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BAEDEKER'S REISEHA«1{>BÜCHER.
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Yergleiehende Geld - Tabelle.
(Vergl. S. XXVIII.)
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Silber-Währang.
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221,46
254,90
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286,76
284,74
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3,28
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13,12
16,40
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29,53
32,81
65,62
98,43
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SÜDBAIEM,
TIROL UND SALZBÜRG,
STEIERMARK, KÄRNTEN, EAIN DP KOSTENL0D.
HANDBUCH FÜR REISENDE
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K. BiBDBXEB.
Hit 21 Karten, 11 Plänen und 7 Panoramen.
AOHTZBHHTB ATTTLAOX.
LEIPZIG :
VERLAG VON KARL BiBDEKER.
1878.
Alle Rechte torhehalUn.
J^
Harvard Golleffe Library
Gift of
Miss Mary E. BJatcMford«
S»pt. 4, 1807
Wer reisen will,
Der schweig fein still,
Geh steten Schritt,
Nehm nicht viel mit,
Tret an am frühen K orgen,
Und lasse heim die Sorgen.
Philander Yon Sittewald. 1650.
•^ ' • ' - f^-'. t
*.
1/as vorliegende Reisehandbuch erscheint hier zum achtzehnten
Mal. Erste Aufgabe desselben ist, die Unabhängigkeit des
Reisenden so viel als möglich zu sichern , ihm behülflich zu sein
auf eigenen Füssen zu stehen, ihn frei zu machen, und ihn
so zu befähigen, mit frischem Herzen und offenen Augen alle Ein-
drücke in sich aufzunehmen.
Einen grossen Theil der beschriebenen Gegenden hat der Ver-
fasser im Lauf der letzten Jahre ausschliesslich für diese neue
wesentlich erweiterte Auflage wiederholt bereist. Auch
schriftliche Mittheilungen wohlwollender sachkundiger Freunde
sind ihm so vielseitig zugekommen , dass er jetzt um so mehr für
die Richtigkeit seiner Angaben bürgen zu können glaubt ^). Eine
buchstäbliche Genauigkeit wird indess Niemand von einem Reise-
handbuch fordern, das über so manche Einrichtungen Auskunft
geben muss, die dem raschesten Wechsel unterworfen sind. Daher
wiederholt der Verfasser seine Bitte an die Freunde seiner Bücher,
ihn auch ferner auf etwaige Irrthümer oder Auslassungen aufmerk-
sam machen zu wollen. Jede neue Auflage derselben wird den
besten Beweis liefern , wie schätzenswerth ihm stets solche Berich-
tigungen erschienen sind.
Den Plänen und Special-Kärtchen wurde eine beson-
dere Sorgfalt zugewendet; nach dem neuesten Material und eige-
nen Erfahrungen des Verf. berichtigt und ergänzt, werden sie zur
Orientirung vollständig ausreichen. Die vorliegende Auflage ent-
hält drei neue Karten , sodass sich die Zahl derselben auf 21 er-
höht; eine Reihe weiterer Blätter, welche das Netz der deutsch-
österreichischen Alpen zum Abschluss bringen werden (vergl. das
TJebersichtskärtchen am Ende des Buchs^, ist in Vorbereitung.
Die Höhen sind in Meiern angegeben (vergl. die Tabelle vor
dem Titelblatt), die Entfernungen in Kilometern oder auf Ge-
birgswegen in Gehstunden.
Eisenbahn- und Dampfboot- Fahrpläne, sowie die
Abgangszeiten der Posten sind am vollständigsten enthalten in
dem jährlich sechsmal herauskommenden Berliner Kursbuch und
in HendscheVs Telegraph^ in Frankfurt a. M. im Sommer monatlich
erscheinend ; für Oesterreich in Waldheims CondMc<cwr(Wien, jeden
') Der Verfasser verwi.hrt sich ausdrücklich gegen Beschwerden, wie
sie ihm wohl vorgekommen, die auf ältere Ausgaben fussen. Keine
Art von Sparsamkeit ist auf einer Reise übler angebracht, als nach einem
alten Reisehandbuch /u reisen. Eine einzige Angabe der neuen Auflage
lohnt nicht selten reichlich den dafür bezahlten Betrag.
VI
Monat eine Nummer). Ueber die Abgangszeiten der SteUwagen
(S. XXIX) kann man nur an Ort und Stelle Erkundigungen ein-
ziehen y eine Zusammenstellung derselben existirt nicht.
Auf die Gasthofe wurde ein besonderes Augenmerk gerich-
tet ; nicht der kleinste Theil der Annehmlichkeiten einer Reise ist
von der guten oder schlechten Beschaffenheit derselben , den Prei-
sen, der Bedienung u. s. w. abhängig. Empfehlenswerthe Häuser^
d. h. solche, bei denen Zimmer und Bett, Verpflegung und Be-
dienung zu loben und die in Bechnung gebrachten Preise den Werth
des Gebotenen nicht übersteigen , sind, soweit des Verfassers per-
sönliche Erfahrung und an zuverlässiger Quelle eingezogene Er-
kundigungen reichen, mit einem Sternchen (*) bezeichnet. So we-
nig damit aber ausgeschlossen ist« dass es unter den nicht auf diese
Weise hervorgehobenen ebenfalls gute Gasthöfe gibt , ebenso wenig
wird , bei dem raschen Wechsel, dem diese Dinge unterliegen , und
der grossen Verschiedenheit der gemachten Ansprüche , ein billig
denkender Reisender dem Verfasser eine unbedingte Verantwort-
lichkeit für seine Gasthof-Sterne zumuthen wollen.
Die angegebenen Preise sind zwar durchschnittlich Rech-
nungen aus den letzten Jahren entnommen ; doch hat die allge-
meine Steigerung der Lebensmittel-Preise fast überall eine Er-
höhung der Gasthofspreise zur Folge gehabt. Der Verfasser hat
geschwankt, ob er unter diesen Umständen nicht die Preise ganz
weglassen sollte ; er hat sich aber, selbst auf die Gefahr hin , von
einzelnen Reisenden der Unzuverlässigkeit geziehen zu werden,
und trotz der Reclamationen einzelner Wirthe , im Interesse des
reisenden Publikums für deren Beibehaltung entschieden , da sie,
wenn auch nur annähernd angegeben, wesentlich zur Charakteristik
eines Gasthofs gehören.
An Gastwirthe richtet er die Warnung, so wenig durch
Geschenke , als etwa freie Zeche , sich um die Gunst angeblicher
Agenten des Verfassers zu bewerben. Er kennt keine solchen,
Niemand hat von ihm ein Mandat zu diesem Zweck. Sollte irgend
Jemand den Namen des Verfassers zu Gelderpressungen bei Gast-
wirthen missbrauchen , wie das hier und da vorgekommen ist , so
wird er es Jedem danken , der die Polizei auf solche Schwindler
aufmerksam macht, ihn selbst aber sogleich davon in Kenntniss
setzt , damit er auch seinerseits zur Entlarvung derartiger Betrüge-
reien die geeigneten Schritte thun kann.
IMHAIiTS-VERZEICHNISS.
Seite
I. Reiseplan, Reisezeit etc XXI
II. Fuss-Reisen. Ausrüstung. "Wanderregeln.
Führer. Clubhütten etc XXI
III. Karten XXVII
IV. Pass, Mauth, Geld, Post in Oesteireich . . XXVIII
Abkürzungen XXX
Sftdbaieni» ITord-Tirol« Salibnrg nad Balikanunmergut.
Route
1. München 1
1. Umgebungen von München. Kymphenburg, Schieissheim,
Dachau, Grosshesselohe 44
2. Von München nach Lindau und Bregenz 45
1. Von Kaufering nach Landsberg am Lech .... 45
2. Von Augsburg nach Buchloe 4i>
3. Von Kempten nach Ulm 46
4. Ausflüge von Immenstadt. Der Stuiben 47
5. Ausflüge Yon Lindau. Lindenhof. Hoirerberg .... 48
6. Der Bodensee 48
7. Ausflüge von Bregenz. Qebhardsberg. Pfänder . . 49, 60
3. Von Bregenz zum Arlberg durch den Bregenzer Wald . 50
1. Von Egg über Hittisau nach Oberstaufen oder Oberst-
dorf 51
2. Von Sehwarzenberg nach Dombim über die Loose. Hoch-
älple. öl
3. Ausflüge von Mellau. Mörselspitae, Oanisfluh etc. . GQ
4. Von Au über Damüls nach Bludens oder Bankweil . 52
5. Ausflüge vom SchrÖcken: Widderstein, Künzelspitze etc. 153
6. Vom SchrÖcken nach Oberstdorf über das Gentscheljoch 53
7. Vom SchrÖcken nach Reutte. Oberes Lechthal. Kaiser-
joch, Hochtenn, Hombachjoch etc 53
8. Von Lech über Formarin-Alp nach Dalaas und ins
Walserthal 55
9. Von Lech nach Klösterle über Spullersee. Schafberg. 65
4. Von Immenstadt nach Oberstdorf. Die Algauer Alpen . 55
1. Der Grünten 56
2. Ausflüge von Oberstdorf. Faltenbacher Wasserfall. Hof-
mann''s Buhe. Wasach. Tiefenbach. Freibergsee.
Zwingsteg und Walser Schanzle. Spielmannsau. Höll-
tobel. Geisalpsee. Oythal. Birgsau 56-58
8. Bergtouren von Oberstdorf. Hädelegabel. Kebelhom.
Fellhom. Banheck. Kreuzeck. Gr. Krottenkopf 59
4. Von Oberstdorf nach Holzgau über das Hädeiejoch . 59
5. Schrofenpass. Haldenwangereck. Gentscheljoch 60
6. Von Oberstdorf über Bohrmoos nach Hittisau. Hoher
Ifen 60
VIII INHALTS -V EBZEICHNISS.
Route Seite
5. Von Augsburg nach Innsbruck. Hohenschwangau . . 60
1. Von Kempten nach Füssen 60
2. Von Peissenberg nach Füssen 61
3. Umgebungen von Hohenschwangau 63
4. Seeben- und Drachensee. Grünsteinscharte. Daniel . 65
5. Von l^assereit nach Imst 65
6. Von Immenstadt nach Reutte und Partenkirehen ... 66
1. Hinterstein. Eisenbreche, Daumen, Geishorn, Hochvogel 66
2. Vilsalper See 67
3. Vom Plansee nach Ammergau durch das Graswangthal 68
7. Der Starnberger- und Ammersee. Hoher Peissenberg . 69
1. Vom Peissenberg nach dem Ammergau 71
2. Von Diessen nach Andechs und zum Starnberger See . 72
8. Von München nach Innsbruck über Partenkirchen . 72
1. Von Eschenlohe zum Walchensee durch das Eschenthal 73
2. Oberammergau 73
3. Ausflüge von Parten kirchen. Faukenschlucht. Werden-
fels. Kuhflucht. Bisserbauer. Partnachklamm. Gras-
eck. Eckbauer. Badersee. Eibsee. Höllen thalklamm.
Krsmer. Krottenkopf. Hocbalpe. Alpspitze. Schachcn-
alp. Hintere Bainthal und Blaue Gnmpen. Zugspitze. 74-77
4. Von Partenkirchen zum Walchensee 77
5. Von Partenkirchen nach Lermoos . 77
6. Ausflüge von Ulittenwald. Lauter- und Ferchensee. Kranz-
berg. Leutaschthal. Vereinsalpe. Karwendelspitze. 78
7. Karwendel- und Hinterauthal 79
8. Beitherspitze. Von Seefeld nach Leutasch und Telfs 79
9. Von München nach Innsbruck über Benedlctbeuern.
Kochel- u. Walchensee 80
1. Benedictenwand 80
2. Herzogstand 80
10. Von München nach Tölz und Mitten wald 82
1. Von Stamberg nach Tölz über Königsdorf .... 83
2. Ausflüge von Tölz 83
3. Von Tölz zum Walchensee 83
4. Die Biss. Ladiz und Lalider. Ueber da.s Plumser Joch
nach Pertisau 84
5. Von Vorderriss über den Soiern nach Krün .... 84
11. Von München nach Innsbruck über Tegernsee, Wildbad
Kreuth und den Achensee 85
1. Ausflüge von Tegernsee. Paraplui. Westerhof. Kalten-
brunn. Bauer in der Au. Freihof. Marmorbrüche.
Bothachfälle. Xeureuth. Biederstein. Baumgarten-
schneid. Hirschberg. Bisserkogl ..'... 85,86
2. Ausflüge von Kreuth. Wolfs schluckt. Gaisalp. Königsalp.
Schildenstein. Schinder 87
3. Unnutz. Hochiss. Bofan 88
4. Sonnenjoch. Von Pertisau über Grammais nach Hinterriss 88
12. Von München nach Innsbruck über Schliersee und Bai-
risch Zell 89
1. Von Hiesbach nach Tegernsee u. Fischbachau ... 89
2. Von Schliersee nach Tegernsee 90
3. Von Neuhaus nach Falepp. Spitzingsee 90
4. Ausflüge von Neuhaus. Brecherspitze, Jägerkamp, Both-
wand, Hiesing 90
5. Wendelstein 91
6. Von Bairiach Zell nach Oberaudorf 91
7. Vom Landl nach Falepp über die Elend- oder Ackern-Alp 91
INHALTS - VBRZEICHNISS. IX
Roate Seifte
18. Ton Münohen nach Innsbruck üb«! Rosenheiin und
Kufstein 92
1. Von Holzkirchen nach Bosenheim 92
2. Auaflüge von Brannenbnrg. Wendelstein .... 93
3. Aoflflüge von Oberaudorf. Brünnstein 98
4. Ausflüge von Knfstein. Thierberg. Dnxerköpfl. Kaiserthal. 94
5. Von Kufstein nach Soll 94
B. Ausflüge von Brixlegg 95
7. Ausflüge von Jenbach. Tratzberg. St. Gcorgeuberg.
Lamsenjoch 96
8. Ausflüge von Schwaz. Vomper Thal 96
9. Ausflüge von Hall. Absam. Gnadenwald. Haller Salzberg. 96
14. Von München nach Salzburg. Ghiemsee 97
1. Prienthal. Kampenwand. Ueber Sacharang nach Kuf-
stein 96
2. Wildbad Adelholzen. Maxhütte. Hocbfellen. Hochgern. 98
3. Von Trnunstein nach Beichenhall über Inzell ... 98
15. Von München nach Reit im Winkel und Kössen ... 99
1. Von Marquartstein nach Kössen über Schleching. Pass
Klobenstein 99
2. Ausflüge von Beit im Winkel. Höseralpe. Fellhom etc. 100
3. Von Beit im Winkel nach Traunstein über Buhpolding. 100
4. Ausflüge von Seehaus, Buhpolding und Siegsdorf . . 100,101
5. Ausflüge von Kössen und Walchaee. Heuberg . . 101
16. Salzburg und Umgebungen 102
1. Schloss Aigen. Gaisberg. Schloss Hellbrunn. Lcopolds-
kron. Glaneck. Blaria-Plain. Kiesheim 106,109
2. Der Untersberg 109
17. Von Salzburg nach Berchtesgaden. Köuigssee. Von
Berchtesgaden nach Reichenhall und Saalfelden . . 110
1. Ausflüge von Berchtesgaden. Lockstein. Soolenleitung.
Bostweiher. Etzerschlössl. Gem. Laroswacht 112
2. Almbaehklamm. Vordereck. Scharitzkehlalp . 113
3. Kneufelspitze. Jenner. Todter Mann. Hochbrett. Hoher
GöU. Schneibstein. Kahlersberg 113
4. Gotzenalp. Von der Gotzenalp nach der Saletalp 115
5. Vom Königssee nach Golling über das Torrener Joch 115
6. Das Steinerne Meer 115
7. Oberes Wimbachthal. Hundstod. Watzmann 117
8. Ausflüge vom Hintersee. Blaueisgletscher. Mühlsturz-
hom. Hochkalter 118
9. Kammerlinghom. Seissenbergklamm 118
18. Von Salzburg nach Reichenhall 119
1. Ausflüge von Beiehenhall. St. Zeno. Grossgmain. Non.
Molkenbauer. Buine Karlstein und St. Pankraz-Ka-
pelle. Zwiesel etc 121,122
19. Von Linz nach Salzburg 122
1. Kremsmünster 122
2. Von Lambach nach Gmunden. Traunfall .... 123
20. Von Salzburg nach Ischl und Auasee. Salzkammergut . 124
1. Ausflüge von Gmunden. Laudachsee. Traunstein. Almsee. 126
2. Ausflüge von Langbath. Langbath-Seen. Kranabetsattel.
Erlakogl. Off^ensee 127
3. Ausflüge von Ischl 129,130
4. Der Ischler Salzberg 130
5. Die Chorinsky-Klanse 131
6' Von Obertraun nach Aussee über den Koppen. Koppen-
brüUerhphle . , , 131
X INHALTS -YERZEICHNISS.
Boute Seite
7. Ausflüge von AuMee. Alt-Aussee. Qrundlsee 192,133
21. Von Ischl nach Hallstadt und über Gosau nach Abtenau
und Golling 133
1. Bergtouren von Hallstadt. Plassenstein. Sarstein.
Dachstein 134
2. Die Zwieselalp 136
3. Von der Zwieselalp nach Bischofshofen 136
22. Von Ischl nach Salzburg über St. Gilgen. Schafberg . 137
1. Von St. Wolfgang auf den Schaf berg 138
2. Von St. Oilgen auf den Schafberg 139
23. Attersee und Mondsee 142
1. Von Unterach auf den Schaf berg und zum Schwarzen
See 143
2. Von Steinbach nach den Langbathseen 143
3. Von Schärfling nach St. Gilgen 144
4. Von Hondsee nach Strasswalchen und Salzburg 144
24. Von Salzburg nach Hallein und Golling 144
1. Der Dämberg 145
2. Von Hallein nach Berchtesgaden über Zill .... 145
3. Vom Schwarzbachfall nach Berchtesgaden über den Ecker-
sattel oder das Rossfeld ........ 146
4. Die Oefen 146
5. Pass Lueg 147
25. Von Salzburg nach Wörgl. Salzburg-Tiroler Bahn. . . 147
1. Das Blühnbachthal 148
2. Der Hochkönig 148
3. Die Liechtenstein-Klammen 149
4. Die Kitzlochklamm 150
5. Zeller See. Schmittenhöhe 151
6. Ausflüge von Saalfelden. Kühbühel. Lichtenberg etc. 151
7. Das Steinerne Meer. Breithorn 152
8. Urschlauthal und Glemmthal 152
26. Das Gasteiner Thal 153
1. Der Oamskarkogl 154
2. Ausflüge vom Wildbad Gastein. Windischgräzhöhe. Köt-
schachthal. Graukogl etc 157,158
3. Böckstein und das Kassfeld 158
4. Bockhartthal. Ueber die Bockhartscharte nach Bauris 159
5. Anlauf thal. Ueber den Hochtauem nach Hallnitz. Ankogl 159
6. Von Gastein über den Verwaltersteig und die Bifflscharte
zum Bauriser Goldbergwerk 159
7. Von Gastein nach Ober-Vellach über den Nassfelder oder
Mallnitzer Tauem 150
27. Die Rauris 160
1. Der Bemkogel 160
2. Von Bauris nach Heiligenblut über den Heiligenblnter
Tauern 160
3. Ausflüge vom Berghaus am Goldbergwerk. Schareck,
Hohenaar etc 161
4. Vom Bauriser Goldbergwerk über die Kleine Zirknitz-
scharte oder die Tramerscharte nach DÖUach . 161
28. Das Fuscher Thal. Von Ferleiten nach Heiligenblut . 161
1. Hirzbachthal. Imbachhom 162
2. Ausflüge von Bad Fusch. Kasereck. Kühkarlköpfl.
Schwarzkopf 162
3. Ausflüge von Ferleiten. Käferthal. Trauneralp. Durch-
eckalp. Walcheralp etc 162
4. Von Ferleiten nach Heiligenblut über das Fuscherthörl
und den Heiligenbluter Tauern. Bronnkogl . 163
INHALTS -VERZEICHNISS. XI
Route Seit«
5. Von Ferleiten nach Heiligenblut ober die Pfandl-
flcharte 164
6. Ueber die Fuscherkarscharte oder Bockkarscharte ssur
Hofmannshütte 166
29. Das Kapiuner Thal 165
1. Der Mooserboden 166
2. Kitssteinhom. Wieabachhorn 166
3. Ueber das Kapruner Thörl aur Budolfshütte 167
30. Von Zell am See nach Krimml. Ober-Pin zgau . . . 167
1. Das HoUersbachthal. Üeber die Plenitz-Scharte oder die
Weissenegger Scharte nach GschlÖss 168
2. Das Habachthal 168
3. Von Nenkirchen znm Unter-Salsbachfall 168
4. Durchs Ober-Snlzbachthal znr Kärsinger Hütte und auf
den Oross- Venediger 169
5. Von Krimml nach Käsern über den Krimmler Tauern . 170
6. Von Krimml nach Gerlos über die Platte .... 170
Dm mittler« und südliche Tirol , mit den angrenienden Theilen
der Schwell, Italiens und Kärntens.
31. Innsbruck und Umgebungen 171
1. Schloss Amra« 176
2. Lanserköpfe. Patscherkofl 177
3. Weierbnrg. Mühlau. Hungerburg. Hötting etc. 177
32. Das Zillerthal 178
1. Von Fügen auf das Kellerjoch. Wiedersberger Hörn . 178
2. Spaziergänge von Zell. Klopf elstaudach 179
3. Von Zell nach Oerlos (Schönachthal, Wilde Gerlos,
Thorhelm , Beichenspitze) und über die Platte oder
den Plattenkogl nach Krimml 179
4. Der Zillergrund und seine Pässe (Hömljoch, Feldjöchl,
Hundskehljoch) 181
ö. Das Stillupthal. Ueber das Keilbachjoch ins Ahrenthal 181
6. Ahomspitze 181
7. Das Duxer Thal. Ueber das Duzer Joch nach StaflHach 181
8. Das Floitenthal. Löffelspitze 182
9. Schwarzensteingrnnd. Bothkopf. Gr. Greiner 188
10. Von Hairhofen nach Sterzing über das Pfitscher Joch.
Olperer. Hochfeiler etc 183
33. Von Wörgl nach Mittersül. Hohe Salve 184
1. Das Kelehsauer Thal. Ueber das Salzaclgoch oder den
Filzensattel in den Pinzgau 185
2. Kitzbühler Hom .;.... 185
3. Gaisstein 187
34. Von Wörgl nach Reichenhall über Lofer 187
1. Das Kaisergebirge 188
2. Hintersteiner See. Von Soll nach Kufstein .... 188
3. Von St. Johann nach Waidring über St. Jakob im Haus 188
4. Von Waidring nach Unken über die Kammerköhr-Alp.
Kammerköhr-PIatte 188
5. Ausflüge von Waidring. Oefen. Pillersee. St. Ulrich . 188
6. Das Loferer Hochthal 189
7. Von Lofer durchs Saalachthal nach Oberweissbach . 189
8. Ausflüge von Unken. Schwarzbergklamm. Staubfall.
Sonntagshom 189
35. Von Bregenz nach Innsbruck über den Arlberg . . . 190
1. Ausflüge von Dombim. Zanzenberg. Kehlegg. Gütle etc. 190
XII INHALTS-VERZEICimiSS .
iloute Seite
2. Von OÖtzis über Klaus u. Rötis nach Rankweil . 191
3. Der Holie Fresclien 191
4. Ausflüge von Feldkirch. 8t. Hargarethenkapf. Maria-
Grün. Aelpele etc 192
5. Von Feldkirch nach Buchs 192
6. Von Feldkirch nach Hayenfeld. Liechtenstein . 192
7. Das Saminathal 193
8. Das Oampertonthal 193
9. Der Hohe Frassen 193
10. Brandner Thal. Lüner See. Scesaplana 194
11. Von Bludenz nach dem Schröcken durch das Grosse
Walserthal 194
12. Von Dalaas über den Christberg nach Schruns . 195
13. Das Fervall (Schönfervall- und Fasol-) Thal .... 196
14. Das Moosthal. Bendelspitze etc 196
15. Von St. Anton über das Almejurjoch ins Lechthal . . 196
16. Tschürgant Muttekopf 198
17. Von Zirl auf den Grossen Solstein 199
36. Moutavon und Paznaun 199
1. Ausflüge von Schmns. Tscha^;uB8. Bartholomäusberg.
Durch das Bellsthal oder Gauerthal zum Lünersee.
Sulzfluh 200
2. Uebergänge ins Prättigau (Schweiserthor, Drusenthor,
Partnunjoch) 201
3. Von Schruns durch das Silberthal nach St. Anton am
Arlberg 201
4. Das Gargellenthal. St. Antönier- und Schlappina-Joch.
Heimspitze etc 201
5. Ausflüge von Gaschum. Schafboden. Hochmaderer.
Albonakopf 202
6. Vallülaspitze 202
7. Ans dem Montavon ins Paznaun über das Zeinisjoch
oder die Bielerhöhe 202
8. Ueber den Vermuntpass nach Guarda. Piz Buin 202
9. Das Jamthal. Fluchthom 203
10. Von Ischgl nach Samnaun und Finstermünz über das
Seblesjoch 203
11. Fimberj>ass. Schneidjöchl 203
12. Blankajoch. Peziner Spitze 204
37. Das Oetzthal 204
1. Von Innsbruck ins Oetzthal durch das Selrainthal . 205
2. Der Stuibenfall 206
3. Von Längenfeld über das Breitlehner Jöchl ins Pitethal. 208
4. Bergtouren von Vent. Kreuzspitze. Bamolkogl. Wild-
spitze. Weisskugel etc 207,208
5. Von Vent über das Taufkarjoch ins Pitzthal ... 206
6. Sextenjoch. Taschachjoch. Seiterjöchl 209
7. Gepatschjoch. Guslar- u. Kesselwandjoch . . » . 209
8. Langtauferer Joch. Hintereisjoch 209
9. Vom Niederjoch auf den Similaun 209
10. Von Kurzras nach Schlanders über das Taschljoch . . 210
11. Von Gurgl nach Vent über das Eamoljoch. Schalfkogl. 211
12. Uebergänge von Gxirgl ins Paaaeir und Schnalser Thal 212
38. Das Pitzthal 212
1. Von Wenns ins Innthal über den Piller Sattel ... 212
2. Ausflüge von Mittelberg. Mittelberg- u. Taschachfemer.
Eiflflsee etc 213
3. Von Mittelberg ins Oetzthal über das Pitsthaler Jöchl
oder das Taufkarjocfa 213
4. Von Mittelbe^ nach Gepatsch über das Oelgrubeigoch. 213
5. MadatBchjoch. Verpal^och. Tiefenthaljoch. «iederjöcbl. 2U
1'"«
CJ
INHALTS -VERZEICHNISS. XIII
Route Seite
39. Das Stubaithal . . . : 214
1. Schlicker Alpe. Hoher Bargstall 215
2. Von Neastift nach Oschnitz über das Pinneaer Joch.
Habicht 215
3. Oberberg. Alpeiner Femer. Ueber das Sehwarzenberg-
joch nach Ories 215
4. Pfandler Alpe. Uebergänge von Ranalt nach Gschnitz
und Pflersch (Simmin^Öchl , Fraaljoch, Pflerscher
Hochjoch etc.) 215
5. Snlzenan. Pfaffennieder. Ueber das Mutterberger Joch
nach Längenfeld 216
6. Eggessengrat. Znckerhütl. Ueber das Bildstöckljoch
nach Sölden 216
40. Von Landeck nach Meran. Finstermünz 217
I'i6 1. Das Kaonserthal. Oepatschhans. Uebergänge ins Pitz-
iDt' thal, Oetzthal und Langtauf erer Thal 217
lit 2. Das Radurschel-Thal 218
l'X' 3. Ausflüge von Kauders 219
9(1 4. Das Langtauferer Thal 219
5. Von Mftls nach Prad über Glnms und Lichtenberg . 220
6. Von Mals über Tauffers nach St. Maria im Münsterthal 220
7. Das Matscher Thal 221
41. YoD Innsbruck nach Bozen über den Brenner .... 222
Ol 1. Von Patsch oder Matrei ins Stubaithal 223
2. Das Gschnitzthal 223
)1 3. Das Pflerschthal. Schneespitze 224
4. Das Ridnaunthal. Ueber den Schneeberg ins Passeir 225
M 5. Ausflüge von Brixen. Velthurns. Plose 226
0. Das Villnössthal 227
Q 42. Bozen und Umgebungen 228
'2 1. Galvarienberg. Virgl. Badl. Kollern 229
2. Gries. Jenesien. Glaning. Greifenstein 229,230
l 3. Der Bitten. Oberbozen. Klobenstein. Lengmoos. Bittner-
l hörn 230
S 4. Das Samthai. Bunkelstein. Samthein. Ueber das Kreuz-
joch nach Meran und über das Penser Joch nach Ster-
zing 231
ö. Das Eggenthal. Pirchabruck. Wälschnofen. Ueber den
Caressa-Pass nach Vigo oder Moena 232
6. Das Tierser Thal. Uebergänge nach Fassa. Rosengarten 232
7. Deutschnofen. Weissenstein. Weisshorn. Schwarzhom 233
8. Grödner Thal. Seisser Alp. Schiern 233-235
9. Ueberetsch. St. Pauls. St. Michael. Kaltem. Mendel-
pass. Monte Roen 235-237
4^. Von Bozen nach Meran 237
1. Fusswanderung am rechten Etschufer über Nals, Tisens
und Lana. Die Gaul 233
2. Ausflüge von Meran. Schloss Tirol. Lebenberg. Schönna.
Fragsburg etc 241
3. Bergtouren von Meran. Vigiljoch. Bothsteinkogel. Mut-
spitze. Gfallwand. Iflnger. Hirzer oder Prennerspitze.
Langenspitze 243
4. Von Meran zum Rabbibad durch das Ultenthal . 244
44. Das Passeir 244
1. Von St. Leonhjtrd nach Sterzing über den Jaufen 245
2. Von St. Leonhard nach Sölden über das Timbler Joch . 245
4ü. Von {Landeck, Meran) Eyrs nach Colico am Corner See
über das Stilfser Joch 246
1. Die Heil, drei Brunnen ......... 2M
XIV INHALTS -VKRZEICHNISS.
Route Seite
2. Besteigung des Ortler von Trafoi 247
3. Tartscher Alm. Kleinboden 247
4. Hochleitenspitze und über das Hochleiteiyoch nach Sulden 248
5. Geisterspitze 249
6. Von S. Maria am Stelvio nach St. Maria im Münsterthal.
Wormser Joch 249
7. Pia Umbrail 249
8. Von Bormio nach Livigno 251
9. S. Gaterina im Val Furva. Monte Confinale. Passo Zebru 251
10. Von S. Gaterina nAch Ponte di Legno über den Gavia-Puss 251
11. Von S. Gaterina nach Pejo über den Sforzellina-Pass . 252
12. Das Val Malenco. Ausflüge von Ghiesa 253
46. Das Martellthal 254
1. Cevedale. Innere Pederspitze. Zufrittspitae etc. . . 254
2. Von Martell zum Rabbibad über das Süllen tj och 255
3. Nach Pejo über das Hohenfemer Joch oder die Fürkele-
Scharte 255
4. Kach St. Gertrud im Ulterthal über das Zufritt-, Soy-
oder Flim-Joch 255
5. Nach Sta. Gaterina über den Gevedalepass .... 255
6. Nach Sulden über das Madritschjoch oder den Eisseepass 255
47. Das Suldenthal. Ortlergebiet 256
1. Rosimboden. Schaubachhütte. Hinterer Grat u. End der
Welt. Schöneok 257
2. Payerhütte. Hochleiten- u. Tabarettaspitae .... 257
3. Vertainspitze 257
4. Hintere Schöntaufspitae. Pederspitze. Plattenspitze etc. 259
5. Monte Gevedale . 259
6. Königsspitze. Zebru. Suldenspitze 259
7. Ortler 259
8. Von Sulden über den Eissee- und Cevedale-Pass nach
S. Gaterina im Val Furva 260
9. Pässe nach Martell, Trafoi und dem Laaser Thal . 261
48. Von Tirano über den Bernina nach Samaden .... 261
1. Pizzo Sassalbo 262
2. Fussweg von Poschiavo zum Lago Nero .... 262
3. Vom Berninapass nach Bormio durch Val Viola . 262
4. Val Agone. Ueber die Forcola nach Livigno . 263
5. Piz Gampaccio. Piz Lagalp 263
6. Val del Fain. Nach Livigno über den Passo Fieno. 264
49. Das Ober-Engadln vom Maloja bis Samaden .... 264
1. Gavloccio-See. Ordlegna-Fall. Fomo-Gletscher. Ueber
den Forno-Pass ins Val di Masino 264
2. Vom Maloja über den Muretto-Pass ins Malenco-Thal . 264
3. Von Sils-Maria zum Fex-Gletscher 265
4. Von Silvaplana nach Pontresina über die Fuorcla da
Surlej 266
5. Ausflüge von St. Moritz. Piz Nair 267
6. Ausflüge von Samaden. Muottas Murail. Piz Ot. Piz
Padella 268
7. Ausflüge von Pontresina. Schafberg. Piz Languard.
Morteratsch- u. Roseg-Gletscher. Diavolezza-Tour.
Sella-Pas». Piz Corvatsch etc 270-273
50. Von Samaden nach Nauders. Unter-Engadin . . . 273
1. Mt. Müsellas. Piz üertsch. Piz Kesch. Piz Mezzem 274
2. Von Ponte nach Livigno über den Lavirum-Pass 274
8. Piz Griatschouls ^4
4. Von Scanfs nach Livigno durch das Gasanna-Thal . . 274
ß. Von Zernetz über den Ofener-Pass nach St. Maria im
Münsterthal 275
INHALTS -VERZEICHNISS. XV
Route Seite
6. Pia Mezdi. Pia Linard 275
7. Von Ardetz nach Schals über Fettan 276
8. Fusaweg von Ardetz nach Vulpera (Tarasp) .... 276
9. Val Tasna. Futschöl-Pass. Piz Cotschen .... 276
10. Ausflüge von Tarasp. Schloss Tarasp. Kreuzberg. Avrona.
Schwarzsee 277
11. Ausflüge von Schuls. Muotta Naluns. Piz Glüna. Piz
Chiampatsch. Piz Lischan 278
12. Von Schuls durch das Scarl-Thal nach S. Maria . . 278
13. Von Crusch nach Mals über Sur Sass und Schiinga . . 279
51. Von Bozen nach Verona 279
52. Von Trient über Riva und den Gardasee nach Verona . 282
1. Von Le Sarche über Comano nach Riva 283
2. Ponalfall. Monte Brione. Monte Baldo 234
3. Ledrothai. Val Ampola. Val Vestino 285
53. Das Sarca-Thal. Judioarien 287
1. Von Mezzo-Lombardo nach Stenico über Molveno. Bocca
di Brenta 288
2. Von Riva nach Tione direct über den Durone . 288
3. Dos di Sabione. Von Pinzolo nach Mal& über Campiglio 289
4. Uebergänge von Bedole ins Vol Camonica .... 291
5. Val di Daone und Val di Fumo 291
6. Val Caflfaro. Von Bagolino nach Brescia .... 292
54. Von S. Michele (Bozen) nach Tirano im Veltlin. Val di
Non und Val di Sole. Monte Tonale 292
1. Von Cles nach Meran über den Gampenpass . 293
2. Vom Rabbibad nach Pejo über den Cercena-Pass . . 294
3. Von Pejo nach S. Caterina und ins Mnrtellthal . . 294
4. Von Edolo nach Brescia durch das Val Camonica. Lago
d'Iseo 295
55. Von Trient nach Bassano ( Venedig) durch das Suganathal 296
1. Val Fierozza 297
2. Der See von Galdonazzo. Lafraun und Lusern . . . 297
3. Von Borgo nach Primiero über den Brocon .... 298
4. Die Sette Comuni • . . . 298
5. Die Grotte von Oliero 299
6. Possagno 299
7. Von Cittadella nach Treviso 299
56. Das Thal des Avisio (Fleimser- und Fassathal) . . . 299
1. Von Moena nach Gencenighe über S. Pellegrino . . 301
2. Sasso dei Mugoni. Sasso di Damm 301
3. Von Gampidello auf die Seisser Alp ^ . 301
4. Von Canazei nach Buchenstein über das Pordoi-Joch 302
5. Von Penia nach Caprile über den Fedaja-Pass oder über
das Gontrinjoch. Schlucht von Sottoguda ... 302
6. Die Marmolada 302
57. Von Predazzo nach Primiero 303
1. Von Paneveggio nach Gencenighe über den Valles-Pass. 303
2. Ausflüge von S. Martino di Gastrozza. Gima di Tognazza.
Gauria etc 304
3. Ausflüge von Primiero. Castel la Pietra. Galaita-See.
Val della Ifoana. Monte Pavione. Val di Pravitali. 304
4. Von Primiero nach Primolano 305
58. Von Franzensfeste nach Villach. Pusterthal .... 305
1. Pfundersthai. Eidechsspitze 305
2. Ausflüge von Bruneck. Kronplatz 306
3. Das Antholzer'Thal. Heber den Staller-Sattel ins Defer-
eggenthal 307
Babdeksb's Südbaiern. 17. Aufl. b
XVI INHALTS -VERZEIOHNISS.
Route Seite
4. Das Pragser Thal. TJebergänge nach Enueberg und Ampezzo 307
5. Ausflüge von Niederdorf, tiarlkofel etc 306
G. Ausflüge von Toblach. Pfannhorn 303
7. Das Sextenthal. Fischleinboden. Innerfeldthal. Ueber-
gänge nach Ampezzo und Auronzo 308
8. Von Sillian nach Kötschach im Gailthal .... 309
9. Ausflüge von Lienz. Kerschbanmer Alp. Böse Weibele.
Schleinitz etc 310
10. Von Oberdrauburg nach Tolmezzo über die Flecken 311
11. Von Greifenburg nach Villach durch das Weissensee-Thal 311
12. Von Greifenburg ins Gailthal 311
59. Das Tauferer oder Ahren-Thal 312
1. Das Mühlbach-Thal 312
2. Das Mühlwald-Lappacher Thal 312
3. Ausflüge von Taufers. Beinbachfälle. Schloss Taufers.
Speikboden. Gr. Mostnock 313
4. Das Beinthal. Bieserferner. Ueber das Klamml nach
Defereggen 314
5. Das Weissenbachthal 315
6. Schwarzenbach und Schwarzenstein 315
7. Gr. Löflfelspitze 316
8. Uebergänge und Bergtouren von Prettau 316
60. Das £imeberger odei Gader-Thal . 317
1. Uebergänge von St. Vigil nach Olang, Prags und St.
Gassian 317
2. Von St. Vigil über die Fodara vedla- oder die Fannes-
Alp ins Ampezzothal 318
3. Der Heiligkreuz-Eofel 318
4. Von St. Gassian nach Gortina über die Valparola-Alp . 318
5. Von St. Gassian nach Buchenstein über Prelongei . 319
6. Von Gorvara nach Buchenstein über die Gampolnngo-
oder Incisa-Alp 319
7. Von Gorvara nach Gröden über das Grödener Jöchl 319
8. Von Gorvara ins Fassathal 319
61. Von Toblach nach Belluno. Ampezzothal 319
1. Monte Pian 320
2. Dürrenstein. Gristallin. Gristallo. Hohe Gaisl. Drei
Zinnen 321
3. Von Schluderbach über den Cristallpass nach Cortina . 321
4: Ausflüge von Ospitale. Ueber die Forca nach Gortina . 323
5. Ausflüge von Gortina. Belvedere. Zumelles. Tondi di
Faloria 323
6. Der Nuvolau 323
7. Tofana. Gristallo. Sorapiss 323
8. Von Gortina nach Schluderbach über den Pusso delle Tre
Groci. Lago Mesurina 324
9. Ausflüge von S. Vito. Sorapiss. Anteiao. Pelmo . 324
10. Gadore-. Auronzo- und Gomelicothal 325
11. Das Val di Zoldo und seine Pässe 326
12. Von Belluno nach Primolano im Val Sugana 327
62. Von Cortina nach Belluno über Agordo. Cordevolethal. 327
1. Pieve di Livinalonga <Buchenstein) 328
2. Ausflüge von Gaprile. Mte. Migion. Mte. Fernazza. 328
3. Von Gortina nach Gaprile über den Mte. Giau . . 328
4. Von Gaprile nach Borca über die Forcella Forada . 329
5. Das Biois-Thal (Val Ganale). Gima di Pape .... 329
6. Von Agordo nach Primiero über den Cereda-Pass 330
7. Von Agordo nach Zoldo über den Duram-Pass . 330
63. Von Lienz nach Windisch-Matrei und Prägraten. Isel-
thal 830
INHALTS- VERZEICHNISS. XVII
Route Seite
1. Weiflse Wand. Hochschober 331
2. Defereggenthal. Uebergänge vom Defereggen- ins Isel-,
Osies-, Rein- und Ahrenthal 331
3. Ausflüge von Windisch-Matrei. Rottenkogl. Zunigspitze.
Gschlöss. Von Oschlöss auf den Venediger . . 332
4. Von Windisch-Matrei nach Uittersill über den Velber
Tauern 333
6. Lasörling 333
6. Ausflüge von Prägraten. Bergerkogl. Johannshütte.
Gross-Venediger. Obersulzbach-Thörl. Krimmler-
Thörl. Maurerthal. Maurer- und Reggenthörl . 33^-336
7. Ausflüge Ton der Clarahütte, lieber das Umbalthörl nach
Käsern. Rödtspitze. Dreihermspitze. Simony- und
Malhamspitze 333,337
64. Von Windisch-Matrei nach Kais und Heiligenblut . . 337
1. Von Hüben nach Kais durch das Kaiser Thal . 339
2. Von Uttendorf nach Kais durch das Stubachthal. Kaiser
Tauern. Oranatspitze 339
3. Ausflüge von Kais. Grossglockner. Romnriswandkopf . 340
65. Von Lienz nach Heiligenblut 342
1. Das MöUthal 342
2. Ausflüge von Heiligenblut. Franz-Josephs-HÖhe. Hof-
mannshütte. Fuscherkarkopf. Bärenköpfe. Gr. Burg-
stall. Wiesbachhorn. Johannisberg. Schneewinkel-
kopf etc 343-345
3. Ueber das RifFlthor nach Kaprun und über die Obere
Oedenwinkelscharte ins Stnbachthal 34Ö
4. Von der Pasterze nach Kais 346
5. Grossglockner 346
6. Von Heiligenblut zum Rauriser Goldbergwerk über die
Fleiss. Hohenaar 346
Steiermark» K&rnten» Krain, Küitenland.
66. Von Wien nach Jhraz 347
1. Merkenstein. Gutenstein 348
2. Von Neustadt nach Oedenburg . . ... 349
3. Von Payerbach nach Reichenau. Höllenthal. Von der
Singerin über den Kasskamp nach Kapellen . 350
4. Schneeberg. Raxalp. Schneealp 350, 3Jl
5. Der Sonnenwendstein 352
6. Stuhleck 352
7. Hochlantsch. Rennfeld 353
67. Von Wien nach Mariazell und Brück an der Mur . . 354
1. Ausflüge von Mariazeil. Bürgeralp. Erlafsee. Lassingfall 358
2. Von Wegscheid nach Weichselboden über den Kasten-
riegel 357
3. Der Hochschwab .357
68. Von Mariazeil nach Reifling über Weichselboden und
Wildalpen 358
1. Von Weichselboden auf den Hochschwab .... 368
2. Von Wildalpen nach Eisenerz (direct) über die Eisen-
erzhöhe 3öd
69. Von Linz nach Brück über Steyer und St. Michael . . 360
1. Von Steyer nach Liezen über Windischgarsten und den
Pyrhn-Pass. Hinter-Stoder 360
2. Voralpe. Tamischbachthurm 361
3. Von Uieflau nach Brück über Eisenerz und Vordernberg 361
b*
XVIII INHALTS-VERZEIOHNISS.
Route Seite
4. Von Eisenerz nach Brück durch die Frauenmauerhöhle
und das Tragösthal 362
5. Das Johnsbachthal .... 363
6. Ausflüge von Admont. Grosser Buchstein. Natterriegel.
Hoher Pyrgas. Kaiserau 363
7. Von Trieben nach Judenburg über Hohen tauern 364
70. Von Selzthal nach Aussee und Bischofshofen (Salzburg). 364
1. Hochmölbing 364
2. Grimming. Irdning 366
3. Gumpeneck. Pass Stein 3C6
4. Das Sölkthal. Grosser Knallstein. Stoder-Zinken . . 366
5. Ausflüge von Schladming. Bamsau. Dachstein. Riesach-
see. HochgoUing 367
6. Von Radstadt über Wagrain nach St. Johann . . 368
71. Von Kadstadt nach Spittal über den Radstädter Tauem . 368
1. Das Lungau. Von Tamsweg nach Unzmarkt . . 369
2. Das Maltathal. Gössgraben. Uebergänge nach Mallnitz,
Gastein und St. Johann 369
72. Graz 370
1. Schöckel. Tobelbad. Buchkogl 374
2. Von Graz nach Köflach und über den Stubalp-Pass nach
Judenburg 374
3. Von Graz über Schwanberg nach Klagenfurt 374
4. Die Schwanberger Alpen. Von DeutBch-Landsberg ins
Lavantthal über die Koralpe 375
5. Gleinalpe. Brucker Hochalpe 37Ö
6. Bad Gleichenberg. Riegersburg 3r5
73. Von Graz nach Triest 377
1. Bad Rohitsch. Donatiberg 377
2. Bad Neuhaus 377
3. Die Sannthaler Alpen 377
4. Das Kaiser Franz-Josephs-Bad 379
ö. Von Steinbrück nach Agram und Fiume .... 379
6. Die Quecksilbergruben von Idria 380
7. Der Zirknitzer See. Krainer Schneeberg .... 381
8. Die Adelsberger Höhle 381
9. Prewald. Der Nanos 382
74. Von Marburg nach Villaoh 383
1. Windischgratz. Welka Kappa. Ursulaberg .... 383
2. LavantthtJ. Von Wolfsberg über St. Leonhard nach
Judenburg 383
3. Von Kühnsdorf nach Krainburg über Kappel und den
Seeberg. Vellacher Bad. Obir. Grintnz 384
4. Von Klagenfurt nach Laibacb über den Loibl. Der Stou.
lieber die Bärenthaler Kotschna nach Jauerburg 385
5. Rosegg. Sternberg 386
6. Ausflüge von Villach. Villacher Bad. Faaker See. Hit-
taskogel 387
7. Der Dobratsch 387
8. Von Villach nach Kötschach. Gailthal 387
75. Von Brück nach Villach 388
1. Von St. Lorenzen nach Sekkan. Hoher Zinken . 388
2. Von Knittelfeld auf die Gleinalpe. Ingering-Thal . . 389
3. Von Judenburg auf den Zirbitzkogel 889
4. Von Seheifiing nach Oberwölz. Hohenwarth etc. 889
5. Von Friesach über Fladnitz und St. Leonhard nach Feld-
kirchen. Eisenhut 390
6. Von Launsdorf nach Hüttenherg. Sau-Alpe .... 390
7. Von Glandorf nach Klagenfurt. Zollfeld .... 391
INHALTS-VERZEICHNISS XIX
76. Von Laibach nach Villach 891
1. Bad Veldes. Die Wochein. Triglav 392
2. Aus der Wochein über den Kerma-Pass nach Moistrana 393
3. Das Uratathal. Ueber den Lnkniapass ins Isonzothal 393
4. Das Pischenzathal. Von Kronau nach Flitscb über den
Worschea-Sattel 393
5. Warzener See. Quellen der Save 394
6. Die Weissenfelser oder Mangert-Seen 394
7. Ausflüge von Tarvis. Graf-Carl-Steig. Luschari-Berg . 394
8. Von Tarvis nach Pontafel durch das Kanalthal . 394
77. Triest 395
1. Ausflüge von Triest. Miramar, Optschina, Capod'Istria etc. 396
78. Von Triest nach Villach. Isonzo-Thal 399
1. Aquileja 399
2. Der Krn 4a)
3. Prestrelenik. Kanin. Rombon 4Ü0
4. Hangert. Wischberg 400
Register 401
VerseiehnisB der Karten.
( Vtrgl. die Uebersichtskarte am Ende des Buchs.)
1. Uebersichtskarte von Südbaiern und den Österreich. Alpen-
ländern vom Splügen bis Wien, vor dem Titel.
2. Karte des Vorarlbergs (Bregenzer Wald, Illthal, Monta-
von, Paznaun, Prättigau), zu B. 3, 4, 5, 35 36 ; zwischen S. 50
und 51.
3. Karte der Gegend zwischen Füssen, Beutte,Nassereit, Telfs,
mitten wald, Partenkirchen und Walchensee, zu Boute 5,
6, 8 u. 9 ; zwischen 8. 60 u. 61.
4. Karte der Umgegend von Tölz, Tegernsee und Schliersee (vom
Starnberger- und Walchen-See bis zum Innthal), zu lt.
9-13^ zwischen S. 84 u. 8ü.
5. Karte der Gegend zwischen Böse nh ei m, Kufstein, Traunstein
und Lofer(Ghiemsee und Achenthai), zu B. 14, 15, 18; zwischen
. S. 98 u. 99.
6. Karte der Umgebungen von Salzburg, Beichenhall, Berch-
tesgaden und Königssee, Hallein und GoUing, Schafberg
undSt. Wolfgang-See,zuB. 16-18, 20u. 24; zwischen S. 110 u. 111.
7. Karte vom Salzkammergut (Gmunden, Ischl, Hallstadt)
zu B. 20-23; zwischen S. 124 u. 125.
8. Karte vom Ober- und Unter-Pinzgau, Pongau, Gross- Ve-
nediger, Gross-Glockner, Gastein, Pusterthal, zu B. 17,
25-30, 33, 34, 35, 58, 6^-65; zwischen S. 148 u. 149.
9. Karte vom Unter-Innthal , Brennerbahn, Zillerthal,
Gross-Venediger. Pusterthal, zu B. 11, 13, 30-33, 41, Ö8, 59;
zwischen S. 178 und 179.
10. Karte des Montavon und Prättigau, zu B. 35, 36; zwischen
8. 200 u. 201.
11. Specialkärtcben des Oetzthals, zu B. 37; zwischen S. 206 u. 207.
12. Karte des Ober-Innthals, der Oetzthaler- und Stubaier-
Alpen und des Vintschgaus, zu B. 35, 37-40, 42-44. 46, 47; zwi-
schen S. 216 u. 217.
13. Specialkärtchen des Ortlergebiets, zu B. 45-47, 54; zwischen
S. 256 u. 257.
14. Karte der Bhätischen Alpen (Engadin und Veltlin), zu
B. 45, 48, 49, 50 ; zwischen S. 264 u. 265.
15. Karte des Gardasee's, zu B. 51-53; zwischen S. 284 u. 285.
XX VEKZEICHNISS DER KARTEN.
16. Karte der Adamello-, Presanella- und Brenta- Alpen , des
Nons- und Sulzbergs und des Etschthals von Bozen bis
Roveredo, zu R. 42, 45, 47, 51-56; zwischen S. 288 u. 289.
17. Karte der Dolomit-Alpen von Bozen bis Auronzo und Bel-
luno, zu R. 41, 42, 56-58, 60, 61, 62; zwischen S. 318 u. 319.
18. Specialkärtchen der Venedigergruppe, zu R. 30, 63; zwischen
S. 330 u. 331.
19. Specialkärtchen vom G r o s s g 1 o c k n e r , zu R. 28, 29, 64, 65 ; zwischen
S. 342 u. 343.
20. Karte der Steirischen und Oesterreichischen Alpen von
Anssee bis zum Hochschwab, zu R. 67-70; zwischen S. 360
und 361.
21. Routenkärtchen der östl. Alpenländer mit Kartennetz hinter
dem Register.
Panoramen.
1. Panorama vom Gaisberg bei Salzburg, zwischen S. 103. u. 109.
2. - vom Schaf b er g bei Ischl, zwischen S. 140 u. 141.
3. - von der Schmittenhöhe, zwischen S. 150 u. 151.
4. - von der Hohen Salve, zwischen S. 184 u. 185.
5. - vom Kitz bühler Hörn, auf S. 186.
6. - von der Hintern Schöntaufspitze^uf S. 258.
7. - vom Kals-Matreier Thörl, auf S. 338.
Stadtpläne.
BozenfS.228), Gastein(S. 155), Gmunden (S. 125), Graz(S.370),
Innjibruck (S. 170). Ischl (S. 128), Heran (8. 240), München (S. 2),
Reichenhall (S. 120), Salzburg (S. 102), Triest (S. 394).
I. Beiseplaa, Beiseieit eto.
Ein genauer vor Antritt der Reise entworfener Reiseplan schützt
vor Zeit - und Geldverschwendung. Bei Fusswanderungen ist auf
das mit der Post voraus zu sendende Gepäck gehörige Rücksicht zu
nehmen , damit man am rechten Ort und zu rechter Zeit in den Be-
sitz desselben gelangt. Mit Hülfe des vorliegenden Buches wird es
nicht schwer werden , Reisetage, Nachtlager, ja seihst die Verwen-
dung einzelner Stunden vorher genau zu bestimmen , wobei freilich
heiteres Wetter vorausgesetzt wird.
Beiieieit. Die beste Zeit zu einer Gebirgs - Reise liegt
zwischen der Mitte des Juli und der Mitte des September. Der
August ist zu Wanderungen im eigentlichen Hochgebirge am
meisten geeignet; im September sind die Tage schon etwas zu kurz.
Mit dem Regen ist in höheren Gegenden selbst im Hochsommer
häufig Schneefall verbunden, der auch zuweilen die Wege ungangbar
macht. Solche Ereignisse sind indess Ausnahmen. Wer sich auf
die Yoralpen und die Seen beschränkt, wird schon Ende Mai
seine Reise antreten können ; besonders sind die Wasserfälle dann
am stärksten. Nach Südtirol sollte man nur im Herbst, besser
noch im Spätherbst (Ende September bis Anfang November) gehen.
Die Hitze des Hochsommers erschlafft den Körper zu schnell und
macht ihn unfähig zu Fusswanderungen.
Die sehenswerthesten Theile Südbaiems und der öster-
reichischen Alpenländer mögen etwa folgende sein: Oberstdorf
(R. 4), Hohenschwangau-Reutte-Nassereit (R. 5), Partenkirchen
(R. 8"), Walchensee (R. 9), Tegemsee und Achensee (R. 11), Schlier-
see (R. 12) ; Salzburg(R. 16), Berchtesgaden und Königssee (R. 17) ;
Salzkammergut (R. 20-23); Salzburg - Tiroler Bahn (R. 25),
Gastein (R. 26), Fuscher Thal (R. 28) , Kapruner Thal (R. 29),
Krimml (R. 30), Zillerthal (R. 32), Brennerbahn (R. 41), Stubai
(R. 39), Oetzthal (R. 37), Montavon (R. 36), Finstermünzpass
und Reschen-Scheideck (R. 40), Stilfser Strasse und Suldenthal
(R. 45 und 47), Meran (R. 43), Bozen und Umgebungen (R. 42),
Gardasee(R. 52); Fassathal (R. 56), Ampezzothal (R. 61), Corde-
volethal («• 62), Tauferer Thal (R. 59), Heiligenblut (R. 65) ;
unteres Ennsthal (R. 69), Semmering-Bahn (R. 66), Graz (R. 72),
Adelsberger Grotte und Triest (R. 73 u. 77).
n. Fusa-Beisen.
AuBrüstimg. Nicht zu leichter Anzug aus Wollen stoff; farbige
Seiden- , feine Flanell- oder Oxford-Shirting-Hemden ; weiche
wollene Strümpfe ; weicher Filzhut mit Sturmband ; Sommer-
XXII II. FUSSREISEN.
üeberrock, oder bessei ein niclit zu schwerer Plaid oder Wetter-
mantel (zusammengerollt am Riemen zu tragen oder auf den Tor-
nister zu schnallen ; Plaidnadeln nicht zu vergessen) ; leichte
lederne Pantoffeln; wollene oder Lederhandschuhe. Unbedingt
nothwendig sind starke dauerhafte, nieht neue, sondern gut einge-
tretene doppelsohlige Schuhe, mit niedrigen breiten Absätzen, auf
der Spanne zu schnüren und gut anliegend, aber mit hinlänglichem
Platz für die Zehen, besonders nach vom. Aiich Damen, wenn sie
im Hochgebirge zu Fuss gehen wollen , müssen sich zu solchen
Schuhen entschliessen, die aber ja nicht zu hoch und hinten gehörig
gesteift sein sollen , damit sie an der Achillessehne nicht reiben.
Zu grossem Gebirgswanderangen , namentlich wo Gletscher und
Schneefelder im Bereich derselben liegen , gehören eigene feste,
mit starken, scharfen Nägeln beschlagene Bergschuhe. Bei
diesen aber ist ganz besonders nöthig, dass sie vorher gehörig ein-
getreten sind und weder drücken noch reiben ; die kleinste Wunde
am Fuss , und sei es nur aufgeriebene Haut , kann die ganze Reise
vereiteln. Man thut am besten, die Schuhe zu Hause anzuschaffen,
einzutreten und erst später benageln zu lassen ; dieselben müssen
nicht gewichst, sondern eingefettet werden.
Damen mögen sich ebenfalls mit einem wollenen Unterjäckchen ,
ferner mit starken Kamaschen, die über das Knie hinaufreichen
und entweder innerhalb der Schuhe getragen werden , oder statt
der Sprungriemen mit breitgeformten Kettchen versehen sein müssen,
und endlich mit einem elastischen , unterhalb der Hüften umzu-
schnallenden Gurt zum Auf schürzen der Kleider, sowie mit wasch-
ledemen Stulphandschuhen ausrüsten.
Die weitere Ausrüstung richtet sich nach den individuellen
Bedürfnissen des Touristen. Nothwendig sind u. a. ein solides
Taschenmesser mit Korkzieher; lederner Trinkbecher; Fernrohr
(Opernglas) ; Feldflasche ; Nähzeug ; Heftpflaster ; nützlich ein kl.
Kompass ; Taschenlaterne ; Taschen-Thermometer ; Aneroid-Baro-
meter. Zweckmässig ist ein leichter heller Baumwollen- oder
Seiden-Schirm (Schattenspender, bei Nichtgebrauch auf den Tor-
nister zu schnallen). Mit den nöthigen Specialkarten etc. versehe
man sich möglichst vor Antritt der Reise.
Zum Tragen des Handgepäcks bedient man sich am besten des
in Tirol jetzt allgemein gebräuchlichen Rucksacks oder eines
leichten Tornisters (sehr zweckmässig sind die englischen
Waterproof-Knapsacks), der aber selbstverständlich nur das AUer-
nothwendigste enthalten darf (wer eine Umhängtasche vorzieht,
nehme eine solche die sich auch als Tornister tragen lässt). Für eine
vierzehntägige Tour geiiügt, ausser dem Anzug den man trägt, ein
Flanellhemd , ein Paar wollene und ein Paar halbwollene oder sei-
dene Strümpfe, einige Kragen, Taschentücher etc., Hausschuhe,
Toilettezeug ; weitere Ansrüstungsgegenstände s. oben.
Das Gewicht, welches ein Tornister haben darf, vdrd natürlich
11. FUSSREISEN. XXIII
je nach Kraft und Geübtheit des Trägers ein sehr Terschiedenes
sein. Zu schwer sollte derselbe schon desshalb nicht sein, weil
maji , wenn der Führer das Gepäck trägt , bei mehr als 8 Kilogr.
Gewicht in der Regel das üeberge wicht pro Kilogr. und Stunde zu
bezahlen hat, was bei längeren Wanderungen die Kosten wesent-
lich erhöht. Neulinge sind vor einem schweren Tornister speciell
zu warnen. Wer nicht gewohnt ist, grössere Fussreisen zu machen,
den ermüdet das Gehen allein schon, selbst eine kleine Tasche kann
dabei lästig, ein solcher Tornister aber unerträglich werden. Man
täusche sich hier nicht , der Geist ist meist willig genug , nament-
lich Yor Antritt der Wanderung , aber das Fleisch wird nur gar zu
hl^uflg und gar zu bald recht schwach.
Zu einer langem Reise mag noch ein massiger Reisesack oder
H a n d k 0 f f er mit einem zweiten Anzug, einigen Hemden, Strümpfen
etc. mitgenommen werden , nicht grösser aber, als dass man ihn,
wenn es nicht anders sein kann, von der Post, dem Dampf boot oder
dem Bahnhof in den nahen Gasthof selbst tragen kann. Bei Fuss-
Wanderungen schickt man denselben nach dem nächsten grössern
Ort, wo man sich aufzuhalten gedenkt , voraus. In Oesterreich ist
dem Packet neben der Adresse ein gesonderter, mit einer Stempel-
marke versehener Frachtbrief beizufügen ; solche sind (ebenso wie
Briefmarken) auf den Postämtern zu erhalten (5 kr.).
Wer sich auf gewöhnliche Touren beschränkt, wird sich
mit y ortheil eines Regenschirms bedienen, der jedoch ausser einem
starken Stock und bequemen, am besten hakenförmigen Griff
unten eine starke eiserne Zwinge aufzuweisen hat. Für Hoch-
gebirgstouren ist ein Bergstock unentbehrlich ; derselbe muss
aus festem Eschen- oder Nussholz, von der Länge des Trägers und
mit einer starken Elsenspitze versehen sein (die Festigkeit des-
selben prüft man , indem man ihn an beiden Enden auflegt und
sich in die Mitte setzt). Für Gletscherwanderungen sind wollene
Kamaschen, die bis an die Kniee reichen, und graue oder blaue
Gletscherbrillen mit Drahtgeflecht nothwendig; für grössere und
schwierigere Touren ausserdem Eispickel, Seil und Steigeisen. Man
kann diese Gegenstände zwar in der Regel von den Führern leihen,
doch ist die Qualität dann natürlich meist eine weit geringere als
wenn man dieselben mitbringt.
Wanderregeln. Man beginne mit ganz kleinen Tagereisen,
aber auch die längste sollte 10 Stunden nicht übersteigen. Die
Wanderlust beschränke sich auf die eigentlichen Gebirgsgegenden.
Erste Regel ist, Morgens zeitig auszuwandern. Ist man sicher,
nach einem Marsch von 1 bis 2 Stunden gute Gelegenheit zum
Frühstück zu finden, so wird Mancher vorziehen, nicht im Gasthof,
sondern unterwegs zu frühstücken. Mittags ein leichter Imbiss
(kaltes Fleisch, Käse oder Eier mit Brod, Wein u. Bier). Nun an
heissen Tagen einige Stunden Ruhe. Dann wieder wandern bis
zum Nachtquartier, das mag bei guter Zeit zu erreichen suche, um
XXIV IL FüSSKEISEN.
sicher Unterkunft zu finden. Die Hauptmahlzeit verlege man
auf den spaten Nachmittag oder eine frühe Abendstunde. Man
treffe die nöthigen Anordnungen für den "Weitermarsch am näch-
sten Morgen (Führer, Proviant etc.^ und gehe früh zu Bett.
Beim Bergsteigen gelte als Begel: langsam, gleich-
massig, unverdrossen. (Chiva piano va sano; cht va sano
va lontano.) Dies ist indessen leichter gesagt als gethan. Mancher
geübte Bergsteiger scheint namentlich bei steilen Bergen kaum
vom Fleck zu kommen, er erreicht aber den Gipfel gewöhnlich
früher, als der hastige, er schaut weniger vorwärts in die Höhe wie
rückwärts auf die zurückgelegte Strecke. Unmittelbar nach der
Mahlzeit stark zu gehen oder gar zu steigen , führt zu rascher Er-
müdung. Nicht minder ermüdend ist es, neben einem Pferde
herzugehen und mit diesem gleichen Schritt zu halten. Der Fuss-
gänger, namentlich im vorgerückten Alter, darf bei seinen Wande-
rungen auf gar nichts Rücksicht nehmen , als auf seine Bequem-
lichkeit, und sich durch nichts bewegen lassen, grössere und
raschere Schritte zu machen ; bei sehr steilen Bergen nicht mehr
als 60 Schritte in der Minute, bei minder steilen 70, bergab und in
der Ebene 100, wie das gerade der Persönlichkeit zusagt (bei rüsti-
gen jüngeren Steigern wird das Tempo natürlich ein rascheres sein).
Man nimmt an, dass in einer Stunde Zeit 1000' (320m) Höhe zu
ersteigen sind.
Völliger Ruhe gebe man sich, an Ort und Stelle angekommen,
nicht sogleich hin, diese trete erst nach und nach ein. Ein kleiner
Spaziergang nach kurzer Rast wird die Glieder gelenkig erhalten.
Zur Abhärtung derFüsse sind Morgens und Abends Einrei-
bungen mit Branntwein und Talg zu empfehlen, auch nach einem
starken Marsch ein Fussbad mit Kleien. Ein warmes Bad des
ganzen Körpers ermattet für den folgenden Tag. Vor starken
Märschen reibe man die Innenseite der Strümpfe bis in die Gegend
der Knöchel mit Seife oder Talg ein.
Mit diesen Wanderregeln werden Sonntags-Fussgänger aus-
reichen. Wer schwierigere Pfade begehen will, möge noch
Folgendes beachten :
1. KundigeFührer. Hauptsächlich durch die Bemühungen
des D. u. Ö. Alpen-Vereins ist das Führerwesen in den deutsch-
österreichischen Alpen in den letzten Jahren fast durchweg ge-
regelt und feste Führertaxen an den meisten Orten eingeführt
worden. An guten Führern ist jetzt in Tirol kaum irgendwo mehr
Mangel ; einzelne Tiroler Führer können selbst den besten Schwei-
zer Führern an die Seite gestellt werden und werden alljährlich
von den namhaftesten deutschen und englischen Bergsteigern auf
weite Touren ausserhalb ihrer engern Heimath mitgenommen.
Hauptstandorte sind Sulden , Vent und Gurgl im Oetzthal , Kais,
Prägraten, Heiligenblut, Cortina etc. Die Namen der besseren
Führer, von denen manche zu den angesehensten Männern ihrer
II. FÜSSREISEN. XXV
Gemeinden gehören, glnd in vorliegendem Handbuch angegeben.
Dieselben sind verpflichtet, 8-9 Kilogr. Qepäck zu tragen ; i^ird
ein Führer auf längere Zeit gemiethet, so erhält er für den Tag
3 fl. u. mehr. — Dass man im Hochgebirge nirgendwo ohne
Führer geht , vro nicht die Entbehrlichkeit eines solchen unbe-
dingt feststeht , braucht nicht besonders betont zu werden ; nur
der Neuling missaohtet die Gefahren , die auch bei anscheinend
unschvierigen Touren durch einen Unfall irgendwelcher Art, aus
plötzlichem Umschlag des Wetten etc. entstehen können. Glet-
scher ohne Führer zu überschreiten ist natürlich ganz zu vermei-
den. Der erfahrene Reisende wird einen Mann, von dessen Zuver-
lässigkeit und Pflichttreue seine Sicherheit und unter Umständen
sein Leben abhängt , selbstverständlich nicht wie einen Dienst-
boten behandeln, sondern ihm mit Freundlichkeit und Wohlwollen
begegnen ; hat man Grund zur Unzufriedenheit, so wird dann ein
ernstes Wort um so mehr wirken. — Zeigt es sich, dass der Führer
den Weg seit längerer Zeit nicht selbst gemacht hat (wie das bei
Knaben u. andern nichzünftigen Wegweisem wohl vorkommt), so
veranlasse man ihn, jeden Begegnenden anzureden und Erkun-
digungen einzuziehen ; man vermeide, viel mit ihm zu sprechen,
um seine Aufmerksamkeit nicht abzulenken.
2. Gute Nahrungsmittel, Fleisch, Brod, Käse, Wein,
für wenigstens einen Tag. Alle 3 Stunden etwas geniessen ; nur
mit Vorsicht aus Gletscherwassem in hohem Gegenden trinken,
keinenfalls ohne Beimischung von Wein, Gognac oder Kirsohw asser.
Auch beim Trinken von kalter Milch sei man vorsichtig, da man
sich damit leicht verdirbt ; Morgens bekommt man sie in den Senn-
hütten meist kuhwarm. Butter und Käae gibt's nicht immer in
den Alphütten, dagegen ist eine Milchsuppe oder ein Schmarrn,
wenn man etwas Zeit hat, in der Regel rasch fertig. — Gegen Durst
ist kalter Theo oder Kaffe am besten.
3. Vor Juli nur ausnahmsweise Gebirgs- und Gletscher-
Wanderungen. Gletscher muss man vor 10 U. Vm. hinter sich
haben , bevor die Sonnenstrahlen die Schneedecke , welche sich
über seine Schrunde und Spalten zieht, zu sehr erweicht haben.
Ueber von der Sonne erweichte Sohneefelder um die Mittagszeit
bei grosser Hitze und blendender Sonne bergan zu steigen ist höchst
ermüdend. Bei dem Marsch über Gletscher oder Sohneefelder nur
am Seil und dies fest um den Leib gebunden ; dasselbe muss so
lang sein, dass ein Abstand von 3m zwischen Je zwei Personen
vorhanden ist, soll stets straff angezogen sein und nicht schleppen.
Fast alle Unglücksfälle, die bei Gletschertouren vorkommen, sind
Folge einer leichtsinnigen Nichtbeachtung dieser RegeL
4. Unberufene Reisegefährten finden sich wohl in Gast-
höfen, auf Dampfbooten etc., Menschen von sonst ganz liebens-
würdiger Art , „gute Leute aber schlechte Musikanten^, die, wenn
sie von einer Gebirgs- oder Gletscherreise hören, schwärmen, und
XXVI II. FUSSREISEN.
um die Erlaubniss bitten, sieb anscbliessen zu dürfen , an Ab-
bärtung und Entbehrungen aber nicht gewöhnt sind, weder Regen
oder Schnee , noch anstrengende Märsche ertragen können , auch
sonst mit ihrem Schuhwerk und ihrer Kleidung für solche Wan-
derungen nicht eingerichtet sind. Reisegefährten dieser Art können
durch den Aufenthalt, welchen sie veranlassen , höchst lästig wer-
den, die Kosten beträchtlich erhöhen und den Zweck der Reise ganz
vereiteln.
5. Clubhütten. Eine wesentliche Erleichterung für viele
Hochtouren bieten die in den letzten Jahren besonders durch den
deutschen und österr. Alpen- Verein und den österr. Touristenclub
erbauten zahlreichen Clubhütten. Dieselben sind fast durchweg
vortrefflich eingerichtet, mit Matratzen oder Heulager, wollenen
Decken, Sparherd, Koch- und Essgeschirr, Tassen, Gläsern etc.
ausgestattet ; für die Benutzung bei Tage oder bei Nacht ist eine
bestimmte Taxe zu entrichten, die der A. V.-Kasse zufliesst. Will
man in einer Glubhütte übernachten und von dort aus Bergtouren
unternehmen , so versehe man sich ausser mit dem gewöhnlichen
Proviant (Brod, Butter, Milch, Eiern, Fleisch, Speck, gemahlenem
Kaffe, Zucker, Salz und einem ausreichenden Quantum Wein)
besonders mit Thee, Chocolade, Fleischextract ; auch comprimirte
Gemüse, Fleischconserven etc. sind gut zu verwenden. — In
Sennhütten wird man nur zur Noth übernachten ; das poetische
Bild , das mancher sich von einer solchen macht , pflegt mit der
Wirklichkeit wenig geraein zu haben.
6. Wer eine grössere oder schwierigere Wanderung unternehmen
will, befrage den Abend zuvor den Wirth oder irgend einen er-
fahrenen älteren Mann um seine Meinung wegen des Wetters.
Der Ausspruch der verdienstlustigen Führer darf hier nicht aus-
schliesslich als massgebend betrachtet werden. Zeichen dauer-
hafter guter Witterung ist, wenn Abends der Wind von den Höhen
in die Thäler hinab weht, oder die Wolken sich zertheilen und auf
den Höhen frischer Schnee gefallen ist. Bergaufwärts- Weiden des
Viehes gilt als sicheres Zeichen beständigen Wetters. Schlechte
Witterung steht bevor , sobald die fernen Gebirge , dunkelblau ge-
färbt, sich scharf vom Horizont abscheiden. Westwind, Staub-
wirbel auf den Strassen , bergan steigende Winde , sind ebenfalls
Regen-Verkündiger.
Der Fussreisende in Gebirgsgegenden, überhaupt Jeder, der
gern billig reist, möge sich nach Landes Art und Sitte
richten und den Anschein des Fremden möglichst vermeiden.
Gewöhnlich wird mau schon beim Eintritt in die Gasthöfe oder
Wirthshäuser, namentlich der kleineren Gebirgsorte, gefragt : „was
schaffen's zu Mittag (oder zu Nacht) zu speisen?^' Darauf folge
stets die Frage: „Was gibt's?" Nun wird der Küchenzettel vom
^Vlrth oder der Kellnerin hergesagt und man wählt, was man
nscht. In den kleinen Orten im deutschen Tirol kommt ein
III. KARTEN. XXYII
Fussgänger mit 3-4 fl. täglich aus , für Frühstück , Mittagsbrod
mit Wein, Abendbrod und Nachtlager. In abgelegenen Thälern,
wo Wirthshäuser fehlen, nimmt der Geistliche wohl Fremde
gegen billige Entschädigung auf. Ueber den Preis des Nacht-
lagers oder der Kost zu unterhandeln , ist selbst Im südlichen
Tirol nicht üblich, in Italien aber in kleineren Orten zu empfehlen.
Zur Heilkunde. Gegen Sonnenbrand und Aufspringen der Gesichis-
haut hilft Einreiben mit OlyceiHn,, in welchem Borax bis zur Sättigung gelöst
i»t^ oder besser eine Salbe aus gleichen Theilen Mandelöl, weissem Wtichs
imd Wallrath, die sich erkaltet gut aufbewahren lässt. Ganz zweck-
mässig ist es auch, bei grösseren Gletschertouren das Gesicht vor dem
Ausmarscb nicht zu waschen, nach Beendigung der Tour aber mit dem
gewöhnlichen Brandliniment (bestehend aus gleichen Theilen Leinöl und
Kalkwasser) dick einzuschmieren. Ohren und Nacken schützt man durch
ein grosses Batisttuch, das man unter dem Hut über dem Kopf nus-
breitet und an den Seiten unter dem Sturmband durchzieht.
Wolf und Wundsein wird entweder mit der bekannten Bleisalbe
geheilt, oder besser durch ein etwas festeres Gemisch von weissem
Wachs, Talg, Baumöl und Bleiessig.
Gegen Durchfall, besonders wenn allgemeine Abspannung sich
dazu gesellt, nützen sicher und rasch Tropfen aus gleichen Theilen
Tinctura Opii crocat. und Tinctura aromatica, alle 2-4 Stunden 15 Tropfen ^
oder auch die bekannten Dower'schen Pulver.
m. Karten.
Von Karten grösseren Massstabs sind für das Bairische Ober-
land am meisten zu empfehlen die Blätter der Bairischen General-
atahakarte im Massstabe von 1 : 50,000 (das Blatt 4 J^') , sowie
die auf den Massstab von 1 : 250,000 reducirte Ausgabe derselben
(das Blatt 2ui^); ebenso die Reymann^sche Karte (1:200,000, das
Blatt 1 J^"). Dann Htyhtrger'a Karte der Alpen Bayerns und Nord-
tirola von der Zugspitze bis zum Kaisergebirge (1 : 146,000, Mün-
chen , Finsterlin, 5 </4^}, auch in einzelnen Abschnitten zu haben.
Für Oesterreich ist in erster Linie zu nennen die neue Ausgabe
der Oesterreich. Generalstabskarte (1 : 75,000, das Blatt 50 kr.),
von welcher Tirol und Vorarlberg, Salzburg, Ober- und Nieder-
österreich in 96 Blättern jetzt vollständig vorliegen. Von der-
selben sind auch sehr brauchbare Separatausgaben einzelner Ge-
birgsgruppen (Dolomiten, Ortler) in mehrfarbigem Druck erschie-
nen. Von dier Specialkarte der Ostalpen im Massstab von 1 : 50,000,
deren Publikation derD. u. Oe. Alpenverein begonnen hat, sind bis
jetzt die Sectionen Similaun, Wildspitze^ Weisskugel, Glockthurm,
TimhlerJoch, Hochwilde, Ä^cÄran&o^ei erschienen (Redaction Prof. Dr.
K. Haushoferund C. Hoffmann ; das Blatt 1 J^ 60). Von Specialkarten
einzelner Gebirgsgruppen sind ferner zu nennen : Grohmann, Karte
der nbrdl. 7)oiomiia(pen (1 : 100,000, Wien, Verlag des Heraus-
gebers , 8 JT). — Waltenberger , Karte der Oberlechthaler Alpen,
Rhätikonkette etc. (1:200,000, Gotha, Perthes, ^ J^'). — Sonklar,
die Oetzthaler Alpen (1:144,000, Gotha, Perthes, 4uS^"); ders.,
Karte der Hohen Tauem (1 : 144,000, Wien, Holder, 4 Jy, ders.,
Karte der ZilUrthaler Alpen (1:144,000, 31/2 •^}- — Payer's
XXVIII IV. PASS, MAUTH, GELD.
Specialkarten der Ortler- und AdameUo- Alpen (1 : 56,000), in den
Ergänzungsheften Nr. 17, 18, 23, 27, 31 der Petermann'schen
Mittheilungen erschienen. — Vom D. u. Oe. Alpen- Verein wurden
ferner herausgegeben : Hoffmann u. Haushofer , Karte der centralen
OrtUr- Gruppe (1:72,000, 4 Jf^\ Wiedenmann, Karte der Glöck-
ner^ Gruppe (1:66,000); ders.y Karte der nördl. Dolomitalpen
(1 : 100,000, 4 Ulf). Von der Sect. Austria : Reiaekarte des Salz-
kammerguts, gez. von Mally, revidirt von Simony (1:100,000 ; SJf').
Von Karten kleineren Massstabs ist der Mayr'sche Atlas der
Alpenländer zu nennen (neue berichtigte Ausgabe in 8 Blättern im
Massstab 1:450,000; Gotha, Perthes, 8.4f); dann die Mayr'sche
Karte von Tirol (1:500,000; München, Grubert, aufgez. 8 Jf\
auch in zwei Blättern zu haben (Nordtirol 4uS^, Südtirol 4,<4f 40Pf. J.
IV. PasB» Mauth» Oeld, Postverkehr in Oeiterreich.
Ein Pass ist in Oesterreich nicht mehr nöchig, angenehm aber
für den immer möglichen Fall, dass der Reisende mit den Be-
hörden in Berührung kommt. Eine Passkarte genügt; beim
Ueberschreiten der Grenze vorgezeigt zu werden braucht dieselbe
wie gesagt nicht.
Die Mauth wird gegen unverdächtige Reisende in der mil-
desten Form gehandhabt. Fussreisende werden beim Ueber-
schreiten der Grenze überhaupt nicht mehr untersucht. Auf Eisen-
bahnen findet eine leichte Revision der Koffer noch statt. Durchaus
verboten und selbst gegen eine Zollabgabe nicht zugelassen sind
Spielkarten, Kalender, versiegelte Briefe. Tabak und Cigarren
können bis zu 2^2 Kilogr. gegen Erlegung des Zolls eingebracht
werden. 40 Gramm Tabak oder 10 Cigarren sind frei, Zoll für
das Kilogr. Tabak etwa 6 fl. , für das Hundert Cigarren etwa 3 fl.
Uebrigens sind die österr. Regie-Cigarren im Ganzen nicht schlech-
ter als die meisten deutschen Fabrikate ; in grosseren Städten gibt
es „Specialitäten-Läden'' für die besseren Sorten, die in der Regel
auch importirte Havanna-Cigarren und echten türkischen Tabak
führen.
Geld. Nach dem Münzvertrage vom 24. Jan. 1857 werden
Silbermünzen von 1/4, 1, I1/21 2 u. 3 fl. zwar geprägt, doch be-
kommt man solche in Oesterreich kaum zu sehen. In allen Kron-
ländern circuliren ausschliesslich Staatsnoten von 1, 5, 50 und
Banknoten von 10, 100 u. 1000 fl. Gegen den Nominal-Silberwerth
stehen dieselben durchschnittlich 10 bis 150/o und mehr unter pari,
sodass man z. B. für 100 Jf in letzter Zelt 60 fl. u. mehr bekam.
Der Papiergulden theilt sich in 100 Silberkreuzer (Stücke von 5,
10, 20 kr., und V2> 1 «• 4 Kreuzerstücke in Kupfer), — Die Um-
weohselung des Geldes geschieht besser in Wien oder einer andern
grössern Stadt Oesterreichs, als in Baiern.
Eilwagen. Malleposteu haben im Hauptwagen nur drei
IV. EILWAGEN. XXIX
Plätze , zwei im Innern nnd einen im Coupi. Nur dieser letztere
Platz gewährt eine freie Aussicht. Man mnss sich frühzeitig zu
demselben melden ; auf viel besuchten Strassen ist er gewöhnlich
schon mehrere Tage voraus genommen. Der Sohirrmeister ist hier
des Reisenden Nachbar , ein ehemaliger Unteroffizier (meist Feld-
webel oder Wachtmeister), anständige Leute, unterrichtet und orts-
kundig. An Reisegepäck sind bei Mallefahrten 15 , bei Personen-
und Eilfahrten 10 Kilogr. frei ; für das Mehrgewicht ist das tarif-
mässige Fahrpost-Porto nach der geographischen Entfernung zu
entrichten. Lästig ist, dass das Qepäck so früh aufgegeben wer-
den muss, oft schon um ö Uhr Nachmittags, wenn man folgenden
Morgens abreisen will.
8tellwaf«n (häufig Privat -Unternehmnngen der k. k. Postmeister
selbst) fahren auf allen grösseren Strassen, bei guten Wegen selbst in
Nebenthälern, fast jeden Tag, oft zweimal, die Post (2 Meilen) in etwa
2 6t. für 60 bis 60 kr., Mittags 2 8t. Rast. Es sind Wagen nach Art der
Omnibus, mit 2 Sitzreihen in der Länge, für 10 bis 11 Pers. \ im Cabriolet
(etwas theurer) sehr eng für 3 Personen. Sind alle Plätze besetzt, so ist's
allenthalben eng und die Fahrt auf die Dauer, namentlich bei heissem
Wetter und staubiger Strasse, sehr ermüdend \ überhaupt gehört zu einer
Stellwagenfahrt gute Laune und viel Zeit. Auf der Höhe der Reisezeit
pflegen auf den grossen Strassenztigen, z. B. von Innsbruck nach Landeck,
die Plätze gewöhnlich schon am Abfahrtsorte sämmtlich vergeben zu
sein, so dass man auf kleinem Zwischenstationen selten Platz findet. Die
Stellwagen fahren nur bei Tage (neuerdings auch einige bei Nacht, höchst
unerquicklich) und gewähren Gelegenheit, Land und Leute kennen zu
lernen, da sie von Jedermann benutzt werden. Der Kutscher hat ge-
wöhnlich viel Durst, er lässt aber dem Fahrgast gern Zeit, den seinigen
auch zu befriedigen. Wenn das immer an Orten zu geschehen pflegte,
wo der Wein gut wäre, möchte man sich's wohl gefallen lassen \ aber hier
wie allenthalben pflegen Kutscher iind Wirthe sich gegenseitig in die
Hand zu arbeiten. Auch mit dem Mittagsessen geht's häufig nicht viel
besser. Da heisst's oft schon lange vor der Mittagsstunde: „hier wird
Mittag gemacht^ später wird nicht mehr gehalten'^^ und wird so der Fahr-
gast genöthigt, ein schlechtes, theures Mahl, vielleicht gegen den Appetit,
zu geniessen. In der Regel ist's am besten, die Hauptmahlzeit auf den
Endort der Tagesfahrt zu verschieben. Der Tabak, welcher im Stell-
wagen geraucht wird, ist gewöhnlich nicht der beste. Im Cabriolet
(3 Plätze) werden auch Frauen zu zweien sich nicht unbehaglich fühlen.
Die Bezahlung der 3 Cabrioletplätze gibt aber nicht ausreichende Gewähr,
dass nicht auf einer Zwischenstation ein Dritter sich eindrängt, und der
Fahrzettel nicht immer sichere Bürgschaft (im südl. Tirol eher wie im
nördlichen) , dass der Berechtigte seine Nummer bekommt. Beati possi-
dentes gilt, daher rathsam, sich eine gute Viertelstunde vor der Abfahrt
einzufinden und sogleich den richtigen Platz einzunehmen. Auf das Ge-
päck muss Jeder selbst achten.
LohnkutMher (ital. Vetturini^ Nolosinieri) fahren etwa 12 St. des Tags
(2 St. Mittagsruhe), mit einem viersitzigen Zweispänner im deutschen
Tirol auf den Tag 10-12 fl., im italienischen etwas billiger. Rückfuhren
(Ritomi) um ein Drittel oder die Hälfte billiger. Regel: ein Drittel
weniger bieten, als gefordert wird. Man lasse sich den Wagen zeigen,
und erkläre, dass der Kutscher keinen andern Reisenden mitnehmen
dürfe, selbst nicht auf dem Bock. Ist der Handel geschlossen, so lässt
man sich als Unterpfand, jedoch erst, nachdem Alles genau verabredet
ist, ein Handgeld (caparra) von dem Vetturin geben, für eine Tagereise
wenigstens 1 fl. -y bei weniger kann man leicht Morgens verlassen stehen,
wenn der Vetturin vorthellhaftere Gelegenheit fand. Beim Einsteigen,
nachdem man sich überzeugt hat, dass Alles in Ordnung, gibt man das
XXX
ABKÜRZUNGEN.
Handgeld zurück. Ferner ist rathsain , denjenigen , mit welchem man
unterhandelt, zu fragen, ob er selbst der Vetturin sei. Nicht selten be-
sorgen Unterhändler (semali) den Verkehr, und es kann geschehen, dass
der Vetturin sie verläugnet. Namentlich ist die Vermittlung von Kellnern
zu vermeiden, die den Vortheil des vorübergehenden Reisenden zuletzt
im Auge zu haben pflegen. Sonntags während der Kirche und während
der Heuernte ist in den Seitenthälern Fuhrwerk nicht zu haben. Ein-
spänner werden wegen der starken Steigungen im Gebirge selten gegeben.
Auch die Zweispänner sind so klein und eng, dass ausser für zwei Per-
sonen nur für Handgepäck Raum bleibt. Grössere Koffer sind schwer
mitzunehmen.
Abkürnmgeii
sind in diesem Buche häufig angewandt
zu DI iss Verständnissen Anlass geben, so
die folgenden bedürfen :
Z. = Zimmer.
L. = Licht.
F. = Frühstück.
M. = Mittagessen.
o. W. = ohne Wein.
m. W. = mit Wein.
B. = Bedienung.
n., ö., s., w. = nördlich, östlich,
südlich, westlich,
r. = rechts.
\ dieselben werden jedoch kaum
dass einer Erläuterung wohl nur
1. = links.
St. = Stunde.
R. = Route,
m = Meter.
Kil. = Kilometer.
Jl = Mark,
m. F. = mit Führer.
M., Min. = Minute.
D. u. Oe.A.V. = Deutscher und
Österreich. Alpen-Verein.
\. G
*^, <r* tt»
. Glyptothek . . . . D. £. 2.
Babdbksr's Südbuiern. 18, Aaflt
V I . luti«.«! iiU»ua
68. Münze
. G
1
Erklänmg der Zahlen sn dem Plan Ton München.
. E. 4.
. C. 6.
. G. 3.
. G..4.
•
A.
7.
•
G.
2.
G
. 1.
2.
D
.3.
4.
•
D.
4.
H.
4.
H.
6.
H.
3.
F.
2.
H.
»7
1. Akademie ....
2. Anatomie ....
3. Arcadeii ....
4. Bank
5. Bayaria
6. Bibliothek ...
7. Blinden institnt .
8. Botan. Garten .
9. Gadettencorps . .
Catemen.
fO. Artillerie . .
11. CnrasBier . . .
12. Hofgarten . .
13. Infanterie . .
14. isar-, alte. . .
DenkmUer.
15. König Ludwig I. . G. 3.
16. „ Max I. . . G. 4.
16a. „ Max II. . . I. 5.
17. Kurfürst Maximilian G. 3.
18. ,, Max Emanuel F. 4.
Deroy, Schelling,
19. 1 Rumford , Fraun-
hofer ....
20. Gärtner, Klenze .'G. 6.
21. Goethe E. 4.
Westenrieder, |
22. {Gluck, Kreitmayr, |f. 4.
. F. 3.
D. 5. 6.
. F. 4.
. B. 1.
. G. o.
E. 7. 8.
uei £ . 4.
i- [h. 5.
Orlando
23. Schiller ....
24. Elisahethenspital
25. Erzbischöfl. Palast
26. Erzgiesserei . . .
27. Feldherrnhalle .
28. Friedhof, alter .
29. Friedhof, neuer (südl.J D. 8.
30. Gebärhaus . . . . D. 5. 6.
31. Geordanum
H. 1.
32. Getreidehalle (Schrunne) F. 6.
34. Glaspalast .... D. 3. 4.
3ü. Glyptothek . . . . D. E. 2.
pABDKUts'e Südbaiem. 18. Avfli
36. Hanptwache. .
37. Hofbräuhaus .
38. Isarthor . . .
39. Josephsspital
40. Karls thor . .
Kirchen.
41. Allerheiligen-Hof-
kirche
42. Anna-K
43. Basilica (St. Boni-
facius)
44. Dreifaltigkeits-K.
45. Eyangelische K. .
46. Frauen-K
47. Griechische K. . .
48. Heiliggeist-K. . .
49. J&cobs-K
50. St. Johannis-K.
(Haidhausen) . .
51. Karmeliten-K. . .
52. Ludwigskirche . .
53. Mariahilf-K.
(Auer-K.) . . ,
54. Michaelis-K. . . E.
55. Peters-K
56. Theatiner-K. . G.
57. Krankenhaus, allgem.
58. Kreis-Irren-Anstalt
59. Kriegs-Ministerium
60. Kunst-Ausstellungs-
gebände ....
61. Kunstverein ....
62. Mariensäule ....
63. Marstall
64. Maximilianeum . .
65. Ministerium der
Finanzen ....
66. Ministerium des
Äussern ....
Mozarthaus
G. Ö.
G. 5.
H. 5.
E. 5.
E. 4.
67.
68. Münze
• ••••• t
G. 4.
H. 4.
D. 3.
F. 4.
D. 5.
F. 4.
F. 4.
G. 6.
F. 6.
L. 6.
F. 4.
H. 2.
H. 8.
4. 5.
G. 5.
3. 4.
D. 6.
K. 8.
G. 2.
D. 3.
H. 3.
F. 5.
H. 4.
K. 5.
G. 3.
F. 4.
G. 6.
G, 4.
1
69. Natioiial-Museum H. I. 5.
70. Obelisk E. 3.
71. Odeon G. 3.
72. Omnibus-Bureau . . F. 5.
Palais.
73. Prinz Carl v. Bayern H. 3.
74. ,, Luitpold ,, G. 3.
75. Herzog Max ,, G. *Z.
76. Witteisbacher P. F. 3.
77. Pinakothek, alte . . E. 2.
78. ,, neue E. F. 1.
79. Polizeidirection ... F. 4.
80. Polytechnische SchuleE. 1.2.
81. Post G. 4.
82. Priester-Seminar . . H. 1.
83. Propyläen D. 2.
84. Rathhaus, altes . . . G. 5.
85. ,, neues . . G. 5.
86. Rcglerungsgebäude H. I. 4.
87. Reitschule H. 4.
88. Residenz G. 3. 4.
89. Schwanthaler-Museum D. 5.
90. SiegesthoT H. 1.
91. Stadt-Zeughaus . . F. 5.
92. Synagoge .... G* 5. 6.
93. Telegraphen-Bureau . D. 4.
Theater.
94. Hoftheater .... G. 4.
95. Residenztheater . G. 4.
96. Volkstheater . . F. 6. 7.
97.
Turnhalle . . .
. . V. 1.
98.
Universität . . .
. , G. 1.
99.
Veterinärschulo
. . H. 1.
Gasthöfe.
a Vier Jahreszeiten .
. . H. 4.
b Bayrischer Hof . .
c Detzer
. . F. 4.
. E. 5.
d Englischer Hof . . .
e Leinfelder ....
. G. 4.
. . E. 4.
f Marienbad ....
. . E. o.
g Rheinischer Hof .
. . D. 4.
h Bellevue
. . D. 4.
1 Goldenes Kreuz
. . F. 5.
k Maximilian ....
. . G. 4.
1 Max Emanuel . . .
. F. 4.
m Goldener Bär . . . .
. G. 3.
n OberpoUinger . . .
0 Bamberger Hof . . ,
p Augsburger Hof . .
q Deutsches Haus
. E. 4.
. E. 4.
. . D. 4.
. F. 5.
r Krone
. E. 4.
s Stachus
. D. 4.
t Deutscher Kaiser . .
. C. 4.
z National
. E. 4.
Caf^s.
u Probst
V Danner
w Dengler ....
X de rOp^ra . . .
y Lorenz
a Englisches Cafe'
E. 4
E. 4
G. 3
G. 4
H. 5
E. 3
Südbaiem.
1. München.
Cktsthttfe. *ViER Jahrkbzeitex (PI. a), Maximiliansstr., Z. 3-4 Ji^ L.
1.20, F. 1.20, M. um 1 U. ^ Ji 70, um 5 U. 4 J^ 40, B. 80, Omnibus 90 Pf. ;
♦Bayrischer Hof (PI. b), Promenatleiiplatz, Z. von 3 JSf an, L. 1 Jl(, F.
1 J? 30, M. um 1 U. 3, um 5 ü. 41/2 ^, B. 70 Pf. ; *Hötel Bellevüe (PI. h),
Karlsplatz, Z. von 2V2 ^/ an, M. SVa .//, F. 1, L. und B. 1 .^20; *Granü
Hotel, National (PI. z), Ottostr. , Z. von 3 M an, L. und B. 1 »^ 70;
*HÖTEL Detzer (PI. c), RauAngerstr. 23; *Engli8Cher Hof (früher Blaue
Traube) (PI. d), Dienerstr. 11; *Hötel Leinfelder (PI. e), Karlsplatz,
Z. von lur40 ab, L. u. B. 70, F. 80, M. 2 Uff 40 Pf.; *Marienbad (PI. f),
Barerstr. 4, Z. von 3 Jü^ L. u. B. X^Y.i Jl (grosser Garten, warme und
kalte Bäder; von Mitte Oct. bis Ende April Pension, 1 Jly^ *Rheinischer
Hof (PI. g), Baverstr., beim Bahnhof, Z. von 2 M an, L. u. B. 75, F. l, M.
(um 5 U.) 3Ur 50; *Hötel Maximilian (PI. k), Maximiliansstrasse (auch
Cafd, s. unten); *H6tel Max Emanuel (PI. 1), Promenadenplatz; *Eüro-
pAiscHER Hof, Victoria, beide Senefelderstr., nahe am Bahnhof; *Stachus
(PI. s), Rarlspl. 24; Hotel Kiessling, Witteisbacher Platz; FranzisRanek,
Residcnzstr. 9; Oberpollinqer (PI. n), am Karlsthor (unten sehr besuchte
Restauration); Bambkroer Hof (PI. o), gegenüber; ^Adosburger Huf
(PI. p), Z. IV2 .^, F. 90 Pf.; Krone (PI. r), beide vor dem Karlsthor;
*HÖTEL Achatz, Maximiliansplatz; Blaue Traube (früher tum Deiitscften
Kaiser, PI. t), Schweizer Hof. diese nahe am Bahnhof; Hotel Oarni
ZUM Kappler, Promenadenstr. 13; Gasth. zum Kollergarten, Schwun-
tbalerstr. — In einzelnen Münchener Hotels speist man nur nach der
Karte (keine Table d'höte); zuweilen ist die Restauration vom Hötel
ganz getrennt. — Privatlogis auch für einige Tage gut und billig jeder-
zeit zu finden. Pension Dahlweiner^ Karlsstr. la, Ecke der Ottostr., tägl.
6-7 Jl ; Nexi , Maximiliansstr. 32 (wird gelobt). ,
Während des Octoberfestes , in der ersten Woche im October , ist
nur nach vorheriger Bestellung auf eine Unterkunft in München zu rech-
nen; die Sammlungen sind in dieser Zeit zum Theil geschlossen.
Weinh&nser (zugleich Restaurationen): *(3^ooemange, Residenzstr. 19;
♦Schleich, Briennerstr. 8, Ecke vom Dultplatz, mit Garten ; RatuskelLer
(8. 39); *ScHiMON, Kauüngerstr. 15; *Eckl (früher Junemann), Burgstr. 16;
Neuner, Herzogspitalstr. 20; *Fünk (früher ^dam), Promenadenpl. 15 ;
Tenor-Mater, Neuhauserstr. 3 (hübsches Local) ; Kurtz, Augustin erstr. 1 ;
Mittnacht, Fürstenstr. 2 ; Michel, Rosenstr. 11 (üngarweine) ; Haüskb,
Rindermarkt 8; Veltliner Weinstube, Bayerstr., beim Bahnhof; Spa-
nischer Weinsalon, Ottostr. 3a. 1
Restaurationen in den Hotels und den mesten Bier- und Kaflehäusem :
Maximilian, de l'Opkra, Lorenz, Victoria, alle Maximiliansstrasse;
Bonnet, am Platzl (s. u.); Franziskaner, der Post gegenüber; Heck,
unter den Arcaden; Obkrpollinger (s. oben); Englisches CafS (PI. a);
Max Emanuel, Promenadenplatz; Stadt London, Frauenplatz; Perzel,
Marienplatz ; Oesterreich. Restauration (zur Stadt Wien), Dienerstr. 20
(Pilsener Bier, Tiroler Wein).
Bierhftuser. Das Hofbrauhaus am Platzl (PI. 37), wo ongeblirh
das beste Münchener Bier gebraut wird, gehört zu den Münchner Sehens-
würdigkeiten; Einrichtungen und Bedienung sind neuerdings wesentlich
besser geworden. Ist das Bier gut, so sind Haus und Hof den ganzen Tag
voll von Menschen aller Stände; im Juli u. August, wo selten mehr echtes
Hofbräubier zu liaben, ist der Andrang wenigerstark. Gegenüber am Platzl
*Bonnet; Orlando di Lasso (in beiden Hofbräuhausbier); Regensburoer
u. Nürnberger Wurstküche; Oberpollinger (s. oben) am Karlsthor;
Hirschbräu, Färbergasse (grosse Bicrhalle im Souterrain); Franziskaner,
der Post gegenüber; Pschoer, Spatenbrau, beide Neuhauaerstr. ; Kuro-
pÄiscHER Hop, Senefelderstr. (Augustiner Bier); Kapplkr, Promenadenstr.;
1*
4 Route 1. MÜNCHEN. Biethäaser.
Achatz, DultplutzS; Steknecker im Thal; Hacker, Sendlingerstr. ^ Cwt
Bock, mit Garten, vor dem Isarthor, und viele andere. Die Bierkeller vor
den Thoren , von Anfang Juni bis Hnde September geöffnet und sehr be-
sucht, sind Sommerlokale Alünchener Bierbrauer, die aber gleichzeitig auch
in der Stadt schenken. Hübsche Aussicht im Fkanz^ skanerkelleu am r. Ufer
der Isar (S. 42) \ Hirscubräukellbk, Herbststr. \ Haokerbrad, Spatenbräu,
beide Bayerstr. \ Bavariakeller, Theresienhöhe, bei der Bavaria. Ausser
dem gewöhnlichen Bier gibt es einige Arten , die man nur zu gewissen
Zeiten trinkt: Salvator oder Zticherlöl, ein sehr starkes Bier, in der er-
sten April half te ', Bock^ das alte berühmte Eimbecker Bier, aus viel Malz
und wenig Hopfen bereitet, welches im 16. Jahrh. über Nürnberg nach
München kam, im Mai und in der Frohnleichnamsoctav im Hof bräuhaus.
Eaffehftuser. Maximilian (PI. k), de l'Op^ra (PI. x), Lorenz (PI. y),
Victoria (mit Garten), stlmmtlich Maximiliausstr., zugleich Restaurants \
Denoler (PI. w), Heck, unter den Arcaden am Hofgarten *, Börsen-Caf£,
Maffei-Str., in der Börsen-Passage-, Bavaria, Goethe, beide Weingasse;
Danner (PI. v), Karlsthor, Probst (PI. u), alle drei am Karlsthor (Abends
geschlossen); Metropole, dall** Armi, beide Frauenplatz; Englisches
Caf^ (PI. a), mit Garten (S. 4); Fritsgh, Kauflngerstr. ; Perzel, Greif, beide
Marienplatz; Caf6 Central, Rosenstr. ; Ungerer, Briennerstr. 1; Paul,
Gärtnerplatz; Haubl, im Thal.
Oonditoreien. Dengler und Lutz, beide unter den Arcaden ; Botten-
höfer, Residenzstr. ; Hof, Promenadenplatz.
Bftder. Marienbad (S. 3); Westermater, Müllerstr. 45; Volksbad,
Badstrasse, beide mit Schwimm.mstalt ; Hofbad, Annastr. 4; Kolditz,
Müllerstr. 29; Bad Brunnthal (S. 44), Zimmer und ärztliche Behandlung
von 15 Ul^ an bis 50 Ulf wöchentlich.
DrMcbken und Fiaker. Droschken (Einspänner) M« St. 1-2 Pers. 50,
3 Pers. 60 Pf.; if« St. 1 UT u. 1 Uif 20; »U St. 1 Ulf 50 u. 1 UiT 80; 1 St.
2 ur u. 2 ur 40; 1>I4 St. 2 Ur 50 u. 3 ^; l»Ia St. 3 Uf u. 3 Uf 60; 2 St.
4 ur u. 4 Uff 80; 3 St. 5 Uff 60 u. 6 ur 80 Pf. ; jede weitere ^a St. 40 oder
50 Pf. — naker (Zweispänner) »ji 8t. 1-4 Pers. 1 Uff . 5-6 Pers. 1 Ulf 10 Pf.;
»la St. 2 Ulf u. 2 Ulf 20; «/4 St. 2 ur 50 u. 2 Ulf 80; 1 St. 3 Uff u. 3 Uff 40; l>/4 St.
3 Uff 70 u. 4 Uff 20; l»l« St. 4 Ulf 40 u. 5 Uff; 2 St. 5 Ulf 80 u. 6 Uff 80;
3 St. 8 ur 60 u. 9 Uff 8Ö; jede weitere ij« St. 70 oder 80 Pf . — Besondere
Fahrten: Bavaria Einsp. (1-2 Pers.) 1 Uff, Zweisp. (1-4 Pers.) 1 Uff 80;
Ghines. Thurm 70 u. 1 Ulf 50; Brunnthal 80 Pf. u. 1 Ulf 80; Bogenhausen
1 u. 2 UT; Kleinhesselohe 1 -^ u. 2 Ulf 80; Nymphenburg 2 UT u. 3 Ulf 60.
Die Ortstarife gelten nur für die Fahrt nach den betr. Orten; wenn der
Wagen zur Rückfahrt benutzt wird, kommt der Zeittarif zur Anwendung.
— Die erste Viertelstunde wird, sowie die Fahrt begonnen hat, ohne
Rücksicht auf kürzere Dauer voll bezahlt. Jede folgende 'j« St. wird für
voll bezahlt, wenn mindestens 5 Min. seit Beginn verflossen sind; sonst sind
nur 10 bez. 20 Pf. zu vergüten. Für Beleuchtung ist von eingetretener
Dunkelheit bis 10 U. Nachts 10 Pf. pr. Vi St. zu zahlen. Von 10 U. NacUts
bis 6 U. Morgens bei allen Fahrten doppelte Taxe (keine Beleuchtangs-
gebühr); bei Fahrten vom B ihnliof ausserdem 20 Pf. Wartegeld (bei Tage
nicht). Handgepäck frei; grösseres bis 25 Kilo 20 Pf., darüber 40 Pf.
Tler^ehtihn ( Tramwaif) alle 5 Min. von der Nymphenburgerstr \8se bis
2um Stiglmaierolatz (10 Pf.), von der Nymphenburgerstrasse bis zum
Bahnhofplatz (10 Pf.), von der Nymphenburgerstr .isse /.um Promenaden-
platz (15 Pf.) und von der Nymphenburgerstrasse zum Setidlingerthorplatz
(15 Pf,). Weitere Linien werden demnächst eröffnet.
Otttnibtta vom Marienplatz zum Bahnhof alle 10 Min. ; alle 1J4 St. durch
die Maximiliansstrasse, Ludwigsstrasse, Vorstadt Au, Th.il, Stiglmaier-
platzialle ijs St. Briennerstrasse und Karlsstrasse. Fahrt 10 Pf., Doppel-
tour 20 Pf. ; Bureau Marienplatz 5.
Fo«t (PI. 49) am M:ix -Josephsplatz (9. 15). — Telaffraphen-Bureau
(PI. 9B) am Bihnhof, in der Post und in der Börse (Maffeistr.).
Bahabftfe. Centralbahnhof (PI. C, D, 4), Köpfst ition für sämmtliche
Bihnlinien. — Badbahiihof (früher. Stat. Thalkirchen, S. 92) und Ost-
bähnhof (früher Stat. Haidhausen, S. 92), beide an d.^r Rosenbeimer und
Braunauer Linie.
Sammlumjen. MÖNCHEN. /. Route, 6
DienstmAnner für einen Oang im innem Stadtbezirk incl. 80 Pfd.
Gepäck aO Pf., im äussern Stadibezirk 90 Pf., mit Oeräthsobaften (100 Pfd.
Gepäck) 30 u. 45, nach and vom Bahnhof 20 Pf. Dienstleistungen auf
Zeit nach besonderm Tarif.
Theater. K. Hof- u. National-Thbateb (PI. 94, S. 10), Opern- Vi^-
tUllunffen^ meist Sonntag, Montag, Donnerstag, Freitag (von Juli bis Mitte
August geschlossen); Mittelprcise: Parketsitz 4 Jt^ Balkonsitz 1. B«ihe
5 Ul, 2. Reihe 4 UT, Parket-Stehplatz 3 Jf , Parterre 1 UV 40 Pf . Anfang
6i|3-7 U. Billet- Verkauf bei Tage 9-12 U. , Eingang in der Mazimilians-
str. ; Vormerkgebühr 30 Pf. — K. BasiDSNZTHKATEit (PI. 95, S. 10), fär
Schauspiele; Vorstellungen Sonnt., Dienst, u. Samst. ; Mittelpreise: Parket
2 Jl 60, 1. Rang 8 Jl, 2. Rang 1 J( 70. Anf. 6Va-7 U. — K. Theater
am Gärtnerplatz (PI. 9i6, S. 4^), Lustspiele , Operetten, Volksstücke etc. :
Sperrsitz 1 .^ 60, 1. Rang 2 UT 80, 2. R. 1 UIT §0.
Gonoert-Looale. Kil's Golosskum, Müllerstr. ; Englisches Caf& (PI. a) \
Westexdhalle, Sonneng.; Ksue Welt, Blumenstr., alle mit Garten.
Hilitlnnaaik an der Hauptwache um 12 17. und in der Feldhermhnlle
(S. 12) um llifa U. ; im Sommer bei gutem Wetter auch Mittwoch Abends
zwischen 5 und 6 Ü. im Hofgarten, und Samstag um dieselbe Zeit beim
Ghines. Thurm im Engl. Garten (S. 44).
BammluBireB etc.
Anatomie (S. 41), anatom.-physiol. Sammlung, tägl. 10-12 u. 24 Uhr
nach Meldung beim Hausmeister (Trinke.).
Antikentaal (in der Academie, S. 40), &-12 Uhr täglich (ausser Sonnt.).
Antiquarium (kleinere Alterthümer, in der neuen Pinakothek, 8. 32), vom
1. Apr.-l. Oct. Dienst, u. Samst. &-12 U. (im Winter Dienst. 10-12 U.).
*Bavaria und Rv^neehalle (8. ^), im Sommer den ganzen Tag, Trink-
geld 40 Pf.
^Bibliothek (S. 12), täglich, ausser Sonnt. 9^12 U. (vom 15. Aug. bis 30.
Sept. 10-12), Trinkg. 50 Pf.
Botani$cherOarten(S.Wi)^ Karlsstrasse, tägl. 8-5 U., Samstags und Sonntags
geschlossen.
Erzgiesserei (8. 37), tägl. 1-6 U., Sonntags 12-2, Eintr. 40 Pf.
*Ethnograph. Museum (8. 11), Mittw. n. Sonnt. 9-1 Uhr.
*Fe*tsaalbau s. Residenz.
*Glpptothek (8. 33), Hont. u. Freit. 8-12 u. 2-4 U. , Mittw. 8-12 U. (im
Winter Mont. u. Freit. 9-2, Mittw. 9-1 U.
Handzeiehnunffen (in der alten Pinakothek, 8. 29), Dienst, u. Freit 9-1 U.
* Hof-Theater (8. 10), innere Einrichtung, Mont., Mittw., Samst., 2 U.
präcis ; 40 Pf.
Kaulbach-Oallerie (Originale der Goethe-Gallerie etc.), Louisenstr. 8, an
Wochentagen 1C^5 Uhr.
Kaulbach-Muteum (Nachlass W. v. Kaulbachs, 8. 14), tägl. 1-5 U.
KuMtauestellung der Münchener Künstlergenossenschaft im Kunstausstel-
lungsgebäude (8. 36), von April bis Oct. tägl. 9-Ö U., Eintr. 40 Pf. —
Permanente Ausstellung ferner bei Fleischmann^ Maximilinnsstrasse 2-,
van Gelder y Karolinenplatz 1; Meillinger, Karlsstr. 10; Wimmer d: Co.^
Briennerstr. 3, u. A.
Kunsigeteerbehalle ^ Mazimiliansstr. 42 (permanente Ausstellung kunstge-
werblicher Erzeugnisse), tägl. 9-6 U.
Kunetverein (8. 11), 10-6 U. täglich ausser Samstag nach Einführung durch
ein Mitglied (Fremde können Karten auf 4 Wochen zu 2 Ut( erhalten).
KupferatichcaUnet (S. 28), Dienst, und Freit. 9-1 U.
Maretall, känigl. (PI. 28), 11-1 U. tägl., nur mit besondrer Erlaubniss
(Trinkg. 50 Pf.).
Münzsammlung (in der Academie. 8. 40) mit besondrer Erlaubniss.
*iratianal-Mueewn, bairisehes (8. 15), Mai bis September 9-2 U., October
bis April 10-2, Eintr. Sonnt, u. Donnerst, frei, Dienst., 3Iittw., Freit,
und Samst. 1 Jlf, Montag geschlossen.
ITaturalien-Cabinet (8. 40). Mittw. u. Samst. 24 U. , für Fremde nach
Anmeldung täglich 10-11.
* Nibelungen-Säle (S. 10) s. Resident.
Odyssee-Säle (8. 9) s. Residenz (geschlossen).
6 Route I. MÜNCHEN. Stundenzettel.
*Petre/acten- Sammlung (S. 4()), Mittw. u, Samst. 2-4 U.
** Pinakothek, alte (8. 22), tägl. ausser Samstag 9-3 (im Winter 9-2) U.
*Finakothek, neue (8. 30), im Sommer 8-12 u. 2-4 U., im Winter 9-2 U.,
Sonnt., Dienst., Donnerst., Samst.
* Porzellangemälde (in der neuen Pinakothek, S. ÜO), 9-12 U., Sonnt., Dienst.,
Donnerst., Samst.
*Kgl. Resident (S. 8) : Festsaalbau (S. 8) und Nibelungensäle (S. 10) tägl.
ausser Sonntags Vorm. 11 U., Trinkg. V«-l «^i Nibelungensäle 'ja Jt.
Odysseesäle, Schatzkammer und Reiche Capelle geschlossen.
**». Schacrsche Gemälde- QalleHe (S. 36), tägl. 2-5 ü. (Trinkg. «/g-l J$).
Schatzkammer (S. 8), s. Residenz (geschlossen).
^Schwanthaler-Museum (S. 40), Mont., Mittw. u. Freit. 9-2 U. •, für Fremde
gegen Eintrittsgeld (3ö Pf.) täglich zu jeder Stunde.
Sternwarte (S. 44), auf Anfrage beim Director zugänglich.
Vasensammlung (S. 29), in der alten Pinakothek, 9-1 U. Sonnt., Dienst.,
Donnerst.
Wintergarten, neuer, des Königs Ludwig II. (8. 9) unzugänglich. Der
ältere Wintergarten (8. 10) zwischen dem Königsbau und Residenz-
theater wird auf besonderes Verlangen wohl gezeigt (tägl. 11 U. Vorm.,
nur im Winter, gegen Trinkg.).
Stundenzettel. Täglich : Alte Pinakothek 9-3 U., Samst. geschlospen -,
Bibliothek 9-12 U., Sonnt, nicht; Kunstverein 1(^U., Samst. nicht; Erz-
giesserei 1-6 U., Sonntag 12-2 ü. ; K. Residenz 11 U., Sonnt, nicht; Natio-
nalmuseum, Mai-Sept. 9-2 U., Oct.-April 10-2 U. , Montag geschlossen-,
V. Schack'sche Gallerie 2-5 U. ; Anatomie 9-12 u. 2-4 U. — ■ Kikohen :
Frauenkirche, Theatinerkirche, Basilica u. Auerkirche sind den ganzen
Tag geöffnet; Allerheiligen- Hof kirche, Ludwigs- u. Michaelskirche nur
Vormittags bis 12 U. (Nachm. gegen Trinkg.). — Militärmusik s. S. 5.
Sonntag : in der Michaels-Hofkirehe um 9 Ü. beim Hochamt alte clas-
sische Musik (von Palestrinn, Orlando di Lasso, Pergolese u. A.), an den
Advents- u. Fjutten-Sonn tagen nur Vocal-Compositionen , ebenso während
der Charwoche, am Grünen Donnerstag und Charfreit&g 7 U. Ab. ein gross-
artiges Miserere von Allegri u. a., während die Kirche nur von einem aus
800 Flammen gebildeten scliwebenden Kreuz erleuchtet ist; Militärmesse in
derselben Kirche mit Militärmusik um lOij'j U. ; Kirchenmusik in der Frauen-
kirche um 9 U., in Aer Allerheiligenkirche ll>|aU. — Wachparade (8.5) 12 U.
Neue Pinakothek 8-12 u. 2-4 U., Porzellangemälde 9-12 U., Vasensamm-
lung 9-1 U. . Ethnograph. Museum 9-111. — Montag: Glyptothek 8-
12 und 2-4 U., Schwanthaler-Museum 9-2 U. (vgl. oben), Hof-Theater,
Inneres 2 U. — Dienstag: Neue Pinakothek 8-12 und 2-4 U. , Por/ellan-
gemälde 9-12 U., Handzeichnungen u. Kupferstichsammlung 9-12 U., Vasen-
sammlung 9-1 U. — Mittwoch: Glyptothek 8-12 U., Schwauthaler-Älusenm
9-2 U., Ethnograph. Museum 9-1 U., Naturaliencabinet und Petrefacten-
sammlung 2-4 U., Hof-Theater, Inneres 2 U. ; Militärmusik im Hofgarten
5 6 U. Ab. — Donnerstag: Neue Pinakothek 8-12 und 24 U., Porzellan-
gemülde 9-12 U. — Fkeitag : Glyptothek 8-12 u. 2-4 U., Handzeichnungen
und Kupferstichsammlung 9-12 U. , Schwanthaler-Mus. 9-2 U. — Sams-
tag: Alte Pinakothek geschlossen. Neue Pinakothek 8-12 u. 2-4 U., Por-
zellangemälde 9-12 U., Naturaliencabinet und Petrefacten-Snmmlung 2-4 U.,
Huf-Theater, Innere.«« 2 U; Militärmusik beim Chines. Thurm im Engl.
Garten 5-6 U. Ab. — Als Erholung von den Kunstgenüssen ist eine *Spa/ier-
fahrt (Fiaker s. 8. 4) im Engl. Garten (8. 43) zu empfehlen.
Bei bebchbänktek Zeit : *Alte Pinakothek (S. 22), ^National-Museum
(S. 15), »Basilica (8. 37), »Residenz (S. 8), »Schack'sche Gallerie (S. 36),
♦Glyptothek (S. 33).
Genaue Auskunft über alle Sehenswürdigkeiten des Tages, Theater,
Abgang der Eisenbahnen, Fremdenliste u. s. w. im Taokb-Anzeigek
(4 Pf., bei Franz, Schäftlergasse 17), der Abends überall ausgeboten wird.
Münohen (51 9m), die Hauptstadt von Baieni, mit 190,000 Einw.
(20,000 Prot., 12,000 Sold.), liegt am südl. Rande einer 27.2 D M.
"roäsen unfruchtbaren Ebene auf dem 1. Ufer der reissenden Isar^
MaX'Jos.-Denkmal. MÜNCHEN. 1. Haute. 7
die IV2 ^t- oberhalb der Stadt aus tief eingerUsenem Defll((
hervorbricht. Das r. Ufer behält noch bis einige Stunden unter-
halb eine Höhe von 25 -30m und geht dann erst in grosse Torf-
moore über. Das Hochgebirge ist südl. etwa 8 Meilen entfernt,
doch nur vor Eintritt von Regenwetter in schärferen Umrissen
sichtbar. Plötzliche Temperaturwechsel sind bei der hohen Lage
der Stadt und der Nähe der Alpen häufig und ist dem Fremden be-
sonders Abends Vorsicht anzurathen.
Zur Geschichte. München verdankt seine Gründung Heinrich dem
Löwen, der 1158 hier eine Brücke über die Isar baute und einen Zoll, eine
Münzstätte und SalzniedcrlageerricUtete. DerBoden gehörte den Mönchen von
Schäftliirn, woher der N:>me der Stadt (forum ad Monachoa, Munieben) und
dafl Möncblein im Wnppen („Münchner Kindel''). Unter den Witteisbachern
hob sich die Stadt b:ild. Otto der Erlauclite (f 1253) verlegte seine Residenz
nach München*, sein Sohn Ludwig der Strenge baute den Alten Hof
(S. 14). Kaiser Ludwig der Baier erbaute die ihm treu ergebene Stadt nach
dem Brande von 1327 grösstentheils neu (sein Gmb in der Frauenkirche,
S. 38). Herzog Albrecht V. gründete die Bibliothek und die Kunstkammer,
wovon noch Antiquarium, Münzcabinet und Theile des Natlonalmuseuma
stammen. Kurfürst Maximilian I. (1597 — 1651) erbaute das Zeughaus und
die alte Residenz^ er errichtete nach der Schlacht ;'m Weissen Berge die
3fariensäule (S. 37). 1632 hielt sich Gustav Adolf längere Zeit in Slünchen
auf (S.38>. Kurf. Maximilian III. Joseph gründete 1757 die Academie(S. 39);
unter seinem Nachfolger Carl Theodor von der Pfalz wurden die Festungs-
werke abgetragen. König Maximilian I. Joseph (f 1825) trug durch Auf-
hebung der Klöster und durch Neubauten zur Neugestaltung der Stadt er-
beblich bei; der eigentliche Schöpfer des neuen Münchens aber ist sein
Sohn König Ludwig I. (f 1868). Schon als Kronprinz hatte er Kunstwerke
gekauft (Aegineten, sog. Ilioneus) und Künstler (Cornelius) geworben. Im
Laufe einer 23jährigen Regierung hob er München zum Vororte deutlicher
Kunst. Klenze (f 1864) führte vorzugsweise seine architektonischen Plane
aus (neben Klenze wurden noch Gärtner .^ OhlmillUr^ Ziebland beschäftigt) ;
der unermüdliche Schwanthaler (t 1848) besorgte den plastischen Schmuck,
Comeliu* (f 1867) und dessen Schüler belebten die Wände mit monumen-
talen Schilderungen. Eine dauernde Spannung zwischen Cornelius und
Klenze trübte schon in den dreissiger Jahren den Frieden ; als auch der
König sich der Seite der Gegner zuneigte (er nahm gegen Cornelius den
Spruch gern in den Mund: Ein Maler muss malen können), verliess Cor-
nelius München und übersiedelte nach Berlin. Da auch Kaulbach (-;- 1874)
über ein Jahrzehnt vorzugsweise in Berlin, Schteind (f 1874) auf der Wart-
burg arbeitete, so begann der Glanz Münchens allmählich zu dunkeln,
doch nur vorübergehend. Auf dem Gebiete der Architectur und ^culptur
leistete zwar München nichts Herv^orragendes (der bedeutendste Bildhauer
Zttmbusck übersiedelte nach Wien), als Hauptsitz der Malerei behauptele
es sich, wenn auch unter gänzlich veränderten Verhältnis!!en. Während
die Münchener Malerei sich eheiiem durch die strenge stylistische Rich-
tung nusgezeicbnet hatte und auf den Ruhm, die romantische Kunst wie-
der belebt zu haben, be.«onders stolA war, hat die jüngste Generation ihr
Augenmerk fast ausschliesslich auf Farbenstudiuni geworfen und der
technischen Seite der Ausführung besondere Aufmerksamkeit geschenkt.
Karl Pilotfs (geb. 1826) Schule ist gegenwärtig die angesehenste in
Deutschland, ja vielleicht die besuchteste in Europa. Namentlich Ost-
europäer ba1)en in derselben vielfach ihre künstlerische Ausbildung ge-
nossen und Münchens Ruhm wieder in weite Kreise getragen. Zu den
bekanntesten Malern zählen gegenwärtig ausser Piloty der Tiroler De-
frtgger^ Kaulbach Sohn^ Ed. Qrüiznery Ludwig von Hagn, F. Lenbach (oft
in Wien), W. Laihly W. Lindenschmitl^ Gabriel Max, M. Schmidt u. A.
Im Centrum der Stadt und des Verkehrs, unweit der Scheide-
linie der älteren und neueren Stadttheile liegt der Max-Josephs-
8 Route 1. MÜNCHEN. Festsaalbau.
Platz (PI. G, 4). Tu der Mitte erhebt sich das ^Senkmal des
Königs Haz Jonejih (PI. 16) (f 1825), welches zur 25jährigen
Regierun gs- Jubelf ei er die Bürger Münchens errichteten (nach der
Inschrift im Jahre 1824, fertig geworden erst 1835), sitzende
Colossalstatue (3,5m h.) auf einem 7,5m hohen, mit Reliefs (Land-
wirthschaft, Kunst, Verfassung, Eintracht der Confessionen) ge-
schmückten Postament, nach Bauch' s Modell von Stiglmayer in
Erz gegossen.
An die Nordseite des Platzes grenzt die königliche Eesideni
(PI. 88). Sie besteht aus drei Theilen: südl. nach dem Max-
Josephs-Platz dem Konigsbau, nördl. nach dem Hofgarten dem
Festsaalbau, in der Mitte zwischen beiden der alten Residenz,
Die alte Besidens, unter Kur f. Maximilian I. nach P. Can"
did's Entwürfen 1600-16 erbaut, umfasst vier offene Höfe, Kaiser-
hof, Küchenhof, Brunnenhof und Kapellenhof. Eintritt durch den
Kapellenhof (mittleres Portal an der Residenzstr.). Im Durch-
gang zum Brunnenhof der Herzog ChristfypKs Stein (Inschrift an
der Wand); 1. die Treppe hinauf gelangt man zum Herculessaaly
von wo Vorm. 11 Uhr die Führung beginnt (vgl. S. 6). R. der kleine
Grottenhof j mit Muschelgrotte im Zopfgeschmack ; in der Mitte
Perseus nach B. Cellini , rund herum Kinderliguren mit Fischen.
In der Südostecke führt ein Durchgang in einen grossem Hof,
gleichfalls mit Brunnenflguren (Neptun etc.), aus dem man die
Nibelungensäle im Königsbau be'ritt (S. 10). In dem an den Ka-
pellenhof östl. anstoss^nden achteckigen Brunnenhof ein hübscher
Brunnen mit dem Standbild Otto's von Witteisbach und andern
Figuren, in Erz von Peter Candid. An den Brunuenhof grenzt
östlich die Allerheiligenkirche (S. 10), südlich führt ein Durch-
gang zum Hoftheater (S. 10).
Die inneren Räume der*alten Residenz sind im Geschmack des
17. Jahrh. prächtig eingerichtet. Gezeigt werden die Kaiser- oder
reichen Zimmer; die ^runeGaWerie mit unbedeut enden ital. u. Tiiederl.
Bildern; das Schlafcabinet mit reich vergoldetem Bett (800, 000 fl.
Werth); Spiegelcabinet mit kostbaren Gläsern etc.; Minioturen-
cabinet mit Miniaturen (St. Hieronymus, Original von A. Dürer).
Die ^Schatzkammer (geschlossen, s. S. 6) enthält eine Menge Kost-
barkeiten in Gold, Silber und Edelsteinen, u. a. den gros^ien bl:<uen „Hnus-
dinmnnten**, die „pfälzische Perle", halb weiss, halb schwarz, Trinkgefässe,
Ordenszeichen und Kronen, u. a. die böhmische Krone Friedrichs V. von
der Pfalz, 1620 bei Prag erbeutet ; die Kronen Kaiser Heinrichs des Hei-
ligen und seiner Gemahlin Kunigunde vom Jahre 1010; die Reiterstatuette
des h. Georg mit dem Lindwurm, der Ritter von ciselirtem Goldguss, der
Drache von Jaspis, das Ganze mit Diamanten, Bubinen, Smaragden und
Perlen besetzt; die 2m hohe Nachbildung der Tr^ans-Säule in Rom, 1763
bis 1783 durch den Goldschmied Valadier angefertigt, etc.
In der reichen Kapelle (geschlossen) Reliquien, Gold- and Silber-
arbeiten ; zwei Altärchen v. Benv. Cellini (?) ; das kaum 6 Zoll lange email-
lirte Taschen-Altärchen der Königin Maria Stuart; Kreu/ubnahme in Wachs
von Michel Angelo.
Der ^Festsaalbaa (Haupttayadc nach dem Hofgarten 233m 1.),
1832-42 im späteren ital. Kenaissanoestil in der Art des Pal-
Kbniyihau. MÜNCHEN. l. Rouie. 9
Isdio von KUn%e erbaut, zu Festen bestimmt, hat einen grossen
Balcon-Yorbau mit 10 ion. Säulen, oben zwei Löwen , zwischen
diesen 8 allegor. Figuren in Marmorkalkstein , die Kreise des
Königreichs darstellend, von SehwanVtaUr. Im Erdgeschoss sechs
Säle (in jedem 4 Gesänge) mit enkaustischen * Wandgemälden aus
der Odyssee, Ton HUtensperger nach Schwanthaler's Zeichnungen
(geschlossen, s. S. 6).
Zum ersten Stock führt aus dem Durchgang an der Ostseite des
Küchenhofs eine breite Marmortreppe. Bei der Führung Yorm. 11
Uhr betritt man vom Herculessaal aus durch einen langen Gorridor
im 1. Stock unmittelbar die Vorzimmer.
lieben dem ersten Voszimmsk der Treppenaufgang mit 6 stattlichen
Säulen aus Untersberger Marmor; zweites VorEimmer mit Reliefs von
Schwanthaler ; drittes Vorzimmer, Fresken im pompejan. Geschmack von
Biltemperger. -^ Prächtiger Tahzsaal, die Karyatiden »uf den von Mar-
morsäulen getragenen Tribünen ans Papiermache von Fleischmann in
Nürnberg, farbige Reliefs (tanzende Genien) von SchwanthaUr. — Zwei
Spielcabinettb mit 36 von Stieler in Oel gemalten *Bildnis»en schöner
frauen, deren Namen der Aufseher nennt. — Schlachtem-Saal, mit 14
grossen Oelgemälden von P. Heu^ Kobell, Adam, Heideeh und Monten. See-
nen ans den Kriegen von 1805 im Salzburgischen (Bodenbühl), 1806 und
1807 in Schlesien (Uebergabe von Brieg, Belagerung von Breslau), 1809
in Tirol, Bayern und Oesterreich (Arnhofen, Eckmühl, WÖrgl, Wagram),
1812 in Russland (Polozk, Borodino), 1814 und 1815 in Frankreich (Brienne,
Bar-sur-Aubc, Arcis-sur-Aube , Saarbrücken). — *Saal Karls d. Gu., en-
kaustische Gemälde (Wandgemälde auf Wachsgrund) nach Schnorr^» Ent-
würfen von Jäger, Giessmann u. A. gemalt: Karl vom Papst Stephan II.
als einstiger Schirmherr der Kirche gesalbt} Karls Sieg über den Longo-
barden-KÖnig Desiderius bei Pavia; Sieg über die Sachsen, Fällung der
h. Eiche und Aufrichtung des Kreuzes; Synode zu Frankfurt; Kaiser-
krönung; ferner 12 kleinere Bilder aus des Kaisers Leben. Zwischen den
Fenstern Alcuin, Arno und Eginhard. — *Barbaro8Sa-Saal. von denselben
Meistern: Kniserwahl, Einzug in Mailand, Verbannung Heinrichs des Lö-
wen, Einsetzung Otto's von Witteisbach, Versöhnung mit Papst Alexan-
der III. zu Venedig, Reichsfest in Mainz, Schlacht bei Iconium, Tod. Die
Reliefs oben von SchwanihaUr. — ^Habsburger Saal, meist von Schnorr:
Rudolphs von Habsburg Begegnung mit dem Priester; Rudolphs Annahme
der Kniserwahl; Sieg über Ottokar von Böhmen; Gericht über die rhein.
Raubritter. Fries Kindergruppen von Schteind, den Triumph der Künste etc.
darstellend. — *Thron8aal. Zwölf überlebensgrosse prächtige vergol-
dete Stnndbilder in Erzguss von Schwartthaler^ Ahnen des Witteisbacher
Fürstenhauses von Otto dem Erlauchten bis auf Carl XII. von Schweden :
ein würdiger überraschender Schluss der Wanderung.
Im Obergeschoss des an den Odeonsplatz stossenden Eckbaues
die Wohnzimmer des Königs Ludwig II. mit anstossendem grossar-
tigen Wintergarten (unzugängl.) über einem Theil des Festsaalbaus.
Der Königsbdu (Fa^ade nach dem Max - Josephs - Platz 125m
lang), 1826-35 von Klenze aufgeführt, nach dem Vorbild des von
Brunellesco (1377-1446) erbauten Palazzo Pitti in Florenz, doch
durch gebotene Abweichungen vom Original in der Gesammt-
wirkung geringer. Das Innere ist mit Marmorbildv^erken und
Fresken geschmückt, die Zimmer des Königs Max II. (jetzt nicht
mehr bewohnt) mit Bildern aus griechischen, die der Königin-
Mutter aus deutschen Dichtern, beide nicht zugänglich.
In den s. w, Räumen des Erdgeschosses (Eintritt durch den
10 Route 1. MÜNCHEN. Hoftheater.
Grottenhof, s. S. 8) sind die prächtigen *iV{ 6« /unpen-J'rediken
von JuL Schnorr, 1846 begonnen , 1867 vollendet, fünf Säle mit
19 grossen Wandbildern, in den Lünetten zahlreiche kleinere
Bilder.
Vorsaal: die Hauptpersonen des Gedichts, rechts Sigfried u. Chriem-
hild, dann H.'igen, Volker, Dankwnrt, oben der Zwerg Alberich, der
Hüter des Nibelungenschatzes, und Eckewart, Chriemhildens Bote^ links
Günther und Brunhild^ die Königin Ute (Günthers Mutter) mit ihren
Söhnen Gernot und Giselher; Sigmund und Sigelinde, Sigfrieds Eltern;
weiter König Etzel und Rüdiger, Dietrich von Bern und Meister Hilde-
brand. — Hochzeits-Saal: Sigfrieds Bückkehr aus dem Sachsenkrieg;
Brunhildens Ankunft zu Worms; Sigfrieds und Chriemhildens Trauung;
gegenüber am Fenster die üebergabe des Gürtels. — Saal des Verraths :
(am Fenster) Streit der Königinnen Chriemhild und Brunhild vor dem
Dom zu Worms; Sigfrieds Ermordung durch Hagen an der Quelle; (3hriem-
hild findet an der Domthür Sigfrieds Leichnam; Hagen als Mörder er-
kannt, da die Wunden der Leiche neu zu bluten beginnen. Ueber der
Thür: Hagen den Nibelungenschatz in den Rhein werfend. — Saal der
Rache: Untergang der Helden (nm Fenster), Chriemhild stellt Volker
und Hagen zur Rede; Kampf auf dem Treppenaufgang des brennenden
Palastes; Dietrich überwindet den Hagen; Chriemhildens Tod. Ueber
den Thüren : Der Helden letzter Kampf; Hagen von Dietrich vor Chriem-
hilde geführt; EtzeFs Kl:<ge. — Saal der Klage: Bestattung der gefal-
lenen Helden; die Trauerbotschaft wird nach Burgund gebracht; Bischof
Pilgram lässt Todtenmesscn singen (von Schnorr's Schülern).
Oestl. neben dem Kunigsbau nach dem Hoftheater hin im
2. Stock ist der alte königl. Wintergarten (Eintritt s. S. 6), für
Pflanzenfreunde sehenswerth.
Das königl. Hof- und National-Theater , an der Ostseite des
Max-Josephs-Platzes (PL 94, Vorstellungen s. S. Ö), das grösste
Deutschlands (2500 Zuschauer fassend, 44m h., 57m br., 68m tief,
die Bühne allein 29m br. und 35m tief), von Fischer (f 1822) er-
baut, wurde nach dem Brande von 1823 in seiner früheren Gestalt
von Klenze in 11 Monaten wieder aufgebaut. Es hat einen Porticus
von 8 korinth. Säulen, in den Giebeln Fresken nach Schwanthaler-
schen Zeichnungen (im oberen Pegasus und die Hören, im unteren
Apoll und die Musen). Sehenswerth die innere Einrichtung (Eintr.
s. S. 5). Die Wanderung über die Bühne, durch die Räume der
Vorhänge und Maschinerien bis hinauf zum Dach (trefflicher
Ueberblick über Stadt, Gegend und Gebirge), und abwärts durch
die Garderobezimmer in die Souterrains nimmt V/^ St, in An-
spruch. — Neben dem Hof-Theater n., zwischen demselben und
der Allerheiligen - Hof kirche , das königl. Residenz-Theater
(PI. 95), im Barockstil sehr geschmackvoll decorirt (Raum für 800
Personen).
Die ^Allerheiligen - Hofkirche oder neue HofTcapelle (PI. 41,
Eintr. s. S. 6), an der Ostseite der Residenz, ist 1826-37 von Klenze
im byzantin.-roman. Stil nach Motiven der Marcuskirche in Ve-
nedig und der Capella palatina in Palermo in Basilikenform er-
baut, 48m 1., 29m br., 23m h. Die Bogenstellungen ruhen auf
Säulen von buntem Marmor mit vergoldeten Kapitalen , die
Wände sind mit verschiedenfarbigem Marmor belegt, Decken-
Areaden, MÜNCHEN. L Route. U
Wölbungen , Fensterbogen und Chornischen auf Goldgrund von
H. V. Hess und seinen Schülern ganz al fresco gemalt. Die Bilder
deuten auf die Dreieinigkeit, Gott Vater f altes), Gott Sohn (neues
Testament) und heiliger Geist. £igenthümlich und von grosser
Wirkung der dem Auge verborgene Einfall des Lichts. — Während
des Gottesdienstes ist die Kirche nur vom Brunnenhof der Resi-
denz ( S. 8) aus zugänglich.
An den Festsaalbau grenzt nördl. der Hofgarten, ein mit Bäu-
men bepflanzter Platz, an zwei Selten von offenen Areaden (PI. 3}
umgeben, die mit der Residenz in Verbindung stehen, unter König
Ludwig I. 1827-34 mit geschichtl. und landschaftl. Fresken ge-
schmückt. Vor der Mitte der Westseite ein Brunnen mit einer
Schwanthaler'schen Nymphe in Erz. An den Durchgängen zu-
nächst der Residenz drei Fresken von Kaulhaeh^ zwei bair. Fluss-
paare (Donau u. Rhein, Isar u. Main) und Bavaria (auf dem Schilde
des Königs Wahlspruch „Gerecht und beharrlich"). Die geschichtl.
Fresken der Westseite stellen Thaten bair. Fürsten aus dem Hause
Witteisbach dar, von Schülern Cornelius' ausgeführt ; daran reihen
sich die •landschaftlichen Fresken, Gegenden aus Italien und Si-
cilien, von Karl Rottmann (y 1850), Meisterwerke der Landschafts-
malerei, neuerdings von L. Rottmann mit Geschick restaurirt. Die
Bilder sind mit Unterschriften versehen; über jedem ein Distichon
von König Ludwig I. An der Nordseite, deren Felder ursprünglich
zur Aufnahme des griech. Landschafts - Cyclus von Rottmann (s.
Neue Pinakothek, S. 31) bestimmt waren, ganz oben 39 kleine
enkaust. Bilder aus dem griech. Befreiungskampf nach Skizzen
von P. Hess (S. 32). In den T Blenden am nordöstl. Ende die
Thaten des Hercules in colossalen Gruppen, im 17. Jahrh. aus
Holz gearbeitet, 1852 erneuert.
In den Räumen dieses nördl. Flügels die k. Kunstgewerbschule ;
im Obergeschoss 1. vom Ausgang zum Engl. Garten (S. 44) das
Ethnocn^aphiBche HuBenm, in 7 Sälen (Eintritt 8. 5).
