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Full text of "Südbaiern, Tirol und Salzburg, Steiermark, Kärnten, Krain und Küstenland : Handbuch für Reisende"

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BAEDEKER'S  REISEHA«1{>BÜCHER. 

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IgatbaA  CoUeje  lllitatj 


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Yergleiehende  Geld  -  Tabelle. 

(Vergl.  S.  XXVIII.) 


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Oettemiah. 

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Fnuikroiehi 

Silber-Währang. 

Italien  und 
Schwell. 

fl.            kr. 

Mark    |     Pf, 

fr.(Lira)\   eent. 

10 

20 

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25 

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20 

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16 



20 

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10 

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20 

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25 

— 

50 

— 

100 

— 

125 

— 

Yergleiolmiigstafel  des  Xetermaises. 


Meter. 


Pariser  Fuss. 


Preussische 
(Bhein.)  Foss. 


Wiener  Fuss. 


Engl.  Fuss. 


1 

2 

8 

4 

5 

6 

7 

8 

9 

10 

20 

30 

40 

50 

60 

70 

8D 

90 

100 


3,03 

6,16 

9,24 

12,31 

15,39 

18,47 

21,55 

24,63 

27,71 

30,78 

61,57 

92,35 

123,14 

1&3,92 

184,71 

215,49 

246,28 

2r7,06 

307,84 


3,19 

54S 

6,37 

6,33 

9,56 

9,49 

12,74 

12,65 

15,93 

15,82 

19,12 

18,98 

22,30 

22,15 

25,49 

25,31 

28,68 

2?'F 

31,86 

31,64 

63,72 

63,27 

95,59 

2!'21 

127,45 

126,55 

159,31 

158,19 

191,17 

189,82 

223,03 

221,46 

254,90 

253,10 

286,76 

284,74 

318,62 

31637 

3,28 

6,56 

9,84 

13,12 

16,40 

19,69 

22,97 

26,25 

29,53 

32,81 

65,62 

98,43 

131,24 

164|04 

19685 

229,66 

262,47 

295,28 

328,09 


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SÜDBAIEM, 

TIROL  UND  SALZBÜRG, 

STEIERMARK,  KÄRNTEN,  EAIN  DP  KOSTENL0D. 


HANDBUCH  FÜR  REISENDE 

VOK 

K.  BiBDBXEB. 


Hit  21  Karten,  11  Plänen  und  7  Panoramen. 
AOHTZBHHTB   ATTTLAOX. 


LEIPZIG : 
VERLAG  VON  KARL  BiBDEKER. 

1878. 

Alle  Rechte  torhehalUn. 


J^ 


Harvard    Golleffe    Library 

Gift    of 
Miss    Mary  E.  BJatcMford« 
S»pt.   4,   1807 


Wer  reisen  will, 
Der  schweig  fein  still, 
Geh  steten  Schritt, 
Nehm  nicht  viel  mit, 
Tret  an  am  frühen  K orgen, 
Und  lasse  heim  die  Sorgen. 

Philander  Yon  Sittewald.    1650. 


•^    '  •   '     -      f^-'.  t 


*. 


1/as  vorliegende  Reisehandbuch  erscheint  hier  zum  achtzehnten 
Mal.  Erste  Aufgabe  desselben  ist,  die  Unabhängigkeit  des 
Reisenden  so  viel  als  möglich  zu  sichern ,  ihm  behülflich  zu  sein 
auf  eigenen  Füssen  zu  stehen,  ihn  frei  zu  machen,  und  ihn 
so  zu  befähigen,  mit  frischem  Herzen  und  offenen  Augen  alle  Ein- 
drücke in  sich  aufzunehmen. 

Einen  grossen  Theil  der  beschriebenen  Gegenden  hat  der  Ver- 
fasser im  Lauf  der  letzten  Jahre  ausschliesslich  für  diese  neue 
wesentlich  erweiterte  Auflage  wiederholt  bereist.  Auch 
schriftliche  Mittheilungen  wohlwollender  sachkundiger  Freunde 
sind  ihm  so  vielseitig  zugekommen  ,  dass  er  jetzt  um  so  mehr  für 
die  Richtigkeit  seiner  Angaben  bürgen  zu  können  glaubt  ^).  Eine 
buchstäbliche  Genauigkeit  wird  indess  Niemand  von  einem  Reise- 
handbuch fordern,  das  über  so  manche  Einrichtungen  Auskunft 
geben  muss,  die  dem  raschesten  Wechsel  unterworfen  sind.  Daher 
wiederholt  der  Verfasser  seine  Bitte  an  die  Freunde  seiner  Bücher, 
ihn  auch  ferner  auf  etwaige  Irrthümer  oder  Auslassungen  aufmerk- 
sam machen  zu  wollen.  Jede  neue  Auflage  derselben  wird  den 
besten  Beweis  liefern ,  wie  schätzenswerth  ihm  stets  solche  Berich- 
tigungen erschienen  sind. 

Den  Plänen  und  Special-Kärtchen  wurde  eine  beson- 
dere Sorgfalt  zugewendet;  nach  dem  neuesten  Material  und  eige- 
nen Erfahrungen  des  Verf.  berichtigt  und  ergänzt,  werden  sie  zur 
Orientirung  vollständig  ausreichen.  Die  vorliegende  Auflage  ent- 
hält drei  neue  Karten ,  sodass  sich  die  Zahl  derselben  auf  21  er- 
höht; eine  Reihe  weiterer  Blätter,  welche  das  Netz  der  deutsch- 
österreichischen Alpen  zum  Abschluss  bringen  werden  (vergl.  das 
TJebersichtskärtchen  am  Ende  des  Buchs^,  ist  in  Vorbereitung. 

Die  Höhen  sind  in  Meiern  angegeben  (vergl.  die  Tabelle  vor 
dem  Titelblatt),  die  Entfernungen  in  Kilometern  oder  auf  Ge- 
birgswegen in  Gehstunden. 

Eisenbahn-  und  Dampfboot- Fahrpläne,  sowie  die 
Abgangszeiten  der  Posten  sind  am  vollständigsten  enthalten  in 
dem  jährlich  sechsmal  herauskommenden  Berliner  Kursbuch  und 
in  HendscheVs  Telegraph^  in  Frankfurt  a.  M.  im  Sommer  monatlich 
erscheinend ;  für Oesterreich in  Waldheims CondMc<cwr(Wien,  jeden 


')  Der  Verfasser  verwi.hrt  sich  ausdrücklich  gegen  Beschwerden,  wie 
sie  ihm  wohl  vorgekommen,  die  auf  ältere  Ausgaben  fussen.  Keine 
Art  von  Sparsamkeit  ist  auf  einer  Reise  übler  angebracht,  als  nach  einem 
alten  Reisehandbuch  /u  reisen.  Eine  einzige  Angabe  der  neuen  Auflage 
lohnt  nicht  selten  reichlich  den  dafür  bezahlten  Betrag. 


VI 

Monat  eine  Nummer).  Ueber  die  Abgangszeiten  der  SteUwagen 
(S.  XXIX)  kann  man  nur  an  Ort  und  Stelle  Erkundigungen  ein- 
ziehen y  eine  Zusammenstellung  derselben  existirt  nicht. 

Auf  die  Gasthofe  wurde  ein  besonderes  Augenmerk  gerich- 
tet ;  nicht  der  kleinste  Theil  der  Annehmlichkeiten  einer  Reise  ist 
von  der  guten  oder  schlechten  Beschaffenheit  derselben ,  den  Prei- 
sen, der  Bedienung  u.  s.  w.  abhängig.  Empfehlenswerthe  Häuser^ 
d.  h.  solche,  bei  denen  Zimmer  und  Bett,  Verpflegung  und  Be- 
dienung zu  loben  und  die  in  Bechnung  gebrachten  Preise  den  Werth 
des  Gebotenen  nicht  übersteigen ,  sind,  soweit  des  Verfassers  per- 
sönliche Erfahrung  und  an  zuverlässiger  Quelle  eingezogene  Er- 
kundigungen reichen,  mit  einem  Sternchen  (*)  bezeichnet.  So  we- 
nig damit  aber  ausgeschlossen  ist«  dass  es  unter  den  nicht  auf  diese 
Weise  hervorgehobenen  ebenfalls  gute  Gasthöfe  gibt ,  ebenso  wenig 
wird ,  bei  dem  raschen  Wechsel,  dem  diese  Dinge  unterliegen ,  und 
der  grossen  Verschiedenheit  der  gemachten  Ansprüche ,  ein  billig 
denkender  Reisender  dem  Verfasser  eine  unbedingte  Verantwort- 
lichkeit für  seine  Gasthof-Sterne  zumuthen  wollen. 

Die  angegebenen  Preise  sind  zwar  durchschnittlich  Rech- 
nungen aus  den  letzten  Jahren  entnommen ;  doch  hat  die  allge- 
meine Steigerung  der  Lebensmittel-Preise  fast  überall  eine  Er- 
höhung der  Gasthofspreise  zur  Folge  gehabt.  Der  Verfasser  hat 
geschwankt,  ob  er  unter  diesen  Umständen  nicht  die  Preise  ganz 
weglassen  sollte ;  er  hat  sich  aber,  selbst  auf  die  Gefahr  hin ,  von 
einzelnen  Reisenden  der  Unzuverlässigkeit  geziehen  zu  werden, 
und  trotz  der  Reclamationen  einzelner  Wirthe ,  im  Interesse  des 
reisenden  Publikums  für  deren  Beibehaltung  entschieden ,  da  sie, 
wenn  auch  nur  annähernd  angegeben,  wesentlich  zur  Charakteristik 
eines  Gasthofs  gehören. 

An  Gastwirthe  richtet  er  die  Warnung,  so  wenig  durch 
Geschenke ,  als  etwa  freie  Zeche ,  sich  um  die  Gunst  angeblicher 
Agenten  des  Verfassers  zu  bewerben.  Er  kennt  keine  solchen, 
Niemand  hat  von  ihm  ein  Mandat  zu  diesem  Zweck.  Sollte  irgend 
Jemand  den  Namen  des  Verfassers  zu  Gelderpressungen  bei  Gast- 
wirthen  missbrauchen ,  wie  das  hier  und  da  vorgekommen  ist ,  so 
wird  er  es  Jedem  danken ,  der  die  Polizei  auf  solche  Schwindler 
aufmerksam  macht,  ihn  selbst  aber  sogleich  davon  in  Kenntniss 
setzt ,  damit  er  auch  seinerseits  zur  Entlarvung  derartiger  Betrüge- 
reien die  geeigneten  Schritte  thun  kann. 


IMHAIiTS-VERZEICHNISS. 

Seite 

I.  Reiseplan,  Reisezeit  etc XXI 

II.    Fuss-Reisen.    Ausrüstung.     "Wanderregeln. 

Führer.    Clubhütten  etc XXI 

III.  Karten XXVII 

IV.  Pass,  Mauth,  Geld,  Post  in  Oesteireich     .     .       XXVIII 
Abkürzungen XXX 

Sftdbaieni»  ITord-Tirol«  Salibnrg  nad  Balikanunmergut. 

Route 

1.  München 1 

1.  Umgebungen  von  München.  Kymphenburg,  Schieissheim, 

Dachau,  Grosshesselohe 44 

2.  Von  München  nach  Lindau  und  Bregenz 45 

1.  Von  Kaufering  nach  Landsberg  am  Lech        ....  45 

2.  Von  Augsburg  nach  Buchloe 4i> 

3.  Von  Kempten  nach  Ulm 46 

4.  Ausflüge  von  Immenstadt.    Der  Stuiben 47 

5.  Ausflüge  Yon  Lindau.  Lindenhof.  Hoirerberg  ....  48 

6.  Der  Bodensee 48 

7.  Ausflüge  von  Bregenz.  Qebhardsberg.  Pfänder     .            .  49,  60 

3.  Von  Bregenz  zum  Arlberg  durch  den  Bregenzer  Wald     .  50 

1.  Von  Egg  über  Hittisau  nach  Oberstaufen  oder  Oberst- 

dorf     51 

2.  Von  Sehwarzenberg  nach  Dombim  über  die  Loose.  Hoch- 

älple. öl 

3.  Ausflüge  von  Mellau.  Mörselspitae,  Oanisfluh  etc.      .  GQ 

4.  Von  Au  über  Damüls  nach  Bludens  oder  Bankweil .  52 

5.  Ausflüge  vom  SchrÖcken:  Widderstein,  Künzelspitze  etc.  153 

6.  Vom  SchrÖcken  nach  Oberstdorf  über  das  Gentscheljoch  53 

7.  Vom  SchrÖcken  nach  Reutte.  Oberes  Lechthal.    Kaiser- 

joch, Hochtenn,  Hombachjoch  etc 53 

8.  Von   Lech    über   Formarin-Alp    nach   Dalaas    und   ins 

Walserthal 55 

9.  Von  Lech  nach  Klösterle  über  Spullersee.     Schafberg.  65 

4.  Von  Immenstadt  nach  Oberstdorf.   Die  Algauer  Alpen  .  55 

1.  Der  Grünten 56 

2.  Ausflüge  von  Oberstdorf.   Faltenbacher  Wasserfall.  Hof- 

mann''s   Buhe.     Wasach.     Tiefenbach.     Freibergsee. 
Zwingsteg  und  Walser  Schanzle.  Spielmannsau.  Höll- 

tobel.    Geisalpsee.   Oythal.    Birgsau 56-58 

8.  Bergtouren  von  Oberstdorf.    Hädelegabel.      Kebelhom. 

Fellhom.    Banheck.    Kreuzeck.    Gr.  Krottenkopf  59 

4.  Von  Oberstdorf  nach  Holzgau  über  das  Hädeiejoch  .  59 

5.  Schrofenpass.    Haldenwangereck.    Gentscheljoch  60 

6.  Von  Oberstdorf  über  Bohrmoos  nach  Hittisau.    Hoher 

Ifen 60 


VIII  INHALTS  -V  EBZEICHNISS. 

Route  Seite 

5.  Von  Augsburg  nach  Innsbruck.    Hohenschwangau     .     .  60 

1.  Von  Kempten  nach  Füssen 60 

2.  Von  Peissenberg  nach  Füssen 61 

3.  Umgebungen  von  Hohenschwangau 63 

4.  Seeben-  und  Drachensee.    Grünsteinscharte.    Daniel       .  65 

5.  Von  l^assereit  nach  Imst 65 

6.  Von  Immenstadt  nach  Reutte  und  Partenkirehen  ...  66 

1.  Hinterstein.   Eisenbreche,  Daumen,  Geishorn,  Hochvogel  66 

2.  Vilsalper  See 67 

3.  Vom  Plansee  nach  Ammergau  durch  das  Graswangthal  68 

7.  Der  Starnberger-  und  Ammersee.    Hoher  Peissenberg      .  69 

1.  Vom  Peissenberg  nach  dem  Ammergau 71 

2.  Von  Diessen  nach  Andechs  und  zum  Starnberger  See       .  72 

8.  Von  München  nach  Innsbruck  über  Partenkirchen     .  72 

1.  Von  Eschenlohe  zum  Walchensee  durch  das  Eschenthal  73 

2.  Oberammergau 73 

3.  Ausflüge  von  Parten kirchen.    Faukenschlucht.    Werden- 

fels. Kuhflucht.  Bisserbauer.  Partnachklamm.  Gras- 
eck. Eckbauer.  Badersee.  Eibsee.  Höllen  thalklamm. 
Krsmer.  Krottenkopf.  Hocbalpe.  Alpspitze.  Schachcn- 

alp.  Hintere  Bainthal  und  Blaue  Gnmpen.  Zugspitze.  74-77 

4.  Von  Partenkirchen  zum  Walchensee 77 

5.  Von  Partenkirchen  nach  Lermoos .             77 

6.  Ausflüge  von  Ulittenwald.  Lauter- und  Ferchensee.  Kranz- 

berg.    Leutaschthal.    Vereinsalpe.     Karwendelspitze.  78 

7.  Karwendel-  und  Hinterauthal 79 

8.  Beitherspitze.   Von  Seefeld  nach  Leutasch  und  Telfs  79 

9.  Von   München    nach   Innsbruck    über  Benedlctbeuern. 

Kochel-  u.  Walchensee 80 

1.  Benedictenwand 80 

2.  Herzogstand 80 

10.  Von  München  nach  Tölz  und  Mitten wald 82 

1.  Von  Stamberg  nach  Tölz  über  Königsdorf     ....  83 

2.  Ausflüge  von  Tölz 83 

3.  Von  Tölz  zum  Walchensee 83 

4.  Die  Biss.     Ladiz  und  Lalider.    Ueber  da.s  Plumser  Joch 

nach  Pertisau 84 

5.  Von  Vorderriss  über  den  Soiern  nach  Krün  ....  84 

11.  Von  München  nach  Innsbruck  über  Tegernsee,  Wildbad 

Kreuth  und  den  Achensee 85 

1.  Ausflüge  von  Tegernsee.    Paraplui.    Westerhof.    Kalten- 

brunn.  Bauer  in  der  Au.  Freihof.  Marmorbrüche. 
Bothachfälle.  Xeureuth.  Biederstein.  Baumgarten- 
schneid.   Hirschberg.    Bisserkogl  ..'...  85,86 

2.  Ausflüge  von  Kreuth.  Wolfs  schluckt.  Gaisalp.  Königsalp. 

Schildenstein.     Schinder 87 

3.  Unnutz.    Hochiss.     Bofan 88 

4.  Sonnenjoch.  Von  Pertisau  über  Grammais  nach  Hinterriss  88 

12.  Von  München  nach  Innsbruck  über  Schliersee  und  Bai- 

risch  Zell        89 

1.  Von  Hiesbach  nach  Tegernsee  u.  Fischbachau    ...  89 

2.  Von  Schliersee  nach  Tegernsee 90 

3.  Von  Neuhaus  nach  Falepp.    Spitzingsee 90 

4.  Ausflüge  von  Neuhaus.  Brecherspitze,  Jägerkamp,  Both- 

wand,  Hiesing           90 

5.  Wendelstein 91 

6.  Von  Bairiach  Zell  nach  Oberaudorf 91 

7.  Vom  Landl  nach  Falepp  über  die  Elend-  oder  Ackern-Alp  91 


INHALTS  -  VBRZEICHNISS.  IX 

Roate  Seifte 
18.  Ton    Münohen   nach   Innsbruck   üb«!  Rosenheiin  und 

Kufstein 92 

1.  Von  Holzkirchen  nach  Bosenheim 92 

2.  Auaflüge  von  Brannenbnrg.     Wendelstein      ....  93 

3.  Aoflflüge  von  Oberaudorf.    Brünnstein 98 

4.  Ausflüge  von  Knfstein.  Thierberg.  Dnxerköpfl.  Kaiserthal.  94 

5.  Von  Kufstein  nach  Soll 94 

B.  Ausflüge  von  Brixlegg 95 

7.  Ausflüge    von    Jenbach.     Tratzberg.     St.    Gcorgeuberg. 

Lamsenjoch 96 

8.  Ausflüge  von  Schwaz.    Vomper  Thal 96 

9.  Ausflüge  von  Hall.  Absam.  Gnadenwald.  Haller  Salzberg.  96 

14.  Von  München  nach  Salzburg.    Ghiemsee 97 

1.  Prienthal.     Kampenwand.     Ueber  Sacharang  nach  Kuf- 

stein          96 

2.  Wildbad  Adelholzen.    Maxhütte.    Hocbfellen.    Hochgern.  98 

3.  Von  Trnunstein  nach  Beichenhall  über  Inzell      ...  98 

15.  Von  München  nach  Reit  im  Winkel  und  Kössen  ...  99 

1.  Von  Marquartstein  nach  Kössen  über  Schleching.    Pass 

Klobenstein 99 

2.  Ausflüge  von  Beit  im  Winkel.   Höseralpe.    Fellhom  etc.  100 

3.  Von  Beit  im  Winkel  nach  Traunstein  über  Buhpolding.  100 

4.  Ausflüge  von  Seehaus,  Buhpolding  und  Siegsdorf   .      .  100,101 

5.  Ausflüge  von  Kössen  und  Walchaee.    Heuberg    .             .  101 

16.  Salzburg  und  Umgebungen 102 

1.  Schloss  Aigen.   Gaisberg.    Schloss  Hellbrunn.    Lcopolds- 

kron.    Glaneck.    Blaria-Plain.    Kiesheim  106,109 

2.  Der  Untersberg 109 

17.  Von   Salzburg   nach   Berchtesgaden.     Köuigssee.     Von 

Berchtesgaden  nach  Reichenhall  und  Saalfelden    .     .  110 

1.  Ausflüge  von  Berchtesgaden.    Lockstein.    Soolenleitung. 

Bostweiher.    Etzerschlössl.    Gem.  Laroswacht  112 

2.  Almbaehklamm.    Vordereck.     Scharitzkehlalp     .  113 

3.  Kneufelspitze.   Jenner.    Todter  Mann.   Hochbrett.   Hoher 

GöU.     Schneibstein.    Kahlersberg 113 

4.  Gotzenalp.    Von  der  Gotzenalp  nach  der  Saletalp  115 

5.  Vom  Königssee  nach  Golling  über  das  Torrener  Joch  115 

6.  Das  Steinerne  Meer 115 

7.  Oberes  Wimbachthal.    Hundstod.    Watzmann  117 

8.  Ausflüge  vom    Hintersee.    Blaueisgletscher.    Mühlsturz- 

hom.    Hochkalter 118 

9.  Kammerlinghom.    Seissenbergklamm 118 

18.  Von  Salzburg  nach  Reichenhall 119 

1.  Ausflüge  von  Beiehenhall.  St.  Zeno.  Grossgmain.  Non. 
Molkenbauer.  Buine  Karlstein  und  St.  Pankraz-Ka- 
pelle.    Zwiesel  etc 121,122 

19.  Von  Linz  nach  Salzburg 122 

1.  Kremsmünster 122 

2.  Von  Lambach  nach  Gmunden.    Traunfall      ....  123 

20.  Von  Salzburg  nach  Ischl  und  Auasee.    Salzkammergut  .  124 

1.  Ausflüge  von  Gmunden.  Laudachsee.  Traunstein.  Almsee.  126 

2.  Ausflüge  von  Langbath.    Langbath-Seen.   Kranabetsattel. 

Erlakogl.    Off^ensee 127 

3.  Ausflüge  von  Ischl 129,130 

4.  Der  Ischler  Salzberg 130 

5.  Die  Chorinsky-Klanse 131 

6'  Von  Obertraun  nach  Aussee  über  den  Koppen.    Koppen- 

brüUerhphle .      ,      , 131 


X  INHALTS  -YERZEICHNISS. 

Boute  Seite 
7.  Ausflüge  von  AuMee.    Alt-Aussee.    Qrundlsee                   192,133 

21.  Von  Ischl  nach  Hallstadt  und  über  Gosau  nach  Abtenau 

und  Golling 133 

1.  Bergtouren     von     Hallstadt.       Plassenstein.      Sarstein. 

Dachstein 134 

2.  Die  Zwieselalp 136 

3.  Von  der  Zwieselalp  nach  Bischofshofen 136 

22.  Von  Ischl  nach  Salzburg  über  St.  Gilgen.    Schafberg      .  137 

1.  Von  St.  Wolfgang  auf  den  Schaf berg 138 

2.  Von  St.  Oilgen  auf  den  Schafberg 139 

23.  Attersee  und  Mondsee 142 

1.  Von  Unterach   auf  den  Schaf  berg  und  zum  Schwarzen 

See 143 

2.  Von  Steinbach  nach  den  Langbathseen 143 

3.  Von  Schärfling  nach  St.  Gilgen 144 

4.  Von  Hondsee  nach  Strasswalchen  und  Salzburg  144 

24.  Von  Salzburg  nach  Hallein  und  Golling 144 

1.  Der  Dämberg 145 

2.  Von  Hallein  nach  Berchtesgaden  über  Zill     ....  145 

3.  Vom  Schwarzbachfall  nach  Berchtesgaden  über  den  Ecker- 

sattel oder  das  Rossfeld       ........  146 

4.  Die  Oefen 146 

5.  Pass  Lueg 147 

25.  Von  Salzburg  nach  Wörgl.  Salzburg-Tiroler  Bahn.     .     .  147 

1.  Das  Blühnbachthal 148 

2.  Der  Hochkönig 148 

3.  Die  Liechtenstein-Klammen 149 

4.  Die  Kitzlochklamm 150 

5.  Zeller  See.    Schmittenhöhe 151 

6.  Ausflüge  von   Saalfelden.     Kühbühel.    Lichtenberg  etc.  151 

7.  Das  Steinerne  Meer.    Breithorn 152 

8.  Urschlauthal  und  Glemmthal 152 

26.  Das  Gasteiner  Thal 153 

1.  Der  Oamskarkogl 154 

2.  Ausflüge  vom  Wildbad  Gastein.  Windischgräzhöhe.  Köt- 

schachthal.    Graukogl  etc 157,158 

3.  Böckstein  und  das  Kassfeld 158 

4.  Bockhartthal.    Ueber  die  Bockhartscharte  nach  Bauris  159 

5.  Anlauf thal.  Ueber  den  Hochtauem  nach  Hallnitz.  Ankogl  159 

6.  Von  Gastein  über  den  Verwaltersteig  und  die  Bifflscharte 

zum  Bauriser  Goldbergwerk 159 

7.  Von  Gastein  nach  Ober-Vellach  über  den  Nassfelder  oder 

Mallnitzer  Tauem 150 

27.  Die  Rauris 160 

1.  Der  Bemkogel 160 

2.  Von  Bauris  nach  Heiligenblut  über  den  Heiligenblnter 

Tauern 160 

3.  Ausflüge   vom  Berghaus   am  Goldbergwerk.    Schareck, 

Hohenaar  etc 161 

4.  Vom  Bauriser  Goldbergwerk  über  die  Kleine  Zirknitz- 

scharte  oder  die  Tramerscharte  nach  DÖUach             .  161 

28.  Das  Fuscher  Thal.     Von  Ferleiten  nach  Heiligenblut     .  161 

1.  Hirzbachthal.    Imbachhom 162 

2.  Ausflüge   von    Bad  Fusch.      Kasereck.      Kühkarlköpfl. 

Schwarzkopf 162 

3.  Ausflüge  von  Ferleiten.    Käferthal.    Trauneralp.  Durch- 

eckalp.   Walcheralp  etc 162 

4.  Von  Ferleiten  nach  Heiligenblut  über  das  Fuscherthörl 

und  den  Heiligenbluter  Tauern.    Bronnkogl   .  163 


INHALTS  -VERZEICHNISS.  XI 

Route  Seit« 

5.  Von   Ferleiten     nach    Heiligenblut    ober     die   Pfandl- 

flcharte 164 

6.  Ueber   die  Fuscherkarscharte  oder  Bockkarscharte   ssur 

Hofmannshütte 166 

29.  Das  Kapiuner  Thal 165 

1.  Der  Mooserboden 166 

2.  Kitssteinhom.    Wieabachhorn 166 

3.  Ueber  das  Kapruner  Thörl  aur  Budolfshütte  167 

30.  Von  Zell  am  See  nach  Krimml.     Ober-Pin zgau    .     .     .  167 

1.  Das  HoUersbachthal.    Üeber  die  Plenitz-Scharte  oder  die 

Weissenegger  Scharte  nach  GschlÖss 168 

2.  Das  Habachthal 168 

3.  Von  Nenkirchen  znm  Unter-Salsbachfall 168 

4.  Durchs  Ober-Snlzbachthal  znr  Kärsinger  Hütte  und  auf 

den  Oross- Venediger 169 

5.  Von  Krimml  nach  Käsern  über  den  Krimmler  Tauern   .  170 

6.  Von  Krimml  nach  Gerlos  über  die  Platte      ....  170 


Dm  mittler«  und  südliche  Tirol ,  mit  den  angrenienden  Theilen 
der  Schwell,  Italiens  und  Kärntens. 

31.  Innsbruck  und  Umgebungen 171 

1.  Schloss  Amra« 176 

2.  Lanserköpfe.    Patscherkofl 177 

3.  Weierbnrg.    Mühlau.    Hungerburg.    Hötting  etc.  177 

32.  Das  Zillerthal 178 

1.  Von  Fügen  auf  das  Kellerjoch.    Wiedersberger  Hörn    .  178 

2.  Spaziergänge  von  Zell.    Klopf elstaudach 179 

3.  Von    Zell   nach    Oerlos   (Schönachthal,  Wilde    Gerlos, 

Thorhelm ,  Beichenspitze)  und  über  die  Platte  oder 

den  Plattenkogl  nach  Krimml 179 

4.  Der  Zillergrund  und  seine  Pässe  (Hömljoch,  Feldjöchl, 

Hundskehljoch) 181 

ö.  Das  Stillupthal.    Ueber  das  Keilbachjoch  ins  Ahrenthal  181 

6.  Ahomspitze 181 

7.  Das  Duxer  Thal.    Ueber  das  Duzer  Joch  nach  StaflHach  181 

8.  Das  Floitenthal.    Löffelspitze 182 

9.  Schwarzensteingrnnd.    Bothkopf.    Gr.  Greiner  188 
10.  Von  Hairhofen  nach  Sterzing  über  das  Pfitscher  Joch. 

Olperer.    Hochfeiler  etc 183 

33.  Von  Wörgl  nach  Mittersül.   Hohe  Salve 184 

1.  Das  Kelehsauer  Thal.    Ueber  das  Salzaclgoch  oder  den 

Filzensattel  in  den  Pinzgau 185 

2.  Kitzbühler  Hom .;....  185 

3.  Gaisstein 187 

34.  Von  Wörgl  nach  Reichenhall  über  Lofer 187 

1.  Das  Kaisergebirge 188 

2.  Hintersteiner  See.    Von  Soll  nach  Kufstein  ....  188 

3.  Von  St.  Johann  nach  Waidring  über  St.  Jakob  im  Haus  188 

4.  Von  Waidring  nach  Unken   über  die  Kammerköhr-Alp. 

Kammerköhr-PIatte 188 

5.  Ausflüge  von  Waidring.    Oefen.    Pillersee.    St.  Ulrich  .  188 

6.  Das  Loferer  Hochthal 189 

7.  Von  Lofer  durchs  Saalachthal  nach  Oberweissbach  .  189 

8.  Ausflüge   von    Unken.     Schwarzbergklamm.     Staubfall. 

Sonntagshom 189 

35.  Von  Bregenz  nach  Innsbruck  über  den  Arlberg     .     .     .  190 

1.  Ausflüge  von  Dombim.   Zanzenberg.  Kehlegg.  Gütle  etc.  190 


XII  INHALTS-VERZEICimiSS . 

iloute  Seite 

2.  Von  OÖtzis  über  Klaus  u.  Rötis  nach  Rankweil .  191 

3.  Der  Holie  Fresclien 191 

4.  Ausflüge   von  Feldkirch.     8t.   Hargarethenkapf.     Maria- 

Grün.    Aelpele  etc 192 

5.  Von  Feldkirch  nach  Buchs 192 

6.  Von  Feldkirch  nach  Hayenfeld.    Liechtenstein    .  192 

7.  Das  Saminathal 193 

8.  Das  Oampertonthal 193 

9.  Der  Hohe  Frassen 193 

10.  Brandner  Thal.    Lüner  See.    Scesaplana 194 

11.  Von   Bludenz    nach   dem  Schröcken    durch    das   Grosse 

Walserthal 194 

12.  Von  Dalaas  über  den  Christberg  nach  Schruns    .  195 

13.  Das  Fervall  (Schönfervall-  und  Fasol-)  Thal ....  196 

14.  Das  Moosthal.     Bendelspitze  etc 196 

15.  Von  St.  Anton  über  das  Almejurjoch  ins  Lechthal  .      .  196 

16.  Tschürgant    Muttekopf 198 

17.  Von  Zirl  auf  den  Grossen  Solstein 199 

36.  Moutavon  und  Paznaun 199 

1.  Ausflüge  von  Schmns.    Tscha^;uB8.    Bartholomäusberg. 

Durch  das   Bellsthal   oder  Gauerthal  zum   Lünersee. 

Sulzfluh 200 

2.  Uebergänge  ins  Prättigau    (Schweiserthor,    Drusenthor, 

Partnunjoch) 201 

3.  Von  Schruns   durch  das  Silberthal   nach   St.  Anton   am 

Arlberg 201 

4.  Das  Gargellenthal.     St.  Antönier-  und  Schlappina-Joch. 

Heimspitze  etc 201 

5.  Ausflüge    von    Gaschum.      Schafboden.      Hochmaderer. 

Albonakopf 202 

6.  Vallülaspitze 202 

7.  Ans    dem  Montavon    ins  Paznaun    über  das   Zeinisjoch 

oder  die  Bielerhöhe 202 

8.  Ueber  den  Vermuntpass  nach  Guarda.    Piz  Buin  202 

9.  Das  Jamthal.    Fluchthom 203 

10.  Von  Ischgl  nach  Samnaun  und  Finstermünz  über  das 

Seblesjoch 203 

11.  Fimberj>ass.    Schneidjöchl 203 

12.  Blankajoch.    Peziner  Spitze 204 

37.  Das  Oetzthal 204 

1.  Von  Innsbruck  ins  Oetzthal  durch  das  Selrainthal    .  205 

2.  Der  Stuibenfall 206 

3.  Von  Längenfeld  über  das  Breitlehner  Jöchl  ins  Pitethal.  208 

4.  Bergtouren  von  Vent.    Kreuzspitze.     Bamolkogl.    Wild- 

spitze.   Weisskugel  etc 207,208 

5.  Von  Vent  über  das  Taufkarjoch  ins  Pitzthal       ...  206 

6.  Sextenjoch.    Taschachjoch.     Seiterjöchl 209 

7.  Gepatschjoch.    Guslar-  u.  Kesselwandjoch     .      .      »      .  209 

8.  Langtauferer  Joch.     Hintereisjoch 209 

9.  Vom  Niederjoch  auf  den  Similaun 209 

10.  Von  Kurzras  nach  Schlanders  über  das  Taschljoch  .      .  210 

11.  Von  Gurgl  nach  Vent  über  das  Eamoljoch.    Schalfkogl.  211 

12.  Uebergänge  von  Gxirgl  ins  Paaaeir  und  Schnalser  Thal  212 

38.  Das  Pitzthal 212 

1.  Von  Wenns  ins  Innthal  über  den  Piller  Sattel   ...  212 

2.  Ausflüge  von  Mittelberg.    Mittelberg-  u.  Taschachfemer. 

Eiflflsee  etc 213 

3.  Von  Mittelberg  ins  Oetzthal  über  das  Pitsthaler  Jöchl 

oder  das  Taufkarjocfa 213 

4.  Von  Mittelbe^  nach  Gepatsch  über  das  Oelgrubeigoch.  213 

5.  MadatBchjoch.  Verpal^och.  Tiefenthaljoch.  «iederjöcbl.  2U 


1'"« 


CJ 


INHALTS -VERZEICHNISS.  XIII 

Route  Seite 

39.  Das  Stubaithal     .     .     .     : 214 

1.  Schlicker  Alpe.     Hoher  Bargstall 215 

2.  Von  Neastift  nach  Oschnitz  über  das  Pinneaer  Joch. 
Habicht 215 

3.  Oberberg.  Alpeiner  Femer.  Ueber  das  Sehwarzenberg- 
joch  nach  Ories 215 

4.  Pfandler  Alpe.  Uebergänge  von  Ranalt  nach  Gschnitz 
und  Pflersch  (Simmin^Öchl ,  Fraaljoch,  Pflerscher 
Hochjoch  etc.) 215 

5.  Snlzenan.  Pfaffennieder.  Ueber  das  Mutterberger  Joch 
nach  Längenfeld 216 

6.  Eggessengrat.  Znckerhütl.  Ueber  das  Bildstöckljoch 
nach  Sölden 216 

40.  Von  Landeck  nach  Meran.    Finstermünz 217 

I'i6  1.  Das  Kaonserthal.    Oepatschhans.    Uebergänge  ins   Pitz- 

iDt'                                      thal,  Oetzthal  und  Langtauf erer  Thal 217 

lit                            2.  Das  Radurschel-Thal 218 

l'X'                           3.  Ausflüge  von  Kauders 219 

9(1                             4.  Das  Langtauferer  Thal 219 

5.  Von  Mftls  nach  Prad  über  Glnms  und  Lichtenberg  .  220 

6.  Von  Mals  über  Tauffers  nach   St.  Maria  im  Münsterthal  220 

7.  Das  Matscher  Thal 221 

41.  YoD  Innsbruck  nach  Bozen  über  den  Brenner  ....  222 
Ol                             1.  Von  Patsch  oder  Matrei  ins  Stubaithal 223 

2.  Das  Gschnitzthal 223 

)1                             3.  Das  Pflerschthal.    Schneespitze 224 

4.  Das  Ridnaunthal.    Ueber  den  Schneeberg  ins  Passeir  225 

M                              5.  Ausflüge  von  Brixen.    Velthurns.    Plose 226 

0.  Das  Villnössthal 227 

Q             42.  Bozen  und  Umgebungen           228 

'2                               1.  Galvarienberg.    Virgl.    Badl.    Kollern 229 

2.  Gries.    Jenesien.    Glaning.    Greifenstein  229,230 

l  3.  Der  Bitten.  Oberbozen.  Klobenstein.  Lengmoos.  Bittner- 

l                                    hörn 230 

S  4.  Das  Samthai.   Bunkelstein.   Samthein.   Ueber  das  Kreuz- 

joch nach  Meran  und  über  das  Penser  Joch  nach  Ster- 

zing 231 

ö.  Das  Eggenthal.    Pirchabruck.    Wälschnofen.    Ueber  den 

Caressa-Pass  nach  Vigo   oder  Moena 232 

6.  Das  Tierser  Thal.   Uebergänge  nach  Fassa.   Rosengarten  232 

7.  Deutschnofen.    Weissenstein.    Weisshorn.     Schwarzhom  233 

8.  Grödner  Thal.    Seisser  Alp.    Schiern 233-235 

9.  Ueberetsch.    St.  Pauls.    St.  Michael.    Kaltem.    Mendel- 

pass.    Monte  Roen 235-237 

4^.  Von  Bozen  nach  Meran 237 

1.  Fusswanderung  am  rechten  Etschufer  über  Nals,  Tisens 

und  Lana.     Die  Gaul 233 

2.  Ausflüge  von  Meran.  Schloss  Tirol.  Lebenberg.  Schönna. 

Fragsburg  etc 241 

3.  Bergtouren  von  Meran.    Vigiljoch.    Bothsteinkogel.   Mut- 

spitze.  Gfallwand.  Iflnger.  Hirzer  oder  Prennerspitze. 

Langenspitze 243 

4.  Von  Meran  zum  Rabbibad  durch  das  Ultenthal   .  244 
44.  Das  Passeir 244 

1.  Von  St.  Leonhjtrd  nach  Sterzing  über  den  Jaufen  245 

2.  Von  St.  Leonhard  nach  Sölden  über  das  Timbler  Joch  .  245 

4ü.  Von  {Landeck,  Meran)  Eyrs  nach  Colico  am  Corner  See 

über  das  Stilfser  Joch 246 

1.  Die  Heil,  drei  Brunnen       .........  2M 


XIV  INHALTS  -VKRZEICHNISS. 

Route  Seite 

2.  Besteigung  des  Ortler  von  Trafoi 247 

3.  Tartscher  Alm.    Kleinboden 247 

4.  Hochleitenspitze  und  über  das  Hochleiteiyoch  nach  Sulden  248 

5.  Geisterspitze 249 

6.  Von  S.  Maria  am  Stelvio  nach  St.  Maria  im  Münsterthal. 

Wormser  Joch 249 

7.  Pia  Umbrail 249 

8.  Von  Bormio  nach  Livigno 251 

9.  S.  Gaterina  im  Val  Furva.    Monte  Confinale.   Passo  Zebru  251 

10.  Von  S.  Gaterina  nAch  Ponte  di  Legno  über  den  Gavia-Puss  251 

11.  Von  S.  Gaterina  nach  Pejo  über  den  Sforzellina-Pass     .  252 

12.  Das  Val  Malenco.    Ausflüge  von  Ghiesa 253 

46.  Das  Martellthal 254 

1.  Cevedale.    Innere  Pederspitze.    Zufrittspitae  etc.       .      .  254 

2.  Von  Martell  zum  Rabbibad  über  das  Süllen tj och  255 

3.  Nach  Pejo  über  das  Hohenfemer  Joch  oder  die  Fürkele- 

Scharte 255 

4.  Kach   St.  Gertrud  im  Ulterthal  über  das   Zufritt-,  Soy- 

oder  Flim-Joch 255 

5.  Nach  Sta.  Gaterina  über  den  Gevedalepass     ....  255 

6.  Nach  Sulden  über  das  Madritschjoch  oder  den  Eisseepass  255 

47.  Das  Suldenthal.     Ortlergebiet 256 

1.  Rosimboden.    Schaubachhütte.    Hinterer  Grat  u.  End  der 

Welt.    Schöneok 257 

2.  Payerhütte.    Hochleiten-  u.  Tabarettaspitae  ....  257 

3.  Vertainspitze 257 

4.  Hintere  Schöntaufspitae.    Pederspitze.    Plattenspitze  etc.  259 

5.  Monte  Gevedale         .            259 

6.  Königsspitze.    Zebru.    Suldenspitze 259 

7.  Ortler 259 

8.  Von   Sulden   über   den  Eissee-   und  Cevedale-Pass   nach 

S.  Gaterina  im  Val  Furva 260 

9.  Pässe  nach  Martell,  Trafoi  und  dem  Laaser  Thal       .  261 

48.  Von  Tirano  über  den  Bernina  nach  Samaden    ....  261 

1.  Pizzo  Sassalbo 262 

2.  Fussweg  von  Poschiavo  zum  Lago  Nero          ....  262 

3.  Vom  Berninapass  nach  Bormio  durch  Val  Viola              .  262 

4.  Val  Agone.    Ueber  die  Forcola  nach  Livigno                   .  263 

5.  Piz  Gampaccio.    Piz  Lagalp 263 

6.  Val  del  Fain.    Nach  Livigno  über  den  Passo  Fieno.  264 

49.  Das  Ober-Engadln  vom  Maloja  bis  Samaden     ....  264 

1.  Gavloccio-See.    Ordlegna-Fall.    Fomo-Gletscher.     Ueber 

den  Forno-Pass  ins  Val  di  Masino 264 

2.  Vom  Maloja  über  den  Muretto-Pass  ins  Malenco-Thal     .  264 

3.  Von  Sils-Maria  zum  Fex-Gletscher 265 

4.  Von     Silvaplana  nach   Pontresina  über  die  Fuorcla  da 

Surlej 266 

5.  Ausflüge  von  St.  Moritz.    Piz  Nair 267 

6.  Ausflüge    von    Samaden.    Muottas  Murail.    Piz  Ot.    Piz 

Padella 268 

7.  Ausflüge   von    Pontresina.      Schafberg.      Piz    Languard. 

Morteratsch-    u.    Roseg-Gletscher.      Diavolezza-Tour. 
Sella-Pas».    Piz  Corvatsch  etc 270-273 

50.  Von  Samaden  nach  Nauders.    Unter-Engadin        .     .     .  273 

1.  Mt.  Müsellas.    Piz  üertsch.    Piz  Kesch.    Piz  Mezzem  274 

2.  Von  Ponte  nach  Livigno  über  den  Lavirum-Pass  274 

8.  Piz  Griatschouls ^4 

4.  Von  Scanfs  nach  Livigno  durch  das  Gasanna-Thal    .      .  274 
ß.  Von   Zernetz   über   den  Ofener-Pass   nach  St.  Maria  im 

Münsterthal 275 


INHALTS  -VERZEICHNISS.  XV 

Route  Seite 

6.  Pia  Mezdi.    Pia  Linard 275 

7.  Von  Ardetz  nach  Schals  über  Fettan 276 

8.  Fusaweg  von  Ardetz  nach  Vulpera  (Tarasp)  ....  276 

9.  Val  Tasna.    Futschöl-Pass.    Piz  Cotschen       ....  276 

10.  Ausflüge  von  Tarasp.  Schloss  Tarasp.  Kreuzberg.  Avrona. 

Schwarzsee 277 

11.  Ausflüge  von  Schuls.    Muotta  Naluns.    Piz  Glüna.    Piz 

Chiampatsch.    Piz  Lischan 278 

12.  Von  Schuls  durch  das  Scarl-Thal  nach  S.  Maria        .      .  278 

13.  Von  Crusch  nach  Mals  über  Sur  Sass  und  Schiinga  .       .  279 

51.  Von  Bozen  nach  Verona 279 

52.  Von  Trient  über  Riva  und  den  Gardasee  nach  Verona      .  282 

1.  Von  Le  Sarche  über  Comano  nach  Riva 283 

2.  Ponalfall.    Monte  Brione.    Monte  Baldo 234 

3.  Ledrothai.    Val  Ampola.    Val  Vestino 285 

53.  Das  Sarca-Thal.    Judioarien 287 

1.  Von  Mezzo-Lombardo  nach  Stenico  über  Molveno.    Bocca 

di  Brenta 288 

2.  Von  Riva  nach  Tione  direct  über  den  Durone           .  288 

3.  Dos  di  Sabione.    Von  Pinzolo  nach  Mal&  über  Campiglio  289 

4.  Uebergänge  von  Bedole  ins  Vol  Camonica      ....  291 

5.  Val  di  Daone  und  Val  di  Fumo 291 

6.  Val  Caflfaro.    Von  Bagolino  nach  Brescia       ....  292 

54.  Von  S.  Michele  (Bozen)  nach  Tirano  im  Veltlin.    Val  di 

Non  und  Val  di  Sole.    Monte  Tonale 292 

1.  Von  Cles  nach  Meran  über  den  Gampenpass               .  293 

2.  Vom  Rabbibad  nach  Pejo  über  den  Cercena-Pass      .      .  294 

3.  Von  Pejo  nach  S.  Caterina  und  ins  Mnrtellthal    .             .  294 

4.  Von  Edolo  nach  Brescia  durch  das  Val  Camonica.    Lago 

d'Iseo 295 

55.  Von  Trient  nach  Bassano  (  Venedig)  durch  das  Suganathal  296 

1.  Val  Fierozza 297 

2.  Der  See  von  Galdonazzo.    Lafraun  und  Lusern     .      .      .  297 

3.  Von  Borgo  nach  Primiero  über  den  Brocon  ....  298 

4.  Die  Sette  Comuni •      .      .      .  298 

5.  Die  Grotte  von  Oliero 299 

6.  Possagno 299 

7.  Von  Cittadella  nach  Treviso 299 

56.  Das  Thal  des  Avisio  (Fleimser-  und  Fassathal)     .     .     .  299 

1.  Von  Moena  nach  Gencenighe  über  S.  Pellegrino  .             .  301 

2.  Sasso  dei  Mugoni.    Sasso  di  Damm 301 

3.  Von  Gampidello  auf  die  Seisser  Alp ^  .  301 

4.  Von  Canazei  nach  Buchenstein  über  das  Pordoi-Joch  302 

5.  Von  Penia  nach  Caprile  über  den  Fedaja-Pass  oder  über 

das  Gontrinjoch.    Schlucht  von  Sottoguda       ...  302 

6.  Die  Marmolada 302 

57.  Von  Predazzo  nach  Primiero 303 

1.  Von  Paneveggio  nach  Gencenighe  über  den  Valles-Pass.  303 

2.  Ausflüge  von  S.  Martino  di  Gastrozza.    Gima  di  Tognazza. 

Gauria  etc 304 

3.  Ausflüge  von  Primiero.    Castel  la  Pietra.     Galaita-See. 

Val  della  Ifoana.     Monte  Pavione.    Val  di  Pravitali.  304 

4.  Von  Primiero  nach  Primolano 305 

58.  Von  Franzensfeste  nach  Villach.    Pusterthal    ....  305 

1.  Pfundersthai.    Eidechsspitze 305 

2.  Ausflüge  von  Bruneck.    Kronplatz 306 

3.  Das  Antholzer'Thal.    Heber  den  Staller-Sattel  ins  Defer- 

eggenthal 307 

Babdeksb's  Südbaiern.    17.  Aufl.  b 


XVI  INHALTS  -VERZEIOHNISS. 

Route  Seite 

4.  Das  Pragser  Thal.  TJebergänge nach  Enueberg  und  Ampezzo  307 

5.  Ausflüge  von  Niederdorf,     tiarlkofel  etc 306 

G.  Ausflüge  von  Toblach.    Pfannhorn 303 

7.  Das  Sextenthal.    Fischleinboden.    Innerfeldthal.    Ueber- 

gänge  nach  Ampezzo  und  Auronzo 308 

8.  Von  Sillian  nach  Kötschach  im  Gailthal         ....  309 

9.  Ausflüge  von  Lienz.    Kerschbanmer  Alp.    Böse  Weibele. 

Schleinitz  etc 310 

10.  Von  Oberdrauburg  nach  Tolmezzo  über  die  Flecken  311 

11.  Von  Greifenburg  nach  Villach  durch  das  Weissensee-Thal  311 

12.  Von  Greifenburg  ins  Gailthal 311 

59.  Das  Tauferer  oder  Ahren-Thal 312 

1.  Das  Mühlbach-Thal 312 

2.  Das  Mühlwald-Lappacher  Thal 312 

3.  Ausflüge  von  Taufers.    Beinbachfälle.    Schloss  Taufers. 

Speikboden.    Gr.  Mostnock 313 

4.  Das  Beinthal.     Bieserferner.     Ueber  das  Klamml  nach 

Defereggen 314 

5.  Das  Weissenbachthal 315 

6.  Schwarzenbach  und  Schwarzenstein 315 

7.  Gr.  Löflfelspitze 316 

8.  Uebergänge  und  Bergtouren  von  Prettau 316 

60.  Das  £imeberger  odei  Gader-Thal      . 317 

1.  Uebergänge  von  St.  Vigil  nach  Olang,   Prags    und  St. 

Gassian 317 

2.  Von  St.  Vigil  über  die  Fodara  vedla-  oder  die  Fannes- 

Alp  ins  Ampezzothal 318 

3.  Der  Heiligkreuz-Eofel 318 

4.  Von  St.  Gassian  nach  Gortina  über  die  Valparola-Alp    .  318 

5.  Von  St.  Gassian  nach  Buchenstein  über  Prelongei    .  319 

6.  Von    Gorvara  nach  Buchenstein  über  die  Gampolnngo- 

oder  Incisa-Alp 319 

7.  Von  Gorvara   nach  Gröden   über  das  Grödener  Jöchl  319 

8.  Von  Gorvara  ins  Fassathal 319 

61.  Von  Toblach  nach  Belluno.    Ampezzothal 319 

1.  Monte  Pian 320 

2.  Dürrenstein.     Gristallin.     Gristallo.    Hohe  Gaisl.     Drei 

Zinnen 321 

3.  Von  Schluderbach  über  den  Cristallpass  nach  Cortina    .  321 
4:  Ausflüge  von  Ospitale.    Ueber  die  Forca  nach  Gortina  .  323 

5.  Ausflüge  von  Gortina.    Belvedere.    Zumelles.    Tondi  di 

Faloria 323 

6.  Der  Nuvolau 323 

7.  Tofana.    Gristallo.    Sorapiss 323 

8.  Von  Gortina  nach  Schluderbach  über  den  Pusso  delle  Tre 

Groci.    Lago  Mesurina 324 

9.  Ausflüge  von  S.  Vito.    Sorapiss.    Anteiao.    Pelmo   .  324 

10.  Gadore-.  Auronzo-  und  Gomelicothal 325 

11.  Das  Val  di  Zoldo  und  seine  Pässe 326 

12.  Von  Belluno  nach  Primolano  im  Val  Sugana  327 

62.  Von  Cortina  nach  Belluno  über  Agordo.     Cordevolethal.  327 

1.  Pieve  di  Livinalonga  <Buchenstein) 328 

2.  Ausflüge  von  Gaprile.    Mte.  Migion.    Mte.  Fernazza.  328 

3.  Von  Gortina  nach  Gaprile  über  den  Mte.  Giau    .             .  328 

4.  Von  Gaprile  nach  Borca  über  die  Forcella  Forada    .  329 

5.  Das  Biois-Thal  (Val  Ganale).    Gima  di  Pape  ....  329 

6.  Von  Agordo  nach  Primiero  über  den  Cereda-Pass  330 

7.  Von  Agordo  nach  Zoldo  über  den  Duram-Pass    .  330 

63.  Von  Lienz  nach  Windisch-Matrei  und  Prägraten.    Isel- 

thal 830 


INHALTS- VERZEICHNISS.  XVII 

Route  Seite 

1.  Weiflse  Wand.    Hochschober 331 

2.  Defereggenthal.    Uebergänge  vom  Defereggen-  ins  Isel-, 

Osies-,  Rein-  und  Ahrenthal 331 

3.  Ausflüge  von  Windisch-Matrei.  Rottenkogl.   Zunigspitze. 

Gschlöss.   Von  Oschlöss  auf  den  Venediger    .  .       332 

4.  Von  Windisch-Matrei  nach  Uittersill   über  den  Velber 

Tauern 333 

6.  Lasörling 333 

6.  Ausflüge   von    Prägraten.      Bergerkogl.      Johannshütte. 

Gross-Venediger.  Obersulzbach-Thörl.  Krimmler- 
Thörl.    Maurerthal.    Maurer-  und  Reggenthörl     .       33^-336 

7.  Ausflüge  Ton  der  Clarahütte,   lieber  das  Umbalthörl  nach 

Käsern.  Rödtspitze.  Dreihermspitze.  Simony-  und 
Malhamspitze 333,337 

64.  Von  Windisch-Matrei  nach  Kais  und  Heiligenblut     .     .     337 

1.  Von  Hüben  nach  Kais  durch  das  Kaiser  Thal  .       339 

2.  Von  Uttendorf  nach  Kais  durch  das  Stubachthal.   Kaiser 

Tauern.    Oranatspitze 339 

3.  Ausflüge  von  Kais.    Grossglockner.    Romnriswandkopf  .       340 

65.  Von  Lienz  nach  Heiligenblut 342 

1.  Das  MöUthal 342 

2.  Ausflüge  von  Heiligenblut.     Franz-Josephs-HÖhe.     Hof- 

mannshütte. Fuscherkarkopf.  Bärenköpfe.  Gr.  Burg- 
stall. Wiesbachhorn.  Johannisberg.  Schneewinkel- 
kopf etc 343-345 

3.  Ueber  das  RifFlthor  nach  Kaprun  und  über  die  Obere 

Oedenwinkelscharte  ins  Stnbachthal 34Ö 

4.  Von  der  Pasterze  nach  Kais 346 

5.  Grossglockner 346 

6.  Von  Heiligenblut  zum  Rauriser  Goldbergwerk  über  die 

Fleiss.    Hohenaar 346 


Steiermark»  K&rnten»  Krain,  Küitenland. 

66.  Von  Wien  nach  Jhraz 347 

1.  Merkenstein.    Gutenstein 348 

2.  Von  Neustadt  nach  Oedenburg       .      .                  ...  349 

3.  Von  Payerbach  nach  Reichenau.    Höllenthal.    Von  der 

Singerin  über  den  Kasskamp  nach  Kapellen  .  350 

4.  Schneeberg.    Raxalp.    Schneealp 350, 3Jl 

5.  Der  Sonnenwendstein 352 

6.  Stuhleck 352 

7.  Hochlantsch.    Rennfeld 353 

67.  Von  Wien  nach  Mariazell  und  Brück  an  der  Mur       .     .  354 

1.  Ausflüge  von  Mariazeil.  Bürgeralp.  Erlafsee.   Lassingfall  358 

2.  Von  Wegscheid  nach  Weichselboden  über  den  Kasten- 

riegel        357 

3.  Der  Hochschwab .357 

68.  Von  Mariazeil  nach  Reifling  über  Weichselboden   und 

Wildalpen 358 

1.  Von  Weichselboden  auf  den  Hochschwab       ....  368 

2.  Von  Wildalpen  nach  Eisenerz  (direct)   über  die  Eisen- 

erzhöhe    3öd 

69.  Von  Linz  nach  Brück  über  Steyer  und  St.  Michael     .     .  360 

1.  Von  Steyer  nach  Liezen  über  Windischgarsten   und  den 

Pyrhn-Pass.    Hinter-Stoder 360 

2.  Voralpe.    Tamischbachthurm 361 

3.  Von  Uieflau  nach  Brück  über  Eisenerz  und  Vordernberg  361 

b* 


XVIII  INHALTS-VERZEIOHNISS. 

Route  Seite 

4.  Von  Eisenerz  nach  Brück  durch  die  Frauenmauerhöhle 

und  das  Tragösthal 362 

5.  Das  Johnsbachthal  ....             363 

6.  Ausflüge  von  Admont.    Grosser  Buchstein.    Natterriegel. 

Hoher  Pyrgas.    Kaiserau 363 

7.  Von  Trieben  nach  Judenburg  über  Hohen  tauern  364 

70.  Von  Selzthal  nach  Aussee  und  Bischofshofen  (Salzburg).  364 

1.  Hochmölbing 364 

2.  Grimming.    Irdning 366 

3.  Gumpeneck.    Pass  Stein 3C6 

4.  Das  Sölkthal.     Grosser  Knallstein.    Stoder-Zinken    .      .  366 

5.  Ausflüge  von  Schladming.   Bamsau.   Dachstein.  Riesach- 

see.   HochgoUing 367 

6.  Von  Radstadt  über  Wagrain  nach  St.  Johann             .      .  368 

71.  Von  Kadstadt  nach  Spittal  über  den  Radstädter  Tauem  .  368 

1.  Das  Lungau.    Von  Tamsweg  nach  Unzmarkt       .      .  369 

2.  Das  Maltathal.    Gössgraben.    Uebergänge  nach  Mallnitz, 

Gastein  und  St.  Johann 369 

72.  Graz 370 

1.  Schöckel.    Tobelbad.    Buchkogl 374 

2.  Von  Graz  nach  Köflach  und  über  den  Stubalp-Pass  nach 

Judenburg 374 

3.  Von  Graz  über  Schwanberg  nach  Klagenfurt  374 

4.  Die  Schwanberger  Alpen.     Von   DeutBch-Landsberg  ins 

Lavantthal  über  die  Koralpe 375 

5.  Gleinalpe.    Brucker  Hochalpe 37Ö 

6.  Bad  Gleichenberg.    Riegersburg 3r5 

73.  Von  Graz  nach  Triest 377 

1.  Bad  Rohitsch.    Donatiberg 377 

2.  Bad  Neuhaus 377 

3.  Die  Sannthaler  Alpen 377 

4.  Das  Kaiser  Franz-Josephs-Bad 379 

ö.  Von  Steinbrück  nach  Agram  und  Fiume        ....  379 

6.  Die  Quecksilbergruben  von  Idria 380 

7.  Der  Zirknitzer  See.    Krainer  Schneeberg        ....  381 

8.  Die  Adelsberger  Höhle 381 

9.  Prewald.    Der  Nanos 382 

74.  Von  Marburg  nach  Villaoh 383 

1.  Windischgratz.    Welka  Kappa.    Ursulaberg  ....  383 

2.  LavantthtJ.    Von   Wolfsberg    über   St.    Leonhard  nach 

Judenburg 383 

3.  Von  Kühnsdorf  nach  Krainburg    über   Kappel   und  den 

Seeberg.    Vellacher  Bad.    Obir.    Grintnz  384 

4.  Von  Klagenfurt  nach  Laibacb  über  den  Loibl.    Der  Stou. 

lieber  die  Bärenthaler  Kotschna  nach  Jauerburg  385 

5.  Rosegg.    Sternberg 386 

6.  Ausflüge  von  Villach.    Villacher  Bad.   Faaker  See.    Hit- 

taskogel 387 

7.  Der  Dobratsch 387 

8.  Von  Villach  nach  Kötschach.    Gailthal 387 

75.  Von  Brück  nach  Villach 388 

1.  Von  St.  Lorenzen  nach  Sekkan.    Hoher  Zinken   .  388 

2.  Von  Knittelfeld  auf  die  Gleinalpe.     Ingering-Thal     .      .  389 

3.  Von  Judenburg  auf  den  Zirbitzkogel 889 

4.  Von  Seheifiing  nach  Oberwölz.    Hohenwarth  etc.  889 

5.  Von  Friesach  über  Fladnitz  und  St.  Leonhard  nach  Feld- 

kirchen.   Eisenhut 390 

6.  Von  Launsdorf  nach  Hüttenherg.    Sau-Alpe  ....  390 

7.  Von  Glandorf  nach  Klagenfurt.    Zollfeld        ....  391 


INHALTS-VERZEICHNISS  XIX 

76.  Von  Laibach  nach  Villach 891 

1.  Bad  Veldes.    Die  Wochein.    Triglav 392 

2.  Aus  der  Wochein  über  den  Kerma-Pass  nach  Moistrana  393 

3.  Das  Uratathal.    Ueber  den  Lnkniapass  ins  Isonzothal  393 

4.  Das  Pischenzathal.    Von  Kronau  nach  Flitscb  über  den 

Worschea-Sattel 393 

5.  Warzener  See.    Quellen  der  Save 394 

6.  Die  Weissenfelser  oder  Mangert-Seen 394 

7.  Ausflüge  von  Tarvis.    Graf-Carl-Steig.    Luschari-Berg     .  394 

8.  Von  Tarvis  nach  Pontafel  durch  das  Kanalthal   .  394 

77.  Triest 395 

1.  Ausflüge  von  Triest.  Miramar,  Optschina,  Capod'Istria  etc.  396 

78.  Von  Triest  nach  Villach.    Isonzo-Thal 399 

1.  Aquileja 399 

2.  Der  Krn 4a) 

3.  Prestrelenik.    Kanin.    Rombon 4Ü0 

4.  Hangert.    Wischberg 400 

Register 401 


VerseiehnisB  der  Karten. 

(  Vtrgl.  die  Uebersichtskarte  am  Ende  des  Buchs.) 

1.  Uebersichtskarte  von  Südbaiern  und  den  Österreich.  Alpen- 
ländern  vom  Splügen  bis  Wien,  vor  dem  Titel. 

2.  Karte  des  Vorarlbergs  (Bregenzer  Wald,  Illthal,  Monta- 
von,  Paznaun,  Prättigau),  zu  B.  3,  4,  5,  35  36 ;  zwischen  S.  50 
und  51. 

3.  Karte  der  Gegend  zwischen  Füssen,  Beutte,Nassereit,  Telfs, 
mitten wald,  Partenkirchen  und  Walchensee,  zu  Boute  5, 
6,  8  u.  9 ;  zwischen  8.  60  u.  61. 

4.  Karte  der  Umgegend  von  Tölz,  Tegernsee  und  Schliersee  (vom 
Starnberger-  und  Walchen-See  bis  zum  Innthal),  zu  lt. 
9-13^  zwischen  S.  84  u.  8ü. 

5.  Karte  der  Gegend  zwischen  Böse nh ei m,  Kufstein,  Traunstein 
und  Lofer(Ghiemsee  und  Achenthai),  zu  B.  14,  15,  18;  zwischen 

.     S.  98  u.  99. 

6.  Karte  der  Umgebungen  von  Salzburg,  Beichenhall,  Berch- 
tesgaden  und  Königssee,  Hallein  und  GoUing,  Schafberg 
undSt.  Wolfgang-See,zuB.  16-18,  20u. 24;  zwischen  S.  110  u.  111. 

7.  Karte  vom  Salzkammergut  (Gmunden,  Ischl,  Hallstadt) 
zu  B.  20-23;  zwischen  S.  124  u.  125. 

8.  Karte  vom  Ober-  und  Unter-Pinzgau,  Pongau,  Gross- Ve- 
nediger, Gross-Glockner,  Gastein,  Pusterthal,  zu  B.  17, 
25-30,  33,  34,  35,  58,  6^-65;  zwischen  S.  148  u.  149. 

9.  Karte  vom  Unter-Innthal ,  Brennerbahn,  Zillerthal, 
Gross-Venediger.  Pusterthal,  zu  B.  11,  13,  30-33,  41,  Ö8,  59; 
zwischen  S.  178  und  179. 

10.  Karte  des  Montavon  und  Prättigau,  zu  B.  35,  36;  zwischen 
8.  200  u.  201. 

11.  Specialkärtcben  des  Oetzthals,  zu  B.  37;  zwischen   S.  206  u.  207. 

12.  Karte  des  Ober-Innthals,  der  Oetzthaler-  und  Stubaier- 
Alpen  und  des  Vintschgaus,  zu  B.  35,  37-40,  42-44.  46,  47;  zwi- 
schen S.  216  u.  217. 

13.  Specialkärtchen  des  Ortlergebiets,  zu  B.  45-47,  54;  zwischen 
S.  256  u.  257. 

14.  Karte  der  Bhätischen  Alpen  (Engadin  und  Veltlin),  zu 
B.  45,  48,  49,  50 ;  zwischen  S.  264  u.  265. 

15.  Karte  des  Gardasee's,  zu  B.  51-53;  zwischen  S.  284  u.  285. 


XX  VEKZEICHNISS  DER  KARTEN. 

16.  Karte  der  Adamello-,  Presanella- und  Brenta- Alpen ,  des 
Nons-  und  Sulzbergs  und  des  Etschthals  von  Bozen  bis 
Roveredo,  zu  R.  42,  45,  47,  51-56;  zwischen  S.  288  u.  289. 

17.  Karte  der  Dolomit-Alpen  von  Bozen  bis  Auronzo  und  Bel- 
luno, zu  R.  41,  42,  56-58,  60,  61,  62;  zwischen  S.  318  u.  319. 

18.  Specialkärtchen  der  Venedigergruppe,  zu  R.  30,  63;  zwischen 
S.  330  u.  331. 

19.  Specialkärtchen  vom  G  r  o  s  s  g  1  o  c  k  n  e  r ,  zu  R.  28, 29, 64,  65 ;  zwischen 
S.  342  u.  343. 

20.  Karte  der  Steirischen  und  Oesterreichischen  Alpen  von 
Anssee  bis  zum  Hochschwab,  zu  R.  67-70;  zwischen  S.  360 
und  361. 

21.  Routenkärtchen  der  östl.  Alpenländer  mit  Kartennetz  hinter 
dem  Register. 

Panoramen. 

1.  Panorama  vom  Gaisberg  bei  Salzburg,  zwischen  S.  103.  u.  109. 

2.  -  vom  Schaf b er g  bei  Ischl,  zwischen  S.  140  u.  141. 

3.  -  von  der  Schmittenhöhe,  zwischen  S.  150  u.  151. 

4.  -  von  der  Hohen  Salve,  zwischen  S.  184  u.  185. 

5.  -  vom  Kitz  bühler  Hörn,  auf  S.  186. 

6.  -  von  der  Hintern  Schöntaufspitze^uf  S.  258. 

7.  -  vom  Kals-Matreier  Thörl,  auf  S.  338. 

Stadtpläne. 

BozenfS.228),  Gastein(S.  155),  Gmunden  (S.  125),  Graz(S.370), 
Innjibruck  (S.  170).  Ischl  (S.  128),  Heran  (8.  240),  München  (S.  2), 
Reichenhall  (S.  120),  Salzburg  (S.  102),  Triest  (S.  394). 


I.   Beiseplaa,  Beiseieit  eto. 

Ein  genauer  vor  Antritt  der  Reise  entworfener  Reiseplan  schützt 
vor  Zeit  -  und  Geldverschwendung.  Bei  Fusswanderungen  ist  auf 
das  mit  der  Post  voraus  zu  sendende  Gepäck  gehörige  Rücksicht  zu 
nehmen ,  damit  man  am  rechten  Ort  und  zu  rechter  Zeit  in  den  Be- 
sitz desselben  gelangt.  Mit  Hülfe  des  vorliegenden  Buches  wird  es 
nicht  schwer  werden ,  Reisetage,  Nachtlager,  ja  seihst  die  Verwen- 
dung einzelner  Stunden  vorher  genau  zu  bestimmen ,  wobei  freilich 
heiteres  Wetter  vorausgesetzt  wird. 

Beiieieit.  Die  beste  Zeit  zu  einer  Gebirgs  -  Reise  liegt 
zwischen  der  Mitte  des  Juli  und  der  Mitte  des  September.  Der 
August  ist  zu  Wanderungen  im  eigentlichen  Hochgebirge  am 
meisten  geeignet;  im  September  sind  die  Tage  schon  etwas  zu  kurz. 
Mit  dem  Regen  ist  in  höheren  Gegenden  selbst  im  Hochsommer 
häufig  Schneefall  verbunden,  der  auch  zuweilen  die  Wege  ungangbar 
macht.  Solche  Ereignisse  sind  indess  Ausnahmen.  Wer  sich  auf 
die  Yoralpen  und  die  Seen  beschränkt,  wird  schon  Ende  Mai 
seine  Reise  antreten  können ;  besonders  sind  die  Wasserfälle  dann 
am  stärksten.  Nach  Südtirol  sollte  man  nur  im  Herbst,  besser 
noch  im  Spätherbst  (Ende  September  bis  Anfang  November) gehen. 
Die  Hitze  des  Hochsommers  erschlafft  den  Körper  zu  schnell  und 
macht  ihn  unfähig  zu  Fusswanderungen. 

Die  sehenswerthesten  Theile  Südbaiems  und  der  öster- 
reichischen Alpenländer  mögen  etwa  folgende  sein:  Oberstdorf 
(R.  4),  Hohenschwangau-Reutte-Nassereit  (R.  5),  Partenkirchen 
(R.  8"),  Walchensee  (R.  9),  Tegemsee  und  Achensee  (R.  11),  Schlier- 
see  (R.  12) ;  Salzburg(R.  16),  Berchtesgaden  und  Königssee (R.  17) ; 
Salzkammergut  (R.  20-23);  Salzburg  -  Tiroler  Bahn  (R.  25), 
Gastein  (R.  26),  Fuscher  Thal  (R.  28) ,  Kapruner  Thal  (R.  29), 
Krimml  (R.  30),  Zillerthal  (R.  32),  Brennerbahn  (R.  41),  Stubai 
(R.  39),  Oetzthal  (R.  37),  Montavon  (R.  36),  Finstermünzpass 
und  Reschen-Scheideck  (R.  40),  Stilfser  Strasse  und  Suldenthal 
(R.  45  und  47),  Meran  (R.  43),  Bozen  und  Umgebungen  (R.  42), 
Gardasee(R.  52);  Fassathal  (R.  56),  Ampezzothal  (R.  61),  Corde- 
volethal  («•  62),  Tauferer  Thal  (R.  59),  Heiligenblut  (R.  65) ; 
unteres  Ennsthal  (R.  69),  Semmering-Bahn  (R.  66),  Graz  (R.  72), 
Adelsberger  Grotte  und  Triest  (R.  73  u.  77). 

n.  Fusa-Beisen. 

AuBrüstimg.  Nicht  zu  leichter  Anzug  aus  Wollen stoff;  farbige 
Seiden- ,  feine  Flanell-  oder  Oxford-Shirting-Hemden ;  weiche 
wollene  Strümpfe ;   weicher  Filzhut  mit  Sturmband ;    Sommer- 


XXII  II.  FUSSREISEN. 

üeberrock,  oder  bessei  ein  niclit  zu  schwerer  Plaid  oder  Wetter- 
mantel (zusammengerollt  am  Riemen  zu  tragen  oder  auf  den  Tor- 
nister zu  schnallen ;  Plaidnadeln  nicht  zu  vergessen) ;  leichte 
lederne  Pantoffeln;  wollene  oder  Lederhandschuhe.  Unbedingt 
nothwendig  sind  starke  dauerhafte,  nieht  neue,  sondern  gut  einge- 
tretene doppelsohlige  Schuhe,  mit  niedrigen  breiten  Absätzen,  auf 
der  Spanne  zu  schnüren  und  gut  anliegend,  aber  mit  hinlänglichem 
Platz  für  die  Zehen,  besonders  nach  vom.  Aiich  Damen,  wenn  sie 
im  Hochgebirge  zu  Fuss  gehen  wollen ,  müssen  sich  zu  solchen 
Schuhen  entschliessen,  die  aber  ja  nicht  zu  hoch  und  hinten  gehörig 
gesteift  sein  sollen ,  damit  sie  an  der  Achillessehne  nicht  reiben. 
Zu  grossem  Gebirgswanderangen ,  namentlich  wo  Gletscher  und 
Schneefelder  im  Bereich  derselben  liegen ,  gehören  eigene  feste, 
mit  starken,  scharfen  Nägeln  beschlagene  Bergschuhe.  Bei 
diesen  aber  ist  ganz  besonders  nöthig,  dass  sie  vorher  gehörig  ein- 
getreten sind  und  weder  drücken  noch  reiben ;  die  kleinste  Wunde 
am  Fuss ,  und  sei  es  nur  aufgeriebene  Haut ,  kann  die  ganze  Reise 
vereiteln.  Man  thut  am  besten,  die  Schuhe  zu  Hause  anzuschaffen, 
einzutreten  und  erst  später  benageln  zu  lassen ;  dieselben  müssen 
nicht  gewichst,  sondern  eingefettet  werden. 

Damen  mögen  sich  ebenfalls  mit  einem  wollenen  Unterjäckchen , 
ferner  mit  starken  Kamaschen,  die  über  das  Knie  hinaufreichen 
und  entweder  innerhalb  der  Schuhe  getragen  werden ,  oder  statt 
der  Sprungriemen  mit  breitgeformten  Kettchen  versehen  sein  müssen, 
und  endlich  mit  einem  elastischen ,  unterhalb  der  Hüften  umzu- 
schnallenden Gurt  zum  Auf  schürzen  der  Kleider,  sowie  mit  wasch- 
ledemen  Stulphandschuhen  ausrüsten. 

Die  weitere  Ausrüstung  richtet  sich  nach  den  individuellen 
Bedürfnissen  des  Touristen.  Nothwendig  sind  u.  a.  ein  solides 
Taschenmesser  mit  Korkzieher;  lederner  Trinkbecher;  Fernrohr 
(Opernglas) ;  Feldflasche ;  Nähzeug ;  Heftpflaster ;  nützlich  ein  kl. 
Kompass ;  Taschenlaterne ;  Taschen-Thermometer ;  Aneroid-Baro- 
meter.  Zweckmässig  ist  ein  leichter  heller  Baumwollen-  oder 
Seiden-Schirm  (Schattenspender,  bei  Nichtgebrauch  auf  den  Tor- 
nister zu  schnallen).  Mit  den  nöthigen  Specialkarten  etc.  versehe 
man  sich  möglichst  vor  Antritt  der  Reise. 

Zum  Tragen  des  Handgepäcks  bedient  man  sich  am  besten  des 
in  Tirol  jetzt  allgemein  gebräuchlichen  Rucksacks  oder  eines 
leichten  Tornisters  (sehr  zweckmässig  sind  die  englischen 
Waterproof-Knapsacks),  der  aber  selbstverständlich  nur  das  AUer- 
nothwendigste  enthalten  darf  (wer  eine  Umhängtasche  vorzieht, 
nehme  eine  solche  die  sich  auch  als  Tornister  tragen  lässt).  Für  eine 
vierzehntägige  Tour  geiiügt,  ausser  dem  Anzug  den  man  trägt,  ein 
Flanellhemd ,  ein  Paar  wollene  und  ein  Paar  halbwollene  oder  sei- 
dene Strümpfe,  einige  Kragen,  Taschentücher  etc.,  Hausschuhe, 
Toilettezeug ;  weitere  Ansrüstungsgegenstände  s.  oben. 

Das  Gewicht,  welches  ein  Tornister  haben  darf,  vdrd  natürlich 


11.  FUSSREISEN.  XXIII 

je  nach  Kraft  und  Geübtheit  des  Trägers  ein  sehr  Terschiedenes 
sein.  Zu  schwer  sollte  derselbe  schon  desshalb  nicht  sein,  weil 
maji ,  wenn  der  Führer  das  Gepäck  trägt ,  bei  mehr  als  8  Kilogr. 
Gewicht  in  der  Regel  das  üeberge wicht  pro  Kilogr.  und  Stunde  zu 
bezahlen  hat,  was  bei  längeren  Wanderungen  die  Kosten  wesent- 
lich erhöht.  Neulinge  sind  vor  einem  schweren  Tornister  speciell 
zu  warnen.  Wer  nicht  gewohnt  ist,  grössere  Fussreisen  zu  machen, 
den  ermüdet  das  Gehen  allein  schon,  selbst  eine  kleine  Tasche  kann 
dabei  lästig,  ein  solcher  Tornister  aber  unerträglich  werden.  Man 
täusche  sich  hier  nicht ,  der  Geist  ist  meist  willig  genug ,  nament- 
lich Yor  Antritt  der  Wanderung ,  aber  das  Fleisch  wird  nur  gar  zu 
hl^uflg  und  gar  zu  bald  recht  schwach. 

Zu  einer  langem  Reise  mag  noch  ein  massiger  Reisesack  oder 
H  a  n  d  k  0  f  f  er  mit  einem  zweiten  Anzug,  einigen  Hemden,  Strümpfen 
etc.  mitgenommen  werden ,  nicht  grösser  aber,  als  dass  man  ihn, 
wenn  es  nicht  anders  sein  kann,  von  der  Post,  dem  Dampf boot  oder 
dem  Bahnhof  in  den  nahen  Gasthof  selbst  tragen  kann.  Bei  Fuss- 
Wanderungen  schickt  man  denselben  nach  dem  nächsten  grössern 
Ort,  wo  man  sich  aufzuhalten  gedenkt ,  voraus.  In  Oesterreich  ist 
dem  Packet  neben  der  Adresse  ein  gesonderter,  mit  einer  Stempel- 
marke versehener  Frachtbrief  beizufügen ;  solche  sind  (ebenso  wie 
Briefmarken)  auf  den  Postämtern  zu  erhalten  (5  kr.). 

Wer  sich  auf  gewöhnliche  Touren  beschränkt,  wird  sich 
mit  y ortheil  eines  Regenschirms  bedienen,  der  jedoch  ausser  einem 
starken  Stock  und  bequemen,  am  besten  hakenförmigen  Griff 
unten  eine  starke  eiserne  Zwinge  aufzuweisen  hat.  Für  Hoch- 
gebirgstouren  ist  ein  Bergstock  unentbehrlich ;  derselbe  muss 
aus  festem  Eschen-  oder  Nussholz,  von  der  Länge  des  Trägers  und 
mit  einer  starken  Elsenspitze  versehen  sein  (die  Festigkeit  des- 
selben prüft  man ,  indem  man  ihn  an  beiden  Enden  auflegt  und 
sich  in  die  Mitte  setzt).  Für  Gletscherwanderungen  sind  wollene 
Kamaschen,  die  bis  an  die  Kniee  reichen,  und  graue  oder  blaue 
Gletscherbrillen  mit  Drahtgeflecht  nothwendig;  für  grössere  und 
schwierigere  Touren  ausserdem  Eispickel,  Seil  und  Steigeisen.  Man 
kann  diese  Gegenstände  zwar  in  der  Regel  von  den  Führern  leihen, 
doch  ist  die  Qualität  dann  natürlich  meist  eine  weit  geringere  als 
wenn  man  dieselben  mitbringt. 

Wanderregeln.  Man  beginne  mit  ganz  kleinen  Tagereisen, 
aber  auch  die  längste  sollte  10  Stunden  nicht  übersteigen.  Die 
Wanderlust  beschränke  sich  auf  die  eigentlichen  Gebirgsgegenden. 
Erste  Regel  ist,  Morgens  zeitig  auszuwandern.  Ist  man  sicher, 
nach  einem  Marsch  von  1  bis  2  Stunden  gute  Gelegenheit  zum 
Frühstück  zu  finden,  so  wird  Mancher  vorziehen,  nicht  im  Gasthof, 
sondern  unterwegs  zu  frühstücken.  Mittags  ein  leichter  Imbiss 
(kaltes  Fleisch,  Käse  oder  Eier  mit  Brod,  Wein  u.  Bier).  Nun  an 
heissen  Tagen  einige  Stunden  Ruhe.  Dann  wieder  wandern  bis 
zum  Nachtquartier,  das  mag  bei  guter  Zeit  zu  erreichen  suche,  um 


XXIV  IL  FüSSKEISEN. 

sicher  Unterkunft  zu  finden.  Die  Hauptmahlzeit  verlege  man 
auf  den  spaten  Nachmittag  oder  eine  frühe  Abendstunde.  Man 
treffe  die  nöthigen  Anordnungen  für  den  "Weitermarsch  am  näch- 
sten Morgen  (Führer,  Proviant  etc.^  und  gehe  früh  zu  Bett. 

Beim  Bergsteigen  gelte  als  Begel:  langsam,  gleich- 
massig,  unverdrossen.  (Chiva  piano  va  sano;  cht  va  sano 
va  lontano.)  Dies  ist  indessen  leichter  gesagt  als  gethan.  Mancher 
geübte  Bergsteiger  scheint  namentlich  bei  steilen  Bergen  kaum 
vom  Fleck  zu  kommen,  er  erreicht  aber  den  Gipfel  gewöhnlich 
früher,  als  der  hastige,  er  schaut  weniger  vorwärts  in  die  Höhe  wie 
rückwärts  auf  die  zurückgelegte  Strecke.  Unmittelbar  nach  der 
Mahlzeit  stark  zu  gehen  oder  gar  zu  steigen ,  führt  zu  rascher  Er- 
müdung. Nicht  minder  ermüdend  ist  es,  neben  einem  Pferde 
herzugehen  und  mit  diesem  gleichen  Schritt  zu  halten.  Der  Fuss- 
gänger,  namentlich  im  vorgerückten  Alter,  darf  bei  seinen  Wande- 
rungen auf  gar  nichts  Rücksicht  nehmen ,  als  auf  seine  Bequem- 
lichkeit, und  sich  durch  nichts  bewegen  lassen,  grössere  und 
raschere  Schritte  zu  machen ;  bei  sehr  steilen  Bergen  nicht  mehr 
als  60  Schritte  in  der  Minute,  bei  minder  steilen  70,  bergab  und  in 
der  Ebene  100,  wie  das  gerade  der  Persönlichkeit  zusagt  (bei  rüsti- 
gen jüngeren  Steigern  wird  das  Tempo  natürlich  ein  rascheres  sein). 
Man  nimmt  an,  dass  in  einer  Stunde  Zeit  1000'  (320m)  Höhe  zu 
ersteigen  sind. 

Völliger  Ruhe  gebe  man  sich,  an  Ort  und  Stelle  angekommen, 
nicht  sogleich  hin,  diese  trete  erst  nach  und  nach  ein.  Ein  kleiner 
Spaziergang  nach  kurzer  Rast  wird  die  Glieder  gelenkig  erhalten. 
Zur  Abhärtung  derFüsse  sind  Morgens  und  Abends  Einrei- 
bungen mit  Branntwein  und  Talg  zu  empfehlen,  auch  nach  einem 
starken  Marsch  ein  Fussbad  mit  Kleien.  Ein  warmes  Bad  des 
ganzen  Körpers  ermattet  für  den  folgenden  Tag.  Vor  starken 
Märschen  reibe  man  die  Innenseite  der  Strümpfe  bis  in  die  Gegend 
der  Knöchel  mit  Seife  oder  Talg  ein. 

Mit  diesen  Wanderregeln  werden  Sonntags-Fussgänger  aus- 
reichen. Wer  schwierigere  Pfade  begehen  will,  möge  noch 
Folgendes  beachten : 

1.  KundigeFührer.  Hauptsächlich  durch  die  Bemühungen 
des  D.  u.  Ö.  Alpen-Vereins  ist  das  Führerwesen  in  den  deutsch- 
österreichischen  Alpen  in  den  letzten  Jahren  fast  durchweg  ge- 
regelt und  feste  Führertaxen  an  den  meisten  Orten  eingeführt 
worden.  An  guten  Führern  ist  jetzt  in  Tirol  kaum  irgendwo  mehr 
Mangel ;  einzelne  Tiroler  Führer  können  selbst  den  besten  Schwei- 
zer Führern  an  die  Seite  gestellt  werden  und  werden  alljährlich 
von  den  namhaftesten  deutschen  und  englischen  Bergsteigern  auf 
weite  Touren  ausserhalb  ihrer  engern  Heimath  mitgenommen. 
Hauptstandorte  sind  Sulden ,  Vent  und  Gurgl  im  Oetzthal ,  Kais, 
Prägraten,  Heiligenblut,  Cortina  etc.  Die  Namen  der  besseren 
Führer,  von  denen  manche  zu  den  angesehensten  Männern  ihrer 


II.  FÜSSREISEN.  XXV 

Gemeinden  gehören,  glnd  in  vorliegendem  Handbuch  angegeben. 
Dieselben  sind  verpflichtet,  8-9  Kilogr.  Qepäck  zu  tragen ;  i^ird 
ein  Führer  auf  längere  Zeit  gemiethet,  so  erhält  er  für  den  Tag 
3  fl.  u.  mehr.  —  Dass  man  im  Hochgebirge  nirgendwo  ohne 
Führer  geht ,  vro  nicht  die  Entbehrlichkeit  eines  solchen  unbe- 
dingt feststeht ,  braucht  nicht  besonders  betont  zu  werden ;  nur 
der  Neuling  missaohtet  die  Gefahren ,  die  auch  bei  anscheinend 
unschvierigen  Touren  durch  einen  Unfall  irgendwelcher  Art,  aus 
plötzlichem  Umschlag  des  Wetten  etc.  entstehen  können.  Glet- 
scher ohne  Führer  zu  überschreiten  ist  natürlich  ganz  zu  vermei- 
den. Der  erfahrene  Reisende  wird  einen  Mann,  von  dessen  Zuver- 
lässigkeit und  Pflichttreue  seine  Sicherheit  und  unter  Umständen 
sein  Leben  abhängt ,  selbstverständlich  nicht  wie  einen  Dienst- 
boten behandeln,  sondern  ihm  mit  Freundlichkeit  und  Wohlwollen 
begegnen ;  hat  man  Grund  zur  Unzufriedenheit,  so  wird  dann  ein 
ernstes  Wort  um  so  mehr  wirken.  — Zeigt  es  sich,  dass  der  Führer 
den  Weg  seit  längerer  Zeit  nicht  selbst  gemacht  hat  (wie  das  bei 
Knaben  u.  andern  nichzünftigen  Wegweisem  wohl  vorkommt),  so 
veranlasse  man  ihn,  jeden  Begegnenden  anzureden  und  Erkun- 
digungen einzuziehen ;  man  vermeide,  viel  mit  ihm  zu  sprechen, 
um  seine  Aufmerksamkeit  nicht  abzulenken. 

2.  Gute  Nahrungsmittel,  Fleisch,  Brod,  Käse,  Wein, 
für  wenigstens  einen  Tag.  Alle  3  Stunden  etwas  geniessen ;  nur 
mit  Vorsicht  aus  Gletscherwassem  in  hohem  Gegenden  trinken, 
keinenfalls  ohne  Beimischung  von  Wein,  Gognac  oder  Kirsohw asser. 
Auch  beim  Trinken  von  kalter  Milch  sei  man  vorsichtig,  da  man 
sich  damit  leicht  verdirbt ;  Morgens  bekommt  man  sie  in  den  Senn- 
hütten meist  kuhwarm.  Butter  und  Käae  gibt's  nicht  immer  in 
den  Alphütten,  dagegen  ist  eine  Milchsuppe  oder  ein  Schmarrn, 
wenn  man  etwas  Zeit  hat,  in  der  Regel  rasch  fertig.  —  Gegen  Durst 
ist  kalter  Theo  oder  Kaffe  am  besten. 

3.  Vor  Juli  nur  ausnahmsweise  Gebirgs-  und  Gletscher- 
Wanderungen.  Gletscher  muss  man  vor  10  U.  Vm.  hinter  sich 
haben ,  bevor  die  Sonnenstrahlen  die  Schneedecke ,  welche  sich 
über  seine  Schrunde  und  Spalten  zieht,  zu  sehr  erweicht  haben. 
Ueber  von  der  Sonne  erweichte  Sohneefelder  um  die  Mittagszeit 
bei  grosser  Hitze  und  blendender  Sonne  bergan  zu  steigen  ist  höchst 
ermüdend.  Bei  dem  Marsch  über  Gletscher  oder  Sohneefelder  nur 
am  Seil  und  dies  fest  um  den  Leib  gebunden ;  dasselbe  muss  so 
lang  sein,  dass  ein  Abstand  von  3m  zwischen  Je  zwei  Personen 
vorhanden  ist,  soll  stets  straff  angezogen  sein  und  nicht  schleppen. 
Fast  alle  Unglücksfälle,  die  bei  Gletschertouren  vorkommen,  sind 
Folge  einer  leichtsinnigen  Nichtbeachtung  dieser  RegeL 

4.  Unberufene  Reisegefährten  finden  sich  wohl  in  Gast- 
höfen, auf  Dampfbooten  etc.,  Menschen  von  sonst  ganz  liebens- 
würdiger Art ,  „gute  Leute  aber  schlechte  Musikanten^,  die,  wenn 
sie  von  einer  Gebirgs-  oder  Gletscherreise  hören,  schwärmen,  und 


XXVI  II.  FUSSREISEN. 

um  die  Erlaubniss  bitten,  sieb  anscbliessen  zu  dürfen ,  an  Ab- 
bärtung  und  Entbehrungen  aber  nicht  gewöhnt  sind,  weder  Regen 
oder  Schnee ,  noch  anstrengende  Märsche  ertragen  können ,  auch 
sonst  mit  ihrem  Schuhwerk  und  ihrer  Kleidung  für  solche  Wan- 
derungen nicht  eingerichtet  sind.  Reisegefährten  dieser  Art  können 
durch  den  Aufenthalt,  welchen  sie  veranlassen ,  höchst  lästig  wer- 
den, die  Kosten  beträchtlich  erhöhen  und  den  Zweck  der  Reise  ganz 
vereiteln. 

5.  Clubhütten.  Eine  wesentliche  Erleichterung  für  viele 
Hochtouren  bieten  die  in  den  letzten  Jahren  besonders  durch  den 
deutschen  und  österr.  Alpen- Verein  und  den  österr.  Touristenclub 
erbauten  zahlreichen  Clubhütten.  Dieselben  sind  fast  durchweg 
vortrefflich  eingerichtet,  mit  Matratzen  oder  Heulager,  wollenen 
Decken,  Sparherd,  Koch-  und  Essgeschirr,  Tassen,  Gläsern  etc. 
ausgestattet ;  für  die  Benutzung  bei  Tage  oder  bei  Nacht  ist  eine 
bestimmte  Taxe  zu  entrichten,  die  der  A.  V.-Kasse  zufliesst.  Will 
man  in  einer  Glubhütte  übernachten  und  von  dort  aus  Bergtouren 
unternehmen ,  so  versehe  man  sich  ausser  mit  dem  gewöhnlichen 
Proviant  (Brod,  Butter,  Milch,  Eiern,  Fleisch,  Speck,  gemahlenem 
Kaffe,  Zucker,  Salz  und  einem  ausreichenden  Quantum  Wein) 
besonders  mit  Thee,  Chocolade,  Fleischextract ;  auch  comprimirte 
Gemüse,  Fleischconserven  etc.  sind  gut  zu  verwenden.  —  In 
Sennhütten  wird  man  nur  zur  Noth  übernachten ;  das  poetische 
Bild ,  das  mancher  sich  von  einer  solchen  macht ,  pflegt  mit  der 
Wirklichkeit  wenig  geraein  zu  haben. 

6.  Wer  eine  grössere  oder  schwierigere  Wanderung  unternehmen 
will,  befrage  den  Abend  zuvor  den  Wirth  oder  irgend  einen  er- 
fahrenen älteren  Mann  um  seine  Meinung  wegen  des  Wetters. 
Der  Ausspruch  der  verdienstlustigen  Führer  darf  hier  nicht  aus- 
schliesslich als  massgebend  betrachtet  werden.  Zeichen  dauer- 
hafter guter  Witterung  ist,  wenn  Abends  der  Wind  von  den  Höhen 
in  die  Thäler  hinab  weht,  oder  die  Wolken  sich  zertheilen  und  auf 
den  Höhen  frischer  Schnee  gefallen  ist.  Bergaufwärts- Weiden  des 
Viehes  gilt  als  sicheres  Zeichen  beständigen  Wetters.     Schlechte 

Witterung  steht  bevor ,  sobald  die  fernen  Gebirge ,  dunkelblau  ge- 
färbt, sich  scharf  vom  Horizont  abscheiden.  Westwind,  Staub- 
wirbel auf  den  Strassen ,  bergan  steigende  Winde ,  sind  ebenfalls 
Regen-Verkündiger. 

Der  Fussreisende  in  Gebirgsgegenden,  überhaupt  Jeder,  der 
gern  billig  reist,  möge  sich  nach  Landes  Art  und  Sitte 
richten  und  den  Anschein  des  Fremden  möglichst  vermeiden. 
Gewöhnlich  wird  mau  schon  beim  Eintritt  in  die  Gasthöfe  oder 
Wirthshäuser,  namentlich  der  kleineren  Gebirgsorte,  gefragt :  „was 
schaffen's  zu  Mittag  (oder  zu  Nacht)  zu  speisen?^'  Darauf  folge 
stets  die  Frage:  „Was  gibt's?"  Nun  wird  der  Küchenzettel  vom 
^Vlrth  oder  der  Kellnerin  hergesagt  und  man  wählt,  was  man 
nscht.    In   den  kleinen  Orten  im   deutschen  Tirol  kommt  ein 


III.  KARTEN.  XXYII 

Fussgänger  mit  3-4  fl.  täglich  aus ,  für  Frühstück ,  Mittagsbrod 
mit  Wein,  Abendbrod  und  Nachtlager.  In  abgelegenen  Thälern, 
wo  Wirthshäuser  fehlen,  nimmt  der  Geistliche  wohl  Fremde 
gegen  billige  Entschädigung  auf.  Ueber  den  Preis  des  Nacht- 
lagers oder  der  Kost  zu  unterhandeln ,  ist  selbst  Im  südlichen 
Tirol  nicht  üblich,  in  Italien  aber  in  kleineren  Orten  zu  empfehlen. 

Zur  Heilkunde.  Gegen  Sonnenbrand  und  Aufspringen  der  Gesichis- 
haut  hilft  Einreiben  mit  OlyceiHn,,  in  welchem  Borax  bis  zur  Sättigung  gelöst 
i»t^  oder  besser  eine  Salbe  aus  gleichen  Theilen  Mandelöl,  weissem  Wtichs 
imd  Wallrath,  die  sich  erkaltet  gut  aufbewahren  lässt.  Ganz  zweck- 
mässig ist  es  auch,  bei  grösseren  Gletschertouren  das  Gesicht  vor  dem 
Ausmarscb  nicht  zu  waschen,  nach  Beendigung  der  Tour  aber  mit  dem 
gewöhnlichen  Brandliniment  (bestehend  aus  gleichen  Theilen  Leinöl  und 
Kalkwasser)  dick  einzuschmieren.  Ohren  und  Nacken  schützt  man  durch 
ein  grosses  Batisttuch,  das  man  unter  dem  Hut  über  dem  Kopf  nus- 
breitet  und  an  den  Seiten  unter  dem  Sturmband  durchzieht. 

Wolf  und  Wundsein  wird  entweder  mit  der  bekannten  Bleisalbe 
geheilt,  oder  besser  durch  ein  etwas  festeres  Gemisch  von  weissem 
Wachs,  Talg,   Baumöl  und  Bleiessig. 

Gegen  Durchfall,  besonders  wenn  allgemeine  Abspannung  sich 
dazu  gesellt,  nützen  sicher  und  rasch  Tropfen  aus  gleichen  Theilen 
Tinctura  Opii  crocat.  und  Tinctura  aromatica,  alle  2-4  Stunden  15  Tropfen  ^ 
oder  auch  die  bekannten  Dower'schen  Pulver. 

m.   Karten. 

Von  Karten  grösseren  Massstabs  sind  für  das  Bairische  Ober- 
land am  meisten  zu  empfehlen  die  Blätter  der  Bairischen  General- 
atahakarte  im  Massstabe  von  1 :  50,000  (das  Blatt  4  J^') ,  sowie 
die  auf  den  Massstab  von  1 :  250,000  reducirte  Ausgabe  derselben 
(das  Blatt  2ui^);  ebenso  die  Reymann^sche  Karte  (1:200,000,  das 
Blatt  1  J^").  Dann  Htyhtrger'a  Karte  der  Alpen  Bayerns  und  Nord- 
tirola  von  der  Zugspitze  bis  zum  Kaisergebirge  (1 :  146,000,  Mün- 
chen ,  Finsterlin,  5  </4^},  auch  in  einzelnen  Abschnitten  zu  haben. 

Für  Oesterreich  ist  in  erster  Linie  zu  nennen  die  neue  Ausgabe 
der  Oesterreich.  Generalstabskarte  (1 :  75,000,  das  Blatt  50  kr.), 
von  welcher  Tirol  und  Vorarlberg,  Salzburg,  Ober-  und  Nieder- 
österreich in  96  Blättern  jetzt  vollständig  vorliegen.  Von  der- 
selben sind  auch  sehr  brauchbare  Separatausgaben  einzelner  Ge- 
birgsgruppen  (Dolomiten,  Ortler)  in  mehrfarbigem  Druck  erschie- 
nen. Von  dier  Specialkarte  der  Ostalpen  im  Massstab  von  1  :  50,000, 
deren  Publikation  derD.  u.  Oe.  Alpenverein  begonnen  hat,  sind  bis 
jetzt  die  Sectionen  Similaun,  Wildspitze^  Weisskugel,  Glockthurm, 
TimhlerJoch,  Hochwilde,  Ä^cÄran&o^ei  erschienen  (Redaction  Prof.  Dr. 
K.  Haushoferund  C.  Hoffmann ;  das  Blatt  1 J^  60).  Von  Specialkarten 
einzelner  Gebirgsgruppen  sind  ferner  zu  nennen  :  Grohmann,  Karte 
der  nbrdl.  7)oiomiia(pen  (1 :  100,000,  Wien,  Verlag  des  Heraus- 
gebers ,  8  JT).  —  Waltenberger ,  Karte  der  Oberlechthaler  Alpen, 
Rhätikonkette  etc.  (1:200,000,  Gotha,  Perthes,  ^  J^').  —  Sonklar, 
die  Oetzthaler  Alpen  (1:144,000,  Gotha,  Perthes,  4uS^");  ders., 
Karte  der  Hohen  Tauem  (1 :  144,000,  Wien,  Holder,  4  Jy,  ders., 
Karte  der  ZilUrthaler    Alpen  (1:144,000,   31/2  •^}-   —   Payer's 


XXVIII  IV.   PASS,  MAUTH,  GELD. 

Specialkarten  der  Ortler-  und  AdameUo- Alpen  (1 :  56,000),  in  den 
Ergänzungsheften  Nr.  17,  18,  23,  27,  31  der  Petermann'schen 
Mittheilungen  erschienen.  —  Vom  D.  u.  Oe.  Alpen- Verein  wurden 
ferner  herausgegeben :  Hoffmann  u.  Haushofer ,  Karte  der  centralen 
OrtUr- Gruppe  (1:72,000,  4  Jf^\  Wiedenmann,  Karte  der  Glöck- 
ner^ Gruppe  (1:66,000);  ders.y  Karte  der  nördl.  Dolomitalpen 
(1 :  100,000,  4  Ulf).  Von  der  Sect.  Austria :  Reiaekarte  des  Salz- 
kammerguts, gez.  von  Mally,  revidirt  von  Simony  (1:100,000 ;  SJf'). 
Von  Karten  kleineren  Massstabs  ist  der  Mayr'sche  Atlas  der 
Alpenländer  zu  nennen  (neue  berichtigte  Ausgabe  in  8  Blättern  im 
Massstab  1:450,000;  Gotha,  Perthes,  8.4f);  dann  die  Mayr'sche 
Karte  von  Tirol  (1:500,000;  München,  Grubert,  aufgez.  8  Jf\ 
auch  in  zwei  Blättern  zu  haben  (Nordtirol  4uS^,  Südtirol  4,<4f  40Pf.  J. 

IV.  PasB»  Mauth»  Oeld,  Postverkehr  in  Oeiterreich. 

Ein  Pass  ist  in  Oesterreich  nicht  mehr  nöchig,  angenehm  aber 
für  den  immer  möglichen  Fall,  dass  der  Reisende  mit  den  Be- 
hörden in  Berührung  kommt.  Eine  Passkarte  genügt;  beim 
Ueberschreiten  der  Grenze  vorgezeigt  zu  werden  braucht  dieselbe 
wie  gesagt  nicht. 

Die  Mauth  wird  gegen  unverdächtige  Reisende  in  der  mil- 
desten Form  gehandhabt.  Fussreisende  werden  beim  Ueber- 
schreiten der  Grenze  überhaupt  nicht  mehr  untersucht.  Auf  Eisen- 
bahnen findet  eine  leichte  Revision  der  Koffer  noch  statt.  Durchaus 
verboten  und  selbst  gegen  eine  Zollabgabe  nicht  zugelassen  sind 
Spielkarten,  Kalender,  versiegelte  Briefe.  Tabak  und  Cigarren 
können  bis  zu  2^2  Kilogr.  gegen  Erlegung  des  Zolls  eingebracht 
werden.  40  Gramm  Tabak  oder  10  Cigarren  sind  frei,  Zoll  für 
das  Kilogr.  Tabak  etwa  6  fl. ,  für  das  Hundert  Cigarren  etwa  3  fl. 
Uebrigens  sind  die  österr.  Regie-Cigarren  im  Ganzen  nicht  schlech- 
ter als  die  meisten  deutschen  Fabrikate ;  in  grosseren  Städten  gibt 
es  „Specialitäten-Läden''  für  die  besseren  Sorten,  die  in  der  Regel 
auch  importirte  Havanna-Cigarren  und  echten  türkischen  Tabak 
führen. 

Geld.  Nach  dem  Münzvertrage  vom  24.  Jan.  1857  werden 
Silbermünzen  von  1/4,  1,  I1/21  2  u.  3  fl.  zwar  geprägt,  doch  be- 
kommt man  solche  in  Oesterreich  kaum  zu  sehen.  In  allen  Kron- 
ländern circuliren  ausschliesslich  Staatsnoten  von  1,  5,  50  und 
Banknoten  von  10,  100  u.  1000  fl.  Gegen  den  Nominal-Silberwerth 
stehen  dieselben  durchschnittlich  10  bis  150/o  und  mehr  unter  pari, 
sodass  man  z.  B.  für  100  Jf  in  letzter  Zelt  60  fl.  u.  mehr  bekam. 
Der  Papiergulden  theilt  sich  in  100  Silberkreuzer  (Stücke  von  5, 
10,  20  kr.,  und  V2>  1  «•  4  Kreuzerstücke  in  Kupfer),  —  Die  Um- 
weohselung  des  Geldes  geschieht  besser  in  Wien  oder  einer  andern 
grössern  Stadt  Oesterreichs,  als  in  Baiern. 

Eilwagen.     Malleposteu  haben  im  Hauptwagen  nur  drei 


IV.  EILWAGEN.  XXIX 

Plätze ,  zwei  im  Innern  nnd  einen  im  Coupi.  Nur  dieser  letztere 
Platz  gewährt  eine  freie  Aussicht.  Man  mnss  sich  frühzeitig  zu 
demselben  melden ;  auf  viel  besuchten  Strassen  ist  er  gewöhnlich 
schon  mehrere  Tage  voraus  genommen.  Der  Sohirrmeister  ist  hier 
des  Reisenden  Nachbar ,  ein  ehemaliger  Unteroffizier  (meist  Feld- 
webel oder  Wachtmeister),  anständige  Leute,  unterrichtet  und  orts- 
kundig. An  Reisegepäck  sind  bei  Mallefahrten  15 ,  bei  Personen- 
und  Eilfahrten  10  Kilogr.  frei ;  für  das  Mehrgewicht  ist  das  tarif- 
mässige  Fahrpost-Porto  nach  der  geographischen  Entfernung  zu 
entrichten.  Lästig  ist,  dass  das  Qepäck  so  früh  aufgegeben  wer- 
den muss,  oft  schon  um  ö  Uhr  Nachmittags,  wenn  man  folgenden 
Morgens  abreisen  will. 

8tellwaf«n  (häufig  Privat -Unternehmnngen  der  k.  k.  Postmeister 
selbst)  fahren  auf  allen  grösseren  Strassen,  bei  guten  Wegen  selbst  in 
Nebenthälern,  fast  jeden  Tag,  oft  zweimal,  die  Post  (2  Meilen)  in  etwa 
2  6t.  für  60  bis  60  kr.,  Mittags  2  8t.  Rast.  Es  sind  Wagen  nach  Art  der 
Omnibus,  mit  2  Sitzreihen  in  der  Länge,  für  10  bis  11  Pers.  \  im  Cabriolet 
(etwas  theurer)  sehr  eng  für  3  Personen.  Sind  alle  Plätze  besetzt,  so  ist's 
allenthalben  eng  und  die  Fahrt  auf  die  Dauer,  namentlich  bei  heissem 
Wetter  und  staubiger  Strasse,  sehr  ermüdend  \  überhaupt  gehört  zu  einer 
Stellwagenfahrt  gute  Laune  und  viel  Zeit.  Auf  der  Höhe  der  Reisezeit 
pflegen  auf  den  grossen  Strassenztigen,  z.  B.  von  Innsbruck  nach  Landeck, 
die  Plätze  gewöhnlich  schon  am  Abfahrtsorte  sämmtlich  vergeben  zu 
sein,  so  dass  man  auf  kleinem  Zwischenstationen  selten  Platz  findet.  Die 
Stellwagen  fahren  nur  bei  Tage  (neuerdings  auch  einige  bei  Nacht,  höchst 
unerquicklich)  und  gewähren  Gelegenheit,  Land  und  Leute  kennen  zu 
lernen,  da  sie  von  Jedermann  benutzt  werden.  Der  Kutscher  hat  ge- 
wöhnlich viel  Durst,  er  lässt  aber  dem  Fahrgast  gern  Zeit,  den  seinigen 
auch  zu  befriedigen.  Wenn  das  immer  an  Orten  zu  geschehen  pflegte, 
wo  der  Wein  gut  wäre,  möchte  man  sich's  wohl  gefallen  lassen  \  aber  hier 
wie  allenthalben  pflegen  Kutscher  iind  Wirthe  sich  gegenseitig  in  die 
Hand  zu  arbeiten.  Auch  mit  dem  Mittagsessen  geht's  häufig  nicht  viel 
besser.  Da  heisst's  oft  schon  lange  vor  der  Mittagsstunde:  „hier  wird 
Mittag  gemacht^  später  wird  nicht  mehr  gehalten'^^  und  wird  so  der  Fahr- 
gast genöthigt,  ein  schlechtes,  theures  Mahl,  vielleicht  gegen  den  Appetit, 
zu  geniessen.  In  der  Regel  ist's  am  besten,  die  Hauptmahlzeit  auf  den 
Endort  der  Tagesfahrt  zu  verschieben.  Der  Tabak,  welcher  im  Stell- 
wagen geraucht  wird,  ist  gewöhnlich  nicht  der  beste.  Im  Cabriolet 
(3  Plätze)  werden  auch  Frauen  zu  zweien  sich  nicht  unbehaglich  fühlen. 
Die  Bezahlung  der  3  Cabrioletplätze  gibt  aber  nicht  ausreichende  Gewähr, 
dass  nicht  auf  einer  Zwischenstation  ein  Dritter  sich  eindrängt,  und  der 
Fahrzettel  nicht  immer  sichere  Bürgschaft  (im  südl.  Tirol  eher  wie  im 
nördlichen) ,  dass  der  Berechtigte  seine  Nummer  bekommt.  Beati  possi- 
dentes  gilt,  daher  rathsam,  sich  eine  gute  Viertelstunde  vor  der  Abfahrt 
einzufinden  und  sogleich  den  richtigen  Platz  einzunehmen.  Auf  das  Ge- 
päck muss  Jeder  selbst  achten. 

LohnkutMher  (ital.  Vetturini^  Nolosinieri)  fahren  etwa  12  St.  des  Tags 
(2  St.  Mittagsruhe),  mit  einem  viersitzigen  Zweispänner  im  deutschen 
Tirol  auf  den  Tag  10-12  fl.,  im  italienischen  etwas  billiger.  Rückfuhren 
(Ritomi)  um  ein  Drittel  oder  die  Hälfte  billiger.  Regel:  ein  Drittel 
weniger  bieten,  als  gefordert  wird.  Man  lasse  sich  den  Wagen  zeigen, 
und  erkläre,  dass  der  Kutscher  keinen  andern  Reisenden  mitnehmen 
dürfe,  selbst  nicht  auf  dem  Bock.  Ist  der  Handel  geschlossen,  so  lässt 
man  sich  als  Unterpfand,  jedoch  erst,  nachdem  Alles  genau  verabredet 
ist,  ein  Handgeld  (caparra)  von  dem  Vetturin  geben,  für  eine  Tagereise 
wenigstens  1  fl.  -y  bei  weniger  kann  man  leicht  Morgens  verlassen  stehen, 
wenn  der  Vetturin  vorthellhaftere  Gelegenheit  fand.  Beim  Einsteigen, 
nachdem  man  sich  überzeugt  hat,  dass  Alles  in  Ordnung,  gibt  man  das 


XXX 


ABKÜRZUNGEN. 


Handgeld  zurück.  Ferner  ist  rathsain ,  denjenigen ,  mit  welchem  man 
unterhandelt,  zu  fragen,  ob  er  selbst  der  Vetturin  sei.  Nicht  selten  be- 
sorgen Unterhändler  (semali)  den  Verkehr,  und  es  kann  geschehen,  dass 
der  Vetturin  sie  verläugnet.  Namentlich  ist  die  Vermittlung  von  Kellnern 
zu  vermeiden,  die  den  Vortheil  des  vorübergehenden  Reisenden  zuletzt 
im  Auge  zu  haben  pflegen.  Sonntags  während  der  Kirche  und  während 
der  Heuernte  ist  in  den  Seitenthälern  Fuhrwerk  nicht  zu  haben.  Ein- 
spänner werden  wegen  der  starken  Steigungen  im  Gebirge  selten  gegeben. 
Auch  die  Zweispänner  sind  so  klein  und  eng,  dass  ausser  für  zwei  Per- 
sonen nur  für  Handgepäck  Raum  bleibt.  Grössere  Koffer  sind  schwer 
mitzunehmen. 


Abkürnmgeii 


sind  in  diesem  Buche  häufig  angewandt 
zu  DI iss Verständnissen  Anlass  geben,  so 
die  folgenden  bedürfen : 

Z.  =  Zimmer. 

L.  =  Licht. 

F.  =  Frühstück. 

M.  =  Mittagessen. 

o.  W.  =  ohne  Wein. 

m.  W.  =  mit  Wein. 

B.  =  Bedienung. 

n.,  ö.,  s.,  w.  =  nördlich,  östlich, 

südlich,  westlich, 
r.    =  rechts. 


\  dieselben  werden  jedoch  kaum 
dass  einer  Erläuterung   wohl  nur 

1.     =  links. 
St.  =  Stunde. 
R.  =  Route, 
m  =  Meter. 
Kil.  =  Kilometer. 
Jl  =  Mark, 
m.  F.  =  mit  Führer. 
M.,  Min.  =  Minute. 
D.  u.  Oe.A.V.  =  Deutscher   und 
Österreich.  Alpen-Verein. 


\.  G 


*^,  <r*  tt» 


.  Glyptothek  .  .  .  .  D.  £.  2. 
Babdbksr's  Südbuiern.    18,  Aaflt 


V I .    luti«.«!  iiU»ua 


68.  Münze 


.    G 


1 


Erklänmg  der  Zahlen  sn  dem  Plan  Ton  München. 


.  E.  4. 

.  C.  6. 

.  G.  3. 

.  G..4. 


• 

A. 

7. 

• 

G. 

2. 

G 

.  1. 

2. 

D 

.3. 

4. 

• 

D. 

4. 

H. 

4. 

H. 

6. 

H. 

3. 

F. 

2. 

H. 

»7 

1.  Akademie  .... 

2.  Anatomie  .... 

3.  Arcadeii     .... 

4.  Bank 

5.  Bayaria 

6.  Bibliothek     ... 

7.  Blinden institnt  . 

8.  Botan.  Garten    . 

9.  Gadettencorps  .  . 

Catemen. 

fO.  Artillerie  .   . 

11.  CnrasBier  .  .   . 

12.  Hofgarten    .   . 

13.  Infanterie    .   . 

14.  isar-,  alte.   .   . 

DenkmUer. 

15.  König  Ludwig  I.   .  G.  3. 

16.  „      Max  I.     .  .  G.  4. 
16a.     „      Max  II.    .  .  I.    5. 

17.  Kurfürst  Maximilian  G.  3. 

18.  ,,     Max Emanuel  F.  4. 
Deroy,  Schelling, 

19. 1  Rumford ,  Fraun- 
hofer  .... 

20.  Gärtner,  Klenze    .'G.  6. 

21.  Goethe E.  4. 

Westenrieder,        | 

22.  {Gluck,  Kreitmayr, |f.  4. 

.  F.  3. 

D.  5. 6. 
.  F.  4. 
.  B.  1. 
.  G.  o. 

E.  7. 8. 


uei  £  .  4. 

i-  [h.  5. 


Orlando 
23.  Schiller .... 

24.  Elisahethenspital 

25.  Erzbischöfl.  Palast 

26.  Erzgiesserei  .  .  . 

27.  Feldherrnhalle    . 

28.  Friedhof,  alter    . 

29.  Friedhof,  neuer  (südl.J  D.  8. 

30.  Gebärhaus    .  .  .  .  D.  5.  6. 


31.   Geordanum 


H.  1. 


32.  Getreidehalle  (Schrunne)  F.  6. 
34.   Glaspalast    ....  D.  3.  4. 
3ü.  Glyptothek  .  .  .  .  D.  E.  2. 
pABDKUts'e  Südbaiem.    18.  Avfli 


36.  Hanptwache.  . 

37.  Hofbräuhaus  . 

38.  Isarthor    .  .  . 

39.  Josephsspital 

40.  Karls thor    .  . 


Kirchen. 

41.  Allerheiligen-Hof- 
kirche      

42.  Anna-K 

43.  Basilica  (St.  Boni- 
facius) 

44.  Dreifaltigkeits-K. 

45.  Eyangelische  K.  . 

46.  Frauen-K 

47.  Griechische  K.  .  . 

48.  Heiliggeist-K.  .  . 

49.  J&cobs-K 

50.  St.  Johannis-K. 
(Haidhausen)    .  . 

51.  Karmeliten-K.  .  . 

52.  Ludwigskirche  .  . 

53.  Mariahilf-K. 
(Auer-K.)     .  .   , 

54.  Michaelis-K. .  .  E. 

55.  Peters-K 

56.  Theatiner-K.     .  G. 

57.  Krankenhaus,  allgem. 

58.  Kreis-Irren-Anstalt 

59.  Kriegs-Ministerium 

60.  Kunst-Ausstellungs- 

gebände    .... 

61.  Kunstverein   .... 

62.  Mariensäule    .... 

63.  Marstall 

64.  Maximilianeum     .   . 

65.  Ministerium  der 

Finanzen  .... 

66.  Ministerium  des 

Äussern    .... 
Mozarthaus 


G.  Ö. 
G.  5. 
H.  5. 
E.  5. 
E.  4. 


67. 

68.  Münze 


•      •••••      t 


G.  4. 
H.  4. 

D.  3. 
F.  4. 
D.  5. 
F.  4. 

F.  4. 

G.  6. 
F.  6. 

L.  6. 

F.  4. 
H.  2. 

H.  8. 

4.  5. 

G.  5. 
3.  4. 
D.  6. 
K.  8. 
G.  2. 

D.  3. 
H.  3. 

F.  5. 
H.  4. 
K.  5. 

G.  3. 

F.  4. 

G.  6. 
G,  4. 


1 


69.  Natioiial-Museum     H.  I.  5. 

70.  Obelisk E.  3. 

71.  Odeon G.  3. 

72.  Omnibus-Bureau  .   .     F.  5. 

Palais. 

73.  Prinz  Carl  v.  Bayern  H.  3. 

74.  ,,     Luitpold    ,,      G.  3. 

75.  Herzog  Max        ,,      G.  *Z. 

76.  Witteisbacher  P.       F.  3. 

77.  Pinakothek,  alte  .   .     E.  2. 

78.  ,,         neue     E.  F.  1. 

79.  Polizeidirection   ...  F.  4. 

80.  Polytechnische  SchuleE.  1.2. 

81.  Post G.  4. 

82.  Priester-Seminar   .  .  H.  1. 

83.  Propyläen D.  2. 

84.  Rathhaus,  altes  .   .   .   G.  5. 

85.  ,,        neues    .  .   G.  5. 

86.  Rcglerungsgebäude  H.  I.  4. 

87.  Reitschule H.  4. 

88.  Residenz G.  3.  4. 

89.  Schwanthaler-Museum  D.  5. 

90.  SiegesthoT H.  1. 

91.  Stadt-Zeughaus     .  .    F.  5. 

92.  Synagoge     ....  G*  5.  6. 

93.  Telegraphen-Bureau  .  D.  4. 

Theater. 

94.  Hoftheater   ....  G.  4. 

95.  Residenztheater     .  G.  4. 

96.  Volkstheater  .   .  F.  6.  7. 


97. 

Turnhalle     .   .   . 

.      .       V.     1. 

98. 

Universität  .   .   . 

.   ,    G.  1. 

99. 

Veterinärschulo 

.    .    H.  1. 

Gasthöfe. 

a  Vier  Jahreszeiten  . 

.   .  H.  4. 

b  Bayrischer  Hof    .   . 
c  Detzer 

.   .    F.  4. 
.   E.  5. 

d  Englischer  Hof  .   .   . 
e  Leinfelder    .... 

.   G.  4. 
.  .   E.  4. 

f  Marienbad    .... 

.   .    E.  o. 

g  Rheinischer  Hof     . 

.   .   D.  4. 

h  Bellevue 

.  .  D.  4. 

1   Goldenes  Kreuz 

.  .    F.  5. 

k  Maximilian  .... 

.  .   G.  4. 

1   Max  Emanuel     .   .   . 

.    F.  4. 

m  Goldener  Bär  .  .   .   . 

.    G.  3. 

n  OberpoUinger     .   .   . 
0  Bamberger  Hof  .  .   , 
p  Augsburger  Hof     .   . 
q  Deutsches  Haus 

.    E.  4. 

.    E.  4. 

.  .    D.  4. 

.    F.  5. 

r   Krone 

.    E.  4. 

s   Stachus 

.   D.  4. 

t  Deutscher  Kaiser  .   . 

.    C.  4. 

z  National 

.    E.  4. 

Caf^s. 

u  Probst 

V  Danner 

w  Dengler     .... 
X  de  rOp^ra    .   .   . 

y  Lorenz 

a  Englisches  Cafe' 


E.  4 
E.  4 
G.  3 
G.  4 
H.  5 
E.  3 


Südbaiem. 


1.  München. 

Cktsthttfe.  *ViER  Jahrkbzeitex  (PI.  a),  Maximiliansstr.,  Z.  3-4  Ji^  L. 
1.20,  F.  1.20,  M.  um  1  U.  ^  Ji  70,  um  5  U.  4  J^  40,  B.  80,  Omnibus  90  Pf. ; 
♦Bayrischer  Hof  (PI.  b),  Promenatleiiplatz,  Z.  von  3  JSf  an,  L.  1  Jl(,  F. 
1  J?  30,  M.  um  1  U.  3,  um  5  ü.  41/2  ^,  B.  70  Pf. ;  *Hötel  Bellevüe  (PI.  h), 
Karlsplatz,  Z.  von  2V2  ^/  an,  M.  SVa .//,  F.  1,  L.  und  B.  1  .^20;  *Granü 
Hotel,  National  (PI.  z),  Ottostr. ,  Z.  von  3  M  an,  L.  und  B.  1  »^  70; 
*HÖTEL  Detzer  (PI.  c),  RauAngerstr.  23;  *Engli8Cher  Hof  (früher  Blaue 
Traube)  (PI.  d),  Dienerstr.  11;  *Hötel  Leinfelder  (PI.  e),  Karlsplatz, 
Z.  von  lur40  ab,  L.  u.  B.  70,  F.  80,  M.  2  Uff  40  Pf.;  *Marienbad  (PI.  f), 
Barerstr.  4,  Z.  von  3  Jü^  L.  u.  B.  X^Y.i  Jl  (grosser  Garten,  warme  und 
kalte  Bäder;  von  Mitte  Oct.  bis  Ende  April  Pension,  1  Jly^  *Rheinischer 
Hof  (PI.  g),  Baverstr.,  beim  Bahnhof,  Z.  von  2  M  an,  L.  u.  B.  75,  F.  l,  M. 
(um  5  U.)  3Ur  50;  *Hötel  Maximilian  (PI.  k),  Maximiliansstrasse  (auch 
Cafd,  s.  unten);  *H6tel  Max  Emanuel  (PI.  1),  Promenadenplatz;  *Eüro- 
pAiscHER  Hof,  Victoria,  beide  Senefelderstr.,  nahe  am  Bahnhof;  *Stachus 
(PI.  s),  Rarlspl.  24;  Hotel  Kiessling,  Witteisbacher  Platz;  FranzisRanek, 
Residcnzstr.  9;  Oberpollinqer  (PI.  n),  am  Karlsthor  (unten  sehr  besuchte 
Restauration);  Bambkroer  Hof  (PI.  o),  gegenüber;  ^Adosburger  Huf 
(PI.  p),  Z.  IV2  .^,  F.  90  Pf.;  Krone  (PI.  r),  beide  vor  dem  Karlsthor; 
*HÖTEL  Achatz,  Maximiliansplatz;  Blaue  Traube  (früher  tum  Deiitscften 
Kaiser,  PI.  t),  Schweizer  Hof.  diese  nahe  am  Bahnhof;  Hotel  Oarni 
ZUM  Kappler,  Promenadenstr.  13;  Gasth.  zum  Kollergarten,  Schwun- 
tbalerstr.  —  In  einzelnen  Münchener  Hotels  speist  man  nur  nach  der 
Karte  (keine  Table  d'höte);  zuweilen  ist  die  Restauration  vom  Hötel 
ganz  getrennt.  —  Privatlogis  auch  für  einige  Tage  gut  und  billig  jeder- 
zeit zu  finden.  Pension  Dahlweiner^  Karlsstr.  la,  Ecke  der  Ottostr.,  tägl. 
6-7  Jl ;  Nexi ,  Maximiliansstr.  32  (wird  gelobt). , 

Während  des  Octoberfestes ,  in  der  ersten  Woche  im  October ,  ist 
nur  nach  vorheriger  Bestellung  auf  eine  Unterkunft  in  München  zu  rech- 
nen; die  Sammlungen  sind  in  dieser  Zeit  zum  Theil  geschlossen. 

Weinh&nser  (zugleich  Restaurationen):  *(3^ooemange,  Residenzstr.  19; 
♦Schleich,  Briennerstr.  8,  Ecke  vom  Dultplatz,  mit  Garten ;  RatuskelLer 
(8.  39);  *ScHiMON,  Kauüngerstr.  15;  *Eckl  (früher  Junemann),  Burgstr.  16; 
Neuner,  Herzogspitalstr.  20;  *Fünk  (früher  ^dam),  Promenadenpl.  15 ; 
Tenor-Mater,  Neuhauserstr.  3  (hübsches  Local) ;  Kurtz,  Augustin erstr.  1 ; 
Mittnacht,  Fürstenstr.  2 ;  Michel,  Rosenstr.  11  (üngarweine) ;  Haüskb, 
Rindermarkt  8;  Veltliner  Weinstube,  Bayerstr.,  beim  Bahnhof;  Spa- 
nischer Weinsalon,  Ottostr.  3a.  1 

Restaurationen  in  den  Hotels  und  den  mesten  Bier-  und  Kaflehäusem : 
Maximilian,  de  l'Opkra,  Lorenz,  Victoria,  alle  Maximiliansstrasse; 
Bonnet,  am  Platzl  (s.  u.);  Franziskaner,  der  Post  gegenüber;  Heck, 
unter  den  Arcaden;  Obkrpollinger  (s.  oben);  Englisches  CafS  (PI.  a); 
Max  Emanuel,  Promenadenplatz;  Stadt  London,  Frauenplatz;  Perzel, 
Marienplatz ;  Oesterreich.  Restauration  (zur  Stadt  Wien),  Dienerstr.  20 
(Pilsener  Bier,  Tiroler  Wein). 

Bierhftuser.  Das  Hofbrauhaus  am  Platzl  (PI.  37),  wo  ongeblirh 
das  beste  Münchener  Bier  gebraut  wird,  gehört  zu  den  Münchner  Sehens- 
würdigkeiten;  Einrichtungen  und  Bedienung  sind  neuerdings  wesentlich 
besser  geworden.  Ist  das  Bier  gut,  so  sind  Haus  und  Hof  den  ganzen  Tag 
voll  von  Menschen  aller  Stände;  im  Juli  u.  August,  wo  selten  mehr  echtes 
Hofbräubier  zu  liaben,  ist  der  Andrang  wenigerstark.  Gegenüber  am  Platzl 
*Bonnet;  Orlando  di  Lasso  (in  beiden  Hofbräuhausbier);  Regensburoer 
u.  Nürnberger  Wurstküche;  Oberpollinger  (s.  oben)  am  Karlsthor; 
Hirschbräu,  Färbergasse  (grosse  Bicrhalle  im  Souterrain);  Franziskaner, 
der  Post  gegenüber;  Pschoer,  Spatenbrau,  beide  Neuhauaerstr. ;  Kuro- 
pÄiscHER  Hop,  Senefelderstr.  (Augustiner  Bier);  Kapplkr,  Promenadenstr.; 

1* 


4     Route  1.  MÜNCHEN.  Biethäaser. 

Achatz,  DultplutzS;  Steknecker  im  Thal;  Hacker,  Sendlingerstr. ^  Cwt 
Bock,  mit  Garten,  vor  dem  Isarthor,  und  viele  andere.  Die  Bierkeller  vor 
den  Thoren ,  von  Anfang  Juni  bis  Hnde  September  geöffnet  und  sehr  be- 
sucht, sind  Sommerlokale  Alünchener  Bierbrauer,  die  aber  gleichzeitig  auch 
in  der  Stadt  schenken.  Hübsche  Aussicht  im  Fkanz^ skanerkelleu  am  r.  Ufer 
der  Isar  (S.  42)  \  Hirscubräukellbk,  Herbststr.  \  Haokerbrad,  Spatenbräu, 
beide  Bayerstr.  \  Bavariakeller,  Theresienhöhe,  bei  der  Bavaria.  Ausser 
dem  gewöhnlichen  Bier  gibt  es  einige  Arten ,  die  man  nur  zu  gewissen 
Zeiten  trinkt:  Salvator  oder  Zticherlöl,  ein  sehr  starkes  Bier,  in  der  er- 
sten April  half te ',  Bock^  das  alte  berühmte  Eimbecker  Bier,  aus  viel  Malz 
und  wenig  Hopfen  bereitet,  welches  im  16.  Jahrh.  über  Nürnberg  nach 
München  kam,  im  Mai  und  in  der  Frohnleichnamsoctav  im  Hof  bräuhaus. 

Eaffehftuser.  Maximilian  (PI.  k),  de  l'Op^ra  (PI.  x),  Lorenz  (PI.  y), 
Victoria  (mit  Garten),  stlmmtlich  Maximiliausstr.,  zugleich  Restaurants  \ 
Denoler  (PI.  w),  Heck,  unter  den  Arcaden  am  Hofgarten  *,  Börsen-Caf£, 
Maffei-Str.,  in  der  Börsen-Passage-,  Bavaria,  Goethe,  beide  Weingasse; 
Danner  (PI.  v),  Karlsthor,  Probst  (PI.  u),  alle  drei  am  Karlsthor  (Abends 
geschlossen);  Metropole,  dall**  Armi,  beide  Frauenplatz;  Englisches 
Caf^  (PI.  a),  mit  Garten  (S.  4);  Fritsgh,  Kauflngerstr. ;  Perzel,  Greif,  beide 
Marienplatz;  Caf6  Central,  Rosenstr. ;  Ungerer,  Briennerstr.  1;  Paul, 
Gärtnerplatz;  Haubl,  im  Thal. 

Oonditoreien.  Dengler  und  Lutz,  beide  unter  den  Arcaden ;  Botten- 
höfer,  Residenzstr. ;  Hof,  Promenadenplatz. 

Bftder.  Marienbad  (S.  3);  Westermater,  Müllerstr.  45;  Volksbad, 
Badstrasse,  beide  mit  Schwimm.mstalt ;  Hofbad,  Annastr.  4;  Kolditz, 
Müllerstr.  29;  Bad  Brunnthal  (S.  44),  Zimmer  und  ärztliche  Behandlung 
von  15  Ul^  an  bis  50  Ulf  wöchentlich. 

DrMcbken  und  Fiaker.    Droschken  (Einspänner)   M«  St.    1-2  Pers.  50, 

3  Pers.  60  Pf.;  if«  St.  1  UT  u.  1  Uif  20;  »U  St.  1  Ulf  50  u.  1  UiT  80;  1  St. 

2  ur  u.  2  ur  40;   1>I4  St.   2  Ur  50  u.  3  ^;   l»Ia  St.   3  Uf  u.   3  Uf  60;  2  St. 

4  ur  u.  4  Uff  80;  3  St.  5  Uff  60  u.  6  ur  80  Pf. ;  jede  weitere  ^a  St.  40  oder 
50  Pf.  —  naker  (Zweispänner)  »ji  8t.  1-4  Pers.  1  Uff .  5-6  Pers.  1  Ulf  10  Pf.; 
»la  St.  2  Ulf  u.  2  Ulf  20;  «/4  St.  2  ur  50  u.  2  Ulf  80;  1  St.  3  Uff  u.  3  Uff  40;  l>/4  St. 

3  Uff  70  u.  4  Uff  20;  l»l«  St.  4  Ulf  40  u.  5  Uff;  2  St.  5  Ulf  80  u.  6  Uff  80; 
3  St.  8  ur  60  u.  9  Uff  8Ö;  jede  weitere  ij«  St.  70  oder  80  Pf .  —  Besondere 
Fahrten:  Bavaria  Einsp.  (1-2  Pers.)  1  Uff,  Zweisp.  (1-4  Pers.)  1  Uff  80; 
Ghines.  Thurm  70  u.  1  Ulf  50;  Brunnthal  80  Pf.  u.  1  Ulf  80;  Bogenhausen 
1  u.  2  UT;  Kleinhesselohe  1  -^  u.  2  Ulf  80;  Nymphenburg  2  UT  u.  3  Ulf  60. 
Die  Ortstarife  gelten  nur  für  die  Fahrt  nach  den  betr.  Orten;  wenn  der 
Wagen  zur  Rückfahrt  benutzt  wird,  kommt  der  Zeittarif  zur  Anwendung. 
—  Die  erste  Viertelstunde  wird,  sowie  die  Fahrt  begonnen  hat,  ohne 
Rücksicht  auf  kürzere  Dauer  voll  bezahlt.  Jede  folgende  'j«  St.  wird  für 
voll  bezahlt,  wenn  mindestens  5  Min.  seit  Beginn  verflossen  sind;  sonst  sind 
nur  10  bez.  20  Pf.  zu  vergüten.  Für  Beleuchtung  ist  von  eingetretener 
Dunkelheit  bis  10  U.  Nachts  10  Pf.  pr.  Vi  St.  zu  zahlen.  Von  10  U.  NacUts 
bis  6  U.  Morgens  bei  allen  Fahrten  doppelte  Taxe  (keine  Beleuchtangs- 
gebühr);  bei  Fahrten  vom  B  ihnliof  ausserdem  20  Pf.  Wartegeld  (bei  Tage 
nicht).    Handgepäck  frei;  grösseres  bis  25  Kilo  20  Pf.,  darüber  40  Pf. 

Tler^ehtihn  ( Tramwaif)  alle  5  Min.  von  der  Nymphenburgerstr  \8se  bis 
2um  Stiglmaierolatz  (10  Pf.),  von  der  Nymphenburgerstrasse  bis  zum 
Bahnhofplatz  (10  Pf.),  von  der  Nymphenburgerstr .isse  /.um  Promenaden- 
platz (15  Pf.)  und  von  der  Nymphenburgerstrasse  zum  Setidlingerthorplatz 
(15  Pf,).     Weitere  Linien  werden  demnächst  eröffnet. 

Otttnibtta  vom  Marienplatz  zum  Bahnhof  alle  10  Min. ;  alle  1J4  St.  durch 
die  Maximiliansstrasse,  Ludwigsstrasse,  Vorstadt  Au,  Th.il,  Stiglmaier- 
platzialle  ijs  St.  Briennerstrasse  und  Karlsstrasse.  Fahrt  10  Pf.,  Doppel- 
tour 20  Pf. ;  Bureau  Marienplatz  5. 

Fo«t  (PI.  49)  am  M:ix -Josephsplatz  (9.  15).  —  Telaffraphen-Bureau 
(PI.  9B)  am  Bihnhof,  in  der  Post  und  in  der  Börse  (Maffeistr.). 

Bahabftfe.  Centralbahnhof  (PI.  C,  D,  4),  Köpfst  ition  für  sämmtliche 
Bihnlinien.  —  Badbahiihof  (früher.  Stat.  Thalkirchen,  S.  92)  und  Ost- 
bähnhof  (früher  Stat.  Haidhausen,  S.  92),  beide  an  d.^r  Rosenbeimer  und 
Braunauer  Linie. 


Sammlumjen.  MÖNCHEN.  /.  Route,     6 

DienstmAnner  für  einen  Oang  im  innem  Stadtbezirk  incl.  80  Pfd. 
Gepäck  aO  Pf.,  im  äussern  Stadibezirk  90  Pf.,  mit  Oeräthsobaften  (100  Pfd. 
Gepäck)  30  u.  45,  nach  and  vom  Bahnhof  20  Pf.  Dienstleistungen  auf 
Zeit  nach  besonderm  Tarif. 

Theater.  K.  Hof-  u.  National-Thbateb  (PI.  94,  S.  10),  Opern- Vi^- 
tUllunffen^  meist  Sonntag,  Montag,  Donnerstag,  Freitag  (von  Juli  bis  Mitte 
August  geschlossen);  Mittelprcise:  Parketsitz  4  Jt^  Balkonsitz  1.  B«ihe 
5  Ul,  2.  Reihe  4  UT,  Parket-Stehplatz  3  Jf ,  Parterre  1  UV  40  Pf .  Anfang 
6i|3-7  U.  Billet- Verkauf  bei  Tage  9-12  U. ,  Eingang  in  der  Mazimilians- 
str. ;  Vormerkgebühr  30  Pf.  —  K.  BasiDSNZTHKATEit  (PI.  95,  S.  10),  fär 
Schauspiele;  Vorstellungen  Sonnt.,  Dienst,  u.  Samst. ;  Mittelpreise:  Parket 
2  Jl  60,  1.  Rang  8  Jl,  2.  Rang  1  J(  70.  Anf.  6Va-7  U.  —  K.  Theater 
am  Gärtnerplatz  (PI.  9i6,  S.  4^),  Lustspiele ,  Operetten,  Volksstücke  etc. : 
Sperrsitz  1  .^  60,  1.  Rang  2  UT  80,  2.  R.  1  UIT  §0. 

Gonoert-Looale.  Kil's  Golosskum,  Müllerstr. ;  Englisches  Caf&  (PI.  a)  \ 
Westexdhalle,  Sonneng.;  Ksue  Welt,  Blumenstr.,  alle  mit  Garten. 

Hilitlnnaaik  an  der  Hauptwache  um  12 17.  und  in  der  Feldhermhnlle 

(S.  12)  um  llifa  U. ;  im  Sommer  bei  gutem  Wetter  auch  Mittwoch  Abends 

zwischen  5  und  6  Ü.  im  Hofgarten,  und  Samstag  um  dieselbe  Zeit  beim 

Ghines.  Thurm  im  Engl.  Garten  (S.  44). 

BammluBireB  etc. 

Anatomie  (S.  41),   anatom.-physiol.   Sammlung,   tägl.   10-12  u.  24  Uhr 

nach  Meldung  beim  Hausmeister  (Trinke.). 
Antikentaal  (in  der  Academie,  S.  40),  &-12  Uhr  täglich  (ausser  Sonnt.). 
Antiquarium  (kleinere  Alterthümer,  in  der  neuen  Pinakothek,  8.  32),  vom 
1.  Apr.-l.  Oct.  Dienst,  u.  Samst.  &-12  U.  (im  Winter  Dienst.  10-12  U.). 
*Bavaria  und  Rv^neehalle  (8.  ^),   im  Sommer  den  ganzen   Tag,  Trink- 
geld 40  Pf. 
^Bibliothek  (S.  12),  täglich,  ausser  Sonnt.  9^12  U.  (vom  15.  Aug.  bis  30. 

Sept.  10-12),  Trinkg.  50  Pf. 
Botani$cherOarten(S.Wi)^  Karlsstrasse,  tägl.  8-5  U.,  Samstags  und  Sonntags 

geschlossen. 
Erzgiesserei  (8.  37),  tägl.  1-6  U.,  Sonntags  12-2,  Eintr.  40  Pf. 
*Ethnograph.  Museum  (8.  11),  Mittw.  n.  Sonnt.  9-1  Uhr. 
*Fe*tsaalbau  s.  Residenz. 

*Glpptothek  (8.  33),  Hont.  u.  Freit.  8-12  u.  2-4  U. ,  Mittw.  8-12  U.  (im 
Winter  Mont.  u.  Freit.  9-2,  Mittw.  9-1  U. 
Handzeiehnunffen  (in  der  alten  Pinakothek,  8.  29),  Dienst,  u.  Freit  9-1  U. 

*  Hof-Theater  (8.  10),   innere  Einrichtung,  Mont.,   Mittw.,   Samst.,  2  U. 

präcis ;  40  Pf. 

Kaulbach-Oallerie  (Originale  der  Goethe-Gallerie  etc.),  Louisenstr.  8,  an 
Wochentagen  1C^5  Uhr. 

Kaulbach-Muteum  (Nachlass  W.  v.  Kaulbachs,   8.  14),  tägl.  1-5  U. 

KuMtauestellung  der  Münchener  Künstlergenossenschaft  im  Kunstausstel- 
lungsgebäude (8.  36),  von  April  bis  Oct.  tägl.  9-Ö  U.,  Eintr.  40  Pf.  — 
Permanente  Ausstellung  ferner  bei  Fleischmann^  Maximilinnsstrasse  2-, 
van  Gelder y  Karolinenplatz  1;  Meillinger,  Karlsstr.  10;  Wimmer  d:  Co.^ 
Briennerstr.  3,  u.  A. 

Kunsigeteerbehalle  ^  Mazimiliansstr.  42  (permanente  Ausstellung  kunstge- 
werblicher Erzeugnisse),  tägl.  9-6  U. 

Kunetverein  (8.  11),  10-6  U.  täglich  ausser  Samstag  nach  Einführung  durch 
ein  Mitglied  (Fremde  können  Karten  auf  4  Wochen  zu  2  Ut(  erhalten). 

KupferatichcaUnet  (S.  28),  Dienst,  und  Freit.  9-1  U. 

Maretall,  känigl.  (PI.  28),  11-1  U.  tägl.,  nur  mit  besondrer  Erlaubniss 
(Trinkg.  50  Pf.). 

Münzsammlung  (in  der  Academie.  8.  40)  mit  besondrer  Erlaubniss. 
*iratianal-Mueewn,  bairisehes  (8.  15),  Mai  bis  September  9-2  U.,  October 
bis  April  10-2,  Eintr.  Sonnt,  u.  Donnerst,  frei,  Dienst.,   3Iittw.,  Freit, 
und  Samst.  1  Jlf,  Montag  geschlossen. 

ITaturalien-Cabinet  (8.  40).  Mittw.  u.  Samst.  24  U. ,  für  Fremde  nach 
Anmeldung  täglich  10-11. 

*  Nibelungen-Säle  (S.  10)  s.  Resident. 
Odyssee-Säle  (8.  9)  s.  Residenz  (geschlossen). 


6     Route  I.  MÜNCHEN.  Stundenzettel. 

*Petre/acten- Sammlung  (S.  4()),  Mittw.  u,  Samst.  2-4  U. 

** Pinakothek,  alte  (8.  22),  tägl.  ausser  Samstag  9-3  (im  Winter  9-2)  U. 

*Finakothek,  neue  (8.  30),   im  Sommer  8-12  u.  2-4  U.,    im  Winter   9-2  U., 

Sonnt.,  Dienst.,  Donnerst.,  Samst. 
*  Porzellangemälde  (in  der  neuen  Pinakothek,  S.  ÜO),  9-12  U.,  Sonnt.,  Dienst., 

Donnerst.,  Samst. 
*Kgl.  Resident  (S.  8) :    Festsaalbau  (S.  8)   und  Nibelungensäle  (S.  10)  tägl. 

ausser  Sonntags  Vorm.  11  U.,  Trinkg.  V«-l  «^i  Nibelungensäle  'ja  Jt. 

Odysseesäle,  Schatzkammer  und  Reiche  Capelle  geschlossen. 
**».  Schacrsche  Gemälde- QalleHe  (S.  36),  tägl.  2-5  ü.  (Trinkg.  «/g-l  J$). 

Schatzkammer  (S.  8),  s.  Residenz  (geschlossen). 
^Schwanthaler-Museum  (S.  40),  Mont.,  Mittw.  u.  Freit.  9-2  U.  •,  für  Fremde 

gegen  Eintrittsgeld  (3ö  Pf.)  täglich  zu  jeder  Stunde. 
Sternwarte  (S.  44),  auf  Anfrage  beim  Director  zugänglich. 
Vasensammlung  (S.  29),  in  der  alten  Pinakothek,   9-1  U.  Sonnt.,  Dienst., 

Donnerst. 
Wintergarten,  neuer,   des   Königs   Ludwig  II.   (8.  9)   unzugänglich.     Der 

ältere  Wintergarten   (8.    10)   zwischen  dem   Königsbau  und   Residenz- 
theater wird  auf  besonderes  Verlangen  wohl  gezeigt  (tägl.  11 U.  Vorm., 

nur  im  Winter,  gegen  Trinkg.). 

Stundenzettel.  Täglich  :  Alte  Pinakothek  9-3  U.,  Samst.  geschlospen  -, 
Bibliothek  9-12  U.,  Sonnt,  nicht;  Kunstverein  1(^U.,  Samst.  nicht;  Erz- 
giesserei  1-6  U.,  Sonntag  12-2  ü. ;  K.  Residenz  11  U.,  Sonnt,  nicht;  Natio- 
nalmuseum, Mai-Sept.  9-2  U.,  Oct.-April  10-2  U. ,  Montag  geschlossen-, 
V.  Schack'sche  Gallerie  2-5  U. ;  Anatomie  9-12  u.  2-4  U.  — ■  Kikohen  : 
Frauenkirche,  Theatinerkirche,  Basilica  u.  Auerkirche  sind  den  ganzen 
Tag  geöffnet;  Allerheiligen- Hof kirche,  Ludwigs-  u.  Michaelskirche  nur 
Vormittags  bis  12  U.  (Nachm.  gegen  Trinkg.).  —  Militärmusik  s.  S.  5. 

Sonntag  :  in  der  Michaels-Hofkirehe  um  9  Ü.  beim  Hochamt  alte  clas- 
sische  Musik  (von  Palestrinn,  Orlando  di  Lasso,  Pergolese  u.  A.),  an  den 
Advents-  u.  Fjutten-Sonn tagen  nur  Vocal-Compositionen ,  ebenso  während 
der  Charwoche,  am  Grünen  Donnerstag  und  Charfreit&g  7  U.  Ab.  ein  gross- 
artiges Miserere  von  Allegri  u.  a.,  während  die  Kirche  nur  von  einem  aus 
800  Flammen  gebildeten  scliwebenden  Kreuz  erleuchtet  ist;  Militärmesse  in 
derselben  Kirche  mit  Militärmusik  um  lOij'j  U. ;  Kirchenmusik  in  der  Frauen- 
kirche um  9  U.,  in  Aer  Allerheiligenkirche  ll>|aU.  —  Wachparade  (8.5)  12  U. 
Neue  Pinakothek  8-12  u.  2-4  U.,  Porzellangemälde  9-12  U.,  Vasensamm- 
lung 9-1  U. .  Ethnograph.  Museum  9-111.  —  Montag:  Glyptothek  8- 
12  und  2-4  U.,  Schwanthaler-Museum  9-2  U.  (vgl.  oben),  Hof-Theater, 
Inneres  2  U.  —  Dienstag:  Neue  Pinakothek  8-12  und  2-4  U. ,  Por/ellan- 
gemälde  9-12  U.,  Handzeichnungen  u.  Kupferstichsammlung  9-12  U.,  Vasen- 
sammlung 9-1 U.  —  Mittwoch:  Glyptothek  8-12  U.,  Schwauthaler-Älusenm 
9-2  U.,  Ethnograph.  Museum  9-1  U.,  Naturaliencabinet  und  Petrefacten- 
sammlung  2-4  U.,  Hof-Theater,  Inneres  2  U. ;  Militärmusik  im  Hofgarten 
5  6  U.  Ab.  —  Donnerstag:  Neue  Pinakothek  8-12  und  24  U.,  Porzellan- 
gemülde  9-12  U.  —  Fkeitag  :  Glyptothek  8-12  u.  2-4  U.,  Handzeichnungen 
und  Kupferstichsammlung  9-12  U. ,  Schwanthaler-Mus.  9-2  U.  —  Sams- 
tag: Alte  Pinakothek  geschlossen.  Neue  Pinakothek  8-12  u.  2-4  U.,  Por- 
zellangemälde 9-12  U.,  Naturaliencabinet  und  Petrefacten-Snmmlung  2-4  U., 
Huf-Theater,  Innere.««  2  U;  Militärmusik  beim  Chines.  Thurm  im  Engl. 
Garten  5-6  U.  Ab.  —  Als  Erholung  von  den  Kunstgenüssen  ist  eine  *Spa/ier- 
fahrt  (Fiaker  s.  8.  4)  im  Engl.  Garten  (8.  43)  zu  empfehlen. 

Bei  bebchbänktek  Zeit  :  *Alte  Pinakothek  (S.  22),  ^National-Museum 
(S.  15),  »Basilica  (8.  37),  »Residenz  (S.  8),  »Schack'sche  Gallerie  (S.  36), 
♦Glyptothek  (S.  33). 

Genaue  Auskunft  über  alle  Sehenswürdigkeiten  des  Tages,  Theater, 
Abgang  der  Eisenbahnen,  Fremdenliste  u.  s.  w.  im  Taokb-Anzeigek 
(4  Pf.,  bei  Franz,  Schäftlergasse  17),  der  Abends  überall  ausgeboten  wird. 

Münohen  (51 9m),  die  Hauptstadt  von  Baieni,  mit  190,000  Einw. 

(20,000 Prot.,  12,000  Sold.),  liegt  am  südl.  Rande  einer  27.2  D  M. 

"roäsen  unfruchtbaren  Ebene  auf  dem  1.  Ufer  der  reissenden  Isar^ 


MaX'Jos.-Denkmal.         MÜNCHEN.  1.  Haute.     7 

die  IV2  ^t-  oberhalb  der  Stadt  aus  tief  eingerUsenem  Defll(( 
hervorbricht.  Das  r.  Ufer  behält  noch  bis  einige  Stunden  unter- 
halb eine  Höhe  von  25 -30m  und  geht  dann  erst  in  grosse  Torf- 
moore über.  Das  Hochgebirge  ist  südl.  etwa  8  Meilen  entfernt, 
doch  nur  vor  Eintritt  von  Regenwetter  in  schärferen  Umrissen 
sichtbar.  Plötzliche  Temperaturwechsel  sind  bei  der  hohen  Lage 
der  Stadt  und  der  Nähe  der  Alpen  häufig  und  ist  dem  Fremden  be- 
sonders Abends  Vorsicht  anzurathen. 

Zur  Geschichte.  München  verdankt  seine  Gründung  Heinrich  dem 
Löwen,  der  1158  hier  eine  Brücke  über  die  Isar  baute  und  einen  Zoll,  eine 
Münzstätte  und  SalzniedcrlageerricUtete.  DerBoden  gehörte  den  Mönchen  von 
Schäftliirn,  woher  der  N:>me  der  Stadt  (forum  ad  Monachoa,  Munieben)  und 
dafl  Möncblein  im  Wnppen  („Münchner  Kindel'').  Unter  den  Witteisbachern 
hob  sich  die  Stadt  b:ild.  Otto  der  Erlauclite  (f  1253)  verlegte  seine  Residenz 
nach  München*,  sein  Sohn  Ludwig  der  Strenge  baute  den  Alten  Hof 
(S.  14).  Kaiser  Ludwig  der  Baier  erbaute  die  ihm  treu  ergebene  Stadt  nach 
dem  Brande  von  1327  grösstentheils  neu  (sein  Gmb  in  der  Frauenkirche, 
S.  38).  Herzog  Albrecht  V.  gründete  die  Bibliothek  und  die  Kunstkammer, 
wovon  noch  Antiquarium,  Münzcabinet  und  Theile  des  Natlonalmuseuma 
stammen.  Kurfürst  Maximilian  I.  (1597 — 1651)  erbaute  das  Zeughaus  und 
die  alte  Residenz^  er  errichtete  nach  der  Schlacht  ;'m  Weissen  Berge  die 
3fariensäule  (S.  37).  1632  hielt  sich  Gustav  Adolf  längere  Zeit  in  Slünchen 
auf  (S.38>.  Kurf.  Maximilian  III.  Joseph  gründete  1757  die  Academie(S.  39); 
unter  seinem  Nachfolger  Carl  Theodor  von  der  Pfalz  wurden  die  Festungs- 
werke abgetragen.  König  Maximilian  I.  Joseph  (f  1825)  trug  durch  Auf- 
hebung der  Klöster  und  durch  Neubauten  zur  Neugestaltung  der  Stadt  er- 
beblich bei;  der  eigentliche  Schöpfer  des  neuen  Münchens  aber  ist  sein 
Sohn  König  Ludwig  I.  (f  1868).  Schon  als  Kronprinz  hatte  er  Kunstwerke 
gekauft  (Aegineten,  sog.  Ilioneus)  und  Künstler  (Cornelius)  geworben.  Im 
Laufe  einer  23jährigen  Regierung  hob  er  München  zum  Vororte  deutlicher 
Kunst.  Klenze  (f  1864)  führte  vorzugsweise  seine  architektonischen  Plane 
aus  (neben  Klenze  wurden  noch  Gärtner .^  OhlmillUr^  Ziebland  beschäftigt) ; 
der  unermüdliche  Schwanthaler  (t  1848)  besorgte  den  plastischen  Schmuck, 
Comeliu*  (f  1867)  und  dessen  Schüler  belebten  die  Wände  mit  monumen- 
talen Schilderungen.  Eine  dauernde  Spannung  zwischen  Cornelius  und 
Klenze  trübte  schon  in  den  dreissiger  Jahren  den  Frieden ;  als  auch  der 
König  sich  der  Seite  der  Gegner  zuneigte  (er  nahm  gegen  Cornelius  den 
Spruch  gern  in  den  Mund:  Ein  Maler  muss  malen  können),  verliess  Cor- 
nelius München  und  übersiedelte  nach  Berlin.  Da  auch  Kaulbach  (-;- 1874) 
über  ein  Jahrzehnt  vorzugsweise  in  Berlin,  Schteind  (f  1874)  auf  der  Wart- 
burg arbeitete,  so  begann  der  Glanz  Münchens  allmählich  zu  dunkeln, 
doch  nur  vorübergehend.  Auf  dem  Gebiete  der  Architectur  und  ^culptur 
leistete  zwar  München  nichts  Herv^orragendes  (der  bedeutendste  Bildhauer 
Zttmbusck  übersiedelte  nach  Wien),  als  Hauptsitz  der  Malerei  behauptele 
es  sich,  wenn  auch  unter  gänzlich  veränderten  Verhältnis!!en.  Während 
die  Münchener  Malerei  sich  eheiiem  durch  die  strenge  stylistische  Rich- 
tung nusgezeicbnet  hatte  und  auf  den  Ruhm,  die  romantische  Kunst  wie- 
der belebt  zu  haben,  be.«onders  stolA  war,  hat  die  jüngste  Generation  ihr 
Augenmerk  fast  ausschliesslich  auf  Farbenstudiuni  geworfen  und  der 
technischen  Seite  der  Ausführung  besondere  Aufmerksamkeit  geschenkt. 
Karl  Pilotfs  (geb.  1826)  Schule  ist  gegenwärtig  die  angesehenste  in 
Deutschland,  ja  vielleicht  die  besuchteste  in  Europa.  Namentlich  Ost- 
europäer ba1)en  in  derselben  vielfach  ihre  künstlerische  Ausbildung  ge- 
nossen und  Münchens  Ruhm  wieder  in  weite  Kreise  getragen.  Zu  den 
bekanntesten  Malern  zählen  gegenwärtig  ausser  Piloty  der  Tiroler  De- 
frtgger^  Kaulbach  Sohn^  Ed.  Qrüiznery  Ludwig  von  Hagn,  F.  Lenbach  (oft 
in  Wien),   W.  Laihly  W.  Lindenschmitl^  Gabriel  Max,  M.  Schmidt  u.  A. 

Im  Centrum  der  Stadt  und  des  Verkehrs,  unweit  der  Scheide- 
linie der  älteren  und  neueren  Stadttheile  liegt  der  Max-Josephs- 


8     Route  1.  MÜNCHEN.  Festsaalbau. 

Platz  (PI.  G,  4).  Tu  der  Mitte  erhebt  sich  das  ^Senkmal  des 
Königs  Haz  Jonejih  (PI.  16)  (f  1825),  welches  zur  25jährigen 
Regierun  gs- Jubelf  ei  er  die  Bürger  Münchens  errichteten  (nach  der 
Inschrift  im  Jahre  1824,  fertig  geworden  erst  1835),  sitzende 
Colossalstatue  (3,5m  h.)  auf  einem  7,5m  hohen,  mit  Reliefs  (Land- 
wirthschaft,  Kunst,  Verfassung,  Eintracht  der  Confessionen)  ge- 
schmückten Postament,  nach  Bauch' s  Modell  von  Stiglmayer  in 
Erz  gegossen. 

An  die  Nordseite  des  Platzes  grenzt  die  königliche  Eesideni 
(PI.  88).  Sie  besteht  aus  drei  Theilen:  südl.  nach  dem  Max- 
Josephs-Platz  dem  Konigsbau,  nördl.  nach  dem  Hofgarten  dem 
Festsaalbau,  in  der  Mitte  zwischen  beiden  der  alten  Residenz, 

Die  alte  Besidens,  unter  Kur  f.  Maximilian  I.  nach  P.  Can" 
did's  Entwürfen  1600-16  erbaut,  umfasst  vier  offene  Höfe,  Kaiser- 
hof, Küchenhof,  Brunnenhof  und  Kapellenhof.  Eintritt  durch  den 
Kapellenhof  (mittleres  Portal  an  der  Residenzstr.).  Im  Durch- 
gang zum  Brunnenhof  der  Herzog  ChristfypKs  Stein  (Inschrift  an 
der  Wand);  1.  die  Treppe  hinauf  gelangt  man  zum  Herculessaaly 
von  wo  Vorm.  11  Uhr  die  Führung  beginnt  (vgl.  S.  6).  R.  der  kleine 
Grottenhof  j  mit  Muschelgrotte  im  Zopfgeschmack ;  in  der  Mitte 
Perseus  nach  B.  Cellini ,  rund  herum  Kinderliguren  mit  Fischen. 
In  der  Südostecke  führt  ein  Durchgang  in  einen  grossem  Hof, 
gleichfalls  mit  Brunnenflguren  (Neptun  etc.),  aus  dem  man  die 
Nibelungensäle  im  Königsbau  be'ritt  (S.  10).  In  dem  an  den  Ka- 
pellenhof östl.  anstoss^nden  achteckigen  Brunnenhof  ein  hübscher 
Brunnen  mit  dem  Standbild  Otto's  von  Witteisbach  und  andern 
Figuren,  in  Erz  von  Peter  Candid.  An  den  Brunuenhof  grenzt 
östlich  die  Allerheiligenkirche  (S.  10),  südlich  führt  ein  Durch- 
gang zum  Hoftheater  (S.  10). 

Die  inneren  Räume  der*alten  Residenz  sind  im  Geschmack  des 
17.  Jahrh.  prächtig  eingerichtet.  Gezeigt  werden  die  Kaiser-  oder 
reichen  Zimmer;  die  ^runeGaWerie  mit  unbedeut enden  ital.  u.  Tiiederl. 
Bildern;  das  Schlafcabinet  mit  reich  vergoldetem  Bett  (800, 000 fl. 
Werth);   Spiegelcabinet   mit  kostbaren  Gläsern  etc.;    Minioturen- 

cabinet  mit  Miniaturen  (St.  Hieronymus,  Original  von  A.  Dürer). 

Die  ^Schatzkammer  (geschlossen,  s.  S.  6)  enthält  eine  Menge  Kost- 
barkeiten in  Gold,  Silber  und  Edelsteinen,  u.  a.  den  gros^ien  bl:<uen  „Hnus- 
dinmnnten**,  die  „pfälzische  Perle",  halb  weiss,  halb  schwarz,  Trinkgefässe, 
Ordenszeichen  und  Kronen,  u.  a.  die  böhmische  Krone  Friedrichs  V.  von 
der  Pfalz,  1620  bei  Prag  erbeutet ;  die  Kronen  Kaiser  Heinrichs  des  Hei- 
ligen und  seiner  Gemahlin  Kunigunde  vom  Jahre  1010;  die  Reiterstatuette 
des  h.  Georg  mit  dem  Lindwurm,  der  Ritter  von  ciselirtem  Goldguss,  der 
Drache  von  Jaspis,  das  Ganze  mit  Diamanten,  Bubinen,  Smaragden  und 
Perlen  besetzt;  die  2m  hohe  Nachbildung  der  Tr^ans-Säule  in  Rom,  1763 
bis  1783  durch  den  Goldschmied  Valadier  angefertigt,  etc. 

In  der  reichen  Kapelle  (geschlossen)  Reliquien,  Gold-  and  Silber- 
arbeiten ;  zwei  Altärchen  v.  Benv.  Cellini  (?) ;  das  kaum  6  Zoll  lange  email- 
lirte  Taschen-Altärchen  der  Königin  Maria  Stuart;  Kreu/ubnahme  in  Wachs 
von  Michel  Angelo. 

Der  ^Festsaalbaa  (Haupttayadc  nach  dem  Hofgarten  233m  1.), 
1832-42  im  späteren  ital.  Kenaissanoestil  in  der  Art  des  Pal- 


Kbniyihau.  MÜNCHEN.  l.  Rouie.     9 

Isdio  von  KUn%e  erbaut,  zu  Festen  bestimmt,   hat  einen  grossen 

Balcon-Yorbau  mit  10  ion.  Säulen,  oben  zwei  Löwen ,    zwischen 

diesen   8  allegor.  Figuren  in  Marmorkalkstein ,    die  Kreise   des 

Königreichs  darstellend,  von  SehwanVtaUr.    Im  Erdgeschoss  sechs 

Säle  (in  jedem  4  Gesänge)  mit  enkaustischen  *  Wandgemälden  aus 

der  Odyssee,  Ton  HUtensperger  nach  Schwanthaler's  Zeichnungen 

(geschlossen,  s.  S.  6). 

Zum  ersten  Stock  führt  aus  dem  Durchgang  an  der  Ostseite  des 

Küchenhofs  eine  breite  Marmortreppe.    Bei  der  Führung  Yorm.  11 

Uhr  betritt  man  vom  Herculessaal  aus  durch  einen  langen  Gorridor 

im  1.  Stock  unmittelbar  die  Vorzimmer. 

lieben  dem  ersten  Voszimmsk  der  Treppenaufgang  mit  6  stattlichen 
Säulen  aus  Untersberger  Marmor;  zweites  VorEimmer  mit  Reliefs  von 
Schwanthaler ;  drittes  Vorzimmer,  Fresken  im  pompejan.  Geschmack  von 
Biltemperger.  -^  Prächtiger  Tahzsaal,  die  Karyatiden  »uf  den  von  Mar- 
morsäulen getragenen  Tribünen  ans  Papiermache  von  Fleischmann  in 
Nürnberg,  farbige  Reliefs  (tanzende  Genien)  von  SchwanthaUr.  —  Zwei 
Spielcabinettb  mit  36  von  Stieler  in  Oel  gemalten  *Bildnis»en  schöner 
frauen,  deren  Namen  der  Aufseher  nennt.  —  Schlachtem-Saal,  mit  14 
grossen  Oelgemälden  von  P.  Heu^  Kobell,  Adam,  Heideeh  und  Monten.  See- 
nen  ans  den  Kriegen  von  1805  im  Salzburgischen  (Bodenbühl),  1806  und 
1807  in  Schlesien  (Uebergabe  von  Brieg,  Belagerung  von  Breslau),  1809 
in  Tirol,  Bayern  und  Oesterreich  (Arnhofen,  Eckmühl,  WÖrgl,  Wagram), 
1812  in  Russland  (Polozk,  Borodino),  1814  und  1815  in  Frankreich  (Brienne, 
Bar-sur-Aubc,  Arcis-sur-Aube ,  Saarbrücken). —  *Saal  Karls  d.  Gu.,  en- 
kaustische  Gemälde  (Wandgemälde  auf  Wachsgrund)  nach  Schnorr^»  Ent- 
würfen von  Jäger,  Giessmann  u.  A.  gemalt:  Karl  vom  Papst  Stephan  II. 
als  einstiger  Schirmherr  der  Kirche  gesalbt}  Karls  Sieg  über  den  Longo- 
barden-KÖnig  Desiderius  bei  Pavia;  Sieg  über  die  Sachsen,  Fällung  der 
h.  Eiche  und  Aufrichtung  des  Kreuzes;  Synode  zu  Frankfurt;  Kaiser- 
krönung; ferner  12  kleinere  Bilder  aus  des  Kaisers  Leben.  Zwischen  den 
Fenstern  Alcuin,  Arno  und  Eginhard.  —  *Barbaro8Sa-Saal.  von  denselben 
Meistern:  Kniserwahl,  Einzug  in  Mailand,  Verbannung  Heinrichs  des  Lö- 
wen, Einsetzung  Otto's  von  Witteisbach,  Versöhnung  mit  Papst  Alexan- 
der III.  zu  Venedig,  Reichsfest  in  Mainz,  Schlacht  bei  Iconium,  Tod.  Die 
Reliefs  oben  von  SchwanihaUr.  —  ^Habsburger  Saal,  meist  von  Schnorr: 
Rudolphs  von  Habsburg  Begegnung  mit  dem  Priester;  Rudolphs  Annahme 
der  Kniserwahl;  Sieg  über  Ottokar  von  Böhmen;  Gericht  über  die  rhein. 
Raubritter.  Fries  Kindergruppen  von  Schteind,  den  Triumph  der  Künste  etc. 
darstellend.  —  *Thron8aal.  Zwölf  überlebensgrosse  prächtige  vergol- 
dete Stnndbilder  in  Erzguss  von  Schwartthaler^  Ahnen  des  Witteisbacher 
Fürstenhauses  von  Otto  dem  Erlauchten  bis  auf  Carl  XII.  von  Schweden : 
ein  würdiger  überraschender  Schluss  der  Wanderung. 

Im  Obergeschoss  des  an  den  Odeonsplatz  stossenden  Eckbaues 
die  Wohnzimmer  des  Königs  Ludwig  II.  mit  anstossendem  grossar- 
tigen Wintergarten  (unzugängl.)  über  einem  Theil  des  Festsaalbaus. 

Der  Königsbdu  (Fa^ade  nach  dem  Max  -  Josephs  -  Platz  125m 
lang),  1826-35  von  Klenze  aufgeführt,  nach  dem  Vorbild  des  von 
Brunellesco  (1377-1446)  erbauten  Palazzo  Pitti  in  Florenz,  doch 
durch  gebotene  Abweichungen  vom  Original  in  der  Gesammt- 
wirkung  geringer.  Das  Innere  ist  mit  Marmorbildv^erken  und 
Fresken  geschmückt,  die  Zimmer  des  Königs  Max  II.  (jetzt  nicht 
mehr  bewohnt)  mit  Bildern  aus  griechischen,  die  der  Königin- 
Mutter  aus  deutschen  Dichtern,  beide  nicht  zugänglich. 

In  den  s.  w,  Räumen  des   Erdgeschosses  (Eintritt  durch  den 


10     Route  1.  MÜNCHEN.  Hoftheater. 

Grottenhof,  s.  S.  8)  sind  die  prächtigen  *iV{ 6« /unpen-J'rediken 
von  JuL  Schnorr,  1846  begonnen ,  1867  vollendet,  fünf  Säle  mit 
19  grossen  Wandbildern,  in  den  Lünetten  zahlreiche  kleinere 
Bilder. 

Vorsaal:  die  Hauptpersonen  des  Gedichts,  rechts  Sigfried  u.  Chriem- 
hild,  dann  H.'igen,  Volker,  Dankwnrt,  oben  der  Zwerg  Alberich,  der 
Hüter  des  Nibelungenschatzes,  und  Eckewart,  Chriemhildens  Bote^  links 
Günther  und  Brunhild^  die  Königin  Ute  (Günthers  Mutter)  mit  ihren 
Söhnen  Gernot  und  Giselher;  Sigmund  und  Sigelinde,  Sigfrieds  Eltern; 
weiter  König  Etzel  und  Rüdiger,  Dietrich  von  Bern  und  Meister  Hilde- 
brand. —  Hochzeits-Saal:  Sigfrieds  Bückkehr  aus  dem  Sachsenkrieg; 
Brunhildens  Ankunft  zu  Worms;  Sigfrieds  und  Chriemhildens  Trauung; 
gegenüber  am  Fenster  die  üebergabe  des  Gürtels.  —  Saal  des  Verraths  : 
(am  Fenster)  Streit  der  Königinnen  Chriemhild  und  Brunhild  vor  dem 
Dom  zu  Worms;  Sigfrieds  Ermordung  durch  Hagen  an  der  Quelle;  (3hriem- 
hild  findet  an  der  Domthür  Sigfrieds  Leichnam;  Hagen  als  Mörder  er- 
kannt, da  die  Wunden  der  Leiche  neu  zu  bluten  beginnen.  Ueber  der 
Thür:  Hagen  den  Nibelungenschatz  in  den  Rhein  werfend.  —  Saal  der 
Rache:  Untergang  der  Helden  (nm  Fenster),  Chriemhild  stellt  Volker 
und  Hagen  zur  Rede;  Kampf  auf  dem  Treppenaufgang  des  brennenden 
Palastes;  Dietrich  überwindet  den  Hagen;  Chriemhildens  Tod.  Ueber 
den  Thüren :  Der  Helden  letzter  Kampf;  Hagen  von  Dietrich  vor  Chriem- 
hilde  geführt;  EtzeFs  Kl:<ge.  —  Saal  der  Klage:  Bestattung  der  gefal- 
lenen Helden;  die  Trauerbotschaft  wird  nach  Burgund  gebracht;  Bischof 
Pilgram  lässt  Todtenmesscn  singen  (von  Schnorr's  Schülern). 

Oestl.  neben  dem  Kunigsbau  nach  dem  Hoftheater  hin  im 
2.  Stock  ist  der  alte  königl.  Wintergarten  (Eintritt  s.  S.  6),  für 
Pflanzenfreunde  sehenswerth. 

Das  königl.  Hof-  und  National-Theater ,  an  der  Ostseite  des 
Max-Josephs-Platzes  (PL  94,  Vorstellungen  s.  S.  Ö),  das  grösste 
Deutschlands  (2500  Zuschauer  fassend,  44m  h.,  57m  br.,  68m  tief, 
die  Bühne  allein  29m  br.  und  35m  tief),  von  Fischer  (f  1822)  er- 
baut, wurde  nach  dem  Brande  von  1823  in  seiner  früheren  Gestalt 
von  Klenze  in  11  Monaten  wieder  aufgebaut.  Es  hat  einen  Porticus 
von  8  korinth.  Säulen,  in  den  Giebeln  Fresken  nach  Schwanthaler- 
schen  Zeichnungen  (im  oberen  Pegasus  und  die  Hören,  im  unteren 
Apoll  und  die  Musen).  Sehenswerth  die  innere  Einrichtung  (Eintr. 
s.  S.  5).  Die  Wanderung  über  die  Bühne,  durch  die  Räume  der 
Vorhänge  und  Maschinerien  bis  hinauf  zum  Dach  (trefflicher 
Ueberblick  über  Stadt,  Gegend  und  Gebirge),  und  abwärts  durch 
die  Garderobezimmer  in  die  Souterrains  nimmt  V/^  St,  in  An- 
spruch. —  Neben  dem  Hof-Theater  n.,  zwischen  demselben  und 
der  Allerheiligen  -  Hof  kirche ,  das  königl.  Residenz-Theater 
(PI.  95),  im  Barockstil  sehr  geschmackvoll  decorirt  (Raum  für  800 
Personen). 

Die  ^Allerheiligen  -  Hofkirche  oder  neue  HofTcapelle  (PI.  41, 
Eintr.  s.  S.  6),  an  der  Ostseite  der  Residenz,  ist  1826-37  von  Klenze 
im  byzantin.-roman.  Stil  nach  Motiven  der  Marcuskirche  in  Ve- 
nedig und  der  Capella  palatina  in  Palermo  in  Basilikenform  er- 
baut, 48m  1.,  29m  br.,  23m  h.  Die  Bogenstellungen  ruhen  auf 
Säulen  von  buntem  Marmor  mit  vergoldeten  Kapitalen ,  die 
Wände   sind   mit  verschiedenfarbigem   Marmor  belegt,  Decken- 


Areaden,  MÜNCHEN.  L  Route.      U 

Wölbungen ,  Fensterbogen  und  Chornischen  auf  Goldgrund  von 
H.  V.  Hess  und  seinen  Schülern  ganz  al  fresco  gemalt.  Die  Bilder 
deuten  auf  die  Dreieinigkeit,  Gott  Vater  f  altes),  Gott  Sohn  (neues 
Testament)  und  heiliger  Geist.  £igenthümlich  und  von  grosser 
Wirkung  der  dem  Auge  verborgene  Einfall  des  Lichts.  —  Während 
des  Gottesdienstes  ist  die  Kirche  nur  vom  Brunnenhof  der  Resi- 
denz ( S.  8)  aus  zugänglich. 

An  den  Festsaalbau  grenzt  nördl.  der  Hofgarten,  ein  mit  Bäu- 
men bepflanzter  Platz,  an  zwei  Selten  von  offenen  Areaden  (PI.  3} 
umgeben,  die  mit  der  Residenz  in  Verbindung  stehen,  unter  König 
Ludwig  I.  1827-34  mit  geschichtl.  und  landschaftl.  Fresken  ge- 
schmückt. Vor  der  Mitte  der  Westseite  ein  Brunnen  mit  einer 
Schwanthaler'schen  Nymphe  in  Erz.  An  den  Durchgängen  zu- 
nächst der  Residenz  drei  Fresken  von  Kaulhaeh^  zwei  bair.  Fluss- 
paare (Donau  u.  Rhein,  Isar  u.  Main)  und  Bavaria  (auf  dem  Schilde 
des  Königs  Wahlspruch  „Gerecht  und  beharrlich").  Die  geschichtl. 
Fresken  der  Westseite  stellen  Thaten  bair.  Fürsten  aus  dem  Hause 
Witteisbach  dar,  von  Schülern  Cornelius'  ausgeführt ;  daran  reihen 
sich  die  •landschaftlichen  Fresken,  Gegenden  aus  Italien  und  Si- 
cilien,  von  Karl  Rottmann  (y  1850),  Meisterwerke  der  Landschafts- 
malerei, neuerdings  von  L.  Rottmann  mit  Geschick  restaurirt.  Die 
Bilder  sind  mit  Unterschriften  versehen;  über  jedem  ein  Distichon 
von  König  Ludwig I.  An  der  Nordseite,  deren  Felder  ursprünglich 
zur  Aufnahme  des  griech.  Landschafts  -  Cyclus  von  Rottmann  (s. 
Neue  Pinakothek,  S.  31)  bestimmt  waren,  ganz  oben  39  kleine 
enkaust.  Bilder  aus  dem  griech.  Befreiungskampf  nach  Skizzen 
von  P.  Hess  (S.  32).  In  den  T  Blenden  am  nordöstl.  Ende  die 
Thaten  des  Hercules  in  colossalen  Gruppen,  im  17.  Jahrh.  aus 
Holz  gearbeitet,  1852  erneuert. 

In  den  Räumen  dieses  nördl.  Flügels  die  k.  Kunstgewerbschule ; 

im  Obergeschoss  1.  vom  Ausgang  zum  Engl.    Garten  (S.  44)  das 

Ethnocn^aphiBche  HuBenm,  in  7  Sälen  (Eintritt  8.  5). 

Die  Sammlungen  bei^innen  im  Mittel  räume  des  weatl.  Saales  mit  den 
ältesten  Funden  au8  vorhistorischer  Zeit;  Steinwerkzeuge  aus  den  Dilu- 
vialschichten d^r  Picardie  und  den  Höhlen  der  Dordogne;  dann  solche 
der  Jüngern  Steinzeit  aus  Dänemark  und  aus  Schweizer  Pfahlbauten; 
ferner  lironzegegenstände  aus  den  letztern  und  aus  den  Seedörfern  des 
Starnberger  Sees.  Es  folgen  Wallen  und  Werkzeuge  aus  den  Polarländern, 
Südsee-Inseln ,  Mittel-  und  Südamerika,  zum  Theil  von  den  Reisen  von 
Cook,  Krusenstern,  Spix,  Martius,  Scherzer  etc.  herrührend;  dann  Kunst- 
und  Industrie -Erzeugnisse  der  asiatischen  Gulturvölker,  Indien,  China, 
Japan,  etc. 

Neben  den  nördl.  Areaden,  jenseit  des  Eingangs  in  den  Eng- 
lischen Garten,  das  Gebäude  des  KunBtyereins  (PI.  61)  (Eingang 
in  den  Areaden ,  Eintritt  s.  S.  5),  mit  Gemälden  und  plastischen 
Bildwerken  lebender  Meister,  theils  Eigenthum  des  Vereins,  theils 
käuflich  (stets  wechselnd). 

Die  mit  den  westl.  Areaden  vereinigte  Reihe  von  Kaufläden, 
gegenüber  dem  Odeonsplatz  (s.  unten),  heisst  der  Bazar. 

Die  "'Ludwigsstrasse  y   ausschliesslich   Schöpfung  des  Königs 


12     Route  1.  MÜNCHEN.  Bibliothek. 

Ludwig!.,  37m  breit,  1170m  lang,  südl.  mit  der  Feldhemihalle 
beginnend  und  nördl.  mit  dem  Siegesthor  (S.  14)  endend ,  enthält 
eine  Reihe  von  Prachtbauten,  meist  im  Rundbogen- Stil,  in  mannig- 
faltigster Form ;  sie  zeichnen  sich  wie  die  S.  37  genannte  Basi- 
lica  durch  sorgfältige  Vermauerung  trefflicher  Backsteine  in  Ver- 
bindung mit  Hausteinen  aus. 

Die  FeldhemihaUe  (PI.  27),  nach  der  Loggia  dei  Lanzi  (1376) 
in  Florenz  1841-44  von  Gärtner  aufgeführt,  eine  offene  Halle 
(17m  h.,  34m  br.,  Hm  tief)  mit  hoher  Freitreppe,  an  den  Seiten 
die  Wappen  von  Baiem  und  Sachsen  (König  Ludwigs  Gemahlin 
Therese,  f  1854,  war  eine  Prinzessin  von  Hildburghauseu),  ent- 
hält vorläufig  nur  die  Erzstandbilder  Tilly's  und  Wrede's,  beide 
von  SchwanthaUr.    Um  12  Uhr  ist  hier  tägl.  Militär-Musik  (S.  5). 

Nebenan  die  Theatinerkirche  (PI.  56),  73m  1.,  40m  br.,  im 
überladenen  ital.  Barockstil  1661  bis  1675  aufgeführt,  die  Fa^ade 
erst  1767  ,  mit  hoher  Kuppel ,  zwei  Thürmen  an  der  Vorderseite 
und  drei  Schiffen.  Sie  enthält  ausser  Bildern  von  Tintoretto, 
Zanchij  Carl  Lothj  Cignani  u.  A.  die  Grabgewölbe  der  königl. 
Familie,  in  welchen  auch  Kaiser  Carl  VII.  ruht.  Links  die  Grab- 
kapelle des  Königs  Maximilian  II.  (f  1864).  Im  Querschiff  r. 
das  Denkmal  der  11jährigen  Prinzessin  Josephe  Caroline  (f  1821), 
von  Eberhardt ,  und  des  3jährigen  Prinzen  Maximilian  (f  1803). 
In  der  Sacristei  1.  eine  Grablegung  von  Hess. 

Dem  Bazar  gegenüber  1.  das  Odeon  (PL  71),  1828  von  Klenze 
erbaut,  zu  Concerten ,  Bällen  etc.  bestimmt  (in  demselben  die 
Englische  Kirche).  An  der  Decke  des  grossen  Saals  Fresken  von 
Kaulbach ,  Eberle  und  Anschütz^  am  Orchester  die  Brustbilder  be- 
rühmter Tonsetzer,  zum  Theil  durch  die  Orgel  verdeckt.  —  Auf 
dem  Odeousplatz  das  am  25.  Aug.  1862  enthüllte  BeiterBtandbild 
König  Ludwig'B  I.  (PI.  15)  im  königl.  Ornat,  in  der  Hand  das 
Scepter,  zur  Seite  zwei  Edelknaben,  die  den  Wahlspruch  des  Kö- 
nigs „Gerecht"  und  „Beharrlich"  auf  Tafeln  halten,  nach  Widn- 
mann*s  Modell  von  Miller  gegossen.  Inschrift  auf  dem  Piedestal 
(an  den  Ecken :  Religion,  Poesie,  Kunst,  Industrie):  „Errichtet  aus 
Dankbarkeit  von  der  Stadt  München  den  25.  Aug.  1862." 

Der  zunächst  l.  folgende  Palast  des  Hersogs  Ton  Lenohtenberg 
(PI.  74),  jetzt  Eigenthum  des  Prinzen  Luitpold,  von  Klenee  erbaut, 
hat  seine  Gemäldesammlung  nach  Petersburg  abgeben  müssen. 

Weiter  nördl.  1.  der  Palast  des  Henogs  Hax  (PI.  75) ,  von 
Klenze,  mit  Fresken  von  Langer,  Kaulbach  und  Zimmermann, 
und  einem  Marmorfries ,  Bacchusmythe  von  Schwanihaler ;  r.  das 
Kriegsministerinm  (PI.  59),  ebenfalls  von  Klenze. 

Die  ♦BibHothek  (PI.  6,  Eintr.  s.  S.  5),  1832-43  von  Gärt- 
ner erbaut,  64m  1.,  25m  h.,  ist  ein  grossartiges  Gebäude  im 
florent.  Stil;  auf  der  Freitreppe  vier  kolossale  sitzende  Statuen, 
Aristoteles,  Hippokrates,  Homer  und  Thucydides,  in  Kalkstein  von 
''anguinetti  und  Mayer.  In  den  festen  Gewölben  des  Erdgeschosses 


LudxoigskifcU.  MÖNCH KN.  /.  RouU.      13 

daä  bair.  Rticfis^ Archiv  (^Director  Dr.  F.  v.  Löher).  Präßhtiges 
^Treppenhaus  mit  breiter  Marmortreppe;  oben  zu  beiden  Seiten 
Gallerien,  von  16  Marmorsäulen  getragen;  an  den  Wänden  Me- 
daillon-Po  rtraits  berühmter  Dichter  und  Gelehrten.  Am  Eingang 
zur  Bibliothek  die  Standbilder  Albrecbts  V.,  des  Gründers,  und 
Ludwigs  I.,  des  Erbauers  der  Bibliothek,  beide  von  Schwanthaler. 
Die  Bibliothek,  mit  über  400,000  Werken  (etwa  800,000  Bände, 
jährlicher  Zuwachs  2000  bis  3000  Bände)  und  25,000  Hand- 
schriften, in  77  Sälen  aufgestellt,  ist  namentlich  reich  an  bibli- 
scher und  theolog.  Literatur  und  an  deutschen  Handschriften.  Die 
Seltenheiten  sind  in  Glasschnlnken  in  einem  besondem  Saal  (Ci- 
melienaaal)  aufgestellt. 

I.  Schrank:  eherne  AbBChiedatäfelchen  röm.  Soldaten  (labuUu  honeitae 
nUuionU);  Wachstafeln  mit  Schriftzeichen;  Nr.  2.  der  Codex  purpureum ^ 
l&tein.  Evan^elienbach  aus  dem  9.  Jahrh.,  auf  Purpur-Pergament  mit  gol- 
denen und  silbernen  Buchst.tiien  geschrieben.  —  II.  Sehr.  12.  Das  Brevia- 
rium  Älarici^  ein  Aus  zag  aus  dem  Gesetzbuch  Tlieodosius  d.  Or.,  484  bis 
506  in  Spanien  auf  Befehl  Alarichs,  Königs  der  Westgothen,  veranstaltet. 
—  III.  Sehr.  Aelteste  deutsche  Handschriften.  20.  Liber  de  inventione 
8.  Crucit  (das  „  Wessohrunner  Oebet^)^  vor  dem  J.  814  geschrieben,  aus  dem 
Kloster  Wessolirann  in  Oberbayern.  23.  Der  Heliand^  altniederdeutsche 
Evangelien-Harmonie  (d;t8  Evangelium  in  alliterirenden  Versen).  24.  Oi- 
fried»  von  Weissenburg  Evangelium  in  hochdeutschen  Reimen,  in  Freising 
883  bis  906  geschrieben.  28.  Die  älteste  (13.  Jahrh.)  Handschrift  des 
Nibelungenliede»,  aus  dem  Kloster  zu  Hohenembs  bei  Bregens.  27.  Tri»ian 
und  Itolde^  Gedicht  von  Gottfried  von  Strassburg,  Handschrift  von  1240 
mit  Gemälden.  28.  Parcival  und  Titurel,  von  Wolfram  von  Eschenbach, 
mit  Gemälden.  —  IV.  Sehr.  34.  Koran  auf  Pergament  mit  goldenen  Buch- 
staben. 35.  Gans  kleiner  Koran,  das  kleinste  Manuscript  der  Bibliothek. 
36.  Sehah-Nameh,  persisches  Heldengedicht  des  Firdusi.  In  einer  Schub- 
lade das  Tnrnierbuch  Hersog  Wilhelms  IV.  von  Bayern,  1541  bis  1544 
gemalt.  —  V.  Sehr.  *3ä.  Eine  Uebersetzung  des  »,IAvre  de  Jehan  Bocaee 
des  ea»  det  noble*  komme»  et  femmeiT^  1409  für  den  Prinzen  Johann  von 
Frankreich  angefertigt,  mit  trefflichen  Miniaturen  von  Fouqu^. — ^VI.  Sehr. 
40.  Gebetbuch  Kaiser  Ludwigs  des  Bayern,  41.  latein.  Gebetbuch  mit  Minia- 
turen von  Memling,  42.  latein.  Gebetbuch  mit  Gemälden,  1486  von  Sini- 
baldi  zu  Florenz  angefertigt ,  alle  drei  in  kostbarem  Einband  mit  Silber, 
Perlen  und  Emaille.  46.  Die  Kleinodien  Anna's  von  Oesterreich,  Ge- 
mahlin Herzog  Albrechts  V.  von  Bavern,  Miniaturmalereien  von  Hans 
Miielich.  47.  Galendarium  aus  dem  16.  Jahrh.  von  Breughel  (?).  48.  Ge- 
betbuch Herzog  ÄlbrechVs  V.  von  Bayern  von  Glovio  (1574).  50.  Kaiser 
Maximil)an\s  Gebetbuch,  von  Schönsperger  gedruckt,  mit  Bandzeichnungen 
von  Albrecht  Dürer  und  Cranach.  —  VI.  Sehr.  Zwei  Foliobände  der  von 
Orlando  di  Lasso  in  Musik  gesetzten,  mit  trefflichen  Miniaturen  von 
H.  Miielich  gefichmückten  Busspsalmen  Davids.  —  VII.  Sehr.  ^56  Der 
Codex  aureu»y  die  vier  fiv.tngelien,  im  J.  870  mit  goldenen  Uncial- 
buchstaben  »uf  Befehl  Kuiser  Carls  des  Kahlen  geschrieben,  888  als  Ge- 
schenk des  Kaisers  Arnulf  aus  der  Abtei  St-Denis  bei  Paris  in  das  St. 
Bmmerams-Stift  nach  Regensburg  gekommen;  der  obere  Deckel  eine  ge- 
triebene Gold^latte  mit  Edelsteinen  und  Perlen.  —  VIII.  Sehr.  *Ö6.  bis  60. 
Vier  Evangehenbücher  und  ein  Missale,  von  Kaiser  Heinrich  II.  (1024) 
der  Domkirche  zu  Bamberg  geschenkt,  mit  ähnlichem  äussern  Schmuck.  — 
tm  IX.  u.  X.  Sehr.  Proben  aus  den  ersten  Anfängen  der  Buchdruckerkunst. 

Die  •Lndwiggkirche  (PI.  52),  67m  1.,  44m  br.,  26m  h.,  in 
Kreuzesform,  von  Gärtner  im  Ital.  -rom.  Stil  aus  Kalksteinquadem 
1829-43  erbaut ,  an  der  Vorderseite  zwei  69m  h.  Thürme  mit  vier 
Beitigen  pyramidenförmigen  Dächern,   das  Dach  der  Kirche  mu- 


14     Route  1.  MÜNCHEN.  Siegesthor. 

sivisch  mit  bunten  Ziegeln  gedeckt.  Ueber  dem  Portal  Christus 
und  die  vier  Evangelisten,  Standbilder  von  Schwanthaler.  Die 
ganze  Wand  hinter  dem  Hochaltar  nimmt  das  *jüng8te  Gericht  ein, 
das  ausgedehnteste  Freskobild  von  Cornelius,  18m  h..  Hm  br. 
Die  übrigen  Fresken  sind  nach  Cornelius'  Entwürfen  von  seinen 
Schülern  C.  Herrmann,  C.  Stürmer  u.  A.  ausgeführt:  am  ßand- 
gewölbe  des  Hauptchors  Gott  Vater  als  Schöpfer  der  Welt;  r.  Seiten- 
chor Anbetung  der  Könige,  1.  Seitenchor  Kreuzigung.  Im  Schluss- 
stein des  Gewölbes  über  der  Vierung  die  Taube  als  Symbol  des  heil. 
Geistes ;  in  den  Feldern  ringsum  Patriarchen,  Propheten  und  Mär- 
tyrer. Die  niederen  Seitenschiffe  sind  auf  jeder  Seite  zu  drei  Ka- 
pellen abgetheilt.  In  den  angrenzenden  Anlagen  (Eing.  durch 
das  Gitterthor  1.)  14  Stationen-Fresken  von  Fortner. 

Der  Kirche  gegenüber  das  Blindeninstitnt  (PI.  7),  1835  von 
Gärtner  im  florent.  Stil  erbaut.  An  den  Portalen  vier  Statuen, 
St.  Rupert,  Benno,  Ottilie  und  Lucie,  Schutzheilige  der  Blinden, 
von  Eberhard.   Die  trefflich  geleitete  Anstalt  hat  über  100  Zöglinge. 

Die  Universität  (PI.  98)  links,  gegenüber  r.  das  Priestersemi- 
nar  (^Georgianum,  PI.  31)  und  das  Maz-JosepliB-Ersiehimgs-In- 
Btitut,  1840  von  Gärtner  aufgeführt,  bilden  einen  grossen  vier- 
eckigen Platz,  den  die  Ludwigsstrasse  durchschneidet.  Z'wei  Spring- 
brunnen, denen  von  Beniini  auf  dem  St.  Petersplatz  zu  Rom  nach- 
gebildet, beleben  den  seit  dem  Uni versitüts  -  Jubiläum  1872  mit 
hübschen  Anlagen  geschmückten  Square.  Die  Universität  (1300 
Stud.),  1472  zu  Ingolstadt  gegründet,  wurde  1800  nach  Lands- 
hut, 1826  nach  München  verlegt. 

Das  *SiegeBtlior  (PI.  90),  25m  br.,  22m  h.,  mit  drei  Durch- 
fahrten, „Dem  Bayerischen  Heere"  (Aussenseite)  „Erbaut  von  Lud- 
wig I.  König  von  Bayern  MDCCCL"  (Stadtseite),  von  Gärtner 
1843  begonnen,  von  Metzger  1850  vollendet,  eine  Nachbildung  des 
Constantinsbogens  in  Rom ,  bildet  einen  würdigen  Abschluss  der 
schönen  Strasse.  Oben  eine  Erzgnssgruppe,  die  5,5m  h.  Bavaria  auf 
einer  mit  Löwen  bespannten  Quadriga  (vgl.  S.  30),  nach  M.  Wag- 
ner's  Modell  von  Miller  gegossen ,  Richtung  nach  aussen.  Ueber 
den  korinth.  Säulen  auf  den  Seiten  Victorien,  auf  den  Wandflächen 
Basreliefs ,  unten  Thaten  des  Kriegs,  oben  die  Kreise  des  König- 
reichs darstellend. 

Vor  dem  Siegesthor  1.  wird  die  neue  Akademie  der  Künste  im 
Renaissancestil  nach  Neureuther's  Plänen  erbaut. 

In  der  Nähe,  obere  Gartenstr.  16i/2>  in  der  v.  Kaulbach'schen 
Villa  das  Kaulbach- Museum,  ein  Saal  mit  Oberlicht  (nach  aussen 
einfacher  Renaissancebau),  in  welchem  eine  Auswahl  der  von  dem 
Meister  (-['  1874)  hinterlassenen  Skizzen  und  Oelbilder  aufgestellt 
sind  (u.  a.  grosser  *Carton  der  Schlacht  von  Salamis,  eine  ganze 
Wand  einnehmend).     Eintr.  s.  S.  o. 


National- Museum.  MÜNCHEN.  1.  Route.     15 

Die  Südseite  des  Max- Josephs-Platzes  begrenzt  das  Fostgeb&ade 
(PI.  81),  in  dem  alten  Tömng'schen  Palais.  Fa^ade  nach  dem 
Platz  hin  von  Kieme  1836  erbaut,  88m  lang,  mit  einer  offenen  von 
Säulen  getragenen  Arcadeuhalle ,  auf  der  Innern  Wand  6  Pferde- 
bilder auf  rothem  Grund,  im  pompejan.  Stil  von  HUtenaperyer  ge- 
malt. Nach  der  Residenzstrasse  ist  die  ursprüngliche  Front  im 
ital.  Palaststil  (1740)  beibehalten.  —  Rechts  führt  eine  kurze  Gasse 
zum  Alten  Hof^  der  ältesten  Residenz  der  bairischen  Herzoge,  1253 
erbaut,  jetzt  zu  Staatszwecken  benutzt.  Durch  den  Durchgang  l. 
vor  dem  alten  Hof  gelangt  man  zum  Hoßräuhaus  (PI.  37). 

In  der  23m  breiten,  1664m  langen,  1854  angelegten  *Mazi- 
miliaiiBgtrasse,  am  Max- Josephs-Platz  beginnend  und  ö.  über  die 
Maximiliansbrücke  hinaus  bis  zur  Vorstadt  Haidhausen  sich  er- 
streckend, wurden  nach  der  Idee  des  Königs  Max  II.  Bauten  nach 
einem  ganz  neu  erfundenen  Stil  aufgeführt;  so  zunächst  r.  das 
Münzgebäude  (PL  68)  mit  Arcaden,  die  mit  Statuen  von  Kirch- 
mayr ,  Gröbmer  und  Halbig  geschmückt  sind.  Nach  400  Schritten 
(900m)  erweitert  sich  die  Strasse  zu  einem  mit  Anlagen  geschmück- 
ten langen  Platz ;  1.  das  Regierungagebäude  (PL  86),  r.  das  National- 
Museum  (s.  unten).  In  der  Mitte  vier  Denkmäler :  1.  das  1856  „von 
dem  bayrischen  Heere  dem.  Grafen  Erasmus  von  Deroy ,  General  der 
Infanterie^  (er  blieb  1812  bei  Polozk)  errichtete  Standbild  (PL  19), 
modellirt  von  Halbig;  daneben  das  des  Grafen  Rumford  (f  1814), 
Gründers  des  Engl.  Gartens,  vonZumbusch  (1868).  Gegenüber  das 
Standbild  Schelling^s,  „des  grossen  Philosophen'^  (f  1854)  von 
Brugger,  „errichtet  von  seinem  dankbaren  Schüler  Maximilian  IL, 
König  von  Bayern"  (1861);  dann  das  des  Optikers  Fraunhofer 
(f  1826)  von  Halbig  (1868).  Alle  vier  Denkmäler ,  auf  schwarz- 
grauen Syenit- Sockeln,  sind  von  Miller  gegossen. 

Das  *Bairi8che  National-Kasenm  (PL  69,  Eintritt  s.  S.  5), 
1855  von  König  Max  II.  gegründet ,  ist  unter  Leitung  der  Direc- 
toren  v.  Aretin  (f  1868)  und  v.  Uefner- Alteneck  rasch  zu  einer 
der  umfangreichsten  cultur-  und  kunstgeschichtlichen  Sammlungen 
emporgewachsen.  Das  Gebäude,  1858-66  von  Äiedei  gebaut ,  ist 
146m  lang ;  über  dem  29m  hohen  Mittelbau  eine  Bavaria  mit  dem 
Löwen  in  Zinkguss ;  unten  die  Inschrift  „Meinem  Volk  zu  Ehr  und 
Vorbild".  Die  Fa^ade  ist  mit  Karyatiden,  Standbildern,  Reliefs  u. 
Ornamenten  reich  geschmückt. 

Die  Aufstellung  der  Sammlungen  ist  folgende  (das  Erdgeschoss 
hat  in  jüngster  Zeit  eine  neue  Anordnung  erhalten,  die  in  der  vor- 
liegenden Auflage  nicht  mehr  berücksichtigt  werden  konnte)  : 

Erdgeschoss.  Rechter  Flügel:  rönüsche,  keltisch-germ.  und 
roman.  Alterthümer.    Linker  Flügel:  Gothik  (13.-15.  Jahrb.). 

I.  Stock.  Rechter  Flügel :  Waffen,  Trachten,  musikal.  Instru- 
mente, Schmiedeerzeugnisse.  Linker  flügel :  Stoffe  (textile  Samm- 
lung), Geschirre  und  Thonwaaren  etc.  (keramische  Sammlung). 

II.  Stock.  Renaissance  und  Rococo  (16.-18.  Jahrh.). 


16     Route  l. 


MÜNCHEN. 


National  ~  Muaeufn. 


Nachstehend  sind  einige  der  wichtigeren  Gegenstände  für  Solche 

angeführt,  die  dem  Museum  nur  einige  Stunden  widmen  können. 

Ekdgebchoss.  Rechter  Flügel.  /.  Satal.  Römische  Alterthümer : 
Meilensteinef  Grabsteine,  Votivsteine,   Altäre. 

//.  Saal.  Rom.  Mosaikfussboden  aus  Westerhofen  bei  Ingolstadt. 

III.  Saal.  Römische  Thongefässe,  meist  aus  Westerndorf  und  Rhein- 
zabern.  In  der  Mitte  kleinere  Metallarbeiten  aus  römischer  und  keltisch- 
germanischer Zeit. 


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V       IV 

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Oarien. 


IX 


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Garten. 


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VIII 


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IV 


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Erdge$chot$. 

IV.  Saal.  In  der  Mitte  Schmuck  und  Geräthe  aus  Gräbern  von  der 
Zeit  der  Völkerwanderung  bis  «u  Karl  dem  Grossen  (37Ö-800);  Gräber- 
funde aus  Nordendorf  bei  Augsburg;  Schmucksachen  in  Silber,  Bronze, 
Bernstein  etc.  -,  Schmuckkästchen  aus  dem  Dom  zu  Bamberg  (9.  Jahrb.); 
goldener  Schildbuckel  aus  der  Pfalz  (9.-10.  Jahrb.).  In  den  Kasten  r. 
und  1.  Funde  aus  Hünengräbern,  Schwertklingen,  Hufeisen  etc.  Dann 
roman.  Steinarbeiten;  Löwe  von  Marmor  aus  St.  Zeno  bei  Reichenhall 
(Säulenfuss,  12.  Jahrb.);  Christus  mit  den  Aposteln,  15  sitzende  Statuen 
aus  Wessobrunn. 

F.  Saal.  L.  Abguss  der  Erzthüren  des  Augsburger  Doms.  Im  Kasten 
1.  Bronzearbeiten,  Leuchter  etc.  aus  dem  12.  Jahrb.;  Reliquiarium,  11.  Jahrb.; 
seidene  Mitru  (Bischofsmütze)  aus  Seligenthal,  12.  Jahrb.  Im  Kasten  r. 
bronzene  Kirchengeräthe,  vergold.  und  emaill.,  12.  Jahrb.;  Kreuz  von  Berg- 
krystall,  Reliquienkästchen,  emaill.  Cruciflx  etc.  Alte  byz  ntinische  und 
russische  Gemälde  und  Bildwerke;  Siegelabdrücke  u.  a. 

VI.  Saal.  Photographien  und  Gypsabgüsse  von  Kunstwerken  des 
Nationalmuseums  von  Kreittmayr  (käuflich). 

VII.  Saal.  Abguss  der  geschnitzten  Krenzesgruppe  in  Wechselburg 
(Spätrom.,  13.  Jahrb.).  Säule  aus  der  Krypta  des  Doms  zu  Freysing 
(11.  Jahrb.).  Madonna  der  Mariensäule  in  München  (S.  33).  Büste  der 
Königin  Luise  von  Preussen  aus  Gharlottenburg  u.  A. 

VIII.  Saal.  Sechs  Modelle  zum  Denkmal  Maximilian''8  II.  (S.  20). 
Grabmal  eines  Grafen  v.  Ebersberg  (1496). 

IX.  Saal.  16  Gestelle  mit  Holzschnitz-Omamenten  von  1450-1810.  — 
In  einem  Nebenzimmer  (neben  der  Treppe,  vom  Vestibül  aus  zugänglich) 
eine  Sammlung  von  Folterwerkzeugen. 

Im  linken  Flügel  des  Erdgeschosses  sind  die  10  Säle  der 
^Oothik.  /.  ^al  (Zweite  Hälfte  des  13.  Jahrb.).  In  der  Mitte  Christus 
am  Oelberg,  aus  Eichstädt.  L.  nn  der  Wand:  Geschichte  Daniels,  Wand- 
gemälde aus  dem  Kreuzg.ing  des  Klosters  Rebdorf  (1285-1300).  Grabstein 
eines  Bischofs  aus  dem  ehem.  Fr.inziskanerkloster  zu  Bamberg.  Grab- 
stein eines  Ritters  v.  Paulsdorf  (1296).  Glasfenster  aus  Seligenthal  (12S0). 
//.  Saal  (14.  Jahrb.).  Abgüsse  von  Grabmälern,  Statuen  etc.  aus  Nürn- 
berg, Regen<iburg  (St.  Emeram),  Mainz  (Peter  Aspelt).  L.  Schwert,  Stab 
und  Handschuhe,  die  bei  der  Verleihung  der  Privilegien  Kaiser  Ludwigs 
an  die  Stadt  Nürnberg  gebraucht  wurden.  Zwei  alte  Stein-Reliefs  aus 
der  alten  Lorenzkirche  in  München  (1324).  Grabsteine  der  Ritter  v.  Itohcn- 
berg  (t  t3Sl)  und  Bickenbach  (t  139'3j.  Grabstein  eines  Ritten  ans  Rothen- 
burg (1370—90).  ^Flügelaltärcben  aus  dem  Kachlaas  Ludwig'«  I.  Glas- 
Gemälde  aus  dem  Dom  zu  Begensbarg. 


National' Mu»€um.  MÜNCHEN.  1.  Route.      17 

III.  Saal  (14.  Jahrh.).  Holedecke  aas  dem  ehemal.  Raihhaos  sa  Augs- 
burg (1386).  Im  1.  Olaskaaten  1.  Kunstwerke  und  Gerathe  in  Elfenbein 
und  Metall  (1900-1460):  Diptychen,  Altärchen,  Statuetten,  Bischofsstab 
mit  Krönung  Maria  u.  A. ;  Giessgefässe  in  Löwen-  und  Pferdsform.  L.  bi- 
schöflicher Stuhl  in  eingelegter  Arbeit.  Darüber  ^Flügelaltar  aus  Pähl 
b«i  Weilbeim,  Temperagemälde  (1380-1420).  In  der  Mitte  «Flügelaltar 
mit  Verkündigung  aus  dem  Nachlass  Ludwig'*s  I.'  (Niederrhein.  Schule  des 
14.  Jahrb.).  Im  2.  Glaskasten  Pergament-Handschriften  und  Schatzkäst- 
chen. B.  Modell  KU  einem  Grabdenkmal  Ludwigs  des  Gebarteten  in  Soln- 
hofener  Stein  (1429). 

IV.  Saal  (15.  Jahrh.,  erste  Hälfte).  Links  Flügelaltar,  Passion,  aus 
der  ehemal.  Franziskanerkirche  zu  Bamberg  (1429).  Grabsteine  zweier 
Bitter  v.  Bickenbach  aus  Hohenburg.  Abguss  des  Grabmals  der  Agnes 
Bernaner  in  Straubing  (1435).  «Glasgemälde  mit  Scenen  aus  dem  alten 
und  neuen  Testament  (Auferstehung ,  Abrahams  Opfer) ,  aus  dem  Dom 
zu  Begensburg. 

F.  Saal  (15.  Jahrb.,  zweite  Hälfte).  Decke  und  Wandbekleidung  aus 
der  ehemal.  Amtsstube  des  Augsburger  Weberhauses  (1457).  Vier  schöne 
Truhen,  Ende  des  15.  Jahrb.  Abguss  des  Grabmals  Kaiser  Ludwigs  des 
Bayern  aus  der  Frauenkirche.  Grabstein  des  Bitters  Hans  von  Paulsdorf 
(t  1485). 

VI.  Saal  (15.  Jahrh.,  zweite  Hälfte).  Decke  aus  dem  Deutschherren- 
Gebäude  zu  Nürnberg.  In  der  Mitte  Abguss  des  Schreyerschen  Grabmals 
an  St.  Sebald  zu  Nürnberg  von  Adam  Krafft  (14%).  Dahinter  gewirkter 
Teppich  aus  dem  Nassauer  Hause  zu  Nürnberg,  Anbetung  der  Hirten  und 
h.  drei  Könige  (nach  Memling),  flandrische  Arbeit  von  1470 — 15(X);  1.  Ma- 
donna als  Himmelskönigin,  r.  h.  Wilibald  aus  Eichstädt.  L.  Wand: 
Schrein  aus  der  Sacristei  zu  Tölz  (1450-1500).  St.  Sebastian  von  Tilm. 
Biemenschneider  (1500).  Abguss  des  Pergenstorf er'schen  Grabes  in  Nürn- 
berg.   Holzmadonna  ans  der  Münchener  Frauenkirche  von  1472. 

VII.  Saal  (15.  Jahrb.,  zweite  Hälfte).  «Decke  und  Thürverkleidnng 
aus  der  Feste  Oberhaus  bei  Passau.  B.  u.  1.  der  Thür  und  gegenüber  am 
Fenster  vier  geschnitzte  Schränke.  Wand  r.  zwei  goth.  Bettstellen.  Im 
Glaskasten  r.  Siegel.  In  der  Mitte  1.  Kasten :  Geschnitztes  Flügelaltärchen, 
Geburt  Christi,  «Grablegung,  Kreuzigung,  in  Holz.  2.  Kasten:  «Minia- 
turen., darunter  2  Prachtgebetbücher  (Hören)  flandrischer  Arbeit,  muth- 
masslich  für  Johanna  von  Castilien,  KarPs  V.  Mutter  gefertigt.  Zwei 
Miniaturbilder  von  Memling  (?).  Madonna  auf  Seide,  aus  Altomünster  (1480^ 
1500).  Silberner  Pokal  aus  Ingolstadt  (1480).  Perlmutter- Arbeiten,  Ende 
des  15.  Jahrh.  3.  Kasten:  Schmuck-  u.  a.  Kästchen  mit  Ornamenten  in 
Holz  u.  Leder  (15.  Jahrb.).  4.  u.  5.  Kasten:  Prozessionskrenze,  Rosen- 
kränze und  Buss Werkzeuge. 

VIII.  Saal.  Marien -Altar  aus  Weissenburg  (1480—1510).  Eichene 
Treppe  aus  Neu-Oetting,  ursprünglich  Chorgestühl.  In  der  Mitte  St.  Georg 
mit  dem  Drachen,  farbige  Statuette. 

IX.  Saal  (Kirchl.  Halle,  Ende  des  15.  u.  Auf.  des  16.  Jahrh.)  in  7  Ab- 
theilungen. «Glasgemälde  aus  der  Karthause  PrüU  bei  Begensburg.  An 
den  Gurtbogen  Abgüsse  der  12  Apostel  aus  Blutenburg,  nebst  Jesus  und 
Maria  (1488-1500)..  1.  Abth.  r.  Flügel -Altar  aus  ITntermenzing  (1463}. 
In  der  Mitte  1.  Pietä  von  Veit  Stoss,  r.  Abguss  der  Krafit'schen  Pieta. 
Holzstatuetten  der  12  Apostel  von  Biemenschneider.  2.  Abth.  Abguss  des 
Grabdenkmals  der  Herzogin  Anna  von  Brandenburg  in  Heilsbronn  (f  1512). 
L.  Flügel- Altar  aus  Harmating,  Landshuter  Schule.  In  der  Mitte  ge- 
schnitztes «Flügelaltärchen  mit  Kreuzigung.  3.  Uhrkasten  aus  Heiis- 
bronn  mit  der  Figur  des  Todes  auf  einem  Löwen  reitend.  Abguss  des 
Gnadenberger  Madonnenbildes;  1.  Flügelaltar  aus  Oberbayem,  r.  Holz- 
relief, Tod  der  Maria.  4.  Abguss  des  Grabes  Kaiser  Heinrichs  II.  und 
seiner  Gemahlin  im  Dom  zu  Bamberg;  1.  Fitigelaltar  aus  Weissenburg 
(1470).  Im  Schrank  Pietit,  Holzstatuette  von  Tilm.  Biemenschneider. 
5.  In  der  Mitte  «Tod  der  Maria,  Holzschn .-Gruppe  aus  Ingolstadt  (1490 — 
1500).  L.  «Flügel-Altar  aus  Bozen,  Geburt  Christi,  von  M.  Fächer  (1460— 
1490) ;  r.  Tod  der  Maria ,  Belief  aus  Würzburg ,  darunter  Darbringung 
Christi.    6.  Kirchengeräthe  aus  Messing,  15.  Jahrh.   Grabstein  der  Brüder 

Babdbksb's  Südbaiern.    18.  Aufl.  2 


18      Bouie  1. 


MÜNCHEN. 


National-  Museum. 


Panlsdorffer  aus  Regensburg  (1473).  Geschnitzte  Chorstühle  aus  Tegern- 
see  (1450).  7.  Flügel-Altar  von  Olmendorf  aus  der  alten  Franziskaner- 
kirche  zu  Hünchen  (1480-1500).  L.  Mailand.  Wappen  mit  Landsknechten 
als  Scbildhalter.  Dahinter  Tod  der  Maria,  Augsburg.  R.  am  Fenster 
Christas  am  Oelberg,  Steinrelief.  Flügel-Altar  aus  AschafTenburg  mit 
^Predella,  St.  Augustin  u.  Monika,  aus  Salzburg. 

X  Saal  (16.  Jahrb.,*  Uebergang  zur  Renaissance).  R.  geschnitzter 
Flügel- Altar  aus  Calcar  (1470-1500).  Am  Fenster  1.  Flügelaltar  von  Jac. 
Schick  in  Kempten  (1515).  Grosser  golddurchwirkter  Teppich,  nieder- 
rheinische Arbeit  (16.  Jahrb.). 

Der  I.  Stock  enthält  die  *Bairi«ohe  G«sohiohts-Ckülftrie ,  eine  durch 
sämmtliche  Säle  sich  fortziehende  Reihenfolge  von  Fresken  aus  der  Ge- 
schichte Baierns  und  seiner  Landestheile,  meist  von  jüngeren  Münchener 
Künstlern  ausgeführt.  Die  Bilder  sind  von  verschiedenem  Werth,  viel 
Mittelgut;  die  Säle  des  1.  Flügels  enthalten  Gegenstände  aus  der  Ge- 
schichte Baierns,  die  des  r.  Flügels  aus  der  Gesch.  der  Pfalz,  Frankens 
und  Schwabens. 

Die  ersten  Säle  des  r.  Flügels  (Eintritt  von  der  Treppe  r.)  enthalten 
die  reiche  chronologisch  geordnete  Waffen-Sammlung.  Im  1.  Saal 
im  Glaskasten  1.  Dalmatica  (Tunicella)  Kaiser  Heinrich's  des  Heiligen 
(f  1024).  Unter  den  Renaissancewaffen  (1500-1648)  u.  a.  bemerkens- 
werth  eine  Prachtrüstung  des  Erzbischofs  von  Salzburg  Wolf  Dietrich 
von  Raitenau  (1617) ;  Original  -  Modell  einer  für  König  Gustav  Adolf 
angefertigten  Kugelspritze  (Todtenorgel);  Sammtrock  Tilly's;  Feldaltar 
des  Kurf .  Maximilian  I.  Weiter  2  Säle  mit  Beiträgen  zur  Geschichte 
der  Trachten,  vorzugsweise  aus  dem  vorigen  und  Anfang  dieses 
Jahrb. ;  u.  A.  Kleider  König  Ludwigs  und  der  Königin  Therese  mit 
Erläuterungen  von  König  Ludwig^s  Hand ;  Rock,  Sattel,  Weste  und  Stock 
Friedrich's  des  Grossen;  Degen  Kapoleon's  I.  etc.;  Waffen  aus  dem 
Franz.  Kriege  von  1870-71;  zwei  Säle  mit  Schmiedearbeiten  (1460 
bis  1860);  ein  Saal  mit  musikalischen  Instrumenten  (1450-1800). 

Durch  den  Mittelsaal  (Vorhalle),  welcher  einen  grossen  Reliefplan 
von  München  sowie  ältere  Reliefpläne  von  München,  Straubing,  Curg- 
hausen,  Ingolstadt,  Landshut,  dann  alte  Schiffsmodelle  enthält,  gelangt 
man  in  den  gegenüberliegenden  (1.)  Flügel.  In  den  ersten  Sälen  die  Samm- 
lung von  Stoffen  (Textile  Sammlung);  weiter  die  Keramische 
Sammlung  (1300-1800).  Dieselbe  beginnt  mit  gestempelten  Ziegeln; 
altes  rhein.  u.  a.  Steingut;  Majoliken  von  A.  Hirschvogel;  ital.  Majoliken 
(Urbino,  Faenza,  Castel  Durante) ;  Meissner  Porzellan ;  orientalisches  Por- 
zellan ;  deutsches  (Höchst ,  Frankenthal ,  Ludwigsburg ,  Nymphenburg, 
Ansbach);  französisches  (S^vres,  Angoul&me,  Paris).  Im  letzten  Saal 
Gläser  aus  verschiedener  Zeit  von  der  Römerzeit  an  (röm.  Aschengefäss 
in  Glas,  aus  Aqnileja);  Japan.  Lackarbeiten,  Nürnberger  gemalte  Holz- 
kästchen, Kinderspielsachen  (1550-1800). 


ii     II 

— 

I 

III     1 

III 

I 

Vestibül 

X  '5    g '    XVI 

IV 
V 

II                     IX              XI        XV     '     XIV 

1 

VI      'vil           VIII             X         XII     1     XIII 

1     1              II        1 

//.   stock. 

Der  II.  Stock   enthält  Kunstwerke    der  ^RenaisMUice  und   neueren 
Zeit  bis  zum  Napoleoniscben  Zeitalter.    Im  Treppenhaus  schöner   Holz- 


National'MuBeum,  MÜNCHfi^.  1.  Route.     19 

Plafond  aus  dem  Schlosa  za  Dachau  %  an  den  Wänden  Gobelins,  Portrait« 
bair.  Fürsten  etc. 

/.  Stial.  Holzplafond  aus  Dachau.  Gobelins  nach  Baphaels  Gartons 
Gesch.  des  h.  Paulus,  in  Arras  gewirkt.  L.  Altar  von  Hans  Burgkmair, 
aus  Reichenhall.  Glaskasten  1.  Alte  Drucke  und  Handschriften  mit  Uinia- 
turen.  2.  Schachbrett  in  Elfenbein  von  Aldegrever  u.  A.  (1550).  Dürer, 
Portr.  Pirkheimer^s  in  Wachs.  Beliefportr.  der  Herzogin  Jacobäa  von 
Bayern  in  Solnhofener  Stein.  Brettsteine  mit  fürstl.  Portraits  (1500). 
Hagenauersche  Holzmedaillons.  3.  Getriebene  M etallsachen ,  Uedaillen, 
Binge.  silberne  Becher.  Schale  von  Rauchtopas  mit  Metallfassung  (1650). 
Urtheil  des  Paris.  Relief  in  Solnhofener  Stein  (1550).  Sechs  Holzreliefs, 
die  10  Gebote  (1610).    Im  4.  Kasten  Siegel  in  Wachs  und  Siegelabgüsse. 

//.  Baal.  Holzplafond  aus  Dachau  mit  eingefügten  kupfernen  Me- 
daillons. Gobelins  ans  Arras,  die  sieben  Planeten  nach  Gartons  der  Ba- 
phaelschen  Schule.  Thürverkleidung  aus  Landshut.  In  der  Mitte  bron- 
zirter  Abguss  des  Vischer'schen  Sebaldusgrabes  in  Nürnberg.  L.  Tod  der 
Maria,  Holzrelief.  Bronzetafel  vom  Grabmal  des  Pfalzgr.  Otto  Heinrich 
V.  Keuburg,  von  P.  Vischer  (1543).  Grosser  Weinkühler  in  Bronze  (1543). 
Madonna  mit  dem  Kinde,  Holzstatuette.  Brauttruhe  der  Herzogin  Jacobäa 
V.  Bayern. 

///.  Saal.  Holzplafond  aus  Dachau  (Schluss).  Gobelins  nachRaphael, 
Gesch.  des  h.  P^iulus.  ^Silberner  vergoldeter  Hammer,  nach  Zeichnungen 
Michel  Angelo's  für  Papst  Julius  III.  zur  Eröffnung  des  grossen  Jubiläums 
1550  gefertigt.  Limoges-Geschirre  von  P.  Reymond  und  P.  Cortoy  (1558 
— 62).  Bischöfl.  Rationale  von  1510.  Copie  der  Raphaerschen  Disputa 
und  Geisselung  Christi  (von  Golzius)  in  Solnhofener  Stein. 

/  V.  Saal.  Plafond  und  Thürverkleidungen  aus  dem  ehem.  Fuggerschen 
Schlosse  zu  Donauwörth.  Gobelins,  deutsche  Arbeit  aus  Lauingen,  die 
Pilgerfahrt  des  Pfalzgr.  Otto  Heinrich  v.  Neuburg  nach  Palästina  1521. 
Schmuckkästchen  mit  gepressten  Figuren,  Florent.  Arb.,  Auf.  16.  Jahrb. 
Schachfiguren  in  Buchsbaumholz,  1540.  ^Hausaltar  mit  Bildw.  in  Muscheln, 
ital.  Arbeit  (1500).  Bettstelle  der  Pfalzgräfin  Susanna,  Ebenholz  mit  Elfen- 
bein (1550).   Zwei  Tische  mit  Perlmutter  eingelegt,  span.-maurische  Arbeit. 

F.  Saal.  In  der  Mitte  das  vollständig  erhaltene  ^Closet  einer  Gräfin 
Fugger  aus  dem  Schloss  zu  Donauwörth.  An  der  Aussenselte  ^Hausaltar 
in  Holzschnitzerei  und  Mosaik  (1561);  r.. Spiegelrahmen  in  Holz,  holl. 
Arbeit  (1550).  Toilettekästchen  in  eingelegter  Arbeit  (Messing  mit  Ko- 
rallen) etc. 

VI.  Saal.  Plafond  aus  Donauwörth.  Gobelins  aus  Arras,  Geschichte 
Abrahams  nach  Beruh,  v.  Orley.  Im  1.  Glaskasten  kleine  Elfenbein- 
schnitzereien, Perlmutter-,  Korallen-  und  Wachsarbeiten  etc.  3.  Kasten: 
Goldschmuck  ^  Schmucksachen  aus  der  Fürstengruft  zu  Lauingen ,  dann 
von  W.  Jamnitzer  etc.  Altes  chines.  Porzellan.  Schmuck-  und  Toilette- 
kasten in  eingelegter  venez.  Arbeit.  *Uhr  mit  Actäon  aus  Schloss  Neuburg. 

VII.  Saal.  Plafond  aus  einem  Privathause  in  Nürnberg.  Gobelins 
Fortsetzung  der  vorigen.  Grosser  Tisch  mit  Platte  aus  Solnhofer  Stein. 
Weinkühler  in  Thon,  reich  verziert.  Zehn  Uolzbüsten  von  bair.  Herzogen. 
Tische  mit  Steinmosaik  etc. 

VIII.  Saal.  Plafond  aus  Nürnberg  mit  Hängeleuchtern  (Harfen- 
weibchen u.  a.).  Gobelins  nach  Zeichnungen  von  Peter  Candid,  in 
München  gewebt.  L.  Schöner  Schrank,  Florentiner  Arbeit  (an  der 
Westseite  des  Saals  das  Gegenstück).  Uhr  aus  Kaisersheim  mit  dem 
silbernen  Reichsadler.  ^Elfenbein-Schrank  mit  emaillirtem  Silber  ein- 
gelegt, von  Christ.  Angermayer  zu  Weilheim  (1590).  Fächerschrank 
in  eingelegter  Arbeit,  Florenz.  Sacramentshäuschen  in  Ebenholz  mit 
kostbaren  Steinen  geschmückt.  In  den  Glaskasten  in  der  Mitte  ^Gefässe 
aus  B«rgkrTBtall ,  Schmucksachen  etc.  Humpen  in  Elfenbeinschnitzerei, 
München  (1000).  —  L.  Kästchen  mit  Früchten  aus  kostbaren  Steinen  in 
Florentiner  Belief-Mosaik.  Elfenbeinschrank  mit  Lapis  lazuli  eingelegt, 
von  Angermayer  (1590).    In  der  Ecke  Reliquienkasten  in  eingelegter  Arbeit. 

IX.  Saal.  Plafond  mit  Malereien  von  Peter  Candid.  Gobelins  Fort- 
setzung der  vorigen.  In  der  Mitte  schöner  Tisch  mit  Alabaster-Decke. 
L.  «.  r.  zwei  Bettstellen  mit  Schnitzereien.    Ueber  der  Thtir  eine  ScaglioU« 


20     Route  1.  MÜNCHEN.  König  Max  Denkm. 

Platte,  Architecturstöck  in  florent.  Arbeit.  Gegenüber  Kolossalbüste  Karla 
des  Grossen  in  Marmor.    An  den  Wänden  Refectorientische  ans  Indersdorf. 

X.  Saal.  Plafond  ans  Bruchstücken  des  Triumphbogens  der  Münchner 
Frauenkirche  zusammengesetzt.  Gobelins  von  Peter  Candid,  Geschichte 
Otto's  von  Witteisbach.  In  der  Mitte :  Filigran-  u.  a.  Silber-Arbeiten.  Jü- 
disches Bäuchergefäss  etc.  (1660).  Schachbrett  mit  Silber  omam.  (1640—80). 
Uhren  in  verschiedener  Form.    Madonna  in  römischer  Mosaik. 

XJ.  Saal.  Plafond  mit  vergoldeten  Rosetten.  Gobelins  Fortsetzung 
der  vorigen.    Westseite  schöner  geschnitzter  Schrank  mit  Karyatiden. 

XII.  Saal.  Plafond  aus  der  Residenz  zu  München ;  in  der  Mitte  ein 
kl.  Gobelin,  die  Flucht  nach  Aegypten*,  in  den  Lünetten  Bildnisse.  L.  vom 
Eingang  und  gegenüber  zwei  grosse  silberne  Uhren,  in  Augsburg  ge- 
fertigt. Schreibsecretär,  Tische  etc.  in  eingelegter  Arbeit.  In  der  Mitte 
Miniaturen;  1.  Schmuckkästchen  in  Boulearbeit.  Astron.  Uhr  von  Chr. 
Schöner.    Glasgemälde  aus  der  Karthause  Prüll. 

XJII.  Saal.  Plafond  aus  der  Residenz  zu  München ;  franz.  Gobelins. 
In  der  Mitte  grosses  Planetarium,  nach  Tycho  de  Brahe''s  Angaben  in 
London  gefertigt*,  1.  Portr.  der  Kurfürstin  Adelheid  (f  1676)  von  Kneller; 
r.  am  Fenster  Brettspiel  von  Elfenbein  mit  Metall  eingelegt. 

XIV.  Saal.  Plafond  u.  Gobelins  im  Rococostil.  Reiterstatuette  des 
Kurfürsten  Max  Emanuel,  von  Crof.  Emailbilder,  meist  von  Petitot  und 
Bordier,  dabei  Sobieski  und  Peter  der  Grosse.  Schränke  und  Tisch  in 
eingelegter  Metallarbeit.  Eine  Reihe  von  Bronze-Reliefs  von  Crebello  u. 
Piemontini. 

XV.  Saal.  Elfenbeincabinet ,  eine  reiche  Sammlung  von  Elfenbein- 
Statuetten,  Pokalen,  Reliefs  etc.,  meist  aus  der  Zeit  von  1720 — 90;  da- 
runter *Elfenbeinpokale  mit  bacch.  Scenen  von  Angermayer ;  Bacchanalien 
von  Elhafen ;  ^spi elende  Kinder  von  Flamingo ;  Göttermahl  von  unbek. 
Meister. 

XVI.  Saal.  Plafond  nach  einem  l^ymphenburger  Vorbild;  Gobelins 
Münchner  Arbeit.  Im  Kasten  r.  Bildnisstafel  aller  bayr.  Fürsten  in  dun- 
kelm  Bergkrystall. 

XVII.  u.  XVIII.  Saal.   Fortsetzung  der  Rococo-Periode. 

XIX.  Saal.  Napoleonische  Zeit  (Anfang  des  19.  Jahrb.).  Silberrelief, 
Einzug  der  Königin  Therese  in  Augsburg.  Jugendarbeiten  L.  Schwan- 
thaler's.  Orden  Ludwigs  I.  Tisch  in  Sevres-Porzellan,  Kamin  in  röm. 
Mosaik,  Geschenke  Napoleons  I. 

Im  Gasten  hinter  dem  Museum  grössere  Bildwerke  in  Bronze  und 
Marmor,  sowie  Abgüsse;  in  der  Mitte  Mars  und  Venus,  colossale  Bronze- 
gruppe von  H.  Gerhard  und  C.  PaUago,  aus  Kirchheim  (1580);  an  den 
Wänden  eingemauert  alte  Grabsteine  und  Wappen  in  Relief. 

Am  Bude  der  Strassenerweiterung  erhebt  sicli  das  prächtige 
"'Denkmal  des  Königs  Maximilian  ü.  (f  1864)  (PI.  16a),  „errichtet 
von  seinem  treuen  Volke"  (1875) ;  auf  einem  mehrfach  abgestuften 
8m  h.  Granitsockel  die  5m  h.  Colossalstatue  des  Königs  Im  Krö- 
nuiigsornat,  In  der  Rechten  die  Yerfassungsurkunde,  in  der  Linken 
das  Schwert;  unten  am  Sockel  die  sitzenden  allegor.  Gestalten  des 
Friedens,  der  Aufklärung,  der  Stärke  (Wehrkraft)  und  der  Gerech- 
tigkeit, darüber  an  den  Ecken  des  obem  Piedestals  vier  Kinder- 
flguren  mit  den  "Wappen  der  bair.  Yolksstamme  und  Lorbeerkrän- 
zen ;  alle  Figuren  in  vergoldeter  Bronze,  nach  Zumbuseh's  Modellen 
von  Miller  gegossen. 

Den  architecton.  Abschluss  der  schonen  Strasse  bildet  das  Xaxi- 
milianenm  (PI  64),  auf  der  Gasteighöhe  am  r.  Ufer  der  Isar,  jenseit 
der  1859-64  von  Zenetti  erbauten  Maximiliansbrücke ,  eine  von 
König  Max  II.  gegründete  Anstalt  zur  höheren  Ausbildung  besonders 
befähigter  Studirender  für  den  Staatsdienst,  n&oh  BürkUin'$  Plänen 


Maximüianmm.  MÜNCHEN.  1.  Route,     21 

erbaut  und  nach  des  Königs  Tode  aus  testamentarisch  dazu  ange- 
wiesenen Mitteln  vollendet  (Eintritt  in  die  Bildersäle  vorläufig  nicht 
gestattet). 

Eine  breite  kreisförmige  Rampe  führt  su  der  auf  hoher  Terrasse  in 
zwei  Bogenreihen  aufsteigenden  Fa^ade,  die  nach  der  Stadtseite  hin  das 
hinter  ihr  liegende  viereckige  Hauptgebäude  verdeckt.  An  den  leicht  ge- 
schweiften Mittelbau  schliessen  sich  zu  beiden  Seiten  offene  von  £ck- 
thürmen  flankirte  Arkadenreihen.  Am  mittleren,  von  einer  Victoria  in 
Erz  gekrönten  Pavillon  oben  über  dem  Hauptportal  die  Uebergabe  des 
Klosters  Ettal  an  Benedictiner  durch  Kaiser  Ludwig  den  Bayer,  Fresco 
von  Piloty;  r.  Stiftung  der  Universität  Ingolstadt  durch  Ludwig  den 
Reichen,  1.  Sängerkrieg  auf  der  Wartburg,  beide  von  demselben.  An  den 
Seitenpavillons  r.  der  Entsatz  von  Wien  durch  Max  Emanuel  und  Sobieski, 
von  Diett;  1.  der  Hausvertrag  von  Pavia,  von  Echter.  Ueber  der  untern 
Arkadenreihe  in  Medaillons  22  Marmorbüsten  berühmter  Männer  ^  inner- 
halb auf  rothem  Grund  die  Genien  der  Poesie,  Geschichte  etc.,  Fresco 
von  Spiess. 

Eine  breite  Granittreppe  führt  in  dem  prachtvollen,  durch  eine  Glas- 
kuppel erhellten  Treppenhaus  zum  obern  Geschoss^  in  den  Gesimsbogen 
grau  in  grau  allegor.  Gestalten  von  Seibertz.  Oben  in  3  Sälen  30  grosse 
Oelbilder,  die  Hauptmomente  der  Weltgeschichte  darstellend;  daneben 
r.  u.  1.  zwei  Säle  mit  Fresken.  Eiktkittssaal  :  1.  Cabanel,  der  Sünden- 
fall; r.  Maller,  Mohamed's  Einzug  in  Mecca  (630).  —  Saal  1.,  Eingangs- 
wand: Richter,  Erbauung  der  Pyramiden  (2000  v.  Chr.).  R.  Otto,  das  Gast- 
mahl in  Susa  (588)  \  Kaulbach,  Schlacht  bei  Salamis  (480) :  i^ol«,  das  Zeit- 
alter des  Perikles  (440)  •,  Hiltensperger,  Olymp.  Spiele  (776) ;  A.  Müller, 
Alexander  d.  Gr.  in  Susa  (334);  Konräder,  der  Fall  Carthago's  (146); 
Schraudolph,  Christi  Geburt ;  Ounkel,  Hermannsschlacht  (9  n.  Chr.) ;  Hüten- 
sperger ,  Zeitalter  des  Augustus ;  Hauschild ,  Kreuzigung  Christi ;  Deger, 
Christi  Himmelfahrt.  —  Saal  r.,  Eingangswand :  Köckert,  Harun  al  Raschid 
(786).  L.  Kaulbaeh,  Karl  d.  Grosse  (800) ;  Echter,  Schlacht  auf  dem  Lech- 
feld  (9Ö5);  Schtooiter,  Heinrich  IV.  in  Canossa  (1077);  Pilotp,  Gottfried 
V.  Bouillon  (1099) ;  Folz ,  Friedrich  Barbarossa  und  Heinrich  der  Löwe 
(1176) ;  Ramberg,  Kaiser  Friedrich  II.  in  Palermo  (1225) ;  Kreling,  Ludwig 
der  Bayer  (1322) ;  Schnorr ,  Luther  (1521) ;  Piloty,  Pfalzgräfln  Elisabeth 
(1588) ;  Ders.,  Kurf.  Maximilian  I.  (1618) ;  Kotzebue,  Peter  der  Grosse  (17i)3) ; 
Adam,  Schlacht  bei  Zomdorf  (1758) ;  Pauwels,  Ludwig  XIV.  (1698)  ;  E.  Hess, 
Washington  (1783) ;  F.  Hess,  Schlacht  bei  Leipzig  (1813). 

Vom  mittleren  Saal  gelangt  man  durch  die  äussern,  mit  je  12  Marmor- 
büsten berühmter  Männer  (von  Schöpf  u.  Halbig)  geschmückten  Loggien 
zu  den  beiden  FbescobÄlbn.  Im  Saal  r.  Seibertz,  die  Stiftung  des  Maxi- 
miliansordens;  an  den  Wänden  r.  u.  1.  auf  Goldgrund  12  Porträts  berühmter 
Wohlthäter  u.  Erfinder  von  Hiltensperger.  Saal  1.  gleichfalls  Fresco  von 
Seibertz,  die  grössten  Staatsmänner;  r.  u.  1.  zwölf  Porträts  berühmter 
Feldherrn  u.  Staatsmänner  (u.  A.  Friedrich  II.,  Napoleon  I.,  Blücher, 
Suwaroff,  Richelieu  etc.)  von  Pecht. 

Zu  beiden  Seiten  des  Maximilianeums  erstrecken  sich  die  neuen 
*6a8teig-A]ilageii,  unter  König  Max  II.  nach  Effner's  Plänen  aus- 
geführt, aufwärts  his  zu  den  steinernen  Isarbrücken,  abwärts  bis 
Bogenhausen  (S.  44).  —  Oestl.  vom  Maxlmilianeum  liegt  die 
Vorstadt  Haidhausen  mit  der  neuen  St,  Johanniskirche  (S.  42). 


Vom  Odeonsplatz  führt  westl.,  dem  Eingang  zum  Hofgarten 
gegenüber,  die  stattliche  Briennerstrasse  in  gerader  Richtung  zum 
Ohelisk,  den  Propyläen  und  der  Glyptothek. 

An  der  West-Seite  des  Odeon  (S.  12),  auf  dem  Witteisbacher 
Platz,  auf  5m  h.  Fussgestell  das  5m  h.  *Seiterbild  des  Kurfürsten 


22     Route  1.  MÜNCHEN.  Alte  Pinakothek. 

Maximilian  I.  (PL  17),  Gründers  und  Hauptes  der  Liga  (f  1651), 
des  Siegers  am  Weissen  Berge  bei  Prag  1620,  nach  ThorwaldsevC» 
Modell  1839  aus  erorbertem  türk.  Geschütz  yon Stiglmayer  gegossen. 

Am  östlichen  Ende  des  Maximiliansplatzes  (S.  40)  eine 
Schiller- Statue  von  Widnmann  (PL  23),  gegossen  von  Miller, 
1863  errichtet.  Weiter  rechts  der  rothbraune  WitteUbaoher 
Palast  (PL  76)  im  englisch-mittelalterlichen  Spitzbogenstil,  von 
Gärtner  1843  begonnen,  von  Klumpp  1850  vollendet,  76m  L,  65m 
br.,  30m  h.,  von  König  Ludwig  I.  von  seiner  Abdankung  bis 
zu  seinem  Tode  bewohnt.  Zur  Besichtigung  Meldung  beim  Schloss- 
wart,  im  Hofe  rechts  (Hof  und  Treppenhaus  sehenswerth). 

In  der  Mitte  des  Carolinenplatzes  ein  32m  hoher  Obelisk 
(PL  70),  grösstentheils  aus  erobertem  Geschütz  gegossen, 
61,874  Pfd.  wiegend,  laut  Inschrift  von  König  Ludwig  1833 
errichtet:  „Den  30,000  Bayern,  die  im  russischen  Kriege  den  Tod 
fanden."  „Auch  sie  starben  für  des  Vaterlandes  Befreiung." 

**Alte  Pinakothek  (PL  77)  oder  Gemäldesammlung  (Eintritt 
s.  S.  6),  1826-36  von  Klenze  im  Renaissancestil  unter  Anleh- 
nung an  den  Vatikan.  Palast  erbaut,  152m  lang,  an  der  Südseite 
oben  auf  der  Gallone  24  Standbilder  berühmter  Maler  nach  Skizzen 
von  Schwanthaler  (vgl.  S.  41),  Eingang  ö.,  von  der  Barerstrasse. 
Sie  enthält  über  liOO  Bilder,  nach  Schulen  und  Zeit  geordnet, 
in  9  Sälen  und  23  Cabinetten.  Sämmtliche  Bilder  sind  mit  den 
Namen  der  Maler  versehen ;  Katalog  2  Jf  QO  Pf.  Es  empfiehlt  sich 
bei  der  Besichtigung  der  Säle  die  anstossenden  Cabinette  gleich  an- 
zufügen, da  die  Werke  der  gleichen  Schulen  und  Meister  nach  ihrer 
Grösse  in  die  Säle  und  Gabinette  verthellt  sind ,  alsof  nothwendig 
zusammen  betrachtet  werden  müssen. 

Entstehung  und  Bedeutung  der  Pinakothek.  Aus  dreifachem  Grund- 
stock entwickelte  sich  die  Münchener  Staatssammlung.  Schon  die  hei- 
mischen Fürsten  des  16.  und  17.  Jahrh.  waren  eifrige  Kunstfreunde, 
insbesondere  Kurfürst  Maximilian  I.  ein  Enthusiast  für  Dürer's  Werke, 
von  denen  er  auch  mehrere  hervorragende  von  den  Nürnbergern  erwarb. 
Eine  grosse  Bereicherung  brachte  die  Uebertragung  der  berühmten  Düssel- 
dorfer Gallerie,  einer  Stiftung  pfälzischer  Kurfürsten,  im  Jahre  1805  nach 
München,  zunächst,  um  sie  vor  der  Entführung  nach  Paris  zu  schützen. 
Sie  wurde  aber  gleichsam  als  pfalzische  Erbschaft  angesehen  und  end- 
giltig  der  Pinakothek  einverleibt.  Aus  ihr  stammen  die  zahlreichen 
Niederländer  des  17.  Jahrb.,  besonders  die  vielen  stattlichen  Bubensbilder. 
Dazu  kam  1827  die  Boisser^e''sche  Sammlung.  Die  Brüder  Sulpiz  und 
Melchior  Boisser^e  mit  ihrem  Freunde  Bertram  hatten  in  den  Jahren 
1805-1810  aus  den  aufgehobenen  kölnischen  Kirchen  und  Klöstern  viele 
niederrheinische  Bilder  gerettet  und  aus  diesen  wenig  beachteten  Schätzen 
im  Lauf  weniger  Jahre  eine  stattliche  Gallerie  geformt.  Glückliche  An- 
käufe in  den  Niederlanden  führten  derselben  auch  bedeutende  Werke  der 
Eyck''schen  Schule  zu.  Durch  die  Vereinigung  der  Boisscräe'schen  Samm- 
lung mit  der  Pinakothek  trat  die  letztere  für  das  Studium  der  nordischen 
Kunst  in  die  erste  Linie.  Schade  nur,  dass  eine  auf  vorgefassten  Mei- 
nungen fussende  Restauration  zahlreiche  Boisser^e'sche  Bilder  verdarb  — 
sie  wurden  mit  einem  glasigen  Firniss  überzogen,  um  ihnen  den  Bubin- 
ton  zu  geben,  den  angeblich  die  alten  Meister  angestrebt  hatten,  —  und 
dass  lange  Zeit  falsche  Bezeichnungen  die  wissenschaftliche  Verwerthung 
der  Boisser^e'seh^n  Schätz^  verhinderte!).  Unter  Köni^  Ludwig  I.  wurde  die 


AUe  Pinakothek.  MÜNCHEN.  1,  Route.      23 

Sammlung  fortdaaemd  vermehrt;  ao  wurde  1828  die  Waller8tein''0cbe 
Sammlang  erworben,  und  insbesondere  in  Italien  mehrere  sehr  werth volle 
Einzelkänfe  gemacht. 

Die  Vorrafaelische  Kunst  Italiens  wird  l^iemand  in  München  ergrün- 
den wollen,  sie  ist  im  Qanzen  dürftig  vertreten.  Das  ansprechendste 
Werk  dieser  Periode  dürfte  Franeia""»  Bladonna  (IX.  Saal  677)  sein.  Von 
Rafatl  nimmt  die  Madonna  aus  dem  Hanse  Tempi  (XXI.  Gab.  1206)  aus  der 
Florentiner  Periode  unbedingt  den  ersten  Rang  ein;  die  gleichzeitige  Ma- 
donna ans  dem  Hause  Canigiani  (IX.  8.  534)  hat  durch  Reinigung  sehr 
gelitten,  die  Engel  über  der  Qruppe  sind  ganz  verschwunden.  Die  Ma- 
donna della  Tenda  (IX.  S.  547)  ist  in  mehreren  Exemplaren  vorhanden 
(b.  B.  in  Turin),  doch  gilt  das  Münchener  für  das  beste.  Das  stark  über- 
malte Bildniss  des  Bindo  Altoviti  (IX.  S.  585)  wurde  zuweilen  auch  für 
das  Selbstportrait  Rafael's  ausgegeben.  Von  den  5  Correggio's  besitzt 
keiner  volles  Anrecht  auf  Originalität ;  unter  den  zahlreichen  Venezianern 
ragt  Titian'$  Venus  als  Lehrerin  (VIII.  S.  524)  noch  am  meisten  hervor. 
Auf  MuriHo"»  Bettelbuben,  die  Lieblinge  aller  Gallerie-Besucher,  braucht 
nicht  erst  die  Aufmerksamkeit  der  Beschauer  gelenkt  zu  werden.  Die 
besten  Proben  altniederländischer  Malerei  sind  iKo/isr"«  van  der  Weyden 
Triptychon  (III.  C.  35)  und  der  h.  Lucas  (III.  C.  42),  die  sieben  Freuden 
Bfariä  von  Memling  (IV.  G.  627),  die  Flügelbilder  nnd  das  Triptychon  von 
BouU  (IV.  0.  696.  647.  640-42)  und  die  Anbetung  der  Könige  von 
Gerard  David  (I.  S.  45).  Die  Kölnischen  Werke  des  15.  und  16.  Jahrh. 
fesseln  vorzugsweise  Forscher.  Von  allseitigem  Interesse  und  hoher 
künstlerischer  Bedeutung  sind  mehrere  Werke  der  schwäbischen  und 
fränkischen  Schule.  Seitdem  der  Sebastiansaltar  (I.  S.  16)  dem  allem 
HoU>ein  zurückgegeben  wurde,  ist  dieser  Meister  zum  ersten  Range  em- 
porgestiegen. Dürer''*  4  Apostel  oder  4  Temperamente  (I.  S.  71,  76),  sein 
„Testament  als  Künstler  und  evangelischer  Chrisf*,  verlangen  eingehen- 
deres Studium  und  lohnen  dasselbe,  besonders  die  prachtvolle  Paulus- 
flgur  in  weissem  Sfantel,  dessen  plastische  Modellirung  in  der  Kunst  un- 
erreicht dasteht.  Beachtung  verdienen  ferner  die  in  ihrem  Realismus 
fast  phantastisch  wirkende  Alexanderschlacht  (VIII.  C.  761)  des  Alhrecht 
Altdor/er  (c.  1480-1538),  des  seltenen  Barthel  Bekam  (f  1540)  Kreuzflndung 
(I.  8.  72),  Hans  Baldwng  Orven'»  Portrait  (VH.  C.  740).  Ueber  die  Herkunft 
des  Orüntwald'' Bc\xe.n.  Altars  (I.  S.  63),  ob  er  ganz  oder  theil weise  der 
Schule  Cranaeh^s  angehöre,  sind  die  Acten  noch  nicht  geschlossen. 

Nächst  Antwerpen  und  Wien  ist  München  der  beste  Ort,  Rubens  in 
seiiper  Allseitigkeit  kennen  zu  lernen.  Unter  den  89  Bildern,  die  auf 
seinen  Namen  früher  getauft  wurden,  giebt  es  gar  manche  Schulbilder 
und  zahlreiches  Mittelgut,  doch  fehlt  es  auch  nicht  an  hervorragenden 
Schöpfungen  des  fruchtbaren  Meisters.  W^ie  umfassend  seine  Phantasie 
war,  offenbart  der  Blick,  der  von  dem  riesigen  jüngsten  Gericht  znr 
Löwenjagd,  von  der  Amazonenschlacht  zu  den  Fruchtkränze  tragenden 
Kindern,  von  den  Skizzen  zu  den  Medicibildern  im  Louvre  zu  den  Bnc- 
chischen  Scenen  wandert.  Auch  van  Dych^  der  beste  Schüler  Rubens",  ist 
durch  einige  Bildnisse  trefflich  vertreten  (V.  8.  321,  831).  Unter  den 
vielen  von  Rembrandt  aufgeführten  Gemälden  sind  die  Kreuzabnahme 
(XI.  G.  849)  und  das  Frauenportrait  (V.  S.  329)  bemerkens werth.  Schon 
wegen  der  verhältnissmässigen  Seltenheit  verdienen  die  Schilderungen 
des  Adrian  Broweer  (G.  791,  799,  811,  813)  Aufmerksamkeit,  ausserdem 
Terburg^s  (111.8.243)  und  Metsu's  Genrebilder  und  die  humoristischen  Schil- 
derungen des  Jan  Bteen.  An  den  späteren  Italienern  des  17.  Jahrh.  pflegt 
man  gewöhnlich  gleichgültig  vorbeizugehen,  doch  verdienen  wenigstens 
OttidoRenCs  und  Cignanfs  Himmelfahrt  dieses  Loos  nicht.  Von  grosser  Schön- 
heit ist  endlich  y.  Poiu»in''$  Trauer  vor  dem  Leichnam  Christi  (VI.  8.  417). 


Vorsaal.  Bildnisse  der  Stifter,  von  Kurf.  Johann  Wilhelm  (t  1719) 
bis  zu  König  Ludwig  I. 

/.  Saal  (vorwiegend  fränkische  u.  Schwab.  Schule).  1.  2.  3. 
Purer,  das  Panmgartner'sch«  Altarwerk,  Triptychon,  Mittelbild  Geburt 


24     Route  1. 


MÜNCHEN. 


Alte  Pinakothek. 


Christi,  beiderseits  die  geharnischten  Stifter;  «16.  17.  18.  ff.  Holbein  d. 
Aeltere^  Triptychon,  Mittelbild  Martyrium  des  h.  Sebastian,  beiderseits  b. 
Barbara  u.  h.  Elisabeth ;  26.  Prew ,  Sieg  Scipio's  bei  Zama ;  27.  1423.  34. 
Wohlgemuthy  Kreuzigung  u.  Kreuzabnahme;  35.  Feselen  ^  die  Stadt  Alexia 
(in  Burgund)  v.  J.  Cäsar  belagert ;  40.  46.  H.  Wagner  v.  Kulmbaeh^  Joachim 
u.  Zacharias;  56.  Cranach^  Ehebrecherin  vor  Christus  (zur  Hälfte  spätere 
Vergrösserüng) ;  5ö.  61.  Coxcie.  Maria  u.  Johannes  d.  Täufer  (Copien  nach 
Hubert  van  Eyck  aus  dem  Genter  Altarwerk);  45.  Oerard  David^  An- 
betung der  h.  drei  Könige ;  72.  Barthel  Beham^  Kreuzfindung ;  62.  67.  Hol- 
bein d.  J.y  zwei  FIttgel  mit  Bildnissen  der  Augsburger  Patrizier-Familie 
Rehlingen ;  63.  68.  69.  70.  75.  Grunewald  (?),  Theile  eines  Altarwerks  mit 
Überlebensgrossen  Heiligen -Figuren;  *66.  Unbek.  (Qu.  Massys?),  Pietä; 
Dilrer  *71.  Petrus  und  Johannes,  *76.  Paulus  und  Marcus. 

//.  Saal.  Thürwand  (Fortsetzung).  83.  Cranach,  Selbstmord  der 
Lucretia;  «93.  Dilrer^  derselbe  Gegenstand;  97.  Holbein (^)j  Bildniss  eines 
Mannes  in  schwarzer  Kleidung ;  80.  Qu.  Menyt^  die  beiden  Steuereinnehmer, 
gewöhnlich  die  beiden  Geizhälse  genannt. 

/.  Cäbinet.  Aeltere  Kölner  Schule  der  Meister  Wilhelm 
u.  Stephan.  598-604.  Flügel  eines  Altarschreins  (aus  Heisterbach)  mit 
Darstellungen  von  der  Verkündigung  Maria  bis  zum  Pflngstfest  und  Tod 
Maria  und  mit  Heiligen-Darstellungen.  «607.  Meister  Wilhelm^  h.  Veronica 
mit  dem  Schweisstuch ;  605.  606.  Schule  de*  Meister  Stephan,  St.  Antonius, 
Cornelius  und  Magdalena;  St.  Hubertus,  Quirinus  u.  Katharina;  606.  Ma- 
donna mit  Heiligen  und  Engeln. 


IX. 
Italien. 
Schule. 

Nord. 

Restau- 
rir-Saal. 

VIII. 
Italien. 

38    82    21 

20  1»  18  17    16    15     14     18     12     11 

10      »      8 
III. 

Niedl. 
Schule.  . 

7     6    5|  4 

8    2     1 

I. 

nieder- 
Schule 

In- 

spector. 

VII. 

Italien. 
Schule. 

VI.                V.                 IV. 

Frans.u.    l^iedl.    Rubens- 
Span.     Schule.     Saal. 

II. 

Ober-  u. 
deutsche 

Saal 

der 

Stifter. 

platz. 

Schule. 

Schule.                                                  d.l5.u.l6.  Jahrh. 

Loggien. 

Direc- 
tion. 

Süd. 

//.  Cab.  Kölner  Schule  nach  der  flandrischen  Beein- 
flussung. Vom  Meister  der  Lyversberg^ sehen  Passion,  *616.  Verkündigung ; 
615.  Vermählung  Maria's  mit  Joseph ;  617.  Heimsuchung  Maria ;  618.  Him- 
melfahrt Maria ;  613.  Begegnung  Joachim's  u.  Anna's ;  623.  Mariens  erster 
Tempelgang;  625.  Unbek.,  Krönung  Maria. 

///.  Cab.  Kölner  u.  Flandr.  Meister.  *627.  628.  629.  Rogier 
van  der  Wenden  d.  Ä.,  Triptychon,  Mittelbild  Anbetung  der  h.  drei 
Könige,  auf  den  Flügeln  Verkündigung  u.  Darbringung  im  Tempel;  «630. 
631.  ^.  Der  sog.  Meister  des  Boisserie' sehen  Bartholomäus  oder  des  Altars 
vom  h.  Kreuze  (s.  Museum  in  Köln),  Triptychon,  Mittelbild  h.  Bartholo- 
mäus, Agnes  u.  Cäcilia;  auf  den  Flügeln  h.  Christina  u.  Jacobus,  h. 
Johannes  Ev.  u.  Margaretha ;  633.  Mabuse,  Danae  den  Goldregen  empfangend ; 
634.  Rogier  van  der  Wepden,  der  Evangelist  Lucas  die  Madonna  zeichnend. 

ir.  Cab.  Fortsetzung.  647.636.  Dieriek  Bouts,  zwei  Flügel  des 
Abendmahls  in  der  Peterskirche  zu  Löwen:  Abraham  mit  Melchisedek 
u.  Mannasammeln;  «640.  641.  642.  Dieriek  Baute,  Triptychon,  Mittelbild 
Anbetung  der  h.  3  Könige;  auf  den  Flügeln  h.  Johannes  Bapt.  und 
Christophorus;  ««655.  Memling ,  die  sieben  Freuden  Maris. 


Alte  Pinakothek.  MÜNCHEN.  1,  RouU.     25 

F.  Cab.  Spätere  Kölner  u.  Niederländer  Meiste r.  *Wi. 
662.  663.  Der  sog.  Meister  de»  Todee  der  Maria  {Jan  Joett  aus  Galcar), 
Triptychon,  Mittelbild  Tod  der  Maria ;  anf  den  Flügeln  die  knieende  Do- 
natoren-Familie mit  ihren  Patronen^  681.  H.  met  de  Blet(t)y  der  engl. 
Gross;  683.  Der$.,  Anbetung  der  h.  drei  Könige;  1347.  Oerard  Davidy 
Vermahlung  der  h.  Katharina;  ^1415.  Wohlgemuth,  Anssendung  der  zwölf 
Apostel. 

VI.  Cab.  Fortsetzung.  688.  l/aMw«,  Golgatha ;  697.  MemUng^  Job. 
d.  Täufer. 

VII.  Cab.  FränkischeundSehwäbischeMeister.  712.  mrer^ 
Bildnii»s  des  Oswald  Krell;  *716.  Ders.,  Selbstbildniss  vom  J.  löüO;  ^720. 
Dere.y  Bildniss  seines  Vaters ;  *731.  Der».,  Bildniss  seines  Lehrers  M.  Wohl- 
gemutb ;  714.  718.  ISeHblom.8%.  Georg  u.  St.  Antonius ;  728.  742.  Burghmair^ 
Herzog  Wilhelm  IV.  von  Bayern  und  seine  Gemahlin  Jacobäa;  730.  AU- 
dorfer^  die  keusche  Susanna;  734.  L.  Cranach^  Maria  mit  Kind;  736.  Ders.^ 
der  trunkene  Loth;  Td8.  M.  Schongauer  (oder  Burgimair),  Selbstbildniss; 
74().  Ban»  Baidung  Oruen^  Markgr.  Christoph  v.  Baden. 

yill.  Cab.  Forts,  und  spätere  deutsche  Meister.  *1284. 
Kölner  SchuUy  Legende  der  h.  Eremiten  Antonius  und  Paulus ;  1373.  1374. 
Zeitblom,  St.  Cornelius  und  Cyprianus;  *748.  ♦750.  M.  Schaffner.  Bildn. 
des  Grafen  Wolfg.  v.  Oettlng  und  des  Mathematikers  Appian;  761.  Ali- 
dorfer,  Sieg  Alezander^s  bei  Arbela;  767.  779.  Denner,  Bildn.  eines  alten 
Mannes  und  einer  alten  Frau;  Hetscher,  TU.  musikal.  Unterhaltung,  780. 
Dame  mit  Papagei,   782.  Schä.erscene. 

//.  8aal  (mit  Ausschluss  der  Thürwand).  Gemischte  Nieder- 
länder und  neuere  Deutsche.  299.  Teniera^  ital.  Jahrmarkt  vor 
S.  Maria  deir  Impruneta,  gross,  138  Figuren  enthaltend,  stark  retouchirt ; 
340.  Weenix^  todtes  Wild;  173.  Both,  Abendlandschuft;  *311.  F.  Hals, 
grosses  Familienbild;  120.  u.  1424.  Ifeuchatel^  Bildnisse;  182.  184.  Baven- 
stpn,  desgl.;  152.  Angelika  Kauffmann,  153.  R.  Menge,  Selbstbildnisse. 

///.  Saal.  (III.— V.  Saal,  sowie  die  Cabinette  IX— XVII  enthalten 
sämmtlich  Niederländer.)  A.  van  Dyck,  M93.  Bildniss  des  Organisten 
Liberti  in  Antwerpen;  209.  Bildniss  des  Kupferstechers  Malery;  206. 
Brustbild  des  Malers  Snyders ;  221.  Susanna  im  Bade ;  227.  Weenix,  todtes 
Wild;  225.  Everdingen,  Landschaft;  211.  Millet,  desgl.;  181.  Jordaens, 
Dreikönigsfest;  «196.  Sembrandt,  männl.  Bildniss  mit  Barett;  243.  Ter- 
burg ,  vier  Männer  in  einer  B  uemstube ;  207.  Van  Dyck,  Selbstbildniss ; 
230.  Bakhuyten,  Seehafen  von  Antwerpen ;  ^175.  Van  Dyck,  Madonna  mit 
Jesuskind  und  Johannes;  1299.  Rembrandt,  h.  Familie;  217.  Van  Dyck, 
Bildniss  des  Malers  Weil  mit  Gemahlin;  198.  215.  Ders.,  St.  Sebastian; 
206.  Woutoerman,  Hirscbjagd;  1303.  Rubens  {^),  Abraham  und  Melchisedek ; 
203.  Van  Dyck,  Beweinung  Christi;  194.  A.  van  de  Velde,  Abendlandschaft; 
224.  Van  der  Helst,  Bildniss  des  Admirals  Tromp;  212.  Van  Dyck,  Pietä; 
1306.  Ders.,  Bildniss  seiner  Frau. 

IV.  ^aa{,  enthält  nebst  dem  anstossenden  XII.  Gabinet  ausschliesslich 
Werke  von  Rubens:  1.  ^245.  Löweigagd;  ^250.  Höllensturz  der  Ver- 
dammten ;  255.  Simson  und  Delila ;  256.  Selbstbildniss  mit  erster  Gemahlin 
Isabella  Brant;  257.  Seneca;  ♦258.  das  grosse  jüngste  Gerichte  260.  275. 
279.  Bildniss  der  zweiten  Frau  des  Künstlers  Helena  Froment;  ♦263.  sieben 
Knaben  mit  Fruchtgehäng ;  265.  trunkener  Silen;  267.  268.  Gelehrten- 
Bildnisse;  262.  Cruciflx;  ♦269.  Bethlehemit.  Kindermord;  270.  Latona  am 
Sumpf  die  Bauern  in  Frösche  verwandelnd;  271.  Meleager  u.  Atalante; 
277.  Bildniss  eines  Franciscaners ;  278.  Susanna  im  Bade;  287.  Bubens  u. 
Gemahlin  im  Lustgarten ;  287.  das  apokalyptische  Weib ;  284.  Landschaft ; 
286.  Schäferscene ;  ♦291.  der  Raub  der  Töchter  des  Leukippos  durch  die 
Dioskuren;  244.  die  Familie  Arundel;  249.  die  Sabinerinnen. 

XII.  Cabinet  (FortsetzungderRubens-Sammlung).  884.  Zwei 
Satyrn;  ♦889.  das  kleine  jüngste  Gericht;  ♦BOl.  Vernichtung  des  Heeres 
des  Sanherib;  921.  Weihung  des  Decius;  ♦909.  Bekehrung  S&uls;  916. 
Landschaft;  *9i7.  Amazonenschlacht  an  der  Thermodonbrücke.  Dann 
18  Skizzen  aus  dem  Leben  der  Maria  von  Medicis  zu  den  jetzt  im  Louvre 
in  Paris  ausgestellten  Oelbildern. 


26     Route  1.  MÜNCHEN.  AlU  Pinakothek. 

V.  Saal.  Gemischte  Niederländer.  An  der  n.  Haaptwand  eine 
Eeihe  ^Dyek'Bcher  Porträts,  meist  in  ganzer  Figur:  1414.  Unbekannte 
Dame;  313.  315.  ein  Bürgermeister  von  Antwerpen  und  dessen  Gemahlin; 
345.  Herzog  Wolfg.  Wilh.  von  der  Pfalz-,  335.  unbekannter  Mann;  347. 
Herzog  C.  A.  ▼.  Croy  u.  333.  dessen  Gemahlin ;  321.  £01.  Bildhauer  Gollyns 
de  Kole  und  Gemahlin;  1286.  Handekoeter,  Geflügelpark;  316.  Van  Dyck^ 
Ruhe  auf  der  Flucht  nach  Aegypten ;  324.  Jordaens^  Satyr  zu  Gast  bei  einem 
Landmann ;  309.  31D.  Wynants^  grosseLandschaften  ;  317.  Snyders^  Sauhatz ; 
314.  de  Oraeyer,  thronende  Maria;  323.  329.  Rembrandt^  der  Maler  Gor. 
Flink  und  dessen  Frau ;  Bnydera  305.  Löwin  erwürgt  ein  Wildschwein ; 
297.  zwei  Löwinnen  ein  Reh  verfolgend.  —  Nun  zurück  in  die  Gabinette 

IX xvn. 

JX.  Gab.  Niederländ.  Kleinmeister.  «785.  802.  804.  TenierSy 
Wirthshausscenen ;  786.  787.  803.  Ders.,  Affen-Mahlzeit,  Affen-  und  Katzen- 
Concert,  Affenkneipe;  791.  799.  811.  813.  Brouwer,  Karten-  u.  Würfelspieler, 
Raucher,  Geiger;  «1416a.  Huffntm,  Fruchtstück;  1375.  TFaterloo,  Landschaft. 

X.  Gab.  Fortsetzung.  TÄntVr»,  840.  844.  Wirthsstuben,  841.  Bauern- 
hochzeit; 842.  8teen^  Schlägerei;  1379.  A.  van  der  Neer ^  Mondlandschaft. 

XI.  Cab.  Fortsetzung.  **847-852.  Fembrandt,  Himmelfahrt  Christi, 
Geburt  Christi,  «Kreuzabnahme,  Christus  am  Kreuz  aufgerichtet,  Auf- 
erstehung, Grablegung;  859.  Der».,  Abraham  vcrstösst  die  Hagar;  *882. 
Ders.,  Christas  als  Knabe  im  Tempel  lehrend;  860.  Ders.i'i),  Herbstlandschaft ; 
854.  865.  Brouwer,  Schlägerei ;  874.  0«todfi,  desgl. ;  Dow  880.  Mittagsmahl, 
872.  alte  Frau  einen  Knaben  kämmend,  873.  875.  Einsiedler,  *876.  Markt- 
schreier, 881.  alte  Marktfrau,  857.  alter  Maler  (Jürgen  Oven,  Schjiler 
Rembrandts)  an  der  Staffelei,  864.  Selbstbildniss,  869.  Dame  am  Patztisch ; 
«879.  Mieris,  Dame  in  Ohnmacht. 

XIII.  Cab.  Fortsetzung.  926-930.  932.  934-940.  943. 944.  Van  Dyck, 
Skizzen:  1047.  1048.  Buysdael,  Landschaften:  945.  Mieris,  Selbstbild- 
niss; 94o.  Ders.,  Dame  (des  Malers  Frau?);  993.  Dow,  Magd  mit  Laterne; 
976.   Wynanis,  Landschaft;  1029.   Terburg,  Knabe  seinen  Hund  reinigend. 

XI V.  Cab.  Fortsetzung.  984.  987.  989.  995.  999.  Ph.  Wouwennan, 
Pferdescenen ;  1020.  1034.  Der».,  Schlachtscenen:  986.  Dow,  Brod  schnei- 
dende Frau;  987.  994.  A.  0»tade,  Kneipscenen;  1(X)6.  Mieri»,  schlafender 
Offizier;  *1007.  Der».,  Lautenspielerin;  *1(X)9.  Der».,  Dame  mit  Papagei; 
1014.  Der».,  Tischgesellschaft;  *1015.  Der».,  Dame  am  Spiegel;  «1010.  de 
Key  »er.  Mann  und  Frau ;  1426.  van  Ooyen,  Landschaft. 

X V.  Cab.  Fortsetzung.  1086.  Hobbema,  Landschaft ;  «1038.  «1045. 
«1061.  «1066.  «1067.  Ruy»dael,  Landschaften;  1054.  Everdingen,  Landschaft; 
1057.  W.  van  de  Velde,  Marine ;  1058.  Mieri»,  alter  Krieger ;  1057.  Brouwer, 
Dorfchirurg;  1055.  E.  van  der  Neer,  Dame  in  Ohnmacht;  «1062.  Terburg, 
Trompeter  als  Briefträger  an  eine  junge  Dame  (Gegenstück  in  Dresden, 
Berlin,  Haag  n.  Amsterdam) ;  «1056.  1063.  Huyswn,  Blumenstücke. 

XVI.  Cab.  Enthält  nur  die  für  Kurf.  Joh.  Wilh.  von  der  Pfalz  ge- 
malte religiöse  Serie  von  Adrian  van  der  Wer  ff  und  einzelne  andere  Stücke 
des  Meisters  (1069-91.  1092.  1099.  1105). 

XVII.  Cab.  Forts,  der  Niederländer.  «1103.  Potler,  Kuh, 
Sch-ife  und  Ziegen  ;  855.  J.  Steen,  ärztlicher  Besuch ;  1107.  Brouwer,  singende 
Bauern;  1108.  Ph.  Wouwerman,  Aufbruch  aus  dem  Lager;  1119.  Brouwer, 
Dorfchirnrg;  1121.  Metsu,  Bohnenkönigsfest;  «1122.  P.  de  Hooge,  Inneres 
einer  Stube. 

XVII I.  Cab.  Beginn  der  italienischen  Schulen.  Ael teste 
Werke.  1142.  1145.  Art.  des  Spinello  Aretino,  zehn  stehende  Heilige; 
«1204.  1205.  1208.  Fra  Angelieo  da  Fie»ole ,  Legende  der  h.  Gosmas  und 
Damlanus ;  1207.  Der».,  Grablegung  Christi. 

XIX.  Cab.  Forts,  der  alten  Italiener.  1188.  Byzantini»ch  (vor 
Cimabue),  Madonna,  Brustbild;  Oiotto,  «1148.  1152.  Abendmahl  und 
Christus  am  Kreuz,  1420.  Christus  in  der  Vorhölle;  1155.  Ma»accio(f), 
Selbstbildniss;  1164.  Lippi,  der  engl.  Gross;  1169.  Der».,  Madonna. 

XX.  Cab.  Ital.  Meister  des  Cinquecento.  «1200.  Cima  da 
Coneqliano,  Madonna  mit  Jesuskind,  h.  Magdalena  und  h.  Hieronymus; 
•^1173.  u.  1185.  Rafael^  Taufe  und  Auferstehung  Christi  (Jugendarbeiten); 


AUe  Pinakothek.  MÜNCHEN.  1.  Bouie,     27 

1174.  1175.  1181.  1186.  A.  del  ßartOy  Johannes  der  Täufer  predigend,  Heim- 
sachung  Hariä,  Zacharla's  YerheiRSung,  Tochter  der  Herodias  (grau  in 
grau,  Oelskizzen);  1189.  Fra  Bartolommeo^  Madonna;  1193.  Palma  veechio^ 
Madonna;  1196.   Sellini^  männliche«  Blldniss. 

XJT/.  Cab.  Fortsetzung.  ^«1206.  Rafael^  Madonna  di  Tempi  (so 
genannt  von  ihrer  frühem  Stelle,  der  Gasa  Tempi  in  Florenz,  1829  von 
König  Ludwig  I.  erworben) :  1133.  />«r«.,  Johanneskopf  auf  einem  Ziegel 
(Fresco- Versuch  aus  seiner  Jugendzeit). 

XXII.  Cab.  Fortsetzung.  *1223.  TintorettOy  Bildniss  des  Anatomen 
Yesalius;  **648.   Tizian^  Jupiter  und  Antiope. 

XXIII.  Cab.  (gemischt).    1262.  1274.  Salvator  Ro»a^  Landschaften. 

*IX.  Saal.  Italienische  Werke  des  Cinquecento.  1.  575. 
Franc.  Francia,  Madonna;  586.  Luini^  desgl.;  ^541.  Marco  da  Forli,  Ma- 
donna mit  Heiligen;  554.  Fra  Filippo  LippL  Verkündigung;  555.  Sandro 
Botticelli,  Pietit;  o53.  Lor.  di  Credi^  h.  Familie;  548.  A.  del  Sarto,  desgl.; 
*547.  Ba/aely  Madonna  della  Tenda  (von  dem  grünen  Vorhang  beibenannt, 
1814  von  K.  Ludwig  I.  in  England  gekauft) ;  556.  557.  558.  Ders. ,  Maria 
mit  Heiligen;  563.  Filippino  Lippi,  Christus  der  Maria  erscheinend; 
*561.  PeruginOy  Maria  erscheint  dem  h.  Bernhard;  *577.  Fr.  Franda^ 
Madonna  im  Rosenhaag;  581.  Innocenzo  da  Imola.  Maria  mit  Kind  und 
Engeln  erscheint  dem  heil.  Petronius  und  andern  Heiligen;  *534.  Rafaely 
die  h.  Familie  aus  dem  Hause  Canigiani  (als  Mitgift  der  Prinzessin  A.  M. 
Ludovica  de**  Medici  an  den  Kurf.  Joh.  Wilh.  von  der  Pfalz  gelangt) ;  582. 
Oiorgioney  männl.  Bildniss  (Fugger?);  *585.  Rafaely  Bildniss  des  Bindo 
Altoviti;  *590.  PertMxnOy  Madonna  das  Kind  anbetend,  mit  h.  Johannes 
£v.  u.  l^ikolaus;  592.  Oiulio  Romano  (?),  Johannes  der  Täufer  als  Jüng- 
ling; 538.  GhirlandaJOy  Pietä;  1333.  Garo/alOy  desgl. 

VIII.  Saal.  Fortsetzung  der  Italiener.  Abth.  A.  *588.  Palma 
vecchiOy  Maria  mit  h.  Rochus  und  Magdalena;  ^587.  Tizian^  Madonna  mit 
dem  Jesuskiiaben  und  Johannes;  489.  Ders.^  männl.  Bildniss;  *582a.  Nach 
Rafael ,  h.  Cäcilia  (Original  in  Bologna) ;  ^524.  Tizian ,  Venus  ein  Mäd- 
chen in  den  bacchischen  Dienst  einweihend;  529.  P.  Veronese,  Amor  mit 
zwei  Tigerhunden ;  *496.  Tizian,  Kaiser  Karl  V. ;  580.  Cprreggioil),  Madonna 
in  der  Glorie;  579.  Sebastiano  del  Piombo,  drei  Heilige.  —  Abth.  B:  Cara- 
vaggio  532.  Dornenkrönung ;  517.  500.  die  Anbetung  der  Hirten;  513.  515. 
Paolo  Ytronesey  die  Ehebrecherin  vor  Christus  und  der  Hauptmann  von 
Kapemaum;  514.  Cignani,  Himmelfahrt  Maria;  ^527.  Ouido  Reni,  desgl. 
(auf  Seidenstoff)- 

VII.  Saal.  Fortsetzung  der  Italiener.  L.  (ö.)  470.  G'ioivw'«« (?), 
Eitelkeit  des  Irdischen ;  467.  Tizian,  männl.  Bildniss ;  ^.  Ouido  Reni,  Apoll 
schindet  den  Mars^as;  Tizian  *1329.  Dornenkrönung  (aus  seiner  letzten 
Zeit);  450.  Maria  in  einer  Landschaft  mit  h.  Hieronymus  und  Antonius; 
433.  Tiarini j  Rinaldo  im  verzauberten  Walde ;  440.  Ann.  Caracct,  Susanna; 
424.  425.  429.  430.   P.   Veronese,  Gerechtigkeit,  Liebe,  Glaube  u.  Stärke. 

VI.  Saal.  Spanischen,  französische  Meister.  Murillo*dGS. 
zwei  Mädchen  den  Obsterlös  zählend;  **348.  zwei  Betteljungen  Trauben 
n.  Melonen  essend;  *357.  zwei  Betteljungen  würfelnd;  *376.  alte  Frau 
einem  brodessenden  Knaben  den  Kopf  reinigend ;  *349.  zwei  Bette^ungen 
mit  einem  Hündchen;  371.  der  h.  Franciscus  heilt  einen  Gichtbrüchigen; 
351.  £urbaran  Weg  zum  Grabe  Christi ;  363.  Ribera  (Spagnoletto),  Kreuz- 
abnahme des  h.  Andreas;  1414a.  Velazquez  (?),  Herzog  von  Olivarez.  Auf 
der  gegenüberliegenden  Hanptseite :  1323.  F.  CloueL  Brustbild  der  Claudia, 
Tochter  Heinrich's  II.  von  Frankreich;  1325.  Crabethy  weibl.  Bildniss 
(1577);  391.  399.  407.416.  Claude  Lorrain,  Landschaften;  1320.  Greuze, 
Bildniss  eines  jungen  Mädchens ;  417.  N.  PoueHn,  Grablegung. 

An  der  Südseite  die  *Loggien  (Eingang  links  vom  Vorplatz), 
ein  Bogengang  in  25  Ahtheilungen  mit  Fresken  nach  Cornelius' 
Entwürfen,  die  Geschichte  der  Malerei  im  Mittelalter  darstellend, 
die  ersten  dreizehn  znr  Geschichte  der  Malerei  in  Italien  (in  der 
mittelsten ,  13.  Loggie  Rafael),  die  übrigen  z"WQlf  i»  Deutschland^ 


28     RouU  1.  MÜNCHEN.  AUe  Pinakothek. 

den  Niederlanden  und  Frankreich.  Die  nachfolgenden  Andeu- 
tungen erläutern  die  sonst  schwer  verstandlichen  Bilder. 

Oestliche  Reihe.  1.  Kuppel:  die  Religion  in  Verbindung^  mit  den 
Künsten.  Arabesken ;  König  David  (Lyrik),  Salomon  (Architectur),  h.  Lucas 
(Malerei),  h.  Cäcilia  (Musik).  König  Ludwig  von  seinem  Genius  in  den  Hain 
der  Dichter  und  Künstler  geführt,  die  drei  Köpfe  r.  am  äussersten  Bogen 
Klenze,  Cornelius,  Zimmermann.  —  2.  Die  Kreuzziige  wecken  die  Kunst.  Bern- 
hard von  Glairvaux  predigt  den  Krenzzng.  Schlacht  bei  Iconium.  Giovanni 
Pisano  zeigt  den  Vorstehern  der  Stadt  Pisa  seinen  Entwurf  zum  Campo 
Santo.  —  3.  Citnäbue  (f  1300).  Lehre  bei  den  bvzant.  Malern ;  seine  Madonna 
wird  in  die  Kirche  gebracht.  —  4.  Oiotto  (t  1336)  wird  als  Schäfer  Cimabne''8 
Schüler;  zeigt  Papst  Benedict  XI.  seine  Gemälde;  Besuch  König  Roberts 
von  Neapel  bei  Giotto ;  reist  mit  Papst  Clemens  V.  nach  Avignon.  —  5.  Fra 
Angelico  da  Fiesole  (f  1457).  Einkleidung  als  Dominikaner ;  malt  in  den  Zellen 
des  Klosters;  empfängt  den  Segen  Papst  Martins  V.,  als  er  eine  Capelle 
im  Vatican  ausgemalt  hat ;  legt  dem  Herzog  Cosmus  von  Medici  zu  Florenz 
den  Plan  des  Marcusklosters  vor.  Er  lehnt  die  erzbischöfl.  Würde  ab. 
—  6.  Masaedo  (f  1443)  zeigt  seine  Entwürfe  einem  Cardinal:  malt  in  der 
Kirche  del  Carmine  in  Florenz.  —  7.  Perugino  (+  1Ö24)  Raphaels  Lehrer.  — 
8.  Vorgänger  und  Zeitgenossen  Raphaels.  Signorelli''8  Vision  vom  jüngsten 
Gericht.  —  9.  Leonardo  da  VincPs  (f  1519)  Geburt;  als  Lehrerund  Portrait- 
Maler ;  Tod  in  Gegenwart  König  Franz  I.  von  Frankreich.  —  10.  Correggio 
(f  1534)  unter  seinen  Schülern:  Allegorien.  —  11.  Venetianische  Schule. 
Dürer's  Besuch  bei  Bellini ;  Bellini  malt  zu  Constantinopel  den  Sultan  und 
seine  Geliebte;  Tizian  malt  Kaiser  Karl  V.;  die  Häupter  der  Schule  be- 
suchen Tizian.  —  12.  Michel  Angelo  (f  1563).  Allegorie  auf  seine  dreifache 
Eigenschaft,  als  Maler,  Bildhauer  und  Baumeister;  malt  an  der  Decke  der 
Sixtinischen  Capelle;  arbeitet  als  Bildhauer  bei  Nacht;  legt  den  Zirkel 
an  sein  Modell  der  Kuppel  der  St.  Peterskirche.  —  13.  Rafael  (f  1520) 
der  Knabe  in  der  Werkstatt  seines  Vaters;  Eintritt  in  die  Schule  des 
Perugino ;  wird  Papst  Julius  II.  vorgestellt ;  malt  in  den  Stanzen  (Zimmern) 
des  Vatican. 

Um  nun  ebenfalls  die  Geschichte  der  deutschen  und  niederl.  Malerei 
nach  der  Zeitfolge  zu  übersehen,  schreite  man  weiter  zur  letzten,  der 
1.  westl.  Loooie;  Allegorien  wie  in  der  1.  östl.  Loggie.  — 2.  Carl  Martells 
Sieg  über  die  Sarazenen  bei  Tours  (732).  Bonifacius  predigt  das  Christen- 
thum.  Carl  d.  Gr.  unter  Gelehrten,  Barden  und  Dichtem.  —  3.  Kaiser 
Heinrich  der  Städtebauer.  Meister  Gerhard  überreicht  das  Modell  des 
Kölner  Doms  dem  Bischof  Conrad ;  Reliquien  der  h.  drei  Könige ;  Tod 
des  h.  Gereon  und  der  h.  Ursula.  —  4.  Meister  Wilhelm  von  Köln  (+  1380); 
Erscheinung  der  Mutter  Gottes;  Tod.  Beziehungen  zu  den  Bildern  der 
Schwab.  Meister  Zeitblom,  Holbein  u.  A.  —  5.  Joh.  (t  1442)  u.  Hubert 
(t  1426)  van  Eyck:  letzterer  erfindet  die  Oelmalerei;  unterrichtet  seine 
Geschwister  Johann  und  Margaretha;  zeigt  Philipp  d.  Guten  v.  Burgund 
seine  Gemälde;  Antonello  v.  Messina  erlernt  bei  Johann  die  Oelmalerei. 
Hindeutungen  auf  ihr  berühmtes  Gemälde,  das  unbefleckte  Lamm.  — 
6.  Joh.  Memling  (f  1499)  malt  im  Johannisspital  zu  Brügge ;  Tod ;  Vision 
vom  letzten  Gericht.  —  7.  Luc€U  van  Leyden  (t  1533)  auf  dem  Sterbelager 
zeichnend.  —  8.  Hans  ffolbein  (f  1543):  die  h.  Jungfrau  erscheint  ihm; 
empfängt  Empfehlungsbriefe  von  Erasmus  von  England ;  malt  den  Thomas 
Morus  und  seine  Familie;  Vorstellung  bei  Heinrich  VIII.;  zeichnet  den 
Todtentanz.  —  9.  Alb.  Dürer  (f  1628)  als  Brhüler  bei  Wohlgemuth;  sein 
Freund  Pirkheimer  liest  ihm  vor ;  Kaiser  Maximilian  hält  ihm  die  Leiter ; 
feierlicher  Empfang  bei  den  Malern  in  Antwerpen.  —  10.  Rembrandt 
(t  1669),  in  der  Kuppel  aattde  Lorrain  (f  1682).  —  11.  Le  Sueur  (f  1655) 
bei  Nacht  arbeitend,  unter  den  Carmelitem ;  mc.  Poussu»  und  seine  Schule 
zu  Rom ;  Schutz  vor  Neid.  —  12.  Rubens  (t  1640)  vor  der  Staffelei  von  der 
Glücksgöttin  mit  Blumen  bestreut,  zu  seinen  Füssen  Amor  und  Bacchan- 
tinnen; vor  Maria  von  Medicis;  als  Gesandter  in  England. 

Im  E&D0BSCH0S8  der  Pinakothek  nördlich  das  Kupferftioh- 
Cabinet  (Eintr.  s.  S.  5),  168,000  Blätter  (besonders  reichhaltig 


Vasenaammlung.  MÜNCHEN.  1.  Route.     29 

die  deutschen  und  hoUänd.  Meister'),  und  das  Cabinet  der  Hand- 
leichniuigen  (Eintr.  s.  S.  5),  22,000  Handzeichnungen  alter 
und  neuer  Meister,  darunter  5  von  Raphael,  10  von  Fra  Bartolom- 
meo ,  das  Siegel  der  Academie  zu  Florenz  von  Benvenuto  Gellini, 
mit  einer  Erklärung  von  seiner  eigenen  Hand ,  Skizzen  von  Rem- 
brandt,  Dürer,  Bildnisse  von  Holbein. 

Die  Vasensammliuigf  (Eintr.  s.  S.  6,  Katalog  1  UQ,  ebenfalls 
im  Erdgeschoss  der  alten  Pinakothek,  in  fünf  S'alen  des  westl. 
Flügels  aufgestellt,  enthält  über  1300  Vasen,  durch  König  Lud- 
wig I.  aus  den  Sammlungen  Candelori  (Funde  von  Vulci),  Canino 
(etrurische  Funde),  Dodwell  (griechisch),  Panitteri  und  Politi 
(sicilisch),  Lipona  (unteritalisch)  zusammengebracht. 

I.Saal.  Hitteltiach.  2.  Leierspielende  Frau :  3.  Herakles  mit  Antaioa 
ringend;  7.  Thesens  die  Antiope  entführend;  10-41.  Trinkschalen,  zumeist 
mit  Toastinschriften.  Tisch  links :  54.  Perseus  die  Gorgo  verfolgend  (alter- 
thiimlich) ;  S8.  60.  Herakles  den  delphischen  Dreifuss  raubend ;  65.  Achill 
zerschmettert  den  Troilos  am  Altar  (auf  den  Zinnen  Troja^  Priamos,  He- 
kuba  n.  a.  Figuren);  89.  Achill  lauert  hinter  einem  Brunnen  auf  Polyxena 
und  Troilos;  114.  Herakles  u.  Antaios;  120. 122.  Frauen  mit  Hydrien  (Wasser- 
krügen) auf  dem  Kopf  an  einem  Brunnen ;  123.  Zeus,  Hermes,  Hera  und 
Aphrodite  karrikirt ;  124.  Achill  nach  der  Ermordung  des  Troilos  von  Hector, 
Aeneas  n.  Deiphobos  bekämpft  (sehr  alterthnmlieh) ;  125.  Atalante  u.  Peleus 
mit  einander  ringend ;  134.  Herakles  den  Triton  bezwingend ;  170.  Theseus 
den  Hinotaur  bekämpfend. 

II.  Saal.  Keben  der  Thür  Fragmente  antiker  Wandmalereien.  Tisch 
rechts  (hinter  Gitterverschluss)  ^kleines  Deckelgefäss ,  unter  dem  Namen 
Dodwell- Vase  bekannt,  bei  Korinth  gefunden  (auf  dem  Deckel  Eberjagd 
mit  Nameninschriften,  auf  dem  Gefäss  Thierfriese).  Tisch  links :  299.  Trin- 
tolemos  auf  dem  geflügelten  Wagen.  Auf  dem  Tischchen  nebenan  329. 
Theseus  und  Ariadne. 

III.  Saal  (r.).  Erster  Tisch  r.  231.  Peleus  die  Thetis  bezwingend; 
334.  Schale  mit  anmuthiger  Dialog-Inschrift ;  336.  Triptolemos  auf  dem 
geflügelten  Wagen  (Schale) ;  337.  Herakles  den  dreileibigen  Geryoneus  be- 
kämpfend ;  342.  Herakles  bekämpft  den  Busiris ;  343.  Medea  mit  dem  Widder 
zaubernd ;  345.  Gaea  reicht  der  Athene  den  Erichthonios.  Zweiter  Tisch : 
^370.  Grosse  Schale  mit  aufgehöhten  und  vergoldeten  Verzierungen,  Achill 
die  Penthesileia  durchbohrend;  376.  Boreas  die  Orithyia  entführend;  378. 
Hector  sich  rüstend ;  383.  Orpheus  von  einer  Thrakerin  verfolgt.  —  Dritter 
Tisch:  404.  Priamos  die  Leiche  Hectors  erbittend. 

IV.  Saal  (1.  vom  II.  S.).  Die  neun  Tische  an  den  Wänden  enthalten 
nichts  Erhebliches.  An  den  Pfeilern  stehen  athenische  Preisamphoren, 
als  Oelkrüge  durch  importirtes  attisches  Oel  auch  in  Italien  vorkommend, 
z.  B.  449.  498.  544.  mit  Darst.  verschiedener  Kampfspiele.  An  den  Fenstern 
Drahtkäflge  mit  kleinen  Geschirrchen  von  zuweilen  reizender  Form.  Auf 
dem  dem  Eintretenden  nächsten  Tisch  (10.)  *74ö.  eine  ringsumlaufende  Dar- 
stellung, Idas  um  die  neben  ihm  stehende  Marpessa  gegen  Apollo  kämpfend. 
748.  Boreas  die  Orithyia  ereilend;  *7ö3.  (Blumentopf  oder  Weinkühler?), 
Alkaios  vor  Sappho  in  Befangenheit.  Elfter  Tisch  (der  nächste  gegen  das 
Fenster)  :  776.  der  trunkene  Hephästos  in  bacchischer  Umgebung ;  781.  grosser 
Kühler  oder  Blischkrug,  am  Rande  innen  5  Segelschiffe.  Zwölfter  Tisch 
(in  der  Längsrichtung  des  10.):  ^805.  Argonautenscenen ;  807.  Peleus  die 
Thetis  verfolgend ;  *810.  grosse  Amphora  aus  Canosa  in  Apulien :  Bache 
der  Ifedea,  Kreusa  stirbt  durch  den  Schmuck  der  Zauberin,  Medea  tödtet 
ihre  Kinder  und  enteilt  auf  dem  Schlangenwagen.  —  13.  Tisch :  *%i9.  Grosse 
Amphora,  Orpheus  in  der  Unterwelt,  Gtegenstück  zu  dem  Prachtgefäss  Nr.  810 
und  ebenfalls  in  Canosa  gefunden.  853.  Lykurgos  u.  Dionysos,  mit  schönen 
Ornamenten,  apulisch,  aus  demselben  Grabe  wie  810  u.  849.    Ferner  Trink- 


30     Route  1. 


München. 


Neue  Pinakothek. 


gMcMrre,  einen  Fratten-,   Greif-,   Schaf-,  Widder-,  Pferde-  und  Eehkopf 
darstellend. 

V.  Saal.  Am  1.  Tisch  1.  altetrur.  Oeschirre  in  schwarzer  Erde  mit 
eingepressten  Figuren,  und  einige  sehr  alterthümliche  gelbe  mit  Thierfriesen. 
1.  Tisch  r.  einfache  cyprische  Gefässe.  Sonst  noch  (auf  dem  5.  Tisch) : 
1035.  Grosse  Schale  mit  Wagenkampfscenen.  Im  Fussboden  ein  grosses 
antikes  Mosaik,  die  Erdgöttin  Gäa  von  den  Jahreszeiten  umgeben,  darüber 
Helios  im  Thierkreise,  auf  einer  Besitzung  des  Herzogs  von  Leachtenberg 
in  der  Romagna  gefunden. 

Die  '^neue  Pinakothek  (PL  78,  Eintritt  s.  S.  6,  Katalog 
1  Ji'),  1846  nach  Voit's  Plänen  begonnen,  1853  vollendet,  107m 
1. ,  29m  br. ,  26m  h.,  enthält  nur  Bilder  neuerer  Meister,  meist 
Münchener  Schule  der  1.  Hälfte  dieses  Jahrhunderts  (viel  Mittel- 
gut). Die  Fresken  oben  an  der  Aussenseite  (die  an  der  Westseite 
haben  schon  sehr  von  der  Witterung  gelitten) ,  von  Nilson  ausge- 
führt, sind  nach  den  in  Oel  gemalten  KaulbacV sehen  Entwürfen 
im  III.  kleinen  Saal  (S.  31)  bequemer  zu  betrachten.  In  der  Ein- 
gangshalle Wagner's  Modell  der  Löwen-Quadriga  des  Siegesthors 
(S.  14).  Links  daneben  der  Eingang  zu  zwei  Zimmern  mit  Por- 
zellanbildem  (Eintritt  s.  S.  6),  Copien  der  besten  Bilder  der  alten 
Pinakothek  und  der  Schönheitengallerie  in  der  Königl.  Residenz, 
von  vollendetster  Ausführung.    Das  Erdgeschoss  enthält  femer  in 

5  Sälen  das  Antiquarium  (S.  32). 

I.  Saal.  Kaulbaeh^  Bildniss  des  Königs  Ludwig  in  ganzer  Figur  in  der 
Tracht  des  Hubertus-Ordens.  Malachitvase  von  Kaiser  Nicolaus,  Porphyr- 
vasen von  Carl  Johann,  König  von  Schweden,  geschenkt. 

•  Grundplan  des  Ober-Geschosses. 

Nord. 


^  VI 

14    13 

12 

11    10 

9 

8     7 

( 

3     5     4 

3 

2      1 

I 

Trep- 
pen- 
haus. 

V 

IV               III 

II 

■  1 

n    1      III      1 

IV 

1 
1 

V 

Stld. 

II.  Saal.  Eingangswand.  la.  JJeinr.  ffest^  Apoll  und  die  Musen 
(Born  18^);  1.  (südl.)  2.  Vermeerseh^  der  Canal  Grande  in  Venedig;  3. 
Ougel^  Familienscene ;  ^4.  Piloty^  Thusnelda  im  Triumphzug  des  Germani- 
cus*,  6.  iTtrcAner, Verona;  *1,  Riedel^  neapol.  Fischerfamilie ;  Dieiz^  Erstür- 
mung Belgrads  durch  Kurf.  Max  Eman.  1688;  Rugendas^  Golumbus;  *8. 
Piloty  y  Seni  vor  der  Leiche  Wallenstein's ;  9.  11.  Ainmüllerj  Innenan- 
sichten von  Westminster:  *10.  «ScAorn,  Sündfluth,  durch  den  Tod  des 
Künstlers  unvollendet;  104.  Riedel^  Mutter  und  Kind. 

III.  Saal.  1.  12.  Eitdorf^  Bisenhammer  in  Schweden;  14.  Heinlein,  An- 
sicht des  Ortler;  16.  Jacobs,  Schiffbruch;  17.  FOffer,  h.  Magdalena;  18. 
Adam,  todtes  Wild;  19.  JBöcklin,VAn  im  Schilf;  21.  27.  Lange,  Gosausee 
im  Morgen-  und  Abendlicht;  *22.  VoUt ,  heimkehrende  Heerde;  23.  26. 
Kaulbach,  Portraits  der  Maler  Heinlein  und  Monten  im  ritterlichen  Ko- 
stüm des  Künstlermaskenzugs  1S48;  *24.  Der».,  die  Zerstörung  Jerusalems, 
Veranlassung    zu  dem  Freskencyclus  im  neuen  Museum  su  Berlin;  26. 


Neue  PmfAoihek.  MÖNCHEN.  1.  RouU,     31 

Flüggem,  im  Vorzimmer  eines  Fürsten ;  28.  WinUrhatUr^  Portrait  des  Grafen 
von  Jenison-Walworth.  Oben  6  Farbencurtons  zu  Fenstern  des  Kölner 
Doms  und  der  Auer  Kirche  von  A.  Fiteher. 

IV.  Saal.  1.  29.  Kobell,  Schlacht  bei  Hanau ;  32.  H.  Hess,  Abendmahl, 
durch  den  Tod  des  Künatlers  (1863)  unyoUendet^  31.  H.  Kauffmann,  Chri- 
stus und  die  Samariterin;  83.  Schravdolphy  Fiachsug  Petri;  *3ö.  F.  Hus^ 
Binzug  des  Königs  Otto  von  Griechenland  in  Nauplia  1883;  36.  40.  .4.  Zim- 
mermannj  wilde  Gebirgslandschaften,  die  letztere  durch  Kentauren,  die 
einen  Leoparden  bekämpfen,  staffirt;  37.  JSd.  Schleich,  Landschaft;  38. 
ßcUraudolph,  Christus  heilt  die  Kranken;  38.  CoroSnney  Trennung  des 
Dauphin  von  Marie  Antoinette  im  Temple;  *6i.  Navet,  die  Spinnerinnen 
von  Fondi;  41.  /.  Koch,  klassische  Landschaft. 

V.  Saal.  1.  1.  Fudter,  Piet4;  46.  W.  Sehadow,  h.  Familie;  48.  Schrau- 
dolph,  Himmelfahrt  Christi;  43.  Adam,  Hirschjagd;  66.  Wichmann,  Dame 
Fruchte  vertheilend ;  53.  65.  Zwengauer,  Abendroth,  die  Benedictenwand ; 
57.  Millner,  auf  der  Hohen  Kampe;  «50.  Overbeck,  h.  Familie  (1835);  61. 
H.  Best,  Madom»  mit  den  vier  Kirchenlehrern  und  den  Patronen  der 
neueren  Münchener  Kirchen  mit  deren  Modellen. 

VI.  Saal.  ^JtoMflMmi»,  23  griechische  Landschaften,  enkaustisch  gemalt, 
in  trefflicher  Beleuchtung  (durch  Lichtlosigkeit  des  Beschanerraums  und 
intensive  Beleuchtung  der  €temälde  hergestellt). 

"Sun  zurück  durch  die  kleineren  Säle  (vom  V.  grossen  Saal  be- 
ginnend). 

I.  r.  65.  Botboom,  Inneres  der  neuen  Kirche  zu  Amsterdam ;  66.  Boden- 
miUer,  Schlacht  bei  Sedan  (Attacke  des  1.  bair.  Armeecorps  bei  Bazeilles) ; 
68.  Morgenstern,  Seesturm;  70.  Cl.  v.  Zimmermann,  Cimabue  findet  den 
Giotto  als  Hirtenknabe  zeichnend;  71.  Jodl,  Hohenschwangau ;  72.  Fisch- 
bach, Watzmann  und  Unter8i)erg ;  78.  Biange,  Schiffe  im  Qrolt  von  Venedig ; 
^75.  Weller,  ital.  Landleute  ziehen  durch  ein  Cyklopenthor ;  76.  B.  Adam, 
Viehmarkt  im  bair.  Oberland;  82.  WinUer,  Mondnacht  im  Hochgebirge; 
83.  Haushof  er,  Walchensee ;  85.  Kimer,  Kartenschläger ;  86.  Verboeckhoven^ 
Schafstall ;  87.  Schön,  Eifersucht ;  88.  Oail,  Inneres  einer  Kirche  zu  Cordova. 

II.  r.  89.  Morgenstern,  Heide  in  den  Vogeaen;  *91.  Coignet,  Tempel 
von  Paestum;  92.  Kieme,  restaurirte  Ansicht  der  Akropolis  von  Athen; 
93.  Adam,  Erstürmung  der  Düppeler  Schanzen  1849;  94.  Leg*,  hoUänd. 
Dorfgasse ;  95.  Bteffan,  Alpenlandschaft;  96. 97.  Gerhardt,  Löwenhof  der 
Alhambra,  Inneres  der  Markuskirche ;  98.  E.  Hess,  ein  Bitter  als  Gast  bei 
Dominikanermünchen ;  99.  R.  S.  Zimmermann ,  Zeitungs  -Vorlesung  im 
Wirthshause;  1(X).  F.  Adam,  im  brennenden  Moskau;  101.  SchleUh,  Alpe; 
P.  Heu,  Schlacht  von  Austerlitz;  107.  Rhomberg,  der  Schlittenschnitzer; 
108.  Catel,  Palermo;  109.  Pfeifer,  die  Vogelscheuche;  110;  Lichtenheld, 
Mondnacht. 

III.  Kaulbach,  Farbenskizzen  zu  den  Fresken  an  der  Aussenseite  des 
Gebäudes  (S.  30),  das  Kunstwirken  des  Königs  Ludwig  in  Rom  und 
München  zum  Theil  sarkastisch  darstellend,  die  Bildnisse  Portraits  (litho- 
graphirte  Erklärungstafeln  liegen  auf). 

IV.  r.  182.  R.  2tfnm«rmanA,  Winterlandschaft;  133.  A.  i4 <lam,  Schlacht 
bei  Custozza  1848;  134.  Diday,  das  Faulhom;  13ö.  Adam,  Schlacht  bei 
Kovara;  136.  141.  145.  Zimmermann,  Waldlandschaften;  137.  Bamberger, 
Felsenschlucht  bei  Cuenca  in  Spanien;  139.  /.  Koch,  Schweizerlandschaft; 
140.  RoUmann,  Sikyon;  142.  Jaeqwxnd,  Zigeuner  vor  Gericht;  143.  A, 
Achenbach,  Sturm;  144.  R.  Zimmermann,  Winterdämmerung;  147.  Baade, 
Seestück  bei  Mondschein. 

V.  r.  *143.  Overbeck,  zwei  weibliche  Gestalten  (Italia  und  Germania) ; 
149.  Koekaek,  Marine;  *151.  Rottmann,  Ischia;  *152.  Oeger,  ärztliches  Con- 
cilium;  168.  Marco,  Flucht  nach  Aegypten;  *158.  162.  Riedel,  Italienerin- 
nen! ^160.  Ders.,  Judith i  159.  A.  AehetU>ach,  in  den  pontinisehen  Sümpfen; 
164-176.  Bildnisse  des  bair.  Königshauses  von  Stieler  u.  Schrottberg. 

Kun  durch  Saal  I  in  die  C ab i nette. 

1.  Cab.  r.  186.  Camp?ia'usen,  gefangene  Cavaliere  unter  Puritanern ;  *187. 
Sehendel,  nächtl.  Marktscene  in  Antwerpen ;  188.  Schmidt,  nieder! .  Schul- 
Stube ;  183.  Rottmann,  Monrcale  bei  Palermo ;  189.  £.  Fries,  LirisfaU ;  «191. 


32     Route  1.  MÜNCHEN.  Neue  Pinakothek. 

L.  Robert^  Procidanerin ;  192.  Hove^  Hausflur;  193.  Heideck^  Löwenthor  von 
Mykenae ;  195.  Rottmann^  der  hohe  6öll. 

2.  Cab.  r.  *202.  Maes^  betendes  Mädchen  aus  der  Gampagna;  *205. 
Wilkie^  Testamentseröfifnung. 

3.  Cab.  T.  211.  Rottmanny  der  Aetna  von  Taormina  aus;  212.  Bayer ^ 
Klosterhalle;  *213.  Regemorter,  Dachkammer;  *214.  J.  JTocA,  Winzerfest  bei 
Olevano ;  215.  218,  Kuntz ,  Viehstücke ;  217.  Overbeck ,  Bildn.  der  Vittoria 
Galdoni  aus  Albano;  220.  Beveren^  Beichte  eines  kranken  Mädchens.  222. 
Rottmanny  Brannenburg  mit  dem  Wendelstein. 

4.  Cab.  r.  227,  Wittmer,  Bestattung  der  h.  Katharina;  ^235.  Oranely 
Savonarola ;  *236.  Braekelaer,  Bettelmusikant  in  einer  Bauernstube  singend ; 
237.  N.  de  Kayser,  Mönch  im  Klostergang;  *240.  Stieler ^  Bildniss  Goethe''s; 
*241.  HesSy  Thorwaldsen;  331-335.  P.Hess^  40Oelskizzen  zu  den  Fresken  in 
den  Arcaden  aus  der  Geschichte  des  griech.  Befreiungskampfs  (S.  11). 

5.  Cab.  r.  244.  Artaria^  Kirchengang  in  der  Christnacht;  *245.  Kuyk^ 
Inneres  eines  Pferdestalls;  246.  Rottmann ^  aus  Syrakus;  *251.  Schnorr ^ 
Scene  aus  dem  Nibelungenlied ;  258.  Rüben ,  Sennerin  auf  der  Alp ;  *254. 
Hasenclever,  Jobs  im  Examen. 

6.  Cab.  r.  271.  Waffenbauery  Landschaft  mit  Vieh ;  267.  Enhuber,  Bild- 
schnitzer; ^74.  /.  Becker,  Schnitter  entdecken  den  durch  Blitz  ver- 
ursachten Brand  in  ihrem  Dorfe ;  276.  Brtukelaer,  Vater  mit  einem  Hasen  in 
die  Wohnstube  tretend ;  278.  Riedel,  Bildniss  der  Römerin  Naz.  Trombetti. 

7.  Cab.  T.  282.  P.  Hess,  griech.  Landleute  am  Strande;  288.  A.  Achen- 
bachy  Seestück;  291.  Luckx,  Spitzenklöpplerin;  297.  Heideck,  Aufgang  zur 
Akropolis  in  Athen ;  293.   Vennemann,  niederländ.  Bauernscene. 

8.  Cab.  r.  300.  Scholz,  Offizierswittwe  mit  Kindern  in  der  Kirche;  303. 
Wittmer,  Geburt  des  Johannes ;  305.  Joh.  Riepenhausen,  Maria  mit  Jesus  und 
Johannes ;  314.  Af.  Neher,  Klosterkirche  zu  Bebenhausen ;  315.  J.  Haier, 
Spielgesellschaft;  ^316.  Waffenbauer,  Gebirgslandschaft  bei  Marquartstein ; 
319.  Schilffen,  Entführung  der  Helena  (nach  Cornelius). 

9.  Cab.  r.  324.  Bürkel,  Dorfgasse  bei  Regen;  Schleich,  Gewitterland- 
pchaft;  358.  Schmitt,  Früchte;  42.  Haffn,  Concertino  im  Park;  Schleich, 
Dorfpartie  bei  Pasing. 

10.  Cab.  r.  341.  W.  Scheuchzer,  Züricher  See;  342.  Kimer,  Schwarz- 
wälder Freischärler  1849;  343.  Büchof,  der  erste  Schnee;  345.  Bürkel, 
Schnfbeerde  in  der  Campagna;  347.  Bamberffer,  &.  Gtoronimo  (Spanien); 
*355.  Marr,  Kapuziner  auf  einem  Esel  reitend  und  betend,  während  sein 
Weinfässchen  ausläuft;  360.  Hatenclever,  EhestandsschmoUen. 

11.  Cab.  r.  364.  Schönfeld,  der  Metzgerquai  in  Strassburg;  #365.  Catel, 
die  Span.  Weinschenke  auf  Ripa  grande  in  Rom  mit  Portrait  von  Kron- 
prinz Ludwig  von  Bayern,  Thorwaldsen,  Catel,  Schnorr,  Veit,  M.  Wagner 
und  Klenze  (1824) ;  366.  Bürkel,  Station  Mezza  via  bei  Rom ;  369.  M.  Neher, 
St.  Veitskirche  in  Prag ;  373.  Schotel,  herannahender  Sturm ;  378.  A.  Kauff- 
mann,  König  Ludwig  als  Kronprinz. 

12.  Cab.  T.  381.  Mecklenburg,  Canal  in  Venedig;  3%.  Stange,  Venedig 
begräbt  seinen  Dogen;  383.  B.  Adam,  verwundeter  Soldat  mit  seinem 
Hunde;  385.  Eberlein,  ital.  Landschaft;  388.  Eberle,  Schafheerde;  389. 
Rohden,  h.  Familie. 

13.  Cab.  r.  392.  Quaglio,  Dom  von  Orvieto?  *394.  M.  Müller,  Rück- 
kehr von  der  Hochzeit;  391.  Rottmann,  der  Eibsee;  396-39S.  Kirchner, 
Ansichten  vom  Heidelberger  Schloss;  58.  Frey,  die  Memnonssäulen ;  415. 
416.  Stieler,  Kaiser  Franz  u.  Gemahlin. 

14.  Cab.  r.  401.  Heis,  General  Wrangel  auf  der  Hirschjagd  bei  Dachau 
von  den  Bayern  überfallen;  403.  Neher,  Dom  zu  Magdeburg;  404.  Zimmer- 
mann, Interieur  aus  Schieissheim;  405.  Stange,  Mondlandschaft;  406.  Frey, 
der  Samum ;  Landschaften  von  Schleich.  —  An  der  Längswand  der  sämmt- 
lichen  Cabinette :  417-443.  ältere  Ansichten  von  München  von  Neher,  Adam, 
Quaglio,  Mayer,  Klotz  etc. ;  444.  Löffler,  22  Oelskizzen  aus  dem  Orient. 

Antiquarinm.  I.  Saal  (1.  vom  Eing.-Saal).  Aegyptische  Sammlung: 
Sarcophage,  Mumien,  Grabstelen  etc.  —  II.  ( Eingangs) -Saal.  Kork- 
modelle vom  Pantheon  und  den  Vestatempeln  in  Rom  u.  Tivoli.  Antike 
Terracotten.    1.  Schrank:  ^390.  Weibl.  Gewandflgürchen  aus  einem  atti- 


Glyptothek,  MÜNCHEN.  i.  RouU,     33 

sehen  Orabe  mit  gut  erhaltener  Bemalong.  2.  Sehr. :  *475.  Diatretischer 
Olaflbeeher  ans  einem  Orabe  zu  Köln;  486.  Hermes  u.  Latona,  archaisches 
Belief.  Westwand:  396.339.  altitalischer  Fries.  —  III.  Saal.  Korkmodelle 
(Constantinsbogen  etc.).  In  den  Wandschränken  kl.  Altcrthümer  verschie» 
denster  Art.  Fensterwand:  *820.  Steinomamente  u.  vergold.  Bron'/enägcl 
rem  Schatzhaus  des  Atreus  zu  Mykene.  —  IV.  Saal.  Im  Rundschrank : 
Gold-  u.  Silberschmuck.  3.  Fach:  ^Ooldkranz  aus  einem  Sarge  von  Ar-* 
mento  (Unter-Italien).  In  den  Wandschränken  Bronzeeeräthe.  —  V.  Saal« 
1.  Tisch :  Kleine  Bronzen.  453.  röm.  Hilitärdiplom  \  *o66.  sandulenlösende 
Venus  (Bronsefigürchen) :  *'ä&(.  Discobol,  nach  Myron.  2.  Tisch :  Silber' 
u.  Bronzegeschirre.  —  Ekigangslängswand :  neuere  Bronze  -  Statuetten ) 
antike  und  mittelalterliche  Waffen. 

In  der  Nihe  der  nenen  Pinakothek ,  Arcisstr. ,  der  neue  nordl, 
Friedhof  (^S.  43).  Der  Westleite  der  alten  Pinakothek  gegenüber  die 
Polyteetasia^e  feliia«  (PL  80),  im  ital.  Renaissance- Stil  des  16. 
Jahrh.  Yon  Neureuther  erbaut,  233ni  lang,  der  vorspringende  Mittel- 
bau 138m ,  das  Erdgeschoss  Granit ,  die  oberen  Stockwerke  Back- 
stein. Ueber  dem  mittleren  Portal  (mit  ionischen  Säulen)  die  In- 
schrift :  „LudovicoII.  Bav.  tege  aere  publlco  exstructum.  Artibiis  — 
sdentüs";  oben  am  Gesimfl  72  Medaillon-Porträts  berühmter  Bau- 
meister ,  Mathematiker  und  Naturforscher.  Das  prachtvolle  *Trep- 
penhaus  sehenswerth.  Die  reichen  technischen  Sammlungen  sind 
nur  in  der  Ferienzeit  zu  besichtigen,  ausnahmsweise  auch  Sonntags 
(Anmeldung  beim  Hausmeister,  Erdgeschoss). 

Die  *Gl7ptotkek  (PI.  35,  Elntr.  s.  S.  5)  enthält  antike  Bild- 
werke, grösstentheils  in  den  Jahren  180Ö-16  von  König  Ludwig  I. 
als  Kronprinz  gesammelt.  Das  Gebäude  ist  von  Klenze  1816-30 
errichtet,  der  erste  der  grösseren  Münchener  Neubauten,  aussen  im 
ionisehen  Stil  in  eigenthümllcher  Auffassung,  im  Innern  mit 
römischen  Formen  und  Gewölbeconstructionen,  mit  einem  Porticus 
von  8  Säulen ,  im  Giebelfeld  eine  Gruppe ,  von  Wagner  in  Rom 
entworfen ,  Minerva  als  Beschützerin  der  plastischen  Künste ,  von 
Schwanthaler  u.  A.  in  Marmor  ausgeführt.  13  Säle  umschliessen 
einen  viereckigen  Hofraum,  aus  welchem  das  Licht  einfällt  (an  den 
Aussenseiten,  mit  Ausnahme  der  hinteren  Ecksäle,  keine  Fenster.) 
In  den  Blenden  der  Vorderseite  sechs  Marmorstandbilder  nach 
Wagners  Entwurf,  links  Perikles,  Phidias  und  Yulcan,  r.  Hadrian, 
Prometheus  u.  Dsdalus,  mythische  u.  geschichtliche  Personen,  die 
zur  Bildhauerkunst  in  Beziehung  stehen.  In  den  Nischen  der  Ostseite 
die  Statuen  von  Ganova,  Thorwaldsen,  Rauch,  Tenerani,  Gibson  u. 
Schwanthaler ;  Westseite  Ghiberti,  Donatello,  Peter  Yischer,  Michel 
Angelo,  Benvenuto  Gellini  und  Giovanni  da  Bologna.  —  Jedei  Saal 
stellt  eine  besondere  Kunstepoche  dar ,  welcher  die  übrige  Aus-* 
schmückung  des  Saales  entspricht.     Katalog  2  Jf. 

I.  Auyrwcher  Saal.  Am  Eingang  zwei  kolossale  Löwen  mit  Menschen- 
köpfen, Oypsabguss  nach  den  Originalen  vom  Palast  SardanapaVs  III.  im 
Louvre.  Im  Innern  sieben  Alabaster-Reliefs  aus  Kala,  dem  späteren  La- 
rissa  in  Assyrien,  mit  geflügelten  Qenien  etc.  und  Keil-Inschriften. 

II.  Aegyptischer  Saal.  5.  6.  Priesterstatuen  in  schwarzem  Marmor,  aus 
später  Zeit.  7.  Liegende  Sphinx,  Basalt,  röm.  Arbeit.  13.  Stattie  des  Son- 
nengottes Ba  mit  Sperberkopf,   altägypt.    14.  Männl.   Portraitstatue.    15. 

Baedkkbk''8  Südbaiern.    18.  Aufl.  3 


34     Route  /. 


MÜNCHEN. 


Qylptothek. 


VII. 

Nio- 

biden- 

Saal. 


Nord. 

I    VIII.   I  Kleine  I     IX.     |      X. 
Götter-      Vor-      Trojan.  Heroen- 


VI. 

Bac- 

cbus- 

Saal. 

V. 

Apollo- 
Saal. 

""iv."" 

Aegi- 

neten- 

Saal. 


Saal. 


I 


halle. 


I 


Baal. 


HOFRAUM. 


III. 

Incua 

Saal. 


1.  A.ssyr. 
Saal. 


Saal. 


XI. 
Römer- 
Saal. 


XIII         XII. 
Saal  der  ^*^Vig« 


Neuem. 


,    Bild- 
I  werke. 


Antinous  in  Bosso  antico, 
aus  Hadrians  Zeit.  16.  u.  24. 
2wei  Gruppen  Ton  sitzenden 
Ehepaaren,  die  erslere  mit 
noch  erhaltener  Bemalnng 
des  Sandsteins.  17.  Isis,  23. 
Horus,  ans  später  Zeit.  25. 
Vierfacher  Kopf  des  Brahma, 
29.  Kopf  des  Buddha,  beide 
aus  Java,  Repräsentanten 
der  indischen  Kunst.  30.  Sit- 
zende Statue  eines  llohen- 
priesters,  altägypt.  In  der 
Mitte  31.  Obelisk,  Syenit, 
aus  röm.  Zeit. 

IlI./f(eiina&«In-^o<(Werke 
aus  den  ältestenZeiten  griech. 
und  etrusk.  Kunst,  sowie  die- 
sen nachgeahmte).  32.  Bron- 
zereliefs von  einem  altetrusk. 
Bronzewagen  aus  Perugia.  44. 
Dreiseitiger  Candelaberfuss 
von  Perugia,  hochalterthüm- 
lich,  getrieben  und  genietet. 
*41.   Apoll    von   Tenea,   ar- 

chaisch,  am  Fuss  von  Akro- 

korinth  gefunden.  43.  For- 
tuna, archaistisch  (in  nachgeahmt  alterthümlichem  Styl),  aus  Hadrians 
Zeit.  45.  Spes ,  römisch,  ähnliche  Arbeit.  47.  48.  Etruskische  Aschen- 
kisten. 49.  Kopf  eines  Jünglings ,  Harmor-Replik  eines  Bronze-Originals 
(?).    50.  Bärtiger  Bacchus,  archaistisch. 

*IV.  Aeffineten-Saaly  Bildwerke  von  einem  Tempel  der  Athene  auf  der 
Insel  Aegina,  im  J.  1811  aufgefunden,  für  die  Geschichte  der  Kunst  von 
höchster  V^ichtigkeit.  Es  sind  zwei  Giebelgruppen ,  die  Kämpfe  um  den 
Körper  des  Achilles  und  des  Hercules  und  Telamon  gegen  Laomedon  dar- 
stellend, die  erste  aus  10,  die  andere  aus  5  Figuren  bestehend,  von  Thor- 
wnldsen  restaurirt,  die  Figuren  durchaus  correct,  die  Köpfe  von  masken- 
haftem Ausdruck.  Zur  bessern  Uebersicht  dient  das  kleine  Modell  des 
Tempels  oben  an  der  Wand.  Gruppe  rechts:  54.  Hercules,  55.  sterbender 
Troer,  56.  Vorkämpfer  der  Troer,  57.  gefallener  Krieger,  58.  vorwärts 
gebeugter  Jüngling.  Gruppe  1.  59.  Pallas  Athene,  60.  Achilles,  61.  Ajax 
Telamonios,  62.  Teucer,  des  Ajax  Bruder,  63.  Ajax  Oileus  Sohn,  64.  ver- 
wund. Grieche,  65.  Aeneas,  66.  Paris,  67.  knieender  Troer,  68.  verwund. 
Troer.  An  der  1.  Wand  kleinere  Bruchstücke  und  eine  Acroteriengruppe 
des  Tempels,  an  der  r.  Wand  ein  Kapital  desselben. 

V.  Apollo-Saal.  79.  Ceres;  80.  Bärtiger  Bacchus ;  81.  Jupiter  Ammon ; 
82.  Rhodische  Vase ;  83.  Kopf  eines  Athleten ;  84.  Aesculap  (modern)  \ 
86.  Minerva;  87.  Weibl.  Gewandstatue  (römische  Porträtfigur) ;  88.  At- 
tische Grabvase  mit  Relief;  *89.  Jugendl.  Frauenkopf;  «90.  Apollo  Cithar- 
cedus ,  Winkelmanns  Barberinische  Muse;  91.  Kopf  des  Mars  (Achilles?); 
92.  Pallas,  röm.  Copie  eines  Bronze-Originals;  93.  Statue  der  Diana,  röm. 
Arbeit. 

VI.  Bacchus-Saal.  In  der  Mitte :  *95.  Schlafender  Satyr,  der  ^.Barbe- 
rinische  Faun* ;  *%.  Eirene  n.  Plntos  (früher  Ino  Leukothea  gen.) ;  97. 
Apoll  (in  hermaphrodyt.  Typus) ;  98.  Silen,  nach  griech.  Bronze-Original ; 
*d9.  Xopf  eines  lachenden  Satyrs ;  100.  Bacchischer  Sarkophag ;  auf  dem- 
selben 101.  sitzender  Satyr,  röm.  Replik  eines  griech.  Marmorwerks ;  ^102. 
jngendlicher  gehörnter  Pan,  der  »Faun  Winckelmanns* ;  103.  Bacchus- 
Stntne;  104.  Venus,  röm.  Arbeit;  «105.  106.- Satyrn;  107.  jugendlicher 
Athlet;  lO.S.  Bacchus,  spätröm.  Zeit;  109.  jugendl.  Satvr;  111.  Knabe  auf 
einem  Delphin;  112.  Ariadne;  113.  Diana,  gute  röm.  Arbeit;  *114.  Silen 
mit  dem  Bacchus-Knaben ;  an  der  Wand  1.  115.  Hochzeit  des  Neptun  und 
der  Amphitrite,  griech.  Belief  aus  der  Skopas''schen  Werkstatt. 


Glyptothek.  MÜNGH£N.  1,  RouU.     S5 

VII.  Niobiden-Saul.  122.  Weibl.  Kopf  (modern);  123.  Mercur^  126. 
weibl.  Beliefftgur  (röm.);  126.  Isis  und  Harookraies,  spätrüm.  Arbeit-, 
«1^123.  Kopf  der  Medusa  (Medusa  Rondanini) ;  190.  Venus ;  «131.  Knidische 
Venus,»  nach  dem  Original  des  Praxiteles ;  iüß.  Schmückung  einer  Herme, 
Relief ;  138.  Klio,  in  trefflicher  Gewandung  ^  in  der  Mitte  140.  Knabe  mit 
einer  Gans  ringend;  141.  sterbender  Kiobide;  «142.  Torso  eines  Niobiden 
(Ilioneus),  treffliches  griech.  Original. 

VIII.  0(ftter-8aal.  I|i  diesem  und  den  beiden  folgenden  Räumen  be- 
rühmte «Fresken  ron  Cornelius,  1820-90  ausgeführt.  Hauptgemälde: 
1.  Die  Unterwelt,  Orpheus  bittet  bei  Pluto  und  Proserpina  um  seine  Gattin 
Eurydice.  2.  Hochzeit  des  Xeptun  mit  Amphitrite ;  Arion,  Thetis.  3.  Der 
Olymp,  Jupiter  und  Juno,  Hercules  empfängt  von  Hebe  die  Nektarschale. 
Ganymed  und  der  Adler.  Ueber  den  Thüren  Reliefs  Ton  Schwanthaler. 
—  Kleine  Zwitchenhalle.  Dem  von  Prometheus  geformten  Menschen  gibt 
Minerva  die  Seele,  Prometheus  von  Hercules  befreit,  Pandora  öfßaet  ihre 
Büchse. 

IX.  Trojaner- 8aal.  Wandgemälde:  1.  Streit  des  Achilles  mit  Aga- 
memnon wegen  der  entführten  BriseVs.  2.  Kampf  um  die  Leiche  des  Pa- 
troklus.  8.  Zerstörung  von  Troja,  mit  Priamus,  Hecuba,  Cassandra, 
Aeneas  u.  Anchises. 

X.  Heroen-Baal.  L.  149.  Demosthenes;  150.  Portraitkopf ;  153.  Ale- 
xander der  Grosse ;  154.  Hannibal  (?) ;  lÖÖ.  Hippokrates ;  166.  Statue  eines 
Jägers;  167.  Perikles;  168.  Domitiani  160.  Statue  eines  griech.  Königs; 
161.  Angebl.  Xenophon:  162.  Diomedes,  nach  griech.  Bronae-Original ; 
163.  Angeblich  Zeno;  1Ö5.  Athleten-Statne ;  166.  Sokrates.  In  der  Mitte: 
*151.*Mercur. 

XI.  Römer-Saal.  An  den  Thüren :  167.— 170.  Vier  Karyatiden,  röm. 
Arbeit.  175.  Statue  der  älteren  Agrippina.  Büsten :  178.  Germanicus,  180. 
Lucius  Veras,  181.  Nero,  183.  Augustus,  186.  Vespasian,  193.  Marc  Aurel, 
198.  Antoninus  Pius,  199.  Titus,  216.  Cicero,  217.  Hadrian,  219.  Augustus, 
231.  Lucius  Verus.  236.  Tiberius,  238.  angebl.  Vitellius,  263.  Cato  (?), 
26Ö.  Commodus,  266.  Antinous,  267.  Lucius  Veras,  260.  Galba,  266.  Sabina, 
Hadrians  Gemahlin,  263.  Scipio  Africanus,  268.  Trajan,  272.  Seneca,  282. 
Pertinax.  L.  188.  Musen-Sarcophag ;  192.  Septim.  Severus,  Statue;  206. 
Niobiden-Sarcophag ;  203.  Friesreliefs,  opfernde  Victorien ;  209.  Augustus, 
22o.  Livia  Drasilla,  223.  Matidia  als  Ceres,  249.  Domitian,  264.  Tiberius. 
280.  angebl.  Lucilla ,  Statuen.  In  4^  Mitte :  286.  Knabe  mit  Gans ,  auf 
vierfüssigem  Gestell ;  288.  Dreifüssiges  Prunkgeföss.  Unter  den  Fenstern  : 
246.  262.  277.  Pulvinare  (Götterthrone)  mit  entsprechenden  Attributen. 

XII.  Saal  der  farbigen  Bildwerke.  In  der  Mitte  ein  antikes  Mosaik, 
darauf  294.  ein  Dreifuss  mit  296.  einer  Statuette  des  Silen  in  Bronze  (modern). 
«298.  Angebl.  Ceres ,  in  schwarz  und  weissem  Marmor.  299.  Kopf  eines 
Satyrs,  treffliche  Bronze.  S(X).  Flussgott,  schwarzer  Marmor.  302.  Athleten- 
kopf, schöne  Bronze.  308.  Athlet,  Statue  in  schwarzem  Marmor.  804. 
Mädchen  das  Gewand  lösend,  Statuette  in  schwarz  und  weissem  Marmor, 
gute  römische  Arbeit.  306.  Angebl.  Alexander.  309.  Jugendl.  Faun, 
Marmor.    314.  Weibl.  Gewandstatue,  Erz. 

XIII.  Saal  der  Neutren.  «318.  Paris  v.  Canova,  319.  Sandalenbinderin 
V.  R.  Sehadow,  320.  Napoleon,  Büste  (180S)  v.  Spalla,^!.  König  Ludwig  I. 
als  Kronprinz  (1821),  Büste  von  Thonoaldeen;  322.  Paris  von  Camova; 
323.  Amor  und  Muse  v.  Eberhard.  324.  der  rnss.  Feldmarsch.  Graf  Münnich 
von  Eberhard^  325.  knieendes  Christuskind  v.  Algardi^  «326.  der  holl. 
Admiral  Tromp,  Büste  v.  Ravch^  327.  Barbarossa  v.  Tiech^  32!).  Raphael(?), 
Büste   aus   Terracotta  (16.  Jahrb.),   329.    Iffland,    Büste  v.   Q.  Sehadow^ 

330.  Kurf.  Friedrich  d.  Siegreiche  v.  d.  Pfalz,  Kolossal-Büste  v.  Danneekery 

331.  General  v.  Heydeck,  Büste  v.  Wo{f,  332.  Friedr.  Leop.  Graf  Stolberg, 
Kolossal-Büste  v.  Freund.  333.  Vittoria  Caldoni  „die  schöne  Albanerin*, 
Büste  V.  R.  SchadoWy  fS^.  Catharina  II.  von  Rnssland ,  Büste  v.  Bueehy 
«336.  Vesta,  Statue  von  Tenerani^    «336.  Adonis,  Statue  von  Thorwaldsen. 

Das  KnnttaiUfltellimgi-Oeb&ade  (PI.  60),  der  Glyptothek  ge- 
genüber, im  korlnth.  Stil  von  ZUhUind  1845  vollendet,  ebenfalls 
mit  einem  Porticus  von  8  Säulen,  im  Giebelfeld  Bavaria  Künstlern 


^     RüuUl.  MÜNCHEN.         Schack' sehe  Gallerte. 

Kränze  darreicliend  von  Sckwanthaler  j  enthält  In  den  Sommer- 
monaten gewöhnlich  Ausstellungen  von  Münchenei  Künstlern  mit 
zumeist  verkäuflichen  Werken  (S.  5). 

Einen  würdigen  Ahschluss  des  schönen  Platzes  bilden  die 
•Propylseen  (PI.  83) ,  ein  Prachtthor  mit  aussen  dorischen ,  innen 
ionischen  Säiüen  nach  dem  Vorbild  auf  der  Akrepolis  zu  Athen 
von  Kleruae  erbaut,  1862  vollendet ,  mit  Reliefs  von  Xav.  Schwan' 
thaler,  Darstellungen  aus  dem  griech.  Befreiungskampf  und  der  Re- 
gierung des  Königs  Otto  I.  Auf  den  inneren  Wänden  des  Thores  sind 
die  Namen  der  Helden  des  ^ech.  Freiheitskampfs  und  berühmter 
Philhellenen  angebracht.  —  Am  Tage  nach  der  Einweihung  (30. 
Oct.  1862)  zog  König  Otto  (f  1867)  wieder  in  München  ein. 

Die  **Soliack'86lie  6emälde-0allerid ,  äussere  Biiennerstrasse 
19  (Eintr.  s.  S.  6),  Eigenthum  des  Grafen  Ad.  v.  Sehaek,  mit 
Bildern  neuer  Meister  und  vorzüglichen,  von  Lenbaoh,  Liphart, 
Schwarzer,  Maries,  Wolf  gearbeiteten  Copien  der  grossen  Venezianer 
und  spanischen  Meister,  bildet  nicht  allein  eine  werthvolle  Ergän- 
zung der  neuen  Pinakothek,  da  sie  eine  Reihe  dort  vergessener 
Meister  vorführt ,  sondern  sie  ist  auch  an  und  für  sich  die  werth- 
voUste  Sammlung  modemer  deutscher  Kunst.  Schwind,  Genelli, 
Feuerbach,  Böcklin  haben  hier  allein  eine  angemessene  Vertretung 

gefunden. 

Dem  Eingang  gegenül  er :  *  123.  Lenbach ,  Portrait  des  Besitzers  der 
Sammlung.  I.  Abth.  1.  65.  Bamberger  y  Abendglühen  in  der  Sierra  Ne- 
vada; 79.  Bode,  Mutter  mit  Kind ;  199.  Boheim^  zwei  Satyrn  einen  Hasen 
jagend;  190.  Böcklin,  der  heilige  Hain;  127.  Jfarshall,  Tartini's  Traum; 
&&.  Bode,  die  Alpenbraut;  16.  Böcklin,  ideale  Landschaft;  141.  Feusrbaeh, 
Idylle  aus  Tivoli;  Bode^  Geburtssage  Karls  des  Gr. ;  191.  Köbel,  Grotte  der 
Egeria  bei  Rom;  194.  Kraus^  Minnesänger;  148.  Schnorr  (Jul.)^  Erlkönig; 
**1.  Cornelius,  Flucht  nach  Aegypten  (aus  der  ersten  römischen  Zeit); 
75.  Bottmanny  Hintersee  bei  Berchtesgaden.  —  U.  Abth.  Copien  nach 
Tizian ,  Palma  vecchio ,  G.  Bellini  u.  a.  —  UI.  Abth.  Spitzweg ,  72.  der 
Abschied,  73.  türk.  Kafiehaus,  111.  Serenade,  112.  Hypochonder;  67. 
Rottmanny  griech.  Landschaft;  99.  ders.y  Bergsee;  188.  Oerhardy  Alhambra 
im  Mondschein;  29.  Jfeureuther ^  Corneliusfeier;  35.  Kirchner ^  Verona; 
*i(A.  Feuerbach  y  Hafis  am  Brunnen ;  *30.  I^eureuther^  Erinnerung  an  Villa 
Mills ;  84.  Zimmermann y  Comer  See;  129.  Lenbach,  Studienkopf;  64.  Wer- 
ner yKircheninneres^  70.  Oerhardy  Palazzo  Vendramin  bei  Nacht;  152 — 154. 
Rottmanny  röm.  Ansichten;  49.  Feuerbach y  Madonna  mit  dem  Kinde; 
57.  Zw«ngauery  Kochelsee;  66.  Gerhard,  Pal.  Moro  in  Venedig.  —  IV.  Abth. 
51.  Stange,  Platz  in  Venedig  bei  Mondschein ;  18.  Qerhardy  Löwenhof  der 
Alhambra;  2(^.  Bamiergery  Sierra  Nevada;  244.  Siderowicz,  Nachtstück; 
146.  Catel,  Taormüia;  37.  iTtrcAner,  Marcusplatz ;  186.  Bohl,  alter  Mann; 
187.  den.,  weibl.  Studienkopf;  105.  Feuerbach,  Mutter  mit  Kindern  an 
einem  Brunnen;  *36.  Bambergery  Gibraltar;  58.  MxUner,  Gosausee;  145. 
Morgenstern,  Villafranca;  24.  Steinte,  Thürmer;  *204.  Bambergery  Brücke 
bei  Toledo.  —  V.  Abth.  (mit  Oberliclit) :  Copien  nach  Tizian,  Michel  An- 
gelo,  Giorgione,  G.  Bellini,  Seb.  del  Piombo,  P.  Bordone,  Paul  Veronese, 
Tintoretto.  —  Langswand  (vom  iV.  Z.  beginnend):  44.  Steinte,  Violin- 
spieler;  205.  Bamberger,  Granada;  33.  Neureuther,  Madonna;  69.  Bambergery 
Span.  Landschaft;  41.  i^mn»ei*»»aiin,Winterlandschaft  bei  Nacht;  113.  Fries, 
ans  dem  Sabinergebirge;  *8.  Wislieenus,  Phantasie  von  den  Träumen  getra- 
gen ;  77.  Rottmann,  die  Quelle  Kallirrhoe  bei  Athen ;  80.  Spitzweg,  Senne- 
rinnen anf  der  Alm;  19.  Morgenstern.  Felsenküste  bei  Mondschein;  61. 
/.  Koch,  Ziegelhütte  bei  Olevano;  «150.  S.  HesSy  Thorwaldsens  Bildniasj; 


BasUha.  MÜNCHEN.  1.  RouU.     37 

12.  Ä.  Zimmermann,  Golg&th»  während  der  Kreastieung  \  86.  jPSnicrfraeA,  ba- 
dende Kinder;  47.  Lartony  Mittemachtsaonne  in  Norwegen;  87.  Feutrbachy 
Römerin;  156.  Rottmann^  griech.  Küste;  198.  Schwein/urt^  ital.  Landschaft; 
31.  Nettremther,  Nonne  (Uhland);  40.  Hen/ntberg^  die  wilde  Jacd ;  13.  BeMneh^ 
Siamberger  See;  91.  dert.^  eine  Alpe  im  ZiUertha);  28.  J%«Mr6a«A,  Fran- 
cesca  da  Rimini  and  Paolo ;  38.  Rou^  Grotte  der  Egeria  bei  Rom;  «)9. 
Miltner y  Obersee ;  19Ö>  Dreber,  Sappho  am  Meeresstrand ;  88.  J/tiAr,  Zigeuner 
in  der  Passta;  38.  IfeureMtAer,  Tranm  der  Resia;  27.  Ludwig ,  Waldland- 
schafi;  56.  Stange^  die  Abendglock«.  —  An  der  Treppe:  243:  M.  v.  Beeke- 
rathy  Begräbniss  des  Gothenkönigs  Alarich  im  Busen to.  —  Erstkb  Stock. 
I.  ZiMMKK:  1.  M.  V.  Sehufind,  21.  166.  22.  Märchenbilder:  162-165.  Morgen, 
Mittags  Abend,  Nacht;  23.  Hero  und  Leander;  25.  Einsiedler.  —  II.  Z.  1. 
Ji.  V.  ßehufind,  180.  Waldkapelle:  176.  Reiter  im  Walde«  172.  die  Donau; 
78.  der  Traum  des  Gefangenen ;  178.  Rückkehr  zur  Heimath ;  *179.  die  Hoch- 
zeitsreise ;  158.  der  nächtl.  Zweikampf;  167.  Jüngling  im  Walde ;  181.  Morgen- 
•tude;174.  heimkehrender  Kreuzritter;  170.  «161.  60. 160. 168. 157.  HO.  Iö6. 
171.  177.  Mäxchenbilder.  —  UI.  Z.  Coplea  von  Ltnbaeh  nach  Tizian,  Mu- 
rillo,  Velazquez  u.  a.  —  IV.  Z.  1.  109.  Steinle,  Lorelei;  53.  Jfeureutherj 
Erinnerung  an  Villa  Malta;  50.  Oenelliy  Vision  des  Bzechiel;  76.  der«., 
Abraham  empfängt  die  Verheissung  eines  Sohnes;  *6.  Schwind ^  Rück- 
kehr des  Grafen  ron  Gleichen  vom  Kreuszuge;  48.  Lmbach,  schlafender 
Hirtenknabe;  Böckliny  117.  Villa  am  Meeresufer;  90.  altröm.  Weinschenke« 
83.  Feuerbach  y  musicirende  Knaben  von  einer  Nymphe  belauscht;  233. 
Willers,  Hain  bei  Arriccia;  116.  Böekiin,  die  Klage  des  Hirten;  234.  Ne- 
reide; 43.  Marie» y  Pferdeschwemme;  10.  Feverbaeh,  Beweinnng  Christi; 
52.  Böcklin,  Hirtin;  211.  Böeklin,  wilde  Felsengegend;  *iQO.  C.  Piloty,  Co- 
lumbus;  1^.  Hagriy  ital.  Gartenscene:  ^dcitltn,  215.  Herbstlandschaft;  219. 
ital.  Villa  im  Fiiihling;  14.  Pan  erschreckt  einen  Hirten;  9.  Feuerbach, 
Laura  in  Avignon  während  der  Messe  ron  Petrarca  belauscht;  209.  Bock- 
lin,  Mörder  von  Furien  verfolgt;  115.  Lindenschmitt,  der  Fischer  (Göthe); 
128.  Lenbach,  weibl.  Bildniss;  85.  Feuerbach.  Garten  desAriost;  17.  Böck- 
lin,  Einsiedler;  216.  M.  Schmidt,  Gegend  bei  Nizza;  89.  Gerhard,  Ansicht 
aus  Granada;  82.  Böeklin,  Villa  am  Meer.  -^  V.  Z.  1.  42.  Preiler,  Kalypso'a 
Abschied;  13R.  Oenelli,  Bacchos  und  die  Musen;  20.  Preller,  Leukothea; 
*7.  Führieh,  Einführung  des  Christenthums  in  Deutschland;  103.  Zimmer- 
mann, Blocksbergscene  aus  Faust;  5.  Führieh,  Tod  des  h.  Johann  y.  Ne- 
pomuk;  *2.  Oenelli,  Hercules  beiOmphale;  131.  Steinte,  Adam  und  Eva; 
M02.  Oenelli,  Theatervorhangs-Composition;  ^3.  der».,  der  Raub  der  Eu- 
ropa; 11.  Steinte,  Lorelei;  *i. Oenelli,  Schlicht  des  Lykurgos  mit  Bacchos 
and  den  Bacchanttnnen. 

Die  BngieiMrei  mit  ModelUammlung  (PI.  26,  Eintr.  s.  S.  5) 
in  d«r  n.  v.  MaximiliansTOTStodt,  ErzgiestereistrMse,  seit  dem  Re^ 
gierangsantritt  Konig  Ludwig*«  I.  dnrch  J.  B.  Stiglmayer  (f  1844) 
zurKunstgieaserei  eingerichtet,  steht  jetxt  anter  Leitung  von  dessen 
Neffen  Ferd.  v,  MiUer.  Im  Museum  die  Originsl*ModeUe  sämmt- 
lieber  Statuen,  die  in  der  Anstalt  gegossen  wurden. 

Die  *Ba«ilie»  de$  k.  Bonifaeius  (PI.  43),  Karlsstr.,  südl.  vom 
Kunstausstellnngsgebände ,  76m  1.,  36m  br. ,  ein  ansgezeiohneter 
Bau,  vollendete  Nachbildung  altitalien.  Basiliken  des  5.  und  6. 
Jahrb.,  Yon  Ziebland  erbaut  und  1850  vollendet,  hat  ö  Schiffe 
(Mittelschiff  23m,  Seitenschiffe  12,5m  h.)  u.  66  Säulen,  Monolithen 
aus  grauem  Tiroler  Marmor  mit  Basen  und  Oapitalen  von  weissem 
Marmor,  welche  Rundbogen  tragen.  Offener  Daohstuhl ,  Balken 
Inraun  gefärbt  und  reich  vergoldet.  Decke  des  Mittelschiffs  blau  mit 
goldnen  Sternen.  Rechts  vom  Eingang  ein  Sarkophag  von  hell- 
braunem Marmor,  unter  welchem  Konig  Ludwig  I.  (f  1868)  und 
seine  Gemahlin  Therese(f  1854)  begraben  sind.  Reiche  Fresken  von 


3S     Route  1.  MÜNCHEN.  Rathhaus. 

