  dem  Sultanspalast  ein  alter  Armstuhl  gebracht 
worden.  Wir  anderen  saßen  alle  auf  dem  mattengedeckten  Lehmboden.  Da  die  Geldfrage  nicht 
erledigt  werden  konnte,  wurde  die  weitere  Verhandlung  auf  den  nächsten  Tag  verschoben.  Das 
erste  Nachtmahl  lieferte  uns  der  Sultan:  es  bestand  aus  Reis  und  Datteln.  Reis  und  Datteln 
bildeten  auch  in  der  Folgezeil  unsere  fast  einzige  Nahrung,  wenn  man  von  etwa  hundert  Eiern 
■  vier  Hühnern  nebsl  einigen  Fischen  absieht.  Da  es  in  Gischin  keinen  Verkaufsladen  gibt 
und  infolgedessen  auch  keinen  Marktverkehr,  so  war  es  für  uns  sehr  schwer,  uns  mit  den  nötigen 
Nahrungsmitteln  zu  versehen,  umsomehr,  als  in  Gischin  Geldeswert  unbekannt  ist.  Nur  der  Sultan 
und  einige  wenige  andere  Leute  kannten  Geld  in  unserem  Sinne.  Alles  wird  dort  entweder  im 
Tauschverkehr  oder  mit  Getreide  erworben.  Wir  kauften  uns  sofort  einen  Sack  Getreide  nebst 
einem  Sack  Reis.  Doch  uns  wollten  die  Leute  um  die  landesübliche  Getreidemünze  nichts  geben, 
da  sie  unser  Silber  höher  schätzten.  Daß  sie  aber  von  dem  wirklichen  Werte  unseres  Geldes 
keine  Ahnung  haben,  beweist  der  Umstand,  daß  man  im  Anfange  für  drei  Eier  eine  Rupie  (1  Krone 
60  Heller)  verlangte.  Fleisch  wird  nur  selten  gegessen  und  da  nur.  wenn  ein  Schaf  oder  ein 
Kamel  eine  Krankheit  befällt,  "eiche  eine  Schlachtung  notwendig  macht.  Pferde  und  Esel  gibt 
es  in  diesen  Lande  nicht. 

Am  zweiten  Tage  kam  der  Sultan  wieder  und  nach  langem  Verhandeln  entschloß  ich  mich, 
ihm  fünfzig  Rupien  zu  geben  unter  der  Bedingung,  daß  es  mir  frei  stünde,  in  seinem  Lande  nach 
Belieben  Streifzüge  zu  machen.  Allein  schon  nach  dem  dritten  Tage,  als  ich  mit  meiner  Frau  und  mit 
meinen  beiden  Somali  allein  einen  längeren  Spaziergang  unternommen  hatte  —  ich  mußte  allein 
gehen,  "eil  der  Sultan  unseren  Seidaten  verboten  hatte,  uns  zu  begleiten  — ,  verlangte  er  wieder 
und  uoch  mehr  Geld.  Ich  gab  ihm  schließlich  noch  hundert  Rupien,  die  ich  ihm  bei  Nacht  senden 
mußte  und  hoffte  nun  Ruhe  zu  haben.  Nach  einigen  Tagen  aber  erklärte  mir  der  Sultan  rundweg, 
dal.!  der  englische  Resident  geschrieben  hätte,  ich  käme,  um  Sprachstudien  zu  machen,  und  diese 
könne  ich  auch  zuhause  betreiben.  Ich  wurde,  da  ich  nichts  mein-  weiter  bezahlen  wollte,  immer 
mehr  und  mehr  in  meiner  Freiheil  beschränkt,  so  dal.!  ich  endlich  nicht  mein-  das  Haus  verließ 
und  mehr  als  drei  Wochen  gleichsam  als  Gefangener  lebte.  Auch  wurden  mehrfach  Versuche 
-«■macht,  mich  zu  einer  vorzeitigen  Abreise  zu  bewegen.  Da  ich  immer  in  arabischer  Tracht 
ging,  wurde  mir  auch  der  Übertritt  zum  Islam  -  -  und  zwar  vom  Sultan  selbst  —  nahegelegt. 
Die  weiteren  Versuche,  von  mir  Geld  zu  erhalten,  will  ich  hier  übergehen  und  nur  den  letzten 
erwähnen,  der  am  Ostersonntag  von  Mubarak,  dem  Obersten  des  Stammes  Gidhi,  gemacht  wurde. 
Fr  verlangte  300  Rupien,  da  das  dem  Sultan  gegebene  Geld  viel  zu  wenig  sei.  Als  ich  ablehnte, 
erklärte  er  mir  seine  und  aller  Gidhi  Feindschaft,  wovon  er  sofort  den  Sultan  verständigen  werde. 
Am  Ostermontag  kam  außer  meinem  Lehrer,  den  ich  für  die  Sprachstudien  hatte,  und  dem  jungen 
Sa'id.    dein   Sehne   des   Sultans  Abdallah,   der   in   aufrichtiger  Anhänglichkeit   stets   um   uns    weilte, 

rwundeter  Sklave  ließ  sieb  noch  von  meiner  Frau  verbinden  —  niemand  in  mein  Haus, 
das  sonst  voll  von  Besuchern  war.  Vormittags  ließ  der  Sultan  den  Armstuhl  holen  ohne  ein  Wort 
der  Entschuldigung.  Es  waren  also  die  Feindseligkeiten  eröffnet.  Mittags  kam  jedoch  wider 
Erwarten    das   englische  Regierungsschiff   ,Mayo'   und   befreite   uns  aus   einer  Lage,   die   begonnen 

>-.  etwas  bedenklich  zu  werden.  Zwei  Monate  war  man  in  Aden  ohne  jede  Nachricht  geblieben, 
da    ei,,    Brief,    den    ich    gleich    in    den    ersten  Tagen    nach   unserer  Ankunft  in  Gischin  geschrieben 

hatte,  nicht   weiter  befördert,  s lein  mir  nach   vier  Wochen,  von  Fett  durchtränkt,  zurückgestellt 

wurde.    Sowohl   Herr    Konsul   Schmuck,    mit    dem   Herr   Hofral   Prof.  Müller  in  regem  Briefwechsel 

"ii    unserer    Reise   stand,  als  <\,-i-  Herr  Residenl   hatten  um  uns  große  Sorge,  da  sie  sich  unser 
Stil1  ufangs   nichl   deuten    konnten,    umsoweniger,   als  Art-  Sultan  Auftrag  hatte,   für  die 

Beförderung  unserer  Briefe  zu  sorgen.    So  entschloß  sich  der  Herr  Resident,  zu  Ostern  das  Schiff 
,Mayo'  nach  Gischin  zu  senden,  mit  dem   wir  am   I.  April  die   Fahrt   nach  Aden  antraten. 

Trotz  aller   ui  hmen   Seiten,   die   mir  Sultan  Ali  zeigte,   bin  ich  ihm  zu  großem   Danke 

pflichtet,    da    ich    gezwungen   war.   Tag    um  Tau.    von    Erüh    bis    abend-   sprachliche  Aufnahmen 


Einleitung.  XI 

zu  machen,  wenn  ich  nicht  untätig  im  Hause  sitzen  wollte.  Auf  diese  Weise  sammelte  ich  eine 
stattliche  Menge  von  Sagen  und  Märchen  und  sonstigen  Erzählungen,  die,  wie  ich  hoffe,  nicht  nur 
■von  sprachlichem  Interesse  sein  werden,  sondern  auch  einen  ethnologischen  Wert  besitzen  dürften. 
Meine  Gewährsmänner  sind  ziemlich  zahlreich,  darunter  selhsl  einige  Beduinen.  Mit  vielem  Ver- 
gnügen nahm  ich  auch  Schlummerlieder  und  Kinderspiele  auf.  Spät  ahends,  wenn  die  anderen 
sehliefen,  sammelte  ich  von  drei  Gewährsmännern  statistische  Daten  iiher  die  Bevölkerung,  deren 
Tier-  und  Flurbesitz.  Was  möglich  war.  zu  erfahren,  erfragte  ich  und  legte  es  fest.  In  Gischin 
gelang  es  mir,  einen  Fischerjungen  zu  linden,  der  einige  Jahre  in  Zafär  war  und  etwas  von  der 
dortigen  Sprache  wußte.  Einige  Wörter  und  ein  Lied  konnte  ich  aus  ihm  herausbringen.  Auch 
sammelte  ich  eine  Menge  von  topographischen  Daten  bis  tief  ins  Innere  hinein  und  informierte 
mich  genau  über  die  Wege  nach  Qabr  Hüd  und  Bir  Birhüd.  um  bei  geeigneter  Zeit  einen  Vorstoß 
dahin  zu  unternehmen.  Meine  Frau  arbeitete  täglich  von  früh  Morgens  bis  spät  Nachts  au  der 
Konservierung  der  verhältnismäßig"  reichen  zoologischen  und  botanischen  Erwerbungen,  zu  denen 
sieh  auch  eine  ethnographische  Sammlung  gesellte.  Unsere  Aufsammlungen  von  Gischin  wurden 
in  13  Kisten  nach  Wien  gesandt.  Außer  der  wissenschaftlichen  Tätigkeit  übte  meine  Frau  auch 
eine  ärztliche  Praxis  aus.  wobei  sie'  geradezu  entsetzliche,  von  Blut  und  Eiter  strotzende  Bein- 
wunden zu  verbinden  hatte.  Noch  zwei  Stunden  vor  unserer  Abfahrt  von  Gischin  hatte  sie  eine 
Wunde  zu  waschen.  Da  manche  von  den  Kranken  nur  sitzend  am  Boden  fortrutschen  konnten, 
mußte  meine  Frau  im  heißen  Sande.  Kopf  und  Oberleib  mit  einem  schwarzen  Tuch  —  der 
Landessitte  gemäß  --  verhüllt,  ziemlich  weite  Wege  gehen,  wobei  sie  das  nötige  Wasser  selbst 
mitnehmen  mußte. 

Als  wir  Gischin  verließen,  konnten  wir  uns  mit  Beruhigung  sagen,  daß  wir  beide  unsere 
Prlicht  redlich  erfüllt  hatten. 

Allerdings  mußte  ich  mehrere  Aufgaben  unerledigt  lassen:  Es  gelang  mir  nicht,  irgend 
jemanden  zu  bewegen,  uns  zu  begleiten,  obwohl  ich  mit  mehreren  Leuten  in  dieser  Hinsicht 
lange  Verhandlungen  hatte.  Ferner  konnten  wir  keine  Weihrauchblüte  erhalten,  weil  der  Weih- 
rauchbaum zur  Zeit  unserer  Anwesenheit  nicht  in  Blüte  stand,  wie  die  Beduinen  versicherten. 
Und  endlich  konnte  ich  in  Gischin  auch  keine  Handschriften  erwerben  und  damit  einem  Wunsche 
meines  verehrten  Lehrers  Herrn  Hofrat  Professor  Dr.  Josef  Karabacek  nachkommen. 

Am  3.  April  kamen  wir  in  Aden  an.  wo  ich  zu  meiner  Freude  hörte,  daß  der  Weihranchbaum 
in  den  Anlagen  bei  den  Adener  Zisternen,  auf  den  ich  Herrn  Konsul  Schmuck  besonders  auf- 
merksam gemacht  hatte.  Blüten  getrieben  und  daß  der  Herr  Konsul  Blüten  nach  Wien  gesandt 
habe.  Da  der  Sultan  an  den  Herrn  General  einen  Beschwerdebrief  über  mich  geschrieben  hatte, 
war  ich  gezwungen,  in  einer  längeren  Eingabe  dessen  Verhalten  zu  kennzeichnen  und  darzulegen, 
warum  ich  ohne  Abschied  zu  nelunen  -  -  darüber  hatte  sich  der  Sultan  besonders  beklagt  —  von 
Gischin  abgereist  sei.  Um  noch  weitete  Aufnahmen  in  der  Jibertisprache  zu  machen,  Somäli- 
texte  zu  sammeln,  anthropologische  photographische  Bilder  aufzunehmen,  verbrachte  ich  fast  einen 
Monat  in  Schaich  Othman,  wo  mir  abermals  Herr  Konsul  Schmuck,  hilfreich  wie  immer,  ein  aus- 
gezeichnet gelegenes  Haus  mietete  und  einrichten  ließ.  In  Schaich  Othmann  ergänzte  ich.  so 
weit  ich  konnte  und  so  weit  meine  recht  bescheidenen  Mittel  es  erlaubten,  die  ethnographischen 
Sammlungen,  photographierte  fast  täglich  eine  oder  mehr  Frauen  wieder  in  sechs  Aufnahmen  —  in 
Gischin  habe  ich  es  nicht  gewagt,  anthropologische  Studien  zu  macheu  — ,  und  arbeitete  etwa  an 
drei  Wochen  mit  einem  zweiten  Jiberti  an  einem  Jibertiglossar  und  einigen  Texten:  auch  einige 
Somälitexte  nahm  ich  wieder  auf.  Meine  Frau  sammelte  die  für  den  Hafen  von  Aden  charak- 
teristischen Fische  und  sonstigen  Tiere.  Die  Ergebnisse  unserer  Sammeltätigkeit  in  Schaich  Othman 
sandten  wir  in  elf  Kisten  nach  Wien. 

Ein  Wort  sei  noch  dem  Verhalten  des  Somali  Ibrahim  gewidmet,  den  ich  als  einen  zwar  nicht 
besonders  intelligenten,  aber  in  gewisser  Hinsicht  doch  bildungsfähigen  Menschen  kennen  lernte. 
Es   gelang   mir   auch   ihn   derart   zu   drillen,    daß  er  sämtliche  Aufnahmen  in  der  Mahrasprache  zu- 

b* 


XII  Einleitung. 

ich  mit  mir   Wert  l'iir  Wort   phonetisch    in  arabischer  Schrift   mitschrieb,  während  ich  mich  der 

inischen  Lettern  bediente.  Wenn  mau  bedenkt,  daß  die  Mahrasprache  Laute  hat,  für  die  wir 
erst  arabische  Lautzeichen  schaffen  mußten,  wenn  man  ferner  bedenkt,  daß  wir  wochenlang  Tag 
für  Tag  von  Morgen  bis  spät  Abends  auf  dem  Boden  sitzend  schrieben,  so  wird  man  dem  Somali 
Ibrahim  gewiß  die  höchste  Anerkennung  zollen.  Leider  aber  entwickelte  er  in  anderer  Hinsicht 
einen  bösartigen  Charakter,  der  ihn  mehr  als  einmal,  selbst  in  Gischin,  zu  offener  Meuterei  trieb, 
ja  ihn  so  weil  verleitete,  mich  später  in  Schaich  Othman  an  der  gewissenhaften  Ausführung  meiner 
Aufgaben  zu  hindern,  daß  ich  ihn  notgedrungen  trotz  seiner  sonstigen  Brauchbarkeit  zwar  nicht 
entließ,  aber  von  aller  Mitarbeit  enthob,  so  daß  er  mein  Haus  freiwillig  verließ.  So  lange  ich 
Ibrahim  um  mich  hatte,  erfuhr  ich  von  den  wichtigsten  Volksbräuchen  gar  nichts,  auch  gelang  es 
mir  in  dieser   Zeil    nicht,    irgend    eine   Somalin   mit   der  so   eigenartigen  Haartracht   vor  die  Platte 

zu  hei., ii, Mi.  ja  trotz  wiederholter  Vorstellungen,  er  möchte  mir  doch  einen  .Mann  besorgen,  der  von 

Soqotra  oder  von  Zafar  oder  aus  dem  Mahralande  wäre,  erklärte  er  stets,  es  gäbe  derartige  Leute 
nicht,  da  solche  niemals  nach  Aden  kämen,  und  als  ich  ihm  vorhielt,  daß  zur  Zeit,  da  die  süd- 
arabische    Expedition   in  Aden    Weilte,   solche   Leute  dort  anwesend  waren,   bezeichnete  er  dies  als 

i  Irrtum.  Da  ich  aber  den  Auftrag  hatte,  einen  Soqotri  und  einen  Zafäri  oder  einen  Mahri  mitzu- 
bringen, war  ich  von  dieser  Behauptung  peinlich  berührt  und  erteilte  Ibrahim  den  Befehl,  nach 
al-.Ma'alla.  dem  Araberhafenplatz,  zu  gehen  und  dort  Umschau  zu  halten.  Ein  persönlicher  Besuch 
meinerseits  hätte  höchst  wahrscheinlich  auch  nicht  zum  Ziele  geführt,  weil  ja  Ibrahim  an  meiner 
Seite  gewesen  wäre  und  gewiß,  wie  bei  früheren  Gelegenheiten,  wo  ich  mit  ihm  auf  die  Suche  nach 
Beduinen  ging,  die  angeblich  hiruvarische  rnschriftsteine  besaßen,  auf  allerlei  Ausflüchte  und  Lügen 
gestoßen  wäre.  Der  Auftrag  wurde  von  Ibrahim  nie  ausgeführt.  Als  er  aber  mein  Haus  verlassen 
hatte,  wurde  dieses  mit  einem  Male  von  verschiedenen  Arabern,  die  es  wegen  des  Ibrahim  gemieden 
hatten,  besucht,  und  es  entwickelte  sich  ein  sehr  fruchtbringender  Verkehr  zwischen  uns  und  den 
Einheimischen.  Dann  wurde  ich  endlich  in  die  Lage  versetzt,  alles  zu  erreichen,  was  ich  wollte. 
Ich  konnte  die  Haartracht  eines  Somälimädehens  aufnelunen,  ich  konnte  ethnographisch  sammeln, 
Fi  eher  und  Töpfer  gingen  im  Hause  aus  und  ein,  kurz  ich  begann  endlich  das  wirkliche  Leben 
i\'^  Orients  zu  sehen  und  zu  studieren.  Bis  dahin  war  ich  fast  ausschließlich  Philolog  gewesen 
wenn  ich  den  Ausdruck  gebrauchen  darf,  namentlich  in  Gischin.  wo  ich  ja  vom  Sultan  mehr  oder 
weniger  veranlaßt  wurde,  nur  Sprachstudien  zu  treiben. 

In  Schaich  Othman  gelang  es  mir  erst,  nachdem  Ibrahim  verschwunden  war.  Leute  kennen 
zu  lernen,  welche  die  Soqotri-  oder  die  Mahrasprache  redeten,  ja,  selbst  einen  Mann  sprach  ich, 
welcher  t\i-  Zafäri  mächtig  war.  Leider  war  die  Zeit  meiner  Abreise  gekommen  und  ich  kennte 
also  nur.  ohne  weitere  Studien  zu  machen,  zwei  Leute  aussuchen,  welche  mich  nach  Wien  begleiten 
sollten.  Der  eine  ist  .Muhammad  heu  Awad,  in  'Inäd  im  Hadramut  geboren,  Sehn  einer  Mahrafrau 
von  Sehnt,  und  drv  andere  'Ali  ben  'Amir  von  Haulaf  auf  Soqotra.  Den  Hadrami  nahm  ich  mit 
besonderer  Rücksicht  au!  -eine  Landeskenntnis  mit  und  auch  deshalb,  weil  er,  allerdings  noch 
recht  unbeholfen,  schreiben  kennte.  Ihn  gedachte  ich  so  weit  zu  unterrichten,  dal.!  ich  hei  einer 
hoffentlich  nicht  allzuiernen  ( ielegenheit  mit  ihm  auf  Soqot.ra  selbst  und  in  Zalar  Texte  aufnehmen  kann. 
Ali  hingegen  gefiel  mir  als  naturwüchsiger  Fischer  und  Schiffer,  von  dem  man  sicher  eine  an- 
inliche  Menge  von  echten  Volkserzählungen  und  Liedern,  denen,  wie  man  sagt,  der  Erdgeruch 
anhaltet,  aufnehmen  kann,  de  gebildeter  ein  Mann  ist  und  vollends,  wenn  er  grammatisch 
geschult   ist.  desto  schwerer   ist   es,   unverfälschte  Texte  von   ihm   zu   erhalten.     In   dieser  Hinsicht 

ibte  ich  meine  Wahl   verantworten  zu  können. 
Für   alle    fälle   ließ   ich  aber   noch   zwei  andere  heute   vormerken,   die  sich   bereit  erklärten, 

ebenenfalls  die  Reise  uach  Wien  anzutreten.  Der  eine  ist  ein  offenbar  entlaufener  Sklave  der  in 
Gischin  wohnenden  Gattin  Lulu  des  Sultans  Sälim  von  Soqotra  und  spricht,  wie  ich  mich  überzeugte, 
Mahri  und  Soqotri  sehr  gut.  Ich  nahm  ihn  aber  nicht  mit.  »eilt  er  eben  .'in  Sklave  ist.  Der  andere 
i-t  ein    in  Makalla   geborener  .Mann.   '\'T  auf  dem   Dampfschiffe   des   Sultans   von    Makalla   Dienste 


Einleitung.  XIII 

leistet  und  Erzählungen  und  Lieder  in  einer  Sprache  weiß,  die  er  als  Zafäri  bezeichnet,  was  ich 
freilich  nicht  feststellen  konnte.     Ich  verzichtete  daher  auf  seine  Begleitung. 

Ich  bedauerte  sehr,  als  nur  allzu  rasch  der  Tag  der  Heimfahrt  kam.  mitten  im  besten  Arbeiten 
das  mir  so  heb  gewordene  Land  mit  seiner  verhältnismäßig  noch  wenig  erforschten  Bevölkeruni; 
verlassen  zu  müssen.  Doch  hatte  ich  das  beruhigende  Gefühl,  wenn  ich  auch  dem  mir  in  bezug 
auf  die  Weihrauchfrage  gestellten  Auftrage  nicht  in  vollstem  Umfange  nachkommen  konnte,  dal.! 
wir,  ich  und  nicht  zum  geringeren  Anteile  meine  Frau,  das  Möglichste  geleistet  haben,  was  mit  den 
uns  gebotenen  Mitteln  möglich  war  und  dal.)  es  mir  hoffentlich  ein  gütiges  Geschick  ermöglichen  wird, 
recht  bald  meine  begonnenen  Studien  wieder  dort  fortsetzen  zu  können,  wo  ich  sie  unterbrechen  mußte. 

Zum  Schlüsse  ist  es  mir  ein  Herzeusbedürfnis,  vor  allem  dem  Herrn  Residenten  General  Mair- 
ia ml,  der  mich  veranlaßte,  nach  Gischin  zu  gehen,  und  uns  mit  dem  Regierungsdampfer  hinbringen 
und  gerade  zu  rechter  Zeit  wieder  abholen  ließ,  sowie  Herrn  Konsul  Schmuck  für  seine  liebens- 
würdige, ja  opferwillige  Unterstützung,  die  er  uns  stets  und  in  allen  Angelegenheiten  lieh,  den 
innigsten  Dank  abzustatten.  Auch  den  Herren  des  deutschen  Konsulates,  namentlich  unserem  Lands- 
mann A.  Devetak  und  E.  Heusner,  schulde  ich  für  vielfache,   wertvolle  Dienste  aufrichtigren  Dank. 

Es  scheint  mir  auch  angemessen,  als  Ergänzung  zu  diesem  Berichte  über  die 
Forschungsreise  Heins  die  Einleitung  Heins  zu  seiner  Schrift:  ,Eiu  Beitrag  zur 
Statistik  Südarabiens-1  hier  einzuschalten.  Die  Arbeit  selbst  ist  ein  Versuch  statistischer 
Aufnahmen  in  einem  unzivilisierten  Gebiete,  der  kaum  seinesgleichen  hat.  Es  gre- 
hörte  dazu  eine  Geduld  und  Ausdauer,  wie  sie  nur  wenige  besitzen,  die  aber  Hein 
in  hohem  Maße  besaß. 

Bevor  ich  im  Winter  1901  meine  Reise  nach  Südarabien  antrat,  übergab  mir  Se.  Exzellenz 
Herr  Sektionschef  Di-.  Karl  Theodor  von  Inama-Stemegg  einen  von  ihm  zusammengestellten 
Fragebogen  für  statistische  Erhebungen  mit  dem  Wunsche,  daß  ich  nach  Tunlichkeit  den  statistischen 
Verhältnissen  mein  Augenmerk  zuwenden  möge.  Dieser  mir  so  wertvollen  Anregung  verdanke  ich 
es,  daß  ich  nach  mancherlei  fruchtlosen  Versuchen  doch  endlich,  ich  möchte  sagen,  ein,  wie  ich 
hoffe,  nicht  ganz  unbrauchbares  Material  zusammenzustellen  in  der  Lage  war. 

Den  ersten  Versuch  wollte  ich  schon  im  Jänner  1902  in  der  zwischen  der  Araberstadt  Aden 
und  dem  Hafenorte  Tawähi  gelegenen  Ortschaft  al-Ma'allah  machen.  Dort  befindet  sich  der 
Landungsplatz  der  arabischen  Segelscliiffe  und  eine  buntgemisebte  Menge  von  Arabern,  Somali 
und  Swahili  belebt  den  Platz.  Ich  wollte  zuerst  Haus  für  Haus  nach  der  Einwohnerzahl  auf- 
nehmen, mußte  aber  den  Gedanken  bald  fallen  lassen,  da  ein  brauchbares  Ergebnis  nur  nach 
wochenlanger,  mühevoller  Arbeit  zu  erlangen  gewesen  wäre.  Zudem  hörte  ich,  daß  von  Regierungs- 
wegen  zeitweise  Volkszählungen  vorgenommen  werden,  die  freilich  auch  nur  mir  Überwindung  zahl- 
reicher Hindernisse  stattfinden  können  und  mit  Rücksicht  auf  die  ungemein  fluktuierende,  aus 
den  verscliiedensten  Stämmen  sich  zusammensetzende  Bevölkerung  nur  ein  ungefähres  Bild  der 
Wirklichkeit  geben  dürften. 

Was  mir  in  Aden  nicht  gelungen  war.  sollte  ich  zu  meiner  Freude,  freilich  auch  nicht  im 
gewünschten  Maße,  in  Gischin,  dem  Hauptorte  des  Mahralandes,  erreichen.  Während  meines 
etwas  mehr  als  zweimonatlichen  Aufenthaltes  dort  gelang  es  mir  erst  nach  etwa  sechs  Wochen, 
durch  täglichen  freundlichen  Umgang  das  Mißtrauen  einiger  Personen  derart  zu  beseitigen,  daß  sie 
mir  erklärten,  sie  wollten  mir  alle  nur  gewünschten  Aufschlüsse  verschaffen.  Vor  allem  bin  ich 
in  dieser  Hinsicht  einem  kaum  dem  Knabenalter  entwachsenen  Sohne  des  Sultans  Abdallah  von 
Sehnt,  meinem  Freunde  Sod  her  Abdallah,  zu  bestem  Danke  verbunden.  Er  war.  so  lange  ich  in 
Gischin  weilte,   fast  immer  vom  frühen  Morgen  bis  zum  späten  Abend  an  meiner  Seite  und  erfüllte. 


1  Mitteilungen  der  k.  k.  Geographischen  Gesellschaft  in  Wien  1903  S.  219 — 264. 


XIV  Einleitung. 

soweit  er  kenn!«',  alle  meine  Wünsche.  Ein  ausgezeichnetes  Material  lieferte  mir  ferner  ein  Sklave 
des  Sultans  Ali  von  Gisehin.  ein  dort  geborener  Swahili,  Namens  Hflip-i.  In  Dankbarkeit  muß  ich 
auch  des  einen  mir  zur  t  gebenen  Askeri  (Soldaten)  A li  her  Ise  gedenken,  der  im   Lau!'.-  der 

Wochen  mir  immer  anhänglicher  wurde.  Endlich  lieferte  mir  einige  Daten  mein  stets  hilfsbereiter 
Lehrer,  der  Hädrami  Äbüd  her  Ali. 

Da  der  Sultan  ausdrücklich  den  Wunsch  geäußert  hatte,  daß  ich  meine  Spaziergänge  ein- 
stellen möge,  und  ich  Grund  hatte,  mich  diesem  Wunsche  zu  fügen,  so  saß  ich  fast  die  ganze 
zweit.-  Hälfte  meines  Gischiner  Aufenthaltes  gleichsam  als  Gefangener  in  meinem  Hause.  Ich  konnte 
also  nicht  daran  denken,  die  statistischen  Erhebungen  von  Haus  zu  Haus  selbst  vorzunehmen. 
Zunächst  wandte  ich  mich  an  Ali  her  Ise  und  fragte  ihn.  oh  er  mir  helfen  könne  und  wolle. 
Da  er  sich  gerne  bereit  zeigte,  so  stieg  ich  mit  ihm.  wonu  die  Sonne  untergegangen  war  und  ich 
im  Mejlis  (Sitzraume)  wegen  zu  großer  Dunkelheit  keine  Texte  mehr  aufnehmen  konnte,  auf  den 
Rem  (Terrasse)  meines  Hauses  hinauf,  von  welchem  aus  wir  einen  guten  Überblick  über  den 
Bezirk  üihbet  hatten,  und  befragte  ihn  dort  ohne  weitere  Zeugen  Haus  für  Haus  um  dessen 
Bewohn  mit    nach   Arabern    und    Swahili,    nach    Personen   weihlichen    und   männlichen    Ge- 

schlechtes. Da  die  Dämmerung  eine  unverhältnismäßig  kurz  dauernde  ist.  so  konnten  wir  jeden 
Abend  nur  einen  kleinen  Teil  der  von  uns  überblickten  Häuser  durchnehmen.  So  entstand  die 
erste  Tabelle,  welche  eine  summarische  Übersicht  über  die  Häuser  und  Bewohner  in  den  Bezirken 
lühhet  und  Salälah  gibt.  Am  10.  März  1902  wurden  von  Bihbet  die  Nummern  1  — 17,  am  12.  März 
die  Nummern  IS — 28,  am  13.  März  der  Schluß  und  von  Salälah  die  Nummer  1 — 9,  am  14.  März 
der  Schluß  von  Salälah  aufgenommen.  Die  Häuser  von  Salälah  sowie  jene  von  Rihbet,  die  man 
von  unserem  Hause  nicht  sehen  konnte,  gab  Ali  aus  dem  Gedächtnisse  an.  Diese  Tabelle  habe 
ich  den  genauen  Bevölkerungstabellen  angeschlossen.  Am  16.  März  versuchte  ich  mit  Ali  die 
Häuser  nochmals  mit  Nennung  ihrer  Besitzer  oder  Haushaltungsvorstände  aufzunehmen.  An  diesem 
Tage  entstand  das  Bruchstück  einer  statistischen  Tabelle  von  Rihbet  mit  den  Nummern  1 — 7, 
welches  ich  der  summarischen  Übersicht  angeschlossen  habe.  Aus  den  an  diese  beiden  Tabellen 
angefügten  Bemerkungen,  in  welchen  ich  einen  Vergleich  mit  den  vorausgegangenen  Bevölkerungs- 
tabellen ausführte,  kann  man  sich  ein  Bild  von  der  relativen  Zuverlässigkeit  der  gegebenen 
Zahlen  machen.  Es  ergibl  sich,  dal.!  Alis  Angaben  sich  mit  jenen  Hayris,  soweit  sie  sich  auf 
die  arabische  Bevölkerung  des  Bezirkes  Rihbet  beziehen,  so  ziemlich  decken.  Freilich  sind  in 
Hinsicht  der  Sklavenanzahl  bedeutende  Unterschiede  vorhanden,  die  sich  aber  daraus  erklären. 
daß  'Ali  als  Araber  sich  um  die  Swahili  nicht  kümmert;  so  stimmen  auch  seine  Zahlen  für  das 
von  mir  bewohnte  Haus,  in  welchem  er  täglich  aus  und  ein  ging,  ganz  und  gar  nicht,  während 
Havri-  Zahlen  in  diesem  Falle  rollständig  genau  sind.  Auch  für  die  Sklaven  des  Sultanshauses 
nannte  Ali  Zahlen,  die  mit  den  Tatsachen,  die  ich  aus  eigener  Erfahrung  weil.;,  in  Widerspruch 
stehen.  Betonen  muß  ich  nochmals,  daß  ich  sowohl  bei  den  Aufnahmen  Alis,  wie  hei  den  anderen 
den  Gewährsmann  immer  allein  vor  mir  hatte. 

Da  ich  sah.  dal.!  'Ali  mit  den  Sklavenverhältnissen  nicht  vertraut  war,  wandt.'  ich  mich  an 
Ilavri.  der-  oft  in  mein  Hau-  kam  und  sich  mir  gegenüber  immer  zutunlich  erwies.  Er  versicherte 
mich,  dal!  er  alle  Einwohner  von  Gisehin  ohne  Ausnahme  persönlich  kenn,  und  dal.!  er  gerne 
bereit  sei.  mir  vollständig  zuverlässige  Angaben  zu  machen.  Doch  könne  dies  erst  in  (}>-v  Nicht 
geschehen,  da  aiemand  davon  wissen  dürfe.  Sofort  am  seihen  Tage  stellte  er  sich  etwa  um  die 
zehnte  Stunde  ein,  und  während  alles  schon  schlief  oder  sich  am  Tanze  belustigte,1  saßen  wir  auf 
unseren  Kisten  und  gingen  Haus  für  Haus  durch.  Am  15.  .März  wurden  die  75  Nummern  des 
Bezirk..-  Yontuf  aufgenommen,  eine  Arbeit,  die  bis  nach  .Mitternacht  währte.  Am  17.  März  wurde 
der  Bezirk   Rihbet,  am   18.  .März  wurden  die  Bezirke  Salälah.  Yegäut,  Durüb  und  Manzäf  erledigt, 


1  Es  Ichen  die  Swahili  beim  eintönigen  Trommelschlag  .1..'      ii       Vi.  In  durch- 

tanzten.    Vielleicht  w  Umstand  für  Harri  günstig,  s.>  daß  sein  Ausbleiben  im  Sultanshause  nicht 


Einleitung.  XV 

Von  da  ab  blieb  Ilavri  aus  mir  unbekannten  Gründen  aus.  So  Leid  es  mir  tat,  ersuchte  ich 
dann  meinen  Freund  Süd.  mir  auch  noch  die  Stunden  bis  Mitternacht  zur  Verfügung  stehen  zu 
wollen,  was  er  mit  Freuden  tat.  Ich  muß  gestehen,  daß  Söds  Art  und  Weise,  wie  er  die  Tabellen 
diktierte,  mir  die  Überzeugung'  ihrer  Verläßlichkeit  aufzwang. 

Söd  her  Abdallah  gab  am  21.  März  die  Tabelle  für  den  Bezirk  Maglol  und  für  die  Häuser 
sowie  für  die  Zelte  1  — 14  von  Süg,  am  22.  März  den  Rest  von  Süg  und  den  Bezirk  Haft,  außer- 
dem ergänzte  er  den  Bezirk  Yentüf  durch  das  einzige  Zelt,  das  zu  ihm  gehört,  und  endlich  gab 
er  die  Nummern  33 — 48  von  Maglöl.  Am  2ö.  März  liefert  er  mir  die  Zahlen  und  Namen  für  den 
etwa   l1/*  Stunden  von  meinem  Hause  entfernten  Bezirk   Deber. 

So    entstanden    die    Bevölkerungstabellen    I  —  X,    welche    den    Berechnungen    in    den    übrig 
Tabellen,   die  ich  selbst  anlegte,   zu  Grunde  liegen.     Auch  die  anderen  Tabellen,    die   sich   auf  den 
Besitz  von  Haustieren  und  Dattelpalmen,   auf  den  Felderbesitz   und   auf   die  Yermögensverhältnisse 
beziehen,    wurden   in   der   tiefen  Stille   der  Mitternacht   angelegt.     Ich  habe   das  Nötige   jeweils    hei 
diesen  Tabellen  angemerkt. 

Es  gereicht  mir  zur  besonderen  Genugtuung,  für  die  Verläßlichkeit  der  Tabellen  eine  ganz 
unerwartete  Stichprobe  anführen  zu  können.  Der  von  mir  in  Schaich  Othman  hei  Aden  kurz  vor 
meiner  Abreise  nach  Europa  angeworbene  Hadrami  Muhammed  ben  cAwad  von  'Inät  war  vor  Jahren 
selbst  in  Gischin  gewesen  und  hatte  dort  in  einem  Hause  einige  Tage  gewohnt.  Ich  las  ihm  die 
Namen  der  Hausbesitzer  vor  und  er  war  sehr  erstaunt,  darunter  richtig  jenen  Mann  zu  finden, 
der  ilrm  Gastfreundschaft  gewährt  hatte.  Dann  befragte  ich  ihn  um  die  Anzahl  der  in  diesem 
Hause  wohnenden  Personen,  einschließlich  der  Swahili,  und  seine  Angaben  deckten  sieb  ganz  genau 
mit  meinen  Aufschreibungen.     Es  war  eines  der  im  Bezirke  Salälah  befindliehen  Häuser. 

Ich  glaube  demnach  annehmen  zu  können,  daß  die  in  den  folgenden  Tabellen  niedergelegten 
Zahlen,  wenn  sie  auch  nicht  absolut  vollständig  richtig  sind,  doch  relativ  den  tatsächlichen  Ver- 
hältnissen entsprechen,  so  daß  die  aus  ihnen  gezogenen  Schlüsse  immerhin  ein  der  Wahrheit  nahe- 
kommendes Bild  geben.  Wäre  nicht  meine  Abreise  von  Gischin  so  plötzlich  erfolgt,  so  wären  die 
Tabellen  noch  reicher  ausgefallen.  Ich  hatte  meinem  Freunde  Söd  noch  manche  Aufgaben  gestellt, 
die  leider  unerledigt  bleiben  mußten. 

Gischin  ist  der  Xame  des  ganzen  Landstriches,  der  sich  vom  Ras  Sirwen  bis  zum  Ras  Derjah 
in  einer  ungefähren  Breite  von  7  km  etwa  2b  km  weit  längs  des  Meeres  erstreckt.  Landet  man  an 
dem  sanft  ansteigenden  Strande,  hinter  dem  sich  in  etwa  3  km  Entfernung  ein  zum  Meere  parallel 
streichender,  niedriger  Höhenzug  erstreckt,  so  hat  man  unmittelbar  vor  sich  die  grünen  Durrah- 
felder des  Maglol.  der  durch  15  Ziehbrunnen  mit  hohen  galgeuartigen  Gerüsten  bewässert  wird. 
Zwischen  den  in  zwölf  große  Parzellen  geteilten  Feldern  liegen  zerstreut  4*  Mattenzelte,  in  welchen 
nicht  nur  die  Feldarbeiter,  sondern  auch  andere,  mitunter  ganz  angesehene  Leute  wie  z.  B.  mein 
Lehrer,  der  Hadrami  Abüd  ber  Ali,  wohnen.  Hinter  dem  Maglöl  Hegt  in  der  Mitte  das  Zentrum 
von  Gischin,  der  Bezirk  Rihbet.  d.  h.  Stadt,  in  welchem  der  Sultan  Ah  residiert,  wo  sich  die 
Häuser  der  übrigen  Sultansfamilien  und  Vornehmen  befinden.  Dort  wohnte  auch  ich.  Bloß  durch 
ei  neu  Friedhof  davon  getrennt,  liegt  östlich  der  bedeutendste  und  größte  Bezirk  namens  Yentüf. 
fast  gänzlich  von  den  mächtigen  und  reichen  Mitgliedern  des  Stammes  Gidhi  bewohnt.  Obwohl 
^  entüf  von  meinem  Hause  aus  nur  wenige  Minuten  entfernt  war,  wurde  es  mir  doch  strengstens 
untersagt,  dorthin  zu  gehen,  allerdings,  nachdem  ich  es  schon  vielfach  durchstreift  hatte.  Westlich 
von  Rihbet  befindet  sich  Salälah.  das  zumeist  von  den  Zuwedi  und  den  Ber  Musmär  bewohnt 
wird.  Dort  hausen  auch  ziemlich  viele  von  den  Fischern.  Die  westliche  Begrenzung  von  Salälah 
bildet  das  breite,  geröllreiche  Wädi  Gabun  mit  einer  Süßwassergrube  aus  welcher  täglich  einige 
W  eiber  in  Lederschläuchen  das  Wasser  für  den  Hausbedarf  den  Leuten  »-eo-en  Bezahlung  mit 
Ta  am  i  Hirse)  zutragen,  da  die  verschiedeneu  Hausbrunnen  nur  brackiges  Wasser  liefern.  Jenseits 
des  Wadi  Gabüri  liegen  die  Dattelpalmenhaine  von  Yegäut  Durüb,  wo  zumeist  Leute  aus  dem 
l.l.idramüt  wohnen,   die  sich  am  besten  auf  die  Dattelpalmenkultur  verstehen.    In  Durüb.  das  etwas 


XVI  Einleitung. 

mehr  landeinwärts  liegt,  haben  die  beiden  Sultane  Abdallah  von  Sehüt  und  Sälim  von  Sokotra 
sowie  der  reiche  Schaich  Ahmed  Villen,  die  sie  zur  Zeit  der  Ernte  bewohnen.  Sonst  gibt  es  nur  in 
Jegäut  aoch  secbs  aus  Lehm  gemauerte  Häuser.  Den  Abschluß  gegen  Westen  hin  bildet  eine 
kleine,  nur  aus  fünf  Mattenzelten  bestehende  Ansiedlung,  Deber.  Hinter  Rihbet  und  Yentuf  den 
Böhenzug  hinan  liegen  zerstreut  die  elf  .Mattenzelte  des  Manzäf.  Von  Yentuf  nach  Osten  erstreckt 
sich  etwa  eine  halbe  Stunde  weit  bis  zum  Wädi  Yidnüt  die  Ebene  Fashät.  Jenseits  des  Wädi 
Vidni'it  liegen  die  Häuser  des  Ortes  Süg,  die  bis  auf  zwei  vollständig  leer  stehen.  Eine  unheim- 
liche Stille  lagert  über  diesem  Teile  Gischins,  der.  wie  der  Name  sagt,  als  Markt  einst  lebens- 
frohe Tage  gesehen  haben  muß.  Die  wenigen  Einwohner,  die  Süg,  an  dessen  Eingang  noch  zwei 
einsame  Kokospalmen  von  längst  vergangenen  Zeiten  träumen,  noch  zählt,  wohnen  in  Zelten. 
Noch  weiter  östlich  gegen  Käs  Derjah  zu  liegt  der  kleine  Bezirk  Haft,  den  ich  seihst  nicht  sah. 
Dort  sollen  sich  außer  den  drei  von  mir  in  den  Tabellen  verzeichneten  Häusern  noch  Zelte  be- 
finden, die  von  Ahdäm  bewohnt  sind.  Diese  werden  auf  eineu  Mann  namens  Sabal  zurückgeleitet, 
der  ein  Abessynier  war.  Sie  sollen  seit  280  Jahren  in  Haft  wohnen.  Jenseits  des  Höhenzuges,  sagte 
man  mir.  bilde  die  nordliche  Grenze  Grischins  ein  Ort  Murif,  den  ich  aber  nicht  sab,  obwohl  ich  diesen 
Höhenzug  überschritt  und  dabei  einen  weithinreicbenden  Überblick  hatte. 

In  den  folgenden  Tabellen  stellte  ich  bezirksweise  die  Häuser-  mit  ihren  Bewohnern,  in  Araber 
und  Swahili  geschieden,  zusammen,  wobei  genau  Männer  und  Knaben,  Frauen  und  Mädchen  aus- 
einandergehalten sind.  Die  Gesamtzahl  der  Bewohner  ermittelte  ich  mit  2686.  Dazu  ist  jedoch 
zu  bemerken,  daß  in  allen  Häusern,  deren  Männerzahl  mehr  als  zehn  beträgt,  nur  die  Einerzahl 
die  ständigen  Bewohner  angibt;  die  Zehner-  und  Hunderterzahl  zeigt  die  ab  und  zu  einkehrenden 
Beduinen  aus  dem  Innern  an.  Wir  haben  sonach  in  Yentuf  220,  in  Rihbet  20  und  in  Salälah  60 
Beduinen,  zusammen  300  Männer,  die  zur  Zeit  meiner  Zählung  in  Gischin  waren,  dann  aber 
wieder  ins  Innere  gingren.  Sie  brachten  verschiedene  Handelsartikel  und  ich  war  von  meinem 
Hause  aus  Zeuge,  wie  sie  vor  dem  Sultanspalaste  in  feierlichem  Gesänge  ihrem  Herrscher  huldigten. 
Wenn  wir  also  die  300  Beduinen  in  Abschlag  bringen,  so  bleibt  eine  ständige  Bevölkeruni;'  von 
2386  Seelen.  Da  nun  Gischin  eine  Ausdehnung  von  etwa  175  Am2  hat,  so  kommen  auf  1  km? 
ungefähr  13 — 14  Bewohner.  Die  Anzahl  der  arabischen,  d.  h.  nicht  als  Sklaven  oder  deren  Abkömm- 
linge zu  betrachtenden  Männer  stellte  ich  mit  849  fest;  von  diesen  müssen  aber  die  300  Beduinen 

- 

in  Abschlag  gebracht  werden,  so  daß  sich  ihre  Zahl  auf  549  reduziert.  Diesen  stehen  342  Frauen 
gegenüber.  Es  sind  also  um  207  mehr  Männer  als  Frauen  vorhanden;  ebenso  überwiegt  die  Zahl 
i\>-\-  arabischen  Knaben  um  49  jene  der  Mädchen.  Es  ergibt  sich  schon  aus  diesen  Zahlen,  daß 
Vielweiberei  in  Gischin  nicht  oder  nur  in  sehr  beschränktem  Maße  vorkommt;  und  tatsächlich  ist 
mir  kein  Fall  bekannt  geworden,  daß  ein  Mann  mehr  als  eine  Frau  im  Orte  hätte,  wohl  aber  gibt 
es  viele,  welche  an  verschiedenen  Orten  je  eine  Frau  unterhalten,  so  daß  sie  beim  zeitweiligen 
Wechsel  ihres  Aufenthaltes  immer  ein  eigenes  Heim  finden.  Dagegen  gibt  es  in  Gischin  eine 
iße  Zahl  von  Männern,  die  dort  keine  Frau  haben,  wie  z.  I!.  unser  Askari  Bahit,  weil  sie  ihre 
Hauptwohnung  in  irgend  einer  Berghöhle  des  Innern  aufgeschlagen  haben,  die  sie  von  Zeit  zu 
Zeit  auf  einige  Tage  aufsuchen.  Bei  den  Swahili  überwiegen  die  Frauen,  allerdings  nur  um  46. 
Das  erklärt  sich  aus  dem  größeren  Werte,  den  eine  Sklavin  besitzt,  wie  die  von  mir  angelegte 
Werttabelle  ergibt. 

Aus  diesen  beiden  Berichten  wird  man  einen  Begriff  bekommen  von  den  Arbeiten 
Dr.  Heins  und  seiner  mutigen  Frau,  ich  möchte  sie  aber  durch  einen  Brief  ergänzen, 
welcher  für  die  Scliwcst«  r  Dr.  Heins.  Frau  Direktor  Grill,  bestimmt  war,  sie  aber  nicht 
erreicht  bat,  weil  er  nicht  abgeschickt  werden  konnte.  Er  schildert  die  erlebten 
und  erduldeten  Ereignisse  und  Gefahren  sehr  lebhaft  und  gibt  uns  ein  paar  Moment- 
photographien,  die  ofl  mehr  sagen  als  die  ruhig  zu  Hause  niederoeschriebenen  Berichte. 


Einleitung.  XVII 

Gfischin,   27.  Jänner  1902,   '  <S  Uhr  abends. 

Endlieh  haben  wir  unser  so  heiß  ersehntes  Ziel  erreicht.  Wir  sitzen  in  einem  halbverfallenen 
aus  Lehm  erbauten  Hause,  von  dem  jeder  Regenguß  einen  Teil  abschwemmt.  Unsere  Wohnung 
ist  ein  kleines  Zimmerchen,  durch  dessen  niedere  Fensterluken,  die  wir  notdürftig  mit  Tüchern 
und  Kleidern  verhängen,  lustig  der  Wind  streicht.  Tische.  Stühle,  Betten  und  dergleichen  unnütze 
Dinge  kennt  man  hier  nur  vom  Hörensagen  oder  gar  nicht.  Der  einzige  in  Gischin  verfügbare 
Lehnstuhl  wurde  uns  vom  Sultan,  einem  alten,  schwachen  Greis,  gleich  am  ersten  Abend  zur  Ver- 
fügung gestellt  und  paradiert  neben  einer  als  Tisch  dienenden,  leeren  Kiste  im  Empfangssaal. 
Gischin  ist  ein  armseliger  Ort,  der  aus  regellos  aufgebauten  Lehmhäusern  besteht.  Das  statt- 
lichste derselben  bewohnt  nicht  etwa  der  , allmächtige"  Sultan  Ali,  sondern  bildet  die  Zwingburg 
der  bewaffneten  Macht.  Wer  diese  eigentlich  ist.  weiß  ich  noch  nicht.  Alles  läuft  mit  Lunten- 
flinten altmodischen  Aussehens,  mit  Schwertern  und  mit  scharf  gekrümmten  Seitenmessern  herum. 
Die  Leute  haben  ein  unheimliches,  wildes  Aussehen.  Das  wirre  Haar,  das  nie  einen  Kamm  sieht, 
halten  ein  paar  um  den  Kopf  geschlungene  Stricke  fest,  die  Brust  ist  halb  entblößt.  Die  Frauen 
tragen  große,  schwere  Nasenringe,  die  gerade  in  der  Mitte  des  Nasenrückens  anscheinend  knapp 
am  Nasenbein  eingesteckt  sind  und  in  der  Ebene  der  Nasenscheidewand  liegen.  Den  Oberleib  der 
Frauen  verhüllt  meist  ein  blaues  Tuch,  unter  welchem  sie  ein  blaues  oder  rotes  Hemd  tragen,  das 
vorne  nur  etwas  über  die  Knie  reicht,  während  es  rückwärts  als  lange  Schleppe  durch  den  tiefen 
Sand  dahingeschleift  wird. 

Wir  kamen  vorgestern  um  8  Uhr  früh  in  Sicht  von  (Tischin,  dessen  Häuser  kaum  vom 
übrigen  Erdreich  unterscheidbar  sind.  Auf  der  Zwingburg  wehte  die  rote  Sultansflagge.  Unser  Schiff 
ankerte  weit  draußen.  Viermal  mußte  unser  Ibrähirn  hin-  und  herfahren  in  dem  vom  Sultan 
gesandten  Boote,  aus  dem  fortwährend  Wasser  geschöpft  werden  mußte,  bis  wir  endlich  die 
Erlaubnis  erhielten  -  -  es  war  5  Uhr  nachmittags ! !  —  selbst  ans  Land  zu  fahren.  Als  wir  landeten, 
war  die  .Mayo"  bereits  wieder  hinter  Ras  Seherwen  verschwunden  und  wir  waren  allein  und  ver- 
lassen! Durch  das  Wasser  wurden  wir  von  den  Leuten  an  den  flachen  Strand  jretrag'en  und  wir 
stapften  durch  den  tiefen  Sand  unserem  Hause  zu,  in  dessen  ganz  kahlem  Empfangsraum  uns  der 
Sultan  umgeben  von  den  Großen  des  Reiches  erwartete.  Es  war  ein  eigenartiges  Gefühl,  das  ich  hatte, 
als  ich  da  mit  unterschlagenen  Beinen  neben  diesem  armseligen,  immer  spuckenden  Potentaten  saß. 
Nach  einigen  Vorstellungsworten  zwischen  Ibrahim  und  dem  Sultan,  der  ührigens  sehr  schlecht 
arabisch  spricht  (arabisch  verstehen  liier  nur  sehr  wenige  Leute),  wurden  die  übrigen  Verhandlungen, 
da  keine  Einigung  erzielt  werden  konnte,  auf  den  folgenden  Tag  verschoben.  Wir  verbrachten 
die  Nacht  auf  einer  auf  den  festgestampften  Lehmboden  gebreiteten  Matte  bei  dem  zugigen  Luft- 
loch, das  mir  etwas  rheumatische  Schmerzen  einbrachte.  Der  Sultan  sandte  uns  noch  zum  Abend- 
essen auf  einer  Strobtasse  Reis  und  Datteln,  die  höchst  unappetitlich  aussahen.  Kaufleute  gibt  es 
hier  nicht.  Man  bekommt  hier  gar  nichts,  weder  Zucker  noch  Mehl,  noch  sonst  etwas,  nicht  einmal 
Tabak.  Gestern  Vormittag  fand  sich  der  Sultan  zum  großen  Palaver  ein,  dessen  Um  und  Auf  darin 
bestand,  daß  ich  1000  Rupien  zahlen  soll,  damit  die  Beduinen  nicht  unser  Leben  bedrohen.  Ich 
bot  ihm  100.  dann  150  Rupien,  allein  er  verlangte  mehr.  Da  erhob  ich  midi,  ich  war  schon  als 
Araber  gekleidet,  und  verließ  das  Zimmer.  Ibrahim  und  Marie  redeten  mir  zu,  doch  wieder  das 
Palaver  aufzunehmen.  Ergebnis:  Wir  müssen  jederzeit  zwei  Soldaten  in  unserem  Hause  halten. 
die  uns  auf  Schritt  und  Tritt  begleiten:  da  angeblich  die  Beduinen,  die  sehr  zahlreich  liier  herum- 
stolzieren, unser  Leben  gefährden.  Gestern  machten  wir  einen  sehr  schönen  Spaziergang  mit 
unseren  flintenbewaffneten  Soldaten.  Heute  ersuchte  uns  der  Sultan  nicht  mehr  so  weit  zu  gehen. 
Wir  sind  also  jetzt  Gefangene  der  Beduinen,  die  angeblich!  heute  früh  in  unser  Haus  dringen  wollten. 
Vorläufig  ist  es  aber  ganz  ruhig.  Marie  hat  böse  Bekanntschaft  mit  Moskito  gemacht  und  ist 
nicht  ganz  wohl.  Ihre  Lippen  sind  vom  Fieber  gesprungen.  Das  Wasser  ist  elend:  entweder 
brackig  oder  schweflig. 

W.  Hein,   Mehri-Texte.  c 


XVIII  Einleitung. 

Zweiter  Brief,   der  aber  nicht  beendet  wurde: 


.3.  Februar,   1js  7  Uhr  früh. 


Nun  sind  wir  eine  Woche  hier  in  diesem  paradiesischen  Orte  wo  drei  Kamele  faulen,  dort, 
wo  sie  starben;  wo  aus  jedem  Hause  aller  Unrat  durch  eine  Holzrmne  auf  die  Straße  geleitet  wird, 
wenn  man  von  Straßen  reden  kann.  Die  aus  Lehm  aufgeführten  Bauten  stehen  regellos,  die  einen 
da.  die  andern  dort,  die  meisten  von  ihnen  halbverfallen.  Zwischen  ihnen  jagt  der  .-tändige  Wind 
den  tiefen  Sand  zu  oft  haushohen  Dünen  empor.  Zwischen  der  .Stadt  Bihbet'  und  dem  Meere 
u  einige  Durrahfelder,  die  den  Augen  ein  angenehmes  Bild  bieten.  Sie  werden  gut  bewässert. 
Bei  diesen  Feldern  hausen  beute  in  Zelten,  die  aus  Matten  gefertigt  sind,  dieser  Teil  heißt  Maglol. 
Von  unserem  Hause  aus  haben  wir  einen  sehr  hübschen  Blick  auf  das  weite  Meer,  dessen  Bollen 
und  Donnern  unaufhörlich  an  unser  Ohr  dringt.  Unser  Haus  seilet  i-t  eine  weitläufige,  halbe 
Buine,  die  nur  ein  durch  ein  Ilolzschloß  scheinbar  verschließbares  Gemach  hat,  in  dem  wir  arbeiten 
und  essen  und  schlafen.  Es  ist  im  ersten  Stock  gelegen,  hat  einen  festgestampften  Lelunboden,  der 
gegen  die  Mitte  zu  ausgetreten  ist.  Alles  steht  daher  schief  und  Leuchter  fallen  mit  Vorliebe  um. 
Die  weiß  getünchten,  aber  sehr  verschmutzten  Wände  sind  mit  Strohfeuern  verschiedener  Größe  und 
mit  Glasflaschen  europäischen  Ursprungs  behangen.  Die  drei  verschieden  großen  Fenster.  —  in  einem 
muß  man  sich  hineinlegen,  um  hinabzusehen  —  sind  nur  mit  verlumpten  Lappen  verhangen.  Vor  das 
eine  stellten  wir  überdies  die  Dunkelkammer,  da  der  Vorhang  nicht  ausreicht  und  auch  das  vorge- 
nagelte Tuch  fortwährend  flattert.  In  diesem  Baume  gibt  es  weder  Stühle  noch  Tische,  noch  Betten.  Die 
großen  Kisten  dienen  als  Tische,  die  kleinen  als  Bänke,  die  Koffer  als  Kasten.  Unser  Bett  besteht 
aus  einer  auf  den  Boden  gebreiteten  Matte,  auf  welche  Marie  einen  mit  Holzwolle  und  dergleichen 
Dingen  gefüllten  Überzug  legte.  Unsere  Plaids  und  zwei  kleine  Reisepolsterchen  ergänzen  unser 
Nachtlager.  So  liegen  wir  ganz  erträglich  und  schlafen  verhältnismäßig  gut.  Ab  und  zu  schwirrt  ein 
Moskito  um  die  Ohren,  der  vielleicht  soeben  aus  unserem  Trinkglas  herausgekrochen  ist.  In  unserem 
Trinkwasser,  das  wir  aber  nicht  trinken,  schwimmen  die  Moskitolarven   recht  vergnügt  herum. 

Im  Indischen   Ozean  am  Bord  der  ,Mayo\  1.  April    1902,  i>   Uhr  nachmittags. 

Bings  um  uns  kräuseln  sich  wieder  die  tief  dunkelblauen  Wellen  des  Indischen  Ozeans,  in  denen 
timsende  und  tausende  von  Sonnensternen  flimmern.  In  weiter  Ferne  verblassen  im  Dunste  die 
Gebirge  der  arabischen  Halbinsel,  deren  Küste  wir  heute  morgens  verließen.  Hinter  uns  liegen 
zwei  Monate  voll  der  reichsten  Erfahrungen  mit  viel  Freud,  aber  noch  mehr  Leid.  Es  ist  mir  jetzt, 
da  ich  müde  und  abgespannt  wieder  der  Heimat  zufahre,  als  ob  ich  diese  ganze  Zeit  geträumt 
hätte  und  ich  kann  die  Wirklichkeit  nicht  fassen.  Vorgestern  drohte  mir  noch  das  Haupt  des 
Gidhi-Stammes  mit  anversöhnlicher  Feindschaft.  Gestern  Vormittag  ließ  der  Sultan  den  einzigen, 
ohnehin  nur  von  ihm  benützten  Stuhl  wegnehmen  —  alles  drängte  zu  einer  kritischen  Entscheidung, 
da  -  es  war  etwa  l/g  12  Uhr  am  Ostermontag  -  läuft  hinter  dem  Ras  Schirwen  ein  Dampfboot 
hervor  und  steuert  geradenwegs  auf  Gischin  zu.  Um  3  Uhr  las  ich  seit  mehr  als  zwei  Monaten 
uieiler  Briefe  und  sogar  sehr  viele,  l'm  o  Uhr  waren  wir  an  Bord,  Wir  haben  Gischin  verlassen. 
ohne  dem  Sultan  nur  ein  Weit  des  Abschieds  zu  sagen.  Es  würde  hier  zu  weit  führen,  wenn  ich 
jetzt  alle-  niederschreiben  wollte,  «;is  wir  fühlten,  was  wir  dachten.  Genug  an  dem,  daß  ich  mein-  als 
einen  .Monat  (44  Tage)  das  mir  zur  Wohnung  angewiesene  halbverfallene  Lehmhaus  nicht  verließ. 
Gearbeitel  haben  wir  in  zu  ei  Monaten,  ich  kann  es  mit  Stolz  sagen,  wie  nicht  leicht  irgend 
jemand.  Marie  hat  Fische.  Eidechsen,  Vögel,  Pflanzen  und  vieles  andere  gesammelt  und  geordnet 
und  ich  habe  mein-  als  zweihundert  Märchen,  Lieder  und  sonstige  Erzählungen  in  der  Mehrisprache 
auf;  :.    Marie  war  in  Gischin  die  eiste  Europäerin  und  die  meisten  Leuten  hatten  überhaupt 

•  inen    Europäer   gesehen.      Wir    haben  auch    manchen    Erdenfleck    betreten,    den   noch    keines 
—en  ; so  nennen  sie  in  Gischin  die  Europäer)  Aug.'  geschaut  hat, 


Einleitung.  XIX 

Dr.  Hein  hat  die  Mehri-  und  Hadrami- Texte  in  Gischin  aus  dem  Munde  ver- 
schiedener Gewährsmänner  aufgenommen.  Jede  Erzählung  und  jedes  Gedicht  sowie 
jedes  Sprichwort  und  jedes  Rätsel  trägt  das  Datum  der  Aufnahme  und  verzeichnet 
den  Überlieferer  des  betreffenden  Stückes.  Frau  Dr.  Marie  Hein,  welche  alle  die 
Leute  genau  kannte,  hat  auf  meinen  Wunsch  ein  kurzes  Verzeichnis  derselben  an- 
gefertigt und  bei  jedem  die  von  ihm  herrührenden  Stücke  verzeichnet. 

AI  um  allim  'Abiid  ber  Ali,  Hadrami,  geboren  in  Gäsan,  würdiger,  älterer  Mann  mit  Voll- 
bart, Lehrer,  Schneider,  Vorbeter  und  Leichenwäscher,  wohnte  in  seinem  Mattenzelt  im  Maglol  und 
hatte  Ziegen. 

Er  wurde  zum  Uliersetzen  der  Texte  aufgenommen  und  war,  sofern  ihn  nicht  seine  verschie- 
denen Beschäftigungen  abhielten,  schon  meistens  nach  7  Uhr  früh  am  Platz,  zwischen  12  —  1  Uhr 
war  Pause  und  dann  ging's  weiter,  bis  die  Dämmerung  einbrach,  beiläufig  6  Uhr  abends.  Die  Texte 
wurden  ihm  Wort  für  Wort  vorgelesen,  und  so  übersetzte  er  sie  ins  Hadrami,  wodurch  die 
Wiedergabe  schwerfällig  wurde.  Bei  Unterbrechungen,  die  oft  nach  einigen  Sätzen  eintraten, 
sein-  häufig  lagen  sogar  Tage  dazwischen,  wurde  ihm  die  ganze  Erzählung  vorgelesen,  damit  er 
sich  doch  teilweise  des  Zusammenhanges  erinnern  könne.  Stets  war  er  aber  dabei  emsig  mit 
seiner  Schneiderarbeit  beschäftigt.  Er  erklärte,  30 — 40  Erzählungen  zu  wissen,  und  war  gekränkt, 
wenn  er  längere  Zeit  nicht  zum  Wort  kam.  Er  war  sehr  ruhig,  freundlich  und  hilfsbereit.  Be- 
kleidet war  er  mit  weißer  Fota,  üblichem  kurzen  Hemde  und  Tmäma,  sah  aber  dadurch  meist 
recht  schmutzig  aus. 

Erzählungen:  Nr.  1— '2,  29—30,  33—34,  36—37,  41,  52,  58. 
Noch  unübersetzt:  ü. 

lli  ber 'Isa  ber  Sa'd  Kabile  ber  Marfig,  Nejd  Tubüt,  Soldat  im  Dienste  des  Sultans,  uns  gegen 
Bezahlung  zugeteilt;  sollte  uns  bei  den  Spaziergängen  nach  Osten  begleiten.  Zart  gebauter,  ziem- 
lich junger  Mann,  sehr  freundlich  und  anhänglich.  War  meist  den  ganzen  Tag  bei  uns.  Bekleidet 
war  er  mit  weißer  Fota,  mit  bunt  gestreifter  Bordüre,  stets  offenem,  kurzem  Hemde  und  Kopf- 
schnur,  Gürtel  mit  Schwert.  Er  trug  lange  Haare  und  hatte  Kinnhart.  Vermögend,  besaß  auch 
Dattelpalmen. 

Erzählungen:  Nr.  13,  17—20,  25,  28,  31,  35,  39,  47,  48,  53,  55. 

Noch  uuübersetzt:   7. 

Lokalitätsangaben. 

Lieder:   Nr.  5-7,  33   (mit  Söd). 

Rätsel:  Nr.  17—20. 

lli  ber  Misrah,  Schwiegersohn  des  Sultan  Abdallah  von  Sehüt;  Söds  Schwager  kam  nur 
ein-  oder  zweimal,   fuhr  nach  Ostafrika. 

Erzählungen:  Nr.  3 — 6. 

AydarÜS  ber  Habib  Salem,  Mehri  aus  Gischin,  Knabe  von  10  Jahren,  der  als  Sohn  des 
Säyyid  Sälim  von  Allen  ehrerbietigst  mit  Handkuß  begrüßt  wurde.  Er  trug  blaue'  Fota  und 
Jäckchen.  Er  war  ein  lieber,  gefälliger  Bursche  und  sehr  viel  bei  uns.  Sein  Vater,  der  uns  als 
Wezir  genannt  wurde,  als  er  auf  die  „Mayo"  kam,  fuhr  mit  derselben  nach  Aden  und  kehrte 
auch  erst  mit  ihr  heim.  Ein  erwachsener  Bruder,  Scherif,  kam  zweimal  wegen  Wundbehandlung 
und  verreiste  dann.  Auch  die  zwei  kleinen  Brüder  gingen  bei  uns  aus  und  ein.  Abderrahmän, 
6  Jahre,  war  sehr  scheu,  während  uns  der  putzige,  noch  nicht  vier  Jahre  alte  Abubekr  in  seinem 
blauen  Kleidchen,  mit  Glückchen  an  der  Brust,  recht  viel  Spaß  machte  und  von  allen  verzärtelt 
wurde.     Wähnten  im  Rihbet. 


XX  Einleitung. 

Erzählungen:  Nr.  54. 
Noch  unübcrset/.t:  "-'. 
Kinderspiele  und  Sprüche:    13. 

Bahit  ber  Nasir  vom  Stamme  Herezi.  Beduine  aus  dem  Innern  (jebel  Irjel),  wo  er  eine 
Berg-hohle  bewohnte.  Er  ging  während  unserer  Abwesenheit  dreimal  heim.  Er  brachte  Weihrauch- 
häumchen  und  Pflanzen  mit.  die  er  selbst  bestimmte.  Einmal  nahm  er  seinen  kleinen  Knaben  mit, 
der  auf  einem  Auge  blind  war.  und  wollte,  daß  wir  ihn  behandeln;  er  war  über  unsere  Ablehnung 
.-ehr  gekränkt.  Eine  Zeit  bot  er  sich  auch  an,  mit  nach  Wien  zu  gehen,  kam  aber  dann  davon 
wieder  ab.  Er  trug  blaue  F6ta  und  Leder-Kopfschnur  und,  wenn  es  kühl  war,  blaue  Föta  um 
den  sonst  nackten  Oberkörper:  hatte  Lanze  und  Seitenmesser  (jenbiyet),  samt  anderem  Zugehör. 
wie  Feuerstahl  etc..  an  einem  Ledergurt.  -  Er  hatte  viel  dunklere  Hautfärbimg  wie  die  Gischiner 
und  da  die  blauen  Fötas  stets  abfärben,  bläulichen  Schimmer,  langes,  zerzaustes,  schwarzes  Haar 
und  schwachen  Bartwuchs.  Sehr  ernst  und  schwermütig.  Er  war  der  zweite  uns  zugeteilte  Soldat 
und  sollte  uns  nach  Westen  begleiten.  —  War,  wenn  er  nicht  verreist  war,  immer  am  Platz. 

Niemals  j,   immer  rein  g. 

Erzählungen:   Nr.  32,  40,  43,  51,  56,  57. 

Noch  unübersetzt:  5. 

Lieder:  Nr.  3—4,  24. 

Noch  unübersetzt:  2. 

Sprüche:  Nr.  16—21. 

Hunderufnamen  und  Monate. 

Beräki  bir  Sa'id  Kabile  Bir  Gamzayt,  18  Jahre  alt,  Beduine,  der  des  Festes  wegen  aus 
dem  Innern  kam. 

Unübersetzt:  Lied. 

I  ii in  An  ber  Saränj,  ber  Sä'd,  Bootbesitzer,  bewohnte  sein  Mattenzelt  in  Maglol.  Er  holte 
und  brachte  uns  zur  „Mayo".  Kurzweg  wurde  er  „Emir  al  bahr"  genannt.  Behäbiger,  lustiger 
Mann,  der  Schiffer-  und  Fischerlieder  mit  Feuereifer  vortrug;  einmal  gab  er  ein  Fischerspiel  mit 
Gesang  zum  Besten,  wobei  er  lebensgefährlich  wild  mit  den  Stecken  in  der  Mejlis  herumfuhr  und 
die   Anwesenden  immer  im  Refrain  einfielen.     Es  war  sehr  schnurrig  anzuhören. 

Lieder:  Nr.  27,  30—33,  40. 

Unübersetzt:   1. 

Lokalitätsnameu  von  Meer,   Flur  und  Strand. 

Fischer  Mubärik. 

Meer-,  Flur-  und  Strandnamen. 

Mohammed  ber  Ali.  Gidhi,  Junge   von   12  Jahren,   der  S6d   dienstlich  zur  Seite  stand. 
Rätsel;  Nr.  1,  5- 

Muh  am  med  ber  Nhis,  Gidhi,  12  Jahre  alt. 

Noch   unüb  i  Erzählungen:  5. 

Noch   unübersetztes  Lied:   1. 
Gidhi  Einteilung. 
Kein  j,  nur  tr. 

Sa'd   ber  M-Uhäinined  min  ähl  ben   Kaiset    von  Seger,  zwischen    Easweil  und  Sük.     Kam  um 

in-   Europäerin    zu    sehen    mit      einem    Knalien. 
i.i.  .1:  Nr.  -j;;. 


Einleitung.  XXI 

Sa'id  =  Söd  ber  abdällah,  Sohn  des  Sultans  Abdallah  her  Muhammed  von  Sehüt  und  der 
Bagilah.  die  ganz  allein  in  ihrem  Hause  in  Rihbet  wohnte,  während  Söd  sich  bei  seinem  Großvater 
Sultan  Muhammed  her  täu'ari  aufhielt. 

Er  war  hall)  erwachsen  und  zart  gebaut,  vielleicht  13  Jahre  alt,  trug  deshalb  noch  den 
Haarschopf.  Bekleidet  war  er  mit  weißer  Föta  und  vorne  offener  weißer  Jacke.  Er  war  ein  sehr 
kluger  Junge  und  stand  uns  vom  ersten  Tage  unserer  Ankunft  als  guter,  anhänglicher  Freund  zur 
Seite.  Schon  um  6  J/2  früh  trat  er  mit  dem  Milchtopf  in  unser  Zimmer  und  oft  saß  er  erklärend 
bis  um  Mitternacht  bei  uns.  Er  versorgte  uns  mit  Milch  und  Salz,  brachte  Tiere,  Vögel  etc.. 
ethnographische  Gegenstände  und  teilte  uns  deren  Namen  mit,  bemühte  sich  um  die  Statistik,  und 
geradezu  rührend  war  es,  wie  er  sich  freute,  als  Ostermontag  das  Schiff  in  Sicht  kam,  nachdem  er 
gewiß  besser  die  Situation  überschaute,  in  der  wir  uns  befanden.  Er  nalim  wirklich  herzlich  von 
uns  Abschied,  man  fühlte,  daß  er  ihm  schwer  fiel. 

Erzählungen:  Nr.  1,   7—12,   14—16,  22,  26—27,  42,  45—46. 

Noch  unübersetzt:  9. 

Lieder:  Nr.  8,  28—29. 

Unübersetzt:  18  (Ernte-,  Fest-,  Schlummer-  und  Trauerlieder). 

Sprüchwörter:  Nr.  1—3,  6—16. 

Unübersetzt:  Redensarten   (Schimpfwörter,  Schnellsprechübung,  Rufnamen)   5. 

Spielverse:  3. 

Sef  ber  Soliw,  Gidhi,  13  Jahre  alt. 

Erzählung:  Nr.  50. 
Lieder:  Nr.  13,   19,  35—39. 

Sällb  ber  Yasakör,  Gidhi,  Kaufmann. 

Erzählung:  Nr.  24. 
Lieder:  Nr.  20—21. 

Sälih  ber  Musällem,  Gidhi,  Sohn  eines  sehr  vermögenden  Mannes,  der  von  uns  der  kleine 
Kaufmann  genannt  wurde,  da  er  vorzüglich  zu  handeln  verstand  bei  allem,  was  er  brachte.  Vater 
Musallem  ber  Gafayl  in  Yentüf  auch  Besitzer  von  Dattelpalmen.  Er  war  es,  der  für  drei  Eier 
einen  Revolver  verlangte,  und  trotzdem  erklärte  er,  daß  er,  wenn  wir  ihm  selbst  die  halbe  Mejlis 
(ein  sehr  großer  Raum)  voll  Geld  geben  würden,  doch  nicht  mit  uns  nach  Europa  gehen  wollte. 
Vielleicht  10  Jahre  alt. 

Erzählungen  Nr.  21,  23,  38. 
Lieder:  Nr.  8,  28—29. 
Rätsel:  21—26. 

Räwwah  ber  Sayd. 

Lieder:  Nr.  9—12. 

Zayd  bin  Sälim. 

Sprichwort  mit  Söd,  Fackelzugbrauch  mit  Söd. 

Zum  Schlüsse  gebe  ich.  aus  den  zahlreichen  Nachrufen  auf  Wilhelm  Hein  den 
kurzen  Nachruf  wieder,  welchen  sein  Jugendfreund  Dr.  Robert  Sieger,  Professor 
an  der  Universität  Graz,  in  der  ,Deutschen  Rundschau  für  Geographie  und  Statistik', 
XXVI.  Jahrg.,  4.  Heft,  veröffentlicht  hat.  Er  enthält  eine  kurze  Biographie  und  eine  ante 
Charakteristik  Wilhelm  Heins  und  daran  anschließend  eine  Bibliographie  (auf  Grund 
einer  Zusammenstellung  von  Frau  Marie  Hein)   ebenfalls  von  R.  Sieger  veröffentlicht. 


XXII  Einleitung. 

Arn  19.  November  1903  ist  in  Wien  der  Ethnograph  und  Forschungsreisende  Wilhelm 
Hein  nach  langem  schweren  Leiden  gestorben,  ehe  er  in  die  Lage  kam,  das  reichliche  von  ihm 
in  Südarabien  gesammelte  Material  abschließend  zu  verarbeiten.  Lag  das  Schwergewicht  seiner 
Sl  idien  auch  nicht  auf  geographischem  Gebiete,  so  ist  doch  auch  die  Geographie  durch  sie  vielfach 
gefördert  worden  und  die  Geographen  hofften  insbesondere  von  seinen  geplanten  weiteren  Reisen  nach 
Sokotra  und  Hadramaut  reiche  Ergebnisse,  da  seine  ungemeine  Energie  und  Arbeitskraft  schon  auf 
iner  Reise  1901/02  wertvolle  statistische  und  geographische  Erkundungen  zustande  gebracht  hatte. 
Reiche  und  große  Hoffnungen  sind  durch  seinen  unerwarteten  Tod  zunichte  geworden. 

Hein  war  am  7.  Januar  1861  in  Wien  geboren.  Schon  als  lOjähriger  Bürgerschüler  trug 
er  sich  mit  dem  Gedanken,  den  großen  Afrikareisenden  nachzustreben,  deren  Berichte  die  damalige 
Jugend  mit  Heißhunger  verschlang;  eine  Tagebuchnotiz  aus  dieser  Zeit  spricht  bereits  von  dem 
Plane  einer  Reise  nach  Sana  in  Arabien.  Mit  klarem  und  festem  Willen  suchte  er  sich  die  dazu 
erforderliche  Vorbereitung  zu  schaffen.  Auf  zahlreichen  Ferienreisen  härtete  er  seinen  von  Haus 
ans  keineswegs  kräftigen  Körper  ab  und  übte  sich  im  Beobachten  geographischer  und  insbesondere 
volkskundlicher  Tatsachen.  Während  der  vier  letzten  Gymnasialjahre  besuchte  er  als  außerordent- 
licher Hörer  der  orientalischen  Sprachen  die  Vorlesungen  D.  H.  Müllers  au  der  Universität, 
und  als  er  1881  die  Hochschule  bezog,  war  er  bereits  ein  tüchtiger  Kenner  des  Arabischen.  An 
der  Wiener  Universität  betrieb  er  neben  orientalischen  Studien  auch  eifrig  Geschichte,  Geo- 
graphie und  Ethnographie  und  war  ein  Hörer  von  Simony,  Penck  und  Paulitschke.  Dem  in 
Stagnation  geratenen  studentischen  ..Verein  der  Geographen  an  der  Universität"  wußte  er  durch 
seine  Energie  neues  Lehen  einzuflößen,  so  daß  er  als  zweiter  Gründer  des  jetzt  blühenden 
Vereines  gelten  kann.  Am  22.  Juli  1885  wurde  Hein  zum  Doktor  der  Philosophie  promoviert.  Seine 
Dissertation  behandelte  die  Geschichte  des  Kalifen  Omar  IL,  mit  deren  Quellen  er  sich  auch  später- 
hin beschäftigte.  Ein  Vortrag  darüber  wurde  1891  auf  dem  Londoner  Orientalistenkongreß  durch 
ein  Diplom  anerkannt.  Doch  hielt  Hein  die  Arbeit  nicht  für  abgeschlossen  und  wollte  sie  nicht 
früher  veröffentlichen,  ehe  sich  ihm  Gelegenheit  böte,  sie  durch  Verwertung  seiner  ethnographischen 
Studien   in   neuartiger   Weise  zu  vertiefen. 

Die  Ethnologie  hatte  nämlich  inzwischen  seinen  Gesichtskreis  wesentlich  erweitert:  immer 
mehr  wandte  er  sich  ihr  zu.  Nachdem  Hein  1886/87  in  Straßburg  bei  Nöldecke,  Eutin--  und 
Hübschmann  seine  orientalischen  Studien  fortgesetzt  hatte,  trat  er  im  Oktober  1887  als  Volontär 
in  den  Verband  der  ethnographischen  Abteilung  des  naturhistorischen  Hofmuseums  in  Wien,  in 
dem  er  1889  wissenschaftlicher  Hilfsarbeiter.  1894  Assistent,  1901  Kustos-Adjunkt  wurde.  Im 
Jahre  1889  hatte  er  sich  mit  Marie  Kirchner  verehelicht,  an  der  er  eine  treue,  opferbereite  Gattin 
und  eine  durch  ungewöhnliches  Verständnis  ausgezeichnete  Mitarbeiterin  und  Reisegefährtin  gewann. 
Auf  umfassenden  Reisen  leinte  er  die  meisten  europäischen  Museen  kennen  und  erwarb  sich  durch  viele 
kleinere  Aufsätze  zur  vergleichenden  Ethnographie  und  durch  die  vorzüglichen  Dienste,  die  er  in 
-teter  Hilfsbereitschaft  einheimischen  und  ausländischen  Forschern  leistete,  einen  so  bedeutenden  Ruf 
als  Museumsethnograph,  daß  er  schon  1894  in  die  Redaktionskommission  des  .Internationalen  Archivs 
für  Ethnographie'  gewähll  wurde.  Einen  ehrenden  und  materiell  verlockenden  Ruf  an  das  Leidener 
Museum   lehnte  er  trotz  seiner  bescheidenen  Stellung  in  treuer  Anhänglichkeit  an  sein,.  Heimat  ah. 

I>ie    Arbeit    des   Stubengelehrten    konnte    ihm    nicht    genügen.      Seine   Naturanlage    verlangte 

der  Betätigung  durch  eigene  Beobachtungen.  Deshalb  wandte  er  sich  zu  der  Erforschung 
heimatlicher  Volkskunde  und  veröffentlichte  (teilweise  im  Anschluß  an  die  Lieblingsbesehäfti 
gungen  seiner  Jünglingsjahre)  Studien  über  Totenbretter  und  über  Volksspiele,  wie  Perchtentänze, 
Huttierlaufen,  Bauernspiele,  denn  Wiederbelebung  er  z.  B.  in  Krimml  mit  Erfolg  versuchte.  Ein 
alpenländisches  Hexenspiel  und  das  eigenartige  Faustusspiel  von  I 'rettau  hat  er  herausgegeben. 
Lag  ihm  bei  diesen  Studien  ganz  besondei  die  Feststellung  geographischer  Verbreitung 
am  Heizen,  wie  in  seinen  ;i i i -c I ■  1 1 ei '„  n i lei i  arbeiten  über  die  Totenbretter,  so  zogen  ihn  anderseits 
weit  ausgedehnte   ethnographische  Vergleichungen   ganz  besonders  an.     Seine  Beteiligung  an 


Einleitung.  XXIII 

der  Arbeit  seines  Bruders  A.  R.  Hein  über  die  Ornamentik  der  Dajaks  in  Borneo  (insbesondere 
die  Ausarbeitung  des  Index  dazu,  der  selbstständigen  Wert  besitzt)  führte  ihn  einerseits  tief  in 
malaiische  Studien,  deren  reifste  Frucht  wohl  seine  Habilitationsarbeit  über  indonesische  Scliwcrt- 
griffe  ist;  anderseits  führte  sie  ihn  aber  auch  in  den  Studienkreis  K.  v.  d.  Steinens,  Hjalmar 
Stolpes  und  anderer  Forscher  ein.  die  dem  Ursprung  der  Ornamentik  nachgingen.  Mit  streng- 
sachlicher  Zurückhaltung  gegenüber  allen  Hypothesen  hat  er  durch  Jahre  die  Verwendung  der 
Tier-  und  Menschengestalt  in  der  Ornamentik  über  die  ganze  Erde  verfolgt  und  aus  dem 
reichen  darüber  gesammelten  Material  zahlreiche  Tatsachen  veröffentlicht.  Diese  Studien  leiteten 
ihn  auch  zu  einer  eingehenden  Beschäftigung  mit  slawischen  volkstümlichen  Handarbeiten,  die  ihn 
—  den  gut  deutschgesinnten  Mann  -  -  in  enge  wissenschaftliche  Berührung  mit  tschechischen 
Forschern  brachte  und  durch  eine  Medaille  der  Präger  tschechoslawischen  Ausstellung  1895  aner- 
kannt wurde.  Diesem  regen  Interesse  für  österreichische  Volkskunde  entsprang  die  Gründung  des 
Vereines  und  des  Museums  für  österreichische  Volkskunde,  die  wir  ihm  und  M.  Haber- 
landt  verdanken.  Mehrere  Jahre  Geschäftsführer  des  1894  gegründeten  Vereines,  schied  er  später 
aus  demselben  aus  und  wandte  seine  ganze  Hingebung  und  Energie  der  Wiener  anthropologischen 
Gesellschaft  zu,  deren  Sekretärstellvertreter  er  seit  1891  war.  Später  Sekretär  und  Redakteur 
dieser  Gesellschaft,  in  der  die  österreichische  Volkskunde  ebenfalls  Pflege  und  Förderung  fand, 
hat  er  in  ihren  , Mitteilungen-  eine  Fülle  von  Aufsätzen  veröffentlicht,  in  denen  oft  in  allerknappster 
Form  wichtige  Ergebnisse  mitgeteilt  waren.  So  stellt  eine  -winzige  Xotiz  über  die  Schädel- 
trophäen der  Jivaros- Indianer  das  Ergebnis  mühevoller  und  scharfsinniger  Experimente  dar: 
durch  diese  ward  die  als  Ammenmärchen  verlachte  Präparierung  der  Kopftrophäen  durch 
heiße  Steine  als  Tatsache  erwiesen.  Am  11.  März  1901  habilitierte  sich  Hein  als  Privatdozent 
für  allgemeine  Ethnographie  und  erwarb  sich  rasch  den  Ruf  eines  ausgezeichneten  anregenden 
Lehrers. 

Während  all  dieser  Jahre  hatte  er  seine  arab istischen  Studien  fortgesetzt  und  hielt  mit  zäher 
Hoffnung  seinen  Jugendtraum  einer  Reise  nach  Arabien  fest.  Der  Spätherbst  1901  brachte 
ihni  dessen  Erfüllung.  Er  wurde  von  der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften,  dem  k.  k.  Unterrichts- 
ministerium und  dem  Hofmuseum  zu  linguistischen  und  ethnographischen  Zwecken  nach  Makalla 
entsendet.  In  jeder  Beziehung  durch  die  sorgfältigsten  Vorstudien  vorbereitet,  traf  er  mit  seiner 
Gattin  gegen  Ende  1901  in  Aden  ein,  wo  ilim  eröffnet  wurde,  daß  aus  politischen  Gründen  eine 
Reise  nach  Makalla  unzulässig  sei.  daß  ihm  aber  die  englische  Regierung  den  Besuch  von  Gischin 
gestatten  und  erleichtern  wolle  —  ein  willkommener  Tausch.  In  Gischin  angelangt,  fand  Hein 
sich  schwer  enttäuscht.  Der  Sultan  sali  ihn  für  ein  Ausbeutungsobjekt  an:  als  Hein  sich  seineu 
Erpressungen  nicht  fügte,  wurde  ilim  das  Verlassen  seines  Hauses  untersagt  und  das  Ehepaar  war 
durch  mehr  als  40  Tage  förmlich  gefangen  gehalten,  bis  um  Ostern  1902  die  durch  das  Ausbleiben 
aller  Berichte  ängstlich  gewordene  Regierung  von  Aden  einen  Dampfer  zu  seiner  Befreiung 
entsendete.  Was  Hein  in  dieser  Zeit,  in  seiner  Bewegungsfreiheit  behindert,  bei  unzureichender 
Nahrung  und  unter  steten  Gefahren  geleistet  hat,  grenzt  ans  Unbegreifliche.  Sein  Haus  wurde  der 
Sammelpunkt  zahlreicher  Eingeborener,  die  ihm  ein  reiches  Material  sprachlicher  und  ethno- 
graphischer Art,  insbesondere  zahlreiche  Märchen,  Sagen  und  Sprichwörter  lieferten.  Er  legte 
eine  große  ethnographische  Sammlung  an,  während  seine  Frau  zoologische  und  botanische  Objekte 
zusammenbrachte;  er  erkundete  von  seinen  Besuchern  —  stets  mit  strenger  Kritik  ihre  Angaben 
vergleichend  und  prüfend  —  die  Routen  ins  Innere  und  sogar  eine  Statistik  des  Ortes,  die 
(als  einzige  Publikation  von  dieser  Reise  bei  seinen  Lebzeiten)  vor  kurzem  in  den  .Mitteilungen 
der  k.  k.  Geographischen  Gesellschaff  erschien.  In  Aden  erforschte  er  die  Sprache  der  rätselhaften 
Jiberti  und  nahm  auch  Soniälitexte  auf,  und  es  gelang  ihm  unter  Hintansetzung  aller  Gefahr,  wert- 
volle anthropologische  Aufnahmen  an  Eingeborenen  zu  machen. 

Nach  Wien  brachte  Hein  dem  Auftrage  der  Akademie  gemäß  einen  Mahra -Araber  und  einen 
Sokotra-Mann  mit.    Während  eines  halbjährigen  Aufenthaltes  der  beiden  nahm  Hofrat  D.  IL  Müller 


XXIV  Einleitung. 

mit  dem  ersteren,  Hein  selbst  mit  dein  zweiten  Sprachstudien  vor,  die  auch  der  Herausgabe  der 
mitgebrachten  Mahra-Texte  dienlich  sein  sollten.  Als  er  endlich  an  die  abschließende  Bearbeitung 
der  letzteren  schreiten  konnte,  stellten  sich  bald  Anzeichen  schwerer  Erkrankung  ein.  Monatelang 
hat  er  sein  Zimmer  nicht  verlassen  können,  aber  noch  bis  in  die  letzten  Wochen  war  er  nach 
semen  —  leider  rasch  abnehmenden  -  Kräften  an  der  Bearbeitung  der  Texte  tätig,  die  zum 
o-roßen  Teil  fertiggestellt  sind.  Die  anderen  Ergebnisse  seiner  Reise  sind  Rohmaterial  geblieben. 
Mögen  es  sachkundige  Hände  ausgiebig  und  bald  verwerten! 

Ein  grausames  Geschick  hat  Hein  in  dem  Moment  der  Wissenschaft  und  seinen  zahlreichen 
Freunden  entrissen,  als  er  im  Begriff  stand,  die  vielerlei  Studien,  die  er  betrieben  hatte,  zu  einem 
großen  einheitlichen  Lebenswerk  zu  vereinen.  Er  war  ein  Mann  von  eiserner  Willenskraft,  ein 
treuer  und  selbstloser  Diener  der  Wissenschaft,  unerbittlich  streng  gegen  Unanfrichtigkeit  und 
Halbheit,  aufopfernd  hilfsbereit  für  jede  ernste  Bestrebung  anderer,  pflichtgetreu  bis  zum  Äußersten 
und  von  gründlicher  Gewissenhaftigkeit  auch  in  der  kleinsten  Nebenarbeit.  Wie  oft  hat  er  nicht 
für  eine  kleine  Rezension  weitgreifende  kritische  Studien  angestellt,  die  denn  auch  nicht  selten 
zur  Erkenntnis  neuer  Zusammenhänge  führten.  Wie  er  von  der  Wissenschaft  die  höchste  und  strengste 
Auffassung  hatte,  so  auch  von  den  sittlichen  Pflichten  des  Einzelnen  gegen  die  Gesellschaft  und 
in  der  Freundschaft.  Im  Dienste  der  Körperschaften,  denen  er  seine  organisatorische  Arbeitskraft 
zur  Verfügung  stellte,  scheute  er  die  kleinlichsten  Hilfarbeiten  nicht  -  und  ebenso  freigebig  war 
er  mit  seiner  kostbaren  Zeit,  ja  auch  mit  materiellen  Opfern,  wenn  es  der  wissenschaftlichen 
Förderung  seiner  Freunde  und  Fachgenossen  galt.  Die  Lücke,  die  sein  Tod  gerissen  hat,  wird 
noch  lauge  schmerzlich  empfunden   werden. 

Aus  dem  Nachrufe  des  Regierungsrates  Dr.  Frauz  Heger  (Internationales  Archiv 
für  Ethnographie,  Bd.  XVII,  1904)  möge  folgende  Stelle  hier  noch  mitgeteilt    werden: 

Hein  war  eine  eigenartige,  sein-  selbständige  Natur.  Wenn  er  einmal  etwas  als  richtig  erkannt 
hatte,  so  verfolgte  er  mit  seinem,  mitunter  an  Starrsinn  grenzenden  eisernen  Willen  die  ihm  vorschwe- 
bende Aufgabe  und  gab  sich  ihr  mit  vollem  Eifer  und  besonderer  Gründlichkeit  hin.  Dies  sowie  sein 
reiches  Wissen  auf  verschiedenen  'Wissenschaftsgebieten,  womit  er  dem  behandelten  Stoffe  immer 
neue  und  interessante  Seiten  abzugewinnen  wußte,  kamen  seinen  Arbeiten,  welche  sich  durch  tiefe 
Erfassung  des  Themas  und  erschöpfende  Ausarbeitung  auszeichnen,  überall  zugute.  In  der  Erfüllung 
seiner  Museumsaufgaben  war  er  stets  von  peinlicher  Genauigkeit  und  Gewissenhaftigkeit,  so  daß 
die  vnii  ihm  verfaßten  Museumsinventare  als  Musterarbeiten  bezeichnet  werden  können.  Sein  frühes 
Hinscheiden  muß  daher  nicht  nur  für  die  Wissenschaft  im  allgemeinen,  sondern  ganz  besonders  für 
das  Institut,  dem  er  1<>  Jahre  hindurch  angehörte,  als  ein  schwerer  Verlust  bezeichnet  werden.  In 
diesem  hat  er  sich  durch  seine  Arbeiten  ein  würdiges  und  unvergängliches  Denkmal  gesetzt. 

Rührende  Worte  widmete  ihm  auch  der  langjährige,  hochverdiente  Präsident  der 
Anthropologischen  Gesellschaft  in  Wien  Freiherr  Ferdinand  von  Andrian: 

Ein  grausames  Geschick  entzog  unseren  Freund  den  berechtigten  Erfolgen  seiner-  Tätigkeit. 
Sein  ganzes  Leben  war  ein  Kampf  mit  schwierigen  Verhältnissen  gewesen.  Er  hat  ihn  mit  erhobenem 
Haupte  durchgeführt,  ohne  jemals  seine  l'luTzeugung  zu  verleugnen.  Eine  unglaubliche  materielle 
Anspruchslosigkeit  ließ  ihm  die  .Mittel  frei  für  seine  geistigen  Bedürfnisse.  Er  erzielte  wissenschaft- 
lichen Gewinn  aus  Missionen,  welche  niemand  anderer  unter  den  dargebotenen  Bedingungen  unter- 
nehmen wollte.  Vorteilhafte  Anträge  vom  Linzer  Museum,  von  der  holländischen  Regierung  schlug 
er  an  Mi1  seiner  Heimat  innigst  verwachsen,  wollte  er  in  Wien  ans  Ziel  kommen,  Er  hätte 
dies  unzweifelhaft  in  nicht  ferner  Zeil  erreicht.  Wir  durften  auf  eine  reiche  Entfaltung  der  in 
strenger  Selbstzucht  erwachsenen  wissenschaftlichen  Eigenart  des  Ethnographen  Hein  zählen.  Sein 
Verlust   trifft   schwer   unsere  junge,    mi1   unzähligen   Hindernissen  bei  uns   kämpfende  Wissenschaft. 


Einleitung. 


XXV 


Bibliographie 

(auf  Grund  einer  Zusammenstellung  von  Frau  Marie  Hein) 


Abkürzungen:   Ann.  =  Annalen  d.  k.  k. 
naturhist.  Hofmuseums,  Wien;  Arch.  =  Internationales 

Archiv  f.  Ethnographie,  Leiden ;  DZ.  =  Deutsche  Zeitung, 
Wien;  Korr.  =  Korrespondenzblatt  der  deutschen  Ges. 
f.  Anthropologie  etc.,  Berlin;  LH.  =  Allgemeines  Litera- 
turhlatt;  MAG.  =  Mitteil.  d.  anthropolog.  Ges.,  Wien; 
MAV.  =  Mitteil.  d.  D.  u.  Ö.  Alpenvereines;  MGG.  = 
Mitteil,  d.k.k.geogr. Ges.,  Wien:  MWC.  =  Monatsblätter 
des  Wissenschaftl.  Klub,  Wien;  NFrPr.  =  Neue  Freie 
Presse,  Wien;  NWT.  =  Neues  Wiener  Tagblatt;  ÖLIJ. 
=  Österreichisches  Literaturblatt,  Wien;  OTZ.  = 
Osterreich.  Touristenzeitung,  Wien;  ZOV.  ==  Zeitschrift 
f.  österr.  Volkskunde,  Wien ;  ZV.  =  Zeitschrift  f.  Volks- 
kunde, Berlin. 

1884  —  1.   Ein  Sehwabenbrief,  ÖTZ.,  287  ff. 

1885  —  2.  Der  erste  Mahdi,  NFrPr.,  29.  Juli.  —  3. 
Artikel  in  Pierers  Konversationslexikon,  7.  Auf- 
lage, Berlin-Stuttgart,  W.  Spemann. 

1887  —  4.   Anzeigen,  MAG.,  199  f. 

1888  —  5.  Anzeigen,  MAG.,  70  f.,  215  f.,  279-282. 
1890  —  6.   Ornamentale  Parallelen,  MAG.,  50-58;  — 

7.  Index  zu  A.  R.  Hein,  Die  bildenden  Künste  bei 
den  Dayaks  auf  Borneo,  Wien,  Holder,  kl.  1". 
186— 228.  —  8.  Das  Dreizinkenkreuz,  MAG.  [83]. 
—  9.   Anzeigen,  ebd.  115  f. 

1891 — 10.  Die  Totenbretter  im  Böhmerwalde,  MAG. 
85  —  100;  NWT.  6  u.  7.  August.  —  11.  Die  Ver- 
wendung der  Menschengestalt  in  Flechtwerken, 
MAG.,  45  —  56.  —  12.  Beiträge  zur  Geschichte 
der  Labyrinthe,  ebd.  [38].  —  13,  Der  IX.  internat. 
Orientalistenkongreß  in  London,  ebd.  [66].  — 
14.  Beiträge  zur  Ethnographie  von  Borneo,  Arch. 
IV.  285.  — 15.  Anzeigen,  MAG.,  38 f.,  83,  196  f.; 
MWC,  XII.  HS  XIII.  29,  Korr.  XXII.  56, 
Das  Ausland,  420. 

1892 — 16.  Die  Verwendung  der  Menschen-  und  Tier- 
gestalt in  slawischen  Stickereien,  MAG.  [35].  — 
17.  Die  Columbus- Ausstellung  in  Madrid,  NFrPr., 
13.  Oktober.  —  18.   Anzeige,  MAG.,  70  f 

1893  —  19.  Kopftrophäen  der  Jivaros,  MAG.  [28].  — 
20.  Die  ethnographischen  Sammlungen  der  Colum- 
bus-Ausstellung,  ebd.  [36].  —  21.  Vorlage  von 
Dajakobjekten,  ebd.  [87].  —  22.  Ethnographische 
Ausstellungen  in  Mähren,  ebd.  [91];  Die  Aus- 
stellung in  Proßnitz,  DZ.,  18.  Juli.  —  23.  Anzeigen, 
MAG.,  43,  187,  191,  225,  230. 

1894  —  24.  Die  geographische  Verbreitung  der  Toten- 
bretter, MAG.,  211—226.  —  25.  Tänze  und 
Volksschauspiele  in  Tirol  und  Salzburg,  ebd.  [45] 
bis  [48].   —  26.    Zur  Entwicklungsgeschichte  des 

W.  Hein,   Mchli-Tcxte. 


Ornaments  bei  den  Slowaken,  ebd.  [151].  —  27. 
Volkskundliche  Reisenotizen  aus  Österreich,  ebd. 
[197]  ff.  —  28.  Volksspiele  in  Krimml,  ÖTZ..  171. 
in  Strutz  bei  Brunn,  ebd.  185;  ethnographische 
Ausstellung  in  Welka,  ebd.  230.  —  29.  Matten 
van  de  Kabahan  Dajaks  Residentie,  Borneos 
Westkust,  Bulletin  van  het  Kolonial  Museum, 
Haarlem,  S.  28.  —  30.  Ein  Beitrag  zur  Verwendung 
der  Menschengestalt  in  dajakischen  Flechtwerken; 
Festbundel  van  taal-,  letter-,  geschied-  en  aardrijks- 
kundige  bijdragen  .  .  .  an  Dr.  P.  J.  Veth,  273  ff. 
—  31.  Urgeschichte  des  Menschengeschlechtes 
(mit  M.  Hoernes)  in  Jastrows  Jahresber.  d.  Ge- 
schichtswissensch.,  §  I,  1— I,  10.  —  32.  Anzeigen 
ÖLB.,  658,  720. 

1895  —  33.  Zur  Entwicklungsgeschichte  des  Ornaments 
bei  den  Dajaks,  Ann.  94  — 114.  —  34.  Hexenspiel; 
ein  salzburgisches  Bauernstück,  ZÖV.,  43  —  53, 
74  —  79.  —  35.  Ethnographische  Ausstellungen  in 
Napajedl,  Kwassitz-Schlapanitz,  ÖTZ.,  6.  —  36. 
Über  Totenbretter,  ZÖV.,  64.  —  36  a.  Ethno- 
graphische Touren  in  Österreich.  Nachr.  d.  S. 
Austria,  D.  u.  Ö.  A.-V.,  18.  —  37.  Schmuckaus- 
stellung in  Brunn,  ZÖV.,  55;  fieckoslawisehe  Aus- 
stellung in  Wien.  ZÖV.,  182.  —  38.  Öecho- 
slawische  ethnographische  Ausstellung  in  Prag,  ebd. 
265  —  275,  vgl.  182.  —  39.  Gemeindesiegel  aus 
der  Bukowina,  ebd.  346  ff.  —  40.  Bericht  über 
die  Exkursion  nach  Znaim,  MAG.  [70]  —  [74].  — 
41.  Anzeigen,  ZÖV.,  18,  57,  59  f.,  88,  184,  188, 
223  f.,  276  f.  —  41  a.  Kustos  Trapp  ebd.   184. 

1896  —  42.  Holzfiguren  der  Waguha.  Arch.,  Suppl.-Bd. 
IV,  13 — 21.  —  43.  Über  Volksbelustigungen  in 
den  Alpen,  ÖTZ.,  90.  —  44.  Das  ethnographische 
(jeehoslawische  Museum  in  Prag,  ZOV.,  219.  — 
45.  Mitarbeit  am  Katalog  des  Museums  f.  österr. 
Volkskunde  [mit  M.  Haberlandt]  und  dem  .dop- 
pelten Lehrgang  der  Zeichenschule'  von  A.  und 
A.  R.  Hein.  —  46.  Anzeigen,  Österr.  Monatschr. 
f.d.  Orient,  127  ff.,  ÖLB.,  625  f.,  659  f.,  ZÖV., 
94,  186,  252,  366,  MWC,  XVII,  113. 

1897  —  47.  Hexn  Nachspill,  ZÖV.,  168-176.  -  48. 
Marterln  in  Mähren,  ebd.  288.  —  49.  Anzeigen, 
ebd.  25,  ÖLB.,  466,  559. 

1898 — 49  a.  Das  Huttlerlaufen  in  Tirol,  Nachr.  d.  S. 
Austria  D.  u.  Ö.  A.-V.,  22.  —  50.  Armringe  von 
Eibesthal  in  N.-Ö.  und  von  Ukamba,  MAG.  [53] 
—[57].  —  51.  Die  Grotte  Schweizersbild  bei  Schaff- 
hausen,  Mitt.  d.  Sekt.  f.  Naturk.  d.  ÖTC.  X,  17.  — 
52.    Das    alpine    Schützenfest,    Kaiser-Jubiläums- 

d 


XXVI 


Einleitung. 


Schützenzeitung,  30.  Juni   1898;  das  alpine  Fest 
auf  dem  Schützenfestplatz,  Ostdeutsche  Rundschau, 
5.  Juli.  —  53.  Anzeigen,  Deutsche  Literaturzeitung, 
802,  MAG..  104. 
1899  —  54.  Indonesische  Schwertgriffe,  Ann.,  317—358 

—  55.  Das  Huttlerlaufen,  ZV.,  109-123  —  56. 
Eiserne  Weihefiguren,  ebd.  324  —  328.  —  57. 
Mährische  Marterln  u.  rumänische  Erinnerungs- 
kreuze, ebd.  399  ff.  —  58.  Nachträgliche  Be- 
merkungen zu  den  Armringen  von  Eibestal,  MAG. 
[39].  —  59.   Ein  Fund  in  Drasenhofen,  ebd.  [38]. 

—  60.  Echte  Tiroler  Lieder,  Tiroler  Tagblatt, 
2.  Mai;  Tiroler  Weisen,  Meraner  Zeitung,  1.  Juni: 
zur  Pflege  des  Volksliedes  in  den  Alpenvereinen, 
MAY.,  131  f.  —  61.  Dr.  Philipp  Paulitschke  f, 
MAG.  [70]  ff.  —  63.  Zur  Tätowierung  der  Samo- 
aner,  MGG.,  310—323.  —  63.  Der  Schi.ri.ln-  im 
Pongauer  Perchtenlaufen,  Korr.,  137  f.  (MAG., 
1900  [71]  f.).  —  64.  Ein  Jodlerfundort  in  Nieder- 
österreich, ,Das  deutsche  Volkslied'.  II,  8.  —  65. 
Bericht  über  eine  Studienreise  1898  nach  Holland 
und  Belgien,  Ann.,  56  —  62.  —  66.  Das  Musee  du 
Congo  in  Tervueren,  MGG.,  15*3  f. ;  das  Museum 
f.  Völkerkunde  in  Hamburg,  Arch.,  150.  —  67.  Eine 
japanische  Ausstellung  in  Leiden,  MGG.,  248.  — 
68.  Franz  R.  v.  Hauer,  Arch.,  1G0.  —  69.  An- 
zeigen, LB.,  180,  211.  277,  285,  308,  372,  404, 
468,  499,  693,  723,  ZV.,  340,  Arch.,  150,  MAG., 
94,  169,  233  ff. 

1900 — 69  a.  Die  afrikanische  Ausstellung  der  St.  Petrus 
Claver-Sodalität  in  Wien,  Arch.,  162  —  170.  — 
70.  Die  Opferbärrautter  als  Stachelkugel,  ZV., 
420-426.  -  71.  EineGailtalerin,  Globus  LXXX, 
S.  216.  —  72.   Die  Sommerversammlung  des  Ver. 


f.  Landeskunde  in  Pulkau,  MAG,  [179];  Bericht 
über  eine  Exkursion  n.  Baden,  MWC.,  XXI,  73; 
Exkursion  nach  Schloß  Kreuzenstein  etc.,  MAG., 
[178]  f.  —  73.  Bericht  über  eine  Reise  in  die 
Schweiz  etc.  MAG.  [1 17]  ff.  —  74.  Zur  Erinnerung 
an  Philipp  Paulitschke,  MGG.  101—109.  —  75. 
Ulrich  Jahn  f,  MAG..  64.  —  76.  Victor  de  Stuers  f, 
ebd.,  182.  —  77.  Bemalte  rumänische  Kreuze, 
ebd.  [119].  —  78.  Votivfiguren  aus  Kärnten  u.  Tirol, 
ebd.  [151]  f.  —  79.  Anzeigen,  ZV.,  109,  233  f., 
349,  MAG.,  55,  60,  99,  156,  168  ff.,  173  f., 
213  ff.,  LB.,  92,  220,  278,  379,  405,  451,  498, 
MGG.,  324  ff. 

1901  —  80.  Opferkröten,  MAG.  [20]  ff.  —  81.  Das 
Prettauer  Faustusspiel,  Das  Wissen  für  Alle  I, 
681  —  683,  697  ff.,  717  ff.,  737  ff.,  757  ff.  — 
83.  Buddha  u.  seine  Lehre,  ebd.,  633—636.  — 
83.  Eine  Medizinpfeife  der  Payaguä- In  dianer, 
MAG.  [128].  —  84.  Reliefplatte  von  Benin,  ebd. 
[129].  —  85.  Anzeigen,  MAG.,  88  f.,  91,  98, 
106  f.  [141],  219—223,  375,  LB.,  117.  Anzeigen 
f.  deutsches  Altertum  1901,  84  ff.;  Exkursions- 
berichte. MAC.  [67],  [94],  [107]  f. 

1902  —  86.  Vorläufiger  Bericht  über  die  Reise  nach 
Südarabien.  Anz.  d.  k.  Akad.  d.  Wissenseh.,  phil.- 
hist.  Kl..  Xr.XVI  (Juli),  11  S.  Vgl.  MAG.  [54].  - 
86  a.   Anzeige  MAG.  411. 

1903  —  87.  Ein  Beitrag  zur  Statistik  Südarabiens, 
MGG.,  219  —  264.  —  88.  Anzeigen.  MAG., 
280  ff.,  299. 

Hervorgehoben  muß  die  reiche  Ausstattung  aller 
größeren  und  vieler  kleiner  Aufsätze  mit  Abbil- 
dungen werden,  durch  welche  ihr  Quellenwert  ge- 
steigert wird. 


Von  den  Resultaten  der  Heinscheii  Forschungsreise  sind  bis  jetzt,  abgesehen 
von  der  von  ihm  selbsl  veröffentlichten  Schrift:  .Ein  Beitrag  zur  Statistik  Südarabiens', 
noch   publiziert  worden: 

,l).r  Dschäberti-Dialekl  der  Somälisprache*  von  Leo  Reinisch,  Wien  1904  (Sitzungs- 
berichte der  kais.  Akad.  d.  Wissensch.  Bd.  CXLVII1).1 

,Fische  aus  Südarabien  und  Sokötra'  bearbeitet  von  l>r.  Franz  Steindachner, 
W'i.ii  1902  (Denkschriften  der  math.-naturw.  Klasse  der  kais.  Akad.  der  Wissensch., 
Bd.  LXXI,  S.  121 — 168).2 


1   Hofrat  Reinisch    Kam.    nicht   genug   die  Sorgfall    rühmen,   mit    der  Hein   *  1  i . -  Sammlung   von  .Somali-Texten    und 
■  iwörtern  und  K    '.   n  ... t-  n  gemacht  hat, 

1  Dei    \  .rfasser  sagt  hierüber:   .Vorliegende   A  enthält   dii    Bearl    itung    d.       chthyologischen  Material«, 

wahrend  der  siidarabischen  Espedition   der  kais.  Akad.  d.  Wissensch.  (1898/9     gesammelt   wurde,  sowie   der   von 

Herrn  und  Frau  Dr.  W.  Hein  während  ihres  Aufenthaltes  in  Gischin  und  Scheich  Othman  im  Winter   1901  '.'   gemachten 


Einleitung.  XXVII 

.Hymenopteren  Südarabiens',  bearbeitet  von  Fr.  Fr.  Kohl,  Wien  1906  (ebenda- 
selbst, S.  169— 301). J 

Auch  die  folgenden  zwei  Schriften  enthalten  einige  auf  die  Resultate  der  Heinschen 
Reise  bezüglichen  Stellen: 

,Ein  Beitrag  zur  Ornis  Südarabiens',  von  Dr.  L.  v.  Lorenz  und  C.  E.  Hellmayr, 
Wien  1902  (Denkschriften  der  math.-naturw.  Klasse  der  kais.  Akad.  der  Wissensch., 
Bd.  LXXI). 

,Batrachier  und  Reptilien  aus  Südarabien',  von  Dr.  Franz  Steindachner,  Wien 
1903  (Sitzungsberichte  der  kais.  Akad.  der  Wissensch.,  math.-naturw.  Klasse,  Bd.  (KU). 

Das  botanische  Material  befindet  sich  in  den  Händen  des  Professors  Dr.  R.  Wettstein 
Ritter  v.  Westersheim  und  harrt  noch  der  Veröffentlichung.  Die  Publikation  des 
ethnographischen  Materials  hat  Dr.  Hein  insofern  vorbereitet,  als  er  die  Abbildungen 
der  Gegenstände  bereits  hat  zeichnen  lassen. 

Was  nun  das  linguistische  Material  aus  Mehri  und  Hadrami  betrifft,  so  bildete 
es  seit  seiner  Rückkehr  aus  Südarabien  seine  stete  Sorge.  Ein  großer  Teil  war  von 
seiner  Hand  niedergeschrieben  und  mit  Übersetzung  und  Noten  versehen.  Der  Rest 
wurde  von  Frau  Dr.  Hein  geschrieben  und  von  ihm  revidiert.  Zu  manchen 
Stücken  finden  sich  Glossen,  welche  einen  Einblick  in  die  Art,  wie  er  arbeitete, 
gewähren. 

Ich  habe  mich  an  das  Manuskript  Heins  gehalten  und  nur  dort,  wo  sichere 
Fehler  vorlagen,  geändert,  was  freilich  nicht  immer  in  den  Noten  augegeben  werden 
konnte.  Eine  durchgreifende  Änderung  erfuhr  die  Schreibung  mancher  Wörter,  die 
Hein,  freilich  nicht  ganz  konsequent,  auf  h  auslauten  läßt,  so  z.  B.  hamuh  , Wasser. 
hebreh  ,Sokir,  höh  ,ich',  seh  .sie-,  büh  ,hier',  ks/Jh  .er  fand-,  bktih  ,er  weinte',  sowie  alle 
Verba  tertiae  y.  In  all  diesen  Fällen  habe  ich  das  auslautende  h  gestrichen.  Um- 
gekehrt hat  Hein  das  h  oft  weggelassen,  wo  es  notwendig  stehen  muß,  z.  B.  si  ,mit 
ihm'  für  sih,  te  ,ihn'  für  teh  etc.  Wo  ich  sonst  Änderungen  vorgenommen  habe,  ist  es 
stets  in  den  Noten  angegeben  worden. 

Ich  habe  mich  nicht  leicht  entschlossen,  meine  dringenden  Arbeiten  bei  Seite  zu 
legen  und  an  die  Bearbeitung  und  Herausgabe  der  Heinschen  Mehri-  und  Hadrami- 
Texte  zu  schreiten;  aber  die  Pietät  gegen  den  verstorbenen  Freund,  die  Pflicht  gegen  die 
kais.  Akademie   und  last  not  least  der    wissenschaftliche  Wert  dieser  Texte  heischten 


Ausbeute Frau  Dr.  Hein  verwendete  besondere  Sorgfalt  darauf,  die  einheimischen  Namen  für  die  ihr  überbrachten 

Fische  festzustellen,  und  ich  bringe  dieselben  nach  ihren  Angaben  in  phonetischer  Schreibweise.  Da  über  die  Fischfauna 
der  arabischen  Südküste  wegen  der  großen  Schwierigkeit  eines  langen  Aufenthaltes  in  diesen  unwirtlichen  Gegenden 
für  Europäer  nur  äußerst  dürftige  Nachrichten  vorliegen,  haben  erwähnte  Aufsammluiigen  einen  bedeutenden  wissen- 
schaftlichen Wert  in  zoogeographischer  Beziehung.' 

1  Der  Verfasser  sagt  hierüber:  ,In  vorliegender  Arbeit  erscheinen  nun  die  Hymenopteren  (gesammelt  von  0.  Simony) 
bearbeitet.  In  zirka  700  Stücken  umfassen  sie  61  Gattungen  mit  138  Arten.  Von  diesen  werden  49  als  „uovae  species" 
beschrieben  und  in  das  wissenschaftliche  System  eingefügt.  Dabei  erscheint  freilich  auch  das  Material  mit  einbezogen, 
welches  mein  leider  nunmehr  verewigter  unvergeßlicher  Freund  und  Kollege  Dr.  Wilhelm  Hein  von  seiner  südarabischen 
Reise  mitgebracht  hat.' 

d* 


XXVIII  Einleitung. 

von  mir  das  Opfer,  das  ich  nun  bringen  mußte.  Sehr,  erleichtert  hat  mir  Frau  Dr. 
Hein  die  Arbeit.  Sie  bewahrte  die  Manuskripte  mit  größter  Sorgfalt,  wußte  über  alle 
Einzelheiten  der  Reise  und  der  Sammlungen  Bescheid,  konnte  mir  Kopien  von  schlecht 
ächriebenen  und  schlecht  erhaltenen  Glossen  anfertigen.  Sie  hat  sich  wie  um  die 
Forschungsreise  ihres  Mannes,  so  auch  um  die  Herausgabe  dieser  Texte  wirkliche  und 
anerkennenswerte  Verdienste  erworben,  was  hier  ausdrücklich  und  mit  Dank  hervor- 
gehoben werden  möge. 

Mein  lieber  Freund  Prof.  N.  Rhodokanakis  in  Graz  hat  eine  Korrektur  des  Hadrami- 
Textes  gelesen  und  mich  dabei  auf  allerlei  Versehen  aufmerksam  gemacht.  Seim' 
Bemerkungen  konnten  nur  selten  während  der  Korrektur  berücksichtigt  werden.  Ihm. 
dem  vortrefflichen  Kenner  vulgärarabischer  Dialekte,  bleibt  es  vorbehalten,  die 
grammatischen  und  lexikalischen  Beobachtungen,  die  er  an  diesen  Hadrami-Texten 
nacht  hat.  an  passender  Stelle  zu  veröffentlichen,  wogegen  ich  es  wohl  kaum 
werde  vermeiden  können,   diesem  Textbande  ein  Mehri-Glossar  folgen  zu  lassen. 

Besondere  Schwierigkeiten  boten  die  Lieder  (S.  152  ff.),  so  daß  ich  entschlossen 
war  ■ —  wie  ich  ja  mit  den  von  mir  aufgenommenen  Shauriliedern  zum  Teil  getan 
habe  —  sie  nicht  zu  veröffentlichen.  Da  jedoch,  wenn  auch  der  Zusammenhang 
der  Gedichte  oft  unklar  ist,  einzelne  Verse  einen  guten  Sinn  geben  und  neues  Sprach- 
material  bieten,  hielt  ich  es  im  Interesse  der  Sache  gelegen,  sie  möglichst  unverändert 
abzudrucken.  Dagegen  glaubte  ich  nicht,  die  von  Hein  nicht  übersetzten  Texte  schon 
jetzt  veröffentlichen  zu  sollen,  obgleich  sie  sachlich  nicht  uninteressant  und  vielfach 
leicht  verständlich  sind,  so  daß  ich  von  manchen  bei  der  Lektüre  eine  Interlinear- 
übersetzung anfertigen  konnte. 

Schließlich  möchte  ich  noch  hervorheben,  daß  Dr.  Hein  sich  um  die  süd- 
arabische Linguistik  ein  ganz  besonderes  Verdienst  durch  die  Auffindung  und  Mit- 
nahme des  Soqotri  'Ali  ihn  'Amor  erworben  hat;  denn  letzterem  verdanken  wir  die 
zahlreichen  und  vortrefflich  überlieferten  Soqotri-Texte  sowie  später  die  Überlieferung 
der  Shauri-  und  Zafär-Texte,  wobei  er  mir  und  Dr.  Rhodokanakis  ausgezeichnete 
Dienste   -(leistet   hat.     Die  Wahl  des  Mannes  ist   auf  das  Konto  Dr.  Heins  zu  setzen. 

Ich  glaube  auch  im  Sinne  Dr.  Heins  und  seiner  mutigen  Frau  zu  handeln, 
wenn  ich  diesen  Band  Dr.  Julius  Euting  in  Straßburg  in  herzlicher  Verehrung  und 
Freundschaft  zueigne. 

Wien,    im  Juli    1909. 

I).  II.  Müller. 


I.  PROSATEXTE. 


Mehri. 

1.  Amor:  gayj,  sih  härmet 
usih  noher.1  iva  te  kesobah 
tekefod  he  noher  bast,  tomer: 
.had  hayr  minnif  yömer: 
,had  hayr  minnis  lä'. 

2.  Te  nhor  tayt  tarhät" 
bigdyr  bast,  ämör:  ,het  had 
has3  minnis  lä,  has  terdhs  ti 
bigdyr  bast. 

3.  'Ad*1  härmet  hayr  min- 
nis, has  se  tüzimi  bast.  whu 
hayr  mins,  ahdlsimin5  tes  u 
het  tahdlsimin 5  ti  Id. 


4.    U  has  hdlsimis"  ti  l 


ii. 


cädi6  ahds  had,  yahdisemin5 
tey  hayr  minnis  we  yahäzizi, 
u  het  has  häbü  (häbü). 

5.  'Ad6  cajz6nG  hayr  min- 
nis, tahdlsemin5  ti,  ivahii  es- 
hol  halsemet?  gayj  misreh, 
hini   deker  hal  häbü   u    hal 


1.  Der  sprechende  Vogel. 

Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Ein  Mann  hatte 
eine  Frau  und  hatte  einen  Noher. 
Und  als  am  Morgen  sie  dem 
Noher  das  Frühstück  gab,  sagte 
sie:  ,Ist  jemand  besser  als  ich?' 
Er  sagte:  , Niemand  ist  besser 
als  du.' 

2.  Als  eines  Tages  sie  (ihn) 
ohne  Frühstück  ließ,  sagte  er: 
,Du,  niemand  ist  schlechter  als 
du,  da  du  mich  ohne  Frühstück 
ließest. 

3.  Noch  gibt  es  eine  Frau, 
die  besser  ist  als  du,  da  sie  mir 
Frühstück  gibt.  Und  ich  bin 
besser  als  du,  ich  achte  dich, 
und  du,   du  achtest  mich  nicht. 

4.  Und  da  du  mich  nicht 
achtetest,  finde  ich  noch  jemand, 
der  mich  achtet  besser  als  du 
und  mich  schätzt,  und  du  bist 
die  schlechteste  der  Leute. 

5.  Noch  gibt  es  Frauen,  die 
besser  sind  als  du,  die  mich 
achten,  und  ich,  ich  verdiene 
Achtung.  (Ich  bin)  ein  guter 
Mann,    ich   habe   einen  Ruf  bei 


IJacJrami. 

1.  Gäl:  rijjdl,  ma'iyye  lidr- 
meh  ivamdiyye  tiyür.  was- 
subh  'atdytahu  häda  'ttuyür 
gada,  gdlli  (sie):  .dhadahdyr 
minni?'  yagül:  ,md  'dd  nds  5 
ahdyr  minnis'. 

2.  Nehdr  wdhid  halldthu 
bigdyr  gada,  gdla  lahd:  ,dnti 
mä  cdd  nds  ahds3  minnis, 
yom   halletenä   bigdyr  gddä.  10 

3.  cAd  hormeh  ahdyr  min- 
nis, yomhä  ta'tdynä  gada, 
wa  dnä  ahdyr  minnis.  aha- 
semiki  wa  dnti  mä  tahasi- 
minä.  15 

4.  Wayöm  mä  hasamtinä 
'ddanä  ahdsal  nds,  yuhaH- 
münä  ahdyr  minnis'  iva  ya- 
izünä,  wa  dnti  ahdss  annäs. 

5.  'Ad  harim  ahdyr  min-  2o 
nis,    yuhasimünä,     wa    dnä 
astähil  alhismah.  rijdl  zayn, 
wall  dikr  Hnd  ennds  ica'ind 


1  noher  ist  ein  Vogel,  der  sprechen  kann.           '-  Ergänze  t.eh  (oder  lies:  tavhdth  Müller).         3  Für  lias  beziehungs- 
weise ahds  (Müller).             *  Lies  richtig:  äd;  auch  sonst  ist  das  'ayn  zu  streichen.  s  Lies:  ahdhnim;  ebenso  bei  den 
übrigen  Formen  dieser  Wurzel  hai  statt  hali.         6  Lies  richtig:  a  für    o;  auch  sonst  ist  das  'ayn  zu  streichen. 
W.  Hein,  Meliri-Tcxtc.  1 


I.   Prosatexte. 


1.  Der  sprechende  Vogel. 


düel  u  hal  minosib  u  hal 
hasröf  u  hal  mugadimüten  u 
hal  giböyel   u  hal  musöyeh. 


6.  U  het  Ms  halsimet1  Id 
ö  vc.  Ms  qadr*  Id  we  his  'az3 

Id  wabts  nämös  Id. 

7.  Wald  het  hayr  'ajizön,3 
häbü  ydjibem3  bis,  Mt  wa- 
hibis  wahdmes   wagduse  wa- 

10 gddse*  wa  habinse  waha- 
bdntse  icahölse  wahaletse  wa- 
hädedtse  wahabün  lahabinse 
wahabün  lahdlse  wahabün 
lahadidis     wahabün     lahilis 

15  icahübvn  lehdditis  wahabün 
lehabdntse  wahabün  lehimis 
wahabün  lehametse  wahabün 
lehib  ///uiis  tvegdub5  lehimis 
waqöten 6    lehimis    waqoten 6 

20  lehame'tse  tcahabün  lehabün 
hämetse7  wahdbse  xvahäub 
lehdbse  wohdul  lehdbse  Wa- 
lldürn lehdbse  wahamüten  le- 
hi'ibse     wahabün     lehamüten 

25  hdbse.1 

(abüd  her  Mi.  31.  Jänner  1902.) 


den  Leuten  und  bei  den  Sul- 
tanen und  bei  den  Würdenträgern 
und  bei  den  Scherifen  und  bei 
den  Stammesoberhäuptern  und 
bei  den  Beduinen  und  bei  den 
Gelehrten.8 

6.  Und  du,  du  hast  keine 
Achtung  und  du  hast  keine 
Wertschätzung  und  du  hast 
kein  Ansehen  und  in  dir  ist 
kein  Ehrgefühl. 

7.  Und  wenn  du  die  beste 
der  Frauen  wärest,  liebten  dich 
die  Leute,  dich  und  deinen 
Vater  und  deine  Mutter  und 
deine  Brüder  und  deine  Schwe- 
stern und  deine  Söhne  und  deine 
Töchter  und  deine  Mutterbrüder 
und  deine  Mutterschwestern  und 
deine  Vaterschwestern  und  die 
Söhne  deiner  Söhne  und  die  Söhne 
deines  Mutterbruders  und  die 
Sühne  deines  Vaterbruders  und 
die  Sühne  deiner  Mutterschwe- 
ster und  die  Sühne  deiner  Vater- 
schwester und  die  Sühne  deiner 
Töchter  und  die  Sühne  deines 
Schwagers  und  die  Sühne  deiner 
Schwägerin  und  die  Söhne  des 
Vaters  deines  Schwagers  und 
die  Brüder  deines  Schwagers  und 
die  Schwestern  deines  Schwa- 
gers und  die  Schwestern  deiner 
Schwägerin  und  die  Söhne  der 
Sühne  deiner  Schwägerin  und 
deinen  Großvater  und  die  Väter 
deines  Großvaters  und  die  Mutter- 
brüder deines  Großvaters  und  die 
Schwäger  deines  Großvaters  und 
die  Schwägerinnen  deines  Groß- 
vaters und  die  Söhne  der  Schwä- 
gerinnen deines  Großvaters.' 


adddel  icdind  almandsib  wd- 
ind  alasrdf  wdind  almagä- 
dimah  wdind  algabdyil  wd- 
ind almasäyeh. 

6.  Wadnti  md  lik  hismah 
ica  md  lik  gadr  wa  md  lik 
cizz  icald  fik  nämüs. 

7.  Waldu  dnti  ahdyr  al- 
harim,  annäs  yahubbvni*. 
dnti  wäbüki  wa  ilmmik  v<i/< 
ivdnis  wähawdtis  wdbandtik 
wa  aulddik  ivähwälik  wahä- 
Idtik  wdammdtik,  caydl  cayd~ 
lik  wdaydl  hälik  wdaydl 
'dmmik  wdaydl  bintik  wd- 
aydl sdhrik  wdaydl  sahrätik 
icdayul  abü  sdhrik  wähwän 
sdhrik  wahawdt  sdhrik  waha- 
wdt  sähratik1. 

(31.  Jänner  1902.) 


i  Li  bei  den  übriges    Formen  dieser  Wurzel  hai  statt   A,<  -  Lies:  ga  3  Lies  richtig: 

„  fii,-  V  I  gdu.        '    Lies:  wag6ten.        '   Nies:  hom,',,.        s  Lies:  Häuptlingen  (Müller 


2.  Abu  Nuwäs'  Hirsekorn. 


I.  Prosatexte. 


Mehri. 

1.  Bänuwwäs  higrdur,  te 
gahdyb  mkön,  u  ksü  serüh, 
ir/izamem  te  hittät.  higrdur 
bis  hal  gajinöten. 

2.  Amor:  ,hüm  legale  si- 
ken.'  dmör:  ,nehdmek  legale 
sifnjld,  myöre  tsüna  bifnj'.1 
dnwr:  ,ld,  hu  sdnan  biken  Id. 
mgören  tüzemen  ti  hattdti, 
am  ber  gdlken'.  dmör:  ,hi- 
stou'.  gajinöten  dmör:  tot 
(dot)  ä  hattätk'. 

3.  Hazü  Bänuwwäs,  bkü(h). 
dmör:  ,ais  da  hü',  dmör 
gajinöten:  ,ays  de  nhä'. 
bkü(h)  Bänuwwäs.  uzümen 
teh  kebs,  hebre  tiwit.2  ha- 
graur  bi-kebL 

4.  Rizneh  birek  begdr.  be- 
gur  dehar  kebs.  has  ksöbeh, 
hesöbeh  ber  möyit.  bekü(h) 
Bänuwwäs.  amör:  ,dewukö? 
ltdtem  hini  kebs'.' 

5.  Uzümem  teh3  gödeb.  he- 
grdur  begödeb  u  gelbeh  berek 
hiyer.  has  ksöbeh,  gödeb  möt. 
dmör:  ,icukö  tagdlben  teh 
berek  hiyer?  hiyer  tuwüim 
teh'. 

6.  Uzümem  teh  Bänuwwäs 
hayr.  hagrdur  Bänuwwäs 
bihdyr,  reseneh*  berek  riköb. 
riköb  rikdah  hayr.    Bänmv- 


2.    Abu  Nuwäs'  Hirsekorn. 

Deutsch. 

1.  Abu  Nuwäs  ging  fort,  bis 
er  an  einen  Ort  kam,  und  er 
fand  zwei,  die  ihm  ein  Hirse- 
korn gaben.  Er  ging  fort  damit 
zu  Mädchen. 

2.  Er  sagte :  ,Ich  will  (es)  rö- 
sten mit  euch-'.  Sie  sagten:  ,Wir 
wollen  nicht,  daß  du  etwas  rö- 
stest, dann  machst  du  dich  lustig 
über  uns'.  Er  sagte:  ,Nein,  ich 
mache  mich  nicht  über  euch  lu- 
stig. Dann  gebet  mir  mein  Hirse- 
korn, wenn  ihr  (es)  schon  ge- 
röstet habt'.  Sie  sagten:  ,Gut!' 
Die  Mädchen  sagten :  ,Nimm 
dein  Hirsekorn  V 

3.  Es  lehnte  ab  Abu  Nuwäs, 
er  weinte.  Er  sagte :  ,Die  Speise 
ist  mein'.  Es  sagten  die  Mäd- 
chen: ,Die  Speise  ist  unser'.  Es 
weinte  Abu  Nmväs.  Sie  gaben 
ihm  einen  Widder,  das  Junge 
eines  Mutterschafes.  Er  ging  fort 
mit  dem  Widder. 

4.  Er  band  ihn  fest  unter  Kü- 
hen. Die  Kühe  spießten  den 
Widder.  Als  es  am  Morgen  war, 
war    er    schon    tot.     Es    weinte 


sagte : 
mir     den 


,Di 


Wid- 


Abu  Niuväs.     Er 
wieso?      Gebt 
der!' 

5.  Sie  gaben  ihm  einen  Stier. 
Er  ging  fort  mit  dem  Stier  und 
steckte  ihn  unter  Esel.  Als  es 
am  Morgen  war,  starb  der  Stier. 
Er  sagte :  , Warum  stecktet  ihr 
ihn  unter  Esel?  Die  Esel  haben 
ihn  gefressen'. 

6.  Sie  gaben  dem  Abu  Nuwäs 
einen  Esel.  Es  ging  fort  Abu 
Nuwäs  mit  dem  Esel,  er  band 
jhn  fest  unter  Kamelinnen.  Die 
Kamelinnen  zertraten  den  Esel. 


10 


ITadrami. 

1.  Bänawäs  sär,  hdttä 
wasdl  makdn,  hassdl  tinte?i,° 
catuh  häbbah  ta'dm.  sär  biha 
'ind  al-bunayyät. 

2.  Gallahenna:  ,bagdyt  ■> 
dgli  md'akum  ta'dm'.  gälü: 
,mä  bagaynäk  tdgli,  bdd 
tagdrras  band',  gäl:  ,lä,  mä 
gärras  bikum.  ba'd  ta'tünä 
hdbbati,  ilä  kud  galäyten'. 
gälü:  ,zen'.  albanät  gälü: 
,hud  taämak-. 


3.  Galdb  Bänuwwäs,  bakd. 
qäl:6    ,attdäm    hdggi'.    gälü 
albanät:    ,atta'dm    hagganä'.  15 
bakd  Bänawwäs.  dtüh  kabs, 
weled  algänamah.  sär  bilkdbs. 


4.  Tardhnh  rudca  albdgar. 
albägar  gatdlü  alkdbs.    yöm 
assdbh,  sabdh  mdyyit.    bakd  20 
Bänuwwäs.     gäl:    ,kef  ddh? 
'atünä  li  kdbsi." 

5.  cAfüh  t_ör.   sär  bittör  wa- 
tardhuh   'ind    alhamir.    yöm 
asstibh,  attör  mät.    gäl:  ,kef  25 
tarahtuhfi  lhamir?  tcalhamir 
gatalüh ". 

6.  'Atüh  Bänuwwäs  himär. 
sär  buh  Bämiwwäs  bilhimär,  30 
tardhuh  wasdt  arrikäb.  arri- 
kdb  rikdah  al himär.  Bänuw- 


'Lies:  bin.        2  Weibliches  Schaf,  richtig: 
oben  Z.  19  rizneh  (Müller).         5  Lies:    fnrn. 


fevnl  (im  hadr.  zänah  , Mutterschaf. 
Lies:  gäl. 


3  Öfters  te  geschrieben. 


1* 


Vgl. 


I.   Prosatexte. 


2.  Abu  Nuwäs'  Hirsekorn. 


was  dmör:  ,höm  hayri;  hayri 
ar  sikem,  latdrkem  te1. 

7.  Uzümem  te  bä  nuwwäs 
:>  haybit.  sei  haybit  Bänuw- 
wäs,  hegrdur  bis.  ksnh  häbü, 
di  gdbrem  ajüz.  dmör:  ,ajüz 
härndy1.  dmör;  ,haum  leshot 
haybit  tar  härney'.  dmör 
10  Bänuicwäs :  ,nugödir  hü/c  e 
W.  dmör:  ,ld,  hom  mag- 
ddn;  kaum  shdts  tar  hämey. 
ishdtam  tes  der  hämey1. 


8.  Ishdtum  häbü   wa  hdd- 
15  yem  tiwi  häbü.  gerdyrem.  u 

Bänuwwäs  thoidül  bd d  häbü, 
buküh.  dmör:  ,hätem  haybiti'. 
amörem  heh:  ,thum  tibkeh 
meken  u  thum  hör,  het  me- 
20  hdsele  se  lä'. 

9.  Thoulül  Bänuwwäs.  has 
häbü  mfösem,  hafür  ajüz 
wagadelis  te  tawäh  hol  bet 
de  ddidat. 

28  10.  Amor:  ,7to  si  hämi. 
hörn  Ms  ise,  dmelem  e  Ms 
i£e'.  amörem:  Jiagafid  hä- 
mek  iSe'.  Bänuwwäs  huzüh, 
dmör:  ,hujür  lahagfadis  iS&'. 

so  11.  Hujür  hagefüd  Ms  isL 
dmör:  ,ajüz,  has  Uesi.  ajüz 
wugefot.  yehegäris.  has  ha- 
gäris,  Bänuwwäs  bkuh.  dmör: 
,had  hämi  hegäris.  ar  föm 
defünim  ajüz.' 

12.   Ddulat   düfa  Bänuw- 


Abu  Nuwäs  sagte :  ,Ich  will 
meinen  Esel;  der  Esel  ist  nur 
bei  euch,    ihr  habt  ihn  getötet'. 

7.  Sie  gaben  dem  Abu  Nuwäs 
eine  Kamelin.  Es  nahm  die  Ka- 
melin Abu  Nuwäs,  er  ging  fort 
mit  ihr.  Er  fand  Leute,  die  eine 
Alte  begruben.  Er  sagte:  ,Die 
Alte  ist  meine  Mutter'.  Er  sagte: 
.Ich  will  die  Kamelin  über  meiner 
Mutter  schlachten'.  Sie  sagten 
dem  Abu  Nuwäs :  ,Wir  vermö- 
gen es  dir  nicht'.  Er  sagte : 
,Nein,  ich  bin  ein  Armer,  ich 
will  sie  schlachten  über  meiner 
Mutter.  Schlachtet  sie  über  mei- 
ner Mutter'. 

8.  Es  schlachteten  die  Leute 
und  es  verteilten  das  Fleisch  die 
Leute.  Sie  gingen  fort.  Und  Abu 
Nuwäs  verblieb  nach  den  Leu- 
ten, er  weinte.  Er  sagte:  ,Gebt 
meine  Kamelin!'  Sie  sagten  zu 
ihm :  ,Du  magst  weinen  viel  und 
du  magst  weinen  wenig,  du  wirst 
nichts  erreichen'. 

9.  Es  verblieb  Abu  Nuwäs. 
Als  die  Leute  weggegangen  wa- 
ren, grub  er  die  Alte  aus  und 
trug  sie,  bis  er  abends  kam  zum 
Haus  des  Sultans. 

10.  Er  sagte:  ,Mit  mir  ist  meine 
Mutter;  ich  will  für  sie  Essen, 
bereitet  ihr  Essen'.  Sie  sagten : 
, Bring  deiner  Mutter  das  Essen 
hinab'.  Abu  Nuwäs  lehnte  ab, 
er  sagte:  ,Der  Sklave  soll  ihr 
das  Essen  hinabbringen'. 

11.  Der  Sklave  brachte  ihr 
die  Speise  hinab.  Er  sagte  :  ,Alte, 
nimm  dein  Pissen'.  Die  Alte 
schwieg.  Er  stößt  sie  um.  Als 
er  sie  umstieß,  weinte  Alm  Nu 
was.  Er  sagte :  ,Einer  hat  meine 
Mutter  umgestoßen.  Ihr  müßt 
die    Alte    begraben'. 

12.  I  »er  Sultan   gab   dein  Abu 


was  gäl:  ,bagdyt  himäri: 
himäri  mdakum,  gataltühn 
dntum'. 

7.  Atüh  Bänuwwäs,  nä- 
gah.  sallahä  annägah  bänuw- 
wäs, sär  bihä.  hassdl  näs, 
yagbirün  'ajüz.  gällahum  : 
,al'ajüz  ummi.'  gäl:  ,bagdyt 
ddbah  annägah  fög  Ummi'. 
gälü  li-Bänuivwäs:  ,mä  ndg- 
dur  'alelc'.  gäl:  ,lä,  dnä  mes- 
kin\  bagdyt  ddbah  föq  iemmi', 
dabahühä  fög  timmuh. 


8.  Dabahü  annäs  watagä- 
samü  alldhm  annäs.  icasärü. 
Bänuicwäs  bakä.  gäl:  ,hätü 
li  nägati'.  galüluh:  ,in  ba- 
gdyt tebkl  galil  au  ketir, 
mä  tuhdssil  sey'. 

9.  Geles1  Bänuwwäs.  yöm 
sär  annäs,  hafdr  aVajüz 
ivasär  bihä  ilä  albit  adddu- 
lah. 

10.  Gäl:  ,mdi  ummi.  ba- 
qdyt2  lahä  'asä,  lagü  lahä 
'asä'.  galüluh:  ,ndzil  lium- 
iiiuj;  'asä'.  Abänuwwäs  galdb, 
gäl:  yal'dbd  yunzil  lahä  al- 
asä  . 

11.  aVdbd  nazdl  lahä  al'- 
usil.  gäl :  Jtddd  'asäis'.  al- 
'ajäz  sakdtat.  saggdthä.  yöm 
saggdthä,    Bänuwwäs    bakä. 


12.  Adddulah  dafiiluh   li- 


1  Lies:  jelit.        '  Lies:  '■■■ 


3.  Die  weite  Reise. 


I.  Prosatexte. 


was  siqat.1  Bänuwwäs  ha-  Nuwäs  Geschmeide.  Als  Abu  Bänuwwäs  sügah.  Bänuwwäs 
grdur.  has  Bänuwwäs  hege-  Nuwäs  fortgegangen  war,  begru-  sdr.  ddfan  (dafdnuf)  al'ajüz. 
rdur,  defönem  ajüz. 

(abüd  her  dli,    3.  Februar  1902.) 


ben  sie  die  Alte. 


(3.  Februar   1902.) 


Mehri. 

1.  Häbü  mamvet2  azurnem, 
yejhim;  wa  häbü,  am  her 
azurnem,  yefdssahem;3  wa 
häbü,  am  her  jehem,  alde- 
mils.i 

2.  Wa  had  min  häbü  ge- 
sell gdlbeh  wa  yeftasihim5 
wayejhüm  bigdr  fezal;  ta6 
watgen,  yedöd." 

3.  Wadinyä  tizeh  arkahäd; 
wahdd,  tau  hl  yehemz,  yeg- 
bdds  ä  lä,  wahdd  teghabdh, 
walü  yahämz*  lä. 

(dli  her  miirah.  10.  Februar  1902.) 


3.    Die  weite  Reise. 

Deutsch. 

1.  (Es  gibt)  Leute,  die  sich  zu 
einer  Reise  entschließen  und  rei- 
sen, und  Leute,  die  nachdem  sie 
sich  entschlossen,  den  Plan  än- 
dern und  Leute,  wenn  sie  reisen, 
(tun  es)  zum  Lebenserwerb. 

2.  Und  einer  von  den  Leuten 
tröstet  sein  Herz  und  besinnt  sich 
und  geht  ohne  Aufschub ;  bis  er 
zufrieden  gestellt  ist,  kehrt  er 
zurück. 

3.  Und  das  Irdische  erblüht 
nur  bei  einem;  und  einer,  gerade9 
wenn  er  es  will,  faßt  es  nicht, 
und  einer,  zu  dem  kommt  es, 
und  wenn  er  es  nicht  will. 


Zur  Erklärung  diene,  daß  Ali  ben  Miirah,  der  eine  Tochter 
hat,  im  Begriffe  stand,  eine  Segelfahrt  nach  Ostafrika  anzutreten, 
zugrundeliegende  Gedanke  nahe. 


Hadrami. 

1.  Annas,   in  kän  'azamü, 
yesäßru;  wannäs,  in  ahtärü   5 
tdzamü,  yefsdhu;  wannäs,  in 
kän  lidjl  el-mdesah. 

2.  Wahdd  min  en-näs  ya- 
sdlli  'dlä  gdlbah  wa-yeftdsah  10 
wa-yesäßr  bi-lä  mihrah,  wa- 
in    kän    yetagdnnd    al-gdlb, 
yerüd. 

3.  W-ad-dunyä   tdzhi  illä 
maa   had;    ica-hdd,    ica-läu  15 
kän  yebgähä,   mä  yagbddhä, 
wa-hdd     tijlh,     wa-ldu     mä 
yebgähä. 

(10.  Februar  1902.) 

des  Sultans  Abdallah  geheiratet 
Daher  lag   ihm   der  dem  Text 


4.  Die  verlästerte  Frau. 


Deutsch. 


Hadrami. 

1.   Gäl;  rijjäl  mehri  jälis 


Mehri. 

1.   Amor:     täd    bir   Afrer  1.  Er  erzählte:  Ein  Ben  Afrär 

thölid  bi-rahbet  gerhtt  u-sih  verblieb  in  einer  anderen  Stadt    fi  biläd  gayr  wa-dndah  hdr-  -20 

härmet   bi-rahbet  dikmeh   u-  und  er  hatte  eine  Frau  in  Jener     meh  fi   biläd  hädik  wa-än- 

sih  hermet  gerhtt    be-domeh.  ^adt  und  eine  andere  Frau  in     deh  hdrmeh  fi   biläd   hädä. 


1  Lies:  sigat.  -  Im  Hadrami  mit  in  kän  wiedergegeben,    dürfte  aber  von  der  Wurzel  näwü  (wünschen,  wollen) 

kommen.  (Das  Wort  manwet  bedeutet  ,Reise',  wie  arab.  ,^ß<yi;  im  Hadr.  I, iUo  \vcp  .-.IS  rj\  ist  ,i.*^H  nach  \v«lc 
im  Gedanken  zu  erganzen;   ich  habe  danach  die  Übersetzung  geändert.    Müller.)  r'  Lies  wohl:  yefiUakem.  4  d  ist 

ein  Laut,  der  unserem  rd  oder  besser  unserem  tonlosen  r  entspricht;  ich  kenne  das  Wort  nicht;  es  ist  offenbar  zusammen- 
gesetzt und  vielleicht  alremi*'  zu  lesen;  al  ist  vielleicht  hat;  vielleicht  ist  mW  zusammengezogen  aus  ma-<iy$  —  maSäak. 
5  Soll  wahrscheinlich  yeflasihen  (sgl.)  heißen.  6  ta  scheint  auf  einem  Hörfehler  zu  beruhen;  oder  es  heißt  te  ,bis',  dann 
ist  Igen  ohne  wa  zu  lesen.  '  Lies:  yerdod.  8  Der  Erzähler  wiederholte  dann  die  Wörter:    wahdd  teghabdh  waldu 

yahämaz  mit  der  angegebenen  Sprechvariation.  9  lau  ist  ein  hadrami -Wort  und  bedeutet  ,eben'. 


i 


I.    PuOSATEXTE. 


4.  Die  verlästerte  Frau. 


2.  Wa-mgören  jihnüt  wa- 
atniyüt  al  tawdlhä  tca-ksut1 
ica-gataut  saug  minh  wa- 
ruddöt     iva-tallöt 2     bi-hbün 

5  ica-biröt ;  nköt  bi-gajin. 

3.  Mgoren  häbü  amörem : 
,min  hü  hibres  domehf1. 
am&rten:3  .min  gdji'.  sib- 
diyüm  i    tes   häbü.     amrot: 

io  ,hoU6lr.     amör:  .hallölis  />'/. 
sahtdnnis'. 

4.  Ugnfod;*  ta  gaj  nökä 
wagoföd  bi-rahbet,  arüdem 
teh  häbü  megheb  he-bet,  ukü- 

15  bem  birek  mejles. 

5.  Gahäyb  gajen  latuwel- 
hem.  atjibem  beh.  amör:  ,he 
hibrr.  amör:  ,jurüh  wutöh 
iru-irntnli:.     amörem:    ,zed- 

20  geh',     icatemmot  harj&t. 

(äli  her  mifrah,  10.  Februar  1902.) 


2.  Und  dann  ging  sie  fort  und 
begab  sich  zu  ihr  und  sie  fand 
(ihn)und  sie  erschöpfte  die  Liebes- 
glut an  ihm  und  sie  kehrte  zu- 
rück und  sie  empfing  einen  Sohn 
und  sie  gebar;  sie  kam  nieder 
mit  einem  Knaben. 

3.  Dann  sagten  die  Leute: 
, Woher  ist  dieser  dein  Sohn?' 
Sie  sagte:  ,Von  meinem  Mann/ 
Die  Leute  erklärten  sie  als  Lüg- 
nerin. Sie  sagte:  , Meine  Frei- 
heit'.5 Sie  sagten:, Nicht  deine  Frei- 
heit, wir  werden  dich  schlachten'. 

4.  Und  er  stieg  ab;6  als  der 
Mann  kam  und  in  der  Stadt  ab- 
stieg, trafen  ihn  die  Leute ;  er 
trat  ein  ins  Haus  7  sie  gingen  in 
den  Sitzraum  hinein.8 

5.  Es  kam  der  Knabe  zu  ihnen. 
Sie  verwunderten  sich  über  ihn. 
Er  sagte:  ,Er  ist  mein  Sohn'. 
Er  sagte :  ,Es  ist  so  und  so  ver- 
laufen'. Sie  sagten:  ,Er  hat  es  be- 
stätigt'. Und  es  endete  die  Rede. 


2.  Wa-bd\len  säret  wa  ta'- 
dnnat  ilä  'dndaha  toa-hassa- 
lät  wa-gatddt  es-saug  min- 
nuh  wa-rejecdt  iva-sdllat  bi- 
'iyäl  u-iveledet ;  jäbat  iveled. 

3.  Ba'aden  en-näs  gälü: 
,minhen  weledis  hädä'.  gä- 
let :  ,min  zduji'.  keddebühä 
en-näs.  gälet:  .haläli'.  gälü: 
,lä  halälis,    bänedbifris'. 

4.  Hdttä  zauj  ja'  ira-nazdl 
ß-l-biläd,  cardohu  'n-näs,  ja 
ad-där  hdggeh,  ddhalü  fi-l- 
mejlis. 

5.  Ja  weled  la-indehum. 
ta'djjabü  fih.  gäl:  ,hü  ioeldi\ 
gäl:  ,jdrä  kadä  wa-kadä-, 
gälü:  ,sedegl.  wa-tdm  al- 
kaläm. 

(10.  Februar  1902.) 


Zur  Erläuterung:  Die  Bin  Afrer  sind  die  Mitglieder  des  Sultänhauses  zu  Gischin.  Als  Ali  ber 
Misrah  die  Geschichte  begann,  wurde  er  von  den  Umstehenden  dafür  getadelt.  Infolgedessen  heißt 
in  der  von  ihm  selbst  gegebenen  IJädrami-Übersetzung:  ,Ein  Mahrimann'.  Die  Erzählung  trägt  un- 
verkennbar den  Stempel  der  Wahrheit  an  sich,  und  es  ist  fast  zweifellos  hier  Sultan  Abdallah  von 
S  hut,  der  Schwiegervater  des  Erzählers,  gemeint.  Sultan  Abdallah  hat  eine  Frau  in  jener  Stadt', 
(1.  i.  Schiit,  und  eine  andere,  namens  Bagilah,  Sods  Mutter,  in  , dieser'  Stadt,  d.  i.  Gischin.  Da  offen- 
bar  Sultan  Abdallah  lange  Zeit  von  Gischin  abwesend  war  und  gleichwohl  seine  in  Gischin  allein 
in  einem  Hause  wohnende  Frau  einen  Sohn,  vermutlieh  unseren  Sod,  gebar,  so  war  dies  den  Leuten 
höchst  verdächtig.  Daran,  daß  die  Frau  den  mehrere  Tage  beanspruchenden  Weg  nach  Sehut  unter- 
nommen  hätte,  dachte  niemand. 


5.    Frauenversarnrnlung. 


Mehri. 

i.  Siy&ren  fähre  wa-taamolen  wdad  wa- 
Satirdken  kil  fayt  fdrgas  wa-ktt  ber  wadis 
fdrgas  la  todüd  lü. 


Hadrami. 

l.  Testren  mdrreh  ica-talagcn  icu'ad  wa- 
tasterihni  kel  wähdah  serkeh  tca-Uadi  'in- 
dahä  fdrgahä  mä  cdd  terädeh. 


1   Lies:  luith   (Mülles).  Iirs:  laltöt.  3  Lies:  am  '   fo(  hier  irrtttmlich  antizipiert  und  sollte 

bleiben,   wie  im   Hadrami -Text.  ■"•  Lies:  Mein  eheliches  Kind  (Müller).  '  Soll  wegbleiben]  '   Das  Haus   der 

Bagilah,    das    sie   ganz   allein   bewohnt.     Sultan   Abdallahs   Baus   ist    nahebei.  1'"     Übersetzung  schließt  Bich   dem 

Badrami-Texl  an.  mit  dem  die  sijauri-  und  Soqotri-Versionen  abereinstimmen.   Im  Ms.  lautet  die  Übersetzung:  schlugen 
ihm  die  Leute  tot,  ins  Haus  zu  I.  Eis  i      nelb  ieht  •• ,  ,,[,,'/,  zu  lesen  tider  »u-ijhi'h  als  l'ait   pass.  anzusehen  (Müller). 

'^idie  Übersetzung  und  die  Erklärungen  dazu  fehlen  (Mülles). 


6.  Die  Nachtwerbung. 


I.  Prosatexte. 


2.  Wa-tagtabören  tar  herüh  iva-teshöten 
ica-tertiröken1  tar  herüh  iva-sisin  mihnet 
lä  ar  sebil  di  nhdj  dsi. 

{äli  her  miärah,  10.  Februar  1902.) 


2.  Wa-tataäradayn  fang  er-räs  ica-tad- 
bahen  ica-tasteriken  fög  er-räs  ica-lä  ma- 
dhem  fdgah  ülä  sebil  al-lab  cäsi. 

(10.  Februar  1902.) 


Mehri. 

1.  Amor:  gayj  sih  haybit 
u-sih  gayj  wa  habdnteh  sil- 
Us.  amör :  ,kel  tatduyük3 
bhüli,  hdffagah ;  yeghdbük 
k-söbeh,  tifagah  lä1.  toll 
amür:  Jidstou'. 

2.  Hetöbeh  gdj  k-söbeh. 
hazfth  minuh.  amör:  ,ho 
hdybi  di-maraddyi  gdj,  ha- 
töbeh5  hine  bhüli'. 

3.  Haz  gdj  hatöb  liineh 
bhilli,  ajüz  hazöt.  amör: 
,wnkö  thizVf  töli  hatlefm  hi 
(he)  ivi-se,  latgdys. 

4.  Amör  hdbü:  ;wukö  ta- 
lätgas'?  amör:  hazzdut  la- 
ydtyi'.  amörim  lieh :  Jehöni 
min  bümehl  wukö  taldtgas1! 

5.  Amör:  ,hattou,  jihmöne'. 
wa-töli  jihem;  tenG  nükä 
mukön,  tallüb.  had  yüwizmeh 
wahdd  yahdyzeh. 

{äli  her  miirah,    10.  Februar  1902.) 


6.    Die  Nachtwerbting." 

Deutsch. 

1.  Er  erzählte:  ,Ein  Mann  hatte 
eine  Kamelin  und  er  hatte  einen 
Mann,7  und  seine  Töchter  wa- 
ren drei.  Er  sagte:8  , Jeden,  der 
des  Nachts  zu  dir  kommt,11  ver- 
heirate ihn;  kommt  er  zu  dir 
am  Morgen,  verheiratest  du  ihn 
nicht'.     Darauf  sagte  er:  ,Gut'. 

2.  Es  warb  bei  ihm  ein  Mann 
am  Morgen.  Er  lehnte  es  ihm 
ab.  Er  sagte :  ,Mein  Vater  wird 
zufrieden  sein  mit  einem  Mann, 
der   bei  ihm  bei  Nacht  warb'.10 

3.  Als  der  Mann  bei  ihm  bei 
Nacht  warb,  lehnte  die  Alte 
ab.  Er  sagte :  , Warum  lehnst  du 
ab?'  Darauf  stritten  sie,  er  und 
sie,  er  tötete  sie. 

4.  Es  sagten  die  Leute : , Warum 
tötest  du  sie'?'  Er  sagte:  ,Sie 
lehnte  für  meine  Schwester  ab'. 
Sie  sagten  ihm :  ,Geh'  fort  von 
hier!  Warum  tütetest  du  sie!' 

5.  Er  sagte:  ,Gut,  ich  werde 
fortgehen'.  Und  darauf  ging  er 
fort;  bis  er  an  einen  Ort  kam, 
bettelte  er.  Einer  gab  ihm  und 
einer  weigerte  es  ihm. 


IJaiJrami. 

1.  Gdl:  rijjdl  ma'dh  nä- 
gah  wa-mddh  rijjdl  ica-ma-  5 
ah  bindt  t_aldt.  gdl:  ,min 
tawdk  fi-l-läyl,  zdwijah;  ica- 
min  jäk  as-subh,  Id  tazdici- 
jah'.    teil  gdl:  ,tdyyib\ 

2.  Rijjdl  hatdb  'indeh   es-  10 
silbh.    hazd  minh.   gdl:  ,dnä 
abüya  md  raddy  rijjdl,   ha- 
tdb 'indeh  fi-l-ldyl\ 

3.  Yöm  rijjdl  hatdb  'indeh 
fi-l-läyl,    hazdt   'ajüz.     gdl:  10 

,wards  tehzv?    teli  tahdlafü 
hü  loa-hi,  gatdlhä. 

4.  Gdlü    an-nds:    ,ivardk 
tegtelhä'?    gdl:     ,hazet    cdlä 
haicdtiL.     gdlü   luh:  ,sir  min  -2» 
hinä  !  wardk  tegtelhä' ! 

5.  Gdl:    .tdyyib,    bä-nsir'. 
Urteil  sdr:    hdttä  ja  makän, 

ydtlub.     had   yd'tih   ua-hdd 
ydglab.  25 

(10.  Februar  1902.) 


7.    Der  Tölpel  und  der  Ziegenbock. 

Mehri.  Deutsch.  Hadranii. 

1.   Amör:  gdji  serüh,11  go,  l.   Er   sagte:   ,Zwei   Männer,  1.   Gdlü:    rijjdl  ifnen,    ah- 

hagrerem;    ta    ghdybem    hol     Brüder,    gingen    fort;     bis    sie     ivdn,  sdru;  hdttä  jü  'ind  es- 

1  Lies:    teStiroken.  -  Anscheinend    eine    Erzählung,    die    auf  einer   wirklieben  Begebenheit    beruht,    worauf  die 

ganz  unbegründete  Erwähnung  der  Kamelin  und  dreier  Töchter  hinweist.  Von  der  Kamelin  wird  weiter  gar  nicht  ge- 
sprochen und  von  den  drei  Töchtern  kommt  nur  eine  für  die  Werbung  in  Frage.  3  Lies:  tatuuyük.  4  Richtig  wohl: 
maradäy;  es  wurde  aber  anscheinend  an  Stelle  des  d  ein  tonloses  rd  gesprochen.  5  Lies:  hatöb.  &  Lies:  Ce.  '  D.  h.  einen 
Sohn.  s  D.  h.  zum  Sohn.  9  Als  Werber  um  eine  deiner  Schwestern.  10  Ich  übersetze  die  Stelle:  Mein  Vater  hat  mir 
letztwillig  befohlen  (merod  =  merot  oder  letzteres  ist  Hörfehler)  einen  Mann,  der  bei  mir  wirbt  (lies:  hatöb  hini)  in  der 
Nacht.    Wahrscheinlich  steckt  dasselbe  Wort  auch  in  mä  raday  (Müller.!.         u  Für  terü  (Müller). 


s 


I.  Prosatexte. 


7.  Der  Tölpel  und  der  Ziegenbock. 


däulet,     amörem:     ,nehdum 
nahdem'.    amör :  Jiastöu'. 

2.  Hadömem.    wa-tdd  min- 
hem    hdyicar.1      has    nehöri 

5  amörem  had&k  hdywar:1  ,hat 
fa§d!',   amor:  Jiastöu'.9 

3.  Hagrdur;  ta  ghayb  hol 


kamen  zum  Sultan,  sagten  sie: 
.Wir  wollen  dienen'.  Er  sagte : 
,Guf. 

2.  Sie  dienten.  Und  einer  von 
ihnen  war  ein  Tölpel.  Als  eines 
Mittags  sie  zu  diesem  Tölpel 
sagten:  ,Hol  Essen!',  sagte  er: 
,Gut'. 


sultän,  gälu:  ba-ndhdam  'in- 
dak\  gdl:  ,häsil'. 

2.  Wähid  minhum  mag- 
röm. yöm  hijr  gälü  lidäk  al- 
magröm:  ,jib  el-gadä' ! 5  gäl : 
,häsil'. 

3.  Sär;   hdttä  ja  Hnd  al- 


3.  Er  ging  fort;    als   er  kam 
härmet     de     ddulet,      amor:     zur  Frau  des  Sultans,  sagte  er:     hörmeh  hagg  as-sultän,  gäl: 
Jiaum  fatd  de  häbü:  gäjü*     >}ch  ™"  das  Essen  d<*  Leute;     j0agdyt  ^a<jö  än-näs;  zdujis 


10  hdzbi'.    arniröt :  ,hdstou'? 

4.  Sei  fse,  hagrdur  b€-fse. 
Has  gdydel  fse,  hallät  tesrdb 
ganteh.*  amor:  ,tsreb  gentey 
ldl.    wagoföt  menh. 

15  5.  Hinsiis  lis  be-fse  wa- 
ll agräur  be-gdr  fse.  amörim: 
fse  ho'?  amor:  ,ber  han- 
sesk  be-fse1.  amor:  ,iefkb  häy- 
weV.     amor:  ,wukö  ho  hdy- 

20  wel'?  amor:  da,  het  hdywel'. 


6.  Intduhem.  ledug*  hibat. 
has  bar  ledüg*  hibät,  jihem; 
te  ksnh  härön,  hagrdur  bisen; 


dein   Mann    schickt   mich'.     Sie 
sagte :  ,Gut'. 

4.  Er  nahm  das  Essen,  er 
ging  fort  mit  dem  Essen.  Als 
er  das  Essen  trug,  ging  der 
Schatten  mit  ihm.  Er  sagte : 
,Geh'  nicht  mit  mir'.  Er  (schwieg) 
blieb  bei  ihm  stehen. 

5.  Er  warf  nach  ihm  mit  dem 
Essen  und  ging  fort  ohne  das 
Essen.  Sie  sagten:  ,Wo  ist  das 
Essen'?  Er  sagte:  ,Ich  habe 
schon  mit  dem  Essen  geworfen.' 
Sie  sagten :  ,Sieh  den  Tölpel'. 
Er  sagte:  , Warum  bin  ich  ein 
Tölpel'  ?  Sie  sagten :  Nein,  du 
bist  ein  Tölpel'. 

6.  Sie  kämpften.  Er  tötete 
sieben.   Als  er  schon  die  sieben 


ivassäni'.    gälet:  ,hdsil'. 

4.  Sei  al-gadä,  sär  bi-l- 
gadä.  yöm  hdmal  al-gadä, 
delel  tsir  maah.  gäl:  Ja 
tsiri  md'i'.     sakatdt  minh. 

5.  Ramä  lahä  bi-l-gdda 
wa-sär  bilä  gada.5  gälü:  ,al- 
gdda  fiwen'  ?  gäl:  ,ged  ra- 
mdyt  bi-l-gdda'.  gäl:  ,ente 
magröm'.     gäl:  ,waräh  dna 


magrom 
magröm' 


"2 


gäl :     ,  lä,      ente 


6.  Tagäicaru.   gatdl  sdbi'- 

ah.    yöm  gad  gatdl  sdba'ah, 
getötet  hat,  ging  er:  als  er  Ziegen       „      ,'-,      .„,.    .,  ,„._  ,. 