Die Sammlungen bei^innen im Mittel räume des weatl. Saales mit den
ältesten Funden au8 vorhistorischer Zeit; Steinwerkzeuge aus den Dilu-
vialschichten d^r Picardie und den Höhlen der Dordogne; dann solche
der Jüngern Steinzeit aus Dänemark und aus Schweizer Pfahlbauten;
ferner lironzegegenstände aus den letztern und aus den Seedörfern des
Starnberger Sees. Es folgen Wallen und Werkzeuge aus den Polarländern,
Südsee-Inseln , Mittel- und Südamerika, zum Theil von den Reisen von
Cook, Krusenstern, Spix, Martius, Scherzer etc. herrührend; dann Kunst-
und Industrie -Erzeugnisse der asiatischen Gulturvölker, Indien, China,
Japan, etc.
Neben den nördl. Areaden, jenseit des Eingangs in den Eng-
lischen Garten, das Gebäude des KunBtyereins (PI. 61) (Eingang
in den Areaden , Eintritt s. S. 5), mit Gemälden und plastischen
Bildwerken lebender Meister, theils Eigenthum des Vereins, theils
käuflich (stets wechselnd).
Die mit den westl. Areaden vereinigte Reihe von Kaufläden,
gegenüber dem Odeonsplatz (s. unten), heisst der Bazar.
Die "'Ludwigsstrasse y ausschliesslich Schöpfung des Königs
12 Route 1. MÜNCHEN. Bibliothek.
Ludwig!., 37m breit, 1170m lang, südl. mit der Feldhemihalle
beginnend und nördl. mit dem Siegesthor (S. 14) endend , enthält
eine Reihe von Prachtbauten, meist im Rundbogen- Stil, in mannig-
faltigster Form ; sie zeichnen sich wie die S. 37 genannte Basi-
lica durch sorgfältige Vermauerung trefflicher Backsteine in Ver-
bindung mit Hausteinen aus.
Die FeldhemihaUe (PI. 27), nach der Loggia dei Lanzi (1376)
in Florenz 1841-44 von Gärtner aufgeführt, eine offene Halle
(17m h., 34m br., Hm tief) mit hoher Freitreppe, an den Seiten
die Wappen von Baiem und Sachsen (König Ludwigs Gemahlin
Therese, f 1854, war eine Prinzessin von Hildburghauseu), ent-
hält vorläufig nur die Erzstandbilder Tilly's und Wrede's, beide
von SchwanthaUr. Um 12 Uhr ist hier tägl. Militär-Musik (S. 5).
Nebenan die Theatinerkirche (PI. 56), 73m 1., 40m br., im
überladenen ital. Barockstil 1661 bis 1675 aufgeführt, die Fa^ade
erst 1767 , mit hoher Kuppel , zwei Thürmen an der Vorderseite
und drei Schiffen. Sie enthält ausser Bildern von Tintoretto,
Zanchij Carl Lothj Cignani u. A. die Grabgewölbe der königl.
Familie, in welchen auch Kaiser Carl VII. ruht. Links die Grab-
kapelle des Königs Maximilian II. (f 1864). Im Querschiff r.
das Denkmal der 11jährigen Prinzessin Josephe Caroline (f 1821),
von Eberhardt , und des 3jährigen Prinzen Maximilian (f 1803).
In der Sacristei 1. eine Grablegung von Hess.
Dem Bazar gegenüber 1. das Odeon (PL 71), 1828 von Klenze
erbaut, zu Concerten , Bällen etc. bestimmt (in demselben die
Englische Kirche). An der Decke des grossen Saals Fresken von
Kaulbach , Eberle und Anschütz^ am Orchester die Brustbilder be-
rühmter Tonsetzer, zum Theil durch die Orgel verdeckt. — Auf
dem Odeousplatz das am 25. Aug. 1862 enthüllte BeiterBtandbild
König Ludwig'B I. (PI. 15) im königl. Ornat, in der Hand das
Scepter, zur Seite zwei Edelknaben, die den Wahlspruch des Kö-
nigs „Gerecht" und „Beharrlich" auf Tafeln halten, nach Widn-
mann*s Modell von Miller gegossen. Inschrift auf dem Piedestal
(an den Ecken : Religion, Poesie, Kunst, Industrie): „Errichtet aus
Dankbarkeit von der Stadt München den 25. Aug. 1862."
Der zunächst l. folgende Palast des Hersogs Ton Lenohtenberg
(PI. 74), jetzt Eigenthum des Prinzen Luitpold, von Klenee erbaut,
hat seine Gemäldesammlung nach Petersburg abgeben müssen.
Weiter nördl. 1. der Palast des Henogs Hax (PI. 75) , von
Klenze, mit Fresken von Langer, Kaulbach und Zimmermann,
und einem Marmorfries , Bacchusmythe von Schwanihaler ; r. das
Kriegsministerinm (PI. 59), ebenfalls von Klenze.
Die ♦BibHothek (PI. 6, Eintr. s. S. 5), 1832-43 von Gärt-
ner erbaut, 64m 1., 25m h., ist ein grossartiges Gebäude im
florent. Stil; auf der Freitreppe vier kolossale sitzende Statuen,
Aristoteles, Hippokrates, Homer und Thucydides, in Kalkstein von
''anguinetti und Mayer. In den festen Gewölben des Erdgeschosses
LudxoigskifcU. MÖNCH KN. /. RouU. 13
daä bair. Rticfis^ Archiv (^Director Dr. F. v. Löher). Präßhtiges
^Treppenhaus mit breiter Marmortreppe; oben zu beiden Seiten
Gallerien, von 16 Marmorsäulen getragen; an den Wänden Me-
daillon-Po rtraits berühmter Dichter und Gelehrten. Am Eingang
zur Bibliothek die Standbilder Albrecbts V., des Gründers, und
Ludwigs I., des Erbauers der Bibliothek, beide von Schwanthaler.
Die Bibliothek, mit über 400,000 Werken (etwa 800,000 Bände,
jährlicher Zuwachs 2000 bis 3000 Bände) und 25,000 Hand-
schriften, in 77 Sälen aufgestellt, ist namentlich reich an bibli-
scher und theolog. Literatur und an deutschen Handschriften. Die
Seltenheiten sind in Glasschnlnken in einem besondem Saal (Ci-
melienaaal) aufgestellt.
I. Schrank: eherne AbBChiedatäfelchen röm. Soldaten (labuUu honeitae
nUuionU); Wachstafeln mit Schriftzeichen; Nr. 2. der Codex purpureum ^
l&tein. Evan^elienbach aus dem 9. Jahrh., auf Purpur-Pergament mit gol-
denen und silbernen Buchst.tiien geschrieben. — II. Sehr. 12. Das Brevia-
rium Älarici^ ein Aus zag aus dem Gesetzbuch Tlieodosius d. Or., 484 bis
506 in Spanien auf Befehl Alarichs, Königs der Westgothen, veranstaltet.
— III. Sehr. Aelteste deutsche Handschriften. 20. Liber de inventione
8. Crucit (das „ Wessohrunner Oebet^)^ vor dem J. 814 geschrieben, aus dem
Kloster Wessolirann in Oberbayern. 23. Der Heliand^ altniederdeutsche
Evangelien-Harmonie (d;t8 Evangelium in alliterirenden Versen). 24. Oi-
fried» von Weissenburg Evangelium in hochdeutschen Reimen, in Freising
883 bis 906 geschrieben. 28. Die älteste (13. Jahrh.) Handschrift des
Nibelungenliede», aus dem Kloster zu Hohenembs bei Bregens. 27. Tri»ian
und Itolde^ Gedicht von Gottfried von Strassburg, Handschrift von 1240
mit Gemälden. 28. Parcival und Titurel, von Wolfram von Eschenbach,
mit Gemälden. — IV. Sehr. 34. Koran auf Pergament mit goldenen Buch-
staben. 35. Gans kleiner Koran, das kleinste Manuscript der Bibliothek.
36. Sehah-Nameh, persisches Heldengedicht des Firdusi. In einer Schub-
lade das Tnrnierbuch Hersog Wilhelms IV. von Bayern, 1541 bis 1544
gemalt. — V. Sehr. *3ä. Eine Uebersetzung des »,IAvre de Jehan Bocaee
des ea» det noble* komme» et femmeiT^ 1409 für den Prinzen Johann von
Frankreich angefertigt, mit trefflichen Miniaturen von Fouqu^. — ^VI. Sehr.
40. Gebetbuch Kaiser Ludwigs des Bayern, 41. latein. Gebetbuch mit Minia-
turen von Memling, 42. latein. Gebetbuch mit Gemälden, 1486 von Sini-
baldi zu Florenz angefertigt , alle drei in kostbarem Einband mit Silber,
Perlen und Emaille. 46. Die Kleinodien Anna's von Oesterreich, Ge-
mahlin Herzog Albrechts V. von Bavern, Miniaturmalereien von Hans
Miielich. 47. Galendarium aus dem 16. Jahrh. von Breughel (?). 48. Ge-
betbuch Herzog ÄlbrechVs V. von Bayern von Glovio (1574). 50. Kaiser
Maximil)an\s Gebetbuch, von Schönsperger gedruckt, mit Bandzeichnungen
von Albrecht Dürer und Cranach. — VI. Sehr. Zwei Foliobände der von
Orlando di Lasso in Musik gesetzten, mit trefflichen Miniaturen von
H. Miielich gefichmückten Busspsalmen Davids. — VII. Sehr. ^56 Der
Codex aureu»y die vier fiv.tngelien, im J. 870 mit goldenen Uncial-
buchstaben »uf Befehl Kuiser Carls des Kahlen geschrieben, 888 als Ge-
schenk des Kaisers Arnulf aus der Abtei St-Denis bei Paris in das St.
Bmmerams-Stift nach Regensburg gekommen; der obere Deckel eine ge-
triebene Gold^latte mit Edelsteinen und Perlen. — VIII. Sehr. *Ö6. bis 60.
Vier Evangehenbücher und ein Missale, von Kaiser Heinrich II. (1024)
der Domkirche zu Bamberg geschenkt, mit ähnlichem äussern Schmuck. —
tm IX. u. X. Sehr. Proben aus den ersten Anfängen der Buchdruckerkunst.
Die •Lndwiggkirche (PI. 52), 67m 1., 44m br., 26m h., in
Kreuzesform, von Gärtner im Ital. -rom. Stil aus Kalksteinquadem
1829-43 erbaut , an der Vorderseite zwei 69m h. Thürme mit vier
Beitigen pyramidenförmigen Dächern, das Dach der Kirche mu-
14 Route 1. MÜNCHEN. Siegesthor.
sivisch mit bunten Ziegeln gedeckt. Ueber dem Portal Christus
und die vier Evangelisten, Standbilder von Schwanthaler. Die
ganze Wand hinter dem Hochaltar nimmt das *jüng8te Gericht ein,
das ausgedehnteste Freskobild von Cornelius, 18m h.. Hm br.
Die übrigen Fresken sind nach Cornelius' Entwürfen von seinen
Schülern C. Herrmann, C. Stürmer u. A. ausgeführt: am ßand-
gewölbe des Hauptchors Gott Vater als Schöpfer der Welt; r. Seiten-
chor Anbetung der Könige, 1. Seitenchor Kreuzigung. Im Schluss-
stein des Gewölbes über der Vierung die Taube als Symbol des heil.
Geistes ; in den Feldern ringsum Patriarchen, Propheten und Mär-
tyrer. Die niederen Seitenschiffe sind auf jeder Seite zu drei Ka-
pellen abgetheilt. In den angrenzenden Anlagen (Eing. durch
das Gitterthor 1.) 14 Stationen-Fresken von Fortner.
Der Kirche gegenüber das Blindeninstitnt (PI. 7), 1835 von
Gärtner im florent. Stil erbaut. An den Portalen vier Statuen,
St. Rupert, Benno, Ottilie und Lucie, Schutzheilige der Blinden,
von Eberhard. Die trefflich geleitete Anstalt hat über 100 Zöglinge.
Die Universität (PI. 98) links, gegenüber r. das Priestersemi-
nar (^Georgianum, PI. 31) und das Maz-JosepliB-Ersiehimgs-In-
Btitut, 1840 von Gärtner aufgeführt, bilden einen grossen vier-
eckigen Platz, den die Ludwigsstrasse durchschneidet. Z'wei Spring-
brunnen, denen von Beniini auf dem St. Petersplatz zu Rom nach-
gebildet, beleben den seit dem Uni versitüts - Jubiläum 1872 mit
hübschen Anlagen geschmückten Square. Die Universität (1300
Stud.), 1472 zu Ingolstadt gegründet, wurde 1800 nach Lands-
hut, 1826 nach München verlegt.
Das *SiegeBtlior (PI. 90), 25m br., 22m h., mit drei Durch-
fahrten, „Dem Bayerischen Heere" (Aussenseite) „Erbaut von Lud-
wig I. König von Bayern MDCCCL" (Stadtseite), von Gärtner
1843 begonnen, von Metzger 1850 vollendet, eine Nachbildung des
Constantinsbogens in Rom , bildet einen würdigen Abschluss der
schönen Strasse. Oben eine Erzgnssgruppe, die 5,5m h. Bavaria auf
einer mit Löwen bespannten Quadriga (vgl. S. 30), nach M. Wag-
ner's Modell von Miller gegossen , Richtung nach aussen. Ueber
den korinth. Säulen auf den Seiten Victorien, auf den Wandflächen
Basreliefs , unten Thaten des Kriegs, oben die Kreise des König-
reichs darstellend.
Vor dem Siegesthor 1. wird die neue Akademie der Künste im
Renaissancestil nach Neureuther's Plänen erbaut.
In der Nähe, obere Gartenstr. 16i/2> in der v. Kaulbach'schen
Villa das Kaulbach- Museum, ein Saal mit Oberlicht (nach aussen
einfacher Renaissancebau), in welchem eine Auswahl der von dem
Meister (-[' 1874) hinterlassenen Skizzen und Oelbilder aufgestellt
sind (u. a. grosser *Carton der Schlacht von Salamis, eine ganze
Wand einnehmend). Eintr. s. S. o.
National- Museum. MÜNCHEN. 1. Route. 15
Die Südseite des Max- Josephs-Platzes begrenzt das Fostgeb&ade
(PI. 81), in dem alten Tömng'schen Palais. Fa^ade nach dem
Platz hin von Kieme 1836 erbaut, 88m lang, mit einer offenen von
Säulen getragenen Arcadeuhalle , auf der Innern Wand 6 Pferde-
bilder auf rothem Grund, im pompejan. Stil von HUtenaperyer ge-
malt. Nach der Residenzstrasse ist die ursprüngliche Front im
ital. Palaststil (1740) beibehalten. — Rechts führt eine kurze Gasse
zum Alten Hof^ der ältesten Residenz der bairischen Herzoge, 1253
erbaut, jetzt zu Staatszwecken benutzt. Durch den Durchgang l.
vor dem alten Hof gelangt man zum Hoßräuhaus (PI. 37).
In der 23m breiten, 1664m langen, 1854 angelegten *Mazi-
miliaiiBgtrasse, am Max- Josephs-Platz beginnend und ö. über die
Maximiliansbrücke hinaus bis zur Vorstadt Haidhausen sich er-
streckend, wurden nach der Idee des Königs Max II. Bauten nach
einem ganz neu erfundenen Stil aufgeführt; so zunächst r. das
Münzgebäude (PL 68) mit Arcaden, die mit Statuen von Kirch-
mayr , Gröbmer und Halbig geschmückt sind. Nach 400 Schritten
(900m) erweitert sich die Strasse zu einem mit Anlagen geschmück-
ten langen Platz ; 1. das Regierungagebäude (PL 86), r. das National-
Museum (s. unten). In der Mitte vier Denkmäler : 1. das 1856 „von
dem bayrischen Heere dem. Grafen Erasmus von Deroy , General der
Infanterie^ (er blieb 1812 bei Polozk) errichtete Standbild (PL 19),
modellirt von Halbig; daneben das des Grafen Rumford (f 1814),
Gründers des Engl. Gartens, vonZumbusch (1868). Gegenüber das
Standbild Schelling^s, „des grossen Philosophen'^ (f 1854) von
Brugger, „errichtet von seinem dankbaren Schüler Maximilian IL,
König von Bayern" (1861); dann das des Optikers Fraunhofer
(f 1826) von Halbig (1868). Alle vier Denkmäler , auf schwarz-
grauen Syenit- Sockeln, sind von Miller gegossen.
Das *Bairi8che National-Kasenm (PL 69, Eintritt s. S. 5),
1855 von König Max II. gegründet , ist unter Leitung der Direc-
toren v. Aretin (f 1868) und v. Uefner- Alteneck rasch zu einer
der umfangreichsten cultur- und kunstgeschichtlichen Sammlungen
emporgewachsen. Das Gebäude, 1858-66 von Äiedei gebaut , ist
146m lang ; über dem 29m hohen Mittelbau eine Bavaria mit dem
Löwen in Zinkguss ; unten die Inschrift „Meinem Volk zu Ehr und
Vorbild". Die Fa^ade ist mit Karyatiden, Standbildern, Reliefs u.
Ornamenten reich geschmückt.
Die Aufstellung der Sammlungen ist folgende (das Erdgeschoss
hat in jüngster Zeit eine neue Anordnung erhalten, die in der vor-
liegenden Auflage nicht mehr berücksichtigt werden konnte) :
Erdgeschoss. Rechter Flügel: rönüsche, keltisch-germ. und
roman. Alterthümer. Linker Flügel: Gothik (13.-15. Jahrb.).
I. Stock. Rechter Flügel : Waffen, Trachten, musikal. Instru-
mente, Schmiedeerzeugnisse. Linker flügel : Stoffe (textile Samm-
lung), Geschirre und Thonwaaren etc. (keramische Sammlung).
II. Stock. Renaissance und Rococo (16.-18. Jahrh.).
16 Route l.
MÜNCHEN.
National ~ Muaeufn.
Nachstehend sind einige der wichtigeren Gegenstände für Solche
angeführt, die dem Museum nur einige Stunden widmen können.
Ekdgebchoss. Rechter Flügel. /. Satal. Römische Alterthümer :
Meilensteinef Grabsteine, Votivsteine, Altäre.
//. Saal. Rom. Mosaikfussboden aus Westerhofen bei Ingolstadt.
III. Saal. Römische Thongefässe, meist aus Westerndorf und Rhein-
zabern. In der Mitte kleinere Metallarbeiten aus römischer und keltisch-
germanischer Zeit.
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Erdge$chot$.
IV. Saal. In der Mitte Schmuck und Geräthe aus Gräbern von der
Zeit der Völkerwanderung bis «u Karl dem Grossen (37Ö-800); Gräber-
funde aus Nordendorf bei Augsburg; Schmucksachen in Silber, Bronze,
Bernstein etc. -, Schmuckkästchen aus dem Dom zu Bamberg (9. Jahrb.);
goldener Schildbuckel aus der Pfalz (9.-10. Jahrb.). In den Kasten r.
und 1. Funde aus Hünengräbern, Schwertklingen, Hufeisen etc. Dann
roman. Steinarbeiten; Löwe von Marmor aus St. Zeno bei Reichenhall
(Säulenfuss, 12. Jahrb.); Christus mit den Aposteln, 15 sitzende Statuen
aus Wessobrunn.
F. Saal. L. Abguss der Erzthüren des Augsburger Doms. Im Kasten
1. Bronzearbeiten, Leuchter etc. aus dem 12. Jahrb.; Reliquiarium, 11. Jahrb.;
seidene Mitru (Bischofsmütze) aus Seligenthal, 12. Jahrb. Im Kasten r.
bronzene Kirchengeräthe, vergold. und emaill., 12. Jahrb.; Kreuz von Berg-
krystall, Reliquienkästchen, emaill. Cruciflx etc. Alte byz ntinische und
russische Gemälde und Bildwerke; Siegelabdrücke u. a.
VI. Saal. Photographien und Gypsabgüsse von Kunstwerken des
Nationalmuseums von Kreittmayr (käuflich).
VII. Saal. Abguss der geschnitzten Krenzesgruppe in Wechselburg
(Spätrom., 13. Jahrb.). Säule aus der Krypta des Doms zu Freysing
(11. Jahrb.). Madonna der Mariensäule in München (S. 33). Büste der
Königin Luise von Preussen aus Gharlottenburg u. A.
VIII. Saal. Sechs Modelle zum Denkmal Maximilian''8 II. (S. 20).
Grabmal eines Grafen v. Ebersberg (1496).
IX. Saal. 16 Gestelle mit Holzschnitz-Omamenten von 1450-1810. —
In einem Nebenzimmer (neben der Treppe, vom Vestibül aus zugänglich)
eine Sammlung von Folterwerkzeugen.
Im linken Flügel des Erdgeschosses sind die 10 Säle der
^Oothik. /. ^al (Zweite Hälfte des 13. Jahrb.). In der Mitte Christus
am Oelberg, aus Eichstädt. L. nn der Wand: Geschichte Daniels, Wand-
gemälde aus dem Kreuzg.ing des Klosters Rebdorf (1285-1300). Grabstein
eines Bischofs aus dem ehem. Fr.inziskanerkloster zu Bamberg. Grab-
stein eines Ritters v. Paulsdorf (1296). Glasfenster aus Seligenthal (12S0).
//. Saal (14. Jahrb.). Abgüsse von Grabmälern, Statuen etc. aus Nürn-
berg, Regen<iburg (St. Emeram), Mainz (Peter Aspelt). L. Schwert, Stab
und Handschuhe, die bei der Verleihung der Privilegien Kaiser Ludwigs
an die Stadt Nürnberg gebraucht wurden. Zwei alte Stein-Reliefs aus
der alten Lorenzkirche in München (1324). Grabsteine der Ritter v. Itohcn-
berg (t t3Sl) und Bickenbach (t 139'3j. Grabstein eines Ritten ans Rothen-
burg (1370—90). ^Flügelaltärcben aus dem Kachlaas Ludwig'« I. Glas-
Gemälde aus dem Dom zu Begensbarg.
National' Mu»€um. MÜNCHEN. 1. Route. 17
III. Saal (14. Jahrh.). Holedecke aas dem ehemal. Raihhaos sa Augs-
burg (1386). Im 1. Olaskaaten 1. Kunstwerke und Gerathe in Elfenbein
und Metall (1900-1460): Diptychen, Altärchen, Statuetten, Bischofsstab
mit Krönung Maria u. A. ; Giessgefässe in Löwen- und Pferdsform. L. bi-
schöflicher Stuhl in eingelegter Arbeit. Darüber ^Flügelaltar aus Pähl
b«i Weilbeim, Temperagemälde (1380-1420). In der Mitte «Flügelaltar
mit Verkündigung aus dem Nachlass Ludwig'*s I.' (Niederrhein. Schule des
14. Jahrb.). Im 2. Glaskasten Pergament-Handschriften und Schatzkäst-
chen. B. Modell KU einem Grabdenkmal Ludwigs des Gebarteten in Soln-
hofener Stein (1429).
IV. Saal (15. Jahrh., erste Hälfte). Links Flügelaltar, Passion, aus
der ehemal. Franziskanerkirche zu Bamberg (1429). Grabsteine zweier
Bitter v. Bickenbach aus Hohenburg. Abguss des Grabmals der Agnes
Bernaner in Straubing (1435). «Glasgemälde mit Scenen aus dem alten
und neuen Testament (Auferstehung , Abrahams Opfer) , aus dem Dom
zu Begensburg.
F. Saal (15. Jahrb., zweite Hälfte). Decke und Wandbekleidung aus
der ehemal. Amtsstube des Augsburger Weberhauses (1457). Vier schöne
Truhen, Ende des 15. Jahrb. Abguss des Grabmals Kaiser Ludwigs des
Bayern aus der Frauenkirche. Grabstein des Bitters Hans von Paulsdorf
(t 1485).
VI. Saal (15. Jahrh., zweite Hälfte). Decke aus dem Deutschherren-
Gebäude zu Nürnberg. In der Mitte Abguss des Schreyerschen Grabmals
an St. Sebald zu Nürnberg von Adam Krafft (14%). Dahinter gewirkter
Teppich aus dem Nassauer Hause zu Nürnberg, Anbetung der Hirten und
h. drei Könige (nach Memling), flandrische Arbeit von 1470 — 15(X); 1. Ma-
donna als Himmelskönigin, r. h. Wilibald aus Eichstädt. L. Wand:
Schrein aus der Sacristei zu Tölz (1450-1500). St. Sebastian von Tilm.
Biemenschneider (1500). Abguss des Pergenstorf er'schen Grabes in Nürn-
berg. Holzmadonna ans der Münchener Frauenkirche von 1472.
VII. Saal (15. Jahrb., zweite Hälfte). «Decke und Thürverkleidnng
aus der Feste Oberhaus bei Passau. B. u. 1. der Thür und gegenüber am
Fenster vier geschnitzte Schränke. Wand r. zwei goth. Bettstellen. Im
Glaskasten r. Siegel. In der Mitte 1. Kasten : Geschnitztes Flügelaltärchen,
Geburt Christi, «Grablegung, Kreuzigung, in Holz. 2. Kasten: «Minia-
turen., darunter 2 Prachtgebetbücher (Hören) flandrischer Arbeit, muth-
masslich für Johanna von Castilien, KarPs V. Mutter gefertigt. Zwei
Miniaturbilder von Memling (?). Madonna auf Seide, aus Altomünster (1480^
1500). Silberner Pokal aus Ingolstadt (1480). Perlmutter- Arbeiten, Ende
des 15. Jahrh. 3. Kasten: Schmuck- u. a. Kästchen mit Ornamenten in
Holz u. Leder (15. Jahrb.). 4. u. 5. Kasten: Prozessionskrenze, Rosen-
kränze und Buss Werkzeuge.
VIII. Saal. Marien -Altar aus Weissenburg (1480—1510). Eichene
Treppe aus Neu-Oetting, ursprünglich Chorgestühl. In der Mitte St. Georg
mit dem Drachen, farbige Statuette.
IX. Saal (Kirchl. Halle, Ende des 15. u. Auf. des 16. Jahrh.) in 7 Ab-
theilungen. «Glasgemälde aus der Karthause PrüU bei Begensburg. An
den Gurtbogen Abgüsse der 12 Apostel aus Blutenburg, nebst Jesus und
Maria (1488-1500).. 1. Abth. r. Flügel -Altar aus ITntermenzing (1463}.
In der Mitte 1. Pietä von Veit Stoss, r. Abguss der Krafit'schen Pieta.
Holzstatuetten der 12 Apostel von Biemenschneider. 2. Abth. Abguss des
Grabdenkmals der Herzogin Anna von Brandenburg in Heilsbronn (f 1512).
L. Flügel- Altar aus Harmating, Landshuter Schule. In der Mitte ge-
schnitztes «Flügelaltärchen mit Kreuzigung. 3. Uhrkasten aus Heiis-
bronn mit der Figur des Todes auf einem Löwen reitend. Abguss des
Gnadenberger Madonnenbildes; 1. Flügelaltar aus Oberbayem, r. Holz-
relief, Tod der Maria. 4. Abguss des Grabes Kaiser Heinrichs II. und
seiner Gemahlin im Dom zu Bamberg; 1. Fitigelaltar aus Weissenburg
(1470). Im Schrank Pietit, Holzstatuette von Tilm. Biemenschneider.
5. In der Mitte «Tod der Maria, Holzschn .-Gruppe aus Ingolstadt (1490 —
1500). L. «Flügel-Altar aus Bozen, Geburt Christi, von M. Fächer (1460—
1490) ; r. Tod der Maria , Belief aus Würzburg , darunter Darbringung
Christi. 6. Kirchengeräthe aus Messing, 15. Jahrh. Grabstein der Brüder
Babdbksb's Südbaiern. 18. Aufl. 2
18 Bouie 1.
MÜNCHEN.
National- Museum.
Panlsdorffer aus Regensburg (1473). Geschnitzte Chorstühle aus Tegern-
see (1450). 7. Flügel-Altar von Olmendorf aus der alten Franziskaner-
kirche zu Hünchen (1480-1500). L. Mailand. Wappen mit Landsknechten
als Scbildhalter. Dahinter Tod der Maria, Augsburg. R. am Fenster
Christas am Oelberg, Steinrelief. Flügel-Altar aus AschafTenburg mit
^Predella, St. Augustin u. Monika, aus Salzburg.
X Saal (16. Jahrb.,* Uebergang zur Renaissance). R. geschnitzter
Flügel- Altar aus Calcar (1470-1500). Am Fenster 1. Flügelaltar von Jac.
Schick in Kempten (1515). Grosser golddurchwirkter Teppich, nieder-
rheinische Arbeit (16. Jahrb.).
Der I. Stock enthält die *Bairi«ohe G«sohiohts-Ckülftrie , eine durch
sämmtliche Säle sich fortziehende Reihenfolge von Fresken aus der Ge-
schichte Baierns und seiner Landestheile, meist von jüngeren Münchener
Künstlern ausgeführt. Die Bilder sind von verschiedenem Werth, viel
Mittelgut; die Säle des 1. Flügels enthalten Gegenstände aus der Ge-
schichte Baierns, die des r. Flügels aus der Gesch. der Pfalz, Frankens
und Schwabens.
Die ersten Säle des r. Flügels (Eintritt von der Treppe r.) enthalten
die reiche chronologisch geordnete Waffen-Sammlung. Im 1. Saal
im Glaskasten 1. Dalmatica (Tunicella) Kaiser Heinrich's des Heiligen
(f 1024). Unter den Renaissancewaffen (1500-1648) u. a. bemerkens-
werth eine Prachtrüstung des Erzbischofs von Salzburg Wolf Dietrich
von Raitenau (1617) ; Original - Modell einer für König Gustav Adolf
angefertigten Kugelspritze (Todtenorgel); Sammtrock Tilly's; Feldaltar
des Kurf . Maximilian I. Weiter 2 Säle mit Beiträgen zur Geschichte
der Trachten, vorzugsweise aus dem vorigen und Anfang dieses
Jahrb. ; u. A. Kleider König Ludwigs und der Königin Therese mit
Erläuterungen von König Ludwig^s Hand ; Rock, Sattel, Weste und Stock
Friedrich's des Grossen; Degen Kapoleon's I. etc.; Waffen aus dem
Franz. Kriege von 1870-71; zwei Säle mit Schmiedearbeiten (1460
bis 1860); ein Saal mit musikalischen Instrumenten (1450-1800).
Durch den Mittelsaal (Vorhalle), welcher einen grossen Reliefplan
von München sowie ältere Reliefpläne von München, Straubing, Curg-
hausen, Ingolstadt, Landshut, dann alte Schiffsmodelle enthält, gelangt
man in den gegenüberliegenden (1.) Flügel. In den ersten Sälen die Samm-
lung von Stoffen (Textile Sammlung); weiter die Keramische
Sammlung (1300-1800). Dieselbe beginnt mit gestempelten Ziegeln;
altes rhein. u. a. Steingut; Majoliken von A. Hirschvogel; ital. Majoliken
(Urbino, Faenza, Castel Durante) ; Meissner Porzellan ; orientalisches Por-
zellan ; deutsches (Höchst , Frankenthal , Ludwigsburg , Nymphenburg,
Ansbach); französisches (S^vres, Angoul&me, Paris). Im letzten Saal
Gläser aus verschiedener Zeit von der Römerzeit an (röm. Aschengefäss
in Glas, aus Aqnileja); Japan. Lackarbeiten, Nürnberger gemalte Holz-
kästchen, Kinderspielsachen (1550-1800).
ii II
—
I
III 1
III
I
Vestibül
X '5 g ' XVI
IV
V
II IX XI XV ' XIV
1
VI 'vil VIII X XII 1 XIII
1 1 II 1
//. stock.
Der II. Stock enthält Kunstwerke der ^RenaisMUice und neueren
Zeit bis zum Napoleoniscben Zeitalter. Im Treppenhaus schöner Holz-
National'MuBeum, MÜNCHfi^. 1. Route. 19
Plafond aus dem Schlosa za Dachau % an den Wänden Gobelins, Portrait«
bair. Fürsten etc.
/. Stial. Holzplafond aus Dachau. Gobelins nach Baphaels Gartons
Gesch. des h. Paulus, in Arras gewirkt. L. Altar von Hans Burgkmair,
aus Reichenhall. Glaskasten 1. Alte Drucke und Handschriften mit Uinia-
turen. 2. Schachbrett in Elfenbein von Aldegrever u. A. (1550). Dürer,
Portr. Pirkheimer^s in Wachs. Beliefportr. der Herzogin Jacobäa von
Bayern in Solnhofener Stein. Brettsteine mit fürstl. Portraits (1500).
Hagenauersche Holzmedaillons. 3. Getriebene M etallsachen , Uedaillen,
Binge. silberne Becher. Schale von Rauchtopas mit Metallfassung (1650).
Urtheil des Paris. Relief in Solnhofener Stein (1550). Sechs Holzreliefs,
die 10 Gebote (1610). Im 4. Kasten Siegel in Wachs und Siegelabgüsse.
//. Baal. Holzplafond aus Dachau mit eingefügten kupfernen Me-
daillons. Gobelins ans Arras, die sieben Planeten nach Gartons der Ba-
phaelschen Schule. Thürverkleidung aus Landshut. In der Mitte bron-
zirter Abguss des Vischer'schen Sebaldusgrabes in Nürnberg. L. Tod der
Maria, Holzrelief. Bronzetafel vom Grabmal des Pfalzgr. Otto Heinrich
V. Keuburg, von P. Vischer (1543). Grosser Weinkühler in Bronze (1543).
Madonna mit dem Kinde, Holzstatuette. Brauttruhe der Herzogin Jacobäa
V. Bayern.
///. Saal. Holzplafond aus Dachau (Schluss). Gobelins nachRaphael,
Gesch. des h. P^iulus. ^Silberner vergoldeter Hammer, nach Zeichnungen
Michel Angelo's für Papst Julius III. zur Eröffnung des grossen Jubiläums
1550 gefertigt. Limoges-Geschirre von P. Reymond und P. Cortoy (1558
— 62). Bischöfl. Rationale von 1510. Copie der Raphaerschen Disputa
und Geisselung Christi (von Golzius) in Solnhofener Stein.
/ V. Saal. Plafond und Thürverkleidungen aus dem ehem. Fuggerschen
Schlosse zu Donauwörth. Gobelins, deutsche Arbeit aus Lauingen, die
Pilgerfahrt des Pfalzgr. Otto Heinrich v. Neuburg nach Palästina 1521.
Schmuckkästchen mit gepressten Figuren, Florent. Arb., Auf. 16. Jahrb.
Schachfiguren in Buchsbaumholz, 1540. ^Hausaltar mit Bildw. in Muscheln,
ital. Arbeit (1500). Bettstelle der Pfalzgräfin Susanna, Ebenholz mit Elfen-
bein (1550). Zwei Tische mit Perlmutter eingelegt, span.-maurische Arbeit.
F. Saal. In der Mitte das vollständig erhaltene ^Closet einer Gräfin
Fugger aus dem Schloss zu Donauwörth. An der Aussenselte ^Hausaltar
in Holzschnitzerei und Mosaik (1561); r.. Spiegelrahmen in Holz, holl.
Arbeit (1550). Toilettekästchen in eingelegter Arbeit (Messing mit Ko-
rallen) etc.
VI. Saal. Plafond aus Donauwörth. Gobelins aus Arras, Geschichte
Abrahams nach Beruh, v. Orley. Im 1. Glaskasten kleine Elfenbein-
schnitzereien, Perlmutter-, Korallen- und Wachsarbeiten etc. 3. Kasten:
Goldschmuck ^ Schmucksachen aus der Fürstengruft zu Lauingen , dann
von W. Jamnitzer etc. Altes chines. Porzellan. Schmuck- und Toilette-
kasten in eingelegter venez. Arbeit. *Uhr mit Actäon aus Schloss Neuburg.
VII. Saal. Plafond aus einem Privathause in Nürnberg. Gobelins
Fortsetzung der vorigen. Grosser Tisch mit Platte aus Solnhofer Stein.
Weinkühler in Thon, reich verziert. Zehn Uolzbüsten von bair. Herzogen.
Tische mit Steinmosaik etc.
VIII. Saal. Plafond aus Nürnberg mit Hängeleuchtern (Harfen-
weibchen u. a.). Gobelins nach Zeichnungen von Peter Candid, in
München gewebt. L. Schöner Schrank, Florentiner Arbeit (an der
Westseite des Saals das Gegenstück). Uhr aus Kaisersheim mit dem
silbernen Reichsadler. ^Elfenbein-Schrank mit emaillirtem Silber ein-
gelegt, von Christ. Angermayer zu Weilheim (1590). Fächerschrank
in eingelegter Arbeit, Florenz. Sacramentshäuschen in Ebenholz mit
kostbaren Steinen geschmückt. In den Glaskasten in der Mitte ^Gefässe
aus B«rgkrTBtall , Schmucksachen etc. Humpen in Elfenbeinschnitzerei,
München (1000). — L. Kästchen mit Früchten aus kostbaren Steinen in
Florentiner Belief-Mosaik. Elfenbeinschrank mit Lapis lazuli eingelegt,
von Angermayer (1590). In der Ecke Reliquienkasten in eingelegter Arbeit.
IX. Saal. Plafond mit Malereien von Peter Candid. Gobelins Fort-
setzung der vorigen. In der Mitte schöner Tisch mit Alabaster-Decke.
L. «. r. zwei Bettstellen mit Schnitzereien. Ueber der Thtir eine ScaglioU«
20 Route 1. MÜNCHEN. König Max Denkm.
Platte, Architecturstöck in florent. Arbeit. Gegenüber Kolossalbüste Karla
des Grossen in Marmor. An den Wänden Refectorientische ans Indersdorf.
X. Saal. Plafond ans Bruchstücken des Triumphbogens der Münchner
Frauenkirche zusammengesetzt. Gobelins von Peter Candid, Geschichte
Otto's von Witteisbach. In der Mitte : Filigran- u. a. Silber-Arbeiten. Jü-
disches Bäuchergefäss etc. (1660). Schachbrett mit Silber omam. (1640—80).
Uhren in verschiedener Form. Madonna in römischer Mosaik.
XJ. Saal. Plafond mit vergoldeten Rosetten. Gobelins Fortsetzung
der vorigen. Westseite schöner geschnitzter Schrank mit Karyatiden.
XII. Saal. Plafond aus der Residenz zu München ; in der Mitte ein
kl. Gobelin, die Flucht nach Aegypten*, in den Lünetten Bildnisse. L. vom
Eingang und gegenüber zwei grosse silberne Uhren, in Augsburg ge-
fertigt. Schreibsecretär, Tische etc. in eingelegter Arbeit. In der Mitte
Miniaturen; 1. Schmuckkästchen in Boulearbeit. Astron. Uhr von Chr.
Schöner. Glasgemälde aus der Karthause Prüll.
XJII. Saal. Plafond aus der Residenz zu München ; franz. Gobelins.
In der Mitte grosses Planetarium, nach Tycho de Brahe''s Angaben in
London gefertigt*, 1. Portr. der Kurfürstin Adelheid (f 1676) von Kneller;
r. am Fenster Brettspiel von Elfenbein mit Metall eingelegt.
XIV. Saal. Plafond u. Gobelins im Rococostil. Reiterstatuette des
Kurfürsten Max Emanuel, von Crof. Emailbilder, meist von Petitot und
Bordier, dabei Sobieski und Peter der Grosse. Schränke und Tisch in
eingelegter Metallarbeit. Eine Reihe von Bronze-Reliefs von Crebello u.
Piemontini.
XV. Saal. Elfenbeincabinet , eine reiche Sammlung von Elfenbein-
Statuetten, Pokalen, Reliefs etc., meist aus der Zeit von 1720 — 90; da-
runter *Elfenbeinpokale mit bacch. Scenen von Angermayer ; Bacchanalien
von Elhafen ; ^spi elende Kinder von Flamingo ; Göttermahl von unbek.
Meister.
XVI. Saal. Plafond nach einem l^ymphenburger Vorbild; Gobelins
Münchner Arbeit. Im Kasten r. Bildnisstafel aller bayr. Fürsten in dun-
kelm Bergkrystall.
XVII. u. XVIII. Saal. Fortsetzung der Rococo-Periode.
XIX. Saal. Napoleonische Zeit (Anfang des 19. Jahrb.). Silberrelief,
Einzug der Königin Therese in Augsburg. Jugendarbeiten L. Schwan-
thaler's. Orden Ludwigs I. Tisch in Sevres-Porzellan, Kamin in röm.
Mosaik, Geschenke Napoleons I.
Im Gasten hinter dem Museum grössere Bildwerke in Bronze und
Marmor, sowie Abgüsse; in der Mitte Mars und Venus, colossale Bronze-
gruppe von H. Gerhard und C. PaUago, aus Kirchheim (1580); an den
Wänden eingemauert alte Grabsteine und Wappen in Relief.
Am Bude der Strassenerweiterung erhebt sicli das prächtige
"'Denkmal des Königs Maximilian ü. (f 1864) (PI. 16a), „errichtet
von seinem treuen Volke" (1875) ; auf einem mehrfach abgestuften
8m h. Granitsockel die 5m h. Colossalstatue des Königs Im Krö-
nuiigsornat, In der Rechten die Yerfassungsurkunde, in der Linken
das Schwert; unten am Sockel die sitzenden allegor. Gestalten des
Friedens, der Aufklärung, der Stärke (Wehrkraft) und der Gerech-
tigkeit, darüber an den Ecken des obem Piedestals vier Kinder-
flguren mit den "Wappen der bair. Yolksstamme und Lorbeerkrän-
zen ; alle Figuren in vergoldeter Bronze, nach Zumbuseh's Modellen
von Miller gegossen.
Den architecton. Abschluss der schonen Strasse bildet das Xaxi-
milianenm (PI 64), auf der Gasteighöhe am r. Ufer der Isar, jenseit
der 1859-64 von Zenetti erbauten Maximiliansbrücke , eine von
König Max II. gegründete Anstalt zur höheren Ausbildung besonders
befähigter Studirender für den Staatsdienst, n&oh BürkUin'$ Plänen
Maximüianmm. MÜNCHEN. 1. Route, 21
erbaut und nach des Königs Tode aus testamentarisch dazu ange-
wiesenen Mitteln vollendet (Eintritt in die Bildersäle vorläufig nicht
gestattet).
Eine breite kreisförmige Rampe führt su der auf hoher Terrasse in
zwei Bogenreihen aufsteigenden Fa^ade, die nach der Stadtseite hin das
hinter ihr liegende viereckige Hauptgebäude verdeckt. An den leicht ge-
schweiften Mittelbau schliessen sich zu beiden Seiten offene von £ck-
thürmen flankirte Arkadenreihen. Am mittleren, von einer Victoria in
Erz gekrönten Pavillon oben über dem Hauptportal die Uebergabe des
Klosters Ettal an Benedictiner durch Kaiser Ludwig den Bayer, Fresco
von Piloty; r. Stiftung der Universität Ingolstadt durch Ludwig den
Reichen, 1. Sängerkrieg auf der Wartburg, beide von demselben. An den
Seitenpavillons r. der Entsatz von Wien durch Max Emanuel und Sobieski,
von Diett; 1. der Hausvertrag von Pavia, von Echter. Ueber der untern
Arkadenreihe in Medaillons 22 Marmorbüsten berühmter Männer ^ inner-
halb auf rothem Grund die Genien der Poesie, Geschichte etc., Fresco
von Spiess.
Eine breite Granittreppe führt in dem prachtvollen, durch eine Glas-
kuppel erhellten Treppenhaus zum obern Geschoss^ in den Gesimsbogen
grau in grau allegor. Gestalten von Seibertz. Oben in 3 Sälen 30 grosse
Oelbilder, die Hauptmomente der Weltgeschichte darstellend; daneben
r. u. 1. zwei Säle mit Fresken. Eiktkittssaal : 1. Cabanel, der Sünden-
fall; r. Maller, Mohamed's Einzug in Mecca (630). — Saal 1., Eingangs-
wand: Richter, Erbauung der Pyramiden (2000 v. Chr.). R. Otto, das Gast-
mahl in Susa (588) \ Kaulbach, Schlacht bei Salamis (480) : i^ol«, das Zeit-
alter des Perikles (440) •, Hiltensperger, Olymp. Spiele (776) ; A. Müller,
Alexander d. Gr. in Susa (334); Konräder, der Fall Carthago's (146);
Schraudolph, Christi Geburt ; Ounkel, Hermannsschlacht (9 n. Chr.) ; Hüten-
sperger , Zeitalter des Augustus ; Hauschild , Kreuzigung Christi ; Deger,
Christi Himmelfahrt. — Saal r., Eingangswand : Köckert, Harun al Raschid
(786). L. Kaulbaeh, Karl d. Grosse (800) ; Echter, Schlacht auf dem Lech-
feld (9Ö5); Schtooiter, Heinrich IV. in Canossa (1077); Pilotp, Gottfried
V. Bouillon (1099) ; Folz , Friedrich Barbarossa und Heinrich der Löwe
(1176) ; Ramberg, Kaiser Friedrich II. in Palermo (1225) ; Kreling, Ludwig
der Bayer (1322) ; Schnorr , Luther (1521) ; Piloty, Pfalzgräfln Elisabeth
(1588) ; Ders., Kurf. Maximilian I. (1618) ; Kotzebue, Peter der Grosse (17i)3) ;
Adam, Schlacht bei Zomdorf (1758) ; Pauwels, Ludwig XIV. (1698) ; E. Hess,
Washington (1783) ; F. Hess, Schlacht bei Leipzig (1813).
Vom mittleren Saal gelangt man durch die äussern, mit je 12 Marmor-
büsten berühmter Männer (von Schöpf u. Halbig) geschmückten Loggien
zu den beiden FbescobÄlbn. Im Saal r. Seibertz, die Stiftung des Maxi-
miliansordens; an den Wänden r. u. 1. auf Goldgrund 12 Porträts berühmter
Wohlthäter u. Erfinder von Hiltensperger. Saal 1. gleichfalls Fresco von
Seibertz, die grössten Staatsmänner; r. u. 1. zwölf Porträts berühmter
Feldherrn u. Staatsmänner (u. A. Friedrich II., Napoleon I., Blücher,
Suwaroff, Richelieu etc.) von Pecht.
Zu beiden Seiten des Maximilianeums erstrecken sich die neuen
*6a8teig-A]ilageii, unter König Max II. nach Effner's Plänen aus-
geführt, aufwärts his zu den steinernen Isarbrücken, abwärts bis
Bogenhausen (S. 44). — Oestl. vom Maxlmilianeum liegt die
Vorstadt Haidhausen mit der neuen St, Johanniskirche (S. 42).
Vom Odeonsplatz führt westl., dem Eingang zum Hofgarten
gegenüber, die stattliche Briennerstrasse in gerader Richtung zum
Ohelisk, den Propyläen und der Glyptothek.
An der West-Seite des Odeon (S. 12), auf dem Witteisbacher
Platz, auf 5m h. Fussgestell das 5m h. *Seiterbild des Kurfürsten
22 Route 1. MÜNCHEN. Alte Pinakothek.
Maximilian I. (PL 17), Gründers und Hauptes der Liga (f 1651),
des Siegers am Weissen Berge bei Prag 1620, nach ThorwaldsevC»
Modell 1839 aus erorbertem türk. Geschütz yon Stiglmayer gegossen.
Am östlichen Ende des Maximiliansplatzes (S. 40) eine
Schiller- Statue von Widnmann (PL 23), gegossen von Miller,
1863 errichtet. Weiter rechts der rothbraune WitteUbaoher
Palast (PL 76) im englisch-mittelalterlichen Spitzbogenstil, von
Gärtner 1843 begonnen, von Klumpp 1850 vollendet, 76m L, 65m
br., 30m h., von König Ludwig I. von seiner Abdankung bis
zu seinem Tode bewohnt. Zur Besichtigung Meldung beim Schloss-
wart, im Hofe rechts (Hof und Treppenhaus sehenswerth).
In der Mitte des Carolinenplatzes ein 32m hoher Obelisk
(PL 70), grösstentheils aus erobertem Geschütz gegossen,
61,874 Pfd. wiegend, laut Inschrift von König Ludwig 1833
errichtet: „Den 30,000 Bayern, die im russischen Kriege den Tod
fanden." „Auch sie starben für des Vaterlandes Befreiung."
**Alte Pinakothek (PL 77) oder Gemäldesammlung (Eintritt
s. S. 6), 1826-36 von Klenze im Renaissancestil unter Anleh-
nung an den Vatikan. Palast erbaut, 152m lang, an der Südseite
oben auf der Gallone 24 Standbilder berühmter Maler nach Skizzen
von Schwanthaler (vgl. S. 41), Eingang ö., von der Barerstrasse.
Sie enthält über liOO Bilder, nach Schulen und Zeit geordnet,
in 9 Sälen und 23 Cabinetten. Sämmtliche Bilder sind mit den
Namen der Maler versehen ; Katalog 2 Jf QO Pf. Es empfiehlt sich
bei der Besichtigung der Säle die anstossenden Cabinette gleich an-
zufügen, da die Werke der gleichen Schulen und Meister nach ihrer
Grösse in die Säle und Gabinette verthellt sind , alsof nothwendig
zusammen betrachtet werden müssen.
Entstehung und Bedeutung der Pinakothek. Aus dreifachem Grund-
stock entwickelte sich die Münchener Staatssammlung. Schon die hei-
mischen Fürsten des 16. und 17. Jahrh. waren eifrige Kunstfreunde,
insbesondere Kurfürst Maximilian I. ein Enthusiast für Dürer's Werke,
von denen er auch mehrere hervorragende von den Nürnbergern erwarb.
Eine grosse Bereicherung brachte die Uebertragung der berühmten Düssel-
dorfer Gallerie, einer Stiftung pfälzischer Kurfürsten, im Jahre 1805 nach
München, zunächst, um sie vor der Entführung nach Paris zu schützen.
Sie wurde aber gleichsam als pfalzische Erbschaft angesehen und end-
giltig der Pinakothek einverleibt. Aus ihr stammen die zahlreichen
Niederländer des 17. Jahrb., besonders die vielen stattlichen Bubensbilder.
Dazu kam 1827 die Boisser^e''sche Sammlung. Die Brüder Sulpiz und
Melchior Boisser^e mit ihrem Freunde Bertram hatten in den Jahren
1805-1810 aus den aufgehobenen kölnischen Kirchen und Klöstern viele
niederrheinische Bilder gerettet und aus diesen wenig beachteten Schätzen
im Lauf weniger Jahre eine stattliche Gallerie geformt. Glückliche An-
käufe in den Niederlanden führten derselben auch bedeutende Werke der
Eyck''schen Schule zu. Durch die Vereinigung der Boisscräe'schen Samm-
lung mit der Pinakothek trat die letztere für das Studium der nordischen
Kunst in die erste Linie. Schade nur, dass eine auf vorgefassten Mei-
nungen fussende Restauration zahlreiche Boisser^e'sche Bilder verdarb —
sie wurden mit einem glasigen Firniss überzogen, um ihnen den Bubin-
ton zu geben, den angeblich die alten Meister angestrebt hatten, — und
dass lange Zeit falsche Bezeichnungen die wissenschaftliche Verwerthung
der Boisser^e'seh^n Schätz^ verhinderte!). Unter Köni^ Ludwig I. wurde die
AUe Pinakothek. MÜNCHEN. 1, Route. 23
Sammlung fortdaaemd vermehrt; ao wurde 1828 die Waller8tein''0cbe
Sammlang erworben, und insbesondere in Italien mehrere sehr werth volle
Einzelkänfe gemacht.
Die Vorrafaelische Kunst Italiens wird l^iemand in München ergrün-
den wollen, sie ist im Qanzen dürftig vertreten. Das ansprechendste
Werk dieser Periode dürfte Franeia""» Bladonna (IX. Saal 677) sein. Von
Rafatl nimmt die Madonna aus dem Hanse Tempi (XXI. Gab. 1206) aus der
Florentiner Periode unbedingt den ersten Rang ein; die gleichzeitige Ma-
donna ans dem Hause Canigiani (IX. 8. 534) hat durch Reinigung sehr
gelitten, die Engel über der Qruppe sind ganz verschwunden. Die Ma-
donna della Tenda (IX. S. 547) ist in mehreren Exemplaren vorhanden
(b. B. in Turin), doch gilt das Münchener für das beste. Das stark über-
malte Bildniss des Bindo Altoviti (IX. S. 585) wurde zuweilen auch für
das Selbstportrait Rafael's ausgegeben. Von den 5 Correggio's besitzt
keiner volles Anrecht auf Originalität ; unter den zahlreichen Venezianern
ragt Titian'$ Venus als Lehrerin (VIII. S. 524) noch am meisten hervor.
Auf MuriHo"» Bettelbuben, die Lieblinge aller Gallerie-Besucher, braucht
nicht erst die Aufmerksamkeit der Beschauer gelenkt zu werden. Die
besten Proben altniederländischer Malerei sind iKo/isr"« van der Weyden
Triptychon (III. C. 35) und der h. Lucas (III. C. 42), die sieben Freuden
Bfariä von Memling (IV. G. 627), die Flügelbilder nnd das Triptychon von
BouU (IV. 0. 696. 647. 640-42) und die Anbetung der Könige von
Gerard David (I. S. 45). Die Kölnischen Werke des 15. und 16. Jahrh.
fesseln vorzugsweise Forscher. Von allseitigem Interesse und hoher
künstlerischer Bedeutung sind mehrere Werke der schwäbischen und
fränkischen Schule. Seitdem der Sebastiansaltar (I. S. 16) dem allem
HoU>ein zurückgegeben wurde, ist dieser Meister zum ersten Range em-
porgestiegen. Dürer''* 4 Apostel oder 4 Temperamente (I. S. 71, 76), sein
„Testament als Künstler und evangelischer Chrisf*, verlangen eingehen-
deres Studium und lohnen dasselbe, besonders die prachtvolle Paulus-
flgur in weissem Sfantel, dessen plastische Modellirung in der Kunst un-
erreicht dasteht. Beachtung verdienen ferner die in ihrem Realismus
fast phantastisch wirkende Alexanderschlacht (VIII. C. 761) des Alhrecht
Altdor/er (c. 1480-1538), des seltenen Barthel Bekam (f 1540) Kreuzflndung
(I. 8. 72), Hans Baldwng Orven'» Portrait (VH. C. 740). Ueber die Herkunft
des Orüntwald'' Bc\xe.n. Altars (I. S. 63), ob er ganz oder theil weise der
Schule Cranaeh^s angehöre, sind die Acten noch nicht geschlossen.
Nächst Antwerpen und Wien ist München der beste Ort, Rubens in
seiiper Allseitigkeit kennen zu lernen. Unter den 89 Bildern, die auf
seinen Namen früher getauft wurden, giebt es gar manche Schulbilder
und zahlreiches Mittelgut, doch fehlt es auch nicht an hervorragenden
Schöpfungen des fruchtbaren Meisters. W^ie umfassend seine Phantasie
war, offenbart der Blick, der von dem riesigen jüngsten Gericht znr
Löwenjagd, von der Amazonenschlacht zu den Fruchtkränze tragenden
Kindern, von den Skizzen zu den Medicibildern im Louvre zu den Bnc-
chischen Scenen wandert. Auch van Dych^ der beste Schüler Rubens", ist
durch einige Bildnisse trefflich vertreten (V. 8. 321, 831). Unter den
vielen von Rembrandt aufgeführten Gemälden sind die Kreuzabnahme
(XI. G. 849) und das Frauenportrait (V. S. 329) bemerkens werth. Schon
wegen der verhältnissmässigen Seltenheit verdienen die Schilderungen
des Adrian Broweer (G. 791, 799, 811, 813) Aufmerksamkeit, ausserdem
Terburg^s (111.8.243) und Metsu's Genrebilder und die humoristischen Schil-
derungen des Jan Bteen. An den späteren Italienern des 17. Jahrh. pflegt
man gewöhnlich gleichgültig vorbeizugehen, doch verdienen wenigstens
OttidoRenCs und Cignanfs Himmelfahrt dieses Loos nicht. Von grosser Schön-
heit ist endlich y. Poiu»in''$ Trauer vor dem Leichnam Christi (VI. 8. 417).
Vorsaal. Bildnisse der Stifter, von Kurf. Johann Wilhelm (t 1719)
bis zu König Ludwig I.
/. Saal (vorwiegend fränkische u. Schwab. Schule). 1. 2. 3.
Purer, das Panmgartner'sch« Altarwerk, Triptychon, Mittelbild Geburt
24 Route 1.
MÜNCHEN.
Alte Pinakothek.
Christi, beiderseits die geharnischten Stifter; «16. 17. 18. ff. Holbein d.
Aeltere^ Triptychon, Mittelbild Martyrium des h. Sebastian, beiderseits b.
Barbara u. h. Elisabeth ; 26. Prew , Sieg Scipio's bei Zama ; 27. 1423. 34.
Wohlgemuthy Kreuzigung u. Kreuzabnahme; 35. Feselen ^ die Stadt Alexia
(in Burgund) v. J. Cäsar belagert ; 40. 46. H. Wagner v. Kulmbaeh^ Joachim
u. Zacharias; 56. Cranach^ Ehebrecherin vor Christus (zur Hälfte spätere
Vergrösserüng) ; 5ö. 61. Coxcie. Maria u. Johannes d. Täufer (Copien nach
Hubert van Eyck aus dem Genter Altarwerk); 45. Oerard David^ An-
betung der h. drei Könige ; 72. Barthel Beham^ Kreuzfindung ; 62. 67. Hol-
bein d. J.y zwei FIttgel mit Bildnissen der Augsburger Patrizier-Familie
Rehlingen ; 63. 68. 69. 70. 75. Grunewald (?), Theile eines Altarwerks mit
Überlebensgrossen Heiligen -Figuren; *66. Unbek. (Qu. Massys?), Pietä;
Dilrer *71. Petrus und Johannes, *76. Paulus und Marcus.
//. Saal. Thürwand (Fortsetzung). 83. Cranach, Selbstmord der
Lucretia; «93. Dilrer^ derselbe Gegenstand; 97. Holbein (^)j Bildniss eines
Mannes in schwarzer Kleidung ; 80. Qu. Menyt^ die beiden Steuereinnehmer,
gewöhnlich die beiden Geizhälse genannt.
/. Cäbinet. Aeltere Kölner Schule der Meister Wilhelm
u. Stephan. 598-604. Flügel eines Altarschreins (aus Heisterbach) mit
Darstellungen von der Verkündigung Maria bis zum Pflngstfest und Tod
Maria und mit Heiligen-Darstellungen. «607. Meister Wilhelm^ h. Veronica
mit dem Schweisstuch ; 605. 606. Schule de* Meister Stephan, St. Antonius,
Cornelius und Magdalena; St. Hubertus, Quirinus u. Katharina; 606. Ma-
donna mit Heiligen und Engeln.
IX.
Italien.
Schule.
Nord.
Restau-
rir-Saal.
VIII.
Italien.
38 82 21
20 1» 18 17 16 15 14 18 12 11
10 » 8
III.
Niedl.
Schule. .
7 6 5| 4
8 2 1
I.
nieder-
Schule
In-
spector.
VII.
Italien.
Schule.
VI. V. IV.
Frans.u. l^iedl. Rubens-
Span. Schule. Saal.
II.
Ober- u.
deutsche
Saal
der
Stifter.
platz.
Schule.
Schule. d.l5.u.l6. Jahrh.
Loggien.
Direc-
tion.
Süd.
//. Cab. Kölner Schule nach der flandrischen Beein-
flussung. Vom Meister der Lyversberg^ sehen Passion, *616. Verkündigung ;
615. Vermählung Maria's mit Joseph ; 617. Heimsuchung Maria ; 618. Him-
melfahrt Maria ; 613. Begegnung Joachim's u. Anna's ; 623. Mariens erster
Tempelgang; 625. Unbek., Krönung Maria.
///. Cab. Kölner u. Flandr. Meister. *627. 628. 629. Rogier
van der Wenden d. Ä., Triptychon, Mittelbild Anbetung der h. drei
Könige, auf den Flügeln Verkündigung u. Darbringung im Tempel; «630.
631. ^. Der sog. Meister des Boisserie' sehen Bartholomäus oder des Altars
vom h. Kreuze (s. Museum in Köln), Triptychon, Mittelbild h. Bartholo-
mäus, Agnes u. Cäcilia; auf den Flügeln h. Christina u. Jacobus, h.
Johannes Ev. u. Margaretha ; 633. Mabuse, Danae den Goldregen empfangend ;
634. Rogier van der Wepden, der Evangelist Lucas die Madonna zeichnend.
ir. Cab. Fortsetzung. 647.636. Dieriek Bouts, zwei Flügel des
Abendmahls in der Peterskirche zu Löwen: Abraham mit Melchisedek
u. Mannasammeln; «640. 641. 642. Dieriek Baute, Triptychon, Mittelbild
Anbetung der h. 3 Könige; auf den Flügeln h. Johannes Bapt. und
Christophorus; ««655. Memling , die sieben Freuden Maris.
Alte Pinakothek. MÜNCHEN. 1, RouU. 25
F. Cab. Spätere Kölner u. Niederländer Meiste r. *Wi.
662. 663. Der sog. Meister de» Todee der Maria {Jan Joett aus Galcar),
Triptychon, Mittelbild Tod der Maria ; anf den Flügeln die knieende Do-
natoren-Familie mit ihren Patronen^ 681. H. met de Blet(t)y der engl.
Gross; 683. Der$., Anbetung der h. drei Könige; 1347. Oerard Davidy
Vermahlung der h. Katharina; ^1415. Wohlgemuth, Anssendung der zwölf
Apostel.
VI. Cab. Fortsetzung. 688. l/aMw«, Golgatha ; 697. MemUng^ Job.
d. Täufer.
VII. Cab. FränkischeundSehwäbischeMeister. 712. mrer^
Bildnii»s des Oswald Krell; *716. Ders., Selbstbildniss vom J. löüO; ^720.
Dere.y Bildniss seines Vaters ; *731. Der»., Bildniss seines Lehrers M. Wohl-
gemutb ; 714. 718. ISeHblom.8%. Georg u. St. Antonius ; 728. 742. Burghmair^
Herzog Wilhelm IV. von Bayern und seine Gemahlin Jacobäa; 730. AU-
dorfer^ die keusche Susanna; 734. L. Cranach^ Maria mit Kind; 736. Ders.^
der trunkene Loth; Td8. M. Schongauer (oder Burgimair), Selbstbildniss;
74(). Ban» Baidung Oruen^ Markgr. Christoph v. Baden.
yill. Cab. Forts, und spätere deutsche Meister. *1284.
Kölner SchuUy Legende der h. Eremiten Antonius und Paulus ; 1373. 1374.
Zeitblom, St. Cornelius und Cyprianus; *748. ♦750. M. Schaffner. Bildn.
des Grafen Wolfg. v. Oettlng und des Mathematikers Appian; 761. Ali-
dorfer, Sieg Alezander^s bei Arbela; 767. 779. Denner, Bildn. eines alten
Mannes und einer alten Frau; Hetscher, TU. musikal. Unterhaltung, 780.
Dame mit Papagei, 782. Schä.erscene.
//. 8aal (mit Ausschluss der Thürwand). Gemischte Nieder-
länder und neuere Deutsche. 299. Teniera^ ital. Jahrmarkt vor
S. Maria deir Impruneta, gross, 138 Figuren enthaltend, stark retouchirt ;
340. Weenix^ todtes Wild; 173. Both, Abendlandschuft; *311. F. Hals,
grosses Familienbild; 120. u. 1424. Ifeuchatel^ Bildnisse; 182. 184. Baven-
stpn, desgl.; 152. Angelika Kauffmann, 153. R. Menge, Selbstbildnisse.
///. Saal. (III.— V. Saal, sowie die Cabinette IX— XVII enthalten
sämmtlich Niederländer.) A. van Dyck, M93. Bildniss des Organisten
Liberti in Antwerpen; 209. Bildniss des Kupferstechers Malery; 206.
Brustbild des Malers Snyders ; 221. Susanna im Bade ; 227. Weenix, todtes
Wild; 225. Everdingen, Landschaft; 211. Millet, desgl.; 181. Jordaens,
Dreikönigsfest; «196. Sembrandt, männl. Bildniss mit Barett; 243. Ter-
burg , vier Männer in einer B uemstube ; 207. Van Dyck, Selbstbildniss ;
230. Bakhuyten, Seehafen von Antwerpen ; ^175. Van Dyck, Madonna mit
Jesuskind und Johannes; 1299. Rembrandt, h. Familie; 217. Van Dyck,
Bildniss des Malers Weil mit Gemahlin; 198. 215. Ders., St. Sebastian;
206. Woutoerman, Hirscbjagd; 1303. Rubens {^), Abraham und Melchisedek ;
203. Van Dyck, Beweinung Christi; 194. A. van de Velde, Abendlandschaft;
224. Van der Helst, Bildniss des Admirals Tromp; 212. Van Dyck, Pietä;
1306. Ders., Bildniss seiner Frau.
IV. ^aa{, enthält nebst dem anstossenden XII. Gabinet ausschliesslich
Werke von Rubens: 1. ^245. Löweigagd; ^250. Höllensturz der Ver-
dammten ; 255. Simson und Delila ; 256. Selbstbildniss mit erster Gemahlin
Isabella Brant; 257. Seneca; ♦258. das grosse jüngste Gerichte 260. 275.
279. Bildniss der zweiten Frau des Künstlers Helena Froment; ♦263. sieben
Knaben mit Fruchtgehäng ; 265. trunkener Silen; 267. 268. Gelehrten-
Bildnisse; 262. Cruciflx; ♦269. Bethlehemit. Kindermord; 270. Latona am
Sumpf die Bauern in Frösche verwandelnd; 271. Meleager u. Atalante;
277. Bildniss eines Franciscaners ; 278. Susanna im Bade; 287. Bubens u.
Gemahlin im Lustgarten ; 287. das apokalyptische Weib ; 284. Landschaft ;
286. Schäferscene ; ♦291. der Raub der Töchter des Leukippos durch die
Dioskuren; 244. die Familie Arundel; 249. die Sabinerinnen.
XII. Cabinet (FortsetzungderRubens-Sammlung). 884. Zwei
Satyrn; ♦889. das kleine jüngste Gericht; ♦BOl. Vernichtung des Heeres
des Sanherib; 921. Weihung des Decius; ♦909. Bekehrung S&uls; 916.
Landschaft; *9i7. Amazonenschlacht an der Thermodonbrücke. Dann
18 Skizzen aus dem Leben der Maria von Medicis zu den jetzt im Louvre
in Paris ausgestellten Oelbildern.
26 Route 1. MÜNCHEN. AlU Pinakothek.
V. Saal. Gemischte Niederländer. An der n. Haaptwand eine
Eeihe ^Dyek'Bcher Porträts, meist in ganzer Figur: 1414. Unbekannte
Dame; 313. 315. ein Bürgermeister von Antwerpen und dessen Gemahlin;
345. Herzog Wolfg. Wilh. von der Pfalz-, 335. unbekannter Mann; 347.
Herzog C. A. ▼. Croy u. 333. dessen Gemahlin ; 321. £01. Bildhauer Gollyns
de Kole und Gemahlin; 1286. Handekoeter, Geflügelpark; 316. Van Dyck^
Ruhe auf der Flucht nach Aegypten ; 324. Jordaens^ Satyr zu Gast bei einem
Landmann ; 309. 31D. Wynants^ grosseLandschaften ; 317. Snyders^ Sauhatz ;
314. de Oraeyer, thronende Maria; 323. 329. Rembrandt^ der Maler Gor.
Flink und dessen Frau ; Bnydera 305. Löwin erwürgt ein Wildschwein ;
297. zwei Löwinnen ein Reh verfolgend. — Nun zurück in die Gabinette
IX xvn.
JX. Gab. Niederländ. Kleinmeister. «785. 802. 804. TenierSy
Wirthshausscenen ; 786. 787. 803. Ders., Affen-Mahlzeit, Affen- und Katzen-
Concert, Affenkneipe; 791. 799. 811. 813. Brouwer, Karten- u. Würfelspieler,
Raucher, Geiger; «1416a. Huffntm, Fruchtstück; 1375. TFaterloo, Landschaft.
X. Gab. Fortsetzung. TÄntVr», 840. 844. Wirthsstuben, 841. Bauern-
hochzeit; 842. 8teen^ Schlägerei; 1379. A. van der Neer ^ Mondlandschaft.
XI. Cab. Fortsetzung. **847-852. Fembrandt, Himmelfahrt Christi,
Geburt Christi, «Kreuzabnahme, Christus am Kreuz aufgerichtet, Auf-
erstehung, Grablegung; 859. Der»., Abraham vcrstösst die Hagar; *882.
Ders., Christas als Knabe im Tempel lehrend; 860. Ders.i'i), Herbstlandschaft ;
854. 865. Brouwer, Schlägerei ; 874. 0«todfi, desgl. ; Dow 880. Mittagsmahl,
872. alte Frau einen Knaben kämmend, 873. 875. Einsiedler, *876. Markt-
schreier, 881. alte Marktfrau, 857. alter Maler (Jürgen Oven, Schjiler
Rembrandts) an der Staffelei, 864. Selbstbildniss, 869. Dame am Patztisch ;
«879. Mieris, Dame in Ohnmacht.
XIII. Cab. Fortsetzung. 926-930. 932. 934-940. 943. 944. Van Dyck,
Skizzen: 1047. 1048. Buysdael, Landschaften: 945. Mieris, Selbstbild-
niss; 94o. Ders., Dame (des Malers Frau?); 993. Dow, Magd mit Laterne;
976. Wynanis, Landschaft; 1029. Terburg, Knabe seinen Hund reinigend.
XI V. Cab. Fortsetzung. 984. 987. 989. 995. 999. Ph. Wouwennan,
Pferdescenen ; 1020. 1034. Der»., Schlachtscenen: 986. Dow, Brod schnei-
dende Frau; 987. 994. A. 0»tade, Kneipscenen; 1(X)6. Mieri», schlafender
Offizier; *1007. Der»., Lautenspielerin; *1(X)9. Der»., Dame mit Papagei;
1014. Der»., Tischgesellschaft; *1015. Der»., Dame am Spiegel; «1010. de
Key »er. Mann und Frau ; 1426. van Ooyen, Landschaft.
X V. Cab. Fortsetzung. 1086. Hobbema, Landschaft ; «1038. «1045.
«1061. «1066. «1067. Ruy»dael, Landschaften; 1054. Everdingen, Landschaft;
1057. W. van de Velde, Marine ; 1058. Mieri», alter Krieger ; 1057. Brouwer,
Dorfchirurg; 1055. E. van der Neer, Dame in Ohnmacht; «1062. Terburg,
Trompeter als Briefträger an eine junge Dame (Gegenstück in Dresden,
Berlin, Haag n. Amsterdam) ; «1056. 1063. Huyswn, Blumenstücke.
XVI. Cab. Enthält nur die für Kurf. Joh. Wilh. von der Pfalz ge-
malte religiöse Serie von Adrian van der Wer ff und einzelne andere Stücke
des Meisters (1069-91. 1092. 1099. 1105).
XVII. Cab. Forts, der Niederländer. «1103. Potler, Kuh,
Sch-ife und Ziegen ; 855. J. Steen, ärztlicher Besuch ; 1107. Brouwer, singende
Bauern; 1108. Ph. Wouwerman, Aufbruch aus dem Lager; 1119. Brouwer,
Dorfchirnrg; 1121. Metsu, Bohnenkönigsfest; «1122. P. de Hooge, Inneres
einer Stube.
XVII I. Cab. Beginn der italienischen Schulen. Ael teste
Werke. 1142. 1145. Art. des Spinello Aretino, zehn stehende Heilige;
«1204. 1205. 1208. Fra Angelieo da Fie»ole , Legende der h. Gosmas und
Damlanus ; 1207. Der»., Grablegung Christi.
XIX. Cab. Forts, der alten Italiener. 1188. Byzantini»ch (vor
Cimabue), Madonna, Brustbild; Oiotto, «1148. 1152. Abendmahl und
Christus am Kreuz, 1420. Christus in der Vorhölle; 1155. Ma»accio(f),
Selbstbildniss; 1164. Lippi, der engl. Gross; 1169. Der»., Madonna.
XX. Cab. Ital. Meister des Cinquecento. «1200. Cima da
Coneqliano, Madonna mit Jesuskind, h. Magdalena und h. Hieronymus;
•^1173. u. 1185. Rafael^ Taufe und Auferstehung Christi (Jugendarbeiten);
AUe Pinakothek. MÜNCHEN. 1. Bouie, 27
1174. 1175. 1181. 1186. A. del ßartOy Johannes der Täufer predigend, Heim-
sachung Hariä, Zacharla's YerheiRSung, Tochter der Herodias (grau in
grau, Oelskizzen); 1189. Fra Bartolommeo^ Madonna; 1193. Palma veechio^
Madonna; 1196. Sellini^ männliche« Blldniss.
XJT/. Cab. Fortsetzung. ^«1206. Rafael^ Madonna di Tempi (so
genannt von ihrer frühem Stelle, der Gasa Tempi in Florenz, 1829 von
König Ludwig I. erworben) : 1133. />«r«., Johanneskopf auf einem Ziegel
(Fresco- Versuch aus seiner Jugendzeit).
XXII. Cab. Fortsetzung. *1223. TintorettOy Bildniss des Anatomen
Yesalius; **648. Tizian^ Jupiter und Antiope.
XXIII. Cab. (gemischt). 1262. 1274. Salvator Ro»a^ Landschaften.
*IX. Saal. Italienische Werke des Cinquecento. 1. 575.
Franc. Francia, Madonna; 586. Luini^ desgl.; ^541. Marco da Forli, Ma-
donna mit Heiligen; 554. Fra Filippo LippL Verkündigung; 555. Sandro
Botticelli, Pietit; o53. Lor. di Credi^ h. Familie; 548. A. del Sarto, desgl.;
*547. Ba/aely Madonna della Tenda (von dem grünen Vorhang beibenannt,
1814 von K. Ludwig I. in England gekauft) ; 556. 557. 558. Ders. , Maria
mit Heiligen; 563. Filippino Lippi, Christus der Maria erscheinend;
*561. PeruginOy Maria erscheint dem h. Bernhard; *577. Fr. Franda^
Madonna im Rosenhaag; 581. Innocenzo da Imola. Maria mit Kind und
Engeln erscheint dem heil. Petronius und andern Heiligen; *534. Rafaely
die h. Familie aus dem Hause Canigiani (als Mitgift der Prinzessin A. M.
Ludovica de** Medici an den Kurf. Joh. Wilh. von der Pfalz gelangt) ; 582.
Oiorgioney männl. Bildniss (Fugger?); *585. Rafaely Bildniss des Bindo
Altoviti; *590. PertMxnOy Madonna das Kind anbetend, mit h. Johannes
£v. u. l^ikolaus; 592. Oiulio Romano (?), Johannes der Täufer als Jüng-
ling; 538. GhirlandaJOy Pietä; 1333. Garo/alOy desgl.
VIII. Saal. Fortsetzung der Italiener. Abth. A. *588. Palma
vecchiOy Maria mit h. Rochus und Magdalena; ^587. Tizian^ Madonna mit
dem Jesuskiiaben und Johannes; 489. Ders.^ männl. Bildniss; *582a. Nach
Rafael , h. Cäcilia (Original in Bologna) ; ^524. Tizian , Venus ein Mäd-
chen in den bacchischen Dienst einweihend; 529. P. Veronese, Amor mit
zwei Tigerhunden ; *496. Tizian, Kaiser Karl V. ; 580. Cprreggioil), Madonna
in der Glorie; 579. Sebastiano del Piombo, drei Heilige. — Abth. B: Cara-
vaggio 532. Dornenkrönung ; 517. 500. die Anbetung der Hirten; 513. 515.
Paolo Ytronesey die Ehebrecherin vor Christus und der Hauptmann von
Kapemaum; 514. Cignani, Himmelfahrt Maria; ^527. Ouido Reni, desgl.
(auf Seidenstoff)-
VII. Saal. Fortsetzung der Italiener. L. (ö.) 470. G'ioivw'«« (?),
Eitelkeit des Irdischen ; 467. Tizian, männl. Bildniss ; ^. Ouido Reni, Apoll
schindet den Mars^as; Tizian *1329. Dornenkrönung (aus seiner letzten
Zeit); 450. Maria in einer Landschaft mit h. Hieronymus und Antonius;
433. Tiarini j Rinaldo im verzauberten Walde ; 440. Ann. Caracct, Susanna;
424. 425. 429. 430. P. Veronese, Gerechtigkeit, Liebe, Glaube u. Stärke.
VI. Saal. Spanischen, französische Meister. Murillo*dGS.
zwei Mädchen den Obsterlös zählend; **348. zwei Betteljungen Trauben
n. Melonen essend; *357. zwei Betteljungen würfelnd; *376. alte Frau
einem brodessenden Knaben den Kopf reinigend ; *349. zwei Bette^ungen
mit einem Hündchen; 371. der h. Franciscus heilt einen Gichtbrüchigen;
351. £urbaran Weg zum Grabe Christi ; 363. Ribera (Spagnoletto), Kreuz-
abnahme des h. Andreas; 1414a. Velazquez (?), Herzog von Olivarez. Auf
der gegenüberliegenden Hanptseite : 1323. F. CloueL Brustbild der Claudia,
Tochter Heinrich's II. von Frankreich; 1325. Crabethy weibl. Bildniss
(1577); 391. 399. 407.416. Claude Lorrain, Landschaften; 1320. Greuze,
Bildniss eines jungen Mädchens ; 417. N. PoueHn, Grablegung.
An der Südseite die *Loggien (Eingang links vom Vorplatz),
ein Bogengang in 25 Ahtheilungen mit Fresken nach Cornelius'
Entwürfen, die Geschichte der Malerei im Mittelalter darstellend,
die ersten dreizehn znr Geschichte der Malerei in Italien (in der
mittelsten , 13. Loggie Rafael), die übrigen z"WQlf i» Deutschland^
28 RouU 1. MÜNCHEN. AUe Pinakothek.
den Niederlanden und Frankreich. Die nachfolgenden Andeu-
tungen erläutern die sonst schwer verstandlichen Bilder.
Oestliche Reihe. 1. Kuppel: die Religion in Verbindung^ mit den
Künsten. Arabesken ; König David (Lyrik), Salomon (Architectur), h. Lucas
(Malerei), h. Cäcilia (Musik). König Ludwig von seinem Genius in den Hain
der Dichter und Künstler geführt, die drei Köpfe r. am äussersten Bogen
Klenze, Cornelius, Zimmermann. — 2. Die Kreuzziige wecken die Kunst. Bern-
hard von Glairvaux predigt den Krenzzng. Schlacht bei Iconium. Giovanni
Pisano zeigt den Vorstehern der Stadt Pisa seinen Entwurf zum Campo
Santo. — 3. Citnäbue (f 1300). Lehre bei den bvzant. Malern ; seine Madonna
wird in die Kirche gebracht. — 4. Oiotto (t 1336) wird als Schäfer Cimabne''8
Schüler; zeigt Papst Benedict XI. seine Gemälde; Besuch König Roberts
von Neapel bei Giotto ; reist mit Papst Clemens V. nach Avignon. — 5. Fra
Angelico da Fiesole (f 1457). Einkleidung als Dominikaner ; malt in den Zellen
des Klosters; empfängt den Segen Papst Martins V., als er eine Capelle
im Vatican ausgemalt hat ; legt dem Herzog Cosmus von Medici zu Florenz
den Plan des Marcusklosters vor. Er lehnt die erzbischöfl. Würde ab.
— 6. Masaedo (f 1443) zeigt seine Entwürfe einem Cardinal: malt in der
Kirche del Carmine in Florenz. — 7. Perugino (+ 1Ö24) Raphaels Lehrer. —
8. Vorgänger und Zeitgenossen Raphaels. Signorelli''8 Vision vom jüngsten
Gericht. — 9. Leonardo da VincPs (f 1519) Geburt; als Lehrerund Portrait-
Maler ; Tod in Gegenwart König Franz I. von Frankreich. — 10. Correggio
(f 1534) unter seinen Schülern: Allegorien. — 11. Venetianische Schule.
Dürer's Besuch bei Bellini ; Bellini malt zu Constantinopel den Sultan und
seine Geliebte; Tizian malt Kaiser Karl V.; die Häupter der Schule be-
suchen Tizian. — 12. Michel Angelo (f 1563). Allegorie auf seine dreifache
Eigenschaft, als Maler, Bildhauer und Baumeister; malt an der Decke der
Sixtinischen Capelle; arbeitet als Bildhauer bei Nacht; legt den Zirkel
an sein Modell der Kuppel der St. Peterskirche. — 13. Rafael (f 1520)
der Knabe in der Werkstatt seines Vaters; Eintritt in die Schule des
Perugino ; wird Papst Julius II. vorgestellt ; malt in den Stanzen (Zimmern)
des Vatican.
Um nun ebenfalls die Geschichte der deutschen und niederl. Malerei
nach der Zeitfolge zu übersehen, schreite man weiter zur letzten, der
1. westl. Loooie; Allegorien wie in der 1. östl. Loggie. — 2. Carl Martells
Sieg über die Sarazenen bei Tours (732). Bonifacius predigt das Christen-
thum. Carl d. Gr. unter Gelehrten, Barden und Dichtem. — 3. Kaiser
Heinrich der Städtebauer. Meister Gerhard überreicht das Modell des
Kölner Doms dem Bischof Conrad ; Reliquien der h. drei Könige ; Tod
des h. Gereon und der h. Ursula. — 4. Meister Wilhelm von Köln (+ 1380);
Erscheinung der Mutter Gottes; Tod. Beziehungen zu den Bildern der
Schwab. Meister Zeitblom, Holbein u. A. — 5. Joh. (t 1442) u. Hubert
(t 1426) van Eyck: letzterer erfindet die Oelmalerei; unterrichtet seine
Geschwister Johann und Margaretha; zeigt Philipp d. Guten v. Burgund
seine Gemälde; Antonello v. Messina erlernt bei Johann die Oelmalerei.
Hindeutungen auf ihr berühmtes Gemälde, das unbefleckte Lamm. —
6. Joh. Memling (f 1499) malt im Johannisspital zu Brügge ; Tod ; Vision
vom letzten Gericht. — 7. Luc€U van Leyden (t 1533) auf dem Sterbelager
zeichnend. — 8. Hans ffolbein (f 1543): die h. Jungfrau erscheint ihm;
empfängt Empfehlungsbriefe von Erasmus von England ; malt den Thomas
Morus und seine Familie; Vorstellung bei Heinrich VIII.; zeichnet den
Todtentanz. — 9. Alb. Dürer (f 1628) als Brhüler bei Wohlgemuth; sein
Freund Pirkheimer liest ihm vor ; Kaiser Maximilian hält ihm die Leiter ;
feierlicher Empfang bei den Malern in Antwerpen. — 10. Rembrandt
(t 1669), in der Kuppel aattde Lorrain (f 1682). — 11. Le Sueur (f 1655)
bei Nacht arbeitend, unter den Carmelitem ; mc. Poussu» und seine Schule
zu Rom ; Schutz vor Neid. — 12. Rubens (t 1640) vor der Staffelei von der
Glücksgöttin mit Blumen bestreut, zu seinen Füssen Amor und Bacchan-
tinnen; vor Maria von Medicis; als Gesandter in England.
Im E&D0BSCH0S8 der Pinakothek nördlich das Kupferftioh-
Cabinet (Eintr. s. S. 5), 168,000 Blätter (besonders reichhaltig
Vasenaammlung. MÜNCHEN. 1. Route. 29
die deutschen und hoUänd. Meister'), und das Cabinet der Hand-
leichniuigen (Eintr. s. S. 5), 22,000 Handzeichnungen alter
und neuer Meister, darunter 5 von Raphael, 10 von Fra Bartolom-
meo , das Siegel der Academie zu Florenz von Benvenuto Gellini,
mit einer Erklärung von seiner eigenen Hand , Skizzen von Rem-
brandt, Dürer, Bildnisse von Holbein.
Die Vasensammliuigf (Eintr. s. S. 6, Katalog 1 UQ, ebenfalls
im Erdgeschoss der alten Pinakothek, in fünf S'alen des westl.
Flügels aufgestellt, enthält über 1300 Vasen, durch König Lud-
wig I. aus den Sammlungen Candelori (Funde von Vulci), Canino
(etrurische Funde), Dodwell (griechisch), Panitteri und Politi
(sicilisch), Lipona (unteritalisch) zusammengebracht.
I.Saal. Hitteltiach. 2. Leierspielende Frau : 3. Herakles mit Antaioa
ringend; 7. Thesens die Antiope entführend; 10-41. Trinkschalen, zumeist
mit Toastinschriften. Tisch links : 54. Perseus die Gorgo verfolgend (alter-
thiimlich) ; S8. 60. Herakles den delphischen Dreifuss raubend ; 65. Achill
zerschmettert den Troilos am Altar (auf den Zinnen Troja^ Priamos, He-
kuba n. a. Figuren); 89. Achill lauert hinter einem Brunnen auf Polyxena
und Troilos; 114. Herakles u. Antaios; 120. 122. Frauen mit Hydrien (Wasser-
krügen) auf dem Kopf an einem Brunnen ; 123. Zeus, Hermes, Hera und
Aphrodite karrikirt ; 124. Achill nach der Ermordung des Troilos von Hector,
Aeneas n. Deiphobos bekämpft (sehr alterthnmlieh) ; 125. Atalante u. Peleus
mit einander ringend ; 134. Herakles den Triton bezwingend ; 170. Theseus
den Hinotaur bekämpfend.
II. Saal. Keben der Thür Fragmente antiker Wandmalereien. Tisch
rechts (hinter Gitterverschluss) ^kleines Deckelgefäss , unter dem Namen
Dodwell- Vase bekannt, bei Korinth gefunden (auf dem Deckel Eberjagd
mit Nameninschriften, auf dem Gefäss Thierfriese). Tisch links : 299. Trin-
tolemos auf dem geflügelten Wagen. Auf dem Tischchen nebenan 329.
Theseus und Ariadne.
III. Saal (r.). Erster Tisch r. 231. Peleus die Thetis bezwingend;
334. Schale mit anmuthiger Dialog-Inschrift ; 336. Triptolemos auf dem
geflügelten Wagen (Schale) ; 337. Herakles den dreileibigen Geryoneus be-
kämpfend ; 342. Herakles bekämpft den Busiris ; 343. Medea mit dem Widder
zaubernd ; 345. Gaea reicht der Athene den Erichthonios. Zweiter Tisch :
^370. Grosse Schale mit aufgehöhten und vergoldeten Verzierungen, Achill
die Penthesileia durchbohrend; 376. Boreas die Orithyia entführend; 378.
Hector sich rüstend ; 383. Orpheus von einer Thrakerin verfolgt. — Dritter
Tisch: 404. Priamos die Leiche Hectors erbittend.
IV. Saal (1. vom II. S.). Die neun Tische an den Wänden enthalten
nichts Erhebliches. An den Pfeilern stehen athenische Preisamphoren,
als Oelkrüge durch importirtes attisches Oel auch in Italien vorkommend,
z. B. 449. 498. 544. mit Darst. verschiedener Kampfspiele. An den Fenstern
Drahtkäflge mit kleinen Geschirrchen von zuweilen reizender Form. Auf
dem dem Eintretenden nächsten Tisch (10.) *74ö. eine ringsumlaufende Dar-
stellung, Idas um die neben ihm stehende Marpessa gegen Apollo kämpfend.
748. Boreas die Orithyia ereilend; *7ö3. (Blumentopf oder Weinkühler?),
Alkaios vor Sappho in Befangenheit. Elfter Tisch (der nächste gegen das
Fenster) : 776. der trunkene Hephästos in bacchischer Umgebung ; 781. grosser
Kühler oder Blischkrug, am Rande innen 5 Segelschiffe. Zwölfter Tisch
(in der Längsrichtung des 10.): ^805. Argonautenscenen ; 807. Peleus die
Thetis verfolgend ; *810. grosse Amphora aus Canosa in Apulien : Bache
der Ifedea, Kreusa stirbt durch den Schmuck der Zauberin, Medea tödtet
ihre Kinder und enteilt auf dem Schlangenwagen. — 13. Tisch : *%i9. Grosse
Amphora, Orpheus in der Unterwelt, Gtegenstück zu dem Prachtgefäss Nr. 810
und ebenfalls in Canosa gefunden. 853. Lykurgos u. Dionysos, mit schönen
Ornamenten, apulisch, aus demselben Grabe wie 810 u. 849. Ferner Trink-
30 Route 1.
München.
Neue Pinakothek.
gMcMrre, einen Fratten-, Greif-, Schaf-, Widder-, Pferde- und Eehkopf
darstellend.
V. Saal. Am 1. Tisch 1. altetrur. Oeschirre in schwarzer Erde mit
eingepressten Figuren, und einige sehr alterthümliche gelbe mit Thierfriesen.
1. Tisch r. einfache cyprische Gefässe. Sonst noch (auf dem 5. Tisch) :
1035. Grosse Schale mit Wagenkampfscenen. Im Fussboden ein grosses
antikes Mosaik, die Erdgöttin Gäa von den Jahreszeiten umgeben, darüber
Helios im Thierkreise, auf einer Besitzung des Herzogs von Leachtenberg
in der Romagna gefunden.
Die '^neue Pinakothek (PL 78, Eintritt s. S. 6, Katalog
1 Ji'), 1846 nach Voit's Plänen begonnen, 1853 vollendet, 107m
1. , 29m br. , 26m h., enthält nur Bilder neuerer Meister, meist
Münchener Schule der 1. Hälfte dieses Jahrhunderts (viel Mittel-
gut). Die Fresken oben an der Aussenseite (die an der Westseite
haben schon sehr von der Witterung gelitten) , von Nilson ausge-
führt, sind nach den in Oel gemalten KaulbacV sehen Entwürfen
im III. kleinen Saal (S. 31) bequemer zu betrachten. In der Ein-
gangshalle Wagner's Modell der Löwen-Quadriga des Siegesthors
(S. 14). Links daneben der Eingang zu zwei Zimmern mit Por-
zellanbildem (Eintritt s. S. 6), Copien der besten Bilder der alten
Pinakothek und der Schönheitengallerie in der Königl. Residenz,
von vollendetster Ausführung. Das Erdgeschoss enthält femer in
5 Sälen das Antiquarium (S. 32).
I. Saal. Kaulbaeh^ Bildniss des Königs Ludwig in ganzer Figur in der
Tracht des Hubertus-Ordens. Malachitvase von Kaiser Nicolaus, Porphyr-
vasen von Carl Johann, König von Schweden, geschenkt.
• Grundplan des Ober-Geschosses.
Nord.
^ VI
14 13
12
11 10
9
8 7
(
3 5 4
3
2 1
I
Trep-
pen-
haus.
V
IV III
II
■ 1
n 1 III 1
IV
1
1
V
Stld.
II. Saal. Eingangswand. la. JJeinr. ffest^ Apoll und die Musen
(Born 18^); 1. (südl.) 2. Vermeerseh^ der Canal Grande in Venedig; 3.
Ougel^ Familienscene ; ^4. Piloty^ Thusnelda im Triumphzug des Germani-
cus*, 6. iTtrcAner, Verona; *1, Riedel^ neapol. Fischerfamilie ; Dieiz^ Erstür-
mung Belgrads durch Kurf. Max Eman. 1688; Rugendas^ Golumbus; *8.
Piloty y Seni vor der Leiche Wallenstein's ; 9. 11. Ainmüllerj Innenan-
sichten von Westminster: *10. «ScAorn, Sündfluth, durch den Tod des
Künstlers unvollendet; 104. Riedel^ Mutter und Kind.
III. Saal. 1. 12. Eitdorf^ Bisenhammer in Schweden; 14. Heinlein, An-
sicht des Ortler; 16. Jacobs, Schiffbruch; 17. FOffer, h. Magdalena; 18.
Adam, todtes Wild; 19. JBöcklin,VAn im Schilf; 21. 27. Lange, Gosausee
im Morgen- und Abendlicht; *22. VoUt , heimkehrende Heerde; 23. 26.
Kaulbach, Portraits der Maler Heinlein und Monten im ritterlichen Ko-
stüm des Künstlermaskenzugs 1S48; *24. Der»., die Zerstörung Jerusalems,
Veranlassung zu dem Freskencyclus im neuen Museum su Berlin; 26.
Neue PmfAoihek. MÖNCHEN. 1. RouU, 31
Flüggem, im Vorzimmer eines Fürsten ; 28. WinUrhatUr^ Portrait des Grafen
von Jenison-Walworth. Oben 6 Farbencurtons zu Fenstern des Kölner
Doms und der Auer Kirche von A. Fiteher.
IV. Saal. 1. 29. Kobell, Schlacht bei Hanau ; 32. H. Hess, Abendmahl,
durch den Tod des Künatlers (1863) unyoUendet^ 31. H. Kauffmann, Chri-
stus und die Samariterin; 83. Schravdolphy Fiachsug Petri; *3ö. F. Hus^
Binzug des Königs Otto von Griechenland in Nauplia 1883; 36. 40. .4. Zim-
mermannj wilde Gebirgslandschaften, die letztere durch Kentauren, die
einen Leoparden bekämpfen, staffirt; 37. JSd. Schleich, Landschaft; 38.
ßcUraudolph, Christus heilt die Kranken; 38. CoroSnney Trennung des
Dauphin von Marie Antoinette im Temple; *6i. Navet, die Spinnerinnen
von Fondi; 41. /. Koch, klassische Landschaft.
V. Saal. 1. 1. Fudter, Piet4; 46. W. Sehadow, h. Familie; 48. Schrau-
dolph, Himmelfahrt Christi; 43. Adam, Hirschjagd; 66. Wichmann, Dame
Fruchte vertheilend ; 53. 65. Zwengauer, Abendroth, die Benedictenwand ;
57. Millner, auf der Hohen Kampe; «50. Overbeck, h. Familie (1835); 61.
H. Best, Madom» mit den vier Kirchenlehrern und den Patronen der
neueren Münchener Kirchen mit deren Modellen.
VI. Saal. ^JtoMflMmi», 23 griechische Landschaften, enkaustisch gemalt,
in trefflicher Beleuchtung (durch Lichtlosigkeit des Beschanerraums und
intensive Beleuchtung der €temälde hergestellt).
"Sun zurück durch die kleineren Säle (vom V. grossen Saal be-
ginnend).
I. r. 65. Botboom, Inneres der neuen Kirche zu Amsterdam ; 66. Boden-
miUer, Schlacht bei Sedan (Attacke des 1. bair. Armeecorps bei Bazeilles) ;
68. Morgenstern, Seesturm; 70. Cl. v. Zimmermann, Cimabue findet den
Giotto als Hirtenknabe zeichnend; 71. Jodl, Hohenschwangau ; 72. Fisch-
bach, Watzmann und Unter8i)erg ; 78. Biange, Schiffe im Qrolt von Venedig ;
^75. Weller, ital. Landleute ziehen durch ein Cyklopenthor ; 76. B. Adam,
Viehmarkt im bair. Oberland; 82. WinUer, Mondnacht im Hochgebirge;
83. Haushof er, Walchensee ; 85. Kimer, Kartenschläger ; 86. Verboeckhoven^
Schafstall ; 87. Schön, Eifersucht ; 88. Oail, Inneres einer Kirche zu Cordova.
II. r. 89. Morgenstern, Heide in den Vogeaen; *91. Coignet, Tempel
von Paestum; 92. Kieme, restaurirte Ansicht der Akropolis von Athen;
93. Adam, Erstürmung der Düppeler Schanzen 1849; 94. Leg*, hoUänd.
Dorfgasse ; 95. Bteffan, Alpenlandschaft; 96. 97. Gerhardt, Löwenhof der
Alhambra, Inneres der Markuskirche ; 98. E. Hess, ein Bitter als Gast bei
Dominikanermünchen ; 99. R. S. Zimmermann , Zeitungs -Vorlesung im
Wirthshause; 1(X). F. Adam, im brennenden Moskau; 101. SchleUh, Alpe;
P. Heu, Schlacht von Austerlitz; 107. Rhomberg, der Schlittenschnitzer;
108. Catel, Palermo; 109. Pfeifer, die Vogelscheuche; 110; Lichtenheld,
Mondnacht.
III. Kaulbach, Farbenskizzen zu den Fresken an der Aussenseite des
Gebäudes (S. 30), das Kunstwirken des Königs Ludwig in Rom und
München zum Theil sarkastisch darstellend, die Bildnisse Portraits (litho-
graphirte Erklärungstafeln liegen auf).
IV. r. 182. R. 2tfnm«rmanA, Winterlandschaft; 133. A. i4 <lam, Schlacht
bei Custozza 1848; 134. Diday, das Faulhom; 13ö. Adam, Schlacht bei
Kovara; 136. 141. 145. Zimmermann, Waldlandschaften; 137. Bamberger,
Felsenschlucht bei Cuenca in Spanien; 139. /. Koch, Schweizerlandschaft;
140. RoUmann, Sikyon; 142. Jaeqwxnd, Zigeuner vor Gericht; 143. A,
Achenbach, Sturm; 144. R. Zimmermann, Winterdämmerung; 147. Baade,
Seestück bei Mondschein.
V. r. *143. Overbeck, zwei weibliche Gestalten (Italia und Germania) ;
149. Koekaek, Marine; *151. Rottmann, Ischia; *152. Oeger, ärztliches Con-
cilium; 168. Marco, Flucht nach Aegypten; *158. 162. Riedel, Italienerin-
nen! ^160. Ders., Judith i 159. A. AehetU>ach, in den pontinisehen Sümpfen;
164-176. Bildnisse des bair. Königshauses von Stieler u. Schrottberg.
Kun durch Saal I in die C ab i nette.
1. Cab. r. 186. Camp?ia'usen, gefangene Cavaliere unter Puritanern ; *187.
Sehendel, nächtl. Marktscene in Antwerpen ; 188. Schmidt, nieder! . Schul-
Stube ; 183. Rottmann, Monrcale bei Palermo ; 189. £. Fries, LirisfaU ; «191.
32 Route 1. MÜNCHEN. Neue Pinakothek.
L. Robert^ Procidanerin ; 192. Hove^ Hausflur; 193. Heideck^ Löwenthor von
Mykenae ; 195. Rottmann^ der hohe 6öll.
2. Cab. r. *202. Maes^ betendes Mädchen aus der Gampagna; *205.
Wilkie^ Testamentseröfifnung.
3. Cab. T. 211. Rottmanny der Aetna von Taormina aus; 212. Bayer ^
Klosterhalle; *213. Regemorter, Dachkammer; *214. J. JTocA, Winzerfest bei
Olevano ; 215. 218, Kuntz , Viehstücke ; 217. Overbeck , Bildn. der Vittoria
Galdoni aus Albano; 220. Beveren^ Beichte eines kranken Mädchens. 222.
Rottmanny Brannenburg mit dem Wendelstein.
4. Cab. r. 227, Wittmer, Bestattung der h. Katharina; ^235. Oranely
Savonarola ; *236. Braekelaer, Bettelmusikant in einer Bauernstube singend ;
237. N. de Kayser, Mönch im Klostergang; *240. Stieler ^ Bildniss Goethe''s;
*241. HesSy Thorwaldsen; 331-335. P.Hess^ 40Oelskizzen zu den Fresken in
den Arcaden aus der Geschichte des griech. Befreiungskampfs (S. 11).
5. Cab. r. 244. Artaria^ Kirchengang in der Christnacht; *245. Kuyk^
Inneres eines Pferdestalls; 246. Rottmann ^ aus Syrakus; *251. Schnorr ^
Scene aus dem Nibelungenlied ; 258. Rüben , Sennerin auf der Alp ; *254.
Hasenclever, Jobs im Examen.
6. Cab. r. 271. Waffenbauery Landschaft mit Vieh ; 267. Enhuber, Bild-
schnitzer; ^74. /. Becker, Schnitter entdecken den durch Blitz ver-
ursachten Brand in ihrem Dorfe ; 276. Brtukelaer, Vater mit einem Hasen in
die Wohnstube tretend ; 278. Riedel, Bildniss der Römerin Naz. Trombetti.
7. Cab. T. 282. P. Hess, griech. Landleute am Strande; 288. A. Achen-
bachy Seestück; 291. Luckx, Spitzenklöpplerin; 297. Heideck, Aufgang zur
Akropolis in Athen ; 293. Vennemann, niederländ. Bauernscene.
8. Cab. r. 300. Scholz, Offizierswittwe mit Kindern in der Kirche; 303.
Wittmer, Geburt des Johannes ; 305. Joh. Riepenhausen, Maria mit Jesus und
Johannes ; 314. Af. Neher, Klosterkirche zu Bebenhausen ; 315. J. Haier,
Spielgesellschaft; ^316. Waffenbauer, Gebirgslandschaft bei Marquartstein ;
319. Schilffen, Entführung der Helena (nach Cornelius).
9. Cab. r. 324. Bürkel, Dorfgasse bei Regen; Schleich, Gewitterland-
pchaft; 358. Schmitt, Früchte; 42. Haffn, Concertino im Park; Schleich,
Dorfpartie bei Pasing.
10. Cab. r. 341. W. Scheuchzer, Züricher See; 342. Kimer, Schwarz-
wälder Freischärler 1849; 343. Büchof, der erste Schnee; 345. Bürkel,
Schnfbeerde in der Campagna; 347. Bamberffer, &. Gtoronimo (Spanien);
*355. Marr, Kapuziner auf einem Esel reitend und betend, während sein
Weinfässchen ausläuft; 360. Hatenclever, EhestandsschmoUen.
11. Cab. r. 364. Schönfeld, der Metzgerquai in Strassburg; #365. Catel,
die Span. Weinschenke auf Ripa grande in Rom mit Portrait von Kron-
prinz Ludwig von Bayern, Thorwaldsen, Catel, Schnorr, Veit, M. Wagner
und Klenze (1824) ; 366. Bürkel, Station Mezza via bei Rom ; 369. M. Neher,
St. Veitskirche in Prag ; 373. Schotel, herannahender Sturm ; 378. A. Kauff-
mann, König Ludwig als Kronprinz.
12. Cab. T. 381. Mecklenburg, Canal in Venedig; 3%. Stange, Venedig
begräbt seinen Dogen; 383. B. Adam, verwundeter Soldat mit seinem
Hunde; 385. Eberlein, ital. Landschaft; 388. Eberle, Schafheerde; 389.
Rohden, h. Familie.
13. Cab. r. 392. Quaglio, Dom von Orvieto? *394. M. Müller, Rück-
kehr von der Hochzeit; 391. Rottmann, der Eibsee; 396-39S. Kirchner,
Ansichten vom Heidelberger Schloss; 58. Frey, die Memnonssäulen ; 415.
416. Stieler, Kaiser Franz u. Gemahlin.
14. Cab. r. 401. Heis, General Wrangel auf der Hirschjagd bei Dachau
von den Bayern überfallen; 403. Neher, Dom zu Magdeburg; 404. Zimmer-
mann, Interieur aus Schieissheim; 405. Stange, Mondlandschaft; 406. Frey,
der Samum ; Landschaften von Schleich. — An der Längswand der sämmt-
lichen Cabinette : 417-443. ältere Ansichten von München von Neher, Adam,
Quaglio, Mayer, Klotz etc. ; 444. Löffler, 22 Oelskizzen aus dem Orient.
Antiquarinm. I. Saal (1. vom Eing.-Saal). Aegyptische Sammlung:
Sarcophage, Mumien, Grabstelen etc. — II. ( Eingangs) -Saal. Kork-
modelle vom Pantheon und den Vestatempeln in Rom u. Tivoli. Antike
Terracotten. 1. Schrank: ^390. Weibl. Gewandflgürchen aus einem atti-
Glyptothek, MÜNCHEN. i. RouU, 33
sehen Orabe mit gut erhaltener Bemalong. 2. Sehr. : *475. Diatretischer
Olaflbeeher ans einem Orabe zu Köln; 486. Hermes u. Latona, archaisches
Belief. Westwand: 396.339. altitalischer Fries. — III. Saal. Korkmodelle
(Constantinsbogen etc.). In den Wandschränken kl. Altcrthümer verschie»
denster Art. Fensterwand: *820. Steinomamente u. vergold. Bron'/enägcl
rem Schatzhaus des Atreus zu Mykene. — IV. Saal. Im Rundschrank :
Gold- u. Silberschmuck. 3. Fach: ^Ooldkranz aus einem Sarge von Ar-*
mento (Unter-Italien). In den Wandschränken Bronzeeeräthe. — V. Saal«
1. Tisch : Kleine Bronzen. 453. röm. Hilitärdiplom \ *o66. sandulenlösende
Venus (Bronsefigürchen) : *'ä&(. Discobol, nach Myron. 2. Tisch : Silber'
u. Bronzegeschirre. — Ekigangslängswand : neuere Bronze - Statuetten )
antike und mittelalterliche Waffen.
In der Nihe der nenen Pinakothek , Arcisstr. , der neue nordl,
Friedhof (^S. 43). Der Westleite der alten Pinakothek gegenüber die
Polyteetasia^e feliia« (PL 80), im ital. Renaissance- Stil des 16.
Jahrh. Yon Neureuther erbaut, 233ni lang, der vorspringende Mittel-
bau 138m , das Erdgeschoss Granit , die oberen Stockwerke Back-
stein. Ueber dem mittleren Portal (mit ionischen Säulen) die In-
schrift : „LudovicoII. Bav. tege aere publlco exstructum. Artibiis —
sdentüs"; oben am Gesimfl 72 Medaillon-Porträts berühmter Bau-
meister , Mathematiker und Naturforscher. Das prachtvolle *Trep-
penhaus sehenswerth. Die reichen technischen Sammlungen sind
nur in der Ferienzeit zu besichtigen, ausnahmsweise auch Sonntags
(Anmeldung beim Hausmeister, Erdgeschoss).
Die *Gl7ptotkek (PI. 35, Elntr. s. S. 5) enthält antike Bild-
werke, grösstentheils in den Jahren 180Ö-16 von König Ludwig I.
als Kronprinz gesammelt. Das Gebäude ist von Klenze 1816-30
errichtet, der erste der grösseren Münchener Neubauten, aussen im
ionisehen Stil in eigenthümllcher Auffassung, im Innern mit
römischen Formen und Gewölbeconstructionen, mit einem Porticus
von 8 Säulen , im Giebelfeld eine Gruppe , von Wagner in Rom
entworfen , Minerva als Beschützerin der plastischen Künste , von
Schwanthaler u. A. in Marmor ausgeführt. 13 Säle umschliessen
einen viereckigen Hofraum, aus welchem das Licht einfällt (an den
Aussenseiten, mit Ausnahme der hinteren Ecksäle, keine Fenster.)
In den Blenden der Vorderseite sechs Marmorstandbilder nach
Wagners Entwurf, links Perikles, Phidias und Yulcan, r. Hadrian,
Prometheus u. Dsdalus, mythische u. geschichtliche Personen, die
zur Bildhauerkunst in Beziehung stehen. In den Nischen der Ostseite
die Statuen von Ganova, Thorwaldsen, Rauch, Tenerani, Gibson u.
Schwanthaler ; Westseite Ghiberti, Donatello, Peter Yischer, Michel
Angelo, Benvenuto Gellini und Giovanni da Bologna. — Jedei Saal
stellt eine besondere Kunstepoche dar , welcher die übrige Aus-*
schmückung des Saales entspricht. Katalog 2 Jf.
I. Auyrwcher Saal. Am Eingang zwei kolossale Löwen mit Menschen-
köpfen, Oypsabguss nach den Originalen vom Palast SardanapaVs III. im
Louvre. Im Innern sieben Alabaster-Reliefs aus Kala, dem späteren La-
rissa in Assyrien, mit geflügelten Qenien etc. und Keil-Inschriften.
II. Aegyptischer Saal. 5. 6. Priesterstatuen in schwarzem Marmor, aus
später Zeit. 7. Liegende Sphinx, Basalt, röm. Arbeit. 13. Stattie des Son-
nengottes Ba mit Sperberkopf, altägypt. 14. Männl. Portraitstatue. 15.
Baedkkbk''8 Südbaiern. 18. Aufl. 3
34 Route /.
MÜNCHEN.
Qylptothek.
VII.
Nio-
biden-
Saal.
Nord.
I VIII. I Kleine I IX. | X.
Götter- Vor- Trojan. Heroen-
VI.
Bac-
cbus-
Saal.
V.
Apollo-
Saal.
""iv.""
Aegi-
neten-
Saal.
Saal.
I
halle.
I
Baal.
HOFRAUM.
III.
Incua
Saal.
1. A.ssyr.
Saal.
Saal.
XI.
Römer-
Saal.
XIII XII.
Saal der ^*^Vig«
Neuem.
, Bild-
I werke.
Antinous in Bosso antico,
aus Hadrians Zeit. 16. u. 24.
2wei Gruppen Ton sitzenden
Ehepaaren, die erslere mit
noch erhaltener Bemalnng
des Sandsteins. 17. Isis, 23.
Horus, ans später Zeit. 25.
Vierfacher Kopf des Brahma,
29. Kopf des Buddha, beide
aus Java, Repräsentanten
der indischen Kunst. 30. Sit-
zende Statue eines llohen-
priesters, altägypt. In der
Mitte 31. Obelisk, Syenit,
aus röm. Zeit.
IlI./f(eiina&«In-^o<(Werke
aus den ältestenZeiten griech.
und etrusk. Kunst, sowie die-
sen nachgeahmte). 32. Bron-
zereliefs von einem altetrusk.
Bronzewagen aus Perugia. 44.
Dreiseitiger Candelaberfuss
von Perugia, hochalterthüm-
lich, getrieben und genietet.
*41. Apoll von Tenea, ar-
chaisch, am Fuss von Akro-
korinth gefunden. 43. For-
tuna, archaistisch (in nachgeahmt alterthümlichem Styl), aus Hadrians
Zeit. 45. Spes , römisch, ähnliche Arbeit. 47. 48. Etruskische Aschen-
kisten. 49. Kopf eines Jünglings , Harmor-Replik eines Bronze-Originals
(?). 50. Bärtiger Bacchus, archaistisch.
*IV. Aeffineten-Saaly Bildwerke von einem Tempel der Athene auf der
Insel Aegina, im J. 1811 aufgefunden, für die Geschichte der Kunst von
höchster V^ichtigkeit. Es sind zwei Giebelgruppen , die Kämpfe um den
Körper des Achilles und des Hercules und Telamon gegen Laomedon dar-
stellend, die erste aus 10, die andere aus 5 Figuren bestehend, von Thor-
wnldsen restaurirt, die Figuren durchaus correct, die Köpfe von masken-
haftem Ausdruck. Zur bessern Uebersicht dient das kleine Modell des
Tempels oben an der Wand. Gruppe rechts: 54. Hercules, 55. sterbender
Troer, 56. Vorkämpfer der Troer, 57. gefallener Krieger, 58. vorwärts
gebeugter Jüngling. Gruppe 1. 59. Pallas Athene, 60. Achilles, 61. Ajax
Telamonios, 62. Teucer, des Ajax Bruder, 63. Ajax Oileus Sohn, 64. ver-
wund. Grieche, 65. Aeneas, 66. Paris, 67. knieender Troer, 68. verwund.
Troer. An der 1. Wand kleinere Bruchstücke und eine Acroteriengruppe
des Tempels, an der r. Wand ein Kapital desselben.
V. Apollo-Saal. 79. Ceres; 80. Bärtiger Bacchus ; 81. Jupiter Ammon ;
82. Rhodische Vase ; 83. Kopf eines Athleten ; 84. Aesculap (modern) \
86. Minerva; 87. Weibl. Gewandstatue (römische Porträtfigur) ; 88. At-
tische Grabvase mit Relief; *89. Jugendl. Frauenkopf; «90. Apollo Cithar-
cedus , Winkelmanns Barberinische Muse; 91. Kopf des Mars (Achilles?);
92. Pallas, röm. Copie eines Bronze-Originals; 93. Statue der Diana, röm.
Arbeit.
VI. Bacchus-Saal. In der Mitte : *95. Schlafender Satyr, der ^.Barbe-
rinische Faun* ; *%. Eirene n. Plntos (früher Ino Leukothea gen.) ; 97.
Apoll (in hermaphrodyt. Typus) ; 98. Silen, nach griech. Bronze-Original ;
*d9. Xopf eines lachenden Satyrs ; 100. Bacchischer Sarkophag ; auf dem-
selben 101. sitzender Satyr, röm. Replik eines griech. Marmorwerks ; ^102.
jngendlicher gehörnter Pan, der »Faun Winckelmanns* ; 103. Bacchus-
Stntne; 104. Venus, röm. Arbeit; «105. 106.- Satyrn; 107. jugendlicher
Athlet; lO.S. Bacchus, spätröm. Zeit; 109. jugendl. Satvr; 111. Knabe auf
einem Delphin; 112. Ariadne; 113. Diana, gute röm. Arbeit; *114. Silen
mit dem Bacchus-Knaben ; an der Wand 1. 115. Hochzeit des Neptun und
der Amphitrite, griech. Belief aus der Skopas''schen Werkstatt.
Glyptothek. MÜNGH£N. 1, RouU. S5
VII. Niobiden-Saul. 122. Weibl. Kopf (modern); 123. Mercur^ 126.
weibl. Beliefftgur (röm.); 126. Isis und Harookraies, spätrüm. Arbeit-,
«1^123. Kopf der Medusa (Medusa Rondanini) ; 190. Venus ; «131. Knidische
Venus,» nach dem Original des Praxiteles ; iüß. Schmückung einer Herme,
Relief ; 138. Klio, in trefflicher Gewandung ^ in der Mitte 140. Knabe mit
einer Gans ringend; 141. sterbender Kiobide; «142. Torso eines Niobiden
(Ilioneus), treffliches griech. Original.
VIII. 0(ftter-8aal. I|i diesem und den beiden folgenden Räumen be-
rühmte «Fresken ron Cornelius, 1820-90 ausgeführt. Hauptgemälde:
1. Die Unterwelt, Orpheus bittet bei Pluto und Proserpina um seine Gattin
Eurydice. 2. Hochzeit des Xeptun mit Amphitrite ; Arion, Thetis. 3. Der
Olymp, Jupiter und Juno, Hercules empfängt von Hebe die Nektarschale.
Ganymed und der Adler. Ueber den Thüren Reliefs Ton Schwanthaler.
— Kleine Zwitchenhalle. Dem von Prometheus geformten Menschen gibt
Minerva die Seele, Prometheus von Hercules befreit, Pandora öfßaet ihre
Büchse.
IX. Trojaner- 8aal. Wandgemälde: 1. Streit des Achilles mit Aga-
memnon wegen der entführten BriseVs. 2. Kampf um die Leiche des Pa-
troklus. 8. Zerstörung von Troja, mit Priamus, Hecuba, Cassandra,
Aeneas u. Anchises.
X. Heroen-Baal. L. 149. Demosthenes; 150. Portraitkopf ; 153. Ale-
xander der Grosse ; 154. Hannibal (?) ; lÖÖ. Hippokrates ; 166. Statue eines
Jägers; 167. Perikles; 168. Domitiani 160. Statue eines griech. Königs;
161. Angebl. Xenophon: 162. Diomedes, nach griech. Bronae-Original ;
163. Angeblich Zeno; 1Ö5. Athleten-Statne ; 166. Sokrates. In der Mitte:
*151.*Mercur.
XI. Römer-Saal. An den Thüren : 167.— 170. Vier Karyatiden, röm.
Arbeit. 175. Statue der älteren Agrippina. Büsten : 178. Germanicus, 180.
Lucius Veras, 181. Nero, 183. Augustus, 186. Vespasian, 193. Marc Aurel,
198. Antoninus Pius, 199. Titus, 216. Cicero, 217. Hadrian, 219. Augustus,
231. Lucius Verus. 236. Tiberius, 238. angebl. Vitellius, 263. Cato (?),
26Ö. Commodus, 266. Antinous, 267. Lucius Veras, 260. Galba, 266. Sabina,
Hadrians Gemahlin, 263. Scipio Africanus, 268. Trajan, 272. Seneca, 282.
Pertinax. L. 188. Musen-Sarcophag ; 192. Septim. Severus, Statue; 206.
Niobiden-Sarcophag ; 203. Friesreliefs, opfernde Victorien ; 209. Augustus,
22o. Livia Drasilla, 223. Matidia als Ceres, 249. Domitian, 264. Tiberius.
280. angebl. Lucilla , Statuen. In 4^ Mitte : 286. Knabe mit Gans , auf
vierfüssigem Gestell ; 288. Dreifüssiges Prunkgeföss. Unter den Fenstern :
246. 262. 277. Pulvinare (Götterthrone) mit entsprechenden Attributen.
XII. Saal der farbigen Bildwerke. In der Mitte ein antikes Mosaik,
darauf 294. ein Dreifuss mit 296. einer Statuette des Silen in Bronze (modern).
«298. Angebl. Ceres , in schwarz und weissem Marmor. 299. Kopf eines
Satyrs, treffliche Bronze. S(X). Flussgott, schwarzer Marmor. 302. Athleten-
kopf, schöne Bronze. 308. Athlet, Statue in schwarzem Marmor. 804.
Mädchen das Gewand lösend, Statuette in schwarz und weissem Marmor,
gute römische Arbeit. 306. Angebl. Alexander. 309. Jugendl. Faun,
Marmor. 314. Weibl. Gewandstatue, Erz.
XIII. Saal der Neutren. «318. Paris v. Canova, 319. Sandalenbinderin
V. R. Sehadow, 320. Napoleon, Büste (180S) v. Spalla,^!. König Ludwig I.
als Kronprinz (1821), Büste von Thonoaldeen; 322. Paris von Camova;
323. Amor und Muse v. Eberhard. 324. der rnss. Feldmarsch. Graf Münnich
von Eberhard^ 325. knieendes Christuskind v. Algardi^ «326. der holl.
Admiral Tromp, Büste v. Ravch^ 327. Barbarossa v. Tiech^ 32!). Raphael(?),
Büste aus Terracotta (16. Jahrb.), 329. Iffland, Büste v. Q. Sehadow^
330. Kurf. Friedrich d. Siegreiche v. d. Pfalz, Kolossal-Büste v. Danneekery
331. General v. Heydeck, Büste v. Wo{f, 332. Friedr. Leop. Graf Stolberg,
Kolossal-Büste v. Freund. 333. Vittoria Caldoni „die schöne Albanerin*,
Büste V. R. SchadoWy fS^. Catharina II. von Rnssland , Büste v. Bueehy
«336. Vesta, Statue von Tenerani^ «336. Adonis, Statue von Thorwaldsen.
Das KnnttaiUfltellimgi-Oeb&ade (PI. 60), der Glyptothek ge-
genüber, im korlnth. Stil von ZUhUind 1845 vollendet, ebenfalls
mit einem Porticus von 8 Säulen, im Giebelfeld Bavaria Künstlern
^ RüuUl. MÜNCHEN. Schack' sehe Gallerte.
Kränze darreicliend von Sckwanthaler j enthält In den Sommer-
monaten gewöhnlich Ausstellungen von Münchenei Künstlern mit
zumeist verkäuflichen Werken (S. 5).
Einen würdigen Ahschluss des schönen Platzes bilden die
•Propylseen (PI. 83) , ein Prachtthor mit aussen dorischen , innen
ionischen Säiüen nach dem Vorbild auf der Akrepolis zu Athen
von Kleruae erbaut, 1862 vollendet , mit Reliefs von Xav. Schwan'
thaler, Darstellungen aus dem griech. Befreiungskampf und der Re-
gierung des Königs Otto I. Auf den inneren Wänden des Thores sind
die Namen der Helden des ^ech. Freiheitskampfs und berühmter
Philhellenen angebracht. — Am Tage nach der Einweihung (30.
Oct. 1862) zog König Otto (f 1867) wieder in München ein.
Die **Soliack'86lie 6emälde-0allerid , äussere Biiennerstrasse
19 (Eintr. s. S. 6), Eigenthum des Grafen Ad. v. Sehaek, mit
Bildern neuer Meister und vorzüglichen, von Lenbaoh, Liphart,
Schwarzer, Maries, Wolf gearbeiteten Copien der grossen Venezianer
und spanischen Meister, bildet nicht allein eine werthvolle Ergän-
zung der neuen Pinakothek, da sie eine Reihe dort vergessener
Meister vorführt , sondern sie ist auch an und für sich die werth-
voUste Sammlung modemer deutscher Kunst. Schwind, Genelli,
Feuerbach, Böcklin haben hier allein eine angemessene Vertretung
gefunden.
Dem Eingang gegenül er : * 123. Lenbach , Portrait des Besitzers der
Sammlung. I. Abth. 1. 65. Bamberger y Abendglühen in der Sierra Ne-
vada; 79. Bode, Mutter mit Kind ; 199. Boheim^ zwei Satyrn einen Hasen
jagend; 190. Böcklin, der heilige Hain; 127. Jfarshall, Tartini's Traum;
&&. Bode, die Alpenbraut; 16. Böcklin, ideale Landschaft; 141. Feusrbaeh,
Idylle aus Tivoli; Bode^ Geburtssage Karls des Gr. ; 191. Köbel, Grotte der
Egeria bei Rom; 194. Kraus^ Minnesänger; 148. Schnorr (Jul.)^ Erlkönig;
**1. Cornelius, Flucht nach Aegypten (aus der ersten römischen Zeit);
75. Bottmanny Hintersee bei Berchtesgaden. — U. Abth. Copien nach
Tizian , Palma vecchio , G. Bellini u. a. — UI. Abth. Spitzweg , 72. der
Abschied, 73. türk. Kafiehaus, 111. Serenade, 112. Hypochonder; 67.
Rottmanny griech. Landschaft; 99. ders.y Bergsee; 188. Oerhardy Alhambra
im Mondschein; 29. Jfeureuther ^ Corneliusfeier; 35. Kirchner ^ Verona;
*i(A. Feuerbach y Hafis am Brunnen ; *30. I^eureuther^ Erinnerung an Villa
Mills ; 84. Zimmermann y Comer See; 129. Lenbach, Studienkopf; 64. Wer-
ner yKircheninneres^ 70. Oerhardy Palazzo Vendramin bei Nacht; 152 — 154.
Rottmanny röm. Ansichten; 49. Feuerbach y Madonna mit dem Kinde;
57. Zw«ngauery Kochelsee; 66. Gerhard, Pal. Moro in Venedig. — IV. Abth.
51. Stange, Platz in Venedig bei Mondschein ; 18. Qerhardy Löwenhof der
Alhambra; 2(^. Bamiergery Sierra Nevada; 244. Siderowicz, Nachtstück;
146. Catel, Taormüia; 37. iTtrcAner, Marcusplatz ; 186. Bohl, alter Mann;
187. den., weibl. Studienkopf; 105. Feuerbach, Mutter mit Kindern an
einem Brunnen; *36. Bambergery Gibraltar; 58. MxUner, Gosausee; 145.
Morgenstern, Villafranca; 24. Steinte, Thürmer; *204. Bambergery Brücke
bei Toledo. — V. Abth. (mit Oberliclit) : Copien nach Tizian, Michel An-
gelo, Giorgione, G. Bellini, Seb. del Piombo, P. Bordone, Paul Veronese,
Tintoretto. — Langswand (vom iV. Z. beginnend): 44. Steinte, Violin-
spieler; 205. Bamberger, Granada; 33. Neureuther, Madonna; 69. Bambergery
Span. Landschaft; 41. i^mn»ei*»»aiin,Winterlandschaft bei Nacht; 113. Fries,
ans dem Sabinergebirge; *8. Wislieenus, Phantasie von den Träumen getra-
gen ; 77. Rottmann, die Quelle Kallirrhoe bei Athen ; 80. Spitzweg, Senne-
rinnen anf der Alm; 19. Morgenstern. Felsenküste bei Mondschein; 61.
/. Koch, Ziegelhütte bei Olevano; «150. S. HesSy Thorwaldsens Bildniasj;
BasUha. MÜNCHEN. 1. RouU. 37
12. Ä. Zimmermann, Golg&th» während der Kreastieung \ 86. jPSnicrfraeA, ba-
dende Kinder; 47. Lartony Mittemachtsaonne in Norwegen; 87. Feutrbachy
Römerin; 156. Rottmann^ griech. Küste; 198. Schwein/urt^ ital. Landschaft;
31. Nettremther, Nonne (Uhland); 40. Hen/ntberg^ die wilde Jacd ; 13. BeMneh^
Siamberger See; 91. dert.^ eine Alpe im ZiUertha); 28. J%«Mr6a«A, Fran-
cesca da Rimini and Paolo ; 38. Rou^ Grotte der Egeria bei Rom; «)9.
Miltner y Obersee ; 19Ö> Dreber, Sappho am Meeresstrand ; 88. J/tiAr, Zigeuner
in der Passta; 38. IfeureMtAer, Tranm der Resia; 27. Ludwig , Waldland-
schafi; 56. Stange^ die Abendglock«. — An der Treppe: 243: M. v. Beeke-
rathy Begräbniss des Gothenkönigs Alarich im Busen to. — Erstkb Stock.
I. ZiMMKK: 1. M. V. Sehufind, 21. 166. 22. Märchenbilder: 162-165. Morgen,
Mittags Abend, Nacht; 23. Hero und Leander; 25. Einsiedler. — II. Z. 1.
Ji. V. ßehufind, 180. Waldkapelle: 176. Reiter im Walde« 172. die Donau;
78. der Traum des Gefangenen ; 178. Rückkehr zur Heimath ; *179. die Hoch-
zeitsreise ; 158. der nächtl. Zweikampf; 167. Jüngling im Walde ; 181. Morgen-
•tude;174. heimkehrender Kreuzritter; 170. «161. 60. 160. 168. 157. HO. Iö6.
171. 177. Mäxchenbilder. — UI. Z. Coplea von Ltnbaeh nach Tizian, Mu-
rillo, Velazquez u. a. — IV. Z. 1. 109. Steinle, Lorelei; 53. Jfeureutherj
Erinnerung an Villa Malta; 50. Oenelliy Vision des Bzechiel; 76. der«.,
Abraham empfängt die Verheissung eines Sohnes; *6. Schwind ^ Rück-
kehr des Grafen ron Gleichen vom Kreuszuge; 48. Lmbach, schlafender
Hirtenknabe; Böckliny 117. Villa am Meeresufer; 90. altröm. Weinschenke«
83. Feuerbach y musicirende Knaben von einer Nymphe belauscht; 233.
Willers, Hain bei Arriccia; 116. Böekiin, die Klage des Hirten; 234. Ne-
reide; 43. Marie» y Pferdeschwemme; 10. Feverbaeh, Beweinnng Christi;
52. Böcklin, Hirtin; 211. Böeklin, wilde Felsengegend; *iQO. C. Piloty, Co-
lumbus; 1^. Hagriy ital. Gartenscene: ^dcitltn, 215. Herbstlandschaft; 219.
ital. Villa im Fiiihling; 14. Pan erschreckt einen Hirten; 9. Feuerbach,
Laura in Avignon während der Messe ron Petrarca belauscht; 209. Bock-
lin, Mörder von Furien verfolgt; 115. Lindenschmitt, der Fischer (Göthe);
128. Lenbach, weibl. Bildniss; 85. Feuerbach. Garten desAriost; 17. Böck-
lin, Einsiedler; 216. M. Schmidt, Gegend bei Nizza; 89. Gerhard, Ansicht
aus Granada; 82. Böeklin, Villa am Meer. -^ V. Z. 1. 42. Preiler, Kalypso'a
Abschied; 13R. Oenelli, Bacchos und die Musen; 20. Preller, Leukothea;
*7. Führieh, Einführung des Christenthums in Deutschland; 103. Zimmer-
mann, Blocksbergscene aus Faust; 5. Führieh, Tod des h. Johann y. Ne-
pomuk; *2. Oenelli, Hercules beiOmphale; 131. Steinte, Adam und Eva;
M02. Oenelli, Theatervorhangs-Composition; ^3. der»., der Raub der Eu-
ropa; 11. Steinte, Lorelei; *i. Oenelli, Schlicht des Lykurgos mit Bacchos
and den Bacchanttnnen.
Die BngieiMrei mit ModelUammlung (PI. 26, Eintr. s. S. 5)
in d«r n. v. MaximiliansTOTStodt, ErzgiestereistrMse, seit dem Re^
gierangsantritt Konig Ludwig*« I. dnrch J. B. Stiglmayer (f 1844)
zurKunstgieaserei eingerichtet, steht jetxt anter Leitung von dessen
Neffen Ferd. v, MiUer. Im Museum die Originsl*ModeUe sämmt-
lieber Statuen, die in der Anstalt gegossen wurden.
Die *Ba«ilie» de$ k. Bonifaeius (PI. 43), Karlsstr., südl. vom
Kunstausstellnngsgebände , 76m 1., 36m br. , ein ansgezeiohneter
Bau, vollendete Nachbildung altitalien. Basiliken des 5. und 6.
Jahrb., Yon Ziebland erbaut und 1850 vollendet, hat ö Schiffe
(Mittelschiff 23m, Seitenschiffe 12,5m h.) u. 66 Säulen, Monolithen
aus grauem Tiroler Marmor mit Basen und Oapitalen von weissem
Marmor, welche Rundbogen tragen. Offener Daohstuhl , Balken
Inraun gefärbt und reich vergoldet. Decke des Mittelschiffs blau mit
goldnen Sternen. Rechts vom Eingang ein Sarkophag von hell-
braunem Marmor, unter welchem Konig Ludwig I. (f 1868) und
seine Gemahlin Therese(f 1854) begraben sind. Reiche Fresken von
3S Route 1. MÜNCHEN. Rathhaus.
H. V. He$8 und seinen Schülern Schraudolph u. Koch^ Darstellungen
aus dem Leben des heil. Bonifacius und vieler bair. Heiligen
schmücken die Chornische , die Seitenaltäre , die Zwischenräume
z-wischen den Fenstern und die Wände des Mittelschiffs. Zwischen
den Bogen über den Säulen im Mittelschiff 34 Medaillon-Bildnisse
der Päpste von Julius lU. bis Gregor XYI. Die Kanzel kann
auf Eisenschienen vor- und zurückgeschoben werden. Ein Bene-
dictiner-Kloster grenzt an den Chor der Basilica, in dessen Refec-
torium ein Tresco- Gemälde von H. v. Htis^ das heil. Abendmahl.
Der BotaniBohe Garten (PI. 8, Eintr. s. S. 5), der Basilica
gegenüber, Eingang von der Sophienstr., neben dem ehem. Labo-
ratorium , enthält ein grosses Süsswasser - Aquarium (Victoria
regia etc) , Palmenhaus mit hoher Glaskuppel, botan. Museum etc.
— Der Olaspalast ( Industrie' AussUUungs- Gebäude) (PI. 34)
gegenüber in der Sophienstr., unter Voit's Leitung 1854 ganz aus
Glas und Eisen erbaut, 233m lang, Mittelschiff 23m hoch, wird zu
Kunst- und anderen Ausstellungen und grösseren Festlichkeiten
benutzt. Von hier führt die Sophienstr. 1. zum Bahnhof, r. zum
Maximilians- und Karls-Platz.
Den Mittelpunkt des alten Münchens bildet der Marienplats,
früher Schrannenplatz (PI. F, G, 5). In der Mitte die Marien-Säule
(PI. 62), errichtet von Kurf. Maximilian I. 1638 zum Gedächtniss
des Sieges am Weissen Berge 1620, nach Peter Candidas Entwurf,
6m hoch, aus rothem Marmor. Oben als Baienis Schutzpatronin die
heil. Jungfrau. An den vier Ecken bekämpfen vier geflügelte
Genien 4 Ungeheuer, Viper, Basilisk, Löwe, Drache (Pest, Krieg,
Hungersnoth und Ketzerei) ; Inschrift : Rex regnum regimen regio
religio restaurata sunt sub tuo praesldio.
An der Ostseite des Platzes das alte Batlihaas (PI. 84), 1865
restaurirt; am Thurm, unter dem der Durchgang zum Thal (S. 41),
Stereochrom. Gemälde von Seitz. Vom an den Giebeln Zinkguss-
Standbiler Heinrichs des Löwen und Ludwigs des Bayern von
Knoll ; im grossen Saal Schwanthaler's Gypsmodelle zu den Stand-
bildern im Thronsaal (S. 9). An der Nordseite des Platzes , Ecke
der Dienerstrasse, das stattliche *neae Bathhanf (PI. 85), im goth.
Stil von Hauberrisser erbaut, Backstein-Rohbau mit Sandstein-De-
tails ; Fa^ade nach dem Marienplatz 48m, nach der Dienerstr. 70m
lang. An er^terer ein 18m br. Mittelbau aus Sandstein mit hohem
Giebel und dreitheiliger Erkerlaube im zweiten Stock , mit vier
Statuen, Bürgertugenden (Gewerbefleiss , Häuslichkeit, Bürger-
math, Mildthätigkeit) von A. Hess. Unter dem Portal 1. zwei 1875
errichtete Gedenktafeln mit den Namen der im Kriege 1870-71 ge-
bliebenen Münchner, mit schönen Bronzetrophäen. Im Vestibül
Wandbilder von Seitt, die verschiedenen Stande in vier Gruppen.
Sehenswerthes Treppenhaus; innere Einrichtung der Säle noch
nicht ganz vollendet. - — L. neben dem Portal die Hauptwache , r.
Frautnlarche. MÜNCHEN. 1. Route. 39
Kaufläden ; im Souterraiu (Eingang in der Dieuerstrasse) deT*Rath8'
heiler (S. 3), mit Wand- und Deckenbildern, Trink- und Sinn-
sprüclien hübsch und stilvoll geschmückt.
Yor dem Rathhaus auf dem Marienplatz der *Fi8ehbrunnen,
Bronze vonKnoll; die Figuren beziehen sich auf den alten Münchner
Brauch des ^etzgersprungs^. Neben dem Rathhaus, Nr. 5, das
Omnibus' Bureau ( S. 4) ; an dem Hause die Inschrift : „In diesem
Hanse hat Gustav Adolph König von Schweden 1632 gewohnt*'. —
In der vom Marienplatz zum Alten Hof (S. 15) führenden Burg-
geuse an dem Fckhause Nr. 6 ein Bronze-Medaillon mit dem Relief-
Bildniss MozarVsj gestiftet „von der Münchener Liedertafel 1866";
darüber Inschrift: „In diesem Hause vollendete Mozart 1780 seine
Oper Idomeneo".
Vom Marienplatz führt r. die Kauflnger- u. Neuhau ser- Strasse
zum Karlsthor u. Bahnhof. Kauflngerstr. 9 Q. Seite) die Passage
8chÜ88el mit eleganten Läden. Gegenüber führen mehrere Gässchen,
Frauengasse, Augustinergasse etc., zum Frauenplatz mit der
*FranoiikiTohe (PI. 46), 98m 1. , 36m br. , Gewölbe 33m hoch,
der Metropolitankirche des Erzbisthums München- Freising , 1468
bis 1488 im spätgoth. Stil aus sehr harten Backsteinen aufgeführt.
Die beiden unvollendeten Thürme, 97m hoch, sind mit schwer-
falligen bimförmigen Helmen bedeckt, das Wahrzeichen Münchens.
Das Innkhb, dreiachiflRge Hallenkirche mit weiten, gleich hohen
Schiffen, 22 schlanken achteckigen Pfeilern and reichen Ketzgewölben,
ist kürzlich hergestellt^ Hochaltar mit Krönung Hnriä, Holzschnitzwerk
von Knabl, auf den Flügeln Gemälde von Schwind. Erzbisch. Thron und
Kanzel im Ansehluss an die erhaltenen Chorstühle (s. unten) von Knabl^
die zahlreichen neuen Seitenaltäre meist von Siekinger. Im Schiff d»s
*Orabmal Kaiser Ludwigs des Bayern (f 1347), 1625 unter Kurf. Muxi-
milian I. von Hana Krwnper gegossen, ein Katafalk von dunkelm Marmor,
Figuren und Zierrathen in Erzguss ; an den vier Ecken Ritter, gleichsam
als Wächter des Grabes, das eine Knie zur Erde gebeugt, mit Fähnlein,
darauf die Namen : Karl der Grosse, Ludwig der Fromme, Karl der Dicke,
Ludwig IV., und ihrer Gemahlinnen*, zur Seite die Standbilder der Wit-
telsbacher Albrecht V. und Wilhelm V. Im Fussgestell, welches Seiten-
öffnungen hat, die Grabplatte, eine der vorzüglichsten des 15. Jahrb.
Ueber den Chorstühlen in Holz geschnitzte Bildniss-Figuren aus dem
15. Jahrb. (12 Propheten und 12 Apostel). Die rrosse türkische Fahne
an einem Pfeiler des Mittelschiffs links eroberte 16^ Kurfürst Max Enuinuel
vor Belgrad. Unter der Orgelbühne , neben dem Hoch -Relief-Denkmal
des Bischofs Gebsattel (t 18fö) von Schwanthaler, ist ein Fusstapfen, von
wo aus man keines der 30 Fenster (jedes 20m h.) sieht. An den Aussen-
wänden der Kirche viele alte Grabsteine.
UnweitnördUch ist derPromenadenplati mit fünf Standbildern :
in der Mitte Kurfürst Max Emanuel^ „Belgrads Eroberer^' (PI. 18) ;
links daneben der Geschichtschreiber Westenrieder (f 1829) nnd
der Gomponist Oluck (f 1787) ; r. der um die bair. Gesetzgebung
verdiente Staatskanzler v. Kreitmayr (f 1790) und der Tonsetzer
Orlando di Lasso (f 1599) , eigentlich Roland de Lattre , ein Nie-
derländer. Das Denkmal Gluck's ist von Brugger, das Kreitmayr's
Yon Schwanthaler, die andern von Widnmann.