H.  V.  He$8  und  seinen  Schülern  Schraudolph  u.  Koch^  Darstellungen 
aus  dem  Leben  des  heil.  Bonifacius  und  vieler  bair.  Heiligen 
schmücken  die  Chornische ,  die  Seitenaltäre ,  die  Zwischenräume 
z-wischen  den  Fenstern  und  die  Wände  des  Mittelschiffs.  Zwischen 
den  Bogen  über  den  Säulen  im  Mittelschiff  34  Medaillon-Bildnisse 
der  Päpste  von  Julius  lU.  bis  Gregor  XYI.  Die  Kanzel  kann 
auf  Eisenschienen  vor-  und  zurückgeschoben  werden.  Ein  Bene- 
dictiner-Kloster  grenzt  an  den  Chor  der  Basilica,  in  dessen  Refec- 
torium  ein  Tresco- Gemälde  von  H.  v.  Htis^  das  heil.  Abendmahl. 
Der  BotaniBohe  Garten  (PI.  8,  Eintr.  s.  S.  5),  der  Basilica 
gegenüber,  Eingang  von  der  Sophienstr.,  neben  dem  ehem.  Labo- 
ratorium ,  enthält  ein  grosses  Süsswasser  -  Aquarium  (Victoria 
regia  etc) ,  Palmenhaus  mit  hoher  Glaskuppel,  botan.  Museum  etc. 
—  Der  Olaspalast  ( Industrie' AussUUungs- Gebäude)  (PI.  34) 
gegenüber  in  der  Sophienstr.,  unter  Voit's  Leitung  1854  ganz  aus 
Glas  und  Eisen  erbaut,  233m  lang,  Mittelschiff  23m  hoch,  wird  zu 
Kunst-  und  anderen  Ausstellungen  und  grösseren  Festlichkeiten 
benutzt.  Von  hier  führt  die  Sophienstr.  1.  zum  Bahnhof,  r.  zum 
Maximilians-  und  Karls-Platz. 


Den  Mittelpunkt  des  alten  Münchens  bildet  der  Marienplats, 
früher  Schrannenplatz  (PI.  F,  G,  5).  In  der  Mitte  die  Marien-Säule 
(PI.  62),  errichtet  von  Kurf.  Maximilian  I.  1638  zum  Gedächtniss 
des  Sieges  am  Weissen  Berge  1620,  nach  Peter  Candidas  Entwurf, 
6m  hoch,  aus  rothem  Marmor.  Oben  als  Baienis  Schutzpatronin  die 
heil.  Jungfrau.  An  den  vier  Ecken  bekämpfen  vier  geflügelte 
Genien  4  Ungeheuer,  Viper,  Basilisk,  Löwe,  Drache  (Pest,  Krieg, 
Hungersnoth  und  Ketzerei) ;  Inschrift :  Rex  regnum  regimen  regio 
religio  restaurata  sunt  sub  tuo  praesldio. 

An  der  Ostseite  des  Platzes  das  alte  Batlihaas  (PI.  84),  1865 
restaurirt;  am  Thurm,  unter  dem  der  Durchgang  zum  Thal  (S.  41), 
Stereochrom.  Gemälde  von  Seitz.  Vom  an  den  Giebeln  Zinkguss- 
Standbiler  Heinrichs  des  Löwen  und  Ludwigs  des  Bayern  von 
Knoll ;  im  grossen  Saal  Schwanthaler's  Gypsmodelle  zu  den  Stand- 
bildern im  Thronsaal  (S.  9).  An  der  Nordseite  des  Platzes ,  Ecke 
der  Dienerstrasse,  das  stattliche  *neae  Bathhanf  (PI.  85),  im  goth. 
Stil  von  Hauberrisser  erbaut,  Backstein-Rohbau  mit  Sandstein-De- 
tails ;  Fa^ade  nach  dem  Marienplatz  48m,  nach  der  Dienerstr.  70m 
lang.  An  er^terer  ein  18m  br.  Mittelbau  aus  Sandstein  mit  hohem 
Giebel  und  dreitheiliger  Erkerlaube  im  zweiten  Stock ,  mit  vier 
Statuen,  Bürgertugenden  (Gewerbefleiss ,  Häuslichkeit,  Bürger- 
math, Mildthätigkeit)  von  A.  Hess.  Unter  dem  Portal  1.  zwei  1875 
errichtete  Gedenktafeln  mit  den  Namen  der  im  Kriege  1870-71  ge- 
bliebenen Münchner,  mit  schönen  Bronzetrophäen.  Im  Vestibül 
Wandbilder  von  Seitt,  die  verschiedenen  Stande  in  vier  Gruppen. 
Sehenswerthes  Treppenhaus;  innere  Einrichtung  der  Säle  noch 
nicht  ganz  vollendet.  - —  L.  neben  dem  Portal  die  Hauptwache ,  r. 


Frautnlarche.  MÜNCHEN.  1.  Route.     39 

Kaufläden ;  im  Souterraiu  (Eingang  in  der  Dieuerstrasse)  deT*Rath8' 
heiler  (S.  3),  mit  Wand-  und  Deckenbildern,  Trink-  und  Sinn- 
sprüclien  hübsch  und  stilvoll  geschmückt. 

Yor  dem  Rathhaus  auf  dem  Marienplatz  der  *Fi8ehbrunnen, 
Bronze  vonKnoll;  die  Figuren  beziehen  sich  auf  den  alten  Münchner 
Brauch  des  ^etzgersprungs^.  Neben  dem  Rathhaus,  Nr.  5,  das 
Omnibus' Bureau  ( S.  4) ;  an  dem  Hause  die  Inschrift :  „In  diesem 
Hanse  hat  Gustav  Adolph  König  von  Schweden  1632  gewohnt*'.  — 
In  der  vom  Marienplatz  zum  Alten  Hof  (S.  15)  führenden  Burg- 
geuse an  dem  Fckhause  Nr.  6  ein  Bronze-Medaillon  mit  dem  Relief- 
Bildniss  MozarVsj  gestiftet  „von  der  Münchener  Liedertafel  1866"; 
darüber  Inschrift:  „In  diesem  Hause  vollendete  Mozart  1780  seine 
Oper  Idomeneo". 

Vom  Marienplatz  führt  r.  die  Kauflnger-  u.  Neuhau ser- Strasse 
zum  Karlsthor  u.  Bahnhof.  Kauflngerstr.  9  Q.  Seite)  die  Passage 
8chÜ88el  mit  eleganten  Läden.  Gegenüber  führen  mehrere  Gässchen, 
Frauengasse,  Augustinergasse  etc.,  zum  Frauenplatz  mit  der 

*FranoiikiTohe  (PI.  46),  98m  1. ,  36m  br. ,  Gewölbe  33m  hoch, 
der  Metropolitankirche  des  Erzbisthums  München- Freising ,  1468 
bis  1488  im  spätgoth.  Stil  aus  sehr  harten  Backsteinen  aufgeführt. 
Die  beiden  unvollendeten  Thürme,  97m  hoch,  sind  mit  schwer- 
falligen bimförmigen  Helmen  bedeckt,  das  Wahrzeichen  Münchens. 

Das  Innkhb,  dreiachiflRge  Hallenkirche  mit  weiten,  gleich  hohen 
Schiffen,  22  schlanken  achteckigen  Pfeilern  and  reichen  Ketzgewölben, 
ist  kürzlich  hergestellt^  Hochaltar  mit  Krönung  Hnriä,  Holzschnitzwerk 
von  Knabl,  auf  den  Flügeln  Gemälde  von  Schwind.  Erzbisch.  Thron  und 
Kanzel  im  Ansehluss  an  die  erhaltenen  Chorstühle  (s.  unten)  von  Knabl^ 
die  zahlreichen  neuen  Seitenaltäre  meist  von  Siekinger.  Im  Schiff  d»s 
*Orabmal  Kaiser  Ludwigs  des  Bayern  (f  1347),  1625  unter  Kurf.  Muxi- 
milian  I.  von  Hana  Krwnper  gegossen,  ein  Katafalk  von  dunkelm  Marmor, 
Figuren  und  Zierrathen  in  Erzguss ;  an  den  vier  Ecken  Ritter,  gleichsam 
als  Wächter  des  Grabes,  das  eine  Knie  zur  Erde  gebeugt,  mit  Fähnlein, 
darauf  die  Namen :  Karl  der  Grosse,  Ludwig  der  Fromme,  Karl  der  Dicke, 
Ludwig  IV.,  und  ihrer  Gemahlinnen*,  zur  Seite  die  Standbilder  der  Wit- 
telsbacher  Albrecht  V.  und  Wilhelm  V.  Im  Fussgestell,  welches  Seiten- 
öffnungen hat,  die  Grabplatte,  eine  der  vorzüglichsten  des  15.  Jahrb. 
Ueber  den  Chorstühlen  in  Holz  geschnitzte  Bildniss-Figuren  aus  dem 
15.  Jahrb.  (12  Propheten  und  12  Apostel).  Die  rrosse  türkische  Fahne 
an  einem  Pfeiler  des  Mittelschiffs  links  eroberte  16^  Kurfürst  Max  Enuinuel 
vor  Belgrad.  Unter  der  Orgelbühne ,  neben  dem  Hoch  -Relief-Denkmal 
des  Bischofs  Gebsattel  (t  18fö)  von  Schwanthaler,  ist  ein  Fusstapfen,  von 
wo  aus  man  keines  der  30  Fenster  (jedes  20m  h.)  sieht.  An  den  Aussen- 
wänden  der  Kirche  viele  alte  Grabsteine. 

UnweitnördUch  ist  derPromenadenplati  mit  fünf  Standbildern  : 
in  der  Mitte  Kurfürst  Max  Emanuel^  „Belgrads  Eroberer^'  (PI.  18) ; 
links  daneben  der  Geschichtschreiber  Westenrieder  (f  1829)  nnd 
der  Gomponist  Oluck  (f  1787) ;  r.  der  um  die  bair.  Gesetzgebung 
verdiente  Staatskanzler  v.  Kreitmayr  (f  1790)  und  der  Tonsetzer 
Orlando  di  Lasso  (f  1599) ,  eigentlich  Roland  de  Lattre ,  ein  Nie- 
derländer. Das  Denkmal  Gluck's  ist  von  Brugger,  das  Kreitmayr's 
Yon  Schwanthaler,  die  andern  von  Widnmann. 

Yom  Prom^nadenplatz  fül^rt  di^  Weite  Gasse  zur  Neuhause^ 


40     Route  1.  MÜNCHEN.    Schwanthaler- Museum. 

Strasse  zurück.  Au  der  Ecke  die  St.  MieliaelB-Hofkirche(Pl.  04), 
früher  Jesuitenkirche,  83m  lang,  33m  breit,  an  der  Vorderseite  der 
h.  Michael  aus  Erz,  von  Hub.  Gerhard  nach  einer  Zeichnung  von 
PeterCandid.  „GuilielmusV.ComesPalat.Rhen.  utriusque  Bavariae 
Dux  patronus  et  fundator^'  (f  1626),  meldet  die  Inschrift.  Die 
Kirche,  1583  im  röm.  Renaissancestil  erbaut,  hat  nur  ein  Schiff 
mit  grossartigem  Tonnengewölbe  (Durchm.  26m).  Im  Kreuzschiff 
1.  das  ^Grabmal  des  Herzogs  von  Leuchtenberg,  Eugen  Beauhamais 
(f  1824),  einst  Vicekönig  von  Italien,  von  Thorwald  sen  im  Auftrag 
der  Wittwe  Augusta  Amalia  (f  1851) ,  „Maxim.  Jos.  Bav.  fllia", 
in  Marmor  ausgeführt,  oben  Eugens  Wahlspruch :  „Honneur  et  fid^- 
littf".    •Kirchenmusik  s.  S.  6. 

Neben  der  Michaelskirche ,  im  ehem.  Jesuiten-CoUegium ,  die 
Akademie  der  Wissenschaften  und  der  Künste  (PI.  1),  mit  bedeu- 
tenden Sammlungen  (Eintritt  8.  S.  5).  Die  *Paläontologi8ehe  Samm- 
lung unter  Prof.  Dr.  Zittel's  Leitung  ist  vielleicht  die  vollständigste 
in  Europa,  in  7  Sälen  aufgestellt,  die  versteinerten  Theile  der  Thier- 
welt  zoologisch  geordnet,  die  Pflanzen  geologisch.  Die  Mintralien- 
sammlung,  durch  die  Eichstädter  Sammlung  des  Herzogs  v.  Leuch- 
tenberg ausserordentlich  vermehrt  und  mit  Prachtexemplaren  berei- 
chert, ist  ebenfalls  sehenswerth.  Das  geognost.  Cabmei  und  die  «ooio- 
gisch-zootomisehe  Sammlung  sind  neuerdings  bedeutend  vermehrt. 
Für  Männer  der  Wissenschaft  bemerkenswerth  ist  die  Sammlung 
physikalischer  und  optischer  Instrumente,  durch  Fraunhofer  sehr  be- 
reichert. Die  Münzsammlung  umfasst  allein  20,000  antike  griech. 
Münzen  (prachtvoller  Goldmünzenschrank  in  Elfenbein  von  Anger- 
mayer, 1624);  im  Antikensaal  Abgüsse  der  bekannten  Antiken,  auch 
manche  seltnere. 

Am  Ende  der  Neuhauser  Strasse  das  Karlsthor  (PI.  40) ,  früher 
Neuhau serthor,  1791  restaurirt;  auswärts  oben  das  Bair.  und  Mün- 
chener Wappen.  Vordem  Thor  der  Karlsplatz,  von  dem  die  Schützen- 
strasse zum  Bahnhof  führt ;  an  der  Nordseite,  Ecke  vom  Dultplatz, 
das  Standbild  Ooethe's  (PI.  21),  nach  Widnmann's  Modell  von  Miller 
gegossen,  1869  errichtet.  —  Botan.  Garten  s.  S.  37.  —  An  der 
Südseite  des  Dult^  (Maximilians-)  Platzes  die  Herzog -Max-Burgy 
von  Herzog  Wilhelm  V.  1579  erbaut  und  wiederholt  Residenz  der 
bair.  Herzoge,  jetzt  Sitz  der  Staatsschulden- Tilgungs-Commission 
und  der  Kriegs-Academie.  —  Promenadenplatz  s.  S.  39. 

Südlich  zieht  sich  vom  Karlsplatz  die  breite  baumbepflanzte 
Sonnenstrasse  bis  zum  Sendlinger  Thor.  Am  Anfang  derselben 
die  Protest.  Kirche  (PI.  45),  nur  Sonntags  während  des  Gottes- 
dienstes (um  8  und  10  Uhr  Vm.  und  3  U.  Nm.)  geöffnet,  1827-32 
in  ovaler  Form  von  Pertsch  erbaut,  mit  Deckengemälde  von  Her- 
mann  aus  Dresden ,  Christi  Himmelfahrt. 

Das  Bohwanthaler-Maieimi,  in  der  Nähe,  Schwanthalerstr.  90 
(PI.  89,  Eintr.  s.  S.  6),  enthält  die  Gypsmodelle  fast  aller  Werke, 
welche  Ludwig  v.  Sehwanthiüer  (f  1848)  in  diesen  Räumen  ent- 


IsaHkor.  IftjNGHEN.  /.  BouU.     41 

worfen  oiid  thellweise  auch  ausgeffihrt  hat,  von  demselben  der 
Akademie  der  bildenden  Künste  yermacht. 

Im  I.  Saal  u.  ».  die  Hermannsschlacht,  nördliche  Giebelgruppe  der 
Walhalla  bei  Regensbiirg-,  6.-14.  acht  Standbilder  für  die  Ruhmeshalle 
auf  dem  Slawjn  bei  Prag  bestimmt,  13.  Kaiser  Rudolph  II.,  11.  Ziska, 
10.  Huss,  6.  Jaroslaw  v.  Stemberg  (der  1341  unter  Ottokar  die  Tartaren 
bei  Olmüte  besiegte),  8.  der  h.  Wenzel,  9.  Bohnslaw  t.  Lobkowicz, 
Ctoachicbtschreiber ,  7.  Kaiser  Maximilian  II.,  16.  Erzherzog  Joseph, 
Palatin  v.  Ungarn,  Reiterstatue  (für  Pesth  bestimmt).  —  II.  Saal. 
17.  Kopf  derBftvaria  (8.  42),  18.  19.  Herzog  Albrecht  V.  u.  König  Ludwig  I. 
(8.  13,  8iiegeahaas  der  Bibliothek).  30.-29.  Büsten  (21.  Kaulbach.  22. 
König  Ludwig  I.,  23.  Scbwanthaler,  24.  Sulpiz  BoissertSe,  28  Wrede).  49.-72. 
Bildnissstatuetten  berühmter  Maler  (S.  22,  südl.  Dachgnllerie  d.  Pina- 
kothek), 73.  Jean  Paul,  Büste,  74.-86.  Ahnenstatnen  des  kgl.  bair.  Hau- 
ses (8.  9.  Tbrottflaal).  89.  Herculessckild ,  nach  der  Beschreibung  des 
Hesiod.  45.  Tafelaufsatz  für  König  Max  II. ,  Figuren  und  Gruppen  aus 
dem  Nibelungenlied.  42.  Reiterstatue  des  Matth.  Corvinus,  war  für  Pesth 
bestimmt.  —  III.  Saal.  93.-97.  Ooethe-Denkmal  in  Frankfurt  u.  98.  erster 
Entwurf  dazu.  109.  Jean  Paul,  in  Baireuth  aufgestellt.  111.  Elisabeth, 
Königin  ▼.  Böhmen,  112.  Oeorg  Podiebrad,  113.  Ottokar  II.,  114.  Libussa, 
alle  vier  in  Erz  ausgeführt  auf  dem  Slawjn  bei  Prag.  115.  Ernst  I.,  Her- 
zog von  Coburg ,  in  Coburg,  117.-121.  Carl-Friedrichs  Denkmal  in  Carls- 
ruhe. 122.  König  Karl  XII.  von  Schweden.  123.  Friedrich  Alexander, 
Markgraf  von  Brandenburg,  in  Erlangen.  124.-129.  Brunnen  auf  der 
Freiung  zu  Wien.    130  u.  I3l.  Ludwigs-Denkmal  zu  Darmstadt.     132.  Carl 


Johann,   in  Xorköping  in  Schweden.     135.-137.   Donau-Main-Canal-Denk- 

141.    142.   Tilly   u.  Wrede   (8. 
154-158.  Mozart-Denkmal  in  Salzburg  (S.  104).    139.  Rudolph  v.  Habsburf, 


mal   bei   Erlangen.    141.    142.   Tilly   u.  Wrede   (8.  12,    Feldherrnhalle). 


im  Dom  zu  Speyer. 

Gegenüber  das  SchwanthaUr-Atelier  (tagl.  8-6  U.  geöffnet),  mit 
einigen  Original-Modellen  L.  v.  Schwanthaler's  nnd  der  „Humpen- 
burg** (originelles  Trinkstübchen),  jetzt  von  dem  Sohne  seines 
Vettere,  der  ebenfalls  Bildhauer  ist,  bewohnt. 

Weiter,  Sonnenstr.  Nr.  16,  das  Otbärhaus  (PI.  30),  Baokstein- 
bau  von  Zenetti(18ö6).  Vor  dem  Sendlinger-Thor  westl.  das  grosse 
allgemeine  Krankenhaus  (PI.  57),  1813  erbaut;  weiter  die  Ana- 
tomie (PI.  2),  1825  von  Klenze  erbaut,  1855  sehr  vergrössert,  mit 
bedeutenden  anatomisch-physiolog.  Sammlungen  (Eintr.  s.  S.  5) ; 
südl.  die  Friedhöfe  (S.  43).  IMe  belebte  Sendlingersirasse  führt 
n.-ö.  zum  Marienplatz  zurück. 

Oestl.  gelangt  man  von  letzterm  durch  den  Bogen  des  Rath- 
hausthurmes  in  das  Thal ,  eine  breite  Strasse.  Gleich  am  Anfang 
r.  hinter  der  h.  Oeistkiretie  (Zopfstyl)  der  Victualien- Markt ;  dahin- 
ter die  grosse  Oetreidehalle  (Schranne)  (PI.  32),  1853  von  Muffat 
erbaut,  431m  lang,  massiver  Mittelbau  mit  glasüberdeckten  Sei- 
tenhallen und  Eckpavillons.  Den  östl.  Abschluss  des  Thals  bil- 
det das  *Itartbor  (PI.  38),  aus  dem  Mittelalter,  1835  von  König 
Ludwig  hergestellt,  mit  Fresken  von  Neher^  Hauptbild  Einzug 
Kaiser  Ludwigs  des  Bayern  nach  der  Schlacht  von  Ampflng,  an  den 
Seitenthürmen  die  Wappen  der  Edelleute  und  Städte,  welche  für 
Ludwig  kämpften.  Jenseits  in  der  Zwelbrückenstr.  an  der  Isar  r.  die 
grosse  Cavallerie-Caseme.  Gegenüber,  an  der  alten  IsarhrOcke^  hilft 
eine  Tafel ,  an  einem  der  letzten  Häuser  links,  den  Kenntnissen 
der  Münchener  in  Betreff  des  Ursprungs  und  Laufs  der  Isar  nach. 


42     Route  l.  MÜNCHEN.  Bavaria, 

Von  der  Ludwigahrüeke,  mit  Ornamenten  nach  Klenze's  Zeiohnun> 
gen,  1.  hübscher  Blick  auf  MaximiUansbrficke  und  Maximilianenm. 

In  der  Vorstadt  Au  auf  der  Höhe  der  Frantiskaner  ~  Keller 
(S.  4).  Unten  weiter  südlich  die  »Aner- Kirche  (PI.  53),  68m 
lang,  24m  breit,  25m  hoch,  auch  Mariahilfkirche  genannt,  im  früh- 
gothischen  Stil,  als  dreischiffige  Hallenkirche  ohne  die  äussere 
Umkränzung  mit  Strebebogen,  1831-39  von  OhlmülUr  (f  1839) 
und  Ziebland  erbaut;  der  Thurm  sitzt  stylwidrig  auf  dem  Dach,  statt 
selbständig  da  zu  stehen.  Portal,  Fenster  und  Rosen  der  Vorder- 
seite aus  grauem  Sandstein ,  ebenso  der  durchbrochene  82m  h. 
Thurm,  der  übrige  Bau  aus  röthlichem  Backstein ;  über  dem  Portal 
die  heilige  Jungfrau  von  Sehwanthaler ;  Dach  musirisoh  mit  bunt- 
glasirton  Ziegeln  gedeckt. 

Die  *  Glasmalereien  der  15m  hohen  Fenster  zeigen  das  Leben  der  h. 
Jungfrau  (linke  Seite)  und  ihre  Beziehungen  zum  Heiland  (rechte  Seite), 
von  Sckravdolph^  Fischer,  Rüben  und  Röckl  entworfen ,  die  Verzierungen 
von  Ainmüller,  Alles  unter  der  Leitung  von  H.  Hess.  Die  Altäre  sind  mit 
Holzschnitzwerken  von  Schönlatib  verziert,  ebenso  die  Wände  der  Seiten- 
schiffe (Passion).  Die  mehrfarbig  angestrichene  Kanzel  ist  nach  0hl- 
müllers  Zeichnung  von  Entres  in  Holz  gearbeitet.  Unter  dem  Orgelchor 
zwei  Gedenktafeln  aus  Erzguss,  mit  Hochreliefs,  die  Tafel  rechts  König 
Ludwig  darstellend,  dem  Ohlmüller  den  Plan  der  Kirche  überreicht,  da- 
neben Hess  und  Ainmüller^  die  Tafel  links  mit  zahlreichen  Portraits, 
Ohlmüller  und  den  beim  Kirchenbau  beschäftigt  gewesenen  Werkmeistern 
und  Künstlern  gewidmet. 

Die  1863  in  ihren  Thürmen  vollendete  St.  Johannis  -  Kirche 
(PI.  50),  Pfarrkirche  der  Vorstadt  Haidhausen,  ebenfalls  am  r. 
Isarufer,  mehr  n.o.,  beim  Maximilianeum  (S.  21),  ist  von  Berger , 
gleichfalls  im  goth.  Stil,  seit  1852  aufgeführt ;  Mittelthurm  87m, 
die  beiden  Seitenthürme  35m  h. ;  Inneres  noch  unvollendet. 

Von  der  Auer- Kirche  in  die  Stadt  zurück  führt  der  nächste 
Weg  über  die  Beicheribach-Brüekej  Holzbau  von  Muffat.  Am  Gärt- 
nerplatz das  gleichn.  k,  Theater  (S.  5) ;  dann  die  Statuen  von  Oärt- 
ner  (f  1847)  von  Widnmann  und  KUnze  (f  1864)  von  Brugger. 

*BavaTia  und  dieBiüim68halle(Pl.  5),  25  Min.  s.  w.  vom  Karls- 
thor (Fiaker  s.  S.  4),  am  Ende  der  Theresienwiese.  „Als  Anerken- 
nung bayr.  Verdienstes  und  Ruhmes  ward  diese  Halle  errichtet  von 
Ludwig  I.,  König  von  Bayern ;  ihr  Erfinder  und  Erbauer  war  L.  v. 
Klenze.  Begonnen  15.  Oct.  1843,  vollendet  lö.Oct.  1853"  meldet 
eine  Inschrift  am  Fussgestell  der  Bavaria;, eine  zweiteim  Innern  des 
Kopfes  lautet:  „Dieser  Koloss,  von  Ludwig  L,  König  von  Bayern, 
errichtet,  ist  erfunden  und  modellirt  von  Ludw.  von  Schwanthaler 
und  wurde  in  den  J.  1844-1850  in  Erz  gegossen  und  aufgestellt 
von  Ferd.  Miller".  Im  Innern  des  Kopfes  2  kleine  Ruhebänke; 
Platz  furo  Personen.  Durch  Oeflfnungen  hat  man  bei  hellem  Wetter 
eine  umfassende  Aussicht  auf  die  ferne  Alpenkette :  ö.  Untersberg 
und  Watzmann,  s.  das  zackige  Kaisergebirge,  daneben  der  Sohwar« 
zenberg  und  die  abgestumpfte  Pyramide  des  Wendelstein,  s.w. das 
Karwendel-  und  Wettersteingebirge,  von  der  steilabfallenden 
Zugspitze  begrenzt.     Die  Figur  ist  16xd  hoch »  bis  zur  Spitze  des 


Neuer  PrUdhof.  MONGHEN.  I.Route.     43 

emporgehobenen  Kranzes  19in.  Auf  66  Stufen  steigt  man  dnroh 
das  Fussgestell  bis  zur  Figur,  und  in  dieser  auf  einer  eisernen 
Wendeltreppe  von  60  Stufen  bis  in  den  Kopf.  —  Die  Ruhmes- 
HALLB ,  eine  dorische  Säulenhalle  (48  Säulen)  auf  4,4m  h.  Unter- 
bau, 67m  lang,  an  beiden  Enden  rechtwinklig  vortretende  34m  1. 
Flügel,  enthält  80  Büsten  berühmt  gewordener  „Bayern",  von  dem 
Maler  M.  Schongauer(t  1499),  M.  Behaim,  „Gelehrter"  (f  15061, 
dem  Bildhauer  A.  Krafift  (f  1507),  „Sickingen,  Ritter*'  (f  1523) 
an,  bis  zu  Jean  Paul,  Platen,  Schwanthaler,  Schellin g  (f  18Ö4), 
„Weltweiser",  H.  v.  Hess,  L.  v.  Klenze,  P.  v.  Cornelius.  Trinkg. 
für  Bayaria  und  Ruhmeshalle  40  Pf.  In  dem  1852  erbauten  nahen 
8chi€B9hau$  Bier  und  Kaffe. 

München's  *iftdl.  Friedhof  (PL  28),  vor  dem  Sendlinger  Thor, 
übertrifft  an  Reichthum  sinnyoUer  und  künstlerischer  Denkmäler 
jeden  andern  in  Deutschland,  an  Bedeutung  der  Namen  steht  er 
keinem  nach.   Zu  beachten  u.  a. : 

Westsbitb,  fut  in  der  Mitte  r.  v.  Aretin,  Staatsarchivs r  (f  1868). 
].  Franz  v.  Baader  (f  1841),  Philosoph.  1.  Ben.  v.  Holland  (Büste),  Ober- 
studienrath  (f  1853).  r.  Dr.  /.  Bravn  (f  1866).  Rechts  an  der  Mauer, 
fast  am  Bogengang,  Joe.  v.  Qdrre*  (f  1848).  —  In  dem  Boobnoano  an  der 
Westseite :  G.  v.  Reiehenbaeh,  Mechaniker  (f  1826) ;  Fraunhofer  (t  1826, 
„approximavii  sidera") ;  die  Generale  Graf  Bekers  tu  Westerstätten  (f  832), 
V.  Zentner  (t  1847) ,  ».  Leutner  (t  18Ö3)  i  /.  v.  Utzschneider  (t  1840)j  »« 
der  Ostseite  Vogel  v.  Vogelsiein^  Maler  (f  1868) ;  Lor.  v.  Westenrieder  (f  1829). 
Oben  eine  Anaahl  Büsten.  Die  mittleren  Räume  der  Arcaden  dienen  als 
Leichenhaua. 

OsTSEiTB  an  der  Mauer,  etwa  in  der  Mitte,  r.  v.  Martiu*^  Botaniker 
(t  1868)-,  r.  Franz  v.  Pavlor Schrank  (t  183Ö),  Naturforscher;  1.  Bpix 
(i  1826),  ^'atQrforscher;  1.  Benefelder  (f  1834),  Erfinder  des  Steindrucks; 
r.  Feldzeugmeister  v.  Zoller  (f  1849);  General  v.  Hallherg  (t  1840). 

Im  mittleren  Gang  :  1.  v.  Gönner  (t  1827),  Jurist ;  r.  C.  Behom  (t  1850), 
Historien-Maler;  r.  Dr.  K.  Fr.  JTeiimann,  Historiker  (+  1870);  r.  P. 
V.  Heu,  Maler  (+  1871);  r.  Fr.  Heinr.  Jaeobi,  Philosoph  (t  1819);  weiter 
Mauromiehali»  (f  1836),  der  Spartiate,  und  Leonida».  Sohn  des  Odysseus, 
errichtet  von  einem  alten  „Philhellenen",  König  Ludwig. 

An  der  Südseite,  Eingang  aus  den  Arcaden  des  alten  Gottes- 
ackers, ist  der  neue  Friedhof  (PL  29),  ein  250  Sehr.  1.,  220  Sehr, 
br.  Todtenfeld,  mit  Arcaden  in  rothem  Ziegelbau  umgeben. 

Am  Eingang  der  Arcaden  1.  und  r.  ruhen  L.  von  Schwanthaler  (f  1848) 
und  Fr.  v.  Gärtner  (t  1847),  vom  alten  Gottesacker  hierher  gebracht;  in 
den  Arcaden  r.  L.  v.  Klenze,  Baumeister  (f  1864) ;  «.  Walther  (t  1849),  Prof. 
derMedicin;  Graf  Armansperg  (f  1853),  Minister;  Dr.  Steinbacher,  Natur- 
arzt (+  1868)  ;  Ainmilller,  Director  der  Glasmalerei-Anst.  (f  1871).  L.  neben 
Schwanthaler  H.  v.  Breslau ,  Dr.  med.  (f  1851) ;  Staatsrath  v.  Hermann 
(t  1866) ;  V.  Oradinger,  bair.  Hauptmann  (4  1869) ;  dann  die  Auferweckung 
der  Tochter  des  Jairus,  Freskobild  nach  einem  Entwurf  von  Schrandolph, 
daneben  die  Auferstehung  des  Herrn.  —  In  der  Mitte  des  Todtenfeldes 
ein  *Crucifix  von  Halbig.  —  Im  mittl.  Gang  r.  F.  W.  v.  Thiertch,  Philolog 
(t  1P60) ;  1.  Juztus  von  Liebig  (t  1874);  r.  F.  v.  Paula  Gruithuisen,  Astronom 
(f  1852);  1.  H.  V.  ^«M,  Maler  (+  1865);  1.  General  v.  Feder  (t  1869).  Im 
Seitengang  1.  Sophie  Sehröder-Devrient  (f  1868);  Adam,  Schlachtenmaler 
(t  1862).  Seitengang  r.  L.  Schaller,  Bildhauer  ff  1865) ;  Dr.  Ign.  Ferner, 
Gründer  der  Thierpchutzvereine  (f  1867) ;  PA.  v.  Siebold,  der  Japanreisende 
(+  1866) ;  Carl  v.  Pfeiffer,  Obermedizinalrath  (t  1869). 

Der  nördl.  Friedhof  In  der  Arcisstrasse  enthält  gleichfalls  bereits 
einzelne  hübsche  Denkmäler.     In  der  Mitte  ein  4m  h.  *Cruciflx 


44     Route  1.  MÜNCHEN.  Engl.  Oarten. 

h.  ^Crueiflx  in  Marmor  von  Halbig ;  in  den  Arcaden,  dem  Haupt- 
portal g^egenüber,  eine  Kapelle  im  roman.  Stil. 

Ubcobbungbn.  Der  ^Englisehe  Garten ,  ein  237  Hectaren  gros- 
ser Park  mit  den  prächtigsten  alten  Bäumen,  von  der  Isaf  in  zwei 
Kanälen  durchströmt,  bietet  mit  seiner  Fülle  von  Schatten  und 
kühlem  Wasser  an  heissen  Sommertagen  köstliche  Spaziergange. 
Am  Eingang  vom  Hofgarten  (S.  11)  her  eine  kleine  Bildsäule,  der 
„Harmlos"  genannt,  weil  die  Inschrift  so  beginnt,  von  Xaver 
Schwanthaler ;  weiter  beim  Brunnhaas  ein  künstl.  Wasserfall,  dann 
r.  das  Dianabad  (Oaf^) ,  1.  auf  einem  Hügel  der  Monopteros ,  ein 
kl.  Tempel  nach  Klenze's  Entwurf,  dann  der  Chinesische  Thurm 
(Caf^)  und  ein  zu  Kahnfahrten  viel  benutzter  künstlicher  See  (an 
demselben  Wirthseh.  Kleinhesselohe).  N.  schlieset  sich  an  den  Engl. 
Garten  die  HirschaUj  eiu  offenes  Wildgehege ,  an  dessen  Ende  am 
Beginn  der  untern  Isaranen  der  Aumeister  (Wirthseh.),  IV2  St.  von 
der  Stadt. 

Oestl.  führt  aus  dem  Engl.  Oarten  beim  Tivoli  (Restaur.)  eine 
Brücke  über  den  Isarkanal,  dann  eine  zweite  (Max-Josephsbrücke) 
über  die  Isar  (r.  die  Naturheilanstalt  Brunnthaf)  naoh  Bogenhausen 
(Whs.),  auf  der  Höhe  des  r.  Ufers  gelegen ;  in  der  Nähe  die  Stern- 
warte mit  ausgezeichneten  astronom.  Instrumenten  (Eintr.  s.  S.  6). 
Reizende ,  von  König  Max  II.  geschaffene  Anlagen  mit  hübschen 
Blicken  auf  Stadt  und  Alpen  führen  von  hier  auf  dem  Oasteig,  der 
Höhe  des  r.  Isar-Ufers,  bis  zum  Maximilianeum  (S.  20)  und  der 
Ludwigsbrücke  (S.  42). 

Nymphenborg,  1663  unter  Kurfürst  Ferdinand  Maria  begon- 
nen, Max  Joseph's  I.  Lieblings  -  Schloss ,  1  St.  w.  von  München 
(Fiaker  s.  S.  4),  hat  hübsche  Anlagen ,  zwei  Springbrunnen  mit 
BOm  h.  Wasserstrahl  und  schöne  Gewächshäuser,  besonders  reich 
an  brasilianischen  Pflanzen.  Im  Innern  des  Schlosses  nichts  Be- 
sonderes. Restauration  zum  Controlor.  In  der  Nähe  die  königl. 
Porzellan- Manufaetur.  10  Min.  davon  der  Hirsehgarien,  Park  mit 
zahmen  Hirschen,  auch  weissem  Damwild. 

Schloss  Schieissheim  (Schlosswirth),  Station  der  Regensburger 
Bahn  (Fahrzeit  23-30  Min. ,  Fahrpreis  1  UJT 15,  75  oder  50  Pf.), 
Ende  des  17.  Jahrh.  von  Kurfürst  Max  Emanuel  erbaut,  mit  schö- 
nem Garten,  Gemälde  -  Gallerie  etc.  (die  unteren  altdeutschen  und 
italienischen  Säle  10-1,  die  oberen,  Niederländer  etc.,  2-5  Uhr 

geöffnet). 

Dachau  (Zieglerbräu),  zweite  Station  der  Ingolstädter  Bahn  (Fahrzeit . 
36-48  Min.,  Fahrpreis  1  U!f  45,  i  J(  oder  65  Pf.),  mit  dem  Schloss  auf  der 
Höhe  des  1.  Amperufers  hübsch  gelegen  \  Aussicht  auf  die  Alpen,  im  Vor- 
dergrand das  Dachauer  Moos,  35-40  Kil.  lang,  8  Kil.  br.,   fast  kultnrlos, 
meist  Hoorgründe. 

Nach  Orotaheaaelohe  (S.  82)  Eisenbahn  in  30  Hin.  für  90,  60  oder 
40  Pf.  Von  der  Station  über  die  schöne  Isarbrücke  (S.  82)  nach  der 
(20  Min.)  Menterschwaige  (Wirthschaft).  Von  der  Brücke  Aussicht  abwärts 
bis  Hünehen,  unten  das  tief  eingerissene  breite  Isarthal.  (Lohnend  auch 
der  Fussweg  von  Hünchen  zur  Henterschwaig«,  1*/«  St.;  beim  südl.  Fried- 


BUCHLOE.  2.  RwUe,     45 

hof  vorbei  durch  die  obem  Itarauen^  dann  gegenüber  ThaUtirehen  (8.  92) 
auf  8  Hin.  langem  Steg  über  die  Isar  und  am  r.  Ufer  fort,  bei  ffarlaching 
auf  die  Höhe  de«  r.  Uferrandes,  stets  mit  hübschen  Blicken  ins  Isarthal.] 
—  Zum  Orostheueloher  Bräuhaut  von  der  Station  den  Fussweg  1.  am  1. 
Ufer  aufwärt«  (10  Min.)^  oder  an  der  Brücke  den  Fusapfad  1.  hinab  zum 
(10  Hin.)  Brunnenmeister  (Wirthsch.).  Vom  Bräuhaus  durch  den  Wuld 
in  1/4  St.  nach  dem  Schlösschen  Sehwanegg^  von  L.  v.  Schwanthaler  erbaut^ 
jetBt  Hrn.  v.  Hayerfels  gehörig,  Eintritt  meist  gestattet  (vom  Thurm 
^Alpenaussickt) ;  weiter  (V<  St.)  Pullaeh  (Whs.),  auf  der  Höhe  des  1. 
Ufers  hübsch  gelegenes  Dorf. 
Stamberger  See,  s.  S.  69. 


2.  Von  MtnclMn  nach  Lindau  und  Bregens. 

Vergl.  Karte  S.  50. 

231  Kil.  Bis  Lindau  (221  Kil.)  Bair.  Staatsbahn  ;  Fahrzeit  5i|3-8  St., 
Fahrpreise  17  Jf  70,  11  UT  75,  7  UT  55  Pf.  (Schnellzug  20olo  höher).  Von 
Linda«  bis  Bregens  (10  Kil.)  Vokablbbr«br  Bahn  ^  Fahmeit  16-80  Hin., 
Fahrpreise  47,  36,  23  kr.  östr. 

Bei  der  Ausfahrt  rechts  das  Marsfeldy  der  Münchner  Exercier- 
platz,  dann  Park  und  Schloss  Nymphenburg  (ß.  44).  8  Kil.  Fcuingf 
Knotenpunkt  der  Bahnen  nach  Augsburg  und  nach  Staml>erg(K.  7). 
Die  Bahn  überschreitet  die  Wurm  (S.  69)  und  tritt  hinter  Stat. 
Aubing  in  weite  Moomiederungen  (Dachauer  Moob,  S.  44).  24  Kil. 
Bmck  (529m ;  Marihabräu ;  Post),  auch  Fürstenfeldbrtiek  genannt, 
im  Amperthal  freundlich  gelegen  (besuchte  Flussbäder);  in  der 
Nähe  die  frühere  Cisterzienser- Abtei  Fürstenfeld.  Kaiser  Ludwig 
der  Baier  starb  hier  auf  der  Jagd  am  10.  Oot.  1347. 

Weiter  durch  den  Schöngeisinger  Wald  nach  Stat.  Orafrath,  mit 
Wallfahrtskirche ;  1.  hübscher  Blick  auf  den  Ammersee  (S.  71)  mit 
Schloss  Seefeld  und  Andechs,  in  der  Feme  die  Alpen.  40  Kil. 
Türkenfeld,  47  Kil.  Schwäbhausen,  52  Kil.  Epfenhausen;  dann  auf 
hoher ,  von  einem  Mittelpfeiler  getragener  Elsenbrücke  über  den 
Lech  nach  (57  Kil.)  Kaufering  (591m). 

Zweigbahn  in  12  Hin.  nach  (ö  Kil.)  £aiidaberg  (Oloeke;  Hahn)^  alte 
Stadt  (4000  E.)  am  Lech,  mit  spStgoth.  Liebfraventircke  (1496  gegr.)^  im 
neu  hergestellten  RaiMiaus  Fresken  von  Piloty.  —  Von  hier  Poet  tägl.  in 
'6  St.  nach  Diessen  (8.  72). 

Bei  Stat.  IgUng  1.  das  glelchnam.  Schloss.  —  68  Kil.  Buchloe 
(Bahnhofs-KestoMr. ;  Oasth.  zum  Kellerberg,  beim  Bahnhof),  Knoten- 
punkt der  Bahnen  nach  Augsburg  und  Memmingen. 

Von  Augsburg  nach  Buchloe  (40  Kil.)  Eisenbahn  in  50  Min.  bis 
11/4  St.  f VLT  S  Jf  20,2  Jf  iO,  ijf  '65  Pf.  (Augsburg-Lindau  in  5-8  St.,  15  Jf  45, 
10  ur  25,  6  Uf  60) .  Die  Bahn  dwehschneidet  da«  Lech/eld,  die  Ebene  «wischen 
Wertach  und  Lech,  anf  der  Otto  I.  am  10.  Ang.  955  die  Ungarn  schlug. 
Stat.  Inningen  (r.  jenseit  der  Wertach  das  fürstl.  Fugger'sche  Schloss 
Wellenhurg),  Bobingen,  Orot$aiHngen,  Sehwäbmilnchen ,  gewerbreicher  Ort, 
WttUreringm;  dann  übet  die  Oennach  nach  iStat«  BHüMoe* 

Weiter  durch  die  teeite  Niederung  der  Wertach.  Stat.  Beck- 
steUenj  (81  Kil.)  Pforztn;  jenseit  d«B  Flusses  Kloster  Irrsee,  jetzt 
Irrenaastalt.  Pas  Gebitg«  8(^liesst  gr(»fi»aräg  den  Hintergrund  der 
Landsehaft,  Zugspitze  (2974m),  fiocfaplatte  (2084m)  und  Säuling 
(2037m)  treten  bes^^nders  hervor. 


46     Route  2.  KEMPTEN.  Von  München 

Bei  der  alten  Stadt  (89  KiL)KAiifbeiire]i  (683m ;  Sonne ;  Hirsch) 
überschreitet  die  Bahn  den  FIuss  und  schlängelt  sich  zwischen  dicht 
bewaldeten  Hügeln  hin.  Folgen  Stat.  Biessenhofen  (Post,  wird 
geklagt;  Zweigbahn  nach  Oberdorfs.  S.  61),  Ruderatshofen  und 
Aitrang,  Tiefer  Einschnitt  durch  die  Wasserscheide  von  Wertach 
und  Hier.  112  Kil.  Oünsach  mit  altem  Kloster,  jetzt  Bierbrauerei, 
der  höchste  Ort  an  der  Bahn  (845m) ;  schöne  Aussicht  ins  Günz- 
thal,  r.  Oberffünzhurg, 

Die  Bahn  senkt  sich,  erst  durch  Wald,  dann  durch  ein  freund- 
liches Wiesenthal  mit  grossen  Torflagern.  Stat.  Wildpoldsried, 
Betngau  (r.  auf  der  Höhe  die  Trümmer  der  Burg  Wagegg) ;  dann 
über  die  lUer  nach  (131  Kil.)  Kempten  (697m;  *Krone  u.  Post  in 
der  Neustadt;  Krone  und  Hase  in  der  Altstadt ;  *Algäuer  Hof  und 
Deutscher  Kaiser  am  Bahnhof), x Hauptstadt  des  Algäu^  in  hübscher 
Lage  an  der  von  hier  ab  flossbaren  Hier.  Die  Stadt  (13,000  Einw.), 
bis  1803  freie  Reichsstadt,  besteht  aus  der  höher  gelegenen  J^eu- 
Stadt  zunächst  dem  Bahnhof  und  der  Altstadt  an  der  Hier.  Am 
Residenzplatz  in  der  Neustadt,  mit  hübschem  Brunnen  (Statue  der 
Kaiserin  Hildegard),  das  ansehnliche  ehem.  Schloss  der  einst  mäch- 
tigen Fürst -Aebte  von  Kempten  aus  dem  18.  Jahrh.  (im  Fürsten- 
saal die  Bildnisse  der  Aebte) ;  daneben  die  stattliche  Stiftskirche^ 
Kuppelbau  im  ital.  Stil  (1652).  In  der  Altstadt  das  neuerdings 
hergestellte  Rathhaus  und  die  Protestant,  Kirche  am  St.  Mangplatz. 

Südl.  von  der  Stadt  Kwischen  Bahnhof  und  Hier  ein  Hügel  mit  Besten 
alter  Mauern  und  Thürme,  die  ^Burghalde  (Besuch  sehr  zu  empfehlen, 
vom  Bahnhof  10  Min.),  auf  welcher  ein  Denkstein  berichtet:  ,)Bömerburg 
erbaut  vor  Christi  Geburt,  Campodunum,  Burg  Hirlamont,  Burg  Halde, 
Sitz  der  Fürst-Aebte,  von  den  Bürgern  gebrochen  1363,  besetzt  von  den 
Kaiserlichen  1633,  von  den  Schweden  1646,  befestigt  von  den  Franzosen 
1703.  zerstört  von  den  Kaiserlichen  ITOÖ'*.  Nene  Anlagen  (Restanration); 
treffliche  Aussicht  auf  die  Algäuer  Alpen,  im  Vordergrund  der  Grünten 
(i741m),  1.  daneben  im  Hintergrund  der  lange  Bücken  des  Daumen 
(2281m)  und  die  abgestumpfte  Pyramide  des  Hochvogel  (2ö93m),  r.  die 
Mädel  egabel  (2613m).  —  Umfassendere  Aussicht  vom  *  Marienberg ,  i  St. 
w.  (hübscher  Spaziergang  über  Batibentteig  und  Bmek);  oben  neben  der 
Kirche  ein  Whs. 

Von  Kempten  nach  Ulm  Eisenbahn  in  4  St.  für  7  Jt6,  4.^70, 
3  Jt,  über  Memmingen ;  nächste  Verbindung  von  Stuttgart  nach  dem  Algäu, 
Hohenschwangau  etc.  —  Von  Kempten  nach  Fassen  und  Reutte  s.  B.  ö. 

Von  Kempten  ab  (Kopfstation,  Plätze  links  nehmen)  bleibt  die 
Bahn  am  1.  Ufer  der  Hier;  die  Berge  treten  allmählich  näher  heran. 
Jenseit  WaUenhofen  (720m)  r.  der  Nieder-Sontfiofer  See  (683m), 
am  Fugs  des  Staffelbergs  (1189m);  weiter  Stat.  Oberdorf.  Vor  Im- 
menstadt tritt  die  Bahn  dicht  an  die  Hier;  1.  der  grüne  scharfkan- 
tige Qrünten  (S.  56),  r.  daneben  der  Daumen  (S.  66). 

163  Kil.  Immeniitadt (720m ;  *Kreut  oäet Post;  Hirsch;  Traube, 
mit  Biergarten ;  Badeanstalt  in  der  Ach  5  Min.  oberhalb  des  Orts), 
gewerbreiches  Städtchen  r2500£.),  liegt  malerisch  am  Fuss  des 
Jmmenstadier  Homs  (lÖ39m)  und  des  Mittag  (1429m),  zu  beiden 
Seiten  des  mitunter  reissenden  Steigbaehs,  unweit  des  Einflusses 
der  Konstanter  AHi  in  die  liier;  östl.  der  sohöiigeformte  Iflollrte 


nach  Lindau,  IMMENSTADT.  2.  Route.     47 

Qrünten  (S.  56),  weiter  zaruck  die  Hintersteiner  Berge  (Daumen, 

Geishora  etc.). 

Umgebungkn.  Vom  CalvaHenherg  (ij«  St.)  und  der  SehietsstäUe  (V«  St., 
Bestaur.)  hübsche  Aussicht.  Gegenüber  am  Fuss  des  Horns  (^(4  St.)  neue 
schattige  Anlagen  (beim  Eingang  zum  Steigbachthal  r.  ab,  Handweiser). 
—  Nach  RoihenfeU  0|s  St.)  lohnender  Spaziergang;  Fahrweg  am  r.  Ufer 
der  Ach,  am  Landsitz  des  Grafen  Rechberg  vorbei;  nach  10  Min.  auf 
das  1.  Ufer  zum  König$gut  (Baron  v.  Kiesen) ;  hier  den  Fussweg  r.  hinan 
(Handweiser)  zu  den  zwei  Bauernhöfen  auf  dem  Bergkamm  und  I.  zur 
Ruine  (neuer  Fusspfad),  mit  treffl.  Aussicht  auf  den  Alpsee  und  das  Ge- 
birge. Hinab  durch  den  Thorweg  zwischen  den  beiden  Höfen  nach  (20  Min.) 
Bühl  (Whs.,  vom  Garten  hübsche  Aussicht),  am  s.o.  Ende  des  Alpsees 
(s.  unten),  und  auf  der  Landstrasse  zurück  nach  i}\i  St.)  Immenstadt. 

Auf  den  «Stuibaa  (i76öm)  sehr  lohnend  (3-3i|2  St.,  Führer  unnöthig). 
Der  Weg  führt  am  1.  Ufer  des  Steigbaetu  (gleich  oberhalb  der  Post  über 
die  Eisenbahn  geradeaus)  an  der  Bindfadenfabrik  vorbei  in  das  zwischen 
Mittag  und  Immenstadter  Hom  sich  herabziehende  Steigbachthal  ^  eine 
wilde  malerische  Schlucht,  durch  die  der  Bach  zwischen  mächtigen  Fels- 
blöcken hinabstürzt,  und  steigt  anfangs  ziemlich  steil  zur  (40  Min.)  höl- 
zernen JTopelZe  (der  Weg  1.  führt  auf  den  Mittag^  s.  unten).  ÖMin.  weiter  Hand- 
weiser, hier  1.,  fast  eben  fort;  nach  10  Min.  über  den  Bach,  nach  ij«  St.  r. 
(der  Weg  1.  führt  auf  den  Steineberg^  s.  unten)  und  wieder  aufs  1.  Ufer  zum 
('I2  St.)  Wh*.  Almagmaeh  (einfach).  Nun  steiler  Karrenweg  (Fusssteig  kürzt) 
in  Windungen  empor  zur  (^js  St.)  Alp  EhrenscTneang  (Sennhütte  Mittel- 
berg) auf  dem  Sattel  zwischen  Steigbach- und  Weissach thal ;  dann  1.  zur 
(40  Min.)  Oundalpen-Hütte  (Nachtlager  auf  Heu)  und  die  steilen  Gras- 
halden hinan  zur  (ijs  St.)  Spitze,  mit  Pavillon  und  Orientirungstafel.  Aus- 
sicht vorzüglich,  umfassender  und  malerischer  als  vom  Grünten:  gerade 
im  S.  die  Hauptmasse  der  Algäuer  Alpen,  im  Krottenkopf  und  der  Mädele- 
gabel  gipfelnd;  1.  davon  die  Hintersteiner  und  Tannheimer  Berge  bis  zum 
Grünten  imO.;  r.  (SW.)  über  den  langgestreckten  Gottesackerwänden  die 
Berge  des  Bregenzer  Waldes,  weiter  die  Rhätikonkette  mit  der  Scesa- 
plana,  die  Graubündner  u.  Glamer  Gebirge,  der  Sentis  und  ganz  im  Vor- 
dergrund das  Bindalphom  mit  seinen  N&gelfluhbänken;  ganz  r.  (W.)  der 
Spiegel  des  Bodensees ,  an  dem  bei  klarem  Wetter  Friedrichshafen  deut- 
lich zu  erkennen  ist.  —  Aussicht  vom  Mittag  (1429m,  2  St.)  beschränkt; 
vom  Steineberg  (1889m,  3  St.  m.  F.)  lohnend,  der  vom  Stuiben  wenig 
nachstehend. 

Von  Immenstadt  nach  Sontho/en  und  Oberttdorf  s.  R.  4 ;  auf  den 
Qrünten  s.  S.  56.  —  Nach  Reutte  über  Hindelang^  Tannheim  und  Pa»i  Oacht 
s.  R.  6. 

Die  Bahn  wendet  sich  am  Fnss  des  Immenstadter  Horns  w.  in 
das  Thal  der  Ach  (r.  der  Kleinsee)  und  tritt  bei  dem  Dörfchen  Bühl 
in  starker  Curve  an  den  3/4  St.  langen  Aipsee  (718m),  dessen  Nord- 
rand sie  umzieht.  Gegenüber  stürzt  in  dem  Einschnitt  zwischen 
Immenstadter  Hörn  und  Gschwenderhom  ein  Bach  in  Fällen  herab. 
Weiter  durch  das  von  grünen  Bergketten  umschlossene  freundliche 
Konsian%er  Thal  stets  am  1.  Ufer  der  Ach  nach  Stat.  Thalkirchdorf 
und  stark  ansteigend  in  grosser  Curve  nach  (170  KU.)  Oberitanfen 
(792m ;  *Büttner')j  Wasserscheide  zwischen  Donau  und  Rhein.  Un- 
mittelbar Tor  der  Station,  hinter  einem  kleinen  Tunnel,  öffnet 
sich  w.  ein  überraschender  Blick  über  das  tiefe  grüne  Weissachthal, 
auf  das  Bregenzer  WaMgebirge  und  die  schneebedeckten  Appen- 
zeller Berge,  der  sich  später  einigemal  wiederholt.  Nach  Hiiiisau 
(Bregenzer  Wald)  s.  S.  51. 

Die  Bahn  senkt  sich  von  Oberstaufen  bis  zum  Bodensee  397m. 
177  Kil.  Harbatzfiofen.    Vor  (183  Kil.  J  Hölhenhaeh  (70:m  ;  Gasth. 


48     B(mie2.  LINDAU.  Von  Münehm 

zur  Eisenbahn)  ein  Ö85m  1.,  59m.  h.  Viadnct,  der  Beniershofener 
Damm.  Die  Bahn  durchzieht  in  grossen  Curven  das  thellweise 
waldige  Land.  Vor  (198  Kil.)  Hergatz,  wo  ansehnliche  Torfstiche, 
nochmals  ein  Blick  auf  die  Appenzeller  Alpen.  Stat.  StockenweiltTy 
8(Machter8j  Oherreitnau.  Die  Bahn  umzieht  den  Howerherg  (s.  un- 
ten) und  wendet  sich  dann  s.  ö.;  treffliche  Aussicht  auf  den  Boden- 
see ,  links  Bregenz,  im  Vordergrund  Lindau  und  drüben  die  grünen 
St.  Galler  und  Appenzeller  Vorberge,  darüber  hinaus  Kamor,  Hoher 
Kasten,  Altmann  und  Sientis.  Ein  langer  Damm  führt  die  Bahn 
über  einen  Arm  des  See's  in  den  Bahnhof  von 

221  Kil.  Lindan  (395m)  (*Batb.  Hof,  Z.  n.  L.  2,  M.  2  UT, 
F.  80,  B.  60  Pf.;  Badhötel,  beide  am  See  und  Bahnhof;  ^Ksoke  oder 
Post,  Z.  i  U!^  50,  F.  80  Pf.;  Hotel  Redtemann,  Deutsches  Haus,  berde 
am  Hafen;  *Helvetia,  nicht  theuer;  Pension  Gäetchen  auf  dek 
Mauer,  am  Festland,  auch  Bier;  Schützengarten ^  Restauration  mit 
hübscher  Aussicht;  daneben  Rv/pfitn"*»  Weinstube;  *  Bahnhofs-Restauration. 
—  Seebäder  an  der  NW.  -  Seite  der  Stadt  im  iunern  Seearm) ,  früher 
Reichsstadt  und  Festung,  im  Mittelalter  bedeutende  Handelsstadt, 
auf  einer  Insel  im  Bodensee,  durch  den  Eisenbahndamm  und 
eine  325m  lange  hölzerne  Brücke  mit  dem  Ufer  verbunden.  Die 
Römer  sollen  unter  Tiberius  den  Bodensee  mit  einer  Flotte  be- 
fahren und  ein  Castell  auf  det  Insel  angelegt  haben,  von  dem 
vielleicht  der  alte  Thurm  neben  der  Brücke  noch  übrig  ist  (?).  Am 
Hafen  haben  dem  König  Max  IL,  „dem  Förderer  des  Verkehrs,  Er- 
bauer dieses  Hafens  und  Vollender  der  durch  Ludwig  I.  begon- 
nenen Süd-Nordbahn ,  —  die  dadurch  verbundenen  Städte"  1856 
ein  Standbild  errichtet,  Erzguss  nach  Halbig's  Modell ,  am  Syenit- 
sockel die  Wappen  der  Städte  und  vier  allegorische  Fi]guren,  In- 
dustrie, Handel,  Kunst  und  Wissenschaft.  Auf  der  südl.  Molen- 
spitze auf  einem  10m  h.  Granitsockel  ein  sitzender  6,5m  h.  Löwe 
aus  Kelheimer  Maröor,  gleichfalls  von  Halbig  modellirt ;  auf  der 
nördl.  der  stattliche  Leuchtthurm  (oben  schöne  Aussicht ;  Eintritts- 
karten im  Hauptzollamtsgebättde). 

Ausflüge.  Hübscher  Spaziergang  am  w.  Seeufer  (über  den  Eisen- 
bahndamm ,  dann  1.)  an  den  Villen  Lotzbeck  mit  schönem  Park,  Oiebel- 
baeh,  Lingg  (»Fresken  von  Nane)  u.  a.  vorbei  zum  (»(2  St.)  Ba^haekenbad 
(Pension  Freihof)  und  dem  (iji  3t.)  )Lm4«iihof  (Villa  Oruber)  mit  präch- 
tigem Park ,  TreibhäuBern  etc.  (Eintr.  Dienst,  u.  Freit,  frei,  Bonst  1  Jl^ 
Sonnt,  geschlossen).  10  ISfin.  weiter  Schloss  Altoind^  der  Frau  Gruber 
gehörig.  —  Vom  (V4  St.)  *Hoirerb«rg  (4ö6m)  s'ehr  schöne  Aussicht;  Weig 
dahin  entweder  den  Fnsapftd  längs  der  Eisenbahn,  oder  vom  Landthor 
den  Fahrweg  über  Aesehach  (Schlatter)  zum  Dörfchen  Hoiren  am  Fosa 
des  rebenbepflanzten  Bergrückens.  Oben  zwei  Wirthshäuser  und  ein 
Belvedere. 

Der  BodttüM«  (996m)  ist  von  Breigomz  bis  enr  Hündnng  der  Stockach 
70  Kil.  K,  gegen  15  Kil.  br.  und  an  der  tiefsten  Stelle  (zwischen  Fried- 
richshafen  und  Arbon)  2TBm  tief.  Er  erhält  seinen  Hauptzufluss  durch 
den  Rhein  ^  dessen  bedeutende  AMagerongen  an  der  Einmündung  des- 
selben zwischen  Bregens  n.  Rorschach  ein  weites  Delta  gebildet  haben, 
und  der  bei  Constanz  wieder  ausfliesst.  Der  weite  Wasserspiegel,  die 
durch  zahlreiche  Ortschaften  belebten  Ufer,  die  im  Süden  sich  erhebenden 
stattlichen  belaubten  Berge,  daffiber  in  der  Feme  die  Appenzeller  Alpen- 
kette, vor  allen  der  schneebedeckte  Sentis  und  bei  hellem  Wetter  s.  ö. 


nachBregenz.  BR£GENZ.  2.  RouU.     49 

einige  Schneegipfel  der  Vorarlberger  Alpen,  sind  wohl  geeignet,  einen 
grossen  and  überraschenden  Eindruck  namentlich  anf  denjenigen  Reisen- 
den zn  machen ,  der  auf  diesem  Wege  sam  erstenmal  der  Schweis  sich 
nähert.  Die  Östl.  und  westl.  Ufer  sind  fast  übernll  flach,  nur  im  Korden 
xeigen  sich  fem  bewaldete  Oebirge-,  der  helle  Punkt  an  denselben  ist 
das  Färstenberg''sche  Schloss  Heiligenberff^  fast  allenthalben  am  Bodensee 
sichtbar. 

Zwischen  den  Hauptorten  am  See,  Friedrieh$h<nfen ^  Lindau^  Bregenx^ 
Rorsehachy  Roman*hom^  Constant  (Schaff hauten)^  Meeriburg,  Ueberlingen^ 
Ludwigthafen^  fahren  die  Boote  (an  24)  mindestens  einmil  täglich,  und 
auf  den  Hauptlinien  (Lindau  -  Borschach  in  lij«  St.,  Lindau  -  Bomanshom 
in  l>|t8t. ,  Friedrichshafen  -  Borsehach  in  11(4  St..  Friedrichshafen  -  Bo- 
manshom in  1  St.,  Friedrichshafen  -  Constanz  in  lijs  St.)  4-6  mal  tägl. 
Die  Abfahrtstanden  wechseln  häufig,  doch  ist  an  die  ankommenden 
Bahnzüge  für  die  Hauptlinien  meist  directer  Anschluss.  Der  See  ist  neu- 
trales debiet,  das  Beisegepäck  ron  Lindau  oder  Friedrichshafen  s.  B.  ist 
daher  su  Constanz  der  Verzollang  unterworfen,  und  umgekehrt. 

Ton  Lindau  nach  Bhbgbnz  Dampfboot  6-7mal  tagl.  in 
25  Min. ;  Eisenbahn  in  15-30  Min.  für  48,  36  oder  24  kr.  (Aus- 
sicht rechts).   Zwischenstation  Loehau. 

lOKil.  Bregens  (395m)  (Osbtkkb.  Hof,  am  See,  Z.  von  1  fl.  ab, 
F.  40,  B.  20  kr.;  «Weisses  Kreuz,  Bömerstr.,  Z.  1  fl.  10,  F.  40  kr.; 
«Kbome^  Scuweizebhop;  Löwe;  Lamm-,  Cafi  Kirchntr^  Orabengasse;  Wein 
bei  F.  Kinz^  vulgo  Bürgermeister,  und  A.  Kinzjr.  (Vier  Jahreszeiten),  am 
Wege  Bum  Gtebhardsberg;  Bier  im  ffirsch;  Fonier'i  Brauerei;  Omeinder^z 
Biergarten,  am  See;  zur  Schanz^  an  der  Lindauer  Strasse;  Bctfinfu/»- 
Restaur.)y  Hauptstadt  von  Vorarlberg,  mit  3700  Einw. ,  das  Brigari' 
tium  des  Strabo  und  Ptolemseus,  liegt  am  Fuss  des  Pfänder 
am  ö.  Ende  des  Bodensee's  (Lacus  Brigantinus).  Die  Alt"  oder 
Oberstadt y  ein  unregelmässiges  Viereck  auf  einer  Anhöhe,  welche 
durch  die  neueStadt  auf  drei  Seiten  umschlossen  wird,  ist  das  aUröm. 
Castrum,  froher  mit  zwei  Thoren ;  das  südl.  Ist  abgebrochen  und 
ist  dort  neben  dem  alten  Thurm  eine  Frohnfeste  erbaut.  Beim 
Eingang  durch  die  Aurachgasse  über  der  Thoi6ffnang  des  ehem. 
innem  Thurms  (jetzt  Flatz'sche  Buchdruckerei)  ein  Reliefbild  der 
Göttin  Epona  (reitende  Frauengestalt).  Vom  neuen  Hafendamm 
guter  Ueberblick  über  Stadt  und  Gegend.  Im  Vorarlberger  Museum 
in  der  Nähe  des  Bahnhofs  einige  naturgeschichtliche  Gegenstände, 
Münzen  etc. ,  und  die  im  J.  1862  auf  dem  Oelrain,  dem  Hügel- 
plateau 10  Min.  B.w.  von  der  Stadt,  ausgegrabenen  romischen 
Alterthümer;  eine  kleine  Sammlung  von  letzteren  auch  Inder  Villa 
Cfülkh,  dicht  bei  der  Stadt. 

Sohöner  ^paziekoakg  auf  der  Lindauer  Strasse  zur  (20  Min.)  Klause 
(Orav&tweuth^i  Ruhe)-,  vom  Tharm  reizende  Aussicht,  bes.  bei  Abendbe- 
leuchtung. Weiter  zum  (VaSt.)  Baumle  (*Wh8.)  bei  Stat.  Lockau  (s.  oben) 
und  zum  (1/4  St.)  „Zech^,  Wirthsch.  unmittelbar  über  der  bair.  Grenze. 
—  Südl.  auf  der  l>ornbirner  Strasse  nach  O/2  St.)  Rieden  mit  der  schön- 
gelegenen Riedenbnrg  (Erziehungsanstatt  der  Dames  du  sacrä  coeur);  an 
der  Äcbhriicke  (10  Min.)  Oartenwirthsch.  zum  *Engel.  In  der  Xähe  der 
Biedenburg  das  von  der  Eisenbahn  durchschnittene  Gletseherfeld  mit  in- 
teressanten Felssohliffen.  —  Westl.  nach  (V2  8t.)  Vorkhtte^  und  Mehre f au, 
Cistersieikseraüft  mit  stattl.  neuer  Kirche  im  Basilikenstil;  im  Vorkloster 
besuchte  Badeanstalten  (warme  Schwefelbäder;  Omnibus  4mal  tägl.  vom 
Kreuz).  [Von  Biedenburg  am  Gletscherfeld  vorbei  nach  Mehrerau  V«  St., 
als  Bückweg  zu  empfehlen.]  —  Oestl.  zum  (V4  St.)  Berg   Izel  y  Schiess- 

Ba£i>sksb''s  Südbaiem.    IS.  Aufl.  4 


50     RouU  2.  PFÄNDER. 

stand  u.   Wirthsch.  mit  reizender  Aussicht  (schöner  von  dem  oberhalb 
gelegenen  Hof  Weisseweute).    Zum  (IV4  6t.)  Dörfchen  Fluh  s.  unten. 
Vom  ^(Hbhards-  oder  Schlotsbers  (598m),   >/<  St.  Steigens  yon  Bre- 

Sens  (Eweite  Hälfte  angenehm  im  Wald),  mit  den  Trümmern  eines 
chlosses  der  Montforter  Grafen,  Wallfahrtskirche  und  *Wirthshaus, 
schöne  Aussicht  auf  den  Bodensee  bis  Gonstanz,  das  Thal  der  Bregenzer 
Ach  und  des  Rheins,  die  Appenzeller  und  Glamer  Alpen;  Vordei|;rund 
steil  abfallendes  Fichtengebirge,  sehr  malerisch.  —  Um  den  Absturz  des 
Oebhardsbergs  herum  führt  ein  Fahrweg  nach  (1  St.)  KennelbeKh  (Krone), 
am  r.  Ufer  der  Ach  hübsch  gelegen ;  von  hier  über  die  Ach  nach  Schloss 
Wol/urth  (Vz  St.)  und  über  Rickenbach  1.  aufwärts  nach  (1  St.)  Bildstein 
(6ö4m),  Wallfahrtsort  mit  schöner  Aussicht:  zurück  über  (*/4  8t.)  Sehwarx- 
aeh  (S.  190). 

Auf  den  ^Pfftnder  (1066m) ,  mit  prachtvoller  höchst  lohnender  Aus- 
sicht, führen  verschiedene  Wege;  der  nächste  (guter  Fusspfad,  U\f2  St.) 
hinter  der  alten  Caserne  r.  aufwärts,  beim  Handweiser  1.,  an  einer  Bank 
mit  hübscher  Aussicht  vorbei,  dann  steiler  durch  Wald  an  der  Bergwand 
hinan,  zur  (1  St.)  Balbttation  Pfänder  (Erfr.);  12  Min.  letzte  Häuser 
von  Hiniermoos;  dann  weniger  steil  zum  (20  Hin.)  grossen  neuen  *H6tel- 
Pention  Pfänder  (Z.  1^2  fl..  L.  u.  B.  40,  F.  50  kr.),  5  Min.  unterhalb  des 
Gipfels.  Die  Aussicht  umfasst  den  Bregenzer  Wald,  die  Algäuer  und 
Vorarlberger  Alpen,  den  Rhätikon,  die  Berge  von  Glarus  und  Appenzell 
und  den  ganzen  Bodensee.  —  Der  etwas  weitere  Fahrweg  (2-2Vs  St.,  neue 
Strasse  lB77  vollendet)  führt  am  Berg  I»el  (s.  oben)  vorbei  meist  durch 
Wald  zum  (IV«  St.)  Dörfchen  Fluh  (Krone)  und  zum  (iVi  St.)  Gasth.  —  Von 
Lochati  (S.  49)  gleichfalls  bequemer  Weg  (2Vs  St.),  den  Telegraphenstan- 
gen nach  bis  zur  Oagenmühle,  dann  1.  hinan  zum  Weiler  Biese  und  zum 
Hotel.  —  Vom  ^Hirtehberg  (lOSSm),  IV4  St.  ö.  vom  Pfänder,  Aussicht 
weniger  malerisch,  aber  besserer  Ueberblick  des  Bregenaer  Waldes  (von 
Bregenz  3  St.,  über  Fluh^  Oeserberg  u.  Ahomach). 

Bregenzer  Wald  s.  B.  3;  nach  Feldkirch  und  Bludem  ( VorarUterger 
Bahn)  s.  B.  35. 

3,  Von  Bregenz  zum  Arlberg  dnrch  den  Bregenzer 

Wald. 

Der  Breg«iiB«r  Wald,  der  nördliche  Theil  von  Vorarlberg  zwischen 
Bhein,  111,  Lech  und  Hier,  ein  von  der  Bregenxer  Ach  durchströmtes  ab- 
wechslungsreiches Gebirgsland,  bietet  dem  Fussgänger  eine  Fülle  genuss- 
reicher Touren.  Man  unterscheidet  den  Vorderen  oder  Aeusseren  Wald^ 
ein  dichtbevölkertes  Hügelland  mit  wenig  hervortretenden,  matten-  und 
waldbedeckten  Höhen,  und  den  Hinteren  oder  Inneren  Wald,,  der  zum  Theil 
schon  vollen  Hochgebirgs-Character  zeigt.  Bei  beschränkter  Zeit:  von 
Bregenx  über  Behwarxenberg  oder  Bexaw  zum  8chröcken\  dann  entweder 
zum  Arlberg^  oder  über  das  QeaUeheJJoeh  nach  MiUelberg  und  Oberstdorf. 
Wirthshäuser  meist  gut  und  billig. 

Eisenbahn  von  Biegenz  nach  (8,e  Kil.)  Sehwarxach  in  28  lidn. 
8.  S.  190 ;  von  hier  Post  2mal  tagl.  nach  Bozau ,  Imal  tagl.  von 
Bezau  bis  Au.  Die  Strasse  steigt  dorch  das  malerische  Schwarz-' 
achthal  nach  (l'/2  St.)  Albersehwende  (717m;  ♦Taufte),  hühsch 
gelegenes  Dorf  mit  stattlicher  Kirche  (gute  Altarbilder  von  De- 
schwanden),  von  wo  ein  lohnender,  nicht  zu  verfehlender  Fuss- 
weg  über  die  Lorena  (1090m)  nach  (1^/4  St.)  Schwanenberg  führt 
(s.  unten),  und  umzieht  dann  den  Bergabhaug  in  grossem  Bogen, 
mit  prächtigem  Blick  In  die  Thäler  der  Rothach ,  Bregenzer  Ach 
und  Weissach,  die  tief  im  Grund  sich  vereinigen.  Beim  (1  St.) 
Whs,  zum  Krönte  führt  1.  ab  der  Fahrweg  nach  Lingenau(s.  unten); 


1. 


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SCHWARZENBERG.  3.  Route,     51 

Y4  St.  veitex  zweite  Strasseutheiluug :  t.  holperiges  Strässchen 
über  Wicden  und. Stangenach  nach  (1  St.)  Schwarzenberg (%.  unten); 
1.  senkt  sich  die  Poststrasse  ins  Thal  hinab  und  führt  über  die  Ach 

und  den  Schmidleback  nach  (^2  S*«)  EfiTif  (560m ;  *Löwe ;  *Po8t')^ 

Wer  nach  Oberstaufen  oder  über  Hittisau  nach  Oberst- 
dorf will,  folgt  beim  Whs.  zum  Krönle  (s.  oben)  der  Strasse  geradeaus 
über  MüseWachy  in  Windungen  hinab  zur  Ach,  dann  wieder  hinan  nach 
(2  St.  von  Alberschwende)  Lingenau  (Ochs)  und  (>|4  St.)  Hittisau  (828m ; 
*  Krone)  y  grosses  Dorf,  auf  dem  Bergrücken  zwischen  Böigen- Ach  und 
8ubert-Ach  frei  und  schön  gelegen.  (Lohnende  Ausflüge:  auf  den  Bittix- 
herg  (1326m,  l«/«  St.)  und  den  *ffoehhädrich  (i563m,  27«  St.),  mit  schöner 
Aussicht;  durch  das  Lecknerthal  zum  (iVs  St.)  kleinen  Leekner-See  (in 
der  Höße-Älpe  Erfr.)  und  über  die  Lehen-Alpe  auf  den  (3  St.)  Hochgrai 
(Fahnengrat^  1880m),  etc.  Ueber  BihraUgfäll  und  Rohrmoo»  nach  Oberstdorf 
s.  8. 60.]  —  Eine  Fahrstrasse  führt  von  Hittisau  n.  nach  (1  St.)  Krumbach^ 
überschreitet  die  Bolgen-Ach  auf  kühner  Brücke  und  führt  weiter  durchs 
Weissachthal  über  Springen,  Ach  und  Weissach  nach  (3  St.)  Stat.  Ober- 
siav/oi  (S.  47).  —  Von  Lingenau  nach  Egg  (IVs  St.)  Fahrstrasse,  in 
Windungen  hinab  in  die  Schlucht  der  Subers-Ach,  dann  wieder  hinan  über 
Orossdorf  (für  Fussgänger  näherer  Weg  10  Min.  s.  von  Lingenau  von  der 
Fahrstrasse  r.  ab,  1  St.  bis  Egg). 

[Schwarzenberg  (694m;  *Hirach,  *Lamm,  dem  gleichen  Be- 
sitzer gehörig),  am  Fuss  des  Hochälple  (s.  unten)  reizend  gelegen, 
ist  zu  längerm  Aufenthalt  sehr  geeignet.  In  der  Kirche  ein  Altar- 
bild (Verherrlichung  Maria)  yon  Angelika  Kauffmann  (geb.  1741 
in  Chur,  f  1807  zu  Rom),  deren  Eltern  hier  lebten,  wie  eine 
Gedenktafel  unter  der  Marmorbüste  der  Künstlerin  im  1.  Seiten- 
schiff der  Kirche  meldet. 

Fusspfad  über  die  Lorena  nach  Alberschwende  s.  oben.  Lohnend,  aber 
etwas  mühsamer,  der  Fussweg  über  die  Loose  (1112m)  nach  (3  St.) 
Dombim  (S.  190)  oder  (jenseit  der  Passhöhe  r.  am  Walde  hinab)  nach 
(3  St.)  Schwarzach  (8.  190).  Die  Jochhöhe  ist  gleich  n.  vom  *Hoohäipl6 
(1462m),  das  von  derselben  in  1  St.  leicht  zu  ersteigen  ist,  mit  schöner 
Aussicht  auf  den  Bregenzer  Wald,  das  Bheinthal ,  den  Bodensee  und  die 
Appenzeller  Berge  (oben  neue  Schutzhütte).  —  Der  directe  Weg  von 
Schwarzenberg  auf  das  Hochälple  führt  beim  Hirsch  r.  bergan,  bei  der 
Wegtheilung  entweder  den  Saumweg  r. ,  oder  den  nähern  Fussweg  1. ; 
hinter  den  vier  letzten  Höfen  (1/2  St.)  den  Fusspfad  I.  zu  den  (20  Min.) 
zwei  Sennhütten  unter  dem  Walde,  bei  der  ersten  r.  auf  die  Wald-Ecke 
los,  dann  durch  Wald;  15  Min.  Sennhütten;  15  Min.  desgl.  (Erfr.);  vor 
den  letztern  r.  bergan  in  den  Wald  und  über  den  Bergrücken  zum  (*/<  St.) 
rasenbewachsenen  Gipfel. 

Von  Sch-wabzenbebo  nach  Mbllau  (2^2  St.).  Südl.  führt 
von  Schwarzenberg  ein  schmaler  Fahrweg  am  Weiler  Loch  vorbei 
über  einen  Wildbach  hinab  zur  Ach,  die  hier  in  engem  Felsenbett 
lliesst;  die  gedeckte  Brücke  (25  Min.)  bleibt  1.  (über  dieselbe 
führt  ein  Fusssteig  auf  die  Strasse  von  Egg  nach  Bezau,  s.  unten). 
Weiter  am  l.  Ufer  eben  fort  durch  Wald;  20  Min.  zweite  (steinerne) 
Brücke ;  am  r.  Ufer  die  Strasse  nach  Bezau  (wer  dorthin  will,  geht 
am  besten  über  diese  Brücke,  dann  r.).  Der  von  hier  ab  breitere 
Fahrweg  nach  Mellau  bleibt  stets  am  l.  Ufer,  über  (20  Min.)  Hof 
und  (15  Min.)  Bayen;  5  Min.  oberhalb  dritte  Brücke  (r.  die  kegel- 
förmige Mittagspitze,  2092m);  am  r.  Ufer  der  Weiler  Ellenbogen, 
von  wo  Fahrweg  1.  nach  (15  Min.)  Bezau,  x.  nach  (20  Min.)  Beule 
(s.  unten).    Unsre  Strasse  umzieht  am  1.  Ufer  den  bewaldeten 

4^ 


52    Route  3.  MELLAU.  Bregenzer 

Bayenberg  und  führt  über  Klaus  (bei  der  bedeckten  Brücke  1.  mün- 
det der  Fussweg  von  Reute,  s.  unten)  nach  (1  St.)  Mellau.'\ 

Die  Strasse  ton  Egq  nach  Bszau  führt  am  r.  Ufer  der  Ach  nach 
CV2  St.)  Andelsbuck  (10  Min.  östl.  das  gleichnam.  Bad  mit  Eisen- 
quelle, nicht  theuer;  dabei  *H6tel-Pen8ion  des  Dr.  König).  Weiter 
über  Büchl  und  Bersbuchj  um  den  vortretenden  Rücken  der  Bezeck 
herum  (s.  unten)  nach  (2  St.)  Besau  (637  m;  *Qem»e^  Posi)^ 
Hauptort  des  Inneren  Waldes,  Sitz  des  Bezirksamts.  In  einem 
Privathause  acht  Bilder  von  Angelika  Kauffmann,  für  Fremde  wohl 
zugänglich  (Trinkg.). 

Ein  näherer  Fassweg  führt  von  Büchl  über  die  Beseck  (965m)  in  1^4  St. 
nach  Bezan ;  ohen  (halbwegs)  eine  goth.  Spitzsäule  mit  Inschrift:  „Zum  An> 
denken  1871.  An  dieser  Stelle  stand  das  hölzerne  im  J.  1807  abgebrochene 
B.athhaus  des  inneren  Bregenzer  Waldes,  in  welchem  der  freigewählte 
Landammann  und  Bath  durch  Jahrhunderte  die  Angelegenheiten  der  Ge- 
meinde nach  altem  Landesbrauch  berathen,  beschlossen  und  verwaltet 
haben."  —  5  Min.  weiter  südl.  prächtige  Glebirgsaussicht  (Mittagspitze, 
Ganisfluh  etc.). 

Der  Fahrweg  von  Bbzau  nach  Mellait  (IY4  St. ;  Post  bis  Au 
tägl.  in  2  St. ;  Zweisp.  8fl.)  überschreitet  bei  "EUenhogtn  (s.  oben) 
die  Ach.  1/4  St.  s.  im  freundlichen  Bizauer  Thal  das  kleine  Stahl- 
bad Reute  (Einrichtung  einfach  aber  gut),  von  wo  ein  Fusspfad 
mit  hübschen  Aussichten  über  die  Hebung  (739m)  nach  Hinter- 
reute  und  zur  Klaudbrüeke  über  die  Ach  führt  (bis  Mellau  1  St., 
s.  oben). 

Mellan  (684m;  *Bär,  Z.  60,  M.  80  kr.,  zugleich  Stahlbad; 

Adler')^  in  schön  bewaldetem  Thal  sehr  malerisch  gelegen ,  ist  für 

längern  Aufenthalt  zu  empfehlen.    S.  ö.  die  schroffen  Wände  der 

Camsfluh  (2041m);  w.  öffnet  sich   zwischen  Hohem  Koien  und 

Ountenhang  das  enge  Mdlenbach-  Thal ,  im  Hintergrund  der  Hohe 

Preschen. 

Lohnend  die  Besteigung  der  Mörzelspitze  (1827m),  durch  das  Mellen- 
bachthallnSVsSt.  (Aussicht  nach  S.  beschränkt).  —  Hoher  FresehenCXXAm), 
6  St.  m.  F. ,  besser  von  Bankweil  (S.  191).  —  Canüßuh  (2041m),  41/2  St. 
m.  F.,  ziemlich  mühsam  (besser  von  Au,  s.  unten)  ^  über  die  Alp  Bo/- 
stätien  steil  zur  Canitalpe,  dann  über  abschüssige  Grashalden  zur  Spitze, 
mit  treffl.  Aussicht.    Abstieg  nach  Au  nicht  schwierig. 

Die  Strasse  überschreitet  die  Ach  und  führt  am  bewaldeten 
Abhang  des  Ocpfbergs  über  Hirschau  nach  (lY4St.)  Schnepfau 
(721m;  Kfone,  AdXef)\  r.  stets  der  lange  Rücken  der  Canisfluh. 

Von  Rente  (s.  oben)  nach  Schnepfau  näherer  Fussweg  (1^2  St.) 
über  Bitau  und  die  Sehnep/eck  (888m)^  oben  bei  der  St.  WendelinskcqteUe 
trefflicher  Blick  auf  Canisfluh,  Mittagsfluh  etc. 

Weiter  stets  am  r.  Ufer  der  Ach  zwischen  r.  Canisfluh,  1.  Mit- 
tagsfluh (vorn  Künzel  spitze)  nach  (1  St.)  Au  (786  m;  *Krone; 
*Ro8sle ,  jenseit  der  Brücke) ,  in  einer  Thalweitung  hübsch  ge- 
legen. 

Kach  Bludenz  lohnender  Weg  (11-12  St.)  durch  das  s.w.  ansteigende 
Argenihal.  Am  r.  Ufer  des  Bachs  nach  (3  St.)  DamüU  (1428  m),  hochge- 
legenes Dorf  (Whs.  einfach)  (von  hier  auf  die  IfittagspiUe^  2092m,  2i|t  St. 
mit  Führer,  für  geübte  Bergsteiger  nicht  schwierig,  lohnend)  \  dann  südl. 
über  das  Faschinajoeh  (14t^m)  nach  Fontanella  und  (3  St.)  Sonntag  im 
livise»  WaUert/tal  und  durch  letzteres  nach  (5  St.)  Bludenz  (S.  193).  —  Ein 


Wald,  SCHBÖCKEN.  3.  BouU,     53 

andrer  gleichfalls  lohnender  Weg  führt  von  Damals  w.  über  die  Furka 
ins  Laierruer  Thal  nnd  nach  (6  St.)  Rankweil  (S.  191). 

Fussgängei  brauchen  Yom  Rössle  nicht  zurück  auf  die  Fahr- 
strasse, sondern  bleiben  am  1.  Ufer  bis  gegenüber  (20  Min.)  Lugen, 
wo  eine  Brücke  über  die  Ach  führt.  Der  Fahrweg  (kürzerer  Fuss- 
weg  durch  die  Wiesen  r.)  endet  bei  (^2  St.)  Sohopemau  (832  m; 
Krone;  Adler) y  Geburtsort  des  Bauemdichters  F.  M.  Felder  (f 
1869),  dem  1875  auf  dem  Kirchhof  ein  Denkmal  errichtet  wurde ; 
Büdl.  die  mächtige  Künzelapitze  (2307m) ,  1.  im  Vordergrund  die 
pyramidenförmige  üenschellerspitze  (2035m). 

Von  hier  erreicht  man  auf  gutem  Saumpfad  über  das  kleine 
Schwefelbad  Hopfreben  (Whs.)  in  21/2  St.  allmählichen  Steigen  s 
den  ^Etohrdeken  (1260  m),  dem  es,  wie  L.  Steub  sagt,  „unter  allen 
bewohnten  Alpen  an  schauerlicher  Schönheit  keine  gleich  thut''. 
Im  Grunde  eines  gewaltigen  Trichters ,  gebildet  von  2300-2600m 
hohen  Bergen,  die  bis  weit  hinauf  mit  Wald  und  Matten,  oben  aber 
zum  Theil  mit  Schnee  bedeckt  sind  (Juppenapitze,  Mohnenfluh,  Roth- 
hom,  Künzd8pitze)y  liegt  zu  unterst  auf  einem  grünen  Hügel,  von 
der  Ach  umrauscht,  das  weisse  Kirchlein  des  Schrockens ,  mit  dem 
Pfarr-  u.  Schulhaus  und  einem  ♦  Wha. 

Bergtouren  :  ^Widderstein  (2ö31m),  4  St.  vom  Schröcken,  nnschwie- 
rig  nnd  höchst  lohnend.  Von  Hochkrun^ach  (s.  unten)  mit  Führer  (der 
Wirth  P.  Schwarzmann  nnd  seine  Sühne)  über  steile  Grashalden  hinan 
(Weg  znm  Oentseheljoch,  s.  unten),  oben  1.  nnd  in  der  Felsmulde  an  der 
Südseite  empor  (Weg  neuerdings  verbessert),  zuletzt  über  Qeröll  auf  den 
Grat  und  zur  Spitze.  Prachtvolle  ^Aussicht  auf  Algäuer  u.  Lechtbaler 
Gebirge,  Tauem,  Oetzthaler  u.  Rhätische  Alpen,  Ortler,  Bernina,  Glarner 
n.  Appenzeller  Alpen,  Bodensee.  —  KünteUpitze  (2307m),  3V2-4  St.  m.  Füh- 
rer, über  den  Schadonapass  (S.  195),  beschwerlich;  ebenso  Mohnenßuh 
(2541m). — Klein-  oder  Bt^tmadlerapitze  (2646m),  6  St.  m.  Führer,  schwierig. 

XJebergänge  : 

Nach  Oberstdorf  über  das  Oentseheljoch  (8V2  St.),  lohnend.  Leidl. 
Saumpfad  steil  hinan  nach  (I1J2  St.)  Hochkrumbach  oder  Krumbach  ob  Holz 
(1713m;  Whs.  einfach),  einigen  zerstreuten  Häusern  in  kahlem  Hoch- 
thal, nur  im  Sommer  bewohnt;  hier  1.  im  Zickzack  steil  aufwärts  über 
abschüssige  Hatten  zum  (1  St.)  hölzernen  Kreuz  auf  der  Höhe  des  Oent- 
■eheljoflha  (197öm),  am  s.o.  Fuss  des  WiddenUiM  (s.  oben);  schöner 
Rückblick  auf  Aarhom,  Mohnenfluh  etc.  Hinab  (rechts  halten)  steil 
und  steinig  zur  Obern  QenUehel-  oder  Oensielalp  (16d4m),  dann  auf  besscrm 
Wege  hoch  an  der  1.  Seite  des  malerischen  Oentschelthals  (r.  die  Abstürze 
des  Liechlkopfs  und  Zwöl/erkop/s) ,  an  einer  Stelle  an  einer  jäh  abstür- 
zenden Felswand  entlang  (Weg  durch  eine  niedere  Mauer  geschützt),  zur 
Untern  Oentschelalp  (1302  m).  Der  Weg  bleibt  stets  am  1.  Ufer  des  Bachs 
und  führt  über  den  Weiler  Bödmen  ^  die  Breitach  überschreitend,  hinaus 
nach  (2  St.)  Mütelberg  (1213m;  «Krone),  Hauptort  des  Kleinen  Walser- 
oder Mittelberger  Thals.  Von  hier  nach  (4  St.)  Oberstdorf  leidl.  Fahrweg 
(vgl.  S.  57).  —  Nach  Oberstdorf  über  das  Haldenwangereek  oder  den 
SehrofenpasM  s.  S.  60. 

Ins  obere  Lechthal  (bis  Beutte  16 St.).  Von  Krumbach  (s.  oben) 
erst  kurze  Zeit  am  1.,  dann  stets  hoch  am  r.  Ufer  des  Krumbachs  nach 
(1  St.)  Warth  (1495m;  Rössle),  am  Fuss  des  Warthoms  hübsch  gelegen 
(von  hier  nach  Leeh^  8.  54,  1»|«  St.,  guter  Weg  durch  das  tief  eingeschnit- 
tene Lechthal,  unterhalb  des  hochgelegenen  Dorfes  Bärstegg  vorbei).  Dann 
hinab  über  den  Krumbach  und  wieder  hinan  nach  ('U  St.)  Lechleiten 
(1539m),  hoch  über  der  tiefen  Schlucht  des  Lech,  vom  Biberkopf  (2596m) 
überragt;  schöner  Blick  s.w.  in  das  obere  Lechthal  mit  Omeshom  und 
Schafberg,   w.  Warthom  und  Widderstein  (über  den  Schro/enpass  nach 


54    BouteS.  LECH- 

Oberstdor/  s.  8.  60).  Nun  scharf  bergab,  vor  Ellenbogen  auf  das  r.  Ufer 
des  Lech,  nach  (2^t  St.)  Steg  (1118m  ^  Whs.),  an  der  Mündung  des  Kaüer- 
thaU,  durch  das  ein  vielbegangener  Pfad  über  das  Kaiserjoch  (2318m)  nach 
(5  St.)  Pettneu^  ein  andrer  über  das  Almejur-Joch  nach  (6  St.)  St.  Anton 
im  Stanzerthal  (S.  196)  führt.  Von  hier  ab  Fahrweg  (Cariolpost  nach 
Reutte  Mont.,  Mittw.  u.  Freit.  7V2  V.  Vm.  in  8  St.)  über  Hägerau  nach 
(1  St.)  Holsgau  {* Hirsch;  Post)^  stattliches  Dorf  an  der  Mündung  des 
ffeckbachthals  (über  das  MädeUjoch  nach  Oberstdorf  s.  S.  59) ;  weiter  über 
Stockaeh  und  Lend  (zweimal  über  den  Lech)  nach  (2  St.)  Elbigenalp 
(1036m  ^  Engel) ,  an  der  Mündung  des  Bemhardsthals  (S.  59).  Bei  (1  St.) 
Häselgehr  (Bräu) ,  an  der  Mündung  des  Oramais-Thals^  tritt  die  Strasse 
wieder  auf  das  r.  Ufer  des  Lech.  Von  (IV2  St.)  Elmen  (Post)  führt  s.o.  ein 
lohnender  Saumpfad  über  Bschlabs,  Boden  ^  Pfafflar  und  den  Hoehtenn- 
Sattel  (1905m)  n.  vom  Muttekopf  (8.  196)  nach  (7-8  St.)  Imst  (S.  197). 

Weiter  stets  auf  der  r.  Seite  des  breiten  geröllbedeckten  Lechthals. 
Nach  'I4  St.  bleibt  1.  Vorder-Hombach  (Whs.),  m  der  Mündung  des  Hom- 
bachthals.  [In  letzterm  l^ja  St.  thalauf  Hinter- Hombach  (Whs.),  am  Fuss 
des  Hochvogels  (S.  66),  von  wo  ein  etwas  mühsamer,  aber  lohnender  Ueber- 
gang  durch  das  n.w.  abzweigende  Jochbach- Thal  zum  Hombachjoch  (2043m) 
zwischen  1.  Jochspitze^  r.  Höllenhörnem,  hinab  ins  Oythal  (S.  58)  und  nach 
Oberstdorf  führt  (von  Hinter-Hornbach  6-7  St.,  m.  F.]. 

Die  Strasse  führt  über  (*|4  St.)  Stanzach^  an  der  Mündung  des  Namloser 
Thals ,  und  (1  St.)  Forchach  (1.  die  enge  Oeffnung  des  SchwarzwasserthaW) 
nach  (1  St.)  Weissenbach  (9()9m;  Lötoe)^  wo  1.  die  Strasse  vom  Pats  Oacht 
(S.  67)  herabkommt.    Von  hier  nach  (2  St.)  Reutte  s.  S.  67  (Einsp.  8  fl.). 

Vom  Schröcken  nach  Bludenz  über  den  Schadonasattel  und  durch  das 
Grosse  Walserthal  s.  S.  195. 

Der  gute  Saumweg  vom  Schböckbn  zum  Ahlbbrg  (5  St. 
"bis  Stuben,  Führer  unnöthlg)  steigt  auf  der  r.  Seite  des  tief  einge- 
schnittenen AuenftldtoheU  anfangs  durch  Wald  ziemlich  steil  hin- 
an; beim  Austritt  ans  dem  Walde  (20  Min.)  hübscher  Blick  auf 
Juppenspitze  und  Mohnenfluh  und  weiterhin  auf  die  mächtige 
Kleiuspitze  (Braunadlerspitze,  2646m")  mit  ihrem  Gletscher.  V4  S*« 
Auenfeldalp  (Erfr.);  nun  eben  fort  in  breiter  Thalmulde  (Quell- 
thal der  Bregenzer  Ach)  zwischen  r.  Juppenspitze,  1.  Aarhorn,  zu- 
letzt wenig  bergan  zur  (3/4  St.)  Passhöhe  (1746m)  [wer  von  Lech 
kommt,  hält  sich  r.  auf  die  erste  Sennhütte  zu ,  dann  1.  zur  Ach 
und  stets  auf  dem  r,  Ufer  hinab].  Abwärts  r.,  nach  V2  S*«  ^^6'  6"*® 
Brücke  und  nochmals  bergan  über  einen  bewaldeten  Rücken ;  dann 
hinab  ins  Lechthal  (1.  mündet  der  Weg  yon  Warthy  S,  53),  über 
den  Lech  nach  (40  Min.)  Lech  oder  Anger  (1438m;  *Krone]  Ad- 
ler') ,  Hauptort  des  Thambergs  oder  obersten  Lechgebiets,  am  Fuss 
des  Omeshomd  (2572m)  schön  gelegen. 

Ein  Karrenweg  führt  von  hier  zwischen  Omeshom  und  Rauche- 
spitz am  r.  Ufer  des  Zürsbachs  über  (1^4  St.)  Zürs  (einf.  Whs.) 
zum  (V4  St.)  Flexensattel  (1761m),  mit  Aussicht  s.  auf  den  Kalten 
Berg  (2895m)  und  den  Wildebene- Femer ;  hinab  auf  der  r.  Seite 
eines  tief  eingeschnittenen  Thals,  durch  das  der  Stubenbach  in 
Fällen  hinabstürzt,  in  vielen  Windungen  an  steiler  Wand,  zuletzt 
im  Thal  über  den  Bach  und  hinaus  auf  die  Arlbergstrasse  oberhalb 
(1  St.)  Stuben  (S.  195). 

Von  Lech  über  Formarin-Alp  nach  Dalaas  6  St.,  lohnend 
(Führer  rathsam,  Proviant  mitnehmen).  Am  1.  Ufer  des  Lech  über  (*|4  St.) 
Zttg^  wo  1.  der  Weg  über  Bratzer  StaflTel  zum  Spullersee  abzweigt  (s.  un- 
ten), zum  (1  St.)  Aelpley  mit  Käserei,  auf  weiter  ebener  Wiesenfläche; 


SONTHOFEN.  4.  RouU.     55 

1.  der  Sehafberg  (s.  unten),  vom  Johannetkopf  und  Hirtehengpitze.  Nach 
>|3  St.  über  den  Lech  und  bergan  cur  (10  Hin.)  Alp  TannUger  (schöner 
Rückblick)^  1.  öffnet  sich  das  Kälberthal ,  durch  das  gleichfalls  ein  Pfad 
über  8puller9-Alp«  und  Dalaater  Staffel  cum  (3  St.)  SpuUertee  führt.  Nach 
V«  St.  wieder  über  den  Bach  und  am  1.  Ufer  hinan,  an  einigen  Absätnen 
im  Flussbett  vorbei,  aus  welchen  dürftiges  Wasser  sickert  (unterirdischer 
Abfluss  der  Formarinsee- Quelle  des  Lech),  zur  (U/a  St.)  Formarm- Alp 
(ISeOm)-,  10  Min.  weiter  der  kleine  grüne  «Formarin-See  (1806m),  am  Fuss 
der  mächtig  aufragenden  Rothteand  (s.  unten).  Man  umgeht  den  See  ent- 
weder an  der  N.  und  W.-Seite,  oder  wendet  sich  (kürzer  aber  schlech- 
ter) 1.,  an  der  O.-Seite  am  Abhang  entlang  zur  (V«  St.)  Passhöhe  (1898m), 
mit  Aussicht  auf  Bhätikon,  Sulzfluh  etc.  Hinab  zur  (V«  St.)  Alp  Ruehstaffel^ 
5  Min.  unterhalb  trefiFliche  Quelle:  dann  in  zahllosen  Windungen  bergab, 
der  ausgebesserte  Weg  oft  schlechter  als  der  alte,  zur  (Vi  St.)  Alp  Mu- 
»tariHj  die  am  r.  Ufer  des  Baches  bleibt,  und  1.  nach  (1  St.)  Dalaas  (S.  195). 
—  Nach  dem  Walserthal  und  Bludenz.  NW.  führt  vom  Formarin- 
see ein  rauher  Pfad  über  den  Sattel  zwischen  Piteehiköpfen  und  Rothteand 
zur  (2  St.)  Alp  Lagutz  (1099m ;  Unterkunft) ,  dann  w.  am  Abhang  des  AI- 
pilla  ins  Marulthal^  nach  Garfül  und  (2  St.)  Marul  (Wh!<i.);  gegenüber 
die  bewaldeten  Abhänge  des  Hohen  Fratgen  (8.  Itö).  Das  Maralthal 
mündet  1  St.  weiter  abwärts  in  das  Grosse  Walser^al  (S.  194;  über  Oar- 
sella  nach  Sonntag  2  St.).  Der  Weg  n  ch  Bludenz  führt  1.  tief  hinab  ins 
Latankatobel^  dann  wieder  steil  aufwärts  nach  (1  St.)  Raggal  (Whs.)  und 
um  die  W.-Seite  des  Hohen  Frassen  herum  nach  (2^/2  St.)  Bludenz  (vergl. 
S.  194).  —  Besteigung  der  Rothwand  (2701m)  von  Alp  Lagutz  in  4-5  St.  m. 
Führer,  schwierig;  kürzer  und  besser  von  Alp  Klesenza^  1  St.  n.  von 
Lagutz  im  obersten  Huttier  Thal  (2  St.  von  Buchboden,  S.  195;  von 
Tannleger  (s.  oben)  auch  direct  über  das  Johannesjoeh  (2110m)  zwischen 
1.  Rothwand,  r.  Hirschenspitze  und  Misthaufen  in  2V2  St.  erreichen). 

Von  Lech  nach  Klösterle  über  Spullersee  ö  St.,  gleich- 
falls lohnend.  Beim  ('/4  St.)  Weiler  Zug  1.  über  den  Lech  und  am  Stier- 
loehbaeh  aufwärts  zur  Stierloehalpe^  dann  über  Bratzer  Staffel  zum  (21/s  St.) 
^Spulleraee  (1750m)  in  grossartiger  Umgebung  (zu  Seefahrten  ist  ein  Kahn 
vorhanden).  Nördl.  der  gewaltige  *  Sehafberg  f2676m),  vom  See  in  4  St. 
m.  F.  ohne  grosse  Schwierigkeit  zu  ersteigen  (Weg  neuerdings  verbessert); 
prächtige  Aussicht.  Abstieg  vom  See  nach  (IV2  St.)  Klösterle  (S.  195)  oder 
r.  durch  das  Spreubaeh-Tobel  nach  (2  St.)  Wald  an  der  Arlbergstrasse  steil. 


4.   Von  Immenftadt  nach  Obentdorf, 

Die  Alg&uer  Alpen. 

Vgl.  Karte  S.  SO. 

Bis  Sontho/e»  (9  Kil.)  Eibenbahn  in  25  Min.  für  75,  50,  35  Pf.  Von 
Sonthofen  nach  Oberstdorf  (14  Kil.)  Postomnibl's  SVs  U.  Vm.  in  21/4  St. 
für  1  Uff  10  (von  Oberstdorf  llVs  U-  Vm.).  Stellwagen  2mal  täglich 
(1877  lli/-i  U.  Vm.  u.  41/2  U.  Nm.)  im  Anschluss  an  die  Eisenbahnzüge. 
ZwEisp.  9  Uff,  EiNSP.  5  Uff  n.  Trinkg. 

Immemtadt  s.  S.  47.  Die  Bahn  nach  Sonthofen  führt  am  1. 
lUei-Ufer  (am  r.  Ufer  der  Kirchthurm  von  Bauhenzell ,  s.  unten) 
nach  Stat.  Blaichach,  mit  grossen  Fabrikgehäuden ,  überschreitet 
dann  die  Iller  und  gleich  darauf  die  08tra4ih,  9  Kil.  Sonthofen 
(738m ;  ^Deutsches  HauSj  am  Bahnhof ;  *Engel;  Adler;  Ochs;  HitacK), 
stattlicher  Marktflecken,  im  breiten  grünen  Illerthal  freundlich 
gelegen.  Hübsche  Aussicht  vom  Calvarienberg,  ö  Min.  vom  Engel : 
südl.  im  Mittelgrund  über  dem  dunkeln  Himmelschroffen  die  Mä- 
delegabel,  1.  Krazer,  r.  Biberkopf  undWidderstein,  davor  Schlappolt 
und  Fellhorn, 


56    Route  5.  GBÜNT£N.  Von  Immenstadt 

Der  ^Orünten  (1741m)  wird  sowohl  von  hier  als  von  Immenstadt 
aus  häufig  bestiegen.  Der  gewöhnliche  Ausgangspunkt  ist  Burgberg  (750m; 
Löwe) ,  am  s.w.  Fuss  des  Berges ,  von  Sonthofen  (Fahrweg)  oder  Blai- 
chach  (s.  oben)  ^t  St.  entfernt  (von  Immenstadt  auch  direct  über  den 
Untern  Zollsteg  und  Rauhenzell  in  V\i  St.  zu  erreichen).  Der  Weg  auf 
den  Grünten  (2>|2-3  St.)  ist  stellenweise  nicht  besonders,  doch  nicht 
leicht  zu  fehlen,  Führer  unnöthig.  Man  geht  durch  das  Dorf  an  der  Kirche 
vorüber;  bei  dem  letzten  Hanse,  einer  Mühle,  20  Sehr.  1.,  dann  Fussweg 
auf  die  freistehende  Kapelle  zu ;  oder  (etwas  weiter)  die  breite  Dorfstrasse 
geradeaus,  dann  r.  bergan  gleichfalls  zur  Kapelle.  Hier  r.  den  Fahrweg 
hinan,  durch  Wald;  nach  5  Min.,  wo  1.  die  Steinmauer  beginnt,  bei  den 
grossen  Tannen  vom  Fahrwege  1.  ab  durch  das  offene  Gatter,  zum  Ausgang 
der  vom  Grünten  herabkommenden  Schlucht:  ein  viereckiger  Felsblock 
bezeichnet  den  Anfang  des  Grüntenweges.  (Oder  man  steigt  1(X)  Schritt, 
nachdem  der  Wald  aufgehört,  1.  über  das  (>atter  durch  Wiesen  hinan.) 
Der  Pfad  führt  steil  und  steinig  (der  Hinabweg  besonders  unangenehm)  in 
der  von  gewaltigen  Felswänden  umschlossenen  Schlucht  aufwärts;  oben 
in  breiter  Thalmulde  der  Gundlalp  (IM2  St.)  das  *Whs.  von  ffimbein  (Z. 
lM«-2  J()y  25  Min.  unter  dem  Gipfel.  Auf  dem  vorderen  Gipfel  (Hochteart^ 
16d8m)  ein  Pavillon;  ein  schmaler  Grat  führt  von  hier  in  10  Min.  zur 
mittlem  höchsten  Spitze  (Uebelhom^  1741m).  ^Aussicht  auf  das  Gebirge 
von  der  Zugspitze  bis  zum  Sentis,  im  Vordergrunde  das  Illerthal  mit 
Sonthofen  und  Oberstdorf,  darüber  die  Algäuer  Alpen;  ganz  r.  ein 
Stück  Bodensee;  nördl.  das  oberschwäb.  Hügelland  und  die  bair.  Ebene 
bis  zum  Peissenberg.  —  Besteigung  von  der  Nordseite  über  Rettenherg 
nicht  zu  empfehlen. 

Die  Poststrasse  nach  Oberstdorf  überschreitet  die  Hier;  (*/4  St.) 
Sigishofen]  (i^U  St.)  Fischen  (Kreuz),  grosses  Dorf  (Fahrweg  über 
Maiseistein  und  durch  d.en  Hirsehsprung  nach  Tiefenbach  in  lY2St. , 
s.  unten);  (1/2  St.)  Langenwang',  weiter  über  die  Breitach  (vor  der 
Brücke  r.  Karrenweg  nach  Wasach  und  Tiefenbach),  dann  über  die 
StiUaeh  nach  (1  St.)  Oberstdorf. 

Die  Alte  Stbassb  von  Sonthofen  nach  Oberstdorf  führt  am  r.  Ufer 
der  Hier  über  (ifs  St.)  Altstetten  bergan  nach  (*|4  St.)  Sehöllang  (Whs.), 
in  malerischer  Lage  hoch  über  der  Hier ;  vom  Friedhof  (Schöllanger  Barg, 
1/4  St.)  hübsche  Aussicht;  unten  an  der  Hier  das  kleine  Schwefelbad  Au. 
Dann  hinab  über  Reiehenbach  und  iZuM,  vor  (l^fa  St.)  Oberstdor/  über  die 
Trettach. 

23  Kil.  Oberstdorf  (812m;  *Mohr;  *Sonne;  *Hirsch',  Krone. 
—  Biergarten  bei  der  Kirche),  stattlicher  Marktflecken ,  nach  dem 
Brande  von  1865  grösstentheils  neu  erbaut,  in  breitem  Thal  in- 
mitten der  Algiuer  Alpen  schön  gelegen ,  als  Sommerfrischort  viel 
besucht  (Privatwohnungen  ausreichend  vorhanden).  ^2  St.  unter- 
halb vereinigen  sich  die  Trettach ,  Stillaeh  und  Breitach  zur  Hier. 
Die  vielverzweigten  Thäler ,  aus  denen  sie  hervorströmen ,  bieten 
Gelegenheit  zu  den  mannigfacbsten  ^Ausflügen  (Führer:  A. 
Kecheler,   M.  u.  Tim.  Kctppeler  in  Oberstdorf;  Joh.  Bapt.  Sehrau- 

dolph  in  Einödsbach). 

Nach  dem  Fallbaob  oder  Faltenbaeher  Waaaerfall,  in  der  Schlucht 
zwischen  Bubihorn  und  Schattenberg,  70  Min.  Bei  der  Sägemühle  am 
obern  Ende  des  Orts  über  die  Trettach;  jenseits  I.  an  Kalkbrennereien 
vorbei,  am  Ausgang  der  Schlucht  über  den  Steg  auf  das  r.  Ufer  dea 
Baches,  dann  schmaler  Fnsaweg  hinan  bis  zu  einem  Vorbau  über  dem 
stäubenden  Fall. 

Zur  Hoftnann's  Bnhe  (2ö  3!  in.).  Stationenweg  von  der  Kirche  nach 
(10  Min.)  8t.  Loretto^  drei  Kapellen  mit  schöner  Linde  (in  der  dritten  eine 
unterird.   Quelle);    hier  1.    auf  n«niem    Fussweg   d(>n    Hügel    hinan,   auf 


nach  Oherstdorf.  OB£RSTDOBF.  d,  BouU.     57 

deasen  Gipfel  OU  St.)  unter  Bäumen  swei  Bänke  mit  treffl.  Rundaicht. 
Auf  der  südl.  Kuppe  des  Hügels  10  Min.  von  Loretto  das  Whs.  $ur  Alpen- 
rose. Zurück  auf  der  Kordseite  zur  Cj«  St.)  Trettachbrücke  am  obem 
Ende  von  Oberstdorf.  —  Aehnliche  Aussiebt  vom  Whs.  gur  Seliönen 
Aussieht  (20  Min.) ,  am  Wege  ins  Oythal ,  und  vom  Burgstall  (}\^  St.),  1. 
vom  Wege  in  die  Birgsau  am  Fuss  des  Himmelschroffens. 

Kach  ^Wasach  (1  St.),  sehr  lohnend  \  auf  der  Sonthofer  Strasse  bis 
über  die  Breitachbrücke ;  hier  1.  hinan,  bald  mit  hübschem  Blick  ins 
Walser  Thal,  zum  *Whs.  Wasaeh  mit  prächtiger  vielbesuchter  Aussicht 
(Abendbeleuchtung  günstig^  umfassender  noch  vom  Kapf,^  10  Min.  höher). 
Panorama  in  Oberstdorf  zu  haben  (1  M)  \  besonders  hervortretend  von  I. 
nach  r. :  Bubiborn  (1966m),  Schattenberg  (1868m),  Höfatsspitze  (2260m), 
Rauheck  (2404qO,  Kreuzeck  (2394m),  Krottenköpfe  (2656m),  Kraxer 
(2226m),  Himmelschroffen  (1792m),  Mädelegabel  (2643m),  Wilde  Mann 
(2588m),  Linkerskopf  (2430m),  Rappenköpfe  (2415m),  Schlappolt  (1918m), 
Widderstein  (2531m)  im  Walser  Thal  und  die  scharfe  Schneide  des 
Hohen  Ken  (2227m)  ^  unten  Oberstdorf.  —  Vom  Kapf  in  10  Min.  (hinter 
dem  Hause  1.  auf  steilem  Waldweg)  zur  Judenkirche  ^  einem  Felsenthor 
mit  hübschem  Durchblick  auf  Rubihorn  etc. 

Nach  ^Tiefenbaoh  (1  St.).  Der  Weg  führt  vom  westl.  Ende  des  Orts 
über  die  Stillach,  dann  bergan  (oben  schöne  Rundsicht),  auf  der  Höhe 
geradeaus  durch  sumpßge  Wiesen  (1.  Fahrweg  ins  Walser  Thal,  s.  unten) 
und  durch  den  Wald  bergab  über  die  Breitach  zu  den  Häusern  tn  der 
Oib;  dann  kurz  bergan  nach  Bad  Tie/enbach  (835m;  Badhaus,  einfach, 
Z.  1  Ulf,  M.  1  U9r40),  Schwefelquelle  (Bad  70  Pf.).  Weiter  r.  hinauf  nach 
(20  Min.)  Wasaeh  (s.  oben)  und  (1  St.)  Oberstdorf;  oder  gerade  fort  auf 
der  Strasse  nach  Maiseistein  und  Fischen  (s.  oben)  an  der  steilen  Nase 
(Naetwand)  vorbei  (oben  hübsche  Aussicht,  beim  Wegweiser  1.  hinauf, 
3J4  St.)  zum  (20  Min.)  Hirsehsprung ,  einem  Felsdurchbruch  mit  über- 
raschendem Blick  auf  das  untere  Illerthal  und  den  Grünten. 

Nach  dem  *Freibergtee  (1  St.).  Bis  Loretto  s.  oben;  3  Min.  weiter 
bei  dem  Handweiser  r.  ab  durch  die  Wiesen  und  über  die  Stillach,  dann 
bergan  zu  dem  Sattel  des  Freibergs,  hinter  dem  in  schön  bewaldetem 
Kessel  der  dunkelgrüne  See  (933m)  liegt.  Schöner  Blick  auf  Linkerskopf, 
Griesgundkopf,  Warmatsgundkopf  etc. ;  r.  der  Schlappolt.  In  dem  Bretter- 
häuschen (Schlüssel  bei  Gschwender  in  Oberstdorf,  1  Uff)  ein  Kahn  zu 
Fahrten  auf  dem  See. 

Kach  dem  *Zwingst«g  und  Walter  Schänsle  (l^js  St.)  Fahrstrasse  über 
Kornau;  Fussgänger  folgen  dem  Wege  nach  Tiefenbach  (s.  oben)  über  die 
Stillach  bis  auf  die  Höhe,  dann  den  Fahrweg  I.  hinan  über  den  Berg- 
rücken, stets  mit  hübscher  Aussicht,  zuletzt  durch  Wald  hinab  in  das  von 
der  Breitach  durchströmte  Kleine  Walser  Thol,  wo  an  der  Grenze  von  Vorarl- 
berg beim  östr.  Zollhaus  das  Walser  Schänsle  (994m;  Whs.,  guter  Wein). 
8  Min.  vorher  führt  r.  durch  Wiesen  und  Wald  ein  Fusspfad  hinal> 
zum  *  Zwingsteg  (934  m),  einer  Holzbrücke  70m  über  der  tiefen  engen 
Klamm,  durch  welche  die  Breitach  sich  tosend  hindurchzwängt.  Jenseits 
im  Zickzack  hinan  zu  einer  (ij«  St.)  Holahütte  mit  Handweiser;  dann 
hinab  an  der  Mündung  des  Rohrmooser  Thals  (S.  60)  vorbei  über  die  Oib  (s. 
oben)  in  1  St.  nach  Tiefenhach  (s.  oben)  oder  in  l'js  St.  nach  Oberstdorf.  — 
Im  Walser  oder  Mittelberger  T/ial  führt  der  Fahrweg  vom  Schänzle  weiter  über 
(1  St.)  Rietlem  (^Engel) ,  (3/4  St.)  Hirschegg,  nach  (ijs  St.)  Mittelberg  (1213m  ; 
^Krone,  bei  der  Kirche;  Traube),  Hauptort  des   Thals  in  schöner  Lage 

iüber  das  Gentseheljoch  nach  Krumbach  s.  S.  53).  Der  Fahrweg  endet 
St.  weiter  aufwärts  beim  Baad  (1197m;  Whs.);  ein  beschwerlicher 
und  wenig  lohnender  Uebergang  führt  von  hier  über  daa  Starxeljoeh 
(1868m)  nach  (4  St.)  Schopemau  (S.  53). 

In  die  ^Spielmaansau  (Trettachthal),  Fahrweg  (2if2  St.),  am  besten 
früh  Morgens.  Der  Fussweg  führt  vom  östl.  Ende  des  Orts  (Handweiser) 
über  Kühberg  und  Gruben  und  mündet  schliesslich  in  den  Fahrweg. 
Dieser  führt  über  Loretto  (s.  oben)  ;•  »j«  St.  weiter  bei  dem  Hand  weiser 
1.  ab  über  den  n.  Ausläufer  des  Himmelschroffens  (Bnrgstall,  s.  oben), 
mit  hübschem  Rückblick  in  die  Birgsau.  Der  Weg  bleibt  stets  auf  der 
1.  Seite  des  Trettach-Thals  (r.  die  jähen  Wände  des  Himmelschroffens);  1. 


58     Bouie  4.  OBERSTDORF.  Algäuer 

bleibt  der  kleine  blaue  Chrütles-See  (919m).  Zuletzt  über  die  Trettach  und 
den  Trauehbach  nach  dem  Weiler  (2  8t.)  Spielmannsau  (940m ;  Whs.  einfach) ; 
schöner  Blick  auf  die  gewaltige  Trettachspitze ;  1.  der  Krazer.  —  Weiter- 
hin FuBsweg,  stellenweise  schlecht,  zuletzt  hoch  an  der  r.  Seite  des  sich 
verengenden  Thals  am  Untern  Knie  vorbei  zum  (1  St.)  Sperrbaehsteg 
(1237m),  in  grossartiger  Felswildniss ;  von  hier  zur  Obeitnädeleiüp  (l&äAele- 
gabel,  Uebergänge  ins  Lechthal)  s.  S.  59. 

Zum  *H611tobol,  am  Ausgang  des  Dietersbachthal» ^  eines  Seitenthals 
der  Spielmannsau,  sehr  lohnender  Spaziergang  (l^fs  St.).  Entweder  Fnss- 
weg  am  r.  Trettachufer,  oder  auf  dem  Weg  in  die  Spielmannsau  bis  zum 
(1  St.)  Wegweiser  der  «nach  Hölltobel  und  Oerstruben'  zeigt:  hier  den 
Fahrweg  1.  hinab  zur  Trettachbrücke,  am  r.  Ufer  den  Fnsspfad  r.,  nach 
10  Min.  1.  hinan  in  die  Schlucht  (auf  der  rechten  Seite)  bis  zu  der 
(20  Min.)  tiefen  Felsspalte  des  HölltobeUy  durch  die  ein  starker  Bach  in 
zwei  Fällen  stürzt.  Fusspfad  in  10  Min.  zu  einem  Vorbau  über  dem  un- 
tern, 10  Min.  weiter  zum  *obem  Fall,  der  in  freiem  Sturz  in  einen  trich- 
terförmigen Kessel  hinabstürzt;  20  Min.  Gerttrt^en  (einf.  Whs.),  einige 
Häuser  auf  der  obern  Thalstufe  (1150m)  am  Fuss  der  steil  aufragenden 
Hö/atsspitze  (2260m;  Besteigung  schwierig,  nur  für  geübte  schwindelfreie 
Kletterer,  4  St.  von  Gerstruben) ;  1  St.  weiter  thaleinwärts  die  Dietersbach- 
Alpe  in  grossartiger  Umgebung  (Höfatsspitze,  Rauheck,  Kreuzeck).  Ein  stei- 
ler Pfad  führt  von  hier  (m.  F.)  in  3  St.  über  das  Aelple  (1770m)  zwischen 
Höfatsspitze  und  Rauheck  zur  Käseralpe  im  Oythal  (s.  unten').  —  Zurück 
von  Gerstruben  r.  an  der  Bergwand  auf  gutem  Wege  zur  (ifs  St.)  Trett- 
achbrücke und  nach  (1  St.)  Oberstdorf.  —  Der  oben  gen.  Fussweg  führt 
vom  Eingang  des  Hölltobels  (Handweiser)  am  r.  Trettachufer  weiter  nach 
Spielmannsau  (s.  oben). 

Zum  Geiaalpaee  (2V4  St.),  auf  der  Strasse  nach  Schöllang  (s.  S.  56) 
bis  (1  St.)  Reiehenhaeh^  dann  r.  hinan  zur  Ofs  St.)  Oeisalp  und  an  einem 
hübschen  Was.serfall  des  Reichenbachs  vorbei  zum  ('/i  St.)  untern  Geis- 
alpsee ^  in  einem  Thalkessel  zwischen  r.  Rtibihorn  ( Oeisalphoi'n)  ^  1. 
Entsehenkopf  malerisch  gelegen.  V^  St.  weiter  aufwärts  der  kl.  obere 
Oeisalpsee ;  von  hier  über  den  Oeis/uss  (1984m)  zur  Vordern  Seealp  (S.  59) 
2  St.,  Führer  rathsam. 

In  das  OythAl  (bis  zuiA  Stuiben  3  St.),  zwischen  Schattenberg  u.  Riflen- 
kopf  (erstes  Drittel  fahrbar).  Fahrweg,  jenseit  der  Trettachbrücke  bei  der 
Kalkbrennerei  (s.  oben)  r.  hinan,  um  den  Fuss  des  Schattenbergs  herum 
(ein  Fusspfad  gleich  bei  der  Brücke  r.  durch  die  Wiesen  kürzt).  Das 
Thal  anfangs  einförmig,  aussichtlos;  nach  1  St.  tritt  der  Weg  auf  das  1. 
Ufer  des  Oyhachs  und  führt  durch  offenen  Wiesengrund  (1.  die  Adlerteand 
und  die  Seewände  mit  Wasserfällen,  r.  der  bewaldete  Riffenhopf)^  an  einer 
Hirtenhütte  vorbei;  nach  20  Min.  zweite  Brücke;  das  Thal  biegt  plötz- 
lich nach  Süden  um  und  es  entfaltet  sich  ein  prächtiger  Blick  auf  den 
Thalschluss  mit  den  Hintern  Wilden  (2433m),  HöllenhOmem  (2163m)  und 
Hö/atsspüze  (2260m).  *(«  St.  weiter  bei  der  GnUnalpe  tritt  der  Weg 
'  wieder  auf  das  1.  Ufer  und  steigt  dann  steil  zum  {}\i  St.)  *Stuibenfall^ 
dem  schönen  Fall  des  meist  wasserreichen  Oybachs ,  in  sehr  malerischer 
Umgebung.  Noch  ifzSt.  weiter  aufwärts  die  einsame  Käseralpe  (1371m); 
von  hier  über  das  Aelple  nach  Oerstruben  s.  oben;  über  das  Hombachjoch 
nach  Hinter-Hombach  s.  8.  54;  über  das  Himmeleek  ins  Berggündele  s.  S.  66. 

In  die  ^BirgMU  ( Stillachthal )^  Fahrweg  bis  Birgsau  (2  St.),  von  da 
Fussweg  nach  Einödsbach  ('/t  St.).  Ueber  Loretto,  beim  Wegweiser  r. 
am  r.  Ufer  der  Stillach  zwischen  1.  Himmelschroffen,  r.  Schlappolt  u.  Fell- 
horn,  dann  Griesgundkopf  (2163m)  und  Warmatsgundkopf  (2066m).  2^i  St. 
Birgsau  (*Adler),  einsames  Dörfchen  (970m)  mit  prächtiger  Aussicht  nach  S. : 
in  der  Mitte  der  pyramidenförmige  Linkerskopf  (2430m) ,  r.  die  zwei  Rap- 

Senköpfe  (2415m),  1.  in  der  Einsattelung  das  Wilde  Männle,  ganz  1.  die  drei 
pitzen  der  Mädelegabel.  Weiter  erst  10  Min.  eben  fort,  dann  bergan 
auf  der  r.  Seite  der  wilden  Stillachschlucht;  10  Min.  r.  Vorbau  mit 
gutem  Blick  in  die  enge  Klamm  (das  Baehergwänd).  10  Min.  Einödsbaeh 
(1142m;  *Schraudolph's  Whs.,  einf.),  einige  Bauernhöfe,  die  obersten 
des  Thals  (weiter  Rappenalpenthal  genannt,  vgl.  S.  60).  Von  hier  zieht 
sich   1.    das  Bacher  Loch,  ein  gewaltiges  Tobel,   zur  Mädelegabel  hinan« 


Alpen.  OBERSTDORF.  4.  BouU.     59 

Der  Pfad  erreicht  nach  5  Min.  einen  Stall  und  führt  1.  um  denselben 
herom  etwas  bergan;  weiter  stets  auf  der  r.  Seite  (man  vermeide  den 
anscheinend  bessern  Weg  r.  hinab  über  den  Steg  auf  die  1.  Seite).  20  Min. 
Wasserfall  unter  der  Mädelegabel;  von  dem  Vorsprung  jenseit  des  Bachs 
erblickt  man  einen  zweiten  hoch  oben  in  der  Schlucht.  Höher  an  den 
Abhängen  wächst  schönes  Edelweiss  (für  gute  Kletterer).  —  Lohnender 
Rückweg  für  Fussgänger  über  den  Fretbergsee  (s.  oben);  10  Min.  unter- 
halb Birgsau  über  die  Stillach,  weiter  meist  durch  Wald  an  einzelnen 
Häusern  (Faistenau,  Binggang^  Schwanden)  vorbei. 

Besteigung  der  Mftdä^abel  (2643m) ,  des  zweithöchsten  Gipfels  de« 
Algäuer  Alpen  (Grosser  Krottenkopf  26ööm),  beschwerlich,  doch  für  geübte 
Bergsteiger  gefahrlos  und  sehr  lohnend  (Führer  10  Ji).  Seit  Erbauung 
der  Clubhütte  (s.  unten)  wird  die  Besteigung  meist  von  Einödtbach  unter- 
nommen (Führer  Schraudolph).  Im  Bacherthal  steil  hinan  (Weg  neuer- 
dings verbessert)  zur  (2Va  St.)  Clubhütte  {Waltenbergerhatu ^  2043m)  im 
Bockkar  am  s.w.  Fuss  der  HochfrotUpitze  (s.  unten);  dann  über  Fels  u. 
Geröll  empor  zur  Scharte  zwischen  Hochfrottspitze  und  Bockkarkopf  und 
über  den  kleinen  Schnee/emer  unschwierig  zur  (l>|2-2  St.)  mittlem  Spitze. 
Grossartige  ^Rundsicht.  —  Besteigung  von  der  N.-Seite  her  länger  u. 
mühsamer;  durch  die  Spielmannsau  in  5  St.  zur  Obermädele-Alp  (s.  un- 
ten), hier  übernachten,  dann  noch  3  St.  anstrengenden  Steigens  (zum 
Abstieg  mag  man  diesen  Weg  wählen).  —  Auf  die  Hoch/rottspitte  (w. 
Gipfel  der  Mädelegabel,  2649m?),  von  der  KO.-Seite  gleichfalls  ohne 
Schwierigkeit ;  TrettachnpiUe  (n.  Gipfel,  2ö86m)  schwierig,  nur  für  durch- 
aus Schwindelfreie. 

Das  ^NebaUiom  (2251m)  ist  einer  der  lohnendsten  Aussichtspunkte  bei 
Oberstdorf  (3»|2-4  St.,  nicht  schwierig,  Führer  7  J(,  für  Geübte  unnöthig). 
Man  folgt  dem  Weg  zum  Fallbach  (s.  oben);  jenseit  der  zweiten  Brücke 
1.  hinan  im  Zickzack  über  Matten  und  durch  Wald  zur  (l^js  St.)  Vordem 
Seealp  (1388m),  wo  man  hoch  oben  unterhalb  des  Zeigers  (4.  unten) 
eine  zweite  Sennhütte  erblickt.  Der  Weg  zu  dieser  führt  wenig  steigend 
zum  (20  Min.)  Thalende,  dann  1.  auf  neuem  Wege  1  St.  lang  zum  Thell 
steinig  bergan;  10  Min.  vor  der  Alphütte  1.  (nördl.)  über  Grashänge 
hinan,  weiterhin  eine  von  Murmelthieren  bewohnte  Thalmulde  um- 
gehend, zuletzt  wieder  auf  gebahntem  Pfade  zur  (1  St.)  Spitze,  einem 
schmalen,  nach  dem  Retterschwangthal  (S.  66)  fast  senkrecht  abstürzen- 
den Kamm.  Grossartige  Aussicht.  —  Von  der  obem  Alp  führt  ein 
lohnender  Ucbergang  über  den  Zeiger  (1986m)  und  die  Wengenalp  nach 
Binterstein  (S.  67;  7  St.  von  Oberstdorf,  Führer  10  J(). 

Fellhorn  (2t '30m),  4>|2  St.  m.  Führer,  nicht  schwierig,  lohnend;  von 
Faietenau  (s.  oben)  zur  SehlappoUalpe^  am  kl.  Schlappoltsee  vorbei  über 
steile  Grashalden  hinan.  Abstieg  nach  Riezlei^  im  Walserthal  (S.  57) 
unschwierig  (2il2  St.).  —  Ranhaek  (2404m)  und  Xraaxeok  (2394m),  beide 
in  5  St.  m.  Führer  (8  Ulf),  für  geübte  Bergsteiger  nicht  schwierig  (über  die 
Dietersbaehalpe ^  s.  oben);  Abstieg  ins  Hombachthal  steil  (vgl.  S.  54).  — 
G-rosser  Krottenkopf  (26ö5m),  höchster  Gipfel  der  Algäuer  Alpen,  über 
das  Mädelejoch  (s.  unten)  in  8  St.  (Führer  12  Jl)-,  beschwerlich  doch  ohne 
Gefahr;  Aussicht  äusserst  grossartig. 

P&ase.  Von  Oberstdorf  nach  Holzgau  am  Lech  über  das  i/ädefe- 
joch  (8V2  St.,  Führer  10  USO»  lohnend.  Durch  die  Spielmannsau  (Trettach- 
thal)  bis  zum  (31(2  St.)  Sperrbachsteg  s.  oben;  jenseits  führt  der  schmale 
Steig  in  Windungen  über  steile  Grashalden  hinan,  beim  Obem  Knie  (1337m) 
über  den  Sperrbach  (am  r.  TJfer  die  Sperrbachhüite)  ^  und  durch  das 
Sperrbachtobel  (beim  Ueberschreiten  der  Schneebrücken  Vorsicht  rath- 
ssm),  weiter  über  Grasboden  und  Geröll  zur  (2  St.)  Obermädelealp  (1836m  ; 
l^achtlager  dürftig;  Besteigung  .der  Mädelegabel  s.  oben).  Von  hier 
noch  ^2  St.  Steigens  zum  Xädelejoch  (19Tdm)  zwischen  Krazer  und 
Krottenköpfen  (schöne  Aussicht  nach  S.  auf  die  Lechthaler  Gebirge  und 
ö.  auf  den  Grossen  Krottenkopf^  s.  oben).  Steil  hinnb  ins  Heckbachthal 
( Höhenbachihal)  an  einem  *Wa8serfHll  vorbei,  weiter  auf  dem  »gespreng- 
ten Weg*  (schöne  Klamm  des  Heckbachs)  nach  (2i|2  St.)  Holtgau  (S.  54). 
—  Vom  Mädelejoch  s.o.  über  das  Karrerjoch  ins  Bemhardsthol  und  nach 
(5  St.)  Elbigenalp  (S.  54) ,  beschwerlich. 


60    Route  4,  OBERSTDORF. 

Ins  obere  Lechthal  führen  von  Oberstdorf  zwei  Uebergänge,  der 
Schro/enpeiss  und  das  Haldenuiangeveck.  Ueber  den  Schrofenpass 
nach  Lechleiten  GVs  St.  (Führer  unnöthig),  nächster  Weg  zum  Arlberg. 
Bei  (2V3  St.)  Birgsau  (s.  oben)  über  die  Stillach,  am  1.  Ufer  aufwärts  zur 
(3/4  St.)  Buchrainev  Alp  (Einödsbach  bleibt  I.);  r.  am  Abhang  des  Gries- 
gundkopfs  ein  Jagdhaus  des  Prinzen  Luitpold  von  Bayern.  Das  obere 
StiUachthal  (Rappenalpenthal)  ist  einförmig »  zu  beiden  Seiten  bewaldete 
Bergwände  \  rückwärts  Trettachspitze.  weiter  hinauf  1.  Biberkopf,  r.  Wil- 
degundkopf  u.  Liechlkopf.  Dreimal  über  die  StUlach  zur  (IVi  St.)  Biber- 
alp^  auf  einem  Schuttbügel ;  20  Min.  weiter  nochmals  über  den  Bach  und  ]. 
aufwärts  an  schroffer  Felswand  auf  steinigem  Pfad  zum  (i|2  St.)  Bohrofen- 
paas  (169Sm),  mit  hübschem  Blick  auf  Qaishorn,  Liechlkopf  und  Schaf- 
alpenköpfe-, südl.  Biberkopf.  Hinab  auf  gutem  Wege  zum  (Vs  St.)  k.k. 
Zollamt  von  Lechleiten  (S.  53)}  einige  Minuten  1.  aufwärts  Felder's  Whs.  (das 
Dorf  noch  10  Min.  weiter  1.  auf  der  Höhe).  Vom  Zollamt  r.  hinab 
ins  Krtmbachthal  ^  bei  der  Mühle  über  den  Bach  und  wieder  hinan  nach 
(3/4  St.)  Warth  (1495m;  Rössle);  dann  entweder  r.  nach  (1  St.)  Hochkrnm- 
bach  (S.  53),  oder  1.  um  den  Abhang  des  Warthoims  herum  ins  Lechthal 
nach  (V/2  St.)  Lech  (S.  54).  —  Ueber  das  Hald  enwangereck  nach 
Hochkrumbach  7V2  St.;  bis  zur  (5  St.)  Biberalp  s.  oben;  weiter  am 
1.  Ufer  der  Stillach  (Brücke  und  Weg  zum  Schrofenpass  bleiben  1.)  ins 
oberste  Ende  des  Bappenalpenthals  zur  Haldenwanger  Alp  und  der  (l>/2  St.) 
Jochhöhe  (1901m)  mit  hübscher  Aussicht.  Hinab  über  die  Birschgehren- 
Alp  nach  (1  St.)  Ilochkrumbach  und  zum  (>|4  St.)  Schröcken',  s.  S.  53. 

Weit  lohnender  für  solche,  die  zum  Schröcken  und  in  den  Bre- 
genzer  Wald  wollen,  ist  der  Uebergang  durch  das  Walser  Thal  und 
über  das  Qentseheljoeh  (81/2  St.  bis  Schröcken ;  von  Mittelberg  bis  zur  Pass- 
höhe Führer  angenehm;  vergl.  S.  53).  —  Ueber  das  Starzeljoeh  nach 
Schopernati  s.  S.  57. 

Von  Oberstdorf  nach  Hittisau  (S.51)  führt  ein  im  Ganzen  wenig 
lohnender  Weg  durch  das  oben  gen.  Rohrmooser  Thal  (8  St.).  Fahrweg 
von  Tiefenbach  am  1.  Ufer  der  Starzlaeh  nach  (2  St.)  Bohrmooi  (1075m), 
grosse  Meierei,  dem  Fürsten  Waldburg  gehörig  (beim  Verwalter  Erfr., 
auch  Nachtlager).  S.  die  Abstürze  der  Oottesaekerwände ;  Besteigung  der 
höchsten  Spitze,  des  Hohen  J/en  (2227m)  von  Rohrmoos  in  5-6  St.  mit 
Führer,  ziemlich  beschwerlich.  Weiter  durch  das  Hirsehgunder  Thal,  auf 
schlechtem,  vielfach  sumpfigen  Wege  zum  (1*|2  St.)  Whs.  in  der  SchiHnne 
(1.  schöner  Fall  des  Kesselbachs)  und,  die  kl.  Klamm  des  Feigenbaehs  (östr. 
Grenze)  überschreitend,  nach  (l^jsSt.)  Sibratsgfäll  ^Zlva. ',  Whs.),  von  wo 
besserer  Fahrweg  nach  (2  St.)  Hittisau  (S.  51). 


5.  Von  Augsburg  nach  Innsbruck.  Hohenschwangau. 

213  Kil.  Eibenbahn  über  Biessenhofen  bis  Oberdorf  in  2  St.  35  Min. 
(5  vÄ  90,  3  ur  90,  2  ur  35  Pf.) ;  von  Oberdorf  Post  tägl.  (1878 10»/«  U.  Vm.)  nach 
Füssen  in  4»|2  St.  Von  Füssen  nach  Innsbruck  Post  tägl.  (1877  4  U.  Nm.) 
in  13</2  St.  für  8  fl.  60  kr.  (bis  Reutte  in  2  St.  für  51  kr.) ;  von  Reutte 
nach  Innsbruck  Stellwagen  täglich  6  U.  Vm.  (von  Innsbruck  gleichfalls 
6  U.  Vm. ,  Abfahrt  vom  Mondschein)  in  14  St. ,  Mittagshalt  in  Nassereit 
(4  fl.,  Coup^  5  fl.  östr.). 

Von  Kempten  (S.  46)  nach  Füssen  (39  Kil.)  Stellwagen  tägl. 
8V«  U.  Vm.  in  6V2  St.  (4  Jl  50)  über  (1  St.)  Durach  (1  St.  südl.  bei  Suitberg 
das  kl.  Jodbad  Sulzbrunn)  u.  (2if2  St.)  Oy,  hochgelegenes  Dorf  mit  schöner 
Aussicht,  nach  (lif«  St.)  Nesseltcang  (Post;  Bräu),  weiter  über  Kappel 
nach  (1*|4  St.)  Weissbach,  dann  am  waldumschlossenen  Weissensee  vorbei 
nach  (21J4  St.)  Füssen;  besonders  auf  der  letzten  Hälfte  schöner  Weg  mit 
steter  Aussicht  auf  den  pyramidenförmigen  Säuling  (S.  63).  —  Nach 
Reutte  direct  führt  eine  Strasse  bei  Weissbach  (s.  oben)  r.  ab.  Weiss- 
bach ,  sowie  das  folgende  Kirchdorf  und  Steinach  gehören  zu  der  aus  13 
Dörfern  bestehenden  Gemeinde  Pfronten  (Frons  Raetiae).  Die  Strasse  tritt 
in  .das   breite  Thal   der   in    grossem   Bogen    aus   dem   Tannhcimer   Thal 


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FÜSSEN.  5.  Routt.     61 

(8.  67)  kommenden  Vils,  die  *\i  St.  unterhalb  des  Städtchens  ViU  in  den 
Lech  mündet,  und  erreicht  bei  der  Ulrichsbrücke  (S.  63)  den  Lech  und 
die  Füssener  Poststrasse. 

Von  8oHtho/en  (S.  55)  nach  Reutte  über  Bindetang,  Tannheim  and  Pa$s 
Gacht  s.  B..  6. 

Von  Peissenberg  (8.  71)  nach  Füssen  (52  Kil.)  Post-Omnibus 
Imal  tägl.  in  8  St.  über  HöHen  (8.  71),  iVittnö' (Whs.),  Steingaden  (Post), 
ehem.  Kloster  mit  roman.  Kirche,  Traudigau  und  am  s.o.  Ufer  des  Bann' 
waldue's  vorüber.  Kurz  vor  dem  Dorfe  Schwangau  ^  l^j«  St.  vor  Füssen, 
führt  eine  Seitenstrasse  I.-  ab  nach  Hohenschwangau  (s.  unten). 

Eisenbahn  von  Augsburg  nach  (66  Kil.^  Biessenhofcn  s.  S.  45,  46 ; 
von  hier  Zweigbahn  durchs  Wertach-Thal  nach  (7  KU.)  Oberdorf 
(Whs.),  Marktflecken  mit  Schloss. 

Die  Landstrasse  nach  (31  Kil.)  Füssen  ist  einförmig;  im  Hinter- 
grund stets  das  Gebirge,  aus  welchem  der  Säuling  (S.  63)  und  der 
AggensteinSpHz  (S.  67)  hervorragen.  Bei  (1^2  St.)  Steilen  (Post) 
östl.  der  einzeln  aufragen  de  Aucrfterp  (1047m),  der  Aussicht  wegen 
häufig  bestiegen  (l'/a  St.);  oben  Kirche  und  Whs. 

"Weiter  über  Steinhach  nach  (2V4  St.)  Rosshaupten;  die  Strasse 
tritt  in  das  breite  Lechthal  (r.  oben  Dietringen,  1.  jenseit  des  Flusses 
der  Trauchberg,  weiter  der  Tegelberg,  vorn  Hohenschwangau)  und 
erreicht  (2V2  St.) 

104  Kil.  Füssen  (797m;  Post;  Sonne;  Mohr),  Stadtchen  am 
Lech,  an  einem  Hügel,  den  die  stattliche  1322  aufgeführte  Burg 
der  ehem.  pischöfe  von  Augsburg  krönt.  König  Ludwig  I.  Hess  sie 
theilweise  herstellen,  namentlich  den  Rittersaal  mit  der  schön,  be- 
malten Holzdecke  und  die  Kapelle.  Neben  der  Burg  die  629  ge- 
gründete Benedictiner- Abtei  St.  Mang  (die  jetzigen  Gebäude  aus 
dem  18.  Jahrb.),  und  die  1701  aufgeführte  Stiftskirche  St.  Magnus, 
in  gefälligem  Rocöco,  mit  Marmor  (auch  einigen  Reliefs),  Fresken 
und  Vergoldung.  Im  Chor  links  ein  sehr  altes  Bild  Karls  d.  Gr., 
rechts  des  h.  Leopold.  In  der  roman.  Krypta  die  St.  Magnuskapelle 
mit  Kelch,  Stola  und  Stab  des  Heiligen  (f  654)  und  4  Marmor- 
Standbildern.  Links  neben  der  Kirchenthüi  der  Eingang  zur 
St.  Annakapelle,  in  welcher  ein  zu  Anfang  des  17.  Jahrh.  gemalter 
Todteutanz  in  20  Abtheilungen  und  ein  gut  in  Holz  geschnitzter 
Christas  am  Kreuz. 

Am  r.  U.  des  Lech  führt,  einige  100  Sehr,  oberhalb  der  Brücke,  bei 
der  Kirche,  ein  8tationenweg  (in  der  ersten  Kapelle  eine  Mutter  Gottes 
nach  Eberhards  Entwurf)  in  *!<  St.  auf  den  ^alvarienhergr  i  vom  Gipfel, 
bei  den  drei  Kreuzen  treffliche  Aussicht  n.  über  den  Lauf  des  Lech,  das 
Städtchen  Füssen,  s.  w.  Schwansee  und  Hohenschwangau.  —  An  der 
Ostseite  des  CalTarienbergs  ins  Thal  auf  den  Schwansee  zu,  an  dessen 
südl.  Band  vorbei,  dann  den  Zickzackweg  hinan,  oben  südl.  weiter,  auf 
dem  Fahrweg  1. ,  bei  der  Theilung  r.  hinab  zu  dem  am  südl.  Fuss  des 
Schlosses  gelegenen  Gasthof,  vom  Galvarienberg  1  St.  entfernt. 

Der  Fahrweg  von  Füssen  nach  Hohenschwangau  führt  an  einem 
Wasserfall  des  Lech  (1/4  St.  oberhalb  Füssen)  vorbei,  verlässt  an 
dem  bair.  Grenzpfahl  links  ab  die  Landstrasse  und  führt  zwischen 
1.  Calvarienberg  und  r.  Schwarzenberg  am  Schwansee  vorbei  in  1  St. 
nach  Dorf  Hohenschwangau  (Alpenrose,  leidlich).  Ein  anderer 
Weg,  etwas  näher,  aber  weniger  schön,  führt  an  der  Füssener  Lech- 


62    Route  6.  HOHENSOHWANGAÜ.       Von  Augsburg 

brücke  1.  abwärts ,  dann  r.  um  den  Galvarienberg  und  Schlossberg 
herum  in  3/4  St.  zum  Dorf. 

^Hohensehwangaii  (894m)  liegt  auf  einem  bewaldeten  Fels- 
kopf, i^l^St.  8.0.  von  Füssen.  Die  Burg,  früher  Sckwansiein  ge- 
nannt, angeblich  einst  Römercastell ,  dann  Ritterburg,  1809  von 
den  Tirolern  verwüstet,  1820  für  200  fl.  auf  den  Abbruch  verkauft, 
wurde  1832  vom  Kronprinzen  Max ,  dem  1864  verst.  König  ange- 
kauft, der  die  jetzige  Burg  von  Quaglio,  Ohlmüller  und  Ziehland 
neu  aufführen  und  von  Münchener  Künstlern  mit  Fresken  ausmalen 
liess.  Sie  ist  in  Abwesenheit  der  königl.  Familie  den  ganzen  Tag 
zugänglich,  sonst  (gewöhnlich  Juli  und  August")  nur  4-6  U.  Nm. 
Selbst  eine  nur  flüchtige  Besichtigung  nimmt  1  St.  in  Anspruch 
(Oastellan  1  Jf  Trinkg.). 

Die  Auffahrt  zur  Burg  umzieht,  allmählich  steigend,  den  Felsen- 
kopf. Mehrere  Thore  führen  in  die  Burg.  Ueber  der  Einfahrt 
zwei  Bannerträger  mit  dem  bair.  und  dem  Schwangauer  Wappen 
von  Schwanthaler.  Im  Schlosshof  links  der  Marienbrunnen  mit  einer 
von  Glink  gemalten  Madonna.  Ueber  dem  Küchengebäude  auf  die 
Küche  bezügliche  Fresken.  In  dem  kleinen  Garten  als  Spring- 
brunnen-Figur ein  gusseiserner  Schwan  von  Schaller  in  München. 
Daneben  r.  das  in  dem  ursprünglichen  Felsen  ausgearbeitete  Mar- 
morbad  mit  zwei  Schwanthaler'schen  Nymphen.  Einige  Schritte 
weiter  der  Löwenbrunnen  i  vier  wasserspeiende  Löwen  (von 
Schwanthaler)  tragen  eine  grosse  Schale,  aus  der  ein  13m  h.  Was- 
serstrahl aufsteigt. 

Nun  hinauf  in  die  Burg  selbst,  wo  an  der  Vorhalle  ein  poet. 
Gruss  an  den  Wanderer.  In  der  Säulenhalle  Rüstungen  und 
Waffen,  über  dem  Eingang  zum  Keller  ein  lustiges  Verslein. 

^Fresken  im  ersten  Stock:  Schwanrittersaal  4  BUder,  die  Sage  vom 
Schwanritter  behandelnd,  nach  Entwürfen  von  Buben,  die  Pferde  von 
Adam;  im  Sehyrentaal  8  Bilder  von  Lindenschmitt  ans  der  bair.  Ge- 
schichte; im  Orient.  Zimmer  Erinnerungen  an  die  Beise  König  Hax^  II. 
nach  dem  Orient,  die  Landschaften  nach  Wibmer,  die  3  histor.  Bilder  von 
D.  Hon^n ;  Schwangauer  Zimmer  7  Bilder  aus  der  Geschichte  der  Burg, 
von  Lindenschmitt;  Berthatimmer  nach  Schwind's  Entwürfen  5  Bilder, 
Geschichten  von  den  Eltern  Carls  d.  Gr. ;  Damenximtner  11  „Bilder  deut- 
schen Frauenlebens  im  Mittelalter*^,  nach  Schneider''s  Entwürfen,  aus  der 
Geschichte  der  Pfalzgräfin  Agnes,  der  Gemahlin  Otto's  von  Witteisbach. 
—  Im  Obern  Stock  im  Heldensaal  16  Darstellungen  aus  der  Wilkinasage, 
dem  Nibelungenlied  verwandt,  die  Thaten  Dietrichs  von  Bern  verherr- 
lichend, den  die  Sage  ebenfalls  nach  Hohenschwangau  versetst,  nach 
Entwürfen  von  M.  v.  Schwind  (im  2.  Schrank  die  Statuetten  des  Xazi- 
milians-Grabmals  zu  Innsbruck ,  S.  172j ;  Hohenstaivfensaal  6  Bilder  von 
Lindenschmitt;  Welfensimmer  7  Bilder  aus  der  Geschichte  Heinrichs  des 
Löwen  von  Lindenschmitt;  Autharistimmer  4  Bilder,  die  Werbung  des 
Longobardenkönigs  Autharis  um  die  Bajuvarenfürstin  Theudelinde  behan- 
delnd, nach  Entwürfen  von  Schwind ;  Ritterzimmer  „Ritterleben  im  Mittel- 
alter*^, 9  Bilder  nach  Schwind  (der  silberne  Schild  mit  den  Wappen,  ein 
Hochzeitsgeschenk  des  bair.  Adels  an  den  König) ;  in  der  HaitskapelU 
Glasgemälde. 

Aus  den  Fenstern  der  verschiedenen  Zimmer  treffliche  Aus- 
sichten, namentlich  von  dem  Erker  des  Arbeitszimmers  des  Königs, 


nach  Innsbruck.  REUTTE.  6,  Route»     63 

weil  man  von  hier  auch  die  Ebene  übersieht;  die  schönste  oben 
vom  Thurm,  wohin  gefuhrt  zu  werden  besonders  verlangt  werden 
muss.     Reizende  Aussicht  auf  den  Alpsee  von  einem  kleinen 

offenen  Tempel,  ö  Min.  ö.  vom  Schloss  auf  einem  Felsvorsprung. 

Umgebunqen.  Ein  breiter  Fahrweg  führt  hinter  dem  Gasthof  in 
20  Min.  zur  Burg  ^Mea-Sohwanstaiii,  auf  schroffem  Felsvursprung  über 
der  tiefen  PÖllatschltteht  prächtig  gelegen.  Die  Burg,  an  Stelle  der  alten 
Burg  Vorder-Sehwanga«  von  König  Ludwig  II.  begonnen  und  noch  unvoll- 
endet (Karten  zur  Besichtigung  im  Schloss  Hohenschwangau),  bietet  nach 
Korden  eine  herrliche  Aussicht  über  die  weite  Ebene  des  Lech  mit  meh- 
reren Seen,  r.  der  Bannwaldsee,  geradeaus  der  Hopfensee,  1.  im  Vordergrund 
zwischen  Schwan-  und  Alpsee  das  stattliche  Hohenschwangau:  nach  Süden 
schöner  Blick  in  die  wilde  Pöllatschlucht  mit  dem  Wasserfall,  darüber 
hoch  oben  die  Marienbrücke. 

Geht  man  auf  dem  Fahrweg  5  Min.  zurück  und  schlägt  dann  den  r. 
ansteigenden  durch  einen  Stein  bezeichneten  Fussweg  ein,  so  gelangt  man 
in  10  Min.  auf  die  Jugend y  eine  o£fene  Waldstelle  ^  ^Aussicht  umfassender 
als  von  der  Burg.  Weiter  in  6  Min.  zur  ^Karionbrück«,  die,  44m  lang, 
von  Ziebland  erbaut,  die  Felsenschlucht  der  Pöllat  zierlich  und  kühn  über- 
spanntj  90m  über  dem  Wasserfall  der  PÖllat.  Von  der  Brücke  gleichfalls 
prächtige  Aussicht,  besonders  auf  Burg  Neu-Schwanstein  und  den  Säuling, 
den  Beherrscher  der  Hohenschwangauer  Berge  ^  der  Pöllatfall  ist  von  der 
Brücke  selbst  verdeckt. 

Zu  letzterm  führt  der  „Obere  Pöllatweg*  von  der  Brücke  r.  in  die 
Schlucht  hinab;  doch  muss  man  denselben  Weg  zurück  machen,  da  der 
Fusssteig  durch  die  Schlucht  zur  Gypsmühle  durch  herabgerollte  Steine 
ungangbar  geworden  ist.   Von  der  Brücke  in  20  Min.  z  im  Gasthof  zurück. 

Auf  den  BAoling  (2037m),  4  St.  m.  F.,  die  letzte  Strecke  steil.  Um- 
fassende Aussicht. 

FussoÄNOBB  nach  Reutte  (2^/4  St.)  brauchen  nicht  nach  Füs- 
sen zurück.  Ein  guter  Fahrweg  (fSirstenstrasse),  nur  königl. 
Fuhrwerk  zugänglich,  führt  vom  Gasthof  w.  an  der  Nordseite  des 
schönen  von  Promenadenwegen  rings  umzogenen  *Alpaee'8  entlang 
durch  stattlichen  Hochwald.  10  Min.  vom  Gasthof  1.  Wegweiser 
zum  *  PmdarplatZj  einem  Vorsprung  mit  Sohirmdach  und  Ruhe- 
bank hoch  über  dem  prächtigen  blauen  See ;  gerade  gegenüber  der 
Säuling.  Am  Ende  des  See's  auf  die  Strasse  zurück;  (35  Min.) 
österr.  Finanzwache ;  hier  1.  ab ,  dann  noch  einige  Schritte  r.  den 
schmalen  Fussweg,  zuletzt  durch  Wiesen,  beim  (^4  S*0  Schluxen- 
wirth  auf  die  Fahrstrasse ;  dann  über  den  KniepasH  (924m),  einen 
Felsriegel,  der  das  Bett  des  Lech,  den  man  unten  in  der  Tiefe 
rauschen  hört,  sehr  einengt,  nach  (1  St.)  P flach  (s.  unten)  und 
(3/4  St.)  Reutte. 

Die  Lanvstbassb  von  Füssen  nach  (15  KU.)  Reutte  führt  an 
dem  S.  63  genannten  Wasserfall  des  Lech  vorbei  durch  eine  enge 
Schlucht,  zur  (25  Min.)  österreichischen  Grenze  (^Weisses  Hausj 
guter  Wein),  überschreitet  den  Lech  auf  der (35  Min.)  Ulrichsbrücke 
oberhalb  des  Einflusses  der  ViU  (S.  67)  und  tritt  vor  (2  St.)  Pflach 
wieder  auf  das  r.  Ufer.  Fussgänger  gehen  kürzer  und  lohnender 
vor  der  Ulrichsbrücke  1.  ab  über  Pmzwang  und  den  Kniepass 
(s.  oben)  nach  (I72  St.)  Pflach.  Hinter  Pflach  überschreitet  die 
Strasse  die  Arch  (S.  68).  —  3/^  St. 

119Kil.  Sentte  (845m;  *Po8ti  ^Krone;  Hirsch,  Bier),  Markt- 


64     Route  5.  LERMOOS.  Von  Augsburg 

flecken  mit  grossen  stattlichen  Häusern ,  in  der  Mitte  eines  vom 
Lech  durchflossenen  Kessels,  eines  alten  Seebeckens,  von  hohen 
Bergen  umgeben :  n.  Säuling  (^b.  oben)  n.  Dürreberg ,  ö.  Zwiesel- 
berg  u.  Tauem,  s.  Axljoch,  Thaneller  u.  Schlossberg^  s.w.  Schwarz- 
hanskarkopf  Vi.  andre  Lechthaler  Berge,  w.  Oachtspitz,  Gemspitz 
und  Gimpelspitz.  —  Einsp.  nach  Lermoos  5,  Nas^eieit  11 ,  Hohen- 
schwangau  hin  u.  zurück  5  fl. 

Die  Kirche  zu  Breitenwftxig,  15  Hin.  ö.,  ist  Pfarrkirche  von  Reutte. 
In  der  Todtenkapelle  oben  ein  Todtentanz  in  Siuck-Belief.  Kaiser  Lo- 
thar starb  hier  1137  auf  der  Rückkehr  aus  Italien,  wie  eine  neue  Erz- 
tafel an  der  Kirchenthür  meldet.  —  10  Min.  weiter  ö.  die  gut  einge- 
richtete Schwimm-  u.  Badeanstalt  MÜhl  (angenehmes  mildes  Wasser). 
V4  St.  oberhalb  liegt  in  waldumschlossenem  Kessel  am  Abhang  des  Dürren- 
bergs der  kleine  grüne  Uri-  oder  Unrein-See  (bei  der  Mühle  über  die 
Arch;  am  r.  ITfer  derselben  nach  Pflach  zu  gehen  nicht  rathsam). 

*8tuibenfaU  und  Plansee  s.  8.  68.  Von  Reutte  nach  Partenkirchen 
s.  8.  67;  oberes  Leehthal  s.  8.  54;  Pass  Oadit  und  über  Tannheim  nach 
Immenstadt  s.  8.  67. 

Die  ansehnlichen  Trümmer  der  Feste  Ehreriberg,  w.  über  dem 
gleichnam.  Pass  (s.  unten),  krönen  südl.  den  abgesonderten  fleh- 
tenbewachsenen  Schlossberg  (1000m),  hoch  überragt  von  dem 
schneedurchfurchten  Thaneller  mit  seinem  Tobel. 

Die  im  J.  1800  von  den  Franzosen  zerstörte  Feste  erstürmte  1552 
Kurfürst  Moritz  von  Sachsen;  er  drang  durch  diesen  Pass  mit  22,(XX)Mann 
vor  und  würde  Kaiser  Karl  V.  in  Innsbruck  überrascht  haben,  wenn 
nicht  ein  Regiment  in  Reutte  sich  wegen  des  rückständigen  Soldes  em- 
pört hätte,  wodurch  der  Kaiser  einen  Tag  gewann,  um  in  einer  Sänfte 
gefahr-  und  mühevoll  über  den  Brenner  nach  Bruneck  zu  entkommen. 
Ehrenberg  leistete  im  SOjähr.  Krieg  den  Schweden  unter  Bernhard  v. 
Weimar  und  Wrangel  zweimal  Widerstand,  wurde  aber  von  Max  Emanuel 
von  Bayern  im  Erbfolgekriege  1703  genommen. 

Die  Strasse  zieht  sidi  um  den  Schlossberg,  führt  stets  steigend 
oberhalb  des  noch  mit  einem  Thorweg  abgeschlossenen  Engpasses, 
der  (3/4  St.)  Ehretiberger  Klause  (Whs.)  hin  (Fusswanderer  gehen 
besser  auf  der  alten  Strasse  durch  die  Klause)  und  senkt  sich  in 
den  grünen  Thalboden  von  (1  St.)  Heiterwang  (Ross,  Hirsch). 
Links  (1/4 St.)  der  Ideine  Heiterwanger  See,  dern.  ö.  mit  dem  Plan- 
see zusammenhängt  (s.  S.  68).  "Weiter  (1  St.)  Bichlbach  (Hirsch, 
sehr  einfach);  von  hier  über  das  hochgelegene  Dorf  B«ripan(;(Wh8.) 
auf  den  ThanelUr  (2SS9m)  31/2-^  St. ,  nicht  beschwerlich,  sehr 
lohnend  (oben  neue  Schutzhütte).  Bei  Lahn  erreicht  die  Strasse 
die  junge  Loisach  und  senkt  sich  allmählich  in  den  weiten  grünen 
Thalkessel  von  (I3/4  St.) 

140  Kil.  Lermoos  (989m ;  *Po8t ;  *Drei  Mohren)^  aus  dem  Ö.  die 
mächtigen  Wände  des  Wetterstein- Gebirges  aufsteigen:  nördl.  die 
Zugspitze  (2974m),  daneben  südl.  Schneefemerkopf  (2884m)  und 
Wetterschroffen(2707m),  gegenüber  s.  Tajafcop/" (2441  m)nndfionfi- 
spitze  (2410m).  —  ^2  St.  östl.  am  Fuss  des  Wetterstein  liegt  das 
Dorf  Ehrwald  (Adler,  ganz  gut ;  Grüner  Baum) ,  s.  von  der  Fahr- 
strasse nach  Partenkirohen  (über  Griesen  in  5  St.,  s.  S.  77;  Einsp. 
in  3  St.,  12  uir ;  Stellwagen  tägl.  3  U.  Nachm.,  3  UT  50).  —  Zum 
Bibsee  über  die  ThorUn  3  St.,  s.  S.  75;  Führer  rathsam. 


nach  Innsbruck.  NASSEREIT.  5.  RouU.     65 

Zam  Bmömi-  und  ]hrmeli«iiM6  sehr  lohnender  Ausflug:  mit  Führer 
(P.  Bauch)  von  Ehrwald  ö.  im  OaUach-Thal  hinan,  am  sehenswerthen 
Stebtnhaehfall  vorbei  zur.(lV4  St.)  Ehrwalder  Alp^  dann  r.  zur  (IVi  St.) 
Seebenalp  und  dem  {}\a  St.)  Seeberuee  (1634m),  in  einer  Felsmulde  zwischen 
Sowntpitze  (241()m)  u.  Tajalopf  (2441m)  (der  nähere  Weg  über  den  sog. 
hohen  Oang  ist  sehr  steil  und  nur  Schwindelfreien  anzurathen):  schöner 
Blick  n.  auf  den  Wetterschroffen.  Koch  i|3  St.  höher  am  Fuss  des 
Orümtein  der  kleine  Draehentee  (1876m);  ein  beschwerlicher  üebergang 
führt  von  hier  über  die  Oräruteinscharte  swischen  Orünstein  und  Mie- 
minger  nach  (5  St.)  Obtteig  (s.  unten). 

Auf  den  Baaiel  (Upsspitze^  2328m),  n.  von  Lermoos,  4  St.  m.  F.,  loh- 
nend. —  Von  Ehrwald  über  die  Pestkapelle  ins  Oaiethal  und  nach  Ober- 
Leutasch  (5  St.  m.  F.)  s.  S.  78;  von  Ober-Leutasch  nach  Tel/a  (S.  198)  2i|s  St., 
nach  Seefeld  (S.  79)  2  St.  (für  Fussgänger  nächster  Weg  nach  Innsbruck, 
lohnend).  —  Auf  die  Zugspitze  s.  S.  77. 

Die  Strasse  bis  Nassereit  ist  der  schönste  aller  bairisch-tiroler 
Gebirgs-Uebergänge;  sie  sollte  nur  im  offenen  Wagen  (Einsp. 
von  Lermoos  bis  Nassereit  372,  Zweisp.  7^2  A*;  Stell  wagen  täglich, 
1  fl.  2  kr.)  oder  zu  Fuss  (4  St.)  zurückgelegt  werden ;  grossartigste 
Aussicht  in  der  Richtung  von  Süden  nach  Norden. 

1/2  St.  s.  von  Lermoos  das  Dorf  Bieberwier  (Whs.);  dann 
bergan,  mit  prächtigem  Rückblick  auf  das  Wettersteingebirge, 
am  (^/4  St.)  Wcisaensee  (1.),  weiter  am  (V2  St.)  Blindsee ^  r.  unter- 
halb der  Strasse,  vorbei  zum  (^2  St.)  Fempa»  (1210m;  Whs.), 
2^4  St.  von  Lermoos,  1^/4  St.  von  Nassereit.  Hier  trennt  sich  die 
neue  1856  vollendete  Strasse  von  der  Y2  ^^'  näheren  alten  (letztere 
durch  Bergwasser  beschädigt  und  zum  Theil  zerstört),  die  an  der 
wesü.  Bergwand  scharf  bergab  führt  und  unten  durch  den  in  den 
Fels  gehauenen  Thorweg  des  Schlosses  Fernstein  (s.  unten)  ge- 
schlossen werden  konnte.  Die  neue  Strasse  umzieht  den  Thal- 
kessel in  weitem  Bogen  nach  0.  (ein  Fusspfad,  20  Min.  vom  Whs. 
r.  hinab,  kürzt),  wendet  sich  dann  zurück  und  führt  unterhalb  der 
alten  Strasse  an  der  w.  Thalseite  hinab.  Das  äusserst  malerisch 
gelegene  Schloss  Femstein  (1007m),  jetzt  Eigenthum  der  Sängerin 
Frau  Mallinger,  bleibt  r.  oberhalb  der  Strasse  (am  Fuss  WhsJ)]  1. 
in  tiefem  Fichtengrund  der  kleine  dunkelgrüne  Femsiein  'See  mit 
den  Trümmern  der  Sigmundsburg  auf  bewaldetem  Felskegel,  einst 
Jagdschloss  des  Erzherzogs  Sigismund.  Die  Strasse  überschreitet  das 
untere  Ende  des  Sees  auf  zweibogiger  steinerner  Brücke  und  führt 
durch  ein  einförmiges  Thal  (1.  die  Abhänge  des  Wanneck,  2494m) 
nach  (I3/4  St.) 

159  Kil.  Kassereit  (836m;  *Po8t;  Platzwirth') ,  wo  sich  die 
Strassen  nach  Landeck  und  Innsbruck  scheiden. 

Die  Strasse  nach  Landeck  (38  Kil.;  Cariolpost  tägl.  in  5  St., 
4  fl.;  Einsp.  nach  Imst  3-4  fl.)  führt  s.w.  durch  das  breite  schattenlose 
Gurgler  Thal;  1.  die  bewaldeten  Abhänge  des  Tsehürgant  (S.  198).  1>J4  St. 
Dollinger-Whs.',  weiter  bei  ('|4  St.)  Tarrenz  r.  am  Abhang  Schloss  Starken- 
berg^  jetzt  Brauerei.    (15  Kil.)  Imst  und  von  hier  nach  Landeck  s.  S.  197. 

Die  Strasse  nach  Innsbruck  führt  ö.  ansteigend  über  die  Holz- 
leiten,   einen  Ausläufer  des  Tsehürgant,  durch  schönen  Lärchen- 
und  Fichtenwald  nach  (2  St.)   Obsteig  (998m;    Löwe,    bei  der 
Kirche).    Dann  bergab;  r.  im  Grund  steigt  aus  Fichtenwald  ein 
Bardbkbr^s  Südbaiem.    18.  Aufl.  5 


66     Route  6.  HINDELANG.  Von  Immensiadt 

stattlicher  runder  Thurm  auf,  Ueterrest  der  Burg  Klamm.  Aus- 
gedehnte  Aussicht  über  das  Innthal,  tief  unten  der  Fluss,  östl.  im 
Hintergrund  der  Solstein  (265om),  der  höchste  der  Innsbrucker 
Berge.  —  (1  St.) 

174  Kil.  Obermiemingen  (•Speckbacher).  Die  Strasse  senkt 
sich  zuletzt  durch  einen  Felsdurchbruch  bei  einer  Spinnerei.    Von 

185  Kil.  Telfs  (631m)  bis 

213  Kil.  Innsbruck  s.  S.  198,  199. 


6.  Von  Immenstadt  nach  Eentte  und  Partenkirchen. 

Vgl.  Karte  S.  60  u.  60. 

88  Kil.  Post -Omnibus  von  Sonthofen  nach  (8  Kil.)  Hindelang  2mal 
tägl.  in  11(4  St.  ^  von  Schattwald  nach  (30  Kil.)  Beutte  Gariolpost 
(2-3  Personen)  Smal  wöchenil.  (Dienst.,  Donnerst.,  Samst.  1  U.  Nm.) 
in  4  St.  Einspänner  von  Sonthofen  bis  Hindelang  in  V«  ^^t.,  3-4  Uif; 
bis  Rentte  in  7  St.,  Einsp.  15-18,  Zweisp.  30-35  Jl-,  von  Beutte  nach 
Partenkirchen  in  5  St.,  6-7  fl.  östr. 

Bis  (9  Kil.)  Sonthofen  s.  S.  55.  Die  Strasse  nach  Hindelang 
führt  östl.  durch  das  breite  Ostrach- Thal  über  Binswangen;  1.  der 
Orünten  (S.  56),  am  Fuss  Ruine  Fluhenstein]  r.  das  Imberger  Hom 
(1650m).  (1  St.)  Brücke  über  die  Ostrach ;  weiter  am  r.  Ufer  über 
Vorder-Hindelang  nach  (1  St.) 

17  Kil.  Hindel&ng  (821m;  Mdier,   nicht  theuer;   Hase),    am 

Fuss  des  Hirschbergs  hübsch  gelegen.     1/4  St.  östl.  am  Fuss  des 

Iseler  (1881m)  das  Schwefelbad  Oberdorf  mit  stattl.  Neubau. 

S.  ö.  von  Hindelang  zwischen  Jteler  und  Imberger  Hom  öflnet  sich 
das  31 12  St.  lange  Hinterateiner  Thal.  Fahrweg  am  r.  Ufer  der  Ostruch  (r. 
mundet  beim  Weiler  Bruch  das  Retterschteangthal)  nach  (li|4  St.)  Hinter- 
stein (861m  ^  Grüner  Hut  ^  Gemse),  1J2  St.  langes  Dorf  in  malerischer  Lage, 
von  hohen  Bergen  rings  umschlossen  (ö.  Geishom,  Bauhhom,  Kugelhorn, 
Falken,  w.  der  Breitenberg  und  die  Abstürze  des  Daumen).  Weiter  stets 
am  r.  Ufer  der  Ostrach  an  den  Aueletwänden  vorbei,  d:.nn  durch  Wald 
ansteigend  zur  (1  St.)  *  Eisenbreche ,  einer  grossartigen  Klamm  (ein  Hand- 
weiser zeigt  r.  zu  einem  Ausbau  über  dem  tiefen  Schlund),  l'js  St. 
weiter  am  Fuss  des  Giebel  theilt  sich  das  Thal  in  r.  Oberthal  ^  1.  Berg- 
gündele.  Durch  das  erstere  führt  ein  lohnender  Uebergang  über  die  Wengen- 
alp  und  den  Zeiger  (1987m)  nach  (5  St.)  Oberstdorf  (Besteigung  des  Nebel- 
horns damit  leicht  zu  verbinden,  vgl.  8.  59).  Gleichfalls  lohnend,  aber 
mühsamer  ist  der  Uebergang  aus  dem  Berggündelethal  über  das  Himmel- 
eck nach  Oberstdorf.  Von  der  Thaltheilung  (s.  oben)  zur  untern  Berg- 
gilndelehiilte  (dürftige  Unterkunft)  1  St. ;  über  Grasboden  steil  hinan  zum 
(2  St.)  Joch  (2000m)  zwischen  Grossem  Wilden  und  Schnecken,  mit  schö- 
nem Blick  auf  die  wilde  Höfatsspitzc  (8. 58) ;  hinab  1.  zur  (1  St.)  Käseralp  im 
obersten  Oythal  (8.  58)  und  nach  (3  St.)  t)berstdorf.  —  Von  Hinterstein 
auf  den  Daumen  (22Slm)  4-5  St.  m.  F. ,  nicht  schwierig ,  lohnend  •,  ent- 
weder über  die  Mösle-  und  Nickenalp  um  die  Ostseite  der  Mittagsspitze 
herum  durch  die  Thilr  zum  (3  St.)  Erzgunder  See  (1850m)  (dürftige  Unter- 
kunftshütte), dann  über  Geröll  zur  (1  St.)  Spitze;  oder  aus  dem  Oberthal 
zum  Laufbilhler  /See,  dann  von  der  S.-Seite  zum  Gipfel.  —  Beschwerlicher 
(nur  geübten  Berggängern  anzurathen)  ist  die  Besteigung  des  Oeishoms 
(2244m),  über  die  Willersalp  in  4  6t.,  m.  F.;  sehr  lohnende  Aussicht.  — 
Auf  den  Hochvogel  (2589m)  7-8  St.  (Führer  4  fl. ,  Vinc.  Agerer  und  Jos. 
Fügenschuh  in  Hinterstein);  schwierig  und  anstrengend  aber  grossartig. 
Uebemachten  in  der  Berggündlealp  (s.  oben);  von  hier  an  einem  kl.  See 
vorbei  steil  empor  zum  Balken  (Grathöhe    gegen   das  Seh  wart  wasserthal, 


nach  Partenkirchen.        TANNHEIM.  ß.  Route.     67 

2126m),  r.  von  der  Fuch*kar*piize ;  dann  r.  an  der  Ostseite  des  Grata  zum 
steil  abfallenden  Fimfeld  (Steigeisen)  und  mühsam  über  Felsstufen  zum 
Krenz  auf  dem  Gipfel.  Abstieg  ins  Homhachihäl  (S.  54)  sehr  schwierig, 
nar  ganz  geübten  Bergsteigern  anzurathen.  —  Von  Hinterstein  nach  Tann- 
heim  (s.  nnten)  über  das  Joch  zwischen  Rauhhom  und  Qei$hom  und  am 
YiUalper  See  (s.  unten)  vorbei  in  5-6  St.  (mit  Führer).  Ein  kürzerer  Ueber- 
gang  führt  über  die  ZipfeUalp  zwischen  Iseler  und  Bscheisser  in  3  St. 
nach  Schattwald  (s.  unten). 

Die  Strasse  steigt  in  Windungen  den  Jochberg  hinan  (Fasspfade 
kürzen) ;  hübscher  Rückblick  in  das  Ostr&chthal.  1  St.  Dorf  Oberjoch 
(1127m);  5  Min.  weiter  Strassentheilung ,  1.  nach  Unterjoch  und 
Wertaeh,  r.  „nach  Tirol".  Vor  dem  (6  Min.)  Vorderjoch  (1149m) 
r.'das  bair.  Zollhans;  weiter  einförmig  über  ein  moosiges  Plateau; 
r.  die  Felswände  des  Iseler.  Nach  ^2  3^*  nochmals  bergan  zum 
Hintern  Joch ;  dann  hinab  über  die  Tiroler  Grenze  ins  obere  Vilsthal 
zum  (25  Min.)  östr.  Zollamt  ViUrein^  5  Min.  Yor 

16  Kil.  Bchattwald  (1061m;  *  Traube;  Sonne^,  kleines  Schwe- 
felbad, am  w.  Ende  des  von  der  ViU  durchflossenen  Tannheimer 
Thals.  Dio  Yils ,  der  Ausflnss  des  Yilsalper  Sees,  fliesst  von  hier 
erst  in  nördl. ,  dann  in  ostl.  Richtung  über  Pfronten  (S.  60)  und 
mündet  bei  Vüs  oberhalb  Füssen  in  den  Lech. 

Weiter  gute,  doch  schattenlose  Fahrstrasse  (Fahren  vorzu- 
ziehen). L.  Einitein  (1862m)  und  Aggenstein  (1983m) ;  vorn  die 
doppelgipfeUge  Oimpelspitze  (22S6m).     21  Kil.  Tannheim  oder 

Höfen  (1094m ;  Oehs,  nicht  theuer ;  Kreusi),  Hauptort  des  Thals. 

Nach  dem  ^Vilaalper  See  (1128m),  guter  Fussweg  durch  das  südl.  sich 
öffnende  Vilsthal  zum  (1  St.)  n.  Ende  des  See's,  dann  am  ö.  Ufer  zur  (i/s  St.) 
Sennhütte  am  Thalende,  vom  Oeishom,  Jtauhhom  und  Kugelhom  umschlos- 
sen. —  Nach  Hinterstein  (5-6  St.)  s.  oben. 

L.  das  Dorfchen  ÖraÄn  (von  hier  SkUtdienAggensteinl^l^^i.  m.  F., 
lohnend);  Fahrweg  n.  durch  dAeEnge  nach  (3 St.)  Pfronten{ß.  60). 
Bei  dem  Dörfchen  {^/^  St.)  Haldensee  beginnt  der  hübsche  25  Min. 
lange  See  d.  Namens  (1117m),  in  den  r.  die  flchtenbewachsenen 
Wände  des  Grünspitz  (1998mJ  steil  abfallen.  1  St.  Nesselwängle 
(1134m;  Kreuz)  amFuss  der  Gimpelspitze  (2236m);  südl.  1.  Gacht- 
spitz  (1983m),  geradeaus  Schwarzhanskarkopf  (222iwL).  Das  Tann- 
heimer Thal  endet  hier ;  die  Strasse  senkt  sich,  führt  zwischen  den 
Weilern  Baut  und  Gaicht  hindurch  (r.  das  bewaldete  Birkenthal 
mit  Laichen-  und  Leilach-Spitze^  und  tritt  in  den  Paes  Gacht,  das 
tiefe  schon  bewaldete  Thal  des  Weissenbachs ,  an  dessen  1.  Seite  sie 
sich  in  vielen  Windungen  hinabzieht.  Bei  (IY2  St.)  Weisseribach 
(882m ;  Löwe)  tritt  die  Strasse  In  das  breite  Lechthal ,  für  Fuss- 
gänger  unerquicklich  (Einsp.  nach  Reutte  3  fl.);  r.  der  Thaneller 
(wer  denselben  besteigen  will,  kann  durch  das  s.  mündende  Both" 
lechthal  in  2Y2  St.  nach  Berwang  gelangen;  vgl.  S.  64).  Vj^  St. 
Höfen  (*Krone);  dann  bei  (8/4  St.)  Aschau  über  den  Lech  nach 
(46  Kil.)  Beutte  (S.  63). 

Von  Reutte  nach  Partenkirchen  über  Lermoos  und 
Griesen  s.  R.  5  und  S.  77.  Näherer  Weg  (gleichfalls  Fahrstrasse) 
am  Plansee  vorbei  (7  St.).     Y4  St.   Breitenwang  (S.  64);  beim 

5* 


68     Route  6.  PLANSEE. 

Brunnen  1.,  einige  Schritte  weiter  r. ;  dann  geradeaus  in  der  Rich- 
tung des  zweigipfeligen  Tauem ,  an  dessen  nördl.  flchtenhewach- 
senen  Abhängen  die  Strasse  allmählich  steigt.  Das  kleine  Schwe* 
felbad  Kreckelmoos  bleibt  r.  liegen.  Die  Strasse  überschreitet  den 
Rossrücken;  hübscher  Rückblick  (im  Hintergrund  des  Lechthals 
Glimmspitze  und  Hochvogel).  8/4  St.  von  Breitenwang,  80  Sehr, 
hinter  der  zweiten  der  über  Bergbäche  führenden  Brücken ,  zeigt 
1.  ein  Stein  mit  Inschrift  einen  im  Walde  steil  abwärts  führenden 
Pfad  zum  (10  Min.)  untern  *Stitibenfall ,  dem  breiten  30m  hohen 
Fall  der  aus  dem  Plansee  kommenden  ArcA,  in  schönem  Wal drahmen. 
Ein  etwas  näherer  Fusspfad,  der  auch  ohne  Führer  allenfalls  zu  fhi- 
den  ist,  führt  von  Breitenwang  durch  Wiesen  und  Wald  direct  zum  un- 
tern Fall,  steht  aber  auf  der  letzten  Strecke,  wo  er  dicht  an  die  Arch 
tritt,  nicht  selten  unter  Wasser  (viel  Alpenrosen). 

Fusspfad  an  der  Arch  hinauf  zum  kleineren  obem  Fall  (^16  Min.  ^y 
dann  r.  ab  auf  die  Strasse  unweit  einer  kl.  Kapelle  (10  Min.),  bei 
der  eine  gute  Quelle.  Ueber  den  Archbach ;  10  Min.  weiter  der 
kleine y  dann  (10  Min.)  der  grosse  Flaasee  (973  m) ,  dunkelgrün, 
von  bewaldeten  Bergen  umschlossen ,  s.  w.  im  Hintergrund  der 
Tbaneller  (am  Beginn  des  See's  neues  Whs.  im  Oschwand).  Der 
Fahrweg  führt  dicht  am  nördl.  Ufer  entlang,  am  Kaiserbrunnen 
vorbei  („dem  Andenken  Kaiser  Ludwigs  des  Bayern  gewidmet^ 
von  König  Max  II.  1851)  zum  (1^2  St.)  österr.  Grenzposten; 
dabei  ein  Denkmal  für  König  Max  II.  (Oasth.  zum  Plansee  ^  ganz 
gut ;  einige  Min.  welter  Alpenwirthschaft  «um  Linderhof), 

Ein  Fahrweg  führt  von  hier  n.  ansteigend  über  die  Ammei'wald-Älp 
(nach  11(2  8t.  1.  ab  Reitweg  nach  Hohenschwangau ,  SV2  St.)  in  das 
oberste  Ämper-  oder  Qraswang-Thal  zum  (S'/a  St.)  Forsthaus  Linder  (Unter- 
kunft^ gegenüber  am  1.  Ufer  der  Amper  das  k.  Schlösschen  Linderhof ^ 
nicht  zugänglich);  weiter  über  Qraawang  (vorher  mündet  r.  das  EUnauer 
ChHes,  8.  unten)  nach  (2^2  St.)  Ettal  (S.  73). 

Der  Plansee  endet  1/4  St.  weiter.  Der  Weg  tritt  in  den  Wald 
und  überschreitet  nach  20  Min.  einen  Felsriegel ;  unten  bei  den 
„Drei  Quellen"  Brücke ,  österr.  Grenze.  Nun  besserer  Weg  durch 
das  bewaldete  Naiderachthal ;  nach  1/2  St.  r.  breite  Mure  mit  kolos- 
salen Geröllmassen;  Y2  St.  Steinbank  unter  einer  Buche  mit  Inschrift, 
•Aussicht  auf  die  Zugspitze,  „die  Fürstin  der  bayr.  Berge".  10  Min. 
welter  tritt  der  Weg  aus  dem  Wald  und  erreicht  nach  V4  St.  die 
Chaussee  und  das  österr. -bair.  Zollhaus  im  OrieBen  (839m;  im 
Forsthaus  Erfr. ,  auch  Betten).  Von  hier  nach  Lermoos  s.  S.  64 ; 
durch  das  Elmauer  Gries  (s.  oben)  nach  Graswang  m.  F.  in  3  St. 

Weiter  durch  das  waldige  Loisachthal ;  r.  die  Zugspitze,  ö.  fem 
das  Karwendelgebirge.  IV4  St.  Brücke  über  die  Loisach ;  die 
Strasse  bleibt  nun  am  r.  Ufer;  20  Min.  weiter  hört  der  Wald 
auf;  r.  der  Wachsenstein,  dahinter  die  Zugspitze.  Vor  der  (8/4  St.) 
ÄfcÄmeie(Whs.),  an  der  Mündung  des  Hammersbachs  f  S.  75),  zweigt 
r.  der  Fahrweg  nach  dem  Badersee  ab  (s.  S.  75).  Vom  erscheint 
Partenkirchen,  daneben  der  Kuppelthurm  von  Garmisch;  1.  der 
Kramer.    1  St.  Garmisch;  dann  (20  Min.)  Partenkirchenj  s.  S.  74. 


6d 

7.  Der  Starnberger-  und  Ammer-See. 
Hoher  Peissenberg. 

EiBBUBAHN  von  München  bis  Starnberg  (28  Kil.)  in  1  St.  6  Min.  für 
^Jt^,iJ(50,iJ(  (Betourbilleta  3  Uff  40,  2  UlT  25 ,  1  UlT  50)  ^  bis  Peiasen- 
berg  (60  Kil.)  in  2i(t  St.  für  4  ^  80,  8  UT  20,  2  UV  Ö.  Täglich  6  Züge ; 
Sonnt,  bis  Starnberg  12.  —  Dampfboot  von  Starnberg  nach  Seeshanpt 
und  zurück  (Bundfahrt  um  den  ganzen  See)  im  Sommer  8mal  täglich 
(Sonntags  8mal)  in  8  St.  (2  Uf  80  oder  i  Jf&0)\  Sonntags  ausserdem  Extra- 
fahrten nach  Possenhofen  und  «urück.  Man  kann  Billets  zur  Dampfboot- 
fahrt am  Bahnhof  in  München  lösen,  die  eventuell  vor  den  am  See  gelösten 
den  Vorzug  haben.  Bei  längerm  Aufenthalt  empfehlen  sich  Abonnements, 
auf  den  Namen  lautend  und  2  Jahr  gültig:  für  25  beliebige  Fahrten  auf 
dem  ganzen  See  1.  PI.  ii  Jf^  2.  Fl.  9  Jt-,  für  15  Fahrten  excl.  Sonntags 
5V2  u.  41/2  Jt  (Familienglieder  20o/o  Ermässigung). 

Bei  Stat.  Pa%mg  zweigt  die  Bahn  Yon  der  Lindaver  Linie 
(S.  45)  1.  ab.  Stat.  Planegg ,  Oauting ,  mit  Schwefelquelle.  Vor 
Stat.  MüUthal  1.  hübscher  Blick  in  das  waldige  Würmthnl.  Der 
Bahnhof  Ton  (28  Kil.)  Starnberg  ist  dicht  beim  Ländeplatz  des 
Dampfboots. 

etftniberg  (^BayriseherHof,  Z.  2-2 V2,  F.iJf,  L.  40 Pf.;  PelUt; 
TuttingerHof;  PostJ,  stattlicher  Ort  am  Nordende  des  See's,  ist  im 
Sommer  von  Fremden  meist  überfüllt ;  das  alte  Schloss  jetzt  Sitz 
von  Behörden.  Schöner  Blick  auf  die  lerne  Alpenkette.  Seebad 
20  Pf. ;  Ruderboot  pr.  Stunde  80  Pf. 

Der  *  Starnberger-  oder  Wftrm-See  (593m),  21  Kil.  lang, 
4-5  Kil.  breit,  mit  massig  hohen  Uferbergen,  die  besonders  nach 
dem  Nordende  hin  mit  Landhäusern  und  Parkanlagen  bedeckt 
sind,  erhält  seinen  Hauptreiz  durch  den  südl.  Gebirgshintergrund 
(die  Tour  daher  nur  bei  hellem  Wetter  lohnend).  Die  hervor- 
ragendsten Bergspitzen  sind  von  Osten  nach  Westen :  Wendelstein, 
Brecherspitze,  Kirchstein,  Benedictenwand ,  Karwendelgebirge, 
Jochberg,  B erzogstand,  Heimgarten,  Krottenkopf,  Wetterstein- 
gebirge mit  der  Zugspitze,  Ettaler  Mandl. 

Bei  beschränkter  Zeit  empfiehlt  es  sich,  mit  der  Eisenbahn  nach 
Feldafing  zu  fahren;  vom  Gasthaus  durch  den  Wald  nach  (}\i  St.)  Possen- 
hofen ;  überfahren  nach  Leoni  (Eottmannshöhe)  und  mit  Dampfboot  nach 
Starnberg  zurück. 

Dampfbootpahbt.  Gleich  hinter  Starnberg  r.  auf  der  Hohe 
die  ehem.  Villa  des  Prinzen  Karl  von  Bayern  (f  1875).  Weiter  un- 
ten am  See  eine  Reihe  hübscher  Landhäuser ,  scherzhaft  „Protzen- 
hausen'* genannt,  mit  der  DampfschifFstation  Niederpöcking.  Possen- 
^/Vn  (zum  Fischmeister  bei  Kaiser),  Stat.  fürFeldaflng,  mit  Schloss 
des  Herzogs  Max  in  Bayern;  der  von  hoher  Mauer  umgebene  Schloss- 
garten nnzugänglich.  Der  Bahnhof  ist  vom  Landeplatz  10  Min. 
entfernt.  Nach  Feldafing  (20  Min.)  hübscher  Weg  durch  den  Wald 
(rechts  halten,  mehrfach  Wegweiser).  Feldafing  {^Strauch's  Hotel, 
häufig  überfüllt ,  von  der  Terrasse  schöne  Aussicht)  ist  einer  der 
besuchtesten  Punkte  am  See  (Gasth.  vom  Bahnhof  6  Min.  ent- 
fernt). Unten  im  See  die  Boseninsel,  Privatbesitz  des  Königs  (un- 
zugänglich) ;  in  der  Nähe  wurden  von  Desor  Pfahlbauten  entdeckt. 


70     Route  7.  LEONI.  Stamberger-  u. 

Possenhofen  gegenüber  (Nachen  1  Jf  ^  reizende  Fahrt,  V4St.) 
liegt  Leoni (*Pro68*,  mit  Dopend.  Pens.  Schimon,  6-7 Jf  täglich); 
darüber  oben  auf  dem  Berge  die  Kirche  von  Aufkirchen.  Links, 
y^  St.  vom  Landeplatz,  das  kgl.  Schloss  Berg  mit  schönem  Park 
(unzugänglich).  Verschiedene  Villen ;  darunter  r. ,  einige  Min. 
oberhalb  des  Gasthauses,  die  ehem.  Villa  des  Schriftstellers  F.  W. 
Hackländer  (f  1877) ;  dann  das  Himbselhaus ,  ein  stattliches  bunt 
bemaltes  Bauernhaus ;  im  Treppenhause  Fresken  von  Kaulbach  u. 
A.  (Zutritt  nicht  gestattet). 

Sehr  zu  empfehlen  der  Besuch  der  ^SottmaniiBhöhe  (20  Min.);  be- 
quemer Weg  dem  Landungsplatz  gegenüber  bergan,  oben  r.  zum  grossen 
neuen  *H6tel;  von  der  Veranda  prächtiger  Blick  auf  See  und  Alpen.  Vor 
dem  Hotel  auf  einem  etwas  niedrigeren  Ausbau  das  einfache,  von  Mün- 
chener Künstlern  dem  berühmten  Landschaftsmaler  Karl  Bottmann  (f  18öO) 
errichtete  Denkmal. 

Am  w.  Ufer  ziehen  sich  von  Possenhofen  hübsche  Parkanlagen 
bis  (3/4  St.)  Qaraishausen ,  Schloss  des  Herzogs  Max  und  Dampf- 
bootstation. Weiter  Stat.  Tutzing  (^Gasthaus  zum  See,  mit  hüb- 
schem Garten,  für  längern  Aufenthalt  zu  empfehlen;  Bemrieder 
Hof  im  Dorf;  *  Restauration  beim  Bahnhof,  von  der  Veranda  •Aus- 
sicht; grosse  Brauerei  mit  Restaur.  und  schönen  Baumgruppen 
5  Min.  s.  vom  Bahnhof),  mit  ehem.  gräfl.  Vleregg'schem  Schloss, 
jetzt  dem  Buchhändler  Hallberger  in  Stuttgart  gehörig;  die  An- 
lagen Mittags  zugänglich.  Der  Bahnhof  ist  vom  Landeplatz  Y4  St. 
entfernt.  —  Reizende  Aussicht  vom  Johannesberg,  einem  berasten 
Hügel  am  See  V4  St.  südl.  vom  Bahnhof ;  schöner  von  der  *Ilka- 
höhe,  ^2  St.  südl.,  bei  dem  Dorfe  Oberzeismering.  Die  Bucht,  die 
der  See  hier  nach  W.  bildet ,  heisst  der  Karpfenwinkel  (breiteste 
Stelle  des  Sees,  l^/^  St.). 

Weiter  ßemried  (Whs.),  mit  Schloss  des  Hm.  v.  Weudland, 
ehem.  Chorherrenstift,  und  prächtigen  Baumgruppen.  Die  Ufer  des 
Sees  verflachen  sich,  das  Gebirge  tritt  schärfer  hervor.  Station 
Seeshaupt  (♦Whs.)  liegt  am  Südende  des  Sees.  Das  Dampfboot  fährt 
von  hier  am  waldigen  ö.  Ufer  über  Ambach  (in  der  Südost-Ecke 
des  Sees  die  Wallfahrtskirche  6ft.  Heinrich'),  Ammerland  ('Whs.) 
mit  Schloss  des  Grafen  Pocci,  und  Allmannshausen  nach  Leon!  und 
Starnberg  zurück. 

Bei  der  Eisenbahnfahbt  ist  anfangs  vom  See  nicht  viel  zu  sehen ; 
erst  hinter(35  Kil.)Feldafing  mehrfach  hübsche  Blicke.  Bei(40Kil.) 
Tutzing  theilt  sich  die  Bahn ;  Wagenwechsel  für  Penzberg  (S.  79). 
Die  Weilheim  -  Peissenberger  Linie  wendet  sich  westl.  (1.  stets 
Aussicht  auf  Zugspitze  etc.);  Stat.  Diemendorf,  vom  der  Hohe  Peis- 
senberg.  Die  Bahn  steigt  durch  tiefe  Einschnitte,  dann  Wiesen- 
gründe; r.  fem  das  Hochschloss  (S.  71).  Stat,  Wilzhofen  (uAch 
dem  Ammersee  s.  unten).  Weiter  Gegend  flach.  54  Kil.  Weil- 
heim  (562m ;  *Post ;  *Traube ;  Bräuwastl ;  Hipper  s  Restaur.  am 
Bahnhof) ,  Stadtchen  an  der  Amper  (von  hier  nach  Murnau  und 
Vartenkirchen  s.  S.  72).    Die  Bahn  endet  vorläufig  bei  (60  Kil.) 


AmmerSee.  PEISSENBEUG.  7.  RouU.    71 

Stet.  VrUerpei89tnbefg  (587m);  in  der  Nähe  bedeutende  Kohlen- 
graben.  Das  Dorf  ist  yom  Bahnhof  ^4  St.  entfernt;  am  Wege, 
3  Min.  von  der  Station,  ganz  gute  Restauration. 

Vom  Bahnhof  führt  ein  dlrecter  Weg  an  der  verlängerten  Bahnlinie 
entlang  zu  der  vom  Dorf  Peissenberg  nach  Hotten  führenden  Postatrasse 
fs.  unten),  dann  1.  durch  Felder  auf  den  Tannenwald  los  (1.  im  Grunde 
Bad  Sulz),  den  man  in  ifz  St.  erreicht.  Nun  bergan;  bei  dem  Hanse  1., 
nicht  r.  im  Walde  weiter;  i|4  St.  81.  Michael,  Kapelle  n.  Banernhof.  ^\i  St. 
weiter,  bei  dem  sweitnächsten  Bauernhof,  r.  durch  das  Gatter ;  5  Min.  weiter 
hübscher  Blick  auf  den  Ammersee ;  nun  immer  r.  halten  bis  zu  der  Linde 
(»U  St.),  wo  1.  der  Weg  von  Sulz  heraufkommt  (s.  unten)  und  in  weiteren 
10  Hin.  zum  Gipfel  (im  Ganzen  vom  Bahnhof  bequem  in  i^js  St.). 

Der  *Hoh6  Peitsenberg  (988m),  Baierns  Rigi,  beherrscht  durch 
seine  isolirte  Lage  vor  der  Mitte  der  bairischen  Alpenkette  unter 
allen  Aussichtspunkten  der  Yoralpen  wohl  das  umfassendste  Ge- 
birgspanorama.  Die  Aussicht  erstreckt  sich  vom  Wendelstein  6stl. 
bis  westl.  zum  Grünten;  besonders  hervortretend:  neben  dem 
Wendelstein  Benedictenwand,  Jochberg,  daneben  fem  das  leuch- 
tende Schneefeld  des  Venedigers;  Herzogstand  und  Helmgarten, 
davor  unten  der  Staffelsee,  Karweudelgebirge,  Kisten-  u.  Krotten- 
köpf,  Dreithorspitze,  Wettersteingebirge  mit  der  Zugspitze,  Daniel, 
Hochplatte,  Hohe  Bleiche,  Gabelschroffen,  Säuling,  die  Berge  des 
Loisachgebiets ,  Grünten,  Stuiben.  Nördl.  weiter  Blick  in  die 
Ebene  mit  dem  Ammer-  und  Stambergersee  und  unzähligen  Ort- 
schaften, bis  weit  über  Augsburg  und  München  hinaus.  Oben 
eine  Wallfahrtskirche ,  Pfarrhaus  und  ordeutl.  Wirthshaus,  auch 
zum  Uebemachten. 

Hinabweg  über  Bad  Snlz  stellenweise  steil,  nicht  zu  empfehlen. 
Bei  der  Linde  (s.  oben)  auf  der  niedrigeren  ö.  Kuppe  r.  hinab ;  >(«  St.  Bauern- 
hof, hier  1.  durch  Wiesen  bergab  erst  am  r.,  dann  am  1.  Thalrande;  unten 
eine  Gementfabrik  und  »m  Thalansgang  das  einfache  kleine  Bad  8ulZy  von 
wo  1.  ein  Fusspfad  zu  dem  Wege  über  St.  Michael  hinüberführt.  — 
Schwache  Fussgänger  können  auch  auf  der  Füssener  Poststrasse  (S.  61)  bis 
(2  St.)  Hotten,  auf  der  N.W. -Seite  des  Berges,  fahren;  von  hier  zum 
Gipfel  i|3  St. 

Wer  vom  Peissenberg  nach  dem  Ammergan  will,  geht  am  besten 
über  Hotten  w.  nach  (1  St.)  Peiting^  von  wo  Fahrstrasse  über  Roltenbuch 
(*Wh8.)  und  Saulgnib  nach  (4» {2  St.)  Ober-Ammergau  (S.  73).  Der  di- 
reete  Abstieg  an  der  Südseite  des  Berges  ins  Amperthal  und  über  Böbing 
nach  Rottenbuch  ist  weniger  rathsam. 

Der  Ammersee  (539m3,  16  KU.  lang,  6  Kil.  breit,  2-3  St.  w. 
neben  dem  Stamberger  See ,  steht  diesem  an  landschaftl.  Reizen 
nach  und  ist  für  Fussgänger  kein  lohnendes  Terrain.  Den  südl. 
Hintergrund  bildet  die  ferne  Alpenkette ,  davor  der  Hohe  Peissen- 
berg; die  Ufer  sind  niedrig  und  waldbedeckt.  Ein  kleines  Dampf- 
boot befährt  den  See;  zu  Kahnpartien  bietet  sich  besonders  in 
Diessen  gute  Gelegenheit. 

Von  Stat.  Wilzkofen  (s.  oben)  nach  (3  St.) Diessen  Postomnibus 
2mal  tägl.  in  1^3  St.  Die  Strasse  steigt  langsam  bis  (3/4  St.)  Pähl 
(Gattinger),  freundl.  Dorf,  beliebte  Sommerfrische  der  Münchener 
Künstler ;  darüber  an  waldigem  Bergrand  das  Hochschloas,  Eigen- 
tbum  de;  Familie  Hanfstängl,  mit  prächtiger  Aussicht  (umfassen^ 


72    Route  7.  DIESSEN. 

der  noch  vom  Sonnenhügel,  1/2  3^*  östlich).  Die  LandstrasBe 
führt  weiter  über  (8/4  St.)  Fischen  (von  hier  r.  in  2  St.  nach  Er- 
ling  -  Andechs ,  8.  unten)  in  scharfem  Winkel  1.  durch  ein  weites 
Moos,  früheres  Seehett,  überschreitet  die  langsam  fliessende  Amper 
und  erreicht  (IY2  S*0 

Dieisen  oder  Bayerdiesaen  (*Po8t ;  Oaiiinger),  stattlicher  weit- 
läufig gebauter  Ort  am  SW. -Rande  des  Sees,  mit  grossen  Kloster- 
gebäuden, jetzt  gewerbl.  Zwecken  dienend.  Weiter  zurück  das 
Dörfchen  8t.  Georgen  \  von  der  Kapelle  herrliche  Aussicht;  schöner 
noch  vom  £ic/iarc&€rp,  der  bewaldeten  Höhe  s.w.  der  Stadt.  Bäder  im 
See  am  n.  Ende  der  Stadt,  20  Pf.    1/4  St.  n.  das  kleine  Seebad  iSi.  AI- 

hon.  —  Von  Diessen  tägl.  Post  nach  Landsberg  am  Lech  (S.  49). 

Ausflug  nach  Andeühs  (11|4  St.),  lohnend.  TJeberfahrt  (am  n.  Ende 
des  Orts,  bei  den  Bädern)  in  20  Min.  (1  J(  20).  Vom  Landeplatz  gerade- 
aus den  Berg  hinan  ^  oben  bei  |dem  Kreuz  führt  der  Fusspfad  r.  nach 
Krling,  der  Weg  1.  direct  zum  Kloster  Andechs  (784m),  Benedictiner- 
Xoviziat  mit  sehr  besuchter  Wallfahrtskirche,  einst  Sitz  der  mächtigen 
Grafen  von  Andechs.  Von  dem  freien  Platz  vor  der  Kirche  hübsche  Al- 
penaussicht ^  umfassender  vom  Thurm  (Schlüssel  beim  Küster).  Neben 
dem  Pfarrhaus  führt  eine  Treppe  in  den  Garten  des  besuchten  ^Wirths- 
hauses.  Das  grosse  Dorf  Erling  (Glocke)  bildet  mit  Andechs  einen  Ort 
(  Erling-Andechs). 

Von  Erling  zum  Star  nb  erger  See  anfangs  etwas  einförmig  über 
(1  St.)  Maehiinng,  (1(3  St.)  Traubing;  von  hier  entweder  1.  nach  (1  St.) 
Feldafing  (S.  69)  oder  r.  nach  (li|4  St.)  Tutzing  (S.  70).  Beim  Hinabsteigen 
schöne  Blicke  auf  den  See.  —  Von  Erling  nach  Stamberg  (S^ji  St.)  imal 
tägl.  Nachm.  Stellwagen  über  Perehting  in  2  St. 

Von  Erling  nach  Inning  und  Grafrath.  Nördl.  führt  von 
Andechs  eine  gute  Strasse  über  Hersching  nach  (2  St.)  Seifeld  (Whs.) 
am  kleinen  PiUensee^  mit  Schloss  des  Grafen  Törring  (tägl.  Post  nach 
Stamberg .  S.  69).  Weiter  an  dem  einsamen  Wörthsee  vorbei  (auf  der 
Insel  in  aer  Mitte  ein  Whs. ,  Ueberfahrt  von  der  andern  Seite)  nach 
(2  St.)  Inning  (Post).  V«  ^^-  westl.  bei  Stegen  fliesst  die  Amper  aus 
dem  Ammersee  ^  jenseits  ('/s  St.)  Bad  Orei/enberg  mit  Schwefel-  und  arsen- 
haltigen Quellen  (Post  tägl.  in  V«  St.  nach  Stat.  Türkenfeld  ^  S.  45).  — 
Von  hier  nach  Diessen  über   Sehondorf  und.  Utting^  3  St..  nicht  lohnend. 

Die  Strasse  führt  von  Inning  im  Amperthal  nach  (IVi  St.)  Ora/rcUh, 
Station  der  München-Lindauer  Bahn  (S.  4ö). 

• 

8.  Von  München  nach  Innsbruck  über  Partenldrchen. 

Vergl.  Karte  S.  60. 

155  KU.  Eisenbahn  bis  Weilheim  (54  Eil.)  in  2^*  St.  f ür  i,  J(  96,  2  Jf 
eO,  i  J(  86  Pf.  i  von  Weilheim  Pobtomnibus  2mal  tägl.  in  6*14  St.  nach 
Partenkirchen  (4  Uff  40),  in  91/4  St.  nach  Mittenwald  (6  Jl);  von  Mitten- 
wald bis  Innsbruck  Poststellwaoek  tägl.  9TJ.  Vm.  in  6  St.  (2  fl.  51  kr.). 
ZwEisp.  von  Weilheim  bis  Partenkirchen  24  Jt  incl.  Trinkg. 

Bis  (54  KU.)  Weilheim  s.  S.  70 ;  r.  der  Ho^  Peissenberg  (S.  71). 
Die  Strasse  (Eisenbahn  im  Bau)  führt  über  Etting  und  Spotten- 
hausen,  lässt  r.  den  Staffel-,  1.  den  Rieg-See,  und  errreicht  (4  St.) 
74Kil.  llunian(697m;  *Po8t;  *Pantlbräu\  *Oriesbräu',  Anger- 
bräu), stattlicher  Marktflecken,  nach  den  Bränden  von  1834,  1889  u. 
1852  neu  aufgeffihrt.  Bäder  in  dem  20  Min.  w.  entfernten  SiaffeUee 
mit  seinen  sieben  Inseln.  Von  der  Anhohe  ostl.  yoi  Höhendorf  iie- 
birgsmndsicht :  1.  Heimgarten ,   Kisten-  und  Krottenkopf,  r.  Am- 


OBER-AMMRRGAU.  8.  Route.     73 

mergauer  Qebiige,  im  Hintergrund  des  Loisachthals  das  Wetter- 
Steingebirge.  Von  Ohlstadt^  IV2  ^t«  s*  ö.,  kann  der  Heimg arten 
(1787m)  bestiegen  werden  (3Y2  St->  ™it  Führer;  vgl.  S.  81). 

Jenseit  Höhendorf  senkt  sich  die  Strasse  in  ein  weites  Moos ; 
sie  überschreitet  die  flossbare  Ramsau  yor  ihrer  Mündung  in  die 
Loisaeh,  an  deren  1.  U.  sie  sich  nun  hinzieht.  Bei  (2^2  St.) 
Esehenloh  (639m;  ""Grebel)  tritt  sie  ins  Gebirge;  1.  Jenseit  der 
Loisach  der  gezackte  Kistenkopf,  der  Oberrisskopf  mit  dem  Kreuz 
auf  dem  Gipfel,  im  Hintergrund  prachtvoll  das  Wettersteingebirge 
mit  der  Zugspitze,  r.  das  Ettaler  Mandl.  Bester  Ueberbllck  von 
der  kleinen  Kapelle  auf  dem  Festbühelj  einem  Felshügel  r.  von  der 

Strasse. 

Zum  Wal  eben  see  (S.  81)  durch  das  Eiehenthal  (3  St.,  Führer  rath- 
sam),  über  die  LoUaeh^  dann  über  die  Eschenlahne  und  am  r.  IJfer  derselben 
hinan  (Karrenweg) ;  r.  das  grosse  Tobel  des  Kistenkopfs.  1  St.  Brücke  (der 
Weg  geradeaus  endet  1(2  St.  weiter  bei  der  Eschenklamm),  weiter  am  1. 
Ufer ;  nach  20  Min.  Blick  von  oben  in  die  tiefe  * Esehenklaimn  (der  ^ähe  Tod" 
genannt) ;  weiter  noch  zweimal  über  den  Bach.  Auf  der  Hohe  noch  im  Spät- 
sommer eine  Fülle  von  Erdbeeren.  Hinab  zum  Walchensee  den  Fusspfad  1. 
(der  steinige  Weg  r.  führt  nach  Obemach,  Mi  St.  vom  Südende  des  Sees). 

Nach  Oberammergau  über  Plaiken  Fusssteig  durchs  (Gebirge  nördl. 
vom  Ettaler  Mandl  in  2>|3  St.  (Führer  angenehm). 

Bei  (1^2  St«)  Ö^^flw  (Post)  führt  r.  ab  die  Strasse  nach  Ober- 
ammergau. 

Dieselbe  steigt  anfangs  ziemlich  steil  bis  (iSt.)  Ettal {STSm-^  Schreyegg's 
Whs.,  einfach),  1803  at^gehobenes  Kloster  mit  ansehnlichen  Oebäuden, 
jetzt  im  Besitz  des  Grafen  Pappenheim:  in  der  Kirche  Deckengemälde 
von  Knoller  und  berühmte  Orgel.  An  der  Nordseite  das  Bräuhaus  (Et- 
taler Bier  renommirt).  Ettal  liegt  am  Fuss  des  Ettaler  Jiandls  (1641m) ; 
Besteigung  des  steilen  Felsgipfels  beschwerlich  (3  St.,  mit  Führer).  Die 
Strasse  senkt  sich  dann  iuaAmperthal  nach  (1  St.)  Ober- Ammergau  (841m; 
Sehteabenwirth  od.  Post;  Ochs;  Rose),  berühmt  durch  die  „Passionsspiele^, 
dramatische  Aufführungen  aus  der  Passionsgeschichte,  die  alle  10  Jahre 
(zuletzt  1870-71)  stattfinden.  Ein  stehendes  Theater  mit  Raum  für  6000 
Zuschauer  ist  neuerdings  erbaut.  Die  Bewohner  verfertigen  hauptsäch- 
lich Schnitzarbeiten  in  Holz  und  Elfenbein  (bei  Lang's  Erben  grosses 
Lager).  —  i|4  St.  w.  auf  einem  Hügel  am  Fuss  des  Sonnenbergs  die  *Kreu- 
zigung  (Christus  am  Kreuz  mit  Maria  und  Johannes),  Kolossalgruppe  in 
Kelheimer  Marmor  von  Halbig  in  München,  von  König  Ludwig  II.  ge- 
schenkt und  1875  aufgestellt. 

Die  Strasse  führt  weiter  über  {}\i  St.)  Unter-Ämmergau  hinaus  nach 
(2  St.)  Baülgrub,  von  dort  (Schongauer  Landstrasse)  entweder  nördl.  über 
Rottenbuch  nach  {h^\2  St.)  Peiting  (S.  71)^  oder  östl.  über  Kohlgrub  (gut 
eingerichtetes  Stahlbad)  nach  (4  &i.)  Mumau  (s.  oben).  —  Nach  Reutte 
Fahrweg  durch  das  einsame  Qrcuwang-Thal,  die  Atnmenoäldalpe  und  am 
Plansee  vorbei  in  9  St.  (vgl.  S.  68);  nach  Hohenschwangau  (S.  62) 
8  St.,  Reitweg,  bei  der  Ammerwaldalp,  2  St.  vor  dem  Plansee,  r.  ab  (S.  68). 

Jenseit  Oberau  oflfnet  sich  der  weite  Thalkessel  von  Parten- 
kirehen.  Bei  (1  St.)  Farchant  1.  die  vom  Hohen  Fricken  sich 
herabziehende  Kuhflucht  (s.  nnten).  Die  Strasse  nach  Partenkirchen 
überschreitet  Y2  St«  weiter  die  Loisach ;  r.  am  Abhang  des  Kramer 
Ruine  Werdenfels  (s.  unten),  nach  der  der  Landgerichtsbezirk 
benannt  ist  (wer  nach  Garmisch  will,  überschreitet  die  Loisach 
nicht,  sondern  geht  vor  der  Brücke  r.  ab).  —  ^2  St. 

98  Kil.  Part6nkircheii(722m ;  '^Post,  Z.  2Jf,  F.  60  Pf. ;  Stern ; 


74     Route  8.  PARTENKIRCJEIEN.  Von  München 

Zum  Rassen ;  Oartenwiithsch.  von  Mölberj  am  Wege  nach  St.  An- 
ton), das  Parthanum  der  Römer,  am  Fuss  des  Eckenbergs  schön  ge- 
legen, nach  mehrfachen  Feuershrünsten  in  den  letzten  Jahrzehnten 
fast  ganz  neu  aufgebaut.  Hübsche  gothische  Kirche ,  von  Berger 
erbaut.    Der  Ort  ist  im  Sommer  meist  überfüllt ,  namentlich  viel 

Norddeutsche. 

Schönster  Blick  über  das  herrliche  Thal  von  der  Wallfahrtskirche 
*St.  Anton,  oberhalb  des  Orts  (ein  schattiger  Stationenweg  führt  in  10 
Min.  hinauf):  I.Wetterwand,  Dreithorspitze ,  Alpspitze ,  Wachsenstein, 
dahinter  die  Zugspitze,  in  der  Ferne  über  den  Eibsee-Thörlon  der  spitze 
Daniel,  r.  der  Kramer,  im  Vordergrund  Garmisch. 

Gaxmisch  (692m ;  *  Westermaier  zum  Husaren ;  *Lamm ;  *Zur 
Zugspitze;  *  Klarwein;  Kainzenfranz ;  Traube;  Privatwohuungen 
bei  Th.  Sehübler  u.  a.),  20  Min.  westl.  von  Partenkirchen,  be- 
häbiger Ort  mit  malerischen  alten  Häusern,  Sitz  des  Landgerichts 
und  Bezirksamts ,  wird  gleichfalls  als  Sommerfrische  viel  besucht. 
Die  Aussicht  steht  der  von  Partenkirchen  nach :  1.  zwischen  Krot- 
tenkopf  und  Wetterwand  das  Karwendelgebirge ;  die  scharfgezeich- 
nete Alpspitze  tritt  besonders  hervor ,  während  von  der  Zugspitze 

nur  ein  schmaler  Streifen  1.  neben  dem  Wachseustein  sichtbar  ist. 

In  beiden  Orten  Waokn  zu  haben  (bei  Seiler,  Hohenleitner  und  Reiser 
in  Garmisch)  ^  Tarif  vom  Juli  1876:  Einsp.  nach  Obergrainau  and  Bader- 
see 4iJ2  Uff,  Zweisp.  7  jU,  Farchant  h^k  u.  7,  Oberau  5  u.  8,  Griesen  6  u.  9, 
Eschenloh  6  u.  9,  Wallgau  u.  Krün  oijz  u.  12,  Mittenwald  und  Schamita 
9  u.  13^2,  Walchensee  iO^j«  u.  14,  Oberammergau  91/3  u.  14,  Murnau  SMa  u. 
12,  Lermoos  9u.  14,  Plansee  u.  Beutte  10i|2  u.  20,  Elmau  10  u.  20  UV. 
Trinkgeld  20  Pf.  pr.  Mark  des  Fahrgeldes;  der  Kutscher  verköstigt  sich 
und  die  Pferde  selbst. 

♦AusPiitGB  (Führer  Jos.  Reindl,  vulgo  SpadtUweber,  Kratz, 
Deuschlj  Braun  in  Partenkirchen,  Jos.  und  Joh.  Koser  in  Garmisch). 

Fühkek-Takif  vom  Juli  1876:  Eckbauer  2Va  -^t  Kramer  S'/a,  Rain- 
thaler  Bauer  SVa,  HöUenthalklamm  4,  Krottenkopf  5 ,  Blaue  Gumpen  5, 
Schachenalp  5,  zum  Eibsee  und  über  die  Thörlen  nach  Lermoos  6,  Teufels- 
gesass  7,  Alpspitze  8,  Zugspitze  12  (2  Pers.  17)  J(\  »/a  Tag  31/2,  ganzer 
Tag  5  UT;  V/t  Kil.  Gepäck  frei,  Uebergewicht  pr.  Kil.  »j«  Tag  20,  1  Tag 
40  Pf. 

Die  Paukenaohlueht,  hinter  Partenkirchen  r.  hinaus  im  Zickzack  den 
Berg  hinan  in  die  Schlucht,  auf  der  r.  Seite  bis  zum  Wasserfall  (20  Min.) 
des  Faukenbaches.  Von  Si.  Anton  (s.  oben)  führt  ein  neu  angelegter  Fuss- 
pfad  oben  am  Berg  entlang  durch  Wald  in  20  Min.  zum  Eingang  der 
Faukenschlucht.  Auf  dem  Rückweg  aus  der  Schlucht  schöner  Blick  auf 
Zugspitze,  Alpspitze  etc. 

Ruine  Werdenfels  (776m),  von  Garmisch  ijz  St.  bis  zur  Schwaige  Wang, 
hier  1.  ab  hinauf  (IJ4  St.).  Aussicht  auf  Loisachthal,  Krottenkopf  etc.,  von 
der  südl.  Terrasse  auch  auf  Wettersteingebirge. 

Die  Kuhflucht,  lijz  St.,  über  Farchant  (beim  Whs.  r.  ab  über  die  Loi- 
sach,  dann  1.  durch  Tannenwald  hinan),  eine  vom  Hohen  Fricken  kom- 
mende Schlucht  mit  hübschen  über  abgerundete  Felsen  herabstürzenden 
Waaser fällen.    Ein  Fusssteig  führt  bis  zum  (1  St.)  obersten  Fall  (114öm). 

Zum  BiäserlMUlem,  von  Garmisch  ijs  St.;  von  der  Post  b.  w.  durch 
Wiesen  auf  den  gerade  unter  der  Alpspitze  liegenden  bewaldeten  Risserkop/ 
los;  der  Hof  liegt  in  einer  Mulde  am  Abhang  nach  dem  Gebirge  zu; 
hübsche  Aussicht. 

Die  ^FartnaeUÜAmm  (1  St.,  Führer  unnöthig).  Von  Partenkirchen 
am  südl.  Ende  des  Orts  hinaus;  nach  40  Schritten  vom  Wege  zum  Kainzen- 
bad  (s.  unten)  r.  ab,  *|2  St.  bis  zur  ersten  Brücke  am  Ausgang  des  Part- 
nachthals (von  Garmisch  neuer  Fussweg,   jenseit    der   Partnacbbrück« 


nach  Innsbruck.        PAUTENKIRCHEN.  8.  Route.     75 

von  der  Strasse  nach  Parienkirchen  r.  ab  über  die  Insel,  weiter  am  r. 
Ufer  der  Partnach;  10  Min.  vor  der  oben  gen.  Brücke  vereinigen  sich 
beide  Wege).  Ueber  die  Brücke,  beim  Handweiser  1.  („nach  Graseck**, 
der  Weg  r.  führt  znm  Rainthaler  Bauer ,  s.  S.  76) ;  nach  15  Min.  über 
die  zweite  Brücke  wieder  anfs  r.  Ufer  der  Partnach.  Jenseits  steigt  1. 
der  Weg  zur  Oraseck  steil  hinan  \  der  Pfad  in  die  Klamm  führt  r.  ab. 
stets  guter  Weg,  durch  Geländer  geschützt^  (6  Min.)  dritte  Brücke;  bei 
der  (10  Min.)  ^vierten  Brücke,  70^  über  der  Partnach,  welche  dem 
Rainthal  entströmt  (s.  unten),  ist  der  schönste  Punkt.  Jenseit  der  Brücke 
führt  der  Pfad  im  Zickzack  ansteigend  in  8  Min.  zum  Forsthaus  Vorder- 
Oraseek  (869m;  *Bestaurati<m}  mit  trefflicher  Aussicht.  Von  hier  ins 
Rainthal  und  zum  8eh€tchen  s.  unten.  —  Von  Graseck  nach  Mit- 
tenwald direct  durch  das  Ferchen-Thal  4i|s  St.,  Führer  unnöthig.  Vom 
Forsthaus  über  Wiesen  etwas  bergan ,  dann  r. ;  nach  20  Min.  nicht  r. 
bergab  zu  den  Hütten  von  Mitiel-Chraseek^  sondern  geradeaus  nach  (10  Min.) 
Hinter-Oraseck^  '(4  St.  Brücke  über  den  Ferchenbachj.  noch  i|4  St.  im  Walde 
geradeaus,  dann  hinab  nach  (7  Min.)  Elmau  (lOQOm;  Whs.).  Von  hier 
Fahrweg,  langsam  steigend  durch  Wald,  später  schattenlos,  zum  (1>(4  St.) 
Ferehensee;  dann  bergab,  am  Lautersee  vorbei  nach  (ijz  St.)  Mittenwald 
(S.  77).  Von  Elmau  nach  der  Sehaehenalp  s.  unten  (Reitweg,  2^|2-3  St.) ; 
nach  Klait  an  der  Mittenwalder  Poststrasse  (S.  77)  Fahrweg  (liji  St.). 

Der  «Sekhaner  (1051m)  (2  St.,  Führer  angenehm,  2>|2Ui().  Der  Weg 
am  Kainzen-Bade  vorüber  ziemlich  bequem.  Man  kann  auch  diese  Tour 
mit  der  vorigen  verbinden  und  von  Gr«seck  aus  zum  Eckbauer  gehen. 
Anfangs  Weg  nach  Elmau  (s.  oben);  an  der  Ecke  bei  dem  Heustadel 
(i|4  St.)  1.  ab  im  Zickzack  über  Grashalden,  später  durch  Wald  in 
einer  starken  if«  St.  hinauf.  Oben  einf.  Whs.  Schönste  ^Rundsicht  auf 
der  Bergkuppe  2  Min.  hinter  dem  Hof:  Karwendelgebirge,  Wetterstein- 
wand, Dreithorspitze  mit  Sehaehenalp  und  Frauenalple,  Alpspitze,  Zug- 
spitze, Kramer,  Krottenkopf;  unten  das  tiefe  waldige  Thal  des  Ferchen- 
bachs. 

Zum  *Baders«e  (1>J4  St.,  Omnibus  2mal  tägl.  in  1  St.  für  1  J()  Fahr- 
weg, 5  Min.  hinter  der  8chmeU  (S.  70)  von  der  Strasse  nach  Lermoos  1.  ab 
über  üntergrainau.  Am  See,  einem  hellgrünen  kleinen  Wasserbecken  in 
dunkeln  Fichten,  von  den  gewaltigen  Wänden  der  Zugspitze  überragt, 
das  gut  gehaltene  *  Hotel  Bader  see  (Pens.  5-6  M)^  zu  längerm  Aufenthalt  zu 
empfehlen.  —  Von  hier  zum  Eibsee  (s.  unten)  *\\  St.,  Weg  nicht  zu  fehlen. 

Zum  ^Bibaea  (978m)  (2i|3  St.),  am  Fuss  der  Zugspitze,  entweder  wie 
oben  Fahrweg  zum  Badersee,  dann  Fussweg;  oder  am  westl.  Ende  von 
Garmisch  den  Fusspfad  1.  durch  die  Wiesen  nach  (lif4  St.)  Oher-Grainau 
(Unterkunft  beim  Forstwart) ;  von  da  noch  1  St.  zum  See.  Dieser  ist  Eigen- 
thum  zweier  Fischerfamilien,  welche  im  J.  1813  den  See  mit  seinen 
9  Inseln  gekauft  haben  (neben  den  Fischerhütten  *Whs.  von  Grasberger, 
8  Betten).  Man  fährt  bis  zu  einer  Insel  in  der  Mitte  des  See's,  wo  ge- 
schossen wird  (Person  60,  ein  Böllerschuss  50  Pf.);  die  in  mächtigen 
Wänden  abstürzende  Zugspitze  erscheint  von  hier  besonders  grossartig 
(im  Sommer  Nachm.  häufig  bewölkt).  An  der  Südostseite  des  See's 
50  Schritt  vom  Ufer  der  kleine  Frillensee ,  gleichfalls  besucheoswerth.  — 
Vom  Eibsee  über  die  Thörlen  (1593m)  nach  Ehrwald  (S.  64)  3  St.,  wenig 
lohnend,  bis  zur  Höhe  (steiler  Anstieg)  Führer  nöthig  (3-4  J^^  von  Grainau 
mitnehmen). 

Zur  Httllenthalklamm  (4  St.,  Führer  4  Uf^),  von  Grarmisch  anfangs 
den  Weg  nach  Ober-Grainau  (s.  ob.);  nach  1  St.  1.  ab  am  1.  Ufer  des  ffam- 
mersbaehs  hinan,  bei  dem  gleichn.  Dorf  vorbei  (nach  *|a  St.  führt  ein  Steg 
aufs  r.  Ufer  zur  Maxklamm,  zu  welcher  ein  Abstecher  von  ijg  St.  lohnt).  , 
Nun  steil  hinauf  durch  den  Stangenwald  zur  (l^j«  St.)  senkrechten  Wand 
des  Wachsensteins  und  an  derselben  hin  auf  dem  Im  br.  Stangensteig 
(nur  für  Schwindelfreie),  mit  schönem  Blick  gegen  die  Ebene,  zur  (^l«  St.) 
Brücke  (1170m)  über  die  Höllenthal  -  Klamm  ^  durch  die  78m  tiefer  der 
Hammersbach  hinabstürzt.  Noch  lijs  St.  weiter  aufwärts  ein  neuerdings 
wieder  in  Betrieb  gesetztes  Bleibergwerk ;  von  hier  zur  Hochalpe  (s.  unten) 
21/2  St.,  beschwerlich. 

Auf  den  Kramer  (1982m)  am  1.  Ufer  der  Loisach  (über  Garmiscb), 


76    Route  S,  PARTENKIRCHEN.  Von  München 

Reitweg  bis  zum  (2>|2  St.)    Kdnigssiand  (der  Weg  von   hier   zum  Gipfel 
nicht   gangbar);  vorzügliche  TJebersicht  des  Wettersteingebirges. 

Der  «Krottenkopf  (210rjm)  (4i|2  St.,  Führer  5  Jl)  bietet  eine  Fernsicht 
anf  unzählige  Berggipfel  (Grossglockner,  Grossvenediger,  Stubaier  und  Oetz- 
thalerFemer)  und  in  die  Ebene  (München,  Starnberger  See).  Der  Weg  führt 
am  Esterbergseey  der  Vordem  (kl.  Whs.,  auch  einige  Betten)  und  (2V2  St.) 
Hintern  Etterhergalp  (Erfr.,  Nachtlager  auf  Heu)  vorbei.  Weiter  auf  dem 
Reitweg  bis  zu  der  Stelle,  wo  er  sich  beim  Einbiegen  in  die  Mulde 
zwischen  Krottenkopf  und  Bischof  in  zwei  schmälere  Pfade  theilt;  hier 
1.  bis  zum  Ende  der  Mulde,  dann  halbrechts  (nördl.)  den  Sattel  zwi- 
schen dem  Krottenkopf  und  der  mit  einer  Signalstange  versehenen  Höhe 
hinan  und  über  den  Grat  r.  ohne  Beschwer  zur  (2  St.)  Spitze. 

Auf  die  Hoehalpe  (1694m),  4  St. ,  Führer  allenfalls  entbehrlich ;  von 
Partenkirchen  bei  der  obem  Mühle  über  die  Partnach,  auf  den  bewalde- 
ten Risserkopf  (S.  74)  los  und  an  der  Ostseite  desselben  hinan  (Karren weg) 
zur  (3  St.)  Kreuzalpe  (1591m),  mit  schönem  Blick  auf  den  Eibsee;  dann  am 
ü.  Abhang  des  Langenfeld  um  den  Kessel  des  Bodenlahnthali  herum  zur 
(1  St.)  Hochalpe ^  mit  treffl.  Blick  auf  Wetterstein ,  Dreithorspitze  etc.; 
unmittelbar  südl.  die  Alpspitze  (s.  unten).  Weit  grossartiger  ist  die 
Aussicht  vom  (1  St.)  Langenfeld^  namentlich  überraschender  Blick  in  das 
Höllenthal  mit  Wachsenstein,  Höllenthalferner  u.  Zugspitze.  Abstieg  ins 
HöUenthal  steil,  nur  für  geübte  Bergsteiger  mit  Führer  (s.  oben);  über 
Bemardin-  u.  Qauenalp  ins  BodenlahnVkal  und  zum  (2  St.)  Rainihaler 
Bauer  s.  unten. 

Auf  die  Alpspitie  (2636m) ,  7-8  St. ,  Führer  8  Jt,  beschwerlich ;  vom 
(2Vz  St.)  Rainthaler  Bauer  (s.  unten)  durch  das  Bodenlahntkal  (s.  u.)  zur 
(2  St.)  Qcusenalp  und  an  dem  (1.)  einsamen  kl.  Stuibensee  (1900m)  vorbei 
von  der  SO. -Seite  zum  Gipfel.  Aussicht  auf  Wetterstein,  Zugspitze, 
Höllentbal  etc. ;  Femsicht  beschränkt. 

Auf  die*Bchachenalp  (1776m),  4i|8  St.,  Führer  5  Jf.  Von  (1>|« St.)  Graseck 
hinab  über  den  Ferehenbach^  dann  am  1.  Ufer  desselben  hinan  zu  den  (1  St.) 
SUüenfällen  und  r.  durch  Wald  steil  aufwärts,  zuletzt  auf  dem  k.  Reitweg 
zur  (2  St.)  Schaehenalp  mit  dem  kleinen  Sehachensee  und  dem  Königshans 
(unzugänglich).  Vom  Pavillon  5  M.  w.  prächtiger  Blick  senkrecht 
hinab  in  das  Rainthal  mit  dem  Plattachfemer,  s.  Dreithorspitze  und 
Wetterstein,  n.  weit  hinaus  über  das  Hochland  bis  in  die  Ebene. 
Noch  umfassender  ist  die  Aussicht  vom  Tettfelsgesass  (213öm,  über  die 
Sehaehenplatie  in  l^fs  St.)  und  dem  (1  St.)  Frauenalple  (2367m),  letzteres 
aber  nur  für  ganz  Schwindelfreie  mit  tüchtigen  Führern  zugänglich.  — 
Von  Elnunt  (s.  oben)  führt  ein  guter  königl.  Reitweg  in  2*12-3  St.  über 
die  prächtig  gelegene  Wetterslein-Alp  auf  die  Schachenalp. 

Hinteres  Bainthal  und  ^Blaue  Gumpen  (41)3  St. ,  Führer  unnöthig, 
5  J().  Von  (1>J4  St.)  Oraseek  hinab  über  den  Ferchenbaeh  (s.  oben),  beim 
Handweiser  r.  und  dreimal  über  die  Partnach ;  1  St.  Handweiser  r.  „zum 
Rainthaler  Bauern"  (s.  unten) ;  2  Min.  weiter  über  die  Bodenlahne  (im 
Thalgrund  r.  die  Alpspitze)  und  r.  einförmig  u.  aussichtslos  im  Btuiben- 
wald  hinan  (die  Mitter-Klamm  bleibt  1.).  Nach  s|4  St. ,  wo  der  W^eg  der 
Partnach  sich  wieder  nähert,  schöner  Blick  in  die  wilde  Hintere  Klcnnm ; 
dann  hinab  zur  Partnach  und  am  I.  Ufer  zur  (*\i  St.)  kgl.  Diensthtitte 
(Boekhütte)^  wo  der  Blick  in  das  grossartige  hintere  Bainthal  sich  öffnet. 
Weiter  an  den  Sieben  Sprüngen  (starke  Quelle)  vorbei  zur(*|4  St.)  *  Untern 
Blauen  Oumpe  (1118m),  in  prächtiger  Lage ;  auf  einem  Felsvorsprung  am 
untern  Ende  die  Blaue  OwnpenhUtte  (meist  verschlossen)  mit  herrlichem 
Blick  thalauf-  u.  abwärts.  Der  Weg  führt  weiter  durch  gewaltige  Fels- 
trümmer, Reste  eines  alten  Bergsturzes;  nach  20  Min.  1.  unten  die 
weissgrüne  Obere  Blaue  Oumpe^  weiter  thalaufwärta  der  schöne  Partnaeh- 
fall.  Von  hier  zur  (*\i  St.)  Angerhütte  und  weiter  zur  Knorrhütte  und 
auf  die  Zugspitze  s.  S.  77.  —  Zum  Rainthaler  Bauer  (942m)  2M2  St.,  ent- 
weder über  Graseck  und  durch  das  Rainthal,  beim  (2*14  St.)  Handweiser 
(8.  oben)  r.  hinan  (26  Min.);  oder  am  Beginn  des  Partnachthals  01%  St. 
von  Partenkirchen)  vom  Wege  nach  Graseok  r.  ab  über  den  Hohen  Steg. 
Aussicht  ähnlich  wie  von  Gra.seck,  aber  beschränkter;  Erfr.  wurden  iSH 
-"om  Besitzer  verweigert. 


naeh  Inntbruek.  MITTENWALD.  S.  Boute,     77 

Die  Besteigung  der  ^ZvgspitM  (2974m),  des  dritthöchsten  Gipfels  der 
nördl.  Kalkalpen  (Parseier  Spitze  3021m,  Dachstein  2996m),  nimmt  zwei 
Tage  in  Anspruch  (Führer  12  Jl)  und  ist  beschwerlich,  doch  für  Schwin- 
delfreie gefahrlos  und  höchst  lohnend.  Bis  zur  (5  St.)  Obern  Blauen 
Cfutnpe  8.  oben  ^  weiter  aufwärts  wird  der  Weg  schlechter  und  steigt 
über  ein  grosses  Lauinenbett  (1.  der  ansehnliche  Partnaefi/all)  zur  obersten 
Thalstufe ,  dem  Anger ;  von  dem  Rücken  (Sf«  St.)  schöner  Blick  auf  den 
imposanten  Thalschluss,  rückwärts  die  Blauen  Gumpen  und  hoch  oben 
das  Königshaus  auf  dem  Schachen.  Gleich  hinter  dem  Rücken  im  Walde 
die  dürftige  Ängerhüite  (121(hn);  in  der  Nähe  {}\^  St.)  der  Partnach-Ur- 
sprung,  wilde  Schlucht  mit  Schneeresten ,  aus  der  der  Bach  in  Mannes- 
stärke hervorbricht.  Von  der  Hütte  in  *\\  St.  zum  Obern  Anger  (13öOm) ; 
hier  r.  durch  Latschen  aufwärts,  weiter  im  Brtmnfhal  hinan  zur  (2  St.) 
Knorrhiitte  (2045m)  „beim  guten  Wasser"  (Quelle),  von  der  A.V.-Section 
München  erbaut  und  gut  eingerichtet  (Uebernachten  2  Uif,  A.V. -Mitglieder 
1  Jf).  Von  der  Hütte  durch  ein  Felskar  (das  Weisse  Tfial)  zum  Schnee- 
oder  PlaUachrFemer  und  über  denselben  gefahrlos  zum  Fuss  des  Zug- 
spitz-Stocks; dann  über  eine  Geröllhalde  (die  Sandreisen),  den  Kamin 
und  die  Ifase  steil  auf  den  »l*  St.  1.  Grat  und  zum  (3-di|2  St.)  West-Gipfel, 
auf  dem  ein  4,5m  h.  Kreuz.  Höchst  grossartige  umfassende  *Rundsicht. 
Ein  neuer  Weg  vom  West-  zu  dem  etwas  niedrigeren  Ostgipfel  wurde 
1877  hergestellt.  —  Kürzer  ist  die  Besteigung  von  Ehrwald  (S.  64):  ent- 
weder von  der  Pestkapelle  (S.  65)  über  das  Gatterl  (2038m)  zur  (7  St.) 
Knorrhütte,  dann  wie  oben  zum  (3  St.)  Gipfel;  oder  von  Ehrwald  direct 
über  die  Wiestealdhütten  und  durchs  Sckneekar  (Weg  neuerdings  ver- 
bessert, aber  nur  für  geübte  Steiger)  zur  (6-7  St.)  Spitze.  —  Abstieg  zum 
Eihsee  (4-5  St.)  sehr  steil  und  schwierig. 

Der  Walchensee  (S.  81)  ist  von  Partenkirchen  6^|2  St.  entfernt 
und  zu  Wagen  (8.  74)  in  »(2  St.  zu  erreichen;  bei  Klait  (s.  unten)  von 
der  Mitten  walder  Poststrasse  1.  ab  nach  (1  St.)  JTn'/n,  (3  St.)  Dorf  TTalcAen- 
see.  Auf  dem  grössten  Theil  des  Weges  hat  man  die  vorzüglichste  Aus- 
sicht auf  das  Wetterstein-  und  Karwendelgebirge.  —  Ueber  Eschenloh  zum 
Walchensee  s.  8.  73. 

NachLermoos  (8.  64)  guter  Fahrweg  in  5  St.  (3  St.  zu  fahren, 
Einsp.  9  ur,  Stellwagen  tägl.  7  U.  Vm.  für  3  Uff  50) ,  stets  im  waldigen 
Thal  der  Loisach.  Das  Grenzwirthshaus  zu  Oriesen  (8.  68)  ist  3  St.  von 
Partenkirchen,  2  von  Lermoos.  —  Vom  Eibsee  über  die  Thörlen  nach 
Lermoos  s.  oben. 

Die  Mittenwalder  Strasse  steigt  bei  Partenkirchen.  Rechts  im 
Grund,  20  Min.  von  Partenkirchen,  das  Kainzenbad,  ein  alkalischer 
Brunnen  (Jod-Natron-Schwefelquelle) ,  gegen  Gicht  und  Haut- 
krankheiten wirksam  (angenehmer  Aufenthalt  auch  für  Nicht- 
Curgäste ,  Pension  5  J(  taglich).  Es  folgt  hügeliges  Mattenland ; 
rechts  die  Wetterstein-Wand,  vorwärts  die  kühnen  Formen  des 
Karwendelgehirges.  IV4  St.  Kaltenbrunn;  40  Min.  Gerold  (1.  der 
kleine  Wagenbreeh-See)  ]  V2  S*-  ^lais  (zum  Walchensee  s.  S.  81, 
nach  Elmau  s.  S.  75).  Weiter  am  kleinen  sumpfigen  Schmalsee 
vorbei ;  dann  scharf  hinab  ins  Jsarthaly  wo  die  Strasse  von  Benedict- 
beuem  und  Walchensee  einmündet  (s.  R.  9),  nach  (1 1/2  St.) 

114  Kil.  Mittenwald  (942m ;  *Po8t),  letzter  bair.  Ort,  von  dem 
steilen  Karwendelgebirge  überragt,  dessen  w.  Spitze  (2382m)  fast 
senkrecht  abfällt.  Eigenthümlich  ist  die  Bauart  der  alten  Häuser, 
das  eine  schiebt  sich  vor  das  andere,  die  unteren  Räume  sind  meist 
gewölbt ;  sie  dienten  einst  als  Niederlagen  für  den  „Bozener Markt" 
(S.  228),  als  noch  der  Handelsverkehr  zwischen  Augsburg  und 
Italien  diesen  Weg  nahm.  Die  Yerfertigung  von  Geigen,  Guitarren, 


78     Route  8,  MITTENWALD.  Von  München 

Zithern  istHaupterwerbszweig  des  OrtB ;  dieselben  gehen  besonders 

nach  England  und  Amerika. 

Ausflüge.  Zum  ^Lautersee  (1003iu)  >|2  St.  •,  von  der  Post  die  Strasse 
w.  geradeaus,  dann  1.  (Handweiser)  ins  Lainthaly  am  Scbwimmbade  vor- 
bei auf  gutem  Fusspfad  hinan  am  1.  Ufer  des  Bachs,  der  mehrere  kleine 
Fälle  bildet;  oben,  auf  dem  Plateau  durcb  Wald  zu  dem  hübschen  wald- 
umkränzten See,  in  den  von  0.  her  die  zerrissenen  Wände  des  Karwendel- 
gebirges hineinschauen.  —  IToch  *|2  St.  weiter  aufwärts  (Fahrweg)der  ein- 
same Ferchensee  (1030m),  unmittelbar  am  Fuss  des  Wetterstein  und  Orün- 
kopfs:  von  hier  nach  (1  St.)  Elmau  und  über  Oraseck  nach  Partenkirclien 
s.  S.  75.  —  Vom  Ferchensee  über  den  Franeosensteig  (1276m)  zwischen 
Grünkopf  u.  Wetterstein  in  die  Leutasch^  2  St.  m.  Wegweiser,  Abstieg 
beschwerlich. 

Hoher  Kransberg  (1379m),  lijs  St.,  w.  über  den  Galvarienberg  ver- 
schiedene Wege  (nicht  zu  fehlen ;  oben  trigon.  Signal) ;  prächtige  Aus- 
sicht auf  Zugspitze,  Wetterstein  u.  Karwendelgebirge.  Abstieg  auf 
neuem  Steig  durch  den  Kreidengraben  nach  Klais  (S.  TT);  oder  (mit 
Führer)  am  Wilden-  u.  Lutter-See  vorbei  nach  Mittenwald. 

Ins  ^Leutaschthal  (bis  Leutasch-Mühl  V\2  St.).  Beim  Zollhaus  vor 
der  Isarbrücke  r.  hinan  (Fahrweg  zum  Lautersee,  s.  oben),  dann  1.  an 
der  Schiessstätte  vorbei  zur  (}\2  St.)  Kapelle,  wo  der  Weg  sich  theilt; 
vom  untern  Wege  (auf  dem  Handweiser  ohne  Grund  als  ^gefährlich"  be- 
zeichnet) schönere  Blicke  in  die  tiefe  Leutaschklamm.  Hinab  ins 
Leutaschthal,  am  Ausgang  enge  Schlucht,  weiter  aufwärts  breites  Wiesen- 
thal, in  das  die  Südseite  des  Wetterstein  in  kolossalen  Wänden  abstürzt ; 
im  Hintergrund  Göhrenspitze  u.  Hochmundi.  Ueber  den  Bach  (»ja  St. ; 
Wasserfall)  zur  (8  Min.)  österr.  Finanzwache  (ehem.  Schanze,  die  den 
Weg  absperrt)  und  der  (10  Min.)  LeutaschmüfU  (lülSm^  einf.  Whs.).  Wer 
nur  einen  Blick  ins  Leutaschthal  thun  will,  kehrt  hier  um.  Der  Thal- 
weg führt  weiter  über  (M4  St.)  Unier-Leutasch  (Eeindl-Whs.)  nach  (2  St.) 
Ober-Leutasch  (1132m ;  *  Whs.  beim  Xander) ;  Uebergänge  von  hier  durch 
das  Oaisthal  und  über  die  Pestkapelle  in  5  St.  (m.  F.)  nach  Ehinoald  (S. 
65);  über  Buchen  und  Brand  in  2^i  St.  nach  Tel/s  (S.  198);  über  die 
Leutascher  Mähder  Fahrweg  in  2  St.  nach  Seefeld  (S.  79). 

«Vereinsalpe  (1360m),  2i|2-3  St.  Bei  der  Husselmühle  20  Min.  unter- 
halb Mittenwald  über  die  Isar  und  r.  bergan,  bei  der  (ifz  St.)  Kapelle  1. 
über  den  Seinsbach ^  den  Fusssteig  r.  steil  hinan,  weiter  auf  leidlichem 
Fahrweg,  stets  hoch  auf  der  r.  Seite  des  tief  ein  geschnittenen  Seinsgrabens, 
in  den  von  1.  her  die  wüsten  Tobel  der  Lausberg-Lahne  und  der  Reissen- 
den Lahne  abstürzen ;  r.  Karwendel-,  rückwärts  Wettersteingebirge.  Auf 
der  (2  St.)  Vereinsalpe  (in  der  grossen  Alphütte  Erfr.,  Bier  etc.),  dem  Grafen 
Pappenheim  gehörig,  ein  Jagdhaus  des  Herzogs  v.  Nassau  (das  Jagdschloss 
im  Winter  1877  durch  eine  Lawine  zerstört).  —  Ein  Beitweg  führt  von 
hier  1.  hinan  über  das  Joch  ö.  vom  Feldernkopf  zu  den  (2i|2  St.)  Soiem- 
seen  (S.  84)*,  dann  durchs  Fischbachthal  entweder  r.  nach  (3  St.)  Vorder- 
riss,  oder  1.  über  die  Fischbachalp  nach  (3  St.)  Krün  (S.  81).  —  Vom 
Verein  in  die  Riss  zwei  Wege;  entweder  durch  das  dicht  bewal- 
dete Fermersbach-Thal  zur  (1  St.)  Brandel-Alp,  dann  auf  gutem  Pfade 
stets  hoch  an  der  1.  Thalseite  entlang  (im  Dreiergraben  für  Schwindlige 
eine  fatale  Stelle),  zuletzt  bei  der  Peindl-Alp  r.  hinab  über  den  Rissbach 
BUF  (2  St.)  OsttaldhUtte  halbwegs  zwischen  Vorder-  u.  Hinter-Riss  (S.  84); 
oder  schon  vor  der  Brandel-Alp  r.  hinab  über  den  Fermersbach,  am  r. 
Ufer  durch  Wald  hinan  über  Au  nach  (2  St.)  ffinten'iss. 

Xarwendelspitze  (höchster  Gipfel  2535m),  über  die  Kälber- Alp  in 
6-7  St.  m.  Führer,  beschwerlich  aber  ohne  Gefahr;  Aussicht  lohnend.  — 
Reitherspitze  (2372m),  von  Mittenwald  6  St. ,  s.  S.  79.  —  Schöttl karspitze, 
am  besten  von  den  Soiernseen,  s.  S.  85. 

Die  Strasse  bleibt  von  Mittenwald  auf  der  ebenen  Thalsoble 
der  Isar  bis  zu  dem  Engpasa  vor  Schamitz,  Grenze  zwischen  Bai- 
ern und  Tirol,  den  schon  die  Römer  (Mansio  Searbia)  befestigt 
hatten.     Zur  Zeit  des  30jährigen  Krieges  liess  hier  Clandia  von 


nach  Innsbruck.  SEEFELD.  8,  Rouie.     79 

Medici,  die  Wittwe  des  Erzh.  Leopold  V.,  eine  starke  Festung,  die 
Porta  Claudia ,  aufführen ,  die  damals  den  Schweden  wie  Franzo- 
sen Widerstand  leistete.  Im  span.  Erbfolgekriege  kam  sie  in  den 
Besitz  der  Baiern,  die  sie  zerstörten.  Yon  den  Oesterreichern 
wieder  aufgebaut  und  1796  -verstärkt,  fiel  sie  1805  durch  Um- 
gehung (über  den  Franzosensteig,  s.  oben)  in  die  Hände  der  Fran- 
zosen (13,000  unter  Ney  gegen  600  Oesterreioher)  und  wurde  von 
ihnen  und  den  Baiem  so  gründlich  zerstört,  dass  jetzt  ausser 
einigen  Mauern  an  den  Bergabhängen  und  einer  grasbewachsenen 
kleinen  Schanze  im  Thal  nichts  mehr  zu  sehen  ist.  Bei  dem  Dorfe 
(IV2  St.)Belianiiti(963m;  *  Traube)  münden  w.  das  Hinteraw 

und  Karwendelthal,  aus  denen  die  Isar  hervorströmt. 

Durch  das  Xarweadelthal  nach  Hinterriss ,  8  St.,  lohnend.  Fahrweg 
bis  zu  den  (3  St.)  Anfferhütten  (1294m)  in  grossartiger  Umgebung ;  lU  St. 
weiter  hört  der  Fahrweg  auf  und  ein  bequemer  Eeitweg  steigt  in  Win- 
dungen hinan  zur  (1  St.)  Hochalpe  (Erfr. ;  Heulager).  Von  hier  in  ija  St. 
zur  Joehköhe  beim  Kreuz  (1801m),  mit  treffl.  Blick  auf  die  Hinterauer 
Kalkschrofien  \  hinab  an  der  kgl.  Pürtchhiitte  vorbei  ins  Jokannetthal  (r. 
ab  führt  der  Steig  nach  Ladiz  und  Lalider,  S.  84)  nach  (Sijs  St.)  Hinter- 
riss (S.  84), 

Im  Hinterauthal  Fahrweg,  nach  l^Ja  St.  an  der  Mündung  des  Qleir- 
scher  Thal*  (s.  unten),  1  St.  weiter  an  der  sog.  Isar-Quelley  einem  1.  aus 
dem  Birktar  herabstürzenden  Bhch  vorbei  zum  (2  St.)  fürsü.  Hohenlohe- 
schen  Jagdschloss  (1204m);  hier  r.  im  Lavaisch-Thal  hinan  zum  (l^ls  St.) 
Halter  Anger  (Köhlerhütten)  und  dem  (Sf«  St.)  Lavatscher  Joch  (2(J77m), 
mit  Aussicht  auf  die  ZillerthiJer  u.  Stubaier  Ferner^  hinab  (Fahrweg) 
zum  (1  St.)  Haller  Salzbergwerk  (im  Berghaus  Erfr.)  und  durchs  Haller 
Thal  nach  (2  St.)  Hall  (S.  86).  —  Durch  das  Oleiracher  Thal  (s.  oben) 
führt  gleichfalls  ein  (nicht  zu  empfehlender)  Uebergang  über  das  Stempel- 
Joch  (2191m)  nach  (10  St.)  Hall;  Abstieg  vom  Joch  zum  Salzbergwerk 
sehr  steil. 

Die  Strasse  verlässt  die  Isar  und  steigt  (r.  in  derJFerne  die 
nackten  Kalkfelskämme  des  Wetterstein-Gebirges)  bis  (2  St.) 

129  Kil.  Seefeld(1176m ;  ^Post),  mit  sehenswerther  goth.  Kirche 
aus  dem  14.  Jahrb.,  auf  einer  dürren  Hochebene,  Wasserscheide 
zwischen  Isar  und  Inn.  Der  kahle  runde  Kegel  westl.  ist  die  HoJie 
Mundi  (2590m) ,  dahinter  r.  Wetterstein-Gebirge  und  Zugspitze. 

Sehr  lohnend  von  hier  die  Besteigung  der  Reitherspiize  (2372m)  (3>|2  St., 
Führer  Haslwanter),  mit  treflTlicher  Aussicht  auf  Nord-  und  Gentral- 
Alpen.  —  Von  Seefeld  nach  Leutasch  über  die  Leuiascher  Mähder  (2  St.) 
s.  8.  78  j  nach  Te^fs  (S.  196)  über  Mosern  (Whs.),  mit  prächtigem  Blick 
auf  das  Innthal  und  die  Seirainer  Gebirge,  2*\t  St. 

Die  Strasse  führt  an  dem  kl.  Wildsee  vorbei  und  senkt  sich,  erst 
allmählich,  dann  unterhalb  (1  St.)  ÄcitA  (112Öm)  ziemlich  steil  in 
Krümmungen ,  welche  nach  r.  und  1.  prächtige  Aussichten  auf  das 
Innthal,  die  Martinswand  (ö.)  und  die  Bergketten  südl.  des  Inn 
(Seirainer  und  Stubaier  Gebirge)  bieten;  auf  dem  letzten  Vor- 
sprang über  der  Strasse  die  Trümmer  der  Burg  Fragensteiny  einst 
Lieblingsaufenthalt  Kaiser  Maximilians  I. 

142  Kil.  Zirl  (620m;  »Lötre,  Stern}  und  von  dort  nach 

155  Kil.  Innsbruck  s.  S.  199. 


80 

9.  Von  München  nach  Innsbruck  über  Benedictbenern. 

Kochel-  und  Walchensee. 

Verffl.  Karte  3.  60,  84. 

149  Kil.  Eisenbahn  bis  Penzherg  (62  Kil.)  in  23|«  St.  für  5  UT,  3  U(?  30, 
2  M  15.  PosToMNifiUs  2mal  tägl.  von  Penzberg  nach  Benedietbeuem  in 
1»|4  St.  (80  Pf.),  Imal  tägl.  (1877  9a|4  U.  Vm.)  nach  Kochel  in  2»(4  St. 
für  1  ^  50.  Von  Kochel  bis  Mittenwald  keine  Postverbindung ;  von  Mitten- 
wald nach  Innsbi'uek  s.  S.  72.  Ein-  and  Zweispänner  bei  den  Posthaltern 
von  Penzberg,  Benedietbeuem,  Walchensee  und  Mittenwald. 

Bis  (40  Kil.)  Tutzing  s.  S.  70.  Die  Bahn  zweigt  von  der  Weil- 
heimer  1.  ab  und  führt  an  dem  hier  reizlosen  Starnberger  See 
entlang.  Stat.  Bemriedj  Seeshaupt  (^Wh8.\  beide  Orte  (S.  70)  von 
der  Bahn  ^4  St.  entfernt.  Weiter  einförmige  Gegend,  r.  der  kleine 
Ostersee.  Stat.  Staltach  ^  (62  KU.)  Peniberg  (634m) ,  Endpunkt 
der  Eisenbahn  (beim  Bahnhof  Whs.y,  von  hier  Omnibus  tägl.  in 
2V2  St.  nach  Tolz  (S.  82). 

Die  Strasse  nach  Kochel  überschreitet  die  Loisach  und  führt 
durch  flache  Gegend  über  Bichl  (*Löwe),  kleines  Bad ,  wo  1.  die 
Strasse  von  Tölz  über  Heilbrunn  einmündet  (S.  83),  nach 

70  Kil.  Benedietbeuem (626m;  ^Post,  nicht  billig;  Zur  Bene- 
dietenwand),  einst  reiches  und  berühmtes  Kloster,  740  gestiftet  und 
vom  h.  Bonifacius  eingeweiht,  jetz  Invalidenhaus  u.  Staatsbrauerei 
(in  der  Klosterschenke  auch  3  Z.).  Links  die  Benedictenwand ; 
südl.  Jochberg,  Herzogstand  und  Heimgarten. 

Auf  die  Benedietenwand  (i804m)  von  hier  (oder  von  Kochel)  in  4-5 
St.  mit  Führer,  streckenweise  steil,  aber  lohnend  (vgl.  S.  83);  oben  ein 
1877  errichtetes  Kreuz.  Prächtige  Aussicht  bis  zum  Grossglockner  und 
Venediger,  nördl.  weit  hinaus  in  die  Ebene  und  auf  sechs  Seen. 

Von  Benedietbeuem  führt  die  Strasse  am  östl.  Rande  eines 
grossen  Mooses,  in  das  der  Kochelsee  nordl.  ausläuft,  über  Ried 
und  Beseribach  nach  (77  Kil.)  Kochel  (Fink),  durch  eine  Anhöhe 
vom  (Y4  St.)  See  getrennt  (*Bad  Kochel,  näher  beim  See,  Z. 
IV2  -^)-  I>er  Koohelsee  (596m),  6  Kil.  1. ,  4  Kil.  br. ,  smaragd- 
grün, von  der  Loisach  durchflössen,  wird  südl.  vom  Jochberg, 
Herzogstand  und  Heimgarten  umschlossen;  nördl.  der  Rohrsee,  an 
den  sich  weiter  grosse  Moose  schliessen.  Guter  Ueberblick  von 
dem  Pavillon  beim  Bad. 

Gegenüber  am  w.  Ufer  liegt  Bchlehdorf  (Whs.),  nach  dem  Brande  von 
1846  neu  aufgebauter  Ort,  von  Stat.  Staltach  (s.  oben)  3  St.  entfernt.  Von 
Schlehdorf  Ueberfahrt  in  if«  St.  (Person  25  Pf.)  nach  der  am  Fuss  des 
Kesselbergs  gelegenen  Jochmühle  (einf.  Whs.),  an  der  senkrecht  in  den  See 
abfallenden  Naten  vorbei^  weiter  Fusspfad  zu  den  Kesselbachfällen  und 
auf  die  Strasse  (25  Min.). 

Y2  St.  hinter  Kochel ,  beim  *  Whs.  zum  grauen  Bären  (14  Z. , 

Pension),   tritt  die  Strasse  an  den  See  und  steigt  dann  anfangs 

langsam,   später  steil  zwischen   Jochberg   und  Herzogstand   zum 

Joch   des  Kessetbergs  (841m)  empor.     Wo  die  Steigung  beginnt, 

führt  ein  Fusspfad  1.  zum  untern  Fall,  mit  sehenswerther  Klamm ; 

weiter  hinauf  r.  neben  der  Strasse  die  Fälle  des  Keiselhaxihs,  an 

welchem  ein  kürzender  Fusspfad  hinaufführt.     1/4  St.   unter  der 

Passhöhe  1.  in  der  Felswand  ein  Cruciflx  in  Relief  mit  dem  bair. 


WALCHENSEE.  ,9.  Route.     81 

und  babsburgei  Wappen,    zur  Erinneiung  au  den  Erbauer  der 

Strasse  (1492),  Herzog  Albrecht  IV.  von  Baieru.     Auf  der  Hohe 

zeigt  sich  in  der  Ferne  das  Karwendel-  und  Wetterstein- Gebirge, 

unten  der  schöne  von  Hochwald   und   Gebirgen   eingeschlossene 

*Waleheniee  (790m),  6  Kil.  lang,  5  Kil.  breit,  tiefblau,  nach  dem 

Köuigssee  der  schönste  bairische  See.    An  der  Nordspitze  die  zwei 

Häuser  von  (lV2St.)  Urfeld  (Whs.  zum  Jäger  am  See,  einfach  aber 

theuer). 

Auf  den  *Heri<^ttand  Cl756m)  2^t-'6  St.,  sehr  zu  empfehlen,  guter  Reit- 
weg bis  fast  zum  Gipfel  (Führer  ganz  unnöthig).  Von  der  vom  Kessel- 
berg kommenden  Strasse  führt  8  Hin.  ehe  man  Urfeld  erreicht  ein  Reit- 
weg r.  ab  (ein  direct  von  Urfeld  ziemlich  steil  ansteigender  Fusspfad 
erreicht  den  Reitweg  in  10  Min.)  zu  einem  Pavillon  (*{2  St.)  mit  präch- 
tigem Blick  auf  den  Walchensee;  auf  der  andern  Seite  des  Weges  eine 
Bank  mit  Aussicht  auf  den  Kochelsee  und  die  Bbene.  Weiter  bequem 
in  Windungen  hinauf;  (1  St.)  Quelle  in  einer  Schlucht,  1(4  St.  unterhalb 
des  k.  Jagdschlösschens  (der  steile  Pfad  beim  Wegweiser  r.  hinauf  kürzt 
wenig  ab).  Von  hier  10  Min.  eben  fort  bis  zum  Fuss  des  eigentlichen 
Gipfels ,  dann  im  Zickzack  hinan  (ijs  St.) ;  oben  ein  verschlossener  Pa- 
villon. Vorzügliche  Aussicht  auf  da«  Hochgebirge  bis  zu  den  Stubaier 
Fernem  und  in  die  Ebene  mit  zahlreichen  Seen.  Ein  schmaler^  1  St. 
langer  Grat,  nur  für  durchaus  Schwindelfreie  gefahrlos  (nur  mit  Führer), 
verbindet  westl.  den  Herzogstand  mit  dem  Heimgarten  (17S7m)  (vgl.  S. 
73).  —  Hinter  dem  k.  Jagdhaus  führt  r.  ein  schmaler  Fusssteig  mit 
hübschen  Blicken  auf  Walchensee  und  Gebirge,  streckenweise  an  steilen 
Geröllwänden  hin,  später  durch  Wald,  in  2  St.  hinab  zum  Dorf  Walchen- 
see  (für  Ungeübte  wenig  angenehm). 

Von  UrfeM  führt  die  Fahrstrasse  am  w.  Seeufer  nach  dem 
Dörfchen  (1  St.) 

89  Kil.  Walelientee  (*Po8t) ,  an  einer  Bucht  des  Sees  gelegen, 
auf  deren  andrer  Seite  das  Klösterl,  Kirche  und  Pfarrwohnung. 
Weit  lohnender  ist  die  »Ueberfahrt  über  den  See  (1  Jf,  2-3  Pers. 
1  e^  80  Pf.);  erst  von  der  Mitte  desselben  erschliesst  sich  die  volle 
Kundsicht ;  am  südl.  Ufer  die  Häuser  von  AUlaeh.  Wer  nach  Mit- 
tenwald will,  fährt  (in  ^/^  St.)  nach  Zwergen,  an  der  Mündung  der 
OberrMch  am  Südende  des  See's;  von  hier  auf  die  Strasse  V4  St., 
bis  Wallgau  I3/4  St. 

Vom  Walchensee  durch  das  Esehenthal  nach  Esckenloh  an  der  Mur> 
nau-Partenkirchener  Poststrasse  s.  S.  73. 

Weiter  führt  die  Strasse  steil  den  Katzenkopf  hinan  und  wieder 
hinab ,  am  Südende  des  Sees  über  dessen  Hauptzufluss,  die  Ober' 
nach.  Dann  in  massiger  Steigung  durch  das  hübsche,  aber  ein- 
same Fichtenthal  der  letztern;  r.  der  kleine  Sa/ihsensee.  Bei  (2*/2 
St.)  Wallgau  (Whs.)  erreicht  die  Strasse  das  breite  Thal  der  Isar, 
an  deren  1.  Ufer  ein  Fahrweg  von  hier  abwärts  in  3  St.  nach  Vor- 
derriss  fS.  84)  und  weiter  nach  Länggries  und  Tölz  führt.  Von 
(Vi  St.)  Krün  (882m;  »Whs.),  dem  nächsten  Dorf,  führt  ein  leid- 
licher Fahrweg  am  Barmsee  (neue  Restauration  mit  schöner  Aus- 
sicht) vorbei  in  1  St.  nach  Klais  (S.  77)  an  der  Poststrasse  von 
Mittenwald  nach  Partenkirchen.  Südl.  tritt  das  schroffe  Karwendel- 
gebirge  mächtig  hervor;  w.  das  Wetter steingebirge.     Von  (2V2  St.) 

108  Kil.  Mittenwald  bis  (149  Kil.)  Innsbruck  s.  S.  77-79. 

Basdxkes's  Südbaiem.    18.  Aufl.  6 


82 

10.   Von  München  nach  Tölz  und  Mittenwald. 

Vergl.  Karte  S.  84. 

119  Kil.  Eisenbahn  über  HoUkirchen  nach  Tölz  (58  Kil.)  in  2>|4  St. 
für  4  ^  65,  3  Ulf  10  Pf.,  2  Ji.  Post-Omnibcs  von  Tölz  nach  Länggries 
(9  Kil.)  2mal  tägl.  in  V\i  8t.  für  90  Pf.  •,  nach  ßenedictbeuem  (iö  Kil.)  Imal 
tägl.  in  2  St.,  nach  Peruberg  (17  Kil.)  Imal  in  2^4  St.  (beide  über  Bichl). 
Einspänner  von  Tölz  zum  Walchensee  10,  nach  Mittenwald  20  Jf. 

Bald  nach  der  Ausfahrt  verlässt  die  Bahn  die  Augsbarger  Linie 
und  wendet  sich  in  grossem  Bogen  gegen  Süden ;  1.  die  Theresien- 
wiese  mit  der  Ruhmeshalle  und  Bavaria ,  r.  fem  die  Alpen.  Links 
zweigt  die  Bahn  nach  Braunau  und  nach  Rosenheim  (direct,  R.  13) 
ab.  Bei  Üntersendling  an  der  nordlichen  äusseren  Mauer  der  Pfarr- 
kirche ein  grosses  Freskohild,  1831  von  Lindenschmitt  gemalt,  das 
im  spanischen  Erbfolgekrieg  am  25.  Dec.  1705  hier  gelieferte  Tref- 
fen zwischen  Oesterreichem  und  Oberländer  Bauern  darstellend, 
von  welchen  letzteren  eine  grosse  Zahl  erschlagen  wurde.  6  Kil. 
Mittersendling ;  Gegend  einförmig.  Bei  (11  Kil.)  Oroashesselohe 
(S.  44)  über  die  Uar ;  schöne  Gitterträgerbrucke  nach  Pauli'schem 
System ;  1.  über  dem  tief  eingerissenen  Isarthal  in  der  Ferne  Mün- 
chen. Weiter  durch  Wald.  18  Kil.  DeUenhoftn;  26  Kil.  Sauerlaeh ; 
dann  über  den  Teufelsgrdben ,  einen  tiefen  trockenen  Einschnitt, 
unmittelbar  vor  (37  Kil.)  Holskirclian  (684m;  König  Otto;  Grei- 
derer;  Bahrihofa-Restaur.')^  Knotenpunkt  der  Bahnen  nach  Rosen- 
heim (S.  92)  und  Schliersee  (S.  89).  Hinter  dem  Bahnhof  hub- 
scher Blick  auf  die  Alpen  mit  dem  Wendelstein;  der  stattliche 
Marktflecken  (Post ;  Oberbräu)  ist  10  Min.  vom  Balinhof  entfernt. 

Die  Bahn  umzieht  den  Ort  an  der  Ostseite  und  zweigt  dann  von 
der  Schlierseer  Bahn  r.  ab.  42  Kil.  Ober--  Wamgau ;  weiter  durch 
Wald  nach  (48  Kil.)  Sehaftlach  (Bahnh.-Re6taur. ;  nach  Tegernsee 
s.  S.  85).  Das  Gebirge  entfaltet  sich  immer  grossartiger ;  r.  die 
Benedictenwand.  52  Kil.  Relgersbeuern  mit  stattlichem  ehem. 
Kloster,  jetzt  landw.  Zwecken  dienend;  dann  (58 Kil.)  Stat.  Tölx; 
der  Bahnhof  (daneben  neues  Hötel^  gute  Aussicht)  liegt  auf  der 
Nordseite  des  Orts  10  Min.  von  der  Isarbrüoke. 

Töl«  (671m;  *Post;  *Biirgerbräu;  Bruckbräu;  Zömlem)^  auf 
einem  Hügel  an  der  Isar  hübsch  gelegener  Markt,  ist  besonders 
durch  Bierbrauerei  und  Flösserei  wohlhabend.  Die  Häuser  sind 
viel  mit  bibl.  Bildern  bemalt.  Schöner  Blick  (namentlich  aus  dem 
Garten  des  Bürgerbräu  und  vom  Calvarienberg)  in  das  stundenweit 
offene  Isarthal,  im  Hintergrund  s.w.  die  lange  Benedictenwand 
(S.  83)  und  der  Kegel  des  Kirchstein  (1716m).  Am  1.  Ufer  der 
Isar  in  derNähe  des  Kirchhofs  beginnen  die  hauptsächlich  zur  Auf- 
nahme von  Kranken  bestimmten  Häuser  und  Villen  des  von  Tölz 
1/4  St.  entfernten  Stadttheils  Krankenheil  {*Curh6tel,  Bäder  im 
Hause;  *8edlmair,  Z.  2,  F.  i  Jf  ]  Hotel-Pens,  Spenger^  Pens. 
b~lJi.  —  MÖbl.  Zimmer  in  Villa  Herder  ^  Bellevue,  Dreyer,  Dibold 
etc.),  mit  dem  Conservationssaal ,  TrirUdialle  und  Badhaus  (Bad 
4f,  das  jod-  und  natronhaltige  Wassei  wiril  vgn  den  l^/j  St.  ent- 


LANQGRIES.  10.  Route.    83 

lernten  Quellen  in  Bleiröhren  hergeführt).  ^4  ^^*  ^'  ^^^  Zoll^ 
haus  (*^astlian8,  keine  Bäder  im  Hause;  der  Besitzer  fähTt  die 
Cargäste  in  seinem  Wagen  nach  Krankenheil  und  zurück). 

Für  FosBWANDEBEti  empfiehlt  sich  folgender  Weg  von  München 
nach  Tölz:  Elaenbahn  nach  Starnberg  (S.  69);  weiter  zu  Fuss  am  östl. 
Ufer  des  Sees  nach  {P\a  St.)  Berg  (S.  7Ü);  (2  St.)  Wolfratthamen  (578m; 
^Haderbräu),  am  Zosammenfinss  der  Loisach  und  I»ar.  Von  dem  Rande 
der  hohen  stell  abfallenden  Thalwand,  an  deren  Fuss  der  Marktflecken 
liegt,  schöner  Blick  auf  das  den  südl.  Horizont  begrenzende  Gebirge 
zwischen  den  Thälern  der  Loisach  und  Isar,  und  abwärts  das  Thal  der 
Isar  entlang.  Von  hier  südwärts  Fahrstrasse  nach  (2*\a  St.)  Königsdorf 
(Whs.)  und  nun  den  leicht  zu  findenden  Fussweg  nach  (2  St.)   TöU. 

Ausflüge  von  Tölz:  nach  ('/z  St.)  Qaisach  (Whs.)  mit  hübscher  Aus- 
sicht; über  (»/4  St.)  Wackersherg  (Whs.)  und  den  Bannhof  zur  (1»/«  St.) 
Bann-Alp  (Brfr.);  vom  XoUhau*  (s.  oben)  üh^T  Sauersberg  zu  den  (iVs  St.) 
Quellen  (s.  oben)  und  auf  den  (IVs  St.)  Blomberg  (1240m)  mit  weiter  Aus- 
sicht, etc.  —  Benedictemeand  (1804m),  besser  von  Länggries  (s.  unten). 

[Von  Tölz  zum  Walchbnsbb  zwei  Fahrstrasseii,  entweder  über 
Koehel  (7  St.)  oder  durch  die  Jachenau  (8  St.).  Die  Strasse  nach 
Rochel  führt  w.  am  Zollhaus  (s.  oben),  weiter  am  Stallauer 
Weiher  vorbei  nach  Vorder-StaUau  und  (2  St.)  Bad  Heitbrunn 
(t.  von  der  Strasse),  mit  der  brom-  und  jodhaltigen  Adelheidsquelle ; 
die  Gurgäste  wohnen  zum  Thell  inBichl  (s.  unten),  wohin  das  zum 
Trinken  und  Baden  dienende  Wasser  täglich  gebracht  wird.  Weiter 
über  Enzenau  und  Unter- Steinbarh  nach  (l'/2  St.)  Biehl  an  der 
Strasse  von  Penzberg  nach  Koehel  und  Mittenwald  (S.  80). 

Von  Tolz  zum  Walchensee  über  Länggries  und  Jache- 
nau. Die  Strasse  führt  auf  der  Ostseite  des  breiten  Isarthals  nach 
(13/4 St.) Länggries (677m;  *Po8t; Pfund' s  Whs.')]  %  St.  südl.  das 

dem  Herzog  von  Nassau  gehörende  Schloss  Hohenburg  (Brauerei). 
Auf  die  Benedictenwand  (1804m)  von  hier  in  5>)8  St.  m.  F.,  über  die 
Langenlhal-Alp  und  Probst-Alp,  sehr  lohnend  (vgl.  S.  80).  Von  den  andern 
von  Länggries  auszuführenden  Bergbesteigungen  sind  am  lohnendsten  die 
des  Kirchstein  (1716m)  (3i|s  St.,  m.  F.)  und  Oeigerstein  (1546m)  (2iJ2  St., 
Reitweg  bis  fast  zum  Gipfel). 

Nun  über  die  Isar  (gegenüber  am  r.  Ufer  Sbhloss  Hohenhurg, 
ß.  oben)  nach  (1  St.)  Wegseheid  (zum  Pfaffenstöffel,  einfach).  Der 
schmale  Fahrweg  verlässt  das  Isarthal  und  wendet  sich  um  den 
waldigen  Abhang  des  Langenbergs  in  die  Jaohenau,  ein  4  St.  lan- 
ges einsames  Wiesen-  und  Waldthal  mit  einzelnen  Bauernhöfen, 
von  der  Jachen  durchströmt.  S^/g  St.  Whs.  zum  Back  (nicht  hillig) ; 
Ya  St.  weitei  das  Kirchdorf  Joe^enau  (798m;  Whs.).  Von  hier 
noch  eine  Strecke  bergan ,  dann  dirrch  schönen  Wald  hinab  nach 
(IY4  St.)  Sachenbach  ^  am  ö.  Ende  des  Walchensee' s  ^  und  am  n.ö. 
Ufer  (hübsche  Durchblicke  auf  den  See)  nach  (8/4  St.)  ürfeld  (S.  80 ; 
Ueberfahrt  vorzuziehen,  doch  in  Sachenbaoh  nicht  immer  Gelegen- 
heit; wer  nach  Mitten wald  will,  fährt  quer  über  den  See  direct 
zur  SW.-Spitze,  ohne  Urfeld  u.  Dorf  Walchensee  zu  berühren).] 

Von  Tölz  nach  Mittbnwald  (61  Kil.).  Bis  (1^/4  St.)  Länggries 
s.  oben ;  weiter  am  r.  Ufer  der  Isai  über  Anget  (1.  Schloss  Hohen" 

6» 


84    Route  10,  RISS. 

hurg^  8.  oben)  nach  (1  St.)  Ficcfc.(*Wh8.)  mit  grossen  Holzschnei- 
dereien. Hinter  (25  Min.)  Winkel  biegt  das  Isarthal  nach  SW. 
um;  im  Hintergrund  der  Scharfreiter  (s.  u.).  Das  Thal  verengt 
sich ;  1.  jähe  bewaldete  Abhänge,  r.  der  Fluss  In  breitem  Kiesbett. 
Die  Strasse  nmzieht  eine  Felsecke,  überschreitet  die  Walchen  oder 
Achen  (s.  unten),  dann  die  Dürrach  und  erreicht  den  (2  St.)  Fall 
(721m ;  zwei  gute  Whser.) ;  r.  eine  Stromschnelle  der  Isar ,  deren 
Bett  hier  durch  einen  Felsriegel  verengt  ist. 

Am  r.  Ufer  der  Walchen  oder  ÄcJten  (Ausfluss  des  Achencee''8)  führt 
ein  schmaler  Fahrweg  nach  (3  St.)  Achenwald  an  der  Kreuther  Poatstrasse 
(S.  8^.  —  Südl.  vom  Fall  die  besnchenswerthe  DürraehUamm  (2  8t.  hin  u. 
zurück,  nur  mit  Führer). 

Das  Thal  erweitert  sich;  (2  St.)  Yorder-Siis  (784m),  k.  Jagd- 
schloss  in  fichtenbewachsenem  Thalboden  ( Kramets^Au)  j  an  der 
Mündung  der  Riss  in  die  Isar ;  in  der  Feme  Wetterstein  und  Kar- 
wendelgebirge (  Whs.  beim  Oberförster). 

Durch  die  Riss  an  den  Achensee  (9-10 St.),  lohnend;  Fahrweg 
bis  (3  St.)  Hinterriss,  von  da  Reitweg.  Das  Thal  verengt  sich  bei  der 
(li|4  St.)  Otwaldhütte^  an  der  Mündung  des  tief  eingeschnittenen  Fermers- 
bach- Thals  (über  die  Vereinsalpe  nach  Miltenwald  s.  S.  78).  L.  führt  von 
hier  ein  Reitweg  in  S'lz  St.  über  die  Moslainalpe  auf  den  Schar/reiter 
(2099m) ,  mit  sehr  lohnender  Aussicht.  IV2  St.  Hint«rriM  (946m) ,  Jagd- 
schloss  des  Herzogs  von  Coburg  in  schön  bewaldetem  Thal  \  am  Fuss  des 
im  goth.  Stil  erbauten  Schlösschens  die  niedern  Gebäude  des  Franzis* 
kanerklösterls.  Einkehr  in  der  Klosterwirthschaft  von  Neuner  oder  M4  St. 
weiter  (jetzt  Mayr).  —  Von  Hinterriss  zur  Vereimalpe  und  nach  Mitten- 
wald 8.  S.  78;  über  die  Hochalpe  ins  Kartoendelthal  und  nach  Schamitz 
8.  S.  79.  —  Lohnender  Ausflug  (Tagestour)  nach  Ladit  und  Lalider.  Reitweg 
s.  durch  das  Johannesthal  (s.  unten)  zur  (3  St.)  Alp  Ladit  (i571m),  mit 
treffl.  Blick  auf  die  wilden  Felsmassen  der  Birkkarspitze ,  Knltw^sser- 
spitze,  Bockkarlspitze  etc.;  von  hier  über  den  Sattel  südl.  vom  Ladiz- 
köpf  (1915m)  zur  (1  St.)  obern  Lalider-Alp  (1790m)  in  grossartiger  Um- 
gebung; hinab  in  die  (1  St.)  Eng  (Whs.;  s.  8.  89)  und  durchs  Blavbach- 
ihal  zurück  nach  (3  St.)  Hinterriss  (von  der  Eng  über  das  Orammais-Joeh 
nach  Pertisau  s.  8.  88;  über  das  Lamsen-Joch  nach  Schwaz  s.  S.  9ö). 

Von  Hinterriss  Reitweg  (Provi;<nt  mitnehmen,  Führer  unnöthig),  wenig 
steigend  an  der  Mündung  des  Jo?iannesthals,  weiter  des  Lalider-  Thals  vor- 
bei zur  (2  St.)  HagelhütU  (1018m),  wo  sich  das  Rissthal  (von  hier  ab  Blau- 
bachthal)  nach  S.  wendet  (IV?  St.  aufwärts  die  Eng^  8.  89);  hier  1.  über  den 
Bach  und  steil  hinan  zum  (2  St.)  Plumser  Joch  (1653m)  (in  einer  Alphütte 
Wein  etc.);  rückwärts  das  Knrwendelgebirge,  östl.  Seekarspitze  und  Ra- 
benspitze am  Achensee.  Auf  der  Höhe  ein  Heiligenbild;  hier  nicht  1., 
sondern  geradeaus  steil  in  Windungen  hinab  zur  Oemalp^  von  wo  schlech- 
ter Fahrweg  durch  dag  waldige  Oemthal  hinaus  auf  die  (2  St.)  Pertisau 
(8.  88).  —  Wenn  m^n  den  Weg  in  umgekehrter  Richtung  macht,  so  ist 
zu  beachten,  dass  das  trockene  Bachbett  zweimal  überschritten  werden 
muss,  einmal  bei  der  Biegung  nach  Westen,  wo  ein  falscher  Weg  nach 
N.  abgeht;  dann  am  Fu.<is  des  Joehs  hinter  den  Hütten. 

Von  Vorderriss  nach  Altlach  am  Walchensee  (8.  81)  entweder 
über  den  Hochkopf  (1230m'',  mit  k.  Jsgdhaus  und  schöner  Aussicht  (guter 
Reitweg  in  4  St.);  oder  über  den  Ältlaehherg  in  3  St.  (Führer  unnöthig). 

Der  Fahrweg  überschreitet  die  Isar  und  fuhrt  auf  der  1.  Seite 
des  einsamen  Thals  nach  (3  St.)  Wallgau  (S.  81) ,  an  der  Post- 
strasse von  Walohensee  nach  (Qß/^  St.)  Mittenwald  (S.  77). 

Für  Fussgänger  sehr  lohnend  der  Weg  von  Vorder-Riss  über 
den  Soiern  nach  Krün  (Reitweg,  4>f«  St.).  lieber  den  Ris.ohach, 
dann  1.  im  Fischbaeht^l  hinan  zum  (3  St.)  Königshaus  bei  den  8oiem- 


\  ■ 


TEGERNSEE.  11.  Rouit.     85 

ueu  (1073m),  in  wildem  Hochthal  (ö.  Kraffenkarapitte ,  s.  die  beiden 
SoUvmpiizen)  (ein  neuer  Reitweg  fuhrt  von  hier  in  1  8t.  auf  die  SchÖM- 
kartpittt  mit  k.  Pavillon  u.  trefflicher  Aussicht).  Hinab  entweder  n.w. 
zur  Fuehbachalpe  mit  Jagdhaua  des  Orafen  Holnstein  (Erfr.),  von  wo 
Fahrweg  nach  (i'js  St.)  Krün;  oder  s.  über  die  (2ijt  St.)  Vereinsalpe  nach 
('i  St.)  MitUnwald  (8.  77). 


11.   Von  Münclien  nach  Innsbruck 

über  Tegemiee,  Wildbad  Krenth  und  den  Aohensee. 

152  Kil.  EisjcNBAHN  bis  Schßftlach  (48  Kil.)  in  1>|4  St.  \  von  da  Post- 
Ommibub  (1877)  8  U.  Vm.  u.  I1J4  U.  Nrn.  nach  Tegemtee  (in  IVs  St.,  1  UT 
*iO  Pf.)  und  Kreuth  (in  3V2  St.,  b  uV  GO).  EinbpInnes  von  SchafÜach  nach 
Tegernsee  7  Uf,  Zweisp.  12  Jl  (bei  telegr.  Bestellung  auf  der  Post  in 
Tegemsee  sind  Wagen  bei  jedem  Zuge  in  Schaftlach)  \  von  Tegernsee  nach 
Kreuth  Einsp.  7,  Zweisp.  12  UV,  Scholastika  16  u.  24 ,  Jenbach  2tt  u.  42  UT 
(Trinkgeld  überall  einbegriffen).  —  Von  Kreuth  Privatpübtwaokn  Nachm. 
6  U.  in  2Vx  St.  nach  Achenkirch,  von  da  am  andern  Morgen  5  Uhr  weiter 
in  2  St.  nach  Jenbach  (von  Kreuth  bis  Jenbach  6  jU)  ;  Omnibus  vom  Juni 
bis  Oct.  tägl.  7  U.  früh  in  3Vs  St.  bis  Scholastika  (8.  88).  EimspÄmnkb 
von  Dorf  Kreuth  bis  Scholastika  12-15  UV,  Zweisp.  von  Bad  Kreuth  20  jH  \ 
SiNSP.  von  der  Scholastika  bis  Jenbach  ö  fl.  östr.  und  Trinkg.  —  In  umr 
gekehrter  Richtung,  von  Jenbacfi:  Einsp.  nach  Buchau  3  fl.  30  (mit  Vor- 
spann 4  fl.  80),  Zweisp.  ö  fl.  80  kr.,  Scholastika  5  oder  71/2  fl.,  Achen- 
kirch 51/3  oder  8,  Kreuth  10  oder  16,  Tegernsee  12  oder  19  fl. 

Eisenbahn  bis  (4S  KU.)  Sehaßlach  s.  S.  82.  Die  Strasse  naoh 
Tegemsee  führt  im  Dorf  r.  ab  über  Haus,  Georgenried  und  Finster- 
wald  und  erreicht  den  6  Kil.  1.,  2  Kil.  br.  Tegemsee  bei  Omund 
(Obermaler),  am  Ausfluss  der  MangfaU  aus  dem  See  (r.  KcUten- 
brunny  S.  86).    Welter  am  ö.  Ufer  über  8t.  Quirin  nach 

60  Kil.  Tegernsee  (732m)  («Post,  Z.  2-3,  M.  2,  Pens.  7-8  Jf; 
«Güogemüs  am  nördl.  Ende  des  Orts,  Z.2Jl\  «Qreidsu;  «Steinmetz; 
«Pens.  Hartmann  am  See,  Pens,  mit  Z.  6  Jt\  im  Brätutübl  gutes  Bier; 
vielfach  Privatwohnungen  ku  haben;  gute  Unterkunft  ferner  in  Roth- 
aeh  («Scheurer,  Z.  von  1  Uf^  50  ab,  M.  2  Jl)  und  Egem  (Bachmair, 
nicht  theuer)    am  s.-ö.   Ende  des   Sees,    an  der   Strasse  nach   Kreuth), 

als  Sommerfrische  viel  besucht,  durch  reizende  Lage  und  anmuthige 
Spaziergänge  zu  langerm  Aufenthalt  sehr  geeignet.  Höchst  statt- 
lich die  im  vorigen  Jahrhundert  aufgeführten  Gebäude  der  719  ge- 
stifteten, unter  den  Kaisem  Heinrich  I.  und  Otto  I.  restaurirten  und 
1804  aufgehobenen  Benedictiner- Abtei,  in  der  Mitte  die  Stifts- 
kirche, der  n.  Flügel  grosse  Bierbrauerei,  der  s.  Schloss,  von  König 
Max  I.Joseph  als  solches  eingerichtet,  jetzt  Eigenthum  des  Herzogs 
Carl  Theodor  v.  Bayern.  Ueber  dem  Eingangsportal  der  Kirche  die 
fürstl.  Stifter  der  Abtei,  altes  Marmor-Relief.  Am  n.  Ende  des 
Orts  die  hübsche  Villa  des  serb.  Fürsten  Radjwoyowitz  im  ital.  Re- 
naissance-Stil. 

Unter  den  näheren  «Umgebungen  wird  der  Groase  Faraplui  (ijs  St.)  am 
meisten  besucht:  am  westl.  Ende  des  Schlossgartens  von  der  Kreuther 
Landstrasse  1.  bergan,  dann  r.  und  nochmals  r.  in  den  Wald;  oder  auf 
der  Strasse  noch  8  Min.  weiter  bis  au  der  Stelle,  wo  r.  der  Weg  zum  klei- 
nen Paraplui  und  der  Ueberfahrt  nach  Egem  (s.  unten)  abgeht  ^  hier  1.  den 
Treppenweg  hinan  zu  der  offnen  Rotunde,  mit  reizender  Aussicht  auf  den 
See  und  die  das  obere  Ende  desselben  umschliessenden  Berge  (von  1.  nach 
r.   Riederstein,   Wallberg,   Setzberg,  Ringberg,  Hirschberg,   Kamppen), 


86     Route  11.  TEGERNSEE.  Von  München 

Lohnender  Bückweg  über  den  I^iegelhof  (Brfr.) ,  10  Min.  ö.,  und  durch 
das  Albachthal  {}\%  St.).  —  Vom  Westerhof,  ija  St.  n.ö.  über  Tegernsee, 
gleichfalls  sehr  hübsche  Aussiebt  (früh  Morgens  Schatten);  im  Albachthal 
Ö  Min.  hinan  bis  zur  Brücke,  dann  1.  theilweise  auf  Holzstufen  zur  Re- 
stauration. 

Beste  Aussicht  über  den  ganzen  See  von  Kaltenbruan  am  n.w.  Ende 
des  Sees,  IV2  St.  von  Tegernsee  (Ueberfahrt  1  St.,  1  Jif  40),  ^2  St.  s.w. 
von  Gmünd  (s.  oben),  Musterfarm  des  Herzogs  Carl  Theodor  (Whs.)  auf 
einer  Anhöhe  am  Seeufer.  ISTach  Egem  (s.  unten)  führt  von  hier  ein 
schöner  Weg  am  w.  Seeufer  in  21J4  St.  über  Am  Baeh  und  Wiessee. 

Zum  Bauer  in  der  Au  :  Ueberfahrt  (in  20 Min..  60  Pf.)  n&ch  Abwinkel^  dann 
hübscher  Waldweg  am  Söllbach  hinauf  zum  (i^\\  St.)  Hof  (Erfr.) ;  schöner 
Blick  auf  Kampen  und  Fockenstein.  Zurück  den  Fahrweg  r.  am  Abhang 
des  Ringberges  ^  nach  20  Min.  beim  Austritt  aus  dem  Wald  den  Fusspfad 
r.  hinab  zum  s.  Ende  des  Sees  nach  (1  St.)  Egem;  zurück  mit  Kahn  (40  Pf.) 
oder  Fähre  (5  Pf.). 

Zum  Freihof:  Ueberfahrt  in  V«  St.  nach  Am  Baehy  dann  am  Zeiselbach 
hinauf,  reizender  Weg  mit  hübschen  Aussichten  (im  Hof  Erfr.). 

Nach  den  Marmorbrüchen  (I1J4  St.)  auf  der  Kreuther  Landstrasse  über 
Egem  bis  zum  (1  St.)  Handweiser,  der  r.  nach  den  (i|4  St.)  sehenswerthen 
Brüchen  zeigt;  5  Min.  weiter  an  der  Strasse  zeigt  ein  zwefter  Handweiser 
zu  dem  meist  unansehnlichen  Lohbaehfall  (i|4  St.). 

Nach  den  ^Rothaehfällen  (2  St.),  von  Rothach  (9.  unten)  Fahrweg  am 
1.  Ufer  derEothach  über  Elmau  zum  Whs.  Enter-Rothach  \  10  Min.  weiter 
beim  Wegweiser  r.  hinab  in  die  Schlucht  zu  den  Fällen;  ein  guter  Fuss- 
pfad  mit  Brücken  und  Treppen  führt  am  r.  Ufer  hinan,  oben  wieder  auf 
die  Strasse.  Diese  führt  weiter  über  die  Wechselalp  (1064m),  hinab  durch 
das  hübsche  Thal  der  Weissen  Falepp  zum  (2i|a  St.)  ForsthauB  FaUpp  (S.  90). 
Von  hier  über  den  JSpitzingsee  nach  Schliertee  4i|2  St. ;  lohnende  Bund- 
tour, Zweisp.  in  10  St.  (24  J(). 

Von  der  Neureuth  (1259m),  l'|2  St.  n.ö.  von  Tegernsee  (der  Weg  führt 
über  den  Westerhof^  s.  oben),  vorzügliche  Aussicht  (südl.  der  Venediger) ; 
weiter  über  die  Gindelalpe  nach  (2i|8  St.)  Schliersee  s.  S.  90. 

Biederatein  (P80m),  auf  der  Kreuther  Strasse  s.  bis  zu  einem  (20  Min. 
von  der  Post)  kl.  Schwefelbad,  etwas  vor  der  Rothrch-Brücke ;  hier  1. 
hinnn  auf  ziemlich  steilem  stellenweise  undeutlichen  Fussweg  zu  der 
(1  St.)  weit  sichtbaren  Kapelle  auf  steilem  Fels.  —  Ein  kaum  zu  ver- 
fehlender Fusspfi;d  führt  ö.  über  den  Bergknmm  weiter  zur  (1  St.)  Baum- 
gartenschneid (1457ra),  mit  weiter  Bundsicht.  Abstieg  durchs  Albach- 
thal  nach  (l>f2  St.)  Tegernsee  steil,  Wegweiser  rathsam  (in  den  Senn- 
hütten zu  finden). 

*Hirackberg  (1718m),  41J2  St.,  sehr  lohnend;  auf  der  Kreuther  Strasse 
zum  (li|3  St.)  Lohbachfall  (s.  oben),  vor  dem  Fall  über  den  Bach  und 
auf  schmalem,  später  breiterem  Waldweg  hinan  zur  (1  St.)  Holzpoint- 
alp; dann  über  Wiesen  zum  Fnss  des  Jochs  zwischen  Hirsehberg  1. 
und  Bingberg  r.  und  gerade  hinauf;  vom  Joch  1.  an  der  n.  Wand  des 
Hirschbergs  im  Zickzack  zur  (li|2  St.)  obem  Luckeralp  (Milch,  Nachtlager 
auf  Heu),  in  der  Kähe  des  unteren  Gipfels  mit  Holzkreuz  (Aussicht  nach 
N.  u.  O.).  Von  hier  über  den  Grat,  oder  auf  dem  Fusssteig  r.  unterhalb 
des  Grats  zum  mittleren  (s.o.)  und  über  ein  ziemlich  breites  Plateau  auf 
den  ('I2  St.)  s.w.  höchsten  Gipfel»  mit  prachtvoller  Rundsicht.  — "  Abstieg 
zum  Bauer  in  der  Au  nicht  anzurathen. 

Bisserkogl  (1840m)  gleichfalls  sehr  lohnend,  von  Egem  über  die  Wall- 
berger  Alp  in  4Vi-5  St.  m.  F. ;  prächtiger  Blick  auf  Tauern  und  Ziller> 
thaler  Ferner,  w.  bis  zur  Zugspitze  (auf  der  N. -Seite  in  einer  Mulde 
zwischen  Risserkogl  und  Plankenstein  die  beiden  kleinen  Rötherutein- 
Seen).  Abstieg  s.w.  über  die  Ableitheti-,  Scheyrer-  und  Pletzerer-Alp^  oder 
s.  über  die  Riss-  und  Vorderlochberg-Alp  ins  LangenaU'Thal  nach  (2  St.) 
Kreuth^  anfangs  steil,  für  Ungeübte  nicht  rathsam. 

Von  Tegernsee  nach  TÖlz  (41/2  St.)  Fahrstrasse  über  Qmund  und 
Reigersbeuern  (Einsp.  6  Ulf;  Stellwagen  Mittw.  u.  Sonnt.,  1*4^50).  -^  Nach 
Schliersee  s.  S.  89;  nach  Neuhaus  s.  S.  OO. 


nach  Innsbruck.  KREUTH.  U.  Route    87 

Die  Landstrasse  nach  Kreuth  führt  über  Bothaeh  (♦Soheurer) 
mit  htbschen  Landhansem,  überschreitet  die  WcUsach  (bei  der 
Brücke  *Bachmair's  Whs.)  und  steigt  dann  unmerklich  durch 
grünes  Kattenland.  Fussgänger  ersparen  V2  St.,  wenn  sie  Yon 
Tegemsee  über  den  s.o.  Arm  des  Sees  nach  Egem  überfahren 
(mit  Rudeischiff  in  20  Min. ,  40  Pf . ,  oder  mit  der  Fähre  Tom  kl. 
Paraplui,  ItMin.  s.  von  Tegernsee,  5  Pf.;  bei  der  Weissachbrücke, 
20  Min.  von  der  Fähre  stets  geradeaus,  erreicht  der  Weg  die 
Landstrasse).  Das  Thal  verengt  sich  beim  (21/4  St.)  Dorf  Kreuth 
(Obermaier");  r.  ier  kegelförmige  Leonhardatein  (1446m3.  —  ^/^  St. 

72Kil.  Wüdiad  Kreuth  (828m),  10  Min.  von  der  Haupt- 
strasse, mit  ansehdichen  Bad-  und  Gasthofsgebäuden  auf  weitem 
grünen  Plan.  Die  eisenhaltigen  Schwefelquellen,  meist  in  Ver- 
bindung mit  Soolbaiem  gebraucht  (die  Soole  wird  von  Rosen- 
heim bezogen),  schoi  seit  1500  bekannt  und  früher  der  Abtei 
Tegernsee  gehörig,  ha»en  ihre  Frequenz  der  Vorliebe  des  Königs 
Max  I. ,  der  gesunden  iergluft  und  den  vortrefflichen  Molken  zu 
verdanken.  Das  Bad  wirc  für  Rechnung  des  Herzogs  Carl  Theodor 
verwaltet;  Z.  2V2,  M.  3ufc  F.  80,  Musik  50  Pf.  Als  heiterer  Er- 
holungsort für  Gesunde  istTegernsee  mehr  zu  empfehlen. 

Nähere  Spaziebgänge  in  de»  Anlagen  um  das  CnrhBUS.  Ueber  einer 
Qaelle  ö.  am  Bergabliang,  10  Mit.  vom  Curhaus,  in  einer  Marmor-Blende 
die  Büste  des  Königs  Maxi,  mit  nt^  Inschrift:  „Rein  und  segenreieh  wie 
diese  Quelle  war  sein  Leben",  —^im  HohlensUin^  ö.  dem  Bad  gegenüber, 
Aussicht  nach  Tegemsee  etc.  fl  8t.  >\g  zum  Kreuz). 

Wolfssehlucht  (1»|4  St.),  vom  Bad^.  im  FeUenweistach-Thal  hinan  «ur 
Pfömer-  und  Oberhof  er- Alp;  dann  1.  i»  die  Schlucht  mit  awei  Wasser- 
fällen. Ein  schwindliger  Steig  führt  aH  der  Schlucht  auf  die  Schilden- 
steinalp  (s.  unten). 

Oaiaalp  (1  81),  hinter  dem  Bad  hinab -iber  die  Fclsenweissach,  guter 
Fussweg  durch  Wald  erst  eben,  dann  1.  an  a,.  Bergwand  hinan  zur  hübsch 
gelegenen  Alp  (1127m)-,  noch  20  Min.  welter  HeXftnigaalp  (116im;  Wh».). 
Zu  letzterer  führt  auch  ein  bequemer  Fahr  reg,  oberhalb  des  Klamm- 
bachfall»  (s.  unten)  von  der  Achenthaler  Strassti.  ab  in  Windungen  hinan 
(IV2  St.).  —  Von  der  ßalsalp  oder  der  Königs»«  auf  den  SehUdenitein 
(i639m)  l»(«-2  8t.»  zuletst  steil;  Aussicht  lohBend  Abstieg  von  hier  s.w. 
zur  Aehenthaler  Strasse  nur  mit  Führer,  pchlechtt.  sumpfiger  Weg. 

«Sehinder  (1826in)  4>|2-5  St.,  sehr  lohnend.  Ihrweg  ö.  durch  das 
Langenau-Thal  zur  Langenau-Alp  und  (3  St.)  Baier-^.^  dann  Reitweg  1. 
über  die  RUieiberg-AI»  zum  (1«|2  St.)  Gipfel,  mit  prächsger  Fernsicht.  Ab- 
»iiee  Bach  FaUpp  s.  S.  9(X 

Risserkogl  (1840m)  41(2  St. ,  s.  oben.  —  Der  Hu'»chu.yg  (3.  oben)  ist 
auch  von  hier  aus  durch  das  Sehwarzenbach-Thal  und  übt.  die  Schwär zen- 
tenn-Alp  in  4-Ö  8t.  unschwer  zu  ersteigen. 

Die  Strasse  zum  Aeheusee  führt  1/4  ^*-  ^-  ^^^  Bad  Kreuth  über 
die  WeissEch  eur  Hauptstrasse  zurück.  Diese  steigt  allmählich 
in  dem  engen  Weissachthal  (nach  3/4  St  1.  der  KlammhcehfaU)  an 
(2  St.)  Glashütten (ßS^m;  Whs.),  dan»  an  dem  frühem  hiir.  Zoll- 
amt Stuben  -vorbei  zur  (20  Min.)  »ubenalp  (Passhöhe,  960m> 
Jenseits  senkt  sie  sich  scharf  bergaö,  durch  tief  eingeschnittene 
Schluchten  und  Thäler,  und  überschreitet  bei  der  Kaiserwacht^ 
dem  ehemal.  österr.  Mauthhaus  ii  dem  einst  stark  befestigten 
Engpass  Aehen  (871m),   di^   Tirofcr  Grenze  (unterhalb  zweigt  r, 


88    Route  11.  ACHENSEE. 

ab  der  Fahrweg  durchs  Achenthal  nach  Fäll  im  Isarthal ;  s.  &  84). 
Die  Mauth  ist  jetzt  vor  dem  Dorf  (1  St.)  Ackenwald  (422m; 
*Traube).  Nun  allmählich  bergan,  an  der  Achen  oder  Valchen, 
dem  Ausfluss  des  Achensee's;  ö.  das  Felshom  des  Qufert,  da- 
neben der  lange  Rücken  des  Unnütz  (s.  unten).  —  li/4  5t. 

95  Kil.  Achenkirch  (941m  ;  *Po8t;  *^em,  1/4  St-  ^^  der  Post; 

*  Adler),  1  St.  langes  Dorf,  dessen  weit  zerstreute  Haider  sich  fast 
bis  zum  Achensee  hinziehen  (im  Sommer  sind  oft  sän^tliche  Gast- 
häuser am  Achensee  überfüllt  und  ist  es  dann  rath&tni ,  in  Achen- 
kirch  zu  bleiben).  Am  n.  Ende  des  Sees,  1  S'.  von  der  Post, 
Maier' 8  Oasth.,  dann  das  *  Gasthaus  zur  Sekolastiki  (nach  der  Be- 
sitzerin so  genannt),  mit  grossem  Neubau  (von  d^  Veranda  schöner 
Blick  auf  den  See);  20  Min.   südl.   auf  grü*er  Landzunge  das 

*  Hotel  Achenseehof  (Besitzer  der  bekannte  T*oler  Sänger  L.  Rai- 
ner) ,  nicht  billig  und  für  Passanten  wenif  angenehm ,  mit  Cnfi 
dicht  am  See ;  Abends  meist  Gesang  und  ^therspiel. 

Auf  den  ^ümniti  (2078m)  3  St.,  sehr  lobend  und  nicht  schwierig 
(Führer  angenehm).  Guter  Fusspfad  von  de^  Scholastika  erst  1.,  dann 
immer  r.  durch  Wald  (hübsche  Blicke  auf  <*n  Achensee),  zuletzt  steiler 
über  Matten  zur  (1»|4  St.)  Kögelalp;  nun  1.  ^^  (25  Min.)  Sattel,  wo  sich 
die  Aussicht  ins  Steinberger  Thal  öffnet,  <^nd  nördl.  zur  (15  Min.)  Weg- 
theilung^  hier  nicht  1.,  sondern  r.  sch^'f  hinan  durch  Latschen  (Leg- 
föhren), zuletzt  bequem  über  Grasbo***  zur  (1  St.)  Kuppe  iVorder- 
ünnutz,  2078m).  Prächtige  Aussicht :  ö,ö«ffert,  Steinberger  Spitze,  weiter 
zurück  Kaisergebirge,  Loferer  Steinl^'ge,  Steinernes  Meer-,  s.o.  Kitz- 
bühler  Gebirge,  Tauern  vom  Hochtal»»  bis  aur  Dreihermspitze ^  im  S. 
Sonnwendjoch,  Zillerthaler  und  Du»«'  Ferner,  Solstein,  Oetzthaler  Ferner, 
Karwendel-  und  Wettersteingebirg' ;  ti^f  unten  der  Achensee. 

HochiM  (2296m),  höchster  Pui**  des  Sonntßendjoch»  (von  Buchau  über 
die  Dalfaz-Alpe  und  Koth-Alpe  v  *  St.),  und  Rofan  (2257m),  von  Maurach 
über  die  untere  und  obere  if<«Wte-^ip«  in  4  St.  (Führer  Nie.  u.  Alois 
Brugger  in  Maurach),  beide  gBichfalls  lohnend. 

Der  *Achen»ee  (929i^,  4l00m  höher  als  das  Innthal,  9  Kil. 
1.,  1  Kil.  br.,  184m  tief, tiefblau,  ist  der  schönste  See  in  Nordtirol. 
Fahrstrasse  am  ö.  Ufert)is  (2  St.)  Buchau,  am  Südende  des  Sees 
(zu  Wagen  in  1  St.).  vorzuziehen  ist  die  Ueberfahrt  über  den  See : 
von  der  Scholastika  ^is  Buchau  in  2  St. ,  1  Pers.  70,  2  Pers.  80, 
3  Pers.  1  fl.  5  kr. ;  bis  Pertisau  in  IV2  St.,  60,  70,  90  kr.  (östr.); 
Ueberfahrt  von  B^oliau  nach  Pertisau  1/4  St.,  Pers.  12  kr.  Während 
des  grossen  ErdT^^ei^s  von  Lissabon  im  Jahre  1755  sank  das  Wasser 
des  Sees  plötzl«li  über  Im  und  erreichte  erst  nach  24  St.  wieder 
seinen  gewöhiüclieii  Stand.  Am  s.w.  Ufer  ein  grünes,  von  steilen 
Bergen  rings  umschlossenes  Vorland ,  die  *Fertiiaa,  als  Sommer- 
frische seh'  besucht  {^Fmstenhaus  am  See,  dem  Benedictinerstift 
Viecht  gehörig,  im  Sommer  oft  überfüllt;  *PfandUr,  Karl  im  Dorf, 
5  Min.  vdnSee,  einfach).  Aussicht  auf  den  See  namentlich  Abends 
reizen«?;  s.  die  Berge  des  Int^hals  und  untern  Zillerthals. 

V#n  Pertisau  nach  Hinierriss  über  daa  Pluauer-Joeh  (6  St.)  s. 
S.  84.  Lohnender  ist  der  Ueberei,ng  über  Gi-ammais  (8  St.,  m.  F.).  Von 
Pertisau  s.w.  im  Falzthumthal  himn;  (1  St.)  Fahthumalp  (1078m),  (1  St.) 
unttre  Orammait-Alp  (i263m)^  dai^  r.  steil  zur  (11/4  St.)  obem  Orommait- 
Alp,  8.  vom  Sonnenjoch  (s.  unten}^  Aussicht  w.  auf  Oamsjoch,  s.  Hoch- 


MTESBACH.  12.  Route.     89 

glück  und  Lamsenspitze.  Steil  hinab  über  die  Binaalp  ins  Blaubarhthnl 
zur  (liJ4  St.)  £ng  (1198m;  Wh8.)i  in  grossartiger  Umgebung,  und  nach 
(3  St.)  Hinterrüi  (8.  82).  —  Ueber  das  Stallen^  Joch  nach  Jenbach  s.  S.  d5. 

Auf  das  Sonnei^'ocli  (2454m)  5  St.  m.  F.,  ziemlich  beschwerlich,  aber 
lohnend.  Durch  das  Faltthumthal  zur  Obern  Orammaii-Älp  s.  oben ;  von  hier 
noch  2  St.  steilen  Steigens,  theilweise  über  Geröll,  zur  Spitze;  umfassende 
Rundsicht,  östl.  die  ganze  Tauernkette,  südl.  hinter  dem  Lamsengebirge 
die  Oetzthaler  Femer,  nördl.  bis  weit  in  die  bair.  Ebene. 

Fahlstrasse  von  Peitisau  (20  Min.  südl.  am  See  PraniVs  WAs., 
nicht  thener)  um  das  s.w.  Ende  des  See's  QSeespitz^')  hemm  nach 
(lY4St.)3fauracÄ(947m;  •Neuwirth),  an  derAchenkiroh-Jenbacher 
»Strasse,  Y2  S^*  s.  Ton  Buehaa  (s.  oben ;  SchifFer  zum  Ueberfahren 
am  Seespitz  und  in  Bnchan,  20  Min.  n.  vom  Whs.  im  vorletzten 
Hanse,  da  wo  die  Strasse  dicht  an  den  See  tritt).  Links  auf  der 
Höhe  Eben ,  Begräbnissort  der  h.  Nothburga  (f  1313),  mit  vielbe- 
suchter Wallfahrtskapelle.  Die  Strasse  fallt  nun  steil  ab  durch 
Schluchten  bis  (IV2  St.) 

114  KU.  Jenbaeli  (559  m),  s.  S.  95;  Eisenbahn  von  hier  bis 
(152  Kil.)  Inmhruek  s.  R.  13. 

FussoÄNGER  fahren  von  Pertisau  (oder  Scholastika)  zur  Seespitz,  von 
da  nicht  I.  den  Fahrweg,  sondern  den  schattigen  Fussweg  r. ,  bei  der 
Gabelung  1.  durch  das  Gatter  über  die  Wiesen,  oberhalb  der  Mühle  in 
die  Fahrstrasse  (}\k  St.  kürzer  als  der  Fahrweg).  Von  Jenbach  her  biegt 
der  Fussweg  hinter  der  Telegraphenstange  No.  94  1.  ab  über  die  Brücke, 
dann  r. 

12.  Von  München  nach  Innsbruck  über  Schliersee 

und  Bairiflch  Zell. 

Vergl.  Karte  S.  84. 

37  St.  Eisenbahn  über  Holzkirchen  nach  Schliersee  (61  Kil.)  in  2^/2  St. 
für  4  ur  90,  3  ur  25,  2  J(  10.  Von  Schliersee  bis  Hammer  tägl.  Post- 
ÜKNiBUS;  weiter  bis  Kufstein  Fahrweg  ohne  Postverbindung.  Wagen  in 
Schliersee  und  Neuhaus. 

Bis  (37  Kil.)  Holzkirchen  (Wagenwechsel)  s.  S.  82.  Die  Bahn 
zweigt  auf  der  Ostseite  des  Orts  von  der  TÖlzer  Bahn  (R.  10)  1.  ab 
und  tritt  bei  Stat.  Darehing  in  das  hübsche  Mangfall-Thal ;  gegen- 
über Ober-Weyam  mit  stattl.  Klosterkirche.  Lohnender  Ausflug 
zum  (1  St.)  Weyrer  Lindl  (723m)  mit  weiter  Aussicht. 

Av  Kil.  Thalham;  r.  der  aussichtreiche  Taubenberg  (919m) 
(IY4  St.;  10  Min.  unter  dem  Gipfel  Whs.).  Die  Bahn  überschreitet 
die  Mangfall  und  führt  durch  das  waldige  Schlierachthal  nach 
(54  Kil.)  Miesbaoh  (697m;  *Waizinger;  Post;  Kreiterer),  stattl. 
Marktflecken  in  hübscher  Lage,  als  billiger  Sommerfrisehort  viel 
besucht. 

Ifach  Tegernsee  (S^t  St.)  Fahrstrasse  (Stellwagen  tägl.  Nm.  in 
21J2  St.)  über  Schweinthal  zum  (1  St.)  Müller  am  Baum  (Whs.);  hier  über 
die  Uangfall,  dann  über  Festenbach  und  Dürrenbach  nach  (IIJ2  St.)  Gmünd 
(S.  8ö)  und  (1  St.)  Tegernsee. 

"Sskch  Fischbachau  (3>|s  St.)  Fahrstrasse  ö.  über  Parsberg  ins 
Leitzachthal  y  über  ffundham  nach  (2»|2  St.)  Ellbach  (784m)  (lohnender 
Ausflug  von  hier  auf  den  Schwarzenberg,  1197m ,  1»J4  St.]  und  am  (»ja  St.) 
*Marbacher  Wfis.  vorbei  nach  (V4  St.)  Fischbachau^  am  w.  Fuss  des  Wen- 
delstein (S.  91) ;  in  der  Nähe  die  vielbesuchte  Wallfahrtskapelle  Birken- 
stein.   Die  Strasse  führt  weiter  nach  Hammer  und  ('(4  St.)  Aurach  (S.  91). 


90    Boutel2.  SCHLIERSEE.  Von  München 

In  der  Nähe  mebrfacli  Kohlengruben.  Die  Bahn  überschreitet 
die  Schlierach  und  erreicht,  an  r.  Agatharied  vorbei,  bald  Stat. 
Hausham,  mit  bedeutenden  Kohlen  werken,  und 

61  Kil.  SchUeriee  (*Po8t,  früher  Fischerliesl;  *Neuwirthy  be- 
liebter Sommerfrischort  (Seebäder;  Privatwohnungen  genügend  vor- 
handen), an  dem  anmuthigen  grünblauen  *Schlier8ee  (789m)  hübsch 
gelegen.  Bester  Ueberblick  der  Gegend  von  der  nahen  (5  Min.) 
Weinbergkapelle  (von  0.  nach  W.  Schliersberg,  Rohnberg,  Elohel- 
spitz,  Jägerkamp,    Breeherspitze ,   Baumgarteuberg ,    Kreuzberg). 

Hübscher  Spaziergang  zum  (20  Min.)  Oherleitner  (Erfr.). 

ITach  Tegernsee  nächster  Weg  (8i|'i St.)  über  WestenJtqjfen^  Gemeut- 
fabrik  10  Min.  von  Schliersee  am  n.w.  Ende  des  See'ß;  von  hier  Fahr- 
weg s.w.  bis  (3|4  St.)  Jn  der  Au^  dann  Reitweg  („Prinzenweg")  am  Bvei- 
tenbaoh  entlang,  über  die  zweite  Brücke  I.  hinan  zur  Passhöhe  zwischen 
BoMmgartenberg  (8.  86)  und  Kreutberg^  hinab  durch  das  hübsche  Albachthal 
nach  (2*|2  St.)  Tegernsee.  —  Weit  lohnender  von  der  „Au"  r.  hinan  zur 
(1  St.)  Oindelalp  (1270m)  und  zur  (20  Min.)  Schneide  (1337m),  mit  schöner 
Aussicht  auf  das  Flachland;  weiter  zur  {*\a  St.)  Keweuth  (S.  86;  Aus- 
sicht auf  das  Gebirge,  s.o.  über  dem  Bothachthal  der  Venediger)  und 
steil  hinab  zum  WetUrhof  und  (1  St.)  Tegernsee  (4  St.,  Führer  angenehm). 
—  Ueber  die  KiUuagelalp  (5V2-6  St.  bis  Egern),  von  der  »Au"  1.  hinan 
durch  das  Duft-Tfial^  s.  unten. 

Die  Strasse  umzieht  die  Ostseite  des  Sees;  (V2  ■^^0  Fischhausen 
(StoBrtz),  am  Südende.  1/4  St.  weiter  beim  KenhauB  (810m ;  ♦iVew- 
loirth,  Einsp.  nach  Schliersee  21/2  '^)  theilt  sich  die  Strasse ;  östl. 
erscheint  der  Wendelstein  mit  der  Kapelle  auf  der  Spitze. 

Die  Strasse  r.  führt  durch  das  Mux-Joiephsihal  an  einer  Papiermühle 
vorbei,  dann  am  Abhang  des  Jägerkamp  (s.  ttnten)  in  vielen  Windungen, 
die  der  Fussgänger  meist  abschneiden  kann,  bergan;  r.  die  schroffen  Ab- 
hänge der  Breeherspitze'^  hübscher  Rückblicke  auf  den  Schliersee.  (l'ja  St.) 
PasflhÖhe  (1140m)  «wischen  Stocker-  und  Spitzing-  Alpe;  hinab  zum  (20  Min.) 
einsamen  Spitzing- See  (1074m)',  die  Strasse  führt  hoch  an  der  Nord- 
seite hin,  und  senkt  sich  dann  an  der  Ostseite;  r.  die  Brecherspitze.  Aus 
dem  See  tliesst  die  Rothe  Falepp.,  an  der  die  Strasse  weiterführt.  Am  Sürt- 
ende  de«  Bee's  die  Würz-  ( Branntwein)  -  Hütte  ^  jetzt  einf.  Wh».;  10  Min. 
vom  See  r.  Wasserfall  der  Falepp.  Weiter  verschiedene  Alpen;  1  St. 
Waizinger  Alpe  (Whs.,  Bier);  31^  st.  (jenseit  der  Brücke)  1.  hübscher 
Wasserfall;  20  Min.  Forsthaus  ralepp(869m;  Whs.\  an  der  Vereinigung 
der  Rothen  und  Weissen  Falepp  mitten  im  Walde  hübsch  gelegen.  Der 
Bach  heisst  von  hier  ab  Brandenburger  Ache.  In  der  Kähe  die  nicht  mehr 
benutzte  Kaiserklause.  Von  Falepp  über  die  Erzherzog  -  Johannsklause 
und  durch  das  Brandenberger  Thal  nach  Brixlegg  (S.  95)  schlechter 
Fussweg,  nicht  zu  empfehlen  (9-10  St.,  mit  Führer).  —  Durch  das 
Rothachthal  nach  Tegernsee  s.  S.  86.  —  Ueber  die  Elend -Alp  oder  die 
Ackern- Alp  nach  dem  Landl  a.  S.  91.  —  Auf  den  ^Schinder  (S.  87)  führt 
von  Falepp  ein  neuer  Steig  in  3  St. 

Besteigung  der  Brecherspitzr  (1686m)  mühsam,  vom  Xeuhaus  3-4  St. 
(m.  F.).  —  Auf  den  *.TÄgerkamp  (1724m)  sehr  lolinend,  Aussicht  vor- 
züglich (von  Neuhaus  '6^2  St.,  m.  F.).  —  Auf  die  ^Rothwand  (1880m) 
gleichfalls  sehr  lohnend ;  vom  Spitzingsee  zur  untern  und  (l^x  St.) 
oberen  Wallenburger  Alp  (1635m;  Unterkunft);  dann  über  steile  Gras- 
und  Felshänge  am  Kirchstein  vorbei  zur  (1  St.)  Spitze  (prächtige  Aus- 
sicht). —  Auf  den  Miesikg  (1873m),  von  Geitau  (s.  8.  91)  über  Kleintiefen- 
thal  In  3  St..  oder  über  Orosstitfenthaly  mit  dem  einsamen  kleinen  Soinsee 
(1540m),  in  4  St.  (mit  Führer,  2  Jl) ;  sehr  lohnende  Aussicht. 

Von  Neuhaus  nach  Tegernsee  über  die  Küuzaoblalp  (1157m) 
51J3  St.,  auch  ohne  Führer  zu  finden  (mehrfach  Wegweiser) ;  hinab  nach 
EnUr- Rothach  und  weiter  im  Rothach-Thal  (S.  86). 


ntich  Innsbruck.  BAIRISCH  ZELL.  IJ.  Route,     91 

Der  Weg  nach  Bairiseh  Zell  ist  bis  (%  St.)  Auraeh  wenig  loh- 
nend (Ton  hier  über  Hammer  nach  Fisehbachau  s.  S.  89).  Bei 
(3/4  St.)  Qeitau  (Whs.)  tritt  er  auf  die  r.  Seite  des  Leitzachthala 
und  erreicht  über  Oaterhofen  bald  (1  St.)  Bairiieh  ZeU  (8ö9m; 
Post} ,  kleines  Dorf  mit  einigen  stattlichen  Häusern ,  im  Thalkessel 
zwischen  Wendelstein,  Seeberg  und  Traithen  hübsch  gelegen. 

Auf  den  «WMielateiii  (18A9m)  21/2-3  St.,  sehr  lohnend,  auch  für 
weniger  geübte  Bergsteiger.  Der  Weg  führt  von  der  Brücke  r.  ab  nach 
der  Mühle  am  Berg;  weiter  guter  Fusspfad  an  der  Bergwand  ansteigend 
bis  zu  (*|2  St.)  einigen  Bauernhäusern;  rathsam  von  hier  einen  Knaben 
als  Führer  mitzunehmen  (i-li(«  Jt).  Weiter  streckenweise  steil  und  steinig 
bergan,  oben  an  einzelnen  Sennhütten  vorbei  (in  der  obersten  meist  Bier 
zu  haben).  Am  Fuss  des  Kegels  bezeichnen  zwei  Handweiser  den  Weg 
zum  Gipfel,  einem  etwa  90  Schritt  langen,  2-4m  breiten  Plateau*,  oben 
eine  kl.  hölzerne  Kapelle  mit  Fremdenbuch,  daneben  ein  Kreuz.  Die 
^Aussicht  umfasst  von  1.  nach  r.  Untersberg,  Watzmann,  Kaisergebirge, 
die  Tauernkette  mit  Grossglockner  und  Venediger,  Karwendel-  und 
Wettersteingebirge  mit  der  Zugspitze ;  nördlich  weiter  Blick  in  die  Ebene 
mit  Chiemsee,  Simmsee  und  Starnbergersee.  —  Wer  zum  Schwindel 
neigt  und  die  letzte,  übrigena  ungefährliche  Strecke  an  der  Felswand 
und  auf  dem  Grat  nicht  machen  will,  wird  durch  die  Gebirgsaussicht  von 
der  obersten  Alp  (1518m)  ausreichend  belohnt  (die  volle  Rundsicht  hat 
man  nur  vom  Gipfel).  —  Die  Wege  von  Fischbadiau  (4  St.)  und  Brannen- 
burg  (5  St.)  treffen  am  Fuss  des  Kegels  (s.  oben)  mit  dem  von  Bair. 
Zell  zusammen. 

Von  Balr.-Zell  nach  Oberaudorf  (S.  93)  5  St.,  lohnend. 
Fahrweg,  anfangs  steil,  über  die  Tanner-  und  Orafenherhergalp  zur  Äuer 
Brücke  und  durchs  ^«ftocA- TVial  nach  (2* [2  St.)  Aschau  (Whs.  zum  feurigen 
Tatzelwurm);  dann  am  schönen  Wasserfall  des  Aubachs  vorbei  (bester 
Standpunkt  unten  auf  der  Brücke)  über  die  Weiler  Rechenau  und  WaUcMd 
nach  (2V3  St.)  Oberaudorf. 

Der  schmale  Fahrweg  nach  dem  Landl  und  Kufstein  führt 
durch  das  von  schön  bewaldeten  Bergwänden  umschlossene  Ür- 
8pring-Thal  ]  1.  der  Traithen  (1878m).  Nach  1  St.  r.  ein  kl. 
Wasserfall  des  Sillbachs;  weiter  die  unbedeutenden  Stockeraeeny 
an  der  Mündung  des  Kloascherthals,  durch  das  ein  wenig  lohnender 
Pfad  (5  St.,  mit  Führer)  über  die  Elend- Alp  (1137m)  nach  Falepp 
(S.  90)  führt. 

Das  Thal  erweitert  sich  auf  kurzer  Strecke;  r.  das  Hindere 
Sonnwendjoch  (s.  unten).  ^/^  St.  Bäckeralp  (844m),  bair.-östr. 
Grenze.  10  Min.  weiter  *Wh8.  zur  ürspring  (guter  Wein).  Nun 
hinab  durch  das  schöne  Waldthal;  der  geröllreiche  Bach  ist  weiter 
unten  zum  Holzflössen  eingerichtet ;  mehrfach  hübscher  Blick  auf 
den  Kaiser.  1  St.  Landl  (669m ;  WTw.),  freundl.  Dörfchen  im 
Thiersee-Thal. 

Von  hier  nach  Falepp  über  die  Ackernalp  5 St.,  mühsam  und  wenig 
lohnend;  bis  zur  (2V2  St.)  Alp  (13d4m)  leidlicher  Karrenweg  zwischen  1. 
Veiisberff  und  r.  Hinier- SenwBendJoeh  (198&m,  vom  Landl  in  4-4i|3  St. 
gefahrlos  zu  ersteigen),  mit  hübschen  Bückblicken  auf  Thierseethal  und 
Kaisergebirge;  hinab  rauher  Fusssteig  hoch  an  der  r.  Seite  des  Thals 
stets  durch  Wald  (Führer  rathsam;  im  Xothfall  erkundige  man  sich 
auf  der  Alp  Reichstein,  Uj%  St.),  zuletzt  steil  hinab  in  den  Emengraben, 
unter  der  Holzschwelle  hindurch  und  auf  der  andern  Seite  wieder  hin- 
auf, dann  1.  nach  Forsthaus  Falepp  (S.  90). 

Hier  theilt  sich  der  Weg;  der  Fahrweg  1..  führt  durch  das 


92   Route  13.  ROSENHEIM.  Von  München 

Thal  des  Klausmhacks  zum  (1^/4  St.)  Schreck-See  (622m ;  an  der 
Nordeeite  Whs.  beim  Neuschmied)  und  weiter  über  den  Thierberg 
(S.  94)  mit  schöner  Ansicht  des  Kaisergebirges  (südl.  der  Pcndiingr, 
1562m)  nach  (2  St.)  Kuf stein  (S.  94).  Etwas  weiter,  aber  loh- 
nender ist  der  Weg  vom  Landl  r.  hinan  nach  (8/4  St.)  Hinter-Thier- 
See  (853m),  dann  stets  in  der  Höhe  fort  bergauf  und  ab  über 
(1 1/4  St.)  Vorder 'Thiersee  (671m;  Kirchenjackl)  zum  (1/4  St.) 
Schreck-See  (s.  oben).  Für  Fussganger  sehr  lohnend  (Y2  St.  Um- 
weg) der  Besuch  des  waldumschlossenen  kleinen  */r€cÄ(s«€^a  (533m), 
mit  treffl.  Blick  auf  den  Kaiser,  von  wo  Fusspfad  hinab  zur (20  Min.) 
Otto-Kapelle  (S.  93).  Der  Klausenbach  fliesst  auf  der  Nordseite 
des  Thierbergs  durch  ein  enges  Thal ,  durch  das  auch  ein  Fahrweg 
führt,  und  mündet  bei  Kiefersfelden  (S.  93)  in  den  Inn. 

13.    Von  München  nach  Innsbruck  über  Eosenheim 

and  Kufstein. 

Vgl.  Karte  S.  84,  98,  178. 

176  Eil.  Eisenbahn  ,  Fahrzeit  4-8i|2  St. ,  Fahrpreise  16  Jf  65,  12  Jfy 
7  Ulf  60  (Schnell-  u.  Courierzugspreise  Ä)o|o  höher). 

Die  directe  Fahrt  über  Graflng  bis  Rosenheim  ist  einförmig. 
Bald  nach  der  Ausfahrt  zweigt  die  Bahn  von  der  Holzkirchner  (s. 
unten)  1.  ab  und  führt  in  grossem  Bogen  um  die  Stadt;  1.  die  The- 
reslenwiese  mit  der  Bavaria  und  Ruhmeshalle.  Stat.  ThaUcirchen 
{^Münchner  Südbahnhof,  S.  5),  dann  über  den  Isaroanal  und  die 
Isar;  1.  hübscher  Blick  bis  zum  Maximilianeum ,  näher  die  Auer 
Kirche.  Jenseits  steigt  die  Bahn  über  zwei  Strassenbrücken,  dann 
durch  tiefe  Einschnitte  bergan  ;  oben  1.  die  grosse  Kreis-Irrenanstalt. 
Bei  Stat.  Haidhausen  (^Münchner  Ostbahnhof  ^  S.  5)  zweigt  1.  die 
Simbach-Braunauer  Bahn  ab  (s.  Baedeker' s  Süddeutschland^ ;  hier 
rechts,  Gegend  flach,  in  derFeme  die  Alpen.  Stat,  Trudering^  Haar., 
Zomeding,  Kirchseeon,  sämmtlich  unbedeutende  Dörfer.  38  Kil. 
Orafing,  ansehnlicher  Markt,  ^2  St.  von  der  Bahn  und  von  derselben 
nicht  sichtbar.  Weiter  durch  Wald ,  dann  zwischen  Stat.  Assling 
und  Ostermünchen  durch  das  breite  Wiesenthal  der  AtteZ;  vom  r. 
der  Wendelstein,  1.  das  Kaisergebirge.    Stat.  Carolinenfeld,  dann 

65  Kil.  Boienheim  (447m ;  *Qreiderer ;  *  König  Otto ;  Alte  Post ; 
Deutsches  Haus ;  Augsburger  Hof,  etc. — *  Bahnhofs- Restauration^, 
Knotenpunkt  der  Innsbrucker  und  Salzburger  Bahn  (R.  14),  Stadt- 
chen mit  Salzsiedereien  (die  Soole  wird  von  Reichenhall  über 
80 Kil.  weit  hierhergeleitet).  —  1/4  St.  von  dem  grossen  trefflich  ein- 
gerichteten Bahnhof  das  *Mineralbad  Rosenheim  (zugleich  H6tel- 
Pension),  mit  Sool-  u.  andern  Bädern. 

Ueber  Holzkirchen  (75  KU.)  Fahrzeit  3  St.,  6  Jf  10,  4  JT  5, 
2ur  60.  Bis  (37  Kil.)  Holzkirchen  b.  8.  82;  die  Bahn  zweigt  hier  von 
der  Schlierseer  I.  ab,  wendet  sich  in  grosser  Curve  nördl.,  biegt  in  den 
Tet^feUffraben  (S.  82)  ein,  der  weiter  abwärts  in  das  Mang/all-  Thal  mündet, 
und  führt  anfangs  hoch  am  1.  Thalrande,  dann  in  starker  Senkung  hinab 
nach  Station   Wetterham.    Das  Thal  wird  breiter;  Stat.   Brttekmnhl,  Neu- 


nach  Innsbruck.  KUFSTEIN.  13,  Route.     93 

feld  mit  ehem.  Düagerfabrik ,  (65  KU.)  AibUng  (*B4Uevue;  Schulbräu )^ 
Am  Albeanum  der  Römer,  Marktflecken  mit  beauchten  Hoor-Schlamm- 
bädem.  R.  erscheint  das  Kaisergebirge,  hinter  (70  Kil.)  Kolbermoor^  mit 
grosser  BaumwoU-Spinnerei,  der  Gross- Venediger. 

Von  Rosenheim  wendet  die  Bahn  sich  wieder  südl.,  nun  dem 
Lauf  des  Inn  entgegen,  auf  dessen  1.  Ufer  sie  bleibt.  Jenseit 
Stat.  Raubling^  gegenüber  am  Gebirge  des  r.  Ufers,  Neubeuem  mit 
Ringmauern  und  Thoren,  beherrscht  Ton  dem  auf  einem  Felsen 
gelegenen  Schloss,  Hm.  ▼.  Leitner  gehörig. 

79  Kil.  Bran&enbnrg  (Ö07m;  *Wh8.   am  Bahnhof,  ein  andres 

im  Dorf) ;   das  Dorf,  als  Sommerfrische  besucht ,  mit  Schloss  des 

Major  Reinhard ,  liegt  20  Min.  w.  am  Fuss  des  Gebirges  (von  der 

Schlossterrasse  reizende  Aussicht). 

Ausflüge.  Zur  Schwär zlaek- Kapelle^  ijaSt.  nördl.,  mit  hübschem  Blick 
in  die  Ebene  ^  nach  8i.  MargareÜien^  am  Ausgang  des  Reindlerthals 
0/2  St.);  in  den  Grund,  mit  hübschem  Wasserfall  (l'A  St.);  auf  den  Pe- 
tersherg  (s.  unten),  mit  treflfl.  Aussicht  C2  St.,  von  Fischbach  l>/4  St.).  — 
Auf  den  Wendelstoi]!  (S.  91),  4i|s  St.  (nächster  Weg  von  Hünchen),  mit 
Führer  über  die  Mitter-  zur  Reindleralpe  (1428m),  dann  steil  durch  die 
Seindlerscharte  zur  Nordseite  des  Kegels,  wo  der  Weg  mit  dem  von  Bair.- 
Zell  zusammentrifft  (vgl.  S.  91). 

Bei  Stat.  Fischbach  verengt  sich  das  Thal ;  die  Bahn  tritt  dicht 
an  den  Inn.  R.  auf  einem  Felsen  Ruine  FalkensUin,  hoch  oben  die 
Wallfahrtskirche  auf  dem  Petersberg;  gegenüber  am  r.  Ufer  des  Inn 
der  Heuberg  (1369m)  und  das  Grenzhom  (1364m).  Ueber  den  Au- 
bach  nach  (90  Kil.)  Oberaudorf  (482m ;  Hofwhrih ;  zum  Brünnstein), 

Ausflüge.  Zum  Weber  an  der  Wand  (1/4  St.);  O/aller  MOhle^  mit  kl. 
Wasserfall  (Vi St.);  ins  Äubachthal  zum  Tatzelwunn  (sehenswerther  Wasser- 
fall). 21/2  St.  (weiter  nach  Bair.-Zell  s.  S.  91).  —  Auf  den  Brünnatein 
(1635m),  4  St.  m.  Führer,  lohnend;  von  der  Gfaller  Mühle  thalaufwärts 
über  Wildgrub  zur  (2V2  St.)  ffimmelmoos-Alp,  dann  r.  steil  hinan  (Weg 
neuerdings  verbessert)  zur  Kapelle  auf  der  s.o.  Spitze.  Prächtige  Aussicht 
auf  Kaisergebirge,  Tauem,  Innthal  etc. ;  r.  der  Wendelstein.  Abstieg  zum 
Tatzelwnrm  (2V2  St.)  mühsam. 

96  Kil.  Kiefers felden ,  das  letzte  bair.  Dorf,  wo  an  Sommer- 
Sonntagen  gewohnlich  Yolksschauspiel.  Die  Bahn  überschreitet 
bei  der  hübschen  goth.,  von  Ziebland  als  Abschiedsdenkmal  König 
Otto's  (S.  36)  erbauten  Otto  -  Kapelle  die  Tiroler  Grenze,  in  einem 
Engpass,  die  Klause  genannt  (Whs. ,  schöne  Aussicht),  und  nähert 
sich  dem  gegenüber  am  r.  Ufer  des  Inn  gelegenen 

100  Kil.  Knfftein  (487m ;  •Auracher  Bräu ;  *H6tel  Vitzthum 
oder  Post;  Drei  Könige,  nicht  theuer;  Hirsch;  Eggerbräu;  ^Bahn' 
ho f 8- Restauration'),  mit  seiner  alten  Festung  und  den  neuen  statt- 
lichen Festungsthürmen  an  beiden  Ufern,  der  einzigen  Grenzfestung, 
welche  1809  in  den  Händen  der  Baiem  blieb.  Kaiser  Maximilian  I« 
belagerte  sie  1504.  Der  bair.  Gommandant  Pienzenau  liess  den 
Belagerern  zum  Hohn  die  Mauern  mit  Besen  kehren,  Max  aber 
von  Innsbruck  grosse  Geschütze  kommen,  die  Mauern  zerstören  und 
Pienzenau  als  Ueberläufer  enthaupten.  Die  Festung  (jetzt  Gaserne 
und  nicht  zugänglich)  hat  nur  einen  steilen  Zugang;  alle  Bedürf- 
nisse werden  durch  Krahuen  hinaufgezogen.  Schöne  Aussicht  vom 
*Calvarienberg  gleich  hinter  dem  Friedhof  (10  Min.  von  der  Inn- 


94    Route  13,  WÖBGL.  Von  Mimeken 

brüeke).  Links  bei  der  kleinen  Kapelle  auf  dem  Friedhof  ist  das 
Grab  von  „Deutschlands  Friedrich  List"  (f  1846),  wie  die  Grab- 
schrift lautet,  Yon  einem  Bronzegitfcer  umgeben.    In  der  Nähe  am 

Kienbichl  das  gut  eingerichtete  Bad  Kienbergklamm  (auch  Pension). 

AusFLÜOB.  Die  Wege  in  der  reizenden  Umgebung  von  Kufstein  sind 
vom  dortigen  Verschönerungaverein  verbessert  und  mit  Wegtafeln  versehen. 
Am  1.  Innufer  hübscher  Spaziergang  über  2ell  zur  (Vz  St.)  Zellerburg  (schö- 
ner Waldweg) ;  an  der  Schwimmschule  vorbei  nach  der  Ed  O/a  St.  \  *Wh8.) ; 
auf  der  Landstrasse  am  Inn  entlang  zur  (40  Min.)  Klause  (a.  oben).  —  Auf 
den  *Thierberg  (723m),  1  St.,  unterhalb  des  Bahnhofs  1.  den  Waldweg 
hinan;  vom  Thurm  (der  Hessner  des  nahen  Kirchleins  öffnet,  10  kr.) 
treffl.  Aussicht,  zu  Füssen  die  vier  waldumschlossenen  Thierberg-Seen 
{P/rillen-j  Läng-^  Hecht-  und  Egl-See).  Bückweg  vom  Thierberg  entweder 
unterhalb  des  obern  Thicrberghofs  1.  nach  der  Klause  (s.  oben)  oder  beim 
untern  Thierberghof  r.  durch  prächtigen  Wald  nach  der  JBd  (s.  oben). 
Von  hier  zum  Bahnhof  20  3Iin.  —  Thiersee-Tfial,  Landl^  Bair.  Zeil  s.  S.  91. 

Duzerkdpfl  (737m),  1  St.,  beim  Calvarienberg  1.  hinan  durch  Wald, 
mit  schöner  Aussicht  über  das  Innthal,  Kaisergebirge  etc.  Bückweg  über 
(1  St.)  Sparchen  (s.  u.)  bequem.  —  Vom  Duxerköpfl  auf  das  Brentenjoeh 
(iSßlm) ,  unter  den  Felswänden  des  Wilden  Kaisers ,  V/2  St. ,  lohnend  •, 
zurück  durch  das  Kaiserthal ,  oder  über  die  Steinberger  und  Waller  Alp 
nach  Hinterstein  (8.  188;  beides  nur  mit  Führer). 

Ins  *Kaiserthal  (1(2  Tag,  Führer  unnöthig).  Fahrweg  n.  zum  (>|2  St.) 
Sparchen,  Mühle  und  Hammerwerk  an  der  klammartigen  Mündung  des 
Thals;  hübscher  Fall  des  SparchenbacJu  (bester  Standpunkt  auf  der  Brücke). 
Jenseit  der  Brücke  gleich  hinter  der  Mühle  den  Fusspfad  hinan,  nach 
3  Min.  beim  Crucifix  r.  die  Stufen  hinauf,  in  10  Min.  oben,  Bank  mit 
prachtvoller  Aussicht  auf  Kufstein,  vom  Pendling  überragt,  und  über  das 
Xnnthnl  bis  zu  den  Stubaier  Fernern.  Nun  auf  gutem  Fussweg  hoch 
über  dem  Thal  zum  (i|2  St.)  zweiten  Ilof  {Veitbauer ,  Erfr.  zu  haben), 
mit  schönem  Blick  auf  die  mächtigen  Wände  des  Hintern  und  Vordem 
Kaisers  (vgl.  S.  188)  und  an  3  weitern  Höfen  vorbei  zum  (i|2  St.)  sechsten 
Hof  {Hinterkaiserhof,  8öOm).  Hier  oder  schon  beim  Veitbauer  kehrt  man 
in  der  Bcgel  um.  Der  Pfad  führt  weiter  im  Walde  abwärts  zur  Holzklause^ 
dann  am  Bach  hinan  zur  (1  St.)  Vordem  und  (l'/a  St.)  Hintern  Bärenbad- 
alp  (831m ;  leidl.  Unterkunft).  Ein  ziemlich  beschwerlicher,  aber  lohnen- 
der Uebergang  (nur  mit  Führer)  führt  von  hier  über  das  Stripser  Joch 
(lüOjm)  ins  Kohlthal,  dann  entweder  1.  über  Schieendt  nach  (6  St.)  Kössen 
(3.  101)  oder  r.  über  Oasteig  nach  (6-7  St.)  St.  Johann  (S.  152).  —  Vom 
Hinterkaiserhof  über  die  Hochalpe  und  durch  das  Habersauer  Thal  nach 
Walchsee  6  St.,  gleichf.  lohnend,  Führer  nöthig  (s.  8.  101). 