°     ,       .     °    °      '       ...  sardd;  sät  qanam,  qafta  bi- 

4        i      j.   i    7  j*  j  7  7      i    J*  7      fand,    einer    er   fort    mit    ihnen:      ,  .  ,  , 

•js  ta  ghayb  hat  dad,1  ksuh  dad  »  f   8         .  '      -ädnam ;     ja    'Inda    al-alb, 

x     jA  bis  er  kam  zu  einem  Dombaum,        &  '     J 

fand  er  den  Dombaum  mit  Dom.      säf  '<*&  fth  dorn. 

7 .  Er  sagte :    ,Ich   werde,   die 

Dom    herunterwerfen     und    ihr 


be-d'"mi 

7.  Amör:  ,1m  njiföne  dorn 
u-tem  bekeren  tesen'.  härön 
tnwiyu    dorn,     amör:    ,uköh 

30  tutäwiyum  dorn'? 

8.  Sihtdysen  kel  ad  arid, 
ksuk  birik  gdneh8  damit. 
amor:  ,hit gay,  sahtdnnak  In; 

35  ln't  lagdtk  hini  dorn',    nijzöt. 

(Söd   bei  11.  Februar  1902.) 


leset  sie  auf.   Die  Ziegen  fraßen 


die    Dom.     Er    sagte: 
freßt  ihr  die  D6m'"? 


.Warum 


8.  Er  tötete  sie  alle  außer 
einen  Bock,  er  fand  in  seinen 
Hörnern  eine  Dom.  Er  sagte: 
.Du  bist  mein  Bruder,  ich  werde 
dich  nicht  töten;  du  hobst  mir 
Dom  auf.  (Die  Geschichte)  kam 


7.  Gäl:  dnä  bähdrraj  minh 
ad-döm  ica-dnten  laffen  ed- 
döm1.  al-gdnam  dkalü  ad- 
döm.  gäl:  ,icaräken  fäkalen 
ad-döm'  f 

8.  Dabähhen  kallahen  cäd 
tSs,  iäf  i'i  gdrndh  dömeh. 
gäl:  ,dnta  ahihj.  mädbahdk; 
dnta  laffdyt  U  ad-döm'.  h<i- 
lasat. 

(11.  Februar  1902.) 


zu  Ende. 

1  Für  hAywel  (Müller).         2  Die  Betonung  dieses  Wortes  wechselt  in  der  Tat  (Müllki  a  Lies:  gäjü.       *  Für 

!Ä  üLwo».  .Seite'.  Für  hnl!ii(  ist  vielleicht  hallälh   zu  lesen  (Müller).      b  ,Dein  Aussehen  ist' (Müller).      '  Die  wech- 
selnde Betonung  des  Wortes  ist  auffällig.      "  Für  />■'••</    Müller).       :  Für  d&d    Mimik        ■  Für  gtineft,  Radix   .,  J>  (Mülli 


8.  Mutter  und  Tochter. 


I.  Prosatexte. 


Mehri. 

1.  Amörim:  ajüz  sis  X 
hbdntsen  hdymeh;  wa-te  nhör 
gaj  yeghdbsem,1  yasöm  lisen 
daum  wa-zubür 2  be-hileg  ga- 
jinöt. 

2.  Gajinöt  buküt.  ajüz 
amiröt  he-gajinöt:  ,ukoh  ti- 
biki'f  amiröt:  ,gdtye  tagd- 
ziben  tv.  amiröt:  ,uköh  ta- 
gdziben  tes'?3  ajüz  amiröt: 
,hdstoul. 

3.  Hagarröt  bi-gajinöt  te 
mkön,  tagöber  hdbü.  amör: 
,het  min  höfnj'f  amiröt:  ,ho 
wa-hebriti  min  bümeh'. 

4.  Amor:  ,tafiöm  thim*  simb 
fiebrits'f  amiröt  hem:6  ,ye- 
hdul'.  semets  lihem  bi-asirit. 
tetmen7  tis  iva-hagrörem  Ms. 
wa-njizöt  wa-gezöt. 

(SSd   her  abdällah,    11.  Februar  1902.) 


8.  Mutter  und  Tochter. 

Deutsch. 

1.  Sie  sagten:  Eine  Alte  hatte 
fünf  Töchter;  und  als  eines 
Tages  ein  Mann  zu  ihnen  kam, 
verkaufte  er  ihnen  Dom  und 
Zubür  um  die  Ringe  des  (jüng- 
sten) Mädchens. 

2.  Das  Mädchen  weinte.  Die 
Alte  sagte  zum  Mädchen: ,  Warum 
weinst  du' '?  Sie  sagte  :  , Meine 
Schwestern  berauben  mich'.  Sie 
sagte:  ,  Warum  berauben  sie 
dich'?  Die  Alte  sagte:  ,Gut'. 

3.  Sie  ging  fort  mit  dem  Mäd- 
chen bis  zu  einem  Ort,  sie  be- 
gegnete Leuten.  Sie  sagten:  , Wo- 
her bist  du'  ?  Sie  sagte :  ,Ich 
und  meine  Tochter  sind  von  hier'. 

4.  Sie  sagten:  ,  Willst  du  deine 
Tochter  verkaufen'?  Sie  sagte 
ihnen:  ,  Jawohl'.  Sie  verkaufte 
sie  ihnen  um  zehn.  Sie  kauften 
sie  und  gingen  fort  mit  ihr. 
Und  (die  Geschichte)  kam  zu 
Ende  und  sie  schloß  und  wurde 
fertig. 


Hadrami. 

1.  Gdlü:  'ajüz  mdiahä  ba- 
nätehd  hams ;  yöm  al-liejer 
rijjäl  yajihen,  yabi  'aldyhen 
daum  wa-hömer  bi-hüeg  al- 
bundyyah.  0 

2.  Al-bundyyah  beket.  al- 
cajüz  gdlet:  ,3  beniyyah!  iva- 
rds  tibhi'?  gdlet:  Jiawdti 
tagsabdiini'.  gdlet:  ,wardhd 
tagäzibdnnis'?  al-ajüz  gdlet:  10 
,ljLdsili. 

3.  Sdret  bi-l-bint  hattd 
mkdn,  'dradat  an-nds.  gdlü: 
,dnti  min  w8n'?  gdlet:  ,dni 
ica-binti  min  hinä'.  15 

4.  Gdl:  ,bagdyti  tabi'i  bit- 
tis'?  gdlet:  ,hdsel,  bäbi\ 
bi'dthä  'aldyhem  bi-asarah. 
astaröhä  wa-gaffü  bilid.  tva- 
njazdt  iva-dngasat  iva-tahdl-  20 
latat. 

(11.  Februar  1902.) 


9.  Der  Rabe  und  der  Fuchs. 


Mehri. 

1.  Amörem  yagrdyW  loa-hi- 
tdyl:9  ,nahhdum  zadgd'.  amör 
hitdyl:  ,hdstou'.  hitdyl  amör 
yagrdyb:  ,fsek  MniK  dyniel 
lieh  sarbet.  fsöhem  fdhreh,  ta 
njözem. 


Deutsch. 

1.  Es  sagten  der  Rabe  und 
der  Fuchs:  ,Wir  wollen  Freunde 
sein'.  Es  sagte  der  Fuchs :  ,Gut.' 
Der  Fuchs  sagte  zum  Raben : 
,Dein  Mittagessen  ist  bei  mir'. 
Er  machte  ihm  Schorbet.  Sie 
aßen  miteinander,  bis  sie  zu 
Ende  waren. 


IJadrami. 

1-  Gdlü  gar  ab  wa-talab : 
,ndbgi  natardfeg'.  gdl  talab: 
,hdsil'.  talab  gdl  lil-gordb : 
,gaddk  Hndi1.  laggd  luh  stir-  25 
beh.  tagdddu  mdrrah,  hdttd 
dnjazu  al-gdda. 


1  Lies:  yeghäbsen.         2  Zubür  ist  eine  rote  Schotenfrucht  und  schmeckt  wie  Zitrone;  sie  heißt  im  Hadr.  hörnet;  in 
Aden  zubär,  in  Mekka  tämar  hindl.  3  Hier  wiederholte  der  Erzähler:  ,tagdziben  W.     Er  erklärte  aber,  daß  dies  nicht 

hieher  gehöre,  was  ich  jedoch  bezweifle.  Es  paßt  sogar  sehr  gut  in  Vergleich  zu  der  Erzählung  D.  H.  Müllers  von  der 
sprechenden  Stute,  die  ebenfalls  auf  die  Frage,  warum  sie  weine,  sagt:  ,Ich  weine',  also  die  Frage  als  Antwort  wieder- 
holt (Vgl.  Bd.  I,  S.  77,  Z.  5).  4  Thim  ist  zu  streichen  (thim  ist  Verbesserung  für  thom,  welches  letztere  also  zu  streichen 
ist,  Müller).  5  Lies:  teilm.  6  Lies:  hehem.  7  Lies:  teSmem;  das  m  wegen  des  folgenden  iion  geworden.  8  Für 
häganiyb;  bisweilen  hat  das  Ms.  gartib  für  goräb  (Müller).       9  Lies:  hitdyl  (Müller). 

W    Hein,  Mehri-Texte.  2 


10 


I.  Prosatexte. 


9.  Der  Rabe  und  der  Fuchs. 


2.  Yagrdyb  amör  hitdyl: 
.isi'l:  li'mr.  dymel  heh  mege- 
lüt.%     as>'s//em  fähre. 

5  3.  Hitdyl  amör:  ,nahhdum 
lagaleg  rdb  el-alamin'.  ya- 
grdyb amör:  ,/idstou'. 

4.  Fdrra  beh,  ta  has  be- 
reit  mkon,    amör:   ,attagölig 

io  ad'?-  II Hin,- :  ,ddi  agölig  ad.' 

5.  Ferre  beh;  te  has  bereh 
mkon,  amör:  ,attagolig  ad'? 
amör:  ,ldd  ägligah  lä.    agö- 

15  Hg  Mtem  men  tdyri  iva-Mtem 
ininhdlliye.'- 

6.  Yagrdyb  amör:  ,hu  ga- 
tdk;  deed3  tar  gaff*  deh'. 

20  7.  Has  dör,  injifeh.  hi- 
tdyl ja  r  min  tar  gatf  di  ya- 
grdyb, ydumer:  ,bdli,  bi-mjä- 
ret  berek  tesrir!  bdli,  bi-mjd- 
ret    beri-k    tesrir!    bdli,    bi- 

25  mjdret  berek  tesrir'  ! 

8.  Wiga'  birek  tesrir.  gaj- 
jen  jerü  leh,  yuwizmeh  kan- 
zir.  haujirU  jerüt  Ich.  tu- 
wezmeh  kanzir. 

30  9.  Mgoren  hrüj,  hagrdur. 
nijzöt   iva-gazöt   ica-htalatot. 

(Söd  her   abddllah,    12.  Februar   1902.) 


2.  Der  Rabe  sagte  zum  Fuchs: 
,Dein  Abendessen  ist  bei  mir'. 
Er  machte  ihm  gerösteten  Ta- 
'äm.    Sie  speisten  zusammen. 

3.  Der  Fuchs  sagte:  ,Wir 
wollen  den  Herrn  der  Welten 
sehen'.    Der  Rabe  sagte:  ,Gut'. 

4.  Er  flog  mit  ihm,  bis  als 
er  schon  war  an  einem  Ort, 
sagte  er:  , Siehst  du  die  Erde?' 
Er  sagte :  ,Noch  sehe  ich  die 
Erde'. 

5.  Er  flog  mit  ihm :  als  er 
schon  an  einem  Ort  war,  sagte 
er:  , Siehst  du  die  Erde'?  Er 
sagte:  ,Ich  sehe  die  Erde  nicht 
mehr.  Ich  sehe  Himmel  ober 
mir  und  Himmel  unter  mir.' 

6.  Der  Rabe  sagte:  Ich  werde 
müde;  dreh'  dich  auf  diesen 
Flügel'. 

7.  Als  er  sich  drehte,  warf 
er  ihn  hinab.  Der  Fuchs  fiel 
vom  Flügel  des  Raben,  er  sagte: 
,Gott,  um  ein  Fallen  in  einen 
Teich !  Gott,  um  ein  Fallen  in 
einen  Teich!  Gott,  um  ein  Fallen 
in  einen  Teich! 

8.  Er  gelangte  in  einen  Teich. 
Ein  Knabe  ging  an  ihm  vorbei, 
er  gibt  (warf)  ihm  einen  Stein. 
Eine  Sklavin  ging  an  ihm  vor- 
bei, sie  gibt  (warf)  ihm  einen 
Stein. 

9.  Dann  ging  er  heraus,  er 
ging  fort.  Sie  (die  Geschichte) 
kam  zu  Ende  und  sie  schloß 
und  wurde  fertig. 


2.  Al-gordb  gdl  lit-talab  : 
,'asdk  cmdi'.  laggd  luh  mdgli. 
ta'dssü  mdrrah. 

3.  AMa'lah  gdl:  bagdynä 
nasöf  rabb  al-älamina' '.  al- 
gordb  gdl:  ,hdsili. 

4.  Tar  beh,  yom  gedeh 
makdn,  gdl:  ,tes~6f  l-ard'? 
gdl:  .cddnä  nesüf'. 

5.  Tar  beh,  yom  gedeh 
makdn,  gdl:  tesüf  l-ard'? 
gdl:  Ja,  md  cdd  asufeh.  a§&f 
samd  fogi   wa-samd    tdhti'. 

6.  El-gordb  gdl:  ,nd  za- 
hdft;  dör  fög  el-jindh  deh'. 

7.  Yom  dar,  saggätah.  at- 
td%ab  sagdt  min  fög  jindh 
al-gordb,  yegül:  ,ydllah,  bi- 
sdgtah  fi  gadir!  ydllah,  bi- 
sägtah  fi  gadir  !  ydllah,  bi- 
sdgtah  fi  gadir1, ! 

S.  Jdfi-l-gadir.  waled  mar 
'alf'h,  hdddafeh  bi-häsä.  hddi- 
meh  mdrrat  'ali'h.  hdddafteh 
bi-hdsä. 

9.  Ti'i/i  hdraj  min  al-<)n- 
dir  wa-rdwwah.  nejazdt  n-<i- 
gtasat  ivd-htalatat. 

'(12.  Februar  1902  | 


Mehri. 

l.  Amor:  Jserir  va-tiri'h 
nöjer.  gahaböt  hallot,  weme- 
hdmd  di-söbeh  birelcditeierir'. 


10.  Die  Hyäne  und  der  Fuchs. 

Deutsch.  .  üadranii. 

1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Teich  1.    Gdl:    gadir     ica-fogeh 

and   auf  ihm  ein  Stein.   Es  kam      hdsa.  gut  (}.jät)  ddba'ah.  we- 

'  yisbdh  fi-l-gad/r. 


die   Hyäne   und  der  Fuchs,    der 
schwamm  in   diesem  Teich. 


Ta'.'un,   in   M.l  i  genannt,   im  JJadramüt   ebenso,   in  Aden   miqti  .das   folgende 

aSüi.  J  A'd  =  ard  (mit  tonlosem  r)  =  Erde.        ■  lh-,',1  —  ilor.        '  Für  fei       (Mttu 


10.  Die  Hyäne  uud  der  Fuchs. 


I.  Prosatexte. 


11 


2.  Amirot  mehemd:  ,wukö 
het  biimeh'?  amör:  diu  bü- 
meh,  an  jeröhem  li  häbü, 
yuivezmem  ti  göt'. 

3.  Amirot  mehemd:  ,ho 
haum  bädük'.  amör:  ,thim 
bddi,  tahdwioel'.  amirot:  ,ye- 
hdul,  haum  bädük,  iva-het 
gäj  misreh'. 

4.  Gerbot  bädeh.  Has  ne- 
hör  yeghdybem  tes  bedien, 
jidtifmis  bi-ddrb,  ta  gibwat 
has;  hagrdgrem  häbü. 

5.  Has  häbü  hagrdgrem, 
yeghdbs  mehemd.  amör:  ,ices 
u-ioes'.  gebhöt  hallöt.  amör: 
.tagäybih   lä;    ho    heregdis'.1 

6.  Yeltöm2  Ms  kuivöd3  de 
tomer.  iva-gadlets.  has  bers 
mkön,  yehirgis  tis  mehemd 
wayeßül  Ms. 

7.  Galgöt  minh,  te  kseth. 
has  kseth,  amör:  ,thim  he'? 
hallöt  amirot:  ,lek  laum  ä 
lä;  haum  la§dg  ä  buk', 
amör:  ,tahim  sa1uUgi  d  bi, 
hdstou1. 

8.  Sarjöt  leh  birek  zoter. 
amröt:  Jiibinya,  haum  le- 
hdggar  hatäb,  wa-tem  si- 
dhem  min  tingdd  ä  leh  hi- 
yötet1. 

9.  Has  ajüz  haggar öt,  'me- 
hemd ydmer:  ,mb  mb  mb1.5 
amirot:  ,tituwivi  heL?  amör: 
,detiiwici  göt.  an  thdumen 
göt,  nteren  li.1' 

1  Lies:  hereydis.       2  Lies:  t/eiom. 
ob  man  knuspern  wollte.         6  mägtaf  ist 


2.  Sie  sagte  zum  Fuchs: 
,Warum  du  hier'  ?  Er  sagte : 
,Ich  bin  hier,  wenn  vorüber- 
gehen bei  mir  die  Leute,  geben 
sie  mir  Essen'. 

3.  Sie  sagte  zum  Fuchs:  ,Ich 
will  nach  dir'.  Er  sagte:  .Du 
willst  nach  mir,  verweile'.  Sie 
sagte:  ,Jawohl,  ich  will  nach 
dir  und  du  bist  ein  guter  Mann'. 

4.  Sie  kam  herbei  nach  ihm. 
Als  des  Tages  die  Beduinen  zu 
ihr  kamen,  schlugen  sie  sie  mit 
einem  Stock,  bis  die  Besinnung 
schwand ;  es  gingen  fort  die 
Leute. 

5.  Als  die  Leute  fortgingen, 
kam  zu  ihr  der  Fuchs.  Er 
sagte:  ,Was  ist  mir  dir'?  Es 
schalt  die  Hyäne.  Er  sagte: 
, Schilt  nicht;  ich  werde  dich  be- 
friedigen'. 

6.  Er  kaufte  ihr  einen  Korb 
Datteln.  Und  sie  trug  ihn.  Als 
sie  schon  an  einem  Ort  war, 
stahl  ihn  ihr  der  Fuchs  und 
flüchtete  mit  ihm. 

7.  Sie  sah  nach  ihm  (dem 
Fuchs),  bis  sie  ihn  fand.  Als 
sie  ihn  fand,  sagte  er:  ,Was 
willst  du'?  Die  Hyäne  sagte: 
,Dir  ist  kein  Vorwurf;  ich  will 
dich  verbrennen'.  Er  sagte:  ,Du 
willst  mich  verbrennen,  gut'. 

8.  Sie  nähte  ihn  im  Korb  zu. 
Sie  sagte:  , Meine  Tochter,  ich 
will  Brennholz  holen  und  ihr 
hütet  euch,  ihm  die  Naht  zu 
lösen'. 

9.  Als  die  Alte  fortging,  sagte 
der  Fuchs :  ,mb  mb  mb'.  Sie 
(eine  der  Töchter!  sagte:  ,Was 
ißt  du'  ?  Er  sagte :  ,Ich  esse 
eine  Speise.  Wenn  ihr  Speise 
wollet,  löset  mich.' 


2.  Gälet  li-td'leb:  ,waräk 
tasbäh  bi-l-gadir'f  gäl:  ,nä 
hinä  tebedddyt,  in  kän  mdrru 
'indi  an-näs,  yatöna  göt\ 

3.  Gälet    ad-ddb'ah:    ,dni  5 
bagdijt  min  betdak'.  gäl:  ,lau 
bagdyti    min    bä'di,    dg'adi'. 
gälet:    ,bagdyt    min    badek. 
wa-4nte  rijjäl  semsüm1. 

4.  Gä'adet  min  badeh.  yöm  10 
jühä  bedü,  nedefühä  bi-l-'dsä, 
hdttä  rähat  (1.  dähat);  gäffü 
ennäs. 

5.  Yöm  gäffü   an-näs,  yi-  15 
jihä  attalab.     gäl:  ,ices  ha- 
bär'.      loa-häsemteh    ddb'ah. 
gäl:  Ja  tahäsimi;  dnä  ardis'. 

6.  Yesteri     lahä    gösarah  20 
tdmr.  loa-hamlethä.  yöm  icd- 
salat    makän,    yesrdghä    at- 
tälab  ica-yesrud  bihä. 

7.  Daioicdrt  minh,  lammä 
sä f et  eh.  yöm  säfeteh,  gäl:  25 
,bagdyt  wä'?  gälet  ad-ddbcah: 
,mä  calik  laum;  bagdyt  dhri- 
geki.  gäl:  ,bagdyti  tahrigini, 
häsil. 

8.  Hdyyatat  caleh  fi-l-mdg-  30 
taf.6    gälet:  ,yä  banäti,   dni 
bä-gdffi  bi-jib  hatäb,  wa-nten 
idhinen'.  .  . 

9.  Yöm  särat  al-ajüz,    at-  35 
tjblab  yegül:  ,ms  ms',    gälü: 
,tükul    wd'?    gäl:   ,äkul  göt. 
in    bagdytn     al-güt ',    fuken 
minni  Ihiyät1. 


3  Lies:   kuwworet.       4  Lies:  tahdSg.       5  Wird  mit  den  Lippen  gemacht,  so,  als 
ein  geflochtener  Korb,  der  über  die  im  Hause  aufbewahrten  Datteln  gestülpt  wird. 


12 


I.  Prosatexte. 


1 1 .  Die  sieben  Söhne. 


10.  Amor:1  Jidstou,  ntreye         10.  Sie  sagte:  ,Gut,  ich  werde  10.     Gdl:     ,häsil'.     faken 

lük'.     nto 2  leh,  wa-hdgraur.     dich   lösen'.     Sie   löste  ihn  und  cal<'yh  al-hiyäteh,  u-gdffa.  na- 

nijizot  wä-gazöt  icä-lßalatöt.     er  S[liS  fort-     (D'e  Geschichte)  jazdt   wa-gtasät  iva-litdlatat. 

ist   zu  Ende   und   abgeschlossen 

(S6d  her  abdällah,   12.  Februar  1902.)             ,    r     ..  12.  Februar  1902.) 

v                                                              und  fertig.  ' 


11.    Die  sieben  Söhne. 


Meliri. 

1.  Amor:  gayj  iva-sih  hi- 
5  benhe  ibdyt.     iva-ta-k-sobeh 

yagrdyrem,  yahddimim,  iva- 
gasardun  yithäyifem.  yahdyf 
min  kel  täd  mikeyol  d'es. 

2.  Ajüz     tämor:      ,tvuköh 
io  ays  haur'?  yämor:  ,ays  haur 

ld',  te  mkön  jihemem. 

3.  Te  nakä-mkon?  häbü 
amörem:  ,de-wuköh  fem'? 
amörem :     ,nahd    nahdudem 

15  hidmet'.  tdmör: , hidmet  dihe'? 

4.  Amörem:  ,nahä  had 
i/nhödem  tin  wa-hdd  yuhö- 
dem  zuwdyr,  wa-nugölig  min 
hal  di-bdli  gidireh'. 

20  5.  Sruh  jihemem,  iva-äd 
Ii/imüh.  te  nakd-mkön,''  amor: 
,de-wukö  thn  tajihemem'? 

6.  Amörem:  ,nahä  ta  nij- 
höm,   himdan  be-gayj  ddulet 

25  töjer  wa-hibin  haibdyt,  wa- 
nahdum  nasker  kinük'. 

7.  Gdj  ddidet  amör:  ,kaml? 
amörem :  .Li-v:ärh  asrin  vi- 
yälK     dindet  amor:   Jidstau, 

so  hödümem'! 


Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Mann 
und  mit  ihm  waren  seine  sieben 
Söhne.  Am  Morgen  gingen  sie 
fort,4  arbeiteten,  und  des  Spät- 
nachmittags kamen  sie  heim.  Es 
brachte  jeder  einzelne  ein  Maß 
Ta'am. 

2.  Die  Alte,  sagte:  , Warum 
ist  der  Ta'äm  wenig'?  Sie  sagen: 
,Der  Ta  am  ist  nicht  wenig',  bis 
sie  nach  einem  (anderen)  Orte 
gingen. 

3.  Als  sie  an  einen  Ort  kamen, 
sagten  die  Leute:  ,Was  ist  mit 
euch'?5  Sie  sagten:  ,Wir  leisten 
Arbelt'. e  Sie  sagen :  ,Was  für 
eine  Arbeit'? 

4.  Sie  sagten:  ,Wir,  einer 
arbeitet  in  Lehm  und  einer  ar- 
beitet in  Stein,  und  wir  sehen 
dabei,  was  der  Herr  (Gott)  ver- 
fügt hat'. 

5.  Zwei  gingen  fort,  und  es 
waren  noch  fünf.  Als  sie  an 
einen  Ort  kamen,  sagten  sie: 
, Warum  ginget  ihr  fort'? 

6.  Sie  sagten:  ,Wir,  als  wir 
fortgingen,  hörten  wir  von  einem 
reichen  Sultansmann  und  seinen 
sieben  Söhnen,  und  wir  wollen 
bei  dir  Soldaten  sein'. 

7.  Der  Sultansmann  sagte: 
,\\'i>'  viel'?  Sie  sagten:  ,1m 
Monat  zwanzig  Taler'.  Der 
Sultan  sagte:    ,Gut,  dient'! 


Harjrami. 

1.  Gdl:  rijjdl  wa-md'ah 
'iyäl  sdb'ah.  le-sübh  yasirü, 
ydhdumu.  le-asiyyah  ydtwu. 
wa-yatdwwu1  kullu  wähid 
gars  ta'äm. 

2.  'L-ajüz  tagül:  ,waräh 
ta'äm  suiviyyah'f  yagülu:  ,et- 
ta'dm  mä  hü  galil1,  hattd 
mekän  säfaru. 

3.  Lammd  jü  mekän.  näs 
gälü:  ,waräkum  ntüm1?  gälu: 
nihnd  nahdüm  hidmah'.  gälü: 
,hidmdt  ays' ? 

4.  Gälü:  ,nihnä  had  yah- 
düm  tin  iva-häd  yahdum 
hdsa,  ica-nsüf  min  hdda  li- 
räbbi  gdddarah'. 

5.  Itjiin  min/mm  säru,  ua- 
'äd  hdmsah.  hdtta  ju  mekän, 
gälu:  fWaräkum  ntiimtasirv/ 

G.  Gälü:  nihnd  smä'na  bi- 
rijji'd  ddula  täjir  wa-iyälah 
sdb'ah,  bagdyna  nahdüm'. 

7.  As-su/tdn  gut:  .kaiir .' 
gälü:  .fi-s-salitv  'isrtn  riyäl'. 
as-sufydn  gäl:  ,hdsil,  dh- 
dumu'  ' 


1  Sollte  amirßt  sein.  (Ist  plur.  fem.,  ebenso  das  folgende  nt6r,  Mülles.)        '-'  Lies:  ntdr.  Sollte  fem.  sein.  l 

*  Pflegten  sie  fortzugehen  etc.  (Mülles).       6  Was  wollt  ihr?  (Mülles).       "Wir  sind  Arbeiter  (Mülles). 
m   M     :ui    yadv  «  .  ti     (Mut  leb). 


11.  Die  sieben  Söhne. 


I.  Prosatexte. 


13 


8.  Hodümem     hineh.     te-         8.  Sie  dienten  bei  ihm.    Als         8.    Hddmu     mdahu.      te5 

sneh     nükä     harb,      wdthaf    in     einem    Jahr    Krieg     kam,  senehjä/iarb,wa-tawäe  gaum, 

gaum,   loa-lättagem  liyek.  kamen  des  Abends   die  Feinde  lva-tagätaho  deläk  (deläk). 

und  sie  töteten  diese. 

9.  Järim   asrin   u-liek  hi-         9.    Es    fielen    zwanzig     und  9.  Sdgatu    minhum    cisrhi 
bdyt  järim,   iva-sruh  fillem.     diese    sieben    fielen    und    zwei  wa- deläk     säVah,      wa-tnin  5 
te  nekd-mukön,1  yikesem  ajüz     Aohen.2     Als   sie   an   einen   Ort  &rc[u      jldtta  jü  ^^   §&fu 

'ajiiz  wa-banätha  sdb'a. 


iva-habdntse  höbä. 

10.  Amörim:  ,nehdum  ne- 
tahdwwal  hinnis'.  amirot: 
,tehdwicalem  ica-tem  giyüj 
misäralv. 

11.  Tahaulilem  senSt.  has 
seilet  halldut,  amorem:  ,ad 
nehdum  hinis  lä'.  amiröt: 
,tehdyyimem  hini  lä,  bäli 
siMl  hikunv. 

12.  Jihemem.  te  jrehum 
l'ajüz  bis  1  höba  ayenten  we- 
bis  höba  srdnten  tue-bis  e 
höba  hidüten, 

13.  amorem:  ,nehdum  net- 
tag', amiröt:  ,§i  humüh  lä'. 
amorem:  ,hin  gäli,  Ms  fdi- 
let'.  amiröt:  ,haums  lä  fal- 
let', amorem:  ,tahim  fadilet 
lä,  tarähs  birek  si  lä'. 

14.  U-jihemem.  te  mkön, 
kesöhem  göbel.  jirühem  hinah. 
dek  söh  amör:  ,de-gdy'.  amo- 
rem :  de-gäk  lä,  dömeh  ar 
göbel'.     amör :  ,de-göbel  lä'. 


kamen,  finden  sie  eine  Alte  und 
ihre  sieben  Töchter. 

10.  Sie   sagten:   ,Wir   wollen  10.   Gdlü:    ,bä-ndg^ud   'in- 
bei   dir  verbleiben'.     Sie  sagte:  dis' .  gälet :  .agudu  wa-ntem 
,Verbleibet,    und   ihr   seid   gute  „^y  semäslm'.  10 
Männer'. 

11.  Sie   verblieben   ein  Jahr.  11.   Gd'dü  seneh.    yöm  se- 
Wie^das  Jahr  um  war,   sagten  ne/t  m(lrrat,    gdlü:    ,mä    ad 

bagdynä  'indis'.     gälet:    ma 


sie:  ,Wir  wollen  nicht  mehr  bei 
dir  (bleiben)'.  Sie  sagte :  ,Ihr 
wollt  bei  mir  nicht  (bleiben), 
der  Herr   mach  es  euch  leicht'. 

12.  Sie  gingen  fort.  Als  sie 
bei  einer  Alten  vorbeikamen,  die 
sieben  Augen  und  die  sieben 
Füße  und  die  sieben  Hände 
hatte, 

13.  sagten  sie:  ,Wir  wollen 
trinken'.  Sie  sagte :  Ich  habe 
kein  Wasser'.  Sie  sagten :  ,Uns 
wenig,3  dir  Überfluß'.  Sie  sagte: 
.Ich   will   ihn    nicht,    den   Über- 


'äd  bagdytu  cindi,    dllah  ye- 
sehhil  lakum  tarig'.  15 

12.  Särü.  mdrru  cald  'ajf/z 
fiha  sdb'a  "iyün  wa-fiha 
sdb'a  rujiil  wa-fiha  sdb'ah 
idet, 


13. 

rab'. 
gälu : 


gälu:    ,bagdyna    nds-  20 
gälet:    ,mä    si   may'. 
,nti  rahima,    ba-yagdc 


lis  fadila'.  gälet:  ,md  ba- 
fluß'.  Sie  sagten:  , Du  willst  den  gdyt  al-fadUa'.  gälu:  ,mä 
Überfluß  nicht,   es  ruhe  auf  dir     bagdyti  fadila,    lä   tardh  lis  25 

bdraka'. 

14.    Wa-säru    hattd  mkän. 
Idhgu  Yid.  mdrru  'indeh.  däk 
al-kabir  gäl:  ,da  hüy'.  gälu: 
,mä  Im  huk,  da-l-üd'.     gäl:  30 
,da  mä  hu  'üd'. 


15.  Amör:  lä,  gaddu!  ne- 
hdum nehäggar  bireh  (1.  birek) 
höter'.    amör:  Jieräna  gdö'! 


kein  Segen'.4 

14.  Und  sie  gingen  fort.  Als 
sie  an  einem  Ort  waren,  fanden 
sie  einen  Balken.  Sie  gingen  an 
ihm  vorbei.  Jener  Große  sagte : 
,Dies  ist  mein  Bruder'.  Sie  sag- 
ten: ,Dies  ist  nicht  dein  Bruder, 
dieser  ist  nur  ein  Balken'.  Er 
sagte:  ,Dies  ist  kein  Balken'. 

15.  Sie  sagten:  ,Nein,  vor- 
wärts! Wir  wollen  fortgehen  in 
das  Tal.'     Er  sagte :   ,Also  vor- 


15.  Gäl:  Jiäyya!  bagdyna 
nagdffi  gdda-l-ivddi'.  gäl: 
Myya  gaddu'! 

1  Lies:  nakäam  mkön.  2  Worauf  sich  7  und  '.!  beziehen,  ist  schwer  zu  sagen:  die  ganze  Erzählung  ist  übrigens 
sehr  unklar  und  verworren  (Müller).  3  Ob  hin  gäli  so  richtig  verstanden  ist,  weiß  ich  freilich  nicht  (Kaum  richtig; 
auch  heißt  <*X~-ia9  hier  nicht  .Überfluß',  sondern  etwa  ,Dank'  (Müller).  4  birek  heißt  sonst  .zwischen'  und  nicht  ,Segen', 
aber  das  hadr.  &J^j  spricht  für  Heins  Auffassung  ^Müller).  5  Lies:  hdttü  (te  ist  auch  gut,  Müller).  6  So  Ms.  für 

dawä  (Müller). 


14 


I.  Prosatexte. 


11.  Die  sieben  Söhne. 


16.  Hagrdyrem.  te  gahdy- 
bem  mukön  gdher,  ksöhem 
häbü    meken  di  higizäymem. 

17.  Amörem:  .nehdum  na- 
5  del   hi-ticelihenv.     te  gahj&y- 

bem  hinehem,  fiShem  hine- 
hem. iva-min  tar  fsa  higrdy- 
rem. 

18.  Te     gahdybem     bir4k 
io  nehar  difilfel,  süktfem;  wa- 

sihem  kelb.  has  bihilli,  kalb 
yedtya  lehem.1  gulügem  minh. 
te  ksühem  teh,  hagräyrem 
hem  iva-he. 
15  19.  Te  ghdybem  mekön, 
ledshum  gdji  sruh  tehaulilem. 
amör:  ,da-ukö  tim  thaulel- 
kem'9  amör:  ,nhä  di-btedye?i'. 

20.  Amör:  ,sau2  nhä   nit- 
20  hdwwal  henikem'.  amör:  ,ta- 

hdm  hinen,  häya  hikem!  wa- 
nhä  nabyöd  höhn   lä'. 

21.  Thaulilem.  Te  wagt 
amörem:  .nhä  da-hdtkirem  bü- 

25  mah,  toa-täu  njihüm,'.  amör: 
Jhaym  teil    nejhOm,    hdstou'. 

22.  JiMmem  had  wätuh 
wa-hdd  wutuh.  ad  täd  je- 
hi'm    he-rihbet    [Hajtarmöt. 

30  has  nüka,  härüs  u-nüka  bi- 
hubün  wa-sih  hihrlt  u-sih 
hibnihe  dagtät. 

l'3.    Tod   minhem  seh  fir- 


16.  Sie  gingen  fort.  Als  sie 
an  den  anderen  Ort-  kamen, 
fanden  sie  viel  Leute,  welche 
rasteten. 

17.  Sie  sagten:  ,Wir  wollen 
hinübergehen  zu  ihnen  hin'.  Als 
sie  zu  ihnen  kamen,  aßen  sie  bei 
ihnen.  Und  vom  Essen  gingen 
sie  fort. 

18.  Als  sie  in  die  Schlucht 
Filfil4  kamen,  schliefen  sie;  und 
sie  hatten  einen  Hund.  Wie  es 
Nacht  war,  verschwand  ihnen 
der  Hund.  Sie  sahen  nach  ihm. 
Als  sie  ihn  fanden,  gingen  sie 
fort,  sie  und  er. 

19.  Als  sie  an  einen  Ort 
kamen,  fanden  sie  zwei  Männer, 
welche  da  saßen.  Sie  sagten: 
."Warum  verweiltet  ihr  (hier)*'? 
Sie  sagten:  ,Wir  sind  ermüdet*. 

20.  Sie  sagten :  ,Jetzt  ver- 
weilen wir  bei  euch'.  Sie  sag- 
ten: ,  Wollt  ihr  bei  uns  (bleiben), 
seid  willkommen 'I  Und  wir  hassen 
die  Menschen  nicht'. 

21.  Sie  blieben  da.  Nach  einer 
Zeit  sagten  sie :  ,Wir  haben 
uns  hier  verzögert  und  jetzt 
gehen  wir  fort'.  Sie  sagten: , Wollt 
ihr.  daß  wir  fortgehen,  gut'.5 

22.  Sie  gingen  fort,  der  eine 
so  und  der  andere  so.  Nur 
einer  ging  fort  in  eine  Stadt 
Hadramüts.Wie  er  kam,  heiratete 
er  und  bekam  Kinder  und  er 
hatte  eine  Tochter  und  er  hatte 
seine  drei  Söhne. 


16.  Wa-säru.  hattd  jü 
mkdn  tdni,  hdssalu  nds  jem 
wa-ddllu. 

17.  Gälu:  ,bagdyna  na- 
mür  laindahurri'.  hattd  icd- 
salu  läindahum,  taädddu 
'indahum.  ica-min  bdd  7- 
gadd  sdru. 

18.  Hdtta  wdsalu  icasdt 
sa'b  filfil,  ndmü;  iva-md'a- 
hum  kelb.  yöm  bi-leyl,  da 
'aldyhem.  ddwwaru  minh. 
hassalüh.  yöm  hdssalü,  gdffu 
hum  wa-hii. 

19.  Hdtta  jü  mkdn,  sdfu 
rijjälayn  gdldu.  gdl:  ,ward- 
kum  ga'ddtum'?  gälu:  ,nihnd 
tebadddyn' . 

20.  Gdl:  .tau  nihnd  ndg- 
ud  indakum'.  gdl:  ,bagdytu 
indanä,  hdyya  bi-kem!  nihnä 
md  ndbyad  en-nds'. 

21.  Gd'dti.  hdtta  wagt 
gälu:  ,nihnd  angatäna  hind, 
tau  ba-nsir'.  gdl:  ,bagdytu 
nihnd  nasir,  häsel'. 

22.  Sdru  had  kida  tca-hdd 
kida.  Yid  wähid  sär  l-al- 
biläd  Hadarmüt.1'  yöm  wdsal, 
zdwwaj  iva-jäb  'iyyäl  wa- 
ma'üh1  bit  wa-manh7  'iyyäl 
taldt. 

23.  Wähid  minnahum  md- 

s 


23.  Einer  von  ihnen  hatte  eine 
hin.    wa-td  gasrdun  üfidU     Stute.  Und  als  es  Spätnachmittag     'ah    hdylak9     yaum    el-asr 

war.  ritt  er  um  die  Wette  und  sie     nisabiq   wa-yasbiqüh.      hdtta 
iil"  rholen  ihn.  Als  eines  Tages  er 
einer  Sklavin  die  Töpfe  zerbrach, 


wa-yifidrim    teh.     te    nehör 
fayt  debür  li-fyaujdten5 giddr, 


yisäbig  wa-yasbigüh. 
yaum    wähid  kdssir  'dla  jä- 
riyah  buräm, 


1   abüd   her  all  her  dsk   ri  sagte:   dduyc   tclicm.         •  Lies:   tau.         :l   Wohl   für  hautjarlen    |>1 

folgende  amör  and  der  Sal   .  ,Di  I   uns  unsere  Töpfe',  beweist;  im  rjadrami  strlit  allerdings  sg.  4oA^, 

□de  Satz  im  Plural,  wornach  die   Übersetzung  zu  rektifizieren  ist    Müller).         '  Das  Wädi  Filfil  liegt  im 
Mahraland  nnd  ist  durch  das  W&di  'Fsm  dem  Wfrdi   Mstleb  tributär.         ''  Man   würde  erwarten:  Wollt  ihr,  daß  ihr  f.irt- 
6  Lies:  hadramüt.        '  Beide  richtig  (Müller).         '  l'as  richtige  rjadramiwort  ist  mtihrah. 


11.  Die  sieben  Söhne. 


I.  Prosatexte. 


15 


24.  haujäten  amör :  ,het 
t  et  aber  la-nhd  glderyen.  hi- 
bak  digruh l  mink  firhin  d- 
üzümuk  firhin  tibrit'. 

25.  Hagräur  gajjen.  te  hal 
hibah,  amör:  ,haitm  firhin, 
dl  jit'.  amor:  ,tats'.'2 

26.  Haz  k-sobeh  hagräur 
gajjen,  sfeder ;  hdbu  fidri- 
hem  taur  hdwili  wa-täur 
gdher  tl-röt  beh  birök  ad, 
we-ldd  herijöt  beh  Id. 

27.  Heruj  bi-dd  tdd,  his- 
ris  ica- hagräur.  te  ksuh 
godeb  di-mot,  jeldeh,  wa-hds 
ber  jeldeh,  libis  jeldeh  de 
godeb,  hibre  di-bagrU. 

28.  Wa-hagrdur.  te  ga- 
häyb  rihbet  gayrhit,  hudfnn 
hal  däidet  jemmöl  di-riköb. 
wa-te  k-söbeh  yagobed  rikob 
wa-t  gasräivican  ithauf. 

29.  Te  nhör  tagt  hagzom 
sihem,  ars  hibänten  la-ddulet 
hobä,  di  sfig,  hibäntha  härba 
sfig  rbot  hasrof. 

30.  Tagt  minsen  gännet 
hazöt  mine  gayjs,  sifgöt  bdl 
kos  wa-wugöt  seh.  wa-te  k- 
sobeh  yehagräur  yelubid  zä- 
yur. 

31.  Wa-liyik  hit  tagäbhem 
gädsen.3  tdmoren  Ms:  ,sebb, 
Mt  härmet  di-bdl  kos'. 


24.  sagte  die  Sklavin:  ,Du 
zerbrichst  mir  meine  Töpfe.  Dein 
Vater  hat  dir  Unrecht  getan; 
sie  haben  dir  eine  gebrochene 
Stute  gegeben'. 

25.  Es  ging  weg  der  Jüngling. 
Als  er  bei  seinem  Vater  war, 
sagte  er:  .Ich  will  die  Stute,  die 
gut  ist'.     Er  sagte:  ,Nimm  sie'. 

26.  Wie  am  Morgen  der  Jüng- 
ling fortging,  ritt  er  um  die 
Wette ;  er  überholte  die  Leute 
das  erste  Mal  und  das  andere 
Mal  flog  sie  mit  ihm  ins  Land 
und  kam  nicht  mehr  mit  ihm 
heraus. 

27.  Er  kam  in  einem  Land 
heraus,  band  sie  fest  und  ging 
fort.  Als  er  einen  Stier  fand, 
der  tot  war,  häutete  er  ihn  ab, 
und  wie  er  ihn  schon  abgehäutet 
hat,  zog  er  des  Stieres,  des  Jun- 
gen der  Kuh,  Haut  an. 

28.  Und  er  ging  fort.  Als  er  in 
eine  andere  Stadt  kam,  diente 
er  beim  Sultan  als  Kamelknecht 
der  Kamelinnen.  Und  am  Mor- 
gen führte  er  die  Kamelinnen 
zur  Weide  und  am  Spätnach- 
mittag kam  er  heim. 

29.  Als  er  eines  Tages  mit 
ihnen  rastete,  war  die  Hochzeit 
der  sieben  Töchter  des  Sultans, 
welche  heirateten,  seine  vier4 
Töchter  heirateten  vier  Scherife. 

30.  Eine  von  ihnen,  die  Jüngste, 
lehnte  ihren5  Mann  ab,  sie  heira- 
tete einen  Dickbauch  und  lag 
mit  ihm.6  Und  als  es  am  Mor- 
gen war,  ging  er  fort,  er  schoß 
Wildziegen.7 

31.  Und  diese  sechs  pflegten 
ihre  Schwester  zu  schelten.  Sie 
sagten  zu  ihr:  .Schweig,  du 
Frau  des  Dickbauchs'. 


24.  'l-järigah  gälet:  ,ntä 
takässir  'aläyna  burdmnä. 
buk  dam  minnak  al-mührah 
'atök,   miihra  maksüra'. 

25.  Sdr  n-ivelU  laind  buh,  5 
gdl:   ,bagäyt  miihra,  di  (di) 
hi  zenah'.   gdl  luh :   ,hodha'. 

26.  Yaum    as-siibh   sdr  'l- 
waled,    sdbeg;    en-nds   sabä- 
ghem  äwwal  märra  wa-tdni  io 
märra    tdret    buh  fi    wasät 
el-ärd,  md  'ad  harrijcth. 

27.  Häraj  fi  ard  wdhiJ, 
geyyedha  bi-häbl  wa-sör. 
hätta  liässal  tör  mäyyit,  näd-  15 
dar  minneh  al-jild,  yöm  ned- 
dar  al-jild,  lebes  al-jüd  hag 
at-tor,  toaläd  al-begweh. 

28.  Wa-sdr.     hätta  wdsal 
bildd  tdni,  hädam  'ind  döle 
jemmdl  taht  er-rikdb.  yaum  20 
assübh   yärci   ar-rikdb  iva-le 
'l-'äsr  yedawwihem. 

29.  Hättä  yaum  wähid  gä- 
cad  'indahem  zuwdj  bandt  ad- 
ddula säb'a,  yezäwwijen, band-  25 
teh  ärbd  zdwwijen  ärba  'asräf. 

30.  Wdhidah  mlnnehen  sa- 
gireh     hazet     min     zäujaha, 
zäwwajet  maul  al-bätan  wa- 
xoagdät  mdah.  wa-yäum  su-  30 
bah  yagäffi  yädrub  däbi. 

31.  Deldk  sit  tahäsimen 
ühtahen.  tagiden:  ,skuti,  nti 
hormit  maul  el-kerseh'. 


1  Verstelle  ich  nicht  (Müller).         -  Vielleicht  von   k^i  (Müller). 
hier  ,sechs'  (Müller).  3  Wohl  den  ihr  zugedachten  Scherif  (Müller). 

pflegte  er  fortzugehen  und  Wildziegen  zu  schießen  (Müller). 


Lies:  gätsen  (Müller).        '  Man  erwartete 
5  Lies:    war   bei  ihm  (Müller).  '   Oder: 


16 


I.  Prosatexte. 


11.  Die  sieben  Söhne. 


32.  Hagarröt.  te  hal  gajs, 
amirdt  lieh:  ,ho  gdtye  gaböh 
ti,  tdmir  (so)  hini:  härmet 
dibäl  kos1. 

5  33.  Has  jihme  hagräyrem 
gayüj  la-hit,  amor:  ,nehäum 
nalbed  züyör'.  lad  ksühem 
si  Id. 

34.  Hagräyrem.  ta  hal 
io  bäl  kos  di  dayb  tiwl  di  zär, 
amor:  ,an  thaym  tiwl,  gay- 
bem  ti  larekezkem  kel  e  tdd 
bi-negd  birek  mitfireh'.  amö- 
rem:  Jidstau'. 

15  35.  Rikzehem  kel  tdd  bi- 
ndgd  u-wezimehem  kel  tdd 
icagazdt  da  tiwl  wa-hagrdur. 
te  gahdyb  hal  harmcth,  amor: 
,an  ä  tgatri  sis,  dmer  hisin: 

20  galigen  gayjiken,  bihem  heh 1 
bir6k  matfdrihem'. 

36.  Amor:  ,hdstau,  nhd 
galgdyn     gayjin'.     gallogem 

25  töhern  bhi'lli,  küsen  behem 
min  ndged  ndged.  amorem: 
."•uköh  tem  bikem  mingdud'92 

37.  Amorem:  ,vhd  ben  si 
Id.    has  k-söbeh  kdssisen  di 

;<o  hanöb,  amirot:  ,ho  kiisk  bi- 
gdyji  ndged'.  u-liyek  hdymeh 
amorem:  ,nhd  kosen  bi-giyü- 
jen  ngdud  birek  mitfarihem'. 

38.  Iias  kassöbeh  se  gah- 
35  bot,    amirdt:    ,sinken  gayiji- 

ken,  behem  he'?    liyyik  wu- 
lougäuf?  lad  gdtiri  lä  kdssar. 


32.  Sie  ging  fort.  Als  sie  bei 
ihrem  Mann  war,  sagte  sie  zu 
ihm:  , Meine  Schwestern  schalten 
mich,  sie  sagen  zu  mir:  Frau 
des  Dickbauchs. 

33.  Wie  morgens  die  Männer 
der  sechs  fortgingen,  sagten  sie:4 
,Wir  wollenWildziegen  schlagen'. 
Sie  fanden  nichts  mehr. 

34.  Sie  gingen  fort.  Als  sie 
beim  Dickbauch  waren,  welcher 
das  Fleisch  einer  Wildziege  briet, 
sagte  er:  ,Wenn  ihr  Fleisch 
wollt,  lasset  mich  euch  ein- 
brennen jedem  einzelnen  ein 
Brandmal  auf  seinen  Arsch'. 
Sie  sagten :  ,Gut'. 

35.  Er  brannte  ihnen  einem 
jeden  einzelnen  ein  Brandmal 
und  gab  ihnen  jedem  einzelnen 
einen  Anteil  des  Fleisches  und 
ging  fort.  Als  er  zu  seiner  Frau 
kam,  sagte  er:  ,Wenn  sie  mit 
dir  reden,  sag  ihnen :  Seht  eure 
Männer,  was  an  ihnen  auf  ihren 
Ärschen  ist'. 

36.  Sie  sagten:  ,Gut,  wir  wer- 
den unsere  Männer  sehen'.  Sie 
sahen  sie  bei  Nacht,  sie  fanden 
an  ihnen  je  ein  Brandmal.  Sie 
sagten:  , Warum  ist  an  euch  je 
ein  Brandmal'? 

37.  Sie  sagten:  ,An  uns  ist 
nichts'.  Wie  es  Morgen  ward, 
trafen  sie  dieÄlteste  und  sie  sagte: 
,Ich  habe  an  meinem  Mann  ein 
Brandmal  gefunden'.  Und  diese 
fünf  sagten:  ,Wir  fanden  bei 
unseren  Männern  ein  Brandmal'' 
auf  ihren  Ärschen'. 

38.  Wie  sie  am  Morgen  kam, 
sagte  sie:  ,Saht  ihr  eure  Män- 
ner, was  ist  an  ihnen'  V  Diese 
schwiegen,  sie  redeten  nichts 
mehr  gebrochen. 


32.  Gaffet,  hdtta  'ind  zdu- 
jeha,  gdlet  luh:  ,ni  Ijawdti 
Laxemenni,  tagulen  li:  nti 
mardt  maul  al-kerse'. 

33.  Yaum  as-siibh  sdru  zi- 
wdj  hugfig  sittah,  gdlu:  ,ba- 
gdyna  nddreb  ddbi'.  md  'dd 
hdssalu  si. 

34.  Sdru  Hnd  maul  el-kers 
'äyadbi  (so)  lahm  hdg  ä  ddbi. 
gdl:  ,'n  kdn  tdbgu  lahm, 
hallüni  ndtikum  kul  wdhid 
radffi  gähcah'.  gdlu:  ,häsü{. 

35.  Arddfhem  kul  wdhid 
radf  wa-atdhum  kid  wdhid 
hdslah  min  lahm  wa-sdru. 
hattä  jü  'ind  harmdtah,  gdl: 
,in  cdd  tekelimins,  gidi  lehen: 
süfen  zuwdjaken,  ays  fihem 
fi  wast  ga'dioahum'. 

36.  Gdlet:  ihäsel,  nihnd 
ba-nsuf  zuwdjen.  gid  sufnd- 
kem  fi  layl,  fihem  min  radf 
rddaf. 

37.  Gdlu:  .nihnd  md  fl 
nihnd  si'.  yaum  as-sübh  ta- 
Idhagen  hen  el-kebirah,  gdlet: 
,ni  lahägt  fi  zauji  radf.  iva- 
deldk '  hams  gdleu  :  .  u/h  na 
lahdgnä  fi  zaicdjena  radHj 
wast  gdäicahunf. 

38.  Yaum.  as-sübh  hi  jet, 
gdlet:  ,süften  zwdjiken,  fi- 
hem ey$'?  deldk1  sfkten,  md 
'dd  takdlamt  it. 


1  Sonst  hüen  ,was' (Müller).        j  Lies:  '  (pl   von  ndged  Müller).         3  Lies:  wiig&uf.         '  Genau: 

i  in  jeder  von  ihnen  (Müller).  '  Lies:  Brandmale  (Müller).  I  tadelten  (demütigten  sie)  nioht 

die  Überlieferung  schwankt  stark  bezüglich  d  und  <'. 


12.  Die  sieben  Brüder. 


I.   Prosatexta. 


17 


39.  Amiröt:  ,hirogen  mind 
tgabehen  ti  tcagaa1  bädikem 
na-bäd  hämariken  ica-nsSm- 
ken.  wagäffen  lattagtariyen 
lä  bdd  imöh.    hirogen1. 

40.  Wa-hirjöt  min  hinisen. 
amiröt:  ho  her  gabdhk  tesen 
wa-ber  sufekbi-hanoß- .  amör: 
,Mbgis  bädisen  wa-hehdlas 
minsin'. 

41.  Wa-hagrdur.  jihem  he 
ica-se.  te  nakä-mkon2  b-äd 
fad.  ksöhum  häbü  meken 
birek  rihbet,  di  shnem  bi- 
nedget. 

42.  Amorem:  ,täioicen  nes- 
sdtcm3  mindvg  täd\  tesmem 
mindng  täd  ica-hagräyrem 
beh. 

43.  Te  ghdybem  hal  h'har 
tad,  amor  hihem:  ,tdwwu- 
kum  tazimem  te  si\  amorem: 
,nhä  nasuddüd  minh  lä,  lä- 
ken  hU  badlübek*  teh  ten, 
tath'.5  dabteh  wa-hagrdur 
beh.  wa-gazäut  wa-htaüdut 
wa-hiyüm  jizdut. 

(Söd  bei-  abdällali,   13.  Februar  1902.) 


39.  Sie  sagte:  ,Hütet  euch 
davor,  mich  zu  schelten,  bei 
euch  und  bei  eurem  Leben  und 
eurer  Seele.  Schweigt,  redet 
nicht  mehr  von  heute  ab.  Hütet 
euch'. 

40.  Und  sie  ging  heraus  von 
ihnen.  Sie  sagte:  ,Ich  habe  sie 
schon  gescholten  und  habe  schon 
Genüge  geleistet  bei  meiner 
Seele'.  Er  sagte:  ,Laß  es  blei- 
ben nach  ihnen  und  laß  ab  von 
ihnen'. 

41.  Und  er  ging  fort.  Sie 
gingen,  er  und  sie.  Als  sie  an 
einen  Ort  kamen  in  einem  Land, 
fanden  sie  viel  Leute  in  der 
Stadt,  welche  Flinten  verkauften. 

42.  Sie  sagten:  ,Jetzt  kaufen 
wir  eine  Flinte'.  Sie  kauften 
eine  Flinte   und   gingen  mit  ihr 

fort. 

43.  Als  sie  zu  einem  Alten 
kamen,  sagte  er  zu  ihnen :  ,Jetzt 
gebt  mir  etwas'.  Sie  sagten : 
,Wir  verzichten  nicht  auf  sie. 
aber  du  hast  sie  schon  von  uns 
erbeten,  nimm  sie'.  Er  nahm  sie 
und  ging  mit  ihr  fort.  Und  es 
ist  aus  und  es  ist  zu  Ende  und 
die  Sonne  ist  untergegangen. 


39.  Gdlet:  ,alirigen  lä  cdd 
tahäsimanni  tcegä  bddiken 
wa-b&d  a'märiken  wa-nsem- 
ken.  wasdkaten  la  'ad  takal- 
amen  min  bdd  al-yöm.  ahri-  5 
gen'. 

40.  Wa-harfa  min  'indhen. 
gälet:    ,ni.  gad  hasamdythen 
iva-gdd  icafäyt  bi-nefsil.  gäl: 
.yahdllis    min    bddihen    10a-  10 
nti  hayr  minhen'. 

41.  Wa-säru  hu  wa-hi.  Te 
ju  (so)  makdn  fi  ard,  sdfü 
nds  katir  wast  'l-beled,  a- 
yabiu7  banddig.  i» 

42.  Gdlu:  ,tau  nesteri  ben- 
deg  ivähid'.  dstaru  bendeg 
wähid  wa-säru  buh. 

43.  Hdtta  ju  makän  lä- 
%nd  icdhid  sebeh,  gäl  lahüm:  20 
Jiiwwukum  tdtü  bi-yah'.  gälu: 
,nihna  mä  ndstad  minh,  lä- 
ken  ente  gad  taläbt  nihna 
H-bendeg,  htiduh1.  dhadeh  wa- 
sdr  beh.  wa-gdzzat  lo-dhtala-  25 
tat  wa-s-sems  gäbet. 

(14.  Februar  1902.) 


12.  (13)  Die  sieben  Brüder. 


Mehri. 

l.  Amorem    häbü:    hlbäyt 


Deutsch. 


1.  Es  sagten  die  Leute:  Es 
yd  fähre  wat  bihttli  indhjem  waren  sieben  Brüder  zusammen, 
ganbus(s)   te  fagh  dihelli  u-     und  als  es  Nacht  wurde,  spielten 


yeskifem  te-k-s-söbeh. 

2.    Te    Uylat    tayt    tatdy- 
icahum   harmit,    tagdreh    li- 


sie  Gambus6  bis  Mitternacht  und 
schliefen  bis  am  Morgen. 

2.  Eines  Nachts  kam  zu  ihnen 
eine  Frau,  sie  rasierte  ihre  Kinn- 


l.laijrarai. 

1.  Gdlu  nds:  saba'a  ah- 
wdn  märrah  fi-l-ldyl  yäVabu 
ganbüs(s)  hdtta  nus  al-ldyl 
icayanimu  hdtta  's-söbah.        30 

2.  Hdtta    Idylah    wähidah 

tdtwümm  hörmah.  tdhlng  li- 


1  Die  Bedeutung  des  Wortes  wagä'a  ist  dunkel  (Müller).         2  Lies:  nakä'am  mkSn.         3  Lies:  netsäum.         *  Lies: 
her  tlubek.         5  Radix  k^ö,  daneben  diibteh  (Müller).         6  Ein  Saiteninstrument.         '  Vgl.  16,  8  'ä-yddbi  (Müller). 
W.  Hein,  Meliri-Texte  3 


18 


I.  Prosatexte. 


12.  Die  sieben  Brüder. 


haytihem  Idylat  häwliy&t.  u- 
Idylet  gayh/t1  tawut.  tugoreh 
likiyet  di  söh  wa-tagörih  li- 
htyet  di  gannün. 

5  3.  Te  nuhör  tayt  yenöbeh 
bis,  yehdum  el-tdns.  yerdbi- 
'<ni  tes  di  gannün.  ngot  gd- 
thein. 

4.  Wa-sehem  hehar,  heda- 
10  dhem.     dmör:    Jidfgam    tas 

ti1.     dmör:    mifgäye  tes  tük 

w. 

5.  Hämtnis  Fdtmeh  'l-beda 
wa-gduse  ibdyt  gerhot  lihiy- 

15  yiti  min  dih  te  dih. 

6.  Wa-hehar  sih  habrin- 
tehe  sellit,  tirit  habdnten  l- 
arabiyyet  wa-tdyt  hibrit  di- 
habSiyyet. 

20  7.  Amor:  ,hu  jihmöne1.  u- 
jihem,  hugä  hisen  kel  e  tagt 
ma/j:ii/  di-gözel.  dmör:  bird- 
mnelii.     dmör:  .hdstou'. 

8.  Jihem  u-hügä  hisen  kel 
25  e    tayt    miröt    w-ämor:    ,ho 

j/hmöne.    kaum  l-agldgken1.2 

9.  Wa-jihem.  te  ufikamkom, 
ksu3  ajzon  hoba  wa-sisen 
hdba    habentsen    u-sisen    hi- 

:iii  Iji'gt  grilligen. 

10.  Jirü  hinisen,  thaulil. 
dmör:  ,da-ukö  thoulelken1? 
dmör:  ,suk  n  hnjet  lä  wa- 
hriggar  hdrmah . 

35       li.  Hagrdur.     te    gahdyb 
/ml  sagt,  fird  wa-jihem.     te 


1    l'iir  jarhit  (MÜMJäB).  ■  Lies 

6  Lies:  von  da  bis  dorthin     Miller). 


bärte  in  der  ersten  Nacht.  Und 
die  andere  Nacht  kam  sie,  sie 
rasierte  den  Kinnhart  des  Alte- 
sten und  sie  rasierte  den  Kinn- 
bart des  Jüngsten. 

3.  Eines  Tages  erwachte  er 
bei  ihr,4  er  will  sie  durchbohren. 
Es  nimmt  sie  in  Schutz  der 
Jüngste.  Sie  wurde  ihre  Schwe- 
ster. 

4.  Und  mit  ihnen  war  ein 
Alter,  ihr  Yatersbruder.  Er 
sagte:  , Verheiratet  sie  mir'.  Sie 
sagten :  ,Wir  werden  sie  dir 
nicht  verheiraten'. 

5.  Ihr  Name  war  Fäfirnah, 
die  Neue,  und  ihren  sieben  Brü- 
dern rasierte  sie  die  Kinnbärte 
von  diesem  zu  diesem.5 

6.  Und  der  Alte  hatte  drei 
Töchter,  zwei  waren  die  Töchter 
der  Araberin  und  eine  war  die 
Tochter  der  Abessynerin. 

7.  Er  sagte:  ,Ich  werde  fort- 
gehen'. Und  er  ging  fort,  er 
ließ  ihnen,  einer  jeden  einzelnen, 
ein  Zimmer  mit  Garn.  Er  sagte: 
, Dreht  es'.  Sie  sagten:  ,Gut'. 

8.  Er  ging  fort  und  ließ  ihnen, 
einer  jeden  einzelnen,  einen 
Spiegel  und  sagte :  ,Ich  werde 
fortgehen.  Ich  will  euch  sehen.' 

0.  Und  er  ging  fort.  Als  er 
an  einen  Ort  kam,  fand  er  sie- 
ben Frauen  und  mit  ihnen  ihre 
sieben  Töchter  und  mit  ihnen 
sieben  Knaben. 

10.  Er  ging  zu  ihnen,  sie 
saßen  da.  Er  sagte:  , Warum 
verweilt  ihr  (hier)'?  Sie  sagten: 
.Du  hast  keinen  Anlaß  (uns  zu 
tragen)   und   geh'   deinen  Weg. 

1 1.  Er  ging  fort.  Als  er  zu  einem 
Segelboot  kam,  stieg  er  auf  und 
ging  fort.  Als  er  an  einen  Ort 
oglagken,        '-  lls.  oft  auf  h  auslautend 


hdyahum  Idylah  aivwaliyah 
wa-ldyla  tdniya  tawet,  hd- 
lagat  lihyat  'l-kebir  ica-hdl- 
gdt  lihyat  as-sagir. 

3.  Yaum  ivdhdah  ydnbalt 
haha,  ba-yafdnha.  rabbaha 
(ajäraha)  däk  as-sagir.  wa- 
jet  uhtahum. 

4.  Wa -  md'ahum  sdybah. 
'dmmahum.  gdl:  ,bagdyt  zdw- 
wi j  'aleyha'.  gälü:  ,mä  ba- 
gdyna  lak'. 

5.  Al-bdde'a  (al-dwwalah) 
ismaha  Fdtimah  ic-ahicänaha 
sdbaa  hdlgat  lihyeti  min  hine 
lammd  hine. 

6.  Wa-s-sdybah  mdcah  ba- 
ndteh  teldt,  tj atdyn  bandt  al- 
'arabiyya  wa-wdhdah  bint 
al-habsigga . 

7.  Gdl:  ,dna  bdsir'.  wa- 
sdr,  trah  Iahen  kul  icdhda 
mdhzan  hdg  i  gdzal  (fihi 
gdzal).  gdl:  ,gdzzilenl.  gdlu: 

,hdsilc. 

8.  Sdr  u-trdh  Iahen  kul 
wdhdah  mdntara  (so)  wa-göl : 
,dnä  bdsir.  bäsf/fken1. 

9.  Wa-sdr.  hdtta  ja  ma- 
kdn,  säf  'aj@iz  sdb'a  wa-md- 
'ahen  sdb'a  bandt  wa-md'aln  u 
sdb'a  sugayarin. 

10.  Mdrru  'indahen  gd- 
'iddt.  gdl:  ,icardken  anten 
gaidrit- .'  gi'ihi :  ,in  kdn  mri 
metak  hrija.  mur  fartgak'. 

11.  Gdffa.  hritta  ja  'ind 
sri'gah.    taldi    wa-sdr.     hdttä 

'  bb).         *  Lies:  durch  sie  (Miller). 


13.  Hirtin  und  Wehrwolf. 


I.  Prosatexte. 


19 


nüka    mkon,    gufüd    u-nüka 

mkön,  atuicüd  ica-fird. 

12.  Wa-zirü.  te  nüka  ml. 
gufüd  ica-adül.  te  gahdyb 
bit,  tehülul  wa-dymel  gah- 
"'V.  wa-gahdymem  häbü  me- 
ken   ua-hagräyrem. 

13.  Gahdyb  hol  habdnteh, 
sihabrisen.  dmör:  ,nhd  ma- 
sdrah  wa-gdyten  dyelf.  dmör: 
Jidstau'. 

14.  Hagrdur.  te  gahbis, 
sahabris.  amiröt :  ,lä,  tebe- 
dyen  W.  dmör:  ,tebedyen  lis 
<■■  !<"(•.  u-gazdut  ic-ahtalatdut. 

(aod   ber    abddllah,    15.  Februar    1902.) 


kam,  stieg  er  herab  und  kam 
an  einen  Ort,  er  tauschte  ein 
und  stieg  auf. 

12.  Und  er  eilte.  Als  er  in 
ein  Land  kam,  stieg  er  ab  und 
kehrte  zurück.  Als  er  nach 
Hause  kam,  verweilte  er  und 
machte  Kaffee.  Und  es  kamen 
viel  Leute   und  sie  gingen  fort. 

13.  Er  kam  zu  seinen  Töch- 
tern, er  fragte  sie.  Sie  sagten : 
,Wir  sind  brav  und  unsere 
Schwester  ist  schlecht'.  Er  sagte: 
,Gut'. 

14.  Er  ging  fort.  Als  er  zu 
ihr  kam,  fragte  er  sie.  Sie  sagte: 
.Nein,  sie  lügen  über  mich".  Er 
sagte:  ,Sie  lügen  über  dich  nicht'. 
Und  es  ist  aus  und  es  ist  zu 
Ende. 


jdmakdn,  hdbat  wa-jämkän, 

ahdd  badaa  wa-tdla. 

12.  Wa-sdmar.     hdtta    jd 
ard,  hdbat  u-tdla\    hdtta  jd 
'd-där,  gd'ad  roa-ldgga  gdh-  5 
wa.  wa-jü  nds  ketjr  wa-sdru. 

13.  Jd,  '/nil  bandteh,  taha- 
bdrhen.  gdlen:  ,nihnd  masä- 
rah'.  wd-htahen  zdniyah. 
gdh  ,/iäsel'.  10 

14.  Sdr.  hdtta  jdhä,  taha- 
bdrhä.  gdlet :  ,ld,  takdibhi 
caUyya'.  gdl:  ,md  takdihen 
calis\     icagdzzat  ic-ahtd/atat. 

1T>.  Februar  1902.) 


13.  (15)  Hirtin  und  Wehrwolf. 


Mehri. 

x.Amör:  härmet  has  k-so- 
beh  garrdut1  bi-hdrön  ivi-rdut 
birek  hötar  wa-thölöt  wa-am- 
gdut  min  k-söbeh  te  gasrdun, 
injsos. 

2.  Gabris  gayj  we-gätleb 
e  kob,  dibed3  lis  höz  tit  wa- 
huhdu  bis  te  tar  jilel,  sewis* 
wa-tawwu  tiwis  ica-dabtdysJ' 


3.  Has  gasrdwan  ajüz  tah- 
föt  ddyja,  sihiberim  tes,  amö- 
rim  his:  ,hoz  ho-  f  Amirüt: 
,hoh  gdfik  we-rdyk  birek  ho- 
ter wa-yduyek.  Wa-hds  gas- 
rdun, gaj  tdhfi  ica-gatlüb  hini 


Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Eine  Frau  ging, 
wie  es  Frühmorgen  war,  mit 
den  Ziegen  und  weidete  in 
einem  Tale  und  verblieb  und 
saß  von  Frühmorgen  bis  Spät- 
nachmittag, dann  ging  sie  (heim). 

2.  Es  begegnete  ihr  ein  Mann 
und  er  verwandelte  sich  in  einen 
Wolf,  er  nahm  ihr  eine  Ziege 
und  lief  mit  ihr  bis  auf  den 
Berg,  zerlegte  sie  und  aß  ihr 
Fleisch  und  hatte  sie  genommen. 

3. Wie  Spatnachmittag  die  Alte 


IJadrami. 

1.  Gdl:  hörmah  sdret  yaum  15 
as-subh    bi-ydnam    ica-rd'ot 
bi-ivdst  wddl  iva-gd'adat  wa- 
gd'adat   rnd'a    l-gänam    min 
söbeh  le-bad  fuhr  (^J  rdhat. 

2.  Wdfgah   rijjdl  udgteleb  20 
dib,   ähadhä  ddnah  wdhdah 
wa-hdbb    la  fög  jebel,    ke- 
lahä   wa-keld    Idhmahä    wa- 
haddhä. 

3.  Gudhä  gäbet  mardh,  jat  25 


zur  Behausung  kam,  fragten  sie      Qdt)  hddrah  (meskan  ydskunü 
sie;   sie   sagten   zu   ihr:   ,Wo  ist      ßh  al.bgdajm      tahabberuhd : 


die  Ziege'?  Sie  sagte:  ,Ich  ging 
fort  und  weidete  im  Tale  und 
war  sorglos.  Und  wie  es  Spät- 
nachmittag war,  kam  ein  Mann 
zu  mir  und  verwandelte  sich  in 


,w&n  ad-ddnahl?  gdlet:  ,mh- 
na  sart  wa-rddyt  ß  l-ivädi, 
nasdyt.  yöm  l-asr  rijjdl  jdnä  30 
10-dgtalab   li   dib  wa-hdseni 


1  Für  hagarröt  (Müller).  -  Lies:  infiöt.  3  Lies:  dibe!.  *  Nach   der  Hadrami -Übersetzung  sollte  stehen 

tewis,   synon.  mit   tawwü   tiwis;   vielleicht   aber   ist   die  Wurzel   ^^-i  Fleisch    braten,   dann    auch:   sich   ein  Stück  Braten 
abschneiden;   seum  würde  dann  bedeuten:    er  zerlegte  sie.  5  dabtäys  (=  er  packte   sie)    muß  wohl  hier  stehen  in  der 

Bedeutung  eines  Perf.  log.  so  hat  er  sie  gepackt,  d.  h.  sie  war  weg,  verloren. 

3* 


20 


I.  Prosatexte. 


14.  Der  Töchterfeind. 


köb  wa-gazbis  ti  ua-liagrdur 
bis  te  tar  jibel  ica-tewis. 

4.  Wa-läzarömeh  tem  böl 
i  möl.  tefySm  tahmelem  ti 
5  wa-tahim  tahasirim  ti,  hö  ri- 
bdtkum.  we-them  tahmelem 
ti,  tem  hol  i  möl.  w-ahäusib 
min-kem  le-gd  tahäsrem  ti  lä. 


5.  W-ahöseb  min-kim  man- 
10  fät    wa-mdnäl    as    ijer    ben 
mahlög  wa-gdurib'.     Bdl1  l 
möl  issdmifyem. 

(dli  ber  wa,  16.  Februar  1902.) 


einen  Wolf  und  nahm  sie  Hin- 
weg und  ging  fort  mit  ihr  bis 
auf  den  Berg  und  fraß  sie. 

4.  Und  jetzt,  ihr  seid  die 
Herren  des  Vermögens.  Wollt 
ihr  mich  belasten2  und  wollt 
ihr  mich  Verlust  leiden  lassen, 
ich  bin  eure  Schutzbefohlene. 
Und  wollt  ihr  mich  belasten,2 
ihr  seid  die  Herren  des  Ver- 
mögens. Und  ich  zähle  auf  euch, 
daß  ihr  mich  nicht  Verlust  leiden 
lasset. 

5.  Und  ich  erwarte  von  euch 
Nutzen  und  Gewinn,  wie  es 
geht  zwischen  Einheimischen 
und  Fremden.'  Die  Herren  des 
Vermögens    waren     großherzig. 


wa-sär  bihd  hdtta  fög  l-jebel 
wakaläha. 

4.  Wa-dalhin  entu  ahl  al- 
mäl.  bagdytu  tahamilüna  ica- 
thasiruna,  dni  rabVdtkum. 
wa-bagdytu  tahamilüni,  fntv 
ahl  al-mäl.  dhsub  minna- 
kum  md  tahasiruna. 


5.  Wa-dhsub  minkum  mdn- 
fdah  mitlama  tekün  bdynanä 
baj/n  mahlug  wa-gartb.'  Ahl 
il-mdl  yeberrthi. 

(16.  und  18.  Februar  1902.) 


Mehri. 

1.  Amor:    gajinüten    tirit 
ganten  wa-sisen  hebsen   wa- 

15  sisen  gdwisen  sirilh.  ica-te-k- 
söbah  tard'ayn  härun  wa- 
hat-gasräivwen  tethöfen. 

2.  Te   nhör  tagt  hagrdyr, 
sogaulisen    [köb],   tiiwwa   U- 

20  sen  hauz  wa-tivM  wa-unf6§. 
dmör:  ,teu  minhö'f  dmör: 
tnhd  räyen  hdrün,  köb  su- 
gdwilin,  gazbin  hoz  wa-tiwit'. 

Amor:    ,hdggaren    bi- 
25  hdrün'.   töli  Imzzyüw,  dmör: 
jirihenJ  lad  nahdmken  hinin 
lä'.    dmör:  ,/idstau'. 

4.  Wa-hagrdyr.   te  gahdyb 
'.•'<//.     amörem    Msen:    ,ten 


14.   (16)  Der  Töchterfeind." 

Deutseli. 

1.  Er  sagte:  Es  waren  zwei 
Mädchen,  Schwestern,  und  mit 
ihnen  war  ihr  Vater  und  mit 
ihnen  waren  ihre  zwei  Brüder. 
Am  Morgen  trieben  sie  Ziegen 
zur  Weide  und  am  Abend  kehr- 
ten sie  heim. 

2.  Als  eines  Tages  sie  fort- 
gingen, überfiel  sie  [ein  Wolf], 
aß  ihnen  eine  Ziege  und  ein 
Schaf  und  ging  von  dannen. 
Er  sagte:  , Woher  (kommt)  ihr'? 
Sie  sagten:  .Wir  trieben  die 
Ziegen  zur  Weide,  ein  Wolf 
überfiel  uns,  er  raubte  uns  eine 
Ziege  und  ein  Schaf. 

3.  Er  sagte:  ,Geht  fort  mit 
den  Ziegen'.  Darauflehnten  sie 
ab,  er  sagte:  ,Geht  zu!  Wir 
wollen  euch  nicht  mehr  bei  uns.' 
Sie  sagten  :  .'  tut'. 

1.  Und  sie  gingen  fort.  Als 
sie   an    einen    '  >rl    kamen. 


1  Lies:  161.      2  leb  Übersetze:  .Wollt  ihr  mit  mir  Geduld  haben'  I  Mi  llbr). 

M     LLJ 


IJadrami. 

1.  Gulen:4, hinten  ahicdt  ica- 
mdahen  abühen  ica-maahen 
ahwdnhen  atnin.  ilä  as-so- 
beh  yar'en  l-gdnam,  ilä  'asiy- 
yah  yadwen. 

2.  Hdttä  yöm  icähid  sdn  n, 
gär  [dibj  'aleyhin,  akdl  min- 
hiu  gdnam  wa-ddnah  tva- 
rdwwah.  gdl:  ,nnten  minin''/ 
gölen:  ,vhd  rddyna  gdnam, 
dib  gar  'aleyna  wa-häs  aliyna 
sah   ira-danalr. 

3.  Gäl:  ,sirin  bi-l-gdnam*. 
wattäli  [laien.  gäl:  ,sir&nJ 
ma'äd  b'agaynäken  Hndanä'. 
gdlit :  .zen'. 

4.  Wa-säru.  hdtta  wdsh 
makän,  gdlu:  .antra  min&n'f 

3  Vgl.  Südarabüdu  Expedition  VI.  57ff. 


14.  Der  Töchterfeind. 


I.  Prosatexte. 


21 


min-hö'?  amörem:  ,nhd  ha- 
dümem.  töli  hdbü  hanfirem 
tön',  amörem:  ,häyya  M- 
kem'. 

5.  Tayt  min  sen  sifgöt 
ddulet.  an-sis  gajjön,  yigdy- 
neh,  wa-dn-sis  gajinöt,  yes- 
hdtis. 

6.  Te  senet  tayt  hehar  ji- 
htm,  iva-se  dinyit,  dmör  : 
,an  anköt  bi-gajinöt,  sihdt- 
mis;  wa-dn  anköt  bi-gajjen, 
gannihmeh1. 

7.  Töli  biröt,  anköt  bi- 
gajinöt.  taith1  dmör:  ,nhdum 
nesfydtis'.  gdnnün  hazzü  lis. 
töli  trdhmis  hol  hallets. 

8.  Te  senet  hehar  nüka. 
dmör:  ,hdrmet,  sis  he1?  amö- 
rim:  ,sis  gajinöt,  wa-ber 
shdtin  tes1-.     dmör:  ,hdstaul. 

9.  Te  n/iör  tayt  ga/iböt 
gajinöt  hal  daidet,  dmiröt: 
,haumk   thdrba   hini  möwes1". 

io.   Amor:    ,dimi    hibriti, 

wa-hdum  neshdtis'.  amörem: 
,lä,  da  hibretik  W.  dmör: 
,lä,  de  hibriti'.  töli  hazzdhum. 
amörem:  ,da  hibretik  ldl. 


11.  Iliek  sieh  amörem:2 
,da  hibretik1.  töli  gannün 
hazzö  lis.  dmör:  ,antif  siz'.3 

12.  Netfi  siz.3  te  nükä  mkön. 
tehidül    hdli    fad.     wa-ta-k- 


ten  sie  zu  ihnen:  , Woher  seid 
ihr'?  Sie  sagten:  ,Wir  haben  ge- 
dient. Darauf  haben  die  Leute 
uns  verjagt.'  Sie  sagten:  ,Seid 
willkommen'! 

5.  Eine  von  ihnen  heiratete 
den  Sultan.  Wenn  sie  einen 
Knaben  hat,  zieht  er  ihn  auf, 
und  wenn  sie  ein  Mädchen  hat, 
schlachtet  er  es. 

6.  Als  eines  Jahres  der  Alte 
wegging,  und  sie  war  schwanger, 
sagte  er :  ,Wenn  sie  nieder- 
kommt mit  einem  Mädchen, 
schlachtet  es;  und  wenn  sie 
niederkommt  mit  einem  Knaben, 
zieht  ihn  auf. 

7.  Darauf  gebar  sie,  sie  kam 
nieder  mit  einem  Mädchen.  Der 
Große  sagte:  ,Wir  wollen  es 
töten'.  Der  Kleine  lehnte  für 
sie  ab.  Darauf  ließen  sie  es  bei 
seiner  Muttersehwester. 

8.  Als  es  ein  Jahr  war,  kam 
der  Alte.  Er  sagte:  ,Was  hatte 
die  Frau'?  Sie  sagten:  ,Sie  hatte 
ein  Mädchen,  und  wir  haben 
es  schon  getötet'.  Er  sagte:  ,Gut'. 

9.  Als  eines  Tages  das  Mäd- 
chen zum  Sultan  kam,  sagte 
es :  ,Ich  will,  daß  du  mir  Rasier- 
messer schleifest'. 

10.  Er  sagte:  , Diese  ist  meine 
Tochter,  und  ich  will  sie  schlach- 
ten'. Sie  sagten :  ,Nein,  das  ist 
nicht  deine  Tochter'.  Er  sagte: 
,Nein,  das  ist  meine  Tochter'. 
Darauf  lehnten  sie  ab.  Sie  sag- 
ten :  ,Das  ist  nicht  deine  Toch- 
ter'. 

11.  Jener  Große  sagte:  ,Das 
ist  deine  Tochter'.  Darauf  lehnte 
der  Kleine  für  sie  ab.  Er  sagte: 
,Pack  dich  fort  mit  ihr'. 

12.  Er  packte  sich  fort  mit 
ihr.  Als  er  an  einen  Ort  kam, 
verweilte  er  unter  einem  Clnist- 


gölen:  ,nhd  haddmna.  voat- 
tdli  n-nds  tardönä.'  gdln: 
,Iiayyd  bikem'. 

5.  Wdhdah   minnahen   ta- 
zdwivajat   'd-ddulah.     jdbat  5 
weled,   tarabbih,    iva-in  md- 
'aha  bit,  yedbdhha. 

6.  Hdttä  seneh  wahid  'as- 
sdybeh   sdr,    wa-hi  hdmilah. 
gdl:    ,in  jdbet  bit,   debhöha;  10 
wa-in  jdbet  bi-tveled,  rdbbüh'. 


7.  Wattdli  jdbat  bi-bit.  al- 
kebir    gdl:     ,bagdyna    nad- 
bdhha'.     as-sagir  hazd  caley- 
ha.     wattdli     hallöha     'inda  15 
hdletha. 

8.  Hattd seneh  jd's-sdybah. 
gdl:  ,'l-hdrmah,  maahä  ays'? 
galu  leh:  ,maaha  bit',  kid 
dabahndha'.   gdl:  ,zenl.  20 

9.  Hattd  yaum  wahid  jdt 
'l-bit  Hnd  ad-ddideh,  gdlet: 
,bagdt  tesin  mowdsi. 

10.  Gdl:  ,di  bitti,  wa-ba- 
gdyt  dbdhha'.    gdlu:  ,md  hi  25 
bittek1.     gdl:    ,ld,    di    bitti'. 
wettdli  hazdu.  gdlu:  ,md  hi 
bittet. 


11.  Ddk  al-kebir  gdl:  ,dd 
bittak'.     ivattöli  s-sagir  hazd  30 
'aleyha.   gdl:  ,eltelli\ 

12.  Astel  md'hä.  hdttä  wa- 
sdl  makdn,   jelos   halt  wdh- 


1  Für  ioh  (MCller). 


Lies:  delc  66h  dmor  (Müller). 


Für  sis  (Müller). 


i 


22 


I.  Prosatexte. 


14.  Der  Töchterfeind. 


söbah  yahagräur  yaMbid  Ms     dorn.2  An  (jedem)  Morgen  ging     dah.     'ilä  's-subh  sär  yedreb 

er    fort,    er    schloß    (jagte)    ihr     Vhä  edabä. 


zayur. 

13.  Te  leyla  tagt  yethdfs 
däv.let.     dmör :     ,hams    si'. 

5  amirot:  .ho  si  gay}  häd  ye- 
gödir  lieh  ldl. 

14.  Amiröt:  ,amilem  heh 
dat.  toli  amilem  heh  dät. 
has  hisön  gahäyb,  tihis,  jär. 

io  has  jär,  yedkükem  teh,  ya- 
läbdem  teh.    letög  hlbdyt. 

15.  Wa-higräyrem.  has  hi- 
gräyrem,  bagät  ajüz,  jurüt 
leh,  di  jär.  töli  hamardat(h). 

15  sis  kelibit  hüröt  wa-sis  tiwit 
afiröt.  thölib  tayreh  ilshduf, 
na-kelibit  telhös,  te  loigo? 
Iti-ljayr. 

16.  Has     wigdb     bi-hayr, 
20  jihem,  te  gahäyb  rihbet.  has 

gahäyb,  tholül.  yehaghäybem 
teh  habz.  hezü  min-sen. 

17.  Amörim  heh:  ,keb  bi- 
rik    beyt'.      iva-uküb    birek 

iö  beyt.  amörern  heh:  ,reköb\ 
dmör:  ,rikbone  lä.  ica-zum- 
k'un  ti  lamset  wa-mandüg 
asV.    dmör:  ,dddhi 

18.  Dibtdyhem     wa-rikeb 
30  tar  firhin.     dmör-   ,habb  al 

muhäsin1 :    amirot:    ,habisl ! 
tafrör  beh.  wa-jih&m,  te  nükä 

mh'jn . 


Wildziegen. 

13.  Als  eines  Nachts  der  Sul- 
tan zu  ihr  kam,  sagte  er:  ,Ich 
will  dich  für  mich'.  Sie  sagte : 
.Mit  mir  ist  mein  Bruder.  Nie- 
mand kann  ihn  überwinden'. 

14.  Sie  sagte:  , Machet  ihm 
('hristdorn'.3  Darauf  machten 
sie  |ihm  Christdorn.  Als  das 
Pferd  kam,  glitt  es  aus,  es  fiel. 
Als  es  fiel,  drangen  sie  ein  auf 
ihn,  sie  schlugen  ihn.  Er  tötete 
sieben. 

15.  Sie  gingen  fort.  Als  sie 
fortgingen,  kam  schnell  eine 
Alte,  ging  zu  ihm,  der  gefallen 
war.  Darauf  kurierte  sie  ihn. 
Mit  ihr  war  eine  schwarze  Hün- 
din  und   mit   ihr   war   ein   rotes 


13.  Hdttä  Uylah  wdhdah 
dawäh  ed-doideh.  gäl  l'hä: 
.bagdyt  mi'is1.  gälet  leh:  ,ani 
mdi  ahi.  mä  had  ydgdar 
'aleyh1. 

14.  Gdlet:  daggöleh  gasl 
('Ijin)1.  icattäli  laggö  luh 
Ijin.  yöm  ja  l-hisän,  sagät. 
yöm  sagät,  dakkü  'aleyh,  hattä, 
darbüh.     hattä  gatdl  sdb'ah. 

15.  Wa-säru.  yöm  s&ru, 
bagät  'ajuz,  märrat  'aleyh, 
jäbet  leh  sigär.  icattöli  sei- 
let mü'ha  kilbeh  södi  wa- 
md'ha  dänah  hämra.    hälbet 


Schaf.     Sie  melkt  über  ihn  die     ßgeh  Idban,   wa-l-kelbeh  t>l- 
Milch,   und   die   Hündin   leckte,      häsuh,   hdttä   wagä   bi-häyr. 


bis  er  gesund  wurde. 

16.  Wie  er  gesund  wurde, 
ging  er  fort,  bis  er  in  eine 
Stadt  kam.  Wie  er  kam,  ver- 
blieb er.  Sie  brachten  ihm  Brote. 
Er  lehnte  sie  ab. 

17.  Sie  sagten  ihm:  .Tritt  in 
das  Haus  ein'.  Und  er  trat  in 
das  Haus  ein.  Sie  sagten  ihm: 
, Reite'.  Er  sagte:  ,Ich  werde 
nicht  reiten.  Und  gebt  (ihr)  mir 
ein  Schwert  und  eine  Elinte, 
vielleicht.'  Sie  sagten:  ,Nimm 
sie'. 

18.  Er  nahm  sie  und  ritt  auf 
einer  Stute.  Er  sagte:  ,Eil  zu 
Rauheiten'!4  Sie  sagte:  , Deine 
Eile'!  Sie  fliegt  mit  ihm.  Und 
er    ging    fort,    bis    er   an    einen 


16.  Yöm  wagä'  bi-häyr, 
sär,  hattä  icasäl  biläd.  vom 
wasdl  el-biläd,  jeles.  jäbu 
leh  hubz.  hazd  minnahen. 

17.  Gälu  leh:  ,adhöl  ß  l- 
beyt'.  (Inhal ß  wasdt  el-beyt. 
gälu  leh:  ,arkeb'.  gäl:  .mä 
bd  drkeb  gayr  wa-a'tayt>'nii 
lemseh  ira-bundüg  hen(?)'. 
gälu  leh:  Jr/'/dhen1. 

18.  Hadähem  ica-rekeb  fög 
möhreh.  gäl:  ,asted' !  gälrt: 
Jiayr  lis'.  tafirri  buh.  wa- 
sär,  hätta  wasdl  makän. 


Ort  kam. 

1  Oder  auch  i/ayj-  der  Erzähler  bemerkte  ausdrücklich,  daß  man  hiides  je  nach  Anschauung  sagen  könne.  *  Der 
Mehritext  ist  an  dieser  .Stelle  offenbar  verhört  worden;  es  soll  heißen;  ,nhtili  </.i"  und  nicht  ,häli  lad',  was  im  IJadrami 
mit  An/'  unl".     Nach    Miil.iainiiii'il  soll   dies  ,ganz  allein'  bedeuten.  3  Aus  den   Blättern   des  Christ- 

dorns  wird   ein    Beifenartiger  Absud    gemacht,   der   auf  den  Boden   geschüttet,   diesen   glatt    macht,   so  daß  man  beim   Be- 
treten  der   betreffenden  Stelle   ausgleite   und  stürzt.  *  al  muh&iin  =  hal  muhtiiint   oder  heißt  es:    eile  aufs  Btri 
_st<)V     Die  Stute  sagt  zu  sich  selbst:  ,Eil'  dich'. 


14.  Der  Töchtevfeind. 


I.  Prosatexte. 


23 


19.  Has  nükä,  amörem: 
,wukö  ndkd'ak'?  amör :  ,nd- 
ka'ak.  si  tebüt  si  Id.  häbü 
lübudme  iva-hirijk  mine  mz- 
wit1.    töli  amörem:  Jidstau'. 

20.  Wa-jihem.  te  nüka 
mkön,  ksoh  (kso)  häbü  miken. 
tholül  hinehem  wagt. 

21.  Wa-jiMm.  te  nüka  ad 
tad,  ksoh  (kso)  ajzdn  thaulil 
meken.     tholül  hinsen. 

22.  Te  nhor  tagt  geghdg- 
bem  tehem  hitdyl  sruh,  hin- 
firem  tehem  wa-fi6hum. 

23.  Has  fsöhum,  teghduben 
tehem  hiojiriti  sirit.  dmör: 
,tau  nejhöm'. 

24.  Jihemem.  te  nükä- 
mkön,  ksöhum  sarh  wa-tho- 
lilem.  te  nhor  tagt  dmör 
häbü:  ,imö  sihem  ars\  dmör: 
,tau  nethdwwel  nöfg  ars'. 
teholUem. 


25.  Te  nhor  tagt  teghd- 
bhem  ajüz,  amiröt:  ,taiowu- 
kum  tahilelem  hini'.  hillem 
hinis. 

26.  Te  nehör  tayt  gejegd 
lehem  hujür,  gukuor  gajinot. 
wa-te-k-sobeh  tagrdur  tra- 
nigen härün,  wa -hujür  ge- 
grdur  gekwdrs. 

27.  Te  nhor  tagt  amiröt: 
Jiaum  gagsi'.  hagrdur  si.  te 
wizlem  tar  gattät,  amiröt: 
,haum    l-eflefc.     feilet,     has 


19.  Als  er  kam,  sagten  sie: 
.Warum  kamst  du'?  Er  sagte: 
,Ich  kam,  eine  feste  Sache  ist 
nicht  mit  mir.  Die  Leute  schlugen 
mich  und  ich  kam  heraus  aus 
dem  Tod'.  Darauf  sagten  sie: 
,Gut'. 

20.  Und  er  ging  fort.  Als  er 
an  einen  Ort  kam,  fand  er  viele 
Leute.  Er  verblieb  bei  ihnen 
eine  Zeit. 

21.  Und  er  ging  fort.  Als  er 
in  ein  Land  kam,  fand  er  viele 
Weiber  sitzend.  Er  verblieb  bei 
ihnen. 

22.  Als  eines  Tages  zu  ihnen 
zwei  Füclise  kamen,1  jagten  sie 
sie  und  aßen  sie  zu  Mittag. 

23.  Als  sie  aßen,  kamen1  zu 
ihnen  zwei  Sklavinnen.  Sie 
sagten:    ,Jetzt   gehen    wir    fort'. 

24.  Sie  gingen  fort.  Als  sie 
an  einen  Ort  kamen,  fanden 
sie  eine  Lustbarkeit  und  sie 
verblieben.  Als  eines  Tages  die 
Leute  sagten:  , Heute  ist  bei 
ihnen  Hochzeit',  sagten  sie: 
, Jetzt  verbleiben  wir,  wir  woh- 
nen der  Hochzeit  bei'.  Sie  ver- 
blieben. 

25.  Als  eines  Tages  zu  ihnen 
eine  Alte  kam,  sagte  sie:  ,Jetzt 
wohnt  ihr  bei  mir'.  Sie  wohnten 
bei  ihr. 

26.  Au  einem  Tage  kam  zu 
ihnen  ein  Sklave,  er  buhlte  mit 
einem  Mädchen.  Und  als  es  am 
Morgen  ist,  ging  sie  die  Ziegen 
zur  Weide  zu  treiben,  und  der 
Sklave  ging  weg,  er  buhlte  mit  ihr. 

27.  Eines  Tages  sagte  sie: 
,Ich  will  meine 2  Brüder  (be- 
suchen). Er  ging  mit  ihr  fort.3 
Als  sie  auf  einen  Bergsattel  ge- 
langten, sagte  sie:  ,Ich  will  dich 


19.  Yöm  wasdl,  gälu:  ,kegf 
jit'?  gdl:  .fit,  mä  si  tebet 
md'i.  n-nds  ddrbu  wa-harSjt 
min    el-möt'.      wattöli  gälu: 


1  Iui   IJaiJrami    heißt    es    ,brachte    man  ihnen',    was    von   Mehri    abweicht 
-  IJadrami  , deine'  (Müller).  3  So  übersetze  ich,  indem  ich  hagraur  H[s]  lese 


,z$n'. 


20.  Wa-sär.  Jidtta  wasdl 
makdn,  hdssal  nds  ketir.  je- 
les  'indalmm  wagt. 

21.  Wa-sär.    hattd  ja  ard 
wähid,   hdssal  harim  jälisät  io 
ketir.    jeles  'indahen. 

22.  Hdtta  göm.  icähid  jäbu 
leh  ta'leben.  tardühum  wa- 
gaddühum. 

23.  Yöm  gaddühum,  gejibü  15 
lehüm  järitagn.    gälu:   ,nhä 
nasir'. 

24.  Säru.  hdtta  wasalü 
makän,  hdssalu  sarh  wa- 
jelesu.  hdttä  göm  wähid  gälußo 
n-näs:  ,al-göm  mdhwm  zu- 
wdj'.  gälu:  ,tau  nhä  najlis 
7iuwdßghä'.  jelesu. 

25.  Hdttä  göm  wähid  ta- 
jihem    ajüz.     gdlet:  ,tdwwu-  25 
kum  tahillu  Hndana'.     hdllu 
"ndaha. 

26.  Hdtta  göm  wähid  mar 
alighum  cabd.     bakdt  al-bu- 
ndggah.    hdttä  s-söbeh  särat  30 
tdr'i    gdnam,    wa-l-abd    sdr 
gihrij  mdlia  bi-ziwäj. 

27.  Hdtta  göm  wähid  gd- 
let:   ,bagdgt    aga    hol1,     sdr 
mä'ha.   hdttä  ivnsäl  fög  gär,  35 
gdlet:    fiagdyt    ahrij  l-geml 

Vgl.  jedoch    Z.  24    tajihem    (Müller). 
(Müller). 


24 


I.  Prosatexte. 


14.  Der  Töchterfeind. 


6er  felMt,  henisset  beh  min 
tar  gattdt.  has  wezil  bi-gda, 
mot. 

5  28.  Wa-nfsdt.  te  wathafdt 
hal  gddse,  amörem:  ,gas 
hö'  ?  amirdt :  ,gay  di  gabdr 
ars'. 

29.  Has  jihma  hibis  ämör  : 
io  ,haum  sis1.     amirdt:  , an  te- 

häuni  si,  gaddu1.   higraur  sis. 

30.  Has  gahbdt,  amirdt: 
,hibi,  Jiaum  l-afldhk'.  filleth. 
te    has    hehar    tan,    tedddeh 

15  (dJa^jsü)  ivatehgdgs  ddjib. 

31.  Yelgäfs  bi-dafrit.  has 
legfis  bi-dafrU,  amirot:  ,San- 
kür,  Sankür!  lehdug  li."  ge- 
gddib  dafrit  bi-jenbigget,  wa- 

20  jdr  hehar.     dniör :  ,  bdli  hd- 
tres'! 

32.  Wa-hagrdur  sis  hüjör. 
anfsfit.  te  hal  hdmes,  ami- 
rdt: ,hibis  hö1?  amirdt:  ,hibi 

25  di-wizel  li-riköb  we-mtdhfal'.1 
wa-höhar  Idd  wäthaf  lä. 


33.  Amirdt:  ,hdmi,  haam 
l-dmdl  Ms  serbet1.  amildt 
iSrbet,  wa-birek  serbU  gebi- 
•""  Uiten.  ajüz  tuwfit,  te  §ebdt. 
amirdt:  ,hdmi,  ddiS  did  lag- 
mU  dih'.  dabddt  lagmit,  >ra- 
hirkis  aybU.  yeshdf  gddis 
te  bivfk   bayds.     ajüz   mtdt. 

'   Lies:  mldh/e.  I  Idjib,   im 

Mclirilandes.         a  Sankür  ist 


lausen'.  Sie  lauste  ihn.  Wie  sie 
schon  gelaust  hatte,  schleuderte 
sie  ihn  von  dem  Bergsattel  hin- 
ab. Wie  er  zu  Boden  gelangte, 
starb  er. 

28.  Und  sie  entfernte  sich. 
Als  sie  heimkam  zu  ihrer  Schwe- 
ster, sagten  sie:  ,Wo  ist  dein 
Bruder'  ?  Sie  sagte :  ,Mein  Bru- 
der, der  begegnete  einer  Hoch- 
zeit'. 

29.  Am  Morgen  sagte  ihr 
Vater:  ,Ich  will  mit  dir  (gehen). 
Sie  sagte :  ,Wenn  du  mit  mir 
willst,  vorwärts'.  Er  ging  mit 
ihr  fort. 

30.  Wie  sie  kam,  sagte  sie : 
,MeinVater,  ich  will  dich  lausen'. 
Sie  lauste  ihn.  Als  der  Alte 
einschlummerte,  nahm  sie  ihn 
und  schleuderte  ihn  den  Döjib2 
hinab. 

31.  Er  faßte  sie  beim  Zopf. 
Wie  er  sie  beim  Zopf  faßte, 
sagte  sie:  ,  Sankür,  Sankür!3 
Tritt  zu  mir!'  Er  schnitt  den 
Zopf  mit  dem  Seitenmesser  ab, 
und  es  fiel  der  Alte.  Er  sagte: 
, Mein  Herr  (Gott)  vernichte  dich'! 

32.  Und  es  ging  mit  ihr  der 
Sklave  fort.  Sie  entfernte  sich. 
Als  sie  bei  ihrer  Mutter  war, 
sagte  sie:  ,Wo  ist  dein  Vater'? 
Sie  sagte :  ,Mein  Vater,  der  ist 
zu  den  Kamelinnen  gelangt.  Er 
wird  heimkommen.'  Und  der 
Alte  kam  nicht  mehr  heim. 

33.  Sie  sagte:  , Meine  Mutter 
ich  will  dir  Scherbet  machen'. 
Sie  machte  Scherbet  und  in  den 
Scherbet  Feuersteine.  Die  Alte 
aß,  bis  sie  genug  hatte.  Sie 
sagte :  , Meine  Mutter,  nimm 
noch  diesen  Bissen,  und  in  ihm 
vs  :ii-  ein  Feuerstein.  Er  verletzte 
ihre  Kehle  bis  in  den  Magen. 
Die  Alte  starb. 

I.lai.lrami   Dijb,   ist    ein   lier^    im   Gebiete 
des  Sklaven,  ihres  Buhlen.     Ein  seh 


min  rdsek'.  hdrrajet  el-gdml 
mina  räseh.  gdm  kid  harra- 
jdt  leh,  mät. 

28.  Wa-rdicivahat.  hdtta 
ddwat  'ind  uhtaha,  gälu  la- 
hä:  .hos  fen'?  gdlet:  ,ahi 
Inga  zuwdf. 

29.  Ydm  sdr,  abüha  gdl: 
hagdyt  ma'is'.  gdlet  leh:  ,in 
bagdyt  mdi,  gaddu1.  sdr 
mdaha. 

30.  Ydm  ice seiet,  gdlet: 
,abüg,  bagd  yaflik1.  fald 
luh.  hdtta  ydm  as-sdybah 
i/'hn,  hddath  wa-tagsihi  je- 
bel  ismh  dijb. 

31.  Gabedha  bi-s-sd'r.  gdm 
lagdfha  bi-sdraha,  gdlet:  .yd 
Sankdr,  yd  Sankdr!  alhdg 
'alt!'  yagäs  sd'raha  bi-jenbi- 
yah,  wa-sagdt  s-sdybah.  gdl: 
,rdbbi  'dtaris'  (jf^xij! 

32.  Wa-sdr  md'ha  l-'abd. 
rdwtcahat  hdtta  'ind  ümma- 
ha.  gdlet:  .abüs  fen(!  gdlet: 
,abüg  sdra  bi-r-rikdb  v:a-bd- 
yddmvi'.  tea-s-sdybah  mdud 
dawd. 

33.  Gdlet:  ,yd  limrni,  ba- 
gdgt  leggi  lis  sörba'.  Idggai 
Idha  sörbah,  was}  es-sorbah 
hajdr.  al-ajuz  kelet,  Jidttä 
sdbdat.  gdlet:  ,yd  dmmi. 
'adis  hüdi  lugmah1.  hddat 
lugmah,  wa-fiha  hdjrah.  sa- 
hdtha  fi  hdlgaha  hdtta  Ji 
irn.-t  kdrsaha.    'l-ajd:   mdtet. 

dos  Stammes  Ben  'Amr  .IM,  im   Norden 
r  gebräuchlicher  Sklarenname. 


14.  Der  Töchterfeind. 


I.  Prosatexte. 


25 


34.  Has  mtöt,  yekessem 
birek  bay'cls  hibre.  gänuhum 
teh,  gat  genet  dl  gannetfh], 
waseh  riköb. 

35.  Te  sanet  hehar  täd 
yehrigeh  lieh1  wa-rikebha.  tra- 
mgoren gat  dl  gatdnnamöt. 
te  has  gahbot,  lä'ad  kseth 
e  lä. 

36.  Hns  kseth  e  lä.  buküt. 
te  seböt,  witgföt.  hagarröt, 
te  gahbot  rihbet.  has  gih- 
böt,  hidmöt  lahnefs. 

37.  Te  nhör  tagt  ksoth  e 
berdh  gayj,  felleth.  te  sat 
hankür  dimd,  tindtifen  tdy- 
reh. 

38.  Amor:  ,wukö  het  tlbiki, 
min  he1?  amirot:  ,debeki  ka- 
hlnöfi'.  dmör:  Ja,  Mt  hanefs 
lä;  hdddeli'.  amiröt:  ,ho 
gdi'ibek  tek;  het  gay1.  dmör: 
,ho  gas'.  ,iv-het  hirdgk  li, 
has  ddak  gannön'.  dmör: 
zidgis'?'1    amiröt:  ,zidgl'. 


39.  Amur:  ,si  riköb  hal 
gayj  hdmsen'.  amiröt:  ,ga- 
ddu.  hagrdyrem  lau',  wdt- 
hefem  hal  hehar. 

40.  Amor:  .hat  rikdbye'. 
dmör:  ,riköb  le-het  lä,  ri- 
köb al-hö'.  dmör:  ,am  seil 
le-het.  död  mdgnem  wa-hdg- 
gar.  na-höm  hdggar  bl-hu- 
nöfi;    wa-nehöm    nagldgsen; 

1  Für  teh?  (Müller.)         -  I>.  h. 
sein,  welches  für  hir&gh  verhört   wurde 
W.  Hein,  Mehri-Textc. 


34.  Wie  sie  gestorben  war, 
landen  sie  in  ihrem  Magen  einen 
Sohn.  Sie  zogen  ihn  auf,  die 
junge  Schwester  war  es,  die 
[ihn]  aufzog,  und  mit  ihm  waren 
Kamelinnen. 

35.  Nach  einem  Jahr  stahl 
ihn  ein  Alter,  ihn  und  seine 
Kamelinnen.  Und  dann  suchte 
(ihn)  die  Schwester,  doch  (wo- 
hin immer)  sie  kam,  fand  sie 
ihn  nicht  mehr. 

36.  Wie  sie  ihn  nicht  fand, 
weinte  sie.  Als  sie  genug  hatte, 
schwieg  sie.  Sie  ging  fort,  bis 
sie  in  eine  Stadt  kam.  Wie  sie 
kam,  diente  sie  für  ihre  Seele 
(um  ihren  Lebensunterhalt). 

37.  Eines  Tages  fand  sie  ihn, 
er  war  schon  ein  Mann,  sie 
lauste  ihn.  Nach  einer  Weile 
fühlte  er  Tränen,  die  auf  ihn 
tropften. 

38.  Er  sagte:  , Warum  weinst 
du,  weßwegen'?  Sie  sagte:  ,Ieh 
weine  für  meine  Seele'  (d.  h. 
ohne  Ursache).  Er  sagte:  ,Nein, 
nicht  für  deine  Seele;  erzähle 
mir'.  Sie  sagte :  ,Ich  erkannte 
dich ;  du  bist  mein  Bruder'.  Er 
sagte:  ,Ieh  bin  dein  Bruder'? 
Sie  sagte:  ,Und  du  wurdest  mir 
gestohlen,  wie  du  noch  jung 
warst'.  Er  sagte:  , Deine  Wahr- 
heit'?2Siesagte:,MeineWahrheit'. 

39.  Er  sagte:  ,Ich  habe  Ka- 
melinnen bei  einem  Mann,  fünf- 
zig'. Sie  sagte:  , Wohlan.  Gehen 
wir  nun.-  Sie  kamen  abends  zu 
dem  Alten. 

40.  Er  sagte:  , Meine  Kamelin- 
nen her'.  Er  sagte:  ,Die  Kame- 
linnen gehören  nicht  dir,  die 
Kamelinnen  sind  mein'.  Er 
sagte :  ,Wenn  sie  dein  sind, 
nimm  den  Futterkorb  und  geh, 
und  ich  will  allein  gehen  (d.  h. 

Sprichst  du  die  Wahrheit'  (Möller).        3 
(Müller). 


34.  Yöm   mätet,    yehdssilu 
fi  wast  kirsaha  weled  sagtr. 

.  .  .  hdttä    dhtahu  's-sagirah 
rabdth,  iva-md'ahu  rikdb. 

35.  Hdttä  seneh  sdybah  wä-   5 
hld  sdraguh   hu    iva-rkäbeh. 
wa-bd'd    dhtahu    ddwwaret, 
hdttä  jat,    mä  Yid  hdssalath. 

36.  Yöm    mä    hdssalath. 
bdkat.    hdttä  sdb'at,   tcdgfat.  10 
särat,    hdtta  jat  blläd.    yöm 
jat,    hddamat    cald    nefsaha. 

37.  Te   yöm   lodhdali   lih- 
gäth    gedeh    rijjäl,     hdrrajet 
min  räsah  gaml.  has  'd-dum-  15 
'ah,   tdsgot  föguh. 

38.  Gäl:  ,waräs  tabkin, 
min  es'?  gälet:  ,dbki  ma'a 
ndfsi'.  gäl  lahä:  ,lä,  ma 
tabkin  min  ne\fsis,  fyaki  li'.  20 
gälet:  ,dni  'ardftek;  dnta 
altüy.  gäl  lahä:  ,äna  hos'. 
,wa-ente  mä  hakeyt3  li,  wa- 
'dddksagir1.  gälleh:  ,sedgis'? 
gälet:  .sidgi'. 


25 


39.  Golti:  li  rikäb  Hnd 
rijjäl  hamsin'.  gälet:  ,gadäu'. 
wa-säru.  hdttä  dawdo  'Inda 
sdybah. 

40.  Gäl:  ,liat  rikdbi'.  gäl: 
,mä  hen  rikäbak.  rikäb  hdggi'.  30 
gäl  leh:  ,in  kdn  hen  hdggak, 
hud  ez-zanbil  wa-sir,  wa-nä 
bästr  'ata  nifsi;  wa-bagdyna 
nesüßien;  in  kdn  hen  haggek, 

Scheint  eine  Übersetzung  vun  herujk  zu 


26 


I.  Prosatexte. 


14.  Der  Töchterfeind. 


dn-sen  le-het,  tegrduren  se- 
ruk.  wa-dn-sen  'l-ho,  tegrdu- 
ren siri'. 

41.  Hagrdur  hehar,  he  wa- 

5  mägnameh,  ica-riköb  higrdyr 

rt  gajj&n,  wa-hihar  higrdur 

sirih.     yillij  (Hty)  jvr&b  min 

has  jidfeh  bi-lauyUsi  Sirtt. 


42.  Wa-hagr&ur  gajjen.   te 

io  gahayb  hal  gat,  se  wa-hujür 
ber  sih  hubiui.  kso  hujür 
yehdulib. 

43.  Ye'etgeh.  yeshdfah  he 
wa-hibdnha  wa-yagzduz  minh 

18  siteh     wa-yuw6zmiz(s)    gath. 

44.  Amor:  ,hdkam  lis  tat- 
tSyis'.  amiröt:  ,beddukes'.  wa- 
se  dibdüt.  gerSts  birek  ksdt. 


45.  Has  jihma  ksis.  dmör: 
20  ,zah  (sah)   het  tduis   t<".<  h'r. 
yegrisit  hiris  bi-lemsöt. 

iß.Wa-yahigrdur  min  ha- 

li'ikrna,  te  ksoh  hdbü  taho- 
lilem.  amdrim:  ,Mt  min  hü'? 
25  dmör:  .Im  min  hal  bi-l-gasffis 
wa-gdyjis'.  dmör:  ,sük  M 
UnislV 

(17.  Februar   191 

47.  Wa-jihern  min  hal  gat, 
te  nüka  hä'-Imen.   has  nüka 
30  1>i-ht?-Iiii-  >    bdifaw-stre. 

ii  igd'a  tojir  wa-bSl-hayr. 


ohne  Futterkorb);  und  wir  wol- 
len sie  sehen:  wenn  sie  dir  ge- 
hören, gehen  sie  hinter  dir.  und 
wenn  sie  mein  sind,  gehen  sie 
hinter  mir'. 

41.  Es  ging  der  Alte,  er  und 
sein  Futterkorb,  und  die  Kame- 
linnen gingen  hinter  dem  Kna- 
ben, und  der  Alte  ging  hinter 
ihm.  Ein  schäbiges  Kamelfüllen 
schlug  er  aus  Zorn  mit  zwei 
Stöcken  (d.  h.  mit  zwei  Stock- 
hieben). 

42.  Und  es  ging  der  Knabe. 
Als  er  kam  zur  Schwester, 
hatten  sie  und  der  Sklave  schon 
Söhne.  Er  fand  den  Sklaven 
melkend. 

43.  Er  tötete  ihn,  er  schlachtet 
ihn  und  seine  (ihre)  Söhne  und 
schnitt  ihm  seinen  Penis  ab  und 
gab  ihn  seiner  Schwester. 

44.  Er  sagte:  ,Das  Urteil 
für  dich,  daß  du  ihn  ißt'.  Sie 
sagte :  ,Ich  habe  ihn  schon  ge- 
gessen'. Und  sie  war  es,  welche 
log.  Sie  versteckte  ihn  in  einer 
Büchse. 

45.  Am  Morgen  fand  er  ihn. 
Er  sagte:  .Fürwahr  hast  du  ihn 
nicht  gegessen'.  Er  schlagt  ihr 
Haupt    mit    einem    Schwert    ab. 

46.  Und  er  irinp:  von  dort. 
bis  er  Leute  fand,  die  da  saßen. 
Sie  sagten:  ,Yon  wo  bist  du'? 
Er  sagte:  ,Ich  (komme)  von 
dem  Vater2  der  Schlechtigkeiten 
und  ihrem  Mann'.  Sie  sagten: 
.Was  hattest  du  bei  ihr  (zu 
tun)?'3 

1 7 .  Und  er  ging  von  der 
Schwester,  l>is  er  nach  dem 
Jemen  kam.  Als  er  nach  dein 
.lt  men  kam.  trieb  er  Handel 
(*\r^?  £"■?)■  Er  wurde  reich  und 

1  lelT    Villi     <  illt. 


yesiren    loaräk,     wa-in    kän 
hin    hdggi,    yesiren    xcarug'. 


41.  Sär  s-sdybah,  hu  wa- 
zenbi/eh,  ica-rikäb  siren  ward 
l-wulid,  tea-s-sdybah  sär  tea- 
räh.  guüd  fAih  jerdb  min 
'l-gayd  hedduh  bi-üd  marra- 
tin. 

■  42.  Wa-sär '1-ivulM.  hdttä 
wasdl  'ind  iihtah,  ua-l-cabd 
mdfh  'iyal.  hdssal  'l-abd 
yählub. 

43.  Gatdluh  hu  wa-iyäluh 
wa-gds  mini t eh  zübbuh  wa- 
latäh  ühtn//. 

44.  Gä! :  Jwkum  'alis  tau- 
kulin  n]t '.  gälet :  ,kid  kaldytuh '. 
kidbet.  dammetha  ß  wast 
küs'ah. 

45.  Tom  sär,  säfha.  gäl: 
.sah  dnti  mä  keteytiha'.  gas 
räsalia  bi-lt'msah. 

46.  Wa-sär  min  'indahum. 
hdttä  liiiy.fi/  näs jälistn.  gälu: 
,dnta  mintn'f  gäl:  .'inä  min 
'ind  hü  l-gasä'is  wa-zaujaha'. 
gäl:  ,sufi  ays  mnlur.' 


4  7.    II  d-sär  min  'im/  /ii, 

hattä  wasdl  '1-Jem6n.  yaum 
wasdl  \'-./i'nn  ii.  Idgga  bay' 
wa-äira.  wagd?  töjer  wa-sähab 

i/-hdnr. 


I       Mehritext  steht  ii   =  ab  :  hadr.  Im.     Richtig:  umm- 

'>'.  I     ten.  :i  Hier   brach   Söd,  da  die  Sonne  unterging,  ab;  die   Forte  tsung,  die  er 

am  nächsten  Ta  hließt  nicht  direkt  au.  vom   I  bersetzer  für  Suk  verhört  zu  sein  (Müli 


14.  Der  Töchterfeind. 


I.  Prosatexte. 


27 


48.  Te  sem't  yeghdbhe  gayj. 
ämör:  ,het  min  hö'?  ämör: 
,ho  mine  bädiyet  ira-hdnm 
l-ahoga  hunuk  ärbd  miyet'. 
hoga  hineh  ärbd  miyet.  wa- 
sih  habün. 

49.  Wa-bedui  jihem,  te 
nüka  bädiyet.  has  nüka  bä- 
diyet, Mrria  b-dek  ber-rehbit1 
ber  mot. 

50.  Amor:  .haurn  l-ejhom 
la-direhmiya' .  jihem,  te  nüka. 


48.  Nach  einem  Jahr  kam  zu 
ihm  ein  Mann.  Er  sagte:  ,Von 
wo  bist  du'?  Er  sagte:  Ich  bin 
aus  der  Wüste  (ein  Beduine3) 
und  ich  will  bei  dir  vierhundert 
(Taler)  niederlegen  (als  Depot)'. 
Er  legte  bei  ihm  vierhundert 
nieder.    Und  er  hatte  Söhne. 

49.  Und  der  Beduine  ging, 
bis  er  in  die  Wüste  kam.  Wie 
er  in  die  Wüste  kam,  hörte  er 
von  jenem  Herrn  der  Stadt,  daß 
er  schon  gestorben  sei. 

50.  Er  sagte :  ,Ich  will  gehen 
um  mein  Geld'.   Er  ging,  bis  er 

has  nüka,  ämör:  direhmiya     kam-     Wie   er  kam>   sagte  er  = 


hö?'  ämör:  ,direhim  nhd 
wedd'n  haben  hö  galbisen  ld'. 
ämör:  ,sahbirem  mölem,  wu- 
göne  mölim   dvida  biseic. 

51.  Molim  ämör:  ,wat  Uy- 
la  di  hamis  zog  birek  hirem'.  der  Nacht  des  Donnerstag  ruf 
ämör.  bar.  te  tuwö  birek 
hirem,  zag:  ,wuu:ö  Mbörifc' ! 
lad  simdy'2  lä.  bar,  te  tuwö 
hol  godi. 


,Wo  ist  mein  Geld'?  Sie  sagten : 
,Wir  wissen  nicht,  wo  unserVater 
das  Geld  hingelegt  hat'.  Er 
sagte:  ,  Fragt  den  Mu'allim,4 
der  Mu  allim  wird  wohl  davon 
wissen. 

51.    Der    Mu'allim    sagte:    ,In 


52.  Has  taiciLöh,  ämör: 
,ho  Mbörik  lad  simdy  UV. 
ämör:  .wat  leyl  di  hamis 
zaug  birek  Bir-berhüt'.  zag: 
,wö  Sayd'!     ämör:  ,ivehau'. 

53.  Amor:  .diMt  het  anhük, 

min  hö  birek  bümah'f  ämör: 

,het  föne  häbü  ydamUem  tük     saSte:  >Vor  dem  haben  dich  die 

Leute   zum  Herrn   von  Gut  ge- 


im  Häram  (d.  i.  im  Innenraum 
der  Moschee)'.  Er  sagte:  (,Gut'.) 
Er  ging  zur  Nachtzeit.  Als  er 
in  den  Häram  kam,  rief  er: 
.Hebe  Mubarak' !  Er  hörte  nicht 
mehr  auf  ihn.  Er  ging  zur  Nacht- 
zeit, bis  er  zum  Qädi  kam. 

52.  Wie  er  kam,  sagte  er: 
.Mubarak  hört  nicht  mehr  auf 
mich'.  Er  sagte:  ,Wann  es  die 
Nacht  des  Donnerstag  ist,  ruf 
im  Bir  Beihut'.5  Er  rief:  ,He 
Sacid'!    Er  sagte:  ,Ach  ja'. 

53.  Er  sagte:  ,Das  bist  du, 
woher   kommst  du  hieher'?    Er 


bäl  hayr'.  ämör:  ,de-hö  jhdmk 
■min  hol  gayt  wa-däbtak  mins 
ä  hälliet  lä.  wa-töli  bäli 
humöli  hi-siwuöd.   wa-het  ji- 


maeht'.     Er  sagte:  .Ich  bin  ge- 
gangen  von   der  Schwester  und 
habe  nicht  von  ihr  Lösung  (Ver- 
gebung) genommen.    Und  dann 
hat  mein  Herr  mich  zum  Feuer 
1  Entstanden  aus  bäl-rihbet.       2  Vielleicht:  ist  kein  Hörender  mehr  (Müller). 
Städter.        4  Mu'allim  oder  im  Mehr,  mölim  entspricht  unserem  Doktortitel  (besser: 
berühmte  Schwereldampfhöhle  bei  Qabr  Hüd.       e  Vom  Übersetzer  verhört  für  ber  mot 


48.  Hättä  seneh  jäh  njjäl. 
gäl:  ,änta  minin'?  gäl:  na 
in  in  al-bädiyah  wa-bagäyt 
dtrah  'indak  drba'a  miyah'. 
tardh  'indah  'drba'a  miyet  5 
gars.  wa-m'äh  Hydl. 

49.  Wa-J-bedui  sdr,  hdtta 
wasdl  'l-bädiyah.  ydm  wasdl 
H-bädiyah,  lium  'dd  ddk  ß 
l-biläd  hadramüt.6  io 

50.  Gäl:  ,bagdyt  sir  lid- 
derähim'.  sdr,  hdttä  wasdl. 
ydm  wasdl,  gäl:  .darähim 
feu1'?  gdlü:  ,'d-derähim  md 
zalimnä fen  tardhlm in  nbüna'.  15 
gäl:  Jahdbbaru  'l-mtidllim, 
bäyekün  al-mn'dlliin  derä  bi- 
heir. 

51.  Gäl  al-muällim:  ,leylat 
al-hamis  uasdt  el-hardm  sdy-  20 
yah\  gäl.  serä.  hattä  daicä 
wasdt  al-haräm,  säyyah:  ,we 
Mubdrek'!  md  cäd  sami'eh.- 
sard.  hattä  dawä'ind  al-gddi. 

52.  Ydm    dcurä.    gäl:    ,we  25 
mubärak  mä'dd  sirn'alv.  gäl: 
.tragt    leylat    al-hamis    tdrib 

fög  Bir-belhöt'.     tärab:    ,wt 
Sdvk!  gäl:  ,tve  nä'am'. 

53.  Gäl:  ,änta  minin  kn-  30 
dek  hine'f  gäl:  ,ente  n-nds 
yeldggük  sähib  'l-hayr'.  gäl: 
,dnä  sirt  min  Hnda  beyti1 
wa-lä  hadet  minnaha  hilliyah, 
wa-täli  rab  el-'alamin  dmmar  35 
'alayya  bi-n-när.  ira-enta  sir 

"  D.h  ich  bin  vom  Lande  (<*ojb),  kein 
Lehrer,  Müller).        5  Bir  Belliüt  ist  die 
(Müller).       '  Verhört  für  gayt  (Müller). 
4* 


28 


I.  Prosatexte. 


15.  Die  hochmütige  Sultanstoehter. 


hörn  kissiöne  direhmike  bi- 
had  el-faluni.  ica-hit  ana 
ta'ajdb  bi  saddan1  la-gögti 
tetahdl  mini'. 

5  54.  JiMm,  te  nüka  rehb&t. 
has  nüka  rehbet,  seil  direh- 
mihe.  u-jihem,  te  nkdys.  has 
nkdys,  dmör:  ,het,  gas  birek 
iUiwuöd    ua-di-jehdmk     let- 

io  walse  mdatöni  wa-hdum  mins 
halltet  he  gd§-.  hallöt  minh. 
wa-gazaut. 

(sSd  bei-  abdällah,   18.  Februar  1902.) 


versetzt.  Und  du  geh,  du  wirst 
dein  Geld  am  Orte  X.  X.  tinden. 
Und  wenn  du  mich  liebst,  wirst 
du  zu  meiner  Schwester  eilen; 
sie  löset  mich'. 

54.  Er  ging,  bis  er  in  die 
Stadt  kam.  Wie  er  in  die  Stadt 
kam,  nahm  er  sein  Geld,  und 
er  ging,  bis  er  zu  ihr  kam.  Wie 
er  zu  ihr  kam,  sagte  er:  ,I)u, 
dein  Bruder  ist  im  Feuer,  und 
ich  bin  zu  dir  gegangen  eilig 
und  ich  will  von  dir  die  Lösung 
für  deinen  Bruder'.  Sie  löste 
ihn.     Und  es  ist  zu  Ende. 


bätahdssil  derdhimek  bi- 
makän  el-fulän.  wa  ente  tahib 
as-siddah1  li-ühti  tahil  mm- 
nak  (1.  minniy. 

54.  Sdr,  hdtta  icasäl  fi 
biläd.  yöm  ja  l-biläd,  sal 
derähimeh.  wa-sdr,  hdtta 
wasdlha.  yöm  icasdlha,  gdl: 
,dnti,  ahüs  fi  n-när  wa-sirt 
laindis  mutddnni  toa-bagdyt 
minnis  hu  (1.  haliyyei)  hüS1. 
halldt  minneh.    wa-gazdt. 

(19.  Februar  1902.) 


Mehri. 

1.  Amor:  gayj  sih  hibinhe 
Siro  wa-sih  hibrit  dd-gah. 

15  2.  Wa-ta-k-sobeh  yahagrdur 
yerikob  tarfirhin,  ica-hat-gas- 
rön  yathof  yekün  di  ribek  tar 

firhhi. 

3.  Yd» u/er  Fdtmah  hibrldv" 
20  ddulat:    ,haum    le-mösi   Ms1. 

tdumer:  ,het  an  talahnn  ta- 
im'xi  bi,  gazäz  anhrir  di  hi- 
bek  iva-häini'Ir. 

4.  Te  sdnat  fegt  Sit  im  zayd.4, 
25  has     §itim     zayd*     gahdyb. 

dmör:  ,had  yehöm  zaj>h/ 
amiröt:  ,yahdul,  ho  haum 
zayd1.  w-uküb,  te  vcazal  lis. 
has  ivazal  (j-oj)  lis,  dtkki  lis, 
30  mösi  Ms. 

5.  Has  gasrdun  yethdfs. 
dmör  Fafmah  hibride  sa/fdn: 
,haum  l-mösibffl.  amiröt: , an 


15.  (25)  Die  hochmütige  Sultanstochter. J 

Deutsch. 


1.  Er  sagte:  Mit  einem  Manne 
waren  seine  zwei  Söhne  und 
eine  Bruderstochter. 

2.  Und  als  es  am  Morgen 
war,  ging  er  fort,  er  ritt  auf 
einer  Stute,  und  als  es  Spät- 
nachmittag war,  kehrte  er  heim, 
er    war    reitend    auf    der    Stute. 

3.  Er  sagte  zu  Fätimah,  der 
Tochter  des  Sultans :  ,Ich  will 
dich  küssen'.  Sie  sagte:  ,Wenn 
du  mich  küssen  willst,  schneide 
die  Nase  deines  Vaters  und 
deiner  Mutter  ab'. 

4.  Eines  Tages  (Jahres)  ver- 
kaufte er  Fische.  Wie  er  die 
Fische  verkaufte,  kam  er.  Er 
sagte:  .Will  einer  Fische'?  Sie 
sagte:  ,  Ja  wohl,  ich  will  Fische-. 
Und  er  trat  ein,  bis  er  zu  ihr 
gelangte.  Wie  er  zu  ihr  gelangte, 
drang   er  auf  sie,   er  küßte  sie. 

5.  Wie  es  Spätnachmittag  war, 
kehrte  er  zu  ihr  ein.  Er  sagte 
zu  Fatimah,  der  Tochter  des 
Sultans:   .Ich  will  dich  küssen'. 


IJadrami. 

1.  Gäl:  rijjdl  mdHh  wele- 
den  wa-bit  höh. 

2.  Wa-ydum  as-söbah  yasir 
wa-ydrkab  fög  al-mühra,  üa 
'l-'äsr  yddwi  y aktin  räkib  fög 
al-mühra. 

3.  Yagül  Fatnieh  bit  ed- 
ddulah:  ,bagdyt  bäsümmi.r. 
gdlet:  ,dnt  in  bagdyt  tasüm- 
mani,  gus  ndhrat  abük  wa- 
timmak'. 

4.  Hdttä  seneh  wdhidah 
yabi  seyd.  yaum  jdb  e  seyd, 
gäl:  .had  baga  seyd'f  gdlet: 
juTinn.  anf  bagdyt  seyd'. 
wa-dahdl,  hdttä  wasdlha. 
y'oum  wasdlha,  ddkka'aliyha 
sdmmaha. 

5.  Youm  al-dsr  dawäha. 
gäl-ldha:  .gä  Fätimah  bit 
as-sulfdn,    bagdyt    asummis'1. 


'  Die  Stelle  ist,  wie  es  scheint,  verderbt.   Im   Badrami  könnte  man  an  ^.s^  denken  (Rhodokakakis),  aber  /u'nj-i/, 
spricht  dagegen    Mi  1 1 1  i:  -  Yuii  Abschnitt  1-  ab  schließt  sich  daran  eine  andere  Erzählung,  die  wenig  Sinn  hat    Min 

Hier  und  weiter  unten  für  liibrit  di  oder  de  (Mci.i.kiO.         *  Für      -    '  oder  *ayd  (Mülles). 


15.  Die  hochmütige  Sultanstochter. 


I.  Prosatexte. 


29 


tehöm  temösi  bi,  gizäz  anherir 
di  hibek  iva-hämek1 ': 

6.  Amor:  ,het  misyets  är  si- 
hilet  bi-gtänöt  (ääLS)  de  zayd1. 
amirot:  ,getwörl  mehigzdyz 
lihydtk  has3  de  halg  u-het  had 
yehxirj  suk  lä'.  dmör :  ,ho 
ahürijs  siset  la'.3  amirot:  ,ho 
ahiirij  sük  lä  ica-het  ar  he- 
win'.  ica-higrdur. 

7.  Te  nhör  teyt  de  tha- 
wallöt  taghdbs  hibride  molim 
wa-hibride  tojer.  wa-yeghöb 
hibre  di  bäl  bigär. 

8.  Has  gahdyb,  hibrit  de 
tojer  amirot;  ,rayt  l-gdhi* 
gayji'.  wa-hibrit  de  molim 
amirot:  ,rayt  l-gdhi*  gayji'. 
ica-hibrit  de  ddulet  amirot: 
,yesü  tifer  sirdyni  W. 

9.  Hegräur.  te  hal  hibah, 
dmör:  ,ho  hibrit  de  ddulet 
gdbhati'.  dmör:  ,min  tar  he'? 
dmör:  ,min  tar  §i  lä,  min 
tar  sebeyt1, 

10.  Wa-hdgraur  hibah.  te 
hal  ddulet,  dmör:  ,hibretek 
gabhöt  hibri  min  tar  ga\ 
wa-sdeds. 

11.  Te  nhor  teyt  wukäb 
i  Visen,  hibtal  lisen  kal.  wa- 
d t/mal  hebün  wa-birü.  dmör: 
,biken  mön1-?  dmör:  ,Mn  hi- 
bri di  bäl  begär1.  amörem 
heh:  ,jihdml. 


,Wenn  du  mich  küssen  willst, 
schneide  die  Nase  deines  Vaters 
und  deiner  Mutter  ab'. 

6.  Er  sagte:  ,Du,  dein  Kuß 
ist  nur  leicht,  um  ein  bißchen 
Fische'.  Sie  sagte :  ,Gott  zer- 
breche dich,  Rasierter  am  Kinn- 
bart,5 Schlechtestes  der  Ge- 
schöpfe, und  niemand  redet  mit 
dir'.  Er  sagte:  ,Ich  rede  nicht 
mit  dir'.  Sie  sagte:  ,Ich  rede 
nicht  mit  dir,  und  du  bist  nur 
niedrig'.     Und  er  ging  fort. 

7.  Als  sie  einen  Tag  ver- 
weilte, kam  zu  ihr  die  Tochter 
des  Richtei-s  und  die  des  Kauf- 
manns. Und  es  kam  der  Sohn 
des  Herrn  der  Kühe. 

8.  Wie  er  kam,  sagte  die 
Tochter  des  Kaufmanns:  ,Uaß 
er  doch  mein  Mann  wäre'.  Und 
die  Tochter  des  Richters  sagte: 
,Daß  er  doch  mein  Mann  wäre'. 
Und  die  Tochter  des  Sultans 
sagte :  ,Er  kommt  nicht  gleich 
dem  Nagel  meines  Fußes'. 

9.  Er  ging  fort.  Als  er  bei 
seinem  Vater  war,  sagte  er:  ,Die 
Sultanstochter  schmähte  mich'. 
Er  sagte:  ,Ob  welcher  Sache'? 
Er  sagte:  ,0b  keiner  Sache,  ob 
Sattheit'. 

10.  Und  es  ging  fort  sein  Vater. 
Als  er  beim  Sultan  war,  sagte 
er:  ,  Deine  Tochter  schmähte 
meinen  Sohn  ob  Nichts  (Erde)'. 
Und  er  wehrte  es  ihr. 

11.  Eines  Tages  trat  er  ein 
zu  ihnen,  vergewaltigte  sie  alle. 
Und  sie  bekamen  Kinder  und 
gebaren.  Er  sagte:  ,Wer  war 
bei  euch'?  Sie  sagten:  ,Bei  uns 
war  der  Sohn  des  Herrn  der 
Kühe'.  Sie  sagten  zu  ihm: 
,Geh\ 


,in    bagdyt   tasümmani,   gus 
nührat  dbük  iva-ümmak'. 

6.  Gäl:  ,enti  summets  i  bi- 
getebet  seyd'.  gälet:  ,alläh 
yagiissir  nämdsek,  yä  mahlög  5 
al-lihyah,  yä  has2  en-näs, 
wa-Snta  mä  had  ydhrij6 
mddh.  gäl:  ,dna  mä  ata- 
källam  miis'.  gälet:  ,dni 
mä  atakdllam  md'ak  iva-dnta  10 
haicin'.    loa-sär. 

7.  Hdttä  youm  wäh/d  jä- 
lisah  jabü,  lahd  wdled1  al- 
mudllim  wa-bit  et-täjir.  wa- 
yiji  waled  möl  al-bagdr.         15 

8.  Youm  ä  ja,  weled  et- 
täjir  gälet:  ,yä  reytuhu6 
zäuji'.  wa-bit  al-mu'dllim 
gälet:  ,yä  reytahus  zäuji'. 
wa-bit  ed-döulah  gälet:  ,mä  20 
yeswä  dafür  rijli'. 

9.  Sär.    hattd   'ind    abüh, 
gäl:  ,bit  ad-döulah  häsamät- 
na'.  gäl:  ,min  fög  eys'?  gäl: 
,mä    min   fög    si,     min   fög  25 
saba'. 

10.  Wa-sär  abüh  lä-ind 
ed-ddulah.  gäl  luh:  ,bittek 
häsamat  wäladi  min  fög  al- 
gäc'.  wa-mnd'ha.  30 

11.  Hdttä  youm  icähid 
dhal  'aleyhen,  batdlhen  külla- 
hen.  wa-lägen  Hyäl  wa-wdl- 
den.  gäl:  ,min  batdlkenif 
gälu:  ,bina  weled  möl  el-  35 
begär1.  gälu  luh:  ,sirl. 


1  Verschrieben    für  yethnr   (Müller).  -  Für  Aas  =     „la.  (Müller).  3  Lies:  ho  ahnrij  SU  e  lä.  *  Radix 

unqa  =  gSj   (Müller).  5  IJadr.:  Gott  vermindre  dein   Ansehen.  6  Das  Mehri-Wort  für   das    arabische  (Müller). 

'  Lies:  bit  (oder  für  wAledt?  Müller).         8  So  Ms.  (Müller)  =  dj£\\  b  nicht  \X.*}  (Rhodokanakls). 


30 


I.  Prosatexte. 


15.  Die  hochmütige  Sultanstochter. 


12.  Wa-ji/i/hii.  te  nukd 
mkon.  has  ivuka,  yckosi  gaj- 
unten  sirit  wa-hamesen. 

13.  Wa-ta-k-söbeh  tit  min- 
>  tri'ui.  hdmmis ILandni.  töz- 

mü  megsim  di  gozel.  tcimor 
his:  ,birdmih,  toa-ioathäfs  te 
birdmh  Id,  da-s-sdhtis- . 


14.  Te  gasrdwwen  wahfdth 
io  bireh  gözel.  wa-hätmaut  wä- 
hlt is. 

15.  Te-ke-s-sobeh  hagar- 
röt,  te  kasöt  gdj,  thulül.  Tag- 
hdbh  ajüz. 

is  16.  Wa- [ha] garrot  sis  te 
mkon.  amör:  .nehämn  liähn- 
fciV 

17.  Jihimem,  te  n&kam* 
has  nükam*  mdoni  hdbü  s!- 

20  hem  ars,   thölilem  hol  ars. 

18.  Amör:  ,de  Msen  ha- 
sdrs'i  dmör:  ,hasdds  kuw- 
wö'd  wa-mästf  de-lhdym'. 

19.  Bi-helli  firodat.     tho- 
26  l/lem,  te  barem  lahdl  firödet. 

atdiyem. 

20.  Min  tdri  ise  barem, 
te  to  mkon.  has  tn  mkdn, 
hdsim  häbü,  thölilem.     amö- 

so  rem:  ,da-ukd  tim  thaidel- 
linr.'  dmör:  ,nethöl6lim  hum- 
ßyen'  (sie). 

abdällah,    19.  Februar  1902.) 


12.  Und  er  ging,  bis  er  an 
einen  Ort  kam.  Wie  er  kam, 
fand  er  zwei  Mädchen  und  ihre 

Mutter. 

13.  Und  als  es  am  Morgen 
war,  trieb  eine  von  ihnen  zur 
Weide,  ihr  Name  war  Hanoni. 
Sie  gab  ihr  einen  Korb  Garn. 
Sie  sagte  ihr:  , Spinn  es,  und 
kehrtest  du  heim,  ohne  daß  es 
gesponnen  ist ,  schlachte  ich 
dich'. 

14.  Als  es  Spätnachmittag  war, 
brachte  sie  es  heim,  gerade  war 
es  gesponnen.  Und  sie  verbrachte 
die  Nacht  allein. 

15.  Als  es  am  Morgen  war, 
ging  sie  fort,  bis  sie  einen  Mann 
fand,  er  verweilte.  Es  kam  zu 
ihm  die  Alte. 

16.  Und  sie  ging  fort  mit  ihm 
an  einen  Ort.  Er  sagte:  ,Wir 
wollen  mit  Leuten  sein'. 

17.  Sie  gingen,  bis  sie  kamen. 
Wie  sie  kamen,  da  waren  Leute, 
mit  ihnen  war  eine  Hochzeit. 
Sie  verweilten  bei  der  Hochzeit. 

18.  Er  sagte:  ,Was  ist  ihr 
Werbepreis'?  Er  sagte:  ,Ihr 
Werbepreis  ist  ein  Korb  Datteln 
und  ein  Stück  Haifisch'. 

19.  In  der  Nacht  war  Auf- 
bruch. Sie  verweilten,  bis  sie 
Nachts  zum  Aufbruch  gingen. 
Sie  aßen  zu  Nacht. 

20.  Nach  dem  Nachtmahl 
gingen  sie  des  Nachts,  bis  sie 
an  einen  Ort  kamen.  Wie  sie 
an  den  ( )rt  kamen,  fanden  sie 
Leute,  sie  verweilten.  Sie  sagten: 
,  Warum     verweiltet     ihr'?     Sie 

;ten:  .Wir  verweilen  für  uns'. 


12.  Wa-sdr,  hattd  wasdl 
makän.  youm  icasäl  mahnt, 
yahdssil  bunayyät  tintdyn 
wa-ümmahen. 

13.  IIa  \s-siibh  wdhdah 
minnahen  tdr'a,  ismahaHan- 
nöni.  ta'tiha  guffah  gazl, 
tagol  lahd:  ,gazilih  wahatih. 
in  Id  gazaltih,  bedbihis1. 


14.  Hdtta  'l-'asr  dawwdtuh 
küduh  magzal.  wa-bäyyatat 
wdhdaha. 

15.  Hdtta  's-subh  särat, 
hdtta  hdssalat  rijjdl  jdlis. 
jätuh  'aji'iz. 

16.  Wa-sdrat  maaliu hdtta 
makdn.  gäl:  .bagdyna  mu'a 
'n-ndse. 

17.  Sdru,  hdtta  icäsalu. 
youm  wdsalu,  hdssalu  nds 
md'ahum  zuwdj.  jdlasu  'ind 
'z-zuwdj. 

18.  Galü  luh:  ,da  ays 
hasäretha'9  gdl:  ,hasärt  gö- 
sarah  iva-hüt  luhdm'. 

19.  Bi-l-leyl  serruha.  jelsu, 
hdtta  rdhü  lä-ind  al-mdsrn. 

ti/assu. 

20.  Min  fög  el-'dsa  $dru, 
hdtta  i/airn  makdn.  youm 
dawä  makdn,  hdssalu  nds, 
jdlesu.  gdlu:  ,däkS  intum 
jaldstu'?  gdlu:  Jaldsna  ldla 
dnf'nsana'. 

(20  Februar  1902.) 


1   Das   nachgesetzte   -fci  kann   ich    nicht   erklären.     Sollte   es  für  .las   vorgesetzte   ke  stehen   wie  in  beiden  V,  r 
äoqotri  und  des  Sjjauri?  (Mülles  M-  Mülli 


16.  Der  Kern  im  Schlünde. 


I.  Prosatexte. 


31 


16.  (27)  Der  Kern  im  Schlünde. 


Mehri. 

1.  Hize  Mz4  luk.  dmör: 
srit  gduten,  fit  hdmmes  Aka- 
kümber. wa-tit  hdmmes  Me- 
hdteh* 

2.  Tuwiciyu  daum.  Aka- 
kümber ivetgöt  birek  gards 
jelddt  wa-kibsot. 

3.  Wa-Mehdteh  huhut  Ins 
li-hmuh.  has  gihböt,  kesut 
kelüb  birik  himuh. 

4.  Amirot:  ,kelb,  hardj  min 
birek  himülv.  dmör:  Jjirjöne 
Id.  an  tahimi  lahirej,  hat 
Ii'mi  midhor1.  amiröt:  ,hdstoul. 

5.  Amirdt  hi-bigret:  ,wa- 
haum  medhör'.  ,an  tehhni, 
hntini  hasis'. 

6.  Taghibot  tar  Mr.  has 
gihböt  tar  bvr,  kusot  gayj. 
amiröt:  ,hdm  haiis  li-bagreyt, 
iva-bagreyt    tazdmi    midhor1. 

7.  Amor:  ,hät  mihrffl-, 
hagarröt.  te  hol  haddüd, 
a  na  rot:  ,zemi  mihr&b1-. 

8.  Amor  Jus:  ,an  thim 
v/ihrrb.  hat  sein"  hohdut 
la-sehr,  taghibot,  te  hal  sijrit, 

fogdut  la-sigrit.  lä-dd  gadrot 
Ms  Id. 

9.  Amirdt:  hoö  magwek, 
ya  darb',  dmör:  ,ho  güi  la; 
nomil  yetüwwi1. 


Deutsch. 

1.  Errat,  errat  dir.1  Er  sagte: 
Es  waren  zwei  Schwestern,  der 
Name  der  einen  war  Akakuin- 
ber  und  der  Name  der  anderen 
Muliätah. 

2.  Sie  aßen  Dum.  Der  Aka- 
kumber  blich  in  ihrem  Schlünde 
der  Kern  stecken  und  sie  würgte. 

3.  Und  Mahätah  lief  für  sie 
um  Wasser.  Wie  sie  kam,  fand 
sie  Hunde  in  dem  Wasser. 

4.  Sie  sagte :  ,Hund,  geh  aus 
dem  Wasser  heraus'.  Er  sagte : 
,Ich  werde  nicht  herausgehen. 
Wenn  du  willst,  daß  ich  heraus- 
gehe, bring  mir  einen  Knochen.' 
Sie  sagte :  ,Gut'. 

5.  Sie  sagte  zur  Kuh:  ,Und 
ich  will  einen  Knochen'.  ,Wenn 
du  willst,  bring  mir  Gras.' 

6.  Sie  kam  zum  Brunnen. 
Wie  sie  zum  Brunnen  kam,  fand 
sie  einen  Mann.  Sie  sagte:  ,Ich 
will  Gras  für  die  Kuh,  und  die 
Kuh    gibt   mir   einen   Knochen'. 

7.  Er  sagte:  , Bring  eine  Säge'. 
Sie  ging  fort.  Als  sie  beim 
Schmied  war,  sagte  sie:  ,Gib 
mir  eine  Säge'. 

8.  Er  sagte  ihr:  ,Wenn  du 
eine  Säge  willst,  bring  Kohlen'. 
Sic  lief  um  Kohlen.  Sie  kam 
zum  Baum,  rüttelte  an  dem 
Baum.  Sie  vermochte  über  ihn 
nichts  mehr. 

9.  Sie  sagte:  ,Wo  ist  deine 
Stärke,  o  Holz'.2  Er  sagte:  ,Ich 
bin  nicht  stark;  die  Ameise  ißt 
mich'. 


IJadrami. 

1.  Gdl:  bd-ahzilak  bi-tin- 
ten  abtrat,  wdhddh  ismaha 
Akakümber,  wdhdah  ismaha 
Mahdfah. 

2.  Kaiin  daum.3    hdnagat    5 
fi  wasdf  hdlgaha  'djlah  [wa- 
sdf   ad-dumahj  iva-nkdbasat. 

3.  Wa-Muhdtah  hdbbat  la- 
hd  l-el-md.  youm  jdt,  hds- 
salat  keläb  wasdt  el-mä.         10 

4.  Gdlet:  ,yd  kelb,  hurüj 
min  icasdt  al-mä'.  gdl:  ,iiia 
bd-dhruj.  in  bagayttna  dh- 
riij  hdti  li  'adm&n.  hag  el- 
'dyd'.*    gdlet:  ,zayn'.  15 

5.  Gdlet  l-el-bdgarah:  ,ba- 
gdyt  'admän'.  ,in  bagdyti, 
häti  li  hasis'. 

6.  Jdbet5  lahd  min  fög  al- 
bir.  youm  jdt  fög  al-bir,  has-  20 
salat    rijjdl.     gdlet:    .bagdyt 
hasis  li-l-begarah  ica-l-bega- 
rah  tatina  'adiudn'. 

7.  Gdl    Iah:    .hdti    misdr'. 
sdret    hdtta    'ind    al-hadddd.  25 
gdlet:   .hat  misär'. 

8.  Gdl  leh:  ,in  bagdyt  mi- 
sdr,  hdti  /ahm',  hdbbat  ba'd 
el-fdhm.  hdtta  jdt  'ind  se'jrah, 

fdg'at  eald  's-sejarah.  mä  'ad  30 
gadardt  'aleylia. 

9.  Gdlet:  ,yd  magicdk,  yd 
ud'.  gdl:  ,dna  md-nä  ge'tci ; 
1  il-derr  ydakülna'. 


1  Vielleicht:   ich  gebe  dir  ein   Rätsel;   für  ahize  luk.  Vgl.  Hadr.  afyzilak  (Müller). 
was  nicht  richtig  ist,  trotz  des  hadr.  ya  (Müller).  3  Erganze:  Akakümber  (Müller). 

Feiertag  (Müller).         5  Weicht  von   dem  Mehritext  ab  (Müller). 


Hein:  0  Starker,  o  Holz,  usw., 
*  Fehlt  im  Mehri:  Für  den 


32 


I.  Prosatexte. 


17.  Zwei  Diebe. 


10.  Amirot:  ,hoö  magwök, 
ye  ndnmit.  dmör:  fidö1  gdi 
lä;  i:l£is  tetiir. 

11.  Amiröt:    ,ho2  magwes, 
5  ya   rtfit-.  amirot:  ,ho  gawiy- 

yat  lä;  sannürat  tetüi'. 

12.  Amirot:  ,höö  mugwes, 
ye  sannürat1, .  amiröt:  ,ho 
gawwiyet  lä;  hdbü  yelddagem 

io  (yeldtagem)  ti\ 

13.  Amiröt:  .höö  nmgwey- 
kem,  ya  hdbü1.  amörim:  ,nhä 
giwöy  In:  rabb  al-almin  ye- 
Iddagir. 

iö  14.  Amiröt:  Jwö  magwek, 
ya  rabb  al-almin1.  amür:  ,ho 
gdwwi  iva-hdd  gdwwi  minni 
li'r.   tca-gazdut. 

(sodber  abdullah,  19.— 20.Februarl902). 


10.  Sie  sagte:  ,Wo  ist  deine 
Stärke,  o  Ameise'.  Sie  sagte: 
,Ich  bin  nicht  stark;  die  Schlange 
ißt  mich'. 

11.  Sie  sagte:  ,Wo  ist  deine 
Starke,  o  Schlange'.  Sie  sagte: 
,Ich  bin  nicht  stark;  die  Katze 
ißt  mich'. 

12.  Sie  sagte:  ,Wo  ist  deine 
Stärke,  o  Katze'.  Sie  sagte:  .Ich 
bin  nicht  stark;  die  Leute  töten 
micli'. 

13.  Sie  sagte:  ,Wo  ist  eure 
Stärke,  ihr  Leute'.  Sie  sagten : 
.Wir  sind  nicht  stark;  der  Herr 
der  Welten  tötet  uns'. 

14.  Sie  sagte:  ,Wo  ist  deine 
Stärke,  o  Herr  der  Welten'.  Er 
sagte:  ,Ich  bin  stark  und  nie- 
mand ist  stärker  als  ich'.  Und 
es  ist  zu  Ende.8 


10.  Gdlet:  ,yd  magwdk, 
yd  derr'.  gdl:  ,dna  md-nä 
gewl;   al-hands  ta'akülna'. 

n.  Gdlet:  yd  magwäs,  yd 
hands'.  gdlet:  ,md-ni  gawiy- 
yah:  el-Mrrah  tdakulni'. 

12.  Gdlet:  ,yd  magwäs, 
yd  hirrah1.  gdlet:  ,md-ni 
>l<i>r>yyah;  en-nds  yagtulüni'. 

13.  Gdlet:  ,yd  magwäkum, 
ya-n-näs'.  gälu:  ,ma  nha 
gawvoiyin ;  rabb  al  -'alamin 
ydgtul  nhä\ 

14.  Gdlet:  ,yd  magwdk, 
yd  rabb  al- alamin1 .  gdl:  ,dna 
gaivwi  wa-ld  had  agvcd  min- 
ni.  lä\    icagazut. 

(20.  Februar  1902.) 


Mehri. 

l.  Amor:  s~ruh  jihemem, 
20  gadlam  hunfihem  zuwod.  tad 
gilydal  hnaf  zuwod  iva-gulüb 
tirdh  rimid,  u-täd  gdhar 
gidt'ih  gabiiah  zuwod,  gulnh 
firdh  t'/fer. 
25  2.  U-jih&men.  te  bd-ad  tdd, 
teholilem  al  härmet,  ydämi- 
rem.  Ms:  Jn"imen\ 

3.    W-tehtililem    hinis,    te 

mkdn     hürügum     bökur     de 

30  dölet  we-girim   tes  we-shdtm 

tes  we-gerems  al  ajiiz. 


17.  (28)  Zwei  Diebe. 

Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Zwei  gingen  fort, 
sie  trugen  Wegzehrung  für  sich. 
Einer  trug  für  sich  die  Weg- 
zehrung und  legte  auf  sie  Asche, 
und  der  Andere  legte  ihr  gegen- 
über die  Wegzehrung,  er  legte 
auf  sie  Dreckknödel. 

2.  Und  sie  gingen  fort.  Als 
sie  in  einem  Lande  waren,  ver- 
weilten sie  bei  einer  Frau.  Sie 
sagten  zu  ihr:  , Unsere  Mutter'. 

3.  Und  sie  verweilten  bei  ihr, 
bis  sie  an  einem  Orte  eine  Jung- 

lin  des  Sultans  stahlen  und 
sie  fortführten  und  sie  schlach- 
teten und  sie  bei  der  Alten  ver- 
steckten. 


IJadrami. 

1.  Gälü:  tinin  sdru,  hdmlu 
anfösahum  zawdd.  wdhid 
hdmal  li-nefmh  zawdd  iva- 
tardh  fögah  remdd,  u-wähid 
at-tdni  trah  gubäluh  zawdd, 
taräh  föguh  bd'ar. 

2.  Wa-särfüJ  hdtta  bi-drd 
wdhid.  jel4s(ü)  'ind  hörmah. 
yagülün  lahd  ümmahum,. 

3.  Wa-gitdu  Hndaha.  hdtta 
makdn  sdrgu  ndgah  hagg 
ad-döulet  wa-sdru  bihd  wa- 
dabhtihä  wa-dammüha  'inda 
'ajüz. 


1   Lies:  h.,  (Müller).  M    lleh  .  3  Di'-  Pointe  dieser  Geschichte  wäre  viel  feiner,  wenn  eine  der 

Schwestern  •■inen  Knochen  geschluckt  hätte.  Die  andere  Schwester  eilt  um  Wasser  und  findet  den  lluiil  der  einen 
Knochen  verlangt.  Um  diu  Knochen  va  beschaffen,  eilte  sie  nun  ?on  einem  zum  andern,  bis  sie  zur  Schwester  käme, 
in  deren  Schlund  der  Knochen  steckt.  —  Vielleicht   i*t   unsere  Erzählung  .ins   einer  ähnlichen  Geschichte  verderbt  (Müller). 


17.  Zwei  Diebe. 


I.  Prosateste. 


33 


4.  Wa-mgore  fugüd  bdkreh 
wa-dymel  hnaf  hol  yehdum 
leksü  dorn  di  hirgays.  kisiyeh 
Id. 

5.  Jiriwem  him  sruh  be- 
mkön  dekme  d-ameleh.  we- 
tdd  minhem  hol  bire"k  hdle 
dekme. 

6.  Yeghöb  hineh  gah.  dmör: 
,deh  hibö'?  dmör:  diu  ber 
hüllek  we-ldzröme  gatub 
gdti1. 

7.  Wi-selleh  wa-hagrdur, 
yehöm  lesleih  Iglebh  birek  hal- 
let,   fizd  dolet   meledd  beh. 

8.  We-dület  gulüb  ruböt 
guyüj  haskerhe  tar  hallet  bi- 
hilli. 

9.  Wa-ds  be-hilli,  ajuz 
jirüt  hinihem.  amirot:  ,de 
mon  ilyeh1?  dmör:  ,wuko  het- 
shabir'f  amiröt:  .ho  körn  le- 
hinikem  gahicet'.  dmör:  ,häts 
el-bil1. 

10.  Ddbtams  iva-jirdm  tis 
wa-diyühem  mins.  iva-gäj 
tuivüh,  galüb  harüh  da  gah 
birek  gober.  we-mgore  bär 
ice-ddybet  haslebihem  wa- 
hirgäyhera. 

li.  Wa-ds  mgore  ossem 
mine  sinet  loa-gdfiyim  lal 
ddulet,  dmür:  ,nhd  bar  hi- 
regen1. 

12.  We-ddulet  hazüb  djüz 
birek  rihbet.  dmür:  ,gallega 
hini  birek  rihabät  mina  tüvwi 
glä  ho  min  mkoni. 


4.  Und  dann  vermißte  er  die 
Jungkamelin  und  er  nahm  sich 
fest  vor,  daß  er  finde  diesen, 
der  sie  stahl.  Er  fand  ihn  nicht. 

5.  Sie  gingen,  sie,  die  zwei, 
an  jenen  Ort,  an  dem  er  es  ge- 
tan hatte.  Und  einer  von  ihnen 
lagerte  sich   in  jenem  Schatten. 

6.  Es  kam  zu  ihm  sein  Bru- 
der. Er  sagte:  , Warum  dies'? 
Er  sagte:  ,Ich  habe  mich  schon 
(im  Schatten)  gelagert  und  jetzt 
hat  sich  zusammengezogen  mein 
Hals'. 

7.  Er  nahm  ihn  auf  und  ging 
fort,  er  wollte  ihn  aufnehmen, 
ihn  legen  auf  den  Friedhof.  Er 
fürchtete  sich,  der  Sultan  werde 
ihn  wegschaffen.1 

8.  Und  der  Sultan  legte  vier 
Männer,  seine  Soldaten,  auf  den 
Friedhof  hei  Xacht. 

9.  Und  wie  es  bei  Nacht  war, 
kam  die  Alte  zu  ihnen.  Sie 
sagte:  ,Wer  sind  diese  da'?  Sie 
sagten:  , Warum  fragst  du'?  Sie 
sagte:  ,Ich  will  für  euch  Kaffee 
(geben)'.  Sie  sagten:  ,Gib  ihn 
her'. 

10.  Sie  nahmen  ihn  und  schlürf- 
ten ihn  und  wurden  betäubt  von 
ihm.  Und  der  Mann  kam  (des 
Nachts),  legte  den  Kopf  seines 
Bruders  in  ein  Grab.  Und  dann 
ging  er  (des  Nachts)  und  nahm 
ihre  Waffen  und  stahl  sie. 

11.  Und  wie  sie  dann  auf- 
standen vom  Schlaf  und  sich 
zum  Sultan  begaben,  sagten  sie: 
,Wir  sind  schon  bestohlen  wor- 
den'. 

12.  Und  der  Sultan  sandte 
eine  Alte  in  die  Stadt.  Er  sagte: 
, Schau  mir  in  der  Stadt  nach 
dem  Fleisch,  wo  des  Orts  es  ist'. 


4.  Wa-bad  fagdd  an-nd- 
gah  ica-ldgga  nefsuh  li- 
ydbga  dlladi  sarägha.  md 
hassahih. 

5.  Mdrrit  hum  tirdnfi  ma-  s 
kän  ddk  elladi  sargühd.  ica- 
wähid  min/mm   taddllel  ica- 
sdt  aij-diläl. 

6.  Ja  'indich  hüh.  gäluhu: 
,däke'?    gdl:    ,dnä  kidna  fi  10 
dildl  ica-dalhhi  ngatäb  hdlgi'. 


7.  Wa-sdlluh  xca-sdr,  bägd 
yeselleh.  tarhuh  fi  at-türbah. 
faza,  ad-duidah  md  yedrl 
buh.  15 

8.  Wa-d-dölah  trah  drbaa 
rijjdl  Yoskar  fog  at-türbah 
bi-l-leyl. 

9.  Wa-ydum  bi-l-leyl,  'ajüz 
mdrrat  'indahum.  gdlet:  ,dd  20 
min  dölä'?  gdlu:  ,wards  dnti 
tatahdbari'?  gdlet:  ,bagdyt 
la-indakum'.  jdt  Id- indahum. 
gdlu  lahdr 

10.  Hadühä    wa-sorbühd  25 
ica-ddhu  minneh.     wa-rijjdl 
dawd,    trah   ras   hüh   wasdt 
el-gdbr.     tca-bd'd  sard  wa- 
hdd  saldbhum  ica-sardghum. 

11.  Wa-ydum    ba'd  gdmu  30 
min  en-ndum  wa-sdru  la-'ind 
ad-ddidah:  ,nhä  sardgna'.2 

12.  Wa-d-ddulah     rasdl 
'ajüz  wasdt  el-bildd.   gdl  la- 
hd:    ,sfifi    li   wasdt    el-bildd  35 
min  akdl  fyen  min  makdn'. 


1  Lies:  daß  der  Sultan  es  erfahre  (Müller). 
W.  Hein,  Mehri-Texte. 


Weicht  vom  Mehritext  ab  (Müller). 


34 


I.  Prosatextk. 


17.  Zwei  Diebe. 


13.  Wa-ajüz  gerrdut.  ga- 
haböt  bi  beyt  tit  al  ajüz, 
amirot:    ,ho   de-gdulig   mine 

thriri,    //um   klberiti'. 

5  14.  Amirot:  .yehdul,  ho  si 
tiwwi.  hibri  de  shat  handf. 
ica-lazeröme  hu  wazmetes 
tiwwi'. 

15.  Wa-h-irjdt  he  bar.    ye- 

10  göbers  gai/j  tar  hob.  dmör: 
,het  min  hb'f  amirot:  ,ho  de- 
gäulig  mine  tiwwi1.  dmür: 
Jtagdil  l-h4'9  amiröt:  Jto  de- 
gadöl  tiwwi'. 

15  16.  Amor:  ,ad  ye-hö2  me- 
hezde  tes  tiwwi;  sis  ar  haur. 
gab  ye-hö2  lehezdes  tiwwi1. 
amirot:  ,dstau'. 

17.  Wa-hagarrdut   seh   le- 
20  birek  beyt.    dmür:  ,sillib  li'. 

we-selböt  leh.  we-heruj  birek 
hajf  w-halvg  et-tenur  ive-zdg 
lis.    dmür:  .hiley  la-bü'. 

18.  Amor:    ,hams    tahbez 
25  hini,  ar  hdmi  bfime  la.  gar- 

rdut  faatdb'.  amirüt:  ,astdu, 
habizite  hük'.  yakbiibs  bin'k 
tennttr.    higrdur  mins. 

19.  Wa-ddulet  sibetä  ajäz: 
30  Idd    gahböt    Id.      yahhdn Ijt \n 

saüS  gajinüten,  tit  hibrit  de 
ddulet  wa-t'/t  hibrit  de  gta^i 
wa-ft  hibrit  de  gabili. 