Yom Prom^nadenplatz fül^rt di^ Weite Gasse zur Neuhause^
40 Route 1. MÜNCHEN. Schwanthaler- Museum.
Strasse zurück. Au der Ecke die St. MieliaelB-Hofkirche(Pl. 04),
früher Jesuitenkirche, 83m lang, 33m breit, an der Vorderseite der
h. Michael aus Erz, von Hub. Gerhard nach einer Zeichnung von
PeterCandid. „GuilielmusV.ComesPalat.Rhen. utriusque Bavariae
Dux patronus et fundator^' (f 1626), meldet die Inschrift. Die
Kirche, 1583 im röm. Renaissancestil erbaut, hat nur ein Schiff
mit grossartigem Tonnengewölbe (Durchm. 26m). Im Kreuzschiff
1. das ^Grabmal des Herzogs von Leuchtenberg, Eugen Beauhamais
(f 1824), einst Vicekönig von Italien, von Thorwald sen im Auftrag
der Wittwe Augusta Amalia (f 1851) , „Maxim. Jos. Bav. fllia",
in Marmor ausgeführt, oben Eugens Wahlspruch : „Honneur et fid^-
littf". •Kirchenmusik s. S. 6.
Neben der Michaelskirche , im ehem. Jesuiten-CoUegium , die
Akademie der Wissenschaften und der Künste (PI. 1), mit bedeu-
tenden Sammlungen (Eintritt 8. S. 5). Die *Paläontologi8ehe Samm-
lung unter Prof. Dr. Zittel's Leitung ist vielleicht die vollständigste
in Europa, in 7 Sälen aufgestellt, die versteinerten Theile der Thier-
welt zoologisch geordnet, die Pflanzen geologisch. Die Mintralien-
sammlung, durch die Eichstädter Sammlung des Herzogs v. Leuch-
tenberg ausserordentlich vermehrt und mit Prachtexemplaren berei-
chert, ist ebenfalls sehenswerth. Das geognost. Cabmei und die «ooio-
gisch-zootomisehe Sammlung sind neuerdings bedeutend vermehrt.
Für Männer der Wissenschaft bemerkenswerth ist die Sammlung
physikalischer und optischer Instrumente, durch Fraunhofer sehr be-
reichert. Die Münzsammlung umfasst allein 20,000 antike griech.
Münzen (prachtvoller Goldmünzenschrank in Elfenbein von Anger-
mayer, 1624); im Antikensaal Abgüsse der bekannten Antiken, auch
manche seltnere.
Am Ende der Neuhauser Strasse das Karlsthor (PI. 40) , früher
Neuhau serthor, 1791 restaurirt; auswärts oben das Bair. und Mün-
chener Wappen. Vordem Thor der Karlsplatz, von dem die Schützen-
strasse zum Bahnhof führt ; an der Nordseite, Ecke vom Dultplatz,
das Standbild Ooethe's (PI. 21), nach Widnmann's Modell von Miller
gegossen, 1869 errichtet. — Botan. Garten s. S. 37. — An der
Südseite des Dult^ (Maximilians-) Platzes die Herzog -Max-Burgy
von Herzog Wilhelm V. 1579 erbaut und wiederholt Residenz der
bair. Herzoge, jetzt Sitz der Staatsschulden- Tilgungs-Commission
und der Kriegs-Academie. — Promenadenplatz s. S. 39.
Südlich zieht sich vom Karlsplatz die breite baumbepflanzte
Sonnenstrasse bis zum Sendlinger Thor. Am Anfang derselben
die Protest. Kirche (PI. 45), nur Sonntags während des Gottes-
dienstes (um 8 und 10 Uhr Vm. und 3 U. Nm.) geöffnet, 1827-32
in ovaler Form von Pertsch erbaut, mit Deckengemälde von Her-
mann aus Dresden , Christi Himmelfahrt.
Das Bohwanthaler-Maieimi, in der Nähe, Schwanthalerstr. 90
(PI. 89, Eintr. s. S. 6), enthält die Gypsmodelle fast aller Werke,
welche Ludwig v. Sehwanthiüer (f 1848) in diesen Räumen ent-
IsaHkor. IftjNGHEN. /. BouU. 41
worfen oiid thellweise auch ausgeffihrt hat, von demselben der
Akademie der bildenden Künste yermacht.
Im I. Saal u. ». die Hermannsschlacht, nördliche Giebelgruppe der
Walhalla bei Regensbiirg-, 6.-14. acht Standbilder für die Ruhmeshalle
auf dem Slawjn bei Prag bestimmt, 13. Kaiser Rudolph II., 11. Ziska,
10. Huss, 6. Jaroslaw v. Stemberg (der 1341 unter Ottokar die Tartaren
bei Olmüte besiegte), 8. der h. Wenzel, 9. Bohnslaw t. Lobkowicz,
Ctoachicbtschreiber , 7. Kaiser Maximilian II., 16. Erzherzog Joseph,
Palatin v. Ungarn, Reiterstatue (für Pesth bestimmt). — II. Saal.
17. Kopf derBftvaria (8. 42), 18. 19. Herzog Albrecht V. u. König Ludwig I.
(8. 13, 8iiegeahaas der Bibliothek). 30.-29. Büsten (21. Kaulbach. 22.
König Ludwig I., 23. Scbwanthaler, 24. Sulpiz BoissertSe, 28 Wrede). 49.-72.
Bildnissstatuetten berühmter Maler (S. 22, südl. Dachgnllerie d. Pina-
kothek), 73. Jean Paul, Büste, 74.-86. Ahnenstatnen des kgl. bair. Hau-
ses (8. 9. Tbrottflaal). 89. Herculessckild , nach der Beschreibung des
Hesiod. 45. Tafelaufsatz für König Max II. , Figuren und Gruppen aus
dem Nibelungenlied. 42. Reiterstatue des Matth. Corvinus, war für Pesth
bestimmt. — III. Saal. 93.-97. Ooethe-Denkmal in Frankfurt u. 98. erster
Entwurf dazu. 109. Jean Paul, in Baireuth aufgestellt. 111. Elisabeth,
Königin ▼. Böhmen, 112. Oeorg Podiebrad, 113. Ottokar II., 114. Libussa,
alle vier in Erz ausgeführt auf dem Slawjn bei Prag. 115. Ernst I., Her-
zog von Coburg , in Coburg, 117.-121. Carl-Friedrichs Denkmal in Carls-
ruhe. 122. König Karl XII. von Schweden. 123. Friedrich Alexander,
Markgraf von Brandenburg, in Erlangen. 124.-129. Brunnen auf der
Freiung zu Wien. 130 u. I3l. Ludwigs-Denkmal zu Darmstadt. 132. Carl
Johann, in Xorköping in Schweden. 135.-137. Donau-Main-Canal-Denk-
141. 142. Tilly u. Wrede (8.
154-158. Mozart-Denkmal in Salzburg (S. 104). 139. Rudolph v. Habsburf,
mal bei Erlangen. 141. 142. Tilly u. Wrede (8. 12, Feldherrnhalle).
im Dom zu Speyer.
Gegenüber das SchwanthaUr-Atelier (tagl. 8-6 U. geöffnet), mit
einigen Original-Modellen L. v. Schwanthaler's nnd der „Humpen-
burg** (originelles Trinkstübchen), jetzt von dem Sohne seines
Vettere, der ebenfalls Bildhauer ist, bewohnt.
Weiter, Sonnenstr. Nr. 16, das Otbärhaus (PI. 30), Baokstein-
bau von Zenetti(18ö6). Vor dem Sendlinger-Thor westl. das grosse
allgemeine Krankenhaus (PI. 57), 1813 erbaut; weiter die Ana-
tomie (PI. 2), 1825 von Klenze erbaut, 1855 sehr vergrössert, mit
bedeutenden anatomisch-physiolog. Sammlungen (Eintr. s. S. 5) ;
südl. die Friedhöfe (S. 43). IMe belebte Sendlingersirasse führt
n.-ö. zum Marienplatz zurück.
Oestl. gelangt man von letzterm durch den Bogen des Rath-
hausthurmes in das Thal , eine breite Strasse. Gleich am Anfang
r. hinter der h. Oeistkiretie (Zopfstyl) der Victualien- Markt ; dahin-
ter die grosse Oetreidehalle (Schranne) (PI. 32), 1853 von Muffat
erbaut, 431m lang, massiver Mittelbau mit glasüberdeckten Sei-
tenhallen und Eckpavillons. Den östl. Abschluss des Thals bil-
det das *Itartbor (PI. 38), aus dem Mittelalter, 1835 von König
Ludwig hergestellt, mit Fresken von Neher^ Hauptbild Einzug
Kaiser Ludwigs des Bayern nach der Schlacht von Ampflng, an den
Seitenthürmen die Wappen der Edelleute und Städte, welche für
Ludwig kämpften. Jenseits in der Zwelbrückenstr. an der Isar r. die
grosse Cavallerie-Caseme. Gegenüber, an der alten IsarhrOcke^ hilft
eine Tafel , an einem der letzten Häuser links, den Kenntnissen
der Münchener in Betreff des Ursprungs und Laufs der Isar nach.
42 Route l. MÜNCHEN. Bavaria,
Von der Ludwigahrüeke, mit Ornamenten nach Klenze's Zeiohnun>
gen, 1. hübscher Blick auf MaximiUansbrficke und Maximilianenm.
In der Vorstadt Au auf der Höhe der Frantiskaner ~ Keller
(S. 4). Unten weiter südlich die »Aner- Kirche (PI. 53), 68m
lang, 24m breit, 25m hoch, auch Mariahilfkirche genannt, im früh-
gothischen Stil, als dreischiffige Hallenkirche ohne die äussere
Umkränzung mit Strebebogen, 1831-39 von OhlmülUr (f 1839)
und Ziebland erbaut; der Thurm sitzt stylwidrig auf dem Dach, statt
selbständig da zu stehen. Portal, Fenster und Rosen der Vorder-
seite aus grauem Sandstein , ebenso der durchbrochene 82m h.
Thurm, der übrige Bau aus röthlichem Backstein ; über dem Portal
die heilige Jungfrau von Sehwanthaler ; Dach musirisoh mit bunt-
glasirton Ziegeln gedeckt.
Die * Glasmalereien der 15m hohen Fenster zeigen das Leben der h.
Jungfrau (linke Seite) und ihre Beziehungen zum Heiland (rechte Seite),
von Sckravdolph^ Fischer, Rüben und Röckl entworfen , die Verzierungen
von Ainmüller, Alles unter der Leitung von H. Hess. Die Altäre sind mit
Holzschnitzwerken von Schönlatib verziert, ebenso die Wände der Seiten-
schiffe (Passion). Die mehrfarbig angestrichene Kanzel ist nach 0hl-
müllers Zeichnung von Entres in Holz gearbeitet. Unter dem Orgelchor
zwei Gedenktafeln aus Erzguss, mit Hochreliefs, die Tafel rechts König
Ludwig darstellend, dem Ohlmüller den Plan der Kirche überreicht, da-
neben Hess und Ainmüller^ die Tafel links mit zahlreichen Portraits,
Ohlmüller und den beim Kirchenbau beschäftigt gewesenen Werkmeistern
und Künstlern gewidmet.
Die 1863 in ihren Thürmen vollendete St. Johannis - Kirche
(PI. 50), Pfarrkirche der Vorstadt Haidhausen, ebenfalls am r.
Isarufer, mehr n.o., beim Maximilianeum (S. 21), ist von Berger ,
gleichfalls im goth. Stil, seit 1852 aufgeführt ; Mittelthurm 87m,
die beiden Seitenthürme 35m h. ; Inneres noch unvollendet.
Von der Auer- Kirche in die Stadt zurück führt der nächste
Weg über die Beicheribach-Brüekej Holzbau von Muffat. Am Gärt-
nerplatz das gleichn. k, Theater (S. 5) ; dann die Statuen von Oärt-
ner (f 1847) von Widnmann und KUnze (f 1864) von Brugger.
*BavaTia und dieBiüim68halle(Pl. 5), 25 Min. s. w. vom Karls-
thor (Fiaker s. S. 4), am Ende der Theresienwiese. „Als Anerken-
nung bayr. Verdienstes und Ruhmes ward diese Halle errichtet von
Ludwig I., König von Bayern ; ihr Erfinder und Erbauer war L. v.
Klenze. Begonnen 15. Oct. 1843, vollendet lö.Oct. 1853" meldet
eine Inschrift am Fussgestell der Bavaria;, eine zweiteim Innern des
Kopfes lautet: „Dieser Koloss, von Ludwig L, König von Bayern,
errichtet, ist erfunden und modellirt von Ludw. von Schwanthaler
und wurde in den J. 1844-1850 in Erz gegossen und aufgestellt
von Ferd. Miller". Im Innern des Kopfes 2 kleine Ruhebänke;
Platz furo Personen. Durch Oeflfnungen hat man bei hellem Wetter
eine umfassende Aussicht auf die ferne Alpenkette : ö. Untersberg
und Watzmann, s. das zackige Kaisergebirge, daneben der Sohwar«
zenberg und die abgestumpfte Pyramide des Wendelstein, s.w. das
Karwendel- und Wettersteingebirge, von der steilabfallenden
Zugspitze begrenzt. Die Figur ist 16xd hoch » bis zur Spitze des
Neuer PrUdhof. MONGHEN. I.Route. 43
emporgehobenen Kranzes 19in. Auf 66 Stufen steigt man dnroh
das Fussgestell bis zur Figur, und in dieser auf einer eisernen
Wendeltreppe von 60 Stufen bis in den Kopf. — Die Ruhmes-
HALLB , eine dorische Säulenhalle (48 Säulen) auf 4,4m h. Unter-
bau, 67m lang, an beiden Enden rechtwinklig vortretende 34m 1.
Flügel, enthält 80 Büsten berühmt gewordener „Bayern", von dem
Maler M. Schongauer(t 1499), M. Behaim, „Gelehrter" (f 15061,
dem Bildhauer A. Krafift (f 1507), „Sickingen, Ritter*' (f 1523)
an, bis zu Jean Paul, Platen, Schwanthaler, Schellin g (f 18Ö4),
„Weltweiser", H. v. Hess, L. v. Klenze, P. v. Cornelius. Trinkg.
für Bayaria und Ruhmeshalle 40 Pf. In dem 1852 erbauten nahen
8chi€B9hau$ Bier und Kaffe.
München's *iftdl. Friedhof (PL 28), vor dem Sendlinger Thor,
übertrifft an Reichthum sinnyoUer und künstlerischer Denkmäler
jeden andern in Deutschland, an Bedeutung der Namen steht er
keinem nach. Zu beachten u. a. :
Westsbitb, fut in der Mitte r. v. Aretin, Staatsarchivs r (f 1868).
]. Franz v. Baader (f 1841), Philosoph. 1. Ben. v. Holland (Büste), Ober-
studienrath (f 1853). r. Dr. /. Bravn (f 1866). Rechts an der Mauer,
fast am Bogengang, Joe. v. Qdrre* (f 1848). — In dem Boobnoano an der
Westseite : G. v. Reiehenbaeh, Mechaniker (f 1826) ; Fraunhofer (t 1826,
„approximavii sidera") ; die Generale Graf Bekers tu Westerstätten (f 832),
V. Zentner (t 1847) , ». Leutner (t 18Ö3) i /. v. Utzschneider (t 1840)j »«
der Ostseite Vogel v. Vogelsiein^ Maler (f 1868) ; Lor. v. Westenrieder (f 1829).
Oben eine Anaahl Büsten. Die mittleren Räume der Arcaden dienen als
Leichenhaua.
OsTSEiTB an der Mauer, etwa in der Mitte, r. v. Martiu*^ Botaniker
(t 1868)-, r. Franz v. Pavlor Schrank (t 183Ö), Naturforscher; 1. Bpix
(i 1826), ^'atQrforscher; 1. Benefelder (f 1834), Erfinder des Steindrucks;
r. Feldzeugmeister v. Zoller (f 1849); General v. Hallherg (t 1840).
Im mittleren Gang : 1. v. Gönner (t 1827), Jurist ; r. C. Behom (t 1850),
Historien-Maler; r. Dr. K. Fr. JTeiimann, Historiker (+ 1870); r. P.
V. Heu, Maler (+ 1871); r. Fr. Heinr. Jaeobi, Philosoph (t 1819); weiter
Mauromiehali» (f 1836), der Spartiate, und Leonida». Sohn des Odysseus,
errichtet von einem alten „Philhellenen", König Ludwig.
An der Südseite, Eingang aus den Arcaden des alten Gottes-
ackers, ist der neue Friedhof (PL 29), ein 250 Sehr. 1., 220 Sehr,
br. Todtenfeld, mit Arcaden in rothem Ziegelbau umgeben.
Am Eingang der Arcaden 1. und r. ruhen L. von Schwanthaler (f 1848)
und Fr. v. Gärtner (t 1847), vom alten Gottesacker hierher gebracht; in
den Arcaden r. L. v. Klenze, Baumeister (f 1864) ; «. Walther (t 1849), Prof.
derMedicin; Graf Armansperg (f 1853), Minister; Dr. Steinbacher, Natur-
arzt (+ 1868) ; Ainmilller, Director der Glasmalerei-Anst. (f 1871). L. neben
Schwanthaler H. v. Breslau , Dr. med. (f 1851) ; Staatsrath v. Hermann
(t 1866) ; V. Oradinger, bair. Hauptmann (4 1869) ; dann die Auferweckung
der Tochter des Jairus, Freskobild nach einem Entwurf von Schrandolph,
daneben die Auferstehung des Herrn. — In der Mitte des Todtenfeldes
ein *Crucifix von Halbig. — Im mittl. Gang r. F. W. v. Thiertch, Philolog
(t 1P60) ; 1. Juztus von Liebig (t 1874); r. F. v. Paula Gruithuisen, Astronom
(f 1852); 1. H. V. ^«M, Maler (+ 1865); 1. General v. Feder (t 1869). Im
Seitengang 1. Sophie Sehröder-Devrient (f 1868); Adam, Schlachtenmaler
(t 1862). Seitengang r. L. Schaller, Bildhauer ff 1865) ; Dr. Ign. Ferner,
Gründer der Thierpchutzvereine (f 1867) ; PA. v. Siebold, der Japanreisende
(+ 1866) ; Carl v. Pfeiffer, Obermedizinalrath (t 1869).
Der nördl. Friedhof In der Arcisstrasse enthält gleichfalls bereits
einzelne hübsche Denkmäler. In der Mitte ein 4m h. *Cruciflx
44 Route 1. MÜNCHEN. Engl. Oarten.
h. ^Crueiflx in Marmor von Halbig ; in den Arcaden, dem Haupt-
portal g^egenüber, eine Kapelle im roman. Stil.
Ubcobbungbn. Der ^Englisehe Garten , ein 237 Hectaren gros-
ser Park mit den prächtigsten alten Bäumen, von der Isaf in zwei
Kanälen durchströmt, bietet mit seiner Fülle von Schatten und
kühlem Wasser an heissen Sommertagen köstliche Spaziergange.
Am Eingang vom Hofgarten (S. 11) her eine kleine Bildsäule, der
„Harmlos" genannt, weil die Inschrift so beginnt, von Xaver
Schwanthaler ; weiter beim Brunnhaas ein künstl. Wasserfall, dann
r. das Dianabad (Oaf^) , 1. auf einem Hügel der Monopteros , ein
kl. Tempel nach Klenze's Entwurf, dann der Chinesische Thurm
(Caf^) und ein zu Kahnfahrten viel benutzter künstlicher See (an
demselben Wirthseh. Kleinhesselohe). N. schlieset sich an den Engl.
Garten die HirschaUj eiu offenes Wildgehege , an dessen Ende am
Beginn der untern Isaranen der Aumeister (Wirthseh.), IV2 St. von
der Stadt.
Oestl. führt aus dem Engl. Oarten beim Tivoli (Restaur.) eine
Brücke über den Isarkanal, dann eine zweite (Max-Josephsbrücke)
über die Isar (r. die Naturheilanstalt Brunnthaf) naoh Bogenhausen
(Whs.), auf der Höhe des r. Ufers gelegen ; in der Nähe die Stern-
warte mit ausgezeichneten astronom. Instrumenten (Eintr. s. S. 6).
Reizende , von König Max II. geschaffene Anlagen mit hübschen
Blicken auf Stadt und Alpen führen von hier auf dem Oasteig, der
Höhe des r. Isar-Ufers, bis zum Maximilianeum (S. 20) und der
Ludwigsbrücke (S. 42).
Nymphenborg, 1663 unter Kurfürst Ferdinand Maria begon-
nen, Max Joseph's I. Lieblings - Schloss , 1 St. w. von München
(Fiaker s. S. 4), hat hübsche Anlagen , zwei Springbrunnen mit
BOm h. Wasserstrahl und schöne Gewächshäuser, besonders reich
an brasilianischen Pflanzen. Im Innern des Schlosses nichts Be-
sonderes. Restauration zum Controlor. In der Nähe die königl.
Porzellan- Manufaetur. 10 Min. davon der Hirsehgarien, Park mit
zahmen Hirschen, auch weissem Damwild.
Schloss Schieissheim (Schlosswirth), Station der Regensburger
Bahn (Fahrzeit 23-30 Min. , Fahrpreis 1 UJT 15, 75 oder 50 Pf.),
Ende des 17. Jahrh. von Kurfürst Max Emanuel erbaut, mit schö-
nem Garten, Gemälde - Gallerie etc. (die unteren altdeutschen und
italienischen Säle 10-1, die oberen, Niederländer etc., 2-5 Uhr
geöffnet).
Dachau (Zieglerbräu), zweite Station der Ingolstädter Bahn (Fahrzeit .
36-48 Min., Fahrpreis 1 U!f 45, i J( oder 65 Pf.), mit dem Schloss auf der
Höhe des 1. Amperufers hübsch gelegen \ Aussicht auf die Alpen, im Vor-
dergrand das Dachauer Moos, 35-40 Kil. lang, 8 Kil. br., fast kultnrlos,
meist Hoorgründe.
Nach Orotaheaaelohe (S. 82) Eisenbahn in 30 Hin. für 90, 60 oder
40 Pf. Von der Station über die schöne Isarbrücke (S. 82) nach der
(20 Min.) Menterschwaige (Wirthschaft). Von der Brücke Aussicht abwärts
bis Hünehen, unten das tief eingerissene breite Isarthal. (Lohnend auch
der Fussweg von Hünchen zur Henterschwaig«, 1*/« St.; beim südl. Fried-
BUCHLOE. 2. RwUe, 45
hof vorbei durch die obem Itarauen^ dann gegenüber ThaUtirehen (8. 92)
auf 8 Hin. langem Steg über die Isar und am r. Ufer fort, bei ffarlaching
auf die Höhe de« r. Uferrandes, stets mit hübschen Blicken ins Isarthal.]
— Zum Orostheueloher Bräuhaut von der Station den Fussweg 1. am 1.
Ufer aufwärt« (10 Min.)^ oder an der Brücke den Fusapfad 1. hinab zum
(10 Hin.) Brunnenmeister (Wirthsch.). Vom Bräuhaus durch den Wuld
in 1/4 St. nach dem Schlösschen Sehwanegg^ von L. v. Schwanthaler erbaut^
jetBt Hrn. v. Hayerfels gehörig, Eintritt meist gestattet (vom Thurm
^Alpenaussickt) ; weiter (V< St.) Pullaeh (Whs.), auf der Höhe des 1.
Ufers hübsch gelegenes Dorf.
Stamberger See, s. S. 69.
2. Von MtnclMn nach Lindau und Bregens.
Vergl. Karte S. 50.
231 Kil. Bis Lindau (221 Kil.) Bair. Staatsbahn ; Fahrzeit 5i|3-8 St.,
Fahrpreise 17 Jf 70, 11 UT 75, 7 UT 55 Pf. (Schnellzug 20olo höher). Von
Linda« bis Bregens (10 Kil.) Vokablbbr«br Bahn ^ Fahmeit 16-80 Hin.,
Fahrpreise 47, 36, 23 kr. östr.
Bei der Ausfahrt rechts das Marsfeldy der Münchner Exercier-
platz, dann Park und Schloss Nymphenburg (ß. 44). 8 Kil. Fcuingf
Knotenpunkt der Bahnen nach Augsburg und nach Staml>erg(K. 7).
Die Bahn überschreitet die Wurm (S. 69) und tritt hinter Stat.
Aubing in weite Moomiederungen (Dachauer Moob, S. 44). 24 Kil.
Bmck (529m ; Marihabräu ; Post), auch Fürstenfeldbrtiek genannt,
im Amperthal freundlich gelegen (besuchte Flussbäder); in der
Nähe die frühere Cisterzienser- Abtei Fürstenfeld. Kaiser Ludwig
der Baier starb hier auf der Jagd am 10. Oot. 1347.
Weiter durch den Schöngeisinger Wald nach Stat. Orafrath, mit
Wallfahrtskirche ; 1. hübscher Blick auf den Ammersee (S. 71) mit
Schloss Seefeld und Andechs, in der Feme die Alpen. 40 Kil.
Türkenfeld, 47 Kil. Schwäbhausen, 52 Kil. Epfenhausen; dann auf
hoher , von einem Mittelpfeiler getragener Elsenbrücke über den
Lech nach (57 Kil.) Kaufering (591m).
Zweigbahn in 12 Hin. nach (ö Kil.) £aiidaberg (Oloeke; Hahn)^ alte
Stadt (4000 E.) am Lech, mit spStgoth. Liebfraventircke (1496 gegr.)^ im
neu hergestellten RaiMiaus Fresken von Piloty. — Von hier Poet tägl. in
'6 St. nach Diessen (8. 72).
Bei Stat. IgUng 1. das glelchnam. Schloss. — 68 Kil. Buchloe
(Bahnhofs-KestoMr. ; Oasth. zum Kellerberg, beim Bahnhof), Knoten-
punkt der Bahnen nach Augsburg und Memmingen.
Von Augsburg nach Buchloe (40 Kil.) Eisenbahn in 50 Min. bis
11/4 St. f VLT S Jf 20,2 Jf iO, ijf '65 Pf. (Augsburg-Lindau in 5-8 St., 15 Jf 45,
10 ur 25, 6 Uf 60) . Die Bahn dwehschneidet da« Lech/eld, die Ebene «wischen
Wertach und Lech, anf der Otto I. am 10. Ang. 955 die Ungarn schlug.
Stat. Inningen (r. jenseit der Wertach das fürstl. Fugger'sche Schloss
Wellenhurg), Bobingen, Orot$aiHngen, Sehwäbmilnchen , gewerbreicher Ort,
WttUreringm; dann übet die Oennach nach iStat« BHüMoe*
Weiter durch die teeite Niederung der Wertach. Stat. Beck-
steUenj (81 Kil.) Pforztn; jenseit d«B Flusses Kloster Irrsee, jetzt
Irrenaastalt. Pas Gebitg« 8(^liesst gr(»fi»aräg den Hintergrund der
Landsehaft, Zugspitze (2974m), fiocfaplatte (2084m) und Säuling
(2037m) treten bes^^nders hervor.
46 Route 2. KEMPTEN. Von München
Bei der alten Stadt (89 KiL)KAiifbeiire]i (683m ; Sonne ; Hirsch)
überschreitet die Bahn den FIuss und schlängelt sich zwischen dicht
bewaldeten Hügeln hin. Folgen Stat. Biessenhofen (Post, wird
geklagt; Zweigbahn nach Oberdorfs. S. 61), Ruderatshofen und
Aitrang, Tiefer Einschnitt durch die Wasserscheide von Wertach
und Hier. 112 Kil. Oünsach mit altem Kloster, jetzt Bierbrauerei,
der höchste Ort an der Bahn (845m) ; schöne Aussicht ins Günz-
thal, r. Oberffünzhurg,
Die Bahn senkt sich, erst durch Wald, dann durch ein freund-
liches Wiesenthal mit grossen Torflagern. Stat. Wildpoldsried,
Betngau (r. auf der Höhe die Trümmer der Burg Wagegg) ; dann
über die lUer nach (131 Kil.) Kempten (697m; *Krone u. Post in
der Neustadt; Krone und Hase in der Altstadt ; *Algäuer Hof und
Deutscher Kaiser am Bahnhof), x Hauptstadt des Algäu^ in hübscher
Lage an der von hier ab flossbaren Hier. Die Stadt (13,000 Einw.),
bis 1803 freie Reichsstadt, besteht aus der höher gelegenen J^eu-
Stadt zunächst dem Bahnhof und der Altstadt an der Hier. Am
Residenzplatz in der Neustadt, mit hübschem Brunnen (Statue der
Kaiserin Hildegard), das ansehnliche ehem. Schloss der einst mäch-
tigen Fürst -Aebte von Kempten aus dem 18. Jahrh. (im Fürsten-
saal die Bildnisse der Aebte) ; daneben die stattliche Stiftskirche^
Kuppelbau im ital. Stil (1652). In der Altstadt das neuerdings
hergestellte Rathhaus und die Protestant, Kirche am St. Mangplatz.
Südl. von der Stadt Kwischen Bahnhof und Hier ein Hügel mit Besten
alter Mauern und Thürme, die ^Burghalde (Besuch sehr zu empfehlen,
vom Bahnhof 10 Min.), auf welcher ein Denkstein berichtet: ,)Bömerburg
erbaut vor Christi Geburt, Campodunum, Burg Hirlamont, Burg Halde,
Sitz der Fürst-Aebte, von den Bürgern gebrochen 1363, besetzt von den
Kaiserlichen 1633, von den Schweden 1646, befestigt von den Franzosen
1703. zerstört von den Kaiserlichen ITOÖ'*. Nene Anlagen (Restanration);
treffliche Aussicht auf die Algäuer Alpen, im Vordergrund der Grünten
(i741m), 1. daneben im Hintergrund der lange Bücken des Daumen
(2281m) und die abgestumpfte Pyramide des Hochvogel (2ö93m), r. die
Mädel egabel (2613m). — Umfassendere Aussicht vom * Marienberg , i St.
w. (hübscher Spaziergang über Batibentteig und Bmek); oben neben der
Kirche ein Whs.
Von Kempten nach Ulm Eisenbahn in 4 St. für 7 Jt6, 4.^70,
3 Jt, über Memmingen ; nächste Verbindung von Stuttgart nach dem Algäu,
Hohenschwangau etc. — Von Kempten nach Fassen und Reutte s. B. ö.
Von Kempten ab (Kopfstation, Plätze links nehmen) bleibt die
Bahn am 1. Ufer der Hier; die Berge treten allmählich näher heran.
Jenseit WaUenhofen (720m) r. der Nieder-Sontfiofer See (683m),
am Fugs des Staffelbergs (1189m); weiter Stat. Oberdorf. Vor Im-
menstadt tritt die Bahn dicht an die Hier; 1. der grüne scharfkan-
tige Qrünten (S. 56), r. daneben der Daumen (S. 66).
163 Kil. Immeniitadt (720m ; *Kreut oäet Post; Hirsch; Traube,
mit Biergarten ; Badeanstalt in der Ach 5 Min. oberhalb des Orts),
gewerbreiches Städtchen r2500£.), liegt malerisch am Fuss des
Jmmenstadier Homs (lÖ39m) und des Mittag (1429m), zu beiden
Seiten des mitunter reissenden Steigbaehs, unweit des Einflusses
der Konstanter AHi in die liier; östl. der sohöiigeformte Iflollrte
nach Lindau, IMMENSTADT. 2. Route. 47
Qrünten (S. 56), weiter zaruck die Hintersteiner Berge (Daumen,
Geishora etc.).
Umgebungkn. Vom CalvaHenherg (ij« St.) und der SehietsstäUe (V« St.,
Bestaur.) hübsche Aussicht. Gegenüber am Fuss des Horns (^(4 St.) neue
schattige Anlagen (beim Eingang zum Steigbachthal r. ab, Handweiser).
— Nach RoihenfeU 0|s St.) lohnender Spaziergang; Fahrweg am r. Ufer
der Ach, am Landsitz des Grafen Rechberg vorbei; nach 10 Min. auf
das 1. Ufer zum König$gut (Baron v. Kiesen) ; hier den Fussweg r. hinan
(Handweiser) zu den zwei Bauernhöfen auf dem Bergkamm und I. zur
Ruine (neuer Fusspfad), mit treffl. Aussicht auf den Alpsee und das Ge-
birge. Hinab durch den Thorweg zwischen den beiden Höfen nach (20 Min.)
Bühl (Whs., vom Garten hübsche Aussicht), am s.o. Ende des Alpsees
(s. unten), und auf der Landstrasse zurück nach i}\i St.) Immenstadt.
Auf den «Stuibaa (i76öm) sehr lohnend (3-3i|2 St., Führer unnöthig).
Der Weg führt am 1. Ufer des Steigbaetu (gleich oberhalb der Post über
die Eisenbahn geradeaus) an der Bindfadenfabrik vorbei in das zwischen
Mittag und Immenstadter Hom sich herabziehende Steigbachthal ^ eine
wilde malerische Schlucht, durch die der Bach zwischen mächtigen Fels-
blöcken hinabstürzt, und steigt anfangs ziemlich steil zur (40 Min.) höl-
zernen JTopelZe (der Weg 1. führt auf den Mittag^ s. unten). ÖMin. weiter Hand-
weiser, hier 1., fast eben fort; nach 10 Min. über den Bach, nach ij« St. r.
(der Weg 1. führt auf den Steineberg^ s. unten) und wieder aufs 1. Ufer zum
('I2 St.) Wh*. Almagmaeh (einfach). Nun steiler Karrenweg (Fusssteig kürzt)
in Windungen empor zur (^js St.) Alp EhrenscTneang (Sennhütte Mittel-
berg) auf dem Sattel zwischen Steigbach- und Weissach thal ; dann 1. zur
(40 Min.) Oundalpen-Hütte (Nachtlager auf Heu) und die steilen Gras-
halden hinan zur (ijs St.) Spitze, mit Pavillon und Orientirungstafel. Aus-
sicht vorzüglich, umfassender und malerischer als vom Grünten: gerade
im S. die Hauptmasse der Algäuer Alpen, im Krottenkopf und der Mädele-
gabel gipfelnd; 1. davon die Hintersteiner und Tannheimer Berge bis zum
Grünten imO.; r. (SW.) über den langgestreckten Gottesackerwänden die
Berge des Bregenzer Waldes, weiter die Rhätikonkette mit der Scesa-
plana, die Graubündner u. Glamer Gebirge, der Sentis und ganz im Vor-
dergrund das Bindalphom mit seinen N&gelfluhbänken; ganz r. (W.) der
Spiegel des Bodensees , an dem bei klarem Wetter Friedrichshafen deut-
lich zu erkennen ist. — Aussicht vom Mittag (1429m, 2 St.) beschränkt;
vom Steineberg (1889m, 3 St. m. F.) lohnend, der vom Stuiben wenig
nachstehend.
Von Immenstadt nach Sontho/en und Oberttdorf s. R. 4 ; auf den
Qrünten s. S. 56. — Nach Reutte über Hindelang^ Tannheim und Pa»i Oacht
s. R. 6.
Die Bahn wendet sich am Fnss des Immenstadter Horns w. in
das Thal der Ach (r. der Kleinsee) und tritt bei dem Dörfchen Bühl
in starker Curve an den 3/4 St. langen Aipsee (718m), dessen Nord-
rand sie umzieht. Gegenüber stürzt in dem Einschnitt zwischen
Immenstadter Hörn und Gschwenderhom ein Bach in Fällen herab.
Weiter durch das von grünen Bergketten umschlossene freundliche
Konsian%er Thal stets am 1. Ufer der Ach nach Stat. Thalkirchdorf
und stark ansteigend in grosser Curve nach (170 KU.) Oberitanfen
(792m ; *Büttner')j Wasserscheide zwischen Donau und Rhein. Un-
mittelbar Tor der Station, hinter einem kleinen Tunnel, öffnet
sich w. ein überraschender Blick über das tiefe grüne Weissachthal,
auf das Bregenzer WaMgebirge und die schneebedeckten Appen-
zeller Berge, der sich später einigemal wiederholt. Nach Hiiiisau
(Bregenzer Wald) s. S. 51.
Die Bahn senkt sich von Oberstaufen bis zum Bodensee 397m.
177 Kil. Harbatzfiofen. Vor (183 Kil. J Hölhenhaeh (70:m ; Gasth.
48 B(mie2. LINDAU. Von Münehm
zur Eisenbahn) ein Ö85m 1., 59m. h. Viadnct, der Beniershofener
Damm. Die Bahn durchzieht in grossen Curven das thellweise
waldige Land. Vor (198 Kil.) Hergatz, wo ansehnliche Torfstiche,
nochmals ein Blick auf die Appenzeller Alpen. Stat. StockenweiltTy
8(Machter8j Oherreitnau. Die Bahn umzieht den Howerherg (s. un-
ten) und wendet sich dann s. ö.; treffliche Aussicht auf den Boden-
see , links Bregenz, im Vordergrund Lindau und drüben die grünen
St. Galler und Appenzeller Vorberge, darüber hinaus Kamor, Hoher
Kasten, Altmann und Sientis. Ein langer Damm führt die Bahn
über einen Arm des See's in den Bahnhof von
221 Kil. Lindan (395m) (*Batb. Hof, Z. n. L. 2, M. 2 UT,
F. 80, B. 60 Pf.; Badhötel, beide am See und Bahnhof; ^Ksoke oder
Post, Z. i U!^ 50, F. 80 Pf.; Hotel Redtemann, Deutsches Haus, berde
am Hafen; *Helvetia, nicht theuer; Pension Gäetchen auf dek
Mauer, am Festland, auch Bier; Schützengarten ^ Restauration mit
hübscher Aussicht; daneben Rv/pfitn"*» Weinstube; * Bahnhofs-Restauration.
— Seebäder an der NW. - Seite der Stadt im iunern Seearm) , früher
Reichsstadt und Festung, im Mittelalter bedeutende Handelsstadt,
auf einer Insel im Bodensee, durch den Eisenbahndamm und
eine 325m lange hölzerne Brücke mit dem Ufer verbunden. Die
Römer sollen unter Tiberius den Bodensee mit einer Flotte be-
fahren und ein Castell auf det Insel angelegt haben, von dem
vielleicht der alte Thurm neben der Brücke noch übrig ist (?). Am
Hafen haben dem König Max IL, „dem Förderer des Verkehrs, Er-
bauer dieses Hafens und Vollender der durch Ludwig I. begon-
nenen Süd-Nordbahn , — die dadurch verbundenen Städte" 1856
ein Standbild errichtet, Erzguss nach Halbig's Modell , am Syenit-
sockel die Wappen der Städte und vier allegorische Fi]guren, In-
dustrie, Handel, Kunst und Wissenschaft. Auf der südl. Molen-
spitze auf einem 10m h. Granitsockel ein sitzender 6,5m h. Löwe
aus Kelheimer Maröor, gleichfalls von Halbig modellirt ; auf der
nördl. der stattliche Leuchtthurm (oben schöne Aussicht ; Eintritts-
karten im Hauptzollamtsgebättde).
Ausflüge. Hübscher Spaziergang am w. Seeufer (über den Eisen-
bahndamm , dann 1.) an den Villen Lotzbeck mit schönem Park, Oiebel-
baeh, Lingg (»Fresken von Nane) u. a. vorbei zum (»(2 St.) Ba^haekenbad
(Pension Freihof) und dem (iji 3t.) )Lm4«iihof (Villa Oruber) mit präch-
tigem Park , TreibhäuBern etc. (Eintr. Dienst, u. Freit, frei, Bonst 1 Jl^
Sonnt, geschlossen). 10 ISfin. weiter Schloss Altoind^ der Frau Gruber
gehörig. — Vom (V4 St.) *Hoirerb«rg (4ö6m) s'ehr schöne Aussicht; Weig
dahin entweder den Fnsapftd längs der Eisenbahn, oder vom Landthor
den Fahrweg über Aesehach (Schlatter) zum Dörfchen Hoiren am Fosa
des rebenbepflanzten Bergrückens. Oben zwei Wirthshäuser und ein
Belvedere.
Der BodttüM« (996m) ist von Breigomz bis enr Hündnng der Stockach
70 Kil. K, gegen 15 Kil. br. und an der tiefsten Stelle (zwischen Fried-
richshafen und Arbon) 2TBm tief. Er erhält seinen Hauptzufluss durch
den Rhein ^ dessen bedeutende AMagerongen an der Einmündung des-
selben zwischen Bregens n. Rorschach ein weites Delta gebildet haben,
und der bei Constanz wieder ausfliesst. Der weite Wasserspiegel, die
durch zahlreiche Ortschaften belebten Ufer, die im Süden sich erhebenden
stattlichen belaubten Berge, daffiber in der Feme die Appenzeller Alpen-
kette, vor allen der schneebedeckte Sentis und bei hellem Wetter s. ö.
nachBregenz. BR£GENZ. 2. RouU. 49
einige Schneegipfel der Vorarlberger Alpen, sind wohl geeignet, einen
grossen and überraschenden Eindruck namentlich anf denjenigen Reisen-
den zn machen , der auf diesem Wege sam erstenmal der Schweis sich
nähert. Die Östl. und westl. Ufer sind fast übernll flach, nur im Korden
xeigen sich fem bewaldete Oebirge-, der helle Punkt an denselben ist
das Färstenberg''sche Schloss Heiligenberff^ fast allenthalben am Bodensee
sichtbar.
Zwischen den Hauptorten am See, Friedrieh$h<nfen ^ Lindau^ Bregenx^
Rorsehachy Roman*hom^ Constant (Schaff hauten)^ Meeriburg, Ueberlingen^
Ludwigthafen^ fahren die Boote (an 24) mindestens einmil täglich, und
auf den Hauptlinien (Lindau - Borschach in lij« St., Lindau - Bomanshom
in l>|t8t. , Friedrichshafen - Borsehach in 11(4 St.. Friedrichshafen - Bo-
manshom in 1 St., Friedrichshafen - Constanz in lijs St.) 4-6 mal tägl.
Die Abfahrtstanden wechseln häufig, doch ist an die ankommenden
Bahnzüge für die Hauptlinien meist directer Anschluss. Der See ist neu-
trales debiet, das Beisegepäck ron Lindau oder Friedrichshafen s. B. ist
daher su Constanz der Verzollang unterworfen, und umgekehrt.
Ton Lindau nach Bhbgbnz Dampfboot 6-7mal tagl. in
25 Min. ; Eisenbahn in 15-30 Min. für 48, 36 oder 24 kr. (Aus-
sicht rechts). Zwischenstation Loehau.
lOKil. Bregens (395m) (Osbtkkb. Hof, am See, Z. von 1 fl. ab,
F. 40, B. 20 kr.; «Weisses Kreuz, Bömerstr., Z. 1 fl. 10, F. 40 kr.;
«Kbome^ Scuweizebhop; Löwe; Lamm-, Cafi Kirchntr^ Orabengasse; Wein
bei F. Kinz^ vulgo Bürgermeister, und A. Kinzjr. (Vier Jahreszeiten), am
Wege Bum Gtebhardsberg; Bier im ffirsch; Fonier'i Brauerei; Omeinder^z
Biergarten, am See; zur Schanz^ an der Lindauer Strasse; Bctfinfu/»-
Restaur.)y Hauptstadt von Vorarlberg, mit 3700 Einw. , das Brigari'
tium des Strabo und Ptolemseus, liegt am Fuss des Pfänder
am ö. Ende des Bodensee's (Lacus Brigantinus). Die Alt" oder
Oberstadt y ein unregelmässiges Viereck auf einer Anhöhe, welche
durch die neueStadt auf drei Seiten umschlossen wird, ist das aUröm.
Castrum, froher mit zwei Thoren ; das südl. Ist abgebrochen und
ist dort neben dem alten Thurm eine Frohnfeste erbaut. Beim
Eingang durch die Aurachgasse über der Thoi6ffnang des ehem.
innem Thurms (jetzt Flatz'sche Buchdruckerei) ein Reliefbild der
Göttin Epona (reitende Frauengestalt). Vom neuen Hafendamm
guter Ueberblick über Stadt und Gegend. Im Vorarlberger Museum
in der Nähe des Bahnhofs einige naturgeschichtliche Gegenstände,
Münzen etc. , und die im J. 1862 auf dem Oelrain, dem Hügel-
plateau 10 Min. B.w. von der Stadt, ausgegrabenen romischen
Alterthümer; eine kleine Sammlung von letzteren auch Inder Villa
Cfülkh, dicht bei der Stadt.
Sohöner ^paziekoakg auf der Lindauer Strasse zur (20 Min.) Klause
(Orav&tweuth^i Ruhe)-, vom Tharm reizende Aussicht, bes. bei Abendbe-
leuchtung. Weiter zum (VaSt.) Baumle (*Wh8.) bei Stat. Lockau (s. oben)
und zum (1/4 St.) „Zech^, Wirthsch. unmittelbar über der bair. Grenze.
— Südl. auf der l>ornbirner Strasse nach O/2 St.) Rieden mit der schön-
gelegenen Riedenbnrg (Erziehungsanstatt der Dames du sacrä coeur); an
der Äcbhriicke (10 Min.) Oartenwirthsch. zum *Engel. In der Xähe der
Biedenburg das von der Eisenbahn durchschnittene Gletseherfeld mit in-
teressanten Felssohliffen. — Westl. nach (V2 8t.) Vorkhtte^ und Mehre f au,
Cistersieikseraüft mit stattl. neuer Kirche im Basilikenstil; im Vorkloster
besuchte Badeanstalten (warme Schwefelbäder; Omnibus 4mal tägl. vom
Kreuz). [Von Biedenburg am Gletscherfeld vorbei nach Mehrerau V« St.,
als Bückweg zu empfehlen.] — Oestl. zum (V4 St.) Berg Izel y Schiess-
Ba£i>sksb''s Südbaiem. IS. Aufl. 4
50 RouU 2. PFÄNDER.
stand u. Wirthsch. mit reizender Aussicht (schöner von dem oberhalb
gelegenen Hof Weisseweute). Zum (IV4 6t.) Dörfchen Fluh s. unten.
Vom ^(Hbhards- oder Schlotsbers (598m), >/< St. Steigens yon Bre-
Sens (Eweite Hälfte angenehm im Wald), mit den Trümmern eines
chlosses der Montforter Grafen, Wallfahrtskirche und *Wirthshaus,
schöne Aussicht auf den Bodensee bis Gonstanz, das Thal der Bregenzer
Ach und des Rheins, die Appenzeller und Glamer Alpen; Vordei|;rund
steil abfallendes Fichtengebirge, sehr malerisch. — Um den Absturz des
Oebhardsbergs herum führt ein Fahrweg nach (1 St.) KennelbeKh (Krone),
am r. Ufer der Ach hübsch gelegen ; von hier über die Ach nach Schloss
Wol/urth (Vz St.) und über Rickenbach 1. aufwärts nach (1 St.) Bildstein
(6ö4m), Wallfahrtsort mit schöner Aussicht: zurück über (*/4 8t.) Sehwarx-
aeh (S. 190).
Auf den ^Pfftnder (1066m) , mit prachtvoller höchst lohnender Aus-
sicht, führen verschiedene Wege; der nächste (guter Fusspfad, U\f2 St.)
hinter der alten Caserne r. aufwärts, beim Handweiser 1., an einer Bank
mit hübscher Aussicht vorbei, dann steiler durch Wald an der Bergwand
hinan, zur (1 St.) Balbttation Pfänder (Erfr.); 12 Min. letzte Häuser
von Hiniermoos; dann weniger steil zum (20 Hin.) grossen neuen *H6tel-
Pention Pfänder (Z. 1^2 fl.. L. u. B. 40, F. 50 kr.), 5 Min. unterhalb des
Gipfels. Die Aussicht umfasst den Bregenzer Wald, die Algäuer und
Vorarlberger Alpen, den Rhätikon, die Berge von Glarus und Appenzell
und den ganzen Bodensee. — Der etwas weitere Fahrweg (2-2Vs St., neue
Strasse lB77 vollendet) führt am Berg I»el (s. oben) vorbei meist durch
Wald zum (IV« St.) Dörfchen Fluh (Krone) und zum (iVi St.) Gasth. — Von
Lochati (S. 49) gleichfalls bequemer Weg (2Vs St.), den Telegraphenstan-
gen nach bis zur Oagenmühle, dann 1. hinan zum Weiler Biese und zum
Hotel. — Vom ^Hirtehberg (lOSSm), IV4 St. ö. vom Pfänder, Aussicht
weniger malerisch, aber besserer Ueberblick des Bregenaer Waldes (von
Bregenz 3 St., über Fluh^ Oeserberg u. Ahomach).
Bregenzer Wald s. B. 3; nach Feldkirch und Bludem ( VorarUterger
Bahn) s. B. 35.
3, Von Bregenz zum Arlberg dnrch den Bregenzer
Wald.
Der Breg«iiB«r Wald, der nördliche Theil von Vorarlberg zwischen
Bhein, 111, Lech und Hier, ein von der Bregenxer Ach durchströmtes ab-
wechslungsreiches Gebirgsland, bietet dem Fussgänger eine Fülle genuss-
reicher Touren. Man unterscheidet den Vorderen oder Aeusseren Wald^
ein dichtbevölkertes Hügelland mit wenig hervortretenden, matten- und
waldbedeckten Höhen, und den Hinteren oder Inneren Wald,, der zum Theil
schon vollen Hochgebirgs-Character zeigt. Bei beschränkter Zeit: von
Bregenx über Behwarxenberg oder Bexaw zum 8chröcken\ dann entweder
zum Arlberg^ oder über das QeaUeheJJoeh nach MiUelberg und Oberstdorf.
Wirthshäuser meist gut und billig.
Eisenbahn von Biegenz nach (8,e Kil.) Sehwarxach in 28 lidn.
8. S. 190 ; von hier Post 2mal tagl. nach Bozau , Imal tagl. von
Bezau bis Au. Die Strasse steigt dorch das malerische Schwarz-'
achthal nach (l'/2 St.) Albersehwende (717m; ♦Taufte), hühsch
gelegenes Dorf mit stattlicher Kirche (gute Altarbilder von De-
schwanden), von wo ein lohnender, nicht zu verfehlender Fuss-
weg über die Lorena (1090m) nach (1^/4 St.) Schwanenberg führt
(s. unten), und umzieht dann den Bergabhaug in grossem Bogen,
mit prächtigem Blick In die Thäler der Rothach , Bregenzer Ach
und Weissach, die tief im Grund sich vereinigen. Beim (1 St.)
Whs, zum Krönte führt 1. ab der Fahrweg nach Lingenau(s. unten);
1.
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SCHWARZENBERG. 3. Route, 51
Y4 St. veitex zweite Strasseutheiluug : t. holperiges Strässchen
über Wicden und. Stangenach nach (1 St.) Schwarzenberg (%. unten);
1. senkt sich die Poststrasse ins Thal hinab und führt über die Ach
und den Schmidleback nach (^2 S*«) EfiTif (560m ; *Löwe ; *Po8t')^
Wer nach Oberstaufen oder über Hittisau nach Oberst-
dorf will, folgt beim Whs. zum Krönle (s. oben) der Strasse geradeaus
über MüseWachy in Windungen hinab zur Ach, dann wieder hinan nach
(2 St. von Alberschwende) Lingenau (Ochs) und (>|4 St.) Hittisau (828m ;
* Krone) y grosses Dorf, auf dem Bergrücken zwischen Böigen- Ach und
8ubert-Ach frei und schön gelegen. (Lohnende Ausflüge: auf den Bittix-
herg (1326m, l«/« St.) und den *ffoehhädrich (i563m, 27« St.), mit schöner
Aussicht; durch das Lecknerthal zum (iVs St.) kleinen Leekner-See (in
der Höße-Älpe Erfr.) und über die Lehen-Alpe auf den (3 St.) Hochgrai
(Fahnengrat^ 1880m), etc. Ueber BihraUgfäll und Rohrmoo» nach Oberstdorf
s. 8. 60.] — Eine Fahrstrasse führt von Hittisau n. nach (1 St.) Krumbach^
überschreitet die Bolgen-Ach auf kühner Brücke und führt weiter durchs
Weissachthal über Springen, Ach und Weissach nach (3 St.) Stat. Ober-
siav/oi (S. 47). — Von Lingenau nach Egg (IVs St.) Fahrstrasse, in
Windungen hinab in die Schlucht der Subers-Ach, dann wieder hinan über
Orossdorf (für Fussgänger näherer Weg 10 Min. s. von Lingenau von der
Fahrstrasse r. ab, 1 St. bis Egg).
[Schwarzenberg (694m; *Hirach, *Lamm, dem gleichen Be-
sitzer gehörig), am Fuss des Hochälple (s. unten) reizend gelegen,
ist zu längerm Aufenthalt sehr geeignet. In der Kirche ein Altar-
bild (Verherrlichung Maria) yon Angelika Kauffmann (geb. 1741
in Chur, f 1807 zu Rom), deren Eltern hier lebten, wie eine
Gedenktafel unter der Marmorbüste der Künstlerin im 1. Seiten-
schiff der Kirche meldet.
Fusspfad über die Lorena nach Alberschwende s. oben. Lohnend, aber
etwas mühsamer, der Fussweg über die Loose (1112m) nach (3 St.)
Dombim (S. 190) oder (jenseit der Passhöhe r. am Walde hinab) nach
(3 St.) Schwarzach (8. 190). Die Jochhöhe ist gleich n. vom *Hoohäipl6
(1462m), das von derselben in 1 St. leicht zu ersteigen ist, mit schöner
Aussicht auf den Bregenzer Wald, das Bheinthal , den Bodensee und die
Appenzeller Berge (oben neue Schutzhütte). — Der directe Weg von
Schwarzenberg auf das Hochälple führt beim Hirsch r. bergan, bei der
Wegtheilung entweder den Saumweg r. , oder den nähern Fussweg 1. ;
hinter den vier letzten Höfen (1/2 St.) den Fusspfad I. zu den (20 Min.)
zwei Sennhütten unter dem Walde, bei der ersten r. auf die Wald-Ecke
los, dann durch Wald; 15 Min. Sennhütten; 15 Min. desgl. (Erfr.); vor
den letztern r. bergan in den Wald und über den Bergrücken zum (*/< St.)
rasenbewachsenen Gipfel.
Von Sch-wabzenbebo nach Mbllau (2^2 St.). Südl. führt
von Schwarzenberg ein schmaler Fahrweg am Weiler Loch vorbei
über einen Wildbach hinab zur Ach, die hier in engem Felsenbett
lliesst; die gedeckte Brücke (25 Min.) bleibt 1. (über dieselbe
führt ein Fusssteig auf die Strasse von Egg nach Bezau, s. unten).
Weiter am l. Ufer eben fort durch Wald; 20 Min. zweite (steinerne)
Brücke ; am r. Ufer die Strasse nach Bezau (wer dorthin will, geht
am besten über diese Brücke, dann r.). Der von hier ab breitere
Fahrweg nach Mellau bleibt stets am l. Ufer, über (20 Min.) Hof
und (15 Min.) Bayen; 5 Min. oberhalb dritte Brücke (r. die kegel-
förmige Mittagspitze, 2092m); am r. Ufer der Weiler Ellenbogen,
von wo Fahrweg 1. nach (15 Min.) Bezau, x. nach (20 Min.) Beule
(s. unten). Unsre Strasse umzieht am 1. Ufer den bewaldeten
4^
52 Route 3. MELLAU. Bregenzer
Bayenberg und führt über Klaus (bei der bedeckten Brücke 1. mün-
det der Fussweg von Reute, s. unten) nach (1 St.) Mellau.'\
Die Strasse ton Egq nach Bszau führt am r. Ufer der Ach nach
CV2 St.) Andelsbuck (10 Min. östl. das gleichnam. Bad mit Eisen-
quelle, nicht theuer; dabei *H6tel-Pen8ion des Dr. König). Weiter
über Büchl und Bersbuchj um den vortretenden Rücken der Bezeck
herum (s. unten) nach (2 St.) Besau (637 m; *Qem»e^ Posi)^
Hauptort des Inneren Waldes, Sitz des Bezirksamts. In einem
Privathause acht Bilder von Angelika Kauffmann, für Fremde wohl
zugänglich (Trinkg.).
Ein näherer Fassweg führt von Büchl über die Beseck (965m) in 1^4 St.
nach Bezan ; ohen (halbwegs) eine goth. Spitzsäule mit Inschrift: „Zum An>
denken 1871. An dieser Stelle stand das hölzerne im J. 1807 abgebrochene
B.athhaus des inneren Bregenzer Waldes, in welchem der freigewählte
Landammann und Bath durch Jahrhunderte die Angelegenheiten der Ge-
meinde nach altem Landesbrauch berathen, beschlossen und verwaltet
haben." — 5 Min. weiter südl. prächtige Glebirgsaussicht (Mittagspitze,
Ganisfluh etc.).
Der Fahrweg von Bbzau nach Mellait (IY4 St. ; Post bis Au
tägl. in 2 St. ; Zweisp. 8fl.) überschreitet bei "EUenhogtn (s. oben)
die Ach. 1/4 St. s. im freundlichen Bizauer Thal das kleine Stahl-
bad Reute (Einrichtung einfach aber gut), von wo ein Fusspfad
mit hübschen Aussichten über die Hebung (739m) nach Hinter-
reute und zur Klaudbrüeke über die Ach führt (bis Mellau 1 St.,
s. oben).
Mellan (684m; *Bär, Z. 60, M. 80 kr., zugleich Stahlbad;
Adler')^ in schön bewaldetem Thal sehr malerisch gelegen , ist für
längern Aufenthalt zu empfehlen. S. ö. die schroffen Wände der
Camsfluh (2041m); w. öffnet sich zwischen Hohem Koien und
Ountenhang das enge Mdlenbach- Thal , im Hintergrund der Hohe
Preschen.
Lohnend die Besteigung der Mörzelspitze (1827m), durch das Mellen-
bachthallnSVsSt. (Aussicht nach S. beschränkt). — Hoher FresehenCXXAm),
6 St. m. F. , besser von Bankweil (S. 191). — Canüßuh (2041m), 41/2 St.
m. F., ziemlich mühsam (besser von Au, s. unten) ^ über die Alp Bo/-
stätien steil zur Canitalpe, dann über abschüssige Grashalden zur Spitze,
mit treffl. Aussicht. Abstieg nach Au nicht schwierig.
Die Strasse überschreitet die Ach und führt am bewaldeten
Abhang des Ocpfbergs über Hirschau nach (lY4St.) Schnepfau
(721m; Kfone, AdXef)\ r. stets der lange Rücken der Canisfluh.
Von Rente (s. oben) nach Schnepfau näherer Fussweg (1^2 St.)
über Bitau und die Sehnep/eck (888m)^ oben bei der St. WendelinskcqteUe
trefflicher Blick auf Canisfluh, Mittagsfluh etc.
Weiter stets am r. Ufer der Ach zwischen r. Canisfluh, 1. Mit-
tagsfluh (vorn Künzel spitze) nach (1 St.) Au (786 m; *Krone;
*Ro8sle , jenseit der Brücke) , in einer Thalweitung hübsch ge-
legen.
Kach Bludenz lohnender Weg (11-12 St.) durch das s.w. ansteigende
Argenihal. Am r. Ufer des Bachs nach (3 St.) DamüU (1428 m), hochge-
legenes Dorf (Whs. einfach) (von hier auf die IfittagspiUe^ 2092m, 2i|t St.
mit Führer, für geübte Bergsteiger nicht schwierig, lohnend) \ dann südl.
über das Faschinajoeh (14t^m) nach Fontanella und (3 St.) Sonntag im
livise» WaUert/tal und durch letzteres nach (5 St.) Bludenz (S. 193). — Ein
Wald, SCHBÖCKEN. 3. BouU, 53
andrer gleichfalls lohnender Weg führt von Damals w. über die Furka
ins Laierruer Thal nnd nach (6 St.) Rankweil (S. 191).
Fussgängei brauchen Yom Rössle nicht zurück auf die Fahr-
strasse, sondern bleiben am 1. Ufer bis gegenüber (20 Min.) Lugen,
wo eine Brücke über die Ach führt. Der Fahrweg (kürzerer Fuss-
weg durch die Wiesen r.) endet bei (^2 St.) Sohopemau (832 m;
Krone; Adler) y Geburtsort des Bauemdichters F. M. Felder (f
1869), dem 1875 auf dem Kirchhof ein Denkmal errichtet wurde ;
Büdl. die mächtige Künzelapitze (2307m) , 1. im Vordergrund die
pyramidenförmige üenschellerspitze (2035m).
Von hier erreicht man auf gutem Saumpfad über das kleine
Schwefelbad Hopfreben (Whs.) in 21/2 St. allmählichen Steigen s
den ^Etohrdeken (1260 m), dem es, wie L. Steub sagt, „unter allen
bewohnten Alpen an schauerlicher Schönheit keine gleich thut''.
Im Grunde eines gewaltigen Trichters , gebildet von 2300-2600m
hohen Bergen, die bis weit hinauf mit Wald und Matten, oben aber
zum Theil mit Schnee bedeckt sind (Juppenapitze, Mohnenfluh, Roth-
hom, Künzd8pitze)y liegt zu unterst auf einem grünen Hügel, von
der Ach umrauscht, das weisse Kirchlein des Schrockens , mit dem
Pfarr- u. Schulhaus und einem ♦ Wha.
Bergtouren : ^Widderstein (2ö31m), 4 St. vom Schröcken, nnschwie-
rig nnd höchst lohnend. Von Hochkrun^ach (s. unten) mit Führer (der
Wirth P. Schwarzmann nnd seine Sühne) über steile Grashalden hinan
(Weg znm Oentseheljoch, s. unten), oben 1. nnd in der Felsmulde an der
Südseite empor (Weg neuerdings verbessert), zuletzt über Qeröll auf den
Grat und zur Spitze. Prachtvolle ^Aussicht auf Algäuer u. Lechtbaler
Gebirge, Tauem, Oetzthaler u. Rhätische Alpen, Ortler, Bernina, Glarner
n. Appenzeller Alpen, Bodensee. — KünteUpitze (2307m), 3V2-4 St. m. Füh-
rer, über den Schadonapass (S. 195), beschwerlich; ebenso Mohnenßuh
(2541m). — Klein- oder Bt^tmadlerapitze (2646m), 6 St. m. Führer, schwierig.
XJebergänge :
Nach Oberstdorf über das Oentseheljoch (8V2 St.), lohnend. Leidl.
Saumpfad steil hinan nach (I1J2 St.) Hochkrumbach oder Krumbach ob Holz
(1713m; Whs. einfach), einigen zerstreuten Häusern in kahlem Hoch-
thal, nur im Sommer bewohnt; hier 1. im Zickzack steil aufwärts über
abschüssige Hatten zum (1 St.) hölzernen Kreuz auf der Höhe des Oent-
■eheljoflha (197öm), am s.o. Fuss des WiddenUiM (s. oben); schöner
Rückblick auf Aarhom, Mohnenfluh etc. Hinab (rechts halten) steil
und steinig zur Obern QenUehel- oder Oensielalp (16d4m), dann auf besscrm
Wege hoch an der 1. Seite des malerischen Oentschelthals (r. die Abstürze
des Liechlkopfs und Zwöl/erkop/s) , an einer Stelle an einer jäh abstür-
zenden Felswand entlang (Weg durch eine niedere Mauer geschützt), zur
Untern Oentschelalp (1302 m). Der Weg bleibt stets am 1. Ufer des Bachs
und führt über den Weiler Bödmen ^ die Breitach überschreitend, hinaus
nach (2 St.) Mütelberg (1213m; «Krone), Hauptort des Kleinen Walser-
oder Mittelberger Thals. Von hier nach (4 St.) Oberstdorf leidl. Fahrweg
(vgl. S. 57). — Nach Oberstdorf über das Haldenwangereek oder den
SehrofenpasM s. S. 60.
Ins obere Lechthal (bis Beutte 16 St.). Von Krumbach (s. oben)
erst kurze Zeit am 1., dann stets hoch am r. Ufer des Krumbachs nach
(1 St.) Warth (1495m; Rössle), am Fuss des Warthoms hübsch gelegen
(von hier nach Leeh^ 8. 54, 1»|« St., guter Weg durch das tief eingeschnit-
tene Lechthal, unterhalb des hochgelegenen Dorfes Bärstegg vorbei). Dann
hinab über den Krumbach und wieder hinan nach ('U St.) Lechleiten
(1539m), hoch über der tiefen Schlucht des Lech, vom Biberkopf (2596m)
überragt; schöner Blick s.w. in das obere Lechthal mit Omeshom und
Schafberg, w. Warthom und Widderstein (über den Schro/enpass nach
54 BouteS. LECH-
Oberstdor/ s. 8. 60). Nun scharf bergab, vor Ellenbogen auf das r. Ufer
des Lech, nach (2^t St.) Steg (1118m ^ Whs.), an der Mündung des Kaüer-
thaU, durch das ein vielbegangener Pfad über das Kaiserjoch (2318m) nach
(5 St.) Pettneu^ ein andrer über das Almejur-Joch nach (6 St.) St. Anton
im Stanzerthal (S. 196) führt. Von hier ab Fahrweg (Cariolpost nach
Reutte Mont., Mittw. u. Freit. 7V2 V. Vm. in 8 St.) über Hägerau nach
(1 St.) Holsgau {* Hirsch; Post)^ stattliches Dorf an der Mündung des
ffeckbachthals (über das MädeUjoch nach Oberstdorf s. S. 59) ; weiter über
Stockaeh und Lend (zweimal über den Lech) nach (2 St.) Elbigenalp
(1036m ^ Engel) , an der Mündung des Bemhardsthals (S. 59). Bei (1 St.)
Häselgehr (Bräu) , an der Mündung des Oramais-Thals^ tritt die Strasse
wieder auf das r. Ufer des Lech. Von (IV2 St.) Elmen (Post) führt s.o. ein
lohnender Saumpfad über Bschlabs, Boden ^ Pfafflar und den Hoehtenn-
Sattel (1905m) n. vom Muttekopf (8. 196) nach (7-8 St.) Imst (S. 197).
Weiter stets auf der r. Seite des breiten geröllbedeckten Lechthals.
Nach 'I4 St. bleibt 1. Vorder-Hombach (Whs.), m der Mündung des Hom-
bachthals. [In letzterm l^ja St. thalauf Hinter- Hombach (Whs.), am Fuss
des Hochvogels (S. 66), von wo ein etwas mühsamer, aber lohnender Ueber-
gang durch das n.w. abzweigende Jochbach- Thal zum Hombachjoch (2043m)
zwischen 1. Jochspitze^ r. Höllenhörnem, hinab ins Oythal (S. 58) und nach
Oberstdorf führt (von Hinter-Hornbach 6-7 St., m. F.].
Die Strasse führt über (*|4 St.) Stanzach^ an der Mündung des Namloser
Thals , und (1 St.) Forchach (1. die enge Oeffnung des SchwarzwasserthaW)
nach (1 St.) Weissenbach (9()9m; Lötoe)^ wo 1. die Strasse vom Pats Oacht
(S. 67) herabkommt. Von hier nach (2 St.) Reutte s. S. 67 (Einsp. 8 fl.).
Vom Schröcken nach Bludenz über den Schadonasattel und durch das
Grosse Walserthal s. S. 195.
Der gute Saumweg vom Schböckbn zum Ahlbbrg (5 St.
"bis Stuben, Führer unnöthlg) steigt auf der r. Seite des tief einge-
schnittenen AuenftldtoheU anfangs durch Wald ziemlich steil hin-
an; beim Austritt ans dem Walde (20 Min.) hübscher Blick auf
Juppenspitze und Mohnenfluh und weiterhin auf die mächtige
Kleiuspitze (Braunadlerspitze, 2646m") mit ihrem Gletscher. V4 S*«
Auenfeldalp (Erfr.); nun eben fort in breiter Thalmulde (Quell-
thal der Bregenzer Ach) zwischen r. Juppenspitze, 1. Aarhorn, zu-
letzt wenig bergan zur (3/4 St.) Passhöhe (1746m) [wer von Lech
kommt, hält sich r. auf die erste Sennhütte zu , dann 1. zur Ach
und stets auf dem r, Ufer hinab]. Abwärts r., nach V2 S*« ^^6' 6"*®
Brücke und nochmals bergan über einen bewaldeten Rücken ; dann
hinab ins Lechthal (1. mündet der Weg yon Warthy S, 53), über
den Lech nach (40 Min.) Lech oder Anger (1438m; *Krone] Ad-
ler') , Hauptort des Thambergs oder obersten Lechgebiets, am Fuss
des Omeshomd (2572m) schön gelegen.
Ein Karrenweg führt von hier zwischen Omeshom und Rauche-
spitz am r. Ufer des Zürsbachs über (1^4 St.) Zürs (einf. Whs.)
zum (V4 St.) Flexensattel (1761m), mit Aussicht s. auf den Kalten
Berg (2895m) und den Wildebene- Femer ; hinab auf der r. Seite
eines tief eingeschnittenen Thals, durch das der Stubenbach in
Fällen hinabstürzt, in vielen Windungen an steiler Wand, zuletzt
im Thal über den Bach und hinaus auf die Arlbergstrasse oberhalb
(1 St.) Stuben (S. 195).
Von Lech über Formarin-Alp nach Dalaas 6 St., lohnend
(Führer rathsam, Proviant mitnehmen). Am 1. Ufer des Lech über (*|4 St.)
Zttg^ wo 1. der Weg über Bratzer StaflTel zum Spullersee abzweigt (s. un-
ten), zum (1 St.) Aelpley mit Käserei, auf weiter ebener Wiesenfläche;
SONTHOFEN. 4. RouU. 55
1. der Sehafberg (s. unten), vom Johannetkopf und Hirtehengpitze. Nach
>|3 St. über den Lech und bergan cur (10 Hin.) Alp TannUger (schöner
Rückblick)^ 1. öffnet sich das Kälberthal , durch das gleichfalls ein Pfad
über 8puller9-Alp« und Dalaater Staffel cum (3 St.) SpuUertee führt. Nach
V« St. wieder über den Bach und am 1. Ufer hinan, an einigen Absätnen
im Flussbett vorbei, aus welchen dürftiges Wasser sickert (unterirdischer
Abfluss der Formarinsee- Quelle des Lech), zur (U/a St.) Formarm- Alp
(ISeOm)-, 10 Min. weiter der kleine grüne «Formarin-See (1806m), am Fuss
der mächtig aufragenden Rothteand (s. unten). Man umgeht den See ent-
weder an der N. und W.-Seite, oder wendet sich (kürzer aber schlech-
ter) 1., an der O.-Seite am Abhang entlang zur (V« St.) Passhöhe (1898m),
mit Aussicht auf Bhätikon, Sulzfluh etc. Hinab zur (V« St.) Alp Ruehstaffel^
5 Min. unterhalb trefiFliche Quelle: dann in zahllosen Windungen bergab,
der ausgebesserte Weg oft schlechter als der alte, zur (Vi St.) Alp Mu-
»tariHj die am r. Ufer des Baches bleibt, und 1. nach (1 St.) Dalaas (S. 195).
— Nach dem Walserthal und Bludenz. NW. führt vom Formarin-
see ein rauher Pfad über den Sattel zwischen Piteehiköpfen und Rothteand
zur (2 St.) Alp Lagutz (1099m ; Unterkunft) , dann w. am Abhang des AI-
pilla ins Marulthal^ nach Garfül und (2 St.) Marul (Wh!<i.); gegenüber
die bewaldeten Abhänge des Hohen Fratgen (8. Itö). Das Maralthal
mündet 1 St. weiter abwärts in das Grosse Walser^al (S. 194; über Oar-
sella nach Sonntag 2 St.). Der Weg n ch Bludenz führt 1. tief hinab ins
Latankatobel^ dann wieder steil aufwärts nach (1 St.) Raggal (Whs.) und
um die W.-Seite des Hohen Frassen herum nach (2^/2 St.) Bludenz (vergl.
S. 194). — Besteigung der Rothwand (2701m) von Alp Lagutz in 4-5 St. m.
Führer, schwierig; kürzer und besser von Alp Klesenza^ 1 St. n. von
Lagutz im obersten Huttier Thal (2 St. von Buchboden, S. 195; von
Tannleger (s. oben) auch direct über das Johannesjoeh (2110m) zwischen
1. Rothwand, r. Hirschenspitze und Misthaufen in 2V2 St. erreichen).
Von Lech nach Klösterle über Spullersee ö St., gleich-
falls lohnend. Beim ('/4 St.) Weiler Zug 1. über den Lech und am Stier-
loehbaeh aufwärts zur Stierloehalpe^ dann über Bratzer Staffel zum (21/s St.)
^Spulleraee (1750m) in grossartiger Umgebung (zu Seefahrten ist ein Kahn
vorhanden). Nördl. der gewaltige * Sehafberg f2676m), vom See in 4 St.
m. F. ohne grosse Schwierigkeit zu ersteigen (Weg neuerdings verbessert);
prächtige Aussicht. Abstieg vom See nach (IV2 St.) Klösterle (S. 195) oder
r. durch das Spreubaeh-Tobel nach (2 St.) Wald an der Arlbergstrasse steil.
4. Von Immenftadt nach Obentdorf,
Die Alg&uer Alpen.
Vgl. Karte S. SO.
Bis Sontho/e» (9 Kil.) Eibenbahn in 25 Min. für 75, 50, 35 Pf. Von
Sonthofen nach Oberstdorf (14 Kil.) Postomnibl's SVs U. Vm. in 21/4 St.
für 1 Uff 10 (von Oberstdorf llVs U- Vm.). Stellwagen 2mal täglich
(1877 lli/-i U. Vm. u. 41/2 U. Nm.) im Anschluss an die Eisenbahnzüge.
ZwEisp. 9 Uff, EiNSP. 5 Uff n. Trinkg.
Immemtadt s. S. 47. Die Bahn nach Sonthofen führt am 1.
lUei-Ufer (am r. Ufer der Kirchthurm von Bauhenzell , s. unten)
nach Stat. Blaichach, mit grossen Fabrikgehäuden , überschreitet
dann die Iller und gleich darauf die 08tra4ih, 9 Kil. Sonthofen
(738m ; ^Deutsches HauSj am Bahnhof ; *Engel; Adler; Ochs; HitacK),
stattlicher Marktflecken, im breiten grünen Illerthal freundlich
gelegen. Hübsche Aussicht vom Calvarienberg, ö Min. vom Engel :
südl. im Mittelgrund über dem dunkeln Himmelschroffen die Mä-
delegabel, 1. Krazer, r. Biberkopf undWidderstein, davor Schlappolt
und Fellhorn,
56 Route 5. GBÜNT£N. Von Immenstadt
Der ^Orünten (1741m) wird sowohl von hier als von Immenstadt
aus häufig bestiegen. Der gewöhnliche Ausgangspunkt ist Burgberg (750m;
Löwe) , am s.w. Fuss des Berges , von Sonthofen (Fahrweg) oder Blai-
chach (s. oben) ^t St. entfernt (von Immenstadt auch direct über den
Untern Zollsteg und Rauhenzell in V\i St. zu erreichen). Der Weg auf
den Grünten (2>|2-3 St.) ist stellenweise nicht besonders, doch nicht
leicht zu fehlen, Führer unnöthig. Man geht durch das Dorf an der Kirche
vorüber; bei dem letzten Hanse, einer Mühle, 20 Sehr. 1., dann Fussweg
auf die freistehende Kapelle zu ; oder (etwas weiter) die breite Dorfstrasse
geradeaus, dann r. bergan gleichfalls zur Kapelle. Hier r. den Fahrweg
hinan, durch Wald; nach 5 Min., wo 1. die Steinmauer beginnt, bei den
grossen Tannen vom Fahrwege 1. ab durch das offene Gatter, zum Ausgang
der vom Grünten herabkommenden Schlucht: ein viereckiger Felsblock
bezeichnet den Anfang des Grüntenweges. (Oder man steigt 1(X) Schritt,
nachdem der Wald aufgehört, 1. über das (>atter durch Wiesen hinan.)
Der Pfad führt steil und steinig (der Hinabweg besonders unangenehm) in
der von gewaltigen Felswänden umschlossenen Schlucht aufwärts; oben
in breiter Thalmulde der Gundlalp (IM2 St.) das *Whs. von ffimbein (Z.
lM«-2 J()y 25 Min. unter dem Gipfel. Auf dem vorderen Gipfel (Hochteart^
16d8m) ein Pavillon; ein schmaler Grat führt von hier in 10 Min. zur
mittlem höchsten Spitze (Uebelhom^ 1741m). ^Aussicht auf das Gebirge
von der Zugspitze bis zum Sentis, im Vordergrunde das Illerthal mit
Sonthofen und Oberstdorf, darüber die Algäuer Alpen; ganz r. ein
Stück Bodensee; nördl. das oberschwäb. Hügelland und die bair. Ebene
bis zum Peissenberg. — Besteigung von der Nordseite über Rettenherg
nicht zu empfehlen.
Die Poststrasse nach Oberstdorf überschreitet die Hier; (*/4 St.)
Sigishofen] (i^U St.) Fischen (Kreuz), grosses Dorf (Fahrweg über
Maiseistein und durch d.en Hirsehsprung nach Tiefenbach in lY2St. ,
s. unten); (1/2 St.) Langenwang', weiter über die Breitach (vor der
Brücke r. Karrenweg nach Wasach und Tiefenbach), dann über die
StiUaeh nach (1 St.) Oberstdorf.
Die Alte Stbassb von Sonthofen nach Oberstdorf führt am r. Ufer
der Hier über (ifs St.) Altstetten bergan nach (*|4 St.) Sehöllang (Whs.),
in malerischer Lage hoch über der Hier ; vom Friedhof (Schöllanger Barg,
1/4 St.) hübsche Aussicht; unten an der Hier das kleine Schwefelbad Au.
Dann hinab über Reiehenbach und iZuM, vor (l^fa St.) Oberstdor/ über die
Trettach.
23 Kil. Oberstdorf (812m; *Mohr; *Sonne; *Hirsch', Krone.
— Biergarten bei der Kirche), stattlicher Marktflecken , nach dem
Brande von 1865 grösstentheils neu erbaut, in breitem Thal in-
mitten der Algiuer Alpen schön gelegen , als Sommerfrischort viel
besucht (Privatwohnungen ausreichend vorhanden). ^2 St. unter-
halb vereinigen sich die Trettach , Stillaeh und Breitach zur Hier.
Die vielverzweigten Thäler , aus denen sie hervorströmen , bieten
Gelegenheit zu den mannigfacbsten ^Ausflügen (Führer: A.
Kecheler, M. u. Tim. Kctppeler in Oberstdorf; Joh. Bapt. Sehrau-
dolph in Einödsbach).
Nach dem Fallbaob oder Faltenbaeher Waaaerfall, in der Schlucht
zwischen Bubihorn und Schattenberg, 70 Min. Bei der Sägemühle am
obern Ende des Orts über die Trettach; jenseits I. an Kalkbrennereien
vorbei, am Ausgang der Schlucht über den Steg auf das r. Ufer dea
Baches, dann schmaler Fnsaweg hinan bis zu einem Vorbau über dem
stäubenden Fall.
Zur Hoftnann's Bnhe (2ö 3! in.). Stationenweg von der Kirche nach
(10 Min.) 8t. Loretto^ drei Kapellen mit schöner Linde (in der dritten eine
unterird. Quelle); hier 1. auf n«niem Fussweg d(>n Hügel hinan, auf
nach Oherstdorf. OB£RSTDOBF. d, BouU. 57
deasen Gipfel OU St.) unter Bäumen swei Bänke mit treffl. Rundaicht.
Auf der südl. Kuppe des Hügels 10 Min. von Loretto das Whs. $ur Alpen-
rose. Zurück auf der Kordseite zur Cj« St.) Trettachbrücke am obem
Ende von Oberstdorf. — Aehnliche Aussiebt vom Whs. gur Seliönen
Aussieht (20 Min.) , am Wege ins Oythal , und vom Burgstall (}\^ St.), 1.
vom Wege in die Birgsau am Fuss des Himmelschroffens.
Kach ^Wasach (1 St.), sehr lohnend \ auf der Sonthofer Strasse bis
über die Breitachbrücke ; hier 1. hinan, bald mit hübschem Blick ins
Walser Thal, zum *Whs. Wasaeh mit prächtiger vielbesuchter Aussicht
(Abendbeleuchtung günstig^ umfassender noch vom Kapf,^ 10 Min. höher).
Panorama in Oberstdorf zu haben (1 M) \ besonders hervortretend von I.
nach r. : Bubiborn (1966m), Schattenberg (1868m), Höfatsspitze (2260m),
Rauheck (2404qO, Kreuzeck (2394m), Krottenköpfe (2656m), Kraxer
(2226m), Himmelschroffen (1792m), Mädelegabel (2643m), Wilde Mann
(2588m), Linkerskopf (2430m), Rappenköpfe (2415m), Schlappolt (1918m),
Widderstein (2531m) im Walser Thal und die scharfe Schneide des
Hohen Ken (2227m) ^ unten Oberstdorf. — Vom Kapf in 10 Min. (hinter
dem Hause 1. auf steilem Waldweg) zur Judenkirche ^ einem Felsenthor
mit hübschem Durchblick auf Rubihorn etc.
Nach ^Tiefenbaoh (1 St.). Der Weg führt vom westl. Ende des Orts
über die Stillach, dann bergan (oben schöne Rundsicht), auf der Höhe
geradeaus durch sumpßge Wiesen (1. Fahrweg ins Walser Thal, s. unten)
und durch den Wald bergab über die Breitach zu den Häusern tn der
Oib; dann kurz bergan nach Bad Tie/enbach (835m; Badhaus, einfach,
Z. 1 Ulf, M. 1 U9r40), Schwefelquelle (Bad 70 Pf.). Weiter r. hinauf nach
(20 Min.) Wasaeh (s. oben) und (1 St.) Oberstdorf; oder gerade fort auf
der Strasse nach Maiseistein und Fischen (s. oben) an der steilen Nase
(Naetwand) vorbei (oben hübsche Aussicht, beim Wegweiser 1. hinauf,
3J4 St.) zum (20 Min.) Hirsehsprung , einem Felsdurchbruch mit über-
raschendem Blick auf das untere Illerthal und den Grünten.
Nach dem *Freibergtee (1 St.). Bis Loretto s. oben; 3 Min. weiter
bei dem Handweiser r. ab durch die Wiesen und über die Stillach, dann
bergan zu dem Sattel des Freibergs, hinter dem in schön bewaldetem
Kessel der dunkelgrüne See (933m) liegt. Schöner Blick auf Linkerskopf,
Griesgundkopf, Warmatsgundkopf etc. ; r. der Schlappolt. In dem Bretter-
häuschen (Schlüssel bei Gschwender in Oberstdorf, 1 Uff) ein Kahn zu
Fahrten auf dem See.
Kach dem *Zwingst«g und Walter Schänsle (l^js St.) Fahrstrasse über
Kornau; Fussgänger folgen dem Wege nach Tiefenbach (s. oben) über die
Stillach bis auf die Höhe, dann den Fahrweg I. hinan über den Berg-
rücken, stets mit hübscher Aussicht, zuletzt durch Wald hinab in das von
der Breitach durchströmte Kleine Walser Thol, wo an der Grenze von Vorarl-
berg beim östr. Zollhaus das Walser Schänsle (994m; Whs., guter Wein).
8 Min. vorher führt r. durch Wiesen und Wald ein Fusspfad hinal>
zum * Zwingsteg (934 m), einer Holzbrücke 70m über der tiefen engen
Klamm, durch welche die Breitach sich tosend hindurchzwängt. Jenseits
im Zickzack hinan zu einer (ij« St.) Holahütte mit Handweiser; dann
hinab an der Mündung des Rohrmooser Thals (S. 60) vorbei über die Oib (s.
oben) in 1 St. nach Tiefenhach (s. oben) oder in l'js St. nach Oberstdorf. —
Im Walser oder Mittelberger T/ial führt der Fahrweg vom Schänzle weiter über
(1 St.) Rietlem (^Engel) , (3/4 St.) Hirschegg, nach (ijs St.) Mittelberg (1213m ;
^Krone, bei der Kirche; Traube), Hauptort des Thals in schöner Lage
iüber das Gentseheljoch nach Krumbach s. S. 53). Der Fahrweg endet
St. weiter aufwärts beim Baad (1197m; Whs.); ein beschwerlicher
und wenig lohnender Uebergang führt von hier über daa Starxeljoeh
(1868m) nach (4 St.) Schopemau (S. 53).
In die ^Spielmaansau (Trettachthal), Fahrweg (2if2 St.), am besten
früh Morgens. Der Fussweg führt vom östl. Ende des Orts (Handweiser)
über Kühberg und Gruben und mündet schliesslich in den Fahrweg.
Dieser führt über Loretto (s. oben) ;• »j« St. weiter bei dem Hand weiser
1. ab über den n. Ausläufer des Himmelschroffens (Bnrgstall, s. oben),
mit hübschem Rückblick in die Birgsau. Der Weg bleibt stets auf der
1. Seite des Trettach-Thals (r. die jähen Wände des Himmelschroffens); 1.
58 Bouie 4. OBERSTDORF. Algäuer
bleibt der kleine blaue Chrütles-See (919m). Zuletzt über die Trettach und
den Trauehbach nach dem Weiler (2 8t.) Spielmannsau (940m ; Whs. einfach) ;
schöner Blick auf die gewaltige Trettachspitze ; 1. der Krazer. — Weiter-
hin FuBsweg, stellenweise schlecht, zuletzt hoch an der r. Seite des sich
verengenden Thals am Untern Knie vorbei zum (1 St.) Sperrbaehsteg
(1237m), in grossartiger Felswildniss ; von hier zur Obeitnädeleiüp (l&äAele-
gabel, Uebergänge ins Lechthal) s. S. 59.
Zum *H611tobol, am Ausgang des Dietersbachthal» ^ eines Seitenthals
der Spielmannsau, sehr lohnender Spaziergang (l^fs St.). Entweder Fnss-
weg am r. Trettachufer, oder auf dem Weg in die Spielmannsau bis zum
(1 St.) Wegweiser der «nach Hölltobel und Oerstruben' zeigt: hier den
Fahrweg 1. hinab zur Trettachbrücke, am r. Ufer den Fnsspfad r., nach
10 Min. 1. hinan in die Schlucht (auf der rechten Seite) bis zu der
(20 Min.) tiefen Felsspalte des HölltobeUy durch die ein starker Bach in
zwei Fällen stürzt. Fusspfad in 10 Min. zu einem Vorbau über dem un-
tern, 10 Min. weiter zum *obem Fall, der in freiem Sturz in einen trich-
terförmigen Kessel hinabstürzt; 20 Min. Gerttrt^en (einf. Whs.), einige
Häuser auf der obern Thalstufe (1150m) am Fuss der steil aufragenden
Hö/atsspitze (2260m; Besteigung schwierig, nur für geübte schwindelfreie
Kletterer, 4 St. von Gerstruben) ; 1 St. weiter thaleinwärts die Dietersbach-
Alpe in grossartiger Umgebung (Höfatsspitze, Rauheck, Kreuzeck). Ein stei-
ler Pfad führt von hier (m. F.) in 3 St. über das Aelple (1770m) zwischen
Höfatsspitze und Rauheck zur Käseralpe im Oythal (s. unten'). — Zurück
von Gerstruben r. an der Bergwand auf gutem Wege zur (ifs St.) Trett-
achbrücke und nach (1 St.) Oberstdorf. — Der oben gen. Fussweg führt
vom Eingang des Hölltobels (Handweiser) am r. Trettachufer weiter nach
Spielmannsau (s. oben).
Zum Geiaalpaee (2V4 St.), auf der Strasse nach Schöllang (s. S. 56)
bis (1 St.) Reiehenhaeh^ dann r. hinan zur Ofs St.) Oeisalp und an einem
hübschen Was.serfall des Reichenbachs vorbei zum ('/i St.) untern Geis-
alpsee ^ in einem Thalkessel zwischen r. Rtibihorn ( Oeisalphoi'n) ^ 1.
Entsehenkopf malerisch gelegen. V^ St. weiter aufwärts der kl. obere
Oeisalpsee ; von hier über den Oeis/uss (1984m) zur Vordern Seealp (S. 59)
2 St., Führer rathsam.
In das OythAl (bis zuiA Stuiben 3 St.), zwischen Schattenberg u. Riflen-
kopf (erstes Drittel fahrbar). Fahrweg, jenseit der Trettachbrücke bei der
Kalkbrennerei (s. oben) r. hinan, um den Fuss des Schattenbergs herum
(ein Fusspfad gleich bei der Brücke r. durch die Wiesen kürzt). Das
Thal anfangs einförmig, aussichtlos; nach 1 St. tritt der Weg auf das 1.
Ufer des Oyhachs und führt durch offenen Wiesengrund (1. die Adlerteand
und die Seewände mit Wasserfällen, r. der bewaldete Riffenhopf)^ an einer
Hirtenhütte vorbei; nach 20 Min. zweite Brücke; das Thal biegt plötz-
lich nach Süden um und es entfaltet sich ein prächtiger Blick auf den
Thalschluss mit den Hintern Wilden (2433m), HöllenhOmem (2163m) und
Hö/atsspüze (2260m). *(« St. weiter bei der GnUnalpe tritt der Weg
' wieder auf das 1. Ufer und steigt dann steil zum {}\i St.) *Stuibenfall^
dem schönen Fall des meist wasserreichen Oybachs , in sehr malerischer
Umgebung. Noch ifzSt. weiter aufwärts die einsame Käseralpe (1371m);
von hier über das Aelple nach Oerstruben s. oben; über das Hombachjoch
nach Hinter-Hombach s. 8. 54; über das Himmeleek ins Berggündele s. S. 66.
In die ^BirgMU ( Stillachthal )^ Fahrweg bis Birgsau (2 St.), von da
Fussweg nach Einödsbach ('/t St.). Ueber Loretto, beim Wegweiser r.
am r. Ufer der Stillach zwischen 1. Himmelschroffen, r. Schlappolt u. Fell-
horn, dann Griesgundkopf (2163m) und Warmatsgundkopf (2066m). 2^i St.
Birgsau (*Adler), einsames Dörfchen (970m) mit prächtiger Aussicht nach S. :
in der Mitte der pyramidenförmige Linkerskopf (2430m) , r. die zwei Rap-
Senköpfe (2415m), 1. in der Einsattelung das Wilde Männle, ganz 1. die drei
pitzen der Mädelegabel. Weiter erst 10 Min. eben fort, dann bergan
auf der r. Seite der wilden Stillachschlucht; 10 Min. r. Vorbau mit
gutem Blick in die enge Klamm (das Baehergwänd). 10 Min. Einödsbaeh
(1142m; *Schraudolph's Whs., einf.), einige Bauernhöfe, die obersten
des Thals (weiter Rappenalpenthal genannt, vgl. S. 60). Von hier zieht
sich 1. das Bacher Loch, ein gewaltiges Tobel, zur Mädelegabel hinan«
Alpen. OBERSTDORF. 4. BouU. 59
Der Pfad erreicht nach 5 Min. einen Stall und führt 1. um denselben
herom etwas bergan; weiter stets auf der r. Seite (man vermeide den
anscheinend bessern Weg r. hinab über den Steg auf die 1. Seite). 20 Min.
Wasserfall unter der Mädelegabel; von dem Vorsprung jenseit des Bachs
erblickt man einen zweiten hoch oben in der Schlucht. Höher an den
Abhängen wächst schönes Edelweiss (für gute Kletterer). — Lohnender
Rückweg für Fussgänger über den Fretbergsee (s. oben); 10 Min. unter-
halb Birgsau über die Stillach, weiter meist durch Wald an einzelnen
Häusern (Faistenau, Binggang^ Schwanden) vorbei.
Besteigung der Mftdä^abel (2643m) , des zweithöchsten Gipfels de«
Algäuer Alpen (Grosser Krottenkopf 26ööm), beschwerlich, doch für geübte
Bergsteiger gefahrlos und sehr lohnend (Führer 10 Ji). Seit Erbauung
der Clubhütte (s. unten) wird die Besteigung meist von Einödtbach unter-
nommen (Führer Schraudolph). Im Bacherthal steil hinan (Weg neuer-
dings verbessert) zur (2Va St.) Clubhütte {Waltenbergerhatu ^ 2043m) im
Bockkar am s.w. Fuss der HochfrotUpitze (s. unten); dann über Fels u.
Geröll empor zur Scharte zwischen Hochfrottspitze und Bockkarkopf und
über den kleinen Schnee/emer unschwierig zur (l>|2-2 St.) mittlem Spitze.
Grossartige ^Rundsicht. — Besteigung von der N.-Seite her länger u.
mühsamer; durch die Spielmannsau in 5 St. zur Obermädele-Alp (s. un-
ten), hier übernachten, dann noch 3 St. anstrengenden Steigens (zum
Abstieg mag man diesen Weg wählen). — Auf die Hoch/rottspitte (w.
Gipfel der Mädelegabel, 2649m?), von der KO.-Seite gleichfalls ohne
Schwierigkeit ; TrettachnpiUe (n. Gipfel, 2ö86m) schwierig, nur für durch-
aus Schwindelfreie.
Das ^NebaUiom (2251m) ist einer der lohnendsten Aussichtspunkte bei
Oberstdorf (3»|2-4 St., nicht schwierig, Führer 7 J(, für Geübte unnöthig).
Man folgt dem Weg zum Fallbach (s. oben); jenseit der zweiten Brücke
1. hinan im Zickzack über Matten und durch Wald zur (l^js St.) Vordem
Seealp (1388m), wo man hoch oben unterhalb des Zeigers (4. unten)
eine zweite Sennhütte erblickt. Der Weg zu dieser führt wenig steigend
zum (20 Min.) Thalende, dann 1. auf neuem Wege 1 St. lang zum Thell
steinig bergan; 10 Min. vor der Alphütte 1. (nördl.) über Grashänge
hinan, weiterhin eine von Murmelthieren bewohnte Thalmulde um-
gehend, zuletzt wieder auf gebahntem Pfade zur (1 St.) Spitze, einem
schmalen, nach dem Retterschwangthal (S. 66) fast senkrecht abstürzen-
den Kamm. Grossartige Aussicht. — Von der obem Alp führt ein
lohnender Ucbergang über den Zeiger (1986m) und die Wengenalp nach
Binterstein (S. 67; 7 St. von Oberstdorf, Führer 10 J().
Fellhorn (2t '30m), 4>|2 St. m. Führer, nicht schwierig, lohnend; von
Faietenau (s. oben) zur SehlappoUalpe^ am kl. Schlappoltsee vorbei über
steile Grashalden hinan. Abstieg nach Riezlei^ im Walserthal (S. 57)
unschwierig (2il2 St.). — Ranhaek (2404m) und Xraaxeok (2394m), beide
in 5 St. m. Führer (8 Ulf), für geübte Bergsteiger nicht schwierig (über die
Dietersbaehalpe ^ s. oben); Abstieg ins Hombachthal steil (vgl. S. 54). —
G-rosser Krottenkopf (26ö5m), höchster Gipfel der Algäuer Alpen, über
das Mädelejoch (s. unten) in 8 St. (Führer 12 Jl)-, beschwerlich doch ohne
Gefahr; Aussicht äusserst grossartig.
P&ase. Von Oberstdorf nach Holzgau am Lech über das i/ädefe-
joch (8V2 St., Führer 10 USO» lohnend. Durch die Spielmannsau (Trettach-
thal) bis zum (31(2 St.) Sperrbachsteg s. oben; jenseits führt der schmale
Steig in Windungen über steile Grashalden hinan, beim Obem Knie (1337m)
über den Sperrbach (am r. TJfer die Sperrbachhüite) ^ und durch das
Sperrbachtobel (beim Ueberschreiten der Schneebrücken Vorsicht rath-
ssm), weiter über Grasboden und Geröll zur (2 St.) Obermädelealp (1836m ;
l^achtlager dürftig; Besteigung .der Mädelegabel s. oben). Von hier
noch ^2 St. Steigens zum Xädelejoch (19Tdm) zwischen Krazer und
Krottenköpfen (schöne Aussicht nach S. auf die Lechthaler Gebirge und
ö. auf den Grossen Krottenkopf^ s. oben). Steil hinnb ins Heckbachthal
( Höhenbachihal) an einem *Wa8serfHll vorbei, weiter auf dem »gespreng-
ten Weg* (schöne Klamm des Heckbachs) nach (2i|2 St.) Holtgau (S. 54).
— Vom Mädelejoch s.o. über das Karrerjoch ins Bemhardsthol und nach
(5 St.) Elbigenalp (S. 54) , beschwerlich.
60 Route 4, OBERSTDORF.
Ins obere Lechthal führen von Oberstdorf zwei Uebergänge, der
Schro/enpeiss und das Haldenuiangeveck. Ueber den Schrofenpass
nach Lechleiten GVs St. (Führer unnöthig), nächster Weg zum Arlberg.
Bei (2V3 St.) Birgsau (s. oben) über die Stillach, am 1. Ufer aufwärts zur
(3/4 St.) Buchrainev Alp (Einödsbach bleibt I.); r. am Abhang des Gries-
gundkopfs ein Jagdhaus des Prinzen Luitpold von Bayern. Das obere
StiUachthal (Rappenalpenthal) ist einförmig » zu beiden Seiten bewaldete
Bergwände \ rückwärts Trettachspitze. weiter hinauf 1. Biberkopf, r. Wil-
degundkopf u. Liechlkopf. Dreimal über die StUlach zur (IVi St.) Biber-
alp^ auf einem Schuttbügel ; 20 Min. weiter nochmals über den Bach und ].
aufwärts an schroffer Felswand auf steinigem Pfad zum (i|2 St.) Bohrofen-
paas (169Sm), mit hübschem Blick auf Qaishorn, Liechlkopf und Schaf-
alpenköpfe-, südl. Biberkopf. Hinab auf gutem Wege zum (Vs St.) k.k.
Zollamt von Lechleiten (S. 53)} einige Minuten 1. aufwärts Felder's Whs. (das
Dorf noch 10 Min. weiter 1. auf der Höhe). Vom Zollamt r. hinab
ins Krtmbachthal ^ bei der Mühle über den Bach und wieder hinan nach
(3/4 St.) Warth (1495m; Rössle); dann entweder r. nach (1 St.) Hochkrnm-
bach (S. 53), oder 1. um den Abhang des Warthoims herum ins Lechthal
nach (V/2 St.) Lech (S. 54). — Ueber das Hald enwangereck nach
Hochkrumbach 7V2 St.; bis zur (5 St.) Biberalp s. oben; weiter am
1. Ufer der Stillach (Brücke und Weg zum Schrofenpass bleiben 1.) ins
oberste Ende des Bappenalpenthals zur Haldenwanger Alp und der (l>/2 St.)
Jochhöhe (1901m) mit hübscher Aussicht. Hinab über die Birschgehren-
Alp nach (1 St.) Ilochkrumbach und zum (>|4 St.) Schröcken', s. S. 53.
Weit lohnender für solche, die zum Schröcken und in den Bre-
genzer Wald wollen, ist der Uebergang durch das Walser Thal und
über das Qentseheljoeh (81/2 St. bis Schröcken ; von Mittelberg bis zur Pass-
höhe Führer angenehm; vergl. S. 53). — Ueber das Starzeljoeh nach
Schopernati s. S. 57.
Von Oberstdorf nach Hittisau (S.51) führt ein im Ganzen wenig
lohnender Weg durch das oben gen. Rohrmooser Thal (8 St.). Fahrweg
von Tiefenbach am 1. Ufer der Starzlaeh nach (2 St.) Bohrmooi (1075m),
grosse Meierei, dem Fürsten Waldburg gehörig (beim Verwalter Erfr.,
auch Nachtlager). S. die Abstürze der Oottesaekerwände ; Besteigung der
höchsten Spitze, des Hohen J/en (2227m) von Rohrmoos in 5-6 St. mit
Führer, ziemlich beschwerlich. Weiter durch das Hirsehgunder Thal, auf
schlechtem, vielfach sumpfigen Wege zum (1*|2 St.) Whs. in der SchiHnne
(1. schöner Fall des Kesselbachs) und, die kl. Klamm des Feigenbaehs (östr.
Grenze) überschreitend, nach (l^jsSt.) Sibratsgfäll ^Zlva. ', Whs.), von wo
besserer Fahrweg nach (2 St.) Hittisau (S. 51).
5. Von Augsburg nach Innsbruck. Hohenschwangau.
213 Kil. Eibenbahn über Biessenhofen bis Oberdorf in 2 St. 35 Min.
(5 vÄ 90, 3 ur 90, 2 ur 35 Pf.) ; von Oberdorf Post tägl. (1878 10»/« U. Vm.) nach
Füssen in 4»|2 St. Von Füssen nach Innsbruck Post tägl. (1877 4 U. Nm.)
in 13</2 St. für 8 fl. 60 kr. (bis Reutte in 2 St. für 51 kr.) ; von Reutte
nach Innsbruck Stellwagen täglich 6 U. Vm. (von Innsbruck gleichfalls
6 U. Vm. , Abfahrt vom Mondschein) in 14 St. , Mittagshalt in Nassereit
(4 fl., Coup^ 5 fl. östr.).
Von Kempten (S. 46) nach Füssen (39 Kil.) Stellwagen tägl.
8V« U. Vm. in 6V2 St. (4 Jl 50) über (1 St.) Durach (1 St. südl. bei Suitberg
das kl. Jodbad Sulzbrunn) u. (2if2 St.) Oy, hochgelegenes Dorf mit schöner
Aussicht, nach (lif« St.) Nesseltcang (Post; Bräu), weiter über Kappel
nach (1*|4 St.) Weissbach, dann am waldumschlossenen Weissensee vorbei
nach (21J4 St.) Füssen; besonders auf der letzten Hälfte schöner Weg mit
steter Aussicht auf den pyramidenförmigen Säuling (S. 63). — Nach
Reutte direct führt eine Strasse bei Weissbach (s. oben) r. ab. Weiss-
bach , sowie das folgende Kirchdorf und Steinach gehören zu der aus 13
Dörfern bestehenden Gemeinde Pfronten (Frons Raetiae). Die Strasse tritt
in .das breite Thal der in grossem Bogen aus dem Tannhcimer Thal
■ .^
>, ," -
FÜSSEN. 5. Routt. 61
(8. 67) kommenden Vils, die *\i St. unterhalb des Städtchens ViU in den
Lech mündet, und erreicht bei der Ulrichsbrücke (S. 63) den Lech und
die Füssener Poststrasse.
Von 8oHtho/en (S. 55) nach Reutte über Bindetang, Tannheim and Pa$s
Gacht s. B.. 6.
Von Peissenberg (8. 71) nach Füssen (52 Kil.) Post-Omnibus
Imal tägl. in 8 St. über HöHen (8. 71), iVittnö' (Whs.), Steingaden (Post),
ehem. Kloster mit roman. Kirche, Traudigau und am s.o. Ufer des Bann'
waldue's vorüber. Kurz vor dem Dorfe Schwangau ^ l^j« St. vor Füssen,
führt eine Seitenstrasse I.- ab nach Hohenschwangau (s. unten).
Eisenbahn von Augsburg nach (66 Kil.^ Biessenhofcn s. S. 45, 46 ;
von hier Zweigbahn durchs Wertach-Thal nach (7 KU.) Oberdorf
(Whs.), Marktflecken mit Schloss.
Die Landstrasse nach (31 Kil.) Füssen ist einförmig; im Hinter-
grund stets das Gebirge, aus welchem der Säuling (S. 63) und der
AggensteinSpHz (S. 67) hervorragen. Bei (1^2 St.) Steilen (Post)
östl. der einzeln aufragen de Aucrfterp (1047m), der Aussicht wegen
häufig bestiegen (l'/a St.); oben Kirche und Whs.
"Weiter über Steinhach nach (2V4 St.) Rosshaupten; die Strasse
tritt in das breite Lechthal (r. oben Dietringen, 1. jenseit des Flusses
der Trauchberg, weiter der Tegelberg, vorn Hohenschwangau) und
erreicht (2V2 St.)
104 Kil. Füssen (797m; Post; Sonne; Mohr), Stadtchen am
Lech, an einem Hügel, den die stattliche 1322 aufgeführte Burg
der ehem. pischöfe von Augsburg krönt. König Ludwig I. Hess sie
theilweise herstellen, namentlich den Rittersaal mit der schön, be-
malten Holzdecke und die Kapelle. Neben der Burg die 629 ge-
gründete Benedictiner- Abtei St. Mang (die jetzigen Gebäude aus
dem 18. Jahrb.), und die 1701 aufgeführte Stiftskirche St. Magnus,
in gefälligem Rocöco, mit Marmor (auch einigen Reliefs), Fresken
und Vergoldung. Im Chor links ein sehr altes Bild Karls d. Gr.,
rechts des h. Leopold. In der roman. Krypta die St. Magnuskapelle
mit Kelch, Stola und Stab des Heiligen (f 654) und 4 Marmor-
Standbildern. Links neben der Kirchenthüi der Eingang zur
St. Annakapelle, in welcher ein zu Anfang des 17. Jahrh. gemalter
Todteutanz in 20 Abtheilungen und ein gut in Holz geschnitzter
Christas am Kreuz.
Am r. U. des Lech führt, einige 100 Sehr, oberhalb der Brücke, bei
der Kirche, ein 8tationenweg (in der ersten Kapelle eine Mutter Gottes
nach Eberhards Entwurf) in *!< St. auf den ^alvarienhergr i vom Gipfel,
bei den drei Kreuzen treffliche Aussicht n. über den Lauf des Lech, das
Städtchen Füssen, s. w. Schwansee und Hohenschwangau. — An der
Ostseite des CalTarienbergs ins Thal auf den Schwansee zu, an dessen
südl. Band vorbei, dann den Zickzackweg hinan, oben südl. weiter, auf
dem Fahrweg 1. , bei der Theilung r. hinab zu dem am südl. Fuss des
Schlosses gelegenen Gasthof, vom Galvarienberg 1 St. entfernt.
Der Fahrweg von Füssen nach Hohenschwangau führt an einem
Wasserfall des Lech (1/4 St. oberhalb Füssen) vorbei, verlässt an
dem bair. Grenzpfahl links ab die Landstrasse und führt zwischen
1. Calvarienberg und r. Schwarzenberg am Schwansee vorbei in 1 St.
nach Dorf Hohenschwangau (Alpenrose, leidlich). Ein anderer
Weg, etwas näher, aber weniger schön, führt an der Füssener Lech-
62 Route 6. HOHENSOHWANGAÜ. Von Augsburg
brücke 1. abwärts , dann r. um den Galvarienberg und Schlossberg
herum in 3/4 St. zum Dorf.
^Hohensehwangaii (894m) liegt auf einem bewaldeten Fels-
kopf, i^l^St. 8.0. von Füssen. Die Burg, früher Sckwansiein ge-
nannt, angeblich einst Römercastell , dann Ritterburg, 1809 von
den Tirolern verwüstet, 1820 für 200 fl. auf den Abbruch verkauft,
wurde 1832 vom Kronprinzen Max , dem 1864 verst. König ange-
kauft, der die jetzige Burg von Quaglio, Ohlmüller und Ziehland
neu aufführen und von Münchener Künstlern mit Fresken ausmalen
liess. Sie ist in Abwesenheit der königl. Familie den ganzen Tag
zugänglich, sonst (gewöhnlich Juli und August") nur 4-6 U. Nm.
Selbst eine nur flüchtige Besichtigung nimmt 1 St. in Anspruch
(Oastellan 1 Jf Trinkg.).
Die Auffahrt zur Burg umzieht, allmählich steigend, den Felsen-
kopf. Mehrere Thore führen in die Burg. Ueber der Einfahrt
zwei Bannerträger mit dem bair. und dem Schwangauer Wappen
von Schwanthaler. Im Schlosshof links der Marienbrunnen mit einer
von Glink gemalten Madonna. Ueber dem Küchengebäude auf die
Küche bezügliche Fresken. In dem kleinen Garten als Spring-
brunnen-Figur ein gusseiserner Schwan von Schaller in München.
Daneben r. das in dem ursprünglichen Felsen ausgearbeitete Mar-
morbad mit zwei Schwanthaler'schen Nymphen. Einige Schritte
weiter der Löwenbrunnen i vier wasserspeiende Löwen (von
Schwanthaler) tragen eine grosse Schale, aus der ein 13m h. Was-
serstrahl aufsteigt.
Nun hinauf in die Burg selbst, wo an der Vorhalle ein poet.
Gruss an den Wanderer. In der Säulenhalle Rüstungen und
Waffen, über dem Eingang zum Keller ein lustiges Verslein.
^Fresken im ersten Stock: Schwanrittersaal 4 BUder, die Sage vom
Schwanritter behandelnd, nach Entwürfen von Buben, die Pferde von
Adam; im Sehyrentaal 8 Bilder von Lindenschmitt ans der bair. Ge-
schichte; im Orient. Zimmer Erinnerungen an die Beise König Hax^ II.
nach dem Orient, die Landschaften nach Wibmer, die 3 histor. Bilder von
D. Hon^n ; Schwangauer Zimmer 7 Bilder aus der Geschichte der Burg,
von Lindenschmitt; Berthatimmer nach Schwind's Entwürfen 5 Bilder,
Geschichten von den Eltern Carls d. Gr. ; Damenximtner 11 „Bilder deut-
schen Frauenlebens im Mittelalter*^, nach Schneider''s Entwürfen, aus der
Geschichte der Pfalzgräfin Agnes, der Gemahlin Otto's von Witteisbach.
— Im Obern Stock im Heldensaal 16 Darstellungen aus der Wilkinasage,
dem Nibelungenlied verwandt, die Thaten Dietrichs von Bern verherr-
lichend, den die Sage ebenfalls nach Hohenschwangau versetst, nach
Entwürfen von M. v. Schwind (im 2. Schrank die Statuetten des Xazi-
milians-Grabmals zu Innsbruck , S. 172j ; Hohenstaivfensaal 6 Bilder von
Lindenschmitt; Welfensimmer 7 Bilder aus der Geschichte Heinrichs des
Löwen von Lindenschmitt; Autharistimmer 4 Bilder, die Werbung des
Longobardenkönigs Autharis um die Bajuvarenfürstin Theudelinde behan-
delnd, nach Entwürfen von Schwind ; Ritterzimmer „Ritterleben im Mittel-
alter*^, 9 Bilder nach Schwind (der silberne Schild mit den Wappen, ein
Hochzeitsgeschenk des bair. Adels an den König) ; in der HaitskapelU
Glasgemälde.
Aus den Fenstern der verschiedenen Zimmer treffliche Aus-
sichten, namentlich von dem Erker des Arbeitszimmers des Königs,
nach Innsbruck. REUTTE. 6, Route» 63
weil man von hier auch die Ebene übersieht; die schönste oben
vom Thurm, wohin gefuhrt zu werden besonders verlangt werden
muss. Reizende Aussicht auf den Alpsee von einem kleinen
offenen Tempel, ö Min. ö. vom Schloss auf einem Felsvorsprung.
Umgebunqen. Ein breiter Fahrweg führt hinter dem Gasthof in
20 Min. zur Burg ^Mea-Sohwanstaiii, auf schroffem Felsvursprung über
der tiefen PÖllatschltteht prächtig gelegen. Die Burg, an Stelle der alten
Burg Vorder-Sehwanga« von König Ludwig II. begonnen und noch unvoll-
endet (Karten zur Besichtigung im Schloss Hohenschwangau), bietet nach
Korden eine herrliche Aussicht über die weite Ebene des Lech mit meh-
reren Seen, r. der Bannwaldsee, geradeaus der Hopfensee, 1. im Vordergrund
zwischen Schwan- und Alpsee das stattliche Hohenschwangau: nach Süden
schöner Blick in die wilde Pöllatschlucht mit dem Wasserfall, darüber
hoch oben die Marienbrücke.
Geht man auf dem Fahrweg 5 Min. zurück und schlägt dann den r.
ansteigenden durch einen Stein bezeichneten Fussweg ein, so gelangt man
in 10 Min. auf die Jugend y eine o£fene Waldstelle ^ ^Aussicht umfassender
als von der Burg. Weiter in 6 Min. zur ^Karionbrück«, die, 44m lang,
von Ziebland erbaut, die Felsenschlucht der Pöllat zierlich und kühn über-
spanntj 90m über dem Wasserfall der PÖllat. Von der Brücke gleichfalls
prächtige Aussicht, besonders auf Burg Neu-Schwanstein und den Säuling,
den Beherrscher der Hohenschwangauer Berge ^ der Pöllatfall ist von der
Brücke selbst verdeckt.
Zu letzterm führt der „Obere Pöllatweg* von der Brücke r. in die
Schlucht hinab; doch muss man denselben Weg zurück machen, da der
Fusssteig durch die Schlucht zur Gypsmühle durch herabgerollte Steine
ungangbar geworden ist. Von der Brücke in 20 Min. z im Gasthof zurück.
Auf den BAoling (2037m), 4 St. m. F., die letzte Strecke steil. Um-
fassende Aussicht.
FussoÄNOBB nach Reutte (2^/4 St.) brauchen nicht nach Füs-
sen zurück. Ein guter Fahrweg (fSirstenstrasse), nur königl.
Fuhrwerk zugänglich, führt vom Gasthof w. an der Nordseite des
schönen von Promenadenwegen rings umzogenen *Alpaee'8 entlang
durch stattlichen Hochwald. 10 Min. vom Gasthof 1. Wegweiser
zum * PmdarplatZj einem Vorsprung mit Sohirmdach und Ruhe-
bank hoch über dem prächtigen blauen See ; gerade gegenüber der
Säuling. Am Ende des See's auf die Strasse zurück; (35 Min.)
österr. Finanzwache ; hier 1. ab , dann noch einige Schritte r. den
schmalen Fussweg, zuletzt durch Wiesen, beim (^4 S*0 Schluxen-
wirth auf die Fahrstrasse ; dann über den KniepasH (924m), einen
Felsriegel, der das Bett des Lech, den man unten in der Tiefe
rauschen hört, sehr einengt, nach (1 St.) P flach (s. unten) und
(3/4 St.) Reutte.
Die Lanvstbassb von Füssen nach (15 KU.) Reutte führt an
dem S. 63 genannten Wasserfall des Lech vorbei durch eine enge
Schlucht, zur (25 Min.) österreichischen Grenze (^Weisses Hausj
guter Wein), überschreitet den Lech auf der (35 Min.) Ulrichsbrücke
oberhalb des Einflusses der ViU (S. 67) und tritt vor (2 St.) Pflach
wieder auf das r. Ufer. Fussgänger gehen kürzer und lohnender
vor der Ulrichsbrücke 1. ab über Pmzwang und den Kniepass
(s. oben) nach (I72 St.) Pflach. Hinter Pflach überschreitet die
Strasse die Arch (S. 68). — 3/^ St.
119Kil. Sentte (845m; *Po8ti ^Krone; Hirsch, Bier), Markt-
64 Route 5. LERMOOS. Von Augsburg
flecken mit grossen stattlichen Häusern , in der Mitte eines vom
Lech durchflossenen Kessels, eines alten Seebeckens, von hohen
Bergen umgeben : n. Säuling (^b. oben) n. Dürreberg , ö. Zwiesel-
berg u. Tauem, s. Axljoch, Thaneller u. Schlossberg^ s.w. Schwarz-
hanskarkopf Vi. andre Lechthaler Berge, w. Oachtspitz, Gemspitz
und Gimpelspitz. — Einsp. nach Lermoos 5, Nas^eieit 11 , Hohen-
schwangau hin u. zurück 5 fl.
Die Kirche zu Breitenwftxig, 15 Hin. ö., ist Pfarrkirche von Reutte.
In der Todtenkapelle oben ein Todtentanz in Siuck-Belief. Kaiser Lo-
thar starb hier 1137 auf der Rückkehr aus Italien, wie eine neue Erz-
tafel an der Kirchenthür meldet. — 10 Min. weiter ö. die gut einge-
richtete Schwimm- u. Badeanstalt MÜhl (angenehmes mildes Wasser).
V4 St. oberhalb liegt in waldumschlossenem Kessel am Abhang des Dürren-
bergs der kleine grüne Uri- oder Unrein-See (bei der Mühle über die
Arch; am r. ITfer derselben nach Pflach zu gehen nicht rathsam).
*8tuibenfaU und Plansee s. 8. 68. Von Reutte nach Partenkirchen
s. 8. 67; oberes Leehthal s. 8. 54; Pass Oadit und über Tannheim nach
Immenstadt s. 8. 67.
Die ansehnlichen Trümmer der Feste Ehreriberg, w. über dem
gleichnam. Pass (s. unten), krönen südl. den abgesonderten fleh-
tenbewachsenen Schlossberg (1000m), hoch überragt von dem
schneedurchfurchten Thaneller mit seinem Tobel.
Die im J. 1800 von den Franzosen zerstörte Feste erstürmte 1552
Kurfürst Moritz von Sachsen; er drang durch diesen Pass mit 22,(XX)Mann
vor und würde Kaiser Karl V. in Innsbruck überrascht haben, wenn
nicht ein Regiment in Reutte sich wegen des rückständigen Soldes em-
pört hätte, wodurch der Kaiser einen Tag gewann, um in einer Sänfte
gefahr- und mühevoll über den Brenner nach Bruneck zu entkommen.
Ehrenberg leistete im SOjähr. Krieg den Schweden unter Bernhard v.
Weimar und Wrangel zweimal Widerstand, wurde aber von Max Emanuel
von Bayern im Erbfolgekriege 1703 genommen.
Die Strasse zieht sidi um den Schlossberg, führt stets steigend
oberhalb des noch mit einem Thorweg abgeschlossenen Engpasses,
der (3/4 St.) Ehretiberger Klause (Whs.) hin (Fusswanderer gehen
besser auf der alten Strasse durch die Klause) und senkt sich in
den grünen Thalboden von (1 St.) Heiterwang (Ross, Hirsch).
Links (1/4 St.) der Ideine Heiterwanger See, dern. ö. mit dem Plan-
see zusammenhängt (s. S. 68). "Weiter (1 St.) Bichlbach (Hirsch,
sehr einfach); von hier über das hochgelegene Dorf B«ripan(;(Wh8.)
auf den ThanelUr (2SS9m) 31/2-^ St. , nicht beschwerlich, sehr
lohnend (oben neue Schutzhütte). Bei Lahn erreicht die Strasse
die junge Loisach und senkt sich allmählich in den weiten grünen
Thalkessel von (I3/4 St.)
140 Kil. Lermoos (989m ; *Po8t ; *Drei Mohren)^ aus dem Ö. die
mächtigen Wände des Wetterstein- Gebirges aufsteigen: nördl. die
Zugspitze (2974m), daneben südl. Schneefemerkopf (2884m) und
Wetterschroffen(2707m), gegenüber s. Tajafcop/" (2441 m)nndfionfi-
spitze (2410m). — ^2 St. östl. am Fuss des Wetterstein liegt das
Dorf Ehrwald (Adler, ganz gut ; Grüner Baum) , s. von der Fahr-
strasse nach Partenkirohen (über Griesen in 5 St., s. S. 77; Einsp.
in 3 St., 12 uir ; Stellwagen tägl. 3 U. Nachm., 3 UT 50). — Zum
Bibsee über die ThorUn 3 St., s. S. 75; Führer rathsam.
nach Innsbruck. NASSEREIT. 5. RouU. 65
Zam Bmömi- und ]hrmeli«iiM6 sehr lohnender Ausflug: mit Führer
(P. Bauch) von Ehrwald ö. im OaUach-Thal hinan, am sehenswerthen
Stebtnhaehfall vorbei zur.(lV4 St.) Ehrwalder Alp^ dann r. zur (IVi St.)
Seebenalp und dem {}\a St.) Seeberuee (1634m), in einer Felsmulde zwischen
Sowntpitze (241()m) u. Tajalopf (2441m) (der nähere Weg über den sog.
hohen Oang ist sehr steil und nur Schwindelfreien anzurathen): schöner
Blick n. auf den Wetterschroffen. Koch i|3 St. höher am Fuss des
Orümtein der kleine Draehentee (1876m); ein beschwerlicher üebergang
führt von hier über die Oräruteinscharte swischen Orünstein und Mie-
minger nach (5 St.) Obtteig (s. unten).
Auf den Baaiel (Upsspitze^ 2328m), n. von Lermoos, 4 St. m. F., loh-
nend. — Von Ehrwald über die Pestkapelle ins Oaiethal und nach Ober-
Leutasch (5 St. m. F.) s. S. 78; von Ober-Leutasch nach Tel/a (S. 198) 2i|s St.,
nach Seefeld (S. 79) 2 St. (für Fussgänger nächster Weg nach Innsbruck,
lohnend). — Auf die Zugspitze s. S. 77.
Die Strasse bis Nassereit ist der schönste aller bairisch-tiroler
Gebirgs-Uebergänge; sie sollte nur im offenen Wagen (Einsp.
von Lermoos bis Nassereit 372, Zweisp. 7^2 A*; Stell wagen täglich,
1 fl. 2 kr.) oder zu Fuss (4 St.) zurückgelegt werden ; grossartigste
Aussicht in der Richtung von Süden nach Norden.
1/2 St. s. von Lermoos das Dorf Bieberwier (Whs.); dann
bergan, mit prächtigem Rückblick auf das Wettersteingebirge,
am (^/4 St.) Wcisaensee (1.), weiter am (V2 St.) Blindsee ^ r. unter-
halb der Strasse, vorbei zum (^2 St.) Fempa» (1210m; Whs.),
2^4 St. von Lermoos, 1^/4 St. von Nassereit. Hier trennt sich die
neue 1856 vollendete Strasse von der Y2 ^^' näheren alten (letztere
durch Bergwasser beschädigt und zum Theil zerstört), die an der
wesü. Bergwand scharf bergab führt und unten durch den in den
Fels gehauenen Thorweg des Schlosses Fernstein (s. unten) ge-
schlossen werden konnte. Die neue Strasse umzieht den Thal-
kessel in weitem Bogen nach 0. (ein Fusspfad, 20 Min. vom Whs.
r. hinab, kürzt), wendet sich dann zurück und führt unterhalb der
alten Strasse an der w. Thalseite hinab. Das äusserst malerisch
gelegene Schloss Femstein (1007m), jetzt Eigenthum der Sängerin
Frau Mallinger, bleibt r. oberhalb der Strasse (am Fuss WhsJ)] 1.
in tiefem Fichtengrund der kleine dunkelgrüne Femsiein 'See mit
den Trümmern der Sigmundsburg auf bewaldetem Felskegel, einst
Jagdschloss des Erzherzogs Sigismund. Die Strasse überschreitet das
untere Ende des Sees auf zweibogiger steinerner Brücke und führt
durch ein einförmiges Thal (1. die Abhänge des Wanneck, 2494m)
nach (I3/4 St.)
159 Kil. Kassereit (836m; *Po8t; Platzwirth') , wo sich die
Strassen nach Landeck und Innsbruck scheiden.
Die Strasse nach Landeck (38 Kil.; Cariolpost tägl. in 5 St.,
4 fl.; Einsp. nach Imst 3-4 fl.) führt s.w. durch das breite schattenlose
Gurgler Thal; 1. die bewaldeten Abhänge des Tsehürgant (S. 198). 1>J4 St.
Dollinger-Whs.', weiter bei ('|4 St.) Tarrenz r. am Abhang Schloss Starken-
berg^ jetzt Brauerei. (15 Kil.) Imst und von hier nach Landeck s. S. 197.
Die Strasse nach Innsbruck führt ö. ansteigend über die Holz-
leiten, einen Ausläufer des Tsehürgant, durch schönen Lärchen-
und Fichtenwald nach (2 St.) Obsteig (998m; Löwe, bei der
Kirche). Dann bergab; r. im Grund steigt aus Fichtenwald ein
Bardbkbr^s Südbaiem. 18. Aufl. 5
66 Route 6. HINDELANG. Von Immensiadt
stattlicher runder Thurm auf, Ueterrest der Burg Klamm. Aus-
gedehnte Aussicht über das Innthal, tief unten der Fluss, östl. im
Hintergrund der Solstein (265om), der höchste der Innsbrucker
Berge. — (1 St.)
174 Kil. Obermiemingen (•Speckbacher). Die Strasse senkt
sich zuletzt durch einen Felsdurchbruch bei einer Spinnerei. Von
185 Kil. Telfs (631m) bis
213 Kil. Innsbruck s. S. 198, 199.
6. Von Immenstadt nach Eentte und Partenkirchen.
Vgl. Karte S. 60 u. 60.
88 Kil. Post -Omnibus von Sonthofen nach (8 Kil.) Hindelang 2mal
tägl. in 11(4 St. ^ von Schattwald nach (30 Kil.) Beutte Gariolpost
(2-3 Personen) Smal wöchenil. (Dienst., Donnerst., Samst. 1 U. Nm.)
in 4 St. Einspänner von Sonthofen bis Hindelang in V« ^^t., 3-4 Uif;
bis Rentte in 7 St., Einsp. 15-18, Zweisp. 30-35 Jl-, von Beutte nach
Partenkirchen in 5 St., 6-7 fl. östr.
Bis (9 Kil.) Sonthofen s. S. 55. Die Strasse nach Hindelang
führt östl. durch das breite Ostrach- Thal über Binswangen; 1. der
Orünten (S. 56), am Fuss Ruine Fluhenstein] r. das Imberger Hom
(1650m). (1 St.) Brücke über die Ostrach ; weiter am r. Ufer über
Vorder-Hindelang nach (1 St.)
17 Kil. Hindel&ng (821m; Mdier, nicht theuer; Hase), am
Fuss des Hirschbergs hübsch gelegen. 1/4 St. östl. am Fuss des
Iseler (1881m) das Schwefelbad Oberdorf mit stattl. Neubau.
S. ö. von Hindelang zwischen Jteler und Imberger Hom öflnet sich
das 31 12 St. lange Hinterateiner Thal. Fahrweg am r. Ufer der Ostruch (r.
mundet beim Weiler Bruch das Retterschteangthal) nach (li|4 St.) Hinter-
stein (861m ^ Grüner Hut ^ Gemse), 1J2 St. langes Dorf in malerischer Lage,
von hohen Bergen rings umschlossen (ö. Geishom, Bauhhom, Kugelhorn,
Falken, w. der Breitenberg und die Abstürze des Daumen). Weiter stets
am r. Ufer der Ostrach an den Aueletwänden vorbei, d:.nn durch Wald
ansteigend zur (1 St.) * Eisenbreche , einer grossartigen Klamm (ein Hand-
weiser zeigt r. zu einem Ausbau über dem tiefen Schlund), l'js St.
weiter am Fuss des Giebel theilt sich das Thal in r. Oberthal ^ 1. Berg-
gündele. Durch das erstere führt ein lohnender Uebergang über die Wengen-
alp und den Zeiger (1987m) nach (5 St.) Oberstdorf (Besteigung des Nebel-
horns damit leicht zu verbinden, vgl. 8. 59). Gleichfalls lohnend, aber
mühsamer ist der Uebergang aus dem Berggündelethal über das Himmel-
eck nach Oberstdorf. Von der Thaltheilung (s. oben) zur untern Berg-
gilndelehiilte (dürftige Unterkunft) 1 St. ; über Grasboden steil hinan zum
(2 St.) Joch (2000m) zwischen Grossem Wilden und Schnecken, mit schö-
nem Blick auf die wilde Höfatsspitzc (8. 58) ; hinab 1. zur (1 St.) Käseralp im
obersten Oythal (8. 58) und nach (3 St.) t)berstdorf. — Von Hinterstein
auf den Daumen (22Slm) 4-5 St. m. F. , nicht schwierig , lohnend •, ent-
weder über die Mösle- und Nickenalp um die Ostseite der Mittagsspitze
herum durch die Thilr zum (3 St.) Erzgunder See (1850m) (dürftige Unter-
kunftshütte), dann über Geröll zur (1 St.) Spitze; oder aus dem Oberthal
zum Laufbilhler /See, dann von der S.-Seite zum Gipfel. — Beschwerlicher
(nur geübten Berggängern anzurathen) ist die Besteigung des Oeishoms
(2244m), über die Willersalp in 4 6t., m. F.; sehr lohnende Aussicht. —
Auf den Hochvogel (2589m) 7-8 St. (Führer 4 fl. , Vinc. Agerer und Jos.
Fügenschuh in Hinterstein); schwierig und anstrengend aber grossartig.
Uebemachten in der Berggündlealp (s. oben); von hier an einem kl. See
vorbei steil empor zum Balken (Grathöhe gegen das Seh wart wasserthal,
nach Partenkirchen. TANNHEIM. ß. Route. 67
2126m), r. von der Fuch*kar*piize ; dann r. an der Ostseite des Grata zum
steil abfallenden Fimfeld (Steigeisen) und mühsam über Felsstufen zum
Krenz auf dem Gipfel. Abstieg ins Homhachihäl (S. 54) sehr schwierig,
nar ganz geübten Bergsteigern anzurathen. — Von Hinterstein nach Tann-
heim (s. nnten) über das Joch zwischen Rauhhom und Qei$hom und am
YiUalper See (s. unten) vorbei in 5-6 St. (mit Führer). Ein kürzerer Ueber-
gang führt über die ZipfeUalp zwischen Iseler und Bscheisser in 3 St.
nach Schattwald (s. unten).
Die Strasse steigt in Windungen den Jochberg hinan (Fasspfade
kürzen) ; hübscher Rückblick in das Ostr&chthal. 1 St. Dorf Oberjoch
(1127m); 5 Min. weiter Strassentheilung , 1. nach Unterjoch und
Wertaeh, r. „nach Tirol". Vor dem (6 Min.) Vorderjoch (1149m)
r.'das bair. Zollhans; weiter einförmig über ein moosiges Plateau;
r. die Felswände des Iseler. Nach ^2 3^* nochmals bergan zum
Hintern Joch ; dann hinab über die Tiroler Grenze ins obere Vilsthal
zum (25 Min.) östr. Zollamt ViUrein^ 5 Min. Yor
16 Kil. Bchattwald (1061m; * Traube; Sonne^, kleines Schwe-
felbad, am w. Ende des von der ViU durchflossenen Tannheimer
Thals. Dio Yils , der Ausflnss des Yilsalper Sees, fliesst von hier
erst in nördl. , dann in ostl. Richtung über Pfronten (S. 60) und
mündet bei Vüs oberhalb Füssen in den Lech.
Weiter gute, doch schattenlose Fahrstrasse (Fahren vorzu-
ziehen). L. Einitein (1862m) und Aggenstein (1983m) ; vorn die
doppelgipfeUge Oimpelspitze (22S6m). 21 Kil. Tannheim oder
Höfen (1094m ; Oehs, nicht theuer ; Kreusi), Hauptort des Thals.
Nach dem ^Vilaalper See (1128m), guter Fussweg durch das südl. sich
öffnende Vilsthal zum (1 St.) n. Ende des See's, dann am ö. Ufer zur (i/s St.)
Sennhütte am Thalende, vom Oeishom, Jtauhhom und Kugelhom umschlos-
sen. — Nach Hinterstein (5-6 St.) s. oben.
L. das Dorfchen ÖraÄn (von hier SkUtdienAggensteinl^l^^i. m. F.,
lohnend); Fahrweg n. durch dAeEnge nach (3 St.) Pfronten{ß. 60).
Bei dem Dörfchen {^/^ St.) Haldensee beginnt der hübsche 25 Min.
lange See d. Namens (1117m), in den r. die flchtenbewachsenen
Wände des Grünspitz (1998mJ steil abfallen. 1 St. Nesselwängle
(1134m; Kreuz) amFuss der Gimpelspitze (2236m); südl. 1. Gacht-
spitz (1983m), geradeaus Schwarzhanskarkopf (222iwL). Das Tann-
heimer Thal endet hier ; die Strasse senkt sich, führt zwischen den
Weilern Baut und Gaicht hindurch (r. das bewaldete Birkenthal
mit Laichen- und Leilach-Spitze^ und tritt in den Paes Gacht, das
tiefe schon bewaldete Thal des Weissenbachs , an dessen 1. Seite sie
sich in vielen Windungen hinabzieht. Bei (IY2 St.) Weisseribach
(882m ; Löwe) tritt die Strasse In das breite Lechthal , für Fuss-
gänger unerquicklich (Einsp. nach Reutte 3 fl.); r. der Thaneller
(wer denselben besteigen will, kann durch das s. mündende Both"
lechthal in 2Y2 St. nach Berwang gelangen; vgl. S. 64). Vj^ St.
Höfen (*Krone); dann bei (8/4 St.) Aschau über den Lech nach
(46 Kil.) Beutte (S. 63).
Von Reutte nach Partenkirchen über Lermoos und
Griesen s. R. 5 und S. 77. Näherer Weg (gleichfalls Fahrstrasse)
am Plansee vorbei (7 St.). Y4 St. Breitenwang (S. 64); beim
5*
68 Route 6. PLANSEE.
Brunnen 1., einige Schritte weiter r. ; dann geradeaus in der Rich-
tung des zweigipfeligen Tauem , an dessen nördl. flchtenhewach-
senen Abhängen die Strasse allmählich steigt. Das kleine Schwe*
felbad Kreckelmoos bleibt r. liegen. Die Strasse überschreitet den
Rossrücken; hübscher Rückblick (im Hintergrund des Lechthals
Glimmspitze und Hochvogel). 8/4 St. von Breitenwang, 80 Sehr,
hinter der zweiten der über Bergbäche führenden Brücken , zeigt
1. ein Stein mit Inschrift einen im Walde steil abwärts führenden
Pfad zum (10 Min.) untern *Stitibenfall , dem breiten 30m hohen
Fall der aus dem Plansee kommenden ArcA, in schönem Wal drahmen.
Ein etwas näherer Fusspfad, der auch ohne Führer allenfalls zu fhi-
den ist, führt von Breitenwang durch Wiesen und Wald direct zum un-
tern Fall, steht aber auf der letzten Strecke, wo er dicht an die Arch
tritt, nicht selten unter Wasser (viel Alpenrosen).
Fusspfad an der Arch hinauf zum kleineren obem Fall (^16 Min. ^y
dann r. ab auf die Strasse unweit einer kl. Kapelle (10 Min.), bei
der eine gute Quelle. Ueber den Archbach ; 10 Min. weiter der
kleine y dann (10 Min.) der grosse Flaasee (973 m) , dunkelgrün,
von bewaldeten Bergen umschlossen , s. w. im Hintergrund der
Tbaneller (am Beginn des See's neues Whs. im Oschwand). Der
Fahrweg führt dicht am nördl. Ufer entlang, am Kaiserbrunnen
vorbei („dem Andenken Kaiser Ludwigs des Bayern gewidmet^
von König Max II. 1851) zum (1^2 St.) österr. Grenzposten;
dabei ein Denkmal für König Max II. (Oasth. zum Plansee ^ ganz
gut ; einige Min. welter Alpenwirthschaft «um Linderhof),
Ein Fahrweg führt von hier n. ansteigend über die Ammei'wald-Älp
(nach 11(2 8t. 1. ab Reitweg nach Hohenschwangau , SV2 St.) in das
oberste Ämper- oder Qraswang-Thal zum (S'/a St.) Forsthaus Linder (Unter-
kunft^ gegenüber am 1. Ufer der Amper das k. Schlösschen Linderhof ^
nicht zugänglich); weiter über Qraawang (vorher mündet r. das EUnauer
ChHes, 8. unten) nach (2^2 St.) Ettal (S. 73).
Der Plansee endet 1/4 St. weiter. Der Weg tritt in den Wald
und überschreitet nach 20 Min. einen Felsriegel ; unten bei den
„Drei Quellen" Brücke , österr. Grenze. Nun besserer Weg durch
das bewaldete Naiderachthal ; nach 1/2 St. r. breite Mure mit kolos-
salen Geröllmassen; Y2 St. Steinbank unter einer Buche mit Inschrift,
•Aussicht auf die Zugspitze, „die Fürstin der bayr. Berge". 10 Min.
welter tritt der Weg aus dem Wald und erreicht nach V4 St. die
Chaussee und das österr. -bair. Zollhaus im OrieBen (839m; im
Forsthaus Erfr. , auch Betten). Von hier nach Lermoos s. S. 64 ;
durch das Elmauer Gries (s. oben) nach Graswang m. F. in 3 St.
Weiter durch das waldige Loisachthal ; r. die Zugspitze, ö. fem
das Karwendelgebirge. IV4 St. Brücke über die Loisach ; die
Strasse bleibt nun am r. Ufer; 20 Min. weiter hört der Wald
auf; r. der Wachsenstein, dahinter die Zugspitze. Vor der (8/4 St.)
ÄfcÄmeie(Whs.), an der Mündung des Hammersbachs f S. 75), zweigt
r. der Fahrweg nach dem Badersee ab (s. S. 75). Vom erscheint
Partenkirchen, daneben der Kuppelthurm von Garmisch; 1. der
Kramer. 1 St. Garmisch; dann (20 Min.) Partenkirchenj s. S. 74.
6d
7. Der Starnberger- und Ammer-See.
Hoher Peissenberg.
EiBBUBAHN von München bis Starnberg (28 Kil.) in 1 St. 6 Min. für
^Jt^,iJ(50,iJ( (Betourbilleta 3 Uff 40, 2 UlT 25 , 1 UlT 50) ^ bis Peiasen-
berg (60 Kil.) in 2i(t St. für 4 ^ 80, 8 UT 20, 2 UV Ö. Täglich 6 Züge ;
Sonnt, bis Starnberg 12. — Dampfboot von Starnberg nach Seeshanpt
und zurück (Bundfahrt um den ganzen See) im Sommer 8mal täglich
(Sonntags 8mal) in 8 St. (2 Uf 80 oder i Jf&0)\ Sonntags ausserdem Extra-
fahrten nach Possenhofen und «urück. Man kann Billets zur Dampfboot-
fahrt am Bahnhof in München lösen, die eventuell vor den am See gelösten
den Vorzug haben. Bei längerm Aufenthalt empfehlen sich Abonnements,
auf den Namen lautend und 2 Jahr gültig: für 25 beliebige Fahrten auf
dem ganzen See 1. PI. ii Jf^ 2. Fl. 9 Jt-, für 15 Fahrten excl. Sonntags
5V2 u. 41/2 Jt (Familienglieder 20o/o Ermässigung).