Von  Kuf  stein  nach  Soll  (3i|2 St.),  nächster  Weg  zur  Hohen  Salve^ 
auf  der  Landstrasse  s.  1(4  St.  fort,  dann  1.  ab  ins  Weissach- Thal  (Cement- 
Fabriken),  Fahrweg  bis  zum  (1  dt.)  Fuss  des  KU>ergs  oder  Nembergs; 
hier  über  den  Oaitbaeh  und  die  sog.  SehmiedelUitc»  hinan  zum  {}\t  St.) 
Weiler  Eiberg;  weiter  hoch  am  r.  Ufer  der  Weissach  nach  (l^jt  St.)  Soll 
(8.  187).  —  Zum  Hintersteiner  See  (S.  188)  von  Eiberg  über  die  Steinerne 
Stiege  in  IVs  St.,  lohnend,  sehr  zum  Schwindel  Qeneigten  nicht  anznrathen. 

Von  Kufstein  nach  Kössen  und  Reit  im  Winkel  s.  B.  15. 

Die  Bahn  tritt  vor  Stat.  Kirchbichl  auf  das  r.  Ufer  des  Inn ;  1.  er- 
»eheint  die  grüne  Kuppe  der  Höhen  Salve  mit  der  Kapelle  (S.  184). 
Pann  über  dX^BrixenihaUr  Ache  nach  (116  Kil.1  Stat.  Wörgl  (508m ; 
*OiMelakof,  beim  Bahnhof ;  Bahrütofe-Reetaur.),  Knotenpunkt  der 
Salzburg -Tiroler  Bahn  (R.  33,  25);  der  Ort  (*Po8t,  Lamm,  tut 
Hohen  Salve)  liegt  10  Min.  s.  Tom  Bahnhof.  —  Auf  die  Hohe  Salve 
B.  S.  184;  über  Elmau  nach  SL  Johann  und  Lofer  s.  S.  187. 

Folgt  Stat.  Kundl;  jenseits  1.  an  der  Landstrasse  die  kleine 
St,  Leonhardskirehey  angeblich  im  J.  1019  Yon  Kaiser  Heinrich  II. 


nach  Innshtuök.  JENBAGH.  13.  Rouie.   95 

geendet.  An  der  Nordseite  des  breiten  Innthals  der  lange  Rücken 
desBrafuUnbergerJoehs  (1507m).  Die  Bahn  fuhrt  an  der  SW. -Seite 
des  alten  Städtchens  RcUÜnberg  (*Stern,  Kramerbräu,  Adler)  durch 
einen  kurzen  Tunnel  und  erreicht  (131  KU.)  Brizlegg  (^513m; 
Judenwirth;  Herrenhaus  i  ReHauration  beim  Bahnhof  mit  einigen 
Zimmern) ,  hQbsch  gelegener  Markt  mit  grossem  Blei-  und  Kupfer- 
erz-Sehmelzwerk,  au  der  Mündung  des  Alpbachs  in  den  Inn.  Der 
Ort  ist  als  Sommerfrische  und  klimat.  Kurort  stark  besucht ;  Pas- 
sionsspiele in  mehrjährigen  Zwischenränmen.  10  Min.  s.  am  Alp- 
baoh  das  kl.  Bad  Mehren. 

Ausflüge.  Xach  (>|4  St.)  Kramsach  (Bierkeller),  auf  dem  1.  Ufer  des 
Inn  an  der  Mündung  der  lirandenberger  Ache  hübsch  gelegen ;  am  1.  Ufer 
der  Ache  Aehenrein  mit  Schloss  u.  Messingwerk,  ijz  St.  weiter  aufwärts 
am  Fuss  des  Brandenberger  Jochs  der  kleine  Reinthaler  See  (durch  das 
Brandenberger  Thal  nach  Falepp  9-10  St.,  achlechter  wenig  lohnender 
Weg;  vgl.  S.  9C)).  —  Nüch  (l>|s  St.)  atrass  am  Ausgang  des  Zillerthals 
Landatras3e  an  den  Burgen  Matzen  und  Lichttoer  (in  der  i^ähe  Whs.  in  der  Aü) 
vorbei  über  St.  Gertraud  (r.  Ruine  Krop/»berg^  1.  der  Reiiherkogh  s.  unten), 
dann  über  den  Ziller  (hübscher  Blick  thaleinwärts)  nach  Strass  (S.  178).  — 
Kach  (iJ2  St.)  Meith  (Wha.)  und  auf  den  (1  St.)  Reiiherkogl  (1334m),  loh- 
nend. —  Ins  Alpbach- Thal  bis  zum  (2  St.)  Dorf  Alpbach  ^75m ;  Knollen- 
wtrth)  in  hübscher  Lage:  aus  dem  obem  Thalende  kann  man  w.  am 
Wiedersberger  Hom  (8.  17S)  vorbei  nach  Fügen  im  Zillerthal  gelangen.  — 
aratltpUze  (1890m),  höchster  Gipfel  des  Thierberg»^  3>|2  St.  m.  Führer, 
nicht  schwierig;  prächtige  Rundsicht  (Unterkunft  im  ehem.  Berghaus  auf 
der  Bolzalpcy  li|2  St.  unterhalb  des  Gipfels). 

Die  Bahn  überschreitet  auf  steinerner  Brücke  den  Inn ;  am  r. 
Ufer  auf  Felshügeln  zwischen  dem  Inn  und  der  Landstrasse  die 
zerfallenen  Burgen  Matzen  und  Liehtwer,  dann  die  ansehnliche  Ruine 
Kropfsberg y  an  der  Mündung  des  ZilUrthals  (S.  178)  j  der  £inblick 
in  dasselbe  ist  durch  nahestehende  Bäume  verhindert. 

138  Kil.  Jenbaeh  (559  m ;  ^Hotel  Jenbach,  3  Min.  vom  Bahnhof, 
neu?  *Pranü  zur  Toleranz,  an  der  Bahn;  *Post  im  Dorf;  ^Pfretsch- 
ner  zum  Bräu^  oberhalb  des  Dorfs,  Y4  St.  vom  Bahnhof,  mit  be- 
suchter Pension,  von  der  Veranda  schöne  Aussicht) ,  grosses  Dorf 
mit   Hohöfen   und   Hammerwerken,    Station    für   den   Achensee 

(R.  11)  und  das  Zillerthal  (R.  32). 

Ausflüge.  IJ2  St.  w.  am  Bergabhang  das  stattliche  Schloss  Tratsberg 
(610m)  mit  angeblich  366  Fenstern,  vom  Grafen  Enzenberg  stilvoll  restau- 
rirt,  mit Waffensammlnng  etc.  (Castellan  40  kr.);  von  den  Anlagen  ober- 
halb treffliche  Aussicht  über  das  Innthal.  —  Sehr  lohnender  Ausflug  (von 
Tratzberg  11(4  St.,  von  Schwaz  über  Viecht  11(2  St.)  nach  der  Wallfahrts- 
kirche 8t.  G-eorgenberg  (938m),  w.  im  Stallenthai  auf  einem  Felsvorsprung 
über  wilder  Schlucht  höchst,  malerisch  gelegen  (dabei  Whs.).  —  Aus  dem 
Stallenthal  führt  n.w.  ein  lohnender  und  nicht  schwieriger  Uebergang 
über  das  Lamsenjoch  (1941m)  in  die  Eng  (S.  88)  und  nach  (8  St.)  Hinter- 
rins;  ein  andrer  (nur  mit  Führer)  n.  über  das  Stallener  Joch  (1921m)  nach 
(6  St.)  Pet'tisau  (S.  88). 

146  Kil.  Schwax  (Ö35m ;  Bahnhof s-Restawr,'),  gegenüber  am  r. 
U.  des  Inn  der  ansehnliche  Marktflecken  (*Post) ,  vom  Schloss 
Frundsberg  überragt.  Die  im  Mittelalter  ergiebigen  Silbergruben 
sind  erschöpft,  die  Eisen-  und  Kupferbergwerke  aber  noch  im 
Betrieb.  Bemerkenswerth  die  lÖO'i  vollendete  Fagade  der  mit 
Kupferplatten  gedeckten  Pfarrkirche ,  vierächiffiger  Hallenbau  mit 


96     Route  13,  HALL. 

einem  Doppelchor  am  Ende  der  beiden  Mittelschiffe;  Altarbild 
Himmelfahrt  Maria  von  Jos.  Schoepf.  Im  Kreuzgang  des  Francis- 
canerklosters  alte  Fresken.  Rechts  am  Berge  20  Min.  vom  Bahn- 
hof das  Beuedictinerstift  (Erziehungsanstalt)    Viechtf    nach   dem 

Brande  von  1868  geschmacklos  hergestellt. 

Ausflüge.  Von  Schwaz  auf  das  *Kellerjoch  (2340m),  5-6  St.  m.  Füh- 
rer, mühsam  (besser  voa  Fügen,  S.  178).  —  Ueber  das  Lamsen-Joch  in  die 
Miss  8.  oben ;  von  Schwaz  über  Weng  oder  das  Viechter  Kanzl  zur  Stallen- 
Alp  (1314m)  3  St. ,  Jochhöhe  2  St. ,  Hinterriss  3»|2-4  St.  —  ^t  St.  ober- 
halb Schwaz  mündet  n.  das  Vomper  Thal^  eines  der  wildesten  und  ein- 
samsten Thäler  der  nördl.  Ealkalpen  (Besuch  kaum  lohnend  genug);  aus 
dem  Hintergrund  führt  ein  Uebergang  (i9(]8m)  zum  Haller  Anger  im 
obersten  HinUrau-Thal  (S.  79). 

Die  Bahn  überschreitet  den  Vomper  Bach  und  tritt  dicht  an  den 
Inn ;  Stat.  Terfens  und  Fritzens.  Dann  öffnet  sich  der  weite  Thal- 
kessel von  Innsbruck ;  1.  Patscherkofl  und  Sailespitze,  r.  die  zackige 
Bergkette  auf  der  N. -Seite  des  Innthals  (S.  171). 

165  Kil.  Hall  (559m;  Bär;  Erzh.  Stephan;  Stern),  alte  Stadt 
(5000 E.)  mit  Saline,  zu  der  die  Soole  10  Kil.  weit  hergeleitet  wird 
(s.  unten).  In  der  Nähe  des  Bahnhofs  die  Sudhäuser  mit  Modell- 
Cabiuet,  für  Sachverständige  sehenswerth.  An  der  SW. -Seite  der 
Stadt  ein  merkwürdiger  alter  Thurm ,  die  Münze.  Das  Camino, 
ehemals  „Trinkstube",  stammt  aus  dem  Anfang  des  16.  Jahrh.  — 
An  der  äusseren  Kirchenmauer  erinnert  ein  kleines  Denkmal  an 
Jos.  Speekbacher  (S.  174) ;  dreimal  stürmte  er  im  J.  1809  die  Inn- 

brücke,  damals  Schlüssel  der  bair. -franz.  Stellung. 

Ausflüge,  ^jg  St.  n.  auf  einer  kl.  Anhöhe  das  Dorf  Absam  {Bogner^ 
vom  Garten  hübsche  Aussicht;  Ebner)  mit  Wallfahrtskirche,  Geburtsort 
des  berühmten  Geigenmachers  Jac.  Stainer. 

In  den  Onadenwald  (Mittelgebirge  am  n.  Ufer  des  Inn),  von  der 
Strasse  zum  Salzber^erk  (s.  unten)  nach  1  St.  r.  ab  hinan  nach  (*\a  St.) 
8t.  Martin  (Speckbacher)  und  ('(2  St.)  St.  Michael  (875m;  Whs.)-,  von  hier 
in  li|2  St.  auf  die  Walder  Alp  (162dm)  mit  weiter  sehr  lohnender  Aus- 
sicht^ hinab  über  ümmelberg  nach  (2  St.)  Terfens  (s.  oben). 

Zum  Haller  Salzberg  (2iJ2  St.) ,  Fahrstrasse  n.  an  (1.)  Absam  vorbei 
(vorzuziehen  der  Fussweg  über  Absam ,  der  nach  1  St.  in  den  Fahrweg 
mündet)  und  im  Hallthal  zwischen  1.  Zunderköpfen.,  r.  Speckkar  auf- 
wärts zu  den  Stollen,  850m  über  Hall  (im  Herrenhaus  Erfr.).  Einfahrt  in 
das  Bergwerk  interessant,  ähnlich  wie  in  Berchtesgaden  (1>|2  St.,  Trinkg. 
40  kr.).  —  Vom  Herrenhaus  r.  hinauf  noch  1J2  St.  zum  Issenanger,  in  wilder 
Umgebung.  Ein  lohnender  Uebergang  führt  von  hier  über  das  Lavataeher 
Joch  (207Tm)  und  durch  das  Hinterauthal  (vom  Jagdhaus  ab  Fahrweg) 
nach  (7  St.)  Sehamitz  (8.  79) ;  ein  andrer  (beschwerlich)  über  das  Stempel- 
Joch  (2191m)  ins  Oleirscher  Thal  (7-8  St.  bis  Scharnita,  vgl.  S.  79).  Führer 
Rathgeber  in  Absam  zu  empfehlen. 

Die  Bahn  verlässt  den  Inn  und  durchschneidet  geradeaus  w. 
die  breite  Thalsohle;  r.  die  Zunderkopfe  mit  der  weissen  Franzens- 
Pyramide,  am  Fuss  des  Gebirges  die  Dörfer  Thaur,  Rum  und  Anl ; 
1.  auf  dem  südl.  Mittelgebirge  am  Fuss  des  Glungezer  (2676m)  das 
Dorf  £inn,  Geburtsort  Speokbachers  (1768),  weiter  unten  das  statt- 
liche Schloss  Amras  (S.  176).  Dann  überschreitet  die  Bahn  ober- 
halb der  Einmündung  der  vom  Brenner  kommenden  SiU  den  Inn  (r. 
Muhlau,  S.  177)  und  führt  auf  langem  Yiaduct  zum  Bahnhof  von 

176  Kil.  Innsbruck  (S.  171). 


97 
14.   Von  München  nach  Salzburg.    Chiemsee. 

153  Kil.  Eisenbahn.  Fahrzeit  5%Q»U  St.,  Fahrpreise  12  Jf  2ö, 
SJ(lb^bJ(Q!b  (Schnellzüge  20«|o  höher).  Für  die  Fahrt  in  umgekehrter 
Richtung  versehe  man  sich  rechtzeitig  mit  deutschem  Gold. 

Bis  (6Ö  Kil.)  Rosenheim  s.  R.  13.  Die  Bahn  überschreitet  den 
Jnn  nnd  erreicht  hinter  (72  Kil.)  Stephanskirchen  den  6  Kil.  langen 
Simm-See.  82  Kil.  Endorf  (Ga.sth.  zur  Eisenbahn);  dann  in  wei- 
tem Bogen  gegen  Süden  durch  hügelige  Gegend  nach  (90  Kil.) 
Prien  (o32m ;  *  Hotel  Chiemsee  am  Bahnhof;  *zur  Kampenwandy 
neu,  aufmerksame  Wirthin;  Kronprinz*^  Ostermaier)^  besuchter 
Sommerfrischort  im  freundlichen  Prienthal^  20  Min.  (Omnibus  in 
10 Min.,  30  Pf.)  von  Stocks  Landeplatz  für  das  Dampfboot^  welches 
auf  dem  Chiemsee  5mal  taglich  in  1/2  ^^'  zur  Herren-  u.  Fraueii- 
insel  und  2-3mal  wöchentlich  nach  Seebruck  und  Chieming  fährt. 

Der  Ohiemoee  (512m),  von  N.  nach  8.  11  Kil.  lang,  von  O.  nach  W. 
12  Kil.  br.,  140m  tief,  hat  drei  Inseln ,  das  grosse  Ilerrenwörth  mit  einem 
stattlichen  ehem.  Benedictiner-Kloster ,  jetzt  Eigenthum  des  Königs  von 
Baiem,  das  Frattenwörth  mit  einem  Nonnenkloster,  und  die  Krautinsel, 
früher  Küchengarten  für  Mönche  und  Nonnen.  Auf  dem  Frauenwörth 
ist  neben  dem  ansehnlichen  Kloster  ein  Fischerdörfchen  und  ein  *Gasth., 
beliebter  Aufenthnlt  von  Malern,  die  hier  in  Bild  und  Wort  ein  launiges 
Album  gestiftet  halen.  Auf  dem  weit  grösseren  Herrenwörth  (3  St.  im 
Umfang)  in  dem  schlossartigen  Kloster-  und  Wirthschaftsgel  äude  (mit 
Bräuhaus)  gute  billige  Verpflegung  (nur  8  Zimmer,  jedes  mit  mehreren 
Betten,  sodass  Einzelne  meist  abgewiesen  werden),  hübsche  Gurtennnhigen 
und  ein  mit  Damwild  bevölkerter  Hochwald  (ein  grosses  königl.  Schlo^^s 
wird  gebaut).  Der  See  ist  berühmt  wegen  seiner  Fische,  sein  Wasser  ist 
hellgrün,  seine  Ufer  sind  flach.  Die  lange  Kette  der  bair.  und  tiroler 
Gtebirge  bildet  den  südl.  Hintergrund  der  Landschaft,  ö.  in  weiter  Ferne 
der  Gaisberg  (S.  103)  bei  Salzburg,  dann  hoch  aufragend  der  StaufTen 
(1787m),  s.  ö.  das  Sonntagshorn  (1959m),  im  Vordergrund  in  das  Thal  steil 
abfallend  der  Hochgern  (1747m)  •,  südlich  die  Hochplatte  (i611m),  die  lange 
zackige  Kampenwand  (1678m)  und  das  Mühlhorn;  s.  w.  der  Kegel  des 
Grenz-  oder  Kranzhoms,  die  Nadeln  des  Heubergs,  der  Wendelstein  (1849m) 
und  die  breite  Masse  des  Breitensteins  (16($8m). 

Von  ßeebruck  (*Wh8.),  am  nördl.  Ende  des  Sees,  gelangt  man  in  1  St. 
nach  tSeeon,  altem  Kloster  an  einem  kleinen  See,  jetzt  Eigenthum  der 
Kaiserin  von  Brasilien;  sehr  gut  eingerichtete  billige  Badeanstalt,  gutes 
Bier,  welches  zu  Stein  (1*1«  St.  ö.)  gebraut  wird.  In  Stein  (*Whs.)  das 
troglodytenartige  Felsenschloss  des  Raubritters  Heinz  v.  Stein.  —  Von 
Chieming  (*Wh8.)  am  östl.  Seeufer  führt  ein  angenehmer  Fussweg  in 
2  St.  nach  Traunttein  (S.  98). 

1  St.  östl.  von  Stat.  Endorf  (s.  oben)  das  hübsch  gelegene  Schloss 
Hartmannsberg,  angenehmer  Sommeraufenthalt  (Fremdenwohnungen);  da- 
bei ausgedehnte  Waldungen  und  Seen,  die  mit  dem  Chiemsee  zusammen- 
hängen.   Neben  dem  Schloss  Gasth.  zum  See-,  von  hier  nach  Seeon  2  St. 

Die   Bahn   umzieht  den  Chiemsee  an  der  Südseite.    96  Kil. 

Bernau  (WA«,  beim  Bahnhof). 

Von  Bernau  Fahrstrasse  (Postomnibus  bis  Niederaschau  2mal  iägl. 
in  V\-t  St.;  Eisenbahn  im  Bau)  s.  w.  nnch  (2  St.)  Niederaschau  (616m; 
Whs.)  im  prächtig  bewaldeten  Prienthal;  20  Min.  8.  in  der  Mitte  des 
Thals  auf  dOm  h.  Felskci^el  d^s  schön  gelegene  Schloss  Hohenaschau, 
Eigenthum  des  Hrn.  v.  Cramer-Klett  in  Nürnberg  (am  Fuss  des  Schloss- 
hügels Hüttenwerk  und  Bierbrauerei).  Von  der  östl.  aufsteigenden 
Kampenwand  (1678m)  lohnende  Aussicht;  Besteigung  über  die  Schlecftten- 
b€rger  Alp  (gute  Unterkunft)  und  SteinUng-Alp  bis  zur  Seharte  (162öm) 
nicht  schwierig  i2^^t  St.,  mit  Führer),  die  zackige  Spitze  nur  für  gute 
Kletterer  zu  erreicnen  (neuer  Verbindungsweg  zur  Kochplatte,   s.  8.  99). 

Baeobkkr's  Südbaiern,    18.  Aufl.  7 


98    Route  14,  TRAÜNSTEIN. 

Nach  SehUching  im  Achenthal  (S.  90)  lohnender  Uebergang  (vor  der 
Schlechtenberger  Alp  r.  ab)  über  die  Möieralp  (14Öjm)  und  Steinberger  Alp 
(4  St.).  —  Die  Fahrstrasse  führt  im  Prienthal  weiter  über  (1  8t.)  Hainbach 
(von  hier  über  die  Thalsenalp  nach  Schleching  S^jz  St.),  Orattenbaeh  und 
Innerwald  nach  (2>|2  St.)  Sadutrang  (723m  ^  (Whs.),  am  s.  ö.  Fuss  des 
Spitzttein  (löOöm;  Besteigung  sehr  lohnend,  3  St.  m.  F.),  überschreitet 
bei  Wüdbieftl  (734m)  Whs.)  die  Tiroler  Grenze  und  senkt  sich  steil  hinab 
durch  den  „Stein"  (südl.  das  Kaisergebirge)  nach  (1>J4  St.)  Sebi  an  der 
Strasse  von  Walchsee  nach  Kufstein  (S.  lOl). 

Von  (103  KU.)  Vehersee  führt  südl.  eine  Fahrstrasse  durch  das 
Grosse  Achenthai  nach  Unter ^  Wessen  und  Reit  im  Winkel  (fr. 
R.  15).  Die  Bahn  überschreitet  die  Grosse  Aehe  auf  117m  1. 
fiisengitterbrücke  und  erreicht  (111  Kil.)  Stat.  Bergen;  Y2  ^*-  >• 
das  hübsch  gelegene  gleichn.  Dorf  ('Niederhauser). 

Fahrweg  vom  Bahnhof  (lohnender  der  Fussweg  über  Bemhaupten) 
nach  dem  ijs  St.  s.o.  reizend  gelegenen  Wildbad  Adelholaen  (6^m),  mit 
Mineral-  u.  Soolbädern  (drei  Quellen,  Salpeterquelle,  Schwefelquelle, 
Alaunquelle),  vortrefflich  eingerichtet  und  stark  besucht  (rathsam  Zim- 
mer vorher  zu  bestellen  ^  Unterkunft  auch  in  Alling^  10  Min.  ö.).  Die 
hügelige  Umgebung  bietet  eine  Fülle  hübscher  kleiner  und  grösserer 
Spaziergänge.  Fahrweg  nach  («ja  St.)  Siegsdorf  (S.  101)  und  (1>|2  St.) 
Traua$tein.  —  *\i  St.  B.w.  von  Adelholzen  Ci5  Min.  vom  Dorf  Bergen)  im 
Weissachen- Thal  die  Maximilianshütte  (Whs.)  mit  sehenswerthen  Oiesse- 
reien,  Hohüfen  etc.  Sehr  lohnend  von  hier  die  Besteigung  des  Hoch- 
feilen  (1677m),  durch  das  Schwarzachen- Thal  und  über  die  Oleichenberg- 
und  Bründling-Alpe  (Erfr.)  in  2>|2-3  St.,  m.  Führer  (A.  Brandl  in  Bergen, 
4  jH)  ;  ebenso  die  des  Hoehgem  (1747m).  durch  das  Weissaehen-  Thal  und 
über  die  Hinteralpe  (Unterkunft)  in  4-4<J2  St.  mit  Führer  (besser  von 
Marquartstein  oder  Wessen,  S.  99). 

118  Kil.  Traunitein  (588m;  *mtel  Wiespauer;  *Po8t;  Traube; 
Weisses  Bräuhaus,  mit  Garten ;  CafS  Altkerr) ,  wohlhabender  Ort 
(4500  E.)  und  angenehmer  Sommeraufenthalt  auf  einem  Abhang 
über  der  Traun,  nach  dem  Brand  von  1851,  der  fast  alle  Häuser  zer- 
störte, neu,  namentlich  am  Marktplatz  sehr  stattlich  aufgeführt. 
Auf  dem  obem  Stadtplatz  ein  hübscher  marmorner  Brunnen  vom 
J.  1526.  Gut  eingerichtes  Soolbad  (Besitzer  Pauer).  Die  ansehn- 
lichen Salinen-Gebäude  mit  ihren  Holzvorräthen  liegen  im  Vorort 
Au  (Südseite  der  Stadt)  an  der  Traun;  die  Soole  wird  in  Röhren 

40  Kil.  weit  von  Reichenhall  hierher  geleitet  (S.  119). 

AusFLüoE.  Am  1.  Ufer  der  Traun  ifs  St.  n.  das  gut  eingerichtete 
Wildbad  Empfing.  Von  der  Weinleite  (ijs  St)  hübscher  Blick  auf  Stadt 
und  Gebirge  \  umfassender  vom  (1  St.)  ^BocMerg  (773m ;  Whs.).  —  Kach 
Siegsdorf,  Adelholze»,  Maria  Eck  etc.  s.  oben  u.  S.  101. 

Von  Traunstein  nach  Reichenhall  über  Inzell  (Postomnibus  bis 
Inzell  tägl.  in  3  St.;  Zweisp.  bis  Beichenhall  25  Ji).  Die  Strasse,  auch 
für  Fussgänger  sehr  lohnend,  führt  durch  das  Traunthal  nach  (l^jz  St.) 
Siegsdorf  {S.  101)  am  Zusammenfluss  der  Weissen  und  Rothen  Traun,  weiter 
im  breiten  Thal  der  letztem  über  Molberding,  Hachau  und  Wagenau  nach 

18  Kil.  Ini«ll  (696m-,  *Post),  Dorf  in  einem  alten  Seebecken.  Hier 
beginnt  eine  Folge  grossartiger  ^Gebirgslandschaften.  Zwei  bewaldete 
Felskegel  bilden  das  Bingangsthor,  r.  der  Kienberg^  der  ö.  Ausläufer  des 
erzreichen  Rausehenbergs,  1.  der  Falkenstein,  dahinter  die  schroffe  Stauffen- 
feand.  Dann  öffnet  sich  ein  Alpenthal,  in  welchem  das  Dorf  Weis^ch 
(606m),  eine  Anzahl  zerstreuter  Häuser  auf  grüner  Thalstufe.  Weiter 
verengt  sich  das  Thal,  die  Strasse  ist  hoch  an  der  Felswand  cnr  Linken 
geführt,  zur  Seite  stets  in  gleicher  Höhe  die  Soolenleitung,  während  das 
Hett  des  Weissbachs,  der  das  Thal  dnrcbfliesst,  nach  und  nach  zur  tiefen 
'tthlncht  sich   gestaltet,   so   dass  man   das  Wasser  nur  noch   rauschen 


MARQUARTSTEIN.  16.  Route.    99 

hört.  An  einer  der  schönsten  Stellen  dieser  Schlucht  liegt  an  der  Strasse 
ein  einsames  gutes  Whs.,  das  *Mauthhäiuel  (632m),  2>J2  St.  von  Reichen- 
hall, *J2  St,  von  der  Stelle  entfernt,  wo  bei  den  Soolen  -  Brunnhäusern 
auf  dem  höchsten  Punkt  der  Strasse  diese  in  die  Innsbruck-Salzburger 
mündet  (S.  lUÜ).  —  36  Kil.  Reichenhall  s.  8.  119. 

Die  Bahn  nach  Salzburg  führt  bis  Teisendorf  an  Wald-  und 
Wiesenhügeln  vorüber,  lieber  die  Vorberge  ragen  südlich  der 
Staufen,  weiter  der  Untersberg  (S.  109)  hervor.  Stat.  Lauter, 
(134  Kil.)  Teiscrkior^  müden  Trümmern  des  Schlosses  Äa«eÄenft«ry, 
(146  Kil.)  Freilassing  (Föckerer's  Hotel),  bair.  Grenz-Mauthamt 
und  Knotenpunkt  der  Bahn  nach  Reichenhall  (S.  119).  Die  Bahn 
überschreitet  die  Saalach;  r.  Schloss  Kieskeim  (S.  109),  vor  Salz- 
burg 1.  im  Walde  die  weissen  Mauern  von  MaHa-Plain  (ß.  109); 
dann  über  die  Salzaeh.  —  153  Kil.  SaUburg^  s.  S.  102. 

15.  Von  München  nach  Eeit  im  Winkel  und  Kössen. 

Eisenbahn  bis  Uebenee  (103  Kil.)  in  2V2-3y3i  St.  für  S  J(  Bö,  5  J( 
55,  3Ui^  70  Pf.  Von  Uebersee  nach  Unterweisen  (13  Kil.)  Poststellwaoen 
tägl.  (1817  5  U.  Km.)  in  2  St.  für  1  Ji  (im  Sommer  bis  Reit  im  Winkel). 
—  Kach  Kössen  bester  Zugang  von  Kt^f stein  (Post  tägl.  6  U.  Vm.  in  4  St.) 
oder  von  St.  Johann  in  Tirol  (Stat.  der  Giselabahn,  S.  152). 

Von  Uebersee  (S.  98)  Fahratrasse  s.  durch  das  breite  Thal  der 
Grossen  oder  Kitzbühler  Aehe  (näherer  Fussweg  vom  Bahnhof  1. 
durchs  Feld)  beim  (IY2  S*-)  Whs.  zum  Hochgern  vorbei  (1.  das 
Dorf  Staudach  mitCementkalkbruch,  r.  Grassau')  nach(l  St.)  Mar- 
quartftein  (Ö5öm;  ^Hofwirih),  am  r.  Ufer  der  Ache  malerisch  ge- 
legen, mit  Schloss  des  Baron  Tautphoeus. 

Am  Schnappen^  einem  Ausläufer  des  Hochgera,  hoch  oben  die  Schnap- 
penkapelle  (von  Staudach  oder  Marquartstein  1  St.),  mit  schönem  Blick 
auf  Chiemsee  etc.  —  Hoehgem  (1747m),  von  hier,  von  Staudach  (nächster) 
oder  Unter-Wessen  (bequemster  Weg)  in  3Va-4  St.  m.  Führer,  sehr  loh- 
nend 5  ebenso  Hochplatte  (1611m),  3V2  St.  m.  F.  (ein  neuer  Weg  führt  von 
letzterer  in  IV2  St.  auf  die  Kampentoand,  S.  97). 

Von  Marquartstein  nach  Kössen  Fahrweg  (von  Sehleching  ab  für 
Wagen  kaum  geeignet)  am  1.  Ufer  der  Ache  über  Reuten  und  Mettenham 
nach  (iVs  St.)  Sehleching  (döm^  Whs.\  in  breitem  Thalboden  schön  ge- 
legen; n.  Hochplatte,  Kampenwand,  w.  Geigelstein,  s.w.  Breitenstein, 
Rudersburg  [sämmtlich  unschwer  zu  ersteigen,  am  lohnendsten  der  Oeigel- 
stein  (1810m),  über  die  Baumgai'tenalp  in  4  St.,  Führer  7  Ji-^  gleich  nördl. 
der  Tauron  {Äschenthaler  Wände^  1797m)  mit  reicher  Flora].  Dann  über 
die  Ache  zur  (V2  St.)  bair.  Mauth  Streichen;  in  dem  V4  St.  langen  *Pass 
Klobenstein  (grossartige  Klamm  der  Ache)  über  die  Tiroler  Grenze  (am 
Ausgang  des  Passes  prächtiger  Blick  auf  das  Kaisergebirge)  und  hinab 
nach  (IV4  St.)  Kössen  (S.  101). 

Die  Strasse  von  Marquartstein  nach  Reit  im  Winkel  führt  am 
r.  Ufer  der  Ache  nach  (8/4  St.)  Unter-Wessen  (570m;  Whs.)  (auf 
den  Hochgern,  s.  oben;  Führer  O.  Klausner).  Dann  s.o.  am 
Wessener  Bach  nach  (8/4  St.)  Ober-  oder  Vorder-Wessen  (^Hinter- 
Wessen  bleibt  r.)  und  in  engerm  Thal  an  einem  (1/2  St.)  Wasser- 
fall r.  vorbei  (10  Min.  weiter  bei  einem  Kalkofen  führt  ein  stark 
abkürzender  Fussweg  r.  ab  über  die  Maser -Alpe  und  die  Eck- 
Kapelle  in  1/2  St.  nach  Reit  im  Winkel) ,  in  grossem  Bogen  um 
den  Walonberg  herum  nach  (IY4  St.,  2  St.  von  Ober- Wessen) 

7* 


100   RouU  15.  RÜHPOLDING.  Von  München 

Beit  im  Winkel  (683m ;  *Oberwirth  Hamherger;  *ünterwirtK)^ 
bair.  Greiizdorf,  in  weitem  Thalboden  malerisch  gelegen  (s.w.  das 
Kaisergebirge),  als  wohlfeiler  Sommerfrischort  zu  empfehlen. 

Ausflüge.  Zur  (20  Min.)  Eck-Kapelle  mit  gutem  Ueberblick  des  Thals 
und  r.  auf  den  (20  Min.)  Walonberg  (beim  Signal  Blick  auf  den  Ghiem- 
see)*,  oder  von  der  Kapelle  1.  über  den  Bergrücken  durch  Wald  zur 
Klapf- Alp  y  zurück  über  Birnhach  (IV2  St.  bis  Reit).  —  Zur  ^Glockner- 
sehau",  V«  St.  w.  am  Wege  zur  Möseralp,  über  die  Höfe  Klap/nnä  Birnhach^ 
mit  Aussicht  auf  den  Grossglockner.  —  ^Köaeralpe  (2  St. ,  mit  Führer), 
mit  schöner  Aussicht  auf  die  Tauern  (Venediger,  Glockner);  Abstieg  nach 
Kössen  bequem  (s.  8.  101).  —  *Fellhorn  (1763m),  SVa-^  St.,  unschwierig  und 
sehr  (lohnend,  Führer  (4'/«  >M)  für  Geübte  allenfalls  entbehrlich.  Quer 
durch  den  Thalboden  nach  Groissenbach^  beim  Forsthaus  r.  über  den 
Bach  und  etwas  bergan,  hinter  den  ersten  Höfen  von  Blindau  1.  ab  über 
den  Grossteinbach  und  auf  neuem  Wege  ziemlich  steil  empor  durch  theil- 
weise  abgeholzten  Wald.  1  St.  Untere  Gschwändalp  (hübscher  Blick  auf 
Keit  im  Winkel);  weiter  durch  Wald,  beim  Austritt  aus  dem  Walde 
(20  Min.)  r.  durch  Wiesen  zur  (V4  St.)  uniern  Hemmersuppen-Alp ;  beim 
Handweiser  1.,  durch  Wald  und  Wiesen  (einige  nasse  Stellen),  an  der 
("/a  St.)  Kohlstatt  (Kohlenmeiler)  vorbei  (hier  scharf  1.  halten)  zur  (V«  St.) 
obern  Hemmersuppen- Alp.  Weiter  in  breitem  Thalboden,  dann  auf  schma- 
lem Pfade  (nicht  zu  fehlen)  hinan  zur  (1  St.)  Eclenalp  (169dm;  Whs., 
8  Betten),  in  freier  Lage  auf  der  Höhe  des  Gebirgsrückens.  Von  der 
Kuppe  5  Min.  vor  dem  Whs.  Aussicht  auf  Tauern,  Zillerthaler  /Ipen,  im 
Vordergrund  Kitzbühlerhorn ,  r.  Kaisergebirge.  Von  der  Alp  in  '/a  St. 
bequemen  Steigens  zum  breiten  alpenrosenreichen  Bücken  des  Fellhorns 
mit  weiter  prächtiger  Bundsicht ;  tief  unten  das  Tiroler  Achenthai.  Die 
Eckenalp  gehört  zu  Kö.ssen  (s.  unten) ;  Abstieg  nach  WaidtHng  steil  und  be- 
schwerlich (8. 188).  —  Ueber  die  Winkelmoos-Alp  (1155m)  ins  Heuthal  u.  nach 
(6V2St.)  Unken  (8.189),  lohnend,  Führer  rathsam.  VomHeuthal  zum*i8ftoMft- 
fall  und  durch  Saq Fischbachthal  zum  Seehaus  oder  nach  Ruhpolding  8.  unten. 

[Nach  Tbaunstbin  (35  Kil.)  Fahrstrasse,  anfangs  einförmig 
durch  das  bewaldete  Weissloferthal  bis  (1  St.)  Leitstubenj  bei  der 
Säge  1.  ab,  wenig  steigend  über  denniedern  Sattel  der  5cc-Wic«cn, 
dann  durch  Wald  am  Bergabhang  entlang,  am  Weit-^  Mitter-  und 
Loden-See  vorbei  zum  (2  St.)  SeehauB  (748m ;  Wks.).  "Weiter  an 
der  See-Traun  zum  (}f2  St.)  Weiler  Lcibau,  an  der  Mündung  des 
Fischbachs  in  die  Traun. 

Durch  das  enge  Fischbachthal  führt  beim  Handweiser  r.  ein  Pfad, 
streckenweise  ziemlich  mühsam,  zum  (1V2  St.)  ^Stanbfall,  der  180m  hoch 
1.  vom  Sonntagshorn  herabstürzt  (östr.-bair.  (Jrenze).  Der  Fusssteig  (mit 
Eisengeländer  versehen  und  ohne  Gefahr)  führt  hinter  dem  Fall  hindurch, 
weiter  an  mehreren  hübschen  Fällen  des  Fischbachs  (r.  in  der  Tiefe)  vorbei 
ins  (V2  St.)  Unkener  Heuihal  (fl46m),  mit  schönem  Blick  ö.  auf  das  Reit- 
alpgebirge; von  hier  nach  Unken  2  St.,  zur  *Schwarzbergklamm  (nur 
mit  Führer)  IV2  St.  —  Vom  Heuthal  auf  das  *8onntagshorn  (1962m)  s. 
S.  18'J.  —  Vom  Seehaus  auf  die  Hörndlwand  {Seehauser  Kienberg,  1696m), 
über  die  Brandalp  In  3-4  St.  m.  Führer,  lohnend;  treffl.  Aussicht  beson- 
ders nach  Süden  (auch  aus  der  Urschlau  über  das  Röthelmoot  zu  ersteigen). 

Die  Strasse  überschreitet  die  Traun  (von  liier  ab  Weisse  Traun) 
und  führt  über  die  Weiler  Fritz  ^  Fuchsau  und  Nieder -Vachenau 
nach  (1  St.)  Buhpolding  (664m ;  ^Post'),  grosses  Dorf  in  hübscher 
Lage  an  der  Einmündung  der  Vrschlauer  Ache  in  die  Traun.  Vom 
Kirchhügel  w.  oberhalb  des  Orts  guter  Rundblick  (s.w.  Urschlauer 
Thal,  s.u.  Kauschenberg  und  Sonntagshorn). 

AusflCgk.  Durch  die  üraohlan  nach  Reit  im  Winkel,  4  St.  m.  Führer, 
lohnend ;  Fahrweg  über  Brand  (Whs.)  bis  zur  Klause,  dann  Fusssteig  über 


nach  Kössen.  KÖSSEN.  15.  Route,    101 

di^  Röthelmoos- Alpe  (ßA7m).  —  Oestl.  führt  von  Ruhpolding  eine  Fahrstrasse 
über  Zell  und  Aschenau  am  kl.  Froschsee  vorbei  nach  (2  St.)  Inzell  (S.  98). 
—  Auf  den  Rausehenberg  (1691m),  3  St.  m.  Führer,  unschwierig  (neuer 
Steig)  und  lohnend.  — ^  Hochfellen  (1677m),  über  Brand  (s.  oben),  die 
Nestelau-  und  Thorau-Alpe  in  4  St.  (besser  von  der  Maxhütte^  S.  d8). 

Weiter  über  (1  St.)  Emnärzt^  mit  Staatshüttenwerk,  nach 
(3/4  St.)  SicgBdorf  C595m ;  *Oberwifihi  *l'nttrwirth,  beide  mit 
Garten),  grosses  sauberes  Dorf  am  Zusammenfluss  der  Weissen  und 
Rothen  Traun^  als  Sommerfrische  besucht  (Privatvrohnungen  billig). 
Oestl.  führt  Yon  hier  eine  Fahrstrasse  über  JnteU  nach  Reiehenhall 
(s.  S.  98) ;  1/2  St.  w.  das  Wildbad  Adelkolzen  iß.  98). 

AusFLÜQE.  Nach  Maria-Eck  (7d3m),  Wallfahrtskirche  und  Whs., 
V2  St.,  lohnend^  hübsche  Aussicht  über  den  Chiemgau.  —  Stoisseralpe 
(1334m)  am  Teisenberg^  über  Neukirchen  in  3  St.  m.  F. ,  gleichf.  lohnend 
(Abstieg  event.  nach  Stat.  Teisendorf,  S.  99,  oder  Piding^  S.  119). 

Nun  am  1.  Ufer  der  Traun  über  Haslach  nach  (IYj  St.)  Traun- 

stein  (ß,  98 ;   kürzer  die  Salinenstrasse  am  r.  Ufer).    Postomnibus 

vom  Bahnhof  Trannstein  nach  Kuhpolding  tägl.  1 U.  Nm.  in2Y4St. ; 

nach  Siegsdorf  3mal  tägl.] 

Westl.  führt  Ton  Reit  im  Winkel  eine  gute  Fahrstrasse  über 
die  Tiroler  Grenze  durch  das  Weisslofer-  Thal  (lohnender  der  Fuss- 
weg  über  die  Höhe)  nach  (lV2St.)  KÖMen(588m;  ^Stadler;  *ErzK 
Rainer),  ansehnliches  Dorf,  im  weiten  Thal  der  Grossen  Aehe 
hübsch  gelegen.  1/4  St.  s.  am  1.  Ufer  der  Ache  eine  grosse  Eisen- 
hütte (*Whs.).  Vom  (10  Min.)  CaLvarienberg  bester  Ueberblick 
des  Thals  (s.  Unterberg,  s.w.  Kaisergebirge). 

AusFLüoE.  Auf  die  *Möseralpe  (l'/4  St. ,  sehr  lohnend),  s.  oben.  — 
Eekenalpe  und  *Fellhom^  4  St. ,  ziemlich  mühsam  (besser  von  Reit  im 
Winkel,  s.  oben).  —  Durch  den  *Pass  Klobenstein  nach  Sehleching  und 
Marquartstein  s.  S.  99.  —  Südl.  führt  von  Kössen  eine  Fahrstrasse  durch 
das  einförmige  Oross-Achenthal  zwischen  r.  Unterberg,  1.  Fellhom  nach 
(3  St.)  Erp/endorf  an  der  Poststrasse  von  St.  Johann  nach  Lofer  (9.  188). 
Lohnender  ist  der  etwas  weitere  Weg  (gleichfalls  Fahrweg)  über 
Sehwendt  und  durchs  Kohlthal  nach  (5St.)  St.  Johann. 

Von  KdsssN  ins  Inmthal  (bis  Kufstein  6  St. ,  Post  tägl.  in 
4  St. ;  Einsp.  von  Reit  im  Winkel  iOjf).  Fahrstrasse  über  Kapell 
(Bräuhaus)  und  durch  das  Weissenbach-Thal  nach  (2  St.)  Walehsee 
(668m;  *Fischerwirth ;  FilzenwirtK) ,  am  fischreichen  See  gl.  Na- 
mens hübsch  gelegen ,  als  Sommerfrische  besucht ;  südl.  die  zer- 
rissenen Wände  des  Hintern  Kaisers. 

Der  Heuberg  oder  Habberg  (1604m),  äusserster  n.ö.  Ausläufer  des 
Kaisergebirges,  ist  (durch  das  Habersauer  Thal  oder  über  Durehholzen 
und  die  Jöchlalp)  in  4  St.  ohne  besondere  Schwierigkeit  zu  ersteigen 
(nur  mit  Führer) ;  trefiliche  sehr  lohnende  Aussicht  auf  Kaisergebirge, 
Loferer  Steinberge,  Tauern  etc.  —  Von  Walchsee  nach  Kufstein  über 
die  Hochalpe  (8  St.,  m.  Führer)  s.  S.  94. 

Weiter  über  Durchholten  (für  Fussgänger  weit  lohnender  und 
V2  St.  kürzer  ein  hier  1.  abzweigender  Weg  in  der  Höhe  fort  über 
8t.  Nikolaus  nach  Ebbs ,  s.  unten)  und  Primau  (*Weinwirth)  im 
engen  waldigen  Thal  des  Jenbachs  hinab  nach  (2  St.)  Sebi  (Whs.), 
wo  r.  der  schlechte  Fahrweg  aus  dem  Prienthal  über  den  Stein 
herabkommt  (S.  98).    Unterhalb  Sebi  öffnet  sich  das  Thal ;  rei- 


102    Route  16.  SALZBURG.  Gasthof t. 

zender  Blick  über  das  weite  Iiiuthal ,  gegenüber  am  Fuss  des 
Schwarzenbergs  und  Brüiinstcius  Oberaudorf  (S.  93).  Nach  V4  St. 
Wegtheilung :  r.  über  Niedemdorf  (*Gradl)'Zum  (1  St.")  Zollhaus 
(Ueberfahrt)  und  1.  nach  (1/2  St.)  Oberaudorf'^  1.  über  Ehhs 
(469m ;  Oberwirth  ;  Post),  Obemdorf  und  Sparchen  (Mündung  des 
Kaiserthals,  S.  94)  nach  (i^/^  St.)  Kufstein  (S.  93). 

16.   Salzburg  und  Umgebangen. 

aasthöfe.  *Hütel  de  l'Eukopk  (PI.  a),  dem  Bahnhof  gegenüber,  mit 
grossem  Park  und  schöner  Rundsicht,  Pens,  von  5  fl.  ab  vom  15.  Sept. 
bis  15.  Juni;  *0e8teuueicui8cher  Hof  fPl.  b) ,  Schwarzstr.,  Z.  l^ja  fl.  u. 
mehr,  L.  50,  F.  50,  B.  30  kr.git^HÖTEL  Nelböck  (PI.  c)  in  der  l^ähe  des 
Bahnhofs,  Z.  2  fl.,  B,  30,  F.  QO,  L.  30  kr.,  im  Nebenhaus  Pension.  In  der 
Stadt,  am  1.  Ufer:  »Erzherzog  Carl  (PI.  d) ,  Mozartplatz;  »Goldenes 
SoHiFK  (PI.  e),  Residenzplatz;  Haas,  am  Marktplatz;  »Goldene  Krone 
(PI.  f)  mit  Conditorei,  gegenüber  Mozarfs  Geburtshaus,  Hirsch,  Mödl- 
HAMMERBRÄu,  HüRN,  dicsc  vier  in  der  Getreidegasse;  Mour  (PI.  g),  Juden- 
gasse. Am  r.  Ufer:  »Zum  Stein,  an  der  Stadtbrücke,  mit  hübscher  Aus- 
sicht, Z.  80  kr.;  »Gablerbräu,  »Traube,  Regenbogen,  Tiger,  für  be- 
scheidene Ansprüche;  Hokmann's  Gasth. ,  Stadt  Innsbruck,  beide  am 
Bahnhof.  —  Pension  Jung  beim  Bahnhof. 

Kaffeh&user.  »Tomaselli,  am  Marktplatz;  Lobmater,  HafTnergasse ; 
Wiesenberger,  Judengasse;  »Wahl,  Linzergasae,  bei  der  Brücke,  viel 
Zeitungen ;  Koller,  Bahnstr. ;  Pagh  ,  Theatergasse ;  Okabneb,  Hannibal- 
platz.  »Curhaus  (s.  unten)  mit  Cafd-Restaur.  (im  Sommer  5-6mal  wöcheutl. 
Curmusik-Concerte,  30  kr.). 

Wein  im  St.  Peters-Stivtskeller  (P).  h)  (S.  119;  auch  gute  u.  bil- 
lige Kestuuration).  Ferner  bei  Glocker  u.  Keller,  beide  Getreidegasse ; 
bei  Haas  (s.  oben),  im  Mohren,  Tiger  u.  a.    Stehle's  Restaur.,  Bahnstr. 

Bier  beim  Stieglbräu,  im  Sommer  der  Stieglkcller  (PI.  i),  am  Weg 
zur  Festung,  mit  Aussicht,  sehr  besucht;  Sternbräugarten,  Getreide- 
gasse; Mirabellgarten,  Hannibalplntz  (im  Sommer  häufig  Concert) ; 
Bergekbkäuer''s  Bierhalle  beim  Bahnhof;  Schanzlkeller,  vor  dem  Ca- 
jetancrthor,  mit  hübscher  Aussicht;  Mödlhammerkeller,  vor  dem  Klau- 
senthor. 

Bilder.  ^Neue  Bade-Anstall ,  Bahnstr.,  mit  vorzüglicher  Einrichtung, 
Bäder  aller  Art,  auch  Schwimmbassin.  Schtoimmschule  bei  Schloss  Leo- 
poldskron,  «J2  St.  s.w.  (S.  109),  Omnibus  vom  Stadtplatz  um  9V2,  U'/j,  -*'/« 
w.  7  U.,  16  kr.  J/oor-,  Fichtennadel-  und  Schlammbäder  im  Ludwigs-  und 
Marienbad,  ^hSi.  von  der  St^idt  (S.  109),  wohin  Omnibus  um  7,  10,  2  u. 
6  U.  vom  Gold.  Hirsch  u,  Gold.  Hörn. 

Fiaker -Taxe:  Vom  Bahnhof  in  die  Stadt  einsp.  50,  zweisp.  80  kr., 
mit  Gepäck  60  kr.  oder  1  fl. ;  bei  l^acht  mit  Gepäck  90  oder  1  fl.  60  kr., 
ohne  Gepäck  70  oder  1  fl.  30  kr.  Zeitfahrten  V»  Tag  3  fl.  20  oder  5  fl., 
ganzer  Tag  6  oder  9  fl.  Berchtesffaden  hin  5  oder  8  fl.,  Mondsee  6  oder  10  fl. 
Hin  und  zurück:  Berehtesgaden  6  oder  10  fl.,  Königssee  (beides  incl.  Salz- 
berg) 8  oder  12  fl. ;  Hallein  5>|2  oder  9  fl. ,  Golling  8  oder  12  fl.,  Mondsee 
9  oder  15  fl.  Hin  und  zurück  mit  1  St.  Aufenthalt :  Aigen^  Marienbady  Ifell- 
brunn^  Kleshem  2  oder  3  fl.  — Mauthgebühren  und  Trinkgeld  überall  ein- 
gerechnet. —  Bienatmänner  5  kr.  die  Viertelstunde,  Gepäck  bis  10  Kil. 
zum  Bahnhof  20  kr. ;  Fremdenführer  25  kr.  die  Stunde. 

Pott-  und  Telegraphen -Bnreau  im  Regierungsgebäude  anf  dem  Resi- 
denzplatz, Aufgang  rechts  neben  der  Hauptwache  (PI.  5). 

Salzburg  (412m),  die  alte  Juvavia^  Hauptstadt  des  früheren 
ErzBtifts  Salzburg ,  des  reichsten  und  mächtigsten  Hochstiffes  Süd- 
deutschlauds,  das  1802  s'acularisirt  und  zum  weltl.  Kurfürsten- 
thum  gemacht  wurde ,  1805  an  Oesteneich,  1810  au  Baiein,  1814 


102    Route  16,  SALZBURG.  Gasthofe. 

zender  Blick  über  das  weite  Inntlial,  gegenüber  am  Fuss  des 
Schwarzenbergs  und  Brüimsteius  Oberaudorf  (S.  93).  Nach  V4  St. 
Wegtheilung :  r.  über  JVicdcmdor/' (*Gradl)  «zum  (1  St.)  ZoWÄatts 
(Ueberfahrt)  und  1.  nach  (^2  St.)  Oberaudorf'^  1.  über  Ebhs 
(469in ;  Oberwirth  ;  Post),  Ohemdorf  und  Sparchen  (Mündung  des 
Kaiserthals,  S.  94)  nacb  (I3/4  St.)  Kufstein  (S.  93). 

16.   Salzburg  und  Umgebungen. 

Gasthöfe.  *Hutel  de  l'Eukope  (PI.  a),  dem  Bahnhof  gegenüber,  mit 
grossem  Park  und  schöner  Rundsicht,  Pens,  von  5  11.  ab  vom  15.  Sept. 
bis  15.  Juni ;  *0k8TEKreichi8cher  Hof  (PI.  b) ,  Schwarzstr.,  Z.  I1J2  fl.  u. 
mehr,  L.  50,  F.  50,  B.  30  kr.sj^HÖTEL  Nelböck  (PI.  c)  in  der  Ifähe  des 
Bahnhofs,  Z.  2  fl.,  B.  30,  F.  QD,  L.  30  kr.,  im  Nebenhaus  Pension.  In  der 
Stadt,  am  1.  Ufer:  *Ekzhekzog  Carl  (PI.  d) ,  Mozartphitz;  »Goldenes 
SoHiFK  (PI.  e),  Residenzplatz;  Haas,  am  Marktplatz;  ^Goldene  Krone 
(PI.  f)  mit  Conditorei,  gegenüber  Ittozarfs  Geburtshaus,  Hirsch,  Nödl- 
UAMMERBRÄu,  HoRN,  diesc  vier  in  der  Getreidegasse •,  Mour  (PI.  g),  Juden- 
ga8.se.  Am  r.  Ufer:  *Zum  Stein,  nn  der  Stadtbrücke,  mit  hübscher  Aus- 
sicht, Z.  80  kr.;  *Gablerbräu  ,  *Traube,  Regenbogen,  Tiger,  für  be- 
scheidene Ansprüche;  Hofnann's  Gastu. ,  Stadt  Innsbruck,  beide  am 
Bahnhof.  —  Pension  Jung  beim  Bahnhof. 

Kaffehäuser.  *Tomaselli,  am  Marktplatz;  Lobmater,  Haffnergasse; 
Wiesenberger,  Judengasse;  *Wahl,  Linzergasse,  bei  der  Brücke,  viel 
Zeitungen ;  Koller,  Bahnstr. ;  Pauh  ,  Theatergasse ;  Grabneb,  Hannibnl- 
platz.  »CuRHAUS  (s.  unten)  mit  Cafi^-Bestaur.  (im  Sommer  5-6mal  wöchentl. 
Curmusik-Conccrte,  30  kr."). 

Wein  im  St.  Peters-Stiftskeller  (PI.  h)  (S.  119;  auch  gute  u.  bil- 
lige Restauration).  Ferner  bei  Glockkk  u.  Keller,  beide  Getreidegasse ; 
bei  Haas  (s.  oben),  im  Mohren,  Tiger  u.  a.     Stehlf/s  Restaur.,  Bahnstr. 

Bier  beim  Stieglbbäu,  im  Sommer  der  Stieglkeller  (PI.  i),  am  Weg 
zur  Festung,  mit  Aussicht,  sehr  besucht;  Sternbbäugarten,  Getreide- 
gasse; Mirabellg AKTEN,  Hannibalphttz  (im  Sommer  häufig  Concert) ; 
Bergekbräuer's  Bierhalle  beim  Bahnhof;  Scuanzlkeller,  vor  dem  Ca- 
jetancrthor,  mit  hübscher  Aussicht;  MOdlhambiebkeller,  vor  dem  Klau- 
senthor. 

Bäder.  *Neue  Bade- Anstalt .^  Bahnstr.,  mit  vorzüglicher  Einrichtung, 
Bäder  aller  Art,  auch  Schwimmbassin.  SchwimtnschuU  bei  Schloss  Leo- 
poldskron,  »ja  St.  s.w.  (S.  109),  Omnibus  vom  Stadtplatz  um  9«/?,  ÜV^.  4"/« 
u.  7  U.,  15  kr.  Jdoor-y  Fichtennadel-  und  Schlammbäder  ira  Ludwigs-  und 
Marienbad,  V'^St.  von  der  Stadt  (S.  109),  wohin  Omnibus  um  7,  10,  2  u. 
6  U.  vom  Gold.  Hirsch  u,  Gold.  Hörn. 

Fiaker -Taxe:  Vom  Bahnhof  in  die  Stadt  einsp.  50,  zweisp.  80  kr., 
mit  Gepäck  60  kr.  oder  1  fl- ;  bei  l^acht  mit  Gepäck  90  oder  1  fl.  60  kr., 
ohne  Gepäck  70  oder  1  fl.  30  kr.  Zeitfahrten  V«  Tag  3  fl.  20  oder  5  fl., 
ganzer  Tag  6  oder  9  fl.  Berchtesgaden  hin  5  oder  8  fl.,  Mondsee  6  oder  10  fl. 
Hin  und  zurück:  Berchtesgaden  6  oder  10  fl.,  Königssee  (beides  incl.  Salz- 
berg) 8  oder  12  fl. ;  Hallein  5»|2  oder  9  fl. ,  Oolling  8  oder  12  fl.,  Mondsee 
9  oder  15  fl.  Hin  und  zurück  mit  1  St.  Aufenthalt :  Aigen^  Marienbad^  Hell- 
brunn^  Kleshem  2  oder  3  fl.  —  Mauthgebühren  und  Trinkgeld  überall  ein- 
gerechnet. —  Dienstmänner  5  kr.  die  Viertelstunde,  Gepäck  bis  10  Kil. 
zum  Bahnhof  20  kr. ;  Fremdenführer  25  kr.  die  Stunde. 

Post-  und  Telegniphen- Bureau  im  Regierungsgebäude  auf  dem  Resi- 
denzplatz, Aufgang  rechts  neben  der  Hauptwache  (PL  5). 

Salzburg  (412m),  die  alte  Juvavia,  Hauptstadt  des  früheren 
ErzBtifts  Salzburg ,  des  reicbsten  und  mächtigsten  Hochstiffes  Süd- 
deutftchlauds,  das  1802  säcularisirt  und  zum  weltl.  Kuifürsten- 
thum  gemacht  wurde ,  1805  an  Oesteneich,  1810  au  Baiern,  1814 


trunnen. 


SALZBURG. 


16.  RouU.     103 


/:3 


.Oesteneich  kam  und  seit  1849  ein  selbständiges  Kron- 
Ist  Sitz  der  Landesregierung ,  des  Landesgeriohts  und 
Pfbischofs  und  hat  25,000  Einw.  (350  Piot.1.  Die  Stadt, 
sich  in  Bezug  auf  Schönheit  der  Lage  keine  andere  deut- 
"adt  messen  kann,  liegt  auf  beiden  Ufern  der  8al»aehy  deren 
reisses  Gletscherwasser  in  breitem  Kiesbett  der  bairischen 
|ne  und  dem  Inn  zueilt ,  am  1.  Ufer  von  dem  steilen  FeitungS' 
Monehiberg  eingeschlossen,  während  der  Stadttheil  am  r.  Ufer 
an  den  Capuzincrberg  anlehnt.  Häufige  Feuersbrünste  haben 
mittelalterliehen  Gebäuden  wenig  übrig  gelassen ;  die  meisten 
iten  Ton  einiger  Bedeutung  sind,  unter  den  prachtliebenden 
Irstbischöfen  des  17.  und  18.  Jahrh.  aufgeführt.  Die  Häuser 
It  ihren  flachen  Dächern,  die  Marmorfa^aden ,  die  zahlreichen 
runnen  erinnern  an  Italien,  woher  die  Fürstbischöfe  auch  ihre 
Uumeister  kommen  Hessen.  In  manchen  Häusern  haben  die  ein- 
zelnen Stockwerke  verschiedene  Eigenthümer.  Für  die  Verschöne- 
rung der  Stadt  ist  in  den  letzten  Jahren  viel  geschehen,  namentlich 
iurch  die  Anlage  der  breiten  baumbepflanzten  Quais ,  die  sich  auf 
'beiden  Ufern  der  Salzach  vom  Eisenbahndamm  bis  zur  Carolinen- 
brücke hinziehen  und  die  schönsten  Spaziergänge  bieten.  Am  r. 
Ufer  nach  dem  Bahnhof  hin  ist  seit  Niederlegung  der  Festungs- 
werke ein  neues  Stadtviertel  mit  stattlichen  Strassen  im  Entstehen 
und  iu  dem  neuen  Stadtpark  mit  dem  Curhaus  (S.  107)  wurde 
hier  auch  für  den  Fremdenverkehr  ein  Mittelpunkt  geschaffen.  — 
Eine  1875  vollendete  9  Kit.  lange  Wasserleitung  versorgt  die  Stadt 
mit  Quellwasser  vom  Untersberg  (S.  109). 

Auf  dem  1.  Ufer  liegt  der  ältere  Stadttheil.  Mittelpunkt  dessel- 
ben ist  der  BesidengplaU  mit  dem  ansehnlichen  BeiidensschloM 
(PI.  32),  1592-1724  erbaut,  jetzt  kaiserl.  Wiuter-Kesidenz  und  von 
dem  Grossherzog  von  Toscana  bewohnt;  gegenüber  der  H«ubau, 
jetzt  Sitz  der  Regierung  und  des  Landesgerichts ,  sowie  des  PoH" 
und  Telegraphen^Bureauty  1588  begonnen,  von  einem  Thürmchen 
überragt,  in  welchem  um  7,  11  und  6  U.  ein  Glockenspiel  seine 
Weise  je  dreimal  repetirt,  die  in  jedem  Monat  erneuert  wird ;  davor 
die  Haupiwache.  An  der  Südseite  die  Domkirch«  (PI.  9),  1614-28 
nach  dem  Vorbild  der  Peterskirche  zu  Rom  von  Santino  Solari  er- 
baut, mit  wertblosen  Gemälden  und  Stuckarbeiten ;  in  der  Kapelle 
1.  neben  dem  Eingang  ein  ^Taufbecken  aus  Erzguss  von  1321. 
1859  brannten  Dach  und  Kuppel  ab,  woher  die  Beschädigung  der 
Fresken  an  der  Decke  (Herstellung  jetzt  im  Werk).  —  Auf  dem 
Domplatz,  Westseite  des  Doms,  eine  Mariensäule y  Bleiguss  von 
Hagenauer  (1772). 

Der  ^Hofbnuinen,  1664  von  Ant.  Dario  ausgeführt,  14m  h.,  iu 
der  Mitte  des  Residenzplatzes,  besteht  aus  3  Abtheilungen,  unten 
4  Flusspferde,  je  aus  einem  Marmorblock  gearbeitet,  ebenso  die 
Atlanten;  oben  spritzt  ein  Triton  den  Wasserstrahl  aus  einem 
Hom  über  2,5m  hoch. 


104    Route  16.  SALZBÜRG.       Leichenhof  8t.  Peter. 

Auf  dem  angrenzenden  Mozartplatz  *Mozart'B  Standbild  von 
SchwarUhalerj  in  Erz,  1842  errichtet  (PI.  27).  Des  Meisters  (geb. 
1756,  1 1791)  Geburtshaus  (PI.  25)  ist  in  der  Getreidegasse  (No.  7), 
der  Krone  schräg  gegenüber,  durch  eine  Anfschrift  bezeichnet; 
ebenso  sein  Wohnhaus  (PI.  26)  am  Hannibal- Platz.  —  Das  Mo- 
sart-Archiv  (PI.  28)  im  Chiemseehof ,  jetzt  Landtagsgebäude, 
1.  Stock,  enthält  eine  interessante  Sammlung  von  Mozart-Reliquien 
(Handschriften,  Portraits,  des  Meisters Concertflügel  etc.);  geöffnet 
tagl.  10-12  U.  Vm.  (20  kr.). 

An  der  Südseite  der  Domkirche,  am  Kapitelplatz,  ist  eine 
Pferdeschwemme,  die  Kapitelschwemmej  aus  Marmor:  „LeopoLDYs 
prIkCbps  Mb  bXbtrVXIt"  (1732).  Auf  dem  Kapitelplatze  links 
die  neu  in  Stand  gesetzte  Residenz  des  Erzbischofs,  bis  1864  im 
Mirabellschlosse  (S.  107). 

Rechts  in  der  Nähe  der  Eingang  zum  *Leiohenhof  8t.  Peter 
(PI.  16),  dem  ältesten  in  Salzburg,  an  die  Nagelfiue-Wand  sich 
anlehnend.  Interessant  sind  die  Zellen  in  der  steilen  Felswand 
und  die  daran  gehefteten  Kapellen  (Maximus-  und  Oertrauden- 
Kapelle)  aus  der  Zeit  der  Gründung  durch  den  heiligen  Rupert 
um  582.  In  der  Mitte  des  Friedhofs  die  spätgoth.  *Margareihen- 
kirche,  1491  erbaut,  1864  restaurirt,  mit  Grabsteinen  aus  dem 
15.  Jahrb.  Unter  den  modernen  Monumenten  des  Friedhofs  das 
Grabdenkmal  der  Gräfin  Lanekoronska  (f  1839)  von  Schwanthaler. 
In  der  letzten  n.  Gruft  der  Arcaden  ruht  der  Tonsetzer  Mich. 
^aycfn(f  1806).  In  der,  den  Leichenhof  n.  abschliessenden  Stifts- 
kirche  St.  Feter  (PI.  16),  einer  roman.  Basilika,  1127  erbaut,  1754 
im  Zopfstil  restaurirt ,  ist  ihm  (5.  Gap.  des  n.  Seitenschiffs)  ein 
geschmackloses  Denkmal  errichtet,  neben  einem  Denkstein  des 
hier  gebomen  Ritters  Neukomm  (ebenfalls  Componist)  und  der 
Baronesse  Sonnenburg,  Mozart's  Schwester;  an  einem  Pfeiler  ge- 
genüber das  sehr  alte  Grabmal  des  h.  Rupert;  1.  neben  dem  Ein- 
gang das  grosse  Grabmal  von  rothem  Marmor  eines  Ritters  v.  Rai- 
tenau  (f  1593).  Auch  Joh.  Staupitz  (f  1524),  der  Freund  und 
Gönner  Luther's ,  ist  hier  begraben ;  sein  Denkstein  befindet  sich 
in  der  Mitte  der  St.  Yeits-Gapelle.  —  Das  Benedictineratift  St.  Pe- 
ter besitzt  eine  ansehnliche  Bibliothek  (40,000  Bände)  mit  Incu- 
nabeln  und  alten  Handschriften,  eine  sehr  merkwürdige  Schatz- 
kammer und  reiches  Archiv  (Erlaubniss  zur  Besichtigung ,  in  der 
Regel  1  U.  Nm.,  bei  der  Stiftspforte,  1.  neben  der  Kirchenthür). 

Im  Stiftskeller ,  am  n.  Ausgang  des  Leichenhofs ,  guter  Wein 
(S.  102).  In  dem  Haydnstübchen  daselbst  pflegte  Haydn  seinen 
Abendwein  in  fröhlicher  Gesellschaft  zu  trinken.  Im  Hof  r.  perma- 
nente Kunstausstellung  des  Salzburger  Kunstvereins  (Eintr.  20  kr.). 

Ganz  nahe  die  Franeifoa]iex^Kiro]ie(Pl.  12) aus  dem  13.  Jahrb., 

mit  schönem  roman.   Süd-Portal  und  zierlichem  goth. ,  1866  neu 

ausgebauten  Thurm,   im  Innern  Basilika  im  Uebergangsstil   mit 

opfigen  Zuthaten  und  sechseckigem ,  von  Säulen  getragenen  Chor 


Museum.  SALZBURG.  16.  Route.     105 

mit  Netzge'wölbe  und  Kapellenkranz  (Ende  des  15.  Jahrh.')-  Auf 
dem  Hochaltar  eine  *Madonna  in  Holz  von  M.  Fächer  (1480).  — 
Gegenüber  im  Franciscaner- Kloster  spielt  der  Pater  Peter  tägl.  Vm. 
101/2  U.  ein  von  ihm  selbst  erfundenes  „Orchestrion"  (Eintritt  für 
Herren  gestattet). 

In  der  Nähe  der  ehemalige  fürstl.  Marstall,  jetzt  Cavallerie- 
Ca8eme(Pl.  1),  mit  derflommer-Beitseliiüe  (PI.  35)  (Eintr.  lOkr.), 
einem  in  den  Felsen  des  Mönchsbergs  1693  eingehauenen  Amphi- 
theatermitdrei Reihen  Gallerien,  und  dei  Winter 'Reitschule,  in  wel- 
cher als  Deckengemälde  ein  Turnier,  1690  gemalt.  Neben  der  Reit- 
schule einerseits  der  Stiegen  auf  gang  zum  Mönchsberg  (S.  106), 
andrerseits  die  P/VrdeAcfttocmme  mit  Marmor-Einfassung  und  1670 
von  Mandl  ausgeführter  plast.  Gruppe  (Pferdebändiger). 

Neben  dem  Marstall  führt  ein  167m  1.,  7m  br.  u.  13m  h.,  1767 
durch  die  Nagelflue  (Breccle)  des  Mönchsbergs  gehanener  Tunnel, 
das  ^Heuthor»  ins  Freie;  an  der  Stadtseite  das  Medaillonbild  des 
Erbauers,  Erzb.  Sigismund,  mitderUeberschrift:  tesaxaloquuntur; 
an  der  Aussenseite  ein  Öm  h.  Marmorstandbild  des  h.  Sigismund, 
von  Hagenauer. 

Unfern  des  Ursulinerklosters  (PI.  18)  ist  das  *lCiiieam  Carolino- 
Angnstenm  (PL  29),  Eingang  vom  Franz-Joseph-Quai  (Eintritt  im 
Sommer  tägl.  9-1  u.  2-5  U. ,  im  Winter  Sonnt,   u.  Donnerst, ; 

50  kr.),  ausgezeichnet  durch  geschmackvolle  Aufstellung. 

Antikenhalle:  keltische  u.  römische  Alterthümer  aus  Salzburg,  dem 
Pinzgau  etc.  Im  Vestibül  grosse  Reliefkarte  der  Salzburg.  Alpen  u.  Hohen 
Tauern  von  Keil.  Münzcabinet  mit  Salzburgischen  Münzen  vom  J.  996-1810 
(an  2000  Stück).  Mtaikhalle  mit  einer  reichen  Sammlung  musikal.  In- 
strumente der  drei  letzten  Jahrhunderte.  CostHmhalle  mit  Herren-  und 
Damentrachten  des  18.  Jahrh.  Waffenhalle  mit  Waffen  der  drei  letzten 
Jahrhunderte.  Burgkapelle  mit  Sakristei  im  roman.  Stil  mit  goth.  Einrich- 
tung. Besonders  interessant  die  nun  folgenden  Gemächer  in  vollständig 
mittelalterlicher  Einrichtung:  Spetsetimmer ,  16.  Jahrb.;  Schlafzimmer, 
Auf.  d.  17.  Jahrh.;  Jagdzimmer,  Ende  d.  16.  Jahrh.;  Wohnzimmer,  Ende 
17.  Jahrh. ;  desgl. ,  Mitte  16.  Jahrb. ;  mittelalt.  Küche.  Endlich  ein  Saal 
mit  verschiedenartigen  antiquar.  Gegenständen. 

Die  Häuser  der  nächstgelegenen  Qstättengasse  sind  wie  Schwal- 
bennester an  die  jähe  Wand  des  Mönchsbergs  angebaut,  Kammern 
und  Keller  in  die  Nagelflue  eingehauen.  Der  Berg  stürzte  wieder- 
holt ein  und  begrub  Häuser  und  Menschen  unter  seinen  Trümmern. 
Das  alte  Klausenthor  schloss  hier  früher  die  Stadt  zwischen  Berg 
rmä  Fluss,  an  dem  jetzt  der  breite  baumbepflanzte  Franz  ^Joseph^ 
Quai  entlang  führt;  jenseits  der  neue  Steg  zum  r.  Ufer  (1  kr.). 
Weiter  n.  unterhalb  der  Vorstadt  MiiUn  überschreitet  die  Eisen- 
bahnbrüeke  die  Salzach. 

Ueber  der  Stadt  auf  der  süddstl.  Spitze  des  Mönchsbergs  die 
Festung  *  Hohen -Salzburg  (542m),  deren  Zlnnenthürme  150m 
höher  als  derCapitelplatz;  namentlich  Yom  Folter- Tkurm(2bm  h.) 
eine  *Rundsicht,  wie  sonst  von  keinem  Punkt.  Der  directe  Weg 
aus  der  Stadt  führt  vom  Kapitelplatz  durch  die  Festungsgasse  hin- 
auf, mehrfach  durch  Tafeln  bezeichnet  (am  Eingang  zur  Festung 


106    BouU  16.  SALZBURG.  Möfyshsberg, 

r.  Restauration  zur  Katz ,  mit  schöuer  Aussicht).  Die  Festung  ist 
im  9.  Jahrhundert  gegründet  und  zu  verschiedenen  Zeiten  ausge- 
baut; der  grösste  Theil  der  jetzigen  stattlichen  Gebäude  und 
Thürme  zwischen  1496  und  1519.  Die  8t.  Oeorgskirche  auf  dem 
Schlosshof,  1502  erbaut,  enthält  12  Apostelstatuen  in  rothem  Mar- 
mor; an  der  Aussenseite  ein  Relief-Denkmal  des  Erbauers  Erzb. 
Leonhard  (f  1519).  Die  Füratenzimmer ,  auf  Anordnung  des  Erz- 
herz. Johann  1852  hergestellt,  sind  sehenswerth.  Im  Rittersaal  ein 
schöner  goth.  Ofen.   (Trinkg.  30  kr.) 

Der  ^Mdnchsberg  (Ö02m) ,  dessen  fast  1  St.  langer  waldbe- 
waohsener  Bergrucken  die  West-  und  Südseite  der  Stadt  umschliesst, 
bietet  eine  Fülle  schöner,  durch  hübsche  Anlagen  verbundener 
Aussichtspunkte.  Beste  Rundsicht  von  der  Carolinenhöhe :  l.  die 
Festung  Hohen- Salzburg,  daneben  der  Gaisberg,  am  Fuss  das  Aig- 
nerthal,  weiter  über  Schloss  Hellbruun  das  lange  Tännengebirge, 
der  tiefe  Einschnitt  Pass  Lueg,  daneben  der  Hohe  GöU,  über  Schloss 
Leopoldskron  der  dunkle  Untersberg,  an  diesen  angereiht  das  Lat- 
teugebirge,  Müllnerhorn,  Ristfeuchthoni,  Sonntagshorn,  der  Hoch- 
staufifen ,  in  der  Ebene  Schloss  Kiesheim.  Der  im  nahen  Vorder- 
grund stehende  Felsstock  ist  der  Reinberg  (Ofenlochberg)  mit  Nagel- 
flue-Brüchen.  Im  W.  die  bair.  Ebene.  Im  N.  Maria-Piain,  n.ö. 
der  au  den  Gaisberg  sich  anreihende  Capuzinorberg,  an  dessen  Fuss 
die  Stadt  an  der  Salzach  liegt.  Ganz  in  der  Nähe  der  Carolinen- 
höhe Achleitner'8  Thurm  („zur  schönen  Aussicht")»  gleichfalls  be- 
suchenswerth (Eintritt  10  kr.).  Vom  JBur^enpeÄrsöWcr (Restauration) 
guter  Blick  auf  die  Stadt. 

Der  nächste  Weg  aus  der  Stadt  auf  den  Mönchsberg  führt  neben 
dem  Marstall  über  283  Stufen  hinauf;  ein  anderer  aus  der  Vor- 
stadt Mülln  neben  der  Augustinerkirche  durch  die  Monikapforte ; 
ein  dritter  aus  der  Vorstadt  Nonnthal  (Whs.  zum  rothen  Hahn) 
durch  äM  neue  Schartenthor.  Von  der  Festung  (s.  oben)  gelaugt  mau 
zum  Mönchsberg  durch  einen  Thorweg  unter  der  Katz  (s.  oben),  an 
der  LudwigS'Femticht  und  der  burgähulicheu  Villa  Freyhurg  vorbei. 

Der  östl.  unter  der  Festung  gelegene  Ausläufer  des  Berges 
heisst  der  Konnberg,  nach  dem  dortigen  Ursuliueriunenkloster.  In 
der  goth.  Klosterkirche  (1009  gegründet,  im  15.  Jahrh.  erneut) 
ein  schöuer  Flügelaltar ;  Krypta  mit  hübscheu  Säulen ;  im  Thurm 
alte  Wandgemälde,  wahrscheinlich  aus  der  Zeit  Heinrichs  des  Hei- 
ligen ;  als  Eingang  zur  Kirche  ein  romau.  Portal ;  reizende  Aussicht 
von  der  Brustwehr. 

Ueber  die  Salzach  führt  in  der  Mitte  der  Stadt  die  9 1ml.,  lim  br. 

eiserne  Stadtbrücke.  Am  rechten  Ufer,  gleich  bei  der  Brücke  r. 

„am  PlatzV,  das  vierstöckige  Haus  (PI.  38),  welches  der  berühmte 

Arzt  und   Naturforscher  Theophrastus  Paraeelaut  von  Hohenheim 

(f  1541)  bewohnte,  durch  sein  Bildniss  bezeichnet. 

Am  Ende  der  Liozerganae,  in  der  Vorhalle  der  Kirche,  die  «n  den 
Leichenhof  8t.  Sebastian  (PI.  17)  grenzt,  ist  sein  Grabdenkmal  mit  Bild- 
nifls,  1752  über  dem  alten  Orabstein   errichtet ,   auf  welchem   er  „insif^nU 


Capuzinerberg.  SALZBURG.  16,  RouU.     107 

medieine  dociov^  genannt  wird,  »911t  dira  illa  vulnera  lepram  podagraiu 
hydroponm  aliaque  intanabilia  coiyoris  coniagia  mirifica  arte  sustulit".  L. 
am  Wege  zu  der  in  der  Mitte  des  Kirchhofs  stehenden  Gahrielskapelle 
(1597  erbaut,  1864  restaurirt,  Mosaikwände  von  Castello)  Gonstantia  v.  Nis- 
sen  Wittwe  Mozart  (f  1842). 

Nördl.  führt  vom  Platz!  die  Dreifaltigkeltsgasse  auf  den  laugen 
MirabeUplatz ;  r.  das  Zollamt  (früher  HofitalC)^  1.  Schloss  Kirabell 
(PI.  24),  nach  einem  Brande  1818  neu  erbaut,  jetzt  städt.  Eigen- 
thum ;  dahinter  der  schöne  MirabellgarUn  im  altfranz.  Geschmack, 
mit  Marmorstatuen  und  einer  Volihre  des  ornitholog.  Comlt^s  mit 
europ.  und  exot.  Vögeln  (10  krO>  Au  der  Südseite  (Durchgang 
nach  dem  Haunlhalplatz)  die  S.  102  gen.  Restauration. 

An  die  Nordseite  des  Mirabellschlosses  stösst  der  hübsch  ange- 
legte Stadtpark  mit  dem  eleganten  neuen  Cur-  u.  Badhaus  (Con- 
certe  s.  S.  102)  und  einer  Bronzebüste  des  Bauraths  Karl  Frhr. 
V.  Schwarz  am  Fuss  des  „Rosenhügels",  von  der  Stadt  Salzburg 
1872  errichtet.  In  einem  Kiosk  in  der  Nähe  Sattler'»  Kosmoramen 
und  Panorama  von  Salzburg  (Eiutr.  30  kr.).  —  Dem  Badhaus 
gegenüber  in  der  Bahnstrasse  ^die  beiden  Faberhäuser  im  Wiener 
Rlngstrassenstil. 

W.  führt  aus  dem  Stadtpark  ein  Ausgang  auf  die  Schvrarzstrasse 
und  zum  Steg  (1  kr.)  über  die  Salzach  (S.  105).  L.  am  Elisabeth- 
quai die  protestantiBehe  Kirehe  (PI.  loa),  ein  hübsches  Gebäude 
im  roman.  Stil  von  Götz  (1867). 

Im  Garten  der  Villa  Schtcarz,  in  der  Nähe  des  Bahnhofs  (1/2  8t.), 
ein  trefifl.  Bronze-Standbild  ßchillcr's ,  nach  Meixner's  Modell  von 
Fernkorn  gegossen. 

In  der  Linzergassc ,  etwa  200  Schritt  von  der  Stadtbrücke, 
gegenüber  dem  Gablerbräu,  an  dem  grossen  Steinportal  leicht  kennt- 
lich, ist  der  Aufgang  zum  *CapiLzinerberg  (650m).  225  steinerne 
Stufen  führen  an  der  ,, Aussicht  beim  Regenschirm"  vorbei  zum 
Kloster  (PI.  19).  Oben  gelangt  man  durch  ein  Thor  (schellen, 
3  kr.)  in  den  Park;  1.  das  von  Wien  hierher  versetzte  „MozarthäuS'- 
chen^,  in  welchem  Mozart  1791  die  Zauberflöte  vollendete ;  davor 
eine  1877  errichtete  Bronzebüste  des  Meisters;  im  Innern  (20  kr.) 
Kränze  und  ein  Gedenkbuch.  Weiter  auf  c.  400  Stufen  im  Wald 
hinan;  nach  10  Min.  1.  Wegweiser  „tur  Aussicht  nach  Bayern^:  im 
Vordergrund  der  Bahnhof,  r.  Maria-Plain,  1.  MüUn,  in  der  Mitte  die 
Salzach  weit  hinab  bis  in  die  bair.  Ebene.  2  Min.  weiter  zeigt  r. 
ein  Wegweiser  (der  directe  Weg  führt  in  8  Min.  zur  Restauration) 
f^ur  obem  Stadt- AussichV*  (ß  Min.') :  prächtiger  Blick  auf  Stadt  und 
Festung,  Hochstaoffen,  Untersberg  und  Berchtesgadener  Gebirge, 
der  schönste  Punkt  des  Gapuzinerbergs.  Von  hier  gelangt  man 
in  5  Min.  zum  Francisei-  Schlössl  (auch  Capuziner  •  Scklössl  ge- 
nannt) ,  einer  ehemaligen  Bastei  an  der  Ostseite  des  Gapuziner- 
bergs, 210m  über  der  Salzach,  mit  Restauration  und  trefflicher 
Aussicht  meilenweit  auf  und  ab.  — Wer  nicht  so  hoch  steigen  mag, 
begnügt  sich  mit  der  Aussieht  vom  Klostergarteu,  wo  jedoch  nur  für 


108     Route  16.  SALZBURG.  Gaiaberg. 

Männei  Zutritt,  oder  mit  der  „ersten  Stadt- Aussicht^',  Aussiehts- 
thürmcheu  mit  bunten  Glasfenstem  innerhalb  des  Thores  gleich 
rechts  hinab. 

Schloss  und  Park  Aigen,  dem  Fürsten  Schwarzenberg  gehörig, 
am  Fuss  des  Gebirges,  1  St.  s.o.  von  Salzburg  (Eisenbahn-Station, 
s.  S.  144),  ebenfalls  besuchenswerth,  Morgenbeleuchtung  die  vor- 
theilhafteste ;  schönster  Punkt  die  sog.  Kanzel,  Man  geht  (vom 
1.  U.)  über  di«  hölzerne  Carolinenbrückej  'welche  am  s.  Ende  der 
Stadt  vom  Caj etaner-Thor  am  Birgelstein  vorbei  (Fundort  röm.  Al- 
terthümer,  nicht  zugänglich)  auf  die  mit  schönen  Villen  besetzte 
Strasse  nach  Algen  führt.  Am  Eingang  zum  Park  (vom  Bahnhof 
1/4  St.)  eine  *Restauration ,  wo  man  auch  einen  Führer  (30  kr.) 

durch  die  Anlagen  erhalten  kann. 

IV«  St.  Büdl.  von  Aigen  liegt  die  Wallfahrtskirche  Bt.  Jaeob  am  Thurn, 
tre£flicher  Aussichtspunkt.  Alan  folgt  dem  durchs  Aigener  Thal  führenden 
Weg  über  Stamingerhof  (Whs.),  Elsbethen  (V2  St.  ö.  die  sehenswerthen 
Eisbether  oder  Todten- Klammen^  Führer  30  kr.)  und  Zieglau,  bis  zu  dem 
Wegweiser,  von  wo  man  in  10  Min.  die  Kirche  erreicht ;  daneben  das  dem 
Orafen  Platz  gehörige  Schloss  Thwn  und  ein  Whs. 

Der  *6ai8berg  (1286m)  ist  der  lohnendste  Aussichtspunkt  in 
der  nähern  Umgebung  Salzburgs.  Der  nächste  und  bequemste 
Weg  ist  der  von  der  A.V.-Sect.  Salzburg  neu  angelegte,  mit  Weg- 
tafeln und  Ruhebänken  versehene  und  durch  rothe  Striche  an  den 
Bäumen  bezeichnete  „Alpenvereinsweg'' :  über  die  Garolinenbrücke, 
nach  10  Min.  von  der  Aigener  Strasse  1.  ab  auf  der  „Gaisberg- 
strasse"  zu  den  (20  Min.)  Apotkekerhofen  am  Fuss  des  Berges;  hier 
1.  hinan  zur  (8/4  St.)  Geraberg-  oder  Zeisberg-Alpe  (*Wh8.)  und  im 
Zickzack  durch  Wald  von  der  Nordseite  her  zum  (1  St.)  Gipfel. 
Dieser  ist  ein  grasbewachsenes  Plateau  mit  zwei  Kuppen;  auf 
der  n.  ein  zerfallenes ,  jetzt  als  Stall  benutztes  Häuschen ;  treff- 
liche Aussicht  namentlich  auf  die  Salzburger  Alpen  und  die 
Ebene  mit  7  Seen  (vgl.  das  Panorama ;  oben  soll  ein  Hotel  gebaut 
werden).  — Der  früher  meist  benutzte  Weg  zweigt  bei  den  Apotheker- 
höfen r.  ab  und  führt  an  dien  Judenbergerhöfen  vorbei  zur  {^1^2^^-^ 
Zistelalp  (985m),  Whs.  (Z.  von  60  kr.  ab)  am  südl.  Fuss  des 
Gipfels,  der  von  hier  entweder  auf  dem  gerade  hinaufführenden 
steilen  Fusspfad  in  3/4  St.,  oder  r.  ausbiegend  auf  bequemerem 
Wege  (sog.  Ochsensteig)  in  1  St.  zu  erreichen  ist.  Von  Aigen  (s. 
oben)  zur  Zistelalp  gleichfalls  bequemer  Weg  (1^2  >StOi  anfangs 
durch  den  Park  und  durch  schönen  Wald,  am  Weichselbauer  vorbei ; 
nach  1^4  St.  erreicht  man  den  von  den  Judenbergerhöfen  herauf- 
kommenden Weg  (Führer  2  fl.,  un-  nöthig;  Pferd  5  fl.). 

Das  kais.  Schloss  Hellbnum  (1  St.  südl.  von  Salzburg)  hat 
Gartenanlagen  und  Wasserkünste  (Sonntags  Nachm.  springen  sie 
gratis,  sonst  gegen  Xrinkg.,  50  kr.)  im  Geschmack  des  17.  u. 
18.  Jahrb.  Im  Schloss  (daneben  *Re8tauration)  Fresken  von  Mas- 
cagni  Uk  A.  (1615).  Bei  der  Einfahrt  zum  Schloss  gleich  1.  gelangt 
man  durch  das  Gatterthor  (falls  geschlossen,  öffnen  lassen,  20  kr.)  in 


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Maria-Piain.  SALZBURG.  16.  Route.     109 

den  vom  Ziergarten  durch  eine  Mauer  getrennten  Park.  Nach  200 
Schritten  vom  Fahrweg  r.  ab  den  bewaldeten  Hügel  hinan,  am  Mo- 
natsseUÖBschen  vorbei  zur  (15  Min.)  Stadtausaicht  mit  schönem 
Blick  auf  Salzburg;  dann  durch  den  Wald  zur  (10  Min.)  WaU- 
mann-Aussicht  an  der  Rückseite  des  Hügels,  mit  vortrefflichem 
Blick  auf  denWatzmann.  Auf  dem  Rückwege  nach  5  Min.  r.  hinab 
zum  Steinernen  Theater ^  in  den  Felsen  gehauen,  wo  unter  den 
Erzbischöfen  mehrmals  Pastoralen  und  Opern  aufgeführt  wurden  ; 
zurück  auf  dem  Fahrweg.  —  Fusspfad  von  Hellbrunn  (Ueberfahrt 
über  die  Salzach)  nach  Algen ,  sodass  Fussgänger  beide  Ausflüge 
verbinden  können.  —  Y2  St,  s.  von  Hellbrunn  an  der  Strasse  nach 
Hallein  das  dem  Grafen  Arco  gehörige  Schloss  Anif  im  goth.  Stil, 
in  einem  Weiher  gelegen. 

Y4  St.  s.w.  von  Salzburg  Schloss  Leopoldslcroii  mit  grossem 
Weiher  und  SehwimmsehuU  (S.  102).  Südl.  dehnt  sich  von  hier  bis 
zum  Fnss  des  Untersbergs  das  grosse  Leopoldskroner  Moos  aus, 
durch  das  die  „Moosstrasse"  in  schnurgerader  Richtung  bis  Glaneck 
führt;  an  derselben  eineColonie  von  2.00  Häusern  (Torf stechereien) 
und  die,, Moosbäder"  (Omnibus  s.  S.  102):  lOMin,  vonLeopoldskron 
das  Ludwigsbad,  V2  ^^-  ^^^  Marienhad,  1  St.  das  Kaiser- Karlsbad. 

Yon  (lV2St.)  Glaneck  (446m ;  WA«.),  mit  altem  Schloss,  führt 
ein  Fahrweg  an  den  Wasserfällen  der  Glan  hinan  bis  zu  ihrem  Ur- 
sprung, dem  (3/4  St.)  *Für«t«n6rMnnen (595m),  dessen  vorzügliches 
Wasser  (Temperatur  4" R.)  jetzt  zum  Theil  nach  Salzburg  geleitet 
ist  (vgl.  S.  103);  am  Wege  Marmorsägewerke  und  Kugelmühlen. 
In  der  Nähe  (1 1/2  St.  von  Glaneck  am  Weg  nach  Reichenhall,  S.  119) 
die  Marmorbruche  (Neubruch,  Hofbruch  etc.),  in  denen  der  schöne 
Untersberger  Marmor  gebrochen  wird. 

Nördl.  am  r.  Ufer  der  Salzach  weithin  sichtbar  die  1674  erbaute 
stattliche  Wallfahrtskirche  tfaria-FIain  (I3/4  St.);  die  ♦Aussicht 
ist  die  umfassendste  in  der  Umgebung  von  Salzburg ,  bei  Abend- 
beleuchtung am  schönsten.  Dürftige  Restauration.  —  Schloss 
Klesheim,  Eigenthum  des  Erzh.  Carl  Ludwig,  n.w.  in  der  Ebene 
unweit  der  Saalach,  mit  schönem  Park,  bietet  gleichfalls  eine  treff- 
liche und  ganz  eigenthümliche  Gebirgsrundsicht  (Fahrweg  durch 

die  Vorstadt  Mülln  über  Maxglan,  1  St.). 

Der  in  der  Umgebung  von  Salzburg  am  meisten  hervortretende  TJn- 
tersberg  ist  ein  ansehnlicher  Gebirgsstock  mit  den  drei  Gipfeln  Geiereck 
(180im),  Salzburger  Hohethron  (1851m),  Berchtesgadener  Hohethron 
(1975m).  Glaneck  (s.  oben)  ist  der  gewöhnliche  Ausgangspunkt  für  Be- 
steigungen (alle  beschwerlich ,  Proviant  mitnehmen) ;  die  Wege  sind  von 
der  A.V.-Sect.  Salzburg  neuerdings  verbessert  und  durch  rothe  Farbe 
bezeichnet,  daher  für  erfahrne  Bergsteiger  bei  gutem  Wetter  Führer  allen- 
falls entbehrlich  (Ebner,  beim  Fürstenbr.-Whs.,  wird  gelobt).  —  Auf  das 
Oetereek  und  den  8alzhurger  Hoehthron  lohnendster  Weg  durch  das  Rosit- 
tenthal  zur  (IVs  St.)  Untern  und  (V/2  St.)  Obei-n  Rotittenalp  (1287m),  dann 
(bei  der  Wegt*fel  r.)  den  kühn  in  die  senkrechten  Wände  des  Geierecks 
gesprengten  Dopplersteig  hinan  (3i5m  lang;  mit  Geländer  versehen  und 
ohne  Gefahr)  auf  das  Plateau  (V4  St.)  und  zum  (3/4  St.)  Oeiereek.  Von  hier 
nieii<t,über  Grasboden  am  Jungfernbrunnen  vorbei  zum  (*/4  8t.)  *8alzburger 
Hochthron  (schönste  Rundsicht).  —  Von  der  Obern  Alp  zur  ^Kolowratshöhle, 


110    Rovteir,  UNTERSBERG.  Von  Saltabufg 

Vs  St.,  sehr  lohnend  ;  ein  neu  angelegter  Pfad  (mit  Geländer  versehen  und 
ohne  Gefahr)  führt  auf  den  Boden  der  62m  tiefen  Grotte  (prächtige  Eis- 
bildungen). Zurück  zur  Wegtafel  und  aufwärt«  über  den  Qamssattel  zu 
den  ^Gamslöehern  (1/2  St.),  merkwürdigen  zusammenhängenden  Grotten; 
aus  der  grössten  (nHalle")  durch  zwei  Felsöffnungen  hübsche  Aussicht.  — 
Von  der  Obern  Alp  über  den  Sehellenberger  Sattel  (c.  1400m)  zwischen 
Grossem  u.  Kleinem  Geiereck  und  am  Drachenloch  (s.  unten)  vorbei  zur 
Kienberg-Alpe  und  nach  Schellenberg  (S.  111)  SV«  St.,  lohnend;  von  der 
Untern  Alp  über  das  Grödiger  Thörl  nach  Orödig  (s.  u.)  IV4  St.,  nicht 
lohnend.  —  Ein  andrer  (der  alte)  Weg  auf  das  Geiereck  führt  von  Glaneck 
(nach  V2  St.  bei  der  Wegtheilung  r.)  zur  (2  St.)  Firmianalp  (952m) ;  dann 
durch  Wald  über  die  Steinerne  Stiege  steil  u.  beschwerlich  (Weg  neuer- 
dings verbessert)  auf  das  Plateau  {X^\^  St.)  und  zum  (V4  St.)  Oeiereck.  — 
Abstieg  vom  Salzburger  Hochthron  über  die  schön  gelegene  Schweigmühl- 
alpe (1492m)  nach  Glaneck  41/2  St.,  lohnend;  durch  das  wildromantische 
Brunnthal  zum  Fürstenbrunnen,  3  St.,  beschwerlich,  nur  für  geübte  Berg- 
steiger mit  Führer.  —  Auf  den  Berchtesgadener  Hochthron  (1975m)  am 
besten  von  der  W.-Seite  (Pass  Hallthurm,  S.  121)  über  die  Zehnkaser-Alp 
in  3V2-4  St.  Vom  Salzburger  zum  Berchtesgadener  Hochthron  über  die 
Mittagncharte  3V2-4  St. ,  sehr  beschwerlich.  —  Die  Sage  lässt  im  ünters- 
berg  Karl  d.  Gr.  (auch  Karl  V.)  schlafen,  um  wieder  hervorzutreten,  wenn 
Deutschland  zu  alter  Herrlichkeit  erblüht.  (Vom  Kaiser  Friedrich  Bar- 
barossa wird  dieselbe  Sage  beim  Kyffhäuser  in  Thüringen  erzählt.) 

17.    Von  Salzburg  nach  Berchtesgaden.   Xönigssee. 

Von  Berehtesgaden  naeh  Beichenliall  und  Saalfelden. 

23  Kil.  PosTOHNiBUs  nach  Berchtesgaden  (vom  Schiff)  tägl.  6  U.  früh 
u.  2  ü.  Nachm.  (vom  Erzh.  Carl  4  U.  Nm.)  in  3  St.  (1  fl.  5  kr.  5  von  Berch- 
tesgaden zurück  6  U.  früh  u.  5  U.  Nachm.,  2  M  10).  Omnibus  von  Salz- 
burg zum  Königssee  direct  tägl.  6  U.  (Schiff  u.  Regenbogen)  und  6V2  U. 
früh  (Krone),  in  Königssee  9V2  u.  10  U.  Von  Königssee  zurück  Nachm. 
4,  am  Salzbergwerk  5  (1  St.  Aufenthalt),  in  Salzburg  9  U.  Fahrpreis 
1  fl.  10,  hin-  u.  zurück  2  fl.  20  kr.,  Königssee-Salzburg  2  M.  Von  Berch- 
tesgaden (Bellevue)  zum  Königssee  Omnibus  3mal  tägl.  (um  6,  12  u.  2 
Uhr,  zurück  9,  12  u.  3V4  U.)  in  1  St.  (1  M).  —  Lohskdtschek  nach  Bercch- 
tesgaden  5  oder  8  fl.,  hin  u.  zurück  6  oder  10  fl.,  zum  Königssee  u.  zurück 
8  oder  12  fl.  (beides  incl.  Salzbergwerk):  Fahrzeit  zum  Königssee  und 
zurück  incl.  Salzbergwerk  8  St.  Auf  der  Hinfahrt  hält  man  in  der 
Regel  am  Whs.  zur  Almbachklamm  und  fährt  dann  direkt  bis  Königssee 
(Besuch  des  Salzbergwerks  Nachm.  auf  der  Rückfahrt);  wer  letzteres  auf 
der  Hinfahrt  besuchen  will,  fährt  direct  bis  zum  Berghaus  (in  2  St.).  — 
Eisenbahn  nach  Hallein  und  Fusswanderung  über  Zill  nach  Berchtes- 
gaden 8.  R.  24. 

Zwischen  Salzburg  u.  (lV2St.)  Qrodig  (*Pölzl's  Brauhaus)  über 
den  Almcanalj  welcher  unfern  der  Landesgrenze  aus  der  Albe  oder 
Alm,  dem  Ausfluss  des  Königssee's,  nach  Salzburg  geführt  ist.  R. 
am  Gebirge  das  alte  Schloss  Olaneck  (S.  109),  weiter  zurück  der 
spitze  Kegel  des  Hochstauffen  (S.  122),  links  dei  Sehmidtenstein 
(1693m)  mit  dem  festungsartigen  Gipfel.  1/2  St.  westl.  der  Oosleier 
Felsen  (o71m),  mit  trefflicher  Aussicht  über  das  Thal.  Die  Strasse 
windet  sich  um  den  Fuss  des  Untersbergs  (am  Almcanal  ein  Eisen- 
werk und  einige  Gementfabriken)  und  tritt  bei  Neuhaus  (GtMih.  zum 
Drachenloch)  an  die  Alm.  R.  hoch  oben  in  derFelswand  des  Unters- 
bergs eine  durchgehende  Oeffnung,  das  Drachenloch  (s.  oben) ;  am 
Bergabhang  1.  Schloss  Oartenau,  jetzt  Gementfabrik. 

Ein  enger  Pass,    von   der   Alm   durchströmt,    zwischen   dem 


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fMchBtrehtesgaden.    SCHELLENBERG.  17.  Houie.    411 

Untersberg  «nd  den  nordl.  Anslänfern  des  Hohen  Oöll,  der  den 
Hintergrund  bildet,  führt  in  das  Gebiet  von  Berchtesgaden.  Die 
Grenze  bildet  der  Hangende  Stein  ^  eine  Felswand  an  der  Alm 
(diesseits  die  östr. ,  20  Min.  weiter  bei  einem  alten  Thurm  die  bair. 
Mauth).  Zwei  Reliefs  im  Felsen  dienen  als  Grenzsteine,  der  erste, 
ein  österr.  von  1818  mit  dem  h.  Leopold ,  dem  Schutzpatron  des 
Erzherzogthnms ,  der  zweite,  ein  Crucifix  mit  der  Unterschrift 
,,PaxIntrantibn8etInhabitantibus^'  einer  deijenigen,  mit  welchen  im 
Jahre  1514  Probst  Gregor  Rainer  von  Berchtesgaden  alle  Landes- 
grenzen besetzen  liess.  Der  alte  Markt  (14  Kil.)  Bohellenberg 
(474m ;  Amanhauser ;  Holzschnitzwaaren  bei  F.  Krieger)  hat  einen 
Marmorthurm.  Neben  der  Kirche  eine  gusseiserne  Säule  mit  der 
Inschrift :  „Den  tapfem  Kriegern  1870-71".  An  der  Brücke  über 
die  Alm  ist  die  Wasserhöhe  von  1622  angezeigt. 

Die  Strasse  führt  weiter  am  1.  Ufer  der  Alm  und  überschreitet 
sie  nach  40  Min.  auf  der  KraxUsehneiderhrücke ;  vor  der  Brücke  (am 
1.  Ufer)  führt  1.  ab  der  Weg  zmt Almhachklamm{%.  S.  113).  10  Min. 
•  Whs.  zur  Almhachklamm ;  1/4  St.  weiter  zeigt  1.  ein  Wegweiser 
„über  Zill  nach  Hallein"  (S.  145) ;  r.  der  schroff  zur  Alm  abstür- 
zende Rauhe  Kopf.  Das  Thal  öffnet  sich  und  der  Grosse  u.  Kleine 
Watzmann ,  dazwischen  ein  breiter  Sattel  ( Watzmannscharte)  mit 
Schneeresten  treten  plötzlich  hervor.  Ueber  den  Larosbach  (Laros- 
wacht  s.  unten),  dann  auf  der  (10  Min.)  Freimannbriicke  über  die 
Alm  (von  hier  zur  Almbachklamm  s.  S.  113)  und  am  1.  Ufer  am 
Abhang  hinan;  nach  10  Min.  erster  Blick  auf  Berchtesgaden  mit 
seinen  vielen  stattlichen  Gebäuden,  zwischen  Wiesen  und  Bäumen 
höchst  anmuthig  am  Bergabhang  gelegen.  10  Min.  weiter  (V4  St. 
vor  Berchtesgaden)  bei  dem  Handweiser ,  der  „zum  Salzberg  und 
Königssee"  zeigt,  führt  1.  eine  Fahrstrasse  (der  directe  Weg  zum 
Königssee)  über  die  Goldehbachbrücke  an  der  Pension  Ney  C^'Re- 
stauration  u.  Soolbad)  vorbei  zum  (5  Min.)  Salzbergwerk;  r.  die 
neuen  Berg-Gebäude,  gegenüber  das  alte  Stollen-Mundloch  des 
Salzbergs  mit  der  Ueberschrift :  „Ihre  Ghurfürstl.  Durchlaucht  zu 
Colin  Herzog  Ferdinand!  in  Ober-  und  Nider-Baym,  Administra- 
torn  des  Fürst!.  Stiffts  Berchtesgaden ,  Haubtstoll  zu  disem  Berg, 
angefangen  Anno  1628",  daneben  das  jetzige  Stollen  -  Mundloch 
(Ferdinandsberg,  531,74m  ü.  M.). 

^Bkfahbeit  DK8  Salzbebowekks  sehr  interessant,  bequemer,  kürzer 
und  billiger  als  das  des  Dürubergs  bei  Hallein  (S.  145).  Allgemeine  Ein- 
fahrt 11  U.  Vm.  und  5  U.  Nm.,  die  Person  1  Ul^  CO  Pf.^  ausser  dieser  Zeit 
die  Person  1  ^  50  Pf.  und  für  1-12  Pers.  2  ^  Zuschlag  (Einfahrten  täg- 
lich, auch  Sonntags,  unausgesetzt  von  6  U.  früh  bis  6  U.  Abends).  Billets 
im  Zechenhaus,  dem  Stollen-Mundloch  gegenüber^  in  einem  Seitengebäude 
legt  man  bergmännische  Kleider  an  (Damen  in  besonderm  Zimmer)  und 
erhält  ein  Grubenlicht.  Wanderung  durch  den  Bere;  (in  Begleitung  eines 
Beamten)  ganz  in  der  S.  115  beschriebenen  Art^  Beleuchtung  der  Salz- 
grotten, die  Fahrt  über  den  'Salzsee'',  ein  mit  unzähligen  Lichtern  beleuch- 
tetes Sinkwerk,  und  die  Rutschpartie  in  das  verlassene  Sinkwerk  Kaiser 
Franz,  eine  ungeheure  unterirdische  Halle,  besonders  interessant.  Vor  Ab- 
lauf einer  Stunde  fährt  man  wieder  aus,  legt  die  Bergkleider  ab  und  kauft 
allenfalls  noch  für  wenige  Kreuzer  eine  kleine  Schachtel  mit  Salzstufer 


112     Route  1 7.  BERCHTESG ADEN.  Von  Salzburg 

oder  eine  Photographie.   Ucber  dem  Stollen-Eingang  1.  ein  photogr.  Atelier, 
wo  man  sich  in  Bergmannstracht  photographiren  lassen  kann. 

23  Kil.  Berchtesgaden  (576m).  Oaath.  *Leuthaus  oder  Post, 
Z.  2  J(,  F.  72,  L.  u.  B.  50  Pf. ;  *Vieb  Jahreszeiten,  neben  der  kgl.  Villa 
am  obern  Ende  des  Orts,  mit  Garten  u.  schöner  Aussicht  (Table  d''höte 
3  J() ;  *Watzmann,  Z.  l'J2-2  J( ;  *NEUUAüa ;  *Bellevde,  mit  Bädern, 
Z.  von  11(2,  F.  1,  Pens.  6  J( ;  *Unter8BEIig  bei  Huber,  Z.  1  J/  50,  B.  25  Pf. ; 
die  beiden  letzteren  mit  Garten.  Für  einfache  Ansprüche:  Xonnthaler 
Wh6.  5  BÄR;  LÖWE ;  Triembacher,  wird  gelobt.  —  Pensionen:  Villa  Geiger  ; 
Ehrensbekger  ;  Mauerbühl  *,  ScHWABZENBECK  ^  Berghof;  Mater  ,  sm 
Wege  zum  Königssee  •,  Malterlehex  und  Kohllehen  (v.  Gregory)  in 
Schönau  (s.  S.  116),  V2  St.  von  Berchtesgaden  •,  Net  ,  beim  Salzbergwerk.  — 
^Gafi  Forstner^  bei  der  Post.  —  800I-  u.  Wasserbäder  im  Hotel  Bellevue 
u.  im  Soolbad  beim  Salzbergwerk  (s.  oben)  ^  Flussbad  10  Min.  ausserhalb 
des  Orts  1.  von  der  Salzburger  Landstrasse.  —  Berchtesgadener  Schnitz- 
WAAREN  in  Holz,  Hom  und  Elfenbein,  seit  Jahrhunderten  berühmt,  reichste 
Auswahl  bei  A.  Kaserer,  A.  Kerschbaumer^  Gebr.  Zedimeister^  Walch  etc. 
—  Wagen  (1876) :  Nach  dem  Königssee  hin  und  zurück  mit  3  stund.  Aufent- 
halt Einsp.  8  JSf,  Zweisp.  11  USf  70  (für  jede  weitere  Stunde  2  M  resp. 
1  ^  20  mehr)-,  Ramsau  8  ^  u.  11  */Ä  70;  hin  und  zurück  (»l«  Tag)  11  M 
u.  15  M  70;  Hintersee  11  ^  20  u.  17  Jf,  hin  und  zurück  18  UJf  4Ö  u.  20  U5?  40 ; 
HirschbiUil  Zweisp.  (incl.  Vorspann)  26  U^  40;  Reicttenimll  über  Hallthurm 
11.  ,M  20  u.  17  ^,  hin  u.  zurück  13  JS?  40  u.  22  U5?  40;  Reichenhall  über 
Schwarzbachwacht  15  Ui^  40  u.  22  ^  90,  desgl.  u.  zurück  über  Hallthurm 
16  Uif  50  u.  QSSJC  50;  Salzburg  11  Jl^  40  u.  18  J(,  hin  und  zurück  13  U(^  50 
u.  22  UE^  50.  Trinkgeld  überall  einbegriffen,  Wege-  und  Brückengeld  be- 
sonders zu  zahlen.  —  Führer  :  Georg^  Jos.  u.  Bapt.  Graft.,  P.  Hölzl  (Ecker- 
Peter),  Joh.  Illsanker  (Stanzl),  L.  Gutlmann^  G.   Wein  (Jager  Rüpli). 

Berchtesgaden  war  "bis  1803  Sitz  einer  geforsteten  Probstei,  deren 
Gebiet  (8  D Meilen)  nur  znm  sechsten  Theil  angebaut  war,  das 
Uebrige  Fels,  Wasser  und  Wald ,  so  bergig,  dass  gesagt  wurde ,  es 
sei  so  hoch  als  breit  (zur  Orientirung  vgl.  das  treffliche  Relief  von 
Winkler  im  Massst.  von  1  :  25,000,  beim  Schiflfmeister  am  Königs- 
see aufgestellt).  Das  stattliche  ehemalige  Stiftsgebäude  ist  jetzt 
königl.  Schloss.  Sliftskirche  mit  roman.  Kreuzgang,  gesclinitzten 
Chorstühlen  etc.  Von  der  königl.  Villa  an  der  Südseite  des  Orts 
schöne  *Aussicht :  östl.  Schwarzort,  Hoher  Göll,  Hochbrett,  Jen- 
ner, im  Hintergrund  Stuhlgebirge  und  Schönfeldspitze,  r.  kleiner  u. 
grosser  Watzmann.  Im  Grund,  an  der  Alm,  grosse  neue  Sudhäuser. 
Die  nähere  und  weitere  Umgebung  bietet  eine  unerschöpfliche  Fülle 

reizender  Spaziergänge. 

Spaziergänge.  *Lookstein  (628m),  IJ2  St.,  sehr  lohnend;  bei  der 
Stiftskirche  r.  auf  der  alten  Reichenhaller  Strasse  den  Doctorberg  hinan, 
vor  dem  Krankenhause  r.  ab,  bei  der  Wegtheilung  am  Weinfeldlehen 
nochmals  r.  durch  Wald  zur  Restauration  (wer  nichts  verzehrt,  zahlt 
30  Pf.).  Prächtige  Aussicht  über  das  Berchtesgadener  Thal,  am  schönsten 
bei  Abendbelcuchtnng.  —  Einige  hundert  Schritt  bevor  der  Weg  zum 
Lockstein  r.  abzweigt,  führt  1.  ein  reizender  Weg  über  die  Soolenleitung 
an  der  Wand  des  Kälbersteins  (s.  unten)  entlang,  am  Schlösschen  Filrsten- 
stein  und  dem  Calvarienberg  vorbei,  bei  der  kgl.  Villa  auf  die  Landstrasse 
(•I2  St.).  —  Kälberstein  (»fi  St.),  gleichfalls  lohnend;  schöner  Wald,  hüb- 
sche Aussichten.  —  Auf  der  alten  Beichenhaller  Strasse  weiter  fort,  beim 
Rosthäusl  r.  ab  zum  (1»|4  St.)  Kogtweiher ;  dann  entweder  über  Aschauer- 
lehen  und  den  Tanzbichl  auf  die  neue  Reichenhaller  Strasse  ('[2  St.)  und 
zurück  nach  Berchtesgaden  (1»|4  St.);  oder  vom  Rostweiher  östl.  an  der 
Stapwand  entlang  über  Dieifeld  u.  das  Etzerschlössl  (l*f4  St.  bis  Berchtes- 
gaden). —  EtserBohlöaal  (*\\  St.),  von  T^onnthal  über  den  Hilgerberg,  oder 
vom  Weinfeldlehen  (s.  oben)  1.  ins  Thal ;  in  der  Nähe  Whs.  am  „Schlössl- 


naehBerchtesgaden.  BERCHTESGADEN.         17.  Route.     113 

bicU.*'  Hübseher  Waldweg  von  hier  zum  (S|4  St.)  Dörfchen  Omn  mit 
WftUfahrtakirehe  (Whs.);  curück  über  die  Metzenleitm  (lifi  St.).  — 
Zur  IiArocwAcht  (1  St.),  ebener  Spaziergang  längs  der  Salzburger  Strasse; 
vor  der  Goldenbachbrücke,  über  die  der  Weg  zum  Salzberg  führt  (s.  oben), 
von  der  Strasse  r.  ab  am  1.  Ufer  der  Ache,  beim  Kitianshof  aufs  r.  Ufer, 
unterhalb  der  Freimannbrücke  (s.  oben)  wieder  auf  die  Strasse.  — 
Unterstein  und  Schönau  (i  St.)  s.  unten. 

♦Almbaehklamni  (S.  111) :  auf  der  Salzburger  Strasse  entweder  bis  zur 
('i4  St.)  Freitnannbriieke  (s.  oben),  dann  den  Fusspfad  1.  über  Oartenau 
am  1.  Ufer  der  Ache  zur  (^fz  St.)  Almbachmühle ;  oder  auf  der  Strasse  bis  zum 
(1*|4  St.)  *W7is.  zur  Almbaehklamm,  10  Blin.  weiter  auf  der  Krautschneider- 
brücke über  die  Ache,  jenseits  den  Fusspfad  1.,  bei  der  (5  Hin.)  Almbaeh- 
mähle  über  den  Almbach  und  am  r.  Ufer  hinan  in  die  malerische  Klamm, 
durch  die  der  Almbach  in  einer  Reihe  von  Fällen  vom  Untersberg  hinab- 
stürzt. Der  Pfad  überschreitet  wiederholt  den  Bach;  schönster  Punkt 
bei  der  Gtimpe,  einem  Felskessel  mit  tiefgrünem  Wasserbecken  und  10m 
h.  Wasserfall,  *|4  St.  vom  Anfang  der  Klamm  (für  stark  zum  Schwindel 
Geneigte  an  einzelnen  Stellen  ein  Führer  angenehm). 

*y«>rdereck  (2  St.),  entweder  bei  der  Schiessstätte  über  die  Ache  und 
auf  meist  schattigen  Wegen  über  die  Höfe  Blatilehen  und  Baumgartner^ 
oder  vom  Salzbergwerk  den  Fahrweg  hinan.  Im  Forsthaus  (999m)  Erfr. 
(auch  Pension);  kurz  vorher  schöner  Blick  auf  Salzburg,  Untersberg  etc. 
Von  hier  auf  die  Ecker- Alpe  lijz  St. ,  auf  die  Ros$feld-Alpe  0.^2  St.  (vgl. 
S.  146).  Lohnend  und  nicht  schwierig  die  Besteigung  des  Gfthlstein 
(1829m),  n.  Ausläufers  des  Hohen  GöU  (2^|2  St.,  m.  Führer). 

«Bcharitxkehlalp  (104dm),  2^2  St.  m.  Führer,  sehr  lohnend.  Vom 
Fahrwege  zum  Königssee  nach  i|2  St.  beim  Handweiser  1.  ab,  strecken- 
weise ziemlich  steil  durch  den  Höllgräben  hinan.  Die  Alp  (Krfr.)  liegt 
auf  einer  grossen  waldumschlossenen  Wiese  zwischen  den  gewalti- 
gen Felswänden  des  Göhlstein  u.  Dürreck.  'U  St.  weiter  aufwärts  das 
wilde,  von  Schneeresten  und  Felstrümmern  erfüllte  Endtthal^  unmittelbar 
am  w.  Fuss  des  Hohen  GöU. 

Bbkgtouben  (Führer  s.  oben).  Kneufelspitze  (1191m),  höchster  Gipfel 
der  Metzenleiten  (s.  oben),  mit  prächtiger  Aussicht,  entweder  von  Gern 
(s.  oben)  in  IV2  St.  (bei  der  Kirche  r.  aufwärts,  im  Walde  1.,  Führer  an- 
genehm); oder  von  Berchtesgaden  direct  in  2i|2  St.  (von  der  Salzburger 
Strasse  hinter  dem  Flussbad  1.  ab  hinan,  dann  r.  über  den  zweiten 
kleinen  Bach,  weiter  am  Frei-  u.  Kasperl-Hof  vorbei).  —  Todter  Mann 
(1388m) ,  Vorgipfel  des  Latteng ebirgez^  über  Biseho/tmes  (1  St. ,  an  der 
Reichenhaller  Strasse),  oder  über  das  Söldenköpjl  (S.  116)  in  2>|2  St. ; 
lohnend.  —  Jenner  (1876m),  über  die  Königsberg-Alp  (S.  115)  in  4  St.,  nicht 
schwierig,  lohnend.  —  Hochbrett  (22G2m),  durch  den  Krautkasergraben 
und  über  die  Mitterkaser-Alpe  in  4»|2-5  St. ,  beschwerlich.  —  Hoher  Oöll 
(2519m),  5-6  St.,  nur  für  geübte  Bergsteiger;  am  besten  von  der  W. -Seite 
durch  das  grossartig  wilde  Alpelihal  zwischen  Dürreck  u.  Hochbrett; 
oder  für  Schwindelfreie  vom  Hochbrett  über  den  Breltriedl  und  die 
Archenköpfe.  —  Schneibstein  (2275m),  vom  Torrener  Joch  (s.  unten)  in 
2  St.,  unschwierig,  lohnend.  —  Kahlersberg  (234Sm),  über  die  Königsbach- 
u.  Priesberg-Alpe  (S.  115)  zur  (5  St.)  Seelein-Alpe  am  obersten  Ende  des 
Landthals  (s.  unten)  und  mühsam  in  2  St.  zum  Gipfel,  mit  prächtiger 
Aussicht.  —  Watzmann,  Hundstod  und  Steinernes  Meer  8.  unten. 

Der  Glanzpunkt  des  Berchtesgadener  Gebiets  ist  der  **Köziigs- 
lee  (GOSm),  auch  Bartholomäuasee  genannt,  tiefgrün  und  klar, 
10  KU.  1. ,  2  Kil.  br. ,  der  schönste  deutsche  See,  höchst  sehens- 
werth  nach  allen  Schweizer  und  Oheritalischen  Seen ,  von  hohen 
bis  zu  2ÖOOm  fast  senkrecht  aufsteigenden  Kalkfelswänden  einge- 
schlössen,  IV2  St.  von  Berchtesgaden.  Drei  Wege  führen  hin: 
1.  die  Fahrstrasse  am  r.  Ufer  der  Ache  über  Schwab ;,  2,  die  Fahr- 
strasse am  1.  Ufer  (darf  nur  zur  Hinfahrt  benutzt  werden)  über 
Vnterstein  (•Whs.),  mit  gräfl.  Arco'schem  Schloss  und  Park  (nicht 

Baedbksb's  Südbaiern.    18.  Aufl.  8 


114     Reute  17.  KÖNIGSSEE.  Von  Saltburg 

zugänglich) ;  3.  ein  meist  schattiger  und  staubfreier  Fussweg,  bei 
der  königl.  Villa  1.  die  Treppe  hinab ,  an  den  Sudhäusern  vorbei 
und  über  die  Bamsauer  Ache  (r.  am  Abhang  Schloss  Lustheim), 
weiter  erst  am  1.,  dann  stets  am  r.  Ufer  der  KÖnigsseer  Ache.  Am 
See  das  Dörfchen  Königssee  (Whs.  zum  Königssee,  mitleidl.  Re- 
stauration ;  zum  Löwen  stein). 

Neben  dem  Whs.  wohnt  der  Schiffmeister,  der  die  Aufsicht  über  die 
Ruderboote  führt  und  an  den  bei  der  Rückkehr  der  Tarif  zu  zahlen  ist 
(den  Schiffern  ein  kl.  Trinkg.).  Er  bestimmt  die  Anzahl  der  Ruderer, 
zur  Hälfte  gewöhnlich  rüstige  Mädchen.  Regelmässige  Rundfahrten 
(1878)  vom  1.  Juli  bis  1.  Oct.  tägl.  Sija  U.-l»!«  ü.  und  10»|2^«|2U.;  Fahrtaxe 
bis  Bartholomä  die  Pers.  50  Pf.,  Saletalp  (Obersee)  75  Pf.,  Rundfahrt  um 
den  ganzen  See  mit  ijz  St.  Aufenthalt  an  der  Saletalp  und  l^fa  St.  in  Bar- 
tholomä 1  Uff  50 Pf.  Einzelfahrten:  kleines  Schiff  (1-4  Fers.)  mit  1  Ruderer 
bis  zum  Kessel  1  Uff  40,  Bartholomä  1  ^  90,  Schrainbach  2  Uff  10,  Saletalp 
2  Uff  80  Pf. ;  mit  2  Ruderern  2  Uff  10,  3  Ulf ,  3  .>tf  30,  4  .^  60  Pf. ;  mittl.  Schiff 
(1-6  Pers.)  mit  3  Ruderern  3  Ulf ,  4  USf  50,  5  USf ,  7  ./#  20 ;  grosses  (gedecktes 
oder  ungedecktes)  Schiff  (bis  30  Pers.)  mit  5  Ruderern  4  Uff  90,  8  Uff  10, 
9  U5f,  12  Uff  30;  mit  6-7  Rud.  5  .>//  60,  9  Uff  20,  10  Uff  20,  14  Ulf  10 Pf.  Bei 
längerm  als  2stünd.  Aufenthalt  pro  Schiffer  u.  Stunde  25  Pf.  mehr.  —  Die 
Fahrt  bis  St.  Bartholomä  dauert  je  nach  dem  Wind  i-V\i  St.,  bis  zur 
Salet-Alp  1(2  St.  mehr.  Man  fährt  am  besten  direct  zur  Saletalp  (Obersee) 
und  legt  allenfalls  auf  der  Rückkehr  in  Bartholomä  an.  Beste  Beleuch- 
tung Morgens  früh  und  am  späten  Nachmittag. 

Sebfahilt.  Links  auf  vorspringender  Landzunge  die  Villa  Beusty 
im  See  die  kleine  Insel  Christlieger  oder  8t.  Johann  mit  Kapelle. 
Erst  wenn  das  Boot  am  FaÜcenstein  vorbei  ist ,  einer  vortretenden 
Felswand  mit  einem  Kreuz  zur  Erinnerung  an  ein  vor  100  Jahren 
hier  gestrandetes  Wallfahrer-Schiff ,  erscheint  der  See  in  seiner  ganzen 
Ausdehnung,  im  Hintergrund  die  Sagereckwandy  der  Orünsee-  und 
Funtensee- Tauern  y  r.  daneben  die  Schonfeldspitze  (2651m).  Am 
ostl.  U.  stürzt  der  Kbnigsbach  an  der  rothen  Felswand  in  den  See. 
Etwas  weiter,  an  der  tiefsten  Stelle  des  See's  (241m),  weckt  ein 
Pistolenschuss ,  w.  gegen  die  Schallwand  abgefeuert ,  ein  lang 
nachhallendes  Echo.  In  der  Nähe  am  ö.  Ufer  kurz  vor  dem  Kessel- 
fall am  Wasserspiegel  eine  Höhle ,  das  KuehUr  Loch ,  durch  das 
der  Wasserfall  bei  Küchel  (S.  146),  der  GoUinger  Fall,  sein 
Wasser  erhalten  soll  (?). 

An  einer  vortretenden  baumbewachsenen  Landzunge  östl.,  der 
Wallner- Insel j  legt  das  Boot  an ;  hübsche  Anlagen  führen  hier  bergan 
an  einer  künstlichen  Einsiedelei  vorbei ,  in  5  Min.  in  eine  enge 
Felsschlucht,  in  der  der  Kesselbach  zwei  kleine  Wasserfälle  bildet. 
Beim  Hinabsteigen  schöner  Blick  durch  den  waldigen  Vordergrund 
über  den  grünen  See  auf  das  jenseitige  Gebirge  und  den  Watzmann. 

Das  Boot  nimmt  nun  seine  Richtung  w.  nach  St.  Bartholomä, 
einem  weit  in  den  See  vortretenden  grünen  Vorland  mit  einem  alten 
königl.  Jagdschloss,  zugleich  Whs.  (Saiblinge  theuer ;  besser  die 
Restauration  in  Königssee,  s.  oben).  Im  Vorhaus  hängen  Abbil- 
dungen ungewöhnlich  grosser  „Lachsferche^'  (Saibling,  Salmo 
salv€linus\  die  seit  einem  Jahrhundert  im  See  gefangen  wurden 
(im  Keller  ein  grosser  Fischkasten);  auch  ein  Bärenkampf,  den 
der  Fischmeister  1675  auf  dem  See  bestanden  hat.    Die  Kapelle 


nach  Befehte$gaden.       KÖNIGSSEE.  17,  Boute.     115 

'Wird  am  St.  Bartholomäus-Tage  (25.  Aug.)  tod  Wallfahrern  viel 
besucht,  während  auf  den  Höhen  Abends  Feuer  brennen.  —  Die 
EiBkaptiUy  1862  eingestürzt,  eine  Art  Gletscher  in  wilder  Schlucht 
am  Watzmann  (1^2  ^^'  '^•))  nur  840m  ü.  M.,  ist  kaum  besuchens- 
werth  (ohne  Führer  Terboten). 

Am  s.w.  Ende  stürzt  der  wasserreiche  Schrambach  (s.  unten) 
aus  einer  Felsschlucht  in  den  Königssee.  Die  8alet-Alp  (einf. 
Erfr.),  eine  aus  moos-  und  grasdurchwachsenen  Kalkfelstrümmern 
bestehende  10  Min.  breite  Landenge ,  trennt  den  Königssee  von 
dem  Y2  8t.  langen  einsamen,  Ton  hohen  steilen  Kalkwänden  um- 
schlossenen *Oberfee  (Besuch  in  keinem  Fall  zu  versäumen) ;  am 
Ofitufer  die  Fi$ehunkl'Alp  (Schlüssel  zum  Boot  beim  Schiffmeister 
in  Königssee ;  an  der  Südseite  führt  ein  Fusssteig  zur  Fischunkl- 
Alp).  Nur  das  Bauschen  des  1.  von  der  Kaunerwand  herabstürzen- 
den Wasserfalls  unterbricht  die  erhabene  Ruhe  dieser  wilden 
Einöde.  Jenseits  ragen  die  TeuftlskÖmer{2S^Am)  hoch  empor,  von 
denen  an  der  Rölhswand  ein  Bach  in  mehreren  Armen  600m  hoch 
hinabrinnt.  Auf  dem  Rückweg  zur  Salet-Alp  prächtiger  Blick  auf 
den  gewaltigen  Watzmann. 

Vom  Kesaelfall  (s.  oben)  fährt  ein  bequemer  Reitweg  in  langen 
Windungen  bergan  auf  die  (3  St.)  *Oots«nalp  (i684m),  St.  Bartholomä 
gegenüber.  Unterwegs  die  Sennhütten  von  (l*/2  St.)  Qoitenthal  und  {}\\  St.) 
SeeaUy  dann  noch  *\\  St.  bis  zur  Gotzenalp ;  zuletzt  r.  (der  Reitweg  1.  führt 
auf  die  Regenalp).  Prächtige  Aussicht  auf  Uebergossene  Alp,  Steinernes 
Meer,  Watzmann,  GöU,  Untersberg  etc.  Oben  drei  Sennhütten;  Einkehr 
und  Nachtlager  gewöhnlich  in  der  Springelhütte  („Hdtel  Springel^).  Die 
Aussicht  nach  Korden  erschliesst  sich  vollständig  erst  vom  Feueirpalfen^ 
10  Min.  von  den  Hütten  und  60m  höher,  am  n.w.  Rande  der  Alp.  Jenseit 
desselben  wieder  etwas  tiefer  vom  Felsrande  übersieht  man  den  über 
lUOOm  tiefer  liegenden  See  und  St.  Bartholomä.  Rückkehr  in  2  St.  nach 
dem  Kesselfall,  wohin  bei  der  Hinfahrt  der  Schiffer  für  die  Rückfahrt 
(7-8  St.  später)  zu  bestellen  ist;  oder  von  der  Gotzenthal-Alp  r.  über  die 
„Hohe  Bahn**  (Alpsteig)  zur  BüchtenrAlpe^  dann  über  den  Königsbach 
und  direct  hinab  nach  (4-5  St.)  Dorf  KÖnigssee  (in  letzterm  Fall  Führer 
angenehm,  4  M). 

Von  der  Ootzenidp  nach  der  Saletalp  direct,  4-5  St.,  für 
geübte  Berggänger  lohnend  (Führer  5  M).  Der  Pfad  führt  oberhalb  der 
Wasserkaser  vorbei,  zuerst  auf  den  (1  St.)  Stand  des  Königs  am  Laafeld 
(für  Treibjagden) ;  10  Min.  weiter  erreicht  man  den  Kamm  der  Land- 
thalwand; hinab  zur  (25  Min.)  Landthal-Alp  und  durch  das  Landthal  auf 
leidlichem,  aber  ziemlich  steilen  und  schwindligen  Pfade  zur  (2iJ3-3  St.) 
FUchunklalp  (s.  oben)  und  der  (^fs  St.)  Saletalp.  Der  Weg  ist  nament- 
lich auch  wegen  des  Wildreichthums  dieses  unbenutzten  kgl.  Jagdreviers 
(Hirsche  u.  Qtemsen)  interessant.  Besser  noch  geht  man  von  Dorf  Königs- 
see direct  zur  (3  St.)  Königsbaeh-Alp\  3(4  St.  Priesberg-Alp  \  quer  durch  die 
Hirtchelatt  über  den  Ootzentauem  zur  Regen-Alp  (viel  Versteinerungen) 
und  der  (2i|2  St.)  Landthaltoand  (s.  oben). 

Vom  Königssee  nach  Golling  (7  St. ,  mit  Fuhrer),  Fusssteig 
über  die  Alp  Königsberg  (lö89m),  reinliche  Sennhütte  [von  hier  in  1  St. 
der  Jenner  (1876m)  zu  besteigen,  mit  schönem  Blick  fast  über  den  ganzen 
Königssee,  Watzmann,  Untersberg  etc. ;  vgl.  S.  113J  und  über  das  Torrener 
Joch  (1728m),  zwischen  Sc^meihtitin  und  HocMtrett^  hinab  zur  Joeh-Alp 
und  durch  das  Blüntau-ThaL  1.  der  Kleine  Oöll  (1751m).    Golling  s.  S.  146. 

Touren  im  Steinernen  meer,  dem  wilden  Gebilde  s.  vom  Königssee, 
beschwerlich  (nur  mit  kundigem  Führer  u.  Proviant).  Kin  neuer  Weg 
führt  von  Bartholomä  am  Seeufer  entlang  zum  Sehrainbaei^fall  (s.  oben), 

8* 


116    Routen.  RAMSAU.  Von  Berchtes  (jaden 

Oberhalb  des  Falls  r.  hinan  durch  Wald,  in  der  Höhe  über  den  Bach 
zur  (l^ja  St.)  Schrainbach-Alp  (894m)  und  der  ('ja  St.)  Alp  Untev-Laner 
(1057m)  \  dann  die  steile  Saugasse  hinan  in  77  Windungen  zur  (l'j*  St.) 
Alp  Ober-Laner  (140öm),  wu  r.  der  Steig  von  TrUchitbl  herabkommt 
(S.  117),  und  mühsam  an  den  Abhängen  der  Ojaidköp/e  und  durch  das 
enge  Ofenloch  zwischen  1.  Simetsberg,  r.  Schneiber  und  Hirschkopf  zum 
(li|2  St.)  Funtensee  (16(X)m-,  in  den  Alphütten  Unterkunft,  als  Clubhütte  dient 
Grasl's  Brennhütte).  —  Ein  andrer  Weg  (für  Schwindelfreie  lohnender) 
führt  von  der  Salel-Älp  (s.  oben)  an  der  8agereekwand  steil  hinan  zur 
(U|2  St.)  aagereck-Älp  (1339m),  (1  St.)  Hals-Alp  (1572m),  am  Schtearzensee 
vorbei  zur  (l^jg  St.)  Orünsee-Alp  (1609,  r.  unten  der  Oränsee):,  welter  an 
der  Felswand  des  Orilmee-Tattem  sehr  steil  auf  das  (i^t  St.)  Feld  (1843m, 
/^Aussicht)  u.  hinab  zum  (^ja  St.)  Funtensee.  [Von  hier  auf  den  Viehkogl 
(2160m),  liji  St.,  lohnend;  auf  den  Funtensee- Tauem  (2568m)  3i|2  St.,  be- 
schwerlich, Aussicht  grossartig.]  — Mehrere  Uebergänge  führen  vom  Funten- 
see nach  Saalfelden  {Buchauer-^  Ranueider-^  Weis^aehel-  u.  Diessbach- 
8eharte)\  am  kürzesten  u.  interessantesten  die  Ramseider  Scharte  (2iQfiva) 
zwischen  Breithorn  u.  Sommerstein  (neuer  Steig  1877  eröffnet,  vgl.  S.  152 ; 
7  St.  vom  Funtensee  bis  Saalfelden).  Die  Wege  auf  dem  Plateau  sind 
zum  Theil  durch  rothe  Striche  bezeichnet.  —  Von  der  Fischvnkl-Alp  (s. 
(tben)  führt  ein  sehr  beschwerlicher  Pfad  (11-12  St.,  m.  F.)  über  das 
BlühnbacfUhöfl  (2034m)  ins  Blühnbachthal  und  nach   Werfen  (S.  148). 

In  die  Ramsan  von  Königssee  directer  Weg  (Fahrweg,  doch  für 
Fuhrwerk  verboten)  über  unterstem  (S.  113)  und  Schönau  (Pens.  Malter- 
lehen u.  Eohllehen,  S.  112)  zur  (1  St.)  Illsankmühle  (s.  unten). 

Nach  Rbighbnhall  gute  Strasse  (4%  St.)  von  Berchtesgadeu 
über  den  Pass  Hallthurm  (678m;  *Wh6.)  zwischen  Lattengebirge 
lind  Vntersherg;  schöner  RiiclLhlick  auf  Berchtes gaden,  später  Aus- 
sicht auf  Reichenhall  (Post  2mal  tägl.  in  21/2  St.  für  2  Jf.  Coup<$ 
2  Jf  50 ;  Einsp.  11  Jf^  20  Pf.). 

Weit  lohnender  ist  der  weitere  "Weg  (7  St.)  durch  die  "^amsaa 
und  über  die  Schwartbachwcuiht.  Die  Strasse  führt  am  südl.  Ende 
des  Orts  bei  der  königl.  Villa  vorbei;  nach  10  Min.  (Handweiser) 
l.  hinab  auf  die  Ramsauer  Landstrasse;  1  St.  Illsankmühle  (Whs.')^ 
wo  eine  durch  den  127m  h.  Fall  eines  Gebirgsbachs  getriebene 
Reichenbach'sche  WasBersäulenmaschine  die  Soole  394m  bis  zum 
Söldenköpfl  hebt  und  über  die  Schwarzbachwacht  in  7  St.  langer 
Köhrenleitung  nach  Reichenhall  treibt.  (Ein  Treppenweg  führt 
zum  Söldenköpfl  hinauf,  von  wo  guter  Fussweg  mit  schönen  Aus- 
sichtspunkten bis  zur  Schwarzbach  wacht ,  s.  unten ,  Fussgängern 
zu  empfehlen.)  Links  prächtiger  Blick  auf  den  Watzmann  y  vorn 
der  breite  Steinberg;  zur  Seite  stets  die  schäumende  Ache.  Die 
Ramsau  ist  durch  den  Gegensatz  des  üppigsten  Thal-Grüns  und 
der  gewaltigen,  in  den  schönsten  Formen  ansteigenden  grauen 
Gebirge  besonders  malerisch. 

Die  Strasse  steigt  langsam  und  senkt  sich  wieder;  V2  ^^'  1* 
Wegweiser  „zum  königl.  Jagdschloss  Wimbach".  Fusspfad  1.  über 
die  Brücke,  bei  der  Trinkhalle  r.  hinan,  zur  *Wimbaeli-Klainm 
(20  Min.).  Das  bei  hellem  Wetter  himmelblaue  Wasser  bildet  die 
schönsten  Fälle  in  der  engen  Felsschlucht,  in  die  von  allen  Seiten 
die  Quellen  hinabrieseln.  Nach  Mittag  scheint  die  Sonne  hinein. 
^fan  gehe  ganz  hindurch ;  am  obem  Endo  der  Klamm  von  einer 
Bank  oberhalb  des  Weges  schöner  Blick  in  das  wilde,  von  gewalti- 


nach  neiehenhalL  HINTERSEE.  17.  RouU.     117 

gen  Bergen  (1.  Watzmann,  r.  Hochkalter)  eingeschlossene  Wim- 
bachthal. 

Der  Beaach  de«  obem  ^Wimbaclithalfl  ist  sehr  zu  empfehlen ,  doch 
musfl  man  mindestens  ^jz  St.  über  das  Jagdschloss  hinaus,  besser  bis  sur 
Griesalp  gehen.  Outer  Reitweg  erst  am  1.,  später  am  r.  Ufer  des  Bachs 
durch  Fichtenwald,  dann  quer  über  das  breite  Oeröllbett,  dem  der  Bach 
entströmt,  zum  (lij«  St.)  kgl.  Jagd»chlo*s  (Erfr.) ;  noch  1>|4  St.  weiter  auf- 
wärts die  Orietalp  (1321m),  mit  prächtigem  Ueberblick  des  grossartigen 
Thalschlusses  (von  1.  nach  r.  Watzmann,  Hundstod,  Bothleiten,  Palfel- 
hom,  Alpelhom,  Hocheisspitze,  Hochkalter,  Steinberg).  —  Südl.  führt 
von  hier  ein  zum  Theil  in  den  Felsen  gehauener  Steig  über  die  Jagd- 
hütte Truehiibl  (1753m)  und  die  Sigerel-Alp  zur  iS^t  St.)  Alp  Ober-Lanef 
(Steinernes  Meer,  s.  S.  116).  —  Der  Orotte  Bundstod  (2560m)  ist  von 
Trischübl  in  3-4  St.  durch  die  Hundstod-Orube  zu  ersteigen  (beschwerlich, 
doch  ohne  Gefahr;  grossartige  Aussicht). 

Besteigung  des  Watsmaan  (Vorderer  Gipfel  oder  Hoehech  26&8m), 
mühsam  aber  lohnend  (Führer  7-8  Ulf,  s.  oben;  in  Ramsau  Joh.  Grill 
gen.  Kederbacher  und  Joh.  Punz).  Von  Illsank  Nachm.  in  3,  oder  von  Ram- 
sau in  4  St.  zur  Ouglälp  (1548m),  wo  man  in  einer  der  drei  Sennhütten  über- 
nachtet. Morgens  in  34  St.  über  die  OvglteJineide  und  den  WälMmannanger^ 
zuletzt  über  einen  scharfen  Grat  ziun  Gipfel ;  oben  ein  trigon.  Signal  und 
zwei  Kreuze,  in  deren  einem  ein  Fremdenbuch.  ^Aussicht  bis  zum  Gross- 
Venediger,  Krimmler  Tauem,  weit  hinaus  über  die  bairische  Ebene,  das  Salz- 
kammergut und  das  Berchtesgadener  Land  im  ganzen  Umfang,  in  der  Tiefe 
das  Wimbachthal,  Königs-  und  Obersee.  —  Ein  andrer  Weg  führt  von 
Königssee  (S.  114)  über  die  Herroini-  u.  Kilhroint-Alp  (Bier)  zur  (3i|z  St.) 
Falxalp  (1678;  V ebernachten);  von  hier  an  der  1.  Seite  des  Watzmann- 
angers  in  3  St.  zur  Spitze  (nur  für  Schwindelfreie).  —  Besteigung  der 
jiördl.  (2740m)  und  der  *üdl.  oder  Sch&n/eldspitze  (2728m)  schwierig. 

An  der  Strasse  10  Min.  oberhalb  des  Wegweisers  (s.  oben)  das 
*  Whs.  zur  Wimbaehklamm ;  etwas  weiter  das  *  Whs.  zum  Hoch»* 
kaUer;  ^4  ^^*  'B^^n^aii  (662m;  Oberwirth),  Hauptquartier  der 
Münchener  u.  Berliner  Maler. 

Hinter  Ramsau  (Y4  St.)  theilt  sich  die  Strasse:  1.  gehVs  zum 
Hintersee  und  über  den  Hirschbühl  nach  Ober-Weissbach(s.  unten). 
Die  Strasse  nach  Rbichbkhall  steigt  geradeaus  (r.)  an  dem  klei- 
nen sumpfigen  Taubensee  (875m)  vorbei  durch  schönen  Tannen- 
wald zur  (^/^  St.)  Schwanbaohwacht  (890m),  Brunnhaus  auf  der 
Passhöhe,  von  wo  ab  die  vom  Söldenköpfl  kommende  Soolenleitung 
neben  der  Strasse  herläuft.  5  Min.  weiter  ein  kl.  Whs.  (Bier).  Nun 
hinab  in  das  tiefe  waldige  Thal  zwischen  1.  Reitalp^  und  r.  Latten- 
gebirge;  1  St.  Brücke  über  den  Sehwarzbaeh,  auf  der  1.  Seite  wei- 
ter; vorn  erscheinen  Müllnerhorn  und  Ristfeichthom ;  20  Min. 
Brannhaus  Jettenberg  (Erfr.)  am  Ausgang  des  Thals,  Brücke  über 
den  Schwarzbach ,  der  gleich  unterhalb  in  die  Saalach  fallt  (der 
jßtaubbaehfaW  nach  Regen  sehenswerth ;  Fussstelg  von  der  Brücke 
in  einigen  Minuten) ;  dann  am  r.  Ufer  der  Saalach  (jenseits  unten 
am  Fuss  des  Müllnerhorns  die  Häuser  von  Frohnau')  nach  (1^2  8t.) 
•  Reichtnhan  [ß.  119). 

Die  Strasse  nach  Ober  -  Wbissbach  (s.  oben)  überschreitet 
die  Ache  (hübsche  Klamm)  und  erreicht  in  Y2  8t.  den  einsamen 
tiefgrünen,  von  dunkeln  Fichten  umsäumten  ^Hintenee  (777m), 
vom  Hochkalter  überragt ;  bester  Standpunkt  die  kleine  8t.  Antoni- 


118     BouUlT,  HIRSGHBÜHL. 

kapelle  an  der  Westseite,  1.  in  der  Ferne  der  Hohe  GöU.  ^/^  St. 
weiter  ein  konigl.  Jagdhaus ;  daneben  ein  Whs. 

Ausflüge  vom  Hintersee  (Führer  J»c.  Graber).  Zam  Blaueü-  OleUcher^ 
zwischen  Hochkalter  and  Steinberg,  dem  nördlichsten  Gletscher  der  deut- 
schen Alpen,  beschwerlich,  aber  sehr  lohnend,  bis  zum  Fuss  des  Gletschers 
(1863m)  in  S^ls  St.  (Führer  5  J(f);  unterwegs  wohl  Gemsen  zu  sehen.  — 
Auf  den  EdelweUtlahnerkopf  (2079m)  in  4  St.  (Führer  ö  jU)\  oben 
schönes  Edelweiss.  —  Auf  das  MühUturthom  (2361m)  mit  herrlicher  Aus- 
sicht auf  die  Tauem,  für  geübte  Bergsteiger  in  5  St.  (Führer  8  Ulf).  — 
Auf  den  Hoehkalter  (2629m),  gleichfalls  mit  schöner  Aussicht,  Weg 
theil weise  nicht  unbedenklich,  nur  für  durchaus  erprobte  Berggänger  in 
5-6  St.  (Führer  9  jU). 

Wer  den  Ausflug  nach  dem  Hintersee  mit  der  Tour  nach  Reiehenhall 
verbinden  will,  geht  vom  Whs.  zurück  bis  zu  dem  (20  Hin.)  Wegweiser 
^nach  Maria  Kuntersweg'' ;  hier  den  Fusspfad  1.,  nach  5  Min.  1.  den 
Hohlweg  zwischen  den  Bauernhöfen  hindurch;  r.  schöner  Blick  in  die 
Ramsau  mit  dem  Watzmann,  rückwärts  der  Hochkalter  mit  dem  Blau- 
eisgletscher.  Weiter  stets  1.  halten ;  in  einer  starken  i|s  St.  erreicht 
man  die  Reichenhaller  Landstr.  unterhalb  des  Taubensees  (s.  oben). 

Weiter  in  schönem  Thal  zwischen  1.  Hochkalier  und  r.  Mühl^ 
sturzhom  mit  grotesken  Felsformen  hinauf  zum  (1^/4  St.)  Hineh- 
buhl  (1186m;  ♦WÄ«.),  Sitz  der  osterr.  Mauth,  früher  ein  befestig- 
ter, 1809  von  den  Baiern  gesprengter  Pass,  damals  Gegenstand 

heftiger  Kämpfe  zwischen  Tirolern  und  Baiem. 

Die  Besteigung  des  ^Kammerlinghonui  (2492m)  findet  am  besten  vom 
Hirftohbühl-Whs.  aus  statt,  wo  man  übernachtet  und  von  wo  man  den 
Gipfel  in  3-4  St.  erreicht.  Aussicht  der  vom  Watzmann  ähnlich.  Füh- 
rer (4  JK)  und  Mundvorrath  vom  Hirschbühl  ans  mitnehmen. 

Am  Wege  10  Min.  weiter  zwei  Hütten :  hier  führt  r.  ein  Fuss- 

weg  mit  prächtiger  Aussicht  auf  die  Grenzgebirge  des  Saalachthals 

in  1  St.  hinab  auf  die  Loferer  Strasse  (S.  189).   ^o  8t.  weiter  zeigt 

ein  Hand  weiser  in  die  Seissenberg- Klamm. 

Die  *Seiss6nberg- Klamm  ist  eine  tiefe  sehr  enge  Felsschlucht,  zu 
beiden  Seiten  vom  Weissbach  rund  ausgewaschen,  der  unten  über  mäch- 
tige Felsstufen  hinstürzt.  Oben  über  der  engen  Spalte,  durch  die  das 
Licht  hereinfällt,  sieht  man  statt  des  blauen  Himmels  nur  einzelne  grüne 
Gebüsche,  die  darüber  hangen,  und  so  der  Klamm  eine  eigenthümliche 
Luftfarbung  verleihen.  ^Vos  saxa  loqwintttr'^,  lautet  zu  Ehren  des  Kai.sers 
Franz  und  Königs  Ludwig  eine  Inschrift  an  der  Brücke,  ein  schwacher 
Abklatsch  der  Inschrift  am  Neuthor  zu  Salzburg  (8.  105). 

V2  St.  unterhalb  der  Seissenbergklamm ,  bei  Ober-Weistbaeh 
(*Wh8.)^  erreicht  der  Weg  Abb  Saalachihal  und  die  grosse  Tiroler 
Strasse  (n&<*'b  Lofer^  2V3  St.  n.,  s.  S.  189);  10  Min.  südl.  das 
*Wh8.  zur  Froknwies(QQ^m').  Die  Strasse  nach  Saalfelden  (Elnsp. 
von Frohn wies  4,  Zweisp.  7fl. ;  Omnibus  tägl.  9U.  Ym.,  Ifl.)  führt 
am  r.  Ufer  der  Saale  durch  eine  2  St.  lange  Gebirgsenge  (Dieshacher 
Hohlwege);  bei  dem  Dorfe  DUabach  1.  ein  Wasserfall.  Dann  er- 
weitert sich  das  Thal ;  nach  S.  öffnet  sich  der  Blick  auf  die  Tauern. 

4  St.  Saalfelden j  Station  der  Salzburg- Tiroler  Bahn,  s.  S.  151. 


119 
18.   Von  Salzbarg  nach  Eeichenhall 

Vgl.  Karte  S.  110. 
22  K«.    EiBENBAHjf  in  1  8t.  für  1  UT  80,  1  Ul?  20  oder  75  Pf. 

Bis  Freilasaing  (7  Kil.)  s.  S.  99.  Die  Bahn  zweigt  hier  1.  ab 
und  führt  am  1.  Ufer  der  SatUaeh  hinan ;  r.  der  bewaldete  Högel' 
htrg,  1.  Gaisberg  und  üntersberg.  Von  (13  Kil.)  Hammerau  führt 
ein  schattiger  Waldweg  in  S/4  St.  auf  den  anssichtreichen  Högel- 
berg  (St.  Johanns- Högel;  oben  gates  Whs.);  weiter  bei  (18  Kil.) 
Piding  r.  am  Fass  des  schroff  aufragenden  Hochstauffen  Ruine 
Stauffentck.  Die  Bahn  überschreitet  die  Saalach  auf  einer  Eisen- 
gitterbrücke;  Bahnhof  von  Reichenhall  10  Min.  vom  Kurhaus. 

Die  P08T8TRASSE  von  Salzburg  nach  (4  St.)  Reichenhall  führt  durch  die 
Vorstadt  Hülln  über  dns  Dörfchen  Meixfflan  nach  (2  St.)  Berff^  östr, 
Manth;  dann  über  den  Walserberff  nach  Sehwarzbaeh  (I.  am  Abhang  Mar- 
zoU^  das  röm.  Marciolä),  Weitsbaeh  and  über  St.  Zeno  nach  Reichenhall 
(Einsp.  in  1>|4  St.  5  fl.,  Zweisp.  71)2  fl.). 

SeiohenhAll  (479m}  (^Kubuaus  Achselmannstein  ^  ^Louisbnbad 
( Wassermann)  y  Z.  von  2  Jf  ab,  Penn,  mit  Z.  6-9  Jf\  beide  auch  für  Pas- 
santen; Hack^sche  Kuranstalt;  Maximiliansbad;  *Marignbad  (Dr, 
Hess);  *Bad  Kirciiberg  (s.  unten) ;  *Villa  Kammerer;  *Villa  Schader, 
nahe  am  Bahnhof;  sämmtlich  mehr  für  längeren  Aufenthalt.  ^Hötel 
BuRKKRT,  dem  Kurhaus  gegenüber,  mit  Garten ;  *Lüwe,  mit  Garten,  Z.  2, 
F.  1(2,  M.  3,  L.  u.  B.  1  Ulf ;  *  Russischer  Hof;  Post  oder  Krone,  Z.  21/2  *^\ 
^Diemer's  HdTEL  am  Bahnhof;  Hotel  Rinnek;  Goldner  Hirsch,  für  be- 
scheidene Ansprüche.  —  Ca/4  Mayi%  zugleich  Restauration,  mit  Garten; 
Cafi  National ;  Staimer,  beim  Kurgarte.n ;  Conditorei  Sdiiffimann.  —  Lese' 
Zimmer  im  Kurhaus.  —  Kurtaxe  (bei  mehr  als  8täg.  Aufenthalt)  für  ein« 
zelne  Personen  15  Utf,  bei  Familien  für  d«*)»  Familienhaupt  15  J$  ^  Fami- 
lienglieder  je  b  Jt^  Kinder  unter  10  Jahren  u.  Dienerschaft  'iJt.  —  Post- 
bureau  im  Bahnhof;  Teleffraphenbureau  in  der  Stadt.  —  Einspänner  (1876) 
nach  Grossgmain,  Karlstein,  Molkenbauer  5,  Zweisp.  8  J(\  nach  Jetten- 
berg 5  oder8i|2,  Thumsee  51(2  oder  9,  Ifauthhäusl  7  oder  lOifz  (ganzer  Tag  10 
oder  15),  Schnaizlreut  8  oder  12  (ganzer  Tag  10  oder  16),  Schnaizlrent 
und  Ifauthhäusl  9  oder  14  (ganzer  Tag  12  oder  18),  Inzell  12  oder  18, 
Melleek  12  oder  18,  Unken  15  oder  24,  Lofer  17  oder  27,  Berchtesgaden 
über  Hallthurm  12  oder  16,  desgl.  und  KÖnigssee  15  oder  22 ,  Ramsau  13 
oder  20,  über  Jettenberg  nach  Ramsau  und  Berchtesgaden  15  oder  22, 
desgl.  mit  Hintersee  20  oder  30,  über  Jettenberg,  Ramsau,  Berchtesgaden 
nach  Königssee  17  oder  27,  Salzburg  12  oder  17  Ulf;  Trinkg.  i|«  Tag  1 
oder  li|2,  1  Tag  li|2  oder  2^2  Jf.  Rückfahrt  ist  allemal  einbegriffen  und 
wird,  falls  nicht  gemacht,  nicht  abgerechnet),  besuchter  Badeort,  nach 
dem  Brand  von  1834  neu  aufgebaut,  an  der  Saalach,  sehr  male- 
risch nach  drei  Seiten  von  einem  schönen  Bergkranz  umgeben,  dem 
Untersberg  (1960m^,  Lattengebirge  (i77Sm),  MüUnerhorn (i^ßim) 
und  Hochstauffen  (1806m),  Vereinigungspunkt  für  die  vier,  durch 
gewaltige  Soolenleituugen  (80  Kil.  lang)  mit  einander  verbundenen 
bairischen  Salinen.  Hierher  wird  der  Ueberfluss  der  Berchtes- 
gadener Soole  geleitet  (S.  116),  von  hier  werden  Traunstein  und 
Rosenheim  mit  Soole  versorgt.  Am  Marktplatz  die  grosaen  Salinen- 
gebäude ,  nach  dem  Brande  von  1834  nach  Plänen  von  0hl- 
müUer  und  Gärtner  neu  erbaut ;  r.  das  Adminiatrationagebäude ,  1. 
die  vier  Sudhäuaer,  gegenüber  das  stattliche  Hauptbrunnhaua.  In 
letzterm,  2.  Thür,  erhält  man  Karten  (80  Pf.)  zum  Besuch  des 
Quellhauses  und  der  Sudhäuser.    Die  Salzquellen  (15)  entspringen 


1 20    Route  18. 


REICHENHALL. 


Sal'mt. 


16m  unter  der  Erde.  72  Stufen  führen  hinab;  die  Soole  wird 
durch  Druckwerke  heraufgepumpt,  ein  Theil  ist  so  salzhaltig  (Edel- 
quelle  24  %),  dass  sie  gleich  versotten  wird.  Die  Soole  aus  den 
10  weniger  salzreichen  Quellen  wird  auf  das  Gradirhaus  geleitet 
und  speist  auch  den  Soolsprudel  imGradirpark.  Ein  72  St.  langer, 
2,5m  hoher  Stollen  führt  die  süssen  Grundwasser  zur  Saalach. 
Oben  im  Brunnhaus  die  zwei  kolossalen  Räder,  welche  die  Druck- 


werke treiben.  Zwei  Treppen  hoch  die  Kapelle  im  byzant.  Stil  mit 
neuen  Glasbildern.  Im  Hof  zwei  Süsswasser-Springbrunnen  mit 
den  Statuen  des  h.  Virgil  und  h.  Rupert.  —  Die  im  roman.  Stil 
restaurirte  Hauptkirche  wurde  1862  von  Schwind  mit  Fresken  (in 
der  Chornische  Dreifaltigkeit  mit  Heiligen,  über  den  Pfeilern  des 
Mittelschilfs  Stationsbilder)  geschmückt. 

Mittelpunkt  des  Badelebens  ist  das  KurhauB  Achselmannstein ; 
im  Kurgarten  tSgl.  6-8  U.  Vro.  und  5-7  Nm.  Musik  (Dienst,  und 
Freit,  in  Kirchberg,  s.  unten).    Dem  Kurhaus  gegenüber  das  t70m 


Grossgmain.  REICHENHALL.  18.  Rmite.     12t 

1.  Qradirwerk,  zu  Inhalationszwecken  benutzt;  zu  beiden  Seiten 
der  Oradirpark  mit  neuen  Anlagen  und  dem  12m  hoch  springen- 
den SoolsprudeL 

An  der  SW. -Seite  von  Reichenhall,  am  1.  U.  der  Saalach,  die 
•Mineral-,  Soolbad-  und  Molkenkur- Anstalt  Kirchberg  (^Bademusik 
Dienst,  und  Freit.  Nachm.  5-7  U.). 

Umgebuxgek.  10  Min.  n.ö.  vom  Kurh&ua  an  der  Salzbarger  Strasse 
(angenehmer  der  Promenitdenweg  am  Fuss  des  Kirchholzes,  an  der  reizen- 
den Villa  Karg  vorbei)  liegt  Bt.  Z«bo  (Hofwirth ,  gutes  Bier) ,  uraltes 
Augustinerkloster,  180S  aufgehoben,  seit  18&3  Kloster  der  engl.  Fräulein 
mit  Erziehungsanstalt.  Die  neu  hergestellte  Kirche,  ursprünglich  roman. 
Basilika,  hat  ein  schönes  roman.  Portal  aus  dem  12.  Jahrh. ,  alten  Tauf- 
stein, Kanzel  u.  gut  geschnitzte  Chorstühle.  Im  Kreusgang  (12.  Jahrh.) 
an  einem  Pfeiler  ein  altes  Marmor-Beliefbild  Karls  des  Grossen.  Auf 
dem  anstossenden  Friedhof  einzelne  hübsche  Denkmäler. 

Von  der  Schönen  Aussicht  hinter  dem  Kurgarten  (Whs. *,  20  Min.) 
guter  Ueberblick  der  Stadt.  N.  führt  von  hier  (vor  der  Höhe  1.  ab)  die 
Eichenallee  (am  Anfang  die  „Mol tke -Eiche")  zum  (1/4  St.)  Klotterho/er 
(Whs.);  von  da  entweder  1.  durch  Wald  hinab  nach  (10  Min.)  St.  Zeno, 
oder  auf  der  Höhe  im  Kirehholz  weiter  an  alten  Schanzen  (r.  Herzogs- 
Schanzen,  1778  im  bair.  Erbfolgekrieg  aufgeworfen,  1.  die  sog.  Heiden- 
schanzen)  vorbei  zur  (25  Min.)  kreisförmigen  RömerO)*ehante  auf  der 
K6nig$höhe  (Aussicht  verwachsen).  Zurück  am  Bteinbrueh  vorbei  nach 
Bt.  Zeno  ijz  St. 

S.o.  über  der  Stadt  das  alte  Schloss  Oruttenstein;  dahinter  der  StreU- 
hilhl  mit  schöner  Aussicht  (',4  St.). 

Nach  Oross-Chnain  hübscher  Spaziergang  (40  Min.);  vom  Kurhaus  ö. 
über  die  Höhe ,  bei  der  alten  Linde  1. ,  allmählich  bergab ,  stets  mit 
schönem  Blick  auf  Untersberg  u.  Lattengebirge.  Das  saubere  Dörfchen, 
mit  besuchten  Wein-  u.  Kaffewirthschaften  (Kaiser  Karl;  Untersberg), 
liegt  am  r.  Ufer  des  Weissbaehs  unmittelbar  über  der  österr.  Grenze. 
Kirche  im  Zopfstil  mit  goth.  Thurm-,  im  Innern  vier  Bilder  von  Zeit- 
blom  (?)  und  eine  Madonna  in  Steinmasse,  angebl.  von  Erzbischof  Thiemo 
im  11.  Jahrh.  gefertigt.  —  *|2  St.  weiter  ö.  am  Fuss  des  Untersbergs  die 
malerische  Burgruine  Piain  (vulgu  Salzbüehsel).  —  Rückweg  (meist  schat- 
tig) durch  das  Kirchholz  über  den  Klosterhof  (s.  oben)  und  St.  Zeno ;  oder 
auch  über  den  Streitbühl  (s.  oben). 

Gegenüber  von  Reichenhall  am  1.  Ufer  der  Saalach  liegt  Non  (Erfr. 
beim  Fuchsbauer),  Dorf  mit  alter  Kirche,  am  Fusse  des  HochstaufTen  (über 
den  Xonnersteg,  25  Min.).  In  den  Banner  Auen  schattige  Parkwege.  — 
Zur  Posehenmühle  (Erfr.),  vom  Nonnersteg  i|s  St.;  hübsche  Aussicht.  — 
Padinger  Alpe  (689m),  am  Abhang  des  Hochstauffen,  vom  Nonnersteg  über 
Non,  oder  direct  den  Serpentinenweg  hinan,  3/4  St. ;  lohnende  Aussicht. 

Auf  der  Berchtesgadener  Strasse  25  Min.  ö.  (näherer  Weg  vom  Kur- 
haus zur  alten  Linde,  s.  oben,  dann  r.)  die  Molkerei  des  Kurhauses 
■  (Erfr.)  am  Alpffarten-Einganc  (Weg  bis  zur  Klause  mühelos ,  25  Min. ; 
enges  Felsenthal).  —  Die  Strasse  führt  weiter  zum  (1  St.)  Pass  Sallthurm 
(S.  116;  Whs.);  von  hier  auf  den  Untersberg  s.  S.  110. 

Zum  Molkenbauer  (Whs.)  am  1.  Vier  der  Saolach,  20  Min. ;  hübscher 
Blick  ins  Saalachthal.  Der  Weg  (meist  schattig)  führt  weiter  am  1.  Ufer 
der  Saalach  (am  r.  Ufer  die  Fahrstrasse,  S.  117)  nach  (IVs  St.)  Frohnau, 
dann  über  den  Jettenberger  Steg  nach  (V«  St.)  Jettenberg  (Staubbachfall 
s.  S.  117).  —  Bürgermeister-Alp  (1  St.),  vom  Molkenbauer  (oder  gleich 
jenseit  der  Saalachbrücke  r.  ab)  im  Zickzack  durch  Wald  bergan  durch 
die  Teufelshöhle  zur  vordern  Aussicht  (auf  Reichenhall  etc.),  dann  durch 
die  Höhle  zurück  und  den  Seitenpfad  1.  zur  hintern  Aussieht  (auf  Latten- 
gebirge, Saalachthal  etc.).  An  der  N.-Seite  führt  ein  directer  Pfad  nach 
"  Kirchberg  hinab. 

W.  führt  die  Loferer  Strasse  (S.  190)  am  Bad  Kirchberg  vorbei  (r. 
I»  die  Weitwiesen)  zum  O/1  8t.)  Kaitl  (Erfr.);  in  der  Nähe  das  Brunnbaus 

i  ■ 


122     Route  10,  WELS. 

Fager.  10  Blin.  weiter  bei  der  Mühle  am  1.  Ufer  des  Seebachs  zweißt  r. 
ab  der  Treppen  weg  (277  Stufen)  zur  (20  Min.)  Bt.  Pankras-Kapelle,  170m 
über  Reicbenball ,  mit  weiter  Aussiebt.  Auf  der  höhern  Felskuppe  w. 
gegenüber  (am  Treppenweg  nach  St.  Pankraz  vorbei  den  nächsten  r.  ab- 
zweigenden FuBSpfad )  die  Ruine  Karlatein ,  gleichfalls  mit  schöner  Aus- 
sicht. —  V«  ^^'  weiter  (1  St.  von  Beichenhall)  der  hübsche  Thumsae, 
1  Kil.  lang,  390m  br. ;  an  der  NW.-Seite  gute  Restauration.  1(2  St.  ober- 
halb Strassenscheidung,  1.  nach  Bchnaitlreut  und  ünhen  (* Schwor zberg- 
klamm^  Slaub/all^  Sonntagshom  8.  S.  189) ;  r.  nach  Inzell  über  daa  (>|3  St.l 
*Mauthhättsel  (S.  99),  einer  der  lohnendsten  Ausflüge  von  Reichenhall 
(schöner  Rückweg  durch  das  Höllenbachthal). 

Von  den  näheren  Bergbesteigungen  ist  die  des  Zwiesel  (18%m),  des  w. 
höchsten  Gipfels  des  StauffengeMrges,  sehr  zu  empfehlen  (Reitweg,  3-4  St., 
Führer  angenehm,  5^J().  Bis  zur  Restauration  am  Fuss  des  Berges  (iVs  St.) 
kann  man  fuhren ;  d^^nn  1^3  St.  Steigens  bis  zur  Alphütte  (Whs. ,  14 
Betten),  von  wo  noch  *J4  St.  zum  Gipfel.  Oben  weite  ^Aussicht  über 
Gebirg  (Tauern)  und  Ebene.  —  Die  Besteigung  des  Hockstauffen  (1813m) 
ist  weit  schwieriger  (von  der  N.-Seite  durch  die  Wtitscharte)  \  auf  dem 
Gipfel  ein  10  Gtr.  schweres  Kreuz. 

»Stoiaaer  Alpe  am  Teisenbefff  (1334m) ,  von  Stat.  Piding  (8.  119)  in 
31/2  St.,  bequem  und  sehr  lohnend;  Fahrweg  über  Jiauthhausen^  Auger 
und  Kohlhäusl  bis  zur  Alphütte  (Erfr.).  Abstieg  event.  nach  Siegsdorf 
(8.  101)  oder  Teuendor/  (S.  99). 

Sehr  lohnender  weiterer  Ausflug  (1  Tag,  zu  Wagen)  über  JetUnberg^ 
8ch%oartbachwacM^  Bairuau^  Win^achklanun  ^  K&nigs$ee^  Berchtesgaden  und 
über  Hallthurm  zurück  \  2  Tage :  über  Melleck^  Unken ^  Lofer  nich  Ober- 
Weiubaeh;  zurück  über  ßirsehbühl^  RanuaUj  Sehwctrzbacfmachty  JetUnberg. 

19.   Von  Linz  nach  Salzburg. 

125  Kil.  Kai8£Kin  Elisabsth  Westbahn.  Fahrzeit,  Gourierzug  3  St. 
5  91.  (7  fl.  13,  5  fl.  35  kr.  Ö.W.) ,  gewöhnl.  Zug  4  St.  30  M.  (5  fl.  94,  4  fl. 
46,  2  fl.  97  kr.). 

Idns  (^Erzherzog  Karl ;  *Roth€r  Krebs ;  Ooldner  Adler ;  Löwe ; 
Kanone  etc.),  s.  Baedeker' s  Oesterreich.  Bald  nach  der  Ausfahrt 
zeigen  sich  auf  dem  niedern  Höhenzug  r.  eine  Anzahl  der  Linzer 
Festungsthürme ;  darüber  fern  der  Pösilingherg  mit  der  Kirche. 
Stat.  Horsehing,  Marchtrenk,  (27  Kil.)  Wels  (313m;  ^Posty  Kai- 
serin von  Oesterreich,  am  Bahnhof),  das  Ovilabis  der  Römer,  Städt- 
chen an  der  Traun  mit  neuer  goth.  Kirche,  Knotenpunkt  der 
Passauer  Bahn.  Kaiser  Maximilian  I.  und  Prinz  Karl  von  Lothringen 
starben  in  der  alten  fürstlich  Auersperg'schen  Burg.  Jenseit  des 
Ortes  r.  eine  grosse  Gayallerie-Gaseme. 

4  St.  s.  ö.  von  Wels  liegt  die  uralte  berühmte  reiche  Benedictlner- Abtei 
Xremunttnatsr  mit  dem  gleichn.  Ort  (*Kai»er  Maximilian).  Karl  d.  Gr. 
schenkte  der  777  von  Herzog  Tassilo  von  Bayern  gegründeten  Abtei 
(August  1877  elfhundertjähriges  Jubiläum)  den  nahen  Almtee  (S.  126)  mit 
dem  gansen  Gestade.  Das  schlossartige  Gebäude  ist  aus  dem  18.  Jahrb.; 
ansehnliche  Bibliothek  mit  Handschriften  und  Incnnabeln.  Die  vortrefT- 
lieh  ausgestattete,  8  Stock  hohe  Sternwarte  enthält  in  den  unteren  Stock- 
werken grosse  naturgeschichtliche  Sammlungen.  Sehr  sehenswerth  die 
Fifichbehälter  mit  zwei  dressirten  Fischottern.  —  Hall  (S.  360),  mit  dem 
neuen  ständischen  Soolbad,  liegt  1*|8  St.  östl. 

Die  Bahn  tritt  jenseit  Wels  bald  in  waldige  Gegend,   die  mit 

kurzen  Unterbrechungen  bis  Lambach  währt.     Stat.  Qunskirehen^ 

dann  (38  KU.)  Lambaoh  (33öm  ;  ^Bahnhofs-RestauraHon-,  •Rossl), 

Knotenpunkt  der  Gmundener  Bahn  (S.  123).    Das  Städtchen  ist  au 


L AMBACH.  19.  Route.    123 

jrrosseii  Gebäuden  auiTallend  reich ,  darunter  die  stattliche,  1032 
gegründete  Benedietiner  ^  Abtei  mit  Kupfentichsammlung,  In- 
cunabeln,  Manuscripten  und  nenn  groBsen  Altarbl&ttem  von  San-' 
drart.  Von  der  Hohe  am  rechten  Traunufer  unterhalb  des  Einflusses 
der  Ager  blickt  aus  Bäumen  eine  Wallfahrtskirche  hervor,  drei- 
eckig, mit  drei  Thürmen,  kurz  alles  dreifach  bis  auf  den  drei- 
farbigen Marmorfussboden,  1T22  von  einem  Abt  des  Benedictiner- 

stifts  zu  Ehren  der  heil.  Dreifaltigkeit  erbaut. 

Von  L  am  buch  nach  Gmünd  en  0^7  Kil.)  Zweigbahn  in  V/2  St. 
für  1  fl.  47,  1  fi.  11  oder  40  kr.  Die  schmalspurige  Bahn  wendet  sieh  in 
grossem  Bogen  nach  Süden  und  überschreitet  die  Traun ;  vorn  der  Traun- 
stein  (S.  126),  dessen  höckeriges  Profll,  von  hier  gesehen,  Aehnlichkeit 
mit  dem  Antlitz  Ludwigs  XVI.  haben  soll;  daneben  die  Gletscher  des 
Dachstein,  r.  das  Höllengebirge.  Stat.  Roitham.  (12  KU.)  Traun/all;  ein 
Fussweg  führt  neben  der  Station  r.  durch  den  Wald  in  3DHin.  hinab  2um 

^T^^UBfall  (Wh*.).  Durch  den  hnlben  Fluss  zieht  sich  zum  1.  Ufer  hin 
ein  langer  zackiger  Damm  von  Kagelflue  mit  einigen  höheren  FelsrifTen, 
durch  und  über  welche  die  grüne  Traun  13m  h.  herabstürzt.  Bester  Stnnd- 
punkt  die  Brücke  unterhalb  des  Falls  und  der  mit  Geländer  versehene  Vor- 
Mprung  unter  derselben.  Am  r.  Ufer  ein  im  J.  1416  erbauter  Ganal,  der  «gute 
Fall**  (394m  lang,  15m  Gefall),  durch  den  meist  Mittags  zwischen  11  u.  12  U. 
die  Salzschiffe  passiren  (Durchfahrt  1  Min.).  Ein  Müllerbursche  sperrt  diesen 
Canal,  sodass  die  ganze  Wassermnsse  1.  über  die  Felsen  stürzt,  und  wirft 
einige  Scheit  Holz  in  den  Fall  (Trinkg.  20-30  kr.).  —  Sehr  hübsch  und 
ganz  gefahrlos  ist  die  Fahrt  auf  einem  dieser  Salz«chiffe  von  Gmunden 
zum  Traunfall  (Abfahrt  von  Gmunden  Vorm.  gegen  10  U.,  Fahrzeit  bis 
zum  Fall  li|2  St.,  1  fl.);  die  Passagiere  steigen  M«  St.  unterhalb  aus  (als 
Tagespartie  von  Gmunden  aus  viel  gemacht^  Bückfahrt  mit  der  Eisenbahn). 

Folgt  Stat.  Eichherg- Steyrermühle  mit  grosser  Papierfabrik ,  Laakir- 
cheny  Obet^weis.,  Gmunden^  Seebahnhof  (vom  Bahnhof  der  Salzkammergut- 
bahn 25  Min.  entfernt;  s.  S.  124). 

Die  Bahn  verläset  das  Traunthal  und  tritt  in  das  Thal  der  Ager ; 
1.  der  Traunstein  und  das  Hollengebirge.  Von  (45  KU.")  Breiten- 
schützing  führt  r.  eine  Kohlenbahu  nach  Wolf  »egg.  49  Kil.  Sehwa- 
nen8tadt(i  St.  s.o.  der  Traunfall,  8.  obenl;  55  Kil.  Attaang  f  403m ; 
Bahnhof s-Re8taur.\  Kreuzungspunkt  der  Salzkammergutbahn,  die 
von  hier  n.  über  den  Hauaruck  nach  Ried ,  Sehärding  und  Passau, 
s.  über  Gmunden  nach  laeM,  Aunaee  und  Steinach  führt  (s.  R.  20), 
Bei  der  Weiterfahrt  1.  Schloss  Puchheim,  im  Hintergrund  das  Höl- 
lengebirge (S.  142).  60  Kil.  YöoUftbmek  (433m;  •Mohr;  Post), 
freundliches  Städtchen  an  der  Ager,  mit  alten  Thorthürmen  und 
Mauerresten ;  an  der  Ostseite  auf  einer  Anhöhe  die  alte  goth.  Kirche 
von  Schondorf  (liAcih  dem  Alter see  s.  S.  142"). 

Weiter  zweimal  über  die  Ager;  r.  Schloss  und  Ruine  Warten- 
bürg.  Bei  (65  Kil.)  TimeUtam  tritt  die  Bahn  in  das  Thal  der 
Vockla,  die  hier  in  die  Ager  fallt.  72  Kil.  Redl-Zipf  mit  grosser 
Brauerei;  76  Kil.  VodUamarkt;  81  Kil.  Frankenmarkt  (536m), 
grosser  Marktflecken.  Die  Bahn  verlässt  die  Yöckla  und  durch- 
zieht in  grossen  Curven  waldiges  Hügelland,  die  Wasserscheide 
zwischen  Traun  und  Tun.  Vor  (97  Kil.)  Strasswalchen  (b^riia) 
zeigt  sich  1.  das  überhängende  Hom  des  Schafbergs  und  der  Schober 
(nach  Mondsee  s.  S.  114).  99  Kil.  Steindorf  Knotenpunkt  der 
Bahn  nach  Braunau;  dann  (101  KU.)  Köstendorf  Stat.  für  das  südl. 


1 24     Route  20.  GMUNDEN.  Salskammergui. 

10  Min.  entfernte  Städtchen  Neumnrkt.  Sehr  zu  empfehlen  der 
Besuch  des  Tannbergs  (784m),  vom  Bahnhof  n.w.  in  IY4  St.  be- 
quem zu  ersteigen,  mit  prächtiger  Aussicht  (oben  *Whs.). 

Vor  (111  Kil.)  Seekirehen  tritt  die  Bahn  an  den  I72  St.  1. 
Waller-  oder  Seekirchener -  See  (504m);  am  n.  und  w.  Ufer  Moor- 
gründe. Weiter  durch  waldige  Gegend,  mehrfach  über  die  tief- 
eingeschnittene Fischach  (Ausfluss  des  Wallersee's) ;  dann  wendet 
sich  die  Bahn  1.  in  das  Salzachthal  (1.  die  runde  Kuppe  des 
Gaisbergs,  r.  Untersberg,  Watzmann,  dann  Mariaplain ,  dahinter 
der  Stauffen).  Der  Bahnhof  von  (125  Kil.)  Salzburg  (S.  102)  liegt 
1/4  St  von  dfer  Salzachbrücke. 

20.   Von  Salzburg  nach  Ischl  und  Aussee.  Salz- 

kammergut. 

148  Kil.  Eisenbahn  (Kaiserin  Elisabeth  Westbahn)  bis  Attnang,  70  Kil., 
in  3V2-4  St.  für  3  fl.  33,  2  fl.  44,  1  fl.  66  kr. ;  von  Attnang  bis  Avssee 
(Kronprinz  Rudolf-Bahn),  78  Kil.,  in  3V2-ÖV2  St.  für  3  fl.  84,  2  (1.  88,  1  fl. 
92  kr.  —  Von  Wien  nach  Ischl  über  Attnang  (287  Kil.),  Eisenbahn  (Wesst- 
bahn  u.  Rudol/bahn)  in  lii|2  St.  für  13  fl.  71,  10  fl.  27,  6  fl.  85  kr.  ^  über 
Selzthal  C351  Kil. ;  Südbahn  u.  Rudolf  bahn)  in  15-16  St.  für  17  fl.  6,  12  fl.  80, 
8  fl.  53  kr. 

Das  ^^Balzkammer^t  ist  ein  der  Region  der  Voralpen  angehörendes 
Gebirgsland,  an  der  Grenze  von  Salzburg  und  Steiermark,  12  QM.  mit 
17,500  Einw.  (3500  Protest.),  freundliche  grüne  wechselreiche  Thäler, 
stille  trauliche  Seen,  von  der  Traun  durchströmt,  welche  den  Hall- 
städter mit  den  Traun-See  verbindet  und  bei  Lambach  den  S.  123  ge- 
nannten Wasserfall  bildet.  Im  Hittelpunkt  der  berühmte  Badeort  Ischl. 
Wohl  kein  deutsches  Land  mag  auf  so  engem  Baum  so  viel  Naturschön- 
heiten darbieten:  man  kann  Wochen  und  Monate  zu  genussreichen 
Wanderungen  verwenden.  —  Die  neue  Salzkammergutbahn  (von  Schärding 
bis  Steinach  174  Kil.  lang),  im  Herbst  1877  dem  Verkehr  übergeben,  ist 
sowohl  durch  die  herrlichen  Landschaften,  welche  sie  durchzieht,  als 
wegen  der  techn.  Schwierigkeiten,  welche  bei  ihrem  Bau  zu  überwinden 
waren  (11  Tunnels  mit  einer  Gesammtlänge  von  3ö04m,  15  Brücken, 
mehrere  Viaducte,  bedeutende  Uferbauten  und  ansehnliche  Steigungen) 
hochinteressant. 

Bis  (70  Kil.)  Attnang  s.  S.  123.  Die  neue  Salzkammerguthahn 
überschreitet  die  Ager  [t.  Schloss  Pitchheim^  S.  123),  dann  die 
Aurach  und  führt  durch  das  freundliche  Aurachthal  über  (75  Kil.) 
Aurachkirchen  (465m)  nach  (82  Kil.)  Qmunden  (493m);  der  Bahn- 
hof liegt  w.  oberhalb  der  Stadt  */4  St.  vom  See,  halbwegs  zwischen 
Gmünd en  und  Pinsdorf. 

Onumden  (42om).  *H6tel  Austbia,  ^Bellevue  (P1.  a),  beide  1.  Cl., 
am  See,  mit  schöner  Aussicht;  *Hötel  Laufhubeb,  am  See,  unweit  des 
Lambacher  Bahnhofs,  mit  Garten  (s.  unten),  Z.  1  fl.,  L.  u.  B.ÖO  kr. ;  *Gold- 
NES  Schiff  (PI.  b),  Z.  1  fl.  u.  mehr,  L.  u.  B  50  kr. ;  *Kbone  (Fl.  c),  am 
öeestadel,  hinter  dem  Casino;  Post-,  *Goldneb  Bbunnen  (PI.  e),  über 
der  Schleuse  der  Traun,  guter  Wein;  *Goldne  Sonke  (PI.  f);  »Gast- 
haus AH  KoQL  (PI.  d),  5  Min.  vom  See,  schöne  Aussicht;  Goldnek 
Hirsch  (PI.  g).  —  (hfis :  Driethaller  (PI.  i) ,  am  Landungsplatz,  schöne 
Aussicht;  Zum  Goldnen  Schiff ;  Harrinoeb.  —  *Ca8ino  (PI.  1)  am  See, 
mit  Restauration,  grosser  Terrasse,  Lesecabinet  etc.  Besuchte  Garten- 
Restauration  beim  Hotel  Lauf  huber  (s.  oben)  am  See,  beim  Hotel  Bellevue, 
Koglbräiihati»  etc.     KaiTegarten    Lisihuber  an  der  Esplanade,  wo  auch  ein 


124     Route  20.  GMÜNDEN.  Sahkammergut. 

10  Min.  entfernte  Städtchen  Neumarkt.  Sehr  zu  empfehlen  der 
Besuch  des  Tannbergs  (784m),  yom  Bahnhof  u.vr.  in  1^4  St.  be- 
quem zu  ersteigen,  mit  prächtiger  Aussicht  (oben  *Wh8.). 

Vor  (111  Kil.)  Seekirehen  tritt  die  Bahn  an  den  V/^  St.  1. 
Waller-  oder  Äecfeirc/iener-Äec  (504m);  am  n,  und  w.  Ufer  Moor- 
grQnde.  Weiter  durch  waldige  Gegend ,  mehrfach  über  die  tief- 
eingeschnittene  Fischach  (Ausfluss  des  Wallersee's);  dann  wendet 
sich  die  Bahn  1.  in  das  Salzachthal  (1.  die  runde  Kuppe  des 
Gaisbergs,  r.  Untersberg,  Watzmann,  dann  Mariaplain,  dahinter 
der  Stauffen).  Der  Bahnhof  von  (125  Kil.)  Salzburg  (S.  102)  liegt 
Vi  St  von  dfer  Salzachbrücke. 

20.   Von  Salzbarg  nach  Ischl  und  Aassee.  Salz- 

kammergat. 

148  Kil.  Eisenbahn  fÄautfWn  Elisabeth  Westbahn)  bis  Atlnang,  70  Kil., 
in  3V2-4  St.  für  3  fl.  33,  2  fl.  44,  1  fl.  66  kr. ;  von  Attnang  bis  Av»see 
(KrmpiHnz  Rudolf-Bahn),  78  Kil.,  in  3V2ÖV2  St.  für  3  (1.  84,  2  tl.  88,  i  II. 
92  kr.  —  Von  Wien  nach  Ischl  über  Attnang  (287  KilJ,  Eisenbahn  (West- 
bahn  u.  Rudolfbahn)  in  li»]«  St.  für  13  0.  71,  10  fl.  27,  6  fl.  85  kr.;  über 
SeUthal  (dbi  Kil.  •,  Südbahn  u.  Rudolfbahn)  in  15-16  8t.  für  17  fl.  6,  12  fl.  80, 
8  fl.  53  kr. 

Das  ^^Salzkammeri^t  ist  ein  der  Region  der  Voralpen  angehörendes 
Oebirgsland,  an  der  Grenze  von  Salzburg  und  Steiermark,  12  QM.  mit 
17,500  Einw.  (3500  Protest.),  freundliche  grüne  wechselreiche  Thäler, 
stille  trauliche  Seen,  von  der  Trann  durchströmt,  welche  den  Hall- 
städter mit  den  Traun-See  verbindet  und  bei  Lambach  den  S.  123  ge- 
nannten Wasserfall  bildet.  Im  Mittelpunkt  der  berühmte  Badeort  Ischl. 
Wobl  kein  deutsches  Land  mag  auf  so  engem  Baum  so  viel  Naturschön- 
heiten darbieten:  man  kann  Wochen  und  Monate  zu  genussreichen 
Wanderungen  verwenden.  —  Die  neue  Salxkammergutbahn  (von  Schärding 
bis  Steinach  174  Kil.  lang),  im  Herbst  1877  dem  Verkehr  übergeben,  ist 
sowohl  durch  die  herrlichen  Landschaften,  welche  sie  durchzieht,  als 
wegen  der  techn.  Schwierigkeiten,  welche  bei  ihrem  Bau  zu  überwinden 
waren  (11  Tunnels  mit  einer  Gesammtlänge  von  d504m,  15  Brücken, 
mehrere  Viaducte,  bedeutende  Uferbauten  und  ansehnliche  Steigungen) 
hochinteressant. 

Bis  (^70  Kil.)  Attnang  s.  S.  123.  Die  neue  Salzkammergutbahn 
überschreitet  die  Ager  (r.  Schloss  Puchheim^  S.  123),  dann  die 
Aurach  und  führt  durch  das  freundliche  Aurachthal  über  {7b  Kil.) 
Aurachkirchen  (465ra)  nach  {S1  Kil.)  Omunden  (493m);  der  Bahn- 
hof liegt  w.  oberhalb  der  Stadt  y^  St.  vom  See,  halb'wegs  zwischen 
Gmunden  und  Pinsdorf. 

Omunden  (42Öm).  «Hotel  Austbia,  «Bellevue  (Fl.  a),  beide  1.  CK, 
am  See,  mit  schöner  Aussicht ^  «HdTEL  Ladfhuber,  am  See,  unweit  des 
Lambacher  Bahnhofs,  mit  Garten  (s.  unten),  Z.  1  fl.,  L.  u.  B.  50  kr.  \  *Qold- 
NK.s  Schiff  (PI.  b),  Z.  1  fl.  u.  mehr,  L.  u.  B  50  kr. ;  *Kbonk  (PI.  c),  am 
Seestadel,  hinter  dem  Casino;  Post-,  «Goldnek  Bkuxken  (PI.  e),  über 
der  Schleuse  der  Traun,  guter  Wein;  «Goldne  Sokne  (PI.  f);  «Gast- 
haus AM  KoGL  (PI.  d),  5  Min.  vom  See,  schöne  Ausaicht;  Goldneb 
Hirsch  (PI.  g). —  Cafig:  Driethaller  (PI.  i) ,  am  Landungsplatz,  schöne 
Aussicht*,  Zum  Goldnen  Schiff;  Harringer.  —  «Casino  (PI.  1)  am  See, 
mit  Restauration,  grosser  Terrasse,  Lesecabinet  etc.  Besuchte  Garten- 
Restauration  beim  Hotel  Lat^fhuber  (s.  oben)  am  See,  beim  Botel  Bellevue, 
Koglbriitihaus.  etc.     Kaflegarten   Linthuher  an  der  Enplanade,  wo  auch  ein 


Saltkammerjful. 

CMLINHEN. 

20.  Boult. 

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70  kl.  WarMgeld  per  Stunde;  Trinkg.  bei  TagfoliTteii  1  fl.  u.  1  II.  SO  kr. 

—  ScuiffEiT*»:  Boot  niU  1  Ruderer  narb  Ort  gderWsyer  30  kr.,  Oriln- 
hergergul  40  kr.,  Prillinser  60,  Allmünsler,  Bbenzweier,  EngBlcul, 
Kleine  Bunw  9U,  HoliengiK  1  fl.,  Liinoiutiage  1  fl.  30  kr.  (Buiklubrl, 
einbegrlSeo),  mit  2  Seblt^rn  durchscbnllUlch  dls  Haltte  mehr;  Zeit- 
hhrten  die  Stunde  mll  einem  Schiffer  60  kr.,  mit  zwei  Scbiffern  1  n. 

—  Beitesel  mit  Siltel  die  Stunde  1  II.,  jede  folüeade  60  kr.,  i|t  Tag  S  fl. 

—  UänhariCi  BacliJmailluiig  na  Sceplali  mit  Lcibbibliatbek). 


126     RouU20.  GMUNDBN.  Saltkammetffut 

Omunden,  betriebgames  Städtchen  (6000  Einw.)  und  Hauptort 
des  Salzkammerguts ,  am  Ausfluss  der  Traun  aus  dem  Traunsee 
reizend  gelegen ,  wird  als  ivurort  und  Sommerfrischort  viel  be- 
sucht. In  der  Stadtpfarrkirche  ein  von  Schwanthaler  1656  ge- 
schnitzter iiolzaltar;  hübsche  neue  evang.  Kirche.  Die  ^^St.  1. 
am  w.  Ufer  sich  hinziehende  Esplanade  (tägl.  12-1  Uhr  u.  ^^2' 
8  U.  Nm.,  Sonnt.  12-1  U.  Nm.  Musik)  bietet  eine  freie  Aussicht 
auf  den  See:  gleich  links  der  bewaldete  Orünberg^  dann  der 
fast  senkrecht  aus  dem  See  aufsteigende  Traunetein  (1691m), 
der  £r^ope^  (1570m),  weiter  r.  im  Hintergrund  der  Wildekoget 
(2093m),  den  See  anscheinend  schliessend  der  Kleine  Sonnstein 
(923m),  an  dessen  Fuss  Traunkirchen ,  r.  die  Sonnstein '  Höhe 
(1045m),  davor  die  breite  Fahmau  (1201m),  dahinter  der  lange 
Kranabet8attel(S.  127),  das  HölUn-  und  HocUekengehvrgeiß.  142). 
Hübsche  Anlagen,  Gärten  und  Villen  umgeben  die  Stadt. 

SPAZi£B6i.NGE  in  der  Nähe:  n.  (lü  Min.)  die  Wunderburg  und  5  Min. 
weiter  der  Calvarimberg ;  n.w.  der  Hochkogel  (540m),  if«  St.  (am  Fasse 
das  Koglbräuhaus,  s.  oben)^  w.  *  Villa  8aiori  mit  reizendem  Park,  herr- 
lichen Aussichtspunkten  und  einer  Meierei,  wo  Kaffe  u.  Milch  zu  haben 
(25  Min.),  und  Villa  Barber  am  Annawäldchen  (ijs  St.),  beide  am  Wege 
nach  Altmünster  ^  s.w.  Ort  0\i  St.)  mit  dem  im  See  gelegenen,  durch 
eine  i20m  lange  Brücke  mit  dem  Land  verbundenen  Schloss. 

Weitere  Spaziergänge :  Auf  der  neuen  Fahrstrasse  nach  ('j«  St.)  Alt- 
müntter^  (1  St.)  Ebenticeier,  (2'/«  St.)  Traunkirchen  (s.  u.).  —  An  der  Villa 
Satori  (a.  oben)  vorbei  auf  durch  Handweiser  und  Farbenstriche  bezeich- 
netem Wege  zum  Omundener  Berg  (Ö22m)  mit  schöner  Aussicht  (l^js  St., 
oben  Whs.)  \  hinab  zur  (1  St.)  Reindlmühle  (Whs.)  im  Aurachthal,  zurück  über 
(1  St.)  Ebenzweier  (im  Ganzen  4i(«  St.).  —  Am  1.  Traunufer  abwärts  zur 
Altmühle  (Sf4  St.),  OhUtorf  (Whs.)  l^J«  St. ;  auf  der  Vöcklabrucker  Strasse 
über  Pinxdorf  zur  Dichilmühle  (!>/«  St.),  Kabenmühle  (2  St.).  —  *  Traun/all 
(S.  128),  zu  Fuss  (nicht  lohnend)  2  St. ;  besser  mit  der  Lambacher  Eisen- 
bahn (S.  123)  oder  auf  einem  der  S.  123  gen.  Salzschiffe.  —  Am  östlichen 
Seeufer  liegen:  20  Min.  das  Orünberger  Out^  'js  St.  Prillinger  (vorm. 
Wim$ner)y  >(4  St.  Engel.  55  Min.  Kleine  Ramsau,  1  St.  Boitengut,  1>|2  St. 
Steininger  (König  von  Ilannover) ,  alle  mit  Bestaur.  \  Hin-  oder  Bück- 
fahrt  im  Kahn,  den  man  sich  in  ümunden  bestellt. 

Weitbee  Ausflüge:  Ueber  die  Himmelreichuneu  (1  St.),  die  Schnee- 
wie*e  (>/2  St.)  und  (Va  St.)  das  Hochgesehirr  (U57m),  mit  Blick  auf  die 
Gletscher  des  Dachsteins,  zum  (1  St.)  Laudaehsee  (SSlm),  an  der  Ostseite 
des  Traunsteins  malerisch  gelegen )  zurück  entweder  über  Franzi  im 
Hott  (2  St.)  oder  über  das  Hoiiengut  (isji  St.) ,  und  mit  Kahn  in  *\*  St. 
nach  Gmunden^  mehrfach  Handweiser,  Führer  entbehrlich.  —  Besteigung 
des  Traunsteina  (1691m)  mühsam,  im  Ganzen  kaum  lohnend  genug :  über- 
fahren zur  Lainatutiege  (wohin  auch  ein  neuer  Fusssteig  am  See  entlang 
führt),  hinauf  zur  (1  St.)  Mairalm  (Erfr.),  in  schöner  Lage,  von  da  noch 
3  St.  znr  Spitze  (nur  mit  Führer,  A.  Beitter  in  Gmunden). 

Auf  den  Sonnsteia  (923m),  bequeme  Nachmittagspartie  ^  von  Traun- 
kirchen 20  Min.  auf  der  Strasse  gegen  Ebensee,  dann  r.  ab  auf  markirtem 
Wege  in  IV2  St.  zum  Gipfel  (nur  die  letzten  20  Min.  über  Felsen),  mit  reizen- 
der Aussicht  auf  die  den  See  umrahmenden  Gebirge  und  das  Ebenseer  Thal. 

Almaee,  lohnende  Tagestour  (zu  Wagen  i'/s  St.).  Fahrstrasse  über 
(3  St.)  Mühldorf  (*Whs.)  im  hübschen  Almthal  nach  (2  St.)  Orünau  und 
zum  (2  St.)  Almsee  (G69m),  dem  Stift  Kremsmünster  (S.  122)  gehörig,  in 
grossartiger  Umgebung  am  Nordrande  des  Todten  Gebirges  (im  Seehaus 
gute  Unterkunft).  —  Vom  See  durch  den  Nesselgraben  und  über  die 
Mangeralpe  zum  Offensee  (S.  127)  4  St.  (Führer  3  i\.)\  oder  auch  (mäb- 
%m,  nur  mit  Fuhrer)  von  der  Mangeralpe  s.  über  den  Wilden  Hee  (lö54m) 
ch  (4  St.)  Alt-Ausxee  (S.  132). 


Satzkammergut  TtlAtJNSEE.  i>0.  tloute,     127 

Von  Gml'ndem  nach  Iscill  (Dampfbootfahrt  über  den  Traun- 
see  für  nicht  Eilige  vorzuziehen,  1  St.  von  Gmunden  bis  Ebensee, 
1  fl.>  Die  Bahn  führt  hinter  der  ViUa  Satori  (S.  126)  vorbei  und 
tritt  an  den  schönen  12  Kii.  laugen  *Traiuiiee  (422m),  (an- 
fangs hoch  über  demselben ;  gegenüber  der  Traunstein,  1.  oberhalb 
Gmunden  Schloss  Ort  (S.  12^)  und  die  Villa  der  Grossherzogin 
von  Toscana,  weiter  die  schlossartige  Villa  des  Herzogs  von  Wür- 
temberg.  87  Kil.  Ebenzweier,  mit  Schloss  der  Herzogin  von  Bor- 
deaux; 10 Min.  n.  AUmünster  mit  der  ältesten  Kirche  der  Gegend; 
südl.  am  See  die  stattliche  ViUa  Wanda.  Die  Landschaft  wird, 
wie  man  sich  dem  Südende  des  See's  nähert,  ernster,  die  grünen 
Hügel  weichen  höheren  Bergen ;  der  Traunstein  hängt  Östl.  gleich- 
sam über  dem  Wasser;  hinter  ihm  erscheint  der  Hochkogel  (1483m), 
weiter  der  schöngeformte  Erlakogd  (s.  unten).  91  Kil.  Stat.  Trann- 
kirehen;  y^^t,  s.o.  das  gleichn.  Dorf  (Po^t;  Cs,te  Fellner^  dicht 
am  See),  auf  einem  Vorsprung  der  Fahmau  reizend  gelegen ,  der 
schönste  Punkt  am  See  (hier  der  Schauplatz  einer  Sage,  ähnlich 
der  von  Hero  und  Leander).  Folgen  vier  kurze  Tunnels,  dann  der 
1428m  1.  Sonnstein' Tunnel  (um  die  Aussenseite  des  Sonnsteins 
am  See  hin  führt  die  Landstrasse ;  ein  steinerner  Löwe  vorn  an  der 
Ecke,  von  der  Bahn  nicht  sichtbar ,  erinnert  an  den  Strassenbau). 
Die  Bahn  führt  mit  der  Strasse  noch  kurze  Zeit  am  See  entlang, 
überschreitet  die  Traun  bei  ihrer  Mündung  in  den  See  und  erreicht 
(98  Kil.)  Ebeniee  (42om;  Bahnhofs-Restauration)]  gegenüber  am 
1.  Ufer  der  Traun  das  Dorf  Langbath  (*Po8t;  ♦Kronej  mit  grossen 
Sudhäusern.  Gewaltige  Holzvorräthe  lagern  in  und  an  der  Traun  ; 
zahlreiche  Flösse  gehen  von  hier  in  die  Donau.  Die  Soole  wird  von 
Ischl  und  Hallstadt  (S.  133)  in  hölzernen  Röhren  hierher  geleitet. 

Hübscher  Spaziergang  längs  der  Soolenleitung  zum  (3/4  St.)  Steinkogel 
(*Wli8.)  nait  schöner  Aussicht,  und  zum  (1  St.)  *Riwnbachfall  (in  der  Mühle 
Erfr.). 

Nach  den  ^Langbath-Been  2>|2  St.,  lohnend :  Fahrweg  im  Langbath-  Thal 
hinan  zur  (1  St.)  Kreh-Alp  (Ertr.)  und  dem  (']»  St.)  Vordem  Lungbathaee 
(67öm)j  von  da  Fusspfad  zum  (}\2  St.)  kleineren,  aber  schöneren  Hintern 
See  (727m).  —  Zum  Attersee  s.  S.  143. 

Der  XrmiiabetMtttel ,  ö.  Ausläufer  des  Höllengebirges,  welches  sich 
8  St.  lang  zwischen  Traun-  u.  Attersee  hinzieht,  ist  von  Langbath  in  Sif«  St. 
bequem  zu  ersteigen  (Führer  2  fl. ,  Jos.  Stummer  u.  Joh.  Huber  in  Eben- 
seej.  Vom  vordem  Gipfel  (Feuerkogel,  lö9im)  treffl.  Aussicht  über  das  Salz- 
kammergut, das  Flachland  bis  zum  Böhmerwald  und  die  Steirischen  Al- 
pen i  umfassender  noch  3/4  St.  weiter  vom  Alber/eldkogel  (1706m).  Der  ge- 
wöhnlich gemachte  Weg  führt  von  Ebensee  über  den  Calvarienberg  durch 
das  Otoll,  doch  kann  man  auch  den  Ausflug  mit  dem  vorigen  verbinden 
und  von  der  Kreh-Alp  hinansteigen  (Weg  steil  und  steinig).  Unterkunft  in 
den  zwei  Sennhütten  nahe  am  Gipfel. 

Erlakogel  (157(hn)^  von  Ebensee  über  die  J^tzstein-  und  Müller- Alpe 
in  31/2  St.  mit  Führer,  gleichfalls  unschwierig  und  lohnend. 

Zum  Offensee  (651m)  durch  das  Frauentpeissenbachthal  Fahrweg  in  3  St. 
Der  See  mit  kais.  Jagdschloss  liegt  malerisch  in  grünem  Thalkessel,  südl. 
überragt  vom  Todten  Gebirge  (S.  132).  Ein  Uebergang  führt  von  hier  über 
die  Mangeralp  zum  (4  St.)  Alrmee  (ri.  126;  Führer  3  fl.);  ein  andrer  (be- 
schwerlich, nur  mit  Führer)  über  den  Wilden  See  (3.  oben)  nach  (6  St.) 
Alt- Austee  (S.  132). 


1 28     RpuU  -Jll.  \mtiL.  Saltknmii'eryul. 

Weiter  am  r.  Ufer  der  Truiii  fgegaiiiibet  am  1.  Utet  die  Laiid- 

stTMse  uiid  die  SooleiileiEung)  duicb  das  biibache  Tnunthst  zut 

UalCeitalle  Koith   an  dei  Mündung  dee  fVauenaieinentachi   (e. 

obeiO;  dann  In  sieh  Teietigeudem  Thal  iiacli  (109  Kit.)  Sut.  Atter- 

lee-  Wtlsambach,  wo  die  Slrasee  naoh  |^3  St.)  WtiMctAaeU  am  Atter- 

^        see  T.  aliiweigt  \ß.   143\    Auf  einem  Feleeii  In  der  Ttaun   ehi 

^       hohes  Kreuz,  ein  zveitee  guiz  nahe  bei  Taiihl.  Ueber  die  Trauii  iiaeli 

— ~.'  114Kil.  I»ohl(;468m>   »Kitbekis  Kubibeih  (PI,  1)-,  •HütelBauüb 

~V        |I>1.  2).  in  herrliche^  Ligo  gut  der  HoUe  oberlinlb  Ischl,  beide  vornehm. 

jV        mitentaprecbcndeaPTslgen;  *Pust  (PI.  3),  Z.  von  1  fl.  ab,  L.  und  B.  «J  kr. ; 

V         VKiuKiA-HOrtL  (PI.  4)i  «Khbh  iPI.  S),   Z.  li|rS  fl.,    h.  iO,  F,  60.  B. 

—t-,       4»  kr.;  EKZiiEKiui^FaASKK*iii.a"l-6).  —  S.  Cl..  »StekscPI.  1);  ■Kkubk 

^        IPI,  81;  •BiiRiitHEE  Hof  {Pi.  9).  —  Sbieb  CinH*i'>  mil  C»tä-Be«l«nrmt, 

■^        Leieiimmec  etc.  («.  unleB).  —  ■K.HwMSwheilaMiall  von  Dr.  Hirtita, 

10  Hin.  vum  Ende  der  Eiplannde,  gut  eii^erichtel.  Fem,  mil  Z.  25-3!  n. 

-^*         ».üclientlich.   —    Cafi  Saimaner.  der  Pual  geEenüber;   Ca/i!  Waller  (mtl 

'  ^         CimdUoiel)  auf  der  Biptanade.  —  Im  Summer  ntattr  (Fl.  16).  —  Sehiciiain' 

c^  von  £.  itänhnTil,  Ffsrrgiisw.  —  KurUixt  für  Fremde,  die  länger  nla  8  Tage 
P  in  lücbl  blelljen,  S  Q.,  minder  Bemittelte  6  0.,  Frauen  2  11.,  Kinder,  Ouu- 
>J.  vemanlen  elc.  1  0.,  Dtenslholen  'ji  II.  die  Per.on,  M<a<kl«zt  bei  mehr  ola 
t..  Mag.  Aufenlhalian.,  jcdae  Fimlllenglied  1  fl.  —  Fiamek  iTartf  von  INTair 
nach  Strobl  in  Hj,  St.,  einjpinnig  1,  iweiapannle  7  II. ;  Ä.  WoiSqa»g  in 


Salzkammergut.  ISCHL.  20.  RouU.     129 

2il4  St.,  iijs  und  8  fl. ;  St.  Gilgen  in  3  St.,  5  und  9  Ü.  •,  Qosau-MüM  in  2  St., 
4ijs  und  8  fl.;  HalUtadt  in  Qij^  St.,  5  u.  9fl.-,  Vovder-Gotau  in  3^(2  St.,  6  u. 
10  fl. ;  Go$au- Schmied  in  4  St.,  6M3  und  11  fl. ;  Weissenbach  am  Attertee  in 
2>|2  St. ,  5  und  9  fl. ;  Trinkgeld  für  den  halben  Tag  70  oder  90  kr. ,  für 
den  ganzen  Tag  1  fl.  oder  1  fl.  20  kr.  Innerhalb  des  Orts  die  Fahrt  (bis 
zur  Dauer  einer  Stunde)  einsp.  1  fl.  ÖO  kr.,  zweisp.  2  fl.  50  kr. 

Ischl ,  Mittelpunkt  des  Salzkammergats ,  in  schöner  Lage  auf 
einer  von  der  Traun  und  Ischl  umflossenen  Halbinsel ,  ist  als  Bad 
erst  seit  1822  bekannt  (4000  Einw.).  Seitdem  Ischl  ein  Wiener 
Modebad  geworden ,  gehört  es  zu  den  theuersten  Bädern  und  ist 
für  Fussgänger  wenig  behaglich  (in  der  Höhe  der  Saison  zuweilen 
Unterkommen  schwer  zu  finden).  Ausser  den  Soolbädern  (Salzge- 
halt 250/q)  werden  Sehlamm-,  Schwefel-,  Fichtennadel-,  Salzdampf- 
u.  a.  Bäder,  Molken,  sowie  eine  Salz-  und  eine  Schwefelquelle  als 
Gärmittel  verwendet.  Promenadenwege  mit  schattigen  Ruheplätzen 
durchziehen  das  reizende  Thal  nach  allen  Richtungen. 

Vom  Bahnhof,  an  der  Ostseite  der  Stadt  (in  der  Nähe  die  neue 
prot.  Kirche)^  führt  die  Dampfbadgasse  am  Rudolfsgarten  mit 
der  Büste  des  Erzh.  Rudolf  und  dem  Rudolfabad  vorbei  zu  der 
1852  restauxirtenP/'arr&ircÄ«(Pl.  11),  mit  Altarblättern  von  Kupel- 
wieser  und  neuen  Deckengemälden  (Geschichten  des  h.  Nikolaus) 
von  Mader.  Südl.  fvon  der  Kirche  am  Kaiser-Ferdinandsplatz  der 
Molkensaal  (PI.  12)  und  das  Badhaus  (bei  schlechtem  Wetter 
Morgens  Cnrmusik).  In  der  Nähe  ö.  das  k.k.  Sudwerk  (PI.  13), 
daneben  das  Salzdampfbad  (PI.  14) ;  w.  das  Giselabad. 

Vom  Kalser-Ferdinandsplatz  führt  w.  die  Pfarrgasse  zum.  Markt' 
platz  und  der  Traunbrücke,  Am  1.  Ufer  der  Traun  beginnt  hier  die 
Sophien-Esplanade,  schattige  Baumreihen  mit  Caftf  und  Conditorei, 
Abends  Hauptspaziergang  der  Curgäste  (672-8V2U.  Ab.,  Sonntags 
auch  12-1 U.  Mittags  Curmusik) ;  in  der  Mitte  ein  kleines  Standbild 
der  Hygiea  aus  Erz  mit  der  Inschrift :  „Man  nennt  als  grösstes  Glück 
auf  Erden,  gesund  zu  sein  -  ich  sage  nein !  ein  grösseres  ist  ge- 
sund zu  werden". 

Auf  der  Westseite  der  vom  Markt  n.  auslaufenden  Wirerstrasse 

das  neue  Casino  (Cursalon)  mit  Caf^- Restaurant,  Lese-  und  Con- 

versationssälen ,  grossem  Concertsaal  etc. ;  auf  der  Terrasse  Abends 

häufig  Musik.    In  den  Anlagen  n.w.  ein  kleiner  Bazar\  ö.  an  der 

Wirerstrasse  die  kolossale  Büste  des  Dr.  Wirer  von  Rettenbach  (f 

1844),  von  „dem  dankbaren  Ischl  seinem  Wohlthäter^'  errichtet. 

-^  Am  1.  Ufer  der  Ischl  in  der  Nähe  der  Schwimmschule  ein  1874 

gegründetes  Museum  mit  naturhistor.  u.  a.  Gegenständen  aus  dem 

Salzkammergut. 

SpaziergÄmoe.  Die  *kaiserl.  Villa  mit  schönen  Garten-  und  Park- 
anlagen (bei  Anwesenheit  der  kaiserl.  Familie,  gewöhnlich  Juli  bis  Sept., 
unzugänglich).  —  Das  Karolinen- Panorama  0|4  St.)  und  die  ITeue  Sehmalnau 
(3|4  St.),  zwei  Kaffehäuser  1.  der  Strasse  nach  Ebensee,  mit  hübschem  Blick 
auf  Ischl;  hinab  zum  (20  Min.)  Qstötien-Whs.  und  längs  der  Soolenleitung 
nach  Ischl  zurück  (20  Hin.).  —  Zum  *  Sophien- Doppelblick  (»ja  St.)  entweder 
durch  den  kais.  Park  an  der  Collage  vorbei  •,  oder  auf  der  obem  Brücke 
über  die  Ischl  und  r.  hinan  (Cafe;  Aussicht  auf  Ischl,  den  Dachstein  und 

Baicdekeb's  Südbai^m.    18.  Aufl.  9 


130     Route  20.  ISOHL.  Salxkammergut. 

das  Wolfgangs-Thal).  Von  hier  zur  (IJ4  St.)  *Dachitein- Aussicht  und  dem 
HohentoUem- Wasserfall;  zurück  entweder  r.  über  Trenkelbach  (*|a  St.)  oder 
1.  durchs  Jaimenthül  (l'ja  St.).  —  W.  zum  Kalvarienberg  ('l*  St.)^  Ahom- 
bfihl  (IJ2  St.)  j  von  hier  über  die  Milchwirthsehaft  Linden  zum  kl.  Nussen- 
see  am  Abhang  des  Kattergebirges  (IV2  St.).  —  Auf  der  Ischler  Strasse  über 
die  Pfandlbrücke  ins  Zimitzthal  mit  der  Zimitzwildniss  (Whs.)  und  dem 
Zimitzgraben  (2  St.)^  zurück  am  1.  Ufer  der  Ischl  über  Trenkelbachmilhle. 
Von  Pfand!  auf  der  Strasse  nach  St.  Wolfgang  zum  Branntweinhäusl  und 
(mit  Führer)  an  Wirer^s  Wasserfall  vorbei  zum  Schwarzen  See  (ä'/a  St. 
von  Ischl;  vgl.  6.  143).  —  Von  der  Esplanade  durch  die  Franz-Karl-Allee 
zum  Molkensieder  (Cafe)  und  dem  Kaiser-Franz- Josephsplatz  (IJ2  St.);  an 
der  Kaltwasserheilanstalt  (s.  oben)  vorbei  nach  Ruine  Wildenstein  am  Ab- 
hang des  Kattergebirges  (1  St.).  Auf  dem  schattigen  Promenaden  weg  (Kai- 
ser Ferdinands-Morgenweg )  und  dem  hübschen  Fusswege  längs  der  Soolen- 
leitung  (Franz-Karl- Promenade)  nach  Laufen  (1  St.).  —  Am  r.  Traunufer: 
auf  den  *Syrius-  oder  Hundskogel  (Henriettenhöhe)  (3/4  St.);  bester  Ueber- 
blick  über  Ischl  und  Umgegend.  Ueber  die  untere  Brücke  zur  Retten- 
bach-M^le  OI2  St.),  Eettenbach-Wildniss  (hübsche  Klamm)  (ij«  St.);  über 
Sterzen''s  Abendsitz  (schöne  Aussicht)  in  3J4  St.  nach  Ischl  zurück. 

Zum  lachler  Salzberg:  auf  der  Laufener  Poststrasse  (s.  unten)  bis 
(20  Min.)  Reiterndorf  (*Bachwirth),  hier  1.  ab  Fahrweg  im  Sulzthal  hinan 
nach  (*li  St.)  Pemegg,  wo  im  Berghaus  die  Erlaubniss  zum  Befahren  des 
Salzbergs  ertheilt  wird;  dann  noch  ijz  St.  steiler  Fusspfad.  Die  Gruben 
bestehen  aus  12  Stollen  oder  Gallerien,  die  horizontal  eine  über  der  an- 
dern in  den  Berg  getrieben  sind:  Eingang  durch  die  mittlere  (966m), 
„Kaiserin  Maria  Ludovika**  genannt.  Die  Besichtigung  eines  solchen 
Bergwerks,  zu  Berchtesgaden  (S.  111),  Hallein  (S.  145)  oder  hier,  ist  im- 
mer merkwürdig,  doch  darf  man  das  Grossartige  und  den  Glanz  des  Ge- 
steins, wie  es  sich  z.  B.  zu  Wieliczka  darstellt,  nicht  erwarten;  die 
Salzad»m,  welche  in  blaugrünem  oder  grünlichem  Thon  liegen,  sind 
dafür  nicht  mächtig  genug.  Es  macht  darum  auch  die  Beleuchtung  der 
Gallerien,  während  der  Badesaison  jede  Woche  einmal  (ausser  dieser 
Zeit  für  etwa  ö  fl.) ,  nicht  den  erwarteten  Eindruck.  Zur  Gewinnung 
der  Soole  wird  Süsswasser  in  die  grossen  Kammern  geleitet,  welche.s 
4-6  Wochen  stehen  bleibt,  die  Salzadern  aussaugt  und  dann  als  gesät- 
tigte Soole  nach  Ischl  und  Ebensee  (S.  127)  geleitet  und  dort  versotten 
wird.  —  Vom  Salzberg  in  l'fa  St.  auf  die  *Hütteneckalp  mit  prächtiger 
Aussicht  auf  Dachstein  etc.,  unten  der  Hallstädter  See;  Abstieg  nach 
(2  St.)  Qoisern  (s.  u.). 

Bekotouren  (Schatz ,  Oraf,  Richer  u.  A. ,  Führer).  Auf  die  Zimitz 
(Leonsberg- Zinken,  1734m),  durch  das  Zimitzthal  und  über  die  Schüttalp 
in  4  St.,  etwas  mühsam  (Führer  3fl.);  ^Aussicht  auf  Dachstein,  St.  Wolf- 
gangs-, Mond-  u.  Attersee.  —  Hohe  Schrott  (1783m),  über  die  Kothalpe 
in  4  St. ,  gleichfalls  lohnend  (3  fl.).  —  Hainzen  (höchster  Gipfel  des 
Kattergebirges,  1637m),  vom  Molkensieder  in  3  St.  (3  fl.)  ;  zurück  über 
den  kl.  Nussensee  (s.  oben).  —  Predigtstuhl  (1276m)  über  Reitemdorf  u. 
Obereck  in  3  St.  (1  fl.  30  kr.),  mit  ähnlicher  Aussicht  wie  von  der  Hüt- 
teneckalp (s.  oben) ;  hinab  über  die  Rossmoosalp  nach  (1>(2  St.)  Goisern.  — 
Kahlenberg  (1831m),  höchster  Gipfel  des  Ramsauer  Gebirges,  von  Goisern 
über  Ramsau  in  i^2  St.  (von  Gosau  in  3^2  St.);  prächtige  Aussicht. 

Ausflüge  zu  Wagen  odeb  mit  der  Eisenbahn.  1.  Hallstadt  ein  Tag 
(s.  S.  133).  —  2.  Ootau  (S.  135)  und  Hallstadt  ein  Tag.  Eisenbahn  bis 
Steg;  zu  Wagen  über  Gosau-Mühl  und  Gosau  zum  Gosauer-Schmied  in 
21I2  St. ,  zu  Fuss  zum  Vordersee  und  zurück  in  2  St. ,  zu  Wagen  nach 
Gosau-Mühl  2  St. ,  mit  Dampfboot  in  ^\t  St.  nach  Hallstadt,  zu  Fuss  zum 
Waldbach-Slrub  und  zurück  in  IM2  St.,  mit  Dampfboot  nach  Steg  und  per 
Eisenbahn  nach  Ischl  zurück.  —  3.  St.  Wolfgang  und  Schafberg  (S.  138), 
Nachm.  mit  Wagen  in  2  St.  nach  St.  Wolfgang,  zu  Fuss  in  3>|2  St.  auf 
den  Schafberg,  IJbcht  oben,  folgenden  Morgen  direct  odar  über  St.  Gilgen 
zurück.  —  4.  Traun-See  und  Traunfall  mit  Eisenbahn  und  Dampfboot, 
ein  Tag,  Mittag  in  Gmunden  (S.  124).  —  5.  Weissenbach  am  Attersee  (S.  143) 
'u  Wagen  2'J8  St.,  Boot  nach  Unterach  »j«  St.,  über  den  Mondsee  und  Ht, 


Satzkammergut.  GOISERN.  2Ö.  Route.     1^1 

Oilgen  zurück,  ein  Tag  (Oder  auf  dem  St.  Gilgener  Weg  auf  den  Scbafberg 
und  über  St.  Wolf  gang  zurück,  l^js  Tag).  —  6.  HalUtadt  und  Ausiee^  2  Tage. 

Von  Ischl  nach  Ausseb.  Die  Bahn  tritt  wieder  auf  das  r. 
Ufer  der  Traun  und  umzieht  die  Vorstadt  Grit9  (kurzer  Tunnel 
unter  der  PoBtstrasse)  \  weiter  dicht  am  ■  r.  Ufer  des  Flusses ,  um 
denFuss  A%%  SyriuskogU  herum  (s.  oben) ;  gegenüber  Ruine  Wilden- 
stein  am  Abhang  des  Kattergebirges  (s.  oben).  Das  Thal  verengt 
sich;  die  Bahn  tritt  auf  das  1.  Ufer  und  erreicht  (119  Kil.)  Stat. 
Laufen ,  7«  *^^*  "•  ^^"  ^^™  ^™  '•  ^^^'  malerisch  gelegenen  Markt 
(479m;  *Qurtner;  Post).  Die  Traun  hat  hier  starke  Stromschnellen 
(der  „wilde  Laufen'^ ;  Fusspfad  nach  Ischl  (lohnend)  s.  S.  130. 
—  Wieder  über  die  Traun  nach  (121  Kil.)  Stat.  Anzenau;  gegen- 
über am  1.  Ufer  Ober'  Weissenbdch,  mit  grossen  Holzlagern,  an  der 
Mündung  des  Weiasenbach-ThaU. 

1  St.  in  letztenn  thalauf  die  Ohorinaky-Xlause  (627m),  ein  grosser  ge- 
mauerter Damm  mit  3  Thoren,  durch  den  das  Wasser  des  Weissenbacha 
gestaut  wird,  zum  Schwemmen  der  Baumstämme,  wenn  die  Schleusen 
geöffnet  werden  (gewöhnlich  einmal  monatlich^  der  Tag  wird  in  Ischl  zuvor 
bekannt  gemacht)  ^  Wagen  von  Ischl  in  1SJ4  St.,  einsp.  3iJ8,  zweisp.  7  fl.  — 
Ein  bequemer  Waldweg  führt  an  der  Mündung  des  Weissenbachthals  1. 
hinan  auf  den  (3J4  St.)  Hochmuth ,  mit  herrlicher  Aussicht  über  das  Thal, 
die  Ausseer  Gebirge  und  den  Hallstädter  See. 

Das  Thal  erweiter  sich ;  r.  das  liamsauer  Gebirge ,  1.  der  Sar- 
stein (S.  132).  124  Kil.  Ooiiem  (500m;  zur  Wartburg),  ansehn- 
liches Dorf  mit  der  grossten  evang.  Gemeinde  im  Salzkammergut. 
Bei  Stambachj  1/4  St.  s.,  führt  die  alte  Pötschen-Strasae  über  St. 
Agatha  nach  (31/2  St.)  Aussee  1.  bergan.  127  Kil.  Steg,  am  n.  Ende 
des  Hallst&dtet  See's  (S.  133).  Die  Bahn  umzieht  das  ö.  Ufer  des 
See's  (am  w.  Ufer  die  Strasse  nach  Hallstadt.  S.  133)  in  einer  Höhe 
von  13m  über  dem  Seespiegel ,  an  dem  jäh  abstürzenden  Fuss  des 
Sarstein  streckenweise  in  den  Fels  gesprengt ;  r.  der  Gosauhals, 
Gosaumühl ,  weiter  der  Plassen  und  die  Berge  im  Hintergrund  des 
See's,  Krippenstein,  Zwölferkogl,  Hirlatz.  Gegenüber  yon  Hall- 
Stadt  (S.  133;  hoch  oben  Aei  Rudolphsthumi)  windet  sich  die  Bahn 
um  den  Sechserkogl,  einen  vortretenden  Ausläufer  des  Sarstein 
(kurzer  Tunnel;  r.  am  See  das  Schlosschen  Grub')  und  er- 
reicht (136  Kil.)  Stat.  Obertraun  (J.  M,  Hintereres  Whs,)  am  s.o. 
£nde  des  See's  (Dampf  boot  nach  Hall  Stadt  s.  S.  133 ;  Ruderboot 
mit  2  Schiffern  56  kr.). 

Von  Obertraun  nach  Aussee  über  den  Koppen  3  St.,  für  Fuss- 
gänger  lohnend,  meist  durch  schönen  Wald.  Der  Besuch  der  Koppen- 
briUlerhfthle,  1  St.  von  Obertraun  im  Brüllergraben  1.  unterhalb  der 
Strasse,  ist  mit  der  Koppentour  leicht  zu  verbinden,  lohnt  aber  nur  im 
Frühjahr,  wenn  der  Bach,  der  unterirdisch  durch  die  Höhle  tost,  durch 
die  Schneeschmelze  angeschwollen  ist  (Führer  und  Fackeln  nöthig).  — 
Von  Obertraun  auf  den  Barstein  s.  S.  134. 

Die  nun  folgende  Strecke  durch  das  enge  wilde  JCopperUhal, 

stets  ^icht  an  der  brausenden  Traun ,  ist  interessant  und  erinnert 

an  das  Gesänse  im  Ennsthal  (S.  362).     Die  Bahn  führt  durch 

einen  Tunnel  und  überschreitet  den  Fluss ;  endlich  öffnet  sich  die 

Schlucht  und  die  Bahn  erreicht  (148  Kil.)  Stat.  Aussee  (650m  \ 

9* 


132     Route  20,  AUSSEE. 

Bahiihofs-ResCaur.)?  ^^^  Unter- Kainisch  (k.k.  Sudweik),  20  Min.  s. 
von  Aussee  (Omnil>us  etc.  am  Bahnhof). 

Austee  (654m}  (^Post;  *Cahl  Hackl;  Sonne;  Juh.  Stügeh;  IT^eu- 
peb;  Lamm;.  Wilder  Mann.  —  Ccbhaus  mit  Zeitungen  etc.  an  der  Mec- 
sery-Promenade.  —  Fiaker  na«h  Orundlsee  CSchraml)  oder  Alt-Ausnee  n.  zu- 
rück einsp.  2  a.  40,  zweisp.  4fl.  20  kr.  iacl.  Trinkg.,  nur  Hinfahrt  1  fl.  90  oder 
3  fl.  40  kr.),  steiii^cher  Markt  in  reizender  Lage  an  der  Traun, 
deren  drei  Arme  (Alt-Ausseer,  Grundlseer  und  Oedenseer  Traun) 
sioh  hier  vereinigen,  mit  grossen  Sudhäusern  (ÖOO  Gtr.  Salz  tagl.), 
als  Curort  (Soolbäder,  Molken  etc.)  besucht,  hat  mit  der  steigenden 
Frequenz  der  letzten  Jahre  den  früheren  einfachen  Charakter  voll- 
standig  eingebiisst ;  Wiener  Preise.  In  der  kleinen  8pitdUcirche  ein 
gutes  altdeutsches  Altarblatt  von  1449. 

1/4  St.  w.  am  Wege  nach  Alt-Aussee  (8.  unten)  das  Badehötel  Elisa- 
beth^ früher  Schreiber's  Snnatorium  u.  Kaltwasserheilanstalt  (nicht  billig, 
Z.  1  fl.  80  kr.  -  3  fl.,  pr.  Woche  lOijj-lTVa  fl-,  L.  u.  B.  45,  M.  1  fl.  80,  Pens, 
ohne  Z.  von  2  fl.  ÖO  kr.  ab).  —  In  der  Kähe  mehrere  möblirte  Villen,  die 
für  die  Saison  an  Familien  etc.  vermiethet  werden ,  in  geschützter  Lage 
zwischen  Wiesen  und  Fichtenwäldern. 

Hübsche  nähere  Spaziergänge  (Vz-i  St.)  zur  Tauscherin,  mit  gutem 
Ueberblick  der  n.  Umgebung;  (Sarstein,  Loser,  Driesselwand,  Todtes  Ge- 
birge); zum  Fttehsbauer^  mit  Aussicht  auf  den  Altausseer  See;  Schmidt- 
gut^  mit  Aussicht  auf  den  Dachstein  *,  zum  Frosch^  Waser^  Loitzl  etc. 

Nach  ^Alt-Aonae  (1  St.)  lohnender  Ausflug ;  Fiaker  8.  oben  (Fahrzeit 
sj«  St.) ;  Omnibui  (von  der  Sonne)  tägl.  IM«  V-  ^m.  für  50  kr.  Die  Fahr- 
strasse führt  an  der  Wasserheilanstalt  (s.  oben)  vorbei  durch  das  waldige 
"Thal  der  Ältatuseer  Traun^  die  sie  dreimal  überschreitet,  nach  Ält-Au»tee 
(Kitzer)  und  Fisehemdorf  (*Wh8.  am  See),  an  dem  schönen  grünen  Ält- 
atu»eer-S€e  (709m),  3Kil.  lang,  1  Kil.  breit,  ö.  überragt  von  der  Driesselwand, 
8.  Tressenstein,  n.  Loser  u.  Sandling.  Vom  Jägerhaus  «m  n.  Ende  (1  St.) 
schöner  Blick  auf  den  Dachstein.  —  Von  Alt-Aussee  auf  die  Pßint$berg- 
Aipe,  mit  Wasserfall  u.  hübscher  Aussicht,  1  St.,  lohnend.  —  Zum  Äut- 
geer  Saltberg  am  Sandling  1  St.;  Befuhrung  wie  beim  Ischler  Salzberg 
(S.  130).  —  Besteigung  des  Loser  (i83^m)  beschwerlich  (über  die  Augster- 
Älpe  in  3  St.,  nur  mit  Führer,  2i(2-3  fl.) ;  Aussicht  sehr  lohnend. 

Von  Ischl  nach  Alt-Aussee  direct  (6>|«  St. ,  mit  Führer) ,  be- 
schwerlieh; im  Settenbachthal  (8.  130)  hinan  zur  (3  St.)  Rettenbachalp  am 
8.  Fu.ss  des  Hohen  Sehrott;  dann  durch  den  FUidergraben  zur  gleichn. 
Alp,  hinab  zu  den  Brandwies- Hütten  und  durch  das  Augstbachthal  zwi- 
schen Sandling  und  Loser  nach  Fisehemdorf  (s.  oben). 

Zum  ^QrumiiaM  gleichfalls  sehr  lohnend  (IMs  St.  bis  zum  Schraml ; 
Fiaker  s.  oben,  Fahrz.  '{4  St. ;  Omnibus  9  U.  früh  und  31)2  U.  Nm.  von  der 
Sonne,  50  kr.) :  Fahrstrasse  meist  durch  Wald  an  der  Grundlseer  Traun 
hin,  bei  der  Seeklause  über  die  Traun  und  am  See  entlang  zum  *Schraml- 
Whs.y  mit  reizender  Aussicht  (für  längern  Aufenthalt  zu  empfehlen,  Z. 
l-lVs  fl.).  Der  Orundlsee  (709m),  6  Kil.  Inng,  1  Kil.  breit,  sehr  fischreich, 
ist  von  waldigen  Bergen  umschlossen ;  östl.  im  Hintergrund  die  kahlen 
Wände  des  Todten  Gebirges.  Die  Fahrstrasse  führt  weiter  am  (>|4  St.) 
Whs.  zum  Ladner  vorbei  zum  (Ms  St.)  Oössl  am  obern  Ende  des  See's 
(Boot  mit  2  Schiffern  bis  zum  Ladner  und  zurück  1  fl.  50  kr.,  bis  Gössl 
1  fl.  80  kr.).  Von  hier  Fahrweg  zum  (20  Min.)  Toplitx-See  (716m)  mit 
zwei  Wasserfällen;  i)«  St.  weiter  der  kleine  Kammersee,  in  wilder  Ein- 
samkeit am  Fuss  der  Weissen  Wand  gelegen.  (Sehr  lohnende  Partie,  die 
„Drei-Seen  Tour*'.  Beim  Schraml  sind  stets  Schiffer  zu  haben,  die  den 
Reteenden  für  2  fl.  70  kr.  zum  obern  Ende  des  Grandlsee''8  fahren,  ihn 
dann  über  die  Landzunge  zum  (20  Hin.)  Toplitx-See  begleiten,  auch  über 
diesen  fahren  Oh  St.)  und  den  Weg  zum  (5  Min.)  Kammersee  zeigen.  Die 
ganze  Fahrt  hin  u.  zurück  nimmt  3V2  St.  in  Anspruch.] 

Von  Alt-Aussee  zum  Grundlsee   direct    über  den    Satlelsteig 


HALLSTADT.  27.  Rouie,     133 

(1  Vs  St.)  Mner  Fttssf  fad^Ftthrer  1 V2 fl.,  unnöthig.  Der  gute FuMteig (mehrfach 
Wegtafeln)  führt  vom  SW.-£nde  des  Altausseer  See's  r.  an  der  fast  senk- 
rechten Steiffwand  hinan  (grösstentheils  in  den  Fels  gesprengt,  doch  ganz 
nnbedenUieh)  znr  (1  St.)  SattelwiMe  (957m)  mit  hübecher  Aussicht  auf 
AuBsee  und  die  Gebirge  des  Ausseer  Beckens  \  hinab  über  Lammersberff 
und  Mosern  durch  Wiesen  und  Wald,  am  w.  Ende  des  Grundlsee''s  auf 
die  Fahrstrasse. 

Von  Aussee  auf  die  I^eißeralpe  (2  St.)  und  auf  den  JSkxrtMn  (8.134; 
5  St)  lohnend ;  die  Wege  neuerdings  von  der  A. V.-Sect.  Aussee  verbessert. 

Von  Aussee  nach  Stoder  (über  Klachau)  s.  S.  36Ö. 

Eisenbahn  von  Aussee  nach  Steinaek  nnä  Selzthal  s.  S.  364-366. 

21.  Von  Ischl  nach  Hallgtadt  und  über  Goaau  nach 

Abtenau  und  Gk>lling. 

Verffl.  Karte  8.  124. 
EiSBNBAHN  bia  (13  KU.)  Steg  in  i|«-«|4  St.  (62,  47,  34  kr.)-,  Dampfboot 
von  Steg  nach  Oo*au-Mühl  in  ^U  St.  (30  kr.),  von  Gosau-Mühl  nach  Hall- 
gtadt in  1(2  St.  (40  kr.),  von  Hallstadt  nach  Obertraun  in  ^^  St.  (30  kr.).  — 
Omnibus  und  FüHRWRBK.von  Steg  nach  Gosau-Mühl,  Hallstadt  und  Gosau- 
Schmied  am  Bahnhof.  —  Post  von  Goean  nach  Abtenau  tägl.  10  U.  Vm. 
(von  Abtenau  3  U.  Nm.)  in  3  St.  (1  fl.  70  kr.) ;  von  Abtenau  nach  Qolling 
tägl.  7  ü.  Vm.  (von  Golline  ll»|a  U.  Vm.)  in  3  St.  (1  fl.  30  kr.);  Einsp. 
von  Abtenau  nach  GoUing  4,  Zwbisp.  8  fl.  u.  1  fl.  Trinkg. 

Eisenbahn  von  Ischl  nach  Steg  s.  S.  131.  Vom  Bahnhof  führt 
eine  F&hrstrasse  üher  die  Traun ,  unmittelhar  hei  ihrer  Mündung 
aus  dem  See,  nach  dem  Dörfehen  (10  Min.)  Sitg  (Whs.),  Dampf- 
boot-Ladeplatz am  n.w.  Ende  des  8  Kil.  langen ,  I-IV2  ^^l*  ^^* 
*Hallftädt6r  See^i  (494m;  Eisenbahn  am  o.  Ufer  nach. Obertraun 
und  AuBsee  s.  S.  131).  Der  See,  von  ernstem  und  grossartigem 
Charakter,  ist  auf  drei  Seiten  von  gewaltigen  Bergen  umschlossen 
(ö.  Sarstein,  s.  Krippenstein,  Zwölferkogl  und  Hirlatz,  w.  Plassen, 
Gosauhals,  Ramsauer  Gebirge);  schönste  Stelle  (reichste  Gliederung 
des  See's)  zwischen  Hallstadt  und  Obertraun.  Dampfboot  nach 
Hallstadt  s.  oben;  die  Fahrstrasse  führt  weiter  am  w.  Ufer  des 
See's  zur  (V2  St.)  Goacru -JtfMW(*Whs.),  an  der  Mündung  des 
Ooaaubachs  (S.  135),  und  nach  (8/4  St.)  Hallstadt. 

Für  FcssgÄnobb  weit  lohnender  ist  der  „PromenaAaiiwes'*  längs 
der  Soolenleitung,  der  schon  von  Steg  ab  oben  am  Berg  über  dem  See 
entlang  führt ;  von  Gosanmühl  am  r.  TJfer  des  Bachs  zum  (5  Min.)  Oosau- 
twang  (S.  135),  oberhalb  1.  hinan  auf  den  bequemen  Weg,  der  unmerklich 
steigend  mit  wechselnden  schönen  Blicken  auf  den  See,  zuletzt,  wo  er 
in  die  Schlucht  des  Mühlbadie  (s.  unten)  einbiegt,  steiler  auf  Holztreppen 
zum  (lijs  St.)  Rvdolphsthnrtn  fährt  (hinab  nach  HallsUdt  IJ2  St.). 

Hallstadt  (*8eeauer'8  Oasth,  zur  Post]  *Orüner  Baunij  beide 
am  See),  eigentlich  „die  HaUstaii\  liegt  am  s.w.  Ende  des  See's ; 
der  Ufersaum  ist  so  schmal ,  dass  die  Häuser  wie  Schwalbennester 
an  der  Bergwand  zu  kleben  scheinen.  Mitten  im  Ort  ergiesst  sich 
von  der  Höhe  der  Mühlbach  über  die  Felsen  und  bildet  einen  Was- 
serfall. In  der  alten  Pfarrkirche  ein  Holzschnitzaltar  aus  dem 
15.  Jahrh. ;  in  der  Krypta  eine  grosse  Anzahl  Schädel.  Neue 
evangel,  Kirche  (der  Ort  ist  zur  Hälfte  evangelisch).  Sudl.  in  der 
Lahn,  einem  kleinen  vom  Waldbach  angeschwemmten  Vorland,  das 
k.  k.  Sudwerk,    Vom  17.  Nov.  bis  2.  Febr.  kein  Sonnenschein. 


134     Route  21.  HALLSTADT.  Salzkammergut. 

Zum  Rudolphsthurm  (890m  ü.  M.,  396m  über  dem  See),  der 
"Wohnung  des  Bergmeisters ,  führt  ein  guter  Weg  in  vielen  Win- 
dungen in  1  St.  (Pferd  3  fl.  50,  zum  Salzberg  4  fl.  70  kr.).  Halb- 
Tregs  ist  gegenüber  einer  Bank  eine  Tafel  in  den  Felsen  ein- 
gemauert, mit  der  Inschrift:  ,.Hie.  hat.  gerast,  der.  hochlöblich 
Rö.  kunig.  Maximiliä.  alls.  er.  gangen,  ist.  die.  saltzperg.  zu. 
besehen,  den.  5.  tag.  Januarj.  Aö.  1504."  £inige  100  Schritt 
höher  der  stattliche  Eingang  eines  neuen  Stollens :  „Franz  Josef  I. 
1856.  Aufgeschlagen  von  Kaiser  Franz  Josef  I.,  am  13.  October 
1856",  lautet  in  vergoldeten  Letteni  die  Ueberschrift.  Von  der  Ter- 
rasse des  Gärtchens  vor  dem  Hause  hübscher  Blick  auf  den  See. 
In  der  Nähe  wurden  seit  1846  aus  einem  Begräbnissplatz  (über 
600  Gräber  sind  geöffnet) ,  wahrscheinlich  keltischer  Salzarbeiter 
aus  dem  3.  oder  4.  Jahrh.  n.  Chr. ,  zahlreiche  Gegenstande  aus- 
gegraben, meist  aus  Erz  und  grossentheils  Schmucksachen;  der 
grössere  Theil  wurde  nach  Wien  in  das  Antikencabinet  gebracht  *, 
eine  kleine  Sammlung  ist  noch  im  Rudolphsthurm.  —  Noch  3/^  St. 
höher  ist  das  Berghaus  und  der  Eingangsstollen  zum  HalUtadter 
Salzberg  (1120m),  beschwerlicher  zu  befahren  als  der  Ischler  Berg 
(8.  130;  Karten  zum  Einfahren  im  Rudolphsthurm).  Geübte  Stei- 
ger können  von  hier  (nur  mit  Führer,  1  fl.)  über  den  Bergrücken 
und  den  Gamssteig  hinab  zum  Waldbachstrub  gehen  (ISt.).  — 
Promenadenweg  zum  (IV4  St.)  Gosauzwang  s.  oben. 

Der  *  WaW6acA-5tftt6,  1  St.  s.w.  von  Hallstadt  Im  Eehemtluilj 
stürzt  in  drei  Güssen  100m  hoch  durch  einen  Fel8sj)alt  hinab.  In 
dieselbe  Tiefe  stürzt  r.  über  eine  Felswand  der  ziemlich  gleich 
hohe  Schleier  fall  f  beide  aber  nur  nach  Regentagen  lohnend.  — 
Noch  1  St.  weiter  aufwärts  die  Vraprur^g^  und  Klausfälle. 

Am  B.  Seeufer  führt  von  Hallstadt  ein  Pfad  am  Sudwerk  vor- 
bei zum  (V2  St.)  Hirschbrunn  und  dem  höher  gelegenen  Kessel^ 
zwei  periodischen  Quellen;   weiter  nach  (1/2  St.)   Obertraun  (s. 

S.  131). 

Bergtouren  (Führer  8chup/ei%  Riezinger  und  Steauer  in  Hallstadt). 
Der  Plasiien  oder  Flaaamitteixi  (19ö2m),  w.  2i|2  St.  steilen  Steigens  vom 
Salzbergwerk,  bietet  eine  umfangreiche  Aussicht:  die  Gletscher  des  Thor- 
und  Dachsteins,  die  Tiroler  und  Berchtesgadener  Gebirge,  die  bedeutend- 
sten Berge  Salzburgs,  Untersberg,  Srhafberg  und  Traunstein,  die  s'teyrische 
Gebirgswelt,  dazu  die  schönen  Thäler  von  Gosau,  Ischl  und  Obertraun, 
endlich  der  Hallstädter  See,  stellen  sich  von  keinem  Punkt  so  vereinigt 
dar.  Führer  (3  fl.)  und  Proviant  mitnehmen.  —  Der  Barateiii  (1973m) 
wird  am  besten  von  Obertraun  bestiegen  (über  die  Vordere  und  Hohe 
Santein-Alp  in  6  St.,  Führer  3  fl);  Aussicht  eine  der  umfassendsten  im 
Ssizkammergut.  Besteigung  von  St.  Agatha  (S.  131)  aus  über  den  Weiler  8ar- 
tietn  und  die  Nieder  8arttein-Alp  gleichfalls  unschwierig;  von  Aussee 
(8.  183)  Weg  neuerdings  verbessert.  —  Der  Dachstein  (2996m),  der  zweit- 
höchste Gipfel  der  nordl.  Kalkalpen  (Parseier  Spitze  9021]p,  Zugspitze 
2974m),  wird  meist  von  Hallstadt  aus  bestiegen  (beschwerlich,  Führer  10.  bis 
zur  Simonyhütte  5  fl.).  Durch  die  Echem  (Wnldbachstrub  bleibt  r.)  über 
die  Wieaalp  und  Ochtenwietalp  zur  (6  St.)  Simonphiltte  auf  der  Oehttenvie»- 
höhe  (2370m),  1877  ertjffnet  u.  gut  zum  Uebemachten  eingerichtet,  am 
Rinde  des  Karh-Eü/eldet  oder  HaUetädUr  OMsehen,  der  sich  vom 
Dachstein  n.ö.    zwischen    Hohem  Kreuz  und  Gjaidstein  herabsenkt,    mit 


Salzkammtrgut.  GOSAU.  2/.  Route.     135 

treffl.  Feberblick  der  Dachsteingruppe.  Von  der  Hütte  beschwerlich  über  den 
Ftreckenweise  stttrk  zerklüfteten  Gletscher  in  l^js  2  St.  /.am  Fuss  des  eigent- 
lichen Di«chflteingipfel^5  nuf  einer  Leiter  über  die  Randkhift  (wenn  die 
Kluft  zu  breit  ist,  muss  sie  aaf  der  1.  Seite  umgangen  werden)  und  um 
Drahtseil  mittelst  eingeschlagener  Eisenstifte  über  die  Wände  hinan  zur 
I  t>f4  St.)  Spitze ,  mit  grossartiger  Aussicht  (bis  zum  Schneeberg,  Triglav, 
Csnin,  den  Tauern,  Stubaier  Fernern  und  dem  Böhmer  Wald).  Zurück 
nach  Hallstadt  6  St.  —  Besteigung  von  Oosav  (s.  unten)  schwieriger  (2 
Führer  k  7  fl.) ;  vom  Hintern  See  beschwerlich  ssum  (3  St.)  Oosan- 
GletscTier  und  mühsnm  über  diesen  (viel  Spalten)  zur  (l'ja  St.)  Wind- 
lilcke  zwischen  Dachstein  und  Mitterspitze;  dann  sehr  steil  zum  (1  St.) 
Gipfel.  —  Von  Sehladming  (neuer  Weg)  s.  S.  367.  —  Von  der  Simony- 
faütte  auf  den  Hohen  OJaidstein  (2786m)  3  St.,  nicht  schwierig;  höchst 
lohnende  Aussicht  (Führer  7  il.). 

Dem  Fusswanderer ,  der  aus  Oesterreich  kommt  und  nach 
Salzburg  will,  ist  vom  Hallstädter  See  aus  der  Weg  über  Gosau, 
Abtenau  undGolling  anzurathen  :  von  Gosau-Mühl  nach  Gosau 2  St., 
von  Gosau  nach  Abtenau  4  St.,  von  Abtenau  nach  Golling  4V2  St. 
Gehens.  £r  ist  für  leichte  Wagen  fahrbar,  aber  zwischen  Gosau 
und  der  Lammerbrücke  wegen  des  häufigen  steilen  Steigens  und 
Fallens  zum  Fahren  unangenehm.  An  der  Gosau-Mühl  (S.  133) 
wendet  man  sich  w.  ansteigend  unter  dem  Gosau-Zwang  hindurch, 
einer  133m  langen,  von  7  Pfeilern  (der  höchste  4-3ra")  getragenen 
Ueberbrückung  des  Thals  für  die  Soolenleitung  (S.  133),  dem  Lauf 
des  Gosau-Bachs  entgegen  in  das  enge  bewaldete  Gosauthal.  Erst 
vor  (2St.)  Vorder-Oosaii(766m ;  *Brandwirth;  zum  Dachstein),  lang 
sich  hinziehendes  Dorf,  wird  das  Thal  breiter.  Südlich  bilden  den 
grossartigen  Hintergrund  die  in  zahlreichen  Zacken  auslaufenden 
kahlen  schroffen  Wände  der  Donnerkogeln  (2052m).  Der  Fahrweg 
endet  in  (1  St.)  Hinter- Gosau  (820m)  beim  GosäU'Schmied  (*Whs. , 
neuerdings  vergrössert).  Von  hier  zu  Fuss  durch  Wald  bergan 
(mehrfach  schlechter  Knüpf)elweg)  zum  (8/4  St.)  schönen  wald- 
umschlosseuen  *  Vordem  Gosau-See  (908m),  V2  S*-  l*»??  10  Min. 
br.  (an  der  Schleuse  kl.  Restanration);  s.o.  im  Hintergrund  der  ge- 
waltige Dachstein  mit  den  beiden  Gosaugletschern,  1.  Hohes  Kreuz, 
r.  Mitterspitze,  Thorstein  und  Donnerkogeln.  Weiter  (überfahren 
zum  s.  Ende  des  Sees,  oder  den  Fusspfad  um  die  Südseite  herum) 
steil  und  steinig  an  der  Gosauer  Lake  vorbei  zum  (1 V2  St.)  Hintern 
Gosau-Äfc«  (1156m),  weissgrün,  halb  so  gross  als  der  vordere,  in 
grossartig  wilder  Umgebung.  Zu  dem  anscheinend  ganz  nahen 
Gosaugletscher  von  hier  noch  3  St.  beschwerlichen  Steigens  (nur 
mit  Führer,  4  fl.);  auf  den  Dachstein  s.  oben. 

Vom  Dorf  Gosau  steigt  der  Fahrweg  über  1  St.  bis  zum  Pass 
Gschütt  (971m),  Grenze  zwischen  dem  Salzkammergut  und  dem 
Salzburger  Land ;  w.  das  Tännengebirge,  ö.  die  Gosau  mit  den  Don- 
nerkogeln. N.  von  dem  kleinen  Dorf  (1/2  St.)  Russbach  erhebt  sich 
das  Haherfeld  oder  Gamsfeld  (2024m) ;  Besteigung  (3  St.)  nicht 
besonders  schwierig ,  ausgedehnte  Aussicht.  Der  Fahrweg  senkt 
sich  durch  das  an  Versteinerungen  reiche  £uM&acAtha{  bis  zur  Lam- 
merbrücke (vorher  mündet  1.  der  Fahrweg  von  Hönnk'g  Curanstalt, 


136     Route  21,  ZWIESELALP.  Salzkammergut. 

9.  unten)  und  steigt  dann  nochmals  ziemlich  stell  nach  (2^2  ^^0 
Abtenan  (712m ;  Post ;  Bother  Ocha),  grosser  Marktflecken ;  in  der 
Nähe  die  sehensverthen  Schwärzt aehf alle. 

Weit  vorzuziehen  ist  die  Wanderung  über  die  *Zwiefelalp 
(1584m),  von  Vorder-Gosau  3,  vom  Gosau-Schmied  2  St.  (Führer 
1  fl.  20,  bis  Abtenan  3  fl.  50,  Tragsessel  11  und  16  fl.).  Von  Vorder- 
Gosan  Reitvreg  (Führer  kaum  nöthig),  nach  20  Min.  bei  den  ersten 
Häusern  vom  Wege  zum  Schmied  r.  ab  in  massiger  Steigung  meist 
durch  Wald  hinan,  weiter  oben  mit  prächtigen  Blicken  in  das  obere 
Gosauthal  mit  den  beiden  Seen  und  auf  den  Dachstein.  Oben  am 
Fuss  der  Kuppe  jenselt  des  Gatters  führt  der  gewohnliche  Weg  r. 
zur  Edtalp  (s.  unten),  dann  von  NW.  her  zur  Spitze ;  der  Weg  1., 
kürzer  aber  steiler,  steigt  an  der  Ostseite  hinan.  —  Vom  Schmied 
wendet  man  sich  vom  Wege  zum  Vordem  See  nach  5  Min.  bei  dem 
Wegweiser  r.  ab  hinan,  gleichfalls  kaum  zu  fehlen  (172-^  ^t-)? 
oder  auch  vom  Vordem  See  direct  hinauf  (2  St.),  dicht  unter  den 
Donnerkogeln  hin  (nur  mit  Führer).  —  Oben  Tisch  und  Bank ;  n.w. 
1/4  St.  unterhalb  des  Gipfels  die  Edtalp  (neues  Whs.,  auch  zum 
1} ebernachten).  Die  Zwieselalp  ist  mit  Recht  einer  der  besuch- 
testen Punkte  des  Salzkammerguts;  die  Aussicht  erreicht  zwar  die 
'  vom  Schafberg  (S.  139)  nicht,  weil  die  Seen  fehlen,  sonst  aber  ist 
sie  eine  der  schönsten  des  Salzburger  Landes,  eine  grossartige  um- 
fassende Gebirgsrandsicht. 

*  Aussicht.  8.  unmittelbar  neben  den  Donnerkogeln  in  der  Ferne 
die  Hochalpspitze,  daneben  durch  den  bewaldeten  Hügel  verdeckt  der  An- 
kogl,  weiter  die  Kärntner  Alpen,  Kaaafelder,  Rauriser  und  Fuseher 
Tauern  bia  zum  Grossglockner ,  der  weit  und  entschieden  mit  seinen 
Schneefeldem  hervortritt^  daneben  das  nashomartige  Wiesbachhorn ; 
rechts  hinter  dem  Bergs&ttel  hervorblickend  der  Gross- Venediger.  S.w. 
im  Vordergrund  das  Tännengebirge ,  weiter  1.  die  Uebergossene  Alp 
(Ewige  Schnee)  *,  w.  der  Hohe-Göll,  r.  etw^  weiter  der  lange  Untersberg. 
Ueber  dem  Gosau-Thi<l  ö.  der  Dachstein  mit  den  Gosaugletschern,  tief 
unten  der  kleine  grüne  hintere  Gosau-See.  Einige  hundert  Schritte  östl., 
am  Abhang,  trefflicher  Blick  in   das  Gosau-Thal  mit  den  beiden  Seen. 

Wer  von  der  Zwieselalp  direct  nach  dem  Pinzgau  will ,  wendet 
sich  ohne  erkennbaren  Weg  nach  den  drei  westl.  unter  der  Zwieselalp 
liegenden  OI2  St.)  Sennhütten.  Von  hier  führt  ein  guter  Weg  in  2  St. 
nach  Annaberg  (2  Whsr. ;  das  erste  alte  das  bessere),  von  wo  Fahrstrasse 
(Wagen  in  Annaberg  zu  haben)  über  (2  St.)  8t.  Martin  nach  (2i|z  St.) 
Hmta«  (Q.  968). 

Der  Weg  nach  Abtbnaü  (81/4-4  St.)  zieht  sich  von  der  Edtalp 
(s.  oben)  immer  r.  (n.w.)  hinab,  anfangs  durch  Wald,  beim  Aus- 
tritt aus  demselben  (1  St.)  schöner  Blick  ins  Lammerthal,  w.  Tän- 
nengebirge und  Uebergossene  Alp ;  weiter  an  einzelnen  Bauern- 
höfen (Salfelden)  vorbei  zur  (1  St.)  Larnmerhrueke.  Nun  entweder 
über  diese  auf  die  Strasse  von  Annaberg  nach  (1^2  ^^0  Ahtenau; 
oder  vor  der  Brücke  den  Karrenweg  r.  ab  zur  (Y2  S^O  Hönnk- 
schen  Cur-  und  Badeanstalt  zur  Zwieselalm  mit  Bitterwasserquelle 
(gute  Unterkunft  auch  für  Passanten ;  Wagen  zu  haben ,  Zweisp. 
'\ach  Golling  10  fl.).  Der  Fahrweg  von  hier  nach  (1  St.)  Abteuau 
^rt  an  der  Lammer  abwärts  bis  zur  Einmündung  des  Rutsbnrhs  ; 


Sahkammergut.     ST.  WOLPGANG-SEE.       2^,  Boute.     137 

danu  1.  auf  der  Gosauei  Strasse  (S.  1B6)  über  die  Lämmer  und  steil 
bergan.    (Von  Abtenau  zur  Zwieselalp  Führer  rathsam,  272  ^0 

Die  Strasse  VON  Abtbnau  nach  Golling  (41/2  St. ;  Postu.  Fuhr- 
-werk  8.  oben)  führt  w.  im  Sehwanbaehthal  am  n.  Fuss  des  Tannen^ 
gebirges  hin,  in  dessen  Wand  eine  grosse  Höhle ,  das  Frauenloch, 
nnd  steigt  dann  steil  den  Strubberg  hinan ;  oben  eine  kurze  Ebene 
(796m),  dann  ebenso  steil  bergab  zvr(2  St.) Xammer&nccfte ;  10  Min. 
Torher  ein  Whs.  (Fnssg&ngem  zu  empfehlen  der  1  stund.  Umweg  zu 
den  Oefen  des  Aübacks  und  dem  Bicklfaü,  mit  Wegw. ;  an  der 
Lammerbrücke  wieder  auf  die  Strasse.)  Weiter  stets  am  r.  Ufer  der 
Lämmer  über  (1  St.)  Seheffau  nach  (1  St.)  OoUing  (S.  146);  links 
stets  das  Tannen gebirge,  westl.  übBrGolling  der  Hohe  Göll  (S.  146). 

Wo  (Vt  St.  vor  Golling)  Strasse  und  Lämmer  «ich  trennen,  geht  links 
ein  Fusssteig  durch  Feld  und  Wiese  auf  die  Brücke  los,  über  welche  die 
Salzburg-Gasteiner  Landstrasse  führt.  Kaum  15  Min.  von  dieser  ist  der 
Eingang  zu  den  Oe/en  (S.  146),  sodass,  wer  südl.  nur  bis  zu  den  Oefen 
vordringen  will,  mindestens  1  St.  Gehens  spart,  wenn  er  sich  von  hier 
direct  dortbin  wendet. 


22.   Von  Ischl  nach  Salzbarg  über  St.  Gilgen. 

Schafberg. 

Vergl.  die  Karten  SS.  134  u.  110. 

54  Kil.  P08T  über  St.  Gilgen  nach  Salzburg  im  Sommer  tägl.  (1877 
6  U.  40  M.  Nm. ,  von  Salzburg  10  ü.  Ab.)  in  1^2  St.  für  5  fl.  40  kr.  — 
PosTOMXiBUS  nach  Strobl  im  Summer  tägl.  6  U.  Vm.  in  l^jz  St.  für  1  fl., 
von  da  mit  Dampfboot  über  den  See  nach  St.  Gilgen  ^  Postounibus  von 
St.  Gilgen  nach  Salzburg  in  4V2  St.  (1877  9  U.  15  Vm.,  Ankunft  1  U.  45  Nm.) 
für  3  fl.  (ab  Salzburg  6  U.  Vm.,  in  St.  Gilgen  10  U.  30,  Strobl  11.40.  Ischl 
1.30).  —  LoHNKCTSCHEB  s.  S.  128.  —  Dampfboot  von  Strobl  nach  St.  Gil- 
gen 4mal  tägl.  in  1  St.  für  1  fl.  10  kr.  (bis  St.  Wolfgang  in  10  Min.  für 
46  kr.);  Abfahrt  von  Strobl  (1877)  7»l4,  10,  2»l4,  5>U  XL,  von  St.  Gilgen  9, 
11,  4i|4  und  7  Uhr. 

Jemand  wird  das  Salzkammergut  verlassen,  ohne  den  ^Ckhafberg  be- 
stiegen zu  haben ;  die  Aussicht  ist  eine  der  schönsten  in  den  Österreich. 
Alpen.  Von  Ischl  aus  geht  man  gewöhnlich  über  St.  Wolfgang 
hinauf;  etwas  bequemer  ist  der  Weg  von  St.  Gilgen,  den  auch  die  von 
Korden  her,  vom  Attersee  und  Mondsee  Kommenden,  meist  benutzen. 
Wer  oben  übernachten  und  am  andern  Morgen  nach  Salzburg  weiter 
will,  kann  bequem  die  9>|4  U.  Vm.  von  St.  Gilgen  abfahrende  Post  er- 
reichen. —  Lohnende  Ründtour:  von  Ischl  nach  Weissenbach,  über  den 
Attersee  nach  Unterach,  über  den  Mondsee  nach  Schärfling,  über  Winkel 
auf  den  Schafberg,  hinab  nach  St.  Wolfgang  und  über  Strobl  nach  Ischl 
zurück  (li(s-2  Tage;  Rundreisebillets  für  Omnibus  u.  Dampf boot  mit5täg. 
Gültigkeit  5  fl.). 

Die  Salzhurger  Landstrasse  führt  am  ir.  Ufer  der  aus  dem  Wolf- 

gang-See  kommenden  hehl  nach  (1/2  St.)  Pfandl  (Whs.);  jenseit 

der  Brücke  zweigt  r.  der  directe  Fahrweg  über  Radau  und  Schwär- 

zenbach  nach  (23/4  St.)  St.  Wolfgang  ab.     Bei  der  (8/4  St.)  Wacht 

(Whs.),  Grenze  von  Ober-Oesterreich  und  Salzburg,  tritt  die  Strasse 

wieder  auf  das  r.  Ufer;  weiter  jenseit  Aigen  r.   eine  gräfl.  Falken- 

hayn'sche  Papierfabrik.  (1 1/2  St.)  ÄtroW  (♦Hotel  Saarsteiner),  am 

Ostende  des  schönen  blaugrünen  Aber-  oder  •St.  Wolfgang-See'i. 

Ein  guter  Fahrweg  fuhrt  um  die  östl.  Bucht  des  Sees  herum  nac*- 


138     Route 'J2.  ST.  WOLFGANG.  Von  hehl 

(1 1/2 St.)  St.  Wolfgang;  vorzuziehen  die  Ueberfahrt  mit  Dampfboot 
oder  Kahn  (mit  einem  Ruderer  50  kr.).  Der  St.  Wolfgang-See 
f  549m  ü.  M. ,  114m  tief),  12  Kil.  lang,  bis  2  Kil.  br.  (Flächeninhalt 
28,70  Kil.),  wird  nördl.  vom  Schafberg  überragt ;  südl.  über  den  be- 
vealdeten  Uferhöhen  eine  Reihe  schön  geformter  Berggipfel,  Sperber, 
Hoher  Zinken,  Königsberghorn  u.  a.  An  der  schmälsten  Stelle  ober- 
halb St.  Wolfgang  hat  der  frühere  Grundherr,  der  Grosshäudler  Groh- 
mann  aus  Wien,  1844  einen  burgartigen  Thurm  erbaut.  20  Min. 
weiterauf  einem  bewaldeten,  in  den  See  etwas  vorspringenden  Hügel 
die  Villa  fVau«n«tetn,  Hrn.  L.  Zeller  aus  Salzburg  gehörig,  mit 
schönem  Park.  Weiter  am  Falkenstein  ist  ein  berühmtes  Echo.  Zwei 
Kreuze  auf  Felsriffen  an  derselben  Seite  mehr  östlich,  das  Hoch- 
zeittkreuz  und  das  OehaenkreuZf  erinnern  an  den  Tod  einer  ganzen 
Hochzeitsgesellschaft,  die  auf  dem  Eis  sich  erlustigte  und,  da  das- 
selbe brach,  ertrank ;  und  an  einen  Metzger,  dessen  Ochs  wild  wurde 
und  in  den  See  setzte,  der  Metzger  hinterher,  fasste  den  Ochsen  am 
Schwanz  und  schwamm  so  bis  zu  dem  Inselchen  am  jenseitigen  Ufer. 

8t.  Wolfgang  (*Grömmer  zum  weissen  Boss,  früher  Schwär- 
zingeTy  am  Dampfboot-Landeplatz;  *zum  Kortisen  bei  Hutterer, 
gleichfalls  am  See;  *Peterhräu,  nicht theuer;  Hirsch) y  Marktflecken 
mit  goth.  Kirche ;  beachtenswerth  der  1481  von  M.  Fächer  in  Holz 
geschnitzte  •Flügelaltar,  auf  den  Flügeln  altdeutsche  Gemälde  (von 
Wohlgemuth?).  Im  Vorhof  ein  1515  zu  Passau  gegossener  Brunnen 
mit  guten  Reliefs.  Schönste  Aussicht  auf  den  See  aus  dem  hüb- 
schen Graf  Falkenhayn  sehen  Garten,  Dienst,  u.  Freit.  zu9;änglich. 

FÜHRER  auf  den  Schafberg  2  fl. ,  mit  Gepäck  2^2  fl-,  über  den  Schaf- 
berg nach  St.  Gilgen  2i|2fl.,  mit  Gepäck  (bin  8  Kilogr.)  3  fl.  20  kr.,  nnch 
Schärfling  2s|4,  mit  Gepäck  3  fl.  20  kr.,  Sessel  (4  Träger)  12  fl.  Mnulthier 
auf  den  Schafberg  9  fl. ,  Schafberg  und  St.  Gilgen  10  fl.  40  kr.  Rathsam 
i8t,  alle  diese  Preise  vorher  festzustellen. 

Die  Bbstbigüng  des  Schafbebqs  (bergan  31/2  St.)  lässt  sich 
bei  nachstehender  genauer  Beschreibung  des  Wegs  zwar  ohne 
Führer  machen,  doch  ist  ein  solcher  zum  Tragen  des  Gepäcks  immer 
angenehm  und  besonders  weniger  geübten  Bergsteigern  anzurathen. 
Sie  ist  beschwerlicher  als  die  Besteigung  des  Rigi  in  der  Schweiz, 
und  nicht  minder  häufig,  als  auf  dem  Kigi,  vereitelt  Nebel  alle 
Aussicht,  auch  wenn  es  unten  hell  ist.  Man  beginnt  die  Wan- 
derung am  besten  frühmorgens ,  weil  mau  dann  auf  dem  ganzen 
Weg  vor  der  Sonne  geschützt  ist.  Ausserhalb  des  Orts  (vom  Whs. 
zum  Kortisen  führt  gleich  jenseit  der  Strasse  ein  Fusspfad  über 
Wiesen  hinauf  und  mündet  nach  10  Min.  in  den  eigentlichen 
Schafberg-Weg)  in  der  Nähe  des  Grohmann'scheniGrsrtens,  der  Tafel 
gegenüber,  welche  Boote  nachweist,  den  Fussweg  r.  hinauf.  Nach 
den  letzten  Häusern  von  St.  Wolfgang  (5  Min.  vom  Gasthaus)  lässt 
man  nach  10  Min.  ein  Haus  rechts,  nach  5  M.  ein  zweites  ebenso, 
3  Min.  weiter  eine  Mühle  im  Thal  links.  In  demselben  liegt  5  Min. 
weiter  das  vorletzte  Haus,  an  diesem  unmittelbar  vorbei  über  ein 
Brückcheu,  noch  8  Min.  bis  zum  letzten  (obersten)  Haus,  das  man 


nach  Salzburg.  SCHAFBERG.  22.  Rouie.     139 

links  lässt;  weiter  auf  gutem  Pfad  bergan,  nach  20  Min.  über  eine 
kleine  Balkenbrücke;  25  Min.  Domer  Alp;  später  links,  nicht 
rechts  am  Zaun,  und  mühsam  auf  einer  Anzahl  Staffeln  im  Wald 
ansteigen.  Von  der  neuen  Holzbrücke  die  kahle  Anhöhe  im  Zick- 
zack hinan  zur  Schafberg-  oder  Oberalp  (1361m),  einer  Matte  mit 
10  Sennhütten,  wo  gleich  r.  das  (25  Min.)  untere  Whs.  („zur 
Ramsauerin"),  am  Fuss  des  eigentlichen  Gipfels,  mit  prächtiger 
Aussicht  westl.  auf  den  Thorstein,  die  Uebergossene  Alm,  den 
Hohen  GöU,  Watzmaun  und  Untersberg..  Der  Weg  von  hier  zum 
Gipfel  (1  St.)  ist  für  des  Gehens  Ungewohnte  ermüdend  und  nicht 
gerade  angenehm.    Oasthaua  auf  dem  Gipfel  (Grömmer)  gut,  doch 

nicht  billig  (Ueberzieher  nicht  vergessen  !). 

Pkeise:  1  Bett  im  Gommunzimmer  80  kr.,  Z.  mit  2  Betten  im  I. 
oder  II.  Stock  4  0.,  Dachzimmer  2  fl.,  1  Tagbett  60  kr.;  Heizen  1  fl.;  gew. 
Tischwein  pr.  Flasche  60  kr.,  Vöslauer  1  n.  80  kr.,  Fl.  Bier  65  kr.  —  Wer 
sich  ein  Bett  sichern  will,  nimmt  beim  Rösslwirth  GrÖmmer  in  St.  Wolf- 
gang eine  Karte. 

Der  ««Schafberg  (1780m.  1231m  über  dem  St.  Wolfgang-See,  20m 
niedriger  als  Bigikulm)  besteht  aus  Alpenkalkstein,  in  dem  sich  viele 
Yersteinerangen  finden.  Die  Aussicht  ist  eine  der  schönsten  in  Deutsch- 
land. Alle  Gebirge  und  Seen  des  Salzkammerguts ,  Ober-Oesterreich  bis 
zum  Böbmerwald,  die  Steyrischen  und  Salzburger  Alpen,  die  bairische 
Ebene  bis  zum  Chiemsee  und  Waginger  See  liegen  an  einem  hellen  Tage 
dem  Auge  unverhüllt  da.  Aber  auch  der  Kampf  des  Nebels  mit  der 
Sonne  gibt  auf  dieser  Höhe  Gelegenheit  zu  merkwürdigen  Beobachtungen. 
Die  grösste  Wasserfläche  bietet  der  über  5  St.  lange  Attersee,  am  n.ö. 
Fuss  des  Schafbergs;  r.  (ö.)  dns  Höllengebirge  mit  dem  Hochgrenzeck, 
Bottenkogl  und  Höllkogl,  dahinter  der  Traunstein ,  weiter  der  Kleine 
und  Grosse  Priel,  Spitzmauer,  Hohe  Sehrott,  Grimming,  Hohenwart,  Sar- 
stein, Hochwildstelle ,  unten  am  Wolfgangsee  Rettenkogl ,  Rinnkogl  und 
Sperber,  darüber  die  mächtige  Dachsteingruppe,  weiter  das  Haberfeld, 
die  Spitzen  der  Donnerkogeln  bei  Gosan,  Radstädter  Tauern,  Hsfner- 
eck,  Hochs  1  pspi tze ,  Ankogl;  südlich  das  lange  zackige  Tännengebirge, 
über  dem  Einschnitt  des  Pass  Lueg  der  Hochkönig,  das  Steinerne  Heer, 
der  Hohe  Göll,  Watzmann,  Hochkalter,  die  Loferer  Steinberge,  Hoch- 
kaiser, Untersberg,  StaufTen,  Gaisberg  bei  Salzburg,  mit  dem  Höcker  zur 
Rechten,  dem  Kockstein,  der  Fuschlsee,  und  am  n.w.  Fürs  der  Mondsee 
mit  dem  senkrechten  Drachenstein.  Vgl.  das  umstehende  Panorama.  — 
>|4  St.  vom  Whs.  f Handw.)  die  Ädlerhöhle^  37m  lang,  9m  breit  und  hoch ; 
aus  derselben  hübscher  Blick  auf  Attersee,  Traunstein  etc.  (lohnender 
Spaziergang). 

Der  Weg  von  St.  Gilgen  auf  den  Schafberg  (Führer  1  fl.  90, 
Sesselträger  10  fl.  80  kr. ;  über  den  Schafberg  nach  St.  Wolfgang 
2  fl.  50  und  12  fl.  50  kr.)  führt  an  der  Westseite  des  See's  auf  der 
Mondseer  Landstrasse  nach  Winkel;  bei  der  Linde  mit  den  Sitz- 
plätzen (^2  St-  ^on  St.  Gilgen)  verlässt  man  die  Strasse  (Hand- 
weiser) und  verfolgt  den  geradeaus  führenden  Weg  (1.  Schloss  Hui- 
iensUin^  S.  144),  bis  sich  bei  einer  einzeln  stehenden  Jungflehte 
die  Wege  theilen;  hier  geht  man  r.,  nicht  1.  auf  dem  an  der  r. 
Seite  des  Holzzaunes  führenden  Weg  (derselbe  führt  nach  Hütten- 
stein auf  die  Mondseer  Landstrasse ;  vergl.  S.  144).  Hundert  Schritt 
weiter  biegt  r.  ein  Fahrweg  thalwärts  (nach  Yiehberg,  s.  unten) 
ab,  man  nimmt  hier  den  links  scharf  ansteigenden  Fussweg.  Nach 
Vi  St.  Blick  auf  ein  Stückchen  St.  Wolfgang-See;  5  Min.  weiter 


140    Route  i2.  RCHAFBERG.  Von  luhl 


lJ'1 


0:. 


ILGEN.  92.  fitiuts.     14t 

tritt  der  Weg  in  deu  Tald  und 
fShtt  mit  unbedeutender  tjteij;- 
uns  bis  IUI  (ViSt-l  Snhlufiht- 
(ohle;  biet  von  dem  eben  fort- 
(ühiondenbreitenWegi.  »bBcbaif 
bergin  rur  (lOHinO  eraleiiAlp- 
hStte ,  vor  der  ein  Bmniien  mit 
■chiechtem  Waner.  Nun  r.  die 
W*ad  hin&n,  dann  durch  Wild; 
nach  W  Min.  «ul  der  Kcke  über 
dertiefen  Sohl  nebt  Blick  luf  den 
Mondsee;  20Min.  anedemWUd, 
r.  der  St.  Wolfg«ng-See  ;  1/4  St, 
Bchnßtrg-  oder  Obtralp  mit  den 
10  Sennhütten  ;  hier  I.  zum  un- 
teren Wh».  (S.  139),  wo  die  von 
St.  Gilgen  und  St.  Wolfgaug 
kommenden  Sehatbergwege  bIrIi 
leieinigen,  —  Wer  tod  Iscbl  her 
auf  dem  St,  Gilguer  Wege  zum 
Schafberg  vi U,  braucht  St.  Gilgen 
nicht  zu  beiUhren,  londern  steigt 
in  Station  Vithberg  aus;  von  biet 
anf  den  Sdiafbergveg  (s.  oben;) 
in  20  Hin, 

24  Kil,  n.  Bilgen  {Poit,  mit 
Dopend,  am  Dimpfboot-Lande- 
platz),  amWeateode  des  St,  Wolt- 
gang-See'g.  Dampfboot  g.'  oben  ; 
Kahn  aber  den  See  nach  St,  Wolf- 
gang in  IVi  St.  für 70  kr.,  nach 
Strobl  (S.  137]  in  2'/2  St.  für 
i  fl.  5  kr.  und  Trinkgeld.  Einsp. 
nach  SRhäifling2V20..  nach  Salz- 
burg in  6  St.  für  41/]  11. ,  nicht 

Die  Strasie  steift  hinter  St. 
Gilgen,  von  der  Hohe  achöner 
Rückblick  fast  über  den  ganzen 
See,  Dann  bergauf  bergab  durch 
wechselnde  Landschaft.  Hinter 
FUMhl  [Mohr)  tritt  die  Stralse  an 
den  1  St.  langen  schmalen  FiucU- 
«e  [661m)  und  führt  dann  an- 
ateigend  unweit  des  südl.  Ufers 
hin;  hübscher  Rückblick,  im 
Hintergrund  der  Schafberg.  Au' 


142    Route  23,  ATTERSEE. 

einem  YorspruDg  unten  am  See  ein  viereckiges  thurmartiges 
Schloss. 

39  Kil.  Hof(^Po8ty  Die  Strasse  senkt  sich,  zuletzt  ziemlich  scharf 
bergab  am  Nockstein  vorbei,  einer  steilen  Felsnadel  („Hom  des 
Gaisbergs'Q  am  Abhang  des  Oaisberga  (S.  108).  Vor  Salzburg  auf 
der  letzten  Anhöhe  (^Ouggenthal  ^  609m)  ein  Bräuhaus  und  eine 
1864  erbaute  Kirche ;  v^eiter  links  Schloss  Neuhaus^  1424  von  Erz- 
bischof Eberhard  III.  von  Neuhaus  erbaut,  jetzt  Eigenthum  des 
Grafen  Thun,  der  es  herstellen  liess.  Dann  dicht  am  n.  Fnss  des 
Capuzinerbergs  entlang  nach 

54  Kil.  Salzburg  (S.  102). 

23.   Attersee  nnd  Mondsee, 

Vgl.  Karte  8.  124. 

PosTOMNiBüs  3mal  tägl.  (1877  6  U.  50  M.  Vm.,  1  U.  30  u.  6  ü.  10  M. 
Nm.)  von  Vöcklabruck  (S.  123)  in  1  8t.  nach  Kammer  (50  kr.)  ^  von  Stat. 
Strasswalchen  (S.  123)  2mal  tägl.  in  2i|2  St.  nach  Mondsee  (von  Salzburg 
Imal  tägl.  in  i^^  St.) ;  von  ünterach  (S.  143)  2mal  tägl.  in  30  Min.  nach 
See.  —  Dampfboot  auf  dem  Attersee  von  Kammer  nach  Unterach  2mal 
tägl.  (8>|2  U.  Vm.  u.  3  U.  Nm.)  in  1»|2  St.  für  1  fl.  33  oder  84  kr.  •,  auf  dem 
Mondsee  4mal  tägl.  von  See  nach  Mondtee  in  1  St.  für  1  i\.  10  kr.  (bis  Schürf- 
ung in  20  Min.  für  62  kr.). 

Vöcklahruck  s.  S.  123.  Vor  dem  südl.  Stadtthor  wendet  sich 
die  Strasse  (Salzburger  Landstrasse)  r. ;  nach  Y2  St.  bei  dem  Weg- 
weiser 1.  ab  (vom  Höllengebirge  und  Schafberg) ;  1/2  S*«  Pif'hel- 
wang ,  an  der  Ager  hübsch  gelegenes  Dörfchen  mit  alter  Kirche. 
y^  St.  weiter  bei  Pettighofen  erreicht  die  Strasse  ihren  Höhepunkt 
(vorn  auf  der  Anhöhe  das  stattliche  Schörfling') '^  hinab  zu  den 
(V4  "^^O  "^  Mühlen  in  der  Au  und  am  1.  Ufer  der  Ager  bis  zu  ihrem 
Ausfluss  aus  dem  See;  dann  hinüber  zum  (20  Min.)  Seebad  Kam- 
mer, gräfl.  KhevenhüUer'sches  Schloss  auf  einer  Landzunge  am 
Nordende  des  Attersee's,  mit  Anlagen  und  reizender  Aussteht  (Ho- 
tel Attersee ,  mit  Bädern ;  Wohnungen  auch  im  Schloss  und  der 
Meierei).    Dampfboot-Landeplatz  5  Min.  vom  Hotel. 

Der  *Atter-  oder  Kammersee  (465m),  20  Kil.lang,  2-3  Kil. 
breit,  der  grösste  österr.  See  (46  D  Kil.) ,  entfaltet  nur  an  seinem 
obern  Ende  grossartigeren  Gebirgscharakter ;  nach  Norden  flachen 
sich  die  Ufer  allmählich  ab.  Im  Süden  steigt  r.  der  schöngeformte 
Schafberg  unmittelbar  aus  dem  See  auf;  1.  zieht  sich  der  breite 
Rücken  des  Hochleken-  und  HöUengebirgs  zum  Traunsee  hinüber. 
Dampfbootfahrt  aufwärts  (Kammer- Unterach)  sehr  hübsch,  beson- 
ders bei  Abendbeleuchtung.  Der  See  ist  sehr  fischreich;  Farbe 
hellgrün.  Am  ö.  Ufer  führt  eine  Fahrstrasse  von  Kammer  nach 
Weissenbach. 

Nach  der  Abfahrt  hübscher  Rückblick  auf  das  freundliche 
Kammer ;  1.  weiter  zurück  das  stattliche  Seewalchen ;  r.  auf  der 
Anhöhe  Schörfling  (s.  oben).  Das  Boot  fährt  quer  über  den  See 
nach  Attersee  (♦Hager),  am  Fuss  des  Buchbergs  reizend  gelegenes 


MONDSKR.  23.  Rouie.     143 

Dorf  mit  zierlicher,  weithin  sichtbarer  Kirche;  dann  zurück  zum 
öatl.  Ufer  nach  Weyregg  (Post),  Pfarrdorf  an  der  Stelle  einer  röm. 
Ansiedelung  (u.  a.  wurde  hier  ein  röm.  Mosaikboden  gefunden). 
Weiter  Stat.  iVi/Mdor/'am  westl.,  dann  ^<fin&ac/i  (Whs.)  am  östl. 
Ufer,  letzteres  am  Fuss  des  Hochlekengebirges  schön  gelegen. 
Das  Boot  fährt  dicht  an  den  schroffen  Felswänden  hin,  die  das 
obere  Ende  des  See's  rings  umschliessen.  Weittenbaeli  (^Pott),  an 
der  Mündung  des  gleichnam.  Bachs,  wird  Ton  Ischl  aus  viel  be- 
sucht (vgl.  S.  130 ;  Fahrstrasse  durch  das  einsame  Weiasenbcushthal 
zwischen  Höllengebirge  und  Leonsberg  in  4  St. ;  Post-Stellwagen 
tägl.  in  2  St.,  von  Ischl  2  U.  Nachm. ;  Lohnkutscher  s.  S.  129). 
Nun  quer  über  den  See  (1.  am  Fuss  des  flchtenbewachsenen  Breitill- 
hergs  die  einsamen  Häuser  von  Burgau)  nach 

Unteraeh  (^Post  bei  Kiener ,  mit  „Seepavillon",  am  Landeplatz 
des  Dampfboots ;  Mettendörfer;  *Hofißirth,  in  freier  Lage  am  r. 
Ufer  der  Ache),  am  Einfluss  der  Ache  reizend  gelegen,   bietet 

gute  Gelegenheit  zu  Kahnfahrten. 

Ruderboot  mit  1  Schiffer  (inel.  Trinkg.)  nach  Kaltenbrunn  (treffliche 
Quelle)  17  kr.,  Burgau  (Loidrs  Fischteich,  sehenswerth)  36,  WeissenbacU 
64,  Steinbach  80,  Nussdorf  1  fl.  5,  Attersee  1  A.  40  kr. 

Auf  den  Bchafberg  (S.  139)  führt  von  hier  der  nächste  Weg  (für  ge- 
übte Bergsteiger)  über  die  EUenauer  Alpe  \  3-4  St.,  nur  mit  Führer  (ßVa  fl-). 
Bequemer  ist  der  weitere  Weg  über  Sehärßing  und  Hütten»tein  (6  St., 
s.  S.  144).  —  Hübscher  Ausflug  (mit  Führer)  durch  den  Burggraben  zur 
Moosalp  und  dem  (3  St.)  Sohwarsan  See  (7l7m)  am  s.o.  Fuss  des  Schai- 
berg»,  der  auch  von  hier  bestiegen  werden  kann ;  dann  entweder  r.  hinab 
durch  die  Schlucht  des  8ch»earzbaeh*^  am  Kessel/all ,  der  hintern  und  vor- 
dem Sehtearzbaehmühle  vorbei  nach  (2  St.)  St.  Wolf  gang;  oder  1.  an  Wi- 
rer^s  Wasser/all  vorbei  zum  Branntweinhäusl  und  auf  die  Strasse  von 
St.  Wolfgang  nach  Ischl  (2  St.  bis  zur  ffandlbrücke,  vgl.  S.  130). 

Nachden  Langbathseen  führt  von  Steinbach  (s.  oben)  ein  im  Gan- 
zen lohnender  Weg  in  3  St.  um  die  N.-Seite  des  Hochlekengebirges  herum, 
über  (>|4  St.)  Unter/eicht  zur  (1(2  St.)  untern  Klause;  weiter  an  einer  Stube 
(Arbeiterhütte)  vorbei  über  das  Auraehkar  zur  Taferl-  (obem)  Klause; 
dann  r.  entweder  über  den  J^ielberg  oder  über  die  Grosse  Alpe  zum 
(1<|4  St.)  Hintern  See  (S.  127).  Kächster  Weg  vom  Attersee  zum  Traunsee, 
doch  nur  bei  trocknem  Wetter  rathsam. 

Von  Unteraeh  zum  Mondsee  (Omnibus  nach  See  2mal  tägl.  in 
V2  St.,  25  kr.)  führt  eine  Fahrstrasse  am  1.  Ufer  der  Ache  entlang 
durch  die  weit  verstreuten  Häuser  in  der  Au ;  hübscher  Rückblick 
auf  den  Attersee,  1.  der  Schafberg.  Vorn  zeigt  sich  bald  der  senk- 
rechte Drachenstein  (s.  unten).  8/4  St.  *Qasth.  am  See  (Dampfboot- 
Landeplatz),  am  westl.  Ende  des  Xondiee's  (479m),  in  den  hier 
der  Schafberg  steil  abfällt ;  vom  der  Drachenst«in,  dahinter  der 
Schober.  Die  nördl.  Ufer  des  11  Kil.  langen,  11/2-2  KU.  br.  Sees 
erheben  sich  nur  zu  waldigen  Hügeln  von  massiger  Höhe.  Fahr- 
strasse nach  Mondsee  am  nördl.  Ufer,  am  südl.  erst  von  Schärfling 
ab  (St.  Gilgener  Poststrasse).  Dampfboot  s.  oben ;  Boot  mit  1  Ru- 
deret nach  Mondsee  (2  St.)  60  kr. ,  nach  Schärfling  (1  St.)  35  kr. 
Schärfling  (»Wesenauer)  ist  Landestelle  für  den  Schafberg  und  St. 
Gilgen.  Ueberfahrt  sehr  hübsch,  die  Wände  des  Sohafbergs  fallen 
zuletzt  9enkrecht  in  den  hellgrünen  See  ab. 


144    EouU  24.  HALLEIN. 

Nach  St.  Gilgen  (U|4  St.)  gute  Fabrstrasse  von  Schärlling,  durch 
schöne  Waldschlucht  ansteigend.  Jenseit  der  (^fa  St.)  Passhöhe  (608m) 
öffnet  sich  das  Thal^  1.  unten  an  der  Strasse  der  dunkle  kleine  Krottensee, 
jenseits  auf  der  Anhöhe  das  Fürstl.  Wrede'sche  Schloas  Hüttenstein;  ^a  St. 
Winket  (S.  139).  Wer  auf  den  Schafberg  will ,  braucht  nicht  bis  Winkel 
zu  gehen,  sondern  wendet  sich  bei  Scbloss  Hüttenstein  1.  durch  die  Wie- 
sen zu  der  Hühle  am  Waldsaum  •,  hier  durch  das  Gatter  zu  der  S.  189  er- 
wähnten Fichte. 

Fahrstrasse  yoq  Schärfling  nach  St.  Lorenzen  und  Moudsee  in 
2  St.  Weit  vorzuziehen  ist  die  üeberfahrt  über  den  See  (Dampf- 
boot 8.  oben ;  Boot  in  1  ^4  St.  mit  1  Ruderer  ÖO  kr. ,  mit  2  Rude- 
rern 1  fi.).  Rückwärts  der  mächtig  aufsteigende  Schafberg,  im 
Hintergrund  das  Höllengebirge ;  L  der  Drachenstein,  durch  dessen 
A^nd  oben  ein  Loch  geht,  dann  der  zweispitzige  Schober;  westL 
in  der  Feme  der  Kolmspitz.  Kurz  vor  Mondsee  erscheint  r.  fern 
der  Traunstein. 

Kondsee  (^Poet;  *Vincen%;  Traube  u.  A.  —  *  Königsbad,  ^4  St. 
unterhalb  des  Orts  am  See),  stattlicher  Marktflecken  (1500  Einw.) 
mit  grosser  Kirche  und  vielen  neuen  Landhäusern,  in  hübscher 
Lage  am  Westende  des  See's,  als  Sommerfrische  besucht.  Reizende 
Spaziergänge  am  Seeufer;  schönste  Aussicht  von  der  (8  Min.) 
Kapelle  Maria-Hilf  auf  den  See,  Schober,  Drachenstein,  Schaf- 
berg etc. 

Nach  Strasswalchen  (8.  123),  Station  der  Linz-Salzhurger  Bahn, 
Postomnibus  tägl.  öijx  U.  fr.  und  4  U.  Nachm.  in  2i|s  St.  Die  Gegend 
wird  hübsch,  sowie  die  Strasse  an  den  langen  schmalen  Zeller  See  (Jöodm) 
tritt.  1  St.  £ell  am  Moos  (Bahn's  Ga«th.).  Von  der  Anhöhe  am  Ende  des 
See's  schöner  Rückblick.  Die  Strasse  überschreitet  bei  Oberhof en  die 
Eisenbahn  und  wendet  sich  1.  über  Irrsdorf  nach  Strasswalchen. 

Nach  Salzburg  (s.  unten)  tägl.  Stellwagen  über  Thalgau  in  2fi\\  St. 

24.  Von  Salzbarg  nach  Hallein  und  Golling. 

Yergl.  Karte  8.  110. 

29  Ril.  Eisenbahn  iOistlabahn,  vgl.  B.  25)  bis  Hallein  (18  Kil.) 
in  40  Min.  für  88,  62  oder  41  kr. ;  bis  Golling  (29  Kil.)  in  l*|i  St.  für  1  H. 
33,  1  fl.  oder  67  kr. 

Die  Eisenbahn  zweigt  bald  nach  der  Ausfahrt  von  der  Linzer 
Bahn  r.  ab  (_l.  Mariaplaiii~)  und  umzieht  in  grosser  Curve  den  Oa- 
puzinerberg  (S.  107).  Weiter  r.  H oben- Salzburg ,  1.  auf  einem 
Ausläufer  des  Gaisbergs  Schloss  Neuhaus  (S.  142).  7  Kil.  Stat. 
Aigen  mit  Schloss  u.  Park  (S.  108),  V4St.  vom  Bahnhof;  die  Bahn 
nähert  sich  der  Salzach,  der  schroffe  Untersberg  tritt  immer  mäch- 
tiger  hervor.  An  der  Bahn  mehrfach  alte  Henrensitze ,  r.  jenseit 
der  Salzach  das  Schlösschen  Anif  (S.  109).  Hinter  Stat.  Pueh  führt 
die  Bahn  beim  (1.)  Dorf  Oberalm  vorbei  (am  1.  Salzachufer  am 
Fuss  der  Barmsteinwände  die  grosse  gräfl.  Arco'sohe  Bierbrauerei 
Kaltenhausen'),  dann  über  die  Alm  nach 

IB  Kil.  Stat.  HaUein  (443m ;  *Bellinrs  Gasth.  und  Sootbade- 
Anstalt y  beim  Bahnhof;  Post;  Sonne;  *Aubäck;  Stampflbräu'), 
alte  Stadt  am  1.  Ufer  der  Salzach ,  durch  ihre  Salzwerke  berühmt, 
die  jährlich  330,000  Centuer  Salz  sieden.  Die  Soole  wird  im  Dum- 


'^. 


DÜIiNBERG.  24.  Route.      145 

%rg,  an  dessen  Fnss  die  Stadt  liegt,  gewonnen.    Die  Art  des  Ue- 
\^ies  ist  S.  104  beschrieben ;  an  350  ßergleute  (^Schichtor)  arbei- 
i  dort.     Wer  bei  Berchtesgaden  oder  Iscbl  ein  solches  Salzberg- 
erk   nicht  befahren  hat,    möge   es   hier  nicht  versäumen.     Den 
Maubnissschein    ertheilt    die   Salinenverwaltung   in   Hallein   (1 
erson  3  fl. ,  mehrere  je  1  fl.  50  kr.).     Der  Weg  zum  (3/4  St.) 
-Fürnberg  zieht  sich  an  der  Westseite  der  Stadt  aufwärts  (vor  der 
Xirche  durch  die  enge  Gasse  r.),  mit  hübscher  Aussicht  auf  die  an- 
sehnliche alte  Stadt,  auf  die  Salzach  mit  ihren  Holzmassen  etc.  und 
biegt  nach  1/4  St.  r.  ins  Thal  ein ,  hinter  dem  Whs.   zur  Gemse  1. 
durch  den  Thorweg;    12  Min.    weiter  beim  Whs.    zum  Jägergut 

Wegtheilung,  r.  nach  Berchtesgaden  (s.  unten) ,  1.  zum  Dürnberg. 

Bbtahrung  des  DGkxbergs.  Am  Fass  der  Anhöhe  (770iu),  auf  der 
die  hübsche  gana  aus  Männer  1598  erbaute  Bergkirche  mit  den  rothen 
Thürmen,  meldet  man  sich  beim  Bergamt,  und  erhält  als  Führer  einen 
Steiger.  Jeder  Fahrgaf»t  legt  Knappenkleider  an ,  Frauen  Kittel ,  Männer 
weite  weisse  Beinkleider,  weissen  kurzen  Kittel,  das  unaussprechbare 
Leder  und  eine  schottische  Mütse.  Dann  gehfs,  je  Zwei  mit  einer  Kerse, 
in  das  Innere  des  Berges ,  durch  eine  Anzahl  sehr  gleichförmiger ,  aus- 
gezimmerter, ausgemauerter  oder  in  das  feste  Gestein  gehauener,  mit 
Bohlen  belegter,  daher  sauberer  Gänge.  Von  Zeit  zu  Zeit  wird  die 
Wanderung  unterbrochen  durch  das  Rutschen  auf  Bergrollen ,  mit  einer 
Neigung  von  45°  oder  auch  noch  steiler  gelegten  glatten  Tannenstämmen, 
an  der  Seite  ein  Seil,  welches  man  durch  die  mit  einem  derben  ledernen 
Handschuh  versehene  Hand  gleiten  lässt,  zum  Festhalten.  Die  erste  Ab- 
teufung, 120m  tief,  wird  so  in  Vjt  Min.  zurückgelegt;  ähnlicher  Art  sind 
die  4  aifidern.  Man  kann  die  Schnelligkeit  fördern  oder  hemmen,  je 
nachdem  man  sich  vorn-  oder  hintenüber  legt;  unten  ist  etwas  mehr 
Aufmerksamkeit  zu  empfehlen ,  damit  der  Fuss  nicht  zu  heftig  auf  den 
Boden  aufstösst.  Gegen  das  Ende  der  Fahrt  gelangt  man  an  den  «unter- 
irdischen See"",  einen  grossen  gewölbten  Baum  (Sinkwerk  oder  Sulzstück), 
mit  Soole  (Sülze)  halb  gefüllt,  bei  Fremdenfahrten  durch  eine  Anzahl 
Grubenlampen  erleuchtet,  von  einem  kleinen  Boot  befahren.  In  einer 
Halle  sind  Denkmäler  zweier  Bischöfe,  dann  eines  dem  Kaiser  Franz  zu 
Ehren,  der  im  J.  1807  hier  war;  Salzstufen  aller  Art,  ferner  römische 
Werkzeuge,  die  im  ausgelaugten  Gestein  (Heidengebirge)  gefunden  wur- 
den ,  aufgestellt ,  der  beste  Beweis ,  dass  schon  die  Römer  im  Dürnberg 
Bergbau  betrieben  haben.  Die  Ausfahrt,  eine  Strecke  von  13(X)m,  wird 
auf  einem  von  Knappen  gezogenen  Wurstwagen  bewerkstelligt.  Hier 
heisst's :  Kopf  gerade,  nicht  links  noch  rechts  geschaut,  damit  Kopf 
oder  Arm  nicht  an  eine  der  Ecken  des  Stollens  anstossen.  In  einem 
Zimmer  neben  dem  Stollen -Mundloch  werden  die  Bergmannskleider  ab- 
gelegt; Salzstufen,  Ansichten  und  Beschreibungen  sind  hier  zum  Ver- 
kauf ausgestellt.  In  20  Minuten  ist  man  wieder  in  Hallein.  Der  Dürn- 
berger  Bergbau  hat  1500  Klafter  (2862m)  Länge,  660  Breite,  200  Tiefe.  Bei 
raschem  Ausschreiten  kann  in  1  St.  die  Befahrung  vollendet  sein,  in  Ge- 
sellschaft dauert  sie  gewöhnlich  l>|s  St.  Bequemer  und  weniger  kostspie- 
lig ist  der  Besuch  des  Berchtesgadener  Sulzbergs  (S.  IM). 

Nach  Berchtesgaden  (2^i  St.)  Fahrstrasse  (Anfang  und  Ende 
steil,  für  Wagen  beschwerlich),  für  Fussgänger  lohnend  (kürzester  Weg 
von  Salzburg  nach  Berchtesgaden).  Bis  zum  Jägergut  s.  oben  (Weg  zum 
Dürnberg);  hier  r.  (vorn  der  Untersberg),  10  Min.  Passhöhe,  österr. 
Mauth ;  5  Min.  weiter  bair.  Zollamt  Zill  (652m),  dabei  ein  *Whs.  Weiter 
über  ein  hügeliges  Plateau  mit  vielen  Höfen  und  schönen  Baumgruppen 
(r.  der  Untersberg,  weiterhin  1.  der  Watzmann),  dann  durch  den  bewal- 
deten B*»elthah Graben  steil  hin;.b ,  beim  (1  St.)  Whs.  zur  bair.  Gemse 
auf  die  Salzburg-Berchtesgudener  Strasse  CS.  111).  —  Ausser  dieser  Fahr- 
strasse führt  vom  Dürnberg  (bei  der  Kirche  r.  hinan)  e!n  1  St.  weiterer, 
sehr   lohnender  Fussweg  nach  Berchtesgaden ,   meist    durch    Wald ,    un 

Baxdskbb^s  Siidbaiern.    18.  Aufl.  10 


146     Boute24.  GOLLING. 

einem   hübschen  Waaserfall    vorbei  und  durch  zwei  Tunnels;    derselbe 
mündet  vor  der  S.  111  gen.  Brücke   auf  die  Berchtesgadener  Landstrasse. 

Die  Bahn  führt  weiter  am  r.  Ufer  der  Salzach  und  überschreitet 
den  Taugelbaeh.  Von  (26  Kil.)  Stat.  Kuchl  (Auer"),  alter  Markt 
mit  goth.  Kirche,  führt  r.  über  die  Salzachhrücke  für  Fussgänger 
ein  directer  Weg  (mit  Handweisern  versehen  und  nicht  zu  fehlen) 
zum  (3/4  St. )  Schwarzbachfall,  dessen  Wasserstaub  r.  aus  der  Schlucht 
aufsteigt.   W.  der  Hohe  GöU  (s.  unten);  s.  das  Tännengebirge. 

29  Kil.  GoUing  (476m ;  *mui  Bahnhof,  in  freier  Lage  am 
Bahnhof;  *Alte  Post,  im  Ort),  ansehnlicher  Marktflecken,  auf 
einem  Hügel  5  Min.  vom  Bahnhof,  wegen  seiner  Umgebungen  viel 
besucht,  Sitz  eines  Landgerichts,  in  der  alten  Burg,  die  w.  hervor- 
ragt. Wer  nicht  Zeit  hat ,  Alles  zu  sehen ,  möge  den  *Schwsn- 
bachfall  vorziehen.  Weg  nicht  zu  verfehlen :  vom  Bahnhof  r.  über 
die  Bahn  und  die  Salzachbrücke  auf  die  weisse  auf  einem  Fels- 
hügel liegende  Kirche  von  (1/2  S*-)  ^^'  Nikolaxia  los,  wo  1.  ein 
Handweiser  weiter  zeigt.  Von  dem  bewaldeten  Abhang  des  Hohen 
GöU  stürzt  aus  einer  Höhle  der  Schwarzhach  durch  ein  Felsloch, 
über  eine  95m  hohe  Wand  in  zwei  gewaltigen  Absätzen.  Vor- 
springende Blöcke  ragen  über  den  Abgrund  und  bilden  eine  Brücke. 
Die  Sage  nennt  den  Schwarzbach  den  Abfluss  des  3  St.  s.w.  220m 
höher  gelegenen  Königssee's ;  als  in  den  Jahren  1823  und  1866  der 
Spiegel  des  Königssee's  unter  dem  S.  114  genannten  Kuchler  Loch 
stand,  war  auch  der  Schwarzbachfall  versiegt.  Zwischen  10  und 
11  Uhr  bildet  sich  bei  Sonnenschein  ein  Regenbogen.  Bequeme 
durch  Geländer  geschützte  Pfade  führen  am  untern  Fall  vorbei  zum 
obem  Fall  und  bis  zu  der  Stelle  (1/2  St.),  wo  der  Schwarzbach  in 
starkem  klaren  Strom  aus  den  Felsen  hervorbricht.  Am  Fuss 
^Meidler'a  GastK  und  5  Min.  weiter  eine  leidl.  Restauration 
(Einsp.  von  GoUing  hin  u.  zurück  1  fl.  80  kr.).  Auf  dem  Rückweg 
schöne  Gebirgsaussicht.  —  Fussgänger ,  die  nach  HaUein  wollen, 
sparen  1  St.  Wegs,  wenn  sie  nicht  nach  GoUing  zurückkehren,  son- 
dern nach  Kuchl  (s.  oben)  gehen,  bei  der  Mühle  („Whs.  zum 
Wasserfall")  einige  Min.  oberhalb  Meidler  über  den  Sclxwarzbach  ; 

mehrfach  Handweiser  (bis  Kuchl  3/4  St.). 

Vom  Wasserfall  nach  Berchtesgaden  (mit  Führer,  S^l«  fl.): 
zuerst  3  St.  ziemlich  beschwerlichen  Steigens,  nordwärts  des  Hohen  GöU 
und  fortwährend  demselben  gegenüber,  über  die  Dürr/eiehUneUp  zum 
Eckersattel  (1379m)  zwischen  Eekerfirst  und  Mitterher g  (Blick  auf  Hohen 
Göll,  Tännengebirge,  Dachstein,  Salzachthal)  •,  hinab  zum  Forsthaus  Vwrder- 
eek  (S.  113)  und  nach  (21)«  St.)  Berchtesgaden;  oder  {V\i  St.  weiter,  aber 
lohnender)  von  der  Dürrfeichtenalp  r.  über  da.s  Rots/eld  Ciö36m),  mit  Aus- 
sicht über  das  Salzachthal  bis  Salzburg.  —  Auf  den  Hohen  Oöll  (2&i9m) 
vom  Eckersattel  in  3^1«  St.  (schwierig,  nur  für  geübte  BergsteigeiO  s  besser 
von  Berchtesgaden  durch  das  Alpelthal  (S.  113). 

Von  Golling  zum  Königssee  über  das  Torrener  Joch  s.  S.  115. 

Die  ^Oefen,   3/4  St.  südl.   von  Golling,  w.  neben  der  Land- 
strasse nach  Werfen,    sind   Schluchten   mit  wild  durcheinander 
liegenden   Felsblöcken,    durch  welche   die   Salzach    ^2  St.   lang 
ihren  Weg  sirh  gebahnt  hat.     Diese  zum  Theil  waldbewachsenen, 


PASS  LÜEG.  U.  RouU.     147 

vom  Wasser  unterspülten  Klüfte,  Blöcke  und  Felswände  sind  durch 
zahlreiche  Stiegen  nach  allen  Richtungen  hin  zugänglich  gemacht. 
Am  n.  und  s.  Eingang  zu  den  Oefen  stehen  an  der  Landstrasse 
Handweiser,  kaum  5  Min.  von  einander  entfernt,  während  die 
Wanderung  hinab  in  den  Grund  und  durch  die  Oefen  V2  S*-  er- 
fordert. Ein  Einspänner  von  Golling  kostet  hin  u.  zurück  1  fl. 
80  kr.  Er  setzt  den  Reisenden  beim  n.  Handweiser  ab,  und  nimmt 
ihn  beim  s.  wieder  auf,  10  Min.  von  der  Kapelle  Maria  Brunneck 
(554m)  von  wo  man  den  besten  Blick  in  den  Pass  Lueg  (s.  unten) 
u.  auf  die  weissgrauen  Wände  des  Hagengebirges  hat.  [Der  Fusspfad 
am  1.  U.  der  Salzach  nach  dem  Croatenlock  (s.  unten)  ist  gesperrt.] 

Der  *Pasf  Lueg,  eine  grossartige  2  St.  lange  von  der  Salzach 
durchströmte  Schlucht,  zwischen  ö.  Tännengebirge,  w.  HagengebirgCj 
ist  ein  würdiges  Thor  aus  den  Voralpen  in  die  Hochalpen  (Fuss- 
wanderung  oder  Fahrt  im  offnen  Wagen  blsStat.  Sulzau  empfehlens- 
werth).  Der  Pass  wurde  in  den  Kämpfen  des  J.  1809  viel  genannt ; 
am  Eingang,  5  Min.  von  der  Kap.  Maria  Brunneck,  neue  1836  an- 
gelegte Befestigungen  (gegenüber  in  der  Wand  des  Hagengebirges 
eine  Höhle,  das  Croatenlock^  so  genannt,  weil  es  1742  von  Croaten 
besetzt  war).  ^4  St.  weiter  am  1.  Ufer  der  Tunnel  und  die  Brücke 
der  Oiselabahn  (s.  unten). 

25.  Von  Salzburg  nach  Wörgl.  Salzburg-Tiroler  Bahn, 

193  Kil.  Eisenbahn  in  9  St.  für  9  fl.  17,  6  11.  88,  4  fl.  58  kr.  — 
Die  Salzburg  -  TiroUr  oder  Oisela-Bahn^  1873-75  erbaut,  eine  der  interes- 
santesten Gebirgsbahnen,  vermittelt  die  Verbindung  r.wischen  Snlxbnrg 
(resp.  Wien)  und  Innsbruck  auf  rein  österreichischem  Gebiet  (über 
Kosenheim,  45  Kil.  kürzer,  s.  R.  14, 13)  und  erleichtert  namentlich  auch 
den  Zugang  zu  den  Tauem  (R.  26-30).  —  Gute  Bahnhofs-Restaurationen 
in  Bischofshofen  u.  Saalfelden  ■,  in  beiden  werden  Mittags  auf  Voraus- 
bestellung beim  Schaffner  vollständige  Diners  ä  1  fl.  in  die  Coupes  ge- 
reicht (ganz  empfehlenswerth).  —  Der  letzte  Wagen  in  jedem  Zug  ist  auf 
den  österr.  Gebirgsbahnen  in  der  Regel  ein  offener  Wagen  1.  Kl.,  der 
nach  allen  Seiten  freien  Umblick  gestattet;  fährt  man  2.  Kl.,  so  kann 
man  durch  Lösung  eines  Krgänxungsbillets  4.  Kl.  diesen  Wagen  auch 
streckenweise  von  einer  Stntion  bis  zu  einer  beliebigen  andern  benutzen. 

Von  Saltburg  bis  (29  Kil.)  GoUing  s.  S.  146.  Die  Bahn  führt  in 
8.  Richtung  durch  den  weiten  Thalboden,  in  welchen  r.  das  Blüntau^ 
thal  (S.  115),  1.  das  Lammerlhal  (S.  137)  münden,  überschreitet 
die  Lammer,  dann  die  Salzach,  [die  Oefen  (S.  146)  sind  von  der 
Bahn  nicht  sichtbar],  und  tritt  in  den  928m  langen  Tunnel  durch 
den  Ofenauer  Berg,  einen  Ausläufer  des  Hageugebirges  (Durch- 
fahrt 3  Min.).  Jenseits  wieder  über  die  Salzach  auf  schiefer  Eisen- 
brücke (63m  Spannweite),  weiter  am  r.  Ufer  durch  den  "Tasi 
Lneg  (s.  oben) ;  zu  beiden  Seiten  gewaltige  auf  einander  gethürmte 
Felswände ,  neben  der  Bahn  die  Landstrasse.  Oberhalb  (39  Kil.) 
Sulzau  (507m)  am  1.  Ufer  das  Hüttenwerk  Blahhaus,  an  der  Mün- 
dung des  BlühnbaehUiaUj  das  w.  zur  Vebergostenen  Alp  hinanzieht 
(S.  148). 

10* 


148     Route  26.  BrSGHOFSHOFEN.  Von  Salzburg 

Durch  das  gemsenreicUeBlühnbachthal  führt  ein  Kurrcuvvcg  am  1.  Ufer 
des  Blülinbachs  zwischen  1.  Jmlauev  Gebirge  y  r.  Hagengebirge  zum  (3  St.) 
Jagdschloss  (819m),  wo  ausser  der  Jagdzeit  Unterkunft  u.  Führer  zu  linden. 
Aus  dem  grossartigen ,  von  der  Uebergossenen  Alp  u.  dem  Steinernen 
Meer  umschlossenen  Thalende  (Dennboden)  führen  beschwerliche  Ueber- 
gänge  w.  über  das  Blühnbachthörl  (2034m)  zum  (9  St.)  Obersee  (S.  IIGJ^ 
s.  über  die  Thor-  oder  hintere  Urschlauer  Scharte  (2288m)  nach  (7  St.) 
Hinterlhal  im  obersten  Urschlauer  Thal  und  (3  St.)  Saal/elden  (S.  152). 

Die  Bahn  bleibt  am  r.  Ufer  und  übersohreltet  einige  Wildbäehe 
(1.  der  Absturz  des  Tännengebirges  mit  dem  Baucheck  und  Tiroler 
Kopf)j  dann  erscheint  r.  auf  113m  h.,  von  der  Salzach  umflossenem 
Felsen  höchst  malerisch  das  wohlerhaltene  Schloss  Hohenwerfen^ 
1076  erbaut,  im  16.  Jahrh.  erneut. 

46  Kil.  Stat.  Werfen  (522m) ;  gegenüber  am  1.  Ufer  der  statt- 
liche Marktflecken  {"^Poat)^  überragt  von  den  zackigen  Wänden  der 
Uebergossenen  Alp.  Das  Thal  erweitert  sich ;  die  Bahn  überschrei- 
tet den  aus  enger  Schlucht  kommenden  Fritzbach  (ß.  368),  dann 
die  Salzach  und  erreicht 

53  Kil.  Bi8cho£Bliofen(547m;  *  Bahnhof s-Restauration^  auch  Z. 
zum  Uebernachten ;  Post^  nicht  theuer;  *B'öcklinger'8  Gasth.),  alter 
Ort  mit  drei  Kirchen,  Knotenpunkt  der  oberen  Ennsthalbahn 
(^Bischofshofen-Selzthal,  R.  70).  Vi  St.  vom  Ort  entfernt  ein  hüb- 
scher Wasserfall  des  Gainfeldbachs  (bequem  zugänglich  u,  be- 
suchenswerth) ;  w.  der  Hocltkönig  (2938m) ,  in  der  Umgegend  die 
Wetterwand  genannt,  die  höchste  Spitze  des  Gebirgsstocks,  welcher 

Ewiger  Schnee  oder  Uebergossene  Alp  heisst. 

Auf  dem  Plateau  des  gewaltigen  Kalkstocks ,  der  nur  im  W.  durch 
den  schmalen  Sattel  der  Urschlauer  Schürte  (s.  oben)  mit  dem  Steinernen 
Meer  zusammenhängt,  liegt  ein  ca.  l'j«  St.  langes,  ^J^  St.  br.  Eisfeld,  an  des- 
sen Südrand  der  Hociikönig  (293Sm)  emporragt.  Besteigung  lohnend  und 
unschwierig,  seit  der  Weg  durch  die  A.V.  -  Sect.  Salzburg  und  die  Mühl- 
bacher Bergknappen  hergestellt  worden  ist  (Führer  7  11.,  Jos.  u.  Joh. 
Aigner  in  Mühlbach  ^  auch  die  Bergknappen  in  Mitterberg  dienen  als 
Führer,  man  wende  sich  an  den  Bergverwalter).  '|2  St.  s.  von  Bischofs- 
hofen  ötlnet  sich  w.  das  Mühlhachthal :  Fuhrweg  von  der  Reichsstrasse  r. 
ab  nach  (2  St.)  Mühlhaeh  (853m ;  *Whs.)  und  r.  hinan  nach  (2  St.) 
Mitterberg  (15i3m)  mit  Kupferbergwerk  (Whs. ,  2  Betten).  Von  hier  in 
»J4  St.  zur  Mitterfeld- Alp  (1670m)  und  auf  gutem  durch  rothe  Kreuze  be- 
zeichneten Wege  zur  Kammhöhe  ^  dann  über  den  Oletscher,  zuletzt  über 
Geröll'  zum  (4  St.)  Gipfel ,  auf  dem  eine  kl.  Schutzhütte.  Grossartige 
umfassende  »Rundsicht.  —  Von  Mitterberg  auf  den  *IIochkail  (1779m)  3(4  St. ; 
treffl.  Aussicht  auf  die  Tauern  und  ö.  den  Dachstein.  —  Lohnend  auch  die 
Besteigung  des  Schneebergs  (1917m),  von  Mühlbach  in  3'(a  St.  (Führer  4  fl.). 

Weiter  in  breitem  Thal  am  1.  Ufer  der  Salzach ;  schöner  Bück- 
blick auf  die  kahlen  zerrissenen  Zacken  und  steilen  Wände  des 
Tännengebirges,  die  n.  den  ganzen  Hintergrund  füllen.  61  Kil. 
St.  Johann  im  Pongau  (563m ;  *Po8i  ,*  *Zum  Andrä'l ;  Rossian^s 
Oasth, ;  Franz  Prern ;  Botenwirth,  nicht  theuer),  grosser  Markt, 
nach  dem  Brande  von  1857  fast  ganz  neu  aufgetaut,  mit  schöner 
neuer  Kirche  im  goth.  Stil.  Oestl.  führt  von  hier  eine  Fahrstrasse 
über  Wagrain  nach  (7  St.)  Radstadt  (S.  368). 

Oberhalb  St.  Johann  mündet  s.  das  Qrossarlthal  ^  durch  das  ein  be- 
schwerlicher Uebergang  über  die  ArUrJiarte  (23ölm)  ina  Maltathal  in 
Kärnten  führt  (8.  36«).  —  Sehr  lohnender  Ausflug  nach  den  Groasarler  oder 


nach  WörgL  LEND.  26.  lioute,     149 

»LiediteB»tein«iri«imnen  (Einsp.  vom  Bahnhof  nach  Plankenau  u.  zu- 
rück incl.  1-1»|?  St.  Wartezeit  1  H.  80  kr. ,  Zweiap.  8  fl.).  Vom  Bahnhof 
über  die  Salzach  (unweit  der  Brücke  ein  Brauhaus) ,  nach  5  Min.  r.  ab 
über  den  Wagrainer  Bach  an  einer  Kapelle  vorbei,  auf  der  Grosflarler 
I  Strasse  am  Fusa  des  Gebirges  zum  (*(«  St.)  Dorf  Plankenau  (Restaur.  zur 

I  Lieehtensteinklamm).    ö  Min.   weiter  hinter  einer  zweiten   Restauration 

hört  der  Fahrweg  auf:  man  geht  auf  breitem  Wege  3  Min.  bergan,  dann 
r.  ab  auf  gutem  Fusssteig,  nach  10  Min.  bei  der  Hütte  r.  hinab,  15  Miu. 
über  die  Grossarier  Aehe  und  am  1.  Ufer  «auf  neuem,  von  der  A.V.-Sect. 
Pongaa  erbauten  Wege  hinan  in  die  wilde  Klamm,  durch  welche  die  Ache 
in  einer  Reibe  von  Fällen  hinabstürzt.  Am  Ende  der  ersten  Klamm  ein  von 
100m  h.  Felswänden  rings  umschlossener  Kessel;  der  Weg  windet  sich  um 
einen  vortretenden  Felsen  und  tritt  in  die  ^noeiU  Klamm  ^  eine  der  schön- 
sten in  den  Alpen,  nur  2-4m  breit,  naeh  oben  scheinbar  geschlossen*,  in 
derselben  über  die  Ache  und  am  r.  Ufer  durch  einen  Tunnel  (vor  dem- 
selben schönster  Punkt)  zum  63m  h.  -^Wasserfall ,  1(4  St.  vom  Beginn  der 
Klamm  (weiter  zu  gehen  lohnt  nicht).  —  ijs  St.  weiter  aufwärts  beginnt 
eine  zweite  Reihe  von  Klammen,  in  denen  sich  heisse  Quellen,  den  Gastei- 
ner ähnlich,  vorfinden  \  der  Weg,  vom  Beginn  der  Klamm  bis  zum  Tunnel 
890m  lang,  soll  bis  zu  diesen  fortgeführt  werden.  —  D6r  vielfach  in  den 
Felsen  gesprengte  Steig  ist  durchweg  Im  br. ,  überall  mit  Geländer  ver- 
sehen und  vollkommen  sicher.  Der  Besuch  der  Klamm  erfordert  zu  Fuss 
hin  u.  zurück  3  St.  und  lässt  sich,  wenn  man  bis  Plankenau  fährt,  be- 
■  quem  zwischen  zwei  Zügen  ausführen. 

I  67  KU.  Stat.  Schwarzach  —  8t.  Veit;  20  Min.  vr.  das  hübsch  ge- 

I  legene  Dorf  Schwarzacli  (*Ga8th.)y  in  welchem  1731  die  letzte  Ver- 

sammlung der  protest.  Bauern  und  Bergleute  statt  hatte,  die  den 
Auswanderungsbefehl  des  Salzburger  Fürstbischofs  Leopold  (f  1744) 

hervorrief,  in  Folge  dessen  22,151  das  Land  verliessen. 

\  In  dem  Wirthshaus,   wo  die  Bauern  den  Bund  geschlossen  und  nach 

,  alter  Sitte  durch  Eintauchen  der  Finger  in  Salz   bekräftigt  hatten,  steht 

noch  eine  hölzerne  Tischplatte   mit  einem  rohen  Gemälde :   6  Bauern  um 

,  einen   Tisch  sitzend,   unten  2  Knaben;   vor  jenen  wie   vor  diesen   eine 

Schüssel  mit  Salz.  Auf  dem  Tisch  auch  ein  Buch  mit  der  Schrift: 
Dilexerunt  tenebras  magis  quam  lucem.   Joan.  c.  3.  v.  19.     Herum  im 

f  Halbkreis   steht:    Das   ist   der   nemliche   Tisch,    worauf  die  hiterischen 

Bauern  Salz  geschleckt  haben  im  Jahre  1729. 

I  Eine  Fahrstrasse  führt  von  Schwarzach  nach  (>/«  St.)  €k>ldegg  (825m ; 

I  zwei  sehr  einfache   Whser.)^  auf  fruchtbaren  Plateau  hübsch  gelegen,  mit 

altem,  1747  theilweise  abgebrannten  Schloss  der  ehem.  Herren  v.  Goldegg 
(sehenswerther  Wappensaal)  und  kleinem  See*,  weiter  am  Lang-  und 
fieheibling-8ee   vorbei  durch   die   Schlucht  des  Dientnerbachs  nach  (4  St.) 

j  Dienten  (S.  152). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Salzach ;  weiter  in  sohluchtartigem 
Thal,  r.  in  engem  Felsbett  der  Fluss.    Folgt  ein  120m  langer  Tun- 
nel ;  mehrfach  bedeutende  Felssprengungen,  lieber  die  Salzach  nach 
75  KU.  Stat.  Lexid(631m);  das  Dorf  (* Straubinger  \  *Postl  mit 
den  ehemaligen  Schmelzwerken  für  die  Rauriser  und  Böcksteiner 

I  Erze,  liegt  gegenüber  am  r.  Ufer  der  Salzach . —  Strasse  nach  Gastein 

'  s.  S.  153 ;  unterhalb  des  Orts  bildet  die  Gasteiner  Ache  unmittelbar 

vor  ihrer  Mündung  in  die  Salzach  einen  schönen  *Wasserfall. 

Oberhalb  Lend  überschreitet  die  Bahn  zweimal  die  Salzach, 

I  um   der    Eschennuer,    dann   der    gefährlichen    Emhacher    Plaike 

I  (Uutsohhalde)  auszuweichen,  und  umzieht  dann  am  1.  Ufer  den 

Vntersteiny  einen  vortretenden  Schieferfels  köpf,  den  sie  ursprüng- 
lich mittelst  eines  16om  langen  Tunnels  durchbohrte;  kurz  nach 

'  Vollendung  des  Tunnels  setzte  sich  der  Berg  in  Bewegung,  zer- 


150     Route  26.  ZELL  AM  SEE.  Von  Salzburg 

quetschte  den  Tunnel  und  zerstörte  die  aussen  herum  führende 
Landstrasse  (ein  neuer  Tunnel  wird  jetzt  gebaut).  Weiter  stets 
tief  im  Grund  an  der  Salzach  entlang  an  der  Mündung  des  Rauris- 
thals  iß.  160)  vorbei,  dann  durch  einen  270m  1.  Tunnel  unter  dem 
Taxenbacher  Schlossberg  hindurch  nach  (85  Kil.)  Taxenbach  (7ilm ; 
*Toxwirih;  Post;  Kestaur.  Kitzloph  am  Bahnhof),  alter  Markt  V4^*- 
von  der  Station  (Omnibus  20  kr.)  mit  zwei  Schlössern ;  im  neuen, 
unterhalb  des  Orts  auf  einem  Felsen  über  der  Salzach ,  jetzt  das 

Bezirksamt.    Von  hier  nach  Rauris  (und  Heüigenblut^  s.  S.  160. 

*Kitzlochklamin.  Der  Besuch  dieser  grossartigen,  1877  zugänglich  ge- 
machten Klamm  ist  sehr  zu  empfehlen  und  neben  dem  der  von  ihr  ganz  ver- 
schiedenen Liechtensteinklamm  nicht  zu  versäumen  (hin  u.  zurück  li|2-2St.  \ 
Führer  unnöthig).  Von  der  Kirche  östl.  auf  der  Landstrasse  zum  (0  Min.) 
Bezirksamt;  beim  Handweiser  r.  hinab  über  die  Salzach  und  die 
Rattrüer  Ac/te ,  dann  am  r.  Ufer  hinan  (j^^'^s^i^'  d^i^  Brücke  r.  ,  nicht  1.) 
in  wildem  Thal,  das  sich  bald  zur  Klamm  verengt.  Der  Weg  tritt  auf 
das  1.  Ufer  und  führt  zum  (25  Min.)  Kessel^  in  den  sich  die  Ache  lOüm 
hoch  in  4  Absätzen  hinabstürzt  (* Kitzlochfall).  Ueber  die  Brücke,  eine 
lange  Holztreppe  (150  Stufen)  hinan:  oben  (5  Min.)  schöner  Blick  in  den 
tosenden  Schlund.  Der  neue  Pfad  führt  durch  2  kurze  und  einen  53m 
langen  Tunnel,  durch  den  ein  Mann  mit  Laterne  leuchtet  (10  kr.);  beim 
Austritt  aus  dem  Tunnel  prächtiger  Blick  in  die  Tiefe;  weiter  auf  gutem 
wenig  steigenden  Wege  am  r.  Ufer  der  schäumenden  Ache,  in  40  Min  auf 
den  Fahrweg  (S.  160)  beim  Landsteg  (Whs.)^  1  St.  vor  dem  Dorf  Rauri* 
(S.  160).  —  Wer  nicht  nach  Rauris  will,  kehrt  hinter  dem  grossen  Tunnel 
am  besten  ujoi  zum  obern  Ende  der  langen  Holztreppe ,  hier  r.  etwas 
bergan  durch  2  kurze  Tunnels  und  hinab  auf  gutem  Fusspfad,  der  bald  in 
den  Karrenweg  von  Embach  (S.  160)  nach  Taxenbach  mündet.  Interessant 
an  den  Eingängen  der  Tunnels  die  Spuren  römischer  Stollen-Meisselun- 
gen ;  die  „Tropfsteinhöhle"  nicht  sehenswerth. 

Das  Thal  erweitert  sich;  r.  auf  einem  Hügel  die  Kirche  St. 
Georgen  (826  m),  der  Aussicht  wegen  besuchenswerth;  1.  im 
Fuieherthcd  das  schneebedeckte  Grosse  Wiesbachhom  (3577m).  Die 
Bahn  überschreitet  die  Salzach  und  die  Fuscher  Ache  und  erreicht 

94  Kil.  Braok(752m;  *Mayrs  Whs.  zum  Lukashansl ;  *OmachVs 
Whs.  zum  Bräu^ ,  in  schöner  Lage  gegenüber  der  Mündung  des 
FuscherthcUs  (nach  *Ferleiten  und  Heiligenblut  s.  S.  161).  —  ^4  St. 
n.w.  Schloss  *Fi8ehhom,  dem  Fürsten  Liechtenstein  gehörig  und 
neuerdings  nach  Plänen  des  Dombaumeisters  Schmidt  in  Wien 
stilvoll  hergestellt,  mit  treifl.  Aussicht  auf  Zeller  See,  Tauem  etc. 

Die  Bahn  überschreitet  zum  letztenmal  die  Salzach ,  durch- 
schneidet das  Zeller  Moos  und  tritt  an  den  ZeUer  See,  an  dem  sie 
auf  zum  Theil  in  den  See  hineingebauten  Damm  hingeführt  ist. 

100  Kil.  Zell  am  See  (754m;  *  Krone  am  See;  Post;  Christon' s 
Gasth.y  nahe  am  Bahnhof ;  Lebzelttr,  Metzger,  nicht  theuer),  auf 
einer  Halbinsel  am  w.  Seen f er  reizend  gelegen,  als  Sommerfrischort 
stark  besucht  und  häufig  überfüllt.  Im  Chor  der  alten  Kirche  in- 
teressante Sculpturen  ;  das  Sohloss  jetzt  Sitz  der  k.k.  Forstbehörde. 
Die  Zeller  blieben  1526  bei  dem  Bauernaufstand  dem  Erzbischof 
treu,  der  ihnen  zum  Lohn  eine  jährliche  Wallfahrt  nach  Salzburg 
""«tattete,  wo  sie  zum  Schluss  bewirthet  wurden.    „Die  Pinzgauer 

'en  wallfahrten  gehn",  heisst's  im  Volkslied. 


■  V  -  ' 


153 

•^hal. 

<lb(id  (34  KU.)  3mal  tägl. 

i-S  fl.  40  kr.);  Zweisp.  bis 

Irinkg.    (von  Hof-Gastein 

1   feiner  Thal  ist  bis  zum 

I  ^'cnug,    Fahren    vorzu- 
■n  Unterkunft  xu  finden, 

II  in   Lend  einen   Wagen 

U9;  gleich  unterhalb 
'  H)).  Unmittelbar  am 
li  steil ;  "Wagen  müssen 
rtiille  der  Ache.  Diese 
-wand  in  schauerlicher 
rien  oder  auf  schwan- 
rlich,  jetzt,  seit  1832 
Hien  wegen.  Auf  der 
'lle^   in  der  Nähe  ein 

ass,  eine  in  den  Kalk- 
ler Ache  durchströmte 

li  Thor  und  Gitter  ge- 
i'ligt  war ,  welches  ein 

SS  er   wegschwemmte. 

r  (20  Min.)  1853  er- 

>gang  des  Engpasses. 
\  erschwunden.  Rechts 
n   der  Rauris  trennt, 


■hdorf  (1 1/4  St.)  Dor/" 

Marktflecken 

l  fl.  20  kr. ;    Goldner 

euz;  Blaue  Traube; 

•les  16.  Jahrh.  neben 

'3.  als  die  Bergwerke 

iv  Silber  als  Ausbeute 

tremde  Knappen,  na- 

•\nappen  fanden  sich 

!i  22,151  Salzburger 

i)00  aus  der  Gastein. 

manche  Stollen  sind 

ird  er  noch  in  gerin- 

s  Thals,   jetzt  3725 


/ 


1        ^ 


Ine  Häuser  mit  ihrer 
'i!<;ntlioh  das  in  allen 
^the.     In  der  Nähe, 


152    Route  2Ö.        ST.  JOHANN  IN  TIROL. 

Das  Steinerne  Keer  (vgl.  6.  115)  ist  am  besten  von  Saalfelden  zu  be- 
suchen (Führer  G.  Fuchslechner  u.  a.).  Neuer  Steig  über  die  Ramseider 
Scharte  (2102m)  1877  eröffnet  (7  St.  bis  Funtensee).  Von  der  Scharte 
(3-3*f2  St.)  lässt  sich  das  Breithom  (2496m)  in  1-1>|2  St.  unschwer  erstei- 
gen; oben  neue  Schutzhütte  u.  prächtige  Aussicht.  Vom  Funtensee  zum 
Königssee  s.  S.  116.  —  Andre  Uebergänge  zum  Funtensee  sind  die  Hoch- 
oder  Weisshachelscharte  (2245m)  und  die  Buchauer  Scharte  (2281m),  ö.  von 
der  Schönfeldspitze  {Hochzink^  2651m);  Besteigung  der  letztern  (höchster 
Gipfel  des  Steinernen  Meers)  schwierig. 

Durch  das  ö.  ansteigende  tJrschlau  Thal  führt  von  Saalfelden  ein 
im  Ganzen  wenig  lohnender  Fahrweg  über  (l^ja  St.)  Alm  (795m)  nach 
(2  St.)  Hinterthal  (1045m',  neues  Badhaus),  in  schöner  Lage  am  Fuss  der 
Uebergossenen  Alm;  dann  r.  über  den  Filzensattel  (1292m)  nach  (2  St.) 
Dienten  und  (3»|2  St.)  Lend  fS.  149)  —  Von  Hinterthal  über  die  Thor-  oder 
hintere  Urschlutierscharte  (2283m)  ins  Blühnlachthal  (7  St.  bis  zum  Jagd- 
schloss,  beschwerlich),  s.  S.  148.  —  Ein  anderer  Üebergang,  gleichfalls 
kaum  ausreichend  lohnend,  führt  von  Saalfelden  s.w.  durch  das  Qlemmthal 
(s.  oben)  über  (5  St.)  Saalbach  und  die  Alte  Schanze  (1302m)  nach  (4  St.) 
Fieberbrunn  (s.  unten). 

Von  Saalfelden  über  Ober  -Weissbach  nach  Reichenhall  s.  8. 118, 189 ;  nach 
Berchtesgaden  S.  118.  Post  nuch  Lofer  tägl.  in  4  St.,  \}[i  fl.;  Einsp.  nach 
Frohnwies  4,  Zweisp.  6  fl.,  nach  Lofer  6  u.  9  fl. ;  über  den  Hirschbühl 
nach  Berchtesgaden'  Einsp.  mit  2  Pferden  incl.  Vorspann  24,  Zweisp.  40  fl. 
(Trinkgeld  extra).  —  Die  * Seissenbergklamm  (S.  118)  ist  von  Saalfelden  zu 
Fuss  in  3i|2,  zu  Wagen  in  2  8t.  bequem  zu  erreichen. 

Die  Bahn  wendet  sich  w.  über  die  Saalach  ins  I^fioganger  Thal 
und  führt  scharf  ansteigend  am  Fuss  des  Bimhoms  (2630m)  nach 
(121  Kil.)  Stat.  Leogang  (838m;  Wolfartstätten);  weiter  über 
den  Weissbach  und  Oriessenbach,  dann  am  sumpfigen  kleinen  Gries- 
sensee  und  dem  vormals  befestigten  Pass  Griessen  (864m)  vorbei 
über  die  Tiroler  Grenze  nach  (131  Kil.)  Hochfilzen  (969m ;  W/is.), 
höchster  Punkt  der  Bahn,  Wasserseheide  zwischen  Saalach  und  Inn. 

Von  Hochfilzen  oder  von  Fieberbrunn  (s.  unten)  führen  Fahrwege 
über  St.  Jakob  im  Haus  nach  St.  Ulrich  am  Piller see  und  Waidring  (4  St., 
lohnend  ;   s.  S.  188). 

Hinab  in  starkem  Gefäll  (1  :  44)  auf  der  r.  Seite  des  Pramau- 
oder  Pillerseer- Achenthals ,  mehrfach  über  Seitenschluchten ,  nach 
(140  Kil.)  Stat.  Fieberbrunn  (796m) ;  1.  im  Grunde  das  Dorf  (Ober- 
mayr;  Post).  Weiter  an  Schloss  Rosenberg  und  dem  Eisenwerk 
PiUersee  vorbei  (r.  die  Loferer  Steinberge,  Flachhorn,  Ochsenhorn 
etc.)  stets  in  starker  Senkung  durch  das  im  Ganzen  einförmige 
Thal ,  zuletzt  über  die  Pillerseer  Ache. 

148  Kil.  St.  Johann  in  Tirol  oder  im  Leükenthal  (660m ;  *Post; 
*Bär ;  zum  Hohen  Kaiser,  am  Bahnhof),  im  breiten  Thal  der  Gros- 
sen Ache  (Leukenthal)  freundlich  gelegen ,  am  Zusammenfluss  der 
Pillerseer,  Kitzbühler  und  Rhein-Ache,  die  zusammen  die  Grosse 
Ache  bilden,  w.  von  dem  wild  zerrissenen  Kaisergebirge  (S.  188), 
s.  vom  Kitzbühler  Hom  (1994m)  überragt  (Besteigung  des  letztern 
besser  von  Kitzbühel,  s.  S.  187).  —  Nach  Waidring  u.  Lofer  s.  S.  188. 

Weiter  am  r.  Ufer  der  Kitzbühler  Ache  (1.  das  Kitzbühler  Hoin) 
nach 

158 Kil.  Kitabühel (737m  ;  *Tiefenbrunner;  *mnterbräu;  Haas, 
am  Bahnhof).  Näheres,  sowie  Beschreibung  der  Fahrt  von  Kitzbühel 
Ms  (193  Kil.)  Worgl  s.  S.  185. 


153 
26.   Das  Gasteiner  Thal. 

Vergl.  Karte  S.  148. 

Post  von  Stat.  Lend  (H.  149)  nach  dem  Wildbad  (34  Kil.)  3inal  tägl. 
(1877  9»(2  U.  Vm.,  1»|«  u.  »\a  V.  Nm.)  in  4  St.  (3  ü.  40  kr.);  Zwei«p.  bis 
Hof-6a«tein  10,  bis  zum  Wildbad  12-1Ö  fl.  und  Trinkg.  (von  Hof-Gastein 
ins  Wildbad  Einsp.  2,  Zweisp.  S'jg  fl.).  —  Das  Gasteiner  Thal  ist  bis  zum 
Wildbad  (6  St.)  für  Fnssgänger  kaum  lohnend  genug.  Fahren  vorsu- 
Eiehen.  Während  der  Saison,  wo  im  Bod  selten  Unterkunft  su  finden., 
nimmt  mun  für  einen  kurzen  Besuch  am  besten  in  Lend  einen  Wagen 
auf  einen  Tag  (s.  oben). 

Lend  (631m;  *  Straubing  et ;  *Po8t)  s.  S.  149;  gleich  unterhalb 
des  Orts  der  •Fall  der  Gasteiiier  Ache  (S.  149).  Unmittelbar  am 
Posthaus  steigt  die  Gasteiner  Strasse  ziemlich  steil ;  Wagen  müssen 
Vorspann  nehmen.  Im  Gnind  1.  die  "Wasserfalle  der  Ache.  Diese 
Klamm-Strasse  war  früher  an  schroffer  Felswand  in  schauerlicher 
Hohe  hingeführt,  häufig  auf  hölzernen  Gallerien  oder  auf  schwan- 
kenden Ketten-Brücken,  zu  jeder  Zeit  gefährlich,  jetzt,  seit  1832 
neu  gebaut,  nur  noch  im  Frühjahr  der  Lawinen  wegen.  Auf  der 
Klamm -Höhe  (75öm)  eine  (40  Min.)  Kapelle,  in  der  Nähe  ein 
Lawinenbett,  die  schlimmste  Stelle  der  Strasse. 

Nun  beginnt  der  eigentliche  *EIaiiim-PaM,  eine  in  den  Kalk- 
fels tief  eingeschnittene  enge  dunkle  von  der  Ache  durchströmte 
küble  Schlucht,  die  im  Jahre  1821  noch  durch  Thor  und  Gitter  ge- 
schlossen und  von  einem  Wachthaus  vertheldigt  war ,  welches  ein 
Bergsturz  zerstörte  und  dann  ein  Hochwasser  wegschwemmte. 
Nur  ein  Stück  Mauer  steht  noch  unfern  der  (20  Min.)  1853  er- 
bauten Klammstein  -  Brücke  (778m),  am  Ausgang  des  Engpasses. 
Auch  die  Trümmer  der  Burg  Ä'/amm^tein  sind  verschwunden.  Rechts 
ragt  aus  der  Kette,  welche  die  Gastein  von  der  Rauris  trennt, 
der  doppelgipfelige  Bemkogl  (S.  160)  hervor. 

Wir  betreten  nun  das  breite  grüne  Gasteiner  Thal  („die  Oastein") 
und  erreichen,  an  Mayrhofen  vorbei,  das  Kirchdorf  (IY4  St.)  Dorf 
Gastein  (836m ;  Edler)  und  2  St.  weiter  den  Marktflecken 

23  Kil.  Hof-GasteiiL  (869m ;  Meissl,  Z.  1  fi.  20  kr. ;  Goldner 
Adler,  Z.  IV2  &• ;  Hotel  Müller;  Gruber;  Kreuz;  Blaue  Traube; 
Cafe  Viehauser),  Hauptort  des  Thals,  Mitte  des  16.  Jahrh.  neben 
Salzburg  der  reichste  Ort  des  Salzburger  Landes,  als  die  Bergwerke 
jährlich  noch  2350  Mark  Gold  und  19,000  Mark  SUber  als  Ausbeute 
lieferten.  Der  Bergbau  wurde  vielfach  durch  fremde  Knappen,  na- 
mentlich sächsische,  betrieben,  unter  300  Knappen  fanden  sich 
im  Jahre  1611  nur  30  Katholiken;  unter  den  22,151  Salzburger 
Protestant.  Auswanderern  (S.  149)  waren  1000  aus  der  Gastein. 
Seitdem  ist  der  Bergbau  in  Verfall  gerathen ,  manche  Stollen  sind 
vergletschert,  nur  im  Radhausberg  (S.  158)  wird  er  noch  in  gerin- 
gem Umfang  betrieben;  die  Bevölkerung  des  Thals,  jetzt  3725 
Seelen,  ist  auf  die  Hälfte  gesunken. 

Von  dem  ehemaligen  Reichthum  geben  einzelne  Häuser  mit  ihrer 
Ornamentik  des  16.  Jahrh.  noch  Kunde,  namentlich  das  in  allen 
Stockwerken  in  Bogengängen  gewölbte  Moser'sche.     In  der  Nähe, 


154     Route  26,  WILDBAD  GASTEI N. 

im  Hof  des  Bäckers  Embacher,  zwei  reich  ornamentirte  Säulen 
aus  Serpentin,  aus  derselben  2eit.  Auf  dem  Kirchhof  reich  ver- 
zierte Denkmäler  der  Strasser,  Weitmoser  etc.  (16.  Jahrb.). 

Das  Militärspital  mit  den  beiden  Eckthürmchen,  ebenfalls  ein 
ehem.  Gewerkenhaus,  wurde  1832  von  Lad.  Pyrker,  Erzbischof  von 
Erlau,  für  seinen  jetzigen  Zweck  eingerichtet.  —  Auf  dem  freien 
Platz  die  vergoldete  Büste  des  Kaisers  Franz  I.,  errichtet  zum  An- 
denken an  die  1826  erfolgte  Legung  der  8,5  Kil.  1.  Röhrenleitung  von 
den  heissen  Quellen  im  Wildbad  nach  Hof-Gastein.  Das  Wasser 
sinkt  an  Wärme  von  31°  auf  27**  R.  und  kann  sogleich  zum  Baden 
benutzt  werden.  Bäder  im  Actienbadhaus  (Gold.  Adler),  im  Cur- 
haus  zum  Gutenbrunn  etc.  Man  lebt  in  Hof-Gastein  billiger  als 
im  Wildbad,  dagegen  fehlt  es  an  schattigen  Spaziergängen.  Am  s. 
Ausgang  des  Orts  r.  von  der  Strasse  die  reizende  Viüa  Herrmann 
(früher  Carolina'), 

Wagen  nach  dem  Wildbad  einsp.  3,  Kweisp.  5,  Kötschachthal  und 
Böckstein  Ö  a.  8,  Dorf  Oastein  3  u.  5  fl.;  Trinkg.  einsp.  60  kr.,  zweisp. 
1  ü.  (wird  der  Wagen  nur  zur  Hinfahrt  gebraucht,  so  wird  1  resp.  l^js  fl. 
abgezogen;  bleibt  man  über  Mittag,  so  kostet  1  Pferd  £0  kr.,  2  Pferde 
1  a.  50  kr.  extra). 