20.We-bdr  b-hilliyu  he-biyt, 
35  tagdlgen    mine  gayj    dSkme. 
te  ("irr  he-biyt  ti*.   ksi  gayj 
t&d. 

'  \>    h.  die  Tochter  eines  einem 
hof  (Miller).         3  Weicht  vom  Mehri 


13.  Und  die  Alte  ging  fort. 
Sie  kam  bei  einem  H«aus  zu  der 
Alten.  Sie  sagte :  ,Ich  schaue 
nach  Fleisch,  ich  will  (es  für) 
meine  Tochter'. 

14.  Sie  sagte:  , Jawohl,  mit 
mir  ist  Fleisch.  Mein  Sohn  hat 
für  sich  gesehlachtet.  Und  jetzt 
habe   ich   dir  Fleisch    gegeben'. 

15.  Und  sie  ging  hinaus.  Es 
begegnete  ihr  der  Mann  an  der 
Türe.  Er  sagte:  , Woher  bist  du'? 
Sie  sagte :  .Ich  schaue  nach 
Fleisch'.  Er  sagte:  ,Was  trägst 
du'?  Sie  sagte:  ,Ich  trage  Fleisch'. 

16.  Er  sagte:  ,Ich  werde  dir 
mehr  Fleisch  dazu  geben ;  du 
hast  nur  wenig.  Laß  mich  dir 
mehr  Fleisch  dazu  geben'.  Sie 
sagte:   ,Gut'. 

17.  Und  sie  ging  mit  ihm  fort 
in  das  Haus.  Er  sagte:  ,Wart 
auf  mich'.  Und  sie  wartete  auf 
ihn.  Und  er  ging  hinaus  in  den 
Hof  und  zündete  den  Backofen 
an  und  rief  nach  ihr.  Er  sagte: 
, Wohlan,  hieher' ! 

18.  Er  sagte :  .Ich  will,  daß 
du  mir  Brot  bäckst,  meine  Mutter 
ist  nicht  da.  Sie  ist  fortgegangen 
um  Brennholz'.  Sie  sagte:  ,Gut, 
ich  werde  dir  Brot  backen'.  Er 
stieß  sie  in  den  Backofen.  Er 
ging  fort  von  ihr. 

19.  Und  der  Sultan  hielt  die 
Alte  für  zu  langsam;  sie  kam 
nicht  mehr.  Es  gingen  hinaus 
die  Mädchen,  eine  (war)  die 
Tochter  des  Sultans  und  eine 
die  Tochter  des  Qäiji  und  eine 
die  Tochter  eines  Qabili.1 

20.  Und  sie  gingen  bei  Nacht 
zu  dem  Haus,  sie  schauen  nach 
diesem  .Mann.  Als  sie  zu  einem 
1  laus  kam.  fanden  sie  einen  Manu. 

großen  Bedninenstammc  angehitrigen  Mann 
text  ab  (Müller). 


13.  Wa-l-'ajüz  sdrat  iva- 
rdfat  la  beyt  wähid.  el-ajv.z 
gdlet:  ,dni  asüfmin  akdßjla- 
v:eledi'. 

14.  Gdlet:  .dni  fakdlj  mai 
loeledi  astd'kal,  dabdh  nef- 
suh  iva-delhin  wa-dni  'afdyts 
lahm'. 

15.  Wa-hdrjat  l-el-bdr.  ya- 
cdridhä  rijjdl  fög  el-bäb.  gdl 
lahd:  ,dnti  min-in'?  gdlet: 
.ani  asüf  min  lahm',  gdl  leh: 
.tahmilinas'  ?  gdlet:  ,ani  hd- 
mileh  laham'. 

16.  Gdl  lahd:  ,dna  ldd- 
ana  bäzdyidis  bä-dkul]  mi- 
cis  gayr  suwiy.  hailind  dna 
azidis  lahm',    gdlet:  ,z$n'. 

17.  Wa-sdret  mauh  la  ua- 
sdt  el-beyt.  gdl  lahd:  ,augafi 
li'.  tva-jalsdt  luh.  wa-hardj 
uasdt  ed-dird  ica-sdf  müfa 
|  riBKö)  wa-tdrrab  'aleyha.  gdl 
lahd:  ,gaddu'. 

18.  Gdl:  ,bagdytis  tdhbizi 
tndana,  'indft]  limmi  hfne- 
[läj.  sdrat  hdtah\  gdlet: 
,ztn'.  hdbzet  luh  ive-waga'dt 
luh  wasdt  el-mufa.  wa-sdr 
minha. 

19.  Wa-d-ddidah  astdbta 
'l-ajüz;  md  'dd  jdt.  fadrjen 
taldt  bandt,  udhdah  bit  ed- 
dölah  iva-wdhdah  bit  el-gddi 
wa-wähdah  bit  el-gabili. 

20.  Wa-saren  bi-lel  l-el-br>/f. 
yesüfen  min  rijjdl  ddk.  hdtta 
dawön  l-el-bigt.  wdhdah  Sä- 
fats  rijjdl. 

es  (Mülleh).         2  Für  adi-lw  und  gäbl- 


17.  Zwei  Diebe. 


I.  Prosatexte. 


35 


21.  Amur:  ,het  min  hö'? 
am/ rot:  ,höm  l-egaleb  lok 
fyöl1.  almeth  bi-dlem  wa-her- 
jöt  minh  her.  wa-godsa  de 
salab  lis  be-bdr.  wa-almöt 
saddet  bi-dlm  be-lemi.  wa- 
bdröt  minh. 


22.  Amirot:  ,ho  bar  alemk 
böb  wa-bdr  alemk  gayj  wa- 
bdr  aUmk  saddet1.  ica-bär. 
te  tiiwwe,  dmür:  ,nhd  bar 
garüben  beyt'.  dmür:  ,astdu'. 

32.  Wa-mgöre  he  bar.  te 
tar  biyüt,  kel  almisen  min 
alm  alm.    ica-bdr  l-äl  juöbi. 

2  4.  W-äs  k-söbeh  hazböhem, 
behem  min  dlam  dlam.  gi- 
yüj  gdfyem  birefkj  juöbi,  haz- 
behem  Mhem  min  dlam  dlam. 

25.  Wa-mgöre  dmör  ddulet: 
Jiibö  l-amöl?  kusk  teh  Id. 
mdenihem  bihem  min  dlem 
dlem  wa-biyüt  bisen  min  dlem 
dlem'. 

26.  We-mgöre  lad  mvida, 
hibö  la-amöl  Id.  te  kalldyni, 
hazöb  häjirethe  birek  rihb&t. 
dmür:  ,k-söbeh  kel  de-hi  fhej 
gayj  laghdyb  he  beyt1. 

27.  Wa-ds  k-söbeh,  hdbü 
gehdybem  teh  rihbet  kdlles. 
wa-ds  gehdybem  teh,  jizüm 
lihem    iva-dymel   hehem  fse. 


21.  Er  sagte:  ,Von  wo  bist 
du'?  Sie  sagte:1  ,Ich  will  dir 
den  Zustand  legen  (d.  h.  dir 
einen  Gruß  entbieten)'.  Sie  be- 
zeichnete ihn  mit  einem  Zeichen 
und  ging  von  ihm  hinaus.  Und 
ihre  Schwestern  warteten  auf 
sie  draußen.  Und  sie  bezeichnete 
das  Tor  mit  einem  Zeichen  mit 
Indigo.  Und  sie  ging  (des  Nachts) 
von  ihm. 

22.  Sie  sagte:  ,Ich  habe  schon 
bezeichnet  die  Türe  und  schon 
bezeichnet  den  Mann  und  schon 
bezeichnet  das  Tor'.  Und  sie 
ging  (des  Nachts).  Als  sie  kam 
(des  Nachts),  sagte  sie:  ,Wir 
kennen  schon  das  Haus'.  Er 
sagte:  ,Gut'. 

23.  Und  dann  ging  er  des 
Nachts.  Als  er  bei  den  Häusern 
war,  bezeichnete  er  sie  alle  mit 
je  einem  Zeichen.  Und  er  ging 
des  Nachts  zu  den  Waschbecken. 

24.  Und  wie  sie  am  Morien 
aufstanden,  war  an  ihnen  je  ein 
Zeichen.  Die  Männer  begaben 
sich  zu  den  Waschbecken,  sie 
waren  des  Morgens  mit  je  einem 
Zeichen  gezeichnet. 

25.  Und  dann  sagte  der  Sul- 
tan: ,Wie  mach'  ich  (es)'?  Ich 
fand  ihn  nicht.  Siehe  sie,  an 
ihnen  war  je  ein  Zeichen,  und 
die  Häuser,  an  ihnen  war  je  ein 
Zeichen. 

26.  Und  dann  wußte  er  nicht 
mehr,  wie  er  es  mache.  Gegen 
Abend  sandte  er  seinen  Sklaven 
in  die  Stadt.  Er  sagte :  ,Am 
Morgen  komme  jeder,  der  ein 
Mann  ist,  ins  Haus  (des  Sul- 
tans)'. 

27.  Und  wie  es  Morgen  war, 
kamen  die  Leute  zu  ihm,  die 
ganze  Stadt.  Und  wie  sie  zu 
ihm  kamen,  bewirtete  er  sie  und 
machte    ihnen    das    Mittagessen. 


21.  Gdl:  ,<hiti  miii-hi-f 
gälat:  ,bagdgt  urüd  'aleyk 
as-saläm'.  'alametuh  bi-habdr 
ica-hdrajat  minh  bar.  wa- 
hwdtahä  wägifdt  lahä  fi-l-  5 
bar.  wa-dlmat  as-siddah  bi- 
'dlam  bi-nll.   ica-säret  mivuh. 


22.  Gälet:  ,ani  gad  'aldmt 
bdb  iva-gdd  'aldmt  rijjäl  iva- 
gdd  aldmt  as-siddah'.     wa-  io 
sdrat.  hdtta  daicdt,  gdl:  ,nhd 
kud  'ardfna  beyt'.  gdl:  ,zin'. 


23.  Wa-bd'd  hu  sdra.   fög 
el-biyüt    küllahum    'aldmhen 
min   'dlam   'dlam.     wa-sdra  15 
Id-'ind  al-mesjid? 

24.  Wa-ydum  subh  subd- 
hen  min  'dlam  'dlam.  rijjdl 
sdru  fi-l-mesjid,  sdbhu  fihim 
min  dlam  dlam.  20 

25.  Wa-bd'd  gdl  ad-ddulah: 
,däkef2  hassdlt  fihim  min 
'dlam  'dlam  wa-l-biyüt  fihim 
min  'dlam  'dlam'. 

26.  Wa-bd'd  md  'ad  dard,  25 
kayf.     hdtta    bi-l-leyl    rasdl 
'abideh  wasdt  el-bildd.    gdl: 
,as-sabh  kull  min  hu  rijjdl, 
ydjji  l-el-beyt'. 

27.  Wa-ydum  es-söbeh  an-  30 
nds  jau  'indah   ahl  al-bildd 
külhum.     wa-ydum  jau   'in- 
dah. ddllu  'indah2  wa-ldgga 


1  Die  Sultanstochter,  als  die  wichtigste  von  den  Dreien  (Müller).         -  Weicht  vom  Meliritext   ab  (Müller). 

5* 


36 


I.  Prosateste. 


1  T.  Zwei  Diebe.  —  18.  Sprichwort. 


wa-hegezäymem  wa-füem  wa 
suklfem.     te  tohr  essem. 

28.  Wa-äs  essem,  ast&miem. 
dmür:    ,lihdyten    her   gdttes' 

5  [gat  tes?J.  dmür:  ,de  hibd 
li-lidyten  her  gdttes'?  dmür: 
,wida  h'r. 

29.  Amur  ddulet:  ,ho  ha- 
zäbek  likem1.  dmür:  .lern  har- 
bdtiye,  haddalem  ti;  mon  su- 

io  hat  bekrif  tarhone  teh  tar 
rihbetv. 

30.  Wa-för  gayj  täd  min- 
he~m,  dmür:  ,ho  d-emlek,  he- 
regk    bi-hldi   we-here'gk   tük 

15  bdkrak  wa-shdtek  tes  wa-tauk 
tis'. 

31.  Amur:  ,het  lazeröme 
dad  rihbet  ice-ho  herjöne 
in  ins    iva-het    dads,    as    het 

20  gudürk  li  bi-herged  dhn,  kal- 
tes wa-hö  herjöne  mina  rih- 
bet wa-Mt  be-l-hene  Jmk  we- 
het tshals'.  we-gazdut. 

'.er  ise,  20.  Februar  1902.) 


Meiiri. 

Di   hofer   mahfirüt,    yijdr 
25  birkis. 

(dli  her  he,  20.  Februar  1 
Helm. 

1.  Elbd'a  yaudüd  leh.  wa- 
liüliii  läzerörrn  l<Tn<l  bihem 
terbd'at   Id    wa-bihi  m   //" 


Und  sie  verbrachten  den  Vor- 
mittag und  aßen  und  schliefen. 
Als  es  Mittag  war,  standen  sie 
auf. 

28.  Und  wie  sie  aufstanden, 
nannten  sie  sich.  Sie  sagten : 
, Unsere  Barte  sind  schon  ab- 
geschnitten'. Sie  sagten:  .Warum 
sind  unsere  Barte  schon  abge- 
schnitten'? Er  sagte:  ,Ich  weiß 
es  nicht'. 

29.  Es  sagte  der  Sultan:  ,Ich 
sandte  nach  euch'.  Er  sagte : 
,Ihr  seid  nieine  Untertanen,  er- 
zählt mir:  Wer  hat  meine  Jung- 
kamelin  geschlachtet?  Ich  werde 
ihn  über  meine  Stadt  setzen.' 

30.  Und  es  erhob  sich  ein 
Mann  von  ihnen,  er  sagte:  ,Ich 
machte  es,  ich  stahl  mit  meiner 
Hand  und  ich  stahl  dir  deine 
Jungkamelin  und  ich  schlachtete 
sie  und  aß  sie'. 

31.  Er  sagte:  ,Kimm  jetzt  die 
Stadt  und  ich  werde  aus  ihr 
hinausgehen  und  du  nimm  sie, 
wie  du  vermochtest  über  mich  mit 
diesem  Diebstahl,  ganz  und  ich 
werde  hinausgehen  aus  der  Stadt 
und  Gluck  sei  dir  und  du  ver- 
dienst sie'.  Und  es  ist  zu  Ende. 


18.  (29)   Sprichwort. 

Deutsch. 

Wer  eine  Grube  gegraben  hat, 
fallt  in  sie. 

19.  (30)  Erläuterung.2 

Deutsch. 


lahüm  gada,  wa-dällu  wa- 
tagdddu  ica-nämu.  hdtta  et- 
tuhr  gämu. 

28.  Wa-ydum  gämu,  ba- 
taru.  gälu :  ,lhäyänä  kud 
angasen'.  gälu:  ,däke  liha- 
yänä  kid  agtdsen1  ?  gälu  : 
,döla'    (verhört   für    ivida   lä). 

29.  Gäl  ad-dölah:  ,dna 
rasdlt  'aleykum'.  gäl:  ,dn- 
twm  rabaati,  hakü  li:  min 
dabdh  an-näga?  buhallih 
fög  el-biläd.1 

30.  Takällam  rijjäl  icdhid 
minhum,  gäl:  ,dna  lagayt, 
sardgt  bi-yäddi  ica-sardgtak 
an-näga  iva-dabähfah  wa- 
kaldytah'. 

31.  Gäl  luh:  ,dnta  delhi» 
hud  el-biläd  ica-äna  ba-dhruj 
minhä  wa-dnta  hiidhä.  yaum 
dnta gedert  bi-l-kaläm  (so)  hd- 
dä  kulleh  wa-nä  bä-dhruj  min 
al-biläd  wa-dnta  bi-l-hanä  lak 
ica-enta  tastähilha'.  ica-gazat. 

(23.  Februar  1902.) 


IJadrami. 

Man  ydhfur  höfarah,  yds- 
gut  fiha.1 

'  (21.  Jänner   1902.) 


Hadrami. 

1.  Den  Schutzgenossen  feindet  1-  RabVuh  ijernd  'aleh.  ica- 

er   an;    und   bei  den  Leuten  ist      n-nds    md  cdd    fihum    delhin 
jetzt   nicht   mehr  Schutzgewähr     tdrbda   wa-ld  fihum    ndmüs 

'  Im  guten  Hadrami  heißt  dieses  Sprichwort:  Min  hüfar  t6m,  t/asgdt  fth.     (20.  Februar  1902.)  *  Dieses  Stück 

scheint   eine  Erklärung   >le>  Sprichwortes   zu   9ein   und  bezieht  sich  vielleicht  auf  einen  bestimmten  Fall,   wo  der  Sultan 
Untreue  gegen  die  Beduinenstämme  übte  und  infolgedessen  jeden  Halt  und  jede  Stütze  verloren  hatte  (Mi  li.kr). 


19.  Erläuterung. 


I.  Prosatexte. 


37 


lä  wa-bihem  fekar  lä  wa- 
bihem  dimmet  lä  wa-bihem 
tegbilet  lä. 


2.  Wa-bihem  haynöten  me- 
liert wa-bthim  endidyat  meken. 

3.  Wa-tirekban  tireh  lä 
kal  de-hi  [he]  bih  anwit  lä 
iva-bih  tagbilet  di  gaböyel  lä. 

4.  Wa-kel  di-hi  gabili,  ye- 
kün  daleylh  lyduma  lä. 

5.  Wa-gtdubha  yekün  birek 
hunüt  lä  ica- yekün  birek 
atöl  lä  u-birek  gajgajät   lä. 

6.  Wa-kel  di-hi  mini  ge- 
böyel,  yekün  ar  birek  hiSinet 
xca-birek  ädel  wa-birek  her- 
jet  de  fsög  lä. 

7.  Wa-häbü  yeshdlyem  teh 
iva-yaajibem  bell,  ioa-yekfm 
heh  heyör  ioe-yetold  cd  gduha, 
yesyensibem  teh. 

{dli  her  he,  20.  Februar  1902.) 


Mehri. 

1.  Amur:  gayj  sih  habdn- 
tah  saltt  wa-dymel  lasen  min 
mahzin  mahzen,  kel  täd  di- 
mila  gözel. 

2.  Wa-jihem,  as  safer,  w- 
as  safer  te  rihbit,  taholül. 
wa-mgöre  nükä.  yagdhirem 
bell  galyen.  amürem  heh:  M- 
britek  tagmfnn'. 


und  bei  ihnen  ist  nicht  Ehr- 
gefühl und  bei  ihnen  ist  nicht 
Hochsinnigkeit  und  bei  ihnen  ist 
nicht  Schutzverpflichtung  und 
bei  ihnen  ist  nicht  Gastfreund- 
schaft. 

2.  Und  bei  ihnen  ist  viel  Trug 
und  bei  ihnen  ist  viel  Verdorben- 
heit. 

3.  Und  nicht  paßt  zu  ihm 
jeder,1  bei  dem  nicht  Schutz 
und  bei  dem  nicht  Gastfreund- 
schaft der  Stammesgenossen  ist. 

4.  Und  jeder,  der  Mitglied 
des  Stammes  ist,  nicht  sind  seine 
Wegweiser  diese. 

5.  Und  sein  Herz  ist  nicht  in 
Gemeinheit  und  es  ist  nicht  in 
Beschränktheit  und  nicht  in  Un- 
lauterkeit. 

6.  Und  jeder,  der  von  Stäm- 
men ist,  er  ist  nur  in  Achtung 
und  in  Gerechtigkeit  und  nicht 
in  der  Rede  der  Verdorbenheit. 

7.  Und  die  Leute  finden  ihn 
angenehm  und  sie  lieben  ihn, 
und  er  ist  der  Beste  und  er 
steht  in  Ansehen  bei  seinen 
Brüdern,   sie  sind  stolz  auf  ihn. 


20.  (34)  Die  drei  Töchter. 

Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Mann, 
mit  ihm  waren  seine  drei  Töch- 
ter, und  er  machte  ihnen  je  ein 
Zimmer,  jedes  einzelne  voll  Garn. 

2.  Und  er  ging  fort  auf  Reisen. 
Und  als  er  bis  zu  einer  Stadt 
reiste,  verweilte  er  [dort].  Und 
dann  kam  er  [heim].  Es  be- 
gegneten ihm  Jungen.  Sie  sag- 
ten zu  ihm:  , Deine  Tocher  ist 
schlecht"'. 


wa-lä  fihum  fikr  iva-lä  fi- 
lm in  d/mmah  wa-lä  fihum 
tdgbilah. 


2.  Wa-fihem  hiyäna  ketir 
wa-fihem  fasälah  ketir.  5 

3.  Wa-lä  taräkib  'aleh  kvJ 
ladi   mä  fihi   'inwah    wa-lö 

fih  tdgbilat  el-gabäyel. 

4.  Wa-min  hu  gabili,  mä 
yekün  minnuh  häda.  10 

5.  Wa-lä  yekfni  wasdt  el- 
hawän  wa-lä  yekün  fi  l-atäl 
wa-lä  yekün  fi  l-hayänah. 

6.  Wa-min  hu  gabili,   ye- 
kün minnuh  hismah  wa-fih  10 
cddel  wa-lä  fih  kaläm  al-fa- 
sälah  lä. 

7.  Wa-n-näs  yahibbün  ds- 
luh  iva-yahibbünuh,  iva-yekün 
hu   hayr  an-näs  wa-yentaW  20 
'ind    ahivänuh    mitlamä,   ya- 
hubbünuh.- 

(24.  Februar  1902.) 


Hadrami. 

1.  Gäl:  rajjal  mä'ah  bannt 
talät    wa-ldgga     lallen    min 
mdhzan  mdhzan,  kul  wdhidah  -25 
malän  gazdl. 

2.  Wa-sär,  säfar.  wa-ydum 
säfar  Id-biläd,  jaläs,  toa-bd'd 
ja.  'dradüh  sugayriyin.  gälu: 
.dnta  bittak  bätilah'.  30 


1  Der  Sinn    scheint    zu   sein:    Es 
keinen  Schutz  findet  usw.  (Müller). 


ist  kein  Verlaß  auf  den  und  keine  Zusammengehörigkeit   mit  dem,  bei  dem  man 
2  Weicht  vom  Mehritext  ab  (Müller). 


38 


I.  Prosatexte. 


20.  Die  drei  Töchter. 


3.  Gaföd  rthbi-.t.  dmür  hu- 
jür:  .hdggar  l-al  hibriti  wa- 
dmür  Ms:  herej  berL. 

4.  Wa-gräur  bis.     te  ga- 
ö  hdyb    hinis,    ksis   tasälliyen. 

wa-stlib    lis,    te   zeliyöt.     as 
yöt,  silimüt. 

5.  Amiröt:     ,icukö     h 
ämür:     .Mbis    da-hezabi   la- 
to hinis'.     amiröt:   ,ästou,  her- 

jite'. 

6.  We-gerrdut.  te  bi-sedd 
di-rihbM,  thuwullöt.  ämür: 
Mbis     de-hazzabi     le-hinis. 

15  ämür  hini:  shats1. 

7.  Amirüt  heh:  ,en  thöm 
shdti,  shdti.  ho  dmlek  se  ld'. 
ämür:  ,ho  mhdJiige  lis  lä; 
het  ar  bäüti.   ica-ho  muhdg- 

20  gire'.     te    gahayb    al  bäleh. 
ämür:  ,ho  ber  shatk  tes1-. 


8.  Wa-thollöt  inhdli  himit. 
hima  b'ts  täd  doulet.  ämür: 
.hörn  l-ahäds  bis',    ica-hozob 

25  la-hinis  be-zandüg  ica-dmür 
Ms:  ,hdmeh  le-hinW. 

9.  Te  nkays  ice-tarh6t  hi- 
rits,  tr  rilrmet  enkdut.  as  rih- 
rnet  enkdut,  süzüh  min  tereh. 

;i,  10.  Ftahdt  we-ksüt  birkeh 
derehim  wa-h-hdt.  dmür:  ,ho 
hdmmi  Hammed  bir  Göbsa'. 
wa-s~ahrajt6h.  dmür:  ,ho  »köne 

1  Lies:   zu  ihr:   für  Mehr!   bis  und 
däbJfit  schlachte  sie  (Miller).       3  Daß 
Textes  sind  unklar  (Müller). 


3.  Er  stieg  ab  in  der  Stadt. 
Er  sagte  einem  Sklaven:  ,Geh 
zu  meiner  Tochter  und  sag  ihr: 
Geh  hinaus  auswärts'. 

4.  Und  er  ging  mit  ihr.1  Als 
es  zu  ihr  kam,  fand  er  sie  be- 
tend. Und  er  wartete  auf  sie, 
bis  sie  gebetet  hatte.  Wie  sie 
gebetet  hatte,  grüßte  sie. 

5.  Sie  sagte:  ,Was  hast  du'? 
Er  sagte:  , Dein  Vater  ist  es,  der 
mich  sandte  zu  dir'.  Sie  sagte: 
,Gut,  ich  gehe  hinaus'. 

6.  Und  sie  ging.  Als  es  war 
bei  dem  Wall  der  Stadt,  hielt 
sie  sich  auf.  Er  sagte:  ;Dein 
Vater  ist  es,  der  mich  sandte  zu 
dir.  Er  sagte  zu  mir:  Schlachte 
dich'.2 

7.  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Wenn  du 
mich  schlachten  willst,  schlachte 
mich.  Ich  habe  nichts  getan'. 
Er  sagte:  ,Ich  werde  nicht  die 
Pflicht  tun  an  dir;  du  bist  ja 
meine  Herrin,  und  ich  werde 
gehen'.  Als  er  zu  seinem  Herrn 
kam,  sagte  er:  ,Ich  habe  sie 
schon  geschlachtet'. 

8.  Und  sie  verweilte  unter 
einem  Zelt.  Es  hörte  von  ihr 
ein  Sultan.  Er  sagte:  ,lch  will 
sie  heiraten'.  Und  er  sandte  zu 
ihr  mit  einem  Koffer  und  sag-te 
zu  ihr:    ,Ich   will    ihn    bei   dir'.3 

9.  Als  er  zu  ihr  kam  und  sie 
(ihn)  ließ,  war  es,  als  ein  Regen 
kam.  Wie  der  Regen  kam,  er- 
hob sie  sich  von  ihm.4 


10.  Sie  öffnete  und  fand  in 
ihm  Geld  und  einen  Brief.  Er 
sagte:  ,Mein  Name  ist  Ahmed 
bin  Göbsa'.  Und  sie  langte  ihn 
heraus.  Er  sagte:  ,Ich  werde 
zu  ihr  kommen'. 


3.  Nazdl  U-l-biläd.  gäl  l- 
al-'abd:  ,sir  lä-ind  bitti  iva- 
gid  lahä:  hdrji  bar1. 

4.  Wa-sär  bi-hd.  hdtta  wd- 
sal  'indahd,  hassdlha  tasdlli. 
agdflalid,  hdtta  sdllat.  yaum 
sdllat,  sdllamat. 

5.  Gdlet:  ,ivaräk  dnta'f 
gäl  lahä:  ,abüs  icassäna  lä- 
indis-,    gälet:  ,zen'.     hdrjet. 

6.  Wa-särat.  hatta  gdfa 
'l-biyiht,  jdlsat.  gäl:  ,abüs 
icassäna  lä-indis.  gäl  li: 
ddbhis'. 

7.  Gälet  luh:  ,in  bagdyt 
tadbdhni,  adbähni.  dni  mä 
lagdyt  si'.  gäl:  ,dna  mä  hdg- 
gat  'aleys;  dnti  hubäbati,  wa- 
nd bäsir1.  hdtta  ja  cind  si- 
dah,  gäl:  .anä  kid  dabdhtha'. 


8.  Wa- jdlsat  taht  hdy- 
mah,  .  .  .  fiha  wähid  döulah. 
gäl:  jbagäyt  zäwicej  'aleys'. 
iv-drsal  lä-indahä  bi-sandüg 
■wa-gäl  lahd:  ,bagdytuh  lä- 
'indis'. 

9.  Hdtta  jähä  loa-tdrhat 
'indahä,  hdtta  md'a  'l-matdr 
jät.  yaum  jät  er-rähmah,  ta- 
mdyyal  min  fdugah. 

10.  Fdtahat  ica-hässalet  fi 
ivasdtuh  derähim  ica-hdt. 
gäl:  ,dna  ismi  Ahmed  bin 
Göbsa'.  wa-stahräjtuh.  gäl: 
,dna  bäjis1. 


l.lailranii   bi-hd   ist   wohl   lü  und  hi-hä  zu  lesen  (Miller).         *  Lies:  aha/s.  hezw. 
er  bei  dir  bleibe  (Müller).       *  Konstruktion  und  Sinn  des  Mehri-  und  IJadrami- 


20.  Die  drei  Töchter. 


I.  Prosatexte. 


39 


11.  Wa-dibtöt  dir  ehern  we- 
garrdut  bisen.  te  lal  gäj  täd, 
amirot:  Jiom  had&m  la-ame- 
lem  hini  beyt'.  wa-wäzmete- 
hem  jdl.  ica-bäröt. 

12.  Te  k-s-söbeh  gahdybem. 
dmür:  ,nhd  baren;  an  tahim, 
ndbni  his.  hildy.'  amirüt: 
,binehem  1  hini  büma'.  wa- 
binot  beyt,  te  njizöt  beyt. 

13.  As  injizöt  beyt,  gäj 
nüka.  dmür:  ,hdmmi  Hamed 
bir  Göbsa1.  nüka  birek  säet 
dilübed.  as  nüka,  högä  we- 
gufüd  te  he  bayd  dikme 
dikme  harmit  da-amelets. 
tca-härüs    bis    ua-emel    his 

dft. 


14.  Wa-mgore  gudse  widd 
bis.  dmür:  ,nhd  giyüjien  fi- 
gre  iva-Mt  har  minin.  wa- 
sis  gäj  rahim  ica-sih  dirihem'. 
dmür:  ,nehdum  nigaleb  lis 
hol1. 

15.  Amiröt:  ,dstau.  tu- 
wihen1  ti'.  wa-ds  tuioe  tes, 
emel  Ms  hadiyyet.  se  tag- 
Idgs  lä.  taive  tes:  ,nehdum 
nagleb  lis  hol',  we-tholil  hi- 
nis.  te  säten,  bär.  dmür: 
,la-hnefs  bi-sallom'. 


16.  Tuicüzmisenfotti[fotli] 
iirit  la-h-harir.  amirot:  ,hdm- 
sen  hubünyiken  hadiyyet'. 


11.  Und  sie  nahm  das  Geld 
und  ging  mit  ihnen.  Als  sie  bei 
einem  Mann  war,  sagte  sie:  ,Ich 
will  Diener,  daß  sie  mir  machen 
ein  Haus'.  Und  sie  gab  ihnen 
Lohn.  Und  sie  ging  fort  (abends). 

12.  Als  es  am  Morgen  war, 
kamen  sie.  Sie  sagten :  ,Wir 
sind  schon  (da);2  wenn  du  willst, 
bauen  wir  dir.  Wohlan.'  Sie 
sagte:  ,Baut  mir  hier'.  Und  sie 
bauten  das  Haus,  bis  das  Haus 
fertig  war. 

13.  Als  das  Haus  fertig  war, 
kam  ein  Mann.  Er  sagte:  ,Mein 
Name  ist  Ahmed  bin  Gobsa'. 
Er  kam  in  einem  Segelschiff, 
er  schlug  (den  geraden  Kurs 
ein).  Wie  er  kam,  ließ  er  (den 
Anker)  fallen  und  stieg  ab  bis 
zu  jenem  Hause,  welches  jene 
Frau  gemacht  hatte.  Und  er 
heiratete  sie  und  machte  ihr  ein 
Gastmahl. 

14.  Und  dann  erfuhren  ihre 
Schwestern  von  ihr.  Sie  sagten: 
,Unsere  Männer  sind  arm  und 
du  bist  besser  als  wir.  Und  mit 
dir  ist  ein  schöner  Mann  und 
bei  ihm  ist  Vermögen'.  Sie  sag- 
ten :  ,Wir  wollen  dir  den  Zu- 
stand legen  (d.h.  dich  begrüßen)'. 

15.  Sie  sagte:  ,Gut.  Kommt 
(abends)  zu  mir'.  Und  wie  sie 
(abends)  zu  ihr  kamen,  machten 
sie  ihr  ein  Geschenk.  Sie  be- 
achtete es  nicht.  Sie  kamen 
(abends)  zu  ihr:  ,Wir  wollen  dir 
den  Zustand  legen  (d.  h.  dich 
begrüßen)'.  Und  sie  verweilten 
bei  ihr.  Als  es  eine  Weile  war, 
gingen  sie  (abends)  fort.  Sie  sag- 
ten:,Über  deine  Seele  sei  Frieden'. 

16.  Sie  gibt  ihnen  zwei  Tücher 
aus  Seide.  Sie  sagte:  ,Ich  will 
(bestimme)  sie  euren  Söhnen  als 
Geschenk'. 


11.  Wa-hadet  derähim  iva- 
säret  bihen,  hdtta  lä-'ind  rij- 
ji'il  u-ahid,  gälet:  ,bagdyt  dh- 
dum  Idggu  cindi  beyt'.  wa- 
ydtünlmm   ujrah.     loa-säret.  5 

12.  Hdtta  as-subh  jau. 
gäl:  ,nhd  bennäyin;  in  ba- 
gdyti,  ndbni.  gaddu'.  gälet: 
,banu  li  Mna'.  wa-banät  (so) 
beyt,   hdtta  najazdtha3   beyt.  io 

13.  Yaum  nejazdt  al-beyt. 
rijjäl  ja.  gäl:  ,ismi  Ahmed 
bin  Göbsa1-.  ja  fi  's-sd'iyah 
yadarib.  yaum  ja,  trah  iva- 
nazdl,  hdtta  nazdl  li-l-beyt  15 
dik  dik  el-hörmah  li  lagd- 
tha.  wa'drras  bihä  ica-ldgga 
lahä  difah. 

14.  Wa-bctad  hawätaha 
derydn  bihä.  gälu:  ,nlj,ä  zu-  20 
icäjena  särü  ica-dnta  hayr 
min-nhä.  wa-ma'is  zouj  ra- 
him wa-vfiuh  derähim1.  gälu: 
.bagdyna  narüd  'aleys  'l-häl'. 

15.  Gälet:  ,zen,  adwü*  nhä\  25 
wa-ydum  dawenhä,i  laggen 
lahä,  hadiyyah.  M  mä  tsüfhä. 
daioeynhä:  .bagdyna  narüd 
'aleys  al-häl'.  ica-jdlsü  'iu- 
dahä.  hdtta  saa,  sarin.  gälö  30 
lahä:  ,riiddi  cdlä  nefsis  as- 
salänv. 

16.  Tdtihen  futaten  hag 
harir.  gälet:  ,bagdytahen  li- 
Hyälken  hadiyyah'.  35 


1  Auffallend  ist  das  /(,  das  nicht  zur  Wurzel  gehört. 
Bauleute  (Müller).         3  Was  soll  ha   bedeuten?  (Müller). 


2  Mehri:  Vom  nomen  verbale  bar;  IJadrami:  Wir  sind  die 
4  Rad.  i5vi>  "las  auch  zu  ^^o  wird  (Müller). 


40 


I.   Prosatexte. 


20.  Die  drei  Töchter. 


it.  Amur:  ,nhd  bärutna'. 

tva-gafddt  siseu.     fit  minsen 

wathirot  wa-skaböt  birik  jä- 

byet  zigig.1  amirüt:  ,nhd  bä- 

5  rutmc.   wa-bär  mins. 


18.  Wa-snkfot  te-k-s-söbeh, 
se  wa-gäjis.  as  k-s-söbeh, 
gäjis  gardur  le-birek  jdbyet 
wa-gazzdum.    ksti  jebyet  bir- 

i"  k'is  zegij.1  ice-zug  mins.  amu: 
(so)  ,äe  mdmülseiv. 

19.  Wa-gddlemeh  min  bi- 
rik humu.  wa-amür:  ,ho 
jihmune  la-dl  hobye'.     jiMm 

15  l-al  höbhe.  wa-simrüd,  sih 
dewi.  lad  se  nüka  bi  (1.  bell) 
ld,  wa-hibah  ica-hämeh  ye- 
kün  t/reh-  ica-lad  yehjeri- 
yem  hdd  e  Id. 


20       20.    Kel    di-jirü3   hörim* 
i/amirem  heh:  ,döwi  hibren1. 


rüs 


21.  Te    Uylat    tit,    gäj  ji- 
riheg   bi-horim:1    dmür: 

.ho  ham  sreh'.    te  gahdybem 
■>:,  teh,   dmür:    .ho  miskm  kuj- 
ji'iji  de-jhüm  kdrmi'. 

22.  Amur:  ,ho  si  diwe  ld\ 
dmür:  .harnk  tedövci  hibr'r . 
we-r&dd  i  seh,  we-divtih.  seh 

hltS  diwidten.  as  reb'at  min 
diwidten,  wigci   bi-hdyr. 


17.  Sie  sagten:  ,Wir  werden 
gehen  (des  Abends  )'.  Und  sie 
ging  hinab  mit  ihnen.  Eine  von 
ihnen  blieb  zurück  und  schüttete 
in  die  Badewanne  Glas.  Sie 
sagten :  ,Wir  werden  gehen 
(des  Abends)'.  Und  sie  gingen 
(abends)  von  ihr. 

18.  Und  sie  schlief  bis  am 
Morgen,  sie  und  ihr  Mann. Wie 
es  am  Morgen  war,  ging  ihr 
Mann  in  die  Badewanne  und 
wusch  sich.  Er  fand  in  der 
Badewanne  Glas.  Und  er  rief 
nach  ihr.  Er  sagte :  .Das  ist 
ihre  Tat'. 

19.  Und  sie  trugen  ihn  aus 
dem  Wasser.  Und  er  sagte:  ,Ich 
werde  zu  meinen  Eltern  fort- 
gehen'. Er  ging  fort  zu  seinen 
Eltern.  Und  er  wurde  krank.5 
Mit  ihm  war  (er  bekam)  Arznei, 
nicht  mehr  kam  eine  Sache  bei 
ihm  (d.  h.  es  half  ihm  nichts 
mehr).  Und  sein  Vater  und  seine 
Mutter  blieben  bei  ihm  und  gin- 
gen nicht  mehr  zu  jemand  (d.  h. 
sie  machten  keineBesuchemehrV 

20.  Zu  jedem,  der  den  Weg- 
ging, sagen  sie:  ,Gib  Arznei 
unserem  Sohn'. 

21.  Einmal  in  der  Nacht,  ging 
ein  Mann  desWeges  in  der  Ferne. 
Er6  sagte:  .Ich  will  hinter  ihm-. 
Als  sie  zu  ihm  kamen,  sagte  er: 
,Ich  bin  ein  armer  Pilger,  der 
ich  meinen  Weg-  gehe'. 

22.  Er  sagte:  .Ich  habe  keine 
Arznei'.'  Er  sagte:  ,Ich  will, 
daß  du  meinem  Sohn  Arznei 
gibst'.  Und  er  kehrte  zurück 
mit  ihm.  Und  er  gab  ihm 
Arznei.  Mit  ihm  waren  drei 
Arzneien.  Wie  die  vierte  von  den 
Arzneien  war,  wurde  er  gesund.8 


17.  Gälu:  ,bä-nesrV.  ica- 
ndzlat  md'hiim.  icdhdah  min- 
nahinna  fairäkarat  ica-säk- 
bet  fi  'l-jäbyeh  zijäj.  gdlet: 
nhä  bä-nesri'.  wa-sdret  (so) 
mhinaha. 

18.  Wa-nämat  hdtta  '§- 
subh,  hl  wa-zdujahä.  hdtta 
's-söbeh,  zdujahä  sär  fi  ica- 
sdt  al-jäbiyah  iva-tagdssal. 
hdssal  al-jäbiyah  fi  wasdtha 
zij<\).  ica-sdyyah  minnahä. 
gäl:  ,da  mdmulhen1. 

19.  Wa-hdmlüh  min  icasät 
al-mä.  wa-gäl:  ,dnä  bäsir 
lärind  dldv.  sär  lä-'ind  dh- 
luh.  ica-mirid  iiddeh.  ica- 
lä  'äd  si  ja  buh.  to-abüh 
tea-ümmuh  yaga'ün  föguh 
iva-lä  cäd  yahrujiin  lä-'iud 
had. 


20.  Kul  min  mar  at-taHg, 
yagulu  luh:  .däiui  waUdna'. 

21.  Hdtta  leylah  icähida/t. 

rijjdl  mar  fi  tarig  bald,  gäl: 

,bagdyt  gafäh'.  hdtta  waslüh, 

gäl:  ,dnä  miskin  hajjäj.  asir 

fi  tarigr. 

22.  Gäl  luh:  .mu  si  duwd 
ma'dk'.  gälü:  .bagdytak  tadd- 
wi  »reledi'.  wa-rdd  ma'uh. 
wa-d-dawd  ma'tih.  däwäh 
talät  marrdt.  yaum  ar-rdbia 
min  ad-dauyät.  u:agdc  bi- 
lidyr. 


1  So  Ms. für  zijij   Möller).      s  Vgl.  ^1*  ,__i»5,  hebr.  vbv  "lÜV   Müller).      3  Ma  Müller).      '  So  Ms.  (Müller). 

n«Jr.  .Hddeh  ,sehr'  scheint  iih  dewi  zu  stecken  (Müller  "  Wohl  der  Vatei  (Müller).  :   lladrami:  Hast  du 

keine  Arznei?   (Müller).  ■   lladrami :    ,1'nd  er  kehrte   zurück   mit  ihm.     Und  er  hatte  Arznei   bei  sich.     Er  gab  ihm 

dreimal  Arznei.    Als  er  sie  zum  vierten  Male  gab,  wurde  er  gesund.  Danach  ist  auch  der  Mehri-Tezt  zu  verstehen  (Müller). 


20.  Die  drei  Töchter. 


I.   Prosatexte. 


41 


23.  Gdj  dmür:  ,ho  jik- 
möne.  ba  dawik  teh'.  dmür: 
,thdurn  he' 9  dmür:  Jiaum 
kerrät  wa-bäkürt  di-dheb  ica- 
kerrdt  di-dheb'. 

24.  Wa-jihem  te  ddah.  as 
Hi'ika    he    beyth,    dmür:    ,ho 

jihmdne'.  te  nuka,  ksnh  här- 
met wa-hbinhe.  wa-tholül 
hinihem. 

25.  Yegrdur  la-dl  gahwU. 
Je  l-aded'.  we-t  geräar  la- 
dl  gahuet,  hibreh  yanehij  bi- 
baköret  iva-karrdt.  as  rtid, 
ksuh  gajjen  hibreh  di-yane- 
hij  bi-kerrdt  ica-bäkor. 

26.  Amur:  ,de  min-hö'9 
amirut :  .haulk  minhem  lä\ 
töli  dmür:  ,ugone  hit  nika's 
le-hini  ho  tce-lazeröme  het 
tahim  tahdgligehem  ti  ho  we- 
läzeröme  ho  bar  gölig  tehem'. 

27.  Amur:  ,di-het  dewis 
ti\  amirot:  .yahdum'.1  dmür: 
,bdli  sis\  amirot:  ,d-är  ho 
ajöb  buk',  ica-gazaut  wa- 
htalatdut. 

(dli  her  he,  21.  Februar  1902.) 


23.  Der  Mann  sagte :  ,Ich 
werde  gehen.  Ich  habe  ihm 
schon  Arznei  gegeben.'  Er  sagte: 
.Was  willst  du'?  Er  sagte:  ,\ch. 
will  einen  Ball  und  einen  Schlag- 
stock aus  Gold  und  den  Ball 
aus  Gold.2 

24.  Und  er  ging  fort  bis  in 
sein  Land.  Wie  er  zu  seinem 
Hause  kam,  sagte  er:  ,Ich  werde 
fortgehen'.  Als  er  kam,  fand  er 
die  Frau  und  seine  Söhne.  Und 
er  verweilte  bei  ihnen. 

25.  Er  ging  in  das  Kaffee- 
haus. ,Bis  daß  ich  zurückkehre.' 
Und  als  er  zum  Kaffee  ging, 
spielte  sein  Sohn  mit  dem  Schlag- 
stock und  dem  Ball.  Als  er  zu- 
rückkehrte, fand  er  den  Knaben, 
seinen  Sohn,  welcher  mit  dem 
Ball  und  dem  Schlagstock  spielte. 

26.  Er  sagte:  ,Von  wo  dies'? 
Sie  sagte:  , Deine  Macht  ist  nicht 
von  ihnen  (d.  h.  kümmere  dich 
nicht  um  sie)'.  Nachher  sagte 
er:  ,Es  wird  sein,  du  kamst  zu 
mir  und  jetzt  willst  du  mich 
sie  sehen  lassen  und  jetzt  sah 
ich  sie  schon'. 

27.  Er  sagte:  ,Du  hast  mir 
Arznei  gegeben'.  Sie  sagte:  ,Er 
will' (vielleicht:  Jawohl).  Er  sagte: 
.Mein  Herr  (Gott)  ist  mit  dir'. 
Sie  sagte:  ,Ich  liebe  dich  nur'.3 
Und    es   ist   zu   Ende    und   aus. 


23.  'B-rijjdl  gdl:  ,dnä  bä- 

sir.  bar(d)aiowik  ydh\  gdl: 
,bagdyt  ays'f  gdl:  ,bagdyt 
ki'ah  wa-bäknrah  dahdb  10a- 
krdh  dahdb'.  5 

24.  Wa-sdr  hdtta  drduh. 
yaum  jd  hü*  beytuh,  gdl: 
,and  bäsir'.  hdtta  wasdl,  hds- 
sal  hörmah  wa-iydlah.  10a- 
jales  'indahum.  10 

25.  Yaldggi  gdhioa.  hdtta 
yarild.  ila  sär  Id-ind  al- 
gr'ihwa,  waleduh  yal'db  bi-l- 
bäkürah  wa-l-krdh.  yaum 
rad,  hdssal  wided  wileduh  ts 
ydlab  bi-l-krdh  ica-l-bäkürah. 

26.  Gdl:  ,da  minin'?  gd- 
let  luh:  ,md  hdulek  minna- 
hum'.  wa-t-tdli  gdl:  ,wdga 
dnti  jibti  (?)  bahüm  luh  wa-  20 
dalhin  dnti  bagdyti  tasragt- 
nahum  tarawwina  ydhum 
irn-delhin  dnä  kud  süftahum.' 

27.  Gdl    lahd:    ,dd    dilti 
irasseyti'J'     gdlet:    ,rabb    al-  25 
'alamin  mdis'.  gdlet  luh:  ,dd 
ani    ahübbak'.     tca-ängasat 
wa-htdlatat. 

(22.  und  25.  Februar  1902.1 


21.  (35)  Die  drei  Brüder. 


Mehri. 

l.  Tdd  jihim.  te  nüka  bi- 


Deutsch. 


IJadrarai. 

l.  Einer  ging  fort.    Als  er  in  1.    Wdhid    sdr.     hdtta   jd 

rahbet,   hudüm.   wa-arüs  wa-      eine  Stadt  kam,  diente  er.  Und     bildd,   haddm.     ica-tazdicwaj 


1  Vielleicht  ya{iäul.  s  Der  Zusatz  ,und  den  Ball  aus  Gold'  erklärt  sich  daraus,  daß  an  erster  Stelle  ,aus  Gold' 

fehlt  (Müller).  3  Der  Sinn  der  letzten  zwei  Abschnitte  ist  dunkel.  Unzweifelhaft  ist  hier  vom  Erzähler  eine  Episode 
ausgelassen  worden.  Der  Mann  wird  aus  dem  eigenen  Hause  fortgeschickt,  nachdem  ihm  Stab  und  Blatt  aus  Gold  ab- 
genommen worden  waren.  Er  kommt  wieder  ins  Haus  des  kranken  Sohnes,  wo  inzwischen  der  Vater  gestorben  zu  sein 
scheint.  Die  Witwe  erkennt  ihn  als  den  Retter  ihres  Sohnes  und  verliebt  sich  in  ihm.  So  etwa  denke  ich  mir  den 
Zusammenhang.  Im  einzelnen  bleibt  vieles  unklar  (Müller).  4  hü  entspricht  Mehri  he  vMüller).  5  Wohl  verderbt  aus 
deioii  ti  (Müller).  6  Diese  Erzählung  enthält  die  Geschichte  einer  Familie  und  keinen  Märehenstoff  (Müller). 

W.  Hein.  Mehri-Teste  6 


42 


I.  Prosatexte. 


21.  Die  drei  Brüder. 


dymel  hariiu't  wa-äymel  mins 
fyebün,  drba  gajjvten  wa-fag- 
§is  gallige. 

2.  Wa-mgören  agdurim.  te 
5  i'agd!  iiyelj.  Itögem  gayj.  wa- 
mgören    shdrbem    ica-ltögem 
fäd.     wa-mgören   sirüh   atv- 
gem  (latügem)  täd  gäher. 

3.  Wa-mgorin     m'küben1 
10  birek  beyt  ica-slebdem  häbü. 

gayj  wuküb  lihem,  atögeh.2 
as  bar  atögeh,2  sekken3  beyt. 
wa-grdyr  we- wuküb  birek 
biyyetihem.  ica-lä-ad  hurnj 
15  la  sen&t. 


4.  Wa-mgorin  hirüjem,  let- 
bedem.  tca-ds  ber  letbedem, 
(l)atogem  .sirü.  riddem  kini- 
yah. 

20  5.  As  b-hilliyu,  srüh  ilyek 
Ijirüjem  mine  biytihem.  jiM- 
mem  bedyet.  te  wdfgem  gayj- 
Itögah  u-jiMmem. 

6.  Te  lief  gern  harmeti  si- 
25  risfarisen  bisen.  wa-fdd  nükä 

min  harmeth  bi-hdrbd  gaj- 
vüten  wa-nükä  bi-gajjträ 
ydsru,  wa-d6k  gäher  n/'>k>i 
bi-rböt  gdlyen.  tarhdyhem 
30  Irägärib,6  te  l-gähum  gayüj. 

7.  As  bärhem  gayüj,  ji hö- 
rnern, te  nikdäm  al  gduwi- 
hem,  ntduhem.  fäd  beh  $arb, 
Ibidmeh   beh,    wa-fdd   gäher 

35  beh  mäfdanet.  wa-yentduhem 


er  heiratete  und  machte  (sie) 
zur  Frau  und  bekam  von  ihr 
Kinder,  vier  Töchter  und  drei 
Jungen. 

2.  Und  dann  wuchsen  sie  heran. 
Als  sie  groß  waren,  töteten  sie 
einen  Mann.  Und  dann  kämpf- 
ten sie  und  (die  Leute)  töteten 
einen  (von  den  drei  Brüdern). 
Und  dann  töteten  die  zwei  einen 
anderen. 

3.  Und  dann  gingen  sie  (die 
zwei  Brüder)  hinein  in  das  Haus 
und  beschossen  die  Leute.  Ein 
Mann  ging  hinein  zu  ihnen,  sie 
töteten  ihn.  Als  sie  ihn  getötet 
hatten,  verrammelten  sie  das 
Haus.  Und  sie  (die  Leute)  gin- 
gen fort  und  gingen  hinein  in 
ihre  Häuser.  Und  sie  (die  Brü- 
der) gingen  nicht  mehr  hinaus 
ein  Jahr. 

4.  Und  dann  gingen  sie  hin- 
aus, sie  kämpften.  Und  wie  sie 
kämpften,  töteten  sie  (die  Brü- 
der) zwei.  Sie  kehrten  zurück 
heimwärts. 

5.  Wie  es  bei  Nacht  war,  gin- 
gen jene  zwei  (Brüder)  hinaus 
aus  ihrem  Haus.  Sie  gingen  fort 
ins  Land.  Als  sie  einen  Mann 
trafen,  töteten  sie  ihn  und  gin- 
gen fort. 

6.  Als  sie  zwei  Frauen  trafen, 
heirateten  sie  sie.  Und  der  eine 
bekam  von  seiner  Frau  vier 
Töchter  '  und  er  ,  bekam  zwei 
Knaben  und  jener  andere  be- 
kam vier  Jungen.  Er  ließ  sie 
aufwachsen,  bis  sie  Männer 
wurden. 

7.  Wie  sie  Männer  waren, 
gingen  sie  fort.  Als  sie  zu  ihren 
Brüdern  (d.  h.  Brudersöhnen, 
den  zwei  Söhnen  des  anderen) 
kamen,    stritten    sie.     Der   eine 

vmi    den    zweien)    hatte    einen 


ira-Idgga  hormah  ica-jäb  min- 
nahä  'iyäl,  drba'  banät  wa- 
talätah  'iyäl. 

2.  Wa-bd'd  kübru.  hdtta 
wdgdu  rijäl,  gdtlu  rijjal. 
wa-bd'd  härabü  ica-gdtalu 
wähid.  wa-bd'd  tnin  gdtalu 
icähid  täni. 

3.  Wa-bd'd  ddhalu  wasdt 
al-beyt  wa-därabu  'n-nds. 
rijjal  dahdl  'aUyhem,  gdta- 
lüh.  yaum  kid  (so)  gdtaln.li. 
sdkku  'l-beyt.  wa-sdrü  wa- 
ddhalu  fi  biyütihem  wa-l-'äd 
harjü  seneh. 


4.  Wa-bd'd  hdrju  ica-lw- 
rabu.  wa-ydum  härabu,  gdt- 
lau  tnia  wa-rdddu  lä  buyüt- 
hum. 

5.  Yaum  bi-l-lel  tinin  dö- 
läk  hdrjau  min  buyüthum. 
wa-säru  al-bädyeh.  hdtta  wä- 
fagau  rijjal,  gdtalüh  we-säru. 

6.  Hdttä  uäfagau  horma- 
tdyn,  'drrasu  bihinna.  wa- 
wähid  jdb  min  härmet  eh  b- 
erbd  banät  wa-jäb  wdldayn. 
wa-däk  at-täni  jdb  b-erbda 
'iyäl.  hallähum  ydkbarün, 
hdtta  wdgdu  rijäl. 

7.  Yaum,  kidhum  rijäl, 
särü.  hdtta  jä'u  'ind  }j.awä- 
nahum,  tagdweru.  wähid  ßh 
'/'(/.  (brhf'hßh.  wa-t-tdni  fih 
fdfnah.     wa-tagdwaru  makä- 


1  Lies:  3  Für  Utfägeh  (Mm  3  Ftlr  stkkem  (Müller).        4  Für  iMt  (Müllbb).        '  Lies:  ägärim. 


21.  Die  drei  Brüder. 


I.  Prosatexte. 


43 


mkdnihem,  tdd  minhem  md- 
tig> 

8.  Wa-mgorin  minhem  ar- 
böt  gdyicu  jihemem  min  ha- 
läkme.  te  ndkdam  Hadra- 
müt,  bniicem  hdzen.  te  icagct 
sauh,  htllem  birkeh,  gazäym 
hdrbd  senin. 

9.  Te  Mit  herüjem  ha-bär. 
as  bdrhem  bi-bär,  antduhem 
hhn  wa-hdbü  gayrhuten.  ya- 
Idddigem 3  srü. 

10.  As  bar  ledögem  srüh, 
riddem  kinyeh.  te  icuköb  bi- 
rek  hdznahem,  shfdil3  birkeh. 
yeldbdem  tehem  häbü  mini 
bar.  yeldbdem  srüh,  yezdy- 
bem  tehem. 

11.  Wa-m? goren  feilem  ilyek 
be-bdr.  te  wuköb  birek  biyeti- 
him,  yenöka  gaum;  yehrije- 
hem  birek4,  biyetihem.  as  ber- 
hem  be-bdr,  saldbdemeh,  te 
yezdyb  minneh  sru. 

12.  Wa-mgören  ilyek  l-birek 
biyüt  yelebdem  l-il  be-bdr, 
yezdyb  menhem  asrit.  wa- 
ilyek  l'-  be-bdr  feilem  bddyet. 
shillil.3   iva-gazdut.    bes. 

{sälih  her  micädllem,  em  gidhi, 
22.  Februar  1902.) 


Stock,  sie  schlugen  ihn  damit, 
und  der  andere  hatte  eine  Stich- 
waffe. Und  sie  stritten  an  ihrem 
Ort,  einer  wurde  getötet. 

8.  Und  dann  gingen  die  vier 
Brüder  von  ihnen  von  dort  fort. 
Als  sie  nach  Hadramüt  kamen, 
bauten  sie  eine  Burg.  Als  sie 
groß  wurden,  wohnten  sie  in  ihr, 
sie  ruhten  vier  Jahre. 

9.  Einmal  des  Nachts  gingen 
sie  hinaus.  Wie  sie  draußen 
waren,  stritten  sie,  sie  und  die 
anderen  Leute.  Sie  (die  Leute) 
töten  zwei. 

10.  Wie  sie  die  zwei  getötet 
hatten,  kehrten  sie  zurück  heim- 
wärts. Als  sie  in  ihre  Burg  hinein- 
gegangen waren,  verblieben  sie 
in  ihr.  Es  schössen  auf  sie  die 
Leute  von  draußen.  Es  schössen 
die  zwei  (Brüder),  sie  trafen  sie. 

11.  Und  dann  flohen  jene  ins 
Land.  Als  sie  in  ihre  Häuser 
hineingingen,  kam  ein  (Volks-) 
Haufen ;  sie  hießen  sie  aus  ihren 
Häusern  herausgehen.  Wie  sie 
draußen  waren,  schössen  sie  auf 
ihn  (den  Haufen),  bis  sie  von 
ihm  zwei  trafen. 

12.  Und  dann  beschossen  jene, 
die  in  den  Häusern  waren,  die, 
welche  draußen  waren,  sie  trafen 
von  ihnen  zehn.  Und  jene,  welche 
draußen  waren,  flohen  ins  Land. 
Sie  (die  Sieger)  verblieben.  Und 
es  ist  zu  Ende.    Genug. 


nahum,  icähid  minkum  mag- 

ti'il. 


8.  Wa-bad  mtnnahum  är- 
ba'a  ha ic an  särü  min  hinäk. 
hdtta  w&ilu  Hadramüt,  ba-  5 
udti  husun.   hdtta  icaga'  ka- 
bir,  hdllu  fih  drbd  senin. 

9.  Hdtta  lelah,  hdrjü  l-el- 
'bdr.     yaum  kidhum  fi-l-bdr, 
tagäioaru,  hum  wa-n-näs  ta-  10 
niyin    yetgätalün,     yegtalün 
tinin. 

10.  Yöm  kid  gdtalit,  tinin, 
rdddu   räja'in.     hdtta   dahin 
fi  hüsnahum,  jelsufih.  darbü-  15 
hum  en-nds  min  al-bdr.  ddrbu 
tinin,  sdwwabüh tun. 

11.  We-bd'd  serdu  döläk 
l-el-bdr.  hdtta  ddhalu  fi  bi- 
yütahum,  yejihem  gom;  har-  20 
rdjhum  min  biyutahum.  yaum 
kidhum  fi-l-bdr,  darabuhum, 
hdtta  sdbu  minhum  tnin. 

12.  Wa-bdd  doldk  li  fi-l- 
biyüt    yadrabün    li  fi-l-bdr,  25 
yesibun  minhum  'dsrah.  wa- 
doläk  li  fi-l-bdr  serdu  'l-bä- 
diyah.  wa-jdlsu.  wa-gazdt.  bes. 

(22.  Februar  1902.) 


Mehr 


22.  (37)  Die  Tochter  der  Abessynierin. 

Deutsch. 


IJadrarui. 

1.  Amor:   hehar  fagir,  sih         l.  Er  sagte:  Es  war  ein  armer  1.  Gäl:    sebah  fagir,    md 

si  la  ica-sih  habdntha5   sirit     Alter,  er  hatte  nichts  (kein  Ver-     md'ih    si    wa-md'ih    bandti  30 
wa-sih  ajüz  harmdt.6  iva-tayt     mögen)    und    hatte    seine    zwei     tint$n  wa_mtfijl  'ajf(2  horma- 


'  Für  maüig  (Müller). 
mbivek  =  k^j«    -^  (Müller). 


Radix:  Uog  (Müller).         3  Für  thidil  (Müller).         4  Soll  wohl  nun  heißen  (vielleicht 
Für  habäntah  (Müller).         6  Lies:   harmüth  (Müller). 

6* 


44 


I.  Prosatexte. 


22.  Die  Tochter  der  Abessynierin. 


hibride1  hehar  hdmes  hab- 
sis?  hdmes  ber  mütöt.  wa- 
hallöt    hal    hdmes   wa-gäds.3 


2.  Te    senet,    amirot   Ms: 

5  ,jihim!     lad    hams4,  hin"/    Id. 

wa-dn   riddis,    sahtdyte  tes'. 


3.  Tili  fallöt.  jihmot  tet- 
hqf  mkön  wa-tetsöbeh  mkön 
ioa-thfot  birek  zabbod.5 

10  4.  Yeghdybem  tes  hibeyt 
hibün  la-ddulet.  issit  galog- 
mis  la  ica-tdd  galgdys.  gdlho6 
hdtim  inhdli  zöwer.7  we-nfu- 
sem. 

iö  5.  Te  has  wizlem  (wi§lem)8 
seri  rihbet,  di  gannön  amör: 
}hinhek  hdtmi'.  rikeb  tar 
firhin  loe-rid.  amörem:  ,ne- 
hdum  narid  sük'.   hazzüh. 


20  6.  Has  icdthaf,  ksis  birek 
zabbödet.5  amör:  ,het  mine 
gc?  wa-lü  muslimöt'f  amirot: 
,hoh  musdlmöt'.  amör:  ,in 
hU  musdlmöt,  gaddu1. 

25  7.  Haggardt'3  seh,  heriki- 
bis  far  firhin,  rikbot.  te  gih- 
böt     birek     hdzan      (hdsan), 


Töchter  und  hatte  eine  Alte, 
sein  Weib.  Und  (was)  eine  Toch- 
ter des  Alten  (betrifft,  so)  war 
ihre  Mutter  eine  Abessynierin. 
Ihre  Mutter  war  schon  gestorben. 
Und  sie  (diese  Tochter)  hielt  sich 
bei  ihrer  (Stief-)Mutter  und  ihrer 
Schwester  auf. 

2.  Nach  Jahr  und  Tag  sagte 
(die  Stiefmutter)  zu  ihr:  ,Geh 
fort!  Ich  will  dich  nicht  mehr 
bei  mir.  Und  wenn  du  zurück- 
kehrst, werde  ich  dich  schlach- 
ten'. 

3.  Dann  floh  sie.  Sie  ging 
fort,  kam  (abends)  an  einen  Ort 
und  kam  morgens  an  einen  Ort 
und  kam  (abends)  zu  einem 
Aloebaum.1'1 

4.  Es  kamen  zu  ihr  die  sieben 
Söhne  des  Sultans.  Sechs  sahen 
sie  nicht  und  einer  sah  sie.  Er 
legte  einen  Siegelring  unter  einen 
Stein.  Und  sie  gingen  (nach- 
mittags) fort. 

5.  Wie  sie  hinter  (d.  h.  vor)11 
die  Stadt  kamen,  sagte  dieser 
Junge : 12  ,  Ich  habe  meinen 
Siegelring  vergessen'.  Er  ritt 
auf  der  Stute  und  kehrte  zu- 
rück. Sie  sagten:  ,Wir  wollen 
mit  dir  zurückkehren'.  Er  lehnte 
es  ab. 

6.  Wie  er  (abends)  kam,  fand 
er  sie  in  dem  Aloebaum.10  Er 
sagte:  ,Bist  du  ein  Erdegeist13 
oder  eine  Muslimin'?  Sie  sagte: 
,Ich  bin  eine  Muslimin'.  Er 
sagte:  ,Wenn  du  eine  Muslimin 
bist,  vorwärts'. 

7.  Sie  ging  mit  ihm,  er  setzte 
sie  auf  die  Stute,  sie  ritt.  Als 
er   in    das    Schloß   kam,   sab  er 


t"h.  vsdhdah  bit  's-sebah  tim- 
mahä  habsiyah.  iimmaha  km] 
mdtet.  ica-hdllet  cind  iimma- 
ha ica-iihfaha. 


2.  Hattd  sdnah,  gdlet  la- 
Itn :  .sirif  mä  'ad  bagdytis. 
wa-in    rajd'ti,    bä-ädbahis~\ 


3.  Wa-t-täli  serdat.  sän  f. 
hdtta  daicwat  makdn.  iva- 
sdbbahat  makdn  iva-daicdt  fi 
subbärah. 

4.  Yejfnilw  sdb'ah  ciydl 
ed-doleh.  sitta  md  säfuha 
ica-wdhid  sdfaha.  tdrhou  hä- 
tem  tdhta  hasd.  ica-rdivvah". 

5.  Y6m  icdslü  gdfa  'l-bi- 
Idd,  ddk  as-sagir  gdl:  .na- 
seyt  hdtimr.  rakeb  fög  el- 
muhra  wa-räd.  gdlü  luh: 
,bä-narjd'  md'ak'.    hazd. 

6.  Tom  da  ad.  hasxdlha  fi 
teasdt  as-subdrah.  gd!:  ,dnta 
jinni  an  müslim'9  gdlet:  ,ani 
miislimah'.     gdl:   .in   känW 
muslimah,  gaddu'. 

7.  Wa-sdret  mu'uh.  rak- 
kdbha  fög  al-mülira.  rdkbet. 
hdtta    jüf    wasdf    al-htisun, 


1  Kür  hibrlt  de  (Müller).  '  Kür  liabiit  i  Mi  i.i.kr).  3  Besser:  gats  (Müller)  4  Für  'f?ia»i.J  (Miller).  *  Kür 
«abhört  oder  saborä  (Müller).  •  Kür  gälluh(1)  (Müller).  '  Gleich  «'»•  oder  *6r  (Müller).  8  Die  eingeklammerten 
Worte  rOhren  von  mir  her  (Müller).  •  Besser  haggarSt  (Möller).  '"  Richtig:  Tamarinde  (Müller).  "  Man  ä 
wenn  man  zur  .Stadt  kommt:  man  kommt  , hinter  die  Stadt'.  Umgekehrt,  wenn  mau  aus  der  Stadt  geht:  ,tum  Anfang 
der  Stadt'.  ia  D.  h.  der  .Jüngste  von  den  sieben,  welcher  das  Mädchen  gesehen  hatte.  "  D.  h.  wohnst  du  als  Dämon 
unter  der  Erde        u  Plural  statt  Singular?  (Möller).        "  Suhstantivum  verbale  .Mim 


22.  Die  Tochter  der  Abessy nierin. 


I.  Prosatexte. 


45 


gelbis     birek    gäzer     (gdser).     sie  in  den  Oberstock.     Sie  vi 
thawulldt  birek  gäzer. 

8.  Wa-he  gafüd,  te  wizal 
imzd.  has  wizal  imzd,  dmür: 
,hdrbdam  ha-gajinot  ilsöz 
(ises):.  ica-härbcia  Ms.  has 
wizal,  hugä'  ilsez  birek  häl- 
fet, wugduf  mins.  tdamethe 
Id.  iva-hätüm  ilsez. 


9.    Wa-ka-s-söbeh    yeghdy- 


weilte  in  dem  Oberstock. 

8.  Und  er  stieg  herab,  bis  er 
hinab  gelangte.  Wie  er  hinab 
gelangt  war,  sagte  er:  , Bringt 
dem  Mädchen  sein  Abendessen 
hinauf.  Und  (einen  brachte  (es) 
ihm  hinauf.  Wie  er  (hinauf)  ge- 
langt war,  stellte  er  ihr  Abend- 
essen nieder  in  das  Fenster.  Er 
schwieg  zu  ihr.  Sie  kostete  es 
nicht.  Und  ihr  Abendessen  stand 
über  Nacht. 

9.  Und   am  Morsren   brachten 


tarähha  fi  'l-gdsr.     jalsdt  fi 
'l-gdsr. 

8.  Wa-hu  nazdl,  hdtta  wa- 
sdl taht.  yom  wasdl  taht, 
gdl:  ,tdlli\i  Vi-l-bundyah  'asä-  5 
ha1.  wa-talldc  lahd.  yaum 
wasdl,  wdggd  al-asä  fi  % 
half  ah.  wa-sakdt  minnahä. 
mä  ta'mätuh.  wa  -  bdyyat 
casdhä.  10 

9.  Ydm  as-subh  jdbau  ga- 


bem   teh1  fsis   wa-wugäufem     sie     ihr     ihr     Frühstück     und     ddhä  wa-sdktu  minnahä,  mä 
mins,  häd  gatri  sis  lä.    wa- 
ta'ameth  lä. 


had  takdllam  mdha. 
tdmdtuh. 


wa-lä 


10.   We-te  jihme,    haglyhj- 
bem  tes  ilses.     amorem  Ms: 


,asisi'.    assiöt.2 


li.  Wa-mgöre  amür  Ms: 
,nhdum  nebär'.  iva-bär  bis 
te  fini  rihbet.  has  wizal  fini 
rihbet,  amör  Ms:  ,sallib  le 
(salib  li),  wa-nhd  wezalleye 
(ivesaleyej  bu,  te  nadecV. 


12.  Jirö  (jiroh)  lis  hufär. 
amör:  ,da  mdn^  wugföt 
minh.   has  wugföt  minh,  bar. 


13.  Te  teicüh  mkön.  bdr 
lis  gajinoten.  amör:  ,nhd 
sdffen  suköfen1-.  amirot:  ,hd- 
stau'.  ,nehdum  nahdzif  (uio) 
be-läb'.  töli  amirot:  ,hdstoul. 
hezzafif. 


schwiegen  zu  ihr,  niemand 
sprach  mit  ihr.  Und  sie  kostete 
es  nicht. 

10.  Und  als  es  Morgen  (d.  h.  der 
nächste  Tag)  war,  brachten  sie 
ihr  ihr  Abendessen.  Sie  sagten 
zu  ihr:  ,Iß  (das  Abendessen)'.3 
Und  sie  aß  (das  Abendessen). 

11.  Und  dann  sagte  er  zu 
ihr:  ,Wir  wollen  fortgehen  (bei 
Nacht)'.  Und  er  ging  mit  ihr 
fort  (bei  Nacht)  bis  zum  Anfang 
(d.  h.  das  Ende)  der  Stadt.  Wie 
er  zum  Anfang  (Ende)  der  Stadt  ^>M:  ,agaß  li,  wa-nh,ä  bä- 
gelangt  war,  sagte  er  zu  ihr:  nasdlli  hina,  hdtta  ndrja''. 
,Wart    auf    mich     —    und    wir 

werden  (wieder)  hieher  gelangen 
— ,  bis  wir  zurückkehren'. 

12.  Es  traf  auf  sie  ein  Sklave.  12.  Marr  'aleyha  'abd.  gäl: 
Er  sagte:    ,Wer  ist  dies'?     Sie     ,dd  min1?  sektet  minh.    yom  .25 
schwieg  zu  ihm.  Wie  sie  zu  ihm      s^m  minnuJh   s^rät 


10.  Hattä  sär,5  jäbü  laha  15 
'asähä.     gälü    lahd:    ,gümV. 
tddssat. 


n.  Wa-bad  gäl  lahd:  ,ba- 
gdyna   nesri'.     wa-sarrähä6 
hattä  guddäm  el-bildd:  yaum  20 
wasdl  guddäm  'l-biläd,    gäl 


hatte,  ging  sie4 


fort 


geschwie 
(bei  Nacht). 

13.  Als  sie4  (nachts)  an  einen 
Ort  kam,  gingen  zu  ihr  (nachts) 
Mädchen.  Sie  sagten:  ,Sieh  da, 
wir  haben  geschlafen'.  Sie  sagte: 
,Gut'.  (Sie  sagten) :  ,Wir  wollen 
uns  zu  Reihen  stellen  im  Spiel'. 
Dann  sagte  sie:  ,Gut'.  Sie  stell- 
ten sich  zu  Reihen. 


13.  Hdtta  daivä  makän, 
sareyn  lahd  al-bunayyät.  gä- 
len  lahd:  ,nhä  addr  (so)  nihä 
nimna1.  gälet:  ,zinl.  ,bagdyna  30 
nasüf  bi-l-latdbi.  wa-t-täli 
gälet:  ,zen\     soffen. 


1  Lies:  haghäybem  tes.  2  Kaum   richtig.     Es  muß  heißen  entweder  'aisöt    ,sie  erhob  sich'  oder  atosiot  (Müller.) 

3  Richtig:    , Erhebe  dich'  (Müller).  4  Lies:    ,er',  sonst  müßte  barSt,  bezw.  teivöt  stellen  (Müller).  5  sär  entspricht 

jihme  (von  jihem  gehen)  und  bedeutet  wie  jenes  den  folgenden  Tag  (Mülleri.         6  Wörtlich:  er  ließ  sie  gehen  (Müller). 


46 


I.  Prosatexte. 


22  Die  Tochter  der  Abessynierin. 


14.  Wa-amür:  ,de  hit  fya- 
l'i'intse  harim  wa-nhä  ha- 
bdntiyen  gayüj'. 

5  15.  Atniröt:  .hästau.  hsöd 
höba'a  'iniyen.  ice-häd  le-hälg 
Siwöd    Id    birek    beyt    timin 

yauiu:. 

16.    T6U   sef  gayj  yetdm- 
io'en    lis.    amor :    Jidstau,    ho 
§alek   sehem1    ilyduina    kel'. 
wa-ialUhem. 

it.   Wa-dmör:    ,mölim    l- 

eksföP    bis',     molim    dmür: 

15  ,hdstou'.      icd-mbuh    bi-dds. 

wa-härus  bis.   ioa-wug6t  seh. 

nükä  tnins  bi-tagiis  galliyen. 

18.  Amirot:  ,haum  l-ejhdm 
l-agaleb  haid  il-hibi  wa-hdmi 

20  ua-gdtye'.  dmör:  Jidstau'. 
dmür:  ,thim  sis  mö'?  ami- 
röt:  ,haum  molim'.  dmör: 
,hdstau'. 

19.  Jihem   sis  molim   wa- 
25  hujür  iva-hujurit.  te  nakd'm 

mkön,  dmör  Ms  molim:  ,ta- 
himi  neshat  hibres  ahtiyer 
wa-tehimi  l-enhdj  X  bis  ahti- 
yer1.  amirot:  ,ld,  hdumak 
30  teshdf  hibri1.  dmör:  Jidstou'. 
yeshdtah.  loa-jihemem  min 
haldkme,  te  nakd'm  mkön. 


20.Has  rdkdrn  mkön,  dmör: 
Jahimi    l-eshöf   föbrfä  ydher 


14.    Und    sie   sagten:    , Deine  14.  Wa-gäl:e    ,dd  enti  ba- 

Tüchter   (d.  h.  die  Mädchen  auf  ndtis     harim     wa-nhd     *iyä- 

deiner   Seite)    sind    die    Frauen  lanä  riiidl' 
und  unsere  Töchter  die  Männer'. 


15.  Sie  sagte:  ,Gut.  Der  Auf- 
wand (für  das  Hochzeitspiel  soll) 
siebenhundert  (Taler  betragen). 
Und  niemand  soll  Feuer  an- 
zünden in  seinem  Hause  acht 
Tage.'3 

16.  Dann,  siehe,  belauscht  sie 
ein  Mann.4  Er  sagte :  ,Gut,  ich 
nehme  diese  alle  auf  mich'.5 
Und  er  nahm  sie  auf  sich. 

17.  Und  er  sagte:  ,Der  Mu- 
'allim  soll  dich  (einstweilen)  in 
Obhut  nehmen'.  Der  Mu'allim 
sagte:  ,Gut'.  Und  er  rüstete  zur 
Hochzeit.  Und  er  heiratete  sie. 
Und  sie  war  mit  ihm.  Er  bekam 
von  ihr  drei  Jungen. 

18.  Sie  sagte:  ,Ich  will  gehen, 
um  meinen  Vater  und  meine 
Mutter  und  meine  Schwester  zu 
begrüßen  (nach  ihrem  Befinden 
zu  sehen)'.  Er  sagte:  ,Gut'.  Er 
sagte:  ,Wen  willst  du  mit  dir'? 
Sie  sagte:  ,Ich  will  den  Mu- 
'allim'.    Er  sagte:  ,Gut'. 

19.  Es  ging  mit  ihr  der  Mu- 
'allim und  ein  Sklave  und  eine 
Sklavin.  Als  sie  an  einen  Ort 
kamen,  sagte  zu  ihr  der  Mu- 
'allim: .Willst  du,  daß  wir  deinen 
Sohn  schlachten?  Wähle!  Oder 
willst  du,  daß  ich  mit  dir  (ge- 
schlechtlich) spiele?  Wähle!' 
Sie  sagte:  ,Nein,  ich  will,  daß 
du  meinen  Sohn  schlachtest'.  Er 
sagte:  ,Gut'.  Er  schlachtete  ihn. 
Und  sie  gingen  von  hier,  bis 
sie  an  einen  Ort  kamen. 

20.  Als  sie  an  einen  <  ht 
kamen,    sagte    er:    , Willst    du, 


15.  Gdlet:  ,z$n.  hasdr  sdb'a 
m'iyah.  ica-ld  had  yd'lig  en- 
ndr  ß  wasdt  al-beyt  tamd- 
niya  ayydm'. 

16.  Wa-t-tdli  a$dr  (so)  rijjäl 

yetasdmmd  'dldyha.  gdl:  ,zen, 
and  suftahum  (so)  dola  külla- 
hum'.    wa-sellahum. 

17.  Wa-gdl:  ,el-mudllim 
yatakaffdl  bis',  el-mu'dllim 
gdl:  ,zen'.  wa-ndbba  bi-z- 
ziwdj.  loa-z-zawdj  bihd.  tca- 
ivag'dt  miCuh.  jdb  minnaha 
bi-taldta  Hydl. 

18.  Gdlet:  ,bagdyt  asir 
rudd  us-seldm  la-büyeh  wa- 
itmmi  toa-hawdti'.  gdl  lahd: 
,zen'.  gdl  lahd:  .bagdyti  min 
ma'is'f  gdlet:  ,bagdyt  el- 
miidllim'.     gdl    lahd:    ,z&n'. 

19.  Sdr  ma'ahä  al-muäl- 
lim  wa-'dbd  ica-jdriyah.  hdtta 
wdslu  makdn,  gdl  lahd  el- 
miidllim:  ,bagdyna  nddbah 
weledis  tahdyyari  iva-bayay- 
üna  asir  ma'is  tahdyyir'. 
gdlet:  ,md  bagdytdk  tastr 
mai,  ddbah  iceledi'.  gdl: 
,zfoi'.  dabdhuh.  wa-sdr  min 
hindk,  hdtta  jäu  makdn. 

20.  Y6m  wdslu  makdn.  gä- 
lahä:  ,bagaytina  ddbah  w6- 


1  Lies:  tehem.        -  Wohl  für  ekte/61  (Müller).        '  D.  h.  jedermann  soll  acht  Tage  frei  bewirtet  werden;  die  Rede 
ist   scherzhaft   gemeint.  *  Wie   sich    ;uis   dem   folgenden    ergibt,   war  dieser  Mann  der  Sultan  der  betreffenden  Stadt. 

:  1>.  Ii   die  700  Taler;  er  macht  aus  dem  Spiele  Ernst.         6  amüi    am  bgebildet,  das  3.  p.  sg.  m.  und  3.  p.  pl.  f.  bezeichnet. 


22.  Die  Tochter  der  Abessy nierin. 


I.  Prosatexte. 


47 


ahtiyer'.  amirot:  ,lä,  ashdtah 
gäher'.  shatdh.  wa-jhemem 
min  haldkmeh,  te  nüka  mkön. 


21.  Has  nüka  mkön,  ämör: 
,tahimi  l-eshot  hibris  gäher 
ahtiyer'.  amiröt:  ,ld,  asha- 
tdhi.  sliatdh.  wa-jihemem  min 
haldkme. 

22.  Te  nüka  mkön,  ämör 
Ms:  Jiaum  l-eriköb  lisi.  ami- 
röt: ,hatim  lä'.  sgölis.  telis 
gazabdth.  huhäut.  se  thuioeh 
iva-heh  siris,  te  gazabdth. 

23.  Has  gazabdth,  irid,  te 
nüka  hallduk  hol  däulet.  has 
nükä  hal  ddulet,  dmör:  ,har- 
meti  ho'?  ämür:  ,diyöt'. 


24.  Ddulet  jihem,  te  nüka 
ad.  has  nüka,  kasis.  dmür: 
,iüukö  ddyays'f  amirot:  ,ho 
mölim  sugäuli  leylet  häwalit 
wa-shdt  hibri  as-iäuh  ica- 
läylat  gayrhit  sahdt  hibri 
gäher'.  ica-leylat  gayrhit  ga- 
zabdth ica-fallöt. 


25.  Te  töli  ämör:  ,het  mö- 
lim td'mol  lydumeh1,  yawiz- 
meh  janbiyet  toa-yelidgah.1 
wa-hds  ber  Iddgah.1  jihem, 
te  nükä  mkön. 


daß  ich  deinen  anderen  Sohn 
schlachte?  Wähle!'  Sie  sagte: 
,Nein,2  schlachte  ihn,  den  an- 
deren'. Er  schlachtete  ihn.  Und 
sie  gingen  von  hier,  bis  sie  an 
einen  Ort  kamen. 

21.  Wie  sie  an  den  Ort  kamen, 
sagte  er:  , Willst  du,  daß  ich 
deinen  anderen  (d.  h.  den  dritten) 
Sohn  schlachte?  Wähle!'  Sie 
sagte :  ,Nein,  schlachte  ihn'.  Er 
schlachtete  ihn.  Und  sie  gingen 
von  dort. 

22.  Als  sie  an  einen  Ort  kamen, 
sagte  er  zu  ihr:  ,Ich  will  auf 
dir  reiten'.  Sie  sagte:  ,Ich  will 
nicht'.  Er  ging  auf  sie  los.  Dann 
entwischte  sie  ihm.  Sie  lief.  Sie 
lief  und  er  hinter  ihr,  bis  sie 
ihm  entwischte. 

23.  Wie  sie  ihm  entwischt 
war,  kehrte  er  zurück,  bis  er 
dorthin  kam  zum  Sultan.  Wie 
er  zum  Sultan  gekommen  war, 
sagte  er  (der  Sultan) :  ,Wo  ist 
meine  Frau'?  Er  sagte:  ,Sie  ist 
verschwunden'. 

24.  Der  Sultan  ging  fort,  bis 
er  in  ein  Land  kam.  Wie  er 
kam,  fand  er  sie.  Er  sagte : 
.Warum  bist  du  verschwunden'? 
Sie  sagte:  ,Der  Mu'allim  be- 
drohte mich  die  erste  Nacht  und 
schlachtete  meinen  großen  Sohn 
und  die  andere  Nacht  schlach- 
tete er  meinen  anderen  Sohn'. 
Und  die  andere  (d.  h.  dritte) 
Nacht  entwischte  sie  ihm  und 
floh.3 

25.  Als  er  dann  sagte :  ,Du 
(obwohl)  Mu'allim,  du  tust  diese 
(Dinge)',  gab  er  ihm  das  Seiten- 
messer (d.  h.  er  stach  ihn  damit) 
und  tötete  ihn.  Nachdem  er  ihn 
getötet  hatte,  ging  er  fort,  bis 
er  kam  an  einen  Ort. 


ledis  at-täni  tahäyyarv ;.  gälet: 
,lä,  ddbah  at-täni'.  dabdhuh. 
wa-säru  min  hinäk,  hdtta 
wdslu  makän. 

21.  Yöm     icdsalu    makän,  5 
gäl :   ,bagaytina  nädbah  we- 
ledis  tälit  tahäyyarv.   gälet: 
,adbdhuh'.  dabdhuh.  wa-säru 
min  hinäk. 

22.  Hdtta  jäu  makän,  gäl  io 
lahä:  ,bagdyt  drkab  'aleys\ 
gälet:  ,mä  bagdyt'.  häddahä. 
häsdtu.i  wa-hdbbat.  hi  tahub 
wa-hü  yahüb  gafäha,  hätta 
häsahä."  15 

23.  Yöm  häsahöJ  radd, 
hattd  ja  hinäk  Hnd  ad-dölah. 
yöm  ja  cind  ad-dölah,  gäl: 
,el-mardh  fin'9  gälluh:  ,ad- 
ddyydat-.  20 

24.  Ad-dölah  sär,  hdtta  ja 
ard.  yöm  ja,  hassdlhä.  gäl 
lahä:  ,waräs  diti'f  gälet: 
,ani  al-miiällim  häddani 
dwwal  leyleh  iva-dabdh  we-  25 
ledi  el-kebir  ica-leylat  at- 
täniyah  dabdlj,  iceledi  at- 
täni'.  ica-leylat  at-tälita  hä- 
setuQi)  toa-serdet. 

25.  Hdtta   töli  gäl   lahii:  30 
,dnte  al-mudllim  taldggi  hä- 
kada',    'atäh  jembiyyeh    ico- 
gatäleh.  ica-yöm  kid  gateleh. 
sär,  hdtta  ja  makän. 


1  Beachte  d  für  t  (Mülles).  2  D.  h.  ich   will  nichts  mit  dir  zu  tun  haben.  3  Irrtümlich  verfiel  der  Erzähler 

hier  aus  der  direkten  Rede  in  die  Erzählung,  vergaß  auch  die  Ermordung  des  dritten  Sohnes.       4  Lie?:   hä&dtuh  i^Müller). 
3  Man  erwartet  hasätah  (Müller). 


48 


I.  Prosatexte. 


22.  Die  Tochter  der  Abessynierin. 


■26.  S/k  hibrit.  wa-t  hamts  26  Mit  ihm  war  (d.  h.  er  hatte  26.  Mä'uh  bit.  min  al- 
min hamfo  uäzans.  yezyüd  eine  Tochter.6  Von  Donnerstag  zu  hamis  l-al-hamis  ya'tihä*  au- 
bis   wagiyyet.      te   hamts  yä-  Donnerstag  (d.h.  jeden  Donners-  g7yyah,   hattd  hamis  at-täni, 

i  >  *  /-      /-       -    i  tag)  wog  er  sie.     Es  ist  bei  ihr  ,„_-x«A«     i,r,  nnc/!->>  hihA   ni, 

her,   wainis.     gazur   (qasur)  °       .  .       ..  «  azanha.  ua-gasai  oitia  au- 

um  eine  Auffiyycui  mein*.  Ais  es  7        >•;->;  7        *        .*.*•** 

ö  Ms  wagiyyet.  wa-yüzans  ha-  der  andere  50nnerstag  war,  wog  »^     ßa   Harms  at-täm 

mis  yäher,    yegözer    Ms   wa-  er  sie.  Es  mangelte  bei  ihr  eine  yauzdnha,    ydgsar  fiha    au- 


giyyet  gayrhit. 


27.  Yaltöm1  Ms  täd*  bi- 
sab'at-dsar   jineh.     fitte    bi- 

l"  haldugsen.3 

28.  Has  bi-hilli,  yäj  tuwii.* 
amirot:  ,tagiröb  lä,  ho4  hdy- 
yibi  di-fit  bi  täy.  wa-he  ad 
le-hitiyö    lä;   loa-hö  fazä'ak 

15  IfikK  dmür:  ,lä,  ho  fäzaak 
hibis  /«'.  amiröt :  ,lä,  Mt 
fäzaak  hibi  lä,  ar  Mt  nit- 
fös'. 

29.  Amor:  Ja',  hazo.  ydy- 
20  rib  hinis   wa-thulül  te  fagh 

di-hilli.     has    fagh    di-hilli, 
bar,  te  tuwü  he  beyt. 

30.  Has  tuwö,  hagrdur  la- 
hdl  rihöd.  dmür:  .rihäd  hal- 

25  leygi'.  dmör:  fiästau'. 

31.  Has  k-söbeh,  ddulet 
hazüb  hasker.  dmör:  ,yalö- 
yem  hal  rahödat'.  amörim  : 
Jidstau1. 

30  32.  Ilagrdyrem,  te  gahdy- 
bem  hal  rihöd.  has  gahdy- 
bem  hal  rihöd,  yikäsiyem  sdy- 
dar  hal  rihöd  ddkme.  silbern5 
hasker,    te    di   gäj   gahdyb. 


Augiyyah.  Und  er  wog  sie  den     giyyah   täniyah 
anderen   (den   dritten)  Donners- 
tag,   es    mangelte    bei    ihr    eine 
andere  (zweite)  Augiyyah  7 


27.  Er  kaufte  ihr  Parfüm  um 


27.  Ydstari  lahäv  suba'ata- 


Kleider  ein. 


17  Guineen.   Er  rieb  es  in  ihre     'äsar  jüniyah.    ydda  (so)   bi- 

tiyäbhin. 

28.  Yöm  bi-l-leyl,  rijjäl 
daioä.  gälet:  ,lä  tagrub'. 
gälet:  ,ani  abüy  masdh  li 
ba-r-rth    ica-hü   'äduh    mä 


28.  Wie  es  bei  Nacht  war, 
kam  (nachts)  ein  Mann.  Sie 
sagte:  .Nähere  dich  nicht,  mein 
Vater  hat  mich  mit  Parfüm  ein- 
gerieben; und  daß  er  es  nicht 
noch  am  Gerüche  merkt;  und  U^taicih  u-ani  fazd't  'ale'yk'. 
ich  fürchte  für  dich'.  Er  sagte:  gäl:  ,lä,  dna  mä  fazät  abüs, 
,Nein,  ich  fürchte  deinen  Vater  lä'.  gälet:  ,lä,  ant  mä  fazd't 
nicht'.  Sie  sagte:  ,Nein.  du  furch-  aföty}  \^  güyr  {nfa  tandffas'. 
test  meinen  Vater  nicht,  nur  atme 


du  (d.  h.  bleib  am  Leben)' ! 

29.  Er  sagte:  ,Nein\  Er  lehnte 
ab.  Er  näherte  sich  ihr  und  ver- 
weilte bis  Mitternacht.  Wie  es 
Mitternacht  war,  ging  er  fort,  bis 
er  kam  (bei  Nacht)  nach  Hause. 

30.  Wie    er    (bei   Nacht)    ge- 


29.  Gäl:  ./(?'.  hazä.  gareb 
'{ndahä  iva-jeles  hattd  nus 
el-leyl.  yöm  nus  al-leyl,  sarä, 
hdtta  dawä   al-beyt. 

30.  Yöm  dawä,  sär  lä-ind 


kommen  war,  ging  er  zum  Wä-      al-yäsl.     gäl:  bä-ydgsü  tdu- 
scher.  Er  sagte:  , Wasche  meine      ^       ^;      ^ 
Kleider'.    Er  sagte:  ,Gut'. 

31.  Wie  es  am  Morgen  war. 
sandte  der  Sultan  Soldaten  aus. 
Er  sagte:  ,Seht  (nach)  bei  der 
Wäscherei'.     Sie  sagten:    ,Guf. 


31.  Yöm  as-subh,  ad-dölah 
rdsal  al-cdskar.  gäl  lakdm  : 
,sufu  'ind  al-yäsV.  gälu:  ,zen'. 


32.  Sie   gingen,   bis   sie  zum  32.     Särax,     hdtta     icdslu 

Wäscher  kamen.     Wie  sie  zum  •/„,/   ,,l.tjdsl.  yöm    icdslu   'ind 

Wäscher  gekommen  waren,  fan-  ol_-lhJ, '  /„;,„/',,   i:dav  \nd  ai_ 

den  sie  ein  Schamtuch  bei  diesem  ,      ...         ...              ,  c,  , 

,         ^                     i-    a  i  i/asi    aäK.      lelsau    al-askar. 
Wäscher.    Es  warteten  die  bol- 

daten,  bis  dieser  Mann  kam. 


hdtta    '/>'/  rijjäl. 


1  Lies:  yaiom.      s  Lirs:  !ä;/.      '  Lies:  fyal&ugs.      4  Im  Ms.  meistens  mit  auslautendem  h.       5  Für  Müller). 

•   Wa*  jetzt  folgt,  gehört  nicht  zn  dcv  vorangehenden   Erzählung  (Mt  u.kkV  '  Er  vermutete  nun,  daß  sii>  aus  Liebes- 

leidenschaft  abnehme.     Eine  andere,  vielleicht  plausiblere  Erklärung  gibt   Hein  in  der  Schlußuote   (Müller).  '  Miß- 

lindliche  Übersetzung  von  yüzan»,  das  mit  verwechselt  zu  sein  Bcheinl     Müller).        "  Ergänze  >ih  be-. 


23.  Eine  Frau  besucht  ihre  Brüder. 


I.  Prosatexte. 


49 


33.  Has  gayj  gahäyb,  lig- 
fem.  ämör:  ,nehdum  nds- 
hath1.     ämör:   Jiaum  l-estg'. 

34.  Wa-hds  ber  sig,  yesü- 
kib  tar  hanäf  zllet  de-humu. 
yegtalüb  nöher,  yefrür  min 
tärhem  ica-gazäub. 

35.  Te  gahäyb  hal  härmet, 
ämör:  ,thhn  si'?  amirot:  ,ya- 
häul'.  jihmöt  seh,  te  nükä 
bi-säda.  wa-hehar  ad  yefta- 
häus. 

36.  Wa-gäj  härüs  bi-hibrtt 
di  hehar  iva-aytalis  leh  wa- 
atid  jänia  da-myendi  tise. 
wa-nüka  mins  bi-hebün  gaj- 
jeni  sru  wa-gajinöt.  wa- 
gazäut  tva-htalitöt. 

(S6d   bei-   abddllah,    22.  Februar   1902.) 


33.  Wie  der  Mann  gekommen 
war,  ergriffen  sie  (ihn).  Sie  sag- 
ten :  ,Wir  wollen  ihn  töten'.  Er 
sagte:  ,Ich  will  trinken'. 

34.  Und  wie  er  schon  ge- 
trunken hatte,  goß  er  über  sich 
einen  (Metall-)Topf  Wasser.  Er 
verwandelte  sich  in  einen  (Noher-) 
Vogel,  er  flog  von  ihnen  auf 
und  verschwand. 

35.  Als  er  zu  der  Frau  kam, 
sagte  er :  , Willst  du  mit  mir'  ? 
Sie  sagte :  , Jawohl'.  Sie  ging 
mit  ihm,  bis  er  kam  in  Schnellig- 
keit (in  Sicherheit).2  Und  der 
Alte  suchte  noch. 

36.  Und  der  Mann  heiratete 
die  Tochter  des  Alten  und  ent- 
führte sie  ihm  und  er  raubte 
alles.3  .  .  .  Und  er  bekam  von 
ihr  Kinder,  zwei  Jungen  und 
ein  Mädchen.  Und  es  ist  aus 
und   zu  Ende.4 


33.  Yöm  ja  rijjäl,  Ugfüh. 
gälu:  ,bagäyna  nedbdhuh1. 
gäl:  ,bagdyt  dsrab'. 

34.  Wa-yöm  kid  sirib,  ydk- 
tib  (jUs  ?)  fög  nefsuh  sufriyat   5 
md.  agtaleb  ndhar,  far  min 
fögahum  ica-sared. 

35.  Hdtta  ja  'ind  hörmah, 
gdlahä:  ,bagäyti  mii'?  gälet: 
.na'dm'.     säret  mduh,   hdtta  10 
wasdl  fi  sa'ätuh.    tva-s-sebah 
yetfessah. 

36.  Wa-r-rijäl  tazäwwej 
bi-bit  as-seybah  wa-'attälhä 
caleh  iva-jd  md'ha  wa-hab-  15 
bdlha,  wa-jäb  minnahä  bi- 
Hydl  itnin  wa-bit.  wa-änga- 
sat  loa-htälatat . 

(25.  und  26.  Februar  1902.) 


23. 

Meliri. 

l.  Härmet  jehmot  min  al 
gduse,  ti  (te)  nkot  bi-rihbet.  as 
beres  bi-rihbet,  gazamüt  bis. 
hallüt  sanet  wa-hadimüt. 


(44)  Eine  Frau  besucht  ihre  Brüder 

Deutsch. 

1.  Eine  Frau  ging  von  ihren 
Brüdern  fort,  bis  sie  in  eine 
Stadt  kam.  Als  sie  schon  in  der 
Stadt  war,  blieb  sie  in  ihr.  Sie 
hielt  sich  ein  Jahr  auf  und  diente. 


2.  La-gdds  hadimüt  sane- 
tye  trit,  sefgdut  gayj.  köt1 
minneh  bi-gajjeti  tirit  wa- 
tagsts  galligen,  gazmüt  hint- 
hem,  t-agäurim. 

3.  As  berhem  steh,  amirot: 
,jihmiten,  gelbit  la-gduy  hol1, 
ica-jihmüt,  te  hinthem.  as 
bers  hinihem,  gazmdt  rubüt 
wörih. 


2.  Sie  diente  fürwahr  zwei 
Jahre,  sie  heiratete  einen  Mann. 
Sie  bekam  von  ihm  zwei  Mäd- 
chen und  drei  Jungen.  Sie  blieb 
bei  ihnen,  bis  sie  groß  wurden. 

3.  Als  sie  schon  groß  waren, 
sagte  sie:  ,Ich  werde  fortgehen, 
ich  werde  meine  Brüder  begrü- 
ßen'. Und  sie  ging  fort,  bis  sie 
bei  ihnen  war.  Als  sie  schon  bei 
ihnen  war,  blieb  sie  vier  Monate. 


IJadrami. 

1.  Hörmah  säret  min  'ind 
ahicänahä,  hdtta  j dt  el-biläd.  20 
yöm    kidha  fi-l-bildd,   jdlsat 
fihä.  hallet  sineh  tva-hddmet 
seneh. 

2.  Bad  senten  tazäwwajet 
rijjäl.  jäbet  minnuh  bi-bintön  25 
wa-talätah  Hyäl.  jälset  'inda- 
hum,  hdtta  kebrü. 


3.  Yöm  kidhum  kubär,  gä- 
let: ,bäsir  rud  el-häl  Yda  ah- 
wäni'.  wa-säret  ila  'indahum. 
yöm  kidha  ''indahum,  jelset 
drbda  äshur. 


30 


1  Für  nkot   (Müller).  2  Woher   diese  Bedeutung?   (Müller).  3  Die   Mehri -Worte   sind   unverständlich;   im 

Hadrami  steht  dafür  ,und  er  schwängerte  sie'   (Müller).  4  Das  Mädchen  scheint,  so  wie  das  Aschenbrödel,  allwöchent- 

lich Gold   aus   sich   geliefert   zu    haben.     Einmal  nun  trat  in  der  Goldlieferung  eine  Verminderung  ein,   die  offenbar  dem 
Liebhaber  zur  Last  fällt.     Um  diesen  zu  finden,  wendet  der  Vater  das  Parfummittel  an. 

W.  HciD,  Mehri-Teite.  7 


50 


I.  Prosatexte. 


24.  Der  kluge  Ratgeber. 


4.  Mgörin  amiriit:  ,haum 
laded'.  amörim  Ms:  .tahim 
tadid  la-ho'?  amiröt:  ,haum 
laded  l-al  habinye'.  hiziyüs, 

&amörem:  ,ld'.  saminethum,1 
amiröt:  .kaum  ladid  l-al 
hibinya'.     hiziyfis. 

5.  Gizmüt  seles  sentn.  bd- 
'ad  sales  sinm,  jihmöt,  te  nköt 

10  hibinse.     gazmüt  hinihem,  t- 
egdurim;  wag' au  gayüj. 

6.  Mgörin  hämehem  mtöt 
ica-hibinsa  ad  yiböki.  mgörin 
jihemem,  te  ndkdm  bi-rihbU. 

15  hadümem,  te  wdgdem  sthem 
möl  mekin. 

(sälih  her  niHsallam,  23.  Februar  1902.) 


4.  Dann  sagte  sie :  ,Ich  will 
zurückkehren'.  Sie  sagten  zu 
ihr:  , Wohin  willst  du  zurück- 
kehren'? Sie  sagte:  ,Ich  will  zu 
meinen  Söhnen  zurückkehren'. 
Sie  lehnten  ihr  es  ab,  sie  sag- 
ten: ,Nein'.  Sie  flehte  sie  an, 
sie  sagte:  ,Ich  will  zu  meinen 
Söhnen  zurückkehren'.  Sie  lehn- 
ten ihr  es  ab. 

5.  Sie  blieb  drei  Jahre.  Nach 
drei  Jahren  ging  sie  fort,  bis 
sie  zu  ihren  Söhnen  kam.  Sie 
blieb  bei  ihnen,  bis  sie  groß 
wurden;  sie  wurden  Männer. 

6.  Dann  starb  ihre  Mutter  und 
ihre  Söhne  weinten  noch.  Dann 
gingen  sie  fort,  bis  sie  in  eine 
Stadt  kamen.  Sie  dienten,  bis 
sie  reich  wurden. 


4.  Wa-bd'd  gälet:  ,bagdyt 
drja''.  gdlu  lahd:  ,bagäyti 
terjaln  lä-fen'f  gdlet:  ,ba- 
gdyt  drja'  lä-'ind  HyäV".  ha- 
zöhä,  gdlu  lahd:  ,bagdyti 
es'?  gdlet:  ,bagdyt  drja'  lä- 
'ind  'iydlii.    galböhä. 


5.  Jelset  'indahum  taläta 
sinm.  ba'd  taldt  sinm  sdrat. 
hdtta  jdt  Id-'ind  'iydlahä. 
jelsat  'indahum,  hattd  kebru 
wa-wag'ö  rijäl. 

6.  Wa-bd'd  ümmahum  wa- 
tet wa-iydlaha  yebkön.  wa- 
bd'd  sdru,  hdtta  jdu  al-bildd. 
hddmu,  hdtta  icdga'  mä'uhum 
mal  ketir. 

(27.  Februar  1902.) 


Mehri. 

1.  Amor:  tdd,  hibah  wa- 
hdmeh  wa-gduh  we-kelleh 
möt.  sih  derehem  mtken  wa- 

20  sih  härün  mökin. 

2.  Yahömd  bi-hibrit  di  tdd 


24.  (54)  Der  kluge  Ratgeber. 

Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  einer, 
dem  sein  Vater  und  seine  Mutter 
und  seine  Brüder  und  seine  Ge- 
samtheit (der  Verwandten)  ge- 
storben waren.  Er  hatte  viel 
Geld  und  er  hatte  viel  Kleinvieh. 

2.  Er   hörte  von  der  schönen 


gäJier    rahimet,    min  galgdts     Tochter  eines  anderen,  deren  An 
tauddd,i  bi-miyet. 


Uaijrami. 

1.  Gdl:  wdhid,  abüh  wa- 
ümmah  wa-ahwdnuh  fcälla- 
hum  mdtu.  mä'uh  fidüs  ke/lr 
ica-mduh  gdnam  ketir. 

2.  Ydsma'  bi-bit  wdhid 
tt'tui  rahimah,  min  sdfaha 
mdrrah   wdhidah,    bi-mtyah. 

3.  Bagä  yestr.  nui  zdd  hag 
bi-indluh.  hdtta  makdn,  ya- 
hdssil  wdhid  bedui.  gdl:  ,dnä 
wa-dnta  bagäyna  ahiodn  ica- 

Er  sagte:  ,Ich  und  du,  wir  wollen     bagäyna   nahdllis   an-niytä, 

Brüder  sein  und  wir  wollen  die     gdl:    ,<i»ta.     <lelliin    dnä    6ö- 
Absicht  ausführen'.  Er  sagte:, Ich      s)r    ini-h'njiji   It'nia    i)a<l<C. 
werde  jetzt  fortgehen,  und  du  be- 
reite eilig  für  uns  das  Frühstück'.8 

1  Wohl^^^Loü^»)!  ,u"i  Schutz  bitten',  dann  aber  auch  ,sicfa  in  Schute  stellen',  daher  .gehorchen'  (Mi  ller).      ■  Kür 
(aur  fäd  (Möller).     *  Fürydyfl  ' (Mi  u  >  Et).     'So  M«  (Mi  cur).     ■  Vgl  B .anu.i-,  Dialekt  im  Do/ar,V.  Erzählung,  Anfang. 


3.  Yahdum  ii-jhöm.  lad 
26  hagdug  bi-mölah  Id.  te  mkön, 
kus  tdd  bedui.  dmör:  ,ho 
wa-het  nehdum  gay3  wa-ne- 
hdum  nahlez  (nahles)  niyyW. 
dmör:  ,het,  läzeröme  ho  mu- 
80  häggir  wa-hdjil  hin  föd'.* 


blick  einmal  um  hundert  (Drach- 
men zu  erkaufen  ist). 

3.  Er  wollte  gehen.  Es  war 
kein  Rechtsanspruch  (von  Seite 
irgendwelcher  Erben)  auf  sein 
Vermögen  mehr.  Als  er  an  einen 
Ort  kam,  fand  er  einen  Beduinen. 


24.  Der  kluge  Ratgeber. 


I.  Prosatexte. 


51 


4.  Te  has  nuhüren,  hefsu, 
taurah  lieh  fse  birek  halfö. 
hasgasrdicwen,  wathdf  dmür: 
,da-icuko  sdlbek  (sdlhek)  U 
lä?  lad  hamk  gay  la\ 


.5.  Has  k-s-sobeh,  kus  täd 
gäher.  dmür:  ,hamk  gay  wa- 
hö  wa-het  fahre' .  dmür:  ,hdj- 
jil  hin  fse,  ho  muhdgir'. 
gerdur.  ,ica-Mt  hdggil  (1.  hdj- 
jil)  lahin  fse1} 

6.  Has  her  galül  (jalid)  he- 
hen  fse,  icegd'  le-taymi  lä. 
dmür:  ,ho  si  ribd,  tuictvi- 
yona  minah  lä'. 

7.  Has  bereh  iholül  te  l- 
dser,  gäj  batd.  has  l-dser. 
gäj  wdthaf.  he  ad  yeglegah 
wa-le    (so)    he   sih   höjat   lä. 


8.  Amur:  ,Mt  her  fdSk'f 
dmür:  da,  tuwwi  min  ribäi 
lä'.  dmür:  ,hamk  ribdi  wa- 
gdy  wa-nehäum  nahalet  fdhra, 
iva-hu  an  mdtk,  mdl  dorne 
yedddeh;2    läzeroma   ad  suk 


9.  Amur:  .gajjit  tagt  rahi- 
met,  nehaum  nejhüm  wedis'. 
dmür:  ,nehdum  nedäud  (k~üS) 
zd'mat,  nejhüm  birkls-. 

1  So  Ms.  (Müller).         s  Für  «Jü*. 
nach  einem  flüchtigen  Blick,  daß  sein 
Auftrag  wörtlich  ausgeführt  hat.  * 


4.  Als  es  Mittag  war,  früh- 
stückte er  (der  Beduine),  ließ 
ihm  (dem  Reichen)  das  Früh- 
stück im  Fenster.  Wie  es  Spät- 
nachmittag war,  kam  er  (des  Spät- 
nachmittags). Er  sagte:  , Warum 
hast  du  nicht  auf  mich  gewartet? 
Ich  will  dich  nicht  mehr  zu 
meinem  Bruder.' 

5.  Wie  es  am  Morgen  war, 
fand  er  einen  anderen.  Er  sagte: 
,Ich  will  dich  zu  meinem  Bruder 
und  ich  und  du  sind  zusammen'. 
Er  sagte :  .Bereite  eilig  für  uns 
das  Frühstück,  ich  werde  fort- 
gehen'. Er  ging  fort.  ,Und  du  be- 
reite eilig  für  uns  das  Frühstück'. 

6.  Wie  er  schon  für  sie  das 
Frühstück  gekocht  hatte,  ge- 
schah es,  daß  er  es  nicht  ko- 
stete. Er  sagte:  ,Mit  mir  ist  ein 
Kamerad,  ich  werde  nicht  ohne 
ihn  essen'. 

7.  Wie  er  schon  verweilte  bis 
zum  Nachmittag,  verzögerte  sich 
der  Mann.  Wie  es  Nachmittag 
war,  kam  der  Mann  (des  Spät- 
nachmittags). Er  sah  ihn  noch 
und  nur  ist  mit  ihm  keine  Be- 
schäftigung.3 

8.  Er  sagte:  ,Hast  du  schon 
gefrühstückt'?  Er  sagte:  ,Nein, 
ich  esse  ohne  meinen  Kameraden 
nicht'.  Er  sagte:  ,Ich  will  dich 
zu  meinem  Kameraden  und  zu 
meinem  Bruder,  und  wir  wollen 
zusammen  gemeinsame  Sache 
machen,  und  wenn  ich  gestorben 
bin,  so  nimm  dieses  Vermögen; 
jetzt  ist  bei  dir  (gib  mir)  noch 
ein  Rat'. 

9.  Er  sagte:  ,Es  gibt  ein 
schönes  Mädchen,  wir  wollen  zu 
ihr  gehen'.  Er  (der  neue  Kame- 
rad) sagte:  ,Wir  nehmen  ein 
Segelboot,  wir  gehen  darauf. 


4.  Yöm  al-hdjr,  hu  tagdd- 
da,  hallä  luh  gada  tcasät: 
al-lvilfah.  yöm  al-dsr,  dawä. 
gäl:  ,däke  mä  jelest  li?  mä 
'äd  bagdytek  hüy1.  5 


5.  Yöm  as-sübh,  hdssal 
wähid  täni.  gäluh:  ,bagäytak 
hvg  w-anä  wa-dnta  mdrrah'. 
gäluh:  ,dgal  lanä  gada,  dnä 
bäsiri.  sär.  ,iua-änta  dgal  io 
lanä  gada1. 

6.  Yöm  kid  li'ib(f),  laggä 
lahum  gada,  ivagga'uh  mä 
tdma'uh  (**!>).  ,dnä  mai  rabii, 
mä  bä-6kel  minnah,  lä'. 

15 

7.  Yöm  kid  jeles,  jeles, 
hattd  sär;4,  rijjäl  bäta.  yöm 
sär,4  rijjäl  dawä.  hu  'äduh 
yasüfuh  wa-illä  ho  mä  md- 
'uh  häjah. 

20 

8.  Gäluh:  ,dnta  kid  taga- 
d&t'?  gäluh:  ,lä,  mä  okul 
min  rabi'i  lä'.  gäluh :  ,ba- 
gdytak  rabii  wa-hüy  iva- 
bagäyna  nählut  mdrra,  wa- 
äna  in  mut,  mäli  häda  hu-  25 
duh;   delhin  'äd  mddk  sor'. 


9.  Gäl:  ,bit  wähdah  ralü- 
mah,    bagäyna    nesir    la-in- 
dahä*-.  gäl:  ,bagdyna  nahiid  30 
zd'imah,  nesir  ftha'. 


*^,\  ,\vie  yeir'ü  für  Hrit  oder  isri't  (Müller).  3  D.  h.  er,  der  Heimkehrende,  sieht 
neuer  Bruder,  ohne  etwas  neues  zu  unternehmen,  auf  ihn  wartet,  daß  er  also  den 
Aus  äser  verstümmelt  (Müller). 

7* 


52 


I.  Prosatexte. 


24.  Der  kluge  Ratgeber. 


10.  Arbdam   birkis  firMni 

yesrU.1     te  nakd'm  hallekem, 

tehülrlem   hallekme,    ddbdani 

hemfihem  beyt  bi-nehor  ham- 

5  sta  dsar  gars. 

w.Has  gasrdicwen,  yezdm- 
lim  la-firhhii  yesrU}  dSkkem 
bidui  dmür:  Jdurik  ar  si 
ho'?  töjer  dekkem  dmür:  ,wa- 
io  göd  hdbü  yagdbehem,  nehduin 
la-hirej  lä-birek  beyt1.  toli 
dikkem  bedui  dmür:  ,nehdum 
nahiked  firheni  yesr/f. 

12.  Wa-has     gasrduwen, 
15  dmür:    .het    läzeröme    dmel 

mendil1.  ica-amöl  derrdt  di- 
dhib  wa-amol  zabigat  bälit 
hümu  gerüs  wa-am6l  lam- 
sit  di-dheb  wa-ltebü  bi-hizeb 
20  btsen  miyet  wa-hamsin  gdrs 
wa-bendüg  kdlleh  zeyat. 

13.  Has  gasrduwen,  Itidi- 
yum  di-firln'ii.  hdbü  amorem: 
,de-m6)t  yahdivwiyem  bi-rih- 

25  bet'f  hibrit  di-ddulet  amiröt: 
,haum  la-glSghem'.  dmürem: 
.iK'hnin  ld,  fiz'an  hdbü,  me- 
l-gd  bin'];  beyt  wa-ma  la-lbe- 
dim  teh'.     wa-hozim. 


30       il.Doulet  dmur:  .da-wuko? 
s'iltem   hetenv?     dmür:    ,nhd 


10.  Sie  brachten  auf  dieses  zwei 
Stuten  hinauf.  Als  sie  dorthin 
(in  die  Stadt  des  Mädchens) 
kamen,  verweilten  sie  dort,  sie 
nahmen  für  sich  ein  Haus  für 
den  Tag  um  fünfzehn  Taler. 

1 1  .Wie  es  Spätnachmittag  war, 
sattelten  sie  die  zwei  Stuten. 
Jener  Beduine  sagte:  ,Wenn 
nicht  bei  mir,  wo  ist  mein  Rat'?2 
Jener  Reiche  sagte:  ,Und  schon 
schimpfen3  die  Leute,  wir  wol- 
len herausgehen  (aus  dem  Ver- 
sammlungszimmer) in  das  Haus.4 
Dann  sagte  jener  Beduine:  .Wir 
wollen  die  zwei  Stuten  um  die 
Wette  rennen  lassen'. 

12.  Und  wie  es  Spätnach- 
mittag war,  sagte  er  (der  Be- 
duine) :  .Mach  (lege  an)  jetzt 
einen  Seidenturban',  und  er  legte 
an  eine  Weste  von  Gold  und 
legte  an  einen  Lendenschurz 
um  fünf  Taler  und  legte  an  ein 
Schwert  von  Gold  und  legte  ein 
Wehrgehänge  an,  daran  1 50 Taler 
waren,  und  eine  Flinte  ganz  mit 
Edelmetallbeschlag. 

13.  Wie  es  Spätnachmittag 
war,  ritten  sie  die  Stuten  um 
die  Wette.  Die  Leute  sagten: 
,Wer  sind  diese,  die  um  die 
Stadt  herumreiten'?  Die  Toch- 
ter des  Sultans  sagte:  ,Ich  will 
sie  sehen'.  Sie  (die  Leute  vom 
Sultanshof)  sagten  (zur  Sultans- 
tochter: ,Wir  wollen  nicht,  wir 
fürchten  die  Leute  (die  zwei 
mit  ihren  Leuten),  daß  sie  etwa 
ins  Haus  einfallen  und  daß  sie 
etwa  ihn  (den  Sultan)  erschlagen'. 
Und  sie  lehnten  ab. 

14.  Der  Sultan  sagte:  ,Warum? 
Was   ist   mit    ihnen'?  (d.  h.  was 


10.  TällcLii  fiha  mührah 
traten,  hattd  jou  hindk,  jel- 
söu,  haddu  l-dnfüsahum  beyt 
ß  kul  yom   hamsfdsar  gers. 

11.  Yom  al-'dsr,  zdmaln 
le-l-muhrah  tinteyn.  gärcaley- 
him.  bedui  gdluh:  ,sörek'. 
gdl:  ,dnä  mar',  at-tdgir  däk 
gi'd:  ,en-nds  kid  yejün,  ba- 
gdyna  ndhruj  IIa  icasdt  al- 
beyt'.  wa-t-tdli  däk  el-bedwi 
gdl:  .bagdyna  naicdkkib  'ald 
muhraten1. 

12.  Wa-yom  al-dsr,  gdluh: 
,'iiita  dalh'in  Idgga  dusmdl 
wa-leggi  derruat  dahdb  wa- 
liggi  sabigah  mölä  hdmsah 
gurüs  wa-ldggi  Umsah  dahdb 
wa-hzib  bihen  m/yah  wa- 
hamsin  gers  toa-bündug  kül- 
lah  sigah1. 

13.  Yom  al-asr,  tasdbagü 
bi-miihrah.  an-nds  gälü:  ,dd- 
min  yedürün  'dla  'l-bilddi? 
bit  ad-döleh  gdl  et :  ,bagdyt 
asfifttliHiif.  gdlü:  ,mä  ba- 
gdyna, ßzfna  an-nds,  had 
yaga  fi-l-beyt,  md  yadrnböhi. 
hdtta  hazdu. 


14.  Ad-d6lah  gdl:   ,däke? 
iiii'i'jniin    ay&$     gdlu:    ,nihd 


1  Für  .»i'/i'  \v<;pii  des  vorangehenden  Vokals  (Müller).        s  Lies:  ,Dein  Rat  ist  nur  bei  mir'.    Das  folgende  lw  ist 
eine   pronominale  Verstärkung   von   ii,   also   gleich  Her  baijramisclie  Text  weicht  stark  ab,   aber  inä  mai  be- 

stärkt mich  in  meiner  Auffassung.  Die  Übersetzung  ist  hier  höchst  ansicher  Müllbb).  *  Vermutlich  hat  die  Qadrami- 
ubersetzung  recht,  wo  es  heißt:  , Schon  kommen  die  Leute'.  Darnach  wäre  yag&beliem  versprochen  statt  ijeghdyhem. 
'  D.  h.  in  das  Wohnzimmer,  wo  wir  ungestört  sind,     (Wohl   bener  aus  dem  Haus,  Mülles.) 


24.  Der  kluge  Ratgeber. 


I.  Prosatexte. 


53 


ndkdam  ar  hanfiyen'.  amör: 
,lehikdem  birek  rihbet  lä1, 
ämür. 


15.  Hazdub  icadehem.  di- 
(=te-Jndka'am  tehem  wahase- 
hem,  dmür:  ,nhd  nehäum  ne- 
häris  bi-gajinöti .  dmür:  ,ga- 
tirem  ki-hdbsu.1  hdbsu  an 
yehdymem,  hdstau;  wa-dn 
yehdymem  la,  had  la-haköm 
lehem  lä;  wa-dn  bar  ars  bis, 
latahlül  büme  lä;  dlfi,  iirü 
hasöret1. 


16.  Wa-drs  nehori  sir'it. 
jihemem  bis  birek  zd'imat. 
Mbes  wa-hämes  wa-gdus  ad 
yebekyen  ba'adis. 

17.  Töli  däulet  dmür:  ,wu- 
ko  Mm  di-bekyem  bdadis'f 
töli  ddulet  hazü:  ,rahsdt  lä, 
te-l-ledä'.  dmür:  ,da-wukö 
temk?  dmür:  ,nhd  fogan2  hi- 
brit  ua-nehdms  tejhom  min 
hine  Ar. 

18.  W-töli  amör:  .hat  dlfi 
srah,  ice-la  trdh  le-jhiim  bis; 
v:a-ld  hat  direhem,  Mbsu(h)'. 
amürem :  ,dJfi  sru  bad  chi- 
wyaK  dmür:  ,nehaum  net- 
hdwwel3  büme'.  töli  dölet 
hazü. 


wollen  sie?)  Sie  sagten:  /Wir 
sind  nur  aus  freiem  Antriebe 
oder:  allein  (ohne  Begleitung) 
(d.  h.  ohne  bestimmte  Absicht) 
gekommen'.  Er  sagte :  ,Daß  ihr 
nicht  in  der  Stadt  um  die  Wette 
reitet',  sagte  er.  (Dieses  Gespräch 
wurde   durch  Boten    vermittelt.) 

15.  Er  sandte  zu  ihnen.  Als 
sie  zu  ihnen  (zum  Sultan  und 
seinem  Hofstaate)  allein  kamen, 
sagte  er  (der  Reiche) :  ,Wir 
wollen  das  Mädchen  heiraten'. 
Er  sagte:  ,  Redet  mit  ihren 
Eltern.  Wenn  ihre  Eltern  wol- 
len, gut;  und  wenn  sie  nicht 
wollen,  daß  nicht  einer  gegen  sie 
Maßregeln  ergreift,  und  wenn 
die  Hochzeit  mit  ihr  war,  daß 
du  dich  nicht  hier  aufhältst; 
2000  (Taler)  ist  die  Brautkauf- 
summe'. 

16.  Und  es  war  die  Hochzeit 
zwei  Tage.*  Sie  gingen  mit  ihr 
auf  das  Segelboot.  Ihr  Vater 
und  ihre  Mutter  und  ihre  Brü- 
der weinen  noch  nach  ihr. 

17.  Dann  sagte  der  Sultan: 
, Warum  weinen  sie  nach  ihr'? 
Dann  lehnte  der  Sultan  ab: 
, Keine  Erlaubnis  (zum  Weg- 
fahren), bis  daß  ich  es  weiß'.5 
Er  sagte:  , Warum  (weint)  ihr'? 
Sie  sagten:  ,Wir  haben  die  Toch- 
ter verheiratet  und  wir  wollen 
nicht,  daß  sie  von  hier  fortgeht'. 

18.  Und  dann  sagte  er:  ,Gebt 
die  2000  (Taler  wieder  her), 
und  wenn  nicht,  laßt  ihn  mit 
ihr  fortgehen ;  und  wenn  ihr 
nicht  das  Geld  gebt,  geht  ins 
Gefängnis'.6  Sie  sagten:  ,Die 
2000  (Taler)  sind  schon  ver- 
schwunden'. Er  (der  Reiche) 
sagte:  ,Wir  wollen  uns  hier  auf- 
halten'. Dann  lehnte  der  Sultan  ab. 


ßna  gayr  'ald  dnfusna1.  gdl: 
Ja  tökibfin  wasdt  al-bildd', 
gdl. 


15.  Wdssa  lä-indahum. 
hätta  jä'ühum  wdhdahum,  5 
gdlü:  .nihä  bd-nazduwej  bi- 
binti.  gdl  laküm:  ,takdllamu 
mä'a  abwänahä.  in  bagdu, 
zin;  wd-in  md  bagdu,  lä  had 
yahkwm  caJdyhem;  Üä  kud  10 
tazduwej  'aleyha,  md  bä- 
nahil1  Jana,    alfen   hasära1. 


16.  Wa -  tazäuwej  yöm  at- 
täni.      säru    bhä,  ji-zdimah. 
abühä  wa-ümmaha  wa-hwä-  15 
naha  ydbkün  bddahä. 

17.  Bad  ad-dölah  gäl: 
,warähum  yebkün  bd'dahä'f 
wa-t-täli  ad-dolah  hazd,  gäl: 
,md  si  rühsah\  gäl:  ,warä-  20 
küm  dntum1?  gälu:  ,nihä 
fagädnä  bittanä  wa-mä  ba- 
gaynähä  tasir  min  'indanä1-. 

18.  Wa-bad  gäl:  ,hat  alfin, 
wdllä  hdlloh  yesir  bihä;  wa-  25 
lä  hat  ed-derähim,  habsö1, 
(habsoh).  gälo:  ,alfen  kid 
dä'atK  gälo:  ,bagdyna  nejlis 
hina1.  wa-t-täli  ad-dolah 
hazd.  30 


1  Für  häbüs  oder  huhüs  (Müllek).  2  Für  fükan  (Müller).  3  Lies:    nethäu-u-e!.  4  IJadraim:    ain  zweiten 

Tage  (Müller).         5  Fehlt  im  IJadiami  (Müller).         6  Kaum   richtig.     Ich  übersetze:   ,Wenn  nicht,  gebt  das  Geld'.     Er 
sperrte  ihn  ein  (Müller).         7  Lies:  tahil  (Müller). 


54 


I.  Prosatexte. 


25.  Die  drei  Schwäger. 


19.   Amur:  ,we-lü  teddfd 

li'mi  bi-nehör  mlten,  hörn  ld1. 

dmür:  ,in  tehdym  ld,   hdtem 

dräh'rm'r.  duldet  dmür:  ,zem- 

5  hem  drähem  wa-le  hörmeteh'. 


20.  Amur:  ,sin  direhim 
ld  wa-hemmaan  sebbed  hibrit 
e  ld1.  döidet  dmür:  ,hdkem 
dlfi  sruh  wa-jihemem'.  dmür: 
,nhöm  ld,  nehdum  ar  har- 
10  meV.  dölet  amür :  ,tehdym 
tejhimem,  ber  s~ikem  drähimi- 
kem'.     wa-jihemem. 

(»anh  ber  yasakor,  23.  Februar  1902.) 


19.  Er  sagte:  ,TJnd  wenn  du 
mir  für  den  Tag  200  (Taler) 
zahlst,  will  ich  nicht'.  Er  (der 
Reiche)  sagte:  ,Wenn  du  nicht 
willst,  gebt  mein  Geld  her'.  Der 
Sultan  sagte:  ,Gebt  ihnen  (ihm) 
das  Geld,  wenn  nicht,  seine 
Frau'. 

20.  Sie  sagten:  ,Wir  haben 
kein  Geld  und  haben  nicht  im 
Sinn,  die  Tochter  zur  Sklavin 
zu  machen  (d.  h.  zu  verheira- 
ten)'. Der  Sultan  sagte:  ,Nehmt 
2000  Taler  (die  er  offenbar  selbst 
zahlen  will)  und  geht  fort".  Er 
(der  Reiche)  sagte:  ,Wir  wollen 
nicht,  wir  wollen  nur  die  Frau'. 
Der  Sultan  sagte :  , Wollt  ihr 
fortgehen,  da  habt  ihr  schon 
euer  Geld.   Und  sie  gingen  fort.1 


19.  Gdl:  ,wa-lo  tedfd'  li 
kullu  yöm  mitin,  md  bagdgt1. 
gdl:  ,in  md  bagdytu,  iidtu 
derdhimi'.  ad-dolah  gdl:  ,catuh 
derähimuh  wa-illd  hormatnh1. 


20.  Gdlü:  ,md  rnd'na  derä- 
him  wa-lä  hammdyna  nafük 
bittana'.  ad-dolah  gdluh: 
Jmdu  alfen  iva-sirü1.  gdl: 
,mä  bagdyna,  bagdyna  al- 
horrnah'.  ad-dolah  gdl:  ,6a- 
gdytu  taslrün,  kud  md'kum 
darähimkum'.    wa-sdr. 

(27.  Februar  1902.) 


Zur  Erklärung:  Der  Kamerad  des  reichen  Mannes  ist  dessen  Ratgeber.  Er  ist  es,  der 
das  Wettreiten  auf  den  zwei  Pferden  um  die  Stadt  in  Vorschlag  bringt,  um  dem  Sultan  Angst  und 
Sorge  einzujagen.  Er  rät  auch  die  kostbare  Bekleidung  an,  damit  der  Freier  zugleich  gewaltigen 
Eindruck  mache.  Der  Reiche  mußte  auch,  da  er  einen  zuverlässigen,  treuen  Kameraden  und  Rat- 
geber suchte,  die  Probe  machen,  die  im  Beginn  der  Erzählung  berichtet  wird. 


25.  (55)  Die  drei  Schwäger. 


Mehri. 

l.   Tdd,    dmür,    seh    ielis 
göthe  tdd  tdhfeh"  nöhor,  ha- 
lb rüs  bis,  wa-tdd  tdhfeh  nömil 
ica-härüs  bis,  wa-tdd  tdhfeh 
jinni. 


2.  Te    mukön    dmör   him- 

hem,s    dmör:   ,höm    le-jhdm1. 

20  dmör:    ,himak    ba-tU,    hdm- 

mas    bit   berg  s'ams'.     jihem 


Deutsch. 

1.  Es  war  ein  Mann,  sagte 
er,  der  drei  Schwestern  hatte. 
Einer  kam  (Spätnachmittags)  zu 
ihm  als  Vogel,  er  heiratete  sie 
(eine  der  drei  Schwestern),  und 
einer  kam  als  Ameise  und  heira- 
tete sie  (die  zweite  Schwester), 
und  einer  kam  als  Jinni.4 

2.  Irgend  einmal  sagte  ihr 
Schwager  (zu  ihnen),  er  sagte: 
.Ich  will  fortgehen'.  (Auf  ihre 
Frage  wohin)  sagte  er:  .Ich  hörte 
von  einer,  deren  Name  istTochter 


Hadrami. 

l.  Wdhid,  gdl,  mar'  taldt 
hawdt.  wdhid  dawdh  nähr, 
zawicdj  bikd,  wa-wdhid  da- 
wdh  ddrrah  wa-z-zdwaj  bihd 
wa-wdhid  dawdh  jinni. 


2.  Hdtta  makdn  gdl:  ,ba- 
gdytah/riir."  gdl:  ,bagdytasirl. 
gdl :  ,samd't  bi-wdhdah,  (s- 
mahä  bit  barg  es-sems-.    sdr 


1  Mit  der  Tochter,  weil  die  Verwandten  uicht  das  Geld  herausgaben,  und  mit  den  2000  Talern,  welche  der  Sultan 
zahlte,  um  sie  los  zu  werden.  •  Ms.  hier  und  weiter  Uh/e  ohne  h  (Müllbr).  a  Lies  richtig:  himhe;  (himhrm  scheint 
mir   richtig  zu   sein,   Mi  i.i.Kit).  '  Dämon,   und   er  beiratete  die   dritte   von   den  Schwestern.  6  Lies:  md'ili  oder  mau!, 

im).  e  Lies:  gdl  sihruhum;  die  Verschreibung  entstand  durch   das  folgende  bagiyt  (Miller). 


25.  Die  drei  Schwäger. 


I.  Prosatexte. 


55 


wa-ddybad  min  el  himah 
hintabüt  wa-ddybad  min  el 
nomil  hintabot. 

3.  Wa-nöhor  for  beh.  ga- 
lüb  hintabüt  birek  höh  wa- 
fär.  te  tuwti  tar  beyt,  gdt- 
lab  nomll  loa-icuköb  min  es- 
sez  da-bob  ica-ksö  härmet 
birek  mijles. 


4.  Wa-galüb  hindabüt  bi- 
rek ho  wa-gdtleb  nöhor  ire- 
jefjef.  iva  -  hamdt  härmet, 
amirot :  ,da-mön?  het  jinni 
w-illä  muslim'  ?  dmür :  ,ho 
muslim'. 


5.  Amirot:  ,het  ribcti.  hibi 
yeshdtiren  li  ke-d  yahöm  la- 
häris  bi\  dmür:  ,ho  hörn  le- 
hre] sis  yalleylah'.  amirvt : 
,ho  Mb  ke-d  yahöm  la-glegi 
wa-la-hädis  bi  yahätöm    al1 

6.  Amur:  ,astoit,  ho  her- 
jöne  sis1.  amirot:  ,had  ladä 
bi  lä'.  dmür:  ,ho  terhone 
had  la-glegis  lä  wa-hö  far- 
röne  yalteylah,  te  la-ded  IW. 
wa-äs  ßhme,  far  wa-dymel 
wetdkma  le-tarküb  dekme. 


des  Sonnenblitzes'.  Er  ging  fort 
und  nahm  von  seinem  (Noher-) 
Schwager  eine  Perle  (mit  sich) 
und  er  nahm  von  der  Ameise 
eine  Perle.2 

3.  Und  der  Noher  flog  mit 
ihm.  Er  (der  Bruder  der  Schwe- 
stern) steckte  die  (Noher-)Perle 
in  den  Mund  und  flog.  Als  er 
(des  Abends)  über  das  Haus 
(der  Tochter  des  Sonnenblitzes) 
kam,  verwandelte  er  sich  in 
eine  Ameise  und  trat  von  der 
Schwelle  der  (geschlossenen)  Tür 
ein  und  fand  die  Frau  (die 
Tochter  des  Sonnenblitzes)  im 
Empfangszimmer. 

4.  Und  er  steckte  die  (Noher-) 
Perle  in  den  Mund  und  ver- 
wandelte sich  in  einen  Noher 
und  pläderte  (schlug  mit  den 
Flügeln).  Und  es  hörte  (dies) 
die  Frau.  Sie  sagte:  ,Wer  ist 
das?  Bist  du  ein  Jinni  oder  ein 
Muslim'?  Er  sagte:  ,Ich  bin  ein 
Muslim'. 

5.  Sie  sagte :  ,Du  bist  mein 
Kamerad.  Mein  Vater  gibt  jedem, 
der  mich  heiraten  will,  Aufgaben 
auf  Er  sagte:  ,Ich  will  mit  dir 
die  Nacht  reden'.  Sie  sagte: 
,(Was)  meinen  Vater  (betrifft, 
so  muß)  jeder,  der  mich  sehen 
und  mich  heiraten  will,  bei 
dem  Elefanten  eine  Nacht  zu- 
bringen'. 

6.  Er  sagte:  ,Gut,  ich  werde 
mit  dir  reden'.  Sie  sagte :  ,Daß 
niemand  von  mir  wisse'!  Er 
sagte:  ,Ich  werde  niemanden 
dich  sehen  lassen  und  ich  werde 
die  Nacht  fliegen,  bis  ich  zu 
dir  zurückkehre.  Und  wie  es 
Morgen  war,  flog  er  und  machte 
so  dieses  Geschäft. 


wa-hdda  min  Hnd  sihr?ih 
hdrzah  wa-hdda  mi  ad-ddrra 
hdrzah. 

3.  Wa-n-nehar  fdrra  buh, 
tardh  el-hdrzah  fi  itmuh  ica-  5 
far.  hdtta  dawd  fög  el-beyt, 
agtaläb  ddrra  wa-dhdl  min 
tardf  al-bdb  wa-hdssal  Mr- 
mah  fi  wasdt  al-mejles. 


4.  Wa-taräh  al-hdrzah  fi  io 
dtmuh  (so)  lod-gtaJab  ne"har 
wa-jdnnah.  sami'tuh  al-hor- 
mah.  gdlet :  ,da-min?  enta 
jinni  au  muslim1 ?  gdl:  ,dnä 
muslim1.  15 


5.  Gdlet:  ,enta  rabfi.  abüy 
yehätir  'aley  min  bagd  ya- 
'ärris  bi1.  gdl:  ,dnä  bagdyt 
ahrij  mais  el-leylah1.  gdlet: 
,an1  Mbi  (Mehri)  min  bagd  20 
yesüfani  loa-yazduwaj  bi  yes- 
teri  alf/il1.3 

6.  Gdl:  md  yegül  si,4  dna 
ba-atkdllam  ma'is1.  gdlet:  ,md 
bagdyt  had  yadri  bi1.  gdl:  25 
,dnä  md  bä-hälli  had  yesü- 
fis,  Id.  w-and  bä-fir  al-ley- 
lah,  hdtta  di'ja'  'aleys1.  wa- 
ydum  sdr,  fdrr  wa-lägga  hd- 
kada  cdla  soluh.5 


30 


1  Für  hol.    Daraus  verderbt  ist   im   IJadrami  alf  fU  (1000  Elephanteu).    Wie  yeHeri  entstanden  ist,  weiß  ich  nicht 
(■JIclleb).  -  Diese  Perlen  hatten  die  Eigenschaft,  jeden,    der  sie  in  den  Mund  steckte,  in  einen  Nöher  oder  in  eine 

Ameise  zu  verwandeln.       3  Vgl.  Note   1   (Müller).       4  Weicht  ab  vom  Mehri  (Müller).       6  Wohl  io'ghih  (Ehodokasakis). 


56 


I.  Prosatexte. 


25.  Die  drei  Schwäger. 


7.  Ämür :  Jw  mushdtre 
we-mhädse  Ms',  amirot:  ,in 
tahdum  tahädis  bi,  garbone 
Sil  h'r.  Amur:  Ja,  ho  ar  gar- 

5  böne  tes'.  ämür:  ,k-s-söbeh 
muhdgire  lel  fil  wa-gtiröne 
ka-hibis'. 

8.  Wa-gdtri  ka-hibis.  dmür: 
,kal   di-yehöm   Mni,    yeukub 

10  lel  fil'.  dmür:  ,ho  kböne  le- 
hni(h)'.  dmür:  ,fil  yelüdg 
häbüK    dmür:  ,ho  muwetkUe 


la-hineh'.2     dmür 
nasibak'. 


Mt   wa- 


7.  Gdl:  ,dna  bä-hdterk 
wa-bä-zäuivej  bis*,  gdlet:  ,in 
bagdyt  tazduwej  bi,  md  bä- 
tarif  si*.  gdl:  ,ld,  dnä  bä- 
arif  mdSs'.  gdl:  ,as-subh 
bäsir  l-al-fil  wa-bä-atkdllem 
maa  abüs\ 

8.  Atkdllem  mä'a  abüha. 
gdl:  ,min  bagd  li,  yedhul 
cdla  el-fil1.  gdl:  .dnä  bä- 
ddhul'.  gdl:  ,el-/U  ydgtul 
en-nds'.  gdl:  ,dnä  bä-aticd- 
kal  caleh'.  gdl:  ,ant  wa-nasi- 
bak'. 


7.  Er  sagte :  ,Ich  werde  die 
Aufgaben  erfüllen  und  dich  hei- 
raten'. Sie  .  sagte:  ,Wenn  du 
mich  heiraten  willst,  wirst  du 
mich  nicht  erkennen'.3  Er  sagte : 
,Nein,  ich  werde  dich  sicherlich 
erkennen'.  Er  sagte:  ,Am  Morgen 
werde  ich  zu  deniElefanten  gehen 
und    mit    deinem  Vater    reden'. 

8.  Und  er  redete  mit  ihrem 
Vater.  Er  (der  Vater)  sagte : 
,Jeder,  der  von  mir  (meine  Toch- 
ter) verlangt,  geht  zum  Elefanten 
hinein'.  (Der  Elefant  war  in 
einem  eigenen  Hause  einge- 
sperrt.) Er  sagte :  ,Ich  werde 
zu  ihm  hineingehen'.  Er  (der 
Vater)  sagte:  ,Der  Elefant  tötet 
die  Leute'.  Er  sagte:  ,Ich  werde 
ihm  vertrauen'.4  Er  (der  Vater) 
sagte:  ,Du  und  dein  Geschick'.5 

9.  Und  er  ging  zu  ihm  hinein 
und  verwandelte  sich  in  eine 
Ameise  und  packte  ihn  bei 
seinem  Hodensack.  Und  der 
Elefant  machte  Anfälle  (gegen 
seinen  Bedränger)  und  fand  nie- 
manden. Und  er  (blieb)  auf  ihm 
an  seinem  Orte,  bis  der  Elefant 
starb.  Wie  der  Elefant  tot  war, 
verwandelte  er  sich  in  einen 
Vogel  und  riß  seine  Augen  aus. 
Er  steckte  die  Perle  in  seinen 
Mund  (d.  h.  richtig:  er  nahm 
sie  heraus)  und  verwandelte 
sich  in  einen  Mann  und  stand 
da  am  Morgen. 

10.  Wie  es  am  Morgen  war, 
öffneten  ihm  die  Leute,  sie  fan- 
den ihn,  ihn  und  seine  Waffen. 
Er  sagte:  ,Ich  habe  meinen 
Herrn  (Gott)  um  Schutz  ge- 
beten vor  ihm.  Wie  ich  ihn 
tütete  (d.  h.  den  Todesstreich 
führen  wollte),  war  er  schon  ge- 
tötet'. 

1  Lies:  li.  2  Im  Ms.  Arne,  Igife  etc.  ohne  h  (Mi  li.er).  8  Dies  bezioht  sich  auf  die  zweite  Aufgabe,  bei  welcher 
der  Freier  das  Mädchen  aus  einer  Schar  vermummter  Mädchen  herausfinden  soll.  *  Ich  habe  Vertrauen  auf  mich  gegen 
ihn  (Mi  li.er).       6  D.  li.  da   trügst  die  Verantwortung  (Miller.)       °   Passiv  der  ersten  Verbalform  (Ruopokanakis). 


15  9.  W-uküb  la-hneh  wa- 
gdtleb  nömil  wa-lgifeh  bi- 
ajirözeh.*  tea-f-fil  sinfieh  wa- 
ksü  hdd  e  Id.  wa-mkönah 
tireh,  te  fil  möt.  as  fil  möt, 

20  gdtlab  nöhor  wa-ngöl  ayen- 
the.  gidüb  Jiindaböt  birek  höh 
wa-gdtlab  gayj  wa-zdr,  te- 
k-s-söbeh. 


9.  Dahdl  lä-induh  xo-ägta- 
lab  ddrrah  ica-lagdfuh  bi- 
'aurdtuh.  ua-l-fil  hdd  (hadd) 
ica-ld  hdssal  had.  loa-makä- 
nuh  fögith,  hdtta  '1-fU  mät. 
yaum  mät  al-fil.  agt  aldb  ndhr 
wa-nagdl  'eyiiniih.  tardh  al- 
hdrzahfi  dtmuh  (so)  w-agtaldb 
rijjäl  wa-gdm   as-sübh. 


10.  As  k-s-söbeh,  häbüfütu- 

25  Jiem  leh,  kisiyim  teh,  he  wa- 

häsUbha.  ämür:  ,bdli  hehdlk 

minh.   as  lutögk  teh,  he  bar 

yaUdig-. 


10.  Yaum  as-sübh,  an-näs 
falhü  leh,  hassalüh,  hü  wa- 
saldbuh.  gdl:  ,rabb  al-'ala- 
mhi  ydnsif  minnak.  yaum 
gatältuh,  ho  kud  yügtid'.6 


25.  Die  drei  Schwäger. 


I.  Prosatexte. 


57 


11.  Häbtt  dmür:  ,in  tehöm 
hibrVi,  galeg  mins  birek 
mijma\  ua-harmU  am/ruf: 
,an  goriibk  ti  Id.  amilite 
hötem  bi-hidi'.  wa-ddulet 
dmür :  .galeg  mins1.  .galdg 
mins  birek  ajzdn,  te  ksis.  ica- 
ds  ksis,  rud  lal  ddulet.  dmür: 
,hö  ber  kusk  tis1. 


12.  Amur:  ,in  tahdmz,1 
bfneh2  Ms  beyt  min  bi-hilli 
t<  k-s-söbeh  la-gä  bei*  enjizöt, 
in  tahdmz1  hibritv.  dmür: 
,ho  si  himi,  kaum  la-sdbkra 
beh',  dmür.  si'iduf  bi-hideh. 
dmür:  ,s"ük  he'?  dmür:  ,dau- 
let  dmür:  in  tehdum  hibriti, 
bind  hini  beyt  la-gä  bads 
mundwar  te  k-s-söbeh  la-gä 
bers  bi-hdjf  wa-hijjit'.  dmür: 
Jdds  e  lük  lä,  k-s-söbeh  ta- 
sdubeh  ber  nijzöt'.  wa-bi- 
hilli  jinnön  biniyem  beyt. 


13.  As  k-s-söbch,  hazbehöt 
beyt  has  beyt  di  ddulet.  wa- 
härüs  bis  ua-dibddys  wa- 
galbis  birek  beyt  ica-dayif 
Us.  ica- ddulet  wazamts  teh 
hibrit  wa-furüd  bis.  wa- 
hdysa'd  dis3  wa-dymel  la-his 


11.  Die  Leute  (der  Sultan) 
sagten :  .Wenn  du  meine  Toch- 
ter willst,  sieh  nach  ihr  in  der 
Menge'.  Und  die  Frau  sagte 
(d.  h.  sie  hatte  es  ihm  schon 
früher  gesagt):  ,Wenn  du  mich 
nicht  kennst,  (so  wisse)  ich  werde 
einen  Siegelring  an  meine  Hand 
machen'.  Und  der  Sultan  sagte: 
,Sieh  nach  ihr'.  Und  er  sah 
nach  ihr  unter  den  Frauen,  bis 
er  sie  fand.  Und  wie  er  sie  ge- 
funden hatte,  kehrte  er  zum 
Sultan  zurück.  Er  sagte:  ,Ich 
habe  sie  schon  gefunden'. 

12.  Er  (der  Sultan)  sagte: 
,Wenn  du  sie  willst,  bau  ihr 
ein  Haus  von  Nachts  bis  am 
Morgen,  daß  es  schon  fertig  ist,4 
wenn  du  sie  willst,  meine  Toch- 
ter'. Er  sagte  (zu  sich):  ,Ich 
habe  meinen  Schwager  (den 
Jinni),  ich  will  ihn  zu  Hilfe 
rufen',  sagte  er.  Er  klatschte  mit 
seiner  Hand  (das  Rufzeichen). 
Er  (der  Jinni,  der  sofort  er- 
schienen war)  sagte':  ,Was  hast 
dir.-'  Er  sagte:  ,Der  Sultan 
sagte:  Wenn  du  meine  Tochter 
willst,  bau  mir  ein  Haus,  daß 
es  schon  vergipst  ist  bis  am 
Morgen,  daß  es  schon  sei  mit 
Vorhof  und  Hinterhof  (versehen)-. 
Er  sagte :  ,Es  (soll)  nicht  mehr 
(wie  ein  Kummer)  auf  dir  (lie- 
gen), am  Morgen  ist  es  schon 
fertig".  Und  bei  Nacht  bauten 
die  Jinni  das  Haus. 

13.  Wie  es  am  Morgen  war, 
war  das  Haus  (des  Morgens) 
wie  das  Haus  des  Sultans.  Und 
er  heiratete  sie  und  er  nahm 
sie  und  brachte  sie  in  das  Haus 
und  gab  für  sie  ein  Hochzeits- 
mahl. Und  der  Sultan  gab  sie 
ihm,  die  Tochter,  und  bestimmte 


11.  An-nds  gäl :  ,in  ba- 
gdyt  bitti,  suf  minnaha  fi 
wasdt  al-mdjma'1.  wa-hormah 
gälet :  ,ant  mä  'ardftani  bä- 
Idggi  häfam  fi  ydddi1.  wa-  ■> 
d-döalah  gäl:  ,suf  minnaha' . 
säf  minnaha  fi  wasdt  al- 
harim,  hdtta  hassdlha.  wa- 
ydum  hassdlha,  radd  lä-'ind 
ad-ddulah.  gäl:  ,dnä  kud  io 
hassdltaha1. 


12.  Gäl:  .in  bagdytha,  ebin 
(abni)  lahd  beyt  min  bil-leyl 
hdtta   's-subfi    la-gä*   küdha 
näjizah,  in  bagäyt  bittv.  gäl:  15 
,dnä    md'i    sihri,     bagdytuh 
ya'äwinna',   gäl.     dardb    bi- 
yddduh.  gäluh:  ,ays  ma'dW 
gäl:    ,ad-döulah  gäl:  in  ba- 
gdyt    bitti,    abni  li  beyt    la-  20 
gä  kiduh  mundwwar  ild  as- 
söbeh   küdha  fiha    dir'   wa- 
hijwah1.    gäl  luh:  ,mä  'ädha 
'aleyk,    ild  's-subh  tasbah  ki- 
dha   näjizah,    wa-bil-leyl  dl-  25 
jin  bä-yabnün  beyt1. 


13.  Yaum  as-söbh  asbahdt 
beyt  kdmd.  beyt  ad-döleh. 
wa-drras  bihd  wa-hadähä 
wa-tardhhä  fi  icasdt  al-beyt  3ü 
iva-ddyyaf  'aleyha.  w-ad- 
döulah  'atäh.  iyyäha  bittuli 
wa-sdllaha  wa-häsar  'aleyha 


1  Für  tah&ms  (Müller). 
wie  im  Mehri;  Const.  wie  heljr. 
W.  Hein,  Mehri-Teste. 


2  Lies:  bine;  Z.  20  betont  bine  (Müller). 
•xrh.     Vgl.  59,  3. 


Für  haysar  lis  (Müller). 


Rad. 


e^ 


58 


I.  Prosatexte. 


26.  Die  beiden  Diebe. 


ä  jirit  wa-hijäSen  (hijdrtsen). 
wu-thuwwulöt  be-beytis  wa- 
amilot  hubün.  wa-gizyöt  te 
htalsot. 

(dli  bei-  ue,  23.  Februar  1902.) 


für  sie  das  Brautgeld.  Und  er 
(der  Bräutigam)  zahlte  für  sie 
das  Brautgeld  und  gab  ihr  Skla- 
ven und  Sklavinnen.  Und  sie 
verblieb  in  ihrem  Haus  und  be- 
kam Kinder.  Und  es  ist  zu 
Ende,  bis  es  aus  ist. 


wa-ldgga  lalid  'abid  wa- 
jaicdr  (_>*>»•).  wa-jdlset  fiha 
wa-ldggat  Hyäl.  wa-dngazat 
dhtalatat. 

(24.  und  25.  Februar  1902.) 


26.  (56)  Die  beiden  Diebe.' 


Mebri. 

1.  Amor:    kdbü   iiru,    tdd 
.=>  hirig    di    Mukdllah    wa-tdd 

hirig  Tarmut.  tvdtfag  an  fahre, 
galügem.  agabit  birek  sijirit, 
sis  hubün  bayd. 

2.  Hirig  di  Mukdlla,  dmör 
10  heh    hirg    di    Tarmut:    ,na- 

hdum  nagaleg,  ho  wa-het, 
m&n  minin  hirg  hayr'.  dmür: 
.hardna,  hdstou1. 

3.  Firdm  le-tawäzil,  te  wi- 
rb zilem.   tva-hds  icizilem,  hirig 

di  Mukdlla  hirgdys  wa-gu- 
lüb  birek  mutmindtah.  wa- 
Mrig  di  Tarmüf  gehörig  hirg 
di  Mukdlla  u:a-yagülib  birek 
20  halegeh. 

4.  Te  icdzlem  be-gd',  dmür 
hirg  di  Mukdlla:  ,bdydke  hö'f 
dmür:  ,bdydi  birek  mutmi- 
nSti1.  galög,  lad  ksisen  Id. 
has    lad    ksisen    lä,    dmör: 

25  i//4/^e  yd/dt)  saf  ber  masli'. 
dmür:  ,ld,  yessen  ar  bü;  ho 
di  hirig  tesen  tek,  wa- 
hirig  har  minlr. 


Deutsch. 

1 .  Er  sagte  :  Es  waren  zwei 
Leute,  einer  ein  Dieb  von  Ma- 
kalla  und  einer  ein  Dieb  von 
Hadramüt.  Sie  trafen  zusammen. 
Sie  sahen  auf  einem  Baume  ein 
Vogehveibchen,   das  Eier  hatte. 

2.  Zum  Dieb  von  Makalla 
sagte  der  Dieb  von  Hadramüt : 
.Wir  wollen  sehen,  ich  und  du, 
wer  von  uns  der  bessere  Dieb 
ist'.     Er   sagte:    , Wohlan,    gut'. 

3.  Sie  stiegen  hinauf,  um  hin- 
zugelangen, bis  sie  hingelangten. 
Wie  sie  hingelangt  waren,  stahl 
der  Dieb  von  Makalla  ihr  (die 
Eier)  und  steckte  (sie)  in  seine 
Schurzfalte.2  Und  der  Dieb  von 
Hadramüt  stahl  (sie)  dem  Dieb 
von  Makalla  und  steckte  (sie) 
in  sein  Kleid. 

4.  Als  sie  zur  Erde  gelangten, 
sa«;te  er  zum  Dieb  von  Makalla: 
,Wo  sind  deine  Eier'?  Er  sagte: 
.Meine  Eier  sind  in  meiner 
Schurzfalte'.  Er  sah  (nach),  er 
fand  sie  nicht  mehr.  Wie  er  sie 
Dicht  mehr  fand,  sagte  er:  ,0 
Schrecken,  o  Schrecken !  Sieh, 
schon  sind  sie  verzaubert'!  Er 
sagte:  ,Nein,  sie  sind  ja  hier:  ich 
habe  sie  dir  gestohlen,  und  sieh, 
ich  bin  ein  besserer  Dieb  als  du'. 


Hadrami. 

1.  Gdlü:  näs  itnin,  icdhid 
sdrig  al- Mukdlla  wa-icdhid 
sdrig  Hadramüt.  taudfagan 
mdrrah.  sdfu  ter  wasdt  sej- 
rah,  mdha  Hydl  bed. 

2.  Sdrig  al-Mukdlla,  gdluh 
sdrig  Hadramüt :  .bngdyna 
nesüf,  and  wa-dnta,  min 
min-niha  (üLc)  sdrig  hayr1. 
gdl:  ,zen'. 

3.  Tdlfu  iva-wdslu,  hdtta 
ivdslu.  ica-yom  wdslu,  sdrig 
al-Mukdlla  sardgha  wa-taruh 

fi  tibdnuh.  wa-sdrig  Hadra- 
nint  sareg  sdrig  al-Mukdlla 
wa-tardh  fi  tdubuh. 

4.  Hattd  ivaslü  fi-l-ga, 
gdl  sdrig  al-Mukdlla:  ,bSy- 
dak  fen1?  gdl:  ,beydi  fi  ti- 
bdni'.  sdf,  md  'dd  hassdlhen. 
ydin  md  'dd  hassdlhen.  gdl: 
.mi  hasfeti  hasfe'ti*  addrlun 
kud  amtasdh'  n'.gdl:  Ja.  aSäf- 
hen  gayr  hina;  min  alladi 
sare'ghen  iyydk,  wa-zänna 
sdrig  hayr  mfiniak". 


'  Vgl.  die  Schlußbemerkung  Heins  und  Erzählung  XII  in  Mehrt-  und  Soqoiri-Sprache,  II,  S.  76ff.  (Müllbk).      '   Dm 
llül'ti intuch  wird  so  um  den  Leib  geschlungen,  daß  es  oben  eine  Querfalte  bildet,   die  als  Tasche  dient.  :l  Ms.  hns/ri. 

Vgl.  BhodokAKAKM,   Glossar  zur  Do/ar- Sprache,  s.  v.  (Mi  i.i.kk). 


26.  Die  beiden  Diebe. 


I.  Prosatexte. 


59 


5.  Higrdyrem  wa-gahdy- 
bem  hal  ajüz.  amiröt  heh: 
,/iamk  hibrV.  dmür:  Jiästou'. 
wa-wigciam  fahre,  wa-t  bi- 
hilli  min  be-hilli  yibärern 
yehirigem  birek  häzen  de 
cläidat  diheb  wa-faddät. 

6.  Te  Uyla  tagt,  hirig  dl 
MnkdUa  yütög.  dmür  heh: 
,hibö  ferkdtk  (fergatk?)'? 
dmür:  .ferketi  gazzöne  hirek; 
lad  had  ydgribak  ld'.  dmür: 
,haräne  hdstou\  yeddud(h) 
wa-yeshdtah. 

7.  Has  bar  dibdeh  wa- 
sahteh,  wugöf  wa-hdgraur. 
te  gahdyb  hal  ajüz,  dmür 
ajüz:  ,hibris  ber  möt'.  buküt. 

8.  Amur:  ,tabiki  Id.  an 
tahim  tebki,  gadil  gidör'. 
amiröt:  ,hdstou'.  gadalethem. 
has  icdzelet  birek  rihbet,  ta- 
dddhem  wa-tehinsüs  behem 
min  tar  heres.  itbtrem  kal. 
has  tibrem,  beküt,  te  yedd- 
fa'em    Ms    hamstä'sar  jineh. 

9.  We-hgarrdut  min  haldk- 
ma,  te  gahböt  he  beyts.  has 
gahbot  he  beyts,  tküsi  höhn 
de  ihidilem,  ibeyt  gayüj  iva- 
höbd  harim.  amiröt:  ,de  si- 
kem  Msen  büme'?  dmürum 
his:  ,tahim  tagdff  Wald  hin- 
gdye  tes,  baren  ibeyt  geyüj 
ica-höbay  herim1.  amiröt:  ,ld, 
ho  icagfiteni. 


5.  Sie  gingen  fort  und  kamen  5.  Sdru  wa-jdu  'ind  'ajüz. 
zu    einer   Alten.     Sie    sagte   zu     gälet  luh:    jbag&ytak  iceledi1. 

ihm:    .Ich  will  dich   zu   meinem  „*.].     i  -!„.,•/<  <  <  *       i 

„  ,      '  „    ,  „        .  gut:  ,hasd'.     wägu  marrah. 

Sohn'.  Er  sagte:  ,Gut'.  Und  sie  ,    .t,  ,  .  ,  7 .  ,       * 

,„„„„„  tt   i   xt    i .  Iiatta  bi-l-Leyl  sarau  yesriqun 

waren    zusammen.     Und    Nacht  z  x        i) 

um  Nacht  gingen  sie  ins  Schloß     wasäi  al-^§un  frag  ed-dölah  5 

des    Sultans    Gold    und    Silber     dehib  wa-feddah. 

stehlen. 

6.  Einmal  des  Nachts  band 
er1  den  Dieb  von  Makalla.  Er 
sagte  zu  ihm:  ,Wie  ist  deine 
Absicht'?  Er  sagte:  ,Meine  Ab- 
sicht ist,  ich  werde  dein  Haupt 
abschneiden;  niemand  kennt 
dich  mehr'.  Er  sagte:  , Wohlan, 
gut'.  Er  packte  und  schlachtete 
ihn. 

7.  Wie  er  ihn  schon  gepackt 
und  geschlachtet  hatte,  schwieg 
er  und  ging  fort.  Als  er  zur 
Alten  kam,  sagte  er  zur  Alten: 
,Dein  Sohn  ist  schon  tot'.  Sie 
weinte. 

8.  Er  sagte :  , Weine  nicht.2 
Wenn  du  weinen  willst,  trage 
die  Tontöpfe'.  Sie  sagte:  ,Gut'. 
Sie  trug  sie.  Wie  sie  in  die 
Stadt  gelangte,  packte  sie  sie 
und  warf  sie  von  ihrem  Haupt. 
Sie    zerbrachen    alle.     Wie    sie 


zerbrachen,   weinte    sie,    bis    sie 
ihr  fünfzehn  Guineen  gaben. 


9.  Und  sie  ging  fort  von  dort, 

bis    sie    zu    ihrem    Haus    kam. 

Wie    sie    zu    ihrem    Haus    kam, 

fand   sie   Leute,   die   verweilten, 

sieben  Männer  und  sieben  Frauen. 

Sie    sagte :    ,Was    ist    mit    euch 

hier'?  Sie  sagten  zu  ihr:  , Willst     kum  ruß  h/na'?    gälü  lahd  : 

du  schweigen   oder  wir  werden      ,bagdyti  taskutin  iva-illä  bü- 

nahn&gis,  kud  nihd  sdb'a 
rijäl  wa-sdü  harim1.  gälet: 
,lä,  ani  bä-dskuP. 


6.  Hdtta  h'ylah  wähidah 
sdrig  al-Mukdlla  gatdl.  gä- 
luh:  ,keyf  bä-tasäuwi'?  gäl: 
.baydyt  agiis  räsak;  mä  'äd  io 
had  yd'rifak,  la\  gäl:  ,li- 
baydyt,  häsil'.  haddh  ica- 
dabähuh. 

7.  Tom     kid     hiddh     wa- 
dabähnh,  sakdt  ica-sär.  hdtta  16 
ivasdl    'ind    'ajüz,    gäl    li-l- 
'ajüz:  ,iceledis  kud  mät'.  bd- 
kat. 

8.  Gdlahä:  ,lä  tabkm  lä. 
in  baydyti  tebkin,  silli  el-  20 
buräm'.  gälet:  ,zen'.  salldt- 
hum.  yaum  jat  (so)  ivasdt  al- 
biläd,  haddthum  ica-nädgat 
bühum  min  fög  räsha.  ta- 
kdssaran  kullalmm.  yaum  25 
takdssarau,  bakdt,  hdttä  ddf'u 
lahd  hamstd'ser  jüniyah. 

9.  Wa-särat    min    hinäk, 
hattä  icdslat  Id-beytaha.  yöm 
wdslat    lä-beytahä,    hdssaiat  m 
näs  jälsln,    sdb'ah   rijäl   ica- 
säb'harim.  gälet:  ,dä  (so)  ma- 


dich   erwürgen 


iebe 


wir  sind   schon 
Männer      und      sieben 


Frauen'.3    Sie  sagte:   ,Nein,  ich 


werd« 


e  schweigen' 


1  Vielleicht  .wurde  gebunden',  d.  h.  geriet  in  eine  Schlinge,  von  der  er  ihn  nicht  losmachen  kounte.  Noch  schwerer 
ist  gatal  im  IJadrami  zu  erklären;  nach  Rhodokanakis  hat  der  Übersetzer  lulog  für  yüloq  gehurt  (Miller).  -  Sie  durfte 
nicht  weinen,  damit  man  nicht  merke,  daß  der  Ermordete  zu  ihr  gehöre  (Ml'ller).  s  Die  Leute  sind  wohl  ausgeschickt, 
um  die  Häuser  zu  durchsuchen,  wo  um  den  Toten  getrauert  wird  (Müller). 

8* 


60 


I.   Prosatbxte. 


27.  Die  Töchterfeindin. 


10.  Wagföt,  te  has  hem 
herüjem.  has  hem  herüjiiu, 
tashdut  bagret  de  ddulet,  seh 
wa-lrfrg    de    Tarmüt.      wa- 

5  yddfnem  addynsa  (sg.  addyd) 
loa-yjäldem  tes. 