Bei Stat. Pa%mg zweigt die Bahn Yon der Lindaver Linie
(S. 45) 1. ab. Stat. Planegg , Oauting , mit Schwefelquelle. Vor
Stat. MüUthal 1. hübscher Blick in das waldige Würmthnl. Der
Bahnhof Ton (28 Kil.) Starnberg ist dicht beim Ländeplatz des
Dampfboots.
etftniberg (^BayriseherHof, Z. 2-2 V2, F.iJf, L. 40 Pf.; PelUt;
TuttingerHof; PostJ, stattlicher Ort am Nordende des See's, ist im
Sommer von Fremden meist überfüllt ; das alte Schloss jetzt Sitz
von Behörden. Schöner Blick auf die lerne Alpenkette. Seebad
20 Pf. ; Ruderboot pr. Stunde 80 Pf.
Der * Starnberger- oder Wftrm-See (593m), 21 Kil. lang,
4-5 Kil. breit, mit massig hohen Uferbergen, die besonders nach
dem Nordende hin mit Landhäusern und Parkanlagen bedeckt
sind, erhält seinen Hauptreiz durch den südl. Gebirgshintergrund
(die Tour daher nur bei hellem Wetter lohnend). Die hervor-
ragendsten Bergspitzen sind von Osten nach Westen : Wendelstein,
Brecherspitze, Kirchstein, Benedictenwand , Karwendelgebirge,
Jochberg, B erzogstand, Heimgarten, Krottenkopf, Wetterstein-
gebirge mit der Zugspitze, Ettaler Mandl.
Bei beschränkter Zeit empfiehlt es sich, mit der Eisenbahn nach
Feldafing zu fahren; vom Gasthaus durch den Wald nach (}\i St.) Possen-
hofen ; überfahren nach Leoni (Eottmannshöhe) und mit Dampfboot nach
Starnberg zurück.
Dampfbootpahbt. Gleich hinter Starnberg r. auf der Hohe
die ehem. Villa des Prinzen Karl von Bayern (f 1875). Weiter un-
ten am See eine Reihe hübscher Landhäuser , scherzhaft „Protzen-
hausen'* genannt, mit der DampfschifFstation Niederpöcking. Possen-
^/Vn (zum Fischmeister bei Kaiser), Stat. fürFeldaflng, mit Schloss
des Herzogs Max in Bayern; der von hoher Mauer umgebene Schloss-
garten nnzugänglich. Der Bahnhof ist vom Landeplatz 10 Min.
entfernt. Nach Feldafing (20 Min.) hübscher Weg durch den Wald
(rechts halten, mehrfach Wegweiser). Feldafing {^Strauch's Hotel,
häufig überfüllt , von der Terrasse schöne Aussicht) ist einer der
besuchtesten Punkte am See (Gasth. vom Bahnhof 6 Min. ent-
fernt). Unten im See die Boseninsel, Privatbesitz des Königs (un-
zugänglich) ; in der Nähe wurden von Desor Pfahlbauten entdeckt.
70 Route 7. LEONI. Stamberger- u.
Possenhofen gegenüber (Nachen 1 Jf ^ reizende Fahrt, V4St.)
liegt Leoni (*Pro68*, mit Dopend. Pens. Schimon, 6-7 Jf täglich);
darüber oben auf dem Berge die Kirche von Aufkirchen. Links,
y^ St. vom Landeplatz, das kgl. Schloss Berg mit schönem Park
(unzugänglich). Verschiedene Villen ; darunter r. , einige Min.
oberhalb des Gasthauses, die ehem. Villa des Schriftstellers F. W.
Hackländer (f 1877) ; dann das Himbselhaus , ein stattliches bunt
bemaltes Bauernhaus ; im Treppenhause Fresken von Kaulbach u.
A. (Zutritt nicht gestattet).
Sehr zu empfehlen der Besuch der ^SottmaniiBhöhe (20 Min.); be-
quemer Weg dem Landungsplatz gegenüber bergan, oben r. zum grossen
neuen *H6tel; von der Veranda prächtiger Blick auf See und Alpen. Vor
dem Hotel auf einem etwas niedrigeren Ausbau das einfache, von Mün-
chener Künstlern dem berühmten Landschaftsmaler Karl Bottmann (f 18öO)
errichtete Denkmal.
Am w. Ufer ziehen sich von Possenhofen hübsche Parkanlagen
bis (3/4 St.) Qaraishausen , Schloss des Herzogs Max und Dampf-
bootstation. Weiter Stat. Tutzing (^Gasthaus zum See, mit hüb-
schem Garten, für längern Aufenthalt zu empfehlen; Bemrieder
Hof im Dorf; * Restauration beim Bahnhof, von der Veranda •Aus-
sicht; grosse Brauerei mit Restaur. und schönen Baumgruppen
5 Min. s. vom Bahnhof), mit ehem. gräfl. Vleregg'schem Schloss,
jetzt dem Buchhändler Hallberger in Stuttgart gehörig; die An-
lagen Mittags zugänglich. Der Bahnhof ist vom Landeplatz Y4 St.
entfernt. — Reizende Aussicht vom Johannesberg, einem berasten
Hügel am See V4 St. südl. vom Bahnhof ; schöner von der *Ilka-
höhe, ^2 St. südl., bei dem Dorfe Oberzeismering. Die Bucht, die
der See hier nach W. bildet , heisst der Karpfenwinkel (breiteste
Stelle des Sees, l^/^ St.).
Weiter ßemried (Whs.), mit Schloss des Hm. v. Weudland,
ehem. Chorherrenstift, und prächtigen Baumgruppen. Die Ufer des
Sees verflachen sich, das Gebirge tritt schärfer hervor. Station
Seeshaupt (♦Whs.) liegt am Südende des Sees. Das Dampfboot fährt
von hier am waldigen ö. Ufer über Ambach (in der Südost-Ecke
des Sees die Wallfahrtskirche 6ft. Heinrich'), Ammerland ('Whs.)
mit Schloss des Grafen Pocci, und Allmannshausen nach Leon! und
Starnberg zurück.
Bei der Eisenbahnfahbt ist anfangs vom See nicht viel zu sehen ;
erst hinter(35 Kil.)Feldafing mehrfach hübsche Blicke. Bei(40Kil.)
Tutzing theilt sich die Bahn ; Wagenwechsel für Penzberg (S. 79).
Die Weilheim - Peissenberger Linie wendet sich westl. (1. stets
Aussicht auf Zugspitze etc.); Stat. Diemendorf, vom der Hohe Peis-
senberg. Die Bahn steigt durch tiefe Einschnitte, dann Wiesen-
gründe; r. fem das Hochschloss (S. 71). Stat, Wilzhofen (uAch
dem Ammersee s. unten). Weiter Gegend flach. 54 Kil. Weil-
heim (562m ; *Post ; *Traube ; Bräuwastl ; Hipper s Restaur. am
Bahnhof) , Stadtchen an der Amper (von hier nach Murnau und
Vartenkirchen s. S. 72). Die Bahn endet vorläufig bei (60 Kil.)
AmmerSee. PEISSENBEUG. 7. RouU. 71
Stet. VrUerpei89tnbefg (587m); in der Nähe bedeutende Kohlen-
graben. Das Dorf ist yom Bahnhof ^4 St. entfernt; am Wege,
3 Min. von der Station, ganz gute Restauration.
Vom Bahnhof führt ein dlrecter Weg an der verlängerten Bahnlinie
entlang zu der vom Dorf Peissenberg nach Hotten führenden Postatrasse
fs. unten), dann 1. durch Felder auf den Tannenwald los (1. im Grunde
Bad Sulz), den man in ifz St. erreicht. Nun bergan; bei dem Hanse 1.,
nicht r. im Walde weiter; i|4 St. 81. Michael, Kapelle n. Banernhof. ^\i St.
weiter, bei dem sweitnächsten Bauernhof, r. durch das Gatter ; 5 Min. weiter
hübscher Blick auf den Ammersee ; nun immer r. halten bis zu der Linde
(»U St.), wo 1. der Weg von Sulz heraufkommt (s. unten) und in weiteren
10 Hin. zum Gipfel (im Ganzen vom Bahnhof bequem in i^js St.).
Der *Hoh6 Peitsenberg (988m), Baierns Rigi, beherrscht durch
seine isolirte Lage vor der Mitte der bairischen Alpenkette unter
allen Aussichtspunkten der Yoralpen wohl das umfassendste Ge-
birgspanorama. Die Aussicht erstreckt sich vom Wendelstein 6stl.
bis westl. zum Grünten; besonders hervortretend: neben dem
Wendelstein Benedictenwand, Jochberg, daneben fem das leuch-
tende Schneefeld des Venedigers; Herzogstand und Helmgarten,
davor unten der Staffelsee, Karweudelgebirge, Kisten- u. Krotten-
köpf, Dreithorspitze, Wettersteingebirge mit der Zugspitze, Daniel,
Hochplatte, Hohe Bleiche, Gabelschroffen, Säuling, die Berge des
Loisachgebiets , Grünten, Stuiben. Nördl. weiter Blick in die
Ebene mit dem Ammer- und Stambergersee und unzähligen Ort-
schaften, bis weit über Augsburg und München hinaus. Oben
eine Wallfahrtskirche , Pfarrhaus und ordeutl. Wirthshaus, auch
zum Uebemachten.
Hinabweg über Bad Snlz stellenweise steil, nicht zu empfehlen.
Bei der Linde (s. oben) auf der niedrigeren ö. Kuppe r. hinab ; >(« St. Bauern-
hof, hier 1. durch Wiesen bergab erst am r., dann am 1. Thalrande; unten
eine Gementfabrik und »m Thalansgang das einfache kleine Bad 8ulZy von
wo 1. ein Fusspfad zu dem Wege über St. Michael hinüberführt. —
Schwache Fussgänger können auch auf der Füssener Poststrasse (S. 61) bis
(2 St.) Hotten, auf der N.W. -Seite des Berges, fahren; von hier zum
Gipfel i|3 St.
Wer vom Peissenberg nach dem Ammergan will, geht am besten
über Hotten w. nach (1 St.) Peiting^ von wo Fahrstrasse über Roltenbuch
(*Wh8.) und Saulgnib nach (4» {2 St.) Ober-Ammergau (S. 73). Der di-
reete Abstieg an der Südseite des Berges ins Amperthal und über Böbing
nach Rottenbuch ist weniger rathsam.
Der Ammersee (539m3, 16 KU. lang, 6 Kil. breit, 2-3 St. w.
neben dem Stamberger See , steht diesem an landschaftl. Reizen
nach und ist für Fussgänger kein lohnendes Terrain. Den südl.
Hintergrund bildet die ferne Alpenkette , davor der Hohe Peissen-
berg; die Ufer sind niedrig und waldbedeckt. Ein kleines Dampf-
boot befährt den See; zu Kahnpartien bietet sich besonders in
Diessen gute Gelegenheit.
Von Stat. Wilzkofen (s. oben) nach (3 St.) Diessen Postomnibus
2mal tägl. in 1^3 St. Die Strasse steigt langsam bis (3/4 St.) Pähl
(Gattinger), freundl. Dorf, beliebte Sommerfrische der Münchener
Künstler ; darüber an waldigem Bergrand das Hochschloas, Eigen-
tbum de; Familie Hanfstängl, mit prächtiger Aussicht (umfassen^
72 Route 7. DIESSEN.
der noch vom Sonnenhügel, 1/2 3^* östlich). Die LandstrasBe
führt weiter über (8/4 St.) Fischen (von hier r. in 2 St. nach Er-
ling - Andechs , 8. unten) in scharfem Winkel 1. durch ein weites
Moos, früheres Seehett, überschreitet die langsam fliessende Amper
und erreicht (IY2 S*0
Dieisen oder Bayerdiesaen (*Po8t ; Oaiiinger), stattlicher weit-
läufig gebauter Ort am SW. -Rande des Sees, mit grossen Kloster-
gebäuden, jetzt gewerbl. Zwecken dienend. Weiter zurück das
Dörfchen 8t. Georgen \ von der Kapelle herrliche Aussicht; schöner
noch vom £ic/iarc&€rp, der bewaldeten Höhe s.w. der Stadt. Bäder im
See am n. Ende der Stadt, 20 Pf. 1/4 St. n. das kleine Seebad iSi. AI-
hon. — Von Diessen tägl. Post nach Landsberg am Lech (S. 49).
Ausflug nach Andeühs (11|4 St.), lohnend. TJeberfahrt (am n. Ende
des Orts, bei den Bädern) in 20 Min. (1 J( 20). Vom Landeplatz gerade-
aus den Berg hinan ^ oben bei |dem Kreuz führt der Fusspfad r. nach
Krling, der Weg 1. direct zum Kloster Andechs (784m), Benedictiner-
Xoviziat mit sehr besuchter Wallfahrtskirche, einst Sitz der mächtigen
Grafen von Andechs. Von dem freien Platz vor der Kirche hübsche Al-
penaussicht ^ umfassender vom Thurm (Schlüssel beim Küster). Neben
dem Pfarrhaus führt eine Treppe in den Garten des besuchten ^Wirths-
hauses. Das grosse Dorf Erling (Glocke) bildet mit Andechs einen Ort
( Erling-Andechs).
Von Erling zum Star nb erger See anfangs etwas einförmig über
(1 St.) Maehiinng, (1(3 St.) Traubing; von hier entweder 1. nach (1 St.)
Feldafing (S. 69) oder r. nach (li|4 St.) Tutzing (S. 70). Beim Hinabsteigen
schöne Blicke auf den See. — Von Erling nach Stamberg (S^ji St.) imal
tägl. Nachm. Stellwagen über Perehting in 2 St.
Von Erling nach Inning und Grafrath. Nördl. führt von
Andechs eine gute Strasse über Hersching nach (2 St.) Seifeld (Whs.)
am kleinen PiUensee^ mit Schloss des Grafen Törring (tägl. Post nach
Stamberg . S. 69). Weiter an dem einsamen Wörthsee vorbei (auf der
Insel in aer Mitte ein Whs. , Ueberfahrt von der andern Seite) nach
(2 St.) Inning (Post). V« ^^- westl. bei Stegen fliesst die Amper aus
dem Ammersee ^ jenseits ('/s St.) Bad Orei/enberg mit Schwefel- und arsen-
haltigen Quellen (Post tägl. in V« St. nach Stat. Türkenfeld ^ S. 45). —
Von hier nach Diessen über Sehondorf und. Utting^ 3 St.. nicht lohnend.
Die Strasse führt von Inning im Amperthal nach (IVi St.) Ora/rcUh,
Station der München-Lindauer Bahn (S. 4ö).
•
8. Von München nach Innsbruck über Partenldrchen.
Vergl. Karte S. 60.
155 KU. Eisenbahn bis Weilheim (54 Eil.) in 2^* St. f ür i, J( 96, 2 Jf
eO, i J( 86 Pf. i von Weilheim Pobtomnibus 2mal tägl. in 6*14 St. nach
Partenkirchen (4 Uff 40), in 91/4 St. nach Mittenwald (6 Jl); von Mitten-
wald bis Innsbruck Poststellwaoek tägl. 9TJ. Vm. in 6 St. (2 fl. 51 kr.).
ZwEisp. von Weilheim bis Partenkirchen 24 Jt incl. Trinkg.
Bis (54 KU.) Weilheim s. S. 70 ; r. der Ho^ Peissenberg (S. 71).
Die Strasse (Eisenbahn im Bau) führt über Etting und Spotten-
hausen, lässt r. den Staffel-, 1. den Rieg-See, und errreicht (4 St.)
74Kil. llunian(697m; *Po8t; *Pantlbräu\ *Oriesbräu', Anger-
bräu), stattlicher Marktflecken, nach den Bränden von 1834, 1889 u.
1852 neu aufgeffihrt. Bäder in dem 20 Min. w. entfernten SiaffeUee
mit seinen sieben Inseln. Von der Anhohe ostl. yoi Höhendorf iie-
birgsmndsicht : 1. Heimgarten , Kisten- und Krottenkopf, r. Am-
OBER-AMMRRGAU. 8. Route. 73
mergauer Qebiige, im Hintergrund des Loisachthals das Wetter-
Steingebirge. Von Ohlstadt^ IV2 ^t« s* ö., kann der Heimg arten
(1787m) bestiegen werden (3Y2 St-> ™it Führer; vgl. S. 81).
Jenseit Höhendorf senkt sich die Strasse in ein weites Moos ;
sie überschreitet die flossbare Ramsau yor ihrer Mündung in die
Loisaeh, an deren 1. U. sie sich nun hinzieht. Bei (2^2 St.)
Esehenloh (639m; ""Grebel) tritt sie ins Gebirge; 1. Jenseit der
Loisach der gezackte Kistenkopf, der Oberrisskopf mit dem Kreuz
auf dem Gipfel, im Hintergrund prachtvoll das Wettersteingebirge
mit der Zugspitze, r. das Ettaler Mandl. Bester Ueberbllck von
der kleinen Kapelle auf dem Festbühelj einem Felshügel r. von der
Strasse.
Zum Wal eben see (S. 81) durch das Eiehenthal (3 St., Führer rath-
sam), über die LoUaeh^ dann über die Eschenlahne und am r. IJfer derselben
hinan (Karrenweg) ; r. das grosse Tobel des Kistenkopfs. 1 St. Brücke (der
Weg geradeaus endet 1(2 St. weiter bei der Eschenklamm), weiter am 1.
Ufer ; nach 20 Min. Blick von oben in die tiefe * Esehenklaimn (der ^ähe Tod"
genannt) ; weiter noch zweimal über den Bach. Auf der Hohe noch im Spät-
sommer eine Fülle von Erdbeeren. Hinab zum Walchensee den Fusspfad 1.
(der steinige Weg r. führt nach Obemach, Mi St. vom Südende des Sees).
Nach Oberammergau über Plaiken Fusssteig durchs (Gebirge nördl.
vom Ettaler Mandl in 2>|3 St. (Führer angenehm).
Bei (1^2 St«) Ö^^flw (Post) führt r. ab die Strasse nach Ober-
ammergau.
Dieselbe steigt anfangs ziemlich steil bis (iSt.) Ettal {STSm-^ Schreyegg's
Whs., einfach), 1803 at^gehobenes Kloster mit ansehnlichen Oebäuden,
jetzt im Besitz des Grafen Pappenheim: in der Kirche Deckengemälde
von Knoller und berühmte Orgel. An der Nordseite das Bräuhaus (Et-
taler Bier renommirt). Ettal liegt am Fuss des Ettaler Jiandls (1641m) ;
Besteigung des steilen Felsgipfels beschwerlich (3 St., mit Führer). Die
Strasse senkt sich dann iuaAmperthal nach (1 St.) Ober- Ammergau (841m;
Sehteabenwirth od. Post; Ochs; Rose), berühmt durch die „Passionsspiele^,
dramatische Aufführungen aus der Passionsgeschichte, die alle 10 Jahre
(zuletzt 1870-71) stattfinden. Ein stehendes Theater mit Raum für 6000
Zuschauer ist neuerdings erbaut. Die Bewohner verfertigen hauptsäch-
lich Schnitzarbeiten in Holz und Elfenbein (bei Lang's Erben grosses
Lager). — i|4 St. w. auf einem Hügel am Fuss des Sonnenbergs die *Kreu-
zigung (Christus am Kreuz mit Maria und Johannes), Kolossalgruppe in
Kelheimer Marmor von Halbig in München, von König Ludwig II. ge-
schenkt und 1875 aufgestellt.
Die Strasse führt weiter über {}\i St.) Unter-Ämmergau hinaus nach
(2 St.) Baülgrub, von dort (Schongauer Landstrasse) entweder nördl. über
Rottenbuch nach {h^\2 St.) Peiting (S. 71)^ oder östl. über Kohlgrub (gut
eingerichtetes Stahlbad) nach (4 &i.) Mumau (s. oben). — Nach Reutte
Fahrweg durch das einsame Qrcuwang-Thal, die Atnmenoäldalpe und am
Plansee vorbei in 9 St. (vgl. S. 68); nach Hohenschwangau (S. 62)
8 St., Reitweg, bei der Ammerwaldalp, 2 St. vor dem Plansee, r. ab (S. 68).
Jenseit Oberau oflfnet sich der weite Thalkessel von Parten-
kirehen. Bei (1 St.) Farchant 1. die vom Hohen Fricken sich
herabziehende Kuhflucht (s. nnten). Die Strasse nach Partenkirchen
überschreitet Y2 St« weiter die Loisach ; r. am Abhang des Kramer
Ruine Werdenfels (s. unten), nach der der Landgerichtsbezirk
benannt ist (wer nach Garmisch will, überschreitet die Loisach
nicht, sondern geht vor der Brücke r. ab). — ^2 St.
98 Kil. Part6nkircheii(722m ; '^Post, Z. 2Jf, F. 60 Pf. ; Stern ;
74 Route 8. PARTENKIRCJEIEN. Von München
Zum Rassen ; Oartenwiithsch. von Mölberj am Wege nach St. An-
ton), das Parthanum der Römer, am Fuss des Eckenbergs schön ge-
legen, nach mehrfachen Feuershrünsten in den letzten Jahrzehnten
fast ganz neu aufgebaut. Hübsche gothische Kirche , von Berger
erbaut. Der Ort ist im Sommer meist überfüllt , namentlich viel
Norddeutsche.
Schönster Blick über das herrliche Thal von der Wallfahrtskirche
*St. Anton, oberhalb des Orts (ein schattiger Stationenweg führt in 10
Min. hinauf): I.Wetterwand, Dreithorspitze , Alpspitze , Wachsenstein,
dahinter die Zugspitze, in der Ferne über den Eibsee-Thörlon der spitze
Daniel, r. der Kramer, im Vordergrund Garmisch.
Gaxmisch (692m ; * Westermaier zum Husaren ; *Lamm ; *Zur
Zugspitze; * Klarwein; Kainzenfranz ; Traube; Privatwohuungen
bei Th. Sehübler u. a.), 20 Min. westl. von Partenkirchen, be-
häbiger Ort mit malerischen alten Häusern, Sitz des Landgerichts
und Bezirksamts , wird gleichfalls als Sommerfrische viel besucht.
Die Aussicht steht der von Partenkirchen nach : 1. zwischen Krot-
tenkopf und Wetterwand das Karwendelgebirge ; die scharfgezeich-
nete Alpspitze tritt besonders hervor , während von der Zugspitze
nur ein schmaler Streifen 1. neben dem Wachseustein sichtbar ist.
In beiden Orten Waokn zu haben (bei Seiler, Hohenleitner und Reiser
in Garmisch) ^ Tarif vom Juli 1876: Einsp. nach Obergrainau and Bader-
see 4iJ2 Uff, Zweisp. 7 jU, Farchant h^k u. 7, Oberau 5 u. 8, Griesen 6 u. 9,
Eschenloh 6 u. 9, Wallgau u. Krün oijz u. 12, Mittenwald und Schamita
9 u. 13^2, Walchensee iO^j« u. 14, Oberammergau 91/3 u. 14, Murnau SMa u.
12, Lermoos 9u. 14, Plansee u. Beutte 10i|2 u. 20, Elmau 10 u. 20 UV.
Trinkgeld 20 Pf. pr. Mark des Fahrgeldes; der Kutscher verköstigt sich
und die Pferde selbst.
♦AusPiitGB (Führer Jos. Reindl, vulgo SpadtUweber, Kratz,
Deuschlj Braun in Partenkirchen, Jos. und Joh. Koser in Garmisch).
Fühkek-Takif vom Juli 1876: Eckbauer 2Va -^t Kramer S'/a, Rain-
thaler Bauer SVa, HöUenthalklamm 4, Krottenkopf 5 , Blaue Gumpen 5,
Schachenalp 5, zum Eibsee und über die Thörlen nach Lermoos 6, Teufels-
gesass 7, Alpspitze 8, Zugspitze 12 (2 Pers. 17) J(\ »/a Tag 31/2, ganzer
Tag 5 UT; V/t Kil. Gepäck frei, Uebergewicht pr. Kil. »j« Tag 20, 1 Tag
40 Pf.
Die Paukenaohlueht, hinter Partenkirchen r. hinaus im Zickzack den
Berg hinan in die Schlucht, auf der r. Seite bis zum Wasserfall (20 Min.)
des Faukenbaches. Von Si. Anton (s. oben) führt ein neu angelegter Fuss-
pfad oben am Berg entlang durch Wald in 20 Min. zum Eingang der
Faukenschlucht. Auf dem Rückweg aus der Schlucht schöner Blick auf
Zugspitze, Alpspitze etc.
Ruine Werdenfels (776m), von Garmisch ijz St. bis zur Schwaige Wang,
hier 1. ab hinauf (IJ4 St.). Aussicht auf Loisachthal, Krottenkopf etc., von
der südl. Terrasse auch auf Wettersteingebirge.
Die Kuhflucht, lijz St., über Farchant (beim Whs. r. ab über die Loi-
sach, dann 1. durch Tannenwald hinan), eine vom Hohen Fricken kom-
mende Schlucht mit hübschen über abgerundete Felsen herabstürzenden
Waaser fällen. Ein Fusssteig führt bis zum (1 St.) obersten Fall (114öm).
Zum BiäserlMUlem, von Garmisch ijs St.; von der Post b. w. durch
Wiesen auf den gerade unter der Alpspitze liegenden bewaldeten Risserkop/
los; der Hof liegt in einer Mulde am Abhang nach dem Gebirge zu;
hübsche Aussicht.
Die ^FartnaeUÜAmm (1 St., Führer unnöthig). Von Partenkirchen
am südl. Ende des Orts hinaus; nach 40 Schritten vom Wege zum Kainzen-
bad (s. unten) r. ab, *|2 St. bis zur ersten Brücke am Ausgang des Part-
nachthals (von Garmisch neuer Fussweg, jenseit der Partnacbbrück«
nach Innsbruck. PAUTENKIRCHEN. 8. Route. 75
von der Strasse nach Parienkirchen r. ab über die Insel, weiter am r.
Ufer der Partnach; 10 Min. vor der oben gen. Brücke vereinigen sich
beide Wege). Ueber die Brücke, beim Handweiser 1. („nach Graseck**,
der Weg r. führt znm Rainthaler Bauer , s. S. 76) ; nach 15 Min. über
die zweite Brücke wieder anfs r. Ufer der Partnach. Jenseits steigt 1.
der Weg zur Oraseck steil hinan \ der Pfad in die Klamm führt r. ab.
stets guter Weg, durch Geländer geschützt^ (6 Min.) dritte Brücke; bei
der (10 Min.) ^vierten Brücke, 70^ über der Partnach, welche dem
Rainthal entströmt (s. unten), ist der schönste Punkt. Jenseit der Brücke
führt der Pfad im Zickzack ansteigend in 8 Min. zum Forsthaus Vorder-
Oraseek (869m; *Bestaurati<m} mit trefflicher Aussicht. Von hier ins
Rainthal und zum 8eh€tchen s. unten. — Von Graseck nach Mit-
tenwald direct durch das Ferchen-Thal 4i|s St., Führer unnöthig. Vom
Forsthaus über Wiesen etwas bergan , dann r. ; nach 20 Min. nicht r.
bergab zu den Hütten von Mitiel-Chraseek^ sondern geradeaus nach (10 Min.)
Hinter-Oraseck^ '(4 St. Brücke über den Ferchenbachj. noch i|4 St. im Walde
geradeaus, dann hinab nach (7 Min.) Elmau (lOQOm; Whs.). Von hier
Fahrweg, langsam steigend durch Wald, später schattenlos, zum (1>(4 St.)
Ferehensee; dann bergab, am Lautersee vorbei nach (ijz St.) Mittenwald
(S. 77). Von Elmau nach der Sehaehenalp s. unten (Reitweg, 2^|2-3 St.) ;
nach Klait an der Mittenwalder Poststrasse (S. 77) Fahrweg (liji St.).
Der «Sekhaner (1051m) (2 St., Führer angenehm, 2>|2Ui(). Der Weg
am Kainzen-Bade vorüber ziemlich bequem. Man kann auch diese Tour
mit der vorigen verbinden und von Gr«seck aus zum Eckbauer gehen.
Anfangs Weg nach Elmau (s. oben); an der Ecke bei dem Heustadel
(i|4 St.) 1. ab im Zickzack über Grashalden, später durch Wald in
einer starken if« St. hinauf. Oben einf. Whs. Schönste ^Rundsicht auf
der Bergkuppe 2 Min. hinter dem Hof: Karwendelgebirge, Wetterstein-
wand, Dreithorspitze mit Sehaehenalp und Frauenalple, Alpspitze, Zug-
spitze, Kramer, Krottenkopf; unten das tiefe waldige Thal des Ferchen-
bachs.
Zum *Baders«e (1>J4 St., Omnibus 2mal tägl. in 1 St. für 1 J() Fahr-
weg, 5 Min. hinter der 8chmeU (S. 70) von der Strasse nach Lermoos 1. ab
über üntergrainau. Am See, einem hellgrünen kleinen Wasserbecken in
dunkeln Fichten, von den gewaltigen Wänden der Zugspitze überragt,
das gut gehaltene * Hotel Bader see (Pens. 5-6 M)^ zu längerm Aufenthalt zu
empfehlen. — Von hier zum Eibsee (s. unten) *\\ St., Weg nicht zu fehlen.
Zum ^Bibaea (978m) (2i|3 St.), am Fuss der Zugspitze, entweder wie
oben Fahrweg zum Badersee, dann Fussweg; oder am westl. Ende von
Garmisch den Fusspfad 1. durch die Wiesen nach (lif4 St.) Oher-Grainau
(Unterkunft beim Forstwart) ; von da noch 1 St. zum See. Dieser ist Eigen-
thum zweier Fischerfamilien, welche im J. 1813 den See mit seinen
9 Inseln gekauft haben (neben den Fischerhütten *Whs. von Grasberger,
8 Betten). Man fährt bis zu einer Insel in der Mitte des See's, wo ge-
schossen wird (Person 60, ein Böllerschuss 50 Pf.); die in mächtigen
Wänden abstürzende Zugspitze erscheint von hier besonders grossartig
(im Sommer Nachm. häufig bewölkt). An der Südostseite des See's
50 Schritt vom Ufer der kleine Frillensee , gleichfalls besucheoswerth. —
Vom Eibsee über die Thörlen (1593m) nach Ehrwald (S. 64) 3 St., wenig
lohnend, bis zur Höhe (steiler Anstieg) Führer nöthig (3-4 J^^ von Grainau
mitnehmen).
Zur Httllenthalklamm (4 St., Führer 4 Uf^), von Grarmisch anfangs
den Weg nach Ober-Grainau (s. ob.); nach 1 St. 1. ab am 1. Ufer des ffam-
mersbaehs hinan, bei dem gleichn. Dorf vorbei (nach *|a St. führt ein Steg
aufs r. Ufer zur Maxklamm, zu welcher ein Abstecher von ijg St. lohnt). ,
Nun steil hinauf durch den Stangenwald zur (l^j« St.) senkrechten Wand
des Wachsensteins und an derselben hin auf dem Im br. Stangensteig
(nur für Schwindelfreie), mit schönem Blick gegen die Ebene, zur (^l« St.)
Brücke (1170m) über die Höllenthal - Klamm ^ durch die 78m tiefer der
Hammersbach hinabstürzt. Noch lijs St. weiter aufwärts ein neuerdings
wieder in Betrieb gesetztes Bleibergwerk ; von hier zur Hochalpe (s. unten)
21/2 St., beschwerlich.
Auf den Kramer (1982m) am 1. Ufer der Loisach (über Garmiscb),
76 Route S, PARTENKIRCHEN. Von München
Reitweg bis zum (2>|2 St.) Kdnigssiand (der Weg von hier zum Gipfel
nicht gangbar); vorzügliche TJebersicht des Wettersteingebirges.
Der «Krottenkopf (210rjm) (4i|2 St., Führer 5 Jl) bietet eine Fernsicht
anf unzählige Berggipfel (Grossglockner, Grossvenediger, Stubaier und Oetz-
thalerFemer) und in die Ebene (München, Starnberger See). Der Weg führt
am Esterbergseey der Vordem (kl. Whs., auch einige Betten) und (2V2 St.)
Hintern Etterhergalp (Erfr., Nachtlager auf Heu) vorbei. Weiter auf dem
Reitweg bis zu der Stelle, wo er sich beim Einbiegen in die Mulde
zwischen Krottenkopf und Bischof in zwei schmälere Pfade theilt; hier
1. bis zum Ende der Mulde, dann halbrechts (nördl.) den Sattel zwi-
schen dem Krottenkopf und der mit einer Signalstange versehenen Höhe
hinan und über den Grat r. ohne Beschwer zur (2 St.) Spitze.
Auf die Hoehalpe (1694m), 4 St. , Führer allenfalls entbehrlich ; von
Partenkirchen bei der obem Mühle über die Partnach, auf den bewalde-
ten Risserkopf (S. 74) los und an der Ostseite desselben hinan (Karren weg)
zur (3 St.) Kreuzalpe (1591m), mit schönem Blick auf den Eibsee; dann am
ü. Abhang des Langenfeld um den Kessel des Bodenlahnthali herum zur
(1 St.) Hochalpe ^ mit treffl. Blick auf Wetterstein , Dreithorspitze etc.;
unmittelbar südl. die Alpspitze (s. unten). Weit grossartiger ist die
Aussicht vom (1 St.) Langenfeld^ namentlich überraschender Blick in das
Höllenthal mit Wachsenstein, Höllenthalferner u. Zugspitze. Abstieg ins
HöUenthal steil, nur für geübte Bergsteiger mit Führer (s. oben); über
Bemardin- u. Qauenalp ins BodenlahnVkal und zum (2 St.) Rainihaler
Bauer s. unten.
Auf die Alpspitie (2636m) , 7-8 St. , Führer 8 Jt, beschwerlich ; vom
(2Vz St.) Rainthaler Bauer (s. unten) durch das Bodenlahntkal (s. u.) zur
(2 St.) Qcusenalp und an dem (1.) einsamen kl. Stuibensee (1900m) vorbei
von der SO. -Seite zum Gipfel. Aussicht auf Wetterstein, Zugspitze,
Höllentbal etc. ; Femsicht beschränkt.
Auf die*Bchachenalp (1776m), 4i|8 St., Führer 5 Jf. Von (1>|« St.) Graseck
hinab über den Ferehenbach^ dann am 1. Ufer desselben hinan zu den (1 St.)
SUüenfällen und r. durch Wald steil aufwärts, zuletzt auf dem k. Reitweg
zur (2 St.) Schaehenalp mit dem kleinen Sehachensee und dem Königshans
(unzugänglich). Vom Pavillon 5 M. w. prächtiger Blick senkrecht
hinab in das Rainthal mit dem Plattachfemer, s. Dreithorspitze und
Wetterstein, n. weit hinaus über das Hochland bis in die Ebene.
Noch umfassender ist die Aussicht vom Tettfelsgesass (213öm, über die
Sehaehenplatie in l^fs St.) und dem (1 St.) Frauenalple (2367m), letzteres
aber nur für ganz Schwindelfreie mit tüchtigen Führern zugänglich. —
Von Elnunt (s. oben) führt ein guter königl. Reitweg in 2*12-3 St. über
die prächtig gelegene Wetterslein-Alp auf die Schachenalp.
Hinteres Bainthal und ^Blaue Gumpen (41)3 St. , Führer unnöthig,
5 J(). Von (1>J4 St.) Oraseek hinab über den Ferchenbaeh (s. oben), beim
Handweiser r. und dreimal über die Partnach ; 1 St. Handweiser r. „zum
Rainthaler Bauern" (s. unten) ; 2 Min. weiter über die Bodenlahne (im
Thalgrund r. die Alpspitze) und r. einförmig u. aussichtslos im Btuiben-
wald hinan (die Mitter-Klamm bleibt 1.). Nach s|4 St. , wo der W^eg der
Partnach sich wieder nähert, schöner Blick in die wilde Hintere Klcnnm ;
dann hinab zur Partnach und am I. Ufer zur (*\i St.) kgl. Diensthtitte
(Boekhütte)^ wo der Blick in das grossartige hintere Bainthal sich öffnet.
Weiter an den Sieben Sprüngen (starke Quelle) vorbei zur(*|4 St.) * Untern
Blauen Oumpe (1118m), in prächtiger Lage ; auf einem Felsvorsprung am
untern Ende die Blaue OwnpenhUtte (meist verschlossen) mit herrlichem
Blick thalauf- u. abwärts. Der Weg führt weiter durch gewaltige Fels-
trümmer, Reste eines alten Bergsturzes; nach 20 Min. 1. unten die
weissgrüne Obere Blaue Oumpe^ weiter thalaufwärta der schöne Partnaeh-
fall. Von hier zur (*\i St.) Angerhütte und weiter zur Knorrhütte und
auf die Zugspitze s. S. 77. — Zum Rainthaler Bauer (942m) 2M2 St., ent-
weder über Graseck und durch das Rainthal, beim (2*14 St.) Handweiser
(8. oben) r. hinan (26 Min.); oder am Beginn des Partnachthals 01% St.
von Partenkirchen) vom Wege nach Graseok r. ab über den Hohen Steg.
Aussicht ähnlich wie von Gra.seck, aber beschränkter; Erfr. wurden iSH
-"om Besitzer verweigert.
naeh Inntbruek. MITTENWALD. S. Boute, 77
Die Besteigung der ^ZvgspitM (2974m), des dritthöchsten Gipfels der
nördl. Kalkalpen (Parseier Spitze 3021m, Dachstein 2996m), nimmt zwei
Tage in Anspruch (Führer 12 Jl) und ist beschwerlich, doch für Schwin-
delfreie gefahrlos und höchst lohnend. Bis zur (5 St.) Obern Blauen
Cfutnpe 8. oben ^ weiter aufwärts wird der Weg schlechter und steigt
über ein grosses Lauinenbett (1. der ansehnliche Partnaefi/all) zur obersten
Thalstufe , dem Anger ; von dem Rücken (Sf« St.) schöner Blick auf den
imposanten Thalschluss, rückwärts die Blauen Gumpen und hoch oben
das Königshaus auf dem Schachen. Gleich hinter dem Rücken im Walde
die dürftige Ängerhüite (121(hn); in der Nähe {}\^ St.) der Partnach-Ur-
sprung, wilde Schlucht mit Schneeresten , aus der der Bach in Mannes-
stärke hervorbricht. Von der Hütte in *\\ St. zum Obern Anger (13öOm) ;
hier r. durch Latschen aufwärts, weiter im Brtmnfhal hinan zur (2 St.)
Knorrhiitte (2045m) „beim guten Wasser" (Quelle), von der A.V.-Section
München erbaut und gut eingerichtet (Uebernachten 2 Uif, A.V. -Mitglieder
1 Jf). Von der Hütte durch ein Felskar (das Weisse Tfial) zum Schnee-
oder PlaUachrFemer und über denselben gefahrlos zum Fuss des Zug-
spitz-Stocks; dann über eine Geröllhalde (die Sandreisen), den Kamin
und die Ifase steil auf den »l* St. 1. Grat und zum (3-di|2 St.) West-Gipfel,
auf dem ein 4,5m h. Kreuz. Höchst grossartige umfassende *Rundsicht.
Ein neuer Weg vom West- zu dem etwas niedrigeren Ostgipfel wurde
1877 hergestellt. — Kürzer ist die Besteigung von Ehrwald (S. 64): ent-
weder von der Pestkapelle (S. 65) über das Gatterl (2038m) zur (7 St.)
Knorrhütte, dann wie oben zum (3 St.) Gipfel; oder von Ehrwald direct
über die Wiestealdhütten und durchs Sckneekar (Weg neuerdings ver-
bessert, aber nur für geübte Steiger) zur (6-7 St.) Spitze. — Abstieg zum
Eihsee (4-5 St.) sehr steil und schwierig.
Der Walchensee (S. 81) ist von Partenkirchen 6^|2 St. entfernt
und zu Wagen (8. 74) in »(2 St. zu erreichen; bei Klait (s. unten) von
der Mitten walder Poststrasse 1. ab nach (1 St.) JTn'/n, (3 St.) Dorf TTalcAen-
see. Auf dem grössten Theil des Weges hat man die vorzüglichste Aus-
sicht auf das Wetterstein- und Karwendelgebirge. — Ueber Eschenloh zum
Walchensee s. 8. 73.
NachLermoos (8. 64) guter Fahrweg in 5 St. (3 St. zu fahren,
Einsp. 9 ur, Stellwagen tägl. 7 U. Vm. für 3 Uff 50) , stets im waldigen
Thal der Loisach. Das Grenzwirthshaus zu Oriesen (8. 68) ist 3 St. von
Partenkirchen, 2 von Lermoos. — Vom Eibsee über die Thörlen nach
Lermoos s. oben.
Die Mittenwalder Strasse steigt bei Partenkirchen. Rechts im
Grund, 20 Min. von Partenkirchen, das Kainzenbad, ein alkalischer
Brunnen (Jod-Natron-Schwefelquelle) , gegen Gicht und Haut-
krankheiten wirksam (angenehmer Aufenthalt auch für Nicht-
Curgäste , Pension 5 J( taglich). Es folgt hügeliges Mattenland ;
rechts die Wetterstein-Wand, vorwärts die kühnen Formen des
Karwendelgehirges. IV4 St. Kaltenbrunn; 40 Min. Gerold (1. der
kleine Wagenbreeh-See) ] V2 S*- ^lais (zum Walchensee s. S. 81,
nach Elmau s. S. 75). Weiter am kleinen sumpfigen Schmalsee
vorbei ; dann scharf hinab ins Jsarthaly wo die Strasse von Benedict-
beuem und Walchensee einmündet (s. R. 9), nach (1 1/2 St.)
114 Kil. Mittenwald (942m ; *Po8t), letzter bair. Ort, von dem
steilen Karwendelgebirge überragt, dessen w. Spitze (2382m) fast
senkrecht abfällt. Eigenthümlich ist die Bauart der alten Häuser,
das eine schiebt sich vor das andere, die unteren Räume sind meist
gewölbt ; sie dienten einst als Niederlagen für den „Bozener Markt"
(S. 228), als noch der Handelsverkehr zwischen Augsburg und
Italien diesen Weg nahm. Die Yerfertigung von Geigen, Guitarren,
78 Route 8, MITTENWALD. Von München
Zithern istHaupterwerbszweig des OrtB ; dieselben gehen besonders
nach England und Amerika.
Ausflüge. Zum ^Lautersee (1003iu) >|2 St. •, von der Post die Strasse
w. geradeaus, dann 1. (Handweiser) ins Lainthaly am Scbwimmbade vor-
bei auf gutem Fusspfad hinan am 1. Ufer des Bachs, der mehrere kleine
Fälle bildet; oben, auf dem Plateau durcb Wald zu dem hübschen wald-
umkränzten See, in den von 0. her die zerrissenen Wände des Karwendel-
gebirges hineinschauen. — IToch *|2 St. weiter aufwärts (Fahrweg)der ein-
same Ferchensee (1030m), unmittelbar am Fuss des Wetterstein und Orün-
kopfs: von hier nach (1 St.) Elmau und über Oraseck nach Partenkirclien
s. S. 75. — Vom Ferchensee über den Franeosensteig (1276m) zwischen
Grünkopf u. Wetterstein in die Leutasch^ 2 St. m. Wegweiser, Abstieg
beschwerlich.
Hoher Kransberg (1379m), lijs St., w. über den Galvarienberg ver-
schiedene Wege (nicht zu fehlen ; oben trigon. Signal) ; prächtige Aus-
sicht auf Zugspitze, Wetterstein u. Karwendelgebirge. Abstieg auf
neuem Steig durch den Kreidengraben nach Klais (S. TT); oder (mit
Führer) am Wilden- u. Lutter-See vorbei nach Mittenwald.
Ins ^Leutaschthal (bis Leutasch-Mühl V\2 St.). Beim Zollhaus vor
der Isarbrücke r. hinan (Fahrweg zum Lautersee, s. oben), dann 1. an
der Schiessstätte vorbei zur (}\2 St.) Kapelle, wo der Weg sich theilt;
vom untern Wege (auf dem Handweiser ohne Grund als ^gefährlich" be-
zeichnet) schönere Blicke in die tiefe Leutaschklamm. Hinab ins
Leutaschthal, am Ausgang enge Schlucht, weiter aufwärts breites Wiesen-
thal, in das die Südseite des Wetterstein in kolossalen Wänden abstürzt ;
im Hintergrund Göhrenspitze u. Hochmundi. Ueber den Bach (»ja St. ;
Wasserfall) zur (8 Min.) österr. Finanzwache (ehem. Schanze, die den
Weg absperrt) und der (10 Min.) LeutaschmüfU (lülSm^ einf. Whs.). Wer
nur einen Blick ins Leutaschthal thun will, kehrt hier um. Der Thal-
weg führt weiter über (M4 St.) Unier-Leutasch (Eeindl-Whs.) nach (2 St.)
Ober-Leutasch (1132m ; * Whs. beim Xander) ; Uebergänge von hier durch
das Oaisthal und über die Pestkapelle in 5 St. (m. F.) nach Ehinoald (S.
65); über Buchen und Brand in 2^i St. nach Tel/s (S. 198); über die
Leutascher Mähder Fahrweg in 2 St. nach Seefeld (S. 79).
«Vereinsalpe (1360m), 2i|2-3 St. Bei der Husselmühle 20 Min. unter-
halb Mittenwald über die Isar und r. bergan, bei der (ifz St.) Kapelle 1.
über den Seinsbach ^ den Fusssteig r. steil hinan, weiter auf leidlichem
Fahrweg, stets hoch auf der r. Seite des tief ein geschnittenen Seinsgrabens,
in den von 1. her die wüsten Tobel der Lausberg-Lahne und der Reissen-
den Lahne abstürzen ; r. Karwendel-, rückwärts Wettersteingebirge. Auf
der (2 St.) Vereinsalpe (in der grossen Alphütte Erfr., Bier etc.), dem Grafen
Pappenheim gehörig, ein Jagdhaus des Herzogs v. Nassau (das Jagdschloss
im Winter 1877 durch eine Lawine zerstört). — Ein Beitweg führt von
hier 1. hinan über das Joch ö. vom Feldernkopf zu den (2i|2 St.) Soiem-
seen (S. 84)*, dann durchs Fischbachthal entweder r. nach (3 St.) Vorder-
riss, oder 1. über die Fischbachalp nach (3 St.) Krün (S. 81). — Vom
Verein in die Riss zwei Wege; entweder durch das dicht bewal-
dete Fermersbach-Thal zur (1 St.) Brandel-Alp, dann auf gutem Pfade
stets hoch an der 1. Thalseite entlang (im Dreiergraben für Schwindlige
eine fatale Stelle), zuletzt bei der Peindl-Alp r. hinab über den Rissbach
BUF (2 St.) OsttaldhUtte halbwegs zwischen Vorder- u. Hinter-Riss (S. 84);
oder schon vor der Brandel-Alp r. hinab über den Fermersbach, am r.
Ufer durch Wald hinan über Au nach (2 St.) ffinten'iss.
Xarwendelspitze (höchster Gipfel 2535m), über die Kälber- Alp in
6-7 St. m. Führer, beschwerlich aber ohne Gefahr; Aussicht lohnend. —
Reitherspitze (2372m), von Mittenwald 6 St. , s. S. 79. — Schöttl karspitze,
am besten von den Soiernseen, s. S. 85.
Die Strasse bleibt von Mittenwald auf der ebenen Thalsoble
der Isar bis zu dem Engpasa vor Schamitz, Grenze zwischen Bai-
ern und Tirol, den schon die Römer (Mansio Searbia) befestigt
hatten. Zur Zeit des 30jährigen Krieges liess hier Clandia von
nach Innsbruck. SEEFELD. 8, Rouie. 79
Medici, die Wittwe des Erzh. Leopold V., eine starke Festung, die
Porta Claudia , aufführen , die damals den Schweden wie Franzo-
sen Widerstand leistete. Im span. Erbfolgekriege kam sie in den
Besitz der Baiern, die sie zerstörten. Yon den Oesterreichern
wieder aufgebaut und 1796 -verstärkt, fiel sie 1805 durch Um-
gehung (über den Franzosensteig, s. oben) in die Hände der Fran-
zosen (13,000 unter Ney gegen 600 Oesterreioher) und wurde von
ihnen und den Baiem so gründlich zerstört, dass jetzt ausser
einigen Mauern an den Bergabhängen und einer grasbewachsenen
kleinen Schanze im Thal nichts mehr zu sehen ist. Bei dem Dorfe
(IV2 St.)Belianiiti(963m; * Traube) münden w. das Hinteraw
und Karwendelthal, aus denen die Isar hervorströmt.
Durch das Xarweadelthal nach Hinterriss , 8 St., lohnend. Fahrweg
bis zu den (3 St.) Anfferhütten (1294m) in grossartiger Umgebung ; lU St.
weiter hört der Fahrweg auf und ein bequemer Eeitweg steigt in Win-
dungen hinan zur (1 St.) Hochalpe (Erfr. ; Heulager). Von hier in ija St.
zur Joehköhe beim Kreuz (1801m), mit treffl. Blick auf die Hinterauer
Kalkschrofien \ hinab an der kgl. Pürtchhiitte vorbei ins Jokannetthal (r.
ab führt der Steig nach Ladiz und Lalider, S. 84) nach (Sijs St.) Hinter-
riss (S. 84),
Im Hinterauthal Fahrweg, nach l^Ja St. an der Mündung des Qleir-
scher Thal* (s. unten), 1 St. weiter an der sog. Isar-Quelley einem 1. aus
dem Birktar herabstürzenden Bhch vorbei zum (2 St.) fürsü. Hohenlohe-
schen Jagdschloss (1204m); hier r. im Lavaisch-Thal hinan zum (l^ls St.)
Halter Anger (Köhlerhütten) und dem (Sf« St.) Lavatscher Joch (2(J77m),
mit Aussicht auf die ZillerthiJer u. Stubaier Ferner^ hinab (Fahrweg)
zum (1 St.) Haller Salzbergwerk (im Berghaus Erfr.) und durchs Haller
Thal nach (2 St.) Hall (S. 86). — Durch das Oleiracher Thal (s. oben)
führt gleichfalls ein (nicht zu empfehlender) Uebergang über das Stempel-
Joch (2191m) nach (10 St.) Hall; Abstieg vom Joch zum Salzbergwerk
sehr steil.
Die Strasse verlässt die Isar und steigt (r. in derJFerne die
nackten Kalkfelskämme des Wetterstein-Gebirges) bis (2 St.)
129 Kil. Seefeld(1176m ; ^Post), mit sehenswerther goth. Kirche
aus dem 14. Jahrb., auf einer dürren Hochebene, Wasserscheide
zwischen Isar und Inn. Der kahle runde Kegel westl. ist die HoJie
Mundi (2590m) , dahinter r. Wetterstein-Gebirge und Zugspitze.
Sehr lohnend von hier die Besteigung der Reitherspiize (2372m) (3>|2 St.,
Führer Haslwanter), mit treflTlicher Aussicht auf Nord- und Gentral-
Alpen. — Von Seefeld nach Leutasch über die Leuiascher Mähder (2 St.)
s. 8. 78 j nach Te^fs (S. 196) über Mosern (Whs.), mit prächtigem Blick
auf das Innthal und die Seirainer Gebirge, 2*\t St.
Die Strasse führt an dem kl. Wildsee vorbei und senkt sich, erst
allmählich, dann unterhalb (1 St.) ÄcitA (112Öm) ziemlich steil in
Krümmungen , welche nach r. und 1. prächtige Aussichten auf das
Innthal, die Martinswand (ö.) und die Bergketten südl. des Inn
(Seirainer und Stubaier Gebirge) bieten; auf dem letzten Vor-
sprang über der Strasse die Trümmer der Burg Fragensteiny einst
Lieblingsaufenthalt Kaiser Maximilians I.
142 Kil. Zirl (620m; »Lötre, Stern} und von dort nach
155 Kil. Innsbruck s. S. 199.
80
9. Von München nach Innsbruck über Benedictbenern.
Kochel- und Walchensee.
Verffl. Karte 3. 60, 84.
149 Kil. Eisenbahn bis Penzherg (62 Kil.) in 23|« St. für 5 UT, 3 U(? 30,
2 M 15. PosToMNifiUs 2mal tägl. von Penzberg nach Benedietbeuem in
1»|4 St. (80 Pf.), Imal tägl. (1877 9a|4 U. Vm.) nach Kochel in 2»(4 St.
für 1 ^ 50. Von Kochel bis Mittenwald keine Postverbindung ; von Mitten-
wald nach Innsbi'uek s. S. 72. Ein- and Zweispänner bei den Posthaltern
von Penzberg, Benedietbeuem, Walchensee und Mittenwald.
Bis (40 Kil.) Tutzing s. S. 70. Die Bahn zweigt von der Weil-
heimer 1. ab und führt an dem hier reizlosen Starnberger See
entlang. Stat. Bemriedj Seeshaupt (^Wh8.\ beide Orte (S. 70) von
der Bahn ^4 St. entfernt. Weiter einförmige Gegend, r. der kleine
Ostersee. Stat. Staltach ^ (62 KU.) Peniberg (634m) , Endpunkt
der Eisenbahn (beim Bahnhof Whs.y, von hier Omnibus tägl. in
2V2 St. nach Tolz (S. 82).
Die Strasse nach Kochel überschreitet die Loisach und führt
durch flache Gegend über Bichl (*Löwe), kleines Bad , wo 1. die
Strasse von Tölz über Heilbrunn einmündet (S. 83), nach
70 Kil. Benedietbeuem (626m; ^Post, nicht billig; Zur Bene-
dietenwand), einst reiches und berühmtes Kloster, 740 gestiftet und
vom h. Bonifacius eingeweiht, jetz Invalidenhaus u. Staatsbrauerei
(in der Klosterschenke auch 3 Z.). Links die Benedictenwand ;
südl. Jochberg, Herzogstand und Heimgarten.
Auf die Benedietenwand (i804m) von hier (oder von Kochel) in 4-5
St. mit Führer, streckenweise steil, aber lohnend (vgl. S. 83); oben ein
1877 errichtetes Kreuz. Prächtige Aussicht bis zum Grossglockner und
Venediger, nördl. weit hinaus in die Ebene und auf sechs Seen.
Von Benedietbeuem führt die Strasse am östl. Rande eines
grossen Mooses, in das der Kochelsee nordl. ausläuft, über Ried
und Beseribach nach (77 Kil.) Kochel (Fink), durch eine Anhöhe
vom (Y4 St.) See getrennt (*Bad Kochel, näher beim See, Z.
IV2 -^)- I>er Koohelsee (596m), 6 Kil. 1. , 4 Kil. br. , smaragd-
grün, von der Loisach durchflössen, wird südl. vom Jochberg,
Herzogstand und Heimgarten umschlossen; nördl. der Rohrsee, an
den sich weiter grosse Moose schliessen. Guter Ueberblick von
dem Pavillon beim Bad.
Gegenüber am w. Ufer liegt Bchlehdorf (Whs.), nach dem Brande von
1846 neu aufgebauter Ort, von Stat. Staltach (s. oben) 3 St. entfernt. Von
Schlehdorf Ueberfahrt in if« St. (Person 25 Pf.) nach der am Fuss des
Kesselbergs gelegenen Jochmühle (einf. Whs.), an der senkrecht in den See
abfallenden Naten vorbei^ weiter Fusspfad zu den Kesselbachfällen und
auf die Strasse (25 Min.).
Y2 St. hinter Kochel , beim * Whs. zum grauen Bären (14 Z. ,
Pension), tritt die Strasse an den See und steigt dann anfangs
langsam, später steil zwischen Jochberg und Herzogstand zum
Joch des Kessetbergs (841m) empor. Wo die Steigung beginnt,
führt ein Fusspfad 1. zum untern Fall, mit sehenswerther Klamm ;
weiter hinauf r. neben der Strasse die Fälle des Keiselhaxihs, an
welchem ein kürzender Fusspfad hinaufführt. 1/4 St. unter der
Passhöhe 1. in der Felswand ein Cruciflx in Relief mit dem bair.
WALCHENSEE. ,9. Route. 81
und babsburgei Wappen, zur Erinneiung au den Erbauer der
Strasse (1492), Herzog Albrecht IV. von Baieru. Auf der Hohe
zeigt sich in der Ferne das Karwendel- und Wetterstein- Gebirge,
unten der schöne von Hochwald und Gebirgen eingeschlossene
*Waleheniee (790m), 6 Kil. lang, 5 Kil. breit, tiefblau, nach dem
Köuigssee der schönste bairische See. An der Nordspitze die zwei
Häuser von (lV2St.) Urfeld (Whs. zum Jäger am See, einfach aber
theuer).
Auf den *Heri<^ttand Cl756m) 2^t-'6 St., sehr zu empfehlen, guter Reit-
weg bis fast zum Gipfel (Führer ganz unnöthig). Von der vom Kessel-
berg kommenden Strasse führt 8 Hin. ehe man Urfeld erreicht ein Reit-
weg r. ab (ein direct von Urfeld ziemlich steil ansteigender Fusspfad
erreicht den Reitweg in 10 Min.) zu einem Pavillon (*{2 St.) mit präch-
tigem Blick auf den Walchensee; auf der andern Seite des Weges eine
Bank mit Aussicht auf den Kochelsee und die Bbene. Weiter bequem
in Windungen hinauf; (1 St.) Quelle in einer Schlucht, 1(4 St. unterhalb
des k. Jagdschlösschens (der steile Pfad beim Wegweiser r. hinauf kürzt
wenig ab). Von hier 10 Min. eben fort bis zum Fuss des eigentlichen
Gipfels , dann im Zickzack hinan (ijs St.) ; oben ein verschlossener Pa-
villon. Vorzügliche Aussicht auf da« Hochgebirge bis zu den Stubaier
Fernem und in die Ebene mit zahlreichen Seen. Ein schmaler^ 1 St.
langer Grat, nur für durchaus Schwindelfreie gefahrlos (nur mit Führer),
verbindet westl. den Herzogstand mit dem Heimgarten (17S7m) (vgl. S.
73). — Hinter dem k. Jagdhaus führt r. ein schmaler Fusssteig mit
hübschen Blicken auf Walchensee und Gebirge, streckenweise an steilen
Geröllwänden hin, später durch Wald, in 2 St. hinab zum Dorf Walchen-
see (für Ungeübte wenig angenehm).
Von UrfeM führt die Fahrstrasse am w. Seeufer nach dem
Dörfchen (1 St.)
89 Kil. Walelientee (*Po8t) , an einer Bucht des Sees gelegen,
auf deren andrer Seite das Klösterl, Kirche und Pfarrwohnung.
Weit lohnender ist die »Ueberfahrt über den See (1 Jf, 2-3 Pers.
1 e^ 80 Pf.); erst von der Mitte desselben erschliesst sich die volle
Kundsicht ; am südl. Ufer die Häuser von AUlaeh. Wer nach Mit-
tenwald will, fährt (in ^/^ St.) nach Zwergen, an der Mündung der
OberrMch am Südende des See's; von hier auf die Strasse V4 St.,
bis Wallgau I3/4 St.
Vom Walchensee durch das Esehenthal nach Esckenloh an der Mur>
nau-Partenkirchener Poststrasse s. S. 73.
Weiter führt die Strasse steil den Katzenkopf hinan und wieder
hinab , am Südende des Sees über dessen Hauptzufluss, die Ober'
nach. Dann in massiger Steigung durch das hübsche, aber ein-
same Fichtenthal der letztern; r. der kleine Sa/ihsensee. Bei (2*/2
St.) Wallgau (Whs.) erreicht die Strasse das breite Thal der Isar,
an deren 1. Ufer ein Fahrweg von hier abwärts in 3 St. nach Vor-
derriss fS. 84) und weiter nach Länggries und Tölz führt. Von
(Vi St.) Krün (882m; »Whs.), dem nächsten Dorf, führt ein leid-
licher Fahrweg am Barmsee (neue Restauration mit schöner Aus-
sicht) vorbei in 1 St. nach Klais (S. 77) an der Poststrasse von
Mittenwald nach Partenkirchen. Südl. tritt das schroffe Karwendel-
gebirge mächtig hervor; w. das Wetter steingebirge. Von (2V2 St.)
108 Kil. Mittenwald bis (149 Kil.) Innsbruck s. S. 77-79.
Basdxkes's Südbaiem. 18. Aufl. 6
82
10. Von München nach Tölz und Mittenwald.
Vergl. Karte S. 84.
119 Kil. Eisenbahn über HoUkirchen nach Tölz (58 Kil.) in 2>|4 St.
für 4 ^ 65, 3 Ulf 10 Pf., 2 Ji. Post-Omnibcs von Tölz nach Länggries
(9 Kil.) 2mal tägl. in V\i 8t. für 90 Pf. •, nach ßenedictbeuem (iö Kil.) Imal
tägl. in 2 St., nach Peruberg (17 Kil.) Imal in 2^4 St. (beide über Bichl).
Einspänner von Tölz zum Walchensee 10, nach Mittenwald 20 Jf.
Bald nach der Ausfahrt verlässt die Bahn die Augsbarger Linie
und wendet sich in grossem Bogen gegen Süden ; 1. die Theresien-
wiese mit der Ruhmeshalle und Bavaria , r. fem die Alpen. Links
zweigt die Bahn nach Braunau und nach Rosenheim (direct, R. 13)
ab. Bei Üntersendling an der nordlichen äusseren Mauer der Pfarr-
kirche ein grosses Freskohild, 1831 von Lindenschmitt gemalt, das
im spanischen Erbfolgekrieg am 25. Dec. 1705 hier gelieferte Tref-
fen zwischen Oesterreichem und Oberländer Bauern darstellend,
von welchen letzteren eine grosse Zahl erschlagen wurde. 6 Kil.
Mittersendling ; Gegend einförmig. Bei (11 Kil.) Oroashesselohe
(S. 44) über die Uar ; schöne Gitterträgerbrucke nach Pauli'schem
System ; 1. über dem tief eingerissenen Isarthal in der Ferne Mün-
chen. Weiter durch Wald. 18 Kil. DeUenhoftn; 26 Kil. Sauerlaeh ;
dann über den Teufelsgrdben , einen tiefen trockenen Einschnitt,
unmittelbar vor (37 Kil.) Holskirclian (684m; König Otto; Grei-
derer; Bahrihofa-Restaur.')^ Knotenpunkt der Bahnen nach Rosen-
heim (S. 92) und Schliersee (S. 89). Hinter dem Bahnhof hub-
scher Blick auf die Alpen mit dem Wendelstein; der stattliche
Marktflecken (Post ; Oberbräu) ist 10 Min. vom Balinhof entfernt.
Die Bahn umzieht den Ort an der Ostseite und zweigt dann von
der Schlierseer Bahn r. ab. 42 Kil. Ober-- Wamgau ; weiter durch
Wald nach (48 Kil.) Sehaftlach (Bahnh.-Re6taur. ; nach Tegernsee
s. S. 85). Das Gebirge entfaltet sich immer grossartiger ; r. die
Benedictenwand. 52 Kil. Relgersbeuern mit stattlichem ehem.
Kloster, jetzt landw. Zwecken dienend; dann (58 Kil.) Stat. Tölx;
der Bahnhof (daneben neues Hötel^ gute Aussicht) liegt auf der
Nordseite des Orts 10 Min. von der Isarbrüoke.
Töl« (671m; *Post; *Biirgerbräu; Bruckbräu; Zömlem)^ auf
einem Hügel an der Isar hübsch gelegener Markt, ist besonders
durch Bierbrauerei und Flösserei wohlhabend. Die Häuser sind
viel mit bibl. Bildern bemalt. Schöner Blick (namentlich aus dem
Garten des Bürgerbräu und vom Calvarienberg) in das stundenweit
offene Isarthal, im Hintergrund s.w. die lange Benedictenwand
(S. 83) und der Kegel des Kirchstein (1716m). Am 1. Ufer der
Isar in derNähe des Kirchhofs beginnen die hauptsächlich zur Auf-
nahme von Kranken bestimmten Häuser und Villen des von Tölz
1/4 St. entfernten Stadttheils Krankenheil {*Curh6tel, Bäder im
Hause; *8edlmair, Z. 2, F. i Jf ] Hotel-Pens, Spenger^ Pens.
b~lJi. — MÖbl. Zimmer in Villa Herder ^ Bellevue, Dreyer, Dibold
etc.), mit dem Conservationssaal , TrirUdialle und Badhaus (Bad
4f, das jod- und natronhaltige Wassei wiril vgn den l^/j St. ent-
LANQGRIES. 10. Route. 83
lernten Quellen in Bleiröhren hergeführt). ^4 ^^* ^' ^^^ Zoll^
haus (*^astlian8, keine Bäder im Hause; der Besitzer fähTt die
Cargäste in seinem Wagen nach Krankenheil und zurück).
Für FosBWANDEBEti empfiehlt sich folgender Weg von München
nach Tölz: Elaenbahn nach Starnberg (S. 69); weiter zu Fuss am östl.
Ufer des Sees nach {P\a St.) Berg (S. 7Ü); (2 St.) Wolfratthamen (578m;
^Haderbräu), am Zosammenfinss der Loisach und I»ar. Von dem Rande
der hohen stell abfallenden Thalwand, an deren Fuss der Marktflecken
liegt, schöner Blick auf das den südl. Horizont begrenzende Gebirge
zwischen den Thälern der Loisach und Isar, und abwärts das Thal der
Isar entlang. Von hier südwärts Fahrstrasse nach (2*\a St.) Königsdorf
(Whs.) und nun den leicht zu findenden Fussweg nach (2 St.) TöU.
Ausflüge von Tölz: nach ('/z St.) Qaisach (Whs.) mit hübscher Aus-
sicht; über (»/4 St.) Wackersherg (Whs.) und den Bannhof zur (1»/« St.)
Bann-Alp (Brfr.); vom XoUhau* (s. oben) üh^T Sauersberg zu den (iVs St.)
Quellen (s. oben) und auf den (IVs St.) Blomberg (1240m) mit weiter Aus-
sicht, etc. — Benedictemeand (1804m), besser von Länggries (s. unten).
[Von Tölz zum Walchbnsbb zwei Fahrstrasseii, entweder über
Koehel (7 St.) oder durch die Jachenau (8 St.). Die Strasse nach
Rochel führt w. am Zollhaus (s. oben), weiter am Stallauer
Weiher vorbei nach Vorder-StaUau und (2 St.) Bad Heitbrunn
(t. von der Strasse), mit der brom- und jodhaltigen Adelheidsquelle ;
die Gurgäste wohnen zum Thell inBichl (s. unten), wohin das zum
Trinken und Baden dienende Wasser täglich gebracht wird. Weiter
über Enzenau und Unter- Steinbarh nach (l'/2 St.) Biehl an der
Strasse von Penzberg nach Koehel und Mittenwald (S. 80).
Von Tolz zum Walchensee über Länggries und Jache-
nau. Die Strasse führt auf der Ostseite des breiten Isarthals nach
(13/4 St.) Länggries (677m; *Po8t; Pfund' s Whs.')] % St. südl. das
dem Herzog von Nassau gehörende Schloss Hohenburg (Brauerei).
Auf die Benedictenwand (1804m) von hier in 5>)8 St. m. F., über die
Langenlhal-Alp und Probst-Alp, sehr lohnend (vgl. S. 80). Von den andern
von Länggries auszuführenden Bergbesteigungen sind am lohnendsten die
des Kirchstein (1716m) (3i|s St., m. F.) und Oeigerstein (1546m) (2iJ2 St.,
Reitweg bis fast zum Gipfel).
Nun über die Isar (gegenüber am r. Ufer Sbhloss Hohenhurg,
ß. oben) nach (1 St.) Wegseheid (zum Pfaffenstöffel, einfach). Der
schmale Fahrweg verlässt das Isarthal und wendet sich um den
waldigen Abhang des Langenbergs in die Jaohenau, ein 4 St. lan-
ges einsames Wiesen- und Waldthal mit einzelnen Bauernhöfen,
von der Jachen durchströmt. S^/g St. Whs. zum Back (nicht hillig) ;
Ya St. weitei das Kirchdorf Joe^enau (798m; Whs.). Von hier
noch eine Strecke bergan , dann dirrch schönen Wald hinab nach
(IY4 St.) Sachenbach ^ am ö. Ende des Walchensee' s ^ und am n.ö.
Ufer (hübsche Durchblicke auf den See) nach (8/4 St.) ürfeld (S. 80 ;
Ueberfahrt vorzuziehen, doch in Sachenbaoh nicht immer Gelegen-
heit; wer nach Mitten wald will, fährt quer über den See direct
zur SW.-Spitze, ohne Urfeld u. Dorf Walchensee zu berühren).]
Von Tölz nach Mittbnwald (61 Kil.). Bis (1^/4 St.) Länggries
s. oben ; weiter am r. Ufer der Isai über Anget (1. Schloss Hohen"
6»
84 Route 10, RISS.
hurg^ 8. oben) nach (1 St.) Ficcfc.(*Wh8.) mit grossen Holzschnei-
dereien. Hinter (25 Min.) Winkel biegt das Isarthal nach SW.
um; im Hintergrund der Scharfreiter (s. u.). Das Thal verengt
sich ; 1. jähe bewaldete Abhänge, r. der Fluss In breitem Kiesbett.
Die Strasse nmzieht eine Felsecke, überschreitet die Walchen oder
Achen (s. unten), dann die Dürrach und erreicht den (2 St.) Fall
(721m ; zwei gute Whser.) ; r. eine Stromschnelle der Isar , deren
Bett hier durch einen Felsriegel verengt ist.
Am r. Ufer der Walchen oder ÄcJten (Ausfluss des Achencee''8) führt
ein schmaler Fahrweg nach (3 St.) Achenwald an der Kreuther Poatstrasse
(S. 8^. — Südl. vom Fall die besnchenswerthe DürraehUamm (2 8t. hin u.
zurück, nur mit Führer).
Das Thal erweitert sich; (2 St.) Yorder-Siis (784m), k. Jagd-
schloss in fichtenbewachsenem Thalboden ( Kramets^Au) j an der
Mündung der Riss in die Isar ; in der Feme Wetterstein und Kar-
wendelgebirge ( Whs. beim Oberförster).
Durch die Riss an den Achensee (9-10 St.), lohnend; Fahrweg
bis (3 St.) Hinterriss, von da Reitweg. Das Thal verengt sich bei der
(li|4 St.) Otwaldhütte^ an der Mündung des tief eingeschnittenen Fermers-
bach- Thals (über die Vereinsalpe nach Miltenwald s. S. 78). L. führt von
hier ein Reitweg in S'lz St. über die Moslainalpe auf den Schar/reiter
(2099m) , mit sehr lohnender Aussicht. IV2 St. Hint«rriM (946m) , Jagd-
schloss des Herzogs von Coburg in schön bewaldetem Thal \ am Fuss des
im goth. Stil erbauten Schlösschens die niedern Gebäude des Franzis*
kanerklösterls. Einkehr in der Klosterwirthschaft von Neuner oder M4 St.
weiter (jetzt Mayr). — Von Hinterriss zur Vereimalpe und nach Mitten-
wald 8. S. 78; über die Hochalpe ins Kartoendelthal und nach Schamitz
8. S. 79. — Lohnender Ausflug (Tagestour) nach Ladit und Lalider. Reitweg
s. durch das Johannesthal (s. unten) zur (3 St.) Alp Ladit (i571m), mit
treffl. Blick auf die wilden Felsmassen der Birkkarspitze , Knltw^sser-
spitze, Bockkarlspitze etc.; von hier über den Sattel südl. vom Ladiz-
köpf (1915m) zur (1 St.) obern Lalider-Alp (1790m) in grossartiger Um-
gebung; hinab in die (1 St.) Eng (Whs.; s. 8. 89) und durchs Blavbach-
ihal zurück nach (3 St.) Hinterriss (von der Eng über das Orammais-Joeh
nach Pertisau s. 8. 88; über das Lamsen-Joch nach Schwaz s. S. 9ö).
Von Hinterriss Reitweg (Provi;<nt mitnehmen, Führer unnöthig), wenig
steigend an der Mündung des Jo?iannesthals, weiter des Lalider- Thals vor-
bei zur (2 St.) HagelhütU (1018m), wo sich das Rissthal (von hier ab Blau-
bachthal) nach S. wendet (IV? St. aufwärts die Eng^ 8. 89); hier 1. über den
Bach und steil hinan zum (2 St.) Plumser Joch (1653m) (in einer Alphütte
Wein etc.); rückwärts das Knrwendelgebirge, östl. Seekarspitze und Ra-
benspitze am Achensee. Auf der Höhe ein Heiligenbild; hier nicht 1.,
sondern geradeaus steil in Windungen hinab zur Oemalp^ von wo schlech-
ter Fahrweg durch dag waldige Oemthal hinaus auf die (2 St.) Pertisau
(8. 88). — Wenn m^n den Weg in umgekehrter Richtung macht, so ist
zu beachten, dass das trockene Bachbett zweimal überschritten werden
muss, einmal bei der Biegung nach Westen, wo ein falscher Weg nach
N. abgeht; dann am Fu.<is des Joehs hinter den Hütten.
Von Vorderriss nach Altlach am Walchensee (8. 81) entweder
über den Hochkopf (1230m'', mit k. Jsgdhaus und schöner Aussicht (guter
Reitweg in 4 St.); oder über den Ältlaehherg in 3 St. (Führer unnöthig).
Der Fahrweg überschreitet die Isar und fuhrt auf der 1. Seite
des einsamen Thals nach (3 St.) Wallgau (S. 81) , an der Post-
strasse von Walohensee nach (Qß/^ St.) Mittenwald (S. 77).
Für Fussgänger sehr lohnend der Weg von Vorder-Riss über
den Soiern nach Krün (Reitweg, 4>f« St.). lieber den Ris.ohach,
dann 1. im Fischbaeht^l hinan zum (3 St.) Königshaus bei den 8oiem-
\ ■
TEGERNSEE. 11. Rouit. 85
ueu (1073m), in wildem Hochthal (ö. Kraffenkarapitte , s. die beiden
SoUvmpiizen) (ein neuer Reitweg fuhrt von hier in 1 8t. auf die SchÖM-
kartpittt mit k. Pavillon u. trefflicher Aussicht). Hinab entweder n.w.
zur Fuehbachalpe mit Jagdhaua des Orafen Holnstein (Erfr.), von wo
Fahrweg nach (i'js St.) Krün; oder s. über die (2ijt St.) Vereinsalpe nach
('i St.) MitUnwald (8. 77).
11. Von Münclien nach Innsbruck
über Tegemiee, Wildbad Krenth und den Aohensee.
152 Kil. EisjcNBAHN bis Schßftlach (48 Kil.) in 1>|4 St. \ von da Post-
Ommibub (1877) 8 U. Vm. u. I1J4 U. Nrn. nach Tegemtee (in IVs St., 1 UT
*iO Pf.) und Kreuth (in 3V2 St., b uV GO). EinbpInnes von SchafÜach nach
Tegernsee 7 Uf, Zweisp. 12 Jl (bei telegr. Bestellung auf der Post in
Tegemsee sind Wagen bei jedem Zuge in Schaftlach) \ von Tegernsee nach
Kreuth Einsp. 7, Zweisp. 12 UV, Scholastika 16 u. 24 , Jenbach 2tt u. 42 UT
(Trinkgeld überall einbegriffen). — Von Kreuth Privatpübtwaokn Nachm.
6 U. in 2Vx St. nach Achenkirch, von da am andern Morgen 5 Uhr weiter
in 2 St. nach Jenbach (von Kreuth bis Jenbach 6 jU) ; Omnibus vom Juni
bis Oct. tägl. 7 U. früh in 3Vs St. bis Scholastika (8. 88). EimspÄmnkb
von Dorf Kreuth bis Scholastika 12-15 UV, Zweisp. von Bad Kreuth 20 jH \
SiNSP. von der Scholastika bis Jenbach ö fl. östr. und Trinkg. — In umr
gekehrter Richtung, von Jenbacfi: Einsp. nach Buchau 3 fl. 30 (mit Vor-
spann 4 fl. 80), Zweisp. ö fl. 80 kr., Scholastika 5 oder 71/2 fl., Achen-
kirch 51/3 oder 8, Kreuth 10 oder 16, Tegernsee 12 oder 19 fl.
Eisenbahn bis (4S KU.) Sehaßlach s. S. 82. Die Strasse naoh
Tegemsee führt im Dorf r. ab über Haus, Georgenried und Finster-
wald und erreicht den 6 Kil. 1., 2 Kil. br. Tegemsee bei Omund
(Obermaler), am Ausfluss der MangfaU aus dem See (r. KcUten-
brunny S. 86). Welter am ö. Ufer über 8t. Quirin nach
60 Kil. Tegernsee (732m) («Post, Z. 2-3, M. 2, Pens. 7-8 Jf;
«Güogemüs am nördl. Ende des Orts, Z.2Jl\ «Qreidsu; «Steinmetz;
«Pens. Hartmann am See, Pens, mit Z. 6 Jt\ im Brätutübl gutes Bier;
vielfach Privatwohnungen ku haben; gute Unterkunft ferner in Roth-
aeh («Scheurer, Z. von 1 Uf^ 50 ab, M. 2 Jl) und Egem (Bachmair,
nicht theuer) am s.-ö. Ende des Sees, an der Strasse nach Kreuth),
als Sommerfrische viel besucht, durch reizende Lage und anmuthige
Spaziergänge zu langerm Aufenthalt sehr geeignet. Höchst statt-
lich die im vorigen Jahrhundert aufgeführten Gebäude der 719 ge-
stifteten, unter den Kaisem Heinrich I. und Otto I. restaurirten und
1804 aufgehobenen Benedictiner- Abtei, in der Mitte die Stifts-
kirche, der n. Flügel grosse Bierbrauerei, der s. Schloss, von König
Max I.Joseph als solches eingerichtet, jetzt Eigenthum des Herzogs
Carl Theodor v. Bayern. Ueber dem Eingangsportal der Kirche die
fürstl. Stifter der Abtei, altes Marmor-Relief. Am n. Ende des
Orts die hübsche Villa des serb. Fürsten Radjwoyowitz im ital. Re-
naissance-Stil.
Unter den näheren «Umgebungen wird der Groase Faraplui (ijs St.) am
meisten besucht: am westl. Ende des Schlossgartens von der Kreuther
Landstrasse 1. bergan, dann r. und nochmals r. in den Wald; oder auf
der Strasse noch 8 Min. weiter bis au der Stelle, wo r. der Weg zum klei-
nen Paraplui und der Ueberfahrt nach Egem (s. unten) abgeht ^ hier 1. den
Treppenweg hinan zu der offnen Rotunde, mit reizender Aussicht auf den
See und die das obere Ende desselben umschliessenden Berge (von 1. nach
r. Riederstein, Wallberg, Setzberg, Ringberg, Hirschberg, Kamppen),
86 Route 11. TEGERNSEE. Von München
Lohnender Bückweg über den I^iegelhof (Brfr.) , 10 Min. ö., und durch
das Albachthal {}\% St.). — Vom Westerhof, ija St. n.ö. über Tegernsee,
gleichfalls sehr hübsche Aussiebt (früh Morgens Schatten); im Albachthal
Ö Min. hinan bis zur Brücke, dann 1. theilweise auf Holzstufen zur Re-
stauration.
Beste Aussicht über den ganzen See von Kaltenbruan am n.w. Ende
des Sees, IV2 St. von Tegernsee (Ueberfahrt 1 St., 1 Jif 40), ^2 St. s.w.
von Gmünd (s. oben), Musterfarm des Herzogs Carl Theodor (Whs.) auf
einer Anhöhe am Seeufer. ISTach Egem (s. unten) führt von hier ein
schöner Weg am w. Seeufer in 21J4 St. über Am Baeh und Wiessee.
Zum Bauer in der Au : Ueberfahrt (in 20 Min.. 60 Pf.) n&ch Abwinkel^ dann
hübscher Waldweg am Söllbach hinauf zum (i^\\ St.) Hof (Erfr.) ; schöner
Blick auf Kampen und Fockenstein. Zurück den Fahrweg r. am Abhang
des Ringberges ^ nach 20 Min. beim Austritt aus dem Wald den Fusspfad
r. hinab zum s. Ende des Sees nach (1 St.) Egem; zurück mit Kahn (40 Pf.)
oder Fähre (5 Pf.).
Zum Freihof: Ueberfahrt in V« St. nach Am Baehy dann am Zeiselbach
hinauf, reizender Weg mit hübschen Aussichten (im Hof Erfr.).
Nach den Marmorbrüchen (I1J4 St.) auf der Kreuther Landstrasse über
Egem bis zum (1 St.) Handweiser, der r. nach den (i|4 St.) sehenswerthen
Brüchen zeigt; 5 Min. weiter an der Strasse zeigt ein zwefter Handweiser
zu dem meist unansehnlichen Lohbaehfall (i|4 St.).
Nach den ^Rothaehfällen (2 St.), von Rothach (9. unten) Fahrweg am
1. Ufer derEothach über Elmau zum Whs. Enter-Rothach \ 10 Min. weiter
beim Wegweiser r. hinab in die Schlucht zu den Fällen; ein guter Fuss-
pfad mit Brücken und Treppen führt am r. Ufer hinan, oben wieder auf
die Strasse. Diese führt weiter über die Wechselalp (1064m), hinab durch
das hübsche Thal der Weissen Falepp zum (2i|a St.) ForsthauB FaUpp (S. 90).
Von hier über den JSpitzingsee nach Schliertee 4i|2 St. ; lohnende Bund-
tour, Zweisp. in 10 St. (24 J().
Von der Neureuth (1259m), l'|2 St. n.ö. von Tegernsee (der Weg führt
über den Westerhof^ s. oben), vorzügliche Aussicht (südl. der Venediger) ;
weiter über die Gindelalpe nach (2i|8 St.) Schliersee s. S. 90.
Biederatein (P80m), auf der Kreuther Strasse s. bis zu einem (20 Min.
von der Post) kl. Schwefelbad, etwas vor der Rothrch-Brücke ; hier 1.
hinnn auf ziemlich steilem stellenweise undeutlichen Fussweg zu der
(1 St.) weit sichtbaren Kapelle auf steilem Fels. — Ein kaum zu ver-
fehlender Fusspfi;d führt ö. über den Bergknmm weiter zur (1 St.) Baum-
gartenschneid (1457ra), mit weiter Bundsicht. Abstieg durchs Albach-
thal nach (l>f2 St.) Tegernsee steil, Wegweiser rathsam (in den Senn-
hütten zu finden).
*Hirackberg (1718m), 41J2 St., sehr lohnend; auf der Kreuther Strasse
zum (li|3 St.) Lohbachfall (s. oben), vor dem Fall über den Bach und
auf schmalem, später breiterem Waldweg hinan zur (1 St.) Holzpoint-
alp; dann über Wiesen zum Fnss des Jochs zwischen Hirsehberg 1.
und Bingberg r. und gerade hinauf; vom Joch 1. an der n. Wand des
Hirschbergs im Zickzack zur (li|2 St.) obem Luckeralp (Milch, Nachtlager
auf Heu), in der Kähe des unteren Gipfels mit Holzkreuz (Aussicht nach
N. u. O.). Von hier über den Grat, oder auf dem Fusssteig r. unterhalb
des Grats zum mittleren (s.o.) und über ein ziemlich breites Plateau auf
den ('I2 St.) s.w. höchsten Gipfel» mit prachtvoller Rundsicht. — " Abstieg
zum Bauer in der Au nicht anzurathen.
Bisserkogl (1840m) gleichfalls sehr lohnend, von Egem über die Wall-
berger Alp in 4Vi-5 St. m. F. ; prächtiger Blick auf Tauern und Ziller>
thaler Ferner, w. bis zur Zugspitze (auf der N. -Seite in einer Mulde
zwischen Risserkogl und Plankenstein die beiden kleinen Rötherutein-
Seen). Abstieg s.w. über die Ableitheti-, Scheyrer- und Pletzerer-Alp^ oder
s. über die Riss- und Vorderlochberg-Alp ins LangenaU'Thal nach (2 St.)
Kreuth^ anfangs steil, für Ungeübte nicht rathsam.
Von Tegernsee nach TÖlz (41/2 St.) Fahrstrasse über Qmund und
Reigersbeuern (Einsp. 6 Ulf; Stellwagen Mittw. u. Sonnt., 1*4^50). -^ Nach
Schliersee s. S. 89; nach Neuhaus s. S. OO.
nach Innsbruck. KREUTH. U. Route 87
Die Landstrasse nach Kreuth führt über Bothaeh (♦Soheurer)
mit htbschen Landhansem, überschreitet die WcUsach (bei der
Brücke *Bachmair's Whs.) und steigt dann unmerklich durch
grünes Kattenland. Fussgänger ersparen V2 St., wenn sie Yon
Tegemsee über den s.o. Arm des Sees nach Egem überfahren
(mit Rudeischiff in 20 Min. , 40 Pf . , oder mit der Fähre Tom kl.
Paraplui, ItMin. s. von Tegernsee, 5 Pf.; bei der Weissachbrücke,
20 Min. von der Fähre stets geradeaus, erreicht der Weg die
Landstrasse). Das Thal verengt sich beim (21/4 St.) Dorf Kreuth
(Obermaier"); r. ier kegelförmige Leonhardatein (1446m3. — ^/^ St.
72Kil. Wüdiad Kreuth (828m), 10 Min. von der Haupt-
strasse, mit ansehdichen Bad- und Gasthofsgebäuden auf weitem
grünen Plan. Die eisenhaltigen Schwefelquellen, meist in Ver-
bindung mit Soolbaiem gebraucht (die Soole wird von Rosen-
heim bezogen), schoi seit 1500 bekannt und früher der Abtei
Tegernsee gehörig, ha»en ihre Frequenz der Vorliebe des Königs
Max I. , der gesunden iergluft und den vortrefflichen Molken zu
verdanken. Das Bad wirc für Rechnung des Herzogs Carl Theodor
verwaltet; Z. 2V2, M. 3ufc F. 80, Musik 50 Pf. Als heiterer Er-
holungsort für Gesunde istTegernsee mehr zu empfehlen.
Nähere Spaziebgänge in de» Anlagen um das CnrhBUS. Ueber einer
Qaelle ö. am Bergabliang, 10 Mit. vom Curhaus, in einer Marmor-Blende
die Büste des Königs Maxi, mit nt^ Inschrift: „Rein und segenreieh wie
diese Quelle war sein Leben", —^im HohlensUin^ ö. dem Bad gegenüber,
Aussicht nach Tegemsee etc. fl 8t. >\g zum Kreuz).
Wolfssehlucht (1»|4 St.), vom Bad^. im FeUenweistach-Thal hinan «ur
Pfömer- und Oberhof er- Alp; dann 1. i» die Schlucht mit awei Wasser-
fällen. Ein schwindliger Steig führt aH der Schlucht auf die Schilden-
steinalp (s. unten).
Oaiaalp (1 81), hinter dem Bad hinab -iber die Fclsenweissach, guter
Fussweg durch Wald erst eben, dann 1. an a,. Bergwand hinan zur hübsch
gelegenen Alp (1127m)-, noch 20 Min. welter HeXftnigaalp (116im; Wh».).
Zu letzterer führt auch ein bequemer Fahr reg, oberhalb des Klamm-
bachfall» (s. unten) von der Achenthaler Strassti. ab in Windungen hinan
(IV2 St.). — Von der ßalsalp oder der Königs»« auf den SehUdenitein
(i639m) l»(«-2 8t.» zuletst steil; Aussicht lohBend Abstieg von hier s.w.
zur Aehenthaler Strasse nur mit Führer, pchlechtt. sumpfiger Weg.
«Sehinder (1826in) 4>|2-5 St., sehr lohnend. Ihrweg ö. durch das
Langenau-Thal zur Langenau-Alp und (3 St.) Baier-^.^ dann Reitweg 1.
über die RUieiberg-AI» zum (1«|2 St.) Gipfel, mit prächsger Fernsicht. Ab-
»iiee Bach FaUpp s. S. 9(X
Risserkogl (1840m) 41(2 St. , s. oben. — Der Hu'»chu.yg (3. oben) ist
auch von hier aus durch das Sehwarzenbach-Thal und übt. die Schwär zen-
tenn-Alp in 4-Ö 8t. unschwer zu ersteigen.
Die Strasse zum Aeheusee führt 1/4 ^*- ^- ^^^ Bad Kreuth über
die WeissEch eur Hauptstrasse zurück. Diese steigt allmählich
in dem engen Weissachthal (nach 3/4 St 1. der KlammhcehfaU) an
(2 St.) Glashütten (ßS^m; Whs.), dan» an dem frühem hiir. Zoll-
amt Stuben -vorbei zur (20 Min.) »ubenalp (Passhöhe, 960m>
Jenseits senkt sie sich scharf bergaö, durch tief eingeschnittene
Schluchten und Thäler, und überschreitet bei der Kaiserwacht^
dem ehemal. österr. Mauthhaus ii dem einst stark befestigten
Engpass Aehen (871m), di^ Tirofcr Grenze (unterhalb zweigt r,
88 Route 11. ACHENSEE.
ab der Fahrweg durchs Achenthal nach Fäll im Isarthal ; s. & 84).
Die Mauth ist jetzt vor dem Dorf (1 St.) Ackenwald (422m;
*Traube). Nun allmählich bergan, an der Achen oder Valchen,
dem Ausfluss des Achensee's; ö. das Felshom des Qufert, da-
neben der lange Rücken des Unnütz (s. unten). — li/4 5t.
95 Kil. Achenkirch (941m ; *Po8t; *^em, 1/4 St- ^^ der Post;
* Adler), 1 St. langes Dorf, dessen weit zerstreute Haider sich fast
bis zum Achensee hinziehen (im Sommer sind oft sän^tliche Gast-
häuser am Achensee überfüllt und ist es dann rath&tni , in Achen-
kirch zu bleiben). Am n. Ende des Sees, 1 S'. von der Post,
Maier' 8 Oasth., dann das * Gasthaus zur Sekolastiki (nach der Be-
sitzerin so genannt), mit grossem Neubau (von d^ Veranda schöner
Blick auf den See); 20 Min. südl. auf grü*er Landzunge das
* Hotel Achenseehof (Besitzer der bekannte T*oler Sänger L. Rai-
ner) , nicht billig und für Passanten wenif angenehm , mit Cnfi
dicht am See ; Abends meist Gesang und ^therspiel.
Auf den ^ümniti (2078m) 3 St., sehr lobend und nicht schwierig
(Führer angenehm). Guter Fusspfad von de^ Scholastika erst 1., dann
immer r. durch Wald (hübsche Blicke auf <*n Achensee), zuletzt steiler
über Matten zur (1»|4 St.) Kögelalp; nun 1. ^^ (25 Min.) Sattel, wo sich
die Aussicht ins Steinberger Thal öffnet, <^nd nördl. zur (15 Min.) Weg-
theilung^ hier nicht 1., sondern r. sch^'f hinan durch Latschen (Leg-
föhren), zuletzt bequem über Grasbo*** zur (1 St.) Kuppe iVorder-
ünnutz, 2078m). Prächtige Aussicht : ö,ö«ffert, Steinberger Spitze, weiter
zurück Kaisergebirge, Loferer Steinl^'ge, Steinernes Meer-, s.o. Kitz-
bühler Gebirge, Tauern vom Hochtal»» bis aur Dreihermspitze ^ im S.
Sonnwendjoch, Zillerthaler und Du»«' Ferner, Solstein, Oetzthaler Ferner,
Karwendel- und Wettersteingebirg' ; ti^f unten der Achensee.
HochiM (2296m), höchster Pui** des Sonntßendjoch» (von Buchau über
die Dalfaz-Alpe und Koth-Alpe v * St.), und Rofan (2257m), von Maurach
über die untere und obere if<«Wte-^ip« in 4 St. (Führer Nie. u. Alois
Brugger in Maurach), beide gBichfalls lohnend.
Der *Achen»ee (929i^, 4l00m höher als das Innthal, 9 Kil.
1., 1 Kil. br., 184m tief, tiefblau, ist der schönste See in Nordtirol.
Fahrstrasse am ö. Ufert)is (2 St.) Buchau, am Südende des Sees
(zu Wagen in 1 St.). vorzuziehen ist die Ueberfahrt über den See :
von der Scholastika ^is Buchau in 2 St. , 1 Pers. 70, 2 Pers. 80,
3 Pers. 1 fl. 5 kr. ; bis Pertisau in IV2 St., 60, 70, 90 kr. (östr.);
Ueberfahrt von B^oliau nach Pertisau 1/4 St., Pers. 12 kr. Während
des grossen ErdT^^ei^s von Lissabon im Jahre 1755 sank das Wasser
des Sees plötzl«li über Im und erreichte erst nach 24 St. wieder
seinen gewöhiüclieii Stand. Am s.w. Ufer ein grünes, von steilen
Bergen rings umschlossenes Vorland , die *Fertiiaa, als Sommer-
frische seh' besucht {^Fmstenhaus am See, dem Benedictinerstift
Viecht gehörig, im Sommer oft überfüllt; *PfandUr, Karl im Dorf,
5 Min. vdnSee, einfach). Aussicht auf den See namentlich Abends
reizen«?; s. die Berge des Int^hals und untern Zillerthals.
V#n Pertisau nach Hinierriss über daa Pluauer-Joeh (6 St.) s.
S. 84. Lohnender ist der Ueberei,ng über Gi-ammais (8 St., m. F.). Von
Pertisau s.w. im Falzthumthal himn; (1 St.) Fahthumalp (1078m), (1 St.)
unttre Orammait-Alp (i263m)^ dai^ r. steil zur (11/4 St.) obem Orommait-
Alp, 8. vom Sonnenjoch (s. unten}^ Aussicht w. auf Oamsjoch, s. Hoch-
MTESBACH. 12. Route. 89
glück und Lamsenspitze. Steil hinab über die Binaalp ins Blaubarhthnl
zur (liJ4 St.) £ng (1198m; Wh8.)i in grossartiger Umgebung, und nach
(3 St.) Hinterrüi (8. 82). — Ueber das Stallen^ Joch nach Jenbach s. S. d5.
Auf das Sonnei^'ocli (2454m) 5 St. m. F., ziemlich beschwerlich, aber
lohnend. Durch das Faltthumthal zur Obern Orammaii-Älp s. oben ; von hier
noch 2 St. steilen Steigens, theilweise über Geröll, zur Spitze; umfassende
Rundsicht, östl. die ganze Tauernkette, südl. hinter dem Lamsengebirge
die Oetzthaler Femer, nördl. bis weit in die bair. Ebene.
Fahlstrasse von Peitisau (20 Min. südl. am See PraniVs WAs.,
nicht thener) um das s.w. Ende des See's QSeespitz^') hemm nach
(lY4St.)3fauracÄ(947m; •Neuwirth), an derAchenkiroh-Jenbacher
»Strasse, Y2 S^* s. Ton Buehaa (s. oben ; SchifFer zum Ueberfahren
am Seespitz und in Bnchan, 20 Min. n. vom Whs. im vorletzten
Hanse, da wo die Strasse dicht an den See tritt). Links auf der
Höhe Eben , Begräbnissort der h. Nothburga (f 1313), mit vielbe-
suchter Wallfahrtskapelle. Die Strasse fallt nun steil ab durch
Schluchten bis (IV2 St.)
114 KU. Jenbaeli (559 m), s. S. 95; Eisenbahn von hier bis
(152 Kil.) Inmhruek s. R. 13.
FussoÄNGER fahren von Pertisau (oder Scholastika) zur Seespitz, von
da nicht I. den Fahrweg, sondern den schattigen Fussweg r. , bei der
Gabelung 1. durch das Gatter über die Wiesen, oberhalb der Mühle in
die Fahrstrasse (}\k St. kürzer als der Fahrweg). Von Jenbach her biegt
der Fussweg hinter der Telegraphenstange No. 94 1. ab über die Brücke,
dann r.
12. Von München nach Innsbruck über Schliersee
und Bairiflch Zell.
Vergl. Karte S. 84.
37 St. Eisenbahn über Holzkirchen nach Schliersee (61 Kil.) in 2^/2 St.
für 4 ur 90, 3 ur 25, 2 J( 10. Von Schliersee bis Hammer tägl. Post-
ÜKNiBUS; weiter bis Kufstein Fahrweg ohne Postverbindung. Wagen in
Schliersee und Neuhaus.
Bis (37 Kil.) Holzkirchen (Wagenwechsel) s. S. 82. Die Bahn
zweigt auf der Ostseite des Orts von der TÖlzer Bahn (R. 10) 1. ab
und tritt bei Stat. Darehing in das hübsche Mangfall-Thal ; gegen-
über Ober-Weyam mit stattl. Klosterkirche. Lohnender Ausflug
zum (1 St.) Weyrer Lindl (723m) mit weiter Aussicht.
Av Kil. Thalham; r. der aussichtreiche Taubenberg (919m)
(IY4 St.; 10 Min. unter dem Gipfel Whs.). Die Bahn überschreitet
die Mangfall und führt durch das waldige Schlierachthal nach
(54 Kil.) Miesbaoh (697m; *Waizinger; Post; Kreiterer), stattl.
Marktflecken in hübscher Lage, als billiger Sommerfrisehort viel
besucht.
Ifach Tegernsee (S^t St.) Fahrstrasse (Stellwagen tägl. Nm. in
21J2 St.) über Schweinthal zum (1 St.) Müller am Baum (Whs.); hier über
die Uangfall, dann über Festenbach und Dürrenbach nach (IIJ2 St.) Gmünd
(S. 8ö) und (1 St.) Tegernsee.
"Sskch Fischbachau (3>|s St.) Fahrstrasse ö. über Parsberg ins
Leitzachthal y über ffundham nach (2»|2 St.) Ellbach (784m) (lohnender
Ausflug von hier auf den Schwarzenberg, 1197m , 1»J4 St.] und am (»ja St.)
*Marbacher Wfis. vorbei nach (V4 St.) Fischbachau^ am w. Fuss des Wen-
delstein (S. 91) ; in der Nähe die vielbesuchte Wallfahrtskapelle Birken-
stein. Die Strasse führt weiter nach Hammer und ('(4 St.) Aurach (S. 91).
90 Boutel2. SCHLIERSEE. Von München
In der Nähe mebrfacli Kohlengruben. Die Bahn überschreitet
die Schlierach und erreicht, an r. Agatharied vorbei, bald Stat.
Hausham, mit bedeutenden Kohlen werken, und
61 Kil. SchUeriee (*Po8t, früher Fischerliesl; *Neuwirthy be-
liebter Sommerfrischort (Seebäder; Privatwohnungen genügend vor-
handen), an dem anmuthigen grünblauen *Schlier8ee (789m) hübsch
gelegen. Bester Ueberblick der Gegend von der nahen (5 Min.)
Weinbergkapelle (von 0. nach W. Schliersberg, Rohnberg, Elohel-
spitz, Jägerkamp, Breeherspitze , Baumgarteuberg , Kreuzberg).
Hübscher Spaziergang zum (20 Min.) Oherleitner (Erfr.).
ITach Tegernsee nächster Weg (8i|'i St.) über WestenJtqjfen^ Gemeut-
fabrik 10 Min. von Schliersee am n.w. Ende des See'ß; von hier Fahr-
weg s.w. bis (3|4 St.) Jn der Au^ dann Reitweg („Prinzenweg") am Bvei-
tenbaoh entlang, über die zweite Brücke I. hinan zur Passhöhe zwischen
BoMmgartenberg (8. 86) und Kreutberg^ hinab durch das hübsche Albachthal
nach (2*|2 St.) Tegernsee. — Weit lohnender von der „Au" r. hinan zur
(1 St.) Oindelalp (1270m) und zur (20 Min.) Schneide (1337m), mit schöner
Aussicht auf das Flachland; weiter zur {*\a St.) Keweuth (S. 86; Aus-
sicht auf das Gebirge, s.o. über dem Bothachthal der Venediger) und
steil hinab zum WetUrhof und (1 St.) Tegernsee (4 St., Führer angenehm).
— Ueber die KiUuagelalp (5V2-6 St. bis Egern), von der »Au" 1. hinan
durch das Duft-Tfial^ s. unten.
Die Strasse umzieht die Ostseite des Sees; (V2 ■^^0 Fischhausen
(StoBrtz), am Südende. 1/4 St. weiter beim KenhauB (810m ; ♦iVew-
loirth, Einsp. nach Schliersee 21/2 '^) theilt sich die Strasse ; östl.
erscheint der Wendelstein mit der Kapelle auf der Spitze.
Die Strasse r. führt durch das Mux-Joiephsihal an einer Papiermühle
vorbei, dann am Abhang des Jägerkamp (s. ttnten) in vielen Windungen,
die der Fussgänger meist abschneiden kann, bergan; r. die schroffen Ab-
hänge der Breeherspitze'^ hübscher Rückblicke auf den Schliersee. (l'ja St.)
PasflhÖhe (1140m) «wischen Stocker- und Spitzing- Alpe; hinab zum (20 Min.)
einsamen Spitzing- See (1074m)', die Strasse führt hoch an der Nord-
seite hin, und senkt sich dann an der Ostseite; r. die Brecherspitze. Aus
dem See tliesst die Rothe Falepp., an der die Strasse weiterführt. Am Sürt-
ende de« Bee's die Würz- ( Branntwein) - Hütte ^ jetzt einf. Wh».; 10 Min.
vom See r. Wasserfall der Falepp. Weiter verschiedene Alpen; 1 St.
Waizinger Alpe (Whs., Bier); 31^ st. (jenseit der Brücke) 1. hübscher
Wasserfall; 20 Min. Forsthaus ralepp(869m; Whs.\ an der Vereinigung
der Rothen und Weissen Falepp mitten im Walde hübsch gelegen. Der
Bach heisst von hier ab Brandenburger Ache. In der Kähe die nicht mehr
benutzte Kaiserklause. Von Falepp über die Erzherzog - Johannsklause
und durch das Brandenberger Thal nach Brixlegg (S. 95) schlechter
Fussweg, nicht zu empfehlen (9-10 St., mit Führer). — Durch das
Rothachthal nach Tegernsee s. S. 86. — Ueber die Elend -Alp oder die
Ackern- Alp nach dem Landl a. S. 91. — Auf den ^Schinder (S. 87) führt
von Falepp ein neuer Steig in 3 St.
Besteigung der Brecherspitzr (1686m) mühsam, vom Xeuhaus 3-4 St.
(m. F.). — Auf den *.TÄgerkamp (1724m) sehr lolinend, Aussicht vor-
züglich (von Neuhaus '6^2 St., m. F.). — Auf die ^Rothwand (1880m)
gleichfalls sehr lohnend ; vom Spitzingsee zur untern und (l^x St.)
oberen Wallenburger Alp (1635m; Unterkunft); dann über steile Gras-
und Felshänge am Kirchstein vorbei zur (1 St.) Spitze (prächtige Aus-
sicht). — Auf den Miesikg (1873m), von Geitau (s. 8. 91) über Kleintiefen-
thal In 3 St.. oder über Orosstitfenthaly mit dem einsamen kleinen Soinsee
(1540m), in 4 St. (mit Führer, 2 Jl) ; sehr lohnende Aussicht.
Von Neuhaus nach Tegernsee über die Küuzaoblalp (1157m)
51J3 St., auch ohne Führer zu finden (mehrfach Wegweiser) ; hinab nach
EnUr- Rothach und weiter im Rothach-Thal (S. 86).
ntich Innsbruck. BAIRISCH ZELL. IJ. Route, 91
Der Weg nach Bairiseh Zell ist bis (% St.) Auraeh wenig loh-
nend (Ton hier über Hammer nach Fisehbachau s. S. 89). Bei
(3/4 St.) Qeitau (Whs.) tritt er auf die r. Seite des Leitzachthala
und erreicht über Oaterhofen bald (1 St.) Bairiieh ZeU (8ö9m;
Post} , kleines Dorf mit einigen stattlichen Häusern , im Thalkessel
zwischen Wendelstein, Seeberg und Traithen hübsch gelegen.
Auf den «WMielateiii (18A9m) 21/2-3 St., sehr lohnend, auch für
weniger geübte Bergsteiger. Der Weg führt von der Brücke r. ab nach
der Mühle am Berg; weiter guter Fusspfad an der Bergwand ansteigend
bis zu (*|2 St.) einigen Bauernhäusern; rathsam von hier einen Knaben
als Führer mitzunehmen (i-li(« Jt). Weiter streckenweise steil und steinig
bergan, oben an einzelnen Sennhütten vorbei (in der obersten meist Bier
zu haben). Am Fuss des Kegels bezeichnen zwei Handweiser den Weg
zum Gipfel, einem etwa 90 Schritt langen, 2-4m breiten Plateau*, oben
eine kl. hölzerne Kapelle mit Fremdenbuch, daneben ein Kreuz. Die
^Aussicht umfasst von 1. nach r. Untersberg, Watzmann, Kaisergebirge,
die Tauernkette mit Grossglockner und Venediger, Karwendel- und
Wettersteingebirge mit der Zugspitze ; nördlich weiter Blick in die Ebene
mit Chiemsee, Simmsee und Starnbergersee. — Wer zum Schwindel
neigt und die letzte, übrigena ungefährliche Strecke an der Felswand
und auf dem Grat nicht machen will, wird durch die Gebirgsaussicht von
der obersten Alp (1518m) ausreichend belohnt (die volle Rundsicht hat
man nur vom Gipfel). — Die Wege von Fischbadiau (4 St.) und Brannen-
burg (5 St.) treffen am Fuss des Kegels (s. oben) mit dem von Bair.
Zell zusammen.
Von Balr.-Zell nach Oberaudorf (S. 93) 5 St., lohnend.
Fahrweg, anfangs steil, über die Tanner- und Orafenherhergalp zur Äuer
Brücke und durchs ^«ftocA- TVial nach (2* [2 St.) Aschau (Whs. zum feurigen
Tatzelwurm); dann am schönen Wasserfall des Aubachs vorbei (bester
Standpunkt unten auf der Brücke) über die Weiler Rechenau und WaUcMd
nach (2V3 St.) Oberaudorf.
Der schmale Fahrweg nach dem Landl und Kufstein führt
durch das von schön bewaldeten Bergwänden umschlossene Ür-
8pring-Thal ] 1. der Traithen (1878m). Nach 1 St. r. ein kl.
Wasserfall des Sillbachs; weiter die unbedeutenden Stockeraeeny
an der Mündung des Kloascherthals, durch das ein wenig lohnender
Pfad (5 St., mit Führer) über die Elend- Alp (1137m) nach Falepp
(S. 90) führt.
Das Thal erweitert sich auf kurzer Strecke; r. das Hindere
Sonnwendjoch (s. unten). ^/^ St. Bäckeralp (844m), bair.-östr.
Grenze. 10 Min. weiter *Wh8. zur ürspring (guter Wein). Nun
hinab durch das schöne Waldthal; der geröllreiche Bach ist weiter
unten zum Holzflössen eingerichtet ; mehrfach hübscher Blick auf
den Kaiser. 1 St. Landl (669m ; WTw.), freundl. Dörfchen im
Thiersee-Thal.
Von hier nach Falepp über die Ackernalp 5 St., mühsam und wenig
lohnend; bis zur (2V2 St.) Alp (13d4m) leidlicher Karrenweg zwischen 1.
Veiisberff und r. Hinier- SenwBendJoeh (198&m, vom Landl in 4-4i|3 St.
gefahrlos zu ersteigen), mit hübschen Bückblicken auf Thierseethal und
Kaisergebirge; hinab rauher Fusssteig hoch an der r. Seite des Thals
stets durch Wald (Führer rathsam; im Xothfall erkundige man sich
auf der Alp Reichstein, Uj% St.), zuletzt steil hinab in den Emengraben,
unter der Holzschwelle hindurch und auf der andern Seite wieder hin-
auf, dann 1. nach Forsthaus Falepp (S. 90).
Hier theilt sich der Weg; der Fahrweg 1.. führt durch das
92 Route 13. ROSENHEIM. Von München
Thal des Klausmhacks zum (1^/4 St.) Schreck-See (622m ; an der
Nordeeite Whs. beim Neuschmied) und weiter über den Thierberg
(S. 94) mit schöner Ansicht des Kaisergebirges (südl. der Pcndiingr,
1562m) nach (2 St.) Kuf stein (S. 94). Etwas weiter, aber loh-
nender ist der Weg vom Landl r. hinan nach (8/4 St.) Hinter-Thier-
See (853m), dann stets in der Höhe fort bergauf und ab über
(1 1/4 St.) Vorder 'Thiersee (671m; Kirchenjackl) zum (1/4 St.)
Schreck-See (s. oben). Für Fussganger sehr lohnend (Y2 St. Um-
weg) der Besuch des waldumschlossenen kleinen */r€cÄ(s«€^a (533m),
mit treffl. Blick auf den Kaiser, von wo Fusspfad hinab zur (20 Min.)
Otto-Kapelle (S. 93). Der Klausenbach fliesst auf der Nordseite
des Thierbergs durch ein enges Thal , durch das auch ein Fahrweg
führt, und mündet bei Kiefersfelden (S. 93) in den Inn.
13. Von München nach Innsbruck über Eosenheim
and Kufstein.
Vgl. Karte S. 84, 98, 178.
176 Eil. Eisenbahn , Fahrzeit 4-8i|2 St. , Fahrpreise 16 Jf 65, 12 Jfy
7 Ulf 60 (Schnell- u. Courierzugspreise Ä)o|o höher).
Die directe Fahrt über Graflng bis Rosenheim ist einförmig.
Bald nach der Ausfahrt zweigt die Bahn von der Holzkirchner (s.
unten) 1. ab und führt in grossem Bogen um die Stadt; 1. die The-
reslenwiese mit der Bavaria und Ruhmeshalle. Stat. ThaUcirchen
{^Münchner Südbahnhof, S. 5), dann über den Isaroanal und die
Isar; 1. hübscher Blick bis zum Maximilianeum , näher die Auer
Kirche. Jenseits steigt die Bahn über zwei Strassenbrücken, dann
durch tiefe Einschnitte bergan ; oben 1. die grosse Kreis-Irrenanstalt.
Bei Stat. Haidhausen (^Münchner Ostbahnhof ^ S. 5) zweigt 1. die
Simbach-Braunauer Bahn ab (s. Baedeker' s Süddeutschland^ ; hier
rechts, Gegend flach, in derFeme die Alpen. Stat, Trudering^ Haar.,
Zomeding, Kirchseeon, sämmtlich unbedeutende Dörfer. 38 Kil.
Orafing, ansehnlicher Markt, ^2 St. von der Bahn und von derselben
nicht sichtbar. Weiter durch Wald , dann zwischen Stat. Assling
und Ostermünchen durch das breite Wiesenthal der AtteZ; vom r.
der Wendelstein, 1. das Kaisergebirge. Stat. Carolinenfeld, dann
65 Kil. Boienheim (447m ; *Qreiderer ; * König Otto ; Alte Post ;
Deutsches Haus ; Augsburger Hof, etc. — * Bahnhofs- Restauration^,
Knotenpunkt der Innsbrucker und Salzburger Bahn (R. 14), Stadt-
chen mit Salzsiedereien (die Soole wird von Reichenhall über
80 Kil. weit hierhergeleitet). — 1/4 St. von dem grossen trefflich ein-
gerichteten Bahnhof das *Mineralbad Rosenheim (zugleich H6tel-
Pension), mit Sool- u. andern Bädern.
Ueber Holzkirchen (75 KU.) Fahrzeit 3 St., 6 Jf 10, 4 JT 5,
2ur 60. Bis (37 Kil.) Holzkirchen b. 8. 82; die Bahn zweigt hier von
der Schlierseer I. ab, wendet sich in grosser Curve nördl., biegt in den
Tet^feUffraben (S. 82) ein, der weiter abwärts in das Mang/all- Thal mündet,
und führt anfangs hoch am 1. Thalrande, dann in starker Senkung hinab
nach Station Wetterham. Das Thal wird breiter; Stat. Brttekmnhl, Neu-
nach Innsbruck. KUFSTEIN. 13, Route. 93
feld mit ehem. Düagerfabrik , (65 KU.) AibUng (*B4Uevue; Schulbräu )^
Am Albeanum der Römer, Marktflecken mit beauchten Hoor-Schlamm-
bädem. R. erscheint das Kaisergebirge, hinter (70 Kil.) Kolbermoor^ mit
grosser BaumwoU-Spinnerei, der Gross- Venediger.
Von Rosenheim wendet die Bahn sich wieder südl., nun dem
Lauf des Inn entgegen, auf dessen 1. Ufer sie bleibt. Jenseit
Stat. Raubling^ gegenüber am Gebirge des r. Ufers, Neubeuem mit
Ringmauern und Thoren, beherrscht Ton dem auf einem Felsen
gelegenen Schloss, Hm. ▼. Leitner gehörig.
79 Kil. Bran&enbnrg (Ö07m; *Wh8. am Bahnhof, ein andres
im Dorf) ; das Dorf, als Sommerfrische besucht , mit Schloss des
Major Reinhard , liegt 20 Min. w. am Fuss des Gebirges (von der
Schlossterrasse reizende Aussicht).
Ausflüge. Zur Schwär zlaek- Kapelle^ ijaSt. nördl., mit hübschem Blick
in die Ebene ^ nach 8i. MargareÜien^ am Ausgang des Reindlerthals
0/2 St.); in den Grund, mit hübschem Wasserfall (l'A St.); auf den Pe-
tersherg (s. unten), mit treflfl. Aussicht C2 St., von Fischbach l>/4 St.). —
Auf den Wendelstoi]! (S. 91), 4i|s St. (nächster Weg von Hünchen), mit
Führer über die Mitter- zur Reindleralpe (1428m), dann steil durch die
Seindlerscharte zur Nordseite des Kegels, wo der Weg mit dem von Bair.-
Zell zusammentrifft (vgl. S. 91).
Bei Stat. Fischbach verengt sich das Thal ; die Bahn tritt dicht
an den Inn. R. auf einem Felsen Ruine FalkensUin, hoch oben die
Wallfahrtskirche auf dem Petersberg; gegenüber am r. Ufer des Inn
der Heuberg (1369m) und das Grenzhom (1364m). Ueber den Au-
bach nach (90 Kil.) Oberaudorf (482m ; Hofwhrih ; zum Brünnstein),
Ausflüge. Zum Weber an der Wand (1/4 St.); O/aller MOhle^ mit kl.
Wasserfall (Vi St.); ins Äubachthal zum Tatzelwunn (sehenswerther Wasser-
fall). 21/2 St. (weiter nach Bair.-Zell s. S. 91). — Auf den Brünnatein
(1635m), 4 St. m. Führer, lohnend; von der Gfaller Mühle thalaufwärts
über Wildgrub zur (2V2 St.) ffimmelmoos-Alp, dann r. steil hinan (Weg
neuerdings verbessert) zur Kapelle auf der s.o. Spitze. Prächtige Aussicht
auf Kaisergebirge, Tauem, Innthal etc. ; r. der Wendelstein. Abstieg zum
Tatzelwnrm (2V2 St.) mühsam.
96 Kil. Kiefers felden , das letzte bair. Dorf, wo an Sommer-
Sonntagen gewohnlich Yolksschauspiel. Die Bahn überschreitet
bei der hübschen goth., von Ziebland als Abschiedsdenkmal König
Otto's (S. 36) erbauten Otto - Kapelle die Tiroler Grenze, in einem
Engpass, die Klause genannt (Whs. , schöne Aussicht), und nähert
sich dem gegenüber am r. Ufer des Inn gelegenen
100 Kil. Knfftein (487m ; •Auracher Bräu ; *H6tel Vitzthum
oder Post; Drei Könige, nicht theuer; Hirsch; Eggerbräu; ^Bahn'
ho f 8- Restauration'), mit seiner alten Festung und den neuen statt-
lichen Festungsthürmen an beiden Ufern, der einzigen Grenzfestung,
welche 1809 in den Händen der Baiem blieb. Kaiser Maximilian I«
belagerte sie 1504. Der bair. Gommandant Pienzenau liess den
Belagerern zum Hohn die Mauern mit Besen kehren, Max aber
von Innsbruck grosse Geschütze kommen, die Mauern zerstören und
Pienzenau als Ueberläufer enthaupten. Die Festung (jetzt Gaserne
und nicht zugänglich) hat nur einen steilen Zugang; alle Bedürf-
nisse werden durch Krahuen hinaufgezogen. Schöne Aussicht vom
*Calvarienberg gleich hinter dem Friedhof (10 Min. von der Inn-
94 Route 13, WÖBGL. Von Mimeken
brüeke). Links bei der kleinen Kapelle auf dem Friedhof ist das
Grab von „Deutschlands Friedrich List" (f 1846), wie die Grab-
schrift lautet, Yon einem Bronzegitfcer umgeben. In der Nähe am
Kienbichl das gut eingerichtete Bad Kienbergklamm (auch Pension).
AusFLÜOB. Die Wege in der reizenden Umgebung von Kufstein sind
vom dortigen Verschönerungaverein verbessert und mit Wegtafeln versehen.
Am 1. Innufer hübscher Spaziergang über 2ell zur (Vz St.) Zellerburg (schö-
ner Waldweg) ; an der Schwimmschule vorbei nach der Ed O/a St. \ *Wh8.) ;
auf der Landstrasse am Inn entlang zur (40 Min.) Klause (a. oben). — Auf
den *Thierberg (723m), 1 St., unterhalb des Bahnhofs 1. den Waldweg
hinan; vom Thurm (der Hessner des nahen Kirchleins öffnet, 10 kr.)
treffl. Aussicht, zu Füssen die vier waldumschlossenen Thierberg-Seen
{P/rillen-j Läng-^ Hecht- und Egl-See). Bückweg vom Thierberg entweder
unterhalb des obern Thicrberghofs 1. nach der Klause (s. oben) oder beim
untern Thierberghof r. durch prächtigen Wald nach der JBd (s. oben).
Von hier zum Bahnhof 20 3Iin. — Thiersee-Tfial, Landl^ Bair. Zeil s. S. 91.
Duzerkdpfl (737m), 1 St., beim Calvarienberg 1. hinan durch Wald,
mit schöner Aussicht über das Innthal, Kaisergebirge etc. Bückweg über
(1 St.) Sparchen (s. u.) bequem. — Vom Duxerköpfl auf das Brentenjoeh
(iSßlm) , unter den Felswänden des Wilden Kaisers , V/2 St. , lohnend •,
zurück durch das Kaiserthal , oder über die Steinberger und Waller Alp
nach Hinterstein (8. 188; beides nur mit Führer).
Ins *Kaiserthal (1(2 Tag, Führer unnöthig). Fahrweg n. zum (>|2 St.)
Sparchen, Mühle und Hammerwerk an der klammartigen Mündung des
Thals; hübscher Fall des SparchenbacJu (bester Standpunkt auf der Brücke).
Jenseit der Brücke gleich hinter der Mühle den Fusspfad hinan, nach
3 Min. beim Crucifix r. die Stufen hinauf, in 10 Min. oben, Bank mit
prachtvoller Aussicht auf Kufstein, vom Pendling überragt, und über das
Xnnthnl bis zu den Stubaier Fernern. Nun auf gutem Fussweg hoch
über dem Thal zum (i|2 St.) zweiten Ilof {Veitbauer , Erfr. zu haben),
mit schönem Blick auf die mächtigen Wände des Hintern und Vordem
Kaisers (vgl. S. 188) und an 3 weitern Höfen vorbei zum (i|2 St.) sechsten
Hof {Hinterkaiserhof, 8öOm). Hier oder schon beim Veitbauer kehrt man
in der Bcgel um. Der Pfad führt weiter im Walde abwärts zur Holzklause^
dann am Bach hinan zur (1 St.) Vordem und (l'/a St.) Hintern Bärenbad-
alp (831m ; leidl. Unterkunft). Ein ziemlich beschwerlicher, aber lohnen-
der Uebergang (nur mit Führer) führt von hier über das Stripser Joch
(lüOjm) ins Kohlthal, dann entweder 1. über Schieendt nach (6 St.) Kössen
(3. 101) oder r. über Oasteig nach (6-7 St.) St. Johann (S. 152). — Vom
Hinterkaiserhof über die Hochalpe und durch das Habersauer Thal nach
Walchsee 6 St., gleichf. lohnend, Führer nöthig (s. 8. 101).
Von Kuf stein nach Soll (3i|2 St.), nächster Weg zur Hohen Salve^
auf der Landstrasse s. 1(4 St. fort, dann 1. ab ins Weissach- Thal (Cement-
Fabriken), Fahrweg bis zum (1 dt.) Fuss des KU>ergs oder Nembergs;
hier über den Oaitbaeh und die sog. SehmiedelUitc» hinan zum {}\t St.)
Weiler Eiberg; weiter hoch am r. Ufer der Weissach nach (l^jt St.) Soll
(8. 187). — Zum Hintersteiner See (S. 188) von Eiberg über die Steinerne
Stiege in IVs St., lohnend, sehr zum Schwindel Qeneigten nicht anznrathen.
Von Kufstein nach Kössen und Reit im Winkel s. B. 15.
Die Bahn tritt vor Stat. Kirchbichl auf das r. Ufer des Inn ; 1. er-
»eheint die grüne Kuppe der Höhen Salve mit der Kapelle (S. 184).
Pann über dX^BrixenihaUr Ache nach (116 Kil.1 Stat. Wörgl (508m ;
*OiMelakof, beim Bahnhof ; Bahrütofe-Reetaur.), Knotenpunkt der
Salzburg -Tiroler Bahn (R. 33, 25); der Ort (*Po8t, Lamm, tut
Hohen Salve) liegt 10 Min. s. Tom Bahnhof. — Auf die Hohe Salve
B. S. 184; über Elmau nach SL Johann und Lofer s. S. 187.
Folgt Stat. Kundl; jenseits 1. an der Landstrasse die kleine
St, Leonhardskirehey angeblich im J. 1019 Yon Kaiser Heinrich II.
nach Innshtuök. JENBAGH. 13. Rouie. 95
geendet. An der Nordseite des breiten Innthals der lange Rücken
desBrafuUnbergerJoehs (1507m). Die Bahn fuhrt an der SW. -Seite
des alten Städtchens RcUÜnberg (*Stern, Kramerbräu, Adler) durch
einen kurzen Tunnel und erreicht (131 KU.) Brizlegg (^513m;
Judenwirth; Herrenhaus i ReHauration beim Bahnhof mit einigen
Zimmern) , hQbsch gelegener Markt mit grossem Blei- und Kupfer-
erz-Sehmelzwerk, au der Mündung des Alpbachs in den Inn. Der
Ort ist als Sommerfrische und klimat. Kurort stark besucht ; Pas-
sionsspiele in mehrjährigen Zwischenränmen. 10 Min. s. am Alp-
baoh das kl. Bad Mehren.
Ausflüge. Xach (>|4 St.) Kramsach (Bierkeller), auf dem 1. Ufer des
Inn an der Mündung der lirandenberger Ache hübsch gelegen ; am 1. Ufer
der Ache Aehenrein mit Schloss u. Messingwerk, ijz St. weiter aufwärts
am Fuss des Brandenberger Jochs der kleine Reinthaler See (durch das
Brandenberger Thal nach Falepp 9-10 St., achlechter wenig lohnender
Weg; vgl. S. 9C)). — Nüch (l>|s St.) atrass am Ausgang des Zillerthals
Landatras3e an den Burgen Matzen und Lichttoer (in der i^ähe Whs. in der Aü)
vorbei über St. Gertraud (r. Ruine Krop/»berg^ 1. der Reiiherkogh s. unten),
dann über den Ziller (hübscher Blick thaleinwärts) nach Strass (S. 178). —
Kach (iJ2 St.) Meith (Wha.) und auf den (1 St.) Reiiherkogl (1334m), loh-
nend. — Ins Alpbach- Thal bis zum (2 St.) Dorf Alpbach ^75m ; Knollen-
wtrth) in hübscher Lage: aus dem obem Thalende kann man w. am
Wiedersberger Hom (8. 17S) vorbei nach Fügen im Zillerthal gelangen. —
aratltpUze (1890m), höchster Gipfel des Thierberg»^ 3>|2 St. m. Führer,
nicht schwierig; prächtige Rundsicht (Unterkunft im ehem. Berghaus auf
der Bolzalpcy li|2 St. unterhalb des Gipfels).
Die Bahn überschreitet auf steinerner Brücke den Inn ; am r.
Ufer auf Felshügeln zwischen dem Inn und der Landstrasse die
zerfallenen Burgen Matzen und Liehtwer, dann die ansehnliche Ruine
Kropfsberg y an der Mündung des ZilUrthals (S. 178) j der £inblick
in dasselbe ist durch nahestehende Bäume verhindert.
138 Kil. Jenbaeh (559 m ; ^Hotel Jenbach, 3 Min. vom Bahnhof,
neu? *Pranü zur Toleranz, an der Bahn; *Post im Dorf; ^Pfretsch-
ner zum Bräu^ oberhalb des Dorfs, Y4 St. vom Bahnhof, mit be-
suchter Pension, von der Veranda schöne Aussicht) , grosses Dorf
mit Hohöfen und Hammerwerken, Station für den Achensee
(R. 11) und das Zillerthal (R. 32).
Ausflüge. IJ2 St. w. am Bergabhang das stattliche Schloss Tratsberg
(610m) mit angeblich 366 Fenstern, vom Grafen Enzenberg stilvoll restau-
rirt, mit Waffensammlnng etc. (Castellan 40 kr.); von den Anlagen ober-
halb treffliche Aussicht über das Innthal. — Sehr lohnender Ausflug (von
Tratzberg 11(4 St., von Schwaz über Viecht 11(2 St.) nach der Wallfahrts-
kirche 8t. G-eorgenberg (938m), w. im Stallenthai auf einem Felsvorsprung
über wilder Schlucht höchst, malerisch gelegen (dabei Whs.). — Aus dem
Stallenthal führt n.w. ein lohnender und nicht schwieriger Uebergang
über das Lamsenjoch (1941m) in die Eng (S. 88) und nach (8 St.) Hinter-
rins; ein andrer (nur mit Führer) n. über das Stallener Joch (1921m) nach
(6 St.) Pet'tisau (S. 88).
146 Kil. Schwax (Ö35m ; Bahnhof s-Restawr,'), gegenüber am r.
U. des Inn der ansehnliche Marktflecken (*Post) , vom Schloss
Frundsberg überragt. Die im Mittelalter ergiebigen Silbergruben
sind erschöpft, die Eisen- und Kupferbergwerke aber noch im
Betrieb. Bemerkenswerth die lÖO'i vollendete Fagade der mit
Kupferplatten gedeckten Pfarrkirche , vierächiffiger Hallenbau mit
96 Route 13, HALL.
einem Doppelchor am Ende der beiden Mittelschiffe; Altarbild
Himmelfahrt Maria von Jos. Schoepf. Im Kreuzgang des Francis-
canerklosters alte Fresken. Rechts am Berge 20 Min. vom Bahn-
hof das Beuedictinerstift (Erziehungsanstalt) Viechtf nach dem
Brande von 1868 geschmacklos hergestellt.
Ausflüge. Von Schwaz auf das *Kellerjoch (2340m), 5-6 St. m. Füh-
rer, mühsam (besser voa Fügen, S. 178). — Ueber das Lamsen-Joch in die
Miss 8. oben ; von Schwaz über Weng oder das Viechter Kanzl zur Stallen-
Alp (1314m) 3 St. , Jochhöhe 2 St. , Hinterriss 3»|2-4 St. — ^t St. ober-
halb Schwaz mündet n. das Vomper Thal^ eines der wildesten und ein-
samsten Thäler der nördl. Ealkalpen (Besuch kaum lohnend genug); aus
dem Hintergrund führt ein Uebergang (i9(]8m) zum Haller Anger im
obersten HinUrau-Thal (S. 79).
Die Bahn überschreitet den Vomper Bach und tritt dicht an den
Inn ; Stat. Terfens und Fritzens. Dann öffnet sich der weite Thal-
kessel von Innsbruck ; 1. Patscherkofl und Sailespitze, r. die zackige
Bergkette auf der N. -Seite des Innthals (S. 171).
165 Kil. Hall (559m; Bär; Erzh. Stephan; Stern), alte Stadt
(5000 E.) mit Saline, zu der die Soole 10 Kil. weit hergeleitet wird
(s. unten). In der Nähe des Bahnhofs die Sudhäuser mit Modell-
Cabiuet, für Sachverständige sehenswerth. An der SW. -Seite der
Stadt ein merkwürdiger alter Thurm , die Münze. Das Camino,
ehemals „Trinkstube", stammt aus dem Anfang des 16. Jahrh. —
An der äusseren Kirchenmauer erinnert ein kleines Denkmal an
Jos. Speekbacher (S. 174) ; dreimal stürmte er im J. 1809 die Inn-
brücke, damals Schlüssel der bair. -franz. Stellung.
Ausflüge, ^jg St. n. auf einer kl. Anhöhe das Dorf Absam {Bogner^
vom Garten hübsche Aussicht; Ebner) mit Wallfahrtskirche, Geburtsort
des berühmten Geigenmachers Jac. Stainer.
In den Onadenwald (Mittelgebirge am n. Ufer des Inn), von der
Strasse zum Salzber^erk (s. unten) nach 1 St. r. ab hinan nach (*\a St.)
8t. Martin (Speckbacher) und ('(2 St.) St. Michael (875m; Whs.)-, von hier
in li|2 St. auf die Walder Alp (162dm) mit weiter sehr lohnender Aus-
sicht^ hinab über ümmelberg nach (2 St.) Terfens (s. oben).
Zum Haller Salzberg (2iJ2 St.) , Fahrstrasse n. an (1.) Absam vorbei
(vorzuziehen der Fussweg über Absam , der nach 1 St. in den Fahrweg
mündet) und im Hallthal zwischen 1. Zunderköpfen., r. Speckkar auf-
wärts zu den Stollen, 850m über Hall (im Herrenhaus Erfr.). Einfahrt in
das Bergwerk interessant, ähnlich wie in Berchtesgaden (1>|2 St., Trinkg.
40 kr.). — Vom Herrenhaus r. hinauf noch 1J2 St. zum Issenanger, in wilder
Umgebung. Ein lohnender Uebergang führt von hier über das Lavataeher
Joch (207Tm) und durch das Hinterauthal (vom Jagdhaus ab Fahrweg)
nach (7 St.) Sehamitz (8. 79) ; ein andrer (beschwerlich) über das Stempel-
Joch (2191m) ins Oleirscher Thal (7-8 St. bis Scharnita, vgl. S. 79). Führer
Rathgeber in Absam zu empfehlen.
Die Bahn verlässt den Inn und durchschneidet geradeaus w.
die breite Thalsohle; r. die Zunderkopfe mit der weissen Franzens-
Pyramide, am Fuss des Gebirges die Dörfer Thaur, Rum und Anl ;
1. auf dem südl. Mittelgebirge am Fuss des Glungezer (2676m) das
Dorf £inn, Geburtsort Speokbachers (1768), weiter unten das statt-
liche Schloss Amras (S. 176). Dann überschreitet die Bahn ober-
halb der Einmündung der vom Brenner kommenden SiU den Inn (r.
Muhlau, S. 177) und führt auf langem Yiaduct zum Bahnhof von
176 Kil. Innsbruck (S. 171).
97
14. Von München nach Salzburg. Chiemsee.
153 Kil. Eisenbahn. Fahrzeit 5%Q»U St., Fahrpreise 12 Jf 2ö,
SJ(lb^bJ(Q!b (Schnellzüge 20«|o höher). Für die Fahrt in umgekehrter
Richtung versehe man sich rechtzeitig mit deutschem Gold.
Bis (6Ö Kil.) Rosenheim s. R. 13. Die Bahn überschreitet den
Jnn nnd erreicht hinter (72 Kil.) Stephanskirchen den 6 Kil. langen
Simm-See. 82 Kil. Endorf (Ga.sth. zur Eisenbahn); dann in wei-
tem Bogen gegen Süden durch hügelige Gegend nach (90 Kil.)
Prien (o32m ; * Hotel Chiemsee am Bahnhof; *zur Kampenwandy
neu, aufmerksame Wirthin; Kronprinz*^ Ostermaier)^ besuchter
Sommerfrischort im freundlichen Prienthal^ 20 Min. (Omnibus in
10 Min., 30 Pf.) von Stocks Landeplatz für das Dampfboot^ welches
auf dem Chiemsee 5mal taglich in 1/2 ^^' zur Herren- u. Fraueii-
insel und 2-3mal wöchentlich nach Seebruck und Chieming fährt.
Der Ohiemoee (512m), von N. nach 8. 11 Kil. lang, von O. nach W.
12 Kil. br., 140m tief, hat drei Inseln , das grosse Ilerrenwörth mit einem
stattlichen ehem. Benedictiner-Kloster , jetzt Eigenthum des Königs von
Baiem, das Frattenwörth mit einem Nonnenkloster, und die Krautinsel,
früher Küchengarten für Mönche und Nonnen. Auf dem Frauenwörth
ist neben dem ansehnlichen Kloster ein Fischerdörfchen und ein *Gasth.,
beliebter Aufenthnlt von Malern, die hier in Bild und Wort ein launiges
Album gestiftet halen. Auf dem weit grösseren Herrenwörth (3 St. im
Umfang) in dem schlossartigen Kloster- und Wirthschaftsgel äude (mit
Bräuhaus) gute billige Verpflegung (nur 8 Zimmer, jedes mit mehreren
Betten, sodass Einzelne meist abgewiesen werden), hübsche Gurtennnhigen
und ein mit Damwild bevölkerter Hochwald (ein grosses königl. Schlo^^s
wird gebaut). Der See ist berühmt wegen seiner Fische, sein Wasser ist
hellgrün, seine Ufer sind flach. Die lange Kette der bair. und tiroler
Gtebirge bildet den südl. Hintergrund der Landschaft, ö. in weiter Ferne
der Gaisberg (S. 103) bei Salzburg, dann hoch aufragend der StaufTen
(1787m), s. ö. das Sonntagshorn (1959m), im Vordergrund in das Thal steil
abfallend der Hochgern (1747m) •, südlich die Hochplatte (i611m), die lange
zackige Kampenwand (1678m) und das Mühlhorn; s. w. der Kegel des
Grenz- oder Kranzhoms, die Nadeln des Heubergs, der Wendelstein (1849m)
und die breite Masse des Breitensteins (16($8m).
Von ßeebruck (*Wh8.), am nördl. Ende des Sees, gelangt man in 1 St.
nach tSeeon, altem Kloster an einem kleinen See, jetzt Eigenthum der
Kaiserin von Brasilien; sehr gut eingerichtete billige Badeanstalt, gutes
Bier, welches zu Stein (1*1« St. ö.) gebraut wird. In Stein (*Whs.) das
troglodytenartige Felsenschloss des Raubritters Heinz v. Stein. — Von
Chieming (*Wh8.) am östl. Seeufer führt ein angenehmer Fussweg in
2 St. nach Traunttein (S. 98).
1 St. östl. von Stat. Endorf (s. oben) das hübsch gelegene Schloss
Hartmannsberg, angenehmer Sommeraufenthalt (Fremdenwohnungen); da-
bei ausgedehnte Waldungen und Seen, die mit dem Chiemsee zusammen-
hängen. Neben dem Schloss Gasth. zum See-, von hier nach Seeon 2 St.
Die Bahn umzieht den Chiemsee an der Südseite. 96 Kil.
Bernau (WA«, beim Bahnhof).
Von Bernau Fahrstrasse (Postomnibus bis Niederaschau 2mal iägl.
in V\-t St.; Eisenbahn im Bau) s. w. nnch (2 St.) Niederaschau (616m;
Whs.) im prächtig bewaldeten Prienthal; 20 Min. 8. in der Mitte des
Thals auf dOm h. Felskci^el d^s schön gelegene Schloss Hohenaschau,
Eigenthum des Hrn. v. Cramer-Klett in Nürnberg (am Fuss des Schloss-
hügels Hüttenwerk und Bierbrauerei). Von der östl. aufsteigenden
Kampenwand (1678m) lohnende Aussicht; Besteigung über die Schlecftten-
b€rger Alp (gute Unterkunft) und SteinUng-Alp bis zur Seharte (162öm)
nicht schwierig i2^^t St., mit Führer), die zackige Spitze nur für gute
Kletterer zu erreicnen (neuer Verbindungsweg zur Kochplatte, s. 8. 99).
Baeobkkr's Südbaiern, 18. Aufl. 7
98 Route 14, TRAÜNSTEIN.
Nach SehUching im Achenthal (S. 90) lohnender Uebergang (vor der
Schlechtenberger Alp r. ab) über die Möieralp (14Öjm) und Steinberger Alp
(4 St.). — Die Fahrstrasse führt im Prienthal weiter über (1 8t.) Hainbach
(von hier über die Thalsenalp nach Schleching S^jz St.), Orattenbaeh und
Innerwald nach (2>|2 St.) Sadutrang (723m ^ (Whs.), am s. ö. Fuss des
Spitzttein (löOöm; Besteigung sehr lohnend, 3 St. m. F.), überschreitet
bei Wüdbieftl (734m) Whs.) die Tiroler Grenze und senkt sich steil hinab
durch den „Stein" (südl. das Kaisergebirge) nach (1>J4 St.) Sebi an der
Strasse von Walchsee nach Kufstein (S. lOl).
Von (103 KU.) Vehersee führt südl. eine Fahrstrasse durch das
Grosse Achenthai nach Unter ^ Wessen und Reit im Winkel (fr.
R. 15). Die Bahn überschreitet die Grosse Aehe auf 117m 1.
fiisengitterbrücke und erreicht (111 Kil.) Stat. Bergen; Y2 ^*- >•
das hübsch gelegene gleichn. Dorf ('Niederhauser).