Die  Besteigung  des  ^GamskarkogU  (2465m)  wird  von  Hof-Gastein  aus 
häufig  gemacht  (in  4  St.,  Führer  4  fl.,  für  geübte  Bergsteiger  entbehrlich, 
Saumpferd  mit  Führer  9  fl.).  Nach  ^\%  St.  Steigens  die  Kapelle  r.  lassen, 
nber  nach  wenigen  Schritten  nicht  weiter  den  betretenen  Weg,  der  1.  zum 
Wasser  führt,  sondern  den  unansehnlicheren  r.  aufwärts,  l^fz  St.  Ra- 
stezen-Älp  (in  der  untern  Hütte  Erfr.);  von  hier  noch  2  St.  bis  zum 
Gipfel.  Die  Hütte  auf  der  Höhe,  welche  Erzherzog  Johann  erbauen  liess, 
gewährt  gegen  Wind  u.  Wetter  Schutz,  Lebensmittel  müssen  mitgebracht 
werden.  Aussicht  ausschliesslich  Gebirgsrundsicht,  da  ausser  einem  kleinen 
Theil  des  Gasteiner  Thals  nichts  Grünes  zu  sehen  ist ;  die  Eis-  u.  Schnee- 
berge des  Ankogl  und  Tischlkar  treten  s.  am  meisten  hervor,  w.  die  hohe 
doppelspitzige  Pyramide  des  Grossglockner  und  das  überragende  Wiesbach- 
horn,  n.  das  Ewige  Schneegebirge,  n.  ö.  der  Dachstein  und  Hochgolling. 

Die  Strasse  nach  dem  Wildbad  (zu  Fuss  in  11/2»   zu  Wagen  in 

1  St.)  durchschneidet  in  schräger  Richtung  den  hier  etwas  sumpfigen 

Thalboden  und  steigt  dann  an  der  w.  Thalseite  bergan.     Rechts 

mündet  das  Angerthal  (über  die  Stanz  nach  Bueheben  s.  S.  161) ; 

1.  öffnet  sich  der  Blick  in  das  Kötschachthal  mit  dem  Bocksteinkogl 

und  Tischlkar-KeeSj  1.  davon  der  Gamskarkogl ,  r.  Graukogl,  Feuer' 

seng  und   ganz  r.   die  Pyramide  des  Kreuzkögls.    An  der  Strasse 

die  Schweizerhütte  (Caf^j,  -weiter  das  Englische  Kaffehaus,  beide  von 

Gastein  viel  besucht. 

34  Kil.  Wildbad  Gastein  (104r6m).  0asth&fe:*8TRAUBiNG£R(Post) 
mit  Dependenz  (JSchufaigerfiatu)^  mit  Caf^  und  Restauration,  sehr  gelegen, 
oben  unmittelbar  an  der  Brücke  über  die  Ache,  Z.  von  1  fl.  ab.  Table 
d'höte  um  1  Uhr  1  fl.  40  kr.,  um  3  Uhr  2  fl.  40  kr. ;  *Hötel  Badeschloss 
Straubinger  gegenüber  (Wohnung  des  deutschen  Kaisers);  *Hibsch,  5  Min. 
vom  Straubinger,  in  schöner  Lage  (über  die  Bedienung  wird  geklagt) ;  ^Gra- 
ben wirth,  dem  untern  Sturz  der  Ache  gegenüber;  Oberer  und  Untbbbb 
Krämer-,  Höt.  Müulberoer:  diese  sämmtlich  mit  Bädern  (75  kr.)  und  Re- 
stauration (Table  d'höte). —  Logirhäuser  mit  Bädern  (ohne  Table  d'hdte) : 
^Gruber,  gleich  unterhalb  Straubinger ;  Provench^res  ;  Prjblatur  ;  Soli- 
tude;  Villa  Hollandia;  Lainer  ;  Bauer;  Winoischbader  ;  die  3  neuen 
Miethhäuser   der   Wiener  Beamten-Baugesellscha/t   unterhalb  der  Wandel- 


WILDBAD  ÖASTEIN.        26.  Route.     155 

bahn.  Ohne  Bäder:  Bellkvce^  Waha;  Obojkr;  Meilinobb  u.  a.  Wäh- 
rend der  Badezeit  ist  ohne  vorherige  Bestellung  auf  ein  Zimmer  im  Wild- 
bad nicht  zu  rechnen;  ein  Anschlag  am  Eingang  zum  Straubinger  gibt 
Nachweis.  Kleiner  Bazar  von  Windischbauer  auf  dem  Schlossplatz.  Po»t 
im  Hotel  Straubinger. 

Führer  {Joh.  Freiberger  ^  A.  Ostöttner^  A.  Seitner ^  J.  Xiederreiter^  J. 
Herber):  auf  den  Gamskarkogl  4  fl.,  ins  Kassfeld  3  fl.  40  kr.,  nach  Mall- 
nitz  7  fl.,  zum  Goldbergwerk  über  die  Rifflscharte  5  fl.,   desgl.  und  nach 


I'er<füixmeijfnit.-kt 


Parapiuio 


I  AerhÖMtr  ndt  Bädenu 


156     RouU  26,  WILDBAD  GASTEIN.  Gasteiner 

Döllach  14  fl.,  ins  Kötschachthnl  bis  sur  Himmelwand  1  fl.  50  kr. ,  bis 
Prossau  3  fl. ,  über  die  Elendscharie  nach  Gmünd  16  fl. ,  Graukogl  4  fl., 
Anlaufthal  bis  zur  Radeckalp  3  fl.  50  kr. ,  Ankogl  (2  Führer  a)  10  fl., 
Schareck  10  fl. ,  über  die  Stanz  nach  Bucheben  5  fl.  50  kr.  —  Wagen : 
nach  Hofgastein  Einsp.  3  fl.,  Zweisp.  5  fl.  50  kr.,  Dorf  Gastein  5  u.  8,  Böck- 
stein 3  u.  5,  bis  zum  Aufzug  4  fl.  50  u.  7  fl.:  Trinkg.  60  kr.,  Zweisp. 
1  fl. ,  über  Mittag  Einsp.  80,  Zweisp.  1  fl.  50  kr.  extra.  —  Pferde :  ins 
Kötschachthal  bis  zur  Himmelwand  2  fl.  40,  bis  Pro^^sau  5  fl. ;  Budolfs- 
höhe.  Windisch grätzhühe,  Anlaufthal  ä  1  fl.  50,  Kassfeld  4  fl.  50,  Badeck- 
alp 5  fl.  50  kr.  ^  von  Böckstein  ins  Kassfeld  3  fl. ,  zum  Tauernhaus  6<(2,  ' 
nach  Mallnitz  9  fl.;  Trinkgeld  pro  Gulden  20  kr. 

Die  meist  hölzernen  älteren  Häuser  des  Wildbads  sind  an  der 
steil  aufsteigenden  ö.  Thalwand  aufgeführt,  sodass  man  von  der 
Hausthür  des  einen  über  den  Schornstein  des  andern  Hauses  hinweg 
sieht.  In  den  letzten  Jahrzehnten  sind  in  Folge  des  Aufschwungs, 
den  das  Bad  namentlich  auch  durch  den  alljährlichen  Besuch  des 
deutschen  Kaisers  genommen  hat,  manche  hübsche  Häuser  und 
Villen  entstanden,  sodass  Gastein  jetzt  einen  modernen  und 
freundlichen  Eindruck  macht.  Mittelpunkt  des  Badelebens  ist  der 
kleine  Platz  zwischen  Straubinger  und  dem  Badeschloss  und  auf  der 
Westseite  der  Brücke  die  Wandelbakn,  eine  lange  Glasgallerie  mit 
Caftf  u.  Lesesaal,  die  bei  trübem  Wetter,  im  Juni  und  Juli  vor- 
herrschend, als  Cursaal  und  Spaziergang  dient.  Auf  der  r.  Thal- 
Seite  die  neue  katk.  Kirche  (1875  eingeweiht),  ein  hübscher  Bau  im 
goth.  Stil  (^evang.  Kirche  s.  unten). 

Beide  Thalwände  trennt  die  Ache^  die  durch  enge  Klüfte  in 
zwei  *  Fällen  ,  der  obere  63m  ,  der  untere  85m  h. ,  von  der  obern 
Thalstufe  sich  herabstürzt,  neben  den  Krimmler  Fällen  (S.  169) 
wohl  die  grossartigsten  der  deutschen  Alpen.  Der  obere  Fall  ist  von 
der  Brücke  beim  Straubinger,  der  untere  von  einem  Ausbau  beim 
Grabenwirth  am  besten  zu  beobachten,  ganz  oben  (auf  der  Sohreck- 
brücke,  s.  unten)  und  ganz  unten  ebenfalls  gute  Standpunkte.  Et- 
was Wasserstaub  darf  nicht  beachtet  werden ,  die  Gallerie  oben  bei 
der  Brücke  gewährt  zwar  Schutz,  aber  durch  das  erblindete  Glas 
keine  Aussicht.  Schwachen  Nerven  wird  es  schwer,  an  das  heftige, 
anhaltendem  Donner  zu  vergleichende  Getöse  sich  zu  gewöhnen. 

Die  Quellen  (20-37°  R.),  schon  im  7.  Jahrhundert  bekannt, 
entspringen  an  der  östl.  Thalwand  am  Fuss  des  Graukogls  und  lie-  ' 

fern  taglich  ca.  35,000  Hectoliter  Wasser.  Dasselbe  ist  ganz  rein 
und  setzt  nicht  den  geringsten  Niederschlag  ab ,  besitzt  aber  eine 
Belebungskraft,  die  sich  bei  Erschlaffung  der  Glieder,  Nerven- 
schwäche ,  Gicht  und  dgl.  vielfach  bewährt  hat.  Die  Badebevöl- 
kerung (über  3000  jährl.)  gehört  vorzugsweise  den  höheren  Ständen 
an.    Die  Cur  pflegt  mit  21  Bädern  beendet  zu  sein,  Badesaison  vom  j 

15.  Mai  bis  Ende  September  (Curtaxe  3  fl.). 

*  Sfazibroänob.  An  der  westl.  Thalseite  führt  die  Strasse 
nach  Hofgastein  an  der  Wandelbahn,  weiter  der  einfachen  Villa 
Meran  vorbei  (1.  oben  die  Bellevue  mit  schöner  Aussicht  und  be- 
suchtem Cafe,  zu  der  durch  die  Anlagen  der  Prälatur  ein  Fusspfad 
hinaufführt,  weiter  Villa  Hollandia)  zur  Solitude  (t.')^  Graf  Lehn-  j 


Thal.  WILDBAD  GASTEIN.  '26.  Rouie.     157 

doif  gehörig,  nrid  der  kleinen  €van^.  Kirche  {}.),  letztere  Kigen- 
thura  des  deutschen  Kaisers  (Gottesdienst  während  der  Saison 
11  U.  Vm.  und  5  U.  Nrn.).  II.  unterhalb  der  Strasse  beginnen 
hier  die  Schwarzenberg^ sehen  ArUagen  mit  verschiedenen  An- 
sichten der  Wasserfalle  und  dem  Kbnig-Oito-Belvcdere  (Aussicht 
ins  Gaäteiner  Thal).  Weiter  abwärts  an  der  Strasse  die  Gates  Ver- 
giMmeinnieht  j  Englisches  Kaffehaua  und  Schweizerhütte  (S.  154). 
—  5  Min.  hinter  der  evang.  Kirche  führt  1.  hinan  der  Fahrweg  nach 
Böckstein,  an  der  Villa  Hollandia  u.  Belletmt  (s.  oben),  weiterhin 
unterhalb  der  Pyrkerhohe  (s.  unten)  vorbei  zur  (20  Min.)  Säge- 
mühle,  wo  der  Weg  sich  theilt:  1.  zur  Schreckbrüoke  (und  ins 
Kötsehachthaly  s.  unten),  r.  nach  Böckstein  (S.  158).  Von  letzterm 
zweigt  5  Min.  weiter  ein  Fusspfad  r.  ab  zur  (10  Min.)  Pyrkerhohe, 
mit  Aussicht  auf  das  Gasteiner  und  Böcksteiner  Thal  und  nördl. 
auf  die  Uebergossene  Alp  mit  dem  Hoohkönig. 

Auf  der  r.  (ö.)  Thslseite  reizender  Spaziergang  auf  dem  neuen 
*Kaiserweg ,  oberhalb  des  Hotels  Hirsch  u.  der  Nicolauskirehe  vor- 
bei am  Abhang  entlang,  mit  hübseher  Aussicht  ins  Cirasteiner  Thal ; 
nach  ^4  St.  r.  hinan  zur  (10  Min.)  *8chwar%en  Lisi,  Gaf<^  mit 
schönster  Aussieht,  am  Fahrweg  ins  Kötschachthal  (s.  unten).  —  L. 
neben  dem  Badesohloss  führen  schattige  Treppen wege  zur  (10  Min.) 
Schreckbrüeke  (s.  oben)  mit  Ansicht  des  obersten  Falls.  —  Zur 
Schillerhöhe  (5  Min.)  bester  Aufgang  von  Gruber. 

Etwas  weitere  Spaziergänge :  An  der  Nicolauskirche  vorbei  über 
Badbruck  nach  {^/^  St.)  Kötschach  (Caf^);  unterhalb  über  die  Ache 
und  1.  hinauf  zum  Englischen  Kaffehaus{ß.  154),  auf  der  Fahrstrasse 
zurück  (im  Ganzen  2  St.).  — Rudolfshöhe  (^2  ^^)i  ^^^  ^^^  Schwar- 
zen Lisi  r.  hinan,  gleiche  Aussieht  wie  von  dieser.  —  *  Windisch- 
grätzhöhe  {^/^  St.),  am  Abhang  des  Badbergs,  mit  gutem  Ueberblick 
über  das  Gasteiner  und  Böcksteiner  Thal ,  das  Sohareck  mit  dem 
Schlapperebenkeesund  nöidl.  die  Wetterwand  mit  dem  Hochköuig ; 
von  der  Schreckbrüeke  (r.  Ufer)  steil  hinan,  oder  bequemer  vom 
Patschker  (bei  der  kl.  Kapelle  1.  ab).  —  Zum  Paischker  (Whs.)  am 
Wege  nach  Böokstein  (Vs  St.). 

Ina  Ktttsohadithal  lohnender  Ausflug;  Fahrweg  von  der  Schreck- 
brüeke an  der  Villa  Helenenburg  und  der  Schwanen  Lisi  vorbei  um  die 
Bergecke  herum,  durch  Wald  hinab  zum  (3/4  St.)  Caf6  zum  Grünen  Baum, 
dann  Reitweg  thalauf  an  der  jäh  abstürzenden  Himmelwand  vorbei,  mit 
schönem  Blick  auf  Tischlkar,  Bocksteinkogl ,  ganz  r.  Ankogl,  bis  zum 
Fuss  des  kahl  aufragenden  ßock»teinkogls  (1.  der  ansehnliche  Keesfall)^  und 
r.  zur(lij2St.)  letzten  Alp  Prossau  (i287m;  Erfr.);  25  AI  in.  oberhalb  schö- 
ner Thalschluss  mit  gewaltigen  Felswänden,  oben  die  Schneefelder  des 
Tischlkar. —  Ein  beschwerlicher  und  selten  gemachter  Uebergang  führt  von 
hier  1.  über  die  KäsOalp  und  die  Klein -Elend -Scharte  (2ö07m)  ins  Malta- 
thal  in  Kärnten  (8.  369).  —  Vom  Caf^  zum  Grünen  Baum  hübscher  Aus- 
flug zum  Reedtee  (1825m),  2V2  St.,  mit  Führer. 

Der  ^Chunakarkoirl  (2466m)  wird  auch  von  Bad-Oastein  häufig  bestie- 
gen; Weg  weiter  aber  interessanter  als  von  Hofgastein  (S.  154);  Führer 
nöthig.  —  Auf  den  Qraukogl  (2491m)  gleichfalls  sehr  lohnend  (vom  Wild- 
bad über  die  ReihOben-Alp  in  41/2  St.,  mit  Führer);  Aussicht  der  vom 
Gamskarkogl  ähnlich,  die  Gletscher  aber  viel  näher;  hübscher  Blick  auf 


158    Boute26.  NASSFELD.  Gasteiner 

die  am  ö.  Fnss  des  Berges  liegenden  Seen  (Reed-  und  Palfner  See).  —  Auf 
den  Tisch  (2462m),  vom  Wildbad  w.  über  die  Zitievatier  Alpe  (1879m), 
durch  das  Hirschkaar  und  über  den  Grat  in  4V2  St.  (Führer  4  fl.),  loh- 
nend. —  Kreuskogl  (höchster  Oipfel  des  Radhatuhergs  ^  2683m),  von  Böck- 
stein Saumweg  bis  zum  (2  St.)  Goldbergwerk  (Bieronymns-Bergbatt^  1900m), 
dann  in  2*(2  St.,  zuletzt  beschwerlich,  zur  Spitze,  mit  weiter  prächtiger 
Rundsicht  (Führer  von  Böckstein  3V2  fl.). 

Böckatein  und  das  Nassfeld  sind  die .  von  Gastein  aus  am 
meisten  besuchten  Punkte.  Das  erstere ,  ein  Dorf  auf  der  ober- 
halb des  Wildbads  gelegenen  Thalstufe,  erreicht  man  zu  Fuss 
in  3/^  St. ,  zu  Wagen  in  1/2  St.  (Omnibus  vom  Badeschloss  jeden 
Nachm.  hin  u.  zurück,  1  fl.).  Der  Weg  führt  von  der  Schreckbrücke 
(s.  oben)  erst  am  1.,  dann  am  r.  Ufer  der  Ache,  am  Patschker  (s. 
oben)  vorbei ;  geradeaus  das  schneebedeckte  Sehareck.  Böekstein 
(1127m;  *WÄ«.),  an  der  Mündung  des  An2at</KAa^  (s.  unten),  mit 
neuer  gut  eingerichteter  Curanstalt  (vortreflfliches  Trinkwasser),  ist 
Sitz  der  Pochwerke  für  das  goldhaltende  Erz  des  Radhausbergs  (jetzt 
in  Privathänden).  Die  Rotunde  auf  dem  Hügel  ist  eine  1766  er- 
baute Kirche. 

Zu  der  Wanderung  nach  dem  Nassfeld  (von  Böekstein  bis 
zur  Kramerhütte  1^/4,  bis  zur  Schweizer  Hütte  2^/2  St.)  ist  ein 
Führer  (von  Gastein  2  fl.  40  kr.)  ganz  unnöthig.  Weg  gar  nicht  zu 
verfehlen.  Unmittelbar  bei  den  Pochwerken  geradezu  in  das  Thal 
hinauf  (gleich  bei  der  ersten  Biegung  rückwärts  Blick  auf  die  Spitze 
des  Ankogl).  Nach  1/2  stund.  Wanderung  ist  die  Stelle  erreicht  (bis 
hierher  Fahrweg),  wo  sich  früher  der  Aufzug  befand,  eine  Art  höl- 
zerner Schienenbahn,  631m  lang,  auf  welcher  die  Bergknappen  mit- 
telst einer  oben  thätigen  einfachen  Maschine  in  wenigen  Min.  zum 
Goldbergwerk  auf  dem  Radhaushetg  hinauffuhren  (jetzt  ganz  be- 
seitigt). Nun  auf  leidlichem  Wege  weiter  bergan  durch  eine  enge 
*/2St.  1.  Felsschlucht,  von  der  Ache  durchströmt,  die  eine  Reihe  von 
Fällen  bildet,  darunter  zwei  grössere,  am  Eingang  den  Kesself aU^ 
am  Ausgang  den  Bärenfall.  Unterhalb  des  letzteren  rinnt  der  Aus- 
flussdesoben  auf  der  Höhe  gelegenen  ßoc&Äart-Ä««'«(S.  159)über  die 
dunkle  80m  hohe  Felswand  und  bildet  den  zierlichen  Schleier  fall. 

Bei  der  Brücke ,  5  Min.  weiter,  beginnt  das  Nassfeld  (1644ni), 
ein  einsames  grünes  Hochthal,  1  St.  1.,  Y2  3^*  ^'m  durch  das  die 
Ache  sich  windet;  sie  entsteht  aus  den  zahlreichen  Bächen,  welche 
den  Eis-  und  Schneefeldem  der  umliegenden  Berge  entströmen 
(von  1.  nach  r.  Oeiselkopf,  Murauer  Kopf,  Sparanger  Kopf, 
Schlapperebenspitz  mit  dem  ScMapperebenkees ,  Strabelebenkopf 
und  die  hohe  Pyramide  des  Sehareck ;  r.  über  dem  Siglittthal  das 
Bockhartgehirge').  Drei  Sennhütten  gewähren  gegen  gute  Bezahlung 
Erfrischungen,  die  Kramer-Hütte,  vom  Anfang  des  Nassfeldes 
10  Min.  geradeaus,  die  Moser-Hütte  r.  im  Siglitz-Thal  10 Min. 
entfernt  (gewöhnliches  Ziel  der  Ausflüge  von  Gastein),  und  am 
s.o.  Ende  des  Nassfeldes  (8/4  St.)  die  Reck-Hütte  (Schweizer  oder 
Straubinger  Hütte).  Da  man  am  Ende  des  Nassfelds  nicht  mehr 
sieht ,    als  am  Anfang ,  so  kann  man  sich  den  Weg  zu  der  letz- 


Thal.  MALLNITZER  TAUERN.       26.  Route.     159 

teien  sparen.  —  üeter  den  Nassfelder  Taueni  nach  Ober-Vellach 

8.  unten. 

Ins  Bo«Uiartthal  lohnender  Ausfing  (Führer  entbehrlich).  Entweder 
unterhalb  des  Schleierfalls  (s.  oben),  oder  besser  von  der  Moserhütte  r. 
hinan  auf  leidl.  Pfade  zum  (1  St.)  Untern  Bockhart-See  (1861m) ,  dessen 
Ausfluss  den  Schleierfall  bildet;  an  der  N.-Seite  die  Btvaübinger  Alp.  Von 
hier  an  verlassenen  Gruben  vorbei  zum  {*/a  St.)  Obern  Boekhart-See  (2061m) 
zwischen  1.  Kolbenkaar,  f.  Silberpfennig,  und  zur  (S/4  St.)  Bockharl- Scharte 
(2238m),  mit  schönem  Blick  auf  die  Rauriser  Gletscher,  Ankogl  etc. 
Abstieg  über  die  Filzen-  u.  Dttrekgang-Älpe  zum  Kolben  (S.  161)  im  Rauriser 
Hüttwinkel  IVt  St.  (Führer  angenehm). 

S.-ö.  von  Böckstein  mündet  das  hübsche  Anlanfthal,  durch  das  ein 
lohnender  Uebergang  über  den  Hoch-  oder  Korn-Tauem  (2463m)  nach  Mall- 
nits  (S.  160)  führt  (von  Böckstein  bis  zur  Jochhöhe,  mit  schöner  Aus- 
sicht, 5  St.,  hinab  durch  das  Seebachthul  3  St.).  Ein  guter  Weg,  nur  zu- 
letzt etwas  beschwerlich,  führt  von  Böckstein  an  zwei  Wasserfällen  vor- 
bei (beim  zweiten,  Tauem/all^  zweigt  der  Weg  zum  Hochtauem  r.  nb) 
zur  (3  St.)  letzten  Alp  Radeek  (15l4m^  Erfr.),  mit  schönem  Blick  auf  den 
grossartigen  Thalschluss  (Ankogl,  Höllthorspitze  etc.).  Die  Besteigung  des 
Ankogl  (3253m),  6  St.  von  Radeck,  sehr  beschwerlich,  ist  nur  erprobten 
Berggängem  mit  tüchtigen  Führern  anzurathen;  Aussicht  prachtvoll. 

Von  Gastein  über  den  Verwaltersteig  und  die  Riffel- 
sc harte  zum  Rauriser  Goldbergwerk  (Döllach  und  Heiligen- 
blut) ÖIJ2-6  St.,  lohnend  aber  etwas  mühsam;  Führer  nicht  gerade nöthig, 
doch  wegen  der  Strecke  von  der  Passhöhe  zum  Berghaus  rathsam ;  über 
den  Preis  sich  vorher  verständigen  (bis  zum  Bergwerk  ö^js,  bis  Döl- 
lach 12-14  fl.). 

Bis  zum  Nastfeld  (2i|s  St.)  s.  oben.  Hier  biegt  unser  Weg  rechts  in 
das  Siglitz-Thal^  an  der  Moterhüiie  (1632m)  vorbei.  Nach  10  Min.  rechts 
nm  Weg  ein  seit  1845  verlassenes  Bergwerk,  jetzt  „Freischurf",  d.  h.  jeder 
darf  suchen.  Nun  auf  dem  sog.  Verwalter»teig  scharf  und  mühsam  hinan 
(der  Weg  stets  kenntlich,  theilweise  durch  Stungen  bezeichnet)  zur  (2  St.) 
Biffeladuirte  (2405m)  mit  prächtiger  Aussicht:  1.  (westl.)  über  dem  Rau- 
riser Goldberg-Gletscher  (Ochsenknrkees)  die  Goldbergspitze,  daneben  r. 
der  Hintere  Sonnblick,  am  Fuss  desselben  der  Neubau  (S.  1.61)  mit  dem 
Aufzug,  mehr  r.  der  schneebedeckte  Hohenaar;  fem  im  NW.  der  Bim- 
kopf,  das  Steinerne  Meer  und  die  Vebergossene  Alm;  n.ö.  das  Tännen- 
gebirge,  Ö.  der  Ankogl ,  die  Hochalpspitze,  s.  der  Mallnitzer  Tauern  und 
ganz  nahe  das  Schareck  mit  dicker  Eisdecke.  Von  der  Passhöhe  1.  hin- 
unter über  einzelne  abschüssige  Stellen  gelangt  man  oberhalb  des  Neu- 
baus auf  den  Weg  zum  Goldbergwerk  und  wieder  ansteigend  zum  (1  St. 
von  der  RifiTlscharte)  Rattriser  Berghaus  am  hohen  Ooldberg  (2841m).  Von 
hier  über  die  Kleine  ZirknitM  oder  die  Tramertcharte  nach  Döllach  s.S.  161; 
über  die  Ooldzech$eharte  und  die  Fleie»  nach  Beiligenblut  s.  S.  346- 

Von  Gastein  nach  Ober-Vellach  über  den  Nassfelder 
oder  Mallnitzer  Tauern,  10  St.,  Saumpfad,  wenig  beschwerlich, 
Führer  bei  gutem  Wetter  nicht  nöthig,  Pferd  incl.  Trinkg.  12  fl.,  bis 
zum  Tauemhaus  nur  7  fl.  80  kr. ;  von  da  ist  bei  dem  steilen  Weg  bergab 
das  Reiten  unangenehm.  Schweizer  Hütte  (1644m)  im  Nassfeld  (3i|4  St.) 
s.  S.  158  (Heulager;  Erfrischungen  theuer).  Der  Saumweg,  durch  Stangen 
bezeichnet  und  nicht  zu  verfehlen,  steigt  in  vielen  Windungen  an  einer 
steilen  Bergwand  hinan  (oben  gute  Quelle),  dann  weniger  steil  durch  das 
zum  Tauern  hinanziehende  Thal  (rückwärts  Hohenaar  und  Bockhartsee) 
zum  (2i|s  St.)  Naasfelder  oder  Kallnitser  Tauern.  (2414m),  einem  mulden- 
förmigen Sattel  mit  zwei  Handweisern  (beim  zweiten  eine  Glocke,  die 
bei  Unwetter  geläutet  wird),  Grenze  zwischen  Salzburg  u.  Kärnten ;  Aus- 
sicht beschränkt.  Einige  hundert  Schritt  unterhalb  das  Tauernhaus  (Erfr. ; 
Heulager);  weiter  abwärts  öffnet  sich  bald  eine  beschränkte  Fernsicht 
nach  S.  bis  zum  Triglav,  w.  der  Glockner,  tief  unten  das  Mallnitzer  Thal. 
Der  Weg  führt  an  einer  Kapelle  (2228m)  vorbei  zu  den  obersten  Sennhütten 
( Mannhartalp )j  tritt  auf  das  r.  TJfer  des  Bachs  und  führt  dann,  erst  steil 


160     Route  27.  RAURIS. 

hinab,  weiter  bequem  durili  Wuld  uud  Wic^iea  au  der  ililndung  des  Seebach- 
thals vorbei  (1.  treflFl.  Blick  auf  den  Ankogl)  nach  (2i|2  St.)  MallniU  (115S  m  •, 
*zur  Gemse),  hübsch  gelegenes  Kirchdorf  (von  hier  auf  den  Ankogl^  S.  159, 
6  St.  m.  F.,  beschwerlich).  Weiter  auf  schmalem,  hier  und  da  holperigen 
Fahrweg  nach  (*|4  St.)  Lasiach  (1.  im  Hintergrund  des  Dössener  ThaU  das 
Säuleck^  S.  369)^  dann  hinab  über  den  Bach  und  mehrfach  durch  Wald, 
hinaus  ins  Möllthal  nach  (1  St.)  Ober-Vellach  (S.  342). 

Wer  nach  Heiligenblut  (S.  343)  will,  braucht  nicht  nach  Ober- 
Vellach  -,  er  gewinnt  mehr  als  1  St.,  wenn  er  von  Lassach  (s.  oben)  r.  a1) 
um  den  Bergabhang  herum,  oberhalb  der  hergestellten  Burg  Kroppenstein 
(Aussicht  ins  Müllthal)  vorbei  direct  nach  (3  St.)  Flattaeh  geht.  Von 
Fraganl  (Whs.  nicht  übel),  ^(2  St.  w.  von  Flattaeh,  lohnender  Weg  in  7  St. 
über  das  Schober- Thörl  (^6m)  nach  Döllach  (S.  343).  Vorzuziehen  ist, 
von  Ober-Vellach  nach  Heiligenblut  durchs  Möllthal  zu  fahren ;  Strasse 
gut  und  wenig  steigend  (Einsp.  bis  Winklem  6  f1.,  von  da  bis  Heiligen- 
blut 5  n.). 

27.   Die  Eauris. 

Vergl.  Karte  S.  148. 

Durch  das  bei  Taxenbach  s.  sich  öffnende  Bauriser  Thal  („die  Rau- 
ri.i")  führt  der  nicht  beschwerliche,  aber  einförmige  Weg  über  den  Uei- 
ligenbluter  Tauern  nach  Heiligenblut  (weit  lohnender  aus  der  Fusch  in 
Verbindung  mit  dem  Fuscher  Thörl ,  Ö.  163).  Der  s.o.  Thalarm  (IliUt- 
winkely  s.  unten),  durch  seine  Goldbergwerke  bekannt,  ist  am  obern  Ende 
stark  vergletschert  und  bietet  geübten  Bergsteigern  eine  Reihe  lohnender 
Touren  (gutes  Standquartier  das  Berghaus  am  hohen  Goldberg,  8.  161). 

Taxenhach  (711m)  8.  S.  150.  Für  Fussgäiiger  führt  der  kür- 
zeste und  lohnendste  Weg  in  die  Rauris  durch  die  Kitzlocfiklamm 
(S.  150;  21/4  St.  bis  zum  Dorf  Rauris).  Der  Fahrwro  steigt  jen- 
seit  der  Ikücke  über  die  Rauriser  Ache  (S.  150)  1.  steil  bergan 
nach  dem  hochgelegenen  Dorf  (11/2  St.)  Emback  (1013m;  *Wh8.), 
wohin  aucli  von  Lend  (S.  149)  ein  Fahrweg  in  l*/2  St.  fuhrt,  mit 
schöner  Aussicht  über  den  Pinzgau,  besotiders  vom  Thurm  »ler 
nahen  Wallfahrtskirche  Maria  im  Elend.  Dann  bergab,  auf  dem 
Landsteg  (Whs.)  über  die  Ache,  nach 

1^2  St.  Banris  oder  Qaisbach  (912m;  *Bräu)y  Hauptort  des 
Thals  in  schöner  Lage,  neuerdings  als  Sommerfrische  besucht. 

Lohnend  von  hier  die  Besteigung  des  Bern-  oder  Bärenkogelg  (2321m), 
4  St.  m.  Führer,  mit  treffl.  Aussicht  auf  Tauern,  Uebergossene  Alp  etc. 
(ein  neuer  Weg  wird  angelegt). 

1  St.  weiter  bei  Wörth{ß3Sm)  theilt  sich  das  Thal  in  r.  Seiten- 
oder  SeidlwinkeÜhaly  1.  Hüttwinkelthal,  (lieber  die  Weichselbach- 
hÖhe  nach  Bad  Fusch  s.  S.  162.) 

Im  Seitenwinkel  führt  der  Tavbrnwbq  einförmig  und  aus- 
fiichtlos  an  der  Masehelalp  ^  weiter  am  Sprit»bachfall  vorbei  zum 
(3  St.)  Rauriser  Tauemhaus  (1514m ;  einf.  Unterkunft).  Von  hier 
steiler  bergan  über  die  Tüchlalp^  dann  (mit  Führer,  zur  Noth  einen 
Knecht  ans  dem  Tauernhaus  mitnehmen)  zum  Theil  über  Schiefer- 
geröll und  Schnee,  zum  (2  St.)  Handweiser,  wo  von  r.  der  Weg 
vom  Fuscher  Thörl  einmündet  (S.  104),  und  an  einem  verfallnen 
Knappenhaus  vorbei  zum  (3/4  St.)  Hoehthor  des  Heilig enbluter- 
Rauriser  Tauems  (2572m);  Aussicht  beschrankt.  Hinab  nach 
(IY4  St.)  HeiUgenblut,  s.  S.  104. 

Im  Hüttwinkel  folgt  (1  St.  von  Worth)  Buchten  (1143m; 


RAÜRIS.  27,  Route.     161 

Whs.  ganz  ordentlich);  o.  führt  von  hier  ein  nicht  beschwerlicher 
Weg  (Führer  angenehm,  4-5  fl.)  über  die  Stanz  (2103m)  und  durch 
das  Angerthal  nach  (5Y2  St.)  Hofgastein  (S.  154).  Der  Fahrweg 
überschreitet  zweimal  die  Ache,  dann  den  KrumdJbach;  nun 
Saum  weg,  an  den  letzten  Bauernhöfen  vorbei  durch  Wald  in  Keh- 
ren bergan  zur  Grieswits-Alp  (i576m),  wo  sich  der  Blick  auf  den 
gletschererfüllten  Thalschluss  öffnet  fr.  Hohenaaru.  Ooldbergspitze, 
1.  Herzog  Ernst)  ^  und  zum  (3  St.)  Kolben  oder  Kolm  Saigum 
(1597m),  Amalgamirwerk  und  Yerwalterhaiis  für  den  Bergbau,  der 
nach  Auflassung  seitens  des  Staats  von  Privatunternehmern  fort- 
betrieben wird  (gute  Unterkunft,  Betten).  Von  hier  noch  2  St. 
Steigens  zum  Neuhau  (2177m),  zu  dem  man  auch  in  12  Min.  mit- 
telst der  Aufzugsmaschine  gelangen  kann  (nicht  Schwindelfreien 
abzurathen) ;  noch  ^/^  St.  höher  das  Berghaue  am  hohen  Qoldherg 
(2341m',  gute  Unterkunft,  Führer  zu  finden),  auf  einer  Moräne  am 
Rande  des  (roldberggletechers ,  der  einen  Theil  der  alten  Gruben 

bedeckt  hat,  in  grossartiger  Umgebung. 

Vom  Berghaas  auf  das  Schareck  (3131m).  über  den  Fraganter  Tauern 
und  das  Wurtenkeet  in  3-4  St. ,  nicht  schwierig ;  prächtige  Aussicht.  — 
Die  Besteigung  des  Hohenaar  (3258m),  des  höch.<(ten  Berges  der  Gold- 
berggrnppe,  erfordert  vom  Kolben  5-B  St.  (beschwerlich,  besser  von  Hei- 
ligenblut, S.  346).  —  Herzog  Ernst  C^33m)  und  Hint.  Sounbliek  (3103m) 
sind  (;leichfalls  vom  Berghaus  ohne  Schwierigkeit  zu  ersteigen. 

Nach  Döllach  über  die  Kleine  Zirknitsscharte  6-7  St. ,  nur  mit 
Führer  und  Seil  (als  Führer  dienen  auch  die  Bergknappen).  Links  hin- 
auf über  loses  Gestein  und  an  verlassenen  Schachten  vorbei  (stets  schö- 
ner Blick  auf  das  Schareck),  dann  über  den  Goldberggletscher  zur  (2  St.) 
Passhöhe  (2699m)  ohne  bemerkenswerthe  Aussicht.  [Vorher  zweigt  1.  ab 
der  Weg  zum  Fraganter  oder  Ooldberg-Tauem,  2770m;  8-9  St.  bis  Fragant, 
S.  342.]  Hinab  r.  über  den  WurUn-  und  Kleinen  ZirknitxgleUcher  in  das  Kl. 
Zirknüzlhaly  r.  oberhalb  der  beiden  kleinen  Seen  hin,  zu  den  (2  St.)  ersten 
Sennhütten  {Maxhütten),,  die  bereits  nach  Döllach  gehören,  ijs  St.  weiter 
abwärts  vereinigt  sich  die  Kleine  mit  der  Oroisen  Zirknitz;  nun  besserer 
Weg  (Saumweg)  an  den  Neun  Quellen  vorbei  und  über  die  Hohe  Brücke 
nach  (2  St.)  Döllach  (S.  343). 

Vom  Berghrius  über  die  Windiach-  oder  Tramer-Scharte  (2727m)  und 
das  Grosse  Zirknitzkees  nach  Döllach  in  6  St.  oder  über  die  Trogereck- 
scharte  direct  nach  Heiligenblut  in  11-12  St.,  nur  mit  Führer,  ohne  beson- 
deres Interesse. 

Ueber  die  Riffelscharte  oder  die  Bockhartscharte  nach  Gastein  s.  S. 
159  \  über  die  Goldzechscharte  und  die  Fleiss  nach  Heiligenblut  s.  S.  346. 

28.   Bas  Fnscher  Thal.   Von  Ferleiten  nach 

Heiligenblut. 

Vergl.  Karte   S.  343. 

Der  Besuch  des  ^Fuacherthals  ist  durch  die  Giselabahn  sehr  er- 
leichtert und  nicht  genug  zu  empfehlen;  in  keinem  andern  Thal  der 
Ostalpen  gelangt  man  so  rasch  und  bequem  wie  hier  in  r.ie  Mitte  der 
grossartigsten  Hochgebirgs  -  Scenerie.  Fahrstrasbe  bis  zum  Bären- Whs., 
s|4  St.  oberhalb  Fusch  (Einsp.  von  Brück  3Vs,  von  Zell  6  fl.);  von  da 
bis  Ferleiten  steiler  und  holperiger  Fahrweg,  besser  zu  Fuss  (zum  Fuscher 
Bad  guter  Fahrweg  vom  Bären- Whs.,  s.  unten).  —  Nach  Heiligen- 
blut sind  von  Korden  her  die  Uebergänge  aus  der  Fusch  über  die  Pfandl- 
scharte  oder  über  das  Fuscher  Thörl  und  das   ffoehthor  am  meisten  zu 

BAeo£KER's  Südbaiern.    13.  Aufl.  11 


162     Boute  25.  FERUEITEN.  Puscher 

empfehlen  (nach  Heilige&blut  besser  über  die  Pfandlschurte  mit  Besuch 
der  Franz-Josephshöhe ^  von  Heiligenblut  über  Hochthor  und  Fuscher- 
thörl ,  wegen  der  herrlichen  Aussicht  beim  Hinabsteigen  von  letzterm) : 
vgl.  S.  342  u.  163. 

Brück  (^7ö2iii)  s.  S.  150.    Die  Strasse  führt  am  1.    Ufer  der 

Fuscher  Ache  (im   Hintergrund   des   Thals   den  Brennkogl)   über 

Judendorf  nach  {2  St.)  Fasoh  (812m ;  Schemthaner),  Hauptort  des 

Thals;  hinter  der  Kirche  (Vi  St.)  der  sehenswerthe  Hirzhachfaü, 

In  dem  w.  sich  öffnenden  Hirzbachthal  führt  ein  steiniger  Weg  hinan 
zur  (2iJ2  St.)  Hirzbachalp  (1718m) ;  von  hier  auf  das  Imbachhorn  (2469m) 
2»|2  8t.  m.  Führer,  lohnend.  Am  Ende  des  bei  der  Alp  nach  S.  umbie- 
genden Thals  der  Birzbachgletscher ,  von  der  Hohen  Tenn  (3369m)  über- 
ragt (Besteigung  der  letztern  besser  von  Ferleiten,  s.  unten). 

Weiter  am  1.  Ufer  der  AcKe ,  dann  zweimal  über  dieselbe  an 

(1.)  Embach  vorbei  zum  (8/4  St.)  *Bären-Wh8.  (821m). 

[Ein  Fahrweg  führt  von  hier  in  dem  östl.  sich  öffnenden 
Weichselbacher  Thal  in  Windungen  hinan  zum  (1  St.)  Futeher 
oder  St.  Wolfgangs  -  Bad  (1148m;  *Weilguniy  vorm.  Mayer; 
*Flat8cher  zum  FuscherHanSj  beide  neuerdings  vergrössert),  mit  vor- 
trefiflichem  Trinkwasser.  —  Von  Fusoh  führt  auch  ein  guter  directer 
Fussweg  in  IY2  8t.  zum  Bad;  gleich  oberhalb  Fusch  1.  über  die 
Ache  und  in  allmählicher  Steigung  am  Bergabhang  hinan,  mit 
schönem  Blick  auf  Hohe  Tenn  und  Wiesbachhorn.  Vom  Bad  nach 
Feileiten,  II/2  St.,  gleichfalls  directer  Fusspfad  am  i.  Ufer  der 
Ache,  meist  durch  Wald ;  für  Ungeübte  Führer  angenehm,  1  fl. 

Ausflüge  vom  Bad  Fusch  (Führer  Joh.  Unter salmberger).  Auf  das 
Kasereck  (1585m)  1  St. ,  Führer  80  kr.  ^  am  r.  Bachufer  steil  zur  Reiter- 
alpe ,  dann  1.  (westl.)  hinan ;  Aussicht  lohnend.  —  Umfassendere  Rund- 
sicht, namentlich  auch  über  die  nördl.  Ralkalpen,  vom  Kühkarlköpß 
(2264m),  von  der  ßeiteralpe  r.  hinan  (3  St.,  Führer  2^/2  fl.).  —  Auf  den 
«Bchwarzkopf  (2763m)  sehr  lohnend ,  41/2  St. ,  Führer  41/2  fl. ;  s.o.  zur 
Riegeralpe^  weiter  durch  eine  Thalenge,  den  Schwarz sehädel  1.  umgehend, 
an  der  kleinen  „Blauen  Lake"  vorbei  über  Geröll  und  den  breiten  Grat 
zur  Spitze,  mit  grossartiger  Aussicht.  Abstieg  w.  über  die  Jhircheckalp 
(s.  unten)  nach  FerUiten  in  2»|2  St.  —  Vom  Bad  Fusch  über  die  Weichsel- 
bachwand (2217m)  nach  Wörth  in  der  Rauris  (S.  160),  6  St.  m.  Führer,  un- 
schwierig und  lohnend.1 

Das  Thal  verengt  sich ;  der  Fahrweg ,  bis  hierhin  gut,  wird  eng 
und  holperig  und  steigt,  anfangs  ziemlich  steil,  zu  dem  ebenen 
Thalboden  von  (11/4  St.)  Ferleiten  (1147m;  Lukaahanslwirth ,  am 
r.  Ufer  der  Ache  in  freier  Lage,  nicht  billig;  Tauemhaus  bei 
ScherrUhanery  einfach  aber  gut  u.  sauber),  Häuseigruppe  mit  Ka- 
pelle und  schönem  Blick  auf  deu  giossartigen  Thalschluss.  nament- 
lich Sonnenwelleek  und  Fuscherkarkopf.  (Wer  zum  Lukashansl- 
Whs.  will,  geht  10  Min.  vor  Ferleiten  1.  hinab  über  die  Ache  und 
auf  gutem  Fusspfad  direct  zum  Q  asth. ;  ebenso  gehen  von  Heiligen- 

hlut  Kommende  5  Min.  oberhalb  Ferleiten  r.  über  die  Brücke.) 

Ausflüge  (Führer  Ant.  und  Franz  Huiter^  Pet.  u.  Rup,  Mitterwurzer, 
Jos.  u.  Auff.  Rubittch^  O.  Ries,  J.  Burgsteiner).  Ins  «Xftferthal  (Führer 
für  Neulinge  angenehm,  l^jg  fl.).  Fahrweg  am  1.  Ufer  der  Ache  zum 
(40  Min.)  Handweiser  gegenüber  der  Hundsdorfer  Alp  (s.  unten);  10  Min. 
weiter  vom  Wege  zur  Trauner  Alp  r.  ab  durch  die  Wiesen ,  auf  breitem 
Karrenweg  (mehrere  nasse  Stellen;  besser  r.   hinan  auf  schmalem  Fu89 


Thal.  FUSCHEB  THÖRL.  2«.  Route.     163 

pfad  durch  Wald  u.  Matten)  zur  (»A  St.)  Judenalp  (1485ui).  Von  hier  um 
den  Bergabhang  herum  beliebig  weit  ins  Thal  hinein,  bis  au  einem  kl. 
Gletscher  (3  St.  von  Ferleiten),  oder  bis  zum  Wasserfall  am  Thalende, 
stets  mit  schönen  Ausblicken  auf  den  imposanten  Bergkranz  (s.  unten), 
von  dem  namentlich  an  heissen  Tagen  von  allen  Seiten  Gletscherbäche 
in  Wasserfällen  hinabstürzen.  —  Guter  Ueberblick  auch  von  der  ♦Trauner- 
alp CZi<ita«Aan«2alp,  1527m),  am  Wege  zur  Pfandlscharte  (13/4  St.,  s.  8.  164). 
—  Umfassender  ist  der  Blick  von  der  ^Surcheckalp  (1860m),  2  St.,  Führer 
(l'ja  fl.)  unnöthig^  guter  Weg  von  Ferleiten  an  der  östl.  Thalwand  in 
Windungen  hinan  (auf  den  Schtoarzkapf  und  Abstieg  nach  Bad  Fusch  s. 
oben).  —  Gegenüber  an  der  westl.  Thalwand  die  Walcher  Alp  (1848m), 
2  St.;  am  Wege  dahin  die  hübschen  Walchet'bachfäUe  (>J4  St.  von  Fer- 
leiten). 

Behgtouken:  Auf  die  Hohe  Tenn  (3369m),  über  die  Walcher  Alp 
und  das  Ferleitenkee»  in  7  St.,  Führer  8  fl.,  beschwerlich.  —  Auf  das  Orosse 
Wiesbaehhom  (3Ö77m),  9-10  St.,  Führer  10  fl.,  schwierig;  besser  von  Kaprun 
(S.  167).  —  BreHniogl  (301öm),  7  St.,  Führer  6  fl.;  s.  rnten. 


Nach  Heiligenblnt  führen  von  Ferleiten  zwei  Uel>ergänge :  über 
das  Fuscher  Thörl  und  den  Heiligenbluter  Tauem  (8-9  St.),  und 
über  die  Pfandlscharte  (9,  incl.  Franz-Josephshöhe  11  St.).  Der 
Tauernweg  bietet  bis  zum  Fuscher  Thörl  prächtige  Blicke  auf  die 
Fuscher  Eiswelt ,  ist  aber  von  da  ab  einförmig.  Wer  die  Pasterze 
noch  nicht  kennt ,  sollte  unter  allen  Umständen  den  Weg  über  die 
Pfandlscharte  mit  Besuch  der  Franz-Josephshöhe  vorziehen,  zumal 
man  dabei  den  ganzen  Tag  spart,  den  man  andernfalls  auf  den  Be- 
such der  Pasterze  von  Heiligenblut  verwenden  muss  (will  man 
nach  Kais,  so  übernachtet  man  am  besten  im  Glocknerhaus  auf  der 
Elisabethrast  und  geht  von  da  direct  zum  Berger  Thörl).  Führer 
und  Proviant  für  beide  Pässe  erforderlich ,  doch  beachte  man ,  dass 
man  auf  dem  Wege  über  die  Pfandlscharte  schon  auf  der  Elisabeth- 
rast gute  Verpflegung  findet. 

a.  ÜBBBR  DEN  Taubrn  uach  Heiligenblut  (Führer  51/2  fl«)* 
Anfangs  breiter  Weg  am  1.  Ufer  der  Ache  bis  zu  einem  (40  Min.) 
Wegweiser,  der  geradeaus  „ins  Käferthal''  (s.  oben),  1.  „nach  Hei- 
ligenblut" zeigt.  Hier  1.  ab  über  den  Bach  an  drei  Sennhütten 
(Hundsdorf er  Alp)  vorbei  und  r.  bergan  auf  zuweilen  etwas  steilem, 
nicht  zu  verfehlenden  Wege  (mehrfach  Wegstangen),  mit  stet» 
grossartigerem  Blick  auf  den  Thalschluss ,  zuletzt  scharf  1.  einbie- 
gend durch  das  untere  Nassfeld  zum  Petersbrunnen  (2137m) ,  einer 
klaren  Quelle,  3  St.  von  Ferleiten.  Prachtiger  ♦♦Blick  auf  das  gross- 
artige Amphitheater  von  Gletschern  und  Schneebergen  (von  0.  nach 
W.  Brennkogl,  Kloben,  Spielmann,  Sonnenwelleck,  Fuscherkarkopf, 
Fuscherkarscharte,  Breitkopf,  Bockkarscharte,  Eiswandbühel,  Hohe 
Docke,  Hochgrubergletscher,  Grosser  Bärenkopf,  Bratsohenkopf, 
Glockerin,  Grosses  und  Kleines  Wiesbachhom,  Hohe  Tenn).  Von 
hier  durch  das  obere  Nassfeld  noch  8/4  St.  Steigens,  zuerst  im  Zick- 
zack über  Geröll,  zum  ♦Faselier  Thörl  (2409m)  zwischen  r.  Brenn- 
kogl (3015m),  1.  Bergerkogl(^ö74:m]]  bevor  man  dasselbe  erreicht, 
erscheint  s.w.  neben  dem  Sonnenwelleck  plötzlich  der  Grossglock- 
ner.     Hinab  r,  in  die  Thalmulde  (Quelle)  und  s.  am  Fuss  de^ 

11* 


164     RouU  28.  PFANDLSCHARTE. 

Bieunkogls  entlang,  dann  wieder  hinan  zum  (I74  St.)  Mitterthörl 

(2386m),  einem  Einschnitt  des  vom  Biennkogl  sich  herabziehenden 

Grats,  und  über  Geröll  (^BeirikarC)  bis  znm  (8/4  St.)  Handweiser,  wo 

1.  der  Weg  aus  der  Rauris  heraufkommt  (S.  160);  hier  r.,  an  den 

Ueberresten  eines  alten  Knappenhauses  vorbei ,  und  zuweilen  über 

kleine  Sohneef eider  hinan  zum  (3/4  St.)  Hoohthor  des  Heiligen- 

bluter-Banriser  Tauems  (2572m),  Grenze  zwischen  Salzburg  und 

Kärnten  *,  Aussicht  beschrankt  (ö.  Weissenbachköpfe ,  fern  im  N. 

die  Uebergossene  Alp).  Hinab  auf  besserm  Saumweg  zum  (74  St.) 

Samerbrunnen  (2416m)  ,  über  den  Bach  und  1.  am  Abhang  hin, 

bald  mit  schönem  Blick  auf  den  Grossglockner;  nach  3/4  St.  am 

Kasereck  (1916m),  wo  sich  der  Blick  ins  Möllthal  öffnet,  bei  der 

alten  Kapelle  r.  steil  hinab  nach  (3/4  St.)  Htiligenblut  (oder,  etwas 

weiter  aber  bequemer,  schon  V4St.  vor  dem  Kasereck  r.  hinab  über 

Matten  zur  Qviihalalp ,  dann  an  der  Kapelle  Mariahilf  vorbei  und 

1.  nach  Heiligenblut;  s.  S.  343). 

Die  Besteigung  des  Brennkc^ls  (30i5m)  lässt  sich  für  gute  Berggän- 
ger mit  dem  Uebergang  über  das  Hochthor  ohne  besondere  Schwierigkeit 
verbinden;  vom  Mitterthörl  (s.  oben)  s.w.  hinan  aber  OeröU,  dann  über 
den  w.  Grat  in  2  St.  zur  Spitze  (Aussicht  sehr  lohnend)  *,  den  Abstieg  kann 
man  dann  in  das  Outlhal  nehmen  (s.  oben).  ' 

b.  Ubbeb  die  Pfandlschabte  (Führer  bis  zur  Elisabethrast  5, 
incl.  Franz-Josephshöhe  51/2  A)-  ßis  zum  (40  Min.)  Handweiser 
s.  oben ;  hier  geradeaus  noch  20  Min.  fort,  dann  1.  über  den  Bach 
und  hinan  zur  (40  Min.)  Trauner-  oder  LMkashaml-Mp  (1527m), 
mit  schönem  Blick  auf  das  Käferthal  und  dessen  grossartige  Um- 
rahmung (s.  oben).  Nun  r.  etwas  abwärts  durch  eine  Thalmulde 
über  den  vom  Brennkogl  kommenden  Bach ,  dann  scharf  bergan, 
stets  guter  Pfad  mit  hübschen  Rückblicken  ins  Fuscher  Thal ;  r.  in 
der  Tiefe  der  Pfandlbach.  Nach  IV2-2  St.  Steigens  erreicht  man 
den  PfandUeharten-GUtscheT,  dessen  unteres  Ende  etwas  steil,  doch 
mit  Steinen  besäet  ist,  die  das  Gehen  erleichtem ,  und  in  weitern 
IV2  St.  die  Passhöhe  der  Ffandlscharte  (266dm),  r.  \om  Spidmann 
.(3026m).  Schöner  Doppelblick  auf  1.  Grossglockner,  r.  "Wlesbach- 
horn,  im  N.  das  Steinerne  Meer. 

Wer  direot  zur  Elisabethrast  will,  kann  von  der  Scharte  in  s. 
Richtung  den  Gletscher  überschreiten  und  über  Grasboden  zum 
(IY2  St.)  ÖiocfcnerÄau«  hinabsteigen.  Weit  vorzuziehen  ist  der 
Umweg  über  die  ^Franz-Josephshoht,  Um  dorthin  zu  gelangen, 
hält  man  sich  von  der  Passhöhe  scharf  r. ,  verlässt  den  Gletscher 
nach  20  Min.  und  steigt  über  die  r.  Seitenmoräne,  weiter  auf 
schmalem  Pfad  an  Geröll-  und  Grashängen  steil  hinab  zum  (1  St.) 
Nassfeld  ^  einem  flachen  von  vielen  kleinen  Wasserarmen  durch- 
zogenen Thalboden ,  aus  dem  der  Pfandlschartenbach  zur  Pasterze 
abfliesst.  Quer  hinüber,  auf  der  r.  Seite  abwärts  zum  (20  Min.) 
Schaf erloch,  einer  Hirtenhütte,  wo  der  Pfad  sich  theilt:  1.  zur 
^20  Min.)  WaUnerhütte,  r.  ansteigend  zur  (8/4  St.)  Franz-Joseplu- 

'.  (1  St.  weiter  die  HofmannshütU,  S.  345).  —  Von  der  Franz- 


KAPRUN.  29.  RouU.     165 

JoBephshöhe  zur  ElUabethraat  1  St. ;  yom  Glockneihaus  nach  Hei- 
ligenblut B.  S.  344,  nach  Kais  S.  346. 

Zwei  andre  Uebergänge  führen  von  Ferleiten  über  die  Fuscher- 
kftrscharte  und  die  Bockkarscharte  zur  Pasterze  (beide  grossartig, 
aber  schwierig,  nur  für  geübte  Bergsteiger  mit  tüchtigen  Führern,  Seil  u. 
Steigeisen).  Von  der  Judenalp  (s.  oben)  1.  steil  aufwärts  Kum  Fuseher- 
karkees  und  über  den  stark  zerklüfteten  Gletscher  mühsam  u.  zum  Theil 
gefährlich  zur  ruscherkaracharte  (2876m)  zwischen  Breitkopf  und  Fuseher- 
iarkapf;  hinab  über  den  obersten  Pasterzenboden  und  am  Abhang  der  Fi'ei- 
wand  zur  Gaimgrttbe  und  HofmannsMltte  (8-U  St.).  —  Die  Bockkaracharte 
Cii)84m)  liegt  n.  von  der  Fuscherkarscharte  zwischen  Breitkopf  und  £%s- 
wandbühel.  Von  der  Vögal-  oder  Judenalp  r.  steil  empor  zum  Remsköpß 
(nördl.  Ausläufer  der  Hohen  Docke,  3264m),  über  den  Hohen  Oang ,  ein 
schmales  Schuttband ,  auf  das  Boekkarkee*  und  zur  Scharte  \  hinab  über 
den  obersten  Pasterzenboden  zur  Ho/mannshiitie  (S.  345)  (oder  auch  über 
das  Rifflihor  nach  Kaprun,  vgl.  S.  167). 

29.  Das  Kapnmer  Thal. 

Vgl.  Karte  8.  342. 

Das  G  St.  lange  Xapniner  Thal»  eins  der  schönsten  Tauemthäler, 
in  seinem  untern  Theil  bewaldet  und  reich  an  Wasserfällen,  birgt  in 
seinem  Schoosse,  dem  *  Mooserboden,  ein  in  den  Ostalpen  neben  der  Pa- 
sterze (S.  344)  wohl  einzig  dastehendes  Bild  grossartiger  Gletscherpracht. 
Besuch  von  Zell  am  See  oder  Brück  leicht  auszuführen  und  sehr  zu  em- 
pfehlen^ KiMSPÄNNKR  von  Zell  nach  Kaprun  3  tl. ;  Omnibus  tägl.  2'|2  U. 
Nm.  (von  Kaprun  11  U.  Vm.)  in  l^fg  St.  (1  fl.).  Von  Kaprun  zur  Bainer- 
hütte (4^*(s  St.)  guter  Saumweg,  dann  Fusspfad  zum  (1  St.)  Mooser- 
boden ;  Führer  unnöthig.  —  Fühiuer  in  Kaprun :  ArUon  Hetz,  Joh.  Marter, 
Thomas  Lechner,  Andr.  Rubitsch,  Jos.  Hetz,  Jos.  Brandner,  Joh.  Maierhofer. 
—  Auszug  aus  dem  Führertarif:  Imbachhom  4  fl. ;  Kitzs'teinhom  8  fl. ; 
bis  zur  Bainerhütte  31(2,  Mooserboden  k^\t,  Höhenburg  41(2,  aufs  Ka- 
pmnerthörl  6i|s,  über  das  Kapmnerthörl  nach  Uttendorf  B^js  (nach  Kais 
13),  über  das  Bifflthor  nach  Heiligenblut  (lijs  Tag)  12i|2  (nach  Kais,  2 
Tage,  14  fl.) ;  zur  Kaindlhütte  am  Fochezkopf  6,  aufs  Wiesbachhorn  10, 
über  Glockerin,  Bärenköpfe  und  Bockkarscharte  nach  Ferleiten  13,  eben- 
so zur  Hofmannshütte  und  nach  Heiligenblut  (oder  über  die  Pfandel- 
scharte  nach  Ferleiten)  15  fl.  Uebergewicht,  Verpflegung  und  Bückweg 
wie  in  Heiligenblut  (S.  343). 

Von  Zell  am  See  auf  der  Mittersiller  Strasse  bis  (172  3^0  ^f<^ 
8.  S.  167 ;  hier  1.  ab,  Fahrweg  über  die  Saltaeh  und  durch  das  Ka- 
pruner  Moos,  dann  über  die  Kapruner  Aehe  zum  (Y2  3^0  ^ott 
Kaprim(751m;  Neuwirth  Orgler,  an  der  Brücke;  Neumeyer,  beide 
einfach),  am  Thalausgang  hübsch  gelegen ;  r.  das  hochaufragende 
Kii%steinkofn  (s.  unten),  1.  auf  einer  Anhöhe  das  verfallene  Sehloss 
Kaprun,  jetzt  von  Bauern  bewohnt.  —  Von  Stat.  Brück  (S.  150) 
naoh  Kaprun  gleichfalls  Fahrweg,  erst  am  1. ,  dann  am  r.  Ufer  der 
Salzach  (IV4  St.)' 

Der  Karrenweg  führt  am  r.  Ufer  der  Ache  thaleinwärts  über 
den  das  Thal  sperrenden  Kesselbühl  (lohnender  der  Fusspfad  am  1. 
Ufer,  sehenswerthe  Klamm  der  Ache) ,  dann  eben  fort  in  breitem 
freundlichen  Thal  an  mehreren  Bauernhöfen  vorbei  bis  zum  (1 V4  ^^0 
letzten  Hof  in  der  Wüstelau  (898  m;  Erfr.);  r.  der  hübsche 
Qrubbachfall  (S.  166).  1/4  St.  weiter  tritt  der  Weg  in  den  Eben- 
toald  und  führt  in  allmählicher  Steigung  bergan,  am  (20  Min.) 


166     Route  29.  KAPRUN. 

Käskeller  vorbei ;  in  der  N&be  r.  unterhalb  des  Wege  ein  grossarti- 
ger "Wasserfall  in  "wilder  Schlucht  (Kesaelklamm,  von  einem  Aus- 
bau mit  Eisengeländer  zu  übersehen).  Bald  darauf  hört  der  Wald 
auf ;  der  Saumweg  führt  schärfer  ansteigend  über  einen  mit  Fels- 
blöcken überstreuten  Rasenabhang,  zur  Seite  stets  die  Ache  in 
brausenden  Wasserstürzen ,  zur  (8/4  St.)  Stegfeldbrücke  (1170m); 
oberhalb  ein  ansehnlicher  Fall  der  Ache ,  die  hier  aus  enger  Kluft 
hervorbricht.  Nun  am  1.  Ufer  steil  aufwärts ,  in  vielen  Zickzaek- 
wiudungen  am  Hochstegfeld  hinan ;  auf  der  Höhe  (1  St.") ,  wo  der 
Pfad  in  den  obersten  Thalboden  einbiegt,  schöner  Rückblick  bis 
zum  Steinernen  Meer.  Weiter  stets  am  1.  Ufer  der  Ache ,  anfangs 
hoch  über  derselben,  fast  eben  fort  zur  (^  Min.)  Limberg-Alpe 
flö66m),  am  Beginn  des  Wasserfallhodens  (1.  das  majestätische 
Wiesbachhorri)  und  an  der  Bauem^Alp  (am  r.  Ufer)  vorbei  zur 
(I/2  St.)  Bainerhutts  fldOBm;  einf.  Whg.  des  Neuwirths  Orgler  in 
Kaprun,  nicht  billig,  Kintritt  30  kr  ,  Bett  im  Zimmer  1  fl.  20  kr., 
auf  dem  Boden  1  fl.,  Heulager  50  kr.);  gegenüber  am  r.  Ufer  des 
Bachs  die  WasserfaUalp.  Schöner  Blick  aufHochtenn,  Wielinger 
Kees,  Fochezkopf  (hoch  oben  am  Grat  die  Kaindlhütte,  s.  unten), 
Glockerin  u.  Bärenköpfe ;  r.  im  Hintergrund  des  Thals  Wasserfälle 
der  Ache  und  des  Fhmatbachs. 

Der  '^^Mooserbodeiif  1  St.  von  der  Rainerhütte,  ist  das  Haupt- 
ziel für  einen  Ausflug  ins  Kapruner  Thal  und  in  keinem  Fall  zu 
versäumen  (Führer  von  der  Rainerhütte  1  fl.,  für  Geübte  unnöthig). 
Ueber  den  Bach  zur  Wasserfallalpe,  hier  entweder  r.  durch  den 
Thalboden,  nach  10  Min.  über  den  Bach  und  am  1.  Ufer  im  Zick- 
zack stellenweise  schlecht  und  steil  hinan ;  oder  (vorzuziehen)  von 
der  WasserfaUalp  1.  liinan  über  den  Hügelrücken  nördl.  von  der 
Höhenburg  (s.  unten)  und  11m  die  Rückseite  derselben  herum,  erst 
etwas  bergab  (Ms  hierhin  Weg  zur  Kaindlhütte,  s.  unten),  dann  r. 
durch  die  Thalmulde  allmählich  bergan.  Der  Blick  auf  den  präch- 
tigen Berg-  und  Gletscherkranz,  welcher  die  oberste  Thalstufe  des 
Kapruner  TTials,  den  Mooserboden  (1930m)  umgibt,  ist  ausge- 
zeichnet schön  und  groswirtig  (von  1.  nach  r.  Hochtenn,  Fochezkopf, 
Glockerin,  Barenköpfe,  Rifflthor,  HoheRiffI,  Todtenkopf,  Thor- 
kopf, Ka^nner  Thörl,  Grieskogl,  Kitzsteinhorn) ;  im  Mittelgrund 
der  grosse  Karlinger  Gletscher,  der  sich  in  Imposantem  Absturz 
vom  Rifflthor  herabsenkt.  Am  Unken  Baohufer  führt  ein  Pfad  über 
Geröll  bis  zum  (^2  St.)  Gletscherende ,  wo  r.  neben  dem  Fochez- 
kopf das  Grosse  Wiesbachhorn  sichtbar  wird.  Quer  durch  die 
Zunge  des  Gletschers  hat  sich  'ein  Bach  einen  geräumigen,  an 
50m  langen  Stollen  gebrochen,  der  ohne  Gefahr  zu  begehen  ist. 

Guter  tJeberbliek  des  Mooserbodena  von  der  Hfthenbnrg  (2131iii),  dem 
^uerriegel,  der  den  WaMerfallboden  vom  Mooserboden  scheidet  (von  der 
WasserfaUalp  1.  hinan ,  1  St. ,  Führer  unnöthig).  Von  hier  erblickt  man 
auch  über  dem  Riffelthor  den  schneebedeckten  JohanniiA>trg  (3d29m). 

Beuotüübem  vom  Kapmner  Thal  aus: 

Kitsttänhom  (3i94m)  7  St.,  von  der  Wüstelnu  (s.  oben)  am  Wasser- 
*'%11    des  Qrubbach»   hinnn    durch    das   Orubalmthal    zur  (4  St.)  Häuslhütte 


KAPRFN.  29.  Route.     167 

<Uebemachten)',  dann  über  das  ansehnliche  Sehtniedinger  Kees  ohne  be- 
sondre Schwierigkeit  zum  (4  St.)  Oipfel,  mit  prachtvoller  Aussicht.  Be- 
steigung von  der  Rainerhätte  oder  durch  das  Zefferet-Thal  schwieriger. 

OroftBM  Wieshachhoni  (3577m),  von  hier  besser  als  aus  der  Fusch 
vergl.  auch  S.  815),  namentlich  seit  Erbauung  der  Kaindlhütte  am  Foehet- 
Jtopf  (Nachtlager  auf  Heu  für  6  Pers. ,  aber  feucht  und  wenig  ange- 
nehm). Von  der  Rainerhütte  bis  zu  dieser  Hütte  (2766m)  4  St.  steilen 
Steigens;  dann  über  den  Kaindlgrat^  eine  nach  beiden  Seiten  scharf  ab- 
fallende Fimschneide  »wischen  1.  vnte^'m^  r.  o'>erm  Wielinger  Kee»  steil 
aufwärts  (Schwindelfreiheit  erforderlich) ,  über  den  Firn  des  Wielinger 
Gletschers  zur  (3  St.)  Wielinger  Scharte  und  1.  zum  (»j«  St.)  Gipfel  des 
Wiesbachhorns,  mit  gro.^snrtiger  Aussicht.  Abstieg  über  die  Glockerin, 
den  Grossen  Bärenkopf  und  den  obersten  Pastensenfirn  zur  Hofmanns - 
hütte  (S.  345)  oder  über  den  ^Hohen  Gang"  nach  Ferleiten,  vgl.  S.  165. 

PÄSSE,  lieber  das  Rifflthor  (3090m)  zur  Hofmannshütte  (8-9  St.)  s. 
8.  346 ;  über  das  Rifflthor  und  die  Bockkarseharte  (29ßim)  nach  Ferleiten 
(10-11  St.)  8.  S.  165.  Beides  grossartige  G-letscherwanderungen,  aber 
schwierig,  namentlich  der  Anstieg  über  den  zerklüfteten  Karlinger 
(Hetscher. 

Ueber  das  Kaprunerthftrl  (2634m)  ins  Stnbaehthal  (bis  zur  Rudolfs- 
hütte 6  St.)<  unschwierig.  Vom  Mooserboden  über  das  untere  Ende  des 
Karlinger  Gletschers  und  den  steilen  schuttbedeckten  Thörlgletteher  in 
3"2  St.  zum  schartigen  Thörl,  zwischen  1.  Thorkop/^  r.  Kl.  Eiser  (schöner 
Rückblick  auf  Hooserboden ,  Wiesbachhom  etc.) ;  hinab  über  den  Ri^l- 
glettcher  ins  Tauemmoos  und  über  den  Bach  (Abfluss  des  Oedenwinkel- 
Gletschers)  hinan  zum  Sattel  auf  der  Südseite  des  Schafbühels  und  der 
(2>(2  St.)  Rudot/shütte  (S.  339).  —  Ueber  die  Geralscharte  (2780m)  ins  Stu- 
bachthal (13  St.  bis  Uttendorf),  beschwerlich. 

30.  Von  Zell  am  See  nach  Erimml.   Ober-Pinzgaa. 

Vergl.  Karlen  8.  148,  178,  330. 

10»f2  St.  Fahrstrasse.  Einspänner  von  Zell  am  See  nach  Mittersill 
5>|2,  ZwEisp.  10  fl.;  v«m  Mittersill  nach  Krimml  Einap.  6-7,  Zweisp.  12  fl. 
Stellwagew  von  Zell  am  See  nach  Mittersill  tägl.  (1877)  11  U.  Vm.  in 
4  St. ,  von  Mittersill  nach  Neukirchen  tägl.  3»|«  U.  Km.  in  3  St.  —  Der 
Ober-Pinzgau  ist  im  Ganzen  einförmig,  für  Fussgänger  wenig  lohnend, 
die  Krimmler  Wasserfälle  dagegen  höchst  sehenswerth. 

ZeU  am  See  f7ö4m^  s.  S.  150.  Die  Strasse  fuhrt  neben  der 
Eisenbahn  Vi  St.  am  See  entlang  und  wendet  sieh  dann  r.  ab; 
1.  mündet  die  Brack-Zeller  und  weiterhin  die  Brack-Mittersiller 
Strasse ;  jenseit  des  grossen  ZeUer  Mooses  Schloss  Fischhom  (S.  löO*). 
Das  Salzachthal  ist  hier  über  V^  St.  breit  u.  zum  Theil  versumpft. 
Die  Strasse  führt  an  der  N. -Seite  am  Fnss  des  Gebirges  entlang 
über  Aufhausen  nach  (IV4  St.)  Fürth,  wo  der  Weg  ins  Kapruner 
Thal  (S.  165)  1.  abzweigt;  am  Ausgang  das  gleichnam.  Dorf,  vom 
Kitzsteinhom  (S.  166)  überragt. 

Weiter  bei  (20  Min.)  Piesendorf  (Whs.)  öffnet  sich  s.o.  der 
Blick  auf  den  Fusch-Kapruner  Scheiderücken  mit  der  Hohen  Tenn 
und  dem  Wiesbachhom  (s.  oben).  Die  Strasse  führt  über  Walehen  j 
Grenze  zwischen  Unter-  und  Ober-Pinzgau ,  nach  (1 V2  St.)  Leng' 
dorf  (•Obemhauser) ;  gegenüber  am  r.  Salzaohufer  das  Dörfchen 
Niedemsill ,  an  der  Mündung  des  Mühlbachthäls ,  aus  dem  im  J. 
1798  drei  Schlammstrome  in  das  Salzachthal  sich  wälzten  und  un- 
sägliche Verwüstungen  anrichteten.  Bei  (1  St.)  Uttendorf  (773m ; 
Whs.),  wo  1868  ein  von  N.  kommender  Schlammstrom  grossen 


168     Route  30.  MITTERSILL.  Ober- 

Schaden  verursachte ,  öffnet  sich  südl.  das  Stubachthal ,  im  Hinter- 
grund der  Schneewinkelkopf  (3533ni)  (über  den  Kaiser  Tauem  nach 
Kala  8.  S.  339).  Oberhalb  bildete  die  Salzach  früher  ein  weites 
Inselmeer,  von  dem  indess  ein  grosser  Theil  in  den  letzten  Jahr- 
zehnten der  Cultur  zurückgewonnen  wurde.  Die  Strasse  fuhrt  über 
Sluhlftldtn,  an  dem  kl.  Schwefelbad  ßurytutc«  vorbei,  nach  (1 1/2  St.) 
Mittenill  (^781  m;  *Grundmer;  *Bräu-  u.  Gasthaus  von  £up. 
Schwaiger;  ^Poat,  am  1.  Ufer),  Hauptort  des  Thals,  zugleich  Mit- 
telpunkt der  Pinzgauer  Sumpfgegend  und  daher  wohl  das  „Pinz- 
gauer  Venedig"  genannt.  Am  1.  Ufer  auf  vorspringendem  lierg, 
I60m  über  der  Thalsohle,  das  stattliche  wohl  erhaltene  Schloss^ 
jetzt  Sitz  des  Bezirksamts,  mit  schöner  Aussicht  namentlich  in  das 

südl.  sich  öffnende  Velber  Thal  bis  zum  Tauemkogl  (^29d2m). 

Poststrasse  über  den  Pass  Tkurn  nach  Kitzbühel  s.  S.  187^  Saumpfad 
über  den  Velber  Tattern  nach  Windisch-Matrei  s.  S.  333.  —  Sehr  lohnend 
die  Besteigung  des  *Oaissteiiu  (2361m),  über  die  Enzinger  Alp  in  5  St., 
nicht  schwierig  (vgl.  S.  187),  und  der  Pihapper  8pitze  (ü^iim),  über  die 
Lachalpe  in  6  St.,  m.  Führer. 

Die  Strasse  tritt  auf  das  r.  Ufer  der  Salzach ;  (1  St.)  HoUera- 
bach  (^827ui) ,  an  der  Mündung  des  gleichnam.  Thals  (^im  Hinter- 
grund der  schneebedeckte  Kratzenberg,  3030m). 

Durch  das  4  St.  lange  Hollersbachthal  fuhrt  ein  Pfud  auf  dem  r.  Ufer  des 
Bachs  am  lOm  hohen  Fall  desselben  hinan  zur  Leithneralp  und  (21/2  St.) 
Jio*sgrub-Alp  (1303m),  am  n.ö.  Fuss  des  Lienzinger  (Saallafin-Spitzej  2?56m). 
1  St.  weiter  aufwärts  gabelt  sich  das  Thal^  durch  den  r.  (w.)  Thalarm 
führt  ein  beschwerlicher  Uebergang  am  Itasberg-See  (21ölm)  vorbei  über 
die  vereiste  Plenitz-Scharte  C2684m)  nach  (Ö-6  St.)  Jnner-GschWss  (S.  332).  — 
Im  1.  (ö.)  Thalarm  steigt  der  Pfud  an  der  Ochsenalpe  vorbei  über  Gras- 
boden ( Weissenegger  Alp),  weiter  mühsam  über  Geröll  zur  (3  St.)  Weissen- 
egger  ticharte  ö.  vom  IHchtenkogl  (2820m);  dann  steil  hinab  an  einem  kl. 
Kissee  vorbei  auf  den  Velber  Tauern- Weg  und  entweder  1.  zum  (27«  St.) 
Matreier  Tauernhaus  (S.  332)  oder  r.  nach  C^  St.)  Ausser- Oschlöss  (S.  332). 
Führer  Joh.  Stöger  in  HoUersbach. 

Dann  wieder  aufs  1.  Salzachufer  nach  (^^4  St.)  Mühlbaeh ,  mit 

Schwefelkiesgruben  (Fusssteig  von  hier  zum  Pass  Thum  s.  S.  187). 

Folgt  (5  Min.)  Picheln,  (1/2  St.)  Bramberg,  (1/2  St.)  Weierhof,  mit 

Burgruine  (Whs. ,  guter  AVein) ;  gegenüber  öffnet  sich  das  Habach- 

ihal,  im  Hintergrund  das  Habachkees  mit  dem  Hohen  FüHegg  {Kees- 

kopf,  3249m)  und  Grün^Habaehkopf. 

Durch  das  wilde  Habaohthal  führt  ein  schwieriger  Uebergang  über 
das  Habach-  und  Viltragen-Kees  (S.  332)  nach  Oschlöss  (S.  332).  Von  Weier- 
hof  über  die  Salzach  zum  Dörfchen  Habach  und  erst  am  w.,  dann  am  ö. 
Bachufer  zur  03  St.)  Mayralp  (1430m)  ^  1  St.  weiter  aufwärts  die  Keesau, 
1  St.  Orosstoeidalp  (219om),  mit  gutem  Ueberblick  des  Habach-Gletschers. 
—  Ueber  die  Kesselsdiarie  (2664m)  ins  Unter-Sulzbachthal,  nicht  schwierig. 

Jenseit  (^1  St.)  Kenkirchen  (^8ö4m;  *Schett;  Kammerlander'), 
grösseres  Dorf  im  „Rosenthal",  münden  1.  in  der  Stdxau  das  Unter- 
und  Ober-Sulzbaehthal ,  durch  den  Mitterkopf  getrennt. 

Zum  *Unter-8alsbachfall  lohnender  Spaziergang  (3|4  St.);  beim  Hand- 
weiser ^^  St.  w.  von  l^eukirchen  von  der  Strasse  1.  ab  über  die  Salzach 
und  durch  die  Sulzau  zum  Eingang  des  Untersulzbachthals  ^  hier  nicht 
r.,  sondern  1.  über  die  Holzbrücke  hinan  zur  (>|x  St.)  Kanzely  mit  bestem 
Ueberblick  de«   grossartig   wilden  Falls.  —  Kin  .steiler  Pfad  führt  vom 


Pinzgau,  KRIxMML.  30.  Rouie.     169 

WasserfaU  thalauf  an  einem  ehem.  Kupferbergwerk  vorbei,  erst  am  r., 
dann  am  1.  Ufer  des  Bachs  zur  (3>|2  St.)  Innern  Hoch-  oder  Aschamalp 
(i6S2m^  dürftige  Unterkunft),  sj«  St.  vom  Ende  des  zerklüfteten  Unter- 
SuUhachgleUehert ;  von  hier  auf  den  Venediger  (s.  unten)  8-9  St.,  sehr 
beschwerlich,  nicht  rathsam;  über  das  üntertulzhachthörl  (2824m)  nach 
Gschlöss  (S.  332)  schwierig,  nicht  gefahrlos. 

Im  Ober-Bulzbachthal  schlechter  Saumweg  am  r.  Ufer  hinan  an  meh- 
reren Alken  und  Wasserfällen  vorbei  (bei  der  Weyeralp  ein  100m  hoher) 
zur  (3i|<  St.  von  Keukirchen)  obersten  Hof  er-  oder  Aschamalp  (164'2m)^ 
dann  noch  3  St.  steilen  Steigens  über  Oletscher  und  Fels  zur  KUrringer 
Hätte  (2fö6m)  im  Keetiar^  von  der  A.  V.-Sect.  Salzburg  erbaut  und  gut 
eingerichtet  (Uebernachten  50,  resp.  25  kr.),  mit  prächtigem  Blick  auf 
den  mächtigen  Obertulzbachgletseher  (der  Absturz  „Türkische  Zeltstadt*' 
genannt),  rings  umgeben  von  den  (jipfeln  der  Venedigergruppe ,  dem 
Oro»»- Venediger ,  Grossen  Oeiger^  ifaurerkeesköp/en,  Sonntagskopf  und  Sc/«lie- 
f erspitze.  Von  der  Hütte  auf  den  Venediger  (3673m)  4-5  St.,  ziemlich  be- 
schwerlich (Abstieg  nach  Prägraten  oder  Qsehlöss  s.  S.  296,  297).  Ueber 
das  Ober-Bulzhaehthörl  nach  Prägraten  s.  S.  335;  über  das  Zwischen-  und 
Unier- Sultbaehthörl  nach  Qsehlöss  s.  S.  333;  über  das  KrimmUr  Thörl  zur 
Karalpe  im  Krimmler  Thal  s.  S.  335.  —  Ant.  Rainer^  Ant.  Dreier  und  Lor. 
Leitgeh  in  Xeukirchen,  Führer. 

Die  Strasse  steigt  über  einen  Schutthügel  an  der  Mündung  des 
Dümbachgrahens  (bei  der  Kapelle  erscheint  1.  der  Yenediger)  und 
führt  an  (r.)  Ruine  liieburg  vorbei  nach  (1  St.)  Wald  (873m ; 
Whs.),  wo  der  directe  Weg  über  Bonach  nach  (472  St.)  Gerlos  r. 
abzweigt  (S.  180).  Unsere  Strasse  wendet  sich  hier  1.  und  über- 
schreitet nach  Y2  ^^*  ^^^  ^^^  Ronach  kommende  Salza  unmittelbar 
vor  ihrem  Einfluss  in  die  Krimmler  Ache  (der  vereinigte  Fluss  heisst 
von  hier  an  Salzach) ;  weiter  an  der  Ache  um  eine  vorspringende 
AValdecke  herum,  dann  in  breitem  Thal  ansteigend  nach  (1  St.) 

Krimml  (1040m;  *Bachmaier,  Z.  60,  M.  54,  F.  42  kr. ;  Jos. 
Hock  und  Friedr.  Bachmaier,  Führer),  freundliches  Pfarrdorf,  vor- 
zugsweise wegen  der  prächtigen  **Wafserf&lle  besucht,  der  schön- 
sten und  grossartigsten  in  den  deutschen  Alpen.  Die  Krimmler 
AehCy  der  Abfluss  des  grossen  Krimmler  Gletschers,  stürzt  sich  in 
drei  Fällen  an  350m  hoch  hinab  ins  Thal.  Nur  aus  der  Feme  sind 
sie  alle  drei  zu  gleicher  Zeit  zu  übersehen,  vom  Wirthshaus  aus 
nur  der  oberste.  Wer  rasch  und  ohne  Fehl  die  rechten  Stand- 
punkte finden  will,  nimmt  einen  Führer  (zum  untern  Fall  30,  zum 
mittleren  60,  zum  obersten  80  kr.),  der  indess  auch  wohl  entbehrt 
werden  kann.  Der  betretene  Weg  führt,  von  der  Rückseite  des 
Wirthshauses  an,  stets  in  der  Richtung  des  Wasserfalls,  15  Min. 
Brücke  über  die  Ache ,  10  Min.  an  der  Ostseite  des  untern  Falls. 
Die  gewaltige  Wassermasse  stürzt  aus  einer  Felsenenge  mit  don- 
nerndem Getöse  in  einen  von  theils  nackten,  theils  fichtenbewach- 
senen Felsen  umschlossjnen  Kessel  und  steigt  aus  demselben  in 
ausgedehnten  Wolken  wieder  auf.  Eine  Brücke  führt  unterhalb 
des  Falls  auf  das  1.  Ufer,  über  einen  Steg  etwa  20m  bergan.  Man 
sieht  hier  nur  den  untersten  Fall,  aber  in  seiner  ganzen  Grösse  und 
in  nächster  Nähe ;  er  verbreitet  weithin  um  sich  einen  Sprühregen 
(daher,  namentlich  für  Frauen,  Regenmantel  und  Regenschirm  un- 
entbehrlich) und  bildet  bei  Sontienschein  die  schönsten  Regenbogen. 


170  "Route  30.  KRIMML. 

An  der  Ostseite  führt  ein  beschwerlicher  Pfad,  der  gewöhnliche 
Taiieniweg  (s.  unten),  über  Steinplatten  nnd  nnregelmässige  Blöcke 
bergan ;  20  Min.  ein  Ausbau  am  "Wege,  der  Jägersprung^  mit  Blick 
auf  die  obersten  Absätze  des  untern  Falls ;  5  Min.  weiter  ein  zweiter 
Ausbau  mit  gutem  Blick  auf  den  mittleren  Falt.  Nun  noch  15  Min. 
Steigens  bis  zu  einer  mit  Steinen  übersäten  Matte  mit  zwei  Senn- 
hütten (Schönangeralpe)  und  guter  Quelle;  hier  bei  der  untern 
Hütte  (Erfr.)  r.  vorbei  über  die  Ache  und  hinan  zum  (10  Min.) 
obersten,  ca.  200m  hohen  Fall;  der  beste  Standpunkt,  den  man 
durch  Ueberklettern  der  nassen,  moosigen  Felsblöcke  erreicht,  ist 
links.   (Rückweg  nach  Krimml  in  ^/^  St. ;    der  ganze  Spaziergang 

in  21/2  St.) 

lieber  den  Krimmler  Tauern  nach  Käsern  10  St,  bis  ssum 
Tauernthörl  Führer  rathsam  (vgl.  Karte  S.  330).  Der  Weg  sieigt  vom 
Fass  des  obersten  Falls  (s.  oben)  noch  *\i  St.  bis  zu  dem  Felsrande  (1342m), 
von  welchem  derselbe  hinabstürzt,  nnd  führt  dann  durch  das  einsame 
Krimmler  Achenthai  in  allmählicher  Steigimg  zum  (3i|«  St.  von  Krimml) 
Krimmler  Tauemhaus  (i621m ;  einf.  Erfr.,  Nachtlager  dürftig).  ^2  St. 
weiter  bei  der  ünlassalp  verlässt  der  Tauernweg  das  zur  Birnlucke  (S.  316) 
hinansteigende  Achenthai  (in  letzterm  l'ji  St.  aufwärts  die  Karalpe,  von 
wo  der  S.  335  beschriebene  TJebergang  über  das  Krimmler-  und  Ober-Sulz- 
hachthörl  nach  Prägraten  führt)  und  steigt  südwcstl.  ziemlich  scharf  in 
dem  öden  Windbachthal  hinan;  schöner  Blick  auf  den  grossen  Krimmler 
Oletscher  (S.  335) ,  im  Halbkreis  umschlossen  von  Schlie/enpitze  (3282m), 
Maurerkeesköp/en  (3245m) ,  Simonyspitze  (3480m),  Dreihermspitze  (3499to) ; 
westl.  vom  Windbachthal  der  dreigipfeJige  Windthalkopf  (2833m).  Vom 
(3  St.)  Tauernthörl  (2635m)  prächtige  *Au88icht  südl.  auf  Dreiherrnspitze, 
Rödtspitze  und  Ricserfemer;  dann  scharf  hinab  nach  (2  St.)  Käsern 
(1615m;  Whs.  bei  Abner  einfach),  dem  letzten  Dörfchen  im  Prettau  oder 
obersten  Ahrenthal.  Von  hier  nach  Täufers  s.  R.  59;  über  das  Üihbal- 
thörl  nach  Prägraten  und  Windisch-Matrei  s.  S.  336. 

Von  Krimml  nach  Oerlos  über  die  Platte  (3>|v  St.)  s.  S.  180; 
Führer  (2  fl.  20,  mit  15  Pf.  Gepäck  2  fl.  60  kr.)  unnöthig  (man  lasse  sich 
den  Weg  bis  zum  Beginn  des  Anstiegs  im  Walde  zeigen);  über  den 
*Pla  ttcnkogl  nach  Gerlos  Führer  rathsam  (3fl.,  mit  Gepäck  3  fl. 
50  kr.  —  Pferd  anf  den  Plattenkogl  4  fl.,  über  die  Platte  nach  Gerlos  7, 
nach  Zell  13  fl.). 


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81.   Innsbruck  und  Umgebungen. 

Outhöfe.  *TiROLKB  Hof  (PI.  a),  Z.  1  fl.  50,  L.  u.  B.  60,  F.  70, 
M.  2  fl.  öO  kr.  ^  *  Hotel  de  l'Eubopb  (PI.  b),  Z.  1  fl.  und  höher,  L.  u. 
B.  50,  F.  40  kr.,  beide  am  Bahnhof;  *Gk)LDNE  Sonne  (PI.  c),  Z.  1  fl.  u. 
höher,  F.  40  kr.,  M.  1  fl.  ÖO  kr.,  L.  u.  B.  40kr. ;  «Ooldnkr  Adler  (PI.  d) 
(u.  a.  durch  Goethe's  und  Heine's  Einkehr  bekannt),  Z.  1  fl..  L.  15,  F. 
30  kr.;  Stadt  München  (PI.  e),  Z.  1  fl.,  L.  20,  F.  40,  B.  20  kr.,  bürger- 
lich gut;  HiKscH  (PI.  f);  Mondschein,  an  der  Innbrücke,  nicht  theuer.  — 
Am  linken  Ufer  des  Inn :  ^Pension  Katsbr,  in  Schloss  Ceder/eld  (S.  177), 
5  Min.  von  der  Innbrücke  in  reizender  Lage  (2-3  fl.  tägl. ,  auch  Cafe- 
Restaurant);  2.  Cl.,  ♦Goldner  Stern  (PI.  g),  nicht  theuer. 

Xaffehtnser.  *Bilger,  *Kraft  (Deutsches  Ca/i),  mit  hübschem  Gar- 
tensaal (häufig  Concert) ,  beide  Mnseumsstrasse ;  Gkabiiofeb  ,  Gilmstr. ; 
Katzung,  Herzog-Friedrich-Str.,  dem  Rathhaus  gegenüber;  EcK,Maria- 
Theresien-Str. ;  im  Hofgabten  (S.  174),  an  schönen  Sommerabenden  viel- 
besucht. —  Bier  im  Breinössel  ,  Maria-Theresien-Str. ,  mit  schattigem 
Garten;  Bierwastl,  Ursulinergraben;  im  Hofoarten  und  in  allen  Cafes. 

*BaHNHOF8-RE8TAURATI0N. 

TMakaiuehvt  (incl.  Trinkgeld) :  zum  Berg  Isel  Einsp.  1  fl.  80,  Zweisp. 
2  fl.  60  kr. ;  nach  Amras  2  fl.  40  und  3  fl.  60  kr. ;  Isel,  Amras  und  zurück 
4  fl.  10  und  5  fl.  80;  Lans  (zweisp.)  8  fl. ;  Martinswand  3  fl.  öO  und  5  fl. 
80;  Weierburg  2  fl.  40  und  3  fl.  60;  Stefansbrücke  3  fl.  und  4  fl.  80  kr. ; 
Schönberg  ö  fl.  60  und  9  fl- ;  Heiligwasser  ebenso ;  Zirl  4  fl.  10  kr.  u.  7  fl. ; 
Mühlau  1  fl.  90  kr.  u.  3  n.  Trinkgeld  tiberall  einbegrlfi'en.  Fiaker  in 
der  Stadt  die  erste  Stunde  1  fl.  30  und  2  fl.  50  kr.,  jede  weitere  1  fl.  und 
1  fl.  30  kr. ;  zum  u.  vom  Bahnhof  80  kr.  u.  1  fl.  30  kr. 

SteUwagen  nach  Landeck  tägl.  5  U.  früh  (vom  Adler  und  Stern) ; 
nach  Silz  tägl.  Mittags  vom  Adler  und  Mondschein;  nach  Vulpmes  vom 
Bothen  Adler  (hinter  dem  Goldnen  Adler)  tägl.  2  U.  Nm. 

Eisenbahn  nach  3Iünchen  s.  R.  13;  nach  Salzburg  über  WÖrgl  u.  Saal- 
felden  R.  83,  25;  nach  Bozen  R.  41.  Der  Bahnhof  ist  oft  überfällt,  dnher, 
namentlich  mit  grösserem  Gepäck,  frühzeitig  sich  einzufinden  rathsam. 

B&der.  Kaiserkrone  am  Innquai  (mit  Restauration);  Pension  Ka^y- 
sER  (s.  oben).  Neue  städt.  *Schwimm-  u.  Badeanstalt  am  Oiessen.,  am 
1.  Innufer  oberhalb  des  Schiessstnndes;  ferner  Schwimm-  u.  Badeanstalt 
in  Büchsenhausen  (S.  177)  und  in  iiühlau  (S.  177). 

8<mmxertheater  (Bauerncomödien)  Sonnt.  Nachm.  in  Fradl  (S.  176). 

Post  (PI.  14)  in  der  Maria-Theresien-Str.  —  Telegraphen-Bureau  Mu- 
seumsstr. ,  neben  dem  Museum.  —  Holzschnitzereien  o.  a.  in  F.  Unter- 
berger"»  Buchh.,  Museumsstr.  —  Antiquitäten  bei  Ettel^  Pfarrg.  15. 

iBntbraok  C583m),  die  Hauptstadt  tou  Tirol,  mit  18,000  Eiiiw. 
und  2000  Mann  Besatzung,  in  heirlicher  Lage  am  Inn  unweit  der 
Mündung  der  Sill^  ist  neben  Salzburg  die  schönstgelegene  Stadt  der 
deutschen  Alpen.  Ueberall  öffnen  sidi  reizende  Durchblicke  auf 
den  Gebiigskranz  ,  der  im  Norden  dicht  an  den  Inn  herantritt  und 
in  einer  Reihe  zackiger  Kalkgipfel  (Solstein ,  Brandjoch,  Frauhütt, 
Hoher  Sattel)  das  bis  hoch  hinauf  bebaute  Mittelgebirge  überragt, 
während  im  S.  über  dem  bewaldeten  Rücken  des  Berges  Isel  die 
schönen  Formen  der  Saite-  und  Serles-Spitze  das  Auge  fesseln ;  mehr 
im  Vordergrund  s.o.  über  den  Lanser  Köpfen  die  runde  Kuppe 
des  Patscher  Kofis.  Bester  Rundblick  von  der  Innhrucke,  welche 
die  am  r.  Innufer  gelegene  eigentliche  Stadt  mit  den  Vorstädten 
St.  Nicolaus  und  Mariahilf  am  1.  Ufer  verbindet. 


172     RouU31.  INNSBRUCK.  Hoßkcke. 

■  Die  schöne  neue  Brücke,  Eisenconstruction  auf  zwei  Granitpfeilem, 
wurde  1871-72  an  Stelle  einer  nlten  Holzbrücke  erbaut,  die  im  Jahr 
1809  Gegenstand  heftiger  Kämpfe  zwischen  Tirolern  und  Baiern  war. 
Am  12.  April  mussten  die  letzteren  unter  ihrem  tapfern  Obersten  von 
Ditfurth,  nachdem  die  Stutzen  der  Tiroler  alle  Kanoniere  getödtet 
hatten,  und  auch  an  der  Huuptwache  der  letzte  heftige  Widerstand  be- 
wältigt war,  den  Tirolern  sich  ergeben.  Zweimal  in  demselben  Jahr 
wiederholten  sich  diese  Gefechte  in  grösserm  Massstab,  am  29.  Mai  und 
13.  Aug.,  namentlich  am  Berg  Isel  (S.  176),  von  wo  die  Tirolev  zur  Ein- 
nahme der  Hauptstadt  vordrangen,  jedesmal  mit  günstigem  Erfolg. 

Ober-  und  unterhalb  der  Brücke  sind  die  Ufer  zu  beiden  Seiten 
in  den  letzten  Jahren  verbreitert  und  mit  Bäumen  bepflanzt;  am 
r.  Ufer  folgen  weiterhin  dem  Hofgarten  gegenüber  neue  Anlagen, 
an  deren  unterm  Ende  am  Rennplatz  ein  eiserner  Steg  den  Fluss 
überschreitet.  (Noch  10  Min.  weiter  abwärts  die  Kettenbrücke  von 
Mühlau,  S.  177.)  —  Auch  die  Stadt  an  sich  macht  durch  ihre 
breiten  Strassen  und  ansehnlichen  Gebäude  (meist  aus  dem  17.  u. 
18.  Jahrh.)  einen  sehr  stattlichen  Eindruck ;  am  Bahnhof  eine  Reihe 
von  Neubauten. 

Auf  dem  Margarethenplntz  am  Wege  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  der 
Kudolfabrunnen ,  aus  rothem  Tiroler  Marmor,  zum  fünfhundertjährigen 
Jubiläum  der  Vereinigung  Tirols  mit  Oesterreich  im  J.  1863  begonnen, 
1877  vollendet ,  mit  der  3m  h.  Bronzestatue  des  Herzogs  Rudolf  IV.  von 
Habsburg  •,  unten  am  Bassin  vier  wasserspeiende  Drachen  und  vier  Greife 
als  Schildhalter. 

Die  Pranciskaiier-  oder  Hofkirche  (PI.  7),  im  Renaissance- 
Stil  1553-63  erbaut,  nach  dem  letzten  Willen  Kaiser  Maximi- 
lians 1.  (f  1519),  dessen  prächtiges  *Qrabmal  in  der  Mitte  des 
Hauptschiffs  (sein  Körper  ruht  zu  Wiener -Neustadt,  S.  349). 
Auf  einem  kolossalen  Marmorsarcophag  ist  die  Gestalt  des  Kai- 
sers knieend  dargestellt,  das  Ganze  von  28  Helden,  Ahnen  des 
Kaisers  umgeben,  die  als  Leidtragende,  Fackelträger  gedacht  wer- 
den. Die  Arbeit  an  diesem  Riesenwerk  währte  mehrere  Menschen- 
alter;  schon  1509  beschäftigt  sich  der  Kaiser  mit  demselben  und 
mahnt  an  die  Förderung.  Oüg  Sesselschreiber  von  Augsburg ,  der 
Hofmaler,  hatte  nicht  allein  die  Aufsicht  über  das  Ganze,  sondern 
hat  mehr  als  die  Hälfte  der  Statuen  visirt  und  geformt.  Als  Giesser 
werden  Stephan  (der  seit  1518  an  Sesselschreibers  Stelle  trat)  und 
B^hihard  Oodlj  Gregor  Löffler,  Hans  Lendtnstreieh  u.  a  bezeichnet. 
Auch  Peter  Vischer  von  Nürnberg  war  an  dem  Denkmal  thätig ;  ihm 
wird  die  Arthurstatue  als  die  schönste  von  allen  zugeschrieben. 

Rechts:  1.  Chlodwig  von  Frankreich,  2.  Philipp  I.  von  Spanien, 
Sohn  Maximilians,  3.  Kaiser  Rudolph  v.  Habsburg,  4.  Herzog  Albrecht 
der  Weise,  ^5.  Theodorich,  König  der  Ostgothen,  6.  Ernst,  Herzog  von 
Oesterreich  und  Steiermark,  7.  Theodobert,  Herzog  von  Burgund,  „Kunig 
KU  Provancz",  *^S.  Arthur,  König  von  England,  9.  Erzherzog  Sigismund, 
10.  Bianca  Maria  Sforza,  zweite  Gemahlin  Maximilians,  11.  Margaretha, 
deren  Tochter,  12.  Zimburga  von  Masovien,  13.  Carl  der  Kühne  von 
Burgund,  14.  dessen  Vater,  Philipp  der  Gute.  —  Links:  15.  Johanna, 
Gemahlin  Philipps  I.  von  Spanien,  16.  Ferdinand  der  Katholische,  ihr 
Vater,  17.  Cunigunde,  Schwester  Maximilians,  18.  Eleonore  v.  Portugal, 
Mutter  Maximilians,  19.  Maria  von  Burgund,  seine  erste  Gemahlin,  20. 
Elisabeth,  Gemahlin  Albrechts  II.,  21.  Gottfried  von  Bouillon,  mit  einer 
Dornenkrone,    22.  Kaiser  Albreeht  I.,    23.  Friedrich  IV.,    Graf  v.  Tirol, 


Hofkkrehe.  INNSBRUCK.  31,  Route.     173 

„mit  der  leeren  Tasche'^  (ä.  174),  24.  Leopold  III.  der  Fromme,  der  bei 
Sempach  fiel,  25.  Graf  Badolph  von  Habsburg,  Grosayater  Kaiser  Ru- 
dolphs I.,  26.  Leopold  der  Heilige,  27.  Kaiser  Friedrich  III.,  Maximi- 
lians Vater,    28.  Kaiser  Albrecht  II. 

An  den  Seiten  des  Sarkophags  24  Marmor-Reliefs,  1  bis  20  von 
Alex.  Colin  aus  Mecheln  (1558-66),  der  für  jede  Tafel  240  fl. 
erhielt,  nach  Thorwaldsen's  Zeugniss  das  Vollendetste  in  ihrer  Art, 
21  bis  24  (die  älteren)  angeblich  von  Bernhard  und  Albert  Abel 
aus  Köln,  Hauptbegebenheiten  aus  dem  Leben  Maximilians.  Viele 
von  den  Köpfen  sind  Bildnisse ;  die  Aehnlichkeit  Maximilians  ist 
in  den  verschiedenen  Altersstufen  unverkennbar  und  das  Eigeu- 
thümliche  der  Volksstämme  getreu  wiedergegeben.  Die  Reliefs 
sind  unter  Glas  und  von  einem  Eisengitter  umgeben.  Ein  Mess- 
ner (50  kr.)  öffnet  dieses  und  die  Silberkapelle. 

1.  Relief:  Vermählung  mit  Maria  v.  Burgund,  1447;  2.  Sieg  über  die 
Franzosen  bei  Gninegate,  1479 ;  3.  Einnahme  von  Arras,  1492  \  4.  Krönung 
zum  Rom.  König  in  Aachen,  14S6;  5.  Sieg  der  Tiroler  über  die  Vene- 
tianer  bei  Calliano  an  der  Etsch,  1487;  6.  Einzug  in  das  von  den  Ungarn 
verlassene  Wien,  1490;  7.  Einnahme  von  Stuhlweissenburg ;  8.  Rück- 
kehr seiner  Tochter  Margaretha  aus  Frankreich;  9.  Vertreibung  der 
Türken  aus  Croatien;  10.  Bündniss  zwischen  Maximilian,  Papst  Alexan- 
der VI.,  der  Republik  Venedig  und  dem  Herzog  von  Mailand  gegen 
Carl  VIII.  von  Frankreich;  11.  Belehnung  Ludovico  Sforza^s  mit  dem 
Herzogthum  Mailand;  12.  Vermählung  von  Maximilians  Sohn,  Philipp 
dem.  Schönen,  mit  Johanna  v.  Aragonien ;  13.  Sieg  über  die  Böhmen  bei 
Regensburg,  1503;  14.  Belagerung  von  Kufstein;  15.  Unterwerfung  des 
Herzogs  Carl  von  Geldern,  1505;  16.  Ligue  von  Cambray;  17.  Uebergabe 
von  Padua  an  Maximilian,  1509;  18.  Wiedereinsetzung  von  Maximilian 
Sforza  als  Herzog  von  Mailand;  19.  zweite  Schacht  bei  Guinegate,  1515; 
20.  Zusammenkunft  Heinrichs  VIII.  von  England  und  Maximilians  bei 
der  Belagerung  von  Toumai,  1513;  21.  Schlacht  bei  Vicenza  gegen  die 
Venetianer ;  22.  Angriff  des  venet.  Lagers  bei  Marano ;  23.  Vermählung 
von  Maximilians  Enkel  Ferdinand  und  seiner  Enkelin  Maria,  mit  Maria 
und  Ludwig,  Kindern  des  Königs  Wladislaus  von  Ungarn.  1515;  24.  Ver- 
theidigung  von  Verona  gegen  Franzosen  und  Venetianer,  1516. 

Beim  Eingang  r.  die  Treppe  hinan  is;t  die  8iÜ)eme  Kapelle,  so 
genannt  wegen  eines  silbernen  Standbildes  der  h.  Jungfrau  und 
der  aus  dem  gleichen  Metall  getriebenen  Darstellungen  derLauretani- 
sehen  Litanei  am  Altar.  An  der  Wand  1.  23  Statuetten  von  Hei- 
ligen aus  Erz ,  in  Innsbruck  gegossen.  Grabmal  des  Erzherzogs 
Ferdinand  II.  (f  1595)  mit  Marmorbild,  noch  bei  seinen  Lebzeiten 
von  Colin  gearbeitet ,  mit  den  Wappen  der  Österreich.  Länder  in 
Stein  musivisch  eingelegt,  und  vier  Reliefs,  Thaten  des  Erzherzogs. 
Grabmal  der  ersten  Gemahlin  des  Erzherzogs,  Philippine  Welser 
von  Augsburg  (f  1580),  mit  zwei  Reliefs,  gleichfalls  von  AI.  GoUn. 
Alte  Orgel,  angebl.  von  Papst  Julius  III.  geschenkt. 

Links  vom  Eingang  in  die  Kirche  das  *Denkmal  Andreas  Hofer'sj 
aus  Tiroler  Marmor,  von  8ehaller  gerbeitet,  mit  Relief  von  Klieber. 
Hof  er  wurde  am  20.  Febr.  1810  zu  Mantua  erschossen ;  seine  Ge- 
beine brachte  das  1.  Bataillon  Kaiserjäger  bei  seiner  Rückkehr  aus 
Italien  im  J.  1823  nach  Innsbruck,  wo  sie  feierlich  beigesetzt  wur- 
den. Auf  dem  Relief  6  Tiroler  als  Vertreter  der  6  Kreise  Tirols 
auf  die  gesenkte  Fahne  schwörend.     An  den  Seiten  die  Gräber  von 


174    BouteBl,  INNSBRUCK.  Museum. 

Speckbachtr  und  Haspinger  mit  Gedenktafeln.  —  Gegenüber  ein 
Denkmal  für  alle  Tiroler,  -welche  seit  1796  für  die  Landesver- 
theidigung  fielen,  von  den  Ständen  errichtet,  mit  der  Inschrift: 
'ahsorpta  est  mors  in  victoria'.  Eine  Marmortafel  an  derselben 
westl.  Wand  erinnert  an  drei  im  J.  1848  gefallene  Offiziere  von 
Kaiser- Jagern.  —  In  dieser  Kirche  trat  am  3.  Nov.  16Ö4  Christina 
Yon  Schweden.  Gustav  Adolph's  Tochter,  zum  Katholicismus  über. 

In  der  Pfarrkirche  (PI.  8),  1717  neu  aufgeführt,  ist  am  Hoch- 
altar ein  Marienbild  von  L.  Cranach,  von  Kurfürst  Johann  Georg 
von  Sachsen  dem  Erzh.  Leopold  geschenkt,  als  Altarblatt  von  einem 
Schöpffschen  Gem&lde  umrahmt ;  dann  eine  h.  Anna  von  Hellweget 
und  Gemälde  von  Orasmayr. 

Das  Oapuiinerkloster  (PI.  9),  1598  begonnen,  war  das  erste 
dieses  Ordens  in  Deutschland.  Die  Einsiedelei,  welche  Erzh. 
Maximilian  der  Deutschmeister  (f  1618)  erbaute  und  in  der  er  jähr- 
lich eine  Zeit  lang  nach  den  Regeln  des  Ordens  lebte,  hat  sich  erhal- 
ten, mit  mancherlei  Erinnerungen  an  ihn,  namentlich  Bildnissen. 

Die  kaiserl.  Burg  (PI.  2)  ist  1770  im  Zopfstil  aufgeführt.  Vor 
dem  Theater,  der  Burg  gegenüber,  auf  dem  Rennplatz,  ein 
kleines  Reiterbild  aus  Erz ,  welches  Claudia  v.  Medioi  ihrem  Ge- 
mahl, dem  Erzherzog  Leopold  Y.,  „ob  defensam  per  Rhaetica  juga 
viam  ad  mutuumGermaniHispaniqueexercitusauxilium'' errichten 
Hess.  „Basim  p.  f.  Frandscus  1821" ;  die  'Basis'  erscheint  für  das 
kleine  Standbild  viel  zu  gross.  —  Nördl.  von  hier  der  viel  besuchte 
*Hofgartan  mit  hübschen  Anlagen ,  gut  gehaltenen  Blumenbeeten 
und  Restauration  (S.  171). 

Das  Hgoldne  Daohl*<  (PI.  4) ,  ein  reicher  spätgoth.  Erker  vom 
J.  1425  mit  stark  vergoldetem  Kupferdach,  an  der  von  Friedrich 
„mit  der  leeren  Tasche'^  (S.  210)  erb.  Fürstenburg,  Jetzt  städtisches 
Eigenthum,  in  der  Herzog- Friedrichstr.  (früher  Stadtplatz),  soll 
ihm,  den  Spottnamen  zu  widerlegen,  80,000  Dnoaten  gekostet  ha- 
ben. An  der  äusseren  Wand  Maximilian  mit  seinen  zwei  Gemah- 
linnen, darunter  die  sieben  Wappenschilder  des  Kaisers.  —  Daneben 
der  stattliche  alte  Stadt"  oder  Feuertkurm  (oben  gute  Rnudsicht). 

In  der  Nähe  in  der  Universitätsstrasse  die  von  Kaiser  Ferdi- 
nand I.  gegründete  üniveriitftt  (630  Stnd.)  mit  den  üblichen 
Sammlungen. 

Das  Landes -Mnienm  (Ferdinandeum ,  PI.  12),  tägl.  (ausser 
Sonnt.  Nachm.)  9-12  und  3-5  U.  zugänglich  (Eintr.  30  kr.,  Ka- 
talog 20  kr.),  ist  ein  Privat- Institut,  von  etwa  500  Mitgliedern 

gegründet  und  erhalten. 

Danflelbe  enthält  eine  grosse  Aniahl  von  Gegenständen  ans  tmd  über 

Tirol,  Alterthümer,  Waffen,  Sculpturen,  Glasmalereien  aus  dem  16.  Jahrh., 

geognost. ,    soolog.  u.  botan.   Sammlungen ,  Grödener  Arbeiten    (S.  233), 

Gemälde  und  Handzeichnungen  meist  von  Tiroler  Malern  ;  Holzschnitzereien 

eines  Blinden  s  Hofers,   Haspingers   und    Speckbachers  Bildniss;   Hofers 

'osenträger.  i)egen,   Amulet,  Kreuz,  unter  ihm  geprägte  Münzen,  seine 

i!hsü,  1862   von   Herzog   Bmst   von   Coburg    geschenkt;    Speckbacher^s 

el  u.  Gürtel;  Haspingers  Hut,  Kreuz,  Dosen,  Brevier;  ein  neapolitan. 


Wiltfn.  INNSBRUCK.  3/.  Bouie.     175 

Sechspfünder,  die  Fahne  eines  venoiian.  Freicorps,  am  9.  Juni  1848  durch 
die  1.  Compa^ie  des  Innsbrucker  Studenten  -  Corps  am  Koflpass  von  den 
Italienern  erbeutet,  ein  Berggeschütz  aus  derselben  Zeit,  die  Büsten  von 
Hofer  und  Hormayr,  zwei  Aquarellbilder,  die  8.  172  gen.  Gefechte  an  der 
Brücke  und  am  Berg  Isel  darstellend,  u.  A.  Das  BadeUkp-Albumy  eine 
Art  Stammbuch  in  einem  besonderen  Schrank  mit  der  Büste  des  Feld- 
marschalls, enthält  über  1000  Autographen  (die  interessantesten  Blätter 
an  den  Wänden  unter  Glas  und  Rahmen).  —  Die  durch  ein  Legat  an 
das  Ferdinandeum  gekommene  TMchager^tehe  Oetnäldetamntlung  (112  Num< 
mem)  ist  in  einem  runden  Saal  mit  Oberlicht  aufgestellt;  hervorzu- 
heben 0-  beginnend):  36.  37.  Holbein  (?),  Bildnisse;  118.  1Ö3.  /.  A.  Koch, 
Landschaften;  112.  Cranaeh,  h.  Hieronymus,  67.  fiB.  Oftade^  Genrescenen; 
09.  Rupsdael  (?),  Landschaft;  90.  96.  Rachtl  Ruptch,  Blumen;  89.  113.  De 
Beem^  Früchte;  61.  A.  van  de  Velde^  Vieh;  ^423.  Ötfrtggtr,  S^eckbacher 
u.  sein  Sohn;  40.  Van  Dpck,  weibl.  Portrait;  3ö.  Terburg ^  männl.  Bild- 
niss;  84.  Rembrandt,  Jude;  148.  A.  Kanjffinann.  eignes  Bildniss;  67.  Van 
der  Heltt,  niederl.  Familie  beim  Essen;  76.  O.  Dow,  Flötenbläser; 
76.  87.  W.  Mierit,  Portraits;  93.  Rubens,  Krieger;  21.  2ö.  53.  A.  v.  d. 
Neer,  Mondscheinlandsch. ;  vi.  99.  Claude  torrain,  Landschaften ;  91.  Cupp, 
Kircheninneres;  189.  Koch,  Tiroler  Landsturm  1809;  96.  Jan  Victor, 
Landschaft;  50.  Tenien,  Küchenscene;  46.  Tintoretto,  Doge.  Unter  den 
neueren  Kunstwerken  des  Ferdlnandeums  sind  zu  erwähnen :  No.  421. 
WÖ}'ndlr,  morgenländ.  Landschaft;  395.  Blaas,  Heimsuchung  Maria;  Vn- 
terberger,  Porto  di  Capri;  335.  u.  422.  zwei  Bilder  aus  dem  J.  1848  von 
Reieaeher  und  Sehänn;  334.  Mahlkneeht  Philippine  Welker  vor  Kaiser  Fer- 
dinand; 117.  Blaai,  Piraten-Ueberfall ,  und  zwei  Bronzestatuen  (Terpsi- 
chore  u.  Venus)  von  Mahlknecht. 

In  der  Maria-Theresienstr.  (früher  Neustadt)  die  Annensäule 
(PI.  1),  im  J.  1706  „ob  bestes  tarn  Bavarum  quam  Gallum  A.  1703 
TyroUm  Invadentes  depulsos^  errichtet.  In  der  Nähe  das  Geburts- 
haus des  Tiroler  Dichters  Herrn,  v.  OUm  (f  1864)  mit  dessen  Mar- 
morbüste. 

Am  südl.  Ende  dieser  breiten  Strasse  eine  Triomphpforte,  zur 
Feier  der  Yermählung  des  Kaisers  Leopold  II.  mit  der  Infantin 
Maria  Ludovica  von  den  Bürgern  Innsbrucks  1765  beim  Einzug 
der  Kaiserin  Maria  Theresia  und  ihres  Gemahls  Franz  I.  errichtet. 

An  der  Südseite  oben  hochseitliche  Sinnbilder,  darüber  in  Medail- 
lona  Frans  I.  und  Karia  Theresia,  1.  ihre  Kinder  Leopold  u.  Ludovica, 
r.  ihre  Enkelin  Maria  Anna  u.  ihre  Tochter  Maria  Christina,  im  Durch- 
gang Carl  u.  Caroline  von  Lothringen;  auf  der  Stadtseite  Maria  Theresia 
u.  Joseph  II. ,  darüber  Frans  I. ,  mit  Sinnbildern  der  Trauer.  Letzterer 
starb  nämlich  während  der  Festlichkeiten. 

Vor  der  Triumphpforte  r.  die  Tiroler  Olaemalerei^  Anstalt y 
wegen  ilxrer  trefifl.  Erzeugnisse  besuchenswerth ;  in  der  Villa  des 
Directors  Hm.  Jele  eine  kleine  aber  gewählte  Sammlung  von  Bil- 
dern alter  Meister.  —  Einige  Min.  w.  nach  dem  Inn  zu  der  gut- 
gehaltene Friedhof,  mit  manchen  hübschen  neuem  Denkmälern 
und  dem  Grabmal  des  Bildhauers  A.  Colin  (S.  173)  im  Renais- 
sancestil (nächster  Zugang  vom  Marktgrabeu  durch  den  Innrain, 
an  der  Johanneskirche  vorbei). 

V4  St.  vor  dem  Thor  an  der  Breunerstrasse  (S.  214),  die  reiche 
Prämonstratenser- Abtei  Wüten  oder  WiUau,  der  Römer  Veldi- 
dena;  neben  dem  Kirchenportal  die  Standbilder  der  Riesen  Haimon 
und  Thyrsus,  der  angeblichen  Gründer  der  Abtei ;  das  Innere  mit 
Stuck ,  Fresken  und  Vergoldung  reich  verziert. 


176    Houte3t,  INNSimUCK.  Schloi^s  Amnts, 

Südlich,  10  Mlu.  von  der  Kiroho  (voti  der  InnbrUcko  40  Mlii.) 
outferiit,  Ist  auf  dem  S.  172  genannten  *'B9Tg  Xiel  (^748 m)  der 
Schiesastand  des  KaiserJäger'RegimeniSi  an  der  Seite  zwei  Spitz- 
säulen mit  dem  Doppel- und  dem  Tiroler  Adler  und  den  Insohrlfteu  : 
,/rompora  quae  volvunt  dlscrimlna  semper  In  altls  Austrla  sploii- 
deblttecta  valore  suo.  1703,  1797,  1809."  „Doneo  eruntmontos  vi 
saxa  et  pootora  nostra  Austrlaoae  domul  moeula  semper  erunt. 
13.  April,  29.  Mal,  13.  August  1809."  Nebenan  gute  lUerwlrth- 
sohat't  („zum  Blcrstlondl").  —  Die  kleinere  Pyramide  von  weissem 
Marmor  Ist  errichtet  zum  Andenken  für  die  In  den  Feldzügen  von 
1848,  1849,  1859  und  1866  In  Ungarn,  Italien  und  Böhmen  ge- 
fallenen Oftlzlere  und  Soldaten  des  Tiroler  KaiserJÜger- Regiments, 
mit  den  Namen  derselben. 

1  St.  s.o.  von  Innsbruck  liegt  auf  einem  Vorsprung  am  Fuss 
dos  Patsoher  Kofis  BohloM  Axnrai  oder  Ambras  (^624m},  Im  13. 
Jahrh.  erbaut.  Im  16.  bedeutend  vergrössert,  vortrefflich  erhalten, 
einst  Lieblingsaufenthalt  Erzherzog  Ferdinands  II.  (f  1595)  und 
solner  Gemahlin  Philippine  Welser.  Zwei  Fahrwoge  führen  hin, 
der  nächste  Über  Pradl  (näherer  Fussweg  unterhalb  des  Bahnhofs 
r.  über' die  Slll  zur  Gasfabrik,  hier  einige  hundert  Schritt  r.,  dann 
den  Feldweg  1.,  nach  10  Min.  auf  die  Fahrstrasse).  Angenehmer 
der  etwas  weitere  Weg  über  Witten;  am  Fuss  des  Berges  Isel  l.  über 
den  Slll-Canal  und  die  SilL  (oberhalb  ein  Wehr  und  am  1.  Ufer  das 
Mundloch  des  ersten  Tunnels  der  Brennerbahn),  dann  stets  am  Fuss 
dos  Gebirges  hin  dlrect  zum  Schloss  (am  Fuss  der  Anhöhe  Restau- 
ration). Im  Uof  römische  Meilensteine,  an  der  Strasse  von  Wüten 
nach  Schönberg  gefunden.  Die  berülimte  Sammlung  von  Alterthü- 
mern,  Rüstungen  etc.  Ist  1806  nach  Wien  gebracht.  Was  zu- 
rückgoblluben,  wird  In  verschiedenen  Zimmern  gezeigt  (im  Sommer 
tägl  9-12  u.  3-6,  vom  üct.  bis  Mal  tägl.  10-4  U.,  gegen  Karten, 
die  man  in  der  Burg  In  Innsbruck,  S.  174,  unentgeltlich  erhält): 
ohlnes.  Arbelton,  Schnitzwerk,  alte  Möbel,  einige  Rüstungen,  Mo- 
saiken, römische  Alterthümer ,  Bildnisse  österr.  Fürsten,  nament- 
lich des  Erzherz.  Ferdinand  und  seiner  Gemahlin  In  verschiedenen 
Lebensaltern ;  die  Schlachten  von  Kolln  oder  Krzezor  (1757)  und 
von  Maxen  (1759),  grosse  Oelbllder.  Holztäfelung  der  Docken 
überall  bemerkenswerth ,  besonders  in  dem  an  40m  1.,  13m  br. 
spanischen  Saal.  Im  Erdgeschoss  eine  neue  hergestellte  *Kapello 
Im  goth.  Stil  mit  Wandgemälden  von  Wörndle.  Der  hübsche  Park 
mit  kleinen  Wasserfällen  ist  gleichfalls  zugänglich  (der  Thorwog 
am  untern  Ende  ist  meist  offen ,  sodass  man  nicht  zurückzukehren 
braucht). 

Ktwft  iö  Min.  vor  dem  Schlosfl  führt  oin  Stationonwoft  südl.  in  don 
Wald  burgan  xu  oinem  kloinon  Platx,  Tumn^lplatM  (Turniorplats),  mit 
Krounen.  Ktiuollen  und  lenhlrüichon  Votivbildcrn.  An  oinom  Kreux  von 
iH44:  „Zur  frommon  Krinncrun;;  an  diu  Iluhostätto  dor  in  den  vi>rhäng* 
niAflvollen  J.  1707  bin  IHU^  umKckommenon  und  hier  beordigton  7--80W) 
in*  und  auitlandischun  Kriogcr'^t  Schlo.10  Amraa  wat  damUa  Milltär«pital. 


Mühlau.  INNSBRUCK.  31.  Route.      177 

Schönster  Ausflug  von  Innsbruck  nach  den  '^Lanier  Kdpfen 
(945m").  Jenseit  der  Wiltener  SillbrOoke  beim  Handweiser  r.  den 
Pa4ieKberg  hinan,  bald  mit  schönem  Blick  ins  Innthal;  bei  dem 
(12  Min.)  rothen  Kreuz,  wo  r.  der  Weg  nach  Vill  abzweigt  (s.  un- 
ten), 1.  bergan,  nach  ^4  St.  (Handweiser)  r.  ab  am  Zaun  entlang, 
bei  dem  (5  Min.)  Bauernhof  1.  hinan  aujf  angenehmem  Waldwege 
(durch  TOthe  Striche  an  den  Bäumen  bezeichnet  und  nicht  zu  feh- 
len), auf  dem  Bergkamm  beim  (I/4  St.)  Handweiser  1.  zur  (5  Min.) 
n.w.  Kappe  (120m  über  dem  Plateau  des  Mittelgebirges) ,  mit  rei- 
zender ** Aussicht  über  das  Innthal  von  der  Martinswand  bis  zum 
Kellerjoch  und  Kaisergebirge,  s.  die  Stubaier  Ferner,  Habicht, 
Waldrasterspitz,  Saile  etc.  —  Zurück  an  dem  kleinen  runden  Lan- 
aer  See  (mit  Bade- Anstalt)  vorbei  nach  (20 Min.)  Vill  (»Whs.)  und 
(1  St.)  Innsbruck;  oder  1.  nach  (20  Min.)  Lam  (•Wilder  Mann) 
und  auf  dem  Fahrwege  (Wagen  s.  S.  171)  über  Aldrana  nach 
(3/4  St.)  Amras  (S.  176;  ein  gleich  n.  von  Lans  1.  abzweigender 

Fusspfad  kürzt  74  St.). 

Die  Besteigung  des  Fatseher  XofeU  (22i4in)  bietet  keine  Schwierigkeit 
und  ist  im  GanKen  lohnend.  Der  Weg  führt  über  (liji  St.)  Vül  (s.  oben) 
nach  (>|4  St.)  IgU^  und,  die  „Salzstrasse'*  von  Matrei  nach  Hall  über- 
schreitend, zum  (lija  St.)  Wnllfahrtskirchlein  HeiligvxMser  (1232m),  wo 
ein  Whs.  »um  Uebemachten.  Von  hier  noch  21)9-3  St.  (mit  Führer,  2  fl.), 
Bum  Theil  etwas  mühsam,  zur  breiten  Kuppe,  mit  trefflicher  um- 
fassender Rundsicht.  —  Abstieg  nich  Patsch  (S.  223)  steil  und  unangenehm. 

Am  1.  Ufer  des  Inn  hübscher  Spaziergang  über  8t.  Nikolaus  an 

den  Schlossern  Büchsenhausen  und  Cedtrfeld  (Hotel,   b.  S.  171) 

vorbei  zum  (Va  St.)  Schloss  Weierbnrg  (673  m)  mit  schöner  Aussicht 

auf  das  Innthal,  den  Glungetzer,  Patscher  Kofi  etc.  (Fremdenwoh- 

iiungen  ;  Restauration) ;  hinab  nach  (20  Min.)  Xülüaa  (^Pension 

Schlechter^  mit  Bädern,  auch  Caf^-Restaur. ;  ^Stern).     Noch  240m 

über  derWeierburg  (40  Min.  Steigens)  der  Bauernhof  Maria-Brunn 

(die  „Hungerhurg^'  genannt),   mit  •Aussicht  bis  zu  den  Stubaier 

Fernern  (*Wh8.).  —  Bei  Müblau  die  wilde  Mühlauer  Klamm  (bis 

zum  Eingang   Y4  St.).     Ueber  die  stattliche  Kettenbrücke   nach 

Innsbruck  zurück  */2  St. 

Das  Dorf  Hfttting  bildet  gleichsam  die  w.  Vorstadt  von  Innsbruck. 
In  der  Kirche  das  Grabmal  des  berühmten  Erzgiessers  Gregor  Löffler.  Die 
Strasse  führt  weiter  durch  die  HöHinger  Au  nach  (l'/4  St.)  Kranebitten 
(Whs.)^  am  Ausgang  der  sehenswerthen  Kran«bitter  oder  BarUr  Kltmvn 
(Besuch  lohnend ,  bis  zum  Kerschbuchhof  20  Min. ,  von  da  bis  zur  sogen. 
Hundskirehe  Va  St.). 

21/3  St.  westl.  von  Innsbruck  an  der  Mündung  des  Seirainer  Thals 
(8.  205)  auf  dem  das  Innthal  sttdl.  begrenzenden  Mittelgebirge  das  Dorf 
Oberperfus»  mit  kl.  Bad  (billig),  «Is  Sommerfrische  besucht. 

Nach  (2  St.)  *achönberg,  an  der  Mündung  des  Stubaithals  (S.  214), 
sehr  lohnender  Ausflug  (Wagen  bis  zur  Stefansbrücke,  s.  oben);  beste 
Beleuchtung  Nachm.  zwischen  4  und  6  Uhr. 


Ba^sksb's  Südbaiern.    18.  And.  12 


178 


32.   Bas  ZiUerthal. 


Von  Jmbaeh  (8.  95)  oder  Brixlegg  (S.  95)  bis  Zell  ös|4  St.  —  Stsll- 
WAOKK   von  Jenbach  (Toleranz)   nach   Zell  (Strasser)  tägl.  S^js  U.  Vorm. 
und  2i{4  U.  Nachm.  in  S»!«  St.  (1  fl.);  von  Zell  nach  Jenbach  tägl.  'd^-t  V. . 
Vm.   u.   \^\a  U.   Nm.   in  ^1/4  St.    Eikspänner   von   Jenbach    nach  Fügen 
2  n.  ÖO,  Zweisp.  4  fl.  6U  kr.;  nach  Zell  6  fl.  30  oder  9  fl.  iX)  kr. 

Das  ZillerÜutl  ist  anfangs  breit,  fruchtbar,  etwas  einförmig,  mit 
lichtenbewachsenen  Höhen  und  grünen  Matten,  (regen  Zell  hin  wird  es 
enger,  Hintergrund  Schneegebirge  und  Oletscher.  Der  klare  grüne  EilUr 
bleibt  meist  an  der  Ostseite  des  Thals  und  ist  daher  von  der  Strasse 
selten  su  sehen.  —  Die  Zillerthaler  zeichnen  sich  durch  grosse  Lebhaf- 
tigkeit, eigenthümliche  Sitten  und  malerische  Trachten  aus,  die  indess 
neuerdings  mehr  und  mehr  verschwinden.  An  Markt-  und  Kirchweihtagen 
ist's  zu  Zell  besonders  lebhaft.  Schützen- Aufzüge  bilden  bei  allen  Festlich- 
keiten den  Mittelpunkt.  Die  Wanderlust  ist  den  Zillerthalem  besonders 
eigen,  manche  der  in  Deutschland  umherziehenden  Tiroler  Handschuh- 
händler sind  von  hier  oder  stammen  wenigstens  von  hiesigen  Familien  ab, 
ihre  Handschuhe  aber  haben  da«  Zillerthal  nie  gesehen.  Da«  anbiedernde 
«Du"  dieser  Handschuhhändler  ist  Kunstprodukt,  es  fällt  dem  Bewohner 
des  Zillerthals  gar  nicht  ein,  den  Fremden  mit  «Du*  anzureden. 

Jtfibach  B.  S.  95.  Die  Strasse  ins  Zillerthal  überschreitet  auf 
der  langen  hölzernen  ßrücke  von  Rothholz  den  Inn ,  führt  1.  durch 
das  gleichnamige  Schloss  und  erreicht  die  grosse  Innsbrucker  Land- 
strasse. 1  St.  Strass  {ß'ZOm. ;  Neuwirth)  am  Eingang  des  Zillerthals 
{}.  am  Fuss  des  Rtithetkogls  Ruine  Kropfsbergy  S.  95).  R.  am 
SchUttetiherg  die  Kapelle  BrettfaUj  in  1/2  St.  zu  erreichen,  mit 
hübscher  Aussicht.  Von  hier  bis  Zell  {i'^/4  St.)  breiter  Fahrweg 
(zu  Fuss  kaum  lohnend  genug),  der  erst  bei  Ried  dem  Fluss  sich 
nähert.  Vor  (8/4  St.)  Schlüters  (zum  Jäger;  Stern)  erscheinen  im 
Hintergrund  der  Brandhtrgtr  Kolm  und  die  Gerloswand;  rückwärts 
das  Vordere  Sonnwendjoch  (2226m).  Weiter  über  Gagering  nach 
(5*/4  St.)  Fugen  (Ö44m;   *Po8t  bei  Rainer;  *Sonru;  *milwarth; 

*Aigner  bei  Leo,  einfach),  Hauptort  des  untern  Zillerthals. 

Von  Fügen  auf  das  ^Kellerjoeh  (2340m)  eine  starke,  aber  lohnende 
Tagestour  (hinauf  5  St.,  nicht  beschwerlich;  Führer  2Vsi  Pferd  6  fl.j; 
weite  prächtige  Aussicht  über  das  Innthal,  die  nördl.  Kalkalpen,  Ziller- 
thaler, Stubaier,  Oetzthaler  Femer,  Tauern  etc.  (Abstieg  nach  Schwaz,  S.  96, 
4  St.,  steil  und  wenig  angenehm).  —  Wiedertberger  Hom  (2123m),  gegen- 
über auf  der  O.-Seite  des  Zillerthals,  gleichfalls  lohnend  (41/2  St.,  F.  2>/2  H.). 

Die  Strasse  überschreitet  zwischen  Kapfing  \m^  (3/4 St.)  Udems 
(Erzh.  Johann)  den  Finsingbach  und  führt  an  Ried  vorbei  nach 
OV4  St.)  Ä'aWenfcacÄ  (*Po8t,  nicht  theuer),  wo  sie  an  den  wasser- 
reichen ZiUer  tritt. 

Am  r.  Ufer  des  Ziller  (>/s  St.)  die  sehenswerthe  Märzenbttehklamm.  — 
Von  Kaltenbach  auf  das  Kreutjoeh  (2ö01m),  5  St.,  Führer  2»/«  fl-,  un- 
.Hchwierig  und  lohnend;  über  das  Kreuzjoch  nach  Oerlo*^  8  St.,  Führer 
4  H.,  vgL  S.  179. 

Hinter  (8/4  St.)  Asehau  von  einer  kleinen  Steigung  der  Strasse 
hübscher  Rückblick.  (1  St.)  Zell  erblickt  man  erst,  wenn  man  ganz 
nah  ist. 

ZeU(573m ;  *Post  bei  Strasser  aml.  Ufer,  Z.  von  60  kr.ab,  L.  15, 
B.  20,  F.  2Hkr. ;  ^WtlschwiHh;  *Bräu,  nicht  theuer;  *Engel; 
^Ureidertr ;  ^Stuwirih;  tum  Daviter ,  nicht  thener;  Holseisen's  Cafe 


OERLOS.  32.  RouU    179 

bei  der  Post),  der  lebhafteste  Ort  (1200  Einw.)  des  hier  breiten  frucht- 
baren Thals,  zn  beiden  Seiten  des  ZiUer;  6.  der  Hainzenberg  (auf 
einer  vortretenden  Anhöhe  die  Maria'  Rast ^  Kapelle)  und  mauer- 
ähnlich hoch  anfragend  die  Oerloswand  (2162  m) ;  s.  die  Ahorn- 
spitze  (s.  unten),  die  stumpfe  Pyramide  der  Tristenapitte  (2768m) 
und  die  Schneefelder  des  Jngent  (291Öm).  Hübscher  Spaziergang 
(TOn  Strasser  Y2  ^^0  ^^^^  Klöpflstaudach,  Bauernhaus  mit  freier 
Terrasse  und  trelTl.  Aussicht,  auf  einem  Vorsprung  des  ZeUbergs^ 
w.  von  Zell.  Am  Fuss  des  Hainzenbergs ,  ^2  3^*  ^'  ^^^  ^®^^> 
ein  sehenswerther  Wasserfall  des  Gerloabaehs  (das  Goldbergwerk 
jetzt  ausser  Betrieb). 

[Oestl.  von  Zell  öfTnet  sich  die  OerlOf ,  durch  die  ein  viel  be- 
gangener Saumweg  in  den  obern  Pinzgau  führt  (Weg  nicht  beson- 
ders, bis  (ierlos  4  St.,  von  Gerlos  über  die  Platte  nach  Krimml  HI/2, 
über  den  Plattenkogl  5  St. ;  Pferd  von  Zell  bis  Gerlos  4,  auf  die 
Platte  7,  bis  Krimml  9  fl. ;  Führer  von  Zell  bis  Krimml  4  fl.  20, 
von  Gerlos  2  fl.  60  kr.).  Der  Weg  führt  von  Zell  s.o.,  bei  der 
(tO  Min.)  Mariensäule  r.  zum  Fuss  des  Haintenberga  und  steigt  an 
diesem  ziemlich  steil  (schiechter,  mit  Steinblöcken  gepflasterter 
Karren  weg)  an  der  (20  Min.)  Kapelle  Maria-Rast  (699m;  Whs.j 
vorbei  zum  (Y2  St.)  Dorf  Hainzenberg.  Die  Aussicht,  anfangs  be- 
schränkt, umfasst  weiter  aufwärts  das  ganze  untere  Zillerthai  bis 
zu  den  Gebirgen  jenseit  des  Inn.  (V2St.)  Oetsehen-Whs.  (1021m; 
von  dem  kl.  llolzanbau  reizender  Blick  auf  Zell);  weiter  meist 
durch  Wald,  viel  bergauf  und  ab ,  1.  in  der  Tiefe  der  Gerlosbach ; 
(V4  ^^')  Marteck  (zwei  Häuser);  10  Min.  über  den  Schönbaeh^ 
unterhalb  tiefe  Schlucht ;  7*2  St.  über  den  Zaberba^h ,  in  wüster 
Geröllschlucht.  Die  nun  folgende  Strecke  ist  besonders  malerisch 
(l.  tiefe  Klamm  des  Gerlosbachs);  V2  St.  über  A\e  Sehwarzaeh ; 
20  Min.  über  den  Wimmerbach  und  gleich  darauf  über  den  Gerlos- 
bach zum  (5  Min.)  Dörfchen  Omünd.  Nun  in  breiterem  Thal,  nach 
20  Min.  auf  das  1.  Ufer  des  Gerlosbachs,  5  Min.  darauf  wieder  aufs 
r.  und  über  den  geröllreichen  Riederbach  zum  (20  Min.)  langge- 
streckten Dorf  Oerlos  (12ö4m ;  Alpenrose^  am  untern  Ende  bei  der 
Kirche;  *  Kammerlander  am  obern  Ende,  8  Min.  weiter);  s.w. 
Krandberger  Kolm  und  Gerloswand. 

ArsFLÜGE  (Führer  Forstwart  Unterrainer  u.  a.) :  Ins  BchAnachthal 
zur  (2'|«  8t.)  Obern  In-Alpe  mit  schönem  Blick  auf  den  Thalschluns 
(Schönachkees,  Zillerkopf  etc.).  —  In  die  Wilde  Cterlos,  vom  Durlassboden 
(a.  unten)  r.  hinan  zur  (l>|-i  8t.)  Drissenalp;  am  Thaiende  das  grosse  Qerlos- 
kees,  von  der  Reichenspitze  überragt.  —  Auf  den  Thorhelm  (2492m),  4  St. 
mit  Führer,  lohnend  und  nicht  schwierig;  nördl.  iva.  Krumbaehthal  hinan 
bis  zum  Thalende  (  Wilde  Krimml),  dann  r.  zum  Joch  zwischen  Thorhelm 
und  Katzenkopf  und  von  der  Westseite  hinan }  treffliche  Uebersicht  na- 
mentlich der  Zillerthaler  Gruppe.  Vom  Kreuzjoch  (2501m),  s.  von  der 
Wilden  Krimml,  ähnliche  Aussicht.  —  Auf  die  Beichenspitse  (3294m) 
7-8  8t.,  schwierige  Gletschertour,  nur  für  geübte  Berggänger  mit  tüch- 
tigen Führern,  8eil  und  Steigeisen.  Abstieg  in  den  Zillergrund  zur 
Kuehelmoos-Alp  (8.  tSl)  sehr  steil. 

12* 


180     Route  3^.  MAIRHOFEN.  ZiUerthal. 

Weiter  am  r.  Ufer ,  au  der  Mündung  des  Schönachthals  vorbei 
(im  Hintergrund  der  gleichnam.  Gletscher  mit  Wildgerlosspitze  u. 
Zillerkopf),  nach  Y4  St.  über  den  Krumback,  dann  durch  Wald 
ansteigend  zur  obersten  Thalstufe,  dem  {^/^  St.)  Durren-  oder 
DurloMboden  (1403  m),  wo  eine  Holzschwelle,  „Erzherzog  Franz- 
Karl-Klause^'.  Das  Gerlosthal  wendet  sich  hier  nach  S.  (Wilde 
Qerlos),  im  Hintergrund  die  Reichtnspitze  (3294m)  mit  ihren  Glet- 
schern. Der  Weg  führt  durch  den  breiten  Thalboden  zum  (20  Min.) 
Grenzpfahl ,  welcher  Tirol  von  Salzburg ,  die  Gerlos  vom  Pinzgau 
scheidet;  Ö  Min.  weiter  ein  Handweiser,  derl.  nach  Gerlos,  r.  nach 
Krimml  zeigt.  Der  directe  Weg  in  den  Pinzgau  wendet  sich  hier  1. 
bei  demCruoiflx  vorbei,  überschreitet  bald  darauf  das  niedere  Joch, 
die  Hohe  Gerlos  oder  Pmigauet  Höhe  (1457m)  und  senkt  sieb  ins 
Salzachthal  nach  (1/2  St.)  Ronach  und  (2  St.)  Wald  (S.  167). 

Diesem  geraden  wenig  bietenden  Wege  ist  der  Weg  Cbbb  dib 
PiNZOAusB  Plattb  UND  Krimml  Weit  vorzuziehen.  Bei  dem  Hand- 
weiser 5  Min.  vom  Grenzpfahl  (s.  oben)  den  Fusspfad  r.  (s.o.)  ge- 
radeaus bergan ;  auf  der  Höhe  (V2  ^^')  ^i^  zweiter  Handweiser, 
der  r.  nach  Krimml  zeigt.  Weiter  an  den  Sennhütten  der  Vordem 
Platte  vorbei  in  östl.  Hichtung  über  den  Rücken  fort,  nach  15  Min. 
durch  ein  Gatter;  V2  St.  Sennhütte  mit  Han^welser  „Weg  nach 
Gerlos'' ;  gleich  darauf  öffnet  sich  der  Blick  ins  Krimmler  Thal  mit 
den  Wasserfallen.  Nun  durch  Wald  auf  steinigem  Saumpfad  hinab 
ikaoh  (3/4  Si.)  Krimml  (S.  167).  —  Noch  lohnender  ist  der  1 Y2  St.  wei- 
tere Weg  über  den  Plattenkogl  oder  die  Hintere  Platte  (Führer  wogen 
der  sumpfigen  Stellen  rathsam,  von  Gerlos  bis  Krimml  3fl.  60kr.). 
Bei  den  vordem  Sennhütten  (s.  oben)  vom  Plattenwege  r.  ab  berg- 
an, in  s.o.  Richtung  auf  die  Kuppe  los;  nach  40  Min.  bei  drei 
Sennhütten  Handweiser  zum  (20  Min.)  .^Fürst  -  Schwarzenberg- 
Monument'',  einer  halbverfallenen  Holzpyramide  auf  dem  Gipfel 
des  Flattenkofl^ls  (^029  m),  mit  treffl.  Blick  über  den  Pinzgau,  s.o. 
Drei  herrnspitze,  s.w.  Reichenspitze  und  Wilde  Gerlos ,  tief  unten 
Krimml  mit  den  Wasserfällen.  Hinab  ohne  erkennbaren  Pfad,  an- 
fangs an  einem  r.  tief  abfallenden  Abgrund  hin  in  östl.  Richtung, 
an  Sennhütten  vorbei;  bei  der  (40  Min.)  letzten  Hütte  mit  dem 
Handweiser  gelaugt  mau  wieder  auf  den  Plattenweg  (s.  oben).] 


Der  Fahrweg  von  Zell  nach  (1^2  St.)  Mairhofen  (Briefpost  mit 
2  Platzen  tägl.  2  U.  Nm.,  40  kr. ;  Einsp.  2V2  fl.)  führt  am  r.  Ufer 
des  Ziller  über  Büh€\,  Eckartau  und  Hollenzen  (lohnender  der 
Fussweg  am  1.  Ufer  über  Laimach  und  Hippach^  i^/4  St.). 

KaiThofen  (639m ;  *8tem  bei  Wildauer ;  Neuhaus ;  *Post  bei 
Ladkner),  das  letzte  Dorf  des  untern  Zillerthals,  liegt  reizend  auf 
grünem  Plan  in  einem  Kranz  hoher  Berge  (s.  oben ;  w.  hübscher 
Blick  in  das  Duxer  Thal  mit  dem  Dorf  Finken berg ,  vom  Grünberg 
überragt).    Das  ZiUerthal  theilt  sich  hier  in  vier  Aeste  („Gründe"), 


ZüUHhai.  DÜXERJOCH.  32.  Rouie.     181 

ö.  ZillergTund,  s.o.  Stillup,  s.w.  Zetnm-  oder  Zamserthal,  ö. 
Duxerthal. 

FÜHRER.  Gute  Führer,  namentlicli  für  schwierigere  Toaren,  sind  im 
Zillerthal  schwer  zu  finden  \  zu  nennen  u.  a.  David  Fankhatuer  in  Rosshag, 
Oe&rg  Samer  (Jotele)\ixiö.  Jakob  Huber  (Oeiner)in  Dornauberg,  Michel  Mairl 
in  Mairhofen-,  die  Wirthe  Wilduuer  in  Mairhofen,  Stock  in  Lanersbach, 
Krüll  in  Dornauberg  und  Tanner  in  Brandberg  weisen  solche  nach. 

Durch  den  ö.  sich  öffnenden  ZiUergrund«  dem  der  Ziller  entströmt, 
fähren  verschiedene  Uebergänge  ins  Ahrenthal ;  der  am  meisten  begangene 
über  das  Hömljoch  (11-12  St.  von  Mairhofen  bis  St.  Jacob,  beschwerlich, 
Führer  nicht  unbedingt  nöthig,  von  Brandberg  5'/«  fl.).  Von  Mairhofen 
steil  bergan  am  r.  Ufer  des  Ziller  nach  (lifz  St)  Brandberg  (1072m; 
Tanner),  ii^\i&i.)  Hätuling,  (lifa  St.)  Auf  der  Au  (1229m),  Jägerhüttej  dann 
r.  durch  den  hier  s.  mündenden  steilen  Sondergrund  (bis  zum  Joch  Führer 
rathsam,  einen  Hirten  oder  Sennen  von  der  Alp  mitnehmen)  zum  (4  St.) 
Höirnljoch  (2048m),  mit  Aussieht  auf  Dreih«mispitBe,  Bieserfemer  etc.,  und 
hinab  nach  (3  St.)  St.  Jacob  im  Prettau  (S.  316).  —  In  dem  von  der  Au 
(8.  oben)  in  östl.  Richtung  hinanziehenden  obersten  Zillergrund  gelangt 
man  über  die  (1  St.)  Sulebodenalp  (1418m),  an  der  Mündung  des  Hundskehl- 
grunds (8.  unten),  und  die  (l'/s  St.)  Kuehelmoosalp  (180^)  cur  (Vi  St.) 
letzten  Hütte  in  der  Hohenau  (2069m);  von  hier  mühsam  über  das  Feld- 
oder HeiUgengeisi-Jöchl  (2670m)  nach  (4  St.)  Käsern  (S.  316) ;  oder  (weniger 
beschwerlich)  von  der  Sulzbodenalp  (s.  oben)  über  das  Hundskehljoch  {Kar- 
seharte,  2öö6m)  nach  (6  St.)  Si.  Valentin  (8.  316) ;  beide  Pitose  nur  mit  Füh- 
rern (6  fl.  von  Brandberg).  Die  Hundskehle  wurde  im  Sept.  1877  von 
einer  ganzen  Brigade  östr.  Kaiserjäger  überschritten. 

Das  Stilloptlutl  zieht  zwischen  1.  Ahom-^  r.  Tristenspitee  in  s.o.  Rich- 
tung zum  Zillerthaler  Hauptkamm  hinan.  Besuch  lohnend;  bei  Mair- 
hofen über  den  Ziller,  dann  beim  (^ja  St.)  Weiler  Haus  am  1.  Ufer  des 
Slillupbachs  über  einen  Schuttberg  an  den  Abhängen  des  Filzenkogls 
hinan,  und  durch  eine  wilde  Schlucht  zur  obem  Thalsohle;  (2}\t  St.) 
Jagdhütte  (llö4m);  weiter  an  schönen  Wasserfallen  vorbei  zur  (2  St.)  Tax- 
acher  Alp,  am  Ende  des  Thals,  von  Schneespitzen  und  Gletschern  rings 
umschlossen.  Von  hier  über  das  Keitbach  -  Joch  (2838m)  nach  Steinhaus 
oder  St.  Johann  im  Ahrenthal  (S.  816)  6-7  St.,  mühsam  aber  lohnend 
(Proviant 'u.  Führer  erforderlich,  von  Mairhofen  8  fl.). 

Die  *Ahomspitze  (2965m),  zwischen  Zillergrund  und  Stillup,  wird 
am  besten  von  Mairhofen  aus  bestiegen  (über  die  Fellenbergeralp  in 
7  St.,  Führer  4  fl.);  beschwerlich,  Aussicht  grossartig. 

Nach  Stafflaeh  durch  das  am  meisten  bevölkerte  Duz^iS  oder 
Tuxer*Thal  geht  w.  über  das  JDuxer  Joch  ein  viel  betretener  Pfad  (ll^is  St.). 
Er  überschreitet  auf  dem  8. 182  gen.  untern  Steg  {So  Min.  von  Mairhofen) 
den  Zemmbaeh  und  steigt  den  Abhang  hinan  nach  (ifs  St.)  Finkenberg  (t4öm ; 
^Neuwirth,  am  Wege  zum  Teufelssteg;  Eberle,  eilifa6h).  (Von  hier 
zum  Karlssteg  s.  unten.)  Hinter  Finkenberg  tritt  der  Weg  auf  das  r. 
Ufer  des  Duxer  Bachs  und  führt  am  Abhang  hoch  tiber  demselben  hin 
(schöner  Rückblick  auf  Ahomspitze  etc.) ,  dann  wieder  auf  das  1.  Ufer 
nach  (2>J2  St.)  Lanersbach  oder  Vorder -Dux  (1298m;  ^Stock;  Brücken- 
wirth).  1SJ4  St.  Hinter 'Duo:  (1475m),  oberster  Ort  des  grünen  Thals, 
besteht  aus  einigen  Holzhütten,  dabei  ein  Bad  (18**  R.)  und  Whs.  Gross- 
artige  Umgebung,  ansehnlicher  Gletscher,  die  Oe/rome  Wand  genannt, 
unter  welchem  ein  sich  in  drei  Abtheilungen  scheidender  prächtiger 
Wasserfall;  für  den  Besuch  ein  Führer  rathsam. 

Von  Hinter-Dux  steigt  der  steinige  steile  Pfad  im  Angesicht  der  Ge- 
frornen Wand  an  einigen  Wasserfällen  vorbei  zum  (2i|2  St.)  Duxer  JocJi 
(2336m),  auf  dessen  Höhe  ein  Kreuz.  Er  senkt  sich  dann  in  das  Schmimer 
Thal  nach  (1»|2  St.)  Ober-Schmim  oder  Käsern  (Whs.),  (1  St.)  Inner-Sehmim 
(1499m;  Bauern-Whs.)  und  erreicht  bei  (2  St.)  Stafflaeh  die  alte  Brenner- 
strasse und  bei  (1  St.)  Stat.  Steinaeh  (S.  223)  die  Eisenbahn.  Geübte  Berg- 
steiger werden  ohne  Führer  auf  diesem  viel  betretenen  Pfade  sich  znrecht 
finden,  wenn  sie  bei  dem  Kreoa  den  Weg  links  einschlagen ;  nach  10  Min. 
gelangt  man  auf  der  Hochebene  an  ein  zweites  Kreuz  und  erblickt  in  einer 


182     Route  32.  DORNAUBERG.  ZiUerthal, 

kleinen  Vertiefung  eine  Sennhütte,  von  welcher  man  den  steilen  Abh;«nK 
in8  IScbmirner  Th^l  hinahateigt.  Der  Pfpd  geradeans  und  rechts  führt 
durrh  dap   Weitenthal  nach  Hinter-Dux  wieder  znriirk. 

Der  Domavberg  (8.  unten)  läest  sich  durch  einen  Mehraufwand  von 
?i|4  St.  mit  dem  Duxerthal  vereinigen,  wenn  man  dem  unton  beschriebenen 
Weg  bis  zum  Karl^ateg  fvon  Itairhofen  1»|4  St.l  folgt  und  nun  »urück  die 
w.  Bergwand  hinansteigt,  auf  dem  Cl^ji  St.)  TevfeUsteg^  jetzt  Fahrbrücke, 
den  an  30m  tiefer  in  einer  schroff  eingeschnittenen  Schlucht  strömenden 
Duxerbnch  überschreitet  und  fo  {M4  St.1  Finkenberg  erreicht,  von  wo  dann 
die  Wanderung  weiter  geht  über  Lanersboeh  n'»ch  (4  St.)  Hinter-DvT. 

Das  Zemmthal ,  dessen  vordere  Stufe  Domauberg  heisst,  ist  "bis 
(S  St.)  Ginzliiig  sehr  lohnend  (Führer  nnnöthig).  Hinter  Mair- 
hofen  überschreitet  (10  Min.)  der  Weg  den  Ziller  ^  der  hier  einen 
hübschen  Wasserfall  bildet,  weiter  (15  Min.)  den  Stillupbach  fs. 
oben),  und  erreicht  nach  10  Min.  den  bedeckten  untern  8teg(^S.  181) 
über-  den  Zemmhach  zum  Duxerthal.  Hier  links  aufwärts  am  r. 
Ufer  des  Zemmbachs  zum  (10  Min.)  Hochsteg^  ebenfalls  bedeckte 
Brücke  über  den  an  lÖm  tiefer  fliessenden,  ans  wilder  Schlucht 
sich  hervordrängenden  Zerombach.  Dann  am  1.  Ufer  bergan  über 
die  Matten  von  Linttlial  (Whs.)  in  den  *Donianb6rg»  eine  tiefe 
dunkle  Schlucht,  zu  beiden  Seiten  hohe  flchtenbewachsene  Fels- 
wände, dazwischen  der  brausende  Zemmbach  mit  zahllosen  Fällen, 
bis  zum  Karlssteg  (1  St.)  eine  Reihenfolge  der  grossartigsten  Fels- 
landschaften ,  der  Via  Mala  in  Graubünden  in  keiner  Weise  nach- 
stehend, oft  sie  übertreffend. 

Der  KarUsteg  (ßbQ>m),  I3/4  St.  von  Mairhofen,  lV4St.  vorGinz- 
ling ,  überbrückt  den  Bach .  der  hier  hoch  aufschäumend  über  ge- 
waltige Felsblöcke  stürzt  (der  r.  über  Felsstufen  ansteigende  Pfad 
führt  zum  Teufelssteg  und  nach  Finkenberg,  s.  oben).  Die  Strecke 
von  hier  bis  Ginzling,  stets  auf  dem  r.  Ufer  des  Zemmbachs,  bietet 
weniger;  der  Weg  führt,  in  unbedeutender  Steigung,  an  einer 
(10  Min.)  Felsgruppe  vorbei,  die  ein  Spitzgewölbe  bildet,  weiter 
(20  Min.)  an  einer  Hütte  mit  Gedenkbildem  („Marterln").  Im 
Hintergrund  stets  das  grosse  Eiskar  des  Ingent  (2915m).    (8/4  St.) 

Oinding  oder  Domau6ery  (994m ;  Kroll,  einfach),  das  letzte 
Pfarrdorf  des  Thals  mit  neuer  Kirche,  auf  beiden  Seiten  des  Zemm- 
bachs hübsch  gelegen. 

S.o.  öffnet  sich  das  wilde  Tloitenthal,  3  St.  lang,  besucbenswerth, 
Führer  unnöthig.  (1  St.)  Höhenberg-Alp :  bald  darauf  Öffnet  sich  der  Blick 
auf  die  Ferner ;  (»j*  St.)  Bockach-Alp  fi462m)  und  weiter  (»I4  St.)  Bavmgarten- 
Alp  (1573m),  von  wo  der  Bück  übrigens  nicht  schöner  als  etwas  hinter 
der  Bockach-Alp.  Südl.  der  grosse  Floiiengletscher  ^  von  LöifeUpiize, 
Schwarzenstein  und  Mörchenspitte  umgeben.  —  Besteigung  der  Or.  Löffel- 
spitte  (Lößler,  33R2m)  beschwerlich  (von  der  Paumgartenalp  7-8  St.,  2 
Führer  ä  7  fl.  nöthig);  prächtige  Rundsicht  (vgl.  S.  316).  —  Veber  den 
Floitengletscher  »um  TrippachsnUel  zwischen  Floitenfpitze  und  Schtearzen- 
stein,  hinab  über  den  Rohrbachgletseher  nach  Luttach  (8-9  St.  von  der  Baum- 
garten-Alp),   grossartige  G^etscherwanderung:   vgl.  S.  316. 

Von  Ginzling  auf  die  Trittentpitze  (27F8m')  5-6  St..  Führer  41^2  fl.,  und 
auf  den  öi'o$s-Ingent  (2915m).  7  St.,  Führer  ö'^a  fl.,   beide   beschwerlich. 

Der  Weg  tritt  bei  der  Kirche  auf  das  1.  Ufer  des  Bachs  und  führt 

an  den  Wasserfdllen  des  (V2  St.)  1.  Ounkelbachs  u.  (Y2  S*-)  '.  Pixer- 

aehs  vorbei  zur  (V2  St.)  Alp  Rosshag  (Erfr.  und  Nachtquartier, 


ZaUrthal.  PFITSCHER  JOCH.  32.  RouU.     183 

beBser  als  in  Breitlahuei) ;  oberhalb  auf  das  r.  Ufer  zur  (9/4  St.) 
Alp  Breitlahner  C1240in ;  einf.  Whs.,  8  BetterO. 

S.w.  (>frnet  sich  hier  der  nn  Mineralien  reiche  Zemm-  oder  ^Bchwarien- 
•teingnind ,  dessen  Ende  von  mächtigen  Fernern  nnd  Eisspitzen  um- 
geben ist.  Besuch  sehr  zu  empfehlen ,  doch  ist  für  Unterkunft  noch 
schlecht  gesorgt  (auf  der  Schwarzensteinalp  soll  eine  Cluhhütte  gebaut 
werden).  Von  Breitlahner  am  r.  Ufer  des  Bachs,  der  hier  eine  kleine  Klamm 
bildet,  wenig  steigend  zur  r»|4  St.)  Schwemm-Alp  (1340m),  in  breitem  geriill- 
bedeckten  Thalboden;  r.  der  Orot»e  Oreiner  (s.  unten),  if«  St.  weiter  be- 
ginnt der  Anstieg,  ziemlich  steil  den  Schinder  hinnn  (r.  die  hübschen 
Fälle  des  Zemmbachs)  zur  (*li  St.)  Alp  Orawand  (1789m)  in  schöner  Lage; 
weiter  auf  zuweilen  schmalem  Steig  zur  (S|4  8t. )  Alp  Waxegg  ^  am 
Fuss  des  Waxegg-Gletschers,  und  zur  (*|2  St.)  letzten  Alp  Schteartenttein 
(2041m;  Alpenkost,  Nachtlager  auf  Heu),  in  prächtiger  Umgebung  (s.  ö. 
tSchwartenttein-,  s.  Hom-  und  Waxegg-OleUcher^  überragt  ron  Rothkopf ^ 
Mörchetupitzen,  Schwär tentUin^  Homtpitzen^  Thwnerkamp,  Itonruek^  MöseU 
nnd  Or.  Oreiner;  bester  Standpunkt  der  "kleine  Schwor zsee,  >(s  St.  oberhalb 
der  Alp.  —  Bergtourk»  von  der  Schwarzensteinalp:  Roihkopf  (3i06m), 
4  St.  bis  zum  vordem  Gipfel,  nicht  .«chwierig,  lohnend  (Führer  von 
Dornnuberg  5»/«  fl)-  —  8chwarzen$tein  (3%7m),  ö  St.  (F.  6  fl.),  gleichfalls 
sehr  lohnend;  prächtige  Aussicht  (Abstieg  event.  über  die  JUithbach-Alpe 
nach  Täufers^  vgl.  S.  316).  —  Grosser  Oreiner  (3166m)  von  der  Waxegg-Alp 
in  6-7  St.  (7V2  A.)-.  schwierig.  —  I^ebergänge  nach  Täufers  über  Sehwarzen' 
bachjoeh^  Tratterjoch^  Mitterbaehjoch  s.  S.  315  (jedes  c.  8  St.,  Führer  8  fl.). 

Xach  Sterzing  über  das  Pfitaehar  Joeh  (2231m)  von  Breitlahner  in 
10-11  St.,  im  Ganzen  lohnend,  aber  anstrengend.  Weg  stellenweise  nicht 
besonders  (für  Geübte  Führer  unnöthig ;  von  Ginzling  bis  St.  Jacob  6^/3, 
bis  Sterzing  SV'«  fl.).  Von  Breitlahner  w.  über  den  Zemmbach  nnd  am 
1.  Ufer  des  aus  dem  Znnuer  Grund  kommenden  Zamser  Bach»  scharf  bergan, 
mehrfach  über  Seitenbächc,  zur  (2  St.)  Zamser  Alp  (1680m;  nur  Milch 
zu  haben),  am  r.  Ufer  des  Bnchs,  »n  der  Mündnng  des  gletschererfüllten 
Sehlegeisen- Thals  (über  den  Neves- Sattel  n»ch  Lappaeh  s.  8.  313).  Der 
Olperer  ('3489m),  höchster  Gipfel  des  Duxer  Hanpikanuns.  kann  von  der 
Zamser  Alp  in  .5-6  St.  erstiegen  werden  (beschwerlich,  aber  höchst  loh- 
nend, Führer  71/2,  mit  Abstieg  nach  Hinterdux  9  fl.).  —  Von  der  Hütte 
zurück  auf  das  1.  Ufer,  ö  Min.  weiter  wieder  auf  das  r.,  halblinks  auf 
die  umgestürzte  Kiefer  am  Fuss  des  Berges  los.  Nun  kaum  mehr  zu 
fehlen,  stets  am  r.  Ufer  des  Bachs,  zuletzt  quer  durch  den  obersten 
Thalboden  (r.  oben  der  Stampflerferner ^  dem  der  Zamserbach  entströmt), 
d-tnn  das  Joch  hinan,  entweder  I.  an  dem  Krevz ,  oder  r.  den  Stein- 
männern folgend  zur  (3  St.)  eigentl.  Passhöhe;  schöner  Blick  1.  ruf  Ober- 
ber<4spitzen ,  Hochfeiler,  Rothwand ;  vorn  tief  unten  das  grüne  Pfitschthal 
nnd  die  zackige  Kette  die  dasselbe  vom  Pfundersthai  scheidet,  mit  Hohem 
Pfeil  nnd  Grabspitz ;  w.  in  der  Feme  Ortler  und  Oetzth^ler  Alpen.  L.  anter 
der  Jochhöhe  in  einer  Mulde  drei  kleine  Seen.  (Die  Rothwandy  2871m,  ist 
von  Joch  in  2  St.  ohne  Schwierigkeit  zu  steigen ;  lohnend.)  Hinab,  strecken- 
weise steil,  nach  (li|s  St.)  SUin,  ^^2  St.)  Bt.  Jaoob  im  Pßtsehthal  (1420m; 
*Whs.  bei  AI.  Rainer,  Wein  und  Küche  gut);  der  Wirth  guter  Führer 
auf  den  Hoehf eiler  f350Sm),  der  von  hier  mit  Uebem achten  in  der  ün- 
tersberger  Alp  in  7-8  St.  zu  ersteigen  ist;  mühsam  aber  ohne  Gefahr,  vom 
Gipfel  prächtige  umfassende  Rundsicht.  Von  St.  Jacob  nach  Lappach  über 
A'S  Weisszintßoch  oder  die  Eishrneker  Scharte  s.  S.  313.  —  Dann  durch  den 
ebenen  Th'ilboden  nnch  (1  St.)  Kemnten,  r.  am  Abhang  gelegenes  Dorf,  und 
ri|4  St.)  Wieden,  an  der  Mündung  d^s  Orossherg-Thals^  durch  das  ein  ziem- 
lich beschwerlicher  Pf nd  über  das  Pfundersjoeh  (2661m)  in  6  St.  nach  Pfvnr- 
ders  (S.  306)  führt.  Die  Tläuser  von  Burgum  bleiben  1.;  der  Weg  über- 
schreitet den  Bach  und  tritt  bei  der  (B|4  St.)  Säge  in  eine  wilde  Schlucht 
mit  wüsten  Geröllwänden,  in  welcher  der  Bach  in  einer  Reihe  von  Fällen 
zu  einer  tiefern  Th<lstufe  durchbricht.  Am  Ausging  der  Schlucht  r.  die 
Häuser  von  Afens;  (11(4  St.)  Wiesen ^  grösseres  Dorf  mit  stattl.  Kirche: 
dann  1.  um  den  vorspringenden  Hügel,  unter  der  Eisenbahn  hindurch  an4 
r,  zun»  Bahnl^of  von  ('{4  St.)  Sterzing  (S,  225), 


/  " 


184 

33.   Von  Wörgl  nach  Mittersill.   Hohe  Salve. 

13  St.  Eisenbahn  (Sahburg-  Tiroler  Bahn,  vgl.  E.  24;  von  "Wörgl  bis 
(35  Kil.)  KiUbühel  in  l»J2-2  St.  für  1  fl.  69,  1  fl.  27  oder  86  kr.  j  von 
Ritzbühel  nach  Mittersill  Stellwagen  tägl.  in  5  St.  für  1  fl.  ÖO  kr. 
(Einsp.  bis  zum  Pass  Thurn  5  fl.,  Mittersill  7,  Krimml  14  fl.).  —  l^ächste 
und  bequemste  Verbindung  aus  dem  Innthal  nach  dem  Ober-Pinzgau  u. 
Krimml.  Besteigung  der  Hohen  Salve  oder  des  Kitzbühler  Horns  bei  gutem 
Wetter  nicht  zu  versäumen. 

Worgl  (508m)  b.  S.  94.  Die  Bahn  führt  am  1.  Ufer  der  Brixen- 
thaler  Aehe  entlang  (auf  dem  r.  Ufer  die  Kaiserstrasse,  S.  187) 
und  tritt  unterhalb  des  auf  einem  Vorsprung  der  Hohen  Salve  1. 
oben  gelegenen  Schlosses  Itter  in  einen  engen  Felseinschnitt,  die 
BrixenthaUr  Klause,  in  der  sie  hinter  einem  kurzen  Tunnel  die 
Ache  überschreitet.   Weiter  am  r.  Ufer  nach 

9  Kil.  Hopfgarten  (619m;  *Po8t  oder  Paulwirth-,  Diewald; 
Staffner's  Restaur.  am  Bahnhof) ,  ansehnlicher  Markt ,  V«  ^t.  Tom 
Bahnhof,  Sitz  des  Bezirksamts. 

Die  *Hohe  Salve  (1824m),  der  Rigi  des  Unterinnthals ,  ist  einer  der 
am  leichtesten  zugänglichen  und  mit  Recht  besuchtesten  Aussichtspunkte 
in  den  deutschen  Alpen.  Die  weithin  sichtbare  Kuppe  des  Berges  ist 
mit  Rasen  bedeckt;  an  den  untern  Abhängen  erstrecken  sich  Wälder 
und  zahlreiche  Bauernhöfe  bis  über  die  halbe  Berghöhe  hinan.  Die  Be- 
steigung findet  von  Hopfgarten,  Brixenthal,  Soll  und  Itter  aus  statt;  am 
bequemsten  von  Hopfgarten  (3  St.).  Wer  von  Kitzbühel  kommt,  geht 
von  Brixenthal  oder  Brixen  hinauf  (kürzester  Weg,  2>f2  St.);  die  Be- 
steigung von  Soll  (3  St.),  an  der  Nordseite  des  Berges,  bietet  den  Vor- 
theil,  dass  sich  die  Aussicht  nach  Süden  erst  von  der  Spitze  und  auf 
einmal  erschliesst.  —  Führer  (unnöthig)  von  Hopfgarten  auf  die  Salven- 
kuppe und  zurück  mit  Sstünd.  Aufenthalt  incl.  9  Kilogr.  Gepäck  l^js  fl. ;  zu- 
rück über  Brixen  2  fl.  2Ü  kr.,  Soll  2  fl.  ÖO  kr. ;  Pferd  oder  Maulthier  nebst 
Begleiter  bis  zum  Tenn-Whs.  3  fl.,  bis  zur  Spitze  Ö  fl. ;  Tragsessel  12  fl. 
«  Von  Brixenthal  gleiche  Taxe. 

Von  Hopfgarten  beim  Panlwirth  vorbei  in  der  Hauptstrasse  gerade 
fort,  beim  Handweiser  1.  hinauf;  sj«  St.  Trinkquelle;  20  Min.  Mühle; 
20  Min.  ein  Wegweiser  der  links  zeigt;  5  Min.  Tenn-Whs.  (ganz  gut, 
auch  zum  Uebemachten),  1>|2  St.  unter  dem  Gipfel.  Von  hier  erst  eine 
Strecke  1.  hinauf,  dann  r. ;  40  Min.  Vorderhüiien ;  90  Min.  eine  Bonk 
(hier  mündet  der  Reitweg  von  Soll) ;   20  Min.  Gipfel. 

Von  Brixen  auf  der  Westseite  des  Orts  r.  bergan;  bei  den  (1  St.) 
Sennhütten  1.  hinauf  (nicht  geradeaus) ;  bei  der  (>J4  St.)  Kapelle  1.  zur  Alp 
und  im  Zickzack  scharf  bergan  zum  Gipfel. 

Von  Stat.  Brixenthal  neuer  Reitweg,  mit  Handweisern  versehen  und 
nicht  zu  fehlen,  anfangs  durch  Wald,  weiterhin  über  Matten  (beim  Post- 
halter am  Bahnhof  Träger  u.  Pferde,  5  fl.  bis  zum  Gipfel). 

Von  Soll  (S.  187)  Reitweg  (nicht  zu  verfehlen).  Für  rüstigere  Fuss- 
gänger:  südl.  zum  Btamp/anger  Cfraben,  nach  20  Min.  r.  eine  Kapelle  auf 
isolirtem  Fels ,  an  dieser  vorbei  gerade  hinan ;  15  Min.  nicht  1.,  sondern 
durch  das  Gatter  zum  Btiche,  jenseits  durch  Wald  scharf  bergan;  20  Min. 
einzelnes  Haus  Romsen,  weiter  im  Zickzack  über  Matten;  V<  8t.  grosses 
weithin  sichtbares  Bauernhaus  mit  Glocke,  wo  man  wieder  auf  den 
Reitweg  triflft.  l>/s  St.  Quelle,  5  Min.  Einmündung  des  Weges  von  Hopf- 
garten, 20  Min.  Gipfel. 

Oben  eine  Kapelle  und  ein  leidl.  Whs.  mit  Nebengebäude  (20  Betten 
ä  80  kr. ;  an  schönen  Sommertagen  frühzeitiges  Eintreffen  rathsam). 
^Aussicht  prächtig,  wenn  auch  weniger  malerisch  als  vom  Rigi  oder 
Schafberg ,  da  die  Seen  fehlen ,  namentlich  südl.  auf  die  ganze  Tauem- 
kette  vor  der  Hohen  Tenn  und  dem  Wiesbachhorn  bis  zu  den  Zillerthaler 
Fernem,   gerade  im  Süden   der  Venediger,  I.  davon  der  phantastisch  auf- 


KITZBÜHEL.  33.  BouU.     185 

ragende  Grosse  Bettenstein  zwischen  Windau  and  Spertenthal;  weiter 
w.  der  ferne  Ortler,  die  nörd).  Kalkalpen  mit  der  Zugspitze,  die  kirchen- 
ähnliche Steinbergerspitze -,  n.  Miesing,  Wendelstein,  dann  südl.  des 
tief  eingeschnittenen  Innthals  das  mächtige  zerrissene  Kaisergebirge;  Ö. 
die  Salzburger  Alpen,  die  Loferer  Steinberge,  das  Steinerne  Meer,  im 
Vordergrund  das  Kitzbähler  Hörn  (vgl.  das  Panorama). 

Südl.  von  Hopfgarten  mündet  das  Xelchsauer  Thal,  durch  das  wenig 
begangene  Pässe  r.  durch  den  Langen  Orund  nach  (10  St.)  Oerlos^  1.  durch 
den  Kurzen  Orund  und  über  das  Salzachjoch  (1977m)  nach  (9  St.)  Ronach 
im  Ober-Pinzgau  führen  (beide  nicht  lohnend ,  Führer  nöthig).  —  Ein 
dritter  Uebergang  führt  durch  das  Windau-Thal  (s.  unten)  und  über  den 
Filzensattel  (1704m)  nach  (910  St.)  Wald  im  Pinzgau  (gleichfalls  nur  mit 
Führer). 

Oberhalb  Hopfgarten  bei  Haslau  (i.  Rnine  EngeUberg  an  der 
Mündung  des  KelefisauerThals)  überschreitet  die  Bahn  die  Brixen- 
thaler  Ache,  die  hier  einen  Wasserfall  bildet ,  und  wendet  sich  r. 
in  das  Windauer  Thalj  an  dessen  1.  Thalwand  sie  stark  ansteigt. 
Folgt  ein  330m  1.  Tunnel;  dann  wendet  die  Bahn  sich  zurück, 
überschreitet  im  Halbkreis  das  Thal  und  den  Bach  auf  19m  hohem 
Damm  und  23m  hoher  Brücke ,  um  die  r.  Berglehne  zu  gewinnen, 
und  erreicht  mittelst  eines  zweiten  Tunnels  die  obere  Stufe  des 
Brixenthals.  Weiter  über  den  Lauterbach  zur  (19  Kil.)  Stat. 
Brixenthal  (759m;  Soitner's  Restaur.  am  Bahnhof,  auch  Betten), 
V-i  St.  w.  von  dem  grossen  Dorf  Brixen  (Whs.).  Von  hier  auf  die 
Hohe  Salve  s.  oben;  10  Min.  südl.  vom  Dorf  der  Maria- Luisen- 
brunnen  (Whs.),  Eisensäuerling. 

Weiter  in  breitem  Thal;  die  Bahn  führt  in  starker  Steigung 
(1  :  50)  bergan  und  überschreitet  die  Wasserscheide  zwischen 
Brixenthaler  und  Kitzbühler  Ache  bei  (26  Kil.)  Kirohberg  (820m ; 
Kalswirth) ,  hübsch  gelegenes  Dorf  an  der  Mündung  des  Sperten- 
thals;  vorn  das  Kitzbühler  Hörn  (s.  unten),  1.  rückwärts  die  Hohe 
Salve.  Weiter  bei  Klausehbcuih  über  die  aus  dem  Spertenthal  ab- 
fliessende  RheirMche,  die  bei  St.  Johann  (S.  152)  in  die  Kitz- 
bühler Ache  mündet  (nördl.  das  Kaisergebirge ,  S.  188)  und  am 
(1.)  Schwarzsee  vorbei  durch  das  Hügelland  des  Bühelachs,  zuletzt 
in  grosser  Gurve ,  die  Kitzbühler  Aehe  und  die  Strasse  zum  Pass 
Thurn  überschreitend,  nach 

36 Kil.  KitBbahel(737m;  *Tiefenbrunner ;  *Hinterbräu;  Stern; 
Rössl ;  Hechenberger ;  '* Hotel  Haas  am  Bahnhof ;  Titfeiibrunner  Bier- 
quelle mit  schattigem  Garten,  dem  Bahnhof  gegenüber),  an  der 
Kitzbühler  Ache  reizend  gelegenes  Städtchen  (3000  £.),  als  Sommer- 
frischort viel  besucht.  ^4  St.  südl.  an  der  Jochberger  Strasse  das 
eisenhaltige  Kitzbühler  Bad  (nicht  theuer).  —  Hübscher  Spazier- 
gang ö.  zur  (1  St.)  Ebnerkapelle  im  Köglergraben^  mit  schöner  Aus- 
sicht auf  Venediger  etc. ;  w.  nach  (1/2  8t.)  Schloss  Lebenberg,  der 
Zephirau  mit  dem  Schleier  fall  und  dem  (74  St.)  seerosenbedeckten 
Schwarzsee  (Whs.). 

Sehr  lohnender  Ausflug  auf  das  *  Kitzbühler  Hörn  (1994m),  3  St., 
Führer  (unnöthig)  2  fl. ,  Pferd  bis  zum  Whs.  4  fl.  Vom  Bahnhof  südl. 
am  Hotel  Haas  vorbei  am  Wasser  entlang,  nach  4  Min.  den  ersten  1.  ab- 
führenden Weg,    über  die   Bahn  und  hinan  auf  gutem,   an  xweifelbafter 


PASS  THURN.  33.  Rouie.     187 

Stellen  niii  Handweinern  versehenen  Reitweg  durch  Wftld  u.  Wiesen 
fmehrfach  gutes  Trinkwasser)  «um  (2*1«  St.)  nenen  ^Whs.  (10 Betten)  ober- 
halb der  Trattalpe  ^  »fa  St.  unter  der  Spitze,  auf  der  eine  Kapelle.  T)ie 
Aussicht  vom  Gipfel  übertrifft  die  von  der  Hohen  Salve,  namentlich  weit 
besserer  Blick  anf  die  Tauern ,  und  ist  besonders  auch  durch  die  male- 
rische Gruppirung  der  Thäler  ausgezeichnet^  ö.  die  mächtigen  Loferer 
Steinberge,  n  ö.  der  Chiemsee.  Vgl.  nebenstehendes  Panorama.  —  Abstieg 
n.  über  die  Hoferalpe  nach  8t.  Johann  (S.  152)  ziemlich  mühsam ;  besser 
w.  über  die  Ooignalpe  (Erfr.)  nach  Obemdorf^  ^l^  St.  s.  von  St.  Johann  ; 
ö.  nach  Fieberbrunn  (S.  152;  Führer  angenehm). 

Eisenbahn  von  Kitzbühel  nach  Zell  am  See  und  Sahburg 
8.  R.  25. 

Die  Strasse  nach  Mittersill  überschreitet  die  Ache  und  führt  am 
Kitzbühler  Bad  (s.  oben'),  weiter  an  (1.)  Aurach  vorbei  über  Wiess- 
neck  (s.  erscheint  der  Grossvenediger),  zuletzt  beim  stillstehenden 
Jochberger  Kupferpochwerk  schärfer  bergan  naoh  (2  St.)  Joohberg 
(915m ;  Huber'). 

Sehr  lohnender  Ausflug  von  hier  nuf  den  *G-aisstein  (2861m),  i'j-i  St. 
mit  Führer,  nicht  schwierig;  durch  den  Sinter ibach graben  steil  hinan  zur 
untern  und  (3'|2  St.)  obem  Smtersbachalpe ;  dnnn  noch  1  St.  zum  Gipfel, 
mit  prächtiger  Aussicht  auf  die  Ti«uem.  —  Den  Abstieg  kann  man 
direct  nach  Sttthlfelden  oder  (3>|3  St.)  MUtersill  nehmen.  Neuer  Pfad  über 
den  Gebirgskamm  zur  (7  St.)  Schmittenhöhe  r.  S.  151. 

Nun  wenig  steigend  am  Whs.  zur  Wacht  vorbei  bis  (i.^/2  St.) 
Jochberg-Wald  fWaldwirth) ;  dann  in  grossen  Windungen  im  Wald 
hinan  Tein  gleich  1.  ansteigender  Fnsspf ad  kürzt  bedeutend),  auf 
der  Höhe  wieder  eben  fort  zum  (IV2  8*0  ^»«i  Thum  (1275n»; 
W/w.) ,  Grenze  von  Tirol  und  Salzburg.  Von  einer  Anhöhe 
'2  St.  w.  sehr  lohnende  Aussicht  auf  die  Tauern ;  schöner  noch 
weiter  aufwärts  von  der  Resterhöhe  (1892m),  zu  der  ein  neu  an- 
gelegter Pfad  vom  Wh*,  in  1^/4  St.  führt. 

Hinab ,  nach  10  Min.  an  einem  zweiten  Whs.  vorbei ,  mit 
schöner  Aussicht  auf  den  Pinzgau  mit  seinen  Riedgründen  und 
auf  die  Tauern,  in  grossen  Windungen  nach  (l'/a  St.) 

Mittersill  (S.  168). 

Fnssgänger,  die  nach  Krimml  woHen,  gewinnen  über  1  St.,  wenn 
sie  200  Schritt  unterhalb  des  zweiten  Whses.  (a.  oben)  bei  der  Strassen- 
biegung  den  Fusspfad  r.  einschlagen«  der  durch  Wiesen,  Feld  und  Wald 
direct  nach  (i  St.)  Milhlbach  hinabführt  (s.  S.  168). 

34.  Von  Wörgl  nach  Reichenhall  über  Lofer. 

Vgl.  Karten  8.  178,  US. 

19  St.  Poststrasse  ;  von  St.  Johann  nach  Lofer  und  Beichenhall 
täglich  Stellwagen- Verbindung. 

Wdrgl  (ÖOSm)  s.  S.  94.  Die  Strasse  überschreitet  die  Eisen- 
bahn (S.  94)  und  die  Brixenthaler  Atike  am  Orattenbergl ,  einem 
vorspringenden  Hügel ,  und  verlasst  den  Inn ,  bleibt  auf  kurzer 
Strecke  noch  im  Thal  der  Acbe  und  steigt  im  Angesicht  des  Schlos- 
ses Jtter  die  enge  Thalstufe  n.ö.  hinan  zu  dem  niedrigen  Sattel,  der 
das  SöUafidf  den  Thalboden  von  Soll,  vom  Achenthai  scheidet.  Sie 
wird  von  hier  an,  nach  dem  n.  aufsteigenden  Kaitergehirge^  Kaiser" 
Strasse  genannt. 


188     RouU  34,  WAIDRING.  Von  Wörgl 

3  St.  Soll  (707m ;  Post)  (von  hier  auf  die  Hohe  Salve  s.  S.  184). 
Die  Strasse  ist  n.  von  der  zackigen  KalkfelsTrand  des  Moabergs ,  s. 
von  den  Abhängen  der  Hohen  Salve  begrenzt.  Bemerkens-werth  ist 
die  zierliche  Holzarchitectnr  in  dieser  Gegend.  (IY4  St.)  Seheffau 
(748m)  bleibt  1.  auf  der  Höhe ;  an  der  Strasse  das  Plaiken-  Whs. 

Das  Kaisergebirge  besteht  aus  zwei,  durch  das  westl.  und  östl.  Kaiser- 
thal (S.  94)  getrennten  Bergketten ,  die  nördliche  der  Hintere  Kaiser^  die 
südl.,  an  deren  Fuss  unsre  Strasse  iiinführt,  der  Vordere  oder  Hohe  Kaiser 
genannt.  In  dieser  die  höchsten  Spitzen  {Haltspitze  236()m,  Treffaxter 
Kaiser  2356m,  Scheffauer  Kaiser  2d04in,  Aclerlspitte  oder  Hochkaiser  2349m). 
Besteigungen  wegen  der  grossen  Steilheit  der  oberen  Felspartien  schwie- 
rig,  nur  guten  Steigern  anaurathen  (von  Seheffau  auf  den  Scheffituer 
Kaiser  über  die  Wegscheidalp  in  5  St. ;  der  Jäger  Joh.  Schlechter,  gen. 
Mallhansl  in  Elmau  guter  Führer). 

Von  Seheffau  hübscher  AusQug  zum  (li|s  St.)  Hinlertteiner  See  (927m), 
ijs  St.  1.,  ij«  St.  br.,  am  Fuss  des  Zettenkaisers  schön  gelegen;  am  ö.  Ufer 
die  Kirche  von  Bärnstatt  (Whs.).  Weiter  über  die  steinerne  Stiege  ins 
Weissaehthal  nach  (2i|2  St.)  Kvfstein  s.  S.  94. 

lY2St.  Elmau  (810m ;  Post),  der  höchste  Punkt  der  Strasse,  die 
sich  von  hier  über  (Y2  S^O  Going  in  das  Rhtinachenihal  senkt. 

2  St.  St.  Johann  (649m;  "^Post;  *Bär),  Stotion  der  Salzburg- 
Tiroler  Bahn  (S.  152),  am  n.  Fuss  des  Kittbühler  Homa  (S.  185). 

Lohnender  als  die  einförmige  Landstrasse  über  Erpfendorf  nach 
Waidring  ist  nachstehender  Weg:  mit  Eisenbahn  (oder  zu  Fuss)  im 
Pmmauthal  bis  Stot.  Keberbrwm  (S.  140) ;  hier  1.  hinon  nach  (i  St.)  St. 
Jakob  im  Hans  (850m-,  Whs.),  Dörfchen  auf  dem  niedrigen  Sattel  zwi- 
schen Pramau-  und  Pillerthal  \  dann  hinab  am  versumpften  Fleckner see 
vorbei  nach  (1  St.)  St.  Ulrich  am  Pillersee  (s.  unten)  und  durch  die  Oe/en 
nach  (lijs  St.)  Waidring  (s.  unten). 

Von  St.  Johann  nach  Kössen  über  Kohlthal   und  Schwend  s.  S.  101. 

Die  Strasse  führt  von  St.  Johann  n.  durch  das  breite  Thal  der 
Grossen  Ache  (Leukenthal);  w.  stets  das  Kaisergebirge.  Am  1.  Ufer 
bleibt  Kirchdorf  (über  das  Stripser  Joch  nach  Kuf stein  s.  S.  94). 
Bei  (IV2  St.)  Erpfendorf  (ioOQm;  Whs.)  verlässt  die  Strasse  das 
Achenthai  (nach  Kosten  s.  S.  101)  und  biegt  0.  in  das  Ausserwald- 
Thal  ein ;  1.  ^MFeühom  (1762m,  von  hier  in  3^2 St.  zu  ersteigen  ; 
bequemer  von  der  N. -Seite,  S.  100),  weiter  über  Waidring  die 
Stein-  oder  Kammerköhr' Platte  (1869m). 

U/2  St.  Waidring  (781m;  *Po8i),  sUttliches  Dorf,  auf  der 
Wasserscheide  zwischen  Achen-  und  Saalachthal  hübsch  gelegen ; 

s.  die  Loferer  Steinberge. 

Ueher  die  Kammerki^r-Aip  und  dureh  die  Sehwarehergklamm  nach 
(6  St.)  Unken  s.  unten ;  von  der  Passhöhe  (2i|s  St.  von  Waidring)  lässt  sich 
die  Kammerköhr- Platte  (1869m)  in  IJJaSt.  ohne  Schwierigkeit  ersteigen:  sehr 
lohnende  Aussicht.  —  Felthom  (1762m),  von  hier  sehr  mühsam ;  vgl.  8.  1(X). 

Hübscher  Spaziergang  (Fahrweg)  von  Waidring  südl.  nach  den  Oefen 
(i|z  St.),  einer  wilden  Klamm  der  Strvbaehe;  weiter  an  der  (IJ4  St.)  Kapelle 
St.  Adolari  vorbei  zum  einsamen  blauen  Pillersee  (89öm),  an  dessen  s.  Bnde 
das  Dorf  {»{a  St.)  St.  Ulrich  (Seewirth) ;  ö.  die  gewaltigen  Loferer  SUin- 
berge.  —  Von  St.  Ulrich  über  St.  Jakob  im  Haus  nach  (2iJ4  St.)  Fieberbrunn 
s.  oben. 

Von  Waidring  fast  bis  Reichenhall  führt  nun  die  Strasse  durch 
eine  Folge  grossartiger  'Qebirgslandschaften,  für  Fossgänger  beson- 
ders lohnend.  Das  malerische,  zwischen  Hoohplatte  und  Steinberg 
tief  eingeschnittene  Thal  der  Strubaehe  verengt  sich  immer  mehr. 


nach  Beichenhall.  UNKEN.  34.  Rout^.     189 

Im  engsten  Theil,  V2  St.  von  Lofer,  ist  der  PcM*-Sf<ru6(688m),  früher 
l^efestigt ,  1805  nnd  1809  von  den  Tirolern  iieldenmüthig  verthei- 
digt,  Grenze  zwischen  Tirol  und  Salzburg.    Bei 

2  St.  I«fer  (639m ;  *Läwe ;  '^Zum  Schweizer)  tritt  die  Strasse  in 
das  Saalachthal.  Die  Pinzgauer  Strasse  (s.  unten)  vereinigt  sich  hier 
mit  der  unarigen.  Die  Umgebung  von  Lofer  ist  Torzugsweise  schön ; 
vom  Calvarienberg  (10  Min.)  guter  Ueberblick.  Tief  im  Grund 
rauscht  die  Saale  oder  Saalcich  mit  starkem  Gefall  über  gewaltige 
Felsblöcke ;  ringsum  hohe,  steile  theilveeise  schneebedeckte  Berge : 

0.  Htiteralpe  und  MühUtunhomer ,  w.  die  Loferer  Steinherge  mit 
verschiedenen  Gipfeln  (^rd<Aom,  Ochfenhom,  Fi^cMom  etc.),  alle 
2000-2500m  hoch. 

Hübscher  Spaziergang  zur  (V2  St.)  OesuHäheitsquelle  (Lo/erer  Bründl)^ 
südl.  von  der  Strasse  nach  Waidring,  und  in  das  von  den  ungeheuren 
2000m  h.  Wänden  der  Steinberge  rings  unaiscblossene  ^Loferer  Hochthal 
(»/2  St.). 

Die  Strasse  nach  Ober-Weissbach  (Saalfelden  oder  Berchtes- 
gaden)  führt  am  1.  Saalach-Ufer  über  ('[2  St.)  St.  Martin^  wo  1.  der  S.  118 
gen.  Weg  zum  Hirschbühl  abzweigt,  durch  den  ehem.  befestigten  Pass 
Lufteuttein  i^ivDk)  .f  weiterhi«  am  fr.)  Lamprecld-Ofenloeh^  einer  ausge- 
dehnten Höhle,  vorbei  über  die  SaaUueh  nach  (2  St.)  Ober- Weissbach 
(*Whs.).  Von  hier  nach  (4  St.)  Saalfelden  a.  S.  118,  über  den  Hirsch- 
bühl nach  (6  St.)  Berehtesgaden  s.  S.  118  (ijs  St.  n.  die  besuchenswerthe 
Seissenbergklamm).  Einsp.  von  Lofer  nach  Frohnwies  3,  Zweisp.  5  fl.  ^ 
nach  Saalfelden  7  u.  11  fl. 

Die  Strasse  nach  Reichenhall  führt  n.  am  1.  Ufer  der  Saale 
durch  den  Kniepaas  (r.  das  Reiteralp- Gebirge')  nach 

2  St.  Unken  (Ö74m;  *Post;  *Lamm)',  V4  St.  südl.  das  kleine 
Bad  Oberrain  (»Gasth.). 

Kach  der  «SchwarzhergUamm  sehr  lohnender  Ausflug  (2^3  St.,  Führer 
unnöthig,  IV2  fl*?  Pferd  ÖV2  fl.).  Guter  Beitweg  w.  im  Ünkenthal  hinan, 
nach  *\a  St.  bei  dem  kl.  Whs.  I.  steil  bergan;  40  Min.  Eibelklamm  (vor- 
her 1.  in  der  Schlucht  kl.  Wasserfall)  \  dann  an  einem  meist  ver- 
schlossenen Arbeiterhaufl  („Stube*)  vorbei  zum  ('U  St.)  Eingang  der  1830 
durch  Brücken  und  Stege  zugänglich  gemachten  Klamm,  einer  der  gross- 
artigsten in  den  deutschen  Alpen,  merkwürdig  besonders  durch  die 
sehr  .ubenförmige  Gestalt  der  gewaltigen  vielfach  zu  sammenstossenden 
Felswände.  Am  Eingang  die  von  König  Ludwig  von  Bayern  gesetzte 
Inschrift:  *Gutta  cavat  lapidem  non  vi  sed  saepe  cadeBdo\  Die  Klamm 
ist  *J4  St.  lang;  am  obem  Bade  führen  Holztreppen  hinauf  zu  einer 
zweiten  »Stube'  mit  treffl.  Quelle.  —  Von  hier  über  die  Kammerköhr-Alp 
(1541m)  nach  Waidring  4  St.,  nur  mit  Führer  (S»!«  fl.) :  Abstieg  steil ; 
über  die  Loferer  Alpe  (14^2m;  Unterkunft)  nach'2/o/e«*  4-5  St.,  gleichfalls 
nur  mit  Führer.  —  Der  «Btauhfall  (3  St.)  ist  besonders  nach  Regen  loh- 
nend-, vom  Wege  zur  Schwarzbergklamm  nach  >f4  St.  r.  ab  den  Fahrweg 
ins  Heuthal  (TL.  das  Sonntagshorn) ;  bei  der  Theilung  des  Weges  1.  thal- 
auf  zum  190m  hohen  Fall,  hinter  dem  der  Weg  hindurchführt  (durchs 
FHschbachthal  nach  Seehaus  u.  Rt$hpolding  und  über  die  Winkelmoos -Alpe 
nach  Reit  im  Winkel  a.  S.  101).  Man  kann  beide.  Ausflüge  verbinden, 
dann  aber  nur  mit  Führer.  —  *8onntagshom  (1964m),  über  das  Hoch- 
gseng  und  die  Unkner  Hochalpen ^  sehr  lohnend  (Reitweg,  4-Ö  St.,  Führer 

1,  mit  Gepäck  4,  Pferd  0  fl.) ;  prächtige  Rundsicht  (kürzerer  Weg  von 
Melleck  durch  das  Sleinbachthal  und  das  Rosskar ^  3V2-4  St.,  durch  rothe 
Striche  bezeichnet  und  nicht  zu  fehlen). 

Die  österr.-bair.  Grenze  unterhalb  Unken  ist  durch  einen  be- 
festigten Thorweg ,  den  St^in-  oder  Stempass,  abgeschlossen.     Die 


190    nouUSS,  DÖRNBIRK. 

Strasse  steigt  steil  hinan  nach  (9/4  St.)  Melleek  (Blßm;  "^Whs., 
schöne  Aussicht),  wo  die  Gsterr.  und  bair.  Mauth.  Hier  wurden  am 
17.  Oot.  1809  die  Tiroler  unter  Speckbacher  von  den  Balem  um- 
gangen und  erlitten  die  grösste  Niederlage  dieses  Krieges ;  Speck- 
bachers  Sohn  wurde  gefangen.  Weiter  über  RUtfei^ht ,  dann  am 
Bodtnbiihi  (aus  der  Kriegsgeschichte  yon  1800,  1806  und  1809 
bekannt)  hinab  ins  Saalaohthal  nach  (1  St.)  SehnaUlrtui  (Ö09m; 
Whs.) ,  Häusergruppe  in  breitem  Thalboden.  Einige  Min.  weiter 
filhrt  r.  ein  Fusspfad  nach  Jeitenberg  an  der  Ramsau-Relchenhaller 
Strasse  (8.  117).  Dann  wieder  ziemlich  scharf  bergan  im  WeiM' 
bach~7'hal  Ewisohen  r.  MüUnerKom,  1.  RiBtfeiehthom \  bevor  die 
Höhe  erreicht  ist ,  zweigt  1.  ab  die  Strasse  nach  Inzell  und  Traun - 
stein  (8.  99).  Auf  der  Höhe  (1  St.)  die  Soolenleitung  von  Reichen- 
hall  nach  Rosenheim  und  einzelne  Brunnhäuser  (untere  und  o6er« 
iWeaaelgrabenj'y  hübscher  Blick  in  das  tief  eingeschnittene  Thal,  n. 
der  Stauifen.  Hinab  in  allmählicher  Senkuikg  zum  (I/2  '"^t.)  grünen 
hschreichen  TAumMe  (Ö27m) ,  an  dessen  Südseite  die  Strasse  ent- 
lang führt  (an  der  NW. -Seite  "'Restauration,  von  Reiohenhall  viel 
besucht).  Weiter  auf  zwei  Felskuppen  Ruine  KarUtein  und  die 
St.  PankraxkaptUe  (S.  12'2);  zu  ersterer  führt  ein  Fusspfad  an  der 
Brücke  am  Ostende  des  Sees  1.  hinauf, 
l  St.  Äf icAmÄflM  (479m)  s.  S.  119. 


35.    Von  Bregeni  nach  Innsbruck  über  den  Arlberg. 

Vfrgl.  Karte  S.  50  n.  2fl0. 

210  Kil.  EiHRNBAHK  { Vorarlbtrgtr  Bahn)  h\»  Bludcnit  (08  Kil.)  in 
3  St.  für  2  (1.  77.  2  t).  8  oder  i  tl.  99  kr.  Östr.  Pi>8t  von  Bludent  nach 
Inusbriiok  (i5S  Kil.)  tägl.  12  U.  Nachts  (von  Innsbruck  8  U.  Ab.)  in 
18^14  St.  (13  n.  i)9  kr.)x  Stkulwagkn  von  Bladens  nach  Landeck  tägl. 
9  U.  Vm.  in  11  St.  (3  tl.  ßO  kr.),  von  Landeck  nach  Innsbruck  im  Som- 
mer 2mnl  tigi.  (5  u.  7  U.  Vm.,  von  Innsbniek  &  u.  9  V.  Vm.)  in  ll>/s  St. 
(3  Ü.,  Cnbriolät  4  II.  2ü  kr.). 

Bregtfit  (^394m)  s.  8.  49.  Die  Bahn  umzieht  den  Qebhafd%' 
berg  (^8.  60) ,  überschreitet  bei  Rieden  (8.  49)  die  Bregen%er  Ach 
und  tritt  bei  Stat.  Lautraeh  in  das  breite  Rheinthat {r.  Verbindungs- 
bahn nach  St.  Matgarethenj  Stat.  der  Rorschaoh-Churer  Rahn,  s. 
Baedeker'»  Sehtoeit),  9  Kil.  ftehwariMh  (^408m;  *H6tel  Bre- 
genzerxonld^  am  Bahnhof;  *Po8<),  grosses  Dorf  6  Min.  von  der  Bahn, 
ist  Station  für  den  Bregemer  Wald  (^Post  nach  Betau  2mal  tagl., 
vgl.  8.  51).  1  8t  n.ö.  der  Wallfahrtsort  BUdetein  {ß,  50)  mit 
aciiöner  Aussicht. 

12  Kil.  Borabini  (432m ;  *Hirschi  *Mohr),  der  grosste  fast  1  St. 
lange  Marktflecken  Vorarlbergs ,  mit  9000  £inw. ,  lebhafter  In- 
dustrie, ansehnlichen  Häusern  und  neuer  Kirche,  „domus  Dei  et 
porta  ooeli'\  wie  die  Inschrift  lautet.  Den  s.w.  Horizont  begrenzen 
die  Appenzeller  Berge,  der  Kamor  und  Hohe  Kasten,  der  schnee- 
bedeckte Sentis,  die  vielgezaokteu  Churflrsteii. 

Hüb,Hohe  Au.«!<(oht  vom  Xantenhei^g,  >  t  St.  ö.,  mit  Pavillon  u.  Sommer* 


I 


ttOITENEMS.  3!i.  Äoiiie.     lÖt 

wirthsch.,  und  rom  Dörfehen  Kehlegg  (1  8t.,  durch  daa  SMnhaehtfial).  — 
1  St.  B.o.  im  Thal  der  Dornbirner  Ach  dbs  Oiltle  (Restaur.)  mit  bedeu- 
tenden Fabriken,  WaMerleitungen  u.  Ö7m  h.  ^Springbrunnen,  '/z  St. 
weiter  aufwärts  die  NarrenbrUcke  (schöne  Klamm  der  Ach).  —  */*  8t.  s. 
im  Rheinthal  am  Fuss  des  Kühbergs  das  kl.  Bad  Hatlach;  in  der  Nähe 
ri/4  St.)  der  ansehnliche  /'a({6acA-Was.<ierfall. 

Von  Dombim  nach  Schwarzenberg  über  die  l^oöte  s.  S.  öl;  auf 
da«  *Hoehä(pl€  (über  Keblegg  in  a  St.,  über  die  Loose  in  8Vt  St.)  s.  S.  öl. 

—  Mörzehpitze  (1827m),  6  St.  m.  Führer,  lohnend^  Abstieg  nach  Meltau 
3  St.  \  vgl.  S.  Ö2.  —  Hoher  Preschen  (aOülm),  7  8t.  m.  F. ,  der  letzte  An- 
stieg von  dieser  Seite  nur  für  Schwindelfreie  (besser  von  Rank  weil, 
s.  unten). 

20  KU.  Hohenemi  (429m;  *Po8t),  stattlicher  Marktflecken  mit 
grossen  Fabriken  und  lebhaftem  Holzhandel ,  liegt  sehr  malerisch 
am  Fuss  steiler  Felsen,  überragt  yon  den  Burgen  AU'  und  JVeu- 
Hokenems.  Das  stattliche  Schloss ,  1569  begonnen ,  Auf.  des  17. 
Jahrh.  Tollendet  und  jetzt  nur  theilweise  mehr  bewohnt,  gehört  den 
Grafen  Waldburg  -  Zeil.  In  der  Pfarrkirche  ein  gutes  Marmor- 
Kelief  am  Hauptaltar,  dann  der  Cardinalshut  des  h.  Carl  Borromeo. 

—  Zu  Hohenems  befindet  sich   die  einzige  Jugendgemeinde  in 

Vorarlberg. 

Zur  Ruine  *Alt-Hohenenu,  mit  herrlicher  Aussicht,  führt  ein  schöner 
Waldweg  durch  das  Emser  Thal  in  *'i  St.  Schloss  Nen-Hohentme^  auch  die 
Tannenbnrg  genannt,  auf  dem  schroff  abstUrsenden  Oiopper  kühn  erbaut, 
ist  theilweise  erhalten  und  bewohnt.  Weiter  nördl.  auf  aussiehtreichem 
Hochplateau  die  Häuser  von  Bnuer-ReiUe.  —  '/<  ^^-  »•  von  Hohenems 
am  Fuss  des  (iötznerbergs  das  gut  eingerichtete  kl.  Bad  Sehwefel. 

Aus  der  angeschwemmten  Kheinebene  tauchen  hin  und  wieder 
Felsenlnseln  auf,  mit  Wald  bedeckt,  so  besonders  r.  der  Kummen^ 
btrg  (663m,  von  Götzis  in  72  3^-  ^u  ersteigen ,  mit  schöner  Kund- 
sicht). Bei  (25  Kil.)  OdUit  (Qoldn.  Adler;  Engel;  tum  Bahnhof), 
mit  neuer  roman.  Kirche,  die  Trümmer  zweier  Burgen  der  Grafen 

von  Montfort. 

Schöner  ^Spaziergang  (2  St.)  von  Götzis  an  der  Ruine  Neu-Montfort 
und  der  Wallfahrtskapelle  St.  Ärbogast  vorbei  durch  einen  waldigen  Berg- 
einschnitt  nach  (*/4  St.)  Kla%is  (Adler;  bei  der  Kirche  schöne  Aussicht) 
und  (Vi  St.)  Weiler  (Summer),  mit  dem  Schlösachen  Hahnenberg;  weiter 
über  (1,4  Ht.)  Rötis  (*Bad)  und  O/4  St.)  SuIm  nach  ('/s  St.)  Rankweil.  Von 
Suis  auf  den   Vietoreberg  (881m ;  Whs.)  l'/s  8t.  \  prächtige  Aussicht. 

Weiter  über  den  Fruttbach  nach  (33  Kil.)  BankwoU  (46im; 
Hecht ;  AdUr ;  Stem)^  Marktflecken  mit  malerisch  gelegener  Kirche 
an  der  Mündung  des  Latemser  ThaU.  —  74^*-  südl.,  1.  vom  Wege 
nach  Satteins  die  Laudesirrenanstalt  Valduna. 

Vom  Umgang  der  Pfarrkirche  auf  dem  Frauenberg  (5i0m,  V«  ^^•) 
reizende  Aussicht.  —  Lohnender  Ausflug  über  Batsehuns  und  Suldis  auf  die 
(ti/2  St.)  Stöcke  (Whs.)  mit  schöner  Aussicht;  xurück  über  Brunnenbnrg 
und  Suis  C2  <Sft.>. 

Sehr  lohnenddie  Besteigung  des  «Hohen  Fretohea  (2(X)lm)  (6  St.,  mit 
Führer,  Leonh.  Weber  u.  Job.  Hartmann  in  Rankweil).  Der  gewöhn- 
liche Weg  über  Stöcke  (s.  oben),  die  Alpen  Fitrx  und  Tsahuggen  ist 
streckenweise  nicht  besonders  u.  nach  Regen  sehr  schmutzig,  aber 
nirgendwo  besonders  steil  oder  schwierig.  Die  grossartige  Rundsicht 
umfasst  die  Algäuer,  Lechthaler  u.  Paznauner  Berge,  Silvretta,  Rhätikon, 
(ilarner  u.  Appenzeller  Alpen,  den  Bregenzer  Wald  u.  Bodensee.  i/u  St. 
unterhalb  des  Uipfels  ein  von  der  A.V.-Section  Vorarlberg  erbautes 
Unterkunftshaus   (im   Sommer    Wirthschaft;  ü^)   Betten).      Abstieg   nach 


1 92     Routt  35,  FELDKIBCH.  Von  Bregenz 

Dornbirn  steil ,   nur  für  Schwindelfreie  (8.  oben).  —  Von  Rankweil  über 
die  Furka  nach  Damüls  und  Au  im  Bregenzer  Wald  s.  S.  Ö3. 

Weiter  durch  einen  Einschnitt  an  der  Ostseite  des  wald-  und 
rebenbedeokten  Ardetzenhergs ,  den  r.  die  Verbindungsbahn  nach 
Buchs  (s.  unten)  in  grossem  Bogen  umzieht,  nach 

36  KU.  Feldkirch  (4ö5m;  *EngU8cher  Hof  oder  Post,  Z.  1  fl., 
B.  20  kr.,  M.  1  fl.  20,  F.  40  kr. ;  Lowe;  Bär;  *8chäfle,  klein;  Bier 
in  Rösst),  sauberer  betriebsamer  Ort  (2000  E.),  von  Bergen  einge- 
schlossen, eine  natürliche  Festung,  einst  der  Schlüssel  Tirols,  über- 
ragt von  dem  alten  Schloss  Schattenburg.  Die  goth.  Pfarrkirche, 
1487  erbaut,  hat  eine  Kreuzabnahme,  angeblich  von  Holbein,  und 
eine  sehr  schöne  Kanzel;  die  Capusinerkirehe  eine  ebenfalls  gute 
Kreuzabnahme.  Grosse  von  Jesuiten  geleitete  Erziehungsanstalt 
(Stella  matutina).  Gegenüber  dem  Stadtspital  das  neue,  vom 
Bürgermeister  v.  TschavoU  der  Stadt  geschenkte  Kurhaus  (Restau- 
ration, Lesezimmer  etc.)  mit  hübschen  Anlagen  (in  einem  Pavil- 
lon werden  Im  Sommer  Molken   u.    Mineralwasser  verabreicht). 

Beim  Ojfmnasium  sehenswerthe  alpine  Gartenanlagen. 

Von  der  (5  Min.)  Schattenburg  hübsche  Aussicht;  ebenso  vom  Kdmte 
<M'i  St.),  einem  Vorsprung  des  Stetntealdes  ö.  über  der  Stadt  (von  der 
obem  lUbrücke  1.  hinan). 

Gute  Aussicht  über  das  ganze  Bheinthal  vom  Falknts  bis  zum  Boden- 
see und  über  die  Illschhicht  vom  *Bt.  Margrarethenkapf  (557m),  einem 
Hügel  20  Min.  w.  am  1.  Ufer  der  111,  mit  schönen  Parkanlagen  und  Villa 
des  Hrn.  v.  TschavoU  (jenseit  der  untern  lUbrücke  r.  hinan-,  Eintritts- 
karten im  Englischen  Hof  und  im  Bureau  des  Besitzers  in  der  Stadt). 
Aehnliche  Aussicht  vom  St.  Veitskap/  am  Ardetzenberg,  gegenüber  an  der 
nürdl.  Seite  der  lUklamm  (Fahrweg  vor  der  Brücke  r.  aufwärts,  20  Min.), 
und  von  *Äiaria-Orün,  ifs  St.  s.,  von  der  untern  Hlbrücke  1.  hinan  aber 
Tisis  (oben  Wirthscb.). 

Hübscher  Ausflug  über  das  schön  gelegene  Dorf  Amerlügen  (Whs.)  auf 
das  (2^/2  St.^  Aelpele  (1325m),  mit  prächtiger  Aussicht;  von  hier  über 
Alp  Sareuen  auf  den  Rojaberg  (Frcutamer  Sand,  163im)  1»|3  St.,  lohnend ; 
über  die  Sareuen-  und  Oar»elle»-Alp  auf  die  Drei  Schwestern  (2i08m) 
S'jx  St.  mit  Führer,  beschwerlich  aber  lohnend. 

Von  Feldkirch  nach  Buchs  Eisenbahn  in  S|4  St.  für  77,  65,  39  kr. 
Die  Bahn  umzieht  in  grosser  Cnrve  den  ArdctKenberg  (s.  oben),  überschrei- 
tet bei  Ifo/el*  die  III  und  führt  dann  durch  die  breite  Bheinniederung 
über  Stat.  If endein  und  Schaan  (*\a  St.  südl.  Vaduz,  s.  unten),  vor  Buch* 
auf  einer  Eisengitterbrücke  über  den  Rhein  (vgl.  Baedeker"'*  Schweiz). 

Nach  Mayenfeld.  3  St.  südl.  von  Feldkirch  (»f«  St.  von  SUt. 
Schaan,  s.  oben)  liegt  Yadns  (465m;  *  Linde;  Engel;  Löwe),  Hauptort 
des  2QM.  grossen  Fürstenthuma  Liechtenstein,  am  Foss  der  Drei 
Schwestern  (2108m).  Hoch  über  dem  malerischen  Städtchen  auf  einem 
Felsen  das  fürstl.  Schloss  Liechtenstein  oder  Vaduz;  oben  (20  Min.) 
Whs.  u.  reizende  Aussicht.  Die  Strasse  führt  weiter  durch  die  Rhein- 
ntederong  am  Fuss  des  Gebirges  und  tritt  bei  («j«  St.)  Triesen  (Adler) 
dicht  an  den  Rhein.  Hinter  (ija  St.)  Bolzers  (*Post ,  guter  Wein) ,  bei 
dem  St.  Katharinen-Brunnen  (490m)  ist  die  Grenze  des  Cantons  Grao- 
bünden :  «Alt  fri  Rhätia**  lautet  die  Inschrift  des  Bündnerischen  Wappens 
auf  dem  Grenzstein.  Die  Strasse  beginnt  zu  steigen,  zwischen  dem 
Falknis  (2568m)  1.  und  dem  Fläseherberg  (li05m)  r.  zur  8t.  Lnsiensteig 
(727m),  einem  befestigten  Engpsas,  Gegenstand  öfterer  Kämpfe  zwi- 
schen Schweizern,  Franzosen  und  Oesterreichern.  Die  von  letzteren  zu 
Anfang  dieses  Jahrh.  gesprengten  Werke  wurden  1830.  wieder  hergestellt 
(zwei  durch  eine  Gourtine  verbundene  halbe  Bastionen,  die  einzige 
chweiz.  Festung),  1853  ansehnlich  erweitert  und  mit  einer  grossen  Ga- 
rne versehen^   vom   obersten  Blockhaus  prächtige  Aussicht.    Hinab  an 


nach  Innsbruck.  BLUDENZ.  35.  Route.     193 

der  eidgen.  Grenzzollstätte  vorbei  (WbA.,  Weia  gat) ,  daneben  das  uralte 
St.  Luziutkirehlein^  nach  (l^Js  8t.)  Mayenfeld  (52(An;  Bössl;  Sonne),  Eisen- 
bahnstat. ,  Ragatz  gegenüber  (Eisenbahn  nach  Ghar  in  ifa  St.  \  s.  Ba€- 
deker^s  Schweiz). 

Die  III  durchbricht  unter-  und  oberhalb  der  Stadt  die  vorlie- 
genden Kalkfelsen  (untere  und  obere  Illklamm).  Die  Bahn  tritt 
durch  einen  Tunnel  unter  der  Sohattenburg  in  die  obere  Klamm 
und  überschreitet  die  111  vor  (41  Kil.)  Fraatans  (4ö8m;  Kreuz; 
Loire),  an  der  Mündung  des  Saminathals. 

Lohnender  Ausflug  auf  die  Gurtiupitze  (1778m) ,  über  Quvtis  in  4  St. 
m.  Führer;  treffl.  Aussicht. 

Durch  das  enge  wilde  Saminathal  führt  ein  rauher  Pfad  über  Amev- 
liigen  (s.  oben)  und  Alp  Oandenz  an  der  Mündung  des  Vallortch-ThaU  vorbei 
zur  (5  St.)  Alp  Sieg  (1293m)  [bequemer  von  Vaduz  (s.  oben)  auf  gutem  Fahr- 
weg über  Trietnerberg  und  den  Kulm  (1459m)  in  3  St.  zu  erreichen]. 
Oestlich  mündet  bei  Steg  das  Malbun-Thal  (l^js  St.  bis  zu  den  letzten 
Hütten ,  i714m) ,  aus  welchem  üebergänge  ö.  über  das  Sareiser  Joch  ins 
Oampevton^  n.  über  das  Schaaner  Färkele  ins  Vallorseh- Thal  führen.  Vom 
(1  St.)  Fürkele  auf  den  Schönberg  (2101m),  1  St.,  unschwierig  u.  sehr  loh- 
nend; auf  den  Oallina köpf  (2l^m),  2  St.,  über  die  Malier  u.  Quschgfiel- 
Alp^  gleichfalls  lohnend;  Abstieg  event.  über  Oamp  ins  Qallinathal  nach 
Latz  und  (4  St.)  Frastanz.  —  Im  obersten  Samina-Thal  führt  von  Steg 
ein  Earrenweg  zur  ('(4  St.)  letzten  Alp  Valina  (1397m),  von  wo  der  Naaf- 
kopf  (OrauspUze  oder  Rotheicand^  2d68m),  höchster  Berg  des  Fürstenthums 
Liechtenstein,  in  S^jz  St.  ohne  Schwierigkeit  erstiegen  werden  kann.  — 
Von  Valina  über  das  Jest-FUrkele  (Samina-Joch,  237Gm)  nach  Seeieis  im 
Prättigau  6  St.,  lohnend. 

Das  lUthal,  bis  Bludenz  Inner-Walgau  genannt,  erweitert  sich; 
die  Bahn  überschreitet  den  OaUinabach  und  führt  am  1.  Ufer  der 
111  nach  (48  Kil.)  Kenzing  (505m ;  Sonne;  Gasth.  zur  Gamper- 
dond)y  ansehnlicher  Ort  an  der  Mündung  des  Gampertonthals.  W. 
auf  einem  Hügel  (^2  St.)  Ruine  WäLsch-Rameehwag  (641m)  mit 
hübscher  Aussicht. 

Das  wildromantische  ^Gampertonthal  ist  besuchenswerth.  Kin  guter 
Weg  führt  erst  am  r.,  dann  am  1.  Ufer  des  das  Thal  durchströmenden 
Mankbachs  zwischen  den  Felsabstürzen  des  Exkopft  und  Ochsenkop/t  r. 
und  des  Fundelkopfz  1.  nach  (5  St.)  St.  Rochus,  in  schönem  Thalkessel 
(„Nenzinger  Himmel*)  malerisch  gelegenes  Alpendorf  (bescheidene  Unter- 
kunft). Von  hier  auf  den  Naajkopf  (2568m)  über  die  Veiinales-Alpe  in 
4-5  St.  m.  F.,  sehr  lohnend  (s.  oben)  -,  auf  den  Pundelkopf  {Matzchonspilzey 
2398m),  4  St.  m.  F.,  gleichfalls  lohnend.  Üebergänge:  w.  über  das  Sareiser 
Joch  ins  Malbun-  u.  Saminathal  (s.  oben):  ö.  über  das  Matschon-Joch  und 
die  Palüd-Alpe  nach  (4  St.)  Brand  (S.  194);  s.  über  die  Grosse  Furka 
(Barthümmeljoeh.  2376m)  zwischen  Naafkopf  u.  Ochsenberg,  oder  über  die 
Kleine  Furka  {Salaruel-Joch^  2262m)  zwt<tchen  Hornspitze  und  Panüter- 
schroffen  nach  Seewis  im  Prättigau. 

Ueber  den  Mankbach,  dann  über  die  111  nach  Stat.  Strassenhaus 
(3/4  St.  n.  das  grosse  Dorf  Thüringen  an  der  Mündung  des  Walser 
Thals ,  s.  unten)  und 

58  Kil.  Bludenz  (581m;  *Post;  *Kreu%;  *Krone),  vorläufig 
Endpunkt  der  Bahn,  in  hübscher  Lage,  mit  altem  Schloss  des  Baron 
Sternbach ;  s.  die  malerische  Schlucht  des  Brandner  Thals  mit  der 
Eisspitze  der  Scesaplana  im  Hintergrund. 

Von  Bludenz  auf  den  ^Hohen  Fraisen  (Pfannenknecht,  1976m),  sehr 
lohnend  (3»|2-4  St.,  Führer  4  fl.,  unnöthig,  mehrfach  Handweiser).  Von 
Bludenz  n.w.  ansteigend  zum  Weiler  Obdorf,  hin  \\>  über  das  Oalgentobel^ 

BAKDicKßn's  Südbuiern.    IS.  Aufl,  13 


194    Bouie35.  BLUDENZ.  Von  Bregent 

jenseits  durch  Wiesen  nnd  Wald  im  Zickzack  hinun,  bei  der  kleinen  Ka- 
pelle 1.,  weiter  bei  der  Bank  (Wegseiger)  r.  za  einer  (2  St.)  zweiten 
Kapelle.  Hier  wieder  1.  eine  Strecke  durch  Wald,  dann  an  den  Häusern 
von  Muttersberg  vorbei,  später  wieder  durch  niederes  Gehölz  zur  (1  St.) 
Ffannenkneehtalp  (einf.  Whs.)  und  zur  (ifs  St.)  Spitze,  mit  vorzüglicher 
Vebersicht  besonders  der  Vorarlberger  Alpen. 

ZumLünerSeeundaufdieScesaplana  sehr  lohnender  Ausflug 
(bis  Brand,  2>|2  St.,  steiler  Fahrweg,  von  da  zum  See.  3  St.,  guter  Fuss- 
weg).  Vom  Bahnhof  über  die  111  nach  (if4  St.)  Bürs^  hier  über  den  Alvier- 
baeh  und  am  1.  Ufer  meist  durch  Wald  hinan  nach  (l^j«  St.)  B&rserberff 
(8ü9m),  auf  der  r.  Seite  des  wilden  Oschiaer-  oder  SehesatöbeU  hübsch 
gelegen.  Weiter  durch  das  reizende  Brandner  Thal;  1.  Wasempitze 
(2006m)  und  Zimbaspitze  (2ö40m) ,  vorn  die  Scesaplana  mit  dem  Brandnei^ 
Femer;  der  Alvierbach  1.  unten  in  tiefer  Schlucht,  l^ji  St.  Brand  (1029m  ^ 
*Whs.),  in  hübscher  Lage  am  Fuss  des  Mothenkop/s  (über  das  MaUchon- 
joch  ins  Gamperton  s.  S.  193).  Nun  über  den  Bach  und  bm  r.  Ufer 
zur  Alp  Loffant;  r.  die  Abstürze  der  Scesaplana  mit  Wasserfällen, 
weiter  die  des  Zirmen-  oder  Seekopfs,  am  Fuss  grosse  Geröllfelder,  1. 
der  Saulenkopf.  Am  Thalende  bricht  1.  aus  der  Felswand  ein  Wasser- 
fall, der  Abfluss  des  Lüner  See''s^  hier  r.  auf  gutem  Pfade  unter  den 
Wänden  des  Seekopfs  im  Zickzack  über  Geröllhalden  hinan  zum  Fels- 
sattel an  der  NW.-Seite  des  schönen  tiefgrünen  *Lüner  Bee'a  (1924m) , 
des  grössten  See''s  der  rhät.  Alpen,  l^ja  St.  im  Umfang.  An  der  W.-Seite 
(3  St.)  die  Douglashiltte  (Wha.f  Bett  1  fl.,  Heulader  3Ö  kr.),  zur  Erinnerung 
an  den  1874  auf  der  Gemsjagd  verunglückten  Fabrikbesitzer  J.  S.  Douglas 
aus  Thüringen  (s.  u.)  so  benannt,  im  Winter  1876-77  durch  eine  Lauine 
zerstört,  doch  seitdem  neu  erbaut. 

Die  Besteigung  der  ^SoesapUiiA  (29d2m) ,  des  höchsten  Gipfels  der 
Rhätikon  -  Kette ,  ist  etwas  mühsam,  doch  ganz  gefahrlos  (3-4  St.,  Ferd. 
Heine  u.  Norbert  Gapp  in  Bludenz,  Ad.  Beck,  Job.  Sugg  und  B.  Mayer  in 
Brand,  Führer;  von  Bludenz  6  fl.  mit,  8  fl.  ohne  Verpflegung,  von  Brand 
4  und  6  fl.).  Von  der  Clubhütte  führt  der  Weg  erst  kurze  Zeit  am  See 
entlang  und  steigt  dann  r.  hinan,  anfangs  über  (^ashänge,  weiter  über 
(ieröll  und  wüste  Felskare  (Todtenalp) ;  zuletzt  durch  einen  ziemlich  steilen 
Kamin  auf  einen  kleinen  Gletscher,  den  man  nach  r.  hin  umgeht,  und 
über  den  Grat  ohne  alle  Schwierigkeit  zur  Spitze.  Die  grossartige  Aus- 
sicht umfasst  n.  ganz  Schwaben  bis  Ulm,  n.ö.  Vorarlberger,  Algäuer,  ö. 
Oetzthaler,  Stnbaier,  Zillerthaler  Alpen,  s.  und  w.  die  Schweizer  Alpen 
vom  Silvretta  und  Bernina  bis  zum  Gotthard  und  den  Berner  Alpen, 
Prättigau,  Bheinthal,  Appenzeller  Land  und  den  Bodensee ;  n.  unmittelbar 
zu  Füssen  der  ansehnliche  Brandner  Femer  u.  tief  unten  das  Brandner 
Thal.  —  Abstieg  über  Alp  Valt^  Oaneier-Alp  und  Oaneier-Tobel  nach  (4  St.) 
Seevfis  im  Prättigau  steil;  besser  vom  Lüner  See  über  das  Cavelljoch  (s. 
Baedeker"»  Schweiz).  —  Vom  Lüner  See  durch  das  Rellsthal  oder  das  Oauer- 
thal  nach  Sehrutu  s.  S.  200. 

Von  Bludenz  ins  Montavon  s.  S.  200. 

Durch  das  Grosse  Walserthal  nach  dem  Schröcken  11- 
12  St.,  im  Ganzen  lohnend  (von  Buchboden  bis  Schröcken  Führer  nöthig). 
Fahrweg  von  Strussenhaus  (s.  oben)  über  Ludesch  nach  (b|4  St.)  Thürin- 
gen (54hm ;  ^Hirsch) ,  Dorf  mit  grossen  Fabriken  am  Thalausgang ;  von 
hier  Karrenweg  r.  hinan ,  bald  hoch  an  der  r.  Seite  des  Thals ,  das  der 
Lutzbach  durchfliesst,  viel  bergauf  und  ab  durch  die  von  N.  herabziehen- 
den Tobel,  nach  (li|s  St.)  8t.  Gerold  (r.  unten  bleibt  das  dem  Stift  Einsie- 
deln geh()rige  Kloster)  und  (^js  St.)  Blont  (9U7m)  (gegenüber  Raggal) ;  dann 
hinab  zum  Lutzbach,  an  der  Hündung  des  Oarzella-TobeU  vorbei  und 
wieder  hinan  nach  (li|s  St.)  Bonntag  (88öm;  ''^Löu>e;  Krone)^  Hauptort  des 
Thals,  wo  der  Fahrweg  aufhört  (von  hier  über  Fontaneila  und  das  Fa- 
»China- Joch  nach  Damüls  und  Au  s.  S.  52).  {Für  Fussgänger  führt  der 
nächste  Weg  ins  Walserthal  von  Bludenz  über  Latz  und  Ludescherberg 
um  den  Abhang  des  Hohen  Frazzen  herum  nach  (2i|2  St.)  Raggal  (Bössl), 
an  der  Mündung  des  Marulthalz  (nach  Alp  Lagutz^  Formarin  etc.  s.  S.  55)  ; 
dann  tief  hinab  ins  L€uankatobel  und  wieder  aufwärts  über  Plazera  und 
'arftlla  (hier  über  den  Lutzhach)  nach  (2  St.)  Sonntag.]  —  Weiter  an  der  r. 


naeh  iMuhruek.  ARLBERG.  35.  Route.     195 

Thalseite  nacb  (l'jt  St.)  Buchboden  (.913m;  Whs.  einfach),  gegenüber  der 
Hündung  des  Huttier  Thals  (über  Alp  Kle$enza  nach  Lagutt  s.  S.  55); 
1  St.  aufwärts  im  Rothenbrunnen  -  Tohel  (1.  Ufer  des  Lutzbachs)  das  eisen- 
haltige Bad  Rothenbrunn  (964m,  einfach,  Unterkunft  auch  für  Passanten). 
Von  Buchboden  noch  ija  St.  am  r.  Ufer  fort,  dann  (mit  Führer)  1.  scharf 
aufwärts  (Weg  streckenweise  schlecht)  an  der  Alp  Itschgerney  vorbei 
(bleibt  1.  oben)  zur  (3  St.)  Höhe  des  Sohadona-Sattels  (1822m)  zwischen 
r.  Rothhom ,  1.  Kümel-Spitte  (Besteigung  s.  S.  53)  \  schöner  Bückblick 
über  das  Walser  Thal,  s.w.  Scesaplana,  s.  Kleinspitze,  ö.  die  Pyramide 
des  Widdersteins ;  tief  unten  das  Kirchlein  des  Schröckens  (S.  53),  das 
man  von  der  Jochhöhe  in  ca.  2  St.  erreicht  (im  Thal  nochmals  eine 
ziemliche  Strecke  bergan). 

Die  Strasse  Terlässt  bei  dem  Nonnenkloster  St.  Peter  die  III 
(ins  Montavon  s.  S.  200)  und  steigt  das  Klosterthal  hinan,  dem  Alfenz- 
bach  entgegen;  Torn  der  RogeUkopf  (2270m),  r.  Davennakopf 
(1683m).  Bei  (2  St.)  Brate  (709m ;  Rössl,  Löwe)  1.  ein  ansehn- 
licher Wasserfall  äea  FalU>ach9 ',  weiter  dreimal  über  den  Alfenz- 
banh  nach  (l^/«  St.) 

15  Kil.  Dalaai  (870m ;  *Po9t'),  grosses  Dorf  in  hübscher  Lage 
(nördl.  SalacUncupitte,   2227m;    östi.  Burtschakopf,  2242m).  — 

Zum  Formarinsee  (4  St.)  s.  S.  55. 

Ins  Montavon  sehr  lohnender  Uebergang  über  den  Christberg 
(14S6m).  Anstieg  steil,  aber  schattig  (Führer  unnöthig)  ^  i>|4  St.  Kapelle 
im  Walde-,  *U  St.  Passhöhe  beim  Cruciflx,  mit  schöner  Aussicht  auf 
Silbertiial,  Lobspitze,  Sulzfluh,  Scesaplana  etc.  Hinab  1.  am  Gatter  ent- 
lang zur  Kirche  Christberg  und  auf  gutem  Pfade  w.  durch  Matten  und 
Felder  zu  der  weithin  sichtbaren  Kirche  von  (1  St.)  Inner  -  Bartholomäus- 
berg oder  Innerberg  (1150m  ^  Erfr.  beim  Pfarrer),  dann  1.  hinab  nach 
(>|4  St.)  Schruns  (S.  200) ;  oder  lohnender  von  Innerberg  r.  weiter  nach  (>|2  St.) 
Ausser-Bartholomäusberg  (S.  200)  und  ('Ja  St.)  Schruns. 

Oberhalb  wieder  aufs  r.  Ufer  der  Alfenz  (1.  Pfa/fenapitte,  weiter- 
hin Schafberg)  nach  (1  St.)  Wald  und  über  den  Spreubach  ^  den 
Abfluss  des  Spullersee^s  (s.  unten),  nach  (1  St.) 

24  Kil.  Kldsterle  (1057m;  LoweV,  r.  im  Hintergründe  des 
engen  Nenzigast- Thals  der  Kalte  Berg  (2895m)  mit  dem  Wildebene- 
Femer  (Besteigung  beschwerlich,  6  St.  m.  Führer;  vgl.  S,  196). 
—  Zum  SpulUrsee  und  auf  den  Schafberg  (6  St.)  s.  S.  55. 

Nun  steiler  hinan  durfih  ein  wildes  einsames  Thal  (1.  Rhonspitze 
und  Erzberg)  nach  (l^/j  St.) 

30  Kil.  Stuben  (1418m ;  ^Post),  dem  letzten  Dorf  des  Thals, 
„des  Kaisers  grosste  Stuben''  (über  den  Flexensattel  nach  Lech  und 
Schroeken  s.  S.  54). 

Die  Strasse  steigt  in  mehreren  Windungen,  mit  schonen  Rück- 
blicken ins  Klosterthal  bis  zur  Scesaplana,  r.  Erzberg  und  Rog- 
gelspitze,  1.  Peischelkopf,  und  biegt  dann  in  das  oberste  Alfenz- 
thal  ein ,  mehrfach  in  die  senkrechte  Felswand  gesprengt.  Weiter 
in  kahlem  Hochthal  zur  (lV2St.)  Jochhöhe  des  Arlbergi  (1797m), 
Wasserscheide  zwischen  Rhein  und  Donau  ,  Grenze  zwischen  Vor- 
arlberg und  Tirol.  Der  Schnee  liegt  hier  häufig  im  Frühsommer 
zu  beiden  Seiten  der  Strasse  noch  mehrere  Fuss  hoch;  Aussicht 
beschränkt.  Auf  der  Ostseite ,  Ö  Min.  unter  der  Höhe ,  das  ehem. 
Hospiz  St,  Christoph  (Whs.)  nebst  Kapelle, 

13» 


196     Raute  35.  ST.  ANTON.  Von  Bregem 

Die  Strasse  biegt  iu  grosser  Windung  in  das  Bosarma^Thal  ein, 
mit  schönem  Blick  r.  auf  die  kühngeformte  Patteriolspitze^  Sulz^ 
köpfe  j  Faselfadfemer ,  Kuchenspitzen  etc.  und  vorwärts  auf  die 
Berge  des  Stanzer  Thals  bis  zum  Eisenkopf  und  der  Parseier  Spitze, 
und  senkt  sich  dann  steil  hinab  an  der  Mündung  des  Moosthals  vor- 
bei nach  (IV4  St.) 

45Kil.  St.  Anton  (1282m;  *Post'bei  SehuUr),  dem  obersten 
Dorf  im  Rosanna-Thal,  das  oberhalb  St.  Anton  Ferv<ül-Thalj  unter- 
halb Stanzer  Thal  heisst. 

Durch  das  F«rvallthal  nach  Schruns  im  Montavon  über  das  Kaßuner 
oder  Silherthaler  Winter jöchl  (10-11  St.)  s.  8.  201.  —  Das  in  seinem  un- 
tern Theil  bewaldete  einförmige  Fervallthal  theilt  sich  bei  der  Vordem 
Bremntieeinh^Ue^  2V2  St.  von  St.  Anton,  in  r.  Sehön/ervall-,  1.  Feuulthal^ 
zwischen  beiden  die  kolossale  PatterioUpitze  (9054m).  Durch  das  wilde 
Fasulthal  führt  ein  beschwerlicher  Uebergang  über  das  Schafbuchjoch  (c. 
2500m)  nach  (8  St.)  Mathon  im  Paznaun ;  beim  Ansteigen  zum  Joch  schöne 
Blicke  r.  auf  Patteriol,  Fasulferner  etc.,  1.  die  noch  unerstiegenen  Kuchen- 
spitzen (3140m).  —  Im  Schönfervall  führt  der  Weg  am  r.  Ufer  der  Ro- 
sanna zur  (1  St.)  Hintern  BranntweinhUtte ^  wo  r.  der  Pfad  zum  Silherthaler 
Winterjöchl  abzweigt  (s.  8.  201),  verlässt  1  St.  weiter  aufwärts  jenseit 
der  Ochsenhütte  das  Rosannathal  (das  oberste  Thalende  heisst  Ochsenthal) 
und  steigt  zum  (1  St.)  flachen  Joch  am  Scheidsee  (Verbellner  Winterjöchl^ 
2Q62m),  in  grossartiger  Umgebung  (ö.  Patteriol,  n.  Valschaviel-  oder  Al- 
bonakopf,  w.  Strittkopf).  Hinab  am  Verbellabach  ^  bald  mit  schönem 
Blick  auf  Hochmaderer,  Litznergruppe  etc.,  zur  (IV2  St.)  Alp  Inner-Gani- 
fer^  wo  der  Pfad  in  den  Weg  vom  Zeinisjoch  mündet,  und  nach  (1  St.) 
Patenen  (8.  202). 

Lohnend  der  Besuch  des  Mootthala  (Führer  entbehrlich),  3  St.  bis 
zur  letzten  Hütte  (Hintere  Ross/all-Alpe  ,  1590m),  mit  schönem  Blick  auf 
den  imposanten  Thalschluss  (Kartell ferner,  Rautekopf,  Kuchenspitzen,  r. 
Ochsenberglerkopf  und  Sulzköpfe).  Ein  beschwerlicher  Uebergang  führt 
von  hier  über  das  Schneidjöchl  nach  (5  St.)  Itchgl  im  Paznaun  (vgl.  8.  203). 

Berotodben  von  St.  Anton:  Rendel^txe  (2818m),  über  die  Fervalh 
Alpe  oder  durch  das  Moosthal  in  5  St.  m.  F.,  nicht  schwierig,  lohnend. 
—  Ochsenberglerkop/  (289Qm).  durch  das  Moosthal  in  5-6  St.  m.  F.,  etwas 
mühsamer,  gleichfalls  lohnend.  —  Kalte  Berg  (2895m),  durch  das  Marui- 
thal  und  über  den  Wildebene-Fei-ner  in  7-8  St.  m.  F.,  beschwerlich;  Aus- 
sicht grossartig  (Besteigung  kürzer  von  Klösterle^  s.  8.  195). 

Nördl.  führt  von  St.  Anton  (bez.  St.  Jakob,  s.  unten)  ein  nicht  be- 
schwerlicher Weg  (Führer  für  Geübte  entbehrlich)  über  das  Almejurjoch 
(2224m)  und  durch  das  Almejurthal  nach  Kaisers  und  (6  St.)  Steg  im 
Lechthal  (8.  54).    Vom  Joch   schöner  Rückblick  auf  die  Fervallgruppe. 

Weiter  zweimal  über  die  Rosanna  und  am  1.  Ufer  (1.  bleibt 

St.  Jakoh)  über  Vadisen  nach  (I3/4  St.)  Pettneu  (1212m;  Adler); 

1.  der  Stänzkopf  {^Ibbm),  r.  der  Riffler  (3011m)  mit  kl.  Gletscher. 
Ueber  das  Kaiserjoch  nach  (6  St.)  Steg  im  Lechthal  s.  8.  54.  —  Durch 
das  südl.  mündende  Malfon-Thal  führt  ein  beschwerlicher  Uebergang  über 
das  Blaniajoeh  (268Sm)  nach  (6-7  8t.)  Kappl  im  Pasnaun  (vgl.  8.  2M), 

Von  dem  folgenden  Dorf  (3/4  St.)  Schnan  (1180m)  lohnt  ein 
Abstecher  (V2  St.  hin  und  her)  zur  Schnanew^  Klamm ,  einem  engen 
vom  Schnanerbach  durchflossenen  Felsspalt.   (Y2  •^^0 

60  Kil.  Flirioh  (1143m;  *Post),  am  Fuis  des  Eisenkopfs 
(2820m)  hübsch  gelegen;  r.  Mittagspitte  (2631m)  und  Btankahom 
(3155m).  Das  Thal  verengt  sich,  der  Fluss  stürzt  mit  starkem  Ge- 
fall über  die  Felsen  und  bildet  mehrfach  Wasserfälle.  Unterhalb 
IV2  St.)  Strengen  (1008m;  Traube)  mündet  r.   äis  PasnawUhal 


riftck  rnnshfuck.  LANDEGK.  3.5.  Route.     197 

(S.  ^04) ,  aus  dem  die  Triaanna  hervorctrömt ,  welche  mit  der  Ro» 
sanna  yereint  die  Sanna  bildet,  lieber  dem  Zusammenfluss  sehr 
malerisch  Schloss  Wiesberg ;  unten  die  gedeckte  Holzbrücke,  über 
die  der  Weg  ins  Paznaun  führt  (S.  204),  Folgt  (1  St.)  Plans 
(•PöU,  bei  der  Kirche),  in  hübscher  Lage  (1.  oben  Qrins,  weiter 
Stanz) ;  nach  0.  öffnet  sich  der  Blick  ins  Innthal,  im  Hintergrund 
die  Pyramide  des  Tschürgant.  Die  Strasse  überschreitet  die  Sanna 
beim  Weiler  Bruggen  und  führt  auf  hölzerner  Bogenbrücke  über 
den  hin  nach  (l*/4  St.) 

7ö  Kil.  Laadeck  (81 3m;  *Post  und  Schwarzer  Adler ^  derselben 
Besitzerin  gehörig;  Ooldner  AdUr\  ansehnlicher  Ort  auf  beiden  Sei- 
ten des  Inn,  Knotenpunkt  der  Arlberg-,  Oberinnthal-  und  Vintsch- 
gau-Strassen ,  Yon  der  alten  Feste  Landeck ,  jetzt  armen  Familien 
als  Wohnung  dienend ,  überragt.  Einige  freie  Abendstunden  in 
Landeck  werden  am  besten  zu  einem  Spaziergang  auf  der  Land- 
strasse am  Inn  aufwärts  verwendet.  Der  Fluss  hat  hier  ansehnliche 
Stromschnellen  (S.  217).  Nördl.  über  grünen  Vorbergen  die  mäch- 
tige Parseier  Spitze  (3021m),  weiter  r.  Brandjöchl  und  SUberspitze; 
w.  Thialspitze  (2396m),  im  Hintergrund  der  Biffler  mit  seinem 
Gletscher;  Ö.  die  Abhänge  des  Veneibergs  (2508m). 

Ein  Felsriegel  legt  sich  bei  (8/4  St.)  Zam«  (773m)  quer  durch 
das  Thal;  die  Strasse  tritt  auf  das  1.  Ufer  (Fussgänger  bleiben 
besser  auf  dem  r.  U.  bis  zum  Dorf  Sehönwies^  8  Min.  vor  Mils,  und 
überschreiten  hier  den  Inn).  Das  an  die  Bergwand  sich  anlehnende 
Stift  ist  Mutterhaus  der  barmherzigen  Schwestern  für  einen  grossen 
Theil  Oesterreichs.  Jenseit  der  Zamser  Innbrüoke  führt  ein  Fuss- 
pfad  1.  ab  in  10  Min.  zu  dem  von  der  Strasse  nicht  sichtbaren 
^Wasserfall  des  Lötsenhachs  in  wilder  Klamm  (Zugang  versperrt, 
Schlüssel  in  der  Mühle,  10  kr.). 

Rechts  auf  hoher  Felswand  die  stattlichen  Trümmer  der  Kronburg 
(1052m).  Im  Hintergrund  der  Tschürgant  (S.  197)  als  kahle  Berg- 
pyramide ,  in  der  Feme  daneben  der  Sonnenspitz,  Folgt  Starken- 
bach (gegenüber  am  r.  Vier  Schönwies,  s.  oben),  dann  (1^/4  St.) 
Mils  mit  neuer  Kirche ;  1.  Wasserfall  des  Larsenbaehs,  Die  Strasse 
führt  noch  eine  Strecke  eben  fort  (am  r.  Ufer  das  Dorf  Imsterberg) 
und  steigt  dann  ziemlich  stark  am  Bergabhang,  zuletzt  fast  senk- 
recht über  dem  Inn,  mit  hübschem  Blick  über  das  auenreiche  Thal 
(r.  der  Aehenkogl,  S.  205).  Auf  der  Höhe  verlässt  sie  das  Innthal 
und  wendet  sich  1.  am  Oalgenbükl  hinab  ins  Ourgler  Thal  (S.  65) 
nach  (1 1/2  St.) 

98  Kil.  Imgt  (826m ;  *Post  bei  Stubmayr,  Z.  und  L.  1  fl.  20  kr. , 
F.  50  kr.,  aufmerksamer  Wirth ;  Lamm;  Sonne),  stattlicher  Markt- 
flecken und  Sitz  der  Bezirkshauptmannschaft,  auf  einer  Bergterrasse 
freundlich  gelegen,  Knotenpunkt  der  Strasse  nach  Nassereit  (S.  65), 
Station  für  das  Oetz-  (S.  205)  und  PUzthal  (S.  212).  Der  vom 
Muttekopf  kommende  Malchbach  theilt  den  Ort  in  Ober-  und  Un- 
termarkt.  Vom  Calvarienberg  (Y4  St.)  beater  Ueberblick  der  Um- 
gebung: n.    Muttekopf,    Platteinkogl,    Heiterwand,-  Rauchberg, 


198    Route  35.  SILS.  Von  Bregenz 

Wanneck ;  ö.  Tschürgant ;  8.  zwischen  Wildgrat  u.  Yenetherg  der 
EinBchnitt  des  Pitzthals. 

Der  TMhflrgaat  (2966in)  ist  von  hier  am  bequemsten  (in  4  St.,  m.  F.) 
8U  besteigen ;  Reitweg  über  Karrösten  bis  zur  Karröstner  Alp,  2  St.  unter 
dem  Gipfel.  Aussiebt  sehr  lohnend :  Oetz-  u.  Fitzthaler  Femer.  nördliche 
Kc-ilkalpen,  Innthal  von  Landeck  bis  Innsbruck.  —  Auf  den  *Htttt«kopf 
(2771m)  6  St.  m.  F.,  gleichfalls  sehr  lohnend,  der  letzte  Anstieg  müh- 
sam (IV2  St.  unterhalb  des  Gipfels  Schutzhütte  mit  Heulager).  Prächtige 
ausgedehnte  Femsicht.  —  Ueber  den  Hochtenn  ins  Lechthal  s.  S.  54.  — 
Führer  in  Imst  AI.  Mayr  und  Ani.  Sehrott. 

Die  Strasse  senkt  sich  unbedeutend  his  (20  Min.)  Brennbiehl, 
wo  in  dem  ♦Whs.  von  Mayr  „am  9.  August  1854  Vorm.  gegen 
11  Uhr  S.  M.  Friedrich  August  König  Yon  Sachsen  an  den  Folgen 
der  erlittenen  Kopfverletzung  verschied",  wie  die  Inschrift  über  dem 
Sterbezimmer  lautet.  An  der  Unglücksstelle ,  unten  im  Orund  am 
Wege  ins  Pitzthal  (S.  212) ,  eine  kleine  Kapeüe  mit  grünem  Dach ; 
über  der  Thür  das  bair.  und  Sachs.  Wappen. 

Nun  bergan  am  Fuss  des  Tschürgant  nach  (20  Min.)  Karrea ; 
r.  tief  unten  die  Mündung  des  Pitxenbaehs  (S.  212  ).  Auf  der 
Karreser  Höhe  (Y2  St.)  hübscher  Blick  das  Innthal  hinab  (1.  Kar- 
wendelgebirge),  und  r.  ins  Oetzthal  mit  dem  Achenkogl.  Dann 
bergab,  an  der  Trankhütte  vorbei;  unten  am  Inn  das  Dorf  BoppeUj 
durch  das  der  Weg  ins  Oetzthal  führt  (S.  205),  weiterhin  gewaltige 
Schuttmassen ,  mit  welchen  die  Oetzthaler  Aehe  bei  Ihrer  Mündung 
in  den  Inn  das  ganze  Thal  bedeckt  hat.  Bei  dem  *Whs.  zu  Mager^ 
bach  (661m)  tritt  die  Strasse  auf  das  r.  Ufer  des  Inn  nach  (2  St.) 
Haimingen  (von  hier  ins  Oetzthal  s.  S.  183).  L.  der  lange  Rücken 
des  Simmering  (2093m) ;  r.  der  waldige  Petersberg ^  mit  den  Trüm- 
mern der  gleichn.  Burg,  Geburtsort  der  Margaretha  Maultasch^ 
welche  im  14.  Jahrh.  Tirol  an  Böhmen  und  dadurch  an  Oesterreioh 
brachte,  und  dem  stattlichen  neuen  Schloss  Weifenburg  des  Grafen 
Wolkenstein  -  Rodenegg,  nach  dem  Brande  von  1858  wieder  aufge- 
baut. (3/4  St.) 

117  Kil.  Silx  (650m  ;  *Post  oder  Steinbock)^  mit  neuer  schöner 
Kirche ,  in  der  ein  gutes  Altarbild  von  Heüweger.  V2  8t.  weiter 
fuhrt  eine  Brücke  über  den  Inn  zum  Dörfchen  itfdts,  von  wo  Fahr- 
strasse  r.  nach  (1  St.)  Ober-Miemingen  und  1.  nach  (IV2  St.)  Ob- 
sieig  (S.  65).  R.  an  unsier  Strasse  das  ansehnliche  Cisterzienser- 
Stift  8tam8 ,  von  Elisabeth .  der  Mutter  des  letzten  Hoheustaufeu 
Gonradin,  1271  gegründet.    In  der  Bibliothek  Handschriften ,  In- 

cunabeln,  Münzen  etc. 

Von  Stnms  anf  die  Btamser  Alpe  (1856m  \  Whs.),  3  St.  m.  Führer, 
lohnend  CAussicht  auf  das  Innthal  und  die  nördl.  Kalkalpen)-,  hinab  über 
Ochsengarten  (S.  205)  ins  Oetzthal  nach  (3«/«  St.)  Oetz  (8.  205). 

Vor  (2Vj  St.) 

130  Kil.  Telfii  (631m  ;  *Po8t ;  •Lötrc),  einem  der  ansehnlichsten 
Dörfer  des  Ober-Innthals,  tritt  die  Strasse  wieder  auf  das  1.  Ufer 
des  Inn  und  vereinigt  sich  mit  der  von  Nassereit  kommenden  Berg- 
strasse  (S.  66).  */4  ^*-  ^'  eine  grosse  Baumwollspinnerei  (250 
Arbeiter).   An  einem  Eckhause  dem  Löwen  gegenüber  die  1875  er- 


flach  Innsbruck.  ZIRL.  35.  Route.     199 

richtete  Marmorbüste  des  hier  gebomen  Malers  Jo^.  Schopf  (f 
1822"),  von  Gapp. 

Von  8t.  Moritz,  Calvarienberg  ijaSt.  w.,  schöne  Aussicht  (südl.  Hoch- 
edenpitse,  2794ni) ;  ebenso  von  der  Wnllfahrtskirche  auf  dem  Birkenberg^ 
1  8t.  n. ,  und  der  Ruine  Hörienbtrg^  1  St.  s.  über  Pfaffenhofen  (früher 
Sitz  der  Landrichter,  1708  durch  Blitz  zerstört).  —  K.  führen  von  Telfs 
gute  Wege  über  Buchen  nach  (2*1«  St.)  Letttaseh  (8.  78)  und  über  Mosern 
nach  (3  St.)  See/eld  (8.  79). 

Von  Telfs  nach  Zirl  führt  die  Poststrasse  am  1.  Ufer  des  Inn 
über  Platten  und  Pettenau.  Eine  andre  gleichfalls  von  Stellwagen 
befahrene  Strasse  mit  schönem  Blick  auf  Hohe  Munde ,  Solstein 
etc.  führt  am  r.  Ufer  des  Inn  über  Pfaffenhofen,  Flaurling,  Polling, 
Matting  und  Insing  f Klotz;  Stellwagenhalt').  Bei  f3V2  St.*) 

145  KU.  Zirl  (620m ;  *Lowe ;  8Urn)  zieht  sich  links  an  der  Berg- 
wand in  grossenWindungen  die  Schamitz-Mittenwalder  Strasse  herab 
fs.  R.  9).  Hoch  oben  Burg  Fragenstein  (S.  79} ;  vom  Calvarienberg 
(V2  St.}  treffliche  Aussicht:  südl.  die  zackigen  Gipfel  des  Seirain 
fS.  205),  am  Eingang  des  Seirainer  Thals  das  hochgelegene  Dorf 
Oberperfuss  (S.  177),  Vi  St.  von  Zirl;  n.  die  gewaltige  Klamm  des 

vom  Solstein  kommenden  Ehbaehs. 

Sehr  lohnend  die  Besteigung  des  Oroasen  Solatein  C2540m),  von  Zirl 
über  die  Brlalp  (Uebemachten)  und  den  Sattel  zwischen  Erlspits  und  Sol- 
stein in  6  St.  m.  F.,  nicht  sehr  beschwerlich,  mit  weiter  prächtiger  Auf- 
sicht. (Besteigung  des  hohem  Kleinen  SoUtein,  2666in,  östl.  vom  Grossen, 
schwierig.) 

Unterhalb  Zirl  (20  Min.)  steigt  1.  507m  über  der  Strasse  senk- 
recht die  Xartiiuiwand  (1113m  ü.  M.)  auf;  hoch  oben,  der  Ka- 
pelle auf  den  waldigen  Martinsbühel  gerade  gegenüber,   in  einer 

Felshohle  das  Kreuz  (s.  unten). 

Kaiser  Maximilinn  hatte  sich  1493  auf  der  Jagd  bei  der  Verfolgung 
einer  Gemse  oberhalb  der  Martinswand  verirrt;  durch  einen  Fehltritt 
rollte  er  bis  an  den  Band  des  Abenmndes  und  klummerte  sich  hier  an 
einen  Felsvorsprung,  aber  in  einer  Lage,  dass  er  sich  nicht  von  der 
Stelle  bewegen  konnte.  Als  man  den  Kaiser  von  unten  erblickte,  7.0g  der 
Pfarrer  von  Zirl  mit  der  Monstrnnz  und  vielem  Volk  aus,  hob  die  Hostie 
empor  und  rbsolvirte  so  den  Kaiser.  In  dem  Augenblick  der  Absolution 
st-tnd  der  Sage  nach  ein  £ngel  neben  dem  Kaiser,  richtete  ihn  auf  und 
führte  ihn  auf  verborgenen  Wegen  aufwärts  auf  die  Alp;  in  der  That 
war  es  ein  Gemsjäger,  der  später  unter  dem  Nnmen  von  Hollauer  geadelt 
wurde.  Die  Stelle  am  Felsen,  wo  sich  der  Kaiser  in  Todesgefahr  be- 
fand, 214m  ü.  d.  Inn,  ist  durch  ein  6m  hohes  Kreuz  bezeichnet,  in  einer 
kleinen  Höhle,  für  Schwindelfreie  auf  steilem  Pfad  zugänglich. 

Die  Strasse  senkt  sich,  mit  treffl.  Blick  r.  auf  Saile-Spitze,  Wald- 
raster  Spitze,  s.o.  Patscher  Kofi,  Glungetzer  etc. ,  nach  (1^/4  St.) 
Kranebitten  (S.  177)  und  führt  dann  schnurgerade  durch  die  weite 
Höttinger  Au  nach  (IV4  St.) 

158  KU.  Innsbruck,  s.  S.  171. 

36.  Montavon  und  Paznaun. 

Da»  Montavon  (davOy  hinten)  oder  obere  lUthal,  ein  schönes  frucht- 
bares Thal  mit  Bewohnern  rhätischen  I^rsprungs,  auf  den  viele  Orts- 
namen noch  hindeuten  (gesprochen  wird  jetzt  nur  deutsch) ,  südl.  durch 
die  Khäiikonkttte  vom  Graubündner  Prättigan  getrennt,  ist  sehr  beüuchens- 
WQrth   und   bietet   eine  Reihe  lohnender  Ausflüge   (bestes   Standquartier 


200    Boute36.  SCHRÜNS:  Montavon. 

Sehruns).  Das  PasBauB,  ein  im  Ganzen  rauhes  Hochthal  mit  schmaler 
Thalsohle,  schönen  Bergwiesen  und  berühmter  Viehzucht,  ist  vom  Tou- 
ristenverkehr bisher  wenig  berührt.  —  Stellwagen  von  Bludenz  nach 
Schruns  mehrmals  täglich  in  VI2  8t.  für  60  kr.  Lohnende  Wanderung, 
namentlich  für  solche,  die  den  Arlberg  schon  kennen,  von  Binden«,  durcla 
Montavon  und  Paznaun  nach  Landeck  (2-8  Tage,  Führer  entbehrlich); 
für  leichte  Wagen  Fahrweg  bis  Pattenen. 

Bludenz  (582m)  s.  8.  193.  Die  Strasse  ins  Montavon  zweigt 
jenseit  des  Nonnenklosters  St.  Peter  (S.  195)  beim  "Weiler  JBrun- 
nenfeld  von  der  Arlbergstrasse  r.  ab,  überschreitet  den  aus  dem 
Klosterthal  kommenden  Alfenzbach  oberhalb  seiner  Mündung  in  die 
111  und  führt  durch  die  Felsenge  Stebösi,  die  111  überschreitend, 
nach  (1  St.)  Lorüns  (lohnende  Fusswanderung  von  hier  am  1.  Ufer 
über  Vandans  und  Tschagguns  in  2  St.  nach  Schruns).  Dann  wie- 
der über  die  111  nach  (1/2  St.)  St.  Anton  (Adler),  auf  grossem 
Schuttkegel  am  Fuss  des  Davennakopfs  gelegenes  Dörfchen ,  und 
am  r.  Ufer  (gegenüber  Vandans  an  der  Mündung  des  Reltsthais, 
darüber  die  kühngeformte  Zimbaspitze,  s.  unten)  am  "Weiler  Gant- 
schier  und  dem  Kapuzinerklosterl  Gauenstein  vorbei  nach 

1 74  St.  SchnuiB  (686m ;  *Lowe  bei  Durig  am  obern  Ende  des 
Orts,  aufmerksamer  "Wirth;  *  Taube;  Stern;  *H6tel-Pens.  Gauen- 
stein ^  74  St.  n.w.,  mit  schöner  Aussicht),  fiauptort  des  Montavon, 
in  einer  Thalweitung  an  dem  aus  dem  Silberthal  kommenden  Litz- 
bach reizend  gelegen ,  als  Sommerfrische  viel  besucht. 

Hübscher  Spaziergang  auf  der  schattigen  Strasse  thaleinwärts  (ö.) 
gegen  Fratten  (s.  unten)  j  w.  zum  OA  St.)  Klösterl  Oavenstein  mit  reizen- 
der Aussicht  (unterhalb  neues  Gasthaus,  s.  oben) ;  am  Bergabhang  entlang 
hübsche  Waldwege.  —  Ueber  (}U  Bt.)  Tschagguns  (Löwe),  an  der  Mündung 
des  Gauerthals  am  1.  lUufer,  auf  (10  Min.)  Landschau  mit  schöner  Aus- 
sicht. —  Ueber  die  Litzbrücke  nach  (1  St.)  Ausser-Barthomolävsberg  (i075m; 
bei  der  Kirche  einf.  Whs.),  mit  schöner  Aussicht;  von  hier  aufs  Jiellser- 
eck  V/4  St.,  lohnend.  Nach  Innerherg  (1<(4  St.)  und  über  den  Christberg 
nach  Dalaas  (3  St.)  s.  S.  195. 

Brugtourkn  {Chr.  Zvdrell  und  Jos.  Bitsehna^t^  gute  Führer).  Davenna- 
kopf  {Schwarzhom,  i683m),  über  Ausser-Bartholomäberg  in  3V«  St.  m.  F., 
unschwicrig,  lohnend.  —  Tanzkopf  (2076m),  über  Inner-Bartholomäberg 
in  4  St.,  gleichfalls  nicht  schwierig.  —  Miitagspitze  (2164m),  über  Tschag- 
guns und  Alp  Alpilla  in  4  St.,  etwas  mühsam;  Schwarzhomspitze  (2457m), 
6  St.,  beschwerlich.  —  Zimbaspitze  (2640m),  von  Bludenz  durchs  Brandner 
und  Sarotla-Thal  (oder  von  Schruns  durch  das  Rellsthal  über  die  Zalundi- 
Alp)  in  8-9  St.,  sehr  schwierig,  nur  für  schwindelfreie  Kletterer. 

Auf  die  «Sulzfluh  (2804m)  7-8  St.  m.  F.  (ö  fl.),  nicht  schwierig  und 
sehr  lohnend.  Von  Tschagguns  (s.  oben)  1.  über  Ziegerberg  ins  Oatnpadel- 
Tobel  und  streckenweise  steil  hinan,  an  der  Qampadel-Alp  vorbei  (ober- 
halb zweigt  r.  ab  der  Pfad  zur  Walser  Alp  und  dem  Tilisuna-See,  s.  un- 
ten) zur  (4  8t.)  Alp  Tilisuna  (TJnterkunftshütte) ,  in  einsamem  Huchthal 
(über  das  Plasseggen-Joch  nach  Küblis  s.  unten).  Hier  r.  bergan  über 
Weideboden  (im  Frühsommer  zuweilen  über  ansehnliche  Schneefelder) 
sam  Verspallagrat  (r.  unten  der  kl.  TilisunarSee)  und  über  ein  weites 
Felskar  (überall  gut  gangbar),  zuletzt  über  den  sanft  ansteigenden  spal- 
tenlosen Sporergletscher  ohne  Beschwer  zur  (3-4  St.)  Spitze,  mit  pracht- 
voller grossartiger  Bundsicht.  Abstieg  am  kl.  Tilisuna-See  (2030m)  vor- 
bei zur  Walser  und  Oampadel-Alp  bequem  (neue  Clubhütte  am  See  im 
Bau). 

Zum  ^Lünersee  zwei  Wege  (Führer  rathsam) :  entweder  durch  das 
XellMthal  (von  Vandans  am  1.  Ufer  des  Bellsbachs  steil  hinan)  zur  Lüneralpe 
und  über  den  Büfkcn  des  Bchafgafi.il  ( Lftner  Krine)  zum  See  (ö'fa  St.  bis 


Montavon.  ST.  ßALLENKIRCH.         36.  Route.     201 

zar  DougUshütte ,  S.  194)^  oder  (weit  lohnender)  von  Ttchaffgunt  s.w. 
im  Qanerihal  hinan  zwischen  1.  MiUagipitxe^  r.  Hohem  Jfann,  an  einaelnen 
Höfen  vorbei,  weiter  aufwärts  stets  mit  schönem  Blick  auf  den  imposan- 
ten Thalschluss  (Schwarzhom^  Sulzfluh^  Drusenflüh)  zur  Untern  und  (3  St.) 
06«}*»  JSporer  Alp^  ca.  30  Hütten  in  einer  Thalmulde  an  der  S.-Seite  des 
Geisspitz.  'Sxxn  w.  steiler  bergan  durch  das  Oefentohel^  zuletzt  an  einzelnen 
Bchneeflecken  vorbei  zum  (18|4  St.)  Oefenpass  (2216m)  (Aussicht  w.  auf 
Scesaplana,  ö.  Paznauner  Gebirge);  dann  hinab,  an  dem  grossartigen 
*Sehweizerthor  (2150m)  vorbei  (Durchblick  nach  Graubünden)  und  noch- 
mals hinan  zum  (1  St.)  Rücken  des  Oa/all  ( Alpvera- Pass);  endlich  1.  hinab 
7-ur  (Sfi  vSt.)  Seealpe  und  am  s.  Ufer  des  Lünersee's  zur  (20  Min.)  Douglas- 
hiitfe.  Besteigung  der  Scesaplana  und  Abstieg  durch  das  Brandner  Thal 
nach  Bludenz  s.  S.  194. 

Ins  Prättigau  verschiedene  Uebergänge.  Durchs  Rellsthal  und 
über  das  Schtceizerthor  (2150m)  nach  Schiers  9  St. ,  vielbcgangener  Pass. 
—  Durchs  Oauerthal  über  das /)r«Ä6nfAo»' C22(X)m)  nach  Schiers  9  St.,  loh- 
nend. Die  Passhöhe  liegt  zwischen  Sulzfluh  u.  Drusenfluh.  —  Durchs 
QampadeWial  über  das  Plasseggen-Joch  (2321m)  oder  das  Partnun-Joch 
(Pass  im  Graben^  2220m)  nach  Küblis^  9  St.,  beide  gleichfalls  lohnend 
(auf  Parinimer- Staffel  unterhalb  des  gleicbn.  kl.  Sees  das  schim  gelegene 
*n6tel  Snlzfluh^  1788m).  —  St.  Antönier  u.  Sehlappiner  Joch  a.  unten. 

Durch  das  Silberthal  nach  St.  Anton  amArlberg  10-11  St., 
Führer  und  Proviant  erforderlich.  Am  r.  Ufer  des  Litzbachs  bergan  zu 
den  ersten  Häusern  von  Bartholomätisberg  (die  Kirche  bleibt  1.  oben), 
dann  r.  thaleinwärts  nach  (2V2  St.)  Silberthal  (Si^lm ;  Whs.  sehr  einfach), 
weit  zerstreutes  Dorf;  ö.  die  Lobspitze  (260öm  \  Besteigung  beschwerlich, 
durch  das  Wasserstnbentobel  in  6  St.),  s.  die  steilen  Abhänge  des  Hoch- 
joehs  (2516m).  Das  Thal  verengt  sich;  der  Weg  steigt  meist  durch  Wald 
erst  am  r. ,  dann  stets  am  1.  Ufer  des  rei^senden  Litzbacbs  zur  (2  St.) 
Alp  Unter-Kaßuna^  wo  das  Thal  sich  theilt:  1.  Kaßunthal.,  r.  Silberthal; 
zwischen  beiden  der  bewaldete  Mttttberg  und  weiter  ö.  der  Trostberg;  1. 
Lobspitze.,  r.  die  zackigen  Gaissl er- Spitzen.  Der  Weg  durchs  Silberthal 
tritt  aufs  r.  Ufer  des  Litzbachs  und  steigt  durch  Wald,  an  der  Dürrtcald- 
und  Fräsch-Alp  vorbei  (r.  der  Mader er^  2760m)  zur  (2V2  St.)  Fräsohen- 
lücke  (Silberthaler  Winterjöchl,  1944m),  zwischen  1.  Trostberg.,  r.  Valseba- 
viel-  oder  Albonakopf;  prächtiger  Blick  nach  O.  auf  die  kühngeformte  Pat- 
teriolspitze  (3054m).  V«  St.  n.w.  vom  Pass  der  kl.  Pfannensee.  Hinab 
ins  Schön/ervall  nach  ß  St.)  St.  Anton  (S.  196).  —  Im  Kaflunthal  (s.  oben) 
führt  ein  rauher  Pfad  auf  der  r.  Thalseite  steil  hinan  (der  Kaflunbach  r. 
in  wilder  Schlucht)  zum  (3V2  St.)  Kaflaner  Winterjöchl  (2236m),  zwischen 
r.  Trostberg,  1.  Kaltem  Berg;  steil  hinab  durchs  Pßvnthal  zur  (2  St.) 
Branntweinhütte  im  Fervall  und  nach  (2  St.)  St.  Anton. 

Ol)eThalb  Schruiis  treten  die  Berge  bald  uäker  zusammen;  1. 
Zamangspiize  (2384m),  r.  Geweü-  oder  Quellerikopf  (2ib2m).  Das 
Strässchen  überschreitet  auf  der  „Landbrücke"  die  III  und  führt 
hinter  dem  "Weiler  Mauren  stark  ansteigend  durch  die  Thalenge 
FrailCy  die  das  Montavon  in  Ausser^  u.  Jnner^Fratte  scheidet.  Dann 
bei  Oalgenuel  an  der  Mündung  des  Gargellenthals  yorbei,  aus  dem 
Aet  Suggadinbach  hervorstromt  (im  Hintergrund  die  Madrider  Spitze), 
und  wieder  aufs  r.  Ufer  der  111  nach  (2  St.) St.  Oallenkirch  (833m  • 
Rössle;  Kreuz),  auf  einem  Schuttkegel  an  der  Mündung  des  Za- 
mangtobels  gelegenes  Dorf.  Südl.  ein  kleiner  Fall  des  Vemiel- 
bachs;  ö.  im  Thalgrund  die  Vallülaspitze  (s.  unten). 

Durch  das  freundliche  Gargellenthal  führt  ein  leidl.  Pfad  über  Reute 
nach  (3  St.)  Gargellen  (1574m ;  Whs.  einfach),  hübsch  gelegenes  Dörfchen ; 
südl.  die  Madriser  Spitze  (2766m)  mit  kl.  Gletscher.  »A  St.  weiter  auf- 
wärts beim  Weiler  Valcalda  (  Vergalden)  theilt  sich  das  Thal  in  1.  Valealda-, 
r.  Valzer/ene-Thal.  Ein  vielbegangener  Pfad  führt  von  Gargellen  w.  über  das 
St.  Antönier  Joch  (2336m)  nach  (5-6  8t.)  Kiiblis;  ein  andrer  s.  über  d&s  Schlap- 


202    Route  36.  PATENEN.  Montavon. 

pina-Joch  (2164m)  nach  (5  St.)  Klostert  im  Prättigau.  Lohnend  die  Be- 
steigung der  Beitrupitze  (jyr72m),  durch  das  Valcalda-Thal  in  4  St.  m.  F., 
und  der  Äfadriser  Spitze  (2766m),  4  St.  m.  F.  —  Ueber  das  Valcaldner  Jöchl 
(25ö6m)  ins  Gannera-Thal   und  nach  Gaschurn  6-7  St.,   ziemlich  mühsam. 

Weiter  am  r.  Ufer  an  vielen  Einzelhöfen  vorbei  stets  auf  und 
ab  über  Gurtepohl  nach  (l^^St.)  Gaschurn  (951m;  *RÖ8sl;  Führer 
Kleboth),  mit  neuer  roman.  Kiiclie,  an  der  Mündung  des  Gannera- 
thals  hübsch  gelegen. 

Ausflüge  :  siidl.  auf  den  Schafboden  (2348m),  über  Alp  Ganeu  in  3  St., 
und  den  ffoehmaderer  (2821m),  durch  das  Qannerathal  und  über  die  gleichn. 
Alp  in  5-6  St.,  beide  lohnend;  nördl.  auf  den  Albonaiopf  iVaUchavielkopfy 
2693m),  durch  VaUchaviel  in  5  St. ;  Abstieg  event.  zum  Scheidsee  (S.  196) 
und  durchs  Verbellner  Thal  nach  Patenen  (3  St.)  —  Ueber  das  Oannera- 
Joch  (246C)m)  nach  Klosters  im  Prättigau  8  St.,  mühsam. 

Folgt  f  1  St.)  Patenen  (1047m ;  Esaigwirth;  Tachofen),  das  letzte 
Dorf  des  Montavon,  in  einsamem  Thalkessel. 

Yallüla  oder  Flammspitze  (2810m),  über  die  ValWla-Alp  in  5-6  St.  m. 
F.,  schwierig,  nur  für  Schwindelfreie  (auch  von  der  Bielerhöhe  in  3*|2  St. 
zu  ersteigen).    Aussicht  äusserst  grossartig. 

Von  Patenen  nach  St.  Anton  am  Arlberg  über  das  Verbellner  Winter- 
Jöehl  s.  S.  196. 

Zwei  Uebergänge  führen  von  Patenen  ins  Paznaun;  der  nähere 
meist  begangene  über  das  Zeinisjoch  (Saumweg,  4  St.  bis  Galthür).  Von 
der  Kirche  von  Patenen  1.  über  Matten  allmählich  zum  Walde  und  in 
diesem  steil  bergan  bis  zum  Verbellabaeh  (1  St.);  am  r.  Ufer  aufwärts,  nach 
*jj  St.  hinüber  aufs  1.  Ufer  zur  Alp  Inner-Oanifer  (1.  schöner  Fall  des 
Verbellabachs);  dann  steil  im  Zickzack  hinan,  nach  1(4  St.  Handweiser 
„Weg  nach  Tirol",  zur  (1  St.)  flachen  Passhöhe  (1852m)  zwischen  n.  Fluh- 
u.  Fädnerspitze^  s.  Breit-  u.  Ballun- Spitze.,  mit  Kapelle  und  *Whs.  Weiter 
über  sumpfige  Wiesen ,  dann  bei  einem  Felsblock  bergab  ins  Thal  der 
Trisanna  und  über  diese  nach  (lija  St.)  Qalthüris.  unten).  —  Weit  lohnen- 
der ist  der  weitere  Weg  durch  das  Vermuntthal  und  über  die  Bider-  oder 
Fillerh6h«  (6  St.  bis  Galthür).  i|4  St.  oberhalb  Patenen  über  die  111,  5  Min. 
weiter  wieder  aufs  r.  Ufer  und  im  Oross-Vermunt-Thal  erst  in  allmäh- 
licher Steigung,  dann  steiler  einen  Felsriegel  (Kardätsch)  hinan,  über 
den  die  Hl  in  einem  grossartigen  Doppelfall  (* Stüberfall)  hinabstürzt. 
Um  den  Fall  zu  sehen  (mit  Führer  und  geringem  Mehraufwand  an  Zeit 
leicht  auszuführen) ,  geht  man  nach  40  Min.  (von  der  oben  gen.  zweiten 
Brücke)  aufs  1.  Ufer  der  111,  dann  steil  hinan  bis  auf  die  Höhe  der  Thal- 
stufc  (35  Min.),  wo  man  von  oben  in  den  grausigen  Schlund  hinabsehen 
kann  (auf  den  Boden  niederlegen;  Vorsicht).  »J4  St.  weiter  aufwärts  tritt 
der  Pfad  wieder  aufs  r.  Ufer  und  vereinigt  sich  mit  dem  directen  Wege; 
im  S.  die  schöne  Litznergrtq>pe  (Blatienspitze^  Seehom^  Klein-  u.  Oross- 
Litzner,  Lobspitzen)^  w.  Sochmaderer,  ö.  Cresperspitze.  Dann  wenig  steigend 
durchs  obere  Vermuntthal,  das  bald  nach  O.  umbiegt  (r.  das  Cromer 
Thal  mit  den  Litzner  Fernem)  über  stellenweise  sumpfigen  Weideboden 
zur  (li|2  St.)  Alp  GroiB-Vermaiit  (Alpenkost  u.  Wein  zu  haben;  Nacht- 
lager dürftig),  1/4  St.  diesseit  der  Passhöhe  (2046m),  in  grossartiger  Um- 
gebung (r.  Lobspitze ,  1.  das  pyramidenförmige  Hohe  Rad ,  dazwischen 
das  Ochsenthal  mit  dem  Gross- Vermunt-Fjrner,  dem  die  111  entströmt, 
überragt  vom  Piz  Buin  u.  Silvrettahom ;  1.  vom  Hohen  Bad  die  zackige 
Kette  zwischen  Vermunt-  u.  Jamthal).  Hinab  am  1.  Ufer  des  Piller- 
bachs  durch  das  rauhe  Klein- Vermunt- Thal  (1.  die  Abstürze  des  Valläla^ 
r.  Hochnörderei*- Spitze)  an  zwei  kleinen  Seen  vorbei  nach  (2*14  St.)  TTtri, 
dem  obersten  Dörfchen  im  Paznaun  ,  wo  1.  der  Weg  vom  Zeinisjoch 
herabkommt,  und  ('[4  St.)  Galthür. 

Ueber    den  *Vermuntpass    nach  Guarda  im  Unter-Engadin 

10  St.,  nur  mit  Führer,  beschwerlich,  aber  grossartig.    Bis  ixlt  Gross- Ver- 

muntalp   s.  oben;   dann  s.   hinan  am  r.  Ufer  der  111  am  zerstörten  „Vel- 

tliner  Hüsli"    vorbei   (r.   Mündung    des   Klosterthals)  bis    zum    Ursprung 

r  111  (2176m)   am  Knde  des  grossen  Vermuntgletschers  (zuweilen  schöneq 


PoAnaun,  ISCHGL.  36.  Rouie.    203 

Eiiigewölbe),  und  über  die  Mittelmoräne  und  den  spaltenreichen  Oletucher 
mähsam  zur  Passhöhe  (2806m)  zwischen  ü.  Dreiländerspitz«  (3199m)  und 
w.  Piz  Buin  (3313m),  dem  höchsten  Gipfel  Vorarlbergs  (Besteigung  be- 
schwerlich ,  aber  für  geübte  Bergsteiger  ohne  Gefahr ,  von  der  Vermunt- 
Alp  in  6  St.)>  Hinab  durch  Val  Tuoi  oder  Olozza^  die  letzte  Stunde  mit 
schönem  Blick  ins  Engadin,  nach  Cfnarda  (8.  276). 

Bei  Wirl ,  dem  obersten  Dörfchen  des  Pamavntlials ,  treffen 
die  Wege  vom  Zeluisjoch  und  der  Pillerhohe  zusammen.  Ein 
Karrenweg  führt  durch  das  einsame,  von  hohen  Bergen  eingeschlos- 
sene Thal  über  den  Vermunibojch  nach  (^4  St.)  Oalihür  (lö37m ; 
*BösBle,  einfach),  an  der  Mündung  des  Jamthals;  rückwärts  Oor- 

fen,  Ballunspitze  und  Yallüla. 

Durch  das  tief  eingeschnittene  Jamthal  führt  ein  beschwerlicher 
Uebergang  über  das  Jamthaler  Jöchl  (Futsehöl-Pass.  2764m)  ins  Val  Tcuna 
und  nach  (8-9  St.)  Ardetz  im  Unter-Engadin  (S.  276).  W.  vom  Pass  der 
grosse  Jamthaler  Femer;  n.ö.  das  gewaltige  Fluehthom  (3389m ;  Bestei- 
gung vom  Futschölpass  oder  aus  dem  Fimberthal  schwierig,  nur  für 
durchaus  geübte  Bergsteiger  mit  tücht.  Führer). 

Weiter  an  der  Trisanna  allmählich  abwärts  über  Tsehafein 
nach  (1  St.)  Mathon  (14ölm;  Whs.)  an  der  Mündung  des  ver- 
gletscherten Larainthals ;  dann  eben  fort  am  l.  Ufer  der  Trisanna, 
beim  Weiler  Pasnaun  hinüber  aufs  r.  Ufer  nach  (1  St.)  Isehgl 
(1442m;  *W5Z«cÄiPirfÄ),  stattliches  wohlhabendes  Dorf ,  auf  grü- 
nem Hügel  an  der  Mündung  des  Fimberthals  schön  gelegen ;  n.  das 
MadUinerthal  mit  dem  Seekopf  (3039m). 

Durch  das  Fimberthal  nach  Samnaun  und  Finstermünz 
10-11  St.,  lohnend.  Der  Weg  steigt  ziemlich  steil  den  Calvarienberg 
hinan,  dann  massig  aufwärts  in  waldigem  Thal,  nach  40  Min.  über  den 
Ftmberbach,  bei  einer  Kapelle  vorbei.  Bei  der  (20  Min.)  Pür»chtig-Alp 
erscheint  im  Thalhintergrunde  das  mächtige  FlucMhom  (3389m  ^  Besteigung 
s.  oben);  r.  der  Berglerkopf.  *\\  St.  Im  Boden  (IBlSm;  einf.  Whs.),  schöner 
Wiesenplan  am  1.  Ufer  des  Bachs;  oberhalb  aufs  r.  Ufer  und  ö.  im 
Vezilthal  hinan  (reiche  Flora),  an  der  Oampen-Älp  vorbei,  erst  am  1., 
dann  am  r.  Ufer  des  Vesilbachs.  Am  obersten  Thalende  bleibt  die 
Vezilhütte  r. ;  der  Pfad  (hier  ohne  Führer  leicht  zu  verfehlen)  wendet 
sich  scharf  links  und  führt  über  Grasboden  zum  (7}\i  St.)  Beblesjoch 
(254Sm),  zwischen  r.  Veeilepitze  (Piz  Vadret,  d093m),  r.  Pauliner  oder 
Pellin-Kopf  (2847m).  Aussicht  beschränkt:  s.w.  das  gewaltige  Flueht- 
hom; s.o.  Stammer.<ipitz ,  Muttier,  ö.  Piz  Mondin.  Hinab  (1.  halten)  über 
ein  kl.  Schneefeld.  (Geröll  u.  Rasen,  nach  1(2  St.  über  den  Bach,  an  der 
1.  Thalseite  scharf  bergab,  unten  im  Thalgrund  wieder  aufs  r.  Ufer  und 
über  Alpweiden  nach  (lijz  St.)  Samnaun  (1832m;  in  einem  Hause  bei  der 
Kirche  Wein  zu  haben),  dem  obersten  Dörfchen  des  schweiz'er.  Bamnaun- 
thala,  in  schöner  Lage  (s.  Muttier  n.  Stammerspitze).  Dann  am  1.  Ufer 
des  Schergenhaehz  über  Raveisdt  und  Plan^  an  den  Dörfern  Loreth  und 
Compatteh  (*Whs.  Piz  Ureza  bei  Kleinstein)  vorbei,  die  1.  oben  bleiben, 
zur  (li|2  St.)  apister  Mühle ^  Tiroler  Grenze  u.  östr..  Zollamt.  Das  Thal 
verengt  sich  zu  wilder  Waldsehlucht,  durch  die  der  Schergenbach  in 
einer  Reihe  von  Fällen  hinabstürzt.  Der  Weg  überschreitet  wiederholt 
den  Bach  und  steigt  dann  am  1.  Ufer  durch  Wald  zum  (l^jj  St.)  Weiler 
NoggU'.,  gegenüber  der  schöne  Piz  Mondin  (3163m).  20  Min.  weiter  Weg- 
theilung:  r.  steil  hinab  zum  7nn,  über  den  Schergenbach  und  am  1.  Inn- 
ufer  aufwärts  zur  Innbrücke  bei  Äll-PiMtermünz  (1  St.  bis  Hoch-Finster- 
münz,  S.  219);  1.  (der  bessere  Weg)  nach  (lijs  St.)  Btuben  (S.  218). 

Von  Ischgl  über  den  f^mberpazs  (2606m)  nach  Remü»  im  Unter-Enga- 
din 8-9  St.  m.  Führer,  gleichfalls  lohnend  und  nicht  schwierig. 

Nördl.  führt  von  Ischgl  ein  beschwerlicher  Uebergang  (nur  für  geübte 
Bergsteiger)   durchs  Vergröts-KaiT  und  über  das  dchneidjöchl  (c.  2800m) 


204     Route  37.  OETZTHAL. 

BWlschen  Seekopf  u.   Gross -Kartei-Ferner  ins  Moosthal  nach  (8  St.)  8i. 
Anton  (S.  196). 

Unterhalb  Isehgl  tritt  der  nun  bessere  Weg  wieder  aufs  1. 
Ufer  und  fahrt  an  mehreren  kleinen  Weilern  (Platt ,  XJLmieh ,  Win- 
sen,  Wiesen,  Höfen)  vorbei  nach  (2  St.)  Kappl  (1248m;  Adler; 

Hirsch),  Hauptort  von  Yorder-Paznaun. 

Von  Kappl  über  das  Blankajoch  (2686m)  ins  MalfonUial  und  naeh 
Peltneu  (S.  ld6)  7  St. ,  mühsum  aber  lohnend.  Das  Blankcthom  C3153m), 
mit  prächtiger  Aussicht,  ist  vom  Pas»  in  2*|a-3  St.  zu  ersteigen.  —  Auf 
die  Petiner  Spitze  (2546m),  von  Kappl  über  Langestei  in  5  St.,  unschwierig 
und  sehr  lohnend. 

Südl.  führen  von  Kappl  beschwerliche  Uebergänge  durchs  Visnitz- 
und   OiHhella-Thal  zur  (6  St.)  Spisser  Mühle  im  Samnaun  (s.  oben). 

Das  Paznaunthal  verengt  sich  weiter  abwärts  zu  wilder  Schlucht. 

Der  Weg  führt  am  1.  Abhang  fort;  IV4  St.  Whs.  Wald',  1.  oben  am 

Abhang  der  Peziner  Spitzen  das  Dorf  Langestei  (1482  m).      Auf 

der  r.  Seite  mündet  das  Flath-Tkal,  weiter  das  Jstalanz-  (Isgo^ 

lanz)  Thal;  am  Abhang  das  Dörfchen  See,  von  wo  ein  aussieht- 

reicher  Pfad  über  die  Furka  (2780m)  nach  (7  St.)  Ried  oder  06- 

Indis  (S.  218)  führt.    1  St,   Q fäll- Whs. ;   nun  steil  hinab,  nach 

V2St.  angesichts  des  Schlosses  Wiesberg  (8. 197)  über  dieXrisanna, 

die  5  Min.  weiter  abwärts  sich  mit  der  Rosanna  vereinigt;  gleich 

unterhalb   des  Zusammenflusses   auf  gedeckter  Brücke   über  die 

Sannn  (vgl.  S.  197)  und  hinauf  auf  die  (10  Min.)  Arlbergstrasse, 

3/4  St.  von  Pians  (S.   197;  wer  von  Plans  kommt,  beachte  den 

Hand  weiser  bei  dem  einzelnen  Hause  1.). 

87.   Das  Oetzthal. 

Yergl.  auch  Karte  8.  316. 

EiNTBiTTSPUMKTE :  von  Innsbruck  her  8ilz ,  von  Landeck  oder 
Nassereit  Jin»t.  Post  von  Innsbruck  nach  Silz  tägl.  8  U.  Nm.  in  4>|4  St. ; 
Stellwagen  (vom  Adler  und  Stern)  tägl.  5  u.  9  U.  Vm.  (2  n.  10  kr.).  — 
Entfernungen  :  Von  Silz  nach  Oetz  '6  St.  (von  Imst  4) ,  Umhauscn  2, 
Lengenfeld  2^\\,  Sölden  3,  Zwieselstein  1  St.  \  von  Zwieselstein  nach  Vent  4, 
nach  Gurgl  6  St.  (von  Gurgl  über  das  Ramoljoch  nach  Vent  7  St.) ; 
von  Vent  über  das  Hochjoch  nach  Unser  Frau  T^j«  St.,  über  das  Nieder- 
joch 6  St. ;  von  Unser  Frau  nach  Natums  4  St.  —  Fdhrek  :  von  Umhausen 
nach  Gurgl  oder  Vent  (unnöthig)  ö  fl.  ÖO  kr.  •,  von  Vent  nach  Gurgl  (oder 
umgekehrt)  über  dos  Ramoljoch  4  fl.  40  kr. ;  von  Vent  über  das  Iloch- 
oder  Niederjoch  bis  Unser  Frau  5  fl.  40  kr.  Weitere  Taxen  s.  im  Text. 
15  Pfd.  Gepäck  frei,  Uebergewicht  pro  Pfd.  u.  Stunde  »ja  kr. ;  der  Führer 
hat  sich  selbst  zu  verpflegen.  Für  längere  Zeit  (mindestens  b  Tage)  tägl. 
3  fl.  nebst  Verpflegung.  —  Einspänner  von  Silz  bis  Umhanaen  (leid- 
lieber,  von  Umhausen  bis  Hüben  schlechter  Fahrweg)  6,  Zweisp.  12  (von 
Imst  bis  Oetz  5  u.  S,  bis  Umhausen  8  u.  10),  bis  Hüben  10  u.  20  fl. 
Post  von  Silz  nach  Längenfeld  im  Sommer  täglich  ausser  Sonntag  (Abf. 
3  U.  fr.)  in  6  St.  (Brief post  bis  Sölden  täglich,  bis  Vent  u.  Gurgl  Imal 
wöchentlich).  —  Maulthikre  von  Sölden  nach  Vent  oder  Gurgl  5  fl.; 
von  Vent  nach  Unser  Frau  über  das  Hochjoch  im  Sommer  tägl.  hin  u. 
zurück  mit  Saumsattel  5,  mit  Herren  >  oder  Damensattel  7  fl.  (bis  Ka- 
turns  12  fl.);  doch  ist  bei  der  geringen  Zahl  der  vorhandenen  Thiere  auf 
sofortige  Beförderung  nicht  mit  Sicherheit  zu  rechnen. 

Das  *Oetsthjd,  das  längste  Seitentbal  des  Inn,  reich  an  Gewässern 
und  ausgezeichnet  durch  Mannigfaltigkeit  landschaftliche  Bilder,  im  untern 
Theil  weit,  mit  fruchtbarer  Th:ilso:.le  (Mais-  und  Flachsfelder),  im  mitt- 
leren mehrfach  zu  wilder  Schlucht  verengt,  verzweigt  sich  südl.  hoch  in 


OeMhal.  OETZ.  37.  RouU.     205 

die  Schneeregion  und  in  ein  ausgedelintes  Gebiet  von  Fernern.  Das  Thal 
ist  häufigen  Verheerungen  durch  Huhren  (Schlammströme)  und  Lawinen 
ausgesetzt,  erstere  hauptsächlich  im  untern  Thal,  namentlich  vor  Um- 
hausen  und  in  der  Maurach,  letztere  im  oberen,  in  der  Regel  nur  im 
Winter  und  Frühling.  Die  Wege  im  innem  Oetzthal  und  ebenso  der 
Thalweg  überhaupt  sind  neuerdings  besser  geworden,  doch  im  Frühjahr 
und  Sommer  stets  wiederkehrenden  Beschädigungen  ausgesetzt,  deren 
Folgen  oft  nur  nothdürftig  beseitigt  werden,  sodass  man  wohl  thut,  auch 
bei  Thalwegen  sich  über  den  Zustand  derselben  vorher  zu  erkundigen.  Wo 
kein  Wirtbshaus  vorhanden,  gewähren  die  Pfarrhäuser  Unterkunft  und  in 
der  Regel  gute  Verpflegung.  Ein  Führer  ist  für  das  Hnuptthal  bis  Vent 
oder  Gurgl  unnöthig,  für  Uebergänge  dagegen  unerlässlich.  —  Für 
rüstige  Fussgänger  führt  der  nächste  und  lohnendste  Weg  von  Innsbruck 
ins  innere  Oetzthal  durch  das  Stubaithal  und  über  das  Bildstöckljoch  (vgl. 
S.  216).  Der  Uebergang  durch  das  Seirain  über  das  Qleirscher  Jöchl  nach 
Ümhausen  (s.  unten)  ist  weniger  zu  empfehlen. 

Von  1m8T  (S.  197)  ins  Obtzthal  zweigt  ein  Fussweg  in  Kar- 
re» (S.  198)  von  der  Poststrasse  r.  ab ,  ein  FahTTveg  im  „Lärch- 
wald e^'  auf  der  Karreser  Höhe,  ein  zweiter,  steilerer  an  der  Trank- 
hütU  (S.  198);  alle  drei  Wege  vereinigen  sich  vorder  {i^j^  St.) 
Innbrücke  beim  Dorf  Roppen  (998m).  Von  der  Brücke  führt  der 
Fahrweg  durch  das  Dorf,  dann  stell  aufwärts,  während  ein  beque- 
merer und  kürzerer  Fussweg  von  einer  Kapelle  weg  r.  vom  Dorfe 
durch  Wiesen  bergan  führt.  Nachdem  der  Weg  sich  längere  Zeit  an 
dem  bewaldeten  Schuttkegel  zwischen  Inn  und  Oetzthaler  Ache 
hinaufgezogen  hat,  führt  er  eben  fort,  einen  freien  Blick  über  die 
grossartige  Landschaft  gewährend,  in  das  Oetzthal  nach  (IV4  St.) 
Sauiens,  Vor  der  ersten  Kirche  1.  abwärts  durchs  Dorf,  dann  durch 
Felder  und  Wald  neben  der  Ache,  nach  Y2St.  zum  r.  Ufer;  5 Min. 
Oeti  (820m ;  *Ca8sianwvrih  oder  CasselwiriK)^  stattliches  Dorf  mit 
Maisfeldem,  am  Fuss  des  Achenkogls  (3005m).  Hübscher  Spazier- 
gang zum  (Y2  St.)  Pipurger  See  (955m),  auf  einer  Bergterrasse  am 
1.  Ufer  der  Ache,  mit  Badehütte. 

Von  Silz  (S.  198)  ins  Obtzthal.  Fahrweg,  vor  Haimingerh 
(S.  198)  bei  einer  (Y2  St.)  Kapelle  von  der  Landstrasse  1.  ab, 
durch  Wald  (auf  der  Hohe  ist  das  Tosen  der  Oetzthaler  Ache  ver- 
nehmlich), über  Brunau  und  den  Stuibenbach ,   der  hier  einen  Fall 

bildet,  nach  (21/2  St.)  Oetz. 

Von  Innsbruck  führt  für  Fusswanderer  der  nächste  Weg  ins  untere 
Oetzthal  durch  das  Belrain-Tlud,  das  bei  Zirl  (S.  199)  ins  Innthal  mün- 
det. Fahrweg  von  Innsbruck  am  r.  Innufer ,  nach  1  St.  jenseit  der 
Brücke  über  den  Oeroldsbach  1.  ab  (r.  bleibt  Völs)  über  Götzens  und  Birgitz^ 
stets  mit  treflfl.  Aussicht  auf  Solstein  etc.,  nach  (2  St.)  Äxams  (804  m; 
"Neuwirth)-,  weiter  über  den  Sendersbach  nach  Orinzens^  hier  1.  bergan 
über  die  Anhöhe  (w.  der  Rosskogl ,  n.w.  Ober-Per/uss^  S.  177),  dann 
hinab  in  das  tief  eingeschnittene,  von  der  Melach  durchströmte  Seirainthal 
nach  (11(2  St.)  Seirain  oder  Bad  Rothenbrwin  (901  m)  mit  eisenhaltiger 
Quelle,  lij«  St.  weiter  aufwärts  bei  Gries  (12fJ7m;  *Holzer)  theilt  sich 
das  Seirain  in  1.  Lisenzer-  oder  Malachthal  (s.  unten),  r.  Grieser-  oder  Obev- 
Selrainthal.  In  letzterm  folgt  (1«J4  St.)  Ä.  Sigismund  (15/01  m-,  Whs.)-,  von 
hier  durch  das  Gleirseher  Thal  und  über  das  Gleirscher  Jöchl  (2738m)  nach 
Ümhausen  im  Oetzthal  8-9  St. ,  beschwerlich  (nur  mit  Führer).  Im  w. 
fortziehenden  Haupttbal  führt  der  Weg  ansteigend  über  Haggen  zum 
flachen  Sattel  der  Stockach-Alpe  (2009m)  und  wenig  hinab  nach  (2  St.) 
Kühetei  (1969m;  Whs.),  in  schöner  Lage,  mit  Jagdschloss  des  Grafen 
Wolkenstein.     'k\ra.  entweder  bergab  über  Ochsengarten   und  durch   das 


206    Route  37.  ÜMHAUSEN.  Oeizthal    ' 

Ntderihal  nach  (3i|2  St.)  OeU  (s.  oben);  oder  lohnender  s.  hinan  an  den 
beiden  kleinen  (1  St.)  Finsterthal-Seen  (2258m)  vorbei  znm  (2  St.)  FinsUr- 
thal-Joch  w.  von  der  Kraapeupittt  und  hinab  ins  Horlaehihal  nach  (3  St.) 
ümhatM&n,  (s.  unten).  —  Im  Litenser  Thal  (s.  oben)  gelangt  man  von  Ories 
in  IVs  St.  nach  Praxmar  (1627m:  Whs.).  Am  Thalende  der  prächtige 
Luenter  Ferner^  vom  Ftmerkögl  (i£294m)  überragt;  bester  Ueberblick  von 
der  Längenthaler  Alp  (1963m),  l'j«  St.  von  Praxmar  im  obersten  w.  Thal- 
zweige (in  der  Sennhütte  kann  man  übernachten).  Ein  im  Ganzen  loh- 
nender Uebergang  führt  von  hier  über  den  Oettthaler  Femer  (2637m)  nach 
QHes  und  (6^St.)  Langenfeld  im^Oetzthal  (s.  unten);  ein  anderer  von  Prax- 
mar s.o.  über  Lisetu  (St.  Maria  Magdalena.,  1623m)  und  durch  das  Bomthal 
zum  Homthaler  Joch  (27%m)  und  zur  (6  St.)  Alp  Stockten  im  Stubaier 
Oberbergthal  (S.  216).  —  Besteigung  des  FemerkogU  (3294m)  beschwerlich, 
doch  für  geübte  Bergsteiger  gefahrlos  (7  St.  von  der  Längenthaler  Alp, 
Seil  und  Steigeisen  nöthig);  Aussicht  äusserst  lohnend.  Alex.  u.  Job. 
Schöpf,  Franz  Bofner  in  Praxmar,  Führer. 

Hinter  Oetz  bei  Habichen  über  die  Ache ,  an  Gneisfelsen  müh- 
sam am  Qateig  hinan,  mit  schönem  Rückblick  in  den  fruchtbaren 
Thalkessel  nncl  auf  die  starren  Wände  des  Tschürgant  (S.  198).  Vor 
Tumpen  auf  das  r.  U.  zurück  und  unter  der  hohen ,  fast  senkrech- 
ten Engelswand  vorüber  nach  (2  St.)  ümhaiuien  (1036m ;  *Krone 
bei  Joh.  Marherger ;  Vincenz  Auer,  Jos.  Dohlander  und  Joh.  Holz- 
knecht, Führer),  an  der  Mündung  des  Horlaeh-  oder  Hairlaehthals. 

Zum  (3|4$t.)  ^StniboifaU  lohnender  Spaziergang  (Führer  unnöthig);  bei 
der  Kirche  über  den  Sorlachbach  und  am  r.  Ufer  desselben  auf  den  Aus- 
gang der  Schlucht  los,  aus  der  der  Wasserstaub  des  Falls  hoch  aufsteigt ; 
nach  i{2  St.  auf  das  1.  Ufer  (schöner  Lärchenwald),  dann  noch  ij«  St. 
bergan,  bis  man  dem  prächtigen  Fall  gerade  gegenüber  steht,  der  unter 
einer  natürlichen  Felsenbrücke  hindurch  in  zwei  gewaltigen  Sätzen  149m 
hoch  hinabstürzt.  —  Wer  nach  Längenfeld  will,  braucht  nicht  nach  Um- 
hausen  zurück,  sondern  geht  bei  der  Brücke  unterhalb  des  Falls  an  dem 
Wassergraben  r.  hinab  durch  Wiesen  und  Flachsfelder  auf  den  an  der  Ache 
hinführenden  Fahrweg  (Führer  rathsam).  —  Oder  im  Horlachthal  weiter 
hinan  nach  Niederthei  (vom  Wasserfall  1  St.);  dann  s.w.  über  den  Berg- 
sattel direct  nach  (liJ2  St.)  Äu  und  Langenfeld.  (Ueber  das  Oleirscher  Jöchl 
nach  Seirain  s.  oben.) 

Nun  In  die  3/4  St.  lange  wilde  Thalenge  Mauraeh,  eine  alte  Mo- 
räne mit  wüsten  Geroll-  und  Lehmwänden,  in  welcher  man  die  Ache 
zweimal  überschreitet.  Nach  kurzer  Steigung  in  einem  spärlich  zwi- 
schen Felsblöcken  wachsenden  Nadelgehölz  auf  dem  r.  U.  der  Ache 
tritt  der  "Weg  auf  eine  weite  grüne  Thalfläche,  auf  welcher  die  Weiler 
Au  u.  Dorf  und  weiterhin  die  Dörfer  Längenfeld  u.  Hüben  liegen. 
Im  Vordergrund  der  Hauerkogl  (248Sm) ,  weiter  zurück  Hallkogl, 
Berglerkogl,  1.  Oamskogl.  Bei  der  Quelle,  wo  1.  der  Pfad  von  Nie- 
derthei(8.  oben)  herabkommt,  zweigt  1.  ein  näherer Fussweg  ab,  der 
die  Weiler  Au  und  Dorf  r.  lässt. 

2Y4  St.  Langenfeld  (1164m;  Oberwirih,  neben  der  Kirche; 
*Unterwirth  Gsirein  im  Hirschen;  Joseph  Ostrein  und  Chr.  Stein- 
müller,  Führer),  an  der  Mündung  des  Suitthals ,  aus  welchem  der 
reissende  Fischiaeh  hervoxströmt. 

Von  Längenfeld  ins  Stubaithal  über  das  Mntterherger  Joch  s.  S.  216 ; 
über  das  Scfuoarzenberg-Joeh  s.  S.  21ö.  —  Ins  Seirain  s.  oben.  —  W.  führt 
ein  nicht  schwieriger  Uebergang  über  das  Hundtbacher  oder  Breitlehner 
Jöchl  (2639m)  ins  Pitzthal  (bis  Trenkwald,  S.  213,  i  St.,  F.  4  il.  40  kr.) 

Bei  (3/4  St.)  Hüben  (♦Einkehr  beim  Hm.  Curat)  erscheint  r.  hin» 


OeiziKat.  VENT.  57.  Route.     207 

ter  dem  Hallkogl  die  Hohe  Geige  (3391m).  Oberhalb  verengt  sich  das 
Thal ;  der  Weg  T^iid  schlecht,  Fahren  nicht  lathsam.  Am  Brand 
auf  das  1.  U. ,  im  Walde  bergan ;  dann  wieder  zur  Ache  hinab,  wieder 
diese  zweimal  überschreitend,  nach  (2^/2  St.)  Sdlden  (1401m; 
*  Grüner  zum  Alpenverein  bei  der  Kirche ;  *Oberwirth  Fiegl;  Unter- 
wirth  Josef  Gstrein),  eigentlich  der  Gesammtname  der  Thalstufe ; 
südl.  im  Vordergrund  der   Nöderkogl  (3159m)  mit   dem   Stock- 

gUtacher.  —  Pius  Fiegl^  Führer. 

Ins  Sttttaithal  über  das  *BilditöcklJock  s.  S.  216;  bis  Neustift  12-13  St. 
(Führer  bis  Mutterberg  6  fl.)-  —  Ins  Fitzthal  über  das  Pitzthaler  Jöchl  s. 
8.  213  (Führer  4  0.  40  kr.). 

Hinter  Sölden  wird  der  Weg  beschwerlicher ;  er  tritt  bald  auf 
das  r.  Ufer  und  steigt  längs  der  Bergwand  durch  eine  grossartige 
wilde  Schlucht,  Kühtreien  genannt,  in  welcher  unten  zwischen 
mächtigen  Felsblöcken  die  Ache  braust.  1  St.  ZwieseUtein  (1456m  ; 
Prantl),  Knotenpunkt  der  beiden  Thäler,  in  welche  das  Oetzthal 
sich  verzweigt  („zwieselt"),  1.  das  Gurgler  Thal  (S.  211),  r.  das 
Venter  Thal. 

Um  ins  Vbntbb  Thal  zu  gelangen,  wendet  man  sich,  bevor  man 
die  ersten  Häuser  von  Zwieselstein  erreicht,  beim  Handweiser  r. 
über  die  Ache  und  folgt,  an  einem  steinigen  Berghang  entlang,  dem 
anfangs  schmalen,  weiterhin  breiten  und  bequemen  Saumpfade  auf 
dem  1.  U.  bis  (2  St.)  Heilig-Kreuz  (1639m;  Einkehr  beim  Hrn. 
Curat  Stapf) ,  kleines  Dorf ,  dessen  weisse  Kirche  auf  steiler  Höhe 
man  weit  eher  erblickt,  als  erreicht.  Gegenüber  an  dem  Vent- 
Gurgler  Scheidekamm  zeigen  sich  hoch  oben  einzelne  Gletscher. 
Oberhalb  Heilig-Kreuz  über  die  zweite  Brücke  auf  das  r.  Ufer  der 
Ache  nach  der  Häusergruppe  Winterstall,  gleich  darauf  wieder  auf 
das  1.  ü.  und  längs  desselben  auf  nicht  zu  verfehlendem  Wege 
nach  (2  St.)  Vent  oder  Fend  (1892m)  (»Unterkunft  bei  Herrn  Curat 
Kuprian^  Nachfolger  des  durch  seine  Verdienste  um  die  Verbesserung 
der  Wege  im  Oetzthal  bekannten  Hrn.  Franz  Senn,  jetzt  Pfarrer  in  Nau- 
ders.  —  Führer:  Gabriel  Spechtenhatuer ,  Joh.  Falkner^  Quir.  Fiegl,  Jos. 
Ottrein,  Ben.  Klotz,  Tob.  Kuprian,  O.  Fraxmarer,  N.  Sanier,  Jos.  Scheiber, 
Jos.  Spechtenhavser ;  auch  die  anderen  Oetzthaler  Führer  sind  oft  hier 
zu  finden.  —  Maulthiere  über  das  Hocbjoch  s.  S.  204),  kleines  Alpen- 
dorf, welches  sich,  wie  Gurgl  (S.  211),  zum  Standquartier  für 
Gletscherwanderungen  eignet,  auf  grüner  Matte,  am  Fuss  der 
Thalleitspitze  (3403m),  des  mächtigen  Eckpfeilers  des  A'reus&amme», 
der  das  Thal  theilt.  Durch  den  westl.  Arm ,  das  Rofen  -  Thal, 
führt  der  Weg  zum  Hochjoch ,  durch  den  südl.,  das  Spiegier-  oder 
Niederthal,  der  zum  Niederjoch. 

Ausflüge  und  Bergtousen.  Hübsche  Aussicht  vom  Bühel  (2102m), 
*U  St.  n.,  von  den  Bergwiesen  von  Stablein  an  der  w.  Thalseite  (1-1 V«  St. 
hinanzusteigen  genügt),  und  vom  Muteck,  an  der  ö.  Thalseite  am  Fuss 
des  Bamolkogls  (1.  vom  Wege  zum  Bamoljoch,  über  die  Langebene; 
2VsSt.,  Führer  1  fl.  40  kr.).  —  Auf  das  Wilde  Mannte  (3021m),  südl.  Vor- 
berg der  Wildspitze,  über  Stablein  in  81/2  St.  m.  Führer  (2  fl.  20  kr.)  un- 
schwierig u.  lohnend.  —  Auf  Plattet  (2»/«  St.)  s.  S.  210. 

Die  Besteigung  der  ^Kreuiapitze  (34ö4m),  die  lohnendste  und  wenigst 
beschwerliche    der  Venter  Bergtouren,   ist  sowohl   vom   Hoch-,  als  vom 


'208     Route  37,  VENT.  Oetztkal. 

Niederjoch  auszufübren  (Führer  4  fl.)-  Vom  Hocbjoch-Hospiz  (S.  210,  zwei 
Führer  nöthig)  1.  an  der  geröllbedeckten  Bergwand  hinan,  über  den 
Kreuz-Ferner  (Vorsicht  rathsam)  zum  s.w.  Fuss  der  Spitze ,  dann  steil 
hinan  auf  den  zackigen  Grat  und  über  denselben  ohne  Schwierigkeit  zur 
Spitze  (2i|2  St.  vom  Whs.).  Prächtige  ^Bnndsicht  über  die  ganzen  Oete- 
thaler  Gebirge  nebst  Fernsicht  (von  O.  nach  W.)  auf  Zillerthaler  Femer, 
Venediger,  Glockner,  Dolomiten,  Adamello,  Ortler,  Bernina,  Silvretta  etc. 
—  Vom  Niederjoch wege  aus  biegt  man  bei  der  (2if8  St.)  Sanmoarhütte  (s. 
unten)  r.  ab,  über  Grasboden  steil  hinan  zur  (1  St.)  Kreuz-  oder  Brizzi- 
hütte  (2919m),  dann  über  Geröll  u.  Fels  zur  (1»|2  St.)  Spitze. 

♦Vorderer  Eamolkogl  (3545m),  5  St.  (Führer  4  fl.),  gleichfalls  un- 
schwierig und  sehr  lohnend^  vom  Wege  zum  Bamoljoch  (s.  S.  211)  nach 
2  St.  1.  ab  zum  Fuss  des  Berges  und  auf  leidl.  Pfad  über  Felsen  (Roihes 
Kar)  und  einigemal  über  Schnee  hinan,  zuletzt  über  den  Grat  (V4  St., 
zuweilen  schwierig)  zum  (3  St.)  Gipfel.  Die  prächtige  Aussicht  ist  der 
von  der  Krenzspitze  ähnlich,  nach  O.  aber  freier.  —  Directer  Abstieg 
über  den  Bintern  Ramolkogl  zum  Bamoljoch  schwierig,  nicht  rathsam. 

Die  Venter  Wildspitze  (3776m),  der  höchste  Gipfel  der  Oetzthaler 
Alpen,  wird  neuerdings  gleichfalls  hüuflg  bestiegen,  ist  indess  nur  tüchtigen 
Berggängem  anzurathen  (6>|2  St.«,  2  Führer  h.  8  fl.).  Der  Weg  führt  n.w. 
die  steilen  Bergwiesen  von  Stablein  hinan,  oben  1.  um  das  Wilde  Mannt 
(3021m)  herum  zum  Rofenkor  -  Ferner  ^  über  denselben  zum  Urkundsattel 
n.  vom  Oetzthaler  ürkund  (3434m),  und,  zuletzt  steil  über  brüchige  Felsen, 
von  der  W.-Seite  her  zur  südl.  Spitze,  von  welcher  ein  schmaler  Grat 
(nur  für  vollständig  Schwindelfreie  passirbar)  zu  der  6m  höhern  Nord- 
spitze hinüberführt.  Grossartige  Fernsicht;  für  das  Oetzthal  Kreuzspitze 
günstiger.  Abstieg  über  den  Rofenkar-  oder  den  Mitterkar- Femer  nach 
Vent  in  3  St.  ^  über  den  Taschach-  oder  den  Mittelberg-Femer  ins  Pittthal 
schwierig  (vgl.  S.  213). 

Auf  die  Weisskugel  (3741m)  beschwerlich,  vom  Hochjoch-Hospiz  (über- 
nachten) in  7-8  St.  5  Führer  ä  10  fl.).  Der  Weg  führt  über  den  ganzen 
Hintereis-Oeiseher  (die  Langtauferer  Spitze,,  3ö48m,  bleibt  r.)  zum  Hintereis- 
joch (3458m)  zwischen  Innerer  Quellspitze  (3496m)  und  Weisskugel,  dann 
r.,  zuletzt  über  einen  schmalen  ^{a  St.  langen  Firngrat  zur  Spitze.  Gross- 
artigste *Bundsicht.  Hinab  nach  (4-5  St.)  Kurzras  (S.  210),  ins  Matscher 
(S.  221)  oder  Langtauferer  Thal  (S.  219). 

*Schalfkogl  (3535m)  (5  St. ,  Führer  5  fl.  ^  vgl.  8.  212)  und  Fluchtkogl 
(3588m)  (6-7  St.,  5  fl. ;  vgl.  S.  209)  sind  gleichfalls  lohnend.  Schwieriger 
sind  Finailspitze  (3510m)  (5-6  St.,  2  Führer  ä  6  fl.)  und  Hintere  Schwärze 
(3628m)   (6-7  St.,  2  Führer  ä  6  fl.).    *Similaun  s.  unten. 

Von  Vent  nach  Gnrgl  über  das  *Ramoljoch  (7  St.),  nicht  schwierig 
und  sehr  lohnend,  s.  S.  211. 

Ueber  das  ^Taufkarjoch  nach  Mittelberg  im  Fitzthal  8-9  St. 
(2  Führer  ä  7  fl.),  ziemlich  beschwerlich,  doch  gefahrlos  und  höchst  loh- 
nend. Von  Vent  auf  Stablein  (2  St.)  s.  oben  ^  dann  r.  am  Wilden  Mannt 
vorbei  über  Felstrümmer  u.  Moränenschutt  auf  den  (l^ja  St.)  Tai^fkar- 
gletscher  und  über  diesen,  zuletzt  1.  etwas  steiler  zur  (1  St.)  Passhöhe 
(ca.  32(X)m)  zwischen  1.  Tau/karkogly  r.  Weissem  Kogl  (3417m),  mit  präch- 
tigem Blick  auf  die  östl.  Oetzthaler  Berge  (Bamolkogl ,  Firmisanspitze, 
Schalfkogl,  Hintere  Schwärze,  Thalleitspitze;  unmittelbar  I.  die  impo- 
sante Wildspitze).  Hinab  über  das  weite  obere  Firnmeer  des  grossen 
■'f' Mittelberggletschers  (1.  Hohe  Wand  und  Rechter  Femerkogl) ,  dann  den 
Linken  Fernerkogl  umgehend  über  den  untern  spaltenreicheren  Theil 
des  Ferners  und  vor  dem  Absturz  r.  hinüber  auf  den  Karies-Gletscher 
(r.  der  Hangende  Femer  mit  prachtvollen  Eisbrüchen)  zum  (2'|2  St.)  Reihen 
Karle  {Karlskopf,  2893  m),  einem  Felsvorsprung  mit  schönstem  *Ueberblick 
des  gewaltigen  Mittelberggletschers,  der  hier  in  grossartigem  Absturz 
sich  ins  Thal  senkt ;  w.  der  hohe  Eiskamm  zwischen  Pitz-  und  Eaunser- 
thal  mit  dem  grünen  Biifelsee  am  Fuss  der  Verpailspitze,  tief  unten 
das  Pitzthal.  Hinab  r.  neben  dem  Gletacherabsturz  auf  neu  angelegtem 
Fusssteig  über  Fels,  Trümmerhalden  und  jähe  Geröllwände,  znletzt  im  Thal 
über  die  hohe  Sloräne   auf  den  Gletscher  und  quer  über  die   gut  gang- 


Otiiiluü.  NIEDERJOCH.  37.  Route.     209 

hare  ZancEe  denselben,  dann  durch  Gebüflch  am  1.  Ufer  des  Bachs  nach 
f2>|2  St.)  Mittelberg  (8.  213).  —  Sehr  lohnende  Fortsetzung  dieser  Tour : 
von  Mittelberg  über  das  Oelgruhenjoeh  zum^  Oepatsehhaus  (S.  217) ;  dann 
entweder  über  den  Qepatsehfemer  zurück  nach  Vent,  oder  über  das 
Weissseejoch  nach  Langtat^fers  und  Mals  Tveril.  S.  218). 

Ins  Pitzthal  über  das  Sextenjoch  f3238m),  9  St.  bis  zur  Taschach- 
hntte,  mühsam  (2  Führer  k  1  fl.) ;  das  Joch  liegt  zwischen  Hoehvei^agt- 
u.  Serhsegerten  -  Femer  ^  n.ö.  von  der  Hoehvernagtspitze  (3i2Sm).  —  Ueber 
das  Taschachjoch  (3252m),  zwischen  Hochvernngt-  und  Tascha€h-Fernei\ 
10  St.  bis  zur  Taschachhütte,  beschwerlich  (2  Führer  ä  7  fl.).  —  Seiter- 
JÖCHL  f9090m).  zwischen  Innerer  und  Äetuserer  Schwarzer  Schneide^  be- 
schwerlich und  wenig  lohnend  (bis  Mittelberg  8  St. :  2  Führer  k  7  fl). 

Ins  Kaunserthal  über  dns  Gepatschjoch  (322r)m),  schwierig  (10  St. 
bis  zum  Gepatschh'^n».  2  Führer  k  8V2  A-);  besser  über  das  Guslar-  und 
Kesaelwand-Joch  (10-11  St. .  2  Führer  a  8V2  fl)-  Von  Plattet  (s.  unten) 
über  den  Hochvernngt-  u.  Qtislar-Ferner  zum  Ouslavjoch  (3325m)  zwischen 
Kesselwandspiize  (.3402m)  und  Fluchtkogl  (3588m)  (letzterer  vom  .loch  in 
1  St.  zu  ersteigen,  *Anssicht) ;  dann  über  den  Firn  des  Kesselwandgletschers 
zum  Kesselwandjoch  (3264m)  und  auf  den  gewaltigen  Gepatsch  -  Femer. 
Der  directe  Abstieg  durch  den  „Sumpf",  den  zerklüfteten  Boden  des 
Gletschers,  ist  bedenklich:  man  umgeht  denselben  nach  1  ,  aegen  die 
Weissseespitze  hin  und  wendet  sich  dann  r.  zum  Rauhen  Kopf  C2984m).  zu 
dessen  Seiten  der  Gletscher  in  grossartigen  Eisbrüchen  abstürzt;  Abstieg 
steil  u.  mühsam,  zuletzt  über  die  flache  Gletscherzange  zum  Gepatschhaus. 

Nach  Lang  tan  fers  über  dns  Langtauferer  Joch  (3170m),  10-11  St. 
bis  Hinterkirch,  lohnend  (2  Führer  &  6  fl  ).  Vom  Hochjochweg  über  den 
Hintereis- Ferner  zum  Joch  zwischen  Vernagelwand  und  Langtauferer 
Spitze;  hinab  über  den  Langtauferer  Femer  zur  Malager  Alpe  und  nach 
Hinterkirch  (8.  219). 

Ins  Matscher  Thal  über  das  Hintebeisjoch  (3458m),  höchster 
Pass  des  Oetzthals,  beschwerlich  aber  grossartig  (12  St.  bis  zum  Glies- 
hof,  2  Führer  ä  8V2  fl.);  vgl.   Weisskugel  (S.  2(18). 

Der  Weg  über  das  Niedexjoch  (3000m)  steigt  2  St.  massig  steil 
bis  zum  Marzellfemer  und  führt  V2  St.  an  demselben  entlang 
oder  auch  darüber  hin  zur  Sanmoarhätte  (2522m) ;  schöner  Blick 
ö.  auf  den  grossen  Schal/ferner^  der  sich  unten  mit  dem  Marzell- 
femer vereinigt ;  s.  über  letzterm  Marzellspitzen  und  Similaun  (auf 
die  Kreuzspitze  s.  oben).  Von  hier  erreicht  man  bald  den  zer- 
klüfteten Niederjochfemer  und  in  I1/2  St.  die  Passhöhe ;  überraschen- 
der Blick  in  das  wilde  Schnalserthal,  von  hohen  Bergen  umgeben, 
im  Hintergrund  die  Ortlerkette.  Hinab  steil  und  ermüdend  über 
Fels-  und  Grashänge  ins  Tisenthal  nach  Ober-  Vemagt  und  (2^/%  St.) 
Unser  Frau  im  Schnalser  Thal  (S.  210). 

Vom  Nieder.joch  auf  den  ^Similaun  (3509m)  2>|2-3  St.  beschwerlichen 
Steigens  (zwei  Führer  a  4  fl.).  Die  Aussicht  reicht  nach  O.  bis  zum  Gross- 
glockner,  nach  S.  bis  in  die  Gegend  von  Verom. ,  nach  W.  bis  zu  den 
Bern  er  Alpen.    Bei  gehöriger  Vorsicht  gefahrlos. 

Die  meisten  Reisenden  wählen  jetzt  von  Vent  den  Uebergang 
durch  das  Rofen-Thal  über  das  Hochjoeh  (2875m)  (Saumthiere 
8.  S.  204).  Der  Weg  ist  zwar  1^/2  St.  weiter,  als  der  über  das  Nie- 
derjoch, aber  bequemer  und  lohnender,  weil  er  mehr  in  die  Gletscher- 
welt hineinführt.  Zudem  lernt  man  den  verrufenen  Hochvema^t- 
Femer  näher  kennen ,  einen  grossartigen  Gletscher,  der  durch  sein 
Vordringen  das  Thal  abschloss,  sodass  sich  zwischen  ihm  und  dem 
Hochjoch-Ferner  aus  den  zufliessenden  Gewässern  der  Rofensee  bil- 
dete.     Dieser  brach  im  J.  1846  durch  und  verheerte   das  ganze 

Baedbksb'*s  Südbaiem.    18.  Aufl.  14 


210    Route  37.  HOCHJOCfl.  Oetzthat. 

Oetztbal.  Auch  in  den  folgenden  drei  Jahren,  besonders  1848, 
hatten  grosse  Ueberschwemmungeu  aus  ähnlicher  Ursache  statt. 
Seitdem  ist  der  Gletscher  stark  zurückgegangen  und  vom  Thal  aus 
kaum  m«hr  zu  sehen  (s.  unten ;  besser  vom  PLatteiy  2708m,  am  Ost- 
rande, am  Abhang  des  Platieikogls,  21/2  St.  von  Vent ;  Führer  2fl.). 
—  Im  Obern  Rofenhof  wird  noch  ein  Bohrer  gezeigt,  den  man  1772 
von  Wien  schickte,  um  den  Gletscher  abzuzapfen  (!). 

Von  Vent  bis  (1/2  S*-)  ^ofen  (2004m)  über  Matten.  Auf  den 
Rofener  Höfen,  bewohnt  von  den  Familien  Klotz  und  Ostrein,  fand 
einst  Friedrich  mit  der  leeren  Tasche  (S.  174)  gastliches  Asyl.  Als 
er  wieder  zu  Macht  gelangte,  bewilligte  er  den  Bewohnern  Steuer- 
freiheit, die  erst  1849  zurückgenommen  wurde.  Der  Pfad  über- 
schreitet 5  Min.  oberhalb  die  Ache  und  führt  am  r.  Ufer  an  der  Berg- 
wand langsam  steigend  hinan;  Y4  St.  Denkstein  für  den  1868  hier 
umgekommenen  Führer  Cyprian  Granbichler  (sein  Grab  ist  auf  dem 
Kirchhof  zu  Vent) ;  Y2  St.  weiter  erreicht  man  die  bis  hoch  auf  die 
r.  Seite  des  Thals  emporgeschobene  Moräne  des  Hochvemagl- 
femerSj  die  man  in  ^4  St.  überschreitet  (am  jenseitigen  Ufer  das 
breite  geröU überschüttete  Bett  des  Gletschers,  von  dem  nur  hoch 
oben  ein  kleines  Stück  sichtbar  ist;  s.  oben).  Dann  noch  1  St. 
(unterwegs  Aussicht  auf  Langtauferer  Jochspitze  und  Weisskugel) 
zum  Hochjoch-Hospiz  des  Wirthes  Grüner  in  Söldeu  (2429m),  am 
Rande  des  steil  ins  Thal  abstürzenden  Hochjochfemers ;  w.  der 
Hintereis-  u.  Kesselwandfemer  mit  grossen  Moränen.  (Von  hier  auf 
die  Kreuzspitze  s.  S.  208;  Hintereisjoch  und  Weisskugel  s.  S.  208.) 
Der  Uebergaiig  über  den  gut  gangbaren  Gletscher  erfordert  1  */.>  St. 
(man  überschreitet  denselben  von  der  r.  nach  der  1.  Seite;  die 
Jochhöhe  liegt  nahe  dem  s.  Ende).  Rückblick  auf  das  Rofentha), 
Wildspitze;  südl.  das  Schnalser  Thal  mit  der  Saluni-Spitze,  darüber 
hin  die  Marteller  Berge;  n.o.  Stubaier  Femer. 

Hinab  auf  der  r.  Seite  des  Oberbergthals  auf  gutem,  in  weitem 
Bogen  allmählich  sich  senkenden  Saumpfad  nach  (1 V4  St.)  Kurzrns 
(2011m;  Whs.  beim  Kurzraser  Bauer,  einfach,  aber  gut  u.  sauber), 

der  obersten  Häusergruppe  im  Sohnalfler  Thal,  in  prächtiger  Lage. 

lieber  das  Langgrub- Joch  (d041m)  ins  Matscher  Thal,  8  St.  Ms  xum 
Olieshof,  beschwerlich,  s.  S.  221.  —  Ein  nicht  beschwerlicher  Uebergang 
führt  südl.  über  das  Taschl-Joch  (2786m),  mit  treffl.  Aussicht,  ins  Sehlan- 
demaun-Thal  und  nach  (6-7  St.)  Sehlanders  an  der  Vintschgauer  Pnst- 
strasse  (8.  221 ;  nächster  Weg  vom  Oetxthal  zum  Martellthal).  —  Auf  die 
Weisskugel  (3T41m)  von  Kurzras  in  7-8  St.  über  den  Sleinsdilagfe^'ner, 
Hinterei^ferner  und  Hintereisjoch,  sehr  beschwerlich,  vgl.  S.  208.  —  Jos. 
Oamper  in  Kurzras,  Urb.  Oritsch  u.  Oebr.  Sanier  in  Unser  Frau,   Führer. 

Von  Kurzras  vielbetretener  Pfad  am  1.  Ufer  des  Schnalser  Bachs 
durch  Wiesen  und  Lärchenwald  nach  (IY2  St.)  Ober-Vemagt,  wo 
der  Steig  vom  Niederjoch  einmündet  (1.  Finailspitze  und  Similaun, 
r.  Salum-Spitze)  und  (Y2  St.)  Unser  FVau  (1452m;  Oberwirth 
Santer;  *Mitterwirth  Jos.  Santer  zum  Adler;  ünterwirth  Spechten- 
hauser).  Das  Thal  verengt  sich  ;  der  Pfad  tritt  1  St.  abwärts  auf 
^as  r.  Ufer  und  führt  hinauf  nach  (Y4  St.)  Carthaus  (1328m; 


Oetzihal.  GtJRGL.  37.  Rouie.     ^11 

*Whs.),  ehem.  Kloster;  n.  tief  unten  die  Mündung  des  Pfossen- 
ihaU  (S.  212).  Weiteram  I.  Ufer  (gegenüber  auf  steilem  Vorsprung 
die  Kirche  St.  Catharina)  nach  (IV4  St.)  Ratteis  (856m;  •Reiner; 
f^insp.  nach  Meran  in  3  St.,  6  fl.).  Hier  beginnt  die  1875  voll- 
endete neue  Strasse,  welche  bald  auf  das  1.  Ufer  tritt  und,  vielfach 
in  den  Fels  gesprengt  und  aufgemauert,  durch  die  wilde  malerische 
Schlucht  in  IV4  St.  auf  die  Vintschgauer  Poststrasse  (S.  222) 
hinausführt,  1/2  St.  vor  Natums  (•Post).  Von  hier  nach  (2^2  St.) 
Meran  Poststell  wagen  tägl.  9  U.  Vorm.  u.  2  U.  Nachm.  in  IY2  St.; 
Einsp.  3,  Zweisp.  Ö  fi. 

Die  südl.  Abzweigung  des  Oetzthals  bei  Zwiesehtein  (S.  207) 
ist  das  GuROLBB  Thal.  Bei  Zwieselstein  über  die  Gurglet  Ache 
und  am  1.  Ufer  scharf  bergan  ;  nach  3/^  St. ,  oberhalb  der  Mündung 
des  Timbler  Bachs  (S.  246),  wieder  auf  das  r.  Ufer;  dann  noch  zwei- 
mal über  die  Ache,  an  den  Höfen  von  Pill  oder  Vnier-Gurgl  vorbei, 
nach  (2  St.)  Ober-Gnrgl  (1910m;  Unterkunft  bei  dem  freund- 
lichen Hm.  Curat  Oärber^,  dem  höchstgelegenen  Dorf  Tirols,  in 
grossartiger  Umgebung.  Für  die  eigentliche  Gletscherwelt  ist, 
neben  Vent,  Gurgl  der  rechte  Ort  (Ä.  Grüner,  Alois  u.  Peter  Paul 
Gstrein ,  Nie.  und  Tob.  Sanier,  Alois  und  Rup.  Scheiber,  Führer). 
Aufwärts  gelangt  man  nämlich  in  2^/2  St.  an  den  Gurgler  oder 
Grossen  OetsslhaUr  Femer,  der  Y2  St.  weit  über  das  8.0.  sich  ab- 
zweigende Langthal  hinaus  gewachsen  ist,  und  das  Thal  absperrt. 
Im  Langthal  lugt  der  Langihaler  Femer  hervor.  Die  Kluft  zwischen 
beiden  Fernern  ist  im  Frühsommer  durch  den  1/2  St.  I.,y4  St.  br. 
Langthaler  Eissee  (^Gurgl^  Lake,  2cJ83m)  ausgefüllt,  in  dem  zahl- 
reiche gletscherblaue  Eisblöcke  schwimmen  (im  Juli  fliesst  der  See 
regelmässig  ab).  Der  Weg  (für  Geübte  Führer  unnöthig)  führt  von 
Gurgl  1.  ansteigend  über  den  Abfluss  des  Gaisberg-,  dann  des  Roth- 
moos-Femers  zur  Gurgler  Alp  und  um  das  Langthaler  Eck  (2819m) 
herum  zum  See.  Guter  Ueberblick vom  Ramolwege(s.  unten);  loh- 
nend auch  die  Wanderung  am  Ostrande  des  Gurgler  Gletschers  am 
Schwarzen  Kamm  hinan  zum  Steinernen  Tisch  (2914m),  4  St.  von 
Gurgl  (nur  mit  Führer,  3  fl.).  —  Hübscher  Spaziergang  zum  Gais- 
berg femer  (1  St.,  Führer  1  fl.  80 kr.);  vom  Mutberg  (2659m),  dem 
Rücken  zwischen  Gaisberg-  und  Rothmoos-Thal,  treffl.  Ueberblick 
der  beiden  Gletscher  und  der  grossartigen  Umgebung  (von  Gurgl 

172  St.,  mit  Wegweiser). 

Uebbroänoe  von  Gurgl.  Xacli  Vent  über  d  s  *Ilaniöljoeli  (3i82m), 
unsehwierig  und  höchst  lohnend  (7-8  St. ,  Führer  4  fl.  40  kr.).  Beim 
Widnm  über  die  Ache  und  auf  neuem  von  Hrn.  Curat  Gärber  angelegten 
Beitsteg  an  der  1.  Thalwand  meist  über  Grashänge  allmählich  hinan,  mit 
treffl.  Blick  auf  den  Gurgler  Gletscher,  den  Langthaler  Gletscher  und 
das  im  Hochsommer  meist  leere  Bett  des  Eissee's,  zum  (3  St.)  Köpße; 
dann  r.  etwas  mühsamer  zum  (1  St.)  Ramolgletscher  und  über  denselben 
zum  (ijs  St.)  Joch ,  einem  mit  Felstrümmern  überschütteten  scharfen 
Grat  zwischen  r.  Kleinem  Rumolkogl  und  1.  Hinterm  Spiegelkogl.  Prächtige 
Aussicht  ö.  über  das  weite  obere  Firnmeer  des  Gurgler-  und  Langthaler- 
Ferners,  von  Hochwildspit/e,   Falschungspitze  etc.  überragt,  in  der  Ferne 

14* 


212    BouU38.  PITZTHAL. 

»ngebl.  der  Grossglockner ,  w.  namentlich  auf  die  majestätische  Venter 
Wildspitze,  die  hier  zuerst  sichtbar  wird.  Hinab  über  den  nicht  nnbe- 
deHtenden  JSpiegelgletseher  und  dessen  r.  Seitenmoräne,  bald  anf  besserem 
Fusspfnde  über  Grashänge  hoch  an  der  r.  Seite  des  Niederhält  (I. 
hübscher  Blick  auf  den  ^Niederjochferner  bis  zur  Jochhöhe  r.  von  dem 
blendend  weissen  Similann,  weiter  r.  Kreuzspitze ,  vorn  Thalleitspitze) ; 
dnnn  im  Zickzack,  zuletzt  durch  Zirbenwald  ins  Venter  Thal  und  über 
die  Ache  nach  f2-3  St.)  Vent  (S.  207).  —  Die  Besteigung  des  *  Vordem 
Ramolkogls  (S.  20S)  lässt  sich  mit  einem  Mehraufwand  von  3i|2  St.  mit 
dieser  Tour  verbinden  (vom  Spiegelgletscher  aus  •,  vom  Joch  sehr  schwierig). 

Geübten  Bergsteigern  ist  die  Besteigung  des  *SohaIfkoirl«  r3&35m)  mit 
Abstieg  nach  Vent  sehr  zu  empfehlen  (10  St. ,  Führer  7  fl.  60  kr.).  Vor 
dem  Köpfle  (s.  oben)  vom  Bamolwege  1.  ab  am  Abhang  entlang  über 
Rasen  u.  Fels,  weiterhin  über  Schnee  an  der  Firmisan- Spitze  vorbei  von 
der  N.-Seite  her  zum  (6  St.)  Gipfel,  mit  vorzüglichem  Ueberblick  der 
Oetzthaler  Eiswelt.  Abstieg  über  den  Diem- Ferner,  eine  kolossale  alte 
Moräne  und  an  steilen  Abhängen  entlang  ermüdend;  bis  Vent  4  St. 

Ins  Passeir  über  das  Timbler-Joch  (2480m),  5  St.  von  Gurgl  oder 
Zwieselstein  bis  Sehänau^  s.  S.  244;  Führer  4  fl.  (von  Schönau  über  den 
Sehneeberg  nach  Ridnaun  und  Slerzing  s.  S.  225). 

Ins  Schnalser  Thal  über  dos  Gürglee-  oder  Eisjoch  (30B4m) 
schwierig,  10-11  St.  bis  Carthaus,  2  Führer  ä  6  fl.  nöthig.  Der  Weg  führt 
über  den  gnnzen  Ourgler  oder  Oro»$en  Oetzthaler  Ferner  (s.  oben)  zur 
(5  St.)  Jochhöhe  zwischen  w.  Falsehunggpitte  (3348m),  ö.  Höhe  WHde  (3477m), 
Aussicht  beschränkt ;  hii^ab  äusserst  steil  und  unangenehm  nach  (2^2  St.) 
Eishof ^  dem  obersten  Hof  im  Pfosfenthal  (20fi8m)  und  thalab  ins  Schnalser 
Thal  nach  (3  St.)  Carthau»  (S.  211).  —  Ein  andrer  beschwerlicher  Paas 
führt  den  Langthaler  Femer  hin^n  über  das  Lanothalkr  Joch  (31ö2m) 
nach  Lazins  im  obersten  Pf  eider  Thal  (7^  St.,  2  Führer  ä  5  fl.) ;  von  dort 
fintweder  dieses  hinab  nach  (1  St )  Plan  und  (3  St.)  Moos  im  Passeir  (S. 
2i5) ;  oder  durch  das  Lazinser  Thal  und  über  Am  Spronser  Joch  n^^ch  Dorf 
Tirol  und  (5-6  St.)  Meran  (8.  2?^8).  —  TJeber  das  Roihmoosjoch ,  6  St.  von 
Gurgl  bis  Plan,  gleichfalls  beschwerlich,  lohnend. 

38.  Das  Pitzthal. 

Vergl,  Karten  S.  216,  312. 

Der  Besuch  des  Pitsthals,  des  w.  P  <rallelthals  des  Oetzthals,  ist  so- 
wohl Bergsteigern,  die  hier  eine  Reihe  lohnender  Aufgaben  finden,  als 
auch  weniger  geübten  Wanderern  zu  empfehlen,  welche  ohne  viel 
Zeit  und  Mühe  einen  Blick  in  die  Oetzthaler  Gletscherwelt  tbun  wollen. 
Bis  Mittelherg^  10  St.  von  Imst  und  V4-  St.  vom  Gletscherende,  schlechter 
Fahrweg  (Pferde  oder  Maulthiere  in  Imst.  Wenns  und  St.  Leonhard).  Wer 
nicht  nach  Imst  zurück  und  auch  über  keinen  der  Glet«icherpä3se  gehen 
will  (Oel gruben j och  auch  für  Unareübte  nicht  schwierig),  kann  über  das 
Pillerjoch  (s.  unten)  leicht  ins  Innthal  oder  über  das  Breitlehner  Joch 
ins  Oetzthal  gelangen. 

Der  schmale  Falir"weg  ins  Pitzthal  führt  bei  Bfennhichl  (S.  198) 
steil  hinab  an  der  Friedrich- August-Kapelle  (S.  198)  vorbei,  auf 
der  „langen  Brücke"  (720m")  über  den  Inn,  dann  wieder  hinan  nach 
fl  St.)  Arzl  (Whs.),  auf  einer  Bergterrasse  am  Fuss  des  Burmtall» 
f  1049m)  schön  gelegen;  l.  in  tiefer  Schlucht  der  Pi<Äcn6acA.  Weiter 
am  Abhang  des  Veneihergs  durch  das  freundliche ,  von  zahlreichen 
Bauernhöfen  belebte  Thal  nach  fl  V2  St.)  Wenn»  (974m ;  *Post')  [von 
hier  über  den  Pülersattel  (1408m)  in  5  St.  nach  Pontlatz  oder  r. 
hinab  über  Flies  in  6  St.  nach  Landeck,  leicht].  Nun  1.  hinab 
über  den  Bach  und  ansteigend  (1.  oben  bleibt  Jerzena)  in  engem 
^hal  am  Wasserfall  des  Stuibenbachs ,  dann  mehrfach  an  Weilern 


MITTELBERG.  38.  Route.     213 

und  Gehöften  (Riizenried^  Wiesen,  Zaunhof,  Hairlach)  vorbei  nach 
(31/2  St.)  Bt.  Leonhard  Cl397m;  l'nttrwirtk;  *Fo8t  bei  Neuner), 
HauptOTt  des  Thals;  r.  der  Fall  des  Schwammbachs ,  1.  (^s.ö.)  Hohe 
Oeige  (^3391  m)  und  Fuikogl  (3cJ41m).  Weiter  am  Fall  des  LekUbachs 
(^r.)  vorbei  nach  Trenkwald,  wo  1.  der  Pfad  vom  Breitlehner  Jöchl  her- 
abkommt (S.  206),  undübert2V2St.)Pfanj)fCfO55(;i609m;  Whs.), 
das  letzte  Dorf,  nach  (1  St.)  Mittelberg  (^1792m),  dem  letzten  Hof 
{^Whs.  von  Dominik  Schöpf,  lÜ  Betten),  in  schöner  Lage  ange- 
sichts des  prächtigen  *  Mittelberggletschers  (S.  208),  der  sich  1  St. 
aufwärts  in  grossartigem  Absturz  ins  Thal  hinabsenkt.  Besuch 
lohnend ;  bis  zum  Ende  des  Gletschers  V4  St. ,  dann  quer  über  die 
flache  gut  gangbare  Zunge  zur  r.  Seitenmoräne  1  St.  (weiter  zum 
Karlskopf  s.  unten). 