11.  Wa-yejhimem,  te  ndka- 


10.  Sie  schwieg,  bis  wie  sie 
hinausgingen.  Als  sie  hinaus- 
gingen, schlachtete  sie  die  Kuh 
des  Sultans,  sie  und  der  Dieb 
von  Hadramüt,  und  sie  begruben 
ihre  Knochen  und  häuteten  sie 
ab.1 

11.  Und   sie   gingen   fort,    bis 


'em  rahbit.  yaghdybem  la-hdl     sie    in    die    Stadt    kamen.     Sie 


häbü.  amürem:  ,sikem  hesen'? 
10  dmür:  ,'nhd  alamdhyen  (ata- 

mdhyenfy.    tahulilem  hini- 

hem.  te  utintarfse,  higrdyrt  m. 
12.     Te    wdthfem     mkön, 

ksühm  (so)  bidioeyten  hitt,  te- 
15  rdyen  härdun.     dmür:  ,tdu- 

waken  tehgd'hen  ten  wi-nhd 


kamen  zu  den  Leuten.  Sie 
sagten:  ,Was  ist  mit  euch'?  Er 
sagte:  ,Wir  sind  ermattet'.  Sie 
verweilten  bei  ihnen.  Nach  dem 
Frühstück,  gingen  sie  fort. 

12.  Als  sie  Spätnachmittags 
an  einen  Ort  kamen,  fanden  sie 
sechs  Landweiber,  sie  weiden 
Ziegen.     Er    sagte :    .Jetzt    gebt 


uns    zu   trinken,    denn    wir  sind 
bed  (ber-di)  taymen:  hegyu     gchon  durgtig<   gie  gaben  ihnen 

tehem.     tigern  ica-higrdyrem.     zu    sinken.     Sie    tranken    und 

gazdut  wa-htalatdnt.  gingen  fort.  Und  es  ist  zu  Ende 

(sod   ber    abddUah,   24.  Februar    1902.)        und    aus. 


10.  Wa-säktat,  yom  hum 
hdrjau.  yom.  hum  hdrjau, 
ddbhat  bdgrah  hag  ad-dolah, 
Iti  ua-särig  Hadramüt.  ««a- 
ddfnü  'admdnaha  wa-jdl- 
döha. 

11.  Wa-sdru,  hdtta  jäft  'l- 
bildd.  jdu  Id-ind  an-näs. 
gdl:  .mäknm  hauwäh'?  gdlü: 
,nihd  memhünin1.  jelsöu  'in- 
dahum.  hattd  min  fög  al- 
gadä,  sdrü. 

12.  Hattd  ddu  makdn, 
hdssalu  bediciydt  sit,  tar'dyn 
al-gdnam.  gälu  lahin  (so): 
,tduioaken  tasgen,  nihä  kud 
damena'.  sagöhum.  serbü  wa- 
sdru.  gasdt  w-dhtalatat. 


(27.  und  28.  Februar   1902.) 

Diese  Erzählung  ist  im  zweiten  Teile  abgekürzt  und  enthält  Motive  aus  anderen  Erzählungen. 


27.  (58)  Die  Töchterfeindin. 


Mehri. 

20  1.  Amur:  gayj,  sih  härmet 
wa-sth  habdntahd  sirit,  teyt 
hdmmaha  Fdpnah  wa-fiyi 
hdmmahä  Nur,  wa-sih  hibreh. 
jihömem  he  wa-hibreh. 

25  2.  Has  hem  ßhemem,  am- 
rot  hojür:  ,hdggar  bisen,  te 
wat  berk  be-j§hi,  sahdfsen 
wa-hdghabi  deresen  birek 
johlet1,    dmür:  JidstoU'. 

30  3.  HagroMr  bisen,  te  hal 
tagdlgeh     rihbet     Id.      dmür 


Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Mann, 
der  eine  Frau  und  zwei  Töch- 
ter   hatte,     eine,     deren    Name 


IJadrami. 

l.  Gdl:  rijdl,  ma'uh  hör- 
mah  ica-ma'üh  bandtith  tin- 
tdyn,  wdhdah  ismaha  Fdt- 
mah  ica-icdhdah  ismaha  X/h-. 
wa-ma'üh  iceled.  sdr  hü  wa- 
wSleduh. 

■2.  Yom  hum  sdru.  gdlet 
al-'dhd:  ,sir  bähen  UV  kuddk 
ßl-gdr,  dabdhhen  wa-hdt 
Gebirgsrand,8  schlachte  sie  und  ddmmahinna  ß  wasdf  jdhla1. 
bringe  mir  ihr  Blut  in  dem  gdl:  ,zen'. 
Lederschlauch.  Er  sagte:  ,Gut'. 

3.  Er  ging  mit  ihnen,  bis  ihn  3.   Sdr    bihin,    hattd     mä 

die  Stadt  nicht  mehr  sah.8  Er  sagte      tasüfuh   al-bildd.    gdl  lahin: 


Fätimah,  und  eine,  deren  Name 
Nur  war,  und  er  hatte  einen 
Sohn.  Sie  gingen  fort,  er  und 
sein  Sohn. 

2.  Wie  sie  fortgegangen  waren, 
sagte  sie  (die  Frau)  zum  Skla- 
ven: ,Geh  mit  ihnen  (den  zwei 
Töchtern),  bis  du  schon  bist  am 


1  Auch  diese.  Motiv   gehört  diesem  Märchen   au.     Allerdings   findet   das  Schlachten    etwas   spät  statt:    das  »eitere 
ist  sinnloser  Zusatz  (MÜLLES  '  Besser:   im  Wärfi   (MrM.KR).       n   Mi-   ml.   rlialb  des  Gesichtekreises  der  Stadt.       4  Gleich 

Jl  oder  nach  Rhodokanakis  für  \ 3> \     ^  ' 


27.  Die  Töchterfeindin. 


I.  Prosatexte. 


61 


hisen:  Jidgiren!  wa-dn  rid- 
daken,  sihtdnaken'.  higrdyr 
gajinüten. 

4.  Has  hagrdyr,  yelübid 
zdr,  yehmel  jehalet  düre  toa- 
hagrdur,  te  gahdyb  hal  ajüz. 
has  gahdyb  hal  ajüz,  dmür: 
,bar  s/idtk  tesen'.  amirot: 
,döre  hö'f  dmür:  .galle1  döre 
is'.  amirot:  ,zidgek'. 

5.  Wa-gajinüten,  tijdyr  Il- 
sen ajüz  mine  gd.  amiröt: 
,ahdmken  hinr.  dmür:  ,hd- 
stou'.  wiyga  sis. 

6.  Te  leylet,  tahdum  tas- 
hdtsen.  halgöt  §iwöd.  ami- 
röt hisen:  ,sikfenl.    sökif. 

7.  Te  soften  amiröt:  ,Fdt- 
meh'.  amiröt:  ,h$'f  amiröt: 
,wukö  suköfis  ld'?  amiröt: 
,kallüb  di  ndbhem'.  tebdr  la- 
kallüb,  telddgahem.  amiröt 
Ms:  ,sükf  zardume,  hö  ber 
latdgk  kalldbye'.     sukföt. 

8.  Te  sa't  amiröt :  ,Fdt- 
meh'.  amiröt:  ,he'?  amiröt: 
,wukö  snkdfs  ld'?  amiröt: 
,riköb  tanhibüben'.  tabdr  li- 
riköh,  talddgisen.  amiröt:  .hu 
ber  latdgk  riköb.  sukf  zerdu- 
me'. 

9.  Amiröt:  Jtadkök  wa- 
djöj  di-yazdrhenv .  tbdr  lehem, 
talddgehem.  amiröt:  ,sukf 
zarduma,  ber  latdgk  saytiye'. 

10.  Amiröt:  ,bgdr  tabdb- 
yen'.     amiröt:    ,ld    ilhd  illa 


zu  ihnen :  ,Geht !  Und  wenn 
ihr  zurückkehrt,  werde  ich  euch 
schlachten'.  Die  Mädchen  gingen. 

4.  Wie  sie  gegangen  waren, 
schoß  er  eine  Wildziege,  füllte 
den  Lederschlauch  mit  Blut  und 
ging,  bis  er  zur  Alten  kam.  Wie 
er  zur  Alten  kam,  sagte  er  (ihr): 
, I c  1  i  habe  sie  schon  geschlachtet'. 
Sie  sagte :  ,Wo  ist  das  Blut'  ? 
Er  sagte:  ,Sieh  das  Blut  da'. 
Sie   sagte:    ,Du  sprachst  wahr'. 

5.  Und  (was)  die  Mädchen 
(betrifft),  stieß  auf  sie  eine  Alte 
vom  Lande.  Sie  sagte:  ,Ich  will 
euch  bei  mir'.  Sie  sagten:  ,Gut'. 
Sie  waren  mit  ihr. 

G.  Als  es  Nacht  war,  wollte 
sie  sie  schlachten.  Sie  zündete 
Feuer  an.  Sie  sagte  zu  ihnen: 
, Schlafet'.  Sie  schliefen. 

7.  Nach  einer  Weile  sagte  sie: 
,Fätimah'.  Sie  sagte:  ,He'?  Sie 
sagte: , Warum  schläfst  du  nicht'? 
Sie  sagte:  ,Die  bellenden  Hunde 
(stören  mich)'.  Sie  ging  (des 
Nachts)  über  die  Hunde,  tötete 
sie.  Sie  sagte  zu  ihr:  , Schlafe 
jetzt,  ich  habe  meine  Hunde 
schon  getötet'.     Sie  schlief. 

8.  Nach  einer  Weile  sagte  sie: 
.Fatimah'.  Sie  sagte:  ,He'?  Sie 
sagte: , Warum  schläfst  du  nicht'? 
Sie  sagte:  .Die  Kamelinnen  brül- 
len'. Sie  ging  über  die  Kame- 
linnen, sie  tötete  sie.  Sie  sagte: 
,Ich  habe  die  Kamelinnen  schon 
getötet.    Schlafe  jetzt.' 

9.  Sie  sagte:  ,Die  Hähne  und 
Hennen  gackern'.  Sie  ging  des 
Nachts  über  sie,  tötete  sie.  Sie 
sagte :  , Schlafe  jetzt,  ich  habe 
schon   mein  Hausgetier  getötet'. 

10.  Sie  sagte:  ,Die  Kühe 
brüllen'.  Sie  sagte:  ,Es  ist  kein 


.siren!  wa-in  rdddeten,  ned- 
bdhken.    säru  "l-bunaygdt. 

4.  Yöm  siren,  dardb  dabi, 
mala  jdhla  dam  wa-sdr, 
hdtta  ja  cind  cajßz.  yöm  jd  5 
cind  cajüz,  gälahd:  ,kid  da- 
bdhtahen'.  gälat:  ,dam  fen'f 
gdlahä:  ,snfi  ad-ddm  dd-/m'f 
gdlet :  ,saddgti. 

ö.Wa-l-bunayyät,temür  (so)  io 
'aleyhen  'ajüz  min  al-gd\  gdlet 
lahinna:  .bagdytakenma'iya'. 
gälen  (so).-  ,zen'.  waga  mdlia. 

6.  Hdtta  leylah  bagut  ted- 
bdhhen.    'dlget  an-ndr.    gdlet  iö 
Iahen:  .ni'men'.    na  inen.2 

7.  Hdtta  sa'aten,3  gdlet  : 
,Fätmeh'.  (gdlet)  ,hu'.  gdlet: 
,'wardsmd  nümti'?  gdlet  lahd: 
,al-kildb  yasayyihen'.  tesri  20 
le-l-kildb,  gattaläthum.  gdlet 
lahd:  ,ndmi  dalhin,  ked  ga- 
tdlt  kildbi'.     ndmat. 

8.  Hdtta  sd'a,  gdlet:  ,Fdt- 
meh'.  gdlet:  ,hä'?  gälet:  ,iva-  25 
ras  md  numtii?  gdlet:  ,ar- 
rikäb  yasayyihen'.  tesri  la- 
r-rikdb,  gattaläthen.  gdlet: 
,ani  kid  gatalt  ar-rikdb.  del- 
hin  ndmi'.  30 

9.  Gdlet:  ,ad-dijdj  yasäy- 
yihun1.  sardt,  gattaläthum. 
gdlet  lahd:  ,ndmi  delhln  (so), 
kid  gatalt  ndsrati'. 

10.  Gdlet:    ,al-bägar   ya-  35 
sayyihen'.     gdlet:    ,ld    ildha 


1  Abgekürzt   für  galeq  (Müller).  ■  Man  vergleiche  ni'men  mit  nämi  (Z, 

im  Genus  (hen  und  hum  etc.),  ferner  in  der  Aussprache  ked  und  kid  (Müller). 
en  fenj  nach  dem  Mehri  (Müller). 


31,  34),   sowie  andere  Inkonsequenzen 
"  Kaum  Dual,  sondern  auslautendes 


62 


I.   Prosatexte. 


28.  Die  drei  Wunderdinge. 


'Höh.  ho  bar  injizk  sdytiye1. 
tbdr  la-bgär,  teshdtsen.  ami- 
röt: ,sukf,  bar  shdtk  'nsiriti 
kdlles'. 


5  n.  Amirot:  ,ad  härön, 
shdtsen1.  amirot:  ,lä,  sahtd- 
tasen  läl.  amiröt:  ,hardna, 
ho  muskfite  W.  tbär  la-härön, 
teshdtsen. 

10  12.  Amiröt:  ,sukf'.  amiröt: 
,an  talumi  la-säkf,  gazdm 
Siwöd'.      amiröt :    ,gäzamatis 

W. 

13.  Tadöd  ays  ica-twih 
15  sirisen.  teffdr'en  mins  birek 
nahlit.  tafföre  sirisen.  tardh 
tis,  ti  wazallöt  birek  nahlit. 
tandfden  bis  nahlit.  ajüz 
järüt  icu-mtöt. 

(Söd  her   abdüllah,    24.  Februar  1902.) 


Gott  außer  Gott.  Ich  habe  schon 
mit  meinem  Hausgetier  ein  Ende 
gemacht'.  Sie  geht  (des  Nachts) 
über  die  Kühe,  sie  schlachtet 
sie.  Sie  sagte:  , Schlafe,  icli  habe 
schon  mein  ganzes  Vieh  ge- 
schlachtet'. 

11.  Sie  sagte:  ,Noch  sind  die 
Ziegen  (da),  schlachte  sie'.  Sie 
sagte:  .Nein,  ich  werde  sie  nicht 
schlachten'.  Sie  sagte:  ,  Wohlan, 
ich  werde  nicht  schlafen'.  Sie 
ging  (des  Nachts)  über  die  Zie- 
gen, schlachtete  sie. 

12.  Sie  sagte:  , Schlafe'.  Sie 
sagte:  ,Wenn  du  willst,  daß  ich 
schlafe,  verlösche  das  Feuer'. 
Sie  sagte :  ,Ich  werde  es  nicht 
verlöschen'.1 

13.  Sie  ergriff  ein  Messer  und 
lief  hinter  ihnen.  Sie  stiegen 
(auf  der  Flucht)  vor  ihr  auf  eine 
Dattelpalme.  Sie  steigt  hinter 
ihnen  hinauf.  Sie  ließen  sie, 
bis  sie  auf  die  Dattelpalme  ge- 
langte. Sie  schütteln  sie,  die 
Dattelpalme.  Die  Alte  fiel  und 
starb. 


illa  'llah'.  gälet:  ,gud2  naj- 
jezt  ndsrati1.  sardt  la-l-ba- 
gdr,  ddbbahathen.3  gälet: 
,nämi,  gad2  dabdht  ndsrati 
küllaha'. 

11.  Gälet:  ,'äd  al-gdnara. 
dabbihihen'.  gälet:  ,lä,  mdni 
muddabihdthen'.3  gälet:  .ani 
mdni  (Ul  u  Ul)  manäiimlr. 
sardt  la-l-gdnam,  dabbahd- 
then'.3 

12.  Gälet  lahä :  ,nämi'. 
gälet:  ,in  bagaytini  näm,  dtfi 
an-ndr'.   gälet:  ,mäni  mute- 

fiyethai. 

13.  Tähud  sakkin  wa-ta- 
hüb  gaf ahen.  sdraden  minna- 
hä  fög  nähiah.  tdl'at  gafä- 
hen.  Jiallinha,  hdtta  icdslat 
wasdt  annähiah.  ydnfnden 
bi-n-ndhlah.  al-afaz  sägtat 
wa-mätet. 

(28.  Februar  1902.) 


28.  (61)   Die  drei  Wunderdinge. 


Mehri. 

20  1.  Amur:  däd  (täd)  bar. 
te  al  täd,  dmür:  ,wö'?  dmür: 
,miskin'.  ,yehöm  he1/  dmür: 
,yehöm  ise\  dmür:  ,sellöb 
(selöb)    hildkme'.     silib    leh. 

26  hiirt'ij  hell  Iiöz.  dmür:  ,dads'. 


2.  Dibfdys  wu-bär  bis.    te 

muköii.  Iji'iz  //t'i/ajjnt  hehmiyit. 


Deutsch. 

1 .  Er  sagte :  Einer  ging  (des 
Nachts).  Als  er  bei  einem  war, 
sagte  er:  ,Wer  da'?  Er  sagte: 
,Ein  Armer'.  ,Was  will  er?'  Er 
sagte:  ,Er  will  ein  Nachtessen'. 
Er  sagte :  , Warte  da'.  Er  war- 
tete auf  ihn.  Er  brachte  ihm 
eine  Ziege  heraus.  Er  sagte : 
.Nimm  sie'. 

2.  Er  nahm  sie  und  ging  (des 
Nachts)  mit  ihr.  Als  er  an  einem 
Ort  war,  warf  sie  ihm  hundert 
|(  icldstiickc). 


Hadrami. 

1.  Gäl:  icähid  sard  ila 
'ind  icähid.  gäluh:  .antmin:? 
gdluh:  ,miskin'.  gäl :  .miskin 
bagd  ays-?  gäl:  ,bagä  'asä\ 
gäluk:  ,dgaf  'indak-.  agdf 
luh.  harrdj  luh  sah.  gdluh: 
Ji/iilhä'. 

2.  Hadähä  wa-sarrdhä. 
hattd  makdn,  as-sdh  wdldat 
luh  bi-m&yit* 


1  Die  beiden  Mädchen  ergreifen  nun  die  Flucht,   nachdem  die   Alte  Wir  ganies  Hab  und  Gut  geopfert  hat.       *  Sons) 
leud  oder  leid  (Müller).  :  Das  Wort  hat   wohl  einen   Do|i]ielton  JahliahiUhen  (Müller)  :    Sol  siehe  63,  7   (Min 


28.  Die  drei  Wunderdinge. 


I.  Prosatexte. 


6;j 


3.  Wa-grdur  bis.  te  al 
ajüz,  harmeth,  amirüt:  ,min 
hö  sük  höz'?  dmür:  ,sarfddk 
tSs'.  hätüm  bihilli,  loa-te-ka- 
s-söbeh. 

4.  As  k-söbeh,  höz  hagaj- 
jöt  heh  mlyet.  wa-dibtdys 
iva-gardur  min  haldkme. 

5.  As  gardur,  ajüz  garröt 
bi-höz.  amirüt:  ,Jiöm  la-räi 
tar  bir  de  dölet'. 

(5.  Yagölgis  hibri  de  dölet. 
yehaghäbs  höz.  dmür:  ,höm 
la-hlet  bis1,  toe-rdut,  te  nu- 
hüre.  as  nuhüre,  yehallöfis 
höz  gayrhit. 


7.  We-garrdut  we-sedhöteh 
Id.  te  be-beyts,  h&iar  dmür: 
,wuku  hibtdys'?  amirüt:  ,/at 
yirdyk1  tar  bir  de  dölet. 
hätiniem.  te  bi-hilli,  dmür: 
,höz,  hagaj2  hin  miyet'.  höz 
lad  hagajöt  Id. 

8.  Hagzdymem,  he  wa- 
ajüz.  dmür:  ,hibö  emlis  bi- 
höz'?  amirüt:  ,höz,  yirdik1 
tis  tar  bir  de  dölet.  la-gd 
gajjin  di  hagalti  asi1.  dmür: 
,ho  bdröne  galgöne  min  ise1. 


9.  Amur:  bar.  te  al  täd, 
dmür:  ,het  md'f  dmür:  ,mis- 
kiti1.     dmür:   ,miskin  yehöm 


3.  Und  er  ging  mit  ihr.  Als 
er  bei  der  Alten,  seiner  Frau, 
war,  sagte  sie:  ,Woher  hast  du 
die  Ziege'?  Er  sagte:  ,Ieh  habe 
sie  erbettelt'.  Er  verbrachte  die 
Nacht,  bis  es  Morgen  war. 

4.  Wie  es  Morgen  war,  warf 
die  Ziege  ihm  hundert.  Und  er 
nahm  sie  (die  hundert)  und  ging 
von   dort. 

5.  Wie  er  gegangen  war,  ging 
die  Alte  mit  der  Ziege.  Sie 
sagte:  ,Ich  will  sie  weiden  beim 
Brunnen  des  Sultans'. 

6.  Es  sah  sie  der  Sohn  des 
Sultans.  Er  brachte  ihr  eine 
Ziege.  Er  sagte:  ,Ich  will  mit 
dir  Gemeinschaft  machen'.3  Und 
sie  weidete,  bis  es  Frühnach- 
mittag war.  Wie  es  Fiühnach- 
mittag  war,  vertauschte  er  sie 
mit  einer  anderen  Ziege. 

7.  Und  sie  ging  und  sie  be- 
merkte es  nicht.  Als  sie  in 
ihrem  Hause  war.  sagte  der 
Alte:  , Warum  bist  du  so  lange 
ausgeblieben'?  Sie  sagte:  ,Ich 
habe  beim  Brunnen  des  Sul- 
tans geweidet'.  Sie  verbrachten 
die  Nacht.  Als  es  Nacht  war, 
sagte  er:  , Ziege,  wirf  uns  hun- 
dert'. Die  Ziege  warf  nicht  mehr. 

8.  Sie  verbrachten  den  Tag, 
er  und  die  Alte.  Er  sagte:  ,Wie 
hast  du  es  mit  der  Ziege  ge- 
macht'? Sie  sagte:  ,(Was)  die 
Ziege  (betrifft),  ich  weidete  sie 
beim  Brunnen  des  Sultans.  Es 
kann  vielleicht  der  Knabe  sein, 
der  mich  betrogen  hat'.  Er 
sagte :  ,Ich  werde  gehen,  ich 
werde    um    Nachtessen    sehen'. 

9.  Er  (der  Erzähler)  sagte : 
Er  ging  (des  Nachts).  Als  er 
bei    dem    einen    war,    sagte    er: 


3.  Wa-sdr  bihä.  hattd  Hnd 
'ajüz,  hormStuh,  gdlet  luh: 
,minin  lak  as-sdhl?  gälahä: 
,taldbtahdi.  baydt  bi-l-leyl, 
hdtta  as-sübh.  5 

4.  Yöm  as-sübh,  as-sdh 
walddt  luh  bi-miyat.  haddhä 
wa-sdr  min  hindk. 

5.  Yöm  sär,  sdret  ('ajüz  md) 
as-sdh.  gdlet:  ,bagdyt  ar'dhd  10 
fög  al-bir  hag  ad-dolahl. 

6.  Yesüfahä   iceled  ad-dö- 
lah.    jdb  lahd  sah.    gälahä: 
jbagdyt  dhliit  bis',     wa-raat 
hdtta  yöm.     yöm    an-nahär,  i;> 
hdlfat  as-säh  täniyah. 


7.  Wa-särat  wa-dihnet 
(^jjö).  hdtta  fi  Mytahä,  as- 
sebah  gäl :  ,waräs  batdyti'f 
gdlet:  ,ani  racdyt  fög  bir  o0 
ad-dölah'.  bdyyatu.  hattd 
bi-l-lM,  gäl:  ,as-säh  ivdldat4, 
bi-mdyitl.  mä  cdd  wdldat. 

8.  Dällu  (Jk),  hu  wa-l- 
'ajüz.  gäl:  ,däke  laggeti  bi-  25 
s-säh'f  gdlet:  ,as-säh  rdäy- 
tahäfög  bir  ad-döulah.  'äsdb 
wided,  gäldtni1-.  gäl:  ,dna6 
dsri  asüf  min  casä'. 


9.    Gäluh:    ,äsril.~     hattd  30 
'ind    ivä/ud,     gäluh :     ,dnta 
min'?    gäluh:  ,dna  miskin'. 


1  Für   iräyk   (Müller).  2  Daher   gaj  Mann,   eigentlich   jj,  (Müller).  3  D.  h  die   beiden  Ziegen   sollen  mit- 

einander grasen  (Müller).         4  Lies:  wdldi  (Müller).         5  Ms.  'ürddhä  (Müller).         "  Ms.  add.  'asä  (Müller).         '  Lies: 
gäl:  sard  (Müller). 


64 


I.  Prosatexte. 


28.  Die  drei  Wunderdinge. 


he'?  ämür:  ,hom  gut1,  ämür: 
,sellob  (selob)  kaldkme'.  si- 
lib  leh.  te  säten  tmmyeh. 
ämür:  .hok  ka'Mt'.  ämür: 
5  ,hu  msMn,  hlbo  la'möl  bi- 
kdbit'?  ämür:  ,in  tahöm  td- 
töti,1  ämer:  kdbit  mile'. 


10.  Wu-bär  bis.  te  al  här- 
met   be-bet,    amirüt:     ,iuuko 

10  hibtdyk'?  ämür:  ,ho,  gäj 
wezmi  kdbit'.  amirüt:  ,hibö 
nä'mol  bi-kdbit'f  ,wat  Ue 
duwöh,  amireyge  Ms:  kdbit 
mile!    wa-temöli   hin   hir&z1. 

15  amirüt:  .astou'.  ämür:  Jiäti- 
meye,   te  k-sobehl. 


11.  As  k-sdbeh,  gäj  graur 
lel  gahwet.  ica-se  amirüt: 
,höm  la-häggir  lal  Ber-agil, 

20  la-möl  kdbiti  hilgät'. 

12.  Garräut.  ksut  Bar-agil 
di  loiiiör.  amirüt:  ,sabähkum'. 
ämür:  ,märhaba'.  ämür:  ,sis 
hisen'?  ajüz  amirüt:  ,H  kd- 

._,.•,  bit,  hörn  bis  halgät'.  ämür: 
,sallib  (salib)  haläkme'.  ämür: 
,hu  le-hiius\  imil  fäslah,  te 
njüz.    as  njüz,  gahbis. 


13.  Amur:   ,tehim  hföen'? 
30  amirüt :    ,kamk  tä'amol  hini 


,  Wer  bist  du'  ?  Er  sagte  :  ,Ein 
Armer''.  Er  sagte:  ,Was  will 
der  Arme'"?  Er  sagte:  ,Ich  will 
Essen'.  Er  sagte:  , Warte  da'. 
Er  wartete  auf  ihn.  Nach  einer 
Weile  kam  er  (des  Nachts) 
zu  ihm.  Er  sagte:  .Nimm  da 
die  Holzsehüssel'.  Er  sagte:  ,Ich 
bin  ein  Armer,  wie  soll  ich  es 
mit  der  Holzsehüssel  machen'? 
Er  sagte:  ,Wenn  du  zu  Nacht 
essen  willst,  sag' :  Holzschüssel, 
fülle  dich'. 

10.  Und  er  ging  (des  Nachts) 
mit  ihr.  Als  er  bei  der  Frau  im 
Hause  war,  sagte  sie:  , Warum 
bist  du  so  lange  ausgeblieben'? 
Er  sagte:  ,Der  Mann  gab  mir 
die  Holzschüssel'.  Sie  sagte : 
,Wie  machen  wir  es  mit  der 
Holzschüssel'?  ,So  oft  (die  Zeit) 
des  Nachtessens  gekommen  ist 
(des  Nachts),  werden  wir  zu  ihr 
sagen:  Holzschüssel,  fülle  dich! 
und  sie  füllt  sich  uns  mit  Reis'. 
Sie  sagte:  ,Gut'.  Er  sagte:  ,Wir 
werden  die  Nacht  verbringen, 
bis  es  am  Morgen  ist'. 

11.  Wie  es  am  Morgen  war, 
ging  der  Mann  zum  Kaffee.  Und 
sie  sagte :  .Ich  will  zum  Ben 
'Agil  gehen,  daß  er  an  meine 
Holzsehüssel  einen  King  mache'. 

12.  Sie  ging.  Sie  fand  Ben 
'Agil  zimmernd.  Sie  sagte:  .Euer 
Morgen  (sei  gut)'.  Er  sagte: 
,Geräumigkeit  (d.  h.  Willkom- 
men)'. Er  sagte:  ,Was  ist  mit 
dir'?  Die  Alte  sagte:  ,Ich  habe 
eine  Holzschüssel,  ich  will  an 
ihr  einen  Ring'.  Er  sagte:  , Warte 
da'.  Er  sagte:  ,(Bald  komme)  ich 
zu  dir'.  Er  machte  seine  Ar 
beit,  bis  sie  fertig  war.  Wie  sie 
fertig  war,  kam  er  zu  ihr. 

13.  Er  sagte:  .Was  willst  du'? 
Sie  sagte:  ,Ich  will,  daß  du  mir 


gäluh:  ,miskin  bagä  ays'f 
gdluh:  ,bagäyt  gilt',  gäluh: 
,ägaf'indak'.  jeles  luh.  hattä 
sä'ah  daicäh.  gäluh:  ,hak 
as-sähfah'.  gäluh:  ,äna  mis- 
kin,  aUggi  kef  bi-s-sähfah' ? 
gäluh:  ,in  bagäyt  tafäsa, 
gul:  sahfeti  mili1. 


10.  Wa-sarrähä.  hattä  'ind 
hurmüth  ß-l-bet,  gälet  luh  : 
,wardk  batäyt'?  gälahä:  /um. 
ri "ijäl  'atäna  sähfah' ;.  gälet 
luh:  ,kef  naleggi  bi-s -säh- 
fah'? ,ilä2  'l-asä  dawä,  bä- 
ngül  lahä:  as-sähfah  mili! 
wa-timteli  lanä  ruz'.  gälet: 
,zenl.  ,bä-nabeyyit,  hattä  '§- 
sübh'. 


w.Yom  as-siibh,  rijjäl  sär 
la-ind  al-gähwa.  wa-hi  gälet: 
.bagäyt  asir  la-ind  Bin-'agil, 
yaleggi  sähfah  al-hilgah'. 

12.  Säret.  hdssalet  Bin- 
'agil  yäusir.  gälet  luh:  ,as- 
bähtu'.  gul:  .m<hhaba\  gäl 
lahä:  ,ma'(s  es-?  al-ajüz  gä- 
let: .nun  sähfah,  bagäyt  lahä, 
hilgäh'.  gälahä:  .ägafi  (so) 
'iridis',  gälahä:  .'hm  la-indis'. 
Idgga  hidmatuh,  hdtta  inj'':. 
yoru  inji'z.  ja'hä. 

13.  Gälahä:  ,bagäyti  wäh1? 
gäli  t   luh :   ,bagäytak  taUggi 


1  Für  ta'tiSi  (Miller).         2  Gleich  \>\  (Rhodokanakis  V 


28.  Die  drei  Wunderdinge. 


I.  Prosatexte. 


65 


helgdt  he-ka'biti'.  dmür: 
.mtenyek  tes  le-gd  timle  hini 
hirez1.  dmür:  ,ho  amilöne 
his  kdbits  ive-selib  (selib)  fre- 
lakme1. 

14.  Seibot  (seibot)  leh  ha- 
lakme.  i-död  (l±~z>)  Jcdbit 
dikme  wa-yehdlfen  Ms  kd- 
bit  gayrhtt.  ämür:  ,galeg  kd- 
bits, ber  njuzk  tes'.  amiröt : 
,bäli  suk1. 

15.  Wa-garrdut  min  haldk- 
me.  ta-al  gdjis,  dmür:  ,wukö 
het  hibtdys1?  ,gdfyek  bi-k- 
kdbit  lal  Bir-agil,  hdm  Id- 
möl  Ms  helgdt'.  dmür:  .wuko 
tagdfyen  bi-k-kdbiten,  we- 
läzaröme  nhd  ndtösi  he1? 


16.  Hätlmem  halle,  as  k- 
söbeh,  garäur.  te  al  gayj, 
dmür:  ,wuko  höt1?  dmör:  ,ho 
si  si  lä  iva-hö  miskia'.  dmör: 
,selöb  haldkme1.  silib  leh,  te 
gahbeh.  as  gahbeh,  ivuzmeh 
tarb. 


17.  Higräur  beh.  te  ber  eh 
bi-horim,  amor :  ,tarb  nihdj 
(nihäj)1-.  lebdeh,  te  gayüb 
hass.  mgorin  inddhem  leh 
bi-humö.    Ulli  sidhü'. 

18.  Wa-higrdur,  te  al  ajüz. 
as  bereh  al  ajüz,  amirüt: 
,icuko  haghdbk  gut  ld'?  dmür: 
,had  wizmi  gut  ld;  wazümem 
ti  tarb.  wa-Mt  ga/e  tarb  dih, 
nhdji  behK  nahjöt  beh.  dmör: 
,tarb  nhäj'!     lebdis  tarb,  te 

W.  Hein,   Mehri-Texte 


einen  Ring  an  meine  Holz- 
schüssel  machst'.  Er  sagte  (zu 
sich):  ,Ich  stelle  sie  auf  die 
Probe,  daß  sie  sich  vielleicht 
mir  mit  Keis  füllt'.  Er  sagte: 
,Ich  werde  dir  deine  Holz- 
schüssel machen  und  warte  da'. 

14.  Sie  wartete  da  auf  ihn. 
Und  er  nahm  diese  Holzschüssel 
und  tauschte  ihr  eine  andere 
Holzschüssel  aus.  Er  sagte:  ,Sieh 
deine  Holzschüsse],  ich  habe  sie 
schon  fertig  gemacht'.  Sie  sagte: 
,Mein  Herr  sei  mit  dir'. 

15.  Und  sie  ging  von  da. 
Als  sie  bei  ihrem  Mann  war, 
sagte  er:  , Warum  bist  du  so 
lange  ausgeblieben'?  ,Ich  bin 
mit  der  Holzschüssel  fortgegangen 
zu  Ben  'Agil,  ich  wollte,  daß  er 
ihr  einen  Ring  mache'.  Er  sagte: 
, Warum  gehst  du  mit  unserer 
Holzschüssel  fort,  und  jetzt,  was 
werden    wir    zu    Nacht    essen'? 

16.  Sie  verbrachten  die  Nacht 
leer  (im  Magen).  Wie  es  am 
Morgen  war,  ging  er.  Als  er 
bei  dem  Mann  war,  sagte  er: 
, Warum  (kommst)  du'?  Er  sagte: 
,Ich  habe  nichts  und  ich  bin 
ein  Armer'.  Er  sagte:  , Warte 
da'.  Er  wartete  auf  ihn,  bis  er 
zu  ihm  kam.  Wie  er  zu  ihm 
kam,   gab   er   ihm   einen   Stock. 

17.  Er  ging  mit  ihm.  Als  er 
schon  auf  dem  Wege  war,  sagte 
er:  ,Stock,  spiel'.  Er  schlug  ihn, 
bis  ihm  die  Besinnung  schwand. 
Dann  begossen  sie  ihn  mit  Wasser. 
Darauf  kam  er  zu  sich. 

18.  Und  er  ging,  bis  er  bei 
der  Alten  war.  Wie  er  schon 
bei  der  Alten  war,  sagte  sie: 
, Warum  hast  du  kein  Essen  ge- 
bracht-? Er  sagte:  , Niemand 
gab  mir  Essen ;  sie  gaben  mir 
einen  Stock.  Und  sieh  diesen 
Stock,  spiel'  mit  ihm'.  Sie  spielte 
mit  ihm.  Er  sagte:  ,Stock,  spiel'! 


li  Mlgah  lel-sdhfah1.     gäla- 

hä:  ,tamanneytahd  tdmtali 
li  ruz1.  gdl:  ,änd  bä-aleggi 
lis  sdhfats  wa-ägafi  'indis'. 


14.  Jelsdt  luh  'indahä.  5 
hdda  as-sdhfah  dik  icahal- 
Idf  lahd  sdhfah  tdniyah. 
gdlahd:  ,süfi  sühfats,  kud 
nejje'zthöK  gälet  luh:  ,alldh 
yetdioil  cümraki.  10 

15.  Wa-säret  min  hundk 
la-ind  zdujahd.  gdlahä:  ,wa- 
rds  batäyti'?  ,sirt  bi-s-sdh- 
fah  la-ind  Bin- agil,  bä-leggi 
lahd  Mlgah'.  gdlahä:  ,ivards  15 
tegäffln  bi-sahfetna,  wa-del- 
hin  nihd  natdsa  ays1? 

16.  Bdyyatu  ba-ld  cdsa. 
yöm  as-siibh,  sdr.  hattd  cind 
ar-rijjdl,gdluh:  ,wardk  antd1?  20 
gdluh:  ,dnä  md  mal  si  wand 
miskin1.  gdluh:  ,dgaf'indak'. 
ägdf  luh,  hattd  jd  la-induh. 
yöm  wasdl  la-induh,  'atdh 
'ud.  25 

17.  Sdr  buh.  hattd  küduh 
fi-t-tarig,  gdluh:  ,yd  cüd  al- 
cdb'.  hddduh,  hdtta  gdb  his- 
stih.  wa-bdd  tdyyaru  'alih 
bi-l-md.     wa-t-tdli  dahdr.       30 

18.  Wa-sdr  la-ind  al-'ajüz. 
yöm  küduh  Hnd  al-'ajüz,  gd- 
let.  luh:  ,wardk  md  jibt  gut"? 
gdlahä:  ,md  had  bä-ydtlna; 
catona  Yid.  wa-ente  suf  cüd  35 
hdgguh,  alcdb  buh.  Übet  buh. 
gdl:  ,ya  'üd  l'db' !    dardbhd 


66 

gayböt  hass.  wa-ndöh  lis  bi- 
humöh,  wa-sidhdut. 

19.  Wa-gräur  beh.  te  hol 
hibre  di  däulet,  ämür:  ,Mk 
5  he-.'  ämür:  ,*2  tarb'.  dmür : 
,tarb  hdbü  yn'fihem  beh  hi'f 
dmür:  ,häbü  yindhjem  beh'. 
dmür:  ,hdm  la-nhäj  i  beh'. 
wa-nhäj  bell,  wa-tdrb  libdeh, 
io  t&  gayüb  hass.  indöh  leh  bi- 
humu,  te  sidhü. 


20.  Amur:  ,wukö  talübdi 
wa-tahyilem  bi'9  dmör:  ,ho 
hiyelk    buk   lä'.     dmör:    ,an 

15  thöm  la-hyel  buk  lä,  hat 
h,özi'.  dmür:  ,/iözak  min  gade 
he'?  dmür:  ,hiyelk  li  bi-ajüz 
wa-ddbtak  hüzis'.  dmür:  ,an 
ddbtak     höziz,    gale    hozek'. 

20  dmür:  ,hats'.    dibit  hözeli. 


21.  Wa-higrdur  bis  lal- 
ajüz.  amirot:  ,ber  sedddk 
höze'f  amiir:  ,yahdul'.  dmür: 
,azdbs    (u^ae)    hinis    wa-ho 

25  muhdggire' . 

22.  Higrdur.  te  al  Bir- 
agil  di  wasör,  Bir-agil  amür: 
,sük  he- ?  dmür:  ,si  darb', 
dmür:  ,tahdmah  hesen'?  dmür: 

30  hdbü  yendhjem  beh'.  dmür: 
jyd'melem  heh  hibö'?  amör: 
,zemm  li.  fydm  la-nhdj  beh'. 
dmör:  ,tümer  heh  hibö'f 
,dumer  heh:  tnrh  nhdj'.  tva- 

35  nhöj  l,ch  Ber-agtl.   wa-lebdih 


I.  Prosatexte. 

Es  schlug  sie  der  Stock,  bis  ihr 
die  Besinnung  schwand.  Und 
er  begoß  sie  mit  Wasser  und 
sie  kam  zu  sich. 

19.  Und  er  ging  mit  ihm.  Als 
er  bei  dem  Sohn  des  Sultans 
war,  sagte  er:  ,Was  ist  mit  dir'? 
Er  sagte:  ,Ich  habe  einen  Stock'. 
Er  sagte:  ,(Was)  den  Stock  (be- 
trifft), was  lieben  die  Leute  an 
ihm'?  Er  sagte:  .Die  Leute  spielen 
mit  ihm'.  Er  sagte:  ,Ich  will 
mit  ihm  spielen'.  Und  er  spielte 
mit  ihm.  Und  der  Stock  schlug 
ihn,  bis  ihm  die  Besinnung 
schwand.  Er  begoß  ihn  mit 
Wasser,  bis  er  zu  sich  kam. 

20.  Er  sagte:  , Warum  schlägst 
du  mich  und  überlistest  mich'? 
Er  sagte :  Jch  habe  dich  nicht 
überlistet'.  Er  sagte:  ,Wenn  dii 
willst,  daß  ich  dich  nicht  über- 
liste, gib  meine  Ziege  her'.  ,Von 
was  für  einem  Wert  ist  deine 
Ziege'?  Er  sagte:  ,Du  hast  mich 
bei  der  Alten  überlistet  und  ihre 
Ziege  genommen'?  Er  sagte: 
,Wenn  ich  ihre  Ziege  genommen 
habe,  sieh  deine  Ziege'.  Er 
sagte:  ,Gib  sie  her'.  Er  nahm 
seine  Ziege. 

21.  Und  er  ging  mit  ihr  zu 
der  Alten.  Sie  sagte:  ,Hast 
du  deine  Ziege  schon  zurück- 
erhalten'? Er  sagte:  , Jawohl'. 
Er  sagte:  ,Bind  sie  bei  dir  an 
und  ich  werde  gehen'. 

22.  Er  ging.  Als  er  bei  Ben 
'Agil,  dem  Tischlermeister,  war. 
sagte  Ben  'Agil:  ,Was  ist  mit 
dir'?  Er  sagte:  .Ich  habe  einen 
Stock'.  Er  sagte:  .Was  willst 
du  mit  ihm'?  Er  sagte:  ,Die 
Leute  spielen  mit  ihm-.  Er 
sagte:  ,Wie  machen  sie  es  ihm'? 
Er  sagte:  ,Gib  (ihn)  mir,  ich 
will  mit  ihm  spielen'.  Kr  sagte: 
,Wie  sagst  du  zu  ihm'?  ,Sag' 
zu  ihm:   Stock,   spiel'.     Und  es 


28.  Die  drei  Wunderdinge. 

al-vd,  hdtta  gäbat  al-hiss. 
wa-tdyyar  'aWia  bi-l-ntä. 
wa-hdzrat. 

19.  Wa-sdr  buh  lä-ind  bit 
(weled)  ed-dölah.  gdlahä: 
,ays  mddk'?  gäl:  .mi'iyya  cüd'. 
,an-näs  yahubbünuhfbu  ays)'? 
gdl:  ,an-näs  yaVabün  buh', 
gäl:  ,bagdyt  al'db  buh',  wa- 
Vlb  buh.  wcirhddduh,  hdtta 
gab  hissuh.  tdyyar  'aleh  bi- 
l-md,  hdtta  astddhar  (s.  65,  30 
und  67,  3). 

20.  Gdl:  ,däke  tahuddüna 
ica-takdibün  'aley1?  gdluh: 
,and  md  hayydlt  bak\  gdl:  .in 
h'i  Ixigdytana  (a)hayyil  bah; 
'dtina  sah1,  gdluh:  ,sdtak  min 
gada  ays' ?  gdluh:  ,h,ayydlt 
bi-l-ajüz  ica-hadäyt  sätahä'. 
gdluh:  ,in  haddyt  sdtek,  hud 
sdtek'.  gdluh:  .hdthä'.  hadd 
sdtuh. 


21.  Wa-sdr  bahd  lä-ind 
al-ajüz.  gäUt  luh:  ,kud  rad- 
det  sdtek' y  gdlahä:  ,nddm. 
rusnihä  (o***)  'indis  wand 
bdsh--. 

22.  Sdr.  hdtta  Hnd  Bin- 
'agil,  gdluh:  ,ma'äk  ays'? 
gdluh:  .rna'i  7/c/\  gdluh:  ,6a- 
ydytuh  ays-?  gdl:  ,an-nds 
yel'abilm  beh1.  gdluh:  ,ya- 
laggü  buh  ays'?  gdluh:", 'atAna 
iyydh  bä-aVdb  buh',  gdluh  : 
,tagül  luh  ays- ,'  ,gul  luh: 
yd  'üd  el'db'.  wa-ttb  buh 
Hin-agil,     wa-hddduh    'üd, 


29.  Der  Kuß. 


I.  Prosatexte. 


67 


tarb,  tö  gayüb  hass.  has 
gayüb  Iiass,  indäuhem  leh 
bi-humuh,  tt  sidhü. 


23.  As  sidhii,  ämür:  ,wuko 
tahibedi'?  ämür:  ,sähbir  ha- 
ndfki.  ämür:  ,ho  emlek  se 
W.  ämür:  ,hom  ka'biti,  hi- 
yelk  li  bi-ajilz1.  ämür:  ,däb- 
tak  ka'biti  iva-läzeröme  hörn 
ka'Mti1.    wizmeh  kdbith. 


24.  Wa-higräur  bis.  tä  al 
ajüz,  amirot:  ,ber  serdedk 
ka'bitk'?  ämür:  ,yehäul\ 
ämür:  ,läzerömeh  nhä  bäd 
serdoden  kdbiten  wa-bäd1 
serdoden  hozen  wa-bäd  ser- 
doden molen  ica-nhäm  net- 
höwel  be-beyten,  wa-bäli  ber 
toazmin  rezg  wa-bär  mini- 
yin  bäli.  wa-täuwis  lad  si- 
shiian2  bin  lä  we-träh  zäuas 
wa-träh  gesiritis'.  wa-gazäut 
t-ahtalasot. 


(äli  ber  ise,  28.  Februar, 
1.  und  2.  März  1902.) 


spielte  mit  ihm  Ben  'Agil.  Und 
es  schlag  ihn  der  Stock,  bis  ihm 
die  Besinnung  sehwand.  Wie 
ihm  die  Besinnung  geschwunden 
war,  begossen  sie  ihn  mit  Wasser, 
bis  er  zu  sich  kam. 

23.  Wie  er  zu  sich  gekommen 
war,  sagte  er:  , Warum  schlägst 
du  mich'*?  Er  sagte:  ,Frag'  dich 
selbst'.  Er  sagte:  ,Ich  habe 
nichts  gemacht'.  Er  sagte:  ,Ich 
will  meine  Holzschüssel,  du  hast 
mich  bei  der  Alten  überlistet'. 
Er  sagte:  ,Du  hast  meine  Holz- 
schüssel genommen  und  jetzt 
will  ich  meine  Holzschüssel'.  Er 
gab  ihm  seine  Holzschüssel. 

24.  Und  er  ging  mit  ihr.  Als 
er  bei  der  Alten  war,  sagte  sie: 
,Hast  du  deine  Holzschüssel 
schon  zurückerhalten-"?  Er  sagte: 
, Jawohl'.  Er  sagte:  ,Jetzt  haben 
wir  schon  unsere  Holzschüssel 
zurückerhalten  und  wir  haben 
schon  unsere  Ziege  zurück- 
erhalten und  wir  haben  unser 
Gut  zurückerhalten  und  wir 
wollen  in  unserem  Hause  ver- 
bleiben und  mein  Herr  (Gott) 
hat  uns  den  Lebensunterhalt  ge- 
geben  und  Gott  hat  uns  zuge- 
messen (unseren  Teil).  Und  du 
jetzt,  sei  nicht  mehr  unzufrieden 
mit  uns2  und  laß  dein  Geschrei 
und  laß  deine  Grimassen.  Und 
es   ist   zu   Ende,    bis   es   aus  ist. 


hattä  gab  hissuh.  yöm  gab 
hissuh,  täyyar  'aleh  bi-l-md, 
hattä  astädhar. 


23.  Yöm  astädhar,  gCduh: 
,toaruk  tahuddana'  ?  gdluh :  5 
,tahäbbar  nefsek\  gdluh:  ,and 
mä  laggit  si'.  gdluh:  ,bagäyt 
sahfeti.  hayyält  e  li  bil- 
'ajfiz'.  gäl:  Jiadeyt  sahfeti 
ica-delhin  bagäyt  sahfeti1.  10 
'atdh  sahfetuh. 

24.  Wa-sdr  bihd.  hattä 
'ind  al-'ajüz,  gälet  luh:  ,kud 
radd&t  sahfetak'?  gäl:  ,na- 
cäml.  gdl:  ,delhinah  nahd  15 
kud  astaraddeyna  sahfeti 
iva-küd  astaraddeyna  sdtani 
ica-kud  astaraddeyna  mdlana 
wa-bagäyna  nejlis  fi  bSytana, 
loa-rabb  al-alamin gad'atdna  20 
rizg  wa-küd  'änana  rabb  al- 
'alamin.  ica-täuwtvis3  Id  'ad 
tacadibi  nhd,  Id,  wa-hälli  si- 
ydhis  ica-hälli  gisretis'.  wa- 
gasät  hattä  ähtalasat.  25 

(l.und  3.  März  1902.) 


29.  (62)  Der  Kuß. 

Mehri.  Deutsch.  IJadrami. 

1.  Amor:  tdd,  seh  gajinot  1.  Er  sagte:  Es  war  einer,  er  1.  Gdl:  lüdhid,  mdüh  bint 
tit,  hämmis  HabMt-lül.  gal-  hatte  ein  Mädchen,  deren  Name  wähdah,  ismaha  Häbbat-lül. 
bis  birek  gdser,  wa-häd  ya-  Perlenkorn  war.  Er  steckte  sie  in  tarähha  wasät  al-gäsr,  wa- 
gälgis  Id.  eine  BurS  UDd  niemand  sah  sie-  \d  had  yesüfahä.  ' 

2.  Te  nhor  tit,  nüka  gdj  2.  Eines  Tages  kam  ein  Mann  2.  Hattä  yöm  wdhid,  jd 
tdd     la-hineh.      amör    heh:  zu  ihm.  Er  sagte  zu  ihm:  , Willst  rijjäl  ivdfiid  lä-induh.     gdl  so 


1  Gleich  bar-dl  (Müller).      -  Vgl.  arab. 


o\  .suche  keine  Feindschaft  mit  uns'  (Müller).      3  Subst.verb.  (Müller). 

9* 


68 


I.  Prosatexte. 


29.  Der  Kuß. 


Ahöm  tahdffigi  (tahäfiki)  hi- 
britk?     hörn  la-häris  bis'. 

3. Amur:  .tegödir  la-hasärts 
/'/'.     dmür:    ,hoh    gödir   la- 
5  hasdrtis.    kam  hasdrts'? 


4.  Amur:  .hasdrts  hobd 
miyeh  wa-füogse  bi-höbd  mi- 
yah  wa-diydftse  bi-höbd  mi- 
yah  wa-sebhdts  hobd  miyah 

io  wa-hldämse  ibiyt  hajirU  wa- 
höbd  hojei'ten  wa-bedä'tse  bi- 
höbd  miyah  wa-his  kaü  dah- 
gät  mashatöt  wa-his  kell 
jirrfät    mashatöt    wa-his   kel 

15  jiniät  ibeyt  artöl  mah'. 

5.  Wa-hijro  ars.  te  nhör, 
amfir  la-Mbis:  ,höm  la-fred 
bi-harmeti'.  dmür  hdybis: 
,afözd  la-hibriti  min  Ij/uüm. 

20  am  galgöt  hiyum.  mahwiy- 
yardt'.  dmör:  ,äd  ibö  la- 
amöl  bis'?  amör:  ,amöl  Ms 
sigdft  hadul\  amör:  ,ho  gi- 
dirk  ld'.  amür  heh:  ,am  het 

25  giderk  ld,  tardhs  hini'.  amör: 
,ho  tarhdns  hinük  IQ;  fizd- 
ak  lis  min  had  la-hbets1  li'. 
dmör:  ,ho  had  yuwükeb  hini 
ld'.   dmör:  ,haräna,  hörn   la- 

30  jhöm'.     dmör  heh :    ,/tdstou'. 


du   deine  Tochter   mir  verheira- 
ten ?  Ich  will  sie  heiraten'. 

3.  Er  sagte:  ,Du  vermagst 
nicht  ihren  Brautpreis  (aufzu- 
bringen)'. Er  sagte:  ,Ich  ver- 
mag ihren  Brautpreis  (aufzu- 
bringen ).  Wieviel  ist  ihr  Braut- 
preis?' 

4.  Er  sagte :  ,Ihr  Brautpreis 
ist  700  und  ihre  Kleider  um 
700  und  ihr  Gastmahl  um  700 
und  ihre  Morgengabe  700  und 
ihre  Dienerschaft  sieben  Sklaven 
und  sieben  Sklavinnen  und  ihre 
Ausstattung  um  700  und  für  sie 
jeden  Schritt  ein  Schlachttier 
und  für  sie  jeden  Freitag  ein 
Schlachttier  und  für  sie  jeden 
Freitag    sieben    Pfund    Butter'. 


6.  Jihem  min  hinis.  te 
rihhi't,  amör:  ,ho  nSkdak 
rihhi''t\  yawädd  lnh  ddulet. 
dmör  heh:  ^nikdak  min  hb~'f 

1  I.iosr  In-hhrjs  und   ttbei 
Stadt;  lies:  min  rihhr.i  (MOixbb). 


5.  Und  er  veranstaltete  die 
Hochzeit.  Eines  Tages  sagte  er 
zu  ihrem  Vater:  ,Ich  will  mit 
meiner  Frau  abreisen'.  Es  sagte 
ihr  Vater:  ,Ich  fürchte  für 
meine  Tochter  von  der  Sonne, 
wenn  sie  die  Sonne  gesehen 
hat,  wird  sie  schwarz  werden'. 
Er  sagte:  ,Wie  soll  ich  es  nur 
mit  ihr  machen'?  Er  sagte: 
,Mach'  ihr  ein  eisernes  Dach'. 
Er  sagte:  ,Ich  vermag  es  nicht'. 
Er  sagte  zu  ihm:  .Wenn  du  es 
nicht  vermagst,  laß  sie  bei  mir'. 
Er  sagte:  ,Ich  lasse  sie  nicht 
bei  dir;  ich  fürchtete  für  sie, 
daß  nicht  jemand  sie  mir  ver- 
führe'.1 Er  sagte:  , Niemand  tritt 
hei  mir  ein'.  Er  sagte :  ,Nun, 
ich  will  fortgehen'.  Er  sagte  zu 
ihm:  ,Gut'. 

6.  Er  ging  fort  von  ihr.  Als 
er  in  der  Stadt  war,  sagte  er: 
,Ich  kam  zur  Stadt'.8  Es  wußte 
(erfuhr)  von  ihm  der  Sultan. 
Er  sagt«'  zu  ihm:  , Woher  kommst 

mit  ihr  sich  vermische  (Müller). 


luh:  ,bagdyt  tazauvcijna  bin- 
tak?  bagdyt  darris  bahr . 

3.  Gdluh:  ,mä  tdgdar  cald 
hasärethä'.  gdluh:  ,dnä  dg- 
dar  'ald  hasärethä' .  gäluh  : 
,kam  hasärethä'/ 

4.  Gäluh:  .hasärethä  sab1 
miyah  wa -  tiyäb ahä  bi-  sab1 
miyah  loa-diyäfdthä  bi-sdb' 
miyah  ica-subhdthä  bi-sdb1 
miyah  iva-hdämahä  sdb'ah 
'abid  wa-sdb'  jaicär  ira-badä- 
'dthä  bi-sdb'  miyah  wa-lhä 
bi-külli  ddhgah  dabihah  wa- 
Ihd  bi-külli  jüm'ah  dabihah 
loa-lhd  bi-külli  jüm'ah  sdb- 
'ah artäl  sdnur. 

5.  Wa-mdr  az-zuwdj.  hitta 
yöm,gä1  la-bühä:  .bagdyt  (e)sul 
hormeti'.  gäl  abühä:  ,dfzd 
le-bitti  min  as-sems.  in  säfet 
as-sems,  bä-tasduwwid'.  gd- 
luh: ,gayr  kayf  laggi  bahd'f 
gäluh:  ,lagg  lahä  sdgfah  ha- 
did'.  gdluh:  ,änä  mä  gadirt'. 
gäluh:  ,in  kän  mä  gadert, 
hdllahä  'indi'.  gäluh:  .nun 
mä  bä-atrdhhä  'fndak :  fizft 
'aleyha  min  had  ya'ayibhä". 
gäluh:  ,dnä  mä  had  yddhul 
'indi'.  gäluh:  .bagdyt  a&r'. 
gäluh:  ,zen'. 


6.  Sdr  min  'induh.  hattd 
bildd,  gdluh  (gäl):  ,dnä  jit 
min  bildd'.  darä  buh  ad- 
dölah.     gäluh:    .jit    minin'9 

-  l.ladrami  besser:  Ich  komme  ans  einer 


29.  Der  Kuß. 


I.  Prosatexte. 


69 


dmör:  ,ho  nekdak  min  rih- 
beti'.  dmör:  ,nekdak  tehöm 
hesen1?  dmör:  ,ho  ardsk  bi- 
gajinot  tagt1,  dmör  lieh:  ,hi- 
brit  de  mo'?  dmör:  ,iuuko 
tesahbür  mins1?  dmör:  ,höm 
le-dd  (jh-)  bi-hämmis'. 

7.  Amor:  ,ho  harjone  lük 
W.  dmör  heh:  Jiaräna,  lä- 
zeroma  ahtiyör,  am  tehdmi 
la-shdtk  ahtiyör,  wa-thdmi 
la-hbesk  ahtiyor'.  dmör  heh: 
,ho  harjone  lük  Id  gayr  wa- 
rdbak  ti,  ädi  azimdne.  am 
hörn  la-hrej  lük,  inkdne  le- 
hnük'. 

8.  Amur  heh:  ,tehom  hesen 
min  häyom' /  dmör:  ,hom 
sanet'.  dmör  heh:  ,hastöu'. 
wezmeh  mahlet  sanet.  iva-Jie 
taholül  hineh  bi-rihMt.  itte 
hewil  sanif,  hasöb  leh  doulet. 
nükä  lahäl  doulet.  amor  heh: 
,dä-wukö  het  tahsöb  Ir  ? 
dmör:  ,ho  hörn  la-sahbirek 
min  hem  harmetk.  blnin,  ho 
wa-het,  iart  sanit  wa-terbd't. 
birk  tehrej  li  bi-hem  har- 
metk. blnen  sanet,  we-läzerö- 
me  wizel  särtek.  hamk  teh- 
r6j  li1. 


9.  Amor  heh:  ,hastou,  har- 
jone lük,  am  Mt  wazmdnni 
mitlabeti.  dmör1Mni:  Jiastou1. 
dmör  heh  doulet:  ,matlabdtk 

1  Wenn  die  Übersetzung  richtig 
werde  ich  mich  entschließen  (Müller). 


du'?  Er  sagte:  ,Ich  kam  von 
meiner  Stadt'.  Er  sagte:  ,Du 
kamst,  was  willst  du'?  Er  sagte: 
,Ich  habe  ein  Mädchen  ge- 
heiratet'. Er  sagte  zu  ihm : 
, Wessen  Tochter'?  Er  sagte: 
, Warum  fragst  du  nach  ihr'? 
Er  sagte:  ,Ich  will  ihren  Namen 
wissen'. 

7.  Er  sagte:  ,Ich  werde  dir 
(es)  nicht  sagen'.  Er  sagte  zu 
ihm:  ;Nun,  jetzt  wähle,  wenn  du 
willst,  daß  ich  dich  schlachte, 
wähle,  und  wenn  du  willst,  daß 
ich  dich  einsperre,  wähle'.  Er 
sagte  zu  ihm :  ,Ich  werde  es 
dir  nicht  sagen,  außer  du  ge- 
währst mir  Schutz,  (dann)  werde 
ich  noch  die  Absicht  haben.2 
Wenn  ich  zu  dir  reden  will, 
werde  ich  zu  dir  kommen'. 

8.  Er  sagte  zu  ihm:  ,Was 
(wieviel)  willst  du  von  Tagen'? 
Er  sagte:  ,Ich  will  ein  Jahr'. 
Er  sagte  zu  ihm:  ,Gut'.  Ergab 
ihm  die  Frist  eines  Jahres.  Und 
er  verblieb  bei  ihm  in  der  Stadt. 
Als  das  Jahr  um  war,  sandte 
zu  ihm  der  Sultan.  Er  kam  zum 
Sultan.  Er  sagte  zu  ihm: 
, Warum  sendest  du  nach  mir'? 
Er  sagte :  ,Ich  will  dich  nach 
dem  Namen  deiner  Frau  fragen. 
Zwischen  uns,  mir  und  dir,  ist 
ein  Jahr  und  ein  Schutzverhält- 
nis ausbedungen.  Nun  sollst  du 
mir  den  Namen  deiner  Frau 
sagen.  Zwischen  uns  ist  ein 
Jahr  (ausbedungen)  und  jetzt 
ist  deine  Bedingung  erfüllt  (an- 
gelangt). Ich  will,  daß  du  mir 
es  sagst.' 

9.  Er  sagte  zu  ihm:  ,Gut,  ich 
werde  es  dir  sagen,  wenn  du  mir 
meine  Bitte  gewähren  wirst.  Sage 
zu  mir:  Gut'.  Es  sagte  zu  ihm 
der  Sultan :  , Deine  Bitte  ist  ge- 


gäluh:  ,dnä  jU  min  bilddi'. 
gdluh :  ,jit  bagdyt  eys1  ?  gd- 
luh:  ,dnä  tazauwwejt  bi-bu- 
ndyyah  wdhdah'.  gdluh:  ,bit 
min"?  gdluh:  ,wardk  tet-  5 
hdbbar  viinnahä'?  gäluh:  ,ba- 
gdyt  adrd  bi-ismhäl. 

7.  Gdluh:  ,dnä  md  bä- 
ahki  lak1.  gdluh:  ,delhin  at- 
hdyyar,  in  bagdyt  dnä  ad-  10 
bdhk  athdyyar,  wa-  bagdyt 
dnä  ahbisek  tahdyyar'.  gd- 
luh: ,md  bä-ahki  lak,  Id, 
gayr  iva-rabbd'tana,  'ädand 
bä-d'zim.  in  bagdyt  ahki  lak.  16 
bdji  lä-'indak'. 

8.  Gdluh:  fiage'yt  ays  min 
ayydm'  /   gäluh  :    ,bagdyt  se- 
neh1.  gäluh:  ,zen'.  'atdh  muh- 
leh  sdnah.     wa-hü  jeles  Hn-  20 
duh  fi-l-bildd.    hdtta  hduwal 
as-sdnah,    rdssal    'aleyh    ed- 
doleh.     jd   lä-ind    ed-döleh. 
gäluh:  ,da-waräk  tirsil  'aley'? 
gdluh:  ,dnä  bäthabbdrak  min  25 
ism  hormetk.    bin  nihd,  and 
tva-ente,    wä'ad  seneh.3     we- 
küdek   tdhrij   li    bi-ism   hor- 
metek.     bin  nihd  seneh,  wa- 
delhin   wasdl    ivaadak.     ba-  30 
gdytak  tahkt  li'. 


9.  Gäluh:  ,zen,  bä-ahki 
lek,  in  kän  bagdyt  ta'tina 
matlubi1-.  gdluh:  ,gul  li:  ,hä- 
sel'.  gäluh  ad-döleh :  ,ivatlü-  35 


ist,  wofür  die  hadramische  Version   spricht,  muß  es  amer  lauteu  (Müller).       -  Dann 
3  wa-rabba'at  scheint  ausgefallen  zu  sein  (Müller). 


70 


I.  Prosatexte. 


29.  Der  Kuß. 


hdslat'.     dmür:    ,ho  harmdti 
hdmmis  Habbet-Ifd\ 

10.  Amur  heh  döulet:  ,ta- 
hum  hPJen' ?    dmör:  .ho  hörn 

5  la-möl  Ms  beyt'.  dmör:  ,ha- 
rdna  hdstou1.  dmör  heh:  ,ta- 
höm  hesen'?  dmör  heh:  .hörn 
geböwi!  hadid  wa-höm  hab- 
wöbet   hadid    wa-höm  saded 

10  la-hadid  wa-höm  selösil  la- 
hadid  wa-höm  hagfeiet  la- 
hadid  wa-höm  hilef  la-hadid 
wa-höm  hahvdht  la-hadid 
wa-höm     mfötih     la-hadid'. 

iö  dmör:  ,hardna  hastöu'. 

11.  Amur:  ,hirej  U,  hörn 
le-dd  hasöret  harmetk,  kam1? 
amör  heh:  ,Mbis  sil  lehis  hö- 
bd  miyeh  hasdrtis  wa-halögse 

20  bi-höbd  miyeh  wa-diyeftis 
bi-höbd  miyeh  wa  -  sabhdtis 
bi-höba'  miyeh  wa-sigtis  bi- 
höbd  miyeh  ua-baddtis  bi- 
höbd  miyeh  wa-selli1  Ms  bi- 

25  kdl  sigd't  mashatöt  wa-ha- 
ddmse  ibeyt  hajirit  wa-höbd 
hojerten  ua-his  bi-kdl  jirrf- 
dt  ibeyt  artöl  mah\ 

12.  Amör    heh:    .hardna, 
30  hörn    suk    la-gUg    harmetk'. 

dmör  heh:  ,hdstou;  lakin  ho 
hörn  mink  hit  mardkib,  hörn 
la-hdrbd  berkisen  badd'at 
de  ho',  dmür  heh:  Jidstou'. 
35  wizmeh.  wa-sdttal  (Rad.  Sit) 
seh  dölet,  te  nvkä  rihb&h. 

13.  Has  nükä  rihbit,  hsdub 
lahdl  himeh.     dmör:    ,ho   si 
ddulet,    yehöm    la-gfed    la- 
to fflig  hibv'tlr.    dmür:  ,ho  hi- 


währt'.     Er    sagte:    .Der  Name 
meiner  Frau  ist  Perlenkorn'. 

10.  Es  sagte  zu  ihm  der  Sul- 
tan: ,Was  willst  du'?  Er  sagte: 
.Ich  will  ihr  ein  Haus  machen'. 
Er  sagte :  ,Nun  gut'.  Er  sagte 
zu  ihm:  ,Was  willst  du  (noch)'? 
Er  sagte  zu  ihm :  ,Ich  will 
eiserneDeckenbalken  und  ich  will 
eiserne  Türen  und  ich  will  eiserne 
Tore  und  ich  will  eiserne  Ketten 
und  ich  will  eiserne  Schlösser 
und  ich  will  eiserne  Fenster 
und  ich  will  eiserne  Bretter  und 
ich  will  eiserne  Schlüssel'.  Er 
sagte:  ,Nun  gut'. 

11.  Er  sagte:  ,Sage  mir,  ich 
will  den  Brautpreis  deiner  Frau 
wissen,  wieviel  war  er'?  Er 
sagte  zu  ihm:  ,Ihr  Vater  nahm 
für  sie  700  als  ihren  Brautpreis 
und  ihre  Kleider  um  700  und 
ihr  Gastmahl  um  700  und  ihre 
Morgengabe  um  700  und  ihren 
Schmuck  um  700  und  ihre  Aus- 
stattung um  700  und  er  nahm 
für  sie  bei  jedem  Schritt  ein 
Schlachttier  und  ihre  Diener- 
schaft sieben  Sklaven  und  sieben 
Sklavinnen  und  für  sie  an  jedem 
Freitag  sieben  Pfund  Butter'. 

12.  Er  sagte  zu  ihm:  ,Nun, 
ich  will  mit  dir  deine  Frau 
sehen'.  Er  sagte  zu  ihm:  ,Gut; 
aber  ich  will  von  dir  sechs 
Schiffe,  ich  will  auf  sie  hinauf- 
bringen meine  Ausstattung'.  Er 
sagte  zu  ihm:  ,Gut'.  Er  gab 
ihm.  Und  es  reiste  mit  ihm  der 
Sultan,  bis  er  kam  in  seine 
Stadt. 

13.  Wie  er  in  die  Stadt  ge- 
kommen war,  sandte  er  zu  sei- 
nem Schwiegervater.  Er  sagte : 
.Mit  mir  ist  der  Sultan,  er  will 
herabsteigen,      deine      Tochter 


bek  lidsel'.  gdluh:  ,and  hor- 
meti  ismahä  Hdbbet-lid' . 

10.  Gdluh  ad-döleh:  ,6a- 
gdyt  ays"- /  gdluh:  .and  bä- 
leggi  Ihd  beyt\  gdluh:  ,zin'. 
gdluh:  .bagdyt  ays1/  gdluh: 
.bagdyt  gebdl  hadid  wa-ba- 
gdyt abicdb  hadid  wa-bagdyt 
seded  hadid  wa-bagdyt  seld- 
sil  hadid  wa-bagdyt  gafäl 
hadid  wa-bagdyt  haldf  ha- 
'/'"/  wa-bagdyt  'Iwdh  hadid 
ica-bagdyt  gälid  hadid'.  gd- 
luh :    .zen'. 

11.  Gdluh:  ,dhki  li  bi- 
hasdret  hormStek,  kam'?  gd- 
luh: ,abühd  sal  lahd  sab" 
miyah  hasärethd  wa-tiydbhä 
bi-sdbd  miyah  wa-diyäfithä 
bi-sdb'  miyah  wa-subhdthä 
sab'  miyah  wa-sögdthd  bi- 
sdb'  miyah  ica-badddthd  bi- 
sdb'  miyah  ua-sdl  lahd  bi- 
kt/ll  ddhgah  debihah  iva- 
hddmahd  sdb'ah  'abid  wa- 
sdb'  jawär  wa-lhd  bi-küll 
jüm'ah   sdb'ah    artdl  sdmi>r. 

12.  Gdluh:  .delhinah  ba- 
gdyt ma'dk  bäsüf  hormetek1. 
gdluh:  .zen;  läkinna  bagdyt 
minnak  sittah  merdkib,  bä- 
t'l/li'  fihen  badu'iitr.  gdluh: 
.zen'.  'atdh.  wa-s&r  ma'-dh 
ad-dölah,  hattd  j<i   al-biläd. 

13.  Yöm  icasil  al-bildd, 
rasdl  Id-'ind  sihruh.  gdluh  : 
,ma"t  ad-dölah,  bagd  yesüf 
luitalr.      gdluh:     ,dnd     bitti 


1  Das  auslautende  «  hat  nur  euphonischen  Charakter  (Miller). 


29.  Der  Kuß. 


I.  Prosatexte. 


71 


briti  a'jöb  had  la-glegs  W. 
amör:  ,hardna,  ho  duf'öne 
hük  höbet  miyeM. 

14.  Arnör :  Jidstou,  hnm 
la-sdhbiris.  am  thdmk  tegfed, 
hdstoui.  dmür:  ,ho  gafdöne; 
Mni  dder  Id.  ho  ber  wezemk 
htmak  matalbdth  wa-amerk 
heh:  hörn  la-glig  harmetk. 
dmür  Mni:  hdslou.  ica-läzerö- 
me  tahdmi1  la-gfed,  ahtiyor, 
wa-tahdmi1  la-hdsag  buk, 
hU  wa-häsnek,  ahtiyor1-. 


sehen'.  Er  sagte:  ,Ich  liebe 
nicht,  daß  meine  Tochter  je- 
mand sieht'.  Er  sagte:  ,Nun, 
ich  werde  dir  700  bezahlen'. 

14.  Er  sagte:4  ,Gut,  ich  will 
sie  fragen.  Wenn  sie  will,  daß 
du  herabsteigst,  gut'.  Er  sagte: 
.Ich  werde  herabsteigen;  für 
mich  ist  keine  Entschuldigung.6 
Ich  habe  schon  deinem  Schwieger- 
vater seine  Forderung  gegeben 
und  ihm  gesagt:  Ich  will  deine 
Frau  sehen.  Er  sagte  zu  mir: 
Gut.  Und  jetzt,  willst  du,  daß 
ich  herabsteige,  wähle,  und 
willst  du,  daß  ich  dich  ver- 
brenne, dich  und  dein  Schloß, 
wähle'! 

15.  Er6  sagte:  ,Ich  will  noch 
meine  Frau  fragen.  Wenn  sie 
will,  daß  du  herabsteigst,  gut'. 
Die  Frau  sagte:  ,Wenn  der 
Sultan  herabsteigen  will,  so  ist 
meine  Bezahlung  2000'.  Der 
Sultan  sagte:  ,Gut'.  Sie  sagte 
zu  ihm:  , Steig  herab'.  Der  Sul- 
tan stieg  herab,  er  und  seine 
Soldaten. 

16.  Sie  räumte  ihm  ein  Haus 
und  machte  ihm  ein  Gastmahl 
und  ehrte  ihn,  ihn  und  seine 
Soldaten.  Wie  er  schon  in  der 
Stadt  war,  sagte  er  zu  ihr: 
,Ich  will  deine  Tochter  sehen'. 
Sie  sagte  zu  ihm:  , Meine  Toch- 
ter befand  sich  heute  morgens 
unwohl  und  ich  will,  daß  du 
bei    mir   zwei    Monate    wartest'. 

17.  Er  sagte  zu  ihr:  , Niemand 
ist  Statthalter  nach  mir,7  die 
Stadt  nimmt  Schaden  nach  mir,8 
und  ich  fürchte  für  sie  von  den 
Sultanen,  daß  sie  einer  mir 
nimmt'.  Sie  sagte :  ,Nein,  nie- 
mand nimmt  sie  dir'.  Er  sagte 
zu    ihr:    ,Ich    fürchtete    deinen 


mähib  had  yesußiä  ldl.  gd- 
luh:  ,anä  delMn  bä-adfd' 
lek  sab'  miyah'. 

14.  Gdluh :  ,zin,  bäthab- 
bdrhä.  in  bagdtak  tenzil,  zen'.  5 
gdluh:  ,dnä  bä-dnzel;  md  'ad 
li  '6dr  Id.  and  kud  a'tüyt 
sihrak  matlabituh  wa-gütta'' 
luh:  bagdyt  svf  hormetk. 
gdli:  zen.  wa-delMn  bagdyt  io 
dnzil,  athäyyar,  wa-in  ba- 
gdytana  dhrigak,  ant  wa- 
hosnak,  athäyyar1. 


15.  Amör:  ,ho  hörn  ddi 
la-sdhbir  harmeti.  am  iahdmk 
tagfed,  hdstoui.  härmet  ami- 
röt :  ,am  ddulet  yahüum  la- 
gfed,  dif'dti  alfyesrö1.2  ddu- 
let amiir :  Jidstou1.  amirot 
heh:  ,gifödK  ddulet  gufüd, 
he  wa-askereh. 

16.  Harjöt  heh  beyt  tea- 
amilöt  heh  diyeft  wa-hlsmdth, 
he  wa-askereh.  has  berk  birek 
rihbef,  dmor  Ms:  ,höm  la- 
gleg hibrits1.  amirot  heh  : 
}hibrtti  imiili  sebhöt  be-Ur 
lua-hämk  taslöb  (taslob)  Mni 
warh  yesröK3 

17.  Amur  Ms.  ,had  yes- 
düd  bd'di  la,  rihbet  ta'attdul 
bd'di,  iva-hö  fözd  Vis  mina 
duwM,  had  yaddds  IP.  ami- 
rdt:  ,ld,  had  yaddds  (i^-o) 
lük  ldl.  amör  Ms:  ,ho  fizei- 
dk  gdyjis   min    le-jhöm   Ms1. 

1  Für  tnhtim;  das  i  ist  euphonisch  (Müller).  2  Für  alfi-Sero  (Müller).  8  Für  u-ärhi  Sin',  (Müller).  4  D.  h.  der  Mann 
der  Frau  sagte  zum  Sultan  (Müller.)  5  D.  h.  mir  gegenüber  gibt  es  keine  Ausrede  (Müller).  6  D.  h.  der  Schwiegervater 
(Müller).       7  kann  mich  ersetzen  in  meinem  Sultanat  (Müller).      8  In  meiner  Abwesenheit  (Müller).     9  Für  gutta  (Müller). 


1 5.  Gdluh :  ,dnä  'ddna  bä- 
thubbar  hormeti.  in  bagdtak  is 
tenzil,  zin'.  al-Tj&rmah  gdlet: 
,in  kdn  ad-döleh  bagd  yed- 
hul,  yedfd'  alfin1.  ad-döleh 
gdl:  ,zenl.  gdlet  luh:  yenzil 
wa-askeruh.  20 


16.  Harrajdt  luh  bot  wa- 
laggdt  luh  diydfeh  ica-has- 
samdtuh,  hu  wa-askeruh.  yöm 
ki'iduh  fi  wasdt  al-bildd,  gd- 
lahä :  ,bä-süf  bittis1.  gdlet  25 
luh:  ,bitti  al-yöm  sabhdt  ba- 
sdr  wa-bagdytak  tejlis  'indi 
sahrin'. 

17.  Gdlahä:  ,md  had  ye- 
süd  bd'di,  al-bildd  tefdttal  30 
bd'di,  wa-nd  dfza'  'aleyhä 
min  ad-duwel,  had  yakudhd 
'aley'.  gdlet  luh :  ,md  had 
yahudhä  'aleyk\  gdlahä:  ,and 
fazdit  zdujis  min  yesir  lahd\  35 


72 


I.   Prosatexte. 


29.  Der  Kuß. 


amiröt :  ,gdyji  yasenös  lä, 
sdureh  gayr  minhälye1.  dmür 
Ms:  ,hastöu,  hörn  minnis 
terbaat,  ho  wa-rihbiti,  te 
5  la-rde'h. 

18.  RibdHeh.  lieh1  wa-rih- 
be'th.  wa-ihauwulül  hinis,  has 
ber  ribctth,  seilet  yatrit.2  has 
halöt  senit  yetrit,3  dmür  Ms: 
io  ,läzeröme  wizal  sei'tis;  hörn 
le-jhöm.  häglgi  hibrits1.  ami- 
röt:  .hdstou'. 


19.  Harjöt  heh  hibrits. 
dmür  Ms:  ,ho  läzeröme,  has 

io  ber  gulugk  tis,  jihmöne;  wa- 
hdms  teze"mi  seffit  min  hirisi. 
amiröt  heh :  ,ahgög  Ms  lä, 
agsdus  hires  lä'.  amör:  ,ha- 
rdna.    z6mi  kimMmis1.    ami- 

20  rot  heh:  ,ahgög  Ms  lä  la- 
tardhs  jinäyeti.  dmor  Ms: 
,zemi  hätmis\  amiröt  heh: 
,sis  gayr  hötem  täd'. 


20.  Amor  Ms:  ,haräna,  ho 
25  jihmöne   lä,    t$   al-mösi  bis1. 

amiröt  heh:  ,am  tehöm  tmösi 
bis,  Sähbir  hibis1.  dmür  heh: 
Jinin  U'-mösi  bi-hibretk1.  dmür 
heh  hibis:  ,misydt  hibrlti  bi- 
<jt)l  Heß.  dmür  heh:  ,ha- 
stöu,  hörn  le-sdhbiris.  am 
thamk  temösi  bis,  hdstou1. 

21.  Sahbür  hibr&h.    amör 
Ms:    ,ddulet    yehöm    le-mösi 


Mann,  daß  er  weggeht  über 
sie'.3  Sie  sagte:  ,Mein  Mann 
getraut  sich  nicht,  sein  Wille 
ist  nur  unter  mir'.  Er  sagte  zu 
ihr:  ,Gut,  ich  will  von  dir  einen 
Schutzvertrag,  ich  und  meine 
.Stadt,  bis  daß  ich  zurückkehre'. 

18.  Sie  nahm  ihn  in  Schutz, 
ihn  und  seine  Stadt.  Und  er  ver- 
blieb bei  ihr,  wie  sie  ihn  schon 
in  Schutz  genommen  hatte,  zwei 
Jahre.  Wie  die  zwei  Jahre  um 
waren,  sagte  er  zu  ihr:  , Jetzt 
ist  angelangt  (erfüllt)  deine  Be- 
dingung; ich  will  fortgehen. 
Zeig  mir  deine  Tochter'.  Sie 
sagte :  ,Gut'. 

19.  Sie  brachte  ihm  ihre  Toch- 
ter heraus.  Er  sagte  zu  ihr: 
, Jetzt,  wie  ich  sie  schon  ge- 
sehen habe,  werde  ich  fort- 
gehen; und  ich  will,  daß  du 
mir  ein  Haar  von  ihrem  Kopfe 
gibst'.  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Ich 
halle  kein  Recht  über  sie,  ich 
schneide  ihr  Haupt[-haar]  nicht 
ab'.  Er  sagte :  ,Nun,  gib  mir 
ihren  Schleier'.  Sie  sagte  zu 
ihm:  ,Ich  habe  kein  Recht  über 
sie,  daß  ich  sie  unverschleiert 
lasse'.  Er  sagte  zu  ihr :  .Gib 
mir  ihren  Siegelring'.  Sie  sagte 
zu  ihm :  ,Sie  hat  nur  den  einen 
Siegelring'. 

20.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Nun, 
ich  werde  nicht  fortgehen,  bis 
ich  sie  küsse'.  Sie  sagte  zu  ihm: 
,Wenn  du  sie  küssen  willst,  frage 
ihren  Vater'.  Er  sagte  zu  ihm : 
,Ich  will  deine  Tochter  küssen'. 
Es  sagte  zu  ihm  ihr  Vater:  ,Der 
Kuß  meiner  Tochter  um  3000'. 
Er  sagte  zu  ihm:  ,Gut,  ich  will 
sie  fragen.  Wenn  sie  will,  daß 
du  sie  küssest,  gut'. 

21.  Er  fragte  seine  Tochter. 
Er    sagte    zu    ihr:    ,Der   Sultan 


gälet  luh:  .zduji  mä  yestänis, 
söruh  ülä  min  tdhti'.  gälahä: 
,zin,  bagdyt  minnis  terbaah, 
anä  wa-bilädi,  hdtta  er  ja' 
ilä  bilädi'. 

18.  Wa-jelSs  'indaha,  yöm 
kud  rabddtuh,  santen.  yöm 
hdllat  santen,  gälahä :  ,del- 
hin  wasel  icadis;  bä-sir  asüf 
bittis-.    gälet  luh:  ,zenl. 


19.  Harr aj et  luh  bittahö. 
gälahä:  ,delhinah,  yöm  kud 
süftahä,  bä-sir;  bagdytis  ta'- 
tina  sä'rah  (so)  min  räshä'. 
gälet:  ,mä  aMg'aleyha  agüs 
räshä1.  gälahä :  ,'athia  nug- 
bdthä'.  gälet  luh:  ,mähug 
'aleyhä  atrdhhä  mdjna1.  gä- 
lahä: ,'atina  hätimhä'.  gälet 
luh:  ,mä  si  maha  gayr  hä- 
tim  wähid1. 


20.  Gälahä:  ,dnä  mä.  bä- 
sir.  hdtta  summahä'.  gäUt 
luh:  ,in  bä-tstimmaha,  ta- 
hdbbar abühäL.  tahdbbar  abü- 
ha,  gäluh:  ,bäsum  bUtclc. 
gäluh  abtihä:  ,sdmmat  bftti 
bi-taläta  aläß.  gäluh :  ,zin, 
bätahabbdrhä .  in  bagdtk  ta- 
sdmmahä.  zrir. 

21.  Tahdbbar  bittuh.  gä- 
lahä:   ,ad-dölah    bä-yasüiu- 


1   Für  teh  (Mdllkb).         *  Für  seniti  iirit  (Müller).         3  Besser:  losgeht  auf  sie  (Möllbb). 


29.  Der  Kuß. 


I.  Prosatexte. 


73 


bis',  amirot  lieh:  ,hastöu, 
misyeti  bi-ibeyt  iU,f\  dmür 
ddulet:  ,hdstou,  icäzmens  ('aus 
wasmdne  4-  Suff.)  ibeyt  ilif'. 

22.  Wida'  gdyjis  bi-döulet, 
yehöm  le-mösi  bi-  härme1 th. 
dmür:  ,dd  mö'f  amör:  ,he 
mosi  bis',  amörim  heh:  ,hi- 
bis  dmör  heh:  mosi  Ms.  voa- 
sidftö  tagtit  ilef'. 

23.  Wa-jhem  däulet.  has 
jihem  dölet,sell  tireh  bi-asker. 
dmör:  ,dä-wuko  het  sdllek 
t'iri-?  dmür  heh:  ,mo  dmür 
h  ü  k :  temösi  bi-harm  etv  ! 
dmür:  Jiet  amerk  hini:  hörn 
le-slelk  si,  hörn  la-gleg  har- 
metk.  has,  ivazemk  tük  matl- 
h'tk  wa-hU  lazeröme  tehöm 
teshdrbin  ti'  f 

24.  Amor  heh:  ,de  gabil 
ha.imetiJ  has  hdsmk  tük  wa- 
azezk  tük  wa-het  teshol  his- 
met  lä  ica-teshol  gSdr  Id. 
kusk  tük  hass  di  häbü,  wa- 
kdd  he  hass  di  häbü,  yekän 
heh  musdllat  lä  wa-heh  hls- 
met  lä.  wa- lazeröme  el- 
yöme  gabil  menfa'äti  hük 
ira-msdllati  hük?  iva-kätl  >/: 
hass  häbü,  yeshöl  elyöim  . 


will  dich  küssen'.    Sie  sagte  zu  mis\  gdlet  luh:  ,zen,  sammeti 

ihm:  ,Gut,  mein  Kuß  um  7000'.  bi-sdb'ah  aläf1.  ad-dolah  gäl: 

Es  sagte  der  Sultan:    ,Gut,   ich  ;Zg„t-   <atäh  sä}fah   al&f 
werde  ihr  7000  geben'.2 


25.  Has  reddek  li,  ayebek 
bi-terbdtk,  wa-ykün  beh1  his- 
met  iva-terbat  wa-dz  wa-gddr 
gayr  gabili.  kusk  tük  het 
gabili    lä,     has    gaböyil    lä- 


22.  Es  erfuhr  ihr  Mann  von 
dem  Sultan,  er  wolle  seine  Frau 
küssen.  Er  sagte:  ,Wer  ist  das'"? 
Er  sagte:  ,Er  hat  sie  geküßt'. 
Sie  sagten  zu  ihm :  ,Ihr  Vater 
sagte  zu  ihm:  Küsse  sie.  Und 
er  ließ  sich  3000  bezahlen'. 

23.  Und  es  ging  der  Sultan 
fort.  Wie  der  Sultan  fortgegangen 
war,  zog  er  über  ihn  mit  Sol- 
daten. Er  sagte:  , Warum  zogst 
du  über  mich'?  Er  sagte  zu 
ihm:  ,Wer  sagte  zu  dir:  Küsse 
meine  Frau'?  Er  sagte:  ,Du 
sagtest  zu  mir:  Ich  will  dich 
mit  mir  nehmen,  ich  will  deine 
Frau  sehen.  Da  ich  dir  deine 
Forderung  gegeben  habe,  willst 
du  mich  jetzt  bekriegen'"? 

24.  Er  sagte  zu  ihm:  ,Ist  dies 
meiner  Achtung  entsprechend"? 
Ich  habe  dich  doch  geachtet 
und  dich  geehrt,  aber  du  ver- 
dienst die  Achtung  nicht  und 
du  verdienst  die  Wertschätzung 
nicht.  Ich  habe  dich  gefunden 
als  den  Schlechtesten  der  Leute, 
und  jeder,  der  der  Schlechteste 
der  Leute  ist,  dem  ist  kein  Ent- 
gegenkommen und  dem  ist  keine 
Achtung.  Und  jetzt,  sind  diese 
(Dinge)  entsprechend  meiner 
Unterstützung  dir  gegenüber 
und  meinem  Entgegenkommen 
dir  •gegenüber"?  Und  jeder,  der 
den  Schlechtesten  der  Leute 
ehrt,  verdient  diese  (Dinge). 

25.  Da  du  dich  gegen  mich 
gekehrt  hast,  schmähe  ich  deinen 
Schutzvertrag,  und  (denn)  es 
ist  Achtung  und  Schutzvertrag 
und  Ehre  und  Wertschätzung 
nur  bei  einem  Landsmann.    Ich 


22.  Darä  zdujahd  bi-d- 
dölah,  bagä  bä-yesum  hör-  5 
meth.  gäl:  ,dä  min''?  gäluh: 
,sümmahä'.  galü  luh:  ,abühä 
gäluh:  sümmahä.  wa-astddfcC 
taläta  aläf'. 

23.  Wa-sär  ed-dolah.  yöm  10 
sär  ed-dolah,  sill  föguh  bi- 
cdsker.  ,däke  sellöt  fögv?  gä- 
luh: ,min  gälak:  tesüm  hor- 
meti'?  gäluh:  ,dnta  glitte 
(gütte)  li:  bäsillak  mai,  bä-  15 
süf  hormetk.  yöm  'atdytak 
mdtlabetk  wa-delhin  dnta  bä- 
tahäribna'? 

24.  Gäluh:  ,dä  gebil  his- 
me"ti"?  yöm  hassdmtek  wa-  20 
'azzdytak  wa-dnta  mä  tastä- 
hil  al-hismah  wa-lä  tastähil 
al-gedr.  hassdltak  hass  an- 
näs,  ica-min  hü  hass  an-näs, 
mä  yekün  luh  musdllah  wa-  26 
lä  luh  Msmah.  wa-delhhiah 
gabil  vienfadtak  iva-m'sallä- 
tek?  wa-min  hu  hass  an-näs, 
yestähil  häda. 


25.    Yöm     reddet    'aUyya,  30 
cebak  bi-terbadtak,  wa-yekün 
fih  hismali  wa-terbiah  wa-iz 
wa-gedr  gayr  el- gabili.   has- 
sdltak mä  dnta  gabili,   mitl 


1  beh  wie  liaclramisches  fih  greift  gabili  vor  (Müller). 
W.  Hein,  Hehri-Texte. 


Pa<j.  er  gab  ihr  (Müller). 


10 


74 


I.  Prosatexte. 


l>9.  Der  Kuß. 


häli    hismet 
nsöbet. 


ica-1 erbat    wa- 


26.  Kusk  tük  fjayr  fyadrdy- 
mi,  hass  di  haddrmat.  wa- 
5  käd  he  hadrdymi,  yekün  bih 
sömet  lä  wa-beh  dsl  lä  wa- 
beh  tegbilet  Ja  wa-beh  niyo- 
bet  lä;  yerdod  leh  gayr  dsleh. 


27.  Wa-läzeröme  teshölgayr 
10  loterj.  Iken  ho  (het)  weg'ak 
ribä'i.  wa-ked  he  döidet,  beh 
dsl  tadivilet,  yerdüd  la-ribah 
lä,  gayr  ked  he  hass  di  da- 
wtl.  ica-ho  hibye  yeddüdt  m 
16  la-harbdätihem  lä,  we-hö  am 
reddak  Ink,   ayibk. 


28.  We-h6  dikri  bi-kdll 
rihbet;  wa-dm  ho  latdgk 
tük,    hagüt   dsli   wa-hasmeti 

20  iva-tedwileti  hol  dutcM  wa- 
hdl  milük.  lä-ad  Mni  deker 
lä  iva-dz  e  lä  ica-hismet  e 
lä,  ayebk  bi-ribai.  häbü  yäm- 
rem :   dorne    dölet    berli   hass 

25  di  daioel. 

29.  Wa-ked  yerdüd  la-ribä- 
ah,  lä-ad  yekün  heh  tadioi- 
let e  lä  wa-deker  lä,  hagdut 
hirt'l;  häbü,  ridd  hass  di  da- 

•;.i  ii-r.J. 

30 .  IIa s  (Wal  fk>~öj  hadrdy- 
mi,   heh  ha$met   e   lä  la-hdl 


habe  dich  nicht  als  Landsmann 
gefunden,  [nicht]  wie  Landsleute 
gegen  Gott  Achtung  und  Schutz- 
vertrag lind- Ahnenstolz  haben.1 

26.  Ich  habe  dich  nur  als 
einen  ITadrami  gefunden,  als  den 
Schlechtesten  der  Hadrami.  Und 
jeder,  der  ein  Hadrami  ist,  an 
ihm  ist  keine  Ehre  und  an  ihm 
ist  kein  Charakter  und  an  ihm 
ist  kein  Stammesgefühl  und  an 
ihm  ist  keine  Würde:  es  kehrt  sich 
gegen   ihn  eben  sein  Charakter. 

27.  Und  jetzt  verdienst  du  nur 
die  Tötung.  Aber  ich  wurde 
dein  Kamerad.  Und  jeder,  der 
ein  Sultan  ist,  bei  dem  ist  der 
Charakter  der  Sultanswürde,  er 
kehrt  sich  nicht  gegen  seinen 
Kameraden,  nur  jeder,  der  der 
schlechteste  der  Sultane  ist.  Und 
meine  Väter  kehrten  sich  nicht 
gegen  ihre  Kameraden,  und  wenn 
ich  mich  gegen  dich  kehre,  bin 
ich  verflucht.2 

28.  Und  mein  Ansehen  ist  in 
der  ganzen  Stadt ; 3  und  wenn 
ich  dich  töte,  fällt  mein  Cha- 
rakter und  meine  Achtung  und 
meine  Sultanswürde  bei  Sultanen 
und  bei  Königen.  Nicht  mehr 
wäre  mir  Ansehen  und  Ehre 
und  Achtung,  verflucht  wäre  ich 
bei  meinen  Kameraden.4  Die 
Leute  würden  sagen :  Dieser 
Sultan  ist  schon  der  schlechteste 
der  Sultane. 

29.  Und  jeder,  der  sich  gegen 
seinen  Kameraden  kehrt,  nicht 
mehr  ist  ihm  Sultanswürde  und 
nicht  Ansehen,  er  ist  gefallen 
bei  den  Leuten,  er  ist  der  schlech- 
teste der  Sultane  geworden. 

30.  Wie  einer  sich  an  einem 
Hadrami  vergreift,  ist  ihm  keine 


el-gabäyil  lä, 
rdbbak  wa -  lä 
wa-lä  nesäbah. 


md    hassamt 
ftk    terbdah 


26.  Hassältak  gayr  hddri, 
hast  al-hadärim.  ica-min  hu 
hddri,  mä  yekün  fih  süm 
wa-lä  fih  dsl  lä.5  tca-lä,  fih 
tdgbilah  wa-lä  fih  nayäbah; 
mä    yaräd   'aleh    illä    dsluh. 


■21.  Wa-delhhi  mä  testähil 
illä  al-gdtl.  läkin  ante  wa- 
gd't  rabi'i.  ira-min  hu  dolah, 
fih  dsl  at-Udwalah,  mä  yerud 
'ald  rabxuh,  gayr  min  hu 
hass  ad-ddwal.  wa-nä  ab- 
wäni  mä  yerüdün  (so)  'ahi 
ribadthum  lä,s  wa-nä  in 
rdddet  'alek,  'ibt. 

28.  Wa-nä  dikri  fi-ki'dl 
biläd;  wa-in  käu  gatdltak, 
sagdt  dsli  wa-hismi'fi  wa- 
tedicah'ti  'ind  ad-duwel  wa- 
l-mulük.  mä  'äd  li  dikr  wa- 
lä  hismah,  'ibtah  bi-rabtfi. 
yagülün  an-näs:  da  ad-dö- 
lah  hass  ad-düwel. 


29.  Wa-min  yerud  '«l<i 
rabinh,  mä  'äd  yekün  luh 
Urba'ah  wa-lä  dikr,  sagdt 
toasät  an-näs,  riß'  hass  ad- 
düwel. 

30.  Kamd  wdhid  hadä  hd- 
dri.  mä  luh  hismah  'ind  an- 


1  Der  Sinn   ist:   Nur   bei   einem    Gabili   (d.  h.  bei   einem    Abkömmling   eines  großen,   edlen    Beduinenstammes)   i>t 
Achtung  etc.  vorbanden;  ich  habe  dich  nicht  als  solchen  befanden.  .Landsmann'  ist  nnrichtig  (Möller.      *  Richtig:  be 
ich  eine  Schändlichkeit  (Mülles  .      3  Besser:  im  ganzen  Land.'  (Müller).      l  Ich  beginge  eine  Schändlichkeit  gegen  meine 
Bundesgenossen  (Müller).  6  Das  nachgesetzte  ld  ist  durch  den   Einfluß  des  Mehri  entstanden     M 


30.  Die  verkrüppelte  Braut. 


I.  Prosatexte. 


75 


häbü;  yekün  birek  fsölet,  wa- 
yhügi't  äsleh  birek  häbü  wa- 
bin'k  duwel  wa-birek  mulük 
n-a-manosib.  yaswiden  icäjhe, 
yekün  tallobi. 

31.  Lä-ad  had  yeswa'od1 
beh  lä;  ber  hugöt  äsleh  bi- 
r&k  häbü,  wa-ya'azizeh  gayr 
äsleh  iva-tagbileteh;  ica-äm 
lä-äd  beh  tagbilit  e  lä  wcb- 
terbcCt  e  lä  wa-ysör  la-grö- 
yeh  lä  wa-wejhe  lä,  hagüt 
bir&t.  häbü'.    fertek. 

(abiid  ber  üli,  28.  Februar  und 
1.  März   1902.) 


Achtung  bei  den  Leuten;  er  ist 
in  Schande  und  sein  Charakter 
fällt  bei  den  Leuten  und  bei  den 
Sultanen  und  bei  den  Königen 
und  Notabein.  Schwarz  wird 
sein  Gesicht,  er  ist  ein  Bettler. 
31.  Nicht  mehr  beachtet  ihn 
jemand;  schon  ist  sein  Charakter 
bei  den  Leuten  gefallen,  und 
es  ehrt  ihn  nur  sein  Charakter 
und  sein  Stammesgefühl ;  und 
wenn  bei  ihm  kein  Stammes- 
gefühl  und  kein  Schutzvertrag 
mehr  ist  und  er  bei  seiner  Rede 
und  seinem  Ansehen  nicht  steht 
(bleibt),  ist  er  gefallen  bei  den 
Leuten'.  Fertig;. 


näs ;  yekün  fi-l-fasälah,  wa- 
yäsgut  äsluh  fi  wasät  en-näs 
wa-ind  ad-düwal  wa-fi-l- 
mulük  wa-l-manäsib.  yasäuw- 
wid  loejhu,  yekün  talläb.        0 

31.  Mä  had  yesüfuh;  gad 
sagüt  äsluh  ß  wasät  an-näs, 
ica-lä  ydizzuh  gayr  äsluh 
ira-tagbilätuh  iva-in  lä  cäd 
fih  tägbilali  wa-terba'ah,  lä,  10 
wa-lä  yegüm  'alä  kalämuh 
iva-wijhu,  lä,  sagät  fi  wasät 
an-näs'. 

(1.  und  2.  März   1902.) 


30.  (63)  Die  verkrüppelte  Braut. 


Meliri. 

i.  Amur:  gayj,  si  gajnüti 
yesrtt,  tarä'yen  häron.  jiro 
Ilsen  doidet,  rikeb  tar  firhin. 
himäysen  tahärjen2  gatit  idäy- 
sen.  fit  min-sen  gännet  wa- 
t'it  haxöbet. 

■2.  Amor  hisen:  ,höm  la- 
galegken  tehicähyen  lahäl 
beyt  di-hibke/f.  as  gaji unten, 
tehivöhyen.  tit  min-sen  tebrit 
wa-fit  min-sdn  sdheht.  i-tebrit 
fidröt  sdheht,  wa-he  yagolig 
lisen. 

3.  Has  bi-hilli,  bar  la-häl 
hib-sen.  ämür  heh:  .hörn  la- 
häris  hinük  bi-tit  min  habäut- 
ka'.  ämür  heh:  Jiabänti  ti- 
brüten;  had  ydarüs  bi-sen 
lä\  ämür:  ,lä,  ho  gännnk 
e  bi-s  we-lü  se  tibrit'.  ämür 
heh:  ,hästou'. 


Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Mann, 
mit  ihm  waren  zwei  Mädchen, 
sie  weideten  Ziegen.  Es  stieß  auf 
sie  der  Sultan,  er  ritt  auf  einer 
Stute.  Er  hörte  sie  miteinander 
reden.  Eine  von  ihnen  war  klein 
und  eine  groß. 

-'.  Er  sagte  zu  ihnen:  ,Ich 
will  euch  laufen  sehen  zum  Hause 
eures  Vaters'.  Es  standen  die 
Mädchen  auf,  sie  liefen.  Eine 
von  ihnen  war  verkrüppelt  und 
eine  von  ihnen  gesund.  Und 
die  Verkrüppelte  überholte  die 
Gesunde  und  er  sah  nach  ihnen. 

3.  Wie  es  Nacht  war.  ging 
er  (des  Nachts)  zu  ihrem  Vater. 
Er  sagte  zu  ihm :  ,Ich  will  bei 
dir  eine  von  deinen  Töchtern 
heiraten'.  Er  sagte  zu  ihm: , Meine 
Töchter  sind  verkrüppelt;  nie- 
mand heiratet  sie'.  Er  sagte: 
,Nein,  ich  bin  zufrieden  mit  ihr, 
und  wenn  sie  verkrüppelt  wäre'. 
Er  sagte  zu  ihm :  .Gut'. 


Hadrami. 

1.  Gäl:  rijjäl,  mauh  bin- 
tin,  yer'in  gänam.  marr  15 
'aley-hem3  ed-döleh,  räkib  fög 
muhra.  shni-hin  yahden  mdä 
anfudiinna.  wähdah  minna- 
hen sagirah,  wähdah  kebirah. 

2.  Gäl  la-hinna :  ,bagäyt  20 
asäf-ken  habben  lä-ind  ab- 
wänken'.  yom  al-bunayyät 
habbän,  wähdah  min-hinna3 
maksüra  wa-wä/idah  minna- 
hinna*  sahihah.  al-maksüra  25 
sdbgat  as-sahihah,  wa-hü  yet- 
sdwwaf  'aley-hen.3 

3.  Yom  bil-lel,  sarä  lä- 
'tnd  abü-hen.  gäluh:  ,änä 
baarls  'indak  bi-icähdah  min  so 
banätak'.  gäluh:  ,banäti  mu- 
kassarät;  mä  had  ydarris 
bi-hen'.  gäl:  ,anä  gan&t  bi- 
hä  ica-lö  hi  maksüra'.  gä- 
luh: ,zin'.  35 


1  Wohl  =  ki« 


(Müller). 


Für  kul-tic!  (Müller).         3  So  abweichend  (Müller). 


10* 


76 


I.  P 


ROSATEXTE. 


30.  Die  verkrüppelte  Braut. 


4.  Amur  lieh:  ,kam  hasärt- 
is'f  dmür  heh:  .huyma  mi- 
yah'.  dmür  heh:  .hdstv"\ 
arüs  bis  wa-dymel  his  diyeft. 

5  5.  Has  min  tar  diyift, 
dmür  heh:  ,höm  harmeti'. 
dmür  heh:  Jiarmätk  tibrit, 
tesyör  lä'.  dmör:  ,maharkabe 
tes  tar  firhin1.  dmur  heh: 
io  ,se  terköb  läl.  dmür:  ,ar  ibt 
Idmöl  bis'?  dmör:  ,naff,äum 
nagddls  birek  zenbil1. 

6.  Wa-gddlem  tes  wa-bären 
bis    te    beyt   gäyjis.    daulet. 

15  has  ke-s-söbeh,  gehdybem  teh 
häbü.  amörim  heh:  ,nehöm 
angaleg  harmetk1.  dmör  hi- 
hem: ,/iarmeti  tdsüs  e  lä'. 
amörim  heh:  ,dä-wukö  tdsus 

20  e  lä1?    dmör  hihem:  ,tibrtt'. 

7.  Amörim  heh:  ,ivukö  td- 
rüs  bis,  has  se  tibrit'?  dmör 
hihem:  ,ho  djbek  bis,  has 
feddaröt  gads'.  amörem  heh: 

25  ,hasdrt-is'/  dmör  hihem:  ,hd- 
srek  hdymeh  miyeh'.  amörim 
heh:  Jiastöu1-. 

8.  Amörim:  ,nehdum  nag- 
Idgs'.    dmür  hihem:  .tärhem 

30  ti,  fröm  la-sahbiris.  am  tehdm- 
kum  tagUgem  tes,  hdstou1. 
sahbir-is.  dmür  his:  ,häbü 
yehdymem  la-glegem  t$Sl. 
am  hat    h  eh :    ,1m    tibrit;    hit 

36  sa'yi-k  l'i  lä,  tahdmi1  lohn''} 
birSk  hdbü'9  dmür:  ,ld,  ho 
aj&jk  Ms'. 

1   Euphonisches  i  (Miller.)         * 


4.  Er  sagte  zu  ihm:  .Wieviel 
ist  ihr  Brautpreis'  ?  Er  sagte  zu 
ihm:  ,500'.  Er  sagte  zu  ihm: 
.Gut'.  Erheiratete  sie  und  machte 
für  sie  ein  Gastmahl. 

5.  Wie  es  nach  dem  Gastmahl 
war,  sagte  er  zu  ihm:  .Ich  will 
meine  Frau'.  Er  sagte  zu  ihm : 
, Deine  Frau  ist  verkrüppelt,  sie 
geht  nicht'.  Er  sagte:  ,Ich  werde 
sie  auf  der  Stute  reiten  lassen'. 
Er  sagte  zu  ihm :  ,Sie  reitet 
nicht'.  Er  sagte:  ,Wie,  daß  ich 
es  nur  mache  mit  ihr'?  Er  sagte: 
.Wir  wollen  sie  in  einem  Korbe 
tragen'. 

6.  Und  sie  trugen  sie  und 
brachten  sie  (des  Nachts)  zum 
Hause  ihres  Mannes,  des  Sultans. 
Wie  es  Morgen  war,  kamen  zu 
ihm  die  Leute.  Sie  sagten  zu 
ihm:  .Wir  wollen  deine  Frau 
sehen'.  Er  sagte  zu  ihnen:  ,Meine 
Frau  steht  nicht  auf.  Sie  sag- 
ten zu  ihm:  , Warum  steht  sie 
nicht  auf?  Er  sagte  zu  ihnen: 
.Sic  ist  verkrüppelt'. 

7.  Sie  sagten  zu  ihm:  , Warum 
heiratest  du  sie,  da  sie  verkrüp- 
pelt ist'  ?  Er  sagte  zu  ihnen : 
,Ich  liebte  sie,  wie  sie  ihre 
Schwester  überholte'.  Sie  sag- 
ten  zu  ihm :  Jhr  Brautpreis'  ? 
Er  sagte  zu  ihnen:  ,Ich  bezahlte 
als  Brautpreis  500'.  Sie  sagten 
zu  ihm :  .Gut'. 

8.  Sie  sagten :  .Wir  wollen 
sie  sehen'.  Er  sagte  zu  ihnen: 
,Laßt  mich,  ich  will  sie  fragen. 
Wenn  sie  will,  daß  ihr  sie  sehet, 
gut'.  Er  fragte  sie.  Er  sagte  zu 
ihr:  ,  Die  Leute  wollen  dich 
sehen'.  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Ich 
bin  verkrüppelt;  schämst  du 
dich  nicht  für  mich,  (daß)  du 
willst,  daß  ich  hinausgehe  unter 
die  Leute'?  Er  sagte:  .Nein, 
ich  liebe  dich-. 

Kür  lmlli'i-)ii;  ne  ist  wohl  aus  <mn  abgekürzt  (Müller) 


4.  Gäluh:  .kam  hasär et //'/■.' 
gäluh:  .hdmsah  miyah'.  gä- 
luh: ,zen\  zdwivaj  bi-hä  ua- 
leggd  la-hu  dt/ah. 

5.  Yöm  min  fög  ad-dtfah, 
gäluh:  .bagdyt  hormeti1-.  gä- 
luh: .hormetk  maksvra,  mä 
tasir1.  gäluh:  .bärakkib-hä 
fög  al-mühra'.  gäluh:  ,hi 
mä  terkeb'.  gäluh:  ,kef  aleggi 
ba-hä'.  gäluh:  ,bä-nasf/!a- 
hä  wasdt  az-zanbil-, 

6.  Hamlu-hä  wa-serrv-ha 
hattd  beyt  zduja-hä,  ad-dölah. 
yöm  as-sübh,  jau  'induh  au- 
nds.  gälu  luh:  ,bagdyna  ve- 
suf  hormdtk- .  gdlahum:  ,hor- 
miti  mä  tgum'.  gäluh:  ,dä- 
wardhä  mä  tegüm'9  gäla- 
hum:    .mak'urcr. 

7.  Gälu  luh :  .tearäk  ta- 
'arris  ba-hä.  yöm- /in  mak- 
süra'?  gäla-hum:  ,and  hab- 
beyta-hä,  yöm  sebget  uhta- 
hä'.  gälu  luh :  .hasirt  ays' .' 
gäla-hum:  ,hasirt  hdmsah  mi- 
yah-.   galit,  luh:  ,zenl. 

8.  Galit  luh:  ,baädyna 
nasüf-hä'.  gäl  la-hüm:  ,hallö- 
ne,2  bä-athabbi'r-hä.  in  bagdt- 
kum  tesfifüna-hä,  zeue.  bat- 
hdbbar-hä.  gä/a-hä:  ,an-näs 
bagdu  yasüfünis1.  gälet  luh: 
.<uii  maksüra;  dnta  mu  asta- 
hdyi  'al£y,  bagdyt-ani  dhruj 

fi  wasdt  an-nds'9    gdla-hä: 
,dnä  habbetis1. 


31.  Der  lügenhafte  Soldat. 


I.  Prosatexte. 


77 


9.  Amirot  heh:  .höh,  häbü 
dihkeye  minni,  has  ho  tibrtt'. 
ämür  Ms:  ,yedhdykem  mins 
e  lä.  am  dahäkem  mins, 
latgdn-hem'.  amiröt  heh:  ,ha- 
räna,  hit  gadlone  anfüs  häbü'. 

10.  Amor:  ,yehdid,  ho  fozd 
hirej  lä]  ho  daulet,  agodir 
agdöl  hirej  häbü;  li  nefs  lä. 
ahokim,  ked  (so)  dahäk  minni, 
aletgeh.  dorne  hdkm  li-du- 
wel,  yekünfi  (st)  minh,  yekün 
touwas'i  minneh,  yekün  awej. 
wa-ho,  had  yegödir  li  lä; 
hini  hibet  hal  häbü,  iva-kdd 
feza'i,  yekün  hini  deker  hal 
duwtl  wa-birek  rehöyib.  Id- 
ad  had  yeslül  tiri  bi-gdum, 
tekün  rihbiti  ma'dddalat'. 
fertek. 

(abüd  bei-  tili,   1.  März   1902.) 


9.  Sie  sagte  zu  ihin:  ,Die 
Leute  werden  über  mich  lachen, 
da  ich  verkrüppelt  bin'.  Er 
sagte  zu  ihr:  ,Sie  lachen  nicht 
über  dich.  Wenn  sie  über  dich 
lachen,  werde  ich  sie  töten'.  Sie 
sagte  zu  ihm:  ,Nun,  du  wirst  die 
Spottreden1   der  Leute    tragen'. 

1 0. Er  sagte :  .Jawohl,  ich  fürchte 
das  Gerede  nicht;  ich  bin  der 
Sultan,  ich  vermag  das  Gerede 
der  Leute  zu  tragen;  über  mich 
gibt  es  keine  Spottrede.1  Ich  herr- 
sche; jeden,  der  über  mich  lacht, 
töte  ich.  Dies  ist  die  Art  der 
Sultane,  es  ist  die  Steuer  von 
ihm,  es  ist  das  Reich  machen  von 
ihm,  es  ist  krumm.2  Und  (was) 
mich  (betrifft),  niemand  vermag 
über  mich;  mir  ist  Furcht  bei  den 
Leuten  und  jeder  fürchtet  mich, 
es  ist  mir  Ansehen  bei  den  Sulta- 
nen und  in  den  Städten.  Niemand 
nimmt  mehr  (Stellung)  gegen 
mich  mit  (Volks-  oder  Soldaten-) 
Haufen,  meine  Stadt  ist  in  ge- 
ordneten Verhältnissen'.3  Fertig.4 


9.  Gälet  Iah:  ,ani,  an- 
näs  bä-yedhakün  minni,  ydm- 
ni  maksüra'.  gäla-hä:  ,mä 
yadhakün  minnis.  in  ddhku 
minni s,  gatält-humi.  gälet  5 
luh:  ,bagdu,  dnta  bä-tdhmil 
anfüs  an-näs'. 

10.  Gäl:  ,ndcam,  dna  mä 
dfzd  min  al-hardj;  dnä  dö- 
lah,  dgder  sil  hardj  en-näs,  10 
dhkum  'alä  men  dahäk,  men 
(al-)gatdl.hä'la  hükm  ad-duel, 
yakün  si  minnuh,  tauwasi 
minnuh,  yekün  'awej.  wd-na, 
mä  had  yagder  caldy;  minni  15 

fazct  'i?iä  an-näs,  wa-min 
fazd'  minni,  yekün  li  dikr 
ind  ad-düel  wa-fi-l-bulud. 
mä  'ad  had  yesül  fögi  bi- 
gdum,  takün  bilädi  mu'dd-  20 
dalah'. 

(3.  März  1902.) 


31.  (64)  Der  lügenhafte  Soldat 

Mehri.  Deutsch. 

1.  Amur:  dät,   sih  hibreh.  1.  Er  sagte:  Es  war  einer,  mit 


ämür:  ,hibi,  fergak  ti,  zemi     ihm  war  sein  Sohn.  Er  sagte:, Mein 


miyet'.  ämür:  ,höm  la-bär 
bis1,  ämür:  ,him'ak  bi-hibride 
(hibrit  de)  doulet,  titdyu  tar 
bidi  (bir-di)  hibis  we-ho  sel- 
böne  (selbone)  lis  haldkmeh, 
te  se  tuwe'. 


Vater,  du  bist  mir  verpflichtet,  gib 
mir  hundert'.  Er  sagte:  ,Ich  will 
mit  ihnen  1  den  hundert)  des  Nachts 
gehen'.  Er  sagte:  ,lch  hörte  von 
der  Tochter  des  Sultans,  sie  kommt 
bei  Nacht  zum  Brunnen  ihres  Va- 
ters und  ich  werde  auf  sie  dort  war- 


IJaqlrami. 

1.  Gäl:  wähid,  mdüh  we- 
leduh.  gäluh:  ,'alek  b-dllah 
tdt.ina  miyah1.  gäluh:  ,ba- 
gdyt  asri  bahä'.  gäluh:  ,si- 
mi't  bi-bit  ed-dolah,  tddwi 
min  fög  btr  abüha.  and  bä- 
agdf  lahä  hinäk,  h^d  hi 
tadwi'. 


25 


ten,   bis   sie  kommt'.5 

1   Wörtlich:  die  Seelen  der  Menschen  (Müller.)         2  Diese  Stelle  verstehe  ich  nicht,  weiß  auch  nicht,  wie  Hein 
zu  dieser  Übersetzung  kommt  (Miller).  3  Auch  dieser  Erzählung,  wie  so  vielen  anderen  dieser  Sammlung,  fehlt  die 

Pointe.  Die  Verkrüppelte  mußte  doch  auch  laufen  können,  da  sie  im  Wettlaufe  ihre  Schwester  überholte.  Wahrschein- 
lich erwies  sich  ihre  Yerkrüppelung  zuletzt  nur  als  Verstellung  und  ihr  ganzes  Sträuben,  vor  den  Leuten  zu  erscheinen, 
hatte  nur  den  Zweck,  sich  der  Liebe  des  Sultans  zu  versichern.  Nachdem  sie  aber  vor  den  Leuten  erschienen  war,  bewies 
sie,  daß  sie  gar  kein  Krüppel  war.  —  Wenn  die  Erzählung  nicht  so  gelautet  hat,  so  muß  man  sie  also  ergänzen  (Müller). 
4  Ich  vermute,  daß  der  Mehri  sich  hier  des  deutschen  Wortes  .fertig'  bedient  hat,  welches  er  wohl  öfters  heim  Abschluß 
einer  Erzählung  von  Hein  gehört  haben  dürfte  (Müller).  5  Es  scheint,  daß  die  Hundert  verloren  ging,  sobald  er  ver- 
schlief und  sie  nicht  zu  nehmen  wußte,  wie  in  ähnlichen  Erzählungen  (Müller). 


7- 


I.   Prosatexte. 


31.  Der  lügenhafte  Soldat. 


2.   Süküf  Jj.aldhm.eh.   mgore  2.  Er  schlief  dort.  Dann  kam 

tuwüt    mina    beyt    di    hib-is.  sie     (des    Nachts)    vom    Hause 

se  wa-hijdd-se?  te  tuwut  tar  ihres  Vaters>  sie  und  ihre  Skla- 

...         ' .    7  *,    ,.-,    7  Ai  -  vinnen.     Als    sie    (des    Nachts) 

bir  we-qalqot  bid  hib-is  wa-  _               .    v          .        ' 

7-         „  /»   /•*  z,uu    Brunnen     kam     und    den 

bjerütlek,ksut-kdi-suMf.Jone  Bnmnea  ihres  Vaters  sah  und 

hasset(h).   töli  lad  vs  Id.  tar-  auf  ihn  stieß)  fand  sie  ihn  schla. 

hdth   ua-bäröt  minh. 


2.  Ndm  hindk.  ba'd  da- 
wdt  min  bet  abüha,  hi  wa- 
järiydtha.  hattd  dawdt  fög 
el-bir  wa-sdfet  bir  abüha 
ira-mdrrat  laleh,  hassaldtuh 
naim.  duwwal  gauwwamdt- 
uh,  wa-t-täli  md  'ad  gdm 
lahd  Id.6  halldtuh  wa-sardt 
minnuh. 


3.  Süküf,  te  k-s-sdbeh.    as 

k-s-sdbeh,  dmür  hödem:  ,im- 

io  wukö  hatäk*  ti  Idf     ica-ho 

bar  wazemk  tük  defdat.  wa- 


3.  Ndm  hattd  s-sübh.  yöiu 
es-sübh,  gdl  le-l-hddim:  ,wa- 
rdk  md  gaicwdmtana?  wd- 
na  kud  'atdytak  njretek.  wa- 
läkin  dna  bäsir  lä-ind  abvy 
wa-bü-lel  bä-drja'1. 

4.  Sdr  lä-ind  abüh.  abüh 


fend.     Zuerst   weckte   sie   (ihn), 

dann   stand    er    noch   nicht   auf. 

Sie  ließ  ihn  und  ging  (des  Nachts) 

von  ihm. 

3.  Er   schlief,   bis   es   Morgen 

war.  Wie  es  Morgen  war,  sagte 

er    zu    dem    Diener:     , Warum 

wecktest  du  mich   nicht?     Und 

ich  habe  dir  schon  die  Bezahlung 
Iken   hu   niuhaqqire   L-al  hibi  ,  .,        .  ,  , 

w  ■  gegeben.     Aber    ich    werde    zu 

wa-kallayni   reddoni  .  meinem  Vater  gehen  und  abends 

wiederkehren'. 

4.  Gardur.    te    l-al    hibch.  4.  Er  ging,  bis  er  bei  seinem 

15  fjdbeh   amür   lieh:   ,had'   kusk      Vater  war.  Sein  Vater  sagte  zu     gdluh:   ,hassdlt  had'?   gdluh: 

had'9     dmür:    ,kusk    hdd    e      ihm:  .Hast  du  jemand  gefunden'?      ma\  hassdlt  had  Idf  duwical 

i'       r*          *;/,  7,     i„„4„„    £,-,  Er   sagte:    .Ich   fand    niemand;  •  7,  .       '     t«!            , -,             1. 

la;    tone  mbek,    hardne  su-  °        '                               '  jelest   iva-bad  numt.     wa-la 

.  ,n            „                ,         .       ,       ,  zuerst    wartete   ich,    nun    schlief  " 

kejk.   mgore  tuwut  mine  beyt  .^    ^^  kam  ^  yom  ^^  had  gauwwam-na.     ma    ad 

di   hib-is   wa-jirüt   11    kisiy-     ilires  Vaters  und  stieß  auf  mich,     9umt    lä-     abüya,    'aleyk    b- 

20  yeti.  sukefk,  we-hasesi.  lad  d     sie  fand  mich,   ich  schlief  und     dllah  cdd-ana  l-leylah  bä-dsri 

uik  e  Id.   ica-hibi,  fergak  ti     sie   weckte   mich.     Nicht   mehr     lä-inda-ha,    hattd    asuf-hä'. 

ad   yellelah.    hörn   le-bd'r   le-     stand  ich  auf-  Und  mein  Vater, 

du  bist  mir  verpflichtet  noch 
diese  Nacht,  ich  will  zu  ihr 
gehen  (des  Nachts),  bis  daß  ich 
sie  sehe'. 

5.   Sein  Vater   gab    ihm   hun- 


hinis,  te  la-gldgs- 


5.    H'ibeh     icezmeh    miy&t. 
ir,  dniur:     .h/t    kesyöne    Itäd    e      dort.     Er  sagte:   ,Du  wirst  nie- 
ld,    d-ür    gatdy    lid;    tehsör1.      ,nand   finden,   außer   es   ist   dir 
dmür:    .im    bärdne    yelleleh 
te  tar  bir  ica-selböne  lis  10a- 


semröne  lis,  te  tuwi1. 

30      6.  Wa-siyleb    lis   (ar   bir. 
wa-fwöt    mine    b&yts    te    tar 


licstiinint,  den  Brautpreis  zu 
zahlen'.  Er  sagte:  ,Ich  werde 
diese  Nacht  bis  zum  Brunnen 
gehen  und  auf  sie  warten  und 
auf  sie  wachen,  bis  sie5  kommt 
(des  Nachts)'. 

6.  Und  er  wartete  auf  sie  am 
Brunnen.     Und    sie    kam    (des 


5.  Abuh  'atdh  rrdyih.  gdluh: 
,dnta  md  bä-tahdssil  had  lä. 
d-är  gada  'aleyk  tdhsar'.  gd- 
luh: .bä-dsri  el-leylah  hattd 
fög  al-bir  wa-bä-ajfös   lahd, 

bä-asmür  la-hä.  hattd  tddwi'. 

6.  Wa-jelis  lahd  fög  el- 
bir.  wa-dawdt  min  bfythum6 


bfdi   hib-is   wa-galgäts   v:a-     Nachts)   von    ihrem   Haus   zum     hattd  fdg  Ur  abüha  wa-sdf- 

1  l'iir   hijuri-Ki'  (Möller).  '  Für  haietk  (Müllbr).  Lies:   redddnet  (Müller).  •  Lies:   hitt  (Müllm 

inzi-:  zu  ihm  (Mii.i.er)  r'  Wieder  Kintliili  ilcs  Mehri  (Möller).         '  Von  numt  bis  mcmi  (tuktfkj  ist  aasgefallen 

■  lu-hnd  iinrichtigerweise  eingeschalte)   worden  (Müller).  s  Lies  bfythä:  (Müllbr). 


31.  Der  lügenhafte  Soldat. 


I.   Prosatexte. 


79 


thiröj  heh  hotim  min  hidis 
wa-tcL-mdl-h  b-fudeh  wa-bäröt 
minh  te  beyt  di  hib-is. 


bäröt  min  haldkme,  te  jirüt  Brunnen  ihres  Vaters  und  sah  ha  wa-sarä3  min  hinäk,  hdtta 
leh.  ksiith  di-sükuf.  föne  has-     ihn  (den  Brunnen)  und  ging  (des     mdrrat  'aleh.    hassaldtuh  nä- 

sesh.  (hassoth)  sukiif  mkoneh.     Nachts)  von    dort,    bis   sie   auf    7,».    duwwal  gauwwamdtuh. 

ihn  stieß.  Sie  fand  ihn  schlafend. 

Zuerst  weckte  sie  ihn.  Er  schlief 

seines  Orts  (d.  h.  wieder).     Sie 

zog     für     ihn     den     Siegelring 

von   ihrer  Hand  ab  und  tat  ihn 

an    seine    Hand    und    ging    (des 

Nachts)    von    ihm    zum    Hause 

ihres  Vaters. 

7.  Er  schlief.  Bis  es  am  Morgen 
rdur  l-al  hibeh.     as  gahäyb     war,  ging  er  zu  seinem  Vater.     \ä-ind  abüh.   yöm  ja  lä-'ind 
al  hibeh,    dmür:    .her  si  ho-     Wie  er  zu  seinem  Vater  gekom 

x.-  'i7-7        7  '17   7       men   war,    sagte    er:    .Ich   habe 

tun,     ahha    ho     ber    qabdak        ,        ,    '      g  ' 

.  ,      .  ~~     ,    ,       ,.       'J      "  schon  den  Siegelring,  wahrschein- 

tes'.  amnrheh:  ,het  ber  gul-  iich  habe  ich  sie  schon  ergriffen«,  fl^ddtaha'.  gäluh:  ,dut„ 
gak  tes'f  dmür:  ,lä  adkyel-  Er  sagte  zu  ihm:  ,Hast  du  sie  kud  suftaha'?  gäl:  ,lä.  'dd- 
leylah  zemi  miyet'.  schon  gesehen"?  Er  sagte:  , Nein,     ek    al-Uylah    atina    mfya/r. 

noch   diese  Nacht   gib  mir  hun- 
dert'. 
8.   Amur:   .hibr-i,   bed  stilt         8.  Er  sagte:    ,Mein  Sohn,   du 
miy%    miken    tva-ber  fuicdtk     nast    schon    viele    hundert    und 


7.  Suküf.     te  k-sobeh,  ga- 


näm  makänuh.   harrajdt  luh 
hätim  min  ida-ha,   tarhatuli  0 
fi    iduh    wa-sardt     minnuh 
hattd  bet  abiiha. 


7.  Näm.  Imtta  as-säbh,  sär 


abüh,  gäl:  ,kud  ma'iyya  ha-  10 
schon  den  Siegelring,  wahrschein-      Hm>    Mdr'a    "»«"**''»«»    kud 


te. 

lä\  dmür:  ,hibi,  hibrek  dd- 
di  ho  bes  yelleylah  zemi  mt- 
yet'. dmür :  ,/pbri,  ho  ar 
ajob  buk,  ho-k'. 

9.    We-bär    bis    te   tar   bir 


8.  Gäluh:  .kud  mdäk  mi-  10 
ydt  ketir  ica-küd  fauincutti- 


■sen;    lä-ad    wuzmone    tuk     ich    habe   sie  schon  verschwen-     hm;  m&  w  Mm  ^ 


det;1  ich  werde  dir  nichts  mehr 
geben«.  Er  sagte:  ,Mein  Vater, 
noch  bin  ich  dein  Sohn,  nur 
diese  Nacht  gib  mir  hundert'. 
Er  sagte:  ,Mein  Sohn,  ich  liebe 
dich  nur,2  nimm'. 

9.  Und   er  ging  (des  Nachts) 


gä- 


luh :  ,yä  yäbah,  cäd-na  al- 
leylah  'dtin  miyeh1.  gäluh  : 
,anä  ahibb-ek,  hiidha.  20 


9.    Wa-sir*    hdtta  fög    al- 


wa-silib     (dlib)     lis.      thölül      damit  bis  zum  Brunnen  und  war-      btr  wa-agäf  lahä'.  jele's  lahä 


ica-silib  lis.  tuuut  mina  beyt 
di  hib-is  wa-tuwüt  te  tar 
bidi  hib-is  wa-jirüt  leh.  wa- 
nibeh  bis. 


tete    auf    sie.     Er    saß    da    und 


dawät   min    bet    abü-ha  wa- 

wartete   auf  sie.     Sie   kam  (des  ,        ,      .        ,     f„      ,  „        ,  „   7 

Nachts)  vom  Hause  ihres  Vaters  düWat    liattu  f°9  btr  abu-]ia 

und   sie   kam   bis   zum  Brunnen  wa-mdrrat    'aleh.      wa-nbdh  25 

ihres  Vaters    und    sie    stieß   auf  bihd. 
ihn.  Und  er  erwachte  durch  sie. 

10.  Er   sagte  zu  ihr:    , Woher  10.  Gälahä:  ,dnti  min-hi'? 

amiröt:    ,ho    min    tar     (kommst)  du'?     Sie  sagte:  , Ich  gälet :  ,äni  min  fog  bir  abiiy1 . 

bidihibi:      amiröt:    ,si  Met     (komme)   vom    Brunnen   meines  gfa.   &rf  mM  tatöta  avyton 

,a        7         7-  •„       ,„  ,  ,  „,      Vaters'.     Sie  sagte:  ,Drei  Tage  J  .  r,  ,  ,  ai>  „ 

h"k   wa-het     stoße  ich  aufdich  und  du  schlafet  ™urr  <aUyk  wa-änta  tanäm  so 

vor  mir'.  Er  sagte:  ,Ich  erwachte  min'-     9lV  :   'dna  mä  nibehte 

nicht    durch    dich    und    ich   will  bis  wa-bagdyt  asüfis  bi-dyni . 
dich    mit    meinem  Auge   sehen'. 


10.    Amur    his:    Met    min 


teskof  mini1-,  dmür:  ,ho  nabk 
bis  lä  wa-höm  la-yUgs  bi- 
dyni'. 


1  Es   kann    auch    heißen:    du    hast    sie   verschwendet    (Müller).  *  Besser:    nur   weil    ich    dich    liebe    (Müller). 

3  Unrichtigerweise   masc.  für   fem.,    aber    die  Worte  passen  überhaupt  nicht  gut  hinein  (Müller).  4  IJadr.  Imperativ 

daher  '  nach   lahä  (Rhod.). 


80 


I.     Pr  OS  ATEXTE. 


32.  Die  Wildziege. 


11.  Amiröt :  ,ho  hör/j  lä 
ica-hibi  ar  yegdbuh-i  wa-ye- 
torhi  la-hrej  lä  ar  wa-bi- 
hilli  dseK  dmür:  ,läzeröme 
5  häyye  bis1,  herüjem,  hi  wa- 
si,  ica-zdkkem  la-hinfihem 
bub. 

iL».  Wa-ygölig-hem  dskari 
wa-yehweh  lal  Jiib-is.  dmür: 
io  Jjibretk  birik  mahzen  di- 
yeherjem,  se  wa-gäj'.  dmür: 
,hibriti  thürij  lä.  wat  bödek. 
sihtöne  tük*.  dmür:  .shdti. 
wöt  bödek'. 

15  13.  Wa-hehar  hühdu  lal 
mahzen.  te  gahdyb  lal  mah- 
zi'n.  arnür:  ,ho  miskin,  hörn 
l-krh  birik  mahzön  lal  häbü 
wu-hö  miskin   hujjöji1.     wu- 

■ii)  hüb  te  hini-kem. 

14.  As  icuküb  hini -kern. 
wuzüm  härmet  derwSs-he. 
wa-hlthaut  te  beyd  (beyt)  di 
hib-is.  yafdthem  Uy-hem  gäj. 

o.t  dmür:  ,wukö  tibiyd  la-hibriti9 
mdinl-him  ar  hajajin1.  dmür: 
,vha  signiyen  büme'.  dölet 
dmür  h-dskeri:  .het  tibeyd 
la-hibriti.  hihi  iti  tahorij  mkön 

30  lä  toa-ho  sihtöne  tük'.  wa- 
shltdh.  wa-njizöt,  te  ahtali- 
söt. 

(äli  her  he,  2.  März  1902.) 


11.  Sie  sagte:  ,Icli  gehe  nicht 
aus  und  mein  Vater  schilt  mich 
nur  und  er  läßt  mich  nicht  aus- 
gehen, nur  bei  Nacht  vielleicht". 
Er  sagte:  , Jetzt  willkommen  dir'. 
Sie  redeten,  er  und  sie,  und 
schlössen  für  sich   die  Türe. 

12.  Und  es  sah  sie  ein  Sol- 
dat und  er  lief  zu  ihrem  Vater. 
Er  sagte:  ,Deine  Tochter  ist  im 
Zimmer,  sie  reden,  sie  und  ein 
Mann'.  Er  sagte :  , Meine  Toch- 
ter redet  nicht.  Sofern  du  lügst, 
werde  ich  dich  schlachten'.  Er 
sagte:  , Schlachte  mich,  soferne 
ich  gelogen  habe'. 

13.  Und  der  Alte  lief  zum 
Zimmer.  Als  er  zum  Zimmer 
kam,  sagte  er:  ,Ich  bin  ein 
Armer,  ich  will  in  das  Zimmer 
eintreten  zu  den  Leuten  und  ich 
bin  ein  armer  Pilger'.  Er  trat 
ein,  bis  er  bei  ihnen  war. 

14.  Als  er  bei  ihnen  eingetreten 
war,  gab  er  der  Frau  sein  Pilger- 
kleid. Und  sie  lief  bis  zum  Hause 
ihres  Vaters.  Man  öffnete  ihnen. 
Der  Mann  sagte :  , Warum  lügst 
du  über  meine  Tochter?  Sieh, 
es  sind  nur  Pilger'.  Er  sagte : 
,Wir  sind  hier  aufgewachsen'. 
Der  Sultan  sagte  zum  Soldaten: 
.Du  liipst  über  meine  Tochter. 
Meine  Tochter  ist  nicht  an  einen 
Orthinausgegangen  und  ich  werde 
dich  schlachten'.  Und  er  schlach- 
tete ihn.  Und  es  ist  fertig-  und  aus. 


ii.  Gälet  luh:  ,dni  md 
ahrüj  e  lä,  wa-büya  gayr 
ya'äligna  wa-lä  yahallini 
dhruj  [gayr]  bi-l-leyl'.  gäl: 
,delhinah  yahayyä  bis',  herjii, 
hi  wa-hü,  ica-sdkkn  'ald  an- 
fösahum  al-bäb. 

12.  Wa-ys&fahum  'dskeri 
wa-hdbb  lä-'ind  abü-ha.  gä- 
luh:  Mtt-ak  fi  wasdt  al-mdh- 
zen  yahdün,  hi  wa-rijjät. 
gäluh :  ,bitti  mä  tdhdi.  in 
kdn  kidibt,  bä-adbähak'.  gä- 
luh :  .adbdhna,  in  kdna  (so 
=  U\  0is)  kidibt1. 

13.  Wa-s-sebah  [halb]  cind 
al-mdhzen.  hattd  ja  'ind  al- 
mdhzan,  gäluh:  ,änä  miskin. 
bä-ddhul  wasdt  al-mdhzan 
lä-'ind  an-nds,  and  miskin 
hajjäji'.  dahdl  hattd  'indahum. 

14.  Yöm  dahdl  'indahum. 
'ata  al-hörmah  tiyäbuh.  ica- 
hdbbat  hdtta  l-bet  abüha. 
fdthu  la-rijjäl.  gäluh:  {ivar&k 
tekdib  'ald  bitti?  azdnnuh 
'inda-hnm  hajjaji'.  gälu:  .nihä 
tarabbdyna  Idna''.  ad-dölah 
gäl  lil- dskeri:  .dnta  tekdib 
'ald  bitti.  bitti  mä  tdhruj 
makän  wa-nd  bä-adhdhak\ 
wa-dbdhuh.  wa-ngasdt  wa- 
thdllasat. 

i.  März  1902.) 


Mehri. 
1.    Sih      habd  n/aha1     Sirit 
wa-sih  hibrih.  dmür  hibreh: 
Jii'im  la-wdziyak  (^y^^):  tcs- 


32.  (65)  Die  Wildziege. 


Deutsch. 


1.  Mit  ihm  waren  seine  zwei 
Töchter  und  mit  ihm  war  sein 
Sohn.  Er  sagte  zu  seinem  Sohn: 

nadeicät  lä  wa-tüzim     'Ich    wiU    (iir    1,u'i,ien    '1''uu'n, 

1  Lies;  hahanth  oder  fiabdnteh  (Mi  i . 


Hailrami. 

l.  Ma'üh  bandtuh  t inten 
iva-ma'uh  weleduhr  gäl  li- 
waldduh:*  ,bä-ausik:  lä  ta- 
sddig    an-nddl    wa-lä    tä'ti 

So  mit  abweichendem  Akzent  (Muli  i 


32.  Die  Wildziege. 


I.  Prosatexte. 


81 


hdmtak  ajüz  lä,  wa-tfüg  dayf 
lä  wa-hdffig-is  gabili,  voalü 
fagir'.  wa-t-toli  fagdy-s  dayf 
toa-tdyt  gat  fagdy-s  gabili. 
,we-tüzim  hdmt-ek  hämek  lä1. 


2.  Mgörin  jihem,  te  nükä 
hal  ddulet.  iva-bandu  beyt, 
te  ziröt  beyt.  mgörin  äymel 
Ms  mahözin.  magörin  hal 
birkis,  he  ica-hämeh.  sih  zä- 
rit  iva-sek  Us  birek  mahzin. 
ua-ämür:  ,hämi,  sudhi  bis 
mithirSgi1  Ms  al-hdd.  am  ber 
had  ivida  bis,  yagdsbis  t?. 
amirüt :  ,hastou'. 

3.  Ddulet  dmür:  ,ho  be- 
ser,  setyek  ai-seywi  hi-sdrV. 
toli  hasäub  la-hdl  ajüz.  ti 
gahbeth  kM  an-ntsa,  amirüt: 
,hö  hemmek  Id-hrijas  süg'. 
dmür:  ,am  hardg2  tes  ä  hin-i, 
daföne'. 

4.  Semüt.  te  gahdbs  hal 
hibris,  yaddds  wa-yekkebs 
birek  mahzen.  dmür:  ,hämi, 
ho  ber  sahdtk  zäri(t)  di  ddu- 
let; wa-het,  am  ahrigis3  bis, 
yeshdtye  ddulet.  ar  garrdye- 
li  metheregi1  ld-hd,  wa-dn 
ber  ddulet  wida  bis,  yesjj,dt 
le-gr$s'. 


Willen  kundtun:  finde  nicht  Ge- 
meinheiten achtenswert  und  gib 
nicht  dein  Geheimnis  der  Alten 
(preis)  und  verheirate  nicht  einem 
Fremden  und  verheirate  sie  einem 
Stammesgenossen,  auch  wenn  er 
arm  ist'.  Und  dann  verheiratete 
er  sie  einem  Fremden  und  eine 
Schwester  verheiratete  er  einem 
Stammesgenossen.  ,Und  gib  nicht 
dein  Geheimnis  deiner  Mutter 
(preis)'. 

2.  Dann  ging  er,  bis  er  zum 
Sultan  kam.  Und  sie  bauten4 
ein  Haus,  bis  das  Haus  stand. 
Dann  machte  er  darin  Zimmer. 
Dann  wohnte  er  in  ihm,  er  und 
seine  Mutter.  Er  hatte  eine  Wild- 
ziege und  er  schloß  sie  in  das 
Zimmer  ein.  Und  er  sagte: , Meine 
Mutter,  achte  auf  sie,  rede  über 
sie  zu  niemand.  Wenn  jemand 
von  ihr  erfährt,5  raubt  er  sie 
mir'.    Sie  sagte:  ,Gut'. 

3.  Der  Sultan  sagte:  ,Ich  bin 
unwohl,  ich  habe  Lust  nach  Wild- 
ziegenfleisch'. Darauf  sandte  er 
zu  der  Alten.  Als  sie  zu  ihm 
kam,  die  List  der  Frauen,6  sagte 
sie:  ,Ich  wollte  sie  auf  den  Markt 
hinausführen'.  Er  sagte:  ,Wenn 
du  sie  zu  mir  hinausführst,  werde 
ich  bezahlen'. 

4.  Sie  eilte  fort.  Als  er  sie 
zu  ihrem  Sohn  brachte,  nahm 
er  sie  und  gab  sie  in  das  Zim- 
mer hinein.  Er  sagte :  , Meine 
Mutter,  ich  habe  schon  die  Wild- 
ziege des  Sultans  geschlachtet; 
und  wenn  du  über  sie  redest, 
schlachtet  mich  der  Sultan.  Ver- 
heimliche es,  rede  mit  nieman- 
dem, denn  wenn  der  Sultan  von 


sirrek  li-'ajüz  wa-ld  tazduw- 
u-ej  ad-da'if  lä,7  wa-zdwwij 
gabili,  wa-ldu  fagir'.  wa- 
bd'd  zawivdjha  da'if  wa-icdh- 
dah  iihtuh  zaicwejha  gabili.  5 
,ioa-lä  td'ti  sirrek  li-ümmak 
lä'.1 


2.  Wa-bdcd  sär,  hattd  jd 
cind  ad-dolah.  band  beyt, 
hattd  gämet.  wa-bd'd  Idgga  10 
fiha  mahäzin.  wa-bd'd  hall 
flha,  hü  wa-vmmuh.  mdtih 
däbyeh,  geled  caleha  fi  toa- 
sdt  mdhzan.  xoa-gäl  la-timm- 
ah:  ,adhdni  bahä,  mä  tah-  15 
din  bahä  la-hdd.  in  kän 
hadeyti  bahä  lahdd,  yahüs 
caleyl.     gälet  luh:  ,z%nK 

3.  Ad-dolah  gäl:  ,anä  ba- 
sdr,  astehtt  lahm  ad-ddbyah'.  20 
wa-t-täli  rasdl  lä-ind  al- 
lajüz.  hattd  jätuh  keyd  an- 
nisä,  gälet  luh:  ,ani  hamm&t 
aharrijhä  lak  as-süg'.  gäl: 
,in  harrdjtiha   U,    bä-ddfaH.  25 

4.  Daat.  hattd  jäbhäs  cind 
waled-ha,  hadäha  iva-tardh- 
ha  wasdt  al-mdhzan.  gäl  l- 
ümmuh:  ,anä  kud  dabäht 
ddbyat  ad-dolah;  in  kän  30 
hadeyti  bahä,  yadbdhna  ad- 
dolah.  habbini,  lä  tahdin  la- 
hdd, wa-in  kud  ad-dölah  da- 
rä  bahä,  yedbdhna  l-eßahä'. 


1  Für  mithirejl  =  min  thireji  (Müller).       2   Lies:  harcj  abgekürzt  aus  tharej  (Müller).       s  Lies:  ahnjiS  (Müller). 
4  IJaiJrami:   er  baute  (Müller).  5  Hadrami:  Wenn  du  zu  jemand  von  ihr  sprichst   (Müller).  6  ,List  der  Frauen' 

ist   entweder  Epitheton    oder   ihr  Name    (Müller).         7  Das   nachgesetzte   lä  ist  dem    Einflüsse  des  Mehri    zuzuschreiben; 
der  letzte  Satz  gehört  vor  wa-ha'd  (Müller).  "  Vielleicht  ja    bihä    (Müller). 

W.  Hein,  Mehri-Texte.  11 


82 


I.  Prosatexte. 


32.  Die  Wildziege. 


5.  Garrdut  fyami1  de  ddu- 
let, sahbiröt  wa-drdt?  te  gah- 
böt  cd  ajüz,  amirüt:  ,hö  he- 
iter wa-mhisiyet,  sedyek  tiwi 

5  dl  zäritL.  amirüt:  ,am  het 
geryit  li,  ho  hibri  yeshät  zäri3 
de  d&idet.  wezmide*  tes  ayir' 
di  tiwi.  läkin  het  garaye  li 
mathirig  bi;  ica-än  bar  widä" 
10  ddulet,  yesh.6t  hibr'r. 

6.  Garräut  ajüz.  te  gah- 
bdt  ddulet,  amirüt:  ,zärtk 
hol  juwerek1.  hasäub  leh 
ddulet.     ämür :   ,le-gahdybil. 

15  gardur.  te  gihbeh,  ämür: 
,zäretk  sey  (zäriti,  suk),  tehöm 
tahdt  zäriti  häyyet,  ahtiyör, 
wa  tehöm  tahdt  zärit-i  hdy- 
yet :  icd-l-la  sahtön  te-lc. 

20  7.  Amur :  .ad  hesen  yafedi 
min  zäretek :  am  aghäbk  tey 
taläiin  bäkrah,  tafedyen  te,6 
wa-gahäbk  talätin  bäkrah  Id, 
sahtone    tek ;     sin-sin    tdd'. 

25  ämür:  ,zemi  mahlet,  ämür: 
,wizmek  isrin  yom.  am  la- 
ghäbk  tesen   lä,    sahtön    tek'. 


8.    JiMm.    te  tcäthaf   hal- 

himeh  d-ärüs   ba-gät,    himeh 

30  dayf,   ämür:    ,hö   li  zäri  de 


ihr  erfährt,  schlachtet  er  (mich) 
ihretwegen'. 

5.  Es  ging  die  Schwiegermutter 
des  Sultans,  sie  fragte  und  suchte. 
Als  sie  zur  Alten  kam,  sagte 
sie:  ,Ich  bin  unwohl  und  schwach, 
ich  habe  Lust  nach  Wildziegen- 
fleisch'. Sie  sagte:  ,Wenn  du  es 
geheimhalten  wirst,  mein  Sohn 
schlachtete  dieWildziege  des  Sul- 
tans. Ich  werde  dir  ein  Bischen 
Fleisch  geben.  Aber  halte  es  ge- 
heim, rede  nicht  über  mich ; 
denn  wenn  der  Sultan  es  erfährt, 
schlachtet  er  meinen  Sohn'. 

G.  Es  ging  die  Alte.  Als  sie 
zum  Sultan  kam,  sagte  sie: , Deine 
Wildziege  ist  bei  deinem  Nach- 
bar'. Es  sandte  nach  ihm  der 
Sultan.  Er  sagte:  ,Er  komme 
zu  mir'.  Er  ging.  Als  er  zu 
ihm  kam,  sagte  er:  , Meine  Wild- 
ziege hast  du,  willst  du  mir 
meine  Wildziege  lebend  geben, 
wähle,  und  willst  du  meine  Wild- 
ziege lebend  geben;  und  wenn 
nicht,  werde  ich  dich  schlachten'. 

7.  Er  sagte:  ,Nocb  etwas  gibt 
mir  Ersatz  anstatt  deiner  Wild- 
ziege: Wenn  du  mir  dreißig 
Kühe7  bringst,  gibst  du  mir  Er- 
satz,8 und  bringst  du  nicht  die 
dreißig  Kühe,  werde  ich  dich 
schlachten ;  ihr  Alter  sei  eines'. 
Er  sagte:  ,Gib  mir  eine  Frist'. 
Er  sagte:  ,Ich  gebe  dir  zwanzig 
Tage.  Wenn  du  sie  mir  nicht 
bringst,  werde  ich  dich  schlach- 
ten'. 

8.  Er  ging.  Als  er  (des  Spät- 
nachmittags) zu  seinem  Schwager 
kam,  der  die  Schwester  geheira- 
tet, seinem  Schwager,  dem  Frem- 


5.  Särat  sihret  ad-dölah, 
tahäbbarat  ica-däuwwarat. 
hattä  jät  'ind  al-ajuz,  gälet 
la-hd:  ,ni  ba-sär9  wa-taman- 
net  lahm  ad-däbyah''.  gälet 
lahä :  ,in  känis10  mä  baget 
tähkln  bi,  ani  waledi  dabäh 
ddbyet  ed-dölah.  bä-tis  galil 
lahm,  lakän  änti  ähfi  li  min 
tahdin  bi;  wa-in  kän  darä 
ad-dölah,  yedbah  lottedi'. 

6.  Säret  al-ajüz.  hattä  jat 
'ind  ad-dölah,  gäldt  luh:  ,da- 
byetek  Hnd  jdrek'.  ivässa  caleh 
ad-döleh.  gdluh:  ,yfji'.  sdr. 
hätta  ja  lä-induh,  gäluh: 
,dabyeti  mäc-ak,  bagäyt  tijib 
dabyeti,  athayyar,  iva-bagdyt 
tejib  dabyeti  hdyyah;  wa-illä 
bä-adbdhak'. 

7.  Gäl:  ,'äd  si  yafdina: 
in  jibt  talätin  bäkrah,  tafde- 
nak,  wa-lä  mä  jibt  talätin 
bäkrah,  bä-adbdhak,  sinna- 
hen  wdhid'.  gäl:  ,'ati-itn 
muhiah',  gäluh:  ,a'at/k  isrin 
yom.  in  Id  jibta-hen,  adbdh- 
ak'. 


8.  >8är.  hattä  daicä  'ind 
sihruh,  tazäuwwaj  bi-u/jt/ih. 
sihruh  doütf,  gdluh:   ,änä  li 


1  Für   hamxt,   wegen    des   folgenden   d    (MÖLLBl  2  Für  darßt,   Rad.   ,o  (Mi "i.i.er).  3   Für   zärit,    wegen    des 

folgenden   ,/  (Müller).         4  Für  wezmUe  (Möller).  e  Für  <//»/.    wegen  dos  folgenden  d  (Müller).  '    Lies  ttk  nach 

l.iadr.  tafd&nak;  will  man  aber  Heins  Übersetzung  beibehalten,  so  muß  man  ti  oder  tey  lesen   (Miller).         '   Lies  liier  und 
weiter  unten;  junge  Kamelinnen.  Gibst  du  für  dich  Ersatz  (Möller).         "  ,Und  schwach'  fehlt  (Müller).         10  Sub- 

Btantivum  verbale:  Wenn  du  mich  nicht  verraten  willst  (Mi  ller). 


32.  Die  Wildziege. 


I.  Prosatexte. 


83 


ddulet.  het  htmi,  hdmmek  taf- 
de  ärnri,  misnik,  wa-hämmek 
la,  ho  jihmone1.  dmür:  ,äo, 
ica-lü  ti  sehil,  fedyone  tik; 
ldkin  dorne  bereh  meken,  ga- 
derkhe  ld'. 


9.  Töli  jihem.  icdthaf  hol 
himeh  gdher  gabili,  ica-he  fa- 
gir  sih  si1  Id.  dmür:  ,hdyya 
buk,  Mmi,  ho  si  si1  lä,  wd- 
Ikin  ho  si  gauya1.  dymel  leh 
ise  wa-shdt  lieh. 


den,  sagte  er:  ,Auf  mir  (lastet) 
die  Wildziege  des  Sultans.  Du 
bist  mein  Schwager,  hast  du  die 
Absicht,  Ersatz  zu  leisten  für 
mein  Leben,  deine  Ansicht,  und 
wenn  du  die  Absicht  nicht  hast, 
werde  ich  gehen'.  Er  sagte : 
,Wenn  es  mir  leicht  wäre,  würde 
ich  für  dich  Ersatz  leisten;  aber 
dies  ist  schon  viel,  ich  vermag 
darüber  nicht'. 

9.  Dann  ging  er.  Er  kam 
(des  Spätnachmittags)  zu  seinem 
anderen  Schwager,  dem  Stammes- 
genossen, und  er  war  arm,  er 
hatte  nichts.  Er  sagte:  , Will- 
kommen dir,  mein  Schwager,  ich 
habe  nichts,  aber  ich  habe  meine 
Brüder'.  Er  machte  ihm  ein  Abend- 
essen und  schlachtete  für  ihn. 

10.  Und  am  Morgen  ging  er, 
er  und  sein  Schwager.  Als  er 
zum  Wasser  kam,6  sagte  er: 
.Meine  Brüder,  ich  komme  zu 
euch,  mein  Schwager  ist  auf 
der  Suche,  er  hat  die  Wildziege 
des  Sultans  geschlachtet  und 
jetzt  soll  er  sie  ihm  lebend  zu- 
rückgeben und  wenn  nicht, 
(lasten)  auf  ihm  dreißig  Kühe, 
deren  Alter  eines  ist'. 

11.  Dann  sagten  sie:  , "Will- 
kommen dir,  dir  und  deinem 
Schwager.  Dreh'  dreißig  Stricke'. 
Sie  brachten  ihm  je  einen.7  Noch 
ein  Alter  und  eine  Alte  begeg- 
neten sich  auf  einem  Strick.8 
Jeder,  der  kam,  wollte  eine 
Kamelin  bringen.  Zuerst9  kam 
der  Mann,  schnitt  ihn  zwischen 
ihnen.10  Dann  kamen  31  Kame- 
linnen, er  brachte  sie  (Spätnach- 
mittags) zum  Wasser. 


ddbyet  ad-dölah.  ica-dnta 
sihri,  hammet  tafdina'f  gdl: 
,bi-rayak'.  An  ld  hammet, 
bä-slr1.  gdluh:  ,and,  wa-ldu 
si  sahl,  bä-afdik;  ldkin  da  5 
kiiduh  jem.  md  gedert  caleh'. 


9.  Dawd  Hnd  sihruh  at- 
tdni  gabili,  wa-hi'i  fagir,  md 
mdüli  si.  gdluh:  ,yd  hdyya 
bak,  sihri,  md  si  ma%  wa-  io 
lakin  ma%  ahwdni1.  laggd 
luh  casd  wa-dabdh  luh. 


10.  Wa-ke-s-sobeh  gardur, 
he  wa-himeh.  te  luurüd  ha- 
der  humü,  dmür:  ,gauye, 
ho  agrdur  tawdli-kum,  ho 
Mmi  la-gligat,  asfrdt2  zäri 
de  ddulet,  wa-läzerome  la- 
reds  la-ddulet  hdyyat  wd-lla 
leh  talätin  bdkrah  sinni-sen 
tdd\ 

n.  Töli  amörim:  ,hdyya 
buk,  het  wa-himek.  fhös  ta- 
lätin mihdöm'.3  gahdybem 
teh  min  tagt  tayt.  ad  liehar 
wa-ajüz  gatibrö  ha-der 4  mih- 
tdym  tdd.  kdd  (kal-d)  gahdyb, 
yahom  la-häghab  bdkrah.  fe- 
nöni  yenükä  gdyj,  yahiskeh 
biuwe-hi.5  mgorin  yeghdyb 
wdhid  wa-telättn  bekrah,  tau- 
hdyfem  tar  humü. 

1  Lies:  si  (Müller).  2  Für  shat  (Müller).  3  Für  mihtom  vergleiche  bald  mihtäym  (Müller).  4  Für  tarl 

(Müller).  5  Dual?  (Müller).         6  An   der  Tränke   fand    er   die  Stammesgenossen  (Müller).  '  Lies:  ja  eine,  sehr 

junge  Kamelin  (Müller).  8  D.  h.  beide  bekamen  einen  Strick  und  jeder  von  ihnen  erhob  Anspruch  das  junge  Kamel 

zu  liefern.       9  Ich  möchte  es  lieber  ,da'  übersetzen  (Müller).       10  D.  h.  er  zerschnitt  den  Strick  in  zwei  Teile,  seil,  daß 
jeder  eine  Kameliu  bringen  konnte,  so  wurden  31   Kamele;  im  Ms.  steht  überall  ,Kühe',  auch  hier  (Müller). 

11* 


10.  Wa-s-subh  sdr,  hü  wa- 
sihruh.    hattd  ja  fog  al-möt, 

gdl  la-hiim:  ,yd  hawdn-i,  15 
i'iuä  (ajsir  lä-'inilakum,  hdda 
sihr-i  dabdh  ddbyet  ed-dolah, 
wa-delhinah  yeji  ba-hd  wa- 
illä  yasdüim  taldtln  bdkrah 
sinna-hen  wdhid'.  20 


11.  Gälü  luh.  ,hayyd  bek, 
dnta  ica-sihrak1- .  fahds  talä- 
tin hitäm.  jabü  luh  min  wd- 
hidah  icähidah.  'ad  as-sebah 
wa-ajüz  tacdradu  fog  hitdm  25 
wdhid.  min  ja,  bagd  yejib 
bdkrah.  diewal  yeji  rijjdl, 
gafdbuh  beyna-hum.  iva-bd'd 
yeji  lüdhid  tea-talätin  bdk- 
rah, hdtta  däwivd-hen  fog  30 
el-md. 


84 


I.  Prosatexte. 


33.  Der  schlaue  Kadi 


12.  Myörin  jihem,  he  wa- 
himeh,  wa-amür :  ,dd-ye  hörn 
sey  rabäy  min  gduye(.  wa- 
jihemem,   hem  wa-rikdbihem. 

13.  Te  nükä  la-hdl  ddulet, 
gahdybem  yirögiz,  Mm  voa- 
bkerihem.  amürim:  ,nehaum 
nafde  h-Mmen  mine  miwit, 
has  sahdt  zäret-k,  het  ddulet'. 


12.  Dann  ging  er,  er  und 
sein  Schwager,  und  er  sagte: 
.Noch  will  ich  mit  mir  vierzig2 
von  meinen  Brüdern'.  Und  sie 
gingen,,  sie  und  ihre  Kamele. 

13.  Als  er  zum  Sultan  kam, 
kamen  sie  springend,  sie  und 
ihre  Kühe.  Sie  sagten:  ,Wir 
wollen  Ersatz  leisten  für  un- 
seren  Schwager  vom  Tode,   da 


12.  Wa-bad  säru,  hü  wa- 
sihruh,  toa-gäl:  ,bagdyt  mdi 
arbdhi  rijjäl1.  säru,  hum 
wa-rikäbhum. 

13.  Hattd  jäu  lä-ind  ed- 
döleh,  jdu,  hum  loa-zämil- 
hum  wa-rikäbhum.  gdlü:  ,6a- 
gdyna    nefdi   sihr-ana   min 


deine  Wildziege  geschlachtet      oirmßt,  Vöm  dahdll  dabyetak, 


io  amür:  ,ho  gablön  tfoen  gabel     hat,    du   bist   der   Sultan'.    Er     dnta    dolah'.     gäl:  ,anä  ba- 


di  zariti. 

14.  Amur:  ,salliV  li  böme'. 
yagrdur.  te  gahdyb  la-hdl  hdm- 
eh,    yehrüj   zärit   min    birik 

15  maJjzin  hdyyet.  te  gahbis  hal 
ddulet,  dmür:  ,is  zäretk,  dau- 
let,  wa-bkör  ilyöma  ham-s&n 
hnni,  wa-tahlölen  lieh  wa- 
tahrömen  hii. 

20  15.  Ma görin  hagrdyr  M- 
hem,  wa-häs  bar  agrdur  b'i- 
hem,  afsiyl-hem  wa-hihni- 
hem  wa-kermihem.   yazyöt. 

{bahlt,  3.  März   1902.) 


sagte:, Ich  werde  sie  annehmen  als     hv.dhen  gabU  dabyefi'. 
entsprechend  meiner  Wildziege'. 
14.  Er  sagte:  , Warte  auf  mich 
hier'.  Er  ging.  Als  er  zu  seiner 


14.  Gäl:  ,agafü  li  hina'. 
sär.  hattd  ja  lä-ind  ümmuh, 
hdrrej  ad-ddbyah  min  icasdt 
al-mdhzan  hdyyah.  hattd  jdbhä 
'ind  ad-dölah,  gäluh:  ,suf  dab- 
yetek,  ad-dolah,  tce-l-bukür 
bagayta-hen  li-sihri,  yehillhi 
Iah  wa-tetharrdmen  'aley'. 

15.  Wa-bd'd  säru  bi-hem, 
ica-yöm  kud  säru  bi-hem, 
gaddähum  wa  -  hassdmhum 
wa-karrdmhum .    tra-dngasat. 

(4.  März  1902.) 

Es  ist  nicht  ganz  deutlich,  was  mit  der  Wildziege  geschehen  war.  Der  Sultan  scheint  sie  von 
der  Alten  gekauft  und  sie  dem  Sohne  übergeben  zu  haben.  Der  Sohn  scheint  nun  die  Schlachtung 
der  Wildziege  fingiert  und  selbst  seiner  Mutter  eingeredet  zu  haben,  daß  er  die  Wildziege  des 
Sultans  geschlachtet  habe.  Der  Sultan  seinerseits  forderte  die  lebende  Wildziege  oder  Ersatz.  Der 
reiche,  aber  schäbige  Schwager  ließ  ihn  im  Stich,  der  arme,  aber  edle  Beduine  verschaffte  ihm 
den  Ersatz  —  er  aber  wendete  ihn  eben  diesem  Schwager  zu.  Der  letzte  Wille  des  sterbenden 
Vaters  hat  sich  also  in  jeder  Weise  bewährt  —  quod  demonstrandum  erat  (Müller). 


Mutter  kam,  führt  er  die  Wild- 
ziege aus  dem  Zimmer  lebend. 
Als  er  sie  zum  Sultan  brachte, 
sagte  er:  ,Da  ist  deine  Wild- 
ziege, Sultan,  und  diese  Kühe 
will  mein  Schwager,  und  erlaube 
es    ihm    und   verbiete    es    mir'.3 

15.  Dann  ging  er  mit  ihnen, 
und  wie  er  mit  ihnen  gegangen 
war,  machte  er  ihnen  ein  Mittag- 
essen und  ehrte  sie  und  ach- 
tete sie.     Es  ist  zu  Ende. 


Mehri. 

i.  Amür:  gdj,  sih  sadigeh, 

25  gddi.     has   nehör,    dmür   le- 

gödi:    ,ho  hum  le-jhöm  wa-het 

hamk   tesded    bä'di    h-ebfnya 

wu-hö  öd  (dud'i)  gayr  lük  hit, 


33.  (66)  Der  schlaue  Kadi. 

Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Mann, 
mit  ihm  war  sein  Freund,  ein 
Kadi.  Eines  Tages  sagte  er  zum 
Kadi:  ,Ich  will  fortgehen  und 
will,  daß  du  nach  mir  Vormund 


Qadrami. 

l.  Gäl:  rijjäl,  ma'>'/i  sa- 
dtguh,  gddi.  yöm  nehdr,  gäl 
lel-gdih' :  ,bäsir  wa-dnta  ba- 
gdytak  tasud  bddi  Hyäli, 
astd'min    'alök,    yömak   nita 


1  Man  würde  erwarten  )tU6b  (Müller).  j  Ms.   vier;  das  »  von  rabdyn  i-t  ausgefallen  (Müller). 

diese  Eamelinnen  «ill  ich  für  meinen  Schwager,  sie  mögen  ihm  gestattet,  mir  verboten  sein  (Mülli 


:  t.ii-s:  Und 


33.  Der  schlaue  Kadi. 


I.  Prosatexte. 


85 


has  het  sadigi'.  dmür  lieh: 
,hast6u'.  dmür  heh :  ,jihöm\ 
loa-jiMm  gayj. 


2.  Te  nuhor,  gahdyb  le-beyt, 
ksu  harm&t  birek  beyt.  thulül 
Mnls.  amirot  heh:  Jhäm-i1 
la-mol  hük  gahwet'f  amür 
Ms:  ,hast6ul.  amilöt  heh  gah- 
wet. has  bar  amilöt  heh  gah- 
wU,  dmür  Ms:  ,hom  la-heg- 
gir'.  amirot  heh:  Jidstou'. 

3.  Amür  Ms:  ,gdyjis  merd-i 
wa-hö  läzerome  hörn  la-hrij 
lis,  am  Mt  herjite  M  ld'.  ami- 
rot heh:  Jidstou.  ho  herjite 
buk  Id.  wukö  ho  la-hrej  buk 
toa-het  sadig  di  gdyji'. 

4.  Amur  Ms:  ,gdyjis:  wat 
ndka'k  le-häl  harm&ti,  amir 
Ms:  ad,  bis  Si  Imbun' f  ami- 
rot  heh:  ,yehol,  bi  hubün'. 
dmür  Ms:  ,ber  sis  kam  wo- 
rih'f  amirot  heh:  ,ber  si 
werh'. 


5.  Amür  Ms:  ,ioa-läzerome 
Mbö,  hibres  göser  toa-gdyjis 
jihem  min  tiris.  wat  nükä, 
kisyone  hibrös  gösir'.  amiröt 
lieh:  ,gayr  Mbö  la-mol  läze- 
rome'? 


meiner  Kinder  seiest  und  ich 
habe  nur  zu  dir  Vertrauen,  da 
du  mein  Freund  bist'.  Er  sagte 
zu  ihm:  ,Gut'.  Er  sagte  zu  ihm: 
,Geh  fort'.  Und  es  ging  der 
Mann  fort. 

2.  Eines  Tages  kam  er  (der 
Kadi)  zum  Hause  (seines  Freun- 
des), er  fand  die  Frau  im  Hause. 
Er  verblieb  bei  ihr.  Sie  sagte 
zu  ihm:  , Willst  du,  daß  ich  dir 
Kaffee  mache'?  Er  sagte  zu  ihr: 
,Gut'.  Sie  machte  ihm  Kaffee. 
Nachdem  sie  ihm  Kaffe  ge- 
macht hatte,  sagte  er  zu  ihr: 
,Ich  will  gehen'.  Sie  sagte  zu 
ihm :  ,Gut'. 

3.  Er  sagte  zu  ihr:2  ,Dein 
Mann  hat  mich  bevollmächtigt 
und  jetzt  will  ich  mit  dir  reden, 
wenn  du  nicht  über  mich  reden 
wirst'.  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Gut. 
Ich  werde  nicht  über  dich  reden. 
Warum  sollte  ich  über  dich 
reden  und  du  bist  (doch)  der 
Freund  meines  Mannes'. 

4.  Er  sagte  zu  ihr:2  ,Dein 
Mann  (sagte  zu  mir):  Sobald 
du  zu  meiner  Frau  kommst, 
sage  zu  ihr:  Ist  schon  bei  dir 
etwas  von  Kindern  ?  (d.  h.  fühlst 
du  dich  schon  schwanger'?)'  Sie 
sagte  zu  ihm :  .Jawohl,  bei  mir 
sind  Kinder'.  Er  sagte  zu  ihr: 
Wieviel  Monate  ist  es  schon  mit 
dir  (her)'  ?  Sie  sagte  zu  ihm : 
,Es  ist  schon  mit  mir  einen 
Monat  (her)'. 

5.  Er  sagte  zu  ihr:  , Und  jetzt 
ist  es  wie?  Dein  Sohn  ist  kurz 
(d.  h.  noch  nicht  voll)  und  dein 
Mann  ist  von  dir  fortgegangen. 
Sobald  er  kommt,  wird  er  deinen 
Sohn  kurz  finden'.  Sie  sagte 
zu  ihm:  ,Wie  soll  ich  es-  nur 
jetzt  machen'? 


sadigi'.   gdluh :  ,zenl.   gäluh: 
,sirl.    wa-sär  ar-rijja 


2.  Ifdtta  yöm,  ja  lel-bet, 
hdssal  el-hörmah  wasdt  el- 
bet.  jeles  'indahä.  gälet  luh:  5 
,bä-naleggi  lak  gähwah'.  gd- 
lahä:  ,zen:.  laggdt  luh  gäh- 
wah.  yöm  kud  laggdt  luh 
gaMvah,  gdlahä:  ,anä  bä-sir^. 
gälet  luh:  ,zinl.  io 

3.  ,Z6jis  icassd-na,  del- 
Mneh  bä-tkdllam  mfis,  in 
känis3mä  bä-tahkin  bi\  gälet 
luh:  ,zhi.  dni  md  bä-tkdllam 
bak.  l-e"jleh  atkalldm  bak  15 
wa-dnta  sadig  1  zöji'. 


4.  ,Z6jis  gdli:  ild  jit  zind 
hormeti,  gdlahä  :*  'ad  fis  si 
ciydll?  gälet  luh:  ,ndcam,  ß 
ciydl'.  gdlahä:  ,gud  (so)  mi'is  20 
kam  sühur'?  gäUt  luh:  ,kud 
(so)  md%  sehr'. 


5.   Gdlahä:  ,delMnah  Mf, 
wa-ledis   gdsir   wa-zöjis   sär 
min  fögis.  ild  ja,  bä-yahdssil  25 
wa-Udis  gdsir'.     gälet    luh: 
,gayr  lief  aleggi  delhin'f 


1  Eigentlich:  ,willst  du  mich'  und  dann:   , willst  du,  daß  ich'  (Müller). 
stantivum  verbale  (Müller).         4  Lies  gülahä  (Müller). 


Fehlt  im   IJadrami  (Müi.i.ei:) 


Sub- 


86 


I.  Prosatexte. 


33.  Der  schlaue  Kadi. 


6.  Amur  Ms:    ,ho   mahdt- 
time  leh,  has  he  hibre  di  sa- 
digi; hagegk  leh  lä,  ivat  nükä 
he  gösir.    hom  lehättim  leh1. 
5  amirot  hch :  Jidstou'.  gardur 

SIS. 


7.  Te  birwöt,  anköt  bi-gaj- 
jen.  wa-gindth,  te  agäur.  has 
agdur,  nükä  hibeh.  duwo  lä 
io  beyt  wa-dymel  diyeft  wa- 
hschtb  la-häbü  wa-gödi  wa- 
dymel  hihem  diyeft.  has  min 
tar  diyeft,  barem  häbü  wa- 
herüjem  min  hin-eh. 


is  8.  Wa-hds  ber  hurüjem,  du- 
wüt  la-hnih  harmeth  wa-gib- 
höt  xoa-amiröt  heh:  jrukö  het 
hibtcfk  wa-rödek  bi,  ho  wa- 
hibri.     wa-nükä   le-hni  gödi 

20  sadigek  wa-amür  hini:  bis 
si  hubün?  amerk  heh:  ya- 
hdul.  dmür  hini:  bar  sis  kam 
v:örih  min  has  sällis  bi-hu- 
bün?  amerk  heh:  ber  st  werh. 

zsdmür:  harana,  ho  gdyjis 
mirdi  wa-dmür  hini:  sahbir 
harmeti  bisi  hubün  au  Id. 
amirk  heh:  yehdul.  dmür 
hini:  ho  läzeröme  feza'k  leh, 

30  wat  nükä,  yekün  gösir,  wä- 
hn fragdgk  lä ;  has  he  hibre 
di  sadigi.  yekün  gösir  lä, 
iva-hö  läzeröme  hörn  le-hät- 
i/'iii  leh.     ber  dmür  Mni  sa- 

35  digi;  am  harmeti  bis  hubün 
i'ili,   hdttim   lihem.     amerk 


6.  Er  sagte  zu  ihr :  ,Ich  werde 
ihn  vervollständigen,  da  er  der 
Sohn  meines  Freundes  ist.  Ich 
habe  kein  Recht  über  ihn  (d.  h. 
keine  Macht  mehr  es  zu  ändern), 
sobald  er  als  ein  Kurzer  kommt. 
Ich  will  ihn  vervollständigen'. 
Sie  sagte  zu  ihm :  ,Gut'.  Er 
verkehrte  mit  ihr. 

7.  Als  sie  gebar,  kam  sie  mit 
einem  Knaben  nieder.  Und  sie 
zog  ihn  auf,  bis  er  heranwuchs. 
Wie  er  herangewachsen  war, 
kam  sein  Vater.  Er  kam  des 
Abends  ins  Haus  und  machte 
ein  Gastmahl  und  sandte  um 
die  Leute  und  den  Kadi  und 
machte  ihnen  ein  Gastmahl.  Wie 
es  nach  dem  Gastmahl  war, 
gingen  des  Nachts  die  Leute 
fort  und  gingen  hinaus  von  ihm. 

8.  Und  wie  sie  schon  hinaus- 
gegangen waren,  kam  des  Nachts 
zu  ihm  seine  Frau  und  schalt 
und  sagte  zu  ihm:  ,Warum  bist 
du  so  lange  ausgeblieben  und 
hast  mich  und  meinen  Sohn 
allein  gelassen?  Und  es  kam 
zu  mir  der  Kadi,  dein  Freund, 
und  er  sagte  zu  mir:  Ist  mit 
dir  etwas  von  Kindern  ?  Ich 
sagte  zu  ihm:  Jawohl.  Er  sagte 
zu  mir:  Wieviel  Monate  ist  es 
mit  dir  schon,  seitdem  du  mit 
Kindern  empfangen  hast?  Ich 
sagte  zu  ihm :  Mit  mir  ist  es 
einen  Monat  her.  Er  sagte:  ,Nun, 
dein  Mann  hat  mich  bevollmäch- 
tigt und  zu  mir  gesagt :  Frage 
meine  Frau,  ob  etwas  von  Kin- 
dern (da)  ist  oder  nicht.  Ich 
sagte  zu  ihm:  Jawohl.  Er  sagte 
zu  mir:  .letzt  fürchte  ich  für 
ihn,  sobald  er  kommt,  ist  er 
kurz  und  ich  kann  (dann)  nichts 
(mehr  dagegen)  tun;    da  er  der 


6.  Gäla-hä:  ,and  bä-tem- 
mim  'aleh,  yömuh  loaled  sa- 
digi,  mä  hagge  'aleh,  ilä  ja 
gäsir,  bä-tdmmim  "'aleh1.  gä- 
let  luli:  ,zen\    sär  md'ha. 


7.  Yöm  loeldet,  jäbet  weled. 
ica-rabbätuh,  Jiattd  kubür. 
yöm  kubur,  ja  abüh.  dawä 
lä  betuh  wa-legga  diyäfah. 
yöm  min  fög  ad-difah,  sardu 
an-näs  min  'inda-hum. 


8.  Wa-yöm  kud  särü,  da- 
wdt  lä-induh  hormetuh  wa- 
'älaget.  gälet  luh:  ,warä-k 
batet,  nadegt(?)  bi,  anl  wa- 
waledi.  wa-jä  lä-indi  al- 
gädi  sadigek  wa-gal-i:  si 
fis  'iydl?  gutta1  luh:  ndäm. 
gäl-i :  kud  mdis  kam  dshur 
min  yöm  selleti  bil-iydlf  gä- 
let luh :  kud  ma'iya  sehr. 
gälahä :  zöjis  wassäna  wa- 
gdli:  tahübbar  hormeti :  fis 
Hydl  au  lä?  gutta1  luh:  na- 
'dm.  gäli:  delhineh fizit  caleh, 
ilä  ja.  yekün  gäsir,  wa-nä 
in ä  haggät,  lä,  yömuh  xoaUd 
sadigi,  mä  yekün  gösir  /</,- 
wa-nä  delhinah  baget  timmim 
'i'deh.  gud  (so)  gäli  sadigi: 
in  Icän  hurmrti  filia  SiHyäl, 
timmim  'alehum.  gutta1  luh: 
z$n.      wa-tdmmam    'alehum. 


1  Kür  i/nli  (Müller).  s  Die  Nachsetzung  des  lä  ist  dem  Mehri  nachgebildet  (Müller). 


33.  Der  schlaue  Kadi 


I.  Prosatexte. 


87 


heh:  hastöu.  lua-temilm  lihem. 
wa-läzerome  wa-lö  ho  temöm 
Wiem  lä  gödi,  ho  hibri  gösir'. 


9. Amur  Ms:  ,hastöu'.  gdy- 
jis  hasöb  la-häl  gödi.  dmur 
heh,  le-nkd  läzeröme.  dmür: 
,  hastöu',  godi,  ,wiiko  he 
yahsöb  li'9  nüka  le-hineh 
godi.  has  nüka  le  hineh,  dmur 
heh:  ,dä-wukö  Mt  tehsöb  li'f 
dmur  heh:  ,dölet  yehsöb  lin, 
ho  wa-Mt'.  dmer1  heh:  ,has- 
töu'. 

10.  Gardyrem  fahre,  te 
wiselem  hol  dölet,  amürim 
heh:  ,dä-ivukö  Mt  tehsöb  lin'? 
dmür :  ,ho  hiniak,  amürim 
hini:  gödi  ridd  le-harm&t  sa- 
dtgeh,  wa-läzerome  yehdm-i2 
le-ltdgah,  la-htiyör,  wa-ye- 
höm  le-dfä*  hini,  la-htiyör, 
dlfi  ürü.  am  düfa?  hini  dlfi 
sirü,   latgdnah  lä'. 

11.  Godi  amur :  ,hastöu, 
daf'öne  hük  dlfi  sirü'.  wa- 
jihem  gödi  min  hal  ddulet 
wa-dmür  heh:  ,zemi  mahlet 
ibeyt  warh'.  dmür  heh  ddu- 
let:  ,hdstou'.    jihem  godi. 

12.  T6  niikä  hal  härmet 
di  sadigeh,  hirüj  lis.     dmür 


Sohn  meines  Freundes  ist,  (darf) 
er  nicht  kurz  sein,  und  ich  will 
ihn  jetzt  vervollständigen.  Es 
hat  mein  Freund  schon  zu  mir 
gesagt:  Wenn  meine  Frau  nach 
mir  mit  Kindern  (schwanger) 
ist,  vervollständige  sie.  Ich  sagte 
zu  ihm:  Gut.  Und  er  vervoll- 
ständigte sie.  Und  jetzt,  wenn 
sie  nicht  der  Kadi  vervollstän- 
digt hätte,  wäre  mein  Sohn  kurz'. 

9.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Gut'.  Ihr 
Mann  sandte  nach  dem  Kadi. 
Er  sagte  zu  ihm,  er  solle  jetzt 
kommen.  Es  sagte:  ,Gut',  der 
Kadi  (dachte  sich) :  , Warum 
sendet  er  nach  mir'?  Es  kam 
zu  ihm  der  Kadi.  Wie  er  zu  ihm 
gekommen  war,  sagte  er  zu  ihm: 
, Warum  sendest  du  nach  mir'? 
Er  sagte  zu  ihm :  ,Der  Sultan 
sendet  nach  uns,  nach  mir  und 
dir'.  Er  sagte  zu  ihm:  ,Gut'. 

10.  Sie  gingen  miteinander. 
Als  sie  zum  Sultan  gelangt  waren, 
sagten  sie  zu  ihm:  , Warum  sen- 
dest du  nach  uns'?  Er  sagte: 
,Ich  hörte,  sie  sagten  zu  mir: 
Der  Kadi  hat  sich  gegen  die 
Frau  seines  Freundes  gekehrt, 
und  jetzt  will  er,  daß  ich  ihn 
töte,  er  wähle  und  (d.  h.  oder  er 
will  mir  bezahlen,  er  wähle) 
zweitausend.  Wenn  er  mir  zwei- 
tausend bezahlt  hat,  werde  ich 
ihn  nicht  töten'. 

1 1 .  Der  Kadi  sagte :  ,Gut, 
icli  werde  dir  zweitausend  be- 
zahlen'. Und  es  ging  der  Kadi 
vom  Sultan  fort  und  er  sagte 
zu  ihm:  ,Gib  mir  eine  Frist  von 
sieben  Monaten*.  Es  sagte  zu 
ihm  der  Sultan:  ,Gut'.  Es  ging 
der  Kadi  fort. 

12.  Als  er  zu  der  Frau  seines 
Freundes  kam,  redete  er  mit 
ihr.    Er  sagte  zu  ihr:  ,Der  Sul- 


wa-delhtnah  wa-ldu  md  tdm- 
mam  'aleyhim  al-gädi,  hü  wa- 
ledi  gäsir'. 


9.  Gdlahä:  ,z$nl.  zöjha 
rasdl  lä-ind  al-gädi.  gäluh,  5 
delhinah  yiji.  gäluh:  ,zön'. 
gäl  el-gädi:  ,waräh  yersil 
'alt'?  ja  lä-induh  al-gädi. 
yöm  ja  lä-induh,  gäluh:  ,dä- 
toaräk  tSrsil  'ali'f  gäluh:  ,ad-  io 
dölah  yersil  'aleyna,  anä  wa- 
dnta'.  gäluh :  ,z&nl. 

10.  Säru  mdrrah.  hattd 
toaslü  cind  ad- dölah,  gälü 
luh:  ,dä-waräk  tersiValeyna'?  15 
gäluh:  ,anä  sime't :  al-gädi 
radd  calä  hörntet  sadiguh, 
wa-delhina  bagdyt  agtüluh, 
yatahdyyar,  iva-bagä  yedfa 
alfön,  yethdyyar.  in  dafdc  li  o0 
alfen,  md  bä-agtüluh'. 


11.  Gädi  gäl :  ,zen,  bä-adfdc 
lek  alfin'.  wa-sär  al-gädi 
min  cind  ad-dölah.  gäluh: 
,'dtina  muhiah  sdb'ah  dshur1.  25 
gäluh  ad-dölah:  ,z&n.'  sär 
al-gädi. 

12.  Hdtta  ja    lä-ind   här- 
met sadiguh,  tekdllam  maahä. 


1  Lies:  &mur.         -  Eigentlich:  ,er  will  mich'  und  dann:  ,er  will,  daß  ich'. 


88 


I.  Prosatexte. 


34.  Der  Mann  mit  dem  Affen. 


Ms:  döulet  dmür  hini:  dä- 
wukö  rdddek  la-harmet  di  sa- 
digak?  amerk  heh:  ajebk  Ms 
toa-tamemk  la-hibres,  has 
.">  Mbek  jihem  min  tireh.  wa- 
läzeröme  dmür  hini:  lak  ha- 
söret  dlfi  §irül. 


13.  Amirot  heh:  ,hastöu'. 
dmür  Ms:  hardna  ivazemk 
io  teh  mahlet  ibeyt  warh  wa- 
läzeröme  am  nekdk  bihem  lä, 
dmür  hini:  latgdnk,  het  ica- 
se'.  amiröt  heh :  ,hak  dlfi 
Sirü'. 

15  14.  Dibed  dlfi  iru  wa-ji- 
Mm  la-häl  döulet.  wizmeli 
dlfi  sru  wa-dmür  heh:  ,höm 
mink  tirbat ;  rdbf-i  ho  toa- 
hibinye1.  ribeeh  ddidet  he  wa- 

20  hifnnhe,  he  ua-harmet,  it-te 
la-zelim  mine  diniye.  wa- 
gazdut. 

abüd  her  uU,  3.  März    1902.) 


tan  sagte  zu  mir:  Warum  hast 
du  dich  gegen  die  Frau  deines 
Freundes  gekehrt?  Ich  sagte  zu 
ihm:  Ich  liebte  sie  und  vervoll- 
ständigte ihren  Sohn,  da  sein 
Vater  von  ihm  (vor  der  Voll- 
endung der  Befruchtung)  fort- 
gegangen war.  Und  jetzt  sagte 
er  zu  mir:  Auf  dir  (liegt  als 
Pflicht  zu  bezahlen)  einen  Braut- 
preis von  zweitausend'. 

13.  Sie  sagte  zu  ihm :  ,Gut'. 
Er  sagte  zu  ihr:  ,Nun  habe  ich 
ihm  eine  Frist  von  sieben  Mo- 
naten gegeben,  und  jetzt,  wenn 
ich  nicht  mit  ihnen  (den  2000) 
komme ,  sagte  er :  ich  werde 
dich  töten,  dich  und  sie'.  Sie 
sagte  zu  ihm:  ,Nimm  die  zwei- 
tausend'. 

14.  Er  nahm  die  zweitausend 
und  ging  fort  zum  Sultan.  Er 
gab  ihm  die  zweitausend  und 
er  sagte  zu  ihm:  ,Ich  will  von 
dir  eine  Schutzgewähr;  gewähre 
mir  Schutz,  mir  und  meinen  Kin- 
dern'. Es  gewährte  ihm  Schutz 
der  Sultan,  ihm  und  seinen  Kin- 
dern, ihm  und  der  Frau,  bis 
daß  sie  abgingen  vom  Diesseits. 
Und  es  ist  zu  Ende. 


gdlahä:  ,ad-dölah  gäli:  dä- 
kef  raddet  cdlä  härmet  sa- 
digek?  gutta  luh:  habbetha 
wa-tdmmet  cdla  toa-ledhä, 
yöm  abüh  sdr  min  föguh. 
ua-delMn  gäli:  lalek  alfen'. 


13.  Gälet  luh:  ,zinl.  gdlahä: 
"ateytuh  muhiah  säb'ah  dshur 
ica-delMnah  gäli:  in  lä  jibt 
be-hiim,  bä-agtÜak,  änta  wä- 
hl1, gälet  luh:  ,hak  alfen'-. 


14.  Hadd  alfen  wa-sdr  lä- 
cind  ad-dölah.  'atäh  alfen 
wa-gäl  luh :  ,bagdyt  minnak 
terba'ah;  rabbCna  and  wa- 
'iyäli'.  rdbbduh  ad-döleh  hü 
wa-Hydluh  wa~l-hörmah,  hattd 
yezidün  min  ad-dunya.  hdg- 
sat. 

(5.  März   1902.) 


34. 


Mehr 


1.  Amur:  nükä  gayj  wa- 
seh  minjeh.  wat  gasrdwwan, 

25  yebryeh  birek  rihbet.  yend- 
ka'em  lidbü  la-hineh,  ydmrem 
luh:  ,tahöm  söm  minjehk'? 
dmür  hihem:  ,lä'.  amörim 
heh:    ,hardna,    nehdrnk1    te- 

30  nd/äj  seh1,  dmür  hihem:  Jias- 
h'iiiK  wa-nhäj  seh  kal  Uylat 
nehdli  bit. 


(69)  Der  Mann  mit  dem  Affen 

Deutsch. 

1.    Er    sagte:     Es    kam    ein 


Mann  und  mit  ihm  war  ein  Affe. 
Am  Spätnachmittage  ließ  er  ihn 
in  die  Stadt  hinausgehen.  Es 
kamen  die  Leute  zu  ihm,  sag- 
ten zu  ihm:    , Willst  du   deinen 


IJadrami. 

l.  Gäl:  ja  rijjdl.  ma'uh 
rubbäh.  yöm  el-'dsr,  yahär- 
rijuh  wasdt  al-biläd.  yejün 
an-nds  lä-induh.  yegülün 
luh:  ,bagdyt  tebi  rubbähak'  ? 


Affen  verkaufen'?  Er  sagte  zu  gäl  lahiim:  Ja',  galü  luh: 
ihnen:  ,Nein'.  Sie  sagten  zu  ,delh/u  bagayndk  tal'üb 
ihm:  ,Nun.  wir  wollen,  daß  du  ,„„<„-/,..  (/,;/  lahdllt:  -C,V.  ,ra- 
mit  ihm  spielst'.  Kr  sagte  zu 
ihnen: , Gut'.  Und  er  spielte  mit 
ihm  jede  Nacht  unter  dem  Hause. 


Vib  ma'uh  kul  lelah  taht  bit. 


1   .Wir  wollen  dich',  dann   ,wir  wollen,  daß  du'  (MÖLLEE  . 


34.  Der  Mann  mit  dem  Affen. 


I.  Prosatexte. 


89 


2.  Te  leylat  tayt,  widcV 
beh  däulet.  hasob  leh.  dmür 
heh :  ,hdmk  tinkd-i'.  dmür 
heh :  ,ho  inhöne  Id ;  gayr  am 
tehöm  tahdffig-i  hibretk,  in- 
kone'.  dmür  heh  ddulet: 
Jmstöu,  muhäffige  tük  hi- 
briti'. 


3.  Nükä  la-hdl  ddulet.  has 
nüka  la-hdl  ddulet,  dmür  heh: 
,sük  Msen  tagddleh'f  dmür 
heh:  ,si  minjeh'.  dmür  heh: 
,hom  la-gldgeh'.  dmür  heh  : 
Jiastou,  am  tehdm-i1  la-hdg- 
ligeh  tük,  hdhrij  hini  hibritk, 
hörn  la-gldgs'.  dmür  heh: 
,hastou,  am  thdmk  tagligs. 
musdhbire  tesK  dmür  heh  : 
Jiastou1- . 

4.  Sahbür  hibreth.  dmür 
Ms:  ,gayj  yehom  la-gldgis'. 
amirot  heh :  ,hastöu.  wat  bi- 
hilli  la-dwdh-i'.2  dmür  heh 
hibis:  ,amüone  hük  iie(  (so). 
dyrael  heh  ise.  has  bi-hilli, 
dnwö3  gayj. 

5.  Has  berh?  gabrith  gaj- 
nöt,  hibrit  de  ddulet:  ami- 
röt  heh:  ,de  tagdöl  heSen1-? 
dmür  Ms:  .ajdöl  höjet'.  ami- 
rot heh:  ,hom  la-g/dgisl.  dmür 
Ms  :  Jiastöu,  am  thim  ta- 
gldgs,  tardh-i  le-sükf  hirris 
bi-hilli1'.  amirot  heh:  Jiastou1. 


2.  In  einer  Nacht  erfuhr  von 
ihm  der  Sultan.  Er  sandte  um 
ihn.  Er  sagte  zu  ihm:  ,Ich  will, 
daß  du  zu  mir  kommst'.  Er 
sagte  zu  ihm:  ,Ich  werde  nicht 
kommen ;  außer  wenn  du  mir 
deine  Tochter  verheiraten  willst, 
werde  ich  kommen'.  Es  sagte 
zu  ihm  der  Sultan:  ,Gut,  ich 
werde  dir  meine  Tochter  ver- 
heiraten'. 

3.  Er  kam  zum  Sultan.  Wie 
er  zum  Sultan  gekommen  wai-, 
sagte  er  zu  ihm :  ,Was  trägst 
du  mit  dir' '?  Er  sagte  zu  ihm : 
.Mit  mir  ist  ein  Affe'.  Er  sagte 
zu  ihm :  ,Ich  will  ihn  sehen'. 
Er  sagte  zu  ihm:  ,Gut,  wenn 
du  willst,  daß  ich  dir  ihn  zeige, 
laß  deine  Tochter  zu  mir  heraus- 
gehen, ich  will  sie  sehen'.  Er 
sagte  zu  ihm:  ,Gut,  wenn  du 
sie  sehen  willst,  werde  ich  sie 
fragen'.  Er  sagte  zu  ihm:  ,Gut'. 

4.  Er  fragte  seine  Tochter. 
Er  sagte  zu  ihr:  ,Ein  Mann 
will  dich  sehen'.  Sie  sagte  zu 
ihm:  ,Gut.  Sobald  es  bei  Nacht 
ist,  soll  er  zu  mir  kommen  (des 
Nachts)'.  Es  sagte  zu  ihm  ihr 
Vater:  ,Ich  werde  dir  das  Nacht- 
essen machen'.  Er  machte  ihm 
das  Nachtessen.  Wie  es  bei 
Nacht  war,  ging  der  Mann. 

5.  Wie  er  schon  da  war,  trat 
ihm  das  Mädchen,  die  Tochter 
des  Sultans,  entgegen.  Sie  sagte 
zu  ihm:  ,Was  trägst  du  da'? 
Er  sagte  zu  ihr:  ,Ich  trage  ein 
Ding'.  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Ich 
will  es  sehen'.  Er  sagte  zu  ihr: 
,Gut,  wenn  du  es  sehen  willst, 
laß  mich  bei  dir  bei  Nacht 
schlafen'.  Sie  sagte  zu  ihm: 
.Gut'. 


2.Hdtta  lelah  wdhdah,  dura 
buh  ad-dolah.  warn  'alih.  gä- 
Inh:  ,bagdytek  tiji  lä-indi1. 
gäluh:  ,dnä  mä  bä-jt  ld;  gayr 
in  bageyt  ta'tina  bittek,  bd-ji'.  5 
gdluh  ad-dolah:  ,zen,  bä- 
zauwwijak  bitti1. 


3.  Jd  lä-ind  ad-dolah.  yom 
ja   lä-ind   ad-dolah,    gdluh : 
,ma'dk    ays    hdmiluh'?     gd-  10 
luh:  ,mdiya  rubbdh1.  gdluh: 
,bagdyt  (a)süfuh'.  gdluh:  ,zen, 

in     bagdytana     ('u)rauicwik 
iyydh,   rauwivand  bittek,  ba- 
gdyt  asüfha1.  gdluh:  ,zen,  in  15 
bagdtak  tasüfhä,  bä-thabbdr- 
hä\  gdluh:  ,zen'. 

4.  Tahdbbar  bittuh.  gäla- 
hä:  ,rijjdl  bä-yasüf-is'.  gd- 
let  luh:  ,z£n.  ildb  bil-lel  yd-  20 
duw-r.6  gdluh  abüha:  ,bähggl 
lak  'asd'.  laggd  luh  'as~d. 
yom  bil-l&l  dauicd  er-rijdl. 


5.  Yom  kud-uh,  cäraddtuh 
bit  ad-dolah.  gälet  luh:  ,dd  25 
ti'ihmil  ays'?  gdla-hä:  ,hdmiP 
hdjah\  gälet  luh :  ,bagdyt 
asüfhä'.  gälahä:  ,ztn,  in  ba- 
gdyti  tesüflnaha,  hallina  näm 
'indis  bil-lel .  galdtluh:  ,zenl.  so 


1  ,Wenn  du  mich  willst',  dann  ,wenn  du  willst,  daß  ich',  vgl.  IJadr.:  in  bagäyt-ana  (Müller).  s  Wohl  richtig: 

ia-dwä-i,  da  das  h  nicht  wurzelhat't  ist  (Müller).         3  Ms.  duwoh  (Müller).  *  Substantivum   verbale.         5  Gleich  \}l 

(Rhod.).         6  Verbalsuffix  i  für  im  wie  im  Mehri  (Müller).  "•  Ergänze  äna  (Müller). 

W.  Hein,  Mehri-Texte  12 


90 


I.  Prosatexte. 


34.  Der  Murin  mit  dem  Affen. 


6.  Has  bi-hüü.    duwö1   le-  6.    Wie    es    bei    Nacht    war, 

hnls.  has  duwö1  U-hnis,  dmür  g'm8  er  zu  ihl-     Wie  er  zu  ihr 

Ms:  ,gazäm  mezbih'.    amirot  P*«>g«n  war,  sagte  er  zu  ihr: 

,    ,        r      , ,,  ,    v  TA1_.       ■     ,  .lösche    die    Lampe    aus'.     Sie 

heh:  Jezadk (so)  hibi  mm  la-  .        .,        ,  ,  I    , 

'  •  sagte  zu  ihm: , Ich  furchte  meinen 

5  da'«  6?'.   rfffl«r;  ,wukö   Mbis  VateFj  daß  er  von  mir  erfährf 

yewäda'  bU?    mahäglige    täh  Er  sagte:   , Warum  erfährt  dein 


Aö;'e£    /rf.    .^cm/?'    loa-gazdms 
mizbeh  as&. 


7.  Gazmdt     mizbeh.      has 
10  gazmdt    mizbeh,    dmür    Ms: 

däzerome    ho    hibserk    e    ld, 
am   thim-i   le-hdgligis   höjet\ 

8.  Te  ke-s-sobeh,  amirot  heh: 
,höm  la-glegs  läzerome1.  dmür 

15  Ms:  ,hastöu'.  herjis  Ms.  sign 
minjeh.  dmür  Ms:  ,da  heseu 


Vater  von  dir?  Ich  werde  dir 
das  Ding  nicht  zeigen,  außer 
du  verlöschst  die  Lampe  viel- 
leicht'. 

7.  Sie  verlöschte  die  Lampe. 
Wie  sie  die  Lampe  verlöscht 
hatte,  sagte  er  zu  ihr:  ,Jetzt 
sehe  ich  nicht,  wenn  du  willst, 
daß  ich  dir  die  Sache  zeige'. 

8.  Als  es  am  Morgen  war, 
sagte  sie  zu  ihm:  ,Ich  will  es 
jetzt  sehen'.  Er  sagte  zu  ihr: 
,Gut'.  Er  ließ  ihr  es  heraus- 
kommen.     Es    schrie    der    Affe. 


hinisyesgdug'f  amirot:  ,him     Er  sagte  zu  ihr.     Wag  ^^J 
s)  ld1.  dmur :  ,hardna,  ho  fe- 
zciak  min  la-siikf  be-gal. 


bei  dir'?  Sie  sagte:  ,Bei  mir 
ist  nichts'.  Er  sagte:  ,Nun,  ich 
fürchte  mich  auf  der  Erde  zu 
schlafen'. 

9.  Sie  sagte  zu  ihm :  .Nun, 
steige  herauf  zu  mir  auf  die 
Liegebank'.  Er  sagte  zu  ihr: 
,Gut'.  Es  schrie  das  andre  Mal 
der  Affe.   Er  sagte  zu  ihr:  .Ich 


20       9.   Amirot    heh:    ,hardna, 

hdfra  hini  tar  henduV.  dmür 

Ms:  ,hast6u'.   sigg  jös  gäher 

mfnjeh.     dmür    Ms:    ,ho  fd- 

za'afc.  amirot  heh:  ,läzer6me     fechte"  ^^"si^agt 
25  an  feza'k,   keb   birek  halegi\     ,jetzt,  wenn   du  dich  fürchtest, 

dmür  Ms:  ,hdstoui.  komme  herein  in  mein  Gewand'. 

Er  sagte  zu  ihr :  .Gut'. 
10.  Sigg  minjeh.  dmür  Ms:         io.   Es  schrie  der  Affe.     Er 

,ho    Idzeröme     le-sükf   hblf     sa£te  zu  i,ir:  »Wo  soll  ich  jetzt 

amirot  heh:  ,am  thdm  tsebb     schlafen<?     ^   s*gte   zu   ihm: 


30  wa-illa    musägite    la-hibi'. 


, Willst    du    Ruhe    geben,    sonst 


werde  ich  nach  meinem  Vater 
dmür  Ms :  ,am  thim-i  le-sdbb,  8chreien..  Er  sagte  zu  ihr:  ,Weim 
gdb-i  le-sör  sis1.  amirot  heh:  du  willst,  daß  ich  Ruhe  gebe, 
Jiastou'.  laß  mich  mit  dir  verkehren'.    Sie 

sagte  zu  ihm:  ,ihn'. 
ii.  Siytir  Sts.  has  siyürsls,         n.  Er  bescblief  sie.    Wie  er 
söbeh,  dmür  le-hibis:     sie  beschlafen  hatte,  wie  es  am 

1  t/h.duwSh  (Müller).         -  So  Ms.        3  f\j\  Gl 


6.  Yöm  bil-lel,  dauä  lä- 
'indahä.  yom  daivd  lä-inda- 
ha,  gälahä:  ,dtfi  as-sirdj\ 
gäldt  luh:  ,/azd't  abüy  yedrd 
bi'.  gdlahä:  ,däke  abüs  yedrä 
bis?  mä-nd  murauwwis  al- 
hfijch,  gayr  ica-taffet  assirdy. 


7.  (Tafet  as-siräj.)  Yom 
tafet  as-sirdj.  galahä:  ,anä 
delhin  md  suft  e  ld,  in  ba- 
getina*  rauicwU  al-hdjeM. 

8.  Yom  as-säbh,  gälet  luh  : 
.bagdyt  asüf  el-häjclv.  gdla- 
hä: ,zen'.  harrejha  la-hd. 
sdyyah  er-rdbh.  gdlahä:  ,dd 
ays  %ndis  yasily  f  gälet  luh : 
.md  si  'indi'.  gälahä:  ,dnä 
delhin  fizä't  md  ndm  fil-gä''. 


9.  Gälet  luh :  ,taW  indi 
fög  el-hendül'.  gdlahä:  ,zinK 
säyyeh  mdrrah  tdni  er-ru- 
bdh.  gdlahä:  .dnä  fizd'f. 
gälet  luh:  ,dalMneh  in  fizd't, 
(luMd  wasät  tobi'.  gdlahä: 
,zfot. 

10.  Sdyyah  ar-rubbdh.  gd- 
lahä: ,delhina/i  <n><i  />i)ms 
fin'f  ,in  bagdyt  tan  dm  wa- 
Ülä  bätdrrib  'ald  abüy'.  gd- 
lahä: ,in  bagat/tina-  andm, 
hallhia  asir  ma'iy.  gäUt  luh  : 
,zinl. 

11-  Sdr  mä'aha.  yöm  sdr 
maaha.  yöm  as-siibh,   gdl  la- 


35.  Die  zwei  Waisen. 


I.  Prosatexte. 


91 


,kusk  asker  bi-hilli,  yindgjem1 
bi-hibritk'.  hasob  la- asker. 
dmür  hihem:  ,tem  yelloh  ne- 
hdjkem  bi-hibritfr.  amürim 
heh:  ,lä,  nhd  nehäjim  bi-hi- 
britk e  lä\ 


12.  ämür  hihem:  ,ahtiye- 
rim,  thbnem  ti  le-ltdgkem, 
misnö-kem,  wa-tMm  tahrejem 
li  bi-sädg,  ahtiyerim1.  gasdut. 

(abüd  her  Mi,  4.  März  1902.) 


Morgen  war,  sagte  er  zu  ihrem 
Vater :  Ich  fand  Soldaten  bei 
Nacht,  sie  spielten  mit  deiner 
Tochter'.  Er  sandte  um  die  Sol- 
daten. Er  sagte  zu  ihnen:  ,Ihr 
habt  diese  Nacht  mit  meiner 
Tochter  gespielt'.  Sie  sagten  zu 
ihm  :  ,Nein,  wir  haben  nicht  mit 
deiner  Tochter  gespielt'. 

12.  Er  sagte  zu  ihnen:  , Wäh- 
let, wollt  ihr,  daß  ich  euch  töte, 
eure  Meinung,  oder  wollt  ihr 
mir  die  Wahrheit  reden,  wählet'. 
Es  ist  aus. 


biVia :  Jiassdlt  al-dskar  fil- 
W,  yel'abün  bi-bittek'.  wdssä 
lel-äsker.  gäl  lahum:  ,dntum 
al-bärih  laibtu  bi-bitti\  galü 
luh:  ,lä,  nihd  md  Idibna  bi-  5 
bittet. 


12.  Gäl  lahum:  ,in  bagay- 
tüna    agtül-kum,    tahäyyaru, 
wa-in  lä  bagaytüna  la  agtül- 
kum,  takällamu  bis-sidgi.   in-  10 
gasdt. 

(5.  März  1902.) 


Mehri. 

1.  Amur:  däd,2  sih  hubün- 
he  sirii.  mgore  hehar  möt  wa- 
härüs  bi-hämthem  täd  gäher, 
wa-mgöre  galligen  sihem  se 
Id.  bdad  hibhem  sihem  dijojit, 
tebyüd  he-hem  mdshaz,  mds- 
haz. wa-galliy&n  ydtelimem 
wa-hehar  wa-ajüz  yekünem 
be-bet  hibhem  mujanbet. 

2.  Te  nehud  dit,s  hehar  sa- 
hdt  dijöjet  we-garyis.  dmür 
hojrit:  ,icat  galliyen  gahdy- 
bem,  gariyis  mi?ihemi.  gahdy- 
bem  galligen  min  al  almät. 
dmür  höjrit :  ,thalig  hesen'? 
amirot:  ,di  hälog  tiivi  di 
hibek1.  amirot :  ,tiwi  de  di- 
jöjet1.  dmür:  ,hom  la-gldgh'. 

Tanüjuf  heh. 


35.  (to)  Die  zwei  Waisen. 

Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  einer, 
mit  ihm  waren  seine  zwei  Kin- 
der. Dann  starb  der  Alte  und 
es  heiratete  ihre  Mutter  ein  an- 
derer, und  dann  hatten  die  Klei- 
nen nichts.  Nach  ihrem  Vater 
hatten  sie  eine  Henne,  sie  legte 
ihnen  je  ein  Goldstück.  Und  die 
Kleinen  lernten  und  der  Alte 
und  die  Alte  waren  im  benach- 
barten Hause  ihres  Vaters. 

2.  Eines  Tages  schlachtete  der 
Alte  die  Henne  und  versteckte 
sie.  Er  sagte  zur  Sklavin :  , So- 
bald die  Kleinen  kommen,  ver- 
stecke sie  vor  ihnen'.  Es  kamen 
die  Kleinen  aus  der  Schule.  Er 
(einer  von  ihnen)  sagte  zur  Skla- 
vin: ,Was  kochst  du'?  Sie  sagte: 
,Ich  koche  das  Fleisch  deines 
Vaters'.  Sie  sagte:  , Das  Fleisch 
der  Henne'.4  Er  sagte:  ,Ich  will 
es  sehen'.  Sie  stürzte  es  ihm  um. 


Hadrami. 

1.  Gäl:  wähid,  mdih  ciyäl 
tneyn.  ba'd  as-seybah  mät 
ua-ärras  bi-ümmuhum  wähid 
täni  wa-bdd  as-sugayirin  mä  15 
md'ahum  si.  min  bdd  abü- 
hum  mdahum  dijäjah,  tebid 
lahum  kull  yöm  mdshas.  wa- 
s-sugayarin  yefalamün  wa- 
s-seybah  wa-l-ajüz  yekünu  fi  20 
heyt  abühum  at-tdni. 

2.  Hattd  yöm  icähid,  as- 
s~$bah  dabdh  ad-dijdjah  ica- 
habbäha.  gäl  lil-järiye:  ,ild 
jdu  as-sügayirin,  habbiha  25 
minnahum'.  jdu  as-sugayirin 
min  cind  el-ülmah.  gäl  lil- 
järiya:  ,%lgi  lahum'?  gälet 
Iah:  ,d'lig  lähm  abük1.  gälet 
luh:  ,dlig  lahm  ad-dijäjah'.  30 
gälu  lahä:  fiä-nsüfha'.  kab- 
betuh. 


1  Lies:  yinähjem.  2  Für  täd  (Müller).  3  Für  nehOrt  tayt  (Müller).  4  D.  h.  das  Fleisch,  das  jetzt  deinem 

Vater  gehört,  aber  von  der  Henne  herrührt  (Müller).  6     Man  würde  erwarten  'ei  und  t'ilgl  (Müller). 

12* 


92 


I.  Prosatexte. 


35.  Die  zwei  Waisen. 


3.  Mdeni  Mhar  di  gulüb 
hiroh  de  dijöjit  we-gdlb. 
gajjen  sirüt  hiröh  de  dijbjet 
ica-teräuh   bdgi  de   tiwi  we- 

s  wuzüm  gah  galb  iva-tuwyeh 
wa-nfüSem  l-al  almet. 

4.  Te  wdthfem,  ksiyem  ha- 
mehem  wa-mdsyem  bis.  amtir:1 
,hämi,  hibi  ber  sahdt  lin  di- 

10  jSjten.  tca-het  hdhhal  minin, 
nhd  lad  hin  mnteh  lä  ica-läd 
hin  mahdllet  lä,  wa-nhd  ke- 
s-söbeh  muhgarräye,  vsa-het 
hdhhal  minin',   amirot:  ,tem 

15  bi-hdlt. 

b.Wa-gdfyem.  te  ber-hem2 
mekön ,  higzdymem.  mgöre 
■mfüSem?  te  mekön,  hätimem, 
ti  zübehen.  as  ke-s-sobeh,  hi- 
20  yüm  sirgdus  (sirgdut)  le-hem 
wa-zdlliyem  föjer  »ra-giriyem 
sd'ten. 


&.Wa-ds  beri-hem  bekiyem, 
dmür  di  ieh,  dmür .-  ,he  gan- 
25  nun,  wukö  tibdyk'f  dmür: 
Jiähhal  mini,  wa-gabrüS-en 
tthi  Jidrmi  tirit;  tit  hei  jire 
bis  wa-tit  hu  jiryöne  bis', 
adülem  kal  täd  bi-tit. 

30  7.  Täd  dduya,  wa-täd  ji- 
him,  te  birek  rihbet  tit.  ksu 
härmt"/    na-hibrits    wa-thölül 


3.  Sieh  da,  der  Alte  hatte  den 
Kopf  der  Henne  und  das  Herz 
hineingesteckt.  Der  Knabe  ver- 
schluckte den  Kopf  der  Henne 
und  ließ  das  übrige  Fleisch  und 
gab  seinem  Bruder  das  Herz  und 
er  aß  es  und  sie  gingen  (am  Früh- 
nachmittag) in  die  Schule. 

4.  Als  sie  (am  Spätnachmittag) 
kamen,  fanden  sie  ihre  Mutter 
und  küßten  sie.  Er  (einer  von 
ihnen)  sagte  :  .Meine  Mutter, 
mein  Vater  hat  uns  schon  un- 
sere Henne  geschlachtet.  Und  du 
gib  uns  frei,  nicht  mehr  ist  uns 
eine  Heimat  und  nicht  mehr  int 
uns  eine  Wohnstätte,  und  wir 
werden  am  Morgen  fortgehen, 
und  du  gib  uns  frei'.  Sie  sagte: 
,Ihr  seid  frei'-. 

5.  Und  sie  wandten  sich.4  Als 
sie  an  einem  Orte  waren,  hiel- 
ten sie  Mittagrast.  Dann  gingen 
sie  am  Frühnachmittag.  Als  sie 
an  einem  Orte  waren,  verbrach- 
ten sie  die  Nacht,  bis  sie  am 
Morgen  waren.  Wie  es  am  Mor- 
gen war,  ging  die  Sonne  über 
ihnen  auf  und  sie  beteten  das 
Frühgebet  und  sie  lasen  (den 
Koran)8  eine  Weile. 

6.  Und  wie  sie  schon  weinten, 
sagte  der  Ältere,  er  sagte :  ,0 
Kleiner,  warum  weinst  du'?  Er 
sagte:  ,Gib  mich  frei,  und  es 
sind  uns  zwei  Wege  bejresnet; 
auf  einen  stoße  du  und  auf  einen 
werde  ich  stoßen'.  Sie  bogen 
ab,  jeder  auf  einem. 


7.  Einer  ging  verloren  und 
einer  ging  fort,  bis  er  in  einer 
Stallt  war.  Er  fand  eine  Frau 
und   ihre  Tochter  und   verblieb 


3.  Ader  as-s~6bah  galeb6 
ras  ad-dijäjah.  wa-hdd  al- 
icided  wa-sardtha1  ras  ad- 
dijäjah  wa-hdllä  bägi  al- 
lähm  %ca-atä  hüh  el-gelb  wo- 
kaläha  iva-rduicuahü  laind 
al-'ulmah. 

4.  Hattd  jdu,  hässalü  üm- 
mahum  ica-sammüha.  gäl 
laJia:  ,ümmi,  abüna  kud  da- 
bdh  ad-dijäjah.  wa-inti  hilli 
min  nihä\  gäUt  luh:  ,z&n 
bi-l-lel'.* 


5.  Särü.  hattd  küduhum 
makän,  ddllü.  wa-bd'd  rduw- 
icahu.  hattd  makän,  bdyyatn 
hattd  as-subh.  yöm  as-sübh, 
as-sams  sergat  Idhum  wa- 
sdllu  mdrrah  ica-särü9  sä'a. 


6.  Yöm  kud-hnm  bakän. 
gäl  al-kebir,  gäluh:  ,as-sugd- 
yir,  waräk  täbkv?  gäluh: 
,hiü  minni,  bä-ya'äridu  nihä 
tinten  tnriig;  wahdah  dntah 
murr  fiha  ira-nä  wdhdah 
bä-miirr  fiha'.  mdrrau  kull 
wäkid  ji  wdhdah. 

".  Wdhid  dairä,  wa-wähid 
sdr,  hattd  fil-biläd  wdhdah. 
hdssal    hörmah    wa-bütahä, 


1  Einer  im   Namen  beider.         2  Für  nfüiem  (Möller).        3  Substantivuni  verbale  (MCllerV         4  ,Und  sie  gingen 
irt'    (MÜLLKr).  I.lai.lr.  ,und  sie  gingen'    (MÜLLER  '    Vielleicht  ist  gal/>  WO-   nach  ()ah'l>  ausgefallen   (Mi  i.i.kr).  Das 


Fem.  Suffix    ha    ist    auffallend    (Möller). 
il»s  Mcliri  (Müller). 


*  Scheint  verhört    für    Um    bi-hall  (MÜLLEr). 


.Sie   gingen'   statt   ,sie   lasen' 


35.  Die  zwei  Waisen. 


I.  Prosatexte. 


93 


hinisen  wa-hagzdum  hinisen. 
mgore  härüs  bi-hibrits  wä- 
hlIjr '6  bis  äds. 

8.  Mgore  amirot  hämes: 
.gayj  yahzöbih,  anhdl  heh  gdyj 
mdshaz  kil  yöm  kil  yöm1.  ami- 
rot: ,tehdilü  11  lä'.  amirot: 
däzeröme  hadeldlk  tes'.  ami- 
rot:  ,hu  agüdir  leh.  amlite 
heh  samm1. 

9.  Wa-  mgore  loazmet  teh 
ica-sidahiyls  lä  wa-tdb,  te 
gduye,  wa-ds  gduye,  hurüj 
hirüh  di  dijojet  min  birek 
hdfleh.  härmet,  hameth,  sei- 
lulh1  minh  ica-tgtilbeh  birek 
haggät  we-te'dlgen  teh  bi-rif- 
gät. 

10.  Wa-gdyj  tcigd  be-ser, 
wa-mgöre  bäli  nüdi  leh  bi- 
dfyet  wa-mgöre  wigd  bi-hdy'r. 
wa-hurüj  he-mesjid  wa-zöli. 
wa-mgöre  hurüj  tad2  dekkit 
di-mesjtd  wa-t-tömi  la-gäji 
sirö  di  yeherijem.  dmür :  ,ie- 
grit3  tirit  siri  rihbet,  tagt  di 
minfd't  wa-tit  da  dayrüryit: . 

11.  Wa-grdur  min  haldkme 
l-al  sljer,  ksu  bi-sen  harf,  tit 
di  baglät  wa-tit  afiröt.  wa- 
higrdur  min  haldkme,  te  he- 
bet, wuküb  birek  bet.  ksu  hi- 
rim-he,  tit  hamith  wa-tit 
harmeth.  hintäub  hi-sen  türi 
tirü. 


bei  ihnen  und  hielt  Mittagrast 
bei  ihnen.  Dann  heiratete  er  ihre 
Tochter  und  hielt  mit  ihr  Hoch- 
zeit. 

8.  Dann  sagte  ihre  Mutter: 
,Der  Mann  ist  am  Morgen  unten, 
er  scheißt  ein  Goldstück  jeden 
Tag,  jeden  Tag'.4  Sie  sagte :  ,Du 
sagtest  mir  nichts  (Warum  sag- 
test du  es  nicht?)'.  Sie  sagte: 
, Jetzt  habe  ich  dir  es  gesagt'.  Sie 
sagte :  ,Ich  werde  ihm  beikom- 
men, werde    ihm  Gift   machen'. 

9.  Und  dann  gab  sie  es  ihm 
und  er  bemerkte  sie  nicht  und 
es  wurde  ihm  übel,  bis  er  spie, 
und  wie  er  gespieen  hatte,  kam 
der  Kopf  der  Henne  aus  seinem 
Bauch  heraus.  Die  Frau,  seine 
Schwiegermutter,  nahm  ihn  von 
ihm  und  steckte  ihn  in  eine 
Büchse  und  hängte  ihn  an  einen 
Nagel. 

10.  Und  der  Mann  wurde  un- 
wohl und  dann  verlieh  ihm  Gott 
Gesundheit  und  dann  wurde  er 
gesund.  Und  er  ging  hinaus  in 
die  Moschee  und  betete.  Und 
dann  ging  er  heraus  auf  die  Bank 
der  Moschee  und  hörte  zwei  Män- 
nern zu,  die  redeten.  Er  sagte: 
,Zwei  Bäume  sind  hinter  der 
Stadt,  einer  des  Nutzens  und 
einer  des  Schadens'. 

11.  Und  er  ging  von  dort  zu 
den  Bäumen,  er  fand  auf  ihnen 
Früchte,  einen  mit  Baglah  (= 
Datteln)  und  einen  rot.  Und  er 
ging  von  dort,  bis  zum  Haus. 
Er  trat  in  das  Haus  ein,  er  fand 
seine  Frauen,  eine  war  seine 
Schwiegermutter  und  eine  seine 
Frau.  Er  ließ  ihnen  zwei  Frucht- 
stücke fallen. 


jeles  'indahum  wa-ddlla  Hn- 
dahä.  wa-bcid  'drras  bi-bit- 
tahä  wa-mdrr  bahä  al-\irus. 

8.  Ba'd  gälet  ümmaha:  ,ar- 
rijäl  yesbih  tdhtuh  mdshas  5 
kull  yöm  kullyöm'.  gälet  luh: 
,waräk  md  tahki  li'f  gälet 
lahä:  ,delhinah  bä-ahki  li-s'. 
gälet:  ,ani  agder  luh.  bä- 
leggi  luh  as-sdmm.  10 

9.  Wa-bd'd  bä-'atih  iyyäh 
wa-lä  yedrä  bi'.  wa-kaläh 
wa-gaddfuh,  wa-yöm  kalä-h,5 
hdraj  ras  ad-dijäjah  min 
wasdt  suicäh.  hörmah,  sih-  15 
rdtuh,  salletuh  minnuh  wa- 
tarhdtuh  wasdt  gas  ah  ica- 
'allagetuh  bi-r-rüfgah. 

10.  Wa-r-rijäl  wagcu  be- 
sdr,  wa-ba'd  robb  al-alamin  20 
nädä  luh  bil-äfiyah  wa-bdcd 
wagdc  bi-hdyr.  wa-harej  lel- 
mesjid  wa-sdllä.  wa-bd'd harej 
fög  ad-dikkah  hag  al-mesjid 
xca-tsdmmd  'ald  rijjälen  yah-  25 
dun.  gälü:  ,segerten  gafd 
H-biläd,  wdhdah  lil-mdnfdah 
wa-wdhdaJi  lid-darürd' . 

11.  Wa-sär  min  hinäk  lä- 
cind  as-sijär,  hässal  fi-hinna  30 
harif,  ivdhdah  beglah  wa- 
icähdah  hämra.  wa-sär  min 
hinäk,  hdtta  H-bet.  wa-dahdl 
ica-sdkk  al-bet,  hdssal  harim, 
wdhdah  sihretuh  ioa-iodhdah  35 
hormetuh.  saggdt  le-hen  bis- 
ratin. 


1  Vür  Seilülh  (Müller).        2  Für  tat-  (Müller).        *  Für tejtiti  (Müller).       4  Übersetze:  ,der  Mann,  unter  ihm  ist  des 
Morgens,  (unter)  ihm,  dem  Manne,  ein  Goldstück  jeden  Tag  (Müller).         ä  Der  Text  weicht  stark  vom  Mehri  ab   (Müller). 


94 


I.  Prosatexte. 


36.  Jungfrau  Mond. 


12.  Wa  -  tuwitehem.  dmur 
lieh:  ,dä  min  ho  beserliyömei? 
wa-üs  e  bi-sen  min  gon  gon 
te-s-sagf.  ämür:  ,hüz  e  minin1. 

5  ämür:  ,in  thvmen  le-hüz  min- 
ken,  zemen  ti  dih  cli  bi-rif- 
gät>. 

13.  Amirot:  ,antaicel  ha- 
ndfk  ice-hüz  minin1,  yuwezm- 

10  sen  türi  tiro  li-menfä't  ica- 
süzüm  minsen  we-shati-sen. 
wa-gazäut. 

(äli  her  we,  5.  und  6.  März   1902.) 


12.  Und  sie  aßen  sie.  Sie  sag- 
ten zu  ihm :  ,Woher  sind  diese 
Bisr  (=  Datteln)'?  Und  es  er- 
hob sich  auf  ihnen  je  ein  Hörn 
bis  zur  Decke.  Sie  sagten:  ,Nimm 
es  von  uns'.  Er  sagte:  ,Wenn 
ihr  wollt,  daß  ich  es  von  euch 
nehme,  gebt  mir  dies  auf  dem 
Nagel'. 

13.  Sie  sagte:  , Lange  selbst 
darnach  und  nimm  es  von  uns'. 
Er  gab  ihnen  zwei  Fruchtstücke 
des  Nutzens  und  ließ  sie  fort- 
gehen von  ihnen  und  schlach- 
tete sie.    Und  es  ist  aus. 


12.  Wa-kalänhen.  gälü  luh: 
,dä  minin1  al-bisr  dölah'f 
bagü  fl-hinna  min  garn  garn 
hdtta  as-sdgf.  gälet  luh:  Jiar- 
rrjhen  mi-nhä'.  gäl-hinna: 
,i}i  bagaytena  harrijhum  min- 
naken,  a'teynali fi-r-rüfgah'. 

13.  Gälet  luh:  ,hüduh  en- 
nefsak  wa-härrij  mi-nhä\ 
'atd-Mnna  al-basrat&n  lil- 
mänfaah  ica-hdrraj  minna- 
hinna  wa-dabdhhen.  wa-an- 
gazdt. 

(6.  und  8.  März  1902.) 


Mehri. 

l.  Amur:  täd,  sih  harm&t 
iva-sis  gajinöt,  hemmis  We- 
15  rit.2  hirnd  bis  ddulet.  sesial* 
min  rahbeth.  te  nükä  la-hdl 
hibis,  ämür  heh:  ,höm  la- 
hddis  hinük,  himdk  bi-hib- 
ritk,  hämmis  Werit'. 


36.  (72)  Jungfrau  Mond. 

Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  einer, 
mit  ihm  war  eine  Frau  und  mit 
ihr  war  ein  Mädchen,  ihr  Name 
war  Mond.  Es  hörte  von  ihr  ein 
Sultan.  Er  machte  sich  auf  aus 
seiner   Stadt.    Als    er    zu   ihrem 


rjadrami. 

l.  Gäl:  ivähid,  mci-äh  hör- 
mah  wa-mdhd  bineyyah,  is- 
maha  Gamär.  sirnd*  bahä  n,i- 
dolah.  astäl  min  biläduh. 
hattä  ja  lä-ind  abüha,  gäluh : 


Vater  kam,  sagte  er  zu  ihm:  , Ich      ,bagäyt  a'drris    indak,   simit 
will   bei   dir  heiraten,   ich  hörte      bi-bittek,   ismaha  Gdmar1. 
von  deiner  Tochter,  deren  Name 
Mond  ist'. 

2.  Er  sagte  zu  ihm:  ,Gut, 
wenn  du  bei  mir  heiraten  willst, 
fürchte  ich,  daß  du  über  den 
Brautpreis  nicht  vermagst,  ihr 
Name  ist  teuer'.  Er  sagte  zu  ihm: 
li;  kam  hasdrts1  /  ämür  heh:  ,Ich  werde  es  auf  mich  nehmen;  hasärätha'f  gäluh: ,bä-tasula5 
25  Jellone  lük  miyet  firhin  we-hu      wieviel  ist  ihr  Brautpreis'?    Er     'alek    miyäh    mührah    wa-nä 

hamsin  bäkrah  ica-hämes  de-     saSte  zu  ihm:  >Du  wirst  auf  dich 

nehmen  hundert  Stuten  und  für 
mich  fünfzig  junge  Kamelinnen' 
und  für  ihre  Mutter  ist  ihre  Be- 
zahlung zwanzig  Seidenkleider'. 
Es  sagte  zu  ihm  der  Sultan: 
,<iut,  ich  will,  daß  du  mir  die 
Hochzeit  veranstaltest'. 


20  2.  Amur  heh :  ,hastuu,  am 
thöm  thddis  hini,  fizdk  tük 
tegödir  la-hsärts  e  lä,  häm- 
mis gdl'v.   amvr  heh:  ^ellöne 


fats  asrin  talesi.  ämür  heh 
ddulet:  ,/iastöu,  hamk  thijer 
hini  ars'. 


2.  Gäluh:  ,zen,  in  bagayt 
tddrris  cindi,  fizitak  mä  tig- 
der  'alä  hasärethä,  ismaha 
galt1,  gäluh:  ,bä-sulb  li;  kam 


hamsin  bäkrah  wa-ümmaha 
dafätha  'isrhi  rnasft  hai  ir\ 
gäluh  ad-dölah:  ,zin,  bagäyt- 
ek  tamür  li  az-zewäf. 


Für  ^jil  ^^c  (Mfu.Kit). 


"'ii'  ist  vielleicht  ursprünglicher  als  häril  (Mülles). 


*  Hein:   Kühe  (Mi  i.ler).  5  Im  Ms.  steht   '•■-  laHla  an  erster  und   bä-Hl  an   zweiter  Stelle  (M0u.be). 


1  Für  ,fe«n/  (Mixlkr). 


3  7.  Jungfrau  Sonne. 


I.  Prosatexte. 


95 


3.  Amur  heh  hibis:  ,medi- 
yife  hesenif  ämür  heh:  ,me- 
diyife  his  sekker  iva-asel1. 
ämür  heh  :  ,hastöul.  hijro  ars. 
has  min  tar  ars,  ämür  heh: 
,höm  le-bär  bi-harm&ti1.  ämür 
heh:  ,ho  hibriti,  hdmmis  goli; 
ahegog  lis  e  lä  min  tahrej  min 
hinie.  dmür:  ,ho  muthäwile 
hinük  lä'. 


4.  Ämür  heh  hibis:  ,am  hei 
muthduwile  Juni  (lä),  binehis 
bet;  fezdk  lis  min  hiyüm  ta- 
däds  e  lükK  ämür  heh:  ,ha- 
stöu1.  benu  Ms  bet  wa-sallis 
min  hat  hibis. 

5.  Te  dawis  nhäli  bet,  ami- 
rot heh :  ,ho  wakebite  lä,  gayr 
ica-gehdbk  hini  hadämiye  hi- 
bes,  hastöu,  wakebiten1- .  hädico 
his  hadämse  humü  hibis. 


6.  Amiröt  heh:  Jäzerome 
hamk  sisöm 1  hini  saffet  di- 
dheb1.  sisem  his.  amirot  heh: 
,ddi  hörn  minddyf  harir,  ho 
jenbeti  galyet ;  ahegog  lis  be- 
g&  ä  lä,  ica-ho  hdmmi  göli, 
had  yelhägi  lä  gayr  hit,  has 
het  ddidet1.     ica-gasäut. 

(ahüd  her  Ali,  5.  März  1902.) 


3.  Es  sagte  zu  ihm  ihr  Vater: 
,Was  wirst  du  als  Gastmahl 
geben'?  Er  sagte  zu  ihm:  ,Ich 
werde  als  Gastmahl  ihr  Zucker 
und  Honig  geben'.  Er  sagte  zu 
ihm:  ,Gut'.  Er  veranstaltete  die 
Hochzeit.  Wie  es  nach  der  Hoch- 
zeit war,  sagte  er  zu  ihm:  ,Ich 
will  mit  meiner  Frau  (des  Nachts) 
gehen'.  Er  sagte  zu  ihm:  ,Der 
Name  meiner  Tochter  ist  teuer; 
ich  kann  es  ihr  nicht  auferle- 
gen, daß  sie  von  mir  hinausgeht'. 
Er  sagte:  ,Ich  werde  nicht  bei 
dir  verbleiben'. 

4.  Es  sagte  zu  ihm  ihr  Vater: 
,Wenn  du  (nicht)  bei  mir  ver- 
bleiben wirst,  bau'  ihr  ein  Haus; 
ich  fürchte  für  sie,  daß  die  Sonne 
sie  dir  nimmt'.  Er  sagte  zu  ihm: 
,<Jut'.  Er  baute  ihr  ein  Haus 
und  nahm  sie  von  ihrem  Vater. 

5.  Als  er  sie  (abends)  unter 
(hinter)  das  Haus  brachte,  sagte 
sie  zu  ihm:  ,Ich  werde  nicht 
eintreten,  außer  du  bringst  mir 
meine  abessynischen  Diener,  gut, 
(dann)  werde  ich  eintreten'.  Er 
brachte  ihr  (abends)  ihre  fünf 
abessynischen  Diener. 

6.  Sie  sagte  zu  ihm:  , Jetzt 
will  ich,  daß  du  mir  eine  goldene 
Bank  kaufst'.  Er  kaufte  sie  ihr. 
Sie  sagte  zu  ihm:  ,Noch  will  ich 
einen  seidenen  Teppich,  meine 
Seite  ist  teuer;  ich  kann  es  ihr 
nicht  auferlegen,  daß  sie  auf 
dem  Boden  (liegt),  und  mein 
Name  ist  teuer,  keiner  erlangt 
mich  außer  du,  da  du  Sultan 
bist'.    Und  es  ist  aus. 


3.  Gäluh  abü-ha:  ,bä-ta- 
ddyyif  ays'?  gäluh:  ,bä-ddy- 
yif  lahä  sükkar  wa-'dsal\ 
gäluh:  ,zenl.  marr2  az-zewäj. 
yom  min  az-zewäj,  gäluh:  5 
,bagäyt  serri  fuserri)  hor- 
meti'.  gäluh:  ,dnä  bitti,  is- 
mahä  gäli;  mä  ('ajhig  'aley- 
hä  taforü'j  min  Hndi1.  gäluh: 
,mä-nä  jälis  %ndakl.  10 


4.  Gäluh  abüha:  ,in  lä 
bagdyt  tdjlis  cindi,  (bin  lahä 
bet;  fizit  'aldyhä  min  as- 
sems  tahudhä  calekl.  gäluh: 
.zenK  band  lahä  bet  iva-sälla-  15 
hä  min  cind  abüha. 

5.  Hattd  daioivähä  taht 
el-bet,  galet  lull:  ,dni  mä-ni 
täli'ah,  gayr  wa-ßbt  li  ha- 
dämi  hubus,  zen,  bä-dtlal.  20 
dawwä  lahä  liadämha  ham- 
sdh  hubüs. 

6.  Gälet  luli:  ,delhina  ba- 
gdytak  testeri  li  sdffah  d'hdb1. 
astarä  lahä.  gälet  luh:  ,'äd-  25 
eni  bagdyt  firäs  harir,  dni 
jdnbi  gäli;  mä  ahig  caWi  fi- 
lgä\  iüd-ni  ismi  gäli,  mä  had 
yahassil-ni  gayr  inta,  ydum- 
ek  doleh1.   wa-dngasat.  30 

(7.  März  1902.) 


Mehri. 

l.  Amur:  gayj,  sih  gajnöt, 
sis  hämes,  hhnmüt  bi-hibrits 

1  Für  tUom  und  ttiem  (Müller). 


37.  (76)  Jungfrau  Sonne. 

Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Mann, 
mit  ihm  war   ein  Mädchen,   mit 

2  Für  amärr  (Müller). 


IJadrami. 

1.    Gäl:  wähid,  ma'iih  bu- 
näyyah,   wa-mduh  ümmaha, 


96 


I.   Prosatexte. 


37.  Jungfrau  Sonne. 


Hiyüm.  rtükä  la-häl  hibis  tö- 
jir.  dtnür  heh :  ,thdm  Söm 
(tsöm)  li  hibreth1?  dmür  heh: 
,yehdul,  sam4ns  (esamSns)'. 
5  ('nt)ur  heh:  ,bi-kdm  samAns 
IV  f  dmür  heh:  ,bi-hobd  ba- 
gäl\  dmür  heh:  ,hastöul.  dmür 
heh:  ,zem-i  mihlet'.  dmür  heh: 
,hdstoui. 


io  2.  Jihem  le-hdl  hibinhe. 
dmür  hihem:  ,se§mek  (ses- 
mek)  gajnot  bi-höbd  bagäl'. 
dmür  heh  tdd  min  hibinhu: 
,ho  hörn  la-häris  bis1,    dmür 

15  heh  hibeh :  Jidstou.  am  thöm 
thäris  bis,  hsdrts  humüh  tief1. 
dmür  heh  hibre'h:  ,hastoul. 

3.  Amur:  ,höm  le-jhöm  lis 
la-häl  hibis1.    dmür  heh  Jii- 

20  breh:  ,höm  le-jhöm  sük  la- 
fflegs1-.  dmür  heh:  ,fözd  lü-k, 
am  jehämk  si,  had  IdydnkK 
dmür  heh:  ,wukö  Idydnem 
ti1?   dmür  heh:   ,ho  agälgak 

25  hayr  min  hebinye'.  dmür  heh: 
,ho  afözd  had  Idyen-i  lä,  si 
hihem  seher1.  dmür  heh:  ,th&m 
tejhöm  si,  hdstou'. 


4.  JiMm  sih  hibreh.  te 
30  mekön,  gabürem  tehem  höbd 
suweher,  tfüh  gajj&n.  segg 
hibeh.  dmür:  ,hibri  hoi?  ami- 
rnt  heh  härmet:  ,am  thöm 
tadfd'  hini,  hibrek  bireh 
86  k-s-suwiher1.    dmür  Ms:  ha- 


ihr  war  ihre  Matter;  sie  nannte 
ihre  Tochter  Sonne.  Es  kam  zu 
ihrem  Vater  ein  reicher  Mann. 
Er  sagte  zu  ihm:  , Willst  du  mir 
deine  Tochter  verkaufen'?  Er 
sagte  zu  ihm;  ,Jawohl,  ich  werde 
sie  verkaufen'.  Er  sagte  zu  ihm: 
,Um  wieviel  wirst  du  sie  mir 
verkaufen'?  Er  sagte  zu  ihm: 
,Um  sieben  Maultiere".  Er  sagte 
zu  ihm:  ,Gut'.  Er  sagte  zu  ihm: 
,6ib  mir  eine  Frist'.  Er  sagte 
zu  ihm:  ,Gut'. 

2.  Er  ging  zu  seinen  Söhnen. 
Er  sagte  zu  ihnen:  ,Ich  habe  ein 
Mädchen  um  sieben  Maultiere 
gekauft'.  Es  sagte  zu  ihm  einer 
von  seinen  Söhnen:  ,Ich  will  sie 
heiraten'.  Es  sagte  zu  ihm  sein 
Vater:  ,Gut.  Wenn  du  sie  hei- 
raten willst,  ihr  Brautpreis  ist 
fünftausend'.  Es  sagte  zu  ihm 
sein  Sohn:  ,Gut'. 

3.  Er  sagte:  .Ich  will  ihret- 
wegen zu  ihrem  Vater  gehen'. 
Es  sagte  zu  ihm  sein  Sohn:  ,Ich 
will  mit  dir  gehen,  daß  ich  sie 
sehe'.  Er  sagte  zu  ihm :  ,Ich 
fürchte  für  dich,  wenn  du  mit 
mir  gehst,  daß  jemand  dich  ver- 
zaubert (mit  dem  bösen  Blick)'. 
Er  sagte  zu  ihm: , Warum  (meinst 
du),  daß  sie  mich  verzaubern'? 
Er  sagte  zu  ihm:  ,Ich  sehe  in 
dir  den  besten  meiner  Söhne'. 
Er  sagte  zu  ihm:  ,Ich  fürchte 
nicht,  daß  jemand  mich  ver- 
zaubert, mit  mir  ist  gegen  sie 
ein  Zauber'.  Er  sagte  zu  ihm: 
, Willst   du  mit  mir  gehen,   gut'. 

4.  Es  ging  mit  ihm  sein  Sohn. 
Als  sie  an  einem  Orte  waren, 
begegneten  ihnen  sieben  Zaube- 
rinnen, sie  raubten  den  Knaben. 
Es  schrie  sein  Vater.  Er  sagte: 
,Wo  ist  mein  Sohn'?  Ea  sagte 
zu  ihm  eine  Frau :  .Wenn  du 
mir    bezahlen    willst,    dein    Sohn 


sdmmat  bi-bittahä  a^-SSms. 
ja  lä'ind  abüha  täjir.  gäluh: 
,bagdyt  tabi  'aley  bittafc? 
gäluh:  ,nd'am,  bä-steriha'. 
gäluh:  ,bi-kdm  bä-testeriha'? 
gäluh:  ,bi-sab'  bagäl1.  gäluh: 
,z$nl.  gäluh:  ,'dtina  mühiah'. 
gäluh:  ,zfoii. 


2.  Sär  lä-ind  abüh  (1.  'iyä- 
luh).  gäluh:  ,astaret  bundy- 
yah  bi-sdb1  bagäl'.  gäluh  wä- 
hid  min  'iyäluh:  ,anä  bä- 
'drris  bahä1.  gäluh  abüh : 
,zen.  in  bagdyt  tetzduivicaj 
bahä,  hasäritha  hamsa  aläf'. 
gäluh  icaleduh:  ,z$n'. 

3.  Gäluh:  jbagdyt  asir  laliä 
lä-ind  abüha'.  gäluh  waled- 
uh:  ,bagdiß  macdk  bä-süfha'. 
gäluh:  ,fizi't  'alek,  in  sirt 
mal,  had  yugbedek'.  gäluh: 
,ke  yagbudüna'f  gäluh:  ,anä 
sufak  Mr  min'iyäli'.  gäluh: 
,anä  mä  dfzd  had  yagbüdna. 
mi'i  lahum  sihr\  gäluh:  ,6a- 
gdyt  tesir  mfä,  zen'. 


4.  Särmdüh  iraleduh.  hattd 
makän,  cäradühum  sab'  sa- 
u'i'thir,  sallen  al-iculed.  sdy- 
yah  abüh.  gäl:  ,iceledi  fen'f 
gäUt  luh  hormeh:  ,bagdyt 
tidfd  li.  jib  Iah  weUdek, 
kuduh     md'a     as-sawähir'. 


37.  Jungfrau  Sonne. 


I.  Prosateste. 


97 


stöii,  diiföne  Ms,  am  hadwes 
teh  ti'.  arniröt  heh:  ,hast6u, 
diföne  hini  hesen1?  dmür 
Ms:  ,dif'6ne  Ms  baglet1. 


5.  Bärüt  sirih.  has  duwüt 
tar  tennür,  ksüt  ajzön,  thd- 
men  tsfydten  teh.  tegdsbeh  te- 
sen  wa-bärüt  beh.  te  hadwith 
la  -  hol  Mbeh,  arniröt  heh  : 
,galex  hibrekK  dmür  Ms: 
Jiastöu'.  arniröt  heh:  ,höm 
defd'ti1.  wezmis  baglet.  wa- 
ajüz  jihmöt. 


6.  Wa-he,  hehar,  jihem,  he 
wa-hibreh,  la-hdl  gajnöt.  te 
nika'am  la-hdl  gajinöt,  kti- 
sum  Mbis  ber  möt.  amürim 
Ms :  ,nehöm  nijhöm;  nehdms 
sin1,  arniröt  Mhem  :  ,ho  läze- 
röme  Mbi  ber  möt  iva-hämi 
tcahsis  büme1.  amürim  Ms: 
,nhd  bar  sismen  tös  min  M- 
bis  wa-läzerörae  tarhet&s  lä\ 

7.  Arniröt  Mhem  hämes: 
,am  intern  def'dya  hini  bag- 
let, hdstou'.  ivuzümem  tes  bag- 
16t.  arniröt  Mhem :  Jäzeröme 
ddydera  (k~i)  gajnöt'.  dib- 
dem  tes  loa-jhemem  Ms  t$ 
rihbdth. 

8.  Has  nika'am  rihböt,  gaj- 
jen  dmür  Mbeh:  ,hamk  tehi- 
jer  Mni  ars'.  amür  heh  M- 
beh:  ,hastöu'-.    gajjen  sehbür 

1  Abgekürzt  für  galeg  (Müller). 
W.  Hein,  SIchri-Telte. 


ist  scliou  mit  den  Zauberinnen'. 
Ei-  sagte  zu  ihr:  ,6ut,  ich  werde 
dir  bezahlen,  wenn  du  mir  ihn 
(des  Nachts)  bringst'.  Sie  sagte 
zu  ihm:  ,Gut,  was  wirst  du  mir 
bezahlen'?  Er  sagte  zu  ihr: 
,Ich  werde  dir  ein  Maultier 
zahlen'. 

5.  Sie  ging  (in  der  Nacht) 
hinter  ihm  (dem  Knaben).  Wie 
sie  (des  Nachts)  zum  Ofen  kam, 
fand  sie  Weiber,  die  ihn  schlach- 
ten wollten.  Sie  raubt  ihn  ihnen 
und  ging  (des  Nachts)  mit  ihm. 
Als  sie  ihn  (des  Nachts)  zu 
seinem  Vater  brachte,  sagte  sie 
zu  ihm:  , Siehe  deinen  Sohn'. 
Er  sagte  zu  ihr:  ,Gut'.  Sie  sagte 
zu  ihm:  ,Ich  will  meine  Be- 
zahlung'. Er  gab  ihr  ein  Maul- 
tier.   Und  die  Alte  ging. 

6.  Und  er,  der  Alte,  ging,  er 
und  sein  Sohn  zu  dem  Mädchen. 
Als  sie  zu  dem  Mädchen  kamen, 
fanden  sie  ihren  Vater  schon  tot. 
Sie  sagten  zu  ihr:  ,Wir  wollen 
gehen,  wir  wollen  dich  mit  uns 
nehmen'.  Sie  sagte  zu  ihnen: 
, Jetzt  ist  mein  Vater  schon  tot 
und  meine  Mutter  allein  hier'. 
Sie  sagten  zu  ihr:  ,Wir  haben 
dich  schon  von  deinem  Vater 
gekauft,  und  jetzt  werden  wir 
dich  nicht  lassen'. 

7.  Es  sagte  zu  ihnen  ihre 
Mutter:  ,Wenn  ihr  mir  ein  Maul- 
tier bezahlen  werdet,  gut'.  Sie 
gaben  ihr  ein  Maultier.  Sie  sagte 
zu  ihnen:  , Jetzt  nehmt  das  Mäd- 
chen'. Sie  nahmen  sie  und  gingen 
mit  ihr  bis  zu  seiner  Stadt. 

8.  Wie  sie  in  die  Stadt  kamen, 
sagte  der  Knabe  zu  seinem 
Vater:  ,Ich  will,  daß  du  mir 
die    Hochzeit    vorbereitest.     Es 

2  Hier  ist  ein  Satz  ausgefallen. 


gälahd:  ,z3n,  bä-adfd'  lis,  in 
dawaytih  li'.2  gäUt  luh: 
,bä-adfd'  lis  bdglah1. 


,zen' 


5.  Seret  gafdh.  liattd  da-  5 
loet  fög  at-tandr,  hdssalet 
frerim,  bagdyn  yedbdhneh. 
tehüs  hinna  iva-saret.  hattd 
daioettuh  lä-'ind  abüh,  gälet 
luh:  ,hud  ivaledek'.  gälahd:  10 
,zen'.  gälet  luh:  ,bagdyt  daf- 
cdti'.  'atäha  bdglah.  al-ajuz 
sdret. 


6.  Wa-hü,  as-sebah,  sdr, 
hü  wa-waleduh,  lä'ind  al-bu-  15 
ndyyah.  hiattd  jau  lä'ind  al- 
bundyyah,  hdssalau  abttha 
kud  mät.  gäldu  lahd:  ,ba- 
gdyna  nesir;  bagaynds  mac 
nhd1.  gälet  la-hüm:  ,dni  del-  20 
h/na  abüy  kud  mät  iva-ümmi 
loähdaha  Mna'.  gälü  lahd: 
,nhd  kud  astereynds  min  abüs 
iva-delhinah  mä  bä-nahallis~l. 

7.  Gälet  lahüm  ümmaha:  25 
,in  bagdytu  tadfdu  li  bdglah, 
zen'.  catäha  bdglah.  gälet  lä- 
hum:  ,delh,inah  hüdu  al-bu- 
jidyyaM.  hadöha  wa-säru 
bihd  hattd  bildduh.  30 

8.  Yöm  jäu  al-bildd,  al- 
wulöd  gdl  la-büh:  ,bagdytak 
tamürr  li  az-ziwdf.  gdhih 
abüh:  ,zenl.  al-wuled  tahdbbar  35 


13 


98 


I.  Prosatexte. 


38.  Der  Besuch  im  Vaterhause. 


hibeh,  dmür  heh:  Jiaserts 
kam'  ?  dmür  heh :  ,has6rts 
lekk  wa  -  baglet  10a  -  diyefts 
oser  juwöni  hlriz  di-ziret 
5  iva  -  holögse  ruböt  harduret 
v:a-sabhäts  Simsete  lül,  we- 
böli  didis  difdthem  min  sa- 
bäiyet\  dmür  heh:  ,hast6n, 
kall  &i  tebüt'.  wa-gazdut  wa- 
io  htalasöt. 

(abüd  ber  äU,  6.  und  7.  März  1902.) 


sagte  zu  ihm  sein  Vater:  ,Gut'. 
Der  Knabe  fragte  seinen  Vater, 
er  sagte  zu  ihm:  , Wieviel  (be- 
trägt) ihr  Kaufpreis'?  Er  sagte 
zu  ihm:  ,Ihr  Brautpreis  (betragt) 
hunderttausend  und  ein  Maultier 
und  ihr  (Hochzeits-)Mal  zehn 
Säcke  Kessireis  und  ihre  Kleider 
sind  vier  Seidengewänder  und 
ihre  Morgengabe  ist  ein  Perlen- 
diadem, und  (was)  die  Herren- 
(Familienmitglieder  oder  Kinder) 
ihres  Vaterbruders  (betrifft,  be- 
trägt) ihre  Bezahlung  je  ein 
Redif  (ein  über  die  Schulter 
geworfenes  Tuch)'.  Er  sagte  zu 
ihm:  ,Gut,  jede  Sache  ist  fest'. 
Und  es  ist  zu  Ende  und  aus. 


abüh,  gäluh:  Jjasärethä1 
kam'?  gäluh:  ^asärethä1  lek 
ica-bdglah  wa-diyafdthä1  'dsr 
jawäni  ruz  kessi  wa  -  tyäbhä 
drbd  hild  harir  wa-subahd- 
thä  jebin  lül,  wa-iyäl  'dm- 
maha  daf'dt/mm  min  sai- 
yah'.  gäl:  ,zen,  kulle  si  tdbit1. 
wa-ngazdt  iva-thdllasat. 

(8.  und   10.  März   1902.) 


38.  (7 


Mehr 


7)  Der  Besuch  im  Vaterhause 

Deutsch. 


1.  Amur:  gayj  täd  jihem. 
te  nükä  bi-rihbet,  thülül  ha- 
lakme.  fyadüm  haldkme,  sa- 
net  yihiidim. 
15  2.  As  min  bdd  senU,  bann 
bet.  tdmelis  (te-amdis)  as 
bet  de  ddulet,  gazdum  birkis 
ruböt  wduicrih.  mgörin  arüs. 

3.  Wa-gazmüt   härmet    hi- 
20  neh  birrk  bet.  wa-mgörin  an- 

köt  be-rböt  galligen,  gannet- 
hem  sanit.  as  ber  gannethem 
sanet,  nköt  b-hdrbd.  gazmüt 
hinisen  senet  yetrit  (senSti- 
■-'•".  Int). 

4.  Amirot:  ,höm  IS-jhöm'. 
dmür:  Jidstou1.  amirot:  ,höm 
li-glib  hol  la-hdl  h-ibye'. 
dmar:  ,tehim  sis  mö'?   ami- 

m  rot:  ,tahöm  (1.  h.öm)  si  fyujür*. 
dmür:  ,hdstau,  dddah1. 

1  So  akzentuiert  das  Ms.  (Müller) 


1.  Er  sagte:  ,Ein  Mann  ging. 
Als  er  kam  in  eine  Stadt,  ver- 
weilte er  dort.  Er  diente  dort, 
ein  Jahr  dient  er. 

2.  Wie  es  nach  einem  Jahre 
war,  baute  er  ein  Haus.  Als  er 
es  gemacht  hatte  wie  das  Haus 
des  Sultans,  blieb  er  in  ihm 
vier  Monate.   Dann  heiratete  er. 

3.  Und  es  blieb  die  Frau  bei 
ihm  in  dem  Haus.  Und  dann 
kam  sie  nieder  mit  vier  kleinen 
(Knaben).  Sie  zog  sie  auf  ein 
Jahr.  Wie  sie  sie  schon  ein 
Jahr  aufgezogen  hatte,  kam  sie 
nieder  mit  vier  (Mädchen  i.  Sie 
blieb  bei  ihnen  zwei  Jahre. 

4.  Sie  sagte:  ,Ich  will  gehen'. 
Er  sagte:  ,Gut'.  Sie  sagte:  ,Ich 
will  meinen  Vater  begrüßen'. 
Er  sagte:  .Wen  willst  du  mit 
dir'?  Sie  sagte:  ,Ich  will  mit 
mir  einen  Sklaven'.  Er  sagte: 
.•int,  nimm  ihn'. 

a  Sie  Dahin  ihn  (Müllkb). 


IJadrami. 

1.  Gäl:  wähid  rijjäl  sär. 
hattd  ja  ß  biläd,  jeUs  henäk. 
hadeim  henäk,  sdnah  ydhdum. 

2.  Yöm  min  ba'd  sdnah, 
bdna  bet.  hdtta  laggähä  kd- 
ma  bet  ad-dölah,  jeUs  fiha 
drbdah  dshur.  bdd  'drras. 

3.  Wa  -jelsat  al-hörmah 
'induh  fil-bet.    wa-befd  jäbat 

drba'ah  'iyäl rab- 

bdt-hum  seilten. 


4.  Gälet :  ,bagdyt  asir\ 
gäla-hä:  ,zdn'.  gälet  luh:  ,bä- 
rüdd  as-saläm  'ald  abüy'. 
gäl:  ,bagdyti  min  mi'is'? 
gdlet:  ,bagdt/t  mü  'ahd\  gäla- 
lu'i:  ,zeu'.    haddtuli.'- 


39.  Die  zwei  Kinder. 


I.  Prosatexte. 


99 


5.  We-jhemöt.  te  nkot  hibse, 
cjazmüt  hinihem.  te  ber  sis 
'rböt  wduwrih,  amirüt:  ,höm 
le-jhöm  l-al  hibinye1.  hibis 
amür :  ,lä'.  amirüt:  ,ho  hörn 
le-jhöm'. 

6.  Amur:  ,lä,  nhd  nhdms 
ar  hinin1,  amirüt  se :  ,dä 
iciihy  /  dmür :  ,nhd  barr  te- 
rihtes,  tejhim  lä'.  amirüt: 
,astöu\  smdnnath.  dmür: 
ydstaul. 

7.  J/hmot.  te  nkot  hibtnse, 
gazmut  hinihem.    gazdut. 

(sälilj.  ber  musällam,  7.  März  1902.) 


5.  Und  sie  ging.  Als  sie  kam 
zu  ihrem  Vater,  blieb  sie  bei 
ihnen.  Als  schon  mit  ihr  vier 
Monate  (vorüber)  waren,  sagte 
sie:  ,Ich  will  zu  meinen  Söhnen 
gehen'.  Ihr  Vater  sagte:  ,Nein'. 
Sie  sagte:  ,Ich  will  gehen'. 

6.  Er  sagte:  ,Wir  wollen  dich 
nur  bei  uns'.  Sie  sagte  zu  ihm: 
.Warum  dies'?  Er  sagte:  ,Wir 
werden  dich  niemals  lassen,  du 
gehst  nicht'.  Sie  sagte:  ,Gut'. 
Sie  drang  in  ihn.  Er  sagte : 
,Gut'. 

7.  Sie  ging.  Als  sie  zu  ihren 
Söhnen  kam,  blieb  sie  bei  ihnen. 
Und  es  ist  zu  Ende. 


5.  Wa-säret.  hattd  jat  la- 
buhä,  jdlsat  'indahum.  hattd 
mdha  drbd  sühur,1  gälet:  ,bä- 
sir  'ind  Hyäü'.  abühä  gäl: 
,W.  gälet:  ,ani  bä-sir1-.  5 

0.    Gäl:    ,lä,    bagdytis  illä 
Hndi1.  gälet  luh:  ,däke'?  gäla- 
hä:   ,nhä    kud   tarahnäs,    lä 
tstri1.    gälet:  ,zen'.    astemen-  i0 
neth.    gäl:  ,zen'. 

7.  Särat.  hattä  jat  'iyälha, 
jelsat  'indahum.  wa-dngazat. 

(8.  März  1902.) 


Mehri. 

1.  Amür:  däd,  sih  gajjen 
wa-gajnöt  iva-sihem  häme- 
hem,  ica-hibhem  seh  si  lä. 

2.  Te  mkon,  wuküb  lehem 
idhä,  amür  harmeth :  ,hibo  nd- 
möl?  sin  dawehi  lä,  wa-nhd 
figre'.  amirot :  ,hibö  ndmöVf 
hehar  amür:  ,nhd  sin  ar 
hbiinyen,  het  nuhor  haj  i  seh 
dahi  b-hibrits  wa-ho  nehor 
hdjj  gannün  madhvye  bi-hibri 
wa-amilöne  teh  daläget1-. 

3.  Wa- gajjen,  di-ydtali- 
men  dl  almet,  seff,  gajjen 
yettdm'an  le-hem  wa-grdur 
lel  almdt.  ica-ds  nhüre  rüdd 
he-beyt,  ksu  gdth  tethön  degtg 
de-bar.  dmür  giti :  ,zemi,  sis 
degigK    amirot:  ,h6  wuzmite 


39.  (79)  Die  zwei  Kinder.1 

Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  einer, 
mit  ihm  war  ein  Knabe  und  ein 
Mädchen  und  mit  ihnen  war  ihre 
Mutter  und  ihr  Vater  hatte 
nichts  (war  arm). 

2.  Einmal  kam  über  sie  das 
Fest.  Er  sagte  zu  seiner  Frau: 
,Wie  machen  wir  es?  Wir  haben 
keine  Opfertiere  und  wir  sind 
arm'.  Sie  sagte:  ,\Yie  machen  wir 
es'?  Der  Alte  sagte:  ,Mit  uns  sind 
nur  unsere  Kinder,  du  am  Tage 
der  großen  Wallfahrt  schlachte 
deine  Tochter  und  ich  am  Tage 
der  kleinen  Wallfahrt  werde 
meinen  Sohn  schlachten  und  ich 
werde  ihn  machen   zum  Opfer'. 

3.  Und  der  Knabe,  welcher  in 
der  Schule  lernte,  siehe,  der  Knabe 
horchte  ihnen  zu  und  ging  zur 
Schule.  Und  wie  es  Spätvor- 
mittag war,  kehrte  er  zurück  ins 
Haus,  er  fand  seine  Schwester, 
sie  mahlte  Weizenmehl.  Er  sagte: 
, Meine  Schwester,   gib  mir,   mit 


IJacJrami. 

1.  Gäl:  wähid  mdüh  wuled  15 
wa-bitt    wa-mdhum    umma- 
hum,  wa-bühum  mä  mdüh  si. 

2.  Hdtta  makän,  ddhal 
'aleyhum  %d.  gäl  li-hurmetuh : 
,keyf  naleggi?  mä  si  mdna  20 
dabäyih  ici-nhd  fagdrna'. 
gälet:  ,keyf  naldggi'.  as-sebah 
gäl:  ,mdc-nihä  gayr  'iyälana, 
yöm  nahär  al-hdj  el-kebir 
debhi  bittis  wa-nd  nahär  al-  20 
hdj  as-sagir  bä-adbah  weledi 
bä-leggih  dihiyyeti'. 

3.  Wa- wuled  yeta'dllam 
'ind  al-ülmah,  addr,  al  wided 
yetsdmmd  'alehum  wa-sär  30 
lal-ülmah.  yöm  en-nahär  rija 
lel-bet,  hdssal  ühtuh  tethan 
degtg  bür.2  gäl  l-dhtuh:  ,'ati- 
na    degig'.     galet    luh:    ,mä 


1   Vgl.  Die  Mehri  und  Soqotri-Sprache  n,  S.  99  ff.,  20.  Erzählung  (Müller).  2  So  Ms.  (Müller) 


13* 


100 


I.  Prosatexte. 


39.  Die  zwei  Kinder 


tük  /«'.  dmür  M  .•  ,zemi,  wa- 
hirjöne  lis  bi-höjet  fayt1.  ami- 
rüt:  ,gay,  höjet  di-M'f  dmür: 
,k-s-söbeh  him'ak  hdmi  wa- 
5  hibi  di-yherijem ;  dmür:  de 
Mm  nhör  <li-häjji-s-seh  hörn 
l-eshör  gajnöt  wa-nhör  di- 
hdjj    gannün    hörn    l'-eshöt 

9 


io  4-  Wa-gajjen  hdmmeh  Ha- 
mid wa  gajnöt  hdmm-is  Fdt- 
meh.  amirot:  ,hibö  ndmöl 
läzeröme'.  dmür:  .widak  hi- 
bö  nassöwi  lä'.  amirot  heh: 
iö  ,gabn  neslel  degig  birek  hä- 
kyös,  wa-het  hdggir  be-hem 
reheg  bi-hörim  di-nhd,  dl  nlid 
jiryeye,  ica-hef  mgöre  nf&s 
l-dl  ahnet;  tcit  rüddek,  ksyöne 
20  hämi  teddufir  hini  köc.  dmür: 
fdstou1-.  ,wet  birk  min  bal- 
16k,  ddud  muhdddat  wa-mii- 
reg  wa-hüh  be-hem  we-hö 
hühite  sirük  wa-amirite  ha- 
lb mi:  ,sillib  (silib)1. 

5.  Wa-gardur  l-al  almet. 
mgöre  jirö  li-sen  iva-ddybad 
mahdddet  wa-miireg  wa-hait- 
hau    behetti.     amiröt:    ,hämi 

30  Mm  l-ehüh  sire'h'.  amiröt 
ajüz:  ,dsloul.  htihaut  sire'h, 
te  lihgdth.  wa-ds  lihgdth,  hü- 
hdyem. 

6.  Yighdub  bddk-hem  he- 
35  har.     dmür:   ,hubünye   /><>■.' 

amiröt:  ,hubünyen  berfülbnir. 

1  Ergänze  Umtthä  (Mülleu).         - 


dir  ist  Mehl'.  Sie  sagte:  ,Ich 
werde  dir  es  nicht  geben'.  Er 
sagte  zu  ihr:  ,Gib  mir  es  und 
ich  werde  zu  dir  reden  von 
einer  Sache'.  Sie  sagte:  .Mein 
Bruder,  was  für  eine  Sache'*? 
Er  sagte:  ,Am  Morgen  hörte  ich 
meine  Mutter  und  meinen  Vater, 
welche  redeten;  er  sagte:  Ich 
will  am  Tage  der  großen  Wall- 
fahrt will  ich  schlachten  das 
Mädchen  und  am  Tage  der  klei- 
nen Wallfahrt  will  ich  schlachten 
den  Knaben'. 

4.  Und  der  Knabe  sein  Name 
war  Hamed  und  das  Mädchen 
ihr  Name  war  Fätmeh.  Sie  sagte: 
.Wie  machen  wir  es  jetzt'.  Er 
sagte :  ,Ich  weiß  nicht  wie  wir 
tun'.  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Laß 
uns  das  Mehl  in  Säcke  raffen, 
und  du  gehe  mit  ihnen  weit  auf 
unseren  Weg,  wo  wir  auf  (in 
ihm)  stoßen  werden  und  du  gehe 
dann  am  Frühnachmittag  in  die 
Schule ;  sobald  du  zurückgekom- 
men bist,  wirst  du  finden  meine 
Mutter,  sie  flicht  mir  Zöpfe'. 
Er  sagte:  ,Gut.  Sobald  du  schon 
von  dort  bist,  nimm  das  Haar- 
stäbchen  und  den  Kamm  und 
laufe  mit  ihnen  und  ich  werde 
laufen  hinter  dir  und  werde 
meiner  Mutter  sagen:  warte'. 

5.  Und  er  ging  zur  Schule. 
Dann  stieß  er  auf  sie  und 
nah  in  das  Haarstäbchen  und  den 
Kamm  und  lief  mit  ihnen.  Sie 
sagte:  , Meine  Mutter  ich  will 
hinter  ihm  laufen'.  Es  sagte  die 
Alte:  ,('ut'.  Sie  lief  hinter  ihm 
bis  sie  ihn  erreichte.  Und  wie 
sie  ihn  erreichte,  liefen  sie. 


6.  Es  kam  nacli  ihnen  der 
Alte.  Er  sagte:  ,Wo  sind  meine 
Kinder'?  Sie  sagte:  .Unsere 
Kinder  sind  schon  geflohen'. 

Ms.  muiüt  (Müller).  s  Lies:  sär  (Müller). 


bä  acßk  ber1.  gälahä:  ,'atina 
wa-bä-ahkilis  bi-hdjah  wdh- 
dah'.  gälet  luh:  ,ahuy,  hdjei 
eys'?  gälahä:  ,as-sübh  simit 
vmmi  wa-büyak  yahdün,  ye- 
gülün:  nahär  al-hdj  el-kebh' 
bä-nddhah  al-bundyyah  wa- 
nahdr  al-hdj  as-sagtr  bä- 
nedbah  al-weUd'. 


4.  Wa-l-wulöd  ismuh  Ha- 
med wa-l-bundyyah1  Fdtmah. 
gälet:  ,keyf  naleggi  del/iina'. 
gäl:  ,mä  dereyna  keyf  na- 
leggi'- gälet  luh:  ,/jdll-niha 
nesül  ad-dagig  fil  kiyäs,  wa- 
dnta  sir  bi-hum  bacid  ß- 
tarig  nihä,  hdytmd  namur 
toa-dnta  bd'd  rduwicih  al- 
cülmah;  ilä  rijit,  bä-tahässil 
ummi  tagahMf  li  dni.  gal: 
,zen'.  ,Üa  küdek  min  hinäk 
hud  al-musiit'2  ica-l-miihdd- 
dah  wa  hübb  bi-hum  wa-ni 
bä-hübb  gafäk  iva  bä-gid 
l-ummi:  dgafi'. 

5.  Wa-sir3  l-al-ulmah  wa- 
bd'd  marr  'aleyhen  wa-hadä 
al -  muhdddah  ica -l-  musüt ä 
wa-habb  buhum.  gälet  l-üm- 
mahä:  ,bä-hiibb  gqfdh'.  gälet 
al-ajüz:  ,zen'.  h abbat  gafdh 
wa-lihgdtuh.  wa-y6m  lihgd- 
tuh,  habbü. 

6.  Ja  ba'dahum  as-sebah. 
gäl:  'iyäli  fön'?  gälet  luh: 
}%yäl-nihä  küd  S4rdau\ 


39.  Die  zwei  Kinder. 


I.  Prosatexte. 


101 


7.  Wa-Mhar  lihgäyhem  wa- 
ajüz  seh  wa-hühäyem  siri-hem 
wa-galliyhi  yahicähyem  wa- 
hehar  yäumer:  ,bäli  hagdbri- 
kem  kidmet  di-hindäb  wa-t&m 
telgätem,  te  nha  nüz6li.  wa 
gajnöt    wa   gajjen    ilgdutem. 


8.  Wa  hihär  huhäyem.  te 
as  ber-hem  galligen  huhäyem, 
amirot  ajüz:  ,bäl-i  hagabri- 
kdm  kidmet  di  -  iveshduten' . 
wa-hühäyem  hihär  ica-ajüz 
wa  galligen  ilgdutem. 

9.  Te  as  hihär  girbem,  fu- 
luhem  (1.  füllum  ?)  min-hem. 
hehar  amür:  ,bäli  hagdbri- 
kem  bay'r  gallem  le-rdedkem1 . 
gajjen  amur :  ,hö  wa  -  hibi 
bar  nirkob  tirik'.  adül  min- 
Mm. 

10.  Ajüz,  amirot:  ,bäli  ha- 
gdbrikem  dehib  le-gä  di-yehr- 
düf'.  jiro  li-hem.  amirot  gaj- 
7iot:  ,seike%n!  ho  wa  hämi  ber 
narehed  hirihiyen  tirek-,  dhih 
gdttab  wa-hehär  wa  ajüz 
ruddem. 


11.  Wa-galliyin  garäyrem. 
gajinüt  hämm-is  Fdtmeh  wa 
gajjen  hdmmeh  Hamed.  wa- 
gdfyem,  te  tar  e  srir  higzdy- 
men  gajinüt  iva-gäs. 

12.  Mgore  mfüsem.1  te  ber- 
hem  mkon,   amirot:  Jiinhdyt 


7.  Und  der  Alte  erreichte  sie 
und  die  Alte  mit  ihm  und  sie 
liefen  hinter  ihnen  und  die  Klei- 
nen liefen  und  der  Alte  sagt: 
,Mein  Herr  mache  euch  begeg- 
nen einen  Haufen  Perlen  und  ihr 
leset  ihn  auf,  bis  wir  anlangen'. 
Und  das  Mädchen  und  der  Knabe 
lasen  auf. 


8.  Und  die  Alten  liefen.  Als 
sie  schon  (da  waren),  liefen 
die  Kleinen.  Die  Alte  sagte : 
,Mein  Herr  mache  euch  begeg- 
nen einem  Haufen  Brustschmuck 
(Amulette)  und  es  liefen  die  Alten 
und  die  Alte.  Und  die  Kleinen 
lasen  auf. 

9.  Als  die  Alten  sich  näherten, 
flohen  sie  von  ihnen.  Der  Alte 
sagte:  ,Mein  Herr,  mache  euch 
begegnen  einen  brünstigen  Ka- 
meelhengst,  daß  er  euch  zurück- 
kehren macht'.  Der  Knabe  sagte : 
,Ich  und  mein  Vater,  wir  reiten 
schon  auf  dir'.  Er  bog  ab  von 
ihnen. 

10.  Die  Alte  sagte:  ,Mein  Herr, 
mache  euch  begegnen  einen  Gieß- 
bach, daß  er  hinterdrein  komme'. 
Er  stieß  auf  sie.  Es  sagte  das 
Mädchen:  , Willkommen!  Ich 
und  meine  Mutter,  wir  waschen 
schon  unsere  Kopfhaare  über 
dir'.  Der  Gießbach  hörte  auf 
und  der  Alte  und  die  Alte 
kehrten  zurück. 

11.  Und  die  Kleinen  gingen. 
Des  Mädchens  Name  war  Fät- 
meh  und  des  Knaben  Name  war 
Hamed  und  sie  wandten  sich, 
bis  sie  ober  einem  Teiche  die 
Mittagszeit  verbrachten,  das  Mäd- 
chen und  ihr  Bruder. 

12.  Dann  gingen  sie  am  Früli- 
nachmittag.     Als    sie    schon    an 


7.  Wa-s-sebah  lahdghum 
wa-l-ajüz  mduh  wa  hdbbu 
gafähum  wa  -s-  sugayarin 
(habbu)  wa-s-sibah  yagül: 
,rdbbi  (lä-yejibkum)2  ydrid-  5 
kum  kudmeh  harez  wa-dntum 
talgatünuh,  hdtta  nihd  nji'. 
ua-l-wided  ica-l-bundyyah 
yalgutun. 

8.  Wa-s-sebah  hdbb.  hdtta  10 
kicdhum  as-sugäyariyin  hdb- 
bu, gälet  el-'ajüz:  ,rdbbi 
ya'äridkum  kudmeh  al-hu- 
rüze.  wa  hdbbu  as-sebah  wa- 
l-ajüz  ica-s-sugäyarin  yal-  15 
gutün. 

9.  Hattä  as-siyäbah  gär- 
bau, serdau  minnahum.  as- 
sebah  gäl:  ,rdbbi  ydäridkum 
bi-bdir  sakrän  yeriiddakum'.  20 
al-iüided  gäl:  ,an&  wa-büy 
bagdyna  nerkeb  fogek1.  cddel 
minna-hum. 

10.  Al'ajuz  gälet:  ,räbbi 
ydäridkum  sei  yegd  yerdif1.  25 
marr  'aleyhum.  gälet  al- 
bunndyah:  ,yä  hayr  de-s- 
söf!  yom  küd  äni  wa-ümmi 
ndgsil  risä-niha1.  as-sel  gdt- 
tab wa-s-sebah  wal -'ajüz  30 
rdj'ti. 

11.  Wa-s-mgayarin  säru. 
al-bundyyah  ism-aha  Fdtmeh 
wal- wid  &d    ismuh    Hamed. 
wa-säru,   hattd  fdg   al-gadir  35 
ddllau  al-bundyyah  iva-hüha. 

12.  Wa-bd'd   räuwicahu. 
hdtta  küdhum  makän,  gälet: 


1  Für  nfüiem. 


Das  Eingeklammerte  fehlt  im  Mehri  (Müller). 


102 


I.  Prosatexte. 


39.  Die  zwei  Kinder. 


mhdddeti  ive-miiregi1.  dmür: 
,hö  gab-i  l-arded  le-hem'. 
amiröt:  Jizak  lük  zär  min 
la-gldbk  li,  tva-hö  selbite  lük 
5  büme  wa-het  hüäh'.  wa-gaj- 
jin  hühuu  wa-se  salbot  leh. 


13.  Wa-jiriyem  lis  saff  di- 
zäyür.  amiröt:  , Hamid  gdy 
10  si-kem'?  amürim:  ,ka-sdff-, 
mtölli  salbot  bi-mköns  wa- 
jiriwem  lis  bö-mken-nihem. 
amür:  ,gds  ka-zdffK 

15  14.  Mtälli  te  sä'ten  adül 
le-hnis  gas,  ber  gdtleb  zär 
we-ber  emlem  heh  göni  tirö, 
tdd  di-mhdddet  wa-tdd  di- 
misreg.  iva  nfsöt  beh  wa  ami- 

20  löt  be-gayd  iva-geröth,1  te 
tu- Cd  beh  tar  blr  dit  (tit)  wa- 
tir-s  sgirit  hinobet  wa-gatri- 
yot. 


25  15.  Wa-häbü  yesenyem  tirs 
wa-se  diriyyet,  tgürib  häbd 
Id.  as  k-s-sobeh  hujür  yesiin 
we-se  tegtüri  birek  sigrit  wa 
gas  yahadrij  tar  ätem  yenö- 

so  hcj  bi-humu  wa- hujür  ye- 
göbheh  yümer  h-eh:  ,kälb  süz 
unhilr.  wa  gajinöt  tegülib 
le-ljnjiir  tnmer:  ,bdlk  has  di- 
haklöb1-.     wa- hujür    yümer: 

35  ,sal),h'.  we-se"  tadumer:  ,sidek 
iihd  el-jeldh'. 


einem  Orte  waren,  sagte  sie:  ,Ich 
vergaß  mein  Haarstäbchen  und 
meinen  Kamm'.  Er  sagte:  ,Laß 
mich  zu  ihnen  zurückkehren'. 
Sie  sagte:  ,Ich  furchte  für  dich 
die  Wildziege,  daß  sie  dich  mir 
verzaubert,  und  ich  werde  hier 
auf  dich  warten  und  du  laufe'. 
Und  der  Knabe  lief  und  sie 
wartete  auf  ihn. 

13.  Und  es  stießen  auf  sie  eine 
Reihe  (Rudel)  Wildziegen.  Sie 
sagte:  ,Ist  Hamed,  mein  Bruder, 
mit  Euch'?  Sie  sagten:  ,Mit  der 
Reihe'.  Darnach  wartete  sie  an 
ihrem  Orte  und  sie  stießen  auf 
sie  an  ihrem  Orte.  Sie  sagten: 
,Dein  Bruder  ist  mit  der  Reihe'. 

14.  Darnach,  nach  einer  Weile 
bog  zu  ihr  ab  ihr  Bruder,  er 
war  schon  verwandelt  in  eine 
Wildziege  und  schon  hatten  sie 
ihm  gemacht  zwei  Hörner,  eines 
war  das  Haarstäbchen  und  eines 
war  der  Kamm.  Und  sie  ging 
am  Frühnachmittag  mit  ihm  und 
sie  machte  ihm  einen  Strick  und 
sie  zog  ihn,  bis  sie  abends  zu 
einem  Brunnen  kam,  und  über 
ihm  war  ein  großer  Baum  und 
sie  verbarg  sich. 

15.  Und  die  Leute  schöpf- 
ten Wasser  aus  ihm  (aus  dem 
Brunnen)  und  sie  war  fremd, 
kannte  die  Leute  nicht.  Als 
es  Morgen  wurde,  schöpfte  ein 
Sklave  und  sie  verbarg  sich  auf 
dem  Baum  und  ihr  Bruder 
ging  zum  Wasserlauf  heraus  und 
spielte  mit  dem  Wasser  und  der 
Sklave  schalt  ihn,  er  sagte  zu 
ihm:  ,IIund  fahr  ab  so  (geh 
weiten'.  Und  das  Mädchen  ant- 
wortete den  Sklaven,  sie  sagte: 
,Dein  Herr  ist  der  schlechteste 
der    Hunde'.    Und    der    Sklave 


,nisit  al-muhäddah  wal-mu- 
süf.  gdlaha:  ,halli-na  drja 
'aleyhum'.  galet  luh:  ,fizlct 
'aleyk  min  ad-dabi  min  yeg- 
libäk  li  icd-ni  bä-agdf  lak 
hina  wa-dnta  hub'.  wal- 
loul&d  hdbb  wa-hi  agafet  luh. 

13.  Merrau  'aleyhä  sdff 
dibydn.  galet  laliiim:  ,bagdyt 
ahüy,  mä'kum'.  gälü  lahä  : 
,md'a  as-sdff-,  at-tdli  jelset 
ß  makdnaha  wa  -  mdrrau 
'aleyhafi  makdnhum.  gälahä: 
,hüha  (hüka)  maa  as-sdff'. 

14.  At-tdli  hdtta  saah  merr 
lä-indaha  kdd  agtalib  ddbi 
iva-küd  laggü  luh  gurün  it- 
nin,  wdhid  al-mahdddah 
wa  -  wdhid  al  -  musut.  wa- 
rduwwah(at)  buh  ica-laggdt 
luh  hdbl  wa-jerrdtuh,  liattd 
dawdt-uh  fög  al-bir  wdhdah 
ica-fögha  sijrah  kabirah  wa- 
thdbbat  fi  wasatha. 

15.  Wa-n-näs  yesnün  fdg- 
ha*  tca-hi  nezhat,  md  tä'rif 
an-nds.  yöm  as-stibli  al-abd 
yesni  tca-hi  ahtdbbat  //-.<- 
stjerah  u-a-hüha  herej  fög 
al-dtm  yel'ab  bil-mä  wal- 
'dbd  ya'äliguh,  yagül  luh: 
,yä  ktlb  tamdyyel  kida'.  wal- 
bunäyyah  terüd  Yda-l-'dbd 
tugül  luh:  ,sidek  hdss  al- 
kiläb'.  wal-dbd  yugül:  Ji- 
mayyel1.  wa-hi  tugül:  ,sidek 
Inis  el-jilfadn'. 


Lies:  jeroth  (Müller). 


So  Ms.  (Müllek). 


39.  Die  zwei  Kinder. 


I.  Prosatexte. 


103 


16.  Hühau  te  al  gath  wa- 
gajinot  hatmöt  haldkme  seh 
ica  gas  dekme,  hätimem  bi- 
rek sigrit  (sijrit) ;  ica-gäs  ber 
gdtleb  hoter  zär. 

17.  Te  k-s-söbeh  bäl  Ur 
gahäyb  hujür  he  bäleh:  ,har- 
met  tit  birek  sigrit  se  wa- 
gäs1.  wa-he  doulet  bäl  bir 
ämür  hujür:  ,se  ho'?  ämür: 
,birek  sigrit'.  dmur:  ,k-s-sö- 
beh  gdbi  le-t-toma'  lis  we- 
gäs,  yehdurij  tar  ätem  we- 
y'nehij  bi-humu'.  dmur: 
,jihme  magtire  wa  mutammd 
lis'.    wa-bär  gayj  he  beth. 


18.   Te  k 
min  e  beth 
gätri  birek 
hurüjj    zär 
bi-humu. 
gayj.      wa 
ämür:  ,süz 
galböt    leh 
,sidek  dbd 


-s-söbeh  gahäyb 

he-tdr  bireh  ica- 

amUeh.   iva-höter 

d&cme    ice-nhdj 

ive  -t-tömd    l-eh 

-  hujür     gibhdyh, 

wutüh  jeläh'.  wa 

gajinöt,    amiröt : 

el-jeläh1. 


19.  Wa-siyür  la-hüs  gay], 
dmür:  ,hit  muselmüt  wale  ji- 
niyoti.  dagdd  finot  bi-hires 
amirot:  ,laüm  hö  miiselmüti. 
yenüfeg  täyris  bi  -  sabigat. 
amiröt:  ,het  mo-?  ämür:  ,hö 


sagt:  ,Geh  fort'.  Und  sie  sagt 
zu  ihm:  ,Dein  Herr  ist  der 
Sklave  des  Kupplers'. 

16.  Er  lief  bis  zu  seiner 
Schwester  und  das  Mädchen  ver- 
brachte dort  die  Nacht  sie  und 
dieser  ihr  Bruder,  sie  verbrachten 
die  Nacht  in  dem  Baume  (Dik- 
kicht);  und  ihr  Bruder  war 
schon  in  ein  Wildziegengeißlein 
verwandelt. 

17.  Als  es  Morgen  war,  kam 
der  Sklave  zu  seinem  Herrn, 
dem  Herrn  des  Brunnens:  ,Eine 
Frau  ist  in  dem  Baumdickicht, 
sie  und  ihr  Bruder'.  Und  er,  der 
Sultan,  der  Herr  des  Brunnens, 
sagte  zum  Sklaven:  ,Wo  ist  sie'? 
Er  sagte:  ,In  dem  Baumdickicht'. 
Er  sagte:  ,Am  Morgen  laß  mich 
ihr  zuhorchen,  ihr  und  ihrem 
Bruder,  er  geht  heraus  zum 
Wasserlauf  und  spielt  mit  dem 
Wasser'.  Er  sagte:  ,  Morgen 
werde  ich  mich  verbergen  und 
ihr  zuhorchen'.  Und  es  ging  des 
Nachts  der  Mann  in  sein  Haus. 

18.  Als  es  Morgen  war,  kam 
er  aus  seinem  Hause  bis  zu  sei- 
nem Brunnen  und  verbarg:  sich 
in  seinem  Saatfeld.  Und  das  Geiß- 
lein ging  heraus,  diese  Wildziege, 
und  spielte  mit  dem  Wasser.  Es 
horchte  ihm  zu  der  Mann.  Und 
der  Sklave  schalt  es,  er  sagte: 
,Geh  fort  so,  Kuppler'.  Und  es 
antwortete  ihm  das  Mädchen,  sie 
sagte:  ,Dein  Herr  ist  der  Sklave 
des  Kupplers'. 

19.  Und  es  ging  zu  ihr  der 
Mann ,  er  sagte :  ,Bist  du  eine 
Muslimin  oder  eine  Dämonin'? 
Sie  verhüllte  sich  mit  ihrem  Kopf- 
haar, sie  sagte :  ,Mit  nichten,  ich 
bin  Muslimin'.  Und  er  warf  auf 
sie  ein  Hüftentuch.     Sie   sagte : 


16.  Häbb  hattä'ind  uhtvh 
ival-bunäyyah  bäyyatat  hinäk 
hi  wa-huha  däk,  bdyyatau 
fi  wasdt  as-sijrah;  wa-huha 
küd  agteleb  'ärseh1  bad  ddbi.  5 


17.  Hattä  es-söbeh  jd  el- 
'dbd  tkallam  mä'a  siduh  möle 
l-bir:  ,hörmah  wahdah  fi 
wasdt  as-sijrah,  hi  wa-hüha'. 
wa-maule  l-bir  dölah  gäl  io 
lil-'äbd:  ,hi  ßn'f  gäluh:  ,fi 
wasdt  as-sijrah'.  gäluh:  ,es- 
siibh  bä-tsdmma'  'aleyha  hi 
wa-huha,  (ye-)harej  fög  al- 
cdtm  wa-yil'ab  bil-mä'.  gäl:  15 
,sär  bä-ydhtd1'.2  wa-sdrä  ar- 
rijjäl  Üä  betuh. 


18.  Hattä  as-sobh  ja  min 
betuh  hätta  fög  al-bir  ira- 
hta  fi  wasdt  al-amäl  wa-l-  20 
'drsah  härjet,  ad-dabyeh  dik, 
wa-liib  bil-mä.  tsämmd'aleh 
rijjäl.  iva-l-'dbd  'äleguh,  gä- 
luh: Jimäyyel  kida  jeläly. 
räddat  caleh  al-bunäyyah,  25 
gälet  luh:  ,snlek  cdbd  el-jeldh'. 

19.  Wa-sär  lä-indaha  rij- 
jäl ,  gälaha :  ,  dnti  müsli- 
mah  au  jiniyyeh'.  tagättat 
bi-sa'raha,  gälet:  ,ani  musli-  30 
meh'.  naddg  (?)  fögha  bi-sabi- 
gah.    gälet  luh:  ,dnta  min'? 


1  Weicht  vom  Mehri   ab  und   ist  mir  unverständlich   (Müller). 
stecken  (Rhod.). 


-  i/dhta    für  yähta    (^j^ä.)   er  ging  sich  ver- 


104 


I.   Prosatexte. 


39.  Die  zwei  Kinder. 


däulet'.   ämür:  ,de-zär  gas'/     ,Wer  bist  du'?  Er  sagte:  , Ich  bin 
amiröt:  ,bäli  her  galbeh  zdr     der  Sultan'.  Er  sagte:  ,Ist  diese 
weli     he    gajjen     fendune'. 
dmür:  ,heley  he  beyt1! 


Wildziege 


20.  Grawe  bis.  dmür:  ,höm 
le-häris  bis1,  amirot:  ,hö  si 
had  lä,  si  bäli  wa-gay  ar 
howatdr  dorne',  wa-he  sih 
io  harmeth  wa  -  kirne th  be  -  bet 
gayrhit.  dmür:  ,hö  mahdfse 
bis  wa-msemleke  bis.  amiröt: 
,dstau'.  wa-dabddys  wa-hijrö 
Ms  ars. 


15  21.  Wa  mgöre  terets  (ü*^>) 
jirüt  Ms,  ksiu(t)  gäjis  haldkme 
Id.  dmür:  ,el6h  (yillu)  sin  lal 
dhib  nefröm  naglegh'.  amiröt: 
,hö  had  ba'di  la;  laken  ho  si- 

20  ken1.  amiröt:  ,azdbh  büme,  te 
nhd  nrded'.  nfüs  wa  ddybed 
tes  sisen.  te  al  bir  tit,  amiröt: 
,sdber  buh,  Fdtmeh'.  ami- 
röt: ,sis  M'9  wa-harmöt  de- 

25  niyit  tekbübem  t<ss  birek  bir. 
tva-bir  berkis  a  Ihdumt  le- 
hdym  belis.  wa-higrdyr  mins 
ti  be-bet. 


30 


22.  Gayj  gahdyb,  ksti  har- 


dein  Bruder'?  Sie 
sagte :  ,Mein  Herr  (Gott)  hat  ibn 
schon  verwandelt  in  eine  Wild- 
ziege sonst  war  er  früher  ein 
Knabe'.  Er  sagte:  , Vorwärts  ins 
Haus'! 

20.  Er  ging  mit  ihr,  er  sagte : 
,Ich  will  dich  heiraten'.  Sie  sagte: 
,Mit  mir  ist  niemand,  mit  mir  ist 
mein  Herr  und  mein  Bruder  ist 
nur  dieses  Geißlein'.  Und  mit  ihm 
war  seine  Frau  und  seine  Schwie- 
germutter in  einem  anderen 
Hause.  Er  sagte:  ,Ich  werde  dich 
heiraten  und  mich  zu  deinem  Ge- 
bieter machen'.  Sie  sagte:  ,Gut'. 
Und  er  nahm  sie  und  er  berei- 
tete ihr  die  Hochzeit. 

21.  Und  dann  stieß  ihre  Mit- 
frau auf  sie,  sie  fand  ihren  Mann 
dort  nicht.  Sie  sagte :  , Gestern 
war  er  mit  uns  beim  Gießbach, 
wir  wollen  ihn  sehen'.  Sie  sagte: 
Nach  (außer)  mir  ist  niemand 
(da);  aber  ich  bin  mit  Euch'.  Sie 
sagte:  ,Sei  am  Morgen  da,  bis 
wir  zurückkommen'.  Sie  gingen 
am  Frühnachmittag  und  sie  nah- 
men sie  mit  sich.  Als  sie  an  einem 
Brunnen  waren,  sagte  sie:  , Schau 
hinab  nach  ihm,  Fätmeh'.  Sie 
sagte:  ,Was  ist  mit  dir'?  Und  die 
schwangere  Frau,  sie  warfen  sie 
kopfüber  in  den  Brunnen.  Und 
der  Brunnen  in  ihm  waren  Hai- 
fische, der  Haifisch  des  Iblis.  Und 
sie  gingen  fort  von  ihm  (dem 
Brunnen)  bis  nach  Haus. 

22.  Der  Mann  kam  und  fand 

i 


meth  di-gayböt.  dmür:  ,wukö  seine  Frau  (die)  bewußtlos  (war 
het  di-gayübs'?  amiröt:  ,hu  Er  sa-'te:  , Warum  warst  du  1 
shuiueyk  tivoi' .  amiröt:  ,höm 


wußtlos?'    Sie   sagte:    ,lch   habe 
Begierde  auf  Fleisch'.  Sie  sagte: 
86  itwi  di-höter  de',   amür  his:     ^  wi„  da8  Fleisch  dieses  Geiß- 


gälaha:  ,anä  ad-dölah'.  gdla- 
ha:  ,dd  ad-ddbi  hük'f  gälet: 
,rdbbi  küd  rddduh  ddbi  icdlla 
hü  wided  duwwel'.  gäl: 
ddu  lal-bW! 


,ffa- 


20.  Sdr  bahd.  gdl:  ,bagdyt 
azaicicej  bahd  (bis)',  gdlet: 
,ani  mä  had  mdi,  mdi  rdbbi, 
iva  huy  gayr  al-cdrsah  hddi'. 
wa-hü  ma'üh  hormituh  fil-bet 
tdniyah.  gdl:  ,and  bd-azauw- 
toej  bis  wa  -  bd  -  a'gid  bis', 
gälet  luh:  ,zhx'.  ica-hadäha 
wa-marr  bahd  az-zuiodj. 


1  Es  scheint,    daß  seine    ersto  Frau   sich   als  Fatiueh   ausgegeben    hatte, 
Siten  wollte  (Müller).         *  Es  fehlt  vielleicht  'imla  (Müller). 


21.  Wa-bd'd  halld-ha  fög 
harlfdt-ha  mar  rat  laley-ha 
mä  hdssalat  zöjha  hinäk.  gälü 
luh:  ,al-bdreh  mdd  nihä2  da- 
hdb  bä-nesüfuh'.  gälet  luh: 
,mä  hc'id  bd'di;  laken  ani 
md'ken'.  gäh't:  ,asbih  hinäk, 
hattd  nihä  nerüd'.  rauwwa- 
hdu  wa-hadauha  machen, 
hattd  'ind  al-bir  wdhdah,  gd- 
let: ,sirif,  Fdtmeh'.  gälet  la- 
hä:  ,mic{s  dys',  ica  hörmah 
hübla  neksöha  wasdt  al-bir. 
ical-bir  fiha  luhdm.  luhdm 
iblis.  ica-säru  minäha  hattd 

fi  bet. 

22.  Er-rijjäl  jd,  hassdl 
Jiormetuh  gäyibah.  gälahä  : 
,waräs  dnti  mugdyyibnt'r f 
gdlet:  ,ani  astehidft)  lähm-. 
gälet  luh:  ,bagdyt  lahm  'dr- 

uud   so  den  Bruder  ihrer  Nebeubuhleriu 


40.   Der  geheilte  Geizhals. 


I.  Prosatexte. 


105 


,het  amürs  lä  da  gay  tahi- 
men  läzeröme  neshath'.  dmür 
bijdrten:  ,räkiben  mishdn'. 


23.  Ya/nceh  minh  hoter,  te 
al  bir  we-huwö  bis.  amirot 
heh:  ,ber  biricek  ica-si  hibre 
di-ddulet  tar  mirbati'.  ica- 
wdthf  gdyjis  sirehöter.  dmür: 
,dd  mö  birik  bir?  amiröt: 
,de  ho  Fatmeh,  de  mdmul 
di-hamrtJr . 

24.  Hfihäu  birek  rihbet  we- 
jiyis  häbü  l-al  bir  iva-harbä* 
ä  Ihäym  iva-birkeh  harmeth. 
amiröt:  ,hö  ber  biruicek  wa- 
si  gajjen  hibre  di-saltän  wa- 
di-haddfk  heh'.  ,ica-läzeröme 
min  ho  l-ebtdt  lis'?  amiröt: 
,batätem  min  gdyre  min  egi- 
feh  di  mdsif'.  loa-büttem  lis 
ica-gdfyem  bis  te  he-beth. 


25.  Wa-ksii  hemith  iva-har- 
meth.  as  bereh  tar  böb,  shdt 
hemith,  wa-as  bereh  birek 
mißes,  sahdt  harmeth  dikme 
häuliyet.  wa-harmet  thauive- 
löt,  se  (seh?)  wa-gds.  wa-ga- 
ziyüt  te  ahtelesöt. 

(dli  her  he,  7.  und  8.  März   1902.) 


leins'.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Hast  du 
nicht  gesagt :  dies  ist  mein  Bru- 
der? Du  willst  jetzt,  daß  wir  ihn 
seidachten'.  Er  sagte  seinen 
Sklavinnen :  ,Stellt  die  Feuer- 
bücke auf'. 

23.  Es  lief  von  ihm  das  Geißlein 
Ins  zu  dem  Brunnen  und  sie 
liefen  mit  ihm.  Sie  sagte  zu  ihm: 
, Schon  habe  ich  geboren  und 
mit  mir  ist  der  Sohn  des  Sultans 
auf  meinem  Schoß''.  Am  Spät- 
nachmittag kam  ihr  Mann  hinter 
dem  Geißlein.  Er  sagte:  .Wer 
ist  im  Brunnen'?  Sie  sagte:  ,Das 
bin  ich,  Fatmeh.  Das  ist  die  Tat 
deiner  Schwiegermutter'. 

24.  Er  lief  in  die  Stadt  und 
er  rief  die  Leute  zum  Brunnen 
und  er  zog  den  Haifisch  heraus 
und  in  ihm  war  seine  Frau.  Sie 
sagte :  ,Ich  habe  schon  geboren 
und  mit  mir  ist  ein  Knabe,  der 
Sohn  des  Sultans  und  ich  sitze 
ihm'.1  ,Und  jetzt  von  wo  soll  ich 
ihn  aufschneiden  über  dir'?  Sie 
sagte:  ,Schneidet  ihn  nur  auf  von 
seinem  Hintern  den  Fisch'.  Und 
sie  schnitten  auf  über  ihr  und 
kehrten  zurück  mit  ihr  in  sein 
Haus. 

25.  Und  er  fand  seine  Schwie- 
germutter und  seine  Frau.  Als  er 
schon  an  der  Tür  war,  schlachtete 
er  seine  Schwiegermutter  und 
als  er  schon  im  Sitzzimmer  war, 
schlachtete  er  seine  Frau,  jene 
die  erste.  Und  die  (zweite)  Frau 
verweilte  mit  ihm  und  ihrem 
Bruder.  Und  es  ist  zu  Ende  bis 
es  aus  ist. 


sah  di1.  gdlahä:  ,dnti  md 
giitti  (gülti):  ,da  hüy?  ba- 
gdyti  delhina  tidbaheneh1 .  gdl 
lil-jairar:  ,rakkiben  al-mis- 
hän'.  o 

23.  Hdbb  min-n-uh  al- 
'drsah,  hattd  cind  al-btr  tca- 
habbü  bahd.  gälet  luh:  ,kud 
bdrak,2  ma'uh  waled  ad-dölah 

fögi'.    ica-daiod   zögaha   (zö-  10 
jaha)    gaf    al-Yirsah.     gal: 
.da  min  icasdt.  al-birl?  gälet: 
,dä-ni    Fatmeh,    da    ma'mttl 
sihretk1. 

24.  Habb  fi  loasät  al-bildd  15 
ica-tdrrab   "dla-n-nds   lä-ind 
al  -  bir  wa  -  tdlld  luhdm   ica- 
fi  icasätuh   hormdtuh.     gälet 

luh:  ,ani  kud  wilidt  iva- 
mit'-i  wulM  waled  as-sultän,  20 
irt(-ni  jälset  luh  (u)rdbbih'. 
,iva  delhinah  minin  nefgü- 
suh'?  gälet:  ,min  gafäya  hüti. 
ica-fägsü  'aleyha  ica-gaffu 
ba-hä  hdtta  bötuh.  25 

25.  Wa-hdssal  hormetuh 
ica-sihrätuh.  yöm  kuduh  fög 
al-bdb,  dabdh  sihrdtuh  ica- 
yöm  ktiduh  ßl-mejlis,  dabdh 
hormdtuh  d/k  al-l-duicalah.  30 
ioal-hormah  jelsat  ma'uh 
wa-häha.  tva-nagasat  iva- 
thallasat. 

(10.  und  11.  März  1902.) 


40.  (80)  Der  geheilte  Geizhals. 

Mehri.  Deutsch.  Uadrami. 

1.    Gayj    töjir   jihim.    te-         i.  Ein  reicher  Mann  ging.  Als  1.  Eijjäl  täjir  sdr.    hattd 

tcdthf   hol    hibinhe,     amirut     er  am  Spätnachmittag  zu  seinen      dawä  'ind  'iyähih,   gälet  luh  35 


1   Und  ich  sitze  da  und  pflege  ihn  (Müller)). 
W.  Hein,  Mehri-Teste. 


2   Gleich  mehri  blrwek  (wilidt) ;    für  ma'üh   lies   mä'i  (Müller). 

14 


106 


I.   Prosatexte. 


40.   Der  geheilte  Geizhals. 


heh  harmeth:  ,het  gayj  tojir, 
amol  hini  gaut,  ho  ica- 
hbinye'.  dmnr:  ,ho  wazmdn- 
na-kem  la'.  agome l  handfh 
5  rikdb,  te  bdrsen  meken;  wa- 
hazdub  labälisen,  te  nkd'em 
teh.  as  nekciam  teh,  amür: 
,höm  askerikemi.  amürim: 
,hdstou'. 

io  2.  Amur:  ,miskerite-kem 
l-ays  ica-hiröz  wa-mahh  wa- 
törner  wa-ayd  wa-magdöd 
wa  sallit  (salzt)  wa-sims&m'. 
wa  Saugern,  te  gzdymen.  herij 

15  hanfdy-hem  fse  wa-hem  ar 
jemmü'at2  wa-sihem  st  lä  ar 
kir  ehern  icu-möl  kalleh  ar 
di-gdyj  ddkme,  di  sihem. 


3.  Bai  mal  dymel  handfh 
20 fse   lä.     amürim:   ,dä-wukö 

dmlek  handfk  fse  la'?  amür: 
,ld,  lä'.  ,fs"6  si-n-nahä'.  fso 
sihem.  te  as  ber  fsö,  sügisem. 

25 

4.  Te  ivdthfem  mkön,  atim. 
hirij  hanfey-hem  ayse.  amür: 
,dd-wukö  heregk  handfk  ayie 
lä1 .'  amür:3  ,ho  ar  di  fal- 

30  lahk'.  dmür:  ,lä,  lä.  het  atösi 
si-nhd1-.  amür:*  Jiastou'.  atösi 
sihem. 


5.  Te  k-s-söbeh,  agrdyr,  te 

35  wwrüdem  ha-dSr  humti.   hau 

mini  rikdbihem,   mgören  hi- 

gdyioem   tdsen.     as   bir-hem 


•" 


Kindern  kam,  sagte  zu  ihm  seine 
Frau :  ,du  bist  ein  reicher  Mann 
mache  (gib)  mir  Nahrung,  mir 
und  meinen  Kindern'.  Er  sagte: 
.Ich  werde  euch  nicht  geben'. 
Er  sammelte  für  sich  Kame- 
linnen bis  sie  schon  viel  waren ; 
und  er  sandte  nach  ihren  Herren, 
bis  sie  zu  ihm  kamen.  Wie  sie 
zu  ihm  kamen,  sagte  er:  ,Ich  will 
euch  mieten'.   Sie  sagten:  ,Gut'. 

2.  Er  sagte :  ,Ich  werde  euch 
mieten  für  Ta 'am  und  Reis  und 
Butterund  Datteln  und  Aydfische 
und  Magdodfische  und  Ol  und 
Sesam'.  Und  sie  beluden  (die 
Kamele)  bis  sie  die  Mittagszeit 
verbrachten.  Sie  brachten  her- 
aus für  sich  das  Mittagmahl  und 
sie  waren  nur  Kameltreiber  und 
mit  ihnen  war  keine  Sache  außer 
ihr  Mietlohn  und  das  ganze  Gut 
gehörte  jenem  Manne,  der  mit 
ihnen  war. 

3.  Der  Herr  des  Gutes  machte 
für  sich  kein  Mittagessen.  Sie 
sagten:  , Warum  machst  du  für 
dich  kein  Mittagessen'?  Er  sagte: 
,Nein,  nein'.  ,Iß  Mittag  mit  uns'. 
Er  aß  Mittag  mit  ihnen.  Bis  wie  er 
Mittag  gegessen  hatte,  brachen 
sie  auf  am  Frühnachmittag. 

4.  Als  sie  am  Spätnachmittag 
an  einen  Ort  kamen,  nächtigten 
sie.  Sie  brachten  für  sich  her- 
aus das  Nachtessen.  Sie  sagten: 
, Warum  bringst  du  für  dich  kein 
Nachtessen  heraus'?  Er  sagte: 
,Ich  bin  noch  satt'.  Er  sagte : 
,Nein,  nein'.  ,Du,  iß  Nachtessen 
mit  uns'.  Er  sagte:  ,Gut'.  Er  aß 
Nachtmahl  mit  ihnen. 

5.  Als  es  am  Morgen  war. 
gingen  sie  fort,  bis  sie  zu  einem 
Wasser  kamen.  Sie  luden  ab  von 
ihren  Kamelinnen,  dann  tränkten 
sie  sie.    Wie  sie  schon  für   sich 


hormetuh:  ,anta  rijjäl  täjir, 
laggl  li  gut,  dnä  wa-iyäli'. 
gäl:  ,änä  mä  ba-'atikum'. 
jemmd  li-nefsuh  rikäb,  Iidtta 
kud-hünna  ketir;  wdssa  'ald 
mavMlihem,  hattd  jdu  lä- 
c{nduh.  yum  jdu  la-induli, 
gäl:  ,bagdyt  astakrikum'.  gä- 
lü:   ,zenl. 

2.  Gäl:  ,bä-astakrikum  ta- 
'äm  wa  -  riiz  wa  -  samn  wa- 
tdmr  wa-id  wa-bagziz  ica- 
salit  tea  jÜjifr.  ica-hammalv . 
hattd  da llu.  hdrrajau  l-dn- 
füsahum  gada  ica-hum  jam- 
mälah  mä  mahum  sl  gayr 
kirähum  lual-mäl  killluh  hdg 
er-rijjäl  däk  li-md'hum. 


3.  Maule  l-mäl  mä  laggä 
li-nefsuh  gada  lä.  gälü: 
,ivaräk  mä  lagget  li-nefsak 
gada'?  gal:  ,lä,  lä'.  gälü 
luh:  Jagädda  mdd  nihd'. 
tagddda  md'ahum.  yd  in  küd 
tagddda  md'ahum,  rduwahu. 

4.  Wa-daicdu  makän,  bä- 
tau.  hdrraju  l-anf&sahum 
casd.  gälü-luh:  ,waräk  mä 
harrdjt  li-ndfsak  'asd'?  gäl 
lahum:  'äd-ana  sabYin'.  gä- 
lü luh:  ,lä,  lä.  dnta  ta'('/ss 
macd  nihä'.  gäl  lahum:  ,z$n\ 
ta'dssa  mahum. 

5 .  Hätta  -s- sübh  ,  särau. 
wirdau  fog  el-mä.  hat  tau 
min  rikdbahum  wa-bd'd  sa- 
gdu  -  h  in  na.     y&m    kud  -  hum 


Püi  qjdma     Müllki 


jdmmoSlett  (Mülleb 


3  So  Ms.   |  Mi  t.i.er). 


40.   Der  geheilte  Geizhals. 


I.  Prosatexte. 


107 


her  gern  hanfeyhem  fse,  tahd-  ihr  Mittagessen  herausbrachten,  hurrajau  l-anfäsahum  gada, 

nem  hanfeyhem  fse,  te  fse'y-  mahlten  sie  für  sich  das  Mittag-  tahnau    l-anfäsahum    gada, 

kern  ngüz;  wa-ribahem  shäu-  essen,  bis  ihr  Mittagessen  fertig  hattd    gaddhum    nejez;    ica- 

UiU  arnur:  ,dä-ivukÖ  shoidül?*  war;  und  ihr  Kamerad  verweilte.  raWahum     -^     qälu:   ,dä- 

7       /?    7       ,.,     »,.,'.•,  .  Sie    sagten:    .Warum    verweilst  ,7     .   T.  _  *         ,.     ,. 

harek  hanajk  jse  La.    arnur:  j   ?  t,     v,    t  r-  .  j-  1,  1.  ■    ivr-f  warak  jdlis?  ma  harrdjt  Li-  5 

tagessen  herausgebracht'.  Er  nefsak  gada',  gäl  lahum: 
sagte:  ,Ich  bin  nur  gesättigt'.  :and  sibi't1.  galü  luh:  ,tagdd 
Es  sagte  (einer):   ,Iß  zu  Mittag     mdä  nihä'.  gal  la-hurn:  ,md 

mit  mir'.   Er  sagte:  ,Ich  werde      hä-tagddda  makum' wa- 

nicht  mit  euch  ruittagessen'.    Sie      1  f     1  '11 
aßen    das    Mittagessen    und    er 
verbrachte  den  Mittag. 

6.  Sie  sammelten  ihre  Kame- 
linnen und  beluden  sie  und 
brachen  auf  am  Frühnachmittag. 
Und  jener,  ihr  Kamerad,  welcher 
mit  ihnen  war,  tat  für  sich  Was- 
ser in  einen  Schlauch. 

7.  Und    als    er   schon    hinter 
hem,  te  bereh  bi-jehi  icahseh,     ihnen   am   Frühnachmittag  auf-     wajl   gaßhum,    hattd   küduh 
yaküseyebhdhi  yetrö*  di-yen-     brach   bis  er  schon  war  an  einer    ^^  wäMuK  ' Msml  naf_ 

tauhem.  gallüg  llhem.  toli  tad     B^bene,    ^  «  «wei  Cha-      ,  yithäddün.     tesewwef 

.   ■,„  „        „    ,        ,  maleone,   welche    kämpften.    Er     J 

min/tem  azurn  a  L-met;  iva-        ...  _.        „  ,     ,   .  , 

sah  ihnen  zu.    Darauf  beabsich- 

toh  (i)förd  leh.  te  dek  hurvf    tigte5  einer  von  ihnen  zu  sterben. 

min  täyreh  bereh  di  gayüb,  und  darauf  stieg  er  auf  ihn  hin- 
auf. Als  jener  sich  von  ihm,  der 
schon  ohnmächtig  war,  wegwen- 
dete, begoß  er  es  mit  Wasser;  es 
kam  zu  sieh. 

8.  Der  Mann  brach  am  Spät- 
nachmittag auf.  Als  er  an  einem 


,ho  ar  seb'ak'.  amür:  ,fse  SC 
amür:  fseyone  sikem  La', 
fsiwem  ica-he  higzdum. 


6.  Agenda*  Ml  rikdbihem 
loa-sdugem  lisen  wa-sügisem. 
loa-ribähem  ddkme  sihem 
dymel  handfah  humü  birek 
hl  nid  (nw). 

7.  Wa-hds  bereh  sugüs  siri- 


6.  Sagau  rikäbhum  wa- 
hdmmalu  'aleyhen  ica-rduw- 
wahu.  wa-rabihum  mdlium 
Idgga  mä  fi  girbah. 

7.  Wa-yöm  küduh  rduw- 


15 


nesleh  bi-humü;  sedho. 


calehem.  icat-täli  wähid  'dzam  20 
yemüt;    ica-bdd  fard  'aWi. 
hattd   däk  tamdyyel  min-fd- 
guh    küduh    gdyyeb,    tdyyar 
föguh  bil-mä;  astedhan. 


8.  SugüS  gayj.  te  mkön 
yagdbreh  gayj  gäher.  amür: 
,het  yellileh  ar  sey -ho',  amür: 
,ho  sey  harbd'tiye  ica-bdf 
sitgisem  ive-msäugeS  ar  siri- 
hem1.  amür:  ,lä,  mink  e  bid 
lä,  het  ar  sey'.  amür:4,  ,ha- 
rdna,  hastöu'. 


9.    Gamüs    beh    birek   gä\ 


Orte  war,  begegnete  ihm  ein 
anderer  Mann.  Er  sagte:  ,Du 
bist  (bleibst)  diese  Nacht  nur 
mit  mir-'.  Er  sagte:  ,Mit  mir 
ist  meine  Kameradschaft  und  sie 
sind  schon  am  Frühnachmittag 
aufgebrochen  und  ich  werde  auf- 
brechen nur  (schon)  am  Früh- 
nachmittag hinter  ihnen'.  Er 
sagt:  ,Nein,  es  ist  dir  kein  Ent- 
kommen, du  bist  (bleibst)  nur  mit 
mir'.  Er  sagte:  , Wohlan,  gut'. 
9.  Er  tauchte  mit  ihm  in   die 


8.  Rauwwah  ar-rijjdl.  ma-  25 
kdn  'afdduh  rijjdl  tdni.  gdl: 
,dnta  al-lelah  mdiyya'.  gd- 
luh:  ,and  mdiyya  rabddt-i 
10a  -  küd  7'duicwahu  iva  -  bä- 
rduivivah  gayr  gafähum'.  gd-  30 
luh:  ,md  minnak  büd  Id, 
dntah  mdiyya'.  gdluh:  ,zdnl. 


9.  Gas  buh  fi  wasdt  algä. 


'  YKix  tholül  und  thoulälk  (Müller).  '  Für  yajenia   (Müller).  '   Für   tro   (Müller).  '  Die  Schreibung- 

von  ämur  schwankt  in  diesem  Stücke  sehr  (Müller).  3  War  nahe  daran   (Müller). 

14* 


108 


I.   Prosatexte. 


40.  Der  geheilte  Geizhals. 


te  as  sidheh.  mdeni,  he  bereh 
bi-höter  hol  giyöy.  dmwrheh: 

,tezäz  In.  lük  si  In.  het  ar 
sey-ho,  tezäz  ld\  dymel  heh 
5  aySe  ica-hismeh.  atoSi.  as  her 
atosi,  dmür:  ,höm  le-gofi  sere 
harbätiye\  dmür:  ,Mt  ber 
hdrgek1  tey  mine  meywit  we 
zeröme  hörn  le-k-kermak,  as 
io  ber  kSrmak  tey  yalliih;  de 
molk  sük  lu.  he  är  ka-hdmey; 
wa-zeröme  Mm  la-hdar  lis, 
te  zemeh'2  tek'. 


15 


10.  Hazüi    ajüz,    amirüt: 

jnrhnijte  teh  la,  molar  de  ho, 
ddbdak  teh  aricet  min  hat 
hibek'.  dmür:  ,bar,  am  tdgib 
20  bi,  afded  leh  moleh1.  amirüt: 
Jidstou,  has  het  hibri,  ber 
smenenk  tey1.   wuzmiteh. 

11.  Salleh,    te  tarheh  min 
25  hol  di-n/ns  beh.    igraur  ke- 

■<-söbeh,  te  lahdg  harbdthe. 
agrdyrem,  te  gzdymem.  has 
gzdymem,  häbü  yahdym  la- 
hdfyrigem  Ipanfey-hem  bdsat. 
30  amür:  ,lä,  tim  yimüh  kdlle- 
ketn  ar  hini  ho',  yafeurüg 
kihem  tömer  wa-Jßröz  wa- 
mahh.    twiwem. 

12.  As  berhem  sugisem  te 
36  kalldyni,     amür:    ,ays~6kem 

Für    ht'u-jck      Mi  ii 


Erde  unter.  Bis  wie  er  zu  sich 
kam,  siehe,  da  war  er  schon  in 
einem  Tale  bei  den  Geistern 
(Dänionen).  Er  sagte  zu  ihm: 
, Angstige  dich  nicht,  keine  Sache 
ist  gegen  dich,  du  nur  mit  mir, 
ängstige  dich  nicht'.  Er  machte 
ihm  ein  Abendessen  (fa'am)  und 
er  ehrte  ihn.  Er  aß  das  Abend- 
essen. Als  er  das  Abendessen 
gegessen  hatte,  sagte  er:  ,Ich 
will  zu  meiner  Kameradschaft 
zurückkehren'.  Er  sagte:  ,Du 
hast  schon  herausgebracht  mich 
von  dem  Tod  und  jetzt  will  ich 
dich  achten,  wie  du  mich  schon 
gestern  geachtet  hast;  dein  Gut 
ist  nicht  mit  dir,  es  ist  nur  mit 
meiner  Mutter;  und  jetzt  will 
ich  anwesend  sein  bei  ihr,  bis 
sie  dir  es  gegeben  hat'. 

10.  Es  lehnte  ab  die  Alte;  sie 
sagte:  ,Ich  werde  es  ihm  nicht 
lassen,  das  Gut  gehört  nur  mir, 
ich  habe  es  genommen  als  Ge- 
schenk von  deinem  Vater'.  Er 
sagte:  , Niemals,  wenn  du  mich 
liebst,  gib  ihm  sein  Gut  zurück'. 
Sie  sagte:  ,Gut}  wie  du  mein 
Sohn  bist,  habe  ich  dir  schon  die 
Gunst  erwiesen'.     Sie  gab  ihm. 

11.  Er  packte  ihn  bis  er  ihn 
ließ  dort,  wo  er  mit  ihm  am 
Frühnachmittag  gegangen  war. 
Er  ging  am  Morgen  bis  er  seine 
Kameradschaft  erreichte.  Sie 
gingen,  bis  sie  die  Mittagszeit  ver- 
brachten. Wie  sie  die  Mittagszeit 
verbrachten,  wollten  die  Leute 
für  sich  herausbringen  das  Gabel- 
frühstück. Er  sagte:  ,Nein,  ihr 
seid  heute  alle  nur  bei  mir'.  Kr 
brachte  ihnen  heraus  Datteln  und 
Keis  und  Butter.    Sie  aßen. 

12.  Als  sie  schon  am  Früh- 
nachmittas    aufbrachen    bis    es 


hattd  astedhan,  adaruh.  led~ 
duh  fi  icasdt  al-drd  'ind  al- 
jin.  gdl-uh:  ,lä  tifza',  ma 
calek  si,  dnta  illa  mi'i,  la 
tifzd'1.  leggd  lüh  ta'äm  iva- 
hasdmuh.  tddssa.  yom  kud 
ta'dssa,  gdl:  ,bä-sir  gafä  ri- 
bddt  -  il.  gäluh :  ,enta  kiid 
harrnjt  ana  min  el-möt  wa- 
delhina  bagdyt  (it)kerrimak, 
yom  kerrdmt-ana  al-bdreh: 
mälak  mä  hu  mddk  gayr 
ma'd  ümnii:  wa-delhina  ba- 
gdyt ahdur  'aleyhä,  hattd 
fa'tik  iyyäh1. 


10.  Hazdt  el-ajüz,  gdlet: 
,mä  bd-atrdhvh  la,  al-mnl 
hdggi,  hadetuh  'atiyyali  min 
'(nd  abükc.  gäl:  ,in  kän  ta- 
hubbina.  ruddi  luh  mäl/dr. 
gdlet:  ,zi?i,  yömak  dnta  10a- 
li'ili.  küd  astamanneyt-ani-.1 
'atdthu. 

11.  Sdttuh,  hdtta  halldh 
min  hetmd  yerdnicnih  Lnh. 
sär  as-sübh  hattd  hdssal  >■/'- 
bä'dtuh.  sdru  hattd  ddllü. 
yöm  ddllu,  en-näs  bä-yafyar- 
rijün  l-anfösahum  t><ist.  gd- 
lahurn:  ,el-ynm  küllakum  'indi 
nna\  ahdrrij6  lahum  tdmr 
wa  rüz  wa-samn.    kahin. 


ii'.  Yi'nn  kldhum  rduwwa- 
hau   hattd    bil-h'l.   gdlahum: 


Für    .V    lezfmeh    tek    (Miller) 


4  Eigentlich:    Hast   iln    von   mir  die   Gunst   erlangt   (Miii.n:' 


3    Öfters    <ufar    geschrieben    (Mi  i 1 
Für  >ir.hi'irri:i   (MÜÜKb). 


41.  Der  gefoppte  Freier. 


I.  Prosatexte. 


109 


hall  ar  hini  ho',  amürim: 
,hast6ui.  amürim  h-eh:  ,nhöm 
nsähbirek  Mt.  ke-n-nehor  te- 
touzm  §&  Id  wa-zröme  Ibiidk 
misra  dä-wukö  Mt1?  dmür: 
.küsk  yebhdh  yetrö1  yentdu- 
hem.  wa-töli  gayj  dmür  hini: 
Mt  sahnak2  tay  mine  mey- 
wet,  wa-zerome,  has  her  sdl- 
mek  tay,  hom  la-hddr  la- 
hämey,  te  tezimk  ä  molek 
wa-het  molek  föne  ar  k-hd- 
mey.  wa-töli  hdmey  amiröt: 
hastöu,  has  her  eh  gayj  suk 
ribd'ak*    dadh.     wa-ruddüt 


wiga 


leh     mdleh     wa-gayj 
misre'.  gasdt. 

(Bahlt  bei-  askäri,  7.  und  9.  März  1902.) 


Abend  war,  sagte  er:  ,  Euer 
ganzes  Abendessen  ist  nur  bei 
mir'.  Sie  sagten:  ,Gut'.  Sie 
sagten  zu  ihm :  ,Wir  wollen  dich 
fragen.  Am  Anfang  hast  du 
keine  Sache  gegeben  und  jetzt 
bist  du  gut  geartet;  warum,  du'? 
Er  sagte:  ,Ich  habe  gefunden 
zwei  Chamäleone,  sie  kämpfen. 
Und  darauf  sagte  mir  ein  Mann: 
du  rettest  mich  von  dem  Tod, 
und  jetzt,  wie  du  mich  schon 
gerettet,  hast,  will  ich  anwesend 
sein  bei  meiner  Mutter,  bis  sie 
dir  dein  Gut  zurückgibt,  und 
dein  Gut  war  zuerst  nur  mit 
meiner  Mutter.  Und  darauf  sagte 
meine  Mutter:  ,Gut,  wie  schon 
der  Mann  mit  dir  schon  dein 
Kamerad  ist,  nimm  es.  Und  sie 
gab  ihm  zurück  sein  Gut.    Der 


,'asdkum  %ndi  and',  gdlu: 
,zeni.  gdlu-luh:  ,bd-nathab- 
berk  inta.  kän-ekb  md  td'ti 
hdd  si  loa -delhinah  xvagd't 
mesrah;  dd-keyf  dnta1?  gal:  5 
Jiassdlt  neffähen  yethädün. 
we-bdzd  rijjäl  gdli :  enta 
si  yesellimak*  min  al-mot, 
iva-delhina,  yom  kud  sal- 
Idmt-ana,  bagdyt  bä-tdhdur  10 
l-ümmi,  hattd  ta'tik  mdlek 
wa-aüwwel  mdlek  gayr  ma'd 
ümmi.  wa-bdcd  ümmi  gdlet: 
z&n,  yom  küdnh  ar-rijjdl 
mddk  rabtak,  hiid-uh.  wa-  15 
raddet  luh  mdl-uh  iva-r- 
rijjäl  icagd'  misrah'.  lüa- 
angasat. 

(9.,   10.  und  12.  März   1902.) 


Mann  wurde  gut'.  Es  ist  zu  Ende. 

Der  Mann  besaß  ein  großes  Vermögen,  gönnte  sich  aber  nicht  das  Geringste,  weil  es  eigentlich 
einer  Ginnfrau  gehörte,  die  ihm  die  Verwaltung,  aber  nicht  die  Nutznießung  überlassen  hatte.  Er 
rettet  ein  Chamäleon,  das  sich  als  Ginn  und  als  Sohn  der  Ginnfrau  entpuppt.  Für  die  Rettung 
seines  Lebens  erwirkt  ihm  der  Ginn  das  Eigentumsrecht  bei  seiner  Mutter  und  so  bekommt  der 
Mann  auch  die  Nutznießung  und  wird  von  seinem  Geiz  geheilt.  Eine  eigentümliche  Auffassung  des 
Geizes !     (Müller.) 


41.  (93)  Der  gefoppte  Freier. 


Mehri. 

1.  Amur:  gayj  sih  hibreh, 
hdmmeh  Hibre  min  hileh? 

2.  Amur  le-Mbeh:  Jwm 
le-hdris'.  dmür  heh:  ,hast6u'. 
dmür  heh:  ,hardna,  jihmöne, 
hörn  1-agUg  li-hnof-i  min 
harmU1". 

3.  Jihtm  gajjen,  te  nükä 
rihbet  tit.    ksüh  höbd  ajzon. 


Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Mann 
mit  ihm  sein  Sohn,  sein  Name 
war  Sohn  von  seinem  Mutter- 
bruder. 

2.  Er  sagte  zu  seinem  Vater: 
,Ich  will  heiraten'.  Er  sagte  zu 
ihm:  ,Gut'.  Er  sagte  zu  ihm: 
, Wohlan,  ich  werde  gehen,  ich 
will  für  mich  nach  einer  Frau 
sehen'. 

3.  Es  ging  der  Knabe,  bis  er 
in    eine    Stadt    kam.      Er    fand 


1  yebhähi  tro  (Müller).  2  Ms.  yessalmak  (Müller).  3  Ein  Wechsel 

bald  zu  seiner  Mutter,    bald  zu  dem  Manne  sprechen   läßt   (Müller).  *  Vgl. 

Sprachwissenschaft   S.  94  ff.,   Verwandtschaftsname   als   Personenname   (Müller). 
,;  Lies  tesel/im-ana  (Rhod.). 


rjadrarui. 

i.  Gal:  rijjäl,  ma'üh  weled, 
ismuh    Weled  min  hdluh. 

20 

2.  Gdl  l-abüh:  ,bagdyt 
ddrris1-.  gdluh:  ,zin'.  gdluh: 
,bä-sir  daüwwir  li-nefsi  min 
hdrmalt. 

3.  Sdr  al-ividdd  wa  ja  bi- 
Idd     wdhdah.      hassäl     sab'  25 

der  Person,  indem  er  den  Ginn  direkt 

Th.  Nöldeke.    Beiträge  zur  semitischen 

5   Substantivum  verbale  (Müller). 


110 


I.  Prosatexte. 


41.   Der  gefoppte  Freier. 


sähbireh,  amörheh:  ,Mt  ni- 
ka'ak  min  ho'?  dmür  lasen: 
,n{ka'ak  min  rihhett.  amü- 
ren1  heh:  -työlig  min  hi£enl9 

b  dmür  hisen:  ,ho  gölig  min 
harntet;  hörn  la-häris'.  ami- 
röt heh  tit  minsen:  ,ho  si 
hibriti,  mhaffagite2  iis  sük'. 
dmür  h-is:  ,hastoul.   sahbris, 

10  dmür  Ms:  ,hasdrts  kern-/ 
amiröt  heh:  .hasdrts  sihnet 
merkab  bayd  dfer1.  dmür 
h-is:  ,hastöu,  hörn,    le-jhom'. 


15  4.  Jihem  min  hinis.  te 
niikä  rihbet  tit,  yekus  härmet 
tit.  dmür  Ms:  ,äd  had  yes- 
söm  bdyd  äfer'f  amiröt  heh: 
,yehdul,  ho  si  dijöjet  tibijüd 

20  bayd  äfer;  am  thöm  tesSamz 
(tistöms),  Semite  tes  lük1. 
dmür  Ms:  ,bi-kdm'?  amirot 
heh:  ,bi-miyetl. 

5.  Amur  his:  ,hastöu,  hörn 
25  le-jhom   le-sahber  hibi'.    sah- 

bür  hibeh.  dmür  heh:  ,has- 
tt'm!-.  sesmis  (setmis)  wa-nükä 
bis  te  beth.  hds  k-s-sobeh, 
sibhöt  nhdl-se  biddyt  lebnit. 
30  tirhdy-s  nhal-se,  wa-has  nhör 
gayrMt,  ksüh  nhdl-se  biddyt 
gayrhit  libnit. 

6.  Ilas  k-s-sobeh,  jiMm  te 
rihbit  gayrhit,    Jesu  härmet i 

-.  tirit.  Sähbireh,  dmür  heh: 
,het  min  ho-/  dmür:  ,ho  min 
rihhitr.  dmür  heh:  ,thom 
hisen  nfledak  büme'f  dmür: 
,ho  hörn  l-eSSöm  bnyd  äfer1. 
miröt  tit  minsen:  ,ho  frnite 

'Pili  Müller). 


sieben  Frauen,  sie  fragten  ihn,  sie 
sagten  zu  ihm:  , Woher  kommst 
du'?  Er  sagte  zu  ihnen:  ,Ich 
komme  von  meiner  Stadt'.  Sie 
sagten  zu  ihm :  , Wonach  siehst 
du  (was  suchst  du)'?  Er  sagte 
zu  ihnen:  ,Ich  sehe  mich  einer 
Frau  um;  ich  will  heiraten'.  Es 
sagte  zu  ihm  eine  von  ihnen: 
,Mit  mir  ist  meine  Tochter,  ich 
werde  sie  dir  verheiraten'.  Er 
sagte  zu  ihr:  ,Gut'.  Er  fragte 
sie,  er  sagte  zu  ihr:  , Wieviel 
ist  ihr  Brautpreis'?  Sie  sagte 
zu  ihm:  ,Ihr  Brautpreis  ist  eine 
Schiffsladung  roter  Eier'.  Er 
sagte  zu  ihr:  ,Gut  ich  will  gehen'. 

4.  Er  ging  von  ihr.  Als  er 
in  eine  Stadt  kam,  fand  er  eine 
Frau.  Er  sagte  zu  ihr:  , Verkauft 
noch  jemand  rote  Eier'?  Sie 
sagte  zu  ihm:  , Jawohl,  mit  mir 
ist  eine  Henne,  die  rote  Eier  legt; 
wenn  du  sie  kaufen  willst,  werde 
ich  sie  dir  verkaufen'.  Er  sagte 
zu  ihr:  ,Um  wieviel'?  Sie  sagte 
zu  ihm:  ,Um  hundert'. 