Fahrweg vom Bahnhof (lohnender der Fussweg über Bemhaupten)
nach dem ijs St. s.o. reizend gelegenen Wildbad Adelholaen (6^m), mit
Mineral- u. Soolbädern (drei Quellen, Salpeterquelle, Schwefelquelle,
Alaunquelle), vortrefflich eingerichtet und stark besucht (rathsam Zim-
mer vorher zu bestellen ^ Unterkunft auch in Alling^ 10 Min. ö.). Die
hügelige Umgebung bietet eine Fülle hübscher kleiner und grösserer
Spaziergänge. Fahrweg nach («ja St.) Siegsdorf (S. 101) und (1>|2 St.)
Traua$tein. — *\i St. B.w. von Adelholzen Ci5 Min. vom Dorf Bergen) im
Weissachen- Thal die Maximilianshütte (Whs.) mit sehenswerthen Oiesse-
reien, Hohüfen etc. Sehr lohnend von hier die Besteigung des Hoch-
feilen (1677m), durch das Schwarzachen- Thal und über die Oleichenberg-
und Bründling-Alpe (Erfr.) in 2>|2-3 St., m. Führer (A. Brandl in Bergen,
4 jH) ; ebenso die des Hoehgem (1747m). durch das Weissaehen- Thal und
über die Hinteralpe (Unterkunft) in 4-4<J2 St. mit Führer (besser von
Marquartstein oder Wessen, S. 99).
118 Kil. Traunitein (588m; *mtel Wiespauer; *Po8t; Traube;
Weisses Bräuhaus, mit Garten ; CafS Altkerr) , wohlhabender Ort
(4500 E.) und angenehmer Sommeraufenthalt auf einem Abhang
über der Traun, nach dem Brand von 1851, der fast alle Häuser zer-
störte, neu, namentlich am Marktplatz sehr stattlich aufgeführt.
Auf dem obem Stadtplatz ein hübscher marmorner Brunnen vom
J. 1526. Gut eingerichtes Soolbad (Besitzer Pauer). Die ansehn-
lichen Salinen-Gebäude mit ihren Holzvorräthen liegen im Vorort
Au (Südseite der Stadt) an der Traun; die Soole wird in Röhren
40 Kil. weit von Reichenhall hierher geleitet (S. 119).
AusFLüoE. Am 1. Ufer der Traun ifs St. n. das gut eingerichtete
Wildbad Empfing. Von der Weinleite (ijs St) hübscher Blick auf Stadt
und Gebirge \ umfassender vom (1 St.) ^BocMerg (773m ; Whs.). — Kach
Siegsdorf, Adelholze», Maria Eck etc. s. oben u. S. 101.
Von Traunstein nach Reichenhall über Inzell (Postomnibus bis
Inzell tägl. in 3 St.; Zweisp. bis Beichenhall 25 Ji). Die Strasse, auch
für Fussgänger sehr lohnend, führt durch das Traunthal nach (l^jz St.)
Siegsdorf {S. 101) am Zusammenfluss der Weissen und Rothen Traun, weiter
im breiten Thal der letztem über Molberding, Hachau und Wagenau nach
18 Kil. Ini«ll (696m-, *Post), Dorf in einem alten Seebecken. Hier
beginnt eine Folge grossartiger ^Gebirgslandschaften. Zwei bewaldete
Felskegel bilden das Bingangsthor, r. der Kienberg^ der ö. Ausläufer des
erzreichen Rausehenbergs, 1. der Falkenstein, dahinter die schroffe Stauffen-
feand. Dann öffnet sich ein Alpenthal, in welchem das Dorf Weis^ch
(606m), eine Anzahl zerstreuter Häuser auf grüner Thalstufe. Weiter
verengt sich das Thal, die Strasse ist hoch an der Felswand cnr Linken
geführt, zur Seite stets in gleicher Höhe die Soolenleitung, während das
Hett des Weissbachs, der das Thal dnrcbfliesst, nach und nach zur tiefen
'tthlncht sich gestaltet, so dass man das Wasser nur noch rauschen
MARQUARTSTEIN. 16. Route. 99
hört. An einer der schönsten Stellen dieser Schlucht liegt an der Strasse
ein einsames gutes Whs., das *Mauthhäiuel (632m), 2>J2 St. von Reichen-
hall, *J2 St, von der Stelle entfernt, wo bei den Soolen - Brunnhäusern
auf dem höchsten Punkt der Strasse diese in die Innsbruck-Salzburger
mündet (S. lUÜ). — 36 Kil. Reichenhall s. 8. 119.
Die Bahn nach Salzburg führt bis Teisendorf an Wald- und
Wiesenhügeln vorüber, lieber die Vorberge ragen südlich der
Staufen, weiter der Untersberg (S. 109) hervor. Stat. Lauter,
(134 Kil.) Teiscrkior^ müden Trümmern des Schlosses Äa«eÄenft«ry,
(146 Kil.) Freilassing (Föckerer's Hotel), bair. Grenz-Mauthamt
und Knotenpunkt der Bahn nach Reichenhall (S. 119). Die Bahn
überschreitet die Saalach; r. Schloss Kieskeim (S. 109), vor Salz-
burg 1. im Walde die weissen Mauern von MaHa-Plain (ß. 109);
dann über die Salzaeh. — 153 Kil. SaUburg^ s. S. 102.
15. Von München nach Eeit im Winkel und Kössen.
Eisenbahn bis Uebenee (103 Kil.) in 2V2-3y3i St. für S J( Bö, 5 J(
55, 3Ui^ 70 Pf. Von Uebersee nach Unterweisen (13 Kil.) Poststellwaoen
tägl. (1817 5 U. Km.) in 2 St. für 1 Ji (im Sommer bis Reit im Winkel).
— Kach Kössen bester Zugang von Kt^f stein (Post tägl. 6 U. Vm. in 4 St.)
oder von St. Johann in Tirol (Stat. der Giselabahn, S. 152).
Von Uebersee (S. 98) Fahratrasse s. durch das breite Thal der
Grossen oder Kitzbühler Aehe (näherer Fussweg vom Bahnhof 1.
durchs Feld) beim (IY2 S*-) Whs. zum Hochgern vorbei (1. das
Dorf Staudach mitCementkalkbruch, r. Grassau') nach(l St.) Mar-
quartftein (Ö5öm; ^Hofwirih), am r. Ufer der Ache malerisch ge-
legen, mit Schloss des Baron Tautphoeus.
Am Schnappen^ einem Ausläufer des Hochgera, hoch oben die Schnap-
penkapelle (von Staudach oder Marquartstein 1 St.), mit schönem Blick
auf Chiemsee etc. — Hoehgem (1747m), von hier, von Staudach (nächster)
oder Unter-Wessen (bequemster Weg) in 3Va-4 St. m. Führer, sehr loh-
nend 5 ebenso Hochplatte (1611m), 3V2 St. m. F. (ein neuer Weg führt von
letzterer in IV2 St. auf die Kampentoand, S. 97).
Von Marquartstein nach Kössen Fahrweg (von Sehleching ab für
Wagen kaum geeignet) am 1. Ufer der Ache über Reuten und Mettenham
nach (iVs St.) Sehleching (döm^ Whs.\ in breitem Thalboden schön ge-
legen; n. Hochplatte, Kampenwand, w. Geigelstein, s.w. Breitenstein,
Rudersburg [sämmtlich unschwer zu ersteigen, am lohnendsten der Oeigel-
stein (1810m), über die Baumgai'tenalp in 4 St., Führer 7 Ji-^ gleich nördl.
der Tauron {Äschenthaler Wände^ 1797m) mit reicher Flora]. Dann über
die Ache zur (V2 St.) bair. Mauth Streichen; in dem V4 St. langen *Pass
Klobenstein (grossartige Klamm der Ache) über die Tiroler Grenze (am
Ausgang des Passes prächtiger Blick auf das Kaisergebirge) und hinab
nach (IV4 St.) Kössen (S. 101).
Die Strasse von Marquartstein nach Reit im Winkel führt am
r. Ufer der Ache nach (8/4 St.) Unter-Wessen (570m; Whs.) (auf
den Hochgern, s. oben; Führer O. Klausner). Dann s.o. am
Wessener Bach nach (8/4 St.) Ober- oder Vorder-Wessen (^Hinter-
Wessen bleibt r.) und in engerm Thal an einem (1/2 St.) Wasser-
fall r. vorbei (10 Min. weiter bei einem Kalkofen führt ein stark
abkürzender Fussweg r. ab über die Maser -Alpe und die Eck-
Kapelle in 1/2 St. nach Reit im Winkel) , in grossem Bogen um
den Walonberg herum nach (IY4 St., 2 St. von Ober- Wessen)
7*
100 RouU 15. RÜHPOLDING. Von München
Beit im Winkel (683m ; *Oberwirth Hamherger; *ünterwirtK)^
bair. Greiizdorf, in weitem Thalboden malerisch gelegen (s.w. das
Kaisergebirge), als wohlfeiler Sommerfrischort zu empfehlen.
Ausflüge. Zur (20 Min.) Eck-Kapelle mit gutem Ueberblick des Thals
und r. auf den (20 Min.) Walonberg (beim Signal Blick auf den Ghiem-
see)*, oder von der Kapelle 1. über den Bergrücken durch Wald zur
Klapf- Alp y zurück über Birnhach (IV2 St. bis Reit). — Zur ^Glockner-
sehau", V« St. w. am Wege zur Möseralp, über die Höfe Klap/nnä Birnhach^
mit Aussicht auf den Grossglockner. — ^Köaeralpe (2 St. , mit Führer),
mit schöner Aussicht auf die Tauern (Venediger, Glockner); Abstieg nach
Kössen bequem (s. 8. 101). — *Fellhorn (1763m), SVa-^ St., unschwierig und
sehr (lohnend, Führer (4'/« >M) für Geübte allenfalls entbehrlich. Quer
durch den Thalboden nach Groissenbach^ beim Forsthaus r. über den
Bach und etwas bergan, hinter den ersten Höfen von Blindau 1. ab über
den Grossteinbach und auf neuem Wege ziemlich steil empor durch theil-
weise abgeholzten Wald. 1 St. Untere Gschwändalp (hübscher Blick auf
Keit im Winkel); weiter durch Wald, beim Austritt aus dem Walde
(20 Min.) r. durch Wiesen zur (V4 St.) uniern Hemmersuppen-Alp ; beim
Handweiser 1., durch Wald und Wiesen (einige nasse Stellen), an der
("/a St.) Kohlstatt (Kohlenmeiler) vorbei (hier scharf 1. halten) zur (V« St.)
obern Hemmersuppen- Alp. Weiter in breitem Thalboden, dann auf schma-
lem Pfade (nicht zu fehlen) hinan zur (1 St.) Eclenalp (169dm; Whs.,
8 Betten), in freier Lage auf der Höhe des Gebirgsrückens. Von der
Kuppe 5 Min. vor dem Whs. Aussicht auf Tauern, Zillerthaler /Ipen, im
Vordergrund Kitzbühlerhorn , r. Kaisergebirge. Von der Alp in '/a St.
bequemen Steigens zum breiten alpenrosenreichen Bücken des Fellhorns
mit weiter prächtiger Bundsicht ; tief unten das Tiroler Achenthai. Die
Eckenalp gehört zu Kö.ssen (s. unten) ; Abstieg nach WaidtHng steil und be-
schwerlich (8. 188). — Ueber die Winkelmoos-Alp (1155m) ins Heuthal u. nach
(6V2St.) Unken (8.189), lohnend, Führer rathsam. VomHeuthal zum*i8ftoMft-
fall und durch Saq Fischbachthal zum Seehaus oder nach Ruhpolding 8. unten.
[Nach Tbaunstbin (35 Kil.) Fahrstrasse, anfangs einförmig
durch das bewaldete Weissloferthal bis (1 St.) Leitstubenj bei der
Säge 1. ab, wenig steigend über denniedern Sattel der 5cc-Wic«cn,
dann durch Wald am Bergabhang entlang, am Weit-^ Mitter- und
Loden-See vorbei zum (2 St.) SeehauB (748m ; Wks.). "Weiter an
der See-Traun zum (}f2 St.) Weiler Lcibau, an der Mündung des
Fischbachs in die Traun.
Durch das enge Fischbachthal führt beim Handweiser r. ein Pfad,
streckenweise ziemlich mühsam, zum (1V2 St.) ^Stanbfall, der 180m hoch
1. vom Sonntagshorn herabstürzt (östr.-bair. (Jrenze). Der Fusssteig (mit
Eisengeländer versehen und ohne Gefahr) führt hinter dem Fall hindurch,
weiter an mehreren hübschen Fällen des Fischbachs (r. in der Tiefe) vorbei
ins (V2 St.) Unkener Heuihal (fl46m), mit schönem Blick ö. auf das Reit-
alpgebirge; von hier nach Unken 2 St., zur *Schwarzbergklamm (nur
mit Führer) IV2 St. — Vom Heuthal auf das *8onntagshorn (1962m) s.
S. 18'J. — Vom Seehaus auf die Hörndlwand {Seehauser Kienberg, 1696m),
über die Brandalp In 3-4 St. m. Führer, lohnend; treffl. Aussicht beson-
ders nach Süden (auch aus der Urschlau über das Röthelmoot zu ersteigen).
Die Strasse überschreitet die Traun (von liier ab Weisse Traun)
und führt über die Weiler Fritz ^ Fuchsau und Nieder -Vachenau
nach (1 St.) Buhpolding (664m ; ^Post'), grosses Dorf in hübscher
Lage an der Einmündung der Vrschlauer Ache in die Traun. Vom
Kirchhügel w. oberhalb des Orts guter Rundblick (s.w. Urschlauer
Thal, s.u. Kauschenberg und Sonntagshorn).
AusflCgk. Durch die üraohlan nach Reit im Winkel, 4 St. m. Führer,
lohnend ; Fahrweg über Brand (Whs.) bis zur Klause, dann Fusssteig über
nach Kössen. KÖSSEN. 15. Route, 101
di^ Röthelmoos- Alpe (ßA7m). — Oestl. führt von Ruhpolding eine Fahrstrasse
über Zell und Aschenau am kl. Froschsee vorbei nach (2 St.) Inzell (S. 98).
— Auf den Rausehenberg (1691m), 3 St. m. Führer, unschwierig (neuer
Steig) und lohnend. — ^ Hochfellen (1677m), über Brand (s. oben), die
Nestelau- und Thorau-Alpe in 4 St. (besser von der Maxhütte^ S. d8).
Weiter über (1 St.) Emnärzt^ mit Staatshüttenwerk, nach
(3/4 St.) SicgBdorf C595m ; *Oberwifihi *l'nttrwirth, beide mit
Garten), grosses sauberes Dorf am Zusammenfluss der Weissen und
Rothen Traun^ als Sommerfrische besucht (Privatvrohnungen billig).
Oestl. führt Yon hier eine Fahrstrasse über JnteU nach Reiehenhall
(s. S. 98) ; 1/2 St. w. das Wildbad Adelkolzen iß. 98).
AusFLÜQE. Nach Maria-Eck (7d3m), Wallfahrtskirche und Whs.,
V2 St., lohnend^ hübsche Aussicht über den Chiemgau. — Stoisseralpe
(1334m) am Teisenberg^ über Neukirchen in 3 St. m. F. , gleichf. lohnend
(Abstieg event. nach Stat. Teisendorf, S. 99, oder Piding^ S. 119).
Nun am 1. Ufer der Traun über Haslach nach (IYj St.) Traun-
stein (ß, 98 ; kürzer die Salinenstrasse am r. Ufer). Postomnibus
vom Bahnhof Trannstein nach Kuhpolding tägl. 1 U. Nm. in2Y4St. ;
nach Siegsdorf 3mal tägl.]
Westl. führt Ton Reit im Winkel eine gute Fahrstrasse über
die Tiroler Grenze durch das Weisslofer- Thal (lohnender der Fuss-
weg über die Höhe) nach (lV2St.) KÖMen(588m; ^Stadler; *ErzK
Rainer), ansehnliches Dorf, im weiten Thal der Grossen Aehe
hübsch gelegen. 1/4 St. s. am 1. Ufer der Ache eine grosse Eisen-
hütte (*Whs.). Vom (10 Min.) CaLvarienberg bester Ueberblick
des Thals (s. Unterberg, s.w. Kaisergebirge).
AusFLüoE. Auf die *Möseralpe (l'/4 St. , sehr lohnend), s. oben. —
Eekenalpe und *Fellhom^ 4 St. , ziemlich mühsam (besser von Reit im
Winkel, s. oben). — Durch den *Pass Klobenstein nach Sehleching und
Marquartstein s. S. 99. — Südl. führt von Kössen eine Fahrstrasse durch
das einförmige Oross-Achenthal zwischen r. Unterberg, 1. Fellhom nach
(3 St.) Erp/endorf an der Poststrasse von St. Johann nach Lofer (9. 188).
Lohnender ist der etwas weitere Weg (gleichfalls Fahrweg) über
Sehwendt und durchs Kohlthal nach (5St.) St. Johann.
Von KdsssN ins Inmthal (bis Kufstein 6 St. , Post tägl. in
4 St. ; Einsp. von Reit im Winkel iOjf). Fahrstrasse über Kapell
(Bräuhaus) und durch das Weissenbach-Thal nach (2 St.) Walehsee
(668m; *Fischerwirth ; FilzenwirtK) , am fischreichen See gl. Na-
mens hübsch gelegen , als Sommerfrische besucht ; südl. die zer-
rissenen Wände des Hintern Kaisers.
Der Heuberg oder Habberg (1604m), äusserster n.ö. Ausläufer des
Kaisergebirges, ist (durch das Habersauer Thal oder über Durehholzen
und die Jöchlalp) in 4 St. ohne besondere Schwierigkeit zu ersteigen
(nur mit Führer) ; trefiliche sehr lohnende Aussicht auf Kaisergebirge,
Loferer Steinberge, Tauern etc. — Von Walchsee nach Kufstein über
die Hochalpe (8 St., m. Führer) s. S. 94.
Weiter über Durchholten (für Fussgänger weit lohnender und
V2 St. kürzer ein hier 1. abzweigender Weg in der Höhe fort über
8t. Nikolaus nach Ebbs , s. unten) und Primau (*Weinwirth) im
engen waldigen Thal des Jenbachs hinab nach (2 St.) Sebi (Whs.),
wo r. der schlechte Fahrweg aus dem Prienthal über den Stein
herabkommt (S. 98). Unterhalb Sebi öffnet sich das Thal ; rei-
102 Route 16. SALZBURG. Gasthof t.
zender Blick über das weite Iiiuthal , gegenüber am Fuss des
Schwarzenbergs und Brüiinstcius Oberaudorf (S. 93). Nach V4 St.
Wegtheilung : r. über Niedemdorf (*Gradl)'Zum (1 St.") Zollhaus
(Ueberfahrt) und 1. nach (1/2 St.) Oberaudorf'^ 1. über Ehhs
(469m ; Oberwirth ; Post), Obemdorf und Sparchen (Mündung des
Kaiserthals, S. 94) nach (i^/^ St.) Kufstein (S. 93).
16. Salzburg und Umgebangen.
aasthöfe. *Hütel de l'Eukopk (PI. a), dem Bahnhof gegenüber, mit
grossem Park und schöner Rundsicht, Pens, von 5 fl. ab vom 15. Sept.
bis 15. Juni; *0e8teuueicui8cher Hof fPl. b) , Schwarzstr., Z. l^ja fl. u.
mehr, L. 50, F. 50, B. 30 kr.git^HÖTEL Nelböck (PI. c) in der l^ähe des
Bahnhofs, Z. 2 fl., B, 30, F. QO, L. 30 kr., im Nebenhaus Pension. In der
Stadt, am 1. Ufer: »Erzherzog Carl (PI. d) , Mozartplatz; »Goldenes
SoHiFK (PI. e), Residenzplatz; Haas, am Marktplatz; »Goldene Krone
(PI. f) mit Conditorei, gegenüber Mozarfs Geburtshaus, Hirsch, Mödl-
HAMMERBRÄu, HüRN, dicsc vier in der Getreidegasse; Mour (PI. g), Juden-
gasse. Am r. Ufer: »Zum Stein, an der Stadtbrücke, mit hübscher Aus-
sicht, Z. 80 kr.; »Gablerbräu, »Traube, Regenbogen, Tiger, für be-
scheidene Ansprüche; Hokmann's Gasth. , Stadt Innsbruck, beide am
Bahnhof. — Pension Jung beim Bahnhof.
Kaffeh&user. »Tomaselli, am Marktplatz; Lobmater, HafTnergasse ;
Wiesenberger, Judengasse; »Wahl, Linzergasae, bei der Brücke, viel
Zeitungen ; Koller, Bahnstr. ; Pagh , Theatergasse ; Okabneb, Hannibal-
platz. »Curhaus (s. unten) mit Cafd-Restaur. (im Sommer 5-6mal wöcheutl.
Curmusik-Concerte, 30 kr.).
Wein im St. Peters-Stivtskeller (P). h) (S. 119; auch gute u. bil-
lige Kestuuration). Ferner bei Glocker u. Keller, beide Getreidegasse ;
bei Haas (s. oben), im Mohren, Tiger u. a. Stehle's Restaur., Bahnstr.
Bier beim Stieglbräu, im Sommer der Stieglkcller (PI. i), am Weg
zur Festung, mit Aussicht, sehr besucht; Sternbräugarten, Getreide-
gasse; Mirabellgarten, Hannibalplntz (im Sommer häufig Concert) ;
Bergekbkäuer''s Bierhalle beim Bahnhof; Schanzlkeller, vor dem Ca-
jetancrthor, mit hübscher Aussicht; Mödlhammerkeller, vor dem Klau-
senthor.
Bilder. ^Neue Bade-Anstall , Bahnstr., mit vorzüglicher Einrichtung,
Bäder aller Art, auch Schwimmbassin. Schtoimmschule bei Schloss Leo-
poldskron, «J2 St. s.w. (S. 109), Omnibus vom Stadtplatz um 9V2, U'/j, -*'/«
w. 7 U., 16 kr. J/oor-, Fichtennadel- und Schlammbäder im Ludwigs- und
Marienbad, ^hSi. von der St^idt (S. 109), wohin Omnibus um 7, 10, 2 u.
6 U. vom Gold. Hirsch u, Gold. Hörn.
Fiaker -Taxe: Vom Bahnhof in die Stadt einsp. 50, zweisp. 80 kr.,
mit Gepäck 60 kr. oder 1 fl. ; bei l^acht mit Gepäck 90 oder 1 fl. 60 kr.,
ohne Gepäck 70 oder 1 fl. 30 kr. Zeitfahrten V» Tag 3 fl. 20 oder 5 fl.,
ganzer Tag 6 oder 9 fl. Berchtesffaden hin 5 oder 8 fl., Mondsee 6 oder 10 fl.
Hin und zurück: Berehtesgaden 6 oder 10 fl., Königssee (beides incl. Salz-
berg) 8 oder 12 fl. ; Hallein 5>|2 oder 9 fl. , Golling 8 oder 12 fl., Mondsee
9 oder 15 fl. Hin und zurück mit 1 St. Aufenthalt : Aigen^ Marienbady Ifell-
brunn^ Kleshem 2 oder 3 fl. — Mauthgebühren und Trinkgeld überall ein-
gerechnet. — Bienatmänner 5 kr. die Viertelstunde, Gepäck bis 10 Kil.
zum Bahnhof 20 kr. ; Fremdenführer 25 kr. die Stunde.
Pott- und Telegraphen -Bnreau im Regierungsgebäude anf dem Resi-
denzplatz, Aufgang rechts neben der Hauptwache (PI. 5).
Salzburg (412m), die alte Juvavia^ Hauptstadt des früheren
ErzBtifts Salzburg , des reichsten und mächtigsten Hochstiffes Süd-
deutschlauds, das 1802 s'acularisirt und zum weltl. Kurfürsten-
thum gemacht wurde , 1805 an Oesteneich, 1810 au Baiein, 1814
102 Route 16, SALZBURG. Gasthofe.
zender Blick über das weite Inntlial, gegenüber am Fuss des
Schwarzenbergs und Brüimsteius Oberaudorf (S. 93). Nach V4 St.
Wegtheilung : r. über JVicdcmdor/' (*Gradl) «zum (1 St.) ZoWÄatts
(Ueberfahrt) und 1. nach (^2 St.) Oberaudorf'^ 1. über Ebhs
(469in ; Oberwirth ; Post), Ohemdorf und Sparchen (Mündung des
Kaiserthals, S. 94) nacb (I3/4 St.) Kufstein (S. 93).
16. Salzburg und Umgebungen.
Gasthöfe. *Hutel de l'Eukope (PI. a), dem Bahnhof gegenüber, mit
grossem Park und schöner Rundsicht, Pens, von 5 11. ab vom 15. Sept.
bis 15. Juni ; *0k8TEKreichi8cher Hof (PI. b) , Schwarzstr., Z. I1J2 fl. u.
mehr, L. 50, F. 50, B. 30 kr.sj^HÖTEL Nelböck (PI. c) in der Ifähe des
Bahnhofs, Z. 2 fl., B. 30, F. QD, L. 30 kr., im Nebenhaus Pension. In der
Stadt, am 1. Ufer: *Ekzhekzog Carl (PI. d) , Mozartphitz; »Goldenes
SoHiFK (PI. e), Residenzplatz; Haas, am Marktplatz; ^Goldene Krone
(PI. f) mit Conditorei, gegenüber Ittozarfs Geburtshaus, Hirsch, Nödl-
UAMMERBRÄu, HoRN, diesc vier in der Getreidegasse •, Mour (PI. g), Juden-
ga8.se. Am r. Ufer: *Zum Stein, nn der Stadtbrücke, mit hübscher Aus-
sicht, Z. 80 kr.; *Gablerbräu , *Traube, Regenbogen, Tiger, für be-
scheidene Ansprüche; Hofnann's Gastu. , Stadt Innsbruck, beide am
Bahnhof. — Pension Jung beim Bahnhof.
Kaffehäuser. *Tomaselli, am Marktplatz; Lobmater, Haffnergasse;
Wiesenberger, Judengasse; *Wahl, Linzergasse, bei der Brücke, viel
Zeitungen ; Koller, Bahnstr. ; Pauh , Theatergasse ; Grabneb, Hannibnl-
platz. »CuRHAUS (s. unten) mit Cafi^-Bestaur. (im Sommer 5-6mal wöchentl.
Curmusik-Conccrte, 30 kr.").
Wein im St. Peters-Stiftskeller (PI. h) (S. 119; auch gute u. bil-
lige Restauration). Ferner bei Glockkk u. Keller, beide Getreidegasse ;
bei Haas (s. oben), im Mohren, Tiger u. a. Stehlf/s Restaur., Bahnstr.
Bier beim Stieglbbäu, im Sommer der Stieglkeller (PI. i), am Weg
zur Festung, mit Aussicht, sehr besucht; Sternbbäugarten, Getreide-
gasse; Mirabellg AKTEN, Hannibalphttz (im Sommer häufig Concert) ;
Bergekbräuer's Bierhalle beim Bahnhof; Scuanzlkeller, vor dem Ca-
jetancrthor, mit hübscher Aussicht; MOdlhambiebkeller, vor dem Klau-
senthor.
Bäder. *Neue Bade- Anstalt .^ Bahnstr., mit vorzüglicher Einrichtung,
Bäder aller Art, auch Schwimmbassin. SchwimtnschuU bei Schloss Leo-
poldskron, »ja St. s.w. (S. 109), Omnibus vom Stadtplatz um 9«/?, ÜV^. 4"/«
u. 7 U., 15 kr. Jdoor-y Fichtennadel- und Schlammbäder ira Ludwigs- und
Marienbad, V'^St. von der Stadt (S. 109), wohin Omnibus um 7, 10, 2 u.
6 U. vom Gold. Hirsch u, Gold. Hörn.
Fiaker -Taxe: Vom Bahnhof in die Stadt einsp. 50, zweisp. 80 kr.,
mit Gepäck 60 kr. oder 1 fl- ; bei l^acht mit Gepäck 90 oder 1 fl. 60 kr.,
ohne Gepäck 70 oder 1 fl. 30 kr. Zeitfahrten V« Tag 3 fl. 20 oder 5 fl.,
ganzer Tag 6 oder 9 fl. Berchtesgaden hin 5 oder 8 fl., Mondsee 6 oder 10 fl.
Hin und zurück: Berchtesgaden 6 oder 10 fl., Königssee (beides incl. Salz-
berg) 8 oder 12 fl. ; Hallein 5»|2 oder 9 fl. , Oolling 8 oder 12 fl., Mondsee
9 oder 15 fl. Hin und zurück mit 1 St. Aufenthalt : Aigen^ Marienbad^ Hell-
brunn^ Kleshem 2 oder 3 fl. — Mauthgebühren und Trinkgeld überall ein-
gerechnet. — Dienstmänner 5 kr. die Viertelstunde, Gepäck bis 10 Kil.
zum Bahnhof 20 kr. ; Fremdenführer 25 kr. die Stunde.
Post- und Telegniphen- Bureau im Regierungsgebäude auf dem Resi-
denzplatz, Aufgang rechts neben der Hauptwache (PL 5).
Salzburg (412m), die alte Juvavia, Hauptstadt des früheren
ErzBtifts Salzburg , des reicbsten und mächtigsten Hochstiffes Süd-
deutftchlauds, das 1802 säcularisirt und zum weltl. Kuifürsten-
thum gemacht wurde , 1805 an Oesteneich, 1810 au Baiern, 1814
trunnen.
SALZBURG.
16. RouU. 103
/:3
.Oesteneich kam und seit 1849 ein selbständiges Kron-
Ist Sitz der Landesregierung , des Landesgeriohts und
Pfbischofs und hat 25,000 Einw. (350 Piot.1. Die Stadt,
sich in Bezug auf Schönheit der Lage keine andere deut-
"adt messen kann, liegt auf beiden Ufern der 8al»aehy deren
reisses Gletscherwasser in breitem Kiesbett der bairischen
|ne und dem Inn zueilt , am 1. Ufer von dem steilen FeitungS'
Monehiberg eingeschlossen, während der Stadttheil am r. Ufer
an den Capuzincrberg anlehnt. Häufige Feuersbrünste haben
mittelalterliehen Gebäuden wenig übrig gelassen ; die meisten
iten Ton einiger Bedeutung sind, unter den prachtliebenden
Irstbischöfen des 17. und 18. Jahrh. aufgeführt. Die Häuser
It ihren flachen Dächern, die Marmorfa^aden , die zahlreichen
runnen erinnern an Italien, woher die Fürstbischöfe auch ihre
Uumeister kommen Hessen. In manchen Häusern haben die ein-
zelnen Stockwerke verschiedene Eigenthümer. Für die Verschöne-
rung der Stadt ist in den letzten Jahren viel geschehen, namentlich
iurch die Anlage der breiten baumbepflanzten Quais , die sich auf
'beiden Ufern der Salzach vom Eisenbahndamm bis zur Carolinen-
brücke hinziehen und die schönsten Spaziergänge bieten. Am r.
Ufer nach dem Bahnhof hin ist seit Niederlegung der Festungs-
werke ein neues Stadtviertel mit stattlichen Strassen im Entstehen
und iu dem neuen Stadtpark mit dem Curhaus (S. 107) wurde
hier auch für den Fremdenverkehr ein Mittelpunkt geschaffen. —
Eine 1875 vollendete 9 Kit. lange Wasserleitung versorgt die Stadt
mit Quellwasser vom Untersberg (S. 109).
Auf dem 1. Ufer liegt der ältere Stadttheil. Mittelpunkt dessel-
ben ist der BesidengplaU mit dem ansehnlichen BeiidensschloM
(PI. 32), 1592-1724 erbaut, jetzt kaiserl. Wiuter-Kesidenz und von
dem Grossherzog von Toscana bewohnt; gegenüber der H«ubau,
jetzt Sitz der Regierung und des Landesgerichts , sowie des PoH"
und Telegraphen^Bureauty 1588 begonnen, von einem Thürmchen
überragt, in welchem um 7, 11 und 6 U. ein Glockenspiel seine
Weise je dreimal repetirt, die in jedem Monat erneuert wird ; davor
die Haupiwache. An der Südseite die Domkirch« (PI. 9), 1614-28
nach dem Vorbild der Peterskirche zu Rom von Santino Solari er-
baut, mit wertblosen Gemälden und Stuckarbeiten ; in der Kapelle
1. neben dem Eingang ein ^Taufbecken aus Erzguss von 1321.
1859 brannten Dach und Kuppel ab, woher die Beschädigung der
Fresken an der Decke (Herstellung jetzt im Werk). — Auf dem
Domplatz, Westseite des Doms, eine Mariensäule y Bleiguss von
Hagenauer (1772).
Der ^Hofbnuinen, 1664 von Ant. Dario ausgeführt, 14m h., iu
der Mitte des Residenzplatzes, besteht aus 3 Abtheilungen, unten
4 Flusspferde, je aus einem Marmorblock gearbeitet, ebenso die
Atlanten; oben spritzt ein Triton den Wasserstrahl aus einem
Hom über 2,5m hoch.
104 Route 16. SALZBÜRG. Leichenhof 8t. Peter.
Auf dem angrenzenden Mozartplatz *Mozart'B Standbild von
SchwarUhalerj in Erz, 1842 errichtet (PI. 27). Des Meisters (geb.
1756, 1 1791) Geburtshaus (PI. 25) ist in der Getreidegasse (No. 7),
der Krone schräg gegenüber, durch eine Anfschrift bezeichnet;
ebenso sein Wohnhaus (PI. 26) am Hannibal- Platz. — Das Mo-
sart-Archiv (PI. 28) im Chiemseehof , jetzt Landtagsgebäude,
1. Stock, enthält eine interessante Sammlung von Mozart-Reliquien
(Handschriften, Portraits, des Meisters Concertflügel etc.); geöffnet
tagl. 10-12 U. Vm. (20 kr.).
An der Südseite der Domkirche, am Kapitelplatz, ist eine
Pferdeschwemme, die Kapitelschwemmej aus Marmor: „LeopoLDYs
prIkCbps Mb bXbtrVXIt" (1732). Auf dem Kapitelplatze links
die neu in Stand gesetzte Residenz des Erzbischofs, bis 1864 im
Mirabellschlosse (S. 107).
Rechts in der Nähe der Eingang zum *Leiohenhof 8t. Peter
(PI. 16), dem ältesten in Salzburg, an die Nagelfiue-Wand sich
anlehnend. Interessant sind die Zellen in der steilen Felswand
und die daran gehefteten Kapellen (Maximus- und Oertrauden-
Kapelle) aus der Zeit der Gründung durch den heiligen Rupert
um 582. In der Mitte des Friedhofs die spätgoth. *Margareihen-
kirche, 1491 erbaut, 1864 restaurirt, mit Grabsteinen aus dem
15. Jahrb. Unter den modernen Monumenten des Friedhofs das
Grabdenkmal der Gräfin Lanekoronska (f 1839) von Schwanthaler.
In der letzten n. Gruft der Arcaden ruht der Tonsetzer Mich.
^aycfn(f 1806). In der, den Leichenhof n. abschliessenden Stifts-
kirche St. Feter (PI. 16), einer roman. Basilika, 1127 erbaut, 1754
im Zopfstil restaurirt , ist ihm (5. Gap. des n. Seitenschiffs) ein
geschmackloses Denkmal errichtet, neben einem Denkstein des
hier gebomen Ritters Neukomm (ebenfalls Componist) und der
Baronesse Sonnenburg, Mozart's Schwester; an einem Pfeiler ge-
genüber das sehr alte Grabmal des h. Rupert; 1. neben dem Ein-
gang das grosse Grabmal von rothem Marmor eines Ritters v. Rai-
tenau (f 1593). Auch Joh. Staupitz (f 1524), der Freund und
Gönner Luther's , ist hier begraben ; sein Denkstein befindet sich
in der Mitte der St. Yeits-Gapelle. — Das Benedictineratift St. Pe-
ter besitzt eine ansehnliche Bibliothek (40,000 Bände) mit Incu-
nabeln und alten Handschriften, eine sehr merkwürdige Schatz-
kammer und reiches Archiv (Erlaubniss zur Besichtigung , in der
Regel 1 U. Nm., bei der Stiftspforte, 1. neben der Kirchenthür).
Im Stiftskeller , am n. Ausgang des Leichenhofs , guter Wein
(S. 102). In dem Haydnstübchen daselbst pflegte Haydn seinen
Abendwein in fröhlicher Gesellschaft zu trinken. Im Hof r. perma-
nente Kunstausstellung des Salzburger Kunstvereins (Eintr. 20 kr.).
Ganz nahe die Franeifoa]iex^Kiro]ie(Pl. 12) aus dem 13. Jahrb.,
mit schönem roman. Süd-Portal und zierlichem goth. , 1866 neu
ausgebauten Thurm, im Innern Basilika im Uebergangsstil mit
opfigen Zuthaten und sechseckigem , von Säulen getragenen Chor
Museum. SALZBURG. 16. Route. 105
mit Netzge'wölbe und Kapellenkranz (Ende des 15. Jahrh.')- Auf
dem Hochaltar eine *Madonna in Holz von M. Fächer (1480). —
Gegenüber im Franciscaner- Kloster spielt der Pater Peter tägl. Vm.
101/2 U. ein von ihm selbst erfundenes „Orchestrion" (Eintritt für
Herren gestattet).
In der Nähe der ehemalige fürstl. Marstall, jetzt Cavallerie-
Ca8eme(Pl. 1), mit derflommer-Beitseliiüe (PI. 35) (Eintr. lOkr.),
einem in den Felsen des Mönchsbergs 1693 eingehauenen Amphi-
theatermitdrei Reihen Gallerien, und dei Winter 'Reitschule, in wel-
cher als Deckengemälde ein Turnier, 1690 gemalt. Neben der Reit-
schule einerseits der Stiegen auf gang zum Mönchsberg (S. 106),
andrerseits die P/VrdeAcfttocmme mit Marmor-Einfassung und 1670
von Mandl ausgeführter plast. Gruppe (Pferdebändiger).
Neben dem Marstall führt ein 167m 1., 7m br. u. 13m h., 1767
durch die Nagelflue (Breccle) des Mönchsbergs gehanener Tunnel,
das ^Heuthor» ins Freie; an der Stadtseite das Medaillonbild des
Erbauers, Erzb. Sigismund, mitderUeberschrift: tesaxaloquuntur;
an der Aussenseite ein Öm h. Marmorstandbild des h. Sigismund,
von Hagenauer.
Unfern des Ursulinerklosters (PI. 18) ist das *lCiiieam Carolino-
Angnstenm (PL 29), Eingang vom Franz-Joseph-Quai (Eintritt im
Sommer tägl. 9-1 u. 2-5 U. , im Winter Sonnt, u. Donnerst, ;
50 kr.), ausgezeichnet durch geschmackvolle Aufstellung.
Antikenhalle: keltische u. römische Alterthümer aus Salzburg, dem
Pinzgau etc. Im Vestibül grosse Reliefkarte der Salzburg. Alpen u. Hohen
Tauern von Keil. Münzcabinet mit Salzburgischen Münzen vom J. 996-1810
(an 2000 Stück). Mtaikhalle mit einer reichen Sammlung musikal. In-
strumente der drei letzten Jahrhunderte. CostHmhalle mit Herren- und
Damentrachten des 18. Jahrh. Waffenhalle mit Waffen der drei letzten
Jahrhunderte. Burgkapelle mit Sakristei im roman. Stil mit goth. Einrich-
tung. Besonders interessant die nun folgenden Gemächer in vollständig
mittelalterlicher Einrichtung: Spetsetimmer , 16. Jahrb.; Schlafzimmer,
Auf. d. 17. Jahrh.; Jagdzimmer, Ende d. 16. Jahrh.; Wohnzimmer, Ende
17. Jahrh. ; desgl. , Mitte 16. Jahrb. ; mittelalt. Küche. Endlich ein Saal
mit verschiedenartigen antiquar. Gegenständen.
Die Häuser der nächstgelegenen Qstättengasse sind wie Schwal-
bennester an die jähe Wand des Mönchsbergs angebaut, Kammern
und Keller in die Nagelflue eingehauen. Der Berg stürzte wieder-
holt ein und begrub Häuser und Menschen unter seinen Trümmern.
Das alte Klausenthor schloss hier früher die Stadt zwischen Berg
rmä Fluss, an dem jetzt der breite baumbepflanzte Franz ^Joseph^
Quai entlang führt; jenseits der neue Steg zum r. Ufer (1 kr.).
Weiter n. unterhalb der Vorstadt MiiUn überschreitet die Eisen-
bahnbrüeke die Salzach.
Ueber der Stadt auf der süddstl. Spitze des Mönchsbergs die
Festung * Hohen -Salzburg (542m), deren Zlnnenthürme 150m
höher als derCapitelplatz; namentlich Yom Folter- Tkurm(2bm h.)
eine *Rundsicht, wie sonst von keinem Punkt. Der directe Weg
aus der Stadt führt vom Kapitelplatz durch die Festungsgasse hin-
auf, mehrfach durch Tafeln bezeichnet (am Eingang zur Festung
106 BouU 16. SALZBURG. Möfyshsberg,
r. Restauration zur Katz , mit schöuer Aussicht). Die Festung ist
im 9. Jahrhundert gegründet und zu verschiedenen Zeiten ausge-
baut; der grösste Theil der jetzigen stattlichen Gebäude und
Thürme zwischen 1496 und 1519. Die 8t. Oeorgskirche auf dem
Schlosshof, 1502 erbaut, enthält 12 Apostelstatuen in rothem Mar-
mor; an der Aussenseite ein Relief-Denkmal des Erbauers Erzb.
Leonhard (f 1519). Die Füratenzimmer , auf Anordnung des Erz-
herz. Johann 1852 hergestellt, sind sehenswerth. Im Rittersaal ein
schöner goth. Ofen. (Trinkg. 30 kr.)
Der ^Mdnchsberg (Ö02m) , dessen fast 1 St. langer waldbe-
waohsener Bergrucken die West- und Südseite der Stadt umschliesst,
bietet eine Fülle schöner, durch hübsche Anlagen verbundener
Aussichtspunkte. Beste Rundsicht von der Carolinenhöhe : l. die
Festung Hohen- Salzburg, daneben der Gaisberg, am Fuss das Aig-
nerthal, weiter über Schloss Hellbruun das lange Tännengebirge,
der tiefe Einschnitt Pass Lueg, daneben der Hohe GöU, über Schloss
Leopoldskron der dunkle Untersberg, an diesen angereiht das Lat-
teugebirge, Müllnerhorn, Ristfeuchthoni, Sonntagshorn, der Hoch-
staufifen , in der Ebene Schloss Kiesheim. Der im nahen Vorder-
grund stehende Felsstock ist der Reinberg (Ofenlochberg) mit Nagel-
flue-Brüchen. Im W. die bair. Ebene. Im N. Maria-Piain, n.ö.
der au den Gaisberg sich anreihende Capuzinorberg, an dessen Fuss
die Stadt an der Salzach liegt. Ganz in der Nähe der Carolinen-
höhe Achleitner'8 Thurm („zur schönen Aussicht")» gleichfalls be-
suchenswerth (Eintritt 10 kr.). Vom JBur^enpeÄrsöWcr (Restauration)
guter Blick auf die Stadt.
Der nächste Weg aus der Stadt auf den Mönchsberg führt neben
dem Marstall über 283 Stufen hinauf; ein anderer aus der Vor-
stadt Mülln neben der Augustinerkirche durch die Monikapforte ;
ein dritter aus der Vorstadt Nonnthal (Whs. zum rothen Hahn)
durch äM neue Schartenthor. Von der Festung (s. oben) gelaugt mau
zum Mönchsberg durch einen Thorweg unter der Katz (s. oben), an
der LudwigS'Femticht und der burgähulicheu Villa Freyhurg vorbei.
Der östl. unter der Festung gelegene Ausläufer des Berges
heisst der Konnberg, nach dem dortigen Ursuliueriunenkloster. In
der goth. Klosterkirche (1009 gegründet, im 15. Jahrh. erneut)
ein schöuer Flügelaltar ; Krypta mit hübscheu Säulen ; im Thurm
alte Wandgemälde, wahrscheinlich aus der Zeit Heinrichs des Hei-
ligen ; als Eingang zur Kirche ein romau. Portal ; reizende Aussicht
von der Brustwehr.
Ueber die Salzach führt in der Mitte der Stadt die 9 1ml., lim br.
eiserne Stadtbrücke. Am rechten Ufer, gleich bei der Brücke r.
„am PlatzV, das vierstöckige Haus (PI. 38), welches der berühmte
Arzt und Naturforscher Theophrastus Paraeelaut von Hohenheim
(f 1541) bewohnte, durch sein Bildniss bezeichnet.
Am Ende der Liozerganae, in der Vorhalle der Kirche, die «n den
Leichenhof 8t. Sebastian (PI. 17) grenzt, ist sein Grabdenkmal mit Bild-
nifls, 1752 über dem alten Orabstein errichtet , auf welchem er „insif^nU
Capuzinerberg. SALZBURG. 16, RouU. 107
medieine dociov^ genannt wird, »911t dira illa vulnera lepram podagraiu
hydroponm aliaque intanabilia coiyoris coniagia mirifica arte sustulit". L.
am Wege zu der in der Mitte des Kirchhofs stehenden Gahrielskapelle
(1597 erbaut, 1864 restaurirt, Mosaikwände von Castello) Gonstantia v. Nis-
sen Wittwe Mozart (f 1842).
Nördl. führt vom Platz! die Dreifaltigkeltsgasse auf den laugen
MirabeUplatz ; r. das Zollamt (früher HofitalC)^ 1. Schloss Kirabell
(PI. 24), nach einem Brande 1818 neu erbaut, jetzt städt. Eigen-
thum ; dahinter der schöne MirabellgarUn im altfranz. Geschmack,
mit Marmorstatuen und einer Volihre des ornitholog. Comlt^s mit
europ. und exot. Vögeln (10 krO> Au der Südseite (Durchgang
nach dem Haunlhalplatz) die S. 102 gen. Restauration.
An die Nordseite des Mirabellschlosses stösst der hübsch ange-
legte Stadtpark mit dem eleganten neuen Cur- u. Badhaus (Con-
certe s. S. 102) und einer Bronzebüste des Bauraths Karl Frhr.
V. Schwarz am Fuss des „Rosenhügels", von der Stadt Salzburg
1872 errichtet. In einem Kiosk in der Nähe Sattler'» Kosmoramen
und Panorama von Salzburg (Eiutr. 30 kr.). — Dem Badhaus
gegenüber in der Bahnstrasse ^die beiden Faberhäuser im Wiener
Rlngstrassenstil.
W. führt aus dem Stadtpark ein Ausgang auf die Schvrarzstrasse
und zum Steg (1 kr.) über die Salzach (S. 105). L. am Elisabeth-
quai die protestantiBehe Kirehe (PI. loa), ein hübsches Gebäude
im roman. Stil von Götz (1867).
Im Garten der Villa Schtcarz, in der Nähe des Bahnhofs (1/2 8t.),
ein trefifl. Bronze-Standbild ßchillcr's , nach Meixner's Modell von
Fernkorn gegossen.
In der Linzergassc , etwa 200 Schritt von der Stadtbrücke,
gegenüber dem Gablerbräu, an dem grossen Steinportal leicht kennt-
lich, ist der Aufgang zum *CapiLzinerberg (650m). 225 steinerne
Stufen führen an der ,, Aussicht beim Regenschirm" vorbei zum
Kloster (PI. 19). Oben gelangt man durch ein Thor (schellen,
3 kr.) in den Park; 1. das von Wien hierher versetzte „MozarthäuS'-
chen^, in welchem Mozart 1791 die Zauberflöte vollendete ; davor
eine 1877 errichtete Bronzebüste des Meisters; im Innern (20 kr.)
Kränze und ein Gedenkbuch. Weiter auf c. 400 Stufen im Wald
hinan; nach 10 Min. 1. Wegweiser „tur Aussicht nach Bayern^: im
Vordergrund der Bahnhof, r. Maria-Plain, 1. MüUn, in der Mitte die
Salzach weit hinab bis in die bair. Ebene. 2 Min. weiter zeigt r.
ein Wegweiser (der directe Weg führt in 8 Min. zur Restauration)
f^ur obem Stadt- AussichV* (ß Min.') : prächtiger Blick auf Stadt und
Festung, Hochstaoffen, Untersberg und Berchtesgadener Gebirge,
der schönste Punkt des Gapuzinerbergs. Von hier gelangt man
in 5 Min. zum Francisei- Schlössl (auch Capuziner • Scklössl ge-
nannt) , einer ehemaligen Bastei an der Ostseite des Gapuziner-
bergs, 210m über der Salzach, mit Restauration und trefflicher
Aussicht meilenweit auf und ab. — Wer nicht so hoch steigen mag,
begnügt sich mit der Aussieht vom Klostergarteu, wo jedoch nur für
108 Route 16. SALZBURG. Gaiaberg.
Männei Zutritt, oder mit der „ersten Stadt- Aussicht^', Aussiehts-
thürmcheu mit bunten Glasfenstem innerhalb des Thores gleich
rechts hinab.
Schloss und Park Aigen, dem Fürsten Schwarzenberg gehörig,
am Fuss des Gebirges, 1 St. s.o. von Salzburg (Eisenbahn-Station,
s. S. 144), ebenfalls besuchenswerth, Morgenbeleuchtung die vor-
theilhafteste ; schönster Punkt die sog. Kanzel, Man geht (vom
1. U.) über di« hölzerne Carolinenbrückej 'welche am s. Ende der
Stadt vom Caj etaner-Thor am Birgelstein vorbei (Fundort röm. Al-
terthümer, nicht zugänglich) auf die mit schönen Villen besetzte
Strasse nach Algen führt. Am Eingang zum Park (vom Bahnhof
1/4 St.) eine *Restauration , wo man auch einen Führer (30 kr.)
durch die Anlagen erhalten kann.
IV« St. Büdl. von Aigen liegt die Wallfahrtskirche Bt. Jaeob am Thurn,
tre£flicher Aussichtspunkt. Alan folgt dem durchs Aigener Thal führenden
Weg über Stamingerhof (Whs.), Elsbethen (V2 St. ö. die sehenswerthen
Eisbether oder Todten- Klammen^ Führer 30 kr.) und Zieglau, bis zu dem
Wegweiser, von wo man in 10 Min. die Kirche erreicht ; daneben das dem
Orafen Platz gehörige Schloss Thwn und ein Whs.
Der *6ai8berg (1286m) ist der lohnendste Aussichtspunkt in
der nähern Umgebung Salzburgs. Der nächste und bequemste
Weg ist der von der A.V.-Sect. Salzburg neu angelegte, mit Weg-
tafeln und Ruhebänken versehene und durch rothe Striche an den
Bäumen bezeichnete „Alpenvereinsweg'' : über die Garolinenbrücke,
nach 10 Min. von der Aigener Strasse 1. ab auf der „Gaisberg-
strasse" zu den (20 Min.) Apotkekerhofen am Fuss des Berges; hier
1. hinan zur (8/4 St.) Geraberg- oder Zeisberg-Alpe (*Wh8.) und im
Zickzack durch Wald von der Nordseite her zum (1 St.) Gipfel.
Dieser ist ein grasbewachsenes Plateau mit zwei Kuppen; auf
der n. ein zerfallenes , jetzt als Stall benutztes Häuschen ; treff-
liche Aussicht namentlich auf die Salzburger Alpen und die
Ebene mit 7 Seen (vgl. das Panorama ; oben soll ein Hotel gebaut
werden). — Der früher meist benutzte Weg zweigt bei den Apotheker-
höfen r. ab und führt an dien Judenbergerhöfen vorbei zur {^1^2^^-^
Zistelalp (985m), Whs. (Z. von 60 kr. ab) am südl. Fuss des
Gipfels, der von hier entweder auf dem gerade hinaufführenden
steilen Fusspfad in 3/4 St., oder r. ausbiegend auf bequemerem
Wege (sog. Ochsensteig) in 1 St. zu erreichen ist. Von Aigen (s.
oben) zur Zistelalp gleichfalls bequemer Weg (1^2 >StOi anfangs
durch den Park und durch schönen Wald, am Weichselbauer vorbei ;
nach 1^4 St. erreicht man den von den Judenbergerhöfen herauf-
kommenden Weg (Führer 2 fl., un- nöthig; Pferd 5 fl.).
Das kais. Schloss Hellbnum (1 St. südl. von Salzburg) hat
Gartenanlagen und Wasserkünste (Sonntags Nachm. springen sie
gratis, sonst gegen Xrinkg., 50 kr.) im Geschmack des 17. u.
18. Jahrb. Im Schloss (daneben *Re8tauration) Fresken von Mas-
cagni Uk A. (1615). Bei der Einfahrt zum Schloss gleich 1. gelangt
man durch das Gatterthor (falls geschlossen, öffnen lassen, 20 kr.) in
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Maria-Piain. SALZBURG. 16. Route. 109
den vom Ziergarten durch eine Mauer getrennten Park. Nach 200
Schritten vom Fahrweg r. ab den bewaldeten Hügel hinan, am Mo-
natsseUÖBschen vorbei zur (15 Min.) Stadtausaicht mit schönem
Blick auf Salzburg; dann durch den Wald zur (10 Min.) WaU-
mann-Aussicht an der Rückseite des Hügels, mit vortrefflichem
Blick auf denWatzmann. Auf dem Rückwege nach 5 Min. r. hinab
zum Steinernen Theater ^ in den Felsen gehauen, wo unter den
Erzbischöfen mehrmals Pastoralen und Opern aufgeführt wurden ;
zurück auf dem Fahrweg. — Fusspfad von Hellbrunn (Ueberfahrt
über die Salzach) nach Algen , sodass Fussgänger beide Ausflüge
verbinden können. — Y2 St, s. von Hellbrunn an der Strasse nach
Hallein das dem Grafen Arco gehörige Schloss Anif im goth. Stil,
in einem Weiher gelegen.
Y4 St. s.w. von Salzburg Schloss Leopoldslcroii mit grossem
Weiher und SehwimmsehuU (S. 102). Südl. dehnt sich von hier bis
zum Fnss des Untersbergs das grosse Leopoldskroner Moos aus,
durch das die „Moosstrasse" in schnurgerader Richtung bis Glaneck
führt; an derselben eineColonie von 2.00 Häusern (Torf stechereien)
und die,, Moosbäder" (Omnibus s. S. 102): lOMin, vonLeopoldskron
das Ludwigsbad, V2 ^^- ^^^ Marienhad, 1 St. das Kaiser- Karlsbad.
Yon (lV2St.) Glaneck (446m ; WA«.), mit altem Schloss, führt
ein Fahrweg an den Wasserfällen der Glan hinan bis zu ihrem Ur-
sprung, dem (3/4 St.) *Für«t«n6rMnnen (595m), dessen vorzügliches
Wasser (Temperatur 4" R.) jetzt zum Theil nach Salzburg geleitet
ist (vgl. S. 103); am Wege Marmorsägewerke und Kugelmühlen.
In der Nähe (1 1/2 St. von Glaneck am Weg nach Reichenhall, S. 119)
die Marmorbruche (Neubruch, Hofbruch etc.), in denen der schöne
Untersberger Marmor gebrochen wird.
Nördl. am r. Ufer der Salzach weithin sichtbar die 1674 erbaute
stattliche Wallfahrtskirche tfaria-FIain (I3/4 St.); die ♦Aussicht
ist die umfassendste in der Umgebung von Salzburg , bei Abend-
beleuchtung am schönsten. Dürftige Restauration. — Schloss
Klesheim, Eigenthum des Erzh. Carl Ludwig, n.w. in der Ebene
unweit der Saalach, mit schönem Park, bietet gleichfalls eine treff-
liche und ganz eigenthümliche Gebirgsrundsicht (Fahrweg durch
die Vorstadt Mülln über Maxglan, 1 St.).
Der in der Umgebung von Salzburg am meisten hervortretende TJn-
tersberg ist ein ansehnlicher Gebirgsstock mit den drei Gipfeln Geiereck
(180im), Salzburger Hohethron (1851m), Berchtesgadener Hohethron
(1975m). Glaneck (s. oben) ist der gewöhnliche Ausgangspunkt für Be-
steigungen (alle beschwerlich , Proviant mitnehmen) ; die Wege sind von
der A.V.-Sect. Salzburg neuerdings verbessert und durch rothe Farbe
bezeichnet, daher für erfahrne Bergsteiger bei gutem Wetter Führer allen-
falls entbehrlich (Ebner, beim Fürstenbr.-Whs., wird gelobt). — Auf das
Oetereek und den 8alzhurger Hoehthron lohnendster Weg durch das Rosit-
tenthal zur (IVs St.) Untern und (V/2 St.) Obei-n Rotittenalp (1287m), dann
(bei der Wegt*fel r.) den kühn in die senkrechten Wände des Geierecks
gesprengten Dopplersteig hinan (3i5m lang; mit Geländer versehen und
ohne Gefahr) auf das Plateau (V4 St.) und zum (3/4 St.) Oeiereek. Von hier
nieii<t,über Grasboden am Jungfernbrunnen vorbei zum (*/4 8t.) *8alzburger
Hochthron (schönste Rundsicht). — Von der Obern Alp zur ^Kolowratshöhle,
110 Rovteir, UNTERSBERG. Von Saltabufg
Vs St., sehr lohnend ; ein neu angelegter Pfad (mit Geländer versehen und
ohne Gefahr) führt auf den Boden der 62m tiefen Grotte (prächtige Eis-
bildungen). Zurück zur Wegtafel und aufwärt« über den Qamssattel zu
den ^Gamslöehern (1/2 St.), merkwürdigen zusammenhängenden Grotten;
aus der grössten (nHalle") durch zwei Felsöffnungen hübsche Aussicht. —
Von der Obern Alp über den Sehellenberger Sattel (c. 1400m) zwischen
Grossem u. Kleinem Geiereck und am Drachenloch (s. unten) vorbei zur
Kienberg-Alpe und nach Schellenberg (S. 111) SV« St., lohnend; von der
Untern Alp über das Grödiger Thörl nach Orödig (s. u.) IV4 St., nicht
lohnend. — Ein andrer (der alte) Weg auf das Geiereck führt von Glaneck
(nach V2 St. bei der Wegtheilung r.) zur (2 St.) Firmianalp (952m) ; dann
durch Wald über die Steinerne Stiege steil u. beschwerlich (Weg neuer-
dings verbessert) auf das Plateau {X^\^ St.) und zum (V4 St.) Oeiereck. —
Abstieg vom Salzburger Hochthron über die schön gelegene Schweigmühl-
alpe (1492m) nach Glaneck 41/2 St., lohnend; durch das wildromantische
Brunnthal zum Fürstenbrunnen, 3 St., beschwerlich, nur für geübte Berg-
steiger mit Führer. — Auf den Berchtesgadener Hochthron (1975m) am
besten von der W.-Seite (Pass Hallthurm, S. 121) über die Zehnkaser-Alp
in 3V2-4 St. Vom Salzburger zum Berchtesgadener Hochthron über die
Mittagncharte 3V2-4 St. , sehr beschwerlich. — Die Sage lässt im ünters-
berg Karl d. Gr. (auch Karl V.) schlafen, um wieder hervorzutreten, wenn
Deutschland zu alter Herrlichkeit erblüht. (Vom Kaiser Friedrich Bar-
barossa wird dieselbe Sage beim Kyffhäuser in Thüringen erzählt.)
17. Von Salzburg nach Berchtesgaden. Xönigssee.
Von Berehtesgaden naeh Beichenliall und Saalfelden.
23 Kil. PosTOHNiBUs nach Berchtesgaden (vom Schiff) tägl. 6 U. früh
u. 2 ü. Nachm. (vom Erzh. Carl 4 U. Nm.) in 3 St. (1 fl. 5 kr. 5 von Berch-
tesgaden zurück 6 U. früh u. 5 U. Nachm., 2 M 10). Omnibus von Salz-
burg zum Königssee direct tägl. 6 U. (Schiff u. Regenbogen) und 6V2 U.
früh (Krone), in Königssee 9V2 u. 10 U. Von Königssee zurück Nachm.
4, am Salzbergwerk 5 (1 St. Aufenthalt), in Salzburg 9 U. Fahrpreis
1 fl. 10, hin- u. zurück 2 fl. 20 kr., Königssee-Salzburg 2 M. Von Berch-
tesgaden (Bellevue) zum Königssee Omnibus 3mal tägl. (um 6, 12 u. 2
Uhr, zurück 9, 12 u. 3V4 U.) in 1 St. (1 M). — Lohskdtschek nach Bercch-
tesgaden 5 oder 8 fl., hin u. zurück 6 oder 10 fl., zum Königssee u. zurück
8 oder 12 fl. (beides incl. Salzbergwerk): Fahrzeit zum Königssee und
zurück incl. Salzbergwerk 8 St. Auf der Hinfahrt hält man in der
Regel am Whs. zur Almbachklamm und fährt dann direkt bis Königssee
(Besuch des Salzbergwerks Nachm. auf der Rückfahrt); wer letzteres auf
der Hinfahrt besuchen will, fährt direct bis zum Berghaus (in 2 St.). —
Eisenbahn nach Hallein und Fusswanderung über Zill nach Berchtes-
gaden 8. R. 24.
Zwischen Salzburg u. (lV2St.) Qrodig (*Pölzl's Brauhaus) über
den Almcanalj welcher unfern der Landesgrenze aus der Albe oder
Alm, dem Ausfluss des Königssee's, nach Salzburg geführt ist. R.
am Gebirge das alte Schloss Olaneck (S. 109), weiter zurück der
spitze Kegel des Hochstauffen (S. 122), links dei Sehmidtenstein
(1693m) mit dem festungsartigen Gipfel. 1/2 St. westl. der Oosleier
Felsen (o71m), mit trefflicher Aussicht über das Thal. Die Strasse
windet sich um den Fuss des Untersbergs (am Almcanal ein Eisen-
werk und einige Gementfabriken) und tritt bei Neuhaus (GtMih. zum
Drachenloch) an die Alm. R. hoch oben in derFelswand des Unters-
bergs eine durchgehende Oeffnung, das Drachenloch (s. oben) ; am
Bergabhang 1. Schloss Oartenau, jetzt Gementfabrik.
Ein enger Pass, von der Alm durchströmt, zwischen dem
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fMchBtrehtesgaden. SCHELLENBERG. 17. Houie. 411
Untersberg «nd den nordl. Anslänfern des Hohen Oöll, der den
Hintergrund bildet, führt in das Gebiet von Berchtesgaden. Die
Grenze bildet der Hangende Stein ^ eine Felswand an der Alm
(diesseits die östr. , 20 Min. weiter bei einem alten Thurm die bair.
Mauth). Zwei Reliefs im Felsen dienen als Grenzsteine, der erste,
ein österr. von 1818 mit dem h. Leopold , dem Schutzpatron des
Erzherzogthnms , der zweite, ein Crucifix mit der Unterschrift
,,PaxIntrantibn8etInhabitantibus^' einer deijenigen, mit welchen im
Jahre 1514 Probst Gregor Rainer von Berchtesgaden alle Landes-
grenzen besetzen liess. Der alte Markt (14 Kil.) Bohellenberg
(474m ; Amanhauser ; Holzschnitzwaaren bei F. Krieger) hat einen
Marmorthurm. Neben der Kirche eine gusseiserne Säule mit der
Inschrift : „Den tapfem Kriegern 1870-71". An der Brücke über
die Alm ist die Wasserhöhe von 1622 angezeigt.
Die Strasse führt weiter am 1. Ufer der Alm und überschreitet
sie nach 40 Min. auf der KraxUsehneiderhrücke ; vor der Brücke (am
1. Ufer) führt 1. ab der Weg zmt Almhachklamm{%. S. 113). 10 Min.
• Whs. zur Almhachklamm ; 1/4 St. weiter zeigt 1. ein Wegweiser
„über Zill nach Hallein" (S. 145) ; r. der schroff zur Alm abstür-
zende Rauhe Kopf. Das Thal öffnet sich und der Grosse u. Kleine
Watzmann , dazwischen ein breiter Sattel ( Watzmannscharte) mit
Schneeresten treten plötzlich hervor. Ueber den Larosbach (Laros-
wacht s. unten), dann auf der (10 Min.) Freimannbriicke über die
Alm (von hier zur Almbachklamm s. S. 113) und am 1. Ufer am
Abhang hinan; nach 10 Min. erster Blick auf Berchtesgaden mit
seinen vielen stattlichen Gebäuden, zwischen Wiesen und Bäumen
höchst anmuthig am Bergabhang gelegen. 10 Min. weiter (V4 St.
vor Berchtesgaden) bei dem Handweiser , der „zum Salzberg und
Königssee" zeigt, führt 1. eine Fahrstrasse (der directe Weg zum
Königssee) über die Goldehbachbrücke an der Pension Ney C^'Re-
stauration u. Soolbad) vorbei zum (5 Min.) Salzbergwerk; r. die
neuen Berg-Gebäude, gegenüber das alte Stollen-Mundloch des
Salzbergs mit der Ueberschrift : „Ihre Ghurfürstl. Durchlaucht zu
Colin Herzog Ferdinand! in Ober- und Nider-Baym, Administra-
torn des Fürst!. Stiffts Berchtesgaden , Haubtstoll zu disem Berg,
angefangen Anno 1628", daneben das jetzige Stollen - Mundloch
(Ferdinandsberg, 531,74m ü. M.).
^Bkfahbeit DK8 Salzbebowekks sehr interessant, bequemer, kürzer
und billiger als das des Dürubergs bei Hallein (S. 145). Allgemeine Ein-
fahrt 11 U. Vm. und 5 U. Nm., die Person 1 Ul^ CO Pf.^ ausser dieser Zeit
die Person 1 ^ 50 Pf. und für 1-12 Pers. 2 ^ Zuschlag (Einfahrten täg-
lich, auch Sonntags, unausgesetzt von 6 U. früh bis 6 U. Abends). Billets
im Zechenhaus, dem Stollen-Mundloch gegenüber^ in einem Seitengebäude
legt man bergmännische Kleider an (Damen in besonderm Zimmer) und
erhält ein Grubenlicht. Wanderung durch den Bere; (in Begleitung eines
Beamten) ganz in der S. 115 beschriebenen Art^ Beleuchtung der Salz-
grotten, die Fahrt über den 'Salzsee'', ein mit unzähligen Lichtern beleuch-
tetes Sinkwerk, und die Rutschpartie in das verlassene Sinkwerk Kaiser
Franz, eine ungeheure unterirdische Halle, besonders interessant. Vor Ab-
lauf einer Stunde fährt man wieder aus, legt die Bergkleider ab und kauft
allenfalls noch für wenige Kreuzer eine kleine Schachtel mit Salzstufer
112 Route 1 7. BERCHTESG ADEN. Von Salzburg
oder eine Photographie. Ucber dem Stollen-Eingang 1. ein photogr. Atelier,
wo man sich in Bergmannstracht photographiren lassen kann.
23 Kil. Berchtesgaden (576m). Oaath. *Leuthaus oder Post,
Z. 2 J(, F. 72, L. u. B. 50 Pf. ; *Vieb Jahreszeiten, neben der kgl. Villa
am obern Ende des Orts, mit Garten u. schöner Aussicht (Table d''höte
3 J() ; *Watzmann, Z. l'J2-2 J( ; *NEUUAüa ; *Bellevde, mit Bädern,
Z. von 11(2, F. 1, Pens. 6 J( ; *Unter8BEIig bei Huber, Z. 1 J/ 50, B. 25 Pf. ;
die beiden letzteren mit Garten. Für einfache Ansprüche: Xonnthaler
Wh6. 5 BÄR; LÖWE ; Triembacher, wird gelobt. — Pensionen: Villa Geiger ;
Ehrensbekger ; Mauerbühl *, ScHWABZENBECK ^ Berghof; Mater , sm
Wege zum Königssee •, Malterlehex und Kohllehen (v. Gregory) in
Schönau (s. S. 116), V2 St. von Berchtesgaden •, Net , beim Salzbergwerk. —
^Gafi Forstner^ bei der Post. — 800I- u. Wasserbäder im Hotel Bellevue
u. im Soolbad beim Salzbergwerk (s. oben) ^ Flussbad 10 Min. ausserhalb
des Orts 1. von der Salzburger Landstrasse. — Berchtesgadener Schnitz-
WAAREN in Holz, Hom und Elfenbein, seit Jahrhunderten berühmt, reichste
Auswahl bei A. Kaserer, A. Kerschbaumer^ Gebr. Zedimeister^ Walch etc.
— Wagen (1876) : Nach dem Königssee hin und zurück mit 3 stund. Aufent-
halt Einsp. 8 JSf, Zweisp. 11 USf 70 (für jede weitere Stunde 2 M resp.
1 ^ 20 mehr)-, Ramsau 8 ^ u. 11 */Ä 70; hin und zurück (»l« Tag) 11 M
u. 15 M 70; Hintersee 11 ^ 20 u. 17 Jf, hin und zurück 18 UJf 4Ö u. 20 U5? 40 ;
HirschbiUil Zweisp. (incl. Vorspann) 26 U^ 40; Reicttenimll über Hallthurm
11. ,M 20 u. 17 ^, hin u. zurück 13 JS? 40 u. 22 U5? 40; Reichenhall über
Schwarzbachwacht 15 Ui^ 40 u. 22 ^ 90, desgl. u. zurück über Hallthurm
16 Uif 50 u. QSSJC 50; Salzburg 11 Jl^ 40 u. 18 J(, hin und zurück 13 U(^ 50
u. 22 UE^ 50. Trinkgeld überall einbegriffen, Wege- und Brückengeld be-
sonders zu zahlen. — Führer : Georg^ Jos. u. Bapt. Graft., P. Hölzl (Ecker-
Peter), Joh. Illsanker (Stanzl), L. Gutlmann^ G. Wein (Jager Rüpli).
Berchtesgaden war "bis 1803 Sitz einer geforsteten Probstei, deren
Gebiet (8 D Meilen) nur znm sechsten Theil angebaut war, das
Uebrige Fels, Wasser und Wald , so bergig, dass gesagt wurde , es
sei so hoch als breit (zur Orientirung vgl. das treffliche Relief von
Winkler im Massst. von 1 : 25,000, beim Schiflfmeister am Königs-
see aufgestellt). Das stattliche ehemalige Stiftsgebäude ist jetzt
königl. Schloss. Sliftskirche mit roman. Kreuzgang, gesclinitzten
Chorstühlen etc. Von der königl. Villa an der Südseite des Orts
schöne *Aussicht : östl. Schwarzort, Hoher Göll, Hochbrett, Jen-
ner, im Hintergrund Stuhlgebirge und Schönfeldspitze, r. kleiner u.
grosser Watzmann. Im Grund, an der Alm, grosse neue Sudhäuser.
Die nähere und weitere Umgebung bietet eine unerschöpfliche Fülle
reizender Spaziergänge.
Spaziergänge. *Lookstein (628m), IJ2 St., sehr lohnend; bei der
Stiftskirche r. auf der alten Reichenhaller Strasse den Doctorberg hinan,
vor dem Krankenhause r. ab, bei der Wegtheilung am Weinfeldlehen
nochmals r. durch Wald zur Restauration (wer nichts verzehrt, zahlt
30 Pf.). Prächtige Aussicht über das Berchtesgadener Thal, am schönsten
bei Abendbelcuchtnng. — Einige hundert Schritt bevor der Weg zum
Lockstein r. abzweigt, führt 1. ein reizender Weg über die Soolenleitung
an der Wand des Kälbersteins (s. unten) entlang, am Schlösschen Filrsten-
stein und dem Calvarienberg vorbei, bei der kgl. Villa auf die Landstrasse
(•I2 St.). — Kälberstein (»fi St.), gleichfalls lohnend; schöner Wald, hüb-
sche Aussichten. — Auf der alten Beichenhaller Strasse weiter fort, beim
Rosthäusl r. ab zum (1»|4 St.) Kogtweiher ; dann entweder über Aschauer-
lehen und den Tanzbichl auf die neue Reichenhaller Strasse ('[2 St.) und
zurück nach Berchtesgaden (1»|4 St.); oder vom Rostweiher östl. an der
Stapwand entlang über Dieifeld u. das Etzerschlössl (l*f4 St. bis Berchtes-
gaden). — EtserBohlöaal (*\\ St.), von T^onnthal über den Hilgerberg, oder
vom Weinfeldlehen (s. oben) 1. ins Thal ; in der Nähe Whs. am „Schlössl-
naehBerchtesgaden. BERCHTESGADEN. 17. Route. 113
bicU.*' Hübseher Waldweg von hier zum (S|4 St.) Dörfchen Omn mit
WftUfahrtakirehe (Whs.); curück über die Metzenleitm (lifi St.). —
Zur IiArocwAcht (1 St.), ebener Spaziergang längs der Salzburger Strasse;
vor der Goldenbachbrücke, über die der Weg zum Salzberg führt (s. oben),
von der Strasse r. ab am 1. Ufer der Ache, beim Kitianshof aufs r. Ufer,
unterhalb der Freimannbrücke (s. oben) wieder auf die Strasse. —
Unterstein und Schönau (i St.) s. unten.
♦Almbaehklamni (S. 111) : auf der Salzburger Strasse entweder bis zur
('i4 St.) Freitnannbriieke (s. oben), dann den Fusspfad 1. über Oartenau
am 1. Ufer der Ache zur (^fz St.) Almbachmühle ; oder auf der Strasse bis zum
(1*|4 St.) *W7is. zur Almbaehklamm, 10 Blin. weiter auf der Krautschneider-
brücke über die Ache, jenseits den Fusspfad 1., bei der (5 Hin.) Almbaeh-
mähle über den Almbach und am r. Ufer hinan in die malerische Klamm,
durch die der Almbach in einer Reihe von Fällen vom Untersberg hinab-
stürzt. Der Pfad überschreitet wiederholt den Bach; schönster Punkt
bei der Gtimpe, einem Felskessel mit tiefgrünem Wasserbecken und 10m
h. Wasserfall, *|4 St. vom Anfang der Klamm (für stark zum Schwindel
Geneigte an einzelnen Stellen ein Führer angenehm).
*y«>rdereck (2 St.), entweder bei der Schiessstätte über die Ache und
auf meist schattigen Wegen über die Höfe Blatilehen und Baumgartner^
oder vom Salzbergwerk den Fahrweg hinan. Im Forsthaus (999m) Erfr.
(auch Pension); kurz vorher schöner Blick auf Salzburg, Untersberg etc.
Von hier auf die Ecker- Alpe lijz St. , auf die Ros$feld-Alpe 0.^2 St. (vgl.
S. 146). Lohnend und nicht schwierig die Besteigung des Gfthlstein
(1829m), n. Ausläufers des Hohen GöU (2^|2 St., m. Führer).
«Bcharitxkehlalp (104dm), 2^2 St. m. Führer, sehr lohnend. Vom
Fahrwege zum Königssee nach i|2 St. beim Handweiser 1. ab, strecken-
weise ziemlich steil durch den Höllgräben hinan. Die Alp (Krfr.) liegt
auf einer grossen waldumschlossenen Wiese zwischen den gewalti-
gen Felswänden des Göhlstein u. Dürreck. 'U St. weiter aufwärts das
wilde, von Schneeresten und Felstrümmern erfüllte Endtthal^ unmittelbar
am w. Fuss des Hohen GöU.
Bbkgtouben (Führer s. oben). Kneufelspitze (1191m), höchster Gipfel
der Metzenleiten (s. oben), mit prächtiger Aussicht, entweder von Gern
(s. oben) in IV2 St. (bei der Kirche r. aufwärts, im Walde 1., Führer an-
genehm); oder von Berchtesgaden direct in 2i|2 St. (von der Salzburger
Strasse hinter dem Flussbad 1. ab hinan, dann r. über den zweiten
kleinen Bach, weiter am Frei- u. Kasperl-Hof vorbei). — Todter Mann
(1388m) , Vorgipfel des Latteng ebirgez^ über Biseho/tmes (1 St. , an der
Reichenhaller Strasse), oder über das Söldenköpjl (S. 116) in 2>|2 St. ;
lohnend. — Jenner (1876m), über die Königsberg-Alp (S. 115) in 4 St., nicht
schwierig, lohnend. — Hochbrett (22G2m), durch den Krautkasergraben
und über die Mitterkaser-Alpe in 4»|2-5 St. , beschwerlich. — Hoher Oöll
(2519m), 5-6 St., nur für geübte Bergsteiger; am besten von der W. -Seite
durch das grossartig wilde Alpelihal zwischen Dürreck u. Hochbrett;
oder für Schwindelfreie vom Hochbrett über den Breltriedl und die
Archenköpfe. — Schneibstein (2275m), vom Torrener Joch (s. unten) in
2 St., unschwierig, lohnend. — Kahlersberg (234Sm), über die Königsbach-
u. Priesberg-Alpe (S. 115) zur (5 St.) Seelein-Alpe am obersten Ende des
Landthals (s. unten) und mühsam in 2 St. zum Gipfel, mit prächtiger
Aussicht. — Watzmann, Hundstod und Steinernes Meer 8. unten.
Der Glanzpunkt des Berchtesgadener Gebiets ist der **Köziigs-
lee (GOSm), auch Bartholomäuasee genannt, tiefgrün und klar,
10 KU. 1. , 2 Kil. br. , der schönste deutsche See, höchst sehens-
werth nach allen Schweizer und Oheritalischen Seen , von hohen
bis zu 2ÖOOm fast senkrecht aufsteigenden Kalkfelswänden einge-
schlössen, IV2 St. von Berchtesgaden. Drei Wege führen hin:
1. die Fahrstrasse am r. Ufer der Ache über Schwab ;, 2, die Fahr-
strasse am 1. Ufer (darf nur zur Hinfahrt benutzt werden) über
Vnterstein (•Whs.), mit gräfl. Arco'schem Schloss und Park (nicht
Baedbksb's Südbaiern. 18. Aufl. 8
114 Reute 17. KÖNIGSSEE. Von Saltburg
zugänglich) ; 3. ein meist schattiger und staubfreier Fussweg, bei
der königl. Villa 1. die Treppe hinab , an den Sudhäusern vorbei
und über die Bamsauer Ache (r. am Abhang Schloss Lustheim),
weiter erst am 1., dann stets am r. Ufer der KÖnigsseer Ache. Am
See das Dörfchen Königssee (Whs. zum Königssee, mitleidl. Re-
stauration ; zum Löwen stein).
Neben dem Whs. wohnt der Schiffmeister, der die Aufsicht über die
Ruderboote führt und an den bei der Rückkehr der Tarif zu zahlen ist
(den Schiffern ein kl. Trinkg.). Er bestimmt die Anzahl der Ruderer,
zur Hälfte gewöhnlich rüstige Mädchen. Regelmässige Rundfahrten
(1878) vom 1. Juli bis 1. Oct. tägl. Sija U.-l»!« ü. und 10»|2^«|2U.; Fahrtaxe
bis Bartholomä die Pers. 50 Pf., Saletalp (Obersee) 75 Pf., Rundfahrt um
den ganzen See mit ijz St. Aufenthalt an der Saletalp und l^fa St. in Bar-
tholomä 1 Uff 50 Pf. Einzelfahrten: kleines Schiff (1-4 Fers.) mit 1 Ruderer
bis zum Kessel 1 Uff 40, Bartholomä 1 ^ 90, Schrainbach 2 Uff 10, Saletalp
2 Uff 80 Pf. ; mit 2 Ruderern 2 Uff 10, 3 Ulf , 3 .>tf 30, 4 .^ 60 Pf. ; mittl. Schiff
(1-6 Pers.) mit 3 Ruderern 3 Ulf , 4 USf 50, 5 USf , 7 ./# 20 ; grosses (gedecktes
oder ungedecktes) Schiff (bis 30 Pers.) mit 5 Ruderern 4 Uff 90, 8 Uff 10,
9 U5f, 12 Uff 30; mit 6-7 Rud. 5 .>// 60, 9 Uff 20, 10 Uff 20, 14 Ulf 10 Pf. Bei
längerm als 2stünd. Aufenthalt pro Schiffer u. Stunde 25 Pf. mehr. — Die
Fahrt bis St. Bartholomä dauert je nach dem Wind i-V\i St., bis zur
Salet-Alp 1(2 St. mehr. Man fährt am besten direct zur Saletalp (Obersee)
und legt allenfalls auf der Rückkehr in Bartholomä an. Beste Beleuch-
tung Morgens früh und am späten Nachmittag.
Sebfahilt. Links auf vorspringender Landzunge die Villa Beusty
im See die kleine Insel Christlieger oder 8t. Johann mit Kapelle.
Erst wenn das Boot am FaÜcenstein vorbei ist , einer vortretenden
Felswand mit einem Kreuz zur Erinnerung an ein vor 100 Jahren
hier gestrandetes Wallfahrer-Schiff , erscheint der See in seiner ganzen
Ausdehnung, im Hintergrund die Sagereckwandy der Orünsee- und
Funtensee- Tauern y r. daneben die Schonfeldspitze (2651m). Am
ostl. U. stürzt der Kbnigsbach an der rothen Felswand in den See.
Etwas weiter, an der tiefsten Stelle des See's (241m), weckt ein
Pistolenschuss , w. gegen die Schallwand abgefeuert , ein lang
nachhallendes Echo. In der Nähe am ö. Ufer kurz vor dem Kessel-
fall am Wasserspiegel eine Höhle , das KuehUr Loch , durch das
der Wasserfall bei Küchel (S. 146), der GoUinger Fall, sein
Wasser erhalten soll (?).
An einer vortretenden baumbewachsenen Landzunge östl., der
Wallner- Insel j legt das Boot an ; hübsche Anlagen führen hier bergan
an einer künstlichen Einsiedelei vorbei , in 5 Min. in eine enge
Felsschlucht, in der der Kesselbach zwei kleine Wasserfälle bildet.
Beim Hinabsteigen schöner Blick durch den waldigen Vordergrund
über den grünen See auf das jenseitige Gebirge und den Watzmann.
Das Boot nimmt nun seine Richtung w. nach St. Bartholomä,
einem weit in den See vortretenden grünen Vorland mit einem alten
königl. Jagdschloss, zugleich Whs. (Saiblinge theuer ; besser die
Restauration in Königssee, s. oben). Im Vorhaus hängen Abbil-
dungen ungewöhnlich grosser „Lachsferche^' (Saibling, Salmo
salv€linus\ die seit einem Jahrhundert im See gefangen wurden
(im Keller ein grosser Fischkasten); auch ein Bärenkampf, den
der Fischmeister 1675 auf dem See bestanden hat. Die Kapelle
nach Befehte$gaden. KÖNIGSSEE. 17, Boute. 115
'Wird am St. Bartholomäus-Tage (25. Aug.) tod Wallfahrern viel
besucht, während auf den Höhen Abends Feuer brennen. — Die
EiBkaptiUy 1862 eingestürzt, eine Art Gletscher in wilder Schlucht
am Watzmann (1^2 ^^' '^•)) nur 840m ü. M., ist kaum besuchens-
werth (ohne Führer Terboten).
Am s.w. Ende stürzt der wasserreiche Schrambach (s. unten)
aus einer Felsschlucht in den Königssee. Die 8alet-Alp (einf.
Erfr.), eine aus moos- und grasdurchwachsenen Kalkfelstrümmern
bestehende 10 Min. breite Landenge , trennt den Königssee von
dem Y2 8t. langen einsamen, Ton hohen steilen Kalkwänden um-
schlossenen *Oberfee (Besuch in keinem Fall zu versäumen) ; am
Ofitufer die Fi$ehunkl'Alp (Schlüssel zum Boot beim Schiffmeister
in Königssee ; an der Südseite führt ein Fusssteig zur Fischunkl-
Alp). Nur das Bauschen des 1. von der Kaunerwand herabstürzen-
den Wasserfalls unterbricht die erhabene Ruhe dieser wilden
Einöde. Jenseits ragen die TeuftlskÖmer{2S^Am) hoch empor, von
denen an der Rölhswand ein Bach in mehreren Armen 600m hoch
hinabrinnt. Auf dem Rückweg zur Salet-Alp prächtiger Blick auf
den gewaltigen Watzmann.
Vom Kesaelfall (s. oben) fährt ein bequemer Reitweg in langen
Windungen bergan auf die (3 St.) *Oots«nalp (i684m), St. Bartholomä
gegenüber. Unterwegs die Sennhütten von (l*/2 St.) Qoitenthal und {}\\ St.)
SeeaUy dann noch *\\ St. bis zur Gotzenalp ; zuletzt r. (der Reitweg 1. führt
auf die Regenalp). Prächtige Aussicht auf Uebergossene Alp, Steinernes
Meer, Watzmann, GöU, Untersberg etc. Oben drei Sennhütten; Einkehr
und Nachtlager gewöhnlich in der Springelhütte („Hdtel Springel^). Die
Aussicht nach Korden erschliesst sich vollständig erst vom Feueirpalfen^
10 Min. von den Hütten und 60m höher, am n.w. Rande der Alp. Jenseit
desselben wieder etwas tiefer vom Felsrande übersieht man den über
lUOOm tiefer liegenden See und St. Bartholomä. Rückkehr in 2 St. nach
dem Kesselfall, wohin bei der Hinfahrt der Schiffer für die Rückfahrt
(7-8 St. später) zu bestellen ist; oder von der Gotzenthal-Alp r. über die
„Hohe Bahn** (Alpsteig) zur BüchtenrAlpe^ dann über den Königsbach
und direct hinab nach (4-5 St.) Dorf KÖnigssee (in letzterm Fall Führer
angenehm, 4 M).
Von der Ootzenidp nach der Saletalp direct, 4-5 St., für
geübte Berggänger lohnend (Führer 5 M). Der Pfad führt oberhalb der
Wasserkaser vorbei, zuerst auf den (1 St.) Stand des Königs am Laafeld
(für Treibjagden) ; 10 Min. weiter erreicht man den Kamm der Land-
thalwand; hinab zur (25 Min.) Landthal-Alp und durch das Landthal auf
leidlichem, aber ziemlich steilen und schwindligen Pfade zur (2iJ3-3 St.)
FUchunklalp (s. oben) und der (^fs St.) Saletalp. Der Weg ist nament-
lich auch wegen des Wildreichthums dieses unbenutzten kgl. Jagdreviers
(Hirsche u. Qtemsen) interessant. Besser noch geht man von Dorf Königs-
see direct zur (3 St.) Königsbaeh-Alp\ 3(4 St. Priesberg-Alp \ quer durch die
Hirtchelatt über den Ootzentauem zur Regen-Alp (viel Versteinerungen)
und der (2i|2 St.) Landthaltoand (s. oben).
Vom Königssee nach Golling (7 St. , mit Fuhrer), Fusssteig
über die Alp Königsberg (lö89m), reinliche Sennhütte [von hier in 1 St.
der Jenner (1876m) zu besteigen, mit schönem Blick fast über den ganzen
Königssee, Watzmann, Untersberg etc. ; vgl. S. 113J und über das Torrener
Joch (1728m), zwischen Sc^meihtitin und HocMtrett^ hinab zur Joeh-Alp
und durch das Blüntau-ThaL 1. der Kleine Oöll (1751m). Golling s. S. 146.
Touren im Steinernen meer, dem wilden Gebilde s. vom Königssee,
beschwerlich (nur mit kundigem Führer u. Proviant). Kin neuer Weg
führt von Bartholomä am Seeufer entlang zum Sehrainbaei^fall (s. oben),
8*
116 Routen. RAMSAU. Von Berchtes (jaden
Oberhalb des Falls r. hinan durch Wald, in der Höhe über den Bach
zur (l^ja St.) Schrainbach-Alp (894m) und der ('ja St.) Alp Untev-Laner
(1057m) \ dann die steile Saugasse hinan in 77 Windungen zur (l'j* St.)
Alp Ober-Laner (140öm), wu r. der Steig von TrUchitbl herabkommt
(S. 117), und mühsam an den Abhängen der Ojaidköp/e und durch das
enge Ofenloch zwischen 1. Simetsberg, r. Schneiber und Hirschkopf zum
(li|2 St.) Funtensee (16(X)m-, in den Alphütten Unterkunft, als Clubhütte dient
Grasl's Brennhütte). — Ein andrer Weg (für Schwindelfreie lohnender)
führt von der Salel-Älp (s. oben) an der 8agereekwand steil hinan zur
(U|2 St.) aagereck-Älp (1339m), (1 St.) Hals-Alp (1572m), am Schtearzensee
vorbei zur (l^jg St.) Orünsee-Alp (1609, r. unten der Oränsee):, welter an
der Felswand des Orilmee-Tattem sehr steil auf das (i^t St.) Feld (1843m,
/^Aussicht) u. hinab zum (^ja St.) Funtensee. [Von hier auf den Viehkogl
(2160m), liji St., lohnend; auf den Funtensee- Tauem (2568m) 3i|2 St., be-
schwerlich, Aussicht grossartig.] — Mehrere Uebergänge führen vom Funten-
see nach Saalfelden {Buchauer-^ Ranueider-^ Weis^aehel- u. Diessbach-
8eharte)\ am kürzesten u. interessantesten die Ramseider Scharte (2iQfiva)
zwischen Breithorn u. Sommerstein (neuer Steig 1877 eröffnet, vgl. S. 152 ;
7 St. vom Funtensee bis Saalfelden). Die Wege auf dem Plateau sind
zum Theil durch rothe Striche bezeichnet. — Von der Fischvnkl-Alp (s.
(tben) führt ein sehr beschwerlicher Pfad (11-12 St., m. F.) über das
BlühnbacfUhöfl (2034m) ins Blühnbachthal und nach Werfen (S. 148).
In die Ramsan von Königssee directer Weg (Fahrweg, doch für
Fuhrwerk verboten) über unterstem (S. 113) und Schönau (Pens. Malter-
lehen u. Eohllehen, S. 112) zur (1 St.) Illsankmühle (s. unten).
Nach Rbighbnhall gute Strasse (4% St.) von Berchtesgadeu
über den Pass Hallthurm (678m; *Wh6.) zwischen Lattengebirge
lind Vntersherg; schöner RiiclLhlick auf Berchtes gaden, später Aus-
sicht auf Reichenhall (Post 2mal tägl. in 21/2 St. für 2 Jf. Coup<$
2 Jf 50 ; Einsp. 11 Jf^ 20 Pf.).
Weit lohnender ist der weitere "Weg (7 St.) durch die "^amsaa
und über die Schwartbachwcuiht. Die Strasse führt am südl. Ende
des Orts bei der königl. Villa vorbei; nach 10 Min. (Handweiser)
l. hinab auf die Ramsauer Landstrasse; 1 St. Illsankmühle (Whs.')^
wo eine durch den 127m h. Fall eines Gebirgsbachs getriebene
Reichenbach'sche WasBersäulenmaschine die Soole 394m bis zum
Söldenköpfl hebt und über die Schwarzbachwacht in 7 St. langer
Köhrenleitung nach Reichenhall treibt. (Ein Treppenweg führt
zum Söldenköpfl hinauf, von wo guter Fussweg mit schönen Aus-
sichtspunkten bis zur Schwarzbach wacht , s. unten , Fussgängern
zu empfehlen.) Links prächtiger Blick auf den Watzmann y vorn
der breite Steinberg; zur Seite stets die schäumende Ache. Die
Ramsau ist durch den Gegensatz des üppigsten Thal-Grüns und
der gewaltigen, in den schönsten Formen ansteigenden grauen
Gebirge besonders malerisch.
Die Strasse steigt langsam und senkt sich wieder; V2 ^^' 1*
Wegweiser „zum königl. Jagdschloss Wimbach". Fusspfad 1. über
die Brücke, bei der Trinkhalle r. hinan, zur *Wimbaeli-Klainm
(20 Min.). Das bei hellem Wetter himmelblaue Wasser bildet die
schönsten Fälle in der engen Felsschlucht, in die von allen Seiten
die Quellen hinabrieseln. Nach Mittag scheint die Sonne hinein.
^fan gehe ganz hindurch ; am obem Endo der Klamm von einer
Bank oberhalb des Weges schöner Blick in das wilde, von gewalti-
nach neiehenhalL HINTERSEE. 17. RouU. 117
gen Bergen (1. Watzmann, r. Hochkalter) eingeschlossene Wim-
bachthal.
Der Beaach de« obem ^Wimbaclithalfl ist sehr zu empfehlen , doch
musfl man mindestens ^jz St. über das Jagdschloss hinaus, besser bis sur
Griesalp gehen. Outer Reitweg erst am 1., später am r. Ufer des Bachs
durch Fichtenwald, dann quer über das breite Oeröllbett, dem der Bach
entströmt, zum (lij« St.) kgl. Jagd»chlo*s (Erfr.) ; noch 1>|4 St. weiter auf-
wärts die Orietalp (1321m), mit prächtigem Ueberblick des grossartigen
Thalschlusses (von 1. nach r. Watzmann, Hundstod, Bothleiten, Palfel-
hom, Alpelhom, Hocheisspitze, Hochkalter, Steinberg). — Südl. führt
von hier ein zum Theil in den Felsen gehauener Steig über die Jagd-
hütte Truehiibl (1753m) und die Sigerel-Alp zur iS^t St.) Alp Ober-Lanef
(Steinernes Meer, s. S. 116). — Der Orotte Bundstod (2560m) ist von
Trischübl in 3-4 St. durch die Hundstod-Orube zu ersteigen (beschwerlich,
doch ohne Gefahr; grossartige Aussicht).
Besteigung des Watsmaan (Vorderer Gipfel oder Hoehech 26&8m),
mühsam aber lohnend (Führer 7-8 Ulf, s. oben; in Ramsau Joh. Grill
gen. Kederbacher und Joh. Punz). Von Illsank Nachm. in 3, oder von Ram-
sau in 4 St. zur Ouglälp (1548m), wo man in einer der drei Sennhütten über-
nachtet. Morgens in 34 St. über die OvglteJineide und den WälMmannanger^
zuletzt über einen scharfen Grat ziun Gipfel ; oben ein trigon. Signal und
zwei Kreuze, in deren einem ein Fremdenbuch. ^Aussicht bis zum Gross-
Venediger, Krimmler Tauem, weit hinaus über die bairische Ebene, das Salz-
kammergut und das Berchtesgadener Land im ganzen Umfang, in der Tiefe
das Wimbachthal, Königs- und Obersee. — Ein andrer Weg führt von
Königssee (S. 114) über die Herroini- u. Kilhroint-Alp (Bier) zur (3i|z St.)
Falxalp (1678; V ebernachten); von hier an der 1. Seite des Watzmann-
angers in 3 St. zur Spitze (nur für Schwindelfreie). — Besteigung der
jiördl. (2740m) und der *üdl. oder Sch&n/eldspitze (2728m) schwierig.
An der Strasse 10 Min. oberhalb des Wegweisers (s. oben) das
* Whs. zur Wimbaehklamm ; etwas weiter das * Whs. zum Hoch»*
kaUer; ^4 ^^* 'B^^n^aii (662m; Oberwirth), Hauptquartier der
Münchener u. Berliner Maler.
Hinter Ramsau (Y4 St.) theilt sich die Strasse: 1. gehVs zum
Hintersee und über den Hirschbühl nach Ober-Weissbach(s. unten).
Die Strasse nach Rbichbkhall steigt geradeaus (r.) an dem klei-
nen sumpfigen Taubensee (875m) vorbei durch schönen Tannen-
wald zur (^/^ St.) Schwanbaohwacht (890m), Brunnhaus auf der
Passhöhe, von wo ab die vom Söldenköpfl kommende Soolenleitung
neben der Strasse herläuft. 5 Min. weiter ein kl. Whs. (Bier). Nun
hinab in das tiefe waldige Thal zwischen 1. Reitalp^ und r. Latten-
gebirge; 1 St. Brücke über den Sehwarzbaeh, auf der 1. Seite wei-
ter; vorn erscheinen Müllnerhorn und Ristfeichthom ; 20 Min.
Brannhaus Jettenberg (Erfr.) am Ausgang des Thals, Brücke über
den Schwarzbach , der gleich unterhalb in die Saalach fallt (der
jßtaubbaehfaW nach Regen sehenswerth ; Fussstelg von der Brücke
in einigen Minuten) ; dann am r. Ufer der Saalach (jenseits unten
am Fuss des Müllnerhorns die Häuser von Frohnau') nach (1^2 8t.)
• Reichtnhan [ß. 119).
Die Strasse nach Ober - Wbissbach (s. oben) überschreitet
die Ache (hübsche Klamm) und erreicht in Y2 8t. den einsamen
tiefgrünen, von dunkeln Fichten umsäumten ^Hintenee (777m),
vom Hochkalter überragt ; bester Standpunkt die kleine 8t. Antoni-
118 BouUlT, HIRSGHBÜHL.
kapelle an der Westseite, 1. in der Ferne der Hohe GöU. ^/^ St.
weiter ein konigl. Jagdhaus ; daneben ein Whs.
Ausflüge vom Hintersee (Führer J»c. Graber). Zam Blaueü- OleUcher^
zwischen Hochkalter and Steinberg, dem nördlichsten Gletscher der deut-
schen Alpen, beschwerlich, aber sehr lohnend, bis zum Fuss des Gletschers
(1863m) in S^ls St. (Führer 5 J(f); unterwegs wohl Gemsen zu sehen. —
Auf den EdelweUtlahnerkopf (2079m) in 4 St. (Führer ö jU)\ oben
schönes Edelweiss. — Auf das MühUturthom (2361m) mit herrlicher Aus-
sicht auf die Tauem, für geübte Bergsteiger in 5 St. (Führer 8 Ulf). —
Auf den Hoehkalter (2629m), gleichfalls mit schöner Aussicht, Weg
theil weise nicht unbedenklich, nur für durchaus erprobte Berggänger in
5-6 St. (Führer 9 jU).
Wer den Ausflug nach dem Hintersee mit der Tour nach Reiehenhall
verbinden will, geht vom Whs. zurück bis zu dem (20 Hin.) Wegweiser
^nach Maria Kuntersweg'' ; hier den Fusspfad 1., nach 5 Min. 1. den
Hohlweg zwischen den Bauernhöfen hindurch; r. schöner Blick in die
Ramsau mit dem Watzmann, rückwärts der Hochkalter mit dem Blau-
eisgletscher. Weiter stets 1. halten ; in einer starken i|s St. erreicht
man die Reichenhaller Landstr. unterhalb des Taubensees (s. oben).
Weiter in schönem Thal zwischen 1. Hochkalier und r. Mühl^
sturzhom mit grotesken Felsformen hinauf zum (1^/4 St.) Hineh-
buhl (1186m; ♦WÄ«.), Sitz der osterr. Mauth, früher ein befestig-
ter, 1809 von den Baiern gesprengter Pass, damals Gegenstand
heftiger Kämpfe zwischen Tirolern und Baiem.
Die Besteigung des ^Kammerlinghonui (2492m) findet am besten vom
Hirftohbühl-Whs. aus statt, wo man übernachtet und von wo man den
Gipfel in 3-4 St. erreicht. Aussicht der vom Watzmann ähnlich. Füh-
rer (4 JK) und Mundvorrath vom Hirschbühl ans mitnehmen.
Am Wege 10 Min. weiter zwei Hütten : hier führt r. ein Fuss-
weg mit prächtiger Aussicht auf die Grenzgebirge des Saalachthals
in 1 St. hinab auf die Loferer Strasse (S. 189). ^o 8t. weiter zeigt
ein Hand weiser in die Seissenberg- Klamm.
Die *Seiss6nberg- Klamm ist eine tiefe sehr enge Felsschlucht, zu
beiden Seiten vom Weissbach rund ausgewaschen, der unten über mäch-
tige Felsstufen hinstürzt. Oben über der engen Spalte, durch die das
Licht hereinfällt, sieht man statt des blauen Himmels nur einzelne grüne
Gebüsche, die darüber hangen, und so der Klamm eine eigenthümliche
Luftfarbung verleihen. ^Vos saxa loqwintttr'^, lautet zu Ehren des Kai.sers
Franz und Königs Ludwig eine Inschrift an der Brücke, ein schwacher
Abklatsch der Inschrift am Neuthor zu Salzburg (8. 105).
V2 St. unterhalb der Seissenbergklamm , bei Ober-Weistbaeh
(*Wh8.)^ erreicht der Weg Abb Saalachihal und die grosse Tiroler
Strasse (n&<*'b Lofer^ 2V3 St. n., s. S. 189); 10 Min. südl. das
*Wh8. zur Froknwies(QQ^m'). Die Strasse nach Saalfelden (Elnsp.
von Frohn wies 4, Zweisp. 7fl. ; Omnibus tägl. 9U. Ym., Ifl.) führt
am r. Ufer der Saale durch eine 2 St. lange Gebirgsenge (Dieshacher
Hohlwege); bei dem Dorfe DUabach 1. ein Wasserfall. Dann er-
weitert sich das Thal ; nach S. öffnet sich der Blick auf die Tauern.
4 St. Saalfelden j Station der Salzburg- Tiroler Bahn, s. S. 151.
119
18. Von Salzbarg nach Eeichenhall
Vgl. Karte S. 110.
22 K«. EiBENBAHjf in 1 8t. für 1 UT 80, 1 Ul? 20 oder 75 Pf.
Bis Freilasaing (7 Kil.) s. S. 99. Die Bahn zweigt hier 1. ab
und führt am 1. Ufer der SatUaeh hinan ; r. der bewaldete Högel'
htrg, 1. Gaisberg und üntersberg. Von (13 Kil.) Hammerau führt
ein schattiger Waldweg in S/4 St. auf den anssichtreichen Högel-
berg (St. Johanns- Högel; oben gates Whs.); weiter bei (18 Kil.)
Piding r. am Fass des schroff aufragenden Hochstauffen Ruine
Stauffentck. Die Bahn überschreitet die Saalach auf einer Eisen-
gitterbrücke; Bahnhof von Reichenhall 10 Min. vom Kurhaus.
Die P08T8TRASSE von Salzburg nach (4 St.) Reichenhall führt durch die
Vorstadt Hülln über dns Dörfchen Meixfflan nach (2 St.) Berff^ östr,
Manth; dann über den Walserberff nach Sehwarzbaeh (I. am Abhang Mar-
zoU^ das röm. Marciolä), Weitsbaeh and über St. Zeno nach Reichenhall
(Einsp. in 1>|4 St. 5 fl., Zweisp. 71)2 fl.).
SeiohenhAll (479m} (^Kubuaus Achselmannstein ^ ^Louisbnbad
( Wassermann) y Z. von 2 Jf ab, Penn, mit Z. 6-9 Jf\ beide auch für Pas-
santen; Hack^sche Kuranstalt; Maximiliansbad; *Marignbad (Dr,
Hess); *Bad Kirciiberg (s. unten) ; *Villa Kammerer; *Villa Schader,
nahe am Bahnhof; sämmtlich mehr für längeren Aufenthalt. ^Hötel
BuRKKRT, dem Kurhaus gegenüber, mit Garten ; *Lüwe, mit Garten, Z. 2,
F. 1(2, M. 3, L. u. B. 1 Ulf ; * Russischer Hof; Post oder Krone, Z. 21/2 *^\
^Diemer's HdTEL am Bahnhof; Hotel Rinnek; Goldner Hirsch, für be-
scheidene Ansprüche. — Ca/4 Mayi% zugleich Restauration, mit Garten;
Cafi National ; Staimer, beim Kurgarte.n ; Conditorei Sdiiffimann. — Lese'
Zimmer im Kurhaus. — Kurtaxe (bei mehr als 8täg. Aufenthalt) für ein«
zelne Personen 15 Utf, bei Familien für d«*)» Familienhaupt 15 J$ ^ Fami-
lienglieder je b Jt^ Kinder unter 10 Jahren u. Dienerschaft 'iJt. — Post-
bureau im Bahnhof; Teleffraphenbureau in der Stadt. — Einspänner (1876)
nach Grossgmain, Karlstein, Molkenbauer 5, Zweisp. 8 J(\ nach Jetten-
berg 5 oder8i|2, Thumsee 51(2 oder 9, Ifauthhäusl 7 oder lOifz (ganzer Tag 10
oder 15), Schnaizlreut 8 oder 12 (ganzer Tag 10 oder 16), Schnaizlrent
und Ifauthhäusl 9 oder 14 (ganzer Tag 12 oder 18), Inzell 12 oder 18,
Melleek 12 oder 18, Unken 15 oder 24, Lofer 17 oder 27, Berchtesgaden
über Hallthurm 12 oder 16, desgl. und KÖnigssee 15 oder 22 , Ramsau 13
oder 20, über Jettenberg nach Ramsau und Berchtesgaden 15 oder 22,
desgl. mit Hintersee 20 oder 30, über Jettenberg, Ramsau, Berchtesgaden
nach Königssee 17 oder 27, Salzburg 12 oder 17 Ulf; Trinkg. i|« Tag 1
oder li|2, 1 Tag li|2 oder 2^2 Jf. Rückfahrt ist allemal einbegriffen und
wird, falls nicht gemacht, nicht abgerechnet), besuchter Badeort, nach
dem Brand von 1834 neu aufgebaut, an der Saalach, sehr male-
risch nach drei Seiten von einem schönen Bergkranz umgeben, dem
Untersberg (1960m^, Lattengebirge (i77Sm), MüUnerhorn (i^ßim)
und Hochstauffen (1806m), Vereinigungspunkt für die vier, durch
gewaltige Soolenleituugen (80 Kil. lang) mit einander verbundenen
bairischen Salinen. Hierher wird der Ueberfluss der Berchtes-
gadener Soole geleitet (S. 116), von hier werden Traunstein und
Rosenheim mit Soole versorgt. Am Marktplatz die grosaen Salinen-
gebäude , nach dem Brande von 1834 nach Plänen von 0hl-
müUer und Gärtner neu erbaut ; r. das Adminiatrationagebäude , 1.
die vier Sudhäuaer, gegenüber das stattliche Hauptbrunnhaua. In
letzterm, 2. Thür, erhält man Karten (80 Pf.) zum Besuch des
Quellhauses und der Sudhäuser. Die Salzquellen (15) entspringen
1 20 Route 18.
REICHENHALL.
Sal'mt.
16m unter der Erde. 72 Stufen führen hinab; die Soole wird
durch Druckwerke heraufgepumpt, ein Theil ist so salzhaltig (Edel-
quelle 24 %), dass sie gleich versotten wird. Die Soole aus den
10 weniger salzreichen Quellen wird auf das Gradirhaus geleitet
und speist auch den Soolsprudel imGradirpark. Ein 72 St. langer,
2,5m hoher Stollen führt die süssen Grundwasser zur Saalach.
Oben im Brunnhaus die zwei kolossalen Räder, welche die Druck-
werke treiben. Zwei Treppen hoch die Kapelle im byzant. Stil mit
neuen Glasbildern. Im Hof zwei Süsswasser-Springbrunnen mit
den Statuen des h. Virgil und h. Rupert. — Die im roman. Stil
restaurirte Hauptkirche wurde 1862 von Schwind mit Fresken (in
der Chornische Dreifaltigkeit mit Heiligen, über den Pfeilern des
Mittelschilfs Stationsbilder) geschmückt.
Mittelpunkt des Badelebens ist das KurhauB Achselmannstein ;
im Kurgarten tSgl. 6-8 U. Vro. und 5-7 Nm. Musik (Dienst, und
Freit, in Kirchberg, s. unten). Dem Kurhaus gegenüber das t70m
Grossgmain. REICHENHALL. 18. Rmite. 12t
1. Qradirwerk, zu Inhalationszwecken benutzt; zu beiden Seiten
der Oradirpark mit neuen Anlagen und dem 12m hoch springen-
den SoolsprudeL
An der SW. -Seite von Reichenhall, am 1. U. der Saalach, die
•Mineral-, Soolbad- und Molkenkur- Anstalt Kirchberg (^Bademusik
Dienst, und Freit. Nachm. 5-7 U.).
Umgebuxgek. 10 Min. n.ö. vom Kurh&ua an der Salzbarger Strasse
(angenehmer der Promenitdenweg am Fuss des Kirchholzes, an der reizen-
den Villa Karg vorbei) liegt Bt. Z«bo (Hofwirth , gutes Bier) , uraltes
Augustinerkloster, 180S aufgehoben, seit 18&3 Kloster der engl. Fräulein
mit Erziehungsanstalt. Die neu hergestellte Kirche, ursprünglich roman.
Basilika, hat ein schönes roman. Portal aus dem 12. Jahrh. , alten Tauf-
stein, Kanzel u. gut geschnitzte Chorstühle. Im Kreusgang (12. Jahrh.)
an einem Pfeiler ein altes Marmor-Beliefbild Karls des Grossen. Auf
dem anstossenden Friedhof einzelne hübsche Denkmäler.
Von der Schönen Aussicht hinter dem Kurgarten (Whs. *, 20 Min.)
guter Ueberblick der Stadt. N. führt von hier (vor der Höhe 1. ab) die
Eichenallee (am Anfang die „Mol tke -Eiche") zum (1/4 St.) Klotterho/er
(Whs.); von da entweder 1. durch Wald hinab nach (10 Min.) St. Zeno,
oder auf der Höhe im Kirehholz weiter an alten Schanzen (r. Herzogs-
Schanzen, 1778 im bair. Erbfolgekrieg aufgeworfen, 1. die sog. Heiden-
schanzen) vorbei zur (25 Min.) kreisförmigen RömerO)*ehante auf der
K6nig$höhe (Aussicht verwachsen). Zurück am Bteinbrueh vorbei nach
Bt. Zeno ijz St.
S.o. über der Stadt das alte Schloss Oruttenstein; dahinter der StreU-
hilhl mit schöner Aussicht (',4 St.).
Nach Oross-Chnain hübscher Spaziergang (40 Min.); vom Kurhaus ö.
über die Höhe , bei der alten Linde 1. , allmählich bergab , stets mit
schönem Blick auf Untersberg u. Lattengebirge. Das saubere Dörfchen,
mit besuchten Wein- u. Kaffewirthschaften (Kaiser Karl; Untersberg),
liegt am r. Ufer des Weissbaehs unmittelbar über der österr. Grenze.
Kirche im Zopfstil mit goth. Thurm-, im Innern vier Bilder von Zeit-
blom (?) und eine Madonna in Steinmasse, angebl. von Erzbischof Thiemo
im 11. Jahrh. gefertigt. — *|2 St. weiter ö. am Fuss des Untersbergs die
malerische Burgruine Piain (vulgu Salzbüehsel). — Rückweg (meist schat-
tig) durch das Kirchholz über den Klosterhof (s. oben) und St. Zeno ; oder
auch über den Streitbühl (s. oben).
Gegenüber von Reichenhall am 1. Ufer der Saalach liegt Non (Erfr.
beim Fuchsbauer), Dorf mit alter Kirche, am Fusse des HochstaufTen (über
den Xonnersteg, 25 Min.). In den Banner Auen schattige Parkwege. —
Zur Posehenmühle (Erfr.), vom Nonnersteg i|s St.; hübsche Aussicht. —
Padinger Alpe (689m), am Abhang des Hochstauffen, vom Nonnersteg über
Non, oder direct den Serpentinenweg hinan, 3/4 St. ; lohnende Aussicht.
Auf der Berchtesgadener Strasse 25 Min. ö. (näherer Weg vom Kur-
haus zur alten Linde, s. oben, dann r.) die Molkerei des Kurhauses
■ (Erfr.) am Alpffarten-Einganc (Weg bis zur Klause mühelos , 25 Min. ;
enges Felsenthal). — Die Strasse führt weiter zum (1 St.) Pass Sallthurm
(S. 116; Whs.); von hier auf den Untersberg s. S. 110.
Zum Molkenbauer (Whs.) am 1. Vier der Saolach, 20 Min. ; hübscher
Blick ins Saalachthal. Der Weg (meist schattig) führt weiter am 1. Ufer
der Saalach (am r. Ufer die Fahrstrasse, S. 117) nach (IVs St.) Frohnau,
dann über den Jettenberger Steg nach (V« St.) Jettenberg (Staubbachfall
s. S. 117). — Bürgermeister-Alp (1 St.), vom Molkenbauer (oder gleich
jenseit der Saalachbrücke r. ab) im Zickzack durch Wald bergan durch
die Teufelshöhle zur vordern Aussicht (auf Reichenhall etc.), dann durch
die Höhle zurück und den Seitenpfad 1. zur hintern Aussieht (auf Latten-
gebirge, Saalachthal etc.). An der N.-Seite führt ein directer Pfad nach
" Kirchberg hinab.
W. führt die Loferer Strasse (S. 190) am Bad Kirchberg vorbei (r.
I» die Weitwiesen) zum O/1 8t.) Kaitl (Erfr.); in der Nähe das Brunnbaus
i ■
122 Route 10, WELS.
Fager. 10 Blin. weiter bei der Mühle am 1. Ufer des Seebachs zweißt r.
ab der Treppen weg (277 Stufen) zur (20 Min.) Bt. Pankras-Kapelle, 170m
über Reicbenball , mit weiter Aussiebt. Auf der höhern Felskuppe w.
gegenüber (am Treppenweg nach St. Pankraz vorbei den nächsten r. ab-
zweigenden FuBSpfad ) die Ruine Karlatein , gleichfalls mit schöner Aus-
sicht. — V« ^^' weiter (1 St. von Beichenhall) der hübsche Thumsae,
1 Kil. lang, 390m br. ; an der NW.-Seite gute Restauration. 1(2 St. ober-
halb Strassenscheidung, 1. nach Bchnaitlreut und ünhen (* Schwor zberg-
klamm^ Slaub/all^ Sonntagshom 8. S. 189) ; r. nach Inzell über daa (>|3 St.l
*Mauthhättsel (S. 99), einer der lohnendsten Ausflüge von Reichenhall
(schöner Rückweg durch das Höllenbachthal).
Von den näheren Bergbesteigungen ist die des Zwiesel (18%m), des w.
höchsten Gipfels des StauffengeMrges, sehr zu empfehlen (Reitweg, 3-4 St.,
Führer angenehm, 5^J(). Bis zur Restauration am Fuss des Berges (iVs St.)
kann man fuhren ; d^^nn 1^3 St. Steigens bis zur Alphütte (Whs. , 14
Betten), von wo noch *J4 St. zum Gipfel. Oben weite ^Aussicht über
Gebirg (Tauern) und Ebene. — Die Besteigung des Hockstauffen (1813m)
ist weit schwieriger (von der N.-Seite durch die Wtitscharte) \ auf dem
Gipfel ein 10 Gtr. schweres Kreuz.
»Stoiaaer Alpe am Teisenbefff (1334m) , von Stat. Piding (8. 119) in
31/2 St., bequem und sehr lohnend; Fahrweg über Jiauthhausen^ Auger
und Kohlhäusl bis zur Alphütte (Erfr.). Abstieg event. nach Siegsdorf
(8. 101) oder Teuendor/ (S. 99).
Sehr lohnender weiterer Ausflug (1 Tag, zu Wagen) über JetUnberg^
8ch%oartbachwacM^ Bairuau^ Win^achklanun ^ K&nigs$ee^ Berchtesgaden und
über Hallthurm zurück \ 2 Tage : über Melleck^ Unken ^ Lofer nich Ober-
Weiubaeh; zurück über ßirsehbühl^ RanuaUj Sehwctrzbacfmachty JetUnberg.
19. Von Linz nach Salzburg.
125 Kil. Kai8£Kin Elisabsth Westbahn. Fahrzeit, Gourierzug 3 St.
5 91. (7 fl. 13, 5 fl. 35 kr. Ö.W.) , gewöhnl. Zug 4 St. 30 M. (5 fl. 94, 4 fl.
46, 2 fl. 97 kr.).
Idns (^Erzherzog Karl ; *Roth€r Krebs ; Ooldner Adler ; Löwe ;
Kanone etc.), s. Baedeker' s Oesterreich. Bald nach der Ausfahrt
zeigen sich auf dem niedern Höhenzug r. eine Anzahl der Linzer
Festungsthürme ; darüber fern der Pösilingherg mit der Kirche.
Stat. Horsehing, Marchtrenk, (27 Kil.) Wels (313m; ^Posty Kai-
serin von Oesterreich, am Bahnhof), das Ovilabis der Römer, Städt-
chen an der Traun mit neuer goth. Kirche, Knotenpunkt der
Passauer Bahn. Kaiser Maximilian I. und Prinz Karl von Lothringen
starben in der alten fürstlich Auersperg'schen Burg. Jenseit des
Ortes r. eine grosse Gayallerie-Gaseme.
4 St. s. ö. von Wels liegt die uralte berühmte reiche Benedictlner- Abtei
Xremunttnatsr mit dem gleichn. Ort (*Kai»er Maximilian). Karl d. Gr.
schenkte der 777 von Herzog Tassilo von Bayern gegründeten Abtei
(August 1877 elfhundertjähriges Jubiläum) den nahen Almtee (S. 126) mit
dem gansen Gestade. Das schlossartige Gebäude ist aus dem 18. Jahrb.;
ansehnliche Bibliothek mit Handschriften und Incnnabeln. Die vortrefT-
lieh ausgestattete, 8 Stock hohe Sternwarte enthält in den unteren Stock-
werken grosse naturgeschichtliche Sammlungen. Sehr sehenswerth die
Fifichbehälter mit zwei dressirten Fischottern. — Hall (S. 360), mit dem
neuen ständischen Soolbad, liegt 1*|8 St. östl.
Die Bahn tritt jenseit Wels bald in waldige Gegend, die mit
kurzen Unterbrechungen bis Lambach währt. Stat. Qunskirehen^
dann (38 KU.) Lambaoh (33öm ; ^Bahnhofs-RestauraHon-, •Rossl),
Knotenpunkt der Gmundener Bahn (S. 123). Das Städtchen ist au
L AMBACH. 19. Route. 123
jrrosseii Gebäuden auiTallend reich , darunter die stattliche, 1032
gegründete Benedietiner ^ Abtei mit Kupfentichsammlung, In-
cunabeln, Manuscripten und nenn groBsen Altarbl&ttem von San-'
drart. Von der Hohe am rechten Traunufer unterhalb des Einflusses
der Ager blickt aus Bäumen eine Wallfahrtskirche hervor, drei-
eckig, mit drei Thürmen, kurz alles dreifach bis auf den drei-
farbigen Marmorfussboden, 1T22 von einem Abt des Benedictiner-
stifts zu Ehren der heil. Dreifaltigkeit erbaut.
Von L am buch nach Gmünd en 0^7 Kil.) Zweigbahn in V/2 St.
für 1 fl. 47, 1 fi. 11 oder 40 kr. Die schmalspurige Bahn wendet sieh in
grossem Bogen nach Süden und überschreitet die Traun ; vorn der Traun-
stein (S. 126), dessen höckeriges Profll, von hier gesehen, Aehnlichkeit
mit dem Antlitz Ludwigs XVI. haben soll; daneben die Gletscher des
Dachstein, r. das Höllengebirge. Stat. Roitham. (12 KU.) Traun/all; ein
Fussweg führt neben der Station r. durch den Wald in 3DHin. hinab 2um
^T^^UBfall (Wh*.). Durch den hnlben Fluss zieht sich zum 1. Ufer hin
ein langer zackiger Damm von Kagelflue mit einigen höheren FelsrifTen,
durch und über welche die grüne Traun 13m h. herabstürzt. Bester Stnnd-
punkt die Brücke unterhalb des Falls und der mit Geländer versehene Vor-
Mprung unter derselben. Am r. Ufer ein im J. 1416 erbauter Ganal, der «gute
Fall** (394m lang, 15m Gefall), durch den meist Mittags zwischen 11 u. 12 U.
die Salzschiffe passiren (Durchfahrt 1 Min.). Ein Müllerbursche sperrt diesen
Canal, sodass die ganze Wassermnsse 1. über die Felsen stürzt, und wirft
einige Scheit Holz in den Fall (Trinkg. 20-30 kr.). — Sehr hübsch und
ganz gefahrlos ist die Fahrt auf einem dieser Salz«chiffe von Gmunden
zum Traunfall (Abfahrt von Gmunden Vorm. gegen 10 U., Fahrzeit bis
zum Fall li|2 St., 1 fl.); die Passagiere steigen M« St. unterhalb aus (als
Tagespartie von Gmunden aus viel gemacht^ Bückfahrt mit der Eisenbahn).
Folgt Stat. Eichherg- Steyrermühle mit grosser Papierfabrik , Laakir-
cheny Obet^weis., Gmunden^ Seebahnhof (vom Bahnhof der Salzkammergut-
bahn 25 Min. entfernt; s. S. 124).
Die Bahn verläset das Traunthal und tritt in das Thal der Ager ;
1. der Traunstein und das Hollengebirge. Von (45 KU.") Breiten-
schützing führt r. eine Kohlenbahu nach Wolf »egg. 49 Kil. Sehwa-
nen8tadt(i St. s.o. der Traunfall, 8. obenl; 55 Kil. Attaang f 403m ;
Bahnhof s-Re8taur.\ Kreuzungspunkt der Salzkammergutbahn, die
von hier n. über den Hauaruck nach Ried , Sehärding und Passau,
s. über Gmunden nach laeM, Aunaee und Steinach führt (s. R. 20),
Bei der Weiterfahrt 1. Schloss Puchheim, im Hintergrund das Höl-
lengebirge (S. 142). 60 Kil. YöoUftbmek (433m; •Mohr; Post),
freundliches Städtchen an der Ager, mit alten Thorthürmen und
Mauerresten ; an der Ostseite auf einer Anhöhe die alte goth. Kirche
von Schondorf (liAcih dem Alter see s. S. 142").
Weiter zweimal über die Ager; r. Schloss und Ruine Warten-
bürg. Bei (65 Kil.) TimeUtam tritt die Bahn in das Thal der
Vockla, die hier in die Ager fallt. 72 Kil. Redl-Zipf mit grosser
Brauerei; 76 Kil. VodUamarkt; 81 Kil. Frankenmarkt (536m),
grosser Marktflecken. Die Bahn verlässt die Yöckla und durch-
zieht in grossen Curven waldiges Hügelland, die Wasserscheide
zwischen Traun und Tun. Vor (97 Kil.) Strasswalchen (b^riia)
zeigt sich 1. das überhängende Hom des Schafbergs und der Schober
(nach Mondsee s. S. 114). 99 Kil. Steindorf Knotenpunkt der
Bahn nach Braunau; dann (101 KU.) Köstendorf Stat. für das südl.
1 24 Route 20. GMUNDEN. Salskammergui.
10 Min. entfernte Städtchen Neumnrkt. Sehr zu empfehlen der
Besuch des Tannbergs (784m), vom Bahnhof n.w. in IY4 St. be-
quem zu ersteigen, mit prächtiger Aussicht (oben *Whs.).
Vor (111 Kil.) Seekirehen tritt die Bahn an den I72 St. 1.
Waller- oder Seekirchener - See (504m); am n. und w. Ufer Moor-
gründe. Weiter durch waldige Gegend, mehrfach über die tief-
eingeschnittene Fischach (Ausfluss des Wallersee's) ; dann wendet
sich die Bahn 1. in das Salzachthal (1. die runde Kuppe des
Gaisbergs, r. Untersberg, Watzmann, dann Mariaplain , dahinter
der Stauffen). Der Bahnhof von (125 Kil.) Salzburg (S. 102) liegt
1/4 St von dfer Salzachbrücke.
20. Von Salzburg nach Ischl und Aussee. Salz-
kammergut.
148 Kil. Eisenbahn (Kaiserin Elisabeth Westbahn) bis Attnang, 70 Kil.,
in 3V2-4 St. für 3 fl. 33, 2 fl. 44, 1 fl. 66 kr. ; von Attnang bis Avssee
(Kronprinz Rudolf-Bahn), 78 Kil., in 3V2-ÖV2 St. für 3 fl. 84, 2 (1. 88, 1 fl.
92 kr. — Von Wien nach Ischl über Attnang (287 Kil.), Eisenbahn (Wesst-
bahn u. Rudol/bahn) in lii|2 St. für 13 fl. 71, 10 fl. 27, 6 fl. 85 kr. ^ über
Selzthal C351 Kil. ; Südbahn u. Rudolf bahn) in 15-16 St. für 17 fl. 6, 12 fl. 80,
8 fl. 53 kr.
Das ^^Balzkammer^t ist ein der Region der Voralpen angehörendes
Gebirgsland, an der Grenze von Salzburg und Steiermark, 12 QM. mit
17,500 Einw. (3500 Protest.), freundliche grüne wechselreiche Thäler,
stille trauliche Seen, von der Traun durchströmt, welche den Hall-
städter mit den Traun-See verbindet und bei Lambach den S. 123 ge-
nannten Wasserfall bildet. Im Hittelpunkt der berühmte Badeort Ischl.
Wohl kein deutsches Land mag auf so engem Baum so viel Naturschön-
heiten darbieten: man kann Wochen und Monate zu genussreichen
Wanderungen verwenden. — Die neue Salzkammergutbahn (von Schärding
bis Steinach 174 Kil. lang), im Herbst 1877 dem Verkehr übergeben, ist
sowohl durch die herrlichen Landschaften, welche sie durchzieht, als
wegen der techn. Schwierigkeiten, welche bei ihrem Bau zu überwinden
waren (11 Tunnels mit einer Gesammtlänge von 3ö04m, 15 Brücken,
mehrere Viaducte, bedeutende Uferbauten und ansehnliche Steigungen)
hochinteressant.
Bis (70 Kil.) Attnang s. S. 123. Die neue Salzkammerguthahn
überschreitet die Ager [t. Schloss Pitchheim^ S. 123), dann die
Aurach und führt durch das freundliche Aurachthal über (75 Kil.)
Aurachkirchen (465m) nach (82 Kil.) Qmunden (493m); der Bahn-
hof liegt w. oberhalb der Stadt */4 St. vom See, halbwegs zwischen
Gmünd en und Pinsdorf.
Onumden (42om). *H6tel Austbia, ^Bellevue (P1. a), beide 1. Cl.,
am See, mit schöner Aussicht; *Hötel Laufhubeb, am See, unweit des
Lambacher Bahnhofs, mit Garten (s. unten), Z. 1 fl., L. u. B.ÖO kr. ; *Gold-
NES Schiff (PI. b), Z. 1 fl. u. mehr, L. u. B 50 kr. ; *Kbone (Fl. c), am
öeestadel, hinter dem Casino; Post-, *Goldneb Bbunnen (PI. e), über
der Schleuse der Traun, guter Wein; *Goldne Sonke (PI. f); »Gast-
haus AH KoQL (PI. d), 5 Min. vom See, schöne Aussicht; Goldnek
Hirsch (PI. g). — (hfis : Driethaller (PI. i) , am Landungsplatz, schöne
Aussicht; Zum Goldnen Schiff ; Harrinoeb. — *Ca8ino (PI. 1) am See,
mit Restauration, grosser Terrasse, Lesecabinet etc. Besuchte Garten-
Restauration beim Hotel Lauf huber (s. oben) am See, beim Hotel Bellevue,
Koglbräiihati» etc. KaiTegarten Lisihuber an der Esplanade, wo auch ein
124 Route 20. GMÜNDEN. Sahkammergut.
10 Min. entfernte Städtchen Neumarkt. Sehr zu empfehlen der
Besuch des Tannbergs (784m), yom Bahnhof u.vr. in 1^4 St. be-
quem zu ersteigen, mit prächtiger Aussicht (oben *Wh8.).
Vor (111 Kil.) Seekirehen tritt die Bahn an den V/^ St. 1.
Waller- oder Äecfeirc/iener-Äec (504m); am n, und w. Ufer Moor-
grQnde. Weiter durch waldige Gegend , mehrfach über die tief-
eingeschnittene Fischach (Ausfluss des Wallersee's); dann wendet
sich die Bahn 1. in das Salzachthal (1. die runde Kuppe des
Gaisbergs, r. Untersberg, Watzmann, dann Mariaplain, dahinter
der Stauffen). Der Bahnhof von (125 Kil.) Salzburg (S. 102) liegt
Vi St von dfer Salzachbrücke.
20. Von Salzbarg nach Ischl und Aassee. Salz-
kammergat.
148 Kil. Eisenbahn fÄautfWn Elisabeth Westbahn) bis Atlnang, 70 Kil.,
in 3V2-4 St. für 3 fl. 33, 2 fl. 44, 1 fl. 66 kr. ; von Attnang bis Av»see
(KrmpiHnz Rudolf-Bahn), 78 Kil., in 3V2ÖV2 St. für 3 (1. 84, 2 tl. 88, i II.
92 kr. — Von Wien nach Ischl über Attnang (287 KilJ, Eisenbahn (West-
bahn u. Rudolfbahn) in li»]« St. für 13 0. 71, 10 fl. 27, 6 fl. 85 kr.; über
SeUthal (dbi Kil. •, Südbahn u. Rudolfbahn) in 15-16 8t. für 17 fl. 6, 12 fl. 80,
8 fl. 53 kr.
Das ^^Salzkammeri^t ist ein der Region der Voralpen angehörendes
Oebirgsland, an der Grenze von Salzburg und Steiermark, 12 QM. mit
17,500 Einw. (3500 Protest.), freundliche grüne wechselreiche Thäler,
stille trauliche Seen, von der Trann durchströmt, welche den Hall-
städter mit den Traun-See verbindet und bei Lambach den S. 123 ge-
nannten Wasserfall bildet. Im Mittelpunkt der berühmte Badeort Ischl.
Wobl kein deutsches Land mag auf so engem Baum so viel Naturschön-
heiten darbieten: man kann Wochen und Monate zu genussreichen
Wanderungen verwenden. — Die neue Salxkammergutbahn (von Schärding
bis Steinach 174 Kil. lang), im Herbst 1877 dem Verkehr übergeben, ist
sowohl durch die herrlichen Landschaften, welche sie durchzieht, als
wegen der techn. Schwierigkeiten, welche bei ihrem Bau zu überwinden
waren (11 Tunnels mit einer Gesammtlänge von d504m, 15 Brücken,
mehrere Viaducte, bedeutende Uferbauten und ansehnliche Steigungen)
hochinteressant.
Bis (^70 Kil.) Attnang s. S. 123. Die neue Salzkammergutbahn
überschreitet die Ager (r. Schloss Puchheim^ S. 123), dann die
Aurach und führt durch das freundliche Aurachthal über {7b Kil.)
Aurachkirchen (465ra) nach {S1 Kil.) Omunden (493m); der Bahn-
hof liegt w. oberhalb der Stadt y^ St. vom See, halb'wegs zwischen
Gmunden und Pinsdorf.
Omunden (42Öm). «Hotel Austbia, «Bellevue (Fl. a), beide 1. CK,
am See, mit schöner Aussicht ^ «HdTEL Ladfhuber, am See, unweit des
Lambacher Bahnhofs, mit Garten (s. unten), Z. 1 fl., L. u. B. 50 kr. \ *Qold-
NK.s Schiff (PI. b), Z. 1 fl. u. mehr, L. u. B 50 kr. ; *Kbonk (PI. c), am
Seestadel, hinter dem Casino; Post-, «Goldnek Bkuxken (PI. e), über
der Schleuse der Traun, guter Wein; «Goldne Sokne (PI. f); «Gast-
haus AM KoGL (PI. d), 5 Min. vom See, schöne Ausaicht; Goldneb
Hirsch (PI. g). — Cafig: Driethaller (PI. i) , am Landungsplatz, schöne
Aussicht*, Zum Goldnen Schiff; Harringer. — «Casino (PI. 1) am See,
mit Restauration, grosser Terrasse, Lesecabinet etc. Besuchte Garten-
Restauration beim Hotel Lat^fhuber (s. oben) am See, beim Botel Bellevue,
Koglbriitihaus. etc. Kaflegarten Linthuher an der Enplanade, wo auch ein
Saltkammerjful.
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20. Boult.
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70 kl. WarMgeld per Stunde; Trinkg. bei TagfoliTteii 1 fl. u. 1 II. SO kr.
— ScuiffEiT*»: Boot niU 1 Ruderer narb Ort gderWsyer 30 kr., Oriln-
hergergul 40 kr., Prillinser 60, Allmünsler, Bbenzweier, EngBlcul,
Kleine Bunw 9U, HoliengiK 1 fl., Liinoiutiage 1 fl. 30 kr. (Buiklubrl,
einbegrlSeo), mit 2 Seblt^rn durchscbnllUlch dls Haltte mehr; Zeit-
hhrten die Stunde mll einem Schiffer 60 kr., mit zwei Scbiffern 1 n.
— Beitesel mit Siltel die Stunde 1 II., jede folüeade 60 kr., i|t Tag S fl.
— UänhariCi BacliJmailluiig na Sceplali mit Lcibbibliatbek).
126 RouU20. GMUNDBN. Saltkammetffut
Omunden, betriebgames Städtchen (6000 Einw.) und Hauptort
des Salzkammerguts , am Ausfluss der Traun aus dem Traunsee
reizend gelegen , wird als ivurort und Sommerfrischort viel be-
sucht. In der Stadtpfarrkirche ein von Schwanthaler 1656 ge-
schnitzter iiolzaltar; hübsche neue evang. Kirche. Die ^^St. 1.
am w. Ufer sich hinziehende Esplanade (tägl. 12-1 Uhr u. ^^2'
8 U. Nm., Sonnt. 12-1 U. Nm. Musik) bietet eine freie Aussicht
auf den See: gleich links der bewaldete Orünberg^ dann der
fast senkrecht aus dem See aufsteigende Traunetein (1691m),
der £r^ope^ (1570m), weiter r. im Hintergrund der Wildekoget
(2093m), den See anscheinend schliessend der Kleine Sonnstein
(923m), an dessen Fuss Traunkirchen , r. die Sonnstein ' Höhe
(1045m), davor die breite Fahmau (1201m), dahinter der lange
Kranabet8attel(S. 127), das HölUn- und HocUekengehvrgeiß. 142).
Hübsche Anlagen, Gärten und Villen umgeben die Stadt.
SPAZi£B6i.NGE in der Nähe: n. (lü Min.) die Wunderburg und 5 Min.
weiter der Calvarimberg ; n.w. der Hochkogel (540m), if« St. (am Fasse
das Koglbräuhaus, s. oben)^ w. * Villa 8aiori mit reizendem Park, herr-
lichen Aussichtspunkten und einer Meierei, wo Kaffe u. Milch zu haben
(25 Min.), und Villa Barber am Annawäldchen (ijs St.), beide am Wege
nach Altmünster ^ s.w. Ort 0\i St.) mit dem im See gelegenen, durch
eine i20m lange Brücke mit dem Land verbundenen Schloss.
Weitere Spaziergänge : Auf der neuen Fahrstrasse nach ('j« St.) Alt-
müntter^ (1 St.) Ebenticeier, (2'/« St.) Traunkirchen (s. u.). — An der Villa
Satori (a. oben) vorbei auf durch Handweiser und Farbenstriche bezeich-
netem Wege zum Omundener Berg (Ö22m) mit schöner Aussicht (l^js St.,
oben Whs.) \ hinab zur (1 St.) Reindlmühle (Whs.) im Aurachthal, zurück über
(1 St.) Ebenzweier (im Ganzen 4i(« St.). — Am 1. Traunufer abwärts zur
Altmühle (Sf4 St.), OhUtorf (Whs.) l^J« St. ; auf der Vöcklabrucker Strasse
über Pinxdorf zur Dichilmühle (!>/« St.), Kabenmühle (2 St.). — * Traun/all
(S. 128), zu Fuss (nicht lohnend) 2 St. ; besser mit der Lambacher Eisen-
bahn (S. 123) oder auf einem der S. 123 gen. Salzschiffe. — Am östlichen
Seeufer liegen: 20 Min. das Orünberger Out^ 'js St. Prillinger (vorm.
Wim$ner)y >(4 St. Engel. 55 Min. Kleine Ramsau, 1 St. Boitengut, 1>|2 St.
Steininger (König von Ilannover) , alle mit Bestaur. \ Hin- oder Bück-
fahrt im Kahn, den man sich in ümunden bestellt.
Weitbee Ausflüge: Ueber die Himmelreichuneu (1 St.), die Schnee-
wie*e (>/2 St.) und (Va St.) das Hochgesehirr (U57m), mit Blick auf die
Gletscher des Dachsteins, zum (1 St.) Laudaehsee (SSlm), an der Ostseite
des Traunsteins malerisch gelegen ) zurück entweder über Franzi im
Hott (2 St.) oder über das Hoiiengut (isji St.) , und mit Kahn in *\* St.
nach Gmunden^ mehrfach Handweiser, Führer entbehrlich. — Besteigung
des Traunsteina (1691m) mühsam, im Ganzen kaum lohnend genug : über-
fahren zur Lainatutiege (wohin auch ein neuer Fusssteig am See entlang
führt), hinauf zur (1 St.) Mairalm (Erfr.), in schöner Lage, von da noch
3 St. znr Spitze (nur mit Führer, A. Beitter in Gmunden).
Auf den Sonnsteia (923m), bequeme Nachmittagspartie ^ von Traun-
kirchen 20 Min. auf der Strasse gegen Ebensee, dann r. ab auf markirtem
Wege in IV2 St. zum Gipfel (nur die letzten 20 Min. über Felsen), mit reizen-
der Aussicht auf die den See umrahmenden Gebirge und das Ebenseer Thal.
Almaee, lohnende Tagestour (zu Wagen i'/s St.). Fahrstrasse über
(3 St.) Mühldorf (*Whs.) im hübschen Almthal nach (2 St.) Orünau und
zum (2 St.) Almsee (G69m), dem Stift Kremsmünster (S. 122) gehörig, in
grossartiger Umgebung am Nordrande des Todten Gebirges (im Seehaus
gute Unterkunft). — Vom See durch den Nesselgraben und über die
Mangeralpe zum Offensee (S. 127) 4 St. (Führer 3 i\.)\ oder auch (mäb-
%m, nur mit Fuhrer) von der Mangeralpe s. über den Wilden Hee (lö54m)
ch (4 St.) Alt-Ausxee (S. 132).