AusPLüOB  und  BEsaTOUREN  von  Mittelberg  (Führer  T.  Ennemosery 
Jos.  Santeler,  AI.,  Dam.  und  Leander  Schöpf,  AI.,  Franz,  Jos.  und  Js. 
Dobler).  Zum  «Tatchachgletflcher  (Führer  bis  zur  Glubhütte  3ü.;  am 
besten  mit  dem  Besuch  des  Kiffelsee^s  zu  verbinden,  dann  sehr  lohnende 
Tagestour).  Von  Mittelberg  s.w.  auf  der  r.  Seite  des  Tasehachthals  zum 
(13|4  8t.)  Uletscherende  und  über  die  gewölbte  Zunge  zur  1.  Seitenmoräne, 
diese  übersteigen  (zuweilen  grosse  Spalten,  Vorsicht)  und  über  Grashänge 
hinan  zu  der  auf  einem  Vorsprung  des  Pitzthaler  Urkund  gelegenen  (1>|4  St.) 
Tcuchaehhütte  (2435 m),  von  der  Sect.  Frankfurt  erbaut  und  gut  eingerichtet 
(Benutzung  bei  Tage  4ü,  Nachtlager  bO  kr.,  A.V.-Mitglieder  die  Hälfte), 
mit  prächtigem  Blick  auf  den  in  grossartigen  Eisbrüchen  abstürzenden 
Taaehachfemer,  von  schimmernden  Fimschneiden  umgeben  (1.  der  Hintere 
Broehkogl,  363dm)  ^  w.  der  Sechsegerten/emer  (s.  unten).  —  Zum  Kiffelaee 
(22döm),  2  St.  (Führer  1  fl.  50  kr.),  lohnend.  Der  Weg  führt  von  der 
Ta»ch€Kh-Alp  steil  empor ',  von  der  Anhöhe  ö.  vom  See  iam  Mutten,  2340m) 
schöner  Blick  auf  Mittelberg-  und  Taschachgletscher,  Hohe  Geige, 
Puikogl  etc.  Den  Abstieg  kann  man  ins  obere  Taschachthal  nehmen 
(prächtige  Blicke  auf  Taschach-  u.  Sechsegerten-Ferner)  und  erreicht  dann 
unweit  des  Gletscherendes  den  Weg  zur  Taschachhütte  (s.  oben),  auf 
dem  man  zurückkehrt.  —  Vom  Mittagakogl  (3158m)  (4>|<i  St.,  Führer  4  11.) 
guter  Ueberblick  der  drei  Gletscher. 

Die  Besteigung  der  Wildspitze  (3776m)  erfordert  von  Mittelberg  7-8  St. 
(2  Führer  ä  8  11.,  bis  Vent  10  fl.)^  letzter  Anstieg  sehr  steil  (vgl.  S.  208). 
—  Bohe  Geige  (33ölm :  Führer  5  fl.)-,  Vorderer  Brunnenkogl  C3397mi  5V2  fl.)i 
Vord.  Broehkogl  (36iöm-,  2  Führer  a  6  fl.)  und  Puikogl  (334im^  ÖV2  Aj 
sind  von  Mittelberg  gleichfalls  zu  ersteigen. 

Uebebgämgb:  Kach  Sölden  über  das  Pitsthaler  (SÖldener)  Jöchl 
(3032m)  7-8  St.,  Führer  5  fl.  Ueber  das  untere  Ende  des  Mittelbergglet- 
schers ,  dann  I.  über  Grashänge,  Geröll  und  Fels  steil  hinan  zum  Joch, 
auf  der  Südseite  des  Pollesfemers',  hinab  über  den  Rettenbaeh/emer  und 
durch  das  Rettenbaeftthal  nach  Sölden  (S.  207).  —  Weit  lohnender  ist  der 
Uebergang  nach  Vent  über  das  ^Tat^fkarjoch  (vgl.  S.  208^  2  Führer  ä 
7  fl.  nöthig)',  Anstieg  zum  Karlskopf,  2  St.,  durch  den  1877  von  der 
A.V.-Sect.  Imst  angelegten  Fusssteig  sehr  erleichtert.  —  IJeber  das  Beiter- 
jöchl  nach  Vent  weniger  lohnend  (vgl.  S.  209).  Bextenjoch  und  Tasehaeh- 
joeh,  grossartig  aber  beschwerlich,  s.  S.  209. 

Ins  Eaunserthal  über  das  *OelgTubenjoch  (3006m)  7i|2  St.,  nicht 
schwierig,  lohnend  (Führer  6  fl.).  Bis  zur  Taschachhütte  (3  St.)  s.  oben^ 
auf  der  Westseite  des  Hügels  1.  hinab  auf  den  Sechsegerten/emer  und 
über  diesen  bequem  hinan,  weiter  aufwärts  mit  schönem  Bückblick  auf 
die  Wildspitze  und  den  w.  von  ihr  auslaufenden  hohen  Fimkamm,  zur 
(2'|2  St.)  Jochhöhe,  einem  flachen  Schneesattel  zwischen  Innerer  und  Aeus- 
serer  Oelgrubenspitze  (erstere,  mit  sehr  lohnender  Aussicht,  vom  Joch  un- 
schwer in  3|4  St.  zu  ersteigen)^  etwas  unterhalb  auf  der  Westseite  der  ge- 
wöhnliche Ruheplatz^  Aussicht  beschränkt  (Lunten  der  kleine  Oelgrubenglet- 


214     Route  39 >  MIEDERS.      •  Stubnithal. 

scher  mit  gewaltigen  Moränen).  Hinab  über  Geröll  und  Grashänge,  bald  auf 
erkennbarem,  nachund  nach  besseren  Pfade  zum  (2  »St.)  Gepatschhaua  (S.  217). 
—  Andere  Uebergänge  ins  Kaunserthal  sind  das  ^Madatschjoch  (c.  2440m) 
zwischen  Verpail^tzen  und  Schtodbenkopf  (6  St.  von  Plangeross  bis  Feuch- 
ten, nicht  schwierig  ^  Führer  5  fl.) ;  das  Vekpailjoch  (2801m)  zwischen 
Schwab enkopfVirvA  Sonnenkogel  (8  St.  von  Trenkwald  bis  Feuchten,  beschwer- 
lich ■,  Führer  4  fl.  40  kr.);  das  Tiefemthal-  oder  Wallfaubts-Jöchl  r27ö8m) 
zwischen  Petuehelkopf  u.  Tn»tkopf  (7  St.  von  St.  Leonhard  nach  Kalten- 
brunn  oder  Feuchten,  anstrengend;  Führer  4  fl.  40  kr.);  und  das  Nieder- 
jüCHL  (23P8m),  5  St.  von  Ritzenried  oder  Zaunhof  nach  Kaltenbrunn, 
am  Krumpensee  vorbei  (nicht  schwierig,  Führer  4  fl.  40  kr.). 

39.  Das  Stubaithal. 

Vergl.  Karte  S.  216. 

Das  *Stubaithal,  das  Hauptthal  der  den  Oetzthaler  Fernern  im  wei- 
teren Sinne  angehörenden  Stubaier  Gruppe,  vereint  auf  kurzer  Strecke 
eine  Reihe  der  verschiedenartigsten  Hochgebirgsbilder  und  bildet  zugleich 
(über  das  sehr  zu  empfehlende  Bildatöckl-Joch)  die  nächste  Verbindung 
zwischen  Innsbruck  und  dem  innem  Oetzthal.  Fahrweg  bis  2  St.  ober- 
halb Xeustift;  Stellwagen  von  Innsbruck  (Rother  Adler)  täglich  (1877 
2  U.  Nm.)  nach  Vulpmes  in  4i|«  St.  für  90  kr.  (von  Vulpmes  4  U.  früh 
in  3^14  St.);  Einspänner  von  Innsbruck  zur  Stefansbrücke  3  fl.,  Zweisp. 
4  fl.  80  kr.;  nach  Schönberg  5  fl.  60  u.  9,  Vulpmes  8  u.  13,  Neustift  10 
u.  17i|2  fl.  —  Fussgänger  gehen  am  besten  auf  der  Brennerstrasse  bis  zur 
Stefansbrücke,  dann  auf  dem  alten  Brennerweg  nach  Ober-Schönberg;  oder 
mit  Bahn  nach  Patsch,  dann  den  S.  223  beschriebenen  Weg. 

Die  Brennerstrasse  umzieht  in  grossen  Windungen  ansteigend 
den  Berg  Isel  (S.  176;  die  alte  Strasse  bei  der  ersten  Biegung  1. 
hinan  kürzt)  und  führt  dann  hoch  auf  der  1.  Seite  des  tief  einge- 
schnittenen Sillthals  fl.  unten  die  Brenuerbahn  mit  verschiedenen 
Tunnels)  am  (8/4  St.)  Whs.  Gärherhach,  weiter  am  Schupf en-Whs. 
flSOO  Hofer's  Hauptquartier)  vorbei  zur  (8/4  St.)  StefansbrückCy 
die  in  kühnem  35m  weiten  Bogen  den  aus  dem  Stubaithal  kom- 
menden Butzbach  überspannt.  Jenseits  bei  Unter-Schönberg  (704m ; 
*Wh8.)  theilt  sich  die  Strasse :  der  alte  Brennerweg  (an  demselben 
eine  Marmortafel  mit  lat.  Inschrift ,  Geschichte  der  Strasse  seit  der 
Römerzeit)  steigt  r.  ziemlich  steil ,  während  die  neue  Strasse  1.  um 
den  Bergabhang  herumbiegt  und  durch  das  Sillthal  nach(lV4  St.) 
Ober- Schönberg  (iOO^m)  fühlt.  Kürzer  und  für  Fussgänger  weit 
lohnender  die  alte  Strasse;  heim  (^/^St.^  Zollhaus,  dem  ersten  Hause 
von  Ober- Schönberg  (das  Whs.  200  Schritt  weiter)  vorzüglicher 
*üeberbliok  des  Stubaithals,  r.  Sailespitze,  1.  Waldraster-  oder 
Seriesspitze  und  Habicht,  bis  zu  dem  eisgekrönten  Hintergrund 
(Wilder Freiger,  Pfafifenkamm,  Sulzenauferner) ;  unten  die  Schlucht 
des  Butzbachs  und  die  Dörfer  Mieders,  Vulpmes  etc.  (auch  als 
besondrer  Ausflug  von  Innsbruck  sehr  lohnend;  Einsp.  s.  oben). 

Nun  allmählich  bergab  nach  (8/4  St.)  Mieden  (973m ;  *Traube^, 
Hauptort  des  Thals,  Sitz  des  Bezirksamts,  am  Fuss  der  zer- 
klüfteten Seriesspitze (27 iÖin)  hübsch  gelegen  (von  hier  über  Wald- 
rast nach  Matrei  s.  S.  2231.  Dann  über  den  Butzbach  (r.  das  Dorf 
Telfes')  nach  (1  St.)  Vnlpmes  (927m;  Pfurtscheüer ;  Lutz),  mit 
lebhafter  Eisenindustrie  (Steigeisen  etc.). 


Stuhoiihnl.  RANALT.  39.  Route.     215 

Lohnender  Ausflug  zur  (2  St.)  Sehlieker  Alpe  (lß21m)f  von  wo  die 
Besteigung  des  Hohen  Burgstalls  (2609m),  mit  höchst  lohnender  Aussicht, 
ohne  besondere  Schwierigkeit  auszuführen  ist  (3  St.,  Führer  2^t  fl.); 
Abstieg  auch  zum  Bärenbad  oder  direct  nach  Neutiift  (s.  unten). 

Wer  Vulpmes  nicht  berühren  will,  bleibt  am  r.  Ufer ;  der  Fahr- 
weg fuhrt  weiter  über  Medras  und  Nedetj  an  der  Mündung  des 
Pinneser  Thals  (s.  unten),  nach  (IY2  ^^•)  Heustift  (987m;  *zum 
Salzburger;  Hof  er),  letztes  Kirchdorf  des  Thals,  das  sich  ^4^1. 
weiter  bei  Müders  in  r.  Oberberg,  1.  ünterberg  scheidet. 

reber  das  Pinneser  Joch  nach  Gschnitz  lohnender  Ueber- 
gang  (7-8  St.,  Führer  S^fz  fl.);  zurück  nach  (3(4  St.)  JTeder  (s.  oben)  und 
im  Pinneser  Thal  hinan  zur  Alp  Auf  der  Im  ( IsseHcmger .,  1403m)  und  der 
(2  St.)  Pinneser  Alp  (1527m)  (üebernachten  besser  in  der  »ja  St.  höhern 
A7/raI/});  dann  steil  zur  (2i{2  St.)  Jochhöhe  (2364m),  mit  schönem  Blick 
auf  TribulauB  etc.,  und  hinab  nach  (2i|2  St.)  Oteknitz  (S.  223).  —  Die  Be- 
steigung des  ^Habicht  (3274m) ,  mit  berühmter  Aussicht ,  läset  sich  mit 
dieser  Tour  verbinden  (beschwerlich,  nur  für  geübte  Bergsteiger;  Führer 
5  fl.) ;  übernachten  in  der  Karalp  (s.  oben),  früh  zur  Jochhöhe,  dann  r. 
über  den  Grat  und  den  Gletscher  zur  Spitze  (5  St.).  —  Pancras  Oleinser^ 
ürhan  Loisly  Friedr.  Jennewein  und  Jos.  PfttrUcheller  in  Neustift,  Führer. 

In  den  Oberberg  lohnender  Ausflug  (5  St.  bis  zum  Alpeiner  Ferner.  Führer 
unnöthig).  Am  r.  Ufer  des  Alpeiner  Bachs  hinan  zum  (1  St.)  Bärenbad 
(1257m),  kleines  sehr  einfaches  Bad  (von  hier  auf  den  Hohen  Burgstall 
4  St. ;  besser  von  der  Schlicker  Alp,  s.  oben) ;  dann  an  der  Alp  Seeduck 
vorbei  zur  (2  St.)  Alp  Stöeklen  (gute  Unterkunft,  4  Betten),  1/4  ot.  unter- 
halb der  Alpe  Ober-Iss  (1828m),  in  schöner  Lage  (n.  Hohe  Villerspiixe^ 
3095m;  über  das  Homthaler  Joch  ins  Lisenzer  Thal  s.  S.  206).  Xun  steil 
und  steinig  einen  Felsriegel  hinan  zur  obersten  Thalstufe  mit  der  (1  St.) 
letzten  Alp  Alpein  (2043m) ;  trefflicher  Blick  auf  den  grossen  Alpeiner- 
oder  Thal-Ferner^  dessen  Ende  (2225m)  man  von  der  Alp  am  1.  Bach- 
ufer hinan  in  1  St.  erreicht  (Begehung  falls  nicht  frischer  Schnee  ge- 
fallen gefahrlos) ;  r.  die  Kniserköpfe,  1.  Sommerwand,  in  der  Mitte  Wilder 
Thurm  und  Wildes  Hinterbergl.  Ein  beschwerlicher  Uebergang  (nur  mit 
Führer  und  Seil)  führt  von  hier  über  das  Schwär zenbergj och  (dfflGm)  nach 
Gnes  und  (7-8  St.)  Längmfeld  im  Oetzthal  (S.  206). 

Im  s.w.  fortziehenden  Hauptthal,  dem  ünterberg,  führt  ein 
guter  Weg  am  r.  Ufer  des  Baohs  allmählich  ansteigend  über  die 
Häusergruppen  Schaller,  Krosabaeh  und  Oaateig  nach  (IV4  ^^t.) 
Volderau  (bis  hierher  kann  man  zur  Noth  fahren) ;  dann  über  den 
Bach,  durch  Wald,  vor  VcUbeson  wieder  aufs  r.  Ufer  und  um  einen 
vortretenden  Felsrüoken  herum  nach  (IV4  St.)  Banalt  (127Öm ; 
*Scheidbaeh\  dem  letzten  Weiler  des  Thals,  in  schöner  Lage  (Frarw 

Pfurtscheüer  guter  Führer). 

Sehr  lohnender  Ausflug  von  hier  auf  die  «Ffaadler  Alp  (2151m),  mit 
Wegweiser  (2  fl.);  am  1.  Bachufer  über  Grashänge  ziemlich  steil  beraan 
7.nr  (2  St.)  Alp,  dann  in  1/2  St.  auf  den  vom  Seheckbtlhelgrat  s.o.  au«lauien- 
den  Vorsprung,  wo  bei  dem  Steinmaan  treffl.  Auisicht  auf  die  Stubaier 
Kette,  Wilden  Freiger,  Sonklnrspitze,  Zuckerhütl,  Suleenau  etc. 

20  Min.  s.  zweigt  1.  das  von  dem  grossen  Orübl-Femer  ge- 
schlossene Langbthal  ab,  aus  welchem  Uebergänge  nach  ver- 
schiedenen Richtungen  gemacht  werden  können  (nur  mit  Führer). 

Ins  Gschnitzthal  über  das  Simtning-Jöehl  swischen  Innerer  Wet- 
terspitze und  Bimmingfeuerstein ,  hinab  über  den  untern  gut  gangbaren  Theil 
des  Sitnming/emers ,  lohnend  und  nicht  schwierig  (7  8t.  bis  aur  obersten 
Alp  Lapones,  S.  223).  Kürzer  aber  etwas  mühsamer  iflt  das  Frauljoeh  (2786m) 
zwischen  Innerer  Röthenepitze  und  Aeusserer  Wetterspitze  (6  St.  bis  Lapones). 
—  Ins  Pflerschthal  über  das  Pßerscher  Hochjoch  (3152m)  schwierig 
(10-11  St.  bis  Jnner-I*^erschf  S.  224).  —  Nach  Bidnaun  über  den  westl. 


216    Route  39.  STUBAITHAL. 

Arm  des  Griibl-Femers  zum  Joch  zwischen  Hoeh-GHndl  (3021m)  und  Oams- 
kogl^  hinab  über  den  Hangenden  Ferner  zur  Agels-Alpe  und  nach  (9  8tJ 
Rxdnaun  (Ö.  225) ,  beschwerlich  (die  Besteigung  des  Wilden  Feuersteins, 
8262m,  damit  zu  verbinden).  —  Ins  Passeir  über  den  w.  Grüblferner  zur 
Scharte  ö.  vom  Wilden  Freiger  (3428m),  dann  quer  über  den  Ueblenthal- 
ferner  zur  Botzer- Seharte  (28<Um)  zwischen  Botzer  u.  Königshofer  tipitze,  uad 
über  den  Hoch-Ferner  und  S<Uiwartspitz-Femer  zur  SefitDarzsee-Scharte  und 
nach  (9-10  Üt.)  Schneeberg  (8.  225),  lange  und  ermüdende  Gletscher-Tour, 
mit  guten  Führern  ohne  Gefahr.  Man  kann  auch  vom  TJeblenthalfemer 
über  die  Hohe-Stellenseharte  zur  Timbler  (TUmmels-)  Alpe  und  nach  Sehänatt 
absteigen  (vgl.  S.  245). 

Das  Uauptthal  biegt  nach  W.  um;  der  Pfad  tritt  auf  das  1.  Ufer 
des  Bachs  und  führt  an  den  Alpen  Schöngelar  und  (1^/2  St.)  Oraba 
(1498m)  vorbei  (gegenüber  der  grossartige  ^^u^senauer /'"a^^,  40m 
^reit,  140m  hoch)  zur  (8/4  St.)  letzten  Alp  Mutterberg  (1719m  j 
am  r.  Ufer  des  Baohs  (Unterkunft,  Heulager). 

In  die  Sulsenau  führt  von  der  Alp  Grata  (s.  oben)  ein  steiler  Steig 
an  der  bewaldeten  Bergwand  1.  vom  Wasserfall  hinan  zur  (1  8t.)  Sul- 
zenau-Alpe  Cl847mj  in  felsumschlossenem  Thalkessel  (1.  Aperer  Freiger^  r. 
Aperer  Pfaff)\  im  Hintergrund  stürzen  zwei  Gletscherbäche  in  Fallen 
herab.  —  Ein  schwieriger  Uebergang  führt  von  hier  über  den  Snlzenaver 
Ferner  und  das  I^affennieder  (c.  ÜtOOm) ,  die  Einsenkung  zwischen  OeMtl. 
Ffaffeu  und  Wildem  lYeiger,  auf  den  Ueblenthal/emer  (s.  ubenj  und  weiter 
in  9-10  St.  nach  Schneeoerg  oder  Schönau  im  oltersten  Passeir  (S.  24o). 

Ueber  das  Mutterberger  Joch  nach  Längen feld  8  8t.,  be- 
schwerlich (Führer  5  11.)  \  von  Mutterberg  w.  steil  hinan  zum  Oberleger 
der  Alpe  und  durch  die  Olamergrube  (r.  oben  bleibt  der  kleine  Mutter- 
berger Bee^  2514m),  zuletzt  über  ein  Schneefeld  mühsam  zur  (4  St.  j  Pass- 
höhe  (3015mj  zwischen  r.  Bockkogl,  1.  Dannkopf  \  Aussicht  beschränkt. 
Hinab  durch  eine  Bunse  auf  ein  grosses  Trümmerfeld,  dann  I.  quer  über 
den  SuUlhtiler  Femer  und  durch  das  Sulzthal  hinab  nach  (3  8t.)  Ories 
(1513m  ;  Unterkunft  bei  Hrn.  Caplan  Falkner)  und  (1  8t.)  Langenfeld  (S.  2UG). 

Von  Mutterberg  steigt  der  Weg  s.w.,  anfangs  ziemlich  steil, 
mit  hübschen  Rückblicken  (n.  Buderhofspitze^  3481m),  zur  (1 1/2  St.) 
Bretdner  Hütte  in  der  Obern  Femau  (ca.  2300m),  von  der  A.Y .- 

Sect.  Dresden  erbaut  u.   gut  eingerichtet  (Uebeniachten  60  kr.). 

Bester  Ueberblick  der  grossartigen  Umgebung  vom  ^Sgsraseii  -  Grat 
(2636m),  n.w.  von  der  Hütte,  in  1  St.  unschwer  zu  ersteigen:  südl.  Pfaffen- 
kamm  mit  Aperem  Pfaffen  und  Zuckerhütl,  mehr  r.  Schaufelspitze,  westl. 
Bildstöckljoch,  Daunkopf,  nördl.  Höllthalspitzen,  Ruderhofspitze  etc. 

Ueber  das  ^Bildstftckljoch  nach  Sölden  7  St.,  nicht  schwierig  und 
sehr  lohnend  (Führer  von  Ranalt  8  fl.,  für  Einzelne  2  Führer  rathsam). 
Von  der  Hütte  r.  hinan  über  Grashänge,  weiter  über  Moränenschutt  und 
Felstrümmer  zum  Schaufelgletscher  und  über  diesen  ohne  alle  Schwierig- 
keit, nur  zuletzt  etwas  steiler  zur  (2^)3-3  St.)  Passhöhe  (3130m),  einem 
trümmerüberschütteten  Felsgrat  w.  unterhalb  der  SehanfeltpUte  (3328m); 
schöner  Rückblick  auf  die  n.  Stubaier  Gruppe,  Ruderhofspitze,  Schwarzen- 
berg  etc.,  unten  der  Mutterberger  See  (s.  oben).  Nun  1.  wenig  abwärts  an 
einer  Fislake  hin  zur  W.-8eite  des  Jochs  (bester  Ruheplatz),  mit  präch- 
tigem Blick  auf  die  obere  Oetzthaler  Kette  (Wildspitze,  Weisskugel,  Hin- 
tere Schwärze  etc.).  Dann  hinab  zum  Windacher  Ferner  und  über  diesen  (^jt  St., 
wegen  der  Spalten  Vorsicht  rathsam.  Seil),  weiter  durch  eine  steile  Runse 
und  einigemal  über  Schnee,  zuletzt  über  Grashänge  ins  Windaeh-  Thal  zur 
(2  St.)  gleichn.  Alp  mit  stattlichen  Häusern  (Milch)  und  hinaus,  zuletzt 
durch  Wald  (1.  der  Bach  in  tiefer  Klamm)  nach  (li)s  St.)  Salden  (8.  207). 

Zuckerhütl  (.3000m),  höchster  Gipfel  der  Stubaier  Gruppe,  von  der 
Dresdner  Hütte  über  den  FernaugUtscher^  das  Femanjoch  und  Ffaffenjoch  in 
&*|2  St.,  mühsam,  doch  ohne  Gefahr  (die  fjfaß'entchneide  wird  an  der  W.- 
oder  0.-8eite  umgangen);  Aussicht  äusserst  grossartig.  Abstieg  über  den 
Ffa^i  n-Femer  ins  Wiudachthal  steil  und  beschwerlich  (6  St.  Ms  Söldenj. 


217 
40.   Von  Landeck  nach  Meran.   Finstermünz. 

128  Kil.  Eilwagen  (1877)  tagl.  12  U.  Mitt.  in  lö«|«  St.  (11  Ü.).  Stkll- 
WAGEN  tägl.  6  U.  Vm.  von  Landeck  nach  Mals  (Ank.  6V2  U.  Ab.)  und  von 
Mals  nach  Meran  (7  IT.  30  Vm.  bid  4  U.  15  Nrn.).  —  Der  Finstermünzpass 
von  Pmtz  bis  Isländers  und  weiter  der  Weg  über  die  Reschen-Scheideck  ist 
auch  für  Fussgänger  lohnend. 

Landeek  (^8l3m)  s.  S.  197.  Die  Strasse  führt  neben  dem 
SchlosB  hin  am  r.  tJfei  des  Jnn-^  1.  die  Abhänge  des  Venetbergs 
(2508m).  Der  Inn  dringt  durch  eine  enge  Schlucht  und  bildet 
mehrere  Stromschnellen ;  am  1.  Ufer  ein  Wasserfall  des  Urgbachs^ 
darüber  hoch  oben  das  Dorf  HoehgaUmigy  1.  FlieM  und  Schloss 
Bideneek.  Die  Strasse  steigt  bis  zum  Alten  Zoll  (Whs.)  und  senkt 
sich  dann  zur  (2  St.)  Pnntlatzer  Brücke  (845m). 

Die  PoNTLATZEK  BRÜCKE  wurde  den  in  Tirol  eingedrungenen  Baiern 
zu  verschiedenen  Zeiten  verderblich.     Der  Tiroler  Landsturm  vernich- 
tete   hier  170G3  das  bair.  Heer,  welches  durch  den  Vintschgau  nach  Süd- 
tirol   vordringen    sollte,    so    gründlich,   dass  kaum  einzelne  Flüchtlinge 
dem    Kurfürsten   Max  Emanuel    die   Botschaft   nach   Innsbruck   bringen 
konnten,    llicht  besser  erging  es  am  8.  und  9.  Aug.  1809  den  1200  Baiern 
die  in  gleicher  Absicht  eingerückt  w.  ren.    Die  Prutzer  Brücke  (s.  unten) 
war  von  den  Tirolern  abgetragen ,  die  Pontlatzer  dagegen  wurde  von  den 
Baiern  hartnäckig  vertheidigt.    Die  Sturmglocke  ertönte  aus  jeder  Kirche 
und  Bergcapelle.    Von  allen  Seiten  eilte  der  Landsturm  herbei.    Felsen 
und  Baumstämme  wurden  von  den  Bergen  auf  den  Feind  gewälzt,  wäh- 
rend das  sichere  Stutzenfeuer  die  Reihen  mehr  und  mehr  lichtete.     »^^^ 
Regen  von  Kugeln",  sagt  der  amtliche  Bericht  in  der  Allgemeinen  Zeitung 
vom  29.  Sept..  1809,  „fiel  auf  die  Brücke,  und  Felsen  von  6  bis  8'  Durch- 
messet rollten  in  den  Eingang,  zertrümmerten  die  Kanonen,  die  Munitions- 
und andern  Wagen,  und»  stürzten  Mann  und  Pferd  von  der  Strasse  in  den 
unten  fliessenden  Inn.     Bald  war  der  Engpass  mit  Felsentrümmern,  Bäu- 
men, todten  und  verwundeten  Soldaten  und  Pferden  bedeckt." 

Ueber  Prutz  r.  auf  steiler  Felswand  die  Trümmer  des  Schlosses 
Laudeekj  in  der  Nähe  oben  Dorf  Ladis  (1184m),  1  St.  von  Prutz, 
Schwefelbad  (massige  Preise) ;  1/2  St.  höher  Obladis  (1382m),  gut 
eingerichtetes  Bad  mit  berühmtem  Sauerbrunnen,  in  schöner  Lage,  zu 
Wagen  nicht  zugänglich.  Bei  den  Felsen  an  der  Strasse  hat  der  Säuer- 
ling einen  Abfluss,  ^on  dem  Knaben  einen  Trunk  in  Glasen)  anbieten. 
1  St.  Fmti  (861m;  Rose'),  wo  die  Strasse  wieder  auf  das  r. 
Ufer  tritt,  liegt  in  sumpfiger  Ebene  am  Eingang  des  Kaunaer  Thals. 
Das  y«ii*^i>*  Thal  zieht  sich  bis  Kaltenbmnn  in  östl.,  dann  in  südl. 
Richtung  parallel  dem  Pitzthal  zum  Oetzthaler  Centralstock  hinan.    Der 
leidl.  W'eg  (nicht  fahrbar)  übersteigt  den  Schuttberg,  den  der  Faggenbach 
bei  seinem  Austritt  aus  dem  Thal  angehäuft  hat,   überschreitet  den  Bach 
bei  der  Kirche  von  Faggen  und  führt  dann  ansteigend  am  r.  Ufer  nach 
(1  St.)  Kauns  (1076m)  und  (l^js  St.)  Kaltenbrunn  (1263m ^  Eckhardt),   be- 
suchter Wallfahrtsort  in  hübscher  Lage  (über  das  Niederjöchl  ins  Pitzthal 
8.  S.  214).  Weiter  über  NufeU  und  Vergetschen  (1.  die  ansehnlichen  Wasser- 
fälle   des   QMllbacht)    nach    (1  St.)  Feuchten  (1269m ;    Whs.),  dem  letzten 
Dorf  (über  das  Verpaüjoch  oder  Madats^joch  nach  Plangeross  s.  S.  214). 
Oberhalb  zweimal  über  den  Bach  und  wieder  am  r.  Ufer,  an  Einzel:  Öfen 
(Wol/kehr,   Platt)  und  den  Weilern  Ri^enhof  und  See  (nur  im  Sommer 
bewohnt)  vorbei,  nach  21(2  St.  oberhalb  der  RosMzalp  aufs  1.  Ufer,  zuletzt 
wieder   aufs  r.  und  durch  das  Oepatsehloch  steil    hinan    zum    (2   St.)  Oe- 
patschhaos  (ca.  190(teii) ,    von  der  A.V.-Sect.   Frankfurt  erbaut  ( Wh».^  ö 
Betten  ä  60  kr.  —  1  fl.,   Heulager  30  kr.,  Aufenthalt  bei  Tage  40  kr..  A. 
V.-Mitglieder  die  Hälfte),  in  schöner  Lage  auf  zirbenbewachsenem  Hiigel 
angesichts  des  imposanten  *Oepatsch/ernerSj  des  grössten  in  Tirol  (ll,30lto' 


218     Route  40.  RIED.  Von  Landeck 

lang).  20  Min.  aufwärts  am  1.  Ufer  des  ans  dem  Gletscher  abfliessenden 
FaggetiboA*^  der  oberhalb  3  Fälle  bildet,  die  grofise  OepaUehalp.  Füh- 
rer sind  in  Oepatsch  nicht  immer  eu  finden.  —  Guter  Ueberblick  über 
den  Gepatsch-Gletscher  vom  Nöderherg  (s.  unten),  auf  der  Westseite 
(2  St.,  Führer  l^j«  fl.);  umfassender  vom  Wannethtrg  (2B29m)  (3  St., 
Führer  2^2  fl.),  erst  über  die  flache  gut  gangbare  Zunge  des  Gletschers, 
dann  1.  hinan.  —  Pässe  (vgl.  Karte  S.  212):  Ifach  Hittelberg  im 
Pitzthal  über  das  Oelgrubenjoch  (3008m)  8  St.  (Führer  6  fl.),  s.  S.  213. 
—  Nach  Vent  (S.  20T)  über  das  Gepatschjoch  (a225m)  10-11  St.,  schwie- 
rig; besser  über  das  Ke»s«lwand-  und  OuHarjoch  (S.  209).  —  üeber 
das  Weissaeejoch  C2944m)  nach  Langtauf ers  (6  St.,  F.  3  fl.),  nicht 
schwierig,  lohnend.  Von  der  Gepatsch-Alp  r.  hinan  über  Rasenhänge  zum 
ersten  Absate  des  Nöderbergs^  mit  trefflichem  Blick  auf  den  Gepatsch- 
gletscher  (s.  oben),  von  Fluchtkogel  und  Kesselwänden  überragt;  w. 
Glockthurm  (3351m).  Ueber  den  Faggenbach  und  r.  um  den  Abhang  des 
Xöderbergs  herum ,  dann  über  die  Moräne  des  WeissseegleUehers  zum 
(2  St.)  Weiasee  (2596m),  am  Fuss  der  schönen  Weissseespiize  (3530m), 
deren  Besteigung  mit  dem  Uebergang  verbunden  werden  kann  (vom 
Weisssee  4  St.,  beschwerlich  aber  höchst  lohnend;  directer  Abstieg  an 
der  sehr  steilen  SW. -Seite  nicht  zu  empfehlen,  besser  zurück  zum  Joch). 
Hier  r.  steil  hinan  über  Rasen  n.  Geröll,  dann  über  den  Seejochgletscher 
Bur  (1»(2  St.)  Jochhöhe  zwischen  Vorderer  Karlesspitze  u.  Nasser  Wand  (ein 
anderes  Joch  weiter  r.,  mit  Bildstock,  nicht  rathsam).  Abstieg  vom  Joch 
über  eine  sehr  steile,  meist  hartgefrorne  Schneewand  unangenehm  (Vor- 
sicht; besser  längs  der  Trümmerhalde  r.  vom  Schnee);  weiter  über  Ge- 
röll und  Rasen  (3J4  St.  gute  Quelle),  dann  bald  auf  besserem  Pfade  ins 
Malag-  Thal^  mit  schönem  Blick  auf  den  das  Langtauferer  Thal  nmschlies- 
senden  Bergkranz  ( Fi'eibrunnerspitze  ^  Weisskugel  ^  Langtatiferer  Spitze)^ 
und  oberhalb  des  Weilers  Malag  r.  hinab  nach  {2^2  St.  vom  Joch)  Ilinter- 
kirdi  im  Langtauferer  Thal  (S.  219)  und  (2  8t.)  Graun  (8.  219).  —  Ueber 
das  Kaiserjoch  C2934m)  ins  Radurschel-Thal.  ziemlich  mübsam, 
bis  zum  Radurschel-Haus  (s.  unten)  5  8t.  (Führer  3>f2  fl.). 

15  Kil.  Bied  (869m;  *Po8t;  Kreuz),  stattliches  Dorf  mit  dem 
Schloss  Sigmundsried ,  Sitz  des  Bezirksamts.  K.  auf  der  Höhe  dos 
1.  Ufers  das  Dorf  Serfaus  (1432m),  von  dem  ein  ziemlich  müh- 
samer, aber  lohnender  Weg  über  die  Furka  (2780m)  nach  6-7  St. 
See  im  Paznaun  führt  (vgl.  S.  204). 

Die  Strasse  steigt  etwas  über  ein  breites  Schuttvorland  an  der 
Mündung  des  Stallanzer  Ba4ih8',  r.  die  verfallne  Kirche  St.  Ckri- 
stina..  Dann  hinab,  dicht  am  Flugs  entlang  nach  (IV2  8t.)  Tlisens 
(928m;  Wilder  Mann);  10  Miu.  weiter  über  den  Inn.und  am  1. 
Ufer  nach  (IV2  St.) 

30  Kil.  Pfands  (970m),  aus  zwei  Dörfern  hestehend,  am  1. 

Ufer  an  der  Poststrasse  Stuben  (*Traube ;  Post),  am  r.  Ufer  Pfunds 

(,,das   Dorf  genannt),  in  hübscher  Lage   au   der  Mündung  das 

Kadurschel-  oder  Pfundser  Thals.    Südwestl.   ragt  der  Pit  Mondin 

(3162m)  hervor,  der  nördl.  Engadinkette  angehörig;  s.o.  der  Olock- 

thurm  (3351m)  u.  a.  Spitzen  der  Oetzthaler  Femer. 

Das  Badarachel-Thal,  an  seinem  Ausgang  eine  enge  Klsmm,  ist  weiter 
aufwärts  ein  schönes  Alpenthal  mit  üppigen  Wiesen  und  bis  hoch  hinauf 
bewaldeten  Bergwänden;  s.tf.  im  Hintergrund  der  mächtige  Glockthurm 
(SSölm).  Ein  guter  Weg,  nur  anfangs  steil,  führt  durch  Wald  auf  der  I. 
Thalseite  an  der  Mündung  des  Pfundser  Tscheythals  (1.)  und  des  (l'js  St.) 
Sadersthals  (r.)  vorbei^  weiter  am  r.  Ufer  (nach  *\a  St.  bleibt  am  1.  Ufer 
ein  Jägerhaus  an  der  Mündung  des  Zauderer  Tsehepthals)  zur  (l>}s  St.) 
grossen  Alp  Radurschel  in  prächtiger  Lige  (neu  hergestelltes  Unterkunfts- 
haus  1877  eröffnet).     V2  St.  aufwärts  bildet  der  von  der  obersten  Thal- 


nach  Meran.  NAUDERS.  40.  RouU.     219 

stufe  herabstürzende  Ritdnrschelhach  den  schönen  Alpl-Fall.  —  Von  hier 
über  das  Kaiserjoeh  (2934in)  zum  (5  St.)  Oepatschhaus  s.  oben.  Andre 
"Üebergänge  führen  aus  dem  obersten  Thalende  s.  über  das  Schurtl  (Win- 
kelecljoch)  nr.ch  Hinterkirch  in  Langtaufers  (s.  unten);  ans  dem  Nauderer 
Tscheythal  s  über  das  Tscheyer  Schartl  (2804m)  nach  Langtaufers,  w.  über  das 
Tscheyjoch  (2667m)  nath  l^auders ;  und  aus  dem  Sadersthal  über  das  Saderer 
oder  Läbauner  Joch  (239Sm)  nach  Nauders  (ß  St.  von  Pfunds,  leicht  und 
lohnend-,  die  Besteigung  des  Labaitner  Kop/s^  s.  unten,  damit  gut  zu  ver- 
binden). 

Die  neue  Strasse  überschreitet  i/j  St.  oterhalb  Pfunds  auf  einer 
zierlichen  Brücke  den  Inn  und  zieht  sich  am  r.  Ufer  allmählich 
aufwärts ,  zum  Theil  in  die  senkrechten  SchieferFelswände  einge- 
sprengt (3  Tunnels,  2  Lawinen- Schutzgewölbe),  zum  Theil  auf  ge- 
mauerten Dämmen,  mit  einer  Reihe  schöner  Blicke  in  das  enge  Inn- 
thal,  die  ihren  Glanzpunkt  zu  (37  Kil.)  *Hoch-riiutermun«  (11 37m) 
erreichen,  einigen  Häusern  an  der  Strasse,  dabei  ein  *II6tel  (Z.  80, 
F.  25  kr.).  Tief  unten  die  alte  Finatermünz  (ß77m)  mit  dem  Thurm 
und  der  Brücke  über  den  Inn,  prächtiger  Blick  auf  diese,  auf  den 
engen  Schlund,  durch  den  der  Inn  aus  dem  Engadin  hervorströmt, 
im  Hintergrund  die  £ngadlner  Berge.  Fussgänger  bleiben  von 
Stuben  bis  Alt-Finstermünz  besser  auf  der  alten  Strasse,  von 
der  die  Orossartigkeit  der  neuen  mit  ihren  zahlreichen  von  Fels  zu 
Fels  springenden  Brücken  und  Bogen  besonders  hervortritt.  Am 
Ausgang  des  Passes  unbedeutende  Befestigungen  (Fori  NaudersJ ; 
vorher  ein  hübscher  Wasserfall.  —  Von  Finstermüuz  oder  Stuben 
nach  Samnaun  s.  S.  203.  —  1^/4  St. 

43  Kil.  Kauders  (1362m;  *Po8t;  Mondschein),  grosses  Dorf 
mit  dem  alten  Schloss  Naudersberg,  Sitz  des  Bezirksamts. 

Ueber  Martinnbruck  ins  Engadin  s.  S.  279*,  von  dem  Rücken,  über 
den  die  Strasse  führt,  schöner  Blick  auf  die  Engadiner  Berge.  Umfas- 
sendere Aus.sicht  vom  Pizlat  (2804m),  dem  höchsten  Punkt  des  Scheide- 
rückens (5  St.),  und  vom  Läbauner  Kopf  (2721m),  n.ö  gegen  Radurschel 
(s.  üben),  4  St.  m.  Führer. 

Die  Strasse  steigt  langsam  am  r.  Ufer  des  Stillen  Bachs  und  über- 
schreitet einen  Sattel ,  die  Betehen -Soheideck  (1493m),  Wasser- 
scheide zwischen  dem  Schwarzen  und  dem  Adriatlschen  Meer.  Hier 
öffnet  sich,  sobald  man  jenseit  des  Dorfes (51  Kil.)  £e«cften  (1490m ; 
♦Stern)  den  grünen  Resehen-See  erreicht  hat ,  eine  prächtige  über- 
raschende *•  Aussicht  auf  die  Schnee-  und  Eisfelder  der  Ortler- 
kette, welche  den  ganzen  Hintergrund  ausfüllen,  1.  die  Laaser  Spitze 
und  die  Tschengelser  Hochwand,  weiter  im  Hintergrund  der  Cevedale, 
dann  die  hohe  Pyramide  der  Kdnigsspitze,  zuletzt  r.  der  Ortler  selbst 
(S.  259) ,  welcher  dann  lange ,  bis  Mals  und  weiterhin ,  der  Alles 
beherrschende  Mittelpunkt  des  grossartigen  Bildes  bleibt. 

Die  unweit  Reschen  entspringende  Etsch  durchfliesst  den  See, 

ebenso    den   fischreichen    Mitter-  und  Heidtrsee,    3/4  St.   Graun 

(1521m;  Traube),  ärmlicher  Ort   an  der  Mündung  des  Langtau- 

ferer  Thals  (im  Hintergrund  Langtauferer  Spitze  und  Weisskugel). 
Durch  das  freundliche  Langtauferer  Thal  führt  ein  guter  Weg  am  r. 
Ufer  des  Carlinbaeh»  über  Bedros»  und  Kapron  (Whs.)  nach  (3  St.)  Binter- 
kireh  oder  Ori^  (i875m ;  Whs.  5  Min.  unterhalb  der  Kirche,  einfach). 
^It  8t.  weiter  aufwärts  beim  Huf  Malag  öffnet  sich  der  Blick   auf  den 


220    Route  40.  MALS.  Von  Landeck 

grossartigen  gletschererfüllten  Thalschluss  (Langtauferer  Spitze ,  Weiss- 
kngel,  Freibrunnerspitze  etc.).  —  Bergtoukkn  von  Langläufers  (Führer 
Jos.  u.  Joh.  Blaas,  Joh.  Thöni):  Weisskugel  (3741m),  über  den  Langtau- 
ferer Ferner^  das  Weisskugeljoch  und  Bintereisjoc/i  in  7-8  St.,  beschwerlich 
(vgl.  S.  208).  —  Freibrunnerspitze  (337üm),  durch  die  Langgrub  und  über 
den  Roüiebenfemer  in  5-6  St.,  gleichfalls  beschwerlich;  Aussicht  gross- 
artig. —  ^cAa/itop/ (29%m),  n.  von  Hinterkirch  gegen  Sadurschel,  3  St., 
nicht  schwierig  und  lohnend.  —  Dameieell  (SlSBm),  von  Kapron  durchs 
Kühthal  in  6-6  St.,  beschwerlich,  prächtige  Aussicht;  Abstieg  event. 
durchs  Flanailthal  (s.  unten)  nach  (4  St.)  Mals.  —  Passe  :  Nach  Oepatsch 
über  das  Weissseejoch  (6  St.)  s.  S.  218.  —  Nach  Vent  über  das  Langtauferer 
Joch  (10-11  St.)  s.  S.  209.  —  Ins  Matscher  Thal  über  das  Matscher  Joch 
(3200m),  ö.  von  der  Freibrunnerspitze,  8-9  St.  bis  zum  Glieshof,  beschwer- 
liche Gletschertour  (S.  221).  —  Nach  Radurschel  s.  S.  219. 

Die  Strasse  überschreitet  den  eingedämmten  Carlinbaeh  und 
fuhrt  am  Mitter see  vorbei  nach  (IY4  St.) 

59  Kil.  St.  Valentin  auf  der  Heide  (143im;  Post),  früher 
Hosplz,  zwischen  Mitter-  u.  Heidersee.  Unterhalb  des  letztem  be- 
g:innt  der  einförmige  Thalboden  der  Maiser  Heide ,  über  den  die 
Strasse  sich  abwärts  zieht,  stets  mit  prächtigem  Bück  auf  den 
majestätischen  Ortler.  L.  mündet  das  HanaiUhal;  r.  am  Fuss  des 
Gebirges  Burgeis  (Kreuz),  Dorf  mit  rothem  Kirchthurm  und  dem 
Schloss  Fürstenburg j  einst  Sommersitz  der  Bischöfe  von  Chur,  jetzt 
von  armen  Familien  bewohnt;  gegenüber  am  Berge  die  vielfen- 
sterige  Benedictiner- Abtei  Marienberg.  —  2Y2  St. 

68  Kil.  Mals  (104öm;  Post  oder  AdUr;  Hirsch;  Oans), 
Marktflecken  röm.  Ursprungs ,  Hauptort  des  Obern  Vintschgau  (von 
den  frühern  Bewohnern,  den  Venosten,  so  genannt).    In  der  Pfarr^ 

kirche  ein  gutes  Bild  von  Knoller,  ein  sterbender  Joseph. 

FussoÄNGEB,  die  nach  Prad  und  Trufoi  wollen,  können  den  schatten- 
losen ermüdenden  Weg  durch  das  Etschthal  von  Mals  über  Spondinig 
nach  Prad  vermeiden,  wenn  sie  von  Mals  s.  nach  (ijg  St.)  Olums  (91öm^ 
*Sonne),  von  Mauern  umgebenes  Städtchen  mit  alter  Kirche,  hier  über 
die  canalisirte  Etsch  und  nun  stets  am  Fuss  des  Gebirges  hin  über 
(1^2  St.)  Lichtenberg  (^Whs.),  in  einem  Wald  von  Obstbäumen  reizend 
gelegen,  überragt  von  der  gleichn.  Burg  (s.  unten),  und  (^Js  St.)  Agums, 
Dörfchen  mit  Burgruine,  nach  ('ji  St.)  Prad  wandern.  —  Von  Glums  auf 
das  *Olumser  Köpß  (2389m),  2  St.,  Führer  2  fl.,  unschwierig  und  sehr 
lohnend  ^  prächtiger  Blick  auf  den  Vintschgau,  Ortler  u.  Oetzthaler  Ferner. 

Nach  dem  Münster thal  führt  von  Glums  (oder  von  Mals  über 
Laatsch)  w.  ein  schmaler  Fahrweg  am  r.  Ufer  des  Ranibach»^  anfangs  zum 
Theil  durch  Wald,  später  schattenlos,  nach  1  St.  auf  das  1.  Ufer  des 
Bachs  (der  Weg  am  r.  Ufer  über  Riffair  zu  vermeiden) ;  (l'|2  St.)  Tauffers 
(1232m),  hochgelegenes  Dorf  mit  drei  Kirchen,  überragt  von  den  Ruinen 
dreier  Burgen,  an  der  Mündung  des  Avigna- Thals  (über  la  Crutchetia  nach 
Scarl  8.  S.  278).  Von  hier  breite  Fahrstrasse;  (15  Min.)  Schweizer 
Grenze;  (lö  Min.)  Münster^  rom.  Mustair  (124im;  Whs.),  erstes  bündner. 
Dorf  mit  ansehnlicher  Benedictiner-Abteikirche.  Hinab  über  den  Bam- 
bach,  1.  ein  hübscher  Wasserfall  (Atta  da  Fisch)  in  waldiger  Schlucht, 
und  über  Sielva  nach  (Sj«  St.)  Bt.  Karia  (lö88m ;  *  Weisses  Kreuz),  grosses 
Dorf  an  der  Mündung  des  Murama-Thals,  durch  das  der  Weg  zum  Wormser 
Joch  führt  (S.  249).  Von  hier  über  den  Ofener  Pass  nach  Zernetz  8.  S. 
276;  durch  Val  Scarl  nach  Schuls  s.  S.  278. 

Beim  Austritt  aus  Mals  der  uralte  Thurm  der  Froliclisburg.    Die 

Strasse  führt  über  Tartsch  (südl.  jenseit  des  aussichtreiclien  TaTt- 

ncher   Bühels  das   Städtchen    Glums  ^    s.    oben)    nach   (IY4  St.) 

^hludems  (918m),  au  der  Mündung  des  Matscher  Thals ;  1.  die  dem 


nach  Meran.  EYRS.  40,  Route.     221 

Grafen  Trapp  gehörige  CAtirftury,  in  welcher  eine  werthvolle  Waffen- 
Sammlung,  nicht  immer  zugänglich. 

Ins  Xatscher  Thal  führt  von  Schlnderns  ein  schlechter  Karrenweg 
durch  die  enge  Schlucht  des  Salumhach»  (ein  besserer  von  Mals  über 
Tart9€h)  nach  (lif«  St.)  Maisch  (15ö4m;  Telser),  auf  einer  Berg-Terrasse 
schön  gelegenes  Dorf  mit  prächtigem  Blick  auf  den  Vintschgau,  Ort- 
ler etc. ;  10  Min.  unterhalb  auf  einem  Felskegel  in  der  Schlucht  des 
Salumbachs  die  interessanten  Ruinen  Ober-  u.  Unter-Matsch.  Weiter 
durch  schöne  Matten  nun  (2  St.)  OUeshof  (1818m;  Unterkunft),  wo  sich 
der  Blick  auf  den  Thalgrund  öffnet  (r.  Langgrxih-  u.  Ramudel-Femev)  und 
zur  ('I2  St.)  Innern  Matscher  Alpe  (2000m);  n.  der  Matscher  Ferner  mit 
prachtvollem  Absturz  und  die  Freibninnerspitze.  —  Bbrotourkn  (Führer 
Jos.  Tsehiggfrei  und  Franz  Guntsch  in  Matsch) :  Remstpitte  (S^OOm),  5  St., 
Führer  4  fl. ,  und  Hohes  Krevzjoch  C2980m),  4  St.,  Führer  3M2  fl.,  beide 
nicht  schwierig,  lohnend.  —  Freibrunnerspitze  (3370m),  vom  Glieshof  über 
den  Matscher  Ferner  in  6  St.  (Führer  5,  hinab  nach  Langläufers  8  fl.); 
Salum-Spitze  (34dlm),  über  das  Langgmhjoeh  (s.  unten)  in  6  St.  (Führer 
5.  hinab  nach  Kurzras  8  fl.);  Weisskugel  (3741m),  über  das  Hintereisjoch 
in  8  St.  (Führer  7,  hinab  zum  Hochjoch-Hospiz  10,  nach  Kurzras  10,  nach 
Langtaufers  13  fl.);  alle  drei  schwierig,  nur  für  geübte  Bergsteiger.  — 
PÄSSE.  Veber  das  Matseher-Joch  nach  Langtaufers  s.  S.  220;  Hintereitjoch 
nach  Vent  s.  S.  209.  —  üeber  das  Langgrub-Joeh  (3041m)  ins  Schnalser 
Thal,  7-8  St.  vom  Glieshof  bis  Kurzras,  beschwerlich  aber  lohnend  (Füh- 
rer 5  fl.);  über  das  Langgrub-Joch  und  Hochjoch  zum  Hochjoch-Hospiz 
11-12  St.  (Führers  fl.);  im  letztem  Fall  braucht  man  nicht  nach  Kurzras 
hinabzugehen ,  sondern  hält  sich  1.  an  der  Bergwand  und  erreicht  den 
Hochjochweg  weiter  oben. 

?*In  der  Feme  r.  jenseit  der  Etsch  das  halb  zerstörte  Schloss 
Lichtenberg  (i.  oben\  Eigenthum  des  Grafen  Ehuen.  Bei  (l*/4  St.") 
NeU'Spondinig  (889m;  *Hir8ch),  durchschneidet  r.  die  Stelvio- 
strassefS.  246")  in  gerader  Richtung  die  breite  Thalsohle.  (40Min.1 
83  Kil.  Eyra  (899m;  ^Posf),  an  der  Grenze  von  Öfter- und 
Vnter-Vintschgau ;  gegenüber  Tachengel8  mit  schlankem  Kirch thurm 
und  alter  Burg,  von  der  Tachengelser  Hochwand  (3371m}  überragt ; 
in  der  Nähe  das  kl.  Bad  Schgums,  neu  eingerichtet  und  aus  der 
Umgegend  viel  besucht.  Bei  (IV2  St.")  Laas  (869m;  Whs.)  mün- 
det r.  das  kurze  Laaser  Thal  (über  das  Rosimjoch  nach  Sulden  s. 
S.  261");  östl.  das  Eishorn  der  Laaaer  Spitze  (3299m3.  Die  Strasse 
steigt  über  einen  grossen  Sehuttkegel  (oben  weite  Aussicht  über 
den  Vintschgau  und  südl.  auf  die  Laaser  Gruppe  mit  Hochofen- 
"wand  und  Vertainspitze)  nach  Kortsch  (793m)  und  (IV2  St.) 

94  Kil.  Sehlanders  (721m;  *Po8t\  an  der  Mündung  des 
Schlandemaun- Thals  (über  das  Taschl-Joch  ins  Schnalser  Thal  s. 
S.  210).  In  der  Nähe,  bei  Qöflan^  Brüche  weissen  Marmors.  1  St. 
weiter,  unterhalb  Goldrain  fl.  das  gleichnam.  Schloss)  tritt  die 
Strasse  auf  das  r.  Ufer  der  Etsch  und  überschreitet  die  reissende 
Plima,  die  aus  dem  hier  s.  sich  öfifnenden  MartelltJial  (S.  254) 
kommt;  am  Thalausgang  auf  einem  Hügel  die  Burgen  Unter-  und 
Ober^Montan.  8/4  St.  Latf ch  (643m ;  ^Hirsch") ;  jenseits  tritt  die 
Strasse  auf  überdachter  Holzbrücke  wieder  auf  das  1.  Ufer  der 
Etsch  und  führt  hoch  über  dem  hier  in  engem  Felsenbett  hinab- 
eilenden FlusB  nach  (1  St.)  Castelbell  (Mondschein),  wo  Weinbau 
beginnt ;  1.  über  der  Strasse  auf  einem  Felsen  in  malerischer  Lage 


i22    ßoutedO.  NATtRNS. 

das  gleichnam.  Scliloss,  1842  ausgebrannt.  Weiter  in  breitem, 
streckenweise  versumpften  Thalboden  über  Tschars  (gegenüber  auf 
einem  Schuttkegel  Tabland)  nach  (IV4  St.)  Stoben  (ööOm),  1877 
zum  Theil  abgebranntes  Dorf  am  Fuss  einer  kahlen  Bergwand; 
hoch  oben  die  halbverfallne  Burg  Juvalj  an  der  früher  der  Weg  ins 
Schnalser  Thal  vorbeiführte  (S.  211).  10.  Min.  vor  Stäben  1.  an 
der  Strasse  *Leimer^8  Bad  Kochenmoos  mit  Schwefelquelle  (gute 
Unterkunft  auch  für  Passanten). 

Unterhalb  Stäben  führt  die  Strasse  an  der  schluchtartigen  Mün- 
dung des  Schnalser  Thals  vorbei  (am  1.  Ufer  die  neue  Strasse  nach 
Ratteis,  S.  211)  nach  (8/4  St.) 

113  Kil.  Katumg  (51  Im;  *Po8t')y  mit  Burgruine;  gegenüber 
am  r.  Ufer  auf  einer  Anhöhe  Schloss  Ihmsberg.  Hinter  (IV4  St.) 
Rahland  verengt  sich  das  Thal;  ein  Sattel,  die  TöH  (508m),  trennt 
den  Vintsehgau  vom  Etschland.  Die  Strasse  überschreitet  (Y2  St.) 
das  Felsenbett  der  Etsch ,  die  unterhalb  mehrere  Stromschnellen 
bildet  (vor  der  Brücke  Whs. ;  n.w.  Partschins  am  Fuss  der  Tsehi- 
yatspitze ,  im  Thalgrund  der  Partschinser  Wasserfall^  S.  243 ;  am 
r.  Ufer  der  Etsch  das  kl.  Bad  Egard)  und  senkt  sich  am  Abhang 
des  Marlinger  Bergs  (S.  243)  in  weitem  Bogen,  mit  prächtiger  Aus- 
sicht auf  das  herrliche  Meraiier  Thal  mit  seinen  Rebenfeldern,  Nuss- 
und  Kastanienbäumen,  durch  Dörfer,  Kirchen  und  Burgen  belebt 
und  von  schöngeformten  Porphyrbergen  umgeben.  Am  Fuss  des 
Berges  (20  Min.)  r.  die  Forster  Brauerei  und  5  Min.  weiter  1.  Schloss 
Forst  (S.  243);  hier  über  die  Etsch  nach  (40  Min.) 

128  Kil.  Meran  (320m),  s.  S.  238. 


41.   Von  Innsbrack  nach  Bozen  über  den  Brenner. 

Vergl.  Karlen  SS.  178,  216,  318  u.  288. 

126  Kil.  Oestkrk.  Südbahn.  Eilzug  in  5  St.  für  7  fl.  31  kr.  oder  5  fl. 
44  kr.,  gewühnliclier  Zug  in  6i(2  St.  für  6  fl.  12,  4  fl.  59,  8  fl.  6  kr. 
(Bahnhof s-Rest&uration  in  Franzensfeste  gut).  Aussicht  bis  Kur  Brenner- 
höUe  rechts,  nachher  meist  links. 

Das  Brenner-Jooh  ist  der  niedrigste  Uebergang  über  die  Hauptkette 
der  Alpen,  eine  der  ältesten  Strassen,  schon  yon  den  Römern  benutzt, 
von  allen  Alpenstrassen  zuerst  (.1772)  fahrbar  gemacht,  zu  jeder  Jahres- 
zeit zu  passiren.  Die  Brennerbahn,  im  Aug.  IKüT  nach  kaum  dreijährigem 
Bau  eröffnet,  bildet  die  kürzeste  Verbindung  zwischen  Deutschland  u. 
Italien  und  gehört  zu  den  grossartigsten  Bauten. der  Neuzeit  (22  Tunnels, 
(X)  grössere  und  viele  kleinere  Eisenbahnbrücken  waren  erforderlich). 
(JyÖßsts  Steigung  von  Innsbruck  bis  zur  Passhöhe  1:40  (ömal),  vom 
Brenner  bis  Sterzing  1 :  44.  Die  grossen  Yiaducte  welche  die  Semmering- 
bahn  auszeichnen,  hat  man  vermieden^  die  Herstellungskosten  wurden 
dadurch  bedeutend  geringer.  —  Um  nur  die  interessanteste  Strecke  der 
Bahn  kennen  zu  lernen,  genügt  es  bis  Stat.  OofsensasM  zu  fahren.  Nachm. 
zurück. 

Inrtsbruek  (583m)  s.  S.  171.    Die  Bahn  führt  an  (r.)  der  Abtei 
Witten  vorbei  in  einem  682m  1.   Tunnel  unter  dem  Berg  Isel  hin- 
durch, gleich  darauf  durch  einen  zweiten  Tunnel  und  auf  24m  hoher 
Steinbröcke  zum  r.  Ufer  der  Sill,     Weiter  hoch  über  defla  brausen- 


STEIN  ACH.  4t.  Route,     223 

den  Fluss ;  drüben  am  1.  Ufer  die  Landstrasse ,  die  bald  auf  der 
kühnen  Stefanabrücke  (S.  214)  den  aus  dem  Stubaithal  kommenden 
Butzbach  überschreitet  (unterhalb  das  Schupfen- Whs,,  S.  214);  s. 
die  schöngeformte  Waldraster  oder  Series-Spitze  (2715m).  Fünf 
Tunnels,  dann  (9  Kil.)  Stat.  Patsch  C777m);  1.  oben  das  gleichn. 
Dorf,  von  der  Bahn  nicht  sichtbar;  w.  jenseit  derSill  der  bewaldete 
Burgstallj  der  die  Mündung  des  Stubaithals  verdeckt. 

Wer  von  hier  ins  Stubaithal  will  (vgl.  R.  39),  steigt  von  der  Sta- 
tion hinab  zur  Sill,  am  1.  Ufer  wieder  steil  hinan  &nf  die  Brennerstrasse; 
dann  entweder  auf  dieser  1.  zur  Post  Ober-Sehönbtrg  und  r.  zum  C)«  St.) 
Dorf  (* Aussicht,  vgl.  S.  214)  5  oder  gerade  fort  quer  über  die  Strasse  und 
den  Waldweg  hinan  0|«  St.  ^  oben  r.  halten). 

Folgen  wieder  drei  Tunnels,  darunter  der  950m  lange  Mühlbach^ 
Tunnel,  der  längste  der  ganzen  Bahn.  Vor  Matrei  durchbricht  die 
Bahn  den  Matreier  Schlossberg;  r.  neben  der  Bahn  der  Felsencanal 
der  Sill,  die  hier  ein  neues  Bett  erhalten  hat.   Ueber  die  Sill  nach 

18  Kil.  Matrei  (988m ;  *Stem ;  *Krone\  schön  gelegener  Markt, 
mit  dem  fürstl.  Auersperg' sehen  Schloss  Trautsonj  ergiebiger  Fund- 
ort für  röm.  Alterthümer. 

Ein  nicht  beschwerlicher  Weg  führt  von  hier  w.  über  die  Wallfahrts- 
kirche Wäldratt  (1633m  ^  *Whs.)  am  östl.  Abhang  der  Waldraster-  oder 
Serie»- J^itze  nach  (3*|2  St.)  Mieders  (S.  214).  Neuer  Reitweg  von  Wald- 
rast in  *J2-^|4  St.  auf  das   Waldraster  Jöchl  (1854  m)  mit  weiter  Aussicht. 

Weiter  führt  die  Bahn  mit  der  Landstrasse  durch  die  Thalsohle 
der  Sill ;  1.  an  der  Mündung  des  Navisthals  die  Kirche  St.  Katha- 
rina. Dann  wieder  über  die  Sill  nach  (23  Kil.)  Stat.  Steinaoh 
(1046m);  der  Ort  (»Post,-  Wilder  Mann;  Rose),  am  1.  Ufer  der  Sill, 
an  der  Mündung  des  QschnitethalSy  ist  nach  dem  Brande  von  1853 

fast  ganz  neu  aufgebaut;  in  der  Pfarrkirche  neue  Fresken  von  Mader. 
Ins  GtehaitaEthal  lohnender  Ausflug ;  Fahrweg  bis  (ISt.)  Trins  (1184m; 
^Heidegger),  sauberes  Dorf  am  s.  Fuss  des  jBIa^r  (2239m) ;  vom  (ö  Hin.) 
Calvarienberg  hübscher  Blick  auf  den  Thalschluss  mit  seinen  Gletschern. 
Weiter  an  dem  gräfl.  Sarnthein'schen  Schloss  Schneeberg  vorbei  in  sich 
verengendem  Thal  nach  (2  St.)  Gsebnitz  (i!340m;  Einkehr  beim  Hm.  Curat) , 
am  Fuss  der  Pinneser  Kalhschroffen  (2693m) ;  südl.  der  Tribulaufi  (3099m), 
n.  der  Habicht  (31?74m),  am  Thal  ende  Feuerstein  und  Schneespitge  mit  Sim- 
ming-  u.  Feuerstein-Qletscher.  Noch  UI2  St.  thalauf  (am  Wege  ein  hübscher 
Wasserfall)  die  oberste  Alp  Lapones  (1413m),  2^\3  St.  vom  Ende  des  Sim- 
minggletsehers ;  von  hier  über  das  Simmingjöchl  oder  das  Frauljoch  nach 
Ranalt  im  Stubai  s.  S.  215.  —  Von  Gschnitz  nach  Neustift  über  das  Pin- 
neser Joch  und  Besteigung  des  Habidit  s.  S.  214. 

Die  Bahn  beginnt  nun  an  der  östl.  Thalwand  stark  zu  steigen 
(r.  ist  der  Habicht  kurze  Zeit  sichtbar)  und  biegt  dann  bei  dem 
Dorf  Stafflach  (S.  181),  das  r.  unten  an  der  Brennerstrasse  liegen 
bleibt,  in  das  hier  mündende  Schmimer  Thal  ein  (oben  an  der  an- 
dern Seite  des  Thals  die  Mündung  eines  Tunnels,  den  der  Zug  einigö 
Min.  später  durchfährt).  R.  unten  an  der  Mündung  des  VaUer" 
thals  (hübscher  Blick  in  dasselbe,  im  Hintergrund  die  Gletscher  der 
Qrobwand  und  des  Kraxenträger)  das  reizend  gelegene  Dorf  St. 
Jodok ;  die  Bahn  beschreibt  eine  grosse  Curve ,  überschreitet  den 
Schmimer  Bach,  durchdringt  den  Scheiderücken  zwischen  Schmirn 
und  Vals  mittelst  eines  halbkreisförmigen  Tunnels  und  flberschreitet 


22i  Route  41.  BRENNER.  Von  Innsbruck 

den  .Valser  Bach  (Aussicht  ins  Valserthal  jetzt  links).  Nun  an 
der  südl.  Thalwand  ansteigend  (r.  70m  tiefer  die  eben  zurück- 
gelegte Bahnstrecke),  dann  mittelst  eines  gekrümmten  Tunnels 
wieder  in  das  Sillthal,  in  dem  die  Bahn  in  südl.  Richtung  hoch  am 
Abhang  des  Padauner  Kogls  weiterführt.  31  Kil.  Stat.  Gries 
(1251m),  unten  an  der  Poststrasse  das  gleichn.  Dorf  (*Aigner), 
als  Sommerfrische  besucht,  an  der  Mündung  [des  zum  Tribulaun 
hinanziehenden  ObembergthaU  (zu  den  beiden  Seen  am  Thalende 
lohnender  Ausflug,  2V2  St.). 

Weiter  in  grosser  Curve  hoch  über  dem  Sillthal,  an  dem  kleiuen 
grünen  Brenner-See  (1310m)  vorbei,  über  den  Vennerbach  (}.  im 
Hintergrund  des  VennerthaU  der  Kraxenträger  mit  kl.  Gletscher), 
dann  zum  letztenmal  über  die  Sill^  die  hier  östl.  aus  kl.  Alpsee  am 
Fuss  der  Wolfendomspitze  entspringt,  zur  (37  Kil.)  Stat.  Brenner 
(1362m),  in  aussichtlosem  Hochthal,  Wasserscheide  zwischen  dem 
Schwarzen  und  Adriat.  Meer ;  gegenüber  an  der  Landstrasse  das  alte 
Brenner- Posthaus  (Whs.). 

Gleich  bei  der  Station  kommt  r.  in  Fällen  der  Eisak  herab ;  die 
Bahn  folgt  demselben ,  anfangs  durch  ebnen  Wieseiigrund ,  bis 
(42  Kil.)  Stat.  Brennerbad  (1326m),  besuchtes  Bad  (neues  *Logir- 
haus) ;  weiter  in  scharfer  Senkung  vermittelst  eines  laugen  Dammes 
und  zweier  Tunnels  bis  (45  Kil.)  Stat.  Schelleberg  (i239m).  Zwischen 
Schelleberg  und  der  nächsten  Stat.  Gossensass  ist  eine  der  merk- 
würdigsten Stellen  der  Bahn.  Letztere  Station  liegt  fast  senkrecht 
178m  tiefer;  die  Bahn  wendet  sich  in  scharfer  Curve  r.  in  das  hier 
mündende  Pflerschthal ,  senkt  sich  allmählich  an  der  n.  Bergwand 
und  dringt  dann  mittelst  eines  763m  langen  Kehrtunnels  in  die 
Bergwand  hinein,  aus  der  sie  tiefer  unten  in  entgegengesetzter 
(östl.)  Richtung  wieder  hinausführt  (bei  der  Ausfahrt  r.  schöner 
Blick  auf  die  Gletscher  des  Pflerschthals,  Feuerstein,  Schnee- 
spitze etc.).  Folgt  (53  Kil.)  GossensaBS  (1061m;  ^Brauhaus  bei 
Gröbner,  von  der  Veranda  hübsche  Aussicht),  am  Fuss  des  *Hühner- 
spiels  (2746m),  der  neuerdings  der  vorzüglichen  Aussicht  wegen 
häufig  bestiegen  wird  (Reitweg,  5  St. ,  Führer  augenehm).  —  Wenn 
man  bei  Schelleberg  die  Bahn  verlässt  und  auf  dem  Fusspfad  nach 
Gossensass  hinabgeht,  kommt  man  10  Min.    früher   dort  an  als 

der  Zug. 

Im  Pflerschthal  schlechter  Fahrweg  über  Anichen  bis  (.2  St.)  Buden 
(»der  Inner- I^er seh  (1251m ;  Whs.) ;  dann  Reitweg  xum  letzten  Weiler 
Hinterstein  und  der  (i  St.)  Hölle  (grossartiger  Wasflerfall) ;  von  hier  zu 
Fuss  zur  (1  St.)  Scfia/alpe  Fürt  am  Fu.ss  des  Feuersteingletschen  (schöner 
Absturz,  1  St.  weiter  aufwärts?  bester  Ueberblick).  Lohnend  von  hier  die 
Besteigung  der  Schneespitze  (3i72m),  3»|2  St.  m.  Führer  (Joh.  Kuen  in 
Innerpflersch).  Ueber  das  Pfler scher  Hochjoch  nach  Stubai  (schwierig)  s. 
S.  215. 

Die  Bahn  überschreitet  den  Eisak  an  der  Einmündung  des 
Pflerschbachs  und  führt  eine  Strecke  durch  das  frühere  Bett  des 
Flusses,  für  den  ein  Tunnel  durch  die  vorspringende  Felswand  ge- 
brochen wurde ;    weiter  hoch  am  1.  Ufer  in  engem  waldigen  Thal 


flach  Bozen.  STERZING.  41.  RouU.     225 

(l.  oben  Ruine  Straasherg^  r.  an  der  Poststrasse  das  Doif  Ried). 
Dann  öffnet  sich  das  weite  Thalbecken  von 

59  Kil.  Stersing  (947m;  *Po9t\  *Sckwaner  Adlern  ^Rose; 
*  Krone ;  am  Bahnhof  Stoetters  Gasth.  mit  Kestaur.) ;  das  saubere 
Städtchen  (1400  E.),  durch  früheren  Bergbau  wohlhabend,  mit 
zierlichen  alten  Gebäuden ,  die  Uauptstrasse  mit  ihren  zahlreichen 
Erkern  und  den  an  Südtirol  erinnernden  Bogengängen  (Lauben) 
besonders  malerisch  ^  liegt  10  Min.  von  der  Station  am  r.  Ufer  des 
hier  durch  starke  Dämme  eingezwängten  Eisak  und  wird  als  Som- 
merfrische viel  besucht. 

Die  nähere  Umgebung  mit  ihren  schattigen  Alleen  und  die  zahl- 
reichen hier  mündenden  Thäler  bieten  eine  Fülle  kürzerer  und  längerer 
Ausflüge.  Gute  Uebersicht  des  Thalbodens  vom  Capunnerkloster ;  s.w. 
der  Jav/en  (S.  245).  —  Umfassendere  Aussicht  über  die  Stubaier  u.  Ziller- 
thaler  Ferner.,  Eisakthai  etc.  vom  Rosskopf  i2lS7m)  ^  in  3  St.  unschwer 
zu  ersteigen  (Führer  Joh.  Steiner  zu  empfehlen).  —  Saumpfad  über  das 
Penser  Joch  nach  Bozen  s.  S.  232^  über  das  PfiUeher  Joch  ins  Zillerthal 
s.  S.  183. 

Durch  das  w.  hier  mündende  Bidnaun-Thal  führt  ein  viel  begangner 
Weg  über  den  Schneeberg  nach  dem  Oetzthal  (2  Tage  bis  Gurgl  oder 
Sölden).  Der  neue  Fahrweg  (für  die  Enabfohr  erbaut)  geht  bis  cum 
Kasten  (s.  unten),  ist  aber  durch  drei  sog.  Bremsberge  unterbrochen,  auf 
denen  die  Beförderung  vermittelst  Drahtseil-Aufzug  vor  sich  geht;  fahren 
kann  man  nur  bis  zum  Fnss  des  ersten  Bremsberges  bei  Mareith.  Der 
Weg  führt  wenig  steigend  am  r.  Ufer  des  das  Thal  durehfliessenden  Oail- 
bachs  über  Oasteig^  an.  der  Mündung  des  Jaufentltalt  (S.  245),  weiter  an  der 
Mündung  des  Ratschinger  Thals  vorbei  nach  (2  St.)  Mareith  (i075m;  "Whs.), 
mit  dem  Stembach^schen  Schloss  Wolfsthum;  dann  steiler  ansteigend 
(erster  Bremsberg,  s.  oben)  zu  den  Häusern  In  der  Oassen  0\4  St.  1.  auf 
einem  Hügel  die  8t.  Magdalenen- Kapelle  mit  schönem  Blick  auf  den  Thal- 
schluss)  und  nach  (I1J2  St.)  Ridnaun  (1351m  ^  Klotz),  Hauptort  des  Thals 
mit  Kirche.  [Lohnend  von  hier  der  Besuch  des  grossen  *Uehlenthal- 
gletteher*  mit  seinem  Eissee ,  5  St.  hin  und  aurück ,  nur  mit  Führer.  — 
Nach  Stubai  s.  S.  216.]  Folgt  (s/4  St.)  St.  Lorenz  (1479m)-,  oberhalb  bei  dem 
Pochwerk  (zweiter  Bremsberg)  1.  ab  im  Lazagtlial  hinan  zur  Kasten-Aljte 
(Wein  etc.),  dann  im  Zickzack  (dritter  Bremsberg)  zum  (2*|«St.)  Eingang 
des  730m  1.  Kaindl-Stollen»  (232Shn^  zum  Durchgeben  Lieht  nöthig;  man 
nimmt  am  besten  vom  Kasten  einen  Bergknappen  mit  und  lässt  sich  auf 
einem  sog.  Hund  durchfahren).  Wenn  gefördert  wird,  so  kann  man  den 
Stollen  nicht  passiren,  sondern  muss  über  das  Joch  gehen,  was  */4  St. 
mehr  in  Anspruch  nimmt,  aber  der  Aussicht  wegen  zu  empfehlen  ist. 
Jenaeit  des  Rückens  liegt  die  Thalmulde  des  SchneebergM  mit  der  Kirche 
(»|a  St.)  St.  Martin  (2344m ;  leidl.  Whs.)  -,  der  Bergbau  (im  15.  Jahrh.  an- 
geblich 1000  Knappen)  neuerdings  wieder  lebhaft.  Nun  steil  hinab  nach 
(li|2  St.)  Rabenttein  (S.  245)  und  entweder  weiter  thalab  nach  (4  St.)  St. 
Leonhard  im  Paeseir  (S.  245)  \  oder  wieder  bergan  nach  Schönau  und  über 
das  Tiihbler-Joch  ins  Oetzthal  (bis  Zwieselstein  Ö»]«  St.,  s.  S.  245). 

Die  Bahn  überschreitet  denP/?<5c/icrßacÄ(S.  183)  und  führt  zwi- 
schen Fluss  und  Fels  dicht  unter  der  Burg  Sprechensiein  hin ;  gegen- 
über r.  die  Burgen  Thumbwg  und  Reifensiein,  an  der  Mündung  des 
Ridnaunthals  (s.  oben),  in  dessen  Hintergrund  hohe  Sohneebexge 
(Bozer,  Sonklarspitze ,  Freiger)  sich  zeigen.  Weiter  auf  langem 
Damm  an  dem  sumpfigen  Stefzmger  Moos  hin  nach  Stat.  Freienfeld ; 
1.  am  Berge  das  Dorf  Trens,  gegenüber  Stilfes.  Die  Bahn  tritt  auf 
das  r.  Ufer  des  Eisak  (am  1.  Ufer  die  Trümmer  der  Burg  Weifen- 
Stein^  angeblich  röm.  Ursprungs,  und  das  ansehnliche  MauU)  und 

BABD£KfiB''s  Südbaiern.    18.  Aufl.  15 


226     Route  41,  BRIXEN.  Von  Innsbruck 

überschreitet  den  vom  Penser  Joch  (S.  232)  herabkommeiiden 
Eggerbach.  71  Kil.  Stat.  Grasstein  (837m).  Die  Bahn  tritt  nun 
in  einen  Engpass,  in  welchem  1.  das  Postwirthshaus  von  Mittewald 
liegt,  bekannt  durch  die  Niederlage  der  Franzosen  im  J.  1809.  Bei 
Oberau  wurden  550  Sachsen  von  Lefebvre's  Corps  gefangen ;  die 
Thalenge  heisst  heute  noch  die  Sachsenklemme. 

Der  Ausgang  der  Schlucht,  die  Brixener  Klause  bei  ünterau 
(750m)  ist  in  den  J.  1833-38  befestigt  (Franzensfeste),  von  Süden 
weit  sichtbar ,  starke  casemattirte  Werke,  die  den  Uebergang  über 
den  Brenner  und  den  Eingang  ins  Pusterthal  beherrschen.  Die 
Station  Franzensfeste  (78  Kil. ;  *Bahnhofs-Restauraiion ,  M.  1  fl. 
20  kr. ;  Post-  u.  Telegr.  -Bureau;  Gasth.  zum  Reifer,  einf.)  liegt 
25  Min.  n.  von  der  Festung  (Haltestelle).  Eisenbahn  in  das  Puster^ 
thal  B.  R.  58;  gleich  unterhalb  der  Eisenbahnbrücke  führt  die 
Strasse  in  das  Pusterthal  über  die  Ladritscher  Brücke ,  eine  alte 
liolzbrücke,  48m  über  dem  Eisak. 

Die  Häusergruppe  mit  der  neuen  Kirche  unten  1.  im  Thal 
hinter  dem  Bergrücken  ist  das  1142  gegründete  Kloster  Neustiß. 
Rechts  bei  dem  hübsch  gelegenen  Dorf  KaÄm (*Villa  Mayer;  Wald- 
sacker) öffnet  sich  das  Schulderer  Thal ,  in  dem  1  St.  aufwärts  das 
aus  der  Umgegend  vielbesuchte  Bad  Schalders  (1172m)  liegt  (über 
das  Schalderer  Joch  nach  Dumholz  5-6  St.,  b.  S.  231).  Der  Pflan- 
zenwuchs nimmt  eine  südlichere  Natur  an,  Kastanien  und  Reben 
erscheinen. 

88  Kil.  Brizen  (558m),  ital.  Bressanone  (*Elephanty  neben  der 
Post;  Sonne;  Goldenes  Kreuz,  alle  in  der  Stadt,  10  Min.  vom  Bahn- 
hof), neun  Jahrhunderte  lang  Hauptstadteines  geistlichen  1703  auf- 
gehobenen Fürstenthums,  heute  noch  Sitz  eines  Bischofs,  verleugnet 
im  Aeusseren  die  geistliche  Hauptstadt  nicht.  Kirchen  aus  dem 
vor.  Jahrh. ,  Altarbilder  ebenfalls,  von  Schöpf,  Unterberger,  Troger, 
u.  a.  Tirolern.  Die  ansehnlichste  ist  die  Domkirche  mit  zwei 
kupfergedeckten  Thürmen ,  1754  vollendet ;  im  Innern ,  am  ersten 
Altar  r.,  ein  gutes  Bild  von  Schöpf,  Grucilix.  Neben  dem  Portal  r. 
der  Eingang  in  die  slteii*Kreuzgärtge  mit  alten  Wandgemälden  und 
vielen  alten  Grabsteinen,  gleich  vorn  an  der  Kirche  der  des  Minnesän- 
gers Oswald  von  Wolkenstein  (f  1445).  Am  SW.  Ende  der  Stadt  r. 
beim  Eingang  vom  Bahnhof  die  bischofl.  Residenz,  mit  grossem  Gar- 
ten. —  ^/4  St.  unterhalb  Brixen  1.  das  stattl.  Schloss  Pallaus,  Hm 

Schonberg-Roth  gehörig. 

Hübscher  Ausüug  über  Tschötseh  (s.  unten)  nach  (2  St.)  Yelthurns 
(Oberwirth)  mit  Liechtenfltein'schem  Schloss  (schön  getäfelte  Zimmer); 
hinab  zur  Landstrasse  OJsSt.)  oder  (mit  l*ährer)  über  Seben  nach(l^J2  St.) 
Klausen  (s.  unten).  —  Auf  die  *Floae  (Blosse  oder  I^annberff,  2695m), 
&-6  St.  mit  Führer,  sehr  lohnend;  prächtige  Aussicht  auf  Oetzthaler  und 
Zillerthaler  Alpen ,  Dolomiten  etc.  Von  Brixen  direct  bester  Weg  über 
das  kleine  Bad  Burgstall  und  den  schön  gelegenen  Hof  Flasbon  (2V4  St.); 
bequemer  über  (4  St.)  A/ers  oder  81.  Qeorg  (Uebernachten  beim  Hrn. 
Curat),  von  dort  in  21/2  St.  zum  Gipfel.  Die  niedrigere  w.  Spitze  heisst 
fröllspiUe  oder  Telegraph  (2öülm);  bessere  Thalaussieht,  der  Blick  auf 
'q  Dolomiten  durch  den  hohem  ö.  Qipfel  beschr&nkt. 


fMch  Bozen,  KLAUSEN.  41.  Route,     227 

Die  Bahn  überschreitet  den  Elsak ;  r.  oben  das  Dorf  Taehoitchy 
Geburtsort  des  berütimten  Orientalisten  Fallmerayer  (^f  1861) ;  1. 
an  der  Mündung  des  Afener  Thals  (im  Hintergrund  sind  die  wilden 
Geisel-  oder  Oaitlerspitzen  kurze  Zeit  sichtbar)  die  Kirche  von 
Albeins.  Das  Eisakthal  verengt  sich ;  1.  die  Mündung  des  Villnoss- 
Thals  (b.  unten),  dann 

98Kil.  Klan86n(511m;  *Lamm  bei  Kantioler;  Po««),  aus  einer 
einzigen  engen  Strasse  bestehend ,  zu  allen  Zeiten  ein  in  Kriegen 
wichtiger  Engpass,  wie  der  Name  andeutet.  Das  Benedictinerkloster 
Sehen,  r.  die  Felsklippe  krönend ,  mit  schöner  Aussicht ,  war  einst 
rhätische  Feste,  dann  der  Römer  Castell  Sabiona,  bis  zum  10.  Jahrh. 
Bischofssitz ,  zuletzt  Ritterschloss.  Dem  von  hier  stammenden 
Minnesänger  Leutold  von  Sahen  würde  1875  ein  Denkstein  er- 
richtet. An  dem  vortretenden  n.  Thurm  ist  ein  gemaltes  Grucifix, 
zum  Andenken  an  eine  Nonne,  die  im  Jahre  1809,  von  Franzosen 
durch  alle  Zimmer  verfolgt,  sich  in  die  Tiefe  stürzte.  In  der 
an  das  Capuziner  -  Kloster  anstossenden  Lorettocapelle  wird  nach 
vorheriger  Meldung  im  Kloster  allerlei  spanischer  Kirchenschmuck, 
Gemälde ,  Bücher  u.  dergl.  gezeigt ,  Geschenke  des  Gründers  des 
Klosters  (1699),  des  Beichtvaters  der  Gemahlin  König  Carls  II.  von 
Spanien ;  es  ist  der  merkwürdigste  Schatz  kirchlicher  Gegenstände 
in  Tirol.  Joachim  Uaspinger  (S.  174),  der  Capuziner,  bei  dem 
Aufstand  im  J.  1809  einer  der  Uauptleiter  (f  1858  zu  Salzburg), 
gehörte  dem  Klaasener  Kloster  an. 

Lohnender  Ausflug  nach  (1  St.)  Fonteklaut^  mit  schöner  Aussicht.  — 
Ueber  Sehe»  cum  (i  St.)  Oartuteiner  Pochwerk  und  nach  (1  St.)  Latafona 
(Wh*.)',  von  hier  in  4  St.  aufii  Latz/ouMer  Joeh  mit  herrlicher  Aussicht; 
hinab  ins  Samthai  nach  Rewttcald  und  (2  St.)  At^eld  oder  (vom  Joch  r.j 
nach  C2  St.)  Durtiholz  (S.  231). 

Oberhalb  Klausen  öffnet  sich  Ö.  das  namentlich  für  Geologen  inter- 
essante 5  St.  lange  Villnön-Thal.  Keuer  Fahrweg,  bei  der  (i|«  St.)  Sehmelt 
von  der  Brixener  Landstrasse  r.  ab  in  die  enge  Schlucht  (oben  r.  Ouß- 
dauriy  1.  Theiss)  zum  (1  St.)  Zollhaus  Milein*  (Whs.);  r.  oben  im  Walde 
das  kl.  Bad  Froy.  Weiter  über  St.  Jo»tf  (r.  mündet  das  Flitzthal  mit 
Mineralquelle)  und  an  den  Kirchen  (1.  oben)  St.  Jakob  und  St.  YaXtntia 
vorbei  nach  (l'/s  St.)  S%.  Pettr  oder  Villnöu  (1147m  ^  ^  Kabeswirth ; 
Zellenwirth),  Hauptort  des  Thals.  Südl.  führt  von  hier  ein  unsehwie- 
riger  u.  lohnender  Uebergang  über  die  Rasehötzalp  nach  (5  St.)  St.  Ul- 
rich in  Gröden  (vgl.  S.  233  \  Führer  nöthig) ;  ein  andrer  (anstrengend, 
nur  mit  Führer)  über  das  Koßjoch  ins  oberste  Lüsenthal  und  über  die 
WürZ'Alp  n.  vom  Peitlerko/el  nach  (8-9  St.)  Untermoy  in  Bnneher%  (8.  3iS). 
—  Im  Yillnössthal  liegt  iif4  St.  weiter  aufwärts  (Fahrweg)  St.  Magdalena 
in  grossartiger  Umgebung  (südöstl.  die  wilden  mächtigen  Geisel-  oder 
Oaitlerspitzen^  3182m;  s.  Sotsehediaherg ,  ö.  Sobutsch  u.  Ruefenherg).  Von 
hier  über  das  Sotschedia- Joch  (in  der  Progles-Alp  Erfr.)  nach  St.  Ulrich 
6  St.;  nach  Enneberg  über  das  Joch  zwischen  Sobutsch  und  Oeiselspitzen^ 
oder  über  den  Würzen-  Pass  und  die  Petzes -Alp  zwischen  Sobutsch  und 
Peitlerkofel,  6  St.  bis  Campill  (8.  318),  lohnend  (nur  mit  Führer). 

104Kil.  Waid1>rn€k(463m;  Alte  Post;  neues  Qatih.  am  Bahn- 
hof; Sonne,  unweit  des  Bahnhofs ,  gutes  Bier),  ander  Mündung 
des  Qrödner  Thals.  L.  hoch  oben  die  Trostburg  mit  ihren  vielen 
Thürmen  und   Zinnen ,   dem  Grafen  Wolkenstein  gehörig.     Von 

15* 


228    Route  42,  BOZEN. 

liier  n&ch  GHroden  s.  S.  233 ;  über  Kastelruth  auf  die  Seiaser  Alp  s. 
S.  234. 

Die  Bahn  überschreitet  den  Grödner  Bach ,  dann  den  fiisak  in 
wilder  Porphyrschlucht  (Kunterswey ,  nach  dem  ersten  Erbauer  der 
Strasse  genannt).  Von  (112  KU.)  Atswang  C379m;  *Po8t  in  Unter- 
Atzwang;  Whs.  in  Ober-Atzwang ,  einf.j,  an  der  Mündung  des 
Finsterbacha  (S.  230) ,  führt  r.  ein  steiler  Weg  nach  (21/2  St.) 
Klobenstein  am  Ritten  {ß,  230).  —  Nach  Seiss ,  Baizes  und  VöU 
(Besteigung  des  Schiern)  s.  S.  234. 

Nun  wieder  auf  das  1.  Ufer  des  Kisak  und  durch  mehrere  Tun- 
nels ,  beim  Whs.  Sley  über  den  Mühlbach  (1.  hoch  oben  Schloss 
PröaselSj  im  Hintergrund  der  Schiern)  nach  (119  KU.)  Bluynau 
(311m;  Bräu),  an  der  Mündung  des  Tierser  Thals  {ß.  2312).  Noch- 
mals ein  Tunnel ;  am  r.  Ufer  beginnen  die  rebenreichen  Abhänge 
der  Bozener  Leitach  (S.  231).  Dann  tritt  die  Bahn  (und  die  Land- 
stiasse ,  S.  232)  bei  dem  Dorf  Kardaun  an  der  Mündung  des  Eggen- 
thals  (S.  232 , 1.  hoch  oben  Burg  Karneid)  auf  das  r.  Ufer  des  Eisak 
und  es  öffnet  sich  der  weite  herrliche  Thalkessel  von  Bozen  (Bozener 
JBodeny,  von  üppigster  Fruchtbarkeit,  einem  unermesslichen  Reben- 
garten ähnlich ;  in  der  Ferne  das  reiche  Bozen  mit  schönem  goth. 
Kirchthurm. 

126  Kil.  Bozen, 

42.   Bozen  and  ümgebongan. 

Vergl,  Karten  8.  916^  318, 

Oasthöfe.  *Kai8Erkronk  (PI.  b),  am  Masterplata,  Z.  von  SU  kr.  «b, 
L.  30,  B.  30,  M.  1  fl.  ÖO,  F.  50  kr.^  «Hötbl  Viotokia  (PI.  a),  um  Bahn- 
hof, Z.  von  1  n.  ab,  L.  u.  B.  50,  F.  fiO,  M.  1  fl.  äO  kr.;  ^Mokdscheim 
(PI.  c),  Bindergasse;  Erzherzog  Heinrich  (PI.  e),  Dominikanerg aase ^ 
*Kräutmkr'8  Hötbl  (PI.  f)  am  Jobaanesplatz ,  mit  besuchter  Bierhalle 
und  Restauration  (0.  unten) ,  Z.  u.  L.  1  fl.  20  kr. ;  Schwarzer  Ai>lkr 
(PI.  g),  Obetplatz;  ^Enoel,  Weintraubengasse;  Stadt  Meran.  Lauben; 
Schwarzer  Greif,  Jobannesplata ;  Stieol,  nicht  theuer.  — *Badl  (PI.  d) 
n.  a.  in  Ories^  s.  unten. 

BaataunttioBeii.  *Kräutn£r''8  Bisruallk  am  Johannesplatz; 
TsciiuoouEL,  Dominikanergasse.    Guter  Wein  im  Pfau  neben  der  Post. 

KaffahAüMT.  KussetTi,  neben  der  Kaiserkrone;  Schqraffkr,  am 
Jobannesplatz,  mit  schattigem  Garten  (auch  Bier  u.  Restaur.). 

CMdwMluler:  JicAttW^^entAaler,  Obstplatz,  Ecke  der  Lauben;  Schwarz 
Söhnte  Johannesplatz;  Lehfnann^  Bindergasse;  Moar^  Silbergasse.  —  Oon< 
•ervirte  Früchte  u.  A.  bei  RingUr*»  Söhne ,  Lauben  7. ;  frisches  Obst  (be- 
deutender Exportartikel):  S&dtiroler  FrüehU-Expwi-Qesellschafi^  Rausch- 
gasse. ^  PhotograpliiMi  etc.  bei  Moser^  Johannesplatz.  —  Schteimn^  und 
Badeanstalt  in  Gries,  unterhalb  der  Talferbrücke. 

BteUwayen  nach  Veran  6mal  tägl.  vom  Bahnhof  und  Obstplatz  (vgl. 
S.  237);  nach  Kaltem  (S.  236)  2mal  tägl.;  nach  Surnthein  (S.  231)  2mal, 
nach  Lana  (S.  237)  Imal  tägl. 

Bösen  (259m) ,  itol.  Bolsano ,  mit  9356  Einw. ,  im  MiUelalter 

Hanptstapelplatz  des  Handels  zwischen  Venedig  und  dem  Norden,  ist 

heute  noch  die  bedeutendste  Handelsstadt  Tirols.  Die  Lage  der  Stadt 

am  Kinfluss  der  n.  aus  dem  Sarnthal  kommenden  Talfer  in  den 

Eisak,  der  sich  1  St.  tiefer  In  die  Etsch  ergiesst ,  ist  reizend ;  über- 


BOZEN.  42.  Route.    229 

rasohend  treten  namentlich  ö. ,  im  Hintergrund  des  Eisakthals,  die 
phantastischen  Dolomitgestalten  des  Schiern  und  Rosengartens  her- 
vor, wahrend  w.  über  den  burgenreichen  Hügeln  von  Ueberetsoh 
der  lange  Rücken  der  Mendel  vom  Mte.  Roen  bis  zum  Gantkofel  den 
Blick  begrenzt  (guter  Ueberblick  von  der  Talferbrüoke). 

Mittelpunkt  des  Verkehrs  ist  die  Laubengasse  mit  ihren  Bogen- 
gängen und  Kaufläden  und  der  anstossende  Obstplaiz.  Zwischen 
Stadt  und  Bahnhof  schattige  neue  Anlagen.  Im  Juli  und  August, 
wo  die  Hitze  Im  Bozenei  Kessel  äusserst  drückend  ist,  wohnen  die 
meisten  Bozener  Familien  in  ihren  Sommerfrischen  auf  dem  Ritten, 
in  Kollern,  Jenesien  etc. ,  von  wo  sie  erst  beim  Wiederbeginn  der 
Schulen  im  September  in  die  Stadt  zurückkehren. 

Die  goth.  *Pfanrkirohe  (^1.1)  ist  aus  dem  14.  u.  15.  Jahrh. ;  das 
w.  Portal  mit  zwei  Löwen  aus  rothem  Marmor  ist  ein  Nachbild  lom- 
bardischer Portale.  Thurm  von  schöner  durchbrochener  Arbeit, 
1619  vollendet.  Im  Innern  hinter  dem  Hochaltar  das  Grabmal 
des  Erzh.  Rainer  (f  1853),  mit  Marmor -Relief.  Altarbild  von 
Lazzarini,  einem  Schüler  Tizians. 

An  der  Ostseite  führt  ein  Thorweg  mit  der  Inschrift  „Resurrec- 
turis'*  auf  den  Oottesaeker  (PI.  0,3),  mit  Bogengängen  umgeben  ; 
in  der  s.w.  Ecke  die  Giovanelirsche  Familiengruft  nach  einer 
Zeichnung  von  Schnorr,  Madonna  unter  goth.  Baldachin. 

Das  Franoiicanerkloiter  (PI.  2)  besitzt  in  einer  Kapelle  neben 
der  Saoristei  einen  gut  geschnitzten  altdeutschen  Altar.  —  Für 
Pflanzenfreunde  sind  die  Gärten  des  Erzherzogs  Heinrich,  der  Hrn. 
Auckenthaler,  v.  Toggenburg  und  Moser  besuchenswerth. 

Umgbbunobn.  Vom  *Calvari«nb6rg  (jenseit  der  Eisakbrücke 
bei  Kräutners  Bierkeller  von  der  Landstrasse  1.  ab  über  die  Eisen- 
bahn und  r.  den  breiten  Stationenweg  hinan ,  25  Min.  vom  Jo- 
hannesplatz) schöne  Aussicht  auf  die  w.  Umgebungen  von  Bozen, 
Ueberetsoh  etc. ;  umfassender,  namentlich  auf  die  Stadt  selbst,  vom 
Dörfchen  Virgl,  y^  St.  weiter  hinauf  (auf  der  zweiten  Höhe  schön- 
ster Blick).  In  den  Kapellen  lebensgrosse  Holzflguren.  —  Lohnende 
Ausdehnung  des  Ausflugs:  südl.  hinab  n&Gh  Haslach  und  durch  den 
Waldzur(l  St.  von  der  Eisakbrücke)  *Haielhurg  oder  Burg  Kuebach, 
dem  Grafen  Samthein  gehörig  und  zum  Theil  erhalten,  am  Rande 
eines  Abgrundes  höchst  malerisch  gelegen,  mit  trefflicher  Aussicht 
auf  das  Etschthal. 

Xach  St.  Itidor^  gewöhnlich  Badl  genannt,  2iJ2  St.  s.o.  von  Bozen 
hoch  am  N. -Abhang  des  Virgl-  oder  Kollerer-Berges  gelegen,  gleichfalls 
hübscher  Ausflng;  jenseit  der  Eisakbrücke  (s.  oben)  1.  am  Eisak  auf- 
wärts, vor  der  Kirche  von  Kampil  r.  ansteigend  nach  (lija  St.)  Kampenn^ 
mit  kl.  Schloss;  dann  r.  hinan,  ij«  St.  Wegweiser  «nach  Badl*",  das  man 
in  weitem  *U  St.  erreicht  (*Wh8.).  St.  Isidor  und  das  1  St.  höher  ge- 
legene Kollern  (li79m)  sind  heliebte  Sommerfrischorte  der  Bosener; 
schöne  Waldpartien,  reisende  Aussichten. 

Ories  (*H$tel' Pension  Ausiria,  zugleich  Kurhaus,  1.  Ranges, 
mit  entsprechenden  Preisen.  —  *Badl ,  gleich  jenseit  der  Talfer- 
brüoke, mit  Badern ;  *Ii6tel' Pension  BeUevue ;  *Kreut ;  Wohnungen 


230    Route  42.  GRIES.  Ausflüge 

in  Villa  Aufschnaiter ,  Melchiori ,  Wenter  j  Schmidt ,  Gruber  u.  a. , 
alle  f  5-20  Min.  vom  Bahnhof  Bozen) ,  am  r.  Talfer-Ufer ,  in  sehr 
geschützter  Lage  am  Fuss  des  Ountschnabergs  ^  wird  von  Brust- 
krauken als  Winteranfenthalt  viel  besucht  (Diirchschnitts-Tempera- 
tur  2**  II.  wärmer  als  in  Meran).  Für  Privatwohnungen  ist  neuer- 
dings ausreichend  gesorgt  (s.  oben;  man  vermeide  die  staubige 
Meran  er  Chaussee);  neues  Kurhaus  (Hdtel  Austria,  a,  oben).  In  der 
Stiftskirche  Fresken  von  Knoller.  Die  Sommerhitze  ist  sehr  gross, 
sodass  an  den  Bergabhängen  oberhalb  sogar  eine  kleine  Cactusart 
(Opuntia  vulgaris)  in  Menge  wächst. 

Der  Quntschna  oder  Alien  ist  der  südl.  Ausläufer  des  dem  Bitten  ähn- 
lichen, weit  ausgedehnten  Saiten- Plateau*»^  welches  sich  zwischen  Sarn- 
und  Etschthal  fast  bis  Meran  erstreckt  und  mit  Einzelhöfen  und  weit  zer- 
streuten Dörfern  (Jenesien,  Flaas^  Malten  etc.^  bedeckt  ist.  Jenesien 
(i259m),  in  hober  freundlicher  Lage,  2  St.  von  Bozen^  ist  Sommerfriscb- 
ort  der  Bozener.  Lohnender  Ausflug :  auf  der  Sarner  Strasse  bis  St.  Anlon 
(s.  unten),  hier  über  die  Talfer,  hinan  zum  (»(28t.)  Oescheibten  Thurm^  an- 
geblich Römerthurm ,  aber  wohl  aus  neuerer  Zeit,  und  zum  (ifs  St.)  Dörfchen 
St.  Georgen^  wo  bei  der  Kirche  reizende  Aussicht.  1  St.  Jenesien  erblickt 
man  erst,  wenn  man  ganz  nahe  ist.  —  J^ach  Qlaning  und  Greifenstein  gleich- 
falls lohnend  ^  von  Gries  bei  der  alten  Pfarrkirche  steil  bergan  zu  dem  auf 
einem  Vorsprunge  des  Alten  gelegenen  Dörfchen  (IVzSt.)  Olaning  (einf.  Whs.) 
mit  malerischer  Aussicht  %  dann  hinab  zu  der  hoch  über  dem  Etschthal  nuf 
steilem  Fels  gelegenen  Ruine  Gre\fenttein  oder  Satuchloss  (»I2  St.)  und  über 
Siebeneich  (S.  238)  auf  der  Meraner  Strasse   zurück  nach   (IV2  St.)  Bozen. 

Der  Bitten .  das  ausgedehnte  Plateau  n.ö.  von  Bozen  zwischen 
Talfer  und  Eisak,  ist  im  Hochsommer  Hauptquartier  der  Bozener 
Sommerfrischler  (S.  229).  Hauptorte  sind  O&cr&oaen  und  Klobenstein. 
Der  alte  Oberbozner  Weg  führt  5  Min.  Östl.  von  Bozen  von  der  Strasse 
nach  Rentsch  (s.  unten)  1.  ab,  steil ,  steinig  und  meist  schattenlos, 
zum  (1  St.)  Maurer  und  (1  '/2  St.)  Oberbozen.  Vorzuziehen  der  neue 
Weg  (früh  Morgens  grösstentheils  schattig)  über  (1/4  St.)5^  Anton 
(S.  231)  r.  hinan  nach  St.  Peter^  weiter  erst  ziemlich  steil  auf  ge- 
pflastertem Wege,  dann  breiterer  Fahrweg,  bei  dem  (3/4  St.)  Kreuz 
nicht  r.  zum  Planer ,  sondern  1.  meist  durch  Wald  nach  (2  St.) 
Oberbozen  (1166m),  mit  schöner  *Aus8icht  auf  die  Dolomiten  vom 
Lattemar  bis  zu  den  Geisel  spitzen  (bei  der  Kirche  ein  sehr  ein- 
faches Whs. ;  besser  1/4  St.  weiter  in  Maria-Schnee  beim  Unter- 
hofer).  Von  der  Men%^schen  Gloriette  treffliche  Aussicht  nach  Wes- 
ten (Ortler,  Oetzthaler  Alpen).  Von  Maria-Sohnee  hübscher  Weg 
(wechselnde  Aussichten  auf  Schiern  etc.)  über  (8/4  St.)  Wolfs- 
gruben  mit  kleinem  See  nach  (1  St.)  Klobenstein  (1147m;  *Staff' 
ler-Whs.  von  F.  Mayr,  Pens.  21/2  fl-)>  ^®™  belebtesten  und 
schönstgelegenen  Ort  am  Ritten ,  mit  prächtiger  Aussicht  auf  die 
lange  Kette  der  Dolomiten  (ganz  l.  die  Geiselspitzen  zwischen 
Villnöss  und  Gröden,  weiter  Langkofl,  Puflatsch,  Schiern,  Roth- 
wand, Lattemar,  Zangen ,  Weisshom  etc.  bis  w.  zur  Mendel) ;  am 
besten  vom  Belvedere,  Y4  St.  ö. ,  1.  vom  Wege  nach  Lengmoos,  das 
mit  Klobenstein  fast  einen  Ort  bildet.  1/2  St.  weiter  n.  im  Thal 
des  Finsterbachs  die  merkwürdigen  *  Erdpyramiden ,  vom  Regenwasser 
ausgespülte  Pfeiler  oder  Nadeln  von  altem  Moränenschutt,  jede  oben 


von  Bozen.  SARNTHAL.  42,  Rouie.    231 

durch  einen  Stein  oder  Banm  vor  weiterei  Zerstörnng  geschützt. 
Der  Weg  von  Lengmoos  nach  (8/4  St.)  Mittelberg  überschreitet  die 
Schlucht  auf  hölzerner  Brücke  und  führt  jenseits  über  Lengstein  zur 
Stat.  Waidbruck  (3  St.  von  Klobenstein).  —  Von  Klobenstein  zur 
Stat.  Atzwang  steiler  Reitweg  (IV4  St.");  nach  Bozen  (3  St.) 
schlechter  Fahrweg  über  ünterinn  und  ÜTleinstein  an  der  reben- 
reichen  Bozener  Leitaeh  hinab ;  bei  der  Brücke  vor  Rentsch  (s.  unten) 
mündet  derselbe  in  die  Brixener  Landstrasse. 

Auf  das  *Kittnerhorn  (2257m)  von  Oberbozen  oder  Klobenstein  3»|2-4 
St.  (Pährer  2,  Pferd  4  fl.),  «ehr  lohnend.  Von  Klobenstein  wenig  steigend 
nach  (2  St.)  Petnmem  (Whs.  sehr  einficli)  und  über  die  Rittneralpe  zur 
Spitze,  mit  umfassender  Bundsicht:  ö.  die  Dolomiten  vom  Peitlerkofel 
bis  zu  den  Fleimser  Gebirgen,  s.  Trientiner  Alpen,  Monte  Baldo ,  Bocca 
di  Brenta.  Adamello,  Presanella,  w.  Ortler  u.  Oetztbaler  Alpen,  n.  Stubaier 
u.  Zillerthaler  Femer  u.  Tauem  bis  zum  Grossglockner.  Abstieg  auch 
über  die  Vilktnderer  Alp  und  Villanders  nach  (4  St.)  Klausen  (S.  227)^  oder 
n.ö.  über  Latzfons^  Velthums ,  mit  sehenswerthem  Schloss  (S.  226),  und 
Tsehölsch  nach  (8  St.)  Bvixen  (S.  226).  Abstieg  über  die  Samer  Scharte  nach 
Samthein  (s.  unten)  beschwerlich. 

^Samthal.  Unmittelbar  n.w.  von  Bozen  mündet  das  von  der 
Talfer  durchströmte  Samthal ,  ein  tiefer ,  streckenweise  zu  wilder 
Schlucht  sich  verengender  Einschnitt  in  das  Porphyigebirge.  Sehr 
lohnende  Wanderung  auf  der  1854  erbauten  y  vielfach  in  den  Fels 
gesprengten  Samthaler  Strasse  bis  (4^2  St.)  Samthein  {Stellwagen 
2mal  tägl.  in  2Y2  St.).  Vom  Obstplatz  n.  durch  die  Franziskaner- 
gasse i\u  (V4  St.)  Baumwollspinnerei  8t.  Anton  mit  Schloss  Kleben^ 
stein ;  r.  oben  die  Kirche  8t.  Peter ,  1.  der  Oescheibte  Thurm  (s. 
oben).  Hier  nicht  1.  über  die  Brücke ,  sondern  r. ,  am  1.  Talfer- 
Ufer weiter,  unterhalb  der  (20 Min.)  Ruine *Siuikelstein  vorbei,  zum 
Theil  erhalten ,  mit  sehenswerthen  alten  auf  mittelalterliche  Dich- 
tungen (Tristan  u.  Isolde)  sich  beziehenden  Fresken  (Erfr.).  Weiter 
1.  Schloss  Ried  auf  einem  Felsen  in  der  Talfer,  dann  hoch  oben  Ruine 
Rafenstein  (Samer  Schloss),  r.  oben  Ruine  Wangen  (ynlgo  Langeek'). 
An  der  Strasse  das  Zollhaus  (Whs.),  1  St.  von  Bozen ;  1/4  St.  weiter 
der  Mackner  Kessel ,  ein  Chaos  wilder  Felstrümmer ;  jenseits  tritt 
der  Johannskofel  mächtig  hervor ,  ein  fast  senkrecht  250m  h.  auf- 
steigender Fels  mit  schwer  zugänglicher  Kirche,  unterhalb  dessen 
der  Weg  die  Talfer  überschreitet.  V4  St.  weiter  beim  Mayr-  Whs. 
mündet  1.  das  vom  Saiten  herabziehende  Aßnger  Thal;  ^/^  St. 
(2  Y2  St.  von  Bozen)  Whs.  Halbweg  ,  wo  sich  das  Thal  erweitert ; 
2  St.  (41/2  St.  von  Bozen)  Samthein  (991m;  *Oensbach€r;  ^Schwei- 
zer) ,  Hauptort  des  Thals  und  Sitz  des  Bezirksamts,  in  freund- 
licher gesunder  Lage ,  als  Sommerfrische  und  Luftkurort  besucht ; 
ö.  die  Ruinen  Reineck  und  Kränzelstein.  —  Ein  lohnender  Ueber- 
gang  führt  von  Samthein  w.  über  das  Kreuzjoch  (1873m)  und  St. 
Katharina  in  der  Schart  (S.  244)  nach  Meran  (7  St.,  Führer  3  fl.). 

1  St.  oberhalb  Samthein,   bei  Asl/eld  (10Q2m;  Whs.)  verzweigt   sich 

das  Thal  in  r.  (Ö.)  Dumholzer,  1.  (w.)  Penter  Thal.    Im  erstem  liegt  3  St. 

thalaufwärts   (r.   am  Abhang  bleibt  Reinswald ,   wo   der  Weg  vom  Latx- 

fonser  Joch  herabkommt,  s.  S.  227)  das  Dörfchen  Dumholz  (iÖ71m ;  Einkehr 

beim  Kurat),  mit  kleinem  See  (über  das  Schulderer  Jo^h  nach  Schulder»  s. 


232    Route  42,  EGGENTHAL.  Ausflüge 

S.  236). —  Im  Penser  Thftl  leidl.  Fahrweg  über  (3Vs  St.)  WeUsenbaoh  oder 
Jusser-Pens  (1319m ;  Whe.)  nach  (1  St.)  Pens  {Wlks.  sehr  bescheiden)^  von 
hier  über  das  Penser  Joch  (2211m)  nach  Sterzing  7  St. ,  wenig  lohnend 
(Führer  3  fl.). 

*£ggentlial.  Von  Bozen  nach  Vigo  di  Fassa.  Das  Eggen- 
thal ,  in  seinem  untern  Theil  wildromantisch  und  sehr  besuchens- 
werth,  ist  durch  die  1860  vollendete  neue  Strasse  bequem  zugänglich 
gemacht.  Von  Bozen  o.  auf  der  Brixener  Landstrasse  nach  Rentsch 
[l.  Weg  nach  Klobenstein ,  s.  oben)  und  über  den  Eisak  und  die 
Eisenbahn  nach  (^/^  St.)  Kardaun  (289m) ;  hier  r.  durch  ein  Thor 
(2  kr.  Wegegeld)  in  die  enge  vom  Kameidbach  durchströmte 
Schlucht;  1.  oben  auf  steilem  Fels  die  malerische  'Burg  Kameid 
(478m),  Hrn.  v.  Goldegg  gehörig.  Nach  3/^  St.  führt  die  Strasse 
durch  einen  kleinen  Tunnel ;  vor  demselben  unter  der  Brücke  hüb- 
scher Fall  des  Kameidbachs  (schönster  Punkt  des  Thals).  Weiter 
hinauf  wird  das  Thal  breiter ;  l.  oben  an  den  Bergwänden  mehr- 
fach Erdpyramiden  (s.  S.  230).  Die  Kirche  von  (IV2  8t.)  Mayr- 
hofen  bleibt  1.  oben  ;  die  Strasse  überschreitet  den  Bach  und  führt 
am  1.  Ufer  nach  (V2  St.)  Pirohabrnok  (869m;  "Was.),  in  reizen- 
der Lage ,  mit  prächtigem  Blick  auf  r.  Lattemar  (Reiteijoch) ,  1. 
Rothe  Wand  u.  Rosengarten  (nach  Deutschnofen  u.  Weissenstein  s. 
S.  233).  Das  Thal  verzweigt  sich;  durch  den  südl.  Hauptarm  ge- 
langt man  nach  (2  St.)  TJntereggen  (1371m)  und  über  das  Sattel- 
joch  (2137m)  zwischen  Lattemar  und  Zangen  nach  (5  St.)  iV«- 
dazzo  (S.  300). 

Der  neue  Fahrweg  führt  in  dem  wesfl.  ansteigenden  Thalzweig 
nach  (1 1/2  8t.)  WelBchnofen  (1184m;  Kreuz  y  Krone,  beide  ein- 
fach), im  Fassa  Nova  Italiana  genannt,  in  schöner  freier  Lage;  r. 
die  zackige  Kette  des  Lattemar ,  1.  der  mächtige  Rosengarten.  Von 
hier  über  den  Caressa-Pass  nach  Vigo  41/2  St.  (Führer  unnöthig ; 
sonst  zu  empfehlen  der  Waldaufseher  Planck).  Der  Weg  führt  all- 
mählich steigend  an  einzelnen  Höfen  vorbei  und  tritt  dann  in  den 
Wald ;  bei  der  (3/4  St.)  Säge  entweder  den  direoten  Weg  gerade  fort 
stets  am  r.  Ufer  des  Bachs  zur  (IV2  8t.)  Alp ;  oder  (V2  8t.  weiter, 
aber  weit  lohnender)  den  Bach  Überschreiten  und  an  den  mitten  Im 
Walde  am  Fuss  des  Lattemar  malerisch  gelegenen  ^Karrer-Seen  vor- 
bei ;  auf  der  Costalunga-Alp  (Erfr.),  zu  Welschnofen  gehörig ,  tref- 
fen beide  Wege  wieder  zusammen.  Der  Careiia-PaBS  (17ö0m)  ist 
eine  weite  Einseukung  zwischen  1.  Rothwand, r.  Lattemar;  fem  im 
W.  die  Ortlerkette.  Von  der  Alp  wenig  steigend  zur  (40  Min.) 
Passhöhe  (gegenüber  die  Fassaner  Dolomiten  ,  Punta  di  Vallaccia 
etc.) ;  dann  entweder  r.  durch  das  CoHalunga  -  Thal  hinab  nach 
(1  St.)  Moena  (8.  301);  oder  1.  auf  gutem  Wege  nach  Vallonga 
und  (1 V2  St.)  Vigo  (S.  301). 

Das  n.  Parallelthal  des  Eggenthals  ist  das  Ti«rt«r  Thal,  das  bei 
Blumaa  (8.  228)  ins  Eisak-Thal  mündet  und  ö.  zam  Rosengarten  hinan- 
steigt. Ein  fahrbarer  Weg  führt  bis  enr  (2  8t.)  Wegsperre  1»  der  Breien', 
von  hier  Reitweg  siemlieh  steil  ansteigend  an  der  n.  Thalseite  zum  (1  St.) 
Dorf  Tiers  (979m  ^  Rosen wirth,  gan«  gnt,  2-3  Zimmer).  Oberhalb  Tiers  ver- 


von  no%en.  GRÖDNBR  THAL.  4^.  Routt,   233 

aweigt  sich  du  Thal  in  1.  Tnehamin-^  r.  PurgameUeh-Thal.  Beschwerliche 
Ueberg&nge  (nur  mit  Führer,  in  Tiers  su  finden)  führen  durch  das  entere 
über  die  Ora»leiUn  %nm  Tierser  Alpel  (2i40m)  zwischen  Rosszähnen  und 
Falban;  dann  entweder  nördl.  am  Mahlkneeht  (S.  OST))  vorbei  durch  die 
aaltrie-Sehlueht  nach  8t.  Ckri$tina  in  Oröden  (8.  234);  oder  ö.  durchs 
Jhtrontkal  nach  Oampidello  (S.  901).  Lohnender  und  höchst  interes- 
sant, aber  zum  Theil  schwierig  und  nur  geübten  Bergsteigern  anzurathen 
ist  der  Uebergang  durchs  PurgameUeh-  und  Vajol-Thal  nach  Vigo;  von 
Tiers  in  2  St.  auf  die  Sehuaiffy  sehr  steil  hinan  zur  (1  8t.)  Passhöhe 
zwischen  1.  ScalUretti  c2813mj  und  r.  Monte  AUo  (s.  unten);  dann  ebenso 
steil  hinab  in  die  grossartig  wilde  Vajol- Schlucht  und  hinaus  nach 
(2  6t.)  Ferra  (S.  901).  —  Von  den  Spitzen  der  RoMn(art«n-Ketto,  deren 
starre  Mauer  sich  Ton  der  Seisser  Alp  bis  zum  Care»sapaas  hinzieht«  wur- 
den der  Kesielkogtl  (2982m)  und  der  Federerkogel  (2790m?,  nach  Tucker 
c.  70m  höher  als  der  Kesselkogel)  zuerst  1872  und  1874  von  dem  Engländer 
Tucker  erstiegen;  die  südl.  Spitze  {Rotkwind^  2797m)  angebl.  1^3  von 
einem  jungen  Mann  aus  Vigo  (?).  Die  mittlere  Spitze,  Mte.  Alio  (2977m), 
ist  unter  diesem  Namen  noch  unerstiegen,  aber  nach  Höhe  und  Lage 
vielleicht  mit  dem  Federerkogel  Tuckers  identisch.  —  Etwas  unter- 
halb des  Jochs  im  Vi^ol-Thal  (s.  oben)  kann  man  durch  eine  Spalte  in 
den  sog.  Bo$engarte»  hineinsteigen,  ein  grosses  Gferöllfeld,  aus  welchem 
die  Spitze  des  Mte.  Alto  in  schwindelnder  Höhe  aufragt.  —  Von  Tiers  auf 
den  Schiern  über  das  Tierser  Alpel  s.  8.  235. 

2  St.  s.w.  von  Plrchabruck  auf  dem  Plateau  zwischen  Eggen-  und 
Etschthal  liegt  Dentsahnofen  (lS51m ;  Rössl)^  ansehnlicher  Ort  in  hübscher 
Lage  (von  Bozen  auch  directülier  iTampenn,  S.  229,  in  4  St.,  oder  von  Stat. 
Branzoll,  S.  279,  über  Lei/en  und  durch  das  Sranlenthal  in  31/2  St.  zu  er- 
reichen). Sehr  lohnende  Wanderung  von  hier  nach  (l^js  St.)  Weissenttein 
(1510m),  hoch  und  schön  gelegenes  Kloster  mit  Wallfahrtskirche  und 
*Whs.,  und  weiter  über  das  Plateau  mit  herrlichen  Blicken  auf  das 
Etschland  und  die  jenseitigen  Gebirge  nach  (lifz  St.)  Aldein  (Whs.)  und 
zur  (1»|«  St.)  Stat.  Auer  (S.aÖO).  — Das*'Weitahorn  (Joch  Cttmm,  2312m;,  ein 
vorzüglicher  Aussichtspunkt,  ist  von  Weissenstcin  in  2,  von  Deutschnofen 
in  3,  von  Aldein  in  3  St.  ohne  Beschwer  zu  ersteigen  (Führer  angenehm). 
Den  Abstieg  kann  man  über  Radein  nach  Fontane  fredde  (S.  900)  an  der 
Strasse  von  Neumarkt  nach  Cavalese  nehmen.  —  Das  Behwarxhom  (2437m), 
s.  vom  Weisshom  und  mit  demselben  durch  einen  Sattel  verbunden, 
bietet  eine  noch  umfassendere  Bundsicht,  ist  aber  beschwerlicher. 

OrodnerThal.  SeiMerAlp.  Sehlem (vgl.  Karte  S.  318).  Das  6  St. 
lange  *Orödiier  Thal  (rom.  Qotrdtina^  ital.  Oardend)  ist  ein  enges 
Tom  Orodner  Bach  durchstiömtes  Thal,  unten  hellgrüne  Matten, 
ohen  dunkler  Fichtenwald,  an  den  n.  Abhängen  zahlreiche  saubere 
Häuser,  0.  Im  Hintergrund  gewaltige  Dolomitherge.  Thalsprache 
ist  ladinisch  (vgl.  S.  317),  doch  verstehen  die  Männer  meist 
deutsch.  Die  1856  erhaute  Strasse  (Post  bis  St.  Ulrich  täglich 
31/2  ü.  Nm. ;  Einsp.  bis  Han  5  fl.)  führt  von  Waidbruck(ß.  227)  1. 
ansteigend  (Wegegeld  2  kr.)  in  das  enge  Thal ;  n.  auf  der  Höhe 
Loyen  mit  den  Vogelweiderhofenj  angebl.  Heimath  Walthers  von 
der  Vogelweide  (1  kl.  St.  von  Waidbruck,  hübscher  Spaziergang); 
8.  die  Abhänge  der  Seisser  Alp  (S.  234).  Weiter  bleibt  1.  8i,  Peter 
(Bräuhaus),  r.  in  einem  Seitenthal  am  Fuss  des  Puflatsch  (S.  235) 
Dorf  Pufels;  dann  öffnet  sich  der  Blick  auf  Langkofl  und  Sella. 

3  St.  St.  "ülricli  (1236m),  grodn.  Ortiseii  {^Rössl;  *  Adler;  Bier 
im  Enget) ,  Hauptort  des  Thals ;  in  der  Kirche  eine  hübsche  Ma- 
donna von  einem  Schüler  Canova's.  Grosses  Lager  von  Holzschnitz- 
waaren  bei  Purgers  Erben  in  der  Nähe  der  Kirche. 


234    Route  42.  SEISSER  ALP.  Ausflüge 

Lohnende  Ausflüge:  ö.  nach  (Vz  St.)  St.  Jakob,  mit  f^rossartiger  An- 
sicht des  Langkofel  (über  St.  .Takob  nach  St.  Ghristina  IV4  St.,  weit  loh- 
nender als  der  Thalwep) ;  n.  auf  die  Raschötzalp  (2278m).  3  St.  mit  Führer 
(vgl.  S.  227);  s.  auf  den  Pvßaisch  (2174m),  3  St.,  über  Pu/els  und  dtirch 
die  Schlucht  des  Pttfler  Bach»  (weiter  auf  die  SeUser  Alp  s.  unten);  ö. 
zum  *Col  Rodella,  3  St.,  in  unmittelbarer  Nähe  des  Langkofel,  mit 
prachtvoller  Aussicht  über  das  ganze  Fassathal,  auf  Schiern,  Rosszähne, 
Harmolada  etc.  (s.  unten). 

Folgt  (1  St.")  8t.  Christina  (1417m;  ♦Dossis-Whs.) ;  r.  der 
mächtige  Langkofl  (3179m},  am  Fuss  Schloss  Fischburg.  Von 
den  Bergwiesen  n.  über  St.  Christlna  guter  TJeberblick  der  gross- 
artigen Umgebung:  n.  Rasch ötz,  Pitschberg,  Geiselspitzen,  Col 
delle  Pleres,  0.  Spitzkofl,  Sellagruppe,  s.  Langkofl,  Plattkofl, 
Puflatsch,  weiter  zurück  Rosengarten  und  Schiern. 

Der  Fahrweg  überschreitet  den  Tschister  Bach  und  steigt  über 
einen  Hügelrücken  (auf  der  Hohe  schöner  Blick  auf  den  Thalschluss} 
nach  (1  St.)  St.  Maria  oder  WoUcensteifif  dem  letzten  Dorf  (*Hirsch, 
bei  der  Kirche);  1.  an  der  Mündung  Aes Langenthals  die  malerische 

Ruine  Wolkenstein. 

Von  St.  Maria  nach  Enneberg  über  das  Orödner  Jöchl  (bis  Cor- 
vara  S'fg  St.)  s.  8.  319.  —  Nach  Fassa  über  das  Sella-Joeh  (bis  Gampi- 
dello  4  St.,  Führer  unnöthig).  Fahrweg  bis  ('fz  St.1  Plan  (15?0m;  einf. 
Whs.);  dann  Saumweg  r.  hinan  zum  (2  St.)  Sella-Joch  (2230m)  zwischen 
Sella  und  Langkofl,  mit  prächtigem  Blick  auf  die  Marmolada,  1.  Sella- 
Gruppe ,  r.  Platt-  u.  Langkofl  (schöner  noch  der  Blick  vom  *Gol  Rodella^ 
2^^m,  vom  Sella-Joch  w.  in  *f4  St.  leicht  zu  ersteicen).  Gleich  abwärts 
von  der  .Tochhöhe  theilt  sich  der  Weg:  man  geht  links  nuf  gutem  nicht 
steinigen  Pfade  auf  der  r.  Seite  des  Thals  (der  bald  1.  abzweigende  Pfad 
verliert  sich  in  Wiesen)  hinab  nach  (1  St.)  Canozei  und  ('(«  St.)  Campidello 
(S.  301).  —  Der  Langkoß  (3179m)  ist  von  St.  Christina  in  7  St.  zu  er- 
.««teisen  (anstrengend,  doch  für  geübte  Bergsteiger  mit  Führer,  Seil  und 
Steigeisen  ohne  Gefnbr).  Erste  Besteigung  1889  durch  Grohmann  ,  narh 
dem  die  zweithöchste  Spitze  GrohmannspiUe  (3174m)  heisst. 

Die  Seisser  Alp  ist  eine  grasreiche  wellenförmige  Hochebene, 
die  zwischen  dem  Eisak-Thal  w.,  Grodner  Thal  n.,  Schiern  u. 
Rosszähnen  s.  und  Lang-  u.  Plattkofl  ö.  4  St.  lang.  3  St.  breit 
sich  hinzieht.  Die  Alp,  die  grösste  Tirols,  mit  über  70  Sennhütten 
und  360  Heustadeln ,  ist  grosstentheils  Eigenthum  der  Gemeinde 
Kastelruth.  Das  Plateau  ist  an  den  Rändern  fn.w.  Puflatsch,  2174m, 
Pitzberg,  2104m;  s.  Mahlknecht- Joch,  2212m)  erheblich  höher  als 
in  der  Mitte  (1800m);  Wegweiser  namentlich  vor  der  Heuernte 
rathsam  (A.  Bergler  in  Seiss,  G.  Bernhard  in  Campidello  zu  em- 
pfehlen).   Im  Frühsommer  reiche  Flora. 

Bester  Ausgangspunkt  Stat.  Atzwang  oder  Waidbruck  (S.  227"). 
Von  Atzwang  Saumweg,  anfangs  steil  (nach  ^/^  St.  1.  ab,  r.  geht's 
nach  Völs,  s.  unten),  zur  (1 1/4  St.)  Kirche  St.  Constantin  und  über 
Strasser  (einf.  Whs.)  nach  (1  St.)  Seiss  (994m ;  zwei  leidl.  Whser.) ; 
gegenüber  am  Abhang  des  mächtig  aufragenden  Schiern  der  Hauen' 
Steiner  Wald  mit  den  Ruinen  Salegg  und  Hauenstein  ^  einst  Sitz 
des  Minnesängers  Oswald  von  Wolkenstein.  —  Von  Waidbbuck 
gleichfalls  Saum  weg,  anfangs  steil  und  steinig,  an  der  Trostburg 
(S.  227)  vorbei  nach  Tiesens  und  (2  St.)  KasUlruth  (1035m; 
*Lamm),  Sitz  des  Bezirksamts,  in  freier  aussichtreicher  Lage ;  von 


von  Bozen.  SCHLEKN.  42.  Route.    235 

hier  nach  Seiss  ^/^  St.,  nach  Ratzes  direct  über  i9<.  Valentin  IV4  St. 
—  3/4  St.  oherhalh  Seiss  liegt  in  wilder  Waldschluoht  am  Frötseh- 
oder  Tschapiibach  dM  besuchte  Bad  Batiies  (1199m;  *Wh8.),  mit 
Schwefel-  und  eisenhaltiger  Qnelle ,  bester  Ausgangspunkt  für  den 
Schiern  (s.  unten).  Wer  von  Atzwang  nach  Ratzes  will ,  braucht 
nicht  über  Seiss  zu  gehen ,  sondern  wendet  sich  20  Min.  vorher 
diesseit  des  Bachs  beim  Handweiser  r.  ab  durch  Wald  hinan ;  mit- 
ten in  der  Waldeseinsamkeit  ein  kleiner  See. 

Von  Seiss  auf  die  Selsser  Alp  schlechter,  zum  Theil  gepflaster- 
ter Karrenweg,  in  den  bald  r.  der  Weg  von  Ratzes  einmündet. 
Auf  dem  (IY2  St.)  Plateau  hübsche  Aussicht :  s.  Schiern,  Ross- 
zähne, s.o.  Lang-  u.  Flattkofel ;  umfassender  vom  PuflaiBch  (21 74m), 
dem  n.w.  Ausläufer  der  Seisser  Alp  (1  St. ;  n.  namentlich  hübscher 
Blick  ins  Grödner  Thal,  w.  Ritten  mit  Rittnerhom,  in  der  Feme 
Ortler  Alpen,  n.  Zillerthaler  Femer,  ö.  Dolomiten  von  Enneberg  u. 
Fassa).  Nun  stets  in  s.o.  Richtung  allmählich  ansteigend  zum 
(21/2  St.)  Mahlkneeht'Joch  (2212m),  einer  Einsenkung  des  „au/' 
der  Schneidet  genannten  Tuffrückens ,  der  sich  von  den  Rosszähnen 
zum  Plattkofel  hinzieht.  V2  St.  vor  der  Jochhöhe  die  Sennhütte 
beim  Maküenecht ,  im  Fassa  Molignon  genannt  (einf.  Erfr. ;  Nacht- 
lager auf  Heu).  Vom  Joch  hinab  durchs  Duronthal  nach  Campidello 
(S.  301)  IV2  St.,  Weg  nicht  zu  verfehlen. 

An  die  Seis-^cr  Alp  grenzt  s.w.  der  gewaltige  Dolomitstock  des  *Schlern 
(256lni),  der  von  Seiss,  Ratzes,  Völs,  Campidello  und  Tiers  bestiegen  wer- 
den kann  (der  nach  NW.  vortretende  niedrigere  Gipfel  heisst  Junger 
Sehlem^  2386m).  Von  Seiss  auf  die  Seisser  Alp  s.  oben ;  anf  dem  Plateau 
r.  abbiegen  zur  (2'/j  St.)  Ttehapitalp  (in  der  Saltnerhütte  Wein  etc.; 
Nachtlager  auf  Heu) ;  dann  über  den  Bach  und  r.  steil  hinan  (Weg 
streckenweise  schlecht)  auf  den  Schiernrücken  und  den  aus  Felstrüramern 
anfgethürmten  Gipfel  (Pez,  2V2-3  St.),  —  "Von  Ratzes  (Führer  Sepp,  im 
Bad)  entweder  denselben  Weg  (nächster,  aber  schlechter  Weg  auf  die 
Seisser  Alp  der  Prasliner  Steig):,  oder  besser  am  1.  Ufer  des  Tschapit- 
bachs  direct  hinan  auf  steilem,  doch  nirgendwo  schwierigen  Pfad ,  meist 
durch  Wald,  an  der  Badquelle  vorbei.  Ein  dritter  Pfad ,  der  sog.  Oams- 
steig.  führt  über  ein  an  der  Schiernwand  sich  emporziehendes  Felsband, 
gleichfalls  gefahrlos  und  nur  anfangs  steil  (auf  beiden  letztern  Wegen 
3-3V2  St.  zum  Gipfel;  nur  mit  Führer).  —  Von  Atzwang  nächster  Weg 
über  (IV2  St.)  Völs  (904m;  *Weisses  Kreuz)  zur  Untern  und  (2V2  St.) 
Obern  Sdilemalp  (einf.  Unterkunft);  dann  steil  am  Abhang  der  Schiern- 
alp (8.  unten)  zur  (1  St.)  Kapelle  8t.  Cassian  (2338m)  und  von  der  SO.- 
Seite  zum  (»A  St.)  Gipfel.  —  Von  Tiers  oder  Campidello  führt  der  Weg 
zum  Schiern  über  das  Tierser  Alpel  (S.  233);  man  überschreitet  in  die- 
sem Fall  den  ganzen  Schlemrücken  von  der  yyRothen  Erde*'  bei  den  Ross- 
zähnen bis  St.  Cassian  (nur  mit  Führer).  —  Vom  Gipfel  grossartige  *Bund- 
schau:  im  W.  tief  unten  das  Etschthal  mit  dem  langen  Mendelnicken, 
darüber  die  Ortlergruppe,  dann  r.  Oetzthaler,  Stubaier,  Zillerthaler,  Rieser 
Ferner,  Tauern  (Venediger);  n.ö.  die  weite  Seisser  Alp,  über  den  Gröd- 
ner Fichtenwäldern  die  wilden  Geiselspitzen  u.  a.  Enneberger  Dolomiten,- 
ö.  Platt-  u.  Langkofel ,  Bofe,  weiter  zurück  Anteiao  und  Pelmo ,  im  Vor- 
dergrund die  zackigen  Rosszähne,  darüber  die  Schneefelder  der  Marmo- 
lada,  die  Rosengartenkette  mit  Kesselkogel,  Mte.  Alto  und  Rothwand, 
Lattemar,  Zangen,  Schwarzhorn,  Weisshorn,  die  Trientlner  Berge  Brenta, 
Adamello  u.  IVesanella.  —  Geht  man  vom  Gipfel  einige  Schritte  nach 
W.,  so  blickt  man  in  die  wilde  Schlernklamm;  1.  die  Felsmauem  der 
Schlernalm,  deren  breiten  Rücken  man  auch  von  Bozen  aus  sieht. 


236    Route  42,  KALTERN.  Auiflüffe 

üeberetMh.  Kaltem.  (Btellwagen  Ton  Bozen  naeh  Kaltem, 
Abf.  vom  Mondschein,  tagl.  6  U.  fr.  u.  31/2  ^  •  Nachm. ,  von  Kal- 
tem 51/2  U.  fr.  u.  3  U.  Nachm.)  Jenselt  der  Talferbrücke  von  der 
Meraner  Strasse  1.  ab.  Fahrweg,  durch  Weingärten,  Mais-  u.  Rohr- 
felder, zur  (1  St.)  Etschbrücke  am  Fuss  des  weithin  sichtbaren 
Schlosses  Sigmundskroriy  von  £rzh.  Sigismnnd  1473  auf  Grund  einer 
röm.  Yeste  (Formigaria)  erbaut ,  zum  Theil  erhalten ,  jet£t  Eigen- 
thum  des  Grafen  Samtheiii  und  als  Pulvermagazin  benutzt.  (Vom 
Wh8,  jenselt  der  Brücke  führt  ein  Fusspfad  in  10  Min.  hinauf ;  Aus- 
sicht lohnend.)  Die  Strasse  umzieht  den  Fuss  des  Berges  und  theilt 
sich  bei  dem  Weiler  (%  St.)  Frangart :  hier  entweder  1.  durch  die 
Qwlaner  HöhU  nach  Qirlan  (433m)  und  (1 V2  St.)5«.  Michael  (s.  un- 
ten) ;  oder  r.  (die  eigenüiehe  Kälterer  Strasse)  durch  die  PauUner 
Höhle  an  den  Ruinen  Wart  (zum  Theil  erhalten)  und  AUenburg  vor- 
bei nach  (IViSt.)  Bt.  Fanls  (3d8m;  *  Adler;  Fremden-Wohnungen 
im  Blothof^  mit  schönem  Garten),  ansehnliches  Dorf  mit  stattlicher 
neu  hergestellter  Kirche  im  goth.  Stil.  Vom  Thurm  (schönes  Ge- 
läute) prächtige  Aussicht  über  die  weiten  Rebenfelder  ringsum, 
auf  den  reichen  Bozner  Kessel  u.  das  Etsohthal  hinauf  bis  Meran. 

Hübscher  Spaziergang  über  Misnan  nach  (1^12  St.)  Hooh-Eppaa  (720m), 
der  stattlichen,  herrlich  gelegenen  Buine  des  Stammsitzes  der  alten 
Grafen  von  Eppan  (beim  Pächter  Erfr.);  zurück  über  Ruine  Boimont. — 
Zum  Mendelpass  führt  der  kürzeste  Weg  von  St.  Pauls  bei  der  Kirche 
hinan,  ausserhalb  des  Dorfs  1.  über  Schloss  Freudenttein  u.  St.  Valentin ^ 
dann  durch  die  Einsenkung  zwischen  Matschatsch  u.  Penegal.  Der  Pfad 
mündet  I1/2  St.  unter  der  Passhöhe  in  den  Saumpfad  von  Kaltem  (s.  unten). 

Die  Strasse  von  St.  Pauls  nach  Kaltem  führt  südl.  über  die 
fruchtbare  Hochebene  nach  (Y2  St.)  8t.  Michael  oder  Eppan  (410m ; 
*Rös8l;  *8onne;  Stern;  Traube^ y  stattliches  sehr  wohlhabendes 
Dorf,  als  Sommerfrischort  besucht.  Von  der  *QleifkapeUe  w.  ober- 
halb des  Orts  (V2  8*0  herrliche  Aussicht  über  Etsoh-  und  Eisak- 
thal.  —  Interessanter  Ausflug  (8/4  St.,  mit  Wegw.)  zu  den  Eis- 
löchern  am  Fuss  des  Matschatsch^  des  s.w.  aufragenden  Vorberges 
der  Mendel,  tiefen  durch  herabgestürzte  Felsblöcke  gebildeten 
Löchern  mit  auffallend  kühler  Temperatur  (Alpenrosen);  weiter 
über  Ober-Planitzing  nach  (1^4  St.)  Kaltem,  —  Der  Fahrweg  von 
Michael  nach  (1  St.)  Kaltem  führt  über  Unter  -  Ptonttewi^ ;  vor 
Kaltem  1.  der  Calvarienberg  mit  Kapelle. 

Kaltem  (429m ;  *BÖa8l)i  Hauptort  von  Ueberetsch,  mit  bedeu- 
tendem Weinhandel  (Seewein  der  beste),  ist  auch  zu  längerm 
Aufenthalt  geeignet.  Von  der  Kirchhofsmauer  hinter  der  Kirche, 
sowie  von  der  Terrasse  des  Dipaulfschen  Ansitzes  Windegg  (Zutritt 
auf  Anfrage  gestattet)  reizende  Aussicht  auf  den  Kälterer  See, 
Ruine  Leuchtenburg  etc. 

Hübscher  Ausflug  nach  (1  St.)  Hontiggl  (Whs.) ;  beim  Calvarienberg 
r.  hinab,  dann  an  der  Hauer  halblinks,  bei  dem  Kreuz  (15  Min.)  nicht 
1.  bergan,  sondern  geradeaus,  nach  20  Hin.  1.  durch  Wald  hinan.  >/«  St. 
jenseit  des  Dörfchens  liegt  mitten  im  Walde  am  Fuss  des  MittelOergSy 
der  die  Eppaner  Hochebene  vom  Etachthal  scheidet,  der  untere^  und  V«  3^- 
weiter  aufwärts  der  obere  Montiggler  See.  Ein  steiler,  wenig  angenehmer 
Fusspfad  führt  von  hier  über  den  Mittelberg  zur  (1  St.)  Stat.  BraHtoU(S.  279). 


von  Boxen.  MENPELPASS.  42,  Route.     237 

Von  Kaltem  zur  Eisenbahn  fähren  awei  Fahrwege  (beide  wenig 
lohnend);  der  eine  an  der  Oatseite  des  JKalterer  Sees  (2d6m)  (1.  oben  auf 
dem  Rücken  des  Mittelbergs  Ruine  Leuchtenburff)  nach  (2  St.)  Omund,  hier 
über  die  Etsch  zur  (20  Min.)  Stai.  Awr  (S.  280);  der  andere  an  der 
Westseite  des  See's  nach  (2  St.)  Tratnin  («Adler),  gleichfalls  weinbe- 
rühmt, dann  quer  durch  die  Etschebene  zur  (*\i  St.)  Stat.  Newnarkt  (der 
gleichn.  Ort  liegt  >|4  St.  von  der  Bahn  am  1.  Ufer  der  Etaoh).  Ange- 
nehmer, aber  3  St.  weiter,  ist  es  am  r.  Ufer  der  Etsch  oben  zu  bleiben, 
über  Kurtatsch  und  Margreid^  und  erst  in  JSalurn  (8.  280)  die  Eisenbahn 
zu  erreichen. 

Von  Kaltem  nach  Cles  über  den  Mendelpaas  7*1«  St..  loh- 
nend (Führer  unnöthig ;  vgl.  Karte  S.  288).  Ueber  Jfi««r<lor/ nach  («ja  St.) 
Obemdorf  oder  St.  Nikolaus  (563m);  am  obem  Ende  1.  auf  den  viel  be- 
gangenen Saumweg,  der  in  fortwährend  scharfer  Steigung  zur  (2  St.) 
Passhöhe  (13ö4m)  emporführt  (nach  1  St.  Stei^ns  mündet  r.  der  Weg  von 
St.  Pauls  und  Michael  über  Matschatsch,  einige  Schritte  weiter  eine 
frische  Quelle,  die  einzige  am  Wege),  ö  Min.  jenseit  der  Passhöhe  das 
Whs.  von  TscMenben  (einfach  aber  ordentlich).  Sehr  lohnender  Ausflug  von 
hier  auf  den  «Konte  Roen  C2053m),  die  höchste  Spitze  des  Mendel-  (Mendola) 
Gebirges,  mit  herrlicher  umfassender  Aussicht,  ö.  die  Dolomiten  bis  zu 
den  Tauem,  s.  Brenta,  Adamello,  Presanella,  w.  Ortler,  n.  Oetz thaler  u. 
Sttt^  aier  Femer  etc.,  zu  Füssen  weithin  das  herrliche  Etsohthal  (vom 
Whs.  über  die  Bomener  Alp  in  3  St.,  mit  B'ührer,  im  Whs.  zu  finden). 
—  Wer  für  den  Monte  Roen  keine  Zeit  hat,  möge  die  Höhe  gleich  n. 
vom  Pass  besteigen  (1662m,  vom  Whs.  »|4  St.,  Führer  unnöthig),  die  für 
die  nähere  Umgebung  eine  gleichfalls  vortre£niche  Aussicht  bietet;  hübsche 
Wanderung  von  hier  über  den  Mendelrücken  auf  den  hohem  Penegal 
(1733m),  »|2  St. 

Der  Mendelrücken  ist  Sprachscheide;  jenseits  nur  ital.  Ortschaften. 
20  Min.  unterhalb  des  Whses.  theilt  sich  der  Weg,  1.  nach  Ruffri  oder 
Fo%doi  und  (2  St.)  Romeno,  r.  nach  (IM2  St.)  Fondo  (S.  293).  Ein  kürzerer 
Fussweg  führt  gleich  beim  Whs.  1.  hinab  und  mündet  unterhalb  Ruifrc 
in  den  Saumweg  nach  (2  St.)  Romeno.  Weiter  auf  neuer  Fahrstrasse 
nach  (1  St.)  Casez  und  {}\\  St.)  Baneo;  ^\a  St.  jenseits  von  der  Fahrstrass 
r.  ab,  hinab  über  die  Novella  zur  {}{%  St.)  Noce-Brücke  und  wieder  steil 
hinan  nach  (^ji  St.)  Cles  (S.  293).  Das  letzte  steile  Hinabsteigen  zum 
Noce  und  die  *\\  8t.  Aufsteigens  sind  wenig  angenehm,  namentlich  um  die 
Mittagsstunde. 

48.   Von  Bozen  nach  Meran. 

Vergl.  Karte  S.  216. 

29  Kil.  Post  tägl.  5  U.  früh  (zurück  5  Ü.  50  M.  fr.)  in  3  St.  für  2  fl. 
10  kr.  OxHiBDS  (vom  Bahnhof  und  Obstplatz)  tägl.  5,  7,  lO^ja  U.  Vm.  u. 
1,  3,  4V2  U.  Nm.  (von  Meran  um  5,  6  u.  IOV2  U.  Vm.,  3V4,  4  u.  5  U.  Nrn., 
Abfahrt  vom  Erzh.  Johann  und  der  Sonne)  in  4  St.,  Cabriolet  1  fl.  5, 
Rücksitz  80  kr.  —  Einspänner  7,  Zweisp.  11  fl.  und  Trinkg. 

^  FcssoÄNasBN  ist  statt  der  staubigen  Poststrasse  am  1.  Etschufer  die 
weit  lohnendere  Wanderung  am  r.  Ufer  am  Gebirge  entlang  anzuraihen 
(7-8  St.).  Bis  (2  St.)  Terltm  am  besten  fahren  (8.  237) ;  hier  über  die 
Etsch  nach  (i|a  St.)  Nals  (Sonne;  Kreuz),  an  der  Mündung  des  Prissianer 
Thals.  Von  hier  entweder  im  Etschthal  weiter  auf  angenehmem  Fusspfad 
längs  der  Wasserleitung  am  Berge  hin,  an  den  Ruinen  Alt-  u.  Neu-Brandis^ 
dem  Fall  des  Brandisbachs  und  der  Schwarzen  Wand  vorbei  nach  Jfieder- 
uttd  (2Vs  St.)  Ober-Lana  (s.  unten) ;  oder  (vorzuziehen)  1.  hinan  durch 
die  Schlucht  des  Prissianer  Bachs  (Wasserfälle)  nach  (IV4  St.)  iVtma», 
in  reizender  Lage  inmitten  eines  Kranzes  alter  Burgen,  und  (V2  St.)  Tisens 
(626m ;  ^Barthel-Whs.),  am  Fuss  der  bewaldeten  Gall  (1626m) ;  dann  auf 
dem  aussichtreichen  Mittelgebirge  über  St.  Hippolyt  und  die  Schlucht  des 
Brandisbachs  nach  (1  St)  Völlan  (r.  Ruine  Maienbttrgy  angeblich  röm. 
Ursprungs) ,  und  hinab  nach  (1  St.)  Ober-Lana  (RÖssl)  an  der  Mündung 
des  Ultenthals  (S.  244);  1.  oben  Ruine  Brawisberg.     (Lohnender  Spazier- 


238    Boute43,  MERAN.  Von  Bo%m 

gang  in  die  *Oaul^  die  wildromantische  Schlucht  des  aus  dem  Ultenthal 
kommenden  Vahchauer  ßaehs,  von  der  A.V.-Sect.  Meran  neuerdings  zu- 
gänglich gemacht  5  »I2  St.  hin  u.  her,  Schlüssel  im  Whs.,  Pers.  10  kr.). 
Von  hier  über  (ij^  St.)  Tscherms^  am  Fuss  des  MarUnger  Bergs  entlang 
(am  Abhang  Schloss  Lebenberg^  weiterhin  die  Kirche  von  MarUng^  S.  242) 
BOT  £tgchbrilcke  und  über  den  MarUnger  Steig  nach  (li|4  St.)  Meran. 

Die  Strasse  nach  Meran  führt  über  die  Talfer  (r.  hübscher 
Blick  in  das  Samthai  mit  seinen  Burgen,  S.231)  nach  Öric«(S.229), 
weiter  am  Fuss  des  Ountschnabergs  (S.  230)  nach  Moritzing  und 
(1^4  St.)  Siebeneieh.  L.  jenseit  der  breiten  Etschniederung  auf 
dem  äussersten  Vorsprung  des  Mittelbergs  (S.  236)  Burg  Siy- 
mundskron  (S.  236),  höher  hinauf  die  Kirche  von  St.  PauU 
(S.  236),  dann  die  Ruinen  Boimont  und  Hoch-Epjpan{ß.  236),  vom 
Qantkofel  (1864m)  überragt.  Ueber  Siebeneich  r.  hoch  oben  auf 
steilem  Fels  Ruine  Greifenstein  (S.  230),  weiter  an  der  Strasse 
Ruine  Maultaachy  einst  von  Margaretha  Maultasch  (S.  198)  häufig  be- 
wohnt. ^/4St.  Terlan  (243m),  das  weinberühmte  Dorf,  hat  eine  goth. 
Kirche  aus  dem  14.  Jahrh.  mit  schiefem  Thurm  (in  dem  Whs.  bei 
der  Kirche  guter  weisser  Terlaner,  80  kr.  die  Flasche).  Folgt  (1  St.) 
Vilpian  (Post),  am  MöUener  Bach  (halber  Weg  von  Bozen  nach 
Meran,  Pf  erde  Wechsel).  L.  jenseit  der  Etsch  das  ansehnliche  Nals 
(s.ob.),  dann  das  Mittelgebirge  von  Twens,  darüber  die  ÖoZi  (1626m), 
ein  bewaldeter  Kopf.  Hinter  (2/4  St.)  Qargazon  überschreitet  die 
Strasse  den  Aachlerbach,  durch  den  Vertrag  von  Verdon  Grenze 
zwischen  Deutschland  und  Welschland,  1810-13  zwischen  Italien 
u.  Baiern.  Von  (1/2  St»)  Burgstall,  mit  hübsch  gelegener  Burg- 
ruine, führt  1.  eine  Strasse  über  die  Etsch  nach  Oher-Lana  (s. 
oben)  an  der  Mündung  des  Vltenthals  (S.  244);  darüber  auf  steilem 
Vorsprung  Ruine  Braunsberg;  weiter  am  Abhang  des  MarUnger 
Bergs  Schloss  Lebenberg  (S.  241)  und  im  Hintergrund  Meran  und 
Schloss  Tirol.  Die  Strasse  tritt  auf  kurzer  Strecke  dicht  an  die 
Etsch,  überschreitet  den  Sinichbach  (r.  oben  Burg  Katzenstein  und 
hoch  darüber  die  von  der  Strasse  kaum  sichtbare  Fragsburg,  S.  242), 
dann  die  Naiv  auf  der  (1  St.)  Rametzbrücke  und  führt  durch  den 
herrlichen,  in  üppigster  Fruchtbarkeit  prangenden  Thalboden  nach 
Untermais  und  (3/4  St.) 

Meran.  O-aathöfe:  *Post  oder  £bzh£szoq  Johann,  am  Sandplats 
in  bequemer  Lage;  ^ Hotel  Hassfubther;  Gbaf  von  Heran;  ^ Hotel 
ScHWABZ;  in  diesen  Z.  von  1  fl.  an,  F.  40,  M.  1  fl.  40  kr.,  Pens.  3i|t-4  fl.*, 
^HoTEL  FoBSTEBBBAU  mit  besuchter  Garten  -  Restauration  (s.  unten),  Z., 
L.  u.  B.  1  fl.  •,  *£bzherzoo  Raineb  in  Obermais;  Haisebhof  in  Unter- 
mais; ^SoNNE,  RÖS8L,  Engel,  Kbone,  *Kbeüz  u.  a.  —  Fenaionea. 
An  der  Gisela-Promenade  (beste  Lage):  Gschaideb,  Germania,  Pasbbb- 
HOF,  PiBüHEB,  MosEB,  Kechaus ;  jenseit  der  Passer  Adelheid;  an 
den  Winter-  und  Sommer-Anlagen:  DEtTSCHSs  Haus,  Db.  Putz,  Sano- 
HOF,  Bellevue,  Holstein,  Db.  Kuhn,  Edelweiss;  am  Küchelberg 
vor  dem  Passeirer  Thor  Felseneck.  In  Obermais  (s.  unten):  Hebkannb- 
höhe,  v.  Weinhabt,  Mazeogeb,  Db.  Mazegger  jr.,  Regina,  Wabhbgo, 
Adkb8  ,  Königsberg  ,  Hohlebiiof  u.  a.  In  diesen  Pens,  meist  3-4  fl. ; 
ohne  Pens.  Z.  nach  der  Südseite  20  fl.  und  mehr,  West-  und  Ostseite 
12-18  fl.  monatlich.  Billiger  (von  2  fl.  an)  eine  Anzahl  Pensionen  der 
'nnern  Stadt  (Holzriskn,  Bebgbb,  Riegleb,  Blaas  u.  a.),  in  Untermais 


fMch  Mtran.  MEKAN.  43.  BouU.     239 

(Tkaubenhkim  ,  Villa  Uaja  ,  Glticnbebg,  IIkibmatb,  Wkinbebo),  in 
Obermais  (Pet££8BUbg  ,  Staineb)  und  auf  der  Westseite  der  Stadt  am 
Wege  nach  Forst  und  Grätsch  (Ladubneb,  Gbüne  Flub,  Doblhof, 
Mabtinsbbijmn).  Die  tichlüsscr  Tbautuamnhuubff  ,  Rametz,  Lebbmbbbo 
etc.  sind  gleichfalls  als  Pensionen  eingerichtet.  In  einer  Anzahl  von 
Villen  grössere  Wohnungen  für  FamUien. 

Xaffehäuaer.  GafA  Meban  am  Pfarrplatz;  im  Kubuaus  (s.  unten); 
Cafe  Pabis  unter  den  Lauben  mit  Garten. 

Bestauration«A  (Bierhäuser).  Bieobb  (früher  Raffl)  am  Pfarrplats; 
FoBSTEBBBÄu  mit  Garten,  u.  a.     Isbael.  Restaub.,  Passeiergasse  213. 

Kurhaus  an  der  Giselapromenade  mit  hübschem  Kursaal,  Kaffe- 
und  Lesezimmer,  Restauration  (Table  d'höte  l^^ls  U.,  1  fl.  40  kr.),  Bade- 
Anstalt,  pneumat.  Apparat  etc.;  Abonnement  pr.  Woche  1  fl.  50  kr,, 
Monat  3  iL,  3  Monate  711.  öOkr.,  6  Monate  12  fl.,  Familien  im  Verhältniss 
billiger ;  Saisonkarten  vom  1.  Sept.  bis  1.  Juli  la  fl.,  Familien  von  2  Pers. 
20  fl.,  mehr  als  2  Pers.  2ö  fl.  (Karten  bei  der  Kasinodienerin).  —  Kur- 
laxe bei  mehr  als  3täg.  Aufenthalt  1  fl.  wöchentlich;  für  langem  Aufent- 
halt: Uerbstsaison  (bis  1.  Nov.)  4  fl.;  Winter-Saison  (bis  1.  April)  6fl.; 
Frühiahrs-Saiaou  (bis  Ende  Mai)  4  fl. 

rhotographien  bei  Pötzelbeugeb  am.  Pf arrplatz,  wo  auch  Leihbiblio- 
thek, und  bei  Plant  an  der  Giselapromenade.  —  Oeldwechaler :  Biedeb- 
MANN  bei  der  Post,  Blühel,  Landstrasse,  und  Fickenscheb  unter  den 
Lauben. 

Evang.  Gottesdienst  im  Bethause,  Iiange  Gasse. 

Pferd  nach  Schloss  Tirol,  Schönna,  Goyen,  Lebenberg,  Josefsberg, 
Toll,  Partschins,  Uallbauer  2  fl.  u.  40  kr.  Trinkgeld. 

Mtran  (^320m),  mit  3200  Einw. ,  früher  Hauptstadt  von  Tirol) 
iu  geschützter  Lage  am  s.  Fuss  des  weinreichen  Küchelbergs ,  am  r. 
Ufer  der  Passer j  die  Y4  St.  unterhalb  in  die  Etsch  fällt,  wird  wegen 
seines  milden  gleichmässigen  Klima's  namentlich  als  Winteraufent' 
halt  von  Brustkranken  viel  besucht ;  im  Frühjahr  Molken- ,  im 
Herbst  Traubenkur  (s.  oben).  Am  1.  Ufer  der  Passer  die  Dorfer 
Unter-  und  Ohermais ,  letzteres  höher  und  kühler,  mit  zahlreichen 
Villen,  alten  Schlössern  und  Weingärten  (s.  unten).  Den  Haupt- 
reiz von  Meran  bildet  seine  herrliobe  Lage  und  Umgebung ;  „Sehens- 
würdigkeiten'^ besitzt  die  Stadt  wenig.  Das  gewerbliche  Leben 
drängt  sich  ,,unter  den  Lauben^'  zusammen,  zwei  Reihen  von  Bogen- 
gängen, die  von  W.  nach  0.  die  Stadt  durchziehen  \  an  denselben 
das  frühere  Thurn-  und  Taxis'sche  Rentamt  (jetzt  Schulhans) ,  das 
alte  Fürstenhaus ,  in  welchem  zwei  Zimmer  und  eine  Kapelle  mit 
alten  Fresken,  Wappentafeln  etc.  neuerdings  restaurirt  wurden.  — 
Die  goth.  Pfarrkirche  (14.  Jahrh.)  hat  ein  gutes  Altarblatt  von 
Knoller,  Mari»  Himmelfahrt. 

Gegen  dieUeberschwemmungen  der  Passer  ist  ein  starker  breiter 
Damm,  die  Wassermauer,  angelegt,  mit  einer  Reihe  schöner 
alter  Pappeln,  Hauptspaziergang  der  Meraner  („Oisela-Promenade^) ; 
an  derselben  das  elegante  neue  Kurhaus  (s.  oben ;  vor  demselben 
im  Winter  Mittags  Kurmusik)  und  gegenüber  am  1.  Ufer  das 
grosse  neue  Hotel  der  Oestr.  Baugesellschaft  (im  Innern  noch  un- 
vollendet). Oberhalb  der  Bozener  Brücke  auf  beiden  Seiten  hüb- 
sche Anlagen;  am  r.  Ufer  die  untere  Wmteranlage  (Kurgarten), 
von  Brustkranken  bevorzugt  (sehr  geschützt  und  sonnig ,  Rauchen 
untersagt),  weiterhin  die   obere    Winteranlage;  gegenüber  am  1. 


240     Boutt  43.  MERAN.  Von  Bottn 

Ufer  die  untere  uud  obtre  S/rnimcr - Anhgt  (.^Mari»- VUari«- 
G&iteJi",  Im  FrQhjabi  und  Herbst  Abende  Kuimuaik}.  Die  An- 
ligeu  erstrucken  aich  aut  beiden  Seiten  bia  Ober  den  SUmtmtn 
Sltg  hinaus  zum  Eliiubeihgarten  in  Obeimais  mit  feräumlger  Wau' 
dulbahn  und  KafFapavillon  (^2mal  vöclientlich  Kurmusili).  —  Dia 
vmi  Mecan  sichtbaren  Bergspitzen  (am  besten  auf  dem  Wege  uacti 
Dorf  Tirol  za  überseben)  sind  n.   Mnth-,   Rfithel-  und  Tacblgat- 


spitle,  u.vi.  Ober  Partschiua  Zielspitxe  uud  G fall« and ;  5.  über 
die  Vorberge  binauerageiid  der  Inugcr;  i.  davon  hoch  oben  du 
Kiiohlein  St.  Katliaiiiia  in  der  Scharte ;  im  Gtscbtbal  der  eeiikrccht 
abatüizeiide  Qantkofel  und  fem  die  zu  den  Trientiuur  Alpeu  gehörige 
Cima  d'Ast»;  s.w.  der  Marlingot  Betg. 

Vou  Obernuii  bQbscber  Spaziergaug  ö.  au  Schloss  Bubein  mit 
Cypreasonallee  vmbei ,  über  die  Naiv  (sii  der  Brüoke  zvei  Cafjs) 
zur  (20  Min.)  Kircbe  iSt.  PoIenJfn  mit  reizender  Aussicht;  zurück 
Übur  Scbloss  B<imetz  (s.  unten)   oder  sQdl.  Ober  Scbloas  Traut- 


nach  Meran.  SGHLOSS  TIROL.  43,  RouU.     241 

maniMdorf,  mit  Park  und  schöner  Ansskht  von  der  bintern  Terrasse 
(ein  lohnender  direoter  WeK  führt  von  hier  zum  Weiasplatter  am 
Wege  zur  Fragsbnrg,  s.  S.242).  —  Lazagsteig  s.  unten.  —  Von  den 
zahlreichen  alten  Schlossern  yon  Obermals  sind  Schloss  PlantOf  mit 
prächtiger  Ephea-Umrankung ,  und  Schloss  Rottenstein  hervorzu- 
heben, letzteres  Eigenthum  des  Erzh.  Karl  Ludwig,  mit  meist  zu- 
gänglichem Garten.  In  der  Villa  SekiUerhof  des  Hm.  v.  Redwitz 
im  Garten  eine  Schillerbuste. 

An  der  NW. -Seite  des  Küchelbergs  (s.  oben')  steht  das  alte 
*8eliloM  Tirol  (öÖSml ,  welches  dem  Land  den  Namen  gab ,  der 
früheste  Sitz  seiner  Fürsten,  halb  verfallen  (zum  Theil  durch 
einen  Bergsturz  zerstört),  mit  einigen  neu  eingerichteten  Zimmern. 
Bemerkenswerth  die  Portale  des  alten  Rittersaals  und  der  Kapelle, 
a&gebl.  aas  dem  10.  Jahrb.  Aus  den  Fenstern  des  „Kaisersaals'^ 
prächtige  *  Aussicht,  namentlich  bei  Abendbeleuchtung,  südl.  7  St. 
weit  über  den  Thalboden  der  Etsch  reichend,  1.  von  der  Porphyr- 
kette begrenzt,  die  sich  bis  Boz^i  hinabzieht,  r.  von  der  steil 
abfallenden  Wand  der  Mendel  und  den  Gebirgen  des  Ultenthals, 
w.  über  das  reiche  Meraner  Thal  und  die  Etschfalle  (iSOm  von 
der  Toll  bis  Meran)  bis  zur  T511 ,  im  Hintergrund  die  Laaser  Femer 
(Trinkg.  20-30  kr.). 

Zwei  zum  Theil  gepflasterte  Wege  führen  zum  Schloss;  der 
kürzere  und  bessere  (1^4  St.)  über  Dorf  Tirol,  zum  nordöstl.  (Pas- 
seirer)  Thor  hinaus  (r.  an  der  Passer  die  malerische  Zenoburg, 
angeblich  einst  romisches  Gasteil,  mit  bemerkenswerthem  alten 
Portal),  mit  Wegweisem  versehen  und  nicht  zu  verfehlen;  (5Ö 
Min.)  Dorf  TiroZ  (625m;  Whs.  zum  Rimmele,  von  der  Terrasse 
^Aussicht) ;  zuletzt  beim  Schloss  durch  einen  100  Schritt  langen 
Tunnel,  das  „Knappenloeh^  (1.  in  der  Schlucht  die  malerische  Ruine 
Brunnenburg').  —  Der  andere  längere ,  zum  TheU  holperige  Weg 
(1^/4  St.)  führt  zum  n.w.  (Vintschgauer)  Thor  hinaus,  dem  Kloster 
gegenüber  von  der  Landstrasse  r.  ab  (den  mittleren  Weg),  V3  St. 
eben,  dann  bergan  über  Grätsch  (neben  der  Kirche  Weinwirth- 
Schaft),  Schloss  Dumsiein  und  die  Kirche  8t.  Peter.  Letzterer  Weg 
gewährt  hübsche  Blicke  ins  Thal  und  ist  als  Rückweg  (IV4  St.) 
zu  empfehlen.  —  Y2  St.  n.ö.  von  Dorf  Tirol  das  wohlerfaaltene 
alte  Schloss  Auer,  unter  dem  der  Finelebaeh  aus  dem  tiefeinge- 
schnittenen Spronser  Thal  hervorbricht  (S.  24Ö). 

Schloss  *Lebenberg  (569m),  1 V2  St.  südl.  von  Meran ,  früher 
dem  Grafen  Fuchs ,  jetzt  Hm.  Waibl  gehörig ,  sehr  wohl  erhalten, 
einzelne  Zimmer  mit  heitem  Wandbildern ,  zum  Theil  auf  die  Ge- 
schichte der  Burg  sich  beziehend,  und  mancherlei  hübschen  Sprüch- 
lein von  F.  Lentner  und  Emst  von  Lassaulx ,  der  hier  seine  Ferien 
zuzubringen  pflegte,  in  reizender  Lage,  mit  reichstem  Pflanzen- 
wuchs, ist  jetzt  als  Familienpension  eingerichtet  (Pens.  3  fl., 
Wein  u.  a.  Erfr.  zu  haben).  Nächster  Weg :  am  nntem  Ende  der 
Gisela^Promenade  über  den  hölzernen  Steg  zum  1.  Ufer  der  Passer 

Bakdskbk's  Sädbaiem.    18.  Aufl.  16 


242    RouU43.  SCHÖNNA.  Ausflüge 

und  auf  dem  „Marlinger  Steig"  (Wegtafeln)  quer  durch  die  Wiesen 
zur  (25  Min.)  Etschbrücke  unter  Marling.  Am  andern  Ufer  auf  der 
Strasse  1.  bis  zur  (20  Min.)  Brücke  über  den  Lebenberger  Graben; 
jenseits  r.  bergan  nach  Boaling  und  auf  gepflastertem  Wege  zum 
(45  Min.)  Sohloss.  Die  abkürzenden  Wege  durch  die  Weinberge 
sind  im  Herbst  gesperrt,  doch  gegen  eine  Abgabe  von  5  kr.  an  die 
Wächter  („Saltner**,  in  mittelalterlicher  Tracht)  überall  passirbar.  — 
Zurück  möge  man  den  reizenden  Weg  am  Berge  entlang  über  8t. 
Anton  und  Marling  wählen. 

Aus  dem  Kranz  alter  Burgen  (an  20) ,  welche  von  Meran  aus 
sichtbar  sind ,  möge  noch  ^Schönna  (odOm)  genannt  werden ,  am 
Eingang  ins  Passeir,  der  malerischste  Punkt  des  ganzen  Etsch- 
winkels,  im  12.  Jahrh.  erbaut,  jetzt  dem  Grafen  von  Meran,  dem 
Sohne  des  Erzherzogs  Johann  gehörig ;  im  Innern  alte  Waffen  u.  a. 
Sehenswürdigkeiten.  Verschiedene  Wege  führen  hinauf,  am  be- 
quemsten der  Fahrweg  über  Obermais  (ly^  St.,  beim  Brunnen,  in 
der  Nähe  des  Erzh.  Rainer  Handweiser);  näher,  aber  steiler  die 
jjStiekle  Gasse^,  Oder  man  folgt  dem  Lazag^  Steig  ^  bei  Pension 
Masegger  1.  an  der  Passer  aufwärts,  zuletzt  ziemlich  steil  bergan  nach 
(1  St.)  Dorf  Schönna  (*Whs.).  Neben  der  Dorfkirche  auf  einer 
vorspringenden  gemauerten  Plattform  eine  goth.  •Kapelle,  in  der 
Erzh.  Johann  (f  1859)  begraben  liegt  (den  Schlüssel  hat  der  Schloss- 
aufseher, 30  kr.),  mit  gleicher  •Aussicht  wie  vom  Sohloss. 

Eine  sehr  lohnende  Ausdehnung  dieser  Tour  ist  nachstehende 
(Morgenbeleuchtung  günstig).  Von  Dorf  Schönna  auf  dem  Fahr- 
weg 10  Min.  zurück  bis  Unterdorf,  hier  1.  bergan  nach  (5  Min.) 
Oberdorf  und  oben  am  Berge  entlang,  unter  prächtigen  Kastanien, 
mit  reizenden  Blicken  auf  Meran,  nach  dem  herrlich  gelegenen 
(Y2  St.)  Schloss  *Goyen ;  dann  hinab  in  grossem  Bogen  in  das  Naiv- 
thai, jenseits  durch  Wald  wieder  hinan  nach  (Y2  St.)  Schloss  Ba- 
metzy  jetzt  zum  Vermiethen  eingerichtet.  Von  hier  kann  man 
entweder  in  Y2  ^^*  über  Obermais  zur  Stadt  zurückkehren;  oder 
man  wendet  sich  auf  dem  sog.  Freiberger  Weg  wieder  bergan ,  am 
Stegerhof,  weiter  am  Weissplatter  vorbei ,  stets  oben  am  Berge  ent- 
lang. Nach  1  St.  theilt  sich  der  Weg,  r.  zum  (10  Min.)  UaUbauer, 
1.  zur  (40  Min.)  Fragtbarg  (7S0m),  in  hoher  freier  Lage,  mit 
prächtiger  Aussicht  (am  besten  ausserhalb  der  Burgmauer)  über  das 
Etschthal  weit  ab-  und  aufwärts.  20  Min.  weiter  in  der  Schlucht  ein 
hübscher  Wasserfall  des  Siniclihachs  (der  Zugang  zur  Burg  und  dem 
Wasserfall  wird  von  dem  jetzigen  Besitzer  Fremden  nicht  gestattet). 

Ein  steiler  Pfad  führt  bei  der  Säge  (am  Aufgang  zur  Burg)  in 
1/4  St.  zum  Hallbauer  hinab.  Nach  Meran  zurück  entweder  auf 
demselben  Wege ;  oder  (etwas  weiter)  zur  (20  Min.)  Burg  Kattenstein 
und  hinab  zur  (Y2  St.)  Rametzbrücke  über  die  Naiv ;  von  hier  ent- 
weder auf  der  Bozner  Landstrasse  nach  (3/4  St.)  Meran;  oder  r. 
hinan  am  1.  Ufer  der  Naiv  au  Schloss  Trautmannsdorf  (S.  241) 
vorbei  zur  obern  Naivbrücke  und  nach  Obermais  (1  St.  bis  Meran). 


von  Meran.  VIGILJOCfl.  43.  Route.    243 

Westl.  führt  von  Meran  die  Vintschgauer  Strasse  (vor  dem 
Thore  gleich  r.  hübscher  Spaziergang  ^^unterm  Berge"  nach  Pension 
Martifubrunn,  Y2  ^^O  ^^^  C^^  Min.)  £tschbrücke ;  jenseits  gleich  r. 
Ruine  Foratj  weiter  (5  Min.)  die  Torster  Brauerei  (Aussicht  auf 
Meran;  schöner  von  dem  Y4  St.  höher  gelegenen  Schlösschen  Josephs- 
berg;  ""Pension,  2^2'^  ^0*  -^^^  Strasse  steigt  an  der  südl.  Berg- 
wand weit  ausbiegend  zum  (25Min.)  Sattel  der  Toll  (508m ;  WÄa.), 
von  dem  die  Etsch  in  einer  Reihe  von  Stromschnellen  hinabstürzt 
(S.  222).  Sehr  lohnend  von  hier  der  Besuch  des  Fartschinser 
Wasserfalls  (1 1/2  St.),  über  Partschins  (*Gasth.  zur  Stiege),  im 
Zielthal  zuletzt  ziemUch  steil  bergan.  Hübscher  Rückweg  von  der 
Toll  auf  der  alten  Strasse  ("'Ansicht  der  Etschfälle)  oder  längs  der 
Plarser  Wasserleitung ,  mit  herrlichen  Blicken  ins  Etschthal ,  am 
Berge  hin  nach  (1  St.)  Algund  und  (3/4  St.)  Meran. 

Ausflug  nach  Ober-Lana  und  dem  Mittelgebirge  von  VbUan, 

Tisens  und  Prissian  s.  S.  237 ;  ültenthal  s.  S.  244 ;  Passeir  S.  244. 

Bkkgtouben  von  Meran  (Führer  Oilli,  Wasserlauben  114).  Auf  das 
*Vigiljo€h  (ITlKhn),  lohnendste  Tagestour.  Ueber  Marling  (s.  oben)  nach 
St.  Felix ^  hier  r.  hinan  auf  etwas  steilem,  aber  guten  und  nicht  zu 
fehlenden  Wege  zur  NO. -Ecke  des  Marlinger  Btrg$  und  weiter  in  Win- 
dungen zum  (^'(2  St.)  Eggerbauer  (i284m),  mit  Kapelle  (Erfr.).  Von  hier 
Führer  angenehm  (besser  schon  von  Marling  oder  Meran  mitnehmen)^ 
der  Weg  führt  s.w.  durch  Wald  stets  in  allmählicher  Steigung  zur  (2*|4  St.) 
alten  Vigilkapelle  neben  dem  Jocherbauer  (Erfr. ;  Nachtquartier  besser  im 
Gamperhof^  5  Min.  tiefer).  Prächtige  Aussicht:  n.  im  Hintergrund  des 
Schnalserthals  die  Oetzthaler  Ferner^  w.  der  Vintschgau,  s.  begrenzt 
von  Laaser  Fernern  und  Ortler,  ganz  nahe  die  das  Ültenthal  einschliessen- 
,den  Gipfel  (Hasenohr  etc.);  s.  Laugenspitze,  Mendel  bis  zum  M.  Roen, 
Etschthal  bis  Sigmundskron ;  ö.  die  Dolomiten  vom  Peitlerkofel  u.  den 
Gaislerspitzen  im  N.  (Lang-  und  Plattkofel,  Marmolada,  Rosengarten, 
Lattemar,  Schwarz-  u.  Weisshorn)  bis  gegen  die  Mündung  des  Avisio, 
darüber  hinaus  Gipfel  der  Trientiner  Alpen;  n.ö.  Ifinger,  Hirzer  und 
über  den  Jaufen  hin  die  Duxer  Ferner.  Noch  umfassender  ist  die  Aus- 
sicht Vom  Lerchbühel  (1819m),  20  Min.  ö.  —  Rückweg  über  die  Leben- 
berger  Alp  (31/2  St.  bis  Meran);  weiter,  aber  lohnender,  über  das  weit 
zerstreute  Bergdorf  Puicigl  mit  malerisch  gelegener  Kirche  nach  (l'|4  St.) 
Ausserhof  im  Ültenthal  (S.  244)  und  über  Tschenm  (S.  244)  nach  (2iJ2  St.) 
Meran.  —  Ein  bequemerer,  aber  weiterer  Weg  (Reitweg,  Pferd  6  fl.) 
i^rt  über  die  Toll  und  die  Quadrathö/e  nach  dem  Vigiljoch  (ÖIJ2  St.). 
4-  Vom  Jocherbauer  auf  den  Hochtoart  (2576m),  3  St.  m.  Führer,  un- 
techwierig  und  sehr  lohnend. 

Kothsteinkogel  (lö70m)  gleichfalls  lohnend  (3>|2  St.);  über  Katzenslein 
(S.  242)  und  durch  die  8inich$chlucht  zum  Hochplatier^  dem  höchsten  Maiser 
iierghof  (Erfr.);  oben  auf  dem  Rande  des  Vöraner  Plateaus  vom  Wege 
nach  Voran  1.  ab  auf  den  an  seiner  Sandsteinumwallung  kenntlichen 
Gipfel,  mit  schöner  Aussicht  auf  ^^Jtschthal,  Dolomiten,  Ortler  etc.  Zurück 
über  Voran  (Lercher^  Whs.)  und  Vilpian  (S.  238),  oder  über  Höfling 
und  Katharina  in  der  Schart  (s.  unten). 

Xuthapitxe  (2226m),  51J2  St.,  mit  Führer;  über  Dorf  Tirol  zu  den 
Muthhö/en  und  theilweise  durch  Wald  etwas  mühsam  hinan;  im  Ganzen 
wenig  lohnend. 

^Gfallwand  (3177m),  zwischen  Ziel-  und  Schnalserthal,  IM2  Tag,  be- 
schwerlich, aber  sehr  lohnend.  Nachm.  zu  Wagen  nach  Naturnt  (S.  222),  bu 
Fuss  oder  zu  Pferd  in  4  St.  zur  Mayralpe  (gute  Unterkunft) ;  am  andern 
Morgen  in  S'/j  St.  (m.  Führer)  zum  Giplel,  mit  prächtiger  Aussicht. 
Näherer  Weg  von  der  TöU  durch  das  Zieithal  zur  (4>J2  St.)  Zieler  oder 
Mathalpe  und  zur  (2if2  St.)  Spitze,  unterhalb  deren  im  J.  1877  von  der 
A.V.-Sect.  Meran  eine  kl.  Vnterkunftshütte  errichtet  wurde. 

16* 


244    Route  43.  ÜLTENTHAL. 

Der  Jfing9T  (2ö51m),  6  St.,  mit  Führer,  bietet  eine  treffliche  Aus- 
sicht namentlich  »af  den  Ortler.  lieber  Goyen  und  Älfraid  zum  (3  St.) 
6f»<«frÄo/ (1352m ;  Erfr.,  Nachtlager  auf  Hen);  weiter  über  den  Ochsen- 
boden und  die  Rothwand  beschwerlich  cur  (3  St.)  vordem  Spitie  (die 
hintere  höhere  Spitze  sehr  schwierig).  Abstieg  über  die  Haßinger  Alp 
nnch  Jlaßing  und  (3  St.)  St.  Katharina  in  der  Sehart  (lOSTm-,  Sulfner- 
Whs.),  dann  zum  Eggerbauer  und  über  Rametz  nach  (2  St.)  Meran ;  oder 
über  die  Qemaplatie  zur  Leittnalm  und  durch  das  Schnuggenthal  nach 
(3»|2  St.)  Schönna. 

Weit  lohnender  iind  sehr  zu  empfehlen  ist  die  Besteigung  des  ^Hirser 
( Prenner spitze^  2781m),  8  St..  mit  Führer;  über  SchSnna  guter  Reitweg 
bis  (2  St.)  Verdins  (820m ;  «Whs.) ;  weiter,  die  MatuUchWcht  überschrei- 
tend, nnch  (2  St.)  Tall  oder  Prenn  (einf.  Whs.)  und  über  die  (l^s  St.) 
Taller  Alp  (2050m;  neue  Unterkunftshütte  der  A.V.-Sect.  Meran,  Ueber- 
nachten  30  kr.)  ziemlich  mühsam  zur  f2»|2-3  St.)  Spitze.  Prächtige  Rund- 
Ficht  über  Oetzthaler,  Stubaier,  Zillerthaler  Alpen,  Hohe  Tauern  bis  zum 
Glockner,  ö.  Dolomiten,  s.  Brenta-  und  Presanella,  w.  Ortler  und  in  der 
Ferne  Piz  Lin-ird.  Abstieg  zum  Sarnthnl  steil ;  besser  über  die  Königsspitze 
nach  Videek  (Whs.)  und  Schönna. 

Die  gleichfalls  sehr  lohnende  *La,ug«iUipitee  (2429m),  einer  der  ge- 
rühmtesten Aus.<!ichtspunkte  des  Etschlandes,  wird  am  bestien  rom  Mitter- 
bad (s.  unten ;  Reitweg  in  4  St.) ,  von  Platzers  (Vk  St.  oberhalb  Völlan, 
S.  237)  in  2  St.  oder  von  Unser  Frau  im  Walde  (S.  293)  in  2»/j  St.  erstiegen. 
Oben  neue  Unterkunftshütte  (Uebernachten  30  kr.).  Prachtvolle  um- 
fassende Fernsicht. 

Von  Meran  zum  Rabbibad  durch  das  TTltanthal  13  St.,  im 
(Ganzen  vielleicht  nicht  sehr  lohnend,  da  das  Ultenthal  theilweise  ein- 
förmig, jedoch  eine  zweckmässige  Verbindung  nach  dem  Sulzberg  (R.50). 
Bei  (1  St.)  Tscherms  (S.  23S).  beginnt  das  Steigen,  pm  Eichberg  hinan; 
links  unten  bleibt  Lana  (S.  237).  Allenthalben  herrliche  Gruppen  alter 
Kastanien,  schöne  Blicke  auf  das  Etschthal  und  die  Höhen  gegenüber  mit 
der  Fragsburg,  auf  die  Hohe  Mendel  u.  s.  w. ;  i\}\\  St.)  Ausserhof.,  das  erste 
Haus  im  Ultenthal  (Erfr.);  nach  50  Min.  1.  Ruine  Eschenloh.,  riesige  Tan- 
nen ;  50  Min.  Si.  Pancraz  (*Whs.).  Der  Weg,  bisher  auf  den  Vorbergen, 
geht  in  die  Thalsohle  hinnb;  nach  35  Min.  bei  den  ^wälschen  Sägen" 
Wcfrescheidung;  halblinks  über  die  Brücke  gehfs  im  Maraunerthal  zum 
(35  Min.)  Hitterbad,  besuchte««  Bad  (Vitriol-Eisenwasser)  mit  geräumigem 
(Hit  eingerichteten  Badhaus  (946m),  von  wo  die  Laugenspitte  (2429m)  in 
4  St.  unschwer  zn  ersteigen  ist  (s.  oben).  Im  westl.  ansteigenden  Haupt- 
thal führt  der  Weg  am  Inner-  oder  Lotterbad  vorbei  zum  (V\t  St.)  Eck- 
Whs.  (r.  oben  die  Kirche  von  St.  Walburgn);  weiter  (1  St.)  Kuppelwies 
(il34m;  Whs.);  (»[4  St.)  St.  Nicolaus  (1257m);  (1»|4  St.)  St.  Gertraud 
(1470m;  Whs.  sehr  einfach),  mit  stattlicher  Pfarrwohnung  (Uebergänge 
nach  Martell  über  das  Flimjoch,  das  Sny-  oder  Zufrittjoch  s.  S.  255). 
Von  hier  auf  einsamem,  zuletzt  zweifelhaften  Pfi^de  auf  das  (2»|4  8t.) 
Xirchberger  Jooh  (24'?^m) ,  beim  Corvosee^  wo  eine  neue  Oebirgswelt  dem 
Blicke  sich  öffnet.  Hinab  auf  steinigem  Pfade  zu  einer  (*J4  St."J  Sennhütte 
(vor  derselben  den  Weg  r.  zu  vermeiden);  endlich  durch  Lärchengehölz 
über  Piazzolo  nach  dem  (1^4  St)  Rabbibad  (S.  294).    Führer  rathsam. 

Von  Meran  nach  Cles  im  Konsberg  s.  S.  293. 


44.     Das 

Vergl.  Karte  8.  216. 

Von  Meran  nnch  St.  Leonhard  5,  von  da  über  den  Jaufen  nachSterzing 
(S.  255)  7  St.  Von  Meran  über  St.  Leonhard  nach  Moos  7  St.,  von  da 
rmit  Führer)  über  das  Timbierjoch  nnch  Sölden  im  Oetzthal  (8.  20f7) 
9  St.  Gepäckträger  von  Meran  bis  St.  Leonhard  l^lz  fl.,  von  da  bis 
Sterzin g  3  fl. 

Die  Erinnerungen  an  Andreas  Hofer  (geb.  den  22.  Kov.  1767,  ge- 
f:«n{ren  27.  Jan.  1810,  zu  Mantua  erschossen  20.  Febr.  1810),  den  „Sand- 
nrirth  von  Passeir*',  den  „Blutzeugen  von  Tirol",  wie  ihn  Erzh.  Johann  in 


PASSEIR.  U.  Rouie.    245 

dem  Qedenkbnch  am  Sand  (s.  unten)  nennt,  sind  gewöhnlich  Veranlassung 
zu  einem  Besuch  des  Passeir.  An  Naturschönheiten  ist  das  untere  Thui 
arm.  Wer  aber  weiter  über  den  Jaufen  nach  Stereing,  oder  über  das 
Timbler  Joch  ins  Oetzthal  wandert,  wird,  namentlich  der  letztere,  auch 
durch  schöne  grossartige  Landschaften  belohnt. 

Die  wilde  Passer  durchströmt  das  Thai.  Ein  schlechter  ge- 
pflasterter Weg  führt  am  r.  Ufer  an  der  Zenoburg  (S.  241)  vorbei, 
weiter  an  der  schluchtartigen  Mündung  des  Spronser  Thals  (Fine- 
Ulochj  S.  241)  über  den  FintUbach,  nach  Kuens  und  (1 Y2  St.)  Riffian 
(540m;  gegenüber  oben  am  1.  Ufer  der  Passer  Schioss  Sehönna, 
S.  242);  dann  hinab  nach  (1/3  St.)  Saltaus  (475m;  ♦Whs.  im 
frühem  Scbildhof),  wo  der  Weinbau  aufhört.  Mehrere  Waldbäche 
stürzen  von  den  östl.  Abhängen  in  das  Thal,  gefährlich,  wenn  nach 
längerm  Regen  von  der  Kellerlahn  j  der  zerrissenen  verwitterten 
lehmigen  Bergwand  vor  St.  Martin ,  das  bröckelige  Erdreich  sich 
ablöst,  zur  flüssigen  Masse  wird  und  als  Schuttlawiue  („Lahn'Q 
in  das  Thal  sich  wälzt.  2  St.  St  Martin  (»Unterwirth) ;  V2  St. 
weiter  der  ÄandÄo/"  (Whs.),  Hofer's  Geburtshaus  (jetzt  seinem  En- 
kel gleichen  Namens  gehörig,  der  jedoch  nicht  die  Wlrthschaft 
führt),  in  welchem  verschiedene  Erinnerungen  an  ihn  gezeigt  werden 
(veigl.  S.  174).  Im  alten  Fremdenbuch  manches  Merkwürdige. 
Uoch  oben  an  der  Kellerlahn  ist  die  Alphütte,  in  welcher  Mofer  sich 
verborgen  hatte,  bis  er  verrathen  wurde. 

üeber  (»/2  St.)  St.  Leoxiliard  (650m ;  *Emhom  oder  Stroblwirih ; 
*BrühwiriK) ,  Uauptort  des  Thals ,  die  Trümmer  der  Jaufenburg^ 
auf  einem  freistehenden  grünen  Hügel  (Aussicht).  Den  Kirch- 
hof erstürmten  1809  Tiroler  Bauern  und  verjagten  die  Franzosen. 

Von  St.  Leonhard  nach  Sterzing  (7  St.).  Durch  das  ü.  mün- 
dende Waltenthai  (in  dem  Dörfchen  Walten  leidl.  Unterkunft,  besser  als 
in  den  beiden  Jaufenhausem),  Saumpfad  über  den  Jaufen  (2094m)  \  bis  zum 
Fuss  des  Jaufen  2  St.,  dann  ziemlich  steil  bergan  bis  zur  Jochhöhe  2  St., 
wo  diesseit  und  jenseit  zwei  sehr  einfache  W'irthshäuser  ^  dann  in  3  St. 
allmählich  bergab  nach  Sterzing  (S.  2%).  Der  Pfad  ist  zwar  viel  be- 
treten, Führer  (3  fl.)  aber  ganz  angenehm,  Pferd  nicht  rathsam.  Mehrfach 
prächtige  Aussicht  auf  die  Oetzthaler  Ferner. 

Von  St.  Leonhard  nach  Sölden  im  Oetzthal  (10>j2  St.,  mit 
Führer,  Jakob  Holzknecht  und  Alex.  Klotz  zu  empfehlen,  3  fl.  tägl.).  Das 
Passeirthal  wendet  sich  bei  St.  Leonhard  nach  W.  ^  ein  guter  Saumweg 
(Oro/eilweg)  führt  am  1.  Ufer  der  reissenden  Passer  (halbwegs  bei  dem 
Zollhäuschen  Qrafeil  wird  ein  Wegzoll  erhoben)  nach  (2  St.)  Moos  (iOiSm  ^ 
leidl.  Whs.) ;  gegenüber  bildet  der  ffelderer  Bach  einen  ansehnlichen 
Wasserfall,  oberhalb  das  Dörfchen  Matt.  [Im  Pfelder-Thal  liegt  3  St. 
thalauf  (leidl.  Weg)  das  Dörfchen  Plan  (1628m  5  Whs.)  und  noch  »la  St. 
höher  der  letzte  Weiler  Lazins  (1734  m);  r.  stets  die  schroffen  Abstürze 
des  Gurgl- Passeir  er  Kammes.  Uebergänge  über  das  Langthaler  Joch  nach 
Gurgl  und  das  Spronser  Joch  nach  Meran  s.  S.  213.J 

Das  Passeir -Thal  nimmt  bei  Moos  eine  n.  Richtung.  Der  Weg  führt 
erst  durch  wüste  Steinmassen  auf  dem  1.  Ufer ;  dann  auf  das  r.  Ufer,  auf 
einer  längeren  Wegbrüoke,  die  am  Felsen  hängt;  endlich  eine  steile  Höhe 
hinan  und  zum  (IMa  St.)'  Seehaus  (Whs.  leidlich)  wieder  hinab.  Der 
Kummersee^  im  J.  1404  durch  Felsbrüche  entstanden,  war  mehrfach  dem 
Thal  verderblich,  wurde  aber  1774  abgeleitet  (jetzt  Wiese). 

Folgt  (>|4  St.)  Rabenstein  (1370m-,  Whs.)  (von  hier  über  den  Schneeberg 
und  durchs  Ridnaunthal  nach  Sterzing  s.  S.  225),  dann  (1  St.)  Schönati 
(ld37m-,  Whs.  ordentlich),     ^un  r.  die  Höhe  hinan,   dann  in  einer  Bie- 


246     Route  45.  PRAD.  Von  Eyrs 

gnng  1.  über  eine  Brüclce,  nnd  im  Mooathal  steil  über  Geröll  and  Fels- 
trümmer  zum  (2M2  St.)  Timbler-  oder  Tümmel-Joch  (2480m);  Aui^sicbt 
beschränkt.  Hinao  anfangs  ziemlich  f^teil  über  Fels^  nach  li/z  St.  auf 
das  1.  Ufer  des  Timblerhadh*^  nach  *\a  St.  wieder  auf  dis  r. ,  dann  an  der 
Bero:wand  am  r.  Ufer  der  Ovrgler  Aehe  nach  ('!«  St.)  Zwietelslein  und 
(l  St.)  Salden.  Wer  nach  Gurgl  will,  geht  auf  dem  vor  der  untern  Brücke 
über  den  Timbler  Bach  1.  abzweigenden  Pfad  an  der  Bergwand  hinab 
und  erreicht  bei  Pill  (8.  211)  den  Thalweg  nach  (3»(8  St.  von  der  Joch- 
höhe) Ober-Ourgl  (S.  211). 

45.    Von  (Landeck,  Meran)  Eyrs   nach  Colico   am 
Corner  See  über  das  Stilfser  Joch. 

Vergl.  Karten  8.  316,  266  «.  264. 

178  Kil.  Post  von  Landeck  nach  Eyrs  (83  Kil.)  täpl.  in  lO»!«  St. ;  von 
Meran  nach  Eyrs  (45  Kil.)  täjrl.  in  6  St.  (in  beiden  Richtungen  auch  Stell- 
wagen). Von  Eyrs  nach  Bormio  über  den  Stelvio  (64  Kil.)  Post-Omni- 
bus im  Sommer  (Mitte  Juni  bis  Oct.)  tägl.  in  12  St.  (7  fl.  85  kr.,  auch 
offne  Wagen;  falls  solche  nicht  zu  haben,  bei  g^item  Wetter  Fusswan- 
derung  vorzuziehen);  Abfahrt  (1877)  von  Eyrs  6»(2  U.  früh.  Prad  7»U, 
Trr.foi  10»[4,  Franzenshöhe  l^fz,  St.  M^rla  4>f4.  in  Bormio-Ppd  6>f2  U.  Xm. ; 
von  Bormio-Bad  gleichfalls  6»ja  U.  früh,  in  St.  Maria  ll«/«,  Stilfser  Joch 
12^i2,  Franzenshöbe  I3f4,  Trafoi  3,  Prjsd  4»|2,  Eyrs  5  U.  Ital.  Post  von 
Bormio-Bad  nach  Colico  (114  Kil.)  tägl.  lO»/«  U.  Vm.  in  Wh  St.  (17  fr. 
20  c. ;  von  Tirano  nach  Bormio  Schweiz.  Post  tägl.  6^«  U.  Vm.  in  6  St. 
für  8  fr.  85  c).  Im  Winter  (Oct.  bis  Juni)  werden  die  Fahrten  einge- 
stellt. Zweispänner  mit  2  Plätzen  von  Spondinig  bis  Bormio  24  fl. ; 
zweisp.  Extrapost  von  Bormio-Bad  nach  Sondrio  67  fr.,  nach  Colico  102  fr. ; 
von  Sondrio  nach  Colico  35  fr. 

Die  Strasse  über  das  ^Stilfiier  Joch  (Giogo  di  Stelvio),  wohl  auch 
Wormser  Joek  genannt,  aber  irrthümlich,  da  dieser  Ifamo  nur  dem  Pass 
gebührt,  der  von  der  vierten  Cj>ntoniera  S.  Maria  nach  St.  Maria  im 
Münsterthal  (S.  230)  führt,  von  der  österreichischen  Regierung  von  1820 
bis  1835  erbaut,  ist  die  höchste  fahrbare  in  Europa  (2756m  ü.  M.)  und 
wird  bei  klarem  Wetter  stets  die  Bewunderung  des  Reisenden  erwecken 
und  die  höchste  Befriedigung  gewähren.  Die  Landschaft  wechselt  von 
den  gewaltigen  Gletschern  und  Schneefeldern  des  Ortler  und  Monte 
Cristjillo  bis  zu  den  rebenreichen  Abhängen  des  Veltlin  und  den  in  süd- 
licher Vegetation  prangenden  Ufern  des  Comer  See's.  Die  Strasse  über 
drs  Joch  selbst  ist  auf  der  ^ordseite  mehr  durch  die  grossartige  Natur, 
auf  der  Südseite  durch  den  merkwürdigen  Strassenbnu  ausgezeichnet. 

Entfernungen  zu  Fuss  :  von  Prad  nach  Trafoi  3  (Heil,  drei  Brun- 
nen hin  und  zurück  IIJ2  St.),  Franzenshöhe  2,  Stilfser  Joch  2,  S. 
Maria  '(«•  Wormser  Bad  3  St.  Zurück  nr'ch  S.  Maria  4  St.,  von  hier 
über  dffs  Wormser  Joch  nach  St.  Maria  im  Münsterthal  3  St.,  Münster 
3/4,  Täufers  »[«i  Mals  1>|«  St.  In  Trafoi,  Franzenshöhe,  Bormio-Brd  gut 
übennchten.  —  Fussgängern  ist  dringend  anzurathen,  die  ca.  1*|4  St.  ab- 
kürzenden Fnsspfrde  zu  vermeiden  und  ganz  ruf  der  Str.-'sse  zu  bleiben, 
denn  nur  auf  dieser  bleibt  der  BÜck  frei.  —  Von  Mals,  Eyrs  und  L-'as 
kann  man  die  staubige  Landstrasse  vermeiden,  wenn  man  dem  von  jedem 
dieser  Orte   quer  durch  die  Thalsohle  führenden  Pf:  d   folgt  (vgl.  S.  195). 

Von  Landeck  oder  Meran  "bis  Eyrs  s.  R.  40.  Bei  Spondinig 
f889m;  *Hir8ch),  40  Min.  westl. ,  fuhrt  die  Stilfser  Strasse  1.  ab 
über  die  Etseh  nnd  durchschneidet  s.w.  in  schnurgerader  Richtung 
die  7?  St.  breite,  durch  die  üeberfluthungen  des  Trafoier  Bachs  auf 
weiter  Strecke  mit  Geröll  bedeckte  und  versumpfte  Thalsohle. 

8  Kil.  Prad  (896m;  *Po8f),   Bivio  di  Prad  oder  Brad,  unbe- 
deutendes Dorf  am  Fuss  der  Stilfser  Strasse.    In  dem  engen  Thal, 


nach  CoUeo.  TRAFOI.  45,  Route.     247 

in  welches  die  Strasse  nun  tritt,  hat  diese  und  der  Trafoier  Bach 
kaum  Platz.  Der  letztere  bildet  an  manchen  Stellen  hübsche 
Fälle.  Am  Berge  r.  das  Dorf  Stilfs^  ital.  Stelvio^  von  welchem  die 
Strasse  den  Namen  hat.  Geradeaus  nach  Süden  öffnet  sich  bald, 
ein  schöner  Blick  auf  die  Trafoier  Eisberge  (s.  unten) ,  rückwärts 
im  N.  bleibt  die  breite  Schneepyramide  der  Weisßkugel,  der  zweit- 
höchsten Spitze  der  Oetzthaler  Alpen  (S.  208),  lange  in  Sicht. 

Vor(lY2  St.)  Gomagoij  deutBch.  Beidewasser  (gemelle  acque) 
(1300m;  Whs.)  öffnet  sich  s.o.  das  Suldenthal  (S.  256),  aus  dem 
äGX  Suldmbach  hervorstürzt.  Einige  Schritte  hinauf  ein  1860  er- 
bautes Fort.    Vor  (1 V2  St.) 

23  Kil.  Trafoi  (1548m;  „tre  foj",  Klee)  (*Po8t  bei  Frau  Ort- 
ler, Wagen  zu  haben),  aus  einem  halben  Dutzend  Häuser  bestehen- 
des Dörfchen,  zeigt  sich  zuerst  der  Monte  Livrio  (3192m),  daneben 
r.  die  weisse  NaglerSpitze  (3256m);  dann  entfaltet  sich  schnell 
ein  prächtiges  Panorama :  l.  das  obere  Ortler- Plateau  (die  Ortler- 
Spitze  selbst  ist  nicht  sichtbar),  rechts  daneben  das  Pleisshom 
(3143m)  mit  der  Sticklen  Pleias  (s.  unten),  die  von  hier  wie  ein 
schmales  Schneeband  erscheint,  weiter  der  tJritere  Ortler  Femer  und 
der  Trafoier  Femer,  getrennt  durch  die  Na$hom-8pit»e  (2878m)  und 
gekrönt  von  der  Trafoier  Eiswand  (3427m);  dann  der  schwarze 
Madatsch  (3101m),  ein  Felsstock  gewaltigster  Art,  aus  diesen  Eis- 
massen emporstarrend;  r.  davon  der  Madatsch- Fern  er,  von  den 
Kristall- Spitzen  (3444m)  ausgehend,  u.  die  Oeisterspitze  (3461m). 

Lohnender  Spaziergang  zu  den  (*\a  St.)  ^Heiligen  drei  Brunnen  (1604m) 
die  tief  im  Thal  am  Fufis  des  Ortler  entspringen,  ohne  Führer,  guter 
Fnssweg  von  der  Strasse  1.  ah,  stet«  in  gleicher  Höhe  über  Wiesen  und 
durch  Wald,  zuletzt  Geröll.  Unter  einer  Bedachung  stehen  drei  Bild- 
säulen ,  Christus ,  Maria  und  Johannes ,  aus  deren  Brust  das  sehr  kalte 
riheilige  Wasser**  sich  ergiesst.  Nebenan  eine  Kapelle  und  ein  Haus,  in 
welchem  zur  Zeit  der  Wallfahrten  gewirthet  wird.  Gegenüber  fast  senk- 
recht der  gewaltige  Madatsch ,  über  dessen  schwarze  Kalkfelswand  zwei 
Bäche  in  Fällen  hinabstürzen;  1.  oben  die  Eismassen  des  Trafoier  und 
Untern  Ortler-Femers,  von  der  Trafoier  Eiswand  überragt;  das  Ganze 
la  seiner  Abgeschiedenheit  ein  eigenthümlich  ergreifendes  Bild. 

Die  Besteigung  des  ^Ortler  (390&m)  ist  durch  die  Erbauung  der 
Payerhütte  (S.  260)  von  Trafoi  aus  wesentlich  erleichtert,  da  sich  die 
Tour  (300m  mehr  zu  steigen  als  von  Sulden)  nun  bequem  auf  2  Tage 
vertheilen  lässt  (bis  zur  Spitze  im  Ganzen  7-8  St. ,  Führer  10  fl.,  mit 
Abstieg  nach  Sulden  lli|2  fl. ;  zur  Payerhütte  und  zurück  4  fl. ,  über  die 
Payerhütte  nach  Sulden  5^i  fl.,  Joh.  Mazagg  und  Math.  Thöni  gut).  Halb- 
wegs Heiligenbrunnen  über  den  Trafoibach  und  auf  neu  angelegtem  Steig 
durch  Wald,  dann  über  Grasboden  und  GerüU  im  Tabarettatfial  aufwärts 
(der  Tabaretta-Femer  bleibt  rechts)  zur  (4  St.)  Payerhütte  (3066m) ,  von 
wo  der  Weg  mit  dem  Suldner  Ortlerwege  zusammenfällt.  [Der  früher 
übliche  Weg  ging  von  den  heil,  drei  Brunnen  (s.  oben)  steil  das  Bergt 
hinan  zum  Fnss  der  Stieklen  Plet's»,  eines  steil  abfallenden  kleinen  Glet- 
schers ;  dann  entweder  über  diesen  und  den  Sattel  n.  vom  Pleisshom,  oder 
].  ausbiegend  durch  die  Hohe  Eisrinne  (S.  260)  zum  Obern  Ortlerfemer 
und  Gipfel.] 

Vorzüglicher  UeberMick  der  Ortlergruppe  von  der  Tartsoher  Alm 
(1880m),  1  St  s.w.  von  Trafoi  (Führer  1  fl.,  unnöthig) ;  umfassender  noch 
von  der  Schwarzen  Wand  (2414m) ,  IV2  St.  weiter  aufwärts,  und  der  Kor- 
spitze  f2927m),  4  St.  von  Trnfoi  fder  gleiche  Weg;  ein  guter  Pfpd  führt  fj'.'t 
bis  zum  Gipfel,  Führer  3  fl.).  —  Vom  Xl«iBbo4en  (hinauf  2  St.   bequem, 


248    Soute  46.  FßANZENSHÖHE.  Von  Eyrs 

Fühter  IVs  A*)  gleichfalls  treffl.  Aussieht  auf  Ortler,  Oetttfaaler  Ferner, 
Stilfser  Jochsiraese  etc. 

Von  Trafoi  auf  die  Oeisterspitze  s.  unten.  Naglerspitze  (32ö6m ;  Ö  St., 
Führer  3»/«  fl.)',  Tuekett-apitze  c3475m:  7  St.,  5  fl.)^  Jiadatichtpitzen  (vor- 
dere 3101m,  mittlere  3312m,  hintere  3432m  ^  4-6  11.)  und  JUonte  Cristalto 
(3444m  ^  8  St.,  51/2  tl.)  können  von  geübten  Berggängern  gleichfalls  ohne 
Gefahr  erstiegen  werden.  Schwieriger  sind  Schneeglocke  {Tra/oier  Eis- 
wand^  3427m ;  Führer  14  fl.)  und  besonders  Thnrwiesertpitze  (StiöOm ;  14  fl.). 

IJ  eher  das  Hochleitenjoch  nach  Sulden  mit  Besteigung  der 
«Hochleitenspitza  (2793m)  6-7  8t.  (Führer  ö  fl.).  Bei  der  Trafoier  Mühle 
über  den  Bach  und  1.  weit  ausbiegend  durch  Wald  hinan,  dann  steiler  im 
Hochleitenthal  über  abschüssige  Gras-  und  Geröllhalden  zum  Hochleitenjoch 
(273Üm)  und  1.  über  den  Grat  bequem  zur  Spitze  (3^J2-4  St.),  mit  prach- 
tigem Blick  auf  die  Suldner  Berge  (von  1.  nach  r.  Tsehengelser  tioch- 
spitz,  Kl.  und  Hohe  Angelus-,  Vertain-,  Platten-,  Feder-,  Schöntauf-  und 
Madritsch-Spitze ,  Cevedale,  Suldenspitze ,  SchrÖtterborn ,  Kreilspitze  ,  r. 
anscheinend  ganz  nah  der  gewaltige  Ortler;  tief  unten  ö.  das  Suldenthal, 
w.  das  Trafoithal  mit  der  btilfser  Jochstrasse  und  dem  dunkeln  Madatsch, 
n.  der  Ober-Vintschgau  mit  Mals  und  den  Etschseen).  —  Hinab  stellen- 
weise steil  an  brüchigen  Felswänden,  über  Basen-  und  Geröllhalden,  zu- 
letzt durch  Wald  und  Wiesen  nach  (2>M  St.)  St.  Oertmd  (S.  2ö6). 

Ueber  die  Payerhütte  nach  Sulden  (b  St.,  Führer  ö'/z  A)  s.  S.  247.  — 
Ortlerpass  und  Hochjoeh  (sehr  schwierig)  s.  S.  261.  Man  kann  auch  vom 
Ortlerpass  über  den  Zebru-Qleticher  ins  Val  Zebru  (S.  251)  absteigen. 

Nach  S.  Cateriua  über  das  Trafoier  Joeh  (3299m),  zwischen  Schnee- 
glocke u.  Hinterer  Madatschspitze ,  oder  das  Madatsch- Joch  (3310m)  zwi- 
schen Tuckett-  u.  Kristall-Spitze,  beide  schwierig. 

Die  Strasse  steigt  in  kühnen  Windungen  auf  der  1.  Thalseite 
hinan ;  Aussichten  am  besten  ^on  den  Strassenkehren,  daher  ab- 
kürzende Fusswege  vermeiden.  Schönster  Punkt  am  *  WelBsen  Knott, 
einem  Yorsprung  mit  Tisch  und  Bank,  bei  einem  Kreuz,  1  St. 
Steigens  von  Trafoi :  vorn  der  schwarze  Madatsch,  r.  der  Madatsch- 
Ferner,  1.  der  Trafoier  und  Untere  Ortler  Ferner,  von  der  Nas- 
homspitze  getrennt  und  überragt  von  den  Schneekuppen  des  Eis- 
kogls,  Fernerkogls,  der  Thurwieserspitze ,  Trafoier  Eis  wand  und 
Hintern  Madatsohspitze ;  weiter  1.  im  Vordergrund  das  Pleisshoru 
mit  der  Hohen  Eisrinne  (S.  260);  tief  unten  in  grünen  Fichten  das 
einsame  Kirchlein  der  heil,  drei  Brunnen.  10  Min.  weiter  ist  1. 
unterhalb  der  Strasse,  durch  Pfähle  bezeichnet,  die  Stelle,  wo  am 
16.  Juli  1876  die  Leiche  der  von  ihrem  Gatten  (einem  gebomen 
Wallonen  Namens  Perreau)  ermordeten  Engländerin  Madeleine  de 
Tourville  gefunden  wurde.  Dann  folgt  (10  Min.)  die  1848  zerstörte 
Canionitra  al  Boseo',  unmittelbar  gegenüber  der  prächtige  Ma- 
datschgletscher.  Der  Baumwuchs  hört  auf,  nur  dürftige  Zwerg- 
kiefern kommen  noch  fort.    Bei  (40  Min.) 

34  KU.  Frantentliölie  (2188m;  *Wttllnofer8  Whs.),  zeigt  sich 
zuerst  der  höchste  Gipfel  des  Ortler. 

Schönster  Blick,  namentlich  bei  Abendbeleuchtung,  wenn  man  an 
den  Rasenhängen  hinter  dem.  Whs.  in  der  Richtung  des  Mte.  Livrio 
*J2-1  St.  hinansteigt:  im  Vordergrund  der  Madatschfemer  in  herrlichem 
Absturz,  vom  Madatsch  überragt,  dahinter  der  Ortler  in  seiner  ganzen 
Grösse;  n.ö.  im  Hintergnmd  die  Oetzthaler  Femer. 

Die  Strasse  steigt  in  langen  Kehren  an  der  Talkschieferwand 
aufwärts ,  früher  durch  hölzerne  Gallerien  geschützt ,  die  zerfallen 
und  jetzt  entfernt  sind  (in  halber  Höhe  ein  Wegmacherhaus).    Auf 


nach  Colieo.  STILFSER  JOCH.  46.  Bouie.    249 

dem  (2  St.)  Stilfker  Joeh  (Oiogo  di  Stelvio,  Ferdinandshohe)  steht 
eis  Arbeiterhaus ;  links  am  Fels  bezeichnet  eine  Säule  die  Grenze 
und  Passbölke  (27ö6m  neue  ostr.  M.-M. ;  auf  der  Säule  2814m, 
nach  Dufour  2797m)  (Bemina  2334m,  Mont-Cenls  2118m,  SplUgen 
2117m,  St.  Gotthard  2111m,  Bemardino  2063m,  Simplen  2010m, 
Maloja  1811m,  Brenner  1362m,  Semmering,  Landstr.  992,  Eisenb. 

881m). 

Sm  FuMj^fad  führt  Heb«»  dem  Arbeiterhaus  über  OlimmerBchiefer  in 
20  Min.  auf  eine  Felskuppe,  die  eine  ausgedehnte  Rundsicht  gewährt,  der 
vom  Umbrail  (s.  unten)  wenig  nachstehend,  namentlich  grossartig  der 
Blick  auf  den  Ortler ,  dessen  Schneedom  unmittelbar  gegenüber  aufragt ; 
im  Vordergrund  unten  die  Schluchten  der  Stelvio-Strasse.  Der  kahle 
rothe  Monte  Pretsura  (ß^thel-SpitMy  äOdOm)  yerhindert  n.  den  Blick  in  das 
Uünsterthal. 

Sehr  lohnend  vom  Joch  die  Besteigung  der  ^Geiatars^tse  (3461m), 
2i(rü  St.,  mit  Fühter  (5  fl.  von  Trafoi).  Ueber  den  Eben-Ferner  ewischen 
1.  Mie,  Livrio^  r.  Naglertpitee  und  Hoher  Schneide  wenig  steigend  bis  zum 
w.  Fuss  der  Oeisterspitze ,  eines  ganz  mit  Schnee  bedeckten ,  scharf  ab- 
fallenden Rückens;  dann  steil  hinan  zum  schmalen  Oipfelgrat  (für 
Schwindelfreie  ohne  besondere  Schwierigkeit),  mit  prächtigem  Blick  auf 
den  Ortler  ete.;  s.  tief  unten  das  grüne  Yal  Furva. 

Zur  Linken  wölben  sich  unmittelbar  neben  der  Strasse  die 
schimmernden  Eismassen  des  Eben(  Cristallo)-  und  Stelvio-  Oletschers. 
Ganz  schneefirei  ist  die  Strasse  hier  nur  im  Hochsommer  warmer 
Jahre,  im  Juli  noch  2m  Schnee  zu  beiden  Seiten,  an  den  Dächern 
der  Gallerien  häufig  lange  Eiszapfen.  Die  Strasse  senkt  sich  in 
Windungen  (Fusspfade  kürzen)  hinab  nach  (Y2  ^^0 

49  Kil.  8.  Maria  (2535m;  Whs.'),  der  vierten  Gantoniera,  zu- 
gleich Italien.  Mauthamt,  221m  unter  der  Höhe  des  Stelvio-Passes, 
in  einem  öden  Beigkessel,  in  welchem  nur  Disteln  und  etwas  dürf- 
tiges Gras  wachsen ,  ringsum  kahle  Bergzacken.  Zweisp.  brauchen 
von  hier  bis  Bormio  2  St.,  aufwärts  4^/2  St. ;  der  Fussgänger  wird 
bergan  den  Weg  in  kürzerer  Zeit  zurücklegen;  von  S.  Maria  bis 
Prad  63/4  St.  Gehens. 

Ein  Saumpfad,  früher  die  einzige  Verbindung  zwischen  dem  Vintschgau 
und  Yeltlin  (Etsch-  und  Adda-Thal),  führt  bei  der  Gantoniera  S.  Maria  von 
der  Stelvio-Strasse  r.  ab,  über  das  Wormaar  Jodi  (2öl3m),  auch  Umbrail- 
Fass  genannt,  bergab  in  2>Js  St.  (bergan  4  St.)  durch  das  Mwranta-Thal 
nach  St.  Maria  im  If  ünsterthal  (8. 220)  und  weiter  über  Tauffets  in  Sifz  St. 
nach  Kais  (8.  220)  im  Btechthal,  eine  sehr  lohnende  Wanderung. 

Sehr  zu  empfehlen  ist  die  Besteigung  des  «Fix  Umbrail  (30(i4m),  der 
ö.  höchsten  Spitze  einer  in  schroffen  Zacken  aufragenden  Bergkette,  die 
das  Brauliothal  n.  begrenzt.  Bei  der  Dogana  (hinauf  l^j'i,  hinab  1  St.;  Führer 
für  Oeübte  unnöthig ,  der  Wirth  der  Gantoniera  verlangt  6  fr.)  1.  ab ,  den 
rasenbewachsenen  Hügel  hinan  ohne  Weg }  sowie  man  das  Schiefergeröll  be- 
tritt, sieht  man  bereite  oben  den  steinigen,  im  Zickzack  ansteigenden  Pfad  \ 
derselbe  führt  nahe  an  der  Spitze  über  den  obersten  Rand  des  TJmbrail- 
gletochert.  Aussicht  prachtvoll ,  namentlich  auf  den  ö.  über  dem  rothen 
Fressura  aufragenden  Ortler  mit  seiner  langen  Beihe  von  Schneespitzen, 
Zebru,  Königsspitze,  Thurwieserspitze,  Trafoier  Eiswand,  Tuckettopitze, 
Gevedale,  Mte.  Gristallo,  Oeisterspitze;  fern  im  S.  Adamello,  weiter  die 
Veltliner  Alpen  mit  Gima  di  Piazza,  Cima  di  Lago  Spalmo,  Gorno  di 
Dosd^  ete.,  w.  Bemlna,  n.  die  UAter-Engadiner  Alpen  mit  Piz  Linard, 
Pia  Buin,  Fluchthom,  weiter  die  Oetzthaler  Alpen  mit  der  Weisskugel, 
Similaun  und  im  Hintergrund  Venediger  und  Glöckner.  Gutes  Panorama 
von  F.  Faller  (in  der  Gantoniera  vorhanden). 


250    Route  45.  BAD  BORMIO.  Von  Eyrs 

Folgt  die  Cantoniera  al  piano  del  Brauglio  (2400m ;  "Whs.  von 
0.  Oobbi ,  ganz  gut ,  auch  einige  Betten)  mit  der  jjAbitcaione  del 
R.  Cappeüano^'  und  der  Kapelle;  dann  das  Casino  dei  rotteri  di 
Spondalonga  (2291m),  Strassenarbeiter-Haus. 

Die  Strasse  senkt  sich  in  zahllosen  Kehren,  die  der  Fuss- 
gänger  vielfach  abschneiden  kann  (r.  in  der  Schlucht,  von  der 
Strasse  nicht  sichtbar ,  die  über  Felsterrassen  abstürzenden  •Fälle 
des  Braulio'),  überschreitet  auf  dem  Ponte  alto  den  1.  aus  dem  Val 
Vitelli  kommenden  Bach  und  erreicht  die  zweite  Cantoniera  al  piede 
di  Spondalonga  (2105m),  1859  von  dem  Garibaldinem  zerstört 
und  seitdem  Ruine.  Auf  der  w.  Seite  des  Thals  der  steil  abfal- 
lende Mte.  Braulio  (2984m).  Weiter  in  langen  Linien  an  der 
Bergwand  abwärts,  vermittelst  einer  Reihe  von  Schutzgallerien 
durch  die  wilde  Schlucht,  das  Wormser  Loch  (il  Diroceamento)  ge- 
nannt. Folgt  die  erste  Cantoniera  di  Piatta  Martina  (1820m); 
weiter  stürzt  r.  aus  dem  wilden  Val  Fraele  die  Adda  (irrthümlich 
bezeichnet  man  einen  starken  Bach ,  der  unterhalb  der  Mündung 
des  Fraelthals  der  Felswand  entströmt,  als  Addaquelle). 

Hinter  der  vorletzten  Gallerie  wendet  sich  das  Thal  nach 
Süden  und  alsbald  öffnet  sich  eine  prächtige  Aussicht  über 
den  Thalboden  von  Bormio  bis  Ceppina,  s.  w.  Pia  8.  Colombano 
(3030m),  Cima  di  Piazza  (3500m)  und  Pis  RedascOy  s.o.  die  Cime 
di  Oobetta  und  die  Eispyramide  des  Piz  Tresero  (3616m).  Jenseit 
der  tiefen  Addaschlucht  die  steilen  Abhänge  des  Monte  delle  Scale 
f  s.  unten).  Dann  erscheint  gleich  unterhalb  der  Strasse  wie  an  den 
Felsen  angeklebt  das  alte  Bad  (Bagni  vecchi) ;  ein  Fahrweg  führt 
oberhalb  des  letzten  Tunnels  in  wenigen  Schritten  hinab  (Einrich- 
tungen einfach  doch  gut,  vorzügliche  Weine).  Beim  Austritt  aus 
dem  Tunnel  (galleria  dei  bagni)  meldet  eine  Tafel  (1530m)  1.  am 
Fels,  dass  diese  „via  a  Burmio  ad  Athesim  per  Braulii  juga"  1820 
begonnen,  1825  durch  den  Architecten  Donegani  vollendet  worden 
sei.  Die  Brücke  (^Aussicht)  hatten  die  Oesterreicher  1859  gesprengt. 

Das  *neiie  Bad  {Bajgni  nuovt,  1340m),  10  Min.  weiter  abwärts 
(3  St.  von  S.  Maria),  in  sehr  stattlichese  Gebäude  auf  einer  Terrasse 
mit  schönem  Blick  über  den  Thalboden  von  Bormio  und  das  Ge- 
birgsrund ,  nach  der  Zerstörung  durch  die  Garibaldiner  im  J.  1859 
von  einer  schweizer.  Actiengesellschaft  neu  hergestellt,  jetzt  nebst 
dem  alten  Bad  Eigenthum  des  Nationalraths  v.  Planta  in  Saroaden, 
gutes  Hotel  auch  für  Passanten  (Z.  3,  F.  1V2»  L.  n.  B.  l*/2,  M. 
4  fr.),  hat  im  Juli  und  August  viel  Curgäste ;  Mitte  October  wird  es 
geschlossen.  Es  erhält  sein  Wasser  (Salz-  und  Schwefelwasser,  27- 
31®  R.  warm)  in  Röhren  von  den  Quellen,  die  ^4  St.  höher  bei  dem 
alten  Bad  entspringen.  Vom  neuen  Bad  führt  ausser  der  Fahrstrasse 
ein  näherer  Fussweg  zum  alten  Bad.  Die  Quellen ,  schon  von  Pli- 
nius  erwähnt,  entspringen  aus  Dolomitfelsen  über  der  tiefen  Adda- 
schlucht; interessant  die  alten  in  den  Felsen  gehauenen  Bäder 
^Römerbad,  Frauenbad  etc.). 


nach  CoUeo.  S.  CATERINA.  45.  RouU,     251 

Die  Windungen  der  Strasse  endigen  bei  (^2  <S^*) 
64Kil.  Bormio  (1223m),  deutsch  Worms  (^Post,  Z.  IV2,  F.  1,  A. 
ra.  W.  2^/2,  B.  1/2  fr. ;  Gius,  Cola  am  Markt.  Angenehmer  das  V2  S*« 
höher  gelegene  oben  genannte  neue  oder  alte  Bad),  am  Eingang  des 
Val  Furva  gelegen,  alterthümlicher  Ort  Ital.  Characters  mit  vielen 
verfallenen  Thürmen. 

Von  Bormio  nach  Livigno  (7  St.)  lohnende  Wanderung; 
Saumpfad,  Führer  nnnöthig.  Bei  Premadio  über  die  Adda  und  im  Valdi 
Dentro  nach  (Ujs  St.)  Iitolaceia  (S.  263) ;  r.  am  Bergabhang  das  Dörfchen 
PedenoMo^  darüber  im  Sattel  dea  Monte  delle  Scale  swel  Thürme,  die 
einst  diesen  P«8S  (Scale  di  Fraele)  verthcidigten.  (Durch  denselben  nach 
S.  Oiacotno  di  Fraele^  Val  Mora  und  über  den  Buffalora-  und  Ofener-Pax» 
nach  Zemeiz  oder  Schult  in  10  St.,  Führer  rathaam,  20  fr.)  Hinter  Iao- 
laccia  uteigt  der  Weg  auf  dem  1.  Ufer  des  Bnchs;  (>|2  St.)  Semogo  (1424m), 
gegenüber  oben  an  der  Mündung  des  Val  Viola  die  Kirche  von  S.  Carlo 
(über  den  Val-Viola-Pass  nach  dem  Bemina  n.  S.  262);  (2if2St.)  Höhe  des 
F<woa^o-VaM«a  (2d03m),  mit  zwei  kleinen  grünen  Seen,  vorher  schöner 
Rückblick  auf  Val  Viola  und  die  südl.  Ortlerberge;  hin»b  nach  (1  St.) 
Trepalle  (2088m)  und  w.  über  den  Bergrücken  (1.  erscheinen  die  weissen 
Spitzen  der  Bernina gruppe)  nnch  (l^jz  St.)  Livigno  (S.  274).  Von  hier  nach 
der  Bernina -Strasse  über  den  Fienopass  oder  die  Forcola  s.  S.  263,  264; 
nnch  Ponte  über  den  Lavirum-Pass  s.  S.  274;  nach  Scanfs  über  den  Ca- 
sanna-Pass  s.  S.  274;  nach  Ofen  durch  das  Spölthal  s.  S.  275. 

3  St.  ö.  von  Bormio  liegt  im  Val  Furva  am  Frodol/obaeh  8ta.  0»> 
terina  (1737m),  besuchtes  Bad  (starker  Säuerling)  mit  50  Zimmern,  Ein- 
richtung einfach  (Einsp.  vom  Neuen  Bad  hin  und  ztirück  12  fr.  u.  mehr; 
Post  tägl.  Nachm.  in  V/2  St.,  von  S.  Caterina  zurück  früh  Morgens).  Das 
Haus  gehört  dem  Postwirth  in  Bormio  und  ist  im  Sommer  meist  über- 
füllt, vom  15.  Sept.  ab  aber  geschlossen,  sodass  alsdnnn  gar  keine  Unter- 
kunft zu  finden.  Der  leidliche  Fahrweg  führt  über  S.  Niecolb  und  (1  St.) 
8.  Antonio^  am  Eingang  des  anscheinend  durch  die  steile  Wand  des  Gri- 
stallo  geschlossenen  Val  Zebnt  (s.  unten),  stets  dem  Frodolfobach  ent- 
gegen. Sta.  Caterina,  in  prächtiger  Lage  zwischen  n.  Mte.  Confinale,  ö. 
Piz  Tresero  und  s.  Mte.  Sobretta,  ist  ein  gutes  Standquartier  für  Touren 
im  südl.  Ortlergebiet  (/*.  Compaffitoni  in  S.  Antonin,  guter  Führer;  für 
kleinere  Touren  auch  BaU.  Con/oriold). 

Sehr  lohnend  und  nicht  zu  mühsam  ist  die  Besteigung  des  *Moiite 
Confinale  (3376m),  nördl.  von  Sta.  Caterina  zwischen  Val  Zebru  und  Val 
di  Cedeh  (4  St.  mit  Führer;  2  St.  über  Matten,  l  St.  Geröll,  1  St.  Firn). 
Vorzüglicher  Ueberblick  der  Ortlerkette;  s.  Presanella,  s.w.  Monte  della 
Disgrazia,  w.  Bernina  n.  Piz  Linard. 

Eine  grössere  Tour  (starke  Tagespartie,  nur  mit  Führer)  ist  folgende : 
Von  S.  Caterina  im  Val  Fomo  hinan  an  einer  grossartigen  Klamm  des 
Frodolfo  vorbei  zur  (IVa  St.)  Malga  di  Cauina  (S.  259),  in  prächtiger  Lage 
dem  schönen  FomogleUcher  gegenüber  (bis  hierhin  leidl.  Weg,  sehr  loh- 
nender Spaziergang  von  S.  Caterina);  dann  im  Val  di  Cedeh  1.  aufwärts 
über  Rasen,  Geröll  u.  Schnee  zum  (2V2  St.)  Pasao  Zebru  (3019m),  zwi- 
schen Mte.  Confinale  und  dem  Hauptstock  des  Ortler,  mit  schönem  Blick 
auf  Königsspitze,  Zebru,  Thurwieserspitze  u.  Monte  Cristallo.  Hinab 
über  die  Vedr.  Zebru  ins  Val  Zebru  zur  (l*/«  St.)  obersten  Alp  il  Pastore; 
dann  thalabwärts  über  (2  St.)  8.  Antonio  (s.  oben)  zurück  nach  (2  St.) 
S.  Caterina. 

Von  8.  Caterina  nach  Sulden^  Besteigung  der  Königsspitte  und  des 
Cevedale  s.  R.  47;  über  den  Paseo  Cevedale  (Langen/emer-Joch)  ins  Mar- 
telltJtal  s.  S.  255;  über  das  Trafoier  oder  Äfadatsch-Joch  nach  Trafoi 
s.  S.  248.  —  Von  den  südl.  Gipfeln  der  Ortergruppe  sind  von  Sta.  Cate- 
rina der  Pix  Tresero  (3616m)  in  öijs  St.  (die  letzte  Strecke  sehr  steil), 
die  Punta  di  8.  Matteo  (3683m)  in  6  St.,  und  der  Pall(m  della  Marc  (36C0m) 
in  6-7  St.  zu  ersteigen,  alle  beschwerlich  und  nur  für  durchaus  geübte 
Berggänger  mit  tüchtigem  Führer  (Compagnoni). 


252     Route  46.  BOLLADORE.  Von  Eyrs 

Von  S.  Gaterina  nach  Ponte  di  Legno  über  den  0«TiA-Pam  Ciä34m) 
7  ßt. ,  unschwierig  und  lohnend  (Führer  bei  gutem  Wetter  nnnöthig). 
Der  leidl.  Saumpfad  steigt  sofort  ziemlich  stark  auf  der  Westseite  des 
Thals  und  geht  dann  auf  dem  Ponte  della  Vaeea  zum  r.  Ufer  hinüber;  1. 
die  Abstürze  des  Piz  Tresero  (d616m),  dann  der  von  der  Ptmta  di  S.  Matteo 
auslaufende  Oavia-Oletscher,  dessen  Abfluss  auf  dem  Ponte  di  Preda  über- 
schritten wird  (von  dem  Hügel  1.  jenseit  der  Brücke  guter  Ueberblick 
des  (Gletschers).  Weiter  durch  ein  flaches  Hochthal  stets  am  r.  Ufer  des 
BiMihs  (der  Weg  durch  Steinhaufen  und  Kreuze  bezeichnet),  am  Logo 
bianco  vorbei  zur  (4>J2  St.)  Passhöhe,  zwischen  dem  Cofno  dei  Tre  Signori 
(3324m)  und  Jfte.  Oavia.  Jenseit  des  Passes  bleibt  der  Lago  nero  rechts; 
der  Weg  führt  1.  hinab  an  einer  Quelle  vorbei  (dabei  auf  einer  Marmor- 
tafel eine  Inschrift  von  1619)  ins  Val  Jiiazza  zum  kl.  Logo  Silissi,  von 
wo  Fahrweg   am  Oglio   entlang   nach   (2i|2  St.)   Ponte   di  Legno  (8.  295). 

Von  S.  Cnterina  n  ac  h  Pej  o  über  den  SfoneUina-PaM  (28U0m,  8  St.  mit 
Führer),  beschwerlich  und  wenig  lohnend.  Anfang  des  Wegs  wie  in 
voriger  Route ;  oberhalb  des  Ponte  di  Preda,  da  wo  das  flachere  Hochthal 
beginnt,  geht's  links  ab  über  Geröll  und  Gletscher  dem  Einschnitt  nörd- 
lich vom  Como  dei  Tre  Signori  (3324m)  entgegen.  Auf  der  Höhe  (4  St. 
von  St.  Gaterina)  wenig  Aussicht.  Jenseits  zuerst  steil  abwärts  in  das 
kleine  Val  BorminUy  das  nach  2  St.  (unangenehmer  Weg)  in  das  Val  dei 
Monte  mündet ;  von  hier  erreicht  man  in  weitem  2  St.  Pejo  (S.  294) ;  gute 
Unterkunft  in  den  Bädern,  die  aber  frühzeitig,  schon  Anfang  September, 
geschlossen  werden. 

Die  Strasse  durchschneidet  schnurgerade  in  s.w.  Richtung  den 
Tbalboden,  überschreitet  bei  (20  Min.}  S.  Lucia  den  schmutzigen 
FrodolfOy  der  unterhalb  der  Brücke  in  die  Adda  fliesst,  und  wendet 
sich  dann  gegen  Süden.  Der  weite  grüne  Thalboden  (Piano)  von 
Bormio ,  von  hohen  Bergen  umgeben ,  die  bis  hoch  hinauf  mit 
Fichten  bewachsen,  oben  theüweise  mit  Schnee  bedeckt  sind,  endet 
bei  {^/^  St.)  Ceppina,  Unterhalb  Ceppina  folgt  die  Häusergruppe 
S.Antonio  mit  einigen  Ziegeldächern  und  einer  Ziegelei,  dann  eine 
zweite  Gruppe,  Morignone,  in  einem  grünen  Thalboden  ( Volle  di 
8otto)j  hoch  oben  auf  dem  Berg  die  Kirche. 

Ein  20  Min.  langer  Engpass  (la  Serra  di  Morignone)  trennt 
hier  das  Gebiet  von  Bormio ,  das  „Paese  freddo*'  (,,kaltes  Land^), 
vom  Veltlin,  ital.  ValteUina,  bis  1797  zu  Graubünden,  dann 
zu  Oesterreich,  seit  1859  zu  Italien  gehörig,  dem  breiten  Thal 
der  Adda,  dessen  Sohle  der  Fluss  bei  hohem  Wasser  durch  sein  Ge- 
röll oft  dauernd  beschädigt,  an  dessen  rebeureichen  Abhängen  ein 
starker  würziger  rother  Wein  wächst.  Den  Ponte  dei  Diavolo 
hatten  die  Oesterreicher  1859  zerstört.  Gegen  den  Ausgang  des 
Engpasses  die  Trümmer  eines  neueren  Hauses,  etwas  weiter  (r.) 
die  Trümmer  eines  Thalsehlusses.  Das  Thal  wird  breiter,  südlicher 
Pflanzenwuchs  beginnt,  im  Grunde  rauscht  das  graue  Gletscher- 
wasser der  Adda.  Links  Le  Preae,  an  der  Mündung  des  Val  di 
Rezzo,  weiter  Mondadizza. 

84  Kil.  Bolladore  (Post).  Am  w.  Bergabhang  die  saubere  Kirche 
von  SondcUo.  Vor  (IV«  ^t.)  Grosio  tritt  die  Strasse  auf  das  r.  Ufer 
der  Adda,  überschreitet  bei  dem  ansehnlichen  (1/2  St.)  Orossotto 
(Leone  d*oro)  den  aus  dem  Val  Orosina  hervorstürzenden  Roaseo, 
und  tritt  Y2  3^*  unterhalb,  bei  Mazto,  wieder  auf  das  1.  Ufer.  W. 
der  steile  Piz  Matuceio  (2818m),  dessen  herabgestürzte  Felsmassen 


nach  Colico.  TIRANO.  ^5.  Route,     253 

im  J.  1807  das  enge  Bett  der  Add»  sperrten  und  das  bevölkerte 
fruchtbare  Thal  bis  Tovo  in  einen  grossen  See  verwandelten.  Die 
Strasse  senkt  sich  über  Lovero  und  Semio  an  Rebenhügeln  hinab 
nach 

103  KU.  Tirano  (460m;  Poata;  Due  Torri;  Angelo;  •Hotel 
StelviOj  an  der  Brücke,  neu),  Stadtchen  mit  alten  Palästen  der 
Visconti,  Pallavioini ,  Salis ,  durch  die  Ueberschwemmungen  der 
Adda  häufig  beschädigt. 

^4  St.  weiter,  auf  dem  r.  Ufer  der  Adda,  liegt  Kadonna  di  Ti- 
xano  (^8.  MkheU ,  bei  der  Kirche).  In  der  Wallfahrtskirche  an 
der  Orgel  grosse  schöne  Holzschnitzwerke.  (Die  Bergstrasse  r.  führt 
ins  Pusehlav  und  über  den  Bemina  ins  Ober-Engadinj  s.  R.  48. 
Der  Schweiz.  Grenzstein  ist  Y4  St.  n.  von  Madonna.) 

Die  Strasse  überschreitet  hinter  Madonna  di  Tirano  den 
PotehiavinOy  ein  aus  den  Bernina -Seen  abfliessendes  Wasser. 
Tresenda  ist  Mündungspunkt  der  Strasse  über  den  Monte  AprTca 
(vgl.  S.  296  und  Baedeker's  Ober-Italien).  Oben  an  der  n.  Beig- 
wand auf  der  mittleren  Bergstnfe  ist  der  alte  Wartthurm  von 
TegliOy  nach  dem  das  Thal  (Val  Teglino)  den  Namen  hat.  Vor 
Sondrio  r.  auf  der  Höhe  die  Kirchen  von  Pendolcuco  und  Montagna. 

133  Kil.  Sondrio  (348m ;  *Po$ta ;  Maddalena  bei  Vetali,  Z.  2,  F. 
1  fr.),  Hauptstadt  des  Yeltlin,  in  schöner  Lage  und  Umgebung,  am 
Malero ,  einem  wilden  Bergwasser,  welches  dem  Ort  mehrfach  ge- 
fährlich geworden  ist.  Feste  Bauten  aus  Felsblöoken  haben  ihm 
ein  breites  tiefes  Bett  gegeben.  Das  lange  ehem.  Frauenkloster  vor 
dem  Ort  dient  jetzt  als  Oefängniss,  das  ehem.  landvögtliche  Schloss 

als  Caserne. 

Sehr  lohnender  Aiuflng  in  das  hier  n.  sich  öffnende  ^Val  Kaleaco. 
Leidl.  Wep;  am  r.  Ufer  des  Malero  tiher  Torre  nach  (di/s  St.)  Chiesa 
(1305m  ^  *01ivo;  Battaglia),  Hnuptort  des  Thals  in  prächtiger  Lage  (n. 
Bemina,  w.  Ute.  della  Disgrazia).  Von  hier  über  den  Muretto-Pass  snm 
Maloja  (8  St.)  s.  8.265^  durch  das  n.ö.  ansteigende  Val  £anlenta  und  Val 
Campo-Moro  zum  Conciano  -  Pa$s  (2550m)  und  nach  Poichiavo  (9-10  St.) 
s.  S.  273.  Hübsche  Spaziergänge  in  der  Xähe:  zum  Palü-See  (1926m)  in 
herrlicher  Lage;  über  Lanzada  zum  Wasserfall  im  Hintergrund  das  Val 
LanUma;  xu  den  Pirlo-SeeH  (2i00m)  etc. 

Weiter  w.  erhebt  sich  auf  einem  Felsvorsprung  die  Kirche  von 
Sassella,  auf  Gallerien  erbaut.  Rebe ,  Feigenbaum ,  Lorbeer  und 
Granate  werden  von  den  Schneehäuptern  des  Monte  della  Disgrazia 
(3680m),  der  Beminagruppe  angehörig,  überragt.  V2  ^^  'vo^  ^or* 
begno  öffnet  sich  r.  das  VcU  Masino  mit  dem  gleichnam.  Bad  (S.  264). 

158  Kil.  Korbegno  (260m ;  Begina  d^Ingkilterra  oder  Post')  ist 
seiner  Seidenzucht  wegen  bekannt.  Der  untere  Theil  des  Veltlin 
ist  durch  die  sumpfigen  Ablagerungen  der  Adda  ungesund. 

178  Kil.  Colico  (^Albergo  Piazsta  Garibaldi,  am  See;  Uola 
Bella j  beide  ital.  Art)  am  n.ö.  Ende  des  Corner  See' s;  s.  Baedeker'» 
Ober-Italien  oder  Baedeker' t  Schweiz, 


254 

46.  Bas  llartellthal. 

Vergl.  Karten  8.  216,  256,  288. 

Durch  das  6  St.  lange  Kartellthal,  das  längste  Thal  der  Ortler- Alpen, 
führt  der  nächste  Weg  aus  dem  untern  Vintschgau  nach  Sulden.  Daä 
Thal  ist  in  seinem  untern  Theil  (bis  zur  jyiarteller  Alp)  im  Ganzen  ein- 
förmig, der  gletschererfüllte  ThaJscbluss  dagegen  höchst  grossartig.  Beste 
Unterkunft  in  Salt;  die  Whser.  in  Oand  und  Martell  sehr  bescheiden. 
Zur  Noth  kann  man  in  der  untern  Marteller  Alp,  der  Zufall-  oder  Peder- 
Alp  auf  Heu  übernachten.  —  Führer:  Paul  u.  Math.  Kobald  und  M. 
Ebei'höfer  in  Gand,  Jos.  u.  Math.  Holzknecht  in  Unterhölderle  (vgl.  auch 
die  Suldner  Führer,  S.  256). 

Am  Ausgang  des  Thals  das  Dorf  Morter  (726m),  von  Ooldrain 
(S.  221)  in  20  Min.,  von  Latsch  (S.  222)  in  40  Min.  zu  erreichen. 
Fusspfad,  vom  Hirsch  die  erste  Gasse  1.,  beim  ersten  Brunnen  r., 
beim  zweiten  1.,  am  Bach  entlang,  am  Ende  der  Mauer  r.  und  beim 
Kreuz  geradeaus  durch  Wiesen.  Nach  35  Min.  über  den  Plima- 
hach  und  am  (ö  Min.)  obern  Ende  des  Dorfs  Morter  auf  den  Thal- 
weg ;  1.  auf  vortretendem  Hügel  die  zerfallnen  Burgen  Unter-  und 
Ober  -  Montan  (letztere  bewohnt)  und  die  uralte  St.  Stephans- 
KapeUe.  Nach  10  Min.  tritt  der  "Weg  auf  das  r.  Ufer  und  beginnt 
rasch  zu  steigen ;  der  Thalboden  ist  mit  Geröll  und  Felstrümmern 
bedeckt,  über  die  der  Bach  tosend  hinabstürzt;  vor  Salt  grosse 
Marmorbrüohe.  1  St.  Salt^  kleines  Eisenbad  4  Min.  1.  oberhalb  des 
Wegs  (einfache,  aber  gute  Unterkunft);  r.  in  der  Höhe  am  1.  Ufer 
bleibt  Martell  oder  Thal  (1302m),  Kirchdorf  mit  weit  zerstreuten 
Häusern  (bei  der  Kirche  einf.  Whs.).  Ueber  den  Flimbaeh  nach 
1*^/4  '^^0  ^ftnd  oder  6ond  (WAs.  bescheiden),  langgestrecktes  Dorf ; 
weiter  durch  Wald  (r.  das  schroffe  Schluderhom,  2745),  an  der  ein- 
samen Kapelle  (IY4  St.)  Maria-Schmelz  (lö43m)  vorbei,  oberhalb 
(V2  St.)  auf  das  1.  Ufer,  über  eine  grosse  Alp  mit  vielen  Hütten 
u.  Heustadeln;  1.  oben  der  Untere  Zu fritt- Femer.  Am  Ende  der 
Alp(Y4St.)  tritt  der  Weg  wieder  in  den  Wald  und  führt  ansteigend 
um  eine  Bergecke ;  plötzlich  öffnet  sich  der  Blick  auf  den  schnee- 
weissen  zweigipfeligen  Cevedale,  ein  prächtiges  Bild,  das  später 
wieder  verschwindet.  ^2  St.  Untere  MarteUer  Alp  (1821m),  am 
r.  Ufer;  10  Min.  weiter  am  l.  Ufer  die  Obere  MarteUer  Alp,  in 
schöner  Lage  (gegenüber  südl.  Vordere  Rothspitze  und  Cframsen- 
Femer^. 

Weiter  stets  am  l.  Ufer  des  Bachs  durch  Wald,  an  mehreren 
Heukasern  am  r.  Ufer  vorbei,  nach  1  St.  über  den  Pederbach,  dann 
r.  scharf  aufwärts,  auf  dem  ersten  Bergabsatz  (bis  hierhin  Weg 
zum  Madritsehjoch  j  s.  unten)  l.  ab  über  den  Madritschbach  und  an 
steilem  Felsrand  hinan  zur  (1  St.)  Zufall-Alp  (2099m)  auf  dem 
obersten  Thalboden,  in  den  sich  der  prächtige  "^Zufall 'Femer  in 
zwei  Armen  (l.  Fürkele  -  Femer ,  r.  Langen  -  Ferner^  vom  Ceve- 
dale hinabsenkt;  1.  der  Hohenfemtr  mit  der  Veneziaspitze  und 
Schranspitze. 

Bkkotourkn  von  Martell  (Führer  s.  oben).  «Cevedale  {Zu fall- Spitze, 
3773na),  von  der  Zufall-Alp  über  den  Zufall-Ferner  und  den  CevedaU-Pass 
(S.  261)  in  0-7  St.,  mühsam,   aber  höchst  lohnend  (vgl.  S.  !S£)9j   Führer 


MADRITSCHJOCH.  46.  Route.     255 

8V2)  binab  nach  Sulden  11,  nach  Sta.  Caterina  12  fl.).  —  Innere  Peder- 
»pitse  (3281m),  mit  prächtigem  Blick  auf  den  Ortler,  von  der  Marteller 
Alp  in  6  St.  durch  das  Pederthal^  ziemlich  mühsam ;  Unterkunft  zur  Noth 
in  der  Pederalp^  1  St.  von  der  Obern  Marteller  Alp  r.  bergan  (Führer 
5V2.  hinab  nach  Sulden  S'/u  fl.)-  Plattenspitze  (3440m),  äussere  (34ülm) 
und  mittlere  Pederspitze  (34ö8m)  und  Sehildspitze  können  gleichfalls  von 
der  Pederalp  erstiegen  werden.  —  *Hintere  Schontavf spitze  s.  unten.  — 
Zu/ritt-Spiize  (343im),  von  der  Untern  Marteller  Alp  in  5  St.,  beschwer- 
lich, lohnend  (Führer  G  fl.);  ebenso  Venezia- Spitze  (8330m),  von  der  Zu- 
fall-Alp über  das  Hohenfemerjoch  in  ö  St.,  und  Hintere  Rotholze  (3341m), 
von  der  Untern  Marteller  Alp  über  den  Oramsenfemer  in  5-6  St.  (Führer 
7,  hinab  nach  Pejo  über  den  Caresen-Femer  12  fl.).  —  Laaser  Spitze  (3399m), 
von  Martell  in  5-6  St.,  nicht  schwierig  (Führer  4  fl.). 

PÄSSE.  Von  der  untern  Marteller  Alp  zum  Rabbi-Bad  (S.  294) 
über  das  Sällekt-Joch  (3Ü18m) ,  7-8  St.,  beschwerlich  (Führer  8  fl.).  — 
Nach  Pejo  (S.  2.-^) ,  von  der  Zufall-Alp  über  das  Houenfebnek-Jocu 
(3204m)  an  der  Westseite  der  Venezia- Spitze  (3380m),  oder  über  die 
FÜRKELE-ScHARTE  (3o20m)  ö.  vom  Gevedale,  hinab  in  das  Vul  di  Venezia 
and  Val  della  Mare  (S.  294),  9-10  St.,  anstrengend  aber  lohnend  (Führer 
10  fl.).  —  Nach  St.  Gertrud  im  Ultenthal  (S.  244)  mehrere  Ueber- 
gänge:  Von  der  untern  Alp  über  das  Zufritt-Joüh  (3072m)  im  W.  der 
Zu/rittspitze,  hinab  über  das  Schuttkar  in  dei'  neuen  Welt  und  am  Orünsee 
vorbei  zur  Weisshrunner  Alp,  beschwerlich,  lohnend  (7-8  St.,  Führer 
71/2 fl.)-  Von  Gand nach  St.  Gertrud  über  das  Sox-Jocu  (3019m),  n.ö.  von 
der  Zufrittspitze,  oder  das  Flim-Joch,  w.  vom  Hasenohr,  beide  lohnend 
und  unschwierig  (öVz  St.,  Führer  6  fl.).  —  Nach  Sta.  Caterinu  (S.  251) 
über  den  Cevedale-Pass  {Laugen/ei^erjoch,  32dSm),  grossartige  Gletscher- 
wanderung (9-10  St.,  Führer  9V2  fl.) ;  die  Besteigung  des  Cevedule  damit 
leicht  zu  verbinden  (vgl.  S.  261). 

Nach  Sulden  über  das  Madritsch-Joch  (31ölm),  der  gewöhnliche 
Ausweg  aus  dem  Martellthal,  10  St.  von  Salt  bis  Sulden,  unschwierig  und 
in  Verbindung  mit  der  Hintern  Sehöntavfspitze  höchst  lohnend  (Führer 
IV3  fl.^  incl.  Schön  taufspitze  8  fl.).  Von  der  Obern  Alp  zur  (1  St.)  Brücke 
über  den  Pederbaeh  s.  oben  (kurz  vorher  treflliche  Quelle);  hier  r.  auf- 
wärts, anfangs  durch  Wald,  später  über  Matten  (die  Zufall -Alpe  bleibt 
1.,  s.  oben)  im  Madritschthal  hinan,  zuletzt  steil  über  Geröll  zur  (2V2-3  St.) 
Jochhöhe.  War  schon  im  Ansteigen  der  Blick  rückwärts  auf  die  Zufritt- 
spitze, Vordere  Bothspitze,  Veneziaspitze  mit  ihren  Eisfeldern  grossartig, 
so  treten  auf  der  Höhe  die  S.  257  genannten  Bergriesen  fast  überwäl- 
tigend entgegen,  alle  anscheinend  kaum  einen  Büchsenschuss  entfernt. 
Weit  grossartiger  und  umfassender  noch  ist  die  Bundsicht  von  der 
*  Hintern  Seliöntavf spitze  (33i9m),  dem  Gipfel  gleich  n.  vom  Joch  und 
von  diesem  in  V«-*/4  St.  leicht  zu  erreichen  (vgl.  S.  259).  Hinab  über 
den  EbentBond-Femer  ohne  Beschwer  zur  (1  St.)  Schaitbuchhütte  und  nach 
(I1/2  St.)  Sulden  (S.  256).  —  Wenn  man  in  Salt  übernachtet  hat,  so  ist 
der  Weg  das  lange  Thal  hinauf  bis  zum  Joch  ermüdend,  namentlich  weil 
man  die  steileren  Partien  in  den  heissen  Mittagsstunden  zurücklegen 
muss.  In  umgekehrter  Bichtung,  von  Sulden  aus,  kann  ein  rüstiger  Fuss- 
gänger  (event.  mit  Uebernachten  in  der  Schaubachhütte)  über  Madritsch- 
joch  u.  Schön  taufspitze  leicht  in  einem  Tage  Latsch  (S.  221)  erreichen, 
von  wo  Nm.  4*|2  U.  ein  Stellwagen  nach  Heran  fährt.  —  Der  Besuch  des 
prächtigen  Thalschlusses  im  Zufall  kann  mit  l'/«  St.  Mehraufwand  mit 
dem  Madritschwege  verbunden  werden. 

Ein  andrer  grossartiger,  aber  schwierigerer  Uebergang  nach  Sulden 
ist  der  ^Eiaaeepasa  (320jm),  7  St.  von  der  Zufall-Alp  (Führer  9  fl.). 
Von  der  Alp  r.  am  Abhang  der  MtUhspitze  im  Hutweiden- Thal  hinan,  um 
den  Felsabsturz  der  Hintern  Wandln  herum  auf  die  Moräne  des  Langen- 
femers  und  über  diesen  zur  (872  St.)  Jochhöhe,  r.  von  der  Suldenspitze 
(3385m),  mit  prachtvoller  Aussicht  auf  die  gewaltige  Königsspitze  und 
den  Ortler-,  1.  der  Cevedale  (S.  259).  Hinab  über  den  Sulden  -  Feinter  zur 
(iV2  St.)  Schaubaehhiitte  und  nach  (IV2  St.)  Sulden. 


256 


47.   Das  Salden thal.    Ortlergebiet. 

'    Vgl.  auch  Karten  8.  21ff,  388. 

Die  mächtige  ^Ortlergruppe  zwischen  den  Qnellgebieten  der  Etflch  und 
der  Adda,  ausgezeichnet  durch  kübnen  Aufbau  und  Höhe  der  Gipfel  wie 
durch  grossartige  Gletschereniwickelung,  ist  für  den  Touristen  ein  höchst 
lohnendes  Gebiet  und  wird  mit  Recht  seit  einigen  Jahren  stark  besucht. 
Bestes  Standquartier  ist  das  herrlich  gelegene  dulden  C^S«.  Gertrud)^  2M4  St. 
von  Gomagoi  an  der  Stilfser  Jochstrasse  (neuer  Fahrweg  im  Bau,  s.  unten), 
wo  gute  Führer  und  Unterkunft  zu  finden ;  dann  auch  Trafoi  und  an  der 
S.-Seite  8.  CaieHnn  (S.  251).  —  Der  schönste  Weg  zum  Suldenthal- 
Ortlergebiet  führt  für  rüstige  Fussgänger  von  Innsbruck  aus  durch  das 
Stubaithal  (A.  214)  über  das  Bildstöckljoch  nach  Vent,  über  das  Hoch- 
oder besser  Niederjoch  nach  Natums  (oder  von  Kurzras  über  das  Taschl- 
joch  nach  Schlanders),  von  da  mit  Stell Wii  gen  nach  Latsch,  dann  durch  das 
Hartellthal  über  dns  Madritschjoch  (S.  255).  —  Für  die  Durchforschung 
des  Ortlergebiets  haben  namentlich  die  Hrn.  J.  Payer  (vgl.  dessen  treül. 
Monographien,  Gotha,  Perthes),  F.  F.  Tuckett,  E.  v.  Hojsisovics  Hervor- 
ragendes geleistet. 

Bei  Oomagoi  (S.  247)  an  der  Stelvio- Strasse  öffnet  sich  o.  das 
3  St.  lange  *8iildenthal.  Der  im  Bau  begiififene  neue  Fahrweg 
führt  heim  Whs.  r.  hinah  üher  den  in  enger  Klamm  fliessenden 
Trafoibach^  dann  1.  tfaaleinwärts  an  bewaldeter  Bergwand,  nach 
20  Min.  über  den  wilden  Suldehbach.  Der  Fahrweg  hat  hier  vor- 
läuilg  ein  Knde ;  ein  Saumweg,  anfangs  steil  und  steinig,  steigt 
jenseit  der  Brücke  r.  hinan  an  einzelnen  Bauernhöfen  und  einem 
(40  Min.)  Kreuz  Torbei;  weiter,  hinter  einem  Kapellchen  (V4St.), 
über  den  1.  herahkommenden  Razoibach.  B.  erscheint  das  weisse 
Dach  des  Ortler,  weiterhin  1.  Schöntaufspitze,  Peder-  u,  Platten- 
spitze. Nach  25  Min.  tritt  der  Weg  auf  das  1.  Ufer  des  Sulden- 
hachs;  jenseits  auf  kurzer  Strecke  steil  aufwärts  zur  obersten 
Thalstofe,  dann  meist  eben  fort  durch  Wald  und  über  die  breite 
Moräne  des  Matit-Qletschers  (r.  der  Weg  zurPayerhütte,  s.  unten); 
vor  dem  (25  Min.)  ersten  Hause  r.  durch  das  Gatter  und  über  die 
Wiesen  zur  (10  Min.)  Kirche  und  dem  Widum  von  St.  Ctortrud 
oder  Bnlden  (1845m;  *Hdtel  ElUr,  gehalten  von  den  Schwesteni 
des  Hrn.  Curat  Eller) ;  1.  ausserhalb  des  Gatters   über  den  Bach 

zum  Gasthaus  %um  Ortler  bei  Angerer  (wird  gelobt). 

FÜHREK :  Johann  Pinggtra.,  der  Begleiter  Payer""«,  dessen  Lob  der  Ver- 
fasser nur  beistimmen  kivnn  ^  Peter  Dangl^  recht  tüchtig;  Joseph  und  Alois 
Pinggera;  Alois  Schöpf;  Joseph  i2<(fM(a(i{«r  in  Völlensteinhof ;  Jos.  Tembl; 
Peter  Reinstadler;  Joseph  Angerer \  für  kleinere  Touren:  Johann  rem6I, 
Joseph  Reinstadler  in  Ofenwies;  Simon  Reinstadler.  Die  Führerpreise 
sind  bei  den  einzelnen  Touren  angegeben;  für  die  Verpflegung  hat  der 
Retsende  zu  sorgen;  S'l«  Kilo  GepiUsk  frei. 

St.  Gertrud  besteht  aus  wenigen  weit  auseinander  liegenden 
Häusergruppen ;  das  Widum  mit  der  Kirche,  letztere  angeblich  aus 
dem  15.  Jahrh. ,  durch  einen  Wald  vor  den  Ortler -Lawinen  ge- 
schützt, liegt  Y2  St.  vom  ehem.  Fuss  des  Sulden- Gletschers. 
Die  Aussicht  von  hier  —  ö.  Vertainspitze  (3540m).  PkdtenspiUe 
(3440m),  Innere  Peder fpH%e  (3281m),  Hintere  und  Vordere  Sehon" 
taufspitte  (3319  u.  3079m),  w.  der  OHler  f3905m)  mtt  seinem  ho- 
hen Schneekamm,  nebeii  dem  ein  schmaler  Streifen  dei  Königsapitze 


SüLDENTHAL.  47.  Itoute.    257 

sich  zeigt,  daneben  r.  die  Tabareitaspitze  (3126m)  (r.  davon  die 
Tabarettascharte ,  durch  die  der  Weg  zum  Ortler  führt) ,  dann  der 
Bärenkopf  {^46m)  und  die  äusserste,  die  HochleiUnspitze  (2793m) 
—  ist  noch  beschränkt ;  diese  öffnet  sich  erst  in  ihrer  ganzen  Pracht 
bei  den  Oampenhöfen  (1878m),  2ö  Min.  vom  Widum  thaleinwäTts 
am  r.  Ufer.  In  einem  grossen  Halbkreis  zeigen  sich  hier  die  Berg- 
riesen, geradeaus  (s.)  5c/iröWcrÄom  (3398m),  r.  ä&neben  Kreilspitze 
(3382m),  dann  Königsspitze  (3855m),  Zebru  (3735m)  und  der 
nach  dieser  Seite  in  gewaltigen  Felswänden  abstürzende  Ortler 
(3905m);  zwischen  Königsspitze  und  Kreilspitze  das  Königsjoch 
(33 72m J  und  zwischen  Kreilspitze  und  Schrötterhom  der  Fomo- 
pass  (3334m).  Die  etwas  mehr  links  (östl.)  gelegene  Suldenspitze 
(338om)  und  der  Eisseepass  (3205m)  sind  durch  die  Vordere  Schön- 
taufspitze verdeckt.  —  Von  diesen  Höhen  senkt  sich  der  mächtige 
Suldenfemer,  der  bei  seinen  Ausbrüchen  1818  und  1856  rasch  in 
das  Thal  vorrückte  und  grosse  Verheerungen  anrichtete,  seitdem 

aber  sich  wieder  zurückzog,  seine  Schutt  wälle  zurücklassend. 

AU8FLÜOK  (Führer  s.  üben).  Zum  RoBimboden  (3  St.  hin  u.  zurück, 
Führer  1  fl.  70  kr.).  Einige  Schritte  hinter  den  Oainpenhufen  steigt  1. 
(ü.)  ein  Fussweg  am  Wald  hinauf  (kurz  nachher  r.,  nicht  1.),  auf-dem 
man  in  l'fa  St.  auf  den  Rosimboden  (2420m)  gelangt.  Da,  wo  der  Wald 
aufhört,  von  einem  Vorsprung,  die  Kamel  genannt,  prächtiger  ^Blick 
auf  den  Ortler  mit  dem  kleinen  End-det^Welt  Ferner  (s.  unten). 

Zur  *8chaubachhütte,  sehr  lohnend  (4  St.  hin  u.  zurück,  Führer  2iJ2  H.). 
Von  den  Oampenhöfen  südl.  fort  über  den  Roiimhach^  bald  steiler  auf- 
wärts, stets  leidl.  Pfad  an  der  Legerwand  hinan  ^  r.  die  gewaltigen  Mo- 
ränen des  Sulden-Ferners.  Nach  c.  l'|2  St.  biegt  der  Pfad  1.  ein  und 
Rteigt  über  Grasboden,  zuletzt  im  Zickzack  über  Geröll  zur  CI«  St.) 
Schaubachhütte  auf  der  Ebenwand  (287öm),  mit  treffl.  TJeberblick  des  Sul- 
den-Ferners^ gerade  gegenüber  die  imposante  Königswand,  r.  Zebru  und 
Ortler,  1.  Königsjoch,  Kreilspitze,  Fornopass,  Schrötterhom,  Suldenspitze. 
Die  Hütte,  von  der  Wiener  Gesellschaft  „Wilde  Banda"  1876  erbaut  und 
gut  eingerichtet  (Uebemachten 50 kr.,  Bett  1  fl.,  kleines  Damenzimmer  vor- 
handen) ist  Ausgangspunkt  für  die  Königsspitze,  den  Gevedale,  Zebru, 
Eisseepass  etc.  —  Madritschjoch  und  Hintere  Schöntaufspitze  s.  unten. 

Zum  Hintern  Orat  und  £nd  der  Welt  (5i|2  St.  hin  u.  zurück,  Führer 
2i|2  fl.).  Beim  Büchelhof  vor  den  GampenhÖfen  r.  ab  über  den  Sulden- 
bach  und  am  Abhang  hinan  zur  (2>(2  St.)  Schönleitenhütte;  dann  r.  empor 
zum  (1  St.)  kleinen  Hintem  Orai-See,  in  wilder  Umgebung  am  Fuss  des 
steil  abstürzenden  Hintem  Orat»  (3466m).  Nun  über  den  Rücken  nördl. 
vom  See  und  über  die  gewaltigen  Moränen  des  End-der-  Welt  Ferners  (1. 
der  Riesenabeturz  des  Ortler),  weiter  über  den  Kuhberg  durch  Matten  u. 
Wald  zurück  nach  (2  St.)  St.  Gertrud. 

Schttneok  (3121m),  n.ö.  von  St.  Gertrud,  3  St.  (Führer  3  fl.),  un- 
Rcbwierig  und  lohnend:  vorzüglicher  Ueberblick  der  Ortlergruppe. 

Zur  Paterrüttr  (3066m),  3  St.  (Führer  4  fl.),  s.  S.  260;  lohnend  auch 
für  solche ,  die  den  Ortler  nicht  besteigen  wollen.  —  Hoghleitrmspitze 
(27g3m),  3  St.  (Führer  3  fl.),  gleichfalls  lohnend  und  nicht  schwierig  (am 
besten  mit  dem  Uebergang  über  das  Hochleitenjoch  zu  verbinden;  s.  S.  248). 
—  Tabaketta SPITZE  (3126m),  von  der  Payerhütte  über  den  Tabarettaferner 
in  1/2  St.  (Führer  4'|2  fl.),  mühsam  und  nicht  zu  empfehlen  (gleiche  Aus- 
sicht wie  vom  obern  Ende  des  Kamins,  S.  259), 

Etwas  rüstigeren  Wanderern  ist  die  Ersteigung  der  *Vertain«pitte 
(354()m)  besonders  zu  empfehlen.  Tage.^tour,  hinauf  5  St.  bequem,  Füh- 
rer 41(2  fl.  Der  Weg  führt  über  den  Gampenhof  und  Rosimboden  (s.  oben) 
zum  (5  St.)  Rosimglettcher ,  den  man  theilweise  überschreitet,  weiter 
über  Fels  u.  Geröll,   zuletzt  über  ein  Schneefeld.    »Die  Vertainspitze  ist 

Baedeker's  Südbaiern.    18.  Aufl.  17 


258     Route  47.  SCHÖNIAUFSPITZE. 

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Suldcnthal.  ORTLEK.  47.  Route.     259 

ein  vorzüglicher  Aussichtspunkt  für  die  drei  gewaltigen  Pyramiden  Ort- 
ler, Zebru  und  Königswand;  nach  allen  Seiten  eröffnen  sich  grossartige 
Gebirgslandschaften :  der  lUonte  Cevedale ,  die  schöne  Laasergruppe  mit 
ihren  vielen  hohen  Felsspitzen  (Pederspitze,  Orgelspitze,  Ofenwandl,  die 
Tschengelser  Hochwand  (3371m),  die  ö.  Gebirgswand  des  Hartellthaies 
(Zufrittspitze,  3431m),  darunter  viele  ausgezeichnet  schöne  Bergformen. 
Weiter  die  Stubaier  und  Oetzthaler  Ferner  (auch  Venediger  und  Glock- 
ner sind  sichtbar),  die  Graubündner  Berge,  der  Bemina,  die  Finster- 
aarhorngruppe  und  die  Adamello-Presanella- Alpen,  in  ungeheurer  Tiefe 
die  Höfe  Sulden's  und  die  Malserhaide  bis  gegen  Nauders."    (Payer). 

^Hintere  Sohdntaufapitxe  (3319m),  41/2  St.  (Führer  4ila  fl.),  nicht 
schwierig  u.  sehr  lohnend.  Von  der  8cha%ibachhütte  (s.  oben)  über  Rasen 
und  Moränenschutt  zum  {^\\  St.)  Ebenwand-Femer ,  über  denselben  (ein- 
zelne Spalten)  zum  (3|4  St.)  MadHUchjoch  (3151m),  dann  1.  über  den  brüchigen 
Grat  ohne  Beschwer  zur  (>|'2  St.)  Spitze.  Prächtige  *  Aussicht  (vgl.  das 
Panorama  S.  258).  Die  Besteigung  wird  meist  mit  dem  Uebergang  über  das 
Madritachjoch  nach  Martell  verbunden  (vgl.  S.  255).  —  Von  den  andern  Spit- 
zen ziemlich  gleicher  Höhe  werden  Innere  Pederspüte  (3281m,  in 5  St.,  Füh- 
rer 5  n.),  Plattempitze  (3440m,  41/2  St.,  4^12  fl.)  und  MadritschspiU e  id2S&m, 
41J2  St. .  4^12  0.),  alle  mit  ähnlicher  Aussicht,  zuweilen  erstiegen.  Be- 
schwerlicher sind  Mittlere  Pederspitze  (3458m,  5-6  St.,  Führer  5i|2  0.), 
Hohe  Anffelutspitze  (3532m,  ö'j'i  St.,  5^2  fl.)  und  Tschengelser  Hochwand 
(3371m,  4>l2  St.,  5  fl.). 

♦Oevedale  (3773m),  7  St.  (Führer  7  fl.),  höchst  lohnend,  für  geübte 
Bergsteiger  nicht  schwierig.  Uebernachten  in  der  Schaubachhütte  (S.  257); 
von  dort  über  den  Sulden-Ferner  zuui  Eisseepas»  und  (2^2-3  St.)  Cevedale- 
pass  s.  S.  260.  Von  der  Pa.sshöhe  1.  über  Firnterrassen  streckenweise 
steil  auf  den  Kamm  und  zum  (li|2-2  St.)  südl.  höchsten  Gipfel.  (Der 
Cevedale,  in  Martell  Zufallspitze^  auch  Färkele  genannt,  der  Centralstock 
der  Ortler  Alpen  und  lange  Zeit  für  die  höchste  Erhebung  derselben  gehalten, 
hat  drei  Spitzen,  die  nördl.  3703m,  die  mittl.  3761m,  die  südl.  3773m.)  Die 
^^Aussicht  ist  der  vom  Ortler  ebenbürtig  und  wird  dieser  von  Manchen 
vorgezogen  (namentlich  weit  besserer  XJeberblick  der  Ortlergruppe);  im 
SW.  treten  die  schönen  Formen  der  Adamella-,  Presanella-  u.  Brenta- 
Alpen  grossartig  hervor;  in  der  Tiefe  das  Val  di  Gedeh  (Val  Furva),  Val 
della  Mare ,  Martellthal  und  obere  Vintschgau.  —  Abstieg  über  den 
Cevedalepass  nach  8.  Caterina  s.  unten  (Führer  10  fl.);  über  den  Zufall- 
Ferner  nach  Martell  s.  S.  254.  Nach  Pdo  über  die  Vedretta  la  Marc, 
beschwerlich  (zwei  Führer  ä  14  fl.). 

Die  Besteigung  der  Xönigstpitse  (3854m,  Köniffswand,  im  Val  Furva 
auch  Zebru  genannt)  ist  schwierig  und  nur  durchaus  erprobten  Bergstei- 
gern anzurathen,  durch  Erbauung  der  Schaubachhütte  indess  wesentlich 
erleichtert  (von  der  Hütte  5M2-6  St.,  Führer  12  fl.)-  Von  der  Hütte  über 
den  Sulden/emer  in  li|2-2  St.  zum  Fuss  des  Königsjoehs,  dieses  hinan 
(i|2-l  St.)  sehr  steil  und  schwierig  (schlimmste  Strecke  des  Wegs,  Vor- 
sicht wegen  der  Steinfalle),  oben  r.  zur  Schulter^  einem  plateauartigen 
Vorsprung  an  der  Ostseite  der  Königsspitze,  und  fortwährend  steil  über 
Schnee  und  Eis,  zuletzt  Fels  und  Geröll  zur  (3  St.)  Spitze.  ^Aussicht 
prachtvoll,  namentlich  vorzüglicher  üeberblick  der  Ortlergruppe  u.  um- 
fassender Blick  nach  Süden.  —  Etwas  leichter  ist  die  Besteigung  von  der 
Südseite  aus  dem  Val  di  Cedeh  (gute  Unterkunft  in  der  Malga  di  Ckusina^ 
S.  251) ,  da  der  Anstieg  zum  Königsjoch  vom  Cedehgletscher  weit  kürzer 
und  weniger  schwierig  ist  als  vom  Suldengletscher.  Besser  noch  steigt 
man  mit  Vermeidung  des  Königsjochs  direct  zur  Schulter  empor.  —  Zum 
Abstieg  über  das  KÖnigsjoch  nach  Sulden  sind  2  Führer  nöthig. 

Zebru  (3706m),  von  der  Schaubachhütte  über  das  Hochjoch  in  6-7  St., 
gleichfalls  schwierig  aber  grossartig  (Führer  10  fl.);  den  Abstieg  kann 
man  ins  Val  Zebru  nehmen  (S.  251).  —  Suldenspitze  (3^m),  über  den 
Eisseepass  u.  Langenfemer  in  5  St.  (Führer  5  fl.),  nicht  schwierig,  lohnend. 

Der  ^Ortler  (3905m)  galt  einst  nach  dem  Mont-Blanc  für  den  höch- 
sten Berg  Europa's ;  später  machte  ihm  der  Glockner  (3797m)  den  Rang 
streitig;  die  neuesten  Messungen  haben  ihm  die  grösste  Höhe  der  Ost- 
alpen zuerkannt.    Seine  erste  Besteigung  fand  im  Juhre  1804  statt  durch 

17* 


260    Route  47.  ORTLER.  Sutdenthal. 

den  Paseeirer  Jäger  Joseph  Pichler  (Josele),  von  Trafoi  aus,  im  fol- 
genden Jahre  durch  Dr.  Gebhard  von  Salden  ans ,  beidemal  auf  Ver- 
anlassung des  Erzherzogs  Johann,  1826  durch  den  Genieoffizier  Sche- 
belka^  in  den  spätem  Jahren  bis  1864  blieb  es  bei  Versuchen;  die 
eigentliche  Spitze  erreichte  in  dem  genannten  Jahre  der  Engländer 
Tuckett  zum  erstenmal  wieder,  ebenfalls  von  Trafoi  aus.  Aber  erst  der 
von  Dr.  v.  Mojsisovics  1865  entdeckte  Weg  von  Sulden  aus  gab  den  An- 
stoss  zu  alljährlich  sich  wiederholenden  Besteigungen.  Durch  die  Er- 
bauung der  PayerhüUe  am  Tabarettakamm  (von  der  A.V.-Sect.  Prag  erbaut 
u.  gut  eingerichtet;  Uebernachten  1  il.)  ist  die  Besteigung),  die  sich  jetzt 
bequem  auf  zwei  Tage  vertheilen  lässt,  sehr  erleichtert  und  bietet  Jfür 
einigermassen  Geübte  keine  Schwierigkeit;  doch  ändert  sich  der  Weg 
über  den  Gletscher  von  Jahr  zu  Jahr  und  war  z.  B.  1877  wegen  der  un- 
günstigen Schneeverhältnisse  weit  mühsamer  als  in  den  vorhergehenden 
Jahren.  Führer  10  fl.*,  hinab  nach  Trafoi  ll^jz  fl.  (für  geübte  Bergsteiger 
genügt  einer). 

Der  Weg  führt  5  Min.  unterhalb  der  letzten  Häuser  von  St.  Gertrud 
I.  ab  in  allmählicher  Steigung  durch  Wald  hinan,  nach  1J2  St.  über  die 
breite  Moräne  des  MarltgleUchers,  jenseits  scharf  1.  steiler  im  Zickzack 
durch  Wald,  dann  über  Geröll  und  r.  über  Rasenhänge  zur  (l^js  St.) 
Marltichneid  ^  einer  ßasenkuppe  auf  der  1.  Seite  des  Marltthals.  Nun  r. 
quer  über  ein  steiles  Geröllfeld  und  1.  an  den  scheinbar  senkrechten 
Tabaretiawänden  auf  schmalem,  doch  nirgendwo  schwierigen  Pfade  hinan, 
zuletzt  über  eine  Felsentreppe  zur  (1  St.)  Taharettascharte^  einer  Einsen- 
kung  des  Tabarettakamms  ungefähr  in  der  Mitte  zwischen  Bärenkopf 
und  Tabarettaspitze,  wo  sich  höchst  überraschend  die  ^Aussicht  nach 
W.  und  N.  öffnet.  Von  hier  erreicht  man  1.  am  Kamm  entlang  in  ^\  St. 
die  PayerhüUe  (d066m),  in  einer  Einsattelung  des  Tabarettakamms  ge- 
schützt gelegen,  mit  Aussicht  auch  nach  Osten.  Von  der  Hütte  r.  über 
den  Tabaretta/emer  in  1(4  St.  zur  Scharte  unterhalb  der  Tabarettaspitze, 
wo  sich  ein  imposanter  Blick  auf  den  an  dieser  Seite  (N.)  ganz  mit 
Schnee  bedeckten  Ortler  öffnet;  dann  durch  den  Kamin  steil  hinab  (bei 
der  Rückkehr  etwas  mühsam)  zum  Obern  Ortler-Ferner  (15  Min.),  der 
sich  r.  in  das  Thal  der  Hohen  Eitrinne  hinabsenkt.  ]!^un  1.  hinan  über 
den  anfangs  stark  geneigten  Gletscher  (hier  fallen  gelegentlich  wohl 
Steine,  daher  Vorsicht)  zum  Tschiefeck  (Felsen);  weiter  stets  über  Firn- 
schnee ,  streckenweise  steil ,  zur  Kln/t ,  die  sich  1873  gebildet  hatte  und 
in  den  folgenden  Jahren  mittelst  einer  langen  Leiter  überklettert  wurde, 
jetzt  aber  an  der  r.  Seite  sich  wieder  geschlossen  hat  und  gut  zu  pas- 
siren  ist,  und  zur  Spitze  (3-4  St.  von  der  Payerhütte),  dem  n.  höchsten 
Punkt  eines  2(X)  Schritt  langen  scharfen  Schneegrats  (für  leidlich  Schwindel- 
freie ohne  Schwierigkeit  zu  überschreiten).  Die  ••Aussicht  ist,  wie  dies 
von  solcher  Höhe  natürlich,  grossartig.  In  der  Ortlergruppe  selbst  treten 
besonders  hervor  die  imposante  Königsspitze,  Cevedale,  Thurwieserspitze 
und  Gristallospitzen.  Gegen  Norden  die  Tauernkette  mit  Glockner,  Vene- 
diger und  Dreiherrnspitze,  dann  Zillerthaler ,  Stubaier  und  Oetzthaler 
Alpen,  ö.  Dolomiten  mit  Marmolada  und  Palle  di  San  Martino ;  w.  Silvretta, 
Bernina,   Finsteraarhorngruppe  und  Tödi;  s.  Adamello  u.  Presanella. 

[Ein  andrer,- 1872  wieder  eröffneter  Ortlerweg  („Gebhardsweg",  vgl.  oben) 
führt  von  Sulden  über  den  Hintern  Orot  (S.  257)  südl.  vom  End  der  Welt- 
Femer  direct  zur  Spitze  (9  St.),  ist  aber  sehr  schwierig  (Führer  13  fl.); 
ebenso  der  18^75  zuerst  gemachte  Weg  vom  Suldenferner  über  das  Hochjoch 
f3604m)  und  den  Vordem  Ortlergipfel  (Führer  16  fl.).  Bei  beiden  Touren 
Uebernachten  in  der  Schaubachhütte.  —  Abstieg  über  die  Stickte  Pleits 
zu  den  heil,  drei  Brunnen  (Si|2-4  St.)  mühsam.] 

PÄSSE.  Von  Sulden  über  den  Eissee-  und  Cevedale-Pass 
nach  S.  Caterina  im  Val  Furva  sehr  lohnende  Tour  (9-10  St.),  mit 
der  sich  die  Besteigung  des  Cevedale  (s.  S.  259)  leicht  verbinden  lässt 
(Führer  8  fl.,  mit  Cevedale  10  fl.).  Uebernachten  in  der  Schaubachhütte 
(S.  257);  von  hier  1.  am  Abhang  hinab  auf  den  Sulden-Femer  und  über 
denselben,  nur  die  letzte  <f2  St.  steil ,  zum  (2  St.)  Eisseepftss  (32n5m) ; 
unmittelbar  r.  die  mächtig  aufsteigende  Königsspitze,  neben  welcher  Ortler 
und  Zebru  ganz  zurücktreten.  Von  der  Passhöhe  in  südl.  Richtung  über 
len  Firn  des  Langen  Ferners^   der  sich  nach  Martell  hinabsenkt,   wenig 


BRUSIO.  48.  RotUe.     261 

ansteigend  (r.  die  Suldenspitze^  338öin)  zum  i^U  St.)  Oevedale-Pais  {Langen- 
femer-Joch^  3258ni),  wo  sich  die  Aussicht  auf  die  südl.  Ortlerberge  und 
nach  W.  auf  die  Veltliner  u.  Bemina-Alpen  öffnet.  Die  Südseite  der 
Königsspitze,  sowie  der  ganzen  Ortlergruppe,  zeigt  schwarze  Felswände. 
[Zum  Gipfel  de5  Gevedale  gebraucht  man  vom  Joch  li|2-2  St.,  s.  oben.] 
Von  hier  steil  über  Schiefer  und  Schnee  hinab  auf  die  das  ganze  Thal- 
becken atisfüllende  schmutzige  Vedretta  di  Cedeh  und  in  das  gleichnam. 
Thal,  an  dessen  Mündung  ins  Val  di  Fojno  (2i|2-3  St.  vom  Pass)  leidl. 
Unterkunft  (zwei  saubere  Betten)  in  der  Malga  di  Cassina  (2200m)  auf  der 
r.  Thalseite  (die  schmutzige  Malga  di  Forno  bleibt  am  1.  Ufer).  Südl.  senkt 
sich  der  prächtige  Forno  Oletscher  in  grossartigem  Absturz  ins  Thal,  um- 
geben von  einem  Kranz  schöner  Berge,  Piz  Tresero,  Punta  di  S.  Matteo, 
M.  Saline  etc.    Von  hier  nach  (lijz  St.)  S.  Caterina  s.  S.  251. 

VonSulden  nachDfartell  über  das  Madritschj  och  (Bestei- 
gung der  Schöntav/spitze)  s.  S.  255;  von  dieser  Seite  weniger  ermüdend, 
aber,  da  man  den  Blick  auf  die  Ortlergruppe  kennt,  nicht  so  über- 
raschend, als  von  Martell  aus  (Führer  bis  Gand  7  fl.  50,  Salt  7  fl.  80, 
Latsch  9  fl.,  mit  Besteigung  der  Schöntauf-  oder  Madritsch-Spitze  50  kr. 
mehr). 

Nach  Trafoi  über  die'  Hochleitenspitze  (Führer  5  fl.)  s. 
S.  248:  über  die  Paverhtitte  (7»|2  St.,  Führer  5>|2  fl)  s.  S.  257.  — 
Ueber  das  Hochjoch  (3604m)  und  den  Ortler-Pas»  (3346m)  11-12  St. ,  sehr 
schwierig,  nur  bei  günstiger  Beschaffenheit  der  Gletscher  rathsam. 

Ins  Laaser  Thal  über  dasßosim-Joch  (3181m),  '9-10  8t.  bis 
Laa$  (8.  221),  ziemlich  schwierig,  namentlich  der  Abstieg  über  den 
Laaser  Femer  (Führer  8  fl.) ;  die  Besteigung  der  Vertainspitze  (s.  oben) 
damit  leicht  zu  verbinden. 

48.   Von  Tirano  über  den  Bemina  nach  Samaden. 

Vergl.  Karle  8,  264. 

56  Kil.  Eilwagen  von  Tirano  vom  15.  Juni  an  tägl.  4  U.  Nm.  bis 
Poschiavo  in  2»|2  St.  (4  fr.  25,,  Coupe  5  fr.  10  c".),  bis  Samaden  in 
8«|2  St.  (13  fr.  90,  Coup€  16  fr.  70  c.) ;  zwischen  Le  Prese  und  Poschiavo 
auch  Omnibus  (40  c).  Für  Fussgänger  ein  ziemlich  starker,  aber  höchst 
lohnender  Tagesmarsch. 

Der  Beknina-Pass  ist  der  wichtigste  und  einzig  fahrbare  der  wenigen 
Pässe,  welche  über  die  Bemina-Kette  fähren,  die  Hauptverbindung  des 
Veltlin  mit  dem  Engadin,  in  guten  Weinjahren  von  Fuhrwerk  sehr 
belebt;  auch  im  Winter  täglich  von  60-70  Pferden  befahren. 

Tirano  s.  S.  253.  Die  Strasse  zieht  sich  von  Madonna  di 
Tirano  (S.  253)  am  r.  Ufer  des  Posckiavino  aufwärts  und  über- 
schreitet hinter  der  ehemal.  Veste  Piaita  mala^  wo  das  Italien.  Zoll- 
amt, die  schweizer  Grenze.  Weiter  stets  ansteigend  über  (Vi  St.) 
Campo  Cologno  durch  Nuss-  und  Kastanienpflanzungen  (1.  ein 
hübscher  Wasserfall  des  Sajento')  nach  (1  St. )  Brasio  (755m),  rom. 
Brüs  oder  Brüsch  (*Trippi,  der  Wirth  spricht  deutsch),  dem  ersten 
schweizer:  Ort  (1146  Einw.,  mit  einer  kath.  und  einer  prot.  Kirche, 
letztere,  die  obere,  zu  Anfang  des  17.  Jahrh.  erbaut. 

Nun  schärfer  bergan  in  einem  Felsenthal,  welches  der  Strasse 
und  dem  Poschiavino  kaum  Raum  gestattet.  (Y2  St.)  MeschinOy 
Dörfchen  am  südl.  Ende  des  Lago  di  Poschiavo.  Der  forellen- 
reiche See,  ein  erweitertes  Becken  des  Poschiavino ,  dessen  Farbe 
er  behält,  ist  40  Min.  lang.  Die  Strasse  führt  an  seinem  w.  Ufei 
entlaug,  an  einem  Kreuz,  zum  Gedächtniss  von  3  Brüdern  errichtet, 
die  1836  durch  eine  Lawine  hier  verunglückten,  weiter  an  alten, 
1814  zerstörten  Befestigungen  vorbei.    An  der  Nordspitze  des  See'g 


262    Route  48.  POSCHTAVO.  Von  Tirano 

(3/4  St.)  Le  Prese  (962m),  Schwefelbad  mit  stattlichem,  sehr  schön 
am  See  gelegenen  *Curhau8  und  Garten  [Z.  3,  F.  I72?  M.  41/2» 
B.  1/2»  Pension  6  fr.).  Das  alkalische  Schwefelwasser  (61/2*^  R-) 
entspringt  etwa  100  Schritt  vom  Curhaus;  die  Bäder  weiden  durch 
Dampf  erwärmt  (Bad  1  fr.  20  c). 

Weiter  durch  das  ebene,  hübsche  Thal  über  8.  Antonio  nach 
17  Kil.  PoBchiävo  (1020m),  dtsch.  Puschlav  (*Croce  alla  Posta, 
in  einem  alten  Adelshause,  Post  und  Telegr.-Stat. ;  Hotel  Aibricci; 
Bierbrauerei  von  Hosig  y  mit  Felsenkeller),  stadtähnliches  Dorf 
mit  2893  Einw.  (1/3  Prot.)  und  manchen  hübschen  Häusern. 
Mechanische  Werkstätte,  viel  Handel,  Sprache  italienisch.  Diekath. 
Kirche  ist  von  1494,  der  Thurm  viel  älter,  Inneres  unbedeutend. 
Im  Beinhaus  hinter  der  Kirche  viele  alte  Schädel   und  Knochen. 

AmRathhausthurm  das  Wappen  des  Ortes.  Schöne  reformirte  Kirche. 

Der  *Pizzo  Sasaalbo  (2694iu),  östl.  »von  Poschiavo,  5  St.  beschwer- 
licben  Steigens,  bietet  eine  grossartige  Gebirgs-Bundsicbt  über  w.  Ber- 
nina, ö.  Ortler,  s.o.  Adamello. 

FUSSWEG  zum  Lage  Nero  (s.  unten),  1  St.  kürzer  und  schöner  als 
die  Landstrasse,  aber  ziemlich  mühsam  und  bei  nassem  Wetter  nicht  an- 
zurathen.  Anfangs  neuer  Reitweg,  an  der  1.  Thalwand  ansteigend;  weiter 
oben  r.  durch  die  wilde  Felsschlucht  des  Cavagliasco -^  om  Ausgang  eine 
ebene  Matte  mit  dem  Alpendörfchen  Cavaglia  (170im).  Weiter  scharf 
ansteigend  durch  Wald  zur  *Alp  Orüm  (2189m;  Erfr.  schlecht  und 
theuer),  von  wo  schöner  Rückblick  auf  das  Poschiavino-Thal ,  mit  den 
Orten  Poschi  vo  und.Le  Prese;  dann  1.  über  die  Anhöhe  hin,  wo  plötzlich 
der  prachtvolle  *Palä-Qlet»cher  nahe  tritt,  nur  durch  ein  schmales  Thal 
getrennt.  Nun  bergab  und  an  der  Westseite  des  kleinen  Logo  della  Seala, 
des  Logo  Bianco  und  Nero  entlang  (1.  der  grosse  Cambrena-OUtteher^ 
überragt  vom  Piz  Cambrena^  3607m)  bis  zum  n.  Ende  des  Lago  minore^ 
wo  der  Weg  in  die  Bernina  Strasse  mündet  (s.  unten.);  oder  zwischen 
Lago  della  Scala  und  Lago  Bianco  über  den  Bach  und  r.  hinan  zur 
Bernina-Hospiz  (S.  263). 

Ueber  den  Canciano-Pass  nach  C'hiesa  im  Val  Malenco  s.  S.  2Ö3; 
über  den  Rovano-Pass  zu  den  Feltariaftütlen  s.  S.  273  (beide  nur  mit 
Führern). 

Die  Berninastrasse  steigt  langsam  an  der  Ostseite  des  Poschia- 
vino-Thals  hinan ;  1.  oben  am  Berge  ein  Gletscher,  der  vom  Pixzo 
di  Verona  (3462m)  herabsteigt.  Bei  (1  St.)  Pisciadello  öffnet  sich 
e.  das  ValU  di  Campo. 

Ueber  den  Val  Viola-Pass  nach  Bormio  (S.  251)  9-lU  St., 
lohnend,  bei  hellem  Wetter  Führer  entbehrlich.  Wer  vom  Bernina  kommt, 
braucht  nicht  bis  Pisciadella  hinabzugehen,  sondern  schlägt  den  gleich 
unterhalb  la  Rosa  1.  abzweigenden  Fusspfad  ein,  der  erst  über  Matten,  dann 
durch  Wald  an  der  östl.  Bergwand  allmählich  ansteigt  und  bei  (>|4  St.) 
Salva  in  das  Volle  di  Campo  einbiegt.  Weiter  schlechter  Karrenweg  (in 
zweifelhaften  Fällen  immer  I.  halten)  über  die  ärmlichen  Hütten  von  la 
Tunta  und  Plcm  Sema,  wo  r.  der  Weg  von  Pisciadello  heraufkommt,  bis 
(1  St.)  Lungaequa^  der  obersten  Sennhütte  (ital.  «Malga**).  N.  das  Val 
Mera  mit  dem  schönen  Como  di  Campo  (3t05m).  Von  hier  bis  zur  (1>|3  St.) 
Passhöhe  des  Val  Yiola-Faases  (246Qm)  ist  der  Weg  streckenweise  undeut- 
lich, für  wen'ger  Geübte  Wegweiser  angenehm,  anfangs  durch  Arvenwald, 
in  dem  r.  mehrere  prächtig  stahlblaue  kleine  Seen ;  schöner  Rückblick  auf 
die  Berninagruppe,  s.  die  Abstürze  des  Como  di  Saoseo.  Jenseit  des  Passes 
senkt  sich  der  nun  nicht  mehr  zu  verfehlende  Pfad  allmählich  und  erreicht 
nach  SJ4  St.  die  erste  Sennhütte  an  dem  kleinen  Val  Viola-See.  Weiter 
hoch  an  der  Nordseite  des  Val  Viola  an  einzelnen  Alphütten  vorbei,  mit 
trächtigen  Blicken  r.    in    das    Val  di  Dotdi^  mit   dem  Pitzo  di  Dosdi  und 


nach  Samaden.  BERNINA-PASS.  48,  Route,     263 

der  Cima  dt  Logo  Spalmo;  dann  durch  Wald  steil  hinab  zum  PMie 
Minestra  (unterhalb  ein  Wasserfall)  und  dem  (1  St.)  Weiler  Catnpo.  Von 
hier  führt  der  Weg  durch  Matten  u.  Wald  an  einzelnen  Häusern  und 
Heuställen  vorbei  nach  (VI2  St.)  8.  Carlo^  hochgelegenes  Kirchdorf  (r. 
der  Mimte  Burone  mit  grossem  Gletscher  und  der  Monte  S.  Colonibano^ 
8.  250) ;  hinab  ins .  Val  di  Dentro  nach  Semogo  (über  Foseagno  nach 
Livigno  s.  S.  251)  und  über  Isolaceia  (bei  der  Brücke  eine  Osterie  mit 
gutem  Wein)  nach  (2  St.)  Premadio;  hier  über  die  Adda^  r.  nach  (i|2St.) 
Bormio^  1.  zum  (>|4  St.)  Neuen  Bad  (S.  250). 

Hier  nochmals  ein  hübscher  Rückblick  auf  das  Puschlav ;  dann 

tritt  die  Strasse  an  die  ö.  Bergwand  und  erreicht ,  in  Windungen 

ansteigend,  die  Wirthshäuser  (1  St.)  la  Rosa  (1878m)  und  ^4  St. 

weiter  la  Motia  (1980m),  beide  dürftig. 

Durch  das  bei  la  Hotta  n.  sich  öffnende  Yal  Agone,  in  welchem 
grosse  Gypslager  mit  Alabaster,  führt  ein  schmaler  Fahrweg  über  die 
Forcola  (2328m)  ins  LivignothaL  bis  Livigno  (S.274)  in  6  St.;  s|4  St.  jenseit 
der  Passhöbe  kommt  1.  der  Weg  aus  dem  Val  del  Faim  von  La  Stretta 
herab  (s.  unten). 

Weiter  in  Windungen  1  St.  lang  scharf  bergan,  zuletzt  durch 
eine  Gallerie  zur  Passhöhe  des  Bemina-Pattei  (2334m),  durch 
ein  Kreuz  bezeichnet.  Der  üebergang  über  den  Pass  selbst  bietet 
wenig  (Gegend  öde)  und  wird  erst  spät  schneefrei.  Wenige  Schritt 
jenseit  der  Passhöhe  das  (33  Kil.)  Ogpiaio  Bemina  mit  der  Ueber- 
schrift  „Dieu  et  Patrie"  (*mui,  Z.  2-3,  F.  V/2  L-  u.  B.  IV2  fr.), 
in  schöner  Lage  über  dem  Lago  Bianco  und  gegenüber  dem  Gam- 
bren agletsch  er ,  als  Tagesausilug  von  Pontresina  und  St.  Moritz  aus 
viel  besucht  (Wagen  s.  S.  268  u.  269).     Hinter  dem  H6tel  der 

kleine  Lago  (Ulla  Cortetta. 

Von  dem  Felshügel  auf  der  N.O.-Seite  des  Sees,  in  ij«  St.  leicht  zu 
ersteigen  (2Ö42m),  guter  Ueberblick  der  südl.  Thal  Verzweigungen.  —  *Pis 
Campaooio  (2601m),  der  schöne  nach  O.  senkrecht  abfallende  Kegel  südl. 
vom  Hospiz,  ist  in  1  St.  auf  gutem  Pfad  zu  ersteigen :  höchst  lohnende 
Aussicht.  —  IKs  Lagalp  (2962m),  nördl.  (s.  oben),  wird  gleichfalls  der 
Aussicht  wegen  erstiegen  (2i|2  St.,  besser  mit  Führer).    . 

Auf  den  alten  Sanmweg  (s.  oben)  führt  wenige  Schritte  vom  Hospiz 
ein  neuer  Fussweg  von  der  Strasse  r.  ab  am  Lago  bianco  entlang,  dann 
auf  einem  Holzsteg  über  dessen  Abfluss,  zur  (ii|2  St.)  Alp  Orüm  (S.  262). 
—  Bei  einem  Handweiser,  V«  S^*  yoTßk  Hospiz,  führt  von  diesem  Wege 
ein  neuer  Pfad  r.  hinauf  zur  (Vz  St.)  Bellavista  (2377m),  Steinhütte  (Erfr.) 
mit  prächtiger  Aussicht  auf  den  Palügletscher,  ins  Puschlav  und  auf  die 
Berge  des  Val  Viola. 

Die  Strasse  senkt  sich  allmählich  am  Abhang  des  Piz  Lagalp ; 
1.  die  drei  Bemina-Seen,  der  grössere  3/4  St.  lange  fischreiche  Lago 
Bianco f  roman.  UJ  aZv' (2230m),  und  die  beiden  kleineren,  Lago 
Nero,  roman.  lej  nair,  und  Lago  Minore,  roman.  UJ  minur;  der 
schmale  Damm,  welcher  sie  scheidet ,  ist  zugleich  Wasserscheide ; 
der  Lago  Nero  entsendet  seinen  Abfluss  in  den  Inn,  der  Lago  Bianco 
in  die  Adda.  Der  Lago  Bianco  hat  Gletscher-,  der  Lago  Nero  Quell- 
wasser, daher  der  Unterschied  der  Farbe.  Von  Anfang  November 
bis  Mitte  Juni  haben  die  Seen  eine  Eisdecke. 

Die  Strasse  bleibt  am  r.  Ufer  des  aus  dem  Lago  minore  ab- 
fliessenden  Berninabachs  (r.  Piz  Lagalp  und  Piz  Alv,  zu  beiden 
Seiten  des  Val  Minur,  1.  die  geröUbßdeckten  Abhänge  der  Diavo- 
letza,  S.  272)  und  erreicht  in  IY4  St.  vom  Hospiz  die  einsamen 


264     Route  49.  MALOJA.  Ober- 

Bemina-Häuser  (2049in ;  Whs.),  unterhalb  der  Mündung  des  Val 
del  Fain. 

Das  2  St.  1.  Val  del  Fain,  deutsch  Heuthal,  ist  für  Botaniker  ein  er- 
giebiger Boden.  Ein  Saumpfad  führt  durch  dasselbe  über  die  Alp  la 
Stretta  und  den  Pas9o  Fieno  (2482m)  zwischen  Piz  della  Stretla  (3106m) 
und  P.  d'^ils  Lei*  (3052m)  steil  hinab  in  das  Spöl-Thal  und  nach  Livigno 
(8.  274)  (6  St.,  lohnend,  Führer  unnöthig).  —  Ueber  la  Pischa  zum  Lan- 
guard  (S.  271)  nur  guten  Bergsteigern  aneurathen. 

Hinab  auf  dei  neuen  scbönen  Strasse  (der  alte  Saumpfad  führt 
1.  unten  am  Beruinabach  hiii.}  mit  prachtvoller  Aussicht  auf  den 
Morteratsch-Gletscher  und  die  ganze  Bernina-Gruppe  nach 

51  Kil.  Pontresina  (S.  269)  und 

56  Kil.  8amaden  (S.  268). 

49.   Das  Ober-Engadin  vom  Maloja  bis  Samaden. 

Pontresina  und  Umgebungen.  Fii  Languard. 

Vom  Maloja  bis  Sils  i^t  St.,  von  Sils  bis  Silvaplana  1  St.,  von  Silva- 
plana  bis  St.  Moritz  l^jg  St.,  von  St.  Moritz  bis  Samaden  1  St.,  von  St. 
Moritz  nach  Pontresina  beim  Statzer  See  vorbei  l^jz  St.  Ein  -  und 
ZwEispÄNNEB  fast  überall  zu  haben.  —  Im  Sommer  ist  das  Ober-Engadin 
oft  überfüllt,  daher  Zimmer  frühzeitig  vorausbestellen. 

Das  von  SW.  nach  NO.  streichende  19  St.  lange  Engadin  (rom.  En- 
giadinä)  oder  Ober-Innthal  ist  ein  vom  Inn  durchström tes ,  kaum  1/2  St. 
breites  grünes  Hochalpenthal,  bei  Sils  1797m,  bei  Martinsbruck  1019m 
ü.  M.,  von  den  höchsten  Gebirgszügen  Graubündens  eingeschlossen ,  n.w. 
von  den  Engadiner  Alpen,  s.o.  von  der  Berninakette,  deren  Schnee-  und 
Gletscherwelt  mit  den  grossartigsten  der  Schweiz  wetteifert.  Das  Seen-Ge- 
biet des  Ober-Engadin^  vom  Maloja  bis  Samaden,  ist  der  schönste  Theil  des 
Thals,  das  indess  auch  in  seiner  untern  Strecke  von  Samaden  abwärt«, 
dem  Unter- Egadin  (R.  50),  eine  Reihe  anziehender  Landschaften  bietet. 

Die  Hochfläche  des  Maloja)  ital.  Maloggia,  roman.  Molögia 
(1811m),  ist  Grenzscheide  zwischen  dem  Bergeller-Thal  und  dem 
Engadin.     Auf  der  Höhe  das  Whs.  zum  Maloja-Kulm. 

Zum  ^Cftvloedo-See  hübscher  Spaziergang  ('[4  St.),  neuer  Fahrweg 
10  Min.  w.  unterhalb  der  Passhöhe  von  der  Maloja-Strasse  1.  ab,  bei  den 
untersten  Häusern  des  Dörfchens  Orden  über  die  Ordlegna  {OrdUgna- 
Fall  s.  unten)  und  am  1.  Ufer  derselben  hinan,  nach  1(4  St.  über  den  aus 
dem  See  abfliessenden  Bach ,  zu  dem  einsamen  tiefgrünen ,  von  hohen 
Bergen  umgebenen  See  (190Bm)  \  südl.  der  schöngeformte  Monie  Fomo 
(3214m) ,  1.  davon  der  Schneesattel  des  Muretto-Passes  (s.  unten).  Das 
Fahrsträsscben  endet  bei  der  grossen  Sennerei  an  der  Südseite  des  Sees. 

Zum  Ordlegna-Fall  folgt  man  den  Kehren  der  Maloja-Strasse  vom 
Whs.  etwa  20  Min.  abwärts ;  hier  1.  ab  zu  £inem  (5  Min.)  Felsplateau 
über  dem  Hauptsturz;  zum  Whs.  zurück  >|2  St. 

Zum  Fomo-Olettcher  gleichfalls  lohnende  Tour  (2-4  St.,  mit  Führer). 
Auf  dem  Muretto-Wege  (s.  unten)  bis  zu  den  (1»J2  St.)  Sennhütten  von 
Pian  Canin  rl987m)  \  hier  r.  'I4  St.  Steigens  über  Schutt  und  Moräne  auf 
den  Fomo-Qletaeher ,  oberhalb  der  steil  abfallenden  Wölbung  über  dem 
Gletscherthor;  wegen  der  vielen  theilweise  breiten  Spalten  in  der  Mitte 
des  Gletschers  auf  der  r.  Seite  längs  der  Moräne  hinnn  zum  (2  St.)  pracht- 
vollen Gletscher-Circus,  umgeben  von  der  Cima  del  Largo,  Pizzo  Torrone, 
Mte.  Sissone,  Cima  di  Rosso,  Monte  Fomo.  Ein  lohnender  Uebergarg 
(für  geübte  Berggänger  nicht  schwierig,  doch  nur  mit  Führer)  führt  von 
hier  in  5  St.  über  den  Fomö-Pa»s  nach  S.  Martino  im  schönen  Val  di 
Masino  (ija  St.  w.  die  besuchten  Bagni  di  Masino  mit  grossem  *Kurhaus), 
von  wo  Fahrweg  nach  (3»|?  St.)  Morhegno  (S.  253). 

Vom  Maloja  über  den  Murettc-Paas  nach  CMtia  im  Vßl  Malenco  8  St., 


264     Route  49.  MALOJA.  Ober- 

Bemina-Häuser  (2049in ;  Whs.),  unterhalb  der  Mündung  des  Val 

del  Fain. 

Daa  2  St.  1.  Val  del  Fain,  deutsch  Heuthal^  ist  für  Botaniker  ein  er- 
giebiger Boden.  Ein  Saumpfad  führt  durch  dasselbe  über  die  Alp  la 
Stretta  und  den  Passo  Fieno  (2482m)  zwischen  Pit  della  Stretta  (3106m) 
und  P.  d^ih  Leis  (3052m)  steil  hinab  in  das  Spöl-THal  und  nach  Livigno 
(S.  274)  (6  St.,  lohnend,  Führer  unnöthig).  —  lieber  la  Pischa  zum  Lan- 
guard  (S.  271)  nur  guten  Bergsteigern  anzurathen. 

Hinab  auf  der  neuen  schönen  Strasse  (der  alte  Saumpfad  führt 
1.  unten  am  Berninabach  hiii)  mit  prachtvoller  Aussiebt  auf  den 
Morteratsch- Gletscher  und  die  ganze  Bernina-Gruppe  nach 

51  Kil.  Pontrtsina  (S.  269)  und 

56  Kil.  Samaden  (S.  268). 

49.   Das  Ober-Engadin  vom  Maloja  bis  Samaden. 

Pontresina  und  Umgebungen.  Fix  Langnard. 

Vom  Maloja  bis  Sils  l^ft  St.,  yon  Sils  bis  SUvaplana  1  St.,  von  Silva- 
plana  bis  St.  Moritz  \}\i  St.,  von  St.  Moritz  bis  Samaden  1  St.,  von  St. 
Moritz  nach  Pontresina  beim  Statzer  See  vorbei  lijs  St.  Ein-  und 
Zweispänner  fast  überall  zu  haben.  —  Im  Sommer  ist  das  Ober-Engadin 
oft  überfüllt,   daher  Zimmer  frühzeitig  vorausbestellen. 

Das  von  SW.  nach  NO.  streichende  19  St.  lange  Engadin  (rom.  En- 
giadind)  oder  Ober-Innthal  ist  ein  vom  Inn  durchström tes,  kaum  '/a  St. 
breites  grünes  Hochalpenthal ,  bei  Sils  1797m,  bei  Martinsbruck  1019m 
ü.  M.,  von  den  höchsten  Oebirgszügen  Graubündens  eingeschlossen,  n.w. 
von  den  Engadiner  Alpen,  s.o.  von  der  Berninakette,  deren  Schnee-  und 
Gletscherwelt  mit  den  grossarti^i^sten  der  Schweiz  wetteifert.  Das  Seen-Ge- 
biet des  Ober-Engadin^  vom  Maloja  bis  Samaden,  ist  der  schönste  Theil  des 
Thals,  das  indess  auch  in  seiner  untern  Strecke  von  Samaden  abwärts, 
dem   Unter-Egadin  (R.  50),  eine  Reihe  anziehender  Landschaften  bietet. 

Die  Hochfläche  des  Maloja,  ital.  Maloggia,  roman.  Molöyia 
f  18ilm),  ist  Grenzscheide  zwischen  dem  Bergeller-Thal  und  dem 
Engadin.     Auf  der  Höhe  das  Whs.  zum  Maloja^Kulm. 

Zum  *Gavloeoio-S«e  hübscher  Spaziergang  (S|4  St.),  neuer  Fahrweg 
10  Min.  w.  unterhalb  der  Passhöhe  von  der  Maloja-Strasse  1.  ab,  bei  den 
nntersten  Häusern  des  Dörfchens  Orden  über  die  Ordlegna  (Ordlegna- 
Fall  8.  unten)  und  am  1.  Ufer  derselben  hinan,  nach  1(4  St.  über  den  aus 
dem  See  abfliessenden  Bach ,  zu  dem  einsamen  tiefgrünen ,  von  hoben 
Bergen  umgebenen  See  (1903m);  südl.  der  schöngeformte  Monte  Famo 
(3214m) ,  1.  davon  der  Schneesattel  des  Muretto-Passes  (s.  unten).  Das 
Fahrsträsschen  endet  bei  der  grossen  Sennerei  an  der  Südseite  des  Sees. 

Zum  Ordlagna-Fall  folgt  man  den  Kehren  der  Maloja-Strasse  vom 
Whs.  etwa  20  Min.  abwärts*,  hier  1.  ab  zu  £inem  (5  Min.)  Felsplateau 
über  dem  Hauptsturz;  zum  Whs.  zurück  ^■^  St. 

Zum  Fomo-OleUcher  gleichfalls  lohnende  Tour  (2-4  St.,  mit  Führer). 
Auf  dem  Muretto-Wege  (s.  unten)  bis  zu  den  (l^j^  St.)  Sennhütten  von 
Pian  Canin  (1987m) ;  hier  r.  ','4  St.  Steigens  über  Schutt  und  Moräne  auf 
den  Forno-Gletaeher ,  oberhnlb  der  steil  abfallenden  Wölbung  über  dem 
Oletscherthor;  wegen  der  vielen  theilweise  breiten  Spalten  in  der  Mitte 
des  Gletschers  auf  der  r.  Seite  längs  der  Moräne  hinnn  zum  (2  St.)  pracht- 
vollen Gletscher-Circus,  umgeben  von  der  Cima  del  Largo,  Pizzo  Torrone, 
Vte.  Sissone,  Cima  di  Ros.<«o,  Monte  Forno.  Ein  lohnender  Uebergarg 
(für  geübte  Berggänger  nicht  schwierig,  doch  nur  mit  Führer)  führt  von 
hier  in  5  St.  über  den  Fomo-Pa»$  nach  S.  Martino  im  schönen  Val  di 
Masino  (JJ2  St.  w.  die  besuchten  Bagni  di  Masino  mit  grossem  *Kurhau8), 
•on  wo  Fshrweg  nach  (S^i»  St.)  Morbegno  (8.  253). 

Vom  Maloja  über  den  Vurettc-Paas  nach  CMem  im  Val  Malenco  8  St., 


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Engadin.  SILS.  49.  Route.     265 

anstrengend  aber  im  Ganxen  lohnend  (nur  mit  Fahrer).  Am  r.  Ufer  dea 
Ordlegna-Bachs  zu  den  (l^ja  St.)  Sennhütten  von  Plan  Canin  (ld87m),  die 
r.  bleiben;  dann  steiler  Anstieg  über  Geröll  und  den  Murettogletscher  zur 
(2M2  St.)  Passhöhe  (2557m)  zwischen  Ute.  Fomo  (3214m)  und  Mte.  Muretto 
31(}7m),  mit  schönem  Blick  auf  den  Mte.  della  Disgraxia  (3680m).  Hinab 
über  ein  steiles  Schneefeld,  weiter  über  Trümmer  und  Grashalden,  stets 
an  der  1.  Seite  des  ungestümen  Malenco,  und  mit  treffl.  Blicken  auf  Mte. 
della  Disgrazia,  Mte.  Sissone,  Cima  di  Rosse  etc.  nach  Chiareggio  (1668m) 
und  (4  St.)  Chiesa  (1305m)  im  Val  Maleneo  (8.  253).  Von  hier  über  den 
Canciano-Pau  nach  Poschiavo  s.  S.  253 ;  über  den  Tremoggia-Pats  und 
den  Fex-Oletscfter  nach  Sils  8-9  St.,  nur  mit  Führer,  lohnend;  über  den 
Seerscen-  und  Chapüischin-Pas*  nach  Pontresina  s.  S.  273. 

Unsere  Strasse  überschreitet  bald  den  jungen /nn,  hier  Ova  d'Oen 
genannt,  der  in  verschiedenen  kleinen  Fällen  von  dem  n.w.  auf- 
steigenden Piz  Longhin  (2780m)  herabstürzt ,  und  tritt  an  den 
1^2  St.  1.  hellgrünen  Silser  See,  rom.  Lej  da  Segl  (1796m).  R. 
der  Piz  della  Margna  (3156m)  mit  steil  abstürzendem  Gletscher; 
weiter  auf  grünem  Vorland  an  der  Mündung  des  aus  dem  Val  Fedoz 
kommenden  Bachs  das  Dörfchen  Isola  (Islaa),  von  dem  schönen 
Corvatsck  überragt.  Die  Strasse  umzieht  einen  Felsvorsprung,  der 
den  See  in  zwei  Becken  scheidet ;  wie  sie  sich  der  Halbinsel  Chast^ 
(s.  unten)  nähert,  erscheint  südl.  über  Isola  am  obern  Ende  des 
Val  Fedoz  der  grosse  Fedosgletscher  zwischen  r.  P.  Margna,  1.  Piz 
Lat  (3169m). 

An  der  ö.  Spitze  des  Sees,  r.  von  der  Strasse,  liegt 

(1 1/4  St.)  Sils  (1797m),  rom.  Segl  (b^t.  Selj),  aus  den  Ort- 
schaften Sils  -  Baseglia  auf  der  Nord-Seite  des  Thals  (^Hotel  de  la 
Grande-  Vue  bei  Badrutt)  und  dem  anmuthig  gelegenen  Sils-Maria 
(* Alpenrose  bei  Nadig ,  Z.  2 Y2  ?  Pens.  71/2  ^r. ;  *H6tel  Edelweiss, 
neu),  10  Min.  von  der  Innbrücke,  bestehend,  namentlich  das  letztere 
mit  einzelnen  stattlichen  Häusern. 

Lohnende  Wanderung  von  Sils-Maria  nach  dem  {2^\i  St.)  Fez-Gletsoher 
(  Vadret  da  Fex).  Vor  der  Brücke  über  den  Fex-Bach  (ova  granda^  grosses 
Wasser)  jenseit  Maria  führt  der  gute  nicht  zu  verfehlende  Weg  r.  auf- 
wärts, durch  den  Laretwald  ^  an  den  Häusern  von  Platia  und  Fex  vorbei 
nach  (1»(4  St.)  Cnrtins  (1976m);  hier  auf  das  r.  Ufer  des  Fexbachs,  bei 
der  (ijs  St.)  letzten  Sennhütte  wieder  auf  das  1.  und  auf  diesem  gerade 
fort  (zuweilen  etwas  sumpfig)  zum  Fuss  des  Muot  Selvas^  eines  Felshügels, 
der  sich  quer  vor  das  Thal  vorschiebt.  Ein  alter  zum  Theil  gepflasterter 
Weg  führt  hinüber ;  von  der  Südseite  (*|2  St.)  bester  Ueberblick  des  Glet- 
schers, überragt  vom  Pie  Chapütschin,  Piz  Tremoggia^  il  Gapüttdty  Piz  Qüz^ 
r.  PizLat.  Unten  strömt  aus  breitem  Geröllbett  der  Fexbach  hervor.  Rück- 
wärts fällt  der  Blick  über  das  grüne  Fex-Thal,  im  Hintergrund  die  zackige 
Kette  des  Piz  Lagref  (296Bm)  und  Piz  Pulaschin  (3017m).  —  Aus  dem  Fex- 
Thal  zum  Roseg-QleHcher  und  nnch  Pontresina  s.  S.  272.  —  Ueber  den 
Fex-Gletscher  nach  Chiesa  s.  8.  253. 

Wer  nicht  bis  zum  Gletscher  vordringen  will,  gehe  nur  bis  zur 
(3(4  St.)  Fexer  Capelle^  zurück  über  den  Bach  und  denFussweg  durch  die 
Schlucht,  von  wo  man  auch  den  schönen  Wasserfall  beobachten  kann. 

Ein  höchst  lohnender  Aussichtspunkt  ist  der  gleich  bei  Maria  auf- 
steigende *Muot  Marmori  (2206m),  durch  einen  guten  Fusspfad  zugänglich 
gemacht  (2  St.  hin  und  zurück). 

Auf  der  in  den  Silser  See  sich  vorstreckenden  Halbinsel  (^Cha^te, 
Schloss)  sind  noch  Mauer-Ueberreste  einer  Burg  vorhanden. 

Unsere  Strasse  erreicht  bald  das  w.  Ufer  des  Silvaplaner  See's 
(1794m)  und  bleibt  an  demselben  bis  (1  St.) 


266    Route  49.  ST.  MORITZ.  Ober- 

Silvaplana  (1816m),  rom.  Silvaplauna  (^Hötel  Rivaita  ^  neu, 
Z.  4,  L.  u.  B.  11/2  fr.  ;  *Post  oder  Kreuz,  Z.  3,  M.  3  fr. ;  *  Wilder 
Mann;  Sonne,  guter  Wein),  wo  die  Julier-Strasse  mündet,  sehr 
anmuthig  auf  einer  grünen  Matte  gelegen ,  auf  dem  durch  den 
Schutt  des  vom  Julier  kommenden  Montaraskerbachs  gebildeten 
Vorland,  welches  weit  in  den   See  hineinragt  und  denselben  in 

den  oberen  und  unteren  theilt. 

Von  Silvaplana  nach  Pontresina  über  die  Fuorcla  da 
Surlej  (Führer  10,  Pferd  20  fr.),  eine  aehr  zu  empfehlende  Wanderung 
von  7-8  St.  Ueber  die  Seeenge  bei  Silvaplana  führt  eine  80  Schritt  lange 
Brücke  nach  dem  gegenüberliegenden  Dörfchen  Surlej  (,,über  dem  See^**), 
einst  ein  grösseres  Dorf,  jetzt  ganz  verödet,  seit  das  Wasser  dort  arg  ge- 
haust, das  besonders  im  J.  179o  Massen  von  Steinschutt  mit  sich  brachte, 
welcher  die  Wiesen  verwüstete  und  Häuser  und  Kirche  zerstörte.  Der 
Weg  führt  jensoit  des  Orts  nicht  über  den  Bach  links,  sondern  r.  hinauf 
in  den  Wald;  (1  St.)  Alp  da  Surlej  (2086m),  dann  halblinks  über  die 
Matte,  in  gerader  Richtung  auf  den  Piz  Corvaisch  (3458m)  los  (Besteigung 
8.  S.  272).  Nach  15  Min.  über  den  Grat  links  hinan,  direct  auf  den 
grossen  schwarzen  Felsblock  los,  den  man  schon  von  Silvaplana  aus 
erkennen  und  sich  als  Richtpunkt  merken  kann.  Von  nun  an  muss 
man  sich  stets  halblinks  halten ;  in  der  Nähe  des  Gletschers ,  der  vom 
Piz  Corvatsch  herunter  kommt,  überschreitet  man  bald  darauf  die  Pass- 
höhe (27ö6m) ,  von  Silvaplana  aus  in  3i|2  St.  zu  erreichen.  Bald  öffnet 
sich  die  Aussicht  über  den  herrlichen  Roseg-  (spr.  Rosedsch-)  Qlettdter 
(S.  271).  Nun  über  Matten  1.  hinab,  bei  einzelnen  Bergamaskerhütten 
vorbei;  bei  der  dritten  beginnt  ein  guter  Weg,  welcher  nach  2  St.  bei 
dem  neuen  Whs.  zum  Roseg-GIetscher  die  Thalsohle  erreicht.  Von  hier 
nach  Pontresina  s.  S.  271. 

Der  untere  Theil  des  Silvaplaner  See's  steht  durch  einen  13m 
br.  Kanal  mit  dem  kleinen  See  von  Campftr  in  Verbindung,  an 
dessen  Westseite  die  Strasse  hinführt.  Gegenüber  auf  waldbe- 
wachsenem Vorsprung  zwischen  den  beiden  Seen  das  Caf^  Crestalta 
(1905m)  mit  hübscher  und  eigenthümlicher  Aussicht  über  die  Seen 
und  Bergketten  des  Oberengadin ,  von  St.  Moritz  aus  viel  besucht 
(zum  üeberfahren  sind  Nachen  vorhanden).  Der  Ausfluss  des 
Campferer  See's  ist  der  Inn,  der  hier  noch  Sela  heisst,  und  den 
Namen  Inn  erst  unterhalb  des  See's  von  St.  Moritz  annimmt. 

Bei  (V2  St.)  Campför,  rom.  Cham fer (iS2im ;  HötelJulierhof ; 
Hotel  Campfer;  Pens.  Cazin;  Zimmer  bei  Meuli)  theilt  sich  die 
Strasse ;  die  neue,  im  Sommer  auch  von  der  Post  befahrene  Strasse 
überschreitet  den  Inn  und  führt  am  Kurhaus  (s.  unten)  vorbei 
nach  (3/4  St.)  St.  Moritz,  während  die  einige  Minuten  kürzere 
alte  Strasse  stets  hoch  am  1.  Ufer  des  Inn  bleibt,  letztere  der  Aus- 
sicht wegen  vorzuziehen;  s.o.  zeigt  sich  über  dem  Thal  von  Pont- 
resina der  nackte  unersteiglich  scheinende  Felszahn  des  Piz  Lang- 
uard  (S,  270). 

St.  Moritz  (1856m) ,  rom.  San  Murezzan  (Hotel  du  Lac  und 
Hotel  Victoria,  beide  beim  Bad,  's.  unten;  *H6tel  Culm  bei  Badrutt, 
am  nördlichen  Ende  des  Orts,  Z.  3,  F.  1,  M.  4-4i|2,  B.  'la,  Pens.  7-10  fr., 
viel  Engländer;  Post;  Hotel  Belvederb;  Hotel  St.  Moritz;  HOtel- 
Pension   Berkbt;   Fngadiner  Hof ;   pENsioK  SuissE;   Pensionen:    Gart- 

MANN,   VbRAGUTH,   WeTTSTEIN  ,   PeTER,  NaROLD  ,  BlEDY,  VlLLA  BELLEVUE, 

alle  mit  Table  dMiote;  Pidermann,  Villa  Beaurivaoe,  Flugi-Gügelbero, 
Villa  Joos,   Beert,    Stekfani,    Küblkr,    Flutsch  u.  a.,    in  diesen  nur 


Engadin.  ST.  MORITZ.  49.  Route.     267 

Frühstück  u.  Abendbrod.  —  Einspänner  (zu  2  Pers.)  für  Hin-  und  Rück- 
fahrt nach  Samaden  6,  Pontreaina  7,  Morteratsch  -  Gletscher  10,  Bernina- 
Hospiz  15,  Silvaplana  Vorm.  4,  Nm.  6,  Sils-Maria  8,  Maloja  10  fr.  excl. 
Trinkg.j  (Zweispänner  das  Doppelte),  das  höchste  Dorf  im  Engadin 
(45m  höher  als  Maloja) ,  liegt  nördl.  über  dem  kleinen  forellen- 
reichen St.  Moritzer  See.  20  Min.  südl.  vom  Ort  auf  freiem  Wiesen- 
plan (1769m),  am  r.  Ufer  des  Inn,  das 

Bad  8t.  Moritz ,  einer  der  stärksten  Eisen- Säuerlinge,  an  Koh- 
lensäuregehalt und  alcalischen  Salzen  Schwalbach  und  Pyrmont 
übertreffend,  1539  schon  von  Paracelsus  der  erste  Europa's  genannt. 
Das  grosse  *Kurhau8  hat  Unterkommen  für  ca.  250  Personen  (Pen- 
sion für  Kurgäste  exl.  Z.  7  fr.,  Z.  5,  B.  1  fr.);  gegenüber  Äötci 
Victoria  und  am  1.  Ufer  des  Inn  Hotel  du  Lac,  beides  grosse  Häuser 
1.  Ranges  mit  entsprechenden  Preisen.  Badeärzte  Dr.  Brügger, 
Dr.  Berri  u.  Dr.  Biermann.  Die  Kurzeit  dauert  in  dieser  hohen 
Lage  nur  von  Mitte  Juni  bis  Mitte  September ;  warme  Kleidung  ist 
für  Kurgäste  durchaus  erforderlich ,  da  Schnee  und  Reif  auch  im 

August  nicht  selten. 

Der  gewöhnliche  Spaziergang  ist  durch  den  Wald  auf  den  Kurhügel 
(20  Min.);  zum  ('/4  St.)  Johannüberg  mit  hübscher  Aussicht,  auch  auf  die 
oberen  Seen  \  ferner  zur  Meierei  oder  Ada  (Restaur.)  am  untern  Ende  des  St. 
Horitzer  See's  (20  Min.)  ^  zur  Meierei  Alpina  oberhalb  CampfSr  (}\-i  St.  ^ 
Erfr.  theuer)  und  noch  20  Min.  weiter  zur  Restaur.  Ober-Alpina  \  zur 
Restaur.  Crettalta  (s.  oben),  Vz  St. ;  zur  Alp  Laret  (s.  unten),  8/4  St.,  und 
Alp  Oiop  (s.  unten),  1  St. 

Der  grosse  *Fiz  Nair  (8060m)  ist  von  St.  Moritz  über  Alp  Oiop  in 
3i|2-4  St.  zu  besteigen  (ziemlich  beschwerlich,  nur  mit  Führer,  5  fr.). 
Vom  Gipfel  herrliches  Panorama  der  Berninakette.  —  Den  Rückweg 
wähle  man  über  die  Alp  Nova  oder  Alp  Laret  (s.  unten). 

Nach  Cresta  zu,  5  Min.  hinter  St.  Moritz,  liegt  auf  einem  kleinen 
Hügel  zwischen  der  Strasse  und  dem  Innfall  ein  Felsblock ,  roman.  Rui- 
natsch  (der  grosse  Einsturz),  also  wohl  von  einem  Bergsturz  herrührend, 
oder  vielleicht  ein  erratischer  Block. 

Empfehlenswerthe  Wanderung  von  6-7  St.  von  St.  Moritz  über  die 
Alp  Oiop,  durch  das  südl.  Suvretta-Thal  zu  dem  fast  auf  der  Wasserscheide 
(26i8m)  zwischen  diesem  und  dem  nördl.  Val  Suvreita  gelegenen  kl.  See, 
dann  durch  letzteres  und  das  Val  di  Bever  nach  Bevers  (8.  274);  mit 
Wagen  zurück. 

Von  St.  Moritz  über  die  Alp  Laret  (Restaur.  Ober-Alpina,  2101m) 
nach  (l'|2  St.)  Celerina  (s.  unten)  lohnender  Ausflug,  besQüders  wegen 
der  ^Aussicht  das  Thal  abwärts ;  bis  zur  Alp  Laret  neuer  bequemer  Fuss- 
pfad.  Von  der  Felsspitze  oberhalb  (2367m),  von  St.  Moritz  in  2  St.  leicht 
zu  ersteigen,  schöne  Ansicht  der  Bemina-Kette. 

*Au8FLüo  auf  der  Bemina  -  Strasse  (R.  48)  bis  zum  Hospiz  (S.  263), 
auf  dem  Rückweg  an  den  Morteratseh- Gletscher  (S.  271)  hinangehen, 
nimmt  10  St.  in  Anspruch.  Wagen  s.  oben.  Man  kann  auch  vom 
Lago  nero  noch  bis  zur  Alp  Orüm  (8.  262)  vordringen;  in  diesem  Falle 
bleibt  aber  auf  dem  Rückweg  keine  Zeit  mehr  zum  Besuch  des  Morte- 
ratsch-GIetschers. 

Ein  guter  Füssweo  führt  vom  Kurhaus  am  südl.  Ufer  des  St.  Moritzer 
See's  entlang  in  l»!«  St.  nach  Pontresina  über  die  Meierei  (s.  oben) 
und  am  Statzer  See  vorbei ;  am  N.-Ende  des  See's,  wo  der  Weg  geradeaus 
nach  Celerina  fijhrt,  r.,  nach  einigen  Schritten  1.  auf  den  Fusspfad 
nach  Pontresina;  weiter  durch  Wald  um  den  Fuss  des  Rosatsch  herum; 
5  Min.  unterhalb  Pontresina  auf  neuer  Brücke  über  den  Flatzbach. 

Unterhalb  St.  Moritz  (1/4  St.)  bildet  der  Inn  bei  seinem  Aus- 
fluss  aus  dem  See   einen   kleinen    schönen  Wasserfall.     Bei   der 


268    Route  49.  SAMÄDEN.  Ober- 

Winduiig  der  Strasse ,  in  dem  Lärcheuwald ,  sowie  man  um  den 
Hügel  herum  ist,  öffnet  sich  eine  vortreffliche  Aussicht  auf  das  von 
hier  aus  bis  Zernetz  (S.  275)  fast  geradlinig  sich  erstreckende  Inn- 
Thal,  welches  durch  den  Munt  Baselgia,  an  dessen  Fusse  Zernetz 
liegt,  abgeschlossen  erscheint ;  man  übersieht  die  Thalsohle  abwärts 
bis  Zuz.  Die  folgenden  Orte  Cresta,  roman.  Crasta,  und  Celerina, 
roman.  Schlarigna  (^ Hotel  Muraü;  Pension  Ronüj  Pens.  8^2  fr«? 
wird  gelobt),  sind  nur  durch  einen  Bach  getrennt.  [Eine  directe 
Strasse  führt  r.  von  Celerina  nach  (1  St.)  Pontresina,  bei  der  halb- 
verfallenen Friedhofskirche  S.  Gian  vorbei.  Waldweg  nach  dem 
Statzer  See  s.  oben.]  Vor  (1  St.)  Samaden  vereinigt  sich  der  vom 
Bernina  kommende  Flatz-  oder  Beminabach  mit  dem  Inn. 

Samäden  (1707m),  roman.  Samedan  (*Hötel  Beknina,  bei  Fan- 
coni^  mit  schöner  Aussicht,  Z.  von  3  fr.  an,  L.  *J2,  F.  l^jz,  M.  4'J2^,  B. 
3|4  fr.,  viel  Engländer-,  *Engadiner  Hof,  Z.  2*12,  M.  3,  A.  2,  F.  1,  L.  u. 
B.  1  fr.;  *H6tel-Pknsion  des  Alpes  •,  Gasth.  zum  Inmthai.;  ^Kbone  bei 
Gensler^  für  Einzelne;  Einsp.  nach  Pontresina  4,  Morteratsch-Qletscher  7, 
Berninahöhe  12,  St.  Moritz  4,  Bad  5,  Silvaplana  6,  Sils-Maria  8,  Maloja 
10  fr.;  Omnibus  täglich  vom  Hotel  Bernina  nach  St.  Moritz  und  zum 
Morteratschgietscher),  Hauptort  des  Ober-Engadin  mit  686  Einw., 
stattlichen  Häusern  und  neuer  engl.  Kirche,  in  herrlicher  Lage  auf 
der  W. -Seite  des  hier  ^2  St.  breiten  Innthals,  wird  als  klimat. 
Kurort  besucht. 

Das  ansehnlichste  Haus  in  Samaden  gehört  der  Familie  von 
Planta,  deren  Geschichte  mit  der  Geschichte  des  Landes  seit  fast 
einem  Jahrtausend  eng  verwachsen  ist.  Der  Bärentatze  (planta)^ 
ihrem  Wappen,  begegnet  man  häufig  im  Engadin.  Der  Boden  der 
sehr  alten  Begräbnisskirche  von  St.  Peter^  20  Min.  n.w.  oberhalb 
des  Orts,  ist  mit  Leichensteinen  der  Familien  v.  Planta,  v.  Salis, 

V.  Juvalta  u.  a.  bedeckt. 

Spaziergänge.  Nach  Munterütsch  am  Ausgang  des  Beverser  Thals 
V'i-V4  St. ;  reizende  Aussichten,  angenehmer  Waldweg.  Nach  Salvasplanas^ 
oberhalb  der  Kirche  St.  Peter,  20  Min.;  CiHstolais  (Waldhügel  zwischen 
Samaden  und  Geierina),  V'i  St. 

*Muotta8  Murail  (2520m),  2V2-3  St.,  leicht  u.  lohnend  (Reitweg  bis 
hinauf).  Von  der  Strasse  nach  Pontresina  nach  25  Min.  vor  der  eisernen 
Brücke  über. den  Flatzbach  1.  ab  und  am  r.  Ufer  des  Muraübachs  steinig 
und  schattenlos  zur  (IIJ4  St.)  untern  Murail-Alp  (2200m),  wo  der  Weg  sich 
theilt';  der  kürzere  aber  schlechtere  Weg  führt  1.  direct  zur  (I/2  St.) 
obern  Alp  (2436m),  während  der  bessere  Pf»d  geradeaus  weiter  geht  und 
sich  erst  weiter  oben  1.  wendet.  Der  richtige  Aussichtspunkt  liegt  Vs  St. 
nördl.  von  der  Alp ;  der  Blick  umfasst  einen  Theil  der  Grletscherwelt  des 
Bernina,  d»s  grüne  Ober-Engadin  sammt  den  Seen  bis  zum  Maloja,  ab- 
wärts aber  nicht  über  Ponte  hinaus.  Der  Muottas  Murail  wird  auch  von 
Pontresina  oft  bestiegen. 

Westl.  über  Samaden  erhebt  sich  der  wunderbar  zerklüftete  Kalk- 
fels Piz  Padella  (2883m),  und  dahinter  ein  Felsgrat  mit  den  drei 
Spitzen  (traisßuors^  drei  Blumen),  die  den  Piz  Padella  mit  dem  mäch- 
tigen aus  Granit  bestehenden  *Pii  Ot  („hohe  Spitze'^)  verbinden.  Dieser, 
in  steiler  Pyramidenform  bis  3249m  emporsteigend,  früher  nur  für  sehr 
geübte  Bergsteiger  zugänglich ,  ist  von  Samaden  aus  *  in  3iJ2-4  St.  (um 
Piz  Padella  hemm^  ohne  Gefahr  zu  erreichen,  seitdem  mit  einem  Kosten- 
Hufwande  von  ca.  2000  fr.  auch  auf  der  letzten  Strecke  (»ji  St.)  ein  im 
Mckzack  bergan  führender  und  an  bedenklichen  Stellen  mit  Eisenstäben 
m  Festhalten  versehener  Weg  bis  auf  den   Gipfel   (Raum  für  40  Per- 


Engadin.  t^ONTRESlNA.  49.  Route.     269 

sonen)  angelegt  ist.  Auch  von  St.  Moritz  direct  führt  ein  Weg  hinauf, 
der  mit  dem  von  Samaden  bei  der  Quelle  halbwegs  (fonUtna  /redda)^  bis 
zu  welcher  man  reiten  kann ,  zusammentri£rt.  Die  grossurtige  Rundsicht 
bat  die  meiste  Aelinlichkeit  mit  der  vom  Piz  Languard  (S.  270).  —  Auf 
dem  Rückweg  vom  Piz  Ot  kann  leicht  noch  der  Piz  Padella  (s.  oben) 
erstiegen  werden;  vom  Abzweigungspunkt  noch  1  St.  pfadlos  über  grosse 
Blöcke  hinauf  (von  Samaden  3  St.).  ^Aussicht  namentlich  auf  das  Inn- 
thal  von  Silvaplana  bis  Zernetz;  reiche  Flora.  Abstieg  an  der  Vorder- 
seite nur  mit  Führer  (für  Piz  Ot  und  Padella  susammen  10,  Piz  Ot 
allein  8  fr.). 

Die  Strasse  nach  (IV2  ^^0  Po^^f^^ina  (die  Poststrasse  über  den 
Bernina,  R.  48)  überschreitet  bei  Samaden  den  /n»,  durchschneidet 
die  Thalsohle  und  führt  am  Bemina-  oder  Flatzhach  in  sanfter 
Steigung  bergan.  Rechts  zeigt  sich  am  obern  Ende  des  hei  Pon- 
tresTna  mündenden  RosegthaU  der  prächtige  Roaeg^  Oletscher  (S.  271), 
im  Hintergrund  der  Piz  Roaeg  (S.  273)  und  sein  ö.  nächster  und 

höchster  Nachbar,  der  Piz  Bemina  (s.  unten). 

Die  Bernina-Kette,  ein  Gebirgsstock,  der  an  Grussartigkeit  der  Monte- 
Rosa-Gruppe  wenig  nachsteht,  trennt  das  Ober-Engadin  und  Bergell  vom 
Veltlin.  Die  höchste  Spitze  ist  der  Fiz  Bernina  (4002m)  oder  Monte  Rono 
di  Scerseen^  I8ÖO  zum  ersten  Mal  vom  Forstinspector  Coaz  in  Chur  be- 
stiegen, dann  1858  und  1861,  und  am  16.  Aug.  1863  vom  Vev/asser  unter 
Führung  von  Pet.  Jenny  und  Alex.  fJury;  seitdem  ist  sie  häußger  unter- 
nommen worden.  Die  letzte  Strecke,  die  sogen.  „Terrasse",  und  die  Er- 
steigung der  „steilen  Wand*'  können  unter  Umständen  bedenklich  wer- 
den. (Jestlich  vom  Piz  Bernina  fällt  insbesondere  der  bei  Pontresina 
und  weiter  aufwärts  sichtbare  Piz  Palii  (3912m)  durch  die  Schönheit  sei- 
ner Formen  und  die  Reinheit  des  Firns  auf.  Der  Besuch  dieses,  an  16 
(^.-Meilen  weit  mit  Firn  und  Gletschern  (roman.  Vadret,^  ital.  Vedretiä) 
bedeckten  Hochgebirges  hat  in  den  letzten  Jahren  bedeutend  zugenom- 
men, namentlich  von  Engländern,  und  trotz  der  grossen  Neubauten  ist  in 
Pontresina  an  schönen  Tagen  häufig  schwer  ein  Unterkommen  zu  finden. 

Fontretina  nnd  Umgebungen. 

Vergl.  Karte  8.  964. 

Ckutthttfe.  *HoTRL  Rusro,  am  untern  Ende  des  Orts,  in  freier  Lage, 
Z.  2«|2,  M.  3,  A.  2,  F.  1>|2,  L.  u.  B.  VI2  Hr.;  *I1ütel  Sakatz,  am  obern 
Ende^  ^Krone  (Post),  mit  schönem  Speisesaal  und  kleiner  Terrasse  nacli 
dem  Roaegthal ;  *Wri8sk8  Kreuz  bei  Enderlin ,  mit  Terrasse  im  dritten 
Stock,  recht  gut  und  freundliche  Bedienung,  Z.  2>ft  fr.,  F.  1  fr.  20,  M.  3, 
A.  2*|2,  B.  »J2,  Pension  6  fr.  excl.  Wohnung ;  Hotel  Langcakd  zwischen 
Ober-  u.  Unter-Pontresina ,  neu.  Privatwohnungen  bei  Stiffler .,  Walther 
u.  A.  —  In  Ober-Pontrenna :  *Stbinbu(;k,  sauber,  freundliche  Wirthsleute. 

Führer :  Hans  Qrass,  Barthol.  Walther,  Jacob  und  Paul  Müller,  Christ. 
Orass,  Hans  Buol,  Abrah.  Atnbühl,  S.  Schnitzler  etc.  Die  Preise  sind  bei 
den  betreffenden  Touren  angegeben.  —  Photographien  etc.  bei  A.  Flvry. 

Einsplaner  (1-2  Pers.)  nach  Samaden  (u.  Cellerina)  5,  Zweisp. 
(4  Pers.)  10  fr.;  St.  Moritz  Einsp.  7,  Zweisp.  14;  Bad  St.  Moritz  8  u.  15, 
Silvaplana  10  u.  20,  Sils  12  u.  22,  Blaloja  15  u.  28,  Chiavenna  40  u.  70, 
Colico  50  u.  90  fr.;  Roseggletscher  (nur  Einsp.)  7  (ganzen  Tag  12),  Mor- 
teratsch  5  u.  10,  Beminahospiz  13  u.  26,  La  Rosa  16  u.  30,  Poschiavo  und 
Le  Prese  30  u.  50,  Tirano  So  u.  65  fr. :  Ponte  7  u.  14,  Zuz  8  u.  16,  Zernez 
16  u.  30,  Süs  25  u.  50,  Schuls  35  u.  60,  Chur  65  u.  120  fr.  Trinkg.  für 
Einsp.  'I2  Tag  50  c,  Tag  1  fr. 

PontreBina  (1803m),  ansehnlicher  Ort  mit  361  Einw.,  Unter- 
und  Ober- Pontresina  einige  Minuten  von  einander  entfernt,  ist  als 
Hauptquartier  zu  Ausflügen  in  die  Gletscherwelt  der  grossartigen 
Umgebung  besonders  geeignet.  Ueberraschend  in  solcher  Höhe  (3m 


270     Route  49.  PONTRESINA.  Öfter- 

höher  alsRigikalm)  ist  dei  schone  und  reiche  Blumenflor,  besonders 
in  dem  kleinen  Garten^  neben  der  Kirche  am  obern  Ende  von  Unter- 
Pontresina,  den  freilich  gar  leicht  eine  kalte  Nacht  gänzlich  knickt. 
Herr  Kreispräsident  Joh.  Saratz,  als  tüchtiger  Gemsjäger  bekannt, 
besitzt  eine  kleine  Sammlung  ausgestopfter,  meist  von  ihm  selbst 
geschossener  Alpenthiere  (jetzt  im  Hotel  Saratz,  s.  oben). 

Lohnendster  näherer  Ausflug  auf  den  *Schafberg  (Munt  della 
Bescha);  Führer  unnöthig.  Guter  neu  angelegter  Fusspfad  ober- 
halb der  Kirche  1. ,  oder  unterhalb  des  Orts  beim  H6tel  Roseg  r. 
hinan  durch  Wald  (schöne  alte  Lärchen)  zu  einer  Bank  (1  St.)  am 
Bergabhang  (c.  2230m)  mit  prächtiger  Aussicht:  gerade  zu  Füssen 
Pontresina  und  das  herrliche  flrnumkränzte  Rosegthal,  neben  Piz 
Chalchang  r.  P.  Morteratsch ,  1.  P.  Palü ,  Oambrena ,  Munt  Pers, 
weiter  das  Languard-Thal  mit  P.  Albris;  r.  unten  am  Fuss  des 
Morteratsch  der  dunkle  kleine  Statzer  und  der  blaue  St.  Moritzer 
See,  darüber  die  Bergkette  an  der  Nordseite  des  Inn ,  P.  Longhin, 
Lagref,  Albana,  Julier ,  Nair,  Ot,  bis  zu  der  zackigen  Oresta  Mora 
über  dem  Albula-Pass.  —  Von  hier  zum  vordem  Gipfel  des  Berges 
(2733  m)  noch  1^2  St.  an  begrasten  Abhängen  entlang.  —  Hüb- 
scher Rückweg  über  Ruine  Qiarsun  na<}h  Ober-Pontresina. 