5.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Gut,  ich 
will  gehen,  daß  ich  meinen  Vater 
frage'.  Er  fragte  seinen  Vater; 
er  sagte  zu  ihm:  ,Gut'.  Er  kaufte 
sie  und  kam  mit  ihr  bis  in  sein 
Haus.  Als  es  am  Morgen  war, 
befand  sich  am  Morgen  unter 
ihr  (der  Henne)  ein  weißes  Ei. 
Er  ließ  es  unter  ihr,  und  wie 
es  am  andern  Tag  war,  fand  er 
unter  ihr  ein  anderes  weißes. 

6.  Als  es  am  Morgen  war. 
ging  er  bis  in  eine  andere  Stadt, 
er  find  zwei  Frauen.  Sie  frästen 
ihn,  sie  sagten  zu  ihm:  , Woher 
bist  du'?  Er  sagte:  ,Ich  bin  von 
meiner  Stadt'.  Sie  sagten  zu 
ihm:  ,Was  willst  du  (daß)  du 
hergekommen  bist'?  Er  sagte: 
,l''li   will  rote   Hier   kaufen'.    Es 


harim.  tahabbdrnah,  galü 
luh:  ,enta  jit  min-in'?  gdl 
li-hinna:  ,jit  min  bilädi1.  gä- 
lü  luh:  ,tadduwwir  min  dys1? 
gälihin:  ,and  dduwwir  min 
hörmah;  bagdyt  adrris1.  gä- 
let  luh  wdhdah  minna-hin- 
na:  ,ani  mdiyya  bit,  bagdyt 
azauicwijak  iyydha1.  gdlaha: 
,zen'.  tahabbdrha,  gälahä: 
Jiasäretha  kam1-?  gälet  luh: 
,hasäret-ha  sihnat  mdrkab 
bed  ahmar'.  gälahä:  ,zen, 
bagdyt  asir'. 

4.  Sär  min  'indaha.  hattä 
ja  biläd  wahdah,  hassal  hör- 
mah wdhdah.  gälahä:  .'ad 
häd  yabi  dhmar'?  gälet  luh: 
,näam,  ani  mdhjyah  dijdjah 
tabtd  bed  dhmar-,  in  bagdyt 
tastariha,  bä-Wha  'aleyk\ 
gälahä:  ,bi-kdml?  gälet  luh: 
,bi-miySt'. 

5.  Gdlaha:  ,zen'.  gälahä: 
,bä-sir  athdbbar  abüy'.  athdb- 
bar  abüh,  gäluh:  ,zenl.  as- 
terha  ja  bha  hattä  betuh. 
yöm  as-subh,  sibhat  tahta-ha 
bedah  beda.  halläha  tahta- 
ha,  yöm  nahdr  at-täni,  has- 
sal3 tdhtah  bedah  beda. 

6.  Yöm  as-subh.  sär  hattä 
biläd  täniyah,  ftässal9  horma- 

ttn.    tahabbdrnah,  gälu  luh 
,dnta    min-inc/     gdl    Iahen 
,anä  min    bilädi'.    gälu-luh 
,bagä//t  dys  j}t  lä-Mni'9  gäl 
la-hi'na:   ,dnä   ba-dstari  bid 
dhmar'.     gäUt    luh    uahdah 


Für  mhafikUt  (Müllei 


So    M         \l 


42.   Die  drei  Schwäger. 


I.   Prosatexte. 


111 


lük,  am  het  gassöne  Mni 
lihyetk1.  Jiastou'.  gass  Ms 
lihyeth.  dmür  Ms:  .läzerome 
her  gdssak  lihyiti,  samt1 
bdyd\  amirot  lieh:  ,te  bi- 
Mlli\ 

7.  Has  bi-hilli,  diiwo  la- 
Ms ,  amiröt  lieh:  ,am  het 
läzerome  gassöne  Mni  hl- 
ddnt-ke.  mhidicite  hük  bdyd1. 
dmür  Ms:  Jiastou'.  gass  Ms 
hlddnteh. 

8.  Has  birs  fillüt  min 
tireh,  bär  he,  te  duico  hol 
Mbeh.  has  duico  hol  Mbeh, 
sahbireh  Mbeh,  dmür  heh: 
,mö  gas?  lihyetk1-?  dmür  heh: 
Jiarmet1.  gulüg  beh  Mbeh, 
ksii  hlddnteh  gdttes.  dmür 
heh:  ,mb  gass  hlddnik1?  dmür 
heh:  ,harm§tl.  dmür  heh  hi- 
beh: ,küsk  tük  läzerome  hdss 
min  gduke1.  wa-gazdnt  iv-ah- 
talatdut. 

{abüd  her  dli,  8.  März  1902.) 


sagte  eine  von  ihnen:  ,Ich  werde 
dir  verkaufen,  wenn  du  deinen 
Bart  für  mich  abschneiden  laßt'. 
.Gut'.  Er  schnitt  seinen  Bart  ab. 
Er  sagte  zu  ihr:  , Jetzt  habe  ich 
schon  meinen  Bart  abgeschnitten, 
gib  mir  die  Eier'.  Sie  sagte  zu 
ihm:  ,Bis  bei  Nacht'. 

7.  Als  es  bei  Nacht  war,  ging 
er  des  Nachts  zu  ihr,  sie  sagte 
zu  ihm:  ,Wenn  du  jetzt  deine 
Hände  für  mich  abschneiden 
wirst,  werde  ich  dir  bei  Nacht 
die  Eier  bringen'.  Er  sagte  zu 
ihr:  ,Gut'.  Er  schnitt  seine  Hände 
für  sie  ab. 

8.  Wie  sie  schon  von  ihm  floh, 
ging  er  bei  Nacht,  bis  er  des 
Nachts  zu  seinem  Vater  kam. 
Wie  er  des  Nachts  zu  seinem 
Vater  kam,  fragte  ihn  sein  Vater, 
er  sagte  zu  ihm:  ,\Ver  hat  deinen 
Bart  abgeschnitten'?  Er  sagte 
zu  ihm:  ,Eine  Frau'.  Es  sah 
an  ihm  sein  Vater,  er  fand  seine 
Hände  abgeschnitten,  er  sagte 
zu  ihm:  ,Wer  hat  deine  Hände 
abgeschnitten'?  Er  sagte  zu  ihm: 
,Eine  Frau'.  Es  sagte  zu  ihm 
sein  Vater:  ,Ich  habe  dich  jetzt 
als  den  schlechtesten  von  deinen 
Brüdern  gefunden'.  Es  ist  zu 
Ende  und  aus. 


uinmahen:  ,ani  bä-bic  'alegk, 
in  bagdyt  tagüs  lihyetek'. 
,zin'.  gas  UhyUuh.  gälaha: 
,delMna  küd  gassit  lihyeti, 
catina  bM'.  gälet  luh:  ,hattd  5 
bil-lel'. 

7.  Yöm  bil-lel,  dawd  la- 
Hndaha.  gälet  luh:  ,delhina 
in  bagdyt  tagüs  li  adänak, 
bä-danwici  lak  al-bid'.  gd-  10 
laha:  ,zhil.  gds  lahd  add- 
nuh. 

8.  Yöm  kiidha  serdat  min 
föguh,  sarä,  hattd  dawd  'ind 
abüh.  yöm  dawd  'ind  abüh,  15 
tahdbbaruh  abüh ,  gdluh : 
,min  gds  UhyUek!-?  gdluh: 
,hormalil.  sdf  buh  abüh, 
hässal  addnuh  magtübdt. 
gdluh:  ,min  gas  addnek'f  20 
gdluh:  ,hörmah'.  gdluh  a- 
büh:  ,delMnah  hassältak  has 
min  hawdneki.  ica-dngasat 
wa-thdllasat. 

(11.  März  1902.) 


Mehri. 

1.  Amur:  gayj,  sih  ha- 
bdnthe  hobd  ica-seh  hibinhe 
Uro.  hdrbd-  möt  wa-dd 
sallit.  yiffeg-sen,3  hinöbi  yif- 
fdgs  näher  we-lhagts*  yiffdgs 
jinni  ica-gaunet  yiffdgs  nö- 
mtl  wa  jhemen  bi-sen. 

1  Lies:   zemi  (Müller). 


42.  (104)  Die  drei  Schwäger. 

Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Mann 
mit  ihm  waren  seine  sieben 
Töchter  und  mit  ihm  seine  zwei 
Söhne.  Vier  starben  und  es  waren 
noch  drei.  Er  verheiratete  sie,  die 
Große  verheiratete  er  an  einen 
Noher  (Zaubervogel )  und  die 
sich  ihr  Ansehließende  verhei- 
ratete er  an  einen  Geist  (Jinni) 
und  die  Junjre  verheiratete  er  an 


Bacjrami. 

1.  Gdl:  rijjdl  mduh  ba-  25 
ndtuh  sdbc  iva-md'uh  ciydluh 
itntn.  drbd  muten  wa-dd  ta- 
lätah  zäiüicej-henne,  al-ke- 
birah  zaicicdjha  nähr  wa- 
lähigdtha  yizawicijha  jinni  30 
wa-s-sagirah  zawiodjha  ddr- 
rah  ica-särü  bihen. 


Für   drba    (Müller). 


3  Für  yifök-sen  (Müller). 


Lies:  lhagts  (MüllerI. 


112 


I.  Prosatexte. 


42.   Die  drei  Schwäger. 


2.  Te  loägt  yehömd  bi-tit, 
hdmm-is  Fatmeh  bit  Berg- 
as-s6ms.  dniür:  ,/jo  jihmönei. 
ami' riiit     he/t:     JijhOm     lä1. 

5  dmür:  ,ho  ar  jihm6ne\ 

3.  Jihem,  te  nuka  hal  nä- 
her, has  nüka  hal  noher, 
dmür:  ,ho  hirtiak  bit  berg 
ai-sems     wa-de-§lül     na-bl 

10  mins  ldl.  dmür:  ,tduwwak 
tafdit  loa-kdm  min  tdd  bar 
■<lhätem\  dmür:  .ho  riddöne 
Id,  himmak  terfdi  Si  hat, 
ho    hörn    ica-gabdl    ma'tiy- 

15  t/ak  wa-het  himi'.  dmür:  .hak 
hütem  wa-thöm  tegtileb  aga- 
f'it.  galldbeh  birek  hol?,  dysi- 
yeh   ive-shat   lieh   mish  taut. 


20  4.  Wa-bär,  farr,  te  icdthf 
hal  gath.  kslyu  tirdi  härön. 
amür:  ,het  min  ho,  gayti1? 
amirot:  ,ho  min  büme  de- 
rdyi.  marhböt  beh  tca-äysyeth 

25  ti-a-as  bereh  amür:  ,hirdak 
bi-bit  bei'g  as-sems',  amürim: 
tduwwak  tardit1  ica-hük  zal- 
leh  e  /«'.  amür:  lä,  himma- 
kem    tiztmem   ti   $%,    hdttem, 

30  wa-himmakem  lä,  w&ddirem'. 
yawdzmiiii  teh  hanrfabüt, 
amür:  ,an  tehöm  tagtileb 
nöm'tl,  galldbs  birek  hok, 
w-an    te/iöm    tagtileb    geyj, 

'    Kür    tarib'd    Miller). 
4  So  Ms.  (Mi-u.KK).  Gleich  \>\. 


eine   Ameise.     Und    sie    gingen 
mit  ihnen. 

2.  Nach  einer  Zeit,  hörte  er 
von  einer  (Frau),  namens  Fatmeh, 
der  Tochter  des  Sonnenblitzes. 
Er  sagte:  ,lch  werde  gehen'. 
Sie  sagten  zu  ihm:  ,Du  gehst 
nicht'.  Er  sagte:  ,Ich  werde  just 
gehen'. 

3.  Er  ging,  bis  er  zum  Noher 
kam.  Wie  er  zum  Noher  kam, 
sagte  er:  ,Ich  hörte  von  der 
Tochter  des  Sonnenblitzes  und 
ich  nehme  weg2  und  (es  gibt) 
von  ihr  nicht  (ein  Zurück)'.  Er 
sagte:  , Kehre  jetzt  zurück  und 
gar  manch  einer  ist  schon  ge- 
schlachtet worden'.  Er  sagte: 
,Ich  werde  nicht  zurückkehren, 
beabsichtigst  du  mir  eine  Sache 
zu  schenken  so  gib  sie  her,  ich 
will  sie  und  ich  nehme  dein  Ge- 
schenk an  und  du  bist  mein 
Schwager'.  Er  sagte:  ,Nimm 
einen  Siegelring  und  willst  du 
dich  in  einen  Vogel  verwandeln, 
so  stecke  ihn  in  deinen  Mund'. 
Er  gab  ihm  ein  Abendessen  und 
schlachtete  ihm  ein  Schlachttier. 

4.  Und  er  ging  des  Nachts, 
er  flog,  bis  er  Spätnachmittag 
zu  seiner  Schwester  kam.  Er 
fand  sie,  sie  weidete  Schafe.  Er 
sagte:  , Woher  bist  du,  meine 
Schwester'?  Sie  sagte:  ,Ich  bin 
von  hier,  ich  weide'.  Sie  bot 
ihm  den  Gruß  und  speiste  ihn 
Abend  und  wie  er  schon  sagte: 
,Ich  habe  von  der  Tochter  des 
Sonnenblitzes  gehört',  sagten  sie: 
.Keine  jetzt  zurück  und  für  dich 
ist  kein  Heil'.  Er  sagte:  ,Nein, 
beabsichtigt  ihr  mir  eine  Sache 
zu  geben,  gebt  sie  her,  und 
beabsichtigt  ihr  nicht,  laßt  es 
bleiben'.     Sie    geben    ihm    eine 

2    Besser:    ich    pack'    es    an    (Miller). 
(Möller). 


2.  Hattd  wagt  yäsma'  bi- 
wahdah,  ismaha  Fatmeh  bit 
Berg  -  as  -  sams.  gäl :  ,  and 
bä-sir'.  galü  luh:  ,lä  tesir 
la'.    gäl:  ,anä  gdyr  bä-sir1. 

3.  Hattd  jdc  ind  an-ndhr. 
yom  ja  'ind  an-ndhr,  gäl: 
,anä  simft  bit  Berg-as-sems 
iva-sel,  mä  mi'i  minna-ha'. 
gäluh:  ,tadwivaks  tirjd,  kam 
min  loähid  andabdh\  gäl: 
,anä  mä  bä-rud  lä.  hammet 
tersil  mi'i,  bi-si  hat  and  ba- 
gayt  wa-gbel  mdtiyyek  wa- 
dnta  sihri'.  gäl:  ,hud  ho- 
tem;  in  bagdyt  tegtelib  tera/t, 
tarähuh  fi  wasdt  titmak '. 
'assdh  wa-dabah  luh  dabi- 
hah. 


4.  Wa-sarä,  farr,  hattd 
dawä'ind  uhtoh.  hassdlha 
tdr'a  gänam.  gdlaha:  ,min- 
in,  yd-tihti'?  gälet  luh:  ,ani 
min  hina  rdaina\  rahhabet 
buh  wa-assetuh  wa-yom  kii- 
duh  gäl:  ,simit  bi-bit  Berg- 
as-Mms',  galü  luh:  Jaiiir- 
icak  terjdi  wa-md  lek  sa/äh 
lä'.  gäl:  Ja  /tdmmeten1  ta' 
tena  si,  häfön,  >ra-ii>  klin- 
ken* md  hammeten*  hallenuh 
catdynuh  hdrzak,  gäl&n  luh: 
,in  bagüt/t  terjd'  ddrrah, 
fardhha  fi    ütmek,    wa-lds 

3    Substantivuni    verbale    (Miller). 


42.  Die  drei  Schwäger. 


I.  Prosatexte. 


113 


küziz1  birek  hok1.  ämur:  ,has- 
tou'.    wa-daybed  hanäfh. 


5.  Wa-jihem.  t&  nüka  hal 
gäth  geyrhtt,  marhböt  beh. 
wa-hätüm  hini-hem.  amürim: 
,thöm  i  lle-hö'f  dmür:  ,ho 
him'ak  bi-bit  berg  as-sems 
wa-ddye2  ltaivdl-se'.  amü- 
rim: ,hdstoa,  wat  leylat  ta- 
höm  tibne  hdzan,  anbeh-en 
sidef  bi-k-Mdmet3  tagtit  tu- 
icöri.  dmür:  Jidstou,  li-kem 
ar  idöb(. 

6.  Wa-jihem.  ti  bi-hflli 
yenüka  fagh  di-hüli,  tuwd, 
galüg  tau  («j«).  te  tuwö  hal 
ajüz,  dmür  h-is:  ,de  tänwwuh 
di  Msen  de'?  amiröt:  ,de 
tau  di-Fdtmeh  bit  berg  as- 
sems'.  dmür:  ,(e)hdugd  hin- 
U  gassi,  te  lafded'.  amiröt: 
,hdstoul.    hugä  gas. 

7.  Wa-higrdur,  hatdur  bi- 
rek süg.  te  gasrduwwen, 
wdthf.  has  icäthf,  thölül 
hin- is  te  magrdb.  has  k-ma- 
grdb,  bar,  galüb  handabut 
birek  höh  lüa-far  gdtlab  nö- 
her,  te  tuicü  hinis.  has 
tu  teil  hinis,  gdtlab  nümil, 
wuküb  Ms  min  hälfet,  has 
tuicii,  sudiif  hendül.  amiröt: 


Perle,  er  sagte:  ,Werm  du  dich 
in  eine  Ameise  verwandeln  willst, 
stecke  sie  in  deinen  Mund,  und 
wenn  du  dich  in  einen  Mann 
verwandeln  willst,  nimm  sie  aus 
deinem  Mund  heraus'.  Er  sagte: 
,Gut'.  Er  ging  fort  (packte  sich). 

5.  Und  er  ging.  Als  er  zu 
seiner  anderen  Schwester  kam, 
begrüßte  sie  ihn.  Und  er  ver- 
brachte bei  ihnen  die  Nacht.  Sie 
sagten:  , Wohin  willst  du'?  Er 
sagte:  ,Ich  hörte  von  der  Toch- 
ter des  Sonnenblitzes  und  ich 
(werde)  noch  zu  ihr'.  Sie  sagten: 
,Gut,  sobald  es  Nacht  ist,  (und) 
du  willst  bauen  eine  Burg,  rufe 
uns,  stampfe  mit  dem  Fuße  zwei- 
mal'. Er  sagte:  ,Gut,  über  euch 
sei  Pein'.4 

6.  Und  er  ging.  Einmal  in 
einer  Nacht,  um  Mitternacht,  kam 
er,  er  sah  einen  Lichtschein.  Als 
er  des  Nachts  zu  einer  Alten 
kam,  sagte  er  zu  ihr:  , Woher  ist 
dieser  Lichtschein'?  Sie  sagte: 
, Dieser  Lichtschein  ist  von  Fät- 
meh  der  Tochter  des  Sonnen- 
blitzes'. Er  sagte:  .Ich  lege  bei 
dir  mein  Bündel  ab,  bis  daß  ich 
zurückkehre'.  Sie  sagte:  ,Gut'. 
Er  legte  das  Bündel  ab. 

7.  Und  er  ging  fort,  er  schlen- 
derte auf  den  Markt.  Als  es  am 
Spätnachmittag  war,  kam  er.  Wie 
er  Spätnachmittag  kam,  verblieb 
er  bei  ihr,  bis  es  Sonnenunter- 
gang war.  Wie  es  Sonnenunter- 
gang war,  ging  er  des  Nachts 
fort,  steckte  die  Perle  in  seinen 
Mund  und  flog  in  einen  Noher 
verwandelt  bis  er  des  Nachts  zu 
ihr  kam  (der  Tochter  des  Sonnen- 
blitzes).   Wie  er  des  Nachts  zu 


bagdyt  terja  rijjäl,  tardhhä 
fi  iitmek'.5  gdl:  ,zin'.  hadä 
nefsüh. 


5.  Wa-sär.  hattd  jd  'tnd 
uhtoh  at-täniyeh,  rahhabdt  5 
buh.  iva-bäyyat  'indahum. 
galü  luh:  ,bagdyt  fen'f  gdl 
lahin :  ,  and  simi't  bi  -  bit 
Berg-es-sems  waäd  ana  lä- 
gadäha'.  galü  luh:  ,z§n,  10 
yöm  bagayt  tibni  el-husn, 
nebbi6  nihd  sadaf  bi-küd- 
meh1  taldtah  marrät1.  gdl: 
yZen,  'alikum  al-adäb'. 

6.  Wa-sär.  hattd  bil-lel  15 
wisel  nus  al-lel,  sdf  dau. 
hattd  dawd  "ind  al-ajüz,  gd- 
lahä:  ,li-dawä  da  eys  hdda'f 
gälet  luh:  ,da  ddu  Fdtmeh 
bit  Berg -as-sems'.  gdlahä:  20 
,iceggi'is  'iridis  gass-i  hattd 
arjd''.  gälet  luh:  ,zin'.  ivdg- 
ga'  gassuh. 

7.  Wa-sär  wasdt  as-süg. 
hattd  l-dsr,  dawd.  yöm  da-  25 
icä ,  jeles  'indaha  hätta 
l-mdgrib.  yöm  al-mdgrib, 
sard,  tardh  harzah  fi  ütmuh 
wa-fdrr  agtaldb  nähr,  hätta 
daicä  'indaha.  yöm  daicä  30 
'indaha  agtaldb  derrah,  da- 
hdl  'aleha  min  al- half  ah. 
yöm  dawd,   dareb  al-hendül. 


1  Eine  sehr  merkwürdige  Form.  Die  Wurzel  scheint  Lij,  hebr.  NJ£'  zu  sein,  also  hüsis  ntCXKI.  Für  birek  muß  wohl 
mbirek  k~oj  ^  gelesen  werden  (Müller).  2  Subst.  verbale  wie  hebr.  HlJ?  (Müller).  8  Für  gidmet  arab.  ?^s? 

Miller).  *  Sobald  euer  Wort  nicht  wahr  ist.  5  Vgl.  Note   1  (Müller).  6  Für  nebbih  (Müller).  7  Vgl. 

Note  3.  s  Imper.  d.  2.  Form :   Laß  niederlegen,  oder  lege  nieder  bei  dir  (Müller). 

W.  Hein,  Mehri-Texte.  15 


114 


I.   Prosatexte. 


42.  Die  drei  Schwäger. 


,k$t  md'?  wvgöf  min-s,  tarh- 
is,  te  sukföt.  has  sukföt,  sis 
birigfi)  tirö,  tdd  di-fadddt 
va-täd  di-dheb.  yeslul  di 
5  di-fedddf,  yigdlb(h)  hol  hires, 
wa-yeÜül  di  di-dheb,  yigdl- 
beh  hol  teräntse. 


8.    Wa-bär.     te    tuimi   hol 

io  ajüz,   amiröt:   ,het  min   ho1? 

dmür    Ms:    ,ho    min    büme1. 

wa-thölül  hinis.  has  k-migrdb 

bar  le-hdlleh. 1 


9.  Te  tuwü  hinis  bi-mkö- 
15  neh,  amiröt:  ,het  md'?  dmür: 

,ho  nejem'.  dmür  Ms:  ,wa- 
hit  md'?  amiröt:  ,ho  Fät- 
meh'.  dmür:  ,Fdtmeh  mö'? 
amiröt:  ,ho  Fdtmeh  bit  Berg- 
en as-sems'.  dmür:  ,höm  la-hd- 
ris  bis',  amiröt:  ,hibi  yihayz 
('Rad.  hazii)  li;  häbü  kide 
kide  ber  mötem,  ftl  yeti- 
hevi'.  oiitür:  ho  fizak  ti(h) 
26  lä,  fll. 

10.  Gafüd  la-hdl  hehar. 
dmür:  ,höm  luhtub  hinük'. 
aniör:  diesen  hasörd-  di-hi- 
britk'?    dmür:  ,haserts  wez- 

30  net<  ibiyt  tuwör  dhib1.  dmür: 
jhdstou1. 

11.  Yehrür*  beh  la-hdl  ftl. 
has  ftl  gdtfdar*  leh,  ycgta- 


ihr  kam,  verwandelte  er  sich  in 
eine  Ameise,  er  trat  bei  ihr  von 
dem  Fenster  aus  ein.  Wie  er 
des  Nachts  kam,  stampfte  er  das 
Ruhebett.  Sie  sagt:  ,Wer  bist 
du'?  Er  schwieg  vor  ihr,  er  ließ 
sie,  bis  sie  schlief.  Wie  sie  schlief, 
waren  mit  ihr  zwei  Kannen,  eine 
von  Silber  und  eine  von  Gold. 
Er  nahm  die  von  Silber  weg, 
stellte  sie  zu  ihren  Häupten  und 
er  nahm  die  von  Gold  weg,  er 
stellt  sie  zu  ihren  Füßen. 

8.  Und  er  ging  des  Nachts. 
Als  er  des  Nachts  zu  der  Alten 
kam,  sagte  sie:  , Woher  bist 
(kommst)  du'?  Er  sagte  zu  ihr: 
.Ich  (komme)  von  hier'.  Und  er 
verblieb  bei  ihr.  Wie  es  am 
Sonnenuntergang  war,  ging  er 
des  Nachts  ins  Freie. 

9.  Als  er  des  Nachts  zu  ihr5 
kam  nach  seinem  Orte,  sagte  sie: 
,Wer  bist  du'?  Er  sagte:  ,Ich 
bin  ein  Stern'.  Er  sagte  zu  ihr: 
,Und  wer  bist  du'?  Sie  sagte: 
,Ich  bin  Fätmeh'.  Er  sagte: 
,Wessen  Fätmeh'.  Sie  sagte: 
,Ich  bin  Fätmeh  die  Tochter  des 
Sonnenblitzes'.  Er  sagte:  ,Ich 
will  dich  heiraten'.  Sie  sagte: 
,Mein  Vater  wird  mich  ver- 
weigern ;  die  Leute  sind  so  schon 
gestorben,  der  Elefant  aß  sie'. 
Er  sagte:  ,Ich  fürchte  ihn  nicht, 
den  Elefanten'. 

10.  Er  stieg  zu  den  Alten 
hinab.  Er  sagte:  ,Ich  will  bei 
dir  werben'.  Er  sagte:  ,Was  ist 
der  Brautpreis  deiner  Tochter'? 
Er  sagte:  ,Ihr  Brautpreis  beträgt 
ihr  Gewicht  sieben  Mal  in  Gold'. 
Er  sagte:  ,Gut'. 

11.  Er  eilte  mit  ihm  hinab  zu 
dem  Elefanten.   Wie  der  Elefant 


gälet  luh:  ,dnta  min'?  sa- 
kdt  minnaha,  tardhha,  hdtta 
ndmet.  yöm  namat,  mdlia 
ebrigin,  wdhid  fiddah  wa- 
■wähid  dahdb,  yesül  hagg 
al-ßddah,  hdtta  halläh  'ind 
räsha,  toa-sel  hag  ad-dnhab, 
halläh  cind  rujülha. 


8.  Wa-sard.  fidtta  dawd 
'ind  'ajüz,  gäUt  luh:  ,dntah 
min-in'?  gäl  lahd:  ,and6  min 
hina'.    ica-jeles    'indahä. 


9 fi  makänuh,  gä- 
let luh:  ,anta  min'?  gälahd: 
,and  ntijm'.  gdl  lahd:  ,wa- 
dnti  min1?  gälet  luh:  ,ani''' 
Fdtmeh1.  gdl  lahä:  ,Fdtmeh 
min'?  gälet  Iah:  ,ania  Fdt- 
meh bit  Berg-as-sems'.  gdl 
lahd:  ,bagdyt  a'arris  bis1, 
gälet  luh:  ,  abüya  ydhzi  a- 
ley;  halg  yem  küd  mdtü,  al- 
fil  kaldhem'.  gdl  lahd: 
,and  md  fizCt  si   lä   al-fik. 

10.  Neder  lä-ind  as-se- 
bah.  gdluh:  ,bagdyt  dhtub 
'indak'.  gdluh:  .kam  hasd- 
ret  bittak'?  gdl:  ,hasäretha 
toeznaha  sab'  marrdt  dahdb1. 
gäluh:  ,zen'. 

11.  Harre  buh  lä-ind  al- 
fil.    yöm    iil-fil   radd  'olih. 


1  Lies  le-hdle  =  ^J\    ^\1    Im   JJadrami  fehlt   dieser    Satz    (MÖLLBll). 
M'u.kh).  a   Vgl.   jor»'   Strandläufer   (Müller). 

6  Zur  Tochter  des  Sonnenblitzes  (Müller). 


1   Für   ha»6rel   wegen    des    folgenden  di 
4    Vgl.  gäydav  Tieger,  also  eigentlich  „Losgehe.!-"   iMm.i.kk1. 
6  and  fem    oni?  (Rhod.) 


42.  Die  drei  Schwäger. 


I.  Prosatexte, 


115 


lüb  nümil,  yezetüt  (yizaffd) 
le-jidor,  te  yegbdzeh.  bi-ajri- 
zeh.  dilüf  dilüf  te  siba.  has 
siba,  jär,  gayüb  hass,  hatal- 
geh  min  ajr&zeh  wa-td'neh 
birek  gäfdeh  ica  füteh.  wa- 
ämür:  ,ftehem,  ber  latagk 
teh'. 


12.  Herüj.  iva-ämür:  ,äd 
l-ük  tizhddz1  min  berek  mi- 
yet  härmet1,  dmür:  ,hdstou'. 
has  k-s-sobeh  hagfidem  tesen 
fahre  wa-gafüd  fahre  te 
imzä.  has  vcizel  imzä,  yelgof 
bis  tdur  hdull.  amürem:  ,de 
se  lä;  sahitem  teh'.  dmür : 
,tehimem  teshttem,  shitem,  ho 
di  garöbkes,  se  ar  dima'. 
wa-hagfidem  t$s  tör  gäher 
wa-garbis.  wa-has  ber  gar- 
bis,  härüs  bis. 


13.  Wa-amürim:  ,äd  luk 
häzan ;  tabneh  Met  yom'. 
dmür:  ,hdstou,  ehöm  mink 
rahsdt  silet  yom.  wa-hat  bi- 
hilli  äddi-heyüm  tijzä  lä-äd 
had  la-hrij  lä'.  has  heyüm 
jizdut,  yahtaut  bet  hall  bet 
da  ddulet  wa-dgars  has  tös 
iva-sdüf  be  gd\ 


auf  ihn  losging,  verwandelte  er 
sich  in  eine  Ameise,  er  lehnte 
sich  an  die  Mauer  an,  bis  er  ihn 
bei  seinen  Hoden  packte.  Er 
(der  Elefant)  stürmte,  er  stürmte, 
bis  er  genug  hatte.  Wie  er  genug 
hatte,  fiel  er,  es  schwand  ihm 
das  Bewußtsein,  er  ließ  los  von 
seinen  Hoden  und  durchbohrte 
ihn  in  seinem  Nacken  und  machte 
ihm  den  Garaus.  Und  er  sagte: 
jÖffnet,  ich  habe  ihn  schon  ge- 
tötet'. 

12.  Er  ging  heraus.  Und  er 
(der  Sultan)  sagte:  ,Noch  liegt 
dir  ob,  sie  zu  erkennen  unter 
hundert  Frauen'.  Er  sagte:  ,Gut'. 
Wie  es  Morgen  war,  brachten 
sie  sie  zusammen  hinab,  und 
er  stieg2  zusammen  hinab  nach 
unten.  Wie  er  nach  unten  ge- 
langte, packte  er  sie  das  erste 
Mal.  Sie  sagten:  ,Das  ist  sie 
nicht,  schlachtet  ihn'.  Er  sagte: 
,Wollt  ihr  schlachten,  schlachtet 
mich,  der  ich  sie  erkannt  habe, 
sie  ist  nur  diese'.  Und  sie  brach- 
ten sie  herab  das  andere  Mal 
und  er  erkannte  sie.  Und  wie 
er  sie  schon  erkannt  hatte,  hei- 
ratete er  sie. 

13.  Und  sie  sagten:  ,Noch 
liegt  dir  ob  eine  Burg,  du  baust 
sie  in  drei  Tagen'.  Er  sagte: 
,Gut,  ich  will  von  dir  Nachsicht 
drei  Tage.  Sobald  es  Nacht  ist, 
vom  Sonnenuntergang  an,  (darf) 
niemand  mehr  herausgehen'.  Wie 
die  Sonne  untergegangen  war, 
grundrißte  er  das  Haus  unter 
dem  Hause  des  Sultans  und 
machte  es  groß  wie  es  (das 
Sultans  Haus)  und  stampfte  auf 
die  Erde. 


yegtalib  ddrrah,  yesüt  'ald 
l-jidär,  hdtta  gabdsuh  fi 
ku'letuh.  delef,  delef.  hdtta 
seyyeb.  yom  sdyyeb,  sagdt, 
gab  hissuh,  taldguh  min  5 
kiildtuh  wa-tddnuh  fi  häl- 
guh  tca-fauiowdtuh.  toa-gäl 
lahüin:  .fathdu,  kud  gatdl- 
tufr. 


12.  Haraj  ica-gäl:    ,'ädek  iö 
tezhdd   min   wasdt   al-miyah 
al-mardh1.    gäl:   ,zön'.     yom 
es-silbh,   sarrafinä-hen3  mdr- 
rah  wa-nddren  mdrrah  hat- 
ta    tdht.     yom    ivdslen    taht,  15 
lagdt   ba-hd    auwwal.     gälü 
luh:  ,mä  hi  hi  (\.  di?);  dab- 
hduha  '.*      gälet5      la  -  hum  : 
,bagdytü  tedbahüni,  adbahü- 
ni  'irifta-ha  hi  ger  di'.  wa-  20 
nazzalüha    marra    täni    ica- 
cardfha.   ica-yöm  küd  'irifha, 
'arrds  ba-he. 


13.  Wa-gdlu:  ,'dd  calek 
hiisn,  tebnih  taldtah  ayydm'.  25 
gdl:  ,z$n,  bagdyt  minnak 
ruhsah  taldtah  ayydm.  ica- 
yom  bil-Jel  cdd  as-sems  ta- 
gib,  la  ldd  had  yahrüj  W. 
yom  as-sems  gdbat,  hat  bet  30 
tdht  bet  ed-döleh  iva  kab- 
bdrha  kamdha  wa-dardb  fil 
gd\ 


1    Für   tizhdds   wegen    des   vorangehenden   d   (Müller). 

:  Lies:  ,sie  stiegen'  nämlich  die  hundert  Frauen  (Müller) 

1  Lies:  dabhäu-hul  (Müller).  5  Lies:  gäl  (Müller). 


s  Lies:  sarrahü-hen  (Müller). 


15* 


116 


I.   Prosatexte. 


42.  Die  drei  Schwäger. 


14.  Herüjem  leh  jenn,  ye- 
hdf  his.  ive  -  benühem '  bet, 
had  min-hem  al-tin  wa-had 
yikkerrüs  bi-mföl  wa-hdd  li- 

o  gböwel  wa-hdd  la-hallef  wa- 
häd  li-mfdulet  wa-hdd  yis- 
fdhsen  häbyor  wa-hdd  yä- 
möl  sidöd  wa-hdd  yebügad 
la-hüjdrten  yenühij  bi-bhau- 

io  hari-sen,  wa-bayt  'njzöt,  befs 
agär  mini  bet  di-ddidet. 


15.  Wa-jihemem.  te  yagab- 
rem  ajüz  tit,  amürim :  ,Mt 
hdmmis  mö-f  amirot:  ,hammi 

15  Kasmet1.  amürim:  ,Kasmet 
higiyyen'  f  amirot :  ,hom  lä'. 
wedrem  tts. 

16.  Wa-jihemem,  te  yagdb- 
rem    ajüz    gayrhit,    hdmmis 

20  Jardnah,  we-stohilem  min 
haldkme.  te  yagdbrem  hüj- 
rit,  amürim :  ,hemmis  möl  ? 
amirot:  Jidmrni  Rdurem-<ii- 
kizkiz'.  amürim:  jiet  hdmm- 

25  is  Rdurem-di-kizkiz'?  ami- 
rot: ,yahdtd.i.  yikdbdem  (yi- 
labdem)  tes  bi-läuyet  yetrW1 
wa-nikdem  afd-em.s  wa-nji- 
zöt. 

(aod  her  abddüah,   9.  u.  10.  März  1902.) 


14.  Es  kamen  heraus  über 
ihn  die  Geister,  er  fürchtete4 
was.  Und  sie  bauten  das  Haus, 
einer  von  ihnen  war  über  dem 
Lehm  und  einer  legte  die  Grund- 
mauern mit  Stein  und  einer  war 
über  die  Balken  und  einer  über 
die  Fenster  und  einer  über  den 
Abort  und  einer  grub  die  Brun- 
nen und  einer  machte  die  Tore 
und  einer  eilte  über  die  Skla- 
vinnen, er  spielte  in  ihren  Hütten 
und  das  Haus  wurde  fertig,  es 
war  schon  größer  als  das  Haus 
des  Sultans. 

15.  Und  sie  gingen.  Als  sie 
eine  Alte  begegneten,  sagten  sie: 
,Was  ist  dein  Name'?  Sie  sagte: 
.Mein  Name  ist  Kasmet'.  Sie  sag- 
ten: ,Kasmet,  tränke  uns'.  Sie 
sagte :  ,Ich  will  nicht'.  Sie  ließen 
sie. 

16.  Und  sie  gingen,  bis  sie 
eine  andere  Alte  begegneten, 
ihr  Name  war  Jaranah  (die  Lang- 
halsige?),  und  sie  gingen  weg 
von  dort.  Als  sie  eine  Sklavin 
begegneten,  sagten  sie:  ,Was  ist 
dein  Name'?  Sie  sagte:  ,Mein 
Name  ist  Meer  der  Finsternis'. 
Sie  sagten:  ,Dein  Name  ist  Meer 
der  Finsternis'?  Sie  sagte:  ,Ja- 
wohl'.  Sic  schlugen  sie  mit  zwei 
Tragstöcken  und  kamen  in  ihr 
Land.     Und  es  ist  aus. 


14.  Harjü  luh  jin  yifza' 
eys  wa-bandu  bet,  hdd  min- 
nahum  la-t-tin  had  ydkbus 
bil-hasd  wa-hdd  l-el-jebdl5 
wa-hdd  lel-haldf  wa-hdd 
'ald  az-zawäliya  wa-had  yäh,- 
fir  al-abyär  wa-had  yaldggi 
seddet  wa-had  yahub  'ald 
l-jaicdr,  yel'ab  f-il  bahdhir 
wa-bit  tarn,  ktiduh  kebir  min 
bet  ad-dolah. 


15.  Wa-sär.  hdtta  'dradan 
'ajüz  ivihda,  gälü  lahd: 
jsmis  min'?  gdlet:  ,ani  ismi 
Kdsmehi.  gdlu  la-hä:  ,Kes- 
met  el-jinn'P  gdlet:  ,md 
bagdyt'.    hallü-ha. 

16.  Wa-sdru,  hdtta  'dra- 
dau  'ajüz  täniyah,  isma-ha 
Jerdnah,  wa  sdrau  min  hi- 
ndk.  hdtta  'dradau  jdriya 
galn  la-hd:  ,ismis  min'? 
gdlit:  ,ismi  al-Bdhr  ad-ddl- 
meh'.  gälü  lahd:  ,dnti  ismis 
al-Bdhr  ad-dalmeh^  gdlet: 
,na'dm'.  haddü-ha  bi-luäten. 
tva-jdu  wa-'dddu}  iva-nej- 
zet. 

(12.,  13.  März    1902.) 


43.  (105)  Die  Portia  von  Gischin. 


30 


Mehri. 

l.  Gayj  jihim  iva-sih  hi- 
breh.  dmör  Jjibrih :  ,hom  l- 
awdzzik;*  wat  (=  wa-te)  im  //, , 


Deutsch. 


I.Iadrami. 

i.   Ein   Mann   ging   und   mit         l.    Rijjdl    sdr    wa-ma'uh 
ihm   war  sein   Solm.    Kr  sagte     weUduh.  gdl  liweliduh:  ,ba- 

zu  seinem  Sohn:    ,Ich  will    dich      (-/dl/t    „„,;)..    //(«„„    (lm-f    ;„„/ 

1  Das  h  wohl  '1p?  Hiatus  wegen  (Müller).  Für  lauy&i  terit  (Müller).  :l  Für  arifhem  (Müller).  '   hü 

wohl  =  h -\- 4i  und  der  Sinn  ist  wohl:  er  fürchtete  sich  etwas,  d.  h.  ein  wenig  (Möller  .  Lies:  gebäl  (Müller) 

Verhört  für  higlifyen  tränke  uns  (Müller).         !  Gleich  'dien»  verhört  für  irdJum  (Müller).        "  Für  l-awdtiik  (Müller). 


43.  Die  Portia  von  Gischiu. 


I.  Prosatexte. 


117 


däd1  hibrit   di-ardbi'.     möt 
hehar. 

2.  Jihem  hibröh,  te  icdthf 
bi-huwödi,  yeküs  gayj,  ydmöl 
bir,  yeslül  ä  diu  min  birek 
humü.  dmör :  ,dä-wukö  d 
diu  ye[h]rdUam  humü  ld"? 
dmör:  ,jire,  si  holak  W. 


3.  Sügüs;  te  be-minheg, 
yeküs  gayj  di-yefhös  gayd 
ica-ygadfür  be-dsreh.2  as  tu- 
weth  siicdt,  dmör:  ,dä-wukö 
atti'iurih  siwöt  attehe1?  dmör: 
,jire,s  Si  hdulek  ld'. 

4.  Gardur;  te  bereh  [le- 
minjheg,  yeküs  hayr  di-yad- 
hör  egattdt,  dmör:  ,iced  bü- 
läh  min  as-setdn;  het  tedhör 
gattdt  dima  hesen'  ?  dmür: 
,jiri,  $i  hdulek  W. 

5.  Sügüs;  te  bi-minheg, 
yeküs  bayr  wa-he  bi-feitt 
hduwas  zubön,  bis  si  gaut  Id. 
,ioa-dd-icukö  het  di-Mllek  bis 
toa-se  bis  fegar1?  ämür:  ■jire, 
ii  hdulek  lä'. 


6.  Sügüs;  te  be-minheg, 
yeküs  bayr  gdher  bi-fesit  ga- 
rehit,  hin-eh  hayr  alldh  ice- 
he  hatif.  dmür:  ,dä-wuko  het 
hatif  wa-hnük  d  gd  jid  we- 
ttiwe-ld'?  dmür:  ,jire,  si 
hdulek  /«'. 


letztwillig  beauftragen,  sobald  ich 
gestorben  bin,  nimm  die  Tochter 
des  Arabers'.  Es  starb  der  Alte. 

2.  Es  ging  sein  Sohn;  als  er 
spätnachmittags  in  ein  Tal  kam, 
fand  er  einen  Mann,  der  einen 
Brunnen  machte,  er  hob  die 
Eimer  von  dem  Wasser  auf.  Er 
sagte:  , Warum  bringen  die  Ei- 
mer kein  Wasser  herauf?  Er 
sagte:  ,Geh  weiter,  die  Sache  ist 
nicht  dein  Zustand  (das  geht 
dich  nichts  an)". 

3.  Er  ging  am  Nachmittag; 
als  er  auf  dem  Hochwege  war, 
fand  er  einen  Mann,  welcher 
einen  Strick  drehte  und  ihn 
hinter  sich  warf.  Wie  das  Feuer 
ihn  fraß,  sagte  er:  , Warum  läßt 
du  das  Feuer  ihn  fressen'?  Er 
sagte:  ,Geh,  das  geht  dich  nichts 
an'. 

4.  Er  ging,  als  er  gerade  hoch 
war,  fand  er  einen  Esel,  welcher 
mit  dem  Kopf  eine  Höhle  stoßt. 
Er  sagte:  ,Gott  helfe  mir  vor 
dem  Teufel;  was  stößt  du  diese 
Höhle'?  Er  sagte:  ,Geh  weiter, 
das  geht  dich  nichts  an'. 

5.  Er  ging  am  Nachmittag; 
als  er  auf  dem  Hochwege  war, 
fand  er  einen  Kamelhengst,  und 
er  war  eine  Zeit  auf  einer  leeren 
Bergebene,  auf  ihr  war  keine 
Nahrung.  .Und  warum  wohnst 
du  auf  ihr  und  auf  ihr  ist  die 
Armut"?  Er  sagte:  ,Geh  weiter, 
das  geht  dich  nichts  an'. 

6.  Er  ging  am  Nachmittag; 
als  er  auf  dem  Hoehwege  war, 
fand  er  einen  anderen  Kamel- 
hengst auf  einer  anderen  Berg- 
ebene, bei  ihm  war  das  Beste 
Gottes  und  er  war  hungrig.  Er 
sagte:  .Warum  bist  du  hungrig, 
und    bei   dir  ist  gute  Erde  und 


(j^L)   bü   al-'drab'.    mdt  as- 
sebah. 

2.  Sdr  loeleduh;  hattd  da- 
wd  fi-uddi,  hdssal  rijjdl, 
yelaggi  bir,  sei  ed-ddlu  min  5 
wasät  al-md.  gdl-luh:*  ,dä- 
ke  ad-daldu  md  yatdlla'ün 
md  ld1?  gdl-luh:  ,sir  md 
hdulek5  si1. 


3.  Rduwwah;  hattd  küduh  to 
tdlic,  hdssal  rijjdl  yafhds 
habl  ica-yandtig  (?)  buh  la- 
gafäh.  keletuh  an-ndr.  gdl: 
,da-wardk  hallet  anndr  td- 
kuluh'?  gal-luh:  ,sir  md  ts 
hdulek  si1. 

4.  Sdr,   hattd  küduh  tdli 
hdssal  himdr  yintah  gar.  gdl: 
,aüd    büläh    min    as-setdn; 
dnta  tintah  el-gdr  'dla  eys'.'.  -J" 
gdl-luh:  ,sir  md  hdul-ek  si'. 

5.  Rduwwah;  hattd  küduh 
tdli%  yehdssil  bir6  we-hi 
fil-jdhi  haliyyah"'  zamdn,  md  25 
fihä  gut  lä.  gäl-luh:  ,däki 
halleyt  hina  ica-hi  fihä  al- 
fdgr'?  gdl-luh:  ,murr  md 
hdul-ek  si'. 

6.  Räuwicah;  hattd  küd-  30 
uh  min  tdli''  yahdssil  bir6  td- 
niyaK'  fil-jdhi  gayr,s  hi  Hn- 
daha  rdhmat  alldh  ica-hü 
jey'dn.  gdl-luh:  ,däicarak 
enta  jey'dn  wa-indak  ard  35 
zin    wa-ld    tokul    ld'?    gdl- 


1  Für  ddt  =  k-^ö  (Müller).        a   Für  sereh  (Müller).        g  Ms.  stets  jireli  (Müller).         4  Im  Ms.  stets  gdl-uh  (Müller). 
5  Auffällig  ist  die  Schreibung  für  häl  (Müller).         6  Für   -~äJ  (Müller).         '  Oben  täniyah.        8  Bald  Mask.,  bald  Fein. 


118 


I.  Prosatexte. 


43.  Die  Portia  von  Gischin. 


luk:    ,murr   mä   hdulek    si'. 


7.  Sügüs:  te  be  -  minhig, 
yeküs  hf'har.  agär  min  In- 
hal-, wa-yeküs  hinSh  (lad,1  bell 
jirem  bad  nem  wa-baä  bah- 


7.  Rduwwah;  fyattd  küd- 
uh  tdli',  hdssal  sebah,  dkbar 
min  as-siydbah,  ica-y'hdssil 
'induh    'üb,    fih    dorn    bd'd 


du  ißt   nicht'?    Er  sagte:   ,Geh 
weiter,  das  geht  dich  nichts  an'. 

7.  Er  ging  am  Nachmittag; 
als  er  auf  dem  Hochwege  war, 
fand  er  einen  Alten,  größer  (äl- 
ter) als  die  Alten,  und  er  fand 
bei  ihm  einen  Tlbbaum,  auf  ihm 

5  litten  iva-beh  skiyä  wa-bih  einige  reife  Domfrüchte  und  ei-  nfy  wa  bd'd  näjeh  wa-fih 
hddb.  wa-küss  hthdr  yateica  nige  unreife,  und  an  ihm  Dornen,  sök  wa-fih  icardg.  hdssal 
min  taref.  dmür:  .[nä-]€id  und  an  ihm  Blätter,  und  er  fand  sebah  yükul  min  tardf.  gäl: 
bi-l/äh  min  as-setdn,   Ut  im-      den  Alten  essend  von  den  Enden.      ^na'üd   billdh   min   as-setän, 

Er  sagte:  ,Wir  suchen  Hilfe  bei 

Gott    vor    dem    Teufel;    was    ist 

dir?  iß  von  dem  Guten  und  das 

Schlechte  lasse'!   Er  sagte:  ,Geh 

weiter,  das  geht  dich  nichts  an'. 

8.  Er    ging   am    Nachmittag; 


köf    attö  min   hall  jid  we- 
io  dhe  gomih  wdddireh'!  dmür: 
,jire,  si  hdulek  hr. 


8.  Sügü§,  te  be- minhig, 
yeküs  gayj  lihyeth  kdllis  leb- 

15  nit  sayb.  dmür:  ,ud  bi-lläh 
min  as-setän,  dd-wuko  li- 
hyetk  lebnit  wa  -  het  wutö- 
m«'?  dmür:  ,jire,  si  hdu- 
lek b'r. 

20  9.  Sügüs.  te  be-minheg, 
yethöf  gayj  gdher  yekün  fagh 
di-lihyeth  sayb  wa-fagh,  di- 
hüröt.  dmür:  ,jire,  si  hdu- 
lek läl. 

t>5       10.  SügiiS,    te    be-minheg, 


enta  icaräkf  tükul  min  az- 
zen  iva -da  al-juicicah 
hälloh'.  gäl:  ,murr,  md  hdu- 
lek si'. 

8.  Sdr  hat  tu  küd-uh  min 


als  er  auf  dem  Hochwege  war,  ßg>     hä?§ai     rijjäi     Uhy&uh 

fand  er  einen  Mann,  sein  ganzer  int    l"j      ->l        -h           <*j 

„     .                     .  '     _,   &  kulleh  beda  seb.  aal:  ,na  üd 

Kinnbart  war  weiß.''    Er  sagte:  ,.,,,,       .  '           _ 

,Wir  suchen  Hilfe  bei  Gott  vor  bllläh  mm  «^«»'-   gälriuh: 

dem  Satan;  warum  ist  dein  Bart  4a   wardk  lihydtek  beda  wa- 

weiß  und  du  so'?  Er  sagte:  ,Geh  dnta  kdda'?  gdl-luh:   ,murr, 

weiter,  das  geht  dich  nichts  an',  md  s'i  hdulek1-. 


9.  Er  ging  am  Nachmittag; 
als  er  auf  dem  Hochwege  war. 
kam  er  spätnachmittags  zu  ei- 
nem anderen  Mann,  sein  Bart 
war  zur  Hälfte  weiß,  zur  Hälfte 
schwarz.  Er  sagte:  .Geh  weiter, 
es  geht  dich  nichts  an'. 


9.  Rduwwah,  hdtta  kuduh 
(>'ili\  yedwi  rijjäi  täni  ntis 
lihyetuh  beda  wa-nüs  swid. 
gdl-luh:  .murr,  ma  hdulek  si'. 


10.  Rduivicah,  hdtta  kuduh 


10.  Er   ging  am  Nachmittag; 

yeküs  gayj  lihyeth  liurdt  wa-     als  er  auf  dem  Hochwege  war,     ^fe"',    hdssal    rijjäi    lihyetuh 

hv   Xr.hti-C    t„„   *n„nJ„m&t    r,i;  san    el*   einen    Mann,    sein   Bart  A j             i  *       *    ■       .-■    ' 

he  8UKUJ    tar   mgadamet  lai  ,,,..,  soaa  wa-hu   naunn  loa  maq- 

,    ,,„    7     7.  7           ,.,           .,    .       .  war  schwarz  und  er  schlief  auf  ,                              v        *   o         o 

halleg]  d,-harmeth.  as- gayj  dem  Schoß  (Vorderteil  des  KIei.  damat    harmetuh.    yom    ar- 

tann  ddyns,   garrdth    bi-mi-     des)  seiner  Frau    Wie  der  Ahe     rijjäi  näyim  fögahä,  gassdt- 
30  grät   ica-asus*    muddut   lieh     schlummerte  auf  ihr,  schnitt  sie     uh  bi-migrät  wa-gdmet  mdd- 

[h'udis/.     gayj    dmür:    ,dä-     es  mit  einer  Schere  ab  und  stand      det     la-r-rijjdl.      gäla-lhnr 

auf  und  reichte  ihm  (die  Hand). 
Der  Mann  sagte:  , Warum  ver- 
darbst du  das  Kleid'?  Sic  >:igtc  : 
,Ich  fürchtete,  daß  er  erwacht'. 
Wie  er  schlummerte,  verbrachte 
er   die   Nacht   bei   ihr. 


wukö  hirib§&  halleg'?  ami- 
r/'it:  ,afözd  min  lahdngizeh1. 
Has  he  (dun,  atüm   hints. 


.dd-iraräs  hardbti  at-tiyäb-.' 
gdlet:  .fizi't  an  yinbeh.  y&m 
In'/  ndm,  bdyyet  '{ndahä. 


'    Für   dSd    (Miller).  -    Für   wa-yek<U    i  Mi  lleu).  8   Für   has   (Mcller).  4    Für   ahit   (Muij.br). 

'  Für  hiril,<  (MüLLBn).  "  Ergänzt  muß  werden   ,und  er  juupr',  was  vielleicht  in  «4  (für  JjLÜ>)  steckt;  dagegen  spriclit 

jedoch   im  Mehri  iayh     Mini  '  Ms.  gdla-ha  hier  und   weiter  unten,  ebenso  oben  gal-hu. 


43.  Die  Portia  von  Uischin. 


I.  Prosatexte. 


119 


11.  Amirüt:  ,dä-het  le- 
hoiVf  dmür:  ,ho  hörn  asäh- 
bir  la-bnU  l-aräbi'.  amirüt: 
,de-hö  binit  l-aräbi'. 


11.  Sie  sagte:  ,Wohin  (willst)  11.    Gälet  luh:  ,ba.9fyf  tä- 

du'?   Er  sagte:  ,Ich  will  fragen     fön'?     gäla-lhä:     ,anä     bä- 

thäbber    min    bint   al-ärab'. 


nach  der  Tochter  des  Arabers'. 
Sie  sagte:  ,Ich  bin  die  Tochter 
des  Arabers'. 


,da- 


bit    al- 


5  12.  Amur:  ,ho  hibi  diwazyey,  am  ber 
thöm  tahäris,  hars  bundyyat  al-ardbi  wa- 
mafosör  hsor  min  möli.  hdysar  Ms  tceznis 
min  möl  di-hibeh.     iva-dayif  icarh. 


13.  Has  töü  di-drydft,  sijzäur*  sitta  asär 
io  gars.     siyür,     te    hol    harmüth,    dmür    Ms: 

,sijzdrk3  sitta  asär  gars1.  amirüt:  ,kineh  la- 
hdl  zidlg  di-Mbek  yegrddk  sitta  asär  gars'. 

14.  Amur:  ,M  dirthem  lä,  laken  has  Mt 
hibrd    di-zadigi,    mnhdgride  tek  sitta   asdr 

io  gars  ica-zibröne  lük  asrin  ydm.  Müddak  ll 
asrin  yöm,  hdstou;  wa-miiddak  li  lä,  lük 
rötal  mine  badenak\     wuzmeh. 

15.  Te  mgören  dmür:  ,hat  dii'ahimye'. 
dmür:   ,si  direhem    lä'.     dmür:   ,hat  rötal 

so  min    ättduyek-.*    dmür:    ,wezm6n    tek  hag1. 

16.  Agarröh5  la-häl  buneyyet  el-aräbi. 
amiröt:  ,küsk  lük  ar  weli  temded  sitta 
dsar  weld  tezin  retel  min  ättduyek'.  am 
izyedk    li-retel,    lük    hirök   ashäteh   iva-dm 

25  agzdrk  mine  retel,  lük  hirök  ashäteh;  lük 
ritel  swesicd,  am  izyedek  ivele  gazdrk 
(qasärk)  lük  hirök,  ar  swesive. 


17.  Amur:  ,fiza'k  min  hizd  walö  la-häjzer 

(hdqser)    mine    retel;    #ö?ra    la-derdhimyel. 

30  amiröt:  ,hibö  wigdk  het  wa-gayj  bäli  retel 


gaUt    luh: 
arab. 

(12./ 13.  März  1902.) 

12.  Er  sagte:  ,Mein  Vater  hat  mich  letztwillig 
beauftragt:  wenn  du  schon  heiraten  willst,  heirate 
die  Tochter  des  Arabers  und  den  Brautpreis 
zahl'  von  meinem  Gut'.  Er  zahlte  den  Brautpreis 
für  sie,  ihr  Gewicht  (an  Silber)  von  dem  Gut 
seines  Vaters  und  er  machte  ein  Gastmahl  einen 
Monat  (lang). 

13.  Wie  es  nach  dem  Gastmahl  war,  hatte 
er  einen  Mangel  von  sechzehn  Talern.  Er  ging. 
Als  er  bei  seiner  Frau  war,  sagte  er  zu  ihr:  ,Ich 
habe  einen  Mangel  von  sechzehn  Talern'.  Sie 
sagte:  ,Geh  zurück  zu  dem  Freund  deines 
Vaters,  er  borgt  dir  sechzehn  Taler'. 

14.  Er  sagte:  ,Mit  mir  sind  keine  Drachmen, 
aber  weil  du  der  Sohn  meines  Freundes  bist, 
werde  ich  dir  die  sechzehn  Taler  borgen  und  ich 
werde  mich  mit  dir  zwanzig  Tage  gedulden;  be- 
zahlst du  sie  mir  in  zwanzig  Tagen,  gut,  und 
bezahlst  du  sie  mir  nicht,  ist  auf  dir  ein  Pfund 
von  deinem  Körper'.     Er  gab  ihm. 

15.  Als  er  dann  sagte:  ,Gib  meine  Drachmen' 
sagte  er:  ,Mit  mir  sind  keine  Drachmen'.  Er 
sagte:  ,Gib  das  Pfund  von  deinem  Fleisch'.  Er 
sagte:    ,Ich  werde  dir  geben  das  Recht'. 

16.  Er  brachte  ihn  zu  der  Tochter  des 
Arabers.  Sie  sagte:  Jch  finde,  es  liegt  dir  nur 
ob:  entweder  du  bezahlst  sechzehn  oder  du 
wiegst  ab  ein  Pfund  von  deinem  Fleisch'.  Wenn 
du  nimmst  mehr  über  das  Pfund,  hast  du  deinen 
Kopf  (verwirkt),  ich  schlage  ihn  ab,  und  wenn 
du  weniger  nimmst  als  ein  Pfund,  hast  du  deinen 
Kopf  (verwirkt),  ich  schlage  ihn  ab;  dir  gebührt 
ein  Pfund  geradeaus,  wenn  du  mehr  oder  weniger 
nimmst,  hast  du  deinen  Kopf  (verwirkt);  es  ist 
nur  geradeaus. 

17.  Er  sagte:  ,Ieh  fürchte  vor  dem  Zuviel- 
machen, oder  daß  ich  weniger  nehme  als  ein 
Pfund;  ich  will  meine  Drachmen  nicht  lassen 
(ich    will    sie    haben)'.   Sie    sagte:   ,Wie    bist  du 


1    ni  fem.   (Rhod.)  -  Hier   bricht    der  Hadrami-Text  ab. 

(Müller.)  5    Lies :  hagaror   (Müller). 


Für   iigzäur   und   Sigzirk. 


4    Für   Awih 


120 


I.  Prosatexte. 


43.  Die  Portia  von  Gischin. 


middek  leh  du  wezenk  leh'.  dmür:  Ja  ho 
gayj  hirjey  minneh.  te  adür  derdhimhe1. 
amirüt  lieh:  ,de  gayj  Id,  d&  ar  ho  hdrjek 
tek  minh,  te  adür  derdhimhe'. 


5  18.  Wat1  kessöbeh,  talbüs  labs  di-gäyj, 
trat1  kalldyni,  se  härmet,  icattöli  wiärüt 
sayat.  amirüt  he-gdyjis:  ,svfir  birMs'. 
amfir:  ,hdstau'. 

19.   Söfer   birek   säyet,    te   as    ber  eh    bi- 

io  rihbit,  amürim:  ,da  gauicwiyet  nehötn  ender 

Us,    te   tiltäl   wa-dn   ber  bat-   lüt  siyetseh2 

kallesen  tibätlen.  Kalldyni  tauyis  hibre  di- 

däulet.      dmür.-    Jwm    lerkdb  lis-f    amirüt: 

Jidstau,  laken  hörn  Idamol  hük  gahwet  fa- 

iö  nöni1.     wa-mgören    tuuizmeh   le-gri  hämer 

giyüb    has;    tahrüj    hötem    min   hidis   wa- 

galbeih  birek  sneöt.   te  nur  et  min  siwöt.    as 

ber   miret    amirüt  hüjrit:   ,SelSl  fdmeh1.    se- 

tid3  fdmeh  hüjrit  ica-harmet  tizahdreh  bi- 

•20  hötem    dehne    bin    setteh    iva-bin    ajrezeh. 

amirüt    [hejhüjrit:    ,ishdbeh,    he   ber  gijüb, 

heder*    kudmit'. 


20.    Te  has  sidho,  bar.    Te  tutvü  hol  gah, 

dmür:    Jiet    berk    mins    au    ddek'f    dmür: 

25  ,bers,  ica-Mt,  in  tahöm  has  tey,  gire  wedis1. 


21.  Siyür,  te  tawayis,  dmür:  ,höm  lerköb 
IW.  amirüt:  ,höm  la'amöl  hük  gahioet'. 
dmür:  ,hdstaul.  teizmeth  gahwet  birkis 
Iji'imr.  giyüb  has. 
so  Has  giyüb  has  tahruj  hö-tem  wa-tgalbeh 
birik  Siwöf,  te  miret.    amirüt   hüjrit:    ,selel 


geworden,  du,  und  der  Mann,  der  Herr  des 
Pfundes,  bezahltest  du  ihn  oder  wiegest  ihm 
(Fleischt  ab'?  Er  sagte:  ,Mich  ließ  ein  Mann 
hinauskommen  von  ihm,  bis  ich  seine  Drachmen 
zurückgab'.  Sie  sagte  zu  ihm:  , Nicht  ein  Mann, 
nur  ich  ließ  dich  herauskommen  von  ihm,  bis  ich 
seine  Drachmen  zurückgab'. 

18.  Sobald  es  am  Morgen  war,  zieht  sie  an  das 
Kleid  des  Mannes,  sobald  es  Abend  war,  war 
sie  eine  Frau.  Und  darauf  zimmerte  sie  eine 
Sa'iyah  (kleines  Segelschiff).  Sie  sagte  zu  ihrem 
Mann:  , Reise  in  ihr'.    Er  sagte:  ,Gut'. 

19.  Er  reiste  in  der  Sa'iyah,  bis  (wie)  er 
schon  in  einer  Stadt  war,  sagten  sie:  , Diese  ist 
stark;  wir  wollen  auf  sie  hinaufsteigen,  bis  sie 
vergewaltigt  wird,  und  wenn  sie  schon  ver- 
gewaltigt ist,  werden  die  Segelboote  alle  (zu- 
grunde gehen)  zerstört  (werden)'.  Am  Abend 
kam  der  Sohn  des  Sultans  zu  ihr.  Er  sagte: 
,Ich  will  auf  dir  reiten'.  Sie  sagte:  Gut,  aber 
ich  will  für  dich  zuerst  Kaffee  machen'.  Und 
dann  gab  sie  ihm  Wein  zu  schlürfen;  es  schwand 
ihm  die  Besinnung.  Sie  zog  den  Siegelring  von 
ihrer  Hand  und  steckte  ihn  in  das  Feuer,  bis 
er  glühte  von  dem  Feuer.  Wie  er  schon  glühte, 
sagte  sie  zur  Sklavin:  ,Heb  seinen  Fuß".  Ea 
hob  seinen  Fuß  die  Sklavin  und  die  Frau  brand- 
markte ihn  mit  diesem  Siegelring  zwischen  seinen 
After5  und  zwischen  seinen  Hoden.  Sie  sagte 
zur  Sklavin:  , Schleife  ihn,  er  ist  schon  ohn- 
mächtig,  auf  den  (Mist-)  Haufen'. 

20.  Bis  (wie)  er  zu  sich  kam,  ging  er  des 
Nachts.  Als  er  des  Nachts  zu  seinem  Bruder 
kam,  sagte  er:  , (Kommst)  du  schon  von  (mit) 
ihr  oder  (willst)  du  noch'?  Er  sagte:  , Schon 
(hatte  ich)  sie,  und  du,  wenn  du  willst  sein  wie 
ich,   geh  zu  ihr'. 

21.  Er    ging;    als   er   des  Nachts  zu  ihr  kam. 
sagte    er:    ,Ich    will   auf   dir   reiten'.      Sie  S8 
.Ich   will    dir  Kaffee  machen'.     Er  sagte:  ,Gut'. 
Sie    gab    ihm    Kaffee,    in    ihm    war    Wein;    es 
schwand  ihm  das  Bewußtsein. 

Wie  ihm  das  Bewußtsein  schwand,  zog  sie  den 
Siegelring  ab  und  steckte  ihn  ins  Feuer;  (bis) 
als  er  glühte,  sagte  sie  zur  Sklavin:  ,Heb  seinen 


1  Für  wa-ad  oder  wa-tei  (Müller).  '    Lies:  tiylUt  (Mi  li.er).  3    Für    iellül  [oder  das  Mask.   wird   wir   im 

Arabischen,  weil  es  dem  Subjekt  vorangeht,  gebraucht     Miller).  *  Für  (ar  Miller).  Ms.  hier  und  weiter 

unten:  Penis  (Müller). 


43.  Die  Portia  von  Gischin. 


I.  Prosatexte. 


121 


fdmeh1,    ica-tezahäreh    beh    ben  sit   ica-ben 
ajirez. 

Amirüt  hujrit:  ,ishibeh,  te  tahdhrijeh  tar 
kudmet';   giyüb  has,   t$  sidhu,  bar. 


5       Te  tuicü  hol  gah,  hibre  de-daidet,  dmv/r: 
,het  ber  abtdlks  du  ädvlr. 

Amur:  ,e  lä,  är  amilot  htni  hämr  wa- 
hds  giyibk,  zihrdti  ba-hötem  ben  sit  iva-bin 
ajirez'. 
io  22.  Amur:  ,de  ho  amilot  bey  has  tele  het. 
haräna  (ndjhwml  legihmö1  sere  gayjis; 
täd  minhe'y2  lainer  di-säiti,  iva-täd  minhe'y 
ashöd,   se  säiteh'. 

23.  Jihmo    sireh;    te    lihgdyh    bi-rihbet. 
1»  dmür:  ,het  sük  säiyet  lä,  säiyet  hol  di-hibre 

di-ddulet'.  dek  sehed  dmür:  tfdgeh  säiyet 
är  di-hibre  di-ddulet.  ica- dorne  sih  iwäi 
lä1. 

24.  Harmeth  himmöt  beh  di-hem  gasdubeh 
-1"  säHyeteh.    te    nkot    bi-rihbet,     amirüt:  ,seh 

s&Hyet  lä,  dorne  d-är  gasdubeh  ua-hö 
sahdet  lihem  wa-Mt  ddulet,  am  het  tanzduf 
bauwihem,  kdlle-hem  hadämye  tea-tirö 
li'ihem  alomet,  hibre  di-ddulet  wa-hibre  di- 
25  mugdddam,  di-zahdrk  tehi2  bi-hötem  tea- 
aldmthi  tagt:  ,galgäyhi,  ya  ddulet.  dmür: 
,saff  zädgis  wa-tey  sdffki  siki  swäi  lä,  wa- 
sSiyet  är  dorne  htiuelW.    ivizmeh  sä'iyeteh. 

25.  Gihem  (jihem),  he  ivasaiyeteh,  te  nüka 
30  bi-rihbeth     wdthaf    di-yelübid.       harmit 

amirüt  lieh:  ,ise-kem  är  hiney'.  amilot 
h/hem  l£e,  amirüt:  ,ber-kem  minhö'? 

26.  Amur:  ,gehdmk,  te  beri  bi-rihbet  lih- 
gdy    hibre   diddulet    wa-seh    hibre    di-ma- 

oo  gaddarn.      icat-töli  gasbdy    saiti.      icet-töli 


Fuß'.  Und  sie  brandmarkte  ihn  mit  ihm  zwischen 
After  (oder  Penis)  und  Hoden. 

Sie  sagte  der  Sklavin:  ;Schleife  ihn,  bis  du  ihn 
hinausbringst  auf  den  Misthaufen';  es  war  sein 
Bewußtsein  geschwunden.  Als  er  zu  sich  kam, 
ging  er  (des  Nachts)  heim. 

Als  er  des  Nachts  zu  seinem  Bruder  kam, 
dem  Sohn  des  Sultans,  sagte  er:  ,Hast  du  sie  schon 
vergewaltigt    oder    bist    du    (wie    früher)    noch'? 

Er  sagte:  ,Nein,  nur  machte  sie  mir  Wein 
und  wie  ich  bewußtlos  war,  brandmarkte  sie  mich 
mit  dem  Siegelring  zwischen  After  und  Hoden'. 

22.  Er  sagte:  ,Sie  machte  an  mir  wie  an  dir. 
Wohlan,  ich  will,  daß  wir  hinter  ihren  Mann 
gehen,  einer  von  uns,  daß  er  sage:  dies  ist  meine 
Sa'ivah,  und  einer  von  uns  bezeuge:  sie  ist 
seine  Sa'iyah'. 

23.  Sie  gingen  hinter  ihn;  als  er  ihn  erreichte 
in  der  Stadt,  sagte  er:  .Du,  mit  dir  ist  keine 
Sa'iyah,  die  Sa'iyah  ist  des  Sohnes  des  Sultans'. 
Dieser  bezeugte,  er  sagte:  Es  ist  seine  Wahrheit, 
die  Sa'iyah  ist  nur  des  Sohnes  des  Sultans.  Und 
mit  diesem  sind  keine  Segelschiffe'. 

24.  Die  Frau  hörte  von  ihm,  daß  sie  seine 
Sa'iyah  geraubt  haben.  Als  sie  in  die  Stadt  kam, 
sagte  sie:  ,Mit  ihm  ist  keine  Sa'iyah,  dieser  nur 
beraubte  ihn  und  ich  zeuge  gegen  sie  und  du, 
Sultan,  wenn  du  urteilst  zwischen  ihnen,  alle  sind 
meine  Diener  und  bei  zweien  ist  ein  Zeichen, 
beim  Sohn  des  Sultans  und  beim  Sohn  des  Vor- 
stehers, welche  ich  gebrandmarkt  habe  mit  dem 
Siegelring,  und  ihr  Zeichen  ist  eines'.  Der  Sultan 
sah  ihn,  er  sagte:  ,Sieh,  ihre  Wahrheit,  und  ihr, 
sieh,  mit  euch  sind  keine  Segelschiffe  und  die  Sa'i- 
yah gehört  nur  diesem  ersten'.  Er  gab  ihm  seine 
Sa'iyah. 

25.  Er  ging,  er  und  seine  Sa'iyah.  Als  er  in 
seine  Stadt  kam,  kam  er  des  Spätnachmittags 
unter  Büchsenknallen.4  Die  Frau  sagte  zu  ihm: 
,Euer  Abendessen  ist  nur  bei  mir'.  Sie  machte 
ihnen  das  Abendessen.  Sie  sagte:  ,Von  wo 
(kommt)  ihr  schon'? 

26.  Er  sagte:  ,Ich  ging.  Als  ich  schon  in  der 
Stadt  war,  erreichte  mich  der  Sohn  des  Sultans 
und  mit  ihm  war  der  Sohn  des  Vorstehers.    Und 


Mehri 

w. 


darauf  raubte  er  mir  meine  Sa'iyah.    Und  darauf 

1  Für  le-jihmo  (Müller).  2  Hier  und   im  folgenden  liegen   Dual-Suffixe  vor,  die  im  Soqotri  vorkommen,  im 

aber  noch  nicht  nachgewiesen  worden  sind  (Müller).  4  Zum  Zeichen  der  Ankunft  (Müller). 

Hein,  Meiri-Teite.  16 


122 


I.  Prosatexte. 


44.  Die  sremeinsame  Hochzeit. 


nüka  serif,  dmür:  da-kdlla-hem  är  ha- 
ddmye,  di-saiyet  är  di-he  dorne  w-ilyek 
seh  shcai  läl.  amirüt:  ,de-serif  /<)  da  är 
ho  hdrjek  hak  saitek'. 


kam  ein  Scherif,  er  sagte:  ,Sie  alle  sind  nur 
meine  Diener,  die  Sa'iyah  ist  nur  dieses  (Man- 
nes) und  mit  jenen  sind  keine  Segelboote'.  Sie 
sagte:  ,Das  war  kein  Scherif,  das  war  nur  ich, 
ich   habe    dir  deine  Sa'iyah  herausgebracht'. 


44.  (lio)  Die  gemeinsame  Hochzeit. 


Mehri. 

5       l.   Amur:   gayj   seh   ibdyt    hibinhu   iva- 
sihem  hämehem.  gandthem,  te  agdurim. 

2.  Has  agdurim,  amürim  li-hibhem :  ,na- 
hdmk  tahäris  hin',  hibhem  dmür  hihem: 
.hastou1.     dmür:   ,ho  fiz'ak  likem;   si  ica- 

io  siyyet  min  gay.  dmür  hini :  am  äresk  bi- 
hibinke  kallehem  fahre  miteye'-. 

3.  Ke-s-sübh,  amürim  la- hibhem:  ,nha 
fizan  miyüt  lä'.  arns  hihem.  has  dawihem1 
la-hdl  'auwdrris,    has   ka-s-söbeh   hisbehem 

iö  jinöyis  fjinöyiz). 

4.  Wuküb  la-hdl  hämehem,  dmür  Ms: 
Jmbunse  her  motem  kdllahem'.  amiröt  heh: 
,läzerome  hlbö  l-a'möl1?  dmür  Ms:  ,nehöm 
nigMrhem'.    amirot  heh:  ,hast6u'.   gibrihem 

20  ica-ridd  le-bet. 

5.  Amur  Ms:  ,läzerome  hörn  l-ejhöm 
l-esdhbir  hesen  himwüt  hibinyeh'.  jihem  te 
nüka  rihbet  tit,  kusyeh  gayj  tihl.  dmür  heh: 
,het    min    ho?'      dmür:    ,ho    min    rihheti'. 

25  dmür  heh:  ,thöm  hesen  büme'f  dmür: 
,ho  hörn  l-esdhbir  si  hubunye  ibdyt,  aresk 
hihem  fahre ;  wa-nhor  ars  toukübem  hal 
'awdrris  wa-hazbehem  jinöyiz  kdllahem'. 

6.  Amur  heh:  Jäzeröme  arded  rihbetk;  wat 
30  nikctk  rihbetk,  harm<'ll,  inkdyte  hak  bi-ibdyi 

galligen    fahre,     wat    agdurim    wa-silmem, 
hdris   hihem    kiil  täd  wahSeh'.      vmgazdut. 

(ab&d  bei-  dli,  9.  März   1002.) 


Deutsch. 

1-  Er  sagte:  ,Es  war  ein  Mann,  mit  ihm  waren 
seine  sieben  Söhne  und  mit  ihnen  war  ihre 
Mutter.     Sie  zog  sie  auf,  bis  sie  groß  waren. 

2.  Als  sie  groß  waren,  sagten  sie  zu  ihrem  Va- 
ter: Wir  wollen,  daß  du  uns  heiraten  laßt'.  Ihr 
Vater  sagte  zu  ihnen :  .Gut'.  Er  sagte :  ,Ich 
fürchte  für  euch,  mit  mir  ist  ein  letztwilliger 
Auftrag  von  meinem  Bruder.  Er  sagte  zu  mir : 
Wenn  du  alle  deine  Söhne  zusammen  heiraten 
läßt,  werden  sie  sterben'. 

3.  Am  Morgen  sagten  sie  zu  ihrem  Vater: 
,Wir  furchten  den  Tod  nicht'.  Er  ließ  sie  hei- 
raten. Wie  sie  des  Abends  zu  den  Bräuten 
gingen,  wie  es  am  Morgen  war,  waren  sie  am 
Morgen  Leichen. 

4.  Er  trat  bei  ihrer  Mutter  ein,  er  sagte  zu 
ihr:  ,Alle  deine  Söhne  sind  gestorben'.  Sie 
sagte  zu  ihm:  ,Wie  mache  ich  jetzt'?'  Er  sagte 
zu  ihr:  ,Wir  wollen  sie  begraben*.  Sie  sagte 
zu  ihm:  ,Gut'.  Sie  begruben  sie  und  kehrten 
zurück  in  das  Haus. 

5.  Er  sagte  zu  ihr:  , Jetzt  will  ich  gehen  fra- 
gen, was  meine  Söhne  sterben  machte'.  Er  ging. 
Als  er  in  eine  Stadt  kam,  fand  ihn  ein  Mann. 
Er  sagte  zu  ihm:  ,Von  wo  bist  du'?  Er  sagte: 
.Ich  bin  von  meiner  Stadt'.  Er  sagte  zu  ihm: 
.Was  willst  du  hier'?  Er  sagte:  ,Ich  will  fragen: 
mit  mir  waren  meine  sieben  Söhne,  ich  ließ  sie 
zusammen  heiraten  und  am  Tage  der  Hochzeit 
traten  sie  bei  den  Bräuten  ein  und  am  Morgen 
waren  sie  alle   Leichen'. 

6.  Er  sagte  zu  ihm:  ,, Jetzt  kehre  in  deine 
Stadt  zurück;  sobald  du  kommst  in  deine  Stadt, 
wird  deine  Frau  zusammen  mit  sieben  Kleinen 
zu  dir  kommen.9  Sobald  sie  groß  geworden  und 
sich  wohl  befinden;  laß  sie  jeden  einzeln  hei- 
raten',     lud   es  ist  zu   Ende. 


1   l  är  dmci'em  (Mi 


Winl  dir  deine  l'i-.iu  sieben  Kinder  gebären  (Müllef 


45.  Die  Fackelschalen. 


I.  Prosatexte. 


123 


45.  (lis)  Die  Fackelschalen. 


Mehri. 


Deutsch. 


1.  Wat  nuka  wdrh  di-dhd,  galligen  yi- 
fdrhem  ica-yessimem  (yestimem)  kuköbür 
min  hal  häjrlt.  hdmmis  mizzäyt  mgofer 
ica-tahyilem    bi-galliy&n  wa-hü  de  kebböret 

5  di-glseth  la-jebfs  (jibersj  seice  bi-hitdyt.  ica- 
ssöm  (tsöm)  min  ribd  iva  gasmet  dys  bi- 
rijjdut1  (oder  dys  inydica  in  kihbet),  ua-sis 
hämes,  hdmmis  Sidet2  ferhin  tahföf  his 
bdy'  wa-sird.3  wa-ajüz  geyrh.it,  hdmmis 
10  Sallhnat  el-hur  ica-hibrits,  hdmmis  Subayeh 
xca  Subayeh  sis  hibrlt,  hdmmis  Hidej. 

2.  Mguren  galligen  yiddydem  kubobe'r 
iva-yimhdytem  li-sen  bi-ttn  ica-yamttem 
hdyt  wa-s-sit  di  Bire-nhis   di-ziröt   bi-amg 

iö  di-kubofet,  wa-ygdlbem  birkesen  hatäb  wa- 
birek  hatab  siicöt  ica-idlögen.  ice-ybdrem 
yeslülem  de  beyt  de  Ali  bir  Tduari.  wa- 
mgören  haß  kelles.  ica-böli  Yentuf  yinefsem 
Rihbet  Id  ica-böli  Rihhet  yinefsem  Yentiif  Id. 

20  3.  Wa-häbü  yuwezmem  te-hem  hatab  wa- 
äys ,  wa-kaü  had  hal-hem  wa-au  had 
wizmi-hem  si  Id,  ya'dmrem:  ,arri  yendug 
sitk\  an  he  gayj  yadmrem.  wa-in  se 
härmet   ya'dmrem:    ,arri  yendug   sits   wa- 

25  yendug  minsbets1. 

4.  Wa-yagdVem  he-hem  zenbil  di-hatdb 
we-yddmrem:  ,scUmin  kiber  dd  sagdyr-hem 
bir  bdle  sktu  hajjin  hajjät  mummin  mümndt 
yelle  bi-kurdyn  bi-kurdyn  wase'. 

so  5.  Wa-galliy&n  ya'dmrem:  ,ydmln,  yd- 
mln,  ydmln'.  wa-yndhjem  kubboret  timin 
yom.  wit  leylet  di-tisd,  yitdbrem  kubober 
yihduyem  bi-mesjid  di-Seggdf  tagtit  tuwör. 

1  Mir  unverständlich,  ebenso  das  folgende  (Müller). 


1.  Sobald  der  Monat  des  Opferfestes  kommt, 
freuen  sich  die  Knaben  und  kaufen  Fackelschalen 
von  einer  Sklavin,  ihr  Name  ist  Penislutscherin, 
und  sie  (die  Sklavinnen)  überlisten  die  Knaben 
(beim  Kauf),  und  der  Mund  der  Fackelschale, 
sein  Ausmaß  ist  nach  ihrer  Vulva  mit  einem  Fa- 
den genommen.  Und  sie  verkauft  um  ein  Viertel 
und  ein  Halb  Scheffel  Ta'äm  Duchen,  und  mit  ihr 
ist  ihre  Mutter,  ihr  Name  ist  Vulva  der  Stute, 
sie  erleichtert  ihr  den  Kauf  und  Verkauf.  Und 
eine  andere  Alte,  ihr  Name  ist  Salimah  der 
großen  Vulva,  und  ihre  Tochter,  ihr  Name  ist 
Subayeh  (kleines  Licht),  und  mit  Subayeh  ist 
eine  Tochter,  ihr  Name  ist  Glotzauge. 

2.  Dann  nehmen  die  Knaben  die  Fackelscha- 
len und  schmieren  sie  mit  Lehm  aus  und  sie 
machen  Faden  und  der  Penis  des  ,Ber-nhis'  der 
steht  in  der  Mitte  der  Fackelschale,  und  sie 
stecken  in  sie  Brennholz  und  in  das  Brennholz 
Feuer  und  es  brennt.  Und  sie  gehen  des  nachts, 
sie  beginnen  mit  dem  Haus  des  Ali  be  Tduari. 
Und  dann  den  ganzen  Bezirk  (nehmen  sie  haus- 
weise durch).  Und  die  Einwohner  von  Yentuf 
gehen  nicht  nach  Rihbet,  und  die  Einwohner 
von  Rihbet  gehen  nicht  nach  Yentuf. 

3.  Und  die  Leute  geben  ihnen  Brennholz  und 
Ta'am,  und  jedermann  ist  bei  ihnen,  und  wenn 
ihnen  jemand  keine  Sache  gibt,  sagen  sie:  ,Die 
Katze  fresse  deinen  Penis',  wenn  es  ein  Mann 
ist,  sagen  sie  es.  Und  wenn  es  eine  Frau  ist, 
sagen  sie:  ,Die  Katze  fresse  deine  Vulva  und  sie 
fresse  deine  Schamhaare'. 

4.  Und  sie  tragen  ihnen  einen  Korb  mit  Brenn- 
holz (zu)  und  sie  sagen:  .Seid  gesund  Große, 
dies  ist  ihr  Kleiner  der  Sohn  des  Herrn  der  Woh- 
nung, Pilger  und  Pilgeriunen,  Gläubige  (Män- 
ner), Gläubige  (Frauen),  o  Gott,  mit  Wieder- 
holung, mit  Wiederholung;  vielleicht'. 

5.  Und  die  Knaben  sagen:  ,Amen,  Amen, 
Amen'.  Und  sie  spielen  Fackelschale  acht  Tage. 
Sobald  die  Nacht  des  Neunten  ist,  zerbrechen 
sie  die  Fackelschalen,  sie  umkreisen  die  Moschee 
.Saggäf    dreimal.      Sie    sagen:    ,Nimm    mich    o 

2  Vgl.  SU,  Z.  ii  (Müller).  3  Für  sire  (Müller). 

IG* 


124 


I.  Prosatexte. 


46.   Der  Kampf  der  Vögel. 


ydämrem:  ,selli,  yä  Saggäf,  ya  nehdf  jid 
al-asrdf'.  ica-yhäwdhyem  te  l-teberem  sir6 
beyt  di  Müsö. 

(sod  bei-  abdällah  und  zayd  her  sdlim,  10.  März   1902.) 


Saggäf,  o  wir  fürchten  den  Großvater  der  Sehe- 
rife'.  Und  sie  laufen,  bis  daß  sie  zerbrechen  (die 
Fackelschalen)    hinter    dem    Hause    des    Muse.1 


46.  (i  io)  Der  Kampf  der  Vögel. 


Mehri. 


Deutsch. 


i.  Amur:   nökri  tirv    tizzärem  (tisörem). 

5  tijer  le-hem  nhüm.  amiröt  hi-hem:  ,tim  min 
kb'9  amürim:  ,nha  föne  hatdurem  birek 
rihbet;  töli  lad  lidzlen  (J-*3^  si  Id.'  ami- 
röt: ,ä  l-gd  tagdzbem  häbü  gut  min  hldeti- 
hemi.  amürim  Ms:  ,nha  giwöy  W.  amürim: 

io  Jd,  gawwiyet  ar  het:  tagdzbem2  häbü  gut 
min  hiditi-hem'.  amiröt:  ,e  he  ho  gewwiyet 
eiü  tar  hidüten  le-bhöyim  agdzb-hem  sdlwe 
min  hlditi-hem'.  loa-sü  far  hldeti-hem. 

2.  Tigdyr3  le-hem  zögar.  dmür:  ,de  si-kem 
t5  hilf  amürim:  ,de  nhüm  bis  hldiyyet  meken 
thürij  b€-gawwits,  dd  sis  sdrh  di-guwwit 
min  hol  Mbseh1.4,  dmür:  ,ho  guwey  mins1. 
amiröt:  ,gaswörl.  amür:  ,ld,  gasivir  ar  Mt\ 
amiröt:  ,le-gaswö'r  ar  he1?  dmür:  .yalidul, 
20  gai$Lcir  ar  het  vca  het  ndgzat  la-hdl  jdfs, 
sera's  wofi  la,  sera's  sei''  göze'r.  tesagir  al- 
behöyem1.  teddud  ica-tisgöf  leh,  gadür  Ms. 


3.  Has  gadür  Ms,  litgdys  wa-farr  min 
haldkme.  te  gabür  yagrdyb^  yagrdyb  amür: 
25  ,het  min  ho'?  zögar  dmür:  ,het  icidd'ak 
la,  ho  gaici?  wa-has  te  fdkrek,  säff  lad  h < i </ 
gaivi  mtnni  Id;  gddrik  he  nhüm  wa-se 
lad  had  gawi  mins  Id  yagrdyb'.  dmür: 
Jiahlek  mins  wa-hä  bgak  bädis   wa-tardhk 


1.  Er  sagte:  ,Zwei  Nöher  standen.  Es  stieß 
auf  sie  ein  Nehümvogel'.  Er  sagte  zu  ihnen: 
.Woher  seid  ihr'?  Sie  sagten:  ,Wir  sind  zuerst 
in  der  Stadt  herumgeschlendert;  darauf  fanden 
wir  nichts  mehr'.  Er  sagte:  ,Es  geschieht 
(vielleicht),  daß  ihr  raubt  den  Leuten  die  Nah- 
rung aus  ihren  Händen'.  Sie  sagten  zu  ihm: 
.Wir  sind  nicht  stark'.  Sie  sagten:  ,Nein,  stark 
bist  nur  du:  du  raubst  den  Leuten  die  Nahrung 
aus  ihren  Händen'.  Er  sagte:  ,0  ja,  ich  bin 
stark,  ich  stehe  auf  den  Händen  der  Behövim, 5 
ich  raube  ihnen  die  Wachtel  aus  ihren  Händen, 
und  ich  stehe  auf  ihren  Händen. 

2.  Es  stieß  auf  sie  ein  Zögar.  Er  sagte:  ,Was 
ist  mit  euch'?  Sie  sagten:  , Dieser  Nehüm,  bei 
ihm  ist  viel  Schneid;  er  redet  von  seiner  Kraft: 
noch  ist  mit  ihm  die  Wurzel  der  Kraft  von  sei- 
nem Vater.  Er  sagte:  ,Ich  bin  kräftiger  als  er'. 
Es  sagte  der  Nehüm:  , Krepiere'.  Es  sagte  (der 
Zögar):  ,Nein,  du  nur  krepiere'.  Er  sagte  (der 
Nhüm):  ,Daß  nur  ich  krepiere'?  Er  sagte  (der 
Zögar):  , Jawohl,  nur  du  krepiere  und  du  bist 
mangelhaft  wo  immer  du  gehst,  dein  Benehmen 
ist  nicht  entsprechend,  dein  Benehmen  ist  ein 
zu  kurz  geratenes  (ungeschult);  pack  dich  zu 
den  Tieren'.  Er  nahm  (Anlauf)  und  packte  ihn  (den 
Zögar),   er  bemächtigte  sieh  seiner  (des  Nhüm  . 

3.  Wie  er  sich  seiner  bemächtigt  hatte,  tötete 
er  ihn  und  flog  von  dort.  Als  er  einem  Raben 
begegnete,  sagte  der  Habe:  , Woher  bist  du'? 
Der  Zögar  sagte:  .Weißt  du  nicht,  (daß)  ich 
stark  bin?  Und  wie  du  nachdenkst,  sieh,  nichl 
mehr  ist  jemand  stärker  als  ich;  ich  habe  mich 
des  Nhüm  bemächtigt,  und  er  der  Nehüm  — 
nicht    mehr    war    jemand  stärker  als  er,    Rabe', 

,Ich 


Er  sagte 


habe    mich  losgemacht  von  ihm. 


1  Das  Haus  des  M.Mini  MusS  befindet  sich  in  KihbiH.     Es  bezieht  sich  die  vorliegende  Schilderung  auf  Vorgänge  in 
Rihlx'-t.  8  Lies  tagdzben  (Müller).  3  Lies  yijairl  Vgl.  Z.  6  (Müller  4  So:  lies  hxbjel  (Müller). 

6  Anne  Vi  t   bedeutet  'li'-^  Wort  ,Tiere', 


46.  Der  Kampf  der  Vögel. 


I.  Prosateste. 


125 


terdfs  birek  mahfiröt  se  xca-hibinse,  hds 
se  bis  nämüse  lä  iva-bis  azze  lä  wa-he  kal 
di-htma'  hiddöten  la-nhüm  yäumer,  l-gä  de 
se  ar  gawiyyet  toe-se  dyles  tar  fözal  de  $i 

5  Id.  bis  ar  ad  di-haddöten  ica-hadddt  tar 
fizal  di  si  W.1  amür:  ,ho  hörn  l-isnahk 
ba'de  nhüm1.  amür:  ,giröb  het  wugöne  hayr 
mini  nhüm  Id.  te  nhüm  wu-se  gauwwiyyet 
gaici    mini    wdjhak     Mt     ho    gaderk    Ins 

io  altdgks.  ntdiüiem  zogar  we-yagrdyb,  ntauhem 
te  möt  zogar.  has  zogar  möt,  yagrdyb  sd'r, 
dmur:  jicäüaskee1, .  amürim  hi-yagrdyb:  ,dä- 
wiiko  tisär'en'f  amür:  ,zögar  eltüg  nhüm 
iva-zogar,   has   ber  eltog  nimm,    siba    (so)  li 

iö  ho  we-ntduhem,  te  zogar  möt'.  has  zogar 
möt,  jihem  yagrdyb  te  nüka  hal  g&uhe. 
has  nüka  hal  gduhe  amürim:  diesen  sabeb- 
ek^f  amür:  ,ntduhem  ho  iva-zögar  wa-eltdgk 
teh  wa-f  fdz'ik  teh  la-htdi'.  amürim  sdffak 

20  ar  gaici1.  amür:  Jaubeh  di  ho  gawi'. 


4.  Wi-jMm  min  haldkme.  te  gabür  rah- 
müt,  rahmüt  amirot:  .yagraijb,  lo-ammak 
ar  gawi  had  yagüdir  hük  ld'.  amür: 
hardna,  mo  yehöm  has  ti  ho'/  amirot:  ,ho 

-'"'  Ijnin  has  tek  wa-thdm  tisnauhi,  yekün  ar 
bi-hamek1.  amür:  daum  bi-hämis  ar  Mt'. 
yintduhem  te  fizyet  möt  tue  bityet  l-hidis 
wa-amirot:  ,wdüaskee' '. 

5.  Amürim:   ,dä-vmkd   heti/   amirot:    ,ho 
30  wa-yagrdyb  ntduhemfn)  wa-dltdgk  teh'.  wa- 


und  ich  bin  nach  ihm  (Sieger)  gebliehen,  und 
ich  ließ  ihn  in  einer  Grube  verscharren,  ihn 
und  seine  Kinder,  da  an  ihm  kein  Anstand  war 
und  bei  ihm  kein  Ansehen  war,  und  jeder,  der 
die  Redereien  des  Nhüm  hörte,  sagt:  Es  wird 
sein  (vielleicht),  daß  er  eben  stark  war  und  er 
war  einseitig  im  Urteil  und  das  ist  keine  Sache. 
Bei  ihm  waren  nur  Redereien  und  er  war  scharf 
(bissig)  in  dem  Urteil,  das  ist  keine  Sache'. 
Er  sagte  (der  Zogar):  ,Ich  will  dich  bekämpfen 
nach  dem  Nhüm'.  Er  sagte:  .Komm  näher,  du 
wirst  nicht  besser  werden  als  der  Nhüm.  Als 
der  Nhüm  und  er  war  stark;  ich  bin  stärker  als 
dein  Gesicht,  ich  habe  mich  seiner  bemächtigt, 
ich  habe  ihn  getötet.2  Sie  kämpften,  der  Zogar 
und  der  Rabe.  Sie  kämpften  bis  der  Zogar  starb. 
Wie  der  Zogar  tot  war,  krächzte  der  Rabe,  er 
sagte:  ,Wäüaskee'!  (Der  Siegesruf).  Sie  sagten 
zum  Raben:  .Warum  krächzt  du'?  Er  sagte: 
,Der  Zogar  tötete  den  Nhüm  und  der  Zogar, 
nachdem  er  den  Nhüm  getötet  hatte,  hat  gegen 
mich  Stellung  genommen  und  wir  kämpften, 
bis  der  Zogar  tot  war'.  Es  ging  der  Rabe, 
bis  er  zu  seinen  Brüdern  kam.  Wie  er  zu  sei- 
nen Brüdern  kam,  sagten  sie:  ,Was  ist  dein 
Grund'?3  Er  sagte:  ,Wir  haben  gekämpft,  ich 
und  der  Zogar,  und  ich  tötete  ihn  und  ich 
würgte  ihn  mit  meiner  Hand'.  Sie  sagten : 
, Siehe,  du  bist  eben  stark-.  Er  sagte:  , Gewiß, 
ich  bin  stark'. 

4.  Und  er  ging  von  dort.  Als  er  einem  Rah- 
müt begegnete,  sagte  der  Rahmüt:  ,Rabe,  und 
was  dich  betrifft,  nur  du  bist  stark,  niemand 
bemächtigt  sich  deiner'.  Er  sagte:  , Wohlan,  wer 
will  sein  wie  ich'?  Es  sagte  (der  Rahmüt): 
Ich  will  sein  wie  du,  und  willst  du  mich  be- 
kämpfen, ist  es  nur  mit  deiner  Mutter'. 4  Er 
sagte  (der  Rabe):  , Gewiß  nicht,  nur  mit4  deiner 
Mutter,  du'.5  Sie  kämpften,  bis  er  ihn  zu  Tode 
würgte  und  zerriß  ihn  mit  seiner  Hand.  Und 
er  sagte:   Wüüaskee'. 

5.  Sie  sagten:  , Warum  (schreist)  du'?  Er 
sagte  (der  Rahmüt):  ,Ich  und  der  Rabe  kämpf- 
ten und  ich  tötete  ihn'.     Und  es  ging  der  Rah- 


1  Ich  verstehe  diese  Stelle  nicht,  die  Übersetzung  scheint  mir  nicht  zutreffend  (Müller).  2  Ich  übersetze: 

da   ich   des   Nhüm,   und   er   war   stark,    stärker   als    du,   mich  bemächtigt  und  ihn  getötet  habe  (Müller).  *  Besser : 

Was  ist  deine  Sache  d.  h.  was  ging  mit  dir  vor  (Müller).  *  Lies:  Um   deine  Mutter  d.  h.  deine   Mutter  wird  dann 

den  Verlust  zu  beklagen  haben  (Müller).  5  Du   ist  nur  eine  nachdrückliche   Verstärkung  (Müller). 


126 


I.  Prosatexte. 


47.  Mahayrnüd  und  Leylenöt. 


jihmöt  min  haläkme  r  ahm  fit,  te  (/abrät 
sime  ämür:  ,sekSyn  rahmüt,  ar  senk  tes 
hasinet'.  we  ysgöl  la-rahmüt.  te  latgrays. 
was  fiz'yis  la  hideh.  iva-sär,  ämür:  wä 
5  ü  askee'. 

6.  Amürim:  ,dä  suk  he1?  ämür:  ,ho  her 
latägk  rahmüt  wa- rahmüt  latgöt  yagräyb 
wa-yagräyb  Itüg  zogar  ica  zögar  Itüg  nhüm 
ica-nhüm  tersöt  hidöten  le-bhöyim'. 

io  7.  Wa-jh$m  sime.  gabür  jirfit.  amirot: 
,het  min  hö?  ämür:  ,ho  min  büme,  hom 
l-e$nauk.a-k  ß-esndh-k]'.  ua-snuhay-s  }  te 
fiz'yis  la-Md-is,  amirot:  ,wäüaski$!  ho  ber 
latägk  sime'. 

15  8.  Wa-tijhöm  min  haläkme.  te  tagäu- 
birem  mtiröy  amirot:  ,het  min  höi?  amirot: 
,ho  di-ltdgk  sime'.  amiröt:  ,höm  l-asnduhis'. 
wa-snühäts  wa-ßz'yets  le-hidis.  amirot:  wä- 
üaskee!     ho    ber    ltdgk  jirfit1.      wa-tijhöm 

20  min  haläkme.  te  tagöbir  rik  tisnäuhen  teh, 
yeletgis  ä  mtiröy.  rik  ämür:  Jiükü  kükü 
kää\ 

9.  Amürim:  ,dä-wukö  hdtx$  ämür:  ho 
ltdgk  ämtiröy'. 

(aöd  ber  ahdüllah,   10.  März  1902.J 


müt  von  dort.  Als  er  einem  Kormoran  begeg- 
nete, sagte  er:  ,Sei  gegrüßt  (Heda)  Rahmüt,  ich 
schaue  dich  nur  prahlerisch'.  Und  er  nimmt 
den  Anlauf  auf  den  Rahmüt,  bis  er  ihn  tötete 
und  ihn  mit  seiner  Hand  würgte.  Und  er  krächzte, 
er  sagte:  ,Wäüaskee'. 

G.  Sie  sagten:  ,Was  ist  mit  dir'?  Er  sagte: 
,Ich  habe  schon  den  Rahmüt  getötet,  und  Rah- 
müt tötete  den  Raben,  und  der  Rabe  tötete  den 
Zogar  und  der  Zogar  tötete  den  Nhüm  und  der 
Nhüm  krallte  sich  in  die  Hände  der  Behoyim 
ein'. 

7.  Und  es  ging  der  Kormoran.  Er  begegnete 
einer  Jirfit.  Er  sagte  (der  Jirfit):  ,Von  wo  bist 
du'?  Er  sagt:  ,Ich  bin  von  hier,  ich  will  dich 
bekämpfen'.  Und  er  bekämpfte  ihn,  bis  er  ihn 
würgte  mit  seiner  Hand,  er  sagte:  ,Wäüaskee! 
Ich  habe  schon  den  Kormoran  getötet'. 

8.  Und  er  geht  von  hier.  Als  er  einem  Mtiröy 
begegnet,  sagte  er:  ,Von  wo  bist  du'?  Er  sagte: 
,Ich  habe  den  Kormoran  getötet'.  Er  sagte: 
,Ich  will  mit  dir  kämpfen'.  Und  er  bekämpfte 
ihn  und  würgte  ihn  mit  seiner  Hand.  Er  sagte: 
,W  äüaskee!  Ich  habe  schon  den  Jirfit  getötet'. 
Und  er  geht  von  dort.  Als  er  einen  Rik  be- 
gegnet, bekämpft  er  ihn,  er  tötet  den  Mtiröy. 
Der  Rik  sagte:  ,Kukükükükää'. 

9.  Sie  sagten:  , Warum  (schreist)  du  so'?  Er 
sagte:  ,Ich  habe  den  Mtiröy  getötet'. 


47.  (121)  Mahayrnüd  und  Leylenöt. 


Mehri 


25  1-  Amur:  däd  (täd),  sih  harnidth  wa  sih 
hubünhe  wa  seh  hebrit  di-gdh.  toe-he  ji- 
him  söfer.  wa-hibrit  di-gah,  tarhis  hal 
harmeth.  tiräiyen  härön,  gajinöt  iva-harmet, 
te  biri'h  linter. 

30  2.  Te  mihüf  dit  (fit),  amirot  he  gajinöt: 
,Leyllenöt:  keb  la-h-höter  hirfk  regeb'.  ami- 
röt: ,ho  hebzdrk  tih  lä(.    amiröt:  ,is  bi-amg 


Deutsch. 


1.  Er  sagte:  ,Es  war  einer,  mit  ihm  war  seine 
Frau  und  mit  ihm  seine  Sühne  und  mit  ihm  die 
Tochter  seines  Bruders.  Und  er  ging  fort,  er 
reiste.  Und  die  Tochter  seines  Bruders  ließ  er 
bei  seiner  Frau.  Sie  weideten  Ziegen,  das  Mäd- 
chen und  die  Frau,  bis  in  das  Tal. 

2.  Eines  Tages  sagte  sie  zu  dem  Mädchen: 
, Leylenöt,  tritt  wegen  des  Zickleins  in  die  Höhle 
ein'.  Sie  sagte:  ,Ich  habe  es  nicht  gesehen'. 
Sic    sagte:    .Schau   in   die    Mitte   der   Holde-.      Sie 


1  Jirfit  ist  fem.  und  Ami    ist   inask.    Die  Ansetzung  der  Genusendungen  wie   der  Suffixe   ist  also  nicht  in  Ordnung. 
In  der  Übersetzung  werden  beide  als  Mask.  behandelt  (Mi  u.eb). 


47.  Mahaymüd  und  Leylenot. 


I.  Prosatexte. 


127 


di-regebK  wukbdt  Ich  icu-znüt  lis  regeb 
iva-nfsöt  mins  te  sire  härdu(njse  we-tdyiben 
bi-sen  te  he-dayjas. 


3.  We  nüka  gayjis  mint  sfer.  dmür: 
&  ,besl  gay  ho'?  amiröt  he  gayjis:  ,yirayk 
harön,  ho  wa-se,  ioa-diyautl.  dmür:  ,nehdm 
nijhöm  ica-gdyrib  lin  yedha  wa-neh-om 
nizmel  tS  he-bedyet  te  ar  rlgöb1.2  wa-zmülem 
ica-jihemem,  te  haldkme   tahülilem  al-jibel. 


io  4.  We-gdyreb  li-hem  hdjj  seh.  dmür; 
mehöm  neshdt  hunfoyen.  härmet  amiröt: 
,astdul.  amiröt :  dn  taliöm  teshöt,  ashöt  min 
härenke'.  dmür:  ,härdun  le-hö  ica-liärdun 
le-het    ar  fahre    wa-galy'iyh    ar    min    möl 

15  di-ho  mine  jefsU  di-ho;  toa-het,  sis  ar  min 
hidi  ho  ica-rizgis  di-gtnma2,  ar  min  hini 
ho,  ica-kdl  hdd  nsibeh  iva-kdl  häd  rizgeh 
yekün  ka-hdd.  hit  rizgis  min  hiniho  wa- 
bdli  ber  hätiy-is  hubün  wa-ber  hätiy-is  rizg'. 

20  wa-amiröt  lieh:  ,wugöni*  heh  rizg  dorne  min 
hinäk  Id.  mine  bäli'. 


5.  Wa-dmür  Ms:  ,M  min  hinis  lä  wa-hi 
min  hini  ho  la,  bdli  yezdrfen  hini  ar  bdli. 
iüi-nhd  fenöne,  nha  s$-lä,  mgöre  bdli  yi- 
zdrfen   ten  gayj,  ya'möl   hibre    birek  höfel 

-ö  di-harmet,  wa-he  fenöne  netgdt5  di-humü. 
mgöre  ya'möl  serdnten,  mgöre  hidüten, 
mgöre  ya'möl  hlddnten ,  mgöre  ya'möl 
aydnten,  mgöre  ya'möl  fenhär,  mgöre 
ya'möl  hiro,    mgöre    ya'möl   mismd',  mgöre 

so  ya'möl  sitteh  wa-ajrezeh' . 

6.  Wa-dmür:    ,athn,    nehöm  neshöt  hau- 


trat  ein  in  sie,  sie  verschloß  über  sie  die  Höhle 
und  sie  ging  am  Frühnachmittag  von  ihr  bis 
sie  hinter  ihren  Ziegen  war  und  sie  lockruft  sie 
bis  zu  ihrem  Wohnplatz. 

3.  Und  es  kam  ihr  Mann  von  der  Reise.  Er 
sagte:  ,Wo  ist  die  Tochter  meines  Bruders'? 
Sie  sagte  zu  ihrem  Mann:  ,Ich  weidete  Ziegen, 
ich  und  sie,  und  sie  verschwand'.  Er  sagte: 
,Wir  wollen  gehen  und  es  nähert  sich  uns  das 
Opferfest,  und  wir  wollen  satteln  (und  dann  rei- 
ten) bis  aufs  Land,  bis  (wir)  bei  den  Kamelinnen 
sind''.  Und  sie  sattelten  und  sie  gingen  fort  bis 
sie  dort  verweilten  bei  dem  Berge. 

4.  Und  es  näherte  sich  ihnen  die  große  Wall- 
fahrt. Er  sagte:  ,Wir  wollen  für  uns  schlachten'. 
Die  Frau  sagte:  ,Gut'.  Sie  sagte:  ,Wenn  du 
schlachten  willst,  schlachte  von  deinen  Schafen'. 
Er  sagte:  ,Die  Schafe  von  mir  und  die  Schafe 
von  dir  sind  (gehören)  nur  zusammen  und  sie 
kommen  nur  von  meinem  Gut  und  von  meinem 
Dienen  (Arbeiten);  und  du,  mit  dir  (dein  Besitz) 
ist  es  nur  von  meiner  Hand  und  deine  Nahrung, 
die  gesammelt  wurde,  ist  nur  von  mir,  und  das 
Los  jedes  einzelnen  und  die  Nahrung  jedes  ein- 
zelnen ist  mit  dem  Einzelnen.6  Deine  Nahrung 
ist  von  mir  (selbst).  Und  Gott  hat  dir  schon 
gegeben  Sühne  und  schon  hat  er  dir  gegeben 
Nahrung'.  Und  sie  sagte  zu  ihm:  ,Und  sie 
wird  sein,7  diese  Nahrung,  nicht  von  dir,  von 
Gott'. 

5.  Und  er  sagte  zu  ihr:  ,Sie  sind  nicht  von 
dir  und  sie  ist  nicht  von  mir,  Gott  nährt  mich, 
nur  Gott.  Und  wir  sind  zuerst  nichts,  dann  nährt 
Gott  uns  zu  einem  Mann,  er  macht  den  Sohn 
in  den  Bauch  der  Frau,  und  er  (der  Sohn)  ist 
zuerst  ein  Tropfen  Wasser;  dann  macht  er  Beine, 
dann  Hände,  dann  macht  er  Ohren,  dann  macht 
er  Augen,  dann  macht  er  Nasenlöcher,  dann 
macht  er  das  Kopfhaar,  dann  macht  er  die 
(  Hirenmuschelu  und  dann  macht  er  seinen  Penis 
und  seine  Hoden'. 

6.  Und  er  sagte:  , Verbringe  die  Nacht,  wir 
wollen    für   uns    schlachten'.     Sie  sagte:  , Sobald 


1  Für  bertl  (Müller).  2  Lies  riköb  (Müller).  3  Lies  di-jtiima  {ft^X^X)  (Müller).  *  Ist  wngöne  zu 

lesen  oder  ist  es  Suffix   der   ersten  Person?      Das   folgende  heh  seheint  überflüssig  zu  sein  (Müller).  5  Sonst  nfaföt 

(Müller).  6  D.  h.  jeder  hat  sein  Los,  das  ihm  gebührt,  und  jeder  hat  seine  Nahrung,  die  ihm  zukommt. 

7  Vielleicht:   Und  daß  mir  diese  Nahrung  ward  etc.  Vgl.  Note  4  (Müller). 


128 


I.   Prosatexte. 


47.  Mahaymüd  und  Leylenöt. 


föyen'.  amirot:  ,wat  jihmeh,  neshof.  dmür: 
,dstaul.  silib  te  jihmeh.  as  jihmeh  sahdt 
nhnefh  toa-ägmel  midbüt. 

7.  Wa-tiyöt  sank  hibridi  gah.  amiröt: 
5  .hadtdi,  zemi  tiwi,  ivele  zemi  bizret  (bes- 
i'it),  we-hö  birek  regeb1.  dmür:  Jmbiinye, 
gdffem1!  yibdkyem  hubünhe;  hibüd  hubünhe. 
dmür:  paffem'!  dmür  (amiröt):  ,wukö  te- 
lebdehem'  ? 

io  8.  Wa-gdufen  galligen,  dmür:  .höiul-et- 
töma'  zdyk  di  mö  birek  regebf'  siyür  lel- 
regeb  we-t-tomeK '.  gajinöt  birek  regeb.  ami- 
röt: ,d-ar  ho  Leylenöt;  hadidi,  fteh  U, 
wa-harmetk  zinüt  If.  wa- galligen  gatörem1 

io  teh.  dmür:  ,de-galliyen  tibekyem  la-hesen'f 
dmür:  ,de-hämen  labdeten'. 

9.  Amur:  .hörn  l-ettöma'  mö  birek  regeb'? 
amiröt:    ,d-ar    ho    Leylenöt.      dmür:    ,het 
bers   min   hö  büme'f     amiröt:   sdhbir  har- 
20  metk'.    dmür:  ,ho  muhöze  mis2  zuwdyr'. 

io.  Te  njüz,  medeni  bar  tlicigel  dagdid-is 
mini  jedrlt  tuwwuts,  u-a-harjis  tva-shat 
hnrmdth  ica-shat  hubünhe'. 

11.  Wa-gahdgbcm,    teh    tirö    di-yehdtbem 
25  Ms:    dmür:    ,mo  minkem  yehdmz,  Mahay- 
müd ivale  Mahaymiden?  täd  min-Mm  yej- 
höm  le  shöf  di-jirbi(\ 

12.  Jihem  Mehaymüd,  dmür:  ,ho  hamz1. 
wa-jihim.  as  jihem,  habü  ba'deh  imlem  Ms 

30  dtwe.  iva-Mahaymidön  härüs  bis  wa-hijru 
ars.     ica  Mahaymüd  lad  nüka  Id. 

13.  Wa-harba'em  te-hem,  Leylenöt  wa- 
Mhaymiden,  loa-giriwem.  wa-nüka  Mhay- 
mud.     te   haldkme,    dmür:    ,Leylenöt   hö'? 

35  amürim:  ,bar   mtöt\     dmür:   ,hoh  giryöne 


es  morgen  ist,  schlachten  wir'.  Er  sagte:  ,Gut'. 
Er  wartete,  bis  es  morgen  war.  Wie  es  morgen 
war,  schlachtete  er  für  sich  und  machte  einen 
Opferaltar. 

7.  Und  es  roch  den  Geruch  die  Tochter  seines 
Bruders.  Sie  sagte:  Mein  Vatersbruder,  gib  mir 
Fleisch  oder  gib  mir  eine  Bisret-Dattel  und  ich 
bin  in  der  Höhle'.  Er  sagte:  , Meine  Söhne,  kehrt 
euch'!  Es  weinten  seine  Söhne;  er  schlug  seine 
Söhne.  Er  sagte:  .Kehrt  euch'!3  Sie  sagte: 
, Waruni  schlägst  du  Sie'? 

8.  Und  es  kehrten  sich4  die  Kleinen.  Er 
sagte:  ,Ich  will  horchen,  wessen  Stimme  in  der 
Hohle  ist'.  Er  ging  zu  der  Höhle  und  horchte. 
Das  Mädchen  in  der  Höhle  sagte:  ,Dies  bin  eben 
ich,  Leylenöt;  mein  Vatersbruder,  öffne  mir,  und 
deine  Frau  hat  verschlossen  über  mir'.  Und  die 
Kleinen  liefen  ihm  nach.  Er  sagte:  , Weswegen 
weinen  die  Kleinen'?  Sie  sagten:  ,Unsere  Mutter 
hat  uns  geschlagen'.5 

9.  Er  sagte:  ,Ich  will  horchen,  wer  in  der 
Höhle  ist'.  Sie  sagte:  ,Das  bin  nur  ich,  Leyle- 
nöt'. Er  sagte:  , Woher  (kommst)  du  hieher'? 
Sie  sagte:  , Frage  deine  Frau'.  Er  sagte:  ,Ich 
werde  von  dir  den  Stein  wegrücken'. 

10.  Als  er  fertig  war,  siehe,  schon  waren  zer- 
fressen ihre  Wangen  von  einem  Wurm,  welcher 
sie  gefressen  hatte,  und  er  brachte  sie  herauf 
und  er  schlachtete  seine  Frau  und  er  schlachtete 
seine  Söhne. 

11.  Und  es  kamen  zu  ihm  zwei  (Männer), 
welche  um  sie  werben.  Er  sagte:  , Wer  von  euch 
will  sie,  Mahaymüd  oder  Mahaymiden?  Einer 
von  euch  gehe  um  Milch  von  einer  krätzigen 
Kamelin'. 

12.  Es  ging  Mahaymüd.  Er  sagte:  ,Ich  will 
sie'.  Er  ging.  Wie  er  gegangen  war,  machten 
die  Leute  nach  ihm  ihr  eine  Medizin.  Und 
Mahaymiden  heiratete  sie  und  bereitete  die  Hoch- 
zeit.    Und  Mahaymüd  kam  nicht  mehr. 

13.  Und  sie  zogen  sie  hinauf,  Leylenöt  und  Ma- 
haymiden, und  sie  versteckten  sieh.  Und  es  kam 
Mahaymüd.  Als  er  dort  war,  sagte  er:  ,Wo  ist 
Leylenöt'?  Sie  sagten:  ,Sie  ist  schon  gestorben'. 
Er  sagte:    ,Ich    werde    lesen    (den   Koran)   über 


1  Eigentlich:  tröpfelten  hinter  ihm  her  (Müller).  a  Gleich  min-ii.     1  >as  vorangehende  Wort  scheint  IV.  Form 

von  »);'  (NX*)  z"  se'n  (Müller).  '  Richtig:  Schweiget  (Möller).  *   Lies:  Schwiegen  (Müller).  b  Damit 

(reinen   und   die  Stimme   <!.■-  M.idcliens   in    der   Iliihle   nicht  geliürt  werde   (MÜIXEb). 


48.  Geschichte  einer  Familie. 


I.  Prosatexte. 


129 


Ms',     ica-hem  ar  di-bedyem  bell,     dufünem 
lieh  liirih  la-k-kabüt.1     dmür:    ,ziröne  tis1. 

14.  K-s-söbeh  wa-gasrduwwen  yigdy'r  tir-s 
kal   yöm  kal  yöm.     ica-gajinüten  tijeryen 

5  hinih,  kal  yom,  tird'iyen  hineh.  ti  läylat 
fit,  tU  min-sin  akirot  häräun,  wa-Mt2 
thulül  al-göber,  jiryüt3  leh.  amirot:  ,vmk6 
thdulalk  büme?  wa-Leylenöt  birek  gdzar, 
se  xue-Mhaymiden,  wa-Mt  hdbü  ar  di-bedyi- 

io  ivem  buk  wa-di-difünem  hük  hirih  la-k- 
kabüt'.1     dmür:  ,amurs  hibo1? 

15.  Gahbetfli)  gats,  amirot:  ,ico  Mhay- 
müd,  hdbü  ar  di-bedyem  buk',  iva-graur. 
tit  min-sin,   ivezmis  sabigat  wa-tit  min-sin 

iö  wezmis  halliyit. 

16.  Wu-gofi.  dmür:  ,Leylenot,  Säber  ll1-. 
amirot:  ,ewdlle' !  säbiröt  leh  mini  hälfet 
di-gdzer  icahi  säbür  lis  min  al-hajf.  he 
slgdug  icu-möt,  ica-se  sigdut  ivu-mtöt. 

20  17.  Wa-hfürem  hehem  gabür  fahre,  wa- 
mötem  zca-üs  tar  gubüri-hem  iegriti  tirit, 
tit  di-bzayliyet  wa-tit  di-hinni. 

18.  Wa-hdbü  yd'mirem  hihem:  ,Mehay- 
müd  ioa-Leylinot  hlbö  ya'tajibem'.  dmür: 
25  hibo  ya'tajibem  tca-sijir,  hibo  tagtabüren 
wa-Kibo  tebedüden  kal  tit  mkon'1.  wa-yd'- 
mirem:  ,ajeb  hibo  jekün  wa-hdbü  hibo  yd- 
tajibem'-.     ica-gazaut  te  ahtalsot. 

[Ali  her  ise,  10.  und  11.  März  1902.) 


ihr  (über  ihrem  Grabe)'.  Und  sie  logen  ihn  nur 
an.  Sie  begruben  ihm  Widderköpfe.  Er  sagte: 
,Ich  werde  sie  besuchen'. 

14.  Am  Morgen  und  am  Spätnachmittag  las 
er  über  ihr  jeden  Tag,  jeden  Tag.  Und  Mädchen 
stoßen  auf  ihn,  jeden  Tag,  sie  weiden  bei  ihm. 
Einmal  in  einer  Nacht  sammelte  eine  von  ihnen 
die  Ziegen  und  er  verblieb  bei  dem  Grabe,  er 
las  über  ihm;  sie  sagte:  , Warum  verweilst  du 
hier?  Und  Leylenot  ist  in  dem  Obergeschoß,  sie 
und  Mahaymiden,  und  die  Leute  haben  dich 
nur  belogen  und  haben  dir  Widderköpfe  be- 
graben'. Er  sagte:  ,Wie  sagst  du'? 

15.  Es  kam  zu  ihm  ihre  Schwester,  sie  sagte: 
,Wehe,  Mahaymüd,  die  Leute  haben  dich  nur 
belogen'.  Und  es  ging  eine  von  ihnen,  er  gab 
ihr  ein  Hüftentuch,  und  einer  von  ihnen  gab  er 
einen  Schmuck. 

16.  Und  er  wendete  sich.  Er  sagte:  ,Leylenot, 
blick'  auf  mich'.  Sie  sagte:  ,Ah,  bei  Gott'!  Sie 
blickte  auf  ihn  vom  Fenster  des  Obergeschoßes 
aus  und  er  blickte  auf  sie  von  dem  Hof  aus. 
Er  freute  sich  und  starb  und  sie  freute  sich  und 
starb. 

17.  Und  sie  gruben  ihnen  ein  Grab  zusammen. 
Und  sie  waren  tot  und  es  erhoben  sich  auf 
ihren  Gräbern  zwei  Bäume,  einer  war  ein  Bzay- 
liyet  (eine  wohlriechende  Frucht)  und  der  andere 
ein  Henna-Baum. 

18.  Und  die  Leute  sagen  zu  ihnen:  ,Mahay- 
müd  und  Leylenot,  wie  lieben  sie  sich'.  Sie 
sagten:  ,Wie  lieben  sie  sich  und  die  Bäume, 
wie  begegnen  sie  sich  und  wie  streben  sie  aus- 
einander jeder  einzelne  am  Orte'.  Und  sie  sagen: 
,Die  Liebe,  wie  ist  sie,  und  die  Leute,  wie  lieben 
sie  sich'.     Und  es  ist  aus,  bis  es  zu  Ende  ist. 


48.  (122)  Geschichte  einer  Familie. 

Jlfhri.  Deutsch. 


1.  Amur:  gayj  toa-sih  gdteh.  jihimem  te 
30  bir-hem  riheg,  ber  sihem  sanet.  nikaem  bi- 
rahbit  iva  hillem  bis. 


1.  Er  sagte:  ,Es  war  ein  Mann  und  mit  ihm 
war  seine  Schwester'.  Sie  gingen,  bis  sie  weit 
waren ;  schon  war  ihnen  ein  Jahr  (vergangen). 
Sie   kamen   in  eine   Stadt  und  wohnten   in  ihr. 


1  Sonst  kebi  (Müller). 
W.  Hein,  SIebri-Teste. 


Lies   wa-he  (Müllek). 


3  Lies  yigdyr  oder  garyü  (Müller). 


17 


130 


I.  Prosateste. 


48.  Geschichte  einer  Familie. 


2.  Wa-gayj  arüs.  nüka  bi-tagtit  galligen 
a-gajinöti  tiiit.  wa-hämehem  ganuvtiliem,  te 

wigaem  gayüj,  wa  gajinöt,  te  wigaem  harhn. 

3.  As  ber-sen   harhn,    hibsen    jihem,    he 
s  vn-hibinhe.   te  nüka  bi-rihbet  gayrMt,   he- 

dümen  he  ica-hibinhe,  hedümem  senet. 

4.  As  ber  sihem  send  biniwem  bet,  te 
amlem  tes  as  bed  di-däulet.  as  ber  sttiw- 
icet('})    bed    fsoj    di- duldet,    daulet   ämür: 

io  fhöm  Itemz  (Is&ns)  minMm1.  amür:  ,neltemz 
(nestimsj  lä'.  daulet  ämür:  ,ho  tvuzmön  te- 
kem  gäymet1.  ämür:  ,nehdms  lä1.  ämür: 
,atgöne   (latgöne)   tekem'.    ämür:    Mägait. 

5.  A   daulet    wuküb    birök  bet.    as   berh 
15  birek   bit,   tehülül  sanet;  lad  hurüj  lä.    te 

lilat  yihaurij,   yiUtgimeh.      an    ber    atugeh 
(latiigeh),  yhcäkbem  birek  bethem. 

6.  Häbü  lyek  hurüj,  te  berhem  bi-ber, 
yiläbdem  tehem  bi-banadgät,   lyek  birek  bet 

20  yüäbdem  lyek  al-bi-ber,  tva-yilätgem  min- 
Ik'iu  tiro,  feilem  birek  biySti-hem. 

7.  Gazaym  birMs,  sihem  arböt  wäureh 
im- jihnrij  min  birkis.  as  ber-hem  be-ber 
yisläbdem  lyek  al -beber,  yilätgem  min-hem 

25  tagtit.  as  ber  atüg  min- Mm  tagtit  fillem 
weyhiy,  lad  nikaem  zöyid  lä. 

8.  Jihemem.  te  nikaem  hal  härmet,  ta- 
hiij'ibui  länis.  wa-gzäymem.  ica-hbün  le- 
gdyj  aritem  min  ftarmit. 

30  9.  Täd  nüka  bi-rböt  galligen,  wa  gajinöti 
yatrit;  ginnet-hem  te  ivigem  gayfib  (gayiij), 
wa  gajinoten,  te  loiga'  harim.  as  ber-sen 
Ijurnu  sfinj  tagt,  d  nköt  bi-gajjen  iva  gaj- 
jit.  ica-tayt  min-sen  amiröt:  Jiämk-Ii'r. 
mar:  ,hdmi'.   amiröt:  ,lä,  hält',  halis. 

LO.  pibfdys  gayj  gäher.  gazmüt  s'eh,  te 
nköt  bi-tagtit    galliyin   wa-bi- gajinöti  tirtt 


2.  Und  der  Mann  heiratete.  Er  bekam  drei 
kleine  (Knaben)  und  zwei  Mädchen  und  ihre 
Mutter  zog  sie  auf,  bis  sie  Männer  wurden  und 
die  Mädchen,  bis  sie  Frauen  wurden. 

3.  Wie  sie  schon  Frauen  waren,  ging  ihr  Va- 
ter fort,  er  und  seine  Söhne.  Als  sie  in  eine 
andere  Stadt  kamen,  dienten  sie,  er  und  seine 
Söhne.     Sie  dienten  ein  Jahr. 

4.  Als  ihnen  ein  Jahr  (vergangen)  war,  bauten 
sie  ein  Haus,  bis  sie  (es)  machten  wie  das  Haus 
des  Sultans.  Wie  es  schon  gleich  war  dem 
Hause  des  Sultans,  sagte  der  Sultan:  ,Ich  will 
es  von  euch  kaufen'.  Er  sagte :  ,Wir  verkaufen 
es  nicht'.  Der  Sultan  sagte:  ,Ich  werde  euch 
den  Preis  geben'.  Er  sagte :  ,Wir  wollen  ihn 
nicht'.  Er  sagte:  ,Ich  werde  euch  töten'.  Er 
sagte:  ,Töte  uns'. 

5.  Der  Sultan  trat  in  das  Haus  ein.  Als  er 
schon  in  dem  Hause  war,  verweilte  er  ein  Jahr ; 
er  ging  nicht  mehr  heraus.  Eines  Nachts  ging 
er  heraus,  sie  töteten  ihn.  Wie  sie  ihn  getötet 
haben,  traten  sie  in  ihr  Haus  ein. 

6.  Jene  Leute  gingen  heraus.  Als  sie  schon 
im  Freien  waren,  schössen  sie  auf  sie  mit  Flinten. 
Jene  im  Hause  schössen  auf  jene  die  im  Freien 
waren  und  sie  töteten  von  ihnen  zwei.  Sie 
flüchteten  in  ihre  Häuser. 

7.  Sie  blieben  in  ihm;  vier  Monate  (vergingen) 
ihnen  und  sie  gingen  von  ihm  heraus.  Wie  sie 
im  Freien  waren,  schössen  sie  auf  jene,  welche 
im  Freien  waren,  sie  töteten  von  ihnen  drei.  Als 
sie  schon  drei  von  ihnen  getötet  hatten,  flohen 
sie  eilig.     Sie  kamen  nicht  mehr. 

8.  Sie  gingen.  Als  sie  zu  einer  Frau  kamen 
verweilten  sie  bei  ihr.  Und  sie  blieben.  Und 
die  Söhne  des  Mannes  heirateten  (je)  eine  Frau. 

9.  Der  Eine  bekam  vier  Knaben  und  zwei 
Mädchen;  sie  zog  sie  auf,  bis  sie  Männer  wurden, 
und  die  Mädchen,  bis  sie  Frauen  wurden.  Wie 
sie  schon  Frauen  waren,  verheiratete  er  eine. 
Sie  bekam  einen  Knaben  und  ein  Mädchen  und 
eine  von  ihnen  saute:  ,Ich  will  dich  nicht'.  Er 
sagte:  ,Ich  will  dich'.  Sie  sagte:  .Nein,  laß  mich 
frei'.     Er  ließ  sie  frei. 

10.  Es  nahm  sie  ein  anderer  Mann.  Sic  blieb 
mit  ihm.  bis  sie  drei  Knaben  und  zwei  Mädchen 
bekam,   und   sie  zog  sie  auf,  bis  sie  groß  wurden. 


49.  Der  närrische  Mann. 


I.  Prosatexte. 


131 


ica-gannet-hem,  te  icig'em  siyeh.  as  ber-hem 
siryeh,  jihemem  senet.  as  her  sihem  sanet 
widern  bi-rihbet. 

11.    Gazaym    bis   iva-hedümem,    te   ivigd 
5  sihem,  ärba?  miye.  jihemem  ica-shäyn  sdyet 
ica-jihemem  bis.  te  mkaem  gäuyehem,  thülil 
hinihem.     ica-gazäut. 

(sä/ih  her  musallim,  11.  März  1902.) 


Wie  sie  schon  groß  waren,  gingen  sie  fort  ein 
Jahr.  Wie  schon  ihnen  ein  Jahr  (vergangen) 
war,  gelangten  sie  in  eine  Stadt. 

11.  Sie  blieben  in  ihr  und  dienten,  bis  ihnen 
vierhundert  (zuteil)  wurde.  Sie  gingen  fort  und 
sie  beluden  eine  Sa'iyah.  Und  sie  gingen  fort 
mit  ihr.  Als  sie  zu  ihren  Brüdern  kamen,  ver- 
weilten sie  bei  ihnen.     Und  es  ist  zu  Ende. 


49.  (129)  Der  närrische  Mann. 


Mehri. 


Deutsch. 


l.  Amur:  gayj,  seh  sallit  gajinüten,  tirit 
hanyöb  wa-tit  gennit. 

io  2.  Jihem  min  hini-sen.  te  bereh  mkön, 
yekils  gayj  täd.  dmörheh:  ,höm  suk'.  dmür 
lieh:  ,liastöu'. 

3.  Jihemem  fähre,  te  ber-hem  mkon, 
ämür    heh:    ,bäl    habdnten    lä,1    läzeröme 

15  gaddli  loellä  gaddli'.2  dmür  heh:  ,läzeröme 
ho  la-gaddlk  hlbö1?     xougduf  minh. 

4.  Wa-siyürem.  te  ber-hem  mkon,  dmür 
heh:  Jiigahi  wälla  higyank'.  dmür  heh: 
,min  ho  läzeröme  Iiumu  büme  birek  jibel'f 

20  wugduf  minh. 

5.  Siyürem  fähre,  te  berhem  mkon,  kü- 
sem  jinozet.  dmür  heh:  ,döme  moyit  au 
fyay'?  dmür  heh:  ,Mt  absdrk  te  lä  cli  he 
moyit  lä'?     wugduf  minh. 

25  6.  Wa-siyürem  mkani-hem  fähre,  te  bir- 
hem  mkom,  küsem  amel  zor.  dmür:  ,amel 
dorne  ber  jizez  au  ädeh1?  dmür  heh:  ,gu- 
16g  teh  zor  mköneh  lä'?     wugduf  minh. 

7.    Wa-siyürem  fahre,    te  gahdybem  rih- 

30  bet,    dmür   heh    läzeröme   Mb  di-gajinüten  : 

,het  läzeröme  thöm  la-hb1/    dmür:  ,ho  hörn 


1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Mann,  mit  ihm  waren 
drei  Mädchen  (Töchter),  zwei  waren  groß  und 
eine  klein. 

2.  Er  ging  fort  von  ihnen.  Als  er  schon  an 
einem  Orte  war,  fand  er  einen  Mann.  Er  sagte  zu 
ihm :  ,Ich  will  mit  dir'.    Er  sagte  zu  ihm :  ,Gut'. 

3.  Sie  gingen  zusammen.  Als  sie  an  einem 
Orte  waren,  sagte  er  zu  ihm :  ,Herr  der  Tochter, 
nein,3  jetzt  trage  mich  oder  ich  trage  dich'.  Er 
sagte  zu  ihm :  ,Wie,  daß  ich  dich  jetzt  trage'  ? 
Er  schwieg  vor  ihm. 

4.  Und  sie  gingen.  Als  sie  schon  an  einen  Ort 
kamen,  sagte  er  zu  ihm:  , Tränke  mich  oder 
wir  tränken  dich'.  Er  sagte  zu  ihm :  ,  Woher 
jetzt  Wasser  hier  im  Gebirge  (nehmen )' '?  Er 
schwieg  ihm. 

5.  Sie  gingen  zusammen.  Als  sie  an  einem 
Orte  waren,  fanden  sie  eine  Leiche.  Er  sagte 
zu  ihm:  ,Ist  dieser  tot  oder  lebend'?  Er  sagte 
zu  ihm:  , Siehst  du  ihn  nicht,  daß  er  tot  ist'? 
Er  schwieg  ihm. 

6.  Und  sie  gingen  ihres  Orts  zusammen.  Als 
sie  an  einem  Orte  waren,  fanden  sie  ein  Saatfeld, 
stehend  (in  Ähren).  Er  sagte:  ,Ist  dieses  Saat- 
feld schon  geschnitten  oder  ist  es  noch'?  Er 
sagte  zu  ihm:  ,Sieh  es,4  steht  es  nicht  an  seinem 
Ort'?     Er  schwieg  ihm. 

7.  Und  sie  gingen  zusammen.  Als  sie  in  die 
Stadt  kamen,  sagte  zu  ihm  jetzt  der  Vater  der 
Mädchen:  /Wohin  willst  du  jetzt'?  Er  sagte: 
.Ich  will  nach  dem  größten  Hause  der  Häuser'. 


1  Das  lä  scheint  eine  Dittographie   vom  folgenden  Worte  zu  sein  (Müller).  2  Lies  la-gaddlk;  das  la  ist  wegen 

des  vorangehenden  la  ausgelassen  worden  (Müller).  3  Ist  wohl  zu  streichen:  s.  Note  1   (Müller).  *  Vielleicht 

für  tgulog  siehst  du  denn  nicht  etc.  (Müller). 

17* 


132 


I.  Prosatexte. 


49.  Der  närrische  Mann. 


la-bU  agär  di-biyüt'.  dmür  lieh:  ,ho  Mti 
agär  di-biyüt;  thom  si  lä'9  dmür:  ,ehöm 
sük  br. 

8.  Bär  minh.  ica-tuwü,  te  la-hdl  habänth. 
5  dmür  heh:  ,het  min  hö?1    dmür  lasen:  ,ho 

min  rihbet  tit'.  dmür  heh:  ,mö  sük1? 

9.  Amur  hisen:  ,si  gayj.  has  ber-hem1 
bi-hörem  dmür  hini:  thdmi  la-gaddlk  ah- 
tiyor,    we-thöm   tagddli   ahtiyor.     wagdfk 

io  minh.  iva-jihemen.  te  beren  mkon  birik 
jibil,  dmür  hini:  läzeröme  thdmi  la- 
hgdk,  ahtiyor,  wa-thöm  tahgähi,  ahtiyor? 
uagdfk  minh.  mgöre  amerk  heh:  min  ho 
la-hat    hük     humii     büme?      we-jihemen 

15  fahre.  te  mkon  kusen  jinözet.  dmür 
hini:  dorne  möyit  au  hayP  amerk  heh: 
dorne  möyit.  wa-siyüren  fahre,  te  mkon 
jören  hal  amel.  dmür  hini:  dorne  ber  sireb 
au  ädeh?  amerk  heh:  ädeh.     wukö  abserk 

20  teh  lä?  wa-jihimen  ho  wa-h4.  te  gahdy- 
bem  rihbet  amerk  heh:  läzeröme  tehöm  i 
le-ho?  dmür  heh2:  ho  hörn  bet  agär  di- 
biyüt.  amerk  heh:  ho  beti  agär  di-biyüt. 
wa-bär  minni1-.   amirot  le-lubis  gajinöt  gan- 

25  net:  .thdmi  ho  la-häftek  au  thom  had  min 
gdt-ye  thdftek.  amür  las:  lä,  hämis  ar  het 
tahaft-ii.     amiröt  lieh:   Jiastöu1. 


10.  Amiröt  lieh:  ,gayj  dikme,  has  hirüj 
$&k,  dmür  hük:  Ihdmi  la-gaddlk  au  thom 
tagddli?    yehamk    tehirej   seh',     dmür  Ms: 

30  ,hastd 

11.  Wa-amiröt  heh:  ,has  jerkem  la-ji/in- 
zet,  dmür  hük :  da  möyit  au  hay  ?  has  täd 
yijhöm  icahseh  bi-hörem  am  möt  hdd  yu- 
ivöde'  bc/i   In;   wa-has  dmür  h-ük:    higgahi 


Er  sagte  zu  ihm:  .Mein  Haus  ist  das  größte  der 
Häuser,  willst  du  nicht  mit  mir'?    Er  sagte:  ,Ich 

will  mit  dir  nicht'. 

8.  Er  ging  des  Nachts  von  ihm.  Und  er  kam 
des  Nachts  zu  seinen  Töchtern.  Sie  sagten  zu 
ihm:  , Woher  (kommst  du)'?  Er  sagte  zu  ihnen : 
,Ich  (komme)  von  einer  Stadt'.  Sie  sagten  zu 
ihm:   ,Wer  w-ar  mit  dir'? 

9.  Er  sagte  zu  ihnen:  ,Mit  mir  war  ein  Mann. 
Wie  wir  schon  auf  dem  Wege  waren,  sagte  er 
zu  mir:  Willst  du,  daß  ich  dich  trage,  wähle, 
und  willst  du  mich  tragen,  wähle.  Ich  schwieg 
ihm.  Und  wir  gingen.  Als  wir  schon  an  einem 
Orte  im  Gebirge  waren,  sagte  er  zu  mir:  Willst 
du  jetzt,  daß  ich  dich  tränke,  wähle,  und  willst 
du  mich  tränken,  wähle  ?  Ich  schwieg  ihm. 
Dann  sagte  ich  zu  ihm :  Woher  soll  ich  dir 
hier  Wasser  geben  ?  Und  wir  gingen  zusammen. 
Als  wir  an  einem  Orte  waren,  fanden  wir  eine 
Leiche.  Er  sagte  zu  mir :  Ist  dieser  tot  oder 
lebend?  Ich  sagte  zu  ihm:  Dieser  ist  tot.  Und 
wir  gingen  zusammen.  Als  wir  an  einem  Orte 
waren,  stießen  wir  auf  ein  Saatfeld.  Er  sagte 
zu  mir:  Ist  dieses  schon  geschnitten  oder  ist  es 
noch  ?  Ich  sagte  zu  ihm :  Es  ist  noch.  Warum 
siehst  du  es  nicht.  Und  wir  gingen,  ich  und  er. 
Als  wir  in  die  Stadt  kamen,  sagte  ich  zu  ihm : 
Wohin  willst  du  jetzt?  Er  sagte  zu  mir:  Ich 
will  in  das  größte  Haus  der  Häuser.  Ich  sagte 
zu  ihm:  Mein  Haus  ist  das  größte  der  Häuser. 
Und  er  ging  des  Nachts  von  mir'.  Es  sagte  zu 
ihrem  Vater  das  jüngste  Mädchen :  ,  Willst  du, 
daß  ich  dir  erkläre  oder  willst  du,  daß  jemand 
von  meinen  Schwestern  dir  erklärt'.  Er  saffte 
zu  ihr :  ,Ich  will,  nur  du  erklärst  mir'.  Sie  sagte 
zu  ihm:  ,Gutc. 

10.  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Jener  Mann,  wie  er 
mit  dir  redete,  sagte  er  zu  dir :  Willst  du,  daß 
ich  dich  trage  oder  willst  du  mich  tragen?  Er 
wollte,  daß  du  redest  mit  ihm'.  Er  sagte  zu 
ihr:  ,Guf. 

11.  Und  sie  sagte  zu  ihm:  .Wie  ihr  auf  die 
Leiche  stießet,  sagte  er  zu  dir:  Ist  dieser  tot 
oder  lebend?  Wie  einer  allein  auf  dem  Wege 
fortgeht,  wenn  er  gestorben  ist.  nicht  weiß  je- 
mand von  ihm.    Und  wie  er  zu  dir  sagte  :  Tränke 


1  Lies  b&rcn     Mii.i.kii! 


Lies  hini  (Miller). 


50.  Der  Spiegel  und  der  Spinnrocken. 


I.  Prosatexte. 


133 


icdlla  hämi  la-hgdhk,  jirö  l-artk,  gass  inins 
darb  wa-midgeh  ica-t-tügi  minh.  iva-has 
dmür  hük:  amel  dorne  ber  slreb  au  ddeh? 
has  ddeh  zör.  has  tdd  bi  hagleh  ddeh  hdy 
5  mut  e  ld\     wa-gazdut  iv-ahtalatot. 

(abüd  ber  Ali,  11.  März  1902.) 


mich  oder  willst  du,  daß  ich  dich  tränke  ?  stieß 
er  auf  einen  Arikbauni,  schnitt  von  ihm  einen 
Zweig  ab  und  kaute  ihn  und  trank  von  ihm. 
Und  wie  er  zu  dir  sagte :  Dieses  Saatfeld  ist 
es  schon  geschnitten  oder  ist  es  noch?  wie  es 
noch  stand.  Wie  einer,  bei  dem  sein  Verstand 
noch  lebend  ist,  nicht  gestorben  ist.  Und  es  ist 
zu  Ende  und  aus.1 


130)  Der  Spiegel  und  der  Spinnrocken. 


l.  Amur:   tdd, 
godi. 

2. 
kall 


50. 

Mehri. 

sih   habdnthe  tirit  wa-he 


Mgöre  jihem. 
Üd    mahzin 


wuzüm  habdnt-he  min 

ica-min    kall   tit   mlrot. 

io  ,wat   nika'ak,    kall   di-mlrets    ber   ahtebsöt, 

de  se  gahub;    wa  kall  di-mahzens  dd  la-h- 

herjüt  minh  berdm  Id,  de  se  gahub1.   wa-he 

jiMm. 

3.  Wa-tit  min-sen  sis  mukküör  yekkewi- 
15  rem    Ms    iva-yendhjem    bi-mirets   wa-tablül 

bi-gduzel  Id. 

4.  Wa-gats  dik  sis  hujrit.  ioat  nuhüre 
min  nuhüre  wa-gasrduwwen  min  gasrduw- 
toen,  tahrüj  ä-s-sijojet  (sijöjed)  iva-tehweziyen 

20  mine  gözel  birdm  ica-mahzen  ddkme  tt  'njuz 
wa-mlr&ts  di-hügöt  dd  la-galydts  Id,  te  Mb- 
is  nüka. 

5.  As  laylat  di-hibis  icdthf  min  ä  s/er 
makküör  le-gats  yeherigem   tes  mlrit-s  wa- 

25  yahallif  Ms  mlrot  tagmüm  weyeherigem  t$s 
mlrot  jitt  zoa-yenafs  bis  la-hdl  hibis. 


6.  Amur:    Jjibriik  di-gannet  gahüb,  hass 

di-glhdb    kall ;    galle    mlrets    ber    ahtebsöt 

wa-gazlis   ad   lahmdth2    bi-hidis    Id,    we-di 

30  di-nhd  hinis  mlrets  dds  häyednüt  wa-gdzlis 

ber  ngüz  källehi. 


1  Dieses  Märchen  ist  sehecht  erzählt  und  schlecht  gedeutet  und  bricht  in  der  Mitte  ab. 
und  Soqotri-Sprache'  I.  S.  111  ff.  und  209  ff.  (Müller).  -  Lies  lahmdth,  V  ^»^J   (Müller). 

hatte  (Müller). 


Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  einer,  mit  ihm  seine  zwei 
Töchter;  und  er  war  ein  Kadi. 

2.  Dann  ging  er  fort.  Er  gab  seinen  Töchtern 
jeder  einzelnen  ein  Zimmer  und  jeder  einzelnen 
einen  Spiegel.  , Sobald  ich  gekommen  bin,  ist 
jede,  deren  Spiegel  schon  getrübt  ist,  eine  Hure, 
und  jede,  aus  deren  Zimmer  sie  noch  nicht 
herausgebracht  hat  die  Wolle,3  die  ist  eine  Hure'. 
Und  er  ging  fort. 

3.  Und  eine  von  ihnen  mit  ihr  waren  Buhler, 
sie  buhlten  mit  ihr  und  sie  spielten  mit  ihrem 
Spiegel  und  sie  dachte  an  den  Spinnrocken  nicht. 

4.  Und  jene,  ihre  Schwester,  mit  ihr  war  eine 
Sklavin.  An  jedem  Spätvormittag  und  jedem 
Spätnachmittag  ging  sie  auf  die  Gebetsmatten 
heraus.  Und  sie  zupfte  von  dem  Spinnrocken 
Wolle,  (sodaß)  dieses  Zimmer  fertig  (leer)  war. 
Und  ihr  Spiegel,  welcher  hingestellt  war,  war 
noch  so,  als  ob  sie  ihn  nicht  gesehen  hätte,  als 
ihr  Vater  kam. 

5.  Wie  es  die  Nacht  war,  in  welcher  ihr  Vater 
Spätnachmittag  von  der  Reise  gekommen  war, 
stahlen  die  Buhler  ihrer  Schwester  ihr  ihren 
Spiegel  und  ließen  ihr  zurück  den  (untauglichen) 
schlechten  Spiegel  und  stahlen  ihr  den  guten 
Spiegel  und  sie  gingen  am  Frühnachmittag  mit 
ihm  zu  ihrem  Vater. 

6.  Sie  sagten:  , Deine  Tochter,  die  Kleine,  ist 
eine  Hure,  die  schlechteste  aller  Huren ;  siehe 
ihr  Spiegel  ist  schon  getrübt  und  ihr  Spinnrocken, 
sie  hat  ihn  mit  ihrer  Hand  noch  nicht  angerührt. 
Und  die,  die  wir  bei  ihr  waren,  ihr  Spiegel  ist 
noch  neu  und  ihr  Spinnrocken  schon  ganz  fertig'. 

Man  vergleiche   ,Mehri- 
3  Die  sie  zu  spinnen 


134 


I.  Prosatexte. 


51.  Weiberlist. 


7.  Wa-mgore  hehar  angam  lis,  lad  wu- 
küb  Its  lä.  te  nhör  tit,  ämür:  Jjvm  la-keb 
lis,  hörn  le-sähbiris.  clig  tar  böb.  ämür: 
,dä  mo'1  ämür:  ,di-Mbisl.  fethäut  leh.  has 
5  umküb,  bv.küt.  amiröt:  .hibi,  de  het  da- 
ngämk  li  ho',  ämür:  ,yehäul,  hibriti,  het 
arnlis  ma'mül  tau  lä'.  amirüt:  .hihi  häbü 
bedöhem  buk1,  ämür:  ,hibriti  häbü  yebe- 
dyem  lis  lä'. 

io  s.  Amirüt:  ,galleg  gazli'.  galgäyh,  mdeni 
he  bar  njüz  gäzlis.  ämür:  ,hat  mrret-s'. 
hh'jüt  miröt.  amur :  ,dä-wukö  mirot-s  tag- 
mümi?  amirüt:  jnakküdr  la-gäyti  hirüg 
miröti  wa-hallif  hini  miröt  tagmüm'. 


15 


9.  yihzäub  la-gats.  as  gahbut,  sihtäy-s. 
has  ber  sihtäys  yeshot  mukkuörs  kall.  vcad 
di-sitem  haddiyet  bi-mitäyn,  yaicezmis  had- 
diyet  kalles. 

(sef  ber  sölim,  12.  März  1902.) 


7.  Und  dann  zürnte  der  Alte  über  sie,  nicht 
mehr  trat  er  bei  ihr  ein.  Als  es  ein  Tag  war, 
sagte  er:  ,Ich  will  eintreten  bei  ihr,  ich  will  sie 
fragen'.  Er  klopfte  an  die  Türe.  Sie  sagte:  ,Wer 
ist  das'?  Er  sagte:  ,Das  ist  dein  Vater'.  Sie 
öffnete  ihm.  Wie  er  eintrat,  weinte  sie,  sie  sagte : 
.Mein  Vater,  das  bist  du,  der  du  zürntest  über 
mich'.  Er  sagte:  ,. Jawohl  meine  Tochter,  du  hast 
keine  schöne  Tat  gemacht'.  Sie  sagte :  ,Mein 
Vater,  die  Leute  haben  dich  belogen'.  Er  sagte: 
, Meine  Tochter,  die  Leute  lügen  über  dich  nicht'. 

8.  Sie  sagte:  , Siehe  meinen  Spinnrocken'.  Er 
sah  ihn,  siehe  er  war  schon  fertig  ihr  Spinn- 
rocken. Er  sagte :  ,Gib  her  deinen  Spiegel'. 
Sie  brachte  den  Spiegel  heraus.  Er  sagte  : ,  Warum 
ist  dein  Spiegel  schlecht'?  Sie  sagte:  ,Die  Buhler 
meiner  Schwester  stahlen  meinen  Spiegel  und 
hinterließen  mir  den  schlechten  Spiegel'. 

9.  Er  sendet  nach  ihrer  Schwester.  Wie  sie 
kam,  schlachtete  er  sie.  Wie  er  sie  schon  ge- 
schlachtet hat,  schlachtet  er  alle  ihre  Buhler. 
Und  der  (der  Vater)  war  es,  der  ein  Geschenk 
um  zweihundert  kaufte,  er  gab  ihr  das  ganze 
Geschenk. 


51.  (i3i)  Weiberlist. 


Mehri. 


1.  Gayg    togir,    sih   dukkön,    toa-ya'mdl 
20  bay  iva-slre.  kutüb  be-böbeh  ,keyd  di-gayug 

söh  min  keyd  di-agzüni.1 

2.  Te  li'at  (so),  gurüt  leh  gaggit.1  wa- 
ksuteh  di-kutüb  be-böbeh  ,keyd  di-gayüg 
ägär  mine  keyd   di-agzün'.     amirüt:    Jja- 

25  bäs'-eh  ,keyd  di-gayüg'  icatrdfr  är  'keyd  di- 
agzün''  ämür:  ,hab§one  t$h  lä1. 

3.  Amirüt:  Jjaräna,  z€mi  bi-gärs  zeböd'. 
ämür:  Jiastöu'.  dibtäteh  we-ftet  bi-fämis. 
ämür:  ,dä-wuko  het  fets  tä  bi-fämis'?  ami- 

so  rüt:    ,häulek   min   si    la;    döt    är   gärsek'. 
iguSüt. 

1   Für  ijay  Mi  i.u:i;  . 


Deutsch. 


1.  Es  war  ein  reicher  Mann  und  er  hatte 
einen  Laden  und  trieb  Handel.  Er  schrieb  an 
seine  Türe:  ,Die  List  der  Männer  ist  größer  als 
die  List  der  Frauen'. 

2.  In  einer  Nacht  stieß  auf  ihn  ein  Mädchen. 
Und  sie  fand  es,  daß  er  an  seine  Türe  ge- 
schrieben hatte :  ,Die  List  der  Männer  ist  größer 
als  die  List  der  Frauen'.  Sie  sagte:  ,Lösch'  es 
weg  'die  List  der  Männer*  und  laß  nur  die 
List  der  Frauen''.  Er  sagte :  ,Ich  werde  es  nicht 
wegwischen'. 

3.  Sie  sagte:  , Wohlan,  gib  mir  um  einen 
Taler  Zibet'.  Er  sagte:  ,Gut'.  Sie  nahm  es  und 
schmierte  es  auf  ihr  Bein.  Er  sagte :  .Warum 
schmierst  du  es  auf  dein  Bein'?  Sie  sagte: 
.Dein  Befinden  hat  nichts  mit  der  Sache  [=  das 
geht  dich  nichts  an];  nimm  nur  deinen  Taler'. 
Sie  ging   [am   Frühnachmittag]. 


51.  Weiberlist. 


I.  Prosatexte. 


135 


4.  Te  bi-hilli,  taweth,  di-ya'mol  mezbeh 
birek  dukkön.  amirüt:  ,höm  bi-gdrs  zebod'. 
dmür:  Jiastdu'.  wuzmis  bi-gdrs  zebod.  fe- 
teteh  bi-fämis.     dmür:  ,dä-ivukö  hiribs  ze- 

5  böd  bi-fämis'?  amirüt:   .jire,   si  hdulek  lä'. 
sügüsüt. 

5.  Te  kalläyni  tawdt,  di-ya'mol  mizbäh. 
dmür  Ins:  ,äd  musßgäte  tey'.  amirüt:  ,het 
tegdudir  la-haserti  lä.    dmür:  ,lä,  agdudir; 

io  litt  hibri1  di-mö'f   amirüt:  Mbri1  di-gödi'. 

6.  Amirüt:  ,hibi  yahez  min  la-lidffigi. 
ydumir  hibriti  är  tibrit  wa-aurit  wa-gdäs'2 
är  hügür3  mahmellet,  ice-y'dumir  Ms  elyöme 
te  led  asäffeg  lä.     laken  het  amer:   ho   är 

15  ham-s'.     amur :  ,hastoul. 

7.  Siyür.  te  hol  Mbis,  dmür:  ,lidm  adäut 
hibretk'.  dmür:  hibriti  ar  tibrit  ice-aurit 
ive-yagdäsi  ar  hügür  ioa-se  birek  mah- 
mallet'.  dmür:  ,welü  ahdms'.  dmür:  ,hasröne 

20  luk  wezn-is',   dmür:  ,haräna,  hastou'.  ,%oa- 
iliyefti  ivarh1.     dmür:  Jiastöu'. 


8.  Wvzüm  direhem,  gabdyl-is,  wa-diytf 
warh.  mgören  hügür  e  tauye  harmöt,5 
yagdäsi    birek    mihmillet.       bukiih.     dmür: 

25  .gidemi  bd'd  e  mdli1'. 

9.  Mgören  siyür.  te  birek  dukkön-eh, 
dymel  mizbäh.  tawdt -eh  hibri}  di-ddulet. 
amirot:  ,hom  bi-gdrs  zebod1.  buküh.  dmür: 
,ho   mdli   ber-tem  wa-higisk  li-gä  di-hdsrek 

30  «;'   Ms  het  ica-dm  athdrigen6  tey  he  Mt'. 


io.    Amiritt:    .härigen6  tek,   laken  habes 
ckeyd  di-gayügH '.     dmür:  .hastou'.    habs-eh. 


4.  Als  es  bei  Nacht  war,  kam  sie  des  Nachts 
zu  ihm,  der  Licht  machte  im  Laden.  Sie  sagte: 
,Ich  will  um  einen  Taler  Zibet'.  Er  sagte:  .Gut'. 
Er  gab  ihr  um  einen  Taler  Zibet.  Sie  schmierte 
es  an  ihr  Bein.  Er  sagte :  , Warum  verwüstest 
du  das  Zibet  an  deinem  Fuß"'.  Sie  sagte:  ,Geh 
weiter,  die  Sache  geht  dich  nichts  an'.  Sie  ging 
[am  Frühnachmittag]. 

5.  Am  Abend  kam  sie  zu  ihm,  der  Licht 
machte.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Ich  werde  dich  noch 
frei  machen  [=  heiraten]-.  Sie  sagte:  ,Du  ver- 
magst nicht  über  meinen  Brautpreis'.  Er  sagte: 
,Nein,  ich  vermag ;  wessen  Tochter  bist  du'  ? 
Sie  sagte:  ,Ich  bin  die  Tochter  des  Kadi'. 

6.  Sie  sagte:  ,Mein  Vater  lehnt  ab  mich  zu 
verheiraten,  er  sagt:  meine  Tochter  ist  nur  ver- 
krüppelt und  blind  und  es  trägt  sie  nur  ein 
Sklave  in  einem  Korb,  und  er  sagt:  an  ihr  sind 
diese  (Fehler)  bis  er  (der  Werber)  sie  nicht 
mehr  nimmt.  Aber  du  sage,  ich  will  nur  sie'. 
Er  sagte:  ,Gut'. 

7.  Er  ging.  Als  er  bei  ihrem  Vater  war,  sagte 
er :  .Ich  will  deine  Tochter  nehmen'.  Er  sagte : 
, Meine  Tochter  ist  eben  verkrüppelt  und  blind 
und  es  trägt  sie  nur  ein  Sklave  und  sie  ist  in 
einem  Korbe'.  Er  sagte :  ,Und  wenn,  ich  will 
sie'.  Er  sagte :  ,Ich  werde  dir  als  Brautpreis 
ihr  Gewicht  bestimmen'.  Er  sagte :  , Wohlan, 
gut'.  ,Und  mein  Gastmahl  einen  Monat'.  Er 
sagte :  ,Guf. 

8.  Er  gab  das  Geld,  er  nahm  sie  und  das 
Gastmahl  war  ein  Monat.  Dann  brachte  der 
Sklave  bei  Nacht  die  Frau,  er  trug  sie  in  einem 
Korbe.  Er  weinte.  Er  sagte :  ,Mein  Vorrang  nach 
meinem  Gut  (ist  mir  verloren  gegangen)'. 

9.  Dann  ging  er.  Als  er  in  seinem  Laden 
war,  machte  er  Licht.  Es  kam  des  Nachts  zu 
ihm  die  Tochter  des  Sultans.  Sie  sagte :  ,Ich 
will  um  einen  Taler  Zibet'.  Er  weinte.  Er  sagte: 
,Mein  Gut  ist  schon  zu  Ende  und  ich  denke, 
daß  es  geschehen  könnte,  ich  zahlte  den  Braut- 
preis nur  für  dich,  wenn  du  zu  mir  heraus- 
kommst, o  du'. 

10.  Sie  sagte:  ,Ich  komme  heraus  zu  dir, 
aber  wische  weg  ,die  List  der  Männer-.  Er 
sagte :    ,Gut'.     Er  wischte  es  weg. 


1   Für  hibnt  (Müller). 
5  Lies  bi-hannet  (Müller). 


2  Rad.  gdl  (Müller).  3  Ergänze  ica-se  birile  (Müller). 

Für  athärijen  etc.  g  für  j  (Müller). 


Für  yagdäh  (Müller). 


136 


I.  Prosatexte. 


52.  Das  Siegel  und  der  Männersmrtel. 


11.  Amirüt :  ,icet  k-s-söbeh  gahüb  la-häl 
fyim-ak,  amtr  lieh:  höh  haggöm1  ica-hibi 
fjtaggöm  wa-möli  de-fkübeh  dr  min  mah,- 
gim'.  gödi  dmür:  ,a  haggöm  yewuküb 
5  birik  beti  ldl.  dmür:  ,ho  beri  ar  himak, 
hirgdne1  lä  ar  wi-ddfa'ak  hini  möli  ase'. 
dmür:  daut  mölek  iva-hireg  miney'. 

(bah'U  her  äskeri,   12.  März   1002.) 


11.  Sie  sagte:  , Sobald  es  Morgen  ist,  geh'  zu 
deinem  Schwiegervater,  sag'  ihm :  Ich  bin  ein 
Schlüpfer  und  mein  Vater  ist  ein  Schröpfer  und 
mein  Gut,  seine  Aufschichtung  (Anhäufung)  ist 
nur  vom  Schröpfkopf*.  Der  Kadi  sagte:  ,Ein 
Schröpfer  tritt  nicht  in  mein  Haus  ein'.  Er 
sagte:  ,Ich  bin  schon  nur  dein  Schwiegersohn, 
ich  werde  nicht  hinausgehen  nur  wenn  du  hast 
mir  zurückgegeben  mein  Gut,  vielleicht"'.  Er 
sagte:  ,Nimm  dein  Gut  und  geh  hinaus  von  mir'. 


52.  (134)  Das  Siegel  und  der  Männergürtel. 


Mehri. 

l.  Amur :  gayj,  sih  härmet  bi-rifyMth  wa- 
thülül  sis. 
io      2.  Te  mkon,   jihim   min    tiris,    te   rihbet 
tagt,     has  nüka  rihbet,  thülül  Ms,  wa-ariis 
wa-dymel  hubün. 

3.  Te  mkon  hasbut  (hasbüt)  tuwdlh  hor- 
meth.    amiröt  hell :  ,tahöm  tahirej,  ahtiydr, 

15  we  tahämi  la-nkdk,  ahtiyör,  ica-dm  lad  ta- 
hdmi  Id,  hdseb  hini  b-i-hil6y\  icugdnf  mins. 

4.  Has  lelet  amirot  la  gayj  fad:  ,hdm- 
mek  tabdr  bi  la-hal  gayji1?  dmür  his: 
,yehdid,  himmak  la-bdr  bis1,    amirot:  ,dib- 

20  töne  li  Msen  jdl-ek'?  dmür  Ms:  ,dibtone 
lis  mila  siseb  ambir1.  amirot  heh:  ,hdstou(. 

5.  Amur  his:  ,hardna,  ho,  wat  bi-hilli, 
doyöne  tes  toa-megtelbe  hU  nöher  icat  daük 
tis,    mut/jduwwile    his   birik   hijjit    ica-het 

25  galeg  minni.  wat  gaUgs  ti  gafed.  wat  ddus 
le-hini,  irkib  tiri  wa  sidh  min  tifzd'  wa-ho 
farröne  bis1. 

6.  Farr  Ms,  te  hidwis  hol  gdyjis,  has 
hidwis  hat  gdyjis,    gelbts    birek   hijjit   wat 

so  thülul  his.     wa-se  firöt  birek  bit. 

7.  Te   duwHt    birek   mijiles,    ksüt   gdyjis, 
1  Für  liujjöm  etc.  herjSnt  etc.  (Müller). 


Deutsch. 