Satzkammergut TtlAtJNSEE. i>0. tloute, 127
Von Gml'ndem nach Iscill (Dampfbootfahrt über den Traun-
see für nicht Eilige vorzuziehen, 1 St. von Gmunden bis Ebensee,
1 fl.> Die Bahn führt hinter der ViUa Satori (S. 126) vorbei und
tritt an den schönen 12 Kii. laugen *Traiuiiee (422m), (an-
fangs hoch über demselben ; gegenüber der Traunstein, 1. oberhalb
Gmunden Schloss Ort (S. 12^) und die Villa der Grossherzogin
von Toscana, weiter die schlossartige Villa des Herzogs von Wür-
temberg. 87 Kil. Ebenzweier, mit Schloss der Herzogin von Bor-
deaux; 10 Min. n. AUmünster mit der ältesten Kirche der Gegend;
südl. am See die stattliche ViUa Wanda. Die Landschaft wird,
wie man sich dem Südende des See's nähert, ernster, die grünen
Hügel weichen höheren Bergen ; der Traunstein hängt Östl. gleich-
sam über dem Wasser; hinter ihm erscheint der Hochkogel (1483m),
weiter der schöngeformte Erlakogd (s. unten). 91 Kil. Stat. Trann-
kirehen; y^^t, s.o. das gleichn. Dorf (Po^t; Cs,te Fellner^ dicht
am See), auf einem Vorsprung der Fahmau reizend gelegen , der
schönste Punkt am See (hier der Schauplatz einer Sage, ähnlich
der von Hero und Leander). Folgen vier kurze Tunnels, dann der
1428m 1. Sonnstein' Tunnel (um die Aussenseite des Sonnsteins
am See hin führt die Landstrasse ; ein steinerner Löwe vorn an der
Ecke, von der Bahn nicht sichtbar , erinnert an den Strassenbau).
Die Bahn führt mit der Strasse noch kurze Zeit am See entlang,
überschreitet die Traun bei ihrer Mündung in den See und erreicht
(98 Kil.) Ebeniee (42om; Bahnhofs-Restauration)] gegenüber am
1. Ufer der Traun das Dorf Langbath (*Po8t; ♦Kronej mit grossen
Sudhäusern. Gewaltige Holzvorräthe lagern in und an der Traun ;
zahlreiche Flösse gehen von hier in die Donau. Die Soole wird von
Ischl und Hallstadt (S. 133) in hölzernen Röhren hierher geleitet.
Hübscher Spaziergang längs der Soolenleitung zum (3/4 St.) Steinkogel
(*Wli8.) nait schöner Aussicht, und zum (1 St.) *Riwnbachfall (in der Mühle
Erfr.).
Nach den ^Langbath-Been 2>|2 St., lohnend : Fahrweg im Langbath- Thal
hinan zur (1 St.) Kreh-Alp (Ertr.) und dem (']» St.) Vordem Lungbathaee
(67öm)j von da Fusspfad zum (}\2 St.) kleineren, aber schöneren Hintern
See (727m). — Zum Attersee s. S. 143.
Der XrmiiabetMtttel , ö. Ausläufer des Höllengebirges, welches sich
8 St. lang zwischen Traun- u. Attersee hinzieht, ist von Langbath in Sif« St.
bequem zu ersteigen (Führer 2 fl. , Jos. Stummer u. Joh. Huber in Eben-
seej. Vom vordem Gipfel (Feuerkogel, lö9im) treffl. Aussicht über das Salz-
kammergut, das Flachland bis zum Böhmerwald und die Steirischen Al-
pen i umfassender noch 3/4 St. weiter vom Alber/eldkogel (1706m). Der ge-
wöhnlich gemachte Weg führt von Ebensee über den Calvarienberg durch
das Otoll, doch kann man auch den Ausflug mit dem vorigen verbinden
und von der Kreh-Alp hinansteigen (Weg steil und steinig). Unterkunft in
den zwei Sennhütten nahe am Gipfel.
Erlakogel (157(hn)^ von Ebensee über die J^tzstein- und Müller- Alpe
in 31/2 St. mit Führer, gleichfalls unschwierig und lohnend.
Zum Offensee (651m) durch das Frauentpeissenbachthal Fahrweg in 3 St.
Der See mit kais. Jagdschloss liegt malerisch in grünem Thalkessel, südl.
überragt vom Todten Gebirge (S. 132). Ein Uebergang führt von hier über
die Mangeralp zum (4 St.) Alrmee (ri. 126; Führer 3 fl.); ein andrer (be-
schwerlich, nur mit Führer) über den Wilden See (3. oben) nach (6 St.)
Alt- Austee (S. 132).
1 28 RpuU -Jll. \mtiL. Saltknmii'eryul.
Weiter am r. Ufer der Truiii fgegaiiiibet am 1. Utet die Laiid-
stTMse uiid die SooleiileiEung) duicb das biibache Tnunthst zut
UalCeitalle Koith an dei Mündung dee fVauenaieinentachi (e.
obeiO; dann In sieh Teietigeudem Thal iiacli (109 Kit.) Sut. Atter-
lee- Wtlsambach, wo die Slrasee naoh |^3 St.) WtiMctAaeU am Atter-
^ see T. aliiweigt \ß. 143\ Auf einem Feleeii In der Ttaun ehi
^ hohes Kreuz, ein zveitee guiz nahe bei Taiihl. Ueber die Trauii iiaeli
— ~.' 114Kil. I»ohl(;468m> »Kitbekis Kubibeih (PI, 1)-, •HütelBauüb
~V |I>1. 2). in herrliche^ Ligo gut der HoUe oberlinlb Ischl, beide vornehm.
jV mitentaprecbcndeaPTslgen; *Pust (PI. 3), Z. von 1 fl. ab, L. und B. «J kr. ;
V VKiuKiA-HOrtL (PI. 4)i «Khbh iPI. S), Z. li|rS fl., h. iO, F, 60. B.
—t-, 4» kr.; EKZiiEKiui^FaASKK*iii.a"l-6). — S. Cl.. »StekscPI. 1); ■Kkubk
^ IPI, 81; •BiiRiitHEE Hof {Pi. 9). — Sbieb CinH*i'> mil C»tä-Be«l«nrmt,
■^ Leieiimmec etc. («. unleB). — ■K.HwMSwheilaMiall von Dr. Hirtita,
10 Hin. vum Ende der Eiplannde, gut eii^erichtel. Fem, mil Z. 25-3! n.
-^* ».üclientlich. — Cafi Saimaner. der Pual geEenüber; Ca/i! Waller (mtl
' ^ CimdUoiel) auf der Biptanade. — Im Summer ntattr (Fl. 16). — Sehiciiain'
c^ von £. itänhnTil, Ffsrrgiisw. — KurUixt für Fremde, die länger nla 8 Tage
P in lücbl blelljen, S Q., minder Bemittelte 6 0., Frauen 2 11., Kinder, Ouu-
>J. vemanlen elc. 1 0., Dtenslholen 'ji II. die Per.on, M<a<kl«zt bei mehr ola
t.. Mag. Aufenlhalian., jcdae Fimlllenglied 1 fl. — Fiamek iTartf von INTair
nach Strobl in Hj, St., einjpinnig 1, iweiapannle 7 II. ; Ä. WoiSqa»g in
Salzkammergut. ISCHL. 20. RouU. 129
2il4 St., iijs und 8 fl. ; St. Gilgen in 3 St., 5 und 9 Ü. •, Qosau-MüM in 2 St.,
4ijs und 8 fl.; HalUtadt in Qij^ St., 5 u. 9fl.-, Vovder-Gotau in 3^(2 St., 6 u.
10 fl. ; Go$au- Schmied in 4 St., 6M3 und 11 fl. ; Weissenbach am Attertee in
2>|2 St. , 5 und 9 fl. ; Trinkgeld für den halben Tag 70 oder 90 kr. , für
den ganzen Tag 1 fl. oder 1 fl. 20 kr. Innerhalb des Orts die Fahrt (bis
zur Dauer einer Stunde) einsp. 1 fl. ÖO kr., zweisp. 2 fl. 50 kr.
Ischl , Mittelpunkt des Salzkammergats , in schöner Lage auf
einer von der Traun und Ischl umflossenen Halbinsel , ist als Bad
erst seit 1822 bekannt (4000 Einw.). Seitdem Ischl ein Wiener
Modebad geworden , gehört es zu den theuersten Bädern und ist
für Fussgänger wenig behaglich (in der Höhe der Saison zuweilen
Unterkommen schwer zu finden). Ausser den Soolbädern (Salzge-
halt 250/q) werden Sehlamm-, Schwefel-, Fichtennadel-, Salzdampf-
u. a. Bäder, Molken, sowie eine Salz- und eine Schwefelquelle als
Gärmittel verwendet. Promenadenwege mit schattigen Ruheplätzen
durchziehen das reizende Thal nach allen Richtungen.
Vom Bahnhof, an der Ostseite der Stadt (in der Nähe die neue
prot. Kirche)^ führt die Dampfbadgasse am Rudolfsgarten mit
der Büste des Erzh. Rudolf und dem Rudolfabad vorbei zu der
1852 restauxirtenP/'arr&ircÄ«(Pl. 11), mit Altarblättern von Kupel-
wieser und neuen Deckengemälden (Geschichten des h. Nikolaus)
von Mader. Südl. fvon der Kirche am Kaiser-Ferdinandsplatz der
Molkensaal (PI. 12) und das Badhaus (bei schlechtem Wetter
Morgens Cnrmusik). In der Nähe ö. das k.k. Sudwerk (PI. 13),
daneben das Salzdampfbad (PI. 14) ; w. das Giselabad.
Vom Kalser-Ferdinandsplatz führt w. die Pfarrgasse zum. Markt'
platz und der Traunbrücke, Am 1. Ufer der Traun beginnt hier die
Sophien-Esplanade, schattige Baumreihen mit Caftf und Conditorei,
Abends Hauptspaziergang der Curgäste (672-8V2U. Ab., Sonntags
auch 12-1 U. Mittags Curmusik) ; in der Mitte ein kleines Standbild
der Hygiea aus Erz mit der Inschrift : „Man nennt als grösstes Glück
auf Erden, gesund zu sein - ich sage nein ! ein grösseres ist ge-
sund zu werden".
Auf der Westseite der vom Markt n. auslaufenden Wirerstrasse
das neue Casino (Cursalon) mit Caf^- Restaurant, Lese- und Con-
versationssälen , grossem Concertsaal etc. ; auf der Terrasse Abends
häufig Musik. In den Anlagen n.w. ein kleiner Bazar\ ö. an der
Wirerstrasse die kolossale Büste des Dr. Wirer von Rettenbach (f
1844), von „dem dankbaren Ischl seinem Wohlthäter^' errichtet.
-^ Am 1. Ufer der Ischl in der Nähe der Schwimmschule ein 1874
gegründetes Museum mit naturhistor. u. a. Gegenständen aus dem
Salzkammergut.
SpaziergÄmoe. Die *kaiserl. Villa mit schönen Garten- und Park-
anlagen (bei Anwesenheit der kaiserl. Familie, gewöhnlich Juli bis Sept.,
unzugänglich). — Das Karolinen- Panorama 0|4 St.) und die ITeue Sehmalnau
(3|4 St.), zwei Kaffehäuser 1. der Strasse nach Ebensee, mit hübschem Blick
auf Ischl; hinab zum (20 Min.) Qstötien-Whs. und längs der Soolenleitung
nach Ischl zurück (20 Hin.). — Zum * Sophien- Doppelblick (»ja St.) entweder
durch den kais. Park an der Collage vorbei •, oder auf der obem Brücke
über die Ischl und r. hinan (Cafe; Aussicht auf Ischl, den Dachstein und
Baicdekeb's Südbai^m. 18. Aufl. 9
130 Route 20. ISOHL. Salxkammergut.
das Wolfgangs-Thal). Von hier zur (IJ4 St.) *Dachitein- Aussicht und dem
HohentoUem- Wasserfall; zurück entweder r. über Trenkelbach (*|a St.) oder
1. durchs Jaimenthül (l'ja St.). — W. zum Kalvarienberg ('l* St.)^ Ahom-
bfihl (IJ2 St.) j von hier über die Milchwirthsehaft Linden zum kl. Nussen-
see am Abhang des Kattergebirges (IV2 St.). — Auf der Ischler Strasse über
die Pfandlbrücke ins Zimitzthal mit der Zimitzwildniss (Whs.) und dem
Zimitzgraben (2 St.)^ zurück am 1. Ufer der Ischl über Trenkelbachmilhle.
Von Pfand! auf der Strasse nach St. Wolfgang zum Branntweinhäusl und
(mit Führer) an Wirer^s Wasserfall vorbei zum Schwarzen See (ä'/a St.
von Ischl; vgl. 6. 143). — Von der Esplanade durch die Franz-Karl-Allee
zum Molkensieder (Cafe) und dem Kaiser-Franz- Josephsplatz (IJ2 St.); an
der Kaltwasserheilanstalt (s. oben) vorbei nach Ruine Wildenstein am Ab-
hang des Kattergebirges (1 St.). Auf dem schattigen Promenaden weg (Kai-
ser Ferdinands-Morgenweg ) und dem hübschen Fusswege längs der Soolen-
leitung (Franz-Karl- Promenade) nach Laufen (1 St.). — Am r. Traunufer:
auf den *Syrius- oder Hundskogel (Henriettenhöhe) (3/4 St.); bester Ueber-
blick über Ischl und Umgegend. Ueber die untere Brücke zur Retten-
bach-M^le OI2 St.), Eettenbach-Wildniss (hübsche Klamm) (ij« St.); über
Sterzen''s Abendsitz (schöne Aussicht) in 3J4 St. nach Ischl zurück.
Zum lachler Salzberg: auf der Laufener Poststrasse (s. unten) bis
(20 Min.) Reiterndorf (*Bachwirth), hier 1. ab Fahrweg im Sulzthal hinan
nach (*li St.) Pemegg, wo im Berghaus die Erlaubniss zum Befahren des
Salzbergs ertheilt wird; dann noch ijz St. steiler Fusspfad. Die Gruben
bestehen aus 12 Stollen oder Gallerien, die horizontal eine über der an-
dern in den Berg getrieben sind: Eingang durch die mittlere (966m),
„Kaiserin Maria Ludovika** genannt. Die Besichtigung eines solchen
Bergwerks, zu Berchtesgaden (S. 111), Hallein (S. 145) oder hier, ist im-
mer merkwürdig, doch darf man das Grossartige und den Glanz des Ge-
steins, wie es sich z. B. zu Wieliczka darstellt, nicht erwarten; die
Salzad»m, welche in blaugrünem oder grünlichem Thon liegen, sind
dafür nicht mächtig genug. Es macht darum auch die Beleuchtung der
Gallerien, während der Badesaison jede Woche einmal (ausser dieser
Zeit für etwa ö fl.) , nicht den erwarteten Eindruck. Zur Gewinnung
der Soole wird Süsswasser in die grossen Kammern geleitet, welche.s
4-6 Wochen stehen bleibt, die Salzadern aussaugt und dann als gesät-
tigte Soole nach Ischl und Ebensee (S. 127) geleitet und dort versotten
wird. — Vom Salzberg in l'fa St. auf die *Hütteneckalp mit prächtiger
Aussicht auf Dachstein etc., unten der Hallstädter See; Abstieg nach
(2 St.) Qoisern (s. u.).
Bekotouren (Schatz , Oraf, Richer u. A. , Führer). Auf die Zimitz
(Leonsberg- Zinken, 1734m), durch das Zimitzthal und über die Schüttalp
in 4 St., etwas mühsam (Führer 3fl.); ^Aussicht auf Dachstein, St. Wolf-
gangs-, Mond- u. Attersee. — Hohe Schrott (1783m), über die Kothalpe
in 4 St. , gleichfalls lohnend (3 fl.). — Hainzen (höchster Gipfel des
Kattergebirges, 1637m), vom Molkensieder in 3 St. (3 fl.) ; zurück über
den kl. Nussensee (s. oben). — Predigtstuhl (1276m) über Reitemdorf u.
Obereck in 3 St. (1 fl. 30 kr.), mit ähnlicher Aussicht wie von der Hüt-
teneckalp (s. oben) ; hinab über die Rossmoosalp nach (1>(2 St.) Goisern. —
Kahlenberg (1831m), höchster Gipfel des Ramsauer Gebirges, von Goisern
über Ramsau in i^2 St. (von Gosau in 3^2 St.); prächtige Aussicht.
Ausflüge zu Wagen odeb mit der Eisenbahn. 1. Hallstadt ein Tag
(s. S. 133). — 2. Ootau (S. 135) und Hallstadt ein Tag. Eisenbahn bis
Steg; zu Wagen über Gosau-Mühl und Gosau zum Gosauer-Schmied in
21I2 St. , zu Fuss zum Vordersee und zurück in 2 St. , zu Wagen nach
Gosau-Mühl 2 St. , mit Dampfboot in ^\t St. nach Hallstadt, zu Fuss zum
Waldbach-Slrub und zurück in IM2 St., mit Dampfboot nach Steg und per
Eisenbahn nach Ischl zurück. — 3. St. Wolfgang und Schafberg (S. 138),
Nachm. mit Wagen in 2 St. nach St. Wolfgang, zu Fuss in 3>|2 St. auf
den Schafberg, IJbcht oben, folgenden Morgen direct odar über St. Gilgen
zurück. — 4. Traun-See und Traunfall mit Eisenbahn und Dampfboot,
ein Tag, Mittag in Gmunden (S. 124). — 5. Weissenbach am Attersee (S. 143)
'u Wagen 2'J8 St., Boot nach Unterach »j« St., über den Mondsee und Ht,
Satzkammergut. GOISERN. 2Ö. Route. 1^1
Oilgen zurück, ein Tag (Oder auf dem St. Gilgener Weg auf den Scbafberg
und über St. Wolf gang zurück, l^js Tag). — 6. HalUtadt und Ausiee^ 2 Tage.
Von Ischl nach Ausseb. Die Bahn tritt wieder auf das r.
Ufer der Traun und umzieht die Vorstadt Grit9 (kurzer Tunnel
unter der PoBtstrasse) \ weiter dicht am ■ r. Ufer des Flusses , um
denFuss A%% SyriuskogU herum (s. oben) ; gegenüber Ruine Wilden-
stein am Abhang des Kattergebirges (s. oben). Das Thal verengt
sich; die Bahn tritt auf das 1. Ufer und erreicht (119 Kil.) Stat.
Laufen , 7« *^^* "• ^^" ^^™ ^™ '• ^^^' malerisch gelegenen Markt
(479m; *Qurtner; Post). Die Traun hat hier starke Stromschnellen
(der „wilde Laufen'^ ; Fusspfad nach Ischl (lohnend) s. S. 130.
— Wieder über die Traun nach (121 Kil.) Stat. Anzenau; gegen-
über am 1. Ufer Ober' Weissenbdch, mit grossen Holzlagern, an der
Mündung des Weiasenbach-ThaU.
1 St. in letztenn thalauf die Ohorinaky-Xlause (627m), ein grosser ge-
mauerter Damm mit 3 Thoren, durch den das Wasser des Weissenbacha
gestaut wird, zum Schwemmen der Baumstämme, wenn die Schleusen
geöffnet werden (gewöhnlich einmal monatlich^ der Tag wird in Ischl zuvor
bekannt gemacht) ^ Wagen von Ischl in 1SJ4 St., einsp. 3iJ8, zweisp. 7 fl. —
Ein bequemer Waldweg führt an der Mündung des Weissenbachthals 1.
hinan auf den (3J4 St.) Hochmuth , mit herrlicher Aussicht über das Thal,
die Ausseer Gebirge und den Hallstädter See.
Das Thal erweiter sich ; r. das liamsauer Gebirge , 1. der Sar-
stein (S. 132). 124 Kil. Ooiiem (500m; zur Wartburg), ansehn-
liches Dorf mit der grossten evang. Gemeinde im Salzkammergut.
Bei Stambachj 1/4 St. s., führt die alte Pötschen-Strasae über St.
Agatha nach (31/2 St.) Aussee 1. bergan. 127 Kil. Steg, am n. Ende
des Hallst&dtet See's (S. 133). Die Bahn umzieht das ö. Ufer des
See's (am w. Ufer die Strasse nach Hallstadt. S. 133) in einer Höhe
von 13m über dem Seespiegel , an dem jäh abstürzenden Fuss des
Sarstein streckenweise in den Fels gesprengt ; r. der Gosauhals,
Gosaumühl , weiter der Plassen und die Berge im Hintergrund des
See's, Krippenstein, Zwölferkogl, Hirlatz. Gegenüber yon Hall-
Stadt (S. 133; hoch oben Aei Rudolphsthumi) windet sich die Bahn
um den Sechserkogl, einen vortretenden Ausläufer des Sarstein
(kurzer Tunnel; r. am See das Schlosschen Grub') und er-
reicht (136 Kil.) Stat. Obertraun (J. M, Hintereres Whs,) am s.o.
£nde des See's (Dampf boot nach Hall Stadt s. S. 133 ; Ruderboot
mit 2 Schiffern 56 kr.).
Von Obertraun nach Aussee über den Koppen 3 St., für Fuss-
gänger lohnend, meist durch schönen Wald. Der Besuch der Koppen-
briUlerhfthle, 1 St. von Obertraun im Brüllergraben 1. unterhalb der
Strasse, ist mit der Koppentour leicht zu verbinden, lohnt aber nur im
Frühjahr, wenn der Bach, der unterirdisch durch die Höhle tost, durch
die Schneeschmelze angeschwollen ist (Führer und Fackeln nöthig). —
Von Obertraun auf den Barstein s. S. 134.
Die nun folgende Strecke durch das enge wilde JCopperUhal,
stets ^icht an der brausenden Traun , ist interessant und erinnert
an das Gesänse im Ennsthal (S. 362). Die Bahn führt durch
einen Tunnel und überschreitet den Fluss ; endlich öffnet sich die
Schlucht und die Bahn erreicht (148 Kil.) Stat. Aussee (650m \
9*
132 Route 20, AUSSEE.
Bahiihofs-ResCaur.)? ^^^ Unter- Kainisch (k.k. Sudweik), 20 Min. s.
von Aussee (Omnil>us etc. am Bahnhof).
Austee (654m} (^Post; *Cahl Hackl; Sonne; Juh. Stügeh; IT^eu-
peb; Lamm;. Wilder Mann. — Ccbhaus mit Zeitungen etc. an der Mec-
sery-Promenade. — Fiaker na«h Orundlsee CSchraml) oder Alt-Ausnee n. zu-
rück einsp. 2 a. 40, zweisp. 4fl. 20 kr. iacl. Trinkg., nur Hinfahrt 1 fl. 90 oder
3 fl. 40 kr.), steiii^cher Markt in reizender Lage an der Traun,
deren drei Arme (Alt-Ausseer, Grundlseer und Oedenseer Traun)
sioh hier vereinigen, mit grossen Sudhäusern (ÖOO Gtr. Salz tagl.),
als Curort (Soolbäder, Molken etc.) besucht, hat mit der steigenden
Frequenz der letzten Jahre den früheren einfachen Charakter voll-
standig eingebiisst ; Wiener Preise. In der kleinen 8pitdUcirche ein
gutes altdeutsches Altarblatt von 1449.
1/4 St. w. am Wege nach Alt-Aussee (8. unten) das Badehötel Elisa-
beth^ früher Schreiber's Snnatorium u. Kaltwasserheilanstalt (nicht billig,
Z. 1 fl. 80 kr. - 3 fl., pr. Woche lOijj-lTVa fl-, L. u. B. 45, M. 1 fl. 80, Pens,
ohne Z. von 2 fl. ÖO kr. ab). — In der Kähe mehrere möblirte Villen, die
für die Saison an Familien etc. vermiethet werden , in geschützter Lage
zwischen Wiesen und Fichtenwäldern.
Hübsche nähere Spaziergänge (Vz-i St.) zur Tauscherin, mit gutem
Ueberblick der n. Umgebung; (Sarstein, Loser, Driesselwand, Todtes Ge-
birge); zum Fttehsbauer^ mit Aussicht auf den Altausseer See; Schmidt-
gut^ mit Aussicht auf den Dachstein *, zum Frosch^ Waser^ Loitzl etc.
Nach ^Alt-Aonae (1 St.) lohnender Ausflug ; Fiaker 8. oben (Fahrzeit
sj« St.) ; Omnibui (von der Sonne) tägl. IM« V- ^m. für 50 kr. Die Fahr-
strasse führt an der Wasserheilanstalt (s. oben) vorbei durch das waldige
"Thal der Ältatuseer Traun^ die sie dreimal überschreitet, nach Ält-Au»tee
(Kitzer) und Fisehemdorf (*Wh8. am See), an dem schönen grünen Ält-
atu»eer-S€e (709m), 3Kil. lang, 1 Kil. breit, ö. überragt von der Driesselwand,
8. Tressenstein, n. Loser u. Sandling. Vom Jägerhaus «m n. Ende (1 St.)
schöner Blick auf den Dachstein. — Von Alt-Aussee auf die Pßint$berg-
Aipe, mit Wasserfall u. hübscher Aussicht, 1 St., lohnend. — Zum Äut-
geer Saltberg am Sandling 1 St.; Befuhrung wie beim Ischler Salzberg
(S. 130). — Besteigung des Loser (i83^m) beschwerlich (über die Augster-
Älpe in 3 St., nur mit Führer, 2i(2-3 fl.) ; Aussicht sehr lohnend.
Von Ischl nach Alt-Aussee direct (6>|« St. , mit Führer) , be-
schwerlieh; im Settenbachthal (8. 130) hinan zur (3 St.) Rettenbachalp am
8. Fu.ss des Hohen Sehrott; dann durch den FUidergraben zur gleichn.
Alp, hinab zu den Brandwies- Hütten und durch das Augstbachthal zwi-
schen Sandling und Loser nach Fisehemdorf (s. oben).
Zum ^QrumiiaM gleichfalls sehr lohnend (IMs St. bis zum Schraml ;
Fiaker s. oben, Fahrz. '{4 St. ; Omnibus 9 U. früh und 31)2 U. Nm. von der
Sonne, 50 kr.) : Fahrstrasse meist durch Wald an der Grundlseer Traun
hin, bei der Seeklause über die Traun und am See entlang zum *Schraml-
Whs.y mit reizender Aussicht (für längern Aufenthalt zu empfehlen, Z.
l-lVs fl.). Der Orundlsee (709m), 6 Kil. Inng, 1 Kil. breit, sehr fischreich,
ist von waldigen Bergen umschlossen ; östl. im Hintergrund die kahlen
Wände des Todten Gebirges. Die Fahrstrasse führt weiter am (>|4 St.)
Whs. zum Ladner vorbei zum (Ms St.) Oössl am obern Ende des See's
(Boot mit 2 Schiffern bis zum Ladner und zurück 1 fl. 50 kr., bis Gössl
1 fl. 80 kr.). Von hier Fahrweg zum (20 Min.) Toplitx-See (716m) mit
zwei Wasserfällen; i)« St. weiter der kleine Kammersee, in wilder Ein-
samkeit am Fuss der Weissen Wand gelegen. (Sehr lohnende Partie, die
„Drei-Seen Tour*'. Beim Schraml sind stets Schiffer zu haben, die den
Reteenden für 2 fl. 70 kr. zum obern Ende des Grandlsee''8 fahren, ihn
dann über die Landzunge zum (20 Hin.) Toplitx-See begleiten, auch über
diesen fahren Oh St.) und den Weg zum (5 Min.) Kammersee zeigen. Die
ganze Fahrt hin u. zurück nimmt 3V2 St. in Anspruch.]
Von Alt-Aussee zum Grundlsee direct über den Satlelsteig
HALLSTADT. 27. Rouie, 133
(1 Vs St.) Mner Fttssf fad^Ftthrer 1 V2 fl., unnöthig. Der gute FuMteig (mehrfach
Wegtafeln) führt vom SW.-£nde des Altausseer See's r. an der fast senk-
rechten Steiffwand hinan (grösstentheils in den Fels gesprengt, doch ganz
nnbedenUieh) znr (1 St.) SattelwiMe (957m) mit hübecher Aussicht auf
AuBsee und die Gebirge des Ausseer Beckens \ hinab über Lammersberff
und Mosern durch Wiesen und Wald, am w. Ende des Grundlsee''s auf
die Fahrstrasse.
Von Aussee auf die I^eißeralpe (2 St.) und auf den JSkxrtMn (8.134;
5 St) lohnend ; die Wege neuerdings von der A. V.-Sect. Aussee verbessert.
Von Aussee nach Stoder (über Klachau) s. S. 36Ö.
Eisenbahn von Aussee nach Steinaek nnä Selzthal s. S. 364-366.
21. Von Ischl nach Hallgtadt und über Goaau nach
Abtenau und Gk>lling.
Verffl. Karte 8. 124.
EiSBNBAHN bia (13 KU.) Steg in i|«-«|4 St. (62, 47, 34 kr.)-, Dampfboot
von Steg nach Oo*au-Mühl in ^U St. (30 kr.), von Gosau-Mühl nach Hall-
gtadt in 1(2 St. (40 kr.), von Hallstadt nach Obertraun in ^^ St. (30 kr.). —
Omnibus und FüHRWRBK.von Steg nach Gosau-Mühl, Hallstadt und Gosau-
Schmied am Bahnhof. — Post von Goean nach Abtenau tägl. 10 U. Vm.
(von Abtenau 3 U. Nm.) in 3 St. (1 fl. 70 kr.) ; von Abtenau nach Qolling
tägl. 7 ü. Vm. (von Golline ll»|a U. Vm.) in 3 St. (1 fl. 30 kr.); Einsp.
von Abtenau nach GoUing 4, Zwbisp. 8 fl. u. 1 fl. Trinkg.
Eisenbahn von Ischl nach Steg s. S. 131. Vom Bahnhof führt
eine F&hrstrasse üher die Traun , unmittelhar hei ihrer Mündung
aus dem See, nach dem Dörfehen (10 Min.) Sitg (Whs.), Dampf-
boot-Ladeplatz am n.w. Ende des 8 Kil. langen , I-IV2 ^^l* ^^*
*Hallftädt6r See^i (494m; Eisenbahn am o. Ufer nach. Obertraun
und AuBsee s. S. 131). Der See, von ernstem und grossartigem
Charakter, ist auf drei Seiten von gewaltigen Bergen umschlossen
(ö. Sarstein, s. Krippenstein, Zwölferkogl und Hirlatz, w. Plassen,
Gosauhals, Ramsauer Gebirge); schönste Stelle (reichste Gliederung
des See's) zwischen Hallstadt und Obertraun. Dampfboot nach
Hallstadt s. oben; die Fahrstrasse führt weiter am w. Ufer des
See's zur (V2 St.) Goacru -JtfMW(*Whs.), an der Mündung des
Ooaaubachs (S. 135), und nach (8/4 St.) Hallstadt.
Für FcssgÄnobb weit lohnender ist der „PromenaAaiiwes'* längs
der Soolenleitung, der schon von Steg ab oben am Berg über dem See
entlang führt ; von Gosanmühl am r. TJfer des Bachs zum (5 Min.) Oosau-
twang (S. 135), oberhalb 1. hinan auf den bequemen Weg, der unmerklich
steigend mit wechselnden schönen Blicken auf den See, zuletzt, wo er
in die Schlucht des Mühlbadie (s. unten) einbiegt, steiler auf Holztreppen
zum (lijs St.) Rvdolphsthnrtn fährt (hinab nach HallsUdt IJ2 St.).
Hallstadt (*8eeauer'8 Oasth, zur Post] *Orüner Baunij beide
am See), eigentlich „die HaUstaii\ liegt am s.w. Ende des See's ;
der Ufersaum ist so schmal , dass die Häuser wie Schwalbennester
an der Bergwand zu kleben scheinen. Mitten im Ort ergiesst sich
von der Höhe der Mühlbach über die Felsen und bildet einen Was-
serfall. In der alten Pfarrkirche ein Holzschnitzaltar aus dem
15. Jahrh. ; in der Krypta eine grosse Anzahl Schädel. Neue
evangel, Kirche (der Ort ist zur Hälfte evangelisch). Sudl. in der
Lahn, einem kleinen vom Waldbach angeschwemmten Vorland, das
k. k. Sudwerk, Vom 17. Nov. bis 2. Febr. kein Sonnenschein.
134 Route 21. HALLSTADT. Salzkammergut.
Zum Rudolphsthurm (890m ü. M., 396m über dem See), der
"Wohnung des Bergmeisters , führt ein guter Weg in vielen Win-
dungen in 1 St. (Pferd 3 fl. 50, zum Salzberg 4 fl. 70 kr.). Halb-
Tregs ist gegenüber einer Bank eine Tafel in den Felsen ein-
gemauert, mit der Inschrift: ,.Hie. hat. gerast, der. hochlöblich
Rö. kunig. Maximiliä. alls. er. gangen, ist. die. saltzperg. zu.
besehen, den. 5. tag. Januarj. Aö. 1504." £inige 100 Schritt
höher der stattliche Eingang eines neuen Stollens : „Franz Josef I.
1856. Aufgeschlagen von Kaiser Franz Josef I., am 13. October
1856", lautet in vergoldeten Letteni die Ueberschrift. Von der Ter-
rasse des Gärtchens vor dem Hause hübscher Blick auf den See.
In der Nähe wurden seit 1846 aus einem Begräbnissplatz (über
600 Gräber sind geöffnet) , wahrscheinlich keltischer Salzarbeiter
aus dem 3. oder 4. Jahrh. n. Chr. , zahlreiche Gegenstande aus-
gegraben, meist aus Erz und grossentheils Schmucksachen; der
grössere Theil wurde nach Wien in das Antikencabinet gebracht *,
eine kleine Sammlung ist noch im Rudolphsthurm. — Noch 3/^ St.
höher ist das Berghaus und der Eingangsstollen zum HalUtadter
Salzberg (1120m), beschwerlicher zu befahren als der Ischler Berg
(8. 130; Karten zum Einfahren im Rudolphsthurm). Geübte Stei-
ger können von hier (nur mit Führer, 1 fl.) über den Bergrücken
und den Gamssteig hinab zum Waldbachstrub gehen (ISt.). —
Promenadenweg zum (IV4 St.) Gosauzwang s. oben.
Der * WaW6acA-5tftt6, 1 St. s.w. von Hallstadt Im Eehemtluilj
stürzt in drei Güssen 100m hoch durch einen Fel8sj)alt hinab. In
dieselbe Tiefe stürzt r. über eine Felswand der ziemlich gleich
hohe Schleier fall f beide aber nur nach Regentagen lohnend. —
Noch 1 St. weiter aufwärts die Vraprur^g^ und Klausfälle.
Am B. Seeufer führt von Hallstadt ein Pfad am Sudwerk vor-
bei zum (V2 St.) Hirschbrunn und dem höher gelegenen Kessel^
zwei periodischen Quellen; weiter nach (1/2 St.) Obertraun (s.
S. 131).
Bergtouren (Führer 8chup/ei% Riezinger und Steauer in Hallstadt).
Der Plasiien oder Flaaamitteixi (19ö2m), w. 2i|2 St. steilen Steigens vom
Salzbergwerk, bietet eine umfangreiche Aussicht: die Gletscher des Thor-
und Dachsteins, die Tiroler und Berchtesgadener Gebirge, die bedeutend-
sten Berge Salzburgs, Untersberg, Srhafberg und Traunstein, die s'teyrische
Gebirgswelt, dazu die schönen Thäler von Gosau, Ischl und Obertraun,
endlich der Hallstädter See, stellen sich von keinem Punkt so vereinigt
dar. Führer (3 fl.) und Proviant mitnehmen. — Der Barateiii (1973m)
wird am besten von Obertraun bestiegen (über die Vordere und Hohe
Santein-Alp in 6 St., Führer 3 fl); Aussicht eine der umfassendsten im
Ssizkammergut. Besteigung von St. Agatha (S. 131) aus über den Weiler 8ar-
tietn und die Nieder 8arttein-Alp gleichfalls unschwierig; von Aussee
(8. 183) Weg neuerdings verbessert. — Der Dachstein (2996m), der zweit-
höchste Gipfel der nordl. Kalkalpen (Parseier Spitze 9021]p, Zugspitze
2974m), wird meist von Hallstadt aus bestiegen (beschwerlich, Führer 10. bis
zur Simonyhütte 5 fl.). Durch die Echem (Wnldbachstrub bleibt r.) über
die Wieaalp und Ochtenwietalp zur (6 St.) Simonphiltte auf der Oehttenvie»-
höhe (2370m), 1877 ertjffnet u. gut zum Uebemachten eingerichtet, am
Rinde des Karh-Eü/eldet oder HaUetädUr OMsehen, der sich vom
Dachstein n.ö. zwischen Hohem Kreuz und Gjaidstein herabsenkt, mit
Salzkammtrgut. GOSAU. 2/. Route. 135
treffl. Feberblick der Dachsteingruppe. Von der Hütte beschwerlich über den
Ftreckenweise stttrk zerklüfteten Gletscher in l^js 2 St. /.am Fuss des eigent-
lichen Di«chflteingipfel^5 nuf einer Leiter über die Randkhift (wenn die
Kluft zu breit ist, muss sie aaf der 1. Seite umgangen werden) und um
Drahtseil mittelst eingeschlagener Eisenstifte über die Wände hinan zur
I t>f4 St.) Spitze , mit grossartiger Aussicht (bis zum Schneeberg, Triglav,
Csnin, den Tauern, Stubaier Fernern und dem Böhmer Wald). Zurück
nach Hallstadt 6 St. — Besteigung von Oosav (s. unten) schwieriger (2
Führer k 7 fl.) ; vom Hintern See beschwerlich ssum (3 St.) Oosan-
GletscTier und mühsnm über diesen (viel Spalten) zur (l'ja St.) Wind-
lilcke zwischen Dachstein und Mitterspitze; dann sehr steil zum (1 St.)
Gipfel. — Von Sehladming (neuer Weg) s. S. 367. — Von der Simony-
faütte auf den Hohen OJaidstein (2786m) 3 St., nicht schwierig; höchst
lohnende Aussicht (Führer 7 il.).
Dem Fusswanderer , der aus Oesterreich kommt und nach
Salzburg will, ist vom Hallstädter See aus der Weg über Gosau,
Abtenau undGolling anzurathen : von Gosau-Mühl nach Gosau 2 St.,
von Gosau nach Abtenau 4 St., von Abtenau nach Golling 4V2 St.
Gehens. £r ist für leichte Wagen fahrbar, aber zwischen Gosau
und der Lammerbrücke wegen des häufigen steilen Steigens und
Fallens zum Fahren unangenehm. An der Gosau-Mühl (S. 133)
wendet man sich w. ansteigend unter dem Gosau-Zwang hindurch,
einer 133m langen, von 7 Pfeilern (der höchste 4-3ra") getragenen
Ueberbrückung des Thals für die Soolenleitung (S. 133), dem Lauf
des Gosau-Bachs entgegen in das enge bewaldete Gosauthal. Erst
vor (2St.) Vorder-Oosaii(766m ; *Brandwirth; zum Dachstein), lang
sich hinziehendes Dorf, wird das Thal breiter. Südlich bilden den
grossartigen Hintergrund die in zahlreichen Zacken auslaufenden
kahlen schroffen Wände der Donnerkogeln (2052m). Der Fahrweg
endet in (1 St.) Hinter- Gosau (820m) beim GosäU'Schmied (*Whs. ,
neuerdings vergrössert). Von hier zu Fuss durch Wald bergan
(mehrfach schlechter Knüpf)elweg) zum (8/4 St.) schönen wald-
umschlosseuen * Vordem Gosau-See (908m), V2 S*- l*»?? 10 Min.
br. (an der Schleuse kl. Restanration); s.o. im Hintergrund der ge-
waltige Dachstein mit den beiden Gosaugletschern, 1. Hohes Kreuz,
r. Mitterspitze, Thorstein und Donnerkogeln. Weiter (überfahren
zum s. Ende des Sees, oder den Fusspfad um die Südseite herum)
steil und steinig an der Gosauer Lake vorbei zum (1 V2 St.) Hintern
Gosau-Äfc« (1156m), weissgrün, halb so gross als der vordere, in
grossartig wilder Umgebung. Zu dem anscheinend ganz nahen
Gosaugletscher von hier noch 3 St. beschwerlichen Steigens (nur
mit Führer, 4 fl.); auf den Dachstein s. oben.
Vom Dorf Gosau steigt der Fahrweg über 1 St. bis zum Pass
Gschütt (971m), Grenze zwischen dem Salzkammergut und dem
Salzburger Land ; w. das Tännengebirge, ö. die Gosau mit den Don-
nerkogeln. N. von dem kleinen Dorf (1/2 St.) Russbach erhebt sich
das Haherfeld oder Gamsfeld (2024m) ; Besteigung (3 St.) nicht
besonders schwierig , ausgedehnte Aussicht. Der Fahrweg senkt
sich durch das an Versteinerungen reiche £uM&acAtha{ bis zur Lam-
merbrücke (vorher mündet 1. der Fahrweg von Hönnk'g Curanstalt,
136 Route 21, ZWIESELALP. Salzkammergut.
9. unten) und steigt dann nochmals ziemlich stell nach (2^2 ^^0
Abtenan (712m ; Post ; Bother Ocha), grosser Marktflecken ; in der
Nähe die sehensverthen Schwärzt aehf alle.
Weit vorzuziehen ist die Wanderung über die *Zwiefelalp
(1584m), von Vorder-Gosau 3, vom Gosau-Schmied 2 St. (Führer
1 fl. 20, bis Abtenan 3 fl. 50, Tragsessel 11 und 16 fl.). Von Vorder-
Gosan Reitvreg (Führer kaum nöthig), nach 20 Min. bei den ersten
Häusern vom Wege zum Schmied r. ab in massiger Steigung meist
durch Wald hinan, weiter oben mit prächtigen Blicken in das obere
Gosauthal mit den beiden Seen und auf den Dachstein. Oben am
Fuss der Kuppe jenselt des Gatters führt der gewohnliche Weg r.
zur Edtalp (s. unten), dann von NW. her zur Spitze ; der Weg 1.,
kürzer aber steiler, steigt an der Ostseite hinan. — Vom Schmied
wendet man sich vom Wege zum Vordem See nach 5 Min. bei dem
Wegweiser r. ab hinan, gleichfalls kaum zu fehlen (172-^ ^t-)?
oder auch vom Vordem See direct hinauf (2 St.), dicht unter den
Donnerkogeln hin (nur mit Führer). — Oben Tisch und Bank ; n.w.
1/4 St. unterhalb des Gipfels die Edtalp (neues Whs., auch zum
1} ebernachten). Die Zwieselalp ist mit Recht einer der besuch-
testen Punkte des Salzkammerguts; die Aussicht erreicht zwar die
' vom Schafberg (S. 139) nicht, weil die Seen fehlen, sonst aber ist
sie eine der schönsten des Salzburger Landes, eine grossartige um-
fassende Gebirgsrandsicht.
* Aussicht. 8. unmittelbar neben den Donnerkogeln in der Ferne
die Hochalpspitze, daneben durch den bewaldeten Hügel verdeckt der An-
kogl, weiter die Kärntner Alpen, Kaaafelder, Rauriser und Fuseher
Tauern bia zum Grossglockner , der weit und entschieden mit seinen
Schneefeldem hervortritt^ daneben das nashomartige Wiesbachhorn ;
rechts hinter dem Bergs&ttel hervorblickend der Gross- Venediger. S.w.
im Vordergrund das Tännengebirge , weiter 1. die Uebergossene Alp
(Ewige Schnee) *, w. der Hohe-Göll, r. etw^ weiter der lange Untersberg.
Ueber dem Gosau-Thi<l ö. der Dachstein mit den Gosaugletschern, tief
unten der kleine grüne hintere Gosau-See. Einige hundert Schritte östl.,
am Abhang, trefflicher Blick in das Gosau-Thal mit den beiden Seen.
Wer von der Zwieselalp direct nach dem Pinzgau will , wendet
sich ohne erkennbaren Weg nach den drei westl. unter der Zwieselalp
liegenden OI2 St.) Sennhütten. Von hier führt ein guter Weg in 2 St.
nach Annaberg (2 Whsr. ; das erste alte das bessere), von wo Fahrstrasse
(Wagen in Annaberg zu haben) über (2 St.) 8t. Martin nach (2i|z St.)
Hmta« (Q. 968).
Der Weg nach Abtbnaü (81/4-4 St.) zieht sich von der Edtalp
(s. oben) immer r. (n.w.) hinab, anfangs durch Wald, beim Aus-
tritt aus demselben (1 St.) schöner Blick ins Lammerthal, w. Tän-
nengebirge und Uebergossene Alp ; weiter an einzelnen Bauern-
höfen (Salfelden) vorbei zur (1 St.) Larnmerhrueke. Nun entweder
über diese auf die Strasse von Annaberg nach (1^2 ^^0 Ahtenau;
oder vor der Brücke den Karrenweg r. ab zur (Y2 S^O Hönnk-
schen Cur- und Badeanstalt zur Zwieselalm mit Bitterwasserquelle
(gute Unterkunft auch für Passanten ; Wagen zu haben , Zweisp.
'\ach Golling 10 fl.). Der Fahrweg von hier nach (1 St.) Abteuau
^rt an der Lammer abwärts bis zur Einmündung des Rutsbnrhs ;
Sahkammergut. ST. WOLPGANG-SEE. 2^, Boute. 137
danu 1. auf der Gosauei Strasse (S. 1B6) über die Lämmer und steil
bergan. (Von Abtenau zur Zwieselalp Führer rathsam, 272 ^0
Die Strasse VON Abtbnau nach Golling (41/2 St. ; Postu. Fuhr-
-werk 8. oben) führt w. im Sehwanbaehthal am n. Fuss des Tannen^
gebirges hin, in dessen Wand eine grosse Höhle , das Frauenloch,
nnd steigt dann steil den Strubberg hinan ; oben eine kurze Ebene
(796m), dann ebenso steil bergab zvr(2 St.) Xammer&nccfte ; 10 Min.
Torher ein Whs. (Fnssg&ngem zu empfehlen der 1 stund. Umweg zu
den Oefen des Aübacks und dem Bicklfaü, mit Wegw. ; an der
Lammerbrücke wieder auf die Strasse.) Weiter stets am r. Ufer der
Lämmer über (1 St.) Seheffau nach (1 St.) OoUing (S. 146); links
stets das Tannen gebirge, westl. übBrGolling der Hohe Göll (S. 146).
Wo (Vt St. vor Golling) Strasse und Lämmer «ich trennen, geht links
ein Fusssteig durch Feld und Wiese auf die Brücke los, über welche die
Salzburg-Gasteiner Landstrasse führt. Kaum 15 Min. von dieser ist der
Eingang zu den Oe/en (S. 146), sodass, wer südl. nur bis zu den Oefen
vordringen will, mindestens 1 St. Gehens spart, wenn er sich von hier
direct dortbin wendet.
22. Von Ischl nach Salzbarg über St. Gilgen.
Schafberg.
Vergl. die Karten SS. 134 u. 110.
54 Kil. P08T über St. Gilgen nach Salzburg im Sommer tägl. (1877
6 U. 40 M. Nm. , von Salzburg 10 ü. Ab.) in 1^2 St. für 5 fl. 40 kr. —
PosTOMXiBUS nach Strobl im Summer tägl. 6 U. Vm. in l^jz St. für 1 fl.,
von da mit Dampfboot über den See nach St. Gilgen ^ Postounibus von
St. Gilgen nach Salzburg in 4V2 St. (1877 9 U. 15 Vm., Ankunft 1 U. 45 Nm.)
für 3 fl. (ab Salzburg 6 U. Vm., in St. Gilgen 10 U. 30, Strobl 11.40. Ischl
1.30). — LoHNKCTSCHEB s. S. 128. — Dampfboot von Strobl nach St. Gil-
gen 4mal tägl. in 1 St. für 1 fl. 10 kr. (bis St. Wolfgang in 10 Min. für
46 kr.); Abfahrt von Strobl (1877) 7»l4, 10, 2»l4, 5>U XL, von St. Gilgen 9,
11, 4i|4 und 7 Uhr.
Jemand wird das Salzkammergut verlassen, ohne den ^Ckhafberg be-
stiegen zu haben ; die Aussicht ist eine der schönsten in den Österreich.
Alpen. Von Ischl aus geht man gewöhnlich über St. Wolfgang
hinauf; etwas bequemer ist der Weg von St. Gilgen, den auch die von
Korden her, vom Attersee und Mondsee Kommenden, meist benutzen.
Wer oben übernachten und am andern Morgen nach Salzburg weiter
will, kann bequem die 9>|4 U. Vm. von St. Gilgen abfahrende Post er-
reichen. — Lohnende Ründtour: von Ischl nach Weissenbach, über den
Attersee nach Unterach, über den Mondsee nach Schärfling, über Winkel
auf den Schafberg, hinab nach St. Wolfgang und über Strobl nach Ischl
zurück (li(s-2 Tage; Rundreisebillets für Omnibus u. Dampf boot mit5täg.
Gültigkeit 5 fl.).
Die Salzhurger Landstrasse führt am ir. Ufer der aus dem Wolf-
gang-See kommenden hehl nach (1/2 St.) Pfandl (Whs.); jenseit
der Brücke zweigt r. der directe Fahrweg über Radau und Schwär-
zenbach nach (23/4 St.) St. Wolfgang ab. Bei der (8/4 St.) Wacht
(Whs.), Grenze von Ober-Oesterreich und Salzburg, tritt die Strasse
wieder auf das r. Ufer; weiter jenseit Aigen r. eine gräfl. Falken-
hayn'sche Papierfabrik. (1 1/2 St.) ÄtroW (♦Hotel Saarsteiner), am
Ostende des schönen blaugrünen Aber- oder •St. Wolfgang-See'i.
Ein guter Fahrweg fuhrt um die östl. Bucht des Sees herum nac*-
138 Route 'J2. ST. WOLFGANG. Von hehl
(1 1/2 St.) St. Wolfgang; vorzuziehen die Ueberfahrt mit Dampfboot
oder Kahn (mit einem Ruderer 50 kr.). Der St. Wolfgang-See
f 549m ü. M. , 114m tief), 12 Kil. lang, bis 2 Kil. br. (Flächeninhalt
28,70 Kil.), wird nördl. vom Schafberg überragt ; südl. über den be-
vealdeten Uferhöhen eine Reihe schön geformter Berggipfel, Sperber,
Hoher Zinken, Königsberghorn u. a. An der schmälsten Stelle ober-
halb St. Wolfgang hat der frühere Grundherr, der Grosshäudler Groh-
mann aus Wien, 1844 einen burgartigen Thurm erbaut. 20 Min.
weiterauf einem bewaldeten, in den See etwas vorspringenden Hügel
die Villa fVau«n«tetn, Hrn. L. Zeller aus Salzburg gehörig, mit
schönem Park. Weiter am Falkenstein ist ein berühmtes Echo. Zwei
Kreuze auf Felsriffen an derselben Seite mehr östlich, das Hoch-
zeittkreuz und das OehaenkreuZf erinnern an den Tod einer ganzen
Hochzeitsgesellschaft, die auf dem Eis sich erlustigte und, da das-
selbe brach, ertrank ; und an einen Metzger, dessen Ochs wild wurde
und in den See setzte, der Metzger hinterher, fasste den Ochsen am
Schwanz und schwamm so bis zu dem Inselchen am jenseitigen Ufer.
8t. Wolfgang (*Grömmer zum weissen Boss, früher Schwär-
zingeTy am Dampfboot-Landeplatz; *zum Kortisen bei Hutterer,
gleichfalls am See; *Peterhräu, nicht theuer; Hirsch) y Marktflecken
mit goth. Kirche ; beachtenswerth der 1481 von M. Fächer in Holz
geschnitzte •Flügelaltar, auf den Flügeln altdeutsche Gemälde (von
Wohlgemuth?). Im Vorhof ein 1515 zu Passau gegossener Brunnen
mit guten Reliefs. Schönste Aussicht auf den See aus dem hüb-
schen Graf Falkenhayn sehen Garten, Dienst, u. Freit. zu9;änglich.
FÜHRER auf den Schafberg 2 fl. , mit Gepäck 2^2 fl-, über den Schaf-
berg nach St. Gilgen 2i|2fl., mit Gepäck (bin 8 Kilogr.) 3 fl. 20 kr., nnch
Schärfling 2s|4, mit Gepäck 3 fl. 20 kr., Sessel (4 Träger) 12 fl. Mnulthier
auf den Schafberg 9 fl. , Schafberg und St. Gilgen 10 fl. 40 kr. Rathsam
i8t, alle diese Preise vorher festzustellen.
Die Bbstbigüng des Schafbebqs (bergan 31/2 St.) lässt sich
bei nachstehender genauer Beschreibung des Wegs zwar ohne
Führer machen, doch ist ein solcher zum Tragen des Gepäcks immer
angenehm und besonders weniger geübten Bergsteigern anzurathen.
Sie ist beschwerlicher als die Besteigung des Rigi in der Schweiz,
und nicht minder häufig, als auf dem Kigi, vereitelt Nebel alle
Aussicht, auch wenn es unten hell ist. Man beginnt die Wan-
derung am besten frühmorgens , weil mau dann auf dem ganzen
Weg vor der Sonne geschützt ist. Ausserhalb des Orts (vom Whs.
zum Kortisen führt gleich jenseit der Strasse ein Fusspfad über
Wiesen hinauf und mündet nach 10 Min. in den eigentlichen
Schafberg-Weg) in der Nähe des Grohmann'scheniGrsrtens, der Tafel
gegenüber, welche Boote nachweist, den Fussweg r. hinauf. Nach
den letzten Häusern von St. Wolfgang (5 Min. vom Gasthaus) lässt
man nach 10 Min. ein Haus rechts, nach 5 M. ein zweites ebenso,
3 Min. weiter eine Mühle im Thal links. In demselben liegt 5 Min.
weiter das vorletzte Haus, an diesem unmittelbar vorbei über ein
Brückcheu, noch 8 Min. bis zum letzten (obersten) Haus, das man
nach Salzburg. SCHAFBERG. 22. Rouie. 139
links lässt; weiter auf gutem Pfad bergan, nach 20 Min. über eine
kleine Balkenbrücke; 25 Min. Domer Alp; später links, nicht
rechts am Zaun, und mühsam auf einer Anzahl Staffeln im Wald
ansteigen. Von der neuen Holzbrücke die kahle Anhöhe im Zick-
zack hinan zur Schafberg- oder Oberalp (1361m), einer Matte mit
10 Sennhütten, wo gleich r. das (25 Min.) untere Whs. („zur
Ramsauerin"), am Fuss des eigentlichen Gipfels, mit prächtiger
Aussicht westl. auf den Thorstein, die Uebergossene Alm, den
Hohen GöU, Watzmaun und Untersberg.. Der Weg von hier zum
Gipfel (1 St.) ist für des Gehens Ungewohnte ermüdend und nicht
gerade angenehm. Oasthaua auf dem Gipfel (Grömmer) gut, doch
nicht billig (Ueberzieher nicht vergessen !).
Pkeise: 1 Bett im Gommunzimmer 80 kr., Z. mit 2 Betten im I.
oder II. Stock 4 0., Dachzimmer 2 fl., 1 Tagbett 60 kr.; Heizen 1 fl.; gew.
Tischwein pr. Flasche 60 kr., Vöslauer 1 n. 80 kr., Fl. Bier 65 kr. — Wer
sich ein Bett sichern will, nimmt beim Rösslwirth GrÖmmer in St. Wolf-
gang eine Karte.
Der ««Schafberg (1780m. 1231m über dem St. Wolfgang-See, 20m
niedriger als Bigikulm) besteht aus Alpenkalkstein, in dem sich viele
Yersteinerangen finden. Die Aussicht ist eine der schönsten in Deutsch-
land. Alle Gebirge und Seen des Salzkammerguts , Ober-Oesterreich bis
zum Böbmerwald, die Steyrischen und Salzburger Alpen, die bairische
Ebene bis zum Chiemsee und Waginger See liegen an einem hellen Tage
dem Auge unverhüllt da. Aber auch der Kampf des Nebels mit der
Sonne gibt auf dieser Höhe Gelegenheit zu merkwürdigen Beobachtungen.
Die grösste Wasserfläche bietet der über 5 St. lange Attersee, am n.ö.
Fuss des Schafbergs; r. (ö.) dns Höllengebirge mit dem Hochgrenzeck,
Bottenkogl und Höllkogl, dahinter der Traunstein , weiter der Kleine
und Grosse Priel, Spitzmauer, Hohe Sehrott, Grimming, Hohenwart, Sar-
stein, Hochwildstelle , unten am Wolfgangsee Rettenkogl , Rinnkogl und
Sperber, darüber die mächtige Dachsteingruppe, weiter das Haberfeld,
die Spitzen der Donnerkogeln bei Gosan, Radstädter Tauern, Hsfner-
eck, Hochs 1 pspi tze , Ankogl; südlich das lange zackige Tännengebirge,
über dem Einschnitt des Pass Lueg der Hochkönig, das Steinerne Heer,
der Hohe Göll, Watzmann, Hochkalter, die Loferer Steinberge, Hoch-
kaiser, Untersberg, StaufTen, Gaisberg bei Salzburg, mit dem Höcker zur
Rechten, dem Kockstein, der Fuschlsee, und am n.w. Fürs der Mondsee
mit dem senkrechten Drachenstein. Vgl. das umstehende Panorama. —
>|4 St. vom Whs. f Handw.) die Ädlerhöhle^ 37m lang, 9m breit und hoch ;
aus derselben hübscher Blick auf Attersee, Traunstein etc. (lohnender
Spaziergang).
Der Weg von St. Gilgen auf den Schafberg (Führer 1 fl. 90,
Sesselträger 10 fl. 80 kr. ; über den Schafberg nach St. Wolfgang
2 fl. 50 und 12 fl. 50 kr.) führt an der Westseite des See's auf der
Mondseer Landstrasse nach Winkel; bei der Linde mit den Sitz-
plätzen (^2 St- ^on St. Gilgen) verlässt man die Strasse (Hand-
weiser) und verfolgt den geradeaus führenden Weg (1. Schloss Hui-
iensUin^ S. 144), bis sich bei einer einzeln stehenden Jungflehte
die Wege theilen; hier geht man r., nicht 1. auf dem an der r.
Seite des Holzzaunes führenden Weg (derselbe führt nach Hütten-
stein auf die Mondseer Landstrasse ; vergl. S. 144). Hundert Schritt
weiter biegt r. ein Fahrweg thalwärts (nach Yiehberg, s. unten)
ab, man nimmt hier den links scharf ansteigenden Fussweg. Nach
Vi St. Blick auf ein Stückchen St. Wolfgang-See; 5 Min. weiter
140 Route i2. RCHAFBERG. Von luhl
lJ'1
0:.
ILGEN. 92. fitiuts. 14t
tritt der Weg in deu Tald und
fShtt mit unbedeutender tjteij;-
uns bis IUI (ViSt-l Snhlufiht-
(ohle; biet von dem eben fort-
(ühiondenbreitenWegi. »bBcbaif
bergin rur (lOHinO eraleiiAlp-
hStte , vor der ein Bmniien mit
■chiechtem Waner. Nun r. die
W*ad hin&n, dann durch Wild;
nach W Min. «ul der Kcke über
dertiefen Sohl nebt Blick luf den
Mondsee; 20Min. anedemWUd,
r. der St. Wolfg«ng-See ; 1/4 St,
Bchnßtrg- oder Obtralp mit den
10 Sennhütten ; hier I. zum un-
teren Wh». (S. 139), wo die von
St. Gilgen und St. Wolfgaug
kommenden Sehatbergwege bIrIi
leieinigen, — Wer tod Iscbl her
auf dem St, Gilguer Wege zum
Schafberg vi U, braucht St. Gilgen
nicht zu beiUhren, londern steigt
in Station Vithberg aus; von biet
anf den Sdiafbergveg (s. oben;)
in 20 Hin,
24 Kil, n. Bilgen {Poit, mit
Dopend, am Dimpfboot-Lande-
platz), amWeateode des St, Wolt-
gang-See'g. Dampfboot g.' oben ;
Kahn aber den See nach St, Wolf-
gang in IVi St. für 70 kr., nach
Strobl (S. 137] in 2'/2 St. für
i fl. 5 kr. und Trinkgeld. Einsp.
nach SRhäifling2V20.. nach Salz-
burg in 6 St. für 41/] 11. , nicht
Die Strasie steift hinter St.
Gilgen, von der Hohe achöner
Rückblick fast über den ganzen
See, Dann bergauf bergab durch
wechselnde Landschaft. Hinter
FUMhl [Mohr) tritt die Stralse an
den 1 St. langen schmalen FiucU-
«e [661m) und führt dann an-
ateigend unweit des südl. Ufers
hin; hübscher Rückblick, im
Hintergrund der Schafberg. Au'
142 Route 23, ATTERSEE.
einem YorspruDg unten am See ein viereckiges thurmartiges
Schloss.
39 Kil. Hof(^Po8ty Die Strasse senkt sich, zuletzt ziemlich scharf
bergab am Nockstein vorbei, einer steilen Felsnadel („Hom des
Gaisbergs'Q am Abhang des Oaisberga (S. 108). Vor Salzburg auf
der letzten Anhöhe (^Ouggenthal ^ 609m) ein Bräuhaus und eine
1864 erbaute Kirche ; v^eiter links Schloss Neuhaus^ 1424 von Erz-
bischof Eberhard III. von Neuhaus erbaut, jetzt Eigenthum des
Grafen Thun, der es herstellen liess. Dann dicht am n. Fnss des
Capuzinerbergs entlang nach
54 Kil. Salzburg (S. 102).
23. Attersee nnd Mondsee,
Vgl. Karte 8. 124.
PosTOMNiBüs 3mal tägl. (1877 6 U. 50 M. Vm., 1 U. 30 u. 6 ü. 10 M.
Nm.) von Vöcklabruck (S. 123) in 1 8t. nach Kammer (50 kr.) ^ von Stat.
Strasswalchen (S. 123) 2mal tägl. in 2i|2 St. nach Mondsee (von Salzburg
Imal tägl. in i^^ St.) ; von ünterach (S. 143) 2mal tägl. in 30 Min. nach
See. — Dampfboot auf dem Attersee von Kammer nach Unterach 2mal
tägl. (8>|2 U. Vm. u. 3 U. Nm.) in 1»|2 St. für 1 fl. 33 oder 84 kr. •, auf dem
Mondsee 4mal tägl. von See nach Mondtee in 1 St. für 1 i\. 10 kr. (bis Schürf-
ung in 20 Min. für 62 kr.).
Vöcklahruck s. S. 123. Vor dem südl. Stadtthor wendet sich
die Strasse (Salzburger Landstrasse) r. ; nach Y2 St. bei dem Weg-
weiser 1. ab (vom Höllengebirge und Schafberg) ; 1/2 S*« Pif'hel-
wang , an der Ager hübsch gelegenes Dörfchen mit alter Kirche.
y^ St. weiter bei Pettighofen erreicht die Strasse ihren Höhepunkt
(vorn auf der Anhöhe das stattliche Schörfling') '^ hinab zu den
(V4 "^^O "^ Mühlen in der Au und am 1. Ufer der Ager bis zu ihrem
Ausfluss aus dem See; dann hinüber zum (20 Min.) Seebad Kam-
mer, gräfl. KhevenhüUer'sches Schloss auf einer Landzunge am
Nordende des Attersee's, mit Anlagen und reizender Aussteht (Ho-
tel Attersee , mit Bädern ; Wohnungen auch im Schloss und der
Meierei). Dampfboot-Landeplatz 5 Min. vom Hotel.
Der *Atter- oder Kammersee (465m), 20 Kil.lang, 2-3 Kil.
breit, der grösste österr. See (46 D Kil.) , entfaltet nur an seinem
obern Ende grossartigeren Gebirgscharakter ; nach Norden flachen
sich die Ufer allmählich ab. Im Süden steigt r. der schöngeformte
Schafberg unmittelbar aus dem See auf; 1. zieht sich der breite
Rücken des Hochleken- und HöUengebirgs zum Traunsee hinüber.
Dampfbootfahrt aufwärts (Kammer- Unterach) sehr hübsch, beson-
ders bei Abendbeleuchtung. Der See ist sehr fischreich; Farbe
hellgrün. Am ö. Ufer führt eine Fahrstrasse von Kammer nach
Weissenbach.
Nach der Abfahrt hübscher Rückblick auf das freundliche
Kammer ; 1. weiter zurück das stattliche Seewalchen ; r. auf der
Anhöhe Schörfling (s. oben). Das Boot fährt quer über den See
nach Attersee (♦Hager), am Fuss des Buchbergs reizend gelegenes
MONDSKR. 23. Rouie. 143
Dorf mit zierlicher, weithin sichtbarer Kirche; dann zurück zum
öatl. Ufer nach Weyregg (Post), Pfarrdorf an der Stelle einer röm.
Ansiedelung (u. a. wurde hier ein röm. Mosaikboden gefunden).
Weiter Stat. iVi/Mdor/'am westl., dann ^<fin&ac/i (Whs.) am östl.
Ufer, letzteres am Fuss des Hochlekengebirges schön gelegen.
Das Boot fährt dicht an den schroffen Felswänden hin, die das
obere Ende des See's rings umschliessen. Weittenbaeli (^Pott), an
der Mündung des gleichnam. Bachs, wird Ton Ischl aus viel be-
sucht (vgl. S. 130 ; Fahrstrasse durch das einsame Weiasenbcushthal
zwischen Höllengebirge und Leonsberg in 4 St. ; Post-Stellwagen
tägl. in 2 St., von Ischl 2 U. Nachm. ; Lohnkutscher s. S. 129).
Nun quer über den See (1. am Fuss des flchtenbewachsenen Breitill-
hergs die einsamen Häuser von Burgau) nach
Unteraeh (^Post bei Kiener , mit „Seepavillon", am Landeplatz
des Dampfboots ; Mettendörfer; *Hofißirth, in freier Lage am r.
Ufer der Ache), am Einfluss der Ache reizend gelegen, bietet
gute Gelegenheit zu Kahnfahrten.
Ruderboot mit 1 Schiffer (inel. Trinkg.) nach Kaltenbrunn (treffliche
Quelle) 17 kr., Burgau (Loidrs Fischteich, sehenswerth) 36, WeissenbacU
64, Steinbach 80, Nussdorf 1 fl. 5, Attersee 1 A. 40 kr.
Auf den Bchafberg (S. 139) führt von hier der nächste Weg (für ge-
übte Bergsteiger) über die EUenauer Alpe \ 3-4 St., nur mit Führer (ßVa fl-).
Bequemer ist der weitere Weg über Sehärßing und Hütten»tein (6 St.,
s. S. 144). — Hübscher Ausflug (mit Führer) durch den Burggraben zur
Moosalp und dem (3 St.) Sohwarsan See (7l7m) am s.o. Fuss des Schai-
berg», der auch von hier bestiegen werden kann ; dann entweder r. hinab
durch die Schlucht des 8ch»earzbaeh*^ am Kessel/all , der hintern und vor-
dem Sehtearzbaehmühle vorbei nach (2 St.) St. Wolf gang; oder 1. an Wi-
rer^s Wasser/all vorbei zum Branntweinhäusl und auf die Strasse von
St. Wolfgang nach Ischl (2 St. bis zur ffandlbrücke, vgl. S. 130).
Nachden Langbathseen führt von Steinbach (s. oben) ein im Gan-
zen lohnender Weg in 3 St. um die N.-Seite des Hochlekengebirges herum,
über (>|4 St.) Unter/eicht zur (1(2 St.) untern Klause; weiter an einer Stube
(Arbeiterhütte) vorbei über das Auraehkar zur Taferl- (obem) Klause;
dann r. entweder über den J^ielberg oder über die Grosse Alpe zum
(1<|4 St.) Hintern See (S. 127). Kächster Weg vom Attersee zum Traunsee,
doch nur bei trocknem Wetter rathsam.
Von Unteraeh zum Mondsee (Omnibus nach See 2mal tägl. in
V2 St., 25 kr.) führt eine Fahrstrasse am 1. Ufer der Ache entlang
durch die weit verstreuten Häuser in der Au ; hübscher Rückblick
auf den Attersee, 1. der Schafberg. Vorn zeigt sich bald der senk-
rechte Drachenstein (s. unten). 8/4 St. *Qasth. am See (Dampfboot-
Landeplatz), am westl. Ende des Xondiee's (479m), in den hier
der Schafberg steil abfällt ; vom der Drachenst«in, dahinter der
Schober. Die nördl. Ufer des 11 Kil. langen, 11/2-2 KU. br. Sees
erheben sich nur zu waldigen Hügeln von massiger Höhe. Fahr-
strasse nach Mondsee am nördl. Ufer, am südl. erst von Schärfling
ab (St. Gilgener Poststrasse). Dampfboot s. oben ; Boot mit 1 Ru-
deret nach Mondsee (2 St.) 60 kr. , nach Schärfling (1 St.) 35 kr.
Schärfling (»Wesenauer) ist Landestelle für den Schafberg und St.
Gilgen. Ueberfahrt sehr hübsch, die Wände des Sohafbergs fallen
zuletzt 9enkrecht in den hellgrünen See ab.
144 EouU 24. HALLEIN.
Nach St. Gilgen (U|4 St.) gute Fabrstrasse von Schärlling, durch
schöne Waldschlucht ansteigend. Jenseit der (^fa St.) Passhöhe (608m)
öffnet sich das Thal^ 1. unten an der Strasse der dunkle kleine Krottensee,
jenseits auf der Anhöhe das Fürstl. Wrede'sche Schloas Hüttenstein; ^a St.
Winket (S. 139). Wer auf den Schafberg will , braucht nicht bis Winkel
zu gehen, sondern wendet sich bei Scbloss Hüttenstein 1. durch die Wie-
sen zu der Hühle am Waldsaum •, hier durch das Gatter zu der S. 189 er-
wähnten Fichte.
Fahrstrasse yoq Schärfling nach St. Lorenzen und Moudsee in
2 St. Weit vorzuziehen ist die üeberfahrt über den See (Dampf-
boot 8. oben ; Boot in 1 ^4 St. mit 1 Ruderer ÖO kr. , mit 2 Rude-
rern 1 fi.). Rückwärts der mächtig aufsteigende Schafberg, im
Hintergrund das Höllengebirge ; L der Drachenstein, durch dessen
A^nd oben ein Loch geht, dann der zweispitzige Schober; westL
in der Feme der Kolmspitz. Kurz vor Mondsee erscheint r. fern
der Traunstein.
Kondsee (^Poet; *Vincen%; Traube u. A. — * Königsbad, ^4 St.
unterhalb des Orts am See), stattlicher Marktflecken (1500 Einw.)
mit grosser Kirche und vielen neuen Landhäusern, in hübscher
Lage am Westende des See's, als Sommerfrische besucht. Reizende
Spaziergänge am Seeufer; schönste Aussicht von der (8 Min.)
Kapelle Maria-Hilf auf den See, Schober, Drachenstein, Schaf-
berg etc.
Nach Strasswalchen (8. 123), Station der Linz-Salzhurger Bahn,
Postomnibus tägl. öijx U. fr. und 4 U. Nachm. in 2i|s St. Die Gegend
wird hübsch, sowie die Strasse an den langen schmalen Zeller See (Jöodm)
tritt. 1 St. £ell am Moos (Bahn's Ga«th.). Von der Anhöhe am Ende des
See's schöner Rückblick. Die Strasse überschreitet bei Oberhof en die
Eisenbahn und wendet sich 1. über Irrsdorf nach Strasswalchen.
Nach Salzburg (s. unten) tägl. Stellwagen über Thalgau in 2fi\\ St.
24. Von Salzbarg nach Hallein und Golling.
Yergl. Karte 8. 110.
29 Ril. Eisenbahn iOistlabahn, vgl. B. 25) bis Hallein (18 Kil.)
in 40 Min. für 88, 62 oder 41 kr. ; bis Golling (29 Kil.) in l*|i St. für 1 H.
33, 1 fl. oder 67 kr.
Die Eisenbahn zweigt bald nach der Ausfahrt von der Linzer
Bahn r. ab (_l. Mariaplaiii~) und umzieht in grosser Curve den Oa-
puzinerberg (S. 107). Weiter r. H oben- Salzburg , 1. auf einem
Ausläufer des Gaisbergs Schloss Neuhaus (S. 142). 7 Kil. Stat.
Aigen mit Schloss u. Park (S. 108), V4St. vom Bahnhof; die Bahn
nähert sich der Salzach, der schroffe Untersberg tritt immer mäch-
tiger hervor. An der Bahn mehrfach alte Henrensitze , r. jenseit
der Salzach das Schlösschen Anif (S. 109). Hinter Stat. Pueh führt
die Bahn beim (1.) Dorf Oberalm vorbei (am 1. Salzachufer am
Fuss der Barmsteinwände die grosse gräfl. Arco'sohe Bierbrauerei
Kaltenhausen'), dann über die Alm nach
IB Kil. Stat. HaUein (443m ; *Bellinrs Gasth. und Sootbade-
Anstalt y beim Bahnhof; Post; Sonne; *Aubäck; Stampflbräu'),
alte Stadt am 1. Ufer der Salzach , durch ihre Salzwerke berühmt,
die jährlich 330,000 Centuer Salz sieden. Die Soole wird im Dum-
'^.
DÜIiNBERG. 24. Route. 145
%rg, an dessen Fnss die Stadt liegt, gewonnen. Die Art des Ue-
\^ies ist S. 104 beschrieben ; an 350 ßergleute (^Schichtor) arbei-
i dort. Wer bei Berchtesgaden oder Iscbl ein solches Salzberg-
erk nicht befahren hat, möge es hier nicht versäumen. Den
Maubnissschein ertheilt die Salinenverwaltung in Hallein (1
erson 3 fl. , mehrere je 1 fl. 50 kr.). Der Weg zum (3/4 St.)
-Fürnberg zieht sich an der Westseite der Stadt aufwärts (vor der
Xirche durch die enge Gasse r.), mit hübscher Aussicht auf die an-
sehnliche alte Stadt, auf die Salzach mit ihren Holzmassen etc. und
biegt nach 1/4 St. r. ins Thal ein , hinter dem Whs. zur Gemse 1.
durch den Thorweg; 12 Min. weiter beim Whs. zum Jägergut
Wegtheilung, r. nach Berchtesgaden (s. unten) , 1. zum Dürnberg.
Bbtahrung des DGkxbergs. Am Fass der Anhöhe (770iu), auf der
die hübsche gana aus Männer 1598 erbaute Bergkirche mit den rothen
Thürmen, meldet man sich beim Bergamt, und erhält als Führer einen
Steiger. Jeder Fahrgaf»t legt Knappenkleider an , Frauen Kittel , Männer
weite weisse Beinkleider, weissen kurzen Kittel, das unaussprechbare
Leder und eine schottische Mütse. Dann gehfs, je Zwei mit einer Kerse,
in das Innere des Berges , durch eine Anzahl sehr gleichförmiger , aus-
gezimmerter, ausgemauerter oder in das feste Gestein gehauener, mit
Bohlen belegter, daher sauberer Gänge. Von Zeit zu Zeit wird die
Wanderung unterbrochen durch das Rutschen auf Bergrollen , mit einer
Neigung von 45° oder auch noch steiler gelegten glatten Tannenstämmen,
an der Seite ein Seil, welches man durch die mit einem derben ledernen
Handschuh versehene Hand gleiten lässt, zum Festhalten. Die erste Ab-
teufung, 120m tief, wird so in Vjt Min. zurückgelegt; ähnlicher Art sind
die 4 aifidern. Man kann die Schnelligkeit fördern oder hemmen, je
nachdem man sich vorn- oder hintenüber legt; unten ist etwas mehr
Aufmerksamkeit zu empfehlen , damit der Fuss nicht zu heftig auf den
Boden aufstösst. Gegen das Ende der Fahrt gelangt man an den «unter-
irdischen See"", einen grossen gewölbten Baum (Sinkwerk oder Sulzstück),
mit Soole (Sülze) halb gefüllt, bei Fremdenfahrten durch eine Anzahl
Grubenlampen erleuchtet, von einem kleinen Boot befahren. In einer
Halle sind Denkmäler zweier Bischöfe, dann eines dem Kaiser Franz zu
Ehren, der im J. 1807 hier war; Salzstufen aller Art, ferner römische
Werkzeuge, die im ausgelaugten Gestein (Heidengebirge) gefunden wur-
den , aufgestellt , der beste Beweis , dass schon die Römer im Dürnberg
Bergbau betrieben haben. Die Ausfahrt, eine Strecke von 13(X)m, wird
auf einem von Knappen gezogenen Wurstwagen bewerkstelligt. Hier
heisst's : Kopf gerade, nicht links noch rechts geschaut, damit Kopf
oder Arm nicht an eine der Ecken des Stollens anstossen. In einem
Zimmer neben dem Stollen -Mundloch werden die Bergmannskleider ab-
gelegt; Salzstufen, Ansichten und Beschreibungen sind hier zum Ver-
kauf ausgestellt. In 20 Minuten ist man wieder in Hallein. Der Dürn-
berger Bergbau hat 1500 Klafter (2862m) Länge, 660 Breite, 200 Tiefe. Bei
raschem Ausschreiten kann in 1 St. die Befahrung vollendet sein, in Ge-
sellschaft dauert sie gewöhnlich l>|s St. Bequemer und weniger kostspie-
lig ist der Besuch des Berchtesgadener Sulzbergs (S. IM).
Nach Berchtesgaden (2^i St.) Fahrstrasse (Anfang und Ende
steil, für Wagen beschwerlich), für Fussgänger lohnend (kürzester Weg
von Salzburg nach Berchtesgaden). Bis zum Jägergut s. oben (Weg zum
Dürnberg); hier r. (vorn der Untersberg), 10 Min. Passhöhe, österr.
Mauth ; 5 Min. weiter bair. Zollamt Zill (652m), dabei ein *Whs. Weiter
über ein hügeliges Plateau mit vielen Höfen und schönen Baumgruppen
(r. der Untersberg, weiterhin 1. der Watzmann), dann durch den bewal-
deten B*»elthah Graben steil hin;.b , beim (1 St.) Whs. zur bair. Gemse
auf die Salzburg-Berchtesgudener Strasse CS. 111). — Ausser dieser Fahr-
strasse führt vom Dürnberg (bei der Kirche r. hinan) e!n 1 St. weiterer,
sehr lohnender Fussweg nach Berchtesgaden , meist durch Wald , un
Baxdskbb^s Siidbaiern. 18. Aufl. 10
146 Boute24. GOLLING.
einem hübschen Waaserfall vorbei und durch zwei Tunnels; derselbe
mündet vor der S. 111 gen. Brücke auf die Berchtesgadener Landstrasse.
Die Bahn führt weiter am r. Ufer der Salzach und überschreitet
den Taugelbaeh. Von (26 Kil.) Stat. Kuchl (Auer"), alter Markt
mit goth. Kirche, führt r. über die Salzachhrücke für Fussgänger
ein directer Weg (mit Handweisern versehen und nicht zu fehlen)
zum (3/4 St. ) Schwarzbachfall, dessen Wasserstaub r. aus der Schlucht
aufsteigt. W. der Hohe GöU (s. unten); s. das Tännengebirge.
29 Kil. GoUing (476m ; *mui Bahnhof, in freier Lage am
Bahnhof; *Alte Post, im Ort), ansehnlicher Marktflecken, auf
einem Hügel 5 Min. vom Bahnhof, wegen seiner Umgebungen viel
besucht, Sitz eines Landgerichts, in der alten Burg, die w. hervor-
ragt. Wer nicht Zeit hat , Alles zu sehen , möge den *Schwsn-
bachfall vorziehen. Weg nicht zu verfehlen : vom Bahnhof r. über
die Bahn und die Salzachbrücke auf die weisse auf einem Fels-
hügel liegende Kirche von (1/2 S*-) ^^' Nikolaxia los, wo 1. ein
Handweiser weiter zeigt. Von dem bewaldeten Abhang des Hohen
GöU stürzt aus einer Höhle der Schwarzhach durch ein Felsloch,
über eine 95m hohe Wand in zwei gewaltigen Absätzen. Vor-
springende Blöcke ragen über den Abgrund und bilden eine Brücke.
Die Sage nennt den Schwarzbach den Abfluss des 3 St. s.w. 220m
höher gelegenen Königssee's ; als in den Jahren 1823 und 1866 der
Spiegel des Königssee's unter dem S. 114 genannten Kuchler Loch
stand, war auch der Schwarzbachfall versiegt. Zwischen 10 und
11 Uhr bildet sich bei Sonnenschein ein Regenbogen. Bequeme
durch Geländer geschützte Pfade führen am untern Fall vorbei zum
obem Fall und bis zu der Stelle (1/2 St.), wo der Schwarzbach in
starkem klaren Strom aus den Felsen hervorbricht. Am Fuss
^Meidler'a GastK und 5 Min. weiter eine leidl. Restauration
(Einsp. von GoUing hin u. zurück 1 fl. 80 kr.). Auf dem Rückweg
schöne Gebirgsaussicht. — Fussgänger , die nach HaUein wollen,
sparen 1 St. Wegs, wenn sie nicht nach GoUing zurückkehren, son-
dern nach Kuchl (s. oben) gehen, bei der Mühle („Whs. zum
Wasserfall") einige Min. oberhalb Meidler über den Sclxwarzbach ;
mehrfach Handweiser (bis Kuchl 3/4 St.).
Vom Wasserfall nach Berchtesgaden (mit Führer, S^l« fl.):
zuerst 3 St. ziemlich beschwerlichen Steigens, nordwärts des Hohen GöU
und fortwährend demselben gegenüber, über die Dürr/eiehUneUp zum
Eckersattel (1379m) zwischen Eekerfirst und Mitterher g (Blick auf Hohen
Göll, Tännengebirge, Dachstein, Salzachthal) •, hinab zum Forsthaus Vwrder-
eek (S. 113) und nach (21)« St.) Berchtesgaden; oder {V\i St. weiter, aber
lohnender) von der Dürrfeichtenalp r. über da.s Rots/eld Ciö36m), mit Aus-
sicht über das Salzachthal bis Salzburg. — Auf den Hohen Oöll (2&i9m)
vom Eckersattel in 3^1« St. (schwierig, nur für geübte BergsteigeiO s besser
von Berchtesgaden durch das Alpelthal (S. 113).
Von Golling zum Königssee über das Torrener Joch s. S. 115.
Die ^Oefen, 3/4 St. südl. von Golling, w. neben der Land-
strasse nach Werfen, sind Schluchten mit wild durcheinander
liegenden Felsblöcken, durch welche die Salzach ^2 St. lang
ihren Weg sirh gebahnt hat. Diese zum Theil waldbewachsenen,
PASS LÜEG. U. RouU. 147
vom Wasser unterspülten Klüfte, Blöcke und Felswände sind durch
zahlreiche Stiegen nach allen Richtungen hin zugänglich gemacht.
Am n. und s. Eingang zu den Oefen stehen an der Landstrasse
Handweiser, kaum 5 Min. von einander entfernt, während die
Wanderung hinab in den Grund und durch die Oefen V2 S*- er-
fordert. Ein Einspänner von Golling kostet hin u. zurück 1 fl.
80 kr. Er setzt den Reisenden beim n. Handweiser ab, und nimmt
ihn beim s. wieder auf, 10 Min. von der Kapelle Maria Brunneck
(554m) von wo man den besten Blick in den Pass Lueg (s. unten)
u. auf die weissgrauen Wände des Hagengebirges hat. [Der Fusspfad
am 1. U. der Salzach nach dem Croatenlock (s. unten) ist gesperrt.]
Der *Pasf Lueg, eine grossartige 2 St. lange von der Salzach
durchströmte Schlucht, zwischen ö. Tännengebirge, w. HagengebirgCj
ist ein würdiges Thor aus den Voralpen in die Hochalpen (Fuss-
wanderung oder Fahrt im offnen Wagen blsStat. Sulzau empfehlens-
werth). Der Pass wurde in den Kämpfen des J. 1809 viel genannt ;
am Eingang, 5 Min. von der Kap. Maria Brunneck, neue 1836 an-
gelegte Befestigungen (gegenüber in der Wand des Hagengebirges
eine Höhle, das Croatenlock^ so genannt, weil es 1742 von Croaten
besetzt war). ^4 St. weiter am 1. Ufer der Tunnel und die Brücke
der Oiselabahn (s. unten).
25. Von Salzburg nach Wörgl. Salzburg-Tiroler Bahn,
193 Kil. Eisenbahn in 9 St. für 9 fl. 17, 6 11. 88, 4 fl. 58 kr. —
Die Salzburg - TiroUr oder Oisela-Bahn^ 1873-75 erbaut, eine der interes-
santesten Gebirgsbahnen, vermittelt die Verbindung r.wischen Snlxbnrg
(resp. Wien) und Innsbruck auf rein österreichischem Gebiet (über
Kosenheim, 45 Kil. kürzer, s. R. 14, 13) und erleichtert namentlich auch
den Zugang zu den Tauem (R. 26-30). — Gute Bahnhofs-Restaurationen
in Bischofshofen u. Saalfelden ■, in beiden werden Mittags auf Voraus-
bestellung beim Schaffner vollständige Diners ä 1 fl. in die Coupes ge-
reicht (ganz empfehlenswerth). — Der letzte Wagen in jedem Zug ist auf
den österr. Gebirgsbahnen in der Regel ein offener Wagen 1. Kl., der
nach allen Seiten freien Umblick gestattet; fährt man 2. Kl., so kann
man durch Lösung eines Krgänxungsbillets 4. Kl. diesen Wagen auch
streckenweise von einer Stntion bis zu einer beliebigen andern benutzen.
Von Saltburg bis (29 Kil.) GoUing s. S. 146. Die Bahn führt in
8. Richtung durch den weiten Thalboden, in welchen r. das Blüntau^
thal (S. 115), 1. das Lammerlhal (S. 137) münden, überschreitet
die Lammer, dann die Salzach, [die Oefen (S. 146) sind von der
Bahn nicht sichtbar], und tritt in den 928m langen Tunnel durch
den Ofenauer Berg, einen Ausläufer des Hageugebirges (Durch-
fahrt 3 Min.). Jenseits wieder über die Salzach auf schiefer Eisen-
brücke (63m Spannweite), weiter am r. Ufer durch den "Tasi
Lneg (s. oben) ; zu beiden Seiten gewaltige auf einander gethürmte
Felswände , neben der Bahn die Landstrasse. Oberhalb (39 Kil.)
Sulzau (507m) am 1. Ufer das Hüttenwerk Blahhaus, an der Mün-
dung des BlühnbaehUiaUj das w. zur Vebergostenen Alp hinanzieht
(S. 148).
10*
148 Route 26. BrSGHOFSHOFEN. Von Salzburg
Durch das gemsenreicUeBlühnbachthal führt ein Kurrcuvvcg am 1. Ufer
des Blülinbachs zwischen 1. Jmlauev Gebirge y r. Hagengebirge zum (3 St.)
Jagdschloss (819m), wo ausser der Jagdzeit Unterkunft u. Führer zu linden.
Aus dem grossartigen , von der Uebergossenen Alp u. dem Steinernen
Meer umschlossenen Thalende (Dennboden) führen beschwerliche Ueber-
gänge w. über das Blühnbachthörl (2034m) zum (9 St.) Obersee (S. IIGJ^
s. über die Thor- oder hintere Urschlauer Scharte (2288m) nach (7 St.)
Hinterlhal im obersten Urschlauer Thal und (3 St.) Saal/elden (S. 152).
Die Bahn bleibt am r. Ufer und übersohreltet einige Wildbäehe
(1. der Absturz des Tännengebirges mit dem Baucheck und Tiroler
Kopf)j dann erscheint r. auf 113m h., von der Salzach umflossenem
Felsen höchst malerisch das wohlerhaltene Schloss Hohenwerfen^
1076 erbaut, im 16. Jahrh. erneut.
46 Kil. Stat. Werfen (522m) ; gegenüber am 1. Ufer der statt-
liche Marktflecken {"^Poat)^ überragt von den zackigen Wänden der
Uebergossenen Alp. Das Thal erweitert sich ; die Bahn überschrei-
tet den aus enger Schlucht kommenden Fritzbach (ß. 368), dann
die Salzach und erreicht
53 Kil. Bi8cho£Bliofen(547m; * Bahnhof s-Restauration^ auch Z.
zum Uebernachten ; Post^ nicht theuer; *B'öcklinger'8 Gasth.), alter
Ort mit drei Kirchen, Knotenpunkt der oberen Ennsthalbahn
(^Bischofshofen-Selzthal, R. 70). Vi St. vom Ort entfernt ein hüb-
scher Wasserfall des Gainfeldbachs (bequem zugänglich u, be-
suchenswerth) ; w. der Hocltkönig (2938m) , in der Umgegend die
Wetterwand genannt, die höchste Spitze des Gebirgsstocks, welcher
Ewiger Schnee oder Uebergossene Alp heisst.
Auf dem Plateau des gewaltigen Kalkstocks , der nur im W. durch
den schmalen Sattel der Urschlauer Schürte (s. oben) mit dem Steinernen
Meer zusammenhängt, liegt ein ca. l'j« St. langes, ^J^ St. br. Eisfeld, an des-
sen Südrand der Hociikönig (293Sm) emporragt. Besteigung lohnend und
unschwierig, seit der Weg durch die A.V. - Sect. Salzburg und die Mühl-
bacher Bergknappen hergestellt worden ist (Führer 7 11., Jos. u. Joh.
Aigner in Mühlbach ^ auch die Bergknappen in Mitterberg dienen als
Führer, man wende sich an den Bergverwalter). '|2 St. s. von Bischofs-
hofen ötlnet sich w. das Mühlhachthal : Fuhrweg von der Reichsstrasse r.
ab nach (2 St.) Mühlhaeh (853m ; *Whs.) und r. hinan nach (2 St.)
Mitterberg (15i3m) mit Kupferbergwerk (Whs. , 2 Betten). Von hier in
»J4 St. zur Mitterfeld- Alp (1670m) und auf gutem durch rothe Kreuze be-
zeichneten Wege zur Kammhöhe ^ dann über den Oletscher, zuletzt über
Geröll' zum (4 St.) Gipfel , auf dem eine kl. Schutzhütte. Grossartige
umfassende »Rundsicht. — Von Mitterberg auf den *IIochkail (1779m) 3(4 St. ;
treffl. Aussicht auf die Tauern und ö. den Dachstein. — Lohnend auch die
Besteigung des Schneebergs (1917m), von Mühlbach in 3'(a St. (Führer 4 fl.).
Weiter in breitem Thal am 1. Ufer der Salzach ; schöner Bück-
blick auf die kahlen zerrissenen Zacken und steilen Wände des
Tännengebirges, die n. den ganzen Hintergrund füllen. 61 Kil.
St. Johann im Pongau (563m ; *Po8i ,* *Zum Andrä'l ; Rossian^s
Oasth, ; Franz Prern ; Botenwirth, nicht theuer), grosser Markt,
nach dem Brande von 1857 fast ganz neu aufgetaut, mit schöner
neuer Kirche im goth. Stil. Oestl. führt von hier eine Fahrstrasse
über Wagrain nach (7 St.) Radstadt (S. 368).
Oberhalb St. Johann mündet s. das Qrossarlthal ^ durch das ein be-
schwerlicher Uebergang über die ArUrJiarte (23ölm) ina Maltathal in
Kärnten führt (8. 36«). — Sehr lohnender Ausflug nach den Groasarler oder
nach WörgL LEND. 26. lioute, 149
»LiediteB»tein«iri«imnen (Einsp. vom Bahnhof nach Plankenau u. zu-
rück incl. 1-1»|? St. Wartezeit 1 H. 80 kr. , Zweiap. 8 fl.). Vom Bahnhof
über die Salzach (unweit der Brücke ein Brauhaus) , nach 5 Min. r. ab
über den Wagrainer Bach an einer Kapelle vorbei, auf der Grosflarler
I Strasse am Fusa des Gebirges zum (*(« St.) Dorf Plankenau (Restaur. zur
I Lieehtensteinklamm). ö Min. weiter hinter einer zweiten Restauration
hört der Fahrweg auf: man geht auf breitem Wege 3 Min. bergan, dann
r. ab auf gutem Fusssteig, nach 10 Min. bei der Hütte r. hinab, 15 Miu.
über die Grossarier Aehe und am 1. Ufer «auf neuem, von der A.V.-Sect.
Pongaa erbauten Wege hinan in die wilde Klamm, durch welche die Ache
in einer Reibe von Fällen hinabstürzt. Am Ende der ersten Klamm ein von
100m h. Felswänden rings umschlossener Kessel; der Weg windet sich um
einen vortretenden Felsen und tritt in die ^noeiU Klamm ^ eine der schön-
sten in den Alpen, nur 2-4m breit, naeh oben scheinbar geschlossen*, in
derselben über die Ache und am r. Ufer durch einen Tunnel (vor dem-
selben schönster Punkt) zum 63m h. -^Wasserfall , 1(4 St. vom Beginn der
Klamm (weiter zu gehen lohnt nicht). — ijs St. weiter aufwärts beginnt
eine zweite Reihe von Klammen, in denen sich heisse Quellen, den Gastei-
ner ähnlich, vorfinden \ der Weg, vom Beginn der Klamm bis zum Tunnel
890m lang, soll bis zu diesen fortgeführt werden. — D6r vielfach in den
Felsen gesprengte Steig ist durchweg Im br. , überall mit Geländer ver-
sehen und vollkommen sicher. Der Besuch der Klamm erfordert zu Fuss
hin u. zurück 3 St. und lässt sich, wenn man bis Plankenau fährt, be-
■ quem zwischen zwei Zügen ausführen.
I 67 KU. Stat. Schwarzach — 8t. Veit; 20 Min. vr. das hübsch ge-
I legene Dorf Schwarzacli (*Ga8th.)y in welchem 1731 die letzte Ver-
sammlung der protest. Bauern und Bergleute statt hatte, die den
Auswanderungsbefehl des Salzburger Fürstbischofs Leopold (f 1744)
hervorrief, in Folge dessen 22,151 das Land verliessen.
\ In dem Wirthshaus, wo die Bauern den Bund geschlossen und nach
, alter Sitte durch Eintauchen der Finger in Salz bekräftigt hatten, steht
noch eine hölzerne Tischplatte mit einem rohen Gemälde : 6 Bauern um
, einen Tisch sitzend, unten 2 Knaben; vor jenen wie vor diesen eine
Schüssel mit Salz. Auf dem Tisch auch ein Buch mit der Schrift:
Dilexerunt tenebras magis quam lucem. Joan. c. 3. v. 19. Herum im
f Halbkreis steht: Das ist der nemliche Tisch, worauf die hiterischen
Bauern Salz geschleckt haben im Jahre 1729.
I Eine Fahrstrasse führt von Schwarzach nach (>/« St.) €k>ldegg (825m ;
I zwei sehr einfache Whser.)^ auf fruchtbaren Plateau hübsch gelegen, mit
altem, 1747 theilweise abgebrannten Schloss der ehem. Herren v. Goldegg
(sehenswerther Wappensaal) und kleinem See*, weiter am Lang- und
fieheibling-8ee vorbei durch die Schlucht des Dientnerbachs nach (4 St.)
j Dienten (S. 152).
Die Bahn überschreitet die Salzach ; weiter in sohluchtartigem
Thal, r. in engem Felsbett der Fluss. Folgt ein 120m langer Tun-
nel ; mehrfach bedeutende Felssprengungen, lieber die Salzach nach
75 KU. Stat. Lexid(631m); das Dorf (* Straubinger \ *Postl mit
den ehemaligen Schmelzwerken für die Rauriser und Böcksteiner
I Erze, liegt gegenüber am r. Ufer der Salzach . — Strasse nach Gastein
' s. S. 153 ; unterhalb des Orts bildet die Gasteiner Ache unmittelbar
vor ihrer Mündung in die Salzach einen schönen *Wasserfall.
Oberhalb Lend überschreitet die Bahn zweimal die Salzach,
I um der Eschennuer, dann der gefährlichen Emhacher Plaike
I (Uutsohhalde) auszuweichen, und umzieht dann am 1. Ufer den
Vntersteiny einen vortretenden Schieferfels köpf, den sie ursprüng-
lich mittelst eines 16om langen Tunnels durchbohrte; kurz nach
' Vollendung des Tunnels setzte sich der Berg in Bewegung, zer-
150 Route 26. ZELL AM SEE. Von Salzburg
quetschte den Tunnel und zerstörte die aussen herum führende
Landstrasse (ein neuer Tunnel wird jetzt gebaut). Weiter stets
tief im Grund an der Salzach entlang an der Mündung des Rauris-
thals iß. 160) vorbei, dann durch einen 270m 1. Tunnel unter dem
Taxenbacher Schlossberg hindurch nach (85 Kil.) Taxenbach (7ilm ;
*Toxwirih; Post; Kestaur. Kitzloph am Bahnhof), alter Markt V4^*-
von der Station (Omnibus 20 kr.) mit zwei Schlössern ; im neuen,
unterhalb des Orts auf einem Felsen über der Salzach , jetzt das
Bezirksamt. Von hier nach Rauris (und Heüigenblut^ s. S. 160.
*Kitzlochklamin. Der Besuch dieser grossartigen, 1877 zugänglich ge-
machten Klamm ist sehr zu empfehlen und neben dem der von ihr ganz ver-
schiedenen Liechtensteinklamm nicht zu versäumen (hin u. zurück li|2-2St. \
Führer unnöthig). Von der Kirche östl. auf der Landstrasse zum (0 Min.)
Bezirksamt; beim Handweiser r. hinab über die Salzach und die
Rattrüer Ac/te , dann am r. Ufer hinan (j^^'^s^i^' d^i^ Brücke r. , nicht 1.)
in wildem Thal, das sich bald zur Klamm verengt. Der Weg tritt auf
das 1. Ufer und führt zum (25 Min.) Kessel^ in den sich die Ache lOüm
hoch in 4 Absätzen hinabstürzt (* Kitzlochfall). Ueber die Brücke, eine
lange Holztreppe (150 Stufen) hinan: oben (5 Min.) schöner Blick in den
tosenden Schlund. Der neue Pfad führt durch 2 kurze und einen 53m
langen Tunnel, durch den ein Mann mit Laterne leuchtet (10 kr.); beim
Austritt aus dem Tunnel prächtiger Blick in die Tiefe; weiter auf gutem
wenig steigenden Wege am r. Ufer der schäumenden Ache, in 40 Min auf
den Fahrweg (S. 160) beim Landsteg (Whs.)^ 1 St. vor dem Dorf Rauri*
(S. 160). — Wer nicht nach Rauris will, kehrt hinter dem grossen Tunnel
am besten ujoi zum obern Ende der langen Holztreppe , hier r. etwas
bergan durch 2 kurze Tunnels und hinab auf gutem Fusspfad, der bald in
den Karrenweg von Embach (S. 160) nach Taxenbach mündet. Interessant
an den Eingängen der Tunnels die Spuren römischer Stollen-Meisselun-
gen ; die „Tropfsteinhöhle" nicht sehenswerth.
Das Thal erweitert sich; r. auf einem Hügel die Kirche St.
Georgen (826 m), der Aussicht wegen besuchenswerth; 1. im
Fuieherthcd das schneebedeckte Grosse Wiesbachhom (3577m). Die
Bahn überschreitet die Salzach und die Fuscher Ache und erreicht
94 Kil. Braok(752m; *Mayrs Whs. zum Lukashansl ; *OmachVs
Whs. zum Bräu^ , in schöner Lage gegenüber der Mündung des
FuscherthcUs (nach *Ferleiten und Heiligenblut s. S. 161). — ^4 St.
n.w. Schloss *Fi8ehhom, dem Fürsten Liechtenstein gehörig und
neuerdings nach Plänen des Dombaumeisters Schmidt in Wien
stilvoll hergestellt, mit treifl. Aussicht auf Zeller See, Tauem etc.
Die Bahn überschreitet zum letztenmal die Salzach , durch-
schneidet das Zeller Moos und tritt an den ZeUer See, an dem sie
auf zum Theil in den See hineingebauten Damm hingeführt ist.
100 Kil. Zell am See (754m; * Krone am See; Post; Christon' s
Gasth.y nahe am Bahnhof ; Lebzelttr, Metzger, nicht theuer), auf
einer Halbinsel am w. Seen f er reizend gelegen, als Sommerfrischort
stark besucht und häufig überfüllt. Im Chor der alten Kirche in-
teressante Sculpturen ; das Sohloss jetzt Sitz der k.k. Forstbehörde.
Die Zeller blieben 1526 bei dem Bauernaufstand dem Erzbischof
treu, der ihnen zum Lohn eine jährliche Wallfahrt nach Salzburg
""«tattete, wo sie zum Schluss bewirthet wurden. „Die Pinzgauer
'en wallfahrten gehn", heisst's im Volkslied.
■ V - '
153
•^hal.
<lb(id (34 KU.) 3mal tägl.
i-S fl. 40 kr.); Zweisp. bis
Irinkg. (von Hof-Gastein
1 feiner Thal ist bis zum
I ^'cnug, Fahren vorzu-
■n Unterkunft xu finden,
II in Lend einen Wagen
U9; gleich unterhalb
' H)). Unmittelbar am
li steil ; "Wagen müssen
rtiille der Ache. Diese
-wand in schauerlicher
rien oder auf schwan-
rlich, jetzt, seit 1832
Hien wegen. Auf der
'lle^ in der Nähe ein
ass, eine in den Kalk-
ler Ache durchströmte
li Thor und Gitter ge-
i'ligt war , welches ein
SS er wegschwemmte.
r (20 Min.) 1853 er-
>gang des Engpasses.
\ erschwunden. Rechts
n der Rauris trennt,
■hdorf (1 1/4 St.) Dor/"
Marktflecken
l fl. 20 kr. ; Goldner
euz; Blaue Traube;
•les 16. Jahrh. neben
'3. als die Bergwerke
iv Silber als Ausbeute
tremde Knappen, na-
•\nappen fanden sich
!i 22,151 Salzburger
i)00 aus der Gastein.
manche Stollen sind
ird er noch in gerin-
s Thals, jetzt 3725
/
1 ^
Ine Häuser mit ihrer
'i!<;ntlioh das in allen
^the. In der Nähe,
152 Route 2Ö. ST. JOHANN IN TIROL.
Das Steinerne Keer (vgl. 6. 115) ist am besten von Saalfelden zu be-
suchen (Führer G. Fuchslechner u. a.). Neuer Steig über die Ramseider
Scharte (2102m) 1877 eröffnet (7 St. bis Funtensee). Von der Scharte
(3-3*f2 St.) lässt sich das Breithom (2496m) in 1-1>|2 St. unschwer erstei-
gen; oben neue Schutzhütte u. prächtige Aussicht. Vom Funtensee zum
Königssee s. S. 116. — Andre Uebergänge zum Funtensee sind die Hoch-
oder Weisshachelscharte (2245m) und die Buchauer Scharte (2281m), ö. von
der Schönfeldspitze {Hochzink^ 2651m); Besteigung der letztern (höchster
Gipfel des Steinernen Meers) schwierig.
Durch das ö. ansteigende tJrschlau Thal führt von Saalfelden ein
im Ganzen wenig lohnender Fahrweg über (l^ja St.) Alm (795m) nach
(2 St.) Hinterthal (1045m', neues Badhaus), in schöner Lage am Fuss der
Uebergossenen Alm; dann r. über den Filzensattel (1292m) nach (2 St.)
Dienten und (3»|2 St.) Lend fS. 149) — Von Hinterthal über die Thor- oder
hintere Urschlutierscharte (2283m) ins Blühnlachthal (7 St. bis zum Jagd-
schloss, beschwerlich), s. S. 148. — Ein anderer Üebergang, gleichfalls
kaum ausreichend lohnend, führt von Saalfelden s.w. durch das Qlemmthal
(s. oben) über (5 St.) Saalbach und die Alte Schanze (1302m) nach (4 St.)
Fieberbrunn (s. unten).
Von Saalfelden über Ober -Weissbach nach Reichenhall s. 8. 118, 189 ; nach
Berchtesgaden S. 118. Post nuch Lofer tägl. in 4 St., \}[i fl.; Einsp. nach
Frohnwies 4, Zweisp. 6 fl., nach Lofer 6 u. 9 fl. ; über den Hirschbühl
nach Berchtesgaden' Einsp. mit 2 Pferden incl. Vorspann 24, Zweisp. 40 fl.
(Trinkgeld extra). — Die * Seissenbergklamm (S. 118) ist von Saalfelden zu
Fuss in 3i|2, zu Wagen in 2 8t. bequem zu erreichen.
Die Bahn wendet sich w. über die Saalach ins I^fioganger Thal
und führt scharf ansteigend am Fuss des Bimhoms (2630m) nach
(121 Kil.) Stat. Leogang (838m; Wolfartstätten); weiter über
den Weissbach und Oriessenbach, dann am sumpfigen kleinen Gries-
sensee und dem vormals befestigten Pass Griessen (864m) vorbei
über die Tiroler Grenze nach (131 Kil.) Hochfilzen (969m ; W/is.),
höchster Punkt der Bahn, Wasserseheide zwischen Saalach und Inn.
Von Hochfilzen oder von Fieberbrunn (s. unten) führen Fahrwege
über St. Jakob im Haus nach St. Ulrich am Piller see und Waidring (4 St.,
lohnend ; s. S. 188).
Hinab in starkem Gefäll (1 : 44) auf der r. Seite des Pramau-
oder Pillerseer- Achenthals , mehrfach über Seitenschluchten , nach
(140 Kil.) Stat. Fieberbrunn (796m) ; 1. im Grunde das Dorf (Ober-
mayr; Post). Weiter an Schloss Rosenberg und dem Eisenwerk
PiUersee vorbei (r. die Loferer Steinberge, Flachhorn, Ochsenhorn
etc.) stets in starker Senkung durch das im Ganzen einförmige
Thal , zuletzt über die Pillerseer Ache.
148 Kil. St. Johann in Tirol oder im Leükenthal (660m ; *Post;
*Bär ; zum Hohen Kaiser, am Bahnhof), im breiten Thal der Gros-
sen Ache (Leukenthal) freundlich gelegen , am Zusammenfluss der
Pillerseer, Kitzbühler und Rhein-Ache, die zusammen die Grosse
Ache bilden, w. von dem wild zerrissenen Kaisergebirge (S. 188),
s. vom Kitzbühler Hom (1994m) überragt (Besteigung des letztern
besser von Kitzbühel, s. S. 187). — Nach Waidring u. Lofer s. S. 188.
Weiter am r. Ufer der Kitzbühler Ache (1. das Kitzbühler Hoin)
nach
158 Kil. Kitabühel (737m ; *Tiefenbrunner; *mnterbräu; Haas,
am Bahnhof). Näheres, sowie Beschreibung der Fahrt von Kitzbühel
Ms (193 Kil.) Worgl s. S. 185.
153
26. Das Gasteiner Thal.
Vergl. Karte S. 148.
Post von Stat. Lend (H. 149) nach dem Wildbad (34 Kil.) 3inal tägl.
(1877 9»(2 U. Vm., 1»|« u. »\a V. Nm.) in 4 St. (3 ü. 40 kr.); Zwei«p. bis
Hof-6a«tein 10, bis zum Wildbad 12-1Ö fl. und Trinkg. (von Hof-Gastein
ins Wildbad Einsp. 2, Zweisp. S'jg fl.). — Das Gasteiner Thal ist bis zum
Wildbad (6 St.) für Fnssgänger kaum lohnend genug. Fahren vorsu-
Eiehen. Während der Saison, wo im Bod selten Unterkunft su finden.,
nimmt mun für einen kurzen Besuch am besten in Lend einen Wagen
auf einen Tag (s. oben).
Lend (631m; * Straubing et ; *Po8t) s. S. 149; gleich unterhalb
des Orts der •Fall der Gasteiiier Ache (S. 149). Unmittelbar am
Posthaus steigt die Gasteiner Strasse ziemlich steil ; Wagen müssen
Vorspann nehmen. Im Gnind 1. die "Wasserfalle der Ache. Diese
Klamm-Strasse war früher an schroffer Felswand in schauerlicher
Hohe hingeführt, häufig auf hölzernen Gallerien oder auf schwan-
kenden Ketten-Brücken, zu jeder Zeit gefährlich, jetzt, seit 1832
neu gebaut, nur noch im Frühjahr der Lawinen wegen. Auf der
Klamm -Höhe (75öm) eine (40 Min.) Kapelle, in der Nähe ein
Lawinenbett, die schlimmste Stelle der Strasse.
Nun beginnt der eigentliche *EIaiiim-PaM, eine in den Kalk-
fels tief eingeschnittene enge dunkle von der Ache durchströmte
küble Schlucht, die im Jahre 1821 noch durch Thor und Gitter ge-
schlossen und von einem Wachthaus vertheldigt war , welches ein
Bergsturz zerstörte und dann ein Hochwasser wegschwemmte.
Nur ein Stück Mauer steht noch unfern der (20 Min.) 1853 er-
bauten Klammstein - Brücke (778m), am Ausgang des Engpasses.
Auch die Trümmer der Burg Ä'/amm^tein sind verschwunden. Rechts
ragt aus der Kette, welche die Gastein von der Rauris trennt,
der doppelgipfelige Bemkogl (S. 160) hervor.
Wir betreten nun das breite grüne Gasteiner Thal („die Oastein")
und erreichen, an Mayrhofen vorbei, das Kirchdorf (IY4 St.) Dorf
Gastein (836m ; Edler) und 2 St. weiter den Marktflecken
23 Kil. Hof-GasteiiL (869m ; Meissl, Z. 1 fi. 20 kr. ; Goldner
Adler, Z. IV2 &• ; Hotel Müller; Gruber; Kreuz; Blaue Traube;
Cafe Viehauser), Hauptort des Thals, Mitte des 16. Jahrh. neben
Salzburg der reichste Ort des Salzburger Landes, als die Bergwerke
jährlich noch 2350 Mark Gold und 19,000 Mark SUber als Ausbeute
lieferten. Der Bergbau wurde vielfach durch fremde Knappen, na-
mentlich sächsische, betrieben, unter 300 Knappen fanden sich
im Jahre 1611 nur 30 Katholiken; unter den 22,151 Salzburger
Protestant. Auswanderern (S. 149) waren 1000 aus der Gastein.
Seitdem ist der Bergbau in Verfall gerathen , manche Stollen sind
vergletschert, nur im Radhausberg (S. 158) wird er noch in gerin-
gem Umfang betrieben; die Bevölkerung des Thals, jetzt 3725
Seelen, ist auf die Hälfte gesunken.
Von dem ehemaligen Reichthum geben einzelne Häuser mit ihrer
Ornamentik des 16. Jahrh. noch Kunde, namentlich das in allen
Stockwerken in Bogengängen gewölbte Moser'sche. In der Nähe,
154 Route 26, WILDBAD GASTEI N.
im Hof des Bäckers Embacher, zwei reich ornamentirte Säulen
aus Serpentin, aus derselben 2eit. Auf dem Kirchhof reich ver-
zierte Denkmäler der Strasser, Weitmoser etc. (16. Jahrb.).
Das Militärspital mit den beiden Eckthürmchen, ebenfalls ein
ehem. Gewerkenhaus, wurde 1832 von Lad. Pyrker, Erzbischof von
Erlau, für seinen jetzigen Zweck eingerichtet. — Auf dem freien
Platz die vergoldete Büste des Kaisers Franz I., errichtet zum An-
denken an die 1826 erfolgte Legung der 8,5 Kil. 1. Röhrenleitung von
den heissen Quellen im Wildbad nach Hof-Gastein. Das Wasser
sinkt an Wärme von 31° auf 27** R. und kann sogleich zum Baden
benutzt werden. Bäder im Actienbadhaus (Gold. Adler), im Cur-
haus zum Gutenbrunn etc. Man lebt in Hof-Gastein billiger als
im Wildbad, dagegen fehlt es an schattigen Spaziergängen. Am s.
Ausgang des Orts r. von der Strasse die reizende Viüa Herrmann
(früher Carolina'),
Wagen nach dem Wildbad einsp. 3, Kweisp. 5, Kötschachthal und
Böckstein Ö a. 8, Dorf Oastein 3 u. 5 fl.; Trinkg. einsp. 60 kr., zweisp.
1 ü. (wird der Wagen nur zur Hinfahrt gebraucht, so wird 1 resp. l^js fl.
abgezogen; bleibt man über Mittag, so kostet 1 Pferd £0 kr., 2 Pferde
1 a. 50 kr. extra).
Die Besteigung des ^GamskarkogU (2465m) wird von Hof-Gastein aus
häufig gemacht (in 4 St., Führer 4 fl., für geübte Bergsteiger entbehrlich,
Saumpferd mit Führer 9 fl.). Nach ^\% St. Steigens die Kapelle r. lassen,
nber nach wenigen Schritten nicht weiter den betretenen Weg, der 1. zum
Wasser führt, sondern den unansehnlicheren r. aufwärts, l^fz St. Ra-
stezen-Älp (in der untern Hütte Erfr.); von hier noch 2 St. bis zum
Gipfel. Die Hütte auf der Höhe, welche Erzherzog Johann erbauen liess,
gewährt gegen Wind u. Wetter Schutz, Lebensmittel müssen mitgebracht
werden. Aussicht ausschliesslich Gebirgsrundsicht, da ausser einem kleinen
Theil des Gasteiner Thals nichts Grünes zu sehen ist ; die Eis- u. Schnee-
berge des Ankogl und Tischlkar treten s. am meisten hervor, w. die hohe
doppelspitzige Pyramide des Grossglockner und das überragende Wiesbach-
horn, n. das Ewige Schneegebirge, n. ö. der Dachstein und Hochgolling.
Die Strasse nach dem Wildbad (zu Fuss in 11/2» zu Wagen in
1 St.) durchschneidet in schräger Richtung den hier etwas sumpfigen
Thalboden und steigt dann an der w. Thalseite bergan. Rechts
mündet das Angerthal (über die Stanz nach Bueheben s. S. 161) ;
1. öffnet sich der Blick in das Kötschachthal mit dem Bocksteinkogl
und Tischlkar-KeeSj 1. davon der Gamskarkogl , r. Graukogl, Feuer'
seng und ganz r. die Pyramide des Kreuzkögls. An der Strasse
die Schweizerhütte (Caf^j, -weiter das Englische Kaffehaus, beide von
Gastein viel besucht.
34 Kil. Wildbad Gastein (104r6m). 0asth&fe:*8TRAUBiNG£R(Post)
mit Dependenz (JSchufaigerfiatu)^ mit Caf^ und Restauration, sehr gelegen,
oben unmittelbar an der Brücke über die Ache, Z. von 1 fl. ab. Table
d'höte um 1 Uhr 1 fl. 40 kr., um 3 Uhr 2 fl. 40 kr. ; *Hötel Badeschloss
Straubinger gegenüber (Wohnung des deutschen Kaisers); *Hibsch, 5 Min.
vom Straubinger, in schöner Lage (über die Bedienung wird geklagt) ; ^Gra-
ben wirth, dem untern Sturz der Ache gegenüber; Oberer und Untbbbb
Krämer-, Höt. Müulberoer: diese sämmtlich mit Bädern (75 kr.) und Re-
stauration (Table d'höte). — Logirhäuser mit Bädern (ohne Table d'hdte) :
^Gruber, gleich unterhalb Straubinger ; Provench^res ; Prjblatur ; Soli-
tude; Villa Hollandia; Lainer ; Bauer; Winoischbader ; die 3 neuen
Miethhäuser der Wiener Beamten-Baugesellscha/t unterhalb der Wandel-
WILDBAD ÖASTEIN. 26. Route. 155
bahn. Ohne Bäder: Bellkvce^ Waha; Obojkr; Meilinobb u. a. Wäh-
rend der Badezeit ist ohne vorherige Bestellung auf ein Zimmer im Wild-
bad nicht zu rechnen; ein Anschlag am Eingang zum Straubinger gibt
Nachweis. Kleiner Bazar von Windischbauer auf dem Schlossplatz. Po»t
im Hotel Straubinger.
Führer {Joh. Freiberger ^ A. Ostöttner^ A. Seitner ^ J. Xiederreiter^ J.
Herber): auf den Gamskarkogl 4 fl., ins Kassfeld 3 fl. 40 kr., nach Mall-
nitz 7 fl., zum Goldbergwerk über die Rifflscharte 5 fl., desgl. und nach
I'er<füixmeijfnit.-kt
Parapiuio
I AerhÖMtr ndt Bädenu
156 RouU 26, WILDBAD GASTEIN. Gasteiner
Döllach 14 fl., ins Kötschachthnl bis sur Himmelwand 1 fl. 50 kr. , bis
Prossau 3 fl. , über die Elendscharie nach Gmünd 16 fl. , Graukogl 4 fl.,
Anlaufthal bis zur Radeckalp 3 fl. 50 kr. , Ankogl (2 Führer a) 10 fl.,
Schareck 10 fl. , über die Stanz nach Bucheben 5 fl. 50 kr. — Wagen :
nach Hofgastein Einsp. 3 fl., Zweisp. 5 fl. 50 kr., Dorf Gastein 5 u. 8, Böck-
stein 3 u. 5, bis zum Aufzug 4 fl. 50 u. 7 fl.: Trinkg. 60 kr., Zweisp.
1 fl. , über Mittag Einsp. 80, Zweisp. 1 fl. 50 kr. extra. — Pferde : ins
Kötschachthal bis zur Himmelwand 2 fl. 40, bis Pro^^sau 5 fl. ; Budolfs-
höhe. Windisch grätzhühe, Anlaufthal ä 1 fl. 50, Kassfeld 4 fl. 50, Badeck-
alp 5 fl. 50 kr. ^ von Böckstein ins Kassfeld 3 fl. , zum Tauernhaus 6<(2, '
nach Mallnitz 9 fl.; Trinkgeld pro Gulden 20 kr.
Die meist hölzernen älteren Häuser des Wildbads sind an der
steil aufsteigenden ö. Thalwand aufgeführt, sodass man von der
Hausthür des einen über den Schornstein des andern Hauses hinweg
sieht. In den letzten Jahrzehnten sind in Folge des Aufschwungs,
den das Bad namentlich auch durch den alljährlichen Besuch des
deutschen Kaisers genommen hat, manche hübsche Häuser und
Villen entstanden, sodass Gastein jetzt einen modernen und
freundlichen Eindruck macht. Mittelpunkt des Badelebens ist der
kleine Platz zwischen Straubinger und dem Badeschloss und auf der
Westseite der Brücke die Wandelbakn, eine lange Glasgallerie mit
Caftf u. Lesesaal, die bei trübem Wetter, im Juni und Juli vor-
herrschend, als Cursaal und Spaziergang dient. Auf der r. Thal-
Seite die neue katk. Kirche (1875 eingeweiht), ein hübscher Bau im
goth. Stil (^evang. Kirche s. unten).
Beide Thalwände trennt die Ache^ die durch enge Klüfte in
zwei * Fällen , der obere 63m , der untere 85m h. , von der obern
Thalstufe sich herabstürzt, neben den Krimmler Fällen (S. 169)
wohl die grossartigsten der deutschen Alpen. Der obere Fall ist von
der Brücke beim Straubinger, der untere von einem Ausbau beim
Grabenwirth am besten zu beobachten, ganz oben (auf der Sohreck-
brücke, s. unten) und ganz unten ebenfalls gute Standpunkte. Et-
was Wasserstaub darf nicht beachtet werden , die Gallerie oben bei
der Brücke gewährt zwar Schutz, aber durch das erblindete Glas
keine Aussicht. Schwachen Nerven wird es schwer, an das heftige,
anhaltendem Donner zu vergleichende Getöse sich zu gewöhnen.
Die Quellen (20-37° R.), schon im 7. Jahrhundert bekannt,
entspringen an der östl. Thalwand am Fuss des Graukogls und lie- '
fern taglich ca. 35,000 Hectoliter Wasser. Dasselbe ist ganz rein
und setzt nicht den geringsten Niederschlag ab , besitzt aber eine
Belebungskraft, die sich bei Erschlaffung der Glieder, Nerven-
schwäche , Gicht und dgl. vielfach bewährt hat. Die Badebevöl-
kerung (über 3000 jährl.) gehört vorzugsweise den höheren Ständen
an. Die Cur pflegt mit 21 Bädern beendet zu sein, Badesaison vom j
15. Mai bis Ende September (Curtaxe 3 fl.).
* Sfazibroänob. An der westl. Thalseite führt die Strasse
nach Hofgastein an der Wandelbahn, weiter der einfachen Villa
Meran vorbei (1. oben die Bellevue mit schöner Aussicht und be-
suchtem Cafe, zu der durch die Anlagen der Prälatur ein Fusspfad
hinaufführt, weiter Villa Hollandia) zur Solitude (t.')^ Graf Lehn- j
Thal. WILDBAD GASTEIN. '26. Rouie. 157
doif gehörig, nrid der kleinen €van^. Kirche {}.), letztere Kigen-
thura des deutschen Kaisers (Gottesdienst während der Saison
11 U. Vm. und 5 U. Nrn.). II. unterhalb der Strasse beginnen
hier die Schwarzenberg^ sehen ArUagen mit verschiedenen An-
sichten der Wasserfalle und dem Kbnig-Oito-Belvcdere (Aussicht
ins Gaäteiner Thal). Weiter abwärts an der Strasse die Gates Ver-
giMmeinnieht j Englisches Kaffehaua und Schweizerhütte (S. 154).
— 5 Min. hinter der evang. Kirche führt 1. hinan der Fahrweg nach
Böckstein, an der Villa Hollandia u. Belletmt (s. oben), weiterhin
unterhalb der Pyrkerhohe (s. unten) vorbei zur (20 Min.) Säge-
mühle, wo der Weg sich theilt: 1. zur Schreckbrüoke (und ins
Kötsehachthaly s. unten), r. nach Böckstein (S. 158). Von letzterm
zweigt 5 Min. weiter ein Fusspfad r. ab zur (10 Min.) Pyrkerhohe,
mit Aussicht auf das Gasteiner und Böcksteiner Thal und nördl.
auf die Uebergossene Alp mit dem Hoohkönig.
Auf der r. (ö.) Thslseite reizender Spaziergang auf dem neuen
*Kaiserweg , oberhalb des Hotels Hirsch u. der Nicolauskirehe vor-
bei am Abhang entlang, mit hübseher Aussicht ins Cirasteiner Thal ;
nach ^4 St. r. hinan zur (10 Min.) *8chwar%en Lisi, Gaf<^ mit
schönster Aussieht, am Fahrweg ins Kötschachthal (s. unten). — L.
neben dem Badesohloss führen schattige Treppen wege zur (10 Min.)
Schreckbrüeke (s. oben) mit Ansicht des obersten Falls. — Zur
Schillerhöhe (5 Min.) bester Aufgang von Gruber.
Etwas weitere Spaziergänge : An der Nicolauskirche vorbei über
Badbruck nach {^/^ St.) Kötschach (Caf^); unterhalb über die Ache
und 1. hinauf zum Englischen Kaffehaus{ß. 154), auf der Fahrstrasse
zurück (im Ganzen 2 St.). — Rudolfshöhe (^2 ^^)i ^^^ ^^^ Schwar-
zen Lisi r. hinan, gleiche Aussieht wie von dieser. — * Windisch-
grätzhöhe {^/^ St.), am Abhang des Badbergs, mit gutem Ueberblick
über das Gasteiner und Böcksteiner Thal , das Sohareck mit dem
Schlapperebenkeesund nöidl. die Wetterwand mit dem Hochköuig ;
von der Schreckbrüeke (r. Ufer) steil hinan, oder bequemer vom
Patschker (bei der kl. Kapelle 1. ab). — Zum Paischker (Whs.) am
Wege nach Böokstein (Vs St.).
Ina Ktttsohadithal lohnender Ausflug; Fahrweg von der Schreck-
brüeke an der Villa Helenenburg und der Schwanen Lisi vorbei um die
Bergecke herum, durch Wald hinab zum (3/4 St.) Caf6 zum Grünen Baum,
dann Reitweg thalauf an der jäh abstürzenden Himmelwand vorbei, mit
schönem Blick auf Tischlkar, Bocksteinkogl , ganz r. Ankogl, bis zum
Fuss des kahl aufragenden ßock»teinkogls (1. der ansehnliche Keesfall)^ und
r. zur(lij2St.) letzten Alp Prossau (i287m; Erfr.); 25 AI in. oberhalb schö-
ner Thalschluss mit gewaltigen Felswänden, oben die Schneefelder des
Tischlkar. — Ein beschwerlicher und selten gemachter Uebergang führt von
hier 1. über die KäsOalp und die Klein -Elend -Scharte (2ö07m) ins Malta-
thal in Kärnten (8. 369). — Vom Caf^ zum Grünen Baum hübscher Aus-
flug zum Reedtee (1825m), 2V2 St., mit Führer.
Der ^Chunakarkoirl (2466m) wird auch von Bad-Oastein häufig bestie-
gen; Weg weiter aber interessanter als von Hofgastein (S. 154); Führer
nöthig. — Auf den Qraukogl (2491m) gleichfalls sehr lohnend (vom Wild-
bad über die ReihOben-Alp in 41/2 St., mit Führer); Aussicht der vom
Gamskarkogl ähnlich, die Gletscher aber viel näher; hübscher Blick auf
158 Boute26. NASSFELD. Gasteiner
die am ö. Fnss des Berges liegenden Seen (Reed- und Palfner See). — Auf
den Tisch (2462m), vom Wildbad w. über die Zitievatier Alpe (1879m),
durch das Hirschkaar und über den Grat in 4V2 St. (Führer 4 fl.), loh-
nend. — Kreuskogl (höchster Oipfel des Radhatuhergs ^ 2683m), von Böck-
stein Saumweg bis zum (2 St.) Goldbergwerk (Bieronymns-Bergbatt^ 1900m),
dann in 2*(2 St., zuletzt beschwerlich, zur Spitze, mit weiter prächtiger
Rundsicht (Führer von Böckstein 3V2 fl.).
Böckatein und das Nassfeld sind die . von Gastein aus am
meisten besuchten Punkte. Das erstere , ein Dorf auf der ober-
halb des Wildbads gelegenen Thalstufe, erreicht man zu Fuss
in 3/^ St. , zu Wagen in 1/2 St. (Omnibus vom Badeschloss jeden
Nachm. hin u. zurück, 1 fl.). Der Weg führt von der Schreckbrücke
(s. oben) erst am 1., dann am r. Ufer der Ache, am Patschker (s.
oben) vorbei ; geradeaus das schneebedeckte Sehareck. Böekstein
(1127m; *WÄ«.), an der Mündung des An2at</KAa^ (s. unten), mit
neuer gut eingerichteter Curanstalt (vortreflfliches Trinkwasser), ist
Sitz der Pochwerke für das goldhaltende Erz des Radhausbergs (jetzt
in Privathänden). Die Rotunde auf dem Hügel ist eine 1766 er-
baute Kirche.
Zu der Wanderung nach dem Nassfeld (von Böekstein bis
zur Kramerhütte 1^/4, bis zur Schweizer Hütte 2^/2 St.) ist ein
Führer (von Gastein 2 fl. 40 kr.) ganz unnöthig. Weg gar nicht zu
verfehlen. Unmittelbar bei den Pochwerken geradezu in das Thal
hinauf (gleich bei der ersten Biegung rückwärts Blick auf die Spitze
des Ankogl). Nach 1/2 stund. Wanderung ist die Stelle erreicht (bis
hierher Fahrweg), wo sich früher der Aufzug befand, eine Art höl-
zerner Schienenbahn, 631m lang, auf welcher die Bergknappen mit-
telst einer oben thätigen einfachen Maschine in wenigen Min. zum
Goldbergwerk auf dem Radhaushetg hinauffuhren (jetzt ganz be-
seitigt). Nun auf leidlichem Wege weiter bergan durch eine enge
*/2St. 1. Felsschlucht, von der Ache durchströmt, die eine Reihe von
Fällen bildet, darunter zwei grössere, am Eingang den Kesself aU^
am Ausgang den Bärenfall. Unterhalb des letzteren rinnt der Aus-
flussdesoben auf der Höhe gelegenen ßoc&Äart-Ä««'«(S. 159)über die
dunkle 80m hohe Felswand und bildet den zierlichen Schleier fall.
Bei der Brücke , 5 Min. weiter, beginnt das Nassfeld (1644ni),
ein einsames grünes Hochthal, 1 St. 1., Y2 3^* ^'m durch das die
Ache sich windet; sie entsteht aus den zahlreichen Bächen, welche
den Eis- und Schneefeldem der umliegenden Berge entströmen
(von 1. nach r. Oeiselkopf, Murauer Kopf, Sparanger Kopf,
Schlapperebenspitz mit dem ScMapperebenkees , Strabelebenkopf
und die hohe Pyramide des Sehareck ; r. über dem Siglittthal das
Bockhartgehirge'). Drei Sennhütten gewähren gegen gute Bezahlung
Erfrischungen, die Kramer-Hütte, vom Anfang des Nassfeldes
10 Min. geradeaus, die Moser-Hütte r. im Siglitz-Thal 10 Min.
entfernt (gewöhnliches Ziel der Ausflüge von Gastein), und am
s.o. Ende des Nassfeldes (8/4 St.) die Reck-Hütte (Schweizer oder
Straubinger Hütte). Da man am Ende des Nassfelds nicht mehr
sieht , als am Anfang , so kann man sich den Weg zu der letz-
Thal. MALLNITZER TAUERN. 26. Route. 159
teien sparen. — üeter den Nassfelder Taueni nach Ober-Vellach
8. unten.
Ins Bo«Uiartthal lohnender Ausfing (Führer entbehrlich). Entweder
unterhalb des Schleierfalls (s. oben), oder besser von der Moserhütte r.
hinan auf leidl. Pfade zum (1 St.) Untern Bockhart-See (1861m) , dessen
Ausfluss den Schleierfall bildet; an der N.-Seite die Btvaübinger Alp. Von
hier an verlassenen Gruben vorbei zum {*/a St.) Obern Boekhart-See (2061m)
zwischen 1. Kolbenkaar, f. Silberpfennig, und zur (S/4 St.) Bockharl- Scharte
(2238m), mit schönem Blick auf die Rauriser Gletscher, Ankogl etc.
Abstieg über die Filzen- u. Dttrekgang-Älpe zum Kolben (S. 161) im Rauriser
Hüttwinkel IVt St. (Führer angenehm).
S.-ö. von Böckstein mündet das hübsche Anlanfthal, durch das ein
lohnender Uebergang über den Hoch- oder Korn-Tauem (2463m) nach Mall-
nits (S. 160) führt (von Böckstein bis zur Jochhöhe, mit schöner Aus-
sicht, 5 St., hinab durch das Seebachthul 3 St.). Ein guter Weg, nur zu-
letzt etwas beschwerlich, führt von Böckstein an zwei Wasserfällen vor-
bei (beim zweiten, Tauem/all^ zweigt der Weg zum Hochtauem r. nb)
zur (3 St.) letzten Alp Radeek (15l4m^ Erfr.), mit schönem Blick auf den
grossartigen Thalschluss (Ankogl, Höllthorspitze etc.). Die Besteigung des
Ankogl (3253m), 6 St. von Radeck, sehr beschwerlich, ist nur erprobten
Berggängem mit tüchtigen Führern anzurathen; Aussicht prachtvoll.
Von Gastein über den Verwaltersteig und die Riffel-
sc harte zum Rauriser Goldbergwerk (Döllach und Heiligen-
blut) ÖIJ2-6 St., lohnend aber etwas mühsam; Führer nicht gerade nöthig,
doch wegen der Strecke von der Passhöhe zum Berghaus rathsam ; über
den Preis sich vorher verständigen (bis zum Bergwerk ö^js, bis Döl-
lach 12-14 fl.).
Bis zum Nastfeld (2i|s St.) s. oben. Hier biegt unser Weg rechts in
das Siglitz-Thal^ an der Moterhüiie (1632m) vorbei. Nach 10 Min. rechts
nm Weg ein seit 1845 verlassenes Bergwerk, jetzt „Freischurf", d. h. jeder
darf suchen. Nun auf dem sog. Verwalter»teig scharf und mühsam hinan
(der Weg stets kenntlich, theilweise durch Stungen bezeichnet) zur (2 St.)
Biffeladuirte (2405m) mit prächtiger Aussicht: 1. (westl.) über dem Rau-
riser Goldberg-Gletscher (Ochsenknrkees) die Goldbergspitze, daneben r.
der Hintere Sonnblick, am Fuss desselben der Neubau (S. 1.61) mit dem
Aufzug, mehr r. der schneebedeckte Hohenaar; fem im NW. der Bim-
kopf, das Steinerne Meer und die Vebergossene Alm; n.ö. das Tännen-
gebirge, Ö. der Ankogl , die Hochalpspitze, s. der Mallnitzer Tauern und
ganz nahe das Schareck mit dicker Eisdecke. Von der Passhöhe 1. hin-
unter über einzelne abschüssige Stellen gelangt man oberhalb des Neu-
baus auf den Weg zum Goldbergwerk und wieder ansteigend zum (1 St.
von der RifiTlscharte) Rattriser Berghaus am hohen Ooldberg (2841m). Von
hier über die Kleine ZirknitM oder die Tramertcharte nach Döllach s.S. 161;
über die Ooldzech$eharte und die Fleie» nach Beiligenblut s. S. 346-
Von Gastein nach Ober-Vellach über den Nassfelder
oder Mallnitzer Tauern, 10 St., Saumpfad, wenig beschwerlich,
Führer bei gutem Wetter nicht nöthig, Pferd incl. Trinkg. 12 fl., bis
zum Tauemhaus nur 7 fl. 80 kr. ; von da ist bei dem steilen Weg bergab
das Reiten unangenehm. Schweizer Hütte (1644m) im Nassfeld (3i|4 St.)
s. S. 158 (Heulager; Erfrischungen theuer). Der Saumweg, durch Stangen
bezeichnet und nicht zu verfehlen, steigt in vielen Windungen an einer
steilen Bergwand hinan (oben gute Quelle), dann weniger steil durch das
zum Tauern hinanziehende Thal (rückwärts Hohenaar und Bockhartsee)
zum (2i|s St.) Naasfelder oder Kallnitser Tauern. (2414m), einem mulden-
förmigen Sattel mit zwei Handweisern (beim zweiten eine Glocke, die
bei Unwetter geläutet wird), Grenze zwischen Salzburg u. Kärnten ; Aus-
sicht beschränkt. Einige hundert Schritt unterhalb das Tauernhaus (Erfr. ;
Heulager); weiter abwärts öffnet sich bald eine beschränkte Fernsicht
nach S. bis zum Triglav, w. der Glockner, tief unten das Mallnitzer Thal.
Der Weg führt an einer Kapelle (2228m) vorbei zu den obersten Sennhütten
( Mannhartalp )j tritt auf das r. TJfer des Bachs und führt dann, erst steil
160 Route 27. RAURIS.
hinab, weiter bequem durili Wuld uud Wic^iea au der ililndung des Seebach-
thals vorbei (1. treflFl. Blick auf den Ankogl) nach (2i|2 St.) MallniU (115S m •,
*zur Gemse), hübsch gelegenes Kirchdorf (von hier auf den Ankogl^ S. 159,
6 St. m. F., beschwerlich). Weiter auf schmalem, hier und da holperigen
Fahrweg nach (*|4 St.) Lasiach (1. im Hintergrund des Dössener ThaU das
Säuleck^ S. 369)^ dann hinab über den Bach und mehrfach durch Wald,
hinaus ins Möllthal nach (1 St.) Ober-Vellach (S. 342).
Wer nach Heiligenblut (S. 343) will, braucht nicht nach Ober-
Vellach -, er gewinnt mehr als 1 St., wenn er von Lassach (s. oben) r. a1)
um den Bergabhang herum, oberhalb der hergestellten Burg Kroppenstein
(Aussicht ins Müllthal) vorbei direct nach (3 St.) Flattaeh geht. Von
Fraganl (Whs. nicht übel), ^(2 St. w. von Flattaeh, lohnender Weg in 7 St.
über das Schober- Thörl (^6m) nach Döllach (S. 343). Vorzuziehen ist,
von Ober-Vellach nach Heiligenblut durchs Möllthal zu fahren ; Strasse
gut und wenig steigend (Einsp. bis Winklem 6 f1., von da bis Heiligen-
blut 5 n.).
27. Die Eauris.
Vergl. Karte S. 148.
Durch das bei Taxenbach s. sich öffnende Bauriser Thal („die Rau-
ri.i") führt der nicht beschwerliche, aber einförmige Weg über den Uei-
ligenbluter Tauern nach Heiligenblut (weit lohnender aus der Fusch in
Verbindung mit dem Fuscher Thörl , Ö. 163). Der s.o. Thalarm (IliUt-
winkely s. unten), durch seine Goldbergwerke bekannt, ist am obern Ende
stark vergletschert und bietet geübten Bergsteigern eine Reihe lohnender
Touren (gutes Standquartier das Berghaus am hohen Goldberg, 8. 161).
Taxenhach (711m) 8. S. 150. Für Fussgäiiger führt der kür-
zeste und lohnendste Weg in die Rauris durch die Kitzlocfiklamm
(S. 150; 21/4 St. bis zum Dorf Rauris). Der Fahrwro steigt jen-
seit der Ikücke über die Rauriser Ache (S. 150) 1. steil bergan
nach dem hochgelegenen Dorf (11/2 St.) Emback (1013m; *Wh8.),
wohin aucli von Lend (S. 149) ein Fahrweg in l*/2 St. fuhrt, mit
schöner Aussicht über den Pinzgau, besotiders vom Thurm »ler
nahen Wallfahrtskirche Maria im Elend. Dann bergab, auf dem
Landsteg (Whs.) über die Ache, nach
1^2 St. Banris oder Qaisbach (912m; *Bräu)y Hauptort des
Thals in schöner Lage, neuerdings als Sommerfrische besucht.