Am  1.  Ufer  des  Flatzbachs  (s.  unten)  führen  hübsche  neue  Wald- 
wege (*Sckluchtpromenade)  bis  zu  einer  Holzbrücke  über  den  Bach 
(3/4  St.) ;  auf  der  Landstrasse  nach  Pontresina  zurück.  Ein  andrer 
schöner  Waldweg  führt  am  r.  Ufer  des  Rosegbachs  (s.  unten)  bis 
zu  einer  (8/4  St.)  Brücke,  Y4  St.  unterhalb  Alp  prüma  (S.  271) ; 
zurück  auf  dem  Fahrweg.  —  Sehr  beliebt  ist  auch  der  Spaziergang 
zur  (1  St.)  Meierei  (Restaur.)  beim  St.  Moritzer  See  (vgl.  S.  267). 

Mit  vollem  Recht  am  häufigsten  wird  der  *Fi>  LangruLTd 
(3266  m,  1463m  über  Pontresina)  (lungo  guardo,  Weit-Schau) 
in  4  St.  (zurück  in  3  St.)  bestiegen,  die  spitze  unersteiglich  schei- 
nende Felspyramide  ö.  von  Pontresina  (von  dort  aber  nicht  sicht- 
bar), der  Hauptgruppe  des  Bernina  gerade  gegenüber.  (Führer 
8  fr.,  nicht  nöthig,  Pferd  bis  zum  Fuss  des  Langnard-Kegels  10fr.) 
Das  erste  Drittel  des  Wegs  in  Windungen  ziemlich  scharf  durch 
Lärchen-  und  Arvenwald  (viel  Alpenrosen)  hinan  bis  zur  Berga- 
maskerhütte ;  im  zweiten  Drittel  über  Rasen  weniger  steil,  im  öden 
Languard-Thal  aufwärts  bis  an  den  südl.  Fuss  des  Languard- Kegels 
(bis  hierher  kann  man  reiten).  Das  letzte  Drittel  über  Geröll  und 
Fels ;  ein  steiler  Zickzackweg  führt  bis  zum  Gipfel.  Früh  von 
Pontresina  aufbrechen,  da  gegen  9  Uhr  oft  Nebel  aufsteigen ;  auch 
bleibt  man  alsdann  bis  zum  Fuss  des  Kegels  im  Schatten. 

Der  Gipfel  bietet  wenig  Raum,  es  ist  ein  Kamm,  auf  dem  kaum 
ein  Paar  Dutzend  Menschen  Platz  haben.  Oben  eine  Fahnenstange 
und  ein  trigonometr.  Signal.  Die  **Rundsicht  erstreckt  sich  s.w. 
bis  zum  Monte  Rosa  und  Montblanc,  s.o.  bis  zum  Adamello,  n.w. 
bis  zum  Tödi,  n.ö.  bis  zur  Zugspitze.  Ausser  St.  Moritz  mit  dem 
ninen  See,  Cresta  und  Cellerina  sieht  man  keine  bewohnte  Stelle. 


Engadin.  .  PONTRESINA.  49.  Route.    271 

Piz  Languaid  hat  manche  schöne  seltene  Alpeublume,  nameutlioh 

das  geriespene,  jetzt  sehi  gelichtete  Edelweiss. 

Geübte  Bergsteiger  können  den  Rückweg  über  La  Pischa,  an  dem  zu- 
weilen im  Hochsommer  noch  zugefrorenen  kleinen  See  d.  X.  vorbei  in 
das  Val  del  Fain  (S.  233)  nach  der  Bernina-Strasse  nehmen ,  eine  für  Bo- 
taniker und  Mineralogen  interessante  Tour  (10-12  St.,  Führer  11  fr.)> 
sonst  nicht  sehr  lohnend.  Beim  Abstieg  in  das  Val  del  Fain  muss  man 
den  aus  dem  See  kommenden  Wasserfall  mehrere  100  Schritt  links  lassen, 
da  alle  andern  Uebergänge  sehr  steil  und  schwierig  sind. 

Der  Morteratsch- Gletscher  (Vadret  da  Morteratschjy  IY4  St. 
südl.  von  Pontresina  (Führer  unnöthig;  Elnsp.  4  fr.).  Entweder 
(für  Fussgänger  am  lohnendsten)  über  die  zum  Rosegthal  führende 
Brücke,  dann  links  (Schluchtpromenade ,  s.  oben)  und  stets  am  1. 
Ufer  des  Flatzbachs  zur  Restauration  (s.  unten) ;  oder  (Fahrweg) 
am  r.  Ufer  auf  der  Bernina- Strasse  über  Ober- Pontresina,  an  einem 
hübschen  Wasserfall  des  Languardbachs  vorbei.  10  Min.  weiter 
führt  (für  Fussgänger  vorzuziehen)  der  alte  Saumpfad  ven  der  neuen 
Strasse  r.  ab ,  stets  am  r.  Ufer  des  Flatzbachs ;  oder  man  bleibt 
noch  20  Min.  auf  der  Beniina-Strasse ,  dann  Fahrweg  r.  ab ,  nach 
5  Min.  auf  den  alten  Saumweg,  5  Min.  weiter  hört  der  Fahr- 
weg auf;  5  Min.  Wegweiser  „nach  Morteratsch",  hier  den  Fusspfad 
r. ;  8  Min.  Brücke  über  den  Flatz-  oder  Bemmabach^  der  ober-  und 
unterhalb  der  Brücke  hübsche  Fälle  bildet.  Gleich  oberhalb  führt 
eine  zweite  Brücke  auf  das  1.  Ufer  des  Morteratschbachs  zum  Hotel 
Morteratsch;  von  hier  zum  Gletscher  5  Min.  (zu  nah  hinanzutreten 
ist  wegen  der  häufig  herabfallenden  Steine  nicht  rathsam).  —  R. 
(auf  der  1.  Seite  des  Gletschers)  führt  ein  Pfad,  anfangs  durch  Wald, 
an  einer  (I/4  St.)  Hütte  vorbei  zur  (20  Min.)  Chünetta^  wo  bei  dem 
Steinmann  bester  üeberblick  des  über  2  St.  langen  Eisabsturzes 
des  Morteratsch  (bis  hierher  Führer  unnöthig).  Ein  abgeschlossneres 
Bild  gewährt  die  21/2  St.  weiter  hinauf  gelegene  Hütte  Boval  (s. 
S.  273)  (nur  mit  Führer,  10  fr.).  —  Lohnend  der  Besuch  einer 
1873  entdeckten  Gletscherhöhle  mit  schönen  Eisbildungen  (neuer- 
dings theilweise  eingestürzt) ;  1^2  St.  hin  und  her,  nur  mit  Führer. 

Eine  hübsche  ^Gletscherwanderumg,  die  sich  nach  Belieben  aus- 
dehnen lässt,  ist  folgende  (nur  mit  Führer):  Vom  Morteratsch- Whs.  auf 
den  Gletscher  bis  zu  den  Seen  41/2  St.  (6  fr. ;  Entfernungen  u.  Taxe  von 
Pontresina  aus) ,  weiter  bis  unter  *Isla  Persa  ö'ja  St.  (8  fr.) ,  auf  Isla 
Persa  6V2  St.  (10  fr.).  —  Diavolezza- Tour  s.  unten;  von  dieser  Seite  we- 
niger lohnend  (von  Isla  Persa  auf  die  Fuorcla  2  St.).  Zu  Wagen  lässt  sich 
der  Besuch  des  Morteratsch-Gletschers  leicht  mit  dem  des  ßemina-Passes 
und  der  *Älp  Orüm  zu  einer  Tagestour  vereinigen  (vgl.  S.  267). 

Der  Roseg- Gletscher  (21/2  St.  entfernt,  i^/4  St.  Fahrweg, 
Führer  unnöthig ,  sofern  man  nicht  den  Gletscher  selbst  betreten 
will).  Gleich  oberhalb  Unter-Pontresina  führt  der  Weg  hinab  zum 
Berninabach,  überschreitet  denselben ,  dann  den  Rosegbach ,  und 
zieht  sich  am  1.  Ufer  des  letztern  zwischen  dem  bewaldeten  Piz 
Chalchang  1.  und  dem  Piz  Eosatsch  und  Surlej  r.  thalauf.  1/4  St.  hinter 
(1  St.')  Alp  prüma  tritt  der  Fahrweg  auf  das  r.  Ufer  (hübsche  Durch- 
blicke nach  dem  Thal-Ende) ;  etwas  weiter,  bei  Alp  seguonda,  eine 
gute  Trinkquelle.     Am  Schluss  des  Thals  auf  der  Südseite  eines 


272     Route  49.         ROSEÖ-ÖLETSCHER*  Oher-^ 

Waldhügels,  der  dasselbe  abzuspenen  scheint  (1.  hoch  oben  der 
Misauner  Oletacher ,  vom  Piz  Tachierva  kommend)  wieder  auf  das 
1.  Ufer  zum  (^/^  St. ,  1^/4  St.  von  Pontresina)  *  Restaurant  du 
GkLcier  du  Roseg  (auch  einige  Betten  zum  Uebernachten).  Von 
hier  noch  3/4  St.  bis  zum  Gletscher ,  dessen  Arme  (w.  Yadret  da 
Murtel,  ö.  Vadret  da  Tschierva)  unterhalb  der  Felseninsel  Agagliouls 
zusammenfliessen,  überragt  von  Piz  Roseg ,  Sella  und  Chapütschin 
(der  Besuch  des  in  den  Gletscher  gehauenen  Ganges,  ÖOc. ,  nicht 
lohnend).  Guter  üeberbliok  des  Gletschers  vonder*A/p  Ota  (2251m), 
vom  Whs.  1/4  St.  eben  f^rt,  dann  bei  einem  vortretenden  Felsen  r. 
hinan  zu  den  (35  Min.)  2wei  Hütten  der  Alp,  die.  man  r.  umgeht; 
10  Min.  weiter  bester  Standpunkt.  Einen  trefflichen  Ueberblick 
hat  man  auch  von  der  AJ/p  Surovel  (2243m),  vom  Whs.  auf  dem 
Wege  zur  Fuorcla  da  Surlej  (S.  26o)  3/4  St.  aufwärts  (Milch  zu 
haben).  —  Sehr  lohnend  ist  die  Wanderung  über  den  Gletscher  zu 
dem  aus  der  Mitte  der  Eismassen  hervortretenden  Felsen  Agagliouls 
(2767m)  (gefahrlos ,  aber  nur  mit  Führer,  10  fr. ;  von  Pontresina 

hin  und  zurück  10-11  St.). 

*Diavolezxa-Tour  (10-12  St. ,  Führer  12  fr.),  beschwerlich  aber  loh- 
nend. Von  Pontresina  nach  den  Bernina-Häusern  2  St.  (Wer  hier  über- 
nachtet, muss  sich  den  Führer  von  Pontresina  bestellen.)  Von  hier  rechts 
über  Rasen-  n.  Gerö]lhänge  2um  (Vs:  St.)  malerischen  kleinen  JHavolezza- 
8ee  (2479m)  und,  zuletzt  über  ein  massig  ansteigendes  Schneefeld,  zur 
(IV2  St.)  Fuorcla  ( Diavolezza-Pass)^  s.o.  vom  Munt  Pen  (321Üm),  mit  präch- 
tigem Blick  auf  den  unten  sich  hinziehenden  Pers-  u.  BIorteratsch-Glet- 
scber,  umgeben  von  Piz  Gambrena,  Palü,  Zupo,  Bernina,  Morteratscb  etc. 
Steil  hinab  über  loses  Geröll  zum  (l'/s  St.)  Pers-Oletseher  und  über  den- 
selben zur  (3/4  St.)  Felseninsel  Isla  Persa  (S.  271),  dann  über  den  Mor- 
teratseh-aietscher  zum  (2V2  St.)  Hotel  Morteratsch  (S.  271). 

Aus  dem  Roseg-Thal  über  die  Fuorcla  da  Surlej  nach  Silvaplana 
(7-8  St.,  lü  fr.)  s.  S.  266. 

Von  Pontresina  in  das  Fex-Thal  nach  Sils- Maria  (Fex- 
Tour)  (ca.  10  St.,  Führer  14  fr.):  durch  das  Roseg-Thal  aufwärts  an-  Alp 
Ota  (s.  oben)  vorbei,  dann  steil  bergan  über  die  geröllbedeckten  Abhänge 
von  Murtel  y  zuletzt  über  einen  kleinen  Gletscher  zur  (3  St.)  Fuorcla  da 
Fex  (3062m)  mit  schöner  Rundsicht.  Hinab,  anfangs  steil  und  beschwer- 
lich, über  Felstrümmer  am  forellenreichen  Lej  Sgrischus  vorbei  nach 
Curtins;  von  hier  nach  Sils-Maria  s.  S.  263  (von  der  Höhe  im  Ganzen  ca. 
5  St.). 

Piz  Rosatsuh  (2995m ;  41/2  St. ,  Führer  7  fr.)  und  Piz  Chalohano 
(3154m)  (selbe  Zeit  und  Führerlohn)  ohne  bemerkenswerthe  Aussicht.  — 
*Piz  SusLEJ  (3187m;  5  St.,  Führer  10  fr.),  mit  prächtiger  Aussicht,  am 
besten  von  der  Meierei  am  St.  Moritzer  See  (8.  267j  über  die  Staizer  Alp  \ 
oder  auch  von  Silvaplana  in  3>(2-4  St.  —  ^Fis  Oorrataeh  (3458m;  Führer 
14  fr.,  zurück  über  Silvaplana  16  fr.)  ist  wohl  die  lohnendste  der  grössern 
Bergtouren  in  der  Umgebung  von  Pontresina  (hinauf  ß'/e,  hinab  41/2  St.). 
Man  geht  zuerst  das  Rosegthal  aufwärts  über  die  Alp  Surovel  (s.  S.  272), 
die  Fuorcla  da  Surlej  (S.  266)  rechts  liegen  lassend,  bis  zum  (ca.  4  St.) 
Corvatteh -  Oletscher .  Dieser  wird  nach  links  hin  tiberschritten,  ein  sehr 
steiler  mit  losen  Felsplatten  und  Geröll  bedeckter  Felsgrat  erstiegen  und 
dann  der  Gletscher  wieder  betreten.  Der  Gipfel  (2-2V2  St.)  ist  mit  Fels- 
blöcken bedeckt  und  gewöhnlich  schneefrei.  Der  grosse  Reiz  der  *  Aus- 
sicht besteht  in  dem  doppelten  Blick  nach  O.  und  SO.  auf  den  gross- 
artigen Halbkreis  der  Berninit-Grup.pe,  nach  W.  in  das  grüne  Bngadin,  das 
mit  seinen  Seen  und  Ortschaften  gerade  zu  Füssen  liegt.  —  Der  directe 
\bstieg  an  der  W. -Seite  des  Berges  nach  (3  St.)  Sil»  ist  sehr  steil  und 
angenehm. 


Engadin.  SELLA-PASS.  49.  RouU.   273 

Bin  intereAsanier  und  grossartiger  üebergang  ist  der  *8ellft-FaM, 
der  aus  dem  Roseg-Thal  um .  die  Südseite  des  Berninastocks  hemm  ins 
Puscblav  führt.  Ausd:«uer  fl5-16  St. ,  davon  7  St.  über  Eis  u.  Schnee) 
und  sichere  Führer  (jeder  40  fr.  ^  nur  bis  zur  PasshÖhe  und  zurück  15  fr.) 
erforderlich.  Am  Abend  vorher  bis  zum  Whs.  am  Roseggletscher  (s.  oben), 
wo  übernachten.  Von  hier  erreicht  man  die  Höhe  des  Selhi-Passes  (3180m) 
in  5  St. ;  r.  schöne  Eismassen,  von  der  Sellaspitze  kommend,  1.  die  steilen 
Felsen  des  Piz  Roteg.  Nun  zuerst  etwas  bergab  über  den  Firn  des 
Scerteen-OMsehers  ^  mit  wechselnder  prachtvoller  ^Aussicht  (besonders 
auf  den  Monte  Rosso  und  Honte  Musella,  darüber  hin  der  breite  Canciano- 
Gletscber,  mehr  im  Vordergrund  die  schwarzen  Massen  des  Monte  Moro 
und  Monte  "Nero  und  zu  Füssen  der  dunkle  Scerscen-Gletscher,  das  Ganze 
einen  majestätischen  Anblick  gewährend),  dann  wieder  ansteigend  in 
grossem  Bogen  dicht  an  den  (i.üdJ.  Wänden  des  Bernina  hin,  vnm  Fellaria- 
Oletscher  \  östl.  zeigt  sich  der  Adamello-Stock.  Nach  einem  je  nach  der 
Beschaffenheit  des  Schnees  anstrengenden  Marsch  von  2  bis  3  St.  wird 
der  Fellaria-Gletscher  verlassen  und  man  erreicht  von  hier  zuerst  steil 
abwärts  in  l^l«  St.  die  oberen  Fellaria-Hütten  (2233m),  wo  im  Sommer 
Milch  (Nachtlager  soll  schlecht  sein).  Verfasser  fand  dieselben  im  Sep- 
tember geschlossen.  Nach  Poschiavo  (S.  262)  führt  von  hier  gerade  aus 
ö.  der  Pahso  Rovano  «der  Confinalk  (2620m)  durch  das  Val  Orte  in 
3i|s  St.;  weiter  südl.  der  Ganciano-Pasb  (2550 m;  vgl.  S.  253)  nach 
Poschiavo  in  3i|2,  nach  le  Prese  in  4  St.  Zu  letzterm  geht  man  von  den 
Fellaria-Hütten  erst  eine  Strecke  thalab  über  Moränen  des  Fellaria- 
Gletschers;  dann  in  dem  östl.  mündenden  Val  Posehiavina  1  St.  bergan 
zur  Passhöhe,  von  wo  schöner  Blick  auf  den  Fellaria-  und  Verona- 
Gletscher,  w.  Monte  della  Disgrazia,  unmittelbar  südl.  hoch  oben  der 
Ganciano-Gletscher.  —  Von  den  Fellaria-Hütten  direct  zurück  nach  Pont- 
resina  über  den  Bkllavista-Pass  (39(X)m),  den  Sattel  zwischen  Piz  Zupo 
und  Palti ,  unter  Umständen  gefährlich  und  wenig  lohnend  \  dasselbe  gilt 
vom  Gambrbna-Pass  (3429m),  dem  Üebergang  östl.  der  Gambrena-Spitze 
nach  der  Bemina-Strasse.  —  Ein  ähnlicher  Üebergang  ist  der  Ghapdt- 
schin-Pasb,  der  aus  dem  Rosegthal  östlich  vom  Ghapütschin  hinüber 
auf  das  oberste  Ende  des  Fex-Gletschers  führt;  von  hier  südl.  über  den 
ScBRScEN - Pass  {Golmo  dTEntova,  3226m)  zwischen  Sella  und  P.  Tre- 
moggia  auf  das  w.  Ende  des  Scertcen-Olets^er»,  dann  w.  vom  Monte  Kero 
steil  hinab  ins  Val  Entova  und  nach  Chiesa  im  Val  Malenco  (S.  253) 
(16-17  St.,  2  Führer  k  50  fr.  erforderlich). 

Piz  ChapOtschin  (3393m ;  6-7  St. ;  Führer  25  fr.)  ;  Tschibbva  (3570m ; 
7-8  St. ;  20  fr.) ;  MosTEBATscH  (3754m ;  8  St. ;  30  fr.)  ;  Sblla  (3566m  ;  7-8  St.; 
30  fr.)  und  Glüschaint  (3598m ;  7-8  St. ;  30  fr.)  werden  gleichfalls  erstiegen. 

Eine  grossnrtige,  aber  schwierige  und  je  nach  dem  Stande  des  Glet- 
scherabsturzes am  Berninastock  nicht  gefahrlose  Tour  ist  die  zur  f  Cbasta- 
GÜzzA  (3873m),  einem  Felskamm,  der  zwischen  Piz  Bernina  und  Piz 
Zupo  aus  dem  (Gletscher  hervorragt  (10  St. ;  nur  für  ausdauernde  Gletscher- 
männer; Führer  60  fr.).  Uebernachten  in  der  Hütie  Boval  (S.  271).  üeber 
den  Creutagüzza-SaUel  n:ich  Fellaria  (s.  oben)  sehr  schwierig  (ca.  16  St. 
von  Pontresina).  ^  Piz  Bebnina  (4052m ;  12-15  St. ;  80  fr.)  s.  S.  269.  — 
Piz  Roseg  (3943m),  höchst  anstrengend  und  schwierig  (12-15  St. ;  90  fr.), 
die  n.  höchste  Spitze  1865  znerst  erstiegen. 

50.   Von  Samaden  nach  Kanders.   Ünter-Engadin. 

Vergl,  Karte  S.  264. 

80  Kil.  Eilwagen  von  Samaden  nach  Schuls  2mal  täglich  In  5i|4  biff 
6«|2  St.  (in  Ponte  20  Min.  Aufenthalt)  für  12  fr.,  Coupd  16  fr.  40  c;  von 
Schuls  nach  Nauders  (von  Martinsbruck  bis  Nauders  neue  Strasse)  in 
3Vs  St.  für  5  fr.  75  c,  Coupe  7  fr.  85  c.  Die  Strasse  bietet  zwar  nicht 
selten  hübsche  Blicke,  doch  ist  die  Gegend  vom  freien  Sitz  auf  dem 
Wagen ,  soweit  die  Post  bei  Tage  fährt,  hinreichend  su  übersehen ,  und 
darum  zur  Fusswanderung  keine  Veranlassung.  —  Einspännbb  sind  fast 
in  allen  grösseren  Orten  zu  massigen  Preisen  zu  habea  (von  Tarasp  nach 

Baedbkek''s  Südbaiern.    18.  Avlü,  18 


274    Route  60.  PONTE*  ÜrUer- 

Samaden  86 ,  nach  Pontresina  40  fr.) ;   zweisp.   Extrapost  von  Samaden 
bis  8cbal0  66  fr.  80  c. 

Unterhalb  Samaden  (1707iii)  grossartige  Rundsioht;  das  3/4  St. 
breite  Thal  ist  von  allen  Seiten  durch  mächtige  Gebirge  mit  vielen 
Schneefeldem  eingeschlossen,  zwei  grosse  Gletscher  zeigen  südlich 
Ihren  breiten  glänzenden  Schooss. 

Y2  St.  BeTen  (1710m),  stattliches  Dorf  am  Fuss  der  gezackten 
Crasta  mora  (Schwarzer  Kamm,  2937m).  Hr.  Krättli,  ein  guter 
Botaniker,  verkauft  getrocknete  Pflanzen.  Von  hier  durch  Val  di 
Bever  und  Val  Suvretta  nach  8t,  Moritz  s.  S.  267. 

Die  Strasse  führt  an  dem  (1/4  St.)  Whs.  in  der  Au  vorbei  und 
tritt  an  den  Inn  vor  (40  Min.)  Ponte  (1691m;  *Albula  bei  Oart- 
mann,  Z.  2  fr.  50,  F.  1  fr.  20,  L.  u.  B.  3/4,  A.  2fr.  70  c. ;  Krone 
bei  Naroldj  jenselt  der  Brücke),  an  der  Mündung  der  AUmloitrasae 
(s.  Bcedeker's  Schweiz).  Gegenüber  am  r.  U.  des  Jnn  liegt  am  Fuss 
des  Piz  Mezzem  Campovasto  oder  Camogase,  am  Ausgang  des  engen 
Val  Chiamuera.  Um  den  Besitz  der  Innbrücke  kämpften  am 
9.  März  1799  Oesterreicher  und  Franzosen  6  St.  lang  auf  2m  hohem 
gefrornem  Schnee. 

McoT  MtisELLAS  (263iin),  s.o.  von  Ponte  am  r.  Innufer,  ist  in  2V2  St. 
leicht  zu  ersteigen  (Fübrer  angenehm) ;  sehr  lohnende  Aussicht.  —  Grössere 
Bergtouren  (nur  mit  Führer) :  Piz  Uertsch  (_Albulahomy  327Sm)  von  Ponte 
in  6  St.,  lohnend.  —  Piz  Kesch  (S417m) ,  von  Madulein  in  5  St.,  nicht 
schwierig  (neuer  Weg)-,  prachtvolle  Aussicht.  —  Piz  Mezzbm  (2965m), 
auf  der  O.-Seite  des  Thals,  in  4  St.,  nicht  schwierig^  Aussicht  lohnend. 

Von  Ponte  nach  Livigno  (6  St.)  Saumpfad,  Führer  angenehm. 
Im  Val  Chiemtnera  bis  zu  dem  Punkt  (li|t  St.),  wo  1.  das  Val  Lavirum 
abzweigt;  durch  letzteres  steil  hinan  zum  (2^|t  St.)  Lavirum- P<»4$  (2819m) 
zwischen  r.  Piz  Lavirum  (90ö4m)  und  1.  Piz  Casanella  (2918m).  Hinab 
steil  ins  Val  Federia\  nach  1  St.  mündet  1.  der  vom  Casanna-Pass  (s. 
unten)  herabkommende  Weg;  1  St.  Livigao  (1873m;  *Whs.  von  Domenico 
Silvestri,  einfach,  Z.  2,  F.  1^2  fr.),  im  gleiohnam.  Thal  am  Spöl  reizend 
gelegen.     Von  hier  nach  Bormio  s.  S.  251. 

Die  neue  Strasse  bleibt  auf  dem  1.  Ufer  des  Inn.  (1/4  St.) 
Madnlein  (1681m;  *  Hotel  Ouardavall,  mit  hübscher  Aussicht); 
1.  auf  steUem  Fels  die  Trümmer  der  Burg  Ouardavall  (in  10  Min. 
zu  ersteigen;  oben  kl.  Restauration,  *Au8sicht),  1251  von  Bischof 
Yolkart  als  „Thalwaohe'^  erbaut. 

10  Kil.  (1/2  St.  von  Madulein)  lux  (171öm;  *Coneordia; 
Schweizerbund;  Pension  PouW),  grosser  Flecken  mit  altem  Thurm, 
angeblich  Ueberbleibsel  eines  Stammhauses  der  Planta.    Das  Klima 

wird  milder,  Getreidebau  beginnt. 

Vom*Piz  6RiAT8ciii>ULS  (29^m),  4  St.,  nicht  bescliwerlich,  weite  Aus- 
sicht.    Hinab  durch  das  SvUanna-Thal  nach  Capt^la  (s.  unten). 

Bei  (20  Min.)  Scanfi  (1668m;  Stern;  SUinbock)  eine  Brücke 
über  den  Inn.  Die  Strasse  bleibt  auf  dem  1.  U.  und  überschreitet 
unterhalb  (Y2  St.)  CapeUa  den  aus  dem  Val  SuUanna  kommen- 
den Bach. 

S.o.  mündet  hier  das  OuaBiui  •  Thml ,  durch  das  ein  nioht  beschwer- 
licher Saumpfad  in  7  St.  nach  lAvigno  führt  (Führer  unnöthig).  Vom 
Piz  Catanna  (i)072m),  n.  zwischen  dem  Cazanna-  Pas*  (9602m)  und  V0I 
Trupchum^  prächtige  Aussicht ;  Besteigung  von  der  Ostseite  nicht  schwierig. 


Engadin.  LATIN.  50.  Boute,    275 

Auf  weiter  Strecke  führt  nun  die  Strasse  durch  eine  enge ,  tan- 
nenbewachsene Schlucht,  tief  unten  der  Inn.  Unterhalb  Cinuschel 
(1616m),  Yor  Brail  (Kreuz),  scheidet  eine  Brücke  (Punt  autaj  pons 
alius)  über  einen  aus  einem  tiefen  Tobel  ( Val  Puntauta)  in  den 
Inn  sich  erglessenden  Bach  das  Ober-Engadin  vom  Unter-Engadin. 
Weiter  noch  verschiedene  Brücken  über  die  aus  den  w.  Seiten- 
thälem  (Val  Barlctschgj  Val  Pulgeaza,  Val  d' £/ressa;  kommenden 
Bäche.  Am  Ende  der  Schlucht  hübscher  Blick  auf  den  Fluss  und 
die  zierliche  Holzbrücke ,  auf  welcher  die  Strasse  wieder  auf  das 
rechte  Ufer  übergeht;  nördlich  erscheint  das  charakteristische 
schneedurchfurchie  Dach  des  Pit  Linard  (s.  unten).  Vor  (^^/^  ^^O 
Zemetz  Öffnet  sich  ein  weiter  grüner  Thalkessel,  zum  Theil  mit 
Getreide  bebaut,  in  welchem  der  Ort  mit  dem  schlanken  Kireh- 
thurm  sich  ausbreitet. 

27Kil.  Zemeti  (1473m ;  *Bäf,-  Einsp.  nach  Samaden  8  fr.), 
am  Einfluss  des  wilden  SpÖl  in  den  Inn ,  nach  dem  Brande  von 
1872  fast  ganz  neu  aufgebaut.  Die  hübsche  1623  erbaute  Kirche 
und  das  Planta -Wildenberg's^he  Stammschloss  blieben  vom  Feuer 
verschont. 

Von  Zernetz  nach  Münster  neue  Poststrasse,  auch  für  Fuss- 
ganger  lohnend  (8  St.,  Post  tägl.  in  T^js  St.).  Am  r.  XTfer  des  Spfft  durch 
die  wilde  Schlucht  h»  Serra  allmählich  ansteigend  über  verschiedene  Tobel 
(Zailj  lAuchadurOy  ßpin)  und  über  die  waldbedeckten  Bergrücken  Champ 
sech  und  Champ  long  nach  dem  (3  St.)  einsamen  *Whs.  Hg  Fuom  (i804m) 
am  Ofener  Pau  (ital.  Famo).  [Südlich  führt  von  hier  ein  Saumpfad  über 
die  Ooa  del  Fuom  und  dureh  das  wilde  8pöl-Thal  in  4  St.  nach  Liviffno, 
S.  274].  Weiter  an  der  Mündung  des  Val  Bnotseh^  dureh  das  ein  nicht 
schwieriger  Uebergang  über  die  Fuorcletta  und  Val  Plafna  in  6  St.  nach 
*Far(up  führt,  und  des  Val  da  Stavelchod  vorbei  über  die  sumpfige  Alp 
Buffalora  zur  (2  St.)  Passhöhe  Sur  Smt  (2iö5m)  und  durch  Arvenwald 
hinab  nach  (1 1(4  St.)  Cierf$  (1664m;  Post),  im  obersten  Münsterfhal,  rom. 
Val  Musiair^  vom  Ramöaeh  durchströmt;  (1)3  St.)  Fuldera  (1.  oben  in 
sonniger  Lage  Lü,  S.  279);  (40  Min.)  Valcava^  (30  Min.)  St.  Maria 
(^Weisses  Kreuz) ;  von  hier  nach  («j«  St.)  Müruter  uad  (3i|«  St.)  Jfals  s. 
S.  220 ;  über  das  Worms^  Joch  nach  Bomrio  s.  S.  249. 

Unterhalb  Zemetz  geht  die  Strasse  wieder  auf  das  1.  U.  des  Inn, 
und  tritt,  stets  am  Fluss  hin,  in  eine  flchtenbewachsene  enge  Fels- 
schlucht (Samodoigna).,  die  sich  erst  gegen 

33  Kil.  Bai  (1427m),  rom.  5«««*  öffnet  (^mtelBhätia,  *8ehwei' 
zerhof^  beide  neu;  Hotel  Fludaj  einfach).  Den  aus  dem  Thal 
aufsteigenden  Hügel  krönen  die  Trümmer  einer  alten  Burg ,  an- 
geblich röm.  Ursprungs ;  r.  Piz  Mezdi  und  Piz  d'Arpiglia,  —  N. 
mündet  hier  die  Fluelastrasse  nach  Davos,  s.  Baedeker' s  Schweiz. 

36  Kil.  Lavin  (1425m ;  *H6Ul  Piz  Linard ;  *Po8t ;  *SUinbock ; 
Weisses  Kreuz),  1/2  St.  von  Süs ,  nach  dem  Brande  von  1869,  der 
68  Häuser  zerstörte,  grösstentheils  stattlich  neu  aufgebaut ,  an  der 
Mündung  des  Val  Lavinuoz. 

Der  Piz  Mezdi  (2924m),  von  Lavin  oder  Süs  in  5  St.  zu  ersteigen,  die 
letzte  Strecke  ziemlich  steil  und  mühsam  (Führer  10  fr.),  bietet  eine 
prächtige  AusBieht  über  Sngadin,  Silvretta  etc.  —  Die  Besteigung  des  ^Pis 
liüutxd  (341^),  des  höchsten  Berges  der  Silvretta-Orappe ,  ist  höchst  loh- 
nend und  für  geübte  Bergsteiger  nicht  schwierig  (6-7  St.,  Führer  20  fr.)) 

18* 


276    Route  50.  ARDETZ.  Vnter- 

oben  ein  anvergleichliches  Panorama.  Reitweg  bis  znr  (3  St.)  Alp  Olims, 
wo  eine  jetzt  im  Verfall  begriffene  Sclmtzhütte  ;  von  da  zum  Gipfel  3-4  St. 
(die  letzten  l'|2  St.  steil  u.  mühsam).   Joseph  Wiser  in  Lavin,  guter  Führer. 

Das  r.  Ufer  des  Inn  fallt  meist  steil  ab  und  nur  wenige  Ort- 
schaften sind  hier  angebaut,  dagegen  liegen  am  1.  Ufer  auf  den 
sonnigen  breiten  Bergrücken  die  alten  angeblichen  Etruskerstädte 
Lavin,  Guarda,  Ardetz,  von  verfallenen  Thürmen  und  Burgen 
überragt,  zum  Theil  höchst  malerisch.  Das  ganze  Thal  ist  einge- 
fasst  von  den  schnee-  und  eisbedeckten  Gipfeln  des  Silvretta  auf 
der  einen ,  und  dichtbewaldeten  Vorbergen  auf  der  andern  Seite. 
Aus  zahlreichen  Seitenthälem  brechen  die  Bergwasser  hervor ,  den 
Inn  zu  verstärken,  der  tief  unten  sich  sein  enges  Bett  gegraben  hat. 
Lavin  und  Ardetz  sollen  Corruptionen  von  Lavinium  und  Ardea 
und  von  römischen  Colonisten  so  genannt  worden  sein,  welche  587 
V.  Chr.  vor  den  Galliern  bis  hierher  geflüchtet  sein  sollen  (?). 

Die  Strasse  führt  hinter  Lavin  durch  ein  Felsenthor;  weiter 
vor  (3/4  St.)  Giarsun  über  die  Mündung  des  Val  Tuoi.  L.  führt 
ein  Fahrweg  hinauf  nach  Guarda  (1650m;  Sonne),  wohin  mau  von 
Lavin  angenehmer  auf  dem  alten  massig  ansteigenden  Wege  ge- 
langt (von  hier  über  den  Vermunt-Pass  ins  Montavon,  sehr  lohnend, 
s.  S.  202).  Die  Strasse  steigt  und  führt  hoch  über  dem  Inn  an  einer 
wüsten  Geröllwand  hin ,  passirt  ein  zweites  Felsenthor  und  tritt  in 
schönen  Lärchenwald ;  weiter  durch  Wiesen  und  Felder  nach 

44  Kil.  Ardetz  (1469m;  Sonnen  Krone;  Kreuz),  malerisch 
gelegener  Ort  mit  interessanten  alten  Häusern  und  neuer  kath.  Kirche 
im  roman.  Styl,  überragt  von  den  Trümmern  des  Schlosses  Steins- 
herg,  von  welchem  der  Ort  seinen  gleichlautenden  deutschen  Namen 
hat,  mit  wohlerhaltenem  Thurm. 

Für  Fugsgänger  ist  der  Umweg  auf  der  alten  Strasse  von  Ardetz 
nach  Schuls  lohnend.  Dieselbe  überschreitet  das  Tasnathal  hoch  über 
der  neuen  Strasse  (hübscher  Wasserfall)  und  führt  oben  durch  die  sonni- 
gen Matten  der  nördl.  Thalseite  nach  (li|2  St.)  Fettan  (16ö0m ;  *BdUl 
Victoria)^  von  wo  gute  neue  Strasse  nach  (1  St.)  Sehuls  (s.  unten).  Fettan 
wird  neuerdings  als  Luftkurort  besucht ;  reizende  Lage,  schöne  Waldungen 
mit  bequemen  Spaziergängen,  Taraaper  Mineralwasser  wird  in  Flaschen 
von  der  Quelle  heraufgeholt^  der  Kurarzt  aus  Schuls  kommt  regelmässig 
Dienstag  und  Freitag  nach  Fettan.  Muoita  Nahms  und  PU:  Qlüna  s.  S.  278. 

Nach  Vulpera  führt  von  Ardets  ein  (nicht  zu  empfehlender)  Fuss- 
weg  auf  der  r.  Seite  des  Inn  über  den  Hof  Äschera  nach  (1  St.)  Valaischa ; 
hier  über  das  tief  eingeschnittene  Val  Fla/na  und  hinauf  nach  Chiaposck, 
Fontana  und  (l^ji  St.)  Vulpera  (oder  am  Schloss  Tarasp  1.  vorbei  direct 
nach  Vulpera;  s.  S.  278). 

Hinter  Ardetz  wieder  wüste  Schutthalden ;  die  Strasse  ist  mehr- 
fach durch  den  Fels  gebrochen.  Sobald  sie  vorn  die  Ecke  erreicht, 
zeigt  sich  thalab  höchst  malerisch  Schloss  Tarasp ;  r.  die  ganze 
Bergkette  am  s.  Ufer  des  Inn,  Piz  Plafna,  Piz  Pisoc,  St.  Jon  ,  Li- 
schan ,  Ayutz.  Dann  biegt  die  Strasse  in  grossem  Bugen  in  das 
tiefeingeschnittene  Val  Tasna  ein  und  übersehreitet  den  Tasna- 
bach. 

Das  wilde  Yal  TM&a  steigt  zwischen  Pit  Colsehen  (90Q9m)  1.  und  P. 
nschun  (3071m)  r.  «ur  Gentralkette  des  Silvretta  hinan  und  theilt  sich 
iter  oben  in  1.  Val  Uretas  und  r.  Val  Ursehai.  Au»  dem  letzteren, 
I  vom  Pit  Fatschalv  (3179m)  geschlossen  wird ,  führt  n.w.  ein  schwie- 


Enyadin.  TARASP.  50.  RouU,     277 

rigwPfad  über  den  vergletscherten  FuUchöl-Pau  iJamthaler  Jöehl,  2764in) 
mit  prächtigen  Blicken  auf  das  gewaltige  Fluchthom  (3389m)  in  das  tirol. 
JanUhul  und  nach  (8-9  St.)  Qalthür  im  Paznaun  (S.  203).  —  Piz  Cotzehen 
(s.  oben)  läast  sich  von  Ardetz  in  5  St.  ohne  besondere  Schwierigkeit  er- 
steigen^ Aussicht  lohnend. 

Weiter  stets  hoeh  über  der  tiefen  waldigen  lunschlucht ;  r.  hüb- 
scher Blick  in  das  düstere  tannenbewachsene  Val  Plafna ,  aus  dem 
der  gleichnam.  Bach  hervorstürzt,  im  Hintergrand  Piz  Plafna  da 
daint  (3174m))  im  Vordergrund  auf  der  Höhe  des  r.  Innufers 
Schloss  Tarasp.  Das  1.  hoch  oben  gelegene  Fettan  ist  von  der 
Strasse  nicht  sichtbar.  Diese  senkt  sich  allmählich  hinab  zum 
Inn ,  führt  bei  fiaira  unmittelbar  hinter  dem  Kurhaus  Tctrasp  vor- 
bei (Kurgäste  können  hier  aussteigen)  und  steigt  wieder  nach 

54  Kil.  Schals  (12i0m),  roman.  Scuol  (*H6Ul  Belvedere,  zwei 
Häuser,  das  ältere  mit  schönem  Garten,  Pens.  6,  Z.  von  21/2  ^'- ; 
*Po8t;  ^Hotel-Pens.  Aporta*y  *H6tel  Könz  zum  Piz  Chiampatsch^ 
7i.  2,  M.  2^/2»  F-  1>  Pens.  5  fr. ;  Helvetia,  nicht  theuer;  Schwarzer 
Adler),  zwei  Ortschaften,  Ober-  und  Ünter-Schuls,  zwischen  welchen 
die  Poststrasse  in  der  Mitte  hindurchführt,  in  schöner  Lage  (gegen- 
über die  prächtige  Bergkette  vom  PizLat  bis  Piz  Plafna).  Die  nähere 
Umgebung  ist  sehr  reich  an  Mineralquellen  (Salz-,  Schwefel-  und 
Stahlquellen,  anch  Dunsthöhlen  oder  Mofetten). 

20  Min.  w.  von  Schuls  liegt  auf  einer  Ausweitung  des  n.  Ufers 
am  Inn  (ausser  der  Poststrasse  führt  ein  schattiger  neuer  Fuss- 
weg  am  r.  Ufer  zur  Trinkhalle)  das  durch  seine  Mineralquellen 
bekannte  Bad  Taraip  (1185m;  *KurhauSj  Z.  von  3,  F.  IV2,  M.  5, 
L.  u.  B.  2,  Pens,  ohne  Z.  7,  Kurtaxe  12  fr.).  Ueberall  brechen  Heil- 
quellen, auch  Mofetten,  hervor.  Vorzüglichste  Trinkquellen  sind 
die  Lucius-  und  Emerita- Quelle,  beides  kochsalzhaltige  Natron- 
wasser, und  die  Bonifaeius-Quelle,  ein  starker  Eisensäuerling.  Die 
zahlreichen,  für  Herren  und  Damen  in  getrennten  Etagen  ange- 
brachten Bäder  werden  mit  Stahl-  oder  Salzwasser  gespeist.  Post 
und  Telegraph  im  Hause;  Badeärzte  Dr.  Killias  u.  Dr.  Pernich. 
Eine  gedeckte  Holzbrücke  führt  vom  Kurhaus  zu  den  Quellen  am 
r.  Ufer  des  Inn  (neue  Trinkhalle  und  kl.  Bazar).  Bequeme  Fahr- 
strasse von  hier  im  Zickzack  ansteigend  zu  dem  oberhalb  in 
sonnigen  Matten  hübsch  gelegenen  (1/4  St.)  Vulpera  (1275m),  wo 
gleichfalls  viele  Kurgäste  wohnen  (* Pension  Bellevue ;  Alpenrose ; 
Teil;  Vanoss;  Conradin;  *  Steiner  y^ur  Salzquelle^;  Winkler).  — 
Der  directe  Weg  von  Schuls  nach  Vulpera  überschreitet  den  Inn 
auf  der  S.  250  genannten  Brücke ,  dann  die  Clemgia  bei  der  Säge 
und  steigt  bequem  hinan,  ist  aber  für  Wagen  nicht  geeignet. 

Umgebungen.  Das  stattliche  SehloM  Tarasp  (1497m),  jetzt  Eigen- 
thnm  des  Nationalraths  von  Planta  in  Samaden  und  halb  zerfallen,  war 
bis  1806  Sitz  der  österr.  Vogte.  Am  n.  Fuss,  1  St.  von  Vulpera,  der 
Weiler  Fontana  oder  Tarasp  (1401m;  Hotel  Tarasp,  neu;  im  Kapuziner- 
Hospiz  guter  Wein).  —  Vom  Kretuberff  schönste  Aussicht,  namentlich 
bei  Abendbeleuchtung  (vom  Kurhaus  V\2  St.).  —  Hübscher  Ausflug  von 
Vulpera  nach  dem  (35  Min.)  Hof  Avrona  (145im),  über  der  tiefen  Clemgia- 
Schlucht  am  Fuss  des  Pisoc  einsam  gelegen,  und  zu  dem  kleinen  dunkel- 


278    Route  50.  SCARLTHAL.  Unter- 

^tinen  Sahwarten  See ,  nocb  20  Hin.  höher ,  von  wo  hübscher  Blick  anf 
len  Pis  Linard;  zurück  auf  gutem  Fahrwege  über  Schloss  Tarasp.  — 
Fussweg  nach  Ardetz  über  Fontana  oder  über  Fhrins  und  Chiaposch  s. 
S.276. 

Von  Schuls  nach  Fettan  (i^lt  St.)  gute  Fahrstrasse.  V.o.  oberhalb 
Fettan  (S.  376)  die  rasenbewachsene  Kuppe  der  Ksotta  Halniis  (2330m), 
von  Fettan  in  lijs  St.  bequem  au  ersteigen  (auch  von  Schuls  in  2  St. ; 
rathsam  unterhalb  des  Gipfels  1.  auszubiegen,  da  der  directe  Anstieg  über 
den  glatten  Rasen  mühsam).  Aussicht  nicht  sehr  umfassend  \  besser  vom 
Pis  OlilBa  (24(X)m).,  einem  mehr  w.  aufsteigenden  Vorberge  des  Minsehun 
(von  Fettan  über  Alp  Laret  in  3  St.,  unscbwieiig).  -«-  Umfassender  ist  die 
Rundsicht  vom  Pix  Ohiampatach  (2923m),  4  St.  von  Schuls  (Führer  8  fr.) 
über  Alp  Chiampaisch^  ohne  besondere  Schwierigkeit  (man  kann  bis  hinauf 
reiten,  Pferd  2ö  fr.). 

*Fix  Iiiaehan  (3103m)  ist  von  den  von  Schuls  auszuführenden  Berg- 
partieen  wohl  die  lohnendste  (5-6  St.,  Führer  10  fr.,  für  geübte  Berg- 
steiger unnöthig,  neuer  Fusspfad  bis  zum  Gipfel).  Von  der  Innbrücke 
folgt  man  anfangs  der  Strasse  ins  Scnrithal  (a.  unten),  bei  der  sweiten 
Kehre  1.  ab  auf  gutem  Waldwege  nach  Sl,  Jon^  mit  Ruinen  eines  Pacht- 
hofs in  grünen  Wiesen.  Hier  1.  um  den  Fuss  des  Piz  St.  Jon  herum 
erst  durch  Matten,  dann  durch  Wald  ansteigend;  nach  l^js  St.  trifft  man 
in  dem  zwischen  P.  St.  Jon  u.  P.  Lischan  sich  herabziehenden  Val  Li- 
schanna  den  neu  angelegten  Fussweg,  der  in  vielen  Windungen  xu  der 
neuen  in  den  Felsen  gebrochenen  Clubhätte  in  der  obersten  Tbalmulde  an- 
steigt (bis  hier  Sijs  St.).  Weiter  in  langen  S^ickzacklinien  an  einer  aus- 
gedehnten Geröllwand  aufwärts  (r.  oben  der  Vadret  Li$<^anna)  und ,  cum 
Theil  an  steilen  Felswänden  hin,  ohne  besondere  Schwierigkeit  zum 
Gipfel,  auf  dem  eine  eiserne  Fahne.  Wundervolle  Aussicht :  unmittelbar 
im  Vordergrund  die  kahlen  zerrissenen  Spitzen  des  Piz  St.  Jon ,  Ayutz, 
Pisoc ,  tief  unten  das  grüne  Engadin  von  Lavin  bis  Vartinsbruek  t,  dana 
a.  Ortler,  Veltliner  Alpen,  Bernina;  w.  in  weiter  Ferner  Berner  Alpen, 
Tödi,  näher  Piz  Linard,  Piz  Bnin,  n.  Augstenberg,  Fluchthorn,  fern 
Wettersteingebirge  mit  der  Zugspitze,  ö.  OetzthaJer  Ferner  mit  Wildspitze 
und  Weisskugel,  weiter  zurück  die  seltsamen  Formen  der  F^tsianer 
Alpen.  —  Für  geübte  Berggänger  lohnend  der  Abstieg  über  den  ZücAaima- 
Gleischer  ins   Val  Seesvenna  und  nach  Scarl  (s.  unten). 

Piz  Pisoc  (3t78m)  (R  St.,  Führer  90  fr.)  und  Piz  Plafna  da  daint 
i3174m)  (10  St.,  Führer  80  fr.)  werden  gleichfalls  erstiegen,  sind  aber  nur 
erprobten  Berggängern  anzurathen.  Weniger  schwierig  sind  Piz  St.  Jon 
(3042m)  (8  St.,  15  fr.),  Piz  Mintchun  (3001m)  (6  St.,  10  fr.)  und  Piz  Foraz 
(3094m)  (7  St.,  15  fr.). 

Von  Schuls  nach  St.  Maria  im  Münsterthal  dureh  das 
Scarlthal  7iJ2  St.,  lohnende  Wanderung,  Führer  (13  fr.)  unnöthig.  Fahr- 
weg von  der  Innbrücke  s.  gerade  aus  hinan,  bald  durch  Lärchenwald  an- 
steigend ,  bis  auf  das  Plateau ,  auf  dem  weiter  1.  St.  Jon  (s.  oben)  Hegt. 
Gegenüber  hoch  auf  der  1.  Seite  der  von  der  wilden  Clemgia  durch- 
strömten tiefen  Schlucht  des  untern  Val  Scarl  der  Hof  Ävroma  (s.  oben). 
Der  Weg,  streckenweise  schlecht,  senkt  sich  allmählich,  stets  durch 
Wsld,  hinab  in  das  von  den  gewaltigen  zerrissenen  Wänden  des  Piz  Pisoc ^ 
r.  und  Piz  St.  Jon  u.  Madlein  I.  umectüossene  Thal;  mehrfach  über  die 
Clemgia,  die  nach  Unwettern  oft  grosse  Verheerungen  anrichtet.  Nach 
2  St.  mündet  r.  das  einsame  Val  Minger,  im  Hintergrund  Piz  Foraz  (s. 
eben),  1.  Val  del  Boeh.  Weiter  an  verfallenen  Scbmelzwerken  vorbei 
nach  (1  St.)  Bewrl  (1818m;  Adler.,  bescheiden),  kl.  Dörfchen  an  der  Mün- 
dung des  Val  Seesvenna,  in  das  ein  Abstecher  lohnend  (Uebergang  über 
CJtristannes  nach  Uina  u.  Crusch,  s.  unten).  ^Js  St.  oberhalb  Scarl  zweigt 
1.  ein  Saumpfad  ab,  der  über  la  Cruscheita  (Scarljöcfil^  231ßm)  und  durch 
das  hübsche  Val  Avigna  in  3  St.  nach  Taujffers  (S.  220)  führt.  Der  Fahr- 
weg hört  hier  auf;  der  Snumpfad  tritt  auf  die  1.  Seite  des  nun  breiteren 
Thals  (prachtvolle  Arven)  und  führt  an  den  Sennhütten  Attas  da  dora 
und  da  daint  vorbei  zwischen  r.  P.  d"Astas  (2988m),  1.  P.  Mttrtera  (2998m) 
nr  PpsshÖhe  Costainas  (22ölm),  2^2  St.  von  Scrrl.  Hinab  zu  der  grossen 
*.nnerei  Chai/ipatsch  (2144m),   der  Gemeinde  Valcava  gehörig;   dann  um 


Engadin,  REMÜS.  69.  BouU,     279 

eine  Felaenecke  (la  Durexxu)  und  durch  Wald  (den  r.  steil  naeli  Gierfs 
hinabführenden  Weg  vermeiden)  »uf  gutem  Pfade  noch  Lil  (1918m  •,  *Wh«.), 
Dörfchen  in  sonniger  geschützter  Lage,  als  Luftkarort  gerühmt,  und  über 
Luuai^  den  Ran^>ach  überschreitend,  nach  Furom^  einem  einzelnen  Hanse 
an  der  Strasse  halbwegs  zwischen  Fuldera  und  Valeava.  Von  hier  nach 
8L  Maria  (2  St.  von  Gostainas)  s.  S.  275. 

unterhalb  SchuU  fuhrt  r.  eine  neue  Brücke  über  den  Inn  nach 
dem  Weiler  Pradella.  Die  Strasse  bleibt  stets  am  1.  Ufer  des  Inn ; 
1.  oben  in  schöner  Lage  das  ansehnliche  Sinf,  roman.  Sent  (1433m ; 
*Rhätia)  mit  stattlichen  Gebäuden  (eine  neue  Fahrstrasse  führt 
von  Oberschuls  in  1  St.  hinauf).  Bei  (1 1/4  St.)  Crweh  (Kreuz) 
mündet  r.  Val  (TUina,  durch  das  ein  lohnender  Pfad  (7  St. ,  für 
Ungeübte  Führer  rathsam)  über  Sur  Sass  (2357m)  und  durch  das 
Schlinigthal  nach  Mals  führt. 

Vor  (2  St.)  Bem&B  (1226m),  roman.  Ramuosch,  das  mit  den 
Trümmern  des  Schlosses  Tschanuff  (Canities)  1.  oben  liegen  bleibt, 
überschreitet  die  Strasse  auf  einer  neuen  steinernen  Brücke  das 
Wraunka  -  Tohtl ,  die  tiefe  Schlucht  des  Val  Sinestra.  Das  Thal 
verengt  sich ;  1.  die  Ruine  Serviezel.  In  dem  gegenüber  sich  öff- 
nenden engen  Val  d'Assa  (um  Eingang  ein  hübscher  Wasserfall) 
ist  2  St.  aufwärts  eine  periodische  Quelle ,  die  Fontana  chistaina, 
die  nur  alle  3  Stunden  fliesst ;  dabei  eine  sehenswerthe  Tropfstein- 
höhle. Bald  öffnet  sich  ein  schöner  Blick  auf  das  hochgelegene 
Schieins,  darüber  1.  der  MuttUr  (3299m)  und  die  zackige  Stammer- 
Spitze  (3256m);  r.  Piz  hat  (2801m).  Das  rechte  Ufer  des  Inn,  der 
hier  schon  ziemlich  gross,  ist  dunkel  bewaldet. 

Der  folgende  Ort  ist  (1 V2  St.)  Strada.  Bei  (1  St.)  Kartinsbruok 
(1019m),  roman.  Puni  Afarttna  (Löwe),  wird  die  Landschaft  gross- 
artig. Brücke  über  den  Inn ,  Grenze  zwischen  der  Schweiz  und 
Tirol  (österr.  Mauth).  Links  Trümmer  eines  zweiten  Schlosses 
Serviezel.  (Der  Fussweg  am  1.  U.  des  Inn  führt  yon  hier  in  1^2  St. 
zu  dem  höchst  sehenswerthen  ^Finatermünz  -  Pasa  y  hoch  oben  über 
dem  Pass  die  neue  Strasse  von  Hoch  -  Finsiermünz  ^  S.  219.)  Die 
neue  Strasse  von  hier  nach  Nauders  umzieht  in  langer  Steigung 
einen  Bergrücken ,  der  das  Thal  des  Inn  von  dem  des  Stillen  Bachs 
scheidet  (schöner  Rückblick  auf  das  Engadin,  gegenüber  nördl.  Piz 
Mondin,  3163m)  und  senkt  sich  dann  unbedeutend  nach  (1  St.  von 
Martinsbruck) 

80  Kil.  Kaaden  (s.  S.  219) ;  zwischen  Schuls  und  Nauders 
kein  auch  nur  erträgliches  Nachtquartier. 


51.   Von  Bozen  nach  Verona. 

Vergl.  Karlen  S.  284,  288. 

149   Kil.    Eisenbarn.    Fahrzeit  Schnellzug  4  St.   9  Hin.,  gew.  Zug, 
5i|s  St.,    Fahrpr.  7  fl.  30,  5  fl.  40,  8  fl.  60  kr. 

Bozen  (2ö9m)  s.  S.  228.     Die  Bahn  übeisehreltet  den  Eisak, 

welchen  i  St.  weiter  abwärts  die  Etseh  (Adigt)  aufnimmt ,  die  bei 

(11  Kil.)  BrtmzoU  schiffbar  wird.    R.  der  lange  Porpbyrrücken  des 


280    Baute  51,  TRIENT.  Von  Bozen 

Mitielberga  (S.  236),  der  die  Eppaner  Hochebene  vom  Etschtfaal 
scheidet.  Jenseit  (i6  Kil.)  Auer,  hei  Gmünd,  über  die  Etsch  ;  r. 
der  Kälterer  See,  auf  der  Höhe  Kaltem  (S.  236).  —  23  Kü.  Neu- 
warfct  (211m) ;  der  Ort,  ital.  JEjprui  (Krone ;  Engel),  überwiegend 
deutsch,  liegt  am  1.  Ufer  der  Etsch  1/4  St.  von  der  Bahn.  Oestl. 
führen  von  hier  wie  von  Auer  (s.  oben)  Strassen  nach  dem  Heimser- 
thal  (vgl.  S.  300). 

Am  Abhang  des  Gebirges  r.  die  Ortschaften  Traminj  Kurtatschy 
Margreid  (S.  237).  31  Kil.  Salum  (Adler),  das  letzte  vorwiegend 
deutsche  Dorf ;  der  Ort  am  1.  Ufer,  mit  einem  verfallenen  Schloss 
auf  einer  scheinbar  unzugänglichen  Felsnadel ,  welches  einst  die 
hier  versumpfte  Etsch  beherrschte. 

Rechts  der  Rocchetta-Pass,  der  in  den  Nonsherg  (S.  292)  führt. 
Deutach-  und  Wälsch-Metz  (Mezzotedesco  und  Mezzolomhardo) ,  zu 
beiden  Seiten  des  Passes ,  durch  den  Noce  getrennt ,  beide  wälsch. 

38  Kil.  S.  Kichele  oder  Wälseh-Michael  (216m;  neues  HoUl 
am  Bahnhof;  Adler,  im  Ort),  mit  stattlichem  ehem.  1143  gestifte- 
ten Augustinerkloster,  ist  Station  für  den  Nonsberg.  Die  Bahn  tritt 
hier  wieder  auf  das  1.  Ufer  der  Etsch.  Eine  Strecke  weiter  eine 
uralte  Ueberfahrt  über  die  Etsch ,  Nave  S,  BoccOy  an  der  Strasse 
aus  dem  Nonsberg. 

Folgt  (46  Kil.)  Lavi$  am  Avieio,  der  hier  aus  dem  Val  Cembra 
(S.  299)  hevorströmt.  Eine  920m  lange  Brücke  führt  in  einer  Curve 
über  das  wilde  Bergwasser  und  dessen  Ausfaserungen  vor  seiner 
Mündung  in  die  Etsch. 

56  Kil.  Trient  (209m),  ital.  Trento,  lat.  Tr idcntum  (*H6tel 
Tremto,  deutsch,  in  schöner  Lage  am  Bahnhof,  Z.  1  fl.  25,  L.  n.  B.  50,  F. 
60  kr.;  in  der  Stadt:  «Europa;  *H6tel  de  la  Villk,  Z.  1  fl.,  F.  50,  B. 
25  kr.  —  2.  Cl.  Aquila  bianca  in  der  ^'ähe  des  Castells-,  Agnkllo  d'oso; 
liKBEGGHiNo,  olcht  theuer.  Restaur.  und  Bierhaas  *alV  Iscla  nuova  beim 
Bahnhof.  —  Caf^s :  Europa ;  Specchi  \  Nones,  Piazzo  Macello  vecchio.  Post 
in  der  Nähe  des  Domes ;  Schwimm  -  u,  Bade-Änstalt  am  Fersinabach)  mit 
17,000  Einwohnern ,  früher  die  bedeutendste  und  reichste  Stadt 
Tirols,  der  Sage  nach  von  den  Etruskern  gegründet ,  von  Strabo, 
Plinius  und  Ptolemäus  erwähnt,  mit  zahlreichen  Thürmen,  Mar- 
mor-Palästen und  breiten  Strassen,  macht  trotz  des  vielfach  be- 
merkbaren Verfalls  den  Eindruck  einer  ansehnlichen  italienischen 
Stadt ;  namentlich  ist  der  Domplatz  von  bedeutender  Wirkung. 

Der  *Dom,  1048  gegründet,  in  seiner  gegenwärtigen  Gestalt 
(nach  inschriftlicher  Angabe)  1212  begonnen ,  zu  Anfang  des 
15.  Jahrh.  vollendet,  ist  eine  roman.  Pfeiler-Basilika  mit  zwei 
Kuppeln ;  am  nördl.  Portal,  wie  zu  Bozen,  ein  Löwenpaar  (S.  229). 
Elgenthümlich  in  den  beiden  SeitenschifTen  die  Treppenaufgänge ; 
im  südl.  KreuzschifT  alte  Grabdenkmäler ,  halb  verblichene  Wand- 
gemälde und  an  der  Wand  der  Porphyr-Grabstein  des  venet.  Gene- 
rals Sanseverino ,  den  1487  die  Trientiner  bei  CaUiano  (s.  unten) 
schlugen  und  tödteteu.  Die  reizende  Ornamentik  der  Thüren  und 
^enster  an  der  äussern  Rückseite  des  Chors  beachtenswerth.  —  Auf 


nach  Verona,  ROVEREDO.  öl.  RouU.     281 

dem  DompUtz  ein  hübscher  Springbrunnen  und  das  Tribunal  mit 
dem  ßtadtthurm  (Torre  di  Piazza). 

S.  Maria  maggiore  (▼orzügliche  Orgel),  1545-63  Sitz  des  Con- 
cils ,  hat  ein  Gemälde  an  der  nördl.  Chorwand  (durch  einen  Vor- 
hang yerdeckt)  mit  Bildnissen  der  Mitglieder :  7  Oardinäle,  3  Pa- 
triarehen ,  33  Erzbischöfe  und  235  Bischöfe.  Neben  der  Südseite 
des  Chors  eine  Mariensäule,  1855  hier  errichtet,  am  Tage  der  drit- 
ten Säcularfeier  des  Concils. 

Von  den  alten  Palästen,  deren  zum  Theil  bemalte  Fa^aden 
das  dürftige  Innere  oft  kaum  verdecken,  sind  der  Pal,  Zambelli  der 
Europa  gegenüber,  im  16.  Jahrh.  Ton  einem  Fugger  erbaut  (vom 
Garten  hübsche  Aussicht),  und  Pal.  TabarelU,  Contrada  del  Teatro, 
angebl.  nach  Bramante's  Entwurf,  beachtenswerth. 

Im  Museum,  Contrada  S.  Trinitä  nördlich  vom  Dom,  eine 
Sammlung  von  römischen ,  keltischen  und  germanischen  Alterthü- 
mem  aus  Südtirol. 

An  der  Ostseite  der  Stadt  n.  von  dem  grossen  Exercierplatz 
(Piazza  d'Armi)  das  ansehnliche  Schloss  Buon  Consiglio,  einst  Sitz 
der  Fürstbischöfe ,  jetzt  feste  Caseme ,  mit  Resten  alter  Fresken ; 
der  gewaltige  runde  Auguttustkurm  angeblich  Römerwerk. 

Der  auf  dem  r.  Etschufer  am  Eingang  der  Velaschlucht  (S.  282} 
gelegene  Felshügel  Dos  Trento  (289m),  mit  schöner  Aussicht ,  ist 
seit  1857  befestigt  (Eintrittskarten  beim  Platz-Commando).  Der 
beste  Aussichtspunkt  in  der  nächsten  Nähe  der  Stadt  ist  die  Ter- 
rasse des  Capuziner- Klosters.  —  Auf  der  Höhe  ö.  von  Trient  beim 
Ponte  alto  (20  Min.)  unterhalb  deT  Strasse  nach  Pergine  (S.  296) 
ein  sehenswerther  Fall  der  Fersina  in  wilder  Klamm  (durch  einen 
neuen  Steig  bequem  zugänglich  gemacht). 

Von  Trient  nach  Venedig  durch  da«  Suganathal  a.  B.  55 ;  darch  das 
Sarcathal  nach  Riva  s.  R.  52 ;  nach  Jvdiearien  s.  B.  53. 

Die  Bahn  bleibt  in  dem  breiten ,  nach  der  Entsumpfung  sehr 
fruchtbaren  Etschthal.  SW.  von  Trient  am  r.  Ufer  der  Etsch  das 
Dorf  Sardagna  und  ein  ansehnlicher  Wasserfall ;  weiter  Bavina  am 
Fuss  einer  vom  Mte.  Bondone  herabkommenden  Schlucht,  dann 
Romagnano  xmd  Aldeno,  ^3Kil.Maitarello.  Bei(72  Kil.)  Ca^ftano 
1.  auf  der  Höhe  das  ansehnliche  Schloss  Beseno ,  Graf  Trapp  ge- 
hörig. Felstrümmer  erinnern  an  einen  Bergsturz.  Das  untere 
Etschthal,  reich  an  Südfrüchten  und  gutem  rothenWein,  heisst  bis 
zur  ital.  Grenze  Val  Lagarina  (Lägerthal),  Stat.  VUXa  Lagarina, 
dann 

80  Kil.  BoYoredo  (217m ;  Corona,  leidlich),  betriebsame  Stadt 
von  11,000  Einw..  auf  beiden  Seiten  des  Leno,  mit  blühendem  Sei- 
denbau. Unter  den  Gebäuden  das  alte  Castell  auf  der  Piazza  del 
Podeste  bemerkenswerth. 

Am  r.  U.  Isera  mit  Weinbergen ,  zahlreichen  Landhäusern  und 
einem  Wasserfall ;  am  1.  U.  ,  ö.  von  der  Bahn ,  bei  Lixzana  ein 
Schloss,  um  1302  Aufenhalt  des  als  Ghibelline  aus  Florenz  ver- 


282    Boute  51.  ALA. 

baimteu  Dichters  Dante.  Die  Bahn  bleibt  stets  am  1.  Ü.  derEtaoh. 
Folgt  (84Kil.)  Stat.  Mori]  der  Ort,  berühmt  wegen  seiner  Spargel, 
liegt  gegenüber  am  r.  U.  tief  in  der  Schluoht  an  der  nach  Riva 
führenden  Strasse  (S.  283). 

Bei  8.  Marco  durchschneidet  die  Bahn ,  die  Trümmer  eines  ge- 
waltigen Bergsturzes,  der  im  Jahre  883  eine  Stadt  verschüttet 
haben  soll ,  von  Dante  (Inf.  XU,  4-9)  geschildert.  Bei  (89  Kil.) 
8errava܀y  der  alten  Klausenfeste,  wird  das  Thal  enger. 

96  Kil.  Ala  (141m;  Po«0,  ansehnlicher  Ort  mit  3800  Ein w. 
und  einst  berühmten  Sammetfabriken ,  an  einem  steilen  grünen 
Berg.  100  Kil.  Avio  (126m) ,  letzte  österr.  Station ,  der  Ort  selbst 
mit  wohlerhalteuem  Sohloss  des  Grafen  Castelbareo  am  r.  Ufer  der 
Etsch. 

109  Kil.  Pen,  erste  ital.  SUtion.  Das  Thal  der  Etsch  wird  w. 
durch  den  Bergrücken  des  Monte  Bälde  (22i9m,  S.  286)  vom  Gar- 
dasee  getrennt.  120  Kil.  Ceraino.  Die  Bahn  tritt  in  den  berühm- 
ten Engpass,  die  Bemer  Klatue  (Chiu$a  di  Verona) ,  ein  von  der 
Etsch  durch  das  Kalkgebirge  gebrochenes  Felsenthor.  Otto  von 
Wittelsbaoh  schützte  hier  1155  das  deutsche  Heer  unter  Friedrieh 
Barbarossa  gegen  die  Veroneser.  Auf  einer  Anhöhe  am  r.  Ufer  Ri- 
volij  1796  und  1797  von  den  Franzosen  unter  Mass^ua,  der  hiervon 
seinen  Herzogstitel  erhielt,  mehrmals  erstürmt. 

Folgen  die  Stationen  JOomegliard  y  Petcantina,  Parona;  die 
Bahn  überschreitet  die  Etsch ,  erreicht  bei  8.  Lucia  (S.  287)  die 
Bahn  von  Mailand  nach  Verona,  gleich  darauf  den  kleinen  Bahnhof 
vor  Porta  Nuova,  dann  den  Centralbahnhof  vor  Porta  Vescovo. 

149  Kil.  Verona  s.  Baedeker' s  Ober-Italien. 

52.  Von  Trient  über  Bdva  and  den  Gardasee  nach 

Verona. 

Vergl.  Karte  8.  298. 

42  Kil.,  9  St.  Gehens  bis  Riva,  an  warmen  Tagen  ermüdend,  besnnders 
aaf  der  Strecke  von  Le  Sarche  nach  Riva  (20  KU.)  Einsp.  yon  Trient  nach 
Riva  9,  ZwsiBP.  16  fl.,  Stbllwagsn  (9  U.  Vm.)  für  2  n.  Von  Riva 
DAMPjrBooT  nach  Peachiera  in  i^js  St. ,  s.  8.  28Ö.  Von  Peschiera  nach 
Verona  Eisenbahn  in  1  St.,  (3  fr.  2ö,  2  fr.  50,  1  fr.  65  c).  —  Kürzer  und 
gleichfalls  lohnend  ist  der  Weg  von  Stat.  Mori  (s.  üben)  nach  (17  Kil.) 
Riva.  OuKiBCs  9mal  tägl.  (1877  7  U.  n.  %^\t  U.  Vm.  u.  7  U.  10  M.  Nrn., 
von  Riva  4  U.  u.  5  U.  40  M.  Vm.  u.  4  U.  Nrn.)  in  2M2  St.  fär  80  kr., 
Conp^  90  kr.  (ist  der  Hauptwagen  besetzt,  so  werden  offene  Beiwagen  ge- 
geben). Bixsp.  4,  ZwEisp.  7i|2  fl.  (Mori-Arco  Einsp.  5,  Zweisp.  9  fl.). 
—  Wer  nur  nach  Riva  und  von  dort  nach  dem  Norden  zurück  will,  sollte 
iedenfalls ,  schon  wegen  des  wundervollen  Blicks  auf  den  Gardasee  bei 
Xago,  zur  Hinfahrt  Mori  wählen. 

VonTrientnachBlva.  Die  Strasse  überschreitet  die  Etsch 
(am  r.  Ufer  die  Vorstadt  Pik  di  CasteUo')^  umzieht  die  SW. -Seite  des 
Dos  Trento  (S.  281)  und  tritt  dann  ansteigend  in  wilde,  zum  Theil 
bewaldete  Schluchten  (Buco  di  Vela) ;  am  oberen  Ende  (1  St.)  ein 
neues  Fort.  Die  Strasse  überschreitet  den  kahlen  Bergrücken  und 
senkt  sich  wenig  nach  (^/j  St.)  Cadine ^  kleines  Dörfchen  (492m) ; 


ARCO.  52.  Route.    283 

T.  im  Thal  das  Dorf  Terlago  mit  kleinem  See  (401m),  von  den  Kalk- 
felswänden des  Monte  Oazta  (1986m)  überragt.  Nun  hinab  über 
(V2  St.)  Vigolo  - Baselga  nach  (1  St.)  Yeuaao  (Crooe,  guter 
Wein),  grosses  Dorf,  und  (I/2  St.)  Pademione^  an  der  Mündnng  des 
Vül  Cavedine  (hier  die  ersten  Olivenbanme).  Vorn  -wird  der  hübsche 
ToblinO'See  sichtbar ;  die  Strasse  überschreitet  ihn  an  der  schmäl- 
sten Stelle  auf  einem  Damm  und  einer  Brücke  und  zieht  sich  an 
der  Nordseite  hin ;  1.  auf  einer  Landzunge  das  malerische  Schloss 
Toblino,  dem  Qrafen  Wolkenstein  gehörig  (Pension ;  beim  Gastellan 
guter  Wein,  besonders  „  Vino  Santo").  Bei  (8/4  St.)  Le  Sarche  (245m ; 
Whs.  einfach  aber  theuer),  wo  die  Sarea  aus  tiefen  Schluxshten 

hervorbricht,  zweigt  r.  die  Strasse  nach  Judicarien  ab  (S.  287). 

FussGÄNG£RN  ist  Statt  dos  im  Ganzen  einförmigen  Weges  durch 
das  untere  Sarcathal  zu  empfehlen,  von  Le  Sarche  auf  der  neuen  schönen 
Strasse  nach  Judicarien  (S.  287)  bis  (iiJ2  St.)  Comano  zu  gehen,  dann  1. 
ab  durch  die  reizenden  Gebirgslandschaften  von  Vorder-Judicarien  über 
CatftpOy  Fiave^  Balino  und  Pranzo  nach  (4  St.)  Biva. 

Unterhalb  Le  Sarche  tritt  die  Strasse  auf  das  r.  Ufer  der  Sarca 
und  führt  zwischen  Gebirg  und  Fluss  mehrfach  durch  wüste  Trüm- 
mer alter  Bergstürze;  (Y2  St.)  Pietramürata;  vor  (IV2  St.)  Drb 
wieder  auf  das  1.  Ufer;  1.  im  Einschnitt  Drena  mit  Burgtrümmeni 
auf  vorspringendem  Fels.  Nun  bis  Riva  durch  höchst  fruchtbare 
Gegend;  vor  (1  St.)  Arco  wieder  auf  das  r.  Ufer  (diesseits  zweigt 
1.  ab  ein  Fahrweg  nach  Nago,  s.  unten  ;  am  r.  Ufer  eine  Fahr- 
fltrasse  nach  Torbole).  Aroo  (91m;  *Corona,  Z.  75,  B.  25  kr., 
M.  1  fl. ;  Olivo  am  Kurplatz ;  Pension  Kirehleekner^  auch  Cafe), 
Stadt  mit  hübscher  Kuppelkirche ,  inmitten  üppiger  Gärten,  wegen 
seiner  geschützten  Lage  als  Winteraufenthalt  besucht  (die  Pensio- 
nen sind  von  April  bis  Mitte  Oct.  geschlossen).  Neues  Schloss  des 
Erzherzogs  Albrecht.  Geg^n  Norden  auf  steilem  120m  h.  Fels  das 
im  span.  Erb  folgekrieg  von  den  Franzosen  zerstörte  Schloss  Arco, 
mit  schönem  Garten  (Schlüssel  beim  Gärtner,  Via  degli  Uli  vi  al 
Castello;  Trinkg.  40-50  kr.). 

Nun  durch  das  breite  herrliche  Thal  (südl.  der  Mte.  Brione,  r. 
am  Gebirge  Tenno,  S.  284)  in  s.w.  Richtung  nach  (IV4  St.)  Riva. 

Von  Mobi  nach  Kita  (Omnibus  etc.,  s.  oben;  Abfahrt  vom 
Bahnhof ;  Eiusp.  etc.  in  der  Remise  wenige  Schritt  vom  Bahnhof). 
Die  Strasse  (bei  nicht  zu  heissem  Wetter  auch  zum  Gehen  auge- 
nehm) führt  über  dieEtsch  nach  Ravazzone  und  (V4St.)  Jtfbri  (194m), 
stattliches  langgestrecktesDorf,  mit  berühmter  Spargelzucht.  Weiter 
in  broitem  grünen  Thal  nach  (1  St.)  Loppio,  einer  Besitzung  des 
Mailänder  Grafen  Castelbarco ,  und  an  dem  hübschen  kleinen  See 
von  Loppio  (202m)  mit  seiner  Felseninsel  vorbei,  zwischen  Fels- 
trümmem  und  Geröll  in  Windungen  hinan  zur  (Y2  St.)  Passhöhe 
(320m);  dann  hinab  nach  (ViSt.)  Nagb,  am  Rande  einer  Schlucht 
gelegenes  Dorf  mit  den  Ruinen  des  gleichnam.  Schlosses  1.  auf 
kahlem  Fels  (r.  zweigt  hier  ein  directer  Weg  nach  Arco  ab; 
6.  oben).  Unterhalb  des  Dorfs  führt  die  Strasse  durch  ein  befestigtes 


284    BouU  52.  RIVA.  Von  Trieni 

Thor;  sobald  man  aus  demselben  heraustritt,  d£Fnet  sich  eine 
wundervolle  überraschende  ^Aussicht  über  den  Gardasee  in  seiner 
ganzen  Ausdehnung,  zu  Füssen  Torbole,  n.  Arco  mit  dem  Gastell. 
Nun  steil  hinab  nach  (1/4  St.)  TorboU  (*01ivo,  Z.  60  kr.-l  fl., 
Pens.  2Y2  fi.;  Bertolini;  Barke  für  1-6  Pers.  nach  Riva  1^2  ^m  pr. 
Stunde  IV4  fl. ;  Einsp.  nach  Riva  1  fl.  20,  Arco  2,  Mori  31/2  fl.> 
in  reizender  Lage,  und  durch  die  weite  Sarca-Niederung,  den  Fluss 
überschreitend ,  um  den  Fuss  des  nach  dem  See  steil  abfallenden 
MU,  Rrione  (s.  unten)  mit  dem  Fort  S.  Niccolb  herum  nach  (1  St.) 
Biva. 

Slya  (*ALBBfeGO  Tbaffellini  al  Solb  d'Oxo,  mit  Garten  am  See, 
Z.  von  80  kr.  ab,  H.  V\t  fl,  B.  u.  L.  50,  billigster  Wein  (ordinärer  Tren- 
tino)  1  fl.  20  kr.,  Pens.  2»|j-3  fl.-,  *1Iötel-Pess.  Kkrn  (der  frühere  Giar- 
dino),  Z.  1  fl.,  F.  40,  B.  u.  L.  30kr.  ^  *H6tel-Pkn8.  au  Lac,  neu;  Hotel 
Baviera  (früher  Kern).  —  Cafi  Andreis^  Tsehuvtschenthaler^  beide  xinteT  den 
Arcaden,  am  Hafen  und  Landepiatz  der  Dampfboote.  —  Bier  im  ITötel 
Baviera^  am  See ;  Biergarten  von  Marchi ,  vor  Porta  S.  Marco  (Blumaiier 
Bier);  vor  Porta  S.  Uichele  (einheimisches  Bier).  —  Oeffentliche  Bode- 
anstall  am  See,  Ö.,  an  der  Caserne  vorbei.  —  Stellw:  gen  nach  Mori  s. 
oben;  nach  Arco  tägl.  12>J9  Uhr  Nm.   für  20  kr.,  von   Arco  um  2  Uhr), 

lebhafter  Hafenort  mit  5000  Einw.,  liegt  reizend  an  der  n.w.  Ecke 
des  Gardasees  dicht  am  Fusse  des  steil  aufragenden  Monte  QiumeUa. 
Hoch  oben  am  Abhang  über  dem  Städtchen  die  runde  Thurmruine 
eines  alten,  angebl.  von  den  Scaligern  erbauten  Schlosses.  Am 
See  das  ehem.  Castell  laBocca,  jetzt  feste  Caserne.  Die  Mino- 
ritenkirche ,  im  überladenen  Barockstil  um  die  Mitte  des  16.  Jahrh. 
aufgeführt,  hat  Altarblätter  von  Q.  Reni,  Palma  vecchio  u.  A.  In 
der  Pfarrkiiche  neuere  Bilder  und  Fresken.  Riva  eignet  sich  be- 
sonders zu  längerm  Aufenthalt,  die  Luft  ist  gesund,  die  Hitze 
durch  den  See  stets  gemildert  (Privatwohnungen  nicht  theuer). 

Ausflüge.  An  den  PoaaUall  (2  St.)  am  besten  mit  Barke  (hin  u. 
zurück  2  fl.  u.  Trinkg.).  Der  Pönale  bildet  unmittelbar  vor  seiner.  Mün- 
dung aus  der  tiefeingeschnittenen  Schlucht  des  Ledrothals  in  den  See 
einen  an  sich  nicht  bedeutenden,  aber  durch  seine  ümgebang  intere.«- 
santen  Wasserfall.  Das  Boot  landet  an  der  Stelle,  wo  der  alte  jettt  nicht 
mehr  benutzte  Saumweg  zum  Ledrothai  auf  den  See  mündet;  man  steigt 
aus  und  geht  an  den  Trümmern  einiger  Häuser  vorbei  wenige  Schritt 
hinan  bis  über  die  alte  Brücke  gleich  unterhalb  des  Falls,  wo  der  beste 
Standpunkt.  —  Sehr  lohnend  ist  auch  die  Fusswanderung  dahin  auf  der 
^Kecen  Strasse,  welche  in  ansehnlicher  Höhe  an  den  Felswanden 
des  w.  Seeufers  abwechselnd  durch  Gallerien  (Tunnel)  und  Halb- 
gallerien  (überhlüagender  Fels)  zum  Ledrothai  hinführt  (da  wo  die  Strasse 
rechts  in  dieses  abbiegt,  führt  links  ein  Steig  hinab,  dann  hinauf  und 
wieder  hinunter  zum  Fall)  und  die  prächtigsten  Aussichten  bietet  (Kach- 
mittags Schatten). 

Vom  Konte  Brione  (361m)  1  St.  ö.,  schöner  Ueberblick  aber  das 
Thal  und  fast  den  ganzen  See;  Anstieg  am  besten  von  der  Nordfteite. 
Das  Dörfchen  La  Oroiia,  am  n.  Fnst  des  M.  Brione,  i/t  St.  von  Riva 
(über  S.  Alessandro)  wird  Nachm.  viel  besucht. 

NW.  lohnender  Ausflug  nach  (^|«  St.)  Varont.^  mit  sehenswerthem  Was- 
serf«ll  in  höchst  grossartiger,  seit  kurzem  bequem  zugänglich  gemachter 
*Klamm  (dem  umherführenden  Diener  ä  Pers.  20  kr.  r  man  läutet  an  der 
Mühle)  ^  weiter  über  Cologna  nach  {*\\  St.)  Tenno  (4ü(hn)  mit  alter  Burg 
(reizende  Aussicht),  dann  stets  hoch  an  reich  bebauten  Berggeländen  hin 
über  Varignatio  nai-h  (li|«  St.)  Areo. 


nach  Verona.  GARDASEE.  5S>.  Route.     285 

Besteigang  des  Honte  BaUo,  des  lö  St.  langen  Bergrückens  zwischen 
Gardasee  und  Etsch,  am  besten  von  Ifagö  (h.  oben)^  von  hier  ist  (.mit 
Führer)  der  nördl.  Gipfel  (Attissimo  di  Nagö^  2070m),  der  schönste  Punkt, 
in  5^  8t.  zu  erreichen.  Weite  Rundsicht  über  einen  grossen  Theil  von 
Ober-Italien,  über  den  See,  das  Etschthal  und  die  Schneegipfel  der  Ada- 
mello-Presauella  u.  Ortler-Alpen.  —  Besteigung  des  mittleren  höchsten 
Gipfels  {Monte  Maggiore  oder  Telegraf o  ^  2219m)  von  Torri  oder  Qarda 
(.9.  unten)  über  Caprino  in  7  St.,  beschwerlich. 

Ins  Ledrothai  sehr  zu  empfehlender  Ausflug  (Wagen  nach  Pieve  u. 
zurück  5  fl.).  Anfang  der  Strasse  s.  oben;  hoch  oben  an  der  Ecke  über 
dem  Ponalfall  wendet  die  Strasse  sich  w.  in  das  grüne  Thal  und  erreicht 
über  Biacesa ,  Brk ,  Barcesine  den  hübschen  Lago  di  Ledro  (651m) ,  an 
dessen  Nordseite  Mezzolago  und  (2JJ4  St.  von  Biva)  Pieve  di  Ledro  (Al- 
bergo  alla  Torre).  >J4  St.  weiter  bei  Bezzecca  mündet  n.  das  Val  Conzei 
mit  den  Dörfern  (»j*  St.)  Enguiso  und  [^U  St.)  Lenzumo  (über  den  Oavar- 
dina-Pas»  nach  Bondo  s.  S.  291).  Von  Bezzecca  führt  die  Strasse  weiter 
über  Tiamo  und  durch  das  einsame  Val  Ampoln  nach  (3  St.)  Storo 
(Cavallo  bianco)  im  Val  Buona  oder  Chiese  (S.  291).  —  Bei  dem  1866 
zerstörten  Fort  Ämpola  (1  St.  vor  Storo),  das  früher  die  Strasse  abschloss, 
mündet  1.  das  wilde  Val  Lorina,  durch  das  ein  schlechter  Pfad  nach  Ma- 
gasa  in  dem  von  hohen  Bergen  umschlossenen  Val  VexUno  führt  (besser 
zugänglich  von  Toscolano  am  Gardasee,  oder  von  Bondone  oder  Anfo  am 
Lago  d"Idro,  s.  S.  292). 

Von  Riva  nach  Tione  (Hinter-Judicaricn)  s.  S.  288. 

Der  *Gardafee,   Lago  di  Qarda  (47in),   Laeus  Benäcus  der 

Römer,   ist  55  KU.  lang  und  5-18  KU.  breit.     Er  gehört  fast  ganz 

zn  Italien,  nnr  die  Nordspitze  mit  Riva  zu  Tirol.    Der  See  ist  selten 

ganz  ruhig  und  namentlich  Nachmittags,   wo  bei  gutem  "Wetter 

regelmässig  der  Südwind  weht,  stark  bewegt  (Kahnfahrten  daher 

Vorm.  zu  unternehmen);  die  Schildening VirgiFs  (Georg.  II.  160)  : 

„Fluctibus  et  fremitu  adsurgens  Benace  marino"  passt  heute  noch. 

Die  Uferberge,  am  obern  Ende  steil  und  hoch,  verflachen  sich  nach 

Süden  allmählich  und  laufen  endlich  in  die  grosse  oberital.  Ebene 

aus.    Das  Wasser  erscheint  azurblau ;  die  Fische  sind  vortrefflich, 

earpionCj  Lachsforelle,  bis  zu  12  Kilogr.  schwer,  trutta,  Forelle,  */2-l 

Kilogr.,  $arden€  u.  besonders  agone. 

Sampfboot  (Sommer  1877)  am  öbtl.  Ufer  tägl.  ausser  Dienstag  ö^ls  U. 
Vm.  von  Riva  nach  Peschiera  (Ankunft  9  U.  25  M.),  Dienst.  4  U.  20  Vm. 
nach  Desenzano  (Ank.  8  U.  55  M.) ;  Fahrpreis  i'jg  oder  2^-i  fr.  (Stationen : 
Malcesine,  Assenza,  Castelletto,  Torri.,  Oarda,  Bardolino,  Lazise).  Von  Pe- 
schieri  zurück  4  U.  10  Nrn.,  in  Eiva  8.15  Ab.  —  Am  westi..  Ufer  (zwi- 
schen Riva  und  Desenzano}  täglich  (1877  Vorm.  5  U.  von  Biva,  Ank.  9.15, 
von  Desenzano  zurück  4  U.  l5  Um.,  in  Riva  8  U.  30  Ab.),  für  4  fr.  35 
oder  2  fr.  40  c.  (Stationen:  Litnone,  Tremosine,  Tignale,  Gargnano, 
Mademo,  Said}.  —  Rundfahrt  um  den  See  in  einem  Tage:  Dampfboot 
am  w.  Ufer  nach  Desenzano ,  Eisenbahn  nach  Peschiera ,  Nachm.  am  ö. 
Ufer  nach  Riva  zurück.    Restauration  auf  den  Dampfbooten  mangelhaft. 

Dampfbootfahrt.  Das  Boot  durchschneidet  den  See  In  südl. 
Richtung  (hübscher  Rückblick  auf  Riva),  lässt  den  Ponalfall  r. , 
das  in  der  NO. -Ecke  des  Sees  gelegene  Torbole  1.  und  nähert  sich 
dem  östlichen  Ufer  und  den  schroffen  Abhängen  des  langgestreck- 
ten Mte.  Baldo  (s.  oben).  Erste  Station  Malcesine,  mit  gutem  Ha- 
fen und  altem,  neuerdings  hergestellten  Schloss  Karls  d.  Gr.  und 
der  ehemal.  Häuptlinge  am  See,  bekannt  aus  Goethe's  Italien. 
Reise ,  den  man  hier  beim  Zeichnen  der  Ruine ,  als  der  Republik 
Venedig  gefährlich ,  festhalten  wollte.     Dahinter  der  Fels  holetto. 


286    RouU62,  GARDASEE. 

weiter  die  kleine  Insel  Trimelone.  Die  nächsten  bedeutenderen 
Orte  des  o.  Ufers  sind  CastellOf  8.  Oiovannij  Castelletto  j  alle 
zur  Gemeinde  Brenzone  gehörig,  Torri ,  entfernter  vom  Ufer  Mon- 
tagna.  Die  Ufer  flachen  sich  allmählich  ab.  Das  durch  den  Monte 
Baldo  gegen  die  Nordwinde  geschützte  Vorgebirge  San  Vigilio  reicht 
weit  in  den  See  hinein,  der  schönste  Punkt  des  ganzen  ö.  Gestades, 
die  Hügel  ringsum  mit  Oel- ,  Obst-,  besonders  Feigenbäumen  und 
Weinreben  bepflanzt.  Der  Flecken  Oarda  in  der  Bucht ,  am  Ein- 
fluss  des  vom  Monte  Baldo  kommenden  Tessino ,  gab  dem  See  den 
Namen.     Das  Schloss  gehört  dem  Grafen  Albertini  zu  Verona. 

Fern  im  S.  streckt  sich  die  1  St.  1.  schmale  Landzunge  Sermiöne 
(„Sirmio,  penisularum  insularumque  ocellus^)  weit  in  den  hier  nach 
allen  Richtungen  meerartig  ausgedehnten  See  hinein ;  auf  derselben 
dichtete  CatuU  seine  Lieder,  in  einem  Landhaus,  von  dem  noch 
Trümmer  vorhanden  sind,  namentlich  zwei  unterirdische  Gewölbe 
(Grotten)  und  Ueberreste  eines  Bades.  Ein  neueres  Schloss  er« 
bauten  die  Scaliger,  welche  länger  als  ein  Jahrhundert  (1262  bis 
1389)  an  der  Spitze  der  Republik  Verona  standen. 

Bei  der  Weiterfahrt  am  ö.  Ufei  folgen  die  Orte  Bwdolino  und 
LasMty  dann  landet  das  Boot  bei  Petehiera,  kleine  Festung  (und 
Eisenbahnstat.,  s.  unten ;  der  Bahnhof  mit  BLestauration  Ys  3^-  ^on^ 
Landeplatz  entfernt,  Omnibus  75  c.)  an  der  s.  ö.  Ecke  des  Garda- 
see's,  wo  der  Mineio  aus  dem  See  ausfliesst.  Einige  Meilen  südl. 
liegen  östl.  vom  Mincio  Cu$'ot&a  und  ViUafranca,  w.  Solftfino^ 
Volta  und  Ooito,  aus  den  Feldzügen  von  1848,  1859  und  1870 
bekannt. 

An  der  s.w.  Ecke  des  See's,  westlich  von  der  Halbinsel 
Sermiöne  liegt  Desenian«  (Mayer'a  Hotel ;  Po$ta  Veeekia ,  Pension 
6y2  fr.;  VHtoriai  Aquüajy  ansehnlicher,  betriebsamer  Ort  mit 
4000  Einw.,  Station  der  Eisenbahn  von  Mailand  nach  Verona 
(Omnibus  vom  Landeplatz  zum  Bahnhof  50  c,  Gepäck  25  c).  — 
—  Nach  Brescia  und  Verona  s.  Baedeker*8  Ober-Italien. 

In  der  Nähe  des  W.  Ufbbs  (von  Desenzano  aufwärts),  dem 
oben  genannten  Vorgebirge  S.  Vigilio  gegenüber,  liegt  die  kleine 
Isola  di  8.  Biagio  und  die  halbmondförmige  liebliche  Isola  di 
Oarda  oder  dei  Fratij  dem  Marohese  Scotti  in  Bergamo  gehörig. 
Tief  in  der  Bucht  gegen  Westen  Sal^  (Oambero ;  8irena)y  Stadt  von 
3400  Einw. ,  reizend  gelegen  in  einem  „Fruchtgelände  goldner  Hes- 
periden-Gärten,  duftender  Citronenwände".  (Schönste  Aussicht  bei 
Abendbeleuchtung  vom  Monte  8.  Bartolommeo ;  kürzester  Weg, 
Y2  St.,  durch  eine  mit  Mauern  umschlossene  Bauemwirthschaft  1. 
vor  dem  n.  Thor  von  Salö ;  hinab  nachMademo,  IV2  ^^0  Auf  weit 
in  den  See  ragendem,  durch  die  Ablagerungen  des  Flüsschens  Tos- 
oolano  gebildeten  Vorland  liegt  Mademo ,  mit  sehr  alter  Basilica 
(in  der  Wand  röm.  Inschriften),  am  Fuss  des  Monte  Pizxoeolo, 
Weit«r  Toscolano,  Ceetna,  Bogliaeo,  mit  einem  grossen  dem  Gra- 
fen Bettuno   zu  Brescia  gehörigen  Landhause.     Dann   Oar^ano 


SARCATHAL.  53.  Route.     287 

(*Cervo,  deutsche  Wirthin),  grosses  Dorf  von  stattlichem  Aenssem, 
mitten  in  Limonengärten  und  Olivenpflanzungen,  einer  der  schön- 
sten Punkte  am  See. 

Die  Limonen,  in  Deutschland  Gitronen  genannt,  wachsen  zwar  im 
Freien,  müssen  aber  im  Winter  gedeckt  werden  \  deshalb  die  zahlreichen, 
in  regelmässigen  Abständen  von  2^im  stehenden  6m  hohen  weissen  Back- 
steinpfeiler,  oben  durch  Querbalken  verbunden,  welche  schon  aus  der 
Ferne  zwischen  dem  saftgrünen  Laub  henrorschimmern.  Die  Gitronen 
sind  herber,  bitterer,  aber  kräftiger,  als  die  ans  Sicilien,  lassen  sich 
auch  besser  transportiren  und  halten  sich  länger;  sie  werden  zur  wohl- 
feilsten Zeit  mit  3-4  fr.,  zuweilen  selbst  bis  zu  10  fr.  das  Hundert  bezahlt. 

Die  Berge  steigen  steiler  auf.  Tremösine  liegt  hoch  oben, 
vom  See  wenig  sichtbar ;  man  erkennt  an  der  steilen  hohen  Fels- 
wand kaum  den  Pfad,  der  hinauf  führt.  Weiterhin  erscheinen  in 
einer  Bucht  die  weissen  Häuser  von  Limöne,  ebenfalls  von  Limo- 
neu- und  Olivenpflanzungen  umgeben ;  dann  der  Einschnitt  des 
Ledro-Thals  (unten  der  Ponalfall,  S.  284)  und  die  hoch  über  dem 
See  an  der  senkrechten  Felswand  sich  hinziehende  neue  Strasse 
(S.  284) ;  endlieh  Riva. 

Die  Eisenbahn  von  Peschiera  nach  Verona  durchschneidet 
die  vom  ö.  Ufer  des^Gardasee's  auslaufende  Hügelkette ;  Stationen  Castel- 
nuavo,  Somma-Campagna  und  S.  Lw^a. 

Yeroaa,  s.  Baeäeker^s  Ober-Italien. 

53.   Bas  Sarcathal.   Judicaiien. 

Stellwaqbn  von  Trient  nach  Tione  (44  KU.)  tägl.  (1877  9  Ü.  Vm.)  in 
7,  zurück  in  6  St.  für  2  fl.  30  kr.  (Abfahrt  in  Trient  vom  Rebeochino ,  in 
Tione  von  der  Corona);  von  Tione  nach  Pinzolo  (17  Kil.)  Imal  tägl.  in 
2>|s,  zurück  in  2  St.  für  60  kr. ;  von  Tione  nach  Condino  (22  Kil.)  Imal 
tägl.  in  3  St.  für  1  fl.  20  kr. :  von  Condino  nach  Riva  über  Storo  u.  Val 
Ampola  tägl.  5  U.  Vm.  in  5  St.  für  2  fl. 

Pas  Sarcathal,  das  südl.  Parallelthal  des  Kocethals  (R.  Ö4) ,  zerfällt 
in  vier  Thalstufen.  Die  unterste,  von  Le  Sarehe  bis  zur  Mündung  der 
Sarca  in  den  Gardasee  bei  Torbole,  das  Seethal,  ist  breit  und  in  ihrer 
untern  Hälfte  von  üppigster  Fruchtbarkeit.  Bei  Le  Sarche  wendet  sich 
das  Thal  nach  Westen;  die  Sarca  bricht  aus  tiefer  Schlucht  hervor,  die 
sich  erst  oberhalb  Comano  zu  breiterer  Thalmulde  Öifnet  und  bei  Stenico 
nochmals  zusammenzieht.  Bei  Tione  beginnt  die  dritte  Stufe :  das  Thal 
biegt  nach  Norden  um ;  es  heisst  auf  dieser  gleichfalls  fruchtbaren  dicht- 
bevölkerten Strecke  Val  Rendena.  Endlich  bei  Pinzolo  wendet  es  sich 
als  Val  di  Oenova  wieder  nach  Westen  und  endet  als  eines  der  gross- 
artigsten Hochgebirgsthäler  in  den  Felswildnissen  der  Adamello-Presa- 
nella-Alpen.  —  Zu  Judiearien  (Hauptorte  Stenico^  Tione,  Condino)  gehört 
auch  das  kurze  Thal  des  Arno,  das  obere  Cbiese-  und  das  Ledrofchal  mit 
ihren  Nebenthälern. 

Von  Trient  bis  (20  Kil.)  Le  Sarche  s.  S.  283.  Die  Strasse  nach 
Judiearien  überschreitet  die  Sarca  und  steigt  in  grossen  Kehren 
bergan ,  mit  reizendem  Rückblick  auf  den  See  und  das  Gasteil  To- 
blino  (S.  283),  von  schongeformten  Bergen  umgeben.  Die  Sarca 
hat  ihren  Austritt  aus  dem  Gebirge  durch  tiefe  klammartige  Schluch- 
ten erzwungen ;  die  Strasse  folgt  den  Biegungen  derselben  in  langen 
Linien  hoch  an  der  südl.  Bergwand.  Am  Ausgang  der  Schlucht 
eröffnet  sich  die  Aussicht  auf  Vorder- Judiearien,  Stenico  mit  sei- 
ner Burg  etc. ;  die  Strasse  senkt  sich  nach  (1V2'S^0  Romano  (365m), 


288     Route  53.  TIONK.  Judicarien. 

kleines  Schwefelbad,  von  Italienern  viel  besucht  (1.  an  der  Strasse 
die  Quelle,  das  gut  eingeriobtete  Badhaus  gegenüber  am  1.  Ufer 
der  Sarca)  (von  hier  über  Balino  nach  Riva  s.  unten).  Weiter 
stets  am  r.  Ufer  der  Sarca  (r.  oben  ViUa  di  Banale  und  die  Ab- 
stürze der  Brenta')  zum  (Y2  St.)Whs.  alle  TreArchi,  wo  die  Strasse 
die  Marza  überschreitet  und  1.  ein  Fahrweg  nach  Cavrasto  (s.  unten) 
abzweigt.  B.  führt  hier  ein  in  Windungen  ansteigender  Fahrweg 
nach  (Y2  St.)  Stenico  (664m ;  Castello),  Hauptort  von  Vorder-Ju- 
dicarien,  hoch  u.  schön  gelegen,  überragt  von  der  gleichnam.  Burg 
(*Au8slcht) ;  in  der  Nähe  der  hübsche  Fall  eines  vom  Mte'.  Piaso 

herabkommenden  Gebirgsbachs. 

Aus  dem  Konsberg  nach  Sienico  schlechter  Fahrweg,  ent- 
weder oberhalb  der  Bocchetta  (S.  293)  1.  hinan  über  (}lt  St.)  Spormaggiore 
mit  dem  Schloss  Beifort  ^  Stammschloss  der  Grafen  Spaiir  (gegenüber  am 
1.  Ufer  des  Sporreggio  bleibt  Sporminore)  nach  (1  St.)  Cavedago  (863m), 
(1(2  St.)  Andalo  (1038m;  *Wh8.)  mit  kleinem  See  (974m)  und  (1  St.)  Kol- 
veno  (860m ;  Aquila  nera^  dürftig),  am  Nordende  des  1  St.  langen  tiefen  iib- 
flusslosen  Lago  di  Molveno  (826m);  oder  kürzer  u.  lohnender  gleich  jenseit 
Mezzo-Lombardo  (S.  292)  auf  neuem  Fahrweg  in  vielen  Windungen  (ein 
am  8.  Ende  des  Orts  1.  durch  die  Sphlucht  steil  ansteigender  Fusspfad 
kürzt  bedeutend)  auf  die  Hochebene,  mit  schönem  Bückblick  in  den 
Xonsberg,  n.  die  Etschthaler  Berge  bis  zum  Schiern,  nach  (3  St.)  Fai 
(950m;  einf.  Whs.);  hier  r.  hinan,  nach  ijs  St.  bei  der  Wegtheilung  1., 
stets  mit  wechselnden  schönen  Blicken  auf  Brenta,  Nonsberg  und  Etsch- 
ihal,  nach  (2  St.)  Andalo  (s.  oben).  Ein  grossartiger  Uebergang  (nur  mit 
Führer,  B.  Kicolussi  in  Molveno)  führt  von  hier  durch  das  w.  ansteigende 
Val  delle  Seghe  zur  ^Bocca  di  Brenta  (2547m),  einem  tiefen  engen  Einschnitt 
zwischen  jBi'ento  a^^a  (3i79m)  s.  und  dem  Campanüe  di  Mezxodi^  einem 
Vorberg  der  Cima  Tota  oder  di  Mezzodi  (3i46m)  n.  (die  Kamen  beider 
(tipfei  werden  häufig  verwechselt);  hinab  durch  Val  di  Brenta  und  Val 
Nambino  nach  (10  St.)  Pinzolo  (S.  289).  —  Oestl.  geht  von  Molveno  ein  wenig 
beschwerlicher  Weg  über  die  s.w.  Ausläufer  des  Mte.  Oazxa  (i986m)  in 
4  St.  nach  Vezzano  an  der  Strasse  von  Trient  nach  Riva  (S.  283).  —  Der 
schmale  Fahrweg  umzieht  weiter  die  Westseite  des  Molveno-Sees  und  führt 
über  DoTiinOy  Tavodo,  Villa  di  Banale  (gegenüber  jenseit  des  Sarca thals 
Comano,  s.  oi)en)  nach  (3*|s  St.)  Stenieo  (s.  oben). 

Die  Strasse  bleibt  auf  dem  r.  Sarca-Ufer  und  tritt  unterhalb 
Stenico  in  eine  tiefe  Klamm,  in  der  sie  den  Fluss  zweimal  über- 
schreitet (ein  Tunnel  und  zwei  Gallerien) ;  weiter  in  breiterm  Thal 
(am  1.  Ufer  die  Mündung  des  steil  ansteigenden  Vaid'Ai^on«,  weiter- 
hin die  Dörfer  Ragoli  und  Pteore)  nach  Saone  (1.  am  Abhang  ZuclOy 
s.  unten)  und  über  die  Amobrücke  nach  (2V2  St.)  Tio&e  (561ro  ; 
*Cor<ma ;  CavaUo  fttanco),  am  Einfluss  des  Arno  (s.  unten)  in  die 
Sarca  hübsch  gelegener  Markt  (2000  E.),  Hauptort  von  Hinter- 
Judicarien.   Von  hier  ins  Arno-  und  Chieacthal  s.  S.  291. 

Von  Riva  nach  Tione  direct  (6  St.)  sehr  lohnende  Wanderung 
(bis  Balino  Fahrweg).  Die  Strasse  führt  n.  zur  Porta  S.  Marco  hinau.t 
und  steigt  allmählich  an  der  Bergwand  inmitten  üppiger  Vegetation ;  r. 
hübscher  Blick  auf  den  weiten  fruchtbaren  Thalboden  von  Arco,  von 
Zeit  zu  Zeit  herrlicher  Rückblick  auf  den  Gardasee.  Weiter  in  die 
Vor one- Schlucht  (8.  284)  einbiegend  (jenseits  hoch  am  Abhang  Tenno  mit 
seiner  Burg  und  Pastoedo)  nach  lif«  St.  Franeo'^  die  Strasse  steigt  fort- 
während stark  und  umsieht  das  tief  eingerissene  V&rone-Thal.  Vor  dem 
(.•I2  St.)  hübschen  grünen  See  von  Tenno  mündet  r.  ein  von  Tenno  herauf- 
kommender Fahrweg.  1  St.  Balino^  kleines  Dorf  auf  der  Wasserscheide. 
10  Min.  weiter  zweigt  der  directe  Weg  nach  Tione  von  dem  Fahrweg  nach 
Fiave  (und   Trt  Arehe^   s.  oben)  1.  ab  und  führt  stets  in    gleicher  Höhe, 


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Judicarien.  PINZOLO.  53,  Route.     289 

mit  herrlichem  Blick  auf  die  gegenüber  aufsteigende  Brenta-Gruppe ,  am 
Ber<<;abhang  entlang ;  nach  'j«  St.  hinah  über  die  Marza  und  wieder  hinan 
nach  (20  Min.)  Cavra»to,  unterhalb  der  Einsenkung  des  (Sf«  St.)  Durone- 
Passes  (10  Min.  diesseits  gute  Quelle).  Von  der  Passhöhe  prachtvolle  Aus- 
sicht auf  die  östl.  Kette  des  Adamello,  r.  der  hohe  Car^  alto  (3461m) 
mit  der  grossen  Vedretta  di  Laris,  1.  von  der  im  Vordergrund  aufsteigen- 
den Crepa  di  Valbona  die  Gima  Gop  di  Breguzzo ,  tief  unten  das  Sarca- 
Thal.  Allmählich  hinab  nach  (>|4  St.)  Zuclö,  (i|4  St.)  Bolbeno  und  über  den 
Arno  nach  (»(4  St.)  Tione. 

Das  Sarcathal  wendet  sich  hier  in  scharfem  Winkel  nach  Nor- 
den und  heisst  auf  dieser  Strecke  Yal  Bendena.  Bei  (3/4  St.)  Villa 
mündet  1.  das  Val  di  S.  Valentino,  durch  das  ein  beschwerlicher 
Uebergang  über  den  Col  di  Mezzo  zwischen  1.  Cima  Cop  di  Caaa 
(2962m")  und  r.  Cima  Col  di  Mezzo  (2937m)  ins  oberste  Chiese- 
Thal  (Val  di  Fumo)  führt  (vgl.  S.  291).  Weiter  in  unmittelbarer 
Folge  die  Dörfer  Javr^ ,  Dar^f  Vigo,  (8/4  St.)  Pelugo  (652m),  an 
der  Mündung  des  Val  Borzago,  in  dessen  Hintergrund  die  Vedretta 
di  Laria  auf  kurzer  Strecke  sichtbar  wird;  an  der  Strasse  eine 
Grabkapelle  mit  alten  Fresken.  Die  folgenden  Dörfer  Borzago, 
Strembo  und  Caderzone  gehören  zu  der  Pfarrgemeinde  Pieve  di  Val 
Renderia.  Die  Strasse  tritt  auf  das  1.  Ufer  der  Sarca  und  führt  über 
Qiustino  nach  (2  St.)  Pinzölo  (755m;  Aquila  r^era;  Corona,  wird 
gelobt),  gutes  Standquartier  für  Wanderungen  in  den  Adamello-, 
Presanella-  und  Brenta- Alpen.    Das  Sarcathal  (von  hier  ab  Val  di 

Genova^  biegt  hier  nach  W.  um;  n.ö.  mündet  das  Val  Nanibino. 

i|4  St.  n.  nn  der  Strasse  nach  Gampiglio  (s.  unten)  die  interessante 
Grabkapelle  8.  Vigilio;  an  der  s.  Aussenwand  ein  Todtentanz  von  1539 
mit  ital.  Versen  (wo  der  Kalk  abgefallen,  zeigen  sich  noch  ältere  Fres- 
ken). Im  Ghor  Scenen  aus  dem  Leben  des  h.  Vigilius,  eingerahmt  von 
Arabesken  im  besten  Renaissancestil.  —  Sehr  lohnend  die  Besteigung  des 
Do«  di  Babione  (2096m),  31/2  St.  mit  Führer ,  nicht  beschwerlich ,  mit 
prächtigem  Blick  auf  Brenta,  Adamello  u.  Presanella.  Den  Abstieg  kann 
man  ins  Val  Nßmbino  nach  Campiglio  nehmen  (s.  unten). 

Nach  Male  im  Val  di  Sole  7-8  St.  (bis  Gampiglio  Fahrweg,  dann 
Saumpfad).  Der  Fahrweg  führt  über  8.  Vigilio  (s.  oben;  1.  bleibt  Caresolo) 
im  Val  Nambino  hinan  am  1.  Ufer  des  Bachs,  nach  3/4  St.  hinüber  und  an 
der  Ostseite  des  1.  von  der  Presanella  herabkommenden  Val  NanU>ron  auf- 
wärts zur  (20  Blin.)  Kapelle  8.  Antonio  di  Mavignolo  mit  schönem  Rück- 
blick auf  Brenta  (Gima  Tosa ,  Gima  di  Saudis)  und  Adamello  (Gorno  di 
Gavento,  Gare  alto  etc.).  ^\\  St.  weiter  mündet  r.  Val  Agola^  dann  Val  di 
Brenta  (über  die  Bocca  di  Brenta  nach  Molveno  s.  S.  288).  Das  Val  Nam- 
bino biegt  nach  Norden  iim;  die  Strasse  steigt  an  den  östl.  Abhängen  des 
Mte.  Ritorto  (s.  unten ;  gegenüber  Mte.  Spinale)  nach  (IV4  St.)  Hadonna  di 
Campiglio  (1511m),  ehem.  Kloter,  jetzt  als  Pension  eingerichtet,  aber  1877 
abgebrannt  (Neubau  im  Werk).  [Besteigung  des  Mte.  Spinale  (20i7m)  s.o., 
oder  des  Mte.  Ritorto  (24(l5m)  s.w.  nicht  schwierig;  Aussicht  von  beiden 
lohnend.]  —  D?nn  noch  ein  kurzer  Anstieg  zur  (^/s  St.)  Passhöhe  der  Oi- 
nevrie-Alp  (1642m)  und  hinab  auf  der  1.  Seite  des  Val  Selva  (halbwegs 
eine  Enzian-Brennhütte)  nach  (2if2  St.)  Dimaro,  (1  St.)  MaU  (S.  294). 

Das  *yal  di  Genbva,  ein  41/2  St.  langes  prächtiges  wildes 
Hochalpenthal,  zieht  sich  von  Pinzolo  w.  in  das  Herz  der  Adamello- 
Presanella- Alpen  hinein  (bis  Massimeno  gut  unterhaltener  Karren- 
weg, dann  Fussweg ;  Wein  und  Proviant  mitnehmen,  Führer  sonst 
unnöthig).  Der  Weg  führt  von  Pinzolo  n.w.  durch  den  breiten 
Thalboden  bis  8.  Maria  de*  Poveri  (1.  am  Thalausgang  eine  Glas- 

Baedekeb^s  Südbaiern.    18.  Aufl.  19 


290    Route  53.  VAL  DI  GENOVA.  Judicatien. 

fabrik),  dann  r.  den  Stationenweg  hinan  zwischen  prächtigen  alten 
Kastanien  zur  (}/fSt.')  einsamen  Kirche  S.  Stefano  auf  vorspringen- 
dem Hügel  (* Aussicht) ;  an  der  Aussenseite  interessante  alte  Fres- 
ken von  1519  und  1534.  10  Min.  weiter  eine  Mühle,  am  Beginn 
der  untersten  Thalstufe  (^Pian  di  Qenovd)-^  r.  massenhafte  Fels- 
trümmer, darüber  die  hohen  glatten  Wände  der  Presanella.  R. 
stürzt  {}l2  St.)  der  Piac  di  Nardis ,  der  Abfluss  der  Vedretta  dl 
Nardis  {s.  unten) ,  in  schönem  100m  hohen  Fall  ins  Thal.  1/2  St. 
weiter  öffnet  sich  1.  das  enge  Val  di  S,  Giuliano^  mit  kl.  Wasserfall 
in  dunkelm  Waldrahmen ,  dem  Abfluss  des  3  St.  höher  gelegenen 
gleichnam.  kl.  See's,  wo  der  Sage  nach  der  h.  Julian  einst  Busse 
that.  Dann  steigt  der  Weg  zu  einer  höhereu  Thalstufe ;  1.  die  an* 
sehnlichen  *Fälle  der  Sarca  und  bei  der(V2  St.)  grossen  Säge  Af««- 
simeno  (1096m)  der  in  3  Absätzen  herabstürzende  Larisfaü ,  der 
Abfluss  der  Vedretta  di  Laris.  Nun  steiler  Anstieg ;  oben  (20  Min.) 
schöner  Rückblick  über  das  ganze  Thal,  auf  Bocca  di  Brenta  etc.  ; 
10  Min.  weiter  die  grössere  Alp  (ital.  Malgd)  Tedesca.  Der  Weg 
bleibt  stets  am  1.  Ufer  der  Sarca  (mehrfach  stärkere  Steigungen ) 
u.  umzieht  den  sudl.  scharf  vortretenden  bewaldeten  Mte.  Menicigclo 
(2647m);  r.  die  immer  höher  sich  aufthürmenden  furchtbar  steilen 
Abstürze  der  Presanella.  Sobald  die  Ecke  passirt  ist ,  öffnet  sich 
die  Aussicht  auf  den  prächtigen  blendend  weissen  Mandron-Glet^ 
scher  und  den  weiten  Thalboden  von  (1^2  St.)  Bedole  (1548ni  • 
Clubhüite  des  ehem.  Trientiner  Alpenclubs,  sehr  dürftig,  zum 
Uebernachten  kaum  geeignet ;  in  der  Sennhütte  Milch  zu  haben ). 
Von  hier  entweder  auf  demselben  (1.)  Ufer  der  Sarca  im  Walde 
hinan  auf  ziemlich  verwachsenen  Pfaden  zu  der  jetzt  fast  ganz 
durch  Wasser  und  Geröll  zerstörten  Alp  Venetia  und  weiter  auf  die 
flache  Höhe  der  Stimmoräne  des  Marhdrongletschers  (1  St.),  mit 
prachtvollem  Blick  auf  den  Mandron-  u.  Lobbia-Gletscher,  Presa- 
nella und  die  furchtbar  steilen  Felswände  um  den  Kessel  von  Be- 
dole ;  oder  unterhalb  der  Glubhütte  über  die  Sarca  und  am  r.  Ufer 
hinan,  über  einen  bewaldeten  Felsriegel,  zuletzt  über  scharfes  Ge- 
röll und  Felstrümmer  zur  {^/^  St.)  letzten  Alp  Materoit ;  jenseit  der 
Anhöhe  bester  Standpunkt :  s.  der  schöne  Absturz  des  Lobbiaglet- 
schers ,  dessen  Abfluss  die  Sarca ,  w.  der  Mandrongletscher ,  rück- 
wärts der  jähe  zerrissene  Kamm  der  Presanella.  —  Auf  der  Af an- 
dren-Aip,  2V2  St.  oberhalb  Bedole,  wird  von  der  A.V.-Sect. 
Leipzig  eine  Unterkunftshütte  (Mandronhütte)  erbaut. 

Der  Adamello  ist  ein  mächtig  aufgebautea  Granitmassiv  mit  groas- 
artiger  Gletscherentwickelung,  erat  neuerdings  (namentlich  durch  J.  Payer 
und  F.  F.  Tuckett)  mehr  durchforscht.  Höchster  Gipfel  der  MU.  Adamello 
(3647m),  Besteigung  auf  dem  gewöhnlichen  Wege  von  W.  her  nicht  beson- 
ders schwierig  und  höchst  lohnend  (von  der  neuen  Mandronhätte  5  St.); 
-Aussicht  äusserst  grossartig.    Abstieg  event.  nach  KW.  ins  Val  d^Avio  mit 

Sleichn.  See  (bis  zur  obersten   Malga  ö  St.,  von  da  bis  Ponte   di   Legno 
St.) ;  nach  S.   ins  Val   Millero  schwierig.     Die  nächsthöchsten  Gipfel 
sind:   CaH  alto  (3i82m),  Douon  di  Gmava  (aiaCnn),  Como  Maitro  (ä434m), 
Vte.   Folletto  (ai04m),   Como  di  Cavento  (3401m),    Cima  di  laris  (33ßlm», 
<«.  Venerocoh  c3314m),  Cortio  di  Millero  (3291m)  etc.    An  tüchtigen  Füh- 


Judicarlin.  CONDINO.  63.  Rouie.     291 

ram  fehlt  es  fut  gänzlich  (der  beste  jetzt  Antonio  della  Oiacoma  in  Cader- 
sone  t^Oirolamo  Botteri  in  Strembo,  der  Führer  Payer's,  ist  auch  für  leich- 
tere Touren  zu  alt)^  rathsam  Suldner  Führer  mitzubringen  (Dangl,  Joh. 
und  Aloys  Pinggera,  Schöpf  u.  a.  ortskundig). 

Nördl.  verbindet  ein  hoher  Felsgrat  (yon  Payer  Catena  del  Manäron 
basso  genannt)  den  Adamello  mit  dem  kaum  weniger  mächtigen  Gebirgs- 
zuge der  PrMMUMlla  auf  der  Nordseite  des  Val  di  Genova,  der,  nach  allen 
Seiten  in  schroffen  zerrissenen  Wänden  abstürzend,  zur  Gletscherbildung 
nur  gerincen  Raum  bietet.  Höchste  Spitze  der  Mt«.  Preaanella  {Cima  di 
NardUf  3D62m);  Besteigung  nicht  schwierig  und  sehr  lohnend:  von  Pin- 
zolo  zur  Malga  Fi<kri  3  St.,  von  da  zum  Gipfel  4  St.  (am  besten  direct 
über  den  Jfardügletscher;  die  Italiener  gehen  meist  r.  über  die  Felsen). 
Erste  Besteigung  1863  durch  Freshfield.  Die  nächsthöchsten  Gipfel  sind : 
Mte.  Oabbiol  (3410m),  CVma  CarniselUt  (33a0m),  BuMeza  (3289m) ,  Cima  di 
Cercen  (9278m)  etc. 

Auf  dev  Nordseite  scheidet  die  Einsenkung  des  Tonale- Pcute»  die  Pre- 
sanella  von  den  südl.  Ausläufern  der  Ortler- Alpen  (Tonu Istrasse  s.  B.  54). 
ÜBBEBOÄNQB  aus  dem  Val  di  Genova  ins  Val  Camonica  beschwerlich. 
Der  von  den  Eingebomen  meist  begangene  Fatso  del  Lago  teuro  (Passo 
naturale)  liegt  am  N.-Ende  der  Catena  del  Mandron  zwischen  1.  If.  Venezia, 
r.  Mte.xPizgana.  Von  Bedole  n.w.  im  Val  Marocaro  steil  hinan  zur  (2'/«  St.) 
Alp  Mandron  (2479m  ^  keine  Hütte,  neue  Clubhütte  im  Bau,  s.  oben)  und 
nm  kleinen  dunkeln  Lago  «cttfo  (2662m)  vorbei  beschwerlich  zur  (l*|x-2  St.) 
Jochhöhe  (2ij63m) ,  mit  grossartiger  ^Aussicht  auf  Adamello ,  Presanella 
und  im  N.  die  Ortlergruppe ;  hinab  steil  und  mühsam  über  Schnee- 
couloirs, ein  Kamin  und  lange  Schutthalden  ins  Val  di  Pizgana  und  wei- 
terhin, wo  der  vom  Passo  inghiacciato  (s.  unten)  herabkommende  Glet- 
scher einmündet,  ins  Val  di  Nareane  nach  (4  St.)  Ponte  di  Legno  (S.  296). 
—  Oleich  mühsam  der  Pa*so  del  Lago  inghiacciato  (2960m),  nach  einem  kl. 
See  an  der  Ostseite  benannt  (9-10  St,  von  Bedole  bis  Ponte  di  Legno). 


Die  Poststrasse  durch  Süd-Judicarien  steigt  von  Tione(8.  S.  288) 
s.w.  am  r.  Ufer  des  Arno  aufwärts  und  überschreitet  denselben  bei 
(1  St.)  Bondo  (816m),  wo  er  dem  r.  sich  öffnenden  Val  Breguzto 
entströmt.  OesÜ.  führt  von  hier  ein  nicht  beschwerlicher  Weg  durch 
das  Val  Oaverdina  und  über  den  gleichnam.  Pass  ins  Val  di  Concei 
nach  Lentumo  und  Pieve  di  Jjcdro  (S.  285).  Zwischen  Bondo  und 
(V2  ^^0  Roncone  (839m)  überschreitet  die  Strasse  die  Wasserscheide 
zwischen  Sarca  undChiese  und  senkt  sich  unbedeutend  üheiLardaro 
(unterhalb  zwei  kleine  Forts)  und  Strada  nach  (IV4  S*0  Creto  am 
Chiese,  der  aus  dem  w.  hier  mündenden  Val  di  Daone  hervorstrdmt. 

Einziger  Ort  des  Val  di  Saone  ist  Daone ,  ijs  St.  von  Strada.  Der 
obere  nach  NO.  sich  hinanziehende  Theil  des  Thaies  zwischen  r.  Cari 
alio  und  1.  dem  vom  Dosson  di  Genova  südl.  auslaufenden  Höhenzug 
heisst  Vcd  di  Fumo.  Ueber  den  Col  di  Meeto  nach  Rendena  s.  S.  289;  ins 
Val  Camonica  führt  ein  Uebergang  am  Lago  di  Campo  vorbei  über  die 
Foreellina  (2288m)  nördl.  vom  Mte.  Re  di  Castello  (2879m),  hinab  am  Lago 
d'Amo  vorbei  nach  Cellero  (S.  296).  —  Mehr  westl.  ziehen  sich  vom  Ada- 
mello noch  mehrere  Parallelthäler,  Val  delV  Adame^  Val  di  Brate^  Val  di 
Malga  zum  Oglio  (Val  Camonica)  hinab. 

Weiter  in  freundlichem  Thal  über  Cimego  nach  (IV2  St.) 
Gondino  (441m ;  *Torre  di  Londra') ,  Hauptort  des  oberen  Chiese- 
thals  oder  Val  Buona.  1  St.  weiter  abwärts  bei  Dasio  überschrei- 
tet 1.  die  Strasse  nach  Storo  und  dem  Ledrothal  (S.  285)  den 
Chiese.  Das  Thal  erweitert  sich ;  (1/4  St.)  Dano;  (V4  St.)  Lo- 
drone  (B80m),  mit  Trümmeiu  zweier  »Stammburgen  des  gleic]inam« 

19* 


292     Route  54.  MEZZOLOMBARDO. 

Geschlechts,  am  Caffaro,  der  die  ital.  Grenze  bildet  (am  1.  Ufer 
österr.,  am  r.  ital.  Mauth*).  —  Schöne  Randsicht  von  der  Cima 
Spessa  (1813m'),  östl.,  in  4^2  St.  bequem  zu  ersteigen. 

Das  Val  Oaflbro,  Hnnptnrt  BagoUno^  wendet  sich  weiter  oben  nach 
Norden  and  endet  am  Mte.  Frerone  (OGTlm),  einem  der  südlichsten  Gipfel 
des  Adamello.  Uebergänge  von  Bagolino  über  den  Pasto  della  Maniva  ins 
Val  Trompia  nach  8.  Colombano  und  über  Collto,  Bovegno^  Oardone  nach 
Brescia;  oder  aus  dem  obersten  Thalende  über  den  Croce  Domini-Pats  ins 
Val  delle  Valli  und  nach  Breno   im  Val  Gamonica  (S.  295). 

V2  St.  weiter  abwärts  tritt  die  Strasse  an  den  2  St.  1. ,  1/4  St. 
br.  Lago  d'Idro  (365m),  an  dessen  Westseite  sie  sich  hinzieht.  Am 
N.-Ende  des  Sees  jenseit  der  Ohiese-Mündung  auf  einer  Bergterrasse 
das  Dorf  Bondone  (nach  dem  Val  Vestino  s.  S.  285).  II/4  St.  Anfo 
mit  den  Bergschloss  Rocca  d*Anfo;  s.o.  gegenüber  am  1.  Ufer  das 
Dorf  Idro.  Am  S.-Ende  des  Sees  bei  (1  St.)  Lavencme  beginnt 
das  malerische  ValSdbbia;  Hauptort  (1  St.)  Ve8tone(Txe  Spade). 
1  St.  weiter  abwärts  bei  Barghe  theilt  sich  die  Strasse :  w.  über 
Preseglie  und  durch  Val  Oarza  nach  (5  St.)  Brescia i  östl.  über 
Sabbio,  Vobamo,  Volciano  nach  (4  St.)  Salb  am  Gardasee  (S.  286). 

54.   Von  (Bozen)  S.  Michele  nach  Tirano  im  Veltlin. 
Val  di  Non  nnd  Val  di  Sole  (Nons-  und  Snlzberg). 

Monte  Tonale. 

Vergl.  Kart«  S.  288. 

Von  8.  Michele^  Station  an  der  Bahn  Bozen-Verona  (S.  251),  Post-Stell- 
wagen nach  Man  (45  Kil.)  tägl.  (1877  10  U.  Vm.)  in  8  St.  (2  fl.  10  kr.); 
von  Mala  nach  Fudne  tägl.  in  2  St.  fSOkr.).  Von  Fucine  über  den  Tonale 
bis  Ponte  di  Legno  fährt  tägl.  6  U.  Vm.  ein  offener  Wagen  mit  der  Brief- 
post und  Platz  für  2  Personen  in  6  St.  (5  fr.)  5  von  Ponte  di  Lepno  nach 
Edolo  Post  tägl.  2  U.  "Nrn.  in  SVz  St.  f2  fr.  25  c.)  ;  von  Edolo  n^ch  Tirano 
einsp.  Post  tägl.  in  5  St.  (6  fr.).  Abfahrt  der  Stellwagen  in  Mezzolom- 
bardo  von  der  Corona  nnd  Rosa,  in  des  von  der  Aqnila,  in  MMä  von 
der  Corona  und  in  Fucine  vom  Leone;  in  diesen  Gastliäusem  auch  Ein- 
spänner zu  haben  (von  S.  Michele  bis  Cles  5-6  fl.). 

Beide  Thäler,  die  Naunia  des  Plinius,  gehören  zu  den  eigenthüm- 
lichsten  im  südl.  Tirol.  Ihrer  zwei  Namen  ungeachtet,  bilden  sie  eigent- 
lich nur  ein  vom  Noce  durchströmtes ,  10  St.  langes,  mehrere  St.  breites, 
durch  enge  Schluchten  unterbrochenes,  wohl  nngebautes  Th?«l;  der  von 
W.  nach  O.  ziehende  8idzherg\ii\&ei  den  oberen  Theil,  der  südl.  streichende 
Nonsherg  den  unteren.  Die  Bergrücken  haben  sanfte  Abhänge,  der  Anbau 
erstreckt  sich  fast  bis  zum  Gipfel.  Der  in  einem  tief  eingeschnittenen 
Bett  fliessende  Noce  ist  nur  bei  der  Roeehetta  von  der  Landstrasse  aus 
sichtbar ;  er  erscheint  erst  wieder  bei  der  Scheidung  des  Nonsbergs  vom 
Sulzberg ,  auf  der  hohen  Brücke ,  wo  der  Fluss  tief  in  einem  Felsspalt 
schäumt.  Sprache  und  Chnracter  der  Einwohner  bis  auf  wenige  Gemein- 
den in  den  äussersten  n.  Thalästen  (Unsere  Frau  im  Walde,  Proveis,  Lau- 
rein  und  St.  Felix)  gnnz  italienisch. 

8,  Michele  oder  Wälsch- Michael  s.  S.  280 ;  vom  Bahnhof  hüh- 
schei  Blick  südl.  auf  Mte.  Paganella^  Mte.  Bondone  eto.  Die 
Strasse  durchschneidet  geradeaus  in  w.  Richtung  das  breite  Etschthal 
fOmnibus  15  kr.)  nach  (V2St.)  Xeiiolombardo  oder  WäUch-Metz 
(264m ;  Rosa ;  Corona),  ansehnlicher  Ort  am  r.  Ufer  des  Noce.  Ge- 
genüber am  1.  Ufer  liegt  1/4  St.  n.  Mezzotedesco  oder  Deutseh-MttM 


VAL  DI  NON.  64.  Boutt.    293 

(^Martinelli)  am  Fuss  gewaltiger  jäh  abstürzender  Felswände ,  in 
denen  in  einer  grossen  Höhle  über  dem  Ort  die  Trümmer  der  Feste 
Krön- Metz  sichtbar  werden.  Oberhalb  Wälsch-Metz  treten  die 
Felsmassen  bald  dicht  zusammen  und  bilden  einen  Engpass ,  die 
*Rocchetia j  seit  1869  durch  ein  Fort  geschlossen;  r.  hoch  oben  ein 
alter  Wartthurm  (  Torre  deUa  Visiontj  632m),  angebl.  romischen  Ur- 
sprungs. Die  Strasse  überschreitet  in  dieser  Schlucht  zweimal  den 
Noce  (^innerhalb  der  Festungswerke  zweigt  r.  die  Strasse  nach  Fondo 
ab,  s.  unten),  dann  den  Sporreggio  (nach  Spormaggiore  und  Molveno 
s.  S.  288),  und  tritt  dann  dicht  an  den  Noce  (am  1.  Ufer  die  langsam 
steigende  Strasse  nach  Fondo),  dessen  breites  Gerollbett  sie  verlässt, 
sobald  das  Thal,  der  Nonsberg ,  sich  öffnet.  Die  Strasse  beginnt 
nun  rasch  zu  steigen  (Fusswege  kürzen)  und  erreicht  (2  St.  von 
Wälsch-Metz)  das  hübschgelegene  Dorf  Denno  (421m);  r.  jen- 
seit  des  Nocethals  das  ansehnliche  Schloss  Thun  (s.  unten).  Weiter 
über  das  fruchtbare  Plateau  (Wein-  und  Seidenbau)  nach  Flavon, 
deutsch  Pflaum,  und  Terrea ;  dann  in  grossem  Bogen  hinab  in  die 
tiefe  Tre»enga-8chluchi  und  jenseits  mühsam  in  Yielen  Windungen 
wieder  hinan  nach  (2  St.)  Tuenno,  stattliches  Dorf,  und  (1  St.). 

29Kil.  Clei  (652m;  Corona;  *  Schwaner  Adler  bei  Taddei), 
Hauptort  des  Nonsbergs,  Sitz  des  Bezirksamts,  mit  3000  £inw., 
unfern  der  tief  im  Grund  stattfindenden  Vereinigung  der  Novella 
mit  dem  Noce.  Hier  stand  einst  ein  berühmter  Tempel  des  Saturn. 
Beste  Aussicht  vom  Doi-Tez,  5  Min.  nördl.  von  der  Pfarrkirche. 
Unterhalb  am  Abhang ,  wo  der  Weg  nach  Fondo  (S.  237)  sich  ins 
Thal  senkt,  das  wohlerbaltene  Schloss  CUt,  im  16.  Jahrh.  erbaut. 

Holzschnitzereien  der  hier  bestehenden  Schnitzschule  nicht  theuer. 

Von  Cles  nach  Kaltem  (und  Bozen)  über  den  Mendelpau  s.  S.  237. 

Von  Cles  nach  Heran  über  den  Gampenpass  (12 St.)  lohnende 
Wanderung  \  auf  dem  S.  237  gen.  Wege  nach  Rotneno^  weiter  auf  der  neuen 
Fahrstrasse  nach  (3  St.)  Fondo  (Weisses  Boss),  ansehnlicher  Markt  mit 
stattlicher  nener  Kirche,  2  St.  w.  vom  Mendelpass  (8.  237).  [Oder  am 
r.  Ufer  der  Novella,  gleichfalls  anfangs  Fahrweg,  über  Revö  und  Clox  nach 
(3  St.)  Castel/ondo  (944m).  von  wo  eine  Fahrstrasse  nach  (V2  St.)  Fondo 
hinüberführt.  Westl.  gelangt  man  von  Gastelfondo  über  das  „JÖchl* 
(Führer  rathsam)  nach  (IVa  St.)  dem  deutschen  Laurein  (Unterkunft  beim 
Hm.  Curat  Schweighofer)  und  von  da  in  2  St.  nach  dem  hochgelegenen 
gleichfalls  deutschen  Proveis  (1414m)  (Curat  Mitterer),  beide  hübsch  ge- 
legen und  besuchenswerth  (durch  die  gesunde  Lage  auch  zur  Sommer- 
frische sehr  geeignet,  doch  fehlt  es  noch  an  Unterkunft);  die  Bewohner, 
angeblich  sächsischen  Stammes,  sind  freundlieh  und  gefällig  (in  Proveis 
eine  Klöppelschule,  deren  Erzeugnisse,  Spitzen  etc.,  als  wohlfeile  Ge- 
schenke für  die  Heimath  empfohlen  sein  mögen).  Ein  Fahrweg  (Boten- 
post Smal  wöchentlich)  führt  von  Proveis  über  Lanta  und  Beanna  nach 
(3i|s  St.)  CU».\  Nun  noch  3  St.  Steigens  über  Treu  und  SU  Felix  bis  üneere 
liehe  Frau  im  Walde,  ital.  Senate  (1344m),  Wallfahrtskirche  (einf.  Whs.  10 
Hin.  oberhalb  der  Kirche)  \  dann  in  ifz  St.  zur  Jochhöhe  des  Oampen- 
paiiw  (lö67m) ,  mit  schöner  Aussicht  auf  das  Etschthal  und  rückwärts 
auf  den  Nonsberg  (umfassender  noch  von  der  unmittelbar  w.  sich  erheben- 
den *LaugeMpitxe,  8.  244,  von  Unser  Frau  in  2ijs  St.  unschwer  zu  erstei- 
gen). Von  Unser  Frau  bis  Heran  7  St.  über  G/rill  (1.  die  Oall,  S.  238), 
TüeiM  (8. 237)  uDdLana  (S.  237).  ~  Wer  von  8.  Hichele  nach  Fondo 
will ,  braucht  nicht  über  Cles  zu  gehen ,  sondern  bleibt  auf  der  in  der 
Bocehetta  (s.  oben)  r.  abzweigenden  Strasse  am  1.  Ufer  des  Noce  (Post 


294     Route  64.  VAL  DI  SOLE.  Von  S.  Michele 

von  Mezzolombardo  nach  Fondo  tägl.  in  6V2  St.).  Beim  Aastritt  ans  der 
Bocchetta  r.  hoch  oben  über  Vigo  das  stattl.  Schloss  Thun  (602m).  Die 
Strasse  steigt  langsam  über  Tajo  nach  (5  St.  von  Wälsch-Metz)  S.  Zeno^ 
auf  vorspringendem  Hügel,  mit  sehenswerther  goth.  Kirche;  weiter  (1  St.) 
Romeno  (S.  ^7).  —  Lohnender  Ausflug  von  S.  Zeno  n^ch  (1  St.)  S.  Ro- 
medio^  besuchter  Wallfahrtsort ;  der  Weg  führt  durch  die  wilde  Romedio- 
Schlucht  zu  der  an  steiler  Felsenecke  gelegenen  Einsiedelei  (Whs.)  mit 
5  alten  Gapellen  über  einander  (auch  mit  dem  Weiterwege  über  Don  und 
Amblar  zur  Mendel  bequem  zu  verbinden;  vgl.  S.  237). 

Der  Sulzberg  hat  rauheres  Klima  und  wildere  Scenerie  als 
der  Nonsherg.  Die  Strasse  steigt  zum  (20  Min.)  Dörfchen  Dres 
(von  der  Kapelle  8.  Chiatar  schöne  *  Aussicht)  und  senkt  sich  dann 
zur  (3/4  St.)  Nocebrückej  der  Fluss  tief  unten  in  einer  schauerlichen 
Felsschlucht  schäumend ,  Scheidung  des  Nons-  und  Sulzhergs  (r. 
ab  führt  die  Strasse  nach  Lanza^  s.  ohen).  1 1/2  St«  Caldes  mit  al- 
tem Schloss;  (V2  St.) 

45  Kil.  Mal^  (771m;  *Corona^  gegenüber  ein  Cafe),  Hauptort 

des  Val  di  Sole,  am  Eingang  des  Val  di  Rabbi  gelegen. 

In  letzterm  liegt  21(2  St.  n.w.  von  MaU  das  Babbi-Bad  (i249m),  dns 
berühmteste  Bad  Tirols ;  Wasser  sehr  eisenhaltig,  deip  Selterswasser  ähn- 
lich. Gute  Unterkunft  im  Badefaaus  (Mitte  Sept.  wird  das  Bad  ge- 
schlössen).  —  Vom  Babbi-Bad  durch  das  Ultenthal  nach  Merun  s.  S.  244 ; 
über  das  Sällent-Joch  (3018m)  ins  Martellthal  s.  S.  255.  —  Xach  Pejo 
(s.  unten)  führt  ein  sehr  lohnender  Uebergang  über  den  Cercena-Pas* 
(2595m)  in  6-7  St.  (Führer  4  fl.);  von  der  Jochhöhe  prächtiger  Blick  auf 
die  südl.  Ortlerberge  vom  Cevedale  bis  zum  Corno  dei  Tre  Signori : 
Pallon  della  Mare,  M.  Vios,  Saline,  Taviela,  Giumella,  Punta  di  S. 
Matteo  etc.  \  südl.  Presanella.  Hinab  ins  Val  della  Mare  und  zum  Bad 
Pejo  (s.  unten). 

Von  Male  in  breiterem  Thal  meist  eben  hin  his  (8/4  St.)  Di- 
maro  (Whs.),  das  an  der  Mündung  des  Meledrio  1.  liegen  bleibt; 
hier  auf  das  r. ,  kurz  darauf  wieder  auf  das  1.  Ufer  des  Nooe  (über 
Campiglio  nach  PmwU)  s.  S.  289).  Das  Thal  wird  wilder  und 
ernster;  im  SW.  hohe  Granitberge,  zur  Presanella  gehörig.  11/4  St. 
Mezzana  (Mohr ;  Sonne),  r.  auf  einer  Anhöhe  gelegen ;  1  St.  Cu- 
siano ,  darüber  hoch  auf  einem  Felsen  CasteUo.  Geradeaus  nach 
W.  der  Tonale,  1.  Theile  der  Presanella,  r.  schöner  Blick  in  das  Val 
diPejij  im  Hintergrund  hohe  Eisrücken  (Mte.  Vios,  Saline  etc.),  auf 
halber  Höhe  der  Ort  Pejo  (s.  unten),  üeber  den  Nooe  nach  (V4St.) 
Fncine  (1190m;  *Leone,  deutsche  "Wirthin;  *ZaneUa,  sauber  und 
nicht  theuer);  1.  Ossana  mit  ansehnl.  Burgruine. 

Das  nördl.  hier  mündende,  von  einer  guten  Fahrstraase  durchzogene 
Val  di  Peji  theilt  sich  bei  (1  St.)  Cogolo  (Tommaso  Moreacini).    W.  das 
Val  del  Monte^  an  dessen  Eingang  Pejo  (1357m)  liegt,  Säuerling  und  Kur- 
ort, viel  von  Gheistlichen  aus  dem  Brescinnischen  besucht  (das  Bad  unten 
im  Thal,  am  n.  Abhang  20  Hin.  höher  das  Dorf).    Anfang  Sept.  werden 
die  Bäder  geschlossen  und   fehlt  es  dann  ganz   an  Unterkunft.    Die   ge- 
waltigen Gipfel  des  südl.  Ortlergebiets ,  Pallon  della  Mare  (3784m),  Mte. 
Saline  (3620m),  Punta  di  S.  Matteo  (3633m)  etc.  können  von  Pejo  aus  von 
erprobten   Berggängern  erstiegen   werden  {A.  Casarotti  in  Cogolo,  0.  A. 
Chiesa  und  dessen  Sohn  Domenioo  in  Pe^o,  gute  Führer).  —  Durch  das  Val 
del  Monte  (im  obersten  Theil  Val  Bormina  genannt)  über  den  <S(/brre«ma- 
Past  nach  8.  Caterina  u.  Bovmio  s.  S.  252.  —  I7ördl.  das  Val  della  Mare^ 
i'us  dem  beschwerliche  Oletscherpfade  über  das  Hohenfemerjoeh  oder  die 
"arkeleecharte  in  das  Martellthal  führen  (s.  S.  255). 

Die  vorläufig  nur  bis  zur  italienischen  Grenze  vollendete  neue 


nach  Tirano.  TONALE-PASS.  54.  Route.     295 

Strasse  über  den  Monte  Tonale  yerlässt  bei  Fucine  den  aus  demVal 
di  Peji  herroTstromenden  Noce  und  steigt  s.w.  im  Val  Vermiglio 
in  langen  Windungen  zur  (3  St.)  Passhöhe.  Südlich  begrenzen 
den  Blick  auf  der  ganzen  Strecke  von  Fucine  bis  Edolo  die  Presa- 
nella-  und  Adamello- Alpen  (S.  290),  nördl.  die  Ausläufer  der  Ort- 
lergruppe. Der  Tonale  -  Pass  (187om)  selbst  ist  ein  langhinge- 
strecktes breites  Wiesenhochthal.  Die  vortrefflich  gebaute  Kunst- 
strasse bricht  an  der  ital.  Grenze  plötzlich  ab.  Von  hier  bis  Ponte 
di  Legno  ist  die  Strasse  nur  für  Bergwagen  fahrbar.  Unmittelbar 
an  der  Grenze  ein  Waohthaus  der  ital.  Zollbeamten. 

Der  alte  Weg  führt  r.  weiter  oberhalb  an  einem  Whs.  vorüber.  Zu 
beiden  Seiten  sind  noch  die  1866  von  den  Oestcrreichem  aufgeworfenen 
Schansen  sichtbar.  Der  französische  General  Macdonald  wählte  nach 
dem  Uebergang  über  den  Splügen,  im  December  1800 ,  diesen  Weg,  um 
die  Oesterreicher,  welche  die  Linie  des  Mincio  besetzt  hielten,  vonTrient 
her  zu  umgehen.  Hier  fanden  1799  und  1806  blutige  Gefechte  zwischen 
Tirolern  und  Franzosen  statt,  1848  und  1866  aneh  zwischen  Italienern  und 
Tirolern.    Seitdem  hat  Oesterreich  ein  Fort  hier  errichtet. 

Die  Strasse  senkt  sich  steil  hinab  nach  (1  ^2  ^^0  ^o^^^  ^  Legno 
(1290m ;  Due  Moriy  leidlich,  accordiren)  in  dem  vom  Oglio  durch- 
flossenen  Val  Camoniea  (über  den  Gavia-Paas  nach  8.  Caterina  s. 
S.  2Ö2;  ins  Val  di  Genova  s.  291 ;  Führer  sind  in  Ponte  di  Legno 
nicht  zu  finden).  Von  Ponte  di  Legno  folgt  die  Strasse  dem  Oglio 
über  Pontagna,  Stadolinaj  Vezza,  letzteres  an  der  Mündung  des 
Val  Grande,  und  Incudine  bis  (4V2  St.) 

Edolo  (697m ;  *Po8ta ;  Due  Mori ;  Leone),  am  Oglio  malerisch 
gelegenes  Städtchen,  östl.  vom  Mte.  Aviolo  überragt.  Von  hier  bis 
Tirano  (8  St.)  Einsp.  in  5  St.,  10  fr. 

Von  Edolo  nach  Brescia  (87  KU.),  Post-Omnibus  täglich  in  7  St. 
bis  Lovere  (Ein^p.  15  fr.),  von  da  Dampfboot  und  Eisenbahn  (s.  unten). 
Die  Strasse  führt  durch  das  Yal  Oamonioa,  eines  der  schönsten  südl.  Alpen- 
thäler,  in  seinem  obem  Theil  eng,  die  Bergwände  mit  Kastanien  bewach» 
sen,  weiter  unten  mit  üppigen  Maisfeldern,  bedeutendem  Seidenbau  u. 
Eisenwerken.  Der  OffUö  (s.  oben)  chtrchströmt  das  Thal;  die  Strasse 
überschreitet  denselben  mehrmals  und  berührt  die  unbedeutenden  Dörfer 
Malono,  Cedegolo,  Cellero  (von  hier  Ins  Val  Daone  und  nach  Judicarien 
».  S.  291),  Capo  di  Ponte.    Bei 

26  Kil.  Breno  {Pellegrino;  Italia,  bescheiden),  Hauptort  des  untern  Val 
Camoniea,  durchbricht  der  Oglio  eine  Felsenenge  \  die  Strasse  tritt  auf  das 
r.  Ufer.  Oestl.  der  kühn  aufragende  Mte.  Frerone  (2644m).  —  Ueber  den 
Croce  Domini-Pats  nach  Judicarien  s.  S.  292. 

Jenseit  des  Engpasses  am  1.  Ufer  das  Dörfchen  Cividate,  von  einem 
verfallenen  Kloster  überragt.  Die  Berge  zu  beiden  Seiten  des  Thals  treten 
zurück ;  am  1.  Ufer  bleibt  Dar/o ,  wo  die  Fahrstrasse  nach  Pisogne ,  Iseo 
und  Brescia  (s.  unten)  den  Fiuss  überschreitet. 

49  Kil.  Lovere  i*S.  Antonio;  Leone  d''oro;  Roma)^  lebhafter  Hafenort 
»n  der  NW.-Spitze  des  Logo  d''I»eo,  in  hübscher  Lnge  unweit  der  Hün- 
«lung  des  Oglio  in  den  See.  —  W.  führt  von  hier  eine  gute  Strasse  durch 
das  Val  Cavallina  nach  (6  St.)  Bergamo. 

Der  «Lago  d*Iaeo  (Laeus  Sebiniu),  191m  ü.  M.,  24  Kil.  lang,  2  bis 
5  Kil.  breit,  in  der  Mitte  an  900m  tief,  wetteifert  in  Lieblichkeit  der 
Landschaften  mit  dem  Gardasee;  die  Ufer  prangen  in  einer  Fülle  südU 
Pflanzenwuchses.  In  der  Mitte  des  Sees  die  malerische  Felseninsel  Mezz* 
Isola  mit  den  Fischerdörfern  Peschiera  d^Iieo  und  Siviano.  Dahpfboot 
2mTil  tägl.  in  2*\t  St.  von  Lovere  naeh  Samieo  (T^one  d''oro)  am  SW.-Bnde ; 
Stationen  Pisogne^  Riva  (w.),  Tavernola  (ö.),  Iseo  (ö.),   Sarnico.  —  Bisbm- 


296    Route  64.  PASSO  D'APRICA. 

BARM  von  Pai'atieo  (Samico  gegenüber  am  1.  Ufer  des  Oglio)  in  26  Min. 
nach  Palattola^  Sta.tion  der  Bahn  von  Uailand  nach  Verona  (Fahrzeit  bis 
Brescia  oder  Bergamo  c.  1  St.);  vgl.  Baedeker''s  Ober-Italien. 

Die  neue  Strasse  nach  Tibano  zieht  sich  allmählich  steigend 
an  der  Nordseite  des  Val  di  Corteno  empor ,  mit  hübschen  Rück- 
blicken auf  das  Yal  Gamonica ,  im  Hintergrund  die  SchneegipTel 
des  Adamello.  V/2  St.  Cortenedolo  (gegenüber  am  r.  Ufer  des 
Corteno  das  grössere  Dorf  Santieolo)',  dann  (^/^  St.)  Oalltno, 
von  wo  n.  ein  Fusspfad  über  den  Mte.  Padrio  nach  (ß  St.)  Tirano 
führt.  Die  Strasse  tritt  auf  das  r.  Ufer  des  Corteno  und  über- 
schreitet ihn  zum  letztenmal  bei  dem  Dörfchen  8.  Pietro ,  unweit 
der  Jochhöhe  des  (2  St.)  Fasso  d'Aprica  (1234m).  1/4  St.  jenseit  des 
Passes j  vordem  ärmlichen  Dorf  Aprica,  das  neueGasth.  *delC  Apriea. 

Bald  öffnet  sich  nun  der  Blick  über  das  Veltlin ,  im  Hinter- 
grund Sondrio.  Das  breite  Kiesbett  der  Adda  (S.  252)  und  die 
Verheerungen,  welche  der  Fluss  anrichtet,  sind  Yon  hier  sehr  an- 
schaulich. Einige  Schneehäupter  der  Berninagruppe  zeigen  sich 
nördlich,  unten  auf  dem  Mittelgebirge  überTresenda  der  viereckige 
Wartthurm  von  Teglio  (S.  253).  An  der  Strasse  das  *Belvtdere 
(Whs.),  V2  St.  von  Aprica.    Schöner  Blick  auf  das  Addathal. 

Nun  in  Kastanien wald  weiter  stets  bergab  auf  der  vortrefiTlichen, 
allenthalben  mit  Schutzmauem  versehenen  Strasse,  in  einer  weiten 
Wendung  über  La  Motta^  endlich  durch  zwei  Felsdurchbrüche  auf 
die  Thalsohle  der  Adda ,  welche  die  Strasse  geradezu  durchschnei- 
det, vor  (1 1/2  St.)  Tresenda  (S.  253)  über  die  Adda.  Von  Tresenda 
nach  (2  St.)  Tirano  s.  S.  253.  Wer  nach  Sondrio  (S.  226)  will, 
braucht  nicht  nach  Tirano,  doch  wird  Fuhrwerk  in  Tresenda  kaum 
zu  haben  sein. 


55.    Von  Trient  nach  Bassano  (Venedig)  dorch  das 

Saganathal. 

Vgl.  KarU  8.  318. 

92  Kil.  Post-Stellwagen  von  Trient  nach  Borgo  (34  Kil.)  3mal  t&gl. 
(Abfahrt  vom  Bahnhof)  in  4  St.  40  M.  für  1  fl.  20  kr. ;  von  Borgo  über 
Primolano  nach  Bassano  (58  Kil.)  2mal  tägl.  in  7  St.  für  2^\t  fl.  (bis  Pri- 
molano  in  4  St.  für  1  fl. ;  von  hier  nach  Feltre  und  Belluno  2mal  t&gl., 
Morgens  und  Abends  Postverbindung,  s.  S.  326).  Von  Bussano  nach  Pa- 
dua  (48  Kil.)  Eisenbahn  (1877  eröffnet)  in  l'A  St.  für  4  fr.  20,  3  fr.  15, 
1  fr.  95  c.  \  von  Padua  nach  Venedig  in  1-1»/«  St. ,  vgl.  Bcedeker^s  Ober- 
Italien.  —  EiNsr.  von  Trient  nach  Levico  (See  von  Caldonazzo)  und  zu- 
rück 4  fl. 

Diese  Strasse  durch  das  wilde  schöne  ^YeneBianische  Gebirge  wird 
im  Ganzen  wenig  von  Fremden  benutzt,  hauptsächlich  wohl  der  bisher 
ziemlich  mangelhaften  Verbindungen  wegen;  wer  aber  etwas  der  Italien. 
Sprache  mächtig  und  mit  ital.  'Wirthshäusern  nicht  unbekannt  ist,  sollte 
sich  vom  Besuch  nicht  abhalten  lassen;  die  Gegend  ist  stets  schön,  oft 
'grossartig.  —  Aus  dem  Suganathal  nach  Belluno  und  in  das  Ampezzothal 
8.  S.  326. 

Die  Strasse  steigt  gleich  hinter  Trient  (nach  20  Min.   r.  der 

Ponte  aUoj  S.  281)  und  tritt  aUbald  in  das  enge  Thal  des  Fersen- 


BORGO  DI  VAL  SUGANA.    55.  RouU.     297 

oder  FersmabaehSj  streckenweise  in  die  an  einzelnen  Stellen  über- 
hängenden Felswände  gesprengt  oder  anf  gemanerten  Dämmen  längs 
derselben  hingeführt.  Vor  Perglne  überschreitet  sie  den  Bach,  der 
hier  aus  dem  n.  sich  öffnenden  Val  Fierozza  hervorströmt.  11  Kil. 
Perglne»  deutsch  Fersen  (482m ;  Hotd  Voltoliniy  neu ;  Rosa ;  Ca^ 
valUtto  bianco,  einfach) ,  stattlicher  Marktflecken ,  am  1.  Ufer  der 
Fersina  reizend  gelegen,  überragt  von  einem  ehem.  Schloss  der 
Bischöfe  von  Trient.    Grosse  Seidenspinnerei  des  Hrn.  Chimelli, 

der  den  Besuch  gern  gestattet. 

In  dem  n.ö.  sich  hinansietaenden  Val  n^roua  (Vierhö/er  Thal)  oder 
Val  dei  Möcheni  hat  sich  inmitten  der  ital.  Bevölkerung  eine  Anzahl  deut- 
scher Gemeinden  erhalten:  Oereuiy  Aichlait^  Äicfiberg^  Floruz  oder  Vitrhof 
(Fieroezo)  nnd  (5  8t.  von  Pergine)  Palai  (Palü),  mit  einf.  Whs.  Zur 
Stärkung  des  Deutschthums  sind  in  den  letzten  Jahren  deutsche  Schulen 
errichtet.  Der  Besuch  des  hübschen  Thals  ist  ganz  interessant  und  em- 
pfehlenswerth ;  der  Wanderer  findet  freundliche  Aufnahme  auch  bei  den 
Hrn.  Curaten  in  9t.  Franzisjens  (das  Kirchlein  reizend  gelegen)  und  St. 
Felix,  beides  Fractionen  der  Oemeinde  Floruz. 

Die  Strasse  überschreitet  einen  Höhenrücken,  der  sich  von  hier 

s.o.  zwischen  den  Seen  von  Levlco  und  Galdonazzo   hinabzieht 

(s.  unten),  und  senkt  sich  zu  dem  kleinen  See  von  Levico  (438m), 

an  dessen  Nordseite  sie  hinführt. 

Westl.  von  demselben  und  durch  einen  schmalen  Höhenzug  von  ihm 
getrennt  ist  der  grössere  und  schönere  ^See  voii  Oaldonaszo  (447m),  aus  dem 
die  Brenia  abfliesst.  Für  Fussgänger  ist  es  weit  lohnender,  von  Pergine 
zwischen  den  beiden  Seen  über  Isehia  und  Tenna,  weiter  an  den  Trümmern 
des  Schlosses  Brenta  vorbei  nach  (2  St.)  Levico  zu  gehen,  mit  reizenden 
Blicken  auf  den  w.  aufragenden  Berg  Terrarossa  und  den  höheren  Mte. 
8eanuppia\  oder  auch  an  der  Westseite  des  See''s  von  Galdonazzo  (neue 
Fahrstrasse)  über  Caleeraniea,  mit  der  ältesten  Kirche  des  Thals,  in  2^2  St. 
—  Lohnende  Ausdehnung  dieser  Tour:  Von  Galceranica  in  1J2  St.  (von 
Levico  1  St.)  nach  Caldonazzo  (486m),  wohlhabendes  Dorf;  dann  auf  schma- 
ler, vielfach  in  den  Felsen  gehauener  Strasse  im  Val  Centa  hinan  nach 
(2>js  St)  Lavarone  j  deutsch  Lafravn  (1102m;  Cervo)  und  die  tiefe  Riiorto- 
sefäucht  umgehend,  über  die  Alp  Monte  Rover  (Whs.  Aichberg)  nach 
dem  deutschen  (3  St.)  Lttsam  (i3B3m)  (Whs. ;  Auskunft  beim  Hrn.  Curat 
Zuchristian),  auf  rauher  Hochebene  (730  Einw.).  Zurück  zur  Alp  (r.  unten 
das  Alpendorf  Vizend)  und  am  Abhang  des  Cimone  (deutsch  Soehleiten, 
1585  m)  steil  hinab  nach  (2  St.)  Caldonazzo.  —  Asiago,  der  Hauptort  der 
Sette  Comuni  (S.  296),  ist  von  Lusarn  in  8  St.  zu  erreichen. 

Kurz  vor  (l^/*  St.)  Levico  (Corona),  unbedeutendes  Städtchen, 
ein  Stctbilimento  di  Bagni  (Kurhaus) ,  wo  wenn  Platz  vorhanden 
(Vorausbestellung  rathsam)  auch  für  Passanten  gute  Unterkunft 
(neben  dem  Bad  Gasth.  von  Vicenzi).  Hier  beginnt  das  eigent- 
liche Val  Sugana;  zahlreiche  Dörfer  bekunden  die  Fruchtbarkeit 
des  Bodens,  Maulbeerbäume  und  Wein  bilden  den  Reichthum  des 
Thals ,  auf  den  Höhen  vielfach  Ruinen  alter  Burgen. 

Die  Strasse  biegt  um  eine  Anhöhe ,  deren  Gipfel  das  ansehn- 
liche Schloss  Selva  krönt,  und  führt  über  ilfaai  di  Novaledo  (s.o. 
die  Spitzen  der  Cima  Dodiciy  2331m ;  1.  am  Abhang  das  Dorf  Bon- 
eegno  mit  stattl.  Badegebäuden)  nach  (2^/4  St.) 

34  Kil.  Borgo  di  Val  Sugana  (375m ;  *'Croce) ,  Hanptort  des 
Thals  (4185  Einw.) ,  Sitz  des  Bezirksamts.  1862  brannte  der  Ort 
fast  zur  Hälfte  ab,  ist  aber  seitdem  wieder  aufgebaut.     Auf  dem 


298     Route  55.  PRIMOLANO.  Val  Sugana. 

u.  BergvoTspruug  das  zum  Theil  noch  bewohnte  Schloss  Telvana, 
einst  Sitz  der  mächtigen  Grafen  von  Caldonazzo,  hoch  darüber  Reste 
eines  zweiten  Schlosses  8.  Pietro. 

Von  Bopgo  nach  Primiero  (10-11  St.).  Fahrweg  (Stellwagen  nach 
Gaste!  Tesino  tägl.  in  4  St.)  über  Strigno  an  der  Nordseite  des  Val  Chie- 
pina  nach  (3  St.)  Pieve  di  Tesin  (824m),  dann  hinab  ins  Val  Tesino  über 
den  Origno  und  wieder  binan  nach  (S/4  St.)  Castel  Tesino  (891m;  Whs.). 
Von  hier  Karrenweg  um  den  W.-  u.  N. -Abhang  des  Mte.  Ägaro  (2(^m) 
herum  zur  (2V2  St.)  Osteria  del  Brocon  (1604m)  wenig  unterhalb  der  Pass- 
höhe; hinab  über  Roneo  nach  (2  St.)  Canale  S.  Bovo  (S.  304)  und  über 
den  Sattel  von  Oobbera  (S.  305)  nach  (3  St.)  Primiero  (8.  304). 

Die  Strasse  bleibt  nun  bis  Bassano  auf  dem  1.  Ufer  der  Brenta. 
Sie  überschreitet  das  breite  Kiesbett  des  Ceggio,  dann  hinter 
(1/2  St.)  Castelnuovo  den  aus  dem  Val  Calamento  kommenden 
Maso,  weiter  beim  (1/2  St.)  *Whs.  Le  Barricate  die  Chiepina  (1. 
zweigt  die  Fahrstrasse  ins  Val  Tesino  ab ,  s.  oben).  An  der  bewal- 
deten Felswand  n.  das  schöne  Schloss  IvanOj  dem  Grafen  Wolken- 
stein-Trostburg gehörig.  Folgt  (8/4  St.^  Oapedaletto,  dann  (IV2  St.) 
Grigno  (261m),  wo  der  Örijrno  dem  T««tnof ^2  entströmt.  Hinter 
Grigno  wird  das  Thal  mehrere  Stunden  lang  durch  hohe  Felswände 
eingeengt ,  sodass  häufig  kaum  Raum  für  die  Strasse  bleibt.  Bei 
(1  St.)  Le  Tea«c(228m)  ist  das  österr.,  1/4  St.  weiter  das  ital.  Zoll- 
amt. —  3/4  St. 

61  Kil.  Frlmolano  (^Posty  dürftig),  ein  ärmlicher  Ort,  aber  be- 
merkenswerth  durch  seine  von  allen  Seiten  eingeschlossene  Lage. 
1866  fanden  hier  heftige  Kämpfe  zwischen  Oesterrei ehern  und  Ita- 
lienern statt.  N.  führt  in  Windungen  die  Strasse  nach  Feltre 
und  Belluno  (S.  327)  hinauf;  die  unsere  nach  Bassano  tritt  in  eine 
enge  schauerliche ,  von  1000- 1200m  hohen  Felswänden  eingeengte 
Schlucht ,  eine  Strecke ,  der  sich  kaum  eine  gleiche  zur  Seite  stel- 
len lässt.  In  einer  Felsgrotte  jenseit  des  Orts  Trümmer  der  Feste 
CoveU)  oder  Kofel  ^  im  Mittelalter  Grenzfeste  und  bei  den  Heer- 
zügen der  deutschen  Kaiser  nach  Italien  oft  genannt.  Man  konnte 
sie  nur  mittelst  eines  Aufzugs,  der  durch  ein  Triebrad  in  Bewegimg 
gesetzt  wurde,  erreichen.  Gegenüber  auf  der  Höhe  Enego,  von  wo 
ein  Fusspfad  nach  den  Sette  Gomuni  (s.  unten)  führt.  Nach  1  St. 
mündet  1.  der  CismonCy  aus  dem  holzreichen  Val  Primiero  (S.  304) 
kommend ;  74  St.  unterhalb  der  Ort  Cismone. 

21/4  St.  Valstagna,  am  r.  Ufer  der  Brenta,  in  schöner  Lage,  ist 
durch  die  hier  verfertigten  breitrandigen  Hüte  bekannt.  Ein  Fuss- 
pfad führt  von  hier  w.  in  dem  wildromantischen  Val  Frenzela  auf- 
wärts in  3  St.  nach  Asiago  (Croce ,  leidlich) ,  dem  Hauptort  (5000 
Einw.)  der  Sette  Comuni,  mit  zwei  Kirchen  und  stattlichen  Ge- 
bäuden. 

Diese  Sette  Oomuni  oder  sieben  deutschen  Gemeinden,  welche  wie 
Inseln  deutscher  Zunge  mitten  aus  einer  italien.  Umgebung  hervorragen, 
wurden  zuerst  von  italien.  Gelehrten  um  1550  für  Abkömmlinge  der  Cim- 
ben,  die  im  J.  100  v.  Chr.  Marius  bei  Verona  schlug,  gehalten,  weil 
man  ihre  Sprache  aus  dem  Schriftdeutschen  nicht  zu  erklären  wusste; 
wahrscheinlich  sind  eg  Reste  nach  der  Schlacht  von  Zülpich  496  zu  dem 
Ostgothen  Theodorich  geflohener  Alemannen,  da  ihre  Mundart  mit  der 


BASSANO.  55.  Rouie.     299 

schwftbiRcben  die  meiste  Aehnlichkeit  hat.  Der  ßrössere  Theil  der  90,000 
Bewohner  dieser  rauhen  Hochebene  (Haupterwerb  Viebhandel  und  Stroh- 
hutflechten) spricht  jetzt  nur  italienisch.  Bis  1797  bildeten  die  Sette  Go- 
muni  eine  Bepublik  unter  Venedigs  Schutz. 

Interessant  der  Besuch  der  Grotte  von  Olierot  bei  dem  Dorf  Oliero., 
20  Min.  8.  von  Valstagna  am  r.  Ufer  der  Brenta,  wo  aus  zwei  Felshöhlen 
in  starkem  Strom  die  unterirdisch  nbfliessenden  Gewässer  der  Sette  Co- 
muni  hervorbrechen;  die  vordere  mit  kleinem  See  und  hübschen  Tropf- 
steinen mittelst  eines  Kohnes  zugänglich. 

Von  hier  ab  führt  auch  auf  dem  r.  Ufer  der  Brenta  eine  Fahr- 
strasse nach  Bassano.  Bei  fl^/4  St.)  Solagna  erweitert  sich  endlich 
die  Thalschlucht.  Nach  V2  St.  macht  die  Strasse  eine  Biegung  und 
in  einer  weiten  Ebene  mit  grossen  Oliven wäldem  zeigt  sich  (8/4  St.) 

92  KU.  Bassano  (143m ;  S.  Antonio^  beim  Hauptplatz;  Mondo)j 
hübsch  gelegene  Stadt  (15,000  Einw.),  welcher  die  alten  hohen 
mit  Epheu  umrankten  Mauern  ein  malerisches  Aussehen  geben,  Ge- 
burtsort des  Malers  Jacopo  da  Ponte,  gen.  Bassano.  Unweit  des  n.w. 
Stadtthors  steht  Ezzelino's,  des  grausamen Ghibellinenführers  ehem. 
Schloss ,  jetzt  zum  Theil  vom  Arciprete  (Dechant)  bewohnt ,  mit 
schöner  Aussicht.  Das  Museum  auf  Piazza  S.  Francesco  enthält 
eine  Gemälde-Gallerie  mit  Werken  von  Bonifazio,  Bassano,  P.  Ve- 
ronese  u.  A.,  eine  Bibliothek  von  60,000  Banden,  Sammlungen 
von  Gypsabgüssen  (u.  a.  sämmtlicher  Werke  Canova's),  Münzen, 
Kupferstichen,  Autographen,  Petrefacten  etc.  Unter  den  35  Kirchen 
der  Dom  mit  schönen  Gemälden ,  besonders  von  Bassano.  Sein 
bestes,  eine  Geburt  Christi,  im  Oratorio  S.  Giuseppe.  In  Villa 
Rezzonico,  Y2  St.  von  der  Stadt,  u.  a.  Kunstwerken  ein  Oelbild 
von  Canova,  der  Tod  des  Soorates;  herrliche  Aussichten  bis  zu 
den  Kuganeischen  Hügeln  und  über  die  Berge  der  Sette  Comuni. 
In  der  Vorstadt  Borge  Leon  die  Villa  Parolini  mit  schönem  Park. 
Die  gedeckte  Holzbrücke  über  die  Brenta  ist  an  Stelle  einer  von  den 
Franzosen  1796  gesprengten  Brücke  errichtet  (eine  früher  hier  be- 
findliche Brücke  Palladio's  wurde  1748  durch  Hochwasser  zerstört). 

PMMigno,  Geburtsort  Ganova's,  liegt  4  St.  n.ö.  von  Bassano  am  Fuss 
des  Monte  Qrappa  in  schöner  Gegend.  Outer  Fahrweg  über  Romano,  Ge- 
burtsort des  Tyrannen  Eszelin,  und  Crespano.  Die  Kirche,  einen  Kuppel- 
bau in  der  Art  des  Pantheon  mit  einem  Peristyl  von  dorischen  Säulen, 
Hess  Canova  erbauen,  der  in  ihr  seine  Gruft  hat;  sie  enthält  ein  von  ihm 
selbst  gemaltes  Altarbild  und  ein  schönes  Bronze-Relief,  eine  Grablegung. 
Sein  Haus  (il  palazzo)  enthält  Abgüsse  und  Modelle  seiner  Werke. 

Eisenbahn  von  Bassano  über(15Kil.)  Cittadella  nach  (48  Kil.) 
Padua  und  (85  Kil.)  Venedig,  s.  Baedeker^s  Ober-Italien. 


66.   Das  Thal  des  Avisio  (Fleimser-  und  Fassathal). 

Verffl.  Karte  S.  318. 

Das  Aviaiotbal ,  20  St.  Inng ,  hat  drei  Stufen  •,  die  unterste  von  Lavis 
bis  Val  Floriana  (7  St.)  heisst  Zimmer*  (Cembra),  die  mittlere  bis  Bfoena 
(8  St.)  Fleims  (Fiemme) ,  die  oberste  bis  Penia  (5  St.)  Evas  (Faua).  Das 
Fa»»athal  ist  besonders  wegen  seiner  Dolomiteh  berühmt  (vgl.  S.  319). 

Von  Lavis  (S.  280),  wo  sich  der  Avino  durch  ein  enges  Felsenthor  in 
die  Ebene  des   Etschtliuls  ergiesst,    wird  dos  Avisiothal  selten  besucht 


300     Route  66.  PREDAZZO.  FUimserthal. 

(9  St.  von  Lavis  bis  Cavalese).  Der  gewöhnliche  Weg  führt  von  den 
Stationen  Auer  oder  Neumarkt  (S.  280)  gleich  in  den  Mittelpunkt  dea  Thala. 
Postomnibus  von  Neumarki  nach  Cavalese  2inal  tägl.  (1877  5  U.  Vm.  u. 
12»|2  U.  Nm.)  in  5  St.  für  1  fl.  30  kr.  (Cavaleae-Neumarkt  5»/«  n.  I2V2  U. 
in  aijs  St.  für  1  fl.);  von  Auer  nach  Predatto  tägl.  8  TJ.  Vm.  in  B  St. 
(1  fl.  42  kr.).  Von  Cavalese  nach  Predazzo  und  Vigo  Omnibus  tägl.  1  U. 
Nrn.  in  4  St.  (von  Vigo  5  U.  Vm. ,  Ankunft  in  Neumarkt  37«  U.  Nm.) ; 
3mal  wöchentl.  bis  Campidello.  —  Die  nächsten  Wege  aus  dem  Etschthal 
ins  obere  Fcusathal  führen  für  Fussgänger  von  Bozen  durch  das  Eggenthal 
und  über  den  Cares»a-Pass  (S.  232),  durch  das  Orödner  Thal  und  über 
den  Sella-Pass  (S.  234)  oder  über  die  Seister  Alp  (S.  235). 

Neumarkt  (280m)  8.  S.  280.  Die  Strasse  steigt  ziemlich  steil 
und  vereinigt  sich  auf  der  ersten  Bergstufe  (j^/^  St.)  mit  der  von 
Auer  (S.  280)  heraufziehenden  Strasse.  R.  am  Bergabhang  das 
Dorf  Montan  (Löwe ;  Rose)  mit  dem  wohlerhaltenen  alten  Schloss 
Enn  j  das  von  der  neuen  Strasse  nicht  berührt  wird  (Fussgänger 
gehen  besser  auf  der  alten  Strasse  durch  das  Dorf).  Die  neue 
Strasse  steigt  in  grossen  Windungen,  mit  prächtigen  Blicken  ins 
Etschthal  mit  dem  Kälterer  See,  Ueberetsch  und  Mendel,  und  biegt 
dann  am  n.  Abhang  des  bewaldeten  Cislon  in  ein  grünes  wenig  an- 
steigendes Hochthal  ein,  durch  das  sich  1.  der  Hohlenbach  ein  tiefes 
Felsbett  gegraben  hat.  V/^  St.  Kalditsch  (*Whs.)  in  hübscher 
Lage;  weiter  (IV4  St.)  das  Brauhaus  Kaltenbrunn (^Fontane  fredde, 
950m)  (über  Radein  aufs  Weisshom  s.  S.  233).  Rechts  zweigt  sich 
hier  ein  Fahrweg  nach  dem  deutschen  (8/4  St.)  Truden  (1150m) 
ab ,  Sommerfrische  der  Neumarkter.  Auf  der  (1  St.)  Passhöhe  bei 
8.  Lugano  (1097m)  öffnet  sich  die  Aussicht  auf  die  Fleimser  Ge- 
birge. Hinab  1.  am  Bergabhang  (1.  oberhalb  der  Strasse  bleibt 
Carano,  besuchtes  Schwefelbad,  r.  Castello^  nach  (IY2  St.)  Cava- 
lese (985m;  *Ancora;  Vva;  Stella')  ^  Hauptort  des  Fleimser  Thals 
(2500  Einw.),  mit  ansehnlichen  Gebäuden;  der  ehem.  Palast  der 
Bischöfe  von  Trient,  mit  Wandgemälden,  ist  jetzt  Gefängniss.  Die 
goth.  Pfarrkirche  mit  altem  Marmor-Portal  und  Bildern  einhei- 
mischer Künstler  liegt  an  der  Ostseite  des  Orts  auf  einem  Hügel. 

Das  FUimserthal  (Fitmme)  ist  ein  Alpenthal  von  massiger 
Breite,  vom  Avisio  durchströmt ,  der  vom  Weg  immer  sichtbar  ist, 
von  meist  mit  Fichten  bewachsenen  Bergen  eingeschlossen,  da- 
zwischen grüne  Matten  mit  Dörfern  und  einzelnen  Häusern.  Ein 
grosser  Theil  des  Viehs  aus  dem  Etschland  übersommert  hier. 

Von  dem  Kirchenhügel  erscheinen  die  Thalorte (IY4  St.)  Tenero, 
(Y2  St.)  Panchia^  (1/4  St.)  Ziano  ganz  nah,  die  Strasse  macht  aber 
wegen  der  Schluchten  häufig  Biegungen.  Sie  erreicht  jenseit  Ziano 
einen  neuen  Thalabschnitt,  den  weiten  Wiesenboden  von  (1  St.) 
PredaHO  (1017m;  ^Nave  d'oro;  Rosa)^  dem  ergiebigsten  Ort  für 
Mineralogen.  Im  Fremdenbuch  im  Schiff  viele  eigenhändige  Namen 
berühmter  Naturforscher.  Oestl.  mündet  das  Val  Travignolo^  durch 
das  die  Strasse  nach  Paneoeggio  und  Primiero  führt  (s.  R.  57). 

Die  letzte  Strecke  des  Fleimserthals,  der  Uebergang  nach  Fassa 
(„Fascha"  sagt  der  Fassaner)  ist  ein  enges  einsames  Wiesenthal, 
^ie  Strasse  führt  stets  eben  fort  über  (1  St.)  Fomo  nach  (1  St.) 


Fassathal.  CAMPIDELLO.  56.  Route.     301 

Kodna  (1181m;  Cappello  di  ferro) ,  dem  ersten  Fassauer  Ort 
(Einsp.  von  Gavalese  bis  Moena  in  IV2  St.,  5  fl."). 

Von  Moena  nach  Cencenighe  (7 St.)  wenig  beschwerlich,  durch 
das  bei  Moena  östl.  sich  öffnende  S.  PelUgrino-Thal  Fahrweg  nach  (3  St.) 
S.  PelUgrino  (einf.  Whs.),  von  wo  Sanmweg  über  den  gleichn.  rasa  (1911m) 
nach  Faleade  (s.  oben)  und  (4  St.)  Cencenighe  (S.  329). 

Von  Moena  oder  Vigo  nach  Bozen  über  den  Caressa-Pass  a.  S.  232. 

Zur  Linken  hat  man  nun  fortwährend  in  unmittelbarer  Nähe 
die  Dolomitwände  (^Rothwand ,  Rosengarten  etc.) ,  deren  Westseite 
von  Bozep  aus  einen  so  wunderbaren  Anblick  gewährt.  Im  N.  reckt 
der  Langkofel  (3179m)  sein  weisses  Haupt  über  das  Thal,  daneben 
der  Plattkofel  (2956m) ;  r.  die  Punta  di  Vallaccia  (Sasso  di  Loch^ 
2636m).  Die  Strasse  tritt  auf  das  1.  Ufer  des  Avisio,  bei  (V2  St.) 
Soraga  (1203m)  wieder  auf  das  r. ;  sie  wird  steiniger  und  holperig, 
bleibt  aber  zur  Noth  bis  Pcnia  fahrbar.  3/4  St.  S.  Giovanni^  Pfarr- 
kirche für  das  1.  10  Min.  bergan  gelegene  Vigo  di  Fassa  (1388m ; 
*  Corona  bei  Ant.  Rizzi,  gute  Küche,  doch  willkürliche  Preise, 
accordiren),  Hauptort  des  Fassathals  (Einsp.  nach  Oampidello  3, 

Penia  4,  Predazzo  3,  Cavalese  6  fl.). 

Auf  den  ^Samo  dei  Kugoni  w.  oberhalb  des  Orts,  einen  Aasläufer 
der  Rothwand  (S.  233),  sehr  lohnender  Ausflug  (2  St. ,  Führer  angenehm). 
Ausserhalb  des  Dorfs  vom  Wege  nach  8.  OiuUano  r.  ab  in  die  Schlucht 
und  auf  leidl.  Pfade  bergan.  Oben  prächtiger  Blick  namentlich  auf  den 
unmittelbar  gegenüber  in  mächtigen  Zacken  aufragenden  Rosengarten 
(ital.  VajoUme\  nördl.  Langkofel,  Sella,  ö.  Punta  di  Vallaccia,  1.  davon 
Marmolada,  r.  Cimon  della  Pnla,  Gima  di  Laste.  —  Umfassendere  Rund- 
sicht vom  *Saaso  di  Damm  (24ö6m),  auf  der  Ostseite  des  Thals  (über  Pozza 
in  3  St.)  ^  südl.  das  von  dem  Syenitstock  der  Ricrobetta  geschlossene  Mon- 
zonithal,  ö.  Marmolada,  Sasso  di  Valfredda  etc. 

Y2  St.  hinter  Vigo  führt  eine  Brücke  über  den  Avisio  von  der 
Strasse  r.  ab  nach  Pozza  an  der  Mündung  des  MonzonithaU ,  eines 
der  ergiebigsten  Fundorte  für  Mineralien  (auf  den  Sasso  di  Damm 
8 .  oben).  Hinter  (  V4  St. )  Perra  (G.  B.  Rizzi)  überschreitet  die  Strasse 
den  aus  der  wilden  Vajol- Schlucht  vom  Rosengarten  herabkom- 
menden Sojalbach  und  tritt  dann  auf  kurzer  Strecke  auf  das  1.  Ufer 
des  Avisio,  vor  (8/4  St.)  Mazzin ,  an  der  Mündung  des  Antermoja- 
Thals  malerisch  gelegenes  Dorfchen ,  wieder  aufs  r.  Ufer  (über  die 
Rosengartenkette  ins  Tierser  Thal  s.  S.  233).  Folgt  (8/4  St.)  Oampi- 
dello (1453m  ;  *Batt.  Bemard  „al  JlfttJino"),  am  Einfluss  des  Duron- 
bachs  in  den  Avisio,  für  Ausflüge  im  obern  Fassathal  gut  gelegen. 

Auf  die  Seisser-Alp  (2^1«  St.  bis  zum  Joch)  Saumweg  w.  im 
Dvnmthal  hinan ^  1  St.  Duroner  Alp  (r.  Plattkofel,  geradeaus  der  zackige 
Fnlban),  bei  den  letzten  Hütten  den  Bergabhang  r.  allmählich  hinan, 
stets  dem  Bach  folgend  auf  die  zackigen  Rosszähne  los,  zum  (lija  St.) 
Mahlkneeht-Joeh  (S.  235);  von  hier  über  die  Alp  nach  (3  St.)  Ratzes  oder 
Seits  (S.  234)  Führer  rathsam  (G.  Bemard  in  Gampidello  zu  empfehlen). 
Wer  nach  Gröden  will,  kann  n.  durch  die  wilde  SaUrie-Schhteht  nach 
St.  Ulrich  gelangen  (3  St.,  über  den  Puflatsch  41/4  St.). 

Von  Gampidello  nach  Oröden  oder  Enneberg  über  das  Sella-Joch  s, 
S.  234. 

Das  Fassathal  wendet  sich  nun  nach  Osten ;  Gegend  fortwährend 
schön  und  grossartig.  (V2  St.)  Ories-,  (V4  St.)  Canazei  (1461m), 
wo  der  S.  234  erwähnte  Weg  vom  Sella-Joch  herabkommt. 


302    RouU5ß.  MARMOLADA. 

Von  Ganazei  nach  Buchenstein  (5i|«  St.)-  Die  erste  ^js  St. 
anf  dem  Sei la- Wege  hinan ^  dann  r.  ah,  an  der  östl.  Thalseite  hinan 
zum  (2  St.)  Pordoi-Joch  (22ö3m) ,  einem  weiten  Einschnitt  auf  der  Süd- 
seite des  zur  Sellagruppe  gehörigen  Mte.  Pordoi  (2947m).  [Vom  Joch  auf 
*Cima  di  Russi  (2377m),  mit  prächtigem  Blick  auf  Marmolada,  Langkofel 
und  Rosengarten,  ^li  St.,  sehr  lohnend.]  Hinab  einförmig,  bald  am  Cor- 
devole  entlang,  nach  (li|2  St.)  Araba  (1^8m;  Whs.)  (von  hier  über  den 
Campolungo  Pass  nach  Corvara  s.  S.  319),  und  (2  St.)  Pieve  di  Livina- 
longa  (S.  327). 

Bei  Canazei  nimmt  das  Fassathal  eine  s.o.  Richtung.  Nach 
20  Min.  bleibt  Alba  r.  oben ;  20  Min.  Penfa  (löOGm),  an  der  Mün- 
dung des  Contrinthals  (s.  unten),  das  letzte  Dorf  des  Fassathals, 
das  sich  hier  wieder  nach  Osten  wendet. 

Von  Penia  nach  Gaprile   über  den  Fedaja-Pass  (5-6  St.) 
höchst  lohnende  Wanderung,   merkwürdig  besonders  durch  die  unmittel- 
bare   Nähe   der   gewaltigen  Marmolada    (Führer   3   fl. ,    für   Geübte   un- 
nöthig).    Saumweg  am  r.  Ufer  des  Avisio  durch  das  anfangs  breite  Thal 
allmählich  steigend,  dann  steiler  am  Rande  einer  waldigen  Schlucht,  aus 
der  r.  die  colossalen  Felswände  und  Zacken  des  zum  Marmoladastock  ge- 
hörigen Vemel  (3197m)  emporstarren.     Der  Fodaja-FoM  (2029m)  {UU  St.) 
ist  ein  20  Min.  langes  stilles  grünes  Hochthal  mit  ein  paar  Hütten,  in  das 
r.  hoch  oben  die  weiten  Schneefelder  der  Marmolada  herabschauen  (um 
einen  Ueberblick  zu  gewinnen,  steige  man  n.  an  den  Grashängen  des  Padon 
etwas  empor);  am  östl.  Ende  ein   gletschergrauer  kleiner   See  und  die 
Grenze  von  Tirol  und  Italien.    Kördl.  der  Mte.  Padon  (2642m),  an  dessen 
Ostseite  ein  Uebergang  {^Foreella  di  Padon ,   2374m)  nach  (4  St.)  Pieve  di 
Livinalonga  führt  (von  der  .Tochhöhe  vorzügliche  Ansicht  der  Marmolada ; 
s.o.  die  colossale  Civetta,   S.  329).      Hinab   über  Matten ,   anfangs   etwas 
steil  in  das  Val  Petiorinay  um  die  in  gewaltigen  weissen  Felswänden  ab- 
stürzende   Ostseite  der  Marmolada  herum ;    s.o.    der    pyramidenförmige 
Sasso  Bianeo.    Tief  im  Grunde   mündet  r.   das   Val   Ombretta  (s.  unten); 
dann  tritt  der  Weg  in  die  20  Blin.  lange  ^Sohlnelit  (Serrai)  von  Bottoyada, 
eine  grossartige  Klamm  mit  gewaltigen  senkrechten  Felswänden,  an  einigen 
Stellen  so  eng ,   dass  der  Weg  auf  Knüppelstegen  über  dem  schäumenden 
Bach  hingeführt  ist.    Am  Ausgang  der  Schlucht  das  ärmliche  Dörfchen 
(2  St.)   Sottoffuda  (1301m) ;  weiter  in  breiterem  Thal   über  den  Pettorina- 
Bach  nach  (i^j«  St.)  Rocea  (il87m)  und  steil  hinab  über  den  Cordevole  nach 
{}\i  St.)  Caprile  (S.  328).  —  Um  die  Südseite  der  Marmolada  führt  ein  gleich- 
falls sehr  lohnender ,  doch  mühsamer  Uebergang  nach  Caprile  durch  das 
Contrinihal    (8.  oben)    und   über    die   Forcella  di    Ombretta   {ContrinJoch, 
2759m)   zwischen   Marmolada  und  Sasto    Vemale  (3142m)  \   hinab  durch 
das  Val  Ombretta  ^   das  vor  der  Schlucht  von  Sottoguda  ins  Pettorinathal 
mündet  (s.  oben). 

Die  Besteigung  der  Kumolada,  des  höchsten  Gipfels  der  südl.  Kalkalpen, 
wird  vom  Fedajapass  öfter  ausgeführt  und  bietet  für  geübte  Berggänger 
keine  erhebliche  Schwierigkeit.  Tüchtige  Führer  (vgl.  Caprile  und  Cor- 
tina,  S.  328  u.  322;  in  Campidello  G.  Bemard),  Seil  und  Steigeisen  erfor- 
derlich. Vom  Pass  zum  Fuss  des  Gletschers  1  St.;  dann  am  w.  Rande 
des  letztem  unter  Umständen  beschwerlich  (zuweilen  grosse  Spalten)  zum 
(3  St.)  w.  Gipfel  (1  St.  unterhalb  des  Gipfels  in  den  Felsen  I.  vom  Glet- 
scher eine  Zußuehitihöhle^  von  der  Sect.  Agordo  des  ital.  A.C.  hergestellt ; 
doch  sind  die  Hütten  anf  dem  Fedajapass  zum  Uebemachten  mehr  zu 
empfehlen ,  da  die  Höhle  zu  hoch  liegt  und  um  sie  zu  erreichen ,  eine 
sehr  beschwerliche  Nachmittags-Wanderung  über  den  erweichten  Glet- 
scher nöthig  ist).  Die  ^Aussicht  vom  Gipfel  ist  äusserst  grossartig.  Die 
Marmolada,  ein  mächtiger  Gebirgsstock  mit  mehreren  Gipfeln  (westliche 
höchste  Spitze  Marmolada  di  Penia  3366m,  mittlere  Spitze  Marmolada  di 
Rocea  3226m,  ö.  Spitze  Sarauiu  29(lm) ,  fällt  gegen  N.  allmählich  ab  und 
ist  hier  mit  weiten  Fimfeldem  bedeckt,  während  die  Südseite  in  unge- 
heuren, fast  senkrechten  Felswänden  abstürzt.  Erste  Ersteigung  des 
höchsten  Gipfels  1864  durch  P.  Grohmann. 


303 
57.  Von  Predazzo  nach  Primiero. 

Vergl.  Karte  S.  318. 
42  Kil.  Post  im  Sommer  tägl.  ausser  Sonntags  in  11  St.  (4  fl.)  ^  Einsp. 
von  Predazzo  nach  Paneveggio  3  fi. ,  von  Paneveggio  nach  S.  Martino  5, 
Primiero  lÜ  fl.  —  Der  Besuch  des  schönen  Oiamonethala  ist  durch  die 
neue  Fahrstrasse  sehr  erleichtert ;  neben  Primiero  ist  namentlich  8.  Mar- 
tino di  Casirozza  ein  herrlicher,  auch  für  längern  Aufenthalt  sehr  geeig- 
neter Punkt. 

Predazzo  (1017m)  s.  S.  300.  Die  Strasse  führt  anfangs  eben 
fort  am  r.  Ufer  des  Travignolo  und  steigt  dann  1.  ausbiegend  (Fuss- 
weg  kürzt)  nach  (I72  St«)  Madonna  di  Neve^  Alpendörfehen  mit 
dürftiger  Osteria.  Einförmiges  Thal ;  s.  über  diohtbewaldetem  Vor- 
dergrund eine  Kette  kahler  Porphyrberge,  die  in  der  Cima  di 
Vallonj  Cima  di  Laste  und  ColbrUson  gipfeln.  20  Min.  Brücke 
über  ein  1.  herabziehendes  Tobel ;  dann  durch  Wald  bergan  ,  um 
den  trümmerbedeckten  Abhang  des  Dos^accio  (1836m)  herum,  nach 
(iy2  St,)  Paneyeggio  (1575m;  •\FÄa.),  ehem.  Hospiz  in  flchten- 
bewachsenem  Thalboden.    Oestl.  ragen  über  grünen  Vorbergen  der 

Cimon  düla  Pala  und  die  Cima  di  Vezzana  (s.  unten)  mächtig  empor. 
Von  Paneveggio  nach  Cencenighe  über  den  ValleB-Pass 
(2037m>,  6  St.,  Saumweg,  Führer  bis  zum  Pass  angenehm.  Das  Val  Tra- 
vignolo wendet  sich  bei  Paneveggio  nach  NO. ;  der  Weg  bleibt  stets  am 
r.  Ufer  des  Bachs,  lässt  nach  V4  St.  die  zum  Val  Venigia  führende  Brücke 
r,  und  überschreitet  V4  S*«  weiter  den  Juribrutlbaeh.  Dann  schärfer  berg- 
an (1.  in  der  Höhe  die  Alp  Jiiribrutt)  zur  (1  St.)  Passhöhe  (ital.  Grenze). 
Hinab,  mit  prächtigem  Blick  auf  Civetta,  Pelmo,  Tofana  etc.,  rückwärts 
auf  Cimon  della  Pala  und  C.  di  Vezzana,  nach  (2  St.)  Falcade  im  Val 
Biot»,  wo  1.  der  Weg  von  S.  Pellegrino  herabkommt  (8.  301),  und  über 
Fbmo  di  Canale  nach  (2  St.)  Cencenighe  (S.  %29). 

Die  Strasse  übersehreitet  den  Travignolo  und  steigt  In  grossen 
Serpentinen  (Fusssteige  kürzen)  durch  prächtigen  Hochwald,  -wei- 
ter über  magere  Weiden  zum  (IY2  St.)  Bolle-  oder  CoBtOBzella- 
Pas8  (1956m);  10  Min.  weiter  die  einf.  Cantoniera  di  Bolle  (auch 
einige  Betten  zum  Uebernachten).  Prächtiger  Blick  auf  den  Cimon 
della  Pala  (3343m),  eine  Felsnadel  gewaltigster  Art ,  das  „Matter- 
horn  der  Dolomiten"  (zuerst  1870  von  Whitwell,  dann  1876  zwei- 
mal erstiegen)  und  die  zackige  Kette  der  Palle  di  8.  Martino  bis 
zum  Sota  Maor  (vom  Grat  des  Mte,  Castellazzo ,  vom  Whs.  ö.  in 
1  St.  unschwer  zu  ersteigen ,  bester  Ueberblick  des  Cimon  della 
Pala  und  der  Cima  di  Vezzana  mit  zwei  kleinen  Gletschern  und  der 
wilden  Schlucht ,  in  welche  die  colossalen  Geröllwände  abstürzen). 

Allmählich  bergab  auf  der  1.  Seite  eines  kahlen  Hochthals  zur 
Alp  Posse  di  Sopra  (oberhalb  schöner  Blick  thalabwärts),  dann  in 
Serpentinen  einen  Felsriegel  hinab ,  über  den  Cismone  und  durch 
Wald  in  grossen  Windungen ,  die  der  alte  Saumweg  abschneidet, 
nach  (IV2  St.)  S.  Kartino  di  Cagtrona  (1465m),  ehem.  Kloster 
mit  grossem  neuen  *H6tel  (viel  Engländer ;  Z.  70  kr.  - 1  fl. ,  M. 
1  fl.  30  kr.),  in  weiter  Thalmulde  am  Fuss  des  Cimon  della  Pala 
und  der  Palle  di  S.  Martino  herrlich  gelegen,  mit  prächtigem  Blick 
nach  S.  in  das  Thal  von  Primiero  mit  der  schönen  Kette  der  Yette 
di  Feltrej  im  W.  Cavalazza,  Cima  di  Colbricon  und  C.  di  Lastd. 


304     RouU  57.  PRIMIERO. 

Ein  andrer  Uebergang  führt  von  Paneveggio  nach  8.  Martino  über 
den  Oolbricon-Pass  (1912m)  zwischen  Cima  Colbricon  und  Cavaleuza^  vor  der 
Jochhöhe  an  zwei  kl.  Seen  vorbei ,  hinab  über  Alp  Ces ,  ist  aber  müh- 
samer und  weniger  lohnend  als  die  Poststrasse. 

Die  Bergwiesen  und  Wälder  um  S.  Martino  bieten  eine  Fülle  hüb- 
scher Spaziergänge.  Bester  Ueberblick  der  grossartigen  Umgebung  von 
der  dtna  di  Togtuusa  (22ü3m)  auf  der  w.  Thalseite,  über  die  Tognoia-Alp 
in  2  St.  zu  ersteigen. 

Ein  schwieriger  Uebergang  führt  von  S.  Martino  ö.  über  den  P€u$o 
delle  Gomelle  und  durch  die  wilde  Schlucht  von  Oare$  nach  (9  St.)  Forno 
di  Canale  (S.  329)-,  ein  andrer  über  den  Pa$so  di  San  Lucano  und  durch 
das  gleichn.  Thal  (S.  329)  nach  (8-9  St.)  Agordo  (S.  330). 

W.  führt  ein  Saumweg  (Wegweiser  angenehm)  über  die  Toffnola-Alp 
(s.  oben)  zum  gleichnam.  Pass  (1987m);  hinab  durch  Val  Sorda  naclk 
(5  St.)  Gauria  (840m  ^  Whs.)  im  Val  di  Canale  8.  BovOy  am  n.ö.  Fuss  der 
Cima  d''Asta  (2844m),  die  durch  das  Val  Regana  in  6  St.  zu  ersteigen 
ist.  Ein  schlechter  Fahrweg  führt  in  dem  vom  Vanoi  durchströmten  Ca- 
nalthal  abwärts  an  einem  durch  einen  Bergschlipf  1819-23  entstandenen 
See  vorbei  nach  (2  St.)  Ganale  S.  Bovo  (7ö5m ;  Whs.  leidlich);  von  hier 
über  den  Brocon-Pass  nach  Castel  Tesino  und  Borgo  di  Val  Sugana  s. 
8.  298;  nach  Imer  im  Primierothsl  (s.  unten)  über  den  Sattel  von  Oobbera 
(99öm)  2  St.  Weiter  abwärts  verengt  sich  das  Thil  zu  kaum  gangbarer 
Schlucht  und  mündet  unterhalb  Pontett  (s.  unten)  in  das  Cismonthal. 

Weiter  stets  an  der  r.  Seite  des  Cismo nethals ,  anfangs  durch 
Wald,  an  einer  dürftigen  Cantoniera  vorbei,  dann  schattenlos  an 
kahler  Bergwand  hoch  über  dem  Fluss ;  gegenüber  der  mächtige 
Felsbau  des  Sass  Maor  (2812m),  südl.  das  schöne  Thal  von  Prl- 
miero  mit  den  Vttie  di  Feltre ,  r.  Mte.  Pavione,  Zuletzt  in  Win- 
dungen hinab  (Fusssteig  kürzt)  über  den  Cismon  nach  (2  St.)  fitror 
und  (20  Min.)  Primiero  oder  LaFiera,  deutsch  Primör  (7 15m; 
'"^AquUa  nera  bei  Gebr.  Bonetti),  Hauptort  des  Thals ,  ehemals  mit 
bedeutendem  Silberbergbau ,  mit  frühgoth.  Kirche  und  einzelnen 
interessanten  alten  Häusern  (z.  B.  dem  castellartigen  Bezirksge- 
richt bei  der  Kirche).  Die  Umgebung  von  Primiero  ist  durch  den 
Contrast  der  südl.  Vegetationl^aisfelder,  Kastanien-,  Nuss*  und 
Maulbeerbäume)  gegen  die  gewaltigen  Dolomiten  im  Norden  be- 
sonders malerisch. 

Bester  *Uebekbliük  des  schönen  Thals  bei  einem  Kreuz,  10  Hin.  w. 
oberhalb  des  Orts  (bei  der  Kirche  r.  hinan,  bei  der  Wegtheilung  1.): 
unten  in  reichbebautem  Thal  die  Dörfer  La  Fiera,  Tonadico  und  Trans- 
acqua;  1.  hoch  aufragend  der  Sass  Maor  (Sasso  Maggiore)  und  weiter  bu- 
rück  die  Palle  di  S.  Martino;  im  Mittelgrund  über  dem  malerischen  Ca- 
stel la  Pietra  die  Rocchetta,  Tacabianca  und  Cima  d'Oltro;  weiter  r. 
über  Transacqua  der  Sasso  dellaPadella  und  s.  im  Hintergrunde  die  Vette 
di  Feltre  mit  der  schönen  Pyramide  des  Mte.  Pavione. 

Ausflüge  (Führer  Stef.  Culussi):  Zum  Castel  la  Pietra  (1  St.)  s.  S. 
330;  1/4  St.  weitern.  im  Val  di  Canale  (s.  unten)  ein  Jagdhaus  des  Grafen 
Welsperg,  von  wo  schöner  Blick  auf  die  gewaltigen  Dolomiten  im  Hin- 
tergrunde des  Thals.  —  Ueber  Siror  (s.  oben)  zum  (2  St.)  kleinen  Oa- 
laita-See  (1592  m);  von  hier  in  2if2  St.  auf  die  Oma  d'Arxon  (2433m)  mit 
prächtiger  Aussicht  auf  die  Berge  von  Primiero  und  s.w.  die  Cima  d^Asta. 
—  Ins  val  della  Noana,  eine  grossartig  wilde  Schlucht,  die  bei  Imer  (s. 
unten)  ins  Cismonthal  mündet ;  1  St.  hinanzusteigen  genügt  (Karrenweg; 
das  Thal  theilt  sich  weiterhin  in  r.  Val  Fonda ,  durch  das  ein  im  Oan- 
zen  wenig  lohnender  Uebergang  über  den  Pauo  della  Finestra  nach  Feltre 
(S.  327)  führt,  und  1.  Val  d^Asinozza.,  in  dessen  Hintergrund  il  Piz  und 
8a8$o  di  Mur).  —  Auf  den  ^Monte  Pavione  oder  Col  di  Luna  (23%2m),  den 
höchsten  Gipfel  der  Vetle  di  Feltre  ^  über  Meztano  (s.  unten)  in  Öijs-6  St. 


MÜHLBACH.  58.  Route.     305 

m.  Fäbrer,  sehr  lohnend;  prächtige  Anssicht  n.  auf  die  Dnlomiten,  s. 
aber  die  Ebene  bis  eum  adriat.  Heer  (gute  Unterkunft  in  der  Alp  Äffnerola^ 
ld74m).  Reiche  Flora.  —  Aus  dem  Val  di  Canale  1.  hinan  durch  eine  enge 
Felsspalte  zum  (4i|2-ö  St.)  Val  di  Pravitali ,  einem  wilden  von  mächtigen 
Kalkbergen  umschlossenen  Hochthal :  ö.  Cima  della  Fradutta  (2970m),  über 
einen  kleinen  Gletscher  ohne  besondere  Schwierigkeit  bu  ersteigen:  s. 
Cima  di  Ball  (c.  3000m) ,  n.w.  Falle  di  S.  Martina  (3244m). 

Von  Primiero  nach  Agordo  über  den  Cereda-Pass  (7  St.),  s. 
S.  390.  —  XachPrimolano  im  Val  Sugana  10-11  St.;  Fahrstrasse  im 
Cismone-Thal  über  Mezzano  und  Imer  bis  cur  (2^1^  St.)  ital.  Grenze  bei 
Pontett  (im  Zollhaus  Erfr.),  wo  der  Fahrweg  aufhört;  unterhalb  bricht 
der  Cismon  durch  wilde  unzugängliche  Schluchten.  Ein  beschwerlicher 
Karrenweg  führt  empor  an  dem  verfallenen  Castell  Schener  vorbei  nach 
Zorzoi  und  über  SonHva  (gegenüber  Lamon\  die  tiefe  Schlucht  des  Autore 
überschreitend,  zuletzt  hinab  nach  (4  St.)  FoHzeuo  (Angelo),  an  der  Strasse 
von  Feltre  nach  (4  St.)  PHmölano  (S.  327).  —  Nach  Borg o  di  Val  Su- 
gana über  den  Brocon-Pa$$  (10  St.)  s.  S.  298. 

58.   Von  Franzensfeste  nach  Villach.   Pusterthal. 

Vergl.  Karten  S.  178,  318  «.  148. 

211  Kil.  Oestesb.  Südbaun  in  GVs-S  St.  für  10  fl.8,  7  fl.  56,  5  fl.  4  kr. 
Für  Bahnhofs-Bestaurationen  ist  schlecht  gesorgt,  daher  rathsam  Proviant 
mitzunehmen  (in  Lienz  werden  auf  Vorausbestellung  beim  Schaflfher  Diners 
ä  1  fl.  in  die  Waggons  gereicht;  vgl.  8.  147). 

Das  Pasterthal,  das  längste  Querthal  Tirols,  besteht  aus  den  durch 
den  niedem  Toblacher  Sattel  geschiedenen  Thalern  der  Rienz  und  der  obern 
Drau.  Der  westl.  Theil  des  Thals  ist  rein  deutach  ;  östl.  von  Lienz  tragen 
Bewohner  und  Ortschaften  vielfach  Spuren  slavischer  Abstammung.  In 
landschaftlicher  Beziehung  bietet  das  Thal  eine  Reihe  freundlicher  Bilder, 
doch  nur  an  einzelnen  Stellen  (z.  B.  bei  Franzensfeste  und  vor  Lienz) 
Hervorragendes;  von  Niederdorf  bis  Lienz  erscheinen  stidl.  über  den 
grünen  Vorbergen  von  Zeit  zu  Zeit  die  kühnen  Formen  der  Dolomiten.  Die 
Seitenthäler,  Ahrenthal,  Iselthal ,  Höllthal  etc.  bieten  Gelegenheit  zu  den 
lohnendsten  Ausflügen;  namentlich  aber  hat  seit  Eröffnung  der  Bahn  der 
Besuch  des  Ampezzothals  zugenommen. 

Franzensfeste  (750m)  s.  S.  226.  Die  Bahn  führt  durch  einen 
Theil  der  Festungswerke  und  überschreitet  auf  190m  langer,  von 
6  mächtigen  Granitpfeilern  getragener  Eisenbrücke  den  Eisak^  80m 
über  dem  in  tiefer  Klamm  schäumenden  Fluss.  unterhalb  32m  tiefer 
die  Ladritscher  Brücke  (S.  226).  Hinter  Aicha  ein  250m  langer 
Tunnel  ( Mühlbach- Tunnel) ;  jenseits  zeigt  sich  südl.  der  SdUem 
(S.  235).  Die  Bahn  durchbricht  bei  Schahs  mittelst  langer  Ein- 
schnitte den  Höhenzug  zwischen  Eisak  und  Rienz  und  wendet  sich 
1.  ins  Pusterthal,  auf  hohem  Damm  an  der  Bergwand  hingeführt; 
r.  das  stattliche  Schloss  Rodeneck,  Stammburg  der  Grafen  Wolken- 
stein-Rodeneck.  L.  oben  das  Dorf  Spinges,  aus  der  Kriegsgeschichte 
Yon  1797  bekannt.  Hinter  (8  Kil.) Mühlbaeh (774m ;  Sonne),  statt- 
licher Markt  in  geschützter  Lage  an  der  Mündung  des  Valser  Thals, 
verengt  sich  das  Thal  auf  kurzer  Strecke;  Festungswerke,  1809 
von  den  Franzosen  gesprengt,  vertheidigten  früher  den  Pass  (Müht- 
bacher  Klause).  Weiter  in  sich  erweiterndem  Thal  nach  (14  Kil.) 
Stat.  Vintl  (760m)  beim  Dorf  ünUrvintl  (»Post),  an  der  Mündung 

des  Pfundersthals. 

Durch  das  Fftindergthal  führt  ein  guter  Weg  über  Weitenthal  nach 
(27«  St.)  Pfunder*  (1155m-,  Whs.),  hübsch  gelegenes  Dorfj  von  hier  über 

Babdekeb''s  Südbaiern.    18.  Aufl.  20 


306    Route  58.  BRÜNEOK.  Von  Franzensfeste 

die  Weilenberg-Alpe  und  das  Pfunders-Joeh  nach  (6  St.)  Kematen  im  Pßi- 
scher  Thal  a.  S.  183;  nach  Lappach  (und  Tat^fers)  über  Passenjoehy  Riegler 
Joch  oder  Eisbrueker  Sefiarte  a.  S.  312.  —  Auf  die  ^Sidechsapitze  (27^in) 
▼on  Obervintl  über  Terenien  (1200m;  Whs.)  und  durch  das  Terententhal 
in  5  St.  (mit  Führer),  nicht  schwierig  und  sehr  lohnend  (Aussicht  auf 
Zillerthaler  und  Bieser  Ferner,  südl.  Kalkalpen  etc.). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Rienz ,  auf  deren  1.  Ufer  sie  dann 
bis  Bruneck  bleibt.  Links  die  Dörfer  Obervintl,  St,  Sigmund, 
Kiens ;  r.  in  einem  Thaleinschnitt  das  kleine  Schwefelbad  Illstem. 
23  KU.  Ehrenburg,  mit  Schloss  des  Grafen  Künigl.  Weiter  mehr- 
fach tiefe  Felseinschnitte ;  die  Bahn  überschreitet  vor  Stat.  St.  Lo- 
renzen  (*Rössl)  die  aus  dem  Enneberger  Thal  (S.  317)  kommende 
Gader  (1.  das  zerfallene  Kloster  Sonnenburg,  r.  auf  einem  Felsen 
die  MicJuielsburg^  und  erreicht 

31  KU.  Bruneck  (815m ;  *Post ;  *Sonne ;  *Stem;  Hirsch ;  Bräu  ; 
Lamm),  Hauptort  des  westl.  Pusterthals  (1819  Einw.),  in  reizen- 
der Lage  an  der  Mündung  des  Tauferer  Thals  (S.  312),  als  Som- 
merfrische viel  besucht.  Das  Schloss  (868m),  früher  Sommerresi- 
denz der  Fürstbischöfe  von  Brixen,  ist  jetzt  Frohnfeste ;  vom  Thurm 
(Zutritt  gestattet)  schönste  *  Aussicht.  Die  Pfarrkirche,  1850  durch 
Feuersbrunst  zerstört   und  im  roman.    Stil  neu  erbaut,   entliält 

Fresken  von  Mader  und  Altarbilder  von  Hellweger. 

Hübsche  Spaziergänge  s.w.  durch  die  neuen  Anlagen  am  Kühberge 
zum  (Vs  St.)  Kresswasserl  (treffl.  Quelle,  dabei  ein  Bierkeller)  und  nach 
0/-2  St.)  St.  Lorenzen  (gute  Whser.)^  in  der  Nähe  die  Sonnenburg  und  Mi- 
chaelsbitrg  (a.  oben)  *,  zurück  auf  der  Landstrasse  (Vi  St.)  oder  am  Fluss- 
ufer entlang  über  Stegen.  —  S.o.  über  (8/4  St.)  Beischach  (*Kappler-Wh8.), 
am  Fuss  des  Kronplatz  (s.  unten),  nach  der  (25  Min.)  Lamprechtsburg, 
jetzt  von  Bauern  bewohnt,  über  der  tiefen  Bienzschlucht  malerisch  ge- 
legen; zurück  durch  das  enge  bewaldete  Rienzthal  an  der  Lochmühle 
(Whs.)  vorbei  (3/4  St.).  —  Am  r.  Rienzufer  nach  (»^  St.)  JHetenheim  (Bock, 
bei  der  Kirche),  am  Bergabhang  reizend  gelegen:  nach  Au/ho/en  (1/2  St.); 
zur  aussichtreichen  Höhe  von  Ameten  (iVaSt.)-,  Schloss  Kehlburg  {8.  312; 
13/4  St.),  etc. 

Sehr  lohnend  die  Besteigung  des  s.  sich  erhebenden  ^Kronplatx  (rom. 
Plang  de  Corones ,  2K269m) ,  über  Reischach  und  die  Ochsenalpe  (nächster, 
aber  etwas  steiler  Weg)  in  31/2,  oder  über  das  herrlich  gelegene  kl.  Bad 
Sehartl  und  die  Kappler  Alpe  in  41/2  St.  (Führer  rathsam,  S»!«  fl.);  kür- 
zer und  bequemer  von  Olang  (s.  unten)  über  Oeiselsberg  (*Whs.)  oder  über 
Bad  Sehartl  in  31/2  St.  Vom  Gipfel  prächtige  «Aussicht  n.  auf  die  Tauern, 
Kieserferner,  Zillerthaler  und  Oetzthaler  Ferner  und  südl.  die  Kalkalpen 
von  Ampezzo  bis  w.  zum  Schiern.  20  Hin.  s.o.  unterhalb  des  Gipiels 
neue  Unterkun/tshUtte;  die  niedrigere  n.ö.  Spitze  heisst  SpiUhörndl  (2138m). 
—  Den  Abstieg  kann  man  auch  über  die  Furkl  nach  (2  St.)  St.  Vigil  in 
Enneberg  nehmen;  vgl.  S.  318. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Rienz,  umzieht  die  Stadt  in  grossem 
Bogen  (hübscher  Blick  ins  Tauferer  Thal  mit  Schvrarzenstein  und 
liöffelspitze) ,  verendet  sich  1.  ansteigend  zu  dem  320m  1.  Tunnel 
gegenüber  der  Lamprechtsburg  (s.  oben)  und  tritt  bei  Pereha  auf  statt- 
licher Gitterbrücke  virieder  auf  das  1.  Ufer  der  Rienz ,  auf  dem  sie 
mittelst  grosser  Felssprengungen  und  Viaducte  weitergeführt  ist. 
Zwei  Tunnels^  dann  (42  Kil.)  Stat.  Olang  (1016m)  für  die  Dörfer 
Nieder-,  Mitter-  und  Ober-Olang,  an  der  Mündung  ^%s  Qeiselsbetger 
Thals  (von  hier  auf  den  Kronplaiz  s.  oben ;  über  die  Fttrkl  nach  St. 


nach  Vülaeh.  WELSBERG.  68.  Route.     307 

Vigil  im  Enneberg  s.  S.  318).    Gegenüber  bei  dem  Dorf  Rasen  Öff- 
net sich  das  AnthoUer  Thal,  aus  welchem  Spitzen  der  Rieserfemer 

herrorblicken ;  s.  die  Abhänge  der  Hoehalpt  (2063m'). 

Im  Antholsw  Thal  guter  Fahrweg  über  Nieder-  und  (1  St.)  Ober-Rasen 
zum  (1  St.)  Äniholser  Bad  oder  Salomonsbrunnen  (i091m),  einfaches  Bad, 
gegen  Frauenkrankheiten  wirksam  und  viel  besucht^  weiter  über  (}\t  St.) 
Niederthal  oder  Aniholz  nach  (1  St.)  MitterUml  oder  Oaseen  (1241  m^ 
*Brugger-Whs.) ,  wo  der  Fahrweg  aufhört  (Uebergänge  von  hier  ins 
Mühlbacher  Thal  und  Beinthal  s.  S.  312,  315).  Nun  über  Wiesen  und 
durch  Wald  ansteigend  zum  (IIJ2  St.)  schönen  ''^Antholter  See  (1644m),  am 
Fuss  der  BieMerfemer  iWildgall,  Hochgall^  Ohrenspitzen;  s.  oben).  Der  Pfad 
steigt  von  hier  noch  1  St.  zum  Staller  Sattel  (2054m)  und  senkt  sich 
dann  in  das  Stallerthal^  die  s.w.  Verzweigung  des  D^ereggenthaU  (5  Min. 
unter  der  Passhöhe  der  kleine  Staller-See)  nach  (1  St.)  Erlsbaeh  (1541m-, 
«Stumpfer),  und  (l^f«  St.)  St.  Jakob  Im  De/ereggen-Thal  (s.  S.  331). 

Weiter  in  vielen  Windungen  hoch  am  1.  Ufer  der  tief  einge- 
schnittenen Rienz  und  durch  einen  kurzen  Tunnel  (in  lockerm 
Geschiebe,  daher  auch  nach  unten  gewölbt)  nach  (50  Kil.)  Well- 
berg (1078m;  *Low€;  *Lamm;  Rose),  Sitz  des  Bezirksamts,  in 
schöner  Lage  an  der  Mündung  des  Osieser  Thals  (über  St,  Magda- 
lena und  das  Osieser  Joch  nach  Defereggtn  s.  S.  331).  N.  die 
Ruinen  Welsberg  und  Thum ;  s.  dem  Bahnhof  gegenüber  am  Ab- 
hang das  einf.  Bad  Waldbrunn. 

V4  St.  östl.,  halbwegs  Kiederdorf ,  öffnet  sich  r.  das  besuchenswerthe 
«PraipMT  Thal.  Ein  Fahrweg  führt  von  Niederdorf  um  den  Fuss  des 
QoUer  Berg»  herum  (angenehmer  ein  beim  Bahnhof  1.  abaweigender  Fuss- 
pfad)  zur  (1  St.)  Hofitadt  in  Auaeer-Pragi ,  wo  das  Thal  sich  in  1.  (ö.) 
Alt-Prags^  r.  (w.)  Inner-  oder  Neu-Prags  theilt.  Im  östl.  Thalarm  liegt 
V2  St.  aufwärts  (steiler  Fahrweg)  das  besuchte  Bad  Alt-Prags  (lS77m-, 
einfach  aber  gut) ,  in  herrlicher  Umgebung  (ö.  Sarikofel  u.  Dürrenstein, 
im  Hintergrund  s.  die  mächtige  Hohe  Gaisl)  w.  die  Rosskofelgruppe). 
Von  hier  auf  den  Sarikofel  s.  unten  ^  über  den  Sarlriedel  zur  Ampezzo- 
strasse  c.  3St.  —  Nach  Schluderbach  lohnender  Uebergang  über  See- 
land (4V2  St.)^  guter  Weg  unter  dem  Heimwaldkofel  vorbei  und  am  w. 
Fuss  des  Dürrenttein»  hinan  zur  (27%  St.)  Jochhöhe  (1883m),  mit  schöner 
Aussicht  auf  Cristallo ,  Marmarole,  w.  Hohe  u.  Rauhe  Gaisl,  Rosskofl  etc. 
Hinab  über  die  weiten  Matten  der  Platz- Wiesen  an  der  Dürrensteinhütte 
(S.321)  und  Seelandhütte  vorbeijdann  1.  vom  Knollkopf  durchs  Seelcmdihal 
nach  (2  St.)  Sehluderbaeh  (S.  320).  Ein  andrer  Weg,  aber  schlecht  und 
unangenehm,  führt  r.  vom  Knollkopf  durch  das  Knappenftissthal  nach 
Ospitale  (S.  321).  —  Die  Besteigung  des  Knollkopfs  (2200m),  mit  treffl.  Aus- 
sicht, ist  mit  dem  Wege  über  Seeland  leicht  zu  verbinden. 

In  Inner-Prags^  dem  w.  Arm  des  Pragser  Thals,  der  sich  zwischen  1. 
Rosskofel,  r.  Hochalpe  zum  Joch  gegen  Vigil  hinanziehtjerreieht  man  von 
der  Hofstadt  (s.  oben)  auf  gutem  Fusspfad  über  den  Weiler  Schmieden, 
weiterhin  durch  Wald  in  >/4  St.  das  einfache  kleine  Bad  Neu-Praga  oder 
Möselbad  (1325m)-,  gegenüber  am  1.  Ufer  des  Pragser  Bachs  das  Dorf 
St.  Veit.  */i  St.  weiter  aufwärts  (guter  Weg)  der  prächtige  dunkelgrüne 
*Pragser  Wildsee  (1479m),  in  welchem  der  gewaltige  Seekofel  (2808m)  sich 
spiegelt;  1.  die  Wände  des  Herstein  (2560m),  r.  der  Sehtcarzberg  (Kähne 
zu  Fahrten  auf  dem  See  stehen  bereit).  Zum  Südende  des  See's  10  Min. ', 
w.  öffnet  sich  hier  das  Orünwald-Thal ,  aus  dem  verschiedene  Uebergänge 
ins  Ravhthal  führen ;  der  bequemste ,  aber  wenig  lohnend ,  über  das 
Kreuzjoeh  (4  St.  bis  St.  Vigil) :  vom  See  an  der  Grünieald-  und  Altkaser- 
Hütte  vorbei  zur  (2  St.)  Hochalpe  (Rückblick  auf  Rosskofel,  Seekofel,  Rice- 
gogn,  8.  Honte  Sella  di  Senes);  von  hier  in  Vx  St.  zum  aussichtlosen 
Jöchl  am  Kreuz  (OrünwaldJÖehl,  2254m);  hinab  durch  das  enge /'oMadura- 
Thal  zwischen  1.  Paratseh,  r.  Piz  da  Peres  nach  (li/a  St.)  St.  Vigil  (S.  317). 

Die  Bahn  überschreitet  den  Pragser  Bach  (im  Hintergrund  des 

20* 


308     Route  68,  NI£I)£BDORF.         Von  Franxenafeste 

PragBer  Thals  die  Hohe  Gaisl,  S.  320)  und  erreicht  etwas  ansteigend 

(57Kil.)  Hiedordorf  (1158m;  *Po8t;  *Sehwarzer  Adler  bei  Frau 

Emma  Hellensteiner ;  Bräu,  nicht  theuer),  grosser  Marktflecken  in 

breitem  grünen  Thal ,  als  Sommerfrische  viel  besucht.    10  Min.  ö. 

das  Weiherbad  (*Pen8ion  Moser). 

Spaziesgängb:  nach  dem  ifz  St.  8.ö.  am  Bergabhang  gelegenen  Bad 
Maistadt  (1243m),  mit  schönen  Waldpartien ;  über  Weiherbad  in  die  ('/i  St.) 
Grätsch  (Fink's  Gasth.)  und  nach  (1/4  St.)  Toblaeh  (s.  unten) ;  nach  (40  Min.) 
Dorf  Ät/^kirchen  (1323m) ,  n.  auf  einer  Terrasse  des  Eggerbergs  gelegen, 
und  zum  (V2  St.)  Wetterkrette^  mit  trefflicher  Aussicht  auf  Pragser  und  Höh- 
lensteiner Dolomiten  \  zum  (Vi  St.)  Thaler  Bauer  (Erfr.)  und  der  O/4  St.) 
Klein-Sinne,  mit  schöner  Aussicht ;  u.  s.  w.  —  Lohnende  Bundtour :  über 
Mai.stadt  und  Grätsch  nach  Toblach,  über  Aufkirchen  zurück  (ca.  3  St.). 
—  Auf  den  *Sarlkv/el  (2358m) ,  südl.  zwischen  Pragser  u.  Höhlensteiner 
Thal,  3  St.  m.  Führer,  unschwierig  (die  kurze  Strecke  am  «Steig*  für  stark 
zum  Schwindel  Geneigte  unangenehm)  und  höchst  lohnend;  weite  präch- 
tige Bundaicht  über  das  Pusterthal,  Tauem,  Bieser  u.  Zillerthaler  Ferner, 
äüdl.  Kalkalpen.  Abstieg  über  den  SarlHedel  r.  nach  Alt-Prags  (8.  307), 
1.  zum  Toblacher  See  (S.  320).  —  Zum  (3  St.)  Pragser  See  etc.  s.  oben. 

Die  Bahn  überschreitet  bei  Grätsch  zum  letzten  Mal  die  s.  aus 
dem  Ampezzothal  kommende  Rienz  und  erreicht  bei  (61  Kil.)  Stat. 
Toblach  (^Baur's  Gasth.  u.  Restaur.  am  Bahnhof;  in  der  Nähe 
des  Bahnhofs  grosses  neues  Hotel  der  Südbahn  im  Bau)  ihren  höch- 
sten Punkt,  die  Wasserscheide  zwischen  Rienz  und  Drau,  auf  dem 
Toblacher  Feld  (1204m),  zugleich  Grenze  zwischen  unterm  und 
oberm  Pusterthal.  Das  Dorf  Toblach  (*Baumgartner ;  möbl.  Zim- 
mer bei  Mutschlechner) ,  mit  stattlicher  neuer  Kirche,  liegt  1., 
V4  St.  nÖrdl.  der  Bahn  am  Fuss  des  Pfannhoms  (s.  unten).  Südl. 
führt  von  hier  die  Strasse  ins Ampetsothal  nach  Gortina  und  Belluno 
(R.  61) ;  hübscher  Blick  in  die  schluchtartige,  von  zackigen  Dolo- 
miten (1.  Neunerkofel ,  r.  Sarlkofel  und  Dürrenstein)  umstandene 
Thalmündung ;  im  Hintergrund  der  Cristallin. 

AusPLÜGB  von  Toblach:  Wetterkreuz  (V2  St.),  Oratsch^  Maistadt,  Auf- 
kirehen^  Niederdorf  s.  oben.  In  die  Rienz.  Bräuhaus,  w.  vom  Bahnhof 
(>/4  St.)-,  zum  («/4  St.)  Toblacher  See  (S.  320)  etc.  —  Auf  das  *iyannhom 
(26i62m),  3-4  St.  m.  Führer,  unschwierig  und  sehr  lohnend;  vorzügliche 
Aussicht  auf  die  Ampezzaner  Kalknlpen. 

Nun  bergab  (r.  die  unscheinbare  Quelle  der  Drau)  nach  (65  Kil.) 
Iimichen(1166m;  *BaV,  Z.  60,  F.  26  kr.;  *Goldner  Stern ;  Rössle), 
besuchter  Sommerfrischort,  an  der  Mündung  des  Sextenthals  schön 
gelegen.  Der  Markt ,  das  röm.  Aguntum ,  hat  eine  wohlerhaltene 
roman.  Stiftskirche  aus  dem  13.  Jahrh.  mit  uraltem  interessanten 
Portal.  S.o.  der  aussichtreiche  Helm  (s.  unten);  s.  die  mächtige 
Dreischusterspitte  (3160m)  u.  andere  Sextner  Dolomiten. 

Ins  Sextenthal  Fahrweg:,  beim  Bären  s.  über  den  Sextner  Bach  und 
am  1.  Ufer  hinan.  Nach  2ö  Min.  zweigt  r.  ab  ein  Fahrweg  zum  (10  Hin.) 
Innicher  Wildbad  (1332m),  oberhalb  unsrer  Strasse  im  Walde  gelegen,  mit  gut 
eingerichtetem  und  stark  besuchten  ^Badhaus  (ein  angenehmer  Fussweg 
führt  über  die  Burg,  den  letzten  n.w.  Au.«läufer  des  Helm,  mit  reizender 
Aussicht,  in  3/4  St.  zum  Bad).  Der  Fahrweg  führt  weiter  an  der  Mündung 
des  Inner/eldthüls  vorbei  (prächtiger  Blick  auf  r.  Haunold,  1.  Gsellknoten 
und  Dreischuster)  bei  der  Sommerermühle  über  den  Ixenbach  nach  (l'/s  St.) 
Sexten  oder  St.  Veit  (1310m;  *Fuch8;  *K(>fler),  Unuptort  des  Thal«.  — 
Sehr  lohnend  von  hier  die  Besteigung  des  *Uelm  (24dOm)  mit  prachtvoller 
lundsicht,   3  St.  mit  Führer  (von  Sillian  4  St.,  s.  unten). 


nach  ViUaeh.  SILLIAN.  58.  Route.     309 

[Durch  das  wildromantische  Iniierfeld-Thal  fuhrt  ein  lohnender  Ueber- 
gang  (nur  mit  Führer,  s.  unten)  über  das  Wildgraben-Joeh  nach  (8  St.) 
Höhlenstein.  Von  der  Sommerermühle  bis  zur  Unterhüite  am  Thalende 
2  St.  •,  hier  r.  hinan  zur  (3/«  St.)  Oberhüite  (1944m)  mit  schönem  Blick  auf 
Sehusterplatte ,  Dreischnsterspitee ,  SchwaJbenkofel,  Bullköpfe  etc.,  und 
durch  den  Innieher  Wildgraben  an  der  Wasserklamm  vorbei  zur  (2  St.) 
Jochhöhe,  zwischen  Schioabenalpenkop/  und  Schwalb enko/el ^  mit  präch- 
tiger Aussicht  auf  Cristallo,  Sorapiss,  Marmarole,  Anteiao  etc.  Hinab 
ziemlich  mühsam  durch  den  Grossen  Wildgraben  (l.  die  Drei  Zinnen,  S.  321) 
ins  Rienzthal,  nach  (3  St.)  Höhlenstein  (S.  320).  —  Auf  den  Hochebenkofel 
(2901m)  von  der  Oberhütte  über  das  Hangenalpel  und  das  Lüekel  (Pass  nach 
der  Ampezzaner  Strasse ,  2ö29m)  in  3-4  St. ,  für  geübte  Bergsteiger  nicht 
schwierig  und  höchst  lohnend  (Führer  Franz  Innerkofler,  s.  unten).  N. 
hängt  das  Plateau  des  Hochebenkofels  durch  eine  schmale  Scharte  (nur 
für  Schwindelfreie  passirbar)  mit  dem  wenig  hohem  Birkenkofel  (29()&m) 
zusammen.] 

i|s  St.  oberhalb  St.  Veit  (r.  die  Dreischusterspitze)  liegt  Moos  oder 
St.  Joseph  (1331m),  wo  das  Thal  sich  theilt.  B.  gehVs  zum  einfachen  {Ma  St.) 
Bad  Moos  (Sextner  Bad) ^  von  wo  höchst  lohnender  Spaziergang  zum  ^riaeh- 
lei]ibod«B  (14G0m),  mit  prachtvollem  Blick  auf  den  imposanten  Thalschluss 
(Dreischusterspitae,  Bachemspitze,  Zwölferkofel,  Elferkofel,  Bothwand 
etc.)^  man  geht  bis  ans  Ende  der  Wiese  (V2  St.).  Weiter  aufwärts  ver- 
zweigt sich  das  Fischlein-Thal  in  r.  (s.w.)  Altenstein- ^  1.  (s.o.)  Bachem- 
Thal.  Durch  das  erstere  führt  ein  nicht  schwieriger  IJebergang  über  die 
Sextner  Böden^  an  einem  kleinen  See  vorbei  aum  Toblcuher  oder  TobUnger 
Biedel  (2391m)  zwischen  Paternkofel  und  Morgenalblspitze.  mit  prächtigem 
Blick  auf  die  unmittelbar  gegenüber  aufragenden  Drei  Zinnen ,  auf  Cri- 
stallo ,  Hohe  Gaisl  etc. ;  hinab  durchs  oberste  Rienzthal  nach  (6-7  St.)  Höh- 
lensUin  (S.  320).  Franz,  Mich.  u.  Joh.  Innerkofler  in  Sexten,  gute  Führer. 
—  NachAuronzo  führen  aus  der  s.o.  Verzweigung  des  Fischleinthals 
(Bachemthal)  beschwerliche  Uebergänge  über  das  Oiralbajoch  (2496m)  gleich 
1.  vom  Zwölferkofel  und  über  den  Sandebühel  (2Ö06m),  oder  über  die  For- 
cella della  Cengia  (2542m)  zwischen  Zwölfer-  und  Patemkofel  (10-11  St. 
bis  Auronto,  S.  325).  —  Oestl.  im  eigentlichen  Sextenthal  steigt  der  Fahr- 
weg steil  hinan  zum  (2  St.)  Joch  des  Kreuzbergs  (Monte  Croce^  l632m),  ital. 
Grenze;  von  hier  über  Padola  nach  Auronzo  (4  St.)  s.  S.  325;  über  S.  Ste- 
fano nach  Sappada  s.  S.  325.  Vom  Ereuzberg  (2  ärmliche  Whser.)  auf 
den  Schuss^  äussersten  östl.  Ausläufer  der  Bothwandspitze ,  '/«  JSt.,  loh- 
nend; schöner  Blick  nach  S.  ins  Val  Comelico  etc. 

Weiter  am  r.  Ufer  der  durch  den  Sextner  Bach  hier  schon  an- 
gewachsenen Dran ,  dann  über  dieselbe  nach  (77  KU.)  Sillian 
(1097m;  *Po8t;  AdUr).  N.  an  der  Mündung  des  Villgratienthals 
die  wohlerhaltene  Burg  HeimfeU  (über  das  ViUgrattenjoch  nach 
Hopf  garten  s.  S.  331).  1/2  3^*  ^'  ^^  ^^^  Südseite  des  Pusterthals 
in  geschützter  Lage  das  Bad  Weitlahnbrunn  (gute  Unterkunft).  — 
Von  Sillian  auf  den  ^Helm  (2430m),  über  die  Fof%cher  Alp  in  4  St. 

m.  Führer  (Jos.  Vollger),  sehr  lohnend  (s.  oben). 

Von  Sillian  nach  Eötschach  (S.  311),  13-14  St.  Der  Weg, 
anfangs  schmaler  Fahrweg,  steigt  an  der  r.  Seite  des  Kartitseh-  Thals  über 
8i.  Leonhard  oder  Kartitsch  zur  (4  St.)  Jocfahöhe  „in  der  Innerste  (1518m), 
Wasserscheide  zwischen  Drau  und  Gail,  und  senkt  sich  dann  ins  obere 
Gail-  oder  Lessaehthal  nach  (lijt  St.)  Ober-Tilliaeh  (1446m;  Whs.)  und 
(3  St.)  Maria-Lukau  (1144m;  zwei  leidl.  Whser.).  besuchter  Wallfahrtsort. 
Von  hier  bis  Kötschach  (6-7  St.),  ist  der  Weg  senr  schlecht  und  selbst  für 
die  leichtesten  Bergkarren  kaum  passirbar,  fortwährend  bergauf  und  ab 
durch  zähllose  Wasserrinnen,  welche  die  von  der  Kreuzkofelkette  herab- 
stürzenden Bäche  gebildet  haben.  St.  Lorenzen,  Liesing,,  Komathj  St.  Ja- 
kob, kleine  Dörfer.    Kötsc?iach  s.  S.  388. 

Die  Bahn  führt  an  der  Mündung  des  Kartitach- Thals  vorbei 
(s.  oben),  überschreitet  die  Drau  und  senkt  sich  nach  Stat.  Ab- 


310     Route  58.  LIENZ.  Von  Framenefeste 

falter8haeh(ßMm)-^  hübsche  Aussicht  thalabwärts,  t.  zeigt  sich  über 
den  Vorbergen  von  Zeit  zu  Zeit  der  Spitzkofel  (2740m).  Die  Gegend 
wird  wild  und  einsam ;  die  Bahn  ist  auf  hohen  Dämmen  an  den 
Bergwänden  hingeführt ,  stets  in  starker  Senkung  (1 :  40).  Stat. 
Mittewald  (ßb Am) jdAim  TÄai(801m);  gegenüber  mündet  das  kurze 
wildromantische  Gamathal  (Besuch  lohnend,  bis  zum  70m  h.  Was- 
serfall 3/4  St.).  Die  Bahn  tritt  in  eine  3  St.  lange  wilde  Schlucht, 
die  Lienzer  Klause ,  1809  wiederholt  von  den  Tirolern  mit  Erfolg 
vertheidigt,  und  erreicht 

106  Kil.  Lienc  (667m)  (*Po8t,  nebenan  ein  Cafe  mit  Bier; 
♦Weisses  Lamm  ;  *Rose;  Sonne  (Abgang  der  Stellwagen) ;  Adler-,  ♦Rössl  ; 
HcBEKT,  nicht  thener;  Fibchwibth  am  1.  Ufer  6.eTlBe\i*Bahnho/s-Restau- 
ration^  auch  zum  Uebernachten,  Z.  1  fl.;  Einsp.  nach  Dölsach  2,  Zweisp. 
3  fl.;  nach  Winklem  6  n.  9,  St.  Johann  im  Wald  3  n.  4i|2,  Hüben  4 
und  6,  Windisch-3l»trei  7  und  10  fl.),  gegen  Osten  die  letzte  Stadt 
in  Tirol,  reizend  gelegen,  unweit  der  Vereinigung  der  dreimal  stär- 
keren Isel  mit  der  Drau.  Auf  dem  Platz  der  Post  gegenüber  die 
Lieburg,  ein  grosses  Gebäude  aus  dem  16.  Jahrb.  mit  zwei  Thür- 
men,  jetzt  Sitz  der  Bezirks-Behörden.  N.w.  am  Abhang  des  Schloss- 
bergs (20  Min.)  Sehloss  Brück,  einst  Sitz  der  Grafen  von  Lum  und 
Pusterthal,  jetzt  Bierbrauerei;  vom  Thurm  beste  Rundsicht  über 
Stadt  und  Gegend.  Wer  von  Norden  kommt,  sieht  hier  zum  ersten- 
mal Dolomitberge  (S.  319),  die  Kette  nämlich  ,  welche  die  Thäler 
der  Drau  und  Gail  scheidet.  Gleich  jenseit  der  Drau  erheben  sich 
überLienz  südl.  der  ÄawcWco/eJ  (1908m)  und  der  Spitzkofel  (27 iOm) 
in  den  wildesten  zerrissenen  Formen.  Sie  besonders  sind  es,  die  den 
Blick  vom  Iselsberg  (S.  342)  nach  Lienz  hinab  so  schön  machen. 

Von  Lienz  ins  Iselthal  (Windisch-Matrei ,  Prägrnten)   s.   R.  63 ;  nach 
Kais  8.  R.  64^  ins  Möllthal  (Heiligenblut)  s.  R.  65. 

Nähere  SfazikkgÄmge:  nach  Amlach^  ija  St.  8.  um  r.  Ufer  der  Drau  ^ 
Bad  Leopoldsruh  Ojz  St.)i  mit  schöner  Aussicht  auf  Lienz  \  über  Tritlacfi  zum 
(liji  St.)  hübschen  kleinen  Trislocher  See  (811m)  und  zum  (ij«  St.)  Bad 
Jungbirunn\  n.w.  nach  Ober-Lienx  (1  St.),  zurück  über  Sehloss  Brück,  etc.  — 
Bergtocben  :  Auf  die  Kerschbaumer  Alp  (3iJ3  St.),  über  Amlach  um  den 
Westabhang  des  JUtuchkofls  herum  ins  Oalizenthal  zur  sehenswerthen 
mammbrücke,  dann  im  Zickzack  hinan  zur  Alp  (i767m),  in  wilder  Um- 
gebung am  Fuss  des  Oanskoßs  (2741m)  (auf  denselben  von  der  Alp  in 
'6  St.,  beschwerlich,  Aussieht  lohnend).  Ein  mühsamer  Uebergang  führt 
von  der  Alp  über  den  Zoehen-Pass  (2252m)  nach  (4  St.)  Maria  Lukau 
(S.  906).  —  Auf  das  B5se  Weibele  (2519m)  über  Sehloss  Brück  meist  durch 
Wald  in  5  St.,  wenig  beschwerlich  (oder  auch  von  der  Südseite  über 
Leisach  und  das  hochgelegene  Dorf  Bambtrg),  Aussicht  lohnend.  —  Auf 
die  BchlMniti  (2902m),  den  südlichsten  Gipfel  der  Schobergruppe,  sehr 
lohnend  (6>/2  St.,  Führer  4  fl.);  n.  über  Oberdrutn  im  Sehleinitttobel  steil 
hinan  zur  (S^js  St.)  Feldwebelalp  (i968m),  dann  beschwerlich  zur  Spitze 
mit  grossartiger  Aussicht.  —  Weisse  Wand  und  Hocfiscfiober  s.  S.  390. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Isel  nnd  führt  durch  die  breite  Thal- 
niederling  der  Drau  nach  (111  Kil.)  Dölsach  (^Putzenbacher's  Gasth.; 
über  den  laeUherg  ins  Mollthal  und  nach  Heiligenblut  s.  S.  342). 
11.  hübscher  Blick  auf  die  Dolomiten  des  Gailthals.  117  Kil. 
NikoUdorf  (ßSim),  letztes  Tiroler  Dorf;  r.  der  Hochstadel  {2B7Sm), 
Besteigung  (über  Pirkach  und  die  Pirker  Kammern  mit  Führer  in 
'  St.)  äusserst  lohnend,  grossartige  Rundsicht.  Dann  über  die  Drau 


nach  Villach.  SACHSENBURG.  68.  Route.     311 

und  die  Kärntner  Grenze  vor  (125  KU.)  OlMrdraabnrg  (610m; 
*Po8t),  unbedeutender  Ort  mit  altem  Schloss  des  Fürsten  Porzia. 

Nach  Tolme-itzo  über  Köttchach  and  die  Flecken  (12  St.)  lohnende 
Wanderung;  bis  Mauihen  gute  Fabrstraaae,  von  da  bis  Palnzsa  Karren- 
und  Saumweg,  weiter  gute  Poststrasse.  ^  Der  Weg,  die  alte  Römer- 
strasse von  Leontium  (Lienz)  nach  Aquileja,  überschreitet  die  Drau 
und  steigt  an  bewaldeter  Bergwand  steil  aufwärts  zur  (1  St.)  Passhöhe 
des  Oailbergs  {KötsehachpaM  ^  i014m);  s.  hinab  nach  (2i|2  St.)  KöUehach 
(S.  3^)  und  über  die  Oail  zu  dem  einsamen  Dorf  Mauihen  an  der  Mün- 
dung des  Valentin- Thals  \  in  diesem  hinan  (Weg  ca.  2  8t.  lang  für  kleines 
Fuhrwerk  zur  Noth  fahrbar),  bei  der  Thaltheilung  geradeaus  durch  Wald 
hinauf  nach  (3  St.)  Auf  der  Flecken  (1257m ;  *Whs.,  auch  Molkencuranstalt), 
in  grünem  Alpenhochthal  hübsch  gelegen ;  östl.  der  Follinig  (2385m),  westl. 
der  Kollinkofel  mit  der  Kellerwand  (3003m).  Xun  noch  ija  St.  hinan  zur  Pass- 
höhe des  Monte-Croce- Passes  (1371m),  mit  schöner  Aussicht  nach  S.  u.  0.  \ 
dann  im  Zickzack  hinab  nach  (1^(4  St.)  Timau  und  (1>|2  St.)  Faluzza  (605m), 
Hauptort  des  vom  But  durchströmten  Val  di  8.  Fietro  (kein  erträgl.  Whs.). 
Weiter  gute  Fahrstrasse  durch  das  hübsche  Thal  nach  (2i|2  St.)  Tolmezzo 
(Leone  Bianco)  im  breiten  Tagliamento-Thal,  und  (2  St.)  Stazione  per  la 
Camia  an  der  neuen  Bahn  von  Resiutta  nach  (41  Kil.)  Udine  (S.  394). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Drau  (r.  die  alte  Veste  Stein)  und 
bleibt  dann  stets  aml.  Ufer;  Stat.  Dellach(r.  der Reiaskofel^ 2427ml, 
(144  Kil.)  Oreifenbiirg  (578m ;  Po8t\  wo  die  Drau  schiffbar  wird. 

Nach  Villach  führt  ein  näherer,  im  Ganzen  lohnender  Weg 
durch  das  Weissensee-Thal  (bis  Paternion  9  St.).  Anfangs  leidlicher 
Fahrweg  über  Weissach  bis  (l'fi  St.)  GcUsehaeh  am  westl.  Bnde  des  3  St. 
langen  schmalen  Weissensees  (896m).  Bei  Weissenbach^  am  Ostende  des 
Sees,  wurden  in  demselben  zahlreiche  Beste  von  Pfahlbauten  aufgefunden 
(Kahnfahrt  über  den  hübschen  See  anzurathen,  Fussweg  am  n.  Ufer  nicht 
besonders).  Von  Weissenbach  ab  wieder  Fahrweg  über  (l^ji  St.)  Stockenboi 
(Fischer),  mit  Eisengruben,  durch  das  schöne  Weissensee-Thiil,  das  bei 
Feistritz  (s.  unten)  in  das  Drauthal  mündet. 

Ins  Gailthal  lohnender  Fahrweg  über  den  Kreuzberg  nach  Weiss- 
briach  und  durch  das  hübsche  bewaldete  Oitschihal,  bis  Hermngor  (S.  388) 
in  5  St. 

N.  erhebt  sich  der  Gebirgsstock  des  Kreuzecks,  der  zahlreiche 
Bäche  zur  Drau  hiuabseudet.  Stat.  Kleblach'Lindy  dann  (167  Kil.) 
Saehieiibtirg  (562m;  Post'),  von  der  Drau  umflossener  Markt 
mit  Burgtrümmem,  an  der  Mündung  des  Mollthals,  durch  das  der 
S.  342  genannte  Fahrweg  nach  Ober-VcUach  und  Heiligenblut  führt. 
Die  Bahn  umzieht  den  Ort  in  grossem  Bogen  und  überschreitet  die 
Moll.  Bei  8t.  Peter  im  Holz  wurden  Reste  einer  römischen  Nieder- 
lassung gefunden.   R.  am  Bergabhang  Ruine  Ortenburg. 

175  Kil.  Spittal  (540m ;  *Po8t),  ansehnlicher  Markt  mit  schö- 
nem Schloss  des  Fürsten  Porzia.  Von  hier  führt  nordl.  eine  Post- 
strasse über  den  Radstädter  Tauem  n^ch  Radstadt  (s.  R.  71).  Hüb- 
scher Ausflug  durch  das  Lieser '  Thal  nach  (2^4  St.)  Millstadt 
(•Burgstaller;  *Sicherer;  Lebzelter;  Trebsche),  am  gleichnam.  See 
(580m)  schon  gelegen,  mit  besuchten  Seebädern. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Lieser.  Jenseit  der  Drau  am  Schutt- 
boßh  Schloss  Oberaieh.  184  Kil.  Rothenthurm  mitgleichn.  Schloss; 
192  Kil.  Patemion-Feistritz ,  beide  Orte  am  r.  Ufer  der  Drau,  von 
der  Bahn  entfernt.  (Von  Patemion  durch  das  Stockenboi-  und 
Weissensee-Thal  nach  Greifenburg  s.  oben.)  202  Kil.  Oummem 
(r.  der  Dobratsch,  S.  387),  dann  (211  Kil.)  ViUach  (S.  387). 


312 


59.  Bas  Tauferer  oder  Ahren-Tlial, 


Das  bei  Bmneck  (S.  306)  ins  Pastcrthal  mündende  Tauferer  Thal 
zieht  sich  13  St.  lang,  erst  Ms  Luttach  in  n.,  dann  in  n.ö.  Richtung 
zwischen  Zillerthaler  und  Bieser-Femern  zur  Tanemkette  hinan.  Der 
mittlere  Theil  des  Thals  von  Luttach  bis  St.  Peter  heisst  Ahrenthal,  das 
oberste  Thalende  Prettau.  Verschiedene  zum  Theil  beschwerliche  Ueber- 
gänge  führen  n.  in  die  „Gründe**  des  Zillerthals  und  den  Pinzgau,  östl. 
ins  Virgen-  und  Defereggenthal.  Schönster  Punkt  des  Thals  ist  Taufers  n. 
Umgebung  (Beinthal).  —  Post  von  Bruneck  nach  Taufers  (15  Kil.)  tägl. 
1  U.  Nm.  in  2  8t.  für  70  kr.  (zurück  7  U.  Vm.);  Einsp.  3»|2  fl-,  Zweisp. 
6-7  fl.  Einsp.  von  Taufers  nach  Luttach  in  «/4  8t.  (IV2  fl.),  nach  Stein- 
haus in  3  St.  (3  fl.),  nach  St.  Valentin  in  6  St.  (6  fl.);  man  kann  zur  Noth 
fast  bis  Käsern  fahren. 

Bruneck  s.  S.  306.  Gleich  jenseit  der  Rienzbrücke  führt  die 
Strasse  nach  Taufers  1.  ab  über  die  Eisenbahn  und  etwas  bergan ; 
hübscher  Rückblick  auf  Bruneck;  s.o.  die  Pragser  Dolomiten ,  n. 
Keilbachspitze  und  Frankbachsattel.  Hinab  nach  (^1/2  St.)  8i.  Geor- 
gen (r.  bleiben  die  Dörfer  DUtenheim  und  Aufhofen^ ,  dann  einen 
Schuttkegel  hinan  nach  (1/2  St.)  Qais  (852m;  Whs.);  r.  oben  die 
Kehlhurg.  Vor  Gais  erscheint  n.  neben  dem  Frankbachsattel  1.  die 
Löffelspitze ;  südl.  über  die  Vorberge  hinausragend  der  Peitlerkofel 
(S.  318)  im  Enneberger-Thal. 

In  dem  östl.  mündenden  Mtthlbaoh-Thal  liegt  l^jz  St.  aufwärts  das 
Dorf  Mühlbach  (1462m)  und  noch  1  St.  weiter  das  sehr  einfache  Miüilbacher 
Bad  (17ööm).  Beschwerliche  Uebergänge  (nur  mit  Führer)  führen  von  hier 
n.  über  das  Orubschartl  und  die  El/ersckarte  nach  (5-6  St.)  Rein  (8.  314); 
ö.  ein  interessanter  und  nicht  schwieriger  Weg  über  die  Obertpielenbaeher 
Alp  und  das  MüMbach-Joch  nach  (5  St.)  Antholz  (S.  307). 

Die  Strasse  tritt  auf  das  r.  Ufer  der  Ache  und  führt  an  (1.)  Ruine 
Neuhaus  vorbei  nach(l  St.)  Vtletiheim  (838  m^;  oberhalb  auf  steilem 
Fels  die  Trümmer  des  gleichn.  Schlosses  (1230  m).  Weiter  durch 
Erlenauen  (n.  stets  die  Löffelspitze)  nach  (3/^  St.)  Mühlen  (856m ; 
Whser.  einfach),  an  der  Mündung  des  Mühlwalder  Thals. 

Das  4  St.  lange  Ktthlwald-Lappacher  Thal  bildet  vor  seinem  Aus- 
gang eine  tiefe  enge  Felsschlucht  ( Auasermühhcalder  KUxmm).  Auf  beiden 
Thalseiten  führen  Wege  ins  Thal-,  der  gewöhnliche  Weg  (anfangs  Fahr- 
weg) führt  von  Taufers  (s.  unten)  südl.  eben  fort  parallel  der  Landstrasse, 
nach  20  Min.  r.  bergan  (Mühlen  bleibt  1.  unten),  auf  der  N.-Seite  des 
Thals.  Auf  der  Süd-  (sog.  Schatten-)  Seite  führt  von  Mühlen  gleichfalls 
ein  Weg  ins  Thal,  zuerst  ziemlich  steil,  später  wenig  steigend  meist 
durch  Wiesen,  nach  >!«  St.  über  eine  Brücke,  unter  der  der  Bach  meh- 
rere Wasserfälle  bildet ,  bevor  er  in  der  Klamm  verschwindet.  Jenseits 
vereinigt  sich  der  Pfad  mit  dem  Wege  auf  der  Nordseite  (s.  oben)  und 
bleibt  nun  stets  am  1.  Bachufer.  Vor  (li|2  St.)  Mühlwald  (12düm  •,  Whs.), 
mit  hochgelegener  Kirche,  erblickt  man  r.  oben  das  Mühlwalder  Joch 
(S.  315)  und  den  Speikboden  (S.  314),  vom  Reisnock  und  Stechwand-Spitze. 
Nun  bergauf  imd  ab  (besser  bei  der  Kirche  hinab  und  auf  dem  Fusspfad 
am  1.  Bachufer  hinan)*,  nach  ^U  St.  bei  einer  Kapelle  wendet  sich  das 
Thal  nach  NW.  (gegenüber  ein  Wasserfall);  schöner  Blick  auf  den  Thal- 
schluss  mit  dem  schneebedeckten  Weisszint  (3268m).  Bei  (1  St.)  Lappach 
(1422m;  Whs.  sehr  einfach;  Einkehr  besser  beim  Binsbacher,  dem  ersten 
Hause  jenseit  des  Grabens  hinter  der  Kirche.  —  Führer  Jos.  Auer ,  mit- 
unter auch  der  in  der  Gegend  gut  bewanderte  Rinsbacher  Bauer)  scheidet 
sich  das  Thal  in  w.  Zösenthal,  n.  Ifeves-  oder  EüUthal.  —  Uebbroänqb 
von  Lappach:  nach  Pfunders  über  das  Passen-  oder  Posenjoch  (2417m) 
in  5  St.  (Führer  3  fl.);  durch  das  Zösenthal  über  das  Rieglerjoch  (2434mi 
n  5  St.  (3  fl.);  durch  das  Nevesihal  über  die  Eishrucker  Jücharte  (2544m j 


TAUFERS.  69,  Itoute.     313 

in  7  St.  (4  ü.);  sämmtlich  unschwierig.  —  l^achPfitach  tiber  die  Eis- 
brveker-Scharte  und  das  Pfunders-J0eh  ia  11  St.  (Führer  6  fl.),  oder  über 
du  Wei»»tinOo€h  und  den  Olieder/emer  in  10  St.  (6  fl.)?  beschwerlich^  die 
Besteigung  des  Hochfeilen  (3506m)  ist  mit  letzterer  Tour  zu  verbinden.  — 
Nach  Schlegeisen(S.  183)  über  die  Sehlegeisenscharte  (zwischen  Weiss- 
zintund  Breitnock)  oder  den  Ems- (Neves-)  Sattel  (29B9m,  zwischen  Mutnock 
und  Uösele)  in  9  St.  (7  fl.),  sehr  beschwerlich.  —  Nach  Weissen- 
bach  (S.  31Ö)  über  die  Weissenbacher  Scharte  (Neveser  Jöehl^  2816m), 
mit  schöner  Aussicht  auf  Rieserfemer  etc.,  in  7  St.  (Führer  3  fl.  60  kr.); 
durch  den  Rintbtichffraben  und  über  das  2jiq>paeher  Joch  (2366m)  in  5  St. 
(3  fl.).  —  Bbrgtouebn  :  Hoehfeiler  (3506m)  7-8  St.  (s.  oben),  beschwerlich, 
Aussicht  äusserst  lohnend  (vgl.  8.  183;  Führer  6  fl. ,  hinab  nach  Pfltsch 
8  fl.).  —  Weitszint  (3268m),  6-7  St.,  nicht  sehr  schwierig,  lohnend  (Führer 
5  fl.,  hinab  nach  Pfunders  7,  nach  Pfltsch  8  fl.).  —  Gr.  Mösele  (8480m) 
8  St.,  schwierig  (von  der  Obern  Nevesalp  über  den  Neveser  (Mösele-) 
Femer  zur  Scharte  auf  der  O.-Seite  des  Gipfels,  dann  sehr  steil  hinan); 
Aussicht  grossartig  (Führer  6,  hinab  nach  Weissenbach  7,  nach  Waxegg 
8  fl.).  —  Ringelsiem  (2&i9m)  3ifs  St.  (Führer  3  fl.),  etwas  mühsam,  aber 
sehr  lohnend;  entweder  von  Lappach  direct  erst  durch  Wald,  dann  über 
Bergwiesen  hinan,  oder  vom  Lappacher  Joch  ans  (s.  oben). 

Hinter  Mühlen  öflPnet  sich  der  Blick  auf  den  Tauferer  Boden ; 
n.ö.  Jenselt  der  Mündung  des  Reinthalaö.eT  Gr.  Mostnock  (3058m), 
am  Abhang  das  Doif  Ahomaeh  (S.  314);  1.  die  schroffe  Burgsteifi' 
wand,  1/4  S*-  Pfarre  Täufers,  goth.  Kirche  aus  dem  16.  Jahrb.,  da- 
neben die  viel  ältere  Michaelskapelle ;  dann  (Va^^O^^^^^C^^'^''^  ^ 
*Po8t,  Z.  60  kr.  -  1  fl.,  M.  70  kr. ,  von  der  Veranda  hübsche  Aus- 
sicht; *EUphant;  Plankeneteiner'),  aus  den  Dorfern  Sand  am  r.,  8t. 
Moritzen  am  1.  Bachufer  bestehend ,  Hauptort  des  Thals  in  höchst 
malerischer  Lage ,  Sitz  des  Bezirksamts ,  von  der  alten  Burg  Tau- 
fers überragt;  im  Hintergrund  n.  der  Schwarzenstein  mit  r.  Tripp- 
ach-, 1.  Schwarzenbachgletscher,  weiter  1.  die  Hornspitzen. 

SpazikkoÄnge.  Zum  Schiessstande,  5  Min.  ö.  von  der  Post  durch 
die  Wiesen,  mit  freiem  Blick  über  den  Tauferer  Boden  und  im  N.  die 
Gletscher.  Beim  Kugelfang  Wegtheilung ,  1.  nach  (}\2  St.)  Bad  Winkel, 
einfach  eingerichtet  (Whs.,  Wannenbäder);  r.  nach  (*J2  St.)  Keniaten 
(Stockmaier).  Am  letzten  Hause  von  Eematen  führt  ein  Pfad  1.  ziemlich 
steil  bergan  durch  Wiesen,  dann  über  den  Wildbach  im  Zickzack  zur 
(1(2  St.)  St.  Walburgkapelle  mit  schönem  Blick  ins  Mühlwalder  Thal  etc. 
—  Nach  den  *  Reinbachfällen  (hin  u.  zurück  IV2-2  St.)  entweder  von  Bad 
Winkel,  oder  von  Sand  über  St.  Moritz,  auf  der  zweiten  Brücke  über  den 
Bach  und  am  1.  Ufer  erst  eben  fort,  dann  bergan  auf  streckenweise  schlech- 
tem, durch  Wasserrunsen  zerstörten  Wege.  Sowie  man  1.  unten  den  Bach 
wieder  erblickt,  geht  man  hinab  und  steht  vor  dem  breiten  tmtem  Fall 
(3/4  St.) ;  zurück,  r.  bergan,  nach  wenigen  Schritten  den  1.  steil  ansteigen- 
den Pfad  zum  (16  Min.)  bedeutendem  *eweiten  Fall  in  wilder  Schlucht, 
in  die  man  von  oben  hineinblickt.  Nun  r.  die  Stufen  hinan  über  den 
Hügelrüeken  zum  Schupfenboden,  einer  schattigen  Waldstelle  mit  grossen 
Felstrümmern ;  dann  entweder  direct  durch  den  Wald  zurück,  oder  noch 
1  St.  weiter  hinan  zum  Tobeltoasserfall  (S.  314)  (schlechter  Steig,  sehr 
mühsam;  Führer  1  fl.). 

Zum  *8chlOM  Taufera  (954  m)  20  Min.  Nördl.  von  Sand  bei  der 
Kapelle  r.  über  die  Brücke,  dann  auf  holprigem  Steinpflaster  bergan*, 
nach  10  Min.  wieder  eine  Kapelle,  hier  entweder  r.  im  Zickzack  direct 
zum  Schloss,  oder  1.  auf  breiterem  Weg  um  den  Schlossfelsen  herum, 
und  von  der  Rückseite  hinan  (auf  letztern  Weg  gelangt  man  auch,  wenn 
man  am  Schloss  vorbei  auf  der  Luttacher  Strasse  10  Min.  weitergeht, 
dann  r.  über  die  Brücke  bergan).  Das  Schloss,  die  Stammbarg  der  alten 
Herrn  v.  Taufers,  ist  zum  Theil  bewohnt;  alte  Kapelle,  in  einem  Zimmer 
eine  in  das  Holzgetäfel  eingeschnittene  Inschrift.    Von  den  Fenstern   der 


314     Route  69.  TAUFERS.  Ahrenthal. 

Südseite  Aussicht  auf  den  Tauferer  Boden,  von  der  Nordseite  auf  die 
Oletscher.  —  Vom  Schloss  bergan  nach  ('J4  St.)  Aschhach  und  r.  auf  leidl. 
Waldweg  zur  hochgelegenen  Kirche  von  (1  St.)  Ahomach  (1331m) ,  mit 
schöner  Aussicht  auf  Kieserferner  und  Enneberger  Dolomiten;  oder  von 
Aschbach  1.  nach  (1  St.)  Bojen^  gleichfalls  mit  höchst  lohnender  Aussicht. 

Gbössere  Ausflüge  (Führer  Joh.  Niederwieser  ^  Hart.  Reden  ^  Mich. 
Oberleiier  vulgo  Matzmichl^  Jos.  Steger).  Auf  den  ^Speikboden  (Speikberg^ 
2519m)  ^^2  St.,  nicht  schwierig  (Führer  3  fl.,  zurück  über  Mühlwald  oder 
Weissenbach  3  fl.  30  kr.,  mit  Uebernachten  in  der  Sonklarhütte  4  fl.). 
25  Min.  n.  von  Sand  von  der  Strasse  nach  Luttach  1.  ab  durch  Wiesen  u. 
Wald  bergan  nach  (1  St.)  Michelreiss.,  einer  vom  Thal  sichtbaren  Häuser- 
gruppe mit  hübscher  Aussicht  auf  Rieserferner,  Homspitzen,  Schwarzen- 
stein  etc.  Weiter  durch  Wald  streckenweise  steil  zur  (l'fx  St.)  innem 
Michelreisser  Alp;  hier  r.  den  Bücken  hinan  durch  Alpenrosengebüsch, 
dann  auf  neuem  Pfad  an  einer  Geröllwand  empor;  oben  ein  trümmer- 
erfüllter Kessel.  Man  biegt  nach  1.  aus  und  gewinnt  weiter  oben  bald 
wieder  den  Pfad,  der  r.  über  den  Bergkamm  ohne  weitere  Beschwer  zur 
(IV2  St.)  Spitze  führt.  Prächtige  ^Rundsicht  (n.  ZlUerthaler  Hauptkamm 
vom  Weisszint  bis  zur  Bimlucke,  ö.  Tauern  mit  Simony-  u.  Dreiherm- 
spitze, Rieserfemer,  s.  Dolomiten,  s.w.  Adamello,  Ortler,  w.  ein  Theil 
der  Oetzthaler  Ferner).  5  Min.  westl.  unterhalb  der  Spitze  die  Sonklar- 
hütte ^  in  guter  aussichtreicher  Lage  (Heulager,  uebernachten  60  kr., 
Tagesgebrauch  30  kr.,  A.V.-Mitgl.  die  Hälfte).  —  Als  Rückweg  ist  der 
Abstieg  durchs  Mtihlwalder  Thal  zu  empfehlen.  Von  der  Hütte  auf  stei- 
lem Pfade  über  Schafweiden,  Geröll,  Wald  und  Wiesen  zum  (IV2  St.) 
obersten  Hof  von  Mitterberg  (Blilch);  dann  1.  auf  meist  gutem  Wege,  viel 
durch  Wald,  zuletzt  auf  den  Karrenweg  nach  (2  St.)  Taufers  (Mühlen 
bleibt  r.  unten,  vgl.  S.  312). 

Auf  den  Grossen  Kostnook  (305Bm)  6  St.  (Führer  4  fl.),  entweder 
über  Ahomach  (nächster  Weg,  aber  beschwerlich),  oder  über  Bojen  (s. 
oben)  zur  (3  St.)  Bojer  Alpe  (2005m),  hier  übernachten,  dann  von  der 
Westseite  meist  über  grobes  Geröll  mühsam  hinan  (3  St.).  Aussicht 
gleichfalls  höchst  lohnend,  namentlich  auf  die  unmittelbar  gegenüber 
aufragenden  Rieserferner.  Abstieg  nach  (3 St.)  Rein  (s.  unten)  beschwerlich. 

Ins  *Keinthal  sehr  lohnend  (bis  Rein  3J|24  St.,  Führer  2  fl.  60  kr.,  un- 
nöthig).  Ausserhalb  St.  Moritz  1.  massig  bergan  (den  obem  Weg)  durch 
Wald,  später  an  einigen  Häusern  vorbei  zum  (^U  St.)  Plattenschmied 
(Whs.)*,  weiter  über  Steinpflaster  zum  (•I4  St.)  Tobelteasser/all^  über  die 
Brücke  (r.  auf  einem  Hügel  spärliche  Ruinen  eines  alten  Klosters)  und 
durch  den  Reinwald  auf  der  1.  Seite  des  in  zahllosen  Fällen  abstürzenden 
Baches  hinan;  Weg  stellenweise  nicht  besonders.  Nach  1  St.  wieder 
aufs  r.  Ufer;  15  Min.  die  ersten  Häuser  von  Rein\  r.  mündet  das  Oeltthal 
zwischen  r.  Putzemock.,  1.  dem  schroflf  abstürzenden  Oatternock.  Nun  an 
der  Kapelle  vorbei  durch  den  ebenen  Thalboden  der  Reiner  Au^  über 
zwei  Brücken,  bei  der  Wegtheilung  entweder  r.  zum  (*|4  St.)  Untei*n  Whs. 
(„zum  Hochgall");  oder  1.  bergan  zur  ('f^  St.)  Kirche  von  Bein  oder  8t. 
Wolfgang  (1596m ;  vor  der  Kirche  Bacher-Whs.  —  Beide  Wirthshäuser  sehr 
einfach.  Fleisch  selten  zu  haben.  —  Führer  Jos.,  Joh.  u.  Bart.  Ausser- 
hofer),  in  höchst  malerischer  Lage  an  der  Vereinigung  des  (n.)  Knutten- 
thals  mit  dem  (s.o.)  Bacherthal^  das  von  den  schneebedeckten  Rieser/emem 
umschlossen  wird.  Bester  Standpunkt  5  Min.  n.  von  der  Kirche  bei  dem 
Kreuz  (von  O.  nach  W.  Stuttennock^  Lengstein^  Riesernock^  Bochgall,  Wild- 
gall^  Schneebige  Nock).  —  Hübscher  Spaziergang  ins  Bacherthal  zum  Tris- 
tenbach- Wasserfall  (2*|2  St.  hin  und  zurück);  noch  1  St.  weiter  die  Was- 
serfälle am  Fuss  des  Hochgall.  —  Bergtoüben  (durch  die  1877  eröffnete 
Rieserfemerhütte  zum  Theil  sehr  erleichtert;  dieselbe  liegt  2*/»  St.  von 
Rein  in  einer  Meereshöhe  von  2400m,  nahe  am  Ende  des  w.  Rieserfemers  ; 
Uebernachten  60  kr.,  Tagesgebrauch  30  kr.,  A.V.-Mitgl.  die  Hälfte).  Auf 
den  '^ Schneebigen  Nock  (Ruthnerhorn,  3390  m)  5-6  St.  (Führer  6  fl.),  nicht 
schwierig:  grossartige  Aussicht.  —  Hochgall  (höchster  Gipfel  der  Rieser- 
femer, 3442m) ,  mit  prachtvoller  Aussicht,  8  St.  (Führer  7  fl.),  und  Wild- 
galt  (3269m),  8  St.  (7  fl.),  beide  sehr  beschwerlich.  —  Stuttennock  (2739m) 
3»|a  St.  (3fl.),  leicht  und  lohnend.  —  Or.  Uostnock  (3(»8m)  4»/a  St.  (4  fl., 


Ahrenthal.  LUTTACH.  59.  Route.      315 

naeh  Täufers  ö  fl.)i  ziemlich  mühsam  (vgl.  S.  314).  —  Uebkrgänge: 
lieber  die  Antholzer  Scharte  (2746m)  nach  Mitterthal  in 
Antholz  (S.  307)  8  St.  (6  iL),  mühsam,  unangenehmer  Abstieg.  — Ueber 
das  Klamml  ins  Defereggenthal  (bis  Jagdhaus  3,  bis  St.  Jakob 
7  St.),  im  Ganzen  wenig  lohnend-,  Führer  unnöthig  (bis  Jagdhaas  2  f1. 
80  kr.,  St.  Jakob  5  fl.).  Von  der  Kirche  im  Knuttenthal  hinan  zum  (1>|4  St.) 
Alpdörfchen  Knutten  (1886m),  dann  über  die  Brücke  und  r.  hinan,  zuletzt 
am  kleinen  Klamml-See  vorbei  zum  (l^ja  St.)  Joch  (2318m).  Hinab  (1.  am 
Wege  gute  Quelle)  ziemlich  steil  über  Weiden  ins  Aßen-  (oberstes  Defer- 
eggen-)  Thal  zum  (*\4  St.)  Alpdörfchen  Jagdhaus ;  Unterkunft  in  der  un- 
tersten Alphütte  1.  (Stemalpe).  Von  hier  nach  Erlsbach  und  St.  Jakob  s. 
S.  331;  über  das  Schwarze  Thörl  nach  Prägraten  s.  8.  337;  über  das  Merb- 
Jöchl  oder  die  Rothenmann- Scharte  nach  Prettau  s.  S.  316. 

Lohnender  Bückweg  von  Rein  nach  Taufers  über  Ahomaeh\  bei  der 
Kirche  von  Rein  1.  (n.w.)  über  Bergwiesen  1  St.  lang  hinan,  mit  schönem 
Blick  auf  Rieserferner;  dann  auf  ziemlich  gutem  Wege  am  Berge  ent- 
lang (sobald  man  in  die  Tiefe  sieht,  links  am  Waldsaum  bleiben);  all- 
mählich entfaltet  sich  die  Aussicht  auf  die  Zillerthaler  Ferner.  Hinab 
auf  rauhem  Wege  zur  (l^j«  St.)  Kirche  von  Ahomaeh  (s.  oben)  und  über 
A$cMmch  nach  (l^ja  St.)  Sand. 

Oberhalb  Sand  verengt  sich  das  Thal ;  die  Strasse  führt  erst 
bergauf,  dann  fast  eben  hin.  Nach  1/2  St.  r.  der  Bojerbachfall ; 
1/2  St.  Luttach  (Whs.),  wo  sich  das  Thal  (von  hier  ab  Ahrentlial 
genannt)  gegen  NO.  wendet  und  der  Blick  auf  den  östl.  Theil  des 
Zillerthaler  Kammes  frei  wird  (von  W.  nach  0.  Hornspitzen, 
Schwarzenstein ,  Löffelspitze,  Keilbachspitze,  Hollenzkopf,  Napf- 
spitze, Wagnerschneid');  w.  mündet  das  Weissenbachthal. 

Ins  Weissenbachthal  lohnender  Ausflug;  vom  Whs.  links  hinauf 
gegen  die  Kirche  über  den  Schuttkegel,  dann  über  den  Bach  und  am  1. 
Ufer  anfangs  ziemlich  steil  bergan,  spater  durch  Wiesen  nach  (1  St.) 
Weissenbach  (i%22m;  Whs.).  Hinter  der  Kirche  mündet  n.  dev  Mitterbach^ 
weiter  thaleinwärts  von  S.  her  der  TiHstenbach ;  die  n.w.  Verlängerung 
des  Thals  heisst  Trattenbach,  —  Bergtouren  (Führer  Steph.  Kirchler 
vulgo  Gröber  in  Oberluttach,  Jac.  Mayrhofer  vulgo  Auerjackl  in  St.  Jo- 
hann ;  für  leichte  Touren  Georg  Treffer  in  Luttach) :  Auf  den  Speikboden 
(2519m)  3V2  St.,  Führer  3  fl.  (besser  von  Sand  über  Michelreiss,  s.  oben). 
—  Ringelstein  (2549m)  3»|2  St.  (3  fl.)  und  Pfaffenock  (3014m)  4»l2  St. 
3  fl.  50  kr.),  beide  etwas  mühsam,  am  besten  mit  den  Uebergängen  über 
das  Lappacher  Joch  u.  die  Weisse rU}acher  Scharte  nach  Lappach  zu  ver- 
binden (s.  unten).  —  Or.  Mösele  (3480m)  l^-x  St.  (6  fl.),  beschwerlich ; 
durch  den  Trattenbach  zur  Oöge-Alp  (übernachten),  dann  über  die  Weis- 
senbacher  Scharte  und  den  Neveser  Femer  von  der  Ostseite  zum  Gipfel  (s. 
oben).  —  Thumerkamp  (3414m)  7-8  St.  (6  fl.),  sehr  schwierig;  von  der 
CHige  über  den  Oöge-  oder  Trattenbach-Femer  direct  hinan  (1874  zuerst  von 
Harpprecht  und  Seyerlen  erstiegen).  —  Uebebgängk:  Nach  Mühlwald 
über  das  Mühlwalder  Joch  (2348m)  5  St.  (3  fl.),  lohnend.  ^  T^ach 
Läpp  ach  über  das  Lappacfier  Joch  (2366  m)  5  St.  (3  fl.)  oder  über  die 
Weissenbacher  Scharte  iTSwm)  6>|2  St.  (3fl.  50  kr.),  s.  oben.  —Ins  Ziller- 
thal  über  das  Tratter joeh  (2972m)  zwischen  Thurnerkamp  und  Vord. 
Hontspitze ,  hinab  über  den  Homgletscher  zur  Alp  Waxegg  (S.  183)  8  St. 
(6  fl.),  beschwerlich;  ebenso  über  das  MifterbachJoch^  an  der  W.- Seite 
der  dritten  (höchsten)  Homspitze  (9  St.  bis  Waxegg,  6  fl.  50  kr.). 

Ueber  den  Weissenhach  naoh  (20  Min.)  Oberluttach;  20  Min. 

w.   in  der  Schlucht  des  von  N.   kommenden  Schwarzenbachs  der 

schöne  Oberluttacher  Wasserfall;  im  Thalgrund  die  Homspit&en. 
Durch  den  steil  ansteigenden  Sehwarsenbach  führt  ein  beschwer- 
licher Uebergang  über  den  Schwarzenbach/emer  zum  Schiearzenbachjoch  (drei 
verschiedene  tJebergangapunkte)  zwischen  östl.  Homspitae  und  Schwar- 
zenstein ;    hinab    über   den   Schtcarzensteingletscher    zur    Schtoarzensteinaljti 


316     Route  69.  PRETTAU. 

(S.  183);  9  St.,  Fuhrer  6  fl.  —  Auf  den  *Schwarxen»iein  (3367in)  über  die 
Rothbaeh-Alpe  (übernachten)  in  7  St.,  beschwerlich  (5  fl.)-,  Aussicht  gross- 
artig. Abstieg  über  den  Sehwarzentteinffletschtr  nach  Waxegg  4  St.,  bei 
Vorsicht  gefahrlos  (Führer  7  fl.).  —  Von  der  Rothbach-AIpe  über  den 
Trippachsattel  (c.  29ÖOm)  ins  Floitenihal^  7  St.  bis  zur  Baumgarten- Alp, 
lohnend  (7  fl.);  vgl.  8.  182. 

Von  Oberluttach  am  gräfl.  Enzenberg'schen  Kupf erpoch  werk 
vorbei  über  den  Schuttkegel  des  Rohrbachs  nach  (1/2  St-)  St.  Martin 
(Whs.);  dann  über  den  Trippbach  (1.  Trippachfemer  und  Löffel- 
spitze) nach  (1/4  St.)  St.  Johann  (1014m;  Tsohachen-Whs.);  von 

der  Friedhofsmauer  schöner  Blick  ö.  auf  die  Dreiherrnspitze. 

Auf  die  OrMM  Lftffelapitxe  (3382m)  S-9  St.  (Führer  5  fl.  50  kr.),  sehr  be- 
schwerlich (vgl.  S.  182).  Zur  Hoferalpe  in  Trippach  (übernachten)  2  St.; 
dann  über  J^isenhänge,  Moränen  und  den  grossen  Trippachfemer  eum 
(5  St.)  Joch  im  W.  der  Spitze  und  an  der  SW.-Seite  steil  hinan  (1  St.). 
Abstieg  ins  FloitenUial  steil  und  schwierig  (Führer  7  fl.  50  kr.). 

Weiter  an  der  Mündung  des  Frankba^hthala  vorbei  (im  Hinter- 
grund Frankbachferner  und  Löffelspitze)  nach  (1  St.)  Bteinhani 
(1048m ;  *Whs.  der  Ahrner  Gewerkschaft),  freundl.  Dorf  mit  einigen 
stattl.  Gebäuden  (Führer  OberhoUenzer  im  Whs,).  Von  hier  über 
das  Keilbach-Joch  ins  Stillupthal  (11  St.  bis  Malrhofen,  Führer 
7  fl.),  mühsam  (vergl.  S.  181).  Nun  schärfer  ansteigend  eine  Thal- 
stufe hinan  und  zweimal  über  den  Ahrenbach  nach  (8/4  St.)  St.  Ja- 
cob  (1197m3,  das  1.  auf  der  Höhe  bleibt  (über  das  Höml-Joch  in 
den  Zillergrund,  11  St.  bis  Malrhofen,  Führer  7  fl.,  s.  S.  181). 
Das  Thal  verengt  sich  oberhalb  (1  St.)  St.  Peter  (1200  m;  Whs. 
zur  Klamm  ,  einfach)  zu  enger  Schlucht,  in  der  nur  der  Bach  und 
die  Strasse  noch  Raum  haben.  Am  Ende  der  Klamm  beginnt  die 
oberste  Thalstufe  (Prettau);  1 V2  St.  St.  Valentin  (1396m ;  Wieser- 
Whs.y  einfach);  20  Min.  weiter  das  Kupferbergwerk  der  Ahrner 
Gewerkschaft,  wo  der  Fahrweg  aufhört;  dann  (Y4  St.)  Käsern 
(1615  m ;  Abner,  einfach),  das  letzte  Dorf,  mit  der  Kirche  Heilig- 

geist  (Y4  St.  welter  aufwärts). 

Uebergänob  (Führer  Anton  Abner  vnlgo  Katerer  Tonig  in  Prettau). 
Von  St.  Peter  über  das  Hundskehljoch  (2555  m)  in  den  Zillergrund  (13  St. 
bis  Malrhofen,  7  fl.),  s.  S.  181.  —  Von  St.  Valentin  über  das  Merbjöchl 
(2834m)  nach  Jagdhaus  (S.  331)  in  Defereggen  7  St  (4  fl.),  beschwerlich 
(von  der  Südseite  des  Jochs  kann  ntian  gegen  das  Kiamml  u.  Rein  gehen, 
s.  S.  315).  Ueber  die  Rothenmann- Scharte  ^  7  St.  von  Käsern  nach  Jagd- 
haus (5  fl.),  s.  S.  331.  —  Von  Käsern  über  das  Feld-  oder  Heiligengeist' 
Jöchl  (2670m)  in  den  Zillergrund  (12  St.  bis  Mairhofen,  7  fl.)  s.  S.  316.  — 
Ueber  den  Krimmlei'  Tauem  (2635m)  nach  Krimml  9  St.  (6  fl.),  s.  S.  170.  Der 
Weg  führt  am  r.  Bachufer  thalauf  bis  zum  Handweiser  zum  Tauem,  dann 
scharf  hinan  zum  Prettauer  (frühem)  Tauemhaus  und  streckenweise  steil 
zur  Passhöhe,  mit  prachtvollem  Blick  auf  Rödt-  u.  Dreihermspitze;  hinab 
ohne  Pfad  ins  Windbachthal  (1.  halten)  zum  Tauemhaus  und  nach  Krimml 
(S.  169).  —  Ueber  die  Bimlucke  (2672m)  nach  Krimml  9-10  St.,  mühsam 
(6  fl.);  beim  Hinabsteigen  schöner  Blick  auf  den  grossen  Krimmler  Glet- 
scher (S.  170).  —  lieber  das  Vordere  (2963m)  oder  Hintere  ümbalthörl 
(2826m)  nach  Prägraten  9  St.  (7  fl.),  mühsam  aber  lohnend  (S.  336). 

Bebotoüren.  Von  St.  Valentin  auf  den  Raudihofel  (%248m),  über  die 
Wieser  Alpe  in  5  St.  (4  fl.),  streckenweise  steil ;  trefft.  Aussicht  auf  Rei- 
chenspitae  und  Venedigergruppe.  —  Dreiherrnspitze  (3499m)  9  St.  (7  fl.), 
über  das  Lanerkees  oder  da.H  Hintere  ümbalthörl,  beschwerlich  (besser  von 
der  Clarahütie^  8.  337).  —  Welitz-  oder  Rödtspitze  (3492m)  aus  dem  Rödt- 
thal  direct  schwierig  (7  St.,  7  fl.)-,  besser  von  der  Ostieite  (S.  337). 


317 
60.   Daj  Enneberger  oder  Gader-Thal. 

Vergl.  Karte  8.  318. 

Fahbweg  Mb  St.  Leonhiird  and  St.  Vigil  (Stellwagen  von  Bruneck 
nach  St.  Vigil  Mittw.  n.  Samst.  3  U.  Nm.  in  S'jz  St.  für  1  fl.  20  kr.) ;  sonnt 
nar  Karren-  and  Saumwege.  —  Die  Sp&agh£  in  £nneberg  und  Gröden 
(S.  233)  ist  ladinisch,  Deutschen  and  Italienern  unverständlich.  Als  Probe 
der  Titel  eines  1812  zu  Bozen  gedruckten  aber  längst  vergriffenen  Gebet- 
bachs: La  Staeions  o  la  via  della  3.  Cruseh^  ehe  eunteng  de  bella  eunschi- 
deraziong  i  uraxions.  Metude»  del  Talian  tel  ParU  de  Ooerdeina  (aus  dem 
Italien,  in  die  Sprache  von  Gröden  übersetzt).  Enneberg  heisst  in  der  Thal- 
sprache  Marb.  Sie  hat  mit  dem  Ladin  des  Unter-Engadiners  in  Graubünden 
die  meiste  Aehnlichkeit,  doch  gibts  selbst  zwischen  dem  Enneberger  und 
dem  Grödener  Dialect  nicht  unbedeutende  Abweichungen^  z.  B.  T/r«,  Vf^a^ 
der  Bruder,  la  <o,  la  sor^  die  Schwester,  la  prosaa  umma ,  la  bravia  oma^ 
die  fromme  Matter,  la  bona  visehina^  la  bona  tuehina^  die  gute  Nachbarin, 
ehe.,  cht.  wer.  Das  Italienische  dringt  als  Schriftsprache  in  Gröden  immer 
mehr  vor.  die  Gebetbücher  sind  fast  ohne  Ausnahme  jetzt  italienisch. 
Von  den  12  Geistlichen  des  Gröden-Thals  predigen  acht  italienisch,  drei 
grödnerisch  und  nur  einer  deutsch.  Deutsch  versteht  und  spricht  indess 
fast  Jedermann.    Das  Enneberg  dagegen  wird  immer  mehr  deutsch. 

Bei  den  ersten  Häusern  von  St.  Lorenzen  (S.  306),  ^/^  St.  w.  von 
Bruneck,  biegt  der  Fahrweg  ins  Enneberger-  oder  Oftdertixal  1.  ab 
(ein  näherer  Fassweg  fuhrt  gleich  jenseit  des  Bahnvladacts  halb- 
wegs St.  Lorenzen  1.  ab  am  Berge  entlang)  und  steigt  allmählich 
über  die  Weiler  St.  Martin ,  Moos  und  Mauren ,  an  der  MichaeU- 
burg  vorbei,  stets  mit  reizender  Aussicht  Ins  Pusterthal,  nach  (1  St.) 
St.  Maria 'Saalen  (Whs.),  besuchter  Wallfahrtsort,  am  Bergab- 
haug  hoch  über  der  Gader  freundlich  gelegen.  Weiter  stets  in  der 
Höhe  fort,  viel  durch  Wald  (am  1.  Ufer  der  in  tiefem  Felsbett 
fliessenden  Gader  die  Dörfer  Monthal  und  Onack)  nach  (1  St.)  Pal- 
frad  (Whs.).  Jenseit  des  Thals  am  Bergabhang  hoch  oben  das  Dorf 
Welschellen ;  dann  öffnet  sich  auf  dem  Sattel  von  Plaiken  ein  schö- 
ner Blick  s.o.  über  das  ganze  Vigilthal  (s.  unten),  im  Hintergrund 
Sella ,  Lavinores,  Elsengabel  etc.  Der  Weg  senkt  sich  nun  weit 
nach  1.  ausbiegend  (ein  bei  einem  Kreuz  r.  steil  bergab  führender 
Fussweg  kürzt  bedeutend)  hinab  zur  Mündung  des  Vigilthals  ins 
Gaderthal,  wo  ganz  unten  die  Häuser  von  (1  St.)  Zwischenwasser ^ 
roman.  Lunj^ftic^a  (Whs.)  liegen. 

[Indem  hier  s.o.  mündenden  eigentlichen  J5Jnnc6erj/er  oder  Vigil- 
thal, oberhalb  St.  Vigil  i^auAt^a^  genannt,  liegt  11/2  S*«  von  Zwischen- 
wasser St.  Vigil  (1188m  ;  *Stern  bei  Mutschleehner) ,  Hauptort  des 
Thals,  Sitz  des  Bezirksamts ,  als  Sommerfrische  besucht  und  zu 
längerm  Aufenthalt  geeignet,  in  grossartiger  Umgebung  (r.  Crosta- 
fels,  Paresspitze,  Elsengabel  und  Nönöres,  imjHintergrund  Croda  dl 
Vallon  grande,  1.  Sella,  Paratsch  und  Piz  da  Peres,  n.  Kronplatz). 
In  der  Nähe  am  Fossadura-Bach  das  einf.  kleine  Bad  Cortina,  gegen 
rheumat.  Leiden  wirksam  (Bad  15  kr.). 

AnsFLÜaE  (Führer  die  Brüder  Vileit):  Zum  Jöchl  (iöSöm)  gegen  Pic- 
colein,  mit  *Au8sicht  bis  zur  Marmolada,  l-i'j«  St.  —  Auf  den  Kronplatz 
(2269m)  über  die  Für  kl  (3.  u.),  3  St.,  sehr  lohnend  (vgl.  8.  306).  —  Nach 
Olang  (8.  306)  über  die  Furkl,  3  St.  bequem,  an  dem  (2  St.)  kl.  Bad 
Bergfall  vorbei  durch  das  Gei$eld>erger  Thal.  Ein  lohnender  Weg  führt 
auch  von  der  Furkl  über  -Dorf  Oeüehberg  (^Whs.)  und  Bad  Schartl  nach 


318     Route  ßO.  GADERTHAL. 

Reisehaeh  und  (3  St.)  Bt'uneek  (vgl.  S.  306).  —  Nach  Prag»  durch  das 
Fossadura-T/ial  und  über  das  Kreuzjoch  s.  S.  307.  —  Nach  St.  Gassian 
(8.  u.)  sehr  lohnende  Wanderung  (mit  Führer)  über  das  Joch  von  Bus  dal 
Lega  (w.  vom  Paresspitz)  nach  (3  St.)  Spesaa  im  obersten  Wengenthal 
(s.  unten);  weiter  über  die  hohen  Alpterrassen  von  Armentara  mit  herr- 
licher Aussicht  0-  die  Wände  des  Kreuzko/els}  zur  (1»/«  St.)  Kirche  Hei- 
ligkreuz  (s.  u.)  und  nach  (iVs  St.)  8t.  Casaian. 

Nach  Ampezzo  zwei  lohnende  üebergänge.  Durch  das  Rauhthal 
(].  mündet  das  Fossadura-Thal^  weiter  das  Thal  von  Krippes)  am  kl. 
Kreidensee  vorbei  zur  (2  St.)  letzten  Alp  Tarnen  (1454m)  und  dem  (3(4  St.) 
Thalende  Pederit  (1520m)-,  hier  steil  aufwärts,  aber  auf  gutem  Pfade,  zur 
(li|4  St.)  grossen  Alp  Fodara  vedla  (Rudo  di  sotto,  1980m),  mit  schöner 
Aussicht  auf  Hohe  Gaisl,  Lavinores,  Croda  di  Vallon,  Eisengabel  etc. 
10  Min.  weiter  passirt  man  die  Jochhöhe;  steil  hinab  ins  Boitethal  zur 
Hütte  von  Campo  Groee  (^fz  St.)  und  an  den  Alpen  la  Stna  und  Pauses^ 
in  grossartiger  Umgebung,  vorbei  auf  die  Ampezzostrasse  (1^(4  St.),  die  man 
an  der  Spitze  der  grossen  Serpentine  unterhalb  Peutelstein  erreicht  (vgl. 
S.  332).  Von  hier  nach  Cortina  l'fa  St.  —  Die  Besteigung  des  Seekofels 
(2806m)  lässt  sich  mit  dieser  Tour  gut  verbinden  (für  Geübte  unschwierig 
und  höchst  lohnend).  Man  wendet  sich  in  diesem  Fall  von  Pederü  (s. 
oben)  nach  ^\i  St.,  bevor  man  Fodara  vedla  erreicht,  1.  hinan  zur  (1  St.) 
grossen  Alp  Sennes  (Riido  di  »orOy  2237m),  in  herrlicher  Lage;  von  hier 
zur  Spitze  des  Seekofels,  mit  höchst  grossartiger  Aussicht,  ^^jx-S  St.  Ab- 
stieg entweder  nach  Fosses  und  über  La  Rosa  und  Oottres  nach  Ospit^le 
(vgl.  S.  231);  oder  von  Sennes  durch  Val  Salata  ins  Boitethal  zur  Alp 
Campo  Croee  etc.  (s.  oben).  —  Ein  andrer  Uebergang  (beschwerlich,  aber 
sehr  lohnend)  führt  von  Pederü  durch  die  oberste  südl.  Verzweigung  des 
Rauhthals  (Vallon  di  Rudo)  zwischen  Eisengabel  und  Col  de  Rii  zur  Alp 
Klein-Fannes  (2029m)  ö.  vom  Kreuzkofel  (s.  unten) ;  dann  s.o.  über  das 
Joch  Limo  zur  Alp  Grou-Fannes  (2103m)  und  durch  das  Ämpezzaner  Fannes- 
thal  nach  (8  St.)  Fiammes    an  der  Ampezzostrasse  (S.  322).! 

Unser  Weg  im  Gaderthal  steigt  sogleich  wieder  auf  die  halbe 
Bergeshöhe  (gegenüber  öflfnet  sich  das  Thal  von  Vntermoy  mit  dem 
gleichn.  kl.  Bad;  s.w.  der  PeiUerkofelj  2874m)  und  führt  über 
(1  St.)  Piccolein  (zwei  Whser,)  an  (r.)  St.  Martin  mit  dem  alten 
Schloss  Thum  vorbei  nach  (1/2  St.)  Preromang^  an  der  Mündung 
des  Campill- Thals  (von  Campill  oder  Untermoy  nach  Villnoss  s. 
S.  227).  Y2St.  weiter  bei  Pederoa  (Whs.)  öffnet  sich  1.  das  Wengen- 
thal  mit  dem  Dorf  Wengen  und  dem  kl.  Schwefelbad  Rumasehlung. 
Im  Gaderthal  (hier  Abtei-  oder  Badia-Thal  gensLuni)  folgt  (IY2  St.) 

St.  Leonhard  (1357m),  auch  Abtei,  roman.  Badia  (Evangeliita), 
Hauptort  des  Thals ,  am  ö.  Abhang ,  überragt  von  den  senkrecht 
abstürzenden  Wänden  des  Heiligkreuz-Kofels  (2905m);  w.  die 
Querdenazza  {^Puezberg,  2668m).  In  der  Nähe  am  1.  Ufer  der  Gader 
das  kl.  Bad  Pederatscfies  (dürft.  Whs.). 

Lohnender  Ausflug  (2  St.)  zur  Wallfahrtskirche  Heiligkreuz  (2038m; 
einf.  Whs.),  mit  herrlicher  Aussicht.  —  Von  hier  auf  den  *Heiligkreut- 
kofel  (290öm)  3  St.,  nicht  schwierig,  nur  mit  Führer  (der  Messner);  r. 
hinan  zur  Scharte,  dann  über  die  Alp  Klein-Fannes,  zuletzt  über  Geröll 
zur  Spitze,  mit  grossartiger  Aussicht.  Abstieg  nach  St.  Vigil^  oder  ö.  über 
Gross-  und  Ämpezzaner  Fannes  nach  Cortina  s.  oben. 

Bei  (1  St.)  La  Muda  theilt  sich  das  Thal;  in  dem  südöstl. 
Hauptarm  liegt  (1  St.)  St.  Cassian  (1526m;  Whs.  leidlich),  be- 
kannt durch  die  zahlreichen  hier  gefundenen  Versteinerungen, 

Von  St  Gassian  nach  Cortina  über  die  i4Ip  Valparola  (6-7St.), 
im  Ganzen  wenig  lohnend;  jenseit  der  Passhöhe  („7*1^*  Sassi',  zwischen 


318     Route  60.  GADERTHAL. 

Reischach  und  (3  St.)  Bruneck  (vgl.  S.  306).  —  Kach  Prags  durch  das 
Fossadura-Thal  und  über  das  Kreuzjoch  8.  S.  307.  —  Nach  St.  Cassian 
(8.  u.)  sehr  lohnende  Wanderung  (mit  Führer)  über  das  Joch  von  Bus  dal 
Lega  (w.  vom  Paresspitz)  nach  (3  St.)  Spessa  im  obersten  Wengenthal 
(s.  unten);  weiter  über  die  hohen  Alpterrassen  von  Armeniara  mit  herr- 
licher Aussicht  0-  die  Wände  des  Kreuzko/els)  zur  (IV2  St.)  Kirche  Jlei- 
ligkreuz  (s.  u.)  und  nach  (IVz  St.)  8t.  Cassian. 

Nach   Ampezzo  zwei  lohnende  Uebergänge.    Durch  das    Rauhthal 
(1.    mündet   das   Fossadura-Thal.,   weiter  das   Thal   von  KHppes)    am  kl. 
Kreidensee  vorbei  zur  (2  St.)  letzten  Alp  Tamers  (1454m)  und  dem  (*/4  St.) 
Thalende  Pederü  (1520m);  hier  steil  aufwärts,  aber  auf  gutem  Pfade,   zur 
(1>|4  St.)   grossen  Alp  Fodara  vedla   {Rudo  di  sotto,   198(mi),  mit    schöner 
Aussicht  auf  Hohe   Gaisl,    Lavinores,    Croda   di  Vallon,   Eisengabel    etc. 
10  Min.  weiter  passirt  man   die  Jochhöhe;   steil  hinab  ins  Boitethal    zur 
Hütte   von  Campo  Oroce  (^jz  St.)   und   an  den  Alpen   la  Stua  und   Pauses., 
in  grossartiger  Umgebung,  vorbei  auf  die  Ampezzostrasse  (1*|4  St.),  die  man 
an  der  Spitze  der  grossen  Serpentine  unterhalb  Peutelstein  erreicht  (vgl. 
S.  332).    Von  hier  nach  Cortina  11(2  St.  —  Die  Besteigung  des   Seekofels 
(2808m)  lässt  sich  mit  dieser  Tour  gut  verbinden  (für  Geübte  unschwierig 
und   höchst   lohnend).    Man   wendet  sich   in  diesem  Fall   von  Pederii  (s. 
oben)  nach  '(4  St.,  bevor  man  Fodara  vedla  erreicht,  1.  hinan  zur  (1  St.) 
grossen  Alp  Sennes  {Rudo  di  sora^  2237m),   in  herrlicher  Lage;   von  hier 
zur  Spitze  des  Seekofels,   mit  höchst  grossartiger   Aussicht,  2>/2-3  St.   Ab- 
stieg entweder  nach  Fosses  und  über  La  Rosa  und  Oottres  nach   Ospitale 
(vgl.  S.  231);   oder   von  Sennes  durch  Val   Salata  ins  Boitethal    zur  Alp 
Campo  Croce  etc.  (s.  oben).  —  Ein  andrer  Uebergang  (beschwerlich,  aber 
sehr  lohnend)  führt  von  Pederii  durch   die  oberste  südl.  Verzweigung  des 
Ranhthals  (Vallon  di  Rudo)  zwischen  Eisengabel  und    Col  de  Rü  zur  Alp 
Klein-Fannes  (2029m)   ö.  vom   Kreuzkofel  (s.   unten) ;   dann  s.o.  über   das 
Joch  Limo  zur  Alp  Gross-Fannes  (2103m)  und  durch  das  jAmpezzaner  Fannes- 
thal  nach  (8  St.)  Fiammes    an  der  Ampezzostrasse  (S.  322).l 

Unser  Weg  im  Gaderthal  steigt  sogleich  wieder  auf  die  halbe 
Bergeshöhe  (gegenüber  öffnet  sich  das  Thal  von  Vntermoy  mit  dem 
gleichn.  kl.  Bad;  s.w.  der  Peitlerkofel^  2874m)  und  führt  über 
(1  St.)  Piccolein  (zwei  Whser.)  an  (r.)  St.  Martin  mit  dem  alten 
Schloss  Thum  vorbei  nach  (1/2  St.)  Preromang^  an  der  Mündung 
des  Campill- Thals  (von  Campill  oder  Untermoy  nach  VillnÖss  s. 
S.  227).  Y2St.  weiter  bei  Pederoa  (Whs.)  öffnet  sich  1.  das  Wengeri' 
thal  mit  dem  Dorf  Wengen  und  dem  kl.  Schwefelbad  Rumascklung. 
Im  Gaderthal  (hier  Abtei-  oder  Badia-  Thal  genannt)  folgt  (1 Y2  St. ) 

St.  LeonhajxL  (1357m),  auch  Ahteij  roman.  Badia  (Evangelistajy 
Hauptort  des  Thals ,  am  0.  Abhang ,  überragt  von  den  senkrecht 
abstürzenden  Wänden  des  Heiligkreuz- Kofels  (2905m);  w.  die 
Ouerdenazza  (^Puezbergy  2668m).    In  der  Nahe  am  1.  Ufer  der  Gader 

das  kl.  Bad  Pederatsches  (dürft.  Whs.). 

Lohnender  Ausflug  (2  St.)  zur  Wallfahrtskirche  Heiligkreuz  (2038m; 
einf.  Whs.),  mit  herrlicher  Aussicht.  —  Von  hier  auf  den  ^Heiligkreuz- 
kofel  (2905m)  3  St.,  nicht  schwierig,  nur  mit  Führer  (der  Messner);  r. 
hinan  zur  Scharte,  dann  über  die  Alp  Klein-Fannes ^  zuletzt  über  Geröll 
zur  Spitze,  mit  grossartiger  Aussicht.  Abstieg  nach  St.  Vigily  oder  ö.  über 
Gross-  und  Ampezzaner  Fannes  nach  Cortina  s.  oben. 

Bei  (1  St.)  La  Muda  theilt  sich  das  Thal;  in  dem  südöstl. 
Hauptarm  liegt  (1  St.)  St.  Cassian  (1526m;  Whs.  leidlich),  be- 
kannt durch  die  zahlreichen  hier  gefundenen  Versteinerungen. 

Von  St.  Cassian  nach  Cortina  über  die  il{j>  Valparola  (6-7St.), 
im  Ganzen  wenig  lohnend;  jenseit  der  Passhöhe  („T»*«»«  Sassi",  zwischen 


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ORÖDN£E  JOCH.  60.  Route,     3ld 

1.  Lagatuoiy  r.  Sauo  di  StiHa)  mündet  der  Weg  in  die  Falzaregostrasse 
(S.  327).  —  Nach  Buchenstein  über  Pieeol  and  Prelongei  (2137in),  4 St. 
mit  Führer,  lohnend ;  schöne  Aussicht  auf  Marmolada  etc.  Umfassendere 
Kundsicht  von  *8eU  8ass  (2öö9m),  von  Prelongei  über  den  Kamm  s.o.  fort 
(lt|4  St.),  mit  dem  Uebergang  leicht  zu  verbinden  und  sehr  zu  empfehlen. 

Unser  Weg  führt  am  linken  Ufer  der  Gader  in  der  Höhe  fort  nach 
(11/4  St.)  Stern  (1468m ;  Whs.);  weiter  am  1.  Ufer  des  Corvara- 
Bachs  in  dem  s.w.  sich  abzweigenden  Thalarm  nach  (li/2  St.)  Col- 
fotco  oder  Kolfusehg  (1643m),  dem  malerischsten  Pnnkt  in  dieser 
charakteristischen  Dolomitgegend  (s.  Sellagruppe  mit  Bod,  Pissadü 
und  Mesules,  n.  Sass  Songer  und  Sass  da  Tschampatsch,  zur  Guer- 
denazzagruppe  gehörig).  Wirthshaus  sehr  einfach ,  weit  besser  das 
zu  Corvara  (^1572m),  1/2  S^*  ^.  in  einem  Seitenthal  gelegenes  Dorf, 
zu  dem  der  Weg  ^4  St.  vor  Golfosco  hinüberführt. 

Von  Corvara  nach  Buchenstein  zwei  Uebergänge,  entweder 
über  die  Alp  Campolungo  (i89(ka)  nach  Araba  und  (4  St.)  Fieve  (S.  328), 
leidlicher  Saumweg  ^  oder  (lohnender)  über  die  Alp  Ineisa  (2iö2m),  mit 
prachtvoller  Aussicht  auf  3Iarmolada,  Civetta  etc.,  hinab  über  Cherz  und 
Corte  nach  (31(2  St.)  Pieve  (Führer  kaum  nöthig). 

InsFassathal  gleichfalls  zwei  Uebergänge ;  entweder  wie  oben  nach 
(2  St.)  Araba^  dann  über  das  Pordoi-Joch  (S.  9Cu)  in  S^jz  St.  nach  Canazei ; 
oder  (weit  lohnender)  über  das  Orödner  und  Sella-Joeh^  51J2  St.  bis  Campi- 
dello.  Von  Golfosco  zunächst  auf  das  (i'l«  St.)  Orödner  Jöehl  (s.  unten). 
Auf  der  ersten  Thalstufe  abwärts  (ferara-^fp,  s.  unten)  geht  man  1.  hart 
an  den  Fuss  der  Sella- Abstürze  hinan,  auf  unscheinbarem  Pfade  (nicht 
dem  Weg  abwärts  nach  St.  Maria  folgen),  und  aufwärts  auf  ein  nicht  be- 
deutendes Querjoch;  dann  wieder  hinab  in  eine  von  der  Sella  sich  ab- 
wärts ziehende  Schlucht,  durch  das  Kiesbett  eines  Baches,  wo  man  den 
von  St.  Maria  kommenden  Saumweg  erreicht,  und  hinauf  zum  (2*1«  St.) 
Sella-Joch  (S.  324) ;  abwärts  nach  Campidello  (S.  301)  l^fs  St. 

NachGröden  (3  St.  von  Corvara  bis  St.  Maria)  steigt  der  Saum- 
weg von  Golfosco  w.  durch  Wald  zum  (l'ji  St.)  Grödner  oder  Xolfüaoh- 
ker  Joeh  (2130m),  zwischen  r.  Spitzkofel,  1.  Mesules  (Sella),  mit  präch- 
tigem Blick  auf  den  gewaltigen  Langkofel  (8.  234),  Plattkofel,  Schiern  etc., 
rückwärts  der  Kreuzkofel.  Steil  hinab  (r.  halten)  über  die  Ferara-Alp 
nach  Plan  und  (iiJ4  St.)  8i.  Maria  oder  WolkeMtein  (1567m),  dem  obersten 
Ort  des  Orödner  Thals;  dann  Fahrweg  über  St.  Christina  nach  (2  St.)  St. 
Ulrich  und  (3  St.)  Waidbruek  (vgl.  S.  233). 

61.  Von  Toblach  nach  Beliuno.   Ampezzothal. 

IÜ6  Kil.  Von  Stat.  Toblach  nach  Cortina  Poststbllwaobn  2mal  tägl. 
(18T7  7  ü.  40  M.  Vm.  und  2  ü.  50  Nm.)  in  4i(«  St. ,  von  Gortina  nach 
Toblach  6  U.  30  M.  früh  und  4  ü.  15  Nm.;  Fahrpreis  1  fl.  75  kr.,  Ban- 
quette  2  fl.  (bis  Schluderbach  85  und  92  kr.).  Einspänner  von  Toblach 
nach  Cortina  6  (hin  u.  zurück  9),  Zweisp.  12  (ret.  15)  fl.  (im  Hoch- 
sommer telegraph.  Vorausbestellung  rathsam).  Von  Gortina  nach  Belluno 
PosTSTELLWAQEN  (1877)  tägl.  11  U.  40  M.  Vm.  in  128|4  St.  für  3  fl.  32  kr. 

Der  Besuch  der  südtiroler  Kalkalpen  zwischen  Drau,  Bienz,  Eisak, 
Etsch,  Brenta  und  Piave,  die  man  gemeinhin  als  „Dolomiten'^  zusammen- 
fasst,  hat  sich  namentlich  durch  die  Pusterthalbahn  in  grossem  Massstabe 
gesteigert.  Der  Geologe  versteht  unter  Dolomit  (nach  seinem  Entdecker 
Dolomieu  so  benannt)  magnesiareichen  Kalk;  wahre  Dolomiten  in  diesem 
Sinn  sind  die  Fassaner  Berge,  Langkofel,  Rosengarten,  Schiern,  nicht 
aber  die  mächtigen  Ampezzaner  Kalkberge,  Cristallo,  Hohe  Gaisl,  Tofana, 
Sorapiss,  Anteiao,  Pelmo  etc.  Da  indess  gerade  diese  als  Ampezzaner 
«Dolomiten"  bekannt  und  berühmt  geworden  sind,  so  ist  auch  im  Hand- 
buch diese  Bezeichnung  unterschiedslos  beibehalten  worden. 


320    Route  61.  SCHLUDERBACH.  Von  Tohlach 

Bei  Station  Tohlach  (S.  308)  (1204m ;  »Baur's  Whs.)  verlässt 
die  *Amfezzo-Stbassb  das  Pusterthal  und  führt  gerade  gegen  Süden 
zwischen  r.  8arlkofel,  \.  Neunerkofel  in  das  von  der  Rienz  durch- 
strömte Höhlensteiner  Thal,  an  dem  kleinen  dunkeln  Toblacher  See 
(1233m)  vorbei.  Das  Thal  verengt  sich  rasch  zu  wilder  Schlucht; 
1.  kommt  das  Birkenthal  herab  (im  Hintergrund  Birkenkofel  und 
HochebenkofeC);  weiter  tritt  1.  der  Hundsstall  scharf  hervor,  r.  der 
zackige  Dürrenstein ,-  südl.  im  Thalausschnitt  der  Monte  Pian  (s. 
unten).  Oberhalb  der  Klaushrücke  (1314m)  tritt  die  Rienz  zu  Tage 
(s.  unten).    Bei  der  Post-Station 

10  Kil.  Höblenstein  oder  Landro  (1407m;  *Post  bei  Baur) 
öffnet  sich  l.  das  Thal  der  Schwarzen  Rienz,  in  dessen  Hinter- 
grund die  hohen  hellschimmernden  Drei  Zinnen  (2963m)  aufragen. 
Wenige  Schritte  weiter  der  hellgrüne  Dürrensee,  umgeben  von 
dunklen  Tannen,  im  Hintergrund  die  gewaltigen  Massen  des  Monte 
Cristallo  (3260m)  mit  seinem  Gletscher,  daneben  1.  der  kolossale 
Monte  Popena  (3231m)  und  der  CristaUin  (2840m),  ein  Bild  ganz 
eigener  Art.  Der  See  trocknet  im  Herbst  zuweilen  vollständig  aus 
und  erscheint  erst  im  Frühjahr  wieder.  Die  Rienz  hat  hier  V2  St. 
weit  unter  dem  Geröll  des  Bachbetts  einen  nuterirdischen  Lauf  und 
kommt  erst  oberhalb  der  Klausbrücke  (s.  0.)  wieder  zum  Vorschein. 

Die  Strasse  führt  an  der  Westseite  des  Sees  hin  (1.  der  Monte 
Pian')  und  erreicht  Y2  St.  von  Landro  das  einsame 

12  Kil.  Schlnderbach (1442m;  *Ploner's  Oasth.  zum  MonU  Cri- 
stallo ,  für  längern  Aufenthalt  sehr  geeignet  und  im  Hochsommer 
meist  überfüllt ,  der  Wirth  bergkundig  und  gefällig) ,  in  schöner 
I^age  am  Eingang  des  Val  Popena  (S.  324).  Der  Mte.  Cristallo  ist 
hier  durch  den  dunkel  bewaldeten  Rauhkofel  verdeckt  und  nur  der 
niedrigere  CristaUin  sichtbar ;  r.  die  gewaltige  rothe  Kalkpyramide 
der  Croda  Rossa  (Rothwand  oder  Hohe  Qaisl,  3148m),  Grenzscheide 
deutscher  und  wälscher  Zunge  ;  1.  im  Hintergrund  des  Val  Popena 

die  Cadifhspitzen. 

Der  ^BD>iit6  Pian  {HocMlpe,  2296m),  dessen  westl.  Wände  hier  steil  ub- 
fallen,  ist  in  2^j«-3  St.  ohne  besondere  Mühe  zu  besteigen  ^  Führer  (2  fl.) 
angenehm  (die  Knechte  aus  dem  Whs.  gehen  als  solche  mit).  Auf  der 
neuen  Auronzo-Strasse  im  Val  Popena  hinan  (s.  S.  324),  nach  12  f^in.  über 
die  ital.  Grenze^  nach  1  St.  bei  den  Paltidetti  1.  ab  zur  Foreella  dt  mezto  und 
auf  leidl.  Weg  von  O.  her  zur  Spitze  (1*(2  St.  5  ein  näherer,  aber  steiler 
Fusssteig  führt  schon  weiter  unten  bei  der  Alp  Popena  bassa  von  der 
Strasse  1.  ab  über  die  Forcella  alta,  ist  aber  ohne  Führer  leicht  zu  ver- 
fehlen). Der  Gipfel  ist  ein  20  Min.  langes  Plateau  mit  merkwürdigen 
zerklüfteten  Felsbildungen-,  höchste  Erhebung  auf  der  NW. -Seite  gegen 
das  Rienzthal  hin.  Prächtige  Rundsicht:  s.  Cristallo,  Sorapiss,  An- 
teiao, Marmarole,  Gadinspitzen,  llesurina-See ,  s.w.  Tofana  und  in  der 
Ferne  Marmolada,  w.  zu  Füssen  tief  unten  Schluderbach  und  Höhlenstein 
mit  dem  Dürrensee,  Hohe  Gaisl,  Seekofel,  n.  Schwalbenkofel ,  Birken- 
kofel, Dreischusterspitze,  im  Hintergrund  Zillerthaler  Femer,  Rieser- 
ferner, Tauern  (Venediger  und  Glockner  sichtbar),  ö.  die  Drei  Zinnen 
und  die  Gebirge  von  Auronzo.  —  Der  Monte  Pian  kann  auch  von  Landro 
durch  das  Rienzthal  über  die  Foreella  alta  in  3  St.  erstiegen  werden 
(mühsim,  nur  für  Geübte).  —  Vom  Honte  Pian  nach  Mesurina,  Tre  Crod 
und  Cortina  (sehr  lohnende  Tour)  s.  S,  224. 


nach  Belluno.  OSPITALE.  6t.  Route.     321 

Bkbotoukkn  von  Schluderbach  {Michael  Jnnerkoßer^  guter  Führer). 
Auf  den  «Sürrenstein  (2836m),  »ifs-l  8t.  (Führer  2^i  a.),  nicht  schwierig 
und  sehr  lohnend  \  Im  Seelandthal  (ß.  907)  über  die  Plätzunesen  zur  (2  St.) 
Ochsenhütte  (Ditrrensteinhütte):,  dann  r.  hinan  über  Grashänge  und  Geröll, 
zuletzt  über  den  Grat  zum  (l^js  8t.)  Gipfel.  Aussicht  ähnlich,  aber  um- 
fassender wie  vom  Mte.  Pian. 

Cristallin  (284f>m),  3»M  St.  (Führer  3  fl.),  für  Geübte  unschwierig, 
lohnend.  —  Mte.  Oriatallo  (3260m),  über  den  Onstallpas$  (s.  unten)  in 
6-7  St.  (Führer  8  fl.),  schwierig  (vgl.  S.  323).  —  Hohe  aaial  (3148m),  von 
Ospitale  über  Oottres  (s.  unten)  und  Volles  buones  in  5-6  St.,  gleichfalls 
schwierig.  —  Drei  Zinnen  (2963m;  3015m  Grohm.),  7  St.,  nur  für  erprobte 
schwindelfreie  Bergsteiger;  von  Landro  durch  dns  Bienzthal  (oder  von 
Sehluderbach  über  die  Foreella  ba»sa)  zur  (2  St.)  Alp  Rimbianco,  wo 
übernachtet  wird;  dann  in  5  St.  auf  die  mittlere  Spitze.  Lohnende  und 
nicht  schwierige  Uebergänge  (Foreella  di  Rimbianco.,  Foreella  dt  Marzon) 
führen  von  Bimbianco  über  die  zackige  Kette  der  Cadini  ins  Val  Marzon 
und  nach  Auronzo  (S.  %25). 

Von  Schluderbnch  nach  Prags  durch  das  Seelandthal  s.  S.  307;  nach 
Sexten  über  den  Töblinger  Riedel  oder  das  Wildgrabenjoeh  s.  S.  909.  — 
Ueber  den  Cristallpass  nach  Gortina  7-8  St.,  beschwerlich,  nur 
für  geübte  Bergsteiger;  durch  Val  Fonda  hinan  über  Geröll,  Fels  und 
den  zerklüfteten  Cristallgletscher  zum  Oletxeherjoch  (2828m)  zwischen  Mte. 
Gristallo  und  Popena;  hinab  steil  über  Schnee  und  Geröll  nach  Tre  Croci 
(S.  324)  und  Cortina. 

Die  Strasse  führt  ansteigend  über  den  Seelandbach ,  dann  ober- 
halb des  Knollknopfs  fS.  307^  über  das  meist  trockne  Bett  des 
Knappenfuaabachs  TS.  307)  und  erreicht  auf  dem  Gemärk  die  flache 
Wasserscheide  (1522m)  zwischen  Rienz  und  Boite,  zugleich  Grenze 
des  Bezirks  Ampezzo.  R.  die  schroff  abstürzenden  Wände  des  Cot 
Freddo  (2729m)  und  der  CrodaRoasa^  imVorblick  über  dem  Sattel 
des  Col  Roaä  Spitzen  der  Tofana,  1.  CrUtallo^  rückwärts  Mte.  Pian 
und  Cadini.  Allmählich  bergab,  1.  der  seichte  Logo  bianco  (liSSm); 
gleich  darauf  über  den  r.  herabkommenden  Rufreddo ,  der  sich 
weiter  abwärts  ein  tiefes  schluchtartiges  Bett  gewühlt  hat.  Dann 
über  den  Oottresbach  (s.  unten)  nach  (IV2  St.)  Ospitale  (1481m; 
einf.  *WA«.),  früher  Hospiz  für  arme  Wanderer,  in  malerischer 
Lage  am  Fuss  der  Croda  delle  Suoghe.  Gegenüber  die  Punta  Forame 
mit  dem  gleichnam.  Thal ,  dessen  Ausfliiss ,  der  Felizon ,  hier  den 
Rufreddo  aufnimmt;  weiter  abwärts  das  Val  Grande  mit  dem 
Pomagagnonj  s.w.  Tofana^  Col  Rosh  und  Vallon  Bianco . 

Schöner  Spazieboasg  über  Alp  Oottres.,  zwischen  r.  Col  Freddo^  1.  Mte. 
Cadin,  zur  (1*(4  St.)  Alp  la  Rosa,  mit  schöner  Aussicht  auf  die  Berge  von 
Faunes  und  Travemanfees  (S.  322)  und  r.  das  weite  Plateau  von  Sennes  mit 
dem  Seekofel  (S.  318) ;  dann  entweder  hinab  zur  ('jzSt.)  Alp  la  Stua  und  durch 
das  enge  Boitethal  zur  (^\i  St.)  Ampezzostrasse  bei  Peutelstein  (S.  322) ;  oder 
(etwas  mühsam)  r.  am  (behänge  weiter  über  die  Foreella  di  Cfiralbes  zur 
(lifs  St.)  grossen  Schafalp  Fosses  (2138m)  mit  kl.  See  und  zum  i*\i  St.)  Sattel 
von  Cocodain  mit  prächtiger  Aussicht;  zurück  über  Forca  di  sora  und 
Val  Salata  zur  Hütte  von  Campo  Croce  (S.  318)  und  der  (1  St.)  Alp  la 
Stua  (s.  oben). 

Ueber  die  Forca  nach  Cortina  (4  St.),  lohnend;  guter  Weg 
hinab  über  den  Felizon,  dann  s.  im  Val  Grande  hinan  zwischen  r.  Poma- 
gagnon  (2290m)  und  1.  Gristallo  zur  (l'j,  St.)  Alp  Padeon:  von  hier  ent- 
weder r.  zum  (»I»  St.)  aufisichtreichen  Joch  Zunielles  (2071m),  dann  über 
Oleröll  steil  hinab  nach  (1* ja  St.)  Cortina-,  oder  von  der  Alp  1.  zur  (S|4  St.) 
Fbrea  (2185m),  hinab  ins  Val  Bigontina  (S.  324)  zur  Alp  Larieto  (Erfr.) 
und  nach  (V\-i  St.)  Cortina  (man  kann  auch  von  Zumelles  in  einer  kl. 
1)3  St.  zur  Forca  gelangen^  vgl.  S.  323). 

Bai^pekeb's  Südbaiem.    18.  Aufl.  21 


322    Route  61.  CORTINA.  Ampezzothal. 

Die  Strasse  führt  eine  Strecke  eben  fort  am  Abhang  des  Mte, 
Cadin,  durch  dessen  Wand  oben  ein  Loch  geht;  1.  die  tiefe  Feiizon- 
Schlucht  und  das  Val  Graryie  (bei  dei  Telegraphenstange  179  zeigt 
ein  Handweiser  einen  abkürzenden  Fussweg,  der  auf  dem  *Ponic 
Felizon  die  schauerliche  Klamm  des  Felizon  überschreitet  und 
unterhalb  des  Ponte  alto  -wieder  in  die  Strasse  mündet).  Etwas 
bergan,  dann  stets  bergab ;  1.  (Y2  St.  yon  Ospitale)  der  vortretende 
Felsen  Peutelstein  (1507m),  früher  von  den  Ruinen  des  gleichnam. 
Schlosses  (ital.  Poddestagno)  gekrönt,  die  1866  abgetragen  wurden. 
Die  Strasse  wendet  sich  scharf  r.  und  führt  in  Windungen  hinab 
ins  Boittthal;  im  Vordergrund  Col  Rosa,  r.  überragt  vom  Valton 
Bianco ,  weiter  Col  Becchei  di  sotto ,  Tae ,  Croda  d'AntruiUes  und 
Lavinores.  Von  der  Spitze  der  grossen  Serpentine ,  wo  ein  Hand- 
weiser T.  den  Weg  ins  Rauhthal  zeigt  (vgl.  S.  318) ,  schöner  Blick 
in  die  Thäler  Fannea  und  Travernanzes  und  r.  das  Boitethal ;  fern 
im  S.  die  kühnen  Formen  der  Ampezzaner  Dolomiten ,  Cima  di 
Formin,  Becco  di  Mezzodi  u.  Pelmo. 

Die  Strasse  führt  nun  in  s.  Richtung  abwärts  an  schroffen 
Felswänden  entlang  und  überschreitet  an  der  S. -Seite  von  Peutel- 
stein auf  der  (40  Min.)  Hohen  Brücke  die  tiefe  Klamm  des  Felkion 
(1.  kommt  hier  der  oben  erwähnte  Fusssteig  vom  Ponte  Felizon 
herab).  Die  nun  folgende  Strecke  des  Thals  ist  einförmig;  die 
Boite  fliesst  in  breitem  Geröllbett,  zu  beiden  Seiten  flchtenbewach- 
sene  Bergwände,  über  denen  sich  r.  die  Felsmassen  der  Tofana,  1.  des 
Pomagagnon  erheben.  Bei  dem  einsamen  Zollhaus  (1/2  St.)  Fiammes 
zeigt  ein  Handweiser  r.  „über  Travernanzes  u.  Fannes  nach  St. 
Cassian"  (S.  318);  vorn  erscheint  die  zackige  Sorapiss  (S.  323). 
Die  Strasse  führt  an  einem  (10  Min.)  Kalkofen  (r.)  vorbei;  20 Min. 
weiter  tritt  man  aus  dem  Walde  und  es  öffnet  sich  der  Blick  auf 
das  herrliche  Thal  von  Cortina,  im  Hintergrund  die  schnee- 
bedeckte Pyramide  des  Anteiao  (S.  324).  —  1/2  St. 

30Kil.  Cortina  dt  ilmpexso  (1219m)  (*AquilaNeba,  im  Speisesaal 
und  an  der  Anssenseite  der  D^pendance  gute  Bilder  der  beiden  Maler  Ohe- 
dina,  Söhne  des  verst.  Wirtbs*,  ^Stella  D'oito  der  Schwestern  Barbaria; 
^Croce  BIANCA^  ^Ankbr  beim  Mondo.  Führer:  Santo Siorpaet,  AI.  Laee- 
delU,  An(if€lo  Sanffiaaimi,  Arcanf€lo  und  Pietro  Dimai^  für  kl.  Touren  Eng.  SUti 
[sprechen  meist  etwas  deutsch]),  in  prächtigster  Lage ,  Hauptort  des 
Thals,  mit  bedeutendem  Holzhandel,  hauptsächlich  nach  Italien,  ist 
zu  längerm  Aufenthalt  sehr  geeignet.  Der  Bau  der  Häuser  sowohl 
wie  das  ganze  Erscheinen  der  Einwohner  bekundet  grosse  Wohl- 
habenheit; die  Gemeinde  Gortina  soll  die  reichste  in  Tirol  sein. 
Das  italienische  Element  herrscht  in  der  Sprache  und  dem  ganzen 
Leben  vor.  Neben  der  stattlichen  Kirche  (auch  das  Innere  be- 
suchenswerth ;  reicher  Altarschatz ,  Holzschnitzwerke  von  Brusto- 
lune  etc.),  freistehend ,  ein  grosser,  schöner  Campanile  von  über 
üOm  Höhe,  von  dessen  Gallerie  treffliche  Uebersicht  der  gross- 
artigen  Umgebung:  n.ö.  der  Cristallostock  mit  dem  Pomagagnon, 
ier   Croda  di  Cesdellis  und  der  höchsten  Cristallospitze ;  ö.   der 


Ampextoikal.  GORTINA.  61.  RouU.     323 

Sattel  der  Tre  Croci,  s.o.  Sorapiss  (die  höchste  Spitze  nicht  sicht- 
bar) ,  Anteiao ,  8.  im  Hintergrund  Pelmo ,  näher  Rocchetta  und 
Becco  di  Mezzodi,  s.w.  Croda  di  Formin,  Nuyolaii,  im  Yorderg^rund 
die  Grepa,  w.  Lagazuoi,  Tofana ,  n.  Col  Ros^i ,  Lavinores ,  Seekofel 
und  Mte.  Cadin.  —  Yj  St.  s.w.  jenseit  der  Boite  in  hübscher  Lage 
am  Ausgang  einer  Felsschlucht  das  einf.  kleine  Bad  Campo  di 
Sotto  j  Ghedina  gehörig  (Wannenbäder ;  Restauration). 

AüSFLÜGK.  Schöner  Ueberblick  des  Thals  (Abendbeleuchtung  günstig) 
yom  (lijiSt.)  *Belpedere  auf  der  Orepa  (i535m),  einem  vorspringenden 
Felshügel  an  der  w.  Thalseite  ;  auf  der  Falzarego-Strasse  (S.  327)  bis  hinter 
den  Mte.  Crepa,  dann  beim  Handweiser  1.  in  5  Min.  zum  Whs.  auf  der  vor- 
dem Felsenseite  (Führer  unnöthig,  Pferd  1>|4  fl.).  Der  Rückweg  auf  dem 
an  der  schroffen  Felswand  neu  angelegten  Fusspfade  ist  für  nicht  Schwin- 
delfreie wenig  angenehm.  —  Aehnliche  Aussicht  vom  Col  d*Älfiere  (*{2  St.) 
und  dem  Col  DruaHh  (ITlSm^  l«!«  St.),  am  SO.-Abhang  der  Tofana. 

Fach  ^Zttmellea  (2071m),  2  St.,  sehr  lohnend;  vor  Tre  Croci  (s.  un- 
ten) 1.  hinan  über  die  Forca  (S.  322)-,  zurück  durch  Väl  Orande  über  0$pi- 
tale  auf  der  Landstrasse  (4  St.).  —  Nach  den  ^Tondi  di  Faloria  am  Mte. 
Casadio,  2V«  St.  Vom  Tre-Croci-Wege  (s.  unten)  ^t  St.  vor  dem  Joch 
beim  Handweiser  r.  ab,  hinan  zum  bewaldeten  Pian  della  Bigontina^  bei 
der  Wegtheilung  {}\i  St.)  r.  über  Foiiio  zu  den  (1  St.)  grünen  Rasen- 
knppen  der  Tondi^  mit  prächtiger  Aussicht  auf  das  Ampezzaner  Thal, 
Tofana,  Cristallo^,  Drei  Zinnen,  Cadinspitzen  etc.;  rückwärts  die  mäch- 
tige Cima  Negra  (2936m)  und  der  von  ihr  nach  ISTO.  auslaufende  Höhenzug, 
welcher  den  M.  Casadio  vom  Val  Sorapiss  scheidet.  —  Geübten  Berg- 
steigern ist  die  Besteigung  der  Seletta  C26ölm),  des  Jochs  n.ö.  zwischen 
Cima  Xegra  und  Cesta,  sehr  zu  empfehlen;  höchst  grossartiger  Blick  in 
das  Val  Sorapiss  mit  dem  kl.  See  (S.  324)  und  auf  die  gewaltigen  senkrechten 
Wände  der  Sorapiss  (von  der  Wegtheilung  am  Beginn  des  Pian  della 
Bigontina  2  St..  die  letzte  Stunde  sehr  steil;  Führer  nöthig).  Abstieg 
von  der  Seletta  ins  Val  Sorapiss  ohne  Gefahr ;  dann  entweder  hinab  nach 
Valbona  (S.  325),  oder  1.  um  den  Abhang  des  Cadin  del  Laudo  über  die 
Alp  Malcoira  nach  Tre  Croci  (S.  324). 

Sehr  lohnend  und  nicht  schwierig  ist  die  Besteigung  des  ^Nuvolan 
(mittl.  Spitze  2ö74m),  3if2-4  St.,  Führer  2  fl.  70  kr.  Auf  der  Strasse  nach 
Falzarego  bis  (1»|4  St.)  Poeol  s.  S.  327;  »I4  St.  weiter  bei  Ciamp  Zoppi 
führt  der  Weg  von  der  Strasse  1.  ab  über  den  Bach  und  durch  Wald  u. 
Matten  hinan  znr  (>(4  St.)  Alp  Averau  am  Fuss  des  Nuvolau;  1.  die 
mächtige  Cima  di  Fortnin^  r.  der  seltsam  geformte  Torre  di  Averau  (2366m). 
Von  hier  über  das  Joch  Potorre  und  die  Forcella  di  Nuvolau  zur  (i-i'jz  St.) 
mittleren  Spitze,  mit  wundervoller  *Rund8icht :  im  W.  die  Marmolada,  da- 
neben in  der  Feme  der  Ortler,  weiter  die  Rosengartenkette,  n.w.  die  Berge 
des  Gaderthals  (Boe.  Guerdenazza,  Gaislerspitzen),  im  Hintergrund  Oetz- 
thaler  u.  Zillerthaler  Ferner,  n.  die  kolossale  dreigipfelige  Tofana,  weiter 
zurück  ein  Stück  der  Tauernkette,  dann  Cristallo,  Cadinspitzen,  Ö. 
Sorapiss,  Anteiao,  im  Vordergrund  Croda  di  Formin  (del  Lago)  und 
Becco  di  Meazodi;  s.o.  Pelmo,  s.  Ciretta,  s.w.  Falle  di  S.  Martino.  — 
Den  Abstieg  kann  man  über  das  Joch  Potorre  (s.  oben)  zur  gleichnam. 
Alp  und  dem  (I-IIJ2  StJ  Hospiz  in  Falzarego  nehmen;  von  dort  nach 
(2»|2  St.)  Cortina  s.  S.  327. 

Von  den  von  Cortina  auszuführenden  grösseren  Bergtouren  (sämmt- 
lich  nur  geübten  Berggängem  anzurathen)  ist  verhältnissmässig  am  leich- 
testen die  der  Tofana  {Toifana  di  mezzo  nach  Grohmann  3269m,  Tofana 
di  Razes  3267m,  Tofana  di  fuori  3253m),  1862  von  Grohmann  zuerst  erstie- 
gen (5-6  St.,  Führer  7  fl.).  Schwieriger  sind  Oriatallo  (32eOm),  über  Tre 
Croci  und  den  Cristallpass  in  5-6  St.  (Führer  7  fl. ;  vgl.  S.  321),  und  SorapiM 
(331-  m),  über  Chiapuzza  und  die  Forcella  grande  (2297m)  in  8-9  St.  (Füh- 
rer 11  fl.).  Bei  Besteigung  der  letztern  übernachtet  man  in  der  Regel  in 
einer  Höhle  in  der  Nähe  der  Forcella  grande;  der  Anstieg  ist  durch  die 
grossen  Umwege,  welche  erforderlich  sind  um  in  den  Wänden  die  rich- 
tigen Stellen  zum  Emporkommen  zu  finden ,  sehr  ermüdend ,  bietet  aber 

21* 


324     Route  61.  S.  VITO.  Von  Toblach 

sonst  keine  ausserge wohnliche  Schwierigkeit.  —  Cristalio  und  Sorapiss 
wurden  gleichfalls  (1865  und  1864)  zuerst  von  P.  Grohmann  erstiegen, 
dem  das  Hauptverdienst  um  die  Erforschung  der  Ampezzaner  Dolomiten 
zusteht^   vgl.   dessen  „Wanderungen  in  den  Dolomiten'*,  Wien  1877. 

VonCortina  nachSchluderhach  überTreCroci  (4i|2-5  St.) 
lohnende  Wanderung,  besonders  für  denjenigen,  der  auf  der  Landstrasse 
nach  Cortina  gelangt  ist.  Der  Weg  ist  neuerdings  verbessert  und  die 
Tour  kann  jetzt  auch  mit  leichten  Bergwägelchen  gemacht  werden 
(Tagespartie,  incl.  Kückweg  Schluderbach-Cortina  7  fl.  für  2  Pers. ;  guter 
deutsch  redender  Kutscher  Anacleto  Apollonio  neben  der  Croce  bianca). 
Führer  unnöthig,  4  fl.,  mit  Mte.  Plan  5*|x  fl.  An  der  Schlucht  der  Bi- 
goutina zuerst  zwischen  Häusern  und  Aeckem,  dann  über  Wiesen  und 
durch  Wald  hinan  bis  zu  einer  Brücke(li|4  St.),  wo  ein  Hand  weiser  r. 
nach  Faloria  (s.  oben)  zeigt,  und  zum  (20  Min.)  Faaso  Tre  Orooi  (1815m), 
einer  Einsenkung  zwischen  Cristalio  und  Sorapiss,  nach  drei  hier  stehen-- 
den  hölzernen  Kreuzen  benannt.  Prächtiger  ^Blick  w.  in  das  grüne 
Ampezzaner  Thal  mit  der  mächtigen  Tofana ,  1.  davon  zwischen  Torre  di 
Averau  und  Kuvolau  die  Marmolada  di  Eocca,  nördl.  Grista.llo  und  Popena, 
östl.  in  das  obere  Auronzo-Thal  (Val  Bona)  mit  der  mauerähnlichen  Kette 
der  Marmarole,  n.ö.  Cadinspitzen,  s.  Sorapiss.  Hinab,  nach  ^i  St.  (Hand- 
weiser) von  dem  neuen  Fahrweg  ins  Val  Bona  (S.  325)  1.  ab,  an  der  be- 
waldeten Berghalde  in  gleicher  Höhe  fort,  stets  mit  schönen  Blicken  auf 
r.  Sorapiss  und  Marmarole,  1.  die  mächtige  Wände  des  Cristalio.  Nach 
1(2  St.  erreicht  man  die  neue  wegen  der  Erzabfuhr  erbaute  Fahrstrasae 
aus  dem  Auronzo-Thal  nach  Schluderbach  (S.  320)*,  auf  dieser  1.  erst 
bergan,  dann  eben  fort  über  die  Alp  Mesurina  (die  grosse  Sennerei  bleibt 
1.  liegen),  mit  schönem  Blick  auf  Cristalio,  Sorapiss,  Marmarole,  Cadin- 
spitzen und  besonders  die  mächtig  aufragenden  Drei  Zinnen,  zum  ('/^  St.) 
Liago  Meaurina  (i796m),  einem  hellgrünen  forellenreichen  kleinen  See, 
die  Ostseite  von  dunkeln  Fichten  umrahmt  (an  der  Strasse  Ortolina's 
TT/m.,  einfach).  Dann  in  leichter  Steigung  zur  (10  Min.)  Passhöhe  des 
Col  8.  Angela  und  durch  das  waldige  Val  Popena  (r.  Mte.  Plan)  steil 
abwärts  nach  (lijj  St.)  Schluderbach,  mit  trefflichen  Blicken  1.  in  die 
wilden  Schluchten  des  Cristalio.  —  Will  man  an  diese  Tour  die  Bestei- 
gung des  Monte  Pian  anfügen  (leicht  ausführbar  und  sehr  zu  empfehlen), 
so  verlässt  man  die  Fahrstrasse  bei  dem  Handweiser  gleich  unterhalb 
der  Passhöhe,  wandert  r.  durch  die  Wiesen  zu  dem  (20  Min.)  Sattel  k. 
vom  Monte  Pian  (Forcella  di  mezzo)  und  erreicht  alsbald  den  von  der 
SO. -Seite  zum  Plateau  steil  ansteigenden  Weg  (vgl.  S.  320). 

Von  Cortina  nach  Caprile  und  über  Agordo  nach  Belluno  s.  S.  327. 

An  der  Strasse  folgt  Zuel,  dann  (1  St.)  Aequdbuona,  das  letzte 
Tiroler  Dorf.  1/2  St.  weiter  ist  die  ital.  Grenze ;  V2  St.  Chiapuzza^ 
erstes  italienisches  Dörfchen,  dann  (10  Min.)  S.  Vito  (1041in; 
*  Hotel  Anteiao ,  aufmerksamer  Wirth)  mit  dem  ital.  Zollamt,  in 
schöner  Lage  am  Fuss  des  Anteiao.  R.  (SW.)  über  dem  bewalde- 
ten Bergrücken  emporragend  zeigt  sich  schon  vor  S.  Vito  der  Pelmo 
(3168m),  ein  mächtiger  alleinstehender  Felscoloss,  den  Blick  stets 

von  neuem  fesselnd. 

Bkrotouken  von  8.  Vito  (Führer:  O.  GiacintOy  G.  Zanuco  und  (». 
Cesaleiti'.,  Taxen  billiger  als  in  Cortina):  Auf  die  Sorapiss  (3310m),  über 
die  Forcella  grande  in  6-7  St.,  beschwerlich,  vgl.  S.  323.  —  Anteiao  (332Üm 
Grohm.)*,  über  die  Forcella  piccola  in  6-7  St.,  mühsam,  doch  für  geübte 
schwindelfreie  Bergsteiger  ohne  anssergewöhnüche  Schwierigkeit^  gross- 
artige Aussicht.  —  Mte.  Felmo  (3168m)  kann  gleichfalls  von  S.  Vito  aus  er- 
stiegen werden  (schwierig) ;  besser  von  der  S. -Seite  aus  dem  Val  ZoMo(S.326). 

Von  8.  Vito  (oder  Borca)  nach  Caprile  über  die  Forcella  Forada 
s.  S.  329. 

Zwischen  S.  Vito  und  Borca  (guter  Wein  im  Laden  des  Periui) 
führt  die  Strasse  hoch  über  dem  Fluss  an  den  Abhängen  des  An- 


nnrh  Tifüuno.  CADORE-THAT..  ß/.  Route.    325 

telao  hin,  von  welchem  im  Jahr  1816  ein  Theil  sich  abloste  und  die 
Dörfer  Marceana  und  Tanlen,  an  der  andern  Seite  des  Thals,  unter 
sich  begrub.  Weiter  über  Cancia ,  Vodo  und  Peajo  nach  (21/2  St.) 
55  Kil.  Yenas  (883m ;  Post),  gegenüber  der  Mündung  des  Val 
Cibiana  (nach  Zoldo  s.  S.  326).  Unterhalb  vereinigt  sich  die  Val' 
Usina  mit  der  Boite.    Folgt  (3/4  St.)  ValUy  auf  einem  Bergvorsprung 

schon  gelegen,  dann  (Yq  St. )  Tai  di  Cadore  (852m;  Whs.). 

Vom  *Mle.  Zttceo  (1215m),  in  1  St.  leicht  zu  ersteigen,  prächtiger  Blick 
auf  Pelmo,  Anteiao,  Marmarole  etc.,  nnd  das  Piavethal  weit  auf  und  abwärts. 

Bei  Tai  zweigt  sich  1.  der  Fahrweg  ins  ^Cadora-Thal  ab,  nach  (20  Min., 
10  Min.  Fahrens)  Pieve  di  Cador«  (886in ;  ^Progresso),  auf  einem  Berg- 
vorsprung hoch  über  der  Piave  herrlich  gelegen,  Geburtsort  Tizians  (1477), 
dessen  Colossalbildniss  in  Fresco  am  Palazzo  Comunale;  ein  Altarbild  von 
ihm  in  der  Kirche.  Von  den  über  dem  Ort  gelegenen  Ruinen  des  alten 
Castells  (10  Min.)  prächtiger  Blick  ins  Piave-Thal  auf-  und  abwärts.  Weiter 
durch  das  schöne,  von  malerischen  Dolomiten  umschlossene  Thal  (üstl.  Mte. 
Cridola^  n.  Marmarole)  über  Domegge  nach  (2'|2  St.)  Lozzo^  von  wo  ein 
Uebergang  über  den  Mauria- Paa  (1277m)  ins  Tagliamento-Thal  nach  Tol- 
rnezzo  (S.  311)  führt.  Bei  Pelo*  überschreitet  die  Strasse  die  Piave,  dann 
nochmals  hei  (>|4  St.)  Tre  Ponti  an  der  Einmündung  des  aus  dem 
Auronzo-Thal  (s.  unten)  kommenden  Anziei  auf  kunstvoller  Brücke. 