1.  Er  sagte:  Es  war  ein  Mann,  mit  ihm  war 
eine  Frau  in  seiner  Stadt  und  er  verweilte  mit  ihr. 

2.  Nach  einer  Zeit  ging  er  fort  von  ihr  bis 
in  eine  Stadt.  AVie  er  in  die  Stadt  kam,  ver- 
weilte er  in  ihr  und  heiratete  und  zeugte  Söhne. 

3.  Nach  einer  Zeit  sandte  zu  ihm  seine  Frau. 
Sie  sagte  zu  ihm :  , Willst  du  herausgehen  (zu 
mir),  wähle,  und  willst  du,  daß  ich  zu  dir  komme, 
wähle,  und  wenn  du  mich  nicht  mehr  willst, 
schicke  mir  meine  Entlassung.    Er  schwieg  ihr. 

4.  In  einer  Nacht  sagte  sie  zu  einem  Mann: 
, Wünschest  du  des  Nachts  mich  zu  meinem  Mann 
zu  bringen'?  Er  sagte  zu  ihr:  ,Jawohl,  ich  wünsche 
mit  dir  des  Nachts  zu  gehen'.  Sie  sagte:  ,Was 
wirst  du  mir  als  deine  Löhnung  nehmen'?  Er 
sagte  zu  ihr:  ,Ich  werde  dir  einen  Fellsack 
Ambra  nehmen'.     Sie  sagte  zu  ihm:  ,Gut'. 

5.  Er  sagte  zu  ihr :  , Wohlan,  sobald  es  Nacht 
ist,  werde  ich  zu  dir  kommen  und  mich  in  einen 
Nöher  verwandeln,  sobald  ich  des  Nachts  zu  dir 
gekommen  bin,  werde  ich  dich  im  Vorhof  er- 
warten und  du  sieh  nach  mir.  Sobald  du  mich 
gesehen  hast,  steige  herab.  Sobald  du  des  Nachts 
zu  mir  gekommen  bist,  reite  auf  mir.  Hüte  dich, 
dich  zu  fürchten.    Und  ich  werde  fliegen  mit  dir'. 

6.  Er  flog  mit  ihr,  bis  er  sie  brachte  des 
Nachts  zu  ihrem  Mann.  Wie  er  sie  des  Nachts 
zu  ihrem  Mann  gebracht  hatte,  setzte  er  sie  in 
den  Vorhof  ab  und  wartete  auf  sie.  Und  sie 
stieg  hinauf  in  das  Haus. 

7.  Als  sie  des  Nachts  in  das  Sitzzimmer  kam. 
fand  sie  ihren  Mann,  er  schlief  (schlafend).    Als 


52.  Das  Siegel  und  der  Mannergürtel. 


I.  Prosatexte. 


137 


sukuf.  te  mkön  äs.  dmür:  .da-mo'?  här- 
met dime  ivagföt  minh.  dmür:  :ivukdne 
dime  mehr iy fit  min  benti1   Gasen. 

8.  Garaur  sis.  has  bers  sellüt  hötem  wa- 
5  mihniiret  ica-bäröt  min  hineh  ica-rikböt  tar 

nöher.     bar  bis. 

9.  TS  hadwi-s  bet-s,  tkawwelüt  tagtit 
icarh.  ica-Sellot'2  bi-hubün.  amürim  Ms 
gduse:  ,min  hö  bis  hibfoi'?    amirot  hihem: 

io  jdm  sihem  hibhem,  ädkem  (or-ny)  tawad'en 
beh.   ic-am  he  farh,  altegem  ti. 

10.  Anköt  bi-gajjen  iva-gineth  te  agdur. 
has  bereh  seh,  nüka  hibeh;  amirot  li-gajjen: 
,jire  gaber  hibak\    gajjin  garaur.     te  ga- 

15  hdyb,  ksii  habü  hol  hibeh. 

11.  Gajjen  amur  hihem:  ,/iibihö'?  amü- 
rim  heh :  ,het,  min  hö  sük  Mb'  ?  dmür : 
,hdgligem  teh  ti,  am  ho  hibreh  lä,  yijhod 
minni1.    haglügem  teh  hibeh;  huho~  la-hnih. 

20  12.  Has  toizal  hineh,  ligef  hibeh  bi- 
gatyeh.  amürim  heh  häbü:  ,giribk  gajjen 
dorne'?  dmür  hihem:  ,läl.  amürim  heh: 
.gajjen  dorne  farh;   wida'en  hibeh  mol  lä1. 

13.  Has  himehem  gajjen,  hurüj  hötim 
25  wa-mihmiret  min  birek  mitbineth,  loizmihem 
hibeh.  dmür  heh:  ,girtbk  elyöme  li-mö'? 
dmür:  ,elyome  le-ho\  dmür  heh:  ,min  hö 
hem  sük  elyöme'?  dmür  heh:  ,min  hal 
hämi\     galüg  bi-hem   hibeh  ica-dibdythem. 

30  14.  Te  tuwo  he-beyt,  he  wa-gajjen  wa- 
häbü,  dymel  hihem  ise  ica-aysihem?  has 
ber  aysihem,3  barem,    has  ber  barem,  tuwö 


es  Zeit  (wörtl.  Ort)  war,  stand  er  auf.  Er  sagte : 
,Wer  ist  das'?  Diese  Frau  schwieg  ihm.  Er 
sagte:  ,Es  ist  (vielleicht)  diese  eine  Mahrafrau 
von  der  Hafenstadt  Gischin'. 

8.  Er  verkehrte  mit  ihr  (beschlief  sie).  Wie  sie 
fertig  war,  nahm  sie  einen  Siegelring  und  den 
Männergürtel  und  sie  ging  bei  Nacht  von  ihm. 
Und  sie  ritt  auf  dem  Noher.  Er  ging  des  Nachts 
mit  ihr. 

9.  Er  brachte  sie  des  Nachts  in  ihr  Haus, 
sie  verweilte  drei  Monate.  Und  sie  nahm  mit 
Söhnen  (wurde  schwanger).  Es  sagten  zu  ihr 
ihre  Brüder:  ,Woher  bist  du  schwanger''?  Sie 
sagte  ihnen:  ,Wenn  ihr  Vater  mit  ihnen  ist, 
kennt  ihr  ihn  noch,  und  wenn  er  ein  Bastard 
ist,  tötet  mich'. 

10.  Sie  bekam  einen  Knaben  und  sie  zog  ihn 
auf,  bis  er  groß  war.  Wie  er  groß  war,  kam 
sein  Vater.  Sie  sagte  zu  dem  Knaben:  ,Lauf, 
begegne  (lauf  entgegen)  deinem  Vater'.  Der 
Knabe  ging.  Als  er  kam,  fand  er  Leute  bei 
seinem  Vater. 

11.  Der  Knabe  sagte  zu  ihnen:  ,Wo  ist  mein 
Vater'?  Sie  sagten  zu  ihm:  ,Du,  wo  hast  du 
einen  Vater'?  Er  sagte:  .Zeigt  ihn  mir,  wenn 
ich  sein  Sohn  nicht  bin,  verleugnet  er  mich'. 
Sie    zeigten   ihm    seinen  Vater,    er  lief   zu    ihm. 

12.  Wie  er  zu  ihm  gelangte,  packte  er  seinen 
Vater  an  seinem  Halse  (fiel  ihm  um  den  Hals). 
Es  sagten  zu  ihm  die  Leute :  ,Kennst  du  diesen 
Knaben'?  Er  sagte  zu  ihnen:  ,Nein'.  Sie  sagten 
zu  ihm:  ,Dieser  Knabe  ist  ein  Bastard;  wir  kennen 
seinen  Vater,  das  Vermögen4  nicht'. 

13.  Wie  der  Knabe  sie  hörte,  zog  er  aus 
seiner  Hüfte n tuchfalte  den  Siegelring  und  den 
Miinnergürtel  heraus.  Er  gab  sie  seinem  Vater. 
Er  sagte  zu  ihm :  ,Kennst  du  diese,  wessen  sind 
sie'?  Er  sagte:  , Diese  sind  mein'.  Er  sagte 
zu  ihm:  , Von  wo  sind  diese  mit  dir'?  Er  sagte 
zu  ihm:  ,Von  meiner  Mutter'.  Es  sah  sie  sein 
Vater  an  und  nahm  sie. 

14.  Als  er  des  Nachts  nachhause  gekommen 
war,  er  und  der  Knabe  und  die  Leute,  machte 
er  ihnen  das  Abendessen  und  sie  aßen  das  Abend- 
essen. Wie  sie  schon  zu  abend  gegessen  hatten, 


1  Für  Bender  (Müller).  2  Ist  wahrscheinlich  gar  nicht  mit  411  J.^o  zusammenzustellen,   sondern   mit  JLi 

.schwanger  werden'  (Miller).  3  Für  ayfi'em  (Müller).              *  ,Das  Vermögen'  gibt  keinen  Sinn.     Ich  vermute,  daß 

mal  entweder  gestrichen  oder  in  einer  anderen   Bedeutung,  etwa  ,ganz  und  gar'  genommen  werden    muß  (Müller). 

W.  Hein,  Mehri-Texte.  18 


138 


I.  Prosatexte. 


53.   Der  Knochen  im  Schlund. 


la-hdl  harrneth.  dmür  Ms:  ,min  hö~  sis 
gajjen  dorne/  has  ho  jahdmk  min  hinis 
sis  Imbun  lä1.  amirot  lieh:  ,wukö  galek1 
alamtek  lä  k-gajjen'f  dmür  Ms:  ,yehdul, 
5  (julükkis,  harana  jahdöne  läzeröme  di-he 
hibrek,  lä'.  dmür:  ,ld  jehddk  tes  lä.  dorne 
hibri  ijiribk  hötim  wa-mifymir&,  di-ho1. 


15.  Amiröt  heli:  .garebk  ti  lä,  has  dank 
tük  leylat  dikme,  has  het  wahsuk'?  dmür 
10  Ms :  .giribk  tes  lä,  leken  ho  sityek  täd  Gi- 
siyinüti.  amiröt  hell :  ,da-hö  dduk  täk'. 
dmür  Ms:  ,dawis  ti  birek  M'?  amiröt: 
,däwak  tar  nöher  wa-atdmk  hinük;  wa-has 
bi-hilli  bärk,  te  ddicak  bet  di-hibil. 


15  16.  Amur  Ms :  ,sddgis  saß  bodis  lä, 
has  dibtiä  hötim  ua-mihmiret;  wa  sefs  lä- 
zeröme hiyör  di-ajzön'.  wa-gasdut  iv-ahta- 
lasatit. 

{abüd  her  Ali,  12.  und  14.  März   1902.) 


gingen  sie  des  Nachts.  Wie  sie  schon  des  Nachts 
gegangen  waren,  ging  er  des  Nachts  zu  seiner 
Frau.  Er  sagte  zu  ihr :  , Woher  ist  dieser  Knabe  ? 
Wie  ich  von  dir  fortging  hattest  du  keine  Söhne'. 
Sie  sagte  zu  ihm :  , Warum  sahst  du  die  Zeichen 
nicht,  (die)  mit  dem  Knaben  sind'?  Er  sagte  zu 
ihr:  ,Jawohl,  ich  sah  sie'.  , Wohlan,  wirst  jetzt 
nicht  leugnen,  daß  er  dein  Sohn  ist'.  Er  sagte: 
,Nein,  ich  leugne  es  dir  nicht.  Dieser  ist  mein 
Sohn,  ich  habe  erkannt  den  Siegelring  und 
meinen  Männergürtel'. 

15.  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Hast  du  mich  nicht 
erkannt,  wie  ich  zu  dir  kam,  jene  Nacht,  wie 
du  allein  warst'?  Er  sagte  zu  ihr:  ,Ich  habe 
dich  nicht  erkannt,  aber  ich  roch  eine  Gischinerin'. 
Sie  sagte  zu  ihm:  ,Das  war  ich,  ich  kam  des 
Nachts  zu  dir'.  Er  sagte  zu  ihr:  ,In  was  kamst 
du  des  Nachts  zu  mir'?  Sie  sagte:  ,Ich  kam 
des  Nachts  auf  dem  Noher  zu  dir  und  ich  ver- 
brachte die  Nacht  bei  dir,  und  wie  es  Nacht 
war,  ging  ich  bei  Nacht  fort,  bis  ich  des  Nachts 
in  das  Haus  meines  Vaters  kam'. 

16.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Du  sprichst  wahr,  siehe, 
du  logst  nicht,  wie  du  nahmst  den  Siegelring 
und  den  Männergürtel.  Siehe,  jetzt  bist  du 
die  beste  der  Frauen'.  Und  es  ist  zu  Ende 
und  aus. 


53.  (139)  Der  Knochen  im  Schlund. 


Mehr 


1.  Amur:    dät,2  sih  gith,   ica-hibhem  ber 
20  möt  lua-hämehem  ber  mütöt.     wa-sihem  ar 

hdzen,  yethülUem  birkeh. 

2.  Wa-gajjm  yegrdur  häyg,  yagdudij 
mäsöf,  wa-giithem,  M  wa-gdth,  mina  hayg. 
yümer    he   gath:    wa-tehigföd    leh    difrits, 

25  loa-hüllem    haldkme    wa-ygdudif    kil   yöm 
kil  yöm. 

3.  Te  nehör  dit,2  gahdyb  al-gdth,  lad 
ksvjU  Id.     mdeni  häbü  halferu  bädeh  wa- 


Deutsch. 


1.  Er  sagte:  Es  war  einer,  mit  ihm  war  seine 
Schwester  und  ihr  Vater  war  schon  gestorben 
und  ihre  Mutter  war  schon  gestorben.  Und  sie 
hatte  nur  eine  Burg,  in  der  sie  wohnten. 

2.  Und  der  Knabe  ging  (pflegte  zu  gehen) 
zum  Strand,  fing  mit  dem  Netz  den  Masöffisch 
und  ihre  Nahrung,  seine  und  seiner  Schwester, 
war  vom  Strande.  Er  sagte  zu  seiner  Schwester 
und  sie  ließ  hinabfallen  über  ihn  ihren  Zopf,3 
und  sie  wohnten  dort  und  er  fängt  mit  dem  Netz 
jeden   Tag,  jeden  Tag. 

3.  Eines  Tages  kam  er  zu  seiner  Schwester, 
nicht  mehr  fand  er  sie.  Siehe  Leute  kamen 
hinter  ihm  und  sie  stiegen  hinauf  zu  seiner  Schwe- 


1  Abgekürzt  aus  galegk  (Miller). 
heit  bewundere  (Müller). 


Für   {,)■!   und    !j!   I  Mi  i  i  i  i. 


D.  h.  wohl:  Sie  ließ  ihn  ihre  Sohön- 


54.  Die  Milch  der  Wildzie^e. 


I.   Pkosatexte. 


139 


firäm  la-gäth;  ica-mgöre  he  firä  bddihem. 
wa-gds  hammeh  Mahdmd  wa-gdth  hämm-es 
Fdyrah. 

4.  Mdöni    di   gatot    bi-addyd.     amirot: 
5  ,gälag  hlni  min  hlle'.1 

5.  Wa-hühau;  te  gahdyb  al-bediciyüt 
dmür :  Jiöm  hile.1  Affdyreh  wa-ytgabis 
arg  al  kasdyrehK  amirot:  ,in  thom  hlle, 
hhh   le-humü  td  tar  ätem'.  ksü  kalb  de-gött 

io  ätem. 

6.  Amur:  ,in  tehöm  humii.  hat  hini  irjob 
di-bagrit'.  hühaii.  te  al  bäl  bagret,  dmür: 
,höm  rijöb;  ive-rijöb  hamh  kalb  ica-kalb 
hörn    min   hineh   humü  tca-humii  hamh  he- 

15  bedwiyüt  wa-bedwiyüt  hörn  min  hinis  hile 1 
ica-hile1  hämh  Affayreh  ica-Affayreh  toeyt- 
gab-is  arg  äl-kasdyreh' . 

7.  We  hühaii  min  haldkme.  t&  l-al-bäl 
bir,   dmür:   ,hom  gezaty.     dmür:    ,in   thom 

20  gazab,  hüh  l-al  haddöt'.2 

8.  Amur  haddot:  ,hdm  mihrtini'J  dmür: 
in  tehöm  mihrin,4,  hdggir  la-s-sihar'.  gardur 
la-s-sehar.     has    gahdyb,    gath    ber  mutöt. 

{dli  her  he,  13.  März  1902.) 


ster  und  dann  stieg  er  hinauf  nach  ihnen. 
Und  ihr  Bruder,  sein  Name  war  Mahdmd  und 
seine  Schwester,  ihr  Name  war  Fayrah. 

4.  Siehe,  die  würgte  an  einem  Knochen. 
Sie  sagte:  , Suche  mir  nach  Sauermilch'. 

5.  Und  er  lief.  Als  er  zu  einer  Beduinin  kam, 
sagte  er:  ,Ich  will  Sauermilch,  es  ist  hinein- 
gekommen in  den  Hals  der  Affayreh  ein  Kno- 
chenstück,3 seine  Bruchteile'.  Sie  sagte:  ,Wenn 
du  Sauermilch  willst,  lauf  um  Wasser  bis  zum 
Wasserlauf'.  Er  fand  einen  Hund,  der  den 
Wasserlauf  bedeckte. 

6.  Er  sagte:  ,Wenn  du  Wasser  willst,  gib  mir 
die  Nachgeburt  einer  Kuh'.  Er  lief.  Als  er 
bei  dem  Herrn  der  Kuh  war,  sagte  er:  ,Ich  will 
die  Nachgeburt,  und  die  Nachgeburt  will  der 
Hund,  und  vom  Hund  will  ich  Wasser,  und  das 
Wasser  will  ich  für  die  Beduinin,  und  von  der 
Beduinin  will  ich  Sauermilch  und  die  Sauermilch 
will  ich  für  Affayrah  und  Affayreh,  es  ist  hinein- 
gegangen in  ihren  Hals  ein  Knochenstück,  seine 
Bruchteile'. 

7.  Und  er  lief  von  dort.  Als  er  bei  dem  Herrn 
des  Brunnens  war,  sagte  er:  ,Ich  will  Rohr-. 
Er  sagte:  ,Wenn  du  Rohr  willst,  lauf  zum 
Schmied'. 

8.  Er  sagte  zum  Schmied:  ,Ich  will  eine  Sichel'. 
Er  sagte:  ,Wenn  du  eine  Sichel  willst,  gehe  um 
Kohlen'.  Er  ging  um  Kohlen.  Wie  er  kam, 
war  seine  Schwester  schon  tot. 


Diese  Erzählung  bildet  eine  Variante  zu  Nummer  16  ,Der  Kern  im  Schlünde'  (S.  31)  und 
bestätigt  meine  Vermutung  (oben  S.  32,  Note  3),  daß  ursprunglich  von  einem  Knochen  die  Rede 
war.  Der  Beginn  des  dritten  Abschnittes:  , Eines  Tages  kam  er  zu  seiner  Schwester  und  fand  sie 
nicht  mehr',  greift  der  Erzählung  voraus,  und  was  folgt,  ist  in  gewissem  Sinne  eine  Erläuterung 
dieses  Satzes.  Interessant  ist  Abschnitt  6,  wo  eine  Aufzählung  der  Gänge  gegeben  wird.  Diese 
Aufzählung  müßte  sich  nach  jedem  Gange  wiederholen.  Die  Absätze  7  und  8  passen  nicht  an 
den  Schluß  oder  sind  einer  anderen  Variante  entlehnt  (Müller). 


Mehr 


1.  Gay]  tdd,  hammeh  Muhdnnis  hädbeb, 
25  ribä    ka-daület;     inhäli(h)     hibiith,    dime 
gennet. 


1  Schwankende  Betonung  (MfixEn) 
1  So  Ms.  (Müller). 


54.  (ho)  Die  Milch  der  Wildziege. 

Deutsch. 
1.  Es  war   ein  Mann  namens  Muhannis  Häd- 
beb (=  Fliegenverscheucher),  mit  dem  Sultan  be- 
freundet; unter  (ihm)  war  diese  seine  kleine  Toch- 
ter (d.  h.  der  Sultan  hatte  eine  kleine  Tochter). 

Für  haddöd  (Müller).  3  Sonst:  Flechse,  Sehne  (Müller). 


18* 


140 


I.  Prosatexte. 


54.  Die  Milch  der  Wildziesre. 


2.  Nfüsem  le-lim  v;a-icdthfem  te  he-beyt. 
wed  ßmeh,1  ars  sihem  hat  däulet.  gas- 
räuwwen  säbir  lisen  min  halfst  wa  fdiyü 
tihem  be-lim  wa-hijriwem  ars. 

5  3.  Muhännis,  he  ma-harm&th,  trühem  teh 
birek  metdubeh  ica-lyek  trühem  tehem  bi- 
rek mejölis,  hem  wa-harimihem. 

4.  Wa-däulet  iciga'  ba-ser.  iva-jihemem 
min-hem  tirü  hdmhe,  galögem  heh  min  i  shöf 
di-zäyür  iva-ldd  ksiicem  st   Id. 

10  5.  Hagräur  Muhännis  kisiyehem  birek 
rigeb.  dmür  hehem :  ,saläm  aUykem1. 
dmür:  ,dä-wukö  thn  büme'?  dmür:  ,nha 
negdulig  min  %  shöf  he-daufet  wa-töli  lad 
küsen  heh  se  läl.  dmür:  ,ho  galgone  hikem 

15  min  i  shöf,  laken  ll  ken  min  mdzJiar  mdz- 
har  ben  sit  iva-ajrit1.  dmür:  Jio  gahbone 
Mkem  i  shauf.  dmür:  ,h6kom  i  shöf.  dmür: 
däzerome  hom  le-zhdrkem'.  amnrim  heh: 
Jidstou'.    zihrehem. 

20  6.  Wa-nfüsem.  amürim  heh:  ,het  sen'f 
dmür:  da,  h<>  sl-keml.  dmür:  ,ddi  al-fnuwi 
di-girö  (jiruj  handfeh  i  §hduf\ 

7.  Has  k-magräb,  t,aw6  rihbet.  te 
wukub  hal  harmeth  wesmis  (wezmis)  1  shditf, 

25  wa-hugä  halldughe. 

8.  Wa-mgöre  gayüb  birek  rimid.  wa- 
lyek  wuzümem  daület  i  §hduf.  saufä  be(h)  Id. 
wahibrith  tdumer :  ,hibi,  hak  i  shöfi  ho', 
dmür:  ,ho  adod  (i>^i\)  i  shoj  di-mishäli  lä'. 
we-t-töli  tämeh  dmür:  ,jid  dorne1.   ioa-t-toli 

30  jir4  si  tibd  yöm.     icigd*  bi-hüyr. 

9.  Mgore  di  yahteribem.  te  as  häbü  bef 
yahteribem,    tcdthf  Muhdnnis   hädbib,    seh 


2.  Sie  gingen  des  Frühnachmittags  zu  den  Li- 
monen  und  kamen  Spätabends  bis  zum  Hause. 
Sobald  es  Morgen  war,  war  die  Hochzeit  mit 
ihnen2  bei  dem  Sultan.  Am  Frühnachmittag 
sah  er  auf  sie  vom  Fenster  und  sie  bewarfen 
sie  mit  Limonen  und  sie  bereiteten  die  Hochzeit. 

3.  Muhanuis,  ihn  und  seine  Frau,  ließen  sie3 
in  den  Küchen  und  jene*  ließen  sie  in  den  Sitz- 
zimmern, sie  und  ihre  Frauen. 

4.  Und  der  Sultan  wurde  krank.  Und  es 
gingen  fort  von  ihnen  zwei  seiner  Schwäher,  sie 
sahen  für  ihn  nach  Wildziegenmilch  und  sie 
fanden  nichts. 

5.  Es  ging  Muhännis,  er  fand  sie  in  einer 
Hohle.  Er  sagte  zu  ihnen:  , Friede  über  euch'. 
Er  sagte:  , Warum  seid  ihr  hier'?  Er  sagte: 
,Wir  sahen  nach  Milch  für  den  Sultan  und  dar- 
auf fanden  wir  ihm  (für  ihn)  nichts'.  Er  sagte: 
,Ich  werde  für  euch  nach  Milch  sehen,  aber  auf 
euch  ist  je  ein  Nagelbrandmal  zwischen  Penis  und 
Hoden'.  Er  sagte:  ,Ich  werde  euch  Milch  brin- 
gen'. Er  sagte:  , Nehmt  die  Milch'.  Er  sagte: 
, Jetzt  will  ich  euch  mit  einem  glühenden  Nagel 
brennen'.  Sie  sagten  zu  ihm:  ,Gut'.  Er  brannte  sie. 

6.  Und  sie  gingen  des  Frühnachmittags.  Sie 
sagten  zu  ihm:  ,(Gehst)  du  mit  uns'?  Er  sagte: 
,Nein,  ich  gehe  mit  euch'.5  Er  sagte:  ,Noch  bin 
ich  zuerst,  der  die  Milch  gebracht  hat'. 

7.  Wie  es  am  Sonnenuntergang  war,  kam  er 
des  Abends  in  die  Stadt.  Als  er  bei  seiner 
Frau  eintrat,  gab  er  ihr  die  Milch  und  legte 
seine  Kleider  ab. 

8.  Und  hierauf  entschwand  er  in  der  Asche. 
Und  jene  gaben  dem  Sultan  die  Milch.  Sie 
nützte  ihm  nichts.  Und  seine  Tochter  sagte: 
,Mein  Vater,  ich  habe  für  dich  Milch'.  Er 
sagte:  ,Ich  nehme  die  Milch,  welche  gemolken'"' 
ist,  nicht'.  Und  darauf  kostete  er  sie.  Er  sagte: 
,Gut  ist  diese'.  Und  daraufgingen  mit  ihm  vor- 
über vier  Tage.     Er  wurde  gesund. 

9.  Dann  bekämpften  sie  sich.  Bis  wie  die 
Leute  sich  schon  bekämpften,  kam  Spätabends 
Muhännis    Hädbeb,    mit    ihm    war    sein  Schwer! 


1  Lies  jihme  (Müller).  2  D.h.  ihre  Hochzeit  (Müller).  a  Die  Leute  des  Sultans  (Mi 

n  Männer  der  Sultanstöchter  (Müllki  '  Vielleicht  Iip-s.t:  .ich  gehe  nicht  mit  euch-   (Müller) 

ii.iut  mir  geraten  zu  sein.    Vielleicht:  .Schmutzig'  (Müller). 


Die 


55.  Die  Verschwörung. 


I.  Prosatexte. 


141 


lamseth,  we-shärib  ke-ddulet.  letgehem  kal, 
letüg  miyet  rijjäl.  wa-nfüs  wa-t-toli  ddu- 
let dmür:  ,dä  mö  dorne1?  töli  dmür: 
,hasker  di-hdyzem  teh  bi-lamsit1-.  wa-nfü- 
5  sem  häbu  kal  had  mkön.  wa-ddulet  nfüs 
he  beyt. 

10.  Te  has  bi-hilli,  dmür  h-äjüz:  ,bär 
rihbet  kalles'.  amirüt:  .ho  atiyü  marr  min 
siri  bit'.    dmür:  ,mkönis  galeg'.   bärüt  ma- 

10  känis,  töli  amirot :  ,atiyüh  ar  büme1.  dmur 
Ms:  ,keb  hal  Muhdnnis1. 

11.  Amirot:  ,da  min  ho  tay  da-marr1? 
dmür:  ,bi-mejhiret'.  amiröt:  ,da  min  he  mej- 
hiret  dimef1  dmur:  ,da  ar  hanöfi  gdttarek'. 

15  dmirüt :  ,indiih  hörn  la-glägs'1.    galgdts. 

12.  Hasber  galgdt-s  serböt  la-hal  ddulet. 
amirot:  ,gdyj  dorne,  beh  mangasset  bi-amg 
di-sirdyneh- .  ddulet  hazdub  lüdeh.  dmür 
heh:    ,le-serba   lüdi'.      dmür:    ,ica-hdmmek 

20  le-serba  lä'.  ica-t-töli  gaföd  lüdeh.  dmür: 
,da  buk  min  hesen  dime'?  dmür:  ,min 
si  lä'. 

13.  Amur:  ,lä  hdddlv.  dmür:  ,thom  le- 
heddlek  rdbcHi1.    dmür:  ,het  ribä'i1.    dmür: 

25  .ho  birek  häbu  midri  mö  lahmi  bi-lamset'. 
dmür:  Jiilldy  serb,  hdmk  birek  mahz&n 
dorne  lä1.  dmür:  ,hdmk,  het  u-a-harmetk 
birek  gäzer'.     wa-ngasdt. 

(aidarils  her  !iabib  sfilem,  13.  März  1902.) 


und  er  kämpfte1  mit  dem  Sultan.  Er  tötete  sie 
alle,  er  tötete  hundert  Männer.  Und  er  ging 
am  Spätnachmittag  und  darauf  sagte  der  Sultan: 
,Wer  ist  dieser'?  Darauf  sagte  er:  ,Die  Solda- 
ten, welche  ablehnten  ihn  mit  dem  Schwert 
(=  sie  verweigerten  ihm  das  Schwert2).  Und 
die  Leute  gingen  am  Spätnachmittag  jeder  ein- 
zelne des  Ortes.  Und  der  Sultan  ging  am  Spät- 
nachmittag in  sein  Haus. 

10.  Bis  wie  es  bei  Nacht  war,  sagte  er  zu 
einer  Alten:  ,Geh  des  Nachts  in  die  ganze  Stadt'. 
Sie  sagte:  ,Ich  rieche  Myrrhe3  hinter  dem  Hause'. 
Er  sagte:  , Siehe  deines  Orts'.  Sie  ging  des  Nachts 
ihres  Orts,  darauf  sagte  sie:  ,Ich  rieche  sie  nur 
hier'.     Er  sagte  zu  ihr:  , Tritt  ein  bei  Muhannis'. 

11.  Sie  sagt:  ,Von  wo  ist  der  Geruch  der 
Myrrhe'?  Er  sagte:  ,Beim  Arsch'.  Sie  sagte: 
,Von  was  (hat)  dieser  Arsch  (den  Geruch)'? 
Er  sagte:  ,Dies,  ich  bin  nur  gestrauchelt'.  Sie 
sagte:  ,Gib  her,  ich  will  ihn  sehen'.   Sie  sah  ihn. 

12.  Wie  sie  ihn  schon  gesehen  hat,  ging  sie 
hinauf  zum  Sultan.  Sie  sagte:  , Dieser  Mann,  bei 
ihm  ist  eine  Schlagwunde  in  der  Mitte  seines  Bei- 
nes'. Der  Sultan  sandte  zu  ihm.  Er  sagte  zu  ihm: 
,Daß  er  hinaufsteige  zu  mir'.  Er  sagte:  ,Und  ich 
habe  nicht  die  Absicht,  hinaufzusteigen'.  Und  da- 
rauf stieg  er  hinab  zu  ihm.  Er  sagte:,  Von  wo  ist 
bei  dir  diese  (Wunde)-?    Er  sagte:  ,Von  nichts'. 

13.  Er  sagte:  ,Nein,  erzähle  mir'.  Er  sagte: 
,  Willst  du,  daß  ich  dir  erzähle,  verleihe  mir 
Schutz'.  Er  sagte:  ,Du  bist  mein  Schützling'. 
Er  sagte:  ,Ich  war  unter  den  Leuten,  ich  weiß 
nicht,  wer  mich  mit  dem  Schwerte  getroffen  hat'. 
Er  sagte:  , Lasse  mich,  steig  herauf,  ich  will  nicht 
in  diesem  Zimmer'.  Er  sagte:  ,Ich  will  dich  und 
deine  Frau  im  Obergeschoß'.  Und  es  ist  zu  Ende.4 


55.  (i4i)  Die  Verschwörung. 

Mehrt.  Deutsch. 

1.  Amur:     däd   (täd)   khänhb   askeri  de-  l.    Er  sagte:    Einer   war  Soldat  des  Sultans. 

30  daulet.    mgore    aymel    heh   gogdyt.6    dmür:        Dann  machte  er  ihm  ein  Licht.    Er  sagte:  ,Die 

1  D.  h.  wohl:  Auf  der  Seite  des  Sultans  (Müller).  2  Vielleicht:   ,Die   Soldaten    wehrten    ihn   ab   mit   dein 

Schwerte'  —  und  verwundeten  ihn  dabei  (Müller).  3  Welche  wohl  auf  die  Wunde  gestrichen  wurde   (Müller). 

4  Diese  Geschichte  ist  eine  schlechte  Variante  einer  Erzählung-,  welche  sich  weit  ausführlicher  au  anderem  Orte  findet. 
Ein   richtiges  Verständnis   dieser  Erzählung   kann    mau    aus    der  Vergleichuug   mit  jener   bekommen.  5  Es  liegt 

hier  wieder  ein  Substantivum  verbale  vor  ,sein  sein'  für  ,er  war';  auffällig-  ist  das  /(  in  der  Mitte  des  Wortes  (Müller). 
6  Weder  die  Etymologie  des  Wortes,  noch  der  Sinn  des  Satzes  ist  mir  klar;  aus  dem  Zusammenhange  scheint  hervor- 
zugehen, daß  er  dem  Sultan  eine  Verschwörung  gegen  dessen  Person   meldete  (Müller). 


142 


I.  Prosateste. 


55.   Die  Verschwörung. 


,hdbü  sihem  iccVd  be-bdr  ica  te  mihilli 
yemsi  he-bar  ica-hurüjem  he-bar  min-hem 
ahdd  asdr  gayj  iva-hzübem  be-benädgat 
ive-hnes  magtdsten  wi-jiw&h  mudddhaböt. 


5  2.  Wa-nfüsem,  wa  ribähem  siMm,  t& 
hagabrihem  gdam  icahün  (so)  sihem  menedelet 
wa-sihem  ftöyil  ica-hubüny ehern  sihem,  wa- 
habantihem  sihem,  wa-harhnihem  sihem 
wa-sin  denyüten. 

io  3.  Wa-gdum  göbel  lehem  wa- ribähem 
haddelehem.  dmür :  ,gdum  yehöm  le-sdugar 
likem1.  dmür:  Jiet  sidfd'k  min  häbü'9 
dmür:  ,ho  läzeröme  maJyriföye  tiik  min  sef 
ed-doülah   ica    nha   duwel   neflül   Id.     wa- 

iö  gdum.  läzeröme  wezlöne  tem1. 

4.  Yilätgrem  Ipibunyihem  wa-yebfdutem 
fül1    la-herrimihem    wa-sen    denyüten    wa- 

herrhhihtm  möt  wa-hubüny ehern  mötem  wa- 
hem  wa-hefem  hunfihem  bi-mendöl  wa  ftöyil. 

20  5.  Wa-amürim  ribähem:  ,nha  radddye 
lük  Id  wa-latgdye  tük  läl. 

6.  Wa-gdum  göbel  U-hem  wa-letügem 
tdd  i'li'yhem  wa-Mm  beyhef  (meyMff),  te 
njüzem.   ica-as  njnzem,  gdum-   icizal,   sellem 

25  häsldbihem  wa-wukubem  rifrbit  wa-thulilem 
bis  ddulet  gäher. 

7.  Wa-riyet  häuweliyyet  jellöt  he-bädyet 
wa-dd  sifhem  härmet  fdyt,  hibr"t  (ftibrit)  di- 
döidet  fellut  mint  duwel  häwulöy   t<'  jibel 

30  tdd  h/immeh  jibel  Assdud.  thauwelöt,  te  bir- 
icöt.  wa-as  birwöt  ('oder  birriwöt)  wugöt  hol 
häbü  wa-ihauwulöt  hinihem  wa-ganüt  foibris. 

8.  Te  bi'rch  .<<■//.  ihn  irr:  Ju'imi,  ho  jihmöni1. 
jihem.  te  bereh  bi-rihbi't  fit.  thnlid  haldkme 


Leute  haben  eine  Verabredung  (Zusammen- 
kunft) im  Freien  und  als  meine  Wohnung  ins 
Freie  geht3  und  es  gingen  heraus  ins  Freie  von 
ihnen  elf  Mann,  und  sie  sandten  Flinten  und 
Schwerter  silberbeschlagen  und  Westen  gold- 
benäht (-gestickt). 

2.  Und  sie  gingen  am  Frühnachmittag,  und 
ihr  Schutzherr  war  mit  ihnen,  bis  ihnen  begeg- 
nete das  Heer,  und  mit  ihnen  waren  Seiden- 
Tmämas.  mit  ihnen  waren  Lunten  und  ihre 
Söhne  waren  mit  ihnen  und  ihre  Töchter  waren 
mit  ihnen  und  ihre  Frauen  waren  mit  ihnen  und 
sie  waren  schwanger. 

3.  Und  das  Heer  ging  los  über  sie  und  ihr 
Schutzherr  führte  sie  an.  Er  sagte:  ,Das  Heer 
will  über  euch  losstürzen'.  Er  sagte:  ,Hast  du 
dich  um  Schutz  umgesehen  vor  den  Leuten'? 
Er  sagte:  ,Ich  werde  dich  jetzt  herausführen 
vor  dem  Schwerte  des  Sultans  und  wir  sind 
Sultane,  wir  fliehen  nicht.  Und  das  Heer  jetzt 
wird  es  zu  euch  gelangen'. 

4.  Sie  töteten  ihre  Söhne  und  sie  schnitten  auf 
die  Bauche  ihrer  Frauen,  während  sie  schwanger 
waren,  und  ihre  Frauen  starben  und  ihre  Sühne 
starben  und  sie  banden  sich  fest  an  Kopftüchern 
und  Lunten. 

5.  Und  sie  sagten  zu  ihrem  Schutzherrn :  .Wir 
werden  dich  nicht  zurückweisen  und  wir  werden 
dich  nicht  töten'. 

6.  Und  das  Heer  ging  vor  über  sie  und  sie 
töteten  der  eine  den  andern  von  ihnen  und 
sie  waren  gebunden,  bis  sie  fertig  waren.  Und 
wie  sie  fertig  waren,  langte  das  Heer  an,  sie 
nahmen  ihre  Waffen  und  sie  traten  ein  in  die 
Stadt  und  sie  verweilten  (sie  setzten  ein3)  einen 
anderen  Sultan. 

7.  Und  die  erste  Untertanenschaft  floh  aufs 
Land  und  noch  war  mit  ihnen  eine  Frau,  die 
Tochter  des  Sultans,  sie  floh  von  den  ersten 
Sultanen  bis  auf  einen  Berg,  sein  Name  ist  Berg 
Assäud.  Sie  verweilte  bis  sie  gebar  und  wie 
sie  geboren  hatte,  war  sie  bei  den  Leuten  und 
verweilte  bei  ihnen  und  sie  zog  auf  ihren  Sohn. 

8.  AU  er  schon  groß  war,  snyti-  er:  .Meine 
Mutter,  ich  werde  fortgehen'.  Kr  ging  fort.  Als 
er  schon   in   einer  Stadt   war,    verweilte    er  dort 


1  Sg.  hofl  (Mülles).  2  Vielleicht:    Und    da   meine 

ließ  sich  darin  nieder  der  andere  Sultan 


Wohnung  ins  Freie  geht  (konnte  ich  es  merken)  (Möller). 

iMi'i  i 


55.   Die  Verschwörung. 


I.  Prosatexte. 


143 


al  doület  täd.  iva-dd  le-gözib  Id.  wa-dmür: 
,hom  la-hdris  hinük'.  dmür:  ,dstoul.  harüs 
hineh  wa-hijro  hell  ars  iva-tarh  ek  birek 
manzel  täd,  he  wa-harmeth.  wa-thülül  bi- 
5  rek  mij/es. 

9.  Wa-n-kssobeh  min  kssobeh  tegdußd  lel 
hibis  timesyen  beh.  ica-ydumer  Ms:  ,wa-yisx 
habdris1?  yedumer :  ,iveysiceys,  gayjis  ad 
yagtüri  sis'f     amirot:    ,yekün   af  icugduf, 

10  widdk  da-seh  hesen  la  we-ykün  dyneh  he- 
rörem.  wa-n-kssdbeh  min  k-ssobeh  yekün 
birek  hälfet  wa-yekün  af  yehsüs  ive-ygd- 
belen  hatreh  le  hini  ld>. 

10.  Amur:    ,hibriti    toet  jthme,    amilone 
15  heh  felier1-.     amirot:    ,Mhi  gayj  dorne  ioi- 

dcik  he  gayj  an  härmet  läl.  dmür:  ,ho 
jihme  amel  humti  birek  zlri  tirö  birik  satJi 
wet  sin  harim  kal  häzyör  yindgzem  la  wat 
k-ssöbeh,  sdber  sihem,  tvet  k-ssobeh  gafed 
20  la-hinP. 

11.  Wa-hdbü  yagdlgem  tehem  la-häzyor, 
harüjem  la-hinihem.  wa-galügem  tehem  häbü. 
madeni  Mm  ngüzem  Id. 

12.  Amur  im  he  duldet:  ^v-dmmes  härmet, 
25  härsot  hinüh'?   dmür:  ,ld,   ar  he  di-yehsüs 

birek  hatreh1.  dmür  hibreth:  ,wa-dn  k-sso- 
beh, muhdfre  Idl-Mmi  iva-galböne  leh  hol1. 
gulüb  leh  hol.  dmür:  ,Msen  birek  hdtrekif 
dmür:  ,het  memenye  ti  wa-hit  tekün  dynek 
so  he-rörenv.  dmür:  ,ho  gälbi  reheg\  dmür:  ,het 
tibdyk  min  hesen1?  dmür:  ,sedgik  bi-ärdi 
[bi-drdi)'. 

13.  Amur:  Jio  mumenye  tük,  las  hU 
thom    wa-het    himi,    ica-haddali    het    rao'. 

35  dmür:  ,muhdddale  tük,  dr  ivezmöne  ti  las 
ho  höm\  dmür:  ,hini  wa-bi-icdjhl  wa-het 
häddali1.     dmür:    ,ho   muhdddale   tük,    ho 


bei  einem  Sultan.  Und  noch  rasierte  er  sich 
nicht.  Und  er  sagte :  ,Ich  will  bei  dir  heiraten'. 
Er  sagte:  ,Gut'.  Er  heiratete  bei  ihm  und  er 
machte  ihm  die  Hochzeit  und  er  ließ  ihn  in 
einer  Wohnstätte,  ihn  und  seine  Frau.  Und  er 
verweilte  in  dem  Sitzzimmer. 

9.  Und  von  Morgen  zu  Morgen  steigt  sie  hin- 
unter zu  ihrem  Vater,  sie  küßt  ihn  und  er  sagte 
zu  ihr:  ,Und  sieh  ihre  Nachricht'?  Er  sagt: 
,Was,  was,  dein  Mann  spricht  er  noch  mit  dir'? 
Sie  sagte :  ,Er  schweigt  nur,  ich  weiß  nicht  was 
mit  ihm  ist,  und  sein  Auge  ist  zum  Meer  (ge- 
richtet). Und  von  Morgen  zu  Morgen  ist  er  im 
Fenster  und  er  seufzt  nur,  und  er  wendet  seine 
Gedanken  nicht  zu  mir'. 

10.  Er  sagte:  ,Meine  Tochter,  sobald  es  Morgen 
ist,  werde  ich  ihm  Gedanken  machen'.  Sie  sagte: 
.Dieser  Mann,  ich  weiß  nicht  ist  er  Mann  oder 
Frau'.  Er  sagte:  , Morgen  tue  ich  Wasser  in  zwei 
Wassergefäße  auf  dem  Dache  und  neunzig  Frauen 
(sobald  sie  die  Frauen)  sind  werden  alle  die 
Wasserkrüge  nicht  weniger  werden,2  sobald  es 
am  Morgen  ist,  schau  mit  ihnen  herab,  sobald  es 
am  Morgen  ist,  komm  zu  mir  herab'. 

11.  Und  die  Leute  sahen  sie  über  den  Wasser- 
krügen, sie  gingen  herauf  zu  ihnen.  Und  es 
sahen  sie  die  Leute.  Siehe,  sie  wurden  nicht 
weniger. 

12.  Sie  sagten  zu  dem  Sultan:  ,Und  wenn 
sie  eine  Frau  ist,  heiratete  sie  bei  dir'?  Er 
sagte :  ,Nein,  er  seufzt  nur  in  seinen  Gedanken'. 
Er  sagte  zu  seiner  Tochter :  ,Und  wenn  es  am 
Morgen  ist,  werde,  ich  hinaufsteigen  zu  meinem 
Schwiegersohn  und  ihn  begrüßen'.  Er  begrüßte 
ihn.  Er  sagte:  ,Was  ist  in  deinen  Gedanken'? 
Er  sagte:  ,Du  gewährst  es  mir,3  dein  Auge  ist 
aufs  Meer  (gerichtet)'.  Er  sagte:  ,Mein  Herz  ist 
fern'.  Er  sagte :  , Weswegen  weinst  du'  ?  Er 
sagte :  ,Ich  hänge  an  meiner  Erde'. 

13.  Er  sagte:  ,Ich  bin  dir  gewährend  was 
du  willst,  und  du  bist  mein  Schwiegersohn,  und 
erzähle  mir,  wer  du  bist'?  Er  sagte:  ,Ich  werde 
dir  erzählen,  nur  wirst  du  mir  geben,  was  ich 
will'.  Er  sagte :  ,Bei  mir  und  bei  meinem  Ge- 
sichte,   und    du    erzähle    mir'.      Er   sagte  :    ,Ich 


1  Sonst  i'J,  das  y  vielleicht  zur  Vei-meiduDg  des  Hiatus,  oder  soll  darin  ,r£j\  stecken?   (Müller).  "   Streiche: 

Neunzig  Frauen!     Aus  den  Wasserkrügen   wird   auf  das  Geschlecht    geschlosseu  wegen  der  nötigen  Reinigung  nach  dem 
Verkehr  (Müller).  3  D.  h.,  du  teilst  mir  die  Ursache  deiner  Aufregung  mit  (Müller). 


144 


I.  Prosatexte. 


55.  Die  Verschwörung. 


däulet   as   t-tik  ica-laken   ho  hubye  we-ähli 
di-litegem' } 

14.  Amur:  ,ho  mugezje  tük  wa-amilöne 
Mik  las  het  thöm'.  dmür:  ,häbü  ber  gdb- 
5  dem  rihbeti,  rihbet  di-hübye  wa-hübye  ber 
li'ttagem1  kal  iva-dd  bigak  ar  ho  wa-hdmi 
sellöt  bi.  ti  agürik  hdmi  jihmöt  bi-dd  (ard) 
gdher  iva-läzerome  nikdk  te  hinük  Mt  ica- 
läzeröme  baf-s  hinük  Juf\ 


io  15.  Amur:  Jidstau,  muminye  tük,  thvm 
hesen?  dmür:  ,hom  al-hatri  hü  (so)  yefrdm 
wa-ho  ad  la-gdzbak  Id  wa-magdzbe  te  bi- 
äfdi  di-hub-ye  magdzbe  de  tar  mesjid  di- 
hibye1. 

15  16.  Amur:  ,ho  wuzmöne  tük  höbd  merd- 
kib,  sin  wa-haskerisen  iva-zldmsen  bärüt 
ica-rzöz  ica-giyüj'.  dmür:  ,astdu'. 

17.  JihSm  he  ua-meräkibhe,  jihem  bisen 

te   he   rihbeth    ica-hagfüd    hvjür    bi-hilliu, 

20  wa-alüm   kel   di-hi  riyeth.     dmür:    ,aldms 

hini   bi-segrit   wa-kel    di-hi    rfeti  Id  gdbs1. 

wa-almi-sen  min  s"egrit,  segrit. 


18.  Wa-as  k-s-söbeh  hujür  fird  leh  wa- 
dmür :  ,ho  lebdöne  rihbet  tve-hine2  hdzen 
25  de-ddulet,  vce-he  hdmmeh  Bü-suicdyrib, 
tca-wdtnek  wa-muhüdge  watäni,  te  lateg 
ddulet  wa-te  lagbod  rihb&t  di-hübye  wa- 
magdzbe  Id  te  tar  mesjid  di-höbye'. 


19.    W'a-tisk-ssObe/t,  hujür  göreb  he  bdleh 

30  gahwöt,    wa-häbü    hin-eh  meken  ivugöne  as 

hdrbd  miye   ica-hem    kdlla-hem   katiri   wa- 

BüSuwdyrib  yUUrfen  le-hem  meddufd  mine" 


dir  erzählen ;  ich  bin  ein  Sultan  wie  du, 
aber  meine  Eltern  und  mein  Volk  wurden  ge- 
tötet'. 

14.  Er  sagte:  ,Ich  werde  dir  vergelten  und 
ich  werde  dir  machen,  was  du  willst'.  Er  sagte: 
,Die  Leute  haben  schon  meine  Stadt  eingenom- 
men, die  Stadt  meiner  Eltern,  und  meine  Eltern 
sind  schon  getötet  worden  alle  und  ich  bin  nur 
noch  geblieben,  ich  und  meine  Mutter,  (die) 
mich  empfangen  hat.  Als  ich  groß  war,  ging 
meine  Mutter  fort  in  ein  anderes  Land  und  jetzt 
bin  ich  gekommen,  bis  ich  bei  dir  bin  (bis  zu 
dir)  und  jetzt  ist  sie  schon  bei  dir'. 

15.  Er  sagte:  ,Gut,  ich  werde  dir  gewähren, 
was  wrillst  du'?  Er  sagte:  ,Tch  will  (was)  mein 
Gedanke  will  und  ich,  noch  bin  ich  nicht  rasiert, 
und  ich  werde  mich  rasieren,  bis  ich  im  Lande 
meiner  Väter  bin.  Ich  werde  mich  rasieren,  bis 
ich  auf  der  Moschee  meines  Vaters  bin'. 

16.  Er  sagte:  ,Ich  werde  dir  sieben  Schiffe 
geben  sie  und  ihre  Soldaten  und  ihre  Ladung 
ist  Pulver  und  Bleikugeln  und  Männer'.  Er 
sagte :  ,Gut'. 

17.  Er  ging,  er  und  seine  Schiffe,  er  ging 
mit  ihnen  bis  in  seine  Stadt  und  er  ließ  einen 
Sklaven  hinabsteigen  bei  Nacht  und  er  bezeich- 
nete alle,  welche  zu  seiner  Untertanenschaft 
(gehörten).  Er  sagte:  , Bezeichne  sie  mir  mit 
einem  Baum  und  jeder,  der  nicht  zu  meiner 
Untertanenschaft  gehört,  nicht,  laß  sie'.  Und 
bezeichnete  sie  Baum  für  Baum.3 

18.  Und  wie  es  am  Morgen  war,  stieg  der 
Sklave  zu  ihm  hinauf  und  sagte:  Job  werde 
die  Stadt  beschießen  und  für  mich  die  Burg 
des  Sultans'.  —  Und  sein  Name  war  der  Vater 
des  Schnurrbärtleins  [Bü  Suwäyrik].  ,Und  ich 
schwor  und  ich  werde  meinen  Schwur  halten, 
bis  der  Sultan  getötet  ist  und  bis  daß  ich  ge- 
nommen habe  die  Stadt  meiner  Väter  und  ich 
werde  mich  nicht  rasieren,  bis  ich  nicht  auf  der 
Moschee  meiner  Väter  bin-. 

19.  Und  wie  es  am  Morgen  war.  näherte  sich 
ein  Sklave  seinem  Herrn  mit  Kaffee4  und  (es 
waren)  viele  Leute  bei  ihm.  es  wird  sein  vier 
hundert  und  sie  alle  sie  waren  Katiri  und  Bu- 
Suwevrib  stellte   in    Reihe  sogen   >ie  ■'  vom   Meer 


1  So  das  Manuskript  Mimik  . 
Brachte  ein  Sklave  Beinern  Herrn   Kaffee. 


l  Miii.kh).         ■  D.  h.  mit  je  einem  Baum  (Mi 

ganze;  Kanonen  (MülJ 


*  Richtig: 


56.  Ajenäf  und  ihre  Söhne. 


I.  Prosatexte. 


145 


raurim  tva-sih  höbet   meräkib  iva-sih  gayüj 
wa-rzöz  ica-bärüt. 

20.  We-lbfid  häzen  k-ssöbeh  wa-gaivit  la- 
ddulet  iva-as  sül  finjön,   yehom  la-margah, 

5  ivugot  beh  jeleliyet  toa-ltagdth  he  ica-finjon 
ica-gduhe  ica-haskerhe  iva-häzen  hidem  bi- 
hem  tva-motem  kal. 

21.  Ad  gayj  täd  hurüj  iva-Jcsii  firhin 
wa-k-kadö    lis    he-bedyet.     te    bereh    mkon 

io  gaser&yen,  jirö  la-ajüz  tirai.  amirot:  ,da 
sük  Msen?  takkäyd  la-hagle\  dmür:  ,da- 
Bü-smväyrib  gäbid  rihböth1.  ajüz  tafföt 
mind  ferhät.  ica-rüd  la-hinis,  dmür:  ,hos'. 
ivazmis    hidw&t    di-jenbiyet     di-dheb    iva- 

15  wezmis  saMgat,  hadwdts  di-dheb.  amur : 
,da  biseris,  has  ßrihs  he  ddulet'. 

22.  Wa-gibed  (geybed)  rihbeth.  iva-hegfüd 
rihbeth  ica-gözib  bi-mesjid  di-hübhe  wa-binö 
biyüt  loa-härüs  wa-dymel  Imbun  iva-rud  as 

20  häweleh  wat  telyeh  iva-wiga'  be-dinye  wa- 
bi-mütän  di-hübhe  iva-möt.  wa-gazdut  ti 
htalsot. 

{Ali  her  ise,   13.  und  14.  März   1902.) 


und  mit  ihm  waren  sieben  Schiffe  und  mit   ihm 
waren  Männer  und  Bleikugeln  und  Pulver. 

20.  Und  er  beschoß  die  Burg  am  Morgen  und 
er  stellte  auf  den  Sultan  ein  und  wie  er  nahm 
die  Tasse,  er  will  den  Kaffee,  fiel  bei  ihm  eine 
Kanonenkugel  und  tötete  ihn  und  die  Tasse  und 
seine  Brüder  und  seine  Soldaten  und  die  Burg 
fiel x  mit  ihnen  zusammen  und   sie   starben   alle. 

21.  Noch  ein  Mann  kam  heraus  und  fand 
eine  Stute  und  ritt  mit  ihr  aufs  Land.  Als  er 
schon  Nachmittag  an  einem  Orte  war,  stieß  er 
auf  eine  Alte,  die  weidete.  Sie  sagte:  ,Was  ist 
mit  dir?  Du  laufst  hinauf'.2  Er  sagte:  ,Der  Bu- 
Suwayrib  hat  seine  Stadt  genommen'.  Die  Alte 
tanzte  vor  Freude  und  er  antwortete  ihr,  er 
sagte:  ,Nimm'.  Er  gab  ihr  die  Scheide  des  Seiten- 
messers aus  Gold  und  er  gab  ihr  das  Lenden- 
tuch, die  Borte  war  von  Gold.  Er  sagte :  ,Das 
ist  dein  Lohn,  wie  du  dich  gefreut  hast  für  den 
Sultan'. 

22.  Und  er  nahm  seine  Stadt  und  er  ließ 
(die  Leute)  in  seine  Stadt  hinabsteigen  und  er 
rasierte  sich  in  der  Moschee  seiner  Väter  und 
er  baute  Häuser  und  er  heiratete  und  er  zeugte 
Söhne  und  er  setzte  (die  Burg)  in  ihren  ersten 
und  nachmaligen  Zustand.  Und  er  wurde  (an- 
säßig) in  der  Nähe  der  Stadt  und  auf  der  Wohn- 
stätte seiner  Väter  und  er  starb.  Und  es  ist 
zu  Ende,  bis  es  aus  ist. 


56.  (149)  Ajenäf  und  ihre  Söhne. 


Mehr 


l.  Tagt  agüz,   hdmmis  Ajenäf,  sis  hdyr. 
agüz  sis  riköb  ica-sis   hibinse,  ibeyt  gayüg. 


25  2.  Amirüt :  ,gazdyyemi.i  gaziicem  ka- 
gdum.  te  nikdavi  hol  häbü,  sägdyr5  lihem; 
min -Mm  tirö  ategeme  wa-hamo  minhem 
riddem.  te  wdthafem  hol  hamehem  Ajenäf, 
buhlt  Ajenäf  iyzdym 7  hinis. 


Deutsch. 


1.  Es  war  eine  Alte,  ihr  Name  war  Ajenäf, 
sie  hatte  Vermögen.  Die  Alte  hatte  Kamelinnen, 
hatte  ihre  Söhne,  sieben  Männer. 

2.  Sie  sagte:  , Macht  einen  Raubzug'.  Sie 
machten  einen  Raubzug  mit  einem  Haufen 
(=Rotte).  Als  sie  zu  Leuten  kamen,  beraubten 
sie  sie,  von  ihnen  wurden  zwei  getötet  und 
fünf  von  ihnen  kehrten  zurück.  Als  sie  Spät- 
nachmittag zu  ihrer  Mutter  Ajenäf  kamen,  weinte 
Ajenäf;  sie  blieben  bei  ihr. 


1  Besser:  Wurde  zerstört  (Müller).  "  Vom  Meere  zum  Gebirge  d.  i.  nach  Norden.  3  Diese  Erzählung 

scheint  die  Geschichte  einer  mutigen  Frau   und  ihrer  Söhne  zu  geben,  die  wohl  bei  den  Beduinen  nicht  vereinzelt  vor- 
kam (Müller).  4  So  überliefert.  Vgl.  146  Note  1   (Müller).  5  So  überliefert.  Vgl.  140  Note  2  (Müller). 
0  Für  lategem  (Müller).              '  So  Ms.  Sing,  und  Plur.  Vgl.  146  Note  4   (Müller). 

W.  Hein,   Mehri-Toxte  19 


146 


I.  Prosatexte. 


5  7.   Der  Bankert. 


3.  T6  rnkdn,  gazö  gaum.  amirot:  Jiubün- 
ye,  gazzfyem'.1  gaziwem.  te  nikdam  hal 
häbü,  sügäyrem-  lihem;  atögem3  fubün 
l-Afndf,  atcgem3  dagsdyt  wa-tirö  riddem. 
5  te  wdthafem  hal  hämekem  Ajendf,  amirüt: 
,agddm-i  ba'd  hibinye1.  as  ber  atögem,3  ig- 
zdymem*  hinis. 


4.  Toli  jihem  gdum.  amirüt:  ,hibinye, 
gazeyyem1    ha-gaum1.      amürim:    .hastdu'. 

io  gaziwem.      t%   nikdam   hal   häbü,    sugdyr2 
lihem  ä  gaum.   atdgem3  hubün  l-Ajnaf. 

5.  Nikdam  ad  bi-habir  di-hibime  di-hem 
ber  ategem.3  yegdyzi  gdum.  te  nuka  hal 
hibyär&  d-Ijenäf  i  yigdrifsen6  ä  gdum.  led 

15  ridem1  dr  hubunye-sen.     wa-gasüt   w-dhta- 
lasat. 

(hahil  ber  ds/ceri,  14.  März   1902.) 


3.  Eines  Tages  (Ortes)  machte  eine  Rotte 
einen  Raubzug.  Sie  sagte:  , Meine  Söhne  macht 
den  Raubzug'.  Sie  machten  den  Raubzug.  Als 
sie  zu  den  Leuten  kamen,  beraubten  sie  sie.  Es 
wurden  getötet  Söhne  der  Ajenäf,  es  wurden 
getötet  drei  und  zwei  kehrten  zurück.  Als  sie 
Spätnachmittag  zu  ihrer  Mutter  Ajenäf  kamen, 
sagte  sie:  ,Wehe  mir,  nach  meinen  Söhnen'. 
Nachdem  sie  (die  drei)  getütet  waren,  blieben 
sie  (die  zwei)  bei  ihr. 

4.  Darauf  ging  die  Rotte  fort.  Sie  sagte: 
.Meine  Söhne  macht  den  Raubzug  mit  der  Rotte'. 
Sie  sagten:  ,Gut'.  Sie  machten  den  Raubzug. 
Als  sie  zu  den  Leuten  kamen,  beraubten  sie  die 
Rotte.  Es  wurden  die  Söhne  der  Ajenäf  ge- 
tötet. 

5.  Sie  kamen  noch  mit  der  Nachricht,  daß 
ihre  Söhne  schon  getötet  worden  sind.  Es 
macht  einen  Raubzug  die  Rotte.  Als  sie  zu  den 
Kamelinnen  der  Ajenäf  kamen,  rafft  sie  weg  die 
Rotte.  Nicht  mehr  kehrten  sie  zurück,  nur 
ihre  Söhne  (==  die  Kamelfohlen).  Es  ist  zu 
Ende  und  aus. 


57.  (i50)  Der  Bankert. 


Mehri. 


1.  Gajjit  her gtU  ka-s'agsdyt  giyüg.  täd 
min-hem  yeswäd-is  (j^x*«\)  bi-hilliyyü. 
wa-se  gatriyot  min    heybis    wa-gduse    wa- 

20  harne's,  te  tuwüt  hal  gdig  dehne. 

2.  Has  tuwüt,  rikeb  lis.  wa-amirüt  heh: 
,het  gräy-l-lil.     Amur:  Jiastöu,  giryöne  lis'. 

3.  Siyür,  te  bi-ars.  has  bereh  bi-ars, 
/u'rüg  li-gdh.    dmür :  ,ho  ber  rikbek  U-gaj- 

vsjit;  vuhr!  am  thom  tarköb  lis,  ämir  Ms: 
gay  di-hirüg  li:  ho  dr  di-rdkbek  lis;  wa- 
hU  thimi,  atrdh-l*  arraköb  lis,  ahtiyeri, 
wa-thimi  Id,  harjöne  bis  birik  habü,  tal-le- 
diam  bdys~'. 


Deutsch. 


1.  Ein  Mädchen  redete  mit  drei  Männern. 
Einer  von  ihnen  läßt  sich  von  ihr  versprechen 
bei  Nacht.  Und  sie  versteckte  sich  vor  ihrem 
Vater  und  ihren  Brüdern  und  ihrer  Mutter,  bis 
sie  des  Nachts  zu  jenem  Manne  kam. 

2.  Wie  sie  des  Nachts  kam,  ritt  er  auf  ihr 
und  sie  sagte  zu  ihm:  ,Du,  verbirg  mich'.  Er 
sagte:  ,Gut,  ich  werde  dich  verbergen'.51 

3.  Er  ging,  bis  er  bei  einer  Hochzeit  war. 
Wie  er  schon  bei  der  Hochzeit  war,  redete  er 
mit  seinem  Bruder.  Er  sagte:  .Ich  bin  schon 
auf  dem  Mädchen  geritten,  und  du,  wenn  du 
willst,  reite  auf  ihr,  sage  zu  ihr:  Mein  Bruder 
hat  mit  mir  geredet:  ich  eben,  der  ich  ritt  auf 
ihr;  und  du,  willst  du  mich,  lasse  mich  auf  dir 
reiten,    wähle,    und  willst  du   mich  nicht,  werde 


1  Sd  überliefert.  Vgl.  185  Note  4  (Müller). 


So  überliefert  (Müller), 


Ms.  Sing,  und  I'lur.   (Mi  llbr). 


'■  Wohl  :  hihyärl  pl.  von  biyr  ,--»..>  (Müller). 


Für  tätigem  (Mülii  *  So 

1     \\  oM    für    i/ij<iri/xeii   (Mi 


ü    riddem  ob.  Z.  ■'&,  und  S.  115,  Z.  28    (Mi  i.i.kh).  "  Das  >'  drückt  hier  Bowohl  die  fem.  Endung  des  [mper.  als  auch 

'.der  ersten   Person  akk.  aus  =       ^«.a.  J>\  (Mül  "  D.  h.  halt  es  geheim,  verrate   mich   nicht   iMiim; 


58.  Das  verliebte  Paar. 


I.  Prosatexte. 


147 


4.  Amirüt :  ,am  häbü  bcr-hem  le-deam 
bd-y  tarhdyte  tek  terkob  lil.  rikib  lis.  ami- 
rüt: ,zeröme  grayel-W.  dmür:  Jiastou  ha- 
räna'. 
o  5.  Gardur.  te  bereh  bi-iväd  (j*3)  hol 
gdithe,  hirtig  la-gah,  dmür:  ,ho  ber  rikbek 
la-gajjit;  am  thöm,  terkob  lis  has  te-y'. 
dmür:  Jiastou'. 

6.  Bär.  te  tawiyls,   dmür:  ,ä  gd-y  dmür 
io  hini:    di-rikeb  lis;   wa-thim,    atrdh-i  arra- 

köb  lis,   ahtiyeri'.     amirüt:  ,1a'.1 

7.  Rikib  lis.  wa-dinyöt  min-h  wa-mgore 
himlüt  bi-hibre  birek  hdfa-s2  sdyt  irörih. 
töli  birwöt. 

io  8.  Heybis  icidct  bis.  dmür:  ,da  min  hö~ 
hibri  dorne'?  amirot:  ,da-fdrh.  ho  gayg 
rikeb  li  wa-hazlak  (j-a=-)  minneh  hibre 
dorne  iva-zerome  ganyite  teh'.  dmür:  ,ioe  lü 
ganyite  teh,  ho  är  sahtone  tes'. 

20  9.  Hzö  lis  gas,  dmür:  ,tarhöne  t&s  issd- 
hat  W.  dmür:  ,haräna,  jihmo  min  hine-y 
Mt  ica-se,  lad  hörn  la-hdberk3  i  ld'.  jihim. 

(balnt  ber  äskeri,  14.  März   1902.) 


ich    reden    von    dir    unter    den    Leuten,  bis  daß 
sie  wissen  von  dir. 

4.  Sie  sagte:  ,Wenn  schon  die  Leute  von  mir 
wissen,4  werde  ich  dich  auf  mir  reiten  lassen'. 
Er  ritt  auf  ihr.  Sie  sagte:  , Jetzt  verstecke  mich'. 
Er  sagte:  ,Gut,  wohlan'. 

5.  Er  ging.  Als  er  schon  bei  einer  Besprechung 
bei  seinen  Brüdern  war,  redete  er  zu  seinem 
Bruder,  er  sagte:  ,Ich  bin  schon  auf  dem 
Mädchen  geritten;  wenn  du  willst  reite  auf 
ihr  wie  ich'.  Er  sagte:  ,Gut'. 

6.  Er  ging  des  Nachts.  Als  er  des  Nachts  zu 
ihr  kam,  sagte  er:  ,Mein  Bruder  sagte  zu  mir, 
daß  er  auf  dir  geritten  ist  und  willst  du,  lasse 
mich   auf  dir  reiten,   wähle'.     Sie  sagte:  ,Nein'. 

7.  Er  ritt  auf  ihr.  Und  sie  wurde  schwanger 
von  ihm  und  dann  trug  sie  einen  Knaben  in 
ihrem  Bauche  neun  Monate.    Darauf  gebar  sie. 

8.  Ihr  Vater  erfuhr  es  von  ihr.  Er  sagte:  ,Von 
wem  ist  der  Sohn'?  Sie  sagte:  ,Das  ist  ein 
Bankert.  Ein  Mann  ritt  auf  mir  und  ich  fand 
(empfing)  von  ihm  diesen  Knaben  und  jetzt 
werde  ich  ihn  aufziehen'.  Er  sagte:  ,Und  wenn 
du  ihn  aufziehen  wirst,  werde  ich  eben  dich 
schlachten'. 

9.  Es  lehnte  ab  für  sie  ihr  Bruder,  er  sagte: 
,Ich  werde  sie  nicht  schlachten  lassen'.  Er  sagte: 
, Wohlan,  geh  fort5  von  mir,  du  und  sie,  nicht 
mehr  will  ich  dich  sehen'.  Er  ging  fort. 


58.  (i5i)  Das  verliebte  Paar. 


Mehr 


l.   Amur:    gayj    yeskauren    harmöt,    sis 
hibis  wa-hämes  wa-gduse. 

25  2.  Wet  bi-hilli  ydmrem  Ms:  ,bdr,  hileb 
bagrW .  te  leylat,  bärot,  hilböt.  has  beris 
terdüd  min  hal  bagret,  gibrüt  makwiris  bi- 
hörem. 

3.  Gulüb  lis  hol,  seglibüt  minh  hol.  has  be- 

30  reh  hirüj  sis  minhal  sdrem  wa-se  tagdol  shof 

birek  galen  wa-he  sor  U-skiyyeh,  te  ke-s-sobeh. 


Deutsch. 


1.  Er  sagte:  Ein  Mann  buhlte  mit  einer  Frau, 
mit  ihr  war  ihr  Vater  und  ihre  Mutter  und 
ihre  Brüder. 

2.  Sobald  es  bei  Nacht  ist,  sagten  sie  zu  ihr: 
,Gehe  bei  Nacht,  melk  die  Kuh'.  Als  es  Nacht 
war,  ging  sie  des  Nachts,  sie  molk.  Wie  sie 
schon  zurückkehrte  von  der  Kuh,  begegnete  sie 
ihren  Buhlen  auf  dem  Wege. 

3.  Er  begrüßt  sie,  sie  erwiderte  ihm  den  Gruß. 
Wie  er  schon  mit  ihr  redete,  standen  sie  und  sie  trägt 
die  Milch  in  einer  Milchschüssel  und  er  stützte 
sich     auf    sein    Schwert,     bis    es    Morgen    war. 


1  Es  muß  wohl   hastuu  lauten,  oder  er  tat  es  gegen   ihren  Willen  (Müller).  -  Für  huß-is  (Müller). 

Für  sdberk  (Müller).  4  Lies:  wissen  sollen  (Müller).  'jihmö  Dual?  (Müller). 

19* 


148 


I.  Prosatexte. 


58.  Da*  verliebte  Paar. 


4.  Has  ke-s-söbeh  dmür  Ms:  ,hö  muhi- 
gire  ica-läzeröme  häm-s  tahirej  li  am  het 
musfigäte  ti.  hörn  le-dd'  bis.  w-am  het  te- 
tehim-i    lü.    amer    hini1.     amirot   he.li:    ,ho 

5  hdmlc:  lad  hörn  giyüj  hdyr  mink  W. 

5.  Amur  las:    Jiastdu,    ho    ädi  läzeröme 
musdfre  wa-hdms  teslib  (teslib)  li  i  t-te  ho 
Idnka1.      amirot    lieh:    ,thöm    kam    siniir . 
dmür    Ms:    .hörn  sahlit  sinin1.     jihem    min 

10  hinis    ica-se    silbot    leh    £ahlit  sinin. 

6.  Has  silbot  sahlit  sinin,  lad  nüka  Id. 
sifgöt.   has  harnst  min  sinin,  nüka  rihbeth. 

7.  Gabürem  teh  häbü,  sehbirihem,  dmür 
hihem:  ,harmet  hdmmis  Nür-di-hiyüm,  äd-is 

15  thauwulut  au  ber  sifgöt1?  amttrim  heh: 
,ber  sifgöt1. 

8.  Jar,  gayüb  hdsseh.  nddsem  teh  häbü 
te  bi'ti/li.  has  icislem  beh  beteh,  icukübem 
beh  ica-hirbaem  teh  te  hagle,  has  herbd>em 

20  teh,  tuwdthem  hämeh,  amiröt  hihem:  ,da 
hibri,  beh  hesen,  has  nddskem  teh  mina 
hnyg1?  amürim  Ms:  ,hibres  wida'am  hesen 
beh  lä.  has  gafüd  min  rörim,  he  bi-hö'jr, 
wa-has  bereh  jär,  gayüb  hdsseh'. 


25  9-  Himriddth  hämeh.  ti  leylat,  amiröt 
heh:  ,a  hibri,  het  lüijisk  hesen  miridek'f 
dmür  Jus:  ,ho  muhdddile  t<"s  lä'.  icugföt 
minneh. 

io.  Te  b'yhit  gayrMt,  tuwüt  hartnit,  dug- 

30  göt  tar  böb.     sihmtfe-s,  he  säg  (sag)  le-hä- 

meh,    dmür   his:    ,mö    far    böb   yidgdug'? 

galgöt    hämeh,   amiröt:    ,da   mö    dime   tar 

böh- .'    amiröt  Ms:    .härmet  fit    thöm   tigleb 

hol  li-Mbriä,    an,   jj,  hihii  la-hih.    Mfybirek'. 

li.   Safrbireth,  amiröt  heh:  ,harmti  thöm 

'■  lült  höh.    dmür  his:  ,hast6u,  sdkbiris, 


4.  Wie  es  am  Morgen  war,  sagte  er  zu  ihr : 
,Ich  werde  gehen  und  jetzt  will  ich,  daß  du  mit 
mir  redest,  wenn  du  mich  heiraten  wirst,  will 
ich  wissen  um  dich,  und  wenn  du  mich  nicht 
willst,  sage  es  mir'.  Sie  sagte  zu  ihm :  .Ich 
will  dich,  nicht  mehr  will  ich  bessere  Männer 
als  dich'. 

5.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Gut,  ich  werde  jetzt  noch 
reisen  und  ich  will,  daß  du  auf  mich  wartest,  bis 
daß  ich  komme'.  Sie  sagte  zu  ihm :  ,Wieviel  Jahre 
willst  du  (ausbleiben)'"?  Er  sagte  zu  ihr:  ,Ich 
will  drei  Jahre  (ausbleiben)'.  Er  ging  fort  von 
ihr  und  sie  wartete  auf  ihn  drei  Jahre. 

6.  Wie  sie  drei  Jahre  gewartet  hatte,  kam 
er  noch  nicht.  Sie  heiratete.  Wie  es  das  fünfte 
von  den  Jahren  wai-,  kam  er  in  seine  Stadt. 

7.  Es  begegneten  ihm  Leute,  er  fragte  sie, 
er  sagte  zu  ihnen:  ,Die  Frau,  ihr  Name  ist 
Licht  der  Sonne,  verweilt  (wartet)  sie  noch  oder 
hat  sie  schon  geheiratet'?  Sie  sagten  zu  ihm: 
,Sie  hat  schon  geheiratet'. 

8.  Er  fiel,  es  schwand  ihm  seine  Besinnung. 
Es  schleppten  ihn  die  Leute  bis  in  sein  Haus. 
Wie  sie  mit  ihm  zu  seinem  Hause  gelangten, 
traten  sie  ein  mit  ihm  und  brachten  ihn  hinauf, 
bis  hinauf.  Wie  sie  ihn  hinauf  getragen  hatten, 
kam  zu  ihnen  des  Nachts  seine  Mutter,  sie  sagte 
zu  ihnen :  ,Das  ist  mein  Sohn,  was  ist  mit  ihm, 
daß  ihr  ihn  vom  Strande  geschleppt  habet'?  Sie 
sagten  zu  ihr:  ,Wir  wissen  nicht,  was  mit  deinem 
Sohne  ist.  Wie  er  vom  Meere  herabkam,  war 
er  wohl  und  wie  er  schon  gefallen  war,  schwand 
ihm  sein  Bewußtsein. 

9.  Es  pflegte  ihn  seine  Mutter.  Eines  Nachts 
sagte  sie  zu  ihm :  ,0,  mein  Sohn,  was  stellst  du 
dir  vor,  was  dich  krank  gemacht  hat'?  Er  sagte 
zu  ihr:  ,Ich  werde  dir  nicht  erzählen'.  Sic 
schwieg  vor  ihm. 

10.  In  einer  antlern  Nacht  kam  (des  Nachts) 
eine  Frau,  sie  klopfte  an  der  Tür.  Kr  hörte  sie, 
er  schrie  nach  seiner  Mutter,  er  sagte  zu  ihr: 
.Wer  klopf)  an  der  Tür'?  Es  sah  nach)  seine 
Mutter,  sie  sagte:  .Wer  ist  diese  an  der  Tür'? 
Sie  sagte  zu  ihr:  .Eine  Frau  will  deinen  Sohn 
begrüßen,  wenn  er  will,  daß  ich  eintrete,  frage  ihn-. 

11.  Sie  fragte  ihn.  sie  sagte  zu  ihm:  ,1'inc 
Frau  will  dich  begrüßen'.  Er  sagte  zu  ihr: 
,Gut,  frage  sie,  wessen  Frau  sie  ist'?    Sie  fragte 


58.  Das  verliebte  Paar. 


I.  Prosatexte. 


149 


härmet  di-mö1  ?  sdhbirits,  amiröt  Ms:  ,het 
harmit  di-mö' f  amiröt  Ms:  ,ho  härmet  di- 
hinofi,  sdtgalek  bi-hibre-s.  amurim  Mni, 
da-gayj  tdd  nüka  mine  sf&r,  hörn  la-gUb 
5  U-höV.  amiröt  Ms:  ,hibri  är  be-Ser  yesdeh 
bi-häbü  W. 

12.  Amiröt  Ms:  ,het  sdhbireh,  am  yehdm-i 
l-kib  lä,  yagtüri  s/s,1  wa-dm  yehdm-i  lä, 
ruddite1.     amiröt    le-hibris:    ,harm$t   dime 

io  sinöt  bi'.     ,amer  Ms:  heb'. 

13.  Wukbüt  wa-fir'öt.  te  tuwüt  hineh, 
amiröt  lieh:  ,höm  le-mösi  buk1,  dmür  Ms: 
,het  mö'?  amiröt  lieh:  ,hoh  Nür-di-hiyüm'. 
dmür  Ms:    Jiastöu',    mlsyöt   bell   wa-simrut 

15  hineh. 

14.  Te  bi-hilli,  amiröt  heh:  ,höm  le-bär'. 
dmür  Ms:  ,/iastou,  hdms  zem-i  höjet  ttt1. 
amiröt  lieh:  ,hesen  höjit"?  dmür  Ms:  ,höm 
kimkemisi.    wezmet-eh  teh. 

20  15.  Wa-bäröt  wa-dmür  Ms:  Jthme  hdms 
tatwih-i'.2  amiröt  lieh:  Jiastöu'.  has  jihme 
tuwdth  wa-daggöt  tar  böb.  sehmays,  dmür 
la  hämeh:  ,fteh  la-harmU'.    fithöt  Vis. 

16.  Wa-fir'öt,  te  tuwüt  hineh.  has  tuwüt, 
25  thauwulüt  ica-simröt  seh.  has  bi-hilli,  ami- 
röt lieh:  Jiöm  le-bär1-.  dmür  Ms:  ,zem-i 
kimkömis1.  wizmeth  iva-bäröt  dmür  Ms: 
,äd-is  jihme  tuweh-i~  mkönis'.  amiröt  heh: 
Jiastöir.     bäröt  min  hineh. 


30  iv.  Te  tuwöt  le-bets,  amiröt-U  gayjjis: 
.hörn  kimkem'.  dmür  Ms:  ,hö  kimkemis'? 
amiröt  heh:  ,nhayk3  gajinüten  ica-stür  li 
kimkemi'.     toizm-is  kimkem. 


sie  wessen  Frau  sie  ist'?  Sie  fragte  sie,  sie 
sagte  zu  ihr :  , Wessen  Frau  bist  du'  ?  Sie  sagte 
zu  ihr:  ,Ich  bin  die  Frau  meiner  Seele,4  ich 
beschäftige  mich  (in  Gedanken)  mit  deinem  Sohn. 
Sie  sagten  mir,  daß  ein  Mann  von  der  Reise 
kam,  ich  will  ihn  begrüßen'.  Sie  sagte  zu  ihr : 
,Mein  Sohn  ist  eben  krank,  er  gibt  auf  die 
Leute  nicht  acht'.5 

12.  Sie  sagte  zu  ihr:  ,Du  frage  ihn,  wenn  er 
will,  daß  ich  nicht  eintrete,  spreche  er  mit  dir,1 
und  wenn  er  mich  nicht  will,  werde  ich  zurück- 
kehren'. Sie  sagte  zu  ihrem  Sohne:  , Diese  Frau 
bedrängt  mich'.     ,Sage  ihr:  Tritt  ein'. 

13.  Sie  trat  ein  und  stieg  hinauf.  Als  sie  des 
Nachts  zu  ihm  kam,  sagte  sie  zu  ihm:  ,Ich  will 
dich  küssen'.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Wer  bist  du'? 
Sie  sagte  zu  ihm :  ,Ich  bin  Licht  der  Sonne'. 
Er  sagte  zu  ihr:  ,Gut'.  Sie  küßte  ihn  und  ver- 
brachte die  Nacht  im  Gespräch  mit  ihm. 

14.  Als  es  bei  Nacht  war,  sagte  sie  zu  ihm: 
,Ich  will  gehen'.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Gut,  ich 
will,  daß  du  mir  ein  Ding  gibst'.  Sie  sagte  zu 
ihm:  ,Was  für  ein  Ding'?  Er  sagte  zu  ihr: 
,Ich    will    deinen    Schleier'.      Sie    gab    ihn    ihm. 

15.  Und  sie  ging  des  Nachts  und  er  sagte  zu 
ihr:  , Morgen  will  ich,  daß  du  des  Nachts  zu 
mir  kommst'.  Sie  sagte  zu  ihm :  ,Gut'.  Wie 
es  morgen  war,  kam  sie  des  Nachts  zu  ihm  und 
klopfte  an  die  Tür.  Er  hörte  sie,  er  sagte  zu 
seiner  Mutter:  , Offne  der  Frau'.  Sie  öffnete  ihr. 

16.  Sie  stieg  hinauf,  bis  sie  des  Nachts  zu 
ihm  kam.  Wie  sie  des  Nachts  gekommen  war, 
verweilte  sie  und  verbrachte  die  Nacht  im  Ge- 
spräch mit  ihm.  Wie  es  bei  Nacht  war,  sagte 
sie  zu  ihm :  ,Ich  will  des  Nachts  gehen'.  Er 
sagte  zu  ihr:  ,Gib  mir  deinen  Schleier'.  Sie 
gab  ihn  ihm  und  sie  ging  des  Nachts.  Er  sagte 
zu  ihr:  ,Noch  komme  morgen  zu  mir  des  Nachts 
deines  Orts  (zur  rechten  Zeit)'.  Sie  sagte  zu 
ihm:   ,Gut'.     Sie   ging   des  Nachts  von  ihm. 

17.  Als  sie  des  Nachts  in  ihr  Haus  kam,  sagte 
sie  zu  ihrem  Mann :  ,Ich  will  einen  Schleier'. 
Er  sagte  zu  ihr:  ,Wo  ist  dein  Schleier'?  Sie 
sagte  zu  ihm:  ,Ich  habe  mit  Mädchen  gespielt, 
und  sie  haben  meinen  Schleier  entzwei  gerissen'. 
Er  gab  ihr  einen  Schleier. 


1  D.  h.  er  möge  dir  es  ausdrücklich  sagen  (Müller).         -  Das  h  wohl  des  Hiatus  wegen  (Mülles).         3  Für  nhajlc 
oder  sogar  nhajk  he-  (Müller).         4  Ich  gehöre  mir  selbst  (Müller).         5  Er  kümmert  sich  um  die  Leute  nicht  (Müller). 


150 


I.  Pkosatexte. 


58.  Das  verliebte  Faar. 


18.  Wa-has  bi-hÜli,  bäröt  mkönis  la-hal 
gayj.  has  fuwöt,  duggöt  tar  böb.  sihmd'ais 
gayj,  dmür  Ins:  ,da  mö'f  amiröt  lieh:  ,da-hu 
NÜi'-di-hiyum'.  ftüh  Ms,  wa-fi^dt,  te  hineh. 
:.  ksiih  ber-eh  bi-haslibhu1  wa-halSghu.1  ami- 
rüt  Ms  hämeh:  ,hom  le-dfd'  Ms,  hol  thim 
has  nif'as  hibri1.  amiröt  Ms:  ,hibr$s  dr 
sadigi,  hörn  lis  difdt  W. 


19.  Simrüt    hinihem.     has    bers    amiröt: 
io  .//('im    te-bär.    ämür  Ms  gayj:    ,dd-i  yelley- 

lah     hörn    kimkimis1.       amiröt     lieh :     ,ho 
fiza'k  gdyji  min  la-gabdhi'. 

20.  Amur  Ms:  Jjardna  hdysar  lis  kam'? 
amiröt    heh:      ,hdysar    li    hdrba'    miyeM. 

16  dmür  Ms:  ,am  hit  tahimi,  ho  ßdydnis'. 
amiröt  heh:  ,hastdu,  am  thöm  zem-i  ha- 
s&rti  läzeröme  hdms'.  wizmis  hdrba  miyeh 
ica-se  wizmdth  kimkimis.  toa-bäröt,  te  tu- 
icöt  la-hal  gayjis. 


20  21.  Has  k-s-söbeh  amiröt  heh:  ,z>'m-i 
kimkimi,  ho  jindyt,  gajinüten  bar  Sitör 
li  kimkimi1.  dmür  Ms:  ,de  het  kallSt2 
gajinüten  sdtren  kimkimis,  de  het  ar  gah- 
bet.  am  beri  gtahabs,  timer :  gajinüten  stör 

25  kimkemr.  amiröt:  ,am  het  giribk  ti  gahbet 
am  thöm  tahdlyi  l-gd*  bi-Mbek  wa-hdmek 
wa-Mlek'. 


22.  Amur  Ms:  ,am  hit  wezmite  te  (yj  ha- 

s,'rti,  hi-l   mahdlliyet  minni  bi-herba''.     has 

30  ber  hilyilyis,    amiröt  heh:   ,Jj,as£rtek  kam'? 

dmür   his:    }miy&V.     tehinsus   heh   bi-miyet 

,r,  -ziditeh  gars~. 


18.  Und  wie  es  Nacht  war,  ging  sie  ihres 
Orts  (zur  rechten  Zeit)  zu  dem  Mann.  Wie  sie 
des  Nachts  kam,  klopfte  sie  an  die  Tür.  Es 
hörte  sie  der  Mann,  er  sagte  zu  ihr:  ,Wer  ist 
das'?  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Das  bin  ich,  Licht 
der  Sonne'.  Er  öffnete  ihr  und  sie  stieg  hinauf 
bis  sie  bei  ihm  war.  Sie  fand  ihn  schon  mit 
seinen  Waffen  und  seinen  Kleidern.  Es  sagte 
zu  ihr  seine  Mutter:  ,Ich  will  dir  bezahlen,  was 
du  willst,  wie  du  meinem  Sohne  genützt  hast'. 
Sie  sagte  zu  ihr:  ,Dein  Sohn  ist  eben  mein 
Freund,  ich  will  nicht  von  dir  eine  Bezahlung'. 

19.  Sie  verbrachte  die  Nacht  im  Gespräche  bei 
ihnen.  Wie  sie  schon  sagte:  ,Ich  will  des  Nachts 
gehen',  sagte  zu  ihr  der  Mann :  .Noch  diese 
Nacht  will  ich  deinen  Schleier'.  Sie  sagte  zu 
ihm :  ,Ich  fürchte  meinen  Mann,  daß  er  mich 
schilt'. 

20.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Nun  wieviel  zahlte  er  als 
Brautpreis  für  dich'?  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Er 
zahlte  als  Brautpreis  für  mich  vierhundert'.  Er 
sagte  zu  ihr:  ,\Venn  du  mich  willst,  werde  ich 
dich  loskaufen'.  Sie  sagte  zu  ihm :  ,Gut,  wenn 
du  mich  willst,  gib  mir  meinen  Brautpreis,  ich 
will  ihn  jetzt'.  Er  gab  ihr  vierhundert  und 
sie  gab  ihm  ihren  Schleier.  Und  sie  ging  des 
Nachts,  bis  sie  des  Nachts  zu  ihrem  Mann 
kam. 

21.  Wie  es  am  Morgen  war,  sagte  sie  zu  ihm: 
,Gib  mir  meinen  Schleier,  ich  bin  schleierlos, 
Mädchen  haben  meinen  Schleier  entzwei  ge- 
rissen'. Er  sagte  zu  ihr:  ,Daß  Mädchen  jede 
Nacht  deine  Schleier  entzwei  gerissen  haben,  (be- 
deutet) daß  du  eine  Hure  bist.  Wenn  du  schon 
gehurt  hast,  sagst  du:  Mädchen  haben  meinen 
Schleier  entzwei  gerissen'.  Sie  sagte:  ,Wenn 
du  mich  schon  als  Hure  erkannt  hast,  "wenn  du 
willst,  entlasse  mich,  daß  es  sei  bei  deinem 
Vater,  bei  deiner  Mutter  und  bei  deinem  Mutter- 
bruder'. 

•2-2.  Er  saute  zu  ihr:  .Wenn  du  mir  meinen 
Brautpreis  gibst,  bist  du  entlassen  von  mir  mit 
vier  (mit  vier  Entlassungen)'.  Wie  er  sie  schon 
entlassen  hatte,  sagte  sie  zu  ihm:  .Wieviel  ist 
dein  Brautpreis'?  Kr  sagte  zu  ihr:  .Hundert'. 
Sil'  wirft  ihm  hundert  hin  und  sie  gibt  ihm 
einen  Taler  mehr. 


1    So    Ms.      Mi  i.i  l  u  . 


Für  l  a  '<''•'< '    M 


59.  Das  verliebte  Paar. 


I.   P 


ROSATEXTE. 


151 


23.  Wa-bäröt.  dmurhfs:  Jäzeröme  hiligs 
Jehyiti  bi-gayr  hwnu'r.  amiröt  heh:  tked  he 

hegt,  yeshul  gayr  alyöme1. 

24.  Wa-bäröt,  te  tuwut  bet  di-hibis.   has 
5  tuwüt,    ämür  Ms  hibis:    ,yelleylah    min   hö 

dawis  ten1?  amiröt  heh:  ,ho  yelleyleh  ber-i 
shalyeh1.  ämür:  ,wukös  hälyes  min  tar1  he1? 

25.  Amiröt  heh:   gibh-i,  ämür  hini:   het 
tabär    kal    leylat,    timir :    ho    bärite    la-hal 

io  gajinüten,  icat  daas,  timer :  hörn  kimkem 
kimkem.  gajinüten  sitreh  adis  tehim-i  tibdi 
la-gajinüten ;  de-Mt  är  gahbet  kad-se  gah- 
bit,  gayüj  yisätren  kamökimse  wi-shälyek 
minh  wuzümkt-eh  harsät-eh1. 


15  26.  Amur  Ms:  ,yeshöl  gayr  löteg,  has  he 
yigäbhis  bi-gähbi.  amiröt  heh :  ,ld,  tilitgeh 
lä,  kfehe  k-sär1-  (k-sar). 

27.  Htmd  bis  sadigis  di-se  ber  sihilMyet. 
te   leylet    tiaco    le-liäl    hibis,    bereh    bi-häyr 

20  has  häweleh  wa-tdlyeh.  ämür  le-Mbis :  ,höm 
le-häris  hinük  bi-hibritk' . 

28.  Arüs  bis  toa-sett  Ms  hasöret  härba' 
miyeh  min  tar  ars  sellis  le-beth  ica-amilöt 
minh    hubün,    loa-tahäwelüt    seh    te   umtöt. 

25  wa-gazdut. 


23.  Und  sie  ging  des  Nachts.  Er  sagte  zu  ihr: 
, Jetzt  hast  du  meinen  Bart  ohne  Wasser  rasiert'. ' 
Sie  sagte  zu  ihm :  , Jeder  der  schlecht  ist,  ver- 
dient nur  dieses'. 

24.  Und  sie  ging  des  Nachts,  bis  sie  in  das 
Haus  ihres  Vaters  kam.  Wie  sie  des  Nachts 
kam,  sagte  zu  ihr  ihr  Vater:  , Woher  bist  du 
diese  Nacht  zu  uns  gekommen'?  Sie  sagte  zu 
ihm:  ,Ich  wurde  schon  diese  Nacht  entlassen'. 
Er  sagte:   ,Warum  bist  du  von   ihm   entlassen'? 

25.  Sie  sagte  zu  ihm:  ,Er  schalt  mich,  er 
sagte  zu  mir:  Du,  du  gehst  jede  Nacht,  du  sagst: 
Ich  werde  des  Nachts  zu  Mädchen  gehen,  sobald 
du  des  Nachts  kommst,  sagst  du :  Ich  will  einen 
Schleier,  einen  Schleier,  Mädchen  haben  ihn 
entzwei  gerissen,  du  willst  mich  noch  belügen 
über  die  Mädchen;  du  bist  nur  eine  Hure,  jeder, 
die  eine  Hure  ist,  zerreißen  die  Männer  ihre 
Schleier,  und  ich  wurde  entlassen  von  ihm,  ich 
gab  ihm  seinen  Brautpreis'. 

26.  Er  sagte  zu  ihr:  ,Er  verdient  nur  getötet 
zu  werden,  wie  er  dich  schilt  wegen  Hurerei'. 
Sie  sagte  zu  ihm:  ,Nein,  töte  ihn  nicht,  lasse  ihn 
mit  seiner  Schlechtigkeit'. 

27.  Es  hörte  von  ihr  ihr  Freund,  daß  sie  schon 
eine  Entlassene.  Als  es  Nacht  war,  ging  er  zu 
ihrem  Vater,  er  war  schon  wohl,  wie  sein  erstes 
(=  früher,  im  Anfang)  und  wie  sein  darauf 
(=  später).  Er  sagte  zu  ihrem  Vater:  ,Ich 
will  bei  dir  deine  Tochter  heiraten'. 

28.  Er  heiratete  sie  und  er  (der  Vater)  nahm 
für  sie  einen  Brautpreis  von  vierhundert  und 
nach  der  Hochzeit  nahm  er  sie  in  sein  Haus 
und  sie  gebar  von  ihm  Söhne  und  sie  verweilte 
mit   ihm    bis    sie    starb.      Und    es    ist    zu    Ende. 


(abüd  bei-  Ali,  14.  und  15.  März   1902.) 
1  Lies  tar  (Müller).  2  D.  li.  du  hast  mich  böse  zugerichtet  (Müller). 


IL  LIEDER 


1.  (12)  Der  Sturm. 

Mehri.  IJadrami. 

1.  We  di  we1  kerim,  leerim!  wa-kerim,  sämüt2  yd  kerim!     min  al-dma. 

2.  wa-medit  aliyen  min  ä  bobes  kayyalüt.i  habob9  kos10   'ald   min    al-bdbhä    tekil. 

3.  tcshdren  le-galüb  we-riye  di  senkatüt,'  tes'il   cald  'l-gelüb   wa-riyyah  mundked, 

4.  hds  e  höma  be-zefüt.  iva-nesma'  bi  'l-kaldm   bi-sifäh. 

5.  wa-hdzza  dis  märefi  la-hine  nahd  jarüt.  wa-hdssah  al-marüf  la'dnda  nahnd  märrat 

6.  mikan   bisen  nabahöz*   wa-behdzt  seltanutj  fes  bihin  wajd'  voa-l-vcaja  gad  stdf 

"' ■   ica-megdmmisen  gaueh,   min   a   rej   yeha-  iva-l-mugim  fdugahen  gaud   min  arrdjah 

zamüt. 8  masmüt 

8.  ddr   waluü  gardb  di  söj  we-ser  ddis  hay-  da  icaldu  bdglali  min  sdj  wa-sdr  cddhä  ja- 

danüt.  didah 

1.  0  Hochherziger,  Hochherziger!  Und  Hochherziger,  sie  wirft  Schaum  aus. 

2.  Und  der  Nordwind  hoch  weht  von  seinem  Tore. n 

3.  Er  erregt12  das  Herz  und  die  Lungen,  die  erschlafft  sind, 

4.  Wie  er18  hörte  die  Nachricht. 

5.  Und  die  Botschaft14  des  Bekannten  ging  zu  uns  vorüber. 

6.  Viel  sind  bei  ihnen  die  Schmerzen  und  der  Schmerz  ward  sichtbar. 

7.  Und  ihr  Kapitän15  irrte  umher,  vor  Schrecken  verstummt. 

8.  Dies  ist  noch16  wenn  auch  ein  Schiff  von  Ebenholz,  sein  Segel  ist  noch  neu. 

1  Nach  Mubammed:  Itädiwe.  -  Muh.  sagt,  es  solle  famAb  ==, heißer  Wind'  (Samüm)  heißen.  Ich  denke,  daß 
iüt  richtig  ist  und  zu  der  Wurzel  1^_^s  gehurt.  Die  Bedeutung  ist  mir  freilich  nicht  klar.  Es  scheint  auch  das  ,wa- 
kerim'  nicht  recht  zu  passen.  Nach  Muh.  wäre  Sämüt  auch  der  Wind  von  Säm,  also  der  Nordwind.  Doch  auf  diese 
Erklärungen  ist  gar  nichts  zu  geben.  —  Die  I.Iadrami-Überset/.ung  verstand  Muh.  nicht.  —  Im  Arab.  bedeutet  '4i»ä  von 
der  Woge:  ..Schaum  auswerfen'.  :l  Kayi/aliil  soll  nach  Muh-  heißen  :  es  ist  nicht  viel  Wind,  also  , sauft  willen'. 
4  Lies:  ienkaddt.  ''  Lies:  wa-fyazzät  di.  °  Lies:  bUen  ä  bahoz;  Muh.  sagt  freilich,  daß  der  pl.  auch  nabahSz 
heiße.               '  Lies:  Seian&t  von  der  Wurzel  ßro  =  sehen.  8  Lies:  rej  e  hazamüt.  ider  Wind  kann  habnb 

sein.                 10  Nordwind.                 ll  Die    Welle    wirft  Schaum    au^    an    das   Ufer  und    der  Nordwind   hält   ihr  vom   Tore  (des 
Meeres,    d.  i.  von    der  Küste  aus)    das   Gleichmaß   (    l^S  1    d.  h.  weht    ihr  entgegen   (Mi  1.1.1:1;  |.  '•    l.Iadr.   ,er  entzündet, 

LaJ!o;    Mehr.   ,sie    (fem.  pl.)   verzaubern'     -ä*- ;    rii/i    di    für    riyet-di;    Senkadüt  =  C1->Js£XJ^i«j\     Widerwillen     empfinden. 
Mi  1  i.kr).            w  Vielleicht  Am  he  zu  lesen.             u  liazzäi  [Jyait&t)  soq.  hdti;   für  .vorüber'  besser  >herttber'  (Müller), 
dmmiten  für  me                en  fjJiJt-    Zu  hadr.  mugtm  sagt  Sein-Glosse:  Vater,  Bruder,  Verwandter  (Müller). 
ladr.;    im  Mehri  steht,  dir.  Wenn  es  nicht  verschrieben  ist,  müßte  man  es  übersetzen:  Ea  ärehl  sich  (das  Schiff), 
wenn  es  auch  aus  Teckholz  und  seine  Segel  noch      Idit    neu  sind  (Mi  1  u 


2.  Trost  im  Sturm. 


II.   Lieder. 


153 


9.  tufwllen  nimakser1  wa-haddyr  harfiyüt. 

10.  ica-s-suböh,  yebore  Id,  bi-ruörem  yebtahiit. 

11.  daum  di-hätüt  gaul  iva-bi-gdybet  yedkimüt,- 

12.  sef  we-dih  hamüm  gal  loa-zarflt   le-sahsüt. 

13.  yah,allül  ha-tdyr  sift  hidarit3  mahajüt.i 

(Sod  ber  abddllah,  14.  Februar  1902.) 


tqfdwil  mdksar  (al-mojah)  al-bahr  frag  el- 

herif 
lüd-lladi  yagüs  md  yüsel  qdr  el-bdhr   yeb- 

tahit 
hddajdb  gaul  (alkaldm)  wa-ß-l-qdlb  makmut 
dhfa    Hndeh    md   galil    ica  - 1  -  hdjarah   md 

hasset 
yehill  fog  as-sdhil  dhdar  md  fih  md  Mlwu 

al-bdhr. 

(14.  Februar  1902.) 


9.  Es  branden  die  Wogen  und  das  herbstliche  Meer. 

10.  Und  er  schwimmt,  er  kommt  nicht  hinüber,  im  Meere  ist  er  verwirrt. 

1 1 .  Dieser,  der  die  Rede  bringt  und  im  Herzen  den  Zorn  unterdrückt, 

12.  Sieh,  und  ihm  ist  wenig  Wasser  und  der  Stein  fühlt  nicht. 

13.  Er  weilt  auf  dem  Strand,  dem  grünen  mit  brackigem  Wasser. 

Das  Gedicht  scheint  einen  Seesturm  zu  beschreiben,  durch  welchen  ein  Schiff  in  Gefahr 
geriet  oder  gar  Schiffbruch  gelitten  hat.  Ein  Taucher  will  die  Kunde  davon  an  die  Küste  bringen. 
Im  Ganzen  ist  das  Gedicht  leidlich  zu  verstehen,  nur  die  letzten  zwei  Zeilen  sind  unklar  (Müller). 


2.   (14) 


Meli 


1.  tehfat   l    kuds,    ta-kdzdis'3   zabib, 

2.  iva-tndgs    (tnaks)    hays   zaröm   habib. 

3.  hih,   gdlbi,    hih!   arzin    ica-sib! 

4.  hem    bdd  yezgdyf,    lad   ijt/üb. 

5.  ica-yagdlig    mindufi   hinehem   gerib. 

6.  wa-jid    tagatlüg    le-sebk    hadtd.6 

7.  mebterhe    la   la  -  hndf  ferid. 

8.  wa-tdyrhe    derüb    kel   si   mhagalid 


Trost  im  Sturm. 

Ila^rami. 

taivdtna   kos   tca-kösahd    töfdn, 
ica-tdnkis  'l-häjis    dellun   hdbbab.7 
dskut,  yd  galb,   dskut!   drzun  wa  -  teretteb ! 
hum    ba'd  yasullün,    la   'ad  yahtdb. 
tca-yasüfib    ras    el-jebel    'indahum    gerib. 
wa-z-zäyn    tagdllacf   bi-sdbak    hadid. 
md    bd-yatabärrah   'dla   nefsah   wahid. 
wa-fogahu   durüb  kul  si  musdmmd  'aldyk. 


1.  Leise  kommt  das  Nordwindchen,  bis  sein  Wehen  Sturm  ist, 

2.  Und  er  wühlt  auf  den  Gedanken  jetzt  ein  Fegen  (Wühlen). 

3.  Schweig,  mein  Herz,  schweig!  bleib  fest  und  standhaft! 

4.  Mancher  (von  ihnen)  singt,  nicht  mehr  fürchtet  er  sich. 

5.  Und  er  sieht  das  Berghaupt11  ihnen  nahe. 

6.  Und  fest  schließt  er  das  eiserne  Gitter. 

7.  Nicht  wird  er  betrübt  sein  in  der  Seele  allein. 

8.  Und  über  ihm  die  Wände,  alles  mit  Wachs10  überzogen. 

1  Lies:  tufwilen  i  malcser.  -  Lies:  yetkimiU.  3  Lies:  hilarit.  4  Muli,  liest  mahajüt;  er  sagt,  daß  z. 

B.  bir  mahjüt  ein  Brunnen  mit  Brackwasser  ist.  6  Für  käusi?   (Müllek).  6  Auffallend  ist  der  Wechsel  des 

Reimes  (Müller).  '  Muh.  übersetzt  hd/ibab  mit:  , wenig'  (von  der  Rede  z.  B.  schweige  ein  wenig,  rede  ein  wenig). 

8  Lies  tagällag.  9  Das  Berghaupt  verkündet  die  Kühe  der  Küste;   iünäufi  ist  vielleicht  n.  1.  (Müller). 

10  Oder:   mit  Pech  überzogen  (IJadr.).     Dagegen  Mehri  ,verschlossen'  d.  h.  die  Lücken  sind  verpicht  (Müller). 
W.  Hein,  Mchri-Teite.  20 


154  II.  Lieder.  3.  Der  Tag  des  Engpasses. 

9.  we-rözenm   %    leh    bi-buicdyher   hadid  wa-tdrahu   'aleh    bi-bawähir   hadid 

10.  wa-meddam   tiroh    birek    rehadid.  wa-mäddu    turühs    bi-waset   rehdid.6 

11.  we-l-he   'nkori   seh   sifni1    iva-madid.'2  mä  bä-yaji  md'ah  hdttayerü'dd'aldyh  hissah. 

12.  wa-lü   umbü    leh    bi-jize   meffanid  ica-ldn    nebbd   'alih    bi-nds   ketir 

13.  de-l-he  'nkon   seh   sifniyu - madid2  md   ba-yeji  md'ak  hdtta  yarud  rids  ketjr~' 

14.  u-lii    umbü    leh    bi-jize    meffanid.  wa-ldii,  drsel  cnleh  nds  ketir 

15.  wa-bäli    kerim    bi-nejm  gawid*  wa-rdbbanä   kertm    bi-nijm   gawi 

ig.  wa-täymel   suhob    birog   wa- hadid  wa-in   kdn    Idgga   sahäb,    berg    wa-rad 

17.  wa-filk   sahdb   ica-azüm    l-gayid.  wa-s-sd'iyah   sahdbha    wa-'dzem   yadi'. 

18.  wa-rakibem    teh    tdr   se   bi-senid.  .  wa-rakabüh  Jan. geh  musdnned  cald    l-möj. 

19.  wa-jize   wa-abiret   da-lbud*    mahmid  wa-l-bahriya  ioa-1-mutdabirin  hämidin  had 

el-büdP 

(söd  her  abdallah,  15.  Februar  1902.)  (15.  Februar  1902.) 

9.  Und  sie  heben  empor9  über  ihm  die  eisernen  Anker 

10.  Und  sie  werfen  ihn  aus  im  Seichtwasser.10 

11.  Und  nicht  wird  er  kommen  mit  ihm,  bevor  er  erholt  ist11 

12.  Und  wenn  er  auf  ihm  befiehlt1-  den  Matrosen  in  Reih  und  Glied, 

13.  Siehe   11. 

14.  Siehe   12. 

15.  Und  Gott,  der  Hochherzige,  den  Sternen  gebietend, 

16.  Und  er  macht  Wolken.  Blitz  und  Donner 

17.  Und  das  Boot  ist  die   Wolke  und  er  rüstete  sich  zur  Ferne. 

18.  Und  sie  fuhren  auf  ihm  im  Gleichgewicht. 

19.  Und  Matrosen  und  Passagiere  sind  diesmal   beruhigt. 

3.  (17)  Der  Tag  des  Engpasses. 

Zum  Aufbau  dieses  Liedes  sei  bemerkt:  Es  besteht  aus  zwei  fünfzeiligen  Absätzen,  welche  durch  die  einleitende  Kurz- 
zeile (6)  ,Es  folgte  mir  Ber-Gadeh'  abgeteilt  sind.  Sie  gehört  nicht  eigentlich  zum  Gedichte,  wie  dies  ja  das  Fehlen  des  Reimes 
beweist.  Die  letzten  drei  Zeilen  (12 — 14)  sind  eine  Wiederholung  des  Anfangs  (Z.  1 — 3)  mit  kleinen  Varianten  (Müller). 

Mehri.  IJadrami. 

1.  as  nhör  di  sab  ä  dayg  min  hagf  naht  mir1"'     l-yöm  hatafnh  er-ribaa  min  jebel  habbucindahu 

2.  iva-gazdubah  e  ribe  iva-serif  sere  yedür     wa-gasabüh  ar-rabäa  wa-s-siyyid  wardh  yedür 

1.  Wie  es  war  der  Tag  des  engen   Passes  vom  Gebirge,  wir  befehligten. 

2.  Und  er  raubte  ihn,  den  Genossen,  und  der  Seherif  schweifte  hinter  ihm  her. 

1   Von  fdnä   hinfällig   sein?   Oder   zusammenhängend    mit  /cur    in    der   Bedeutung:    bevor?   Dann    gehört  toa  dazu: 
2  Lies  mardxd.  '    FJadr.  gawi  (jjS)  mächtig  .gebietend'.     Dies  stimmt  aber  mit  dein   Mehriwort 

nicht  überein.     Ich   übersetze:    Und  Gott,   der  Hochherzige,  der  untertaucht  (^U)  in  die  Sterne.     Und  der  macht 
d-äymet)   Wolken,    Blitz  und   Donner.      Und    das    Boot    ist    die    Wolke   und   sie    lassen    es   in    die  See  stechen;    yrniid   ist    also 
wieder  von  ^j>\±  abzuleiten.     Die  arabische  Paraphrase  ist  ungenau  (Müller).  '  .Dieses  Mal',  hadr.  had.  el-bi 

wohl  von  Irhud  , schlagen'  abzuleiten,  wie  hebr.  ~1'2  Mal  und  Schlag  bedeutet.   Demnach  ist  auch   im   l.ladr.   cl-l/iüdi  zu    ' 

'uriih  sind  nach  Muh.  im   l.ladr.:   Maßstäbe  aus  Bisen  (Sgl.  (arh);  hölzerne  heißen  trüfrah  p\.  sfar.  —  mdddu:  sie  messen 

1    h6r  »ml  f'ili  mä  '•  Statt  näs  ketii    lii  hüsah;  vgl.  11  "  h&di  'l-mdrrah  6  Mehri  n 

heißt   sonst  verbinden.   (MÜLLER).  1o  Sie   erstrecken   den    Wurf  ins  Seichtwasser.  "    Besser:    Bevor  es  (das  Schiff) 

h     ■•-teilt  (repariert)  ist  (Müller).  Vielleicht:    Und  selbst   wenn  er  befiehlt,  d.  h   verfügen  könnte  über 

zahlreiche  Matrosen  (Müller).  "  Lies  nahumSr.  "   I  >.<s  l.ladr.  bat  ribä'a  .Weg'  für  Engpaß   und  foabbii  für 

lir.     Es   igt  i    vmi    ;,c  abzuleiten,  oder   mindestens  vom    l.ladr.  so  verstanden   wurden   (Mülles). 


3.  Der  Tag  des  Engpasses. 


II.  Lieder. 


155 


3.  yegatüri   vm   yibäyk    wa-aydnteh   hanezür       ma'ndh  min  el-hauf  yedür*  iva-ydbki  ica- 

'iyanah    damct  ydndur 

4.  ica-nesdutem  at  humid  loa-l-luöye1  hadirür       wa-hdrragü    l-hamül   iua-l-ud  harrddha 


kal   wdhid   ydhud  gismah    min   as-sdbä'ig 
wa-nutür 

dgebni   Ben  -  Gadeh 


5.  iva  -  gazdufem  harwä    la-zeböig   wa-ntür. 

6.  agabdy  Bir  i   Gadeh 

7.  delesse2    wel- hager   wal-hober   wä-shubür       mä   yesir   cala  l-hag  bi-fabie  ndmeleh  ülä 

min   räsiä 

8.  te   seörid   afiyiig    ica-sirü    ivah    atiyim3  ja  fdg  el-mä  bir  ismaha  Fiyüg  ica-l-fahäyid 

teldyamu  fi   Fiyüg 

9.  nefgdyhem   bi-mäteg4,    wa-banwihem    nagd       hadafüh   bi-magtül  seget   baynahum  .... 

aför5 
10.  lad  d  hdd  slehag  Id  wel-mehedine  ä  hdor1       lä    had    lahgah    minnahum    lä  had    hdssal 

minnah    häbar 
n.  hanberö    telomi   Id    d-ahßri   am    biyür  Id    telumüna    in    kün    batdl  .... 


12.  da   nhor   di  sab  e  dayg  agayirem  lafadör 

13.  agasäubeh  se  ribd  iva-serif  sere  yadür 

14.  yegatüri  iva-yibdyk  wa-aydnteh  icanuzür. 

{Bahit  her  n&fir  vom  Stamme  herezi,  18.  Februar  1902.) 


kawwiyühu  fi-l-gdlb    rabd'ah   loa-s-sdyyid 

wardh   yedü r 
yaddmic  min  l-\tyn   ica-ydbki   wa-'uyüneh 

nazdl  minneh  d-damd\ 

(18.  Februar  1902.) 


3.  Er  verbarg  sich  und  er  weinte  und  seine  Augen  tränten. 

4.  Und  sie  zerrissen  die  Lasten  und  die  Stöcke  der  Zeltmatten, 

5.  Und  sie  zerteilten  die  Anteile  der  Männerschurze  und  Frauenkleider. 

6.  Es  folgte  mir  Ber  Gadeh10 

7.  Der,  nicht  beleidigte  er  und  nicht  höhnte  er  und  nicht  redete  er  und  fragte  er. 

8.  Bis  er  nach  Fiyüg11  ging,  und  er  stritt  und  wehrte. 

9.  Sie  warfen  Getötete,  und  zwischen  ihnen  ballte  sich  eine  Wolke. 

10.  Nicht  mehr  einer  hat  erreicht  und  nicht  ein  Künder  verkündet. 

11.  Die  Gesamtheit  tadelte  mich  nicht,  der  ich  vertragsbrüchig  bin,  wenn  er  falsch  ist. 

12.  Dies  ist  der  Tag12  des  engen  Passes,  sie  fielen  her  über  den  Schwachen. 

13.  Er  raubte  ihn,  den  Genossen,  und  der  Scherif  schweift  hinter  ihm  umher. 

14.  Er  verbirgt  sich  und  er  weint  und  seine  Augen  (und)  sie  tränten. 

1  Für  luwöye  (Müller)-  "  de-le-Sse  (Wurzel :  «  «*«j).  3  Lies  wa-hatiyör.  i  Für  malteg  (Müller). 

5  nagd  statt  nagd.  6  Wurzel   ,-,i)-  '  Für  hdor  (Müller).  s  Der  IJaclr.  bietet  eine  Paraphrase    , Aus  Furcht 

schweift  er  einher1.  Das  Wort  via  nah  ist  wohl  gleich  äIXä^  (Müller).  9  Die  letzten  vier  Worte   sind    eine    un- 

geschickte Paraphrase:    ,Er   verletzt  nicht  das  Recht  des  Genossen,  das  wir  nur  nach   meinem  Kopfe  üben'.  10  Eine 

Familie  des  Stammes  Ber  Ra'ufit.  n  Name  eines  Brunnens  '2  Darnach  ist  Z.  1  u.  12  nhor  zu  lesen  (Müller). 


20* 


156 


Mehri. 


II.  Lieder. 

4.  (18)  Spottgedicht  auf  Nsayb.1 


4.  Spottgedicht  auf  Nsayb. 


1.  hdnbiro2  Ha  gab  i  Nsayb  hagirän3  söhili 

2.  ica-gibliyyet  vtahter  der  zalbe  gaddut* 

3.  he  wugon  yetobet  lä  wa-fuivod  labe  shaiä 

4.  ragt  he  ka  Bei'  Gadeh  ka  Migebi  wa-Bäfay 

5.  di  hasom5  ä  tifatön  tahalöl  birrk  gof 

»;.   ira-tangäden te zuwöm  loalgafed lahdlAdahdyt 

7.  ka-Br  ä  Bögi  agteräg 

8.  adha  mär  yehozileh6 

9.  te  Isere  bi-haselob  wa-fuwdyt  duwilgdg 
10.  wallagä  ke-mosim  §oh 

n.  Ber  Amerduten   simbiret  ivayatüha  se  hizi 

12.  wallagä  ka-Mas'aday 

13.  U-Yelltbi  wa-Gtaböb 

14.  bi-aded  magayisdt  wa-min  tdyrah  mähli 

15.  wallagä  ka-Hirziye  iva-Shäyli  loa-Gimze 

16.  ivallagä  ke-Bin   Yervh   wa-fahädi  Zay'ari 

17.  wallagä  ka-Bin  Bahdur  agabayli  yasiräy 

18.  ddmmah  yasbolä  lä  wa-hafire  zäzalldy. 

[bahU  ber  näfir,    ls.  Februar  1902.) 

1 


Hadraini. 

'l-jamä'  Mahjüb  Nasib  'abd  swähili 

yet'dnah    bi-jembiyyah  fög  sddrah  gatdb 

mä  yä«hi  bi-nefseh 

ragt  ka-Bin  Gadeh,  ka-Magäybi  iva-Räfäy 

yahsdmeh  yaftdnhe  tehdl  fi  sddreh 

yeftänha  fi-l-ldyl  yanzel  fi  tvädi  Adahdyt 

ka-Bin  Bdygi  yäzlum 

ddah  ydglibu  'aldyh  min  el-gdtal 

te  yelbis  saldb  ziyän  wa-jedid  ziyän  fmoet  ket'ir 

'l-magdddem 

Bir  Amrüten  wa-yetbci 

ka-Mesadi 

mä    ismuh   Yellebi   wa-jebel   ismuh    Gesb'ib 

bi-l-'iddah  mugayisät  minfogeh  biindug  mähli 

ka-Haräzi  wa-Sahdyli  wa-Gimzdy 

ka-Bin   Yerüh  ica-fahidat  Zdg'ari 

ka  Bin  Bahör  al-gabtli  sedid 

mä  yämtarit  iva-rabiah  mä  yahallih. 


(18.  Februar   1902.) 

Die  Gesamtheit  den  Hagbäb  Nsayb  (Mahjüb  Nasib),  den  Sklaven,  den  Swahili, 

2.  Und  der  Stamm  den  Gefesselten,  auf  seine  Lenden  er  schnitt. 

3.  Er  vielleicht  steht  nicht  fest,  und  der  Sinn  ist  bei  ihm  nicht  freigebig. 

4.  0  daß  er  doch  wäre  wie  Ber  Gadeh,  wie  Migebi  und  Räfäy! 

5.  Sie  empfindet  Ehrfurcht,  sie  gedenkt,  sie  wohnt  im  Herzen, 

6.  Sie  ist  unruhvoll  bis  zur  Mitternacht.     Und  nicht  stieg  er  hinab  nach  Ardahayt. 

7.  Wie  Ber  Bogi  befehdete  er. 

8.  Er  noch,  nicht  außer  er  besiegt  ihn. 

9.  Bis  er  anlegte  die  Waffen  und  die  Schurze,  die  schönen, 

10.  Und  nicht  war  zur  Marktzeit  der  Alte 

11.  Ber  Ameräuten  war  schwach,  und  mit  ihm  folgte  Hizi(?). 

12.  Und  nicht  war  er  wie  Mas'adäy 

13.  Beim  (Wasser)  Yellebi  und  beim  (Berg)  Gtabob  (Gesbib) 

14.  Mit  dem  passenden  Wehrgehänge  und  darüber  dem  Mahli  (silberbeschlagene  Flinte). 

15.  Und  nicht  war  er  wie  Hirziye  und  Shayli  und  Gimze, 

16.  Und  nicht  war  er  wie  Bin  Yeroh  und  der  Stamm  Zay'ari 

17.  Und  nicht  war  er  wie  Bin  Bahaur.     Der  Stammgenosse  ist  stark.7 

18.  Sein   Blut  schlingt  er  nicht,  nur  sein  Geleitsmann   verließ  ihn   nicht. 

1  Es  scheint  hier  eine  Art  Higä,  ein  Spott-  oder  Tadelgedicht  auf  einen  Häuptling  vorzuliegen,  der  den  Erwartungen 
nicht  entsprochen   und  nicht  nach  berühmten  Mustern  gehandelt  hat.  Manche  Verse,  so  z.  II.  gleich  die  zwei  ersten  und 
V.  7— n,  sind  ganz  anverständlich,  weil  mau  die  Tatsachen  nicht  kennt,  auf  die  sie  sich  beziehen  (Müller). 
1  Vgl.  Jaun,  Glossar:  Gesamtheit   (dicht  )  fyamberöu  (Mülleb).  '   Beduinisch:  Sklave  (Hein,  Glosse).  '    Das  l.ladr. 

/      weicht  stark  ab;  die  Übersetzung  zum  Teil  nach  Muh.,  ist  gewiß  nicht  richtig  (Mülleb).         ''  Lies:  ti^aidm.        e  Die  beiden 
Verse  sind   anverständlich.     Dil    Übersetzung   gibt    keinen   Sinn    und   stimmt   weder    mit  dem  Text,  noch  mit  dem  l.ladr.; 
ibersetzt  Hkin  in  der  Glosse:  Er  spielt  (Mülleb).         '  Wohl:  der  starke  Gabili,  Epitheton  zu  Bin-Bahanr  (Mülleb). 


5.  und  6.  Spottgesänge.  II.   Lieder.  LLh 

5.  (19)  Spottgesang  auf  Ber  Siläym. 

Wie  es  scheint,  ist  dieses  Lied  ein  Spottgesang  auf  Sölem  ber  Siläym ;  der  Speer  scheint  bildlich  statt  Penis  gebraucht  zu  sein; 
die  Trangrube  dürfte  die  Vulva  bedeuten.    (Wenn  der  Mann  Sölem  hieß,  muß  der  Name  nach  sölem  ergänzt  werden  Müller). 
Mehri.  Hadrami. 

1.  hä  däna  dön  dene  dene  dene  ddn1  

2.  hä  däna  dön  bäli  sölem  (Sölem)  Bar  Saläyb2       alläh  yusdllim  Bin  Siläym 

3.  ha  däna  don  be-gendt  had  isdym  bi-ramh  ahdd  yäsmi 

4.  hä  däna  don  zerg  lads  izürg  e  lä  yezrag  'äd  mä  zerag 

5.  hä  däna  don  ad  yagölig  bi-himhdyn  cäd  yesüf  bi-Jaibbaha   (nutnä  farj  'l-mirät) 

6.  hä  däna  don  ica-mazdyfat  ba'arüt  sifah  hagg  al-bahr  rähat  minhä  as-sifah 

7.  hä  däna  don  iva-hagäb4'  et-tomar  minh  ica-yahsad6  et-tdmr  minh 

8.  hä  däna  don  min  e  kesr  da  hsindtb  min  kütur  'l-hdsnah 

9.  hä  däna  don  emel  küt  bi-häzalöl.  Idgga  husn  fi  salälah' 

(äli  ber  he,  18.  Februar  1902.)  (18.  Februar  1902.) 

1.  hä  däna  don  dene  dene  dene  dän 

2.  hä  däna  don  Gott  grüß  den  Sölem  ber  Saläyb  (Bin  Siläym) 

3.  hä  däna  don  Mit  dem  Speer  einer  hochwirft 

4.  hä  däna  don  Er  stieß  (mit  dem  Speer),  nicht  mehr  stößt  er. 

5.  hä  däna  don  Noch  sieht  er  nach  der  Vulva 

6.  hä  däna  dön  Und  die  Trangrube  entleert  sich 

7.  hä  däna  dön  Und  besser  sind  die   Datteln  als  es 

8.  hä  däna  dön  Als  eine   Vielheit  von  wurmstichigen  Datteln 
i».  hä  däna  dön  Er  macht  einen  Wachtturm  aus  Dattelkörben. 


6.  (3i)  Spottgedicht  auf  Bar  Mäusim. s 

Mehri.  IJadrami. 

1.  hä  däna  don  sddi  bell  Bar  Mäusim  Seh  gdllibeh10   'ajebni   dhyar   min  en-näs11  Ihn 

Maiisim  kebir 

2.  hä  däna  ddn  sulen  teh  min  tan'  tin  hamdlnah  min  fog  at-tin 

3.  (hä  däna  dön)  we-s-siyisen  he  bine0  tva-s-säs  al-bind 

1.  hä  däna  dön  Glück  mit  ihm,  dem  Bar  Mäusim,  dem  Großen 

2.  hä  däna  dön  Wir  haben  ihn  vom  Lehm  aufgenommen. 

3.  (hä  däna  dön)  Und  die  Fundamente  hat  er  gebaut 

1   Dan  ist  der  Name   des  Spiels,   bei    dem   ein  Mann   ein  oder  zwei  Speere   in  die  Luft  wirft  und  wieder  auffängt. 
Die  Lieder,  die  bei  diesen  Gelegenheiten  gesungen  werden,  beginnen  stets  mit  hä  däna  dön.  2  Sölem  ber  Saläyb 

(lies  Saläym)  ist  der  Name  eines  Mannes.  s  Lies  la-äd.  *  Soll  nach  Muhammed  ben  'Awad  , besser'  bedeuten. 

5  Wurmige  Dattel.  e  Muhammed  ben  'Awad  meint,  daß  es  heißen  solle:   ,wa-yalisan' ,  das  die  Beduinen  statt:  ,wa- 

ahsan'  sagen  sollen.  '  Salälah  ist  der  Name  jenes  Bezirkes   von  Gischin,    in  dem  die  Fischer  wohnen;  doch  ist  die 

Übersetzung  hier  falsch;  häzilöl  im  Mehri  ist  Plural,  dem  das  arabische  sillah  oder  sdllah,  Korb,  Dattelkorb,  entspricht. 
8  Es  scheint  ein  Spottgedicht  zu  sein  auf  einen  Häuptling,  der  aus  kleinen  Verhältnissen  vom  Stamm  emporge- 
hoben worden  war,  der  auch  geschworen  hat,  daß  er  ihre  Rechte  wahren  werde,  trotzdem  eidbrüchig  geworden  ist 
(Müller).  9  Ich  lese  heh  bim:  und  übersetze:  ,Und  wir  gründeten  ihm  einen  Bau'.     Daß  siyhen  wie  das  vorange- 

hende   iülen    und    der    nachfolgende    hurüfen    nur    1.  Pers.  plur.  ist,    scheint    mir    zweifellos    (Müller).  10  gällibeh 

ist  mehri  und  bedeutet:   Er  sei  gegrüßt;  'ajebni  soll  dasselbe  im  hadr.  bedeuten,  wie  ich  in  Gischin  notierte.  n  ,Der 

beste  der  Menschen'  ist  hier  ein  höchst  ungeschickter  Zusatz.  Die  Paraphrase  der  Z.  3 — 7  ist  zum  Teil  unverständlich 
und  falsch  (Müller). 


158 

4.  hä  däna  dön  ice-hurüfen  he-y-yimtn 

5.  hä  däna  don  de-jizüm  birek  seh 

6.  hä  däna  don  yejizüzi  amalet1 

7.  hä  däna  don  wa-yez&urib  ahhacUn. 

(Ali  her  he,  20.  Februar  1902.) 


II.   Lieder. 


7.  und  8.  Spottlied  und  Kommentar. 


huriif  talätin  jüzu  yesrifüh  lä-indah 
ydhlif  fug  as-seyh 
ydgusmh  'dmaluh 
ice-yefhasüh  mitl  al-musäybili. 

(20.  Februar  1902.) 


4.  hä  däna  don  Und  wir  wandten  ihn  zum  Qorän 

5.  hä  däna  dön  Er,  der  schwur  im  Schayh  (beim  Grabe  des  Heiligen) 

6.  hä  däna  don  Er  schneidet  ab  das  Machen2 

7.  hä  däna  dön  Und  er  zerreibt  (ihn  wie)  den  Musäybili.3 

Dieser  Hä-däna-dön-Gesang  soll  ein  Gesang  des  Stammes  Gidhi  sein. 


Mehri. 

1.  hä  däna  don  bäli  sölim  Bin  Simdyr 

2.  hä  däna  don  yessukof  birek  jerb 

3.  hä  däna  dort  ive-zelgät  le  hewegays 

4.  hä  däna  dön  yebediden  haleicäh 

5.  hä  däna  don  bi-nuiaöle  serigays. 

{äli  ber  ue,  20.  Februar  1902.) 


7.  (32)  Spottlied  auf  Bin  Simäyr. 

H.adrami. 

alläh  yasdllim  ibn  Simäyr 
yanäm  fög  H-hayd 
wa-l-jinäbeh  lä  yundirhä 
yebdi  lauh 
Jiadid  yasrdhhä. 

(20.  und  23.  Februar   1902.) 


1.  hä  däna  dön  Mein  Herr  (d.  h.  Gott)  grüß  den  Bin  Simäyr 

2.  hä  däna  don  Er  schläft  in  der  Vulva 

3.  hä  däna  dön  Und  den  Samen  läßt  er  nicht  fallen 

4.  hä  däna  dön  Er  zertrennt  die  Bretter 

5.  hä  däna  dön  Mit  seinem  Spitzhammer  trennt  er  sie  entzwei. 


8.  (33)  Kommentar. 


Dieser  Text    bildet   einen  Kommentar   zum  vorstellenden  hä-däna-dün-Gesang,  der  von  Hadrarni- Ursprung   sein   soll.     Es 
richtet  sich  der  Spott  gegen  einen  IJadrami  Sa'id  (oder  auch  Sa'ayyid)  bin  Simäyr,  der  mit  einem  Weibe  aus  der  Sultans- 
familie von  Gischin,  der  Ber  Afrer,  zu  tun  hatte. 


Mebri. 

1.  sa'id  tholül  birik  jerb 
ber  Afrer;  ica-yegsödem  beh 
tca-yd'mirem  heh  : 

2.  buk  sennet,  sukf  birSk 
jerb,  toa-sennetk  mene  meys, 
yesköf  birek  jerb 


Deutsch. 

1.  Sa'id  verweilte  in  der  Vulva 
einer  Ber  Afrer;  und  sie  be- 
singen   ihn   und   sagen    zu  ihm: 

2.  Bei  dir  ist  ein  Penis,  schlaf 
in  der  Vulva  und  dein  Penis  ist 
vom*  Rasiermesser,  er  schläft  in 
der  Vulva5 


IJadrami. 

1.  sa'id  jeles  fög  hayd  bin 
'Afrir;  loa-gasdd  'aleh  wa- 
yagül  'aleh: 

2.  se'neh  namt  fög  al-hdyd, 
loa-zuhbak  mitVl-müs,  yanäm 
tvasat  H-hayd 


1  Die  Übersetzung  der  zwei  letzten  Zeilen  schließt,  sieh  mehr  dem  rjadr.  .-in,  das  aber  nur  eine  Paraphrase  zu  sein 
int.     Ich  möchte  die  Stelli    vermutungsweise  übersetzen:  Er  müht  ab  das  Feld  und  sehneidet  es  ab  mit  vollkommener 


Kasur   (arab. 


1 >j-£> 


und 


),    d    h.  er  beutet  die  Leute  gründlieh   aus   (Mi  ller). 


1   Wenn   einer   falsch  schwört, 


sagt  man  von   ihm   (in  hadr.  :  yagüff  'ibnnluh  —  er  sehneidet  ab  sein   Machen,  d.  lt.  er    wird   krank  und    kann   nichts  mehr 
unternehmen.  •'  Musäybili  i-t  ein.'  Art  Duhn  von  gelblicher  Farbe,  aus  dessen  Mehl  Brot  gebacken  wird.  4  Wie 

rmesser.  6  Scheide  d.h.  wie  das  Messer  in  der  Seheide,  so  ruht  der  Penis  in  der  Vulva. 


9.  Die  Gegensätze. 


IL   Lieder. 


159 


3.  iva-zalgät  la-häugays, 
yebdiden  hahceh.  bi-maoleh 
terigays. 

4.  bäli  jomel  wa-aivin,  an 
drag  U-yehdys,  yebediden 
halwäh    bi-maoleh    terigdys. 

(dli  ber  he,  20.  Februar  1902.) 


3.  Und  den  Samen  läßt  er 
nicht  fallen,  er  zertrennt  die 
Bretter,  mit  seinen  Spitzhammer 
trennt  er  sie  entzwei. 

4.  Mein  Herr  (Gott)  erhebt 
und  hilft,  daß  der  Saft  nicht 
falle,  er  zertrennt  die  Bretter, 
mit  seinem  Spitzhammer1  trennt 
er  sie  entzwei. 


3.  un-jinabah  mä  yahalli 
fög  el-ard.  yebdi  loh  manä 
mdrah.  bi-ka'älah  sereghä 

4.  rabb  al-alaminayajdmil 
iia-ya'in    la-'irg,    lä    yastr 

ß-l-drd,    ydbdi    loh    hadid 
yesrdh. 

(23.  Februar   1902.) 


Mehri. 

icegdyt     fön 


1.  ber      hini 

9&uf 

2.  hardun  kirüh  ice-sgdf  mine  jöf 

3.  hay    be-ryahdn   wa-k-kdul   wa-k-kdud 

häuf 

4.  ivugön  diret  seh  wa-yeshatäuf 

5.  wa-ben  hajer  zawwireh  asduf 

6.  az  gdybed  harf  ica-beh  starduf 

7.  loaharehen  be-gdbd  la-hdydah  natduf 

8.  häbü  sue  la 

9.  hdd  es  mikin  mej'nöt  miltäuf 

10.  te  w-lu  skub  hazf  ica-ddyreh  adduf 

11.  ica-ddlh  zabib  di-yehzarduf 

12.  wa-l-be  skelel  l-eddel  min  häuf 


9.  (36)  Die  Gegensätze.2 

Hacjrami. 

kud  li  wagt  dicival  marra  dskut 


tdd      di 3      ice- 


ba'd  digt  wa-gasddteh  min  el-jof 
ber       hdyya  bi-l-liabüb   wa-r-rih  dzyeb 

yekün  dar  ica-hatdf 

wa-nüjum  bin  hdjar  gdwioamah  sdf 

yaum  gabdd  hdraf  wa-tdrraf 

wdhhdrhen  li-gdbd  yddduh  fdt 

an-nds  mdhum  saicä 

had  mäkin  sinih  minna  'r-rih 

wa-ldu  sabb  bi-husf  wa-fduguh  'azef 

wa-matdr  sabib  li-ydtrah 

we-ld  luh  geder  la  bud  min  hof 


1.  Schon  ist  es  für  ihn5  Zeit,  früher  einer  schwieg 

2.  Ein  wenig  empfand  er  Widerwillen  und  sang  von  der  Brust 

3.  Willkommen   Wind  und  Stürme,  Nordwind 

4.  Vielleicht  drehte  er  sich  mit  ihm  (dem  Schiff?)  und  er  schreitet  rasch  aus. 

5.  Und  den  Polarstern,  seinen  Stand  sehe  ich. 

6.  Wie  er  faßte,  wandte  er  und  schlug  ihn  auf  die  Seite 

7.  Und  er  verzögerte  sie  mit  den  Griffen  seiner  Hand,  der  Wasserschwall. 

8.  Die  Leute  sind  nicht  gleich 

9.  Einer,  wie  er  stark  ist,  in  den  Mantel  eingehüllt 

10.  Bis,  wenn  er  schüttet  die  Matten  (?)  und  darüber  die  Blattrispen  (?) 

11.  Und  der  leichte  Regen,  der  fällt 

12.  Und  nicht  ist  ihm  Kraft,  nicht  entzieht  er  sich  der  Furcht 

1  Der   Penis.  2  In    dem    Gedichte   scheinen   zwei    Gegensätze   geschildert   zu    werden.     In    der   ersten    Hälfte 

(V.  1  —  7)  wird  ein  tapferer  Schiffer  beschrieben,  der  gegen  Wind  und  Wetter  kämpft  und  den  Wasserschwall  abwehrt, 
wogegen  in  der  zweiten  Hälfte  (V.  8  — 14)  ein  Mann  geschildert  zu  werden  scheint,  der  nicht  ohne  Furcht  und  Tadel 
einen  Pfeil  aus  dem  Verborgenen  abdrückt.  Im  einzelnen  bleibt  vieles  dunkel,  wozu  nicht  wenig  die  stark  abweichende 
hadr.  Paraphrase  beiträgt  (Müller).  3  Ist  zweifelhaft:  vielleicht  nur  i.  *  Es  ist  nur  wa-k-k&ul  oder  wa-l-- 

(vermutlich  das  erstere)  richtig.  6  Mehri  //im",  Hadr.  li  also  ,mir'  (Müller). 


160  II.  Lieder.  10.  Bettlergruß. 

13.  be-gddh  mirüg  ica-s-sdham  hatditf  bi-icaja  yetdrrig  min  al-beden  wa-s-sdham 

hatdf  'aleyhem 

14.  w-adhem  mina  gayb  yesdnyeh  nauf.  min  gayr  md  yesüfünah  as-siyyah 

(sätih  her  musällam,  22.  Februar  1902*.)  (22.  Februar  1902.) 

13.  Mit  dem  Pfeil  zielt  er  und  der  Pfeil  nimmt  seine  Bahn 

14.  Und   sie  noch  ohne  Kenntnis  sehen  sie  die  Spitze. 

10.  (40)  Bettlergruß. 

Zur  Erklärung:  Wie  sich  aus  dem  Texte  ergibt,  war  Ben  'Ali  ben  Mussallam  ein  Bettler,  der  von  'Itäb  im  Mehrilande 
stammte.  Von  Gischin  fährt  zu  gewissen  Zeiten  (etwa  einmal  im  Jahre)  ein  Segelschiff  über  Soqotra  nach  Sansibar 
(Sawah.il);  wenn  dieses  nach  monatelanger  Abwesenheit  beladen  mit  Produkten  aus  Ostafrika  heimkehrt,  so  findet  sich 
Ben  'Ali  sicherlich  am  Strande  ein,  um  sich  Ton  den  glücklich  Heimgekehrten  etwas  zu  erbetteln.  Er  verweist  darauf, 
daß  Gott  ihm  zur  Seite  steht,  daß  der  (stadtbekannte?)  Hurenjäger,  daß  selbst  die  Hadijah  bint  Sulüm  (wahrscheinlich 
eine  Gefallene)  ihm  Almosen  gaben.  Durch  die  Nennung  des  jedenfalls  gutbekannten  Namens  der  Hadijah  lenkt  er  die 
Aufmerksamkeit  sicherlich  auf  sich,  erregt  wohl  auch  hie  und  da  ein  Gelächter.  Selbst  die  Wolke  in  ihrem  weißen 
Kleide  spendet  ihm,  was  sie  kann  —  ihren  Schatten.  So  wendet  er  sich  nun  vertrauensvoll  an  den  Führer  des  Schiffes, 
den  Einzigen,  'Audät  ben  Umbüs,  er  möge  ihm  eine  Girsah,  d.  i.  eine  halbe  Kokosnuß  voll  (Ta'äm,  Reis  oder  dgl.),  oder 
noch  weniger  geben.  Um  sicher  zu  gehen,  stimmt  er  des  Schifführers  Lob  an,  der  mit  sicherer  Hand  selbst  bei   heftigem 

Sturm  das  Schiff  seine  bestimmte  Bahn  gelenkt  hat. 
Jlehri.  Hadrami. 

1.  ica-t-  hdbü  ndka-mina  sawähil,  yenoka  ber-       illa  jäu  'n-näs  min   as-sawähil,   yeji  iceled 

Ali  ber  Musällam  ben  Atöben.  ya'mur:  'Ali  bin  Mussdllem  min   cItdb.  yegül: 

2.  ,aun  de-l-bdli  we-rihmon;  ,ma'inat  rabb  al-alamin; 

3.  ,duna  de-he  keicerön  asigdun;  ,'aun  minhu  'asgdn; 

4.  ,duna  da-Hadijah  bint  Solöm;  ,'aun  hadijah  bit  sulüm; 

5.  ,aun  de  kettöt,   da  amilot  gafdun  ,maünat  as-sahdb,  Idgga  giyäm 

6.  ,wa-bis  hatydyg  lobon.  ,wa-ßha  tob  bydd- 

7.  ,tva-msemmana  tükä1  ,wa-bä-astaminnak 

8.  ,wa-tdd  Auddt  bir  Ambüs.  ,'Auddt  bin    Umbüs. 

9.  ,girzdt  au  nasföt!  ,girsah  au  gatil! 
io.  ,gabis2  sikko,  ,gabdd  as-sekän, 

11.  ,aun3  temriLr  tve-lük4,  töfiV.  ,in  tamir  we-ldu  tofdn.    wa-dngasat1. 

(sdd  ber  abdällah,  22.  Februar  1902.)  (26.  Februar  1902.) 

1.  Und  als  die  Leute  kamen  von  Sawähil,  kam  Ben  'Ali  ben  Musällam  von  'Itab.  Er  sagte: 

2.  ,Hilfe  meines  Herrn  (d.  h.  Gottes)  und  des  Barmherzigen; 

3.  , Hiife  von  ihm,  der  buhlen  wird  liebestoll; 

4.  ,Hilfe  der  Hadijah  bint  Sulüm; 

5.  , Hilfe  der  Wolke,  welche  Schatten5  machte, 

6.  ,Und  an  ihr  ist  ein  weißes  Kleid. 

7.  ,Und  ich  werde  dir  vertrauen 

8.  ,Und  dem   Einen,  'Ainlät  ben  Umbüs. 

9.  ,Eine  Gir§ab  oder  ein  Bischen! 
10.  ,Er  ergriff  das  Steuer'', 

/,  11.  ,Wenn  er  ausfuhr7,  und  selbst  bei  Sturm'. 

1  Lies  tftk  2  Li-'s  gabid  Lies  an  '  Lies  we-U  (vielleicht  für  we-ln-ke  Möller).  5  Wörtlich 

Deckung.  ■  Ergreifend  das  Steuer  (Möller).  '  Wenn  du   ausfuhrst   (Müller). 


11.  Schilderung  einer  Reise. 


II.  Lieder. 


161 


Mehr 


1.  hodi  beh:  kerim,  ka-m-medit  dellehdyt 

2.  di-kataboh   tagd'  ioa-l-la  tewis  wafagdyt1 

3.  we-t ehdutif  ä  rikbit   la-h-hawodi   afferdyt 

4.  wa-z-ziig2  matazöm  ica-Yednöt  batahdyt 

5.  ioa-Gebhduns  ober  dek  has  kdt  minh&yt 

6.  ber  i  yorib*  bi-tahhi  we-bezdur   iga  yiket5 


7.  ica-lyome  he-der''   arm  lud  la-z-zöh''  i  wa- 

dalldyt 

8.  bed  idul    Ber-Gani    ive-t-tnöba'    dabahdyt 

9.  bi-häraf  ice-mhiddr  we-bi-zdurahs  si  yefdyt 
10.  ice-zenod  i  yemö  gahayb  bi-gallüten9  dihdyt 
11-  la-z-zehed  e  aböreh  Id  min  d  nötaddyt 

hedöd  ice-biräag  ice-bedit  as-sabahdyt10 


12. 


11.  [ii)  Schilderung  einer  Reise. 

Hadrami. 

dhdi,  ydlla,   beh,  kerim,  kerim,  käme  H-kös 

tedläh 
sedduh  yega  Yda  tdwiuaha  wäfagha 
ica-tdhtif  li-jibäl  'dla  'l-wddi  el-kebir 
wa-s-siig  dig  ica-Yedmüt  nafis 
wa-jebel  Jibhdnn  fi-'l-jenbi   däk    mitl   el- 

hiLsun  menhot 
kud  ydlbit  sahdb  yesüf  bad  kebir  ica-baad 

segir 
ica-l-yomn  fög  al-md'  hasd  gawi  bald 


13.  bi-doöreh  dr  ä  hagz  min  ä  s-sift  wa-mafydäyt 

14.  kel-yaum    tee-hi    hdlli    ica-s-satafet    tkün 

gassdys  (gaSsdyt) 


al-mugeddem  Bin-Gani  wa-dskaruh  yagülu 

mdrhaba 
bi-dgl  kalämuh  geioi  wa-fikr  yefti 
ica-zdnd  si  yagüm  caUh  bi-rijjäl  yajmd'ahum 
md  darä  keyf  yefti  min  as-sahäb  li-yatarid 
min  as-sahäb  ica-l-berg  sahdb  yesir  fi-s-säma 

al-yöm  sabbahdyt 
bi-kaldmah  yab'idah  as-sähil  mähdah 
kul  yom  ica-hö  halt  wa-sdtfah  takün  haliyah 


1.  Leite  ihn  recht,  Edelmütiger  (=  Gott),  wie  der  Wind  (das  Schiff)  treibt. 

2.  Er  legt  seinen  Holzsattel  auf  und   er  ist  auf  ihrem  (der  Kamelin)  Rücken  im  Gleichgewicht. 

3.  Und  sie  (die  Kamelin)  schreitet  rasch  aus  nach  den  Bergvorsprüngen  des  roten  Tales 

4.  Und  die  Schlucht  ist  eng  und  (das  Wädi)  Yednüt  dehnt  sich  zur  Ebene. 

5.  Und  (der  Berg)  Jibhäun  auf  jener  Seite  ist  wie  ein  behauener  Wachtturm. 
G.  Schon  ragt  er  in  die  Wolken  und  er  sieht  aus  nach  nah  und  fern. 

7.  Und  diese  (die  Reisenden)  sind  am  Wasser  an  der  Bergwand  und  im  Schatten. 

8.  Fern  ist  der  mächtige  Ben   Gani  und  die  Gefolgschaft  ruft  laut 

9.  In  der  Rede  und  Versammlung  und  mit  Verstand  gibt  sie  Rede  und  Antwort. 

10.  Und  der  Häuptling  kommt  heute  mit  den  Verständigen  um  sich  herum. 

11.  Nicht  weiß  er  einen  Ausweg  vor  den  Stichelreden. 

12.  Donner  und  Blitz  und   Kälte  bricht  los 

13.  In  seinem  Herumirren  auf  der  Sanddüne  vom  Strand  und  mahdäyt(?). 

14.  Alle  diese13  und   er  sind  untätig  und  die  Matte  ist  leer. 

1  Wörtlich:  , Dessen  Holzsattel  aufliegt  und   auf  ihren  Rücken  paCt-  (Müller).  -  sega  pl.  siyeg    ist  ein   Bergvor- 

sprung des  Wädi,  also  eine  sehr  kurze  Bergnase;  maltazön  =  dig  nahe  aneinand erstehend;  ba(ahayt  =  nefh  breit  (Hein,  Glosse). 
3  Hadr.  Jibhaum  (Müller).  *  yörib  haftet  fest  (die  Wolken   haften   am    Berggipfel).     So   Hein,    Glosse.     Dies   stimmt 

mit    dem  hadr.  yatbit   und    arab.  < >,\   (Möller  .  b  Besser  yikdyt  nach  der   Glosse.      Die  Bedeutung  ist  wohl  ,nahe 

und  fern'.     Hein  in  der  Glosse    übersetzt:    ,er   sieht   das   Land    (pls),   den  Boden,   und   denkt  an  i-JCs  einen    vermuhrten 
Weg,    was   mir   aber   wenig   zu    passen    scheint  (Müller)  6  he-der  =  he-lar?  Vgl.  Z.  17  (Müller).  '  z«iÄ=arab. 

ry^  Bergwand  (Hein,  Glosse).  s  Vielleicht  we-biz&ureh  Einsieht  von  _^aJ  (Müller).  9  Radix  ,_J-is?  Vgl.  V.  18 

(Müller).  i0  Für  sabahäyt  (Müller).  u  Verhört  für  hörne  diese  (Müller).  '"  Lies  ,den   ganzen  Tag'    (Müller)' 

W.  HeiD,  Mebri-Texte.  21 


162 


II.   Lieder. 


12.  Loblied  auf  Tau'ari. 


15.  le-d-de  hdd  yenüfig  lä  loe-le  huzi  ä  nikäyt 

16.  te  nuhör  zerö  beSäur  min  's-sidi  wa-sigdyt 

17.  feri  ha-der-yemüt  ä  musäbir  al-lifet1 

18.  agalüten   yedagdyt    bi-hammi   la-fadagäyt- 

19.  menti Nezer  loe-Darbut  Sagamüten  la-dagdyi 

20.  hol  tdmmak  da  nämüs  we-t-tiger  li-yentahayt 

2 1 .  ua-hager la-Ber Masdud hol la-zdraf  we-rizäyt 

22.  hol  la-ydyl  lad  he  kirär   vn-lmnli  argdyt 

23.  boli  yamuttamindyn  wa-jenblt  aUhdyi 

24.  ica-hazdun    mudarabdyn    da    bandyem    di- 

raddyt. 


md  'ad  kad  yenfag  wa-lä  yehzur3  nekdyit 
Tidtta  yöm  sarä  al-gis&r*  min  sadd  we-nedicth 
fög  jebel  yänfug  iva-lä  ydhti* 
as-sugdr*  yitgün1  fi-l-hdwa  bi-zdnd 
icddi  M'nüi  wa-wddi  Nezer  u-a-wddi  Darbüt 

wa-wddi  Segamüten  tawilah 
gabäyil    me    si    dhsan    minnah    wa-t-tijdr 

yegümfi  ii " 
hdjrah  Jini  Masdud  jebel  tahtuh  nahl 
mi'ydnah*  tarig  icahid  garib  'aU'h 
md'ahum  benddig  ziydn  wa-l-jenbiyah  saninah 
husüm  'aleha  masdwif10  fög  al-fyusün. 


(rawwäh  her  sayd,  ein  gidhi,  23.  Februar  1902.)  26.  Februar  1902.) 

15.  Noch  ist  keiner  erschöpft  und  niedergedrückt  von  der  Pein. 

16.  Wenn  es  Tag  ist,  eilt  er  davon,  krank  von  Nachttau  und  Feuchtigkeit. 

17.  Er  steigt  hinauf  nach  dem  Hadramüt  heimwärtsziehend, 

18.  Die  Vernünftigen  sind  erregt  durch  die  Hitze  der  Wunde. 

19.  Die  Täler  Minti,  Nezer  und  Darbut,  Segamüten  durchwandert  er  des  Nachts. 

20.  Zu  deiner  Vollkommenheit  des  Anstandes.     Und  die  Kaufleute  brechen  auf. 

21.  Und  der  Felsen  des  Bin  Masdud  ist  beim  Bergeshang  und  Wohlsein 

22.  Beim  Dickicht,  keiner  kommt  dorthin,  und   die  Umgebungen  sind  wasserreich. 

23.  Sie  sind  die   Herren  der  guten  Flinten  und  der  scharfen  Seitenmesser 

24.  Und  die  Burgen  sind  wohlbewehrt.     Die  sie  erbaut  haben,  sind  zufrieden. 


Mehri. 


i.  hddi  be(h)  kerim  kerim  de-Üb6n  mine  delug 

2.  hol  dülhä1'2  medit  tajehöw  magdm  dig 

3.  ice-tigere  gd'  hoböt  min  Yenofi  tca-Higegls 


12.  (42)  Loblied  auf  Täu'ari. 

Hadrami. 

hddi  yd  kirim  kerim  jebel  s~dbi 
kos  yöm  tddlah  tesir  makdn  ad-dig 
wa-tamür    ard    wahid    min    jebel    Tanöfi 
wa-sfib  Hajej 

1.  Leite  ihn  recht,  Edelmütiger,  Edelmütiger  (=Gott).  (Er  ist  es,)  der  hochaufragt  vom  Bergeshang. 

2.  Beim  Treiben  kommt  der  Wind  an  einen  engen  Ort 

3.  Und   er   stößt  auf  den    Erdboden,   den   weitgestreckten,    vom  (Berge)  Yanöfi  und  von  (der 

Schlucht)   Hajej. 

1  Nach  Heins  Glosse:  der   überschreitet  in  der  Schnelligkeit    (Mülleh  -  Bri  letzton  Zeilen  enthalten  ins- 

besondere dunkle  Worte  und  Wendungen,  bezüglich  deren  ich  nicht  einmal  irgend  welche  Vermutung  auszusprechen  p 

i;i:).  v:«)-   er   sucht    (Hein,   Glosse).  *  giS&r   ist   der   Steinstrand,  der  längs   der   Meeresküste   als   ein 

niederer  Damm  verläuft  (Hein,  Glosse).  5  yahfi  er  überschreitet   eine  Kluft,  eine  Grube;  yänfug  kr. mite  ein   Berg- 

n.-ime    91  Hl   -..    'Josse).  '    [si    die   Übersetzung  von   agalüten   (jJJU);   der  Hadr.  dachte  an  galllUen  von  L_LJi3 

I.Mi  ii:  '  Soll  heißen  yatrim  sie  (liegen  (Hein,  Glosse).  "  Die  hadr.  Übersetzung  weicht  in  den  letzten  Versen 

noch  mehr  ab  als  im  ganzen  Gedichte,  ist  aber  meistens  verständlich  (Müller).  '  Mi'an  kleiner  Bach     lli   w ,  ( 

•  dein  gayl  zu  entsprechen,  das  aber  IIiin   Dickicht  tibei  ler  .  10  milw&f  pl.  maiäwif  Schießloch  der 

lii         Gl     je);  sie   heißen  bo,  weil    >ie    gleichzeitig  Ausblii  ihren     Mülli  "  Name  eines  Berg 

IIkin,  (ilosse).  a  dtihih  Min   Wind,  er  weht   sanft   (Hein,  (ilosse).  '3  Die  Leseart  Ijigeg  gegenüher  hijtj  des 

Hadr.  wird  durch  den  Reim  geschützt  (Möller). 


13.  Loblied.  IL  Lieder.  163 

4.  gazadunye1  Taudri  amminaumis2  ad  elheg3  bä-agsud  Bin   Tuär  ztn  dsluh 

5.  bedicor  gafüd  we-füg4,  iva-hissobah  ta-l  anfig  kud  marr  wa-hisäbuh  hattd  yamür 

6.  wa-sirüh  matamandyn  jihmö  sere  nteg  wa-tantn  gäliyin  sdru  gafd 

7.  wa-mgören  he    bann    bi-kuöri5    la-Magteg  iva-bd'd  1mm  seru  bi-kawdri  jebel  Magtig 

8.  gihed  yahsäsh  lä  baäsiMtiya  higSg  mä  had  si  yegdar  caleh  gad  tabdtti  al-higeg 

9.  wa-hallöt  di-mdsadi  sagäbal  lä-ireg  gabili  yegäbbil  ma  yagdhil 
10.  wa-dutri  hirig  minh.6  mä  had  ydgdar  caleh. 

(rawwäh  her  sayd,  23.  Februar  1902.)  (2G.  Februar  1902.) 

4.  Ich  werde  besingen  Täu'ari,7  von  Ansehen  glänzt  er  noch. 

5.  Schon  ging  er  nach  allen  Seiten  und  er  stieg  herab  und  ward  mächtig  und  seine  Rechnung 

ist  bei  großen  Ausgaben. 

6.  Und  zwei  Wohltäter  (Tau'aris  Söhne)  kamen  nach  ihm,  ein  neues  Geschlecht (?). 

7.  Und  dann  gingen  sie  (nachts)  mit  den  Getreuen  auf  (den  Berg)  Magteg. 

8.  Eifer  richtet  ihn  nicht  auf,  schon  wird  verweilen  der  Würdige. 

9.  Und  die  Wohnung  des  Glücklichen  empfängt  den  Edlen. 
10.  Und  die  Raubtiere  stahlen  von  ihm. 


13.  (43)  Loblied. 

Mehri.  Hadrami. 

1.  hödi  be  kerim   kerim    la-sibe   mind  zabür8       hddi  ya  kerim  kerim  min  fög  jebel  bdid 

2.  hala  dulih  dmadid  aför  i  yetatayrur  kos  yöm  tediah  as-sahäb  yattdyyar 

3.  ad  iddufer9  agamlel  amla   hazb  iva-humür       yetagdreb    as-sahäb   iva-yatardzan11  lagga 

saivdd12  wa-mafdr 

4.  ica-dihib-e  d-rnan  galldy   iva-d  gahdyb  di-       min  ras  al-wädi  yaldggi  hiyas13 

y  dafür 

5.  sadafö  sawegi  kal  wa-gehiyyet1"  wa-abor  sali  as-sawägi  kullahen  al-gdhi  wa-l-masäyil 

1.  Führe   ihn   recht,   Edelmütiger,   Edelmütiger   (=  Gott)!    (Er  ist   es,)  der  emporsteigt  vom 
Bergeshang 
Beim  Treiben  der  Wind;  die  Wolken  läßt  er  fliegen," 

3.  Noch  schichtet  er  auf  die  Wolken;  er  macht  Sturm  und  Dunkelröte 

4.  Und  den  Sturzbach  von  Bergeshöh,  so  oft  er  kommt  mit  Macht. 

5.  Es  überfluten  die  Rinnsale  alle-  und  die  Ebenen  und  Ufer. 


2 


1  Von  gäzad  gehen  (Hein,  Glosse),  womit  natürlich  arab.  üjo^aü  zusammenhängt  (Müller).         2  Steckt  hierin  das 
namüs?  (Hein,  Glosse.)         3  äd  laheg  noch  glänzt  (Hein,  Glosse),  sonst  lahej,  hier  wiederum  g  für  j.  (Müller).  4  bedwor 

halte  ich  gleich  bei-  tuioör  ,schon  oftmals'  (Müller).  5  Jcüriyeh  pl.  kawäri  die  Zwanzigzahl  einer  Sache  z.  B.  küriyeh  kütul, 
küriyeh  tiyäb,  aber  nicht  küriyeh  rijjäl.  —  Im  Hadr.  heißt  der  Kopf  von  Menschen  oder  Tieren  kor  pl.  kirän;  man  sagt  ana  bi- 
kSri  ich  selbst,   nahn   U-kur&na  etc.  (Hein,  Glosse).  "Wie  er  hier  zur  Übersetzung  ,Getreue'  kommt,  weiß  ich  nicht  (Müller). 

6  Die  Übersetzung  der  drei  letzten  Verse  gibt  keinen  guten  Sinn,  ist  daher  auch  kaum  richtig.  Sinngemäß  und  in  Über- 
einstimmung mit  dem  Hadr.  ist  die  erste  Hälfte  in  Vers  8  zu  übersetzen:  Eifer  (Kampf)  des  Feindes  macht  auf  ihn 
keinen  Eindruck.     Der  letzte  Vers  ist,  wie  schon  das  Fehlen  des  Reimwortes  zeigt,  falsch  überliefert  (Müller). 

7  Der  Begründer  des  Sultansgeschlechtes  von  Gischin.  s  Angeblich  pl.  von  zabr,  hadr.  subr  Bergabhang;  slbe  hadr. 
1^0  angeblich  er  steigt  auf  einen  Berg  (Hein,  Glosse).  Zu  zabr  vgl.  Hamdäni  al-Gazirat  195,  12,  J.^i-\  *-i^.  y^\  3- 
Oben  42,  1  sagt  Hein:  sibe  =  Mbi  Name  eines  Berges  (Müller).  9  Nach  Bahit  und  Abüd  soll  es  heißen:  ad  yarodif. 
10  Für  jehiyyet  (Müller).              ll  Die  Wolken  stoßen  zusammen    und   stehen    einander   gegenüber   (Hein,  Glosse). 

12  Schwarze  Wolken  (Hein,  Glosse).  ls  hxsah  pl.  h.iyäs  Geröll  (Hein,  Glosse).  14  Wohl    richtiger    im  Anschluß 

an    den   Hadr.:    Beim  Treiben  des  Windes  fliegen  die  Wolken   (Müller). 

21* 


164  II.   Lieder.  14.  Auf  zum  Kampf.      15.  Kacbe. 

6.  ad  zenö  di  yemö  geheb  he-gaüüten  dllä  dür       cdd   zenüd   at-tamimah    kaytamä    bagähum 

yadurun  manh 

1.  heybeh  bei-  ydumer  dod  da-garebk  te  yagyür       abüh  kad  yagül  leh  hitd  wa-t-täli  yatagdyyar 

hdtiruk 

8.  di-bütal  Arindyt  ice-zellöbet  ydterür  li-yabättal  Arinayt   minliu   zaldbeh   yesrud 

9.  we-zeröm  birek  icagt  ka-da  Joker  wa-huzür       wa-delhtn  ß  wagt   mugdllab  min  tafdkkar 

wa-hazdr 
10.  te  nagd'  d-bäli  bei.1  hdtta  yängud  mölä  al-beyt. 

(rawwäh  ber  sayd,  23.  Februar  1902.)  (26.  Februar  1902.) 

6.  Nur  eilt,  der  heute  kommt,  zu  den  Decken  schweift  er.2 

7.  Sein  Vater  sagt  schon:  Nimm!  Ich  kenne  dich!  Bis  er  sich  ändert 

8.  (Er)  der  schädigt  Arindyt  und  der  Pfeil  sitzt  fest. 

9.  Und  jetzt  in  der  Zeit  wie  der,  der  sinnt  und  späht 
10.  Zur  Vernichtung  des  Herrn  des  Hauses. 


'& 


14.  (45)  Auf  zum  Kampf. 

Mehri.  Hadrami. 

1.  tdwwan  gaddu  nigäd  ä  yabel  taunihä  gaddu  meru5 

2.  wa-nautaldu*  de-M  bi-Ul  wa-netaicdllam  luh  bi-l-leyl 

3.  yekün  di-sgadim  gönen  wa-fazU  yekün  tagdddamu  'ardb  ketir 

4.  wa-sihem  Äwad  be-zöyid  hdwel  xoa-mahum   'Awad  ß  zäyid  garäm 

5.  wa-ldugad  bi-Sdyd  deke  hatabil  iva-Sa'td  bagd  yejihem  däk  al-hatit 

6.  sih  radf  wa-rüm  wa-ha-tayreh  gawil.*  md'uh  bündug  wa-ldmsah.b 

(sayf  ber  sölem,  ein  rjidhi,  23.  Februar   1902.)  (27.  Februar  1902.) 

1.  Wir  jetzt,  vorwärts,  wir  entzünden  den  Feuerstein 

2.  Und  wir  gehen  los.     Er  ist  es,  der  bei  Nacht 

3.  Voranschreitet  unseren  Tapferen  und  Genossen. 

4.  Und  bei  ihnen  ist  'Awad  mit  übergroßer  Schlauheit 

5.  Und  er  faßt  den  Sa'id,  jenen  Zwerg. 

6.  Er  hat  Schwert  und  Rum-Flinte  und  auf  ihm  ist  eine  Gawel-Flinte. 

15.  (46)  Rache. 

Mehri.  Badrami. 