Lohnend von hier die Besteigung des Bern- oder Bärenkogelg (2321m),
4 St. m. Führer, mit treffl. Aussicht auf Tauern, Uebergossene Alp etc.
(ein neuer Weg wird angelegt).
1 St. weiter bei Wörth{ß3Sm) theilt sich das Thal in r. Seiten-
oder SeidlwinkeÜhaly 1. Hüttwinkelthal, (lieber die Weichselbach-
hÖhe nach Bad Fusch s. S. 162.)
Im Seitenwinkel führt der Tavbrnwbq einförmig und aus-
fiichtlos an der Masehelalp ^ weiter am Sprit»bachfall vorbei zum
(3 St.) Rauriser Tauemhaus (1514m ; einf. Unterkunft). Von hier
steiler bergan über die Tüchlalp^ dann (mit Führer, zur Noth einen
Knecht ans dem Tauernhaus mitnehmen) zum Theil über Schiefer-
geröll und Schnee, zum (2 St.) Handweiser, wo von r. der Weg
vom Fuscher Thörl einmündet (S. 104), und an einem verfallnen
Knappenhaus vorbei zum (3/4 St.) Hoehthor des Heilig enbluter-
Rauriser Tauems (2572m); Aussicht beschrankt. Hinab nach
(IY4 St.) HeiUgenblut, s. S. 104.
Im Hüttwinkel folgt (1 St. von Worth) Buchten (1143m;
RAÜRIS. 27, Route. 161
Whs. ganz ordentlich); o. führt von hier ein nicht beschwerlicher
Weg (Führer angenehm, 4-5 fl.) über die Stanz (2103m) und durch
das Angerthal nach (5Y2 St.) Hofgastein (S. 154). Der Fahrweg
überschreitet zweimal die Ache, dann den KrumdJbach; nun
Saum weg, an den letzten Bauernhöfen vorbei durch Wald in Keh-
ren bergan zur Grieswits-Alp (i576m), wo sich der Blick auf den
gletschererfüllten Thalschluss öffnet fr. Hohenaaru. Ooldbergspitze,
1. Herzog Ernst) ^ und zum (3 St.) Kolben oder Kolm Saigum
(1597m), Amalgamirwerk und Yerwalterhaiis für den Bergbau, der
nach Auflassung seitens des Staats von Privatunternehmern fort-
betrieben wird (gute Unterkunft, Betten). Von hier noch 2 St.
Steigens zum Neuhau (2177m), zu dem man auch in 12 Min. mit-
telst der Aufzugsmaschine gelangen kann (nicht Schwindelfreien
abzurathen) ; noch ^/^ St. höher das Berghaue am hohen Qoldherg
(2341m', gute Unterkunft, Führer zu finden), auf einer Moräne am
Rande des (roldberggletechers , der einen Theil der alten Gruben
bedeckt hat, in grossartiger Umgebung.
Vom Berghaas auf das Schareck (3131m). über den Fraganter Tauern
und das Wurtenkeet in 3-4 St. , nicht schwierig ; prächtige Aussicht. —
Die Besteigung des Hohenaar (3258m), des höch.<(ten Berges der Gold-
berggrnppe, erfordert vom Kolben 5-B St. (beschwerlich, besser von Hei-
ligenblut, S. 346). — Herzog Ernst C^33m) und Hint. Sounbliek (3103m)
sind (;leichfalls vom Berghaus ohne Schwierigkeit zu ersteigen.
Nach Döllach über die Kleine Zirknitsscharte 6-7 St. , nur mit
Führer und Seil (als Führer dienen auch die Bergknappen). Links hin-
auf über loses Gestein und an verlassenen Schachten vorbei (stets schö-
ner Blick auf das Schareck), dann über den Goldberggletscher zur (2 St.)
Passhöhe (2699m) ohne bemerkenswerthe Aussicht. [Vorher zweigt 1. ab
der Weg zum Fraganter oder Ooldberg-Tauem, 2770m; 8-9 St. bis Fragant,
S. 342.] Hinab r. über den WurUn- und Kleinen ZirknitxgleUcher in das Kl.
Zirknüzlhaly r. oberhalb der beiden kleinen Seen hin, zu den (2 St.) ersten
Sennhütten {Maxhütten),, die bereits nach Döllach gehören, ijs St. weiter
abwärts vereinigt sich die Kleine mit der Oroisen Zirknitz; nun besserer
Weg (Saumweg) an den Neun Quellen vorbei und über die Hohe Brücke
nach (2 St.) Döllach (S. 343).
Vom Berghrius über die Windiach- oder Tramer-Scharte (2727m) und
das Grosse Zirknitzkees nach Döllach in 6 St. oder über die Trogereck-
scharte direct nach Heiligenblut in 11-12 St., nur mit Führer, ohne beson-
deres Interesse.
Ueber die Riffelscharte oder die Bockhartscharte nach Gastein s. S.
159 \ über die Goldzechscharte und die Fleiss nach Heiligenblut s. S. 346.
28. Bas Fnscher Thal. Von Ferleiten nach
Heiligenblut.
Vergl. Karte S. 343.
Der Besuch des ^Fuacherthals ist durch die Giselabahn sehr er-
leichtert und nicht genug zu empfehlen; in keinem andern Thal der
Ostalpen gelangt man so rasch und bequem wie hier in r.ie Mitte der
grossartigsten Hochgebirgs - Scenerie. Fahrstrasbe bis zum Bären- Whs.,
s|4 St. oberhalb Fusch (Einsp. von Brück 3Vs, von Zell 6 fl.); von da
bis Ferleiten steiler und holperiger Fahrweg, besser zu Fuss (zum Fuscher
Bad guter Fahrweg vom Bären- Whs., s. unten). — Nach Heiligen-
blut sind von Korden her die Uebergänge aus der Fusch über die Pfandl-
scharte oder über das Fuscher Thörl und das ffoehthor am meisten zu
BAeo£KER's Südbaiern. 13. Aufl. 11
162 Boute 25. FERUEITEN. Puscher
empfehlen (nach Heilige&blut besser über die Pfandlschurte mit Besuch
der Franz-Josephshöhe ^ von Heiligenblut über Hochthor und Fuscher-
thörl , wegen der herrlichen Aussicht beim Hinabsteigen von letzterm) :
vgl. S. 342 u. 163.
Brück (^7ö2iii) s. S. 150. Die Strasse führt am 1. Ufer der
Fuscher Ache (im Hintergrund des Thals den Brennkogl) über
Judendorf nach {2 St.) Fasoh (812m ; Schemthaner), Hauptort des
Thals; hinter der Kirche (Vi St.) der sehenswerthe Hirzhachfaü,
In dem w. sich öffnenden Hirzbachthal führt ein steiniger Weg hinan
zur (2iJ2 St.) Hirzbachalp (1718m) ; von hier auf das Imbachhorn (2469m)
2»|2 8t. m. Führer, lohnend. Am Ende des bei der Alp nach S. umbie-
genden Thals der Birzbachgletscher , von der Hohen Tenn (3369m) über-
ragt (Besteigung der letztern besser von Ferleiten, s. unten).
Weiter am 1. Ufer der AcKe , dann zweimal über dieselbe an
(1.) Embach vorbei zum (8/4 St.) *Bären-Wh8. (821m).
[Ein Fahrweg führt von hier in dem östl. sich öffnenden
Weichselbacher Thal in Windungen hinan zum (1 St.) Futeher
oder St. Wolfgangs - Bad (1148m; *Weilguniy vorm. Mayer;
*Flat8cher zum FuscherHanSj beide neuerdings vergrössert), mit vor-
trefiflichem Trinkwasser. — Von Fusoh führt auch ein guter directer
Fussweg in IY2 8t. zum Bad; gleich oberhalb Fusch 1. über die
Ache und in allmählicher Steigung am Bergabhang hinan, mit
schönem Blick auf Hohe Tenn und Wiesbachhorn. Vom Bad nach
Feileiten, II/2 St., gleichfalls directer Fusspfad am i. Ufer der
Ache, meist durch Wald ; für Ungeübte Führer angenehm, 1 fl.
Ausflüge vom Bad Fusch (Führer Joh. Unter salmberger). Auf das
Kasereck (1585m) 1 St. , Führer 80 kr. ^ am r. Bachufer steil zur Reiter-
alpe , dann 1. (westl.) hinan ; Aussicht lohnend. — Umfassendere Rund-
sicht, namentlich auch über die nördl. Ralkalpen, vom Kühkarlköpß
(2264m), von der ßeiteralpe r. hinan (3 St., Führer 2^/2 fl.). — Auf den
«Bchwarzkopf (2763m) sehr lohnend , 41/2 St. , Führer 41/2 fl. ; s.o. zur
Riegeralpe^ weiter durch eine Thalenge, den Schwarz sehädel 1. umgehend,
an der kleinen „Blauen Lake" vorbei über Geröll und den breiten Grat
zur Spitze, mit grossartiger Aussicht. Abstieg w. über die Jhircheckalp
(s. unten) nach FerUiten in 2»|2 St. — Vom Bad Fusch über die Weichsel-
bachwand (2217m) nach Wörth in der Rauris (S. 160), 6 St. m. Führer, un-
schwierig und lohnend.1
Das Thal verengt sich ; der Fahrweg , bis hierhin gut, wird eng
und holperig und steigt, anfangs ziemlich steil, zu dem ebenen
Thalboden von (11/4 St.) Ferleiten (1147m; Lukaahanslwirth , am
r. Ufer der Ache in freier Lage, nicht billig; Tauemhaus bei
ScherrUhanery einfach aber gut u. sauber), Häuseigruppe mit Ka-
pelle und schönem Blick auf deu giossartigen Thalschluss. nament-
lich Sonnenwelleek und Fuscherkarkopf. (Wer zum Lukashansl-
Whs. will, geht 10 Min. vor Ferleiten 1. hinab über die Ache und
auf gutem Fusspfad direct zum Q asth. ; ebenso gehen von Heiligen-
hlut Kommende 5 Min. oberhalb Ferleiten r. über die Brücke.)
Ausflüge (Führer Ant. und Franz Huiter^ Pet. u. Rup, Mitterwurzer,
Jos. u. Auff. Rubittch^ O. Ries, J. Burgsteiner). Ins «Xftferthal (Führer
für Neulinge angenehm, l^jg fl.). Fahrweg am 1. Ufer der Ache zum
(40 Min.) Handweiser gegenüber der Hundsdorfer Alp (s. unten); 10 Min.
weiter vom Wege zur Trauner Alp r. ab durch die Wiesen , auf breitem
Karrenweg (mehrere nasse Stellen; besser r. hinan auf schmalem Fu89
Thal. FUSCHEB THÖRL. 2«. Route. 163
pfad durch Wald u. Matten) zur (»A St.) Judenalp (1485ui). Von hier um
den Bergabhang herum beliebig weit ins Thal hinein, bis au einem kl.
Gletscher (3 St. von Ferleiten), oder bis zum Wasserfall am Thalende,
stets mit schönen Ausblicken auf den imposanten Bergkranz (s. unten),
von dem namentlich an heissen Tagen von allen Seiten Gletscherbäche
in Wasserfällen hinabstürzen. — Guter Ueberblick auch von der ♦Trauner-
alp CZi<ita«Aan«2alp, 1527m), am Wege zur Pfandlscharte (13/4 St., s. 8. 164).
— Umfassender ist der Blick von der ^Surcheckalp (1860m), 2 St., Führer
(l'ja fl.) unnöthig^ guter Weg von Ferleiten an der östl. Thalwand in
Windungen hinan (auf den Schtoarzkapf und Abstieg nach Bad Fusch s.
oben). — Gegenüber an der westl. Thalwand die Walcher Alp (1848m),
2 St.; am Wege dahin die hübschen Walchet'bachfäUe (>J4 St. von Fer-
leiten).
Behgtouken: Auf die Hohe Tenn (3369m), über die Walcher Alp
und das Ferleitenkee» in 7 St., Führer 8 fl., beschwerlich. — Auf das Orosse
Wiesbaehhom (3Ö77m), 9-10 St., Führer 10 fl., schwierig; besser von Kaprun
(S. 167). — BreHniogl (301öm), 7 St., Führer 6 fl.; s. rnten.
Nach Heiligenblnt führen von Ferleiten zwei Uel>ergänge : über
das Fuscher Thörl und den Heiligenbluter Tauem (8-9 St.), und
über die Pfandlscharte (9, incl. Franz-Josephshöhe 11 St.). Der
Tauernweg bietet bis zum Fuscher Thörl prächtige Blicke auf die
Fuscher Eiswelt , ist aber von da ab einförmig. Wer die Pasterze
noch nicht kennt , sollte unter allen Umständen den Weg über die
Pfandlscharte mit Besuch der Franz-Josephshöhe vorziehen, zumal
man dabei den ganzen Tag spart, den man andernfalls auf den Be-
such der Pasterze von Heiligenblut verwenden muss (will man
nach Kais, so übernachtet man am besten im Glocknerhaus auf der
Elisabethrast und geht von da direct zum Berger Thörl). Führer
und Proviant für beide Pässe erforderlich , doch beachte man , dass
man auf dem Wege über die Pfandlscharte schon auf der Elisabeth-
rast gute Verpflegung findet.
a. ÜBBBR DEN Taubrn uach Heiligenblut (Führer 51/2 fl«)*
Anfangs breiter Weg am 1. Ufer der Ache bis zu einem (40 Min.)
Wegweiser, der geradeaus „ins Käferthal'' (s. oben), 1. „nach Hei-
ligenblut" zeigt. Hier 1. ab über den Bach an drei Sennhütten
(Hundsdorf er Alp) vorbei und r. bergan auf zuweilen etwas steilem,
nicht zu verfehlenden Wege (mehrfach Wegstangen), mit stet»
grossartigerem Blick auf den Thalschluss , zuletzt scharf 1. einbie-
gend durch das untere Nassfeld zum Petersbrunnen (2137m) , einer
klaren Quelle, 3 St. von Ferleiten. Prachtiger ♦♦Blick auf das gross-
artige Amphitheater von Gletschern und Schneebergen (von 0. nach
W. Brennkogl, Kloben, Spielmann, Sonnenwelleck, Fuscherkarkopf,
Fuscherkarscharte, Breitkopf, Bockkarscharte, Eiswandbühel, Hohe
Docke, Hochgrubergletscher, Grosser Bärenkopf, Bratsohenkopf,
Glockerin, Grosses und Kleines Wiesbachhom, Hohe Tenn). Von
hier durch das obere Nassfeld noch 8/4 St. Steigens, zuerst im Zick-
zack über Geröll, zum ♦Faselier Thörl (2409m) zwischen r. Brenn-
kogl (3015m), 1. Bergerkogl(^ö74:m]] bevor man dasselbe erreicht,
erscheint s.w. neben dem Sonnenwelleck plötzlich der Grossglock-
ner. Hinab r, in die Thalmulde (Quelle) und s. am Fuss de^
11*
164 RouU 28. PFANDLSCHARTE.
Bieunkogls entlang, dann wieder hinan zum (I74 St.) Mitterthörl
(2386m), einem Einschnitt des vom Biennkogl sich herabziehenden
Grats, und über Geröll (^BeirikarC) bis znm (8/4 St.) Handweiser, wo
1. der Weg aus der Rauris heraufkommt (S. 160); hier r., an den
Ueberresten eines alten Knappenhauses vorbei , und zuweilen über
kleine Sohneef eider hinan zum (3/4 St.) Hoohthor des Heiligen-
bluter-Banriser Tauems (2572m), Grenze zwischen Salzburg und
Kärnten *, Aussicht beschrankt (ö. Weissenbachköpfe , fern im N.
die Uebergossene Alp). Hinab auf besserm Saumweg zum (74 St.)
Samerbrunnen (2416m) , über den Bach und 1. am Abhang hin,
bald mit schönem Blick auf den Grossglockner; nach 3/4 St. am
Kasereck (1916m), wo sich der Blick ins Möllthal öffnet, bei der
alten Kapelle r. steil hinab nach (3/4 St.) Htiligenblut (oder, etwas
weiter aber bequemer, schon V4St. vor dem Kasereck r. hinab über
Matten zur Qviihalalp , dann an der Kapelle Mariahilf vorbei und
1. nach Heiligenblut; s. S. 343).
Die Besteigung des Brennkc^ls (30i5m) lässt sich für gute Berggän-
ger mit dem Uebergang über das Hochthor ohne besondere Schwierigkeit
verbinden; vom Mitterthörl (s. oben) s.w. hinan aber OeröU, dann über
den w. Grat in 2 St. zur Spitze (Aussicht sehr lohnend) *, den Abstieg kann
man dann in das Outlhal nehmen (s. oben). '
b. Ubbeb die Pfandlschabte (Führer bis zur Elisabethrast 5,
incl. Franz-Josephshöhe 51/2 A)- ßis zum (40 Min.) Handweiser
s. oben ; hier geradeaus noch 20 Min. fort, dann 1. über den Bach
und hinan zur (40 Min.) Trauner- oder LMkashaml-Mp (1527m),
mit schönem Blick auf das Käferthal und dessen grossartige Um-
rahmung (s. oben). Nun r. etwas abwärts durch eine Thalmulde
über den vom Brennkogl kommenden Bach , dann scharf bergan,
stets guter Pfad mit hübschen Rückblicken ins Fuscher Thal ; r. in
der Tiefe der Pfandlbach. Nach IV2-2 St. Steigens erreicht man
den PfandUeharten-GUtscheT, dessen unteres Ende etwas steil, doch
mit Steinen besäet ist, die das Gehen erleichtem , und in weitern
IV2 St. die Passhöhe der Ffandlscharte (266dm), r. \om Spidmann
.(3026m). Schöner Doppelblick auf 1. Grossglockner, r. "Wlesbach-
horn, im N. das Steinerne Meer.
Wer direot zur Elisabethrast will, kann von der Scharte in s.
Richtung den Gletscher überschreiten und über Grasboden zum
(IY2 St.) ÖiocfcnerÄau« hinabsteigen. Weit vorzuziehen ist der
Umweg über die ^Franz-Josephshoht, Um dorthin zu gelangen,
hält man sich von der Passhöhe scharf r. , verlässt den Gletscher
nach 20 Min. und steigt über die r. Seitenmoräne, weiter auf
schmalem Pfad an Geröll- und Grashängen steil hinab zum (1 St.)
Nassfeld ^ einem flachen von vielen kleinen Wasserarmen durch-
zogenen Thalboden , aus dem der Pfandlschartenbach zur Pasterze
abfliesst. Quer hinüber, auf der r. Seite abwärts zum (20 Min.)
Schaf erloch, einer Hirtenhütte, wo der Pfad sich theilt: 1. zur
^20 Min.) WaUnerhütte, r. ansteigend zur (8/4 St.) Franz-Joseplu-
'. (1 St. weiter die HofmannshütU, S. 345). — Von der Franz-
KAPRUN. 29. RouU. 165
JoBephshöhe zur ElUabethraat 1 St. ; yom Glockneihaus nach Hei-
ligenblut B. S. 344, nach Kais S. 346.
Zwei andre Uebergänge führen von Ferleiten über die Fuscher-
kftrscharte und die Bockkarscharte zur Pasterze (beide grossartig,
aber schwierig, nur für geübte Bergsteiger mit tüchtigen Führern, Seil u.
Steigeisen). Von der Judenalp (s. oben) 1. steil aufwärts Kum Fuseher-
karkees und über den stark zerklüfteten Gletscher mühsam u. zum Theil
gefährlich zur ruscherkaracharte (2876m) zwischen Breitkopf und Fuseher-
iarkapf; hinab über den obersten Pasterzenboden und am Abhang der Fi'ei-
wand zur Gaimgrttbe und HofmannsMltte (8-U St.). — Die Bockkaracharte
Cii)84m) liegt n. von der Fuscherkarscharte zwischen Breitkopf und £%s-
wandbühel. Von der Vögal- oder Judenalp r. steil empor zum Remsköpß
(nördl. Ausläufer der Hohen Docke, 3264m), über den Hohen Oang , ein
schmales Schuttband , auf das Boekkarkee* und zur Scharte \ hinab über
den obersten Pasterzenboden zur Ho/mannshiitie (S. 345) (oder auch über
das Rifflihor nach Kaprun, vgl. S. 167).
29. Das Kapnmer Thal.
Vgl. Karte 8. 342.
Das G St. lange Xapniner Thal» eins der schönsten Tauemthäler,
in seinem untern Theil bewaldet und reich an Wasserfällen, birgt in
seinem Schoosse, dem * Mooserboden, ein in den Ostalpen neben der Pa-
sterze (S. 344) wohl einzig dastehendes Bild grossartiger Gletscherpracht.
Besuch von Zell am See oder Brück leicht auszuführen und sehr zu em-
pfehlen^ KiMSPÄNNKR von Zell nach Kaprun 3 tl. ; Omnibus tägl. 2'|2 U.
Nm. (von Kaprun 11 U. Vm.) in l^fg St. (1 fl.). Von Kaprun zur Bainer-
hütte (4^*(s St.) guter Saumweg, dann Fusspfad zum (1 St.) Mooser-
boden ; Führer unnöthig. — Fühiuer in Kaprun : ArUon Hetz, Joh. Marter,
Thomas Lechner, Andr. Rubitsch, Jos. Hetz, Jos. Brandner, Joh. Maierhofer.
— Auszug aus dem Führertarif: Imbachhom 4 fl. ; Kitzs'teinhom 8 fl. ;
bis zur Bainerhütte 31(2, Mooserboden k^\t, Höhenburg 41(2, aufs Ka-
pmnerthörl 6i|s, über das Kapmnerthörl nach Uttendorf B^js (nach Kais
13), über das Bifflthor nach Heiligenblut (lijs Tag) 12i|2 (nach Kais, 2
Tage, 14 fl.) ; zur Kaindlhütte am Fochezkopf 6, aufs Wiesbachhorn 10,
über Glockerin, Bärenköpfe und Bockkarscharte nach Ferleiten 13, eben-
so zur Hofmannshütte und nach Heiligenblut (oder über die Pfandel-
scharte nach Ferleiten) 15 fl. Uebergewicht, Verpflegung und Bückweg
wie in Heiligenblut (S. 343).
Von Zell am See auf der Mittersiller Strasse bis (172 3^0 ^f<^
8. S. 167 ; hier 1. ab, Fahrweg über die Saltaeh und durch das Ka-
pruner Moos, dann über die Kapruner Aehe zum (Y2 3^0 ^ott
Kaprim(751m; Neuwirth Orgler, an der Brücke; Neumeyer, beide
einfach), am Thalausgang hübsch gelegen ; r. das hochaufragende
Kii%steinkofn (s. unten), 1. auf einer Anhöhe das verfallene Sehloss
Kaprun, jetzt von Bauern bewohnt. — Von Stat. Brück (S. 150)
naoh Kaprun gleichfalls Fahrweg, erst am 1. , dann am r. Ufer der
Salzach (IV4 St.)'
Der Karrenweg führt am r. Ufer der Ache thaleinwärts über
den das Thal sperrenden Kesselbühl (lohnender der Fusspfad am 1.
Ufer, sehenswerthe Klamm der Ache) , dann eben fort in breitem
freundlichen Thal an mehreren Bauernhöfen vorbei bis zum (1 V4 ^^0
letzten Hof in der Wüstelau (898 m; Erfr.); r. der hübsche
Qrubbachfall (S. 166). 1/4 St. weiter tritt der Weg in den Eben-
toald und führt in allmählicher Steigung bergan, am (20 Min.)
166 Route 29. KAPRUN.
Käskeller vorbei ; in der N&be r. unterhalb des Wege ein grossarti-
ger "Wasserfall in "wilder Schlucht (Kesaelklamm, von einem Aus-
bau mit Eisengeländer zu übersehen). Bald darauf hört der Wald
auf ; der Saumweg führt schärfer ansteigend über einen mit Fels-
blöcken überstreuten Rasenabhang, zur Seite stets die Ache in
brausenden Wasserstürzen , zur (8/4 St.) Stegfeldbrücke (1170m);
oberhalb ein ansehnlicher Fall der Ache , die hier aus enger Kluft
hervorbricht. Nun am 1. Ufer steil aufwärts , in vielen Zickzaek-
wiudungen am Hochstegfeld hinan ; auf der Höhe (1 St.") , wo der
Pfad in den obersten Thalboden einbiegt, schöner Rückblick bis
zum Steinernen Meer. Weiter stets am 1. Ufer der Ache , anfangs
hoch über derselben, fast eben fort zur (^ Min.) Limberg-Alpe
flö66m), am Beginn des Wasserfallhodens (1. das majestätische
Wiesbachhorri) und an der Bauem^Alp (am r. Ufer) vorbei zur
(I/2 St.) Bainerhutts fldOBm; einf. Whg. des Neuwirths Orgler in
Kaprun, nicht billig, Kintritt 30 kr , Bett im Zimmer 1 fl. 20 kr.,
auf dem Boden 1 fl., Heulager 50 kr.); gegenüber am r. Ufer des
Bachs die WasserfaUalp. Schöner Blick aufHochtenn, Wielinger
Kees, Fochezkopf (hoch oben am Grat die Kaindlhütte, s. unten),
Glockerin u. Bärenköpfe ; r. im Hintergrund des Thals Wasserfälle
der Ache und des Fhmatbachs.
Der '^^Mooserbodeiif 1 St. von der Rainerhütte, ist das Haupt-
ziel für einen Ausflug ins Kapruner Thal und in keinem Fall zu
versäumen (Führer von der Rainerhütte 1 fl., für Geübte unnöthig).
Ueber den Bach zur Wasserfallalpe, hier entweder r. durch den
Thalboden, nach 10 Min. über den Bach und am 1. Ufer im Zick-
zack stellenweise schlecht und steil hinan ; oder (vorzuziehen) von
der WasserfaUalp 1. liinan über den Hügelrücken nördl. von der
Höhenburg (s. unten) und 11m die Rückseite derselben herum, erst
etwas bergab (Ms hierhin Weg zur Kaindlhütte, s. unten), dann r.
durch die Thalmulde allmählich bergan. Der Blick auf den präch-
tigen Berg- und Gletscherkranz, welcher die oberste Thalstufe des
Kapruner TTials, den Mooserboden (1930m) umgibt, ist ausge-
zeichnet schön und groswirtig (von 1. nach r. Hochtenn, Fochezkopf,
Glockerin, Barenköpfe, Rifflthor, HoheRiffI, Todtenkopf, Thor-
kopf, Ka^nner Thörl, Grieskogl, Kitzsteinhorn) ; im Mittelgrund
der grosse Karlinger Gletscher, der sich in Imposantem Absturz
vom Rifflthor herabsenkt. Am Unken Baohufer führt ein Pfad über
Geröll bis zum (^2 St.) Gletscherende , wo r. neben dem Fochez-
kopf das Grosse Wiesbachhorn sichtbar wird. Quer durch die
Zunge des Gletschers hat sich 'ein Bach einen geräumigen, an
50m langen Stollen gebrochen, der ohne Gefahr zu begehen ist.
Guter tJeberbliek des Mooserbodena von der Hfthenbnrg (2131iii), dem
^uerriegel, der den WaMerfallboden vom Mooserboden scheidet (von der
WasserfaUalp 1. hinan , 1 St. , Führer unnöthig). Von hier erblickt man
auch über dem Riffelthor den schneebedeckten JohanniiA>trg (3d29m).
Beuotüübem vom Kapmner Thal aus:
Kitsttänhom (3i94m) 7 St., von der Wüstelnu (s. oben) am Wasser-
*'%11 des Qrubbach» hinnn durch das Orubalmthal zur (4 St.) Häuslhütte
KAPRFN. 29. Route. 167
<Uebemachten)', dann über das ansehnliche Sehtniedinger Kees ohne be-
sondre Schwierigkeit zum (4 St.) Oipfel, mit prachtvoller Aussicht. Be-
steigung von der Rainerhätte oder durch das Zefferet-Thal schwieriger.
OroftBM Wieshachhoni (3577m), von hier besser als aus der Fusch
vergl. auch S. 815), namentlich seit Erbauung der Kaindlhütte am Foehet-
Jtopf (Nachtlager auf Heu für 6 Pers. , aber feucht und wenig ange-
nehm). Von der Rainerhütte bis zu dieser Hütte (2766m) 4 St. steilen
Steigens; dann über den Kaindlgrat^ eine nach beiden Seiten scharf ab-
fallende Fimschneide »wischen 1. vnte^'m^ r. o'>erm Wielinger Kee» steil
aufwärts (Schwindelfreiheit erforderlich) , über den Firn des Wielinger
Gletschers zur (3 St.) Wielinger Scharte und 1. zum (»j« St.) Gipfel des
Wiesbachhorns, mit gro.^snrtiger Aussicht. Abstieg über die Glockerin,
den Grossen Bärenkopf und den obersten Pastensenfirn zur Hofmanns -
hütte (S. 345) oder über den ^Hohen Gang" nach Ferleiten, vgl. S. 165.
PÄSSE, lieber das Rifflthor (3090m) zur Hofmannshütte (8-9 St.) s.
8. 346 ; über das Rifflthor und die Bockkarseharte (29ßim) nach Ferleiten
(10-11 St.) 8. S. 165. Beides grossartige G-letscherwanderungen, aber
schwierig, namentlich der Anstieg über den zerklüfteten Karlinger
(Hetscher.
Ueber das Kaprunerthftrl (2634m) ins Stnbaehthal (bis zur Rudolfs-
hütte 6 St.)< unschwierig. Vom Mooserboden über das untere Ende des
Karlinger Gletschers und den steilen schuttbedeckten Thörlgletteher in
3"2 St. zum schartigen Thörl, zwischen 1. Thorkop/^ r. Kl. Eiser (schöner
Rückblick auf Hooserboden , Wiesbachhom etc.) ; hinab über den Ri^l-
glettcher ins Tauemmoos und über den Bach (Abfluss des Oedenwinkel-
Gletschers) hinan zum Sattel auf der Südseite des Schafbühels und der
(2>(2 St.) Rudot/shütte (S. 339). — Ueber die Geralscharte (2780m) ins Stu-
bachthal (13 St. bis Uttendorf), beschwerlich.
30. Von Zell am See nach Erimml. Ober-Pinzgaa.
Vergl. Karlen 8. 148, 178, 330.
10»f2 St. Fahrstrasse. Einspänner von Zell am See nach Mittersill
5>|2, ZwEisp. 10 fl.; v«m Mittersill nach Krimml Einap. 6-7, Zweisp. 12 fl.
Stellwagew von Zell am See nach Mittersill tägl. (1877) 11 U. Vm. in
4 St. , von Mittersill nach Neukirchen tägl. 3»|« U. Km. in 3 St. — Der
Ober-Pinzgau ist im Ganzen einförmig, für Fussgänger wenig lohnend,
die Krimmler Wasserfälle dagegen höchst sehenswerth.
ZeU am See f7ö4m^ s. S. 150. Die Strasse fuhrt neben der
Eisenbahn Vi St. am See entlang und wendet sieh dann r. ab;
1. mündet die Brack-Zeller und weiterhin die Brack-Mittersiller
Strasse ; jenseit des grossen ZeUer Mooses Schloss Fischhom (S. löO*).
Das Salzachthal ist hier über V^ St. breit u. zum Theil versumpft.
Die Strasse führt an der N. -Seite am Fnss des Gebirges entlang
über Aufhausen nach (IV4 St.) Fürth, wo der Weg ins Kapruner
Thal (S. 165) 1. abzweigt; am Ausgang das gleichnam. Dorf, vom
Kitzsteinhom (S. 166) überragt.
Weiter bei (20 Min.) Piesendorf (Whs.) öffnet sich s.o. der
Blick auf den Fusch-Kapruner Scheiderücken mit der Hohen Tenn
und dem Wiesbachhom (s. oben). Die Strasse führt über Walehen j
Grenze zwischen Unter- und Ober-Pinzgau , nach (1 V2 St.) Leng'
dorf (•Obemhauser) ; gegenüber am r. Salzaohufer das Dörfchen
Niedemsill , an der Mündung des Mühlbachthäls , aus dem im J.
1798 drei Schlammstrome in das Salzachthal sich wälzten und un-
sägliche Verwüstungen anrichteten. Bei (1 St.) Uttendorf (773m ;
Whs.), wo 1868 ein von N. kommender Schlammstrom grossen
168 Route 30. MITTERSILL. Ober-
Schaden verursachte , öffnet sich südl. das Stubachthal , im Hinter-
grund der Schneewinkelkopf (3533ni) (über den Kaiser Tauem nach
Kala 8. S. 339). Oberhalb bildete die Salzach früher ein weites
Inselmeer, von dem indess ein grosser Theil in den letzten Jahr-
zehnten der Cultur zurückgewonnen wurde. Die Strasse fuhrt über
Sluhlftldtn, an dem kl. Schwefelbad ßurytutc« vorbei, nach (1 1/2 St.)
Mittenill (^781 m; *Grundmer; *Bräu- u. Gasthaus von £up.
Schwaiger; ^Poat, am 1. Ufer), Hauptort des Thals, zugleich Mit-
telpunkt der Pinzgauer Sumpfgegend und daher wohl das „Pinz-
gauer Venedig" genannt. Am 1. Ufer auf vorspringendem lierg,
I60m über der Thalsohle, das stattliche wohl erhaltene Schloss^
jetzt Sitz des Bezirksamts, mit schöner Aussicht namentlich in das
südl. sich öffnende Velber Thal bis zum Tauemkogl (^29d2m).
Poststrasse über den Pass Tkurn nach Kitzbühel s. S. 187^ Saumpfad
über den Velber Tattern nach Windisch-Matrei s. S. 333. — Sehr lohnend
die Besteigung des *Oaissteiiu (2361m), über die Enzinger Alp in 5 St.,
nicht schwierig (vgl. S. 187), und der Pihapper 8pitze (ü^iim), über die
Lachalpe in 6 St., m. Führer.
Die Strasse tritt auf das r. Ufer der Salzach ; (1 St.) HoUera-
bach (^827ui) , an der Mündung des gleichnam. Thals (^im Hinter-
grund der schneebedeckte Kratzenberg, 3030m).
Durch das 4 St. lange Hollersbachthal fuhrt ein Pfud auf dem r. Ufer des
Bachs am lOm hohen Fall desselben hinan zur Leithneralp und (21/2 St.)
Jio*sgrub-Alp (1303m), am n.ö. Fuss des Lienzinger (Saallafin-Spitzej 2?56m).
1 St. weiter aufwärts gabelt sich das Thal^ durch den r. (w.) Thalarm
führt ein beschwerlicher Uebergang am Itasberg-See (21ölm) vorbei über
die vereiste Plenitz-Scharte C2684m) nach (Ö-6 St.) Jnner-GschWss (S. 332). —
Im 1. (ö.) Thalarm steigt der Pfud an der Ochsenalpe vorbei über Gras-
boden ( Weissenegger Alp), weiter mühsam über Geröll zur (3 St.) Weissen-
egger ticharte ö. vom IHchtenkogl (2820m); dann steil hinab an einem kl.
Kissee vorbei auf den Velber Tauern- Weg und entweder 1. zum (27« St.)
Matreier Tauernhaus (S. 332) oder r. nach C^ St.) Ausser- Oschlöss (S. 332).
Führer Joh. Stöger in HoUersbach.
Dann wieder aufs 1. Salzachufer nach (^^4 St.) Mühlbaeh , mit
Schwefelkiesgruben (Fusssteig von hier zum Pass Thum s. S. 187).
Folgt (5 Min.) Picheln, (1/2 St.) Bramberg, (1/2 St.) Weierhof, mit
Burgruine (Whs. , guter AVein) ; gegenüber öffnet sich das Habach-
ihal, im Hintergrund das Habachkees mit dem Hohen FüHegg {Kees-
kopf, 3249m) und Grün^Habaehkopf.
Durch das wilde Habaohthal führt ein schwieriger Uebergang über
das Habach- und Viltragen-Kees (S. 332) nach Oschlöss (S. 332). Von Weier-
hof über die Salzach zum Dörfchen Habach und erst am w., dann am ö.
Bachufer zur 03 St.) Mayralp (1430m) ^ 1 St. weiter aufwärts die Keesau,
1 St. Orosstoeidalp (219om), mit gutem Ueberblick des Habach-Gletschers.
— Ueber die Kesselsdiarie (2664m) ins Unter-Sulzbachthal, nicht schwierig.
Jenseit (^1 St.) Kenkirchen (^8ö4m; *Schett; Kammerlander'),
grösseres Dorf im „Rosenthal", münden 1. in der Stdxau das Unter-
und Ober-Sulzbaehthal , durch den Mitterkopf getrennt.
Zum *Unter-8alsbachfall lohnender Spaziergang (3|4 St.); beim Hand-
weiser ^^ St. w. von l^eukirchen von der Strasse 1. ab über die Salzach
und durch die Sulzau zum Eingang des Untersulzbachthals ^ hier nicht
r., sondern 1. über die Holzbrücke hinan zur (>|x St.) Kanzely mit bestem
Ueberblick de« grossartig wilden Falls. — Kin .steiler Pfad führt vom
Pinzgau, KRIxMML. 30. Rouie. 169
WasserfaU thalauf an einem ehem. Kupferbergwerk vorbei, erst am r.,
dann am 1. Ufer des Bachs zur (3>|2 St.) Innern Hoch- oder Aschamalp
(i6S2m^ dürftige Unterkunft), sj« St. vom Ende des zerklüfteten Unter-
SuUhachgleUehert ; von hier auf den Venediger (s. unten) 8-9 St., sehr
beschwerlich, nicht rathsam; über das üntertulzhachthörl (2824m) nach
Gschlöss (S. 332) schwierig, nicht gefahrlos.
Im Ober-Bulzbachthal schlechter Saumweg am r. Ufer hinan an meh-
reren Alken und Wasserfällen vorbei (bei der Weyeralp ein 100m hoher)
zur (3i|< St. von Keukirchen) obersten Hof er- oder Aschamalp (164'2m)^
dann noch 3 St. steilen Steigens über Oletscher und Fels zur KUrringer
Hätte (2fö6m) im Keetiar^ von der A. V.-Sect. Salzburg erbaut und gut
eingerichtet (Uebernachten 50, resp. 25 kr.), mit prächtigem Blick auf
den mächtigen Obertulzbachgletseher (der Absturz „Türkische Zeltstadt*'
genannt), rings umgeben von den (jipfeln der Venedigergruppe , dem
Oro»»- Venediger , Grossen Oeiger^ ifaurerkeesköp/en, Sonntagskopf und Sc/«lie-
f erspitze. Von der Hütte auf den Venediger (3673m) 4-5 St., ziemlich be-
schwerlich (Abstieg nach Prägraten oder Qsehlöss s. S. 296, 297). Ueber
das Ober-Bulzhaehthörl nach Prägraten s. S. 335; über das Zwischen- und
Unier- Sultbaehthörl nach Qsehlöss s. S. 333; über das KrimmUr Thörl zur
Karalpe im Krimmler Thal s. S. 335. — Ant. Rainer^ Ant. Dreier und Lor.
Leitgeh in Xeukirchen, Führer.
Die Strasse steigt über einen Schutthügel an der Mündung des
Dümbachgrahens (bei der Kapelle erscheint 1. der Yenediger) und
führt an (r.) Ruine liieburg vorbei nach (1 St.) Wald (873m ;
Whs.), wo der directe Weg über Bonach nach (472 St.) Gerlos r.
abzweigt (S. 180). Unsere Strasse wendet sich hier 1. und über-
schreitet nach Y2 ^^* ^^^ ^^^ Ronach kommende Salza unmittelbar
vor ihrem Einfluss in die Krimmler Ache (der vereinigte Fluss heisst
von hier an Salzach) ; weiter an der Ache um eine vorspringende
AValdecke herum, dann in breitem Thal ansteigend nach (1 St.)
Krimml (1040m; *Bachmaier, Z. 60, M. 54, F. 42 kr. ; Jos.
Hock und Friedr. Bachmaier, Führer), freundliches Pfarrdorf, vor-
zugsweise wegen der prächtigen **Wafserf&lle besucht, der schön-
sten und grossartigsten in den deutschen Alpen. Die Krimmler
AehCy der Abfluss des grossen Krimmler Gletschers, stürzt sich in
drei Fällen an 350m hoch hinab ins Thal. Nur aus der Feme sind
sie alle drei zu gleicher Zeit zu übersehen, vom Wirthshaus aus
nur der oberste. Wer rasch und ohne Fehl die rechten Stand-
punkte finden will, nimmt einen Führer (zum untern Fall 30, zum
mittleren 60, zum obersten 80 kr.), der indess auch wohl entbehrt
werden kann. Der betretene Weg führt, von der Rückseite des
Wirthshauses an, stets in der Richtung des Wasserfalls, 15 Min.
Brücke über die Ache , 10 Min. an der Ostseite des untern Falls.
Die gewaltige Wassermasse stürzt aus einer Felsenenge mit don-
nerndem Getöse in einen von theils nackten, theils fichtenbewach-
senen Felsen umschlossjnen Kessel und steigt aus demselben in
ausgedehnten Wolken wieder auf. Eine Brücke führt unterhalb
des Falls auf das 1. Ufer, über einen Steg etwa 20m bergan. Man
sieht hier nur den untersten Fall, aber in seiner ganzen Grösse und
in nächster Nähe ; er verbreitet weithin um sich einen Sprühregen
(daher, namentlich für Frauen, Regenmantel und Regenschirm un-
entbehrlich) und bildet bei Sontienschein die schönsten Regenbogen.
170 "Route 30. KRIMML.
An der Ostseite führt ein beschwerlicher Pfad, der gewöhnliche
Taiieniweg (s. unten), über Steinplatten nnd nnregelmässige Blöcke
bergan ; 20 Min. ein Ausbau am "Wege, der Jägersprung^ mit Blick
auf die obersten Absätze des untern Falls ; 5 Min. weiter ein zweiter
Ausbau mit gutem Blick auf den mittleren Falt. Nun noch 15 Min.
Steigens bis zu einer mit Steinen übersäten Matte mit zwei Senn-
hütten (Schönangeralpe) und guter Quelle; hier bei der untern
Hütte (Erfr.) r. vorbei über die Ache und hinan zum (10 Min.)
obersten, ca. 200m hohen Fall; der beste Standpunkt, den man
durch Ueberklettern der nassen, moosigen Felsblöcke erreicht, ist
links. (Rückweg nach Krimml in ^/^ St. ; der ganze Spaziergang
in 21/2 St.)
lieber den Krimmler Tauern nach Käsern 10 St, bis ssum
Tauernthörl Führer rathsam (vgl. Karte S. 330). Der Weg sieigt vom
Fass des obersten Falls (s. oben) noch *\i St. bis zu dem Felsrande (1342m),
von welchem derselbe hinabstürzt, nnd führt dann durch das einsame
Krimmler Achenthai in allmählicher Steigimg zum (3i|« St. von Krimml)
Krimmler Tauemhaus (i621m ; einf. Erfr., Nachtlager dürftig). ^2 St.
weiter bei der ünlassalp verlässt der Tauernweg das zur Birnlucke (S. 316)
hinansteigende Achenthai (in letzterm l'ji St. aufwärts die Karalpe, von
wo der S. 335 beschriebene TJebergang über das Krimmler- und Ober-Sulz-
hachthörl nach Prägraten führt) und steigt südwcstl. ziemlich scharf in
dem öden Windbachthal hinan; schöner Blick auf den grossen Krimmler
Oletscher (S. 335) , im Halbkreis umschlossen von Schlie/enpitze (3282m),
Maurerkeesköp/en (3245m) , Simonyspitze (3480m), Dreihermspitze (3499to) ;
westl. vom Windbachthal der dreigipfeJige Windthalkopf (2833m). Vom
(3 St.) Tauernthörl (2635m) prächtige *Au88icht südl. auf Dreiherrnspitze,
Rödtspitze und Ricserfemer; dann scharf hinab nach (2 St.) Käsern
(1615m; Whs. bei Abner einfach), dem letzten Dörfchen im Prettau oder
obersten Ahrenthal. Von hier nach Täufers s. R. 59; über das Üihbal-
thörl nach Prägraten und Windisch-Matrei s. S. 336.
Von Krimml nach Oerlos über die Platte (3>|v St.) s. S. 180;
Führer (2 fl. 20, mit 15 Pf. Gepäck 2 fl. 60 kr.) unnöthig (man lasse sich
den Weg bis zum Beginn des Anstiegs im Walde zeigen); über den
*Pla ttcnkogl nach Gerlos Führer rathsam (3fl., mit Gepäck 3 fl.
50 kr. — Pferd anf den Plattenkogl 4 fl., über die Platte nach Gerlos 7,
nach Zell 13 fl.).
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TIKOL.
81. Innsbruck und Umgebungen.
Outhöfe. *TiROLKB Hof (PI. a), Z. 1 fl. 50, L. u. B. 60, F. 70,
M. 2 fl. öO kr. ^ * Hotel de l'Eubopb (PI. b), Z. 1 fl. und höher, L. u.
B. 50, F. 40 kr., beide am Bahnhof; *Gk)LDNE Sonne (PI. c), Z. 1 fl. u.
höher, F. 40 kr., M. 1 fl. ÖO kr., L. u. B. 40kr. ; «Ooldnkr Adler (PI. d)
(u. a. durch Goethe's und Heine's Einkehr bekannt), Z. 1 fl.. L. 15, F.
30 kr.; Stadt München (PI. e), Z. 1 fl., L. 20, F. 40, B. 20 kr., bürger-
lich gut; HiKscH (PI. f); Mondschein, an der Innbrücke, nicht theuer. —
Am linken Ufer des Inn : ^Pension Katsbr, in Schloss Ceder/eld (S. 177),
5 Min. von der Innbrücke in reizender Lage (2-3 fl. tägl. , auch Cafe-
Restaurant); 2. Cl., ♦Goldner Stern (PI. g), nicht theuer.
Xaffehtnser. *Bilger, *Kraft (Deutsches Ca/i), mit hübschem Gar-
tensaal (häufig Concert) , beide Mnseumsstrasse ; Gkabiiofeb , Gilmstr. ;
Katzung, Herzog-Friedrich-Str., dem Rathhaus gegenüber; EcK,Maria-
Theresien-Str. ; im Hofgabten (S. 174), an schönen Sommerabenden viel-
besucht. — Bier im Breinössel , Maria-Theresien-Str. , mit schattigem
Garten; Bierwastl, Ursulinergraben; im Hofoarten und in allen Cafes.
*BaHNHOF8-RE8TAURATI0N.
TMakaiuehvt (incl. Trinkgeld) : zum Berg Isel Einsp. 1 fl. 80, Zweisp.
2 fl. 60 kr. ; nach Amras 2 fl. 40 und 3 fl. 60 kr. ; Isel, Amras und zurück
4 fl. 10 und 5 fl. 80; Lans (zweisp.) 8 fl. ; Martinswand 3 fl. öO und 5 fl.
80; Weierburg 2 fl. 40 und 3 fl. 60; Stefansbrücke 3 fl. und 4 fl. 80 kr. ;
Schönberg ö fl. 60 und 9 fl- ; Heiligwasser ebenso ; Zirl 4 fl. 10 kr. u. 7 fl. ;
Mühlau 1 fl. 90 kr. u. 3 n. Trinkgeld tiberall einbegrlfi'en. Fiaker in
der Stadt die erste Stunde 1 fl. 30 und 2 fl. 50 kr., jede weitere 1 fl. und
1 fl. 30 kr. ; zum u. vom Bahnhof 80 kr. u. 1 fl. 30 kr.
SteUwagen nach Landeck tägl. 5 U. früh (vom Adler und Stern) ;
nach Silz tägl. Mittags vom Adler und Mondschein; nach Vulpmes vom
Bothen Adler (hinter dem Goldnen Adler) tägl. 2 U. Nm.
Eisenbahn nach 3Iünchen s. R. 13; nach Salzburg über WÖrgl u. Saal-
felden R. 83, 25; nach Bozen R. 41. Der Bahnhof ist oft überfällt, dnher,
namentlich mit grösserem Gepäck, frühzeitig sich einzufinden rathsam.
B&der. Kaiserkrone am Innquai (mit Restauration); Pension Ka^y-
sER (s. oben). Neue städt. *Schwimm- u. Badeanstalt am Oiessen., am
1. Innufer oberhalb des Schiessstnndes; ferner Schwimm- u. Badeanstalt
in Büchsenhausen (S. 177) und in iiühlau (S. 177).
8<mmxertheater (Bauerncomödien) Sonnt. Nachm. in Fradl (S. 176).
Post (PI. 14) in der Maria-Theresien-Str. — Telegraphen-Bureau Mu-
seumsstr. , neben dem Museum. — Holzschnitzereien o. a. in F. Unter-
berger"» Buchh., Museumsstr. — Antiquitäten bei Ettel^ Pfarrg. 15.
iBntbraok C583m), die Hauptstadt tou Tirol, mit 18,000 Eiiiw.
und 2000 Mann Besatzung, in heirlicher Lage am Inn unweit der
Mündung der Sill^ ist neben Salzburg die schönstgelegene Stadt der
deutschen Alpen. Ueberall öffnen sidi reizende Durchblicke auf
den Gebiigskranz , der im Norden dicht an den Inn herantritt und
in einer Reihe zackiger Kalkgipfel (Solstein , Brandjoch, Frauhütt,
Hoher Sattel) das bis hoch hinauf bebaute Mittelgebirge überragt,
während im S. über dem bewaldeten Rücken des Berges Isel die
schönen Formen der Saite- und Serles-Spitze das Auge fesseln ; mehr
im Vordergrund s.o. über den Lanser Köpfen die runde Kuppe
des Patscher Kofis. Bester Rundblick von der Innhrucke, welche
die am r. Innufer gelegene eigentliche Stadt mit den Vorstädten
St. Nicolaus und Mariahilf am 1. Ufer verbindet.
172 RouU31. INNSBRUCK. Hoßkcke.
■ Die schöne neue Brücke, Eisenconstruction auf zwei Granitpfeilem,
wurde 1871-72 an Stelle einer nlten Holzbrücke erbaut, die im Jahr
1809 Gegenstand heftiger Kämpfe zwischen Tirolern und Baiern war.
Am 12. April mussten die letzteren unter ihrem tapfern Obersten von
Ditfurth, nachdem die Stutzen der Tiroler alle Kanoniere getödtet
hatten, und auch an der Huuptwache der letzte heftige Widerstand be-
wältigt war, den Tirolern sich ergeben. Zweimal in demselben Jahr
wiederholten sich diese Gefechte in grösserm Massstab, am 29. Mai und
13. Aug., namentlich am Berg Isel (S. 176), von wo die Tirolev zur Ein-
nahme der Hauptstadt vordrangen, jedesmal mit günstigem Erfolg.
Ober- und unterhalb der Brücke sind die Ufer zu beiden Seiten
in den letzten Jahren verbreitert und mit Bäumen bepflanzt; am
r. Ufer folgen weiterhin dem Hofgarten gegenüber neue Anlagen,
an deren unterm Ende am Rennplatz ein eiserner Steg den Fluss
überschreitet. (Noch 10 Min. weiter abwärts die Kettenbrücke von
Mühlau, S. 177.) — Auch die Stadt an sich macht durch ihre
breiten Strassen und ansehnlichen Gebäude (meist aus dem 17. u.
18. Jahrh.) einen sehr stattlichen Eindruck ; am Bahnhof eine Reihe
von Neubauten.
Auf dem Margarethenplntz am Wege vom Bahnhof in die Stadt der
Kudolfabrunnen , aus rothem Tiroler Marmor, zum fünfhundertjährigen
Jubiläum der Vereinigung Tirols mit Oesterreich im J. 1863 begonnen,
1877 vollendet , mit der 3m h. Bronzestatue des Herzogs Rudolf IV. von
Habsburg •, unten am Bassin vier wasserspeiende Drachen und vier Greife
als Schildhalter.
Die Pranciskaiier- oder Hofkirche (PI. 7), im Renaissance-
Stil 1553-63 erbaut, nach dem letzten Willen Kaiser Maximi-
lians 1. (f 1519), dessen prächtiges *Qrabmal in der Mitte des
Hauptschiffs (sein Körper ruht zu Wiener -Neustadt, S. 349).
Auf einem kolossalen Marmorsarcophag ist die Gestalt des Kai-
sers knieend dargestellt, das Ganze von 28 Helden, Ahnen des
Kaisers umgeben, die als Leidtragende, Fackelträger gedacht wer-
den. Die Arbeit an diesem Riesenwerk währte mehrere Menschen-
alter; schon 1509 beschäftigt sich der Kaiser mit demselben und
mahnt an die Förderung. Oüg Sesselschreiber von Augsburg , der
Hofmaler, hatte nicht allein die Aufsicht über das Ganze, sondern
hat mehr als die Hälfte der Statuen visirt und geformt. Als Giesser
werden Stephan (der seit 1518 an Sesselschreibers Stelle trat) und
B^hihard Oodlj Gregor Löffler, Hans Lendtnstreieh u. a bezeichnet.
Auch Peter Vischer von Nürnberg war an dem Denkmal thätig ; ihm
wird die Arthurstatue als die schönste von allen zugeschrieben.
Rechts: 1. Chlodwig von Frankreich, 2. Philipp I. von Spanien,
Sohn Maximilians, 3. Kaiser Rudolph v. Habsburg, 4. Herzog Albrecht
der Weise, ^5. Theodorich, König der Ostgothen, 6. Ernst, Herzog von
Oesterreich und Steiermark, 7. Theodobert, Herzog von Burgund, „Kunig
KU Provancz", *^S. Arthur, König von England, 9. Erzherzog Sigismund,
10. Bianca Maria Sforza, zweite Gemahlin Maximilians, 11. Margaretha,
deren Tochter, 12. Zimburga von Masovien, 13. Carl der Kühne von
Burgund, 14. dessen Vater, Philipp der Gute. — Links: 15. Johanna,
Gemahlin Philipps I. von Spanien, 16. Ferdinand der Katholische, ihr
Vater, 17. Cunigunde, Schwester Maximilians, 18. Eleonore v. Portugal,
Mutter Maximilians, 19. Maria von Burgund, seine erste Gemahlin, 20.
Elisabeth, Gemahlin Albrechts II., 21. Gottfried von Bouillon, mit einer
Dornenkrone, 22. Kaiser Albreeht I., 23. Friedrich IV., Graf v. Tirol,
Hofkkrehe. INNSBRUCK. 31, Route. 173
„mit der leeren Tasche'^ (ä. 174), 24. Leopold III. der Fromme, der bei
Sempach fiel, 25. Graf Badolph von Habsburg, Grosayater Kaiser Ru-
dolphs I., 26. Leopold der Heilige, 27. Kaiser Friedrich III., Maximi-
lians Vater, 28. Kaiser Albrecht II.
An den Seiten des Sarkophags 24 Marmor-Reliefs, 1 bis 20 von
Alex. Colin aus Mecheln (1558-66), der für jede Tafel 240 fl.
erhielt, nach Thorwaldsen's Zeugniss das Vollendetste in ihrer Art,
21 bis 24 (die älteren) angeblich von Bernhard und Albert Abel
aus Köln, Hauptbegebenheiten aus dem Leben Maximilians. Viele
von den Köpfen sind Bildnisse ; die Aehnlichkeit Maximilians ist
in den verschiedenen Altersstufen unverkennbar und das Eigeu-
thümliche der Volksstämme getreu wiedergegeben. Die Reliefs
sind unter Glas und von einem Eisengitter umgeben. Ein Mess-
ner (50 kr.) öffnet dieses und die Silberkapelle.
1. Relief: Vermählung mit Maria v. Burgund, 1447; 2. Sieg über die
Franzosen bei Gninegate, 1479 ; 3. Einnahme von Arras, 1492 \ 4. Krönung
zum Rom. König in Aachen, 14S6; 5. Sieg der Tiroler über die Vene-
tianer bei Calliano an der Etsch, 1487; 6. Einzug in das von den Ungarn
verlassene Wien, 1490; 7. Einnahme von Stuhlweissenburg ; 8. Rück-
kehr seiner Tochter Margaretha aus Frankreich; 9. Vertreibung der
Türken aus Croatien; 10. Bündniss zwischen Maximilian, Papst Alexan-
der VI., der Republik Venedig und dem Herzog von Mailand gegen
Carl VIII. von Frankreich; 11. Belehnung Ludovico Sforza^s mit dem
Herzogthum Mailand; 12. Vermählung von Maximilians Sohn, Philipp
dem. Schönen, mit Johanna v. Aragonien ; 13. Sieg über die Böhmen bei
Regensburg, 1503; 14. Belagerung von Kufstein; 15. Unterwerfung des
Herzogs Carl von Geldern, 1505; 16. Ligue von Cambray; 17. Uebergabe
von Padua an Maximilian, 1509; 18. Wiedereinsetzung von Maximilian
Sforza als Herzog von Mailand; 19. zweite Schacht bei Guinegate, 1515;
20. Zusammenkunft Heinrichs VIII. von England und Maximilians bei
der Belagerung von Toumai, 1513; 21. Schlacht bei Vicenza gegen die
Venetianer ; 22. Angriff des venet. Lagers bei Marano ; 23. Vermählung
von Maximilians Enkel Ferdinand und seiner Enkelin Maria, mit Maria
und Ludwig, Kindern des Königs Wladislaus von Ungarn. 1515; 24. Ver-
theidigung von Verona gegen Franzosen und Venetianer, 1516.
Beim Eingang r. die Treppe hinan is;t die 8iÜ)eme Kapelle, so
genannt wegen eines silbernen Standbildes der h. Jungfrau und
der aus dem gleichen Metall getriebenen Darstellungen derLauretani-
sehen Litanei am Altar. An der Wand 1. 23 Statuetten von Hei-
ligen aus Erz , in Innsbruck gegossen. Grabmal des Erzherzogs
Ferdinand II. (f 1595) mit Marmorbild, noch bei seinen Lebzeiten
von Colin gearbeitet , mit den Wappen der Österreich. Länder in
Stein musivisch eingelegt, und vier Reliefs, Thaten des Erzherzogs.
Grabmal der ersten Gemahlin des Erzherzogs, Philippine Welser
von Augsburg (f 1580), mit zwei Reliefs, gleichfalls von AI. GoUn.
Alte Orgel, angebl. von Papst Julius III. geschenkt.
Links vom Eingang in die Kirche das *Denkmal Andreas Hofer'sj
aus Tiroler Marmor, von 8ehaller gerbeitet, mit Relief von Klieber.
Hof er wurde am 20. Febr. 1810 zu Mantua erschossen ; seine Ge-
beine brachte das 1. Bataillon Kaiserjäger bei seiner Rückkehr aus
Italien im J. 1823 nach Innsbruck, wo sie feierlich beigesetzt wur-
den. Auf dem Relief 6 Tiroler als Vertreter der 6 Kreise Tirols
auf die gesenkte Fahne schwörend. An den Seiten die Gräber von
174 BouteBl, INNSBRUCK. Museum.
Speckbachtr und Haspinger mit Gedenktafeln. — Gegenüber ein
Denkmal für alle Tiroler, -welche seit 1796 für die Landesver-
theidigung fielen, von den Ständen errichtet, mit der Inschrift:
'ahsorpta est mors in victoria'. Eine Marmortafel an derselben
westl. Wand erinnert an drei im J. 1848 gefallene Offiziere von
Kaiser- Jagern. — In dieser Kirche trat am 3. Nov. 16Ö4 Christina
Yon Schweden. Gustav Adolph's Tochter, zum Katholicismus über.
In der Pfarrkirche (PI. 8), 1717 neu aufgeführt, ist am Hoch-
altar ein Marienbild von L. Cranach, von Kurfürst Johann Georg
von Sachsen dem Erzh. Leopold geschenkt, als Altarblatt von einem
Schöpffschen Gem&lde umrahmt ; dann eine h. Anna von Hellweget
und Gemälde von Orasmayr.
Das Oapuiinerkloster (PI. 9), 1598 begonnen, war das erste
dieses Ordens in Deutschland. Die Einsiedelei, welche Erzh.
Maximilian der Deutschmeister (f 1618) erbaute und in der er jähr-
lich eine Zeit lang nach den Regeln des Ordens lebte, hat sich erhal-
ten, mit mancherlei Erinnerungen an ihn, namentlich Bildnissen.
Die kaiserl. Burg (PI. 2) ist 1770 im Zopfstil aufgeführt. Vor
dem Theater, der Burg gegenüber, auf dem Rennplatz, ein
kleines Reiterbild aus Erz , welches Claudia v. Medioi ihrem Ge-
mahl, dem Erzherzog Leopold Y., „ob defensam per Rhaetica juga
viam ad mutuumGermaniHispaniqueexercitusauxilium'' errichten
Hess. „Basim p. f. Frandscus 1821" ; die 'Basis' erscheint für das
kleine Standbild viel zu gross. — Nördl. von hier der viel besuchte
*Hofgartan mit hübschen Anlagen , gut gehaltenen Blumenbeeten
und Restauration (S. 171).
Das Hgoldne Daohl*< (PI. 4) , ein reicher spätgoth. Erker vom
J. 1425 mit stark vergoldetem Kupferdach, an der von Friedrich
„mit der leeren Tasche'^ (S. 210) erb. Fürstenburg, Jetzt städtisches
Eigenthum, in der Herzog- Friedrichstr. (früher Stadtplatz), soll
ihm, den Spottnamen zu widerlegen, 80,000 Dnoaten gekostet ha-
ben. An der äusseren Wand Maximilian mit seinen zwei Gemah-
linnen, darunter die sieben Wappenschilder des Kaisers. — Daneben
der stattliche alte Stadt" oder Feuertkurm (oben gute Rnudsicht).
In der Nähe in der Universitätsstrasse die von Kaiser Ferdi-
nand I. gegründete üniveriitftt (630 Stnd.) mit den üblichen
Sammlungen.
Das Landes -Mnienm (Ferdinandeum , PI. 12), tägl. (ausser
Sonnt. Nachm.) 9-12 und 3-5 U. zugänglich (Eintr. 30 kr., Ka-
talog 20 kr.), ist ein Privat- Institut, von etwa 500 Mitgliedern
gegründet und erhalten.
Danflelbe enthält eine grosse Aniahl von Gegenständen ans tmd über
Tirol, Alterthümer, Waffen, Sculpturen, Glasmalereien aus dem 16. Jahrh.,
geognost. , soolog. u. botan. Sammlungen , Grödener Arbeiten (S. 233),
Gemälde und Handzeichnungen meist von Tiroler Malern ; Holzschnitzereien
eines Blinden s Hofers, Haspingers und Speckbachers Bildniss; Hofers
'osenträger. i)egen, Amulet, Kreuz, unter ihm geprägte Münzen, seine
i!hsü, 1862 von Herzog Bmst von Coburg geschenkt; Speckbacher^s
el u. Gürtel; Haspingers Hut, Kreuz, Dosen, Brevier; ein neapolitan.
Wiltfn. INNSBRUCK. 3/. Bouie. 175
Sechspfünder, die Fahne eines venoiian. Freicorps, am 9. Juni 1848 durch
die 1. Compa^ie des Innsbrucker Studenten - Corps am Koflpass von den
Italienern erbeutet, ein Berggeschütz aus derselben Zeit, die Büsten von
Hofer und Hormayr, zwei Aquarellbilder, die 8. 172 gen. Gefechte an der
Brücke und am Berg Isel darstellend, u. A. Das BadeUkp-Albumy eine
Art Stammbuch in einem besonderen Schrank mit der Büste des Feld-
marschalls, enthält über 1000 Autographen (die interessantesten Blätter
an den Wänden unter Glas und Rahmen). — Die durch ein Legat an
das Ferdinandeum gekommene TMchager^tehe Oetnäldetamntlung (112 Num<
mem) ist in einem runden Saal mit Oberlicht aufgestellt; hervorzu-
heben 0- beginnend): 36. 37. Holbein (?), Bildnisse; 118. 1Ö3. /. A. Koch,
Landschaften; 112. Cranaeh, h. Hieronymus, 67. fiB. Oftade^ Genrescenen;
09. Rupsdael (?), Landschaft; 90. 96. Rachtl Ruptch, Blumen; 89. 113. De
Beem^ Früchte; 61. A. van de Velde^ Vieh; ^423. Ötfrtggtr, S^eckbacher
u. sein Sohn; 40. Van Dpck, weibl. Portrait; 3ö. Terburg ^ männl. Bild-
niss; 84. Rembrandt, Jude; 148. A. Kanjffinann. eignes Bildniss; 67. Van
der Heltt, niederl. Familie beim Essen; 76. O. Dow, Flötenbläser;
76. 87. W. Mierit, Portraits; 93. Rubens, Krieger; 21. 2ö. 53. A. v. d.
Neer, Mondscheinlandsch. ; vi. 99. Claude torrain, Landschaften ; 91. Cupp,
Kircheninneres; 189. Koch, Tiroler Landsturm 1809; 96. Jan Victor,
Landschaft; 50. Tenien, Küchenscene; 46. Tintoretto, Doge. Unter den
neueren Kunstwerken des Ferdlnandeums sind zu erwähnen : No. 421.
WÖ}'ndlr, morgenländ. Landschaft; 395. Blaas, Heimsuchung Maria; Vn-
terberger, Porto di Capri; 335. u. 422. zwei Bilder aus dem J. 1848 von
Reieaeher und Sehänn; 334. Mahlkneeht Philippine Welker vor Kaiser Fer-
dinand; 117. Blaai, Piraten-Ueberfall , und zwei Bronzestatuen (Terpsi-
chore u. Venus) von Mahlknecht.
In der Maria-Theresienstr. (früher Neustadt) die Annensäule
(PI. 1), im J. 1706 „ob bestes tarn Bavarum quam Gallum A. 1703
TyroUm Invadentes depulsos^ errichtet. In der Nähe das Geburts-
haus des Tiroler Dichters Herrn, v. OUm (f 1864) mit dessen Mar-
morbüste.
Am südl. Ende dieser breiten Strasse eine Triomphpforte, zur
Feier der Yermählung des Kaisers Leopold II. mit der Infantin
Maria Ludovica von den Bürgern Innsbrucks 1765 beim Einzug
der Kaiserin Maria Theresia und ihres Gemahls Franz I. errichtet.
An der Südseite oben hochseitliche Sinnbilder, darüber in Medail-
lona Frans I. und Karia Theresia, 1. ihre Kinder Leopold u. Ludovica,
r. ihre Enkelin Maria Anna u. ihre Tochter Maria Christina, im Durch-
gang Carl u. Caroline von Lothringen; auf der Stadtseite Maria Theresia
u. Joseph II. , darüber Frans I. , mit Sinnbildern der Trauer. Letzterer
starb nämlich während der Festlichkeiten.
Vor der Triumphpforte r. die Tiroler Olaemalerei^ Anstalt y
wegen ilxrer trefifl. Erzeugnisse besuchenswerth ; in der Villa des
Directors Hm. Jele eine kleine aber gewählte Sammlung von Bil-
dern alter Meister. — Einige Min. w. nach dem Inn zu der gut-
gehaltene Friedhof, mit manchen hübschen neuem Denkmälern
und dem Grabmal des Bildhauers A. Colin (S. 173) im Renais-
sancestil (nächster Zugang vom Marktgrabeu durch den Innrain,
an der Johanneskirche vorbei).
V4 St. vor dem Thor an der Breunerstrasse (S. 214), die reiche
Prämonstratenser- Abtei Wüten oder WiUau, der Römer Veldi-
dena; neben dem Kirchenportal die Standbilder der Riesen Haimon
und Thyrsus, der angeblichen Gründer der Abtei ; das Innere mit
Stuck , Fresken und Vergoldung reich verziert.
176 Houte3t, INNSimUCK. Schloi^s Amnts,
Südlich, 10 Mlu. von der Kiroho (voti der InnbrUcko 40 Mlii.)
outferiit, Ist auf dem S. 172 genannten *'B9Tg Xiel (^748 m) der
Schiesastand des KaiserJäger'RegimeniSi an der Seite zwei Spitz-
säulen mit dem Doppel- und dem Tiroler Adler und den Insohrlfteu :
,/rompora quae volvunt dlscrimlna semper In altls Austrla sploii-
deblttecta valore suo. 1703, 1797, 1809." „Doneo eruntmontos vi
saxa et pootora nostra Austrlaoae domul moeula semper erunt.
13. April, 29. Mal, 13. August 1809." Nebenan gute lUerwlrth-
sohat't („zum Blcrstlondl"). — Die kleinere Pyramide von weissem
Marmor Ist errichtet zum Andenken für die In den Feldzügen von
1848, 1849, 1859 und 1866 In Ungarn, Italien und Böhmen ge-
fallenen Oftlzlere und Soldaten des Tiroler KaiserJÜger- Regiments,
mit den Namen derselben.
1 St. s.o. von Innsbruck liegt auf einem Vorsprung am Fuss
dos Patsoher Kofis BohloM Axnrai oder Ambras (^624m}, Im 13.
Jahrh. erbaut. Im 16. bedeutend vergrössert, vortrefflich erhalten,
einst Lieblingsaufenthalt Erzherzog Ferdinands II. (f 1595) und
solner Gemahlin Philippine Welser. Zwei Fahrwoge führen hin,
der nächste Über Pradl (näherer Fussweg unterhalb des Bahnhofs
r. über' die Slll zur Gasfabrik, hier einige hundert Schritt r., dann
den Feldweg 1., nach 10 Min. auf die Fahrstrasse). Angenehmer
der etwas weitere Weg über Witten; am Fuss des Berges Isel l. über
den Slll-Canal und die SilL (oberhalb ein Wehr und am 1. Ufer das
Mundloch des ersten Tunnels der Brennerbahn), dann stets am Fuss
dos Gebirges hin dlrect zum Schloss (am Fuss der Anhöhe Restau-
ration). Im Uof römische Meilensteine, an der Strasse von Wüten
nach Schönberg gefunden. Die berülimte Sammlung von Alterthü-
mern, Rüstungen etc. Ist 1806 nach Wien gebracht. Was zu-
rückgoblluben, wird In verschiedenen Zimmern gezeigt (im Sommer
tägl 9-12 u. 3-6, vom üct. bis Mal tägl. 10-4 U., gegen Karten,
die man in der Burg In Innsbruck, S. 174, unentgeltlich erhält):
ohlnes. Arbelton, Schnitzwerk, alte Möbel, einige Rüstungen, Mo-
saiken, römische Alterthümer , Bildnisse österr. Fürsten, nament-
lich des Erzherz. Ferdinand und seiner Gemahlin In verschiedenen
Lebensaltern ; die Schlachten von Kolln oder Krzezor (1757) und
von Maxen (1759), grosse Oelbllder. Holztäfelung der Docken
überall bemerkenswerth , besonders in dem an 40m 1., 13m br.
spanischen Saal. Im Erdgeschoss eine neue hergestellte *Kapello
Im goth. Stil mit Wandgemälden von Wörndle. Der hübsche Park
mit kleinen Wasserfällen ist gleichfalls zugänglich (der Thorwog
am untern Ende ist meist offen , sodass man nicht zurückzukehren
braucht).
Ktwft iö Min. vor dem Schlosfl führt oin Stationonwoft südl. in don
Wald burgan xu oinem kloinon Platx, Tumn^lplatM (Turniorplats), mit
Krounen. Ktiuollen und lenhlrüichon Votivbildcrn. An oinom Kreux von
iH44: „Zur frommon Krinncrun;; an diu Iluhostätto dor in den vi>rhäng*
niAflvollen J. 1707 bin IHU^ umKckommenon und hier beordigton 7--80W)
in* und auitlandischun Kriogcr'^t Schlo.10 Amraa wat damUa Milltär«pital.
Mühlau. INNSBRUCK. 31. Route. 177
Schönster Ausflug von Innsbruck nach den '^Lanier Kdpfen
(945m"). Jenseit der Wiltener SillbrOoke beim Handweiser r. den
Pa4ieKberg hinan, bald mit schönem Blick ins Innthal; bei dem
(12 Min.) rothen Kreuz, wo r. der Weg nach Vill abzweigt (s. un-
ten), 1. bergan, nach ^4 St. (Handweiser) r. ab am Zaun entlang,
bei dem (5 Min.) Bauernhof 1. hinan aujf angenehmem Waldwege
(durch TOthe Striche an den Bäumen bezeichnet und nicht zu feh-
len), auf dem Bergkamm beim (I/4 St.) Handweiser 1. zur (5 Min.)
n.w. Kappe (120m über dem Plateau des Mittelgebirges) , mit rei-
zender ** Aussicht über das Innthal von der Martinswand bis zum
Kellerjoch und Kaisergebirge, s. die Stubaier Ferner, Habicht,
Waldrasterspitz, Saile etc. — Zurück an dem kleinen runden Lan-
aer See (mit Bade- Anstalt) vorbei nach (20 Min.) Vill (»Whs.) und
(1 St.) Innsbruck; oder 1. nach (20 Min.) Lam (•Wilder Mann)
und auf dem Fahrwege (Wagen s. S. 171) über Aldrana nach
(3/4 St.) Amras (S. 176; ein gleich n. von Lans 1. abzweigender
Fusspfad kürzt 74 St.).
Die Besteigung des Fatseher XofeU (22i4in) bietet keine Schwierigkeit
und ist im GanKen lohnend. Der Weg führt über (liji St.) Vül (s. oben)
nach (>|4 St.) IgU^ und, die „Salzstrasse'* von Matrei nach Hall über-
schreitend, zum (lija St.) Wnllfahrtskirchlein HeiligvxMser (1232m), wo
ein Whs. »um Uebemachten. Von hier noch 21)9-3 St. (mit Führer, 2 fl.),
Bum Theil etwas mühsam, zur breiten Kuppe, mit trefflicher um-
fassender Rundsicht. — Abstieg nich Patsch (S. 223) steil und unangenehm.
Am 1. Ufer des Inn hübscher Spaziergang über 8t. Nikolaus an
den Schlossern Büchsenhausen und Cedtrfeld (Hotel, b. S. 171)
vorbei zum (Va St.) Schloss Weierbnrg (673 m) mit schöner Aussicht
auf das Innthal, den Glungetzer, Patscher Kofi etc. (Fremdenwoh-
iiungen ; Restauration) ; hinab nach (20 Min.) Xülüaa (^Pension
Schlechter^ mit Bädern, auch Caf^-Restaur. ; ^Stern). Noch 240m
über derWeierburg (40 Min. Steigens) der Bauernhof Maria-Brunn
(die „Hungerhurg^' genannt), mit •Aussicht bis zu den Stubaier
Fernern (*Wh8.). — Bei Müblau die wilde Mühlauer Klamm (bis
zum Eingang Y4 St.). Ueber die stattliche Kettenbrücke nach
Innsbruck zurück */2 St.
Das Dorf Hfttting bildet gleichsam die w. Vorstadt von Innsbruck.
In der Kirche das Grabmal des berühmten Erzgiessers Gregor Löffler. Die
Strasse führt weiter durch die HöHinger Au nach (l'/4 St.) Kranebitten
(Whs.)^ am Ausgang der sehenswerthen Kran«bitter oder BarUr Kltmvn
(Besuch lohnend , bis zum Kerschbuchhof 20 Min. , von da bis zur sogen.
Hundskirehe Va St.).
21/3 St. westl. von Innsbruck an der Mündung des Seirainer Thals
(8. 205) auf dem das Innthal sttdl. begrenzenden Mittelgebirge das Dorf
Oberperfus» mit kl. Bad (billig), «Is Sommerfrische besucht.
Nach (2 St.) *achönberg, an der Mündung des Stubaithals (S. 214),
sehr lohnender Ausflug (Wagen bis zur Stefansbrücke, s. oben); beste
Beleuchtung Nachm. zwischen 4 und 6 Uhr.
Ba^sksb's Südbaiern. 18. And. 12
178
32. Bas ZiUerthal.
Von Jmbaeh (8. 95) oder Brixlegg (S. 95) bis Zell ös|4 St. — Stsll-
WAOKK von Jenbach (Toleranz) nach Zell (Strasser) tägl. S^js U. Vorm.
und 2i{4 U. Nachm. in S»!« St. (1 fl.); von Zell nach Jenbach tägl. 'd^-t V. .
Vm. u. \^\a U. Nm. in ^1/4 St. Eikspänner von Jenbach nach Fügen
2 n. ÖO, Zweisp. 4 fl. 6U kr.; nach Zell 6 fl. 30 oder 9 fl. iX) kr.
Das ZillerÜutl ist anfangs breit, fruchtbar, etwas einförmig, mit
lichtenbewachsenen Höhen und grünen Matten, (regen Zell hin wird es
enger, Hintergrund Schneegebirge und Oletscher. Der klare grüne EilUr
bleibt meist an der Ostseite des Thals und ist daher von der Strasse
selten su sehen. — Die Zillerthaler zeichnen sich durch grosse Lebhaf-
tigkeit, eigenthümliche Sitten und malerische Trachten aus, die indess
neuerdings mehr und mehr verschwinden. An Markt- und Kirchweihtagen
ist's zu Zell besonders lebhaft. Schützen- Aufzüge bilden bei allen Festlich-
keiten den Mittelpunkt. Die Wanderlust ist den Zillerthalem besonders
eigen, manche der in Deutschland umherziehenden Tiroler Handschuh-
händler sind von hier oder stammen wenigstens von hiesigen Familien ab,
ihre Handschuhe aber haben da« Zillerthal nie gesehen. Da« anbiedernde
«Du" dieser Handschuhhändler ist Kunstprodukt, es fällt dem Bewohner
des Zillerthals gar nicht ein, den Fremden mit «Du* anzureden.
Jtfibach B. S. 95. Die Strasse ins Zillerthal überschreitet auf
der langen hölzernen ßrücke von Rothholz den Inn , führt 1. durch
das gleichnamige Schloss und erreicht die grosse Innsbrucker Land-
strasse. 1 St. Strass {ß'ZOm. ; Neuwirth) am Eingang des Zillerthals
{}. am Fuss des Rtithetkogls Ruine Kropfsbergy S. 95). R. am
SchUttetiherg die Kapelle BrettfaUj in 1/2 St. zu erreichen, mit
hübscher Aussicht. Von hier bis Zell {i'^/4 St.) breiter Fahrweg
(zu Fuss kaum lohnend genug), der erst bei Ried dem Fluss sich
nähert. Vor (8/4 St.) Schlüters (zum Jäger; Stern) erscheinen im
Hintergrund der Brandhtrgtr Kolm und die Gerloswand; rückwärts
das Vordere Sonnwendjoch (2226m). Weiter über Gagering nach
(5*/4 St.) Fugen (Ö44m; *Po8t bei Rainer; *Sonru; *milwarth;
*Aigner bei Leo, einfach), Hauptort des untern Zillerthals.
Von Fügen auf das ^Kellerjoeh (2340m) eine starke, aber lohnende
Tagestour (hinauf 5 St., nicht beschwerlich; Führer 2Vsi Pferd 6 fl.j;
weite prächtige Aussicht über das Innthal, die nördl. Kalkalpen, Ziller-
thaler, Stubaier, Oetzthaler Femer, Tauern etc. (Abstieg nach Schwaz, S. 96,
4 St., steil und wenig angenehm). — Wiedertberger Hom (2123m), gegen-
über auf der O.-Seite des Zillerthals, gleichfalls lohnend (41/2 St., F. 2>/2 H.).
Die Strasse überschreitet zwischen Kapfing \m^ (3/4 St.) Udems
(Erzh. Johann) den Finsingbach und führt an Ried vorbei nach
OV4 St.) Ä'aWenfcacÄ (*Po8t, nicht theuer), wo sie an den wasser-
reichen ZiUer tritt.
Am r. Ufer des Ziller (>/s St.) die sehenswerthe Märzenbttehklamm. —
Von Kaltenbach auf das Kreutjoeh (2ö01m), 5 St., Führer 2»/« fl-, un-
.Hchwierig und lohnend; über das Kreuzjoch nach Oerlo*^ 8 St., Führer
4 H., vgL S. 179.
Hinter (8/4 St.) Asehau von einer kleinen Steigung der Strasse
hübscher Rückblick. (1 St.) Zell erblickt man erst, wenn man ganz
nah ist.
ZeU(573m ; *Post bei Strasser aml. Ufer, Z. von 60 kr.ab, L. 15,
B. 20, F. 2Hkr. ; ^WtlschwiHh; *Bräu, nicht theuer; *Engel;
^Ureidertr ; ^Stuwirih; tum Daviter , nicht thener; Holseisen's Cafe
OERLOS. 32. RouU 179
bei der Post), der lebhafteste Ort (1200 Einw.) des hier breiten frucht-
baren Thals, zn beiden Seiten des ZiUer; 6. der Hainzenberg (auf
einer vortretenden Anhöhe die Maria' Rast ^ Kapelle) und mauer-
ähnlich hoch anfragend die Oerloswand (2162 m) ; s. die Ahorn-
spitze (s. unten), die stumpfe Pyramide der Tristenapitte (2768m)
und die Schneefelder des Jngent (291Öm). Hübscher Spaziergang
(TOn Strasser Y2 ^^0 ^^^^ Klöpflstaudach, Bauernhaus mit freier
Terrasse und trelTl. Aussicht, auf einem Vorsprung des ZeUbergs^
w. von Zell. Am Fuss des Hainzenbergs , ^2 3^* ^' ^^^ ^®^^>
ein sehenswerther Wasserfall des Gerloabaehs (das Goldbergwerk
jetzt ausser Betrieb).
[Oestl. von Zell öfTnet sich die OerlOf , durch die ein viel be-
gangener Saumweg in den obern Pinzgau führt (Weg nicht beson-
ders, bis (ierlos 4 St., von Gerlos über die Platte nach Krimml HI/2,
über den Plattenkogl 5 St. ; Pferd von Zell bis Gerlos 4, auf die
Platte 7, bis Krimml 9 fl. ; Führer von Zell bis Krimml 4 fl. 20,
von Gerlos 2 fl. 60 kr.). Der Weg führt von Zell s.o., bei der
(tO Min.) Mariensäule r. zum Fuss des Haintenberga und steigt an
diesem ziemlich steil (schiechter, mit Steinblöcken gepflasterter
Karren weg) an der (20 Min.) Kapelle Maria-Rast (699m; Whs.j
vorbei zum (Y2 St.) Dorf Hainzenberg. Die Aussicht, anfangs be-
schränkt, umfasst weiter aufwärts das ganze untere Zillerthai bis
zu den Gebirgen jenseit des Inn. (V2St.) Oetsehen-Whs. (1021m;
von dem kl. llolzanbau reizender Blick auf Zell); weiter meist
durch Wald, viel bergauf und ab , 1. in der Tiefe der Gerlosbach ;
(V4 ^^') Marteck (zwei Häuser); 10 Min. über den Schönbaeh^
unterhalb tiefe Schlucht ; 7*2 St. über den Zaberba^h , in wüster
Geröllschlucht. Die nun folgende Strecke ist besonders malerisch
(l. tiefe Klamm des Gerlosbachs); V2 St. über A\e Sehwarzaeh ;
20 Min. über den Wimmerbach und gleich darauf über den Gerlos-
bach zum (5 Min.) Dörfchen Omünd. Nun in breiterem Thal, nach
20 Min. auf das 1. Ufer des Gerlosbachs, 5 Min. darauf wieder aufs
r. und über den geröllreichen Riederbach zum (20 Min.) langge-
streckten Dorf Oerlos (12ö4m ; Alpenrose^ am untern Ende bei der
Kirche; * Kammerlander am obern Ende, 8 Min. weiter); s.w.
Krandberger Kolm und Gerloswand.
ArsFLÜGE (Führer Forstwart Unterrainer u. a.) : Ins BchAnachthal
zur (2'|« 8t.) Obern In-Alpe mit schönem Blick auf den Thalschluns
(Schönachkees, Zillerkopf etc.). — In die Wilde Cterlos, vom Durlassboden
(a. unten) r. hinan zur (l>|-i 8t.) Drissenalp; am Thaiende das grosse Qerlos-
kees, von der Reichenspitze überragt. — Auf den Thorhelm (2492m), 4 St.
mit Führer, lohnend und nicht schwierig; nördl. iva. Krumbaehthal hinan
bis zum Thalende ( Wilde Krimml), dann r. zum Joch zwischen Thorhelm
und Katzenkopf und von der Westseite hinan } treffliche Uebersicht na-
mentlich der Zillerthaler Gruppe. Vom Kreuzjoch (2501m), s. von der
Wilden Krimml, ähnliche Aussicht. — Auf die Beichenspitse (3294m)
7-8 8t., schwierige Gletschertour, nur für geübte Berggänger mit tüch-
tigen Führern, 8eil und Steigeisen. Abstieg in den Zillergrund zur
Kuehelmoos-Alp (8. tSl) sehr steil.
12*
180 Route 3^. MAIRHOFEN. ZiUerthal.
Weiter am r. Ufer , au der Mündung des Schönachthals vorbei
(im Hintergrund der gleichnam. Gletscher mit Wildgerlosspitze u.
Zillerkopf), nach Y4 St. über den Krumback, dann durch Wald
ansteigend zur obersten Thalstufe, dem {^/^ St.) Durren- oder
DurloMboden (1403 m), wo eine Holzschwelle, „Erzherzog Franz-
Karl-Klause^'. Das Gerlosthal wendet sich hier nach S. (Wilde
Qerlos), im Hintergrund die Reichtnspitze (3294m) mit ihren Glet-
schern. Der Weg führt durch den breiten Thalboden zum (20 Min.)
Grenzpfahl , welcher Tirol von Salzburg , die Gerlos vom Pinzgau
scheidet; Ö Min. weiter ein Handweiser, derl. nach Gerlos, r. nach
Krimml zeigt. Der directe Weg in den Pinzgau wendet sich hier 1.
bei demCruoiflx vorbei, überschreitet bald darauf das niedere Joch,
die Hohe Gerlos oder Pmigauet Höhe (1457m) und senkt sieb ins
Salzachthal nach (1/2 St.) Ronach und (2 St.) Wald (S. 167).
Diesem geraden wenig bietenden Wege ist der Weg Cbbb dib
PiNZOAusB Plattb UND Krimml Weit vorzuziehen. Bei dem Hand-
weiser 5 Min. vom Grenzpfahl (s. oben) den Fusspfad r. (s.o.) ge-
radeaus bergan ; auf der Höhe (V2 ^^') ^i^ zweiter Handweiser,
der r. nach Krimml zeigt. Weiter an den Sennhütten der Vordem
Platte vorbei in östl. Hichtung über den Rücken fort, nach 15 Min.
durch ein Gatter; V2 St. Sennhütte mit Han^welser „Weg nach
Gerlos'' ; gleich darauf öffnet sich der Blick ins Krimmler Thal mit
den Wasserfallen. Nun durch Wald auf steinigem Saumpfad hinab
ikaoh (3/4 Si.) Krimml (S. 167). — Noch lohnender ist der 1 Y2 St. wei-
tere Weg über den Plattenkogl oder die Hintere Platte (Führer wogen
der sumpfigen Stellen rathsam, von Gerlos bis Krimml 3fl. 60kr.).
Bei den vordem Sennhütten (s. oben) vom Plattenwege r. ab berg-
an, in s.o. Richtung auf die Kuppe los; nach 40 Min. bei drei
Sennhütten Handweiser zum (20 Min.) .^Fürst - Schwarzenberg-
Monument'', einer halbverfallenen Holzpyramide auf dem Gipfel
des Flattenkofl^ls (^029 m), mit treffl. Blick über den Pinzgau, s.o.
Drei herrnspitze, s.w. Reichenspitze und Wilde Gerlos , tief unten
Krimml mit den Wasserfällen. Hinab ohne erkennbaren Pfad, an-
fangs an einem r. tief abfallenden Abgrund hin in östl. Richtung,
an Sennhütten vorbei; bei der (40 Min.) letzten Hütte mit dem
Handweiser gelaugt mau wieder auf den Plattenweg (s. oben).]
Der Fahrweg von Zell nach (1^2 St.) Mairhofen (Briefpost mit
2 Platzen tägl. 2 U. Nm., 40 kr. ; Einsp. 2V2 fl.) führt am r. Ufer
des Ziller über Büh€\, Eckartau und Hollenzen (lohnender der
Fussweg am 1. Ufer über Laimach und Hippach^ i^/4 St.).
KaiThofen (639m ; *8tem bei Wildauer ; Neuhaus ; *Post bei
Ladkner), das letzte Dorf des untern Zillerthals, liegt reizend auf
grünem Plan in einem Kranz hoher Berge (s. oben ; w. hübscher
Blick in das Duxer Thal mit dem Dorf Finken berg , vom Grünberg
überragt). Das ZiUerthal theilt sich hier in vier Aeste („Gründe"),
ZüUHhai. DÜXERJOCH. 32. Rouie. 181
ö. ZillergTund, s.o. Stillup, s.w. Zetnm- oder Zamserthal, ö.
Duxerthal.
FÜHRER. Gute Führer, namentlicli für schwierigere Toaren, sind im
Zillerthal schwer zu finden \ zu nennen u. a. David Fankhatuer in Rosshag,
Oe&rg Samer (Jotele)\ixiö. Jakob Huber (Oeiner)in Dornauberg, Michel Mairl
in Mairhofen-, die Wirthe Wilduuer in Mairhofen, Stock in Lanersbach,
Krüll in Dornauberg und Tanner in Brandberg weisen solche nach.
Durch den ö. sich öffnenden ZiUergrund« dem der Ziller entströmt,
fähren verschiedene Uebergänge ins Ahrenthal ; der am meisten begangene
über das Hömljoch (11-12 St. von Mairhofen bis St. Jacob, beschwerlich,
Führer nicht unbedingt nöthig, von Brandberg 5'/« fl.). Von Mairhofen
steil bergan am r. Ufer des Ziller nach (lifz St) Brandberg (1072m;
Tanner), ii^\i&i.) Hätuling, (lifa St.) Auf der Au (1229m), Jägerhüttej dann
r. durch den hier s. mündenden steilen Sondergrund (bis zum Joch Führer
rathsam, einen Hirten oder Sennen von der Alp mitnehmen) zum (4 St.)
Höirnljoch (2048m), mit Aussieht auf Dreih«mispitBe, Bieserfemer etc., und
hinab nach (3 St.) St. Jacob im Prettau (S. 316). — In dem von der Au
(8. oben) in östl. Richtung hinanziehenden obersten Zillergrund gelangt
man über die (1 St.) Sulebodenalp (1418m), an der Mündung des Hundskehl-
grunds (8. unten), und die (l'/s St.) Kuehelmoosalp (180^) cur (Vi St.)
letzten Hütte in der Hohenau (2069m); von hier mühsam über das Feld-
oder HeiUgengeisi-Jöchl (2670m) nach (4 St.) Käsern (S. 316) ; oder (weniger
beschwerlich) von der Sulzbodenalp (s. oben) über das Hundskehljoch {Kar-
seharte, 2öö6m) nach (6 St.) Si. Valentin (8. 316) ; beide Pitose nur mit Füh-
rern (6 fl. von Brandberg). Die Hundskehle wurde im Sept. 1877 von
einer ganzen Brigade östr. Kaiserjäger überschritten.
Das Stilloptlutl zieht zwischen 1. Ahom-^ r. Tristenspitee in s.o. Rich-
tung zum Zillerthaler Hauptkamm hinan. Besuch lohnend; bei Mair-
hofen über den Ziller, dann beim (^ja St.) Weiler Haus am 1. Ufer des
Slillupbachs über einen Schuttberg an den Abhängen des Filzenkogls
hinan, und durch eine wilde Schlucht zur obem Thalsohle; (2}\t St.)
Jagdhütte (llö4m); weiter an schönen Wasserfallen vorbei zur (2 St.) Tax-
acher Alp, am Ende des Thals, von Schneespitzen und Gletschern rings
umschlossen. Von hier über das Keitbach - Joch (2838m) nach Steinhaus
oder St. Johann im Ahrenthal (S. 816) 6-7 St., mühsam aber lohnend
(Proviant 'u. Führer erforderlich, von Mairhofen 8 fl.).
Die *Ahomspitze (2965m), zwischen Zillergrund und Stillup, wird
am besten von Mairhofen aus bestiegen (über die Fellenbergeralp in
7 St., Führer 4 fl.); beschwerlich, Aussicht grossartig.
Nach Stafflaeh durch das am meisten bevölkerte Duz^iS oder
Tuxer*Thal geht w. über das JDuxer Joch ein viel betretener Pfad (ll^is St.).
Er überschreitet auf dem 8. 182 gen. untern Steg {So Min. von Mairhofen)
den Zemmbaeh und steigt den Abhang hinan nach (ifs St.) Finkenberg (t4öm ;
^Neuwirth, am Wege zum Teufelssteg; Eberle, eilifa6h). (Von hier
zum Karlssteg s. unten.) Hinter Finkenberg tritt der Weg auf das r.
Ufer des Duxer Bachs und führt am Abhang hoch tiber demselben hin
(schöner Rückblick auf Ahomspitze etc.) , dann wieder auf das 1. Ufer
nach (2>J2 St.) Lanersbach oder Vorder -Dux (1298m; ^Stock; Brücken-
wirth). 1SJ4 St. Hinter 'Duo: (1475m), oberster Ort des grünen Thals,
besteht aus einigen Holzhütten, dabei ein Bad (18** R.) und Whs. Gross-
artige Umgebung, ansehnlicher Gletscher, die Oe/rome Wand genannt,
unter welchem ein sich in drei Abtheilungen scheidender prächtiger
Wasserfall; für den Besuch ein Führer rathsam.
Von Hinter-Dux steigt der steinige steile Pfad im Angesicht der Ge-
frornen Wand an einigen Wasserfällen vorbei zum (2i|2 St.) Duxer JocJi
(2336m), auf dessen Höhe ein Kreuz. Er senkt sich dann in das Schmimer
Thal nach (1»|2 St.) Ober-Schmim oder Käsern (Whs.), (1 St.) Inner-Sehmim
(1499m; Bauern-Whs.) und erreicht bei (2 St.) Stafflaeh die alte Brenner-
strasse und bei (1 St.) Stat. Steinaeh (S. 223) die Eisenbahn. Geübte Berg-
steiger werden ohne Führer auf diesem viel betretenen Pfade sich znrecht
finden, wenn sie bei dem Kreoa den Weg links einschlagen ; nach 10 Min.
gelangt man auf der Hochebene an ein zweites Kreuz und erblickt in einer
182 Route 32. DORNAUBERG. ZiUerthal,
kleinen Vertiefung eine Sennhütte, von welcher man den steilen Abh;«nK
in8 IScbmirner Th^l hinahateigt. Der Pfpd geradeans und rechts führt
durrh dap Weitenthal nach Hinter-Dux wieder znriirk.
Der Domavberg (8. unten) läest sich durch einen Mehraufwand von
?i|4 St. mit dem Duxerthal vereinigen, wenn man dem unton beschriebenen
Weg bis zum Karl^ateg fvon Itairhofen 1»|4 St.l folgt und nun »urück die
w. Bergwand hinansteigt, auf dem Cl^ji St.) TevfeUsteg^ jetzt Fahrbrücke,
den an 30m tiefer in einer schroff eingeschnittenen Schlucht strömenden
Duxerbnch überschreitet und fo {M4 St.1 Finkenberg erreicht, von wo dann
die Wanderung weiter geht über Lanersboeh n'»ch (4 St.) Hinter-DvT.
Das Zemmthal , dessen vordere Stufe Domauberg heisst, ist "bis
(S St.) Ginzliiig sehr lohnend (Führer nnnöthig). Hinter Mair-
hofen überschreitet (10 Min.) der Weg den Ziller ^ der hier einen
hübschen Wasserfall bildet, weiter (15 Min.) den Stillupbach fs.
oben), und erreicht nach 10 Min. den bedeckten untern 8teg(^S. 181)
über- den Zemmhach zum Duxerthal. Hier links aufwärts am r.
Ufer des Zemmbachs zum (10 Min.) Hochsteg^ ebenfalls bedeckte
Brücke über den an lÖm tiefer fliessenden, ans wilder Schlucht
sich hervordrängenden Zerombach. Dann am 1. Ufer bergan über
die Matten von Linttlial (Whs.) in den *Donianb6rg» eine tiefe
dunkle Schlucht, zu beiden Seiten hohe flchtenbewachsene Fels-
wände, dazwischen der brausende Zemmbach mit zahllosen Fällen,
bis zum Karlssteg (1 St.) eine Reihenfolge der grossartigsten Fels-
landschaften , der Via Mala in Graubünden in keiner Weise nach-
stehend, oft sie übertreffend.
Der KarUsteg (ßbQ>m), I3/4 St. von Mairhofen, lV4St. vorGinz-
ling , überbrückt den Bach . der hier hoch aufschäumend über ge-
waltige Felsblöcke stürzt (der r. über Felsstufen ansteigende Pfad
führt zum Teufelssteg und nach Finkenberg, s. oben). Die Strecke
von hier bis Ginzling, stets auf dem r. Ufer des Zemmbachs, bietet
weniger; der Weg führt, in unbedeutender Steigung, an einer
(10 Min.) Felsgruppe vorbei, die ein Spitzgewölbe bildet, weiter
(20 Min.) an einer Hütte mit Gedenkbildem („Marterln"). Im
Hintergrund stets das grosse Eiskar des Ingent (2915m). (8/4 St.)
Oinding oder Domau6ery (994m ; Kroll, einfach), das letzte
Pfarrdorf des Thals mit neuer Kirche, auf beiden Seiten des Zemm-
bachs hübsch gelegen.
S.o. öffnet sich das wilde Tloitenthal, 3 St. lang, besucbenswerth,
Führer unnöthig. (1 St.) Höhenberg-Alp : bald darauf Öffnet sich der Blick
auf die Ferner ; (»j* St.) Bockach-Alp fi462m) und weiter (»I4 St.) Bavmgarten-
Alp (1573m), von wo der Bück übrigens nicht schöner als etwas hinter
der Bockach-Alp. Südl. der grosse Floiiengletscher ^ von LöifeUpiize,
Schwarzenstein und Mörchenspitte umgeben. — Besteigung der Or. Löffel-
spitte (Lößler, 33R2m) beschwerlich (von der Paumgartenalp 7-8 St., 2
Führer ä 7 fl. nöthig); prächtige Rundsicht (vgl. S. 316). — Veber den
Floitengletscher »um TrippachsnUel zwischen Floitenfpitze und Schtearzen-
stein, hinab über den Rohrbachgletseher nach Luttach (8-9 St. von der Baum-
garten-Alp), grossartige G^etscherwanderung: vgl. S. 316.
Von Ginzling auf die Trittentpitze (27F8m') 5-6 St.. Führer 41^2 fl., und
auf den öi'o$s-Ingent (2915m). 7 St., Führer ö'^a fl., beide beschwerlich.
Der Weg tritt bei der Kirche auf das 1. Ufer des Bachs und führt
an den Wasserfdllen des (V2 St.) 1. Ounkelbachs u. (Y2 S*-) '. Pixer-
aehs vorbei zur (V2 St.) Alp Rosshag (Erfr. und Nachtquartier,
ZaUrthal. PFITSCHER JOCH. 32. RouU. 183
beBser als in Breitlahuei) ; oberhalb auf das r. Ufer zur (9/4 St.)
Alp Breitlahner C1240in ; einf. Whs., 8 BetterO.
S.w. (>frnet sich hier der nn Mineralien reiche Zemm- oder ^Bchwarien-
•teingnind , dessen Ende von mächtigen Fernern nnd Eisspitzen um-
geben ist. Besuch sehr zu empfehlen , doch ist für Unterkunft noch
schlecht gesorgt (auf der Schwarzensteinalp soll eine Cluhhütte gebaut
werden). Von Breitlahner am r. Ufer des Bachs, der hier eine kleine Klamm
bildet, wenig steigend zur r»|4 St.) Schwemm-Alp (1340m), in breitem geriill-
bedeckten Thalboden; r. der Orot»e Oreiner (s. unten), if« St. weiter be-
ginnt der Anstieg, ziemlich steil den Schinder hinnn (r. die hübschen
Fälle des Zemmbachs) zur (*li St.) Alp Orawand (1789m) in schöner Lage;
weiter auf zuweilen schmalem Steig zur (S|4 8t. ) Alp Waxegg ^ am
Fuss des Waxegg-Gletschers, und zur (*|2 St.) letzten Alp Schteartenttein
(2041m; Alpenkost, Nachtlager auf Heu), in prächtiger Umgebung (s. ö.
tSchwartenttein-, s. Hom- und Waxegg-OleUcher^ überragt ron Rothkopf ^
Mörchetupitzen, Schwär tentUin^ Homtpitzen^ Thwnerkamp, Itonruek^ MöseU
nnd Or. Oreiner; bester Standpunkt der "kleine Schwor zsee, >(s St. oberhalb
der Alp. — Bergtourk» von der Schwarzensteinalp: Roihkopf (3i06m),
4 St. bis zum vordem Gipfel, nicht .«chwierig, lohnend (Führer von
Dornnuberg 5»/« fl)- — 8chwarzen$tein (3%7m), ö St. (F. 6 fl.), gleichfalls
sehr lohnend; prächtige Aussicht (Abstieg event. über die JUithbach-Alpe
nach Täufers^ vgl. S. 316). — Grosser Oreiner (3166m) von der Waxegg-Alp
in 6-7 St. (7V2 A.)-. schwierig. — I^ebergänge nach Täufers über Sehwarzen'
bachjoeh^ Tratterjoch^ Mitterbaehjoch s. S. 315 (jedes c. 8 St., Führer 8 fl.).
Xach Sterzing über das Pfitaehar Joeh (2231m) von Breitlahner in
10-11 St., im Ganzen lohnend, aber anstrengend. Weg stellenweise nicht
besonders (für Geübte Führer unnöthig ; von Ginzling bis St. Jacob 6^/3,
bis Sterzing SV'« fl.). Von Breitlahner w. über den Zemmbach nnd am
1. Ufer des aus dem Znnuer Grund kommenden Zamser Bach» scharf bergan,
mehrfach über Seitenbächc, zur (2 St.) Zamser Alp (1680m; nur Milch
zu haben), am r. Ufer des Bnchs, »n der Mündnng des gletschererfüllten
Sehlegeisen- Thals (über den Neves- Sattel n»ch Lappaeh s. 8. 313). Der
Olperer ('3489m), höchster Gipfel des Duxer Hanpikanuns. kann von der
Zamser Alp in .5-6 St. erstiegen werden (beschwerlich, aber höchst loh-
nend, Führer 71/2, mit Abstieg nach Hinterdux 9 fl.). — Von der Hütte
zurück auf das 1. Ufer, ö Min. weiter wieder auf das r., halblinks auf
die umgestürzte Kiefer am Fuss des Berges los. Nun kaum mehr zu
fehlen, stets am r. Ufer des Bachs, zuletzt quer durch den obersten
Thalboden (r. oben der Stampflerferner ^ dem der Zamserbach entströmt),
d-tnn das Joch hinan, entweder I. an dem Krevz , oder r. den Stein-
männern folgend zur (3 St.) eigentl. Passhöhe; schöner Blick 1. ruf Ober-
ber<4spitzen , Hochfeiler, Rothwand ; vorn tief unten das grüne Pfitschthal
nnd die zackige Kette die dasselbe vom Pfundersthai scheidet, mit Hohem
Pfeil nnd Grabspitz ; w. in der Feme Ortler und Oetzth^ler Alpen. L. anter
der Jochhöhe in einer Mulde drei kleine Seen. (Die Rothwandy 2871m, ist
von Joch in 2 St. ohne Schwierigkeit zu steigen ; lohnend.) Hinab, strecken-
weise steil, nach (li|s St.) SUin, ^^2 St.) Bt. Jaoob im Pßtsehthal (1420m;
*Whs. bei AI. Rainer, Wein und Küche gut); der Wirth guter Führer
auf den Hoehf eiler f350Sm), der von hier mit Uebem achten in der ün-
tersberger Alp in 7-8 St. zu ersteigen ist; mühsam aber ohne Gefahr, vom
Gipfel prächtige umfassende Rundsicht. Von St. Jacob nach Lappach über
A'S Weisszintßoch oder die Eishrneker Scharte s. S. 313. — Dann durch den
ebenen Th'ilboden nnch (1 St.) Kemnten, r. am Abhang gelegenes Dorf, und
ri|4 St.) Wieden, an der Mündung d^s Orossherg-Thals^ durch das ein ziem-
lich beschwerlicher Pf nd über das Pfundersjoeh (2661m) in 6 St. nach Pfvnr-
ders (S. 306) führt. Die Tläuser von Burgum bleiben 1.; der Weg über-
schreitet den Bach und tritt bei der (B|4 St.) Säge in eine wilde Schlucht
mit wüsten Geröllwänden, in welcher der Bach in einer Reihe von Fällen
zu einer tiefern Th<lstufe durchbricht. Am Ausging der Schlucht r. die
Häuser von Afens; (11(4 St.) Wiesen ^ grösseres Dorf mit stattl. Kirche:
dann 1. um den vorspringenden Hügel, unter der Eisenbahn hindurch an4
r, zun» Bahnl^of von ('{4 St.) Sterzing (S, 225),
/ "
184
33. Von Wörgl nach Mittersill. Hohe Salve.
13 St. Eisenbahn (Sahburg- Tiroler Bahn, vgl. E. 24; von "Wörgl bis
(35 Kil.) KiUbühel in l»J2-2 St. für 1 fl. 69, 1 fl. 27 oder 86 kr. j von
Ritzbühel nach Mittersill Stellwagen tägl. in 5 St. für 1 fl. ÖO kr.
(Einsp. bis zum Pass Thurn 5 fl., Mittersill 7, Krimml 14 fl.). — l^ächste
und bequemste Verbindung aus dem Innthal nach dem Ober-Pinzgau u.
Krimml. Besteigung der Hohen Salve oder des Kitzbühler Horns bei gutem
Wetter nicht zu versäumen.
Worgl (508m) b. S. 94. Die Bahn führt am 1. Ufer der Brixen-
thaler Aehe entlang (auf dem r. Ufer die Kaiserstrasse, S. 187)
und tritt unterhalb des auf einem Vorsprung der Hohen Salve 1.
oben gelegenen Schlosses Itter in einen engen Felseinschnitt, die
BrixenthaUr Klause, in der sie hinter einem kurzen Tunnel die
Ache überschreitet. Weiter am r. Ufer nach
9 Kil. Hopfgarten (619m; *Po8t oder Paulwirth-, Diewald;
Staffner's Restaur. am Bahnhof) , ansehnlicher Markt , V« ^t. Tom
Bahnhof, Sitz des Bezirksamts.
Die *Hohe Salve (1824m), der Rigi des Unterinnthals , ist einer der
am leichtesten zugänglichen und mit Recht besuchtesten Aussichtspunkte
in den deutschen Alpen. Die weithin sichtbare Kuppe des Berges ist
mit Rasen bedeckt; an den untern Abhängen erstrecken sich Wälder
und zahlreiche Bauernhöfe bis über die halbe Berghöhe hinan. Die Be-
steigung findet von Hopfgarten, Brixenthal, Soll und Itter aus statt; am
bequemsten von Hopfgarten (3 St.). Wer von Kitzbühel kommt, geht
von Brixenthal oder Brixen hinauf (kürzester Weg, 2>f2 St.); die Be-
steigung von Soll (3 St.), an der Nordseite des Berges, bietet den Vor-
theil, dass sich die Aussicht nach Süden erst von der Spitze und auf
einmal erschliesst. — Führer (unnöthig) von Hopfgarten auf die Salven-
kuppe und zurück mit Sstünd. Aufenthalt incl. 9 Kilogr. Gepäck l^js fl. ; zu-
rück über Brixen 2 fl. 2Ü kr., Soll 2 fl. ÖO kr. ; Pferd oder Maulthier nebst
Begleiter bis zum Tenn-Whs. 3 fl., bis zur Spitze Ö fl. ; Tragsessel 12 fl.
« Von Brixenthal gleiche Taxe.
Von Hopfgarten beim Panlwirth vorbei in der Hauptstrasse gerade
fort, beim Handweiser 1. hinauf; sj« St. Trinkquelle; 20 Min. Mühle;
20 Min. ein Wegweiser der links zeigt; 5 Min. Tenn-Whs. (ganz gut,
auch zum Uebemachten), 1>|2 St. unter dem Gipfel. Von hier erst eine
Strecke 1. hinauf, dann r. ; 40 Min. Vorderhüiien ; 90 Min. eine Bonk
(hier mündet der Reitweg von Soll) ; 20 Min. Gipfel.
Von Brixen auf der Westseite des Orts r. bergan; bei den (1 St.)
Sennhütten 1. hinauf (nicht geradeaus) ; bei der (>J4 St.) Kapelle 1. zur Alp
und im Zickzack scharf bergan zum Gipfel.
Von Stat. Brixenthal neuer Reitweg, mit Handweisern versehen und
nicht zu fehlen, anfangs durch Wald, weiterhin über Matten (beim Post-
halter am Bahnhof Träger u. Pferde, 5 fl. bis zum Gipfel).
Von Soll (S. 187) Reitweg (nicht zu verfehlen). Für rüstigere Fuss-
gänger: südl. zum Btamp/anger Cfraben, nach 20 Min. r. eine Kapelle auf
isolirtem Fels , an dieser vorbei gerade hinan ; 15 Min. nicht 1., sondern
durch das Gatter zum Btiche, jenseits durch Wald scharf bergan; 20 Min.
einzelnes Haus Romsen, weiter im Zickzack über Matten; V< 8t. grosses
weithin sichtbares Bauernhaus mit Glocke, wo man wieder auf den
Reitweg triflft. l>/s St. Quelle, 5 Min. Einmündung des Weges von Hopf-
garten, 20 Min. Gipfel.
Oben eine Kapelle und ein leidl. Whs. mit Nebengebäude (20 Betten
ä 80 kr. ; an schönen Sommertagen frühzeitiges Eintreffen rathsam).
^Aussicht prächtig, wenn auch weniger malerisch als vom Rigi oder
Schafberg , da die Seen fehlen , namentlich südl. auf die ganze Tauem-
kette vor der Hohen Tenn und dem Wiesbachhorn bis zu den Zillerthaler
Fernem, gerade im Süden der Venediger, I. davon der phantastisch auf-
KITZBÜHEL. 33. BouU. 185
ragende Grosse Bettenstein zwischen Windau and Spertenthal; weiter
w. der ferne Ortler, die nörd). Kalkalpen mit der Zugspitze, die kirchen-
ähnliche Steinbergerspitze -, n. Miesing, Wendelstein, dann südl. des
tief eingeschnittenen Innthals das mächtige zerrissene Kaisergebirge; Ö.
die Salzburger Alpen, die Loferer Steinberge, das Steinerne Meer, im
Vordergrund das Kitzbähler Hörn (vgl. das Panorama).
Südl. von Hopfgarten mündet das Xelchsauer Thal, durch das wenig
begangene Pässe r. durch den Langen Orund nach (10 St.) Oerlos^ 1. durch
den Kurzen Orund und über das Salzachjoch (1977m) nach (9 St.) Ronach
im Ober-Pinzgau führen (beide nicht lohnend , Führer nöthig). — Ein
dritter Uebergang führt durch das Windau-Thal (s. unten) und über den
Filzensattel (1704m) nach (910 St.) Wald im Pinzgau (gleichfalls nur mit
Führer).
Oberhalb Hopfgarten bei Haslau (i. Rnine EngeUberg an der
Mündung des KelefisauerThals) überschreitet die Bahn die Brixen-
thaler Ache, die hier einen Wasserfall bildet , und wendet sich r.
in das Windauer Thalj an dessen 1. Thalwand sie stark ansteigt.
Folgt ein 330m 1. Tunnel; dann wendet die Bahn sich zurück,
überschreitet im Halbkreis das Thal und den Bach auf 19m hohem
Damm und 23m hoher Brücke , um die r. Berglehne zu gewinnen,
und erreicht mittelst eines zweiten Tunnels die obere Stufe des
Brixenthals. Weiter über den Lauterbach zur (19 Kil.) Stat.
Brixenthal (759m; Soitner's Restaur. am Bahnhof, auch Betten),
V-i St. w. von dem grossen Dorf Brixen (Whs.). Von hier auf die
Hohe Salve s. oben; 10 Min. südl. vom Dorf der Maria- Luisen-
brunnen (Whs.), Eisensäuerling.
Weiter in breitem Thal; die Bahn führt in starker Steigung
(1 : 50) bergan und überschreitet die Wasserscheide zwischen
Brixenthaler und Kitzbühler Ache bei (26 Kil.) Kirohberg (820m ;
Kalswirth) , hübsch gelegenes Dorf an der Mündung des Sperten-
thals; vorn das Kitzbühler Hörn (s. unten), 1. rückwärts die Hohe
Salve. Weiter bei Klausehbcuih über die aus dem Spertenthal ab-
fliessende RheirMche, die bei St. Johann (S. 152) in die Kitz-
bühler Ache mündet (nördl. das Kaisergebirge , S. 188) und am
(1.) Schwarzsee vorbei durch das Hügelland des Bühelachs, zuletzt
in grosser Gurve , die Kitzbühler Aehe und die Strasse zum Pass
Thurn überschreitend, nach
36 Kil. KitBbahel(737m; *Tiefenbrunner ; *Hinterbräu; Stern;
Rössl ; Hechenberger ; '* Hotel Haas am Bahnhof ; Titfeiibrunner Bier-
quelle mit schattigem Garten, dem Bahnhof gegenüber), an der
Kitzbühler Ache reizend gelegenes Städtchen (3000 £.), als Sommer-
frischort viel besucht. ^4 St. südl. an der Jochberger Strasse das
eisenhaltige Kitzbühler Bad (nicht theuer). — Hübscher Spazier-
gang ö. zur (1 St.) Ebnerkapelle im Köglergraben^ mit schöner Aus-
sicht auf Venediger etc. ; w. nach (1/2 8t.) Schloss Lebenberg, der
Zephirau mit dem Schleier fall und dem (74 St.) seerosenbedeckten
Schwarzsee (Whs.).
Sehr lohnender Ausflug auf das * Kitzbühler Hörn (1994m), 3 St.,
Führer (unnöthig) 2 fl. , Pferd bis zum Whs. 4 fl. Vom Bahnhof südl.
am Hotel Haas vorbei am Wasser entlang, nach 4 Min. den ersten 1. ab-
führenden Weg, über die Bahn und hinan auf gutem, an xweifelbafter
PASS THURN. 33. Rouie. 187
Stellen niii Handweinern versehenen Reitweg durch Wftld u. Wiesen
fmehrfach gutes Trinkwasser) «um (2*1« St.) nenen ^Whs. (10 Betten) ober-
halb der Trattalpe ^ »fa St. unter der Spitze, auf der eine Kapelle. T)ie
Aussicht vom Gipfel übertrifft die von der Hohen Salve, namentlich weit
besserer Blick anf die Tauern , und ist besonders auch durch die male-
rische Gruppirung der Thäler ausgezeichnet^ ö. die mächtigen Loferer
Steinberge, n ö. der Chiemsee. Vgl. nebenstehendes Panorama. — Abstieg
n. über die Hoferalpe nach 8t. Johann (S. 152) ziemlich mühsam ; besser
w. über die Ooignalpe (Erfr.) nach Obemdorf^ ^l^ St. s. von St. Johann ;
ö. nach Fieberbrunn (S. 152; Führer angenehm).
Eisenbahn von Kitzbühel nach Zell am See und Sahburg
8. R. 25.
Die Strasse nach Mittersill überschreitet die Ache und führt am
Kitzbühler Bad (s. oben'), weiter an (1.) Aurach vorbei über Wiess-
neck (s. erscheint der Grossvenediger), zuletzt beim stillstehenden
Jochberger Kupferpochwerk schärfer bergan naoh (2 St.) Joohberg
(915m ; Huber').
Sehr lohnender Ausflug von hier nuf den *G-aisstein (2861m), i'j-i St.
mit Führer, nicht schwierig; durch den Sinter ibach graben steil hinan zur
untern und (3'|2 St.) obem Smtersbachalpe ; dnnn noch 1 St. zum Gipfel,
mit prächtiger Aussicht auf die Ti«uem. — Den Abstieg kann man
direct nach Sttthlfelden oder (3>|3 St.) MUtersill nehmen. Neuer Pfad über
den Gebirgskamm zur (7 St.) Schmittenhöhe r. S. 151.
Nun wenig steigend am Whs. zur Wacht vorbei bis (i.^/2 St.)
Jochberg-Wald fWaldwirth) ; dann in grossen Windungen im Wald
hinan Tein gleich 1. ansteigender Fnsspf ad kürzt bedeutend), auf
der Höhe wieder eben fort zum (IV2 8*0 ^»«i Thum (1275n»;
W/w.) , Grenze von Tirol und Salzburg. Von einer Anhöhe
'2 St. w. sehr lohnende Aussicht auf die Tauern ; schöner noch
weiter aufwärts von der Resterhöhe (1892m), zu der ein neu an-
gelegter Pfad vom Wh*, in 1^/4 St. führt.
Hinab , nach 10 Min. an einem zweiten Whs. vorbei , mit
schöner Aussicht auf den Pinzgau mit seinen Riedgründen und
auf die Tauern, in grossen Windungen nach (l'/a St.)
Mittersill (S. 168).
Fnssgänger, die nach Krimml woHen, gewinnen über 1 St., wenn
sie 200 Schritt unterhalb des zweiten Whses. (a. oben) bei der Strassen-
biegung den Fusspfad r. einschlagen« der durch Wiesen, Feld und Wald
direct nach (i St.) Milhlbach hinabführt (s. S. 168).
34. Von Wörgl nach Reichenhall über Lofer.
Vgl. Karten 8. 178, US.
19 St. Poststrasse ; von St. Johann nach Lofer und Beichenhall
täglich Stellwagen- Verbindung.
Wdrgl (ÖOSm) s. S. 94. Die Strasse überschreitet die Eisen-
bahn (S. 94) und die Brixenthaler Atike am Orattenbergl , einem
vorspringenden Hügel , und verlasst den Inn , bleibt auf kurzer
Strecke noch im Thal der Acbe und steigt im Angesicht des Schlos-
ses Jtter die enge Thalstufe n.ö. hinan zu dem niedrigen Sattel, der
das SöUafidf den Thalboden von Soll, vom Achenthai scheidet. Sie
wird von hier an, nach dem n. aufsteigenden Kaitergehirge^ Kaiser"
Strasse genannt.
188 RouU 34, WAIDRING. Von Wörgl
3 St. Soll (707m ; Post) (von hier auf die Hohe Salve s. S. 184).
Die Strasse ist n. von der zackigen KalkfelsTrand des Moabergs , s.
von den Abhängen der Hohen Salve begrenzt. Bemerkens-werth ist
die zierliche Holzarchitectnr in dieser Gegend. (IY4 St.) Seheffau
(748m) bleibt 1. auf der Höhe ; an der Strasse das Plaiken- Whs.
Das Kaisergebirge besteht aus zwei, durch das westl. und östl. Kaiser-
thal (S. 94) getrennten Bergketten , die nördliche der Hintere Kaiser^ die
südl., an deren Fuss unsre Strasse iiinführt, der Vordere oder Hohe Kaiser
genannt. In dieser die höchsten Spitzen {Haltspitze 236()m, Treffaxter
Kaiser 2356m, Scheffauer Kaiser 2d04in, Aclerlspitte oder Hochkaiser 2349m).
Besteigungen wegen der grossen Steilheit der oberen Felspartien schwie-
rig, nur guten Steigern anaurathen (von Seheffau auf den Scheffituer
Kaiser über die Wegscheidalp in 5 St. ; der Jäger Joh. Schlechter, gen.
Mallhansl in Elmau guter Führer).
Von Seheffau hübscher AusQug zum (li|s St.) Hinlertteiner See (927m),
ijs St. 1., ij« St. br., am Fuss des Zettenkaisers schön gelegen; am ö. Ufer
die Kirche von Bärnstatt (Whs.). Weiter über die steinerne Stiege ins
Weissaehthal nach (2i|2 St.) Kvfstein s. S. 94.
lY2St. Elmau (810m ; Post), der höchste Punkt der Strasse, die
sich von hier über (Y2 S^O Going in das Rhtinachenihal senkt.
2 St. St. Johann (649m; "^Post; *Bär), Stotion der Salzburg-
Tiroler Bahn (S. 152), am n. Fuss des Kittbühler Homa (S. 185).
Lohnender als die einförmige Landstrasse über Erpfendorf nach
Waidring ist nachstehender Weg: mit Eisenbahn (oder zu Fuss) im
Pmmauthal bis Stot. Keberbrwm (S. 140) ; hier 1. hinon nach (i St.) St.
Jakob im Hans (850m-, Whs.), Dörfchen auf dem niedrigen Sattel zwi-
schen Pramau- und Pillerthal \ dann hinab am versumpften Fleckner see
vorbei nach (1 St.) St. Ulrich am Pillersee (s. unten) und durch die Oe/en
nach (lijs St.) Waidring (s. unten).
Von St. Johann nach Kössen über Kohlthal und Schwend s. S. 101.
Die Strasse führt von St. Johann n. durch das breite Thal der
Grossen Ache (Leukenthal); w. stets das Kaisergebirge. Am 1. Ufer
bleibt Kirchdorf (über das Stripser Joch nach Kuf stein s. S. 94).
Bei (IV2 St.) Erpfendorf (ioOQm; Whs.) verlässt die Strasse das
Achenthai (nach Kosten s. S. 101) und biegt 0. in das Ausserwald-
Thal ein ; 1. ^MFeühom (1762m, von hier in 3^2 St. zu ersteigen ;
bequemer von der N. -Seite, S. 100), weiter über Waidring die
Stein- oder Kammerköhr' Platte (1869m).
U/2 St. Waidring (781m; *Po8i), sUttliches Dorf, auf der
Wasserscheide zwischen Achen- und Saalachthal hübsch gelegen ;
s. die Loferer Steinberge.
Ueher die Kammerki^r-Aip und dureh die Sehwarehergklamm nach
(6 St.) Unken s. unten ; von der Passhöhe (2i|s St. von Waidring) lässt sich
die Kammerköhr- Platte (1869m) in IJJaSt. ohne Schwierigkeit ersteigen: sehr
lohnende Aussicht. — Felthom (1762m), von hier sehr mühsam ; vgl. 8. 1(X).
Hübscher Spaziergang (Fahrweg) von Waidring südl. nach den Oefen
(i|z St.), einer wilden Klamm der Strvbaehe; weiter an der (IJ4 St.) Kapelle
St. Adolari vorbei zum einsamen blauen Pillersee (89öm), an dessen s. Bnde
das Dorf {»{a St.) St. Ulrich (Seewirth) ; ö. die gewaltigen Loferer SUin-
berge. — Von St. Ulrich über St. Jakob im Haus nach (2iJ4 St.) Fieberbrunn
s. oben.
Von Waidring fast bis Reichenhall führt nun die Strasse durch
eine Folge grossartiger 'Qebirgslandschaften, für Fossgänger beson-
ders lohnend. Das malerische, zwischen Hoohplatte und Steinberg
tief eingeschnittene Thal der Strubaehe verengt sich immer mehr.
nach Beichenhall. UNKEN. 34. Rout^. 189
Im engsten Theil, V2 St. von Lofer, ist der PcM*-Sf<ru6(688m), früher
l^efestigt , 1805 nnd 1809 von den Tirolern iieldenmüthig verthei-
digt, Grenze zwischen Tirol und Salzburg. Bei
2 St. I«fer (639m ; *Läwe ; '^Zum Schweizer) tritt die Strasse in
das Saalachthal. Die Pinzgauer Strasse (s. unten) vereinigt sich hier
mit der unarigen. Die Umgebung von Lofer ist Torzugsweise schön ;
vom Calvarienberg (10 Min.) guter Ueberblick. Tief im Grund
rauscht die Saale oder Saalcich mit starkem Gefall über gewaltige
Felsblöcke ; ringsum hohe, steile theilveeise schneebedeckte Berge :
0. Htiteralpe und MühUtunhomer , w. die Loferer Steinherge mit
verschiedenen Gipfeln (^rd<Aom, Ochfenhom, Fi^cMom etc.), alle
2000-2500m hoch.
Hübscher Spaziergang zur (V2 St.) OesuHäheitsquelle (Lo/erer Bründl)^
südl. von der Strasse nach Waidring, und in das von den ungeheuren
2000m h. Wänden der Steinberge rings unaiscblossene ^Loferer Hochthal
(»/2 St.).
Die Strasse nach Ober-Weissbach (Saalfelden oder Berchtes-
gaden) führt am 1. Saalach-Ufer über ('[2 St.) St. Martin^ wo 1. der S. 118
gen. Weg zum Hirschbühl abzweigt, durch den ehem. befestigten Pass
Lufteuttein i^ivDk) .f weiterhi« am fr.) Lamprecld-Ofenloeh^ einer ausge-
dehnten Höhle, vorbei über die SaaUueh nach (2 St.) Ober- Weissbach
(*Whs.). Von hier nach (4 St.) Saalfelden a. S. 118, über den Hirsch-
bühl nach (6 St.) Berehtesgaden s. S. 118 (ijs St. n. die besuchenswerthe
Seissenbergklamm). Einsp. von Lofer nach Frohnwies 3, Zweisp. 5 fl. ^
nach Saalfelden 7 u. 11 fl.
Die Strasse nach Reichenhall führt n. am 1. Ufer der Saale
durch den Kniepaas (r. das Reiteralp- Gebirge') nach
2 St. Unken (Ö74m; *Post; *Lamm)', V4 St. südl. das kleine
Bad Oberrain (»Gasth.).
Kach der «SchwarzhergUamm sehr lohnender Ausflug (2^3 St., Führer
unnöthig, IV2 fl*? Pferd ÖV2 fl.). Guter Beitweg w. im Ünkenthal hinan,
nach *\a St. bei dem kl. Whs. I. steil bergan; 40 Min. Eibelklamm (vor-
her 1. in der Schlucht kl. Wasserfall) \ dann an einem meist ver-
schlossenen Arbeiterhaufl („Stube*) vorbei zum ('U St.) Eingang der 1830
durch Brücken und Stege zugänglich gemachten Klamm, einer der gross-
artigsten in den deutschen Alpen, merkwürdig besonders durch die
sehr .ubenförmige Gestalt der gewaltigen vielfach zu sammenstossenden
Felswände. Am Eingang die von König Ludwig von Bayern gesetzte
Inschrift: *Gutta cavat lapidem non vi sed saepe cadeBdo\ Die Klamm
ist *J4 St. lang; am obem Bade führen Holztreppen hinauf zu einer
zweiten »Stube' mit treffl. Quelle. — Von hier über die Kammerköhr-Alp
(1541m) nach Waidring 4 St., nur mit Führer (S»!« fl.) : Abstieg steil ;
über die Loferer Alpe (14^2m; Unterkunft) nach'2/o/e«* 4-5 St., gleichfalls
nur mit Führer. — Der «Btauhfall (3 St.) ist besonders nach Regen loh-
nend-, vom Wege zur Schwarzbergklamm nach >f4 St. r. ab den Fahrweg
ins Heuthal (TL. das Sonntagshorn) ; bei der Theilung des Weges 1. thal-
auf zum 190m hohen Fall, hinter dem der Weg hindurchführt (durchs
FHschbachthal nach Seehaus u. Rt$hpolding und über die Winkelmoos -Alpe
nach Reit im Winkel a. S. 101). Man kann beide. Ausflüge verbinden,
dann aber nur mit Führer. — *8onntagshom (1964m), über das Hoch-
gseng und die Unkner Hochalpen ^ sehr lohnend (Reitweg, 4-Ö St., Führer
1, mit Gepäck 4, Pferd 0 fl.) ; prächtige Rundsicht (kürzerer Weg von
Melleck durch das Sleinbachthal und das Rosskar ^ 3V2-4 St., durch rothe
Striche bezeichnet und nicht zu fehlen).
Die österr.-bair. Grenze unterhalb Unken ist durch einen be-
festigten Thorweg , den St^in- oder Stempass, abgeschlossen. Die
190 nouUSS, DÖRNBIRK.
Strasse steigt steil hinan nach (9/4 St.) Melleek (Blßm; "^Whs.,
schöne Aussicht), wo die Gsterr. und bair. Mauth. Hier wurden am
17. Oot. 1809 die Tiroler unter Speckbacher von den Balem um-
gangen und erlitten die grösste Niederlage dieses Krieges ; Speck-
bachers Sohn wurde gefangen. Weiter über RUtfei^ht , dann am
Bodtnbiihi (aus der Kriegsgeschichte yon 1800, 1806 und 1809
bekannt) hinab ins Saalaohthal nach (1 St.) SehnaUlrtui (Ö09m;
Whs.) , Häusergruppe in breitem Thalboden. Einige Min. weiter
filhrt r. ein Fusspfad nach Jeitenberg an der Ramsau-Relchenhaller
Strasse (8. 117). Dann wieder ziemlich scharf bergan im WeiM'
bach~7'hal Ewisohen r. MüUnerKom, 1. RiBtfeiehthom \ bevor die
Höhe erreicht ist , zweigt 1. ab die Strasse nach Inzell und Traun -
stein (8. 99). Auf der Höhe (1 St.) die Soolenleitung von Reichen-
hall nach Rosenheim und einzelne Brunnhäuser (untere und o6er«
iWeaaelgrabenj'y hübscher Blick in das tief eingeschnittene Thal, n.
der Stauifen. Hinab in allmählicher Senkuikg zum (I/2 '"^t.) grünen
hschreichen TAumMe (Ö27m) , an dessen Südseite die Strasse ent-
lang führt (an der NW. -Seite "'Restauration, von Reiohenhall viel
besucht). Weiter auf zwei Felskuppen Ruine KarUtein und die
St. PankraxkaptUe (S. 12'2); zu ersterer führt ein Fusspfad an der
Brücke am Ostende des Sees 1. hinauf,
l St. Äf icAmÄflM (479m) s. S. 119.
35. Von Bregeni nach Innsbruck über den Arlberg.
Vfrgl. Karte S. 50 n. 2fl0.
210 Kil. EiHRNBAHK { Vorarlbtrgtr Bahn) h\» Bludcnit (08 Kil.) in
3 St. für 2 (1. 77. 2 t). 8 oder i tl. 99 kr. Östr. Pi>8t von Bludent nach
Inusbriiok (i5S Kil.) tägl. 12 U. Nachts (von Innsbruck 8 U. Ab.) in
18^14 St. (13 n. i)9 kr.)x Stkulwagkn von Bladens nach Landeck tägl.
9 U. Vm. in 11 St. (3 tl. ßO kr.), von Landeck nach Innsbruck im Som-
mer 2mnl tigi. (5 u. 7 U. Vm., von Innsbniek & u. 9 V. Vm.) in ll>/s St.
(3 Ü., Cnbriolät 4 II. 2ü kr.).
Bregtfit (^394m) s. 8. 49. Die Bahn umzieht den Qebhafd%'
berg (^8. 60) , überschreitet bei Rieden (8. 49) die Bregen%er Ach
und tritt bei Stat. Lautraeh in das breite Rheinthat {r. Verbindungs-
bahn nach St. Matgarethenj Stat. der Rorschaoh-Churer Rahn, s.
Baedeker'» Sehtoeit), 9 Kil. ftehwariMh (^408m; *H6tel Bre-
genzerxonld^ am Bahnhof; *Po8<), grosses Dorf 6 Min. von der Bahn,
ist Station für den Bregemer Wald (^Post nach Betau 2mal tagl.,
vgl. 8. 51). 1 8t n.ö. der Wallfahrtsort BUdetein {ß, 50) mit
aciiöner Aussicht.
12 Kil. Borabini (432m ; *Hirschi *Mohr), der grosste fast 1 St.
lange Marktflecken Vorarlbergs , mit 9000 £inw. , lebhafter In-
dustrie, ansehnlichen Häusern und neuer Kirche, „domus Dei et
porta ooeli'\ wie die Inschrift lautet. Den s.w. Horizont begrenzen
die Appenzeller Berge, der Kamor und Hohe Kasten, der schnee-
bedeckte Sentis, die vielgezaokteu Churflrsteii.
Hüb,Hohe Au.«!<(oht vom Xantenhei^g, > t St. ö., mit Pavillon u. Sommer*
I
ttOITENEMS. 3!i. Äoiiie. lÖt
wirthsch., und rom Dörfehen Kehlegg (1 8t., durch daa SMnhaehtfial). —
1 St. B.o. im Thal der Dornbirner Ach dbs Oiltle (Restaur.) mit bedeu-
tenden Fabriken, WaMerleitungen u. Ö7m h. ^Springbrunnen, '/z St.
weiter aufwärts die NarrenbrUcke (schöne Klamm der Ach). — */* 8t. s.
im Rheinthal am Fuss des Kühbergs das kl. Bad Hatlach; in der Nähe
ri/4 St.) der ansehnliche /'a({6acA-Was.<ierfall.
Von Dombim nach Schwarzenberg über die l^oöte s. S. öl; auf
da« *Hoehä(pl€ (über Keblegg in a St., über die Loose in 8Vt St.) s. S. öl.
— Mörzehpitze (1827m), 6 St. m. Führer, lohnend^ Abstieg nach Meltau
3 St. \ vgl. S. Ö2. — Hoher Preschen (aOülm), 7 8t. m. F. , der letzte An-
stieg von dieser Seite nur für Schwindelfreie (besser von Rank weil,
s. unten).
20 KU. Hohenemi (429m; *Po8t), stattlicher Marktflecken mit
grossen Fabriken und lebhaftem Holzhandel , liegt sehr malerisch
am Fuss steiler Felsen, überragt yon den Burgen AU' und JVeu-
Hokenems. Das stattliche Schloss , 1569 begonnen , Auf. des 17.
Jahrh. Tollendet und jetzt nur theilweise mehr bewohnt, gehört den
Grafen Waldburg - Zeil. In der Pfarrkirche ein gutes Marmor-
Kelief am Hauptaltar, dann der Cardinalshut des h. Carl Borromeo.
— Zu Hohenems befindet sich die einzige Jugendgemeinde in
Vorarlberg.
Zur Ruine *Alt-Hohenenu, mit herrlicher Aussicht, führt ein schöner
Waldweg durch das Emser Thal in *'i St. Schloss Nen-Hohentme^ auch die
Tannenbnrg genannt, auf dem schroff abstUrsenden Oiopper kühn erbaut,
ist theilweise erhalten und bewohnt. Weiter nördl. auf aussiehtreichem
Hochplateau die Häuser von Bnuer-ReiUe. — '/< ^^- »• von Hohenems
am Fuss des (iötznerbergs das gut eingerichtete kl. Bad Sehwefel.
Aus der angeschwemmten Kheinebene tauchen hin und wieder
Felsenlnseln auf, mit Wald bedeckt, so besonders r. der Kummen^
btrg (663m, von Götzis in 72 3^- ^u ersteigen , mit schöner Kund-
sicht). Bei (25 Kil.) OdUit (Qoldn. Adler; Engel; tum Bahnhof),
mit neuer roman. Kirche, die Trümmer zweier Burgen der Grafen
von Montfort.
Schöner ^Spaziergang (2 St.) von Götzis an der Ruine Neu-Montfort
und der Wallfahrtskapelle St. Ärbogast vorbei durch einen waldigen Berg-
einschnitt nach (*/4 St.) Kla%is (Adler; bei der Kirche schöne Aussicht)
und (Vi St.) Weiler (Summer), mit dem Schlösachen Hahnenberg; weiter
über (1,4 Ht.) Rötis (*Bad) und O/4 St.) SuIm nach ('/s St.) Rankweil. Von
Suis auf den Vietoreberg (881m ; Whs.) l'/s 8t. \ prächtige Aussicht.
Weiter über den Fruttbach nach (33 Kil.) BankwoU (46im;
Hecht ; AdUr ; Stem)^ Marktflecken mit malerisch gelegener Kirche
an der Mündung des Latemser ThaU. — 74^*- südl., 1. vom Wege
nach Satteins die Laudesirrenanstalt Valduna.
Vom Umgang der Pfarrkirche auf dem Frauenberg (5i0m, V« ^^•)
reizende Aussicht. — Lohnender Ausflug über Batsehuns und Suldis auf die
(ti/2 St.) Stöcke (Whs.) mit schöner Aussicht; xurück über Brunnenbnrg
und Suis C2 <Sft.>.
Sehr lohnenddie Besteigung des «Hohen Fretohea (2(X)lm) (6 St., mit
Führer, Leonh. Weber u. Job. Hartmann in Rankweil). Der gewöhn-
liche Weg über Stöcke (s. oben), die Alpen Fitrx und Tsahuggen ist
streckenweise nicht besonders u. nach Regen sehr schmutzig, aber
nirgendwo besonders steil oder schwierig. Die grossartige Rundsicht
umfasst die Algäuer, Lechthaler u. Paznauner Berge, Silvretta, Rhätikon,
(ilarner u. Appenzeller Alpen, den Bregenzer Wald u. Bodensee. i/u St.
unterhalb des Uipfels ein von der A.V.-Section Vorarlberg erbautes
Unterkunftshaus (im Sommer Wirthschaft; ü^) Betten). Abstieg nach
1 92 Routt 35, FELDKIBCH. Von Bregenz
Dornbirn steil , nur für Schwindelfreie (8. oben). — Von Rankweil über
die Furka nach Damüls und Au im Bregenzer Wald s. S. Ö3.