Oberhalb  Tre  Ponti  durchbricht  die  Piave  eine  Reihe  wilder 
Schluchten  (r.  der  Mte.  Comon)\  neue  Fahrstraase  nach  i2^^  St.)  S.  Ste- 
fano (^Girardi's  Whs.)  im  Val  Comelico  und  weiter  nach  (2i|s  St.)  Sappada^ 
dem  deutschen  Bladen  (1227m  *,  ^Stern),  am  Fuss  des  Mte.  Rinaldo  an  der 
Sesis  (üstl.  Quellfluss  der  Piave)  malerisch  gelegenes  Dorf  deutscher  Zunge. 
—  17W.  führt  von  S.  Stefano  ein  leidl.  Fahrweg  nach  (2  St.)  Padola  (Whs.), 
dann  über  den  (2  St.)  Kreuxherg  nach  Sexten  und  (4  St.)  Innichen  (S.  306). 

Im  Anronio-Thal  (neue  Fahrstrasse  bis  Schluderbach;  Post  von  Pieve 
bis  Auronzo  täglich)  liegt  1^4  St.  oberhalb  Tre  Ponti  (s.  oben)  Auronzo 
(887m),  aus  den  Dörfern  Vilk»  Piccola.,  mit  grosser  neuer  Kirche,  und 
Villa  Grande  bestehend  {Alb.  alle  Alpi^  ganz  gut,  deutscher  'Wirth). 
Von  Calvarienherg  guter  Ueberblick  der  Gegend;  nördl.  führt  ein  höchst 
lohnender  Weg  mit  prächtiger  Aussicht  über  die  Forcella  di  Monte  Zovo 
nach  (3  St.)  Padola  (s.  oben).  Die  Strasse  durch  das  obere  Auronzo- 
Thal  oder  Val  Bona  führt  weiter  stets  am  1.  Ufer  des  Anziei  (gegenüber 
die  imposante  Kette  der  Marmarole)  über  den  Weiler  OiraU>a  (nach 
Sexten  s.  8.  908)  und  das  Zink-  und  Bleibergwerk  Argentiera  (vorher 
mündet  r.  Val  Marzon^  S.  331,  an  dessen  obem  Ende  die  Drei  Zinnen^  hier 
Cime  di  Lavaredo  genannt),  zum  (4  St.)  einsamen  Grenzwächterhaus  S.  Marco 
(1131m :  keine  Unterkunft).  ^\a  St.  weiter  ist  die  Tiroler  Grenze ;  einige  Min. 
jenseit  derselben  erreicht  man  Bastianshittte,  ein  Jägerhaus  (1939;  einf.  Erfr.) 
mit  schöner  Aussicht  auf  die  Sorapi»*  (zum  Sorapizt-See  2  St.,  sehr  loh- 
nend; vgl.  8.  323).  Die  Strasse  theilt  sich;  1.  steigt  der  Fahrweg  zum 
(1  St.)  Passo  Tre  Croci  (S.  324)  und  nach  (lij«  St.)  Gortina,  während  r.  die 
neue  .Erzstrasse**  am  ö.  Fuss  des  Cristallo  über  die  Alp  Federa  vecchia 
zum  (1  St.)  Mezurina-Bet  und  nach  (l>|s  St.)  BeMuderbadi  an  der  Am- 
pezzostrasse  führt  (vgl.  S.  324). 

Die  Strasse  senkt  sich  in  weitem  Bogen  um  den  Monte  Zuceo 
(s.  oben)  herum  in  das  Thal  der  Ptav«,  die  hier  die  Boite  aufnimmt, 
und  führt  zuletzt  in  grossen  in  den  Fels  gehauenen  und  gemauer- 
ten Serpentinen  hinab  nach  dem  tief  unten  gelegenen  (IY2  St.) 

69  Kil.  Perarolo  (529m ;  Posf),  an  der  Vereinigung  der  Boite 
und  Piave.  Die  Piave  strömt  mehrere  Stimden  lang  durch  eine 
enge  Schlucht,  in  der  die  Strasse  kaum  Raum  findet.  Gegenüber  der 
Mündung  des  Val  Montina  Q/2  St.)  r.  an  der  Strasse  das  Wallfahrts- 
kirchlein 8.  Maria  deüa  Salute  mit  ital.  u.  deutscher  Inschrift; 
weiter  die  Dörfer  Rucorvo  und  Rivnlgo.    Bei  (IV4  St.)  Oapitale  r. 


326     Route  61.  BELLÜNO. 

ein  hübscher  Wasserfall,  ein  z\veiter  (la  Pisaa,  ähnlich  der  Schwei- 
zer Pissevache)  gegenüber  dem  Dörfchen  (^^4  St.)  Termine,  am 
1.  Ufer  der  Piave.  Folgt  nach  einem  16m  tiefen  Felseinsohnitt  der 
alte  Ort  (V2  ^^0  Castel  Lavazzo  (im  Alterthum  Gastellum  Laebac- 
tiuni  nach  einer  hier  gefundenen  Inschrift),  dann 

87  Kil.  IiOngarone  (449m;  *Po8t;  Albergo  di  Roma,  einfach, 
wird  gelobt),  an  der  Mündung  des  aus  dem  Val  Zoldo  kommenden 
Mae  in  die  Piave  reizend  gelegen. 

Das  interessante,  aber  wenig  besuchte  Val  di  Zoldo  bildet  an  seinem 
Ausgang  eine  enge  Schlucht,  durch  die  ein  Saumweg  nach  (3  St.)  Famo 
di  Zoldo  (870m  •,  *Cercena's  Whs.)  führt,  Hauptort  des  Thals  mit  lebhafter 
Eisenindustrie.  N.  der  gewaltige  dreithürmige  Felsbau  des  Mte.  Pelmo 
(3168ra)  mit  kl.  Gletscher,  der  von  hier  oder  Dont  (s.  unten)  über  Zoppi 
in  7-8  St.  erstiegen  werden  kann  (schwierig,  tüchtige  Führer  nöthig;  vgl. 
S.  324)  '■,  s.  Cima  di  Metzodi.  IS.ö.  führt  von  Forno  ein  unschwieriger  und 
lohnender  Uebergang  (Saumweg,  Führer  bis  zum  Pass  angenehm)  über 
die  Forcella  Cibiana  (1555m)  und  das  glcichn.  Dorf  nach  (4  St.)  Venat; 
ein  anderer  n.  über  den  Col  Potei  (1616m)  nach  (4  St.)  Vodo  an  der  Am- 
pezzostrasse  (S.  3ifö).  —  *U  St.  oberhalb  Forno  liegt  Dont  di  Zoldo  (9ö3m ; 
Brustolone),  wo  1.  der  Weg  von  S.  Tiziano  di  Qoima  und  dem  Jhirampas* 
herabkommt  (S.  330).  Der  Saumweg  führt  weiter  durch  das  enge  Thal 
des  Mae  über  Fusine  und  Pianaz  nach  (1^2  St.)  Afareson  (1367m),  wo  das 
Thal  sich  zum  letzten  Mal  verzweigt;  durch  den  w.  Arm  führt  ein  leich- 
ter und  lohnender  Uebergang  über  Pecol^  am  ö.  Fuss  der  kolossalen  Ci- 
velta  (s.  unten),  und  den  Pa»so  Coldai  nach  (3  St.)  Alleghe  (S.  329).  — 
Durch  den  n.  Thalarm  (  Val  Palla/avera)  steigt  ein  gleichfalls  bequemer 
Weg  mit  prächtigen  Blicken  auf  Pelmo  und  Givetta  zur  (2  St.)  Foreella 
di  Slaulanza  (i809m)  zwischen  r.  Pelmo,  1.  Mte.  Orot-,  hinab  zur  ('|a  St.) 
Alp  Fiorentina  im  gleichn.  Thal ;  dann  entweder  1.  thalabwärts  über  Pescitl 
und  Selva  nach  (3  St.)  Caprile  (8.  328);  oder  r.  über  die  Forcella  Forada 
(S.  329)  nach  (3>(2  St.)  Borca  (8.  324) ;  oder  endlich  (sehr  lohnend)  nördl. 
in  der  Höhe  fort  über  die  Alp  Durona  zum  (2  St.)  Ambrizzole-Pass  (2300m) 
zwischen  Becco  di  Mezzodi  und  Croda  di  Formin^  hinab  über  Alp  Federa 
mit  kl.  See  nach  (2  St.)  Cortina  (S.  322).  —  Die  Civelta  (3176m)  kann  von 
Fecol  (s.  oben)  erstiegen  werden  (7-8  St.,  schwierig;  erster  Bes teiger  1867 
F.F.  Tuckett). 

Hinter  Longarone  erweitert  sich  das  Thal ,  ohne  indess  anfangs 
von  seiner  Wildheit  zu  verlieren ;  mehrfach  über  kleine  Bergflüsse. 
1  St.  Fortogna ;  8/4  St.  weiter  Wegtheilung :  1.  (Post  2mal  tägl.  in 
5  St.)  über  Ponte  neue  Alpi  oder  Capo  di  Ponte  (Stella  bianca)  nach 
der  Eisenbahn-Station  (143  Kil.)  Conegliano  (Europa);  r.  (ge- 
radeaus) über  Polpet,  nach  ^2  St.  auf  die  von  Capo  di  Ponte  kom- 
mmende  Hauptstrasse  zurück,  nach  (IY2  St.) 

104  Kil.  Belliuo  (405m ;  Leon  d'oro ;  CappeUo\  Hauptstadt  einer 
Provinz,  mit  10,000  Einw.,  auf  einem  Berg  zwischen  demArdo  und 
der  Piave  gelegen,  die  sich  hier  vereinigen,  im  Aeusseni  eine  ganz 
venezianische  Stadt,  durch  das  Erdbeben  von  1873  sehr  beschädigt. 
Der  damals  zum  Theil  eingestürzte  Dom,  von  Palladio  erbaut,  wird 
gegenwärtig  hergestellt.  Von  dem  gewaltigen  70m  h.  Glockenthurm 
sehr  schöne  Aussicht.  Ein  als  Kunstwerk  geltender  alter  Sarko- 
phag steht  auf  einem  kleinen  Platz  vor  der  Kirche  S.  Stefano.  Der 
Triumphbogen  vor  dem  westl.  Thor,  1815  fertig  geworden  und  dem 
Kaiser  Franz  gewidmet,  scheint,  wie  der  in  Mailand,  dem  Kaiser 
Napoleon  zugedacht  gewesen  zu  sein. 


FELTRE.  61.  RouU.     327 

Von  Belluno  nach  PrimolaBO  im  Val  Sugana  (S.  298). 
Zwischen  Belluno  und  Feltre  Imal  iägl.  Botenpost  (7  U.  VmO  in  4  St. 
für  3  fr. ;  von  Feltre  nach  Primolano  Stellwagen  (2  TT.  Nui.)  in  3>l2  St.  für 
3*|2  fr.  (zurück  Vm.  8  U.).  Die  Strasse  führt  durch  das  breite  Thal  der 
Piave,»  doch  nieist  entfernt  vom  Flass.  Maulbeerpflansungen,  Mais,  Wein 
etc.  bezeugen  den  Süden;  an  den  Bergabhängen  reiht  sich  Ort  an  Ort, 
ebenso  an  der  Landstrasse.  Bei  Bribano  über  den  Cordevole  (S.  33t));  r.  Mte. 
Pizzoeco  (2i87m).  Vor  Feltre  treten  die  Berge  näher  zusammen,  die  Strasse 
führt  kurze  Zeit  dicht  an  der  Piave  entlang  und  verlässt   sie  dann  ganz. 

29  Kil.  Feltre  {Alhergo  del  Vapore ,  Halteplatz  der  Diligence) ,  uralte 
Stadt  (12,000  E.),  die  Rhäterstadt  Feltria^  macht  einen  verfallnen  Ein- 
druck. Die  Hauptstrasse,  an  welcher  der  sehr  unansehnliche  Gasthof 
(8.  oben),  führt  durch  die  Vorstadt  s.  um  den  Hügol  herum,  auf  welchem 
die  winkelige  schmutzige  Altstadt  liegt.  In  dieser  die  Piazza^  umgeben 
von  dem  neuen,  im  venez.-goth.  Stil  erbauten,  mit  Wandmalereien  ge- 
schmückten Pal.  OuamUri.^  der  unbedeutenden  Kirche  8.  Eoceo  im  Zopf- 
stil, dem  halbzerstörten  alten  Ciuiell  und  einem  mit  dem  vergoldeten 
3larcu9löwen  geschmückten  Gebäude,  dessen  Unterstock  als  Schule,  der 
Oberstock  als  Theater  dient.  In  der  Mitte  der  Piazza  zwei  Marmorstatuen 
berühmter  Feltriner:  ViUorio  Rambaldoni^  Pädagog  (geb.  1378,  f  in  Man- 
tua  1446),  errichtet  1868,  und  Panfilo  Castaldi,  geb.  1396,  durch  die  In- 
schrift als  erster  Brfinder  der  beweglichen  Typen  (!)  bezeichnet,  er- 
richtet von  den  Mailänder  Typographen  1866. 

Die  sch<me  Fahrstrasee  nach  Primolano  (20  Kil.)  führt  über  Arten  (r. 
bleibt  Fouzato^  8.  305)  nach  (43  Kil.)  Arsie  (vorher  über  den  Cismon., 
S.  305)  und  senkt  sich  dann  in  vielen  Serpentinen  hinab  ins  Brentathal 
nach  (49 Kil.)  Primolano  \  von  hier  nach  Bassano  (Eisenbahn-Station)  s.  S.  298. 

62.  Von  Cortina  nach  Bellmio  über  Agordo. 

Gordevolethal. 

Vergl.  Karte  S.  318. 

Das  malerische  *Cordevolethal  ist  sehr  besuchenswerth :,  der  See  von 
AUeghe  und  die  Umgebung  von  Agordo  gehören  zu  den  schönsten  Par- 
tien der  aüdl.  Kalkalpen  und  auch  die  Seitenthäler  (Val  Fiorentina, 
Val  Forno,  Val  di  S.  Lucauo  etc.)  um.«chliessen  zum  Theil  höchst  grossartige 
Scenerie.  Nur  die  äussersten  nördl.  Thaläste  (Livinalonga  oder  Buchen- 
stein) gehören  zu  Tirol*,  die  ital,  Grenze  ist  nöwll.  von  Caprile.  —  Von 
Gortina  nach  Caprile  (7  St.)  bequemster  Weg  über  Falzarego  (bis 
zur  Passfaöhe  gute  Fahrstrasse) ;  weit  lohnender  und  gleichfalls  unschwie- 
rig über  Oiau  (s.  unten).  Von  Caprile  nach  Agordo  neue  Fahrstrasse 
(1877  vollendet),  Einsp.  in  4  St,  12  fr.;  von  Agordo  nach  BellunoPost 
tägl.  in  3Vs  St.  —  Von  Cortina  nach  Faasa  ist  neben  dem  directen 
Weg  über  den  Fedaja-Pass  der  Umweg  über  Agordo  und  den  Cereda-Pass 
nach  Primiero,  von  dort  (Fahrstrasse)  über  8.  Mariino  di  Castrozza  und 
Paneveggio  nach  Predazzo  zu  empfehlen  (vgl.  8.  308). 

Cortina  (1219m)  8.  S.  322.  Gleich  oberhalb  der  Kirche  fuhrt 
ein  Fahrweg  r.  hluah  über  die  Boite  und  steigt  am  r.  Ufer  durch 
Wiesen  und  Felder  streckenweise  ziemlich  steil  hinan,  dicht  an  der 
Crepa  (8.  323)  vorbei  zur  (1 1/4  St.)  Alp  Poeol  („hinterm  Hügel", 
1535m),  wo  1.  der  Weg  zum  Giau-Passe  abzweigt  (s.  unten).  Wei- 
ter in  allmählicher  Steigung  auf  der  N. -Seite  des  dicht  bewaldeten 
Costeana-  Thals  (r.  die  gewaltigen  Wände  der  Tofana ,  in  denen 
hoch  oben  eine  Höhle,  „ilBuso  della  Tofana")  zum  (IY2  St.)  ein- 
fachen Hospiz  in  Falzarego  (1992m)  und  der  (i/2  St.)  Passhöhe 
(Cima  Falzarego)  2119m),  einer  breiten  trummerreiehen  £lnsen- 
kung  zwischen  s.  Nuvolau^  n.  Lagazuoi.    Geradeaus  ^eht  hi6r  der 


328     Route  62,  CAPRILE.  Von  Corlinn 

Weg  über  Tre  Sassi  nach  Enneberg  (S.  318 ;  bis  zum  Joch  Y«  St. ; 
lohnender  Abstecher,  schöner  Blick  ins  Qaderthal) ;  im  W.  erscheint 
die  schneebedeckte  Marmolada ,  im  Vordergrund  Scisso  di  Stria  und 
Col  di  Lana,  Jenseit  der  Passhöhe  an  der  Grenze  Yon  Ampezzo 
hört  die  gute  Fahrstrasse  plötzlich  auf  und  ein  schlechter  Karren- 
weg führt  steil  hinab  an  der  malerischen  Ruine  Buchenstein  (Ca- 
steUo  di  Andraz,  1715m}  vorbei  nach  (1  St.)  Andrai  (1428m;  Col. 
Finazzetj  gnt  u.  sauber,  gutes  Bier,  warme  Bäder) ,  im  ö.  Thalarm 

von  Buchenstein  am  Fuss  des  Col  di  Lana  gelegenes  Dorf. 

Ein  guter  Weg  mit  hübschen  Blicken  ins  Thal  führt  von  Andraz  um 
den  Abhang  des  Col  di  Lana  herum  über  Salesei  nach  (1  St.)  Pieve  di 
Livinalonga  oder  Buehonatein  (1468m;  *Giov.  Batt,  Finatzer;  *L.  Finazzer), 
Hauptort  des  LivinaUmga-  oder  obergten  Cordevolethal*^  in  schöner  Lage 
hoch  über  dem  in  tiefer  Schlucht  tliessenden  Cordevole.  Von  hier  über 
Frelongei  nach  8t.  Castian  s.  S.  319;  über  Campolungo  oder  Jncisa  nach 
Corvara  s.  S.  319;  über  das  Pordoijoeh  nach  Fazsa  s.  S.  302.  —  S.w. 
führt  von  Pieve  ein  höchst  lohnender  Uebergang  über  die  ForctUa  di  Padon 
(2379m),  mit  prächtigem  Blick  auf  Marmolada  etc.,  zum  (Ü^/rA  St.)  Fede^;a- 
Pass  (S.  302 ;  nächster  Weg  zur  Marmolada  von  Cortina  aus).  —  Auf  den  Col 
di  Lana  (2460m),  2>/2  St.  mit  Führer  (Giov.  del  Monego  in  Pieve),  meist 
über  Grasboden,  streckenweise  steil ;  prachtvolle  Aussicht.  —  Von  Pieve 
nach  Caprile  führt  auch  ein  directer,  aber  schlechter  und  nicht  zu  em- 
pfehlender Fussweg  über  Saleaei  und  Digonera  in  iVz  St. 

Der  Karrenweg  von  Andraz  nach  Caprile  führt  bei  der  Säge 
über  den  Bach  und  zieht  sich  dann,  anfangs  durch  Wald,  hoch  an 
der  1.  Seite  des  Cordevole^ Thals  hin,  mehrfach  an  Häusern  vorbei 
(^gegenüber  am  Abhang  das  Dorf  Lasth ,  darüber  auf  einem  Yor- 
sprung  des  Mte.  Migion  der  seltsame  thurmähnliche  Sa^so  di 
RoncKy,  mit  prächtigem  Blick  südl.  auf  die  gewaltige  Givetta,  zu- 
letzt steil  hinab  nach  (2  St.)  Caprile  (1029m;  MWc  Marmolade 
bei  Oiolai'Pezih),  in  schönem  Thalkessel  malerisch  gelegen ,  gutes 
Standquartier  für  Ausflüge  in  die  umliegenden  Kalkgebirge  {^Batt, 

äalla  Santa,  Clem,  Callegari  und  P.  Pellegrini,  gute  Führer). 

Lohnend  die  Besteigung  des  Xte.  Migion  (23&UBm),  n.  zwischen  Val 
Pettorina  und  Livinalonga,  in  3i|3  St.  (Führer  angenehm)  ^  trefflicher 
Blick  auf  Marmolada,  Civetta  etc.  Bequemer  und  gleichfalls  sehr  lohnend 
die  des  Xte.  Famaxia  ö.  von  Caprile,  2  St.,  anfangs  durch  schattigen 
Wald,  dann  über  Wiesen  nicht  sehr  steil  hinan;  prachtvolle  Aussicht 
auf  Pelmo,  Givetta,  Marmolada,  Tofana  etc.,  in  die  Thäler  des  Cordevole 
(tief  unten  der  See  von  AUegue)  und  der  Fiorentina. 

Von  Cortina  nach  Caprile  über  den  *Xte.  Oiau  (2281m),  6-7  St., 
leicht  und  lohnend  (Führer  4Vs  fl.).  Der  Weg  führt  bei  (1^4  St.)  Pocol  (s. 
oben)  von  der  Falzarego-Strasse  1.  ab  ins  Cotteana-Thal,  bei  der  (20  Min.) 
Sennerei  Pezzii  di  Parü  über  den  Bach,  5  Min.  weiter  über  den  Giaubueh 
und  im  Walde  bergan  (bei  der  Wegtheilung  r.),  nach  V«  ^t.  aufs  1.  Ufer 
des  Bachs.  Nach  ^  Min.  tritt  man  aiis  dem  Walde  und  steigt  über  die 
weiten  Matten  der  Alp  Oiau  p.  die  zackige  Kette  der  Croda  di  Formin, 
r.  yuvolauy  rückwärts  To/ana).  unterhalb  einer  Sennhütte,  die  r.  oben 
bleibt,  über  den  Bach,  zur  (1  St.)  Passhöhe,  auf  der  r.  Seite  des  Col 
Oialtei^  eines  niedem  begrasten  Rückens,  auf  dessen  1.  Seite  gleichfalls 
ein  Uebergang  nach  Selva  im  Val  Fiorentina  führt  (s.  unten).  Prächtige 
*  Aussicht  nach  N.  auf  die  Felsmauern  des  Nuvolau,  Tofana,  Hohe  Gaisl, 
Crißtallo,  ö.  Sorapiss,  Croda  di  Formin,  Mte.  Camera;  im  W.  die  maje- 
stätische Marmolada,  Boö  etc.  Steil  hinab  auf  schmalem  Pfad ,  bald  an 
Hütten  vorbei,  mit  schönem  Blick  auf  die  mächtige  Civetta  und  weiter 
abwärt«  auf  den  Pelmo;  im  Thal  (V*  St.)  r.  über  den  Codalonga-Rach  und 


nn(ih  Agordo.  ALLEGHE.  62.  Route.     329 

am  bewaldeten  Abhang  des  Mte.  Pori^  erst  längere  Zeit  eben  fort  und 
mehrfach  ansteigend,  dann  durch  Matten  hinab  nach  (IV4  St.)  Celle  di 
S.  Lucio  oder  Villagrande  (1473m  ;  Finazzer's  Whs. ,  ganz  gut),  auf  einer 
Bergterrasse  schön  gelegen,  mit  prächtiger  Aassicht  in  das  Fiorentina- 
Thal  mit  dem  kolossalen  Pelmo  nnd  s.  auf  die  Civetta.  Von  Golle  nach 
Cuprile  »A  St. 

Von  Gaprile  nach  Borca  an  der  Ampezzostrasse  (S.  324)  führt 
ein  nicht  schwieriger  Uebergang  (Saumweg)  durch  Val  Fiorentina  mit  den 
Dörfern  Selva  (1366m),  Andria  und  Pesextl  und  über  die  Forcella  Forada 
(21Q2m)  an  der  N.-Seite  des  Pelmo  in  6  St.  Der  Pelmo  (dl68m)  kann  auch 
aus  dem  Val  Fiorentina  bestiegen  werden  (schwierig,  vgl.  S.  324-,  von 
Selva,  wo  Führer  zu  finden,  9-10  St.).  —  lieber  die  Foreella  d^ Ambrizzole 
nach  Cortina  und  die  Forcella  di  Staulanza  nach  Zoldo  s.  S.  326. 

Von  Caprile   über  Roeea   ins  Val  Pettorina   (*Schlncht  von  SoUognda)^ 
Fedaja-Pas»,  Besteigung  der  Marmolada  s.  S.  302. 

Die  neue  Strasse  von  Caprile  nach  (5  St.)  Agordo  führt  am  1. 
Ufer  des  reissenden  Cordevole  nach  {J/2  St.)  CaUoneghe  (^am  r.  Ufer) 
nnd  tritt  10  Min.  weiter  an  den  schönen  3/4  St.  langen  *8ee  von 
Alleghe  (981m),  dessen  Ostrand  sie  umzieht.  Der  See  entstand 
1772  durch  einen  Bergsturz  vom  Mte.  Pezza ,  der  drei  Dörfer  ver- 
schüttete; die  gewaltigen  Felswände  des  Mte.  Civetta  (3176m) 
spiegeln  sich  in  der  grünen  Flutb.  Am  östl.  Ufer  (V2  St.)  das 
Dörfchen  Alleghe,  an  der  Mündung  einer  vom  Col  Vai  berabkom- 
menden  Schlucht  reizend  gelegen  (hübscher  Spaziergang:  von  Ca- 
prile nach  Alleghe,  überfahren  zu  dem  Vorspriing  am  w.  Ufer,  von 
wo  schönste  Ansicht  des  Sees ;  zurück  über  CaUoneghe,  c.  2  St.). 

Prächtiger  Blick  auf  Civetta,  Pelmo  etc.  vom  *^Col  Dai,  von  Alleghe 
östl.  in  3  St.  zu  besteigen.  N.  vom  Col  Dai  führt  ein  bequemer  Ueber- 
gang über  den  Pazso  Coldai  (Alleghe  Citna^  1134m)  ins  Val  di  Zoldo  (S.  326). 

Am  Südende  des  Sees  tritt  die  Strasse  auf  das  r.  Ufer  des  Cor- 
devole (interessant  der  von  Hrn.  Manzoni  in  Agordo  erbaute  Holz- 
flöBsungs-Canal)  und  durchschneidet  die  Trümmer  des  oben  er- 
wähnten Bergsturzes.  Weiter  in  malerischem  reich  bewaldeten 
Thal  (vom  Cima  di  Pape  und  Falle  di  S.  Lucano ,  1.  Mte.  Alto  di 
Pelsa^  nach  (IV2  St.)  Cencenighe  (775m;  einf.  Wä«.),  Dörfchen 
an  der  Mündung  des  Bioia  in  den  Cordevole. 

Im  Val  Biois  (  Val  Canale)  führt  ein  Fahrweg  nach  (1  St.)  Fomo  di 
Canale  (976m;  Gallo,  ordentlich),  in  malerischer  Lage  an  der  Mündung 
der  wilden  Schlucht  von  Oares  (S.  304)^  dann  Saumweg  am  1.  Ufer  des 
Biois  nach  (1*|4  St.)  Falcade  (1307m)  am  obersten  Thalende.  Von  hier  über 
den  Valles-Pcus  nach  (4  St.)  Paneveggio  s.  S.  303  (wer  nach  S.  Martino  di 
Castrozza  will,  braucht  nicht  nach  Paneveggio  hinabzugehen,  sondern 
kann  unterhalb  der  Venigia-Alp  1.  aufwärts  über  Alp  Jur^ell  dlrect  zum 
Rolle-Paes  gelangen;  s.  S.  303).  —  Ueber  den  Pellegrino-Pass  nach  Mogna 
s.  S.  301. 

Die  Cima  di  Pape  (2511m)  kann  von  Cencenighe  oder  Listolade  (s. 
unten)  ohne  besondere  Schwierigkeit  erstiegen  werden  (5  St.,  mit  Füh- 
rer); prächtige  Aussicht. 

Die  Strasse  überschreitet  den  Biois,  dann  bei  (1/4  St.)  Fah  den 
Cordevole  und  tritt  in  eine  grossartige  trümmererfüllte  Thalenge, 
an  deren  Ausgang  (1  St.)  das  Dörfchen  Listolade,  an  der  Mündung 
des  wilden  Val  di  Comparsa ;  1.  Cima  diFramont.  Bei  (20 Min.)  Tai- 
bon  mündet  r.  das  Val  di  S.  Lucano  (S.  304),  in  das  n.  die  un- 
geheuren Wände  der  Falle  di  8.  Lucano  senkrecht  abstürzen ;  dann 
öffnet  sich  der  reiche  Thalboden  von 


330     Route  62.  AGORDO. 

Y2  St-  Agbrdo  (628m ;  "^Albergo  aUe  Miniere:;  im  Erdgeschoss 
Lesezimmer  der  Sect.  Agordo  des  ital.  Alpenclubs,  Fremden  zu- 
gänglich), Hauptort  des  Thals  (3000  E.)  in  herrlicher  Lage,  von 
giOBsartigen  Bergen  umgehen  (n.  Mte.  Alto  di  Pelsa,  Framont,  0. 
Prampper-Gehirge,  w.  Falle  di  S.  Lucauo  etc.).  An  der  weitläufi- 
gen Piazza  ein  Palazzo  des  Cav.  Manzoni. 

Von  Agordo  nach  Primiero  über  den  Oereda-Paia  (1357 m),  7 St. 
mit  Führer,  leicht  und  lohnend.  Bei  (10  Min.)  Bruanago  über  den  Cor- 
devule  ui^d  I.  bergan ,  mit  schönen  Rückblicken  auf  das  Thal  von  Agordo 
(r.  die  Croda  Grande)^  über  Voltago  und  Miana  nach  (l'U  St.)  Frassene 
oder  Fh'aateneek  ^  hier  r.  steiler  aufwärts  durch  Wald  zum  Sattel  zwischen 
Mte.  Luna  n.  Gardellon ,  dann  wieder  abwärts  nach  (U\4  St.)  Oosaldo 
(Whs.),  in  einem  Seitenthal  des  Mis  am  Fuss  mächtiger  Kalkberge  (iSa««o 
dt  Campo^  Cima  d''Oltro  etc.).  Nun  hoch  am  Abhang  über  dem  Misthai 
(gegenüber  Sagron^  s.  unten,  darüber  ein  langer  Felszug  mit  um  schönen 
Kegel  II  Piz)  nach  fl  St.)  ifisi,  über  den  Bach  fösterr.  Grenze)  und  hinan 
Bur  (3|4  St.)  0«<«fta,  ^liSt.  vor  dem  flachen  Wiesensattel  des  Passes.  All- 
mählich hinab  auf  breitem  steinigen  Weg  durch  Wiesen  und  Wald  zum 
(i  St.)  Castel  la  IHetra^  Burgruine  auf  unzugänglichem  Fels,  am  Eingang 
des  Val  di  CanaU  höchst  malerisch  gelegen  (oberhalb  geht  r.  ab  der  Weg 
zum  Val  di  Fravitali,  s.  S.  305);  dann  auf  schlechtem  Weg  am  Schloss- 
berg hinab  ins  Thal  über  die  Brücke  (IJ4  St.),  von  wo  guter  Fahrweg 
über  Tonadico  nach  (40  Min.)  Fiera  di  PHmiero  (S.  304).  —  Ein  andrer 
Weg  von  Agordo  zum  Cereda-Pass  führt  ü!)er  Tiser^  Ren^  Valalta  (Queck- 
silbergrnben,  für  Ökologen  interessant)  und  Sagron^  ist  aber  weiter  und 
weniger  lohnend   als  der  Weg  über  Gosaldo. 

Von  Aporrlo  ins  Val  di  Zoldoüber  den  Duram-Pass  (1635m), 
5  St.  bis  Fomo  di  Zoldo  (8.  326),  ziemlich  mühsam;  Führer  nöthig.  Der 
Weg  steigt  durch  Aws  tief  eingeschnittene  Dugonthal  zur  .Tochhöhe  zwi- 
schen Mte.  Mojazza  und  Mte.  8.  Sebastiano;  hlnub  entweder  direct  oder 
über  das  hochgelegene  8.  Tiziano  di  Goima  (1278m)  nach  Dont  und  Fomo. 

Unterhalb  Agordo  treten  die  Berge  bald  näher  zusammen ;  ge- 
waltige Felsmassen  erheben  sich  zu  beiden  Seiten.  Die  Strasse 
verlässt  diesen  Engpass  (^Canal  di  Agordo)  bei  (3*/«  St.)  Peron 
(Whs.),  20  Min.  vor  Mas,  verlässt  bei  letzterm  Dorfchen  den  Cor- 
devole  und  wendet  sich  ö.  durch  Hügelland  nach 

1 V2  St.  Belluno  (S.  326). 

63.  Von  Lienz  nach  Windisch-Matrei  und  Prägraten. 

Iselthal. 

Vergl.  Karte  S.  148  und  178. 

Seit  Eröffonng  der  Pusterthalbahn  sind  die  südl.  Thäler  der  Hohen 
Tauern,  Virgen-,  Kaiser-  und  oberes  Möllthal  am  bequemsten  von  Süden 
her  zu  erreichen.  —  Stkllwagbn  von  Lienz  bis  Windisch-Matrei  tägl. 
(1877)  10»|a  U.  Vorm.  in  5>|4  St.  (1  ü.  50  kr.);  von  Windisch-Matrei  nach 
Lienz  V\t  U.  Km.  in  4i|4  St.  Eiksp.  bis  Windisch-Matrei  (in  4  St.)  7, 
ZwBiap.  10  fl. ;  nach  Hüben  4  n.  6  fl.,  St.  Johann  im  Wald  3  n.  41/«  fl. 

Das  untere  Iselthal  ist  einförmig ,  für  Fussgänger  wenig  loh- 
nend. Die  Fahrstrasse  führt  am  Schloss  Brück  (S.  278)  vorbei, 
bei  Ober-Lienz  auf  das  1.  Ufer  der  Isel  nach  dem  freundlichen  Dorf 
Ainet  (Whs.),  aus  der  Kriegsgeschic.hte  von  1809  bekannt.  "Weiter 
durch  spärlichen  Wald  am  Schloss  Weiherburg  vorbei  nach  (3  St.) 
St.  Johann  im  Wald  oder  Mahrenwald  (732m ;  Whs.  leidlich) ,  wo 
der  Fahrweg  auf  das  r.  Ufer  zurücktritt. 


WINDISCH-MATUKI.         63.  Route.     331 

Von  St.  Johann  auf  die  Weisae  Wand  (2426m)  (5  St.,  mit  Führer) 
durch  das  Miehelbaeher  Thal  und  über  die  gleichn.  Alp  ziemlich  beschwer- 
lich^ Aussicht  höchst  lohnend.  —  Der  Hoohtchober  (3243m)  wird  am 
besten  durch  das  östl.  von  8t.  Johann  mündende  Leibnig-Thal  bestiegen 
(Ton  Kais  durch  das  LeMchthal  «.  S.  341)  ^  bis  zur  Leibnig-Alp  2  St.,  dann 
vom  Hintergrund  des  Thals  steil  über  Geröll  und  Fels  auf  den  brüchigen 
Grat  und  über  ein  Fimfeld  zum  Gipfel  (6-7  St.);  schwierig,  Aussicht 
grossartig.  —  Führer:  Aaton  Trojer  beim  Schneeberger  in  Ainei. 

Die  Strasse  führt  an  1.  Ruine  Kienburg  vorbei  durch  eine  Thal- 
enge  ;  weiter  mündet  ö.  das  KaUerthal ,  w.  das  Defereygenthal  (s. 
unten).  1  St.  In  der  Haben  (784m  j  *Po8t  bei  Joh,  ScheiiZj  recht 
gut) ;  von  hier  nach  Kala  s.  S.  339. 

Das  Defereggenthal  ist  im  Ganzen  einförmig,  der  zur  Rieserferner- 
gruppe  hinanziehende  Thalschluss  dagegen  besuchenswerth.  Das  Thal 
ist  die  Heimath  der  Teppichliändler,  hochdeutsche  und  fremde  Sprachen 
sowie  städtische  Kleidung  daher  nicht  selten.  Von  der  Hüben  steigt  der 
Fahrweg  steil  bergan  und  erreicht  nach  1  St.  die  eigentliche  Thalsohle 
bei  Hop/ffarten  (1090m;  Whs.),  auf  schmaler  Thalerweiterung  am  1.  Ufer 
ier  Schtrarzach  (J)eferegger  Ache)  gelegen.  [Von  hier  in  6-7  St.  mit  Führer 
durch  das  Zwenetoald-Thal  und  über  das  Villgrattner  Joch  (2ö80m)  ins  Witi- 
kellhal  und  über  Autser-  VitlgraUen  nach  Sillian  (S.  308)  \  von  der  .Inchhöhe 
treffl.  Aussicht  auf  Glockner,  Venediger  und  die  Ampezzaner  Dolomiten.] 
Das  Thal  verengt  sich;  r.  St.  Veit  hoch  über  der  Thalsohle;  im  Hinter- 
grund erscheinen  einzelne  Spitzen  der  Bieserferner.  3  St.  8i.  Leonhard 
(kein  Whs.)  auf  einem  Schixtthügel  an  cder  breitosten  Stelle  des  Thals ; 
ijzSt.  weiter  Bt.  Jakob  (1379m',  *KröU)  an  der  Blündung  des  Trojer  Thals. 
(Vebergämge:  n.  nach  Prägraten  über  das  Mullittthörl  oder  die  Bachlente 
(beide  7-8  St.,  m.  F.)  s.  S.  336;  mit  ersterm  lässt  sich  die  Besteigung  des 
lAisörling  verbinden  (S.  333).  —  S.w.  durch  das  Laj^thal  und  über  das 
Osieser  Thörl  (2194m)  mit  scliöner  Aussicht  nach  (4  St.)  Bt.  Magdalena  im 
Gsieser  Thal  und  (4  St.)   WeUbtrg  (S.  307).] 

li|4  St.  Erlshach  (1541m;  Stumpfer)  ist  das  letzte  Dorf  des  Thals,  das 
hier  nach  UW.  umbiegt.  Der  Karrenweg  führt  an  der  Mündung  (1.)  des 
Staller  Thals  ^  durch  das  der  Weg  über  den  Staller  Sattel  nach  Antholz 
führt  (S.  307),  weiter  des  Patsch-  7%a2«,  in  dessen  Hintergrund  der  Hoch- 
gall  (S.  314)  kurze  Zeit  sich  zeigt,  vorbei  zur  (2  St.)  Alp  Seebach  (1877m) ; 
w.  Fleischbachspitze,  ö.  Todtenkor-  und  Panargenspitze.  'jz  St.  aufwärts 
verzweigt  sich  das  Thal;  drs  Hauptthal  zieht  als  Sehwarzbachthal  nach  1?. 
fort.  [Ueber  das  Schwarze  Thörl  ins  Daher-  und  I'mbalthal  s.  S.  337; 
ein  andrer  Vebergang  führt  über  das  Rödtjoch  (Bothenmann- Seharte)  w. 
von  der  RödUpitze  (S.  337)  und  den  Rödt' Femer  (Abstieg  unangenehm) 
nach  Käsern  im  Prettau,  8.  316 ;  beide  beschwerlich  und  selten  gemacht.] 

Im  n.w.  Tlialzweig  (Affenthal)  folgt  20  Min.  aufwärts  die  Jagdhaus 
(richtiger  JochhausyAlpe  (2012m)  mit  zahlreichen  Sennhütten  und  einer 
Kapelle  (Unterkunft  in  der  Sternalpe,  der  ersten  Hütte  r.).  Von  hier  über 
das  Klammljoeh  nach  (3  St.)  St.  Wolfgang  im  Beinthal  s.  8.  316;  über  das 
Merbjoch  nach  St.   Valentin  im  Prettau  s.  8.  316. 

Oberhalb  Hüben  treten  die  Thalwände  näher  zusammen ;  der 
Fahrweg  (von  hier  ab  weniger  gut)  tritt  auf  das  l.  Ufer  die  Isel 
und  führt  an  Maitersberg  vorbei ,  dann  öffnet  sich  das  Thal  und  in 
schönem  Thalkessel  zeigt  sich  (2  St.) 

30  Kil.  Winditch-Matrei  (973m ;  *Zum  Rautter  bei  Hamerl ; 
Kinsp.  nach  Huben2,  Lienz  6fl.),  Hauptort  des  Iselthals,  das  weiter 
aufwärts  Virgenthal  heisst,  unweit  seiner  Yereinigung  mit  dem  von 
Norden  herabziehenden  Tauernthai.  Der  Ort  (2600  E.)  ist  durch 
mächtige,  mehrere  Fuss  dicke  Steindämme  vor  den  Verheerungen 
des  östl.  von  der  Bretterwand  herabkommendeu  Bürgerbacha  ge- 


332     Eo«U  ß3.  INNER-GSCHLÖSS. 


iMllhal 


sfihntzt.  —  VeSt.  II. w,  die  regtaiirfrte  BurE   Wtiitensltin   (Jetit 
'Hfitel-Peiiaioti,  recht  gut  n.  für  langem  ÄufentLalt  r.n  empfehlen, 
Z.  »on  60  kr.  <b,   Pens.  2  D.  (  auch  Mineral-  u.  ».  BMef). 
FiHBEB:  Ulrich  Klaimiir  vulgo  Bggrr,  Frani  Älnunrer, 
Anszng  (IIB  dem  FOhrer-Tkrir  (ISTd): 


t'eber 
Thörl 


Pr&grslen  (4  St.)      ■    . 

Kl 

Desgl.  znrKthnlpe  im  Krim- 

du      KiJs-UilKiei 

lerth.1  {20  Sl.,  2  T.ge)      . 

losch  K^(l'Ii-5St.) 

50 

Ueber    den   Venedlger   nach 

Halrelfr    Tanernhiu» 

Sl,) 

50 

hnt«(16  9l.) 

Ueber    die   Progerhtltte   >nf 

den   Venediser   und    über 

niuMillewiliciasi.) 

du  Hnbacbthil  nuch  Seu- 

kirchen  (17  Sl.)     .... 

Kach  Heiligenbliit  (11  St.1    . 

Auf  den  ZunlE  (1  8l.]  .    .    . 

Aiit  den  LasBrline  durch  das 

tiiubttUe     nach     Pri- 

>l«liUlh»H8Sl.|.    .    .    . 

n  (19  Sl.) 

AnfdesK^s-Mitr.ThörUaSt.} 

sFieoK.    Hubscher  Spfti 

ort« 

g  (IVi  St.)  mm  Lutaiif«,.  » 

iire.  mit  kl._  Glorie«  n 

H.  Aussicht  auf  den  Luöriin 

160 


Auf  das  *EalcMiititfar  TMü  (S.  337).  mit  p 
enedigec-,  Glöckner-  und  Schohergruppe,  3  St., 
als  noch  l>|iSt.  welter);  sach  als  selbständige 

•Ksttrakl«!  (2T5Tm),  Vit«  81.  m.  F.,  sehr  1< 
Hier  Thürl  nach  i|i  St.  r.  ab  übet  die  (l>Ii  St. 


nn  Wege  anm 

_ -.>.  weiter  2  »1. 

limiUiim  hinan  über  Fclf 


onlKspitu  (2166m),  üeU. 
iK,  4  St.  m.  F.;  lohnende 
iBneT-aaehUsa  (6  St.,  Fuh 


Ombai  (11  Um)  n 
Weiler  Siie  <nr 


l>|t  St.)  Landeggtägt  (l%l3m)   a 


u  (ISlSm;  leidl.  Unt. 
zweigt  'Jt  St.  oberhalb  1.  ab.  U 
bachs,  im  Hintergrand  der  V 
und  (l'l.  St.)   iKiur-OlMiH  (ITDim; 
3lBtrelerVicarIal«),ingr' ■  ' 


«ei«"" 
^  El^n-  1 

d  (Kriitallliopr)  überract;  i 


n  der  lauem,  in  herrlich 


ffldncr,  Titm  Langtht. . 

nediger  nach  Windiaeh-Uatrel  8. 
Krlmmler  Thal  10  <\.;  zum  Velber 

Rothi  Snil  (30«em).   3  St.  m.  f 
später  über  Oerull;  gnle  Ansicht  d> 

•<jTo«a-Tenadliar  (»nSm)  (für 


löm  (Führer  Fnmi  ÄowHtiniw.  T&fit  Ofrw- 
Rothe  Sali  3  fl.,  Venediger  6  fl.,  über  den  Ve- 
.....  a      ...^  j-rigraten  10,    snr  Karalpe  im 


2  Füh 


irch  Krbi 


IseUhal.  VIRGEN.  63.  Route.     333 

B.  Abhängen  hinan  auf  neu  aneelegtem  Zickzackwege,  erat  über  Graahalden, 
später  eine  Strecke  über  die  Seitenmoränen  des  Schlattengletschers  in 
3  8t.  Bur  Prager  HütU  (c.  2660m  \  VSTl  neu  gebaut  und  gut  eingerichtet, 
Uebernachten  60  kr.,  Tagesgebrauch  20  kr.).  Von  der  Hütte  anfangs  müh- 
sam über  Felstrümmer  und  den  untern  steil  abfallenden  Theil  des  ScMatten- 
gUUchert  (zuweilen  viele  Spalten),  weiter  bequem  über  den  sanft  anstei- 
genden Firn  desselben  gegen  einen  Felskamm,  der  deA  Schlatten-  vom 
Viltragen-Gletscher  scheidet;  1.  um  die  Felsen  herum;  bald  wird  südl. 
das  Ruinerhorn  (S.  334)  sichtbar,  dann  vorn  der  sanft  gewölbte  Kamm  des 
Venedigers,  dessen  Spitze  man,  von  links  (von  der  SO.-Seite  her)  ansteigend, 
in  3i|2-4  St.  von  der  Prager  Hätte  erreicht.  Aussicht  s.  S.  335.  —  Abstieg 
nach  Prägraten  (vgl.  S.  334) :  über  den  Firn  des  Schlatengletschers  zum 
Sattel  zwischen  Hohem  Aderl  und  Bainerhom;  dann  über  das  Rainer keex 
zum  Mullwitz-Aderl  und  über  Felstrümmer  und  Geröll ,  das  Kapunizköpjl 
nach  1.  umgehend,  zur  (2  St.)  JohannsMUe  im  Dorferthal  und  nach  (3  St.) 
Prägraten.  —  Der  steile  Abstieg  durch  das  WaUhom-  Thal  nach  Prägrateu 
direct,  oder  durchs  Froseniit-Thal  nach  Gruben  und  Windisch-Matrei 
nicht  anzurathen.  —  Ins  Unter-  und  Oher-Sultbaehihal  ^  oder  über  das 
Krimmler-Thörl  nach  Krimml  s.  S.  335. 

Andere  Uebergänge  von  Gschlöss :  Ueber  die  Plenitz- Scharte  oder 
die  Weissenegger  (Hollersbach-)  Seharte  in  das  Hollersbach-Thal  (S.  168) ; 
die  Besteigung  der  Saü-Spitte  (s.  oben)  mit  der  letztem  leicht  zu  ver- 
binden. —  Ueber  das  Unter- Sulzbachthörl  ins  Unter- Sulzhachthal  ^  schwie- 
»g  (vgl.  S.  169).  —  Vom  Unter-Sulzbachthörl  zum  Zwischen- Sulzbachthörl 
und  ins  Ober- Sulzbachthal  nach  Ifeukirchen  (S.  168).  —  Nach  Krimml  wie  bei 
der  Venediger-Besteigung  (s.  oben)  von  der  Prager  Hütte  in  9-10  St.,  da- 
von 5  über    Eis  (mit  Venediger  l»|2-2  St.  mehr). 

Von  Windisch-Matrei  nach  HittersiU  im  Pinzgau  12  bis 
13  St.  (besser  in  2  Tagen  und  den  Ausflug  ins  Gschlöss  damit  verbinden). 
Bi.s  zum  Matreier  Tauernhaus  s.  oben  (nur  von  hier  bis  jenseit  der 
Passhöhe  Führer  nöthig).  Weiter  durch  ein  ödes  Thal  (1.  hübscher 
Blick  ins  Gschlössthal  und  auf  den  Venedigerl  bei  zwei  Schutzhäusern 
vorbei  steil  hinan  zum  (3  St.)  Yelber  Tanem  (2540m) ;  Aussicht  beschränkt. 
Ueber  ein  kleines  Schneefeld,  dann  steil  hinab  zum  Nazsfeld  mit  zwei  kl. 
Seen  (r.  Mittersee,  1.  Plattsee);  1.  der  Tauernkogl  (2982m)  und  die  dunkle 
Freiwand.  Weiter  im  Velber  Thal  (der  Hintersee,  1303m,  bleibt  1.)  zum  (3  St.) 
Tauernhaus  Scfiösswend  oder  Pinzgauer  Tauernhaus  (10T7m;  Unterkunft, 
Führer  zu  haben),  ij«  St.  unterhalb  mündet  r.  das  Ammerthal  (Ammerthäler 
Oed);  mehrfach  über  den   Velber  Bach  nach  (l^la  St.)  Mittersill  (S.  168). 

Von  Windisch-Matrei  ins  Visgenthal.  Bis  Virgen  (18/4  St.) 
leidl.  Fahrweg,  von  da  bis  Prägraten  (2  St.)  schlechter  Karreuweg. 
Von  der  Thalsohle  sieht  man  nichts  von  der  Eiswelt  der  Vene- 
digergruppe ;  diese  erschliesst  sich  erst  von  der  Johannshütte  (s. 
unten).  Der  Weg  überschreitet  den  Tauernbach  und  führt  am  1. 
Ufer  der  Isel  durch  Wald  sanft  ansteigend  über  Mitteldorf  nach 
(I3/4  St.)  Virgen  (1190m;  Bräuy,  r.  auf  der  Höhe  Ruine  Otaben- 

stein,  1.  der  Lasörling. 

Auf  den  ^Lasörling  (3094m)  5-6  St.,  beschwerlich,  aber  sehr  loh- 
nend (Führer  Anton  Ausserhofer,  4  fl.).  Von  WöUzelach  (s.  unten)  südl. 
im  Mullitzthal  zur  gleichnam.  Alp  {2^%  St.),  über  ein  Schuttkar  um  den 
nach  SO.  auslaufenden  Grat  herum  zum  (l^ja  St.)  südl.  Fuss  des  Gipfels, 
den  man  in  1  St.  beschwerlichen  Steigens  stets  über  Schutt-  und  Trümmer- 
halden erreicht.  Aussicht  grossartig:  n.  Venedigergruppe,  w.  Bieser- 
femer,  ö.  Glockner  u.  Schober,  s.  fern  die  Ampezzaner  Kalkalpen.  — 
Mullitzthörl  s.  S.  336. 

Der  Karren  weg  nach  Prägraten  (2  St.)  führt  im  Thalgruud 
weiter  am  r.  Ufer  der  Isel  über  WöUzelach.  Lohnender  der  Fuss- 
weg  über  (20  Min.)  Ober-Mauern,  dann  stets  hoch  an  der  n.  Thal- 
seite, durch  Wald  hinab  über  (ÖO  Min.)  Woiwojach  nach  (^2  St.), 


Prigratan  (laOSm ;  liaiat  Sleiner's  Whi.  anteihalb  der  Kiir.he, 
ordetitlich) ,  schöngalegeneG  Dorf,  gutes  S  tan  dqu  Urtier  für  Touren 
in  der  Venedigergruppe. 


Anf  den  BerftTkOEl  iS>lt  8(.) 


«hWlodlMh-MstreKiSt.) 
•cb  St.  Jacob  übet  du  Hnl- 
litetUiilodeTdloBHUeiika 

■ 

Krimmler  Tbörl   mr  K»r- 

»Ipe  (11  Sl.i 

Anf  den  Venediger  und  loriick 
(11  St.) 

Anf  du  (}ro>ae  Happ  (9  Sl.) 
Auf  den  ToiMg  (5  SM      .    ! 

dr  CUr^aite  tm  Umbilttani 

eher  dai  Vordere  oder  IIlo- 
MreVmbiltbörl  nubKieeni 

(10  31.) 

reihermspitM  und   lurüct 

aa  St.) 

n  der  Föbrer  niebt  si 


Bkwep  l>t  it 
tn  wird.    8  I 


B«t«ri[*(l  (mOm),  9i|t  St.  ID.  Führer,  sUdl.  dnrcb  du  Sopttnili  -  Tlmt 
n  O  St.)  Snvfr  Sil  (aiSSml  und  nicht  Bchwierig  snm  (1>I,  Sl.)  Gipfel  i 
■  -itder  vom  LMi   ■■        ■    ■■  ' 


L..lirlin,  (3094»);  .or 

Prfentep 

mch  dnr 

doch  »chwierig;  b 

Jobanii>hai(e 

3  Sl.  mit  V 

ifcEweiBer 

w.  ■(,  81.  .m  BflSI 

biegl  de 

T  Dörfer 

Mündnn 

eine  'eV'KUma 

bildet  In 

ten  die 

und  dee 

reichen  FUten  ble 

und  aiaT 

irdl«b 

ureh  einen  ttefen 

en  Sehln 

hlloken  kuD.    Vor  dem  OiwifincA-Xrnt 

(I966nt) 

AiiBBieb 

itnr  Venediger,  Hohei  Aderl. 

Rainerho 

Kees.    Welter  en 

einer  Ocb 

nerbutle 

(a«9m) 

In    einer  kleinen 

Thibnnld 

,    enf  Ko 

ehem.  Venedi  ger-E 

Ubier  Stei 

V.  Secti 

nd  dmcb  d 

lu  Aip((rii(i-nml 
u  JfHl(.(i(ftaI  (B.  Ol 


umgehend  (du  Zt 


(S^SOm),   einem 

■ngelegt).  Kun  über  du  lUinerkee»  (Vonichl  wegen  der  Spelten)  em- 
por mm  Fimgetlel  zwischen  Rohem  Aärti  <3fi01m)  und  flirtnentora 
(MAim),  wo  mu  r.  über  du  obere  S<H\aUnUtt  nuh  OMhldti  hlneln- 


n  O'IrSSt.)  Gipfel,    e 


ende  Sehnsewuhten  » 


UelthaL.  MAURERTHAL.  63.  RouU.     335 

scbwert,  in  manchen  Jahren  ganz  unmöglich  gemacht  wird.  Die  »Aub- 
flicht,  der  vom  Glockner  kaum  nachstehend,  umfaflst  ö.  Glockner-  (der 
Grosflglockner  wie  eine  feine  Nadel  erscheinend)  und  Schobergruppe, 
8üdl.  die  wilden  Zacken  der  Dolomitalpen,  w.  Dreihermspitze,  Rödtspitze, 
Daberspitze,  Rieserfernergruppe ,  fem  am  Horizont  Adumello,  Ortler, 
Bemina,  Oetzthaler-,  Stubaier-,  Zillerthaler-AIpen,  n.  Kitzbühler  Gebirge 
und  die  n.  Kalkalpen  bis  zum  Dachstein^  unmittelbar  zu  Füssen  des  Be- 
schauers die  gewaltigen  Eisströme,  die  den  Gipfel  rings  umlagern.  —  Ab- 
stieg über  das  Sehlatteniees  und  den  Kestelkopf  nach  Gsehlöss  s.  S.  383. 
—  In  das  Obersulzbachthal  Abstieg  beschwerlich;  erst  zwischen 
Gross-  und  Klein- Venediger  auf  den  Firn  des  Untersulzbach  - Olettchen 
(auf  diesem  ins  Unterstdzbachihal  nicht  unbedenklich) ;  dann  w.  über 
das  Zwischen- Sulthachthörl  und  den  Oberntltbaeh-Oletscher  zur  Kürsinger 
Hütte  (S.  169;  12-13  St.  von  Prägraten,  Führer  10  fl.).  —  Auch  der  Abstieg 
zur  Karalpe  im  Krimmler  Thal  lässt  sich  mit  der  Besteigung  des  Yenedigers 
verbinden  (s.  unten). 

UebergÄnoe  von  Pbagbaten  : 
Ueber  das  Obersul  zbachthörl  (2892m)ins  Obersulzbach- 
thal (bis  zur  Kürsingerhütte  8,  bis  Keukirchen  13  St.,  Führer  7  u.  lOiJjfl., 
mit  Seil  gefahrlos) :  bis  zur  Johannshütte  wie  oben  (übernachten)  ;  weiter 
über  den  sanft  ansteigenden  Dorfergletscher  in  3  St.  zum  Ohersulzbachthörl ; 
treffl.  Aussicht  über  die  l^ordseite  des  Venedigerstocks ,  1.  Sonntagskupf, 
Schlieferspitz,  r.  Stierlauwnerwand  und  Keesschroffen.  Hinab  stellen- 
weise steil  über  den  Firn  des  Obersulzbach-Gletschers  zur  (2  St.)  AWr- 
ringerhütte  und  in  weiteren  4-5  St.  nach  Neuhirdien  (S.  168). 

Ueber  das  Ohersulzbachthörl  und  Krimmlerthörl  ins 
Krimmler  Achenthai  gefahrlos  (mit  Führer  und  Seil),  sehr  lohnend, 
bis  zur  Karalpe  von  der  Johannshütte  7  St.,  von  da  nach  Krimml  4-6  St. 
Dieser  Uebergang  erspart  den  weiten  Umweg  über  das  Umbalthürl  und 
den  Krimmler  Tauem.  Von  der  Johannshütte  (übernachten)  zum  Oher- 
sulzbachthörl s.  oben.  Weiter  nicht  r.  zum  Obersulzbachthal  hinab, 
sondern  L  über  den  vom  Gr.  Geiger  und  den  Maurerkeesköpfen  herab- 
ziehenden Firn  des  Obersulzbach-Gletschers  im  Bogen  gegen  die  Abhänge 
des  Sonntagskopfs  auf  die  übergletscherte  Einsattelung  (2  St.)  des  Krimm- 
ler ThOrls  (28^m) ;  steil  hinab  zwischen  r.  Sonntagskees ,  1.  dem  wild 
zerrissenen  Krimmler  Kees,  zuletzt  über  die  flache  Zunge  des  letztern 
und  über  die  Moräne  zur  Karalpe  (S.  170).  —  Durch  das  Maurerihal  zum 
Krimmler  Thörl  (nicht  beschwerlich  und  kürzer)  s.  unten. 

Maurerthal.  Maurer-  und  Reggenthörl.  Das  ^Haurertlial, 
das  w.  P&rallelthal  des  Dorfer  Thals  (s.  oben),  ist  bisher  wenig  besucht, 
doch  sehr  zu  empfehlen.  Im  Iselthal  bis  zum  letzten  Hof  Streden  (1376nO) 
1  St.  oberhalb  Prägraten;  hier  über  den  Maurerbach,  dann  r.  thal- 
einwärts;  5  Min.  Maurer-Alp;  über  den  Bach  zur  (10  Min.)  Oariacher  Alp ; 
weiter  am  1.  Ufer  allmählich  empor.  Sobald  man  die  Waldgrenze  über- 
schritten hat,  prachtvoller  Circus  von  Schneegipfeln  und  Gletschern:  w. 
Malham-  und  Goubach-Spitze,  dazwischen  das  Reggenthörl,  n.w.  Simony- 
Spitze,  n.  Maurerkeesköpfe  u.  Gr.  Geiger,  ö.  Gr.  u.  Kl.  Happ.  Dann  an 
einer  Ochsnerhütte  vorbei  über  Matten  ansteigend  in  li|4  St.  zur  Zunge 
des  Simony-  und  Maurergletschers.  Der  Weg  zum  Maurerthörl  (mit 
Führer  u.  Seil  gefahrlos)  führt  über  den  wenig  steilen  Rücken  des  letz- 
teren, zuletzt  über  einen  SOm  hohen  Felsabhang  in  3  St.  (von  Streden  in 
41(2  St.)  auf  das  Kaurerthftrl  (2900m)  zwischen  dem  östlichsten  und  dem 
hintern  Maurerkeeskopf  \  Aussicht  der  vom  Ohersulzbachthörl  ähnlich. 
Von  hier  erreicht  man  über  die  sanft  geneigte  Schneefläche  des  Oher- 
suUhaehflms  gefahrlos  in  1  St.  das  Krimmler  Thörl  (s.  oben).  —  Be- 
steigung des  Or.  Oeiger  (83ö2m)  sowohl  vom  Maurer-  als  vom  Dorfer- 
Gletseher  aus  schwierig. 

Zum  Reggenthörl  (3041m)  vom  Ende  des  Simony-Gletschers  an  dem 
Gtehänge  der  Dellacher  Kee^ecken  (Felskt^mm  zwischen  Maurer-  u.  Si- 
nony-Gletscher)  auf  den  letztern ,  dann  am  1.  Rand  des  südl.  Gletscher- 
arms über  zerklüftete  Firnhänge  theilweise  steil  auf  den  flachen  Schnee- 
sattel  des  Baggenthörls  zwischen  Malham-  und  tUdl.  Ooubach- Spitze  (von 


336    Route  63.  UMBALTHAL. 

Sireden  b^l-i  St.);  schüner  Blick  auf  den  Umbalgletacher.  Hinab  über 
letzteren  (sanft  geneigt  und  wenig  zerklüftet)  in  3  St.  zur  Clara-Hütie 
im  Umbalthal  (s.  unten).  Wer  ins  Prettau  will,  kann  auch  direct  zum 
Hintern  ümbalthörl  gelangen  (vom  Reggenthörl  in  2  St.,  s.  unten). 

Ins  Defereggenthal  zwei  Uebergänge  von  Prägraten,  das  Mullitt- 
thörl  oder  die  Bachlenke.  Zum  erstem  (S-9  St.  bis  St.  Jakob,  Führer  5  fl.) 
führt  der  Weg  von  (1  St.)  Wöllzelach  (S.  333)  8.  im  Mullitzihal  hinan 
bis  zum  (2ij«  St.)  Steinkar  am  Fuss  des  Lasörling  (S.  333);  hier  1.  über  den 
Bach  steil  aufwärts  zum  (lijz  St.)ltullitz-  oder  Frägratter  Thörl  (27i6m), 
mit  schönem  Rückblick  auf  Venediger,  r.  Lasörling.  Hinab  ins  Tegischthal 
und  r.  nach  (2^12-3  St.)  St.  Jakob  (S.  331).  —  Lohnender  der  Uebergang 
über  die  Bachlenke  (gleichfalls  8-9  St.,  F.  5  fl.);  von  Pregratten  thal- 
aufwärts  bis  zur  (lijs  St.)  Pöbellalpe  (s.  unten);  oberhalb  1.  über  die  Isel 
und  in  dem  schönen  wasserfallreichen  Orossbachthal  hinan  zur  Untern 
Alp;  dann  steiler  Anstieg  (1.  bedeutender  ^Wasserfall)  zur  Obern  Alp  und 
über  Gras-  und  Geröllhalden  empor  zur  (3'|j  St.)  Jochhöhe  (Trojer  Thörl, 
2700m);  vorher  prächtiger  Bückblick  auf  Venediger  und  Dreiherrnspitze. 
Hinab,  zuerst  r.  ausbiegend  (1.  ein  kl.  See),  ins  oberste  Trojer  Thal 
(gegenüber  Panargenspitze)  und  an  den  steilen  Grashängen  der  1.  Thal- 
wand ,  bald  auf  besserm  Fusspfad ,  zur  Obern  und  Untern  Trojer  Alp 
(18l7m);  dann  durch  das  hübsche  enge  Thal  hinaus  nach  (3  St.)  8t.  Jakob. 

Dei  Besuch  des  *Xrmbalthals  oder  obersten  Iselthals  ist  sehr  zu 
empfehlen  (3V2-^  St-  ^oii  Prägraten  bis  zur  Clarahütte,  Führer  für 
Geübte  unnöthig).  Der  Thalweg  führt  am  Bühl  vorbei ,  bei  den 
Häusern  von  Hinterbühl  über  den  Dorfer  Bach  (S.  334),  zum  (1  St.) 
letzten  Hof  Streden  (1375m)  an  der  Mündung  des  Maurerthals 
(8.  335 ;  im  Hintergrund  die  Maurerkeesköpfe).  V2  St.  weiter  bei  der 
FöheU-Alp  (1502m)  überschreitet  der  Weg  die  Isel  (1.  der  präch- 
tige Fall  des  Grossbachs,  s.  oben)  und  führt  am  r.  Ufer  aufwärts, 
nach  10  Min.  an  einem  zweiten  Wasserfall  vorbei.  Dann  steiler 
eine  Thalstufe  hinan  (r,  schöner  Fall  der  Isel)  durch  Wald ,  nach 
1  St.  über  den  Bach  und  auf  schmalem  Pfad  an  den  steilen  Gras- 
hängen des  1.  Ufers  entlang,  an  einer  (V2  St.)  Schäferhütte  vorbei. 
L.  öffnet  sich  das  Daberthal  (s.  unten) ,  im  Hintergrund  Todten- 
kor-  u.  Panargenspitze  mit  ihrem  Gletscher;  vorn  die  Rödtspitze 
mit  dem  Welitzkees  (s.  unten).  Der  Weg  steigt  noch  etwas  über 
einen  Felsriegel  und  senkt  sich  dann  zur  (8/4  St.)  Clarahütte 
(2103m),  von  Hrn.  und  Frau  Edl.  v.  Ratzenbeck  in  Prag  erbaut, 
mit  Baum  (Heulager)  für  10  Pers.  (Uebemachten  50  kr.,  Benutzung 
bei  Tage  10  kr.).  —  Y2  St.  weiter  aufwärts  (von  der  Hütte  nicht 
sichtbar)  senkt  sich  der  prächtige  *Umbalgletscher  ins  Thal. 

Ueber  das  Vordere  Ümbalthörl  nach  Käsern  im  Prettau 
(obersten  Ahrenthal)  51/2-6  St.,  ziemlich  beschwerlich,  aber  gefahrlos  u. 
höchst  lohnend.  Von  der  Hütte  zum  Umbal-Oletseher  Vs  St.;  über  die 
Moräne,  dann  quer  über  den  Gletscher  (V8-V4  St.),  nur  anfangs  etwas 
steil;  an  der  W.-Seite  steil  aufwärts  über  Geröll  und  Fells,  zuletzt  über 
Schnee  zum  (1V2-2  St.)  *Vordern  Umbalthftrl  (2963m)  südl.  von  Agner(Eier)' 
Kopf.  Im  Ansteigen  stets  prächtige  Blicke  auf  das  weite  Fimmeer  des 
Umbalgletschers,  Dreiherrnspitze,  Simony-,  Goubach-  u.  Malham-Spltzen ; 
auf  der  Passhöhe  erscheint  im  W.  die  lange  Kette  der  Zillerthaler  Fer- 
ner. Steil  hinab  über  Schnee  u.  Fels,  weiter  über  Grasboden  in  das  öde 
WindtJtal  (schöner  Bückblick  auf  den  Thalschluss  mit  der  Rödtspitze  und 
dem  Bödt-Gletscher);  über  den  Bach,  dann  am  1.  Ufer  desselben  hinaus 
nach  (2Vs  St.  von  der  Passhöhe)  Käsern  (S.  316).  —  Der  Uebergang  über 
das  Hintere  Thörl  (2828m)  ist  gleichfalls  gefahrlos,  bei  guter  Beschaffen- 
heit des  Gletschers   nicht  schwierig.    Ueber  den   Umbalgletscher ,  dann 


KALSER  THÖRL.  64.  Route.     337 

zwischen  den  Schlaitner  Keesßeeken  und  dem  Agner-Kopf  über  einen  Flrn- 
hang  zum  Thörl.  Abstieg  anfangs  steil;  im  Thal  vereinigt  sich  der 
Weg  mit  dem  vom  Vordem  Thörl  (s.  oben). 

Welitz-  oder  Bödtapitze  (34»2m),  m.  Führer  und  Seil  nicht  gefährlich, 
lohnend  (4-5  St.)-  Von  der  Clarahütte  w.  über  den  Bach  und  die  stei- 
len Grashänge  im  Zickzack  hinan,  das  Ende  des  Welitzgletschers  nach 
links  umgehend.  Man  betritt  den  Gletscher  in  seiner  Firnregion,  u.  steigt 
auf  demselben  ziemlich  steil  empor  zu  dem  Kamme  zwischen  1.  Daher* 
spitze  (Hohe  Säule,  3397m),  r.  Rödtspitze;  dann  r.  auf  diesem,  die  Scharte 
umgehend^  über  Felsen  und  Schnee  zu  dem  breiten  Felsgipfel  der  Bödt- 
spitze.  ^Aussicht  vorzüglich ,  der  vom  Venediger  wenig  nachstehend.  — 
Abstieg  nach  Käsern  di  ect  (über  den  RödtffleUcher  ins  R^dt-  oder  Wind- 
thal) schwierig  \  besser  über  die  Rothenmann- Scharte  (8.  331)  ins  Schwarz- 
bachthal zur  (4  St.)  Jagdhavsalpe  (S.  331). 

Dreihermspitze  (3499m)  5-6  St.  m.  Führer,  beschwerlich,  doch  ge- 
fahrlos. Erst  über  den  untern  fast  ebenen  Theil  des  Umbalgletschers 
(l>ji  St.),  dann  an  den  Gras-  und  Felshängen  der  Schlaitner  Keesßeeken 
(fl.  oben)  hinan  zur  obern  Terrasse  des  Gletschers  und  über  diese  n.ö.  unter- 
halb der  Altartehneid ,  zuletzt  steil  empor  zu  einer  in  s.o.  Richtung  vor- 
tretenden Felskante  und  auf  dieser  (Vorsicht  wegen  der  brüchigen  Steine) 
zu  dem  Firnplateau  gleich  unterhalb  der  Spitze,  die  man  über  einen 
Firnkamm  erreicht.  Die  Aussicht  ist  umfassend,  doch  n.ö.  durch  den 
Venediger  verdeckt. 

Die  Besteigung  der  Simonyspitze  (3480m),  der  Uebergang  über  das 
Reggenthörl'^iiH  Maurerthal  (s.  oben)  und  die  Besteigung  der  Malham- 
spitze  (3319m)  sind  vom  Umbalgletschcr  (Uebernachten  in  der  Clara- 
hütte) gleichfttlls  ausführbar.  —  Durch  das  wilde  Daher-  oder  Sulzhach- 
thal  (s.  oben)  führt  ein  schwieriger  Uebergang  über  das  Schwarze  Thörl 
(2941m)  ins  Schwarzbachthal  und  zur  (6  St.)  Jagdhausalp  (S.  331). 

64.  Von  Windisch-Matrei  nach  Kais  n.  Heiligenblut. 

Der  schönste  Weg  nach  Kais  führt  von  Windisch-Bfatrei  über  das 
Malrei- Kaiser  Thörl  (s.  unten;  4i|2-5  St.,  Führer  entbehrlich).  —  Von 
Lienz  nach  Kais  (7  St.)  Fahrstrasse  bis  Hüben  (S.  331) ,  dann  guter  Fuss- 
weg  durch  das  Kaiser  Thal  (s.  unten).  —  Von  Uttendorf  im  Pinzgau  nach 
Kais  über  den  Stübacher  oder  Kaiser  Tauern  12-13  St. ,  lohnend  (besser 
in  2  Tagen  mit  Uebernachten  in  der  Rudolfshütte,  s.  unten).  —  Von 
Heiligenblut  nach  Kais  über  das  Berger  Thörl  7»|2  St.,  Führer  rathsam  (s. 
unten). 

Windiich  '  Matrei  s.  S.  331.  Man  folgt  oberhalb  der  Kirche 
dem  Htationenweg  durch  Lärchenwald  im  Zickzack  hinan,  bei  der 
Kapelle  gerade  fort,  an  einzelnen  Häusern  vorbei,  mehrfach  durch 
Wald;  1.  die  Schlucht  des Bur^er&ac/i«,  oben  die  Bretterwände.  Nach 
1  St.  kommt  mau  einer  kleinen  Kapelle  vorbei  (Richtung  stets  r.), 
20  Min.  weiter  über  einen  Bach  mit  gutem  Wasser;  nach  1/2  St. 
tritt  man  aus  dem  Walde  und  erreicht  kurz  darauf  den  neuen  Saum- 
weg, der  in  bequemen  Zickzack  Windungen  ,  weiter  oben  im  Wald 
weit  ausbiegend  bergan  führt.  Nach  lY4St.  (3  St.  vonW.-Matrei) 
erreicht  man  die  Höhe  des  **Kal8er  Thörls  (2205m),  mit  prächtiger 
Aussicht  auf  Venediger-,  Glockner-  und  Sohobergruppe  (Hamerr« 

Restauration,  einfach,  auch  einige  Betten). 

Oestl.  tief  unten  das  Kaiser  Thal,  aus  dem  das  Ködnitzthal  gerade- 
aus zum  Bergerthörl  und  1.  zum  Glockner,  r.  das  Lessachthal  zum  Scho- 
ber hinanzieht.  L.  die  majestätische  Pyramide  des  Grossglockner  mit  r. 
Adlersruhe  und  Hohenwartkopf,  1.  Glocknerwand  (Hofmannsspitze), 
Kramul,  Romariswandkopf  und  Hohem  Kasten  ^  unterhalb  der  Adlersruhe 
in  der  Einsattlung  der  Freiwand  die  Stüdlhütte  am  Rande  des  Teischnitz- 

Baedkkek's  Südbaiern.    18.  Aufl.  22 


Route  84.  KALSER  THURU 


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nach  Kais.  KALS.  64.  Route.      339 

gletschera.  R.  vom  Bergerihörl  das  Peischlagthörl ,  weiter  gerade  gegen 
O.  Böses  Weib]  und  Wandscbuss -Wand ,  dann  die  schöne  Schober- 
ßruppe  mit  Glödis,  Ganot  und  Hoch-Schober.  Im  W.  übersieht  man  das 
ganze  Virgenthal  bis  zur  Rödtspitze  und  den  Malhamspitzen;  1.  Lasör- 
ling,  im  Vordergrund  Zunig;  r.  im  Hintergrunde  des  Frossnitzthals  die 
Venedigergruppe  mit  Klein-Venediger,  Bainerhom ,  Kristall  wand  etc. 
Vgl.  das  nebenstehende  Panorama  (nach  J.  Stüdl). 

Der  Weg  hinab  nach  Kais  (1 V2  St.)  hält  sich  links,  später  durch 
Wald ;  auf  halbem  Weg  eine  kl.  Kapelle.  Auf  der  Thalsohle  an- 
gelangt, geradeaus  durch  Feld  auf  das  untere  (s.)  Ende  von  Kais, 
wo  die  Kirche  hervorragt,  zu ;  der  breite  Weg  führt  1.  zuerst  zum 
Grossdorf,  i/o  St.  um. 

Von  Hüben  (S.  331)  nach  Kais  (3  St.)  guter  Fussweg  durch 
das  Kaiser  Thal.  Hinter  dem  Whs.  r.  durch  Wiesen  zum  Steg  über  die 
Isel,  dann  durch  Wald,  nach  20  Min.  beim  Handweiser  1.  hinan  nach 
(•(«  St.)  Ober-Pei*ehlach  (das  Dorf  bleibt  links),  wo  der  Weg  ins  Kalter 
Thal  einbiegt;  weiter  stets  guter  breiter  Weg,  wenig  steigend,  stellen- 
weise dicht  an  dem  Abgrund  hin,  in  dem  tief  unten  der  Kaiser  Bach 
schäumt.  Vor  (^(2  St.)  Staniska  erscheint  vorn  der  *Gro8s-Glockner  mit  der 
Olocknerwand,  dem  Kndnitz-  und  Teischnitz-Kees,  —  ein  prächtiges  Bild. 
Dns  Th«l  erweitert  sich  bei  ('(4  St.)  Haslach  (ii37m ;  Whs.) ;  r.  ein  hüb- 
scher Wasserfall.  Weiterhin  mehrfach  über  Beste  verheerender  Stein- 
muren, die  zuweilen  den  Weg  vollständig  zerstören.  B.  an  der  Mündung 
des  LesaehthaU  (S.  341)  der  Weller  Lesaeh^  weiter  in  breiterem  Thal  am 
r.  Ufer  nochmals  über  d^'e  Geschiebe  einer  Steinmure ,  die  den  Kaiser 
Bach  stets  mehr  zurückdrängt,  nach  (1  St.)  KaU  (s.  unten). 

Von  IJttendorf  (S.  iß7)  nach  Kais  durch  das  Btubaehthal  führt 
ein  schöner,  neuerdings  durch  die  A.V. -Section  Austria  verbesserter 
Ufcbergnng  („Fischer-Weg",  nach  dem  verdienten  Hrn.  E.  Fischer  v.  Rösler- 
stamm  in  Wien)  über  den  KaUtr  Tauem  in  11  St.  (Führer  bis  zur  Tanern- 
hnhe  nuthig,  6  fl. ,  bis  Kais  9  ü.'^  AI.  Täubl  u.  Joh.  RettenveiuUr  in  Utten- 
dorf  zu  empfehlen).  Karrenweg  bis  (3  St.)  F«K«m(976m;  Unterkunft 
beim  Vellerer  Bauern).  ^^  St.  weiter  die  Brennhütte  am  Fnss  der  Tet^/ela- 
mühle  (24n6m)  \  r.  öffnet  sich  die  Dorf  er  Oeä,  im  Hintergrund  der  Landtffff- 
kopf  (2905m).  1  St.  aufwärts  bei  der  ffop/bach-Alp  (1442m)  theilt  sich 
der  Weg.  Der  eigentliche  Tauemweg  überschreitet  die  Ache ;  am  (1  St.) 
Ende  der  Thalstufe ,  des  Enzmffer  Boden» ,  über  den  Abfluss  des  Orün- 
see's,  und  an  dessen  w.  Ufer,  später  am  Abhang  des  SehtifbüheU  (2443m)  zur 
(lijsSt.)  Rudol/shiltte  am  Weisssee  (2225m),  von  der  A.V.-Sect.  Austria  erbaut 
und  vortrefflich  eingerichtet  (Matratzen  etc.  für  11  Fers.).  Hier  mündet  der 
zweite  Weg,  der  von  der  Hopfbachnlp  (s.  oben)  1.  ansteigend  an  der  Wvr/- 
und  Hohenkamp-Alp,  dann  an  der  Westseite  des  Tauernmoos-See's  (i962m) 
vorbei  den  Schafbühel  Östl.  umgeht  0\t  St.  weiter).  Vom  Schafbühel 
herrliche  Aussicht  auf  den  Oedenwinkelgletscher  und  dessen  grosaartige 
Umgebung,  Hoher  Kasten,  Eiskögele,  Johannisberg,  Hohe  Riffel;  w.  die 
Granatkogelgruppe  mit  ßonnblick,  Raberkopfu.  Granatspitze.  —  Von  der 
Rudolfshütte  über  das  Kapruner-Thörl  ins  Ke^runer  Thal  s.  8. 167;  über 
die  obere  Oedemoinkelscharte  zur  Patterze  s.  S.  346.  —  Die  Oranaispitze 
(2082m)  ist  von  der  Rudolfnhütte  über  dts  Sonnbliek-Kees  und  die  Oranat- 
scharte  (zwischen  Oranatsp.  u.  RaberkopO  in  3  St.  ohne  besondre  Schwie- 
rigkeit zu  ersteigen  (lohnende  Aussicht) ;  Abstieg  event.  über  den  Granat- 
scharten-Femer ins  LandeggUial  nach  Wind.-Matrei  oder  Gschlöss  (S.  332). 

Von  der  Rudolfshütte  steigt  der  Weg  über  Fels  und  ein  kleines 
Schneefeld  zum  (1  St.)  Btnhacher  oder  Kalaer  Tauem  (2ö06m);  Aussicht  be- 
schränkt. Hinab  steil  über  Geröll  zum  (lij«  St.)  Dorfer  See  (1920m)  und 
am  1.  Ufer  des  Kaiser  Bachs  über  die  Abflüsse  des  Laperwite-  und  Frus- 
nitx-Oletsehers  durch  das  Dorf  er  Thal^  mit  schönen  Matten  und  über  50 
Sennhütten.  Am  Ende  des  Thalbodens  (ls|4  St.)  bildet  der  Bach  eine 
Klamm;  der  Weg  steigt  1.  auf  Steintreppen  an  der  Stxegenwand  empor, 
oben  schöner  Rückblick ,  vorn  das  Kaiser  Thal  und  die  Schobergruppe ; 
dann  hinab  nach  (1  St.)  KaU, 

22* 


340    Route  64. 

Skll  (132imJ  i'Vm 


1.  Neub» 


n  Qloc' 


Von  Wind.-MatTti 


LO  „Olocknerbuch"  Verteiclinisi  der  von  Kais  Buieefiihrton 
ILuchtourBB  1  Obbkwikth,  einfach,  wird  gelolil),  in  breitem  Thalbeoken 
t'reundlioh  gelegenes  Dorf,  gutes  Standi^uftrlier  für  Wanderungen  in 
der  Glocknergruppe.  Uaa  bei  Hüben  ins  Jseltbal  mündende  Kalier 
Thal  heisst  oberhalb  Kais  Dorftr  Thal  (s.  oben*). 

FfiHKEK:   MIehael,    Thotm,!,  Rtiperl   Dnd  tttir  Oivder,    Joh.   Greßir, 

.....:..    „...,..-  ..■ ......  --.„„^  e.  Jinr,t,oiir^  PtUi-  VMirbtrg',-'. 

min  «Ich  Dill  kuhrer  meldet.  Ist 


vom  O rüder- Wti. 


n  FUlire] 


Kati.  Omaag. 
zmnLsilerl 
Ebenan  oder 


IlliaibeihFube  über  daa  Ber- 

ger  Thurl 

KKhUelligeDblut  über  die  Fi- 


1  verpflegen  und  »i 

.id  »tunde  1  kr.).    'Iuum:p  .u, 

.■TKhatiuiden)  4  11.  'X),  halber  Tag  S  Jl 


Die  Bealeigung  dea  xenHiclHkiwr  (37STii»  ist  von  Kalt  aua  kUner 
und  kiillls«  ala  von  Ilejligenblut  (».  346),  doch  nur  geübten  Berntei- 
fem  •nmrgtben  (bi<  lur  »lüdlhiitte  4  Ht. ,  von  da  >ut  Ijpilie  S  8t. ;  tüT 
einen  Tourialen  2  Pübrer  notbig,  2  Pen.  3  Fübrer).  Der  Wi«  fUlirt  u. 
im  SBdoiUaial  hinan  tum  (1  31.)  Onxltr,  dem  obenten  Hof;  über  den 
Küdnitabach,dann  vom  Wege  rum  BergerTböii  <a.  unten)  1.  ab  durclia  Kiid- 
ailithal  inr  ('i,  8t.)  JürgenhaiU  (tOfiSm).  |>|<  Bl.)  LiftntrhaiU  (3273m>  und 
ir.  die  £<HVi  Wand  nnd  das  Kstniatm}  am  AbhaiiE  der  n-tinamd  1.  hinan 
inr  (tifi  St.)  «ISdMIIlIc  auf  der  KoniluAurfa  <3800m),  von  dem  verdien- 
ten Alponforscher   Hm.  J.  StudI    in    Prag    erbaut   und    gut   eingerichtet 


wel< 


>lier  Thärl   h' 


nnd    Kodnlti(lel) 


n  Grat,    i 


die  Spitze  des  Groasglockner ;  n.ü.  Kädniligletscher  u.  Adleraruhe,  w.  daa 
TeischnttEthal  (steifer  Absturz)  mit  Telschnlli-  u.  Grauem  Keea,  run 
Kramul,  Gamsapitieu.  Zollspltae  dberrant.  Von  hier  kann  man  cur  iwei 
Wegen  <urD  Orosaglockner  gelangen.  Der  s(l>  XaUir  ÖloctamMi,  führt 
vnn  der  StüdlbUlle  n.  über  Geröll  hinan  lum  Qrat,  dann  diesen  Ubai- 
st^lgend  quer  über  den  Ködtii^lilHhtr,  mletit  atell  hinan  mr  (3  St.) 


tMch  Heiligenblut.     BEIKtER  THÖRL.  64.  Route.    341 

Felsen  in  3f4-H(2  ^^'  'J®  nnch  der  BeschMflTenheit  de*  8c1ineeA)  »uf  den  Klein- 
glockner  (3T64in);  dieser  ist  vom  Grossglockner  durch  eine  cn.  10m  lange 
und  0.8 -0,6m  breite  Scharte  (rechts  zur  Pasterzc,  linka  zum  Ködnitz- 
gletscher  al^fallend,  beide  mehrere  tausend  Fuss  tief)  getrennt,  deren  Ueber- 
.•^chreitung,  früher  nur  durchaus  Schwindelfreien  möglich,  neuerdings 
durch  ein  von  den  Kaiser  Führern  angebrnchtes  Drahtseil  erleichtert  ist-, 
dieselbe  ändert  sich  von  Jahr  zu  Jahr,  so  fand  Verf.  1868  eine  c.  Im  hohe 
Brustwehr  vor,  die  den  directen  Blick  zur  Pasterze  hinunter  ganz  ver- 
hinderte. Von  der  Scharte  über  Felsen  kletternd  (an  den  schwierigsten 
Stellen  sind  Eisenstifte  angebracht)  und  über  Eis  zum  (^ji-^z  St.  vom 
Kleinglockner)  Gipfel  des  (rrossglockner. 

Der  neue  Kaiser  OlocknertBtg  ( y^Stüdlweg^ ^  nur  schwindelfreien  kräf- 
tigen Ber«;steigem  anzurathen ;  feste  wollene  Fausthandschuhe  zweck- 
mässig) führt  über  den  Felsgrat  zwischen  Teischnitz-  u.  Ködnitzgletscher, 
dessen  Begehung  durch  auf  Kosten  des  Hrn.  Stüdl  von  den  Kaiser  Führern 
angebrachte  Eisenpflöcke  mit  Drahtseilen  ermöglicht  ist,  von  der  Stüdl- 
hütte  in  3  St.  (unter  günstigen  Verhältnissen)  direct  zum  Gipfel  des 
Grossglockner,  mit  Vermeidung  des  Kleinglockner  und  der  Scharte  (bei 
Neuschnee  wird  der  alte  Glocknerweg  eingeschlagen;  wer  auf  dem  Stüdl- 
weg  wieder  absteigen  will,  lässt  Bergstock  u.  Steigeisen  beim  Beginn  der 
steileren  Felspartien  zurück).  —  Die  äusserst  grossartige  und  umfnssende 
**Anssicht  (Panorama  in  der  Stüdlhütte)  erstreckt  sich  w.  bis  zum 
Bhätikon  u.  Silvretta,  s.w.  Bernina  u.  Adamello,  s.  bis  zum  adriat.  Heer 
(als  heller  Streifen  zuweilen  sichtbar) ;  s.o.  Triglav,  ö.  Kleine  Karpathen, 
n.ö.  das  mährisch-böhmi.'tche  Gebirge,  n.  die  bairische  Ebene  bis  gegen 
Regensburg  hin.  —  Zurück  nach  Heiligenblut  oder  Kais  in  ca.  6  St. 
Abstieg  über  Adlersruhe  und  Hohenwartscharte  nach  Heiligenblut  s.  S. 
346;  auf  dem  Hofmannsweg  zur  Pasterze  (nur  bei  günstigen  Schnee- 
verhältni.ssen)  s.  S.  346. 

*RomariBwandkopf  (3547m),  6-7  St.  Von  der  Stüdlhütte  zum  obcrn 
TcigchHÜzkees^  das  man  in  grossem  Bojren  gegen  die  Glocknerwand  über- 
schreitet; dann  nördl.  vom  Kramul  (3252ni)  über  einen  Sattel  auf  den 
Firn  des  Frusnitzgletschers  und  ohne  grosse  Schwierigkeit  zum  Gipfel.  Die 
Aussieht  steht  der  vom  Grossglockner  wenig  nach.  Den  Abstieg  kann 
man  über  das  Laperwitz-Kees ,  den  Hohen  Kasten  und  Äfedchkopf  zur  äm- 
dol/shäUe  (S.  339)  nehmen. 

Hoehtchober  (324Bm) ,  7-8  St. ,  durch  daa  Lesttditfial  zur  Lesacfier  Alp 
(Uebemachten)  und  über  den  Ralfgletscher  -^  beschwerlich  aber  lohnend 
«vgl.  S.  330).  —  *Rottenkogel  i^lblm),  4  St.,  Abstieg  nach  W.-Matrei 
2'l2  St.;  s.  S.  232. 

Von  Kals  nach  Hkilioknblut  führt  der  lohnendste  Weg  über 
das  Berger  Thörl  (in  Heiligenblut  Kaiser  Thörl  genannt,  2649m)  in 
71/2  St.  (Führer  4  fl.").  Anfangs  leidl.  Saumpfad  fs.  oben  Weg  zur 
Stüdlhütte)  zum  (i  St.)  Groder;  1/4  St.  oberhalb  über  den  Ködnitz- 
bach  und  r.  steil  hinan  zur  (21/2  St.)  breiten  Einsattelung  des 
Thörls,  mit  lohnender  Aussicht  (s.  Schober,  s.w.  Deferegger  Berge, 
ö.  Brenukogl,  Spielmann  etc.).  Beim  Hinabsteigen  öffnet  sich  bald 
der  Blick  1.  auf  Leiterkees ,  Adlersruhe  und  Glöckner.  Der  Weg 
führt  steil  hinab  ins  Leiterthnl  (n.  Schwerteck  u.  Leiterköpfe),  über 
den  Bach  zur  (IY2  St.)  Leiterhütte  (S.  346),  dann  über  den  Katzen- 
steig,  die  Trog-Alp  und  den  Gössnitzhach  fS.  346)  nach  (272  St.) 
Heiligenblut.  —  Ein  anderer  Uebergang  über  das  PeiscMag-ThÖrl 
(2480m),  s.  vom  Berger  Thörl,  ist  weniger  lohnend. 

Wer  d\e  *  Franz- Josephs- Höhe  (8.341)  besuchen  will,  erspart  einen 
Tag,  wenn  er  vom  Leiterthal  ans  über  die  Marxwiesen  um  den  Vordem 
Leiterkopf  herum  direct  zur  Elisabethruhe  geht  (vgl.  S.  346).  —  Von  Kais 
nach  Ferleiten  (S.  162)  über  die  Elisabethrnhe  und  Pfandlscharte  13-14  St. 
(Führer  8  fl,). 


342 

65.   Von  Lienz  nach  Heiligenblnt. 

Vergl.  auch  Karte  S.  148. 

Von  Südek,  vom  Pusierthal  aus,  führt  der  nächste  und  bequemste 
Weg  von  Lienz  (oder  DÖUaeh)  über  Winklem  nach  Heiligenblut  (Einsp. 
von  Lienz  nach  Heiligenblut  1()-12,  von  Dölsach  10  ü.).  Bis  Winklern 
(2i|3  St.)  schlechter  Weg,  besser  zu  Fuss  (Gepäckträger  IW«,  von  Liens 
2>|2  fl.)  oder  zu  Pferde  (» fl.) ;  von  da  Fahrweg  durchs  Möllthal  bis  (5  St.) 
Heiligenblut  (Einspänner  4  fl.  60,  bis  DöUach  3  fl.).  —  Von  Sachsenburg 
(S.  311)  nach  Winklem  (55  Kil.)  Botenfahrpost  tägl.  H'ja  U.  Vm.  in  11  St. 
(wenig  angenehm).  —  Von  Norden  her  führt  der  lohnendste  Weg  nach 
Heiligenblut  durch  das  Fuseherthal  über  die  *PfandUcharte  oder  über  das 
FiMcherthörl  und  den  Heiligenbluter  Tauern  (S.  163)  j  über  letztem  durch  die 
Rauris  s.  8. 160.  —  Von  Oastein  geht  man  entweder  über  die  Stanz  (S.  161) 
nach  Biteheben,  hinab  nach  Wörih  und  durch  den  Ravriser  Seittnmnkel 
gleichfalls  zum  Htiligefd>luter  Tauem  (vgl.  S.  160);  oder  (lohnender,  aber  be- 
schwerlich, nur  geübten  Berggängem  anzurathen)  aus  dem  Nassfeld  zum 
Rauriser  Ooldbergwerk y  dann  entweder  über  die  Kleine  Zirknitz  oder  die 
Tramerecharte  nach  Döllach,  oder  über  die  Goldzecheeharte  u.  die  FUi$»  direct 
nach  Heiligenblut  (vgl.  8.  346).  —  Von  Gastein  über  den  Mallnitzer  Tauem 
ins  Möllthal  und  nach  Heiligenblut  s.  S.  159.  —  Aus  dem  Kc^pruner  Thal  führt 
ein  schwieriger  Oletscherpass  über  das  RijffWior  zur  Pasterze  (S.  345); 
ebenso  aus  dem  Stuhachthal  über  die  Obere  Oedenmnkeltcharte  (S.  346).  — 
Von  Kais  nach  Heiligenblut  über  das  Berger  oder  Peischlag-Thörl  s.  S.  341. 

Von  Litn%  bis  (lY2St.,  Eisenbahn  in  10  Min.)  Stat.  iJöUach  s. 
S.  310;  das  Dorf  C726m;  ♦Putzenbaoher's  Gasth.)  liegt  20  Min.  n. 
vom  Bahnhof ;  in  der  Kirche  eln*Altarbild  (h.  Familie)  vonDefreg- 
ger.  Ein  Fussweg  führt  gleich  hinter  dem  Whs. ,  die  Windungen 
des  schlechten  Karrenwegs  abschneidend,  streckenweise  ziemlich 
steil  zur  (1 1/4  St.)  Hohe  des  Iselsbergi  (lUlm),  mit  prächtigem 
Blick  auf  Lienz,  das  Drauthal  und  die  Zacken  des  Rauch-  u. 
SpitzkofeU  (S.  310).  (L.  mündet  hier  der  directe  Fussweg  von 
Lienz  über  Vehantj  2  St.  bis  zur  Höhe.)  Y2  St.  weiter  das  *  Whs, 
zur  Wacht ;  dann  über  die  kämtner  Grenze  (von  hier  guter  Fahr- 
weg), an  einem  kleinen  Schwefelbad  vorbei  hinab  nach  {^/^  St.) 
Winklem  (958m ;  •v.  Aichenegg's  Whs. ;  *Po8t)j  am  Bergabbang 
hoch  über  dem  Möllthal  gelegen. 

[Das  MöUthal  mündet  bei  Stat.  Sachsenburg  (S.  311)  ins 
Pusterthal.  Eine  Fahrstrasse  (Post  bis  Winklern  tagl.  in  11  St.,  s. 
oben)  führt  thalaufwärts ,  bei  Möllbrücken  über  die  MöU ,  weiter 
über  Mühldorf,  Kolbnitz,  Stallhofen  am  Fuss  der  Burg  Falkenstein, 
nach  (21  Kil.)  Ober -VellftCh  (686m;  Fürst  Liechtenstein;  Post), 
an  der  Mündung  des  MallnitZ'  Thals  (über  den  Mallnitzer  Tauem 
nach  Gastein  s.  S.  160).  Weiter  über  Söbriach  (r.  Burg  Kroppen- 
stein,  S.  160)  und  Flattach  nach  (1^2  St-)  Ausser-Fragant  (Whs.) 
(über  das  Schober- Thhrl  nach  DöUach  7  St. ,  lohnend,  s.  S.  160); 
dann  über  Stall  (Räsinger's  Whs.),  Rangersdorf  und  Lainach  nach 
(55  Kil.)  WinkUrn  (s.  oben).  Der  directe  Fussweg  von  Stall  nach 
Mörtschach  (s.  unten)  ist  nicht  viel  näher  als  der  Fahrweg.] 

Die  Strasse  führt  hinab  ins  Thal  und  überschreitet  die  Moll. 
Bei  (IV2  St.)  Mörtschach  (963m)  mündet  r.  das  AstetUhal,  weiter 
bei  (I/.2  St.)  Stampfen  1.  das  besuchenswerthe  Wangenittthal. 
1  St.  DöUaoh  (1028m ;  *Ortner),  durch  Erschöpfung  der  früheren 


344     Route  65.        FRANZ-JOSEPHS-HÖHE.     Ausflüge  von 

Wut  erst  durch  den  Besuch  der  Franz-Josbphs-Höhe  ;  selbst  die 
Schweiz  hat  wenige  Stellen  von  gleicher  Grossartigkeit  aufzu weisen . 
Outer  Reitweg  (3  St.  zur  Elisabethruhe,  von  da  1  St.  zur  Franz- 
Josephshohe,  zurück  im  Ganzen  3  St.V,  Führer  unnöthig.  Gleich 
hinter  Heiligenblut  1.  abwärts,  nach  10  Min.  über  die  MöU,  bei  der 
(15  Min.)  kleinen  Kapelle,  wo  der  "Weg  zum  lieiterthal  (S.  346)  1. 
abzweigt,  wieder  aufs  1.  Ufer,  bei  den  (5 Min.)  Häusern  von  Winkel 
(1438m)  über  den  Outihalbach.  Nun  1  St.  lang  scharf  bergan ; 
gegenüber  an  der  Bergwand  der  Kesselfall,  theilweise  durch  Tannen 
verdeckt;  tief  unten  stürzt  die  Moll,  der  Abfluss  der  Pasterze,  zwi- 
schen Felsen  hinab.  Auf  der  Höhe ,  da  wo  der  Weg  r.  abbiegt, 
schöner  Rückblick  auf  das  MöUthal;  östl.  der  Fleissgletscher, 
hinter  dem  das  Goldbergwerk  (S.  346)  liegt.  Einige  Schritte 
weiter  öffnet  sich  der  erste  Blick  auf  den  Absturz  des  Pasterzen- 
gletschers. Nun  eine  Zeit  lang  eben  hin ,  theilweise  durch  Wald 
bis  zu  der  (IV2  St.  von  Heiligenblut)  1872  neu  aufgebauten 
Bricctusftape^^«  (1612m),  dem  schönen  *Z/cii«r6acÄ/«W  gerade  gegen- 
über; dabei  eine  frische  Quelle.  Nun  wieder  bergan ;  nach  40  Min. 
führt  der  Weg  über  in  Felsen  gehauene  Stufen,  die  Ochsenplatten  oder 
auch  böse  Platte  genannt ;  gleich  darauf  erster  Blick  auf  den  Glock- 
ner. Dann  steil  im  Zickzack  einen  Felssattel  hinan ;  oben  auf  dem 
(72  St.)  Brettboden  (2077m)  gabelt  sich  der  Weg  (geradeaus  der 
kürzere  Fusspfad  um  eine  Felsecke  herum ,  r.  hinauf  der  Reitweg, 
beide  treffen  nach  Y4  St  wieder  zusammen),  u.  führt  durch  Matten 
zum  (20  Min.)  Glocknerhaus  auf  der  Elisabethruhe  (2127m),  von 
der  Sect.  Klagenfurt  erbaut  und  1876  eröffnet  (*Ga8th.,  20  Betten 
kl72fl')»  ^**  treffl.  Blick  auf  die  Pasterze  und  den  Glockner. 

Zur  Franz- Josephs-Höhe  gebraucht  man  von  hier  noch  1  St. 
Der  Weg  führt  durch  Wiesen  über  den  Pfandlschartenbach  (S.  164) 
zur  (1/4  St.)  Waünerhütte  (2115m) ;  oberhalb  derselben  r.  am  Bach 
aufwärts ,  nach  5  Min.  bei  einer  Quelle  1.  bergan,  um  die  Ecke  der 
Freiwand  herum,  hoch  über  dem  in  prächtigen  blaugrünen  Eis- 
brüchen abstürzenden  Gletscher,  zur  **Fra]UE- JoiepliB-Hölie 
(2329m),  einem  mit  Bänken  versehenen  Ruheplatz  am  trümmer- 
bedeckten Abhang  der  Freiwand,  mit  vollem  Ueberblick  des  mächti- 
gen Pasterzen  -  Gletschers ,  des  zweitgrössten  der  deutschen  Alpen 
(10,200m  lang,  bei  der  Hofmannshütte  1214m,  im  obern  Fimbeokeu 
4900m  breit),  besonders  schön  gegen  die  weisse  Pyramide  des 
Johannisbergs  hin,  der  erst  hier  sichtbar  wird.  Geradeaus  fast  senk- 
recht aufragend  der  Grossglockner  mit  seinen  beiden  Spitzen,  1. 
davon  Adlersruhe,  Burgwartscharte,  Hohen wartkopf ,  Kellersberg, 
Schwerteck  und  die  drei  Leiterköpfe ;  r.  vom  Glockner  die  zackige 
Glocknerwand  (Hofmannsspitze),  Romariswandkopf,  Schneewinkel- 
kopf, Untere  Oedenwinkelscharte,  Johannisberg,  Obere  Oedenwinkel- 
scharte  und  Hohe  Riffl ;  die  drei  Felsköpfe  im  obersten  Pasterzen - 
boden  sind  der  Vordere,  Mittlere  und  Hintere  oder  Hohe  Burgstall, 
'n  einem  Ohloritsehieferblock  auf  der  Franz- Josephs-Höhe  ist  1871 


Heiligenblut.  JOHANNISBERG.  6*5.  Route.     345 

eine  durch  eine  rothe  Eisen thür  verdeckte  Marmortafel  mit  Inschrift 
zur  Erinner  ang  an  den  tüchtigen  Alpeuforscher  Carl  Hof  mann  aus 
München  eingelassen  (1870  bei  Sedan  gefallen). 

Um  den  Pasterzengletscher  selbst  zu  betreten  (Führer  rathsam) 
geht  man  Yon  der  Franz-Josephs-Höhe  r.  hinunter  auf  den  Gletscher 
und  über  denselben  fast  eben  fort  zur  (1  St.)  Hofmannshütte 
(2438m)  in  der  Gamsgrube,  einer  Mulde  am  Fuss  des  Fuscherkar- 
kopfs.  Die  Hütte,  auf  Kosten  des  Erzh.  Johann  gebaut  (daher 
früher  Johannshütte') ,  jedoch  seit  langer  Zeit  ganz  verfallen  und 
unbewohnbar,  wurde  1870  durch  die  Herren  Hof  mann  aus  München 
(s.  oben)  und  Stüdl  aus  Prag  hergestellt  und  1877  neu  eingerichtet 
(Uebemachten  50  kr. ,  A.  V.  -Mitglieder  25  kr. ;  Schlüssel  in  Heiligen- 
blut, auf  der  Elisabethruhe,  in  Kais,  Fusch,  Ferleiten  und  Kaprun). 

Aasflüge  von  der  Ho f m anns-Hütte  (aämmtlich  nur  für  geübte 
Bergsteiger  mit  tüchtigen  Führern).  Auf  den  Fuseharkarkopf  (332im), 
von  der  Hofmannflhütte  durch  die  Gnmsgrube  und  über  den  s.w.  herab 
ziehenden,  anfnngs  steilen  Qrat  in  4  St. ;  vorzüglicher  Ueberblick  der 
Olocknergruppe.  —  Die  Besteigung  von  der  Ostseite  über  den  Freitoand- 
gleUchtr  und  den  Sattel  zwischen  Freiwand  und  Fuscherkarkopf  weniger 
vnzurnthen. 

Auf  den  Mittleren  Bärenkopf  (3366m)  anfangs  den  Weg  zur  Bockkar- 
schnrte  (S.  165)  über  den  vom  Breitkopf  (3i43m)  herabkommenden  Zufluss 
des  obersten  Pasterzenkeesbodens;  weiter  die  Bockkarscharte  r.  la.ssend  zum 
(3  St.)  EiiwandbiUiel  (3190m)  und  über  den  Firngrat  zum  (1  St.)  Mittleren 
{(IrosseH)  Bärenkopf  (33(i()m).  Man  kann  die  Wanderung  bis  zum  (1  St.) 
Hintern  oder  Hohen  Bärenkopf  (3405m)  ausdehnen;  Abstieg  nach  Ferleiten 
über  den  Hochgrubergletscher  schwierig.  —  Auf  den  Oroeaen  oder  Hohen 
Bar^stall  (2966m)  von  der  Hofmannshütte  über  den  obersten  Pasterzenkees- 
boden  in  2  St. ;  guter  Ueberblick  der  Pasterze.  Man  kann  auch  letztere 
Tour  mit  der  vorigen  verbinden  und  vom  Burgstnll  direct  zum  Kiswand- 
bühel  und  Groasen  Bärenkopf  gehen. 

OroMes  Wieabachhom  (3577m),  6-7  St.  Veber  die  Bockkarscharte 
(8.  165)  aufs  Bockkarkees,  dann  1.  hinan  zum  Sattel  zwischen  J/f^</erem  und 
Hohem  Bärenkopf  (s.  oben)  und  letztem  nach  1.  umgehend  über  den  Firn- 
kamm an  der  Olockerin  (3420m)  und  dem  Bratschenkopf  (3416m)  vorbei 
/.nr  Wielinger  Seharte  (S.  167);  zuletzt  steil  zum  schneebedeckten  Gipfel, 
mit  äusserst  grossartiger  Aussicht.  Abstieg  zur  Kaindl-  und  Rainer-Hütte 
s.  S.  167. 

Johaimiaberc  (3475 m),  4-5  St.,  2  Führer  ä  Vj-t  fl.  erforderlich.  Man 
überschreitet  von  der  Hofmannshütte  den  obern  Pasterzenkeesboden,  um- 
geht auf  der  1?0.-Seite  der  Olocktierwand  (3730m)  den  Absturz  des 
obersten  Pasterzenbodens  und  gelangt  über  weite  Firnfelder,  zuletzt 
ziemlich  steil  über  den  nach  O.  herabziehenden  Firngrat  zur  Spitze,  die 
nach  W.  in  ungeheuren  Wänden  ins  Stubacbtbal  zum  Oedenwinkelkees 
abstürzt.  Die  Lage  des  Johannisbergs  gestattet  einen  unvergleichlichen 
Einblick  in  die  grossartige  Gletscherwelt,  aus  deren  Mitte  er  emporragt. 

Sehaeewinkdkopf  (3533m) ,  4-5  St.  Bis  zum  obersten  Pasterzenkees- 
boden s.  oben  (Weg  zum  Johannisberg)  ;  dnnn  in  weitem  Bogen,  die  untere 
Oedenwinkelscharte  (S.  346)  r.  lassend,  zur  Einsattelung  zwischen  Eis- 
kögele  (34d9m)  und  Schnee winkelkopf  und  über  den  Firnkamm  zur  Spitze. 
Abstieg  nach  Kais  über  den  Laperwitz-Oletscher ,  6  St. ,  ohne  erhebliche 
Schwierigkeit. 

lieber  die  Futeherkarscharte  oder  die  Bockkar  icharte  nach  Ferleiten 
8.  S.  165. 

Ueber  das  Rifflthor  nach  Kaprun  (11  St.  bis  zur  Rainerbütte) 
beschwerlich.  Bis  zum  Rifflthor  (3090m),  der  Scharte  zwischen  Hoher 
Riffl  (3340m)  und  Vorderm  Bärenkopf  (3253m)  gefahrlos ;  hinab  über  den 
Karlingergletscher.,  oberhalb  des  Gletscberbruchs  fich  r.  halten  (Vorsicht 
rathsam  wegen  der  zwar  nicht  sehr  zahlreichen,  aber  desto  grösseren,  oft 


346    Route  65.  GROSSGLOOKNER. 

die  ganze  Breite  de.«;  Gletschers  durchsetzenden  Spalten),  zum  Moo&erhoden 
und  der  Rainerhiltte  (S.  166). 

Ueber  die  Obere  Oedenwinkelscharte  ins  Stabachthal 
(9  St.  bis  zur  Budolfshütte) ,  gleichfalls  beschwerlich.  Bis  zur  Mitte  des 
obersten  Pasterzenbodens  den  Weg  zum  Rififlthor  (s.  oben),  dann  Unks 
zur  Scharte  (3287m)  zwischen  Hoher  Riffl  und  Johannisherg.  Hinab  steil 
und  schwierig  zum  Oedenteinkelkees  und  der  RudoJ/ahiitte  (S.  339).  —  IMe 
Unter«  Oedenwinkelscharte  (3191m)  zwischen  Johannisberg  und  Eiskögele, 
1869  von  Hofmann  und  Stüdl  vom  Stubachthal  her  genommen,  wurde 
1876  zuerst  abwärts  überschritten  (sehr  schwierig). 

Von  der  Pasterze  nach  Kais  (6-7  St.,  m.  F.)  geht  man  entweder 
bei  der  Hofmannshütte  quer  über  den  oberen  Pasterzenboden  und  an  der 
r.  Seite  hinab;  oder  vom  Glocknerhaus  über  den  untern  Pasterzenboden 
zwischen  dem  Absturz  und  der  Zunge  des  Gletschers  (gefahrlos),  dann  1. 
hinan  um  den  Abhang  des  vordersten  Leiterkopfs  herum  über  die  steilen 
Hänge  der  Marxwiesen  ins  Leiterthal ^  wo  man  am  Ende  des  KaUenste'gs 
den  Wpg  zum  Berger  Thörl  erreicht  (vergl.  S.  341).  (Ueber  die  Stocker- 
scharte  zwischen  Vorderm  und  Mittl.  Leiterkopf  sehr  steil,  nicht  rathsam.) 

Besteigung  des  ^Grosi^lockner  (3797m)  schwierig,  doch  in  den  letzten 
Jahren  sowohl  von  Heiligenblut  als  von  Kais  (S.  340)  ans  häufig  gemacht; 
2  Tage,  nur  von  geübten  Bergsteigern  mit  2  Führern  (3  für  2  Reisende) 
zu  unternehmen,  deren  jeder  in  Heiligenblut  10,  in  Kais  7iJ2  fl.  kostet.  — 
Die  erste  Besteigung  wurde  1799  von  Graf  Salm,  Fürstbischof  von  Qurk,  mit 
29  Führern ,  nachdem  vorher  5  Jahre  hindurch  ausgekundschaftet  worden 
war,  ausgeführt,  1855  die  erste  Besteigung  von  Kais  (S.  340)  aus. 

Zwei  Wege  sind  möglich,  entweder  über  die  Fasterze  (Hof- 
mannsweg), oder  über  das  Leiterkees.  Vorzuziehen  der  er- 
stere*,  ^on  der  Hofmannshütte  (übernachten)  quer  über  den  Pasterzen- 
gletscher und  auf  dem  sogen,  äussern  Oloeknerkar-  oder  Hofmannstoeg  über 
den  äussern  Olocknerkargletscher  zur  (3*|2  St.)  Adlersruhe  (s.  unten)-,  bei 
günstigem  Schneestand  (bis  Mitte  August  meist)  ohne  erhebliche  Schwie- 
rigkeit, doch  nur  für  geübte  sichere  Steiger. 

Der  zweite  (ältere  und  früher  ausschliesslich  benutzte)  Glocknerweg 
über  das  Leiterkees  und  die  Hohenwartscharte  führt  zuerst  an  der  MöU 
aufwärts  bis  zu  der  S.  344  genannten  kleinen  Kapelle  (25  Min.),  dann  1. 
ab  über  den  Gössnitzbach  und  bergan  zur  {*\\  St.)  Trogalp '^  hinab  ins 
Leiterthaly  jenseit  der  («Ji  St.)  Brücke  über  den  Leiterbach  am  1.  Ufer  an 
steilen  Abhängen  hinan  (Kaizensteig^  Weg  neuerdings  verbessert^,  unten 
20-80m  tief  der  Leiterbach,  zur  (1  St.)  Leiterhütte  (2250m),  einer  dürf- 
tigen Sennhütte  (Alpenkost,  Nachtlager  auf  Heu).  Aufbruch  von  hier  um 
Mitternacht,  mit  Laterne.  Die  ersten  2  Stunden  zur  Salmshöhe  (2677m) 
leidlicher  Weg  (die  Scharte  links  jenseit  des  Thals  ist  das  Peischlag-Thörl, 
S.  341),  dann  über  das  Leiterkees  mühsam  zur  (2  St.)  Hohenwartscharte 
(3188m)  und  der  (>|4  St.)  Adlersruhe  (3463m),  wo  der  Weg  mit  dem  alten 
Kaiser  Glocknerwcg  zusammentrifft.  Von  hier  bis  zur  Spitze  (l>{7-2  St.) 
8.  S.  340.  —  Abstieg  nach  Heiligenblut  oder  Kais  (S.  340)  in  ca.  6  St. 

Von  Heiligenblut  nach  dem  Rauriser  Goldbergwerk 
(und  Gastein)  über  die  Fleiss.  Besteigung  des  Hohenaar. 
Interessante  Gletscherfahrt,  aber  wegen  des  jenseitigen  Abstieges  nur  mit 
ganz  zuverlässigem  Führer.  1  St.  ö.  von  Heiligenblut  theilt  sich  das  bei 
Pockhorn  (S.  343)  ins  Möllthal  mündende  Fleissthal  in  n.  Grosse  und  ö. 
Kleine  Fleiss.  In  letzterer  aufwärts  steigend  erreicht  man  an  einem  ver- 
lassenen Pochwerk  vorbei  in  2if2-3  St.  den  Zirmer-See  (2499m),  ein 
kleines  Wasser  «im  Fuss  des  Ooldzechgletschers ;  weiter  über  den  G-letscher, 
anfangs  auf  einem  alten  Saumpfad,  zur  (l^ji  St.  vom  See)  Passhöhe  der 
Ooldsechacharte  (2810m)  zwischen  nördl.  Hohenaar  und  südl.  Sonnblick. 
[Von  hier  zum  Gipfel  des  Hohenaar  (3258m)  bequem  in  1^(4  St.  •,  sehr  löh- 
nende Aussicht.]  Von  der  Scharte  hinab  zum  Goldbergwerk  grosse  Vor- 
sicht erforderlich ;  zum  Kolben  (S.  161,  gute  Unterkunft)  gebraucht  man 
von  der  Passhöhe  4>|2-5  St.  Von  hier  nach  Taxenbach  im  Pinzgau  s. 
8.  160^  über  die  Rifflscharte  oder  die  Boc^artscharte  nach  Oastein  9.  8.  159. 


STEIERMARK,  KÄRNTEN,  KRAIN, 

KÜSTENLAND. 


66,   Von  Wien  nach  Graz. 

211  Kil.  Oesterr.  Sldbahn,  Eilzug  in  ö^ja  St.  (12  fl.  90  oder  9  fl. 
eOkr.),  gewöhnlicher  Zug  in  8-9  8t.  (10  fl.  80,  8  fl.  10  oder  5  fl.  40  kr.). 
Aussichten  meist  links. 

Für  einen  flüchtigen  Blick  genügt  die  Fahrt  nach  MilrzzuKhlag  und 
zurück  (1  Tag :  im  Sommer  öfter  Vergnügungszüge,  Retourbillets  11.  Cl.  7, 
III.  Cü.  ö  fl.).  Weit  lohnender  aber  ist  es,  die  Tour  auf  drei  Tage  auszu- 
dehnen :  Am  1.  Eisenbahn  bis  Stat.  Semmeringnt  Sonnentpendstein  besteigen, 
Abends  nach  Märzzvsehlag ;  2.  über  Neuberg  nach  Mürzsteg^  Spaziergang 
zum  Todten  Weiby  Abends  nach  Neubtrg  zurück ;  3.  Einspänner  zum  Nazs- 
bauer,  über  den  Nosskamp  und  Nattwuld  zur  Singerin  (Mittag);  Nach- 
mittags durch  das  Höllenthal  nach  Reichenau  und  Paperback;  Abends  mit 
Schnellzug  nach  Wien  zurück. 

Die  Bahn  liegt  ziemlich  hoch ,  so  dass  der  Blick  ö.  die  weite 
Ebene  bis  zum  Leithagebiige  umfasst,  w.  die  unabsehbare  Häuser- 
menge der  Stadt ,  zahllose  Landhäuser  und  saubere  volkreiche  Ort- 
schaften, am  Fuss  und  Abhang  des  schönen,  in  seinen  wechselnden 
Formen  sehr  malerischen  Gebirges.  Der  Zug  berührt  1.  den  Matz- 
leinsdorfer  und  den  protestantischen  Friedhof.  Weiter  1.  auf  der 
Höhe  des  Wiener  Berges  eine  goth.  Denksäule,  die  nach  den  Stand- 
bildern des  h.  Crispinus  und  Crispinianus  Spinuskreuz,  jetzt -Spin- 
nerin am  Kreuz  heisst,  1542  errichtet.  Bis  Stat.  Meidling  dehnt 
sich  fortwährend  die  Stadt  aus.  Jenseit  der  Allee  von  Schönbrunn 
nach  Laxenburg  r.  die  OLoriette.  Folgt  Stat.  Äcteendor/"  mit  kaiserl. 
Schloss;  weiter  Stat.  Atzgeradorf,  Lieeing,  Perehtholdsdorf.  Bei 
Stat.  Brunn  r.  am  Gebirge  verschiedene  Burgen,  darüber  der  Husa- 
rentempel. Von  (15  Kil.)  Stat.  Mödling,  ansehnlicher  Ort  am  Ein- 
gang der  romant.  Brühl ,  führt  eine  Zweigbahn  1.  nach  dem  kai- 
serl.  Lustschloss  Laxenburg  mit  schönem  Park.  Folgt  Stat.  Gun- 
tramsdorf,  dann  das  weinberühmte  Oumpoldskirchen.  Zwischen 
hier  und  Baden  ein  kleiner  Tunnel  (^jBusserUTunnel")  ,  Inschrift: 
reeta  sequi. 

26  Kil.  Baden  (212m;  *mtel  Munsch;  Stadt  Wien;  Hirnck; 
Orüner  Baum;  *Schu>ar%er  Adler ;  Lowe),  berühmter  Badeort ,  war 
schon  den  Römern  bekannt  (Tkermae  Pannonicae),  Die  Haupt- 
quelle (Römerquelle  oder  Ursprung)  entspringt  in  dem  schattigen 
Park  am  Fuss  des  Galvarienberges  in  einer  Höhle ,  wo  das  heisse 
Wasser  In  armdickem  Strahl  aus  6in  tiefem  Kessel  emporsprudelt. 


348     Route  66.  NEUSTADT.  Von  Wien 

Bester  Ueberblick  der  inmitten  hübscher  Landhäuser  reizend  ge- 
legenen Stadt  von  der  Moritzruh ,  einem  Pavillon  auf  der  vorderen 
Kuppe  des  Calvarienberges  (20  Min.  vom  Curgarten),  zum  Anden- 
ken an  Moritz  Saphir  (f  1858)  so  genannt.  Schönster  Spaziergang 
in  dem  von  der  Schwechat  durchströmten  *Helenenthal  zur  (Y4  St.) 
Weilburg ,  Sohloss  des  Erzh.  Albrecht,  weiter  zum  (1  St.)  ürthel- 
Hein  und  den  (^2  St.)  Krainerhütten]  auf  den  Höhen  r.  und  1.  die 
Ruinen  Rauhenstein,  Rauheneck  und  Scharfeneck. 

Bei  der  Weiterfahrt  erblickt  man  die  letztgenannten  Burgen  auf 

den  Höhen  zur  Rechten  der  Bahn ;  die  Aussicht  1.   auf  die  wieite 

mit  Dörfern  übersäete  Ebene  ist  vom  Leithagebirge  begrenzt.     Bei 

(30  KU.)  VÖBlan  (246m;  *H6tel  Back;  Schweizerhof  wächst  der 

beste  Oesterreicher  Wein,  besonders  oberhalb  der  Kirche  von  Gain- 

fam  (Oberkirchner  oder  irrig  Merkensteiner  genannt).    Das  lange 

niedrige  Gebäude  vor  Vöslau  ist  Weinkeller.    Der  grosse  Teich  im 

grafl.  Fries'schen  Park ,  durch  eine  Heilquelle  gespeist,  hat  stets 

19**  R.,  ein  grosses  und  ein  kleines  Wasserbecken  zum  Schwimmen, 

in  einem  Wasserfall  (mitDouchen)  ablaufend,  auch  Wannenbäder, 

viel  besucht. 

AusÜnj;  nach  (li|2  St.)  ^Kerkenstein  (4ö5in)^  mit  Burgruine,  SchloHfl  u. 
AuftsichtvStiiurm  im  Park.  Beim  Förster  *Wirthsch. ,  guter  rother  Vös- 
lauer,  zur  Noth  ^Nachtquartier  für  2  Pers.  —  Von  hier  auf  das  Eiserne 
Thor  (831m),  mit  polir  lohnender  Aussicht,  in  2  St. 

Bei  (34  Kil.)  Leobersdorf  (20  Min.   ö.  Schönau  mit  schönem 

Park)  zeigt  sich  r.  der  kahle  Schneeberg  (S.  292). 

Zweigbahn  (in  S«/«  St.,  für  1  fl.  82,  1  fl.  37,  99  kr.)  nach  (38  Kil  ) 
OutenstetH.  Die  Bahn  führt  durch  das  freundl.  Thal  der  Piesting\,  Stat. 
tSteinabrückl,  Wöllersdor/y  Piesiing^  Ober-ISestiiig  (in  der  l^ähe  s.  die  Ruine 
Ktarhemberg,  einst  Sitz  Friedrichs  des  Streitbaren),  Waldegg,  üed ,  Per- 
nitz  u.  (38  Kil.)  Gutenstein  (482m',  JBär),  hübsch  gelegener  Markt-,  schöne 
Aussichten  von  der  in  Trümmern  liegenden  alten  Burg,  sowie  von  vielen 
Punkten  im  gräfl.  Hoyo8''schen  Park  und  vom  Mariahilfberge.  Ein  Fahr- 
weg führt  von  hier  durch  d:i8  Klosterthal  über  die  Gscheid  (785m)  zum 
(3'|2  St.)  Höhbaner  (von  hier  zum  Alpenhnus  auf  dem  Kuh  sehn  eeberg  2  St., 
v<r).  S.  35L)  und  zur  (1  St.)  Singerin  am  obern  Ende  des  Höllenihals  (S.  360). 

40  Kil.  Felixdorf.  Bei  Theresienfeld  (von  Maria  Theresia  1763 
für  invalide  Offiziere  gegründet,  jedem  ein  Haus)  grosse  Maisfelder. 

48  Kil.  Nenitadt  oder  Wten0ri«cA-iVeu«t(idt (284m; ^iVmA  ;  Kreuz; 
Hotel  Seiser,  in  der  Stadt ;  Stadler  s  Gasthaus  in  der  Nähe  des  Bahu> 
hofs ;  DohnaVs  Restauration),  gewöhnlich  „die  Neustadt^'  genannt, 
die  „allezeit  getreue",  Geburtsort  Kaiser  Maximilians  I.,  nach  dem 
Brand  von  1834 ,  der  nur  14  Häuser  verschonte ,  eine  ganz  neue 
Stadt  (20,000  Einw.),  ist  auch  als  FabriksUdt  von  Bedeutung. 

Die  Pfarrkirche  mit  zwei  hohen  spitzen  Thürmen  ,  Schiff  spät- 
roman.  aus  dem  13.  Jahrb.,  Chor  u.  Querschiff  goth.  vom  J.  1455, 
enthält  12  gute  bemalte  Apostelstatuen  in  der  Art  des  Veit  Stoss, 
eine  treifl.  Statue  des  h.  Sebastian  aus  dem  16.  Jahrb.  und  viele 
interessante  Relief-Grabsteine ,  darunter  das  Denkmal  mit  Hoch- 
Relief-Büste  des  Cardinais  Khlesl  (f  1630) ,  eines  Wiener  Bäoker- 
sohns ,  Kanzler  der  Universität  Wien  und  unter  Kaiser  Matthias 


fiAÄÄ  Gfaz.  GLOÖGNIT^.  ßß.  Route.     349 

Minister.  An  der  siidl.  Aussenseite  des  Thurnis  der  Grabstein  der 
Ungar.  Rebellen  Graf  P.  Zrinyi  und  F.  Frangipani,  die  1671  im 
Hofe  des  ehem.  Zeughauses  (jetzt  Bräuhaus}  enthauptet  wurden, 
mit  lat.  Inschrift. 

An  der  Ostseite  der  Stadt  die  alte  herzogl.  Burg  der  ßaben- 
berger,  1192  erbaut,  1457  von  Kaiser  Friedrich  III.  umgestaltet. 
Im  Hof  über  der  Einfahrt  das  Standbild  Kaiser  Friedrichs  III.  vom 
J.  1453  und  dessen  Wappentafel  mit  89  Wappen  (viele  fabelhaft) ; 
auch  sein  Wahlspruch :  A.  £.  I.  0.  U.  (,,Austria  erit  in  orbe  ul- 
tima'' oder  „Austriae  est  imperare  orbi  universo'O  i^^  mehrfach  an 
den  Mauern  angebracht.  Seit  1752  ist  hier  die  Militär- Academie 
(400 Zöglinge),  von  Maria  Theresia  gestiftet;  im  Garten  das  4m  h. 
Standbild  der  Kai$erin ,  die  Stiftungsurkunde  in  der  Rechten,  von 
Gasser.  Im  Kaiser-  und  Prüfungs  -  Saal  Bildnisse  der  Gründerin, 
so  wie  mancher  Zöglinge,  die  später  berühmt  geworden  sind.  In 
der  Burgkirche  ruht  unter  dem  Hochaltar  Kaiser  Maximilian  I.  (vgl. 
S.  172). 

In  der  Neuklosterkirche  (Cisterzienser-Ordens),  ebenfalls  an  der 
Ostseite  der  Stadt,  hinter  dem  Hochaltar  ein  Denkmal  der  Ge- 
mahlin Friedrichs  III.,  Eleonore  von  Portugal  (f  1467),  neben 
demselben  ein  1447  geschnitzter  Flügelalter. 

Im  Rathhaus -wild  ein  0,6m  hoher  silberner  Prachtbecher ,  als 
Denkmal  der  Aussöhnung  zwischen  Friedrich  III.  von  Oesterreich 
und  Matthias  Corvhius  von  Ungarn ,  ferner  dessen  Reitzeug,  Bild- 
niss  u.  a.  gezeigt. 

Von  Neustadt  nach  Oedenburg  (32  KU.)  Eisenbahn  in  1>|2  St. 
für  1  fl.  62,  1  a.  22,  86  kr.  Von  Stat.  Mattersdorf  (ungar.  Nagy-Marton)  loh- 
nender Ausflug  (l*f4  St.)  nach  dem  wohlerhaltenen  Fürstl.  Esterhazy'schen 
Scbloss  ^Forehtenstein^  auf  steilem  Kalkfels  (379m)  weithin  sichtbar,  daa 
Innere  reich  an  Familienbildnissen,  erbeuteten  Waffen  etc.  (Gastellan 
öü  kr.).  —  *U  St.  weiter  auf  dem  Kamm  des  Berges  die  *RotaliencapeUe^ 
Wallfahrtskirche,  1695  erbaut,  mit  weiter  Bundsicht.  Neben  dem 
Schloss  *Whs. 

OedonbuzY  (König  von  Ungarn;  Rose;  Hirsch) ^  das  Sopronium  der 
Römer  (ungar.  Soprony),  ist  eine  stille  österr,  Ackerstadt  (18,000  Einw.) ; 
bedeutende  Viehmärkte.  2i|2  St.  ö.  der  salzige  Neusiedler  See^  24  St.  im 
Umfang,  vor  einigen  Jahren  fast  ganz  ausgetrocknet,  doch  jetzt  wieder 
mit  Wasser  gefüllt;  am  Westrande,  4  St.  n.  von  Oedenburg,  das  weinbe- 
rühmte Städtchen  Rust. 

Jenseit  Neustadt  r.  der  Schneeberg,  vom  Scheitel  bis  fast  zum 
Fuss  sichtbar,  1.  das  Leithagebirge.  Grosse  Maisfelder,  dann 
Föhrenwald.  Am  Gebirge  1.  in  der  Feme  das  Fürstl.  Liechten- 
stein'sche  Schloss  *Seben8tein  mit  Waffensammlung  nnd  schöner 
Aussicht.  57Kil.  8t.  Egyden;  63Kil.  iVeunfc*rcfcen(368m;  Hirsch), 
Fabrikort  mit  Baumwollspinnereien.  Hübsche  wechselnde  Land- 
schaft. Bei  (67  Kil.)  Temitz  überschreitet  die  Bahn  äien  Simingbach 
(durch  das  Siruingthal  nach  Buchberg  s.  S.  351).  Folgt  Stat. 
Pottschach  mit  Fabrikgebäuden,  dann  (75  Kil.)  Ologgnitx  (435m  ; 
*Kaffthaus;  *Alpenhorn;  *  Adler;  RÖssi),  am  Fuss  des  Sem- 
mering.  Schon  vor  Gloggnitz  sieht  man  1.  auf  der  Höhe  Burg  War- 


350     Kuute  66.  J^EICHENAU.  Von  Wien 

ienatein.  Das  vielfensterige  8ehlo88  Gloggnitz  auf  dem  Hügel,  bis 
1803  Beiiedictiiier- Abtei,  wird  von  veTschiedeiieu  Behörden  benutzt. 
Hier  beginnt  die  1853  vollendete  *8e]iim6ringba]in ,  die  erste 
unter  den  grossen  Gebirgsbahnen  des  Gontinents  (6^/^  Meilen  kos- 
teten 15  Mill.  11.),  an  steilen  Felswänden  angelegt,  durch  15  Tun- 
nels und  über  eben  so  viele  Brücken ,  unter  stetem  Wechsel  gross- 
artiger landschaftlicher  Bilder  (1.  sitzen).  Die  Locomotive  fährt 
langsamer,  die  Bahn  beginnt  zu  steigen.  Sehloss  Gloggnitz  stellt 
sich  stattlich  dar ;  im  Thal  die  grfine  Schwanau^  mit  der  grossen 
k.k.  Papierfabrik  SehUglmühl,  Links  der  dreigipfelige  Sonnen" 
wendstein,  im  w.  Hintergrund  die  Raxalp  (S.  351).  Die  Bahn  um- 
zieht in  weitem  Bogen  die  n.  Bergwand  u.  erreicht  (82  Kil.)  Payer^ 
back  (461m ;  Mader;  *Bahnhofs-Restaur.,  auch  zum  Uebeniachten). 

Von  Psyerbnch  sehr  lohnender  *Au8f  lug  nach  Reichen  an  und 
in  das  Höllentlial.  Fahrweg  (Omnibus  am  Bahnhof)  unter  dem  Eisen- 
bahn-Viaduct  hindurch  nach  (^js  St.)  Beichenau  (576m-,  ^Fischer; 
*Hdtel  Waissnix  im  Thalhof  über  Beichenau,  hübsch  gelegen,  nicht  billig), 
neuerdings  sehr  beliebter  Sommerfrischort  der  Wiener,  mit  vielen  neuen 
VilleUf  Logirhäusem,  Kaltwasserheilanstalt  etc.,  in  sehr  geschützter  Lage., 
in  schönem  grünen  von  der  ScJmartau  durchflossenen  Tüal  (von  hier  auf 
den  Schneeberg  s.  unten).  Der  Fahrweg  führt  weiter  an  der  Mündung 
des  PreinthaU  (S.  851)  vorbei  nach  (40  Min.)  Hirtchvang^  mit  grossen 
Eisenwerken  \  gleich  oberhalb  treten  die  Felswände,  1.  von  der  Raxalp^  r. 
vom  Schneeberg  auslaufend,  dicht  zusammen;  das  ^Höllenthal  beginnt. 
Die  Strasse  überschreitet  mehrfach  die  Schwarzau ;  (*4  St.)  Kaiserbruun^ 
einige  Häuser  mit  einem  Whs.  (in  der  Nähe  das  grosse  Wasserschloss 
der  neuen  Wiener  Wasserleitung,  zu  der  der  Kaiserbrunnen^  eine  starke 
Quelle  trefflichen  Trinkwassers,  vereint  mit  der  Stixensteinquelle  das 
Wasser  liefert).  Ein  steiler  Pfad  führt  von  hier  auf  den  Schneeberg 
(s.  unten;  S^js  St.  bis  zum  Baumgartner).  Die  nun  folgende  Strecke  des 
Thals  ist  besonders  malerisch.  Nach  V«  3^*  ^eigt  1.  ein  Wegweiser  in  das 
„Grosse  HöHenthaV^  einen  eirunden  tiefen  Kessel,  von  den  fast  senkrechten 
Felswänden  der  Baxalp  rings  umschlossen,  einem  gewaltigen  in  den  Felsen 
gehauenen  Theater  nicht  unähnlich  (es  genügt  vom  Wegweiser  etwa 
10  Min.  weit  hineinzugehen ;  häufig  Gemsen  zu  sehen,  die  hier  gehegt 
werden).  —  20  Min.  weiter  am  Wege  ein  kl.  Whs. ;  die  Thajwände  werden 
niedriger  und  bald  ist  das  (40  Min.)  Wh<.  zur  Singerin  (576m)  erreicht, 
31 14  St.  von  Reichenau,  an  der  Mündung  des  Natsthals  in  das  Schwarzau- 
thal.  Das  letztere  wendet  sich  hier  nach  N.  und  theilt  sich  20  Min.  auf- 
vf'ixiA  abermals;  durch  das  r.  ansteigende  Vois-Thal  führt  der  Fahrweg 
zum  (*|4  St.)  Höhbauer  (auf  den  Schneeberg  s.  unten)  und  weiter  über  die 
O scheid  und  durchs  Klosterthal  nach  (4  St.)  Qutenstein  (S.  348). 

Die  meisten  Reisenden  kehren  von  der  Singerin  oder  schon  vom 
Grossen  Ilöllenthal  nach  Reichenau  zurück.  Eine  höchst  lohnende  Aus- 
dehnung der  Tour  Ist  nachstehende:  Durch  das  Nassthal  zum  Reitkof 
(Whs.)  und  (1  St.)  Oberhof  (Engleitner),  einer  Ende  des  vor.  Jahrh.  hier 
angesiedelten  Colonie  Protestant.  Holzknechte:  weiter  über  Nasstoald  zur 
Xassklomm  und  auf  den  (3  St.)  Nasskamp  (1182m),  einen  Sattel  zwischen 
Raxalp  und  Schneealp  (Besteigung  der  letztern  s.  S.  351);  hinab  zum 
Nassbauer  und  über  AUenberg  n-)cii  (2  St.)  Kapellen  (S.  Sd4)  nn  der  Straaae 
von  (l^js  St.)  Mürzzuschlag  nach  Mariatell  (vgl.  R.  67). 

Der  Bchneeberg  {Klostericappen  2075m,  Kaiferstein  206im)  wird  in  der 
Regel  von  Reichenau,  von  Buchberg  oder  vom  Höhbauer  erstiegen  (Fuhrer 
rathsam,  von  Reichenau  hin  und  zurück  3,  mit  Vobemachten  4  fl.).  Von 
Reichenau  resp.  dem  Thalhof  führt  der  Weg  steil  hinan  durch  die  Eng^ 
eine  wilde  Schlucht,  weiter  durch  eine  Holzriese  zum  Lakenboden,  und,  das 
Hocholpl  1.  lassend,  zum  (3'|a  St.)  Baumgartner- Haus  (iSSOm  ;  *Whs.,  Bett  1, 
Pens.  3  fl.)  am  Fuss  des   Waxriegels  (i884ui),  wo   r.  der  Weg  von  Buch- 


nach  Graz.  KAXALP.  66.  Route.     351 

berg  heraufkommt  (».  unten);  dnnn  über  den  Lucluboden  und  Odaenboden 
'AVLT  (2  8t.)  Spitze  (unterhalb  derselben  das  vom  österr.  Tourietenclub  er- 
baute Sehn eeberff haus  y  eine  massive  Unterkunftshüttc).  Die  sehr  ausge- 
dehnte Aussicht  erstreckt  sich  w.  bis  zum  Dachstein.  —  Bequemer  ist  die 
Besteigung  von  Buchberg  (Doppler),  3  St.  n.w.  von  Stit  Ternitt  (S.  349; 
Fahrweg  durch  das  reisende  Siming-Thal^  an  der  Ruine  Siixenttein  vor- 
bei;  Einsp.  4-5  fl.);  von  hier  zu  Fuss  am  (2i|2  St.)  Kalten  Wasser  (iiSim)^ 
einer  guten  Trinkquelle,  vorbei  zum  (1  St.)  Baumgartner  (8.  oben). 
Führer  von  Buchberg  über  den  Schneeberg  zur  Singerin  und  durchs 
Höllenthal  nach  Payerbach  (12-13  St.)  5  fl.  —  Vom  Böhbauer  (S.  348) 
führt  ein  ziemlich  steiler  Pfad,  anfangs  durch  Wald,  in  2  St.  zu  dem  dem 
Höhhauer  -  Wirth  gehörigen  Alpenhaus  (1525m)  auf  dem  Kuhsehneeberg 
(Nachtlager);  dnnn  üher  das  serklüftete  Plateau  an  Sennhütten  (Inneren 
und  Atusseren  Jlütten)  vorbei  zum  (2i/8  St.)  Kaiserstein. 

Die  Besteigung  der  Baxalp,  eines  weit  :iu5gedehnten  Plateaus  mit 
zahlreichen  Sennhütten,  ist  namentlich  für  den  Botaniker  interessant 
(Führer  3  fl.,  mit  Uebernachten  4  fl.).  Die  höch.<:te  Spitze  ist  die  Heu- 
knppe  (2008m),  an  der  S.W.-Selte;  das  gegen  das  Höllenthal  sich  vor- 
streckende Massiv,  mit  dem  Jacobskogel  (iToöm)  als  Oipfel,  heisst  die 
Orünsehachtr  Alp.  Anstieg  am  besten  von  Prein  (öGOm;  Whs.),  2  St.  s.w. 
von  Reichenau  in  dem  bei  Hirsehwang  (S.  350)  sich  öffnenden  Prein- 
thal  (von  Payerbach  in  die  Prein  gehen  auch  regelmässige  Stell  wagen  für 
60  kr.);  zunächst  ö.  ruf  dem  Fahrweg  weiter  zum  Oscheidl  (1074m),  Was- 
serscheide zwischen  Schwarzau  und  Mürz  und  Grenze  gegen  Steiermark 
(der  Weg  führt  hinab  durch  den  Raxgraben  nach  Kapellen^  2  St.);  hier 
r.  den  neuerdings  sehr  verbesserten  und  zum  Theil  neu  angelegten 
Sehlangenweg  hinan  durch  eine  Felsschlucht  auf  das  Plateau  zum  (2  St.) 
Kai'l-Ludwigshaus  (zweistöckiges  gut  eingerichtetes  Vnterkunftshaus,  vom 
üstr.  Touristenclub  erbaut  und  1876  eröffnet;  im  Sommer  Wirthsch.)  und 
zum  (1  St.)  Gipfel  (s.  oben)  mit  herrlicher  Aussicht. 

Die  Sclmeealp  wird  meist  von  Neuberg  (S.  354)  bestiegen,  am  besten 
durch  den  ^ji  St.  ö.  ins  Mürzthal  mündenden  Lichtenbachgraben ;  bequemer 
Anstieg  zu  den  (4  St.)  ScJmeeulphiitten  (dürftige  Unterkunft)  und  zum 
(1  St.)  Gipfel  (Windberg,  1893m;,  mit  prächtiger  Aussicht  auf  Hoch- 
schwab, Oetscher,  Schneeberg,  Raxalp  etc.  Auch  vom  Nasskump  (s.  oben) 
ist  die  Besteigung  ohne  Beschwer  (über  den  Ameisenbühl  zum  Gipfel 
in  4  St.). 

Gleich  nach  der  Ausfahrt  von  Stat  Payerbach  überschreitet  die 
Bahn  auf  grossartigem  !^m  1.,  29in  h.  Yiaduet  in  13  Bogen  das 
Reichenauer  Thal  und  führt  in  starker  Steigung  (1  :  40^  an  der 
südl.  Thalwand  aufwärts.  Die  kaiserl.  Papierfabrik  wird  unten 
wieder  sichtbar,  bereits  tief  im  Thal,  im  w.  Hintergrund  stets  die 
Raxalp.  Durch  zwei  kleine  Tunnels;  1.  weiter  Blick  über  die 
Ebene;  unten,  i70m  tiefer,  Gloggnitz. 

Nun  um  den  OoUehakogl,  durch  zwei  Tunnels  nach  Stat. 
Klamm  (687m),  fürstl.  Liechtenstein'sohes  Sohloss,  auf  einer  Fels- 
nadel, halb  zerstört,  einst  der  Schlüssel  der  Steiermark.  Tief  unten 
die  alte  Semmeringstrasse,  einige  Fabriken  und  die  weissen  in  einer 
Schlucht  gelegenen  Häuser  von  Schottwien.  Schloss  Klamm  stellt 
sich  nochmals  stattlich  als  Felsenbuig  dar,  wenn  man  nach  der 
Durchfahrt  des  nächsten  Tunnels  zurückschaut ;  weiter  hübscher 
Blick  in  das  tief  eingeschnittene  Thal  mit  seinen  Felswänden  und 
Zacken.  Der  Zug  fährt  durch  die  lange  mit  verschiedenen  Tages- 
Öffnungen  und  Bogenstellungen  und  einer  Felsenbrücke  vers^ene 
Gallerie  an  der  Wemteltelwand^  und  erreicht  Stat.  BreHenatein 
(775m).     Wieder -zwei   Tunnels;     dann   auf  184m   l. ,    46m  h. 


352    BouU  66.  SEMMERING.  Von  Wien 

Viaduct,  dem  höchsten  der  ganzen  Strecke,  über  die  Kalte  Rinne  ; 
die  Bahn  steigt  in  groser  Curve  (hübscher  Rückblick  y  im  Hinter- 
grund die  Raxalp)  und  erreicht  den  letzten  grössern  Viaduct  (161m 
lang,  28m  h.)  über  den  Untern  Adlitzgraben. 

Nachdem  nochmals  3  Tunnels  durchfahren  sind,  (103  KU.)  Stat. 
Semmering  (879m ;  *0bermayer^8  Gasthaus  zum  Semmering-Bauer), 
vonGioggnitz  1^4  bis  1^/481.  Fahrens.  Rechts  an  der  Felswand  ein 
Denkmal  zu  Ehren  des  Erbauers  der  Bahn  Karl  von  Ohega.  In  der 
Nähe ,  an  der  Landstrasse  20  Min.  von  der  Station ,  auf  der  alten 
Semmering  -  Höhe  (974m),  ist  das  *Wh8.  zum  Erzherzog  Johann, 
dahinter  ein  Denkmal  zu  Ehren  Kaiser  Carls  VI. ,  des  ersten  Er- 
bauers dieser  Strasse ,  „aditus  ad  maris  Adriatici  littora'^,  sagt  die 

Inschrift. 

Der  Sonnenwendstein  (1523m),  der  nächste  s.o.  Nachbar  des  Semme- 
ring, 2  St.  Steigens  vom  Wbs.  (Führer  2  fl.,  entbehrlich),  bietet  eine 
weite,  schöne  und  ebenso  malerische  Bundsicht,  der  von  der  Bosalie 
(S.  349)  ähnlich,  »her  viel  ausgedehnter,  namentlich  nach  Steiermark 
hin,  im  Vordergrund  tief  unten  die  Klamm  und  Schottwien  und  die 
ganze  Semmeringbahn.  Oben  wachsen  Alpenrosen.  —  Ein  neuer  Fuas- 
steig  führt  vom  Gipfel  n.  hinab  nach  (1  8t.J  Maria-Schutt  (759m  ^  ^Jürg'A 
Whs.),  besuchter  Wallfahrtsort  in  reizender  Lage^  von  hier  auf  der  alten 
Seqtmeringstrasse  über  Schottwien  nach  (2  St.)  Ologgnite  (s.  oben). 

Zur  Vermeidung  der  noch  104m  höheren  Steigung  ist  der  Sem- 
mering,  Grenze  zwischen  Oesterreich  und  Steiermark,  mittelst  eines 
1384m  langpn  Tunnels  (3  Min.  Durchfahrt)  durchbohrt,  in  dessen 
Mitte  die  Bahn  ihren  Höhepunkt  (881m)  erreicht.  Dann  starke 
Senkung  der  Bahn ,  von  Steinhaus  ab  hoch  an  der  Nordseite  des 
hübschen  Fröschnitzthals ,  mittelst  langer  Dämme  und  tiefer  Ein- 
schnitte, nach  (110  Kil.)  Spital  (774m;  Oberdorfer). 

Lohnender  Ausflug  von  hier  auf  das  Btvhleok  (1778m),  über  die  Ho/- 
alpe  in  31(2  St.,  mit  weiter  Aussicht  (oben  Unterkunftshaus,  aber  feucht 
und  nicht  zu  empfehlen). 

117  Kil.  Maniiuolilag  (669m;  *Bräuhau8i  *Elephant;  *Post; 
*  Hirsch ;  *Bahnhofs-Re8taur.\  altes  Städtchen,  ander  Mürz  freund- 
lich gelegen.  —  Yon  hier  nach  Marianell  s.  R.  67. 

Die  Bahn  folgt  der  Mürz  in  einem  anmuthigen  fichtenbe- 
wachsenen, durch  Hammerwerke  belebten  Thal.  Bei  (124  Kil.) 
Langenwang  1.  auf  der  Höhe  Ruine  Hohenwang,  r«  an  der  Bahn  das 
gleichnam.  neue  Schloss.  128  KU.  Krieglach ;  133  Kil.  Mitterdorf, 
mit  grosser  Gewehrfabrik.  R.  an  der  Mündung  des  Veitschthals  das 
vierthürmige  Schloss  Püchl,  weiter  bei  Wartberg  Ruine  Lichtenegg, 
Die  Bahn  umzieht  den  Wartberg- Kogel  in  grossem  Bogen  (zweimal 
über  die  Mürz)  und  erreicht  (140  Kil.)  Stat.  Kindberg  mit  dem 
stattlichen  Schloss  Oberkindberg,  Sitz  des  Grafen  Inzaghi.  147  KU. 
Mareiri,  Bei  (1Ö4  Kil.)  Kapfenberg,  au  der  Mündung  des  ThörUhals 
(S.  358),  1.  hoch  oben  die  malerische  Ruine  Oberkap fenberg ,  dem 
Grafen  Stubenberg  gehörig  (unten  an  der  Bahn  ein  neueres  Schloss) ; 
in  der  Nähe  (10  Min.)  in  geschützter  Lage  Bad  Steinerhof  (Kur- 
haus; Villa  Pessiak),  von  Brustkranken  besucht.  Bei  Brück  in  der 
Nähe  des  Bahnhofs  das  alte  Schloss  Lnndskron, 


nach  Qrax.  BRÜCK.  66.  Rouie.     353 

Sehr  lohnend  von  Hixniis  die  Besteigung  des  KofUantMh  (1732»)  \ 
am  r.  Ufer  de«  Mixnitebachs  über  die  Sehwageratp  zur  (4*[2  St.)  Teiehalp 
(l^achtlager,  besser  im  Jägerhaus  daneben) ;  von  hier  in  2  St.  ohne  Be- 
schwer auf  den  Qipfel  mit  treffl.  Aussicht  auf  die  steir.  Alpen  und  reicher 
Flor».  Abstieg  n.  nach  (ii)4  St.)  Schüsserlbrunn  und  durch  die  Breitenau 
nach  (2^1«  St.)  Pern^gg  (s.  unten) ;  oder  von  der  Teichalp  durch  den  Tur- 
nauer  Orabeia  nach  (3  St.)  Frohnleiten  (s.  unten).  —  Von  Pernegg  auf  das 
Ktmileld  (1622m)  gleichfalls  lohnend  ^  entweder  durch  die  BrHtenau  und 
den  FeisUrgraben  in  4  St.,  oder  über  Oabraun  in  3  St.,  wenig  beschwer- 
lich. Abstieg  n.  nach  (li|2  St.)  Frauenberg  ( Maria-Rehhogel)^  von  da 
entweder  nach  (1»|4  St.)  Kapfenberg  (S.  352)  oder  nach  (1»|4  St.)  Brück. 

158 Kit.  Brack (484m ;  ^Bemauer^  am  Bahnhof;  Lamm ;  Adler), 
Stadt  am  Einfluss  der  Mürz  in  die  ilfur,  mit  der  alten  landesfürstl. 
Burg  mit  roman.  Bogengängen.  Von  der  Anhöhe  hinter  dem  Bahnhof 
bester  Ueberhlick  über  Stadt  und  Umgehung.  —  Nach  St.  Michael 
8.  R.  75 ;  nach  Mariazell  s.  R.  67. 

Die  Bahn  tritt  in  das  enge  Thal  der  Mur  (r.  die  lange  Eisen- 
gitterhrücke  der  Bahn  nach  Leoben,  S.  388^;  der  wasserreiche 
Fluss  füllt  an  manchen  Stellen  die  ganze  Thalsohle,  zu  beiden 
Seiten  steile  bewaldete  Abhänge.  Bei  (168  Kil.)  Pemegg  (*Linde) 
ein  grosses  neues  Schloss  des  Hm.  v.  Bock ;  weiter  bei  (171  Kil.") 
Idixnitz  (*Schartner's  Whs.),  am  Fuss  des  RotheUteins ,  eine  grosse 
Tropfsteinhöhle,  Drachenhohle  oä^&r  Kugellucken  genannt,  angeblich 
1  St.  lang,  474m  über  dem  Dorf  (lohnender  Ausflug  in  die  Barcn- 
schütz  mit  prächtigem  Wasserfall,  IY2  St.). 

183  Kil.  Stat.  FrohnUUen,  derOrt  mit  Hammerwerken  und  Kalt- 
wasserheilanstalt gegenüber  am  r.  Ufer;  r.  an  der  Bahn  Schloss 
Pfannberg ,  Eigenthum  des  Fürsten  Lobkowitz,  1.  auf  einem  Berg- 
kegel die  Trümmer  der  gleichnam.  Burg.  Am  r.  Ufer  auf  einem 
FeUen  Ruine  RahensUm'^  das  Thal  verbieitert  sich  auf  kurzer 
Strecke ,  dann  treten  zu  beiden  Seiten  die  Bergwände  dicht  an  den 
Fluss  und  bilden  ein  enges  Defll^,  das  die  Bahn  an  der  Badelwand 
mittelst  einer  400m  langen  Gallerie  von  35  Bogen  durchbricht,  oben 
darüber  die  Landstrasse.  Bei  Stat.  Peggau  1.  der  Schockel  (S.  374); 
gegenüber  an  der  Mündung  des  üebelbache  das  Städtchen  Feiatritz 
mit  Hüttenwerken  (in  der  Nähe  Blei-  und  Kup feigruben). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Mur  und  bleibt  nun  bis  Graz  am 
T.  Ufer.  Bei  Stat.  Klein  -  Stübing  ein  hübsches  neues  Schloss; 
weiter  zwischen  Felswand  und  Fluss  nach  Stat.  Oratvtein  (Fischer- 
wirth).  Das  Thal  öffnet  sich ;  bei  Stat.  Judendorf  r.  auf  einer  An- 
höhe die  Wallfahrtskirche  Maria- Strcasengel ,  hiibscher  goth.  Bau 
mit  durchbrochenem  Thurm  (1355).  Die  Bahn  umzieht  eine  An- 
höhe ,  an  deren  Fuss  die  von  (jhrazeni  ylel  besuchte  Ruine  QMiing, 
Eigenthum  des  (jfrafen  Attems ,  und  tritt  in  einen  weiten  frucht- 
baren Thalkessel ,  in  dem  sich  1.  der  isolirte  Gbazer  Schlossberg  err 
hebt,  um  dessen  Fuss  die  Hauptstadt  der  Steiermark  sich  schmiegt. 

211  Kil.  Graz  s.  8.  370. 


Basdbkes's  Südbaiern.    ^8.  Aufl.  23 


354 

67.   Von  Wien  nachMariazell  undBrnck  an  der  Mar. 

Von  Wien  nach  Mürzzuschlag  Eisenbahn,  Eilzug  in  4  8t.  Von  Mürz- 
znschlag  nach  Mariazeil  (60  KU.)  Post  tägl.  iO^/t  U.  Vm.  in  S«/«  St.  (4  fl. 
60  kr.) ',  Zwei  SP.  in  6  St.,  16  (hin  und  zurück  26)  fl. ;  von  Mürzzuschlag  bis 
MürzAteg  in  2  St.,  6  fl.  Einsp.  i|s  weniger.  Dem  Kutscher  vorher  sagen, 
dass  man  in  l^euberg  (s.  unten)  i|2  St.  halten  will,  um  die  Kirche  zu  sehen. 
—  Zwischen  Brück  und  Mariazell  (64  Kil.)  das  ganze  Jahr  hindurch  Bo- 
TENFAHBPOST  in  lOifz  St.,  der  Platz  ö  fl. 

Eisenbahnfalirt  bis  Mürzzuschlag  s.  B.  66.  Von  hiei  gute 
Fahrstiasse  dem  Lauf  dei  Mürz  entgegen  durch  ein  waldiges  Ge- 
birgsthal,  an  mehreren  Eisenhämmern  vorbei  nach  (1 1/2  St.)  ^a- 
pelUn  (Hirsch)  (von  hier  über  den  Naaskamp  zur  Singerin  s.S.  350 ; 
über  die  Gscheidt  nach  Beichenau  S.  351),  und  (13  Kil.)  Keubergr 
(726m ;  *  Weisshapptt) ,  Hauptort  des  Thals ,  Sitz  des  Oberberg- 
amts, am  Fuss  der  Schneealp  (1893m),  die  von  hier  bestiegen  wer- 
den kann  (vgl.  S.  351).  Die  schöne  goth.  Ciaterzienserkirche,  Hal- 
lenkirche mit  14  schlanken  achteckigen  Pfeilern  und  grossem 
Kadfenster,  wurde  1471  geweiht.  In  dem  wohlerhaltenen  Kreuz- 
gange die  Bildnisse  aller  Aebte ,  dann  der  Eingang  in  eine  zier- 
liche Gruftkirche ,  in  der  fünf  Särge ,  Markgraf  Otto  mit  seinen 
Gemahlinnen  Elisabeth  und  Anna  und  seinen  beiden  Söhnen. 
Angrenzend  sehr  ansehnliche  Klostergebäude.  Das  Stift ,  Gister- 
zienser-Ordens ,  hob  Kaiser  Joseph  II.  1782  auf.  In  der  Nähe 
grosse  k.  k.  Hüttenwerke  (über  1000  Arbeiter). 

Von  Neubeig  an  wird  das  Thal  engerund  schöner,  zur  Seite 
stets  die  klare  rasche  Mürz.  Die  Strasse  führt  wenig  steigend  über 
Krampen  nach  (26  Kil.)  Munsteg  (762m ;  *Po8tj  hübsch  gelegenes 
Dorf  (s.w.  der  lange  Kücken  der  Hohen  VeiUchalp,  1973m).  Das 
Thal  theilt  sich  hier;  die  Fahrstrasse  führt  in  dem  w.  ansteigenden 
Dobrain-Thal  über  das  Niederalpl  (1217m),  mit  schönem  Blick  auf 
Veitschalp  und  Hochschwab,  nach  (45  Kil.)  Wegacheid,  einem 
15  Kil.  südl.  von  Mariazeil  an  der  Strasse  nach  Brück  gelegenen 
Dorf  (S.  357). 

Lohnender  als  diese  Fahrstrasse  ist  die  Wanderung  (ohne  Führer, 
überall  guter  gebahnter  "Weg)  von  Mürzsteg  nördl.  der  Mürz  ent- 
gegen über  den  sogen.  (1  St.J  Scheiterboden,  Bis  hierher  Fahrweg, 
stets  durch  den  Wald.  Dann  auf  dem  Fussweg  am  linken  Ufer 
des  Lachs  durch  enge  wilde  Gebirgsschluchten,  zwischen  den  Fels- 
wänden der  Schneealp  auf  der  einen ,  und  des  Seekopfs  und  der 
Proleswand  auf  der  andern  Seite.  Die  Schlucht  wird  zuletzt,  nach 
lY28^undiger  Wanderung,  so  eng,  dass  der  Fluss  sie  ganz  ausfüllt, 
und  der  Weg  nur  über  hölzerne ,  auf  eisernen  Stangen  am  Felsen 
hangende  Brücken  fortgesetzt  wird.  Mitten  in  dieser  Felswildniss, 
neben  einer  eisernen  Hängebrücke  über  den  Fluss,  stürzt  sich  ein 
üach  oben  aus  einer  Grotte  in  die  Tiefe  hinab,  und  bildet  einen  an 
sich  unbedeutenden  Wasserfall,  zum  Todien  Weifr  genannt  (831m)» 
nach  einer  vor  Jahren  hier  tbdt  gefundenen  Aelplerin.  Eine  An- 
zahl steiler,  neuerdings  hergestellter  Holztreppen  führt,  an  einer 


MABIAZELL.  67.  Rouie.    355 

Einsiedelei  voibei,  zu  dem  FeUenmund,  dei  das  Wassei  gleichsam 
aasspeit. 

Nochmals  über  eine  Hangebrücke  zum  i.  Ufei  der  Mürz.  Das 
Thal  öffnet  sich  bald  in  einen  von  hohen  Fichtenbergen  umge- 
benen Wiesenkessel  mit  einem  Dutzend  Häuser  (828m),  in  der 
Freyn  genannt  (Y2  8t.  vom  Todten  Weib),  Kirche,  Pfane  und 
Schulhaus  in  einem  stattlichen  Gebäude  vereinigt;  Whs.  dagegen 
bescheiden,  etwa  10  Betten  in  2  Stuben,  im  August  für  die  Maria- 
zeller  Wallfahrer  selten  ausreichend ,  so  dass  dann  nur-  der  Heu- 
boden bleibt. 

Der  Fahaweo  nach  Mariazeil  verlässt  hier  das  n.ö.  fortziehende 
Thal  der  Kalten  Mürz  und  steigt  w.  im  bewaldeten  Freynthal  über 
(1  St.)  Oschwänd,  wo  r.  der  Weg  über  den  Freynsattel  abzweigt 
(s.  unten),  zum  Sattel  von  (1  St.)  Sehoneben  (1187m)  zwischen  r. 
Student  (s.  unten),  1.  Erlenatein  und  Tonionalp ;  hinab  durchs  Fat- 
lenateiner  Thal  auf  die  (1  St.)  Brucker  Poststrasse,  s/4  St.  oberhalb 
des  OuMwerka  (S.  357),  2y^  St.  von  Mariazeil. 

Der  FusswEO  über  den  Freynsattel  (4  St.)  ist  nach  Regen 
nicht  rathsam  weil  an  manchen  Stellen  nass  und  schlüpfrig,  sonst 
aber  lohnend.  Führer  (1  fl.)  kaum  nöthig,  der  Weg,  einmal 
betreten ,  ist  nicht  zu  verfehlen.  Er  verlässt  bei  Oschwänd,  1  St. 
von  der  Freyn  den  Fahrweg,  führt  r.  bergan  bei  der  Tafel  mit 
dem  Ritter  St.  Georg  in  den  Wald ,  und  erreicht  8/4  St.  weiter  bei 
dem  zweiten  Bildstock  die  Höhe  des  Freynsatteli  (1063m); 
die  Wand  1.  ist  der  Student  (13ö2m) ,  im  n.w.  Hintergrund  der 
kahle  Gipfel  des  Oetscher  (18d2m).  Nun  scharf  bergab ;  unter- 
halb des  (20  Min.)  dritten ,  an  einem  Tannenbaum  befestigten 
Bildstocks  gabelt  sich  der  Weg:  nicht  r.,  sondern  immer  1.  bergab 
an  einer  Köhlerhütte  vorbei  bis  zur  (V2  8t.)  Salza ,  dann  auf  der 
Strasse  flussabwärts  (bis  Mariazeil  noch  2  St.),  zuletzt  einen  Sattel 
scharf  bergan ,  auf  dessen  Hohe  geradeaus  der  Dirrenstangl  oder 
Dürrenstein  (1682m),  1.  der  Hochachwab  (S.  357)  und  bald  auch 
die  stattlichen  Thürme  der  Mariazeller  Kirche  sich  zeigen. 

60  Kil.  Mariazell  (811m)  (^Hibsch  (alte  Post)  -,  Adlbk  (neue  Post) ; 
*LÖWE,  nicht  theuer ,  gefälliger  Wirth ;  ^Wbintraubb^  Cepbk;  Goldhb 
Ebone  •,  Bräu  ;  Fleischhagkbb.  Eimpänntr  nach  Weichselboden  6  fl.  Post- 
auUwagen  nach  St.  Polten  in  12  St.  für  4  fl.  40  kr.,  nach  Brück  a.  S.  354). 
Fast  der  ganze  Ort  besteht  aus  Wirthshäusern ,  doch  ist  zur  Zeit, 
wenn  die  grossen  Processionen  eintreffen  (die  Wiener  am  1.  Juli, 
die  Grazer  am  14.  August) ,  wie  überhaupt  in  der  zweiten  Hälfte 
des  August  auf  Unterkunft  nicht  zu  rechnen ,  die  Zimmer  in  den 
bessern  Gasthöfen  sind  dann  meist  wochenlang  vorausbestellt. 

Mariazell ,  sehr  malerisch  in  einem  weiten,  von  schönen  Wald- 
bergen in  mannigfaltigen  Formen  umgebenen  Bergkessel  gelegen, 
ist  der  besuchteste  Wallfahrtsort  Oesterreiohs  (jährlich  über  200,000 
Pilger) ;  seine  900  Bewohner  leben  fast  ausschliesslich  von  Wall- 
fahrern. Die  vielen  säubern  Häusern  sind  nach  dem  grossen  Brand 
von  1827  neu  aufgeführt.    Der  Mittelpunkt  bildet  die  sehr  an- 

23* 


356     Route  67.  MARIAZELL.  Von  Mariazell 

sehnliche  mit  Kupfer  gedeckte  Kirche  mit  ihren  4  Thürmen ,  Bude 
des  17.  Jahrh.  aufgeführt,  der  schöne  goth.  Mittelthurm  noch  Tom 
ersten  Kirchenbau  aus  dem  14.  Jahrh.  Das  Gnadenbild,  eine 
0,5m  hohe,  aus  Holz  geschnitzte  Madonna  mit  dem  Kinde,  stiftete 
im  Jahre  1157  ein  Priester  des  Benedictinerkloeters  8t.  Lambreeht 
(Mutterkirche  von  Mariazeil).  Markgraf  Heinrich  I.  von  Mähreai 
liess  um  das  Jahr  1200  eine  Capelle  darüber  erbauen ,  und  über 
diese  Ludwig  I.,  König  von  Ungarn,  im  Jahre  1363  nach  eiikem 
Siege  über  die  Tüiken  eine  grössere  Kirche,  wie  auf  den  Inschrifien 
unter  den  beiden  Blei-Standbildern  am  südl.  Portal  zu  lesen  ist. 

lieber  dem  Portal  hierauf  bezügliche  Keliefdarstellungen. 

Iimera«  92 m  lang,  34m  breit.  Im  Mittelschiff  die  Capelle  mit 
dem  kleinen  Gnadenbild,  sehr  reich  verziert,  a.  a.  mit  12  silbernen 
Säulen.  Vor  derselben  ertönen  häufig  Lobgesänge  zu  Ehren  der  Himmels- 
königin, Vorbeter  empfehlen  ihre  Angehörigen  in  lauter  Rede  dem 
Schutze  derselben.  Betende  umlagern  die  Gapelle  und  rutschen,  eine 
Kerze  in  der  Hand,  auf  den  Knieen  um  dieselbe  und  in  der  Kirche  um- 
her. Die  Kanzel  eine  grosse  Masse  rothen  Porphjnrs.  Am  Hochaltah 
ein  grosses  Kreuz  von  Ebenholz,  mit  Kwei  silbernen  Figuren  in  Lebens- 
grösse ,  Gott  Vater  und  Sohn,  ein  Ges4ihenk  Kaiser  Carls  VI.  Unter  dem 
Kreuz  eine  silberne  Weltkugel,  2m  im  Durchm.,  von  einer  Schlange  um- 
wunden. Rechts  und  links  neben  dem  Hochaltar  zwei  grosse  Votivbilder 
des  Magistrats  von  Brunn,  1.  die  Belagerung  von  Brunn  durch  die  Schwe- 
den (1645),  r.  die  preuss.  Belagerung  1743.  In  der  Nähe  des  letztern  ist 
in  der  Ecke  eine  lange  Tafel,  an  welche  von  Zeit  zu  Zeit  ein  Priester 
tritt  und  Weihgebete  über  die  Gegenstände  (Rosenkränze  u.  dgl.)  spricht, 
welche  Gläubige  zu  diesem  Zwecke  hingelegt  haben.  —  Auf  den  oberen 
Umgängen  eine  grosse  Zahl  kleinerer  Dankbilder,  über  den  Bogen  grössere 
ältere,  wunderbare  auf  Mariazell  bezügliche  Begebenheiten  darstellend. 
Eine  Treppe  tn  dem  südwestl.  Thurm  führt  in  einen  abgesonderten 
Raum ,  in  das  „  Kripplrin  " ,  eine  plastische  Darstellung  der  Geburt 
des  Heilands,  r.  die  Anbetung  der  Könige,  1.  eine  fignrenreiche  Gruppe 
steirischer  Landleute  mit  mancherlei  Opfergaben.  — I)ie  Schatzkammer 
ist  reich  an  kirchlichen  Gefässen  von  edeln  Metallen.  Reliquienkästchen, 
Edelsteinen,  Perlen  und  Schmuck,  Altar ehen  aus  kostbaren  Steinen,  al- 
ten Messbüchern.  Als  Curiosität  Zach.  Werner''8  goldene  Feder,  ein  Ge- 
schenk des  Fürst-Primas  Carl  v.  Dalberg,  von  Werner  letztwillig  der  Gna- 
denkirche zu  Mariazell  vermacht. 

In  den  zahlreichen  Buden,  welche  die  Kirche  im  Halbrund  um- 
geben, wird  allerlei  geistliche  und  leibliche  Nahrung  und  Nothdurft 

den  Gläubigen  gegen  gute  Bezahlung  feil  geboten. 

Von  der  Bilrgeralp  (979m)  n.ö.  über  Maria'/ell  (»j«  St.)  treffl.  Gebirgs- 
aussicht,  namentlich  s.w.  auf  den  Hoohscbwab. 

Hubscher  Ausflug  durch  die  Grünau  (Marien- Wasserfall,  Einkehr  beim 
Franzbauer)  nach  dem  Erla/see  (835m),  1  St.  n.w.  von  Mariazell  (Seewirth 
am  obern  Ende,  nicht  übel). 

Der  Fall  der  Lassing  (3i|2  St.  m,  über  Mitterhach)^  die  sich  in  3  Ab- 
sätzen an  120m  hocli  herabstürzt,  sehr  sehenswerth,  grossartige  Felsen- 
landsohaft,  schone  Aussicht  (^Whs.  zum  Wienerbruekl).  Für  2  fl.  kann 
man  das  sonst  dürftige  Wasser  schwellen  lassen.  —  Von  Mitterbach 
führt  n.ö.  eine  Fahrstrasse  nach  St.  Polten^  Station  an  der  Wien-Linzer 
Eisenbahn.  —  Von  Mariazell  nach  Weiehselboden ,  Wildalpen  ^  Eisenerz^ 
sehr  lohnend,  s.  R.  68. 

Die  Strasse  von  Mariazell  nach  Brack  fährt  durch  das  hubsohe 
Thal  der  Saixa,  R.  auf  tannenbewachsenem  Felsen  die  Sigmynd»" 
kfipelUy  ursprünglich  befestigt  und  mit  hohen  Mauern  umgeben, 
um  den  Augriffea  der  tTurkeu  zu  widerstehen ,  die  im  16.  Jahih. 


nach  Brück  a.  d.  Mut.    SEEWIESEN.  67.  Route     357 

häufig  in  diese   Tbäler   eindrangen.     Beim  (IY4  St.)   Quatwtrk 

(^•Whs.),  mit  bedeutenden  Eisenwerken  (früher  k.  k.  Geschütz- 

giesserei),  zweigt  r.  der  Fahrweg  nach  Weichselboden  ab  (s.  S.  855). 

Unsere  Strasse  verlässt  hier  die  Salza,  steigt  s.o.  im  Asehhachthal 

hiuan,  in  das  nach  ^/^  St.  der  S.  355  erwähnte  Fahrweg  aus  der 

Freyn  mündet,  und  erreicht  1  St.  weiter  (15  Kil.  von  Mariazeil)  das 

kleine  Dorf  Wegscheid  (822m ;  Post).  —  Von  hier  nach  Mürtsteg 

über  das  NUdercOpl  s.  S.  354. 

lYach  Weichselboden  über  den  Kastenriegel  sehr  loh- 
nende Wanderung  (Fahrweg,  3i|4  St.)*  5  Min.  südl.  von  Wegscheid  bei 
dem  Wegweiser  r.  auf  dem  einst  für  den  Erzherzog  Johann  nach  sei- 
nem Jagdbezirk  am  Hochschwab  angelegten  Fahrweg  in  die  schlucht- 
artige Hündung  des  Ramerthals;  dann  durch  Wiesen  und  Wald  hinan 
zum  (IIJ2  St.)  Kastenriegel  (10&4m),  einer  Einsenkung  zwischen  Zeller  und 
Aßenzer  Staritten  (1902m)  am  obern  Ende  der  Hölle  (S.  358).  Hinab  an- 
fangs hoch  an  der  südl.  Bergwand,  weiter  unten  am  (li|4  St.)  Eingang  des 
Ring$  (S.  SS6)  vorbei,  nach  (i{s  St.)  WeiefueiUHtden. 

Oberhalb  Wegscheid  beginnt  die  Strasse  zu  steigen,  berührt 
(1  St.)  Knappendorf  und  eixeicht  am  Fus«  des  Seebergs  den 
(Y2  St.)  Brandhof  (1116m),  einst  Landsitz  des  Erzherzogs  Johann 
(f  1859),  inmitten  schöner  Baumgnippen. 

In  der  Villa  Glaamalereien,  Standbilder  und  Jagderinnerungen,  im 
Garten  eine  ausgewählte  Sammlung  von  Alpenpflanzen.  In  der  kleinen 
goth.  Capelle  zwei  Gemälde  von  Schnorr;  im  mittleren  Saal  Standbilder 
von  Ferdinand  v.  Tirol,  Carl  II.  von  Steiermark,  Kaiser  Maximilian  I., 
Franz  I.  und  Maria  Theresia;  im  Jägerzimmer  Bildnisse  Maximilians  I. 
und  Hofers;  unter  dem  letztern  dessen  eigene  Büchse;  ausserdem  Waffen, 
Geweihe,  Jagdgeräthschaften  n.  dergl. 

Nun  steil  hinan  zur  (Y2  S^O  Passhohe  des  Seebergs  (1249m), 
mit  schönem  Blick  in  das  von  den  Felswänden  der  Schwabenkette 
umschlossene  Seethal,  und  in  grossen  Windungen  (ein  1.  abzwei- 
gender Fusspfad  kürzt  bedeutend)  hinab  nach  (Y2  3t.) 

30  Kil.  86«wiMeii  (888m  ;  *PlcMiQjf  hübsch  gelegenes  Dorf. 

Die  Besteigung  des  Hoehsdiwab  (22S0m)  ist  von  Seewiesen  aus  am 
bequemsten  (5-6  St.,  Führer  bis  Weichselboden  6  fl.,  Proviant  nicht  zu 
vergessen).  Im  Seethal  hinan  zu  den  (li|4  St.)  Untern-  und  {Vfi  St.)  Obern 
Dulwitzhütten  (zur  Noth  übernachten) ;  dann  r.  hinan,  den  Wetterkogel  um- 
gehend, über  den  Kleinen  Schwaben  (niedrigere  Spitze)  und  die  Schwaben- 
leiten  auf  den  nach  S.  steil  abstürzenden  Gipfel  (3  St.),  mit  Unterknnfts- 
hütte.  Weite  Aussicht  n.  bis  zur  Donau  und  über  die  ganzen  östl.  Alpen 
vom  Schneeberg  bis  zum  Dachstein.  —  Abstieg  über  das  Oeehöderkar  und 
den  Edelboden  nach  (3  St.)  Weichselboden  oder  durch  den  Antengr€^>en 
nach  Oschöder  s.  S.  368.  Nach  St.  Jlgen  (s.  unten)  über  die  ffochsteinalpe 
und  SacJnoiesenalpe  3M2  St.,  bequem;  kürzer  und  interessanter,  aber 
schwieriger  über  das  Gehackte^  eine  steile  Felswand. 

Die  Strasse  führt  durch  den  Seegraben,  an  dem  kleinen  Dürren^ 
see  Torbei,  und  wendet  sieh  dann  bei  Qr€unitn  w.  ins  Stubmingihal 
nach  (45  Kil.)  Aflens  (766m ;  *PoH;  *KarUm)y  sauberer  Markt  mit 
alter  Kiiobe  (von  hier  auf  die  Bwrgeralpe  lohnender  Ausflug,  2  St.). 
3/4  St.  südl.  bei  Thörl  (706m ;  *WhB.)  yereinigen  sich  die  südl. 
Abflüsse  der  Schwabenkette  und  bilden  den  Tkörlbaeh.  Ueber 
dem  Dorf,  mit  ansehnlichen  Eisenwerken,  die  malerische  Ruine 
Sehaehenttein, 

Eine  Kebenstrasse  führt  von  Thörl  n.w.  nach  iVjz  St.)  Bt.  Ilgen  (  Wh*.), 


358    Boute  68.  WEICHSELBODEN. 

in  dem  gleichn.  Thal  schön  gelegen.  Von  hier  auf  den  Karlhochiogel 
(1496m)  31)2-4  St.  (über  die  Karihütten)^  lohnend;  auf  den  Hochtchtoab 
über  das  Gehackte  oder  über  den  Bodenhatur  und  die  Sactwiesenalpe  s.  oben. 
Weiter  durch  das  enge  Thorlthal  an  mehreren  Eisenwerken, 
dann  an  Bad  8teinerhof{S.  352}  vorbei  zur  (21/4  St.)  Eisenbahn- 
station Kapfehberg  (ß.  352)  und  nach  (64  KU.)  Bruch  ar^  der  Mur. 

68.  Von  Mariazeil  nach  Reifling  über  Weichselboden 

und  Wildalpen. 

Vergl.  Karte  8.  360. 

EiNSP.  nach  Weichselboden  (4  St.  Fahrens)  6  fl.,  von  da  nach  Wild- 
alpen (2i|4  St.  Fnhrens)  4  fl.,  von  da  nach  (4  St.  Fabrens)  6  fl.  Ein 
massiger  Fussoänger  braucht  von  Mariazell  nach  Weichselboden  ö^fz  St., 
von  da  nach  Wildalpen  4  St. ,  von  Wildalpen  nach  Reifling  6  St. 

Der  Fahrweg,  nur  für  leichte  Wagen,  verlässt  die  Strasse  nach 
Brück  beim  (IY4  St.)  GusstoerJe  (S.  357)  und  wendet  sich  s.w.  in 
das  malerische  Thal  äei  Salza  nach  (2  St.)  Greuth  (694m;  Whs. 
sehr  einfach).  Die  in  tiefer  Schlucht  fliessende  Salza  wendet 
sich  nach  S. ;  die  Strasse  verlässt  den  Fluss  (1  St.)  und  steigt 
durch  Wald  w.  den  Hals  (849m)  hinan ;  oben  Aussicht  auf  den 
Hochschwab.  In  Windungen  bergab  (der  Fussweg  1.  hinab  kürzt 
bedeutend)  nach  (2  St.)  Weioluielboden  (646m  ;  *  Schuck')  ^  kleines 
Dorf  an  der  Salza  in  einsamem,  von  hohen  Bergen  rings  umschlos- 
senen Thalkessel. 

Lohnender  ist  der  Fahrweg  von  Wegscheid  über  den  Kastenriegel 
und  durch  die  Hölle  (vgl.  S.  357;  6  St.  von  Mnriazell  bis  Weichselboden). 
—  Die  benachbarten  Berge  sind  reich  an  Wild,  namentlich  die  Hölle 
und  der  Ring^  einst  des  Erzherzogs  Johann  Jagdrevier.  Lohnender  Aus- 
flug durch  die  Vordere  Hölle  zum  (1  St.)  Jägerhans  am  Eingang  zum 
Ring  und  (mit  Führer)  zum  untern  und  (2  St.)  obern  Ring^  einem  gross- 
artigen Felsenkessel,  in  dem  bei  Treibjagden  Hunderte  von  Gemsen  zu- 
sammengetrieben werden.  Auch  der  Schildhahn,  mit  dessen  Federn  der 
steirische  Jäger  seinen  Hut  schmückt,  ist  hier  häufig. 

Der  Hochsohwab  (s.  oben)  wird  auch  von  Weichselboden  häufig  be- 
stiegen; entweder  zum  (2  St.)  Edelboden  (im  Jägerhaus  einfache  Unter- 
kunft), von  da  durch  das  OsehÖderkar  zum  (3  St.)  Gipfel ;  oder  auf  der 
Strasse  nach  Wildalpen  bis  zum  (2  St.)  Oschöder-Whs.  (s.  unten),  hier  1. 
im  Äntengraben  hinon  zu  den  (lijs  St.)  Äntenkar- Hütten^  (lijz  St.)  Hoch- 
alpenhütten (dürftiges  Nachtlager),  dann  bequem  zum  (3  St.)  Gipfel. —  Von 
Wildalpen  aus  führt  der  nächste  Weg  durch  das  Brunnthal\  auf  der 
Strasse  ü.  bis  zum  Eingang  des  Thals  \}\\  St. ;  3(4  St.  r.  eben  fort,  dann 
ziemlich  steil  hinan  zu  Alphütten  (2  St.)  und  bequem  zum  (3  St.)  Gipfel. 
Führer  (3-4  fl.)  und  Proviant  nothwendig. 

Der  Fahrweg  nach  Wildalpen  bleibt  in  dem  engen  Felseuthal 
der  Salza,  Landschaft  fortwährend  schon,  für  Fussg'anger  lohnend. 
Bei  der  (1/2  St.)  Brescent-Klause  (Holzschwelle)  ein  kurzer  Tun- 
nel ;  20  Min.  weiter  tritt  die  Strasse  auf  das  1.  Ufer  und  erreicht 
(1  St.)  das  Gaehöder^Wkt.  (einfach),  an  der  Mündung  des  Anten~ 
ffrabens  (auf  den  Hoehtehwab  s.  oben).  Weiter  zwischen  den  Ab- 
stürzen 1.  der  BUgerin  (1992m),  r.  des  Hoehstadla  (1910m)  am 
(1  St.)  Eingang  des  Brunnthals  vorbei  (auf  den  Hoehsekvjab  a.  oben), 
aus  dem  die  Felswände  der  Biegerin,  des  Ebensteins  und  Gries^ 
ieins  emporragen,  nach  (1  St.) 


WILDALPEN.  68,  RouU.     369 

Wildalpaa  (561m;  *Zi$lery  neben  der  Kirche,  Z.  n.  B.  1  fl. 
20  kr.*))  sauberer  Ort  in  reizender  Lage,  als  Sommerfrische  besucht, 
am  Wildalperibach,  der  hier  in  die  Salza  fallt. 

Interessant  der  Besuch  der  T?iorsteingroUe^  einer  Eishöhle,  1  St.  auf 
dem  Fahrweg  im  Salzathal  hinab,  dann  1.  hinan  in  Va  St.  zum  Orotten- 
eingang  (mit  Führer). 

Von  Wildftlpen  nach  Eisenerz  direct  über  die  Eisenerthöhe 
ßifs  St.,  lohnend;  Führer  (1  fl.)  bis  zur  Höhe  (3  St.)  angenehm,  von  da 
Ms  Eisenerz  unnöthig.  Bei  Wildalpen  südl.  dem  WiUialpenbaeh  entgegen ; 
15  Min.  Gabelung,  hier  r.  am  Wildnlpenbach  entlang,  der  in  zahllosen  Stür- 
zen abfallt.,  auf  gutem  Fahrweg  bis  (1  St.)  Hinter-  oder  Klein- Wildalpen. 
Vnn  1.  ab  Fussweg,  über  das  Brück chen,  am  Haag  entlang,  und  auf  dem 
breiten  Weg  fort  in  massiger  Steigung;  (25  Min.)  Bauernhof.  Weiter 
in  der  grünen  blumenreichen  (auch  Alpenrosen)  Schlucht,  der  Sehr ey er 
genannt,  scharf  bergan.  Weg  unverkennbar.  Nach  45  Min.  über  die  Brücke 
auf  die  w.  Thalwand;  15  Hin.  weiter  nicht  in  gleicher  Höhe  geradeaus, 
sondern  den  steilen  steinigen  Abhang  hinan ;  10  Min.  weiter  theilt  sich  der 
Weg  (1.  der  etwas  nähere),  vereinigt  sich  aber  bald  wieder.  Immer  in 
südl.  Richtung  weiter,  10  Min.  Höhe  des  Passes,  Bisenershftha  (1491m), 
durch  ein  zerbrochenes  Kreuz  bezeichnet,  1.  der  Hochschwab  (S.  357)  und 
ein  Theil  der  Schwabenkette. 

Nun  geradeaus  und  steil  bergab  über  Geröll  und  Fels  zur  (ifs  St.)  Erz- 
boden-Alp.  Bald  jenseit  derselben  beginnt  ein  in  den  Fels  gehauener,  durch 
ein  Geländer  geschützter  Fahrweg,  r.  2ßOm  senkrecht  aufsteigend  die 
Wand  des  Zargenitopfe,,  1.  300m  tief  eine  flchtenbe wachsen e  Kesselschlucht, 
geradeaus  ein  scharfer  Felszackenknmm,  der  schönste  Punkt  des  ganzen 
Weges.  Koch  eine  Strecke  in  gleicher  Höhe  weiter  (bei  dem  Häuschen 
nicht  1.,  sondern  geradeaus),  dann  in  langen,  ziemlich  steilen  Windungen 
bergab,  bis  zum  Fuss  des  Gebirges,  wo  an  der  schönen  Matte  Seeau  ein 
Försterhaus,  1*|4  St.  von  der  Erzboden- Alp.  Nun  über  den  Seebach,  der 
in  den  Leopoldsteiner  Bee  (S.  362)  fliesst,  und  durch  dichten  Tannenwald 
wieder  etwas  bergan,  endlich  bergab  bis  zur  (1  St.)  Landstrasse,  auf 
welcher  man  (links)  in  25  Min.  Eisenerz  (S.  362)  erreicht. 

Die  Strasse  nach  Reifling  führt  durch  das  enge  waldige  Thal 
der  meist  in  tiefeingeschnittenem  Felsenbett  fliessenden  Salza. 
Nach  IY2  S*-  mündet  r.  der  Lassingbach y  weiter,  oberhalb  (2  St.) 
Palfau,  der  Mendlingbach  (längs  desselben  führt  eine  viel  be- 
fahrene Strasse  über  den  Mendling -Pass  hinaus  nach  Nieder- 
Oestreich).  Die  Gemeinde  Palfau  besteht  aus  mehreren  Häuser- 
gruppen, Auf  der  Lend,  Allerheiligen  etc.  (in  Allerheiligen  bei  der 
schön  gelegenen  Kirche  ein  "Whs.).  Die  Strasse  theilt  sich;  der 
nächste  Weg  ins  Ennsthal  und  zur  Eisenbahn  führt  am  r.  Ufer  der 
Salza  bis  zur  Einmündung  derselben  in  die  Enns,  dann  über  die 
letztere  nach  f2V4  St.)  Stet.  Oross-Reifling  (S.  361).  — Der  weitere, 
aber  hübschere  Weg  nach  Hie  flau  führt  hinab  zur  Salza,  am  1. 
Ufer  wieder  hinan  (8/4  St.  von  der  Lend  das  ♦Whs.  zum  Eschauer") 
und  wendet  sich  dann  s.  in  den  Gamsgrahen^  nach  (1  St.)  Oam$ 
(Haidacher);  Y2  St.  aufwärts  die  *iVb/^,  eine  grossartig  wilde  Klamm. 
Nun  r.  bergan  über  die  Anhöhe  (oben  schöner  Blick  ins  Ennsthal) 
und  hinab  nach  (ii/i  St.)  Lainbach  und  (1  St.)  Hieflau  (S.  361). 


960 

89.  Ton  Linz  nac&  Bru^k  vlbeft  Sfeyer  nud  9t.  Michael. 

227  Kil.  Eisenbahn  ( Kronprinz-ßudolphs-Bahn)  in  15-16  St..  für  12  fl. 
17  kr.,  9  fl.  2  kr.,  6  fl.  8  kr. 

Die  Bahn  überschieltet  die  Traun  und  führt  über  Stat.  Asten 
nach  (17  Ril.)  Enns  (280m;  Adler;  Krone,  altes  mit  Mauern  um- 
gebenes Städtchen  in  malerischer  Lage ,  von  dem  fürstlich  Auer- 
sperg'schen  Schloss  Ennseek  überragt ;  dann  über  die  Enns  nach 
(24Kil.)  Stat.  St.  Valentin  (*Bahnhof8-Me8tauraUon). 

Die  Bahn  nach  Steyer  zweigt  hier  von  der  Kaiserin-Elisabeth- 
Bahn  in  s.w.  Richtung  ab  und  tritt  bei  Stat.  Ernsthof en  in  das  hier 
noch  breite  Thal  der  Enns. 

44  Kil.  Steyer  (275m ;  Hotel  Kramer ;  Löwe ;  Oeks ;  Schiff),  an 
der  Vereinigung  der  Steyer  mit  der  Enns,  Stadt  mit  14,000  Einw. , 
berühmt  durch  ihre  Eisenarbeiten ;  die  alte  Stadt,  zwischen  den  zwei 
Flüssen,  ist  durch  zwei  Brücken  mit  den  Vorstädten  Ennsdorf  und 
Steyerdorf  verbunden.  Auf  einem  Hügel  die  dem  Fürsten  Lam- 
berg  gehörige  Burg  Steyer  (der  Park  nach  Anmeldung  beim  Gärtner 
zugänglich).  In  der  goth.  Stadtpfarrkirche  (1443  geweiht)  schöne 
Glasmalereien  und  Taufbecken  aus  Erz  mit  Reliefs  von  15d9,  dann 
ein  neuer *Votivaltar,  Holzschnitzwerk  (18m  h. ,  8m  br.)  von  Guggen- 
berger  in  München,  vergoldet  und  bemalt.  Bemerkenswerth  das 
neue  Bathhaus  und  die  grosse  WemdVsche  Waffenfabrik.  Reizende 
Spaziergänge:  Christkindl,  Obere  und  Untere  Ennsleithenj  Tabor 
mit  schöner  Ansicht  der  Stadt,  Dammberg  mit  prächtiger  Rundschau 
von  der  vom  Ostreich.  Alpenverein  erbauten  Warte  (152  Stufen). 
—  Hallj  mit  der  jodreichsten  Quelle  Deutschlands ,  liegt  3Y2  S*- 
w. ;  Mallepost  2mal  tägl.  in  2  St. 

Von  Steyer  nach  Liezen  im  obern  Ennsthal  führt  der  nächste 
Weg  durch  das  Steyerthal  und  über  den  Pjfrhnpass  (21  St.).  Fahrstrasse, 
bei  SiminffJto/en ,  halbwegs  Hall  (s.  oben)  1.  ab  durch  das  hübsche',  von 
Hammerwerken  belebte  Thal  stets  am  1.  Ufer  des  Flusses  über  Steinbach 
nach  (5*12  St.)  Leonstein  (gegenüber,  unterhalb  der  Einmündung  des 
Krummen  Sieyerling,  das  reizend  gelegene  Dorf  Mcihi,  durch  Fabrikation 
von  Maultrommeln  bekannt).  2  St.  weiter  mündet  r.  die  von  Wels  (S.  122) 
über  Veiiedorf  und  Kirchdorf  heranziehende  Poststrasse ;  die  Strasse  tritt 
in  einen  malerischen  Engpass,  in  welchem  das  Dorf  u.  Schloss  Klaus;  ]. 
die  Abstürze  des  Bengsengehirges.  Bei  (2  St.)  Dimhaeh  (469m ;  Post)  theilt 
sieh  das  Thal;  das  Hauptthal  zieht  südl.  hinan  nach  BinterStoder,  wäh- 
rend die  Poststrasse  nach  Windischgarsten  sich  in  das  ö.  abzweigende 
Teichel-Thal  wendet. 

[IT ach  Hinter-Stoder  sehr  lohnender  Abstecher;  schmaler  Fahr- 
weg voA  Dirnbach  s.  in  die  wilde  Schlacht  der  Steyer  zwischen  1.  Tamberg, 
r.  Kl.  Priel,  an  einem  schönen  26m  hohen  Wasserfall  der  Steyer  vorbei 
nach  (2>|2  St.)  Hinterstoder  (651m ;  *<Sc/t7naZzert0tr<A ;  Jaidh<ius\  in  schönem 
grünen  Thal,  rings  umschlossen  von  den  dunkeln  Wänden  des  Todten 
Gebirge».  Touren  im  Todten  Gebirge  beschwerlich,  kundige  Führer  nöthig. 
Am  lohnendsten  die  Besteigung  des  *  Grossen  Priel  (2514m),  durch  da»  Pol- 
sterthal und  die  Polsterlucke  (schöner  Thalschluss)  zur  Untern  und  (3  St.) 
Obern  Polsteralpe  (1543m) ,  von  wo  noch  3-4  St.  zum  Gipfel  (Weg  neuer- 
dings verbessert;  'j«  St.  unterhalb  des  Gipfels  in  der  ifähe  der  ßrotfaU- 
scharte  in  einem  ausgemauerten  Felsspalt  gute  Unterkunft  und  Nacht- 
lager). Grossartige  Aussicht.  —  Schwieriger  ist  die  Besteigung  der  Spitz- 
jmauer  (2446m),  südl.  durch  die  Klinserscharte  vom  Grossen  Priel  getrennt ; 
atemirii»chten  in  der  (2  St.)  Dietlhiitte  (964m),  in  schöner  Lage;  dann  noch 


la.. 


i- 


HIEFLAÜ.  69.  RouU.     ZM 

4  St.  zur  Spitae.  —  Nach  Klachau  (S.  366)  lohnender  Uebergang  über 
den  Salzsteff  (1684m),  Weg  neuerdings  verbessert,  am  Schwarten  See  vorbei 
und  über  Tauplitz  (6  St. ,  m.  Führer).  —  Von  Hinter-S toder  nach  Win- 
dischgarsten  (s.  unten)  führt  der  nächste  Weg  (4  St.)  über  Vordm-Stoder 
(Stocker),  mit  prachtvollem  Blick  auf  Gr.  u.  Kl.  Priel ,  Spitzmauer  etc., 
und  Rossleilhen  (V4  St.  s.  von  der  Sensenfabrik  der  besuchenswerthe  Pies- 
ling-  Ursprung). 

Die  PoststraMe  steigt  langsam  am  s.  Fuss  des  Sengsen-Oebirges  und  er- 
reicht (2  St.  von  Dirnbach)  WindMehganten  (OOlm  •,  Erzh.  Albrecht ;  Qoldn« 
Sense;  König  von  Sachsen),  schön  gelegener  Markt  (vom  Calvarienberg 
bester  Ueberblick  der  grossartigen  Umgebung).  (Ö.  führt  von  hier  ein 
nicht  besonderer  Fahrweg  über  JCckl  im  Beith  in  5  St.  nach  St.  Oallen,  s. 
unten.)  Weiter  über  (2  St.)  Spital  am  Pyrhn  (647m ;  Post),  ehem.  Hospiz, 
zwischen  r.  Warscheneck  (2386m),  1.  Hohem  Pyrgas  (2244  m)  und  Bosruek 
(2009m)  am  Wasserfall  des  Schreiendbacfu  vorbei  zur  (li|a  St.)  Passhöhe 
des  Pyrhn  (d4öm),  mit  schönem  Panorama  der  südsteirischen  (Gebirge,  und 
hinab  nach  (lijs  St.)  Liezen  (S.  364). 

Bei  (4t  Kil.)  Garsten  über  die  £nns ;  weiter  stets  dicht  am  1. 
Ufer ;  gegenüber  am  r.  Ufer  die  Landstrasse  („Eisenstrasse"  wegen 
der  Erzabfuhr  genannt).  58  Kil.  Temherg;  66  Kil.  Lo8en9tein, 
Ton  Nagelschmieden  bewohntes  Dorf,  mit  alter  Kirche  und  Burg- 
ruine. 72  Kil.  jBetcÄ-JRamminjr  (849m),  an  der  Mündung  des  Rom' 
mingbachs,  mit  bedeutenden  Messing-Fabriken  und  Eisenwerken. 
79  Kil.  Gro88-Ramming ,  der  Ort  am  r.  Ufer,  an  der  Mündung  des 
romantischen  Böchgrabens,  in  welchem  1 1/2  St.  vom  Bahnhof  ein 
grosser  erratischer  Granitblock  mit  einer  1857  errichteten  Inschrift 
zu  Ehren  des  berühmten  Geologen  Leopold  von  Buch  (hübscher 
Spaziergang ;  in  der  Nähe  des  Denkmals,  in  der  Aschach,  'Stieg- 
lechner's  Whs.).  88  Kil.  Kaatenreithj  an  der  Mündung  des  Gaflenz' 
bachs  in  die  Enns ,  Knotenpunkt  der  Bahn  nach  Waidhofen  und 
Am8Utten(6.Baedeker*8  0esterTeich^.  31  Kil.  K lein- Bei fling(SQ7m; 
Bahnhofs-Restaur.) ;  dann  (105  Kil.)  Weissenbach-St.  GaZicn(*Gru- 
ber),  20  Min.  s.w.  von  AUenmarkt  (Post;  Adler). 

lieber  (>j«  St.)  8t.  Oallen,  mit  der  von  den  Aebten  von  Admont  als 
Thalsperre  erbauten  Burg  Oallenstein,  führt  ein  Fahrweg  durch  die  Buch- 
au  in  ö  St.  nach  Admont.  —  Lohnend  von  Weissenbach  die  Besteigung 
der  Yoralpe  (Bsslinger  Alpe);  über  AUenmarkt  und  die  Esslingerhütten  in 
4  St.  bis  zum  südl.  Oipfel  {Tanzboden,  1727m),  mit  weiter  Aussicht  auf  die 
Donau-Ebene  bis  zum  Böhmer  Wald,  s.  die  Steirischen  Alpen,  Dachstein  etc. 

Bei  (116  Kil.)  Grosi-Beifling  (428m;  Baumann)  fliesst  die  am 
Gbller ,  am  Fuss  des  Wiener-Waldgebirgs,  entspringende  8al%a  in 
die  Enns  (nach  Wildalpen  und  Weichselboden  s.  R.  Cfe). 

Folgen  zwei  Tunnels ;  die  Bahn  tritt  auf  das  r.  Ennsufer.  Hin- 
ter (120  Kil.)  Stat.  Landl  bei  Lainbach  (S.  359)  mündet  1.  das 
8chwabl-Thal.  Das  Ennsthal  verengt  sich ,  zwei  kleine  Tunnels, 
dann  (125  Kil.)  Stat.  Hieflau  (517m ;  *Steuber,  der  Post  gegen- 
über), mit  bedeutenden  Hüttenwerken ,  an  der  Mündung  des  £r«- 
bacha  in  die  Enns. 

Sehr  lohnend  von  hier  die  Besteigung  des  Tamischbachthurma  (2034m), 
über  die  Hochseheibenalpe  (1173  m)  in  5  St.  (m.  Führer),  wenig  beschwer- 
lich; prächtige  Aussicht  auf  Tauem  etc.  Auch  von  Stat.  Ostatterboden  (s. 
unten)  in  4  St.  bequem  zu  ersteigen. 

Von  Hie  flau  nach  Brück  über  Eisenerz  (14  St.).  Bis  Eisen- 
erz (15  Kil.)  Eisenbahn  in  1   St.  für  73,  Ö4,  36  kr.     Die  Bahn   wendet 


362    Route  69.  EISENERZ.  Von  Steyer 

dich  mit  der  Sirasse  („Eisenstrasse",  s.  oben)  s.o.  in  das  enge  maleriflclie 
Thal  des  Erzbaefu.  Bei  Stat.  Radmer  mündet  r.  das  Radmer-Thal  (S.  363), 
in  dem  1»J2  St.  anfwärts  am  Fuss  des  Luganer  (2205m)  das  Dorf  Radmer 
an  der  Stuben  (730m)',  ö.  Aer  Kaisersehild  (2083m).  Weiterhin,  auf  einer 
Anhöhe  1.  von  der  Bahn,  BvLvg  Leopoldstein ;  dahinter  (von  der  Bahn  niclit 
sichtbar)  der  schöne  tiefgrüne  Leopoldsteiner  Äe«,  von  den  8chro£fen  Fels- 
wänden der  Seemauer  und  des  Pfaffensteins  überragt. 

15  Kil.  Biaenen  (699m  *,  *Brot ;  König  v.  Sachsen  ,*  Moser)^  alter,  Berg- 
bau treibender  Markt,  ö.  überragt  von  dem  schroffen  kahlen  Pfaffeneieiih 
(1862m),  w.  vom  Kaiserschild  (2063m).  Die  Pfarrkirche  St.  Oswald,  goth. 
Stils,  ist  1279  erbaut.  Südlich  schliesst  der  rothe  Brzberg  (1484m)  das 
Thal,  buchstäblich  ein  Eisenberg,  indem  der  grössere  Theil  seiner  Masse 
so  reich  an  Metall  ist,  dass  es  im  Sommer  wie  in  einem  Steinbruch  zn 
Tage  ohne  weitere  bergmännnische  Vorrichtungen  losgebrochen  und  in 
die  Schmelzöfen  gebracht  wird-,  im  Winter  Stollenbau.  Besonders  merk- 
würdig die  Schatzkammern,  leere  Bäume  im  Berge,  deren  Wände  mit 
weisser  Eisenblüthe  in  den  wunderlichsten  Formen  beschlagen  sind. 
Die  Gruben,  seit  1000  Jahren  in  Betrieb,  beschäftigen  über  5(XX)  Menschen 
und  liefern  jährlich  6,000,000  Ctr.  Eisen.  Der  untere  Theil  des  Berges 
gehört  jetzt  der  Innerberger  Actiengesellschaft,  der  obere  ergiebigere 
Theil  ist  Eigenthum  von  Vordernberger  Gewerkschaften.  Erlaubniss  zum 
Einfahren  (für  Mineralogen  interessant)  ertheilt  die  Hüttenverwaltang 
(Karte  pro  Person  1  fl.  20  kr.).  Man  geht  bis  zum  Oloriett  mit  herrlicher 
Aussicht  auf  Seemauer,  Pfaftenstein,  Schwarzensteln ,  Kaiserschild  und 
Beichenstein,  zurück  an  der  Barbarakapelle  vorbei  über  den  Vogelbühl 
Bur  Oswaldkirche  (s.  oben). 

Die  Fahrstrasse  von  Eisenerz  nach  Vordernberg  (Stellwagen  im  Som- 
mer tägl.  4  TJ.  Nm.  für  IV2  fl.)  führt  ö.  am  Fuss  des  Erzbergs  nach  ('ja  St.) 
Trofeng  (s.  unten)  und  steigt  dann  steil  hinan  zur  (li|4  St.)  Passhöhe  des 
Prebttbl  (1181m),  einer  Einsenkung  zwischen  1.  ^ocA<At«rm  (2094m) ,  r. 
Reichenstein  (2158m).  Hinab  nach  (l'l«  St.)  Vordernberg  (785m ^  *Post:, 
'^Schwarzer  Adler),  wohlhabender  Ort  mit  lebhafter  Eisenindustrie,  von 
wo  Eisenbahn  (in  2  St.,  für  74,  56,  37  kr.)  über  Stat.  Trof ajach  und 
St. '  Peter-Freienstein  nach  Leoben  (S.  38iB). 

Für  Fussgänger  weit  lohnender  ist  die  Wanderung  von  Eisenerz 
durch  die  Franenmauerfiöhle  und  das  Tragösthal  nach  Brück  (11  St.,  zum 
Passiren  der  Höhle  Fackeln  und  kundige  Führer  nöthig).  Bei  Trofeng 
(8.  oben)  von  der  Landstrasse  1.  ab  in  dem  waldigen  Qsollgrdben  hinan  zur 
(l'jz  St.)  Osollalp,  am  Fuss  der  Frauenmauer  (177()m),  eines  mächtigen  Fels- 
rückens, der  sich  von  der  Schwabenkette  zu  den  n.  Ausläufern  des  Uoeh- 
thunns  hinzieht.  Von  hier  noch  1  St.  steilen  Steigens,  zuletzt  an  einer 
Geröllwand  hinan  (schöner  Rückblick)  zum  w.  Eingang  (1434m)  der 
*7ranenmAuerhöhle,  einer  grossartigen  Höhle,  die  sich  durch  den  ganzen 
Berg  zieht  und  ohne  die  vielen  Seitengallerien  640m  lang  ist.  Unweit 
des  Eingangs  (Plaid  oder  Ueberrock  nicht  vergessen)  steigt  man  eine  mit 
Glatteis  überzogene  Leiter  hinab  in  die  *Eishöhle,  wo  ein  20m  langer 
Eissee,  umgeben  von  mächtigen  Eissäulen,  Eiscascaden  etc. ;  von  da  zu- 
rück und  durch  eine  Reihe  der  grossartigsten  Hallen  (oft  dO-70m  hoch) 
über  Kalksteingeröll  zum  ('{4  St.)  östl.  Ende  (126m  höher  als  das  westl.). 
Beim  Austritt  überraschender  Blick  auf  die  imposante  Gruppe  des  Hoch- 
schwab ,  Ebenstein  etc.  Hinab  (7' (2  St.  bis  Brück)  anfangs  steil  durch 
den  Jassinggraben  (südl.  der  JSochthurm,  2094m),  am  Orünen  See  vorbei 
nach  (2»|2  St.)  Oberort  (757m ;  *Peintinger) ,  Hauptort  des  obern  Tragfta- 
thalt;  weiter  leidlicher  Fahrweg  durch  das  hübsche,  von  Lamingbach 
durchströmte  Thal  über  Pichl,  Oberdorf  und  St.  Katharein  nach  (5  St) 
Brück  (S.  353). 

Das  Ennsthal  wendet  sich  hier  nach  W. ;  es  beginnt  das  *0e- 

läute,  ein  tiefer  4  St.  langer  Einschnitt  zwischen  den  Gebirgs- 

massen   des    Tamischbaehthurms  und  Buchsteins  nördl.  und  des 

Hochthors  und  Beichensteins  südl.,  durch   welchen   die  Enns  in 

einer  Reihe  Yon  Stromschnellen  brausend  hinabstürzt  (von  Ad- 


nach  Roitenmann.  ADMONT.  $9,  Eoute.     363 

mout  bis  Hieflau  124m  Fall) ;  zu  beiden  Seiten  schroffe  flehten- 
bewachsene  Wände,  über  welche  die  nackten  Felsmassen  der  Hoch- 
gipfel hinausragen  (schöne  Durchblicke  namentlich  in  die  südl. 
Seitenthäler).  Die  gute  Strasse  durch  diesen  Engpass,  auch  für 
Fassgänger  sehr  lohnend  (Anfang  und  Ende  am  schönsten),  wurde 
vom  k.  k.  Aerar  in  den  J.  1841-47  erbaut.  Die  Bahn  führt  am 
r.  Ufer  der  Enns  durch  zwei  Tunnels  und  überschreitet  den  Har- 
telsgraben ;  dann  tritt  sie  auf  das  1.  Ufer  und  erreicht  (134  Kil.) 

Stat.  Ostaiterboden  (564m ;  Whs."). 

Sehr  lohnender  Ausflag  von  hier  in  das  * JohnabacMhal ;  auf  der 
FafarBtraflse  '[4  St.  w.,  dann  den  Fahrweg  1.  hinein  in  die  wilde  malerische 
Schlucht  zwischen  r.  ReichentUin^  1.  Hochthor ,^  zum  (1*1«  St.)  Dorf /oÄn«6«cA 
(773m;  Whs.  bei  der  Kirche  einfach;  besser  das  Kölbl-Whs.^  »ja  St.  weiter 
thalauO^^'^^^^öner  Lage ;  w.  die  Abstürze  (Sie»  Reichenstein  (2247m),  ö.  Hochthor 
(2372m)  und  Hoch-Zinödl  (8petkfeld,2i^0m).  Ein  lohnender  Uebergang  führt 
von  hier  in  dem  nach  O.  umbiegenden  Thal  hinan  (nach  i|2  St.  beim  Wolf- 
bauer  1.  oben  ein  hübscher  Wasserfall)  zur  (2  St.)  Neubwger  Alp  und 
über  den  Sattel  südl.  vom  Lugauer  (S.  362)  ins  Radmerthal  nach  (1  St.) 
Rodmer  an  der  Hasl  (910m  ;  im  „Schlössl"  Unterkunft  beim  Aufseher)  und 
(*|4  St.)  Radmer  an  der  Stuben  (S.  362)  ;  oder  beim  Wolfbauer  (s.  oben ;  auch 
Unterkunft)  1.  hinan  am  Wasserfall  vorbei  zur  Kader- Alpe  und  unter  den 
Abstürzen  des  Hochthor  u.  Zinödl  zur  Sulzkar-Alpe  (r.  der  Lugauer^  S.  362)  \ 
hinab  durch  den  HarteUgraben  (s.  oben)  nach  (4i|2  St.)  Hieflau  (S.  361). 

Weiter  am  1.  Ennsufer,  an  der  Mündung  des  Johnsbachthals  ^ 
dann  an  der  grossartig  wilden  Schlucht  des  Burggrabens  vorbei.  Die 
Bahn  tritt  wieder  auf  das  r.  Ufer  der  Enns  und  führt  durch  einen 
239m  langen  Tunnel ;  dann  öffnet  sich  der  breite  grüne  Thalbodeu 
von  (148  Kil.)  Admont  (641m;  Post;  ^Buchbinder;  Jerausch; 
Wölziriberger ;  im  Klosierkeller  guter  Wein),  schön  gelegener 
Markt  mit  den  stattlichen  Gebäuden  des  berühmten  Benedictiner- 
stifts,  neuerdings  als  Sommerfrische  viel  besucht.  Das  Kloster, 
1074  durch  Erzbischof  Gebhard  von  Salzburg  gegründet,  wurde 
1865  theilweise  durch  Feuer  zerstört,  seitdem  aber  neu  aufge- 
baut, namentlich  die  stattliche  Kirche  (St.  Blasien-Münster)  mit 
zwei  schlanken  Thürmen  im  goth.  Stil.  Die  werthvoUe  Bibliothek 
mit  schönem  reich  verzierten  Saal  wurde  gerettet.  Südl.  über  dem 
Ort  (*/2  St.)  das  dem  Stift  gehörige  Schloss  Rötheistein  (817m)  mit 
treffl.  Aussicht  über  das  Ennsthal :  n.w.  der  bewaldete  Pleschberg 
f  1718m),  amFuss  die  Kirche  Afariafcuim  (s.  unten) ;  n.  Hoher  Pyrgas 
(2244m),  Scheiblingstein  (2200m),  Natterriegel  (2028m);  ö.  Gr. 
BuchsUin  (2224m),  s.o.  Sparafeld  (2245m).  Guter  Ueberblick  der 
Umgebung  auch  von  der  Ennsbrücke  (vom  Bahnhof  20  Min.). 

Bbbgtouben  von  Admont  (Führer  A.  Fäustlinger  ^  G.  Hackl,  P.  Stoll 
u.  a.).  Grosser  Bachst«in  (2224m)  7  St.  m.  F.  (6  fl.),  beschwerlich,  aber 
lohnend;  auf  der  Strasse  nach  St.  Gallen  (S.  361)  n.ö.  über  Weng  nach 
(IM2  St.)  Buchau  (*Donner) ;  von  hier  entweder  direct  hinan  (S^ja  St.) ;  oder 
auf  der  Strasse  weiter  zum  (1  St.)  Eisenzieher-Whs.  (838m)  iind  über  die 
Eisenzieheralp  in  41/2  St.  zum  Gipfel.  Sehr  lohnende  Aussicht.  Abstieg  zum 
Ostaiterboden  schwierig.  —  *Natterriegel  (2028m) ,  4-5  St.  m.  F.  (4  fl.), 
nicht  schwierig,  sehr  lohnend;  von  Admont  entweder  über  die  Pitzhütte 
und  das  Lercheck  in  3  St. ,  oder  über  Weng ,  die  Grabner-  und  Moseralp 
(Nachtlager)  in  4  St.  zum  Grabnerthörl^  einer  Einsattelung  des  Orabner- 
stiins'^  dann  noch  1  St.  zum  Gipfel  mit  prachtvoller  Aussicht.  —  Hoher 


S64    R(mU69.  S£LZTHAL. 


(2244m),  5-6  St.  m.  F.  (4  fl.),  gleichfalls  sehr  lohnend^  über 
(li|2  St.)  Mühlau  (Whs.)  und  die  0|2  St.)  Gstattmeief  Niederalpe  zum  (1  St.) 
Pyrgasgatterl  (1348m),  dann  r.  über  die  Schneide  zum  (2i|2  »t.)  Gipfel. 

Ein  flchlechter  Fahrweg  (Einsp.  3,  Zweisp.  41(2  flO  führt  von  Admont 
südlich  über  den  Lichtmessberg  zur  (2  St.)  Kaiserau  (lü66m),  einer  schönen 
fichtenumsäumten  Matte  mit  dem  Stift  gehörigem  Schloss  (Alpenwirth- 
schaft,  auf  Unterkunft  nicht  zu  rechnen,  jedenfalls  nur  nach  vorheriger 
Anfrage  in  Admont),  am  Fuss  des  Kätbling  (2012m)  und  Sparafeld  (2245m) 
(beide  unschwer  zu  ersteigen ,  3-3^12  St. ,  Führer  4  fl.).  Ins  Paltenthal 
führen  von  hier  Fusspfade  w.  über  Bämdorf  nach  (2  St.)  Rotienmann^  ö, 
über  Dietmannsdorf  nach  (1>|4  St.)  Trinen  (s.  unten). 

Weiter  in  breitem  Thal  am  r.  Ufer  der  Enns ;  gegenüber  (1  St. 
von  Admont)  der  Frauenberg  mit  der  stattlichen  Wallfahrtskirche 
Mariakulm,  dann  das  freundliche  Dorf  Ardning  am  Fuss  des  Boa- 
mck.  Beim  Einfiuss  des  Paltenbacks  in  die  Enns  wendet  die  Bahn 
sich  nach  S.  —  162  Kil.  Selsthal  (634m;  Bahnhof s-Reaiaur.'), 
Knotenpunkt  der  Bahn  nach  Aussee  und  Bischofshof en- Salzburg 
(B.  70).  L.  die  Abhänge  des  Dürrenschöherls  (1738m) ;  die  Bahn 
nmzleht  dieselben  In  grossem  Bogen  und  tritt  in  die  enge  Mün- 
dung des  ostl.  hinanziehenden  Paltenthals.  R.  auf  einer  Anhöhe 
das  malerische  Schloss  Strechau  (864m'^,  Eigenthum  der  Abtei  Ad- 
mont; dann  (170  Kil.)  Bottenmann  (D74m;  *Po8t;  Bräu)^  kleine 
Stadt  mit  Walzwerken  und  Eisenhämmern. 

Von  Stat.  Trieben  (Post)  führt  s.  eine  Fahrstrasse  über  Hohen' 
tauem  (1250m)  nach  Judenburg  (S.  389).  Bei  Oaishom  r.  der 
gleichn.  kleine  See  (690m).  Die  Bahn  steigt  langsam  zur  Pass- 
hohe (823m)  und  senkt  sich  dann  im  Liesing-Thal  über  Stat.  Wald^ 
Kallwang  (756m;  *Fleischhauer),  mit  bedeutenden  Kupfergruben, 
und  Mautem,  ansehnlicher  Markt,  nach  (199  Kil.)  8t.  Kichael 
(S.  388),  Stat.  der  Bahn  von  Villach  nach  (227  Kil.)  Brück  (S.  353). 


70.  Von  Selzthal  nach  Anstee  und  Bischofshofen 

(Salzburg). 

Vgl.  Karte  8.  360. 

Von  Selzthal  nach  Aussee  (48  Kil.)  Eisenbahn  (Kronprinz  Rudolf - 
Bahn)  in  2i|2-3  St.  für  2  fl.  74,  2  fl.  5,  1  fl.  37kr.i  nach  Bischofshof  en 
(99  Kil.)  Kaiserin  Elisabeth-  (Gisela-)  Bahn  in  3t|2  St.  für  4  fl.  71,  3  fl.  53, 
2  ft.  35  kr. 

Selzthal  s.  oben.  Die  Bahn  überschreitet  gleich  bei  der  Stat. 
den  Paltenbach  (s.  oben)  und  führt  in  w.  Richtung  durch  das  breite, 
zum  Theil  sumpfige  Ennsthal  (Torf stech ereien)  über  die  Enns  und 
den  Pyrhnbach  nach  (6  Kil.)  Liesen  (659m;  Po»t;  Wiesinger; 
Fuchi)j  grosser  Markt  (1100  Einw.)  in  hübscher  Lage  an  der  Mün- 
dung des  Pyrhnthals.  Vom  Calvarienberg  guter  Ueberbllck  der 
Umgebung :  w.  der  geTraltige  Grimming,  s.  Mitterberg,  o.  Dürren- 
schöberl. 

Von  Liezen  führt  n.  eine  Foststrasse  über  den  Pyrhn  (946m)  nach 
(3  St.)  ßpital  am  Pyrhn  und  (l^fs  St.)  WindUchgarsUn  (S.  361)^  von  hier 
nach  Binter-Stoder  (sehr  lohnend)  s.  S.  361.  —  Auf  den  Hoehm&lbiBf 
(2331m)  7  St.  mit  F.,  lohnend;  von  Liezen  w.  auf  der  Poststrasse  nach 


STEINACH.  70.  Route.    365 

OU  St.)  Wei»*«*baeh  (b.  unten),  hier  r.  im  Wei»$enbaehtkal  hinim  (vom  die 
Angerhöhe ^  8.  unten),  dann  1.  durch  den  Langpoltner  Qrahen  eteil  zur 
(2  St.)  Thm^rieity  i%  St.)  LangpoUner  Hütte^  (1  St.)  Niederhiltte  (:NachtIager 
auf  Heu).  Von  hier  in  3  St.  auf  den  Gipfel,  mit  trefflicher  Rnndsicht 
über  die  ganzen  Ostalpen  vom  Schneeberg  bis  zum  Glöckner  und  n.  bis 
Bum  Böhmerwald. 

Die  Bahn  führt  am  Fuss  der  n.  Berglehne  hin  \  r.  Schloss  Ora- 
feneggj  jetzt  Brauerei.  Bei  Weissenbach  blicken  r.  aus  bewaldetem 
Thal  die  kahlen  Wände  der  Angerhohe.  12  Kil.  Wörschach  (640m), 
kleines  Schwefelbad ,  von  der  Ruine  Wolkeiutein  auf  rothem  Fels 
überragt ,  am  Ausgang  eineor  waldigen  Schlucht ,  in  der  ^4  St.  auf- 
wärts ein  schöner  Wasserfall.  —  Der  Hochmölbing  (s.  oben)  kann 
auch  von  hier  bestiegen  wetden  (6^2  St.,  mit  Führer). 

Weiter  an  (r.)  Niederhofen  mit  Ruine  Friedatein  vorbei  nach 
(19  Kil.)  SUt.  »teinacli  (642m ;  Whs.  am  Bahnhof),  wo  die  Bahn 
sich  theilt :  r.  nach  Aussee,  1.  nach  Bischofshofen ;  10  Min.  ö.  der 
gleichnam.  stattliche  Markt  (Post),  mit  zwei  Schlossern. 

Der  Qrimming  (2346m),  ein  mächtiges  Bergmassiv  mit  steil  abstürzen- 
den Wänden,  ist  von  Unter-Orimming  (Kalss),  l'ls  St.  w.  von  Steinach, 
über  die  Boekaigneralpe  in  7-S  St.  zu  ersteigen  (beschwerlich,  nur  für 
geübte  Bergsteiger;  besser  von  KUxchau  (s.  unten)  über  Kulm  und  die 
Seharte  in  5  St.  (Führer  Ketsch  in  Kulm)  ^  im  Ganzen  kaum  lohnend  genug. 

*|4  St.  8.  vom  Bahnhof  Steinach  am  r.  Ufer  der  Enns  liegt  Irdning 
f068m;  *J{«<0,  an  der  Mündung  des  IrdtUng-  oder  Dormersbach-Thals. 
Lohnender  Ausflug  von  hier  auf  das  (3  St.)  Möllbegg  mit  treffl.  Aussicht 
auf  Ennsthal,  Todtes  Gebirge  etc. 

Die  Bahn  nach  Ausbeb  nähert  sich  dem  Fuss  des  Gebirges  und 
beginnt  alsbald  an  der  n.  Bergwand  ziemlich  scharf  zu  steigen,  mit 
liübschen  Blicken  ins  Ennsthal ;  1.  unten  am  Fuss  des  Grimming 
das  Dorf  Unier' Orimming.  Zwei  l?unnels;  hinter  dem  zweiten  (Burg- 
Haller  Tunnel ,  332m  lang)  tritt  die  Bahn  in  das  enge  malerische 
(jfrimmingbaeh-  Thal  und  zieht  sich  hoch  an  der  1.  Thalseite  in  Win- 
dungen hinan  (gegenüber  am  r.  Ufer  die  Landstrasse).  Ueber  den 
Watlerbach  (hübscher  Blick  in  die  tiefe  Schlucht) ,  dann  über  den 
Grimmingbach  nach  (28  Kil.)  Klachau  (832m;  Meirl,  einfach),  am 
u.  Fuss  des  Grimming  schön  gelegen;  n.ö.  die  kahlen  Gipfel  des 
Todten  Gebirges. 

Besteigung  des  Orimming  s.  unten.  —  Von  Tauptitz,  'ja  St.  n.  von 
Klachau  auf  der  Höhe  gelegen,  führt  ein  interessanter  Uebergang  über  den 
Salzsteg  (am  Schwarten  oder  Steyrer  See  vorbei)  nach  (6  St.)  Hinter- 
stoder  (S.  360).  Führer  nöthig  (der  Wirthssohn  in  Tauplitz  zu  empfehlen)  \ 
auf  Unterkunft  in  dem  sehr  bescheidenen  Whs.  in  Tauplitz  ist  nicht 
sicher  zu  rechnen. 

Von  Klachau  (höchster  Punkt  der  Bahn)  führt  die  Trace  in  w. 
Richtung  durch  zum  Theil  moorige  Wiesen  nach  (33  Kil.)  Stat. 
Mittemdorf'Zauchen  (797m) ;  r.  */4  St.  von  der  Bahn  der  grosse 
Markt  MiUemdorf  {^Pwi). 

Sädl.  führt  von  hier  ein  Fahrweg  (sehr  lohnend)  durch  den  *Pass 
Slein  nach  (3  St.)  St.  Martin  im  Ennsthal  (vgl.  S.  366).  —  Lohnend  die 
Besteigung  des  Laioinensteins  (1691m),  3  St.  m.  F.,  mit  treffl.  Aussicht  auf 
Todtes  Gebirge,  Dachstein  etc. 

L.  erheben  sieh  über  grünen  Yorbergen  einzelne  Gipfel  der 
Dachsteingruppe.  Die  Bahn  übersefareitet  die  flache  Wasseischeide 


366    Boute70.  SGHLADMING.  Von  Selzthal 

zwiBchen  Enns  und  Traun  (i.  auf  bewaldetem  Hügel  die  Wall- 
fahrtskiiclie  Maria  Kumnitz)  und  tritt  bei  (42  JLil.^  Auaser-Kainiseh, 
am  Fus8  des  Röthenstein  (loOlm),  an  die  Oedensee-  oder  Kainiach- 
Traun,  die  aus  dem  ^2  St.  s.  gelegenen  Otdenatt  (764m)  abfiiesst. 
Weiter  durch  das  bewaldete  Traunthal  am  r.  Ufer  des  Flusses,  zu- 
letzt über  die  Traun  zur  (48  Kil.)  Stat.  AuBsee,  20  Min.  s.  von 
dem  gleicbn.  Städteben  (S.  132). 

Von  Steinaoh  nach  Bischofshofbn.    Die  Bahn  überschreitet 

den  Qrimmtngboßh  (r.  das  stattliche  Schloss  TrauttnfeU)  und  führt 

am  Fuss  des  steil  abstürzenden  Qrimmmg  entlang,  über  die  Salza, 

dann  über  die  Enns  nach  (31  Kil.)  Oebhtm  (679m;  FUiaehery,  an 

der  Mündung  des  Walcherthals;  w.  der  spitze  Stoder-Zinken  (s.  u.). 
Sehr  lohnend  von  hier  die  Besteigung  des  Guinpeneoka  (2226  m),  über 
die  Walehem'Alpe  in  4  St.  mit  Führer,  mit  prächtiger  Aussicht  auf  Dach- 
stein, Todtes  Gebirge,  Tauem  etc.  —  Die  Salsa  (s.  oben),  welche  am 
Todten  Gebirge  entspringt,  bricht  südl.  von  Mittemdorf  (s.  oben)  in  tiefer 
Schlucht  zwischen  Grimming  und  Kammergebirge  durch;  durch  die 
Klamm,  den  *Paas  Stein,  führt  ein  Fahrweg  von  3t.  Martin  {Uk  St.  n. 
von  Oeblam  an  der  frühem  Poststrasse)  in  3  St.  nach  Mittemdorf. 

Weiter  am  Fuss  der  südl.  Berglehne  (r.  im  Ennsthal  Torfmoore) 
über  den  8ölkbach  nach  (39  Kil.)  Stat.  Oröbmiag  (671m);  der 
gleichn.  Markt  (*Po8t;  Mendl)  liegt  Y2  St.  n.  auf  der  Höhe  des  1. 
Ennsufers.   Am  Bahnhof  l.  Schloss  Thumfeld. 

Lohnend  der  Besuch  des  Bdlkthala,'  das  sich  1J2  St.  ö.  von  Gröbming 
bei  dem  Dörfchen  Stein  öffnet  und  1  St.  aufwärts  in  1.  Orou-,  r.  Klein- 
SölUhal  theilt.  In  ersterm  gelangt  man  über  (i^j«  St.)  Dorf  Sölk  (Bäcker) 
nach  (2  St.)  Mösma  und  (1  St.)  St.  Nicolai  (il26m;  Whs.);  schöner  Thal- 
schluss.  Ausflüge:  von  Sölk  auf  das  Oumpeneek  (s.  oben)  durch  den 
Feistagrahen  in  31J2  St.,  lohnend  (Fahrweg  bis  fast  sur  Höhe,  Führer  ent- 
behrlich). Von  St.  Nicolai  auf  den  Grossen  Knallstein  (2599m),  über  die 
Kaltherberff-Alpe  in  41(3  St.  mit  Führer,  sehr  lohnend;  grossartige  um- 
fassende Bundsicht.  Abstieg  ins  Klein-Sölker  Untertkal  beschwerlich.  — 
Ueber  die  Sölkerscharte  (1790m)  nach  Murau  (S.  369)  7  St.,  Führer  rathsam. 

Im  Klein-Sölk-Thal  liegt  11(2  St.  von  Stein  Wald  (369m;  Whs.);  i^^  St. 
aufwärts  theilt  sich  das  Thal  in  1.  Unterthal  (auf  den  Or.  Knallsiein  s.  oben), 
r.  Oberthal.  In  letzterm  (2  St.)  der  Schwarte  See  (iiödm ;  Einkehr  im  Jäger- 
haus); besehwerlicheiUebergänge  führen  von  hier  über  die  Landsehitz- 
Scharte  (2344m)  oder  die  Kaiserseharte  (2294m)  in  den  Lessach-Cfraben  und 
nach  (8  St.)  Tamsweg  (S.  369).  —  Auf  die  Hohe  Wildstelle  (2746m)  besser 
von  Schladming  (s.  unten). 

Von  Gröbming  auf  den  Stoder-Zinken  (2047m)  31)2  St.  m.  Führer,  nicht 
beschwerlich;  sehr  lohnende  Aussicht,  besonders  auf  die  nähere  Um- 
gebung (Dachstein,  Todtes  Gebirge). 

Die  Bahn  überschreitet  den  Pruggerbach  und  führt  am  r.  Enns- 
ufer  (gegenüber  am  1.  Ufer  die  Dörfer  Pruggem  und  AicK)  nach 
(47  Kil.)  Stat.  Haus  (Neuwirth);  1.  der  Höekstein  und  die  Höht 
WüdstelU.  Dann  über  die  Enns  und  den  Weiasenbach  (r.  die  Ver- 
berge des  Dachstein)  nach  (57  Kil.)  Sohladming  (732m  ^  *Po9t; 
Brauhaus;  FleUeker;  Karlwirth;  Restaur.  Nuss  beim  Bahnhof),  am 
r.  Ennsufer  freundlich  gelegener  Markt,  gutes  Standquartier  für 
Ausflüge,  zu  längerm  Aufenthalt  geeignet.  Nördl.  das  bewaldete 
Mittelgebirge  der  Bamaau,  das  den  Dachstein  verdeckt  (guter  Blick 
auf  den  letztern  von  der  Hoohebene  Rohrmoos,  Y^  St.  s.w.). 


nach  Bisehofshofen.  RAMSAU.  70.  RouU.    367 

In  die  Bamsan  (Bewohner  Protestanten)  lohnender  Ausflog;  bis  sur 
Kirche  8t.  Rupert  am  Kulm  (1073m;  einf.  Whs.)  entweder  auf  schlechtem 
Fahrweg  über  Mautemdorf  in  \}\i  St.,  oder  (vorzuziehen)  auf  näherm 
Fussweg  in  1  St.  (jenseit  der  Ennsbrücke  r.  am  Fluss  entlang,  nach 
ö  Min.  über  die  Eisenbahn  und  anfangs  ziemlich  steil  durch  Wald  auf- 
wärts). Die  Bamsau  ist  eine  fruchtbare  2  St.  lange,  ^ja  St.  breite  Hoch- 
ebene mit  vielen  Bauernhöfen,  südl.  durch  einen  fichtenbewachsenen 
Höhenzug  vom  Ennsthal  getrennt,  während  im  N.  die  imposanten  Kalk- 
gipfel der  Dachsteingruppe,  Edelgrieshöhe,  Scheichenspitze,  Eselstein  jäh 
emporsteigen;  weiter  w.  Dach-  u.  Thorstein.  Um  einen  Ueberblick  zu 
gewinnen,  genügt  es  bis  St.  Rupert  zu  gehen;  weit  lohnender  aber  ist  es 
die  Tour  bis  zur  Neustatt-Alpe  auszudehnen  (2*J2  St.  von  Kulm).  Von 
Kulm  am  Ev.  Bethaute  vorbei  auf  schattenlosem  Fahrweg  bis  zum  (1  St.) 
Karlwirth  (Bier);  hier  r.  am  Graben  hinan  bis  zum  Walde,  dann  1.  auf 
gutem  neuen  Wege  um  den  Brandriedel  herum  zur  Waleher  Alpe  und 
über  den  Hügelrücken  zur  (i^js  St.)  Netutatt-Alpe  (c.  1500m ;  Unterkunft, 
Betten  etc.  in  drei  gut  eingerichteten  Sennhütten),  in  herrlicher  Lage 
angesichts  der  gewaltigen  Kette  des  Thor-  u.  Dachsteins;  w.  der  schön- 
geformte  Rettenstein  (224öm).  Der  Brandriedel  (1724m),  mit  schönem 
Blick  auf  Dachstein,  Tauem  etc.,  ist  von  der  Alp  in  'I4  St.  leicht  zu  er- 
steigen (von  Kulm  2^2  St.  m.  F.).  —  Auf  den  Dachstein  (29%m)  von 
Schladming  kürzester  Weg  (neuer  Steig  1877  eröffnet),  aber  nur  für  geübte 
schwindelfreie  Bergsteiger  (Führer  Steiner,  Auhämler  u.  Knaus»  in  Bamsau, 
von  Ramsau  auf  den  Dachstein  und  zurück  10,  von  Schladming  12,  mit 
Abstieg  nach  Hallstadt  oder  Gosau  lö  fl.).  Uebernachten  in  der  Neustatt- 
Alpe  (s.  oben);  am  andern  Morgen  (früh  aufbrechen)  zunächst  über  den 
Bach  auf  den  Sehönbühel  (^Aussicht),  dann  r.  über  den  Kamm  bis.  zum 
Fuss  der  Felswände  und  um  eine  vortretende  Ecke  herum  in  die  Schwa- 
dering, ein  grosses  von  hohen  senkrechten  Felsen  umschlossenes  Tobel, 
in  dem  man  über  Schutt  und  Grashänge  lange  und  ermüdend  ansteigt. 
Am  obem  Ende  des  Tobeis  wendet  man  sich  1.  an  der  Felswand  entlang, 
durchquert  einige  abschüssige  Schneefelder  und  übersteigt  einen  Fels- 
rücken. Bald  darauf  beginnt  der  neue  Weg ;  zunächst  eine  c.  25  h.  aus- 
gesprengte Felsrinne  (70°),  die  man  mittelst  eines  Drahtseils  passirt; 
dann  (stets  am  Drahtseil)  über  einige  andere  kaum  minder  steile  Fels- 
partien und  Schneefiecken ,  bis  man  endlich  vor  einer  ca.  30m  h.  fast 
senkrechten  glatten  Felswand  steht,  an  der  man  mittelst  eingeschlagener 
Eisenstifte  emporklettert.  Von  der  Höhe  der  Wand  erreicht  man  in 
wenigen  Min.  das  obere  Ende  des  Schladminger  Gletschers  (3  St.  von  der 
Neustatt- Alpe) ;  über  denselben  auf  den  gut  gangbaren  Firn  des  Karls- 
Eitfeldes  und  zum  Dachstein- Oip/el  noch  ca.  2  St.  (vgl.  S.  135).  Abstieg 
über  das  Karls-Eisfeld  zur  Simanyhütte  wegen  der  Schrunde  an  manchen 
Stellen  des  Gletschers  mühsam.  —  Von  den  übrigen  Dachsteinspitzen 
ist  die  Seheichenspitze  (2662m)  am  meisten  zu  empfehlen  (vom  Kulm- Whs. 
4  St.) ;  die  Besteigung  des  Thorstein  (2d46m)  ist  sehr  schwierig  und  nur  bei 
günstigen  Schneeverhältnissen  überhaupt  möglich.  —  NÖrdl.  führt  von 
St.  Rupert  am  Kulm  ein  ziemlich  beschwerlicher  Uebergang  über  die 
Feisterscharte  (2209m)  und  die  SchSnb&il-Alpe  nach  (8  St.)  Hallstadt  (S.  133). 

Südl.  hübscher  Ausflug  im  Unter-SchladmingthcU  hinan,  bei  der  (2i|2  St.) 
Thaltheilung  1.  (r.  Steinriesenthal,  s.  unten),  im  Riesaehthal  am  untern  und 
*obern  Riesach -Fall  vorbei  zum  (ISt.)  jEUeaachsee  (1333m;  am  obem 
Ende  ein  Jägerhaus  des  Hrn.  v.  Vernoullier,  wo  allenfalls  Unterkunft). 
Sehr  lohnend  (Weg  neuerdings  verbessert)  von  hier  die  Besteigung  der 
Hohen  Wildstelle  (2746m),  4i|s  St.  m.  F.,  Aussicht  grossartig.  Auf  den  JBöch- 
stein  (S^4m)  3  St.,  gleichfalls  lohnend.  —  Besteigung  des  Hochgolling 
(2863m),  des  höchsten  Berges  der  Steiermark,  für  Schwindelfreie  nicht 
schwierig,  doch  zum  Theil  mühsam;  im  Steinriesenthal  (s.  oben)  hinan 
zur  (3  St.)  Obem  Steinwendalp  (1696m;  Nachtlager)  und  zum  (lijs  St.) 
Schartl  (2426m) ;  dann  von  W.  her  steil  zum  (l^ja  St.)  Gipfel.  Abstieg  von 
der  Scharte  durch  den   Oöriachwinkel  nach  (5ijs  St.)   Tamsweg  s.   S.  369. 

Das  Ennsthal  verengt  sich,  die  Bahn  führt  dicht  am  1.  Ufer  hin, 
mehrfach  durch  tiefe  Einschnitte.  Bei  (66  Kil.)  Mandling  (81  Om), 


368  RouU  71,      RADSTÄDTER  TAUERN. 

in  dem  ehemals  befestigten  Mandling-Pass,  übersobreitet  die  Babn 
den  Mandlingbachy  Grenze  zwischen  Steiermark  nnd  Salzburg,  und 
erreicht  (74  KU.)  Badgtftdt  (856m;  *Po8t;  Thorwirth;  Stöckl; 
Obergloner) ,  alte  von  Mauern  umgebene  Stadt  auf  einem  Felshügel 
r.  oberhalb  der  Bahn.  Vom  Bahnhof  hübscher  Blick  südl.  in  das 
Tauemthal  (s.  unten)  mit  Oaisstein  und  Seekarspitze. 

Auf  den  Bossbband  (i7d8m)  lohnender  Ausflug  (2>|2  St. ;  neuer  Weg 
1878  hergestellt,  Führer  entbehrlich);  prächtige  Aussicht  auf  Tauem  und 
nördl.  Kalkalpen.  —  Orieskareck  1988m),  über  Flachau  in  Ö-6  St.  m.  F., 
gleichfalls  lohnend. 

W.  führt  von  Badstadt  ein  leidl.  Fahrweg  (zu  Fuss  nicht  lohnend) 
über  ÄUenmarkt  naoh  (4  St.)  Waffrain  (836m;  Grafenwirth)  und  (3  St.) 
JSt.  Johann  im  Pongau  (8.  148). 

Von  Badstadt  nach  SL  Michael  und  Spittal  über  den  lUidstädter  Tauem 
fl.  B.  71. 

Die  Bahn  verlässt  die  Enns,  die  3  St.  s.w.  in  der  Flachau  ent- 
springt, und  wendet  sich  n.w.  nach  (81  Kil.)  Stat.  Eben  (856m) 
auf  der  Wasserscheide  zwischen  Enns  und  Salzach.  Folgt  ein 
tiefer  Einschnitt;  die  Bahn  übersetzt  den  Fritzbaeh  auf  kühner 
Brücke  (überraschender  *Blick  r.  auf  den  Dachstein)  und  führt  w. 
durch  das  enge  Fritzihal^  den  Bach  wiederholt  überschreitend ,  nach 
(88  Kil.)  Hüttau  (708m ;  Pos(),  wo  der  S.  136  erwähnte  Weg  über 
8t.  Martin  und  AnnaJb&rg  Ins  Salzkammergut  abzweigt.  Folgen 
mehrere  Tunnels;  die  Bahn,  in  starker  Senkung  (1 :  45  bis  1 :  50), 
überschreitet  in  engem  Thal  sechsmal  den  Fritzbaoh,  durchbrioht 
den  Kreuzberg  mittelst  eines  700m  langen  Tunnels  und  führt  1.  an 
der  Bergwand  hinab  (hübscher  Blick  auf  Salzachthal,  Hochkönig 
und  Tännengebirge),  zuletzt  über  die  Salzach  nach 

99  Kil.  Bisehofshofen  (541  m ;  Bahnhofs  -  Restauration) ; 
s.  S.  148. 

71.  Von  Radstadt  nach  Spittal  über  den  Eadstädter 

Tauem. 

109  Kil.    Post  im  Sommer  tägl.  in  lö»]«  St.  (9  fl.  96  kr.). 

liadstadt  s.  oben.  Die  Strasse  überschreitet  die  Enns  und  führt 
südl.  im  Thal  der  Tauemajche  nach 

15  Kil.  Vntertauem  (1004m;  Post),  am  Fuss  des  Radstädter 
Tauem.  Dann  bergan,  an  Wasserfällen  der  Tauemache  vorbei,  zu 
denen  Handweiser  hinzeigen  (am  schönsten  der  *oberste,  r.  von 
der  Strasse).  Auf  der  (2 1/2  St.)  Höhe  des  schon  den  Römwn  be- 
kannten Passes,  des  Badstädter  Taaem  (1763m),  das  TauemhauSy 
eine  Art  Hospiz ,  mit  Kapelle  und  Kirchhof ,  wo  die  im  Schnee 
Verunglückten  beerdigt  werden.  Hinab  am  Scheidberg  (Whs.)  vor- 
bei nach 

45  Kil.  Tweng  (1246m;  *Po8t),  dem  ersten  Ort  im  Lungau; 
weiter  im  Taurachthal  nach  (55  Kil.)  Mautemdorfy  Marktflecken 
mit  Burgtrümmern  (44m  h.  Thurm),  und  über  den  Staig  naoh 

64  Kil.  3t.  UichB^l  (1068m;  Post;  Wastlwirth),  Städtchen  an 
der  Mur, 


MALTATHAL.  71.  Route.     369 

Das  LniifMi  oder  obere  Hurthal  ist  ein  hochliegendes.,  von  einem 
Oebirgskranz  rings  omscblossenes  Becken  (sn  Sal&burg  gehörig),  in  dessen 
Mitte  von  allen  Seiten  die  Qaellbäche  der  Mar  susammenfliessen.  Die 
eigentliche  MurqtUUe  ist  im  JÄirwinAel,  8  St.  w.  von  St.  Michael,  am  W. 
Fass  des  Mavehkareeks  (2680m). 

Hanptort  des  Lungan  ist  Tamsweg  (iQ21m;  Post:  Platsbräu;  Lebselter), 
hübsches  Städtchen  3  St.  ö.  von  Mnnterndorf  (3ifs  St.  von  St.  Michnel, 
von  beiden  Orten  Fahrwege),  mit  der  hochgelegenen  Kirche  St.  Leonhard. 
Sehr  lohnender  Aasflug  von  hier  auf  die  Preberspitte  (2741m);  erst  eum 
kleinen  dunkeln  Prebertee  (1492m)  (2  St.,  in  der  Prodingerhüttt  ijs  St. 
weiter  aufwärts  Nachtlager),  dann  noch  3  St.  zum  Gipfel  mit  schöner 
Bandsicht.  —  Nach  Schladming  über  die  Oollingtcharie  und  Besteigung 
des  Hochgdtting  s.  S.  367.  Durch  das  Weissbriaehihal ,,  gleichfalls  lohnend 
eil  St.);  über  Maria-Pfarr  zum  (2»|2  St.)  Sieglhof  und  zur  (3»|2  St.)  Lieg- 
nitzMhe  (2120m),  Jochübergang  ö.  von  der  Oamstpitze  (2409m),  mit  Aus- 
sicht auf  Dachstein  etc. ;  hinab  durchs  Ober-Sehladtningthal  nach  (5  St.) 
Schladming. 

Von  Tamsweg  nach  Unzmarkt  (13  St.),  Poststrasse  im  Murthal 
über  Ramingatem,  PredUtz,  Stadl  und  Kurau  (796m;  Bräu;  Strobl),  Städt- 
chen mit  drei  alten  Kirchen,  vom  Schloss  Ober-Mitrau  überragt.  Bei  Stat. 
Seheißing  (S.  389)  erreicht  die  Strasse  die  Rudolfs-Bahn  (R.  75).  —  Touren  : 
Von  Ramingatein  auf  die  Schilcherhöhe  (2150m)  3iJ2  St.  m.  F.,  lohnend; 
Abstieg  über  Inner-Krems  nach  Kremsbruck  (s.  u.)  3  St.  —  Von  Predliiz 
fSteinerwirth)  durch  den  Predlitzgraben  nach  (3»|2  St.)  Turrach  (1260m; 
Whs.);  von  hier  auf  den  Eismhut  (2441m)  3*f2  St.  m.  F.,  lohnend  (vgl. 
S.  390) ;  auf  den  Königsstuhl  (2331m)  4  St.,  gleichfalls  lohnend.  Von  Tur- 
rach führt  die  Strasse  weiter  am  (1*|2  St.)  Turracher  See  (1763m)  vorbei 
nach  (2  St.)  Ebene-Reichenau  (Schiestl)  und  über  Klein- Kirchheim  (Bad)  nach 
(6  St.)  MiUstadt  (S.  311)  am  gleichn.  See.  —  Von  Stadl  (Post)  nach  Fladnitz 
(S.  390)  schlechter  Fahrweg  durch  den  Paalgraben  (5  St.). 

Der  Katschberg  (1641m) ,  über  den  die  Strasse  von  hier  südl. 
führt,  trennt  Salzburg  von  Kärnten. 

79  Kil.  Sennweg  (1138m;  Post);  weiter  durch  das  hübsche 
Liesertkal  über  Kremsbruck  und  Leoben  nach 

94  Kil.  Gmünd  (727m;  Lax;  Post),  Städtchen  mit  einem  dem 
Grafen  Lodron  gehörigen  Schloss,  an  der  Mündung  des  Maltathals. 

In  der  Umgegend  viel  Eisenhütten. 

Das  ^Maltathal  ist  ein  schönes  wasserfallreiches  Thal,  11  St.  lang. 
Fahrweg  am  1.  Ufer  des  Maltabachs  nach  iU\t  St.)  Maltein  (81im;  Ho- 
mann),  Hauptort  des  Thals  (von  hier  in  3  St.  auf  das  Faschauner  Thörl^ 
1890m,  mit  lohnender  Aussicht  auf  die  östl.  Tauern).  Der  Fahrweg  endet 
hei  der  (»f«  St.)  Fall-Säge,  «|4  St.  vor  dem  i»^«y«Wo/ (Erfr.) ;  5  Min.  vor- 
her 1.  der  Oöss/all.  Durch  den  hier  mündenden  Qössgraben^  mit  schönen 
Wasserfällen,  führt  ein  beschwerlicher  Uebergang  über  die  Dössner  Scharte 
i2665m)  südl.  vom  Sätdeck  (3061m)  in  10  St.  nach  Mallnitz  (S.  160)  oder 
Ober-Vellach  (S.  342)  (in  der  Ulriehshiitte ,  4  St.  vom  Pflügelhof,  Nacht- 
lager) ;  Besteigung  des   Säuleck  von  der  Passhöhe  in  l^jz  St. 

Im  Maltathal  weiter  über  Brandstatt  an  dem  hohen  Schleier/all  vorbei 
zum  (1>)3  St.)  Hochsteg  (977m),  tief  unten  die  Malta  in  enger  Klamm,  r.  der 
hübsche  Möllniggfaüf  dann  ansteigend  eur  {}\i  St.)  Traxhütte  (1150m), 
mit  Jagdhnus  des  Baron  Riese;  {}\a  St.)  am  *Blauen  Tumpf.,  schönster 
Punkt  des  Thals;  1.  bildet  der  Abfiuss  des  Hochalpen-Ferners  einen 
Doppelfall,  während  r.  die  Malta  20m  tief  in  einen  Kessel  stürzt,  das 
Ganze  in  malerischem  Fels-  und  Waldrahmen.  Der  Weg  verschlechtert 
sich  weiter  hinauf;  {\y\t  St.)  Ädambauerhütte ;  (1  St.)  Wastelbauer  (1679m) 
(1  St.)  Samerhütte,  die  oberste  Hütte  des  Thals.  Nördl.  führt  von  hier 
ein  steiler  Pfad  über  die  (2>f2  St.)  Arlsoharte  (2251m)  in  das  salzburgische 
Orossarlthal  (S.  148).  Das  Maltathal  wendet  sich  nach  W.  und  theilt 
sich  in  1.  Oross-^  r.  Kleind- Elend- Th^l;  beschwerliche  Uebergänge  fähren 
aus  dem  erstem  über  die  Plesehnitz-  oder  Qross- Elendscharte  (2673m)  in 

Bakdkkbb'*s  Südbaiern.    18.  Aufl.  24 


370    RouU72,  GRAZ.  Gasthofe. 

7  St.  nach  2faUnitz  (8.  147);  ans  dem  Klein-Elend-Thal  über  die  Klein- 
Elendseharte  (2ö09m)  ins  mtsehaehihal  nach  (10  St.)  Wildbad -Gastein 
(S.  157).  —  Besteigung  der  Hochalpentpitze  (33ö5m),  des  höchsten  Gipfels 
der  östl.  Tanern,  schwierig  (vom  Hochsteg  über  die  Hochalpe  in  9-10  St. ; 
zuerst  von  Grohmann  18GÜ  erstiegen). 

Die  Strasse  führt  weiter  hoch  an  der  r.  Seite  des  Lieserthals  nach 
109  Kil.    Spittal  (S.  311),  Station  der  Bahn  Franzensfeste- 
Villach  (R.  58). 

72.    Graz. 

Oasthftfe.  Am  rechten  Ufer  der  Mur,  unfern  der  Kettenbrücke,  15  M. 
vom  Bahnhof:  «Elephant  (PI.  a),  Z.  1  fl.  20,  L.  40,  B.  35  kr.; 
^Oesterreichischer  Hof,  Annenstrasse ;  *Goldn£s  Ross;  ^Florian 
(PI.  d) ;  *GoLDN£R  LÖWE;  Sonne,  Mariahilferstrasse ;  Drei  Raben,  An- 
nenstrasse ,  unweit  des  Bahnhofs.  —  Am  linken  Ufer  (innere  Stadt) : 
^Erzherzog  Johann  (PI.  b),  Z.  von  1  fl.  ab,  L.  20,  B.  40  kr.,  zugleich  gute 
Restauration.  Kaiserkrone  (PI.  e)  und  Ungar.  Krone  werden  als  gute 
Häuser  2.  Gl.  gelobt.  Goldne  Birn,  Leonharderstr.  Stadt  Triebt  (PI.  f), 
Jakominiplatz. 

Kaffehtnaer.  *^Eubopa,  Herrengasse,  viel  Zeitungen;  Nordstern, 
Sporgasse;  Herodr,  Hauptplatz;  Schuster,  Carl-Ludwigsring  beim  Stadt- 
Theater;  Caf^  Promenade,  vor  dem  Burgthor;  Seidl,  Glacisstrasse ; 
Spieler  ,  Mehlplatz.  —  Am  r.  Mur-Ufer  in  der  Nähe  der  Kettenbrücke : 
Meram;  Engl.  Hof;  Helm;  Oesterreich.  Hof.  —  JUeran-G arten  am 
Stadtquai  für  Frühstück  zu  empfehlen. 

Oonditorei  und  Gefrornes  bei  Hasserück  im  Landestheater. 

Bierhäuaer  (mit  Restauration).  *Pastete,  Sporgasse ;  *Neu-Graz,  Real- 
schulgasse; BiERJAOKL,  Sackstrasse;  Pilsener  Bierhalle  beim  Erzh.  Jo- 
hann (Souterrain).  —  Grosse  Bierhallen  am  r.  Hurufer  (Sonntags  und  einige- 
mal wöchentlich  Militär-Concert) :  Schreiner  beim  Südbahnhof;  Punti- 
GAMER  Bierhalle,  Georgigasse;  Japl  u.  Sandwirth  :m  Gries.  —  Danibl'^s 
Bahnhofsrestauration.  —  Am  1.  Munifer:  Sonnhamuer  vor  dem  Sack- 
thor, KörÖsistr.  und  Maifredigasse. 

WeinhftuMr  (s.  oben  Caf^s  und  Restaur.).  Admonterhof  beim  nPa^a- 
deis** ;  Wilder  Mann,  Jakominigasse ;  Kleinbr  Elephant,  Franziskaner- 
platz. Die  besten  steir.  Weine  sind  Luttenberger  (stärkster),  Pickerer, 
Kerschbacher ,  Sandberger^  Nachtigaller  (Dessertweine).  Die  Steiermark 
ist  berühmt  wegen  ihrer  Truthähne  und  Oapaunen.  —  „Grazer  Zwieback*^ 
n.  a.  bei  Sorger,  Murplatz. 

Bohwimnumatalt.  MiLiTÄRSCHWiMifsciiuLB  oberhalb  der  Ferdinands- 
Kettenbrücke  ,  am  n.w.  Fuss  des  Schlossbergs ,  das  Bad  ohne  Wäsche 
10  kr.  Das  Wasser  der  Mur  ist  sehr  kalt.  —  BadeansUlt  von  Leisten- 
tritt, Sackstrasse;  Förster^s  Badeanstalt,  Brandhofgasse,  beide  mit 
Dampf-  und  Wannenbädern.  Am  r.  Murufer:  Zur  Sohne,  bei  der 
Kettenbrücke. 

Zeitungen  und  Zeitschriften  in  grosser  Auswahl  im  Academ.  Lese- 
verein  (im  Caf^  Mercur,  s.  oben ,  zweiter  Stock)  und  in  der  Bbssodecb  ; 
Einführung  durch  ein  Mitglied. 

Theater  (PI.  14).  Landestheater  (PI.  32),  Franzensplatz,  Oper, 
Schauspiel  etc.,  tägl.  VorsteUung.  Stadt-Theater  (PI.  33),  (5arl-Lud- 
wigs-Ring,  neu,  hübsch  eingerichtet,  Operetten  und  Possen,  tägl.  Vor- 
stellung. 

Telegraphen- Btat.  im  «Paradeis*,  Murgasse  unfern  der  Kettenbrücke. 

Fiaker:  Zweispänner  die  erste  ijsSt.  60 kr..  Stunde  i  fl.,  jede  weitere, 
»I«  St.  50  kr.  Einspänner  erste  »j«  8t.  30,  erste  >(«  St.  ßO  kr..  Stunde  80  kr., 
jede  weitere  »/4  St.  20  kr.  Jede  angefangene  halbe  Stunde  wird  für  voll 
gerechnet.  Vom  und  tum  Südbahnhctf :  Innere  Stadt,  Binsp.  70  kr.,  Zweisp. 
1  fl. ;  Murvorstadt  (r.  Ufer)  50  oder  80  kr.  i|9  Tag  im  Stodtgebiete  bii 
zum  Umkreis  einer  Meile  Vorm.  2  fl.  60  oder  3  fl..  Nachm.  3  oder  4  fl. ; 
ganzer  Tag  ö  oder  7  fl.;  für  weitere  Fahrten  im  Umkreise  von  2  Meilen 
*l«Tag  Vin.  3  oder  4,  Nm.  Sif«  oder  5,  gnnzer  Tag  5>|2  oder  8  fl. 


Sehlosaherg.  GRAZ.  7^.  Route.     371 

Oras  (3ö6m),  die  Hauptstadt  der  Steiennaik,  malerisch  an 
beiden  Ufern  der  Mur  gelegen,  über  welche  zwei  Holz-  und  zwei 
Kettenbrücken  führen,  mit  nahezu  90,000  Einw. ,  eine  der  ange- 
nehmsten Österr.  Provinzial-Hauptstädte,  das  Paradies  pensionirter 
Beamten  und  Offiziere,  deren  einige  Hundert  (allein  c.  60  Generale) 
hier  wohnen ,  obgleich  die  einst  so  gerühmte  Billigkeit  sehr  ge- 
schwunden ist.  In  den  letzten  20  Jahren  sind  viele  schöne  Strassen 
und  neue  Stadttheile  entstanden,  w.  die  Annenstrasaey  welche  Tom 
Bahnhof  in  die  Stadt  führt,  ö.  die  Elisabeth- j  Schüler- y  Lesaing- 
und  Rechbaueratraaae,  Die  Festungswerke  zwischen  dem  Burgthor 
und  dem  ehem.  Eisernen  Thor  sind  abgetragen,  und  an  ihrer  Stelle 
die  schöne  Singstraise  (Burg-  und  Carl  -  Ludwiga  -  Ring)  ent- 
standen, mit  Alleen  und  einer  1865  errichteten  SehiUer-Büate  von 
Gasser.  Hier  auch  die  Landesoberrealachule.  An  Stelle  des  frü- 
heren Glacis  der  *Stadtpark  mit  reizenden  Anlagen  im  englischen 
(reschmack,  in  welchem  der  •Rotunde-Brunnen  der  Wiener  Welt- 
ausstellung von  1873,  durch  freiwillige  Beiträge  erworben,  seine 
Aufstellung  gefunden  hat ;  der  Bau  eines  Cursalons  ist  beschlossen. 
In  der  Harrachgasse  das  grosse  neue  anatomiach-phyaiolog.  Institut ; 
in  der  Nähe  wird  das  neue  Vniveraitätsgebäude  errichtet,  das  nach 
seiner  Vollendung  zu  den  schönsten  und  zweckmässigsten  Bauten 
dieser  Art  in  Deutschland  zählen  wird  (Baukosten  0/2  Mill.  fl.). 
Ausser  der  Universität  besitzt  die  Stadt  noch  eine  technische  Hoch- 
schule ,  zwei  Gymnasien ,  zwei  Oberrealschulen ,  eine  Handels- 
akademie, ein  Mädchenlyceum  und  zahlreiche  Bürger-  und  Volks- 
schulen. 

Der  *8ohloiib6rg»  etwa  120m  über  der  Mur,  überragt  die  Stadt. 
Seine  schon  im  15.  Jahrh.  zum  Schutz  gegen  die  Türken  ange- 
legten Befestigungen  sprengten  am  23.  Juli  1809  die  Franzosen  in 
Folge  des  Waffenstillstandes,  nachdem  vier  Wochen  früher  der 
kaiserl.  Major  Hacker  mit  500  Mann  Besatzung  und  26  Geschützen 
die  Werke  erfolgreich  gegen  3000  Franzosen  unter  Maodonald  ver- 
theldigt  hatte.  Berühmte  *Aussicht  auf  den  Lauf  der  Mur  und  den 
bevölkerten  Thalkessel,  von  den  schönsten  Bergformen  umgeben, 
an  malerischem  Reichthum  von  wenig  Aussichten  in  Deutschland 
übertroffen:  n.  der  Schöckel  (S.  374),  n.w.  die  Kette  der  ober- 
steirischen, s.w.  der  Schwanberger  Alpen  (S.  375),  s.  das  Bacher- 
gebirge. An  der  Südseite  des  Schlossberges  der  stattliche  ührthurm. 
Vor  dem  Schweizerhans  (Restauration)  das  Standbild  des  Feldzeug-- 
meisters  v.  Weiden  (f  1853),  des  Schöpfers  der  Anlagen ,  in  Erz 
nach  Gasser's  Entwurf,  „aus  Dankbarkeit  gewidmet  von  der  Stadt 
Graz  im  Jahre  1859"  (PI.  9).  Auf  dem  obern  Plateau  der  Glocken- 
thurm  und  zwei  Orientirungstafeln  (Restauration).  Aufgang  auf 
den  Schlossberg  an  der  Ostseite  vom  Garmeliterplatz ,  wo  1.  ein 
Durchgang  durch  den  Bogen  des  Hauses  Nr.  1  mit  der  Inschrift 
„am  Fuss  des  Schlossbergs"  den  Weg  bezeichnet ,  am  Ührthurm  (s. 
oben)  vorbei ;  an  der  Nordseite  von  der  WickenbuTgga8se(Pl.  D,  2), 

24* 


372    Baute  72.  QBAZ.  Dom. 

KIS.0H3N  Yon  geringer  Bedeutung.  Der  goth.  Dom  (PI.  15), 
1446  ikufgeführt,  das  kupferne  Thurmdaoh  1663  autigesetzt;  hat  ein 
bemerkenBwerthes  (w.)  Portal ,  1.  der  Reichsadler  und  das  öst^rr. 
Wappen  mit  dem  Sinnspruch  (S.  349)  des  Erbauers ,  des  Kaisers 
Friedrich  III. ,  r.  das  portug.  Wappen  zu  Ehren  seiner  Gemahlin 
Eleonore,  sammt  dem  Wappen  der  Steiermark,  dem  feuersprühenden 
Panther. 

Ghob.  Das  Hochaltarblatt,  die  Wunder  des  h.  Aegidius,  von  Jos, 
Flurer^  einem  Schüler  Salvator  Rosa'^s.  An  den  Chorwänden  zwei  Votiv- 
bilder  von  Peter  de  Pomis ,  Hofmaler  des  Erzherz.  Carl  II. ;  r.  der  Erz. 
herzog  mit  seiner  gesommten  Familie  vor  dem  Cmcifix,  1.  seine  Gemahlin 
Maria  von  Bayern  mit  9  Töchtern  vor  der  Himmelskönigin.  Am  Auf- 
gang ZDM  Gros,  r.  u.  1.  auf  marmornen  Fussgestellen  zwei  Ebenholz- 
Särge  mit  den  Reliquien  des  h.  Maxentias  und  vincentius  einerseits,  der 
h.  Mazentia  und  dem  Arm  der  h.  Agatha  andererseits,  welche  Papst  Paul  V. 
dem  Erzherzog  Ferdinand  schenkte,  1617  hierher  gebracht.  Die  kleinen 
*Elfenbein-Reliefs ,  ausgezeichnete  ital.  Arbeiten  des  16.  Jahrh. ,  stellen 
die  Triumphe  der  Liebe,  Unschuld,  des  Todes  etc.  dar  (nach  Petrarca''s 
,i  trionfi«). 

Unmittelbar  am  Dom  das  Hauioleum  (PI.  27),  Uebeisohrift 
„Oaesareum  Mausoleum  Div.  Ferdinandi  II.  Rom.  Imperatoris, 
S.  Gatharinae  Ys.  M.  sacnim'^  Kaiser  Ferdinand  II.  (f  1637), 
der  Sohn  des  Erzherzogs  Carl ,  hatte  hier  Schutz  vor  seinen  böhm. 
und  österr.  Unterthanen  gefunden  (Anfang  des  30jähr.  Krieges), 
und  baute  sich  an  der  Stelle  der  Catharinenkirohe  diese  Gruft. 
Das  Innere ,  mit  Arbeiten  von  Stuck ,  ohne  Bedeutung.  In  dem 
Grabgewölbe  der  Sarkophag  des  Erzherzogs  Carl  II.  (f  1590)  und 
seiner  Gemahlin ,  der  Eltern  Ferdinand's.  Erzherzog  Johann 
(f  1859)  war  bis  1861  hier  beigesetzt  (jetzt  in  Meran,  S.  242). 
Den  Schlüssel  hat  der  Domküster  (20  kr.  Trinkg.),  in  der  Sakristei 
zu  finden. 

Gegenüber  ein  grosses,  ehemals  den  Jesuiten  gehöriges  Gebäude 
(PI.  35),  in  welchem  folgende  Anstalten  vereinigt  sind :  (?t/mna- 
9ium^  (alte)  Universität  ^  Ptiestersemvnar,  Univ. -Bibliothek.  Das 
arehäologieehe  Museum  der  Universität  (sehenswerth)  ist  Donnerst, 
und  Sonnt.  11-12  Uhr  zugänglich. 

.In  der  Nähe  am  Franzensplatz  das  Landeitheater  (PI.  32),  im 
August  1874  umgestaltet;  YOr  demselben  das  von  Marchesi  ent- 
worfene Standbild  Kaiier  Frans  I.  (PI.  7)  in  Erz,  im  Gewand  des 
goldenen  Yliesses :  „Francisco  I.  Austriae  Imp.  grata  Stiria  1841". 

Stadipfarrkirehe  (PI.  23)  in  der  Herrengasse,  Hochaltarblatt 
von  Tintoretto,  Himmelfahrt  und  Krönung  der  h.  Jungfrau.  Evang. 
Kirche  (PI.  16),  Holzplatz  in  der  Nähe  des  Stadt-Theaters.  Lahor- 
nerkirehe  (PI.  19),  Mariengasse  in  der  Nähe  des  Bahnhofs ,  hüb- 
sches Gebäude  im  goth.  StU,  1862  vollendet.  Leehkirehe  (PL  20), 
kleiner,  aber  hübscher  goth.  Bau  (13.  Jahrb.). 

In  der  Herrengasse ,  der  belebtesten  Strasse  der  Stadt  mit  den 
reichsten  Läden ,  das  Landhaus  (PI.  26),  im  Renaissanoestyl  1569 
erbaut,  von  den  Landesbehörden  benutzt.  Bemerkenswerthea 
Portal  mit  zwei  Baikonen.    Neben  dem  Hauptthor  r.  meldet  eine 


Joanneum.  GRAZ.  72.  R<mU.    378 

bemalte  Tafel  von  1688,  das«  „niemand  sioh  nntentehe,  in  diesem 
hoohbefreiten  Landhans  zn  rnmohren,  die  Wöhr,  Toloh  oder  Brod- 
messet  zu  zucken,  zu  balgen  und  zu  schlagen ,  gleichfalls  mit  an- 
dern Wöhien  ungebühr  zu  üben,  oder  Maulstreich  auszugeben'^  Be- 
sonders schön  der  erste  Hof  mit  den  Arkaden  und  trefiflich  ge- 
arbeitetem Brunnen  in  Bronzeguss  (16.  Jahrb.).  Gedenktafel  für 
Job.  Kepler.  Im  Innern  der  Rittersaal  und  Landtag»8cuil ,  beide 
schmucklos.  Das  südl.  an  das  Landhaus  stossende  alte  Landes^ 
Zeughaus  ist  besonders  desshalb  interessant,  weil  es  in  Anordnung, 
Aufstellung,  Waifenvorräthen  etc.  genau  so  erhalten  ist,  wie  es  yor 
300  Jahren  eingerichtet  wurde,  so  dass  heute  noch  ca.  8000  Mann 
in  Tracht  und  Bewaffnung  des  16.  und  17.  Jahrb.  vollständig  aus- 
gerüstet werden  könnten ;  in  demselben  u.  a.  der  Schlitten  Kaiser 
Friedrichs  III.,  die  Doppelsänfte  Stephan  Bathory's  und  seiner  Frau 
n.  a.  (Meldung  beim  Portier  des  Landhauses). 

Die  Südseite  des  Hauptplatzes,  auf  welchem  demnächst  das 
Denkmal  des  Erzherzogs  Johann  aufgestellt  wird,  nimmt  das  1807 
erbaute  grosse  Btadthans  (PL  31)  ein.  Auf  dem  Platze  wurden  im 
Jahr  1516  die  Rädelsführer  (159)  des  grossen  Bauernaufstandes 
enthauptet,  die  der  Landeshauptmann  Sigmund  von  Dietrichstein 
bei  Pettau  gefangen  genommen  hatte.  Am  1.  Deo.  1671  fiel  im 
grossen  Saal  des  alten  Ratfahauses  durch  Henkersbeil  das  Haupt  des 
Statthalters  der  Steiermark,  des  Grafen  Erasmus  von  Tattenbach, 
der  in  die  Verschwörung  der  Grafen  Zrinyi  und  Frangipani  (S.  349) 
verwickelt  war. 

Das  *Joaimen]ii  (PI.  12),  grosses  Gebäude  mit  Gärten,  1811 
von  Erzherzog  Johann  gegründet  zur  Förderung  der  Landescultur 
und  Verbreitung  gemeinnütziger  wissenschaftl.  Bildung  in  Steier- 
mark, ist  jetzt  als  technische  Hochschule  (Polytechnikum)  einge- 
richtet und  vom  Staate  übernommen.  Ausgezeichnet  das  Museum 
der  Naturgeschichte  (Dienstag  2-4,  Donnerstag  10-12,  Sonntag 
11-1  geöffnet,  gegen  Trinkg.,  70  kr.  tägl.),  die  mineralogische 
Abtheilung  reich,  vortrefflich  geordnet.  Das  Jtfftn«-  und  Antiken- 
cahinet  enthält  die  reiche  Münz-  und  Medaillen-Sammlung,  dann 
interessante  Alterthümer,  besonders  keltische,  und  zahlreiche  Rö- 
mersteine. Im  hotan.  Oarten  die  Büste  von  Mohs  (f  1839).  Die 
Bibliothek  zählt  72,000  Bände. 

Die  wenig  bedeutende  ständische  Oemftlde-Gallerie  (PI.  10)  ist 

Sonntags  von  11-1  Uhr  geöffnet,  tägl.  gegen  Trinkg.  (50  kr.). 

1.  ZiHKEB.  No.  14.  Van  Thulden  Zerstörung  eines  Götzentempels.  — 
2.  Z.  Bastano  Vieh  in  die  Arche  Noah  eingehend.  56.  Bassano  Jesus  treibt 
die  Wechsler  ans  dem  Tempel.  —  3.  Z.  nichts.  —  4.  Z.  Tiroler  Landschaft 
von  VöseheTj  Gewinn  des  Kunstvereins  von  1855.  267.  Jffackert  Landschaft. 
263.  Füger  der  über  seine  Leier  trauernde  Orpheus.  274.  Tizian  Bathseba 
im  Bade.  —  ö.  Z.  294.  Cranach  Urtheil  des  Paris.  298.  Palma  Vecchio  Ma- 
donna mit  der  h.  Catharina  und  dem  h.  Antonius  dem  Einsiedler.  323. 
Cranaeh  Bildniss  der  H  ria  von  Burgund,  Gemahlin  Kaiser  Maximilians  I. 
—  6.  Z.  350.   Peter  (modern)   Zusammenkunft  Blaximilians  mit  Maria.  — 

7.  Z.  457.   Tintoretto  männl.  Bildniss.    458.  Hals  Bildniss  eines  Bitters.  — 

8.  Z.  487.  FUger  Bildniss  des  Grafen  Saurau. 


374    Boute?^,  BUCHKOGL.  Ausflüge 

ÜMOiäBUNOBN.  Ein  hübscher  Nachmittags  -  Ausflug  ist  der 
nachstehende:  Zu  Fuss  auf  den  Rosehberg  zum  Stoffbauer  (i  St.}; 
▼on  da  auf  die  Platte  (644m,  1  kl.  St.),  mit  prächtiger  Aussicht ; 
hinab  nach  (1/2  St.)  Maria- Orün:  von  da  auf  den  (1/2  St.) 
Hilmerteich  und  in  V2  St.  nach  Graz  zurück.  —  Yielbesuohte 
Punkte  sind  ausserdem :  Ramerkogl  (i  St.),  neue  Anlagen,  Meierei, 
schönster  Blick  auf  Graz ;  Andritz  -  Ursprung  (1  St.) ;  Eggeriberg 
(3/4  St.),  Schloss  und  Kaltwasserheilanstalt;  über  Oöstmg  (1  St., 
in  der  Nähe  der  Ruine  der  nach  der  Mur  steil  abfallende  Jung- 
femsprung)  nach  (1  St.)  Thal;  Mariairost,  Wallfahrtsort  (IV2  St.). 
—  Auf  den  *Sohöckel  (1437  m)  am  bequemsten  vom  Bad  Rade- 
gund  (Kaltwasserheilanstalt)  am  s.o.  Fuss  des  Berges  (Fahrweg 
durch  das  Annenthal  In  3^2  St. ;  Omnibus  tägl.  8  U.  Vorm.  in 
21/4  St.).  Von  hier  zum  obem  Schoekel-Kreut  1  St. ;  dann  1.  von 
N.  her  zum  (1  St.J  Gipfel  (V4  St.  unterhalb  neues  Alpen- Whs.), 
mit  umfassender  Aussicht.  Der  directeWeg  vom  Andritz -Ursprung 
über  Buch  und  die  Oöstinger  Alphütte  zum  Gipfel  (3-3^2  St.)  ist 
beschwerlicher.  —  Nach  Tobelbad  (l^/j  St.  s.w.)  entweder  auf  der 
guten  Fahrstrasse  über  Strassgang  (Zweisp.  in  1  St.) ;  oder  auf  der 
Köflaoher  Bahn  in  28  Min.  bisStat.  Premstätten,  dann  noch  25  Min. 
Gehens  zu  dem  inmitten  schöner  Fichtenwälder  freundlich  gele- 
genen Bad  (Gasthaus  zum  Königsbrunn ;  Bestauration  in  der  Laud- 
schaftl.  Traiterie). 

Auf  den  Buchkogl  (656m)  bis  zum  Brünnel  (Whs.)  in  3/4  St. 
fahren,  von  da  in  1  St.  auf  die  Höhe  (an  8t.  Martin  vorbei),  kaum 
zu  verfehlen ,  15  Min.  unter  der  Höhe  in  einem  Bauernhof  Wein, 
Brod  und  Käse  zu  haben ,  sammt  dem  Schlüssel  zu  dem  hölzernen 
Rundschauthurm.  *Aussicht  über  den  weiten  Thalkessel ,  n.  über 
Graz  die  doppelthürmige  Wallfahrtskirche  Maria  Trost,  der  Schöckel, 
U.W.  die  obersteirischen  Gebirge  (Hochschwab),  w.  die  Schwan- 
berger  Alpen,  s.  Bachergebirge. 

Von  GraznachKö  flach  (40  Kil.)  Eisenbahn  in  ISJ4  St.,  Fahrpr.  1  fl. 
65  oder  1  fl.  10  kr.  Die  Bahn,  zum  Kohlen-Transport  erbaut,  führt  im  breiten 
Murthal  abwärts  in  fast  südl.  Richtung  bis  Premstätten  und  wendet  sich 
dann  im  rechten  Winkel  n.w.  im  Thal  der  Kainach  aufwärts  über  Lieboeh 
(Zweigbahn  nach  Sehwanherg-Wie$ ^  s.  unten).  Von  Köflaeh  («Brauhaus), 
mit  Kohlenwerken  und  Glashütten,  führt  eine  Strasse  n.w.  über  den 
Stuhalp-Pass  (lÖ43m)  ins  obere  Mur-Thal  nach  Weiskirchen  und  Judenburg 
(S.  389). 

Von  Gras  über  Schwanberg  nach  Klagenfurt.  Eisenbahn 
in  3  St.  bis  Wies^  dann  Fahrstrasse  in  5  St.  bis  Stat.  Wuchem-Mahrenberg 
(S.  383).  Bis  Lieboeh  (16  Kil.)  s.  oben ;  die  Bahn  zweigt  von  der  Köflacher  1. 
ab  und  führt  über  Stat.  Lannachy  Pveding-WisseUdor/y  Oroas-Florian  nach 
(46  Kil.)  Deutsch-Landsberg  (Fritzberg),  hübsch  gelegener  Markt  mit  altem 
Schloss  ^  weiter  an  dem  stattlichen  Schloss  Bolleneclt  vorbei  (Eigenthum  des 
Fürsten  Franz  Liechtenstein,  der  hier  Erinnerungen  aus  den  Feldzügen 
von  1848  u.  1849  gesammelt  hat),  nach  (54  Kil.)  Schwanberg;  die  Stat.  liegt 
t|2  St.  ö.  vom  Ort  (Post;  Neuwirth;  Fleischer).  Letzte  Stat.  (67  Kil.)  ist 
Wies  (Stelzer),  an  der  Weissen  8ulm  freundlich  gelegen,  mit  altem  Schloss, 
Eisenhämmern,  Hohöfen.  Von  hier  s.w.  nach  (1  St.)  Eibiswald  mit 
Eisenwerken  und  auf  steil  ansteigender  aber  gut  gehaltener  Strasse  über 
den  Radiberg  (630m),  mit  weiter  Aussicht   s.   über  Drauthal   und  Kara- 


von  Graz.  SCHWANBBRGER  ALPEN.     72.  RouU.     375 

wftnken,  n.  Schwanberger  Alpen  bis  Graz,  hinab  ins  Brauthal  nach  (4  St.) 
Mahrenherg^  langgedehnter  betriebsamer  Flecken  mit  interessanter  Kloster- 
ruine, und  über  die  Drau  (Fähre)  nach  («(4  St.)  Stat.  Wuchern  (S.  383). 
Wer  von  Klagenfurt  kommt,  muss  in  Mahrenberg  vorher  Fuhrwerk  be- 
stellen, da  dies  sonst  schwer  zu  haben  (bis  Wies  6-7  fl.). 

Die  Schwanberger  Alp«n  werden  von  Graz  aus  viel  besucht.  Man 
fährt  am  besten  mit  dem  Frühzug  der  Schwanberger  Bnhn  (s.  oben)  bis 
Deutsch- Landtberg^  dem  gewöhnlichen  Ausgangspunkt,  üeber  die  Lassnitz^ 
dann  r.  hinan  über  (!>{«  St.)  TraMUten  nach  (3  St.)  St.  Maria  gen.  Olas- 
hütten  (*Whs.)5  weiter  zu  den  (2  St.)  Sennhütten  im  Bärenthal  (einf. 
Erfr.)  und  an  der  Schafhütte  vorbei  (1.  tief  unten  der  Ursprung  der 
Schwär  gen  Sühn)  in  2  St.  auf  die  Koralp«  (2136m),  den  höchsten  Gipfel  der 
Schwanberger  Alpen  (>|4  St.  s.w.  unterhalb  des  Gipfels  neues  Alpen- 
Wirthshaus),  in  der  Umgegend  ^eihiogel  genannt  (nicht  zu  verwechseln 
mit  dem  Oleinalper  Speikkogel^  s.  unten).  Aussicht  w.  nach  Wolfsberg, 
St.  Andrä,  St.  Paul,  Klagenfurt  mit  seinen  Seen  und  Villach ;  über  einen 
grossen  Theil  von  Kärnten  bis  zum  Grossglockncr  und  Gross-Venediger ; 
n.  Hochflchwab,  Schöckel  und  Graz;  s.  die  Krainer  Gebirge;  ö.  über 
Gleichenberg  und  Riegersburg  hinnus  nach  Ungarn  und  Croatien.  —  Ab- 
stieg östl.  über  die  Biirgeralp  nach  (4  St.)  Schwanberg  (s.  oben),  von 
wo  Eisenbahn  in  2i|2  St.  nach  Graz  zurück. 

Wer  nach  Kärnten  will,  steigt  an  der  Westseite  in  3  St.,  zuletzt  sehr 
steil,  hinab  ins  Lavant-Thal  nach  Wolfsberg  (8.  383),  von  wo  Post  in  7  St. 
nach  Klagenfurt;  oder  zu  Fuss  in  2  St.  nach  St.  Andrä  (S.  383),  über  den 
Oriffener  Berg  in  3  St.  nach  Griffen  (Katakawsky''s  Gasth.) ,  mit  auf 
isolirtem  Felsen  gelegener  Ruine,  und  von  hier  mit  Einspänner  (2  fl.)  in 
i»|2  St.  über  VölkermarU  (Rautter)  nach  Stat.  Kühnsdorf  (S.  384).  Beim 
Hinabsteigen  ins  Drauthsl  sehr  schöne  Aussicht  über  dieses  hinweg  auf 
die  Karawanken-Kette  (S.  386). 

Zwei  andere  von  Gratz  aus  viel  besuchte  Punkte  sind  die  Gleinalpe 
und  die  Brucker  Hochalpe.  Zum  Besuch  der  erstem  fährt  man  von 
Graz  auf  der  Südbahn  in  40  Min.  bis  Stat.  Peggau  (S.  3ö3) ;  über  die  Mur 
nach  (10  Min.)  Feistritz^  von  wo  Fahrweg  am  1.  Ufer  des  Uebelbachs  (hüb- 
sches Thal)  über  (1  St.)  Waldstein^  mit  Schloss  und  Burgtrümmern,  nach 
demMarktflecken  (ISt.)  Uebelbach  (599m;  Bräuhnus;  KÖlblinger).  Der  Fahr- 
weg endet  21/1  St.  weiter  thalauf  beim  ir<M'«r ;  von  hier  noch  2  St.  Steigens 
zum  *Alpen-Whs. ^  1  St.  unterhalb  des  Sp«ikkogrB  (1983m),  des  höchsten 
Gipfels  der  Gleinalpe ,  mit  weiter  sehr  lohnender  Aussicht.  Zurück  vom 
Alpen- Whs.  zum  (2V4  St.)  Krautwasehl^  durch  Wald  zum  (»{4  St.)  Abraham 
(Whs.),  durch  den  Stttbinggraben  zum  (1  St.)  Plesehwirth  (von  hier  in  »ja  St. 
auf  den  Pleschkogel.,  1054m ,  mit  hübscher  Aussicht),  und  über  (IMs  St.) 
Stift  Rein  zur  (»fa  St.)  Stat.  Gratwein  (S.  353),  von  wo  Eisenbahn  in  30  Min. 
nach  Graz.  (Abstieg  ins  Murthal  nach  Knittelfeld  s.  S.  389.)  —  Auf  die 
Hochalpe  am  besten  von  Stat.  Frohnleiten  (8.  353) ;  ija  St.  n.  auf  der 
Brucker  Strasse,  dann  1.  ab  in  den  Oamsgraben  zum  {,^\\  St.)  Kreuzu>irth\ 
hier  r.  hinan  zum  (2  St.)  Diebswirth  (*Wbs.)  und  n.  über  den  Grat  zum 
(lijz  St.)  Gipfel  der  Hochalpe  (1638m),  gleichfalls  mit  schöner  Rundsicht 
Öja  St.  unter  den  Gipfel  eine  Sennhütte). 

Von  Graz  nach  Raab  und  Stuhlweissenburg  (Ofen)  Eisen- 
bahn über  St.  Qotthard  (bis  Steinamanger  in  6  St.  für  6  fl.  32,  4  fl.  74, 
3  fl.  17  kr.).  Von  der  sechsten  Stat.  (53  Kil.)  Feldbach  Post  (80  kr.)  und 
Lohnkutscher  (3i|2  fl.)  ^n  1  St.  nach  Bad  Gleicheiiberg  (etwa  3000  Kurgäste 
jährlich),  bereits  den  Römern  bekannt,  seit  1834  neu  aufblühend,  in  einem 
parkartig  angelegten,  mit  zahlreichen  Gasthöfen  (  Vereinshaus ;  Villa  Höflin- 
ger; Stadt  Mailand:,  Stadt  Venedig:,  Stadt  Würzburg).,  Wohnhäusern  und 
Villen  geschmückten  weiten  Thal ,  besonders  schön  die  Viüa  Wickenburg 
und  Villa  Suess  (guter  Ueberblick  vom  „Paraplui").  Die  Constantinsquelle^ 
ein  völlig  eisenfreier  kochsalzhaltiger  alkalischer  lauer  (14**)  Säuerling,  ist 
Brustkranken  besonders  zuträglich.  Die  beiden  andern  1  St.  entfernten 
Quellen,  der  Klausen-  u.  der  Johannisbrunnen.  sind  beide  eisenhaltig.  Von 
allen  drei  Quellen  werden  jährlich  über  800,000  Flaschen  versendet.  In 
der  !N^ähe  auf  einem  von  drei  Seiten  unzugänglichen  Felsen  Hegt  das  durch 
seine  Hexenprocesse  T§rrufenß  a^e  Schloss  Oleichenber^.  —  2  St.  n.  ((as 


376    Boute72.  MARBURG. 

weithin  sichtbare  alte  feste  Schloss  Riegeraburg  auf  vnlcan.  Congloxner&t- 
felsen,  ISOm  höher  als  die  Raab  ^  das  allen  Angriffen  der  Türken  trotzte. 
Ein  in  den  Felsen  gehauener  Schlängelweg  führt  durch  7  verschiedene 
Thore  in  das  Schloss.  Die  Capelle  enthält  das  Grabgewölbe  der  gräflichen 
Familie  Pnrgstall  und  ein  Ältargemälde  von  Krafft;  die  Aussicht  umfasst 
etwa  100  QM. 

73.   Von  Graz  nach  Triest. 

368  KU.  Oestbrb.  Südbahn.  Eilzug  in  9  St.  (20  fl.  86,  15  fl.  52  kr.), 
gewöhnl.  Zug  in  14  St.  (17  fl.  46,  13  fl.  10,  8  fl.  73  kr.). 

Gras  8.  S.  370.  Gleich  nach  der  Ausfahrt  zweigt  rechts  die 
Köflacher  Bahn  ab  (S.  374),  bald  darauf  1.  die  Raaber  Verbindungs- 
bahn. Die  Bahn  führt  durch  das  breite  fruchtbare  Murthal ,  vom 
Fluss  entfernt.  6  Kil.  Puntigam;  am  Gebirge  r.  Schloss  PremsfaMen, 
dem  Grafen  Saurau  gehörig.  Jenseit  (13  Kil.)  Kaladorf  1.  auf  der 
Höhe  jenseit  der  Mur  Schloss  Weisaeneek ,  aus  den  Türkenkriegen 
bekannt,  jetzt  einem  Wiener  gehörig.  Vor  (24  Kil.)  Wildon  auf 
einer  Holzbrücke  über  die  Kainach ;  auf  der  Höhe  die  Trümmer  des 
Schlosses  Ober 'Wildon,  in  welchem  einst  Tycho  Brahe  astrono- 
mische Beobachtungen  anstellte. 

R.  die  Ausläufer  der  Schwanherger  Alpen  (ß.  375).  Bei  Stat. 
Lebring  öffnet  sich  r.  das  Lassnitz-Thal,  weiter  bei  (36  Kil.) 
Leibnitz  das  Thal  der  Sulm  (S.  375).  Auf  der  Halbinsel  zwischen 
Sulm  und  Mur,  dem  Leibnitzer  Feld,  wurden  zahlreiche  röm.  Alter- 
thumer  gefunden ;  hier  stand  einst  das  röm.  Flavium  Solvense  (in 
dem  bischöfi.  Schloss  Seekau,  1/2  St.  w.  von  Leibnitz,  eine  Samm- 
lung röm.  Inschriften). 

Die  Bahn  überschreitet  die  Sulm  auf  eiserner  Gitterbrücke  und 
tritt  dicht  an  die  Mur.  43  Kil.  Ehrenhausen ;  r.  auf  waldiger  Anhöhe 
das  gleichnamige  Schloss ;  der  Kuppelbau  daneben  ist  die  Gruft- 
kirche  der  Fürsten  von  Eggenberg.  46  Kil.  Spielfeld,  mit  statt- 
lichem Schloss  des  Grafen  Attems. 

Die  Bahn  verlässt  die  Mur  und  wendet  sich  s.  in  das  Gebirge, 
den  Windischen  Bühel ,  Scheiderücken  zmschen  Mur  und  Drau ; 
auf  der  Wasserscheide  ein  500m  langer  Tunnel  (Egidi -Tunnel), 
Weiter  bei  Fössnitz  auf  grossem  640m  langen  Viaduct  (64  Bogen) 
über  das  Pössnitzthal ;  die  Bahn  durchschneidet  die  östl.  Ausläufer 
des  Posruck  (s.  unten)  und  senkt  sich  nach  Stat. 

65  Kü.  Marburg  (269m ;  *mtel  Wohlschlager;  Stadt  WUn;  Stadt 
Meran;  *Bahnhofs-Restaur,'),  ansehnliche  Stadt  (11,000  Einw.)  an 
der  Drau,  die  zweite  Steiermarks,  in  malerischer  Lage  am  Fuss  des 
Posruck ,  der  sich  von  der  Drau  nordwärts  zur  Koralpe  hinanzieht. 
In  der  Umgebung  viel  Weinbau,  namentlich  am  Fuss  und  den  un- 
tern Abhängen  des  rebenreichen  Bacher- Gebirges  (s.  S.  383).  Am 
Kirchenplatz  ein  Denkmal  1809  gefallener  Husaren.  —  Eisenbahn 
nach  Villach  und  Franzensfeste  s.  R.  74  u.  58. 

Die  Bahn  übersehreitet  die  Drau  auf  langer  Brücke  (r.  hübscher 
Blick  auf  die  Stadt  und  das  Drauthal) ;  am  r.  Ufer  die  grossen 
Maschinenwerkstätten   der    Südbahn   (Abzweigung   der  Villacher 


CILLI.  75.  RouU.     377 

Bahn,  S.  383).     Weiter  durch  eine  weite  Ebene ;   r.  die  Abhänge 

des  Bacher- Gebirges.  78  Kil.  Kranichsfeld  mit  altem  Schloss,  dann 

(84Kil.)  IVapfrAof,  Knotenpunkt  der  Bahn  nach  Kanizsa  und  Ofen 

(ygi.  Baedeker's  Oesterreich).  Die  Bahn  tritt  in  niedriges  Hügelland ; 

zwei  Tunnels,  dann  (98  Kü.)  Pöltschach,  am  n.w.  Fuss  des  Wotsch 

(980m;  übeiiSt.  Nikolaus  in  2  St.  zu  ersteigen,  Aussicht  lohnend). 
Bad  Bohitach  oder  Sauerbrunn-RohiUch,  besuchter  Kurort,  liegt  Q^js  St. 
8.Ö.  »n  der  SoUkty  die  hier  die  Grenze  von  Croatien  bildet  (li|2  ät.  weiter 
ö.  der  Markt  Rohitsch).  Das  kohlensaure  Wasser  ist  dem  Selterswasser 
ähnlich ;  an  000,000  Flaschen  werden  jährlich  versendet.  Die  Preise  der 
Zimmer  und  Speisen  sind  von  der  Badedirection  festgesetzt.  Dem  Grafen 
Attems,  dem  Förderer  des  Bads,  ist  ein  Denkmal  mit  Büste  errichtet. 
Der  kegelförmige  Donatiberg  (884m),  der  Aussicht  wegen  viel  bestiegen 
(von  Markt  Eohitsch  n.ö.  in  2*fs  St.),  soll  zur  Römerzeit  einen  Sonnen- 
tempel getragen  haben. 

Die  deutsche  Zunge  weicht  hier  der  slovenischen  oder  windi- 
sehen.  Die  Bahn  windet  sich  durch  eine  dünn  bevölkerte  gebirgige 
Gegend,  die  Thäler  meist  eng,  die  Berge  mit  stattlichem  Laubwald 
bewachsen,  an  den  Abhängen  hin  und  wieder  Mais  und  Reben. 
111  Kil.  Ponigl,'  122  Kil.  St.  Georgen  (1.  auf  der  Höhe  Burg- 
trümmer) ;  128  Kil.  Storh ,  einige  Hüttenwerke.  Plötzlich  weite 
Aussicht  über  eine  hügelige ,  gut  angebaute  bevölkerte  Ebene ,  das 
Sannthal,  von  den  Sulzbacher  Alpen  eingefasst. 

133  Kil.  Cilli  (240m;  Erzh.  Johann;  Kaiserkrone;  Elephant; 
Löwe;  Ochs^,  freundliche  alte  Stadt  (4000 E.),  von  dem  röm.  Kaiser 
Claudius  (CoUmia  Claudia  Celeja)  gegründet,  ist  Avegen  der  hüb- 
schen Umgebung  und  der  angenehmen  Sannbäder  (das  Wasser  er- 
reicht im  Sommer  eine  Wärme  von  20-24**)  auch  zu  längerm  Aufent- 
halt geeignet.  Tom  Josefiberg  reizende  Aussicht  auf  die  Stadt ,  das 
Sannthal  und  die  Sulzbacher  Alpen.  Auf  dem  bewaldeten  Schloss- 
berg die  Ruine  Ober-Cilli. 

17  Kil.  n.w.  von  Cilli  (Post  2mal  tägl.  in  2  St.)  liegt  das  besuchte  Frauen- 
bad Neuhaus  (369m  ^  ^Kurhaus,  mit  guter  Bestauration),  an  den  Ausläufern 
der  Sulzbacher.Alpen  (täglich  Verbindung  über  Hoheneek  und  ^eukirchen). 
Die  Therme  ist  dem  Pfätl'erser  Wasser  ähnlich  \  Umgebung  reizend,  hüb- 
sche Spaziergänge  nach  allen  Richtungen,  namentlich  zur  Kuine  Sehlangen' 
bürg  mit  weiter  malerischer  Aussicht. 

Die  *8annthaler  {Sulziaeher  oder  Steiner)  Alpen,  der  östlichste  Theil 
des  südl'.  Kalkalpengebiets  an  der  Grenze  von  Kärnten,  Krain  und 
Steyermark,  bieten  dem  Freunde  grossartiger  Gebirgsnatur  eine  Fülle 
eigenthümlicher  Schönheiten  und  verdienen  einen  Besuch  *,  die  Bewohner 
(Slaven)  sind  freundlich  und  bieder,  die  Verpflegung  in  den  besuchteren 
Orten  (Sulzbach ,  Stein,  Ober-  Seeland  etc.)  bei  sehr  massigen  Preisen 
recht  gut  (Führer  u.  Wirthe  sprechen  meist  etwas  deutsch).  Vgl.  die 
treffliche  Monographie  der  Sannthaler  Alpen  von  Prof.  Frischauf  in  Graz, 
der  durch  seine  Bemühungen  um  den  Weg-  u.  Hüttenbau  zur  touristi- 
schen Aufschliessung  dieses  Gebiets  wesentlich  beigetragen  hat.  —  Von 
Cilli  Fahrstrasse  (Post  bis  Prassberg  tägl.  in  4  St.  ^  Zweisp.  bis  Laufen 
in  6  St.,  12  fl.)  ö.  am  1.  Ufer  der  Sann  über  Sachsen/eld,  Sannbrücken 
(hier  aufs  r.  Ufer)  und  Letusch  (wieder  zum  1.  Ufer)  nach  (6  St.)  Prassberg 
(Post;  Lipoid)  und  (4  St.)  Laufen  (Kruletz-,  Schmautz,  beide  einf.),  in 
weitem  Thalkessel,  wo  man  die  Fahrstrasse  verlässt  (dieselbe  führt  s.w. 
weiter  über  Ouerourg  in  6  St.  nach  Stein,  s.  S.  378).  l^un  Karrenweg 
(besser  zu  Fuss,  nach  i^ja  St.  aufs  r.  Ufer  der  Sann)  nach  (2iJ2  St.) 
Leutsch  (ö24m-.  Messner,  Gotschevar,  beide  einfach),  an  der  Mündung  des 


378     Boute  73.  SANNTHALER  ALPEN.  Von  Graz 

LeutschbaeJiS  in  die  Sann  maleriscb  gelegen.  Von  hier  auf  die  Raduha 
(2Cßlm)  in  4»J2-5  St.,  lohnend  (Führer  Matioz  empfehlenswerth)  ;  auf  die 
Ojstrica  (2348m),  den  zweithöchsten  Gipfel  der  Sulzbacher  Alpen,  in  6-7  jSt-, 
beschwerlich,  Aussicht  äusserst  grossartig.  Bei  letzterer  Tour  übernachtet 
man  am  besten  beim  Planinschek  (1075m),  einem  wohlhabenden  gast- 
freien Bauer  2  St.  von  Leutsch;  von  hier  in  2*|2  St.  zur  Koroschica- 
Alpe  (neues  Schutzhaas,  1810m)  und  zum  (l^/a  St.)  schmalen  Gipfelgrat. 
Abstieg  über  den  Skarje-Sattel  (2110m)  zur  Alp  Klemensek  (12üOm)  und 
ins  Logarthai  steil  u.  mühsam  (3i|2-4  St.  bis  zum  Plesnik,  s.  unten). 

Das  Sannthal  wendet  sich  nach  N.  und  wird  zu  wilder  Schlucht,  in 
die  r.  die  Felswände  der  Raduha  fast  senkrecht  abstürzen.    Der  steinige, 
mehrfach  in  den  Fels  gesprengte  Fusspfad  tritt  nach  i|4  St.  auf  das  1,  Ufer, 
führt  bei  der  (25  Min.)  Nadel  (Igla)  durch  einen  Im  br.  Felsspalt  (in  der 
^ähe  eine  intermittirende  Quelle)  und  senkt  sich  zur  Sann ,   nn  deren  r. 
Ufer  das  letzte  Dorf  (l^tz  St.)  Bnlzbaeh  (606m;  *Wh8.  beim  Messner  und 
bei  Maruschnik;  freundl.  Aufnahme  )^uch  beim  Pfarrer).    Schöner  Ausflug 
von    hier  ins  *Logarthal;   mit  Führer  (der  Messner  spricht  deutsch)  in 
ii|4  St.    zum  Logarbauer  (683m),  in  dessen  17ähe   die  Sann  nach   längerm 
unterirdischen  Lauf  plötzlich  hervorbricht,  und  zum  (ijz  St.)  Plesnikbauer 
(790m ;  Erfr.  u.  Nachtquartier).    Das  Logarthai  ist  ein  2  St.  langer,  ij*  St. 
br.  Kessel,   dessen  Hintergrund  im  Halbkreis  von  einem  mächtigen  von 
der  Ojstrica  }i.nr  Rinka  sich  hinziehenden  Dolomitgürtel  umschlossen  wird.. 
Vom   Plesnik  noch   i^2  St.  Steigens,    zum  Theil  durch  Nadelholz,  zum 
*Rinka-Fall^   einem  schönen  Wasserfall  der  Äflwn,    die  in  der  s.w.  Thal- 
ecke über  eine  röthliche  120m  h.  Felswand  hinabstürzt.    Sehr  lohnend 
ist  es  die  Tour  bis  zum  obersten  Thalboden  Okreschel  auszudehnen ;  i|4  St. 
unterhalb   des  Binkafalls  über   die  Sann  und   den  sog.  „Kuhweg'^  hinan 
zum  (1  St.)  Ursprung  der   Sann  (1290m),    die   unterhalb   einer  kl.  Fels- 
wand zu  Tage  tritt,  und  der  (i|4  St.)  Alp  Okreschel  mit  neuem  Schutzhaus 
(1360m)  in  grossartiger  Umgebung  (n.  Merzlagora,  w.  Binka,  s.  Brana,  s.o. 
Baba  und  Ojstrica).  —  Ein  schwieriger,  doch  neuerdings  verbesserter  Ueber- 
gang  führt  von  hier  über  den  Steiner  Sattel  (1900m)  zwischen  Brana  und 
Baba  in  den  Feistritz- Oraben  zum  Ursitsch-Bauer  und  an  der  interessanten 
40m  h.  Naturbrücke  Predasel  vorüber  nach  (6  St.)  Stein  (s.  unten). 

Von  Norden  her  nächster  Weg  nach  Sulzbach  von  Prävali  (S.  383)  ; 
Fahrweg  über  Miss  (Krauth)  nach  (3  St.)  Schtoarzenbach  (Mateusch);  dann 
zu  Fuss  über  St.  Jacob  (einf.  Whs.)  und  den  Kopreinsattel  (1335m)  n»ch 
(5-6  St.)  Sulzbach.  —  Von  Süden  her  Fahrstrasse  (Post  tägl.  5  U.  Nm. 
in  2  St.)  von  Laibach  (S.  379)  nach  (4i|2  St.)  Stein  (375m  •,  *  Fröhlich ;  Host- 
nikt,  Jamnik)^  Städtchen  an  der  Feistritz  in  reizender  Lage,  auch  zu  län- 
germ Aufenthalt  sehr  geeignet  (neues  Bad-  u.  Kurhaus).  Drei  Wege  von 
hier  nach  Sulzbach;  am  weitesten  und  wenig  lohnend  der  Fahrweg  über 
Neustift  und  Oberburg  nach  (6  St.)  Laufen  (s.  oben).  Lohnender  der 
Fussweg  nach  (6  St.)  Leutsch;  von  Stein  1  St.  im  Feistritz- Oraben  auf- 
wärts, dann  r.  im  Tschema-Oraben  zum  {2^\'i  St.)  Rak-Satiel^  Grenze  von 
Krain  u.  Steiermark ;  hinab  nach  St.  Anton  und  durchs  Leutschthal  nach 
(2»|2  St.)  Leutsch.  Der  dritte  Weg  führt  über  den  Steiner  Sattel  ins 
Logarthai  (s.  oben).  —  Von  Westen  her  bequemer  Weg  \on  Kappel  (S. 
384);  südl.  auf  der  Strasse  nach  Vellach  20  Min.,  dann  1.  ab  durch  den 
Remschnikgraben ,  nach  20  Min.  bei  einem  Kreuz  r.  in  die  Klamm  und 
hinan  an  einem  (40  Min.)  Bauernhof  vorbei  zu  einem  (*|2  St.)  St.  Leonhards- 
bilde  1.  Von  hier  entweder '(nächster  Weg)  den  Fusspfad  1.  aufwärts  zur 
(V\2  St.)  Kirche  St.  Leonhard  (1332m;  beim  Me-ssner  Erfr.)  und  über  den 
bewaldeten  Bergrücken  (St.  Leonhards- Sattel,  1443m)  nach  (}U  St.)  Heil. 
Geist  (1243m),  mit  prachtvollem  Blick  ins  Logarthai ,  und  (l^js  St.)  Sulz- 
bach;  oder  beim  St.  Leonhardsbild  (s.  oben)  gerade  fort  zur  (8|4  St.) 
Höhe  (1425m),  dann  auf  gutem  Fahrweg  an  der  Mündung  des  Jezeria- 
und  Logarthals  vorbei  nach  (2^2  St.)  Sulzbach  (der  Besuch  des  Logarthals 
ist  mit  diesem  Wege  bequem  zu  verbinden).  —  Von  Bad  Vellach  (8.  384) 
führt  ein  schlechter  Karrenweg  10  Min.  n.  von  der  Strasse  nach  Kappel  r.  ab 
steil  hinan  am  grossen  Bauernhof  Pavlitsch  vorbei  zur  (li|2  St.)  Passhöhe 
iVellacher  Sattel.,  1313m)  mit  schöner  Aussicht;  dann  durch  Wald  hinab 
zum  (1  St.)  Camikbauer  (1150m)  und  am  (}\i  St.)  Zibovtbauer  (1040m)  vor^ 


nach  Triest.  RÖMERBAD.  73.  RouU.     379 

bei  cur  (20  Hin.)  Hündung'  des  JezeriathaU^   von   wo  Fassweg  (8.  oben) 
nach  {\}\2  St)  Sulzbach. 

Die  Bahn  überschreitet  die  Sann  und  tritt  in  das  enge  wald- 
bewachseue  Felsenthal  derselben ,  von  Oilli  bis  Sava ,  am  Ausgang 
des  Gebirges  gegen  Laibaoh,  der  Glanzpunkt  der  ganzen  Fahrt. 
Auf  den  Bergspitzen  mehrfach  Kirchen  und  Kapellen.  143  Kil. 
Mofl/tt  Tüffer,  nach  dem  Brande  von  1840  neu  erbaut,  mit  den  Trüm- 
mern eines  Schlosses  und  dem  neuen  Franz^  Josephsbad. 

Das  Kaiser  Fraas-Josephs-Bad ,  am  Fuss  des  Hamherge»  auf  dem  1. 
Ufer  der  Sann  hübsch  gelegen,  hat  drei  starke  indifferente  Quellen 
(28-31^  B.K  ähnlich  denen  zu  Neuhaas  und  Römerbad.  Unterkommen 
im  Bad  (100  Z.),  mit  neuen  Parkanlagen,  sowie  in  den  nahen  Gasthäusern 
zum  Flosser ^  zur  Brüche^  Brauhaus^  Villa  Stein^  etc. 

152  Kil.' Bömerbad  (200m),  slav.  Teplitza  („warmes  Bad''; 
29®R.},  Denksteinen  zufolge  schon  den  Römern  bekannt,  mit  gut 
eingerichtetem  Kurhaus,  Anläg3i>,  Schweizerhaus  (Felsenkeller}, 
in  reizender  Lage,  neuerdings  viel  besucht;  dann  (157 Kil.)  Stein- 
brück  (Bahnhofs-Restauration),  aufblühender  Ort  an  der  Save  oder 
Sau,  die  hier  die  Sann  aufnimmt. 

Von  Steinbrück  nach  Agrain  (76  Kil.)  Eisenbahn  in  3  St.  für 
3  fl.  60,  2  fl.  70,  1  fl.  80  kr.  Stat.  Liehienwald,  Reichenburg,  Videm-aurk- 
feld.  Bann.  Atmm.  ( Prttckner^s  Hotel;  Qoldnes  Lamm),  Hauptstadt  von 
Kroatien  (20,00)  E.),  >|2  St.  von  der  Save.,  besteht  aus  der  untern  und 
oberen  Stadt.  In  letzterer  der  Palast  des  Banns,  der  erzbischöfl.  Palast 
und  der  ^Dom,  ein  schöner  spätgoth.  Bau  des  15.  Jahrh.  \  von  den  Thür- 
men  ist  nur  einer  vollendet;  reiches  Ostportal.  In  der  untern  Stadt  auf 
dem  Jellachichplatz  das  Standbild  des  Banns  Jellachich  (f  1859).  1(2  St. 
von  der  Stadt  der  schöne  Maximir-Park. 

Die  Bahn  führt  weiter  nach  Siisek,  am  Zusammenfluss  der  Kulpa  und 
Save,  bekannt  durch  die  Türken-Belc>gerung  1593.  —  Agram  ist  Knoten- 
punkt der  Bahn  von  Ofen  über  Knnizsa  nach  Carlstadt  (Krone),  Festung 
und  lebhafte  Handelsstadt  (60(X)  £.)  an  ^er  Kulpa ^  und  weiter  nach  Fiume\ 
8.  Baedeker^»  Oesterreieh, 

Die  Südbahn  bleibt  von  Steinbrück  bis  Stat.  Sava  (1  St. 
Fahrzeit)  in  dem  Thal  der  von  hohen  steilen  Kalkfelswänden  ein- 
geschlossenen ,  in  tiefem  Bett  fliessenden  Save ,  so  eng  oft ,  dass 
Fluss  und  Bahn  kaum  Platz  haben.  165  KU.  Hrastnigg ;  170  Kil. 
TrifaU,  mit  einer  der  bedeutendsten  Kohlengruben  Oesterreichs 
(Jahresproduction  ö*/2-6  Mill.  Centner);  grossartige  und  sehens- 
werthe  Tagebaue  auf  Kohle ,  welche  hier  förmliche  Felsen  bildet 
(Mächtigkeit  des  Flötzes  12-15  Klafter,  In  Folge  örtlicher  Ueber- 
schiebung  aber  oft  das  Doppelte  u.  Dreifache).  —  175  Kil.  Sagor^ 
erster  Ort  in  Krain ;  183  Kil.  Sava. 

Hier  erweitert  sich  das  Thal.  Das  weisse  Schloss  Bonowicz, 
mit  der  Spiritusfabrik  unten,  gehört  Herrn  Ehrenreich  in  Wien, 
Bei  (190  Kü.)  Lüiai  Gitterbrücke  über  die  Save,  dann  kleiner  Tun- 
nel, Gegend  fortwährend  schön,  i^l  Ki\.  Kressnitz^  206  Kil.  Laase, 
Beim  Einfluss  der  Laibach  in  die  Save  verlässt  die  Bahn  letztere 
und  hält  sich  am  r.  Ufer  der  Laibach.  N.w.  der  hohe  Gebirgszug 
der  Juliachen  Alpen  (Krainer  Alpen),  bei  hellem  Wetter  ist  der 
Triglav  (S.  393)  sichtbar.   213  Kil.  Salloch. 

221  Kil.    Laibacli  (287m;   Stadt  Wien;  Europa;  Elephant; 


380    Route  73.  LAIBACH.  Von  Oraz 

Mohr,  Bair.  Hof,  beide  nahe  der  Bahn;  ^Bahnhofs-Hestaur,),  bIov. 
Ljubljana,  das  röm.  Aemonaj  Hauptstadt  (^23,000  Einw.)  von  Kiain, 
an  der  Laihaeh,  in  einer  weiten  Fläche,  von  Bergen  in  den  ver- 
schiedensten Abstufungen  umgeben.  Ein  als  Gefängnlss  dienendes 
weitläufiges  Schloss  überragt  die  Stadt :  prächtige  Aussicht ,  beson- 
ders gegen  den  Triglav  und  die  Sulzbacher  Alpen.  Im  Dom,  mit 
Rundgewölbe  und  Kuppel  im  ital.  Stil,  Stuckverzierungen  und 
Fresken  aus  dem  18.  Jahrh. ;  im  Schulgebäude ,  in  der  Nähe ,  das 
Landes- Museum,  eine  Sammlung  von  Landes-Erzeugnissen. 

Der  Gongress ,  welcher ,  hauptsächlich  gegen  den  Aufstand  in 
Neapel  gerichtet,  vom  27.  Jan.  bis  11.  Mai  1821  hier  tagte,  hat  die 
Stadt  bekannter  gemacht.  Der  grösste  Platz  in  Laibach  mit  meh- 
reren KafiFehäusern  heisst  heute  noch  der  Congressplatz  (Narodny- 
terg).  In  der  Stern- Allee  daselbst  das  Radetzky-Denkmal,  eine  2m 
hohe  Bronze-Büste  von  Fernkorn ,  auf  einem  Sockel  von  Krainer 
Marmor,  1860  errichtet,  „ihrem  Ehrenbürger  dem  Grafen  Joseph  Ra- 
detzky  von  Radetz ,  k.  k.  Feldmarschall ,  die  Bürger  Laibachs^'. 
Schöner  Spaziergang  durch  die  iMttermann'sche  Aüee  mit  prächtigen 
alten  Kastanien  nach  dem  (}/^  St.)  Tivoli,  Park  und  Schloss  mit 
reizender  Aussicht  (Restaur.),  einst  im  Besitz  Radetzky's,  und  nach 
(^4  St.)  Rosenbach,  mit  viel  besuchtem  Gaf<^;  von  hier  durch 
Wald  zum  {20  Min.)  Rosenbichl,  mit  weithin  sichtbarer  Kirche  und 
schöner  Aussicht  namentlich  auf  die  Sannthaler  Alpen  mit  dem 
Grintuz.  —  Eisenbahn  von  Laibach  nach  ViUaeh  s.  R.  76 ;  Sann- 
thaler Alpen  s.  S.  377. 

Die  Bahn  durchzieht  das  sumpfige  Laibacher  Moos  auf  einem 
2300m  1. ,  4m  h.  Damm ,  überschreitet  die  Laibach ,  hier  schon 
schiffbar,  obgleich  sie  kaum  1  St.  von  hier,  bei  Oberlaibach,  aus  dem 
Gebirge  hervorströmt.  Wahrscheinlich  ist  es  derselbe  Fluss ,  der 
bei  Stat.  St.  Peter  (S.  382)  entspringt,  als  Poik  in  der  Adelsberger 
Grotte  (S.  381)  sich  verliert,  bei  Planina  als  Vnz  zu  Tage  tritt, 
und  nach  kurzem  Lauf  südl.  von  Loitsch  verschwindet.  Solche 
Erscheinungen  wiederholen  sich  mehrfach  in  den  Julischen  Alpen, 
dem  Kalkgebirge ,  welches  Krain  von  NW.  nach  SO.  durchzieht. 

Vor  Franzdorf  fährt  der  Zug  über  einen  in  der  Mitte  38m  h., 

Ö69m  1.  Yiaduct,  mit  doppelter  Bogenstellung  (25  Bogen),    ins 

Gebirge,   an   Oberlaibach  vorbei  und  hält  bei  (259  Kil.)  Loitsch 

(474m ;  Post  oder  Stadt  Triest). 

Qdbgksilbkr-Obuben  von  Idria  ,  34  Kil.  n.w.  von  Loitsch.  Post  2mal 
tägl.  in  4  St.,  1  fl.  ^  Wagen  6-8  fl.,  Fahrzeit  hin  und  zurück  6>7  St.,  Besichti- 
gung der  Gruben  und  Vorrichtungen  3-4  St.  Fast  in  der  Mitte  der  in  einem 
einsamen  Thal  gelegenen  alten  Stadt  Idria  (470m ;  Schwarter  Adler)  ist 
der  Eingang,  auf  757  in  Kalkfels  gehauenen  Stufen ,  durch  ein  Gitterthor 
verschlossen  (Einfahrt  gegen  Erlaubniasschein  des  Bergamts ,  50  kr.). 
Das  Erz  wird  meist  mit  Spitzhämmern  ausgehauen,  überall  kleben  die 
Tropfen  des  reinen  flüssigen  Metalls;  es  wird  in  dem  Hauptschacht 
von  allen  Seiten  zusammengefahren  und  dann  8(X)m  hoch  in  Tonnen 
zu  Tage  gezogen  ^  eine  zweite  Tonne  dient  den  Bergleuten  zum  Ausfahren. 
Dann  kommt  es  i.uf  die  Stumpf-  und  Pochwerke  und  wird  nun  in  Canälen 
nach  den  Schlämm-  und  Waschhäusern   hinabgeflösst.    Das  geschlämmte 


nach  Triest.  AD£LSB£RG.  73.  RouU.     381 

En  gelangt  hierauf  in  die  Brennöfen ,  in  welchen  es  »ersetzt  wird  und, 
in  Dämpfe  anfgelöst,  darch  die  Abzngöffnnng  in  die  anstoMenden  Kühlöfen 
fliegt,  wo  es  sich  allmählich,  feinem  Regen  ähnlich,  in  Tröpfchen  reinen 
Metalls  niederschlägt  and  in  Binnen  nach  dem  ausserhalb  beAndlichen 
Bammel  kästen  zusammenfliesst  und  in  grossen  eisernen  Kesseln  aufbe- 
wahrt wird.  Jährl.  Ertrag  an  6000  Ctr.  Quecksilber,  wovon  ein  grosser 
Theil  an  Ort  und  Stelle  in  Zinnober  verwandelt  wird.  —  Hübscher 
Spaziergang  von  Idria  zum  romantischen  *  Wildensee  (3|4  St.). 

In  der  Nähe  der  folgenden  Station  Rakek  (Lauritsch),  V/2  St.  s.o. , 

ist  eine  zweite  der  Krainer  Merkwürdigkeiten : 

Der  fischreiche  Zirknitser  8«6  (573m),  Strabo''s  Locus  Lugeus^  10  Kil.  1., 
3-4  Kil.  br. ,  von  hohen  Bergen  eingeschlossen ,  besonders  dem  Javornik 
(1266m)  und  Slivenza^  hat  Abfluss  durch  trichterförmige  Klüfte  und  Spalten 
und  kommt  im  Laibacher  Thal  als  Bistriza  und  Boruniza  wieder  zum 
Vorschein.  Er  trocknet  zuweilen  aus  (zuletzt  1868  u.  1871),  überschwemmt 
aber  auch  bei  anhaltendem  Regen  wohl  das  Land.  Sehr  ergiebige  Jagd 
auf  zahllose  Wasservögel.  —  Auf  den  Krainer  Schneeberg  sehr 
lohnender  Ausflug;  zu  Wagen  über  Zirhnüz  und  Laa»  in  3  St.  nach 
Igendorf  (Mlaker) ;  von  da  in  6  St.  m.  F.  (5  fl.)  auf  den  ^Bchneeberg 
(1758m)  (1  St.  unterhalb  des  Gipfels  eine  Alpenvereinshütte,  die  aber  von 
den  Umwohnern  schon  wiederholt  ausgeraubt  und  beschädigt  wurde; 
Schlüssel,  Lebensmittel  und  Wasser  mitnehmen),  mit  weiter  prächtiger 
Aussicht  über  ganz  Krain,  Istrien,  die  Friaulischen,  Julischen  und  Sulz- 
bacher Alpen,  den  Quamero,  Nord-Dalmatien  etc.  Abstieg  auch  an  der 
S.-Seite  nach  lUyr.-Feistritz,  Station  der  St.  Peter-Fiumaner  Bahn  (S.  382) ; 
oder  über  Koritema  (Whs.  beim  Förster)  nach  St.  Peter  (S.  382). 

285  Kil.  Adelsberg  (548m ;  *Grand  Hötel-Pena.  Adelsberg,  in 
schöner  Lage,  Z.  Ifl.  50,  L.  n.  B.80,  F.  70 kr.,  M.  2fl. ;  *Krone^y 
bIov.  Postöjna,  neuerdings  von  Triest  als  Sommerfrischort  viel  be- 
sncht.  Von  den  malerischen  Trümmern  der  Burg  Adelsberg 
(25  Min.)  hübsche  Aussicht. 

Die  berühmten  «Tkopfsteimhöhlen  ,  im  Mittelalter  bekannt,  1816 
zufällig  wieder  entdeckt,  stehen  unter  einer  besonderen  Grotten-Verwal- 
tung. Die  Gebühren  für  den  Besuch  der  Grotte  stellen  sich  nach  dem 
neuen  Tarif  (Juni  1872)  wie  folgt:  Eintrittspreis  70  kr.  die  Person;  jeder 
Führer  80  kr.  (für  1-4  Pers.  2  Führer,  je  4  Pers.  1  Führer  mehr  er- 
forderlich) ;  Hin-  und  Rückfahrt  auf  der  Eisenbahn  (2268m)  1  fl.  Für  die 
gewöhnliche  Beleuchtung  (Nr.  1)  mit  den  Grubenlampen  der  Führer  ist 
weiter  nichts  zu  zahlen ;  diese  ist  indess  gänzlich  ungenügend  und  eine 
besondere  Beleuchtung  geboten.  Von  letzterer  gibt  es  drei  Stufen :  Nr.  2 
mit  156  Flammen  (2  fl.,  1  Beleuchter) ;  Nr.  3  mit  410  Fl.  (4  fl.,  2  Beleuchter) ;' 
Nr.  4  mit  1800  Fl.  (20  fl.  30  kr.,  6  Beleuchter).  Hiernach  stellen  sich  die 
Gesammtkosten  für  1  Pers.  bei  Beleuchtung  Nr.  1  auf  2  fl.  30,  Nr.  2  auf 
4  fl.  30,  Nr.  3  auf  6  fl.  30,  Nr.  4  auf  21  fl. ;  bei  mehr  Personen  bleibt  der 
Preis  der  Beleuchtung  derselbe  und  kommt  nur  die  Taxe  der  weiter  er- 
forderlichen Führer  hinzu.  —  Die  Gesammtlänge  der  Höhle,  soweit  sie 
begangen  wird,  ist  4172m,  bis  über  deren  Hälfte  hinaus  die  oben  er- 
wähnte Eisenbahn  gelegt  ist;  die  Begehung  erfordert  ca.  2  St.  Tragsessel 
mit  4  Trägern  6»|2  fl.  Die  Temperatur  beträgt  7°  R.  (Nicht  minder  merk- 
würdig, selbst  grossartiger  sind  die  Reka-Höhlen  bei  8t.  Canzian  (S.  382), 
aber  viel  schwerer  zugänglich.) 

Eine  Linden-Allee  führt  bergan  zu  dem  durch  ein  Gitterthor  ver- 
schlossenen Eingang  (701m),  1/4  St.  w.  von  Adelsberg.  Die  Höhle  be- 
steht aus  mehreren  Abtheilungen:  1)  die  Poikhöhle^  in  welche  die  Poik 
(Piuka)  (S.  380)  19m  unter  dem  Eingang  eintritt,  und  ihren  Lauf  unter 
der  Erde  fortsetzt.  Zwei  natürliche  über  einander  gewölbte  Felsbrücken, 
verbunden  durch  eine  gemauerte,  führen  in  2)  den  grossen  Dom  (22m  h., 
48m  br.).  Die  hohen  Steingewölbe  erscheinen  bei  der  dämmernden  Be- 
leuchtung dem  Auge  noch  grösser,  umsonst  erforscht  dasselbe  die  letzte 
Grenze  der  weiten  grauen  Räume  und  der  dunkeln  Tiefe ,  aus  welcher 


382    Route  73,  KARST. 

das  sanfte  Rauschen  und  Plätschern  der  Poik  herauftönt.  3)  Die  Kaiser- 
Ferdinandsffrotte ^  nach  1816  entdeckt,  Halle  an  Halle  mit  dem  Tatus4X4»l, 
über  30m  h.,  120m  1.,  wo  Pfingstmontag  unter  reichster  Beleuchtung  Bali 
gehalten  wird.  4)  Die  seit  1829  entdeckte  Fra»t-Jos€ph-Elisabeth' Grotte 
eine  der  grössten  unterird.  Höhlen,  34m  h.,  203m  br.,  l9öm  1.,  in  welclier 
eine  aus  Tropfstein  -  Trümmern  bestehende  Erhöhung,  das  Belvedere. 
5)  Die  neu  entdeckte  Marie  Annagrotte,  mit  dem  Calvarienberg ,  dem  am 
weitesten  (2ü33m)  vom  Eingang  nördl.  vorgeschobenen  Punkte. 

Vorzüglich  merkwürdig  sind  die  Tropfsteinbildungen,  welche  in  den 
seltsamsten  Formen  bald  von  oben  herabkommen  (Stalaktiten),  bald  von 
unten  aufragen  (Stalagmiten).  Hier  bilden  sie  Vorhänge  und  Draperien 
im  schönsten  Faltenwurf,  von  dem  Lichtschimmer  dahinter  matt  er- 
leuchtet ;  dort  zeigen  sie  versteinerte  Wasserfälle,  Springbrunnen,  Palnten 
und  Cypressen ',  dort  wieder  aufrechtstehende  oder  niedergeworfene  Säulen. 
Auch  an  menschlichen  und  Thier-Gestalten  unter  den  mannigfaltigsten 
Benennungen  fehlt  es  nicht.  Es  gibt  Säulen,  die  4m  und  mehr  im  Durchm. 
haben.  Erwägt  man,  dass  der  gewöhnliche  Tropfenfall  in  13  Jahren  ein 
kaum  merkliches  Sediment,  etwa  nur  von  Papierstärke  bildet,  so  ntag 
man  daraus  auf  das  hohe  Alter  dieser  Formationen  schliessen.  —  Der 
Olm  (Proteus  anguineus),  eine  eigenthtimliche  Molchart,  blassroth,  nackt, 
mit  aalartigem  Leib,  findet  sich  in  der  Magdalenen-Höhle ,  1  St.  s.w.  von 
Adelsberg;  in  Adelsberg  sind  gewöhnlich  lebende  Exemplare  zu  sehen. 

Frä^ndd  (5ö4m',  KautseMUtch) ^  15  Kil.  westl.  von  Adelsberg,  an  der 
Post-Strasse  (Post  tägl.  6  U.  Vm.  in  ls|4  St.),  wird  im  Sommer  namentlich 
aus  Triest  viel  besucht.  Von  hier  wird  der  Nanos  (1261m)  häufig  be- 
stiegen, in  2  St.  mit  Führer.  Weite  Aussicht  bis  zu  den  Kärntner 
Alpen,  über  das  Meer  und  die  Küste  von  Istrien. 

Die  Bahn  führt  weiter  durch  da8  Poik-Thal  über  St&t.  Preat- 
ranek  nach  (^296  Kil.)  St.  Peter  (544m ;  Bahnhofs-Restauratlon}, 
Knotenpunkt  der  Bahn  nach  Fiume  (in  3y23^0*  ^"^  beginnt  eine 
unwirthbare  dürre  Hochebene  nackter,  meist  eckiger  Kalkfelsblöcke, 
der  Karst  (ital.  Carso ,  slov.  Kras  genannt) ,  von  Fiume  bis  Görz 
(S.  399)  sich  erstreckend,  von  vielen  Schluchten  durchkreuzt,  die 
Oberfläche  hier  und  dort  mit  Gestrüpp  und  zerklüftetem  Felsgeroll 
bedeckt,  in  den  Felsen  selbst  zahlreiche  trichterförmige  Vertiefun- 
gen (DoUinen).  Der  NO. -Sturm  (Bora),  der  hier  oft  herrscht,  ist 
im  Stande,  schwere  Frachtwagen  umzuwerfen. 

Die  Bahn  (Fahrzeit  von  Adelsberg  nach  Triest  Eilzug  2  St.) 
schlängelt  sich  durch  diese  Steinwüste ;  mehrere  Tunnels.  308  Kil. 
Lesece ;  320  Kil.  Divazsa ,  Knotenpunkt  der  Bahn  nach  Pola  (in 
51/2  St.);  3/4 St.  s.o.  die  S.381  gen.  Reka-JJöhUn  bei  St.  Cantian, 
Jenseit  (329  Kil.)  Seasana  (496m)  kreuzt  die  Bahn  die  Landstrasse 
und  senkt  sich,  an  (340  Kil)  Prosecco,  durch  den  hier  wachsenden 
Wein  bekannt  (s.  S.  395) ,  und  (348  Kil).  Nabresina  (Bahnhofs- 
Restauration;  Hotel  Böswirth),  wo  die  Bahn  über  Udine  nach  Vene- 
dig (S.  399)  abzweigt,  vorbei,  in  langen  Linien  hinab  ans  Meer,  auf 
dieser  letzten  Strecke  mit  prächtiger  Aussicht  über  die  blaue  Fluth. 
Letzte  Stat.  vor  Triest  ist  (356  Kil.)  Orignano,  in  gerader  Rich- 
tung kaum  Y2  St.  unterhalb  Prosecco.  Auf  der  ins  Meer  ragenden 
Punta  Grignana  das  stattliche  Schloss  Miramar  (S.  398).  Vor 
(364  Kil.)  Triest  ein  275m  1.  Tunnel,  der  im  Bahnhof  mündet. 


383 
74.   Von  Marburg  nach  Villach. 

165  Eil.  SüDBAHN)  Fahrzeit  Q^A-Vjt  St.,  Fahrpr.  7  fl.  92,  5  fl.  94 
oder  3  fl.  96  kr. 

Marburg  s.  S.  376.  Die  Bahn  zweigt  auf  dem  r.  Ufer  der  Drau 
von  der  Bahn  nach  Triest  (R.  73)  r.  ab.  L.  am  Fusse  des  Bacher- 
gebirges Schloss  Rothwein;  r.  jenseit  der  Drau  das  an  Reben- 
hügeln hübsch  gelegene  Dorf  Oams.  9  KU.  Feisiritz ;  13  Kil.  Maria- 
rast',  gegenüber  Schloss  Wildhaua.  Die  Bahn  überschreitet  die 
Lobnitz  und  führt  durch  einen  Tunnel.  19  Kil.  Faal  mit  Schloss 
und  Park  des  Baron  Kettenburg. 

Weiter  hoch  am  r.  Ufer  der  in  tief  eingeschnittenem  Bett  flies- 
senden Drau  in  grosser  Curve  nach  (26  Kil.)  St.  Lorenzen,  an  der 
Mündung  des  Radlbachs,  an  dem  1  St.  aufwärts  der  gleichnam. 
Markt.  36  Kil.  Reifnigg-Fresen^  2  St.  s.w.  der  ansehnliche  Ort 
Reiffhigg  (Fuhr)  am  Fuss  der  Welka  Kappa  (1583m),  des  höchsten 
Gipfels  des  Bachergebirges  (Besteigung  lohnend,  3  St.  mit  Führer ; 
s.  unten).  45  Kil.  Stat.  Wuchern- Mahrenberg  j  gegenüber  am  1. 
Ufer  der  Drau  das  Städtchen  Mahrenberg  mit  Schloss  u.  Kloster- 
ruine  (S.  375).  53  Kil.  Saldenhofen^  gegenüber  Hohenmauthen  an 
der  Feiatritz  mit  Eisenwerk ;  dann  (64Kil.)Trjiter-Draabiirg  (Post), 
an  der  Mündung  des  Missbachs  in  die  Drau. 

Eine  Fahrstrasse  (Post  tägl.  in  1>(4  St.)  fübrt  von  hier  s.o.  im  Miss- 
Imglkal  nach  (10  Kil.)  Windisehgrats  (Günther;  Post),  Städtchen  mit  Eisen- 
werken und  dem  Schloss  Rotkenthnrm.  Die  Welka-Kappa  (s.  oben)  wird 
auch  von  hier  bestiegen  Oi^i  St.,  mit  Führer) ;  lohnender  noch  die  Bestei- 
gung des  ürsulabergs  (1648m),  über  Siele  in  4i|2-5  St.,  mit  weiter  Aussicht 
über  die  östl.  Alpen  vom  Dachstein  und  den  Tauern  bis  zu  den  kroat. 
Gebirgen  (oben  Kirche  u.  Pfarrhaus,  wo  Unterkunft).  Abstieg  auch  über 
Köttulach  nach  (2i|2  St.)  Quttenstein  (Whs.),  1  St.  ö.  von  Prävali  (fl.  unten). 
—  Die  Strasse  führt  von  Windischgratz  weiter  über  Weitenstein  und 
Hohenegg  nach  (10  St.)  CiUi  (S.  877). 

Nördl.  führt  von  Unterdrauburg  eine  Poststrasse  (tägl.  Postverbin- 
dung nach  Judenburg,  S.  389,  91  Kil.)  in  das  fruchtbare  Lavantthal, 
das  „Paradies  Kärntens*^,  zwischen  w.  Sattalpe  (S.  390),  ö.  Koralpe 
(S.  37Ö).  Die  Strasse  (Bahn  nach  Wolfsberg  im  Bau)  führt  über  (9  Kil.) 
Lavamünd  (Stifter),  an  der  Mündung  der  Lavant  in  die  Drau,  nach  (20  Kil.) 
St.  Paul  (Fischer;  Klimbacher),  grosser  schöngelegener  Markt  mit  Bene- 
dictinerstift,  und  (29  Kil.)  St.  Andrä  (Post;  Deutscher),  mit  jetzt  den 
Jesuiten  gehörigem  Schloss  der  früheren  Bischöfe  von  Lavant.  Weiter 
(38  Kil.)  Wolf Bberg  (457m;  Schellander -,  *Pfundner\  Hauptort  des  Lavant- 
thals,  mit  schönem  neuen  Schloss  des  Grafen  Henkel  v.  Donnersmark 
im  Tudorstil  und  prachtvollem  ^Mausoleum  der  verstorbenen  Gräfin  (von 
Stüler  erbaut,  die  Statuen  von  Kiss).  Vom  Schlossberg  herrliche  Aus- 
sicht. (Von  hier  oder  von  St.  Andrä  auf  die  Koralpe  s.  S.  375 ,  auf  die 
Saualpe  S.  390.)  —  Die  Poststrasse  führt  von  Wolfsberg  n.  durch  den 
romantischen  Twimberger  Graben  nach  (57  Kil.)  St.  Leonhard  (Schlaffer) 
(über  das  Klipitgthörl  nach  Mosel  s.  8.  390;  Zweisp.  incl.  Saualpe  in  7  St., 
10  fl.)  und  über  Reiehen/els  und  Obdach  nach  (91  Kil.)  Judenburg  (S.  389). 

Die  Bahn  verlässt  die  Drau  und  wendet  sich  s.  in  das  hübsche 
bewaldete  Missthal.  1/4  St.  aufwärts  mündet  1.  der  Misslingbach 
(Strasse  nach  Windischgratz  s.  oben);  die  Bahn  überschreitet 
wiederholt  den  Missbach  und  führt  an  dem  Marktflecken  Quttenstein 
vorbei  in  sich  erweiterndem  Thal(südl.  die  Abhänge  des  Vrsulabergs, 
8.  oben)  nach  (75  Kil.)  Prävali  (370m;  Post;  Moser^  mit  grossen 


384    Route  74.  BLEIBURG.  Von  Marburg 

Eisenwerken  (vwi  hier  nach  SuUibach  g.  S.  378).  Das  Missthal 
verengt  sich  wieder ;  die  Bahn  führt  ansteigend  hoch  an  der  Nord- 
seite hin,  wendet  sich  dann  r.  ab  ins  LangsUg-  Thal ,  passirt  einen 
kurzen ,  dann  einen  langem  Tunnel  und  senkt  sich  nach  (87  Kil.) 
Bleibnrg  (489m;  Post;  Elephanty,  das  Städtchen,  mit  Schloss  des 
Grafen  Thum,  liegt  an  der  Libuska  V2  St.  n.  von  der  Station.  Südl. 
der  einzeln  aufragende  Petschen  (2111m);  Besteigung  ziemlich  be- 
schwerlich, 7-8  St.  mit  Führer,  Aussicht  lohnend.  Weiter  durch  das 
Jaunthal,  die  meist  bewaldete  Hochebene  zwischen  Drau  und  Ge- 
birge, nach  (101  Kil.)  Stat.  Kühnsdorf;  vom  Bahnhof  schöner 
Rundblick ,  südl.  die  lange  Kette  der  Karawanken  vom  ürsulaberg 
und  Petschen  bis  zum  Mittagskogel  bei  VlUach  (über  Ebersdorf  in 
der  Feme  der  Grintuz ,  s.  unten) ;  n.  die  grünen  Höhenzüge  der 
Sau-  und  Kor-Alpe.  —  Kühnsdorf  ist  Stat.  für  die  1  St.  n.  am  1. 
Ufer  der  Drau  gelegene  Stadt  Volkermarkt  (S.  375)  und  südl.  für 
Kappel  (einsp.  Post  tägl.  31/2  ü.  Nm.  in  23/4  St. ;  Einsp.  3V2  A.)- 

Letztere  Strasse  (Fahrstrasse  bis  Krainburg,  13  St.)  führt  über  Ebeni- 
dorf  (das  grosse  Gebäude  1.  ein  ehem.  Chorherrnstift)  und  (2»!*  St.)  Mik- 
lauzhof  (*Wh8.  und  Brauerei)  nach  (li|2  St.)  Kappel  oder  Eisen-Kappel 
t530m^  *Mderdof/er;  Popp'^  Weitzer),  betriebsamer  Markt  an  der  Mündung 
des  Bbriachhaeks  in  den  Vellach-(Bela-)Bach.  Sehr  lohnend  von  hier,  na- 
mentlich auch  für  Slineralogen  und  Botaniker,  die  Besteigung  des  Obar 
(2i24m)  (5  St. ,  mit  Führer) ;  entweder  durchs  Ehriaehihal  (ein  neuer 
Weg  führt  durch  die  schöne  Klamm)  oder  direct  über  den  vom  Gipfel 
östl.  bis  Kappel  sich  hinziehenden  Bücken^  Unterkunft  im  Kttapptnhau» 
(Bleibergwerk)  »I4  St.  unterhalb  des  Gipfels  5  Aussicht  umfassend  und 
malerisch.  —  Von  Kappel  nach  Sulzbach  s.  8.  378. 

2  St.  südl.  von  Kappel  liegt  an  der  Strasse  in  schönem  Wald  das  be- 
suchte Vellacher  Bad  (880m;  Badhau»^  im  Sommer  meist  überfüllt),  Eisen- 
säuerling (von  hier  nach  'Stdzbach  s.  S.  378).  Lohnend  die  Besteigung 
des  w.  sich  erhebenden  Seeländer  Siorsekitz  (17ö3m),  in  2»la-3  St.  (Füh- 
rer iijs  fl.),  und  für  geübtere  Berggänger  die  der  Koschuta  (2092m).  5  St. 
in.  F.  —  Dann  steiler  Anstieg  zur  (1  St.)  Passhöhe  des  Seeherg""»  (1200m) 
mit  schöner  Aussicht  (besonders  von  einem  Felskopf  bei  dem  Hause  r.) 
und  ebenso  steil  hinab  nach  (1  St.)  Ober-Seeland  (897m;  ^Kazino  des 
Franz  Muri);  weiter  durch  das  malerische  Kanter- Thal  (1.  die  Abstürze 
des  GritUuz)  nach  (4  St.)  Kanter  (Whs.),  kleines  Dorf.  —  Besteigung  des 
OrintuB  (Grintovc^  2ö58m),  des  höchsten  Gipfels  der  Sannthaler  Alpen  (S. 
378) ,  am  leichtesten  von  der  SW.  -  Seite ;  von  Ober-Seeland  im  Kanker- 
thal  hinab  über  die  Fuchs''sche  Gewerkschaft  hinaus,  bis  nach  1*|4  St. 
der  Weg  1.  hinaufgeht  zum  ('{4  St.)  Bauernhof  Suhadolnit  (896m)  und  der 
tsehöngelegenen  (lijj  St.)  Frischauf-Hütte  (lÖOOta),  vom  Steirischen  Gebirgs- 
verein  erbaut  und  1876  eröffnet  (Nachtlager  auf  Heu,  Milch  von  der  Alp 
gegenüber).  Von  hier  erreicht  man  in  2-2iJ2  St.  ziemlich  mühsamen 
Steigens  über  Rasenbänder,  Geröll  u.  Fels  den  Gipfel,  mit  überaus  gross- 
artiger  Aussicht  (oben  eine  Pyramide  der  k.  k.  Militär-Triangulinmg). 
Kundiger  Führer  nöthig  (der  Bruder  oder  ein  Sohn  des  Suhadolnik).  — 
Koch  lohnender,  aber  nur  für  geübte  Bergsteiger,  ist  die  Besteigung  von 
Norden  (Oberseeland)  her  auf  neuem  von  Prof.  Frischauf  markirten  Wege 
(6i|2  St. ;  vom  Kazino  Muri  durch  die  obere  ßeeländer  Kotschna  zur 
Stuller- Alpe  11/4  St. ,  zur  obern  Ravni  i'^\^i^\i  St. ,  auf  die  Schneide  2  St., 
Gipfel  ii|2  St.).  —  11)4  St.  w.  von  Kanker  bei  Hößän  öffnet  sich  das  Thal; 
die  Strasse  tritt  in  das  breite  Sau'  Thal  und  erreicht  (2  St.)  KnUnburff  (S.  392). 