1.  Ihväk  vca-le-b  ber  dymel  gazdz  yaldggi  gissah 

2.  wa-nöteJj,  mah  la-aded  gazgöz  !<>!/yar  bi-s-sdmu  fög  al-hasd 

1.  Jone  und  jene,  schon  übte  er  Hache7 

2.  Und  er  schüttete  Butter  über  eine  Zahl  I  Kies)  Steine 

1  Auffallend  ist  wieder  der  kürzere  Vers  am  Ende  ohne  Reimwort;  Tgl.  Ö.  163,  Note  6  (Miller).  2  Die  Über- 

setzung paßt  weder  zum  Mehri-,  noch  zum  Hadrami-Texl   (Müller).  n  Für  nautetöm  (Heim,  Glosse).  4  G«i<<7 

ist  auch  eine  Flinte;  der  Unterschied  zwischen  rinn  and  gawil  liegt  in  der  Verzierung  (Hein,  Qlo  8  =  yo4«7,  das 

.     ..I  ist    nicht  übersetzt,  auch   die  folgenden   zwei   Zeilen  weichen   vom  Mehritext  ab  (Möller). 

Schwert     Hei»,  Glosse).  Uso   ^.Los,  dagegen  Bagt  Hein  in  der  Olosse  davon  abweichend:  er 

hat  Taten  vollbracht:  glfiah   ,  'i<  lleb 


16.    Azizah. 


II.  Lieder. 


165 


3.  wa-mtdnik  he(h)  mäber  wu-rzöz 

4.  lagd  lamtahul  wahdli  yebhöz 

5.  ica-gabeh  da-hdub  lad  minnah  mhduz 

6.  yejdzmem  hük  täidjat  ä  rhduz 
1-  wa-tsaujis  wagdd  wa-tebteruz. 

(sayf  bei-  solem,  23.  Februar  1902.) 


bagd  luh  md'bar  bdrütfdj  wa-rsäsah 

Hnd    al-mandtlf1  lidytma    md   waggd'atuh 

yestduji' 
mahdsamat  aboh 
yahlif  luh  hattet  taga   rahis 
toa-terdwih  wahid  wa-tabäriz. 

(27.  Februar  1902.) 


3.  Und  ich2  wünschte  ihm  Pul  verhorn  und  Bleikugel. 

4.  Vielleicht  gewährt  er  eine  Frist;  die  Angst  schmerzt 

5.  Und  vor  dem  Schelten  der  Väter  gibt  es  kein  Entfliehen  mehr. 

6.  Sie  schwören  dir  schnelle  Strafe 

7.  Und  du  gehst  (nachmittags)  den  Weg  und  trittst  (zum  Zweikampf)  vor. 


16.  (47)  'Azizah. 


Meliri. 

1.  azizah  ar  jet3  bi-z-zeyn 

2.  magyer  arne  mahnet  ice-l-si  tarahdyn 

3.  wa-d  hdtfen  bei4,  r-a  fogat  wa-deyn 

4.  Uvea  miskin  het  gayb  sütdynh 

5.  loa-sedlah  haus  amse  min  ayn1' 

6.  tetdurih  herüh  ive-terdym  gamgäym 

7.  ioa-t6h  yehüyam  bdr  i  yezahdym 

8.  yasrätiam  lük  min  tar  Serweyn 

9.  has  göter  arüb  birek  hatrdyn. 

(sayf  bei-  sofern,  23.  Februar  1902.) 


Hadrami. 

mardh  zeynah 

mamhön  wa-ld  si  tardhna 

wa-yahufdyna  al-fdga  iva-d-deyn 

dnta  gas  im 

wa-tedlah  kos  min  wasdt  al-bdhr 

tatrdh  ar-rds  iva-terüm  gumgumah 

wa-daivd  ydhwi  ySgrabu 

yatlcb   lak  min  fog  Semvön 

al-mätar  fi-l-widydn  ydtbid. 

(27.  Februar  1902.) 


1.  'Azizah  ist  gewiß  schön  in  Schönheit  (=  sehr  schön) 

2.  Eifersuchtsvoll  sind  wir  nur  beschäftigt  und  lassen  nichts  (unversucht) 

3.  Und  es  drückt  uns  Übles:  Armut  und  Schuld. 

4.  Wenn  du  ein  Bettler  bist,  geh  (schicksals)ergeben. 

5.  Und  es  treibt  der  Wind,  wenn  er  (kommt)  vom  Ursprung  (=  Meer) 

6.  Und  er  läßt  das  Vorgebirge  und  er  verläßt  (seinen)  Scheitel. 

7.  Und  er  kommt  (des  Nachts),  sie  wehen;  er  geht  des  Nachts,  sie  legen  sich, 

8.  Sie  steigen  auf  über  dich  vom  Ras   Serwen 

9.  Wenn  Regen  haftet  (dauert  an)  in  den  Tälern. 


1  m&ntaf  pl.  manätif  Wunde  (Hein,  Glosse).  2  Hadr.  3.  Person!   auch   sonst  ist  die   Übersetzung  dieses 

Stückes   vielfach   unsicher   und    die   Paraphrase    weicht  stark  ab   ^Müller).  a  Fem.  ron  ßd  (Hein,  Glosse). 

4  Vielleicht  bile  Böser  (Hein,  Glosse).  5  Uwa  =  walau;  gaib  geh;  iut&yn  gemüßigt  /JjjX-o  (Hein,   Glosse). 

6  min  ayn  =  woher  (Hein,  Glosse).  • 


166  II.  Lieder.        17.  Die  Wolke  a.  d.  Gipfel.   18.  Sonne  v.  beute. 

17.  (48)  Die  Wolke  auf  dem  Gipfel.1 

Mehri.  Hadrami. 

1.  zarome  weridk  tar  ez-zaberen2  fiel  hin  fög  an-nöf 

2.  wa-kusk  haldt  bi-z-zdyn  magyU  sitft  filia  az-zen  gdli 

3.  wa-djet  li-mins  hurüb  ek-kehrirs  al-habüb  al-hdr  md  yejiha 

4.  icagot  bi-jddah4  bi-g&f  terter  ga   md  fih  'dwej 

5.  mdden  di-milleh  azzdyt  u-gdser  maden  müh  md  ho  zen  sajr  'df  md  ho  zin 

6.  sö-lü5  tegd  seh  ica-nsims  al-der  wa-lo  tega   mddh  ica-nasübah  yedor 

7.  da-l-st  bitalgdyt6  bi-shof  de-nser  md  tabdllagt  bi-Ubn  hagg  dn-naser 

8.  we-l-se  bi-harir  gdli  di  manSir  al-hanr  gdli 

9.  sigats  arzayd  min  tar  ambir.  sagäha  zön  min  fög  'anbei*. 

{sayf  ber  >ölem,  23.  Februar   1902.)  (27.  Februar  1902.) 

1.  Jetzt  bin  ich  gekommen  auf  Bergeshöhe 

2.  Und  ich  fand  eine  Seidenhülle  in  teurer  Schönheit 

3.  Und  lang  wallte  sie,  und  nicht  war  heftig  von  ihr  der  Glutwind. 

4.  Sie  fiel  auf  den  Boden,  auf  die  glatte  Ebene 

5.  (Wie)  ein  Abbau  von  Salz,  (wie)  Azzaytgras  und  schniutziggrün 

6.  Gleich  wenn  sie  füllt  mit  ihm  und  ihr  Odem  kreist, 

7.  Welche  nicht  sich  begnügt  mit  Tiermilch 

8.  Und  nicht  ist  sie  aus  teurer  Seide,  die  entfaltet  (ist) 

9.  Ihr  Tau  ist  ein  liegenfall  von  Ambra. 

18.  (49)  Sonne  von  heute. 

Mehri.  Hadrami. 

1.  Myom  d-imüh  de-löm  le-ba-hdyr.  sems  al-yöm 

2.  wa-bdhaz  ahoz  birek  yadagdyr  al-wajd'  fi  beddnuh 

3.  wa-jedl-e  dol  Idd  minah  ä-msdyr  rijluh  mustedda 

4.  we-dd  de-deri  hatafet  wi-jdyr  wa-aduh  yahtdf  tea-yamur 

5.  raythti  ka-baglet  da-gdsmas  gayr  reytuh  mitl  as-saiyah 
g.  wa-lö  tiyeren  de-si  min  zagdyr  at-tuyür  ismuh  sdgar 

7.  ica-sddeh  hagrdur  wa-gufi  majed  wa-kubruh  sdr  iva-gaffa 

8.  Idd  sdsgalla1  wa-l  fitan  mirid.  wa-lä  fitdn  al-mardd. 

{sayf  her  sölem,  23.  Februar   1902.)  (27.  Februar  1902.) 

1.  Sonne  von  heute,  diese  sind  nicht  gesund 

2.  Und  der  Schmerz  wühlt  im  Körper 

3.  Und  das  Gelenk  ist  schlaff,  nicht  ist  mehr  von  ihm  ein   Gang 

4.  Und  noch  versteht  er  das  Schreiten  und  Gehen. 

5.  O  daß  er  doch  wäre  wie  ein  Segelschiff,  dessen  Los  ein  anderes  ist. 

6.  Und  er  flöge  wie  ein   Sagar-Vogel! 

7.  Und  sein  Glück  ist  gegangen,  gewendet  hat  sieh  sein  Ruhm, 

8.  Nicht  wirkt  er  mein-  und   nicht  denkt  er  der  Krankheit. 

1  Schilderung    der    auf    Bergeshöhe    lagernden    Wolke,    die    sich    dann    hinabsenkt.  2  Dafür    ist  wohl 

zu  lesen  des  Keimes  wegen.     Vgl.  ob.  8.  1  (>; t  Note  8  (Möller).  :i  hun'ih     \iabüb\  g&f=  hadr. jorf  Steinabfall  des 

Geländes;  terlir  geradeaus,  direkt,  hier  vielleicht  glatt  (Hein,  Glosse).  '  Zu  jAdah.  Boden  vgl.  .Jahn  s.v.  mi- 

Diini  :'  je  '     illii  .    Glosse).  ''  Wohl  transponiert   aus  tabällag.     Der  Sinn  ist:   es  gewährt 

nicht   Milch,  sondern  Regen  (Müller).  '     Läxij\  ( 1 1  k i s ,  Glosse). 


19,  20,  21.  Ich  und  Suweyd  etc.  II.   Lieder.  167 

19.  (50)  Ich  und  Suweyd. 

Mehri.  Hadrami. 

1.  we-hö  wa-Suweyd  anedbined1  kebit  BerJaun       Ana  wa-Sniced  miß  Bin  Jaun 

2.  hujisk  i  zad  lad  si  habe2  Id  wa-l  gdylab       raicwäh  buh  mä'ad  si  habdr  wa-l-gdlb  mä 

di-rdd  räythu  bi-Jbhdun  red  habdr  rdytana  fi  jSbel  Jibhon 

3.  bi-sebi3  di-gdt  wa-lä   bi-Yantüf  zal  ho  l-       musdbbah  gavA  aa-ld  fi-Yantüf  zal  nik.nd 

isddd4,  hal  bit  ber  Jaun  nahäsim3  %nd  al-magddimah 

4.  yezöb  sad   am    bade   azüm  da-soreh   m'jed       ydzbi  sed  kud  ldzam  saldbhum   röm  wa-s- 

salldbahhum  e  rub  wa-d-seski  had.  seyf  had. 

(sayf  ber  sdlem,  23.  Februar  1902.)  (27.  Februar  1902.) 

1.  Und  ich  und  Suweyd  sind  gleich  und  gleich  wie  das  Haus  (=  der  Stamm)  Bin  Jaun 

2.  Ich    brachte    (nachmittags)   den   Sa'd;     es    gibt   keine   Nachricht;    und   das  Herz  antwortet  nicht. 

0  daß  es  doch  wäre  am  Jibhaun, 

3.  Am   hochaufragenden,    der    stark    ist,    und    nicht   in    Yentüf.      Geh   fort!     Ich   will   Streit  führen 

beim  Hause  Bin  Jaun, 

4.  Er  verwundet    mit   Gewalt,    wenn   schon   er   will,    er   entwand   ihm   den    Ruhm;   es  raubte  ihnen 

Flinte  und  Schwert  einer. 

20.  (5i)  Lobgedicht  auf  Ber  Bögi. 

Mehri.  Hadrami. 

1.  hedi  we  kerim  kerwi  mina  dyni  zagaföt  hädi  yd  kerim  kerim  min  'dyni  zdgfat 

2.  wa-häbü  yetörih  Id  ica-yndks  gäyibüs6  iva-n-nds    md   yatrahün   Id   wa-yenkus  al- 

gäyibdt 

3.  wa-Bir  Bögi  affaicil  has  gorit  tawwidöt  Bin  Bdgi  gid  sdr  yöm  el-gdrah  tälet 

4.  arine  wagot-i  b-Zdyd  wa-mhyonis7  garibot.       gayr  yenwP  ddgget  bi-Sa'id  ivdgtah  ydgreb. 

(sayf  ber  solem,  23.  Februar  1902.)  (27.  Februar  1902.) 

1.  Leite  recht,  o  Edelmütiger,  Edelmütiger!  Von  meinem  Auge  fließt  es  reichlich 

2.  Und  die  Leute  lassen  es  nicht  und  wühlen  auf  die  Verläumdungen 

3.  Und  Bin  Bägi  nahm  es  zum  Vorzeichen,  als  der  Überfall  lang  dauerte, 

4.  Er  fiel  aber  über  Sa'id  her  und  seine  Zeit  war  nahe. 

21.  (52)  Lobgedicht  auf  einen  Helfer." 

Mehri.  Deutsch.  Hadrami. 

l.  homa  bi- Jibhon  tinüiy  Ich  höre,  zum  Jibhon  will  sie  dsma'  bi-Jebhdn  tenwi 

•2.   tca-hsobis  böti  Id  Und  ihre  Rechnung  ist   nicht  beglichen      iva-l-hisdb  md   hü   bitti10 

3.   ica-msögis  la-alög  Und  ihr  Antreiben  der  Jungkamele  wa-masdgali   U-l-'ildg 

1  =  hadr.  'anid  bened  gleich  und  gleich,  d.  h.  wenn  zwei  Stämme  Krieg  führen  und  beide  gleich  viel  oder  keine  Toten 
haben,  dann  sind  sie  'aned  bined  (Hein,  Glosse).  "  Wohl  für  haber  (Hein,  Glosse).  3  6sbi  heißt  auch  nach  Heins 
Glosse  , gleich',  daher  hadr.  muöabbah  (Müller).  *  aded  =  ^ai.  5  Wir  streiten  (Hein,  Glosse),  also  wohl  nakäsim 
zu  lesen  (Müller).  6  Hadr.  nakas=ftafy  el  kaläm  die  Rede  beginnen:  güyibuS  (1.  gayib&t)  =  gäyibüt  (gibät)  Schmäh- 
rede (Hein,  Glosse).  '  Hier  scheint  Hein  das  Wort  von  ^--<^^  abzuleiten;  in  der  Glosse  aber  sagt  er:  zoa-mhonis  garibot 
und  ihre  Arbeit  naht  (d.  i.  die  Arbeit  der  Plünderung),  leitet  es  also  von  -yST0  ab.  Das  hadr.  toagta  spricht  aber  für  die  erste 
Annahme  (Müller).  s  =  er  will  nicht;  al  gärah  dagget  bi-Sa'id  =  die  Plünderer  stürzen  sich  auf  Sa'id  (Hein,  Glosse). 
0  Dieses  Lied  ist  offenbar  ein  ha  dfmna  don-Gesang  (Hein)  und  scheint  ein  Loblied  auf  einen  raschen  Helfer  zu  sein, 
der  sich  nicht  einmal  Zeit  nahm  die  Last  auf  dem  Kamele  gleichmäßig  zu  verteilen  (Müller).  10  Und  die  Rechnung 
ist  nicht  gut,  stimmt  nicht.     Man  sagt  =  a(-larig  bitti  =  sawä  der  Weg  ist  gut  (Hein,  Glosse). 


168 


II.  Lieder. 


22.  Klagelied. 


Mehri. 

4.  fon  fforib  ba-Difgävt 

5.  yahdiden   lisn  kal 

6.  riheg  ica-garib  ica-bäd 

7.  ta  yel-lileh  de-shu 

8.  tegal  wa-rzin  wa-mäyl 

9.  tarahdh  la-dahr  däd 
10.  hambarP  talümah  lä 
n.  he  da-sini  emanüt 

12.  wa-aför  di-gatüt 

13.  toll  sagibo2  hanaf 

14.  ica-hafül  l-el  sank 

15.  min  jedeh  wa-madä 

1 6 .  ica-dumer  ho  wa  het  hasgä 

[sank  ber  yasakor,  ein  gidhi, 
23.  Februar  1902.; 


Deutsch. 

Früher  weiß  ich  den  Difgäut 

Er  bildet  die  Grenze  für  sie  alle 

Weit  und  nah,  und  nachher3 

Als  es  eines  Nachts  war,   da  vergaß  er 

Schwere   und  Gewicht   und  Überneigen 

Er  legte  es  auf  einen  Rücken.4 

Die  Gesamtheit  tadelt  ihn  nicht. 

Er  sah  den  Regen 

Und  die  Wolken,  die  bedecken, 

Dann  raffte  er  sich  auf 

Und  eilte  zu  Sank- 

Vom  Bergeshang  und  Wüstenland 

Und  sagt:  Ich  und  du  sind  wie  Brüder. 


Hadrami. 

nd'raf  biläd  zuwedi 
yahdddid5  'aleyhen  kul 
bdid  ica-garib  wa-bad 
hdtta  Uylah  nesä 
at-tügul  ica-r-razin  wa-l- 

mel 
tdrhuh  fög  ad-ddkr  da 
sogar  md  'alehum  16m  lä 
ho  säf  matär 
wa-s-sahdb  yezid 
wa-t-täli  rad  nefsuh 
ica-gereb  lä  as-sdnh 
min  al-matdr 
ica  -  yagöl    änä    wa  -  dnt 

mitl  dhwän. 

27.  Februar  1902.) 


22.  (53)  Klagelied." 


Mehri. 


amor: 


Hadrami. 


1.  hesen  bäli  zäyah  siker  li  min  fer  gä 

2.  galb  fon  di  ritbüh 

3.  ta  hardXi  sigeteh  kaus  wa-gamö  fer  afix't 

4.  wa-mhöl  di  min  sarg  dymel  sdhab  we-tbä 

5.  ica  -  Ber   Bögi   ber    Hamid    minnah   hibet 

wa-fazd 

6.  ber  yejörib  yedgög  iva-yefürik  di  lä 

1.   miken    tem    tehduhem    minh    wa-da-hnöh 
mine  msd 


ays  dlläh  gid  selluh  min  fögi 
bi-gdyr  dd'iva 

si  galil  mastdg  kos  as-sahäb  taki 
ica-l-mihel  min  serg  lägga  sahäb  ydgrub 
wa-Bin  Bägi  bin  Hamid  mtnnuh  höf 

ica-ga'rif  yecldug  wa-yafük  al-idmdn 
ketir  minnahum  yesrudon  minnuh  n  ä  yeg- 
der  'dla  si 


1.  Warum  hat  mein  Herr  ihn  genommen,  mir  entrissen  von  der  Erde? 

2.  Das  Herz  zuerst  wurde  ohnmächtig, 

3.  Bis  es  in  einer  Weile  mit  Sehnsucht  erfüllte  der  Wind  und  der  Schatten  auf  den  Wolken 

4.  Und  der  Regenhimmel  von  Osten  her  Wolken  machte.     Und  es  -wandte  sieh  ab. 

5.  Und   Ben   Bägi  ben  Ahmed,   vor  ihm   ist  Furcht  und  Schrecken. 

6.  Schon  versucht  er  es,  er  zermalmt  und  zerreibt  die   Rippen 

7.  Ihr  Viele  flieht  vor  ihm,  und  er  drückt  darnieder! 

1  ,die   Gesamtheit',   wie   oben  S.   150,  1,   hadr.  fag&r   sü>t  die  Etymologie  des  Wortes,  eigentlich:   die  Kind. 
.St  am  nies)  (Mtixek).  -  Lies  iagWi,  er  schimpfte  sich?     Bsm,  Glo  Vor  und  nach  bildet  det  Berg  Difgäut 

die  Grenze  auf  ferne  und  nahe.  '  All'    Lasten  legte  er  auf  ein   Kamel,  ohne  deren  Gewicht  und  Überhängen  zu 

iken.  \&ddid    ManähilJ  er  bildet  die  Grenze  hadr.  yutitd     Hm;,.  Glosse  .  otweder  auf  Bil 

selbst  •Hier   auf  jemand,  den  er  getötet  hatte.     l>i.'    Übersetzung   mancher  Verse   (so  z.  B.  V.  2)   ist    höchst    ansicher,   das 
r.  enthält   bisweilen   nur  kurze   Glossen   (V.  2  U.  9)   und   weicht   vielfach   vom   Mehri   ab     MÜLU 


23,  24.  Lob  des  Mesar  und  Lob  der  Hadijab.        II.  Lieder.  169 

8.  wa-s-salimi  tar  gaus  kobi  se  humü  sard        ica-sallemi  fi  jebel  gous 

9.  tetamüten  nehim/r  de  li  berdlj,  säbyd  yafaubbün 

10.  tarahdysen  sebiyöt  hallähen  säbiyät 

11.  läzerömeh    hu    ica-het   mizalba   shäum   hod       delfyin  dnä  iva-ente  matdmä  bagdyt. 

(sanh,  her  yasakor,  23.  Februar   1902.)  (27.  Februar  1302.) 

8.  Und  Sallemi  auf  dem  Gaus-Berge,  geh  mit  mir  zum  schlechten  Wasser. 

9.  Ihr  dürstet  und  wir  gießen  aus  (das  Wasser);  sie  sind  kriegsgefangen. 

10.  Laß  sie  los,  die  gefangenen  (Frauen). 

11.  Jetzt  werden  wir,  ich  und  du,  warten.     Was  willst  du? 

Das  Gedicht  Hein  57  lasse  ich  weg,  da  Hein  selbst  sagt :  ,Dieses  Gedicht  ist  hoffnungslos  verworren 
und  kaum  irgendwie  richtigzustellen  noch  zu  übersetzen'  (Müller). 

23.  (6  7)  Lob  der  Mesar. 

Mehri.  Haglrami. 

1.  hay  medit  mcüiazbahdt  kds  sdbbah 

2.  serzöt  li-bo  fon  hiberzdt  tafük  el-bdb  min  el-hasd 

3.  te  ber-i  selelk  wukö  nhndk  sdt  gasid  sellM  sd'ah 

4.  gahbt-ni  gauin  aha  be-trät  ja  fi-l-jof 

5.  wa-tdd  di  sdbür  tdr  e  micejhdt  wdhid  yestif  fög  al-gdr 

6.  wa-Mesar  ar  jitt  am  bet  Sarhdt  hörmah  ismaha Mesar  tdyyibah  min  betSerhät 
"'.  bed  sink-is  taur  bi-dyni  al-dät  kud  suft  mdrrah  wdhid  bi-'dyni 

8.  öbed  la-hdyn  hamu  bedett  biyüt  taht  wa-l-md  hdli 

9.  iva-amel  hize  min  gayr  sirwä't.  ica-l-dmal  yetld  bi-ld  md  iva-bi-ld  %ddn. 

(sa'd  bei-  muhdmmcd  von  seyer,  4.  März   1902.)  (4.  März  1902.) 

1.  Willkommen  Wind,  am  Morgen  wehender, 

2.  Er  schneidet  gegen  die  Türe,  zuerst  zu  Tal  stürzend, 

3.  Als  ich  schon  aufgebrochen  war,  warum"?  eine  Weile 

4.  Es  kam  zu  mir  der  Haufe  wohl  mit  plötzlichem  Überfall 

5.  Und  einer  blickte  auf  die  Zufluchtsstätte 

6.  Und  Mesar  ist  nur  hübsch  vom  Hause  Sarhät. 

7.  Schon  sah  ich  sie  einmal  mit  meinem  Aug  beim  Christdorn. 

8.  Jenseits     ...     ist  das  Wasser  süß 

9.  Und  das  Saatfeld  sprießt  ohne  Schöpfwerk. 

24.  (68)  Lob  der  Hadijah. 

Mehri.  Hacjrami. 

i-  sef  wa-d  hidüsk  bi-haleb  d-ishät  md  fina  has  fid-hald  md-na  Hnd  an-näs 

2.  Hadijah  bir  Sa'd  tkobi  asett  Hadijah  bint  Sa'd  tatla'  mitl  an-ndhl 

1.  Sieh,  sobald  ich  von  Sinnen  bin,1 

2.  Steigt  Hadijah,  die  Tochter  Sa'ds  auf  wie  eine  Dattelpalme; 

1  Sobald  ich  durchgegangen  bin  mit  der  Leber  des  Zornes  (?) 
W.  Hein,  Mebri-Texte.  J2 


170 


II.   Lieder. 


25.   Xatursckilderung. 


3.  se  as  sibär  dillis  adät 

4.  sihnes  hayds  wa-t-te  gay  ig  dt 

5.  v:u-guw6mer  sakek  bacl  li-sen  fiagdt 

6.  rayt-hü  Tc-Mehdmd  le-sbaldeh  Seid 

7.  bi-mahdafä  iva-le  sinwizät 

8.  wa-lä  beh  sihi  le-btöre  le-Sd'd 

9.  yenegdim  lük  in-et  algdt 

10.  he  tebüdis  Id  ivagäyte  bednl 

n.  sertdmk  senet  wa-mdd  famhdt. 

(sa'd  her  muh.dmm.ed,  4.  März   1902.) 


hi  mitl  sd'iyah  'aleha  al-amdna 
sihnet-ha  bu-ges  hattd  Jedffet 
wa-lehdn  meskük  yedrdb  fdguh  geddiim 
rdyt-ak  Muhdmmed  bddrubuh  Sdah  (\.  Sd'd) 
bi-rijl  nemsik  es-siyüf 

wa-lä  bi-s-sefi  netbdrrd  lalth  saa  (\.  Sd'd) 
yeriiddu  'alek  in  antd  gasim 
dnta  mdnta  ihn  'ammeh  icagat  bid'ah 
yöm   sdret    el-hdrmah   seneh    luiim    ica-l- 
gdlb  sdr. 

(-1.  März  1902.) 


3.  Sie  ist  wie  ein  Boot,  auf  dem  anvertraute  Waren  sind, 

4.  Er  belädt  es  mit  Waren  bis  zur  Genüge 

5.  Und  die     ?     sind  geschlossen,  schon  ist  auf  ihnen     ? 

6.  0  wäre  ich  doch  mit  Muhammed,  daß  ihn  niederschlüge  (?)  Sa'd 

7.  Mit  dein  Fuß  und  nicht  weicht  er  zurück  (?) 

8.  Und  nicht  ist  bei  ihm  ein  Schwert,  daß  er  übertreffe  den  Sa'd. 

9.  Sie  streiten  gegen  dich,  wenn  du  unerfahren  bist. 

10.  Er  ist  nicht  hart,  es  wird  eine  Neuheit  werden  (?). 

11.  Ich  bin  gedehmütigt  ein  Jahr  und  der  Trotz  ist  gebrochen  (?). 


Mehri. 

1.  wn-Sd'd  sügüs  mbol  karer1 

2.  la-fäg*  Zigdyt  ballt  harer3 

3.  wa-gire  mäkid  l-tduwwek  nser 

4.  wa-Yiberirn  gaieh  wa-bid  Gatmer 


5.  we-t-ti  tegeicim  auli  di-Niher 


25.  (7i)  Naturschilderiuig. 

Hadrami. 

wa-Sa'd  sdr  rdwwah 

la-ivddi  Zigdyt  fi-bildd  el-Hirezi  mitl  al- gär 

yesir  sib  tduw-ak  habb 

ivddi  Yiberim  fi-bildd  ez-Zuwidi  bagd  ya- 

mürr-uh   wa-sdb    Gatmör  fi-bildd  ez- 

Zuwidi 
tdtlci    al-jebel  fög   icädi  Niher  fi-bildd  az- 

Zuwidi 


1.  Und  Sa'd  ging  am  Frühnachmittag,  der  Verständige  des  unvermuteten  Angriffs, 

2.  Daß  er  eile  zum  Tale  Zigayt,  der  Herrin  des  Wassergemurmels, 

3.  Und  er  stieß  auf  die  Schlucht,  daß  ich  jetzt  enteile.4 

4.  Und  das  Tal   5Tiberim  überschritt  er  und  die  Weiße  von  Gatmer. 

5.  Und  als  du  hinansteigst  den  Beginn  des  Tales  Niher, 

1  karer  arab.,S  plötzlich  laufen  (Hein,  Glosse).  8  feg  (Wurzel   Jj)  hadr.j^o,  beduin.  wäfag   (Hein,   Glosse) 

a  ItarUr,  die  schwache.  Aushöhlung  an  der  Seite,  der  W&dis,  die  länger  oder  kürzer  ist  und  sich  häufig  wiederholt  (wahr- 
nlieh  durch  Anschwemmung  ihr  Wadis  entstanden),  han'r  sin;,',  badr.  hajijah.  In  allen  "Wallis  des  I.lai.lraniiit.  sagt 
Mii  allim,  gibt  es  an  den  Seitenhängen  vier  Höhlenzeichen  übereinander.  Die  unterste  Aushöhlung  beißt  gär,  darüber 
säg  *'-■*>>  darüber  Ijnjijah  und  endlich  ('"./''  Was  darüber  bis  zur  Bergspitze  ist,  heißt  duheg  jti.  Das  Bergplateau 
beißt  mgad  j^s.";  die  Bergerhöhung  von  diesem  Plateau  aus  heißt  ("<./'/.;  einzelne  kleine  Erhebungen  heißen  g&rah  sg.,  sie 
kommet                   '  vor.     Der  Berghang  zwischen  gär  und  säg  heißt  dira    £),}  (Hein,  Glosse).  '   Bein,  (Messe  sagt: 

,kad  ei  bnell;        '       | \irt  mäkid  er  eilt  schnell*.     Was  richtig  ist,  weiß  ich  nicht  (Müller). 


26.  Ein  Ruderlied.  II.   Lieder.  171 

6.  iva-soni  e  gcV  haze  iva-Gamarer  yesüf  al-gä  loa-Mfrah 

7.  am  tesrahdum1  mete  (&u)  di-naser  in  kdn  ja  mtdr  yehrüj  hasis 

8.  we-häy  bi-medit  yemö  därir  wa-hdyya  bi-l-habüb  al-ydm  ketir 

9.  si-s  tabb'2  gamtdr  we-lbüd  himer  flha  sahdb  al-hdyt  wdfyid 

10.  loa-mddd  ba-gdym3  toa-ddlla-hum  bi-gem 

11.  hardna  atalaug  wa-äymel  nzer  bdd  atldg  wa-legga  söl 

12.  wa-s-sobel  gafüd  mineh  tverwer  ica-s-sahdb  habdt  xceswed 

13.  wa-hiröh  di  ber-hdul  azüm  e-l-giyer  ica-rds  as-sel  laggd  ketir  bä  yezid 

14.  te  ber-ah  gaddb  tayon  we-kdir  ydm  küduh  kebir  yesitl  at-turdb 

15.  wa-älmeh  hell  la-kddueher.4  ica-'aldmah  yahil  lä-tül  Yanralc. 

{bahit  her  mus&llam,  5.  März  1902.)  (6.  und   7.  März   1902.) 

6.  Siehst  du  das  Land:  Felsblöcke  (Erhöhungen)  und  Gruben. 

7.  Wenn  es  regnet,  ist  es  reich  an  Tieren.5 

8.  Und  willkommen  Wind  heute  des  Treibens;6 

9.  Mit  ihm  entschwindet  das  Gewolke  und  es  schlägt  die  Röte 

10.  Und  es  dehnt  die  Wolke. 

11.  Nun  entlädt  es  sich  und  macht  den  Gießbach 

12.  Und  der  Regen  kommt  herab,  eine  dunkle  Gabe, 

13.  Und  der  Kopf  des  Regenstromes  macht  sich  daran  überzufließen, 

14.  Bis  er  schon  aufwallt,  lehmig  und  trübe. 

15.  Und  seine  Spur  verbleibt  während  aller  Zeit. 

26.  (73)  Ein  Ruderlied. 

Alle  Verse  beginnen  im  Mehri  mit   irjä   bö  öhe  ja  und  schließen  mit  höbeyl  ayr  ja.  So  z.  B.  V.  1  u.  2: 
irjä  bö  öhe  ja,  läzeröm  hannüt  min  zabh,  höbeyl  ayr  ja 
irjä  bö  öhe  ja,  tari  garimüt,  höbeyl  ayr  ja 
Der  Beginn    eines  jeden  Verses   im  Hadrami  lautet:    nirja    ö  erja;   das  Ende:  hohes  arja  .     hübes 

ist  der  Ruf  der  Bootleute  beim  Tauziehen. 
Mehvi.  Deutsch.  Hadrami. 

1.  läzeröm1      hannüf      min     Sie  färbt  mit  Henna  am  Morgen.  nerjä'  delhinVi  hdnnat  min 

zabh  as-snbh 

2.  tari  garimüt*  Auf  dem  Kopfe  min  fSg  er-rds 

3.  sirüg  wa-hüd  Kamm  und  Haarabteilung10  masdt  bi-msiit 

4.  ica-nabul  hiröh  Und  schüttelte  das  Haupthaar11  xca-neffad  räsuh 

1   Hier   scheint   es   Hein  als  Verbalform  zu  fassen;  in  der  Glosse  teilt  er  es  in  tei -f-  rafydum  ab  und  übersetzt:  ,es 
plätschert   der   Regen'  (Müller).  -  Im  Hadr.  sagt    man:    rijäl  tabb,  der  Mann   geht  geradaus  (Hein,  Glosse);  Hein 

versucht  gam  +  tar  ,es  fliegt  die  Wolke'  zu  lesen  (Müller).  3  Auffällig,  aber  nicht  vereinzelt  ist  die  kürzere  Zeile 

ohne  Reimwort.  Vgl.  ob.  S.   159,  Z.  8  (Müller).         4  Für  la-kal-deher  (Hein,  Glosse).  5  Hadr.  , kommen  die  Kräuter  her- 

vor' (Müller).         '"'  Mir  unverständlich  (Müller).  7  Zuerst  lüzerome,  bei  einer  Wiederholung  läzom.         s  Man  könnte 

fast  geneigt  sein  anzunehmen,  daß  das  Lied  ursprünglich  gereimt  war.  Mit  leichter  Umstellung  erhält  man  noch  die 
Reime  1.  hannüt,  2.  garimüt,  3.  hihi,  5.  Iiinid,  6.  mahtabüt,  7.  hagäut,  8.  kahditl,  10.  gamaygimot,  18.  mejilt&t,  19.  ma'jibüt, 
26.  magelüt,  41.  beliyot,  45.  lagahdut,  51.  magatibot.  —  Das  Lied  ist  dann  vielleicht  erweitert  worden,  wobei  die  Reime 
auseinandergerissen  wurden.  Vielleicht  gehören  auch  die  Reime  13.  bor  16.  Sür,  17.  hin-,  22.  Sur&i;  23.  Debür  zusammen. 
Eine  andere  Reimgruppe  scheint  von  V.  52  ab  vorhanden  zu  sein:  53.  ivaldyt,  55.  dayt,  58.  zayd,  62.  rayt,  63.  kar&yt  (Müller). 
9  Zuerst  far  gerimüt.  10  Richtig:  kämmte  er  und  teilte  das  Haar  ^Müller).  u  D.  h.  er  schlägt  mit  einem  Stäbchen 
das  Haar.  12  Entspricht  dem  läzerom  des  Mehri  und  gehört  nicht  zum  Vers,  sondern  kennzeichnet  den  Anfang  des 

Ruderliedes.     Der  Mehri-Vers  hat  durchschnittlich  5  Silben  (Müller). 

22* 


172 


II.  Lieder. 


•2i5.  Ein  Ruderlied. 


5.  iSlllk    lifi   hnä'1 

6.  tar  mahfabüt 

t.  Mtim  lifs  hagdut 

8.  ba;/)i   Kabdüt  wu-Z6m 

9.  mah   di   Sigiträ 

10.  toad  gamaygimöt 

11.  Mbbuk  tar  day'r 

12.  hal  köli  yijdyr 

13.  zamm  jjanbiyyet  bor 

14.  auwiysi  min  dimä 

15.  yesyür  bi-gdr  skdn 

16.  we-s-xanai  Sur 

17.  debbarät  al-hür 

18.  iük  nr/'i.s   mejlUiiV 
i!».  hälyet  mdjibüt 

20.  w&yl-is"  nrfna  wayl 

21.  mm  5"e^ö6  eWe7 

22.  fugüden  ar  Surür 

23.  6a5tZ  rce#a£  wa-Dbür 

24.  wfyl-is  as  tdmil 

25.  Bökor  de-k-Keiciron 

26.  <ie4  magelüt  hätems 

27.  wa-Shamite  gd'd 

28.  hümek  adu  le-s-Üntt 

29.  w6-Ber  Belhdf 

30.  smä/'  we-mtid 

31.  //"/'  ////«  ra'&fis 

32.  iva-habber  lä-'dtid1 

33.  6er  amürk  hük 

34.  miken  yeden 

35.  /*e£  thöma  Id 

36.  we-lhit  äegrdur 

37.  Wa-llln'in-iji 

38.  hib-kum   mtdhfe 

39.  "■/■-, ,(i^/'i/  hiröh 
bdli  Ms  tibiWc 

4i.  f/V.  /  beliyöt 

ad  'l-fi'hi  Jp.dd.ur 
e-l-le  böni  did 


Radix  rdd. 


D 


Ich   legte   auf  dich   den  Wasserschlauch 

Auf  das  Brennholzbündel. 

Der  Siegelring  fiel  auf  sie, 

Zwischen  Kabdüt  und  Zorn. 

Butter  von  Soqotra 

Fieber  des  Kopfes 

Ich  stieg  auf  die  Hausterrasse 

Beim  Winde  geht  er  vorbei. 

Gib  das  starke  Seitenmesser 

Ein  Boot  ohne  Segeltau 

Es  geht  ohne  Steuer 

Und  die  Boote  von  Sur 

Sind  verankert  im  Hafen. 

Mit  dir  ist  eine  geschmückte  Braut. 

Der  Silberschmuck  ist  herrlich. 

Wehe  dir,  wehe! 

Vor  den  Seelenkämpfen  der  Nacht! 

Wir  sehnen  uns  nach  Sarür 

Nach  dem  Dattelpalmenwald  und  Debür. 

Wehe  dir,  da  du  machst. 

Bäkrah  ben  Kaurän 

Bei  geröstetem  Ta'äm  verbringst  du  die 

Nacht 
Und  würgen  wird  die  Kehle. 
Ich  träumte  vom  Feind  im  Schlaf. 
Und  Bin  Balhäf. 
Er  schlief  und  streckte  sich  aus. 
Laß  uns  beraten 
Und  keine  Nachricht  kommt 
Ich  habe  dir  schon  gesagt 
Vieles  schadet 
Du  hörst  nicht 
Und  nicht  stehst  du  fest 
lud  meine  Kinder 
Kuer  Vater  wird  abends  kommen. 
lud  er  schüttelt  den  Kopf 
Gotl   mache  es  ihr  leicht 
Noch  gibt  es  Unglück. 
Noch  sind  die  Brüder  zugegen4 
1  "inl  die  Söhne  des  <  >heims 
ttographie  aus  V.  9  |  Mi  i.i 1 


sallet  lis  gerbah 
min  fög  al-hatdb 
hat  im  'ale-ha  sagdt 
ben  wddi  Kebdeh  tva-Zöm 
samn  Zogöträ 
ward,    hümmat   Zogöträ  - 
tilit  fög  ar-rem 
Hnd  ar-rih  yamürr 
'u 't< nih  jenbiyyah  gaiciyyah 
bedin3  bi-gdyr  demdn 
yesir  bigdyr  sekkdn 
wa-bgdl  Sur 
mudebberdi  al-hür 
ma'dk  'arüs  mejUyyah 
hdliyah  mäjibah 
yd  wtl-is  min   wel 
min  sugnb  al-h'l 
fegede-nä  surür 
bacd  ndhl  wa-dbür 
yä   wtl-is  yöm  taleggui 
Bäbah  bin  Kaurän 
cdla  H-gdli  bdtet 

'äla  sahnt  al-hdlg 
hilimt  'ii'hl  'lila   i  ii-nöm 
wa-bin  Balhäf 
ni'iiii  wa-tmidded 
hal  nihd  netsdu 
wa-l-habe~r  yerjd? 
kud  gult  '    Jak 
ketir  yadür 
inta  md  tismd' 
wa-ld  inta  testagir 
wa-'iydli 

abü-kum  bä-yddwi 
wa-ndbba  er-rds 
rdbbi  yehauwin-ha 
'<}(/   i  l-ij,  liydt 
'(/(/  ahwdn  hddrau 
w-ld  Hydl  al-dm 

Bin  kl.  Iboot,  4  Von  liiii   ab  von  mir 


27.  Der  freche  Dieb. 


II.  Lieder. 


173 


44.  bdli  bis  tilgüh 

45.  ad  el-lagahdut 

46.  ydllo  bi-hüt  auicär 

47.  yismä"  toe-ld  yebsdr 

48.  täjir  hinük  bun 

49.  wa-hinülc  mergahdt 

50.  sdrwi  di  rikob 

51.  iliyek  magatibot 

52.  iva-maseybili 

63.  tdniak  beh  icaldyt 

54.  arene  gaioi 

55.  yellahdg  dayt 

56.  wd-ber  ga-y  fett&n 

57.  «//i  wa-ld  groy 

58.  £d#  (tar-de)  yebni  zayd 

59.  $(2cfc'  wa-märdm 

60.  (£/?'  kürabed 

61.  al-mahdif 

62.  rdyt-ana  yd  rayt 

63.  hödim  Bä-kardyt 

64.  hdyya  bi-mdit 

65.  wa-ma'segat  kos 

66.  rayt-i-hü  sebb 

67.  la-delefk  hat  e  bob. 

(jam'än  ber  sad,  6.  März   1902.) 


Gott,  mache  sie  schwanger 

Noch  war  sie  nicht  schwanger 

He!  ein  blinder  Fisch 

Er  hört  und  sieht  nicht 

Bei  dir  ist  ein  reicher  Mann 

Und  bei  dir  ist  Ware 

Sarvipflanzen  für  Kamele 

den  mit  Geräten  beladenen 

Und  gelbe  Hirse 

Deren  Geschmack  bitter  ist 

Nur  daß  er  kräftig  ist 

Er  erreicht  den  Kiesstein 

Sie  erinnern  sich  meines  Brudersohns 

Er  ist  heiser  und  spricht  nicht 

Darauf  baut  ein  Fisch 

Hädi  und  Maräm 


0  könnte  ich,  o  könnte  ich 

Sein  ein  Sklave  der  Bäkiret 

Gegrüßt  sei  Nordwind 

Und  die  Geliebte  des  Nordwindes 

0  wäre  ich  auch  jung 

Daß  ich  vom  Tore  herunterspringe. 


rdbbi  bihä  tdhbal 
'äd-hä  mä-hiblet 
ydllah   bi-hüt  aivar 
ySsmd  wa-ld  ydbsar 
tdjir  "indak  bun 
wa-indak  mergahah 
s&rwi  hag  er-rikdb 
döläk  muhammalät 
wa-l-musäybili 
tadmtuh  c6f 
gayr  iva-hü  gawi 
yelhdg  al-hasd 
weled  ahüy  tfdttan 
ica-dür  fsoj  'ald  l-kaldm 
fög  yebni  sid 
hälhal  md'ramah 
an   yekän    hol    abed    al- 

wdget 
yegfiz  min   al-bdhr 
rdgtana  yd  rayt 
h<)äim  Bd-kirU 
hdyya  bi-l-kos 
iva-mdasügah  al-kös 
rayt-and  sebb 
agfiz  min  al-bdb. 

(7.  März  1902.) 


Zu  diesem  Gedichte  finden  sich  noch  Glossen  von  Heins  Hand,  die  ich  hier  nur  in  Auswahl  gebe:  Z.  1  höbeyl 
von  habal  reden;  ayrja  wiederholt  den  höbet  d.  h.  die  Rede.  Der  Anfang  soll  heißen:  irjä  buh  irjä  =  rudd  el-kahbn.  —  Z.  2 
gerimüt  hadr.  gümgumah  Scheitel  mit  Haaren;  ohne  Haare  hadr.  gärhah,  mehr,  jelhät.  —  Z.  3  ljud  Scheitellinie,  wenn  die 
Haare  nach  beiden  Seiten  abgekämmt  sind.  —  Z.  4  (hadr.)  neffad  (so)  er  schlägt  die  Haare  mit  einem  Stäbchen,  manhuz 
genannt,  das  gewöhnlich  schwarz  ist.   —  Z.  9  Soqotra-Butter  (vom  Schaf);  bekannt  ist  auch  die  Zafär-Butter  (vom  Rind). 

—  Z.  10  Fieber  ist  im  Hadr.  werd.  Im  Hadramant  ist  das  Fieber  von  Soqotra  und  des  W.  Msila  berüchtigt.  Fieber 
heißt  im  Mehri  johl,  wad  =  werd?  —  Z.  1 1  subbuk,  hadr.  geba  (1.  leba  M.).  —  Z.  13  'ali:  ,er  stieß  das  Seitenmesser  heftig, 
er  tötete'.  — -  Z.  11  demttn  Segeltau.     auioeysi  ist  etwas  größer  als  ein  beden  (aweysiyyeh);  bgal  pl.  von  bdgleh  große  Sa'iyeh. 

—  Z.  10  Sür  ein  beled  bei  Maskat  gegen  Zafär  zu.  —  Z.  21  Sugüb  pl.  von  Sagb  Sorge.  —  Z.  25  Bokor  =  Be/cor  Manues- 
name.  —  Z.  27  Sahm  el-halg  Luftröhrenverschluß,  mehri  gäd  (mit  d)  Kehle.  —  Z.  34  testagir  du  gestehst  (legräur).  — 
Z.  39  Lies  statt  nabba  im  Hadr.  nabAl.  —  Z.  40  tibilel  (so!)  Gott  möge  es  ihr  leicht  machen.  —  Z.  43  wallebtmi  lies  viel- 
leicht walhabän;  hadr.  tahbel  kinderreich  machen.  —  Z.  46  Bettlerruf:  Gott  gib  mir  einen  blinden  Fisch.  —  Z.  G3  Bä- 
Jciret  ein  zu  Sehnt  begrabener  Heiliger.     Die  Familie  heißt  al-Bäkiret. 


27.  (74)  Der  freche  Dieb. 


Mehri. 

l.  dmür :   gayj   tdd  jihem 
min    al  hibhe.    te    bereh    bi- 


Deutsch.  Hadrami. 

1.  Er  sagte:    Ein   Mann  ging  1-    gdl:     rijjdl    icähid    sdr 

fort   von   seinem  Vater.     Als  er      min  'ind  ahn/t.    hattd  kudlih 


174 


II.   Lieder. 


28.  Jirnan  und  29.  der  Agabit-Vosiel. 


horim,   kus  gayj  di  yehürig. 

2.  dmür :  .tehurig  gaut  di 
hdbü ;  tehirgis  le-Msen  ?l  dm  ü  r : 
,furagak  ti-s  giydk/1 

3.  dmür:  ,hidim  la-hndfk! 
dmür:  Jjadmöne  la-hnöfi  Id.1 
dmür:  ,'dd  wuköthdmtehirig?' 
dmür:  Jtzdk  hdd  e  lä.' 

4.  as  dmür  wutakm,  yeldtg- 
eh  wa-jihem  min  hineh.  te 
her  eh  mekon  riheg,  ymcdfgem2 
härmet,  as  her  wufgdys,  zdli. 
gazdut. 

(fälih  her  miisallam,  0.  März   1902.) 


schon  auf  dem  Wege  war,  fand 
er  einen  Mann,  der  stiehlt. 

2.  Er  sagte:  ,Du  stiehlst  die 
Nahrung  der  Leute.  Warum 
stiehlst  du  sie'?  Er  sagte:  ,Ich 
habe  sie  gestohlen,  ich  war 
hungrig'. 

3.  Er  sagte:  , Diene  für  deine 
Seele  (=  für  dich)'.  Er  sagte: 
,Ich  werde  nicht  für  meine  Seele 
dienen'.  Er  sagte:  , Warum  willst 
du  stehlen'?  Er  sagte:  ,Ich 
fürchte  niemanden'. 

4.  Wie  er  so  gesagt  hatte,  tö- 
tete er  ihn  und  ging  fort  von  ihm. 
Als  er  schon  an  einem  fernen 
Ort  war,  begegnete  er  einer  Frau. 
Wie  er  schon  sie  begegnet  hat, 
betete  er.     Es  ist  zu  Ende. 


fi-t-tarig,  hdssal  rijjäl  yesrig. 

2.  guluh:  ,tesreg  gut  an- 
näs;  tusrug  l-eysP gdl:  ,seregt- 
üh.  juct.' 

3.  gäluh:  ,hudüm  li-ncfsakr 
gäluh:  ,mä  bä-dhdum  'dla 
nefsi.'  gäluh:  ,dä-ki  bagdyt 
tesrugf'  gäluh:  .mäßzi't  had 
e  la.1 

4.  yöm  gäl  hdkada,  gatdl- 
uh  wa-sdr  min  "mduh.  hattd 
küduh  makän  bald,  yuwäfig 
hörmah.  yöm  lüäfaghä,  sdlla. 
dngasat. 

(7.  März  1902.) 


3. 
1. 
5. 


1. 

2. 


28.  (75)  Jiman,  der  Häiigebauch. 


Mehri. 


ddi,  hibi,  ho   Jimdn   hefrar   bäl  hangaddut 
hthar  yewurüd  di-humü  wa-yidwira  bägdut 


Haijrami. 

'dd  abü-y  dnä  Jümän  sebah  rabbi  bütnuh 

tanaggadat 
as-sebah   yesir   'ind    al-mä    bd-y6Srab    min 

al-hisi 
as-sebah  dsluh  zen  wa-gajar  li-mdnjäbuh 
wa  limmi  mä  tägleb  mä  tedfur  ma  td'si 
matd  mä,  jd  al-hdyr  fiha  sewd  fdset. 

(7.   März  1902.) 


hehar  duwöreh  jid  wa-gaföre  di-bäh-ndkdut 
ioa-hä~m6y  tehüdif  lä  wa-l-iirükid  ba-l-azdut 
te  men  al  hdyr  gahdyb  bis  kiri§  nzahdut 

(fälih  her  musällam,  6.  März   1902.) 

1.  Noch,  mein  Vater,  bin  ich  Jum'an,  der  Alte,  der  Herr  des  Hängebauchs,3 

2.  Der  Alte  geht  zum  Wasser  und  trinkt  aus  dem  Brunnen, 

3.  Der  Alte,  gut  ist  seine  Abstammung,  und  er  verzieh   dem,  der  mit  ihm  kam, 

4.  Und  meine  Mutter  widerspricht  nicht  und  stößt  nicht  zurück  und  widersetzt  sich   nicht, 

5.  Als  er  kam  zum  Guten,  war  bei  ihr  die  Eingeweide  entleert. 


29.  (78)  Der  Agabit- Vogel. 


Meliri. 


Hädrami. 


Agaln/*  manwdt  tsafdr*  bidyit 

man  ä<l  h<t<l<l>'il  icase  närit 


ai-tih/r  yasih  sdrha6  kadddbah 

min  yöm  ldduli  subh  wa-M  'ä(d)-tasih 

1.  So  oft  der  Vo^>'l  schreit,  ist  er  ein   Lügner 
•J.  Wenn  es  noch  morgen  ist  und  er  sehreil 

1  Für  jiya'k  (Möller).  -  Für  yuw&feg  (Müller).  Der  Hängebauchige.  '  agalM  im  Harjr.  shariyyah, 

ist  »in  Vopr?l  in  der  Größe  einer  Amsel,  1  Rücken  schwarz,  am  Bauche  grau,  ruft  vor  Sonnenaufgang,  frißt  la'äm  und 
Datteln,  kein  Zugvogel.     Unter  dem   Vogel  ist  hier  eine  Krau  zu  verstehen   (Hein,  Glosse).  4  Li  Mi  i.i.ek). 

farhah ?     ' 


30.  Hälahi-Lied.  II.   Lieder.  175 

3.  wa-hitem  ydsayö1  tkii  lebenit  ica-s-samä  yäbsah  tekün  bedah 

4.  wa-l-Ms  afür,  ice-l-bls  berit2  Id  fiha  gamäm  wa-lä  fiha  berd 

5.  we-l-bis  yeshäub  ica-lä  fiha  sahäb 

6.  loe-sdyh  di-bdrg  we-l-hed  rinnit  wa-ldm'  el-berg  wa-r-rad  mdsi 

7.  we-l-häman  hdul  bäl-eljibit.  wa-lä  simina  as-sel  'ä-yesawivi  al-Ujbah. 

(sälih  her  musällam,  7.  März  1902.)  (10.  März.) 

3.  Und  der  trockene  (klare)  Himmel  ist  weiß 

4.  Nicht  ist  an  ihm  eine  Wolke  und  nicht  ist  an  ihm  eine  Kälte 

5.  Und  nicht  bewölkt  es  sich  an  ihm 

6.  Und  (nicht  ist)  der  Schimmer  des  Blitzes  und  nicht  der  wiederhallende  Donner 

7.  Und  nicht  hören  wir  den  Gießbach,  den  Herrn  des  Getöses. 

30.  (si)  Hälahi-Lied.3 

Mehri.  Hadrami. 

1.  hälahi  lahälho  he  rddüt  min  hejs  hälahi  lahalhö  rdddat  min  al-hätir 

2.  Mihi  Ihälho  sang  wödi  bi-hlse  sang  hälahi  lahalhö  sigrah  wddi  fi-h  asjär 

3.  lodhillihi  Ihälhö  bise  hdmmeh  Lehdut  hälahi  lahalhö  fih  ismaha  Lehdut 

4.  icdhillihi  Ihälho  wödi  di-yelwödi  hälahi  lahalhö  wddi  el-wädi 

5.  wdhillihi  Ihälhö  mesgob  el-fewädi  hälahi  lahalhö  mesgub  al-galb 

6.  wdhillihi  Ihälhö  amirot  heh  hamk  hälahi  lahalhö  gälet  luh  bagdytek 

7.  ivdhillihi  Ihälhö  gdlbehe  he  weyü-k  hälahi  lahalhö  galbi  yahwäk 

8.  ivdhillihi  Ihälhö  drene  megdll  hälahi  lahalhö  gayr  intah  mugil 

9.  wdhillihi  Ihälhö  fegar  geb  henuk  hälahi  lahalhö  al-fdgr  'indak 

10.  wdhillihi  Ihälhö  sebbek  taha?  siyüb  hälahi  lahalhö  sebbit  fog  es-sibän 

11.  icdhillihi  Ihälhö  hdnh  kell  di-hyüb  hälahi  lahalhö  han  Ml  men  hu  häyin 

12.  wdhillihi  Ihälhö  ämr  we  heyehise  hälahi  lahalhö  lAmr  iva-lsä 

13.  wähiU/hi  Ihälhö  rudk  bihi  hejä  hälahi  lahalhö  nedigt  be-Mm  fi-l-ga 

14.  wdhillihi  Ihälhö  alni  fehlt1  tebküt  hälahi  lahalhö  cayn  icähdah  tebki 

1.  hälahi  lahälho  sie  kam  zurück  von  dem  Gedanken 

2.  hälahi  lahälho  die  Sangpflanze,  ein  Tal,  in  ihm  ist    die  Sangpflanze 

3.  hälahi  lahälho  es  (das  Tal)  hat  den  Namen  Lehaut 

4.  hälahi  lahälho  es  ist  das  Tal  der  Täler 

5.  hälahi  lahälho  ein  Aufruhr  ist  mein  Inneres 

6.  hälahi  lahälho  sie  sagte  zu  ihm  ich  will  dich 

7.  hälahi  lahälho  mein  Herz  liebt  dich 

8.  hälahi  lahälho  aber  du  bist  arm 

9.  hälahi  lahälho  die  Armut  kam  zu  dir 

10.  hälahi  lahälho  du  bist  geklettert  auf  die  Ruder 

11.  hälahi  lahälho  er  zerdrückt  jeden  der  schlecht  ist 

12.  hälahi  lahälho  'Ainir  und  'lsä 

13.  hälahi  lahälho  er  (ich?)  schleuderte  ihn  zur  Erde 

14.  hälahi  lahälho  ein  Auge  von  mir  weint 

1  Für  gasayt  (Müller).  2  Für  beridt  (Müller).  3  In   der  Glosse  Heins   heißt   es:    ,Lied   vom   Emir   el- 

bahr'.  4  Für  tiho  tebkü?  Vielleicht  ist  nach  Hadr.  tayt  zu  lesen  (Müller). 


IT»; 


II.   Lieder. 


30.  Hälahi-Lied. 


15. 

17. 

18 

19. 

20. 

21. 

22. 

23. 

24. 

25. 

26. 

27. 

28. 

29. 

30. 

31. 

32. 

33. 

.".1. 

35. 

36. 


däma  frörn  higedhem  hdlahi  lahalhb 

tum  zayrhöb  tum  hdlahi  lahalhb 

wa-rebay-n  sen  fiyu  hdlahi  lahalhö 

sind'  tabhözn  kell  hdlahi  lahalhb 

temuhrthen  hdlahi  lahalhb 

häte  li  yagräyb  hdlahi  lahalhb 

hdtem  he  th/rhöy  hdlahi  lahalhb 

häte  Uli  jerfit  hdlahi  lahalhb 

zabrk  zibhür  hdlahi  lahalhö 

ue-d-husä  genuin r  hdlahi  lahalhö 

i,in  sükaf  he  wathdnnah  hdlahi  lahalhb 

dr  ive-sahli-yis  hdlahi  lahalhb 

iva-megore  M  se  hdlahi  lahalhö 

sagw  he-yls  hdlahi  Inhal  im 

berh  ruwe  timis  hdlahi  lahalhö 

hdtkem  zhet  henhöb  hdlahi  lalmllm 

hdi  helhi  sergäs  Ita'ahi  lahallm 

hat  he  ber  jaun  seh  hdlahi  lahalhö 

seh  bdl  zem  h-6  räut  hdlahi  lahaU/ö 

zemk  deb  d-he  bar  hdlahi  lahalhö 

ad  len  keth  lä  hdlahi  lahalhö 


irähillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
v:dhillilii  Ihdlhö 
irnhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 

wdhillihi   Ihdlhö 

wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
inihilUhi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö 
wdhillihi  Ihdlhö. 

{jihnan  ber  sab,  8.  März   1902.) 


addem'ah  küd  sdl 

tamm  az-zdrb 

iva-ai/yä m  asta ufen 

hin  yistdujaen  kdlla-hen 

hin  fi-hem  jirah 

jib  li  gurdb 

hat  li  tiröy 

liät'i  li  jerf 

sdbrak  min  sabdr 

toa-men  zcasa   keiir 

min   iuhn  'induh 

gayr  wa-astahdbhahä 

wa-bd\l  hü-wa-hi 

sdr  wa-hadd  mahä 

kud  lemeshä 

kamä  al-lukdah 

hat  li  sed  tirgäs 

hat  li  bin  yon  al-kebir 

mdulä  er-rdgabah 

rdbbi  yatik  dib   al-bdr 

dd  mä  jdh 

(10.  März  1902.) 


15. 
16. 
17. 
18. 
19. 
20. 
21. 


hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 

22.  hälahi 

23.  hälahi 

24.  hälahi 

25.  hälahi 

26.  hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 
hälahi 


27. 
28. 
29. 
30. 
31. 
32. 
33. 
34. 
35. 


lahälho  die  Träne  will  hervorquellen 

lahälho  fertig  ist  der  Zaun,  fertig  ist  er 

lahälho  und  unsere  Herren  sind  mannbar  geworden. 

lahälho  die  Handwurzeln  schmerzen  alle 

lahalhö  die  Handgelenke  sind  eitrig 

lahalhö  gib  mir  den  Raben 

lahalhö  gib  mir  den  Sturmvogel 

lahälho  gib  mir  den  Jirtit  (Vogel.  Möve) 

lahälho  gedulde  dich  eine  Geduld 

lahälho  und  sei  viel  sanft 

lahälho  wer  schläft  hat  seine  Ruhe 

lahalhö  und  er  liebt  ilm  eben 

lahälho   und    dann   er  und   sie 

lahälho  er  redet  zu  ihr 

lahälho  schon  hat  er  sie  berührt 

lahälho   gebt   mir  eine  große   Handvoll. 

lahälho  gib  mir  einen  tirg 

lahälho  gib  mir  einen  Sohn   des  großen  Jon 

lahäll  ■   Berr,  gib  ihm   den   Nacken 

lahälho  er  gebe  dir  den   Wolf,  der  in  der  Nacht  gehl 

lahälho  noch  hindert  er  ilm  nicht  gegen  uns. 


31.  0  Wegweiser  und  32.  0  Fiscbnetzholz. 


II.   Lieder. 


177 


1. 

ey  hey  hey 

2. 

ey  hey  hey 

3. 

6y  hey  hey 

4. 

ey  hey  hey 

5. 

ey  My  hey 

6. 

ey  hey  hey 

7. 

öy  hey  hey 

8. 

ey  My  hey 

9. 

&y  hey  hey 

10. 

ey  My  hey 

11. 

ey  hey  hey 

(jum'än 


31.  (10 

Mehri. 

dellll,  yä  älläh  delil 
dellll  her  amiirk  hük 
dellll  meken  yederdur 
dellll  het  thom-(a)i  lä 
dellll  ica-l-tasigraur 
dellll  tca-bar  gay  fettöm 
dellll  sehöwalhd  gayröy 
dellll  §erwi  di-riköb 
dellll  wa-magättabut 
dellll  kel-d-amür  mejnün 
dellll  hdyivel  miztaltbl. 

her  saränj,  bei-  sad,  9.  März   1902.) 

1.  0,  o  Wegweiser, 

2.  O,  o  Wegweiser, 

3.  0,  o  Wegweiser, 

4.  O,   o  Wegweiser, 

5.  O,  o  Wegweiser, 

6.  0,  o  Wegweiser, 

7.  0,  o  Wegweiser, 

8.  0,  o  Wegweiser, 

9.  O,   o  Wegweiser, 

10.  0,  o  Wegweiser, 

11.  0,  o  Wegweiser, 


l)  O  Wegweiser. 

IJadrami. 

iy  hey  hey  delil  yällah  delil 

iy  hey  hey  delil  küd  gutta  lak 

e  he  he  delil  ketir  yadur 

i  he  M  delil  inta  mä  tasma 

e  he  he  delil  ica-lä  tdstagir 

e  he  he  delil  ya  bin  hüy  tafdttan 

%  he  he  delil  tafakkar  l-al-kaläm 

§  he  M  delil  tarig  el-jimäl  min  serwin 

>'  he  he  delil  ica-muhammalät 

e  hi  he  delil  min  gäl  dnä  magrun 

e  he  he  delil  magrun  mustadil. 

(12.  März   1902.) 

o  Gott  Wegweiser 

schon  hab  ich  es  dir  gesagt 

vieles  schadet 

du  hörst  nicht 

und  du  schwärzest  nicht  an 

und  schon  mein  Bruder2  gedenke 

es  läuft  über  ihn  die  Rede 

der  Scherwenweg  der  Kamelinnen 

und  sie  sind  beladen 

jeder  der  sagte  verrückt 

der  Narr  strauchelt. 


Jeder  Mehri-Vers  beginnt: 
Mehri. 

1-  yele  ball 

2-  teda  höken 

3.  mine  wigef 

4.  lad  yehömd 

5.  gay)  edMe 

6.  yegtüri  si-sen 
''■  tdajöben 

8-  teftanögen 

9.  he-mahölä 

10.  la-gasräwwen 

ii-  hamceräuten 

12.  leyye  bäli 

1  Lies  thoma  (Müller). 
W.  Hein,  Mehri-Texte. 


32.  (102)  O  Fisclmetzholz. 

t'y  hohem,  jeder  Hadrami  Vers:  vy  'ud  hdgg-al  jerif  und  jeder   deutsche 
Vers:  0  Fischnetzholz. 


Deutsch. 

O  Fischnetzholz,  0  mein  Herr 

O  Fischnetzholz,  sie  lachen 

Wer  schweigt 

Nicht  mehr  er  hört 

Der  gerechte  Mann 

Er  redet  mit   ihnen 

Sie  lieben 

Sie  sehen  zu 

In  den  Schatten 

Des  Spätnachmittags 

Den  Schwarzen 

O  mein  Herr 


IJarJrairji. 

ey  cud  hdgg-al  jerif  yärdhbi 

yehokum  tadhaken 

in/ 11.  as-sdktah 

ma'ud  yisma 

r/ij'V.   'ddl 

yitkdllam  mähen 

tnhibben 

tetsauiodfen 

bi-d-dildl 

hagg  al  cdsr 

süd 

yä   räbbi 


-  Wohl  richtiger  nach  dem  IJadr. :  Und  meines  Bruders  Sohn  (Müller). 

23 


178 


II.     LlEDEK. 


33.  0  Ostwind. 


13.  het  he  bdli 

14.  het  azize 

15.  wa-nha  mtöne 

16.  nhe  nemtdnyen 

17.  ar  ä  wofi 

18.  we-s-sedödi 

19.  ben  gaböyil 

20.  we-gaboyel 
21    ar  tdtfiten 

22.  ta'i  al-tite 

23.  we-ber  Küddeh 

24.  sefce£  sekkel 

25.  we-thtelfen 

26.  /-r/;  (lirvyib 

27.  we-tisgduta 

28.  be-mahliyus 

29.  sara;i  c&^e 

30.  tgayne  botal 

31.  loe-hewiciyen 

32.  wiw?  jimd't-se 

(j&m'än  her  sarönj  l>tr  s'ad, 
9.  März  1902.) 


Du  bist  mein  Herr 

Du  bist  der  Mächtige 

Und  wir  werden  sterben 

Und  wir  erbitten 

Nur  Festigkeit 

Und  Frieden 

Zwischen  den  Stämmen 

Und  Stämmen 

Nur  stellen  sie  auf 

Einer  dem  Andern 

Und  Ben  Küddeh 

Er  holt  sich,  er  holt  sich 

Und  es  gehen  aneinander  vorüber 

Über  dir  die  Hiebe 

Und  sie  durchschlagen 

Den  Kettenpanzer 

Und  der  (Wind)  Scherwen   beginnt 

Wird  es  schlecht 

Und  es  ist  übel 

Von  ihrer  Gesamtheit 


änta  rdbbi 

änta  caziz 

ica-nihd  bä-nemüt 

wa-nihd  natmänna 

gdyr  wäfi 

wa-s-sülh 

beyn  al-gabuyil 

wa-l-gabäyil 

gayr  tajiben 

icdhdah  la-wdhdah 

ica-bin  Küddah 

tasdkkel  takikkal 

wa-iatkdlafen 

lak  ad-dardyib 

wa-tasug 

sdbaka 

serwi  mä  tärdbi 

al-hauwin 

we-yhitiowin 

min  jamd'atuh. 

(12.  März  1902.) 


33.  (103)  O  Ostwind. 

Jeder  Mehri-Vers  beginnt:  ey  he  gddüm,  jeder  Hadrami-Vers:   ey  hey  la-jdnb  al-mdsrig  und  von  V.  ."> 
ab  wie  es  scheint  sdba  lud,  jeder  deutsche  Vers:  O  Ostwind. 


Mehri 

1.  ey  he  gddüm  ber-si  min  halset 

2.  ey  he  gddüm  mingatemahaut 

3.  ey  he  gddüm  tul  al-markäzbls 

4.  ey  he  gddüm  wa-l-ma'süt  de-hdgr 

5.  '7/  /"'  gddüm  zol  kowi  zel 

7  he  gddüm  vc-l-kirbet  tahefs 
'/  he  gddüm  les  kerim  humür 


Badrami. 

ey  h("y  lajdnb  al-mdsrig  kzid-ha  min  al-hahah 

mä  hdssalet  minnah  st 

tül  md  fihd  mdrkaz. 

wa-üd  al-mdsut  md  hi  hdyr 

sdba  'ud  al-barosi  kowi 

sdba  cud  kerböt  fdharet 

sdba  'ud1  illa  ddan  ar-rab 


1.  0  Ostwind,  o  Ostwind,  schon  ist  er  vom  Ende 

2.  0  Ostwind,  o  Ostwind     'las  Boot  ist  von  allen  Dingen)  entblößt. 

3.  (In)  der  Länge  (der  Zeit)  ist  kein  Mast  in  dir 

4.  Und  nicht  ist  das  Fischschlagholz,  das  gut  war. 

5.  Es  hört  auf  das  Ankei'-Schwimmbolz  ein  Aufhören 

6.  Und  nichl   das  Anker-Schwimmholz  erscheint 

7.  ^\'.■ls  de,-  Edelmütige  (Gott)  befiehlt 

Mi  hier  ab  durchwegs  zu  wiederholen  ist,  gehl  aus  dem  Ms.  nicht  mit  Sicherheit  hervor  (Müllbb). 


34.  Strickspannen. 


II.   Lieder. 


179 


8.  ey  he  gädüm  dul  bäli  dul 

9.  ey  he  gädüm  gdfere  zallat-k 

10.  ey  he  gädüm  wa-s-sanöbeg  red 

11.  ey  he  gädüm  min  hafer  gilub 

12.  ey  he  gädüm  hat  le-hl  habllt 

13.  ey  he  gädüm  min  hoblet  gallub 

14.  ey  he  gädüm  hdte  zöwar  hat 

15.  ey  he  gädüm  hdte  li  ma'teg 

16.  ey  he  gädüm  wa  ma'teg  gannun 

17.  ey  he  gädüm  hdte  ll  bathat 

18.  ey  he  gädüm  zöwef  di  di-hjol 

19.  ey  he  gädüm  hdte  Üben  hat 

20.  ey  he  gädüm  dlk  ä  z-zäga'dyt 

(jum'än  ber  sardnj  ber  sa'd,  9.  und  15.  März  1902.) 

mein  Herr,  führe 


sdba  'ud  yedül  alläh 
sdba  'ud  yagfir  azzälah 
sdba  'ud  iva-s-sanäbtg  rdddet 
sdba  'üd  mina  l-hufra 
säba  'üd  hat  li  hablit 
sdba  'üd  gdffa  minnuh 
sdba  'üd  hat  al  hdjrah  hat 
sdba  'üd  hat  ll  ma'teg 
sdba  'üd  wa-mdteg  gannün 
sdba  'üd  hat  li  turäb 
sdba  'üd  hdjrah 
säba  'üd  hat  liben  hat 
sdba  'üd  dik  dlladi  tasäsi 

(21.  März  1902.) 


8.  Führe, 

9.  Er  verzeiht  deine  Sünde 

10.  Und  die  Segelschiffe  führe  zurück 

11.  Aus  dem  Strudel  kehrten  sie  zurück  (die  Schiffe) 

12.  Gib  mir  ein  Wrack 

13.  Aus  dem  Wrack  kehrt  er  zurück 

14.  Gib  den  Stein  gib 

15.  Gib  mir  den  Platz  Ma'teg 
IG.  (Und  Ma'teg,  das  kleine) 

17.  Und  gib  mir  Staub 

18.  Den  Stein  der  der  Hijol  ist 

19.  Gib  Liben  gib 

20.  Der  Hahn  kräht 


34.  (120)  Strickspannen. 


Rhythmuslied  gesungen  beim  Strickspannen  an  einer  Qa'ada.  Yä-hillihi  wä-lalhö  bildet  immer  die  Antwort  auf  den 
Wortlaut  des  Gesanges.  Der  eine  sagt  den  Text,  der  andere  yä  hillihi  usw.  Ist  der  Text  fertig,  sagen  beide  yä-hillihi 
usw.    immer   schneller   bis   sie   wällallö,   wdllallo  sagen.     Den  Text  der  Verse  1,  3,  5  usw.  sagte  Ali  ber    Ise,  den  Text  der 

anderen  Verse  Söd  ber  Abdallah. 


Mehri. 


1.  au  tauiciv-an  gadau  yä-hillihi  ivä-lalhö 

2.  au  Sa'd  higraur  yä-hillihi  ivä-lalhö 

3.  au  goß  yemjed  yä-hillihi  wä-lalhö 

4.  lä  säd  gallä  yä-hillihi  icd-lalhö 

5.  v:e-l-fitan  mired  yä-hillihi  wä-lalhö 

6.  au  Sa'd  nuhdyl  yä-hillihi  wä-lalhö 

7.  au  bindder  yikuft  yä-hillihi  lod-lalhö 

8.  au  skiyye-h  yijeyl  yä-hillihi  wä-lalhö 


Deutsch. 
Au  jetzt  wir  vorwärts   yä-hillihi  wä-lalhö 
Au  Sa'd  geht  fort  yä-hillihi  wä-Ialho 
Au  er  kehrte  um,   er  ist  ruhmvoll  yä-hillihi  wä- 

lalhö 
Nicht  ist  das  Glück  teuer  yä-hillihi  wä-lalho 
Und  nicht  ist  der  Verstand  zurückkehrend   yä- 
hillihi  wä-lalhö 
Au  Sa'd  Nuhäyl  yä- hillihi  wä-lalhö 
Au  die  Hafen  plündert  er  yä-hillihi  wä-lalhö 
Au  sein   Schwert  putzt  er  yä-hillihi  wä-lalhö 


180 


II.  Lieder. 


35.  und  36.  Die  Lagsi-Flinte  etc. 


9.  as  vje-s  Serdft  yä-hillihi  wd-lalhö 

10.  via-hmü   di-mejwöl  yä-hillihi   wä-lalhö 
li.  au  hinid  beh  zäft  yä-hillihi  wd-lalhö 

12.  au  netteyyeh   Id  yä-hillihi  wd-lalhö 
!3.  kdl  d-dd  beh  nefs  yä-hillihi  wä-lalhö 

1 1.  yä-hillihi  wä-lalhö,  yä  hittihi  wä-lalhö 
15.  yä-hillihi  wd-lalhö  wällallö  wdllallö 

(äli  her  he  und  sod  her  abddllah,  10.  März   1902.) 


Er  machte  gleich  die  Würde  yä-hillihi  wä-lalhö 
Und  das  Wasser  der  Quelle  yä-hillihi  wä-lalhö 
Au    der    Wasserschlauch    in    ihm    ist    Tran    yä- 

hillihi    wä-lalhö 
Au  wir  trinken  es  nicht  yä-hillihi  wä-lalhö 
Jeder,  der  bei  ihm  ist   noch  reicher  Betrag  yä- 

hillihi   wä-lalho 
Yä  hillilii  wa-lalho,   yä-hillihi  wä-lalho 
Yä  li i llili i  wä-lalho,  wällallö,  wällallö. 


Mehri. 

X.  Sa'd  el-hämä  zarhdt  di-lagsi 
2.  we-tzdurih  loi-ren  jibel  Hiyim 

3  ivu-täub  le-sämk  bi-guwöm  wa-adil 

4  ase  ica-bir  mdtk  wa-beri  difin 
5.  wa-de  di-bädi  s-e-dr  li-gawi. 

(sef  her  solim,  12.  März   1902.) 


35.  (132)  Die  Lagsi-Flinte. 

IJadrami. 

Sa'd  yesma'  serhah  bündug  lägsi 
yesrah  yerin  'jibel  Hdyyem 
tdubah  lä  nebfak  b-il-gtmah  w-el-ddl 
'asd  dnä  atweffa  we-ndefent  fi-l-gabr 
we  haddk  ba'dana  ma'ah  Id  gimah 

(.«'/  her  sSlim,  12.  März  1902.) 


1.  Sa'd  nicht  hört  er  den  Knall  der  Lagsi-Flinte 

2.  Und  sie  knallt  und  es  widerhallt  das  Gebirge  Hiyim 

3.  Und  niemals  verkaufe  ich   dich  um  einen  Preis  und  als  Pfand 

4.  Vielleicht  und  schon  bin  ich  gestorben  und  schon  bin  ich  begraben 
■">.  Und  der.  der  nach  mir  ist,  mit  ihm  ist  nur  kein  Wert. 


Mehri. 

1.  hörnet  bi-häbü  yehurij  we-sa'öret  ydöni 

2.  icad  nüka  yekabibem  lefhät  di-bef  Temmöni 
:;    <)d  la-gayzdb  mint  wa-la  möl  di-Benyöni 
4.  sin  minöten  /call  däuye  göni  lisen  emagöni 

5    kun  hnUiscn  r'mdörij  wa-mehöyis  la-tuwöni 

,;.  he  nr  te  />/!■>'.  [mrautenber gaztih  wa-ber  atöni 

Idybef  minh  dam  haddehwe-bedähar amtöni. 


36.  (133)  Das  anvertraute  Gut. 

l.Iadrami. 

nesma'  bi-n-nds  yakällimu  wa-sa'ärali  y&ni 
yömyißyelcubbüna'al&hli-fahtdahbin  Temäni 
iiiä  yagsabüneh  al-amdnah  iva-l-möl  Beniyäni 
al  amdnah  dayya'eh  kullahu  yagänni  'aleha 

al-mvgdnni 
y6rja'(ilrh  yidrej  'aleh  we-l-htseh  li-tuwöni 
lu'i  (IIa  bin  Amrduten  gud  gazd  wa-muta'dnni 
IkuIi'i    minneh    ddm,    gäsmuh  wa-fi   ddhreh 

el  hayt  md  baf/ä. 

her  sSlim,    12.  März   1902.) 


(sef  i  12.  März   1902 

1.  Ich  hörte  von  Leuten  sie  reden  und  ihr  Gesang  meint  (lautet): 

2.  Sobald  er  kam,  stürzen  sie  hinab  über  den  Stamm  der   Bin  Tuwoni 

:;.  Noch  nicht  raubt  er  das  anvertraute  Gut  und  nicht  das  Gut  des  Banianen 

!.  Sie  die  anvertrauten  Güter,  alle  sind  sie  verschwunden,  es  singt  über  sie  der  Sänger 

5.   Er  hat  sie  frei  gelassen  (die  Güter)  dem  Wanderer  und  seine  Nahrung  ist  der  Tuwoni-Fisch 

Er  i  m    ist   der  Bir  Amrauten  er  hat  schon  geplündert  und  schon  hat  er  begehrt 
7.   Er  nahm  von  ihm  das  Blut,  er  teilte  es  und  offenkundig,  wenn  er  die  Absicht  hat. 


37,  38,  39,  Willkommen  Nordwind  etc.  IL   Lieder.  181 

37.  (135)  Willkommen  Nordwind. 

Mehri.  Ha<Jrami. 

1.  hdi  bü  ber  häuf  da  imal  gaber  rih  bin  häuf  da  imäl  gubdr 

2.  wugone  di-sizifo  wa-daybat  haber  bä-yagci  %nduh  sifah  tva-mu'üh  hdbar 

3.  wed  gusim  Minsdyd  hal  he  di-hikir  hässal  rijjäl  ismuhü  Minsdyd  illadi  yejlis 

4.  has  mdusim  ziröh  wa-zdit  la-sfer  yöm  el-mdusim  samdr  wa-zdd  cald  as-sdfar 

5.  wa-giyib  hattdt  min  tar  makser  ica-gäyib  fi-l-gubbah  min  fog  al-mdksar  hag 

al-mojeh 

6.  gdyb  kal  di  hi  gä  mine  ficeder  gäyib  kul  ahüh  min  al-fuicdd 

7.  ica-nha  mina  ä  S-sdug  nehom  nefirdr  ica-nihna  min  as-saug  bagayna  natir 

8.  negtileb  tayir  nagtalib  tiyür. 

(sef  her  sölim,  13.  März   1902.)  (sef  bei-  sölim,  13.  März   1902.) 

1.  Willkommen  dir,  Nordwind  der  macht  Staubwolken 

2.  Vielleicht  beschreibt  er  und  nimmt  eine  Nachricht 

3.  Und  er  findet  Minsayd,  bei  ihm  ist  Zaudern 

4.  Wie  die  Zeit  eilt  und  die  Reise  überschreitet 

5.  Und  es  schwindet  der  Wogenschwall  vor  der  Sturzwelle 

6.  Und  es  schwindet  jeder,  der  ein  Bruder  ist,  aus  dem  Herzen 

7.  Und  wir  aus  Sehnsucht,  wir  wollen  fliegen 

8.  Uns  verwandeln  in  Vögel. 

38.  (13  6)  Willkommen  Westwind. 

Mehri.  IJadrami. 

1.  häi  bis  midytt  yimiih  min-agdut  hayyd  bis  kos  al-yom  min  al-giibbah 

2.  zaffüt  gamalel  wa-bönis  rigdut  ?dffiat  al-gamdm  wa-bwanis  rigdud 

3.  iva-bilag  hdjs  le-hdli  yestäut  wa-bdlag  al-häjis  min  hdyt  yasüt 

4.  liyyäg  welleb  icukö  tgattdut  al-gdlb  loardk,  inta 

5.  he  kdl  di-säfuh  wa-d-süem  iydut  kulla  men  bi-hdyr  yerjcf 

6.  iue  lü  di-higzoh  ber  leh  di-hatdut  ica-lo  tawdffa  mahtüt  'atth. 

(sef  ber  sOlim,  13.  März  1902.)  (sef  ber  solim,  13.  März   1902.) 

1.  Willkommen  dir,  Westwind  heute  von  dem  Wogenschw^all 

2.  er  stellt  in  Reih  und  Glied  das  Gewölke  und  dein  Kennzeichen  ist  die  Wolkenzerstreuung 

3.  Und  er  erreicht  den  Gedanken,  wo  immer  er  entfernt  ist 

4.  Es  geziemt  sich  ein  Herz,  warum  bist  du  so  heiß 

5.  jeder  der  gesund  wird,  sobald  er  heil  ist,  kehrt  er  zurück 

6.  Und  wenn  er  auch  stirbt,  schon  hat  er  über  ihn  den  Strich  gezogen. 

39.  (137)  Die  Kinder  des  Kerison. 

Mehri.  IJacJrami. 

1.  hubün  la-Kerison  ber  bi-hem  antabet  auldd  hag  Kerison  gatfdj-fihem  ndtbah 

2.  wa-yeötem  ka-migrdb  ica-yegotd  al-le  bet       ica-yejlis  faugeh  ma'a  l-magrib  tca-yegtac 

as-sdlb 

1.  Die  Kinder  des  Kerison,  schon  ist  bei  ihnen  Verrücktheit 

2.  Und  er  sitzt  am  Sonnenuntergang  und  er  schneidet  ab  das  harte  Holz 


182 


II.  Lieder. 


40,  41.  Das  Segelboot,  E  gib  mir. 


3.  hambirü"  hagäb  hamed  has  hißweh  le-seddet 

4.  ica-hamed  habireh  jid  ica-adäydeh  numset 

5.  ica-melüm  le-boli  kfit  hedi  fogd  bi-lmisU 

(sef  her  iolim,  13.  März   1902.) 


an-näs  yd   hugayhah    hamed    yöm    haffnh 

l-al-bab 
tca  -  hamed    hdbaruh    zen     wa  -  zenduh   fih 

gi'avwah 
wa-l-melämah  li-ähl  ad-där  had  yadrabuh 

bi-l-ldmseh 

(sef  her  sölim,  13.  März  1902.) 


3.  Gesamtheit,  nicht  verdient  den  Tod  Hamed,  wie  sie  ihm  nacheilten  zum  Tor 

4.  Und  Hamed,  seine  Nachricht  war  gut  und  sein  Arm,  in  ihm  war  Kraft 

5.  Tadel  den  Herren  des  Turmes,  es  schiäfft  ihn  einer  mit  dem  Schwerte. 


Mehri. 


1.  gerigähf  mine  skan-s  bi-semömel  au  tin 

2.  wa-adäf  la'ina  hätlb  wa-selmün  minä  hirüd 

3.  iör-is  ar  ki-jemd  dar  loa-mugöm  di  bäl  si 

4.  icalla  Gdyti  ica-Salah  yalla  gdyz  äk-kilmati. 


40.  (138)  Das  Segelboot. 

IJadrami. 

gerigähf  min  auicwal  sugl  zen  gaici 
ica-atdf  is-saiyah  min   sejerah   hätib    wa- 

selmdnah  min  sejerah  hirüd 
sdurak  mitl  al  jama'där  wa-megdm  sähib  el- 

mäl 
wa-mitl   al    Gdäiti   wa-negib    Salah    ya'tj 

luh  däf'ah  li-l-kilmati. 

(sef  her  sölim,  13.  März  1902.) 


(sef  her  sölim,  13.  März    1902.) 

1.  Versteck  die  Holzschale  von  ihrem  Steuerruder  an  ist  sie  schön  und  stark. 

2.  Und  die  Bauchwandung  der  Sä'iyah  ist  aus  Hätib-Holz  und  der  Bug  aus  Hirüd-Holz 

3.  Ihre  Erlaubnis  ist  nur  dem  Jema'där  und  dem  angesehenen  Großsultan 

4.  Und  dem  Ga'aiti  und  Salah,  er  gibt  ein  Geschenk  dem  Dolmetsch. 


41.    (153) 


Mehri. 


1. 

§y 

2. 

ty 

3. 

ty 

4. 

ey 

5. 

* 

6. 

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7. 

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10. 

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1.'. 

'■// 

hey  dellil  e  hdte  1%  dukk6n  =  duk&m 

My  dellil  ewd  dukkon  gannün 

hey  he  ede-ellil1  ehdt  l-i  mükhilet 

hey  he  ede-ellil  e  s-ise  m6l  gannün 

hey  he  ede-ellil  e  gayj  yabürik  lis 

hey  he  ede-ellil  e  se  tanüfa'  bell 

hey  he  ede-ellil  e  hur  tcse/idud 

hey  he  ede-ellil  e  hdte  l-hi  zalhat 

hey  he  ede-ellil  e  hdte  l-hi  derjet 

hey  he  edi-ellil  e  döbel  tar  fiyet 

hey  h<'  edt-ellil  <■  hdm   la-glüg  la-gldgs 

hey  /"   edi-ellil  e  l-6da  habzir-dys 

1   Wahrscheinlich   \-\  durc  SU  lesen  und 


E  gib  mir. 

Deutsch. 

O,  o  führe1  e  gib  mir  den  Dukümberg 
O,  o  führe  e  und  den  kleinen  Dukümberg 
O,    o    führe    e    gib    mir    die    Augenpulverbüchse 
O,  o  führe  e  mit  ihr  ist  der  kleine  Augenpulver- 
streicher 
O,  o  führe  e  der  Mann  kniet  auf  ihr 
0,  o  führe  e  sie  wirft  ihn 
0,  o  führe  e  schon  zankt  sie 
0,  o  führe  e  gib  mir  eine  Fette 
O,  o  führe  e  gib  mir  das  Ras  Dertscha 
0,  o  führe  e  die  benachbarte  Seite 
O,  o  führe  e  ich  will,  daß  er  sieht,  daß  er  sie  sieht 
O,  o  führe  e  daß  er  \vi>sc.  er  sah  sie 
,o  Führer1  zu  abersetzen,  Vgl,  ob.  8.  177  Z.  1  ff.  (Mülles). 


41.  E  gib  mir. 

13. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

14. 

iy  hey  he 

ede-ellü 

15. 

iy  hey  he 

edi-ellü 

16. 

iy  hey  he  ede-ellü 

17. 

ey  hey  he 

ede-ellü 

IS. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

19. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

20. 

iy  hey  he 

edi-ellü 

21. 

ey  hey  he  ede-ellü 

22. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

23. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

24. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

25. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

26. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

27. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

28. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

29. 

iy  hey  he 

edi-ellü 

30. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

31. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

32. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

33. 

ey  hey  he 

edi-ell'd 

34. 

ey  hey  he 

ede-ellü 

35. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

36. 

iy  hey  he 

edi-ellü 

37. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

38. 

ey  hey  he  ede-ellü 

39. 

iy  hey  he 

edi-ellü 

40. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

41. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

42. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

43. 

iy  hey  he 

edi-ellü 

44. 

ey  hey  he 

edi-ellü 

(jum'äi 

1  ber  sarai'j 

II.  Lieder. 

e  hösi  hösi  bir  O,  o  führe 

e  hösi  makßrüt  O,  o  führe 

e  hat  yizdyr  gannün  0,  o  führe 

e  hat  gizäyr  a  s-sayh  0,  o  führe 

e  häta  häder  hat  0,  o  führe 

e  hat  singäbah  hat  0,  o  führe 

e  hat  yigäyt  hinob  0,  o  führe 

e  hat  garböbet  hat  O,  o  führe 

e  hat  gifögef  hat  0,  o  führe 

e  häta  hijel  hat  0,  o  führe 

e  hate  l-hi  lemsit  0,  o  führe 

e  hdte  joitb  a  s-seyh  0,  o  führe 

e  hate  li  migöt  O,  o  führe 

e  hat  kinüma  hat  O,  o  führe 

e  fiz'ak  ak-kanum  O,  o  führe 

e  man  tidbi  hol  Ivk  O,  o  führe 

e  hata  tomer  hat  0,  o  führe 

e  hate  mzailifun  0,  o  führe 

e  hate  l-hi  zihtöt  0,  o  führe 
e  hdte   lhaym   a  s-seyh       O,  o  führe 

e  hate  l-hi  hifyit  O,  o  führe 

e  hat  mdsif  gannün  0,  o  führe 

e  hate  l-hi  targas  0,  o  führe 

e  hate  l-hi  nübhi  0,  o  führe 

e  jema  di  maröb  0,  o  führe 

e  hdte  l-hi  sibsib  O,  o  führe 

e  hdte  l-hi  bahhayt  0,  o  führe 

e  sin  tabhözen  kal  O,  o  führe 

e  lud  l-hi  mahzen  O,  o  führe 

e  groy  magtire  lä  0,  o  führe 

a  gdulig  ica-wugauf  O,  o  führe 

e  Iti'rfe  s-seyb  asseyh  0,  o  führe 

4er  sad,  15.  März   1902.) 


183 

e  er  gräbt,   er  gräbt    einen  Brunnen 

e  er  gräbt  eine  Grube 

e  gib  einen  kleinen  Gazayr 

e  gib  einen  großen   Gazayr 

e  gib  einen  Häder,   gib 

e  gib  einen  singäbah  gib 

e  gib  den  großen  Yigäyt 

e  gib  den  Garböbet  gib 

e  gib  Geröllsteine  gib 

e  gib  dem  Hijerplatz  gib 

e  gib  mir  ein  Schwert 

e  gib  einen  großen  Schild 

e  gib  nur  das  Wurfholz 

e  gib  Läuse  gib 

e  ich  fürchte  die  Läuse 

e  daß  sie  kriechen  auf  dich 

e  gib  Datteln  gib 

e  gebt  den  Dattelkern 

e  gib  mir  einen  Rihtöt 

e  sib  einen  großen  Haifisch 

e  gib  mir  ein  Haifischweibchen 

e  gib  einen  kleinen  MaVlf 

e  gib  mir  einen  Targas 

e  gib  mir  einen  Nübin 

e  zusammen  mit  dem  Maröb 

e  gib  mir  einen  Sibsib 

e  gib  mir  einen  Bahhayt 

e  sie  schmerzen  alle 

e  gib  mir  ein  Zimmer 

e  ich  werde  keine  Rede  reden 

e  er  sah  und  schwieg 

e  gib  mir  ein  großes  Ruder. 


m.  RÄTSEL. 


1.  (20.)1 

Mehri.  Deutsch.  Hadrami. 

hize  hize  lük,  mizd  mize  lük  Errat,  errat  dir,  paß  auf,  paß  auf  dhzi    ahzi    lek,     dnbah    wa- 
wa-hegiser  buk                               für  dich  und  enthülle  bei  dir  (hitaba(h)  li 

iva-hemd  di-mäyön  lakka'dis  Und  das  Wasser  des  Gießbaches  ica-l-mä  l-'aydn  yermxk. 
buk.                                                       fürwahr  rollt  fort   mit  dir. 

hazdl.  Finde.2  afdssir. 

(sod  ber  abdüllah,  18.  Februar  1902.)  (18.  Februar  1902.) 

2.  (21.) 

Iil-J   hize    lük:    bi-zenbil    di     Errat,  errat  dir:  In  einem  Korb     fdssir:  zenbil  mäkln  gdli. 

mile  maglöt.  ist,    der    voll    ist    von   ge- 

Mtein  di  meldt  kibköb.  röstetem    Ta'äm.   -     Der     as-samä  maldneh  nujüm. 

Ur,d  ber  abdmah,  18.  Februar  1902.)  Himmel,    der    voll    ist    von  (18.  Februar  1902.) 

Sternen. 

3.  (22.) 

hize  hize  lük:  min  Jihyit  hehar     Errat,  errat  dir:  Von  dem  Kinn-     fdssir:    min     lihyat    saybah 
himlüt  bayt.  bart  des  Alten,  er  hat  er-  mdlat  'l-bayt. 

mizbeh  himlö  bayt.  füllt    das    Haus-    —    Die     siräj  meld  'l-bayt. 

,,■„  ,    .o^i.         inn«»\  Lampe  hat  erfüllt  das  Haus  .      „,  ,onoN 

(sod  ber  abdMlah,  18.  Februar  1902.)  r  (18.  lebruar  1902.) 

(d.  h.  das  von  ihr  ausstrah- 
lende Licht). 

4.  (23.) 

hke    hize    lük:    bi-rigem    di     Errat,  errat  dir:  Auf  einem  ge-     fassir :  mdsrafah  melänah  td- 

mile  ferdra.  flochtenen  Teller,  voll  von  dm   ha  yd. 

Mytem  di  milöt  kibköb.  weißem    Ta'äm.    —    Der     as.sam^  mafdn  nujüm. 

,,.   .r.  ,-,  t         .«.„«■>  Himmel,    der   voll   ist  von  :  ,.,„  „  ,  ,„.., 

(muhdmmed  ber  Ali,  19.  Februar  1902.)  '  (19.  Februar   1902.) 

Sternen. 

5.  (24.) 

hizS  hizS  lük:  min    wäl    war      Errat,    errat    dir:     Von    einem    fdssir:  min  wa'l   ica-ddbyah 
renüti  irit  u-derhis  wo-  Steinbock  und  zwei  Wild-  itntn    wa-säi    wa-tays 

addyd  wa-agüz.3  zieSen  nud  einem  Kleinen  wa-ajüz. 

1    Vgl    Nr.  26.  J  Das  Obige    soll    die  allgem  he  Einleitung  für  Rätsel-Unterhaltungi-n   sein.      Darnach 

folgen  die  Rätsel.  s  agüz   sagte  Muhimmed  deutlich  statt  ajOz;   ebenso   in  Nr.  23   rigem  statt  rij'm.     In  Gischin 

gibt  es  viele  Leute,   die  g  statt  j  sagen. 


6  bis  11. 


III.  Rätsel. 


185 


Mehri. 

zdydet  wa-riwön  zdydet  ica- 
derhiz  höz  wa-teh  wa- 
wa-agiiz. 1 

(muhämmed  her  äli,  19.  Februar  1902.) 


Deutsch. 

einem  Knochen  und  einer 
Alten.  —  Ein  weibliches 
Wild  und  Wildziegen  weib- 
liche und  eine  kleine  Ziege 
und  ein  Ziegenbock  und 
eine  Alte.2 


hize  hize  luk  iva-mize  mize 
luk  wa-hemzah  buk 

humil  di  Gaus&n  yekkddsen 
buk. 

(i6d  her  abdällah,  19.  Februar   1902.) 

hize  hize  luk  iva  -  mze  mze 
luk  wa-he  gdsar  buk  tca- 
hcmzdh  buk  wa-hdlis  buk 
ica-hmü  di-mäyon  yik- 
kefsen  buk  iva-gaj  mag- 
sei' yeslagfen  t/'d: 

(söd  her  abdällah,  8.  März   1902.) 


Hadrami. 

al-unta  hag  l-wal,  yugäl  lahä 
bi-l-mehri  zdydet,  wa- 
drnab  xoa-zdydet  unta 
min  jami  el  -  imüiüs, 
toa-sdh,  mdna  gdnam, 
wa-tays  wa-hörmah  .3 

(19.  Februar   1902.) 

fässir,  ädhan,  Id  tandm,  wa- 
dnturn  battälm. 

md  mahal  yusämma  Gausen 
büdd  gidhi  yekerdihäk. 

(19.  Februar  1902.) 
7.    (82.) 

Rate,    rat    für    dich,    und    paß     ahzt  lek  wa-änta  yati  w-anta 


6.   (26.)* 

Errat,  errat  dir,  paß  auf,  paß  auf 
für  dich  und  scherze  mit  dir. 
—  Das  Wasser  von  Gausen5 
rollt  dich  fort. 


auf,  paß  auf  für  dich,  und 
er  lacht  über  dich,  und  er 
spaßt  mit  dir,  und  er  scherzt 
mit  dir,  und  das  Wasser 
des  Wasserlaufes  wirft  dich 
um.  und  der  lachende  Mann 
ergreift  dich. 


bellet  kaldmak  md  ydn- 
gasi  wa-tethduwioas  bi- 
n-nefs  wa-m.d  al-mayän 
yandig  bek  wa-rijjal 
yati  yaydicirak 

(11.  März   1902.) 


8.    (83.) 

hze,  hze  luk  min  si  birek  ga      Rate,    rat   für    dich    von    einer  ahzi  lek  min  si  fi-l-ga  mahn, 

mahsi.   —  amel.                            Sache   in    der   angefüllten  —  'amdl. 

(sod  her  abdällah,  S.März  1902.)                          Erde.    —   Saatfeld.  (11.  März   1902.) 

9-   (84-) 

hze,   hze  lük,  bi-ii  bi-jiMl  se     Rate,   rat   für   dich    nach   einer  ahzi    lek    bi-si    fi-l-jebel    md 

Id.   —  sijer.                                    Sache  am   Gebirge,  keine  si.   —   sijer. 

{söd  bei-  abdällah,  8.  März  1902.)                      Sache   (=ist  sie  nicht).  —  (U   MUrz  1902 ) 

Bäume. 

10.  (85.) 

hze,   hze  lük.   si   birek  rörim     Rate,  rat  für  dich.    Eine  Sache  ahzt  lek  si  fi-l-bdhr;  md  si. 

is-s$y  lä.  —  zayd.                        im    Meere;    es    ist    keine  —  sed. 

[md  her  abdällah,  S.März   1902.)                          Sache.   —    Fische.  (11.  März  1902.) 

11.  (86.) 
hze,hzelukbi-ydjyehüdimmin     Rate,   rat   i\\r  dich    von    einem  ahzi  lek  min    rijjdl  yahdum 

has  hiyum  tesrög  te  tijzd               Mann,  er  dient  von  Sonnen-  min  yöiit  tesrug  as-sdms 

yehöfi  se  lä.   —   mikyol.                aufgang    bis    Sonnenunter-  ]}attd  tagföM    _   miJcydL 

(söd  her  abdällah,  8.  März  1902J                        fa"^'     el'     v01'131^     keme  (11.  März  1902.) 


1  agüz  sagte  Muhämmed   deutlich  statt  ajüz;    ebenso  in   Nr.   23  rigäm  statt  rijem.     In  Gischin  gibt  es  viele  Leute, 
die  g  statt  j  sagen.  -  Die   Antwort   scheint   der   Junge   (Muhämmed   ber  Ali)    im    richtigen  Wortlaut   vergessen  zu 

haben.     Er  war  12  Jahre  alt  und  ein  Gidhi.  3  Ich  notierte  derhiz  =  klein j  höz  =  Ziege;  tays  =  Ziegenbock. 

4  Vergl.  Nr.  20.  5   Gausen  ist  eine  Lokalität  im  Gebiet  des  Stammes  Gidhi. 

W.  Hein,  Meliri-Texte.  24 


186 


III.  Rätsel. 


12  bis  19. 


12.  (87.) 

Mehri.  Deutsch.  Harlrami. 

hze,    hze   lük   bi-gaj  tad  ye-     Rate,   rat   für   dich   von    einem     ahzi  lek  bi  rijjdl  wdhid,  yasöl 
nüzuf  jimem   le  hähyö'r  Mann,   er  hebt  empor  die  al-rnd  hdgg  al-biyür  wa- 

wa-yistor    min    kell  ta-  Wassermengen    der   Brun- 

rifem  wa-yihfdywi  i-se  T'  T*  "'  T"^  V°n 

,*  7A7  allen  Seiten  und  verschüttet 

La.  —  dolu.  .  , ,  „r  ,  ,       , 

nichts.  —  VVasserschlauch. 

(sod  her  abddüah,  8.  März  1902.) 

13.  (88.) 

fyze,   hze   lük  bi-harniöt.  Tiäbü  Rate,  rat  für  dich  von  einer  Frau, 

yehddmims  wet  lad  ye-  die  Leute  dienen  ihr,  sobald 

himmis    M    yahadmims  sie  sie  nicht  mchr  wollen, 

—  sarwät.    '  zerstören   sie   sie. 

Brunnensrerüst. 

(sod  ber  abddllah,  8.  März  1902.) 

14.  (89.) 

hze,    hze    lük    bi-hdrmet   tayt     Rate,    rat    für    dich    von    einer     ahzi    lek   bi-hörmah   v<ih<l<ih 
tehüdim  wagt  wa-temüt.  Frau,   sie   dient  eine  Zeit  tdhdum    wagt  wa-temüt. 

—  nahlit.  l,nd  stirbt-  —  Die  Dattel-  —nahleh. 

(sod  ber  abddllah,  8.  März   1902.)  palme.  ^   ^^  1902_j 

15.  (90.) 

hze,  hze  lük  bi-gayj  yohaudim      Rate,    rat    für    dich    von    einem      ahzi     lek     bi-rijjal     ydhdum 
we  yaghaub  fseh  lä.  —  Mann,    er    dient    und    es  wa-lä    yeftb  gaddh.    — 


Das 


yesta'ig  min  kul  tardf, 
wa-mä  yetayyir  si.  — 
dal". 

(11.  März   1902.) 

ahzt  lek  bi-hörmah,  an-nds 
yahdumünha  Üa  rnä-'äd 
begauha,  yahribv  riha. 
— tesruah. 

(11.  März  1902.) 


hendül. 

(sod  ber  abddllah,  8.  März    1902.) 

hzi,  hze  lük  bi -härmet  ta- 
hüdim  wdgt,  wa-ibür. 
—  sihdrjet. 

(sod  her  abddllah,  8.  März   1902.) 
Mehri. 


'kommt     sein     Mittagessen 


nicht. 


Die    Ruhebank. 


al -hendül. 

(11.  März  1902.) 


16.    (91.) 
Rate,    rat    für    dich    von    einer     ahzi    lek    bi-hörmah    tdhdum 


Frau,  sie  dient  eine  Zeit 
und  geht  zu  Grund.  — 
Die  Kiste. 

17.    (10G.) 


wdgt       wa  -  tetbawwai 
wdgt.  —  sihhdrah. 

(11.  März   1902.) 


Deutsch. 


hze,    hzi    lük    be-gayj,    habü   yagdlgem    teh  Rate,  rat  für  dich  von  einem  Mann,  die  Leute 

iva-had    yekdl    as    tili     Id.    —    kibkib  sehen   ihn    und   niemand  kann  wie  er.  — 

ijvhrnr  fr  tar  jibil,   ydmöl  basfit.  Der  Stern,  er  fallt  herab  bis  auf  den  Berg, 

(dli  ber  Ue,  9.  März  1902.)  C1'   ma°ht   e'n    L°cL 

18.  (107.) 

\zi  lük  be-gaj  yahdutir  birelt  rihbit.  Und    rate,  rat  für  dich  von    einem  Mann,    er 


—  hattof. 

e,  9.  März  1902.) 


schlendert    in    der    Stadt    herum. 
Fanghaken. 


Der 


19.     LOS 


a  hzi,   hzi  lük  bi  harmit,   an  herjöt  mini 
bSyts,  tekün  fafdyt.         hiyum. 

dli  her  Ue,  9,  März  1902.) 


Und  rate,  rat  für  dich  von  einer  Frau,  wenn 
sie  herausgeht  aus  ihrem  Haus,  ist  si.' 
nackt.  —   I>ic  Sonne. 


20  bis  26. 


III.   Rätsel. 


187 


20.   (109.) 


Mehri. 


Deutsch. 


ira-hze,  hze  lük  bi-harmet   al-gut  se  lä. 
hob  in  higtait. 

(Ali  ber  ise,  9.  März  1902.) 


Und  rate,  rat  für  dich  von  einer  Frau,  sie  hat 
keine  Schwester.  —  Höbin  higtait  (der 
von  den  Seinen  getrennte  Stein).1 


21.   (123.) 


hze,  frzi  lük,  wa-mze,  mze  lük  min  st  talams- 
eh  wi-tham'ah  wa-s-sänyah'2  lä.  —  r'tyeh. 

(sälih  ber  musallim,  11.  März  1902.) 

22. 

hze,  hze  lük  min  st  yiten   ioa-ysobä    lä.  — 
siwöt. 

{sälih  ber  musallim,  11.  März   1902.) 


Rate,  rat  für  dich,  und  paß  auf,  paß  auf  für  dich 
von  einer  Sache,  du  greifst  sie,  und  du  hörst 
sie   und  du  siehst  sie  nicht.  —  Der  Wind. 

[124.) 

Rate,  rat  für  dich  von  einer  Sache,  sie  ißt  und 
wird  nicht  satt.  —  Das  Feuer. 


23.    (125.) 


hzi,   hzd   h'tk  min  hassa  wa-bitta  ica-bizza. 
—  häzan,  beyt,  mahzen. 

(sälih  ber  musallim,   1 1 .  März   1902.) 


Rate,  rat  für  dicli  nach  (den  Wörtern):  Er  hat 
rasiert  und  er  wurde  geschnitten  und  er 
wurde  erbeutet.  —  Die  Burg,  das  Haus, 
das  Zimmer.3 


24.   (126.) 


hze,  hzi  lük  min  uro  yestanyot*  sweswe.  — 
adfor. 

(sälih  ber  musallim,  11.  März  1902.') 


Rate,   rat   für   dich   von   zweien,   sie   sehen   sich 
gradaus  an.  —  Adfor  (eine  Pflanze). 


hze,    hze    lük   min   st,    ydsut    birek  gfi 
häräum  taüicwineh.  — ■  märay. 

(sälih  ber  musallim,  11.  März   1902.) 


25.    (127.) 
ira- 


Rate,    rat  für   dich,    von    einer   Sache,    sie  steht 
auf  der  Erde  und  die  Ziege 
Der  Mär'ay  (eine  Grasart). 


auf  der  Erde  und  die  Ziegen  essen  sie. 


26.    (128.) 


hzi,  hze  lük  min  hugrit  wa-hibinseh  hasrof. 
—  mdell&  wa-fndjnat. 

(s&W}  her  musallim,   11.  März   1902.) 


Rate,  rat  für  dich  von  einer  Sklavin  und  ihre 
Söhne  sind  Edle.  —  Die  Kaffeekanne  und 
die  Kaffeetassen.5 


1  Das   ist   ein  alleinstehender   Felsen    im    Wädi    Gabüri,  beiläufig  eine  Stunde  von  Gischin  entfernt.  -  Für 

ti&nydh  (Müller).  3  Die  Wörter  in  der  Frage,  deren  Bedeutung  mit  der  Auflüsung  in  keinem  Zusammenhange  steht, 

sollen    in   ihren    Anfangsbuchstaben    die   Anfangsbuchstaben    der   zu  erratenden  Wörter   geben.      Es  wäre   daher  statt   des 
dritten  Wortes  der  Frage   ,biz:a'  richtig  ,missa'  zu  lesen.         4  Lies  yeHanyol  (Müller).  5  Die  Kaffeekanne  aus  Kupfer 

kommt  über   das   Feuer   und   wird   russig,  daher   wird  sie  als  Sklavin  bezeichnet,  die  Kaffeetassen  sind  nicht  geschwärzt. 


24* 


IV.  SPRÜCHE. 


1.  (29.) 

Mehri.  Deutsch.  Hadrami. 

dihöfermakfirüt,yijärbirMs.     Wer  eine  Grube  gräbt,  fällt  in     man  ydhfur  höfarah,  ydsgut 

(üli  her  ise,  20.  Februar  1902.)  sie.1  flhai 

(24.  Februar  1902.) 

2.  (92.) 

diktur    groyeh,    kitrot    mal-     Wessen   Kede    viel    ist,    dessen     min    kdttar    kalämuh,    katar 
mätli.  Tadel  ist  viel.  min   mitluh3 

(sod  her  ahdullah,  8.  März  1902.)  (November  1903.)  (11.  März  1902.) 

3.  (94.) 

di  -  haßbr     mahfirot,     yegär     Wer  eine  Grube  gräbt,  fällt  in  sie.     mdnhdfar  hufrah,  sagdt  fika. 

berklS.  (12.  März  1902.) 

(söd  hei-  abdäüak,  9.  März   1902.) 

4.  (95.) 

mdr  yendka  bi-hzzün.  Die    Zeit    kommt    mit    (bringt)      al-mada  yeßb  al-husvit. 

(sod  her  abd&llah,  9.  März   1902.)  Burgen.4  (12.  März    1902.) 

5.  (96.) 

gahbet  tettewiben  lä  Die  Hure  bereut  nicht.  el-gabeh  mä  tatüb. 

•     9    März  1902.)  (12.  März  1902.) 

6. 
humü  an  bdr  kidir  lad  had     Wenn  das  Wasser  schon  getrübt     al-mä  illa  kdd  fyamdj  mä  '6d 
yetdgineh   lä.  ist,  trinkt  es  niemand  mehr.  had  yeirdbuh 

■  ■„/,,  9.  März   1902.)  (12.  März   1902 

1   Im  gul   i.  Hadrami  beiß)  dieses  Sprichwoi  |  ffh.  —  20.  Februar  1902.         -'  Vgl.  Eccl.  10,  8. 

ii.         4  Vgl.  Die  Zeit  bringt  Rosen    Mii.i.kr). 


7  bis  16. 


IV.  SprCche. 


189 


Mehri. 


ddyf  yibgö'd  <]äyf. 

(sod  ber  abdällah,  9.  März   1902.) 


de-ltug  be-Ser  beh  löteg. 

(sod  ber  abdällah,  9.  März  1902.) 


7.    (98.) 
Deutsch. 


Hadrami. 


Der  Gast  haßt  den  Gast.  ad-d&yf  yibgad  ad-dayf. 

(12.  März   1902.) 

8.    (99.) 

Wer  tötet  im  Bösen,  bei  dem  ist     ya  gätil  absir  bl-il-gätl. 
das  getötet  werden.  (12.  März  1902.) 


9.    (100.) 

ber    amirk   Mik    meken,    bei'     Schon  habe  ich  dir  viel  gesagt,     ki'id  gilt3    ldk   ketir,    laggau 


dmlem  wutomeh2. 

(sod  ber  abdällah,  9.  März  1902.) 
Mehri. 

rnusekter  möleh  yihzdubeh  fagir. 

(söd  ber  abdällah,  10.  März   1902/ 


machet  schon  ebenso.  kida. 

(12.  März   1902.) 

10.    (lll.) 

Deutsch. 

Der  Verschwender  seines  Gutes   ist  am  Morgen 
arm. 


11.  (U2.) 

sau'r  di-foijür  yighäbk  min   birek  göti.  Der  Bat  des  Sklaven  kommt  zu  dir  vom  Nacken. 

(söd  ber  abdällah,  10.  März  1902.) 

12.  (113.) 

u-a-hdor  be-bedi,   bedi  yenofä  Id.  Und  hüte  dich  vor  der  Lüge,  die  Lüge  nützt  nicht. 

(sod  ber  abdällah.   10.  März   1902.) 

13.  (114.) 

tca-Mör   min   tahtilef,    mahtalof  gamm.  Und  hüte  dich  uneinig  zu  sein,  die  Uneinigkeit 

(sod  ber  abdällah,   10.  März   1902.)  ist    schlecht. 

14.  (115.) 

wa-hdor  min  ta'amol  baij  wa-sire  min  gayr        Hüte    dich  Handel   zu   machen    ohne   Erlaubnis 
idn   di-Mbek.  deines  Vaters. 

(sod  ber  abdällah,  10.  März   1902.) 

15.  (116.) 

wa-kel  di-dysig,   hdyr.  Und  jeder,  der  liebestoll  ist,  ist  ein  Esel. 

(sod  her  abdällah,  10.  März  1902.) 

16.  (117.) 

yetiüiy  wa-ywöda  lu  ica-yfgor  we-yhäusib  Id.       Er  ißt  und  weiß  es  nicht,   und  er  ist  arm  und 

(said  bin   säum,    10.  März   1902.)  rechnet    nicht. 


1  abSir  b  mißverständlich  für  be-sar  beh,  wie  es  ja  im  Mehritext  stpht  (Mlxler).  -   Mehri  lautet:  sie  hauen 

es  auch  schon  getan   (Miller).  3  Für  gult  (Müller). 


190 


IV.  Sprüche. 
17.   (143.) 


17  bis  23. 


Mehri. 


Deutsch. 

Ach   über  den,   der   einen  Bruder   hatte  und  er 
starb. 


gidSmeh  kdd1  seh  gah  täd  ice-mvt. 

(bahil  her  äskeri,  14.  März   1902.) 

18.  (144.) 

gidi'uieh  käd*  seh  deryeh   ar  gajjüten.  Ach  über  den,   dessen   Nachkommenschaft   nur 

{halnt  her  äskeri,   14.  März  1902.)  Mädchen    sind. 

19.  (145.) 
Ach  über  jeden,  der  eines  Kamelhengstes  entbehrt. 


gidemeh  kal  de-adüm  minh  i  beär. 

(balßt  her  äskeri,  14.  März   1902.) 

hehar  yeten  teyri  wa  gäisa. 

(bahit  her  äskeri,  14.  März  1902.) 

zv-geddmeh  kal  di-sugü§  toli  di-nhör. 

(hahit  her  äskeri,    14.  März  1902.) 

wa-gedemeh  kad  ärüs  b-ägüz  söfer. 

(balßt  her  äskeri,  14.  März  1902.) 


20.  (146.)    ' 

Der  Alte  ißt  Grünes  und  Trockenes. 

21.  (147.) 

Und  ach   über  jeden,    der  frühnachmittag    geht 
und  nach  Wasser  gräbt  (?)2 

22.  (148.) 

Und    ach    über  jeden,    der   eine    Alte    heiratet, 
eine  Herbstfrucht. 


23.    (152.) 
de    hdüm    tuwwö,    wad    sibd    sugwö,    wed        Wer  arbeitet  ißt,  und  der  Satte  ist  stark,  und 
suküf  hijwö.  wer  schläft,  ist  untätig. 

(sod  her  abdällah,  15.  März   1902.) 
1  Für  kal-de  (Miller).  2  So  Ms.;  die  letzte  Phrase  steht  nicht  im  Texte  (Müller). 


V.  SPIELE. 


1.  (38.)  Der  Kranke  und  der  Arzt. 

Mehri.  Deutsch.  Hadrami. 

1.  ämür:  gäj  be-ser.   wa-t         i.  Er  sagte:  Ein  Mann  ist  im  1.  gälü:  rijjäl  marid.  läge- 

bi-hilli,  yardybem  leh.  wa-te-     Übel  (d.  h.  krank).    Und  als  es     deh    fi-l-Uyl    ye'rja     'aleyh. 


k-s-sobeh,  yazdubah  skel. 


Nacht  ist,  sagen  sie  über  ihm: 
,hey  bi  harnrähä. 2  Und  als  es 
am  Morgen  ist,  befindet  er  sich 
(am  Morgen)  wohler. 

2.  Und  als  es  ein  Tag  war, 
sagten  sie:  ,Was  war  sein  Heil- 
mittel'? 

3.  8ie  sagten:  ,Sein  Heilmittel 
war  die  Tochter  des  Yimäni, 3 
Fatmeh,  welche  die  Frauen  ver- 
steht und  die  tote  Frucht  (im 
Mutterleib)   kennt.     Es   ist  aus. 


ica-lagedeh  sobh  yesbah  dskel. 


2.  te  nhor  tayd,  amorem: 
fiesen  tdbbah'? 

3.  dmör:  .tdbbah  bas  Imeni 
Fdtmeh,  thdwwul  la-agzon 
wa-tagäurim1  mdatuwor.  ga- 
zdut. 

(sod  bei-  abddllah,  22.  Februar  1902.) 

Anmerkung:  Dieser  Text  bezieht  sich  auf  ein  Spiel  der  Knaben,  in  welchem  einer  den  Kranken,  ein  anderer 
den  Arzt  vorstellt.     Die  Anspielung-  auf  Fatmeh  soll  offenbar  einen  versteckten  Witz  enthalten. 


2.  te  yaum  icdhdah  gälü: 
,wts  tdbbafr? 

3.  gäla:  Jdbbah  bint  yi- 
meni  Fdtmeh,  tälucaVl-harim 
wa-tdrif  'l-weled,  "lUdi  hu 
mayt  fi-l-batn. 

(22.  Februar  1902.) 


2.  (39.)  Der  Besuch  des  Arztes. 


Ein  Knabenspiel.     Knaben   bilden    einen  Reihen    mit  zu  Torbogen  gebildeten  Armen;  sie  gehen  einer  nach  dem  andern 

durch  diese  Armtore.  In  der  Mitte   liegt  zugedeckt  ein  Kranker.  Es  kommt  der  Arzt,  der  dem  Kranken  helfen  soll  und  sagt: 

Mehri.  Deutsch. 

1.  ,hey  bi-hamrähdi!i  l.  ,<;>,  ihre  Röte'! 

Darauf  sagen  die  Knaben  im  Kreise: 

2.  ,ivi-yehey  bi-hamrähä'!  2.  ,Und  o,  ihre  Röte'! 

Darauf  sagt  der  Arzt : 

3.  ,jodib  %  Ms  si  ti  nehey?  3.  ;Geh  fort  zu  ihr  mit  mir,  bis  er  röchelt'! 

1  Lies  tagdurib.  -  Darüber  siebe  die  folgende  Nummer.  3  Yimäni    ist  der  Name  des  Oberhauptes  der 

Tamin,    der   in    Gäsam    residiert.     Der   berühmte  Yimäni    ben  'Abdallah    starb   vor   wenigen   Jahren.     Heute   regiert    sein 
Sohn  'Ali    beu  Yimäni.  4  hdmrah    soll   die    Bezeichnung   für  Schmerzen    in   der  Brust  und  im  Fleische  sein.     Kopf- 

schmerzen  u.  dgl.  sind  darunter  nicht  verstanden.     Wenn   jemand    von  einer  Schlange  gebissen  wird,  so  bindet  man  eine 
Bergkristallkugel  oberhalb  der  Wunde  fest  und  spricht  dazu  das  ,hey  bi-hamrahd' . 


192 


V.  Spiele. 


3.  Ringelspiel. 


Darauf  sagen  die  Knaben,  wie  vor:  ,wi-ythey  bi-hamrah  d' ! 
Darauf  sagt  der  Arzt: 

4.  ,yehdy  li-seddyk  kirebük'! 

Daraufsagen    die  Knaben  wie  vor:   ,wi-yehty  bi-kamrähd!' 
Darauf  sagt  der  Arzt: 

5.  ,hey  bi-hamrähd'! 

Darauf  sagen   die    Knaben   sehr  vielmal  und  sehr  schnell: 

,bi-hamrähd' ! 
Dann  steht  der  Kranke  auf. 

(söd  her  abddllah,  22.  Februar  1902.) 


,Und  o,  ihre  Röte!' 

4.  ,0  daß   ich  vertreibe   deinen  Kummer'! 

,Und  o,  ihre  Röte'! 


5.  ,0,  ihre 

.Ihre  Rute'! 


Röte' 


Mehri. 

1.  gajiimten,  has  bi-hilli, 
tadduwyen,  tattögen  bi-hidü- 
ten  la-tayt  hldäysen  wa- 
tndhjen:  ,we-d  hawäylah  di- 
jär  u-mon  bidduk  mihtdym'. 

2.  wa-äglat  legerob  be- 
teref.  tezifnen;  teiebdn,  ta- 
bdren:  ,ice-d  haweleh  di-jär 
wa-men    bidok    e   mhitäym1. 


3.  henobet  tdumer:  ,we-d 
haiceleh  di-jär.'  wa-gamiöten 
tdmren:    .ua-men    bidok    e 

■iiiluti'nim'. 

4.  wa-mgören  tahatlögen 
hidüten  li-tlt  idäysen  wa- 
I hären  kel  tit  mkön. 

(sod  her  abddllah,  24.  Februar  1902.) 


3.  (59.)  Ringelspiel. 

Deutseh. 

1.  Die  Mädchen  kommen,  wie 
es  bei  Nacht  ist  (des  Nachts), 
sie  fassen  sich  bei  den  Händen 
untereinander  und  spielen  :  ,Und 
es  ist  sein  Mutterbruder,  der 
gefallen  ist,  und  wer  zerreißt 
den  Strick'. 

2.  Und  die  Verständige  (die 
Anfüli rerin  des  Spieles)  nähert 
sich  dem  Ende  (des  Reigens). 
Sie  tanzen ;  bis  sie  genug  haben, 
gehen  sie  (des  Nachts):  ,Und 
es  ist  sein  Mutterbruder,  der 
gefallen  ist,  und  wer  zerreißt 
den  Strick'. 

3.  Die  Große  (die  Anführerin) 
sagt:  ,Und  es  ist  sein  Mutter- 
bruder, der  gefallen  ist'.  Und 
die  Kleinen  sagen:  ,Und  wer 
zerreißt  den  Strick'. 

4.  Und  dann  lassen  sie  die 
Hände  untereinander  los  und  sie 
gehen  (des  Nachts)  jede  einzeln 
an  (ihren)  Ort  (d.  h.  nach  Hause). 


IJadrami. 

1.  al-bandt,  yörn  bi-l-W, 
yadiven,  yetgäbaden  bi  -l- 
yadddt  beynahum  (so)  ben  wa- 
taTäben  wa-tgülen:  :ahwäluh 
sagät  wa-min  gatdb  al-hdbl'. 

2.  iva-l-'ägilah  tdgrub  ß 
tardf.  tazuffen;  idd  sebden, 
sarin:  ,ahwdluh  sagät  wa- 
min  gatdb  al-hdbl'. 


3.  al-kebtrah  tagül:  ,ah- 
iväluh  sagät'.  wa-sugayridt 
tagfden:  ,ica-min  gatdb  al- 
hdbl'. 

4.  ica-bd'd  ydtligen  yaddd- 
tahen  li-dnfusahen  wa-yas- 
rin  küllu  wdhdah  mkän. 

(28.  Februar  1902 


Mehri. 

i.  äajinüten,  voai  bi-hÜli, 
U  ndhjen  ^abürdgi'.  wa- 
hädget  trid  beh  addyd  min 
hidis  riheg. 


4.  (60.)    Haburägi-Spiel. 

Deutsch. 

1.  Die  Mädchen  spielen  sobald 
es  bei  Macht  ist,  ,Habüragi'. 
Und  die  Scharfblickende  (d.  h. 
die  Geschickteste,  die  das  Spiel 
[eitel  wirft  ihn,  dm  Knochen, 
weil  von  ihrer  Hand. 


Hadrami. 

i.  al-bandt,    ild    bi-l 
yeVdben    ,habürdgil.      wa-l- 
hddigah  tendüg  /<»//  'ddm  min 
yiddaha  ba'id. 


4.  Habtträgi-Spiel. 


V.  Spiele. 


193 


2.  ica-tgdlgen  mlnh.  v:a- 
dn  tit  kasdth,  tmoüzimeh 
hadget.  wa  -  teftajüjen  min 
tireh,  te  telhumin1  be-viidön. 
wa-telh.dm.en1  be-midon.    bes. 

3.  w at  adiyu  beh.  terid 
hadget,  tomer:  ,h.öbire'gi.   wa- 

tahicdhyen  gajinüten,  tagdlgen 
mlnh. 

4.  ica-kal  d-kseth,  taictz- 
mah  dglet.  ica-dglet  telhdum1 
beh  midön.  wa-mgdren 
tebären  he-biyetisen.     bes. 

(sSd  btr  abd&llah,  24.  Februar    1902.) 


2.  Und  sie  sehen  (=  suchen) 
nach  ihm.  Und  wenn  eine  ihn 
gefunden  hat,  gibt  sie  ihn  der 
Scharfblickenden.  Und  sie  ren- 
nen von  ihm  weg,  bis  sie  erreichen 
das  Ziel.  Und  sie  erreichen  das 
Ziel.     Genug. 

3.  Sobald  sie  zu  ihm  (das  Ziel) 
zurückgekehrt  sind,  wirft  die 
Scharfblickende,  sie  sagt:  ,Hö- 
bireg"'.  Und  es  laufen  die  Mäd- 
chen, sie  sehen  nach  ihm  (dem 
Knochen). 

4.  Und  jede,  die  ihn  gefunden 
hat,  gibt  ihn  der  Verständigen. 
Und  die  Verständige  erreicht 
mit  ihm  das  Ziel.  Und  dann 
gehen  sie  (des  Nachts)  in  ihre 
Häuser.     Genug. 


1  Lies  lelhömin,  telh&men  telhdum  und  ydlhamen  (Müller). 


2.  wa-tadduioiccren  min- 
nah, wa-ila  wdhidah  hassa- 
lätuh,  tatiha  al-hädigah.  wa- 
yetanätafen  min  föguh,  luHta 
yalmdsen  al-midän.  wa- 
ydlhamen1  buh  almiddn.  bes. 

3.  ilä  Ytden  buh,  tendug 
buh  al-hädigah,  tegül:  ,tenebbi 
buh',  ica-yahubben  al-bunay- 
yät,  yaddiciren  minnuh. 

4.  icä-lladi  hassaldtah, 
tat di  al-agilah.  wa-l-ägilah 
talmds  buh  almidän.  n-a-bad 
yesren    ila    biyütahe».      bes. 

(28.  Februar  1902.) 


W.   Hein,  Hehri-Texte. 


INDICES. 


Abdallah,  Sultan   von   Sehut   6, 

Anm. 
Abessynierin  18,  19;  44, 3;  95,  so 
Abu,  Nuwäs  (Ba-nuivwäs,  Bana- 

wds)  3  ff. 
Affayrah  (Fayrah)  n.  p.  f. 
Ahmed  bir  Göbsa  n.  p.  m.  38,  32 
Ajenaf  11.  p.  f.  145,  23 
Äkakümber  n.  p.  f.  30,  2 
Ali  her   Tdu'ari  n.  p.  m.  123,  is 
Amerduten  n.  p.  m.  156,  n;  180,  6 
'Amir  11.  p.  in.  175,  12 
Araber,  — in  18,  s;  117,  1 
Ardahdyt  n.  1.  156,  r, 
Arindyt  n.  p  ?   164,  8 
Assdud  (Berg)  142,  30 
Atoben  Cltdb)  n.  p.  in.  160,  1 
Audät  bir  Umbüs  n.  p.  m.  160,  8 
'Aiuad  n  p.  m.  164,  1 
Azizah  m.  p.  I.  165,  1 

Bagilah  'u.  p.  f.  6.  Anm.  7 
Bäkiret  n.  |>.  m.  173,  62 
Bäl  kdi  =  Dickbauch  15,  28 
B&kor  de-k-Keioirdn  (Bdkrah  bin 

Kawrän)  n.  p.  m.  172.  25 
£en  Balidur  n.  ]>.  in.  156,  17 
Benyoni  =  Baniane  183,  s 
/.'</■  .1////'  11.  g.  5,  19;  158,  1 

—  Agil  n.  p.  m.  6 1,  19 

—  Ali  ber  Musdllam  n.  |>.  in. 
L60,  io 

—  (bivii)    Amerduten    n.  p,  111. 
L56,  u;    ISO,  G 

—  Zföjri  n.  p.  in.  156,  7;   167,  s 


I.  Namenindex. 

(Die  Zahlen  geben  Seite  und  Zeile  an.) 

Ber  Bögi   ber    Hamed   n.  )>.   in. 
168, 5 

—  Belhdf  n.  p.  m.  172,  29 

—  Gadeh  n.  p.  m.  154,  Anm. 
155,  o;  156, 4 

—  Gani  n.  p.  m.  161,  s 

—  Jdun  n.  167,  1 

—  Küddeh  u.  p.  m.  178,  23 

—  Masdud  (Felsen)  162,  21 

—  Mdusim  n.  p.  m.  157,  1 
—(bire')-Nhis  123,  u 

—  Sildym  11.  p.  m.  157 

—  (bire)  lammoni  n.  g.  180,  2 
Birg  ais-Sems  =  Sonnenblitz   n. 

]..  f.  55,  1;   112,2 
Bir  Belhüt  -  (Brunnen)  27,  2s 
Bü  ber  Häuf  (Nordwind)  181,  1 
i',n   Suwdyrib  n.  p.  m.  144,  20 

Parbid  (Tal)  162,  19 

Debur  162,  23 

Derjet  (Ras  Dartscha)  182,8 

Difgdut  (Berg)  168 

Dojib  (Berg)  24,  15 

Dukkon  (Berg)  182 

Fiihitah    11.    |i.    f.    28,  1:1;    60,22; 

112,a;   100,  n 
FÜfil  (Schlucht  1   14,  10 
Fiyüg  |  Brunnen)  155,  s 

Gatmir  n.  1.  170,  1 
Gaus  1  Berg)  169,  1 
Gauien  n.  I.  185,  . 
Geibib  (Berg    156,  ,; 


Gidhi  n.  g.  158,  Anm. 
Gimse  n.  p.  m.  156, 15 
Gisehinerin  137,3;   138, 10 
Gtabob   (GeSUb)   (Berg)   156.  13 

Habbet  lül  n.  p.  f.  67,  2<; 
Hadijah  bint  Solem  n.p.  f.  160,  4 
Hadijah  bint  Sa'd  n.  p.  f.  169,  2 
Hadrami   11.  g.  74,  4 
Haäramüt  n.  1.  14, 211:  43, 5;  58  10: 

162, 7 
Hagäb  %  Nsayb  (Mahjüb  Nasib) 

Name    eines    Sklaven    156,  i 
Hajej  (Scblucht)  162, 3 
Hamed  n.  p.  111.  100,  10;  182,  3 
Hanoni  n.  p.  f.  30, 5 
Hibre  min  hile  n.  p.  m.  109,  19 

u.  Anm.  4. 
Hide'j  (Glotzauge)  n.  p.  f.  123, 11 
Ilijer  183 

Hjöl  (ein  Stein)  179, 17 
Ilii/im  (Gebirge)   182, 20 
Hiyüm   n.  p.  f.  96,  1 
Hirziye  11.  p.  m.  156,  15 
Hizi  11.  ]>.  in.  156,  n 
Hobin  higfait  187,  Anm. 
ha-^Imen  (el- Jemen)  26.  29 

'Isä  n.  |>.  111.  175, 12 

'7*7)1  (so!  Wädi)  14,  Anm.  4 

J ardnah  n.  ]>.  E.  1 16,  so 
Jibhdun  1  Berg)   161,  u;  167,  s 
Jiman  (der   Eängebauch)  174 

,/idi  11  11.  |>.  in.  167.  1 


Indices. 


195 


Kahdüt  n.  1.  172, 8 
Kasmet  n.  p.  f.  116, 15 
Katiri  n.  g.   144, 31 
Ked-an-nisa  n.  p.  f.  81,  22 
Kerison   11.  p.  m.   181,  1    (unten) 

Lehdut  (Tal)  175, 3 
Leylenüt  n.  p.  f.  1-6, 31 
Liben,  n.  1.  179,  is 

Magteg  (Berg)  163,  7 
Mahdmd  n.  p.  m.  139,  2 
Mahd  t  ah  n.  p.  f.  31,  4 
Mahaymiden  11.  p.  m.  128, 20 
Mahaymüd  n.  p.  m.  126,  31 
Mehriyut  (Mahrafrau)  137, 3 
Makalla  n.  1.  38,  9 
Marti  183,  37 
Masaddy  n.  p.  m.  156, 12 
Mesar  n.  p.  f.  169,  g 
midyit  (Westwind)   181 
Migebi  11.  p.  rn.  156,  i 
Minsdyd  181, 3 
üfinü  (T«Z)  162, 19 
Mizzdyt  göfer  n.  p.  f.  123 
Muallim  27,  ig;  46, 13 
Mubarak  n.  p.  111.  27,  22 
J/jJfammecZfüie/icwnc^n.p.m.  170 


MuhdnniS  Kadibeb  n.  p.  in.  146. ::.. 

Nezer  (Tal)  162,  ia 
Nihef  (Tal)  170.  , 
Nsayb  156 
W/V  n.  p.  f.  60,  25 
Nur  di  hiyüm    184,  12 

Portia  von  Gischin  116 

Rüfdy  n.  p.  m.  156,  4 

Raurem  de  kiskis  n.  p.  f.  116,24 

Sa\l  Nuhdyl  179,  0 
Sad  n.  p.  m.  167,  2;  180,  1 
Sagemüten  (Tal)  162.  1« 
/Sa<7</«/(MoseheeinGischin)123,33 
Sa^d  27,29;  159;  164..,:  170,  g 
Sa'idbinSimdyrix.j). m.lD8,  A11111. 
SaZa£   182,  4  Mitte 
Sallemi   169,  1 
Sallimat  123,  is 
Sankür  (Sklavemiame)  24,  is 
Sarhäi  11.  g.   169,  6 
Sann-  11.  1.  172. 22 
Sawähil  n.  1.  156,  1;  160,  1 
Sdrwi,     Serwi,    Serweyn  =  Ras 
Scheriven  177:  178, 29 


Sehüt  6,  Anm. 

Shdyli  n.  p.  in.  156, 15 

SuZei  n.  p.  f.  123, 8 

Sokofra  11.  1.  172,  19 

Solem  (?)  &er  Saldym  157,  3 

Sulim  (?)  Sin  Simayr  n.p.  111. 158 

Suhdyah  11.  p.  f.  123 

Suweyd  n.  p.  111.  167,  1 

Stör  n.  1.  172,  ig 

Tduari  n.  g.  162 — 163 

IFerii  n.  p.  f.  94,  u 

Yanofi  (Berg)  162.  12 
Yednüt  u.  Yedwut  1  Wädi)  161,  4 
Yellehi  (Wasser)  156, 13 
el-Yemen  (so!  n.  1)  26,29 
Yentüf  (Bezirk  von  Gischin)  123, 

is ;  167, 9 
Yimdni  11.  p,  m.  191  Anm.  3 
Yibdrim  (Tal)  170, 4 

Zayäri  n.  g,  156,  ig 
Zcu/cZ  n.  p.  m.  167,  4 
Zigayd  (Tal)  170, 2 
Zorn  (Tal)  172,  s 
Zuwedi  11.  g.  170,  5 


Affe  88,  24 

Agabit- Vogel   174  unten 

Aloebauni  44,  9 

Alte   4,7;   22,  u;  61,  11;   116,  .3 

—  mit  7  Augen  etc.   13,  n 

—  vom  Baum  schütteln  62,  18 
Alter  118, 2 

Ambra  136,  21  unten 
Ameise  31,  34 

—  heiratet   54,  15   unten;    112 
oben 

Anblick  eines  Mädchens  zu  be- 
zahlen 50,  22 

Arik-Baiun,  dessen  Zweig  kauen 
133,2 

Arznei  geben 


II.  Sachindex. 

(Die  Zahlen  geben  Seite  und  Zeile  an.) 

Arzt -(Kinderspiel)   191 
Asche  140,  2G 
Aufgaben  stellen  55,  is 
Augiyyah  (Gewicht)  48, 5 

Backofen  anzünden  und  die  Alte 
hineinstoßen  34,  22,  29 

Badewanne,  Glas  hineinschütten 
40,5 

Baglah  -  Datteln  93,  31 

Balken  als  Bruder  erklären  13, 29 

Ball  -  Schlagholz  aus   Gold  41,4 

Bank,  goldene  95,  25 

Bankert  147,  17 

Bart    abschneiden   36,  4;    111,3; 

118,15 


Bart  rasieren  151,  2 
Bastard  137,  n  unten 
Bauch  der  Frau  127,  24 

—  aufschneiden  142,  17 
Baum  (sprechender)  31,  30 

—  des  Nutzens  und  des  Scha- 
dens  93,  26 

—  (unter  dem  Baum  sich  ver- 
bergen)   102,  24 

Bäume    über    Gräber    wachsen 

129,  22 
Beduine  11,  11;  27, 4:  50,  28 
Beduinin  139,  15 
Besinnung      schwinden       durch 
Stockschläge  05,  28 
148,  17 

25* 


196 


Indicks. 


betäubl  werden  mit  Kaffee  33, 26 

—  —    —     Wein    120,   16,  29 

Bettlergruß  (Gedicht)  160 

Bisr-Datteln  94,  3;  128,  3 

Blätter  essen  118,  i 

Blut,  (Menschen — )  in  Leder- 
schlauch  füllen   60,  29  unten 

Borte  aus  Gold  145,  is  unten 
idmal  brennen  16,  u;  120,  ig 

brandmarken  120,  22  unten 

Braut  verkrüppelte  75,  24 

Brautpreis  (Kaufsumme)  53,  12; 
58,  1;  63,  3:  76,  _:  IS,  ■;,;:  88,  1; 
94.2:;:  110,  10;  117.,.,;  135,9; 
150,  13 

Brief  im  Koffer  38,  30 

Brunnen   mit  Haifischen   149,29 

Brustschmuck  auflesen  (Weg- 
hindernis) 101,  11 

Büchse  (Dinge  verstecken)  26, is; 
93.  is 

Burg  67,  ,•;;   144,  2-. 

—  bauen  43,  27:   113,  13 

—  —    in    einer    Nacht    115,  25 
Butter  i7  Pfund  als  Brautpreis) 

68,H 
Bzailiyet-Baum  129,  24 

Chamäkon    (dämonisches    Tier) 

107,  19 
Christdoni  21,  Anm. 

I  »atteln  stehlen   11.  21 

I  »attelpalme  (auf  die  Dattelpalme 

flüchten.)  62,  1; 
Diebe  32;  58,  5 
Dombaum  8,  ■_■.■,  unten 
— fruclit   9.  i 

—  —  in  Bockhörnern  8,  33 
—kern   im    Halse  stecken  blei- 
ben  31,  6 

I  »onnerstag  27,  20;  48,  2 

Eier  \  erzaubern  58,  8, 23 

—  rote   l  !•»,  11 

Elefant  55,  2s  unten:  114, 25 
1         iß     I  ledicht)   154 

:    117,  18 
Entla  in    der  Ehe)  150, 2;, 


Erdgeist  44.  22 

Erlösuiii;-  aus   dem  Feuer   28,  10 

Fackelschalen  zertrümmern  123 
Fackelzug  der  Kinder  vor  di  m 

großen  Fest  123 
Fensterschauen  129, 17;  140,4 
Fest  großes  —  kleines  99,  19 
Feuer  anzünden  46,  7;  61,  15 
Feuerböcke  105, 5 
Feuer  fressen  117,  19 
Feuerstein    ins    Getränk    geben 

24,  30 
Fisch  (im  Fische  gebären)  105, 19 
Fische  verkaufen  28,  2s 

—  aufschneiden  105,  21 
Fischerlied  mit  Fischnamen  183 
Flinten   17,  5;  Lagsi—  180 
Flintengattungen  104,  Anm. 
Frau,  verlästerte  5 

Freitag  68,  13 

Friedhof  33,  ,9 

Frühgebet  '.»2,  21 

Fuchs  (in  der  Fabel)  9,22:   10,22 

Fuß  mit  Zibet  bestreichen  135 

Futterkorb    25,  34 

( rambüs  1  Spiel)  17,  33 

Garn     drehen,     spinnen     18,22; 

30,  e;  37,  20 
Gastmalil  37,  3:  39, 17;  68;  71,22: 

76,  4;  86,  10 
Gebetsmatten  133.  19 
Geislein    104,  10 

Geister  108,  2 

( lelil   in   der  Büchse  38,  31 

—  werfen  62,  27 

Gesicht    125,  10   unten;    143,  37 
Gewicht  (Körper)  mit  Gold  auf- 
wägen   I  1  1,  30 

— (Brautpreis  bestimmen)  135, 20 
Gießbach  (Weghindernis)  101, 25 
Gifl  machen  93,  10 
Glas  in  die  Wanne  schütten  40,  s 
1  Goldstücke  scheißen  93,  6 
( irab  ( im  ( rrabe  verweilen)  129,  -, 
l  iras  bringen  31,  is 

Haar  \  erlangen  72,  is 


I  taarstäbchen  100,  22 
Habürägi-I  Mädchen)-Spiel  192 
Ha   dana  don- Gesänge   158 

1  falm    1)1.  31 

Haifische  des  Teufels  104,  30 

Hals  zusammenziehen  =  sterben 

33,  11 
Hände  abschneiden  111,  10 
Haupt  abschneiden  59,  10 
Höhle   12(1,  31 
Hennen  61,  31 

—  die  ein  Goldstück  Legt  91,  is 

—  die    rote    Eier    legt   110,  19 
Henna-Baum  129,  22 
Hennenkopf  speien  93,  15 
Herr  der  Welten  10,  «;  32,  13 
Herz  der  Henne  essen  92, 2 
Hirsekorn  3 

Hirtin    19,  15 

Hochzeit  15,  21:  23,22:  30,  19 
4i i,  16 ;  53,  12;  68,  ig;  93,  3 
94,  29;  '.'7,  35;  104,  u;  122,2- 
140,3:  143,4:  146,24 

—  mahl  57,  32;  98,  .. 

—  spiel  46,  g 
Holzschüssel  (Zauber)  64,  5 
Hörn  wachsen   '.»4.  1:   102,  ia 
Hüftentuch  129.  u 

—  falte  58,8;  137,25 
Hund   14,  n:  31,  10:   139,9 
Hunde,  bellende  61,  20 
Hündin,  schwarze  22.  15 
Hund  (Schimpfwort)   102,34 
Hure   133.  11;    150.  n 
Hyäne  (Fabel)  10,  34 

Iblis  104,30 

lll.kium  118,3 

'1 111,1  ina  aus  Seide  142,  e 

[ndigo  35.  g 

1  iimi  f>5,  5;  103.  29;  108.  2:  111,30 

Kabile  34, 32 

Kadi  27.  n:  34, 32;  84. 25;  133,  7: 

13.">.  10 
Kaffee  machen  l'.l.  s:  33.2:.:  I>4,  i~: 
85,  s;   120.  ,7:   14  1.  so 

Kaffeehaus   41.li 

Kamele  83,  28 


Indices. 


197 


Karnelfüllen  26,  s 
Kamelhengst  101,  20;   117,25 
Kamelinnen    3,  si;    7,  5;    24,  2c; 

25,  sg:   61,  26;    '-»4.  ,,-,:    106,  e; 

127,8;  128,29;  154. 21:  177.  g 
Kamelknecht  15,  29 
Kamm  100,  22 

Kanne  aus  Silber  und  Gold  116,? 
Katze  (sprechende)  32. 6 

—  als  Verwünschung  123 
Kessireis  (=  ind.  Reis)  98, 9 
Kind  rauben  96,  31 

—  schlachten  99,  34 
Kinnbart,   rasierter  17,  32:   29,  6 
Kleider  ablegen  140,  25 
Kleinvieh  50,  20 

Knochen  bringen  31,  15 

—  im  Hals  139,  4 

Kohle  bringen  31,  37;   139,  22 
Kopf  begraben  33,  27 
Kopftücher  festbinden  142,  is 
Koran  lesen  128,  35 
Kort    (in    einem    Korb    tragen) 

75,  ia 
Küche  140,  g 
Kuh  29.  is;  31,  n:  60, 3;  61,  35; 

82,  22;  139.  u;  147,2e 
Kuß(-schätzung)  29,3;  72,  30 

Lendentuchschürze  52,  is;  145, 15 
mit   Limonen    bewerfen   (Hoch- 
zeitsbrauch)  140,  5 

List  der  Frauen, Männer 

134,  20 
Loblieder  162—163,  167,  169 
Lösung  aus  dem  Feuer  27,  35 

Mahli  (-Flinte,  silberbeschlagen) 

156,u 
Männergürtel  137,  6 
Männerkleider  anziehen  120,  5 
Maultier  96,  8 
Medizin  machen  128, 30 
Mehl  mahlen  99, 33 
Milch  der  "Wildziege  139  unten 
-  lecken  22, 17;  128, 27 

—  schüssel  147, 31 
Morgengabe  68,9;  98,  10 
Moschee  93, 2S;  123,33;  144,  u 


Muslim.  Muslimin  44,23;  55,  is; 

103  (Gegensatz  zu  Jinni) 
Myrrhe  riechen   141,  9 

Nagel  als  Schätzung  29, 21 

—  brandmal  140,  'is 
Nasen  abschneiden  28,22 
Netz  (zum  Fischen)  138, 23 
Noher     (sprechender)     Zauber- 
vogel 1  ff. 

—  heiraten  54, 15;   111,29 

—  (in   einen  Noher    sich   ver- 
wandeln 49,  e ;  136,  2  ff. 

auf  Noher  reiten  137,  6 

Ofen  '.»7.  7 

Opferaltar, -fest  127,-;  128,3unten 

Opfertiere  99, 20 

Parfüm  48,  s 

Penis  abschneiden,  fressen  26, 
u;   123 

Perle  (Zauber-)  55,  3;   113,  1 

Perleuhaufen  auflesen  (Weg- 
hindernis)  140, 10 

Pferd  22,  9 

Pfund  68,14;    119,20 

Pilgerkleid  anziehen  80,  23 

Rabe  (in  der  Fabel)  9, 22 
Rasieren   144. 10 
Rasiermesser  schleifen  21,23 
Rechtsanspruch  haben  50, 25 
Ringelspiel  122 
Rohr  holen   139, 19 

Saatfeld  131,25 

Sack  98,  5 

Säge  31, 2i 

Sai'yah  (zimmern)  120,  7 

Satan  118,  s 

Sauermilch   139,  5 

Schaf,  rotes  22.  u; 

Schafe  weiden  112, 20;  127, 13 

Schamtuch  48, 32 

Schatten  (verfolgen)  8, 12 

Schlachten  21, 11;   26,  13;  38,  15; 

46, 31 ;  60, 29 
Schlachttier   112,  ,4 


Schlange,  sprechende  3:.'.  3 
Schlagwunde  141,  is 
Schleier  72, 19 
Schlund    (im    Schlund    stecken 

bleiben)  31,  g 
Schmied  31, 20;   139, 20 
Schröpfer  136, 2 
Schröpfkopf  136,  r, 
Seidenkleider  94,  .-.;  98  5 

—  -tücher.  -turban  39, 33;  52.  17 
Sesam   106,  u 

Sklave  des  Kupplers  (Schimpf) 

103,2 
Spiegel  18, 26;  45. 30;  133, 10 
Spinnrocken  133.  1,: 
Spottgedicht  156—158 
Stehlen  19, 6;  Waffen—  35,29 
Siegelring   48,  12;    57,  5;    72,  23 

79,  5;  112,i6;  137,5 

—  mit  glühendem  —  einbren- 
nen 120, 20 

Sonne   (schwarz    werden    durch 

die  Sonne)  6K,  20 
Stern   1 14,  ig 
Stier  3, 21 ;  15, 15 

—  -haut  anziehen  15, 10 
Stock  (Zauber)  65, 25 

Strick  drehen  147,n;  83,2s;  102,24 
Strickspannlied  179 
Stute  14.34;  2"_'.  30;   2*.  ig;  44,  is; 
48,i8;52.  2;76,  9;  94,  »5;  145,9 

Ta'äm,  gerösteter 
Teich  10,  24;   101,35 
Teppich,  seidener  95, 26 
Tod  23,  G;  108, 13 
Tölpel  8,  4 
Topf  aus  Ton  14.  3g:  59, 21 

—  aus  Metall  voll  Wasser  (zur 
Verwandlung)  49,  g 

Unterwelt,  in  die  Unterwelt 
tauchen  107,  33 

Verschwinden  in  die  Unter- 
welt 108,  1 :  127, 3 

Verwandschaftsnamen  im  Rah- 
men einer  Erzählung  2  ff. 

Verzaubern  58,»:;  96,24 

Vogelfänger  —  behoyim  124, 12 


198 


IxDICES. 


Ikampf     (Fabel)     -namen, 


-siegesrufe  124  IT. 


Wägen  48,s  I  Körpergewicht  119) 
Waisen  91 
Wallfahrt  99,24 

Wangen,  wurmzerfressen  128,  21 
Wäscher  28, 21 
Waschbecken  35,  » 
Wasserkrüge  117,  5 
Wasserlauf  102,  s;   139, 10 
Weste  von  Gold  52,  17;  142.  H 
Wette  (um  die  Wette  reiten)  14, 

:;,:    52,3 

Widderkopf  begraben  129,  2 


Wildziegen,  -Heisch.  -Milch,  139; 
15,  u;  81,  31;  102.  c;  140,4 

—  verwandeln   102,  7 
Wunderdinge  62 

Zabor  (Frucht)  9,  u  u.  Anm. 

Zahlen 

drei  (3)  7,  7;  14, 32;  18, 1«;  37, 
24;  42,  3;  46, 17;  49, 27;  50,  9; 
54,  u;  79, 30 ;  111, 27;  115. »«: 
130,  1  u.  37;    131,  o;    137  7: 


146,26;  148, 


150. 


42, 20;  72,  30 
fünf   (5)   9,  2;    12,  21; 


52. 


20; 


5!l 


•  26) 


148, 


52,6;  25,27;  74,27;  94,27:  96,c 
sieben  (7)  8,23;  12,  iu.  26;  13, 
7  u.  17;  18,  4  u.  29;  59, 34:  68, 
10:  96,  s  u.  31;  110,  1:  111, 26; 
114, 30 ;  122,  6U.80;   145.  u 
46,7;  68.7:  73,  9 
neun  (9)  143, 32;  147,  ,5:  143, u 
Zauberinnen  96, 31 
mit  Zeichen  versehen  35, 15 
Zibeth   134,28 

Ziegen  weiden   8,24;    19,  17;   20, 
17;  60,i6;  62,  6u.h:   126.28 
—  -hörner  8,    . 
Zopfabschneiden  24.  v.r.  138,25 
Zopfflechten  100, 20. 


III.  Corrigenda. 


(Die  Zahlen  geben 

6  2  lies :  ihm  statt  ihr 

830     „  tutuwiyen  statt  tutüwiyum 

ksu  statt  ksiik 

9        ..  iva-ahtalatdt  ist  ausgefallen 

11    7     ..  hallot  statt  hallot 

11  26     ..  launv'i  statt  lammä 

12  25     ..  hibinah  ibdyt  statt  hibin  haibdyt 

13  9     ..     hiniS  statt  hinniS 

14  34     ..     iSfede'd  statt  iSfede'd 
1  I  i6     ..      tebür  statt  debür 

14  (Aurn.  4)  lies:    Ism  statt  'Fsm 

15  e  lies:  jeldeh  statt  jeldeh 

17  2     ..     bei  waget a  steht  im  Ms.  Anm.  umgduf 

18  2.1     ..      hadr.  gazzilen  statt  gdzzilSn 
]'. '  ..      hdz  statt  höz 

21  28     ..      hibretk  statt  hibretik 

22  2     ■•      schoß  statt  schloß 
25 15     ,,      tdyreh  statt  tdyreh 

27  .Jh..      Shimdy  statt  simdy  und  streiche  Anm.  2 

28  17     ,,     rikeb  statt   ribek 

•">2  27     ..     streiche  den  Punkt  vor  Ms 


Seite  und  Zeile  an.) 

33  36  lies 
36  20 
3"i  is 


Igd  statt  glä 
.Ms.  herjed 
Ms.  da  leylha 
37  13  Ms.  hadr.  hayagah 

51  19     ,.      höjatah  statt  hojat 

52  ig     ..      lu'tmuh  statt  hümu 

61   3     „      tatdbyen  statt  tabdbyen 
64 13     ..      amweyye  statt  amure'yge 

65  Ms.  stets  humäh   statt  />»?no 

66  23     ..     /(ose/c  statt  Aöse 
7 1  23     ..      6erA  statt  &er& 

95  21     ..      Immüh  statt  humu 
111  30     .,      ganni't  statt  gaundt 
114    (Anm.  4)  lies:  Tiger  statt  Tieger 
123  7  lies:  Äi£&&  statt  A7/'//„V 
123  17     ..      (deutsch)  Vier  statt  be 
146   3     ..      hubün   statt  fubün 
156  1     „     Hatjtib  statt  Hagbdb 
169  .,       »u»    <V//vr   st.'itt    .S'//r/- 

169        ..     Mesar  statt  Mesar 
179  16   ist  die  deutsche  Übersetz,  ausgefallen 


Inhaltsübersicht. 


Einleitung 


Seite 

i-xxvin 


I.  Erzählungen. 

Der  sprechende  Vogel.   Abüd  ber  Ali 

Abu  Nuwäs'  Hirsekorn.     „        „       „ 

Die  weite  Reise.        Ali  ber  Misrah  . 

Die  verlästerte  Frau.  „      ,,         „ 

PVauenversammlung.    „      „         „       . 

Die  Nachtwerbung.      „      „         „       . 

Der  Tölpel  und  der  Ziegenbock.  Söd  ber  Abdallah 

Mutter  und  Tochter.  „       „ 

Der  Rabe  und  der  Fuchs.  „       „  „ 

Die  Hyäne  und  der  Fuchs.  „      „  „ 

Die  sieben  Söhne.  „      „  „ 

Die  sieben  Brüder.  „      „  „ 

Die  Hirtin  und  der  Wehrwolf.   Ali  ber  Isa 

Der  Tochterfeind.  Söd  ber  Abdallah 

Die  hochmütige  Sultanstochter.     „       „  „ 

Der  Kern  im  Schlünde  „      „  „ 

Zwei  Diebe.         Ali  ber  Isa 

Sprichwort.  „      „      „  

Erläuterung.  „       „       „  

Die  drei  Töchter.  „       „       „  

Die  drei  Brüder.    Sälili  ber  Musallem    .      .      .      . 

Die  Tochter  der  Abessynierin.   Söd  ber  Abdallah 

Eine  Frau  besucht  ihre  Brüder.  Sälih  ber  Musallem 

Der  kluge  Ratgeber.   Sanh  ber  Yasakör 

Die  beiden  Schwäher.   Ali  ber  Ise  . 

Die  beiden  Diebe.  Söd  ber  Abdallah    . 

Die  Töchterfeindin.    „      „  „ 

Die  drei  Wunderdinge.   Ali  ber  Ise 

Der  Kuß.  Abüd  ber  Ali  . 

Die  verkrüppelte  Braut.      „        „       „    . 

Der  lügenhafte  Soldat.    Ali  ber  Ise 

Die  Wildziege.   Bahit 

Der  schlaue  Kadi.  Abüd  ber  Ali 

Der  Mann  mit  dem  Afi'en.      „         „      „ 
Die  zwei  Waisen.   Ali  ber  Ise    . 


1 

3 

5 

5 

6 

7 

7 

9 

9 

10 

12 

17 

19 

20 

28 

31 

32 

36 

36 

37 

41 

43 

49 

50 

54 

58 

60 

62 

67 

75 

77 

80 

84 

88 

91 


Seite 

Jungfrau  Mond.   Abüd  ber  Ali 94 

Jungfrau  Sonne.      „         „       , 95 

Der  Besuch  im  Vaterhaus.   Sälih  ber  Musällem    .  98 

Die  zwei  Kinder.    Ali  ber  Ise 99 

Der  geheilte  Geizhals.   Bahit  ber  Askeri    .      .      .  105 

Der  gefoppte  Freier.  Abüd  ber  Ali       .      .      .      .  109 

Die  drei  Schwäher.   Söd  ber  Abdallah  .      .      .      .  111 

Die  Portia  von  Gischin.    Bahit 116 

Die  gemeinsame  Hochzeit.  Abüd  ber  Ali  .  .  .  122 
Die  Fackelschalen.    Söd  ber  Abdallah  und  zayd 

ber  Sälim 123 

Der  Kampf  der  Vögel.    Söd  ber  Abdallah  .      .  124 

Mahaymüd  und  Leylenöt.   Ali  ber  Ise        .      .      .  126 

Die  Geschichte  einer  Familie.   Sälih  ber  Musällem  129 

Der  närrische  Mann.  Abüd  ber  Ali       .      .      .      .  131 

Der  Spiegel  und  der  Spinnrocken.    Sef  ber  Sölim  133 

Weiberlist.   Bahit  ber  Askeri 134 

Das  Siegel  und  der  Männergürtel.    Abüd  ber  Ali  136 

Der  Knochen  im  Schlund.  „  „  „  138 
Die  Milch    der  Wildziege.    Aydarus   ber  Habib 

Salem 139 

Die  Verschwörung.   Ali  ber  Ise 141 

Ajenaf  und  ihre  Söhne.   Bahit  ber  Askeri  .      .      .  145 

Der  Bankert.                        „         „          „       ...  146 

Das  verliebte  Paar.   Abüd  ber  Ali        .      .      .      .  147 

II.  Lieder. 

Der  Sturm.            Söd  ber  Abdallah        ....  152 

Trost  im  Sturm.      „      „            „              ....  153 

Der  Tag  des  Engpasses.   Bahit  ber  Nasir        .      .  154 

Spottgedicht  auf  Nsayb.       „        „         „      ...  156 

Spottgedieht  auf  Ber  Siläym.     Ali  ber  Ise      .      .  157 

Spottgedicht  auf  Bar  Mäusim.      „       „       „  157 

Spottlied.                                         „      „      „        .      .  158 

Kommentar  dazu.                           „      „      „        .      .  158 

Die  Gegensätze.   Sälih  ber  Musällem     .      .      .      .  159 

Bettlergruß.   Söd  ber  Abdallah 160 

Schilderung  einer  Reise.   Rawwäh  ber  Sayd  .      .  161 


200 


Inhaltsübersicht. 


Loblied  auf  Tau'ari.  Rawwäh  ber  Sayd    .  . 

Loblied.  „  „        » 

Auf  zum  Kampf.  Sayf  ber  Sölem  . 

Kaehe.  „       n         »  • 

Azizab.  n         n  n 

Die  Wolke  auf  dem  Gipfel.      „       „         „ 
Sonne  von  beute.  „        „  „ 

leb  und  Suweyd.  •  „       „         „ 

Lobgedicht  auf  Bei-  Bögi.        „       „         „ 
Lobgedicht  auf  einen  Helfer.   Sanh  ber  Gasakor 
Klagelied.  „        „  „ 

Lob  der  Mesar.       Sa  d  ber  Muhammed 
Lob  der  Hadijah.       „  „  . 

Naturschilderung.   Babit  ber  Nasir  .... 
Ein  Ruderlied.   Jum  an  ber  Sa  d 
Der  freche  Dieb.  Sälih  ber  Musallem   . 

Jiman  der  Hängebauch.       „        „  „ 

Der  Agabit- Vogel.  „       „  „ 

Hälahi-Lied.  Jum  an  ber  Sa  d 

O  Wegweiser.         Jum'an  ber  Saränj  ber  Sa  d 
0  Fischnetzholz.  ,  „  „        „ 

0  Ostwind.  „  „  *  „        r> 

Strickspannen.  Ali  ber  Ise  und  Söd  ber  Abdallah 
Die  Lagsi-Flinte.  Sef  ber  Sölim     .      . 

Das  anvertraute  Gut  „      „         „         .      ■ 

Willkommen  Nordwind       „      „         „         . 
Willkommen  Westwind.       „      „         „         . 


Seite 

162 
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180 
180 
181 
181 


Die  Kinder  der  Keriäon.   Sef  ber  Solim 
Das  Segelboot.  „      „         „ 

E  gib  mir.  Jum  an  ber  Saränj  ber  Sa  d 


Seite 
181 
182 
182 


III.  Rätsel. 

Söd  ber  Abdallah  1  —  3,  6— 16       .      .      .      184—186 

Muhammed  ber  Ali  4 — 5 184 

Ali  ber  Ise  17—20 186 

Sälih  ber  Musallem  21— 26 187 

IV.  Sprüche. 

Ali  ber  Ise  1 188 

Söd  ber  Abdallah  2 — 15 188—190 

Said  bin  Sälim  16 189 

Babit  ber  (Nasib)  Askeri  17— 22    .      .      .      189—190 

V.  Spiele. 

Der  Kranke  und  der  Arzt.  Söd  ber  Abdallah  .      191 

Der  Besuch  des  Arztes.  „       „  „  .191 

Ringelspiel.  „       „  „  .192 

Habürägi-Spiel.  „       „  „  .192 

Indiees. 

Namenindex 194 

Sachindex 195 

Corrigenda        198 


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