Hinter  Kühnsdorf  tritt  die  Bahn  dicht  an  die  Drau  (am  1.  Ufer 
Schloss  Neidenstein  und  Propstei  TeinacK)  und  überschreitet  sie 
'uf  stattlicher  Brücke  unterhalb  der  Einmündung  der  Ourk  (südl. 


nach  Villaeh.  KLAOENFURT.  74.  Route.     385 

soboner  Blick  anf  den  Obir  und  die  Kosehuta).  Weiter  am  1. 
Ufer  der  Gfurk  nach  Stat.  OrafenaUin  mit  fürstl.  Rosenberg'sohem 
Sobloss  0-  der  Skarbin ,  780m ,  in  1  St.  zu  ersteigen ,  mit  treffl. 
Aussicht) ,  dann  über  die  Gurk  und  die  Olan  (l.  Sobloss  Ebenthaly 
dem  Grafen  GfBss  gehörig,  r.  das  yierthürmige  Rosenberg'sche 
Schloss  Welten€gg\  nach 

127  Kil.  Klagenftirt  (449m;  Europa,  Z.  1  fl.,  L.  20,  Omnibus 
20  kr. ;  *  Kaiser  von  Oesterreich ;  *Moser ;  Sandwirthy  mit  Oarten- 
iidrthsohaft ;  Weiesea  Lamm;  Ooldner  Bär;  Caf6  Sehibert,  Beer^ 
Dorrer;  Bahnhofs -RegtaurationJ,  mit  16,000  Einw. ,  Hauptstadt 
▼ou  Kärnten,  an  der  Olanj  durch  den  1  St.  langen  Lend'Canal 
mit  dem  Wörther  See  (s.  unten)  verbunden.  Die  you  den  Franzosen 
1809  zerstörten  Festungswerke  sind  in  Spaziergänge  verwandelt.  Die 
Stadt  bildet  ein  fast  regelmässiges  Viereck  mit  geraden  und  breiten 
Strassen.  Im  LandAotM  (Standehaus),  im  16.  Jahrb.  von  den  damals 
Protest.  Standen  erbaut,  im  Hauptsaal  die  Wappen  des  Kärntni- 
schen Adels ;  im  südl.  Flügel  die  Sammlungen  des  kärtn.  Ge- 
schichtsvereins  (im  Zollfeld  u.  a.  0.  gefundene  röm.  Alterthümer, 
Münzen,  mittelalterliche  u.  neuere  Kunstwerke,  ethnograph. 
Gegenstände)  und  das  Naturhistor.  Museum  (Mineralien  etc.).  Die 
bischöfliche  Resident  in  der  Y ölkermarkt  -  Vorstadt  wurde  für  die 
Schwester  Kaiser  Josephs  H.  erbaut.  Auf  dem  Hauptplatz  ein 
steinerner  Brunnen  mit  dem  Lindwurm,  dem  Wahrzeichen  und 
Wappeubild  der  Stadt;  daneben  das  Standbild  Maria  Theresia' Sy 
Erzguss  nach  Pönninger's  Modell,  1872  an  Stelle  einer  älteren,  von 
den  Ständen  Kärntens  1764  errichteten  Statue  aufgestellt.  Auf 
dem  Gardinalsplatz  ein  Obelisk  zum  Gedächtniss  des  Pressburger 
Friedens.  Bleiweissfabrik  von  Herbert,  die  grosste  in  Oesterreioh. 
Umfassende  *Uebersicht  der  Gegend  von  dem  91m  h.  Thurm  der 
Stadtpfarrkirehe  (20  kr.).  V2  St.  w.  von  der  Stadt  der  *Fran%^ 
Josephs-Park  oder  Kreuzberg,  mit  geschmackvollen  Ajilagen  und 
reizender  Aussicht  (Restauration).  —  Elsenbahn  nach  Olandorf 
s.  S.  391. 

Von  Klagenfurt  nach  Erainburg  (58  Kil.)  führt  eine  Post- 
sirasse  über  den  Laibl  (Botenfahrpost  tägl.  in  9  St.).  Von  Klagenfurt  stidl. 
erst  eben  bis  zur  (>f«  St.)  Olan/urtbrücie^  dann  ansteigend  über  den  Höhen- 
zug der  Satiniiz  (oben  ^Aassicbt  nach  S.  auf  die  Karawanken  von  der 
Koschuta  bis  sum  Mittagskogel)  am  (V\i  St.)  Schloss  Hollenburg  vorbei, 
10  Hin.  1.  oberhalb  der  Strasse  auf  steilem  Felsen  über  der  Drau  gelegen; 
hinab  in  grosser  Kehre  (Fussweg  gerade  hinunter  küret)  ins  Drauthal^ 
auf  langer  Brücke  über  die  Drau  nach  Kirtehentheuer  und  ansteigend  nach 
(l'(4  St.)  Unterbergen  (Post,  einfach;  Brauhaus),  ^i  St.  weiter  bei  Unter- 
Loibl  (544m)  verengt  sich  das  Thal;  die  Strasse  steigt  zur  (1  St.)  Höhe 
des  Kleinen  Loibl,  wo  bei  der  Sopotnik-KapelU  r.  der  Weg  nach  Bleiberg 
und  ins  Bodenthal  abzweigt  (s.  unten),  senkt  sich  im  Zickzack  und  über- 
schreitet auf  der  kühnen  Teufelsbrücke  den  in  wilder  Klamm  hinabstürzen- 
den ^o<f«n&acA.  Hier  beginnt  da^  eigentliche  Xotbl-TTial;  die  Strasse  führt 
eine  Strecke  eben  fort  Ol«  St.  Whs.  «zum  Deutschen  Peter*)  und  steigt 
dann  in  vielen  Windungen  (Fusspfade  kürzen)  zur  (3  St.)  Passhöhe  des 
loibl  oder  Leobl  (1362m),  einem  Felsdurchbruch  mit  zwei  Pyramiden  mit 
langen  Inschriften.  Beschränkte,  aber  malerische  Aussicht  nach  Süden 
auf  das  St.  Anna-Thal,  1.  Koschutta,  r.  Bogunschitza.    Steil  im  Zickzack 

Basdsk£s's  Südbaiern.    18.  Aufl.  25 


386    Route  74,  YELDEN  AM  SEE.  Von  Marburg 

hinab  nach  dem  (^ja  St.)  Dörfchen  St.  Anna  (1016m;  'Wha.)  und  vtreiier 
durch   das  schöne  St.  Anna-Thal  nach  (2  St.)  Neumaiktl  (503m-,    *l*ost}^ 
ansehnlicher  betriebsamer  Markt  an   der  Hündung  des  Moszenik-Bach*    in 
die  FeUtrUz;   dann  entweder  am  1.   Ufer  der  letztem  nach  (3  St.)  Krain- 
bur(/  (S.  392) ;   oder  r.  über  die  Höhe  auf  schöner  aussichtreicher  Straase 
nach   Vigaun  und  (3  St.)   Stat.  Radmannsdorf- Leei  (S.  392).    —    Der   Ston 
(2233m),    der  höchste  Gipfel  der  Karawanken,    wird  am  besten  aus  dem 
BodenthcU  (s.  oben)  bestiegen  (beschwerlich,  aber  lohnend) ;  TOm  Kleine» 
Loibl  (s.  oben)  r.  ab  nach  (i|2  St.)   Windiseh-Bleiberg  (*'WhsO,   dann  1.  ins 
Bodenthal  zum  (l^jz  St.)  Bodner,  dem  letzten  Hof  (IT^achtlager)  ^  von  Mer 
noch  5  St.   bis   zur  Spitze ,    mit    grossartiger   Rundsicht.    Abstieg    nacli 
Jauerburi;  (S.  393)  41(2  St.,  zum  Theil  steil.  —  Besteigung  aus  dem  BAren- 
fhal   schwieriger;    letzteres  auch   an  sich   lohnend;   von  Kirschentheuer 
(s.  oben)  w.  Fahrweg  nach  (1*J2  St.)    Windisch-Feistritz  (Kraiger),  hier   J. 
am  Bach  hinan  durch  die   enge  Schlucht  zur  (li|2  St.)  Kirche   und   den 
Höfen    der  Bärenthal-Alp  in  grossartigem,   s.  ö.  vom   Stou  geschloftsenen 
Thalkessel.    Ein  nicht  beschwerlicher  Uebergang  mit  lohnender  Aussicht 
(Kotschna-Jochj  15Söm)  führt  von  der  Bärenthaialp  über  den  Sattel  zwisclien 
Benza  und  Kotschna  in  3i|2-4  St.   nach  Stat.   Jauerbwrg  (S.  393). 

Gleich  nach  der  Ausfahrt  überschreitet  die  Bahn  die  Laibaoher 
Poststrasse  (s.  oben)  und  bald  darauf  den  Lend-Canal.  L.  das 
ehem.  Stift  Viktring ,  jetzt  Tuchfabrik ;  weiter  zurück  über  grünen 
Yorbergen  die  zackige  Kette  der  Karawanken  mit  dem  Stou ,  der 
Bärenthaler  Kotschna  etc. ;  r.  die  Stadt  mit  dem  Kreuzberge  und 
n.ö.  die  Ausläufer  der  Saualpe.  Die  Bahn  führt  unter  dem  freund- 
lichen Schlösschen  Freienthum  hin  und  tritt  an  den  anmuthigen 
4  St.  langen  Klagenfurter  oder  Wdrther  See  (412m),  dessen  Nord- 
seite sie  umzieht. 

Dahpfbootfahkt  auf  dem  Wörther  See  im  Sommer  2mal  tägl.  (mit 
Ausnahme  der  Feiertage)  von  Klagenfurt  nach  LorettOy  Krumpendorf.  Maria- 
Wörth^  Seebad  Afaria-Wörth,  Pörtschach  und  Velden;  Abfahrt  von  Klagen- 
furt 7  U.  Vm.  u.  2  Ü.  Nm.,  von  Velden  10  U.  Vm.  u.  6  U.  Nrn. 

L.  an  der  Einmündung  des  Lend-CanaU  (s.  oben)  auf  einer  Land- 
zunge das  Rosenberg'sche  Schloss  Maria  Loretto ;  weiter  die  grü- 
nen Höhen  der  Sattnitz,  die  das  Thal  der  vielgewundenen  Drau 
(hier  Ro$enthal  genannt)  von  der  Klagenfurter  Niederung  trennt. 
134  KW.  Krumpendorf ;  141  Kil.  Pörtscha^ih'Mariawörtk '^  gegenüber 
am  s.  Ufer  auf  felsigem  Vorsprung  die  Kirche  Maria-  Wörth ,  an- 
gebl.  aus  dem  11.  Jahrb.  Ueber  Pörtschach  im  Walde  versteckt 
Ruine  Leonstein  (oben  reizende  Aussicht).  Die  Berge  an  beiden 
Ufern  des  Sees  werden  höher  und  sind  dunkel  bewaldet ;  s.  tritt  aus 
der  Karawanken-Kette  namentlich  der  Mitta^/skogel  (2099m)  hervor. 

149  Kil.  Velden  am  See  (420m;  *Ola88erf  am  Dampfboot- 
Landeplatz  ;  *MorOy  im  Ort) ,   besuchter  Badeort  am  w.  Ende  des 

Sees  in  anmuthiger  Umgebung. 

Sehr  lohnender  Ausflug  (Fahrweg  11/4,  Fussweg  *|4  St.)  südl.  nach 
^BLouegg  (Kappitsch)  mit  fürstl.  Liechtensteinischem  Schloss  und  Park,  auf 
von  der  Drau  umflossener  Halbinsel  im  Rötenthal  reizend  gelegen ,  mit 
schöner  Aussicht.  —  Für  Bergsteiger  lohnend  die  Besteigung  des  Mittagt- 
koglt  (vgl.  S.  387);  von  Velden  über  St.  Jacob  nach  Rotenbach  2i(8  St.; 
von  hier  in  4i|2-ö  St.  auf  den  Gipfel.  —  Nach  Btamberg  (726m)  gleichfalls 
sehr  lohnend  (2  St.),  ^Aussicht  über  die  Umgebung  Ton  Villach  und 
Klagenfurt,  Karawanken  etc.  (auch  von  Villach  über  Tamttchachy  bis 
wohin  Fahrweg ,  in  3  St. ,  oder  von  St»t.  F<fderl(fCh  über  Lind  in  l^t  St. 
%\x  erreichen;. 


nath  Viüach.  VILLACH.  7i.  Route.     387 

Die  Bahn  verlässt  den  See ,  durchzieht  waldiges  Hügelland  und 
tritt  bei  Stat.  Foderla/ch  an  die  Drau ,  die  sie  bald  darauf  zweimal 
kurz  nach  einander  überschreitet,  it.  auf  steilem  Fels  die  wohl- 
erhaltene Burg  Wttnbtrg-^  weiter  n.  am  Eingang  des  Ossiaoher 
Thals  die  malerischen  Trümmer  des  Schlosses  Landskron,  ehemals 
den  Khevenhüller,  jetzt  den  Grafen  Dietrichstein  gehörig.  Vor 
V illach  zweigt  r.  die  Budolphabahn  ab  {K.  75 j. 

165  Kil.  Villacli  (486m ;  *Po8ty  Z.  u.  L.  1  fl.,  Omnibus  20  kr. ; 
*H6itl  Tarmann  am  Bahnhof;  üohenberger),  alte  Stadt  an  der  Drau 
(3500  £inw.),  Knotenpunkt  der  Bahnen  nach  Lienz-Franzensfeste 
(^ß.  58) ,  St.  Michael  {^U.  75)  und  Tarvis-Laibach  (ß.  76),  liegt 
malerisch  in  weitem  fruchtbaren  Thalkessel  am  Fuss  des  Dobratsch 
{%.  unten).  In  der  goth.  Pfarrkhreht  (^lö.  Jahrh.)  zahlreiche  Grab- 
steine der  Kheveuhüller ,  Dietrichstein  etc.;  vom  Thurm  schöne 
^Aussicht  (w.  Dobratsch,  s.o.  Mittagskogel  und  Karawanken).  Auf 
dem  Hans-Gasser-Platz  das  Standbild  des  Bildhauers  Hans  Gaster 

(^f  1868)  von  Messner. 

Umokbungen.  *li  8t.  s.w.  am  Fuss  des  Dubratscb  das  Warmhad 
Villaoh  (Eisenbahn-Stat.,  S.  395),  Schwefeltherme  mit  gut  eingericbtetem 
Badhaas  (^Bestaur.).  >J4  Sfc.  weiter  s.  an  der  Münduag  des  Gailtbals 
Federautty  mit  Scblossruine,  Parkanlagen  und  reifenden  Aussichten  (Ein- 
trittskarten bei  Hrn.  A.  Horitsch  in  Viüach).  —  Hübscher  Spaziergang  s.u. 
über  Maria- Qail  zum  {i^\\  St.)  Faaker  See  mit  kl.  Insel  (im  Försterbaus 
Brfr.);  1  St.  weiter  s.  auf  hohem  Fels  die  malerische  Ruine  Fmkenstein 
mit  schöner  Aussicht.  —  Besteigung  des  Mittagakogela  (209^m)  beschwer- 
lich aber  lohnend^  über  MaHu-Gaü  (s.  obenj  nach  Faak  und  durch  den 
Oreuiher  Graben  nach  (3  St.)  OuUehena  (Whs.)}  von  hier  noch  4i|«  St.  zur 
Spitze.  Rundsicht  weniger  umfassend  als  vom  Uobratsch;  nach  S.  schöner 
Blick  auf  den  Triglav.  —  Oörlitzen-Alp  s.  S.  391. 

Der  *Dobrata<dL  (2i54m)  oder  die  ViUacher  Alpe^  der  östl.  Ausläufer  der 
Bergkette,  welche  das  Drau-  vom  Gailthal  trennt,  gehört  zu  den  berühm- 
testen Aassichtspunkten  der  Alpen  und  äbertriU't  hinsichtlich  der  Fem- 
sicht jeden  andern  Gipfel  von  gleicher  Höhe  und  Zugängiichkeit.  Fahr- 
strasse von  Villach  über  Vellach  und  MUtewald  (Pegritz  Whs.)  durch  den 
bewaldeten  Bleiberggraben  nach  (3  St.)  Bleiberg  (Ö89m;  *Moro),  mit 
grossem  Bleibergwerk  (sehenswerth).  Ein  von  einer  Villacher  Actien- 
gesellschaft  neu  angelegter,  aber  schlecht  gehaltener  und  steiniger  Fahr- 
weg (kein  Wasser)  führt  von  hier  in  4  St.  auf  den  Gipfel  (Pferd  8, 
Wagen  18  fl.^  etwas  kürzer  aber  beschwerlicher  der  alte  Weg  durch  die 
Sehlacht).  Rüstige  Fussgänger  gehen  besser  von  Villach  über  Heiligen- 
geist  (*Karnerwirth  Sim.  Winkler),  von  wo  ein  schöner  Fussweg  durch 
Wald  direct  auf  den  Fahrweg  führt  (5-6  St.).  Oben  zwei  Kirchen  und 
ein  grosses  Unterkun/tshaus  (Raum  für  80  Personen^  Zimmer  und  Betten 
theuer,  Speisen  nach  fester  Taxe).  Die  ^RundBicht  umfasst  n.  die  ganze 
Kette  der  Hohen  und  Niederen  Tauem  bis  ö.  zur  Kor- Alpe  \  s.  die  Kara- 
wanken, die  Julischen  Alpen  mit  dem  Triglav  und  die  Südtiroler  Kalk- 
alpen bis  zur  Marmolada.  Unten  im  Vordergrund  die  Thäler  der  Gail 
und  der  Drau  mit  dem  Ossiacher,  Wörther  und  Faaker  See.  Die  Spuren 
des  grossen  Bergsturzes  von  1348,  der  10  Dörfer  verschüttete  und  das  Gail- 
thal  in  einen  jetzt  wieder  ausgetrockneten  See  verwandelte,  sind  noch 
dentiich  zu  erkennen.  —  Wer  ins  Gailthal  (s.  unten)  will,  braucht  nicht 
nach  Villach  zurück,  sondern  folgt  dem  Fahrweg,  der  sich  von  Bleiberg 
(8.  oben)  um  die  Westseite  des  Berges  herumzieht ,  über  Kreuth  nach 
Jföttch  (a.  unten).  Der  directe  Abstieg  an  der  Südwestseite  des  Berges 
nach  Sack  und  (3  St.)  Nötsch  ist  namentlich  anfangs  steil,  doch  ganz  ge- 
fahrlos*,  bequemer  an  der  Ostseite  zum  (4  St.)  Villacher  Bad. 

Das  a«iltlua  ist  bis  Kötschach  (18  St)  ein  breites  freundliches  Thal 

20* 


388      RouU  76.  LEOBEN. 

mit  za])l.*eicheq  Dörfern,  für  Fussgäoger  kaum  lohnei^d  (Post  bis  Hena^gor 
tägl.  in  4»|4  St. ,  2  fl.).    Die    Fahrstrasse    zweigt  bei    Unier-Thörl   (Bisen- 
bs»hn-Stat.,  S.  395)  w.  ab  und  führt  über  (li|4  St.)  Feistritz  (Wigele)  zum  1. 
Ufer  der  Gm\  n«eh  (1(2  St.)  Ifötsch  u.  (^2  St.)  Etnersdorf  (lae^}.   (Von  Nötael» 
Ti'^ch  Bleiberg  s.  oben  ;  auf  den  Dobratsch  4  St.,  beschwerlich.)  Weiter  tül»er 
(1*14  St.)  St.  Stefan  (für  Fussgänger  lohnender  der  Weg  von  Nötsch  dnrchi 
das  Mittelgebirge  über  St.  Oeorg  ^  KerscMorf  wad  Tratten)  und  Förolach. 
Die  Strasse  entfevnt   sich    von    der  Gnil    und    führt   an    dem    hübscben 
Preseeker  See  vorbei  nach  (3  St.)   Herma^r  (60&m  \  Fleiss) ,  Hauptori  de« 
untern  Gailthals,  in  reizender  Lage  an  der  Mündung  des  Oitschthals ,  durch 
das  der  8.  311  gen.  Weg  nach  (5  St.)  Greifenburg  führt,  bekannt  als  Fnnd- 
ort  der  Wui/enia  öarinthiaea,  einer  schönen  Pflanee  mi%  tiefblauen  Blütben, 
die  in  Europa  allein  nn  den  Abhängen  des  südl.  von  Hermagor  ftufsteieBn- 
den  Oartnerkogels  (2191m)  wächst. 

Weiter  stets  am  1.  Ufer  der  Gail  über  Kirchbaeh  nach  (SMs  St.)  Reissach 
(Whfl.).  Nördl.  die  scharfe  Dolomitspitze  des  Reisskofis  (2862m),  in  4-5  8t. 
ohne  besondere  Schwierigkeit  zu  ersteigen ;  unmittelbar  am  Fuss  das  kleine 
Reissaeher  Bad.  Aus  der  südl.  das  Gailthal  begrenzenden  Bergkette  tritt 
der  Pollinig  (2326m)  besonders  hervor.  Folgt  (3  St.)  Ktttachach  (69(hn ; 
Kürschner^  Post ,  beide  ganz  gut) ,  Hauptort  des  oberen  Gailthals .,  in 
hübscher  L'^ge.  Von  hier  über  Maria -Lükau  nach  Sillian  s.  S.  309; 
über  den  Kötschaeh-Pass  nach  Oherdravburg  und  über  die  Pleckwn  nach 
Venezien  s.  S.  311. 

75.  Von  Brack  nach  Villach. 

204  Kil.  Eisenbahn  (Kronprinz-Rudolphbahn)  in  8-12  St.  für  9  fl.  56, 
7  fl.  16,  4  fl.  77  kr. 

Die  Bahn  zweigt  s.  von  Bruek  von  der  Hauptlinie  der  Südbabn 
T.  ab,  ül)er8chreitet  die  Mut  auf  langer  Brücke  und  wendet  sich  w. 
in  das  enge  Murthal.    11  Kil.  Niklasdorf,  dann  über  die  Mur  nach 

17  Kil.  Leoben  (573m ;  *Po8t ;  *Mohr ;  Adler) ,  ansehnlichste 
Stadt  des  Obersteiermark  (3600  Einw."),  Sitz  der  k.k.  Berg-Haupt- 
mannschaft für  das  Kronland  Steiermark.  Auf  dem  Markt  als  Brun- 
nenstandhild  ein  auf  Stufen  stehender  Bergmann.  Am  Rathhaus  die 
Wappen  der  obersteir.  Städte.  Hübsche  Aussicht  von  der  Freitreppe 
der  1856  vollendeten  Redemtoristenkirche  an  der  Mur.  Die  Friedens- 
unterhandlungen zwischen  Oesterreich  und  Bonaparte,  welche  dem 
Frieden  vonCampo  Formio  vorhergingen,  fanden  am  18.  April  1797 
in  der  früheren  bischöfl.  Residenz  Oöss  bei  Leoben  statt,  nicht  in 
Eggenwald's  Garten  (an  der  Ostseite  der  Stadt) ,  wie  ein  Denkstein 
mit  langen  lateinischen  Inschriften  in  demselben  fälschlich  be- 
richtet. 

Die  Bahn  umzieht  die  Stadt  in  grossem  Bogen  (zwei  Bahnhöfe) 
und  überschreitet  bei  der  Vorstadt  Waasen  den  Vordemberger  Bach 
(Zweigbahn  nach  Trofajach  und  Vordemberg  s.  S.  362").  Weiter 
am  1.  Ufer  der  Mur  (gegenüber  Schloss  OÖ88,  s.  oben)  nach  (29  Kil.) 
8t.  Michael  (59dm;  Hotel  Rudolßähn  am  Bahnhof;  Ahortier  im 
Dorf ;  Bahnhofs-Reatauraiion^  theuer)  an  der  Mündung  des  Lieamg- 
ThaU,  Knotenpunkt  der  Bahn  nach  St.  Valentin  (R.  69),  Kopf- 
station (r.  setzen).  —  45  Kil.  St.  Lorenzen ;  1.  die  Ausläufer  der 
Glein-Alpenj  r.  der  Sekkauer-Alpen. 

In   dem  *\a  St.   w.   von   St.   Lorens&en  am  1.    Mumfer  sich  öffkienden 
^^obenz-Thal  liegt  11/2  St.  aufwärts  der  Markt  Bekkau  (StradiHr)^  ehem. 


JÜDENBÜRG.  75.  Route.     389 

BUchofeflttK,  mit  scbönar  Stiftakirche  (sehenswerthes  Denkmal  des  HerxogB 
Karl  II.  von  Steiermark).  Sehr  lohnend  von  hier  die  Besteigung  des 
Hohen  Zinken  (2ä76m):  dnrch  den  SteinmüUer- Graben  zum  (2i|8  iät.)  Jürff- 
bauer  (Nachtlager)^  von  da  noch  2  St.  znm  Gipfel  mit  weiter  Anssicht. 

Öl  KU.   Knittelfeld  {ßUm;  KindUt;  KroU;   Walter^,  Ml)8ch 

gelegenes  Städtehen  an  dei  Mündung  des  Ingeting^ThaU. 

Besteigung  der  OlciBsIpe  (S.  37ö)  von  Knittelfeld  nicht  beschwerlich, 
lohnend;  auf  der  Poststrasse  über  die  Mur  n.  nach  {}\2  St.)  St.  Margarethen \ 
hier  r.  ins  Oleinthal  nach  (1^J4  St.)  Olein  und  durch  die  Oleinschlucht 
hinan  mm.  (3  St.)  Alpen- Wh$.  (vgl.  S.  375). 

Ins  Inferinc-Thal  lohnender  Ausflog,  über  (3i{s  St.)  Bitchoffelä  (Weg- 
sieder)  zum  (2  St.)  kleinen  Ingering-8ee  (1132m),  am  Fuss  des  schroff  ab- 
stürzenden Reichartkogels  (2406m)  malerisch  gelegen  {}\i  St.  vorher  im 
Jägerhaus  Erfr.). 

Das  Mnrthal  eireicht  nun  seine  giösste  Breite.  59  KU.  Zeltweg 
(Po0t),  mit  grossem  Eisenwerk  des  Grafen  Henkel  (1  St.  s.  am  r. 
Ufer  der  Mur  der  Markt  Weiskirchen) ;  dann 

66  Kil.  JndenborgC'^SGm;  *ReuscUi  Fleischer  Brand),  alte 
Stadt  auf  einer  Anhöhe  am  r.  Murufer  am  Fuss  der  Wänzel- 
Alpen,  nach  dem  Brand  von  1841  fast  ganz  neu  au^ebaut.  Auf 
dem  Hauptplatz  die  Pestsäule  Ton  1717.  Die  Juden  hatten  um  1440 
einen  eigenen  Stadtrichter ,  wurden  aber  1446  vertrieben.  Beste 
Aussicht  vom  Calvarienherg ;  In  der  Nähe  das  alte  Schloss  Lichten- 
stein. —  Fahrstrassen  führen  von  hier  n.w.  über  Holtentauem  nach 
Trieben  (s.  S.  364);  s.  über  Weiskirchen  und  Obdach  nach  (^11  St.) 
Wolfsberg  im  Lavantthal  (S.  383);  s.w.  über  den  Sttibalp-Pass 
(1543m)  nach  Köfiach  (S.  374). 

Sehr  lohnend  von  hier  die  Besteigung  des  ZirbitzkoteLi  (2388m),  über 
St.  Wolfgang  (*Wh8.)  in  5  St.,  mit  weiter  Aussicht  über  die  Steirischen 
und  Kärntner  Alpen.  Oben  ein  Unterkunftshans  (Benutzung  30,  Ueber- 
nachten  ÖÜ  kr.). 

73  Kil.  Thalheim;  80  Kil.  St.  Georgen.  Die  Bahn  wendet  sich 
mit  der  Mur  nach  S.  und  erreicht  (85  Kil.)  Vnzmarkt  (Hirsch), 
Marktflecken,  dem  Fürsten  Schwarzenberg  gehörig ;  gegenüber  am 
1.  Ufer  der  Mur  Ruine  Frauenburg,  üeber  die  Mur  (r.  schöner 
Blick  thalaufwärts)  nach  (92  KU.)  Soheifling  (Ratschiller)  mit  dem 
Schloss  Schrattenberg. 

In  dem  hier  mündenden  Wälzer  Thal  liegt  2>{<  St.  n.w.  Oberwftls 
(Klaffentach),  Städtchen  mit  sehenswerthem  Schloss.  Lohnender  Ausflug 
von  hier  auf  den  Bohenwarth  (23ööm),  5  St.  m.  F. ;  durch  den  SchifUlgraben 
zu  den  (2*|s  St.)  Stallerhiitten ,  (ijz  St.)  Wiederho/erhütU  (gegenüber  die 
Z^xenhUtte  in  malerischer  Lage)^  weiter  am  Fischsee  vorbei  r.  auf  die 
Schneide  und  zur  (2  St.)  Spitze,  mit  treffl.  Bundsicht.  —  Auf  das 
SehUsseok  (2263m)  3>j24  St.  m.  F.,  gleichfalls  lohnend.  —  Die  Fahrstrasse 
führt  von  OberwÖlz  w.  nach  (2  St.)  8i.  Peter  (Fleischer)  am  Katsehbach 
(auch  von  Stat.  Behauerfeld  über  Katseh  und  Althofen  in  3  St.  zu  er- 
reichen)^ von  hier  auf  den  Oreinberg  (2469m)  i^js  St.  m.  F.  (über  die 
Hartlalpe  und  den  Sanäkogel),  Aussicht  sehr  lohnend. 

Die  Bahn  verlässt  das  Murthal  (Strasse  nach  Murau  und  Tams- 
weg  s.  S.  369)  und  steigt  zur  Stat.  (100  Kil.)  St.  Lambrecht 
(884m),  auf  der  Wasserscheide  zwischen  Drau  und  Mur,  mit  kl. 
See.  105  Kil.  Neumarkt  (Lebzelter) ;  weiter  in  engem  Thal,  durch 
das  die  Olsa  in  einer  Reihe  kleiner  Fälle  hinabstürzt.  Vor  Stat. 
Einöd  r.  die  Mineralbäder  In  der  Einöde.    Schloss  Dürrenstein ,  an- 


390  Route  75.  FRIESACH. 

geblich  einst  GeTangnlss  des  Richard  LSwenherz ,  vertheidigt  auf 
der  Grenze  zwischen  Steiermark  und  Kärnten  den  Eingang  ins 
Olsa-Thal. 

122  Kil.  Friesach  (*Mohr ;  Adler),  alte  noch  mit  Mauern  und 
Graben  umgebene  Stadt,  von  den  verfallenen  Bürgen  Geiersburffy 
Lavant,  Petersberg,  Rothenthitrm  und  den  Trümmern  der  Probstei 
Virgüienherg  überragt,  in  malerischer  Lage  unfern  des  Einflnsses 
der  Olsa  in  die  Metrtitz.  Goth.  Stadtpfarrkirehe  aus  dem  15.  Jahrh.  ; 
auf  dem  Marktplatz  ein  1563  errichteter  achteckiger  Springbrunnen. 

TT  eher    Fladnitr   und   St.    Leonhard   nach   Station   Feld- 
kirchen  lohnender  Atisfliifr.     Fahrstraase    durch    das   Metnitzthal    über 
Orades.   Metnitz .    Afödring  (*Seppn)ül]eT")  urd    OfterÄo/ zur  (8  St.)  Hoch- 
alpe   Fladnitx  (1365m),    in   .«chöner   geschützter   L;t{te,   klimat.    Somxner- 
VuTort  für   Brustkranke   (gute   Unterkuoft  beim    Kotimüller ,    im   Hoch- 
sommer meist  überfüllt).    Einsp.    von   Fries^ch   nach   Fladnitz   9   fl.  — 
—  Von   hier   auf  den  Eisenhvt  (2440m),   höchster  Punkt  der   Stangalpen- 
gruppe  an  der  Grenze  von  Kärnten,  Steiermark  und  Salzburg,  5  flt.  m.  F.  % 
Aussicht  höchst  lohnend.    Abstieg  nach  (2  St.)  Turraeh,  s.  S.  969.  —  Fin 
anmuthiger  Fussweg  führt  von  der  Fladnitz   an   der  Baidnerhöhe  vorbei 
hinab   nach   (3>(2  St.)  Griffen;  von    hier  zu   Fuss   oder  mit  Finsp.  (3  fl.) 
nach  (3   St.)   Bt.   Leonhard  (1109m;    *  Wanner,   Z.  50^,    M.   74  k.),   be- 
suchtes Bad   in   schöner  Lage,   mit  herrlicher  Aussicht  über   die  Kara- 
wnken,  und  (3  vSt.)  Stnt.  Feldkirchen  (S.  391;  Einsp.  von  St.  Leonhard  bis 
Feldkirchen  3,  Zweisp.  6  fl.). 

125  Kil.  Hirt.     1/2  S*-   südl.  am  Einfluss  der  Metnitz  in  die 

Gurk  liegt  Zwisehenwässem  mit  dem  Schloss  Pöckstein ,   Sommer- 

ßitz  des  Bischofs  von  Gurk. 

Eine  Fahrstrasse  führt  von  hier  w.  im  Gurkthal  über  Stras»bttrg 
nach  (3  St.)  Ourk  (Poet)  mit  aehenswerther  rompn.  Münsterl^irche  aus 
dem  12.  Jalirh. ;  im  Chor  gut  erhaltene  Wandgemälde  (18.  Jahrb.). 

Das  Gurkthal  erweitert  sich;  die  fruchtbare  industriereiche 
Hochebene  heisst  das  Krappfeld.  R.  der  lange  Rücken  der  Saualpe 
(s.  unten") ;  südl.  erscheinen  die  Karawanken  und  der  Triglav. 
Bei  Stat.  Treihach  grosse  Eisenwerke;  1.  auf  einer  Anhohe  der 
Markt  Althof en  mit  altem  Wartthurm.  146  Kil.  Stat,  Launsdorf 
(Post ;  BahnhofS'Resiauration).  In  dieser  Gegend  viele  alte  Bur- 
gen ,  Stammsitze  des  kärntner  Adels ;  die  merkwürdigste  das  wohl- 
erhaltene grossartige  Schloss  *no1ien-'  Osterwitz ,  3/^  St.  s.w.  von 
Stat.  Launsdorf  auf  einem  280m  hohen  Felsen  gelegen ,  der  Fa- 
milie Khevenhüller  gehörig ;  ein  in  den  Felsen  gehauener  Weg  führt 
in  "Windungen  durch  14  gethürmte  Thorwege  über  3  Zugbrücken 
hinauf.  Die  Schlosskirche  mit  vielen  Denkmälern  und  die  Rüst- 
kammer wohl  erhalten.  Von  den  Basteien  prächtige  Aussicht 
(südl.  durch  den  hohem  Magdalensberg  zum  Theil  verdeckt"). 

Von  Launsdorf  na  ch  Hüttenberg  (29  Kil.)  Eisenbahn  in  2^4  St. 
für  1  fl.  52,  1  fl.  13  oder  76  kr.  Die  Bahn  führt  durch  dns  GörUchiitihaly 
den  Hauptsitz  der  kärntner  Eisenindustrie.  St^t.  Brilckl  (r.  8t.  Johann  mit 
grossem  Eisenwerk),  Eherstein  (*lfussdoTfer)  mit  »ehenswerthem  Schloss 
(von  hier  auf  die  Grosse  Savalpe ,  QOPOm.  über  St.  Orteald  in  4  St.,  loh- 
nend). Von  der  nächsten  Stat.  Motel  Fahrweg  n.ö.  nach  (1  St.)  LölUng 
(Sieglwirth)  mit  >edeutenden  Fisengruben.  und  weiter  durrb  die  SteUing 
und  über  das  Klipitzthörl  (lPl9m)  nach  (5  St.)  St.  Leonhard  im  Lavantthal 
f S.  383).  Von  Lölling  auf  die  Grosse  Saualpe  (s.  oben)  direct  in  3  St.; 
»equemer  über  Stelzing  (1«|?  St.,  *Whs.),  dann  stets  über  den  Bücken  der 


^«^T.  VEIT.  76.  Route.     391 

Saaalp«  (4  8t.  bis«  snm  Gipfel);  Abstieg  nach  Wolftberif  (S.  383)  3  St.,  nacb 
St.  Andrae  3i|z  St.  —  Hiittenberg  (Prinxhö/er;  AichfioUer) ,  Hauptort  des 
Görtschitzth&Is ,  liegt  am  Fuss  des  eisenreichen  ErzbergM^  der  von  drei 
Seiten  bearbeitet  wird  und  einen  grossen  Theil  des  kämtner  Eisens  liefert. 
Waldweg  über  Oouen  nach  Knapperü>erff ;  von  da  über  den  Bergrücken 
(Aassicht)  in  1  St.  nach  LölUhg  (s.  oben). 

Die  Bahn  wendet  sich  hier  nach  W.  und  tritt  in  das  Thal  der 

Glan  vor  (155  Kü.)  Glandorf  (*Bahnhofa'Re8tauration). 

Von  Glandorf  nach  Klagen  fürt  (16  Eil.)  Eisenbahn  in  45  Min. 
für  92,  ^,  46  kr.  Dieselbe  durchschneidet  das  Z<dlfeld,  eine  weite  zum 
Theil  sumpfige  Bbene.  Bei  Stat.  Zoll/eld  1.  das  Schlösschen  TöUschae^^ 
wahrscheinlich  an  der  Stelle  eines  röm.  Standorts  erbaut,  r.  auf  der  Höhe 
jenseit  der  Glan  die  Burg  Tanzeriberg.  Folgt  Stat.  Maria-Saal  mit  Wall- 
fahrtskirche. In  der  Nähe  zwischen  Eisenbahn  und  Landstrasse  der  alte 
HerxogMtHhl^  eine  2m  hohe  gemauerte,  von  einem  Eisengitter  eingefasste 
Plattform  mit  2  Sitzen ,  ursprünglich  das  Grabmal  des  Virunensers  Ma- 
suetiu»  Vertu,  wie  die  Reste  der  röm.  Inschrift  (Masueti  Veri)  darthun. 
"Nach  altem  1414  zuletzt  geübten  Brauch  wurde  jeder  Herzog  von  Kärnten 
durch  einen  Bauer  nach  Darreichung  eines  Backenstreichs  mit  dem  Land 
belehnt  und  versprach  zugleich,  Rechte  und  Freiheiten  seiner  Unterthanen 
zu  achten.  Der  Bauer  sass  auf  dem  einen,  der  Herzog  auf  dem  andern 
Sitz.  Im  Zollfeld  findet  man  viele  röm.  Alterthümer,  Münzen  u.  dgl. 
Klagenfurt  s.  S.  384. 

154  KU.  St.  Veit  (487m;  •5tem;  Markofer),  alte  Stadt,  bis 
1519  Residenz  und  Hauptstadt  der  Herzoge  von  Kärnten.  Auf 
dem  Markt  eine  angeblich  römische  9m  weite  Brunnenschale  von 
weissem  Marmor,  im  Zollfeld  ausgegraben.  Das  Rathhaus  hat  be- 
merkenswerthe  Reliefs;  goth.  Pfarrkirche  aus  dem  15.  Jahrh. 

Weiter  führt  die  Bahn  das  hübsche  Thal  der  Glan  hinan.  162  Kil. 
FeistritZ' Pulst ;  r.  hoch  oben  Ruine  Lieben f eis,  1.  Burg  Karlsberg. 
168  Kil.  Olanegg,  gleichfalls  mit  alter  Burg.  Das  Thal  verengt  sich 
bis  Stat.  FeZcUttrcA«n  (lauter),  ansehnlicher  Markt  (3  St.  n.w.  das 
Bad  St.  Leonhard,  S.  390),  und  wird  dann  breit  und  sumpfig.  Die 
Bahn  tritt  an  den  2  St.  langen  Osaiacher  See  (488m),  an  dessen  n. 
Ufer  sie  amFuss  der  aussichtreichen  Oörlitxen-Alp  (19061X1)  sich  hin> 
zieht  (von  Villach  über  Saitendorf  in  3Y2  St.  zu  ersteigen,  lohnend). 
190  Kil.  Osaiach^  gegenüber  das  gleichuam.  Stift ;  dann  erscheint 
auf  einem  Bergvorsprung  am  s.w.  Ende  des  See's  die  grosse  Ruine 
Landakron  (S.  387) ;  die  Bahn  wendet  sich  nach  Süden  und  erreicht 

204  Kü.  Vülack,  s.  S.  387. 


76.   Von  Laibach  nach  Villaoh. 

131  Kil.  Eisenbahn  (Rudolphsbahn)  in  b^j^Vf,  St.  für  5  fl.  13,  4  fl. 
28,  2  fl.  57  kr.    Proviant  mitnehmen;  Aussichten  meist  links. 

Laibach  s.  S.  379.  Die  Bahn  durchschneidet  in  nördl.  Rich- 
tung den  weiten  Thalboden  der  Sau  und  tritt  hinter  (6  Kil.)  St.  Veit 
(Vixmarje)  näher  an  den  Fluss,  der  hier  eine  grüne  Hügelkette 
durchbricht.  Bei  (12  Kil.)  Zwiaehenwäsaem  über  den  Zayer;  dann 
ofPnet  sich  der  weite  Thalkessel  von  Krainburg ,  r.  die  Sulzbacher 
Alpen  mit  dem  Ghrintuz ,  1.  der  dreiglpfelige  Triglav.  Die  Bahn 
führt  in  n.w.  Richtung  nach  Stat.  Laak  (Y2  8t.  w.  am  Zusammen- 


892    RouUTß.  YKLDES.  Von  Laibaeh 

fluss  des  Zayer  und  So«ra  das  gleichnam.  Städtoben)  und  wendet 
sich  dann  zur  Sau  zurück  nach  (29  Kil.)  Krainburg  (35Öm  ; 
AUe  Post),  kleine  Stadt  auf  einer  Anhöhe  an  der  Mündung  der 
Kanker  in  die  Sau.  Von  hier  über  den  Loibl  uaoh  Klag^nftirt 
8.  S.  385  ]  über  den  Seeberg  nach  Kühnsdorf  s.  S.  384 ;  Sannthaler 
Alpen  s.  S.  378. 

Das  Thal  verengt  sich ;  die  Bahn  führt  dicht  am  1.  Ufer  der 
Sau  zwischen  Berg  und  Fluss  hin ,  tritt  hinter  Stat.  Podnart  auf 
das  1.  Ufer  und  erreicht  (51  Kil.)  Stat.  Radmannsdorf-Ltes  y  am 
Zusammenfluss  der  Wurzener^  und  Wocheiner  Sau ;  w.  der  Triglav 
(s.  unten). 

Von  Stat.  Stat.  ßadmaansdorf  führt  eine  FahratrMse  (Einsp.  in  '  js  St. 
1  fl.)  w.  über  die  Sau  nach  {\}\a  St.)  VeldM  (*H6tel  MaUnery  ^Louisenbaei, 
beide  am  See;  ^Erzherzog  Siffistmmd  [PetranJ^  ifi  St.  weiter  am  südl.  Ufer  ; 
I>ane,  Foseknik^  im  Dorf,  5  Min.  vom  See ;  möbl.  Z.  bei  Mosehnik),  beaucli- 
ter  Bade-  und  Sommerfrischort,  in  herrlicher  Lage  an  dem  reizenden 
gleichnam.  See  (475m),  in  dem  aof  einem  Inselchen  die  Wallfahrtskirche 
Maria  im  See.  An  der  Nordseite  auf  steilem  Fels  das  malerische  Schloss 
Veldes  (oben  schöne  Aussicht).  Im  See  Schwimmanstalt.  Besuchte  Na- 
turheilanstalt  des  Schweizers  Bikli.  —  N.  führt  von  Veldes  eine  Fahr- 
strasse über  Ober-Q<h%ach  nach  (2  St.)  Stat.  Jauerburg  (S.  ä93). 

Das  Thal   der  Wocheineb  Sau   (Savitza,  kleine  Sau)  wird  von  Vel- 
des  ans   viel  besucht  (Fahren  vorzuziehen,   Einsp.  bis  zum  Wocheiner 
See  und  zurück  ö  fl. ;    einsp.    Post   bis   Feistritz   tägl.   7i|2   U.  Vm.    in 
2^a  St.  für  1  fl.).     Die  Fahrstrasse    umzieht   das  Südufer   des  Veldeser 
Sees,    überschreitet   einen    niedern    Bergrücken   und    führt    durch    das 
anmuthige  grüne  Thal  der  Wocheiner  Sau  über   Vellaeh,   Neuming  und 
Vittnaeh  nach  (4i|8St.)  Feittritx  (48Sm;  *Fwt;  *J£auHtsch),  Hauptovt  der 
Wochein  in  einem  Thalkessel  am  r.  Ufer  der  Sau,  mit  bedeutenden  Eisen- 
werken  des   Baron   Zoys.     Zum  Wocheiner  See  von   hier  noch   i^ji  St. 
("ji  St.   Fahrens);  jenseit  Savitza  erscheint  r.   der  mächtige  Triglav  (s. 
unten).    Am  See  die  Kirche  von  8t.  Johann ;  10  Min.  vom  See  1.  von  der 
Strasse  einf.  Whs.    Der  einsame  Wocheiner  See  (Ö23m),  dem   Hallstädter 
See  ähnlich ,  ist  am  untern  Ende  von  bewaldeten  Hügeln ,  am  obern  von 
mächtigen  Felswänden  uipschlossen  (s.w.  die  zackige  Skarbinja)-^  Ueber- 
fahrt  1  St.,  1-2  Pers.   hin  und  zurück  2  fl. ,  jede  weitere  Person  60  kr. 
Von  den  (meist  leerstehenden)  Hütten  am  obern  Ende  führt  ein  Fnsspfad 
(der  Schiffer  geht  als  Führer  mit,  »ja  fl.),  erst  bis  zur  Savitza-Brücke  all- 
mählich ansteigend  durch  Matten,   dann,  steiler  durch  Wald,   zuletzt  auf 
schadhafter  Treppe  zum    (p\4  St.)  *Savitza-Fall  <,  dem  Ursprung  der  Sau, 
die  in  engem,  von  ungeheuren  senkrechten  Felswänden  umschlossenem 
Thalkessel  60m  hoch  aus  einem  Loch  im  Felsen  in  ein  tiefgrünes  Wasser- 
becken hinabstürzt  —  ein  prächtiges  Bild.  —  Ueberoänge  :  Von  Feistritz 
über  den  Schwarzenberg  (1841m),  mit  schöner  Aussicht  (Besteigung  auch 
an  sich  lohnend,  4  St.)  nach  Tolmein  (S.  399),  9  St.,  nicht  beschwerlich. 
—  Vom  w.  Ende  des  Wocheiner  Sees   über  das  Siarbinja-Joch  (1903m) 
nach  Tolmein  d-9  St.,  beschwerlich  aber  lohnend.    Vom  Joch  ist  w.  der 
Kuck  (2062m)  in  ^Ia  St.  unschwer  zu  ersteigen ;  Aussicht  der  vom  Schwarzen- 
berg  ähnlich. 

Die  Besteiguko  des  Triglav,  des  höchsten  Gipfels  der  Krainer 
Alpen,  kann  nur  von  erprobten  schwindelfreien  Berggängem  mit  tüch- 
tigen Führern  unternommen  werden.  Gewöhnlicher  Ausgangspunkt  Miiter- 
dar/  (59öm;  Whs.  einfach-.  Sehest  Vater  u.  Sohn  gute  Führer),  Dörfchen 
1  St.  n.  von  Feistritz,  oder  AUhammer,  »(2  St.  weiter  w.,  halbwegs  zwischen 
Mitterdorf  und  St.  Johann.  Von  beiden  Orten  erreicht  man  an  den  Ab- 
hängen des  DrttesbergZf  des  s.o.  Ausläufers  des  Triglav,  ziemlich  scharf 
ansteigend  in  4»|8  St.  die  Alp  Belo-Polje  (1655m) ,  wo  gutes  Trinkwasser. 
Früher  wurde  hier  übernachtet^  jetzt  geschieht  dies  besser  in  der  von 
^  Mbftcher  Alpenfreunden  am  Fnss  des  kl.  Triglav  errichteten  neuen  Unter- 


nach  Vittaeh.  LENOfiNFISLD.  76.  Route,    393 

kunftahütte,  noch  l^js  St.  Steigens  von  Belpole.  Der  *Tr%lA¥  (2868m)  o4«r 
Terglou  hat  drei  Spitzen,  von  denen  die  mittlere  die  höchste  ist.  Der 
Anstieg  beginnt  massig  steil  über  Geröll  und  Trümmerhalden.  Oberhalb 
derselben  scheinen  senkrechte  Felsen  den  Weitermasch  zu  wehren,  der 
indess  darch  eisen  schmalen  Felsspalt  („Thor  dt»  Triglav')  ermöglicht 
wird.  KuB  steil  und  unangenehm  aunäcbst  aum  Gipfel  des  ÄUmeH 
Triglav;  ein  tiefer  breiter  Felsschlund  trennt  denselben  Yom  höchstoi 
Gipfel,  zu  dem  ein  schmaler  Grat  hinüberführt.  Hat  man  denselben  über- 
schritten, so  beginnt  die  Erkletterung  des  eigentlichen  Gipfels,  eines  ge- 
waltigen 200m  hohen  fast  senkrechten  nackten  Felsblocks  (li/s  8t.  von  der 
Hütte).  Die  Aussicht,  eine  der  grossartigsten  in  den  Gesammtalpen,  er- 
streckt sich  his  weithin  über  das  Adriatische  Meer. 

l^ach  Moistrana  (s.  unten)  führt  aus  der  Wochein  ein  rauher  Pfad 
in  10-11  St.  über  den  Kerma-Pau  (2001m)  zwischen  Triglav  und  Drass- 
berg  und  durch  das  K^rmaüuil^  das  1  St.  südl.  von  Moistrana  ins  Badoina- 
Thal  (s.  unten)  mündet  (auch  als  Abstieg  vom  Triglav  zu  empfehlen; 
bald  jenseit  der  Passhöhe  an  der  1.  Berglehne  eine  frische  Quelle). 

I>ie  Bahn  nähert  sich  dem  südl.  Fnss  der  Katawankm^  aus 
denen  der  Siou  (S.  385)  mächtig  hervortritt.  L.  mündet  die  Ra- 
doina  (Rothweinbach) ;  das  Sau-Thal  verengt  sich.  62  £11.  Jaaer- 
borg  (Ö66m;  KosmaUch'),  an  der  Mündung  des  Jauemig-Bachs 
(^Ton  hier  über  die  BärenthaleT  Kot9ehna  nach  Klagen  fürt  s.  S.  386 ; 
über  Ober  -  Oöriaeh  nach  Yeldes  s.  unten).  Weiter  Stat.  Aslingj 
dann  (74  Kil.)  Lengeiifeld  (67&m;  Jansa),  am  Fuss  des  Mittags- 
kogeU  (S.  387) ;  gegenüber  am  r.  Ufer  der  Drau  Moistrana  (SchmeTz), 
an  der  Mündung  des  Feistrits^  Thals ,  das  sich  2um  Triglav  hinan- 

zieht. 

Lohnender  Ausflug  in  das  Feutrüz-  oder  *ütata-Thal;  schlechter 
Fahrweg  (besser  zu  Fuss)  von  Moietrana  am  1.  Ufer  des  Baohs  zum 
(11/4  St.)  *Peri»chn%k-Fall^  sehenswerther  freier  Sturz,  hinter  dem  man  hin- 
durchgehen kann,  in  malerischer  Umgebung  j  weiter  in  2  St.  zum  gross- 
artigen Thalschluss,  in  den  s.o.  die  gewaltigen  Wände  des  Triglav  steil 
abstürzen.  Ein  beschwerlicher  Uebergang  führt  aus  dem  Thalende  über 
den  Luknia-Pcus  (1890m)  ins  Sadenta-  und  Isonzo-Thal  (bis  zum  obersten 
Dorf  Looeh,  s.  unten,  5  St.,  von  da  nach  Flitach  5  St.).  —  Durch  diebreite 
Einsenkung  s.  von  Moistrana  führt  ein  Karrenweg  nach  (1  St.)  Ober- 
Botkwein  an  der  Mündung  des  Kerma  -  T^als  (s.  oben)  und  weiter  im 
Radoina  (Rothwein)- Thal  nach  Ober-Göriaeh  und  (3  St.)   Veldes  (S.  382). 

87  Kil.  Kronaa  (795m ;  Ürbani) ,  an  der  Mündung  des  wilden 
malerischen  PischeruMt-Thals ;  im  Hintergrund  Priaanig  und  Rozora. 

Ins  Isonzothal  führt  durch  das  letztere  ein  beschwerUeher,  doch 
lohnende^  Uebergang  (bis  Flitsch  10  St.).  Im  Pischenza-Thal  auf  leidl. 
Pfad  über  Wiesen  hinan  zum  (2  St.)  grossartigen  Thalschluss  \  dann  s.w. 
steil  zur  (li/z  St.)  Einsenkung  des  Vorschet-Satlels  (1612m)  zwischen  r. 
MoUtroka  (2339m)  und  1.  Prisinig  (2ö60m,  Besteigung  von  der  Passhöhe 
in  4  St.,  mühsam  aber  lohnend)  \  hinab  nach  (2  St.)  Si.  Maria  (Unter- 
kunft beim  Geistlichen;  Führer  Anton  Tozbar),  dem  obelrsten  Dörfchen 
im  Isonzo-  oder  TretUa-Thal  (lohnend  ein  Abstecher  zur  Quelle  des  Itomo^ 
der  Vz  St.  oberhalb  St.  Maria  aus  der  Felswand  des  Jalouc  hervorbricht). 
Weiter  thalab  nach  (Vs  St.)  Looch^  am  Einfluss  des  Sadenxa-Baehs  in  den 
Isonzo  (östl.  schöner  Blick  auf  den  Triglav)  und  über  Trenta  nach  (2V8  St.) 
Sotseha  (Whs.  einfach),  von  wo  der  Km  (S.  400)  in  5  St.  unschwer  zu  er- 
steigen ist.  Dann  durch  ein  einsames  grossartig  wildes  Thal  (n.  die  Fels- 
massen des  Triglav,  Grintouc  und  Saukopfs,  s.  Gau  und  Km)  nach  (2Vs  St.) 
Flitsch  (S.  40.)). 

Von  Wunen  (♦Post),  8/4  St.  oberhalb  Kronau,  führt  eine 
Fahrfftrasse  über  den  Wurzener  Berg  (1065m)  nach  (5  St.)  Villach 
(S.  387).  95  Kil.  Eatichach-Weigienfels  (880m),  auf  der  Wasser- 


394    BouUVe.  TARVIS. 

scheide  zieischen  San  und  Gailitz ,  in  der  Mitte  zwischen  den  Dör- 
fern Batachach  (Kirchmaier),  1/2  ö. ,  und  Weiasenfels  (*Post}, 
3/4  St.  w. 

Halbwegs  zwischen  Ratscbach  und  Würzen  (s.  oben)  fliesst  aus  einem 
Sumpf  die  8ave  (Witnener  Bau)  aus.  Ibre  Quelle  ist  in  dem  gegenüber 
sieh  öffnenden  wilden  Planiteathal^  wo  sie  aus  einem  Loch  im  Felsen  in 
einer  Höhe  von  120m  mit  ziemlich  starker  Wassermasse  herunterstürzt, 
dann  sich  unter  der  Erde  verliert  und  bei  Ratschach  wieder  zu  Tage  tritt. 
Interessante  Partie,  von  der  Station  5  St.  hin  und  zurück. 

Nach  den  ^WeiMenfelser  oder  Xangert-Seen  sehr  lohnender  Aasflug 
(von  der  Station  oder  dem  Dorf  Weissenfeis  */4  St.),  Führer  unnöthig. 
Von  der  Post  ö  Hin.  thalanf  bis  zum  Moritsch''schen  Hüttenwerk,  hier  r. 
bergan  den  Fahrweg  unter  der  Eisenbahn  durch  und  1.  am  Bach  hin?>n. 
Von  dem  bequem  zugänglich  gemachten  Felsrücken  zwischen  den  beiden 
Seen  bester  Ueberblick  über  den  grossartigen  Thalschluss  mit  dem  ge- 
waltigen Msngert  und  den  von  ihm  auslaufenden  Felsmauem.  Noch  1  St. 
weiter  thaleinwärts  unmittelbar  am  Fuss  des  Hangert  die  Seealpe  (Käse- 
rei, Molken).  —  Besteigung  des  Mangert  (267öm)  von  hier  aus  ziemlich 
beschwerlich,  5-6  St.  (Führer  Kirchmaier  in  Batschach);  besser  von 
Äat6I  (S.  400).  —  Vom  Weissenfelser  Schlossberg  (V4  St.)  lohnende  Aus- 
sicht auf  Kärntner  und  Krainer  Alpen,  Gail-  u.  Kanalthal  etc. 

Die  Bahn  lässt  das  gewerbreiche  WeUsenfeU  i.  im  Th^,  über- 
schreitet den  Schwarzenbach,  dann  auf  hohem  Yiadnct  den  Weisaen- 
hach  (Grenze  von  Krain  und  Kärnten),  endlich  das  Felsenthal 
der  Schlitza  anf  50m  hoher  Brücke  und  erreicht  Stat. 

103  Kil.  Tarvis  C748m),  für  die  Ortschaften  Unter-TarvU 
(Teppan ,  Morocutti),  10  Min.  vom  Bahnhof  in  der  Thalsohle,  und 
Öfter- Tarvw  (♦Gelbfuss;  Filafer;  Kappitsch),  10  Min.  weiter  am 
Bergabhang ,  Hauptort  des  KanalthalSj  in  reizender  Lage ,  auch  als 
Sommerfrische  besucht. 

Zum  ^Graf-Oarl-Steig  hübscher  Spaziergang;  auf  der  Chaussee  zur 
(1/4  St.)  Eisenbahnbrücke '^  an  der  r.  Seite  hinab  über  die  SchliUa  und  am  1. 
Ufer  auf  schmalem,  durch  Holzstege  und  Felsstufen  zugänglich  ge- 
machten Pfade  durch  die  wilde  malerische  Schlucht,  unter  der  gross- 
artigen Brücke  hindurch  (hier  Denkstein  für  den  Chrafen  Carl  Arco-^Zinne- 
berg,  zu  dessen  Gedächtniss  der  Weg  angelegt  wurde) ;  auf  demselben 
Wege  zurück  (im  Ganzen  1  St.). 

Auf  den  ^Lusdiari-  oder  Heiligen-Berga  (i784m),  den  besuchtesten 
Wallfahrtsort  in  Kärnten,  lohnend  (Pferd  6  fl.).  Auf  der  Strasse  nach 
Pontebba  w.  >/«  St.  bis  zu  einer  Steinsäule  (Engel);  dann  1.  in  der 
Schlucht  hinan  entweder  auf  dem  Fahrweg  in  2V2i  oder  dem  steileren 
Schlittenweg  in  2  St.  zum  Gipfel,  mit  der  Kirche  und  zwei  Whsem.  (das 
obere  besser).  Die  Aussicht  erstreckt  sich  w.  bis  zur  Marmolada  und 
bietet  namentlich  einen  vorzüglichen  Ueberblick  der  Kärntner  und 
Krainer  Alpen.  Hinab  kann  man  in  einem  Grasschlitten  in  i/s  St.  fahren 
(1  fl.,  gefahrlos,  doch  wenig  angenehm). 

Von  Tarvis  nach  *Raibl  und  dem  *Predil  (sehr  lohnend,  Einsp.  hin 
u.  zurück  3  fl.)  s.  S.  WO^  nach  den  *Wei8sen/eU-Seen  (Einsp.  2  fl.)  s.  oben. 
—  W.  führt  von  Tarvis  eine  Poststrasse  (Post  nach  Pontafel  tägl.  in 
21  Is  St.  für  1  fl.  ö  kr. ;  Einsp.  hin  u.  zurück  3  fl.)  durch  das  schöne  Ka- 
nalthal  über  Saifnitz  (Wasserscheide  zwischen  Gailitz  und  Feüa)  und 
Uggmottz  nach  (12  Kil.)  Malborghet  (Holaky),  mit  Fort  und  Denkmal  des 
Hauptm.  Hensel,  und  weiter  über  Leopoldskirchen  nach  (23  Kil.)  Pontafel 
(Post),  dem  letzten  deutschen  Ort,  durch  eine  Brücke  mit  dem  venetian. 
Pontebba  verbunden.  Von  Pontebba  geht  die  Strasse  (Eisenbahn  im  Bau) 
über  Chiusa  (deutsch  KUtus')  nach  (^  Kil.)  ResiuUa .  von  wo  die  Bahn 
über  Mogaio,  (8  Kil.)  StaHone  per  la  Camia  (Station  für  Tolmexzo  etc.,  s. 
R.  311),  13  Kil.  Venzone,  20  Kil.  Ozpedaletto-Oemona  nach  (49  Kil.)  Udine 
bereits  eröffnet  ist> 


VC 


n 


TRIEST.  77.  Route,     395 

Weiter  hoch  an  der  1.  Seite  des  tief  eingeBchnittenen  Oailits- 
(Kanal-)  Thals  durch  zwei  Timnela  nach  Stat.  Thörl- Magiern,  wo 
1.  die  Strasse  ins  Oailthal  abzweigt  (s.  S.  387).  Dann  über  die 
Gailitz  nach  (113  Kil.)  Amoldstem  mit  aufgehobenem  Benedio- 
tinerkloster ;  1.  der  lange  Rücken  des  Dobratseh,  an  dem  die  Spuren 
des  grossen  Bergsturzes  von  1348  noch  deutlich  sichtbar  sind  (vgl. 
S.  387).  121  Kil.  Fimiiz;  gegenüber  am  s.o.  Fuss  des  Dobratsch 
Federaun  mit  hohem  Schrotthurm  (S.  387).  Die  Bahn  überschrei- 
tet die  Oail  und  führt  am  Villacher  Bad  (Stat.)  Yorbei,  dann  über 
die  Drau  nach 

130  Kil.  ViUaoh  (S.  387). 

77.   Triest. 

Oaithftfe.  *H6tel  de  la  Ville  (PI.  a) ,  Z.  IVa-ö  fl. ,  L.  40,  F.  70, 
B.  40  kr. ,  mit  Kaffehaus  uAd  Lesezimmer ;  ^HÖtkl  Dklobme  ,  der  Börse 
gegenüber-,  Aquila  Nera,  gttter  Restaarant,  unten  Bierhaas ;  Eubopa, 
das  nächste  am  Bahnhof,  mit  Gaf^^  Albergo  Daniel  (PI.  e) ,  Via  8. 
Nicole,  n.  in  der  Nähe  der  Börse,  gute  Be.staaration  im  Erdgeschoss; 
LoCANDA  Grande  ,  an  der  Pescheria.  —  Hotel  garni  an  der  Piazza 
grande  No.  5.  —  Sardoni,  Branzino^  Tonina^  Barboni  gute  Seefische;  Pro- 
secco  (s.  S.  382)  ein  halb  schänmender  Landwein,  dem  Vino  d''Asti  ähnlich, 
Flasche  IVz  bis  2  fl.;  Refosco^  süss,  ganz  schwarz;  die  gewöhnlichen  Weine 
sind  Terrano  und  Ittriano^  schwarz,   werden  meist  gawässert  getranken. 

KaffshAnser.  Hotel  de  la  Ville  s.  oben.  Deoli  Specghi,  an  der 
Piazza  Grande.  Eubopa  Felicb,  am  Fischplatz.  Al  vecchio  Tommaso, 
in  der  Nähe  des  Hotel  de  la  Ville.  Stella  Polare  ,  Caff^  Adriatigo, 
bei  der  Post,  letzteres  von  Deutschen  bevorzugt.  CaffA  Fabris,  Piazza 
Caserma.     Caffi^  Ferrari,  Volti  di  Chiozza. 

Bierh&vMr  mit  Bestaarati«n,  s.  oben.  Alla  Borsa  veochia  ;  Bebobr 
(Restaur.  Belvedere)^  in  der  Altstadt  unter  dem  Castell,  vom  Garten  schöne 
Aussicht;  Monte  Verde,  Scala  d'oro,  Cervo  d'oro,  Alla  Posta  ,  Al 
Ponte  rosso  und  Sotto  il  Monte  ,  neben  dem  Teatro  filodrammatico 
(s.  unten).  Alte  und  Neue  Bierhalle,  Biergarten  im  Boschetto,  alle 
mit  Gärten,  im  Sommer  häufig  Musik. 

Osterien  nach  ital.  Art:  All""  Adriatigo,  Via  di  Vienna;  Ai  Dur  Tam- 
burini neben   dem   Cafö  Adriatico;  Anderno  de  Piero,  am  Gadolaplatz. 

Drosdike  vom  Bahnhof  in  die  Stadt  einsp.  60,  zweisp.  1  fl.  50  kr., 
umgekehrt  zum  Bahnhof  40  kr.  und  1  fl. ,  jedes  grössere  Stück  Gepäck 
10  kr.  Andre  Fnhrten:  V4  St.  einsp.  30  kr.,  zweisp.  45  kr.,  V«  St.  50 
oder  80  kr.,  »/i  8t.  75  kr.  oder  1  fl.  10  kr.,  1  St.  1  fl.  oder  1  fl.  40  kr., 
iede  fernere  V«  St.  20  oder  30  kr.,  Gepäck  15  kr.  Für  den  Tag  (nach 
Villa  Eivoltella,  den  Lloyd- Werften  und  Miramar)  10  fl.  u.  Trinkg. 

Onmibaa  vom  Bahnh.  nach  allen  Gasthöfen  die  Pers.  20,  Nachts  30  kr. 

Pferdebahn  vom  Bahnhof  am  Hafen  entlang,  am  Tergesteum  vorbei  durch 
den  Corso  und  die  Corsia  Stadion  zum  Giardino  Pubblico  und  dem  Boschetto. 

SieiutmAimer  im  Innern  der  Stadt  bis  100  Pdf.  20  kr.  —  Lohndiener 
täglich  3  fl. 

Dampfboote.  Nach  Maggia,  Gapo  d''l8tria  und  Pirano  mehrmals  tägl. ; 
nach  Parenzo,  Rovigno,  Pola  täglich  mit  kleinen  Privatdampfem.  Fahr- 
ten des  Ostreich.  Lloyd :  nach  Venedig  3mal,  über  Istrien  nach  Dalma- 
tien  3mal,  nach  Fiume  2mal  wöchentl. ;  nach  Griechenland ,  CJonstanti- 
nopel  and  der  Levante  Imal  wöchentlich;  directe  Linie  nach  Alexan- 
drien  jeden  Freitag;  nach  Bombay  Imal  monatlich. 

Telegraphen-Bureau:  Via  della  Dogana  Nr.  926. 

Bäder.  Oestbrreighbr  beim  Artillerie- Arsenal ,  und  im  Höt^l  de 
LA  Ville,  in  beiden  warme  See-  u.  Süsswasser- Bäder ;  Dampfbäder  in 
den  Baoni  Rußsi  beim  Volksgarten.    Seebäder:  "Baqvo  Maria,  depi  Hdtel 


396    Route  77.  TRIEST.  Haren. 

de  lü  Ville  gegenüber ;  Bagno  Bobcaolia  ,  reehis  davon  (voll  Beut«elket& 
bevorzugt)^  Militaib-Schwimmanstalt,  1.  anter  dem  Lenchttbnrm.  Fabrt 
zu  den  Schwimmanstalten  hin  oder  zurück  3  kr.  (eine  einzelne  Person 
6  kr.)-    Eine  Barke  1-1 V2  fl.  die  Stunde  (per  ora). 

OefltatUelie  Oirton  giebt  es  drei:  an  der  Piassza  Lipsia;  an  der 
Piazza  Grande ;  dann  der  schöne  Oiardino  pubblico  beim  Boschetto  (Caf'^, 
Sonntags  Morgens  jffusik). 

Th«at«r.  Tbatbo  gbakdb  (PI.  21),  dem  Tergesteo  gegenüber ;  Tbatro 
nLODKAMUATioo  (PI.  23),  anch  deutseike  und  französische  Vorstellangen  ; 
Abmonia  (PI.  24),  Schauspiel,  Oper.  —  Teatro  Mauroner,  Corsia  Stadion, 
ist  1876  abgebrannt. 

TrieBty  das  Tergeste  der  Römer,  der  Haupt- Seehafen  Oeater- 
reichs,  am  n.ö.  Ende  des  Adriat.  Meeres,  mit  70,274  (mit  sei- 
nem Territorium  123,090)  Einw.  (1200  Protest.),  1719  unter  Kai- 
ser Carl  VI.  zum  Freihafen  erklärt ,  ist  für  das  südliche  Deutsch- 
land, was  Hamburg   für  das  nöxdliche.      An  15,000  Schiffe  mit 
1  Million  Tonnen  laufen  jährlich   ein  und  aus;    Jahres  -  Umsatz 
üher  350  Mill.  Gruld.  Alle   europäischen  Völker  haben  hier  ihre 
Oonsuln.     Die  Bewohner  von  Triest  sind  aus  allen  Weltgegenden 
zusammengekommen,   Deutsche,  Italiener,  Oriechen,  Engländer, 
Armenier,  Americaner.     Das  italienische  Element  ist  in  der  Stadt 
das  vorherrschende.      Die  Bauern  der  Umgegend,  in  malerischer 
Tracht,  sind  Slovenen;    Fischer  und  Seeleute  meist  Dalmatiner 
und  Istrier. 

Der  Hafen  ist  Hauptsitz  des  Verkehrs.  Grossartige  neue  Ha- 
fenanlagen sind  in  den  letzten  Jahren  entstanden  und  gehen  ihrer 
Vollendung  in  nächster  Zelt  entgegen.  Das  Lazzaretto  nuovo, 
welches  früher  den  Hafen  nördl.  abschloss,  hat  den  Neubauten 
weichen  müssen.  Auf  dem  südw.  Molo  Teresa  der  33m  hohe 
Leuchtthurm.  Die  Kugeln  an  der  Flaggenstange  1.  bezeichnen,  in 
Verbindung  mit  den  Flaggen,  die  Anzahl  der  Segelschiffe ,  welche 
in  Sicht  sind ,  die  Flaggen  r.  die  der  Dampfboote.  Ein  Kanonen- 
schuss  vom  Leuchtthurm  verkündet  die  Mittagsstunde. 

Die  Neu-  oder  Theresienstadt ,  zunächst  am  Hafen ,  hat  breite 
Strassen  mit  Quaderpflaster  und  schöne  Häuser,  und  den  Canal 
grande  (PL  5),  mittelst  dessen  die  Schiffe  unmittelbar  an  den 
Magazinen  löschen  (ausladen)  können. 

Am  Ende  des  Canals  die  1830  von  Nobile,  dem  Erbauer  des 
Wiener  Burgthors ,  im  griech.  Stil  errichtete  Kirche  8.  Antonio 
nuovo  (PL  7),  „Divo  Antonio  Thaumaturgo^^  wie  die  Inschrift 
meldet. 

Zwischen  dem  Gasthof  Hotel  de  la  VÜle  und  dem  Gaffd  al 
vecohio  Tommäso  liegt  die  *grieoh.  Kirche  (^8,  Nieolo  dei  Oreeif 
PL  10;  Gottesdienst  6-8V2  U.  Vm.,  5-7  U.  Ab.),  mit  zwei  grün 
bedachten  Thürmen,  im  Innern  glänzend  ausgestattet ;  an  der  Ghor- 
wand  (Ikonostas)  Heilige  in  getriebenem  Silber,  die  Köpfe  gemalt; 
die  Oelbilder,  Predigt  Johannes  des  Täufers  und  Christi  Segnung 
der  Kindlein,  von  Cesare  delf  Acqua.  —  In  der  Nähe ,  am  Ponte 
Rosso,  eine  neu  erbaute  aerbiaohe  Kirehey  ebenfalls  mit  prächtigster 
Ausstattung.  —  Links  neben  dem  Hotel  de  la  Ville  der  Palasao 


Tergestewn.  TRIEST,  77.  Route.    397 

CamiotU ,  zu  Gomptoiien  und  dergl.  dienend ,  mit  grosBer  grüner 
Kuppel. 

Wenige  Sehiitte  von  hier,  in  s.o.  Richtung,  ist  das  *Tergett6«m 
(PI.  25),  ein  ganzes  Strassenviertel  einnehmend,  Aussenseite 
L'iden,  Inneres  eine  in  vier  Kreuzwege  getheilte  Olasgallerie, 
welche  nebst  den  anstossenden  Sälen  des  Erdgeschosses  als  Borte 
verwandt  wird  (Börsenzeit  12-2  U.,  aber  auch  zu  andern  Zeiten 
lebhaft).  Der  Lteeeaal  der  Börse  ist  an  Zeitungen  reicher  als 
irgend  einer  in  Oesterreieh  (Eintritt  gestattet).  Im  Tergesteum  be- 
finden sich  auch  die  Kanzleien  des  Oesterreich.  Lloyds  einer  1833 
gegründeten  Dampfschiiffahrts -  Gesellsehaft ,  welche  den  Post-, 
Personen-  und  Güterverkehr  mit  dem  östlichen  Mittelraeer  und 
Indien  vermittelt  (Arsenal  des  Lloyd  s.  S.  398). 

Auf  der  Piasata  deüa  Bona  mit  der  alten  Börse ,  eine  Neptuns- 
gruppe aus  Marmor  und  das  SUmdbüd  LeopoUta  /. ,  1660  errichtet. 
—  An  der  Piana  grande  das  neue  Rathhaus  (Mumdpio^  PI.  10^^ 
mit  prächtigem  Landtagssaal. 

Der  Corsoy  die  fiauptstvasse  von  Triest,  mit  den  beiden  oben 
gen.  Plätzen,  trennt  die  Neu-  von  der  Altstadt.  Diese  hat  sich  an 
dem  Berg  angesiedelt,  den  das  Gasteil  krönt;  sie  hat  enge  steile 
Strassen,  zum  Theil  für  Fuhrwerk  nicht  zugänglich.  Am  Weg  nach 
der  Gathedrale  und  dem  Gasteil  liegt  links  die  Jeinitenkirche 
(/9.  Maria  Maggiore,  PI.  9),  in  der  Ghovrundung  ein  grosses  neues 
Frescobild  von  8ante,  oben  Gott  Vater,  die  Himmelskönigin  und 
Engeischaaren,  unten  1.  die  Vertreibung  aus  dem  Paradies ,  r.  Mo- 
ses und  die  Propheten,  eine  allegorische  Darstellung  des  Zusammen- 
hangs des  alten  Testaments  mit  dem  neuen.  Einige  Schritte  westl. 
höher  gelegen  ein  kleiner  Platz ,  la  Piazteita  di  Riecardo,  angeb- 
lich nach  Richard  Löwenherz ,  der  nach  seiner  Rückkehr  aus  Pa- 
lästina hier  gefangen  gesessen  haben  soll,  genannt,  mit  einem 
Thor  (PI.  2),  Arco  di  Rieeardo ,  nach  Einigen  ein  lom.  Siegesthor, 
nach  Anderen  zu  einer  Wasserleitung  gehörig. 

Die  *CattedTale  8.  Ginito  (PI.  8),  die  ursprünglichen  Anlagen 
(eine  Basilika,  ein  Baptisterium  und  eine  kleine  byzant.  Kuppel- 
kirche) aus  dem  5.  und  6.  Jahrb.,  im  14.  Jahrh.  zu  einem  Ganzen 
vereinigt;  im  Thurm  röm.  Säulen,  am  Portal  6  röm.  Leichensteine 
(Reliefbüsten)  eingemauert,  auch  sonst  einzelne  röm.  Inschriften. 
Im.  Innern  in  den  Altarblenden  zwei  alte  Mosaikgemälde,  Ghristus 
und  Maria,  mit  denen  inRavenna  und  Venedig  nicht  zu  vergleichen. 
Im  südl.  Schiff  der  Grabstein  des  span.  Kronprätendenten  Don 
Csdos  (t  1855). 

Neben  der  Kirche  auf  einem  ehemal.  Begräbnissplatz,  zu  wel- 
chem der  Küster  (50  kr.)  den  Schlüssel  hat,  das  Antiquit&ten- 
Muieiim  (PI.  16),  im  Freien  aufgestellte  röm.  Alterthümer  aus 
Triest  und  Aquileja.  Winckelmannt  der  aus  Stendal  gebürtige  be- 
rühmte Alterthumsforscher,  am  8.  Juni  1768  in  Triest  von  einem 
Italiener  aus  Habsucht  ermordet,   liegt  hier  begraben.     In  einer 


398     Route  77.  TRIEST.  Cathtdrals. 

kleinen  Halle  sein  Dtnhmal,  1832  errichtet,  mit  allegoi.  Reli«f, 
darin  Winckelmann's  Bildniss.  Inschrift:  „Joh.  Winckelmanno 
domo  Stendelia  explanatori  praestantisBlmo  antiquitatls.  Manu  ad- 
venae  pioditoris  hac  in  urbe  peremptus  est  a.  1768/' 

Auf  dei  Ttrroast  vor  der  Kirche,  unter  einer  Steinplatte  mit 
zwei  Vertiefungen ,  liegt  Job.  Fouchi ,  Herzog  von  Otrcmto ,  einst 
Napoleon's  I.  machtiger  Polizei-Minister,  der  am  26.  Dec.  1820  zu 
Triest  starb,  begraben.  Vortrefifliche  Aussicht  über  Stadt  und  Meer, 
noch  schöner  von  der  Plattform  des  Castellf,  weil  sie  sich  hier  auch 
über  den  weiten  Kranz  yon  Villen  und  Gärten  an  den  östl.  Bergab- 
hängen ausdehnt.  Der  Eintritt  ist  umständlich.  —  Unter  dem 
Castell  (östl.)  das  Capuxinerkloater,  von  wo  die  Scala  dei  Oiganti 
auf  die  Piazza  della  Legna  führt. 

Am  Abhang  des  der  Cathedrale  gegenüberliegenden  Hügels  er- 
hebt sieh  die  armenitch-katholiiohe  Kirche  im  byzantin.  Stil. 

An  der  Piazza  Lipsia  das  Gebäude  der  Nautischen  Akademie 
(PI.  1)  mit  dem  städtischen  Museuniy  welches  u.  a.  die  vollständig« 
Fauna  des  adriat.  Meeres  enthält,  und  der  prächtig  eingerichtete 
Pal.  Revoltelia  (Besichtigung  gestattet).  —  Auf  dem  Josephsplatz 
das  ^Denkmal  des  Kaisers  Maximilian  v.  Mexiko  j  Erzguss  nach 
Schilling's  Modell,  1875  errichtet. 

Eine  1  St.  lange  Allee  (Passeggio  di  8.  Andrea)  mit  wechseln- 
den Aussichten,  zu  Spazierfahrten  viel  benutzt,  führt  vom  Campo 
MarzOj  an  der  Westseite  der  Stadt,  immer  am  Ufer  an  der  Villa 
Mural,  dem  Lloyd-Arsenal  und  der  Oasfabrik  vorbei  bis  Servola. 

Ein  anderer  schöner  Spaziergang  den  Acquedotto  entlang  nach 
dem  Bosehetto,  einem  beliebten  Vergnügungsort  (grosse  Bier- 
brauerei). Vom  Boschetto  führt  ein  schattiger  Weg  zur  Villa  Fer^ 
dinandea  (Restauration  zum  Jäger) ,  daneben  Villa  Revoltella  mit 
Park  und  Capelle  (schönste  Aussicht  auf  Stadt,  Meer  und  Küsten). 

Schloss  *Miramar,  ehemals  Eigenthum  des  Kaisers  Maximilian 
von  Mexiko  (f  1867),  mit  schönem  stets  zugänglichen  Park  (Ka- 
melienwald, Lorberhaine,  Palmen)  und  prächtigem  Blick  aufs 
Meer  und  Triest,  ist  sehr  besuehenswerth  (Eisenbahnhaltstelle; 
Wagen  3,  Barke  3  fl.).  Um  das  mit  fürstlichem  Glänze  ausgestat- 
tete Innere  des  Schlosses  zu  sehen,  gibt  man  beim  Schlossverwalter 
seine  Visitkarte  ab,  der  dann  die  Erlaubniss  ertheilt  (Sonntags  ist 
der  Eintritt  auch  ohne  Karte  gestattet).  Halbwegs  Barcola  (Re- 
*8taur.),  von  Triest  viel  besucht. 

Die  grossartigen  neuen  *Werfte  des  Lloyd,  Servola  (s.  oben) 
gegenüber,  sind  täglich  (mit  Ausnahme  der  Stunden  von  11-1)  zu- 
gänglich (dem  Führer  ein  Einzelner  Vi  fl-;  ^^^^  Gesellschaft  nach 
Verhältniss). 

Adsflüoe.  Nach  (1  St.)  Optsehina  (Hotel  Daneu) ,  mit  herrlichea 
Ueberblick  über  Stadt  und  Meer^  nach  Servola;  3.  Giovanni;  nach 
der  2öQm  tiefen  Grotte  von  Comiale;  3  St.  ^östl.  nach  Lipizza  (k.  k.  Ge- 
stüt) etc.  —  Sehr  lohnender  weiterer  Ausflug  (1  Tag,  früh  aufbrechen): 
mit  Boot  (50  kr.)  nach  Muggia;  über  den  Berg  zu  Fuss  (oben  prächtigste 
Aussicht)  nach  (1  St.)  Oltre ;  mit  Boot  nach  Oapo  d'Istria  {Alla  Citlä  di 


GÖBZ.  78.  Route.     399 

Tri4St4;  Zum  RadtUky;  Cafi  auf  dem  Hauptplatv),  alte  SUdt  (7539  Einw.) 
auf  einer  Insel  im  Meer,  daa  Justinopoli*  der  Römer,  mit  dem  Lande 
durch  einen  Steindamm  verbunden.  Der  Dom  und  der  PaUuzo  pubblieo 
auf  der  Stelle  eines  früheren  Tempels  der  Cybele,  femer  die  grossartisen 
Salinen  beachtenswerth.  Weiter  stets  am  Meer  über  8emedella  auch  (1  bU) 
iMola  (guter  Befosco,  S.  395)  und  (2  St.)  Firano  (Vapore)^  Abends  mit 
Dampfboot  nach  Triest  eurtick.  —  40  Min.  von  Pirano  das  besuchte  See- 
bad 3.  Lor«nzo^  stattliches  Gebäude  in  schönem  Park. 

Von  Triest  nach  Pola  und  Fiume.,  s.  Baedeker^s  OesUrreich. 

78.   Von  Trieft  nach  Villaclu   Isonzo-Thal. 

174  KU.  Eisenbahn  Ms  Oörz  (38  KU.)  in  3  St.  für  2  fl.  76 ,  2  fl.  8, 
1  n.  38  kr.  Von  Görz  nach  Tarvis  (106  KU.)  Post  tägl.  in  15  St.  für 
5  fl.  94  kr.  Von  Tanris  bis  VUlach  (28  KU.)  Eisenbahn  in  li|s  St.  für 
1  a.  7,  89  oder  53  kr. 

Von  Triest  bis  Stat.  Nahreaina  s.  S.  382.  Welter,  1.  von  der 
Bahn ,  Duino  mit  altem  SchloBS  des  Fürsten  Hohenlohe. 

Bei  8.  Oiovanni  dringt  der  Timavo  (Timavua  der  Römer,   Virg. 

Aen.  I,  244  -  246 J^   der  vorher  als  Recca  (Rjeka  oder  Fluss)  hei 

St.  Canzian  (S.  382)  sich  in  den  Grotten  des  Karst  verliert,  nach 

5  Meilen  unterirdischen  Laufes  aus  einem  Felsen  hervor  und  er- 

giesst  sich  Y2  St.  tiefer  ins  Adriat.  Meer.     Die  Bahn  verlässt  das 

Adriat.  Meer  vor  Stat.  Monfalcone  (Post). 

30  KU.  w.  AquUeja,  eine  der  wichtigsten  altrömischen  Provinzialstädte, 
einst  stark  befestigt  and  Hauptbollwerk  Italiens  an  der  n.ö.  Grenze. 
Zur  Zeit  des  Kaisers  Augustus,  der  sich  oft  hier  aufhielt,  schätzte  man 
die  Zahl  der  Einw.  auf  1(X),000.  Damals  war  es  Hauptsitz  des  Handels 
zwischen  Italien  und  dem  n.  und  ö.  Europa,  und  versah  die  Bewohner 
von  Illyrien  und  Pannonien  mit  Getreide,  Wein  und  Oel  gegen  Sclaven 
und  Vieh.  Von  hier  aus  wurden  alle  Einfälle  der  Römer  in  jene  Län- 
der unternommen.  Im  J.  4Ö2  liess  Attila,  erbittert  durch  den  hartnäcki- 
gen Widerstand,  die  Stadt  plündern  und  zerstören.  Jetzt  steht  nur  noch 
der  1019  bis  1042  erbaute  />om,  einst  Metropolitankirche  des  Patriarchen 
von  Aquileja.  Der  Ort  ist  nur  noch  ein  armes  Dorf  mit  500  Einw.,  aber 
ein  wichtiger  Fundort  für  Alterthümer. 

Die  Bahn  umzieht  die  n.w.  Ausläufer  des  Karat  (S.  382)  und 
wendet  sich,  bei  Stat.  Sagrado  und  (1.)  Oradisca  vorbei,  n.ö.  nach 

38  KU.  Gdn  (Sßm;  *H6tel  Brandt;  Drei  Krofien;  Löwe; 
Ooldener  Engel,  nicht  theuer),  ital.  Oorizia,  am  UonzOj  in  reizen- 
der Lage,  mit  16,659  Einw.,  Sitz  eines  Erzbischofs.  Domkirche 
sehenswerth.  In  der  obem  oder  alten  Stadt  das  Sohloss  der  alten 
Grafen  von  Görz,  jetzt  thells  verfallen ,  theils  Gefängniss.  Görzer 
eingemachte  Früchte  sind  berühmt.  —  Carl  X. ,  König  von  Frank- 
reich (f  hier  1836),  liegt  in  der  Capelle  des  Klosters  Ca$tagnavit%a 
auf  der  Höhe  20  Min.  oberhalb  der  Stadt  begraben.  —  21/2  3^-  ^^ 
von  Görz  der  Monte  Santo  (674m)  mit  Wallfahrtskirche  und  schöner 
Aussicht. 

Die  Landstrasse  führt  von  Görz  am  1.  Ufer  des  Isonso  über  8al^ 
eano  nach 

60  KU.  Canale,  wo  sie  den  Fluss  auf  einer  dreibogigen  Brücke 
überschreitet;  weiter  über  Ronzina  nach  (75  KU.)  Volzano,  deutsch 
WolUchach  (Karfou),  und  über  den  Isonzo  nach  (78  KU.)  Tolmeinj 


400    Route  78.  RAIBL. 

ital.  Tolmmo  (Post") ,  in  dessen  Schloss  Dante  als  Gast  des  Pa- 
triarclien  von  Aquileja  einige  Gesänge  seiner  göttlichen  Komödie 
schrieb  (von  hier  über  das  Skarbinja-Joch  oder  den  Schiparzenberg 
nach  Feistritz  s.  S.  3921. 

94  Kil.  Kar  freit,  ital.  Caporetto  (Deutsch  wirth) ;  r.  die  Abstürze 
des  Km  (2242m ;  Besteigung  sehr  lohnend,  von  Karfrelt  in  5-6, 
von  Tolmein  in  8  St.,  von  Sotscha  in  5  St.,  vgl.  S.  393;  nur  mit 
Führer).  —  105  Kil.  Serpenizza ,-  dann 

115  Kil.  Flitioli  (580m;  Post;  Huher')^  Marktaecken  in  ein- 
samem Thalkessel ;  w.  die  steilen  Wände  des  Kanin  und  Rombon. 

Von  Flitsch  auf  den  zur  Kaningruppe  gehörigen  Prestrelenik  (2604m) 
über  die  Alp  Kamica  in  5  St.,  beschwerlich  aber  lohnend;  Abstieg  event. 
über  Alp  Nevea  nach  (6  St.)  RaW  (s.  u.).  —  Kanin  (2618m),  über  AJp 
Oojsdic  und  die  Visoka  Olava  in  8V2-9  St.,  gleichfalls  beschwerlich  (vom 
Kanin  auf  den  Prestrelenik  3  St.).  —  Rombon  (Veliki  Vrh,  21i6m),  über 
die  Alp  Ooriciza  in  5  St.,  nicht  beschwerlich.  Führer  in  Flitsch  zu  finden ; 
vgl.  das  von  der  A.V.-Sect.    Küstenland  herausgegebene  „Itinerar". 

Die  Strasse  verlässt  hier  das  Isouzo-Thal,  das  sich  ö.  zum 
Triglav  hinanzieht,  und  wendet  sich  n.  am  Koritnica  -  Bach  in 
einen  Engpass ,  die  Flitscher  Klause  (654m).  Beim  Austritt  aus 
dem  Pass,  vor  (IV2  St.)  Vnter-Breth,  öffnet  sich  die  Aussicht  n.ö. 
auf  den  gewaltigen  Mangert  (s.  unten) ;  0.  die  schroiTen  Abstürze 
des  Jalouc  (2666m).  Die  Strasse  steigt  in  grossen  Windungen  nach 
Ober^Breth^  in  grossartiger  Lage,  weiter  an  der  Mündung  des  Mangert^ 
Thals,  dann  an  einem  kleinen  Fort  vorbei,  wo  ein  schönes  Denkmal 
für  den  1809  nach  tapferer  Gegenwehr  hier  gefallenen  Hauptmann 
Hermann,  und  erreicht  die  (1 Y2  ^^O  Passhöhe  des  Predil  (1169m ; 
einf.  WÄ«.).  Hinab,  mit  hübschen  Blicken  auf  den  hellgrünen 
Raibler  See  und  das  Seethal  mit  Seekopf  und  Wischberg  (zwei 
Strassen,  die  obere  „Sommerstrasse"  vorzuziehen)  nach(l  St.)Baibl 
(912m ;  *Fercher  „zum  Touristen" ;  Scheidenberger\  schöngelegener 
Marktflecken  mit  bedeutenden  Bleischmelzwerken,  an  der  Schlitza 

(Abfluss  des  Raibler  Sees)  ;  u.  der  dolomit.  Königsberg  (1912m). 

Hübscher  Spaziergang  auf  der  „Winterstrasse"  zum  (20  Min.)  Baibier 
See  (977m).  —  Auf  den  »Kaagert  (Mannhart,  2675m)  6-7  St. ,  für  geübte 
Bergsteiger  nicht  schwierig  und  sehr  lohnend  (Führer  4  fl.,  Andr.  Wensl 
und  Th.  Oman  gut);  jenseit  des  Predil  1.  im  Mangertthal  hinan  zur 
Alp  und  an  der  Höhle  an  der  Rothen  Wand,  wo  früher  übernachtet 
wuvde,  vorbei  um  den  Kleinen  Mangert  hemm  zur  (2  St.  vom  Predil- 
Wbs.)  gut  eingerichteten  Clübhütte  am  „Glatten  Felsen**  unterhalb  de« 
Ti'aunik- Sattels y  wo  der  Steig  von  Weissenfeis  heraufkommt,  und  znr 
(2*|2  St.)  Spitze  (Weg  neuerdings  verbessert),  mit  grossartiger  Aussicht. 
—  Abstieg  va  den  Weissenfels-Seen  (S.  394)  aiemlieh  beschwerlich  (steile 
Geröllhalden).  —  Auf  den  Wiaehberg  (2662m)  über  die  WtseKbachalpe  (Ueber- 
nachten)  in  7-8  St.  (Führer  5  fl.),  beschwerlich;  Aussicht  äusserst  loh- 
nend. —  Auf  den  Kanin  und  Prestrelenik  9-10  St.,  gleichfalls  beschwerlich; 
besser  von  Flittch  (s.  oben).  —  Jalouc  (2666m)  und  Orintoue  (2383m),  beide 
schwierig  und  nicht  gefahrlos. 

Von  Raibl  führt  die  Strasse  durch  das  freundliche  SchUtza^ThdL 
über  Kaltwasser  (Bleipochwerk)  und  Flitsehl  nach  (IV2  S*0  ünter^ 
Tarvis,  10  Min.  vom  Bahnhof 

146  Kil.  Tanris  (S.  394). 


Register. 


Aarhom  Ö3.  54. 

Aber-See  137. 

Abfalterabach  309. 

Ableiihen-Alp  86. 

Absank  96. 

Abtenaa  136. 

Abtei  318. 

Abwinkel  86. 

Ach,  Bregenzer  50.  190. 

Ache,  Achensee-  84.  88. 

Brandenberger90. 96. 

Brixenthaler  94.  184. 

Deferegger  331  . 

Fascher  150.  162. 

Oasteiner  149.154.156. 

Grosse  98. 99. 152. 188. 

Gurgler  211.  246. 

Kapraner  166. 

Kitebühler  99.  186. 

Königsseer  110. 

Konstanzer  46. 

Krimmler  169.  170. 

Oetzthaler  193.  205. 

Pillerseer  152. 

Plansee',  s.  Arch. 

Pramauer  152. 

Ramsauer  114.  116. 

Banriser  150. 

Bhein-  152.  185. 

Strub-  188. 
.  Urschlaner  100.  151. 
Achen,  Engpass  87. 
Achenkirch  88. 
Achenkogl  205. 
Achenrein  95. 
Achensee  88. 
Achenwald  88. 
Ackerlspit/e  188. 
Ackemalp  91. 
Acquabuona  324. 
Adambauer  369. 
Adame,  Val  deir  291. 
Adamellu,  der  290. 
Adda,die  250. 252. 296  etc. 
Adelheidsquelle  83. 
Adelholzen  98. 
Adelsberg  381. 
Adige  8.  Etsch. 


Adlerhöhle  139. 
Adlersruhe  340.  346. 
Adlerwand  58. 
Adlitzgraben  362. 
Admont,  Kloster  363. 
St.  Adolari  188. 
Adriat.  Meer  396. 
Afens  183. 
Afers  226. 
Aferser  Thal  227. 
Affen thal,  das  315.  331. 
Afinger  Thal  231. 
Aflenz  357. 
Agagliouls  272. 
Agaro,  Mte.  298. 
St.  Agatha  131. 
Agatharied  90. 
Agels-Alpe  216. 
Ager,  die  123.  142. 
Aggenstein  67. 
Agner  Kopf  336. 
Agnerola,  Alp  305. 
Agola,  Val  289. 
Agone,  Val  263. 
Agordo  330. 
— ,  Ganal  di  330. 
Agram  379. 
Agums  220. 
Ahomach  bei  Breeenz  50. 

—  bei  Taufers  314. 
Ahornspitze  181. 
Ahrenthal  312. 
Aibling  93. 

Aich  366. 
Aicha  305. 
Aichberg  297. 
Aichleit  297. 
Aigen  bei  Ischl  137. 

—  bei  Salzburg  lü6.  144. 
Ainet  330. 

Aitrang  46. 
Ala  m 
Alba  302. 
Albachthal  86.  90. 
St.  Alban,  Bad  72. 
Albeins  227. 
Albensee  s.  Almsee. 
Alberfeldkogl  127. 


Baedgkkr's  Südbaiern.*    18.  Aufl. 


Alberschwende  50. 
Albonakopf  196.  201.  2o2. 
Albris,  Piz  270. 
Albulahorn  274. 
Aldein  233. 
Aldeno  281. 
Aldrans  177. 
Alfenzbach  195.  2Ü(\ 
Alflere,  Col  d'  323. 
Alfraid  2U. 
Algäu,  das  46. 
Algone,  Val  d'  288. 
Algund  243. 
Alleghe  329. 
— ,  See  von  329. 
Alleghe  Cima  329. 
Allerheiligen  359. 
Allmannshausen  70. 
Alm,  die  110.  144. 

—  (ürschlau)  152. 
Almagmach  47. 
Almbachklamm  111.113. 
Almejurioch  51.  196. 
Almsee  126. 

Alpbach  95. 
Alpbach-Thal  95. 
Alpeiner  Alp  215. 
Alpeiner  Ferner  215. 
Alpel-Thal  113. 
Aelpele  (bei  Feldkirch) 

192. 
Alpelhorn  117. 
Alpgarten,  der  121. 
Alpilla  55. 
— ,  Alp  200. 
Alpina,  Meierei  267. 
Alpsee,  der,  bei  Hohen- 

schwangau  63. 

—  bei  Immenstadt  47. 
Alp.opitze  76. 
Alpvera-Pass  201. 
Alt-Aussee  132. 
Altarschneid  337. 
Alten  230. 
Altenberg  350. 
Altenburg  236. 
Altenmarkt  361.  368. 
Altenstein-Thal  309.    . 

26 


402 


REGISTER. 


Alte  Schanze  152. 
Alte  Zoll,  der  217. 
Alt-Finst ermünz  219. 
Althauimer  392. 
Althofen  389.  390. 
Alt-Holienems  191. 
Altlacb  81. 
Altlachberg  84. 
Altmülile  126. 
Altmünster  127. 
Alto,  Monte  233. 
Alt-Prags  307. 
Altstetten  56. 
Alvierbach  194. 
Alwind  48. 
Alzing  98. 
Ambacb  70.  86. 
Amblar  294. 
Ambra.s,  Scbloss  176. 
Ambrizzüle-Pass  326. 
Ameisenbübl,  der  351. 
Amerlügen  192. 
Ameten  306. 
Amlach  310. 
Ammergau,  der  73. 
Ammerlund  70. 
Ammersee,  der  71. 
Ammerthaler  Oed  333. 
Ammerwraldalp  68. 
Amper,  die  45.  68.  70.  72 
Ampezzothal,  das  322. 
Ampola,  Val  285. 
Amras,  Scbloss  176. 
Amstetten  361. 
Andalo  288. 
Andecbs,  Kloster  72. 
Andelsbuch  52. 
St.  Andrä  375.  383. 
Andraz  328. 
— ,  Castello  di  328. 
Andria  329. 
Andritz-Ursprung  374. 
Anfo  292. 
— ,  Rocca  d'  292. 
S.  Angelo ,  Col  324. 
Angelusspitze  259. 
Anger  55.  83.  122. 
Angerhöbe  365. 
Angerbütte  (Rainthal)  77 
—  (Karwendelthal)  79. 
Anger thal  54.  161. 
Anichen  224. 
Anif,  Schlössehen  109. 
Ankogl  59.  160. 
Anlaufthal  158.  159. 
St.  Anna  386. 
St.  Anna-Thal  336. 
Annaberg  136. 
Annenthal  374. 
Ante)  lo,  Monte  324. 
Antengraben  358. 
Antermoja-Thal  301. 


Autbolz  307. 
Antholzer  See  307. 

—  Scharte  315. 

—  Thal  307. 

St.  Anton  (Arlberg)  196. 

—  (bei  Bozen)  230. 

—  (bei  Meran)  242. 

—  (Montavon)  200. 
— ,  Kapelle  74. 

St.  Antönierjoch  301. 
St.  Antonikapelle  117. 
S.  Antonio  251.  252.  262. 
S.  Antonio  di  Mavignolo 

289. 
Antniilles.  Corda  d'  322. 
Anzcnau  131. 
Anziei,  der  325. 
Apere  Freiger,  der  210. 
Apere  Pfaff  216. 
Apothekerhöfe  103. 
Aprica  296. 
— ,  Passo  d'  296. 
Aquile^ja  399. 
Araba  302.  319. 
St.  Arbogast  191. 
Arbon  48. 
Arch,  die  63.  68. 
Archenköpfe  113. 
Arco  283. 
Ardetz  276. 

Ardetzenberg,  der  192. 
Ardning  364. 
Ardo,  der  326. 
Argenthai  52. 
Argentiera  325. 
Arlberg  195. 
Arischarte  148.  369. 
Armentara  318. 
Arno,  der  288.  291. 
— ,  Lago  d'  291. 
Amoldstein  994. 
Arpiglia,  Piz  275. 
Arsie  327. 
Arten  327. 
Arzl  bei  Innsbruck  96. 

—  im  PitKthal  212. 
Arzon,  Cima  d'  304. 
Aschach  361. 
Aeschach  48. 
Aschamalp  169. 
Aschan  am  Lech  67. 

—  im  Zillcrthal  178. 

— ,  die  (bei  OberaudorO 

91. 
Aschbach  314. 
Aschbach-Thal  357. 
Aschen  au  100. 
Aschenthaler  Wände  99. 
Aschera  276. 
Ascblerbach.  der  238. 
Asiago  297.  29S. 
AsinoBsa,  Val  304. 


Asling  393. 
Aasa,  Val  d'  279. 
Assenza  285. 
Assling  92. 
Asta,  Cima  d'  304. 
Astas,  Sennh.  278. 
Asten  360. 
Astenthai  342. 
Astfeld  231. 
Attel,  die  92. 
Attersee  142. 
Attersee,  der  142. 
Attnang  123. 
Atzgersdorf  347. 
Atzwang  228. 
Au  in   Vorarlberg  52. 
->  bei  Immenstadt  56. 

—  am  Hondsee  143. 

—  im  Oetzthal  206. 
-  beim  Schliersee  .90. 

—  bei  Tegemsee  86. 
Ana  da  Pisch  220. 
Aubach,  der  91.  93. 
Aubach,  Oefen  137. 
Aubing  45. 
Aueleswände  66. 
Auenfeldalp  54. 
Auenfeldtobel  54. 
Auer  280.  300. 

— ,  Schloss  241. 
Auerberg  61. 
Auf  der  Au  181. 
Auf  der  Lend  359. 
Aufhausen  167. 
Aufhofen  306.  312. 
Aufkirchen   (Pusterthal) 
908 

—  (Starnb.  See)  70. 
Augsburg  45. 
Augstbachthal  132. 
Augster  Alpe  132. 
Aurach  (Achenthai)  187. 
Aurach  (bei  Bair.  Zell) 

91. 
— ,  die  124. 
Aurachkar  143. 
Aurachkirchen  124. 
Aurachthal  124. 
Auronzo  325. 
Auronzo-Thal  325. 
Ausore,  der  305. 
Aussee  1^. 
AuBseer  Salzberg  132. 
Ausserhof  243.  244. 
Ausser-Kainisch  366. 
Aussermühlwalder 

Klamm  312. 
Ausser-Prags  307. 
Ausserwidd-Thal  188. 
Ausser- Weissenbach  143. 
Averau,  Alp  323. 
— ,  Torre  di  323. 


REGISTER. 


403 


Avigna,  Val  220.  278. 

Avio  282. 

— ,  Val  d^  290. 

Aviolo,  Mte.  295. 

Avi8io,  der  280.  299.  300. 

Avrona  277. 

Axams  205. 

Axljoch  64. 

Ayutz,  Piz  278. 

Baad  bei   Mittelberg  07. 
Baba  378. 

Bacher-Gebirge  377.  383. 
Bachergwänd  58. 
Bacher  Loch  58. 
Bachernspitse  309. 
Bachemthal  (Sexten)  309. 
Bacherthal  (Rein)  314. 
Bachlenke  331.  336. 
Bäckeralp  91. 
Badelwand  353. 
Baden  347. 
Badersee  75. 
Badia  318. 

Badl  (8t.  Isidor)  229. 
Bagolino  292. 
Baier-Alp  87. 
Baierdiessen  72. 
Bairisch-Zell  91. 
Baldo,  Monte  285. 
Balino  288. 
Balken  66. 
Ball,  Cima  di  305. 
Ballunspitze  202. 
Balzers  192. 
Bamberg  ^310. 
Banale,  VUla  di  288. 
Banco  237. 
Bannalp  83. 
Bannhof  83. 
Bannwaldsee  61. 
Barcesine  285.    ■ 
Barcola  396. 
Bardolino  286. 
Bärenbad  (Stubai)  215. 
Bärenbadalp  94. 
Bärenfall  158. 
Bärenkogl  (Gastein)  160. 
B&renkopf  (Ortler)  257. 
Bärenköpfe       (Heiligen- 
blut) 345. 
Bärenschütz  363. 
Bärenthal  375. 
— ,  das  386. 

BärenthalerKotschna386. 
Barghe  292. 
Barlaschg.  Val  275. 
Barmsee  81. 
Barmsteinwände  144. 
Bärndorf  364. 
Bärnstatt  183. 
Barricate,  le  296. 


St.  Bartholomä  114. 

Bartholomän»berg  Aus- 
ser- u.  Inner  195.  200. 

Bartholomäus-See  113. 

Barthümmeljoch  193. 

S.  Bartolommeo,  Monte 
286. 

Btiselga  233. 

Baselgia,  Munt  268. 

Basling  242. 

Bassano  299. 

Bastianshütte  325. 

Batschuns  191. 

Bauernalpc  166. 

Baumgarten- Alp  (Achen- 
thal)  99. 

—  (Floitenthal)  182. 
Baumgartenschneid    86. 

90. 
Baumgartner-A]p  360. 
Baumle  49, 
Bayen  51. 

Becchei  di  Sotto,  Gol  322. 
Beckstetten  45. 
Bedole,  Malga  290. 
Bedross  219. 
Beidewasser  247. 
Belabach  384. 
Beifort  288. 
Bellavista-Pass  273. 
Belluno  326. 
Belo-Polje,  Alp  392. 
Belvedere  (Cortina)  323. 
Benedietbeuem  80. 
Benedictenwand  80.  83. 
Benza  386. 
Berchtesgaden  112. 
Berchtesgadener  Hohe- 

thron,  der  110. 
Berg  in  Baiern  70. 

—  bei  Salzburg  119. 
Bergen  98. 
Bergerkogl  (Fusch)  163. 

—  (Virgenthal)  334. 
Berger  Thörl  341. 
Bergfall,  Bad  317. 
Berggündele-Thal  66. 
Berglerkogl  206. 
Berglerkopf  208. 
Bemardin-Alp  76. 
Bernau  97. 
Berner  Klause  282. 
Bemhardsthal  54.  59. 
Bernhaupten  98. 
Bernina  269. 
Bemina-Pass  263. 
Häuser  264. 

—  -Bach  263.  268.  269. 
— ,  Ospizio  263. 
— ,  Piz  269.  273. 
Bernkogl  153.  160. 
Bemried  70.  80. 


Bersbnch  52. 
Berwang  6i.  07. 
Bescha,  Munt  della  270. 
Besenbacb  80. 
Beseno,  Schloss  281. 
Betzigau  46. 
Bev«r,  Val  di  267. 
Bevers  274. 
Bezau  52. 
Bezeck  52. 
Be'/iZecca  285. 
Biacesa  285. 
S.  Biagio,  Isola  di  286. 
Bianco,  Sasso  302. 
Biberalp  60. 
Biberkopf  60. 
Bichl  80.  83. 
Bichlbach  64. 
Bichlfall  137. 
Bideneck  217. 
Bieberwier  65. 
Bielerhöhe  202. 
Blessen hofen  46.  61. 
Bigontina,  Pian  della  323. 
-,  Val  321.  324. 
Bildstein  50.  190. 
Bildstöckl-Joch  216. 
Binsalp  89. 
Binswangen  66. 
Biois,  Val  303.  329. 
Birgitz  205. 
Birgsau  58. 
Birkenberg  199. 
Birkenkofl  309.  320. 
Birkenstein  89. 
Birkenthal  67.  320. 
Birkkar  79. 
Birkkarspitze  84. 
Birnbach  100. 
Birnhorn  152. 
Birnlucke  170.  316. 
Bischof  76. 
Bischoffeld  389. 
Bischofshofen  148.  368. 
Bischofswies  113. 
Bistriza,  die  381. 
Bivio  di  Prad  s.  Prad 
Bizau  52. 
Bladen  325. 

Blahhaus,  Hüttenw.  147. 
Blaichach  55. 
Blankahorn  196.  204. 
Blankajoch  196.  204. 
Blaser  223. 
Blattenspitze  202. 
Blaubachthal  84.  89. 
Blaue  Gumpen  76. 
Blaue  Tumpf  369. 
Blaueis-Gletscher  118. 
Bleiberg  387. 
Bleiburg  384. 
Blindau  100. 


26 


404 


REGISTER. 


Blindsee  65. 
Blombere  83« 
Blons  104. 
Blosse  226. 
Bludenz  193. 
Blühnbachthal  148. 
Blühnbachthörl  116.148. 
Blumau  282. 
Blüntanthal  115. 
Böbing  71. 
Bobingen  46. 
Boch,  Val  del  278. 
Böchgraben  361. 
Bockach-Alp  182. 
Bockhart-Scharte  169. 
Seen  159. 

—  -Thal  159. 
Bockhütte  76. 
Bockkar  59. 
Bockkarkees  16ö.  345. 
Bockkarkopf  50. 
Bockkarlspitze  84. 
Borkkarscharte  165. 167. 
Bockkogl  216. 
Böckstein  158. 
Bocksteinkogl  154. 
Boden  (Lechthal)  64. 

—  (Fimberthal)  203. 

—  (Pflersch)  224. 
Bodenbach,  der  385. 
Bodenbauer  358. 
Bodenbühl,  der  190. 
Bodenlahne,  die  76. 
Bodensee,  der  48. 
Bodenthal  386. 
Bödmen  53. 
Bodner  386. 

Bo^  319. 

Bogenhausen  44. 
Bogliaco  286. 
Bogunschitza  385. 
Boimont,  Buine  236. 
Boite,  die  318.  322.  327. 
Bojen  314. 
Bojerbachfall  315. 
Bolbeno  289. 
Bolgenach,  die  51. 
BoUadore  252. 
Bona,  Val  325. 
Bondo  291. 
Bondone  292. 
Bondone,  Monte  281. 
Bonowicz  379. 
Borca  324. 

Borgo  dl  Val  Supina  297. 
Bonnina,  Val  252. 
Bormio  251 
— ,  Bäder  von  250. 
Boruniza,  die  3B1. 
Borzago,  Val  289. 
Bo8co,  Gant,  al  248. 
Böse  Weibele  310. 


Bosrack  361.  364. 

Botsch  s.  Wotsch. 

Botzer  216. 

Botzer-Scharte  216. 

Boval,  Hütte  271.  273. 

Bovegno  292. 

Bowojach  8.  Woiwojach. 

Bozen  228. 

Bozener  Leitach  228. 231. 

Bozer  216. 

Brad  s.  Prad. 

Brail  275. 

Bramberg  168. 

Brana  37B. 

Brand  bei  Telfs  78. 

—  bei  Bludenz  194. 

—  (ürschlau)  101. 
Brand,  der  207. 
Brand-Alp  100. 
Brandberg  181. 
Brandberger   Kolm  178. 
Brandel-Alp  78. 
Brandenberger  Joch  95. 
Brandenberger  Thal  90. 

95. 

Brandhof  357. 
Brandis,Alt-u.  Neu-  237. 
Brandjoch  171. 
Brandjöchl  197. 
Brandner  Ferner  194. 
Brandner  Thal  194. 
Brandriedel  367. 
Brandstatt  369. 
Brandwieshütten  132. 
Brannenburg  93. 
Brantenthal  233. 
Branzoll  279. 
Brate,  Val  di  291. 
Bratschenkopf  345. 
Bratz  195. 
Bratzer  Staffel  155. 
Braulio,  der  250. 
— ,  Monte  250. 
Braunadlerspitze  53. 
Braunsberg  237. 
Bre  285. 

Brecherspitze  90. 
Bregenz  49. 
Bregenzer  Wald  LO. 

—  Klause  49. 
Breguzzo,  Val  291. 
Breien,  in  der  232. 
Breitach ,  die  53.  66. 
Breitenau  363. 
Breitenbach,  der  90. 
Breitenberg,  der  143. 
Breitenschützing  123. 
Breitenstein  351. 
Breitenstein,  der  97.  99. 
Breitenwang  64. 
Breithom  (Stein.   Meer) 

162. 


Breithom  (Loferer  Stein- 
berge) 189. 

Breitkopf  165.  345. 

Breitlahner  183. 

Breitlehner  Jöchl  206. 
213. 

Breitspitze  202. 

Brennbichl  198.  212. 

Brenner  224. 

Brennerbad  224. 

Brennersee  224. 

Brennkogl  164. 

Breno  295. 

Brenta,  die  297.  298. 

Brenta,  Val  288.  289. 

— ,  Cima  288. 

— ,  Bocca  di  288. 

— ,  Burg  297. 

Brenta-Alpen  288. 

Brentenjoch  94. 

Brenzone  286. 

Bresceni-Klause  358. 

Brescia  292. 

Brettboden  344. 

Bretterwände  337. 

Brettfall,  Kap.  178. 

Brettriedl  lld. 

Bribano  327. 

Bricciuskapelle  344. 

Brione,  Monte  284. 

Brixen  im  Brixenthal  185. 

—  am  Eisak  226. 
Brizener-Klause  226. 
Brixenthal  185. 
Brixenthal,  das  185. 
Brixlegg  95. 
Brizzihütte  208. 
Brochkogl,  d.  Hintere  u. 

Vordere  213. 
Brocon,    Passo   del   296. 

304. 
BrotfaUscharte  360. 
Bruanago  330. 
Brück  an  der  Mur  363. 

—  an  der  Amper  45. 

—  bei  Hindelang  66. 

—  bei  Kempten  46. 

—  im  Pinzgau  150. 

— ,  Schi,  bei  Lienz  310. 

330. 
Brückl  390. 
Bruckmühl  92. 
Bruggen  196. 
Brunau  205. 
Bründlingalpe  96. 
Bruneck  306. 
Brunn  547. 

Brunnenburg  191.  241. 
Brunnenfeld  200. 
Brunnenkogl,  Vorderer 

213. 
Brünnstein  93. 


REGISTER. 


405 


Bmnnihal  44. 
— ,  du  77.  110.  368. 
Bnuio  261. 
Bscheisser  67. 
Bsehlapt  64. 
Bach  374. 
Bnchan  88.  89. 
Bachatt,  die  361.  363. 
Buchauer  8chartell6.162. 
Bnchberg  351. 
— ,  der  142. 
Bachboden  195. 
Bocheben  160. 
Büchelbach  s.  Bichel- 

bach. 
Bäcbelhof  257. 
Bachen  78.   199. 
Bachenstein  328. 
Bachkogel  374. 
Büchl  52. 
Bachloe  45. 
Bachrainer  Alp  60. 
Bachs  192. 
Büchsenalp  115. 
Büchsenhaasen  177. 
Bachstein,  Or.  363. 
Baco  di  Vela  282. 
Baffalora-Pass  251.  275. 
Bühelach  185. 
Bühl  (b.  Immenstadt)  47. 

—  (Virgenthal)  384. 

—  (Zillerthal)  180. 
Bain,  Pi/  203. 
Bullköpfe  309. 
Buon-Consiglio,   Schlo.<«s 

281. 
Baona,Val(AuronKo)82d. 

—  (Judicarien)  291. 
Buotsch,  Val  275. 
Bargaa  143. 
Bargberg  66. 
Bargeis  220. 
Bürgeralp  (MariazeH)356. 

—  (Aflenz)  375. 

—  (Schwanberg)  375. 
Bürgerbach,  der  331.  337. 
Bürgermeisteralp  121. 
Burggraben  143.   363. 
Burghalde  46. 
Bargstall  bei  Meran  238. 

—  bei  Brixen  226. 

—  bei  Oberstdorf  57. 

—  bei  Schönberg  1^. 

—  (Pitzthal)  212. 

— ,    der    Hohe    (Stubai) 
215. 

—  (bei  Heiligenblut)  345. 
Burgsteinwand  313. 
Burgum  183. 
Bargwies  168. 
Barone.  Mte.  263. 

Bürs  194. 


Bürserberg  194. 
Bürstegg  63. 
Burtschakopf  195. 
Bus  dal  Lega  318. 
Busazza,  la  281. 
Bot,  der  311. 

Oaderzone  289. 
Cadin,  Mte.  321.  3>^. 

—  del  Laudo  323. 
Cadine  282. 
Cadinspitzen  320.  321. 
Cadore-Thal  325. 
Caffaro,  der  291. 

— ,  Val  292. 
Calaita-See  304. 
Calamento,  Val  298. 
Calceranica  297. 
Caldes  294. 
Caldonazzo  297. 
— ,  See  von  297. 
Calliano  281. 
Calloneghe  329. 
Cambrena-Glet<<cber  262. 
— Pass  273. 
Cambrena,  Piz  262. 
Camogasc  274. 
Camonica,  Val  295. 
Campaccio,  Piz  203. 
CampfSr  266. 
Campidello  301. 
Campiglio,   lUadonna   di 

Campill-Thal  318. 

Campo  263.  283. 

Campo,  Valle  di  262. 

— ,  Como  di  262. 

— ,  Lago  di  291. 

C:<mpo  Cologno  261. 

C;»mpo  Croce,   Val   318. 
321. 

Campo  di  Sotto  323. 

Campolongo-Alp  319. 

Campo-Moro,  Val  253. 

Campovasto  274. 

Canale  399. 

— ,  Val  304.  329.  330. 

Canale  S.  Bovo  304. 

Canalthal,  das  394. 

Canazei  301. 

Cancia  326. 

Cnnciano-Pass  253.   273. 

Canin  400. 

Canisalpe  52. 

Canisfluh  52. 
Ciinzian  382. 

Capeila  274. 

Capo  d'Istria  398. 

Capo  di  Ponte   (Val  Ca- 
monica) 295. 

—  (Piavethal)  326. 
Caporetto  400. 


Caprile  328. 
Caprino  285. 
Cupütscha  265. 
Carano  300. 
Car^  Alto  289.  290. 
Caresen-Femer  255. 
Caresolo  289. 
Caressa-Pass  232. 
Carlinbach  219.  220. 
S.  Carlo  263. 
Carls-Eisfeld,  das  134. 
Carlssteg,  der  iSQ. 
Carlstadt  379. 
Carolinenfeld  92. 
Carthaus  210. 
Casadio,  Mte.  323. 
Casanella,  Piz  274. 
Casanna,  Piz  274. 
Casanna-Thal  274. 
Casez  237. 

St.   Cassian   (Gaderthal) 
318. 

—  (Schiern)  325. 
Castagnovizza  999. 
Castelbeli  221. 
Cnstelfondo  293. 
Castellnzzo,  Monte  203. 
CaAtelletto  28'J. 
Castello  (Gardasee)  286. 

—  (Fleims)  300. 

—  (Sulzberg)  294. 
Castelnuovo    (bei    Pe- 

schiera)  287. 

—  (Val  Sugana)  298. 
Castelruth  234. 
Castel  Tesino  296. 

8.  Caterina  (Val  Furva) 

261. 
St.  Catharina  (Schnalser 

Thal)  211. 
Cau  393. 
Cauria  304. 
Cuvaglia  262. 
C:ivaglia8co,  der  262. 
Cavalazza  306. 
Cavalese  300. 
Cavallina,  Val  295. 
Cavedago  288. 
Cavedine,  Val  283. 
Cavelljoch  194. 
Cavento,  Corno  di  290. 
Cavloccio-See  264. 
Cavrasto  289. 
Cecina  286. 
Cedegolo  295. 
Cedeh,  Val  di  251.  259. 
— ,  Vedretta  di  251.  261. 
Cederfeld  177. 
Ceggio,  der  298. 
Celerina  268. 
Cellero  295. 
Cembra,  Vul  299. 


406 


REGISTER. 


Cencenighe  339. 
Cengia,   Forcella  della 

309 
Centu,  Val  297. 
Ceppina  252. 
Ceraino  282. 
Ccrcen,  Gima  di  291. 
Ccrcena-Pass  294. 
Cereda-Pass  261.  330. 
Cc8,  Alp  304. 
Cesdellis,  Croda  di  322. 
Cesta  323. 
Geval  s.  Zufall. 
Cevednlc,  Monte  254.  2Ö9. 
— ,  Passo  255.  261. 
Chalchang,  Plz  272. 
Champ  long  275. 
Champatsch  278. 
Chapütschin-Pnns  273. 
— ,  Piz  265.  273. 
Chaste  265. 
Cherz  319. 

Ghiamuera,  Val  274. 
GhiampaUchj  Piz  278. 
Ghiaposch  27iP. 
Ghiapnzza  324. 
Ghiareggio  265. 
S.  Ghiatar  294. 
Chieming  97. 
Ghiemsee,  der  97. 
Chiepina,  Val  298. 
Ghiesa  253. 265. 
Ghiese,  der  291. 
Ghiusa  (bei  Pontebba) 

394. 
Ghorinsky-Klauae  ISl. 
Gbristannes  278. 
Ghristberg  195. 
St.  Ghristina  234. 
Christles-See  58. 
Christlieger  114. 
St.  Ghristoph  195. 
Ghünetta  271. 
Churburg,  die  221. 
Giamp  Zopp^  323. 
Cibiana,  Forcella  326. 
— ,  Val  325. 
Gierfs  275. 
Gilli  377. 
Gima  negra  823. 
Gimego  291. 
Gimon  della  Pala  803. 
Ginnscbel  275. 
Gislonberg,  der  300. 
Gismone  296. 
-,  der  298.  303. 
Gittadelliv  299. 
Givetta,  Monte  328.  329. 
Gividate  296. 
Givita,  Monte,  8.  Civetta. 
Glarahütte  336. 
Glemgia  277.  278. 


Gles  293. 

Gloz  293. 

Gocodain  321. 

Godalonga,  Val  328. 

Gogolo  294. 

Colbricon ,  Gima  di  803, 

—  Pass  304. 
Goldai,  Paflpo  326. 
Gol  de  Rü  318. 
Colfosco  319. 

Gol  Freddo  321. 

Golico  253. 

Golle  di  8.  Lucia  329. 

GoUio  292. 

Gologna  2B4. 

S.  Golombano,  Piz  250. 

263. 
Gomano  287. 
Gomelico  325. 
Gomer  See,  der  253. 
Gomparsa,  Val  329. 
GompatMh  203. 
Goncei,  Val  291. 
Gondino291. 
Gonegliano  326. 
Gonfinale,  Monte  251. 
— ,  Passo  278. 
St.  Gonstantin  234. 
Gontrinjoch  302. 
Gontrinthal,  das  802. 
Gonzeij  Val  285.  291. 
Gop  dl  BregQZzo,  Gima 

289. 
Gop  di  Gasa,  Gima  289. 
Gordevole,  der  327.  328. 

329. 
Gorfara  8.  Gorvara. 
Goritenza-Bacb  400. 
Gomelle,  Passo  delle'd04. 
Corniale  398. 
Gornisello,  Gima  291. 
Gornon,  Mte.  325. 
Gorsetta,  Lage  della  263. 
Gorte  319. 
Gortenedolo  296. 
Gorteno,  Val  di  296. 
Gortina  di  Ampezzo  322. 

—  bei  St.  Vigil  817. 
Gorvara  819. 
Gorvatsch,  Piz  272. 
Gorvosee  244. 
Gostainas  278. 
Gostalunga-Thal  232. 
Gosteana-Bach  327.  828. 
Gostonzella-Pass  303. 
Gotschen,  Piz  276. 
Govelo,  Ruine  298. 
Grastagüzza  7JB. 
Grasta  mora  274. 
Grepa,  Mte.  323. 
Grepa  di  Valbona  28» 
Grespano  299, 


Gresperspitze  209. 
Gresta  268. 
Grestalta  266. 
Greto  291. 
Gridola,  Mte.  325. 
Gristallin  320.  321. 
Gristallo,  Monte,  im  Am- 
pezzotbal  320.  321.  323. 
—  beim  Ortler  248.  249. 
Gristallpasa  321. 
Gristolais  268. 
Groatenlucb  147. 
Groce,  Mte.  309. 
Groce  Domini-Pass  292. 
Groda  Grande  330. 
Groda  Rossa  320.  321. 
Gromertbal  202. 
Grostafeis  317. 
Grot,  Mte.  326. 
Gruscb  279. 
iGruschetta,  la  278. 
Gurtins  266. 
Gusiano  294. 
Gustozza  286. 


Saberspitze  337. 
Daberthal  336.  337. 
Dachau  44. 

Dachauer  Moos  44.  45. 
Dachstein  134.  367. 
Dai,  Gol  329. 
Dalaas  195. 
Dalaaser  Staffel  55. 
Dalfaz-Alp  88. 
Damm,  Sasso  di  301. 
Dammberg  360. 
Damals  52. 
Daniel  65. 
Danzewell  220. 
Daone,  Val  291. 
Darching  89. 
Dar^  288. 
Darfo  295. 
Darao  291. 
Daschl-Joch,  s.  Taschl- 

Joch. 
Daumen,  der  66. 
Daunkopf,  der  216. 
Davennakopf  195.  20O. 
Dazio  291. 
Debant  342. 
Defereggen-Thal  331. 
Deisenhofen  82. 
Dellach  311. 
Dellacher  Keesflecken 

335. 
Dennboden  148. 
iDenno  293. 

Dentro,  Val  di  251.  268. 
JDesenzano  286. 
Peutsch-Landsberg  374, 


REGI8TEK. 


407 


Deutsch-Mets   g.    Mezzo- 

Tedesco. 
Deutschnofen  233. 
Diavolezza  272. 
Dichtcnkugl  168, 
Dichtlmüble  12G. 
Dieb8wirth  375. 
Diemendorf  70. 
Diemferner  212. 
Dienten  152. 
Dientner  Bach  149. 
Diesbach  118. 
Diesabach-Scharte  116. 
Diessen  72. 
Dietenheim  306.  312. 
Dietersbachtbal  58. 
Dietfeld  112. 
Dietlhütte  360. 
Dietmannsdorf  364. 
Dieiringen  61. 
Digonera  328. 
Dimaro  294. 
Dirnbach  360. 
Dirrenstangel  355. 
Disgrazia,    Honte    dcUa 

253. 
Divazza  382. 
Dobrain-Thal  354. 
Dobratach  387. 
Dodici,  Cima  297. 
Doli  ach  342. 
Dölsach  310.  342. 
Domegge  325. 
Domegliara  2&2. 
Don  294. 

Donatiberg,  der  377. 
Donnerkogln,  die  135. 
Donnersbach-Thal  365. 
Dont  326. 
Dopplers  teig  109. 
Dorf  (Oetzthal)  206. 
Dorfer  Alpen  339. 

—  Kees  334.  335. 

—  Oed  339. 

—  See  339. 

—  Thal  334. 
Dorfheim,  Schloss  152. 
Domanberg  182. 
Dornbim  190. 
Dorner  Alp  139. 
Dornsberg  222. 
Dorsino  ^. 

Doffd^,  Pizzo  di  262. 
— ,  Val  di  262. 
Dos-Pez  293. 
Do»-Trcnto  281. 
Dössner  Scharte  369. 
Dössner  Thal  160. 
Dougla«bütte  194.  201. 
Drachenhöhle  353. 
Drachenloch  110. 
Prachensee  65, 


Drachenstein  144. 

Drassberg  392. 

Drau,  die  306.  309.  310. 

376  etc. 
Drei  Brunnen ,  die  heil. 

247. 
Dreiergraben  78. 
Dreiherrnspitze  318.  337. 
Dreiländerspitzc  203. 
Dreischnaterspitzc ,    die 

Drei-Sch  wettern  192. 
Drei  Zinnen  320.  321. 
Drena,  Castello  di  283. 
Dres  294. 

Dresdner  ilütte  216. 
Drissenalp  179. 
Dr6  283. 

Drusciö,  Col  323. 
Drusenfluh  201. 
Drusenthor  201. 
Duft-Thal  rO. 
Dugon,  Val  330. 
Duino  399. 
Dulwitzhi]1ten  357. 
Duodici,  Cima  297. 
Durach  60. 
Durampass  326.  380. 
Durcheckalp  163. 
Durch  gang- Alpe  159. 
Durchholzen  101. 
Durezza  279. 
Durlassboden,  der  180. 
Dürnbachgraben  169. 
Dümberg  144. 
Dürnholz  231. 
Durn.«»tein,    Schloss   241. 
Durona,  Alp  dOß. 
Dnronbach,  der  301. 
Durone-Pass  289. 
Duroner  Alp  301. 
Duronthal  235.  301. 
Dürrach,  die  84. 
Dürrachklamm  84. 
Dürreberg  64. 
Dürreck  113. 
Dürrenbach  89 
Dürrenboden  180. 
Dürrenschöberl  364. 
Dürrensee   (Steiermark) 

357. 
—  (Ampezzo)  3!^0. 
Dürrenstein,  der  321. 355. 
Dürrenstein,  Schi.  389. 
Dürrfeichtenalp  146. 
Dürrwold-Alp  201. 
Dux,  Hinter-  181. 
— ,  Vorder-  181. 
Duxer  Bach  181. 
Duxer  Joch  181. 
Duxerköpfl  94. 
D^zer  T)ial  181. 


Ebbs  102. 
Eben  89.  368. 
Ebene-Beichenau  369. 
Eben  femer  249. 
Ebensee  127. 
Ebenstein  358. 
El.enthal  385. 
Ebenwald  165. 
Eben  wand  257. 
Ebenwand  -  Ferner    255. 

259. 
Ebenzweier  127. 
Eberndorf  38U 
Eberstein  390. 
Ehnerkapelle  IMö. 
Ebriachbach  3H4. 
Echemthal  134. 
Eckartau  180. 
Eükbauer,  der  7ö. 
Eckenalp  100. 
Eckenberg  74. 
Ecker-Alpe  U3. 
Eckersattel  146. 
Eckerfirst  146. 
Eckkapelle  100. 
Eckl  im  Beith  361. 
Ed,  die  94. 
Edelboden  358. 
Edelgrieshöhe  367 
Edelweisslahnerkopf  1  li^. 
Edolo  295. 
Edtalp  13G. 
En^ard  222. 
Egern  85.  87. 
Egg  51. 

Eggenberg,  Schlots  374. 
Eggenthal  232. 
Egger  Bach  226. 
Eggerbauer  243. 
Eggerberg  308. 
Eggessen-Qrat  210. 
Egna  8.  Heumarkt. 
Eglsee  94. 
St.  Egyden  349. 
Ehbach-Klamm  199. 
Ehmatbach,  der  166. 
Ehrenberg,  Feste  (Buine) 

64. 
Ehrenberger  Klause  64. 
Ehrenburg  306. 
Ehrenhausen,  Schi.  376. 
Ehrenschwang  Alp  47 
Ehrwald  64. 
Ehrwalder  Alp  65. 
Eibelklamm,  die  189. 
Eiberg  94. 
Eibiswald  374. 
Eibsee,  der  75. 
Eichberg  123.  244. 
Eichelspitz  90. 
Eidechsspitze  306. 
Eierkopf  336, 


408 


REÖlSTfift* 


Einöde,  in  der  389. 
Einödsbach  5S. 
Einstein  67. 
Eis&k ,  der  224.  279.  305. 

etc. 
Eisbrucker  Scharte  312. 
Eiseier  s.  Iseler. 
Eisenärzt  101. 
Eisenauer  Alpe  143. 
Eisenbreche  66. 
Eisenerz  362. 
Eisenerzhöhe  359. 
Eisengabel  317.  318. 
Eisenhut  369.  390. 
Eisen-Kappel  384. 
Eisenkopf  196. 
Eisenstrasse,  die  361. 
Eisenzieher  3(33. 
Eiser,  Kleiner  167. 
Eiserne  Thor  348. 
Eishof  212. 
Eisjoch,  das  212. 
Eiskapelle  115. 
Eiskögele  345. 
Eiskogl  (Trafoi)  248. 
Eisrinne,  Hohe  247.  260. 
Eissecpass  255.  260. 
Eiswandbühel   165.  345. 
Elbigenalp  54. 
Eiendalp  91. 
Elferscharte  312. 
Elferkofel  309. 
Elisabethruhe  344. 
Ellbach  89. 
Ellenbogen  51.  54. 
Elinau  bei  Mittenwald  75. 

—  bei  Tegemsee  86. 

—  im  Achenthai  188. 
Elmauer  Gries  68. 
Elmen  54. 
Elsbethen  108. 
Embach  160.  162. 
Etnbacher  Plaike  149. 
Einersdorf  388. 
Empfing  98. 
Einser-Keute  191. 

Eiid  der  Welt  Ferner  257. 

Endorf  97. 

Eidsthal  113. 

Eriego  298. 

Eng,  die  (Riss)  84.  89. 

—  (Höllenthal)  350. 
Engadin,  Ober-  264. 
— ,  Unter-  274. 
Enge,  die  67. 

E  Igelsberg.  Ruine  185. 
Engelswand  206. 
Engniso  285. 
Enn,  Schloss  3üO. 
Enneberger  Thal  317. 
Enns  361). 
-,  die  359.  360  etc. 


Ennsdorf  360. 
Ennseck,  Schloss  860. 
Ennsleithen  360. 
Enter-Rothach  86. 
Entova,  Val  273. 
Entschenkopf  58. 
Enzenan  83. 
Enzengraben  91. 
Enzinger  Alp  168. 
Enzinger  Boden  839. 
Epfenhausen  45. 
Eppan  236. 
Erl-Alp  199. 
Erlafsee  356. 
Erlakogl  12(j.  127. 
Erlenstein  355. 
Erling  72. 
Erlspitz  199. 
Erlsbach  307.  331. 
Ernsthofen  360. 
Erpfendorf  101.  188. 
Erzbach  361. 
Erzberg,  der  195. 362. 391. 
Erzboden,  der  359. 
Erzgunder  See- 66. 
Erzh.  Johanns  Klause  90. 
Eschenauer  Plaike  149. 
Eschenlahne,  die  73. 
Eschenloh  (Ulten)  244. 
—  (Loisach)  73. 
Eschenthal,  das  73. 
Esel.stein  367. 
Esselthalgraben  145. 
Esslinger  Alpe  361. 
Esterbergalp  76. 
Etsch,  die  219.  246.  279 

etc. 
Ettal  73. 

Ettaler  Mandl  73. 
Etting  72. 
Etzerschlössl  112. 
Evas  8.  Fassa. 
Evis  183. 
Evis-Thal  312. 
Ewiger  Schnee  148. 
Exkopf  193. 
Eyrs  221.  246. 

Faak  387. 
Faaker  See  387. 
Faal  383. 
Fädnerspitze  202. 
Fa6  329. 
Fager  122. 
IFaggen  217. 
Faggenbach  217. 
Fahnengrat  51. 
Fahman  126.  127. 
Fai  28S. 

Fain,  Val  del  264.  271. 
Faistenau  59. 
Falban  301. 


Falcade  303.  329. 
Falepp  yO. 
— ,  Rothe  90. 
— ,  Weisse  86. 
Falken  66. 
Falkenstein,  Ruine,  bei 

Kufstein  93. 
— ,  der,   am  Königssee 

— ,  — ,  bei  Reichenhai  198. 
— ,  — ,  im  Möllthal  342. 
— ,  — ,   am  Wolfgangsee 

138. 
Falknis  192. 
Fall  84. 

Fallbach,  der  66. 191. 195. 
Fallensteiner  Thal  355. 
Faloria,  Tondi  di  323. 
Falschungspitze  212. 
Faltenbacher  Wasserfall 

56. 
Falzalp  117. 
Fal'/arego,  Cima  327. 
— ,  Ospizio  in  327. 
Falzthum-Alp  88. 
Fannes,  Gross-  u.  Klein 

318. 
Fannesthai  318. 
— ,  Ampezzanor  322. 
Farchant  73. 
Farmach,   Schluss  152. 
Faschauner  Thörl  3C9. 
Faschinajoch  52.  194. 
Fasel  fadferner  196. 
Fassa-Thal  301. 
Fasulthal  196. 
Fatschalv,  Piz  276. 
Fauken  74. 
Fedaja-Pass  802. 
Federa,  Alp  326. 
Federa  vecchia,  Alp  325. 
Federerkogl  233. 
Federaun  387.  c94. 
Federia,  Val  274. 
Fedoz,  Vadret  da  265. 

-,  Val  265. 
Feigenbach,  der  GO. 
Feistagraben  (Sölk)  366. 
Feistergraben  (bei Brück) 

353. 

Feisterscharte  367. 
Feistritz  a.  d.  Drau  311. 

383. 

—  a.'d.  Mur  3Ö3.  375. 

—  a.  d.  Gail  388. 
— ,  Illyrisch-  381. 
— ,  Windisch-  386. 
Pulst  391. 

—  in  der  Wochein  392. 
Feistritz,    die   378.  383. 

893. 

—  -Graben  378. 


REGISTER. 


409 


Feld,  dfts  116. 
Feldafing69. 
Feldbach  375. 
Felderakopf  78. 
Feldjöchl  181.  316. 
Feldkirch  192. 
Feldkirchen  391. 
Feldwebelalp  310. 
St.  Felix  (Nonsberg)  393. 

—  bei  Meran  243. 

—  (Vierhof)  297. 
Felixdorf  348. 
Felizon  321.  322. 
— ,  Ponte  322. 
Fella,  die  394. 
Fellaria-Gletscher  273. 

—  Hütten  273. 
Fellenberger  Alp  181. 
Fellhom  (bei  Oberst- 
dorf) 59. 

—  (bei  Waidring)  100. 
FelsenvT^eissachthal  87. 
Feltre  327. 

— ,  Vette  di  304. 
Fend  s.  Vent. 
Ferara-.\lp  319. 
Ferchenbach.  der  75. 
Ferchensee  78. 
Ferchenthal,  das  75. 
Ferdinandshöbe  249. 
Ferleiten  162. 
Ferleitenkees  163. 
Fermersbachtbal  78.  84. 
Fermunt  8.  Vermiint. 
Femazza,  Mte.  328. 
Fernau,  obere  216. 
Femau-Joch  216. 
Fernpass  65. 
Fernerkogl  f  Seirain)  206. 

—  (Oetzthal)  208. 

—  (Ortler)  248. 
Fernstein,  Schloss  65. 
Fersina,  die  281.  297. 
Fertö  8.  Neuaiedlersee. 
Fervallthal  196. 
Festenbach  89. 
Fettan  276. 
Feuchten  217. 
Feuerkogl  127. 
Feuerpalfen  115. 
Feuerseng  154. 
Feuerstein  216. 
Feuersteingletscher  223. 

224. 
Fex  265. 

— ,  Fuorcla  da  272. 
Fex-Thal  265. 

Gletscher  265. 

Fiammes  322. 
Fiave  283.  288. 
Fieberbrunn  152. 
Fiemme  s.  Fleims. 


Fieno,  Passo  264. 
Fiera,  la  304. 
Fierozza,  Val  297. 
Filzen-Alpe  159. 
Filzenkogl  181. 
Filzensattel     (Urschlau- 

thal)  152. 
Filzensattel  (Windau) 

185. 
Fimberpass  203. 
Fimberthal  203. 
Finailspitze  208. 
Finelebach  241.  245. 
Fineleloch  245. 
Finestra,  Passo  della  304. 
Finkenberg  181. 
Finkenstein  387. 
Finsingbach  178. 
Finsterthal-Joch  206. 
—  Seen  206. 
Finsterbach,  der  228. 230. 
Finstermünz  219. 
Finsterwald  85. 
Floren tina,  Alp  326. 
Fiorentina,  Val  326.  329. 
Fiori,  Malga  291. 
Firmianalp  110. 
Firmisanspitze  212. 
Firnitz  394. 
Fischach,  die  124. 
Fischbach  93. 
— ,  der  100.  206. 
Fischbachalpe  85, 
Fischbachau  89. 
Fischbachthal  78.  84. 100. 
Fischburg,   Schloss  234. 
Fischen  56.  72. 
Fischerndorf  132. 
Fischerweg  339. 
Fischhausen  90. 
Fischhom,   Schloss  150. 
Fischleinboden  309. 
Fischunklalp  115. 
Fiume  379.  382. 
Flaas  230. 
Flachau  368. 
Flachhorn  152.  180. 
Fladnitz  390. 
Flammspitze  202. 
Fläscherberg  192. 
Flaththal  20i. 
Flattach  342. 
Flatzbach  268.  269. 
Flaurling  199. 
Flavon  293. 
Fleck  84. 
Flecknersee  188. 
Fleimserthal  300. 
Fleischbachspitz  331. 
Fleiss,  Grosse  u.  Kleine 

346. 
Fleiss,  Obere  343. 


Flexensattel  54. 
Fliess  217. 
Flimbach  254. 
Flimjoch  256. 
Flirsch  196. 
Flitsch  400. 
Flitscher  Klause  400. 
Flitschl  400. 
Flitzthal  22  <\ 
Floitengletscher  182. 
Floitenthal  182. 
Florins  278. 
Floruz  297. 
Fluchthorn  203.  277. 
Fluchtkogl  208.  209. 
Fludergraben  132. 
Fluh,  bei  Bregenz  50. 
Fluhenstein  66. 
Fluhspitze  202. 
Fochezkopf,  der  167. 
Fodara  vedla,  Alp  318. 
Föderlach  387. 
Folletto,  Mte.  290. 
Fonda ,   Val    (Primiero) 
304. 

—  (Ampezzo)  321. 
Fondo  293. 
Fondoi  237. 
Fontana  276.  277. 
Fontane  Fredde  300. 
Fontaneila  52.  194. 
Fonteklaus  227. 
Fonzaso  305.  327. 
Forada,  Forcella  329. 
Forame,  Punta  321. 
Foraz,  Piz  278. 
Forca,  die  321. 

—  di  sora  321. 
Forcella  alta  320. 

—  bassa  321. 

—  grande  323. 

—  di  mezzo  320.  324. 

—  piccola  324. 
Forcellina  291. 
Forchach  54. 
Forchtenstein,  Schi.  349. 
Forcola,  die  263. 
Formarinalp  55. 
Formarinsee  55. 
Formin,    Croda   di   323. 

326.  328. 
Forno  300. 
Fomo  di  Canale  329. 

—  di  Zoldo  326. 
Fomo,  Malga  di  251. 
— ,  Monte  264. 

-,  Passo  (Suldcn)  257. 
-,  —  (Val  Masino)  264. 
-,  —  (Unter- Engadin) 
275. 
— ,  Val  251.  261. 

—  Gletscher  251. 261. 264. 


^ 


410 


REGISTER. 


Förolach  388. 
Forscher  Alp  309. 
Forst  in  Tirol  243. 
Fortogna  326. 
Foscagno-Pass  251. 
Fossadiira-Thal  307.  318. 
Fosses  318.  321. 
Fradusta,  Cima  della  305. 
Fraele,  Val  250. 
— ,  Scale  di  251. 
Fragant  160.  342. 
Fraganter  Tauem  161. 
Fragenstein,    Ruine  79. 

199. 
Fragsbnrg  242. 
Framünt,  Cima  di  329. 
Frangart  236. 
Frankbachsattel  312. 
Frank bachthai  316. 
Frankenmarkt  123. 
Franzdorf  380. 
Franzensfeste  22H. 
Franzenshöhe  248. 
St.  Franziskus  297. 
Franz-Josephsbad  379. 
Franz-Josephs-Ilöhe  344. 
Franzosensteig  78. 
Fräschenalp  201. 
Fräschenlücke  201. 
Frassen,  Hoher  193. 
Frassene  330. 
Frastanz  193. 
Frastanzer  Sand  192. 
Fratte  201. 
Franenalple  76. 
Frauenberg  353. 
Frauenberg,  der  364. 
Frauenburg,  Ruine  389. 
Frauenloch  137. 
Frauenmauerhöhle  362. 
Frauenstein,  Villa  138. 
Frauenweissenbachthal 

127.  128. 
Frauenwörth  97. 
Frauhütt  171. 
Frauljoch  215.  223. 
Freddo,  Col  321. 
Freibergsee  57. 
Freibrunnerspitze  220. 

221. 
Freienfeld  225. 
Freienthnm  386. 
Freilassing  99.  119. 
Freimannbrücke  111. 
Freiwand    (Ködnitzthal) 

340. 

—  (Pfcflterze)  344. 

—  (Velbcr  Thal)  333. 
Freiwandgletflcher  345. 
Frenzela,  Val  298. 
Frerone,  Mte.  292.  295. 
Freschen,  Hoher  191. 


Fresen  383. 
Freudenstein  236. 
Freyn,  die  355. 
Freynsattel,  der  355. 
Frickcn,  d.  Hohe  74. 
Friedstein  3(^5. 
Friesach  390. 
Frillensee  75. 
Frischaufhütte  384. 
Fritz  100. 

Fritzbach  148.  368. 
Fritzens  96. 
Frodolfobach  251.  252. 
Frohnau  117.  121. 
Frohnleiten  353. 
Frohnwies  118. 
Frölichsburg  220. 
Fröllspitze  226. 
Fröschnitz  352. 
Froschsee  100. 
Frossnitzthal  332.  333. 
Frötschbach  234. 
Froy  227. 

Frundsberg,  Schi.  95. 
FrusnitzgJetscher  339. 

341. 

Frutzbach  191. 
Fuchsnu  100. 
Fuchskarspitze  67. 
Fucine  294. 
Fügen  178. 
Fuldera  275.  279. 
Fulpmes  s.  Vulpmes. 
Fumo,  Val  di  289.  291. 
Fundelkopf  193. 
Funtensee  116. 
Funtensee-Alpe  116. 

—  Tauem  116. 
Fuorcletta  275. 
Fuom  275. 
Furka,  Grosse  193. 
— ,  Kleine  193. 

— ,  Latemser  58.  192. 

—  (Paznaun)  204.  218. 
Fürkele  259. 
Fürkele-Ferner  254. 
Fürkele-Scharte  266. 
Furkl  3l7. 

Furom  279. 
Fürstenbrunnen  109. 
Fürstenburg,  Schi.  220. 
Fürstenfeld  45. 
Fürstenstein  112. 
Fürt,  Alpe  224. 
Fürth  167. 
Furva,  Val  251. 
Furx,  Alp  191. 
Fusch  162. 
Fuscher  Bad  162. 

—  Thal  161. 

—  Thörl  163. 
Fuscberkarkopf  165. 845. 


Fuscherkarscharte  1G5. 
Fuschl  141. 
Fuschlsee  141. 
Fusine  326. 
Füssen  61. 
Futschölpass  203.  277. 

Gabbiol,  Mte.  291. 
Gabraun  353. 
Gacht,  Pass  67, 
Gachtspitz  64.  67.   - 
Gader,  die  306.  817. 

—  -Thal  317. 
Gafall  201. 
Gailenzbach  361. 
Gagenmühle  50. 
Gagering  178.  « 
Gaicht  67. 

Gail,  die  387. 

Gailbach  225. 

Gailberg  311. 

Gailitz,  die  395. 

Gailthal,  das  309.  387. 

Gainfarn  348. 

Gainfeldbach,  der  348. 

Gais  312. 

Gaisach  83. 

Gaisach-Thal  65. 

Gaisalp  87. 

Gaisbach  160. 

— ,  der  94. 

Gaisberg  106. 

Gaisbergferncr  211. 

Gaishorn  364. 

Gaislerspitzen  (Villuösp) 
227. 

Gaisslerspitzen  (Silber- 
thal) 201. 

Gaisstein  (bei  Radstadt) 
308. 

—  (bei  Kitzbühel)  168. 
187 

Gaisthal  65.  78. 
Galgenbühl  197. 
Galgentobel  193. 
Galgenuel  201. 
Galizenthal  310. 
Gall,  die  237.  238. 
St.  Gallen  361. 
St.  Gallenkirch  201. 
Galleno  296. 
Gallenstein,  Burg  361 
Gallinakopf  193. 
Gallinathal  193. 
Galthür  203. 
Gamp  193. 
Gampadel-Alp  2(X). 
Gampadelthal  200. 
Gampen-Alp  203. 
Gampenhöfe  257. 
Gampenpass  293. 
Gamperhof  243. 


REGISTER. 


411 


Oam  erton-Tha)  183. 
Garn    359.  383. 
Gamsgraben  359.  375. 
Gamsgrubo  345. 
Gamsfeld  135. 
Gamakarkogl  154.  157. 
Gamskogl  206.;  216. 
Gamslöcher  110. 
GamFspitze  340.  369. 
Gamssteig  134. 
Gamsthal,  das  310. 
Gand  254. 
Ganeier  Alp  194. 
<4ancu,  Alp  202. 
Gannerajoeit  202. 
Gannerathal  202. 
Ganskofel  310. 
Gantkofel  238. 
(rantschier  200. 
Garatshausen  70. 
Garda  286. 
— ,  Isola  di  286. 
Gardasee  285. 
Gardellon  330. 
Gardone  292. 
Gares  304.  329. 
Garfol  55. 
Gargazon  238. 
Gargellen  201. 
Gargellenthal  201. 
Gargnano  286. 
Garmiach  74. 
Gamstein  Ü227. 
Garsella  55.  194. 
Garsella-Tobel  194. 
G<  rsellen-Alp  192. 
Garsten  361. 
Gartenau  113. 
— ,  Schloss  110. 
Gartnerkogel  388. 
Garza,  Val  292. 
Gaschum  202. 
Gassen  225.  307. 
Gassenalp  76. 
Gasteig  (Stubai)  215. 

—  (Ridnaun)  225. 

—  (Achentbal)  94. 
Gastein,  die  153. 
— ,  Dorf  153. 

— ,  Hof  153. 
— ,  Wildbad  154. 
Gatschach  311. 
Gatterl,  das  77. 
Gattemock  314. 
Gaudenz,  Alp  193. 
Gauenstein  2Ü0. 
Gauerthal  201. 
Gaal,  die  238. 
Gantiog  69. 

Gaverdina,  Val  285.  291. 
Gavia-Pass  252. 
^  Gletscber  358. 


Gavia,  Monte  252. 
Gazza,  Honte  283.  288. 
Gebhardsberg  50. 
Gefrorne  Wand  181. 
Gehackte,  das  357.  358. 
Geiereck  109. 
Geiersburg  390. 
Geiger,  Gr.  336. 
Geigerstein  83. 
Geigistein  99. 
Geisalphorn  58. 
Geisalpfiec  58. 
Geiselkopf  158. 
Geiselsberg  306.  317. 
Geiselsberger  Thal   306. 

317. 
Geiselspitzen  227. 
Geisfusfl  58. 
Geishorn  66. 
Geisspitz  201. 
GeisterspitzeCOrtler)  249. 
Geitau  91. 
Geltthal  314. 
Gemärk  321. 
Gemona  394. 
Gemsplatte  !^44. 
Gennach,  die  45. 
Genova,  Val  di  289. 
— ,  Dosson  di  290. 
Gentschelalp  53. 
Gentscheljoch  53.  60. 
Gentschelthal  53. 
St.  Georg  im  Gailthal 

388. 

—  bei  Brixen  226. 

St.  Georgen  inBaiem  72. 

—  in  Kärnten  377. 

—  bei  Bozen  230. 

—  im  Plnzgau  150. 

—  in  Steiermark  389. 

—  bei  Taufers  312. 
St.  Georgenherg  95. 
Georgenried  85. 
Gepatschalp  218. 
Gepatschferner  209.  217. 
Gepatschhaua  217. 
Gepatsclyoch  209. 
Geralscharte  167. 
Gereut  297. 

Gerlos  179. 

— ,  die  179. 

— ,  Hohe  180. 

— ,  Wilde  179. 

Gerloswand  178.  179. 

Gern  113. 

Gemalp  84. 

Gemspitz  64. 

Gerold  (bei  Hittenwald) 

77. 
St.  Gerold  (Walserthal) 

194. 
Geroldsbach,  der  205, 


Gersberg-Alpc  1(J8. 
Gerstruben  f)8. 
St.  Gertrand  am  Inn  95. 
St.  Gertrud  (Sulden)  256. 

—  (Ultenthal)  244. 
Gesäus,  Engpass  362. 
Gescheibte  Thurm  230. 
Geserberg  50. 
Gesundhcitsquellc  189. 
Geweilkopf  201. 
Gfaller  Mühle  93. 
Gfallwand  243. 

Gfrill  293. 

S.    Giacomo   di   Fraele 

251. 
S.  Gian  268. 
Giarsun  270.  276. 
Giattei,  Col  328. 
Giau,  Monte  328. 
Giebel  66. 
St.  Gilgen  141. 
Gimpelspitze  64.  67. 
Gindelalp.  86.  90. 
Ginevrie-Alp  ^9. 
Ginziing  182. 
Giop,  Alp  267. 
8.   Giovanni    im   Friaul 

399. 

—  inFassa  301. 

—  am  Gardasee  286. 
Giralba  325. 

Giralba,  Forcella  di  (Sex- 
ten) 309. 

Giralbes,   Forcella   di 
(Ampezzo)  321. 

Girlan  236. 

Girlaner  Höhle  286. 

Gitschthal,  das  311.  388. 

S.  Ginliano  301. 

S.  Giuliano,  See  n.  Thal 
290. 

Giumella,  Monte  284. 

Giaribell  s.  Juribell. 

Giustino  289. 

Gjaidköpfe  116. 

Gjaidstein  135. 

Glamergrube,  die  216. 

Glan,  die  109.  385.  391. 

Glandorf  391. 

Glaneck,  Schloss  109. 

Glanfurtbrücke  385. 

Glanegg  391. 

Glaning  230. 

Glashütten  (Baiem)  87. 

—  (Steiermark)  375. 
Gleichenberg,  Bad  375. 
Gleichenberg-Alpe  98.. 
Gleif,  Kap.  236. 
Glein  389. 
Gleinalpe  375.  389. 
Gleinthal  389. 
Gleirscher  Jöcbl  205. 


412 


REGISTER. 


Gleir3cher  Thal  79.  205. 
Glemmthal,  das  152. 
Gletscberjoch  321. 
Gliederferner  313. 
Glieshof  221. 
Glims  276. 
Glockerin  345. 
Glockner  s.  Gross- 

Glockner. 
Glocknerkarkees  346. 
Glocknerwand  345. 
Glockthurm  218. 
Gloggnitz  349. 
Glopper  191. 
Glozza,  Val  203. 
Glüna,  Piz  278. 
Glungezer  96.  177. 
Glurns  220. 
Glurnser  Köpfl  220. 
Glüschaint,  Piz  273. 
Gmünd  (Etsch)  237.  280. 

—  (Tegemsee)  85. 
Gmünd  in  Kärnten  369. 

—  (Gerlos)  179. 
Gmunden  124. 
Gmnndener  Berg  126. 
Gnadenwald  96. 
Gobbera  304. 
Gobetta,  Cime  di  250. 
Göflan  221. 

Göge-Alp  u.  Ferner  315. 
Göhlstein  113. 
Göhrenspitze  78. 
Goignalpe  186. 

Going  lö8. 
Goisern  131. 
Goito  286. 
Gojsdic,  Alp  400. 
Goldberggletscber,  der 

(Rauris)  161. 
Goldberg-Tauern  161. 
Goldegg  149. 
Goldenbachbrticke  111. 
Goldrain  221. 
Goldzechscharte  346. 
Gull  8.  Hohe-Göll. 
Güller  361. 
Golling  146. 

GoUing-Scharte  367. 369. 
Geiser  Berg  307. 
Gomagoi  247. 
Gond  254. 
Gopfberg,  der  52. 
Gorfen  203. 
Göriach-Alp  335. 
Göriachwinkel  367. 
Goriciza,  Alp  400. 
Görlitzen-Alp  391. 
Görtschitzthal  390. 
Görz  399. 
Gosaldo  330. 
Gosau  135. 


Gosau-B&ch  133.  135. 

Gletscher  135. 

Mühl  133. 

Schmied  135. 

—  -Seen  135. 

Zwang  185. 

Gosauhals  131. 
Gosleier  Felsen  110. 
Göss,  Schloss  383. 
Gossen  391. 
Gossensass  224. 
Gössfall  369. 
Gössgraben,  der  369. 
Gössl  132. 

Gössnitzfall,  der  346. 
Gösting,  Burg  353.  374. 
Gotschakogel  351. 
Gottesackerwände  60. 
St.  Gotthard  375. 
Gottres  321. 
Gotzenalp  115. 
Götzens  205. 
Götzen  tauern  115. 
Gotzenthal  115. 
Götzis  191. 
Goubachspitze  335. 
Goyen,  Schloss  242. 
Graba,  Alp  216. 
Graben,  Pass  im  201. 
Grabenstein  333. 
Grabneralp  363. 
Grabnerthörl  363. 
Gradenthal  343. 
Grades  390. 
Gradisca  399. 
Graf-Carl-Steig  394. 
Grafeil  245. 
Grafenegg  365. 
Grafenherbergalp  91. 
Grafenstein  S85. 
Grafing  92. 
Grafrath  45. 
Grähn  67. 
Gramaisthal  54. 
Grammaisalp,  obere  und 

untere  84.  88. 
Gramsen-Femer  254.  255. 
Granatscharte  339. 
Granatspitze  339. 
Grande,  Val  (Oglio)  295. 
Grande,  Val   (Ampezzo) 

321. 
Grappa,  Monte  299. 
Graseck  76. 
Grasleiten  233. 
Grasnitz  357. 
Grassau  99. 
Grasstein  226. 
Graswang  &&. 
Graswangth»!  68. 
Gratlspitze  95. 
Grätsch  241.  306. 


Grattenbach  96. 
Grattenbergl  187. 
Gratwein  353. 
Graue  Kees  340. 
Graukogl  154.  157. 
Grauspitze  193. 
Graun  219. 

Gravenreuth"'8  Ruhe  49. 
Grawand,  Alp  183. 
Graz  370. 

Greifenberg,  Bad  72. 
Greifenburg  311. 
Greifenstein,  Burg  230. 

238. 
Greinberg  389. 
Greiner,  der  Grosse  183. 
Grenzhorn,  das  93. 
Greuth  358. 
Greuther  Graben  387. 
Griatschouls,  Piz  274. 
Gribella-Thal  204. 
Griefen  390. 
Gries  bei  Bozen  229. 

—  am  Brenner  224. 

—  im  Fassathal  301. 

—  im  Sulzthal  216. 

—  im  Selrainthal  2<>5 
Griesalp  117. 
Griesen  68.  77. 
Grieser  Thal  205. 
Griesgundkopf ,   der .  58. 
Grieskareck  368. 
Grieskogl  166. 
Griessen,  Pass  152. 
Griessenbach  152. 
Griessensee  152. 
Griesstein  358. 
Grieswies-Alp  161. 
Griffen  375. 
Grignano  382. 

Grigno  298. 
Grigno,  der  298. 
Grimming  365. 
Grimmingbach  365. 
Grimmingtfaal  365. 
Grins  196. 
Grintouc  oder 
Grintuz  (Sannthaler  Al- 
pen) 384. 

—  (Isonzothal)  393. 
Grinzens  305. 
Gröbming  366. 
Grobwand  223. 
Groder  340.  341. 
Grödener  Bach  233. 

—  Joch  234.  319. 

—  Thal  233. 
Grödig  110. 
Grödiger  Thörl  llO. 
Grohmannspitze  234. 
Groissenbach  100. 
Grosio  262. 


REGISTER. 


413 


Groflina,  Val  262. 
Orossaitingen  46. 
Gross-Arl-Thal  148. 
Oroasarler  Klammen  149. 
Groaabachthal  336. 
GroBBbergthal  183. 
Grossdorf  (Breg.  Wald) 
361. 

—  (Kais)  338. 
Grosse  Bachstein  363. 
Gross-Elendthal  369. 
Gross-Florian  374. 
Grosse  Geiger  336. 
Grossglockner  340.  346. 
Gross-Gmain  121. 
Grosshesselohe  44.  82. 
Gross-Ingent  182. 
Grosse  Knallstein  366. 
Grosse  Priel  360. 
Grossotto  262. 
Gross-Bamming  361. 
Gross-Reifling  361. 
Grosstiefenthal  90. 
Gross- Venediger  168. 332. 

334. 
Gross- Vermont  202. 
Grossweidalp  168. 
Grotta,  la  284. 
Grub  (Langtaufers)  219. 
Grab,  Schloss  131. 
Grabbachfall  166. 
Gruben  67.  332. 
Grübl-Ferner  216. 
GrabscharÜ  312. 
Gräm,  Alp  262. 
Grünau  (Almthal)  127. 
Grünau,  die  (bei  Maria- 

Zell)  356. 
Grünberg,  der  126. 
Grand  93. 
Grandlsee  132. 
Grün-Habachkopf  168. 
Grünkopf  78. 
Grünschacher  Alp  361. 
Grünsee  (Ultenthal)  266. 

—  (Steinernes  Meer)  116. 

—  (Stubachthal)  339. 

—  (Tragös)  362. 
Grünsee- Alp  116. 
Grünsee-Tauern  114. 116. 
Grünspitz  67. 
Grünstein  66. 
Grünsteinscharte  66. 
Grünten  66. 
Grünwaldjöchl  307. 
Grünwaldthal  307. 
Grattenstein  121. 
Gsallbach,  der  217. 
Gscheid  348.  360. 
Gscheidt  361. 
Gschiser  Tobel  194. 
Gschlöss,  Inner-  332. 


Gschnitz  223. 
Gschnitzthal  223. 
Gschöder  368. 
Gschöderkar  368. 
Gschütt,  Pass  136. 
Gschwänd  366. 
Gschwändalp ,   Untere 

100. 

Gschwender  Hörn  47. 
Gsellknoten  308. 
Gsieser  Joch  307.  331. 
Gsiesthal  307. 
Gsoll  127. 
Gsollgraben  362. 
Gstatterboden  363. 
Gstattmeier  Niederalpe 

364. 

Gsteig,  das  206. 
Gsteirhof  244. 
Guarda  276. 
Guardavall  274. 
Guerdenazza,  die  318. 
Gnffert,  der  88. 
Gufidaun  227. 
Guggenberg  332. 
Guggenthal  142. 
Guglalp,  die  117. 
Guglschneide  117. 
Gummern  311. 
Gumpach-Kreuz  334. 
Gumpeneck  366. 
Gnmpoldskirchen  347. 
Gundalpe  47. 
Gundlalp  66. 
Gunklbach,  der  182. 
Gunskirchen  122. 
Guntenhang  62. 
Guntramsdorf  347. 
Guntschnaberg  230. 
Günzach  46. 
Gurgl  211. 
GurglerThal  (bei  Imst) 

65.  197. 
—  (Oetzthal)  211. 
Gurgler  Ferner  211. 
Gurgler  Joch  212. 
Gurgler  Lake  211. 
Gurk  880. 
Gurk,  die  384.  390. 
Gurkfeld  379. 
Gurtepohl  202. 
dnrüs  193. 
Gurtisspitze  193. 
Guschgfiel  Alpe  193. 
Guslarferner  209. 
Guslarjoch  209. 
Gusswerk  367. 
Gutenalpe  ö8. 
Guttenstein  348.  383. 
Gütle  191. 

Gutthal,  das  164.  344. 
Güz,  Piz  266. 


Haar  92. 
Habach  168. 
Habachkees,  das  168. 
Habachthal  168. 
Habberg,  der  101. 
Haberfeld  136. 
Hahersauer  Thal  94.  101. 
Habichen  206. 
Habicht  216. 
Hachau  9ß. 
Hafling  243. 
Hagelhütte  84. 
Hagengebirge  147.  148. 
Hägerau  64. 
Haggen  206. 
Hahnenberg  191. 
Haidhausen  92. 
Haidnerhöhe  390. 
Haimingen  198.  206. 
Hainbach  98. 
Hainzen  130. 
Hainzenberg  179. 
Hairlach  213. 
Hairlachbach  206. 
Halbweg  231. 
Haldensee  67. 
Haldenwangereck  60. 
Hall  bei  Steyer  122.  360. 

—  in  Tirol,  96. 
Hallbauer  242. 
Hallein  144. 
Haller  Anger  79. 
Haller  Salzbcrg  96. 
Hallkogl  206. 
Hallstadt  133. 
Hallstädter  See  131.  133. 

—  Gletscher  134. 
Hallthurm.  Pass  116.121. 
Hals,  der  3%. 
Halsalp  116. 
Haltspitze^jlie  188. 
Hamberg  379. 
Hammer  89. 
Hammerau  119. 
Hammersbach  76. 
Hangen -Alpel  309. 
Hangende  Ferner  216. 
Hangende  Stein,  der  111. 
Happ,  d.  Grosse u.  Kleine 


Harbatzhofen  47. 
Harlaching  45. 
Harteisgraben  363. 
Harter  Klamm  177. 
Hartlalpe  389. 
Hartmannsberg  97. 
Haselburg  229. 
Häselgehr  64. 
Hasenohr  266. 
Haslach  (Eisakthai)  229. 

—  (Kaiser  Thal)  389. 

—  (Rheinthal)  191. 


414 


REGISTER. 


Ha8lach(Traunthal)  101 
Uaslau  185. 
Haubensteig  46. 
Hauenstein,  Burg  23i. 
Hauensteiner  Wald  234. 
Haaerkogl  206. 
Haunold  906. 
Haus  (Ennsihal)  366. 

—  (Stillup)  181. 

—  (Baiern)  85. 
Hausham  90. 
Häuslhütte  166. 
Häusling  181. 
Hausruck  123. 
Hebung,  die  ö2. 
Hechtsee  92.  94. 
Heckbactithal  54.  59. 
Heider>See,  der  219. 
Heilbrunn,  Bad  83. 
Heilige  Berg  s.  Luschari. 
Heiligenberg,  Schloss  49. 
Heiligenblut  343. 
Heiligenbluter    Tauem, 

der  164. 
Heiligengeist  b.  Villach 

387. 
Heiligengeis  t-Jöchl    181. 

316. 
Heiliggeist  (fasern)  316. 

—  (bei  W.-Kappel)  378. 
Heilig-Kreuz  207. 
Heiligkreua-Kofel  318. 
HeUigkreuB-Kirche   318. 
Heiligwasser,   Wallf.-K. 

177. 
Heimfels  309. 
Heimgarten,  der  73.  81. 
Heimspitze  202. 
Heimwaldkofel  307. 
St.  Heinrich  70. 
Heiterwand  197. 
Heiterwang  64. 
Heiterwanger  See  64. 
Helenenthal,  das  348. 
Hellbmnn,  Schloss  106. 
Helm,  der  308.  309. 
Hemmersappenalp  1(X). 
Hereate  48. 
Hermagor  388. 
Herrenwörth  97. 
Herroint-Alpe  117. 
Hersching  72. 
Herzog  Ernst  161. 
Herzogsstahl  391. 
Herzogstand  81. 
Hetzendorf  347. 
Heaberg  98.  101. 
Heafeld  92. 
Heakappe  351. 
Heuthal  100.  189.  264. 
Hiebarg,  Ruine  169. 
meflau  361. 


iHilmerteich  374. 
Ilimmeleck  58.  66. 
Himmelmüos-Alp  93. 
Himmelreich  wiese  126. 
Ilimmelschroffen  57. 
Himmelwand  157. 
Hindelang  66. 
Hinteralpe  98. 
Hinterauthal  79. 
Hinterbühl  334. 
Hinter-I>ax  181. 
Hintereisferner  208. 
Hintereisjoch  209. 
Hinter-C^sau  135. 
Hinter-Oraseck  75. 
Hintere  Grat,  der  257. 

260. 

Hinterkirch  219. 
Hintermoos  50. 
Hintern  Wilden,  die  53. 
Hlnterreute  52. 
Hinterriss  84. 
Hintere  Schwärze  208. 
Hintersee  (Ramsau)  117. 

—  (Velber  Thal)  333. 
Hinterstein  66.  224. 
Hintersteiner  See  18S. 
Hinter-Stoder  360. 
Hinterthal  14S.  152. 
Hintere  Wandln  255. 
Hinter- Wessen  99. 
Hinter-Wildalpen  359. 
Hippach  180. 

St.  Hippolyt  237. 
Hirlats  133. 
Hirschau  52. 
Hirschberg,   der    (bei 
Bregenz)  50. 

—  (beiTegernsee)86.  87. 

—  (bei  Hindelang)  66. 
Hirschbrunn  134. 
Hirschbühl  118. 
Hirschegg  57. 
Hirschelau  115. 
Hirschenspitse  56. 
Hirschgehren-Alp  60. 
Hirschgunder  Thal  60. 
Hirschkaar  158. 
Hirschsprung  57. 
Hirschwang  350. 
Hirt  390. 
Hirzbachfall  162. 
Hirzbachthal  162. 
Hirzer  244. 
Hittisau  51. 
Hittisberg  öl. 
Hochaigner  Alpe  366. 
Hochalpe  (Ampeaso)  320. 
— ,   Brncker  375. 

—  (Kaisergebirge)  94. 

—  (Karwendelthal)  70. 


Hochalpe     (bei     Olang) 
307. 

-  (bei  Parteukirchen ) 
76. 

—  (Prags)  307. 

—  (bei  Unken)  189. 
Uochalpenspitze  370. 
Hochälple  51.    191. 
Hochberg  96. 
Hochbrett  113. 
Hochebenkofel  309. 
Hocheck  117. 
Hochederspitze  199. 
Hoch-Eppan.  Ruine  236. 
Hochfeiler  183.  313. 
Hochfellen,  der  98.  101. 
Hochfemer  216. 
Hochfilzen  152. 
Hoch-Finstermünz  219. 
Hochfrottspitze  59. 
Hocbgall  314. 
Hochgallmig  217. 
Hochgern  98.  99. 
Hochgeschirr  126. 
Hochgolling  307. 
Hochgrat  51. 
Hochgrindl  216.      • 
Hochgruber  -  Qletscher 

345. 
Hochgseng  188. 
Hochhädrich  51. 
Hochiss  88. 
Hochjoch     (Oetsthal) 

210. 

—  (Ortler)  248.  260.  261. 

—  (Silberthal)  201. 

—  (Pfiersch)  215. 

Ferner  210. 

Hochkail  137. 
Hochkaiser  188. 
Hochkalter  118. 
Hochkogl  126.  127. 
Hochkönig  148. 
Hochkopf  84. 
Hochkrumbaeh  53. 
Hochlantsch  363. 
Hochleiteigoch  248. 
Hochleitenspitze  248.257. 
Hochlekengebirge  143. 
Hochmaderer  202. 
Hochmölbing  364. 
Hoch-Mundi  79. 
Hochmath  131. 
Hochnarr  s.  Hohenaar. 
Hochnörderer  202. 
Hochplatte  45.    99. 
Hochplatter  Bauer  243. 
Hochscharte  152. 
Hochscheibeniüpe  361. 
Hochschloss  71. 
Hochachober  381.  841. 
Hochflchw»b  857.  868. 


REGISTER. 


415 


Hochs tsdel    (Puste rtbal) 
310. 

—  (Steiermark)  358. 
HochstauflTen  119.  122. 
Hochsteg  182.  3ü9. 
Hochstegfeld  166. 
Höchstein  366.  367. 
Hochsteinalpe  357. 
Hochtaaern  159. 
Hochtenn  (Lechthal)  54. 
Hochthor  (Steiermark) 

362.  363. 
Hochthurm  362. 
Hoch  -  Vernagt  -  Ferner. 

209.  210. 
Hochvemagtspitze  209. 
Hochvogel  66. 
Hochwart  (Grünten)  56. 

—  (bei  Meran)  243. 
Hochwildspitze  212. 
Hochzink  152. 
Hoch-Zinüdl  363. 
Hof  in  Salzburg  142. 

—  im  Bregenzer  Wald  Öl. 
Hofalpe  392. 
Höfatsspitze  58. 
Höfen  CT. 

Hoferalpe  169.  186.  316. 
HöOe-Alpe  51. 
Höttein  384. 
Hofmannshütte  346. 
Hofmannsruhe  56. 
Hoftnannsweg  346. 
Hofstadt  (Prags)  207. 
Hofstätten  52. 
Högelberg  119. 
Höhbauer  348. 

Hohe  Aderl  334. 
Hohe  Brett  113. 
Hohe  Brücke,  die  161. 
Hohe  BurgstaU  21Ö. 
Hohe  Docke  165. 
Hohe  Eisrinne  260. 
Hohe  Feiler  183.  313. 
Hohe  Femer  254. 
-  Hohe  Frassen  193. 
Hohe  Freschen  52.  191. 
Hohe  Fricken  74. 
Hohe  Fürlegg  168. 
Hohe  Gaisl  320.  321. 
Hohe  Gang  66.  165. 
Hohe  Geige  207.  213. 
Hohe  Gerlos  180. 
Hohe  Göll  113.  146. 
Hohe  Ifen  60. 
Hohe  Kasten  341. 
Hohe  Koien  52. 
Hohe  Kranzberg  78. 
Hohe  Kreuz  134. 
Hohe  Mann  201. 
Hohe  Mundi  79. 
Hohenaar  161.  34B. 


iluhenaschau  97. 

Hohenau,  die  181. 

Höhenbert?  Alp  182. 

H()henburg    (Kaprun) 
166. 

Huhenburg,  Schloss  83. 

Hühendorf  72. 

Hoheneck  377. 

Hohenegg  383. 

Hohenems  191. 

Hohenfernerjoch  255. 

Hohenkampalp  339. 

Hohenkrumbach    53. 

Hohenmauthen  383. 

Hohen  -  Osterwitz,  Schi. 
390. 

Hohen  -  Salzburg,  Fest. 
105. 

Hohe  Sattel,  der  171. 

Hohenschwangau,    Schi. 
62. 

Hohentauern  364.    389. 

Hohen wang  352. 

Hohenwarth,  der  389. 

Hohenwartscharte ,     die 
346. 

Hohenwerfen,  Schi.  148. 

Hohe  Peissenberg  71. 

Hohe  Pyrgas  364. 

Hohe  Rad  202. 

Hohe  Riffl  345. 

Hohe  Salve  184. 

Hohe  Säule  337. 

Hohe  Schneide  249. 

Hohe  Schrott  130. 

Hohe  Stellen-Scharte216. 

Hohe  Tenn  162.  163. 

Hohe  Thron,  der  Salz- 
burger 109. 

Hohe  Thron,  der  Berch- 
tesgadener 110. 

Hohe  Wand  (Oetzthal) 
208. 

Hohe  WUde  212. 

Hohe  Zinken  (Wolfgang- 
See)  138. 

—  (bei  Sekkau)  389. 
Hohe  Wildstelle  366. 
Höhlenferner  216. 
Hohlenstein  87. 
Höhlenstein  320. 
Hohlwege,  Diesbacher 

118. 
Hoierberg,  der  48. 
Hoiren  48. 
Hoisengut,  das  126. 
Hölle,  die,  in  Steiermark 

3Ö3. 

—  (Pflerschthal)  224. 
Höllenbachthal  122. 
Hollenburg  385. 
Holleneck,  Schloss  374. 


Hüllengebirge  127.  142. 

Ilöllenhörner  54.  58. 

Höllenstein  s.  Höhlen- 
Stein. 

Höllenthal,   beim    Sem- 
mering  350. 

—  bei  Partenkirchen  75. 
Höllenthalklamm  75. 
Hollenzen  180. 
Hollenzkopf  315. 
HoUersbach  168. 
Hollersbachthal  168. 
Hollersbacher  Scharte 

333. 

Höllgraben  113. 
Hölltobel,  das  5S. 
Holzalpe  95. 
Holzgau  ö4. 
Holzkirchen  82. 
Holzleiten,  die  65. 
Holzpointalp  8ü. 
Hönigkogl  151. 
Hopfbach-Alp  339. 
Hopfensee,  der  63. 
Hopfgarten    im    Brixen- 

thal  184. 

—  im  Defereggenthal  331. 
Hopfreben  3. 
Horlachbach  206. 
Hornbach,   Vorder-  und 

Hinter-  54. 
Hombachjoch  54.  58. 
Hombachthal  54. 
Hörndlwand  100. 
Horn-Gletscher  183.  315. 
Hörnljoch,  das  181.  316. 
Hornspitzen,  die  (Ziller- 

thal)  183. 

—  (Bhätikon)  193. 
Hornthal,  das  206. 
Homthaler  Joch  206. 
Hörsching  122. 
Hörtenberg  199. 
Hotten  61.  71. 
Hötting  177. 
Hrastnig  379. 
Hüben  (Oetzthal)  206. 

—  (Iselthal)  331. 
Htihnerspiel  224. 
Hundham  89. 
Hundsbacher  JÖchl  206. 
HundsdorferAlp  162. 163. 
Hundskehlgrund  181. 
Hundskehljoch  181.  316. 
Hundskirche,  die  177. 
Hundskogl  130. 
Hundstall  820. 
Hundstein  151. 
Hundstod  117. 
Hungerburg  177. 
Husselmühle  78. 
Hüttau  368, 


416 


REGISTER. 


Hüttenberg  391. 
Hütteneckalp  130. 
Hüttenstein  139. 
Hüttisaa  s.  Hittisan. 
Hnttler  Thal  55.  195. 
Hüttwinkel-Thal  160. 
Hutweiden-Thal  2&5. 

Idria  380. 

Idro  292. 

— ,  Lago  d'  292. 

Ifinger  244. 

Iggendorf  381. 

Igla  (Stüzbachcr  Nadel) 

378. 
Igling  45. 
Igls  1T7. 
St.  Ilgen  357. 
Ilkahöhe  70. 
111,  die  192.  202. 
Hier,  die  46.  Ö5.  56. 
Illklamm,  die  193. 
Illsankmühle  116. 
Ulstern  306. 
Imbachhom,  das  162. 
Imberger  Hörn  66. 
Imer  dOb, 

Imlauer  Gebirge  148. 
Immenstadt  46. 
Immenstadter   Hom  46. 
Imst  197. 
Imsterberg  197. 
Incisa,  Alp  319. 
Incudine  295. 
Ingent  182. 
Ingering-Thal  389. 
Inn,  der  93. 171.265.  etc. 
Innerberg  195. 
Innerfeld  309. 
Inner-Ganifer  196.  202. 
Inner-Gschlöss  332. 
Inner-Krems  369. 
Inner-Pflersch  224. 
Inner-Prags  307. 
Inner-Schmirn  181. 
Innerst,  in  der  309. 
Innerwald  98. 
Inner- Wall  gau  193. 
Inner- Weissenbach  128. 
Innichen  306. 
Innicher  Wildbad  306. 
Inning  72. 
Inningen  45. 
Innsbruck  171. 
InECll  98. 
Inzing  199. 
Irdning  305. 
Irrsdorf  144. 
Irrsee,  ehem.  Kl.  45. 
Isar,   die  6.  77.  79.  81. 

etc. 
Ischgl  Q03, 


Iscbia  297. 
Ischl  128. 

Bach  129. 

Ischler  Salzberg  130. 

Isel,  die  310.  330. 

— ,  Berg  bei  Bregenz  49. 

— ,  —  bei  Innsbruck  176. 

Iseler  66.  67. 

Iselsberg  342. 

Iselthal  330. 

Iseo  295. 

— ,  Lage  d'  295. 

Isera  281. 

St.  Isidor  229. 

Islas  265. 

Isola  (Engadin)  265. 

—  (Adr.  Meer)  399. 
Isola  dei  Frati  286. 
Isolaccia  251.  263. 
Isoletto,  Fels  285. 
Isonzo,  der  393.  399. 
Iss-Alpe  (Stubai)  215. 

—  (Gerlos)  179. 
Issenanger  96.  215. 
Istalanz-Thal  204. 
Itschgerney,  Alp  195. 
Itter,  Schloss  184. 
Ivano,  Schloss  298. 
Ixenbach  306. 
Jachen,  die  83. 
Jachenau  83. 

— ,  die  83. 

St.    Jacob    am    Arlberg 
196. 

—  im  Defereggentbal  331. 

—  im  Gailthal  309. 

—  in  Gröden  234. 

—  im  Haus  152.  188. 

—  im  Pfitscher  Thal  183. 

—  im  Prettau  316. 
-  im  Rosenthal  386. 

—  am  Thurn  108. 

—  im  Villnöss  227. 
Jacobskogel  351. 
Jagdhausalp  315.  331. 
Jägerkamp  90. 
Jägerspning,  der  170. 
Jähe  Tod,  der  73. 
Jainzen-Thal  130. 
Jalouc  393.  400. 
Jambach,  der  203. 
Jamthal  203.  277. 
Jamthaler  Jöchl  203.  277. 
Jassinggraben  362. 
Jaucrburg  393. 
Jaufen  245. 

Janfenburg,  Ruine  245.  • 
Jaufenthal,  das  225. 
Jaunth  1  384. 
Javornik  381. 

Javre  289. 
Jenbacb  95. 


Jenbach,  der  101. 
Jenesien  230. 
Jenner  113.  115. 
Jerzens  212. 
Jess-Fürkele  193. 
Jettenberg  117. 
Jezeria-Thal  378. 
Jochalp  115. 
Jochbachthal  54. 
Jochberg  1''7. 
Jochberg- Wald  187. 
Jocherbauer  243. 
Joch-Grimm  233. 
Jöchlalp  101. 
Jochmühle  80. 
Jochspitze  54. 
St.  Jodok  223. 
St.  Johann  im  Ahrnthal 
316. 

—  im  Fassathal  301. 

—  im  Görtschitzthal  390. 

—  ^'m  Leukenthal  152. 
188. 

—  im  Pongau  148. 

—  in  Tirol  152. 

—  im  Wald  330. 

—  in   der  Wochein  392. 
— ,   Insel   im   Königsaee 

114. 
Johanneejoch  55. 
Johanneskopf  Ö5.| 
Johannesthal  79.  84. 
Johannisberg  (bei  St. 

Moritz)  267. 
Johannisberg,   der,   bei 

Heiligenblut  845. 
Johannshütte       (Qross- 

glockner)  345. 

—  (Venediger)  384. 
St.  Johannshösel  119. 
Johannskofel  231. 
Johnsbach  363. 
Johnsbachthal  363. 
St.  Jon  278. 

— ,  Piz  278. 
Jörgenhütte  340. 
St.   Joseph    (Sexten) 

—  (Villnöss)  227. 
Josephsbere,  Schi.  243. 
Judenalp  163.  165. 
Judenberger  Höfe  106. 
Judenburg  389. 
Judendorf  162.  353. 
Judenkirche,  die  57. 
Judicarien  287. 
Jugend,  die  63. 
Julischen  Alpen,  d.  380. 
Jungbrunn  3lO. 
Jungfernspmng  (filöll- 

thal)  343. 
^  (bei  Graz)  374. 


REGISTER. 


417 


Jappenspitce  54. 
Jürgbaaer  389. 
Jürgenhüite  340. 
Juribell,-  Alp  329. 
Jnribrutt,  Alp  303. 
Juval  m 

Kaderalpe  363. 
Käferthal  162. 
Kaflunthal  201. 
Kafluner  Winierjüchl 

201. 
Kahlenberg  130. 
Kahlersberg  113. 
Kainacb,  die  974.  376. 
Kaindlgrat  167. 
Kaindlhütt«,  die  167. 
Kaindl-StoUen  225. 
Kainzen-Bad)  das  77. 
Kaiser,  der  Hintere  101. 
— ,  Scbeffauer  188. 
— ,  Trefiauer  188. 
— ,  der  Vordere  188. 
Kaiserau  364. 
Kaiserbrunn  350. 
Kaiserbrannen  68. 
Kaisergebirge,das94. 101. 

188. 
Kaiserhöfe,  die  94. 
Kaiserjocb  (Lechtbal) 

54.  196. 

—  (Kaunsertbal)  218. 
Kaiserklause  90.  ^ 
Kaiserscharte  366. 
Kaiserscbild  362. 
Kaiserstein  350. 
Kaiserstrasse  187. 
Kaiserthal  (Lechthal)  54. 

—  (Kaisergebirge)  94. 
Kaiserwacht  87. 
Kälberalp  78. 
Kälberstein  112. 
Kälberthal  55. 
Kalbling  364. 
Kalditsch  300. 
Kallwang  364. 

Kais  340. 
Kaisdorf  376. 
Kaiser  Tauern  339. 
Kaiser  Thal  339. 
Kaiser  Thörl  337. 
Kalteberg,der54. 195.196. 
Kaltenbach  178. 
Kaltenbrunn  am  Tegern- 
see  86. 

—  am  Attersee  143. 

—  bei  Partenkirchen  77. 

—  bei  17eumarkt  300. 

—  im  Kaunserthal  217. 
Kaltenhausen,  Schi.  144. 
Kalte  Rinne  352. 
Kälterer  See  237. 


Kaliern  236. 
Kalte  Wasser  351. 
Kaltherberg-Alpe  366. 
Kaltwasser  400. 
Kaltwasserspitze  84. 
Kammer,  Schloss  142. 
Kammergebirge  366. 
Kammerk  Öhr- Alp  188. 
189. 

—  -Platte  188. 
Kammerlinghorn  118. 
Kammersee,  der,  bei  Aus- 
see 132. 

—  (Oesterreich)  142. 
Kampen  86. 
Kampenn  229. 
Kampenwand  97. 
Kampil  229. 
Kanal-Thal  394. 
Kanin  400. 
Kanizsa  377. 
Kanker  384.r392. 
Kapell  101. 
Kapellen  350.  döi. 
Kapf  ob  Wasach  57. 
Kapfenberg  Sö2. 
Kapfing  178. 
Kappel  (Eisen-)  384. 

—  (in  Baiern)  60. 

—  (Paznaun)  204. 
Kappler  Alpe  306. 
Kapron  219. 
Kaprun  165. 
Kapruner  Thal  165. 

—  Thörl  167. 
Kapunizköpfl  333. 
Kar-Alp  170.  215.  335. 
Karawanken  385.  3S6. 
Kardaun  228.  232. 
Karfreit  400. 
Karlesgletscher  208. 
Karlesspitze,  Vordere218. 
Karlhochkogl  358. 
Karlinger  Kees  166.  345. 
Karl-Ludwigshaus  351. 
Karlsberg  391. 
Karls-Eisfeld  134.  367. 
Karlskopf  206.  213: 
Karlssteg  182. 
Karlstein  122. 
Kameid  232. 
Karnica,  Alp  4(X). 
Kärnten  385. 
Karpfenwinkel  70. 
Karrerjoch  59. 
Karrerseen  232. 
Karres  198. 
Karrösten  198. 
Karröstner  Alp  198. 
Karscharte  181. 

Karst  382. 
Kartellfemer  196. 


Babdkkbk^b  Südbalem.    18.  Aufl. 


Kartitsch  309. 
Kartitsch-Thal  309. 
Karwendelgebirge  77.  78. 
Karwendel thal  79. 
Käseralpe  58. 
Kasereck  (bei  Bad  Fusch) 
162 

—  (beiHeiligenblttt)164. 
Käsern  (Schmirn)  181. 

—  (Prettau)  170.  316. 
Kastelruth  234. 
Kasten-Alp  2Q5. 
Kasienreith  361. 
Kastenriegel  357. 
Kästl-Alp  157. 

St.  Katharein  362. 

St.  Katharina     in    der 

Scharte  244. 
Katsch  389. 
Katschbach,  der  389. 
Katschberg  369. 
Kattergebirge  130. 
Katzenkopf  81.    179. 
Katzensteig  341.  346. 
Katzenstein,  Burg  242. 
Kaufbeuren  46. 
Kaufering  45. 
Kaunerwand  Uö. 
Kauns  217. 
Kaunserthal  217. 
Keesau  168. 
Keeskar  169. 
Keeskopf  168. ' 
Kehlburg  312. 
Kehlegg  191. 
Keilbach-Joch  181.  316. 
Keilbachspitze  312. 
Kelchsauer  Thal  185. 
Kellerloch  96.  178. 
Kellerlahn  246. 
Kell«rsberg  344. 
Kellerwand  311. 
Kematen  (Pfitsch)  189. 

—  (Taufers)  213. 
Kempten  46. 
Kennelbach  50. 
Kerma-Pass  u.  Thal  393. 
Kerschbaumer  Alp  310. 
Kerschbuchhof  177. 
Kerschdorf  388. 
Kesch,  Piz  274. 
Kesselbach,  der  80. 
Kesselberg,  der  80. 
Kesselbühl,  der  165. 
Kesselfall,  am  Königssee 

114. 

—  beim  Kassfeld  158. 

—  bei  Heiligenblut  344. 
Kesselklamm  166. 
Kesselkogl  233. 
Kessel  köpf  332. 
Kesselscharte  168. 

27 


418 


REGISTER. 


Kessel  wand  -  Ferner  209. 
Kcssclwandjoch  209. 
Kesselwandspitze  209. 
Kieferafelden  96. 
Kienberg  98. 
— ,  Seehanser  100. 
Kienberg- Alpe  110. 
Kienbergklamm  94. 
Kienbarg  331. 
Kiens  806. 
Kindberg  352. 
Kirchbacb  388. 
Kirchberg  (Brixenthal) 

ISo. 
Kirchberg,  Bad  121. 
Kirchberger  Joch  244. 
Kirchbichl  94. 
Kirchdorf  in  Tirol  188. 

—  in  Oesterreich  360. 

—  in  Baiem  60. 
Kirchholz  121. 
Kirchseeon  92. 
Kirchstein  83.  90. 
Kirschentheuer  385. 
Kistenkopf  73. 
Kitzbühel  152.  185. 
Kitzbühlerhom  185. 
Kitzlochklamm  150. 
Kitzsteinhorn  166. 
Klachau  365. 
Klagenfurt  385. 
Klagenfurter  See  386. 
Klais  77. 

Klamm,  Ruine,  bei  Ob- 

steig  66. 
— ,   — ,   am    Semmering 

351. 
Klamm-Pass  153. 
Klapf-Alp  100. 
Klammbachfall  87. 
Klamml-Joch  315.  331. 
Klammstein,  Ruine  153. 
Klaus  (bei  Mellau)  52. 

—  (bei  Götzis)  191. 

—  (Kanalthal)  394. 

—  im  Steyerthal  360. 
Klausbrücke  320. 
Klause,  die  Bregen2er49. 

—  bei  Kufstein  93.  94. 
Klausen  227. 
Klausenbach  185. 
Klausenbach,  der  92. 
Klebenstein  231. 
Kleblach-Lind  311. 
Kleinboden  247. 
Klein-Elend-Scharte  157. 

370. 
Klein-Fannes  318. 
Kleinglockner  341. 
Kleiner  Göll  115. 
Klein-Iselthal  334. 
Klein-Kirchheim  369. 


Klein-Reifling  361. 
Kleinsee,  der  47. 
Klein-Sinne  308. 
Kleinspitze  53. 
Klein-Sölkthal  366. 
Kleinstein  231. 
Klein-Stübing  3ö3. 
Kleintiefenthal  90. 
Klein- Venediger  334. 
Klein-Vermuntthal    202. 
Klein- Wildalpen  359. 
Klemensek,  Alp  378. 
Klesenza,  Alp  55.  195. 
Kiesheim  109. 
Klinserscharte  360. 
Klipitzthörl  383.  390. 
Kloascherthal  91. 
Klobenstein  230. 
— ,  Pass  99. 
Klöpfelstaudach  179. 
Klösterle,  im  Vorarlberg 

195. 
Klosterthal,  das  195.  348. 
Klosterwappen  350. 
Knallstein,  Gr.  366. 
Knappenberg  391. 
Knappendorf  357. 
Knappenfu8sthal307. 321. 
Kneufelspitze  113. 
Knie,   oberes  u.  unteres 

53.  59. 
Kniepass,  bei  Reutte  GQ. 
— ,  bei  Unken  189. 
Knittelfeld  389. 
Knollkopf  307. 
Knorrhütte  77. 
Knutten  315. 
Knuttenthal  314. 
Kobenz-Thal  388. 
Kochel  80. 
Kochelsee  80. 
Kochenmoos,  Bad  222. 
Ködnitzgletscher  340. 
Ködnitzthal  340. 
Kofel  298. 
Köflach  374. 
Kofljoch  227. 
Kögelalp  88. 
Köglergraben  185. 
Kohlgrub  73. 
Kohlthal,  das  94.  101. 
Kolben,  im  161. 
Kolbenkaar  159. 
Kolbermoor  93. 
Kolbnitz  342. 
Kolfuschk  319. 
Kolfuschker  Jöchl  319. 
Kollern  229. 
Kollinkofel  311. 
Kolm  Saigum  161. 
Kolmspitz  144. 
Kolowrathühle  109. 


Königsalp  87. 
Königsbach,   der  114. 
— ,  Alpe  113.  115. 
Königsberg,  Alp  113.  115. 
Königsberg,  der  400. 
Königsberghorn  138. 
Königsdorf  83. 
Königsjoch  259. 
Königssee  113. 
Königsspitze  od.  Königa- 

wand  259. 
Königsstuhl  369. 
Konstanzer  Thal  47. 
Koppen  131. 

Koppenbrüllerhöhle  131. 
Koppenthal  131. 
Kopreiner  Sattel  378. 
Kor-Alpe  375. 
Koritenza  381. 
Komath  309. 
Kornau  57. 
Komtauem  159. 
Koroschica-Alp  378. 
Korspitze  247. 
Kortsch  221. 
Koschutta  384. 
KÖssen  101. 
Köstendorf  123. 
Koth-Alpe  88.  130. 
Kötschach  157.  311.  388. 
Kötschachpass  311. 
Kötschachthal  157. 
Kotschna,  Bärenthaler 

386. 
— ,  Seeländer  384. 
KÖttulach  383. 
Krainburg  392. 
Krainer  Hütten,  die  348. 
Kramer,  der  75 
Kramerhütte  158. 
Kramets-Au  84. 
Krampen  354. 
Kramsach  95. 
Kramul  340.  341. 
Kranabetsattel  127. 
Kranebitten  177.  199. 
Kranichsfeld  377. 
Krankenheil,  Bad  82. 
Kranzberg,  Hoher  78. 
Kränzelstein  231. 
Kranzhom  97. 
Krapfenkarspitze  85. 
Krappfeld  390. 
Kraspesspitze  206. 
Kratzenberg  168. 
Krautinsel  97. 
Krautkaser^raben  113. 
Krantschneiderbrücke 

111. 

Krautwaschl  375. 
Kraxenträger  223. 
Krazer  57.  66. 


REGISTER. 


419 


Kreckelmoos,  Bad  68. 
Krehalp  127. 
Kreidengraben  78. 
Kreidensee  318. 
KreilApitze  257. 
Kreoubrack  369. 
Kremsmünster  122. 
Kressnitz  379. 
Kresswasserl  306. 
Kreuth,  Wildbad  87. 
— ,  Dorf  (Baiem)  87. 

—  (Oailtlial)  387. 
Kreazalpe  76. 
Kreuzberg    (Kärnten) 

311. 

—  (Saliachthal)  368. 

—  (bei  Sehliersee)  90. 

—  (Sexten)  309.  325. 
Krenzeck  58.  311. 
Kreozgletscber  203. 
Krenzbütte  206. 
Krenz-Jocb  (Gerlos)  178. 

179. 

—  (b4i  Heran)  231. 

—  (Prags)  307. 
— ,  Hohes  221. 
Kreuzkamm  207. 
Kreuzkofl  318. 
Krenzkogl  154.  156. 
Kreuzspitze      (Oetzthal) 

Krieglach  352. 
Krimtnl  169. 
— ,  Wilde  179. 
Krimmler  Gletscher  170 
316.  335. 

—  Tauern  170.  316. 

—  Thörl  335. 

—  Wasserfälle  169. 
Krippenstein  133. 
Krippes  318. 
Kristallspitzen  247. 
Km  393.  400. 
Kroatenloch  147. 
Kronau  3%. 
Kronburg,  Ruine  197. 
Krön -Metz,  Fest.-Buine 

293. 
Kronplatz  306. 
Kropfsberg,  Ruine  95. 
Kroppenstein,  Ruine  160. 

342. 
Krössbach  215. 
Krottenkopf  (Algäu)  ö9. 

—  (Partenkircben)  76. 
Krottensee  144. 
Krumbach  51. 
Krumbach,  der  180. 
Krumbach  ob  Holz  53. 
Krumbachthal  58.60. 179. 
Krumelbach,  der  161. 
Krumme  Steyerling  360. 


Krumpendorf  386. 
Krumpensee  214. 
Krün  81. 
Küehelberg  239. 
Kuchelmoosalp,  die  181. 
Kuchenspitzen  196. 
Kuchl  146. 
Kuchler  Loch  114. 
Kuck  392. 
Kuebaeh,  Burg  229. 
Kuens  245. 
Kufstein  93. 
Kugelhorn  66. 
Kugellucken,  Höhle  353. 
Kühberg  57.  191.  306. 
Kühbühel  151. 
Kühetei  205. 
Kuhflucht  74. 
Kühkarlköpfl  162. 
Kühnsdorf  384. 
Kuhroint-Alp  117. 
Knhschneeberg  351. 
Kühtreien,  Schlucht  207. 
Kühzagelalp  90. 
Kulm  (Samina)  193. 

—  (Ramsau)  367. 
Kulpa  379. 
Knmmenberg  191. 
Kummersee  245. 
Kundl  94. 
Kuntersweg  228. 
Künzel-Spitze  53.  195. 
Kuppelwies  244. 
Kürsinger  Hütte  169.  335. 
Kurtatsch  237.  280. 
Kurze  Grund,  der  185. 
Kurzras  210. 

Laafeld  115. 
Laak  391. 
Laakirchen  123. 
Laas  (Krain)  381. 

—  (Vintschgau)  221. 
Laase  379. 

Laaser  Ferner  261. 
Laaser  Spitze  221.  255. 
Laaser  Thal  221.  261. 
Laatsch  220. 
Labau  100. 
Labanner  Joch  219. 
Labauner  Kopf  219. 
Lachalpe  168. 
Lachenspitz  67. 
Ladis  217. 
Ladiz  84. 
LadriUcher  Brücke   26. 

305. 
Lafraun  297. 
Lagalp,  Piz  263. 
Lagant,  Alp  194. 
Lagarina,  Val  281. 
Lagazuoi,  Mtc.  318.  327. 


(Ampezzo)  321. 

(Gaviathal)  252. 

—  inghlacciato,  Passo  del 
291. 

—  nero  (Bemina)  263. 
(Val  Mazza)  292. 

—  minore  263. 

Lago    scuro,    Passo   del 

291. 
Lagoscuro,  Gima  291. 
Lago  Spalmo,    Gima  di 


Lägerthal  s.  Lagarina. 
Lago  bianco  (Bernina) 


Lagref,  Piz  265. 
Lagutz,  Alp  55. 
Lahn  64. 
Laibach  379. 
— ,  die  379. 
Laibacher  Moos  380. 
Laimach  180. 
Lainach  342. 
Lainaustieee  126. 
Lainbach  359. 
Lainthal  78. 
Lakenboden  350. 
Lalider  84. 
Lambach  122. 
St.  Lambrecht  389. 
Lamingbach  362. 
Lammer,  die  197.  147. 
Lammersberg  132. 
Lamon  305. 

Lamprecht-Ofenloch  189. 
Lamprechtsburg  306. 
Lamsenjoch,  das  84. 
Lana  297. 
— ,  CJol  di  328. 
Landeck  197. 
Landeggkopf  319. 
Landeggthal  332. 
Landl  (bei  Bair.  Zell)  91. 
—  (Ennsthal)  361. 
Landro  ^0. 

Landsberg  am  Lech  45. 
Landschau  200. 
Landschitz-Scharte  366. 
Landskron,  Schloss  352. 
— ,  Ruine  387.  391. 
Landsteg  ISO.  160. 
Landthal  113. 
Landthal-Alp  115. 
Landthal-Wand  115. 
Lanerkees  316. 
Lanersbach  181. 
Langbath  127. 
Langbathseen  127. 
Langebene  207. 
Langeck  231. 
Lange  Grund,  der  185. 
Langenauthal  87. 


420 


RBOISTEB. 


Langenberg  83. 
Langenfeldf  das  76. 
Längenfeld  206. 
Langeoferner,  der  354. 

Langenferner  -  Jocli  255. 

261. 
Langenthal  (Stubai)  215. 

—  (Gröden)  234. 
Langenthal- Alp  83. 
Längenthaler  7\lp  200. 
Langes  tei  204. 
LangenwaogöG.  352. 
Langgrab  220. 
Länggrles  83. 
Langgrnb-Ferner  221. 
Langgrub-Joch  210.  221. 
Langkofl  234.  301. 
Langpoltner  Graben  365. 
Längsee  94. 
Langsteg-Thal  384. 
Langtanferer   Joch   209. 

220. 
--  Femer  209.  220. 
LamEtaaferer  Spitze  206. 

Langtauferer  Thal  219. 
Langthal  (OeUthal)  211. 
Langthaler  Eck  211. 

—  Ferner  211. 

—  Joch  212. 
Laaguard,  Piz  270. 
Langwies  128. 
Lannach  374. 
L»ns  177. 
Lanser  Köpfe  177. 
Lanterna,  Val  253. 
Lanea  298. 
Lanzada  253. 
Laperwitz-Glfitscber  339. 

341.  345. 
Lapones,  Alp  215.  223. 
Lapp-Thal  331. 
Lappach  312. 
Lappacher  Jöchl  313. 315. 
Lappacher  Thal  312. 
Larainthal  203. 
Larda,  Mte.  291. 
Lardaro  291. 
Laret,  Alp  267. 
Laretwald  265. 
Largo,  Cimal  del  264-  290. 
Larieto,  Alp  321. 
Laris,  Vedretta  di  280. 
Larisfall  290. 
Larosbach  111. 
Laroswacht  113. 
Larsenbach,  der  197. 
Lasankatobel  55.  194. 
Lasörling  333.  2ßi. 
Lassach  160. 
Lassing,  die  356.  359. 


Lassnita  die  375.  376. 
Last^  328. 
— ,  Gima  di  362. 
Lat,  Piz  265.  279. 
Lateroser  Thal  53.  191. 
Latsch  221. 
Lattemar  232. 
Lattengebirse  116.  117. 
Latz  193.  194. 
Latzfons  227. 
Latzfonser  Juch  227. 
Laudachsee  126. 
Laudeck,  Kuine  217. 
Laufbühler  See  66. 
Laufen  131.  377. 
Laugenspitze  244.  293. 
Launsdorf  390. 
Laurein  293. 
Lausbera-Lahne  78. 
Lauter  99. 

Lauterbach,  der  185. 
Lautersee  iS. 
Lautrach  190. 
Lavamünd  388. 
Lavant,  die  383. 
Lavant,  Schi.  390. 
Lavant-Thal  375.  383. 
Lavaredo,  Cime  di  325. 
Lavarone  297. 
Lavatsch-Thal  79. 
Lavatscher  Joch  76.  79. 
LavaazO)  Castel  326. 
Lavenone  292. 
lävriu  275. 
Lavinores  322. 
Lavinuoz,  Val  275. 
Lavirum,  V^  274. 
Lavis  280. 
Lawinenstein  965. 
Lazenburg  347. 
Layen  s.  I^oyen. 
Lazag-Thal  225. 
Lazins  212.  1245. 
Lazinser-Thal  212. 
Lazise  286, 

Lebenberg,  Schloas  (bei 
Meran)  2Ai. 

—  (bei  Kitzbuhel)  185. 
Lebenberger  Alf  243. 
Lebriug  376. 

Lech,  Dorf  54. 
Lech,  der  45.  54.  61.  etc. 
Lechfeld,  das  45. 
Lechleiten  53.  60. 
Lechthal,  oberes  54. 
Lecknersee*  der  51. 
Ledro-See  285. 

—  Thal  285. 
Lees  392. 
Legerwand  257. 
Lehenalpe  51. 
Leibnigthal  331. 


Leibnitz  376. 
Leibnitzer  Feld  376. 
Leifers  233. 
Leilachftpitz  67. 
Leis,  Piz  d'ils  264. 
Leisach  310. 
Leitenalm  244. 
Leiterbach,  der  346. 
Leiterbachfall  344. 
Leiterhütte  341.  346. 
Leiterkees  346. 
Leiterköpfe  341.  346. 
Leiterthal  341.  346. 
Leithagebirge  348. 
Leithneralp  168. 
Leitstuben  100. 
Leltzach  89.  91. 
Leklebach,  der  213. 
Lend  am  Lech  54. 

—  an  d.  Salxach  149.  153. 
Lend-Canal  385.  386. 
Lengenfeld  206.  393. 
Lengmoos  230. 
Lengdorf  167. 
Lengstein  231. 
Lengstein,  Gr.  314. 
Leno  281. 

Lenzumo  285.  291. 
Leoben  388. 
Leobersdorf  348. 
Leo  gang  152. 
Leogang-Thal,  das  152. 
St.  Leonhard  im  Defer- 
eggenthal  331. 

—  in  Enneberg  318. 

—  im  Kartitschthal  309. 
— ,  Bad  in  Kärnten  390. 

—  im  Lavantthal  388. 

—  im  Passeir  245. 

—  im  Pitzthal  213. 
St.  Leonhards-Sattel 

378. 

Leonhardsstein  87. 
Leoni  70. 
Leonsberg  143. 
Leonsberg-Zinken  130. 
Leonstein  (a.  d.  Steyer) 

360. 
Leonstein    (Kärnten) 

886. 
Leopoldskirchen  394. 
Leopoldskron ,  Schloss 

LeopoldskronerMooB  109. 
Leopoldsruh,  Bad  310. 
Leopoldstein,   Bux^  362. 
Leopoldsteiner  See  380> 

362. 
Lerehbühel  243. 
Lercl^eck  363. 
Lermoos  64. 
Lesach  389. 


REGISTER. 


421 


Lesaclitlial  939.  341. 
Lesece  382. 
Lessachgraben  366. 
Lessachthal  909. 
Letusch  9T7. 
Leuehtenburg  287. 
Leukenthal,  das  152. 188. 
Lentaschmühl  78. 
Leutaschthal  TB. 
Leutascher  Mähder  78. 

79. 
Leutsch  377. 
Leutschbaeh,  der  378. 
Lentochthal  377. 
Levico  297. 
— ,  Lago  di  297. 
Leytha  s.  Leitha. 
Libtislta384. 
Lichtenbachgraben  351. 
Lichtenberg  (PinKgaa) 

151. 
—  (Vintschgau)  220. 
Lichtenegg  352. 
Lichtenstein  389. 
Lichtenwald  379. 
Lichtmessberg  984. 
Lichtwert,  Bnrg  95. 
Liebenfels  391. 
Lieboch  374. 
Lieburg,  die  310, 
Liechlkopf  S3.  60. 
Liechtenstein,  Ruine  192. 
Liechtenstein  -Klammen 

149. 
Liegn!tzh5he  369. 
Lienz  310. 

Lienzer  Klause  310. 
Lienzinger  168. 
Lieser-Thal  311.  969. 
Liesing  909.  347. 
Liesing-Thal  364.  388. 
Liezen  364. 
Limbergalpe  166. 
Limo,  Joch  318. 
Limone  287. 
Linard,  Piz  275. 
Lind  386. 
Lindau  48. 
Lindenhof  48. 
Linder  68. 
Linderhof  68. 
Lingenaa  öl. 
Linkerskopf  58. 
Linttfaal  182. 
Linz  122. 
Lipizza  998. 
Lischan,  Pls  278. 
Lischanna,  Vadret  278. 
Lisenzer  Femer  206. 
Lisenzet  Thal  206. 
Listolade  329. 
Littai  379. 


Litzbach  200.  201. 
Litzner,  Qross-  n.  Kleln- 

202. 
Livigno  274. 
Livinalonga-Thal  328. 
Livrio,  Honte  247. 
Lizzana  281. 
Lobbia-Oletscher  290. 
Lobnitz,  die  383. 
Lobspitze  201.  202. 
Loch  51. 

Loch,  Sasso  di  301. 
Lochaa  49. 
Lochmtihle  306. 
Lockstein  112. 
LÖdensee  100. 
Lodrone  291. 
Lofer  189. 
Loferer  Alpe  189. 
Loferer  Hochthal  189. 
Loferer  Steinberge  152. 

188.  189. 
LöffelsMtze  182.  316. 
Logar-Thal  378. 
Lohbachfall  86. 
Loibl,  der  385. 
Loibl,  d.  Kleine  385. 
Loisach,  die  64.  68.  73. 

80. 
Loitsch  380. 
LöUing  390. 
Longarobe  326. 
Longhin.  Piz  265. 
Looch  393. 
Loose,  die  51.  191. 
Loppio  283. 
Loppio-See  283. 
Lorena  50. 
St.  Lorenz  225. 
8t.  Lorenzen  (Gailthal) 

309. 

—  (Pusterthal)  306. 

—  in  Kärnten  383. 

—  in  Steiermark  388. 
8.  Lorenzo  399. 
Loreth  206. 

St.  Loretto  56. 
Lorina,  Val  285. 
Lorüns  200. 
Losenstein  261. 
Loser,  der  132. 
Lotterbad  244. 
Lötzenbach,  der  197. 
Lovere  295. 
Loyero  253. 
Loyen  233. 
Lozzo  325. 
Lü  275.  279. 
S.  Lucano,  Pass  304. 
8.  Lucano,  Va)  304.  330. 
— ,  Palle  di  329.  390. 
Luehsboden  351. 


S.  Lucla  (bei  Ve^otta) 
282.  287. 

—  (Addathal)  252. 

—  (bei  Gaprile)  329. 
Lückel,  das  909. 
Luckeralp,  obere  86. 
Lucknerhütte  340. 
Ludesch  194. 
Ludescherberg  194. 
Lueg,  Pass  147. 
Luftenstein^asä  189. 
S.  Lugano  900. 
Lugauer,  der  962. 
Lugen  53. 
Lukashanslalp  163. 
Lukaskreuz  332. 
Luknia-Pass  393. 
Läneralpe  200. 
Lüner  Krine  200. 
Lünersee  194. 

Luna,  Gol  di  304. 
— ,  Ute.  330. 
Lungacqua  262. 
Lungau  369. 
Lunghie^  317. 
Lusam  297. 
Luschadura,  Val  275. 
LuscharibeiHE  394. 
Ltisenthal  227. 
Lussai  279. 
Lustheim  114. 
Luttach  315. 
Luttersee  78. 
Lutzbach,  der  194. 
Lüxenhfitte  389. 
St.  Luziensteig  192. 

Machtlfing  72. 
Mackner  Kessel  231. 
Madatsch  247.  248. 
Madatsch-Femer  247. 
Madatscbjoch  (Ortler) 
248. 

—  (Pitzthal)  214. 
Mädele-Oabel  59. 
Mädel^och  59. 
Mademo  286. 
Madlein,  Piz  278. 
Madleiner  Thal  203. 
Madonna  di  Campiglio 

289. 
Madonna  di  Keve  903. 
Madonna  di  Tirano  253. 
Madritschbach  254. 
Madritschjoch  255.  261. 
Madritschspitze  2S6. 
Madriser  Spitze  201.  202. 
Madulein  274. 
Ma^  326. 
Magasa  285. 
St.  Magdalena  (Villnöss) 

227. 


422 


REGISTER. 


St.  MagdAlen»(G8ie8)  331. 
—  (Seirain)  306. 
Hagdalenenhöhle  382. 
Hagdalensberg  390. 
Uagerbach  1^. 
Maggiore,  Monte  285. 
Magiern  394. 
Mahlknecht  236. 
Mahlknecht-Joch  235. 

301. 
Mahrenberg  375.  383. 
Mahrenwald  330. 
Maienbnrc  237. 
Mairalm  126. 
Mairhofen  180. 
Maiseistein  56. 
Maistadt  308. 
Malach-Thal  206. 
Malag  218.  219. 
Malag-Thnl  218. 
Malborghet  394. 
Malbun-Thal  193. 
Halcesine  285. 
Malchbach,  der  197. 
Malcoira,  Alp  323. 
Male  294. 

Blalenco,  Val  253.  2Pö. 
Malero,  der  253. 
Malfonthnl  196. 
Malga,  Val  di  291. 
Malga  di  CassinaSöl.  261. 
Malhamspitze  337. 
Mallnitz  160. 
MallnitKer-Tauern  159. 
Mallnitz-Thal  342. 
Maloja  264. 
Malono  295. 
Mals  220. 
3Ia]ser  Heide  220. 
Maltathal  369. 
Maltein  369. 
Mandling  367. 
Mandron,  Alp  290.  291. 
Mandron  Basso,   Gatena 

del  291. 
Mandron-Gletscher  290. 
Mandronhütte  290. 
St.  Mang  61. 
Blanger-Alpe  126.  127. 
Mangert  394.  400. 
Mangert-Seen  394. 
Mangert-Thal  400. 
Mangfall  85.  89.  92. 
Maniva-Pass  292. 
Mankbacb  193. 
Mannhart  s.  Mangert. 
Mannhartalp  159. 
Marauner  Thal  244. 
Marburg  376. 
3Iarceana  325. 
Marchkareck  3G0. 
^•archtrenk  122. 


S.  Blarco  282.  325. 
Mare,  Pallon  della  251. 

294. 
— ,  Valle  della  294. 
->,  Vedretta  la  259. 
Marein  352. 
Mareith  225. 
Mareson  326. 
St.  Margarethen  93.  190. 

389. 
St.  Margarethenkapf  192. 
Margna,  Piz  della  265. 
Margreid  237. 
St.  Maria  in  G  roden  234. 

319. 

—  im  Münsterthal    220. 
275. 

—  deila  Salute  325. 
— ,  Sils-  265. 

—  am  Stelvio  249. 

—  im  Trentathal  393. 

—  (Glashütten)  375. 
Maria-Alm  152. 
Maria-Brunn  177. 
Maria-Brunneck,   Cap. 

147. 

Maria-Eck  101. 

Maria  im  Elend  160. 

Maria-Gail  387. 

Maria-Grün    (bei    Feld- 
kirch) 192. 
-  (bei  Graz)  374. 

Maria-Kulm  364. 

Maria-Kumnitz  366. 

Maria-Kuntersweg  118. 

Maria-Loretto  386. 

Maria-Luisenbrunnen 
185. 

Maria-Lukau  309. 

St.  Maria  Magdalena  206. 

Maria-Pfarr  869. 

Maria-Piain.  Wallfahris- 
Kirche  109. 

Mariarast  383. 

Maria-Rast,   Cap.    179. 

Maria-Rehkogl  353. 

Maria-Saal  391. 

Maria-Saalen  317. 

Maria-Schmelz  254. 

Maria-Schnee  230. 

Maria-Schutz  352. 

Maria-Strassengel  353. 

Maria  im  See  a92. 

Maria-Trost  374. 

Maria-Wörth  386. 

Mariazell  355. 

Marienberg,  Abtei  220. 

—  bei  Kempten  46. 
Marienbrücke  63. 
Markt-Tüffer  379. 
Mariing  243. 
Mariinger  Berg  222.  243. 


Maritgletacher  2ö6.  260. 
Marltschneid  2G0. 
Maritthal  260. 
Marmarole  325. 
Marmolada  302. 
Marmore,  Muot  265. 
Marocaro,  Val  291. 
Marquartstein  99. 
Marteck  179. 
Martell  254. 
Marteller  Alp  254. 
Martellthal  %4. 
St.  Martin  im  Abrenthal 
316. 

—  im  Ennsthal  366. 

—  im  Gaderthal  318. 

—  bei  Hall  96. 

—  im  Val  Masino  264. 

—  im  Passeir  245. 

—  an  der  Saalach  189. 

—  im  Salzkammergnt 
136. 

—  (Schneeberg)  225. 

S.  Martino  di  Gastroaza 

306. 

Martinsbruck  279. 
Martinswand  199. 
Marui-Thal  196. 
Marul  55. 
Mamlthal  55.  194. 
Marxwiesen  341.  346. 
Marza,  die  288.  289. 
Marzellgletscher  209. 
Marzellspitzen  209. 
Märzenbachklamm  178. 
Marzoll  119. 

MarzoD,  Forcella  di  321. 
— ,  Val  321.  325. 
Mas  330. 
Maschelalp  160. 
Maseralp  99. 

Masino,  Bagni  di  253.264. 
— ,  Val  253.  264. 
MassimenO)  Alp  290. 
Masuccio,  Piz  252. 
Masulschlncht  244. 
Materott,  Malga  290. 
Mathon  203. 
Matler  Alpe  193. 
Matrei  m 
— ,  Windiseh  831. 
Matreier-Velber   Tauern 

333. 

—  Kaiser  Thöri  337. 
Matsch  321. 
Matschatsch  296. 
Matscher  Ferner  221. 
Matscher  Joch  220.  221. 
Matscher  Thal  221. 
Matschon-Joch  193. 
Matschonspitze  193. 
Mattarello  281. 


KEGISTEK. 


423 


S.  Matteo,  PunU  di  2&1. 

294 
Mattersberg  331. 
Hattersdorf  349. 
Matting  199. 
Matoen,  Barg  95. 
Hanlfl  225. 

Maultaach,  Burg  238. 
Maurach  w. 

—y  die  (im  OeUthal)  206. 
Haaren  201.  317. 
Maarerkeesköpfe    169. 

335. 
Maarerthal  336.  336. 
Maarerthörl  335. 
Manria-Pass  325. 
Maarito-Alpe  88. 
Mautern  36i. 
Mautemdorf  367.368. 
Mauthen  311. 
MauthhäoBel,  das  99. 
Manthhausen  122. 
Slaiglan  119. 
Maxhüiten  161. 
Maximilianflhütte  98. 
Max-Josephsthal  90. 
Maxklamm  75. 
Mayenfeld  193. 
Mayralp  168.  243. 
Mayrhofen  i.  d.  Gastein 

lo3. 

—  im  Eggenthal  232. 

—  im  Zillerthal  180. 
Mazza,  Val  252. 
Mazzin  301. 

Mazzo  252. 
Medelzkopf  341. 
Medraz  215. 
Mehren  95. 
Mchrerau  49. 
Meidling  347. 
Melach,  die  205. 
Bleledrio,  der  294. 
Mellau  52. 
Meileck  190. 
Mellenbachthal  52. 
Memmingen  46. 
Mendelgebirge  237. 
Mendelpass  237. 
Mendlingbach  369. 
Mendola   s.  Mendel. 
Menicigolo,  Monte  290. 
Menterschwaige  44. 
Mera,  Val  262. 
Meran  238. 
Merbjöchl  316.  331. 
Merkenstein  348. 
Merzlogora  378. 
Meschino  261. 
Mesules  319. 
Menurina,  Alp  824. 
— ,  La^o  324. 


Metnito  390. 
Mettenham  99. 
Metzenleiten  113. 
Mezdi,  Piz  275. 
Mezzana  429. 
Mezzano  305. 
Mezzem,  Piz  274. 
Mezz'  Isola  295. 
Mezzo,  CoUe  di  289. 
Mezzo-Lago  286. 
Mezzo-Lombardo  292. 

—  Tedesco  292. 
Mezzodi,  Becco  di  (Am- 

pezBo)  323.  326. 
— ^ima  di  (Val  Zoldo) 

— ,  -^  (BrenU)  288. 

Miana  330. 

8t.  Michael  im  Langau 

368. 
— ,  Kap.  71. 

—  bei  Hall  96. 

—  bei  Leoben  388. 

—  (Ueberetsch)  236. 
Michaelsburg  306.  317. 
S.  Michele  280. 
Michelbacher  Thal  331. 
Michelreisfl  314. 
Mieders  214. 
Mieminger  66. 
Miesbach  89. 
Miesing  90. 

Migion,  Mte.  328. 
Miklauzhof  384. 
Milders  215. 
Mileins  227. 
Millero,  Como  di  291. 
— ,  Val  290. 
Millstadt  311. 
MillstadterSee  311. 
Mils  197. 
Mincio,  der  286. 
Minestra,  Pont«  263. 
Minger,  Val  278. 
Minschun,  Piz  276.   278. 
Minur,  Val  263. 
Miramar,  Schloss  398. 
Mis  330. 
Mis-Thal  330. 
Misauner  Gletscher  272. 
Miss  378. 
Missbach  383. 
Missian  236. 
Misslingbach  383. 
Misthaufen  56. 
Misurina-See  324. 
Mittag  47. 

Mittagskogl    (Pitzthal) 
213. 

—  (Kärnten)  386.  387. 
Mittagspitze  im  Bregen- 

zer  W»ld  52, 


Mittagspitxe  bei  Hinter- 
stein 66. 

—  im  Montavon  200. 

—  im  Paznaun  196. 
Mittagsscharte  110. 
Mittelberg    bei    Immen- 
stadt 47. 

—  im  Walserthal    53. 
57. 

—  im  Pitzthal  213. 

—  am  Ritten  231. 
Mittelberg ,    der    (Enga- 

din)  239. 

—  (Etschthal)  236.  280. 

—  (bei  Hallein)  146. 
Mittelberg-Oletscher  206. 

213. 
Mitteidorf  333. 
Mittel-Graseck  75. 
Mittenwald  in  Baieen  77. 
Mitteralpe  93. 
Mitterbach  356. 
Mitterbachjoch  315. 
Mitterbad  244. 
Mitterberg  148.  314. 
Mitterdorf  in  Krain  392. 

—  bei  Kaltem  237. 

— ,  Schloss  a.Semmering 

352. 
Mitterfeld-Alp  148. 
Mitterkar-Femer  206. 
Mitterkaaer-Alpe  113. 
Mitterkopf  168. 
Mitteradorf  365. 
Mittersee  (Baiern)  lÜO. 

—  (Reschen)  219.  220. 

—  (Vclber  Thal)  333. 
Mittersendling  82. 
Mittersill  168. 
Mitterthal  307. 
Mitterthörl  164. 
Mittewald  am  Brenner 

226. 

—  im  Puaterthal  310. 

—  bei  Villach  387. 
Mixnitz  353. 
Mocheni,  Val  dei  297. 
Mödling  347. 
Mödring  390. 

Moena  301. 
Moggio  394. 
Blohnenlluh  53. 
Moistrana  393. 
Moistroka  363. 
Mojazza,  Mte.  330. 
Molberding  98. 
Molignon  s.  Mahlknecht. 
Molkenbauer  121. 
Moll,  die  342.  344. 
MöUbegg  366. 
Möllbrücken  342. 
Mölln  360, 


424 


REGISTER. 


Höllniggfall  369. 
Möllthal  311.  342. 
Mölten  230. 
Möltener  Bach  238. 
Molveno  288. 
— ,  Lago  di  288. 
Mönchsberg  106. 
Mondadizza  292. 
Mondatsch  s.  Madatsch. 
Mondin,  Pia  203.   218. 

279. 
Mondaee  144. 
— ,  der  143. 
Monfalcone  399. 
Hontagna  (Oardasee)286. 

—  (VeltUn)  258. 
MonUn  (Martell)  254. 

—  (hei  Ifenmarkt)  300. 
Montaraskerhach  266. 
Moniavon  199. 

Honte,  Val  del  252.  294. 
Monte  Groce-Pass  311. 
3Ionthal  317. 
Montiggl  236. 
Hontiggler  Seen  286. 
Honzoni-Thal  301. 
Moos  (bei  Braneck)  317. 

—  (Passeir)  245. 

—  (Sexten)  309. 
Moosalp  143. 
Mooserboden  166. 
Moosthal  196.  246. 
Mora,  Val  251. 
Morbegno  253. 
Mörchenspitze,  die  182. 

183. 
Morgenalblspitze  809. 
Mori  282.  283. 
Morignone  252. 
St.  Moritz  (Ahrnthal)3l3. 

—  (Engadin)  266. 
Moritzing  2^. 
Morter  254. 
Morteratseh,  Piz  273. 
Morteratsch  -  Glei<)Cher 

271. 
Mörtsrhach  342. 
Mörzelspitze  52.  191. 
Hosherg,  der  188. 
Mosel  390. 
Möselbad  307. 
Mösele,  Gr.  313.  315. 
Möseleferner  313. 
Moseralp  363. 
Möseralpe  93.  100. 
Mösle-Alp  66. 
Moserhütte  156. 
Mosern  188. 
Mosern  79.  199. 
Moslainalpe  84. 
Mössna  366. 
'ostnock  314. 


Moszenik-Bach  386. 
Mothenkopf  194. 
Motta,  la  263.  296. 
Motz  196. 
Muda,  ia  318. 
Muggia  398. 
Mugoni.  Sasso  dei  301. 
Mahl  64. 
Mühlan  177.  364. 
Mühlauer  Klamm,  die 

l7t. 
Mühlbach,  bei  Hallstadt 

138. 

— ,  im  Pinzgau  168. 
— ,  im  Pongau  148. 
— ,  im  Pusterthal  305. 
— ,  bei  Taufers  312. 
Mühlbach-Joch  312. 
Mühlbacher  Bad  312. 

—  Thal  (Taufers)  312. 
Mühlbacher  Klause  d(XS. 
Mühlbachthal  (bei 

Bischofshofen)  148. 

—  (bei  Niedernsill)  167. 
Mühldorf  126.  342. 
Mühlen  312. 
Mtihlhom  97. 
Mühlsturzhorn  118.  189. 
Mühlthal  69. 
Mühlwald  312. 
Mühlwalder  Joch  315. 
Mühlwald-Thal  312. 
Mülleralp  127. 
MuUitzthal  333. 
Mullitzthörl  331.  338. 
Mülln  105. 

Müllnerhom  119.  110. 
Mullwitz-Aderl  333.  384. 
Mull  Witzgletscher  384. 
München  1. 

Academie  40. 
^Allerheiligenkirche  11. 
Alte  Hof,  der  15. 
Anatomie  41. 
Antikensaal  40. 
Antiquarium  32. 
Arcaden  11. 
Archiv  12. 
*Auer  Kirche  42. 
«Basilica  37. 
^Bavaria  ^. 
Bazar  11. 
«Bibliothek  12. 
Blinden-Institut  14. 
Botan.  Qarten  38. 
Briennerstrasse  21. 
Denkmäler : 
Deroy  15. 
Fraunhofer  15. 
Gärtner  42. 
Gluck  39. 
Goethe  40. 


München : 

Klenze  42. 
*KvLTf.  Max  I.  21. 
—  Max  Eman.  39. 
Kreitmayr  39. 
Lasso,  Orl.  di  39. 
Ludwig  I.  12. 
«Max  I.  Joseph  8. 
*Max  II.  20. 
Rumford  15. 
Schelling  15. 
Schiller  22. 
Westenrieder  39. 
«Engl.  Garten  44. 
Erzgiesserei  37. 
Ethnogr.  Museum  11. 
Feldherrnhalle  12. 
«Festsaalbau  8. 
Fischbrunnen  39. 
«Frauenkirche  39. 
«Friedhöfe  43. 
Gasteig,  das  44. 
Gebärhaus  41. 
H.  Geistkirche  41. 
Getreidehalle  41. 
Glaspalast  38. 
«Glyptothek  33. 
«Gottesacker  42. 
Handzeichnuneen  29. 
Hofbräuhaus  3.  15. 
Hof  garten  11. 
Hof-Theater  10. 
Industrie- Ausstellungs- 
gebäude 38. 
Isarthor  41. 
St.  Johanniskirche  42. 
Karlsthor  40. 
Kaulbach  Museum  14. 
Kirchenmusik  6. 
Königsbau  9. 
Krankenhans,  allg.  41. 
Kriegsministerium  12. 
Kunstausstellungsgeb. 

35. 
Kunstgewerbeschule 

11. 
Kunstverein  11. 
Kupferstichcabinet  23. 
Leuchtenberg,  Pal.  12. 
«Ludwigskirche  13. 
Ludwigs  I.  Standbild 

12. 
«Ludwigsstrasse  11. 
Mariahilfkirche  42. 
Marienplatz  38. 
Marien-Säule  38. 
Marsfeld  (Exerz. -Platz) 

49. 
«Kön.Max  I.  Denkmal  8. 
«—  Max  II.  —  20. 
«Kurf.  Max   Denkmal 
21. 


REOISTBR. 


425 


München : 

Herz.  Max-Burg  40. 

Herz.  Max  Palast  12. 

Max  -  Josephs  -  Institut 
14. 

Max-Josephs-Platz  7. 

Maximillanenm  20. 

Maximiliansbrücke  20. 
*Maxiinilian8Strasse  15. 

Michaelshofkirche  40. 

Mozarthans  39. 

Münze  15. 

Münzsammlung  40. 

Museum,  ethnogr.  11. 
*National-Museum  15. 
*Natura]iencabinet  96. 

Obelisk  22. 

Octoberfest  3. 

Odeon  12. 

Omnibus-Bureau  39. 
*Petrefaetensamml.  40. 

Physika!.  Sammlung 

«Pinakothek,  alte  22. 
*       —       neue  30. 

Polytechnicum  33. 
«Porzellangemälde  29. 

Porzellan  -  Manufactur 
44. 

Post'  15. 

Priesterseminar  14. 

Promenadenplatz  39. 
*Propyl8Ben  36. 

Protest.  Kirche  40. 

Rathhaus,  altes  38. 
* — ,  neues  38. 

Rathskeller  S.  39. 

Begierungsgebaude  15. 

Reiche  Capelle  8. 

Reichenbachbräcke42. 

Residenz  8. 

—  Theater  10. 

Bnhmeshalle  42. 
«Schack''sche  Sammlung 

Schatzkammer  8. 

Schüssel,  Passage  39. 

Schwanthaler-Mus.  40. 
«Siegesthor  14. 

Sternwarte  44. 

Theater  5.  10. 

Theatinerkirche  12. 

Theresienwiese  iQ. 

Universität  14. 

Vasen-Sammlung  29. 

Victualienmarkt  41. 

Wintergarten  9.  10. 

Witteisbach  Pal.  22. 
Münster    (Graubünden 

220. 
Münsterthal  220.  275. 
Munterütsch  268. 


Mnottas  Murail  288. 
Mur,  die  353.  368.  369. 

371. 
Mur,  Sasso  di  904. 
Murail,  MuotUs  268. 
Murailbach  268. 
Muranzathal  220.  249. 
Murau  369. 
Murauer  Kopf  156. 
Murettopass  2G4. 
Murnau  72. 

Murtel,  Vadret  da  272. 
Murtera,  Piz  278. 
Murwinkel  369. 
Mürz,  die  352.  854. 
Mürzsteg  354. 
Mürzzuschlag  352. 
Müselbach  51. 
Müsellas,  Muot  274. 
MusUir  220. 
— ,  Val  275. 
Mustarin  55. 
Mutberg  211. 
Muteck  207. 
Muthspitze  243. 
Muttberg  201. 
Muttekopf  198. 
Mutterberg,  Alp  216. 
Mutterberger  Joch  216. 
Mutterberger  See  216. 
Muttersberg  194. 
Muttier  279. 

Maafkopf  193. 
Habresina  382. 
Nadel  (Sannthal)  378. 
Naeswand  57. 
Naglerspitze  247.  248. 
Nagö  288. 

— ,  Altissimo  di  285. 
Naiderach-Thal  68. 
Nair,  Piz  267. 
Nairs  277. 

Naiy,  die  238.  240.  242. 
Nals  287.  238. 
Naluns,  Muotta  278. 
Nambino,  Val  289. 
Nambrone,  Val  289. 
Namloser  Thal  54. 
Nanos  382. 
Napfspitze  315. 
Narcane,  Val  291. 
Nardis,  Cima  di  291. 
— ,  Pisc  di  290. 
— ,  Vedretta  di  291. 
Narrenbrücke  191. 
Nashomspitze  247. 
Nassbauer  350. 
Nassereit  65. 
Nasse  Wand  218. 
Nassfeld,    das,   in    der 
Fusch  163. 


N&ssfeld,  in  der  Gastein 
158. 

— ,  im  Pfandlthal  164. 

Nassfelder  Tauern  159. 

Nasskamp  360. 

Nassklamm  360. 

Nassthal  360. 

Nasswald  360. 

Natterriegel  363. 

Naturns  211.:  222. 

Nauderer  Tschey  thal  219. 

Nauders  219. 

Naudersberg  219. 

Nave  S.  Rocco  280. 

Navisthal  223. 

Nebelhorn  59. 

Neder  206.  215. 

Neidenstein  384. 

Nendeln  192. 

Nenzigast-Thal  195. 

Nenzing  193. 

Nenzinger  Himmel  193. 

Nesselgraben  126.  190. 

Nesselwang  60. 

Nesselwängle  67. 

Nestelau- Alpe  101. 

Neuberg  354. 

Neubeuem  93. 

Neuburger  Alp  383. 

Neue  Welt  255. 

Neuhaus,  Bad  in  Steier- 
mark 377. 

Neuhaus ,    Schloss    im 
Ahmthal  312. 

— ,  bei  Salzburg  142. 

—  in  Baiem  90. 
Neu-Hohenems  191. 
Neukirchen  im  Pinzgau 

168. 

—  in  Steiermark  377. 

—  bei  Traunstein  101. 
Nenmarkt  ai&  der  Etsch 

280.  300. 
Neumarkt  in  Salzburg 
124. 

—  in  Steiermark  389. 
Neumarktl  386. 
Neuming  392. 
Neu-Montfort  191. 
Neunerkofel  320. 
Nennkirchen  349. 
Neun  Quellen  161. 
Neu-Prags  907. 
Neureuth  86.  90. 
Neu-Schwanstein  63. 
Neusiedler-See  349. 
Neu-Spondinig  221. 
Neustadt,    Wienerisch 

348. 
Neustatt-Alpe  367. 
Neustift  bei  Brixen  22B. 

—  in  Krain  378. 


426 


REGISTER. 


Neufltift   im    Stubaithal 

21Ö. 
Nevea,  Alp  400. 
Ncves-Alp,  obere  313. 
Keve^-Sattel  313. 
Neves-Thal  312. 
l^eveser  Ferner  313.  315. 
Keveser  Jöchl  313. 
yickenalp  66. 
St.Nicolas  (im  Ultenihal) 

244. 

—  im  Sölkihal  366. 

—  im  Etschthal  237. 

—  in  Kärnten  377. 

—  (Salzburg)  146. 

S.  ITicolo  bei  Riva  284. 

—  im  Val  Furva  251. 
Nicolsdorf  310. 
Niederalpl  354. 
Niederaschaa  97. 
l^iederdorf  30B. 
Niederbofen  365. 
l^iederhütte  365. 
l^iederjocb  209. 
Niederjochferner  209. 
Niederjöchl  214. 
Niederlana  237. 
Niederndorf  am  Inn  102. 

—  (Pnsterthal)   s.    Nie- 
derdorf. 

NiedernsiU  167. 
Niederpöcking  69. 
Niedersonthofer  See  46. 
Niederthal(Oetzihal)207. 
212. 

—  (Antholz)  307. 
Niederthei  206. 
Nieder-Vachenau  100. 
Niklasdorf  388. 
Niklaskopf  334. 

St.  Nikolaus  101. 
Noana ,  Val  della  304. 
Noce,  der  292.  293.  294. 
Nockspitz  s.  Saile. 
Nockstein  142. 
Nöderberg  218. 
Nöderkogl  207. 
Nofels  192. 
Noggls  203. 
Non  121. 
— ,  Val  di  293. 
Nonnberg,  Kloster  106. 
Nonnthal  106. 
Nönöres  317. 
Nonsberg  293. 
Noth,  die  329. 
Nötsch  388. 
Nova,  Alp  267. 
Novaledo,  Masi  di  297. 
Novella,  die  237.  293. 
Nufels  217. 
Nussdorf  143, 


Nussensee  130. 
Nuvolau,  Monte  323. 
— ,  Forcella  di  323. 
Nymphenbarg,  Schloss 
44. 

Obdach  383.  389. 
Obdorf  193. 
Oberaich  311. 
Oberalm  144. 
Ober-Ammergau  73. 
Oberau  in  Baiern  73. 

in  Tirol  226. 
Oberaudorf  93. 
Oberberg  (Stubai)  215. 
Oberbergthal  (Schnals) 

210. 

Oberbozen  230. 
Oberburg  377. 
Obercilli  377. 
Oberdorf  (Baiern)  46.  61. 

—  (Tragös)  362. 
— ,  Bad  C6. 
Oberdrauburg  311. 
Oberdrum  310. 
Obereck  130. 
Ober-Göriach  392.  393. 
Obergrainau  75. 
Obergünzburg  46. 
Ober-Gnrgl  211. 
Oberfaof  (Nassthal)  350. 

(Metnitz)  390. 
Oberhofen  144. 
Oberhofer  Alp  87. 
Ober-Iss,  Alpe  215. 
Oberjoch  67. 
Oberkindberg  352. 
Oberlaibach  380. 
Oberlana  237. 
Oberlaner,  Alp  116. 
Ober-Leutasch  78. 
Ober-Lienz  310.  330. 
Oberluttach  315. 
Obermädele,  Alp  59. 
Obermädeleioch  59. 
Obermais  240. 
Ober-Uauern  333. 
Obermiemingen  66. 
Obernach,  die  81. 
Obembergthal  224. 
Obemdorf  (Kaltem)  237. 

—  (am  Inn)  102. 
Oberort  362. 
Ober-Peischlach  339. 
Oberperfuss  177.  205. 
Ober  Piest  ng  348. 
Ober-Flanitzing  236. 
Ober-Preth  400. 
Oberrain,  Bad  189. 
Oberreitnau  48. 
Oberrisskopf,  der  73. 
Ober-Rotbwein  393. 


Ober-Schladmingthal 

369. 
Ober-Schmim  181. 
Ober-Schönbere  214. 
Obersee,  der  115. 
Ober-Seeland  384. 
Oberstaufen  47. 
Oberstdorf  56. 
Obersulzbach-Oletscher 

169.  335. 
Obersulzbach-Thal  169. 
Obersulzbach-Thörl  169. 

335. 
Ober-Tarvis  394. 
Oberthal  66. 
Ober-Tilliach  309. 
Obertraun  131. 
Ober-Vellach  342. 
Ober- Vernagt  209.  210. 
Obervintl  305. 
Ober-Warngau  &i. 
Oberweis  123. 
Oberweissbach  118. 
Oberweissenbach  131. 
Ober-W essen  99. 
Ober-Weyam  89. 
Oberwielenbacher  Alp 

312. 
Ober-Wildon  376. 
Ober^Wölz  389. 
Oberzeismering  70. 
Obir  384. 
Obladis  217. 
Obsteig  65. 

Ochsenberglerkopf  196. 
Ochsenboden  244.  351. 
Ochsengarten  205. 
Ochsenhorn  152.  189. 
Ochsenkopf  193. 
Ochsenplatten  344. 
Ochsenthal  196. 
Ochsenwiesalp  134. 
Ochsenwieshöhe  134. 
Oeblam  366. 
Oed  348. 

Oedalp  s.  Edtalp. 
Oedenburg  349. 
Oedensee  366. 
Oedenseer  Traun  366. 
Oedenwinkelgletscher 

346. 
Oeden winkelscharte,  die 

obere  und  untere  346. 
Oefen  (Salzach)  146. 
—  (Waidrinc)  188. 
Oefenpass  201. 
Oefentobel  201. 
Oelgrubenjoch  213. 
Oelgrubengletscher  214. 
Oelgrubenspitze ,    In- 
nere u.  Aeussere  213. 
Oen,  Ova  d'  ^, 


REGISTER. 


427 


Oetoch«n-Wh9.  179. 

Oetscher  366. 

OetB  206. 

OeUthal  204. 

Oetsthaler  Ferner    (.Sei- 
rain) 206. 

—  (Gurgl)  211.  212. 

Ofen  377. 

Ofenaaer  Berg  147. 

Ofener  Pms  275. 

Ofenloch  HO. 

Offensee  127. 

Oglio,  der  262.  295. 

Ohlatadt  73. 

Ohlfltorf  126. 

Ohnach  317. 

Ohrenspiizen  307. 

Oib  57. 

Oistrica  378. 

Okreschel  378. 

Olang  300. 

Oliero  299. 

Olperer  183. 

Olsa-Thal  389. 

Oltre  398. 

Oltro,  Gima  d'  330. 

Ombretta,  Forcella  di 
308. 

— ,  Val  302. 

Omeshom  54. 

Optschina  396. 

Orden  264. 

Ordlegna-Fall  264. 

Ort,  Schloss  126. 

Ortenbnrg  311. 

Ortler,  der  247.  259. 

Ortler-Femer,  der  obere 
u.  untere  247.  260. 

Ortlerpass  248.  261. 

Ospedaletto  296.  394. 

Ospitale  321.  325. 

Ossana  294. 

Oflsiach  391. 

Ossiacher  See  391. 

Osterhofen  91. 

Ostermünchen  92. 

Ostersee  80. 

Ostrach,  die  55.  66. 

St.  Oswald  390. 

Oflwaldhütte  84. 

Ot,  Piz  268. 

Ota,  Alp  272. 

Otto-Kapelle  93. 

Outschena  387. 

oy  eo. 

Oythal,  das  56. 

Faalgraben  369. 
Padaoner  Kogel  224. 
Padella,  Piz  268. 
Padeon  321. 
padernione  283. 


Padinger  Alp  121. 

Padola  325. 

Padon,  Forcella  di  302. 

328. 

Padon,  Monte  302. 
Padrio,  Honte  296. 
Padua  299. 
Paganella,  Mte.  292. 
Pähl  71. 

Pala,  Cimon  della  303. 
Palai  297. 
Palazzola  296. 
Palfau  359. 
Palfelhom  117. 
Palfener  See  158. 
Palfrad  317. 
Pallafavera,  Val  320. 
Pallaus  226. 

Palle  di  S.  Hartino  303. 
Pallenspitze  s.  Ballun. 
Pallon  della  tfare  251. 

294. 

Palten,  die  364. 
Palü  297. 

Palü-Gletscher  262. 
Palü,  Piz  269. 
Palü-See  253. 
Palüd-Alpe  193. 
Paluzza  311. 
Panargenspitz  336. 
Panchia  300. 
St.  Pancraz  (Ulten)  244. 
—  (bei  Reichenhall)  122. 
Paneveggio  308. 
Panülerschroffen  193. 
Pape,  Cima  di  329. 
Paraplui,  der  85. 
Paratico  296. 
Paratoch  307. 
Paresspitze  317. 
Parona  282. 
Parsberg  89. 
Parseier  Spitze  197. 
Partenkirchen  73. 
Partnach,  die  75.  76. 

Ursprung  77. 

Partnachklamm  74. 
Partnun-Joch  201. 
Partnuner  Staffel  201. 
Partschins  243. 
Paschberg,  der  177. 
Pasing  45.  69. 
Passeigoch  312. 
Passer,  die  239.  245. 
Passeir  244. 
Pasterzengletscher  344. 
Pastore,  Alp  251. 
Pastoedo  288. 
Patenen  202. 
Patemkofel  309. 
Patemion  311. 
Patsch  223. 


Patscher  KoA  177. 
Patscher  Thal  331. 
Patschker  157.  158. 
Pattenen  202. 
Patteriolspitzc  196. 
St.  Paul  383. 
Pauliner  Kopf  208. 
St.  Pauls  236. 
PauAes,  Alp  318. 
Pavione,  Hte.  304. 
Pavlitsch  378. 
Pawigl  243. 
Payerbach  350. 
Payerhütte  217.  260. 
Paznaun  203. 
Paznaunthal  203. 
Peajo  335. 
Pecol  326. 
Pedenosso  251. 
Pederalp  255. 
Pederatsches  318. 
Pederbach  254. 
Pederoa  318. 
Pederspitzen  255.  259. 
Pederii  318. 
Peggau  353. 
Peindl-Alp  78. 
Peischelkopf  195. 
Peischlach  339. 
Peischlag-Thörl  341. 
Peissenberg,  Hohe  71. 
Peiting  61.  71. 
Peitlerkofel  227.  318. 
Peji,  Val  di  294. 
Pejo  294. 
S.  Pellegrino  301. 
S.   Pellegrino,   V&sso   di 

301. 
Pellinkopf  203. 
Pelmo,  Monte  324.  326. 

329. 
Pelos  325. 

Pelsa,  Mte.  Alto  di  329. 
Pelugo  289. 
Pemmern  231. 
Pendling  92. 
Pendolasco  253. 
Penegal  237. 
Penia  302. 
Pens  232. 
Penser-Joch  232. 
Penzbere  80. 
Ferra  301. 
Perarolo  325. 
Percha  306. 
Perchtholdsdorf  347. 
Perchtang  72. 
Peres,  Piz  da  307.  317. 
Pergine  297. 
Pen  282. 

Perischnik-Fall  393. 
Pernegg  (bei  Ischl)  ISO. 


428 


REGISTER. 


Pernegg(8teienAark)  353. 
Pernitz  348. 
Peron  330. 
Pers,  Mont  272. 
Persa,  Isla  271.  272. 
Persalhorn  151. 
Pertisau  8S. 
Pescantina  282. 
Peschiera  286. 

—  d'Iseo  295. 
Pescul  329. 
Pestcapelle  bei  Ebrwald 

65.  78. 
St.  Peter  im  Ahrenthal 
316. 

—  bei  Bozen  230. 

—  Freienstein  362. 

—  in  Gröden  233. 

—  im  Holz  311. 

—  a.  d.  111.  195.  200. 

—  am  Karst  382. 

—  am  Katschbach  389 

—  im  Lavanttbal  383. 

—  bei  Heran  241. 

—  in  Villnösfl  227. 
Petersberg    ain    Inn  93. 

198. 

—  in  Kärnten  390. 
Petersbrunnen  163. 
Petschen  384. 
Petschenjoch  131. 
Pettenau  199. 
Pettighofen  142. 
Pettnen  196. 
Pettorina,  Val  302. 
Petzes-Alp  227. 
Peuscbelkopf  214. 
Pentelstein  322. 
Pez  235. 

Peziner  Spitzen  204. 
Pezza,  Hte.  329. 
Pezzie  di  Parü  328. 
Pfaffenferner  216. 
Pfaffengebirge  216. 
Pfaffenbofen  199. 
Pfaffenjocb  216. 
Pfaffennieder  216. 
Pfaffenock  315. 
Pfaffenscbneide  216. 
Pfaffenspitze  195. 
Pfaffenstein  362. 
Pfafflar  54. 
Pfänder  50. 
Pfandl  137. 
Pfandlbach  164.  344. 
Pfandler  Alp  215. 
Pfandlscharte  164. 
Pfannberg,  der  226. 
Pfannberg,  Schloss  853. 
Pfannenknecht  193. 
Pfannensee  201. 
Pfannborn  308. 


Pfeifferalpe  133. 
Pfelder  Thal  212.  245. 
Pfitscher  Bach  225. 
Pfltsch-Thal,  das  183. 
Pfltscherjoch  183. 
Pflach  m. 
Pflerscher  Hochjoch  215 

224. 
Pflerschthal  224. 
Pfliegelhof  (bei  Tegem 

See)  86. 
Pflintsberg-Alpe  132. 
Pflügelhof  (Maltathal) 

369 
Pflanthal  201. 
Pfömeralp  87. 
Pforzen  4o. 
Pfossenthal  211.  212. 
Pfrillensee  94. 
Pfronten  60. 
Pfund  ers  305. 
Pfunders-Joch  183.  306. 

313 
Pfunders-Thal  305. 
Pfunds  218. 
Pfundser  Thal  218. 
Pfundser Tscheythal  218. 
Plan,  Monte  3ÜA). 
Plan  Ganin  264. 
Pianaz  326. 
Pians  196. 
Piatta  Mala  261. 
Piave,  die  325. 
Piazza,  Gima  di  250. 
Piazzolo  244. 
Piccol  319. 
Picheln  168. 
Pichelwang  142. 
Pichl  362. 
Picolein  318. 
Piding  119. 
Piesendorf  167. 
Piesling-Ursprung  361. 
Piesting348. 
Pietra,  Gastel  la  304. 

330. 
Pietra  tfurkta  2&3. 
S.  Pietro  296.  298. 
— ,  Val  di  311. 
Pieve  di  Cadore  325. 

—  di  Ledro  285. 

—  di  Livinalonga  328. 

—  di  Val  Rendena  289. 

—  di  Tesin  298. 
Pihapper  Spitze  i^S. 
Pill  211. 
Pillerhöhe  202. 
Pillerjoch  212. 
Pillersee  152. 

der  188. 
Piisen-See  72. 
Pindarplatz  63.  | 


Pinneser  Jocti  215. 
Pinneser  Alp  215. 
Pinneskaralp  215. 
Pinsdorf  124. 
Pinzgau  151.  167. 
Pinzgauer  Höhe,  die  180. 
Pinzgsuer  Platte  180. 
Pinzeauer  Spaziergang 

151. 
Pinzgauer  Tauernhaus 

333. 
Pinzolo  289. 
Pinzwang  63. 
Pipurger  See  205. 
Pirano  399. 
Pirchabruck  232. 
Pirkach  810. 
Pirker  Kammern  310. 
Pirlo-Seen  253. 
Pischa,  la  264.  271. 
Pischenza-Thal  393. 
Pisciadello  262. 
Pisoc,  Piz  278. 
Pisogne  295. 
Pissa,  la  326. 
PissadU  319. 
Pisso,  Ute.  288. 
Pitschberg  234. 
Pitschiköpfe  55. 
Pitzenbach  198.  212. 
Pitzhütte  363. 
Pitzthal  212. 
Pitzthaler  Jöchl  218. 
Piz,  il  304.  330. 
Pizerbach,  der  182. 
Pizgana,  Mte.  291. 
Pizlat  219. 
Pizzocco,  Mte.  327. 
Pizzocolo,  Mte.  286. 
Plafna,  Piz  277.  278. 
— ,  Val  275.  277. 
Plaiken  73.  317. 
Plaiken-Wh«.  179. 
Piain  121. 
Plan  in  Groden  234.  819. 

—  im  Pfelderthal  212. 
246. 

—  in  Samnaun  206. 
Plan  Sena  262. 
Planailthal  220. 
Plahegg  69. 

Plang  de  Gorones  903. 
Plangeross  213. 
Planina  380. 
Planinschek  378. 
Planitzathal  994. 
Planitzing  236. 
Plankenau  149. 
Plansee  68. 
PlanU,  Schi.  241. 
Plars  243. 
Plasseggen-Joeh  201. 


RBOISTEB. 


429 


Plftssem  oder 
Plassenstain  134. 
Platt  204.  217.  245. 
PlatU  QUO. 
Plattachfener  77. 
Platte,  die  Hintere  IbU 
Platttei  210. 
Platteinkoel  197. 
Platten  199. 
Plattenkocl  180. 
Plattaee  393. 
Plattenspitee  2Ö6.  2&9. 
Plattkon  234.  301. 
Platzers  244. 
Plätz-Wiesen  307.  321. 
Plasbon  226. 
Piasera  194. 
Plecken,  auf  der  311. 
PleiM,  stickle  247.  260. 
Pleisflhom  247. 
Plenitzacharte  168.  333. 
Pleachberg  363. 
Plesehkogl  376. 
Ple0chnits8cbarte  369. 
Plesnikbauer  378. 
Plefls  400. 
Pletzerer  Alp  86. 
Plima,  die  221.  254. 
Plonerhof  230. 
Plose  226. 
Plunuer  Joch  84. 
PöbeUalp  336. 
Pockhartsee  s.  Bockhart. 
Pockhom  343. 
Pöckstein  390. 
Pocol  327. 
PoddesUeno  322. 
Podnart  392. 
Poik,  die  380.  3S1.  382. 
Pöllat,  die  63. 
Polle«femer  218. 
Polling  199. 
Pollinig  311.  388. 
Polpet  326. 
Polsterlacke  360. 
Polsterthal  360. 
St.  Polten  3ö6. 
Pöltschaeh  377. 
Pomagagnon  321. 
Ponalfall  284. 
Ponsau  148. 
Ponigl  977. 
Pontafel  394. 
Pontagna  295. 
Ponte  274. 
Ponte  alto  250.  281. 
Ponte  del  Diavolo  2G2. 
Ponte  di  Legno  295. 
Ponte  della  Vacca  258. 

—  di  Preda  252. 

—  nelle  Alpi  326. 
Pontebba  394. 


Pontett  305. 
Pontlatzer  Brücke  217. 
Pontresina  269. 
Popena,  Monte  320. 
— ,  Val  320.  324. 
Pordoi,  Mte.  302. 
Pordoi-Joch  302.  319. 
Pore,  Hte.  ^. 
Pörtschach  366. 
Poschenmühle  121. 
PoschiavinOjder  253.261. 
Poschiavo  262. 
— ,  Lago  di  261. 
Poseiuoch  312. 
Posrack  376. 
Possagno  299. 
Posse  di  Sopra  303. 
Possenhofen  69. 
Pössnitz  376. 
Potei,  Gol  326. 
Potorre  323. 
Putschen  131. 
Pottschach  349. 
Pozza  301. 
Prad  246. 
Pradella  279. 
Pradl  176. 
Pragerhof  377. 
Prager  Hütte  333. 
Prägraten  334. 
Prägratter  Thörl  336. 
Prags,  Alt-  u.  Ken-  307. 
Pragser  See  307. 
Pragser  Thal  307. 
Pramau-Thal.  das  152. 
Prampper-Oebirge  330. 
Pranzo  288. 
Prasliner  Steig  235. 
Prassberg  377. 
Prättigau  201. 
Prävali  383. 
PraviUli,  Val  di  305. 
Praxmar  206. 
Preber-See  369. 
Preber-Spitze  369. 
Prebühl  362. 
Predasel  378. 
Predazzo  300. 
Predigtstahl  130. 
Predilpass  400. 
Preding  374. 
Predlitz  369. 
Predlitzgraben  369. 
Pregratten  s.  Prägraten. 
Prein  351. 
Preinthal  350.  351. 
Prelongei,  Alp  319. 
Premadio  251.  263. 
Premstätten  374. 
— ,  Schloss  376. 
Prenn  244. 
Prennerspitze  244. 


Preore  288. 
Preromang  318. 
Presanella  291. 
Prese,  le  (Adda)  252. 
—  (Paschlav)  262. 
Presecker  See  387. 
Preseglie  292. 
Pressara,  Monte  249. 
Prestranek  382. 
Prestrelenik  400. 
Preth,  Ober-  u.Unter400. 
Prettaa  316. 
Prewald  382. 
Priel,  der  Grosse  860. 
Prielaa,  Schloss  151. 
Prien  97. 
Prienthal,  das  97. 
Priesbere-Alpe  113.  115. 
Primaa  101. 
Primiero  304. 
Primolano  298. 
Prisinig  393. 
Prissian  237. 
Prissianer  Thal  237. 
Probst-Alp  83. 
Prodinger  Hütte  369. 
Progles-Alp  227. 
Proleswand  354. 
Prosecco  382. 
Prosegg  332. 
Prossau  157. 
Prössels,  Schi.  228. 
Protzenhaasen  69. 
Proveis  293. 
Praggerbach  366. 
Pruggern  366. 
Pratz  217. 
Pnch  144. 
Pachheim  123. 
Püchl  352. 
Puezberg  318. 
Pafels  233. 
Paflatsch  234. 
Puikogl  213. 
Pulaschin,  Piz  265. 
Polgezza.  Val  275. 
Pullach  45. 
Palst  391. 
PanUata  275. 
— ,  Val  275. 
Pantigam  376. 
Purgametsch-Thal  233. 
Pürschtigalp  203. 
Paschlav  262. 
Posterthal  305. 
Patschall  343. 
Patzernock  314. 
Pyrgas,  Hoher  361.  364. 
PyrgasgatterJ  364. 
Pyrhnbach  364. 
Pyrhn-Pass  361.  364. 
Pyrkerhöhe  157. 


430 


REGISTER. 


duadrathöfe  248. 
Quellenkopf  201. 

aellspitze,  Innere  208. 

t.  Qnirin  86. 


t, 


Saab,  die  876. 
Rabbi-Bad  294. 
Rabbi,  Val  di  294. 
Rabenmühl  126. 
Rabenspitze  84. 
Rabenstein  im  Passeir 

24&. 
— ,  Burg  an  der  Hnr  353. 
Raberkopf  339. 
Rabland  222. 
Radau  137. 
Radeck,  Alp  159. 
Radegnnd  374. 
Radein  233. 
Radhausberg  158. 
Radibach,  der  383. 
Radiberg  374. 
Radmannsdorf  392. 
Radmer  362. 
Radmer  am  Hasel  363. 

—  an  der  Stuben  362. 
Radmer-Thal  362.  368. 
Radoina,  die  393. 
Radstadt  363. 
Radstädter  Tauem  368. 
Raduha  378. 
Radurschel-Thal  218. 
Radurschel-Haus  218. 
Rafenstein,  Burg  231. 
Raggal  55.  194. 
Ragoli  288. 

Raibl  400. 
Raibler  See  400. 
Rain  s.  Rein. 
Raineralp  332. 
Rainergletscher  333. 
Rainerhom  333.  334. 
Rainerhütte  166. 
Rainerkogl  374. 
Rainthal  (Baiern)  76. 

—  (Taufers)  314. 
Rainthaler  Bauer  76. 
Rak-Sattel  378. 
Rakek  381. 
Ralfgletscher  341. 
Rambach  220.  275. 
Ramerthal  357. 
Rametz,  Schloss  242. 
Rametzbrücke  238. 
Ramingstein  3G9. 
Rammingbach ,  der  361. 
Ramoyoch  211. 
Ramolkogl,  Vord  erer  20  ^. 

212. 
Hamsau     bei    BerchteS' 
n;aden  116. 
i>ei  Goisern  130. 


Ramiau  im  Ennsthal  367. 

— ,  die  (Fluss)  73. 

Ramsauer  Gebirge  180. 

Ramseider-Scharte  116. 
152. 

Ramudel-Ferner  221. 

Ranalt  215. 

Rangersdorf  342. 

RankweU  191. 

Rann  379. 

Rappenalpenthal  60. 

Rappenköpfe  60. 

Rasberg-See  168. 

Raschenberg,  Ruine  99. 

Raschöts-Alp  227.  234. 

Rasen  307. 

Rastesen-Alp  154. 

Rathhausberg     s.    Rad- 
hausberg. 

Rätikonkette,    die    199. 

Ratschach  398. 

Ratschinger  Thal  225. 

Ratteis  211. 

Rattenberg  95. 

Ratzes  234. 

Rauhling  93. 

Raucheck  148. 

Rauchespitze  54. 

Rauchkofl     (Pusterthal) 
310. 

—  (Ahrenthal)  316. 

—  (Ampezzo)  320. 
Rauheck  59. 

Rauhe  Kopf  111.  209. 
Rauheneck,  Ruine  348. 
Rauhenstein,  Ruine  348. 
Ranhenzell  öö. 
Rauhhorn  67. 
Rauhthal  317. 
Rauris  160. 
Rauris,  die  160. 
Rauriser    Goldbergwerk 

161. 
Rauriser  Tauemhausl60. 
Rauschenberg,der  93. 101 . 
Raut  67. 
Rautekopf  196. 
Ravazzone  283. 
Raveisch  208. 
Rayina  281. 
Ravni,  obere  384. 
Raxalp  351. 
Raxgraben  351. 
Re  di  Castello,  M.  291. 
Recca,  die  382.  399. 
Rechenau  91. 
Redasco,  Piz  250. 
Redl  123. 
Reedsee  157. 
Regana,  Val  804. 
Regenalp  115. 
Reggenthörl  385. 


Reichartkogel  889. 
Reichenau  350. 
Reichenbach  56. 
Reichenburg  379. 
Reichenfels  883. 
Reichenhall  119. 
Reichenspitze  179. 
Reichenstein  362.  363. 
Reich-Ramming  361. 
Reichstein,  Alp  91. 
Reifenstein,  Burg  225. 
Reifling  361. 
Reifnig  383. 
Reigersbeuern  82. 
Reihüben-Alp  157. 
Rein  314. 
— ,  Stift  375. 
Reinbachfälle  318. 
Reinberg,  der  106. 
Reindleralpe  93. 
Reindlerthal  93. 
Reindlmühl  126. 
Reineck  231. 
Reinswald  227.  231. 
Reinthal  814. 
Reinthaler  See  95. 
Reischaeh  806. 
Reisnock  312. 
Reissach  38B. 
Reissende  Lahne  78. 
Reisskofl  311.  388. 
Reit  im  Winkel  100. 
Reitalpgebirge  117.  189. 
Reiteralp  162. 
Reiterjoch  232. 
Reitemdorf  130. 
Reith  79.  95. 
Reitherkogl  95.  178. 
Reitherspitze  79. 
Reithof  350. 
Rellsereck  200. 
Rellsthal  200. 
Remsköpfl  165. 
Remsspitze  221. 
Remüs  279. 
Ren  330. 

Rendelspitze  196. 
Rendena,  Val  287. 
Rennfeld  3ö3. 
Rennweg  369. 
Rentershofener  Damm 

49. 
Rentsch  232. 
Reschen  219. 
Reschen-Scheideck  219. 
Reschen-See  219. 
Resiutta  394. 
Rester  Höhe  187. 
Rettenbach-Alp  182. 
Rettenbachthal  (b.  Tschl) 

130.  132. 

'  (Oetzthal)  213. 


REGISTER. 


431 


Rettenbachferner  213. 
Rettenberg  56. 
Rettenstein   (Ramsau) 

367. 
Rettenstein,   der  Grosse 

185. 
Retterschwangthal  66. 
Reut  im  Winkel  s.  Reit. 
Reute,  Bad  Ö2. 

—  (Gargellen)  201. 
Reuten  99. 
Reutte  63. 

Revo  293. 
Rezzo,  Val  di  252. 
Rhätikon  199. 
Rhein,  der  48.  190. 
Rheinache,  die  185. 
Rhonspitse  195. 
RiccobetU  301. 
Rieegogn  307. 
Rickenbach  50. 
Ridnaun  225. 
Ridnaun-Thal  225. 
Ried  am  Eisak  225. 

—  am  Inn  218. 

—  an  der  Loisach  80. 

—  im  Samthai  231. 

—  im  Zillerthal  178. 
Rieden  49.  190. 
Riedenburg,  Schloss  49. 
Riederbach,  der  179. 
Riederstein  86. 
Riefenhof  217. 
Riegeralpe  162. 
Riegersburg,  Schloss  376. 
Riegerin  SS8. 
Rieglerjoch  312. 
Riegsee  73. 

Rienz,  die  306.  309. 
— ,  Schwane  320. 
Riesach-Fall  367. 
Riesach-See  367. 
Riesach-Thal  367. 
Riese  50. 

Rieselberg-AIp  87. 
Rieserferner  307.  314. 
Rieserfemerhiihe  314. 
Riesernock  314. 
Rieziem  57. 
Riffair  220. 
Riffelsee  213. 
Riffenkopf  56. 
Riffian  245. 
Riffler,  der  196. 
Rifflgletscher  167. 
Rifflscharte  159. 
Rifflthor  167.  345. 
Rimbianco,  Alp  321. 
— .  ForceUa  di  321. 
Rinaldo,  Mte.  325. 
Rindalphom  47. 
Ring,  der  358. 


Ringgang  59. 
Ringberg  86. 
Ringelstein  313.  315. 
Rinka  378. 
Rinka-Fall  378. 
Rinn  96. 

Rinnbachfall  127. 
Rinsbachgraben  213. 
Riss,  die  84. 
Rissalpe  86. 
Risserbauer  74. 
Risserkogl  86.  87. 
Ristfeucht  190. 
Ristfeuchthorn,  das  190. 
Ritorto,  Mte.  289. 
Ritortoschlucht  297. 
Ritten,  der  230. 
Rittnerhorn  231. 
Ritzenried  213. 
Riva  284. 
Rivalgo  325. 
Rivoli  282. 
Roasco  252. 
Rocca  302. 
Rocchetta-Pass  293. 
St.  Rochus  193. 
Rodella,  Col  233. 
Rodeneck'  305. 
Rödtferner  331.  337. 
Rödtjoch  331. 
Rödtspitze  316:  337. 
Roen,  Monte  237. 
Rofan  88. 
Rofen  210. 

Rofenkargletscher  206. 
Rofensee  209. 
Rofen-Thal  209. 
Rogelskopf  195. 
Rohitsch  377. 
Rohnberg  90. 
Rohrbach  316. 
Rohrbach-Gletscher  182. 
Rohrmoos   (Algäu)  60. 
—  (Ennsthal)  'ößß. 
RohrmooserThal  60. 
Rohrsee  80. 
Roith  128. 
Roitham  123. 
Rojaberg  192. 
RoUe-Pass  308. 
Romagnano  281. 
Romano  299. 
Romariswandkopf  341. 
Rombon  400. 
S.  Romedio  293. 
Romener  Alp  237. 
Romeno  237.  298. 
Römerbad  379. 
Ronach  169.  180. 
Roncegno  297. 
Konch,  Sasso  di  323. 
Ronco  298. 


Roncone  291. 
Ronzina  399. 
Roppen  198.  205. 
Rosa,  la  (Ampezao)  318. 

321. 
Rosa,'  la  263. 
Rosa,  Col  821.  332. 
Rosalien-Capelle  349. 
Rosanna,  die  196. 197. 
Rosatsch,  Piz  272. 
Roseg-Gletscher  271. 
— ,  Piz  273. 
Rosegg  386. 
Rosenbach  80.  886. 
Rosenberg  (bei  Graz)  374. 
Rosenberg,  Schloss  152. 
Rosengarten  233. 
Rosenheim  92. 
Rosen-Insel  69. 
Rosenthal  inKärnten  386. 

—  im  Pinagau  168. 
Rosim-Boden  257. 

—  Gletscher  257. 
Rosimjoch  221.  261. 
Rosittenalp ,  untere  und 

obere  1(J9. 

Rossbrand  368. 

Rossfall- Alp,  hintere  196. 

Rossfeld  113.  146. 

Rossgrnb-Alp  168. 

Rosshag  182. 

Rosshaupten  61. 

Rossi,  Gima  di  302. 

Rosskar  189. 

Rosskofel  307. 

Rosskopf  2&. 

Rosskogl,  der  205. 

Rossleithen  361. 

Rossmoosalp  130. 

Rosso,  Cima  di  264. 

Rosso  di  Scerscen,  Mte. 
269. 

Rossruck,  der  183. 

Rosszähne  235. 

Rostitzalpe  217. 

Rostweiher  112. 

Rothach  85.  87. 

Rothachfälle  86. 

Rothachthal  86. 

Rothbach-Alpe  183.  316. 

Rothebenferner  220. 

Rothe  Karle  2U8.  213. 

Rötheimoos- Alp  100. 

Rötheispitz  249. 

Rötheistein  353. 

— ,  Burg  363. 

Röthenbach  bei  Immen- 
stadt 47. 

Rothenbrunn,  Bad  (in 
Seirain)  205. 

—  (im  Walserthal)  195. 
Rothenfels  47. 


432 


REGISTER. 


Rothenmannscharte  316. 

331.  337. 
Röthenspitze.  Innere  21Ö. 
Böthenstein  366. 
Böthenstein-Seen  86. 
Bothenthurm   311.   383. 

390 
Rothe  8ail  332. 
Rothe  Wand  (beim  For^ 

marinsee)  86. 

—  (im  Fassa)  233.  301. 

—  (Samina)  193. 
Bothholz  178. 
Rothhorn  (Breg.  Wald) 

63.  195. 
Boihkopf,  der  183. 
Bothlechthal  67. 
Bothleiten  117. 
Bothmoos-Ferner  211. 

—  ^och  212. 
Bothspitse,  Hintere  266. 
— ,  Vordere  254. 
Bothsteinkoeel  243. 
Böthswand  116. 
Boihwand(AmpeBzo)S20. 
--  (Baiern)  90. 

—  (Fassa)  233.  301. 

—  (bei  Heran)  244. 

—  (Pfitscher  Joch)  188. 

—  (Sexten)  309. 

—  (Vorarlberg)  56. 
Bothwein,  Schloss  383. 
Bothweinbach,  der  393. 
Bötis  191. 

Rottach  8.  Bothach. 
Bottenbnch  71.  73. 
Bottenkogl  332.  341. 
Bottenmann  364. 
Bottenstein  341. 
Bottmannshöhe  70. 
Bovano,  Passe  262.  273. 
Bover,  Mte.  297. 
Boveredo  281. 
Bozora  393. 
Bü,  Col  de  818. 
Bnbein  240. 
Bnbi  56. 
Bubihom  66.  58. 
Buchstaffel  55. 
Bncorvo  326. 
Bnderatshofen  46. 
Buderhofspitze  216. 
Budersburg  99. 
Budo  di  8ora  318. 

—  di  sotto  318. 
Budo,  Vallon  di  318. 
Budolfshtttte  838. 
Budolfsthurm  134. 
Buefenberg  227. 
Ruffrd  237. 
Bufreddobach  321. 
^•Thpolding  100. 


Bninatsch  267. 
Born  96. 

Bumaschlung  318. 
Bunklstein,  Burg  231. 
St.  Bupert  am  Kulm  367. 
Bussbach  135. 
Bust  349. 
Buthnerhorn  s.  Schnee- 

bige  Nock. 
Butzbach,  der  214.  223. 

Baalach,  die  118. 119. 151. 

189 
Saalbach  163. 
Saalfelden  151. 
Saalhof  161. 
Saallahn-Spitze  168. 
Sabbia,  Val  292. 
Sabbio  292. 
Sabione,  Dos  di  289. 
Sacharang  98. 
Sachenbach  83. 
Sachsenburg  311.  342. 
Sachsenfeld  377. 
Sachsenklemme  326. 
Sachsensee  81. 
Sack  387. 

Sackwiesenalpe  367. 
Sadenza-Bach  383. 
Saderer  Joch  219. 
Sadersthal  318.  319. 
Saent  s.  Sällent. 
Sagereckalp  116. 
Sagereckwand  114.  116. 
Sagor  379. 
Sagrado  399. 
Sagron  330. 
Saifnitz  394. 
Sailespitze  171.  314. 
Sailing  s.  Säuling. 
Sajento,  der  261. 
Saladinaspitze  196. 
Salaruel-Joeh  193. 
Salata,  Val  318. 
Salcano  399. 
Saldenhofen  383. 
Salegg  234. 
Salesei  338. 
Saletalp  116. 
Salfelden  136. 
Saline,  Hte.  384. 
Sällentjoch  266.  394. 
Salloch  379. 
Salmshöhe  346. 
Sal6  386. 

Salomonsbrannen  307. 
Salt,  Bad  354. 
Saltaus  345. 
Saiten  330. 

8altrie-Schlucht233.  301. 
Salurn  280. 
Salumbach  331. 


Salurn-Spitze  331. 
Salva  363. 
Salvasplanas  368. 
St.  Salvator  350. 
Salve,  Hohe  184. 
Salza,  die  steirische  3ä5. 

356.  359.  366. 
—  im  Pinzgan  169. 
Salzach,    die  147.     169. 

361.  etc. 
Salzach- Joch,  das  185. 
Salzberg,  der,  bei  Berch- 

tesgaden  111. 
— ,  bei  Ischl  130. 
— ,  bei  Aussee  133. 
— ,  bei  Hau  96. 
— ,  bei  HaUfltadt  134. 
Salzbüchsel  131. 
Salzburg  103. 
Sal'zburger  Hohethron 

109. 
Salzkammergut  134. 
Salzsteg  361.  366. 
Samaden  368. 
Samerbrunnen  164. 
Samerhütte  369. 
Samina^och  193. 
Samina-Thal  193. 
Samnaun  2CX3. 
Samodoigna  376. 
Sand,  am  345. 
Sand  (Taufers)  313. 
Sandebühel  309. 
Sandkogel  389. 
Sandling  133. 
Sanmoarhütte  209. 
Sann,  die  377.  378. 
Sanna,  die  197.  204. 
Sannbrücken  377. 
Sannthal  377. 
Sannthaler  Alpen  377. 
Santicolo  396. 
Santo,  Honte  399. 
Saone  388. 

Saoseo,  Corno  di  262. 
Sapiane  342. 
Sappada  3Sß. 
Sarauta  302. 
Sarca,  die  283.  287. 
Sarche,  Le  283.  287. 
Sardagna  281. 
Sareiser  Joch  193. 
Sareuen,  Alp  192. 
Sarikofel  907.  308.  330. 
Saririedel  307.  908. 
Sarner  Scharte  231. 
Sarner  Schloss  231. 
Samico  296. 
Samthai  231. 
Samthein  231. 
Sarotla-Thal  301. 
Sarstein  134. 


REGISTER. 


433 


Sassftlbo,  Pizzo  262. 

Sassella  253. 

8as8  Maor  303.  304. 

Satteins  191. 

Sattel j  och  232. 

Sattelwieae  133. 

Sattendorf  391. 

Sattnitz  385.  386. 

Sau  0.  Save. 

Sau-Alpe  390. 

Sauerlach  82. 

Sauersberg  83. 

Saugasse  il6. 

Säuleck  369. 

Saulenkopf  194. 

Saulgrub  71.  73. 

Säuling  63. 

Sauschloss  230. 

Sautens  205. 

Sava  379. 

Save,  die  379.  391. 

— ,  Wocheiner  392. 

— ,  Wnrzener  392.  394. 

Savitza,  die  392. 

Scaglieretti  233. 

Scala,  Lago  della  262. 

Scale,   Honte  delle  250. 
251. 

Scanfs  274. 

Scanna  293. 

Scanuppia,  Monte  297. 

Scarl  278. 

— ,  Val  278. 

Scarljöchl  278. 

Scerscen-Gletscher  273. 

Scerscen-Pass  273. 

Scesaplana  194. 

Schaan  192. 

Schaaner  Funkele  193. 

Schabs  305. 

Schachenalp  76. 

Schachenbad  48. 

Schachenplatte  76. 

Schachensee  76. 

Schachenstein,    Ruine 
357. 

Schadona-Pass  195. 

Schafberg   (Salzkamner- 
gut) 139. 

—  (Vorarlberg)  55. 

—  (Pontresina)  270. 
Schafboden  202. 
Schafbnchjoch  196. 
Schafbühel  339. 
Schafgafall  200. 
Schafkopf  220. 
Schaftlach  82.  85. 
Schalderjoch  226. 
Schalderer  Thal  226. 
Schalders,  Bad  226. 
Schalfferner  209. 
Schalfkogl  206.  212. 


Schaller  215. 
Schallwand  114. 
Schärding  123. 
•Schareck  161. 
Scharfeneck  348. 
Schärf]  ing  143. 
Scharfreiter  84. 
Scharitzkehlalp  113. 
Scharnitz  79. 

Paas  78. 

Schartl  306.  317. 
Scharzberg  72- 
Schattenberg  56.  58. 
Schattenburg,  Schi.  192 
Schattwald  67. 
Schaubachhütte  257. 
Schaufelgletscher  216. 
Schaufelspitze  216. 
Scheckbüchlgrat  215. 
Scheffau     (Lammerthal) 

137. 
—  (bei  Soll)  188. 
Scheffauer  Kaiser  188. 
Scheiblingsee  149. 
Scheiblingstein  363. 
Scheichenspitze  367. 
Scheidberg  3r>8. 
Scheidsee  196. 
Scheifling  389. 
Scheiterboden  354. 
Schelleberg  224. 
Schellenberg  103. 
Schellenberger    Sattel 

110. 
Scheuer,  Castell  305. 
Schergenbach  203. 
Schesa-Tobel  194. 
Scheyrer  Alp  86. 
Schgums  221. 
Schiesseck  389. 
Schilcherhöhe  369. 
Schildenstein,  der  87. 
Schildspitze  255. 
Schinder,  der  87.  90.183. 
Schlachters  48. 
Schladming  366. 
Schladminger   Gletscher 

367. 
Schladmingthal  367. 
Schlaiiner  Keesflecken 

337. 
Schlandernaun-Thal  210. 

221. 
Schlanders  221. 
Schlangenburg  377. 
Schlappolt  57.  59. 
Schlappoltalpe  59. 
Schlapperebenkees    158. 
Schlappinajoch  201. 
Schlattengletscher  332. 

334. 
Schleching  99. 


Baedekku's  Südbaiern.  18.  Aufl. 


Schlechtenberger  Alp  97. 
Schlegeisen-Scharte  313. 
Schlegeisen-Thal  1^3. 
Schleglmühl  350. 
Srhlehdorf  80. 
Schleierfall,  bei  Uall- 
ftadt  134. 

—  bei  Kitzbühel  185. 

—  im  Haltathal  369. 

—  beim  Gast.  Kassfeld 
158. 

Schleinitz  310. 

Schieins  279. 

Schieissheim  44. 

Schiern  235. 

Schlemalp,  obere  u.  un- 
tere 235. 

Schiernklamm  235. 

Schlicker  Alpe  215. 

Schlieferspitze  169.  3C5. 

Schlierachbach,  der  89. 

Schliersee  90. 

Schliersee,  der  90. 

Schlinigthal  279. 

Schlitters  178. 

Schlitza-Thal  394.  400. 

Schlossberg,  bei  Bregen z 
50. 

— ,  bei  Graz  371. 
-,  bei  Reutte  64. 

Schluderbach  320. 

Schluderhom  254. 

Schluderns  220. 

Scblüsselspitze  334. 

Schmalsee  77. 

Schmelz  68.  227. 

Schmidlebach  51. 

Schmidtenstein  110. 

Schmiedelleiten  94. 

Schmieden  307. 

Schmiedinger  Gletscher 
167. 

Schmirn  181. 

Schmimer  Thal  181.  223. 

Schmitten  151. 

Schmittenhöhe  151. 

Schnaizlreut  li'O. 

Schnalser  Thal  210. 

Schnan  196. 

Schnaner  Klamm  196. 

Schnappen  99. 

Schnecken  66. 

Schneealp  351.  354. 

Schneeberg  (Oestcrreich) 
350. 

—  (Krain)  381. 

—  (Passeir)  225. 

—  (Pongau)  148. 
Schneeberg,  Schloss  223. 
Schneebige  Nock  314. 
Schneeferner  77. 
Schneefernerkopf  64. 

28 


434 


REGISTER. 


Schneeglocke  248. 

Schneekar  T7. 

Schneespitze  223.  224. 

Schneewiese  126. 

Schnee  Winkelkopf  168. 
345. 

Schneiber  116. 

Schneibstein  113.  115. 

Schneidjöchl  196.  203. 

Schnepfan  52. 
Schnepfeck  52. 
Schnuggenthal  244. 
Schober  (in  Kärnten)  331. 

341. 
—  (am  Mondsee)  144. 
Schober-Thörl   160.  342. 
Schöckel  374. 
Scholastika  88. 
Schöllang  56. 
Schönacher  Kees  179. 


Schuls  277. 
Schupfenboden  313. 
Schupfen-Whs.  214. 
SchusB,  der  309. 
Schüsserlbrunn  353. 
Schusterplatte  309. 
Schüttalp  130. 
Schüttbach  311. 
Schwabelthal  361. 
Schwabenalpenkopf  309 
Schwabenkof  214. 
Schwabenleiten  357. 
Schwabhansen  45. 
Schwabmünchen  45. 
Schwadering  367. 
Schwageralp  353. 
Schwalbenkofel  309 


Schwanberg  374. 

- (Schwanberger  Alpen  375. 

Schönachthal,  das  179.    Schwanden  59. 
Schönangeralp  170.  Schwanegg,  Burg  45. 

Schönau  im  Passeir  245.  Schwangau  61. 

—  beim  Königssee  116.    Schwanenstadt  123. 

—  in  Oesterreich  348.      Schwansee  61. 
Schönbach,  der  1.79.         Schwarzach  im   Pongau 


Schönberg    am    Brenner 
177.  214. 

— ,  der  (Samina)  193. 

Schön bühel  367. 

Schondorf  72. 

Schöndorf  123. 

Schöneben  355. 

Schöneck,  das  257. 

Schönfeldspitz  117. 152. 

Schönfervallthal  196. 

Schöngeising  45. 

Schöngelar  216. 

Schönleitenhütte  257. 

Schönna,  Schloss  242. 

Schöntaufspitze,  Hintere 
255.  259. 

— ,  Vordere  257. 

Schönwies  197. 

Schopernau  53. 

Schörfling  142. 
Schösswend  333. 

Schöttlgraben  389. 
Schöttlkarspitze  78.  85. 
Schottwien  351. 
Schrainbach,  der  115. 
Schrainbach-Alpe  116. 
Schranspitze  254. 
Schrattenberg  389. 
Schreckbrücke  157. 
Schrecksee  92. 
Schreiendbuch  361. 
Schreyer,  der  359. 
Schröcken  53. 
Schrofenpass  60. 
Schrötterhorn  257. 
Schruns  QOO. 


Schwarzenstein-Grun  d 
183. 

Schwarzentenn-Alp  87. 

Schwarze  Bienz  320. 

Schwarze   Schneide, 

Aeussere  u.  Innere  209 
Schwarze  Thörl  331.  337] 
Schwarze  Wand  247. 
Schwarzhanskarkopf 

64.  67.  ^ 

Schwarzhorn  (Monta- 

von)  200. 
—  (Fassa)  233. 
Schwarzkopf,   der  162. 
Schwarzlakcapelle  93. 
Schwarzort,  der  112. 

.Schwarzschädel  162. 

Schwammbach,  der  2i3.lSchwar2see.derfbeiKitz- 
o-v V —  Q-TA  bühel)  185. 

— :(Zemmgrund)  183. 

—  (oteinernes  Meer)  116 

—  (am  Schafberg)  143 

—  CStoder)  360.  §63 

—  (Sölk)  366. 
Schwarzsee-Scharte  216. 


148. 

—  in  Vorarlberg  50. 190 
— ,  die,  in  der  Gerlofl  179 
— ,  in  Defereggen  331. 
Schwarzachenthal  98. 
Schwarzachthal  50. 
Schwarzau,  die  350. 
Schwarzbach  117.  119. 

—  (am  Schafberg)  143. 

—  (bei  Golling)  146. 
Schwarzbachfall  146. 
Schwarzbachthal    (Salz 

bürg)  137. 

—  (Defereggen)  331. 
Schwarzbachwacht  117. 
Schwarzberg  (Prags)  307. 
Schwarzbergklamm  189. 
Schwarze  Kamm  211. 
Schwarzenbach  (b.  Ischl) 

137. 

—  (Kärnten)  378. 

—  (Krain)  394. 

— ,  der  (Ahrenthal)  315. 

Schwarzenbachferner 
315. 

Schwarzenbachjoch  315. 

Schwarzenberg  51. 

— ,  der  (bei   Fischbach- 

au)  88. 
—  (Pass)  392. 
Schwarzenbergjoch   215i 
Schwarzenstein,  Alp  183. 
Schwarzenstein,  der  183. 

316. 

Scbwarzensteingletscher 
183.  315 


Schwarzspitz-Ferner  216 
Schwarzwasserthal  54. 
Schwaz  95. 
Schwefel  191. 
Schweigmühlalpe  HO. 
Schweinthal  89. 
Schweizerhütte    (Nass- 
feld) 158. 
Schweizer-Thor  201. 
Schwemm-AIp  183. 
Schwendt  94.  101.« 
Schwöb  113. 

S.  Sebastiano,  Mte.  330. 
Sehen,  Kloster  227. 
Sebenstein ,  Schloss  349. 
Sebi  Ö8.  101. 
Seblesjoch  203. 
Sechsegerten-Ferner  213. 
Sechserkogl  131. 
Seckau,  Schloss  376. 
See  (Mondsee)  143. 

—  (Kaunser  Thal)  217. 

—  (Paznaun)  204. 
Seealp,  die  59. 
Seeau,  die,  bei  Eisenerz 

359. 
— ,  beim  Königssee  115. 
Seebach,  Alpe  331. 
Seebachthal  159.  160. 
Seeben-See  65. 
Seebenbachfal]  65. 
Seeberg,  der  357.  384. 
Seebruck  97. 
Seeduck,  Alp  215. 
Seefeld  72.  79. 
Seegraben,  der  357. 
Seehaus  100.  245. 


REGISTER. 


435 


Seejoch-Gletscher  218. 
Seekarspitze   (Achensee) 
84. 

—  (bei  Radstadt)  368. 
Seekirchen  124. 
Seekirchener  See  124. 
Seekofl  307.  318. 
Seekopf  (Bhätikon)  194. 

—  (Paznaun)  203. 

—  (Steiermark)  354. 
Seelandthal  307.  321. 
Seelein-Alpe  IIB. 
Seemauer  362. 
Seeon  97. 
Seeshaupt  70.  80. 
Seesvenna,  Val  278. 
Seethal,  das  (Steiermark) 

357. 

—  (Raibl)  400. 
Seetraun,  die  100. 
Seewalchen  142. 
Seewände,  die  58. 
Seewiesen  357. 
Seewis  193.  194. 
Seghe,  Val  delle  288. 
Segl  265. 

Seglio,  Lage  di  265. 
Seiasbach,  der  78. 
Seinsgraben  78. 
Seiss  234. 

Seissenbergklamm  118. 
Seisser  Alp  234. 
Seitenwinkelthal  160. 
Seiterjöchl  209.  213. 
Sekkau  388. 
Sela  (Inn)  26G. 
Seletta  323. 

Sella  (Fassa)   234.   319. 
Sella  di  Senes,  Mte.  307. 

317. 
Sellajoch   (Fassa)  234. 

319. 
Sellapass  (Bemina)  273. 
Sella,  Piz  (Bernina)  273. 
Seirain  205. 
Seirainer  Thal  205. 
5elva,  Schloss  297. 
3elva  (bei  Caprile)  329. 
3elva,  Val  289.  329. 
Selvas,  Munt  265. 
Selzthal  364. 
Semedella  399. 
Scmmering  352. 
— ,  der  352. 
Semmering-Bahn  350. 
Semogo  251.  263. 
Senale  293. 
Sendersbach  205. 
Sengsengebirge  360. 
Sennes,  Alp  318. 
Sent  279. 
Serfaus  218. 


Seriesspitze,  die  171.  214. 

223. 
Sermione,  Halbinsel  286. 
Sernio  253. 
Serpenizza  400. 
Serra  di  Morignone  252. 
Serravallc  282. 
Serviezel  279. 
Servola  398. 
Sesis,  die  325. 
Sessana  382. 
Sett  Sass  319. 
Sette  Comuni  298. 
Sexten  308. 
Sextenjoch  209. 
Sextenthal  306. 
Sextner  Bad  309. 

—  Böden  309. 
Sforzellina-Pass  252. 
Sgrischus,  L^  272. 
Sibratsgfäll  W. 
Siebeneich  238. 
Sieben  Sprünge  76. 
Sieglhof  369. 
Siegsdorf  101. 
Siele  383. 

Sielva  220. 
Sigeret  Alp  117. 
Sigishofen  56. 
St.  Sigismund  205. 
Siglitzthal,  das  158.  159. 
St.  Sigmund  306. 
Sigmundsburg,  Ruine  65, 
Sigmundscapelle  356. 
Sigmundskron,  Schi.  236. 
Sigmundsried,  Schi.  218. 
Silberpfennig  159, 
Silberspitze  197. 
Silberthal  201. 
Silissi,  Lago  252. 
Sillbach,  der  91. 
Sill,    die   96.    171.    214, 

223.  etc. 
Sillian  309. 
Sils  265. 
Silser  See  265. 
Silvaplana  266. 
Silvretta  202.  275.  etc. 
Silz  198. 
Simetsberg  116. 
Similaun  ^OQ. 
Simm-See  97. 
Simmering,  der  198. 
Simmingfeuerstein    215. 

223. 
Simming  -  Gletscher  215. 

223. 
Simmingjöchl   215.   223. 
Simony-Gletscher  335. 

—  Spitze  337. 
Simonyhütte  134.  367. 
Sine.stra-Thal  279. 


Sinichbach  238.  242.  243. 

Singerin,  die  350. 

Sins  279. 

Sinsen  204. 

Sintersbachgraben  187. 

Sirningbach  349.  351. 

Siminghofen  360. 

Siror  304. 

Sissek  379. 

Sissone,  Mte.  264. 

Siviano  295. 

Skarbin  385. 

Skarbinja-Joch  392. 

Skarje-Sattel  378. 

Slivenza,  der  381. 

Sobretta,  Mte.  251. 

Söbriach  342. 

Sobutsch  227. 

Soiern,  am  84. 

Soiernseen  78.  84. 

Soiernspitzen  85. 

Soinsee,  der  90. 

Sojalbach,  der  301. 

Solagna  299. 

Sölden  207. 

Söldener  Jöchl  213. 

Söldenköpfl  116. 

Sole,  Val  di  294. 

Solferino  286.  * 

Sölk  366. 

Sölkerscharte  366. 

Sölkthal  366. 

Soll  188. 

Sölland,  das  187. 

Söllbach  86. 

Solstein,  Grosser  und 
Kleiner  199. 

Somma-Campagna  287. 

Sommerermühle  308. 

Sommerstein  116. 

Sondalo  252. 

Sondergrund  181. 

Sondrio  253. 

Songer,  Sass  319. 

Sonklarhütte  314. 

Sonklarspitze  225. 

Sonnblick,  Hint.  161. 

Sonnblick-Kees  339. 

Sonnenburg,  Kl.  306. 

Sonnenjoch  89. 

Sonnenkogl  214. 

Sonnenwendstein  352. 

Sonnspitze  64. 

Sonnstein  126.  127. 

Sonntagshom  1(X).  189. 

Sonntagskopf  169.  335. 

Sonnwendjoch,  das  Vor- 
dere 88.  178. 

— ,  das  Hintere  91. 

Sonntag  194. 

Sonthofen  55. 

Soraga  301. 

28* 


436 


REGISTER. 


Sorapiss  323.  325. 
Sorapias,  Lago  323.  321. 
— ,  Val  323. 
Sorda,  Val  304. 
Sorriva  305. 
Sotscha  393. 
Sotschediajoch  227. 
Sottla  377. 

Sotto,  Gampo  di  323. 
Sotto,  Valle  di  252. 
Sottoguda,  Schlucht  von 

302. 
Soyjoch  255. 
Sparafeld  364. 
Sparanger  Kopf  158. 
Sparchen  94.  102. 
Sparchenbach  94. 
Spatzenhausen  72. 
Speckkar  96. 
Speikboden  314.  315. 
Speikkogel,  der  375. 
Sperber  138. 
Sperrbachsteg,   der  58. 

59. 
Sperrbachtobel  59. 
Spertenthal,  das  18ö. 
Spessa  318. 
Spessa,  Cima  292. 
Spf^gel-Gletscher  212. 
Spiegelkogl  211. 
Spieglerthal  207. 
Spielberg  143. 
Spielfeld,  Schloss  376. 
Spielmann  164. 
Spielmannsau  57. 
Spin,  Val  275. 
Spinale,  Monte  289. 
Spinges  305. 
Spinnerin  am  Kreuz  347. 
Spltil  332. 

Spital  am  Pyrhn  361. 
Spittal  311.  370. 
Spitzhürndl  306. 
Spitzing-See  86.  90. 
Spitzkofi  310.  342. 
Spitzmauer  360. 
Spitzstein  98. 
Spitzstein-Alp  127. 
Spöl,  der  264.  274.  275. 
Spondalonga  250. 
Spundinig  221.  246. 
Sporeralp  201. 
Sporergletscher  200. 
Spormaggiore  288. 
Sporminore  288. 
Sporreggio,  der  283.  293. 
Sprechenstein,  Burg  225. 
Spreubach,  der  55.  195. 
Springen  51. 
Spritzbachfall  160. 
Spronser  Joch  212. 
Spronser  Thal  241.  245. 


Spullersalpe  55. 
Spullersee  155. 
St&ben  222. 
Stablein  207. 
Stadl  369. 
Stadolina  295. 
Staffel berg  46. 
Staffelsee  73. 
Stafflach  181.  223. 
Staig  368. 
Stall  342. 

Stallaneer  Bach  218. 
Stallau  83. 
Stallen-Alpe  96. 
Stallener  Joch  95. 
Stallenthai  95.  96. 
Staller  Sattel  307.  331. 
Staller  Thal  307.  3:^1. 
Stallhofen  34'2. 
Staltach  80. 
Stambach  131. 
Stammerspitz  279. 
Stampfen  342. 
Stampflerferner  183. 
Stams,  Stift  19S. 
Stamser  Alpe  193. 
Stangalpe  390. 
Stangenach  51. _ 
Stangenwald  75. 
Staniska  33J. 
Stanz  196. 
Stanz,  die  161. 
.*>tanzach  54. 
Stanzerthal  196. 
Stanzingerhof  108. 
Stanzkopf  196. 
Stapwand  112. 
Starhemberg  348. 
Staritzen,  Aflenzer  357. 
Starkenbach  197. 
Starkenberg  65. 
St  »rnberg  69. 
Starnberger  See  09. 
Starzeljoch  57. 
Starzlach  60. 
Statzer-Alp  272. 
St  itzer-See  267. 
St  lubbachfall  (beiJetten- 

berg)  117. 
Staubfall  (beiUnken)  100 

189. 
Staudach  99. 
Stauffen,  der  122. 
Stauffeneck  119. 
Staulanza,  Forcella  di 

326. 
Stavelchod,  Val  275. 
Stazione   per    la  Camia 

311.  394. 
Stebösi  200. 
Stechwandspitze  312. 
St.  Stefan  387. 


S.  Stefano  325. 
Stefansbrücke  214. 
Steg  im  Lechthal  54. 

—  bei  Hallstadt  131.  133. 
-,  Alp  (Samina)  193. 

Stegen  72.  306. 
Stegfeldbrücke  166. 
Steigbachthal  47. 
Steilenfälle,  die  76. 
Stein  am  Chiemsee  97. 

—  im  Drauthal  311. 

—  im  Ennsthal  366. 

—  im  Iselthal  332. 

—  in  Krtiin  378. 

—  im  Pfltsch-Thal  laS. 
— ,  Pass  (Tirol)  98. 
(Salzburg)  189. 

—  (Steiermark)  363. 
Steinabrückl  343. 
Steinach  am  Brenner  223. 

—  im  Ennsthal  365. 

—  an  der  Vils  60. 
Steinamanger  375. 
Steinbach  61.  143.  3rO. 
Steinbach  thal  189. 
Steinberge,  Loferer    188. 
Steinberger  Spitze,   die 

88.  185. 

—  Thal  88. 

—  Alp  94.  98. 
Steinbrück  379. 
Steindorf  123. 
Steineberg,  der  47. 
Steiner  Alpen  377. 
Steiner  Sattel  378. 
Steinerhof  352.  358. 
Steinerne  Heer,  das  115. 

152. 
Steinerne  Stiege,  die  94. 

110. 
Steinerne  Tisch  211. 
Steingaden  61. 
Steinhaus  316.  352. 
Steinkogel  127. 
Steinling-Alp  97. 
Steinmüller-Oraben  389. 
.Steinpass  189. 
Steinriesen-Thal  367. 
Steinsberg  276. 
Steinschlagferner  210. 
Steinwald  191. 
Steinwendalp,  obere  367. 
Stelvio  247. 
— ,  Passo  di  249. 
Stelvio-Gletscher  249. 
Stdlzing  390. 
Stempel j och  79.  96. 
Stenico  288. 
Stephanskirchen  97. 
Stern  319. 
Sternberg  386. 
Sternpass  189. 


REGISTER. 


437 


Sterzing  225. 
Sterzinger  Moos  22ö. 
Stetten  61. 
Steyer  360. 
— ,  Burg  360. 
— ,  die  360. 
Steyerdorf  360. 
Steyrer-See  363. 
Steyrermühle  123. 
Stiegenwand  339. 
Stierlauwnerwand  33ö. 
Stierlochalpe  55. 
Stilfes  225. 
Stilfs  247. 
Stilfser  Joch  249. 
Stillach,  die  Ö6.  53.  60. 
Stillachthal  53. 
Stille  Bach  219.  279. 
Stillup-Thal  181. 
Stixenstein  351. 
Stock  97. 
Stockach  54. 
Stockach,  die  48. 
Stockach-Alpe  205. 
Stöcke  191. 
Stockenboi  311. 
Stockenweiler  48. 
Stockeralp  90. 
Stockerscharte  346. 
Stockerseen  91. 
Stockgletscher  207. 
Stücklen,  Alp  206.  215. 
Stoder  360. 
Stoder-Zinken  366. 
Stoisser-Alpe  101.  122. 
Storfe  377. 
Storo  285. 
Storschitz  3S4. 
Stötten  s.  Stetten. 
Stou  386. 

Strabelebenkopf  158. 
Strada  279.  291. 
Strass  95.  178. 
Strassberg  2!iö. 
Str&ssbnrg  390. 
StrassengeL   Wallfahrts- 
kirche 353. 
Strassenhaus  193. 
Strasser  234. 
Strassgang  374. 
Strasswalchen  123. 
Stranbinger  Alp  159. 
Strechau,  Schloss  364. 
Streden,  Alp  335.  336. 
Streichen,  Mauth  99. 
Streitbühl  121. 
Strembo  289. 
Strengen  196. 
Stretta,  la  264. 
— ,  Piz  della  264. 
Stria,  Sasso  di  318.  328. 
Strigno  293. 


Stripser  Joch  94.  188. 
Strittkopf  196. 
Strobl  137. 
Strubache,  die  188. 
Strubberg  137. 
Strubpass  189. 
Stua,  la,  Alp  318.  321. 
Stubachthal  339. 
Stubacher  Tauern  339. 
Stubaithal  214. 
Stubalp-Pass  374.  389. 
Stuben    am    Arlberg 
195. 

—  in  Baiem  87. 

—  am  Inn  218. 
Stubenalp  87. 
Stnbenbach,  der  54. 
Stüberfall  202. 
Stiibinggraben  375. 
Stübming;thal  357. 
Student  355. 
Stüdlhütte  340. 
Stüdlweg  341. 
Stuhleck  352. 
Stuhlfelden  168. 
Stuiben  47. 
Stuibenfall  (Plansee)  68. 

—  (Oetzthal)  206. 

—  (Oythal)  58. 

—  (Pitzthal)  212. 
Stuibensee  76. 
Stuller  Alpe  384. 
Stuttennock  314. 
Subersach,  die  51. 
Sugana,  Val  297. 
Suggadinbach  201. 
Suhadolnik  384. 
Sulden  256. 
Saldenbach  247.  256. 
Sulden-Ferner  257.  259. 
Suldenspitze  259. 
Suldenthal  256. 
Suldis  191. 

Sulm,  in  Steierm.  374. 

375. 
Sulsanna-Thal  274. 
Sulz  191. 
Sulz,  Bad  71. 
Sulzau  168. 
Sulzbach  378. 
Sulzbacher  Alpen  377. 
Sulzbachthal,  Ober-  und 

Unter-  169. 
Sulzberg  60. 
Sulzberg,  der  294. 
Sulzbodenalp,  die  181. 
Sulzbrunn  60. 
Sulzenau  216. 
Sulzenauer  Fall  216. 

—  Ferner  216. 
Sulzfluh  200. 
Sulzkaralp  363. 


Sulzköpfe  196. 
Sulzthal,  das  (bei  Ischl) 

130. 
—  (Oetzthal)  206.  216. 
Sulzthal-Ferner  216. 
Sumpf,  der  (Gepatsch) 

210. 
Suoghe.  Croda  delle  321. 
Surlej  266. 
— ,  Piz  272. 
— ,  Fuorcla  da  266. 
Surovel,  Alp  272. 
Sur  Sass  279. 
Sur  Som  275. 
Süs  275. 

Suvretta-Thal  267. 
Syriuskogl  130. 

Tabaretta-Ferner  260. 
Tabarettaspitze  257.  260. 
Tabaretta-Thal  247. 
Tabarettawände  260. 
Tabland  222. 
Tae  322. 

Taferl-Klause  143. 
Tagliamento  -  Thal  325. 
Tai  di  Cadore  325. 
Taibon  330. 
Tajakopf  64. 
Tajo  294. 
Talfer,  die  228.  231. 

233. 
Tall  244. 
Taller-Alp  244. 
Tamberg  360. 
Tamers,  Alp  318. 
Tamischbachthurm  361. 
Tamsweg  369. 
Tamtschach  386. 
Tannberg,  der  124. 
Tannenburg  191. 
Tännengebirge  137.   147. 

148. 
Tanneralp  91. 
Tannheim  67. 
Tannleger,  Alp  55. 
Tanzbichl  112. 
Tanzboden  361. 
Tanzenberg.  Burg  391. 
Tanzkopf  200. 
Tarasp,  Bad  277. 
— ,  Schloss  277. 
Tarrenz  65. 
Tartsch  220. 
Tartscher  Alm  247. 
Tarvis  394- 
Taschach-Ferner  213. 
Taschachhütte  213. 
Taschachjoch  209. 
Taschachthal  213. 
Taschl-Joch  210. 
Tasna,  Val  203.  276. 


438 


REGISTER. 


Tatzelwurm  91. 
Taubenberg  89. 
Taubensee  117. 
Tauem,  der  04.  68. 
Tauernache,  die  368. 
Tauernfall  159. 
Tauernkogel  168.  333. 
Tauemmoossee  339. 
Tauernthai  332.  368. 
Taufers  313. 
Tauferer  Boden  313. 
Tauferer  Thal  312. 
Tauffers  im   Etschthal 

220. 
Taufkargletscher  206. 
Tauf  karjoch  208.   213. 
Taufkarkogl  208. 
Taugelbach,  der  140. 
Taulen  825. 
Tauplitz  361.  363. 
Taurachthal  368. 
Tauron  99. 
Tavernola  295. 
Taviela,  Mte.  294. 
Tavodo  288. 
Taxacher  Alp  181. 
Taxenbach  150. 
Tedesca,  Alp  290. 
Tegelberg  61. 
Tegernsee  85. 
— ,  der  85. 
Tegischthal  330. 
Teglio  253. 
Teichalp  353. 
Teichel-Thal  300. 
Teinnch  384. 
Teischnitzkees  340.  341. 
Teiaenberg  101.  U'2. 
Teisendorf  99. 
Telegraf o  2*^5. 
Telfes  214. 
Telfs  198. 
Telvana,  Schi.  TS. 
Tenn-Whs.  184. 
Tenna  284.  297. 
Tenno  284.  288. 
— ,  See  von  283. 
Teplitza  379. 
Terenten  305. 
Terfens  06. 
Terglou  352. 
Terlago  283. 
Terlan  238. 
Termine  326. 
Ternberg  361. 
Ternitz  349. 
Terrarossa  297. 
Terres  293. 
Tesero  300. 
Tesino-Thal  29:5. 
Tessino,   der  286. 
Teufelsgesass  76. 


Teufelsgraben  82.  92. 
Teufelshörner  115. 
Teufelsmühle  339. 
Teufelsstee  182. 
Tezze,  le  2*j8. 
Thal  (Martell)  254. 

—  (bei  Graz)  374. 

—  (Pusterthal)  310. 
Thal-Ferner  215. 
Thalgau  144. 
Thalham  89. 
Thalheim  389. 
Thalhof  350. 
Thalkirchdorf  47. 
Thalkirchen  b2. 
Thalleitspitze  207. 
Thalsenalp  98. 
Thamberg  54. 
Thaneller  64.  67. 
Thanheim  s.  Tannheim. 
Thannberg  124. 
Thaur  96. 

Theiss  227. 

Thennerwirth  s.  Tenn. 
Theresienfeld  348. 
Thialspitze  197. 
Thierberg  92.  94. 
Thiersee  92. 
— ,  Hinter-  u.  Vorder-  92. 
Thorau-Alpe  101. 
Thorhelm  179. 
Thorkopf  lü6.  167. 
Thörl  (Thörlthal)  357. 

—  (Gailitzthal)  3:35. 
Thörlbach,  der  357. 
Thörlen,  die  64.  75. 
Thörlgletscher  16?. 
Thörlthal  358. 
Thorriese  365. 
Thorscharte  14S. 
Thorstein  367. 
Thorsteingrotte  359. 
Thumburg  225. 
Thumersbach  151. 
Thumsee  122.  190. 
Thun,  Schloss  293.  294. 
Thüringen  193.  194. 
Thurn,  Pass  187. 

— ,  Schloss  108.  307.  318. 
Thurnerkamp  315. 
Thurnfeld  366. 
Thurwieserspitze'  248. 
Tiamo  285. 
Tiefenbach,  Bad  57. 
Tiefenthal-Joch  214. 
Tiers  232. 
Tierser  Alpel  233. 
Tierser  Thal  228.  232. 
Tiesens  234. 
Tignale  285. 
Tilisnna  200. 
Timau  311. 


Timavo,  der  309. 
Timbler  Bach,   der  211. 

246. 
Timbier  Joch  212.  246. 
TimeJkam  123. 
Tione  288. 
Tirano  253. 

Tirano,  Madonna  di  253. 
Tirol,  Dorf  241. 
— ,  Schloss  241. 
Tiroler  Kopf  148. 
Tisch  (bei  Gastein)  158. 
Tischlkar-Gletscher  154. 
TisenthaL  das  209. 
Tisens  237. 
Tiser  330. 
Tisis  192. 
8.  Tiziano  di  Guima  326. 

330. 
Tobeibad  374. 
Toblach  308.  319. 
Toblacher  Feld  308. 
Toblacher  See  320. 
Toblfall  314. 
Toblinger  Riedel  309. 
Toblino,  Castel  283, 

Qqq  283. 

Todte  Gebirge  132.  300. 
Todtenalp  194. 
Todtenklamm  1C8. 
Todtenkopf  168. 
Todtenkorspitze  336. 
Todten  Weib,  zum  354. 
Todter  Mann  113. 
Tofana,  Monte  323. 
Tognazza,  Cima  di  304. 
Tognola-Alp  n.  Pass  304. 
Toll  222.  243. 
Tolmein  399. 
Tolmezzo  311.  325. 
Töltschach,  Burg  391. 
Tölz  82. 

Tonadico  304.  330. 
Tonale,  Monte  295. 
Tonion-Alp  355. 
Toplitz-See  132. 
Torbole  284. 
Torre  2M. 
Torrener-Joch  115. 
Torri  286. 
Torrone,  Pizzo  2  "4. 
Tosa,  Cima  288. 
Toscolano  2S6. 
Tösens  218. 
Tovo  252. 
Trafoi  247. 
Trafoi-Bach  246.  247. 
Trafoier  Eiswand  248. 
Trafoier  Ferner  247. 
Trafoier  Joch  248. 
Tragösthal  362. 
Trahütten  375. 


REGISTER. 


439 


Traifl  Fluors  268. 
Traithen  91. 
Tramer-Scharte  161. 
Tramin  237. 
Trankhütte  198. 
Transacqua  304. 
Trattalpe  186. 
Tratten  387. 
Trnttenbach  315. 
Trattenbach-Ferner  315. 
Tratteijoch  315. 
Tratzberg^chlofls  95. 
Tranbing  72. 
Tranchbach,  der  58. 
Trauchberg  61. 
Trauchgau  61. 
Traun,  die  122.  123.  132. 

etc. 
— ,  Altausseer  132. 
— ,  Bair.  98. 
— ,  Grundlseer  132. 
— ,  Oedenseer  360. 
— ,  Kothe  98.  101. 
— ,  Weisse  98.  100.  101. 
Trauneralp  163.  164. 
Traunfall  123. 
Trannkirchen  127. 
Traunsee  127. 
T raunstein  98. 
— ,  der  126. 
Trautenfels  3' 16. 
Trautmannsdorf,  Schloss 

240. 
Trautflon,  Schloss  223. 
Travemanzes,  Val  322. 
Travignolo,    Val    300. 

TravAik-Sattel  400. 
Traxhütte  369. 
Tre  Croci,  Passo  324. 
Treffauer  Kaiser  188. 
Treibach  390. 
Tremelone,  Insel  286. 
Tremoggia-Pass  265. 
Tremosine  287. 
Trenkelbach  130. 
Trenkwald  213. 
Trens  225. 
Trenta  393. 
Trenta-Thal  393. 
Trento  s.  Trient. 
Trepalle  251. 
Tre  Ponti  325. 
Tre  Sa.ssi,  Paswo  318. 
Tresenda  253. 
Tresenga,  die  293. 
Tre-ero,  Piz  251. 
Tre   Signori,   €(»rno   dci 

252. 
Tressensattel  132. 
Trett  293. 
TretUch,  die  56.  57. 


Trettachspitze    (Mädele 

gabel)  o9. 
Tribulaun  223. 
Trieben  364. 
Trient  280. 
Triesen  192. 
Triesnerberg  193. 
Triest  395. 
Triffail  379. 
Triglav  392. 
Trins  223. 

Trippachfemer  316. 
Trippachsattel  182.  316. 
Trippbach,  der  316. 
Trisanna,  die  197.  203. 
Trischübl  117. 
Trisselwand  s.  Driessel. 
Tristach  310. 
Tristenbach  310. 

Fall  314. 

Tristenspitze  181.  182. 
Tristkopf  214. 
Trofaiach  3ü2. 
Trofeng  362. 
Trogalp  341.  346. 
Trogereckscharte  161. 
Trojer-Thal  331.  336. 
—  Tliörl  336. 
Trompia,  Val  292. 
Trostberg  201. 
Trostburg  227. 
Truden  300. 
Trudering  92. 
Trupchum,  Val  274. 
Tschafein  203. 
Tschaggnns  200. 
Tschnminthal  233. 
Tschampatsch,    Sass   da 

319. 

Tschanuflf  279. 
Tschapitalp  235. 
Tschapitbach  235. 
Tschars  222. 
Tschengels  221. 
Tschengelser  Hochwand 

221.  259. 
Tscherms  238. 
Tscherna-Thal  378. 
Tschey-Joch  219. 
Tschever  Schartl  219. 
Tschiefeck  260. 
Tschierva,  Piz  273. 
Tschigatfpitze  222.  240. 
Tschipitalp  s.  Tsachpit 
T8chisterb;ich,  der  234. 
Tschötsch  226.  227. 
Tschuggen.  Alp  191. 
Tschürgant  198. 
Tüchlalp  160. 
Tnckettspitze  248. 
Tuenno  293. 
Tüffer,  Markt  379. 


Tulmino  s.  Tolmein. 
Tümmeljoch  246. 
Tumpen  206. 
Tunta,  la  262. 
Tuoi,  Val  203.  276. 
Türkenfeld  45. 
Turnauer  Graben  353. 
! Turnerkamp  s.  Thurn- 
I     erkamp. 
Turrach  369. 
Tutzing  70. 
Tux  s.  Dux. 
Tweng  368. 
Twimberger  Graben  383. 

Uderns  178. 
Udine  394. 
Uebelbach  353.  375. 
Uebelhorn  56. 
Ueberetsch  235. 
üebergossene  Alp  148. 
Uebersee  98. 
Ueblethalferner  216.  225. 
Uenschellerspitze  53. 
üertsch,  Piz  274. 
üggowitz  394. 
Uina,  Val  279. 
Ulm  46. 
Ulmich  204. 

St.  Ulrich  am  Piller.see 
188 

—  in  Gröden  233. 
Ulrichsbrücke  63. 
Ulrichshütte  369. 
Ultenthal  244. 
Umbalgletscher  336. 
Umbal-Thal  336. 
Umbalthörl,  das  Vordere 

und  Hintere  336. 
Umbrail-Pass  249. 
Umbrail,  Piz  249. 
Umhausen  206. 
Ummelberg  96. 
Unken  189. 
Unlass-Alp  170. 
Unnutz  88. 
Unrein-See  64. 
Unser  Frau  im  Schnalser 

Thal  210. 

im  Walde  244.  293. 

Unterach  143. 
Unter-Ammergau  73. 
Unterau       (Eisakthai) 

226. 
Unterberg  (Stubai)  215. 

—  (Achenthai)  101. 
Unterbergen  385. 
Unter-Drauburg  383. 
Untereggen  232. 
Unterfeicht  143. 
Unter-Grainau  75. 
Unter-Grimming  365. 


440 


REGISETR. 


rnter-Gurgl  211. 

Unterinn  231. 

Unterjoch  67. 

Unter-Kafluna  201. 

Ünter-Kainisch  132. 

Unterlaner,  Alp  116. 

Unter-Leu  tu  seh  78. 

Unter-Loibl  385. 

Untermais  238. 

Untermoy  227.  318. 

Unter-Peissenberg  71. 

Unter-Preth  400. 

Untersberg  109. 

Untersberger  Alp  183. 

Unter-Schladmingthal 
367. 

Unter-Schönberg  214. 

Untersendling  82. 

Unterstein,  Schloss  113. 

Unterstein,  der,  bei  Lend 
149. 

Unter-Steinbach  83. 

Unter-Sulabacher  Glet- 
scher 169.  335. 

Unter-Sulzbachfall  168. 

Unter-Sulzbachthal  169. 

Unter-Sulzbachthörl  169. 
333. 

Unter-Tarvis  394. 

Untertauern  368. 

Unterthörl  3P8. 

Unter-Vintl  305. 

Unter- Wessen  99. 

Unz,  die  380. 

Unzmarkt  389. 

Upsspitze  65. 

Urata-Thal  393. 

Urezas,  Val  276. 

Urezza,  Val  275. 

Urfeld  81. 

Urgbach,  der  217. 

Uri-See,  der  64. 

Urkund,  Oetzthaler  208. 

— ,  Pitzthaler  213. 

Urkundsattel  206. 

Urschai,  Val  276. 

Urschlau  (Achenthal)lOO. 

—  (Pinzgau)  152. 

Urschlauer   Scharte  149. 
152. 

Ursitsch-Bauer  378. 

ürspring  91. 

Ursulaberg  383. 

Urthelstein  348. 

üttendorf  167. 

Uttenheim  312. 

Utting  72. 


Vadisen  196. 
Vadret,  Piz  203. 
Vaduz  192. 


Vahrn  226. 
Vaiol-Schlucht,  die  233. 

301. 
Vajolone  s.  Bosengartcn. 
Valalta  330.* 
Valatscha  276. 
Valbeson  215. 
Valcalda  201. 
Valcaldner  Jöchl  202. 
Valcava  275. 
Valduna  191. 
St.  Valentin  auf  der  Heide 

220. 

—  an  der  Enns  360. 

—  bei  Eppan  236. 

—  im  Prettau  316. 

—  (Seisser  Alp)  234. 

—  in  Villnöss  227. 
Valentin-Thal  311. 

S.  Valcntino,  Val  289. 
Val  Floriana  299. 
Valina,  Alp  193. 
Vallaccia,  Punta  di  301. 
Valle  325. 

Valles,  Passo  di  303. 329. 
Valles  buones  321. 
Vallesina,  die  325. 
Valli,  Val  delle  292. 
Vallon,  Cima  di  303. 
Vallon  Bianco  321.  322. 
Vallon  Grande,  Croda  di 

317. 
Vallonga  232. 
Vallorsch-Thal  193. 
Vallüla-Spitze  102. 
Valparola,  Alp  318. 
Vals,  Alp  194. 
Valschauer  Bach  238. 
Valschaviel  202. 
Valschavielkopf  196.  201. 

202. 
Valserthal  (Brenner) 223. 

—  (Pusterthal)  305. 
Valstagna  298. 
Valtellina  s.  Veltlin. 
Val  Viola-Pass  262. 
Valzargo  s.  Falzarego. 
Valzerfenz-Thal  201. 
Vandans  200. 
Vanitscharte  340. 
Vanoi  304. 
Varignano  284. 
Varone  256. 

St.  Veit  in  Kärnten  391. 

—  in  Krain  391. 

—  imDefereggenthal  331. 

—  im  Pongau  149. 

—  im  Pragser  Thal  307. 

—  in  Sexten  308. 
Veitsberg  91. 
Veitschalp  354. 
St.  Veitskapf  192. 


Veitschthal  352. 
Velberbach,  der  333. 
Velber  Tauern  333. 

—  Thal  168. 
Velden  am  See  386. 
Veldes  392. 
Veliki  Vrh  400. 
Velka  Eappa  383. 
Vellach,  Bad  384. 

—  (bei  Villach)  387. 

—  (Wochein)  392. 
Vellacher  Sattel  378. 
Vellern  339. 
Velthums  226. 
Veltlin  252. 

Venas  325. 

Venedig  299. 

Venediger  s.  Gross -Ve- 
nediger. 

Venerocolo,  Mte.  291. 

Venetberg,  der  197.  212. 
217. 

Venezia,  Alp  290. 

Venezia,  Mte.  291. 

Venezi  aspitze  255. 

Venezia,  Val  di  255. 

Venezianische  Gebirge, 
das  296. 

Veniggia-Alp  303.  329. 

Vennerbach  224. 

Vent  207. 

Venter  Thal  207. 

Venzone  394. 

Verbella-Bach  196.  202. 

Verdins  244. 

Vereinsalpe  78. 

Vergetschen  217. 

Vergrösskar  203. 

Vermales-Alpe  193. 

Vermiglio,  Val  295. 

Vermunt,  Gross  u.  Klein 
202. 

Vermuntbach  203. 

Vermuntpass  202. 

Vermuntgletscher  202. 

Vernagelwand  209. 

Vernale,  Sasso  302. 

Vernel,  Monte  302. 

Vernielbach  201. 

Verona  282. 

— ,  Chiusa  di  282. 

— ,  Pizzo  di  262. 

Verpailjoch  214. 

Verpailspitze  213. 

Verspallagrat  200. 

Vertainspitze  257. 

Verwallthal  s.  Fervall. 

Vcrwaltersteig  159. 

Vesilspitze  203. 

Vesilthal  203. 

Vestino,  Val  285. 

Vestone  292. 


REGISTER. 


441 


Vezena  297. 

Vette  di  Feltrc  304. 

Vezza  295. 

Vezzana,  Cima  di  303. 

Vezzano  283. 

Victorshers  191. 

Videck  2U.      • 

Videm  379. 

Viecht  96. 

Viechter  Kanzl  96. 

Viehberg  141. 

Vierhöfer  Thal  297. 

Vichkopl  116. 

Vigaun  386. 

St.  Vigil  317. 

Vigiljoch  243. 

Vigilthal  317. 

S.  Vigilio,   Vorgeb.  286. 

— ,  Kapelle  289. 

Vigo  im  Sarcathal  289. 

—  im  Nonsberg  294. 

—  di  Fassa  301. 
Vigolo  283. 
Viktring  383. 
Vill  177. 

Villa  (Rendena)  289. 

—  grande  (Anronzo)  325. 

—  piccola  ( — }  325. 
Villa  Laearina  281. 
Villach  §87. 

— ,  Bad  387.  395. 
Villacher  Alp  387. 
Villafranca  286. 
Villanders  231. 
Villerspitze,  Hohe  215. 
Villgratten  331. 
Villgrattenjoch  309.  331. 
ViUgrattenthal  309. 
Villnöss  227. 
ViUnössthal  227. 
Vilpian  238. 
Vil8  60. 

— ,  die  60.  63.  67. 
Vilsalper  See  67. 
Vilarain  67. 
Vilsthal  67. 
Viltragen-Gletscher  168. 

333. 
Vintl  305. 
Vintschgau  220. 
Vios,  Monte  294. 
Viola,  Val  262. 
Virgen  333. 
Virgenthal  333. 
Virgilienberg  390. 
Virgl  229. 
Visnitz-Thal  204. 
Viaoka  Glava  400. 
Vi  teil  i,  Val  250. 
S.  Vito  324. 
Vittnach  392. 
Vizmarje  391. 


Vobarno  292. 
Vöckla,  die  123. 
Vöcklabnick  123. 
Vöcklamarkt  123. 
Vodo  325. 

Vogelweiderhöfe  233. 
Vögal-Alp  165. 
Voia-Thal  350. 
Voitsdorf  360. 
Volciano  292. 
Volderau  215. 
Völkermarkt  384. 
Völlan  237. 
Völ8  bei  Bozen  235. 
—  bei  Innsbruck  205. 
Volta  286. 
Voltago  330. 
Volzano  399. 
Vomper  Bach  96. 
Vomper  Thal  96. 
Voralpe  3^51. 
Voran  243. 
Vorarlberg  49. 
Vorder-Dux  181. 
Vordereck  113.  146. 
Vorder-Gosau  135. 
Vorder-Graseck  75. 
Vorder-Hindelang  66. 
Vorder-Hornbach  54. 
Vorderjoch  67. 
Vorderlochberg-Alp  86. 
Vordernberg  3b2. 
Vorderrias  84. 
Vorder-Schwangau  63. 
Vorder-S toder  361. 
Vorkloster  49. 
Vöslau  348. 
Vulpera  277. 
Vulpmes  214. 

Waasen  388. 
Wachsenstein  75. 
Wackersberg  83. 
Wagegg  46. 
Wagenau  9S. 
Wagenbrech-See  77. 
Wagnerschneid  315. 
Wagrain  l^tö.  368. 
Waidbruck  227. 
Waidhof en  361. 
Waidring  188. 
Waizinger  Alpe  90. 
St.  Walburga  244. 
St.  Walburgkapelle  313. 
Walchen  167. 
Walchen,  die  84.  88. 
Walchensee  81. 
— ,  der  81. 
Walcheralp  63.  367. 
Walcher  Thal  366. 
Walchernalpe  366. 
Walchsee  101. 


Wald  am  Arlberg  195. 

—  im  Pinzgau  169.  180. 

—  im  Sölkthal  366. 

—  im  Liesingthal  364. 

—  in  Paznaun  204. 
Waldbachstrub  134. 
Waldbrunn  307. 
Waldegg  348. 
Walder  Alpe  96. 
Waldrast,  Kap.  233. 
Waldrasterspitz  171. 

223. 
Waldraster  Jöchl  223. 
Waldstein  375. 
Wallberger  Alp  86. 
Wallenburger  Alp  90. 
Waller  Alp  94. 
Waller  Bach  365. 
Wallersee  124. 
Wallfahrts-Jöchl  214. 
Wallgau  81.  193. 
Wallhornthal  333. 
Wallnerhütte  344. 
Wallnerinsel  114. 
Walonberg  99.  100. 
Wälsch-Metz    s.    Mezzo- 

Lombardo. 
Wälsch-Michael  s.  S.  Mi- 

Wälschnofen  232. 
Wälsch-Ramschwag  193. 
Walser  Alp  200. 
Walserberg,  der  119. 
Walser  Schänzle  57. 
Walser  Thal,  Grosses  194. 

-,  Kleines  53.  57. 
Walten  245. 
Waltenbergerhans  59. 
Waltenhofen  46. 
Walten-Thal  245. 
Wang  74. 
Wangen  231. 
Wangenitzthal  342. 
Wanneck  65. 
Wannetberg  218. 
Wänzelalpen  389. 
Warmatsgundkopf  58. 
Warscheneck  361. 
Wart  236. 
Wartberg  352. 
Wartberg-Kogel  352. 
Wartenburg  123. 
Wartenstein  350. 
Warth  53.  60. 
Warthorn  53. 
Wasach  57. 
Wasenspitze  194. 
Wasserfall-Alp  166. 
Wasserklamm  309. 
Wasserstubentobel  201. 
Wastelbauer  369. 
Watschöd  91. 


442 


REGISTER. 


Watzekopf  213. 
Watzmann  117. 
Watzmannscfaarte  111. 
Waxegg,  Alp  183. 
Waxegg-Gletscher  183. 
Waxriegel  350. 
WechseJalp  83. 
Wegscbeid  (Baiern)  83. 

—  (Steiermark)  354.  357. 
Wegscheidalp  188. 
Weichselbachwand    162. 
Weichselbauer  1Ü6. 
Weichselboden  368. 
Weierburg  177. 
Weierhof  168. 
Weiherbad  306. 
Weiherburg  330. 
Weilburg  348. 
Weiler  191. 
Weilheim  70. 
Weinleite  98. 
Weinzettelwand  3öl. 
Weiskirchen  389. 
Weissach  (Algäu)  51. 

—  (Weissensee-Thal)311. 
— ,  die  (Algäu)  51. 

— ,  —  (Tegernsce)  87. 
Weissachthal   bei   Kuf- 
stein 94. 

—  bei  Adelholzen  98. 
Weissbach  (Pfronten)  60. 

—  (bei  Inzell)  t-8. 

—  (bei  Reichenhall)  119. 
— ,  der  (bei  Inzell)  98. 
--.  —  (Saalachthal)  118. 
Weissbachelscharte  116. 

152. 
Weissbriach  311. 
Weissbriachthal  369. 
Weissbrunner-Alp  255. 
Weisse  Knott  248. 
Weisser  Kogl  206. 
Weissenbach  am  Lech 

54.  67. 
~  im  Ahrenthal  315. 

—  am  Attersee  143. 

—  im  Ennsthal  365.  3C6. 
— ,  der,  bei  Ischl  131. 

—  bei  Kössen  101. 

—  im  Penser  Thal  232. 

—  bei  Tarvis  394. 
Weissenbach  -  St.  Gallen 

361. 
Weissenbacher-Schurte 

813.  315. 
Weissenbachthall31.dl5. 
Weisseneck,  Schi.  376. 
Weissenegger  Scharte 

168.  333. 
Weissenfeis  393. 
Weissenfels-Seen  394. 
Weissenreute  50. 


Weissensee  (beiLermoos) 

65. 

(bei  Füssen)  60. 

(in  Kärnten)  311. 

Weissensee-Thal  311. 
Weissenstein,   Burg  331. 
Weissenstein,  Kloster 

233. 
Weisse    Wand    (Todtes 

Gebirge)  132. 
-  (bei  Lienz)  331. 
Weisshorn(Joch-Grimm) 

233. 
Weisskugel  208. 210.  220. 

221. 
Weisskugeljoch  220. 
WeissloferThal  100. 101. 
Weissplatter  242. 
Weisssee  (Kaunserthal) 

218 
—  (Stubachthal)  339. 
Weissseejoch  218. 
Weissseespitze  218. 
Weisszint  313. 
Weisszintjoch  313. 
Weitenberger  Alp  305. 
Weitenstein  383. 
Weitenthal  182.  305. 
Weitlahnbrunn  309. 
Weitscharte  122. 
Weitsee  100. 
Weifenburg  198. 
Weifenstein  (Eisak)  225. 
Welitzgletscher  336. 
Welitzspitze  316.  337. 
Welka  Kappa  383. 
Wellenburg  45. 
Wels  122. 
Welsberg  307. 
Welschellen  317. 
Welschnofen  232. 
Welzelach  333. 
Weizenegg  ^5. 
Wendelstein  91.  93. 
Weng  96.  363. 
Wengen  318. 
Wengenalp  59.  66. 
Wengenthal  318. 
Wenns  212. 
Werdenfels  74. 
Werfen  148. 
Wemberg  387. 
Wertach  67. 
— ,  die  45.  61. 
Wessen,  Vorder-  u.  Hin- 
ter 99. 
Westenhofen  90. 
Westereringen  45. 
Westerham  92. 
Westerhof  86. 
Wetterkogl  357. 
Wetterschroffen  64. 


Wetterspitze.  Innere  u. 

Aeussere  2i5. 
Wetterstein  Alp  76. 
Wettersteingebirge  64. 

76.  78. 
Wetterwand,  die  148. 
Weyerburg  177. 
Weyregg  143. 
Weyrer  Lindl  89. 
Widderstein  53. 
Wieden  im  Breg.  Wald 

51. 

—  in  Pßtschthal  183. 
Wiederhoferhütte  389. 
Wiedersberger  Hom  95. 

178. 
Wielinger  Gletscher  167. 

—  Scharte  167.  345. 
Wien  347. 

Wiener-Neustadt  348. 
Wies  374. 
Wiesalp  134. 
Wiesbachhom  163.    167. 

345. 
Wiesberg,  Schi.  196.  204. 
Wiesen  183.  204.  213. 
Wieser  Alpe  316. 
Wiessee  86. 
Wiessneck  187. 
Wieswaldhütten  77. 
Wildalpen  359. 
Wildbad  Gastein  154. 

—  Kreuth  87. 
Wildbichl  98. 
Wildebene-Ferner  54.195. 
Wilde  Feuerstein  216. 
Wilde  Freiger  216. 
Wilde  Gerlos  179. 
Wildegut.dkopf  60. 
Wilde  Kogel  126. 
Wilde  Krimml  179. 
Wilde  Mannl  (Algäu)  58. 

—  (Oetzthal)  207. 
WUdensee  381. 
Wildenstein,  Ruine  130. 
Wilde  See,  der  78.  126. 
Wildgall  314. 
Wildgerlosspitze  180. 
Wildgraben,  Innicher 

309. 
Wildgraben-Joch  309. 
Wildgrat  198. 
Wildgrub  93. 
Wildhaus  383. 
Wildon  376. 
Wildpoldsried  46. 
Wildsee,  der  79. 
Wildspitze,  die  Venter 

208.  213. 
— ,  Gurgler  212. 
Wildstelle,  Hohe  366.367. 
Willersalp  66. 


REGISTER. 


443 


Wüten,  Abtei  175. 
Wilzhofen  70.  71. 
Wimbacb-Klamm  116. 
Wimbachthal  117. 
Wimmerbach  179. 
WindacherGletHcher  21S. 

—  Thal  216. 
Windauer  Thal  18ö. 
Windbachthal  170.  316. 
Windberg,  der  351. 
Windegg  236. 
Windische  Bühel  376. 
Windiflch-Bleiberg  386. 
Windisch-Feistrit/.  386. 
Windiachgarsten  361. 
Windischgrat'/.  383. 
Windischgräzhöhe  157. 
Windisch-Matrei  331. 
Windisch-Scharte  161. 
Windlücke  135. 
Windthal  336. 
Windthalkopf  170. 
Winkel  (Isarthal)  84. 

—  (Wolfgangsee)  139. 

—  (Möllthal)  344. 
— ,  Bad  313. 
Winkeleckjoch  219. 
Winkelmoosalp  100. 
Winkelthal  331. 
Winklern  342. 
Winterjöchl,   Kaflnner 

196.  201. 
— ,  Silberthaler  196.201. 
— ,  Verbellner  196.  202. 
Winterstall  207. 
Wirers  Wasserfall  130. 

143. 
Wirl  202. 
Wischberg  400. 
Wisseisdorf  374. 
Wochein  392. 
Wocheiner  Save  392. 

—  See  392. 
Woiwojach  333. 
Wolfbauer  363. 
Wolfendornspitze  224. 
St.  Wolfgang  (Rein)  314. 

—  (Salzburg)  138. 

St.  Wolfgangs-Bad  162. 
St.  Wolfgangs-See  137. 
Wolfkehr  217. 
Wolfrathshausen  83. 
Wolfsberg  383.  389. 
Wolfsegg  123. 
Wolfsgruben  230. 
Wolfsschlucht  b.  Kreuth 

87 
Wolfsthurn  225. 
Wolfurth  50. 
Wolkenstein  (Gröden) 

234.  319. 

—  (Ennsthal)  365. 


WollbRch,  der  283. 
Wöllersdurf  348. 
WöUzelach  333. 
Wültschach  399. 
Wölzer  Thal  389. 
Wonnetberg  218. 
Wörgl  94. 
Wormser  Joch  249. 

—  Loch  250. 
Wörschach  365. 
Worschetz-Sattel  393. 
Wörth  (Rauris)  160. 
Wörther  See  386. 
Wörthsee  72. 
Wotsch  377. 
Wraunka-Tobel  279. 
Wuchern  375.  383. 
Wunderburg  126. 
Wurfalp  339. 
Wurm,  die  45.  69. 
Würmsee  69. 
Wurtenglet8cher,der  161. 
Würz-Alp  227. 
Würzen  393. 
Wurzener  Berg  393. 
-*See  394. 
Wurzen-Pass  227. 
Wüstelau  165. 

Zaberbach,  der  179. 
Zail  275. 
Zalundi-Alp  200. 
Zamangspitze  201. 
Zamangtobel  201. 
Zams  197. 
Zamser  Alp  183. 
Zamserbach,  der  183. 
Zamsergrund  183. 
Zangen  232. 
Zanzenberg  190. 
Zargenkopf  359. 
Zauchen  365. 
Zaunhof  213. 
Zayer,  der  391. 
Zebru,  der  259. 
Zebru,  Val  251.  259. 
— ,  Passo  251. 
Zefferet-Thal  167. 
Zehnkaser  Alp  110. 
Zeiger,  der  59.  66. 
Zeinis-Joch  202. 
Zeisberg-Alp  108. 
Zeiselbach  86. 
Zell,  Bairisch  91. 

—  am  Inn  94. 
-  am  Moos  144. 

—  bei  Ruhpolding  101. 

—  am  3ee  150. 

—  im  Zillerthal  178. 
Zellberg,  der  179. 
Zellerburg  94. 
Zeller  Moos  150.  167. 


Zeller  See  (Pinzgau)  151. 

—  (Salzburg)  144. 
Zeltweg  389. 
Zemmbach,  der  182. 
Zemmgrund,  d.  Obere 

183 
Zemmthal  182. 
St.  Zeno  (Nonsberg)  294. 

—  (bei  Reichenhai  1)121. 
Zenoburg  241. 
Zephirau  185. 
Zernetz  275. 
Zettalunizach-Kees  334. 
Zettenkaiser  188. 
Ziano  300. 
Ziegerberg  200. 
Zieglau  108. 
Zieler-Alpe  243. 
Zielspitze  240. 
Zielthal  243. 

Zigolon  261. 
Zill  145. 

Ziller,  der  178.  181. 
Zillergrund,  der  181. 
Zillerkopf  179. 
Zillerthal,  das  178. 
Zimbaspitze  194.  200. 
Zimitz  130. 
Zimitzthal  130. 
Zimitzwildniss  130. 
Zimmers  s.  Cembra. 
Zinödl  363. 
Zipf  123. 
Zipfelsalp  67. 
Zirbitzkogl  389. 
Zirknitz  381. 
Zirknitz,  die  Kleine  161. 

-,  die  (Crosse  161. 
Zirknitzfall,  der  343. 
Zirknitzer  See  381. 
Zirknitzscharte  161. 
Zirknitzthal  343. 
Zirl  79.  199. 
Zirmenkopf  194. 
Zirmer  See  346. 
Zistelalp  108. 
Zitterauer  Alpe  158. 
Zlappfall  343. 
Zochenpass  310. 
Zoldo,  Val  di  326. 
Zollfeld  391. 
Zollspitze  340. 
Zopetnitz  Thal  334. 
Zoppe  326. 
Zorneding  92. 
Zorzoi  305. 
Zösentbal  312. 
Zovo,  Mte.  325. 
Zucco,  Mte.  325. 
Zuckerhütl  216. 
Zuclö  288.  289. 
Zuel  324. 


444 


REGISTER. 


Zufall  s.  Cevedale. 
Zufall-Alp  254. 
Zufallferner  254.  259. 
Zufrittferner  254. 
Zufrittjoch  255. 
Zufrittspitze  255. 
Zug  54. 
Zugspitze  77. 
Zumelles  321.  323. 
Zunderköpfe  96. 


Zunigspitze  332. 
Zupo,  riz  273. 
Zürs  54. 

Zürsbach,  der  54. 
Zuz  274. 

Zwenewald-Thal  331. 
Zwergen  81. 
Zwiesel  122. 
Zwieselalp  136. 
Zwieselberg  64. 


Zwieselstein  207. 
Zwingsteg  57. 
Zwischen-Sulzbachthorl 

333.  335. 
Zwischenwasser  317. 
Zwischenwässern  890. 

391. 
Zwölferkofel  309. 
Zwölferkogel  133. 
Zwölferkopf  53. 


ick  von  Breitkopf  und  Hartel  in  Leipzig. 


/•♦,