Weiter durch einen Einschnitt an der Ostseite des wald- und
rebenbedeokten Ardetzenhergs , den r. die Verbindungsbahn nach
Buchs (s. unten) in grossem Bogen umzieht, nach
36 KU. Feldkirch (4ö5m; *EngU8cher Hof oder Post, Z. 1 fl.,
B. 20 kr., M. 1 fl. 20, F. 40 kr. ; Lowe; Bär; *8chäfle, klein; Bier
in Rösst), sauberer betriebsamer Ort (2000 E.), von Bergen einge-
schlossen, eine natürliche Festung, einst der Schlüssel Tirols, über-
ragt von dem alten Schloss Schattenburg. Die goth. Pfarrkirche,
1487 erbaut, hat eine Kreuzabnahme, angeblich von Holbein, und
eine sehr schöne Kanzel; die Capusinerkirehe eine ebenfalls gute
Kreuzabnahme. Grosse von Jesuiten geleitete Erziehungsanstalt
(Stella matutina). Gegenüber dem Stadtspital das neue, vom
Bürgermeister v. TschavoU der Stadt geschenkte Kurhaus (Restau-
ration, Lesezimmer etc.) mit hübschen Anlagen (in einem Pavil-
lon werden Im Sommer Molken u. Mineralwasser verabreicht).
Beim Ojfmnasium sehenswerthe alpine Gartenanlagen.
Von der (5 Min.) Schattenburg hübsche Aussicht; ebenso vom Kdmte
<M'i St.), einem Vorsprung des Stetntealdes ö. über der Stadt (von der
obem lUbrücke 1. hinan).
Gute Aussicht über das ganze Bheinthal vom Falknts bis zum Boden-
see und über die Illschhicht vom *Bt. Margrarethenkapf (557m), einem
Hügel 20 Min. w. am 1. Ufer der 111, mit schönen Parkanlagen und Villa
des Hrn. v. TschavoU (jenseit der untern lUbrücke r. hinan-, Eintritts-
karten im Englischen Hof und im Bureau des Besitzers in der Stadt).
Aehnliche Aussicht vom St. Veitskap/ am Ardetzenberg, gegenüber an der
nürdl. Seite der lUklamm (Fahrweg vor der Brücke r. aufwärts, 20 Min.),
und von *Äiaria-Orün, ifs St. s., von der untern Hlbrücke 1. hinan aber
Tisis (oben Wirthscb.).
Hübscher Ausflug über das schön gelegene Dorf Amerlügen (Whs.) auf
das (2^/2 St.^ Aelpele (1325m), mit prächtiger Aussicht; von hier über
Alp Sareuen auf den Rojaberg (Frcutamer Sand, 163im) 1»|3 St., lohnend ;
über die Sareuen- und Oar»elle»-Alp auf die Drei Schwestern (2i08m)
S'jx St. mit Führer, beschwerlich aber lohnend.
Von Feldkirch nach Buchs Eisenbahn in S|4 St. für 77, 65, 39 kr.
Die Bahn umzieht in grosser Cnrve den ArdctKenberg (s. oben), überschrei-
tet bei Ifo/el* die III und führt dann durch die breite Bheinniederung
über Stat. If endein und Schaan (*\a St. südl. Vaduz, s. unten), vor Buch*
auf einer Eisengitterbrücke über den Rhein (vgl. Baedeker"'* Schweiz).
Nach Mayenfeld. 3 St. südl. von Feldkirch (»f« St. von SUt.
Schaan, s. oben) liegt Yadns (465m; * Linde; Engel; Löwe), Hauptort
des 2QM. grossen Fürstenthuma Liechtenstein, am Foss der Drei
Schwestern (2108m). Hoch über dem malerischen Städtchen auf einem
Felsen das fürstl. Schloss Liechtenstein oder Vaduz; oben (20 Min.)
Whs. u. reizende Aussicht. Die Strasse führt weiter durch die Rhein-
ntederong am Fuss des Gebirges und tritt bei («j« St.) Triesen (Adler)
dicht an den Rhein. Hinter (ija St.) Bolzers (*Post , guter Wein) , bei
dem St. Katharinen-Brunnen (490m) ist die Grenze des Cantons Grao-
bünden : «Alt fri Rhätia** lautet die Inschrift des Bündnerischen Wappens
auf dem Grenzstein. Die Strasse beginnt zu steigen, zwischen dem
Falknis (2568m) 1. und dem Fläseherberg (li05m) r. zur 8t. Lnsiensteig
(727m), einem befestigten Engpsas, Gegenstand öfterer Kämpfe zwi-
schen Schweizern, Franzosen und Oesterreichern. Die von letzteren zu
Anfang dieses Jahrh. gesprengten Werke wurden 1830. wieder hergestellt
(zwei durch eine Gourtine verbundene halbe Bastionen, die einzige
chweiz. Festung), 1853 ansehnlich erweitert und mit einer grossen Ga-
rne versehen^ vom obersten Blockhaus prächtige Aussicht. Hinab an
nach Innsbruck. BLUDENZ. 35. Route. 193
der eidgen. Grenzzollstätte vorbei (WbA., Weia gat) , daneben das uralte
St. Luziutkirehlein^ nach (l^Js 8t.) Mayenfeld (52(An; Bössl; Sonne), Eisen-
bahnstat. , Ragatz gegenüber (Eisenbahn nach Ghar in ifa St. \ s. Ba€-
deker^s Schweiz).
Die III durchbricht unter- und oberhalb der Stadt die vorlie-
genden Kalkfelsen (untere und obere Illklamm). Die Bahn tritt
durch einen Tunnel unter der Sohattenburg in die obere Klamm
und überschreitet die 111 vor (41 Kil.) Fraatans (4ö8m; Kreuz;
Loire), an der Mündung des Saminathals.
Lohnender Ausflug auf die Gurtiupitze (1778m) , über Quvtis in 4 St.
m. Führer; treffl. Aussicht.
Durch das enge wilde Saminathal führt ein rauher Pfad über Amev-
liigen (s. oben) und Alp Oandenz an der Mündung des Vallortch-ThaU vorbei
zur (5 St.) Alp Sieg (1293m) [bequemer von Vaduz (s. oben) auf gutem Fahr-
weg über Trietnerberg und den Kulm (1459m) in 3 St. zu erreichen].
Oestlich mündet bei Steg das Malbun-Thal (l^js St. bis zu den letzten
Hütten , i714m) , aus welchem üebergänge ö. über das Sareiser Joch ins
Oampevton^ n. über das Schaaner Färkele ins Vallorseh- Thal führen. Vom
(1 St.) Fürkele auf den Schönberg (2101m), 1 St., unschwierig u. sehr loh-
nend; auf den Oallina köpf (2l^m), 2 St., über die Malier u. Quschgfiel-
Alp^ gleichfalls lohnend; Abstieg event. über Oamp ins Qallinathal nach
Latz und (4 St.) Frastanz. — Im obersten Samina-Thal führt von Steg
ein Earrenweg zur ('(4 St.) letzten Alp Valina (1397m), von wo der Naaf-
kopf (OrauspUze oder Rotheicand^ 2d68m), höchster Berg des Fürstenthums
Liechtenstein, in S^jz St. ohne Schwierigkeit erstiegen werden kann. —
Von Valina über das Jest-FUrkele (Samina-Joch, 237Gm) nach Seeieis im
Prättigau 6 St., lohnend.
Das lUthal, bis Bludenz Inner-Walgau genannt, erweitert sich;
die Bahn überschreitet den OaUinabach und führt am 1. Ufer der
111 nach (48 Kil.) Kenzing (505m ; Sonne; Gasth. zur Gamper-
dond)y ansehnlicher Ort an der Mündung des Gampertonthals. W.
auf einem Hügel (^2 St.) Ruine WäLsch-Rameehwag (641m) mit
hübscher Aussicht.
Das wildromantische ^Gampertonthal ist besuchenswerth. Kin guter
Weg führt erst am r., dann am 1. Ufer des das Thal durchströmenden
Mankbachs zwischen den Felsabstürzen des Exkopft und Ochsenkop/t r.
und des Fundelkopfz 1. nach (5 St.) St. Rochus, in schönem Thalkessel
(„Nenzinger Himmel*) malerisch gelegenes Alpendorf (bescheidene Unter-
kunft). Von hier auf den Naajkopf (2568m) über die Veiinales-Alpe in
4-5 St. m. F., sehr lohnend (s. oben) -, auf den Pundelkopf {Matzchonspilzey
2398m), 4 St. m. F., gleichfalls lohnend. Üebergänge: w. über das Sareiser
Joch ins Malbun- u. Saminathal (s. oben): ö. über das Matschon-Joch und
die Palüd-Alpe nach (4 St.) Brand (S. 194); s. über die Grosse Furka
(Barthümmeljoeh. 2376m) zwischen Naafkopf u. Ochsenberg, oder über die
Kleine Furka {Salaruel-Joch^ 2262m) zwt<tchen Hornspitze und Panüter-
schroffen nach Seewis im Prättigau.
Ueber den Mankbach, dann über die 111 nach Stat. Strassenhaus
(3/4 St. n. das grosse Dorf Thüringen an der Mündung des Walser
Thals , s. unten) und
58 Kil. Bludenz (581m; *Post; *Kreu%; *Krone), vorläufig
Endpunkt der Bahn, in hübscher Lage, mit altem Schloss des Baron
Sternbach ; s. die malerische Schlucht des Brandner Thals mit der
Eisspitze der Scesaplana im Hintergrund.
Von Bludenz auf den ^Hohen Fraisen (Pfannenknecht, 1976m), sehr
lohnend (3»|2-4 St., Führer 4 fl., unnöthig, mehrfach Handweiser). Von
Bludenz n.w. ansteigend zum Weiler Obdorf, hin \\> über das Oalgentobel^
BAKDicKßn's Südbuiern. IS. Aufl, 13
194 Bouie35. BLUDENZ. Von Bregent
jenseits durch Wiesen nnd Wald im Zickzack hinun, bei der kleinen Ka-
pelle 1., weiter bei der Bank (Wegseiger) r. za einer (2 St.) zweiten
Kapelle. Hier wieder 1. eine Strecke durch Wald, dann an den Häusern
von Muttersberg vorbei, später wieder durch niederes Gehölz zur (1 St.)
Ffannenkneehtalp (einf. Whs.) und zur (ifs St.) Spitze, mit vorzüglicher
Vebersicht besonders der Vorarlberger Alpen.
ZumLünerSeeundaufdieScesaplana sehr lohnender Ausflug
(bis Brand, 2>|2 St., steiler Fahrweg, von da zum See. 3 St., guter Fuss-
weg). Vom Bahnhof über die 111 nach (if4 St.) Bürs^ hier über den Alvier-
baeh und am 1. Ufer meist durch Wald hinan nach (l^j« St.) B&rserberff
(8ü9m), auf der r. Seite des wilden Oschiaer- oder SehesatöbeU hübsch
gelegen. Weiter durch das reizende Brandner Thal; 1. Wasempitze
(2006m) und Zimbaspitze (2ö40m) , vorn die Scesaplana mit dem Brandnei^
Femer; der Alvierbach 1. unten in tiefer Schlucht, l^ji St. Brand (1029m ^
*Whs.), in hübscher Lage am Fuss des Mothenkop/s (über das MaUchon-
joch ins Gamperton s. S. 193). Nun über den Bach und bm r. Ufer
zur Alp Loffant; r. die Abstürze der Scesaplana mit Wasserfällen,
weiter die des Zirmen- oder Seekopfs, am Fuss grosse Geröllfelder, 1.
der Saulenkopf. Am Thalende bricht 1. aus der Felswand ein Wasser-
fall, der Abfluss des Lüner See''s^ hier r. auf gutem Pfade unter den
Wänden des Seekopfs im Zickzack über Geröllhalden hinan zum Fels-
sattel an der NW.-Seite des schönen tiefgrünen *Lüner Bee'a (1924m) ,
des grössten See''s der rhät. Alpen, l^ja St. im Umfang. An der W.-Seite
(3 St.) die Douglashiltte (Wha.f Bett 1 fl., Heulader 3Ö kr.), zur Erinnerung
an den 1874 auf der Gemsjagd verunglückten Fabrikbesitzer J. S. Douglas
aus Thüringen (s. u.) so benannt, im Winter 1876-77 durch eine Lauine
zerstört, doch seitdem neu erbaut.
Die Besteigung der ^SoesapUiiA (29d2m) , des höchsten Gipfels der
Rhätikon - Kette , ist etwas mühsam, doch ganz gefahrlos (3-4 St., Ferd.
Heine u. Norbert Gapp in Bludenz, Ad. Beck, Job. Sugg und B. Mayer in
Brand, Führer; von Bludenz 6 fl. mit, 8 fl. ohne Verpflegung, von Brand
4 und 6 fl.). Von der Clubhütte führt der Weg erst kurze Zeit am See
entlang und steigt dann r. hinan, anfangs über (^ashänge, weiter über
(ieröll und wüste Felskare (Todtenalp) ; zuletzt durch einen ziemlich steilen
Kamin auf einen kleinen Gletscher, den man nach r. hin umgeht, und
über den Grat ohne alle Schwierigkeit zur Spitze. Die grossartige Aus-
sicht umfasst n. ganz Schwaben bis Ulm, n.ö. Vorarlberger, Algäuer, ö.
Oetzthaler, Stnbaier, Zillerthaler Alpen, s. und w. die Schweizer Alpen
vom Silvretta und Bernina bis zum Gotthard und den Berner Alpen,
Prättigau, Bheinthal, Appenzeller Land und den Bodensee ; n. unmittelbar
zu Füssen der ansehnliche Brandner Femer u. tief unten das Brandner
Thal. — Abstieg über Alp Valt^ Oaneier-Alp und Oaneier-Tobel nach (4 St.)
Seevfis im Prättigau steil; besser vom Lüner See über das Cavelljoch (s.
Baedeker"» Schweiz). — Vom Lüner See durch das Rellsthal oder das Oauer-
thal nach Sehrutu s. S. 200.
Von Bludenz ins Montavon s. S. 200.
Durch das Grosse Walserthal nach dem Schröcken 11-
12 St., im Ganzen lohnend (von Buchboden bis Schröcken Führer nöthig).
Fahrweg von Strussenhaus (s. oben) über Ludesch nach (b|4 St.) Thürin-
gen (54hm ; ^Hirsch) , Dorf mit grossen Fabriken am Thalausgang ; von
hier Karrenweg r. hinan , bald hoch an der r. Seite des Thals , das der
Lutzbach durchfliesst, viel bergauf und ab durch die von N. herabziehen-
den Tobel, nach (li|s St.) 8t. Gerold (r. unten bleibt das dem Stift Einsie-
deln geh()rige Kloster) und (^js St.) Blont (9U7m) (gegenüber Raggal) ; dann
hinab zum Lutzbach, an der Hündung des Oarzella-TobeU vorbei und
wieder hinan nach (li|s St.) Bonntag (88öm; ''^Löu>e; Krone)^ Hauptort des
Thals, wo der Fahrweg aufhört (von hier über Fontaneila und das Fa-
»China- Joch nach Damüls und Au s. S. 52). {Für Fussgänger führt der
nächste Weg ins Walserthal von Bludenz über Latz und Ludescherberg
um den Abhang des Hohen Frazzen herum nach (2i|2 St.) Raggal (Bössl),
an der Mündung des Marulthalz (nach Alp Lagutz^ Formarin etc. s. S. 55) ;
dann tief hinab ins L€uankatobel und wieder aufwärts über Plazera und
'arftlla (hier über den Lutzhach) nach (2 St.) Sonntag.] — Weiter an der r.
naeh iMuhruek. ARLBERG. 35. Route. 195
Thalseite nacb (l'jt St.) Buchboden (.913m; Whs. einfach), gegenüber der
Hündung des Huttier Thals (über Alp Kle$enza nach Lagutt s. S. 55);
1 St. aufwärts im Rothenbrunnen - Tohel (1. Ufer des Lutzbachs) das eisen-
haltige Bad Rothenbrunn (964m, einfach, Unterkunft auch für Passanten).
Von Buchboden noch ija St. am r. Ufer fort, dann (mit Führer) 1. scharf
aufwärts (Weg streckenweise schlecht) an der Alp Itschgerney vorbei
(bleibt 1. oben) zur (3 St.) Höhe des Sohadona-Sattels (1822m) zwischen
r. Rothhom , 1. Kümel-Spitte (Besteigung s. S. 53) \ schöner Bückblick
über das Walser Thal, s.w. Scesaplana, s. Kleinspitze, ö. die Pyramide
des Widdersteins ; tief unten das Kirchlein des Schröckens (S. 53), das
man von der Jochhöhe in ca. 2 St. erreicht (im Thal nochmals eine
ziemliche Strecke bergan).
Die Strasse Terlässt bei dem Nonnenkloster St. Peter die III
(ins Montavon s. S. 200) und steigt das Klosterthal hinan, dem Alfenz-
bach entgegen; Torn der RogeUkopf (2270m), r. Davennakopf
(1683m). Bei (2 St.) Brate (709m ; Rössl, Löwe) 1. ein ansehn-
licher Wasserfall äea FalU>ach9 ', weiter dreimal über den Alfenz-
banh nach (l^/« St.)
15 Kil. Dalaai (870m ; *Po9t'), grosses Dorf in hübscher Lage
(nördl. SalacUncupitte, 2227m; östi. Burtschakopf, 2242m). —
Zum Formarinsee (4 St.) s. S. 55.
Ins Montavon sehr lohnender Uebergang über den Christberg
(14S6m). Anstieg steil, aber schattig (Führer unnöthig) ^ i>|4 St. Kapelle
im Walde-, *U St. Passhöhe beim Cruciflx, mit schöner Aussicht auf
Silbertiial, Lobspitze, Sulzfluh, Scesaplana etc. Hinab 1. am Gatter ent-
lang zur Kirche Christberg und auf gutem Pfade w. durch Matten und
Felder zu der weithin sichtbaren Kirche von (1 St.) Inner - Bartholomäus-
berg oder Innerberg (1150m ^ Erfr. beim Pfarrer), dann 1. hinab nach
(>|4 St.) Schruns (S. 200) ; oder lohnender von Innerberg r. weiter nach (>|2 St.)
Ausser-Bartholomäusberg (S. 200) und ('Ja St.) Schruns.
Oberhalb wieder aufs r. Ufer der Alfenz (1. Pfa/fenapitte, weiter-
hin Schafberg) nach (1 St.) Wald und über den Spreubach ^ den
Abfluss des Spullersee^s (s. unten), nach (1 St.)
24 Kil. Kldsterle (1057m; LoweV, r. im Hintergründe des
engen Nenzigast- Thals der Kalte Berg (2895m) mit dem Wildebene-
Femer (Besteigung beschwerlich, 6 St. m. Führer; vgl. S, 196).
— Zum SpulUrsee und auf den Schafberg (6 St.) s. S. 55.
Nun steiler hinan durfih ein wildes einsames Thal (1. Rhonspitze
und Erzberg) nach (l^/j St.)
30 Kil. Stuben (1418m ; ^Post), dem letzten Dorf des Thals,
„des Kaisers grosste Stuben'' (über den Flexensattel nach Lech und
Schroeken s. S. 54).
Die Strasse steigt in mehreren Windungen, mit schonen Rück-
blicken ins Klosterthal bis zur Scesaplana, r. Erzberg und Rog-
gelspitze, 1. Peischelkopf, und biegt dann in das oberste Alfenz-
thal ein , mehrfach in die senkrechte Felswand gesprengt. Weiter
in kahlem Hochthal zur (lV2St.) Jochhöhe des Arlbergi (1797m),
Wasserscheide zwischen Rhein und Donau , Grenze zwischen Vor-
arlberg und Tirol. Der Schnee liegt hier häufig im Frühsommer
zu beiden Seiten der Strasse noch mehrere Fuss hoch; Aussicht
beschränkt. Auf der Ostseite , Ö Min. unter der Höhe , das ehem.
Hospiz St, Christoph (Whs.) nebst Kapelle,
13»
196 Raute 35. ST. ANTON. Von Bregem
Die Strasse biegt iu grosser Windung in das Bosarma^Thal ein,
mit schönem Blick r. auf die kühngeformte Patteriolspitze^ Sulz^
köpfe j Faselfadfemer , Kuchenspitzen etc. und vorwärts auf die
Berge des Stanzer Thals bis zum Eisenkopf und der Parseier Spitze,
und senkt sich dann steil hinab an der Mündung des Moosthals vor-
bei nach (IV4 St.)
45Kil. St. Anton (1282m; *Post'bei SehuUr), dem obersten
Dorf im Rosanna-Thal, das oberhalb St. Anton Ferv<ül-Thalj unter-
halb Stanzer Thal heisst.
Durch das F«rvallthal nach Schruns im Montavon über das Kaßuner
oder Silherthaler Winter jöchl (10-11 St.) s. 8. 201. — Das in seinem un-
tern Theil bewaldete einförmige Fervallthal theilt sich bei der Vordem
Bremntieeinh^Ue^ 2V2 St. von St. Anton, in r. Sehön/ervall-, 1. Feuulthal^
zwischen beiden die kolossale PatterioUpitze (9054m). Durch das wilde
Fasulthal führt ein beschwerlicher Uebergang über das Schafbuchjoch (c.
2500m) nach (8 St.) Mathon im Paznaun ; beim Ansteigen zum Joch schöne
Blicke r. auf Patteriol, Fasulferner etc., 1. die noch unerstiegenen Kuchen-
spitzen (3140m). — Im Schönfervall führt der Weg am r. Ufer der Ro-
sanna zur (1 St.) Hintern BranntweinhUtte ^ wo r. der Pfad zum Silherthaler
Winterjöchl abzweigt (s. 8. 201), verlässt 1 St. weiter aufwärts jenseit
der Ochsenhütte das Rosannathal (das oberste Thalende heisst Ochsenthal)
und steigt zum (1 St.) flachen Joch am Scheidsee (Verbellner Winterjöchl^
2Q62m), in grossartiger Umgebung (ö. Patteriol, n. Valschaviel- oder Al-
bonakopf, w. Strittkopf). Hinab am Verbellabach ^ bald mit schönem
Blick auf Hochmaderer, Litznergruppe etc., zur (IV2 St.) Alp Inner-Gani-
fer^ wo der Pfad in den Weg vom Zeinisjoch mündet, und nach (1 St.)
Patenen (8. 202).
Lohnend der Besuch des Mootthala (Führer entbehrlich), 3 St. bis
zur letzten Hütte (Hintere Ross/all-Alpe , 1590m), mit schönem Blick auf
den imposanten Thalschluss (Kartell ferner, Rautekopf, Kuchenspitzen, r.
Ochsenberglerkopf und Sulzköpfe). Ein beschwerlicher Uebergang führt
von hier über das Schneidjöchl nach (5 St.) Itchgl im Paznaun (vgl. 8. 203).
Berotodben von St. Anton: Rendel^txe (2818m), über die Fervalh
Alpe oder durch das Moosthal in 5 St. m. F., nicht schwierig, lohnend.
— Ochsenberglerkop/ (289Qm). durch das Moosthal in 5-6 St. m. F., etwas
mühsamer, gleichfalls lohnend. — Kalte Berg (2895m), durch das Marui-
thal und über den Wildebene-Fei-ner in 7-8 St. m. F., beschwerlich; Aus-
sicht grossartig (Besteigung kürzer von Klösterle^ s. 8. 195).
Nördl. führt von St. Anton (bez. St. Jakob, s. unten) ein nicht be-
schwerlicher Weg (Führer für Geübte entbehrlich) über das Almejurjoch
(2224m) und durch das Almejurthal nach Kaisers und (6 St.) Steg im
Lechthal (8. 54). Vom Joch schöner Rückblick auf die Fervallgruppe.
Weiter zweimal über die Rosanna und am 1. Ufer (1. bleibt
St. Jakoh) über Vadisen nach (I3/4 St.) Pettneu (1212m; Adler);
1. der Stänzkopf {^Ibbm), r. der Riffler (3011m) mit kl. Gletscher.
Ueber das Kaiserjoch nach (6 St.) Steg im Lechthal s. 8. 54. — Durch
das südl. mündende Malfon-Thal führt ein beschwerlicher Uebergang über
das Blaniajoeh (268Sm) nach (6-7 8t.) Kappl im Pasnaun (vgl. 8. 2M),
Von dem folgenden Dorf (3/4 St.) Schnan (1180m) lohnt ein
Abstecher (V2 St. hin und her) zur Schnanew^ Klamm , einem engen
vom Schnanerbach durchflossenen Felsspalt. (Y2 •^^0
60 Kil. Flirioh (1143m; *Post), am Fuis des Eisenkopfs
(2820m) hübsch gelegen; r. Mittagspitte (2631m) und Btankahom
(3155m). Das Thal verengt sich, der Fluss stürzt mit starkem Ge-
fall über die Felsen und bildet mehrfach Wasserfälle. Unterhalb
IV2 St.) Strengen (1008m; Traube) mündet r. äis PasnawUhal
riftck rnnshfuck. LANDEGK. 3.5. Route. 197
(S. ^04) , aus dem die Triaanna hervorctrömt , welche mit der Ro»
sanna yereint die Sanna bildet, lieber dem Zusammenfluss sehr
malerisch Schloss Wiesberg ; unten die gedeckte Holzbrücke, über
die der Weg ins Paznaun führt (S. 204), Folgt (1 St.) Plans
(•PöU, bei der Kirche), in hübscher Lage (1. oben Qrins, weiter
Stanz) ; nach 0. öffnet sich der Blick ins Innthal, im Hintergrund
die Pyramide des Tschürgant. Die Strasse überschreitet die Sanna
beim Weiler Bruggen und führt auf hölzerner Bogenbrücke über
den hin nach (l*/4 St.)
7ö Kil. Laadeck (81 3m; *Post und Schwarzer Adler ^ derselben
Besitzerin gehörig; Ooldner AdUr\ ansehnlicher Ort auf beiden Sei-
ten des Inn, Knotenpunkt der Arlberg-, Oberinnthal- und Vintsch-
gau-Strassen , Yon der alten Feste Landeck , jetzt armen Familien
als Wohnung dienend , überragt. Einige freie Abendstunden in
Landeck werden am besten zu einem Spaziergang auf der Land-
strasse am Inn aufwärts verwendet. Der Fluss hat hier ansehnliche
Stromschnellen (S. 217). Nördl. über grünen Vorbergen die mäch-
tige Parseier Spitze (3021m), weiter r. Brandjöchl und SUberspitze;
w. Thialspitze (2396m), im Hintergrund der Biffler mit seinem
Gletscher; Ö. die Abhänge des Veneibergs (2508m).
Ein Felsriegel legt sich bei (8/4 St.) Zam« (773m) quer durch
das Thal; die Strasse tritt auf das 1. Ufer (Fussgänger bleiben
besser auf dem r. U. bis zum Dorf Sehönwies^ 8 Min. vor Mils, und
überschreiten hier den Inn). Das an die Bergwand sich anlehnende
Stift ist Mutterhaus der barmherzigen Schwestern für einen grossen
Theil Oesterreichs. Jenseit der Zamser Innbrüoke führt ein Fuss-
pfad 1. ab in 10 Min. zu dem von der Strasse nicht sichtbaren
^Wasserfall des Lötsenhachs in wilder Klamm (Zugang versperrt,
Schlüssel in der Mühle, 10 kr.).
Rechts auf hoher Felswand die stattlichen Trümmer der Kronburg
(1052m). Im Hintergrund der Tschürgant (S. 197) als kahle Berg-
pyramide , in der Feme daneben der Sonnenspitz, Folgt Starken-
bach (gegenüber am r. Vier Schönwies, s. oben), dann (1^/4 St.)
Mils mit neuer Kirche ; 1. Wasserfall des Larsenbaehs, Die Strasse
führt noch eine Strecke eben fort (am r. Ufer das Dorf Imsterberg)
und steigt dann ziemlich stark am Bergabhang, zuletzt fast senk-
recht über dem Inn, mit hübschem Blick über das auenreiche Thal
(r. der Aehenkogl, S. 205). Auf der Höhe verlässt sie das Innthal
und wendet sich 1. am Oalgenbükl hinab ins Ourgler Thal (S. 65)
nach (1 1/2 St.)
98 Kil. Imgt (826m ; *Post bei Stubmayr, Z. und L. 1 fl. 20 kr. ,
F. 50 kr., aufmerksamer Wirth ; Lamm; Sonne), stattlicher Markt-
flecken und Sitz der Bezirkshauptmannschaft, auf einer Bergterrasse
freundlich gelegen, Knotenpunkt der Strasse nach Nassereit (S. 65),
Station für das Oetz- (S. 205) und PUzthal (S. 212). Der vom
Muttekopf kommende Malchbach theilt den Ort in Ober- und Un-
termarkt. Vom Calvarienberg (Y4 St.) beater Ueberblick der Um-
gebung: n. Muttekopf, Platteinkogl, Heiterwand,- Rauchberg,
198 Route 35. SILS. Von Bregenz
Wanneck ; ö. Tschürgant ; 8. zwischen Wildgrat u. Yenetherg der
EinBchnitt des Pitzthals.
Der TMhflrgaat (2966in) ist von hier am bequemsten (in 4 St., m. F.)
8U besteigen ; Reitweg über Karrösten bis zur Karröstner Alp, 2 St. unter
dem Gipfel. Aussiebt sehr lohnend : Oetz- u. Fitzthaler Femer. nördliche
Kc-ilkalpen, Innthal von Landeck bis Innsbruck. — Auf den *Htttt«kopf
(2771m) 6 St. m. F., gleichfalls sehr lohnend, der letzte Anstieg müh-
sam (IV2 St. unterhalb des Gipfels Schutzhütte mit Heulager). Prächtige
ausgedehnte Femsicht. — Ueber den Hochtenn ins Lechthal s. S. 54. —
Führer in Imst AI. Mayr und Ani. Sehrott.
Die Strasse senkt sich unbedeutend his (20 Min.) Brennbiehl,
wo in dem ♦Whs. von Mayr „am 9. August 1854 Vorm. gegen
11 Uhr S. M. Friedrich August König Yon Sachsen an den Folgen
der erlittenen Kopfverletzung verschied", wie die Inschrift über dem
Sterbezimmer lautet. An der Unglücksstelle , unten im Orund am
Wege ins Pitzthal (S. 212) , eine kleine Kapeüe mit grünem Dach ;
über der Thür das bair. und Sachs. Wappen.
Nun bergan am Fuss des Tschürgant nach (20 Min.) Karrea ;
r. tief unten die Mündung des Pitxenbaehs (S. 212 ). Auf der
Karreser Höhe (Y2 St.) hübscher Blick das Innthal hinab (1. Kar-
wendelgebirge), und r. ins Oetzthal mit dem Achenkogl. Dann
bergab, an der Trankhütte vorbei; unten am Inn das Dorf BoppeUj
durch das der Weg ins Oetzthal führt (S. 205), weiterhin gewaltige
Schuttmassen , mit welchen die Oetzthaler Aehe bei Ihrer Mündung
in den Inn das ganze Thal bedeckt hat. Bei dem *Whs. zu Mager^
bach (661m) tritt die Strasse auf das r. Ufer des Inn nach (2 St.)
Haimingen (von hier ins Oetzthal s. S. 183). L. der lange Rücken
des Simmering (2093m) ; r. der waldige Petersberg ^ mit den Trüm-
mern der gleichn. Burg, Geburtsort der Margaretha Maultasch^
welche im 14. Jahrh. Tirol an Böhmen und dadurch an Oesterreioh
brachte, und dem stattlichen neuen Schloss Weifenburg des Grafen
Wolkenstein - Rodenegg, nach dem Brande von 1858 wieder aufge-
baut. (3/4 St.)
117 Kil. Silx (650m ; *Post oder Steinbock)^ mit neuer schöner
Kirche , in der ein gutes Altarbild von Heüweger. V2 8t. weiter
fuhrt eine Brücke über den Inn zum Dörfchen itfdts, von wo Fahr-
strasse r. nach (1 St.) Ober-Miemingen und 1. nach (IV2 St.) Ob-
sieig (S. 65). R. an unsier Strasse das ansehnliche Cisterzienser-
Stift 8tam8 , von Elisabeth . der Mutter des letzten Hoheustaufeu
Gonradin, 1271 gegründet. In der Bibliothek Handschriften , In-
cunabeln, Münzen etc.
Von Stnms anf die Btamser Alpe (1856m \ Whs.), 3 St. m. Führer,
lohnend CAussicht auf das Innthal und die nördl. Kalkalpen)-, hinab über
Ochsengarten (S. 205) ins Oetzthal nach (3«/« St.) Oetz (8. 205).
Vor (2Vj St.)
130 Kil. Telfii (631m ; *Po8t ; •Lötrc), einem der ansehnlichsten
Dörfer des Ober-Innthals, tritt die Strasse wieder auf das 1. Ufer
des Inn und vereinigt sich mit der von Nassereit kommenden Berg-
strasse (S. 66). */4 ^*- ^' eine grosse Baumwollspinnerei (250
Arbeiter). An einem Eckhause dem Löwen gegenüber die 1875 er-
flach Innsbruck. ZIRL. 35. Route. 199
richtete Marmorbüste des hier gebomen Malers Jo^. Schopf (f
1822"), von Gapp.
Von 8t. Moritz, Calvarienberg ijaSt. w., schöne Aussicht (südl. Hoch-
edenpitse, 2794ni) ; ebenso von der Wnllfahrtskirche auf dem Birkenberg^
1 8t. n. , und der Ruine Hörienbtrg^ 1 St. s. über Pfaffenhofen (früher
Sitz der Landrichter, 1708 durch Blitz zerstört). — K. führen von Telfs
gute Wege über Buchen nach (2*1« St.) Letttaseh (8. 78) und über Mosern
nach (3 St.) See/eld (8. 79).
Von Telfs nach Zirl führt die Poststrasse am 1. Ufer des Inn
über Platten und Pettenau. Eine andre gleichfalls von Stellwagen
befahrene Strasse mit schönem Blick auf Hohe Munde , Solstein
etc. führt am r. Ufer des Inn über Pfaffenhofen, Flaurling, Polling,
Matting und Insing f Klotz; Stellwagenhalt'). Bei f3V2 St.*)
145 KU. Zirl (620m ; *Lowe ; 8Urn) zieht sich links an der Berg-
wand in grossenWindungen die Schamitz-Mittenwalder Strasse herab
fs. R. 9). Hoch oben Burg Fragenstein (S. 79} ; vom Calvarienberg
(V2 St.} treffliche Aussicht: südl. die zackigen Gipfel des Seirain
fS. 205), am Eingang des Seirainer Thals das hochgelegene Dorf
Oberperfuss (S. 177), Vi St. von Zirl; n. die gewaltige Klamm des
vom Solstein kommenden Ehbaehs.
Sehr lohnend die Besteigung des Oroasen Solatein C2540m), von Zirl
über die Brlalp (Uebemachten) und den Sattel zwischen Erlspits und Sol-
stein in 6 St. m. F., nicht sehr beschwerlich, mit weiter prächtiger Auf-
sicht. (Besteigung des hohem Kleinen SoUtein, 2666in, östl. vom Grossen,
schwierig.)
Unterhalb Zirl (20 Min.) steigt 1. 507m über der Strasse senk-
recht die Xartiiuiwand (1113m ü. M.) auf; hoch oben, der Ka-
pelle auf den waldigen Martinsbühel gerade gegenüber, in einer
Felshohle das Kreuz (s. unten).
Kaiser Maximilinn hatte sich 1493 auf der Jagd bei der Verfolgung
einer Gemse oberhalb der Martinswand verirrt; durch einen Fehltritt
rollte er bis an den Band des Abenmndes und klummerte sich hier an
einen Felsvorsprung, aber in einer Lage, dass er sich nicht von der
Stelle bewegen konnte. Als man den Kaiser von unten erblickte, 7.0g der
Pfarrer von Zirl mit der Monstrnnz und vielem Volk aus, hob die Hostie
empor und rbsolvirte so den Kaiser. In dem Augenblick der Absolution
st-tnd der Sage nach ein £ngel neben dem Kaiser, richtete ihn auf und
führte ihn auf verborgenen Wegen aufwärts auf die Alp; in der That
war es ein Gemsjäger, der später unter dem Nnmen von Hollauer geadelt
wurde. Die Stelle am Felsen, wo sich der Kaiser in Todesgefahr be-
fand, 214m ü. d. Inn, ist durch ein 6m hohes Kreuz bezeichnet, in einer
kleinen Höhle, für Schwindelfreie auf steilem Pfad zugänglich.
Die Strasse senkt sich, mit treffl. Blick r. auf Saile-Spitze, Wald-
raster Spitze, s.o. Patscher Kofi, Glungetzer etc. , nach (1^/4 St.)
Kranebitten (S. 177) und führt dann schnurgerade durch die weite
Höttinger Au nach (IV4 St.)
158 KU. Innsbruck, s. S. 171.
36. Montavon und Paznaun.
Da» Montavon (davOy hinten) oder obere lUthal, ein schönes frucht-
bares Thal mit Bewohnern rhätischen I^rsprungs, auf den viele Orts-
namen noch hindeuten (gesprochen wird jetzt nur deutsch) , südl. durch
die Khäiikonkttte vom Graubündner Prättigan getrennt, ist sehr beüuchens-
WQrth und bietet eine Reihe lohnender Ausflüge (bestes Standquartier
200 Boute36. SCHRÜNS: Montavon.
Sehruns). Das PasBauB, ein im Ganzen rauhes Hochthal mit schmaler
Thalsohle, schönen Bergwiesen und berühmter Viehzucht, ist vom Tou-
ristenverkehr bisher wenig berührt. — Stellwagen von Bludenz nach
Schruns mehrmals täglich in VI2 8t. für 60 kr. Lohnende Wanderung,
namentlich für solche, die den Arlberg schon kennen, von Binden«, durcla
Montavon und Paznaun nach Landeck (2-8 Tage, Führer entbehrlich);
für leichte Wagen Fahrweg bis Pattenen.
Bludenz (582m) s. 8. 193. Die Strasse ins Montavon zweigt
jenseit des Nonnenklosters St. Peter (S. 195) beim "Weiler JBrun-
nenfeld von der Arlbergstrasse r. ab, überschreitet den aus dem
Klosterthal kommenden Alfenzbach oberhalb seiner Mündung in die
111 und führt durch die Felsenge Stebösi, die 111 überschreitend,
nach (1 St.) Lorüns (lohnende Fusswanderung von hier am 1. Ufer
über Vandans und Tschagguns in 2 St. nach Schruns). Dann wie-
der über die 111 nach (1/2 St.) St. Anton (Adler), auf grossem
Schuttkegel am Fuss des Davennakopfs gelegenes Dörfchen , und
am r. Ufer (gegenüber Vandans an der Mündung des Reltsthais,
darüber die kühngeformte Zimbaspitze, s. unten) am "Weiler Gant-
schier und dem Kapuzinerklosterl Gauenstein vorbei nach
1 74 St. SchnuiB (686m ; *Lowe bei Durig am obern Ende des
Orts, aufmerksamer "Wirth; * Taube; Stern; *H6tel-Pens. Gauen-
stein ^ 74 St. n.w., mit schöner Aussicht), fiauptort des Montavon,
in einer Thalweitung an dem aus dem Silberthal kommenden Litz-
bach reizend gelegen , als Sommerfrische viel besucht.
Hübscher Spaziergang auf der schattigen Strasse thaleinwärts (ö.)
gegen Fratten (s. unten) j w. zum OA St.) Klösterl Oavenstein mit reizen-
der Aussicht (unterhalb neues Gasthaus, s. oben) ; am Bergabhang entlang
hübsche Waldwege. — Ueber (}U Bt.) Tschagguns (Löwe), an der Mündung
des Gauerthals am 1. lUufer, auf (10 Min.) Landschau mit schöner Aus-
sicht. — Ueber die Litzbrücke nach (1 St.) Ausser-Barthomolävsberg (i075m;
bei der Kirche einf. Whs.), mit schöner Aussicht; von hier aufs Jiellser-
eck V/4 St., lohnend. Nach Innerherg (1<(4 St.) und über den Christberg
nach Dalaas (3 St.) s. S. 195.
Brugtourkn {Chr. Zvdrell und Jos. Bitsehna^t^ gute Führer). Davenna-
kopf {Schwarzhom, i683m), über Ausser-Bartholomäberg in 3V« St. m. F.,
unschwicrig, lohnend. — Tanzkopf (2076m), über Inner-Bartholomäberg
in 4 St., gleichfalls nicht schwierig. — Miitagspitze (2164m), über Tschag-
guns und Alp Alpilla in 4 St., etwas mühsam; Schwarzhomspitze (2457m),
6 St., beschwerlich. — Zimbaspitze (2640m), von Bludenz durchs Brandner
und Sarotla-Thal (oder von Schruns durch das Rellsthal über die Zalundi-
Alp) in 8-9 St., sehr schwierig, nur für schwindelfreie Kletterer.
Auf die «Sulzfluh (2804m) 7-8 St. m. F. (ö fl.), nicht schwierig und
sehr lohnend. Von Tschagguns (s. oben) 1. über Ziegerberg ins Oatnpadel-
Tobel und streckenweise steil hinan, an der Qampadel-Alp vorbei (ober-
halb zweigt r. ab der Pfad zur Walser Alp und dem Tilisuna-See, s. un-
ten) zur (4 8t.) Alp Tilisuna (TJnterkunftshütte) , in einsamem Huchthal
(über das Plasseggen-Joch nach Küblis s. unten). Hier r. bergan über
Weideboden (im Frühsommer zuweilen über ansehnliche Schneefelder)
sam Verspallagrat (r. unten der kl. TilisunarSee) und über ein weites
Felskar (überall gut gangbar), zuletzt über den sanft ansteigenden spal-
tenlosen Sporergletscher ohne Beschwer zur (3-4 St.) Spitze, mit pracht-
voller grossartiger Bundsicht. Abstieg am kl. Tilisuna-See (2030m) vor-
bei zur Walser und Oampadel-Alp bequem (neue Clubhütte am See im
Bau).
Zum ^Lünersee zwei Wege (Führer rathsam) : entweder durch das
XellMthal (von Vandans am 1. Ufer des Bellsbachs steil hinan) zur Lüneralpe
und über den Büfkcn des Bchafgafi.il ( Lftner Krine) zum See (ö'fa St. bis
Montavon. ST. ßALLENKIRCH. 36. Route. 201
zar DougUshütte , S. 194)^ oder (weit lohnender) von Ttchaffgunt s.w.
im Qanerihal hinan zwischen 1. MiUagipitxe^ r. Hohem Jfann, an einaelnen
Höfen vorbei, weiter aufwärts stets mit schönem Blick auf den imposan-
ten Thalschluss (Schwarzhom^ Sulzfluh^ Drusenflüh) zur Untern und (3 St.)
06«}*» JSporer Alp^ ca. 30 Hütten in einer Thalmulde an der S.-Seite des
Geisspitz. 'Sxxn w. steiler bergan durch das Oefentohel^ zuletzt an einzelnen
Bchneeflecken vorbei zum (18|4 St.) Oefenpass (2216m) (Aussicht w. auf
Scesaplana, ö. Paznauner Gebirge); dann hinab, an dem grossartigen
*Sehweizerthor (2150m) vorbei (Durchblick nach Graubünden) und noch-
mals hinan zum (1 St.) Rücken des Oa/all ( Alpvera- Pass); endlich 1. hinab
7-ur (Sfi vSt.) Seealpe und am s. Ufer des Lünersee's zur (20 Min.) Douglas-
hiitfe. Besteigung der Scesaplana und Abstieg durch das Brandner Thal
nach Bludenz s. S. 194.
Ins Prättigau verschiedene Uebergänge. Durchs Rellsthal und
über das Schtceizerthor (2150m) nach Schiers 9 St. , vielbcgangener Pass.
— Durchs Oauerthal über das /)r«Ä6nfAo»' C22(X)m) nach Schiers 9 St., loh-
nend. Die Passhöhe liegt zwischen Sulzfluh u. Drusenfluh. — Durchs
QampadeWial über das Plasseggen-Joch (2321m) oder das Partnun-Joch
(Pass im Graben^ 2220m) nach Küblis^ 9 St., beide gleichfalls lohnend
(auf Parinimer- Staffel unterhalb des gleicbn. kl. Sees das schim gelegene
*n6tel Snlzfluh^ 1788m). — St. Antönier u. Sehlappiner Joch a. unten.
Durch das Silberthal nach St. Anton amArlberg 10-11 St.,
Führer und Proviant erforderlich. Am r. Ufer des Litzbachs bergan zu
den ersten Häusern von Bartholomätisberg (die Kirche bleibt 1. oben),
dann r. thaleinwärts nach (2V2 St.) Silberthal (Si^lm ; Whs. sehr einfach),
weit zerstreutes Dorf; ö. die Lobspitze (260öm \ Besteigung beschwerlich,
durch das Wasserstnbentobel in 6 St.), s. die steilen Abhänge des Hoch-
joehs (2516m). Das Thal verengt sich; der Weg steigt meist durch Wald
erst am r. , dann stets am 1. Ufer des rei^senden Litzbacbs zur (2 St.)
Alp Unter-Kaßuna^ wo das Thal sich theilt: 1. Kaßunthal., r. Silberthal;
zwischen beiden der bewaldete Mttttberg und weiter ö. der Trostberg; 1.
Lobspitze., r. die zackigen Gaissl er- Spitzen. Der Weg durchs Silberthal
tritt aufs r. Ufer des Litzbachs und steigt durch Wald, an der Dürrtcald-
und Fräsch-Alp vorbei (r. der Mader er^ 2760m) zur (2V2 St.) Fräsohen-
lücke (Silberthaler Winterjöchl, 1944m), zwischen 1. Trostberg., r. Valseba-
viel- oder Albonakopf; prächtiger Blick nach O. auf die kühngeformte Pat-
teriolspitze (3054m). V« St. n.w. vom Pass der kl. Pfannensee. Hinab
ins Schön/ervall nach ß St.) St. Anton (S. 196). — Im Kaflunthal (s. oben)
führt ein rauher Pfad auf der r. Thalseite steil hinan (der Kaflunbach r.
in wilder Schlucht) zum (3V2 St.) Kaflaner Winterjöchl (2236m), zwischen
r. Trostberg, 1. Kaltem Berg; steil hinab durchs Pßvnthal zur (2 St.)
Branntweinhütte im Fervall und nach (2 St.) St. Anton.
Ol)eThalb Schruiis treten die Berge bald uäker zusammen; 1.
Zamangspiize (2384m), r. Geweü- oder Quellerikopf (2ib2m). Das
Strässchen überschreitet auf der „Landbrücke" die III und führt
hinter dem "Weiler Mauren stark ansteigend durch die Thalenge
FrailCy die das Montavon in Ausser^ u. Jnner^Fratte scheidet. Dann
bei Oalgenuel an der Mündung des Gargellenthals yorbei, aus dem
Aet Suggadinbach hervorstromt (im Hintergrund die Madrider Spitze),
und wieder aufs r. Ufer der 111 nach (2 St.) St. Oallenkirch (833m •
Rössle; Kreuz), auf einem Schuttkegel an der Mündung des Za-
mangtobels gelegenes Dorf. Südl. ein kleiner Fall des Vemiel-
bachs; ö. im Thalgrund die Vallülaspitze (s. unten).
Durch das freundliche Gargellenthal führt ein leidl. Pfad über Reute
nach (3 St.) Gargellen (1574m ; Whs. einfach), hübsch gelegenes Dörfchen ;
südl. die Madriser Spitze (2766m) mit kl. Gletscher. »A St. weiter auf-
wärts beim Weiler Valcalda ( Vergalden) theilt sich das Thal in 1. Valealda-,
r. Valzer/ene-Thal. Ein vielbegangener Pfad führt von Gargellen w. über das
St. Antönier Joch (2336m) nach (5-6 8t.) Kiiblis; ein andrer s. über d&s Schlap-
202 Route 36. PATENEN. Montavon.
pina-Joch (2164m) nach (5 St.) Klostert im Prättigau. Lohnend die Be-
steigung der Beitrupitze (jyr72m), durch das Valcalda-Thal in 4 St. m. F.,
und der Äfadriser Spitze (2766m), 4 St. m. F. — Ueber das Valcaldner Jöchl
(25ö6m) ins Gannera-Thal und nach Gaschurn 6-7 St., ziemlich mühsam.
Weiter am r. Ufer an vielen Einzelhöfen vorbei stets auf und
ab über Gurtepohl nach (l^^St.) Gaschurn (951m; *RÖ8sl; Führer
Kleboth), mit neuer roman. Kiiclie, an der Mündung des Gannera-
thals hübsch gelegen.
Ausflüge : siidl. auf den Schafboden (2348m), über Alp Ganeu in 3 St.,
und den ffoehmaderer (2821m), durch das Qannerathal und über die gleichn.
Alp in 5-6 St., beide lohnend; nördl. auf den Albonaiopf iVaUchavielkopfy
2693m), durch VaUchaviel in 5 St. ; Abstieg event. zum Scheidsee (S. 196)
und durchs Verbellner Thal nach Patenen (3 St.) — Ueber das Oannera-
Joch (246C)m) nach Klosters im Prättigau 8 St., mühsam.
Folgt f 1 St.) Patenen (1047m ; Esaigwirth; Tachofen), das letzte
Dorf des Montavon, in einsamem Thalkessel.
Yallüla oder Flammspitze (2810m), über die ValWla-Alp in 5-6 St. m.
F., schwierig, nur für Schwindelfreie (auch von der Bielerhöhe in 3*|2 St.
zu ersteigen). Aussicht äusserst grossartig.
Von Patenen nach St. Anton am Arlberg über das Verbellner Winter-
Jöehl s. S. 196.
Zwei Uebergänge führen von Patenen ins Paznaun; der nähere
meist begangene über das Zeinisjoch (Saumweg, 4 St. bis Galthür). Von
der Kirche von Patenen 1. über Matten allmählich zum Walde und in
diesem steil bergan bis zum Verbellabaeh (1 St.); am r. Ufer aufwärts, nach
*jj St. hinüber aufs 1. Ufer zur Alp Inner-Oanifer (1. schöner Fall des
Verbellabachs); dann steil im Zickzack hinan, nach 1(4 St. Handweiser
„Weg nach Tirol", zur (1 St.) flachen Passhöhe (1852m) zwischen n. Fluh-
u. Fädnerspitze^ s. Breit- u. Ballun- Spitze., mit Kapelle und *Whs. Weiter
über sumpfige Wiesen , dann bei einem Felsblock bergab ins Thal der
Trisanna und über diese nach (lija St.) Qalthüris. unten). — Weit lohnen-
der ist der weitere Weg durch das Vermuntthal und über die Bider- oder
Fillerh6h« (6 St. bis Galthür). i|4 St. oberhalb Patenen über die 111, 5 Min.
weiter wieder aufs r. Ufer und im Oross-Vermunt-Thal erst in allmäh-
licher Steigung, dann steiler einen Felsriegel (Kardätsch) hinan, über
den die Hl in einem grossartigen Doppelfall (* Stüberfall) hinabstürzt.
Um den Fall zu sehen (mit Führer und geringem Mehraufwand an Zeit
leicht auszuführen) , geht man nach 40 Min. (von der oben gen. zweiten
Brücke) aufs 1. Ufer der 111, dann steil hinan bis auf die Höhe der Thal-
stufc (35 Min.), wo man von oben in den grausigen Schlund hinabsehen
kann (auf den Boden niederlegen; Vorsicht). »J4 St. weiter aufwärts tritt
der Pfad wieder aufs r. Ufer und vereinigt sich mit dem directen Wege;
im S. die schöne Litznergrtq>pe (Blatienspitze^ Seehom^ Klein- u. Oross-
Litzner, Lobspitzen)^ w. Sochmaderer, ö. Cresperspitze. Dann wenig steigend
durchs obere Vermuntthal, das bald nach O. umbiegt (r. das Cromer
Thal mit den Litzner Fernem) über stellenweise sumpfigen Weideboden
zur (li|2 St.) Alp GroiB-Vermaiit (Alpenkost u. Wein zu haben; Nacht-
lager dürftig), 1/4 St. diesseit der Passhöhe (2046m), in grossartiger Um-
gebung (r. Lobspitze , 1. das pyramidenförmige Hohe Rad , dazwischen
das Ochsenthal mit dem Gross- Vermunt-Fjrner, dem die 111 entströmt,
überragt vom Piz Buin u. Silvrettahom ; 1. vom Hohen Bad die zackige
Kette zwischen Vermunt- u. Jamthal). Hinab am 1. Ufer des Piller-
bachs durch das rauhe Klein- Vermunt- Thal (1. die Abstürze des Valläla^
r. Hochnörderei*- Spitze) an zwei kleinen Seen vorbei nach (2*14 St.) TTtri,
dem obersten Dörfchen im Paznaun , wo 1. der Weg vom Zeinisjoch
herabkommt, und ('[4 St.) Galthür.
Ueber den *Vermuntpass nach Guarda im Unter-Engadin
10 St., nur mit Führer, beschwerlich, aber grossartig. Bis ixlt Gross- Ver-
muntalp s. oben; dann s. hinan am r. Ufer der 111 am zerstörten „Vel-
tliner Hüsli" vorbei (r. Mündung des Klosterthals) bis zum Ursprung
r 111 (2176m) am Knde des grossen Vermuntgletschers (zuweilen schöneq
PoAnaun, ISCHGL. 36. Rouie. 203
Eiiigewölbe), und über die Mittelmoräne und den spaltenreichen Oletucher
mähsam zur Passhöhe (2806m) zwischen ü. Dreiländerspitz« (3199m) und
w. Piz Buin (3313m), dem höchsten Gipfel Vorarlbergs (Besteigung be-
schwerlich , aber für geübte Bergsteiger ohne Gefahr , von der Vermunt-
Alp in 6 St.)> Hinab durch Val Tuoi oder Olozza^ die letzte Stunde mit
schönem Blick ins Engadin, nach Cfnarda (8. 276).
Bei Wirl , dem obersten Dörfchen des Pamavntlials , treffen
die Wege vom Zeluisjoch und der Pillerhohe zusammen. Ein
Karrenweg führt durch das einsame, von hohen Bergen eingeschlos-
sene Thal über den Vermunibojch nach (^4 St.) Oalihür (lö37m ;
*BösBle, einfach), an der Mündung des Jamthals; rückwärts Oor-
fen, Ballunspitze und Yallüla.
Durch das tief eingeschnittene Jamthal führt ein beschwerlicher
Uebergang über das Jamthaler Jöchl (Futsehöl-Pass. 2764m) ins Val Tcuna
und nach (8-9 St.) Ardetz im Unter-Engadin (S. 276). W. vom Pass der
grosse Jamthaler Femer; n.ö. das gewaltige Fluehthom (3389m ; Bestei-
gung vom Futschölpass oder aus dem Fimberthal schwierig, nur für
durchaus geübte Bergsteiger mit tücht. Führer).
Weiter an der Trisanna allmählich abwärts über Tsehafein
nach (1 St.) Mathon (14ölm; Whs.) an der Mündung des ver-
gletscherten Larainthals ; dann eben fort am l. Ufer der Trisanna,
beim Weiler Pasnaun hinüber aufs r. Ufer nach (1 St.) Isehgl
(1442m; *W5Z«cÄiPirfÄ), stattliches wohlhabendes Dorf , auf grü-
nem Hügel an der Mündung des Fimberthals schön gelegen ; n. das
MadUinerthal mit dem Seekopf (3039m).
Durch das Fimberthal nach Samnaun und Finstermünz
10-11 St., lohnend. Der Weg steigt ziemlich steil den Calvarienberg
hinan, dann massig aufwärts in waldigem Thal, nach 40 Min. über den
Ftmberbach, bei einer Kapelle vorbei. Bei der (20 Min.) Pür»chtig-Alp
erscheint im Thalhintergrunde das mächtige FlucMhom (3389m ^ Besteigung
s. oben); r. der Berglerkopf. *\\ St. Im Boden (IBlSm; einf. Whs.), schöner
Wiesenplan am 1. Ufer des Bachs; oberhalb aufs r. Ufer und ö. im
Vezilthal hinan (reiche Flora), an der Oampen-Älp vorbei, erst am 1.,
dann am r. Ufer des Vesilbachs. Am obersten Thalende bleibt die
Vezilhütte r. ; der Pfad (hier ohne Führer leicht zu verfehlen) wendet
sich scharf links und führt über Grasboden zum (7}\i St.) Beblesjoch
(254Sm), zwischen r. Veeilepitze (Piz Vadret, d093m), r. Pauliner oder
Pellin-Kopf (2847m). Aussicht beschränkt: s.w. das gewaltige Flueht-
hom; s.o. Stammer.<ipitz , Muttier, ö. Piz Mondin. Hinab (1. halten) über
ein kl. Schneefeld. (Geröll u. Rasen, nach 1(2 St. über den Bach, an der
1. Thalseite scharf bergab, unten im Thalgrund wieder aufs r. Ufer und
über Alpweiden nach (lijz St.) Samnaun (1832m; in einem Hause bei der
Kirche Wein zu haben), dem obersten Dörfchen des schweiz'er. Bamnaun-
thala, in schöner Lage (s. Muttier n. Stammerspitze). Dann am 1. Ufer
des Schergenhaehz über Raveisdt und Plan^ an den Dörfern Loreth und
Compatteh (*Whs. Piz Ureza bei Kleinstein) vorbei, die 1. oben bleiben,
zur (li|2 St.) apister Mühle ^ Tiroler Grenze u. östr.. Zollamt. Das Thal
verengt sich zu wilder Waldsehlucht, durch die der Schergenbach in
einer Reihe von Fällen hinabstürzt. Der Weg überschreitet wiederholt
den Bach und steigt dann am 1. Ufer durch Wald zum (l^jj St.) Weiler
NoggU'., gegenüber der schöne Piz Mondin (3163m). 20 Min. weiter Weg-
theilung: r. steil hinab zum 7nn, über den Schergenbach und am 1. Inn-
ufer aufwärts zur Innbrücke bei Äll-PiMtermünz (1 St. bis Hoch-Finster-
münz, S. 219); 1. (der bessere Weg) nach (lijs St.) Btuben (S. 218).
Von Ischgl über den f^mberpazs (2606m) nach Remü» im Unter-Enga-
din 8-9 St. m. Führer, gleichfalls lohnend und nicht schwierig.
Nördl. führt von Ischgl ein beschwerlicher Uebergang (nur für geübte
Bergsteiger) durchs Vergröts-KaiT und über das dchneidjöchl (c. 2800m)
204 Route 37. OETZTHAL.
BWlschen Seekopf u. Gross -Kartei-Ferner ins Moosthal nach (8 St.) 8i.
Anton (S. 196).
Unterhalb Isehgl tritt der nun bessere Weg wieder aufs 1.
Ufer und fahrt an mehreren kleinen Weilern (Platt , XJLmieh , Win-
sen, Wiesen, Höfen) vorbei nach (2 St.) Kappl (1248m; Adler;
Hirsch), Hauptort von Yorder-Paznaun.
Von Kappl über das Blankajoch (2686m) ins MalfonUial und naeh
Peltneu (S. ld6) 7 St. , mühsum aber lohnend. Das Blankcthom C3153m),
mit prächtiger Aussicht, ist vom Pas» in 2*|a-3 St. zu ersteigen. — Auf
die Petiner Spitze (2546m), von Kappl über Langestei in 5 St., unschwierig
und sehr lohnend.
Südl. führen von Kappl beschwerliche Uebergänge durchs Visnitz-
und OiHhella-Thal zur (6 St.) Spisser Mühle im Samnaun (s. oben).
Das Paznaunthal verengt sich weiter abwärts zu wilder Schlucht.
Der Weg führt am 1. Abhang fort; IV4 St. Whs. Wald', 1. oben am
Abhang der Peziner Spitzen das Dorf Langestei (1482 m). Auf
der r. Seite mündet das Flath-Tkal, weiter das Jstalanz- (Isgo^
lanz) Thal; am Abhang das Dörfchen See, von wo ein aussieht-
reicher Pfad über die Furka (2780m) nach (7 St.) Ried oder 06-
Indis (S. 218) führt. 1 St, Q fäll- Whs. ; nun steil hinab, nach
V2St. angesichts des Schlosses Wiesberg (8. 197) über dieXrisanna,
die 5 Min. weiter abwärts sich mit der Rosanna vereinigt; gleich
unterhalb des Zusammenflusses auf gedeckter Brücke über die
Sannn (vgl. S. 197) und hinauf auf die (10 Min.) Arlbergstrasse,
3/4 St. von Pians (S. 197; wer von Plans kommt, beachte den
Hand weiser bei dem einzelnen Hause 1.).
87. Das Oetzthal.
Yergl. auch Karte 8. 316.
EiNTBiTTSPUMKTE : von Innsbruck her 8ilz , von Landeck oder
Nassereit Jin»t. Post von Innsbruck nach Silz tägl. 8 U. Nm. in 4>|4 St. ;
Stellwagen (vom Adler und Stern) tägl. 5 u. 9 U. Vm. (2 n. 10 kr.). —
Entfernungen : Von Silz nach Oetz '6 St. (von Imst 4) , Umhauscn 2,
Lengenfeld 2^\\, Sölden 3, Zwieselstein 1 St. \ von Zwieselstein nach Vent 4,
nach Gurgl 6 St. (von Gurgl über das Ramoljoch nach Vent 7 St.) ;
von Vent über das Hochjoch nach Unser Frau T^j« St., über das Nieder-
joch 6 St. ; von Unser Frau nach Natums 4 St. — Fdhrek : von Umhausen
nach Gurgl oder Vent (unnöthig) ö fl. ÖO kr. •, von Vent nach Gurgl (oder
umgekehrt) über dos Ramoljoch 4 fl. 40 kr. ; von Vent über das Iloch-
oder Niederjoch bis Unser Frau 5 fl. 40 kr. Weitere Taxen s. im Text.
15 Pfd. Gepäck frei, Uebergewicht pro Pfd. u. Stunde »ja kr. ; der Führer
hat sich selbst zu verpflegen. Für längere Zeit (mindestens b Tage) tägl.
3 fl. nebst Verpflegung. — Einspänner von Silz bis Umhanaen (leid-
lieber, von Umhausen bis Hüben schlechter Fahrweg) 6, Zweisp. 12 (von
Imst bis Oetz 5 u. S, bis Umhausen 8 u. 10), bis Hüben 10 u. 20 fl.
Post von Silz nach Längenfeld im Sommer täglich ausser Sonntag (Abf.
3 U. fr.) in 6 St. (Brief post bis Sölden täglich, bis Vent u. Gurgl Imal
wöchentlich). — Maulthikre von Sölden nach Vent oder Gurgl 5 fl.;
von Vent nach Unser Frau über das Hochjoch im Sommer tägl. hin u.
zurück mit Saumsattel 5, mit Herren > oder Damensattel 7 fl. (bis Ka-
turns 12 fl.); doch ist bei der geringen Zahl der vorhandenen Thiere auf
sofortige Beförderung nicht mit Sicherheit zu rechnen.
Das *Oetsthjd, das längste Seitentbal des Inn, reich an Gewässern
und ausgezeichnet durch Mannigfaltigkeit landschaftliche Bilder, im untern
Theil weit, mit fruchtbarer Th:ilso:.le (Mais- und Flachsfelder), im mitt-
leren mehrfach zu wilder Schlucht verengt, verzweigt sich südl. hoch in
OeMhal. OETZ. 37. RouU. 205
die Schneeregion und in ein ausgedelintes Gebiet von Fernern. Das Thal
ist häufigen Verheerungen durch Huhren (Schlammströme) und Lawinen
ausgesetzt, erstere hauptsächlich im untern Thal, namentlich vor Um-
hausen und in der Maurach, letztere im oberen, in der Regel nur im
Winter und Frühling. Die Wege im innem Oetzthal und ebenso der
Thalweg überhaupt sind neuerdings besser geworden, doch im Frühjahr
und Sommer stets wiederkehrenden Beschädigungen ausgesetzt, deren
Folgen oft nur nothdürftig beseitigt werden, sodass man wohl thut, auch
bei Thalwegen sich über den Zustand derselben vorher zu erkundigen. Wo
kein Wirtbshaus vorhanden, gewähren die Pfarrhäuser Unterkunft und in
der Regel gute Verpflegung. Ein Führer ist für das Hnuptthal bis Vent
oder Gurgl unnöthig, für Uebergänge dagegen unerlässlich. — Für
rüstige Fussgänger führt der nächste und lohnendste Weg von Innsbruck
ins innere Oetzthal durch das Stubaithal und über das Bildstöckljoch (vgl.
S. 216). Der Uebergang durch das Seirain über das Qleirscher Jöchl nach
Ümhausen (s. unten) ist weniger zu empfehlen.
Von 1m8T (S. 197) ins Obtzthal zweigt ein Fussweg in Kar-
re» (S. 198) von der Poststrasse r. ab , ein FahTTveg im „Lärch-
wald e^' auf der Karreser Höhe, ein zweiter, steilerer an der Trank-
hütU (S. 198); alle drei Wege vereinigen sich vorder {i^j^ St.)
Innbrücke beim Dorf Roppen (998m). Von der Brücke führt der
Fahrweg durch das Dorf, dann stell aufwärts, während ein beque-
merer und kürzerer Fussweg von einer Kapelle weg r. vom Dorfe
durch Wiesen bergan führt. Nachdem der Weg sich längere Zeit an
dem bewaldeten Schuttkegel zwischen Inn und Oetzthaler Ache
hinaufgezogen hat, führt er eben fort, einen freien Blick über die
grossartige Landschaft gewährend, in das Oetzthal nach (IV4 St.)
Sauiens, Vor der ersten Kirche 1. abwärts durchs Dorf, dann durch
Felder und Wald neben der Ache, nach Y2St. zum r. Ufer; 5 Min.
Oeti (820m ; *Ca8sianwvrih oder CasselwiriK)^ stattliches Dorf mit
Maisfeldem, am Fuss des Achenkogls (3005m). Hübscher Spazier-
gang zum (Y2 St.) Pipurger See (955m), auf einer Bergterrasse am
1. Ufer der Ache, mit Badehütte.
Von Silz (S. 198) ins Obtzthal. Fahrweg, vor Haimingerh
(S. 198) bei einer (Y2 St.) Kapelle von der Landstrasse 1. ab,
durch Wald (auf der Hohe ist das Tosen der Oetzthaler Ache ver-
nehmlich), über Brunau und den Stuibenbach , der hier einen Fall
bildet, nach (21/2 St.) Oetz.
Von Innsbruck führt für Fusswanderer der nächste Weg ins untere
Oetzthal durch das Belrain-Tlud, das bei Zirl (S. 199) ins Innthal mün-
det. Fahrweg von Innsbruck am r. Innufer , nach 1 St. jenseit der
Brücke über den Oeroldsbach 1. ab (r. bleibt Völs) über Götzens und Birgitz^
stets mit treflfl. Aussicht auf Solstein etc., nach (2 St.) Äxams (804 m;
"Neuwirth)-, weiter über den Sendersbach nach Orinzens^ hier 1. bergan
über die Anhöhe (w. der Rosskogl , n.w. Ober-Per/uss^ S. 177), dann
hinab in das tief eingeschnittene, von der Melach durchströmte Seirainthal
nach (11(2 St.) Seirain oder Bad Rothenbrwin (901 m) mit eisenhaltiger
Quelle, lij« St. weiter aufwärts bei Gries (12fJ7m; *Holzer) theilt sich
das Seirain in 1. Lisenzer- oder Malachthal (s. unten), r. Grieser- oder Obev-
Selrainthal. In letzterm folgt (1«J4 St.) Ä. Sigismund (15/01 m-, Whs.)-, von
hier durch das Gleirseher Thal und über das Gleirscher Jöchl (2738m) nach
Ümhausen im Oetzthal 8-9 St. , beschwerlich (nur mit Führer). Im w.
fortziehenden Haupttbal führt der Weg ansteigend über Haggen zum
flachen Sattel der Stockach-Alpe (2009m) und wenig hinab nach (2 St.)
Kühetei (1969m; Whs.), in schöner Lage, mit Jagdschloss des Grafen
Wolkenstein. 'k\ra. entweder bergab über Ochsengarten und durch das
206 Route 37. ÜMHAUSEN. Oeizthal '
Ntderihal nach (3i|2 St.) OeU (s. oben); oder lohnender s. hinan an den
beiden kleinen (1 St.) Finsterthal-Seen (2258m) vorbei znm (2 St.) FinsUr-
thal-Joch w. von der Kraapeupittt und hinab ins Horlaehihal nach (3 St.)
ümhatM&n, (s. unten). — Im Litenser Thal (s. oben) gelangt man von Ories
in IVs St. nach Praxmar (1627m: Whs.). Am Thalende der prächtige
Luenter Ferner^ vom Ftmerkögl (i£294m) überragt; bester Ueberblick von
der Längenthaler Alp (1963m), l'j« St. von Praxmar im obersten w. Thal-
zweige (in der Sennhütte kann man übernachten). Ein im Ganzen loh-
nender Uebergang führt von hier über den Oettthaler Femer (2637m) nach
QHes und (6^St.) Langenfeld im^Oetzthal (s. unten); ein anderer von Prax-
mar s.o. über Lisetu (St. Maria Magdalena., 1623m) und durch das Bomthal
zum Homthaler Joch (27%m) und zur (6 St.) Alp Stockten im Stubaier
Oberbergthal (S. 216). — Besteigung des FemerkogU (3294m) beschwerlich,
doch für geübte Bergsteiger gefahrlos (7 St. von der Längenthaler Alp,
Seil und Steigeisen nöthig); Aussicht äusserst lohnend. Alex. u. Job.
Schöpf, Franz Bofner in Praxmar, Führer.
Hinter Oetz bei Habichen über die Ache , an Gneisfelsen müh-
sam am Qateig hinan, mit schönem Rückblick in den fruchtbaren
Thalkessel nncl auf die starren Wände des Tschürgant (S. 198). Vor
Tumpen auf das r. U. zurück und unter der hohen , fast senkrech-
ten Engelswand vorüber nach (2 St.) ümhaiuien (1036m ; *Krone
bei Joh. Marherger ; Vincenz Auer, Jos. Dohlander und Joh. Holz-
knecht, Führer), an der Mündung des Horlaeh- oder Hairlaehthals.
Zum (3|4$t.) ^StniboifaU lohnender Spaziergang (Führer unnöthig); bei
der Kirche über den Sorlachbach und am r. Ufer desselben auf den Aus-
gang der Schlucht los, aus der der Wasserstaub des Falls hoch aufsteigt ;
nach i{2 St. auf das 1. Ufer (schöner Lärchenwald), dann noch ij« St.
bergan, bis man dem prächtigen Fall gerade gegenüber steht, der unter
einer natürlichen Felsenbrücke hindurch in zwei gewaltigen Sätzen 149m
hoch hinabstürzt. — Wer nach Längenfeld will, braucht nicht nach Um-
hausen zurück, sondern geht bei der Brücke unterhalb des Falls an dem
Wassergraben r. hinab durch Wiesen und Flachsfelder auf den an der Ache
hinführenden Fahrweg (Führer rathsam). — Oder im Horlachthal weiter
hinan nach Niederthei (vom Wasserfall 1 St.); dann s.w. über den Berg-
sattel direct nach (liJ2 St.) Äu und Langenfeld. (Ueber das Oleirscher Jöchl
nach Seirain s. oben.)
Nun In die 3/4 St. lange wilde Thalenge Mauraeh, eine alte Mo-
räne mit wüsten Geroll- und Lehmwänden, in welcher man die Ache
zweimal überschreitet. Nach kurzer Steigung in einem spärlich zwi-
schen Felsblöcken wachsenden Nadelgehölz auf dem r. U. der Ache
tritt der "Weg auf eine weite grüne Thalfläche, auf welcher die Weiler
Au u. Dorf und weiterhin die Dörfer Längenfeld u. Hüben liegen.
Im Vordergrund der Hauerkogl (248Sm) , weiter zurück Hallkogl,
Berglerkogl, 1. Oamskogl. Bei der Quelle, wo 1. der Pfad von Nie-
derthei(8. oben) herabkommt, zweigt 1. ein näherer Fussweg ab, der
die Weiler Au und Dorf r. lässt.
2Y4 St. Langenfeld (1164m; Oberwirih, neben der Kirche;
*Unterwirth Gsirein im Hirschen; Joseph Ostrein und Chr. Stein-
müller, Führer), an der Mündung des Suitthals , aus welchem der
reissende Fischiaeh hervoxströmt.
Von Längenfeld ins Stubaithal über das Mntterherger Joch s. S. 216 ;
über das Scfuoarzenberg-Joeh s. S. 21ö. — Ins Seirain s. oben. — W. führt
ein nicht schwieriger Uebergang über das Hundtbacher oder Breitlehner
Jöchl (2639m) ins Pitzthal (bis Trenkwald, S. 213, i St., F. 4 il. 40 kr.)
Bei (3/4 St.) Hüben (♦Einkehr beim Hm. Curat) erscheint r. hin»
OeiziKat. VENT. 57. Route. 207
ter dem Hallkogl die Hohe Geige (3391m). Oberhalb verengt sich das
Thal ; der Weg T^iid schlecht, Fahren nicht lathsam. Am Brand
auf das 1. U. , im Walde bergan ; dann wieder zur Ache hinab, wieder
diese zweimal überschreitend, nach (2^/2 St.) Sdlden (1401m;
* Grüner zum Alpenverein bei der Kirche ; *Oberwirth Fiegl; Unter-
wirth Josef Gstrein), eigentlich der Gesammtname der Thalstufe ;
südl. im Vordergrund der Nöderkogl (3159m) mit dem Stock-
gUtacher. — Pius Fiegl^ Führer.
Ins Sttttaithal über das *BilditöcklJock s. S. 216; bis Neustift 12-13 St.
(Führer bis Mutterberg 6 fl.)- — Ins Fitzthal über das Pitzthaler Jöchl s.
8. 213 (Führer 4 0. 40 kr.).
Hinter Sölden wird der Weg beschwerlicher ; er tritt bald auf
das r. Ufer und steigt längs der Bergwand durch eine grossartige
wilde Schlucht, Kühtreien genannt, in welcher unten zwischen
mächtigen Felsblöcken die Ache braust. 1 St. ZwieseUtein (1456m ;
Prantl), Knotenpunkt der beiden Thäler, in welche das Oetzthal
sich verzweigt („zwieselt"), 1. das Gurgler Thal (S. 211), r. das
Venter Thal.
Um ins Vbntbb Thal zu gelangen, wendet man sich, bevor man
die ersten Häuser von Zwieselstein erreicht, beim Handweiser r.
über die Ache und folgt, an einem steinigen Berghang entlang, dem
anfangs schmalen, weiterhin breiten und bequemen Saumpfade auf
dem 1. U. bis (2 St.) Heilig-Kreuz (1639m; Einkehr beim Hrn.
Curat Stapf) , kleines Dorf , dessen weisse Kirche auf steiler Höhe
man weit eher erblickt, als erreicht. Gegenüber an dem Vent-
Gurgler Scheidekamm zeigen sich hoch oben einzelne Gletscher.
Oberhalb Heilig-Kreuz über die zweite Brücke auf das r. Ufer der
Ache nach der Häusergruppe Winterstall, gleich darauf wieder auf
das 1. ü. und längs desselben auf nicht zu verfehlendem Wege
nach (2 St.) Vent oder Fend (1892m) (»Unterkunft bei Herrn Curat
Kuprian^ Nachfolger des durch seine Verdienste um die Verbesserung
der Wege im Oetzthal bekannten Hrn. Franz Senn, jetzt Pfarrer in Nau-
ders. — Führer: Gabriel Spechtenhatuer , Joh. Falkner^ Quir. Fiegl, Jos.
Ottrein, Ben. Klotz, Tob. Kuprian, O. Fraxmarer, N. Sanier, Jos. Scheiber,
Jos. Spechtenhavser ; auch die anderen Oetzthaler Führer sind oft hier
zu finden. — Maulthiere über das Hocbjoch s. S. 204), kleines Alpen-
dorf, welches sich, wie Gurgl (S. 211), zum Standquartier für
Gletscherwanderungen eignet, auf grüner Matte, am Fuss der
Thalleitspitze (3403m), des mächtigen Eckpfeilers des A'reus&amme»,
der das Thal theilt. Durch den westl. Arm , das Rofen - Thal,
führt der Weg zum Hochjoch , durch den südl., das Spiegier- oder
Niederthal, der zum Niederjoch.
Ausflüge und Bergtousen. Hübsche Aussicht vom Bühel (2102m),
*U St. n., von den Bergwiesen von Stablein an der w. Thalseite (1-1 V« St.
hinanzusteigen genügt), und vom Muteck, an der ö. Thalseite am Fuss
des Bamolkogls (1. vom Wege zum Bamoljoch, über die Langebene;
2VsSt., Führer 1 fl. 40 kr.). — Auf das Wilde Mannte (3021m), südl. Vor-
berg der Wildspitze, über Stablein in 81/2 St. m. Führer (2 fl. 20 kr.) un-
schwierig u. lohnend. — Auf Plattet (2»/« St.) s. S. 210.
Die Besteigung der ^Kreuiapitze (34ö4m), die lohnendste und wenigst
beschwerliche der Venter Bergtouren, ist sowohl vom Hoch-, als vom
'208 Route 37, VENT. Oetztkal.
Niederjoch auszufübren (Führer 4 fl.)- Vom Hocbjoch-Hospiz (S. 210, zwei
Führer nöthig) 1. an der geröllbedeckten Bergwand hinan, über den
Kreuz-Ferner (Vorsicht rathsam) zum s.w. Fuss der Spitze , dann steil
hinan auf den zackigen Grat und über denselben ohne Schwierigkeit zur
Spitze (2i|2 St. vom Whs.). Prächtige ^Bnndsicht über die ganzen Oete-
thaler Gebirge nebst Fernsicht (von O. nach W.) auf Zillerthaler Femer,
Venediger, Glockner, Dolomiten, Adamello, Ortler, Bernina, Silvretta etc.
— Vom Niederjoch wege aus biegt man bei der (2if8 St.) Sanmoarhütte (s.
unten) r. ab, über Grasboden steil hinan zur (1 St.) Kreuz- oder Brizzi-
hütte (2919m), dann über Geröll u. Fels zur (1»|2 St.) Spitze.
♦Vorderer Eamolkogl (3545m), 5 St. (Führer 4 fl.), gleichfalls un-
schwierig und sehr lohnend^ vom Wege zum Bamoljoch (s. S. 211) nach
2 St. 1. ab zum Fuss des Berges und auf leidl. Pfad über Felsen (Roihes
Kar) und einigemal über Schnee hinan, zuletzt über den Grat (V4 St.,
zuweilen schwierig) zum (3 St.) Gipfel. Die prächtige Aussicht ist der
von der Krenzspitze ähnlich, nach O. aber freier. — Directer Abstieg
über den Bintern Ramolkogl zum Bamoljoch schwierig, nicht rathsam.
Die Venter Wildspitze (3776m), der höchste Gipfel der Oetzthaler
Alpen, wird neuerdings gleichfalls hüuflg bestiegen, ist indess nur tüchtigen
Berggängem anzurathen (6>|2 St.«, 2 Führer h. 8 fl.). Der Weg führt n.w.
die steilen Bergwiesen von Stablein hinan, oben 1. um das Wilde Mannt
(3021m) herum zum Rofenkor - Ferner ^ über denselben zum Urkundsattel
n. vom Oetzthaler ürkund (3434m), und, zuletzt steil über brüchige Felsen,
von der W.-Seite her zur südl. Spitze, von welcher ein schmaler Grat
(nur für vollständig Schwindelfreie passirbar) zu der 6m höhern Nord-
spitze hinüberführt. Grossartige Fernsicht; für das Oetzthal Kreuzspitze
günstiger. Abstieg über den Rofenkar- oder den Mitterkar- Femer nach
Vent in 3 St. ^ über den Taschach- oder den Mittelberg-Femer ins Pittthal
schwierig (vgl. S. 213).
Auf die Weisskugel (3741m) beschwerlich, vom Hochjoch-Hospiz (über-
nachten) in 7-8 St. 5 Führer ä 10 fl.). Der Weg führt über den ganzen
Hintereis-Oeiseher (die Langtauferer Spitze,, 3ö48m, bleibt r.) zum Hintereis-
joch (3458m) zwischen Innerer Quellspitze (3496m) und Weisskugel, dann
r., zuletzt über einen schmalen ^{a St. langen Firngrat zur Spitze. Gross-
artigste *Bundsicht. Hinab nach (4-5 St.) Kurzras (S. 210), ins Matscher
(S. 221) oder Langtauferer Thal (S. 219).
*Schalfkogl (3535m) (5 St. , Führer 5 fl. ^ vgl. 8. 212) und Fluchtkogl
(3588m) (6-7 St., 5 fl. ; vgl. S. 209) sind gleichfalls lohnend. Schwieriger
sind Finailspitze (3510m) (5-6 St., 2 Führer ä 6 fl.) und Hintere Schwärze
(3628m) (6-7 St., 2 Führer ä 6 fl.). *Similaun s. unten.
Von Vent nach Gnrgl über das *Ramoljoch (7 St.), nicht schwierig
und sehr lohnend, s. S. 211.
Ueber das ^Taufkarjoch nach Mittelberg im Fitzthal 8-9 St.
(2 Führer ä 7 fl.), ziemlich beschwerlich, doch gefahrlos und höchst loh-
nend. Von Vent auf Stablein (2 St.) s. oben ^ dann r. am Wilden Mannt
vorbei über Felstrümmer u. Moränenschutt auf den (l^ja St.) Tai^fkar-
gletscher und über diesen, zuletzt 1. etwas steiler zur (1 St.) Passhöhe
(ca. 32(X)m) zwischen 1. Tau/karkogly r. Weissem Kogl (3417m), mit präch-
tigem Blick auf die östl. Oetzthaler Berge (Bamolkogl , Firmisanspitze,
Schalfkogl, Hintere Schwärze, Thalleitspitze; unmittelbar I. die impo-
sante Wildspitze). Hinab über das weite obere Firnmeer des grossen
■'f' Mittelberggletschers (1. Hohe Wand und Rechter Femerkogl) , dann den
Linken Fernerkogl umgehend über den untern spaltenreicheren Theil
des Ferners und vor dem Absturz r. hinüber auf den Karies-Gletscher
(r. der Hangende Femer mit prachtvollen Eisbrüchen) zum (2'|2 St.) Reihen
Karle {Karlskopf, 2893 m), einem Felsvorsprung mit schönstem *Ueberblick
des gewaltigen Mittelberggletschers, der hier in grossartigem Absturz
sich ins Thal senkt ; w. der hohe Eiskamm zwischen Pitz- und Eaunser-
thal mit dem grünen Biifelsee am Fuss der Verpailspitze, tief unten
das Pitzthal. Hinab r. neben dem Gletacherabsturz auf neu angelegtem
Fusssteig über Fels, Trümmerhalden und jähe Geröllwände, znletzt im Thal
über die hohe Sloräne auf den Gletscher und quer über die gut gang-
Otiiiluü. NIEDERJOCH. 37. Route. 209
hare ZancEe denselben, dann durch Gebüflch am 1. Ufer des Bachs nach
f2>|2 St.) Mittelberg (8. 213). — Sehr lohnende Fortsetzung dieser Tour :
von Mittelberg über das Oelgruhenjoeh zum^ Oepatsehhaus (S. 217) ; dann
entweder über den Qepatsehfemer zurück nach Vent, oder über das
Weissseejoch nach Langtat^fers und Mals Tveril. S. 218).
Ins Pitzthal über das Sextenjoch f3238m), 9 St. bis zur Taschach-
hntte, mühsam (2 Führer k 1 fl.) ; das Joch liegt zwischen Hoehvei^agt-
u. Serhsegerten - Femer ^ n.ö. von der Hoehvernagtspitze (3i2Sm). — Ueber
das Taschachjoch (3252m), zwischen Hochvernngt- und Tascha€h-Fernei\
10 St. bis zur Taschachhütte, beschwerlich (2 Führer ä 7 fl.). — Seiter-
JÖCHL f9090m). zwischen Innerer und Äetuserer Schwarzer Schneide^ be-
schwerlich und wenig lohnend (bis Mittelberg 8 St. : 2 Führer k 7 fl).
Ins Kaunserthal über dns Gepatschjoch (322r)m), schwierig (10 St.
bis zum Gepatschh'^n». 2 Führer k 8V2 A-); besser über das Guslar- und
Kesaelwand-Joch (10-11 St. . 2 Führer a 8V2 fl)- Von Plattet (s. unten)
über den Hochvernngt- u. Qtislar-Ferner zum Ouslavjoch (3325m) zwischen
Kesselwandspiize (.3402m) und Fluchtkogl (3588m) (letzterer vom .loch in
1 St. zu ersteigen, *Anssicht) ; dann über den Firn des Kesselwandgletschers
zum Kesselwandjoch (3264m) und auf den gewaltigen Gepatsch - Femer.
Der directe Abstieg durch den „Sumpf", den zerklüfteten Boden des
Gletschers, ist bedenklich: man umgeht denselben nach 1 , aegen die
Weissseespitze hin und wendet sich dann r. zum Rauhen Kopf C2984m). zu
dessen Seiten der Gletscher in grossartigen Eisbrüchen abstürzt; Abstieg
steil u. mühsam, zuletzt über die flache Gletscherzange zum Gepatschhaus.
Nach Lang tan fers über dns Langtauferer Joch (3170m), 10-11 St.
bis Hinterkirch, lohnend (2 Führer & 6 fl ). Vom Hochjochweg über den
Hintereis- Ferner zum Joch zwischen Vernagelwand und Langtauferer
Spitze; hinab über den Langtauferer Femer zur Malager Alpe und nach
Hinterkirch (8. 219).
Ins Matscher Thal über das Hintebeisjoch (3458m), höchster
Pass des Oetzthals, beschwerlich aber grossartig (12 St. bis zum Glies-
hof, 2 Führer ä 8V2 fl.); vgl. Weisskugel (S. 2(18).
Der Weg über das Niedexjoch (3000m) steigt 2 St. massig steil
bis zum Marzellfemer und führt V2 St. an demselben entlang
oder auch darüber hin zur Sanmoarhätte (2522m) ; schöner Blick
ö. auf den grossen Schal/ferner^ der sich unten mit dem Marzell-
femer vereinigt ; s. über letzterm Marzellspitzen und Similaun (auf
die Kreuzspitze s. oben). Von hier erreicht man bald den zer-
klüfteten Niederjochfemer und in I1/2 St. die Passhöhe ; überraschen-
der Blick in das wilde Schnalserthal, von hohen Bergen umgeben,
im Hintergrund die Ortlerkette. Hinab steil und ermüdend über
Fels- und Grashänge ins Tisenthal nach Ober- Vemagt und (2^/% St.)
Unser Frau im Schnalser Thal (S. 210).
Vom Nieder.joch auf den ^Similaun (3509m) 2>|2-3 St. beschwerlichen
Steigens (zwei Führer a 4 fl.). Die Aussicht reicht nach O. bis zum Gross-
glockner, nach S. bis in die Gegend von Verom. , nach W. bis zu den
Bern er Alpen. Bei gehöriger Vorsicht gefahrlos.
Die meisten Reisenden wählen jetzt von Vent den Uebergang
durch das Rofen-Thal über das Hochjoeh (2875m) (Saumthiere
8. S. 204). Der Weg ist zwar 1^/2 St. weiter, als der über das Nie-
derjoch, aber bequemer und lohnender, weil er mehr in die Gletscher-
welt hineinführt. Zudem lernt man den verrufenen Hochvema^t-
Femer näher kennen , einen grossartigen Gletscher, der durch sein
Vordringen das Thal abschloss, sodass sich zwischen ihm und dem
Hochjoch-Ferner aus den zufliessenden Gewässern der Rofensee bil-
dete. Dieser brach im J. 1846 durch und verheerte das ganze
Baedbksb'*s Südbaiem. 18. Aufl. 14
210 Route 37. HOCHJOCfl. Oetzthat.
Oetztbal. Auch in den folgenden drei Jahren, besonders 1848,
hatten grosse Ueberschwemmungeu aus ähnlicher Ursache statt.
Seitdem ist der Gletscher stark zurückgegangen und vom Thal aus
kaum m«hr zu sehen (s. unten ; besser vom PLatteiy 2708m, am Ost-
rande, am Abhang des Platieikogls, 21/2 St. von Vent ; Führer 2fl.).
— Im Obern Rofenhof wird noch ein Bohrer gezeigt, den man 1772
von Wien schickte, um den Gletscher abzuzapfen (!).
Von Vent bis (1/2 S*-) ^ofen (2004m) über Matten. Auf den
Rofener Höfen, bewohnt von den Familien Klotz und Ostrein, fand
einst Friedrich mit der leeren Tasche (S. 174) gastliches Asyl. Als
er wieder zu Macht gelangte, bewilligte er den Bewohnern Steuer-
freiheit, die erst 1849 zurückgenommen wurde. Der Pfad über-
schreitet 5 Min. oberhalb die Ache und führt am r. Ufer an der Berg-
wand langsam steigend hinan; Y4 St. Denkstein für den 1868 hier
umgekommenen Führer Cyprian Granbichler (sein Grab ist auf dem
Kirchhof zu Vent) ; Y2 St. weiter erreicht man die bis hoch auf die
r. Seite des Thals emporgeschobene Moräne des Hochvemagl-
femerSj die man in ^4 St. überschreitet (am jenseitigen Ufer das
breite geröU überschüttete Bett des Gletschers, von dem nur hoch
oben ein kleines Stück sichtbar ist; s. oben). Dann noch 1 St.
(unterwegs Aussicht auf Langtauferer Jochspitze und Weisskugel)
zum Hochjoch-Hospiz des Wirthes Grüner in Söldeu (2429m), am
Rande des steil ins Thal abstürzenden Hochjochfemers ; w. der
Hintereis- u. Kesselwandfemer mit grossen Moränen. (Von hier auf
die Kreuzspitze s. S. 208; Hintereisjoch und Weisskugel s. S. 208.)
Der Uebergaiig über den gut gangbaren Gletscher erfordert 1 */.> St.
(man überschreitet denselben von der r. nach der 1. Seite; die
Jochhöhe liegt nahe dem s. Ende). Rückblick auf das Rofentha),
Wildspitze; südl. das Schnalser Thal mit der Saluni-Spitze, darüber
hin die Marteller Berge; n.o. Stubaier Femer.
Hinab auf der r. Seite des Oberbergthals auf gutem, in weitem
Bogen allmählich sich senkenden Saumpfad nach (1 V4 St.) Kurzrns
(2011m; Whs. beim Kurzraser Bauer, einfach, aber gut u. sauber),
der obersten Häusergruppe im Sohnalfler Thal, in prächtiger Lage.
lieber das Langgrub- Joch (d041m) ins Matscher Thal, 8 St. Ms xum
Olieshof, beschwerlich, s. S. 221. — Ein nicht beschwerlicher Uebergang
führt südl. über das Taschl-Joch (2786m), mit treffl. Aussicht, ins Sehlan-
demaun-Thal und nach (6-7 St.) Sehlanders an der Vintschgauer Pnst-
strasse (8. 221 ; nächster Weg vom Oetxthal zum Martellthal). — Auf die
Weisskugel (3T41m) von Kurzras in 7-8 St. über den Sleinsdilagfe^'ner,
Hinterei^ferner und Hintereisjoch, sehr beschwerlich, vgl. S. 208. — Jos.
Oamper in Kurzras, Urb. Oritsch u. Oebr. Sanier in Unser Frau, Führer.
Von Kurzras vielbetretener Pfad am 1. Ufer des Schnalser Bachs
durch Wiesen und Lärchenwald nach (IY2 St.) Ober-Vemagt, wo
der Steig vom Niederjoch einmündet (1. Finailspitze und Similaun,
r. Salum-Spitze) und (Y2 St.) Unser FVau (1452m; Oberwirth
Santer; *Mitterwirth Jos. Santer zum Adler; ünterwirth Spechten-
hauser). Das Thal verengt sich ; der Pfad tritt 1 St. abwärts auf
^as r. Ufer und führt hinauf nach (Y4 St.) Carthaus (1328m;
Oetzihal. GtJRGL. 37. Rouie. ^11
*Whs.), ehem. Kloster; n. tief unten die Mündung des Pfossen-
ihaU (S. 212). Weiteram I. Ufer (gegenüber auf steilem Vorsprung
die Kirche St. Catharina) nach (IV4 St.) Ratteis (856m; •Reiner;
f^insp. nach Meran in 3 St., 6 fl.). Hier beginnt die 1875 voll-
endete neue Strasse, welche bald auf das 1. Ufer tritt und, vielfach
in den Fels gesprengt und aufgemauert, durch die wilde malerische
Schlucht in IV4 St. auf die Vintschgauer Poststrasse (S. 222)
hinausführt, 1/2 St. vor Natums (•Post). Von hier nach (2^2 St.)
Meran Poststell wagen tägl. 9 U. Vorm. u. 2 U. Nachm. in IY2 St.;
Einsp. 3, Zweisp. Ö fi.
Die südl. Abzweigung des Oetzthals bei Zwiesehtein (S. 207)
ist das GuROLBB Thal. Bei Zwieselstein über die Gurglet Ache
und am 1. Ufer scharf bergan ; nach 3/^ St. , oberhalb der Mündung
des Timbler Bachs (S. 246), wieder auf das r. Ufer; dann noch zwei-
mal über die Ache, an den Höfen von Pill oder Vnier-Gurgl vorbei,
nach (2 St.) Ober-Gnrgl (1910m; Unterkunft bei dem freund-
lichen Hm. Curat Oärber^, dem höchstgelegenen Dorf Tirols, in
grossartiger Umgebung. Für die eigentliche Gletscherwelt ist,
neben Vent, Gurgl der rechte Ort (Ä. Grüner, Alois u. Peter Paul
Gstrein , Nie. und Tob. Sanier, Alois und Rup. Scheiber, Führer).
Aufwärts gelangt man nämlich in 2^/2 St. an den Gurgler oder
Grossen OetsslhaUr Femer, der Y2 St. weit über das 8.0. sich ab-
zweigende Langthal hinaus gewachsen ist, und das Thal absperrt.
Im Langthal lugt der Langihaler Femer hervor. Die Kluft zwischen
beiden Fernern ist im Frühsommer durch den 1/2 St. I.,y4 St. br.
Langthaler Eissee (^Gurgl^ Lake, 2cJ83m) ausgefüllt, in dem zahl-
reiche gletscherblaue Eisblöcke schwimmen (im Juli fliesst der See
regelmässig ab). Der Weg (für Geübte Führer unnöthig) führt von
Gurgl 1. ansteigend über den Abfluss des Gaisberg-, dann des Roth-
moos-Femers zur Gurgler Alp und um das Langthaler Eck (2819m)
herum zum See. Guter Ueberblick vom Ramolwege(s. unten); loh-
nend auch die Wanderung am Ostrande des Gurgler Gletschers am
Schwarzen Kamm hinan zum Steinernen Tisch (2914m), 4 St. von
Gurgl (nur mit Führer, 3 fl.). — Hübscher Spaziergang zum Gais-
berg femer (1 St., Führer 1 fl. 80 kr.); vom Mutberg (2659m), dem
Rücken zwischen Gaisberg- und Rothmoos-Thal, treffl. Ueberblick
der beiden Gletscher und der grossartigen Umgebung (von Gurgl
172 St., mit Wegweiser).
Uebbroänoe von Gurgl. Xacli Vent über d s *Ilaniöljoeli (3i82m),
unsehwierig und höchst lohnend (7-8 St. , Führer 4 fl. 40 kr.). Beim
Widnm über die Ache und auf neuem von Hrn. Curat Gärber angelegten
Beitsteg an der 1. Thalwand meist über Grashänge allmählich hinan, mit
treffl. Blick auf den Gurgler Gletscher, den Langthaler Gletscher und
das im Hochsommer meist leere Bett des Eissee's, zum (3 St.) Köpße;
dann r. etwas mühsamer zum (1 St.) Ramolgletscher und über denselben
zum (ijs St.) Joch , einem mit Felstrümmern überschütteten scharfen
Grat zwischen r. Kleinem Rumolkogl und 1. Hinterm Spiegelkogl. Prächtige
Aussicht ö. über das weite obere Firnmeer des Gurgler- und Langthaler-
Ferners, von Hochwildspit/e, Falschungspitze etc. überragt, in der Ferne
14*
212 BouU38. PITZTHAL.
»ngebl. der Grossglockner , w. namentlich auf die majestätische Venter
Wildspitze, die hier zuerst sichtbar wird. Hinab über den nicht nnbe-
deHtenden JSpiegelgletseher und dessen r. Seitenmoräne, bald anf besserem
Fusspfnde über Grashänge hoch an der r. Seite des Niederhält (I.
hübscher Blick auf den ^Niederjochferner bis zur Jochhöhe r. von dem
blendend weissen Similann, weiter r. Kreuzspitze , vorn Thalleitspitze) ;
dnnn im Zickzack, zuletzt durch Zirbenwald ins Venter Thal und über
die Ache nach f2-3 St.) Vent (S. 207). — Die Besteigung des * Vordem
Ramolkogls (S. 20S) lässt sich mit einem Mehraufwand von 3i|2 St. mit
dieser Tour verbinden (vom Spiegelgletscher aus •, vom Joch sehr schwierig).
Geübten Bergsteigern ist die Besteigung des *SohaIfkoirl« r3&35m) mit
Abstieg nach Vent sehr zu empfehlen (10 St. , Führer 7 fl. 60 kr.). Vor
dem Köpfle (s. oben) vom Bamolwege 1. ab am Abhang entlang über
Rasen u. Fels, weiterhin über Schnee an der Firmisan- Spitze vorbei von
der N.-Seite her zum (6 St.) Gipfel, mit vorzüglichem Ueberblick der
Oetzthaler Eiswelt. Abstieg über den Diem- Ferner, eine kolossale alte
Moräne und an steilen Abhängen entlang ermüdend; bis Vent 4 St.
Ins Passeir über das Timbler-Joch (2480m), 5 St. von Gurgl oder
Zwieselstein bis Sehänau^ s. S. 244; Führer 4 fl. (von Schönau über den
Sehneeberg nach Ridnaun und Slerzing s. S. 225).
Ins Schnalser Thal über dos Gürglee- oder Eisjoch (30B4m)
schwierig, 10-11 St. bis Carthaus, 2 Führer ä 6 fl. nöthig. Der Weg führt
über den gnnzen Ourgler oder Oro»$en Oetzthaler Ferner (s. oben) zur
(5 St.) Jochhöhe zwischen w. Falsehunggpitte (3348m), ö. Höhe WHde (3477m),
Aussicht beschränkt ; hii^ab äusserst steil und unangenehm nach (2^2 St.)
Eishof ^ dem obersten Hof im Pfosfenthal (20fi8m) und thalab ins Schnalser
Thal nach (3 St.) Carthau» (S. 211). — Ein andrer beschwerlicher Paas
führt den Langthaler Femer hin^n über das Lanothalkr Joch (31ö2m)
nach Lazins im obersten Pf eider Thal (7^ St., 2 Führer ä 5 fl.) ; von dort
fintweder dieses hinab nach (1 St ) Plan und (3 St.) Moos im Passeir (S.
2i5) ; oder durch das Lazinser Thal und über Am Spronser Joch n^^ch Dorf
Tirol und (5-6 St.) Meran (8. 2?^8). — TJeber das Roihmoosjoch , 6 St. von
Gurgl bis Plan, gleichfalls beschwerlich, lohnend.
38. Das Pitzthal.
Vergl, Karten S. 216, 312.
Der Besuch des Pitsthals, des w. P <rallelthals des Oetzthals, ist so-
wohl Bergsteigern, die hier eine Reihe lohnender Aufgaben finden, als
auch weniger geübten Wanderern zu empfehlen, welche ohne viel
Zeit und Mühe einen Blick in die Oetzthaler Gletscherwelt tbun wollen.
Bis Mittelherg^ 10 St. von Imst und V4- St. vom Gletscherende, schlechter
Fahrweg (Pferde oder Maulthiere in Imst. Wenns und St. Leonhard). Wer
nicht nach Imst zurück und auch über keinen der Glet«icherpä3se gehen
will (Oel gruben j och auch für Unareübte nicht schwierig), kann über das
Pillerjoch (s. unten) leicht ins Innthal oder über das Breitlehner Joch
ins Oetzthal gelangen.
Der schmale Falir"weg ins Pitzthal führt bei Bfennhichl (S. 198)
steil hinab an der Friedrich- August-Kapelle (S. 198) vorbei, auf
der „langen Brücke" (720m") über den Inn, dann wieder hinan nach
fl St.) Arzl (Whs.), auf einer Bergterrasse am Fuss des Burmtall»
f 1049m) schön gelegen; l. in tiefer Schlucht der Pi<Äcn6acA. Weiter
am Abhang des Veneihergs durch das freundliche , von zahlreichen
Bauernhöfen belebte Thal nach fl V2 St.) Wenn» (974m ; *Post') [von
hier über den Pülersattel (1408m) in 5 St. nach Pontlatz oder r.
hinab über Flies in 6 St. nach Landeck, leicht]. Nun 1. hinab
über den Bach und ansteigend (1. oben bleibt Jerzena) in engem
^hal am Wasserfall des Stuibenbachs , dann mehrfach an Weilern
MITTELBERG. 38. Route. 213
und Gehöften (Riizenried^ Wiesen, Zaunhof, Hairlach) vorbei nach
(31/2 St.) Bt. Leonhard Cl397m; l'nttrwirtk; *Fo8t bei Neuner),
HauptOTt des Thals; r. der Fall des Schwammbachs , 1. (^s.ö.) Hohe
Oeige (^3391 m) und Fuikogl (3cJ41m). Weiter am Fall des LekUbachs
(^r.) vorbei nach Trenkwald, wo 1. der Pfad vom Breitlehner Jöchl her-
abkommt (S. 206), undübert2V2St.)Pfanj)fCfO55(;i609m; Whs.),
das letzte Dorf, nach (1 St.) Mittelberg (^1792m), dem letzten Hof
{^Whs. von Dominik Schöpf, lÜ Betten), in schöner Lage ange-
sichts des prächtigen * Mittelberggletschers (S. 208), der sich 1 St.
aufwärts in grossartigem Absturz ins Thal hinabsenkt. Besuch
lohnend ; bis zum Ende des Gletschers V4 St. , dann quer über die
flache gut gangbare Zunge zur r. Seitenmoräne 1 St. (weiter zum
Karlskopf s. unten).
AusPLüOB und BEsaTOUREN von Mittelberg (Führer T. Ennemosery
Jos. Santeler, AI., Dam. und Leander Schöpf, AI., Franz, Jos. und Js.
Dobler). Zum «Tatchachgletflcher (Führer bis zur Glubhütte 3ü.; am
besten mit dem Besuch des Kiffelsee^s zu verbinden, dann sehr lohnende
Tagestour). Von Mittelberg s.w. auf der r. Seite des Tasehachthals zum
(13|4 8t.) Uletscherende und über die gewölbte Zunge zur 1. Seitenmoräne,
diese übersteigen (zuweilen grosse Spalten, Vorsicht) und über Grashänge
hinan zu der auf einem Vorsprung des Pitzthaler Urkund gelegenen (1>|4 St.)
Tcuchaehhütte (2435 m), von der Sect. Frankfurt erbaut und gut eingerichtet
(Benutzung bei Tage 4ü, Nachtlager bO kr., A.V.-Mitglieder die Hälfte),
mit prächtigem Blick auf den in grossartigen Eisbrüchen abstürzenden
Taaehachfemer, von schimmernden Fimschneiden umgeben (1. der Hintere
Broehkogl, 363dm) ^ w. der Sechsegerten/emer (s. unten). — Zum Kiffelaee
(22döm), 2 St. (Führer 1 fl. 50 kr.), lohnend. Der Weg führt von der
Ta»ch€Kh-Alp steil empor ', von der Anhöhe ö. vom See iam Mutten, 2340m)
schöner Blick auf Mittelberg- und Taschachgletscher, Hohe Geige,
Puikogl etc. Den Abstieg kann man ins obere Taschachthal nehmen
(prächtige Blicke auf Taschach- u. Sechsegerten-Ferner) und erreicht dann
unweit des Gletscherendes den Weg zur Taschachhütte (s. oben), auf
dem man zurückkehrt. — Vom Mittagakogl (3158m) (4>|<i St., Führer 4 11.)
guter Ueberblick der drei Gletscher.
Die Besteigung der Wildspitze (3776m) erfordert von Mittelberg 7-8 St.
(2 Führer ä 8 11., bis Vent 10 fl.)^ letzter Anstieg sehr steil (vgl. S. 208).
— Bohe Geige (33ölm : Führer 5 fl.)-, Vorderer Brunnenkogl C3397mi 5V2 fl.)i
Vord. Broehkogl (36iöm-, 2 Führer a 6 fl.) und Puikogl (334im^ ÖV2 Aj
sind von Mittelberg gleichfalls zu ersteigen.
Uebebgämgb: Kach Sölden über das Pitsthaler (SÖldener) Jöchl
(3032m) 7-8 St., Führer 5 fl. Ueber das untere Ende des Mittelbergglet-
schers , dann I. über Grashänge, Geröll und Fels steil hinan zum Joch,
auf der Südseite des Pollesfemers', hinab über den Rettenbaeh/emer und
durch das Rettenbaeftthal nach Sölden (S. 207). — Weit lohnender ist der
Uebergang nach Vent über das ^Tat^fkarjoch (vgl. S. 208^ 2 Führer ä
7 fl. nöthig)', Anstieg zum Karlskopf, 2 St., durch den 1877 von der
A.V.-Sect. Imst angelegten Fusssteig sehr erleichtert. — IJeber das Beiter-
jöchl nach Vent weniger lohnend (vgl. S. 209). Bextenjoch und Tasehaeh-
joeh, grossartig aber beschwerlich, s. S. 209.
Ins Eaunserthal über das *OelgTubenjoch (3006m) 7i|2 St., nicht
schwierig, lohnend (Führer 6 fl.). Bis zur Taschachhütte (3 St.) s. oben^
auf der Westseite des Hügels 1. hinab auf den Sechsegerten/emer und
über diesen bequem hinan, weiter aufwärts mit schönem Bückblick auf
die Wildspitze und den w. von ihr auslaufenden hohen Fimkamm, zur
(2'|2 St.) Jochhöhe, einem flachen Schneesattel zwischen Innerer und Aeus-
serer Oelgrubenspitze (erstere, mit sehr lohnender Aussicht, vom Joch un-
schwer in 3|4 St. zu ersteigen)^ etwas unterhalb auf der Westseite der ge-
wöhnliche Ruheplatz^ Aussicht beschränkt (Lunten der kleine Oelgrubenglet-
214 Route 39 > MIEDERS. • Stubnithal.
scher mit gewaltigen Moränen). Hinab über Geröll und Grashänge, bald auf
erkennbarem, nachund nach besseren Pfade zum (2 »St.) Gepatschhaua (S. 217).
— Andere Uebergänge ins Kaunserthal sind das ^Madatschjoch (c. 2440m)
zwischen Verpail^tzen und Schtodbenkopf (6 St. von Plangeross bis Feuch-
ten, nicht schwierig ^ Führer 5 fl.) ; das Vekpailjoch (2801m) zwischen
Schwab enkopfVirvA Sonnenkogel (8 St. von Trenkwald bis Feuchten, beschwer-
lich ■, Führer 4 fl. 40 kr.); das Tiefemthal- oder Wallfaubts-Jöchl r27ö8m)
zwischen Petuehelkopf u. Tn»tkopf (7 St. von St. Leonhard nach Kalten-
brunn oder Feuchten, anstrengend; Führer 4 fl. 40 kr.); und das Nieder-
jüCHL (23P8m), 5 St. von Ritzenried oder Zaunhof nach Kaltenbrunn,
am Krumpensee vorbei (nicht schwierig, Führer 4 fl. 40 kr.).
39. Das Stubaithal.
Vergl. Karte S. 216.
Das *Stubaithal, das Hauptthal der den Oetzthaler Fernern im wei-
teren Sinne angehörenden Stubaier Gruppe, vereint auf kurzer Strecke
eine Reihe der verschiedenartigsten Hochgebirgsbilder und bildet zugleich
(über das sehr zu empfehlende Bildatöckl-Joch) die nächste Verbindung
zwischen Innsbruck und dem innem Oetzthal. Fahrweg bis 2 St. ober-
halb Xeustift; Stellwagen von Innsbruck (Rother Adler) täglich (1877
2 U. Nm.) nach Vulpmes in 4i|« St. für 90 kr. (von Vulpmes 4 U. früh
in 3^14 St.); Einspänner von Innsbruck zur Stefansbrücke 3 fl., Zweisp.
4 fl. 80 kr.; nach Schönberg 5 fl. 60 u. 9, Vulpmes 8 u. 13, Neustift 10
u. 17i|2 fl. — Fussgänger gehen am besten auf der Brennerstrasse bis zur
Stefansbrücke, dann auf dem alten Brennerweg nach Ober-Schönberg; oder
mit Bahn nach Patsch, dann den S. 223 beschriebenen Weg.
Die Brennerstrasse umzieht in grossen Windungen ansteigend
den Berg Isel (S. 176; die alte Strasse bei der ersten Biegung 1.
hinan kürzt) und führt dann hoch auf der 1. Seite des tief einge-
schnittenen Sillthals fl. unten die Brenuerbahn mit verschiedenen
Tunnels) am (8/4 St.) Whs. Gärherhach, weiter am Schupf en-Whs.
flSOO Hofer's Hauptquartier) vorbei zur (8/4 St.) StefansbrückCy
die in kühnem 35m weiten Bogen den aus dem Stubaithal kom-
menden Butzbach überspannt. Jenseits bei Unter-Schönberg (704m ;
*Wh8.) theilt sich die Strasse : der alte Brennerweg (an demselben
eine Marmortafel mit lat. Inschrift , Geschichte der Strasse seit der
Römerzeit) steigt r. ziemlich steil , während die neue Strasse 1. um
den Bergabhang herumbiegt und durch das Sillthal nach(lV4 St.)
Ober- Schönberg (iOO^m) fühlt. Kürzer und für Fussgänger weit
lohnender die alte Strasse; heim (^/^St.^ Zollhaus, dem ersten Hause
von Ober- Schönberg (das Whs. 200 Schritt weiter) vorzüglicher
*üeberbliok des Stubaithals, r. Sailespitze, 1. Waldraster- oder
Seriesspitze und Habicht, bis zu dem eisgekrönten Hintergrund
(Wilder Freiger, Pfafifenkamm, Sulzenauferner) ; unten die Schlucht
des Butzbachs und die Dörfer Mieders, Vulpmes etc. (auch als
besondrer Ausflug von Innsbruck sehr lohnend; Einsp. s. oben).
Nun allmählich bergab nach (8/4 St.) Mieden (973m ; *Traube^,
Hauptort des Thals, Sitz des Bezirksamts, am Fuss der zer-
klüfteten Seriesspitze (27 iÖin) hübsch gelegen (von hier über Wald-
rast nach Matrei s. S. 2231. Dann über den Butzbach (r. das Dorf
Telfes') nach (1 St.) Vnlpmes (927m; Pfurtscheüer ; Lutz), mit
lebhafter Eisenindustrie (Steigeisen etc.).
Stuhoiihnl. RANALT. 39. Route. 215
Lohnender Ausflug zur (2 St.) Sehlieker Alpe (lß21m)f von wo die
Besteigung des Hohen Burgstalls (2609m), mit höchst lohnender Aussicht,
ohne besondere Schwierigkeit auszuführen ist (3 St., Führer 2^t fl.);
Abstieg auch zum Bärenbad oder direct nach Neutiift (s. unten).
Wer Vulpmes nicht berühren will, bleibt am r. Ufer ; der Fahr-
weg fuhrt weiter über Medras und Nedetj an der Mündung des
Pinneser Thals (s. unten), nach (IY2 ^^•) Heustift (987m; *zum
Salzburger; Hof er), letztes Kirchdorf des Thals, das sich ^4^1.
weiter bei Müders in r. Oberberg, 1. ünterberg scheidet.
reber das Pinneser Joch nach Gschnitz lohnender Ueber-
gang (7-8 St., Führer S^fz fl.); zurück nach (3(4 St.) JTeder (s. oben) und
im Pinneser Thal hinan zur Alp Auf der Im ( IsseHcmger ., 1403m) und der
(2 St.) Pinneser Alp (1527m) (üebernachten besser in der »ja St. höhern
A7/raI/}); dann steil zur (2i{2 St.) Jochhöhe (2364m), mit schönem Blick
auf TribulauB etc., und hinab nach (2i|2 St.) Oteknitz (S. 223). — Die Be-
steigung des ^Habicht (3274m) , mit berühmter Aussicht , läset sich mit
dieser Tour verbinden (beschwerlich, nur für geübte Bergsteiger; Führer
5 fl.) ; übernachten in der Karalp (s. oben), früh zur Jochhöhe, dann r.
über den Grat und den Gletscher zur Spitze (5 St.). — Pancras Oleinser^
ürhan Loisly Friedr. Jennewein und Jos. PfttrUcheller in Neustift, Führer.
In den Oberberg lohnender Ausflug (5 St. bis zum Alpeiner Ferner. Führer
unnöthig). Am r. Ufer des Alpeiner Bachs hinan zum (1 St.) Bärenbad
(1257m), kleines sehr einfaches Bad (von hier auf den Hohen Burgstall
4 St. ; besser von der Schlicker Alp, s. oben) ; dann an der Alp Seeduck
vorbei zur (2 St.) Alp Stöeklen (gute Unterkunft, 4 Betten), 1/4 ot. unter-
halb der Alpe Ober-Iss (1828m), in schöner Lage (n. Hohe Villerspiixe^
3095m; über das Homthaler Joch ins Lisenzer Thal s. S. 206). Xun steil
und steinig einen Felsriegel hinan zur obersten Thalstufe mit der (1 St.)
letzten Alp Alpein (2043m) ; trefflicher Blick auf den grossen Alpeiner-
oder Thal-Ferner^ dessen Ende (2225m) man von der Alp am 1. Bach-
ufer hinan in 1 St. erreicht (Begehung falls nicht frischer Schnee ge-
fallen gefahrlos) ; r. die Kniserköpfe, 1. Sommerwand, in der Mitte Wilder
Thurm und Wildes Hinterbergl. Ein beschwerlicher Uebergang (nur mit
Führer und Seil) führt von hier über das Schwär zenbergj och (dfflGm) nach
Gnes und (7-8 St.) Längmfeld im Oetzthal (S. 206).
Im s.w. fortziehenden Hauptthal, dem ünterberg, führt ein
guter Weg am r. Ufer des Baohs allmählich ansteigend über die
Häusergruppen Schaller, Krosabaeh und Oaateig nach (IV4 ^^t.)
Volderau (bis hierher kann man zur Noth fahren) ; dann über den
Bach, durch Wald, vor VcUbeson wieder aufs r. Ufer und um einen
vortretenden Felsrüoken herum nach (IV4 St.) Banalt (127Öm ;
*Scheidbaeh\ dem letzten Weiler des Thals, in schöner Lage (Frarw
Pfurtscheüer guter Führer).
Sehr lohnender Ausflug von hier auf die «Ffaadler Alp (2151m), mit
Wegweiser (2 fl.); am 1. Bachufer über Grashänge ziemlich steil beraan
7.nr (2 St.) Alp, dann in 1/2 St. auf den vom Seheckbtlhelgrat s.o. au«lauien-
den Vorsprung, wo bei dem Steinmaan treffl. Auisicht auf die Stubaier
Kette, Wilden Freiger, Sonklnrspitze, Zuckerhütl, Suleenau etc.
20 Min. s. zweigt 1. das von dem grossen Orübl-Femer ge-
schlossene Langbthal ab, aus welchem Uebergänge nach ver-
schiedenen Richtungen gemacht werden können (nur mit Führer).
Ins Gschnitzthal über das Simtning-Jöehl swischen Innerer Wet-
terspitze und Bimmingfeuerstein , hinab über den untern gut gangbaren Theil
des Sitnming/emers , lohnend und nicht schwierig (7 8t. bis aur obersten
Alp Lapones, S. 223). Kürzer aber etwas mühsamer iflt das Frauljoeh (2786m)
zwischen Innerer Röthenepitze und Aeusserer Wetterspitze (6 St. bis Lapones).
— Ins Pflerschthal über das Pßerscher Hochjoch (3152m) schwierig
(10-11 St. bis Jnner-I*^erschf S. 224). — Nach Bidnaun über den westl.
216 Route 39. STUBAITHAL.
Arm des Griibl-Femers zum Joch zwischen Hoeh-GHndl (3021m) und Oams-
kogl^ hinab über den Hangenden Ferner zur Agels-Alpe und nach (9 8tJ
Rxdnaun (Ö. 225) , beschwerlich (die Besteigung des Wilden Feuersteins,
8262m, damit zu verbinden). — Ins Passeir über den w. Grüblferner zur
Scharte ö. vom Wilden Freiger (3428m), dann quer über den Ueblenthal-
ferner zur Botzer- Seharte (28<Um) zwischen Botzer u. Königshofer tipitze, uad
über den Hoch-Ferner und S<Uiwartspitz-Femer zur SefitDarzsee-Scharte und
nach (9-10 Üt.) Schneeberg (8. 225), lange und ermüdende Gletscher-Tour,
mit guten Führern ohne Gefahr. Man kann auch vom TJeblenthalfemer
über die Hohe-Stellenseharte zur Timbler (TUmmels-) Alpe und nach Sehänatt
absteigen (vgl. S. 245).
Das Uauptthal biegt nach W. um; der Pfad tritt auf das 1. Ufer
des Bachs und führt an den Alpen Schöngelar und (1^/2 St.) Oraba
(1498m) vorbei (gegenüber der grossartige ^^u^senauer /'"a^^, 40m
^reit, 140m hoch) zur (8/4 St.) letzten Alp Mutterberg (1719m j
am r. Ufer des Baohs (Unterkunft, Heulager).
In die Sulsenau führt von der Alp Grata (s. oben) ein steiler Steig
an der bewaldeten Bergwand 1. vom Wasserfall hinan zur (1 8t.) Sul-
zenau-Alpe Cl847mj in felsumschlossenem Thalkessel (1. Aperer Freiger^ r.
Aperer Pfaff)\ im Hintergrund stürzen zwei Gletscherbäche in Fallen
herab. — Ein schwieriger Uebergang führt von hier über den Snlzenaver
Ferner und das I^affennieder (c. ÜtOOm) , die Einsenkung zwischen OeMtl.
Ffaffeu und Wildem lYeiger, auf den Ueblenthal/emer (s. ubenj und weiter
in 9-10 St. nach Schneeoerg oder Schönau im oltersten Passeir (S. 24o).
Ueber das Mutterberger Joch nach Längen feld 8 8t., be-
schwerlich (Führer 5 11.) \ von Mutterberg w. steil hinan zum Oberleger
der Alpe und durch die Olamergrube (r. oben bleibt der kleine Mutter-
berger Bee^ 2514m), zuletzt über ein Schneefeld mühsam zur (4 St. j Pass-
höhe (3015mj zwischen r. Bockkogl, 1. Dannkopf \ Aussicht beschränkt.
Hinab durch eine Bunse auf ein grosses Trümmerfeld, dann I. quer über
den SuUlhtiler Femer und durch das Sulzthal hinab nach (3 8t.) Ories
(1513m ; Unterkunft bei Hrn. Caplan Falkner) und (1 8t.) Langenfeld (S. 2UG).
Von Mutterberg steigt der Weg s.w., anfangs ziemlich steil,
mit hübschen Rückblicken (n. Buderhofspitze^ 3481m), zur (1 1/2 St.)
Bretdner Hütte in der Obern Femau (ca. 2300m), von der A.Y .-
Sect. Dresden erbaut u. gut eingerichtet (Uebeniachten 60 kr.).
Bester Ueberblick der grossartigen Umgebung vom ^Sgsraseii - Grat
(2636m), n.w. von der Hütte, in 1 St. unschwer zu ersteigen: südl. Pfaffen-
kamm mit Aperem Pfaffen und Zuckerhütl, mehr r. Schaufelspitze, westl.
Bildstöckljoch, Daunkopf, nördl. Höllthalspitzen, Ruderhofspitze etc.
Ueber das ^Bildstftckljoch nach Sölden 7 St., nicht schwierig und
sehr lohnend (Führer von Ranalt 8 fl., für Einzelne 2 Führer rathsam).
Von der Hütte r. hinan über Grashänge, weiter über Moränenschutt und
Felstrümmer zum Schaufelgletscher und über diesen ohne alle Schwierig-
keit, nur zuletzt etwas steiler zur (2^)3-3 St.) Passhöhe (3130m), einem
trümmerüberschütteten Felsgrat w. unterhalb der SehanfeltpUte (3328m);
schöner Rückblick auf die n. Stubaier Gruppe, Ruderhofspitze, Schwarzen-
berg etc., unten der Mutterberger See (s. oben). Nun 1. wenig abwärts an
einer Fislake hin zur W.-8eite des Jochs (bester Ruheplatz), mit präch-
tigem Blick auf die obere Oetzthaler Kette (Wildspitze, Weisskugel, Hin-
tere Schwärze etc.). Dann hinab zum Windacher Ferner und über diesen (^jt St.,
wegen der Spalten Vorsicht rathsam. Seil), weiter durch eine steile Runse
und einigemal über Schnee, zuletzt über Grashänge ins Windaeh- Thal zur
(2 St.) gleichn. Alp mit stattlichen Häusern (Milch) und hinaus, zuletzt
durch Wald (1. der Bach in tiefer Klamm) nach (li)s St.) Salden (8. 207).
Zuckerhütl (.3000m), höchster Gipfel der Stubaier Gruppe, von der
Dresdner Hütte über den FernaugUtscher^ das Femanjoch und Ffaffenjoch in
&*|2 St., mühsam, doch ohne Gefahr (die fjfaß'entchneide wird an der W.-
oder 0.-8eite umgangen); Aussicht äusserst grossartig. Abstieg über den
Ffa^i n-Femer ins Wiudachthal steil und beschwerlich (6 St. Ms Söldenj.
217
40. Von Landeck nach Meran. Finstermünz.
128 Kil. Eilwagen (1877) tagl. 12 U. Mitt. in lö«|« St. (11 Ü.). Stkll-
WAGEN tägl. 6 U. Vm. von Landeck nach Mals (Ank. 6V2 U. Ab.) und von
Mals nach Meran (7 IT. 30 Vm. bid 4 U. 15 Nrn.). — Der Finstermünzpass
von Pmtz bis Isländers und weiter der Weg über die Reschen-Scheideck ist
auch für Fussgänger lohnend.
Landeek (^8l3m) s. S. 197. Die Strasse führt neben dem
SchlosB hin am r. tJfei des Jnn-^ 1. die Abhänge des Venetbergs
(2508m). Der Inn dringt durch eine enge Schlucht und bildet
mehrere Stromschnellen ; am 1. Ufer ein Wasserfall des Urgbachs^
darüber hoch oben das Dorf HoehgaUmigy 1. FlieM und Schloss
Bideneek. Die Strasse steigt bis zum Alten Zoll (Whs.) und senkt
sich dann zur (2 St.) Pnntlatzer Brücke (845m).
Die PoNTLATZEK BRÜCKE wurde den in Tirol eingedrungenen Baiern
zu verschiedenen Zeiten verderblich. Der Tiroler Landsturm vernich-
tete hier 170G3 das bair. Heer, welches durch den Vintschgau nach Süd-
tirol vordringen sollte, so gründlich, dass kaum einzelne Flüchtlinge
dem Kurfürsten Max Emanuel die Botschaft nach Innsbruck bringen
konnten, llicht besser erging es am 8. und 9. Aug. 1809 den 1200 Baiern
die in gleicher Absicht eingerückt w. ren. Die Prutzer Brücke (s. unten)
war von den Tirolern abgetragen , die Pontlatzer dagegen wurde von den
Baiern hartnäckig vertheidigt. Die Sturmglocke ertönte aus jeder Kirche
und Bergcapelle. Von allen Seiten eilte der Landsturm herbei. Felsen
und Baumstämme wurden von den Bergen auf den Feind gewälzt, wäh-
rend das sichere Stutzenfeuer die Reihen mehr und mehr lichtete. »^^^
Regen von Kugeln", sagt der amtliche Bericht in der Allgemeinen Zeitung
vom 29. Sept.. 1809, „fiel auf die Brücke, und Felsen von 6 bis 8' Durch-
messet rollten in den Eingang, zertrümmerten die Kanonen, die Munitions-
und andern Wagen, und» stürzten Mann und Pferd von der Strasse in den
unten fliessenden Inn. Bald war der Engpass mit Felsentrümmern, Bäu-
men, todten und verwundeten Soldaten und Pferden bedeckt."
Ueber Prutz r. auf steiler Felswand die Trümmer des Schlosses
Laudeekj in der Nähe oben Dorf Ladis (1184m), 1 St. von Prutz,
Schwefelbad (massige Preise) ; 1/2 St. höher Obladis (1382m), gut
eingerichtetes Bad mit berühmtem Sauerbrunnen, in schöner Lage, zu
Wagen nicht zugänglich. Bei den Felsen an der Strasse hat der Säuer-
ling einen Abfluss, ^on dem Knaben einen Trunk in Glasen) anbieten.
1 St. Fmti (861m; Rose'), wo die Strasse wieder auf das r.
Ufer tritt, liegt in sumpfiger Ebene am Eingang des Kaunaer Thals.
Das y«ii*^i>* Thal zieht sich bis Kaltenbmnn in östl., dann in südl.
Richtung parallel dem Pitzthal zum Oetzthaler Centralstock hinan. Der
leidl. W'eg (nicht fahrbar) übersteigt den Schuttberg, den der Faggenbach
bei seinem Austritt aus dem Thal angehäuft hat, überschreitet den Bach
bei der Kirche von Faggen und führt dann ansteigend am r. Ufer nach
(1 St.) Kauns (1076m) und (l^js St.) Kaltenbrunn (1263m ^ Eckhardt), be-
suchter Wallfahrtsort in hübscher Lage (über das Niederjöchl ins Pitzthal
8. S. 214). Weiter über NufeU und Vergetschen (1. die ansehnlichen Wasser-
fälle des QMllbacht) nach (1 St.) Feuchten (1269m ; Whs.), dem letzten
Dorf (über das Verpaüjoch oder Madats^joch nach Plangeross s. S. 214).
Oberhalb zweimal über den Bach und wieder am r. Ufer, an Einzel: Öfen
(Wol/kehr, Platt) und den Weilern Ri^enhof und See (nur im Sommer
bewohnt) vorbei, nach 21(2 St. oberhalb der RosMzalp aufs 1. Ufer, zuletzt
wieder aufs r. und durch das Oepatsehloch steil hinan zum (2 St.) Oe-
patschhaos (ca. 190(teii) , von der A.V.-Sect. Frankfurt erbaut ( Wh».^ ö
Betten ä 60 kr. — 1 fl., Heulager 30 kr., Aufenthalt bei Tage 40 kr.. A.
V.-Mitglieder die Hälfte), in schöner Lage auf zirbenbewachsenem Hiigel
angesichts des imposanten *Oepatsch/ernerSj des grössten in Tirol (ll,30lto'
218 Route 40. RIED. Von Landeck
lang). 20 Min. aufwärts am 1. Ufer des ans dem Gletscher abfliessenden
FaggetiboA*^ der oberhalb 3 Fälle bildet, die grofise OepaUehalp. Füh-
rer sind in Oepatsch nicht immer eu finden. — Guter Ueberblick über
den Gepatsch-Gletscher vom Nöderherg (s. unten), auf der Westseite
(2 St., Führer l^j« fl.); umfassender vom Wannethtrg (2B29m) (3 St.,
Führer 2^2 fl.), erst über die flache gut gangbare Zunge des Gletschers,
dann 1. hinan. — Pässe (vgl. Karte S. 212): Ifach Hittelberg im
Pitzthal über das Oelgrubenjoch (3008m) 8 St. (Führer 6 fl.), s. S. 213.
— Nach Vent (S. 20T) über das Gepatschjoch (a225m) 10-11 St., schwie-
rig; besser über das Ke»s«lwand- und OuHarjoch (S. 209). — üeber
das Weissaeejoch C2944m) nach Langtauf ers (6 St., F. 3 fl.), nicht
schwierig, lohnend. Von der Gepatsch-Alp r. hinan über Rasenhänge zum
ersten Absate des Nöderbergs^ mit trefflichem Blick auf den Gepatsch-
gletscher (s. oben), von Fluchtkogel und Kesselwänden überragt; w.
Glockthurm (3351m). Ueber den Faggenbach und r. um den Abhang des
Xöderbergs herum , dann über die Moräne des WeissseegleUehers zum
(2 St.) Weiasee (2596m), am Fuss der schönen Weissseespiize (3530m),
deren Besteigung mit dem Uebergang verbunden werden kann (vom
Weisssee 4 St., beschwerlich aber höchst lohnend; directer Abstieg an
der sehr steilen SW. -Seite nicht zu empfehlen, besser zurück zum Joch).
Hier r. steil hinan über Rasen n. Geröll, dann über den Seejochgletscher
Bur (1»(2 St.) Jochhöhe zwischen Vorderer Karlesspitze u. Nasser Wand (ein
anderes Joch weiter r., mit Bildstock, nicht rathsam). Abstieg vom Joch
über eine sehr steile, meist hartgefrorne Schneewand unangenehm (Vor-
sicht; besser längs der Trümmerhalde r. vom Schnee); weiter über Ge-
röll und Rasen (3J4 St. gute Quelle), dann bald auf besserem Pfade ins
Malag- Thal^ mit schönem Blick auf den das Langtauferer Thal nmschlies-
senden Bergkranz ( Fi'eibrunnerspitze ^ Weisskugel ^ Langtatiferer Spitze)^
und oberhalb des Weilers Malag r. hinab nach {2^2 St. vom Joch) Ilinter-
kirdi im Langtauferer Thal (S. 219) und (2 8t.) Graun (8. 219). — Ueber
das Kaiserjoch C2934m) ins Radurschel-Thal. ziemlich mübsam,
bis zum Radurschel-Haus (s. unten) 5 8t. (Führer 3>f2 fl.).
15 Kil. Bied (869m; *Po8t; Kreuz), stattliches Dorf mit dem
Schloss Sigmundsried , Sitz des Bezirksamts. K. auf der Höhe dos
1. Ufers das Dorf Serfaus (1432m), von dem ein ziemlich müh-
samer, aber lohnender Weg über die Furka (2780m) nach 6-7 St.
See im Paznaun führt (vgl. S. 204).
Die Strasse steigt etwas über ein breites Schuttvorland an der
Mündung des Stallanzer Ba4ih8', r. die verfallne Kirche St. Ckri-
stina.. Dann hinab, dicht am Flugs entlang nach (IV2 8t.) Tlisens
(928m; Wilder Mann); 10 Miu. weiter über den Inn.und am 1.
Ufer nach (IV2 St.)
30 Kil. Pfands (970m), aus zwei Dörfern hestehend, am 1.
Ufer an der Poststrasse Stuben (*Traube ; Post), am r. Ufer Pfunds
(,,das Dorf genannt), in hübscher Lage au der Mündung das
Kadurschel- oder Pfundser Thals. Südwestl. ragt der Pit Mondin
(3162m) hervor, der nördl. Engadinkette angehörig; s.o. der Olock-
thurm (3351m) u. a. Spitzen der Oetzthaler Femer.
Das Badarachel-Thal, an seinem Ausgang eine enge Klsmm, ist weiter
aufwärts ein schönes Alpenthal mit üppigen Wiesen und bis hoch hinauf
bewaldeten Bergwänden; s.tf. im Hintergrund der mächtige Glockthurm
(SSölm). Ein guter Weg, nur anfangs steil, führt durch Wald auf der I.
Thalseite an der Mündung des Pfundser Tscheythals (1.) und des (l'js St.)
Sadersthals (r.) vorbei^ weiter am r. Ufer (nach *\a St. bleibt am 1. Ufer
ein Jägerhaus an der Mündung des Zauderer Tsehepthals) zur (l>}s St.)
grossen Alp Radurschel in prächtiger Lige (neu hergestelltes Unterkunfts-
haus 1877 eröffnet). V2 St. aufwärts bildet der von der obersten Thal-
nach Meran. NAUDERS. 40. RouU. 219
stufe herabstürzende Ritdnrschelhach den schönen Alpl-Fall. — Von hier
über das Kaiserjoeh (2934in) zum (5 St.) Oepatschhaus s. oben. Andre
"Üebergänge führen aus dem obersten Thalende s. über das Schurtl (Win-
kelecljoch) nr.ch Hinterkirch in Langtaufers (s. unten); ans dem Nauderer
Tscheythal s über das Tscheyer Schartl (2804m) nach Langtaufers, w. über das
Tscheyjoch (2667m) nath l^auders ; und aus dem Sadersthal über das Saderer
oder Läbauner Joch (239Sm) nach Nauders (ß St. von Pfunds, leicht und
lohnend-, die Besteigung des Labaitner Kop/s^ s. unten, damit gut zu ver-
binden).
Die neue Strasse überschreitet i/j St. oterhalb Pfunds auf einer
zierlichen Brücke den Inn und zieht sich am r. Ufer allmählich
aufwärts , zum Theil in die senkrechten SchieferFelswände einge-
sprengt (3 Tunnels, 2 Lawinen- Schutzgewölbe), zum Theil auf ge-
mauerten Dämmen, mit einer Reihe schöner Blicke in das enge Inn-
thal, die ihren Glanzpunkt zu (37 Kil.) *Hoch-riiutermun« (11 37m)
erreichen, einigen Häusern an der Strasse, dabei ein *II6tel (Z. 80,
F. 25 kr.). Tief unten die alte Finatermünz (ß77m) mit dem Thurm
und der Brücke über den Inn, prächtiger Blick auf diese, auf den
engen Schlund, durch den der Inn aus dem Engadin hervorströmt,
im Hintergrund die £ngadlner Berge. Fussgänger bleiben von
Stuben bis Alt-Finstermünz besser auf der alten Strasse, von
der die Orossartigkeit der neuen mit ihren zahlreichen von Fels zu
Fels springenden Brücken und Bogen besonders hervortritt. Am
Ausgang des Passes unbedeutende Befestigungen (Fori NaudersJ ;
vorher ein hübscher Wasserfall. — Von Finstermüuz oder Stuben
nach Samnaun s. S. 203. — 1^/4 St.
43 Kil. Kauders (1362m; *Po8t; Mondschein), grosses Dorf
mit dem alten Schloss Naudersberg, Sitz des Bezirksamts.
Ueber Martinnbruck ins Engadin s. S. 279*, von dem Rücken, über
den die Strasse führt, schöner Blick auf die Engadiner Berge. Umfas-
sendere Aus.sicht vom Pizlat (2804m), dem höchsten Punkt des Scheide-
rückens (5 St.), und vom Läbauner Kopf (2721m), n.ö gegen Radurschel
(s. üben), 4 St. m. Führer.
Die Strasse steigt langsam am r. Ufer des Stillen Bachs und über-
schreitet einen Sattel , die Betehen -Soheideck (1493m), Wasser-
scheide zwischen dem Schwarzen und dem Adriatlschen Meer. Hier
öffnet sich, sobald man jenseit des Dorfes (51 Kil.) £e«cften (1490m ;
♦Stern) den grünen Resehen-See erreicht hat , eine prächtige über-
raschende *• Aussicht auf die Schnee- und Eisfelder der Ortler-
kette, welche den ganzen Hintergrund ausfüllen, 1. die Laaser Spitze
und die Tschengelser Hochwand, weiter im Hintergrund der Cevedale,
dann die hohe Pyramide der Kdnigsspitze, zuletzt r. der Ortler selbst
(S. 259) , welcher dann lange , bis Mals und weiterhin , der Alles
beherrschende Mittelpunkt des grossartigen Bildes bleibt.
Die unweit Reschen entspringende Etsch durchfliesst den See,
ebenso den fischreichen Mitter- und Heidtrsee, 3/4 St. Graun
(1521m; Traube), ärmlicher Ort an der Mündung des Langtau-
ferer Thals (im Hintergrund Langtauferer Spitze und Weisskugel).
Durch das freundliche Langtauferer Thal führt ein guter Weg am r.
Ufer des Carlinbaeh» über Bedros» und Kapron (Whs.) nach (3 St.) Binter-
kireh oder Ori^ (i875m ; Whs. 5 Min. unterhalb der Kirche, einfach).
^It 8t. weiter aufwärts beim Huf Malag öffnet sich der Blick auf den
220 Route 40. MALS. Von Landeck
grossartigen gletschererfüllten Thalschluss (Langtauferer Spitze , Weiss-
kngel, Freibrunnerspitze etc.). — Bergtoukkn von Langläufers (Führer
Jos. u. Joh. Blaas, Joh. Thöni): Weisskugel (3741m), über den Langtau-
ferer Ferner^ das Weisskugeljoch und Bintereisjoc/i in 7-8 St., beschwerlich
(vgl. S. 208). — Freibrunnerspitze (337üm), durch die Langgrub und über
den Roüiebenfemer in 5-6 St., gleichfalls beschwerlich; Aussicht gross-
artig. — ^cAa/itop/ (29%m), n. von Hinterkirch gegen Sadurschel, 3 St.,
nicht schwierig und lohnend. — Dameieell (SlSBm), von Kapron durchs
Kühthal in 6-6 St., beschwerlich, prächtige Aussicht; Abstieg event.
durchs Flanailthal (s. unten) nach (4 St.) Mals. — Passe : Nach Oepatsch
über das Weissseejoch (6 St.) s. S. 218. — Nach Vent über das Langtauferer
Joch (10-11 St.) s. S. 209. — Ins Matscher Thal über das Matscher Joch
(3200m), ö. von der Freibrunnerspitze, 8-9 St. bis zum Glieshof, beschwer-
liche Gletschertour (S. 221). — Nach Radurschel s. S. 219.
Die Strasse überschreitet den eingedämmten Carlinbaeh und
fuhrt am Mitter see vorbei nach (IY4 St.)
59 Kil. St. Valentin auf der Heide (143im; Post), früher
Hosplz, zwischen Mitter- u. Heidersee. Unterhalb des letztem be-
g:innt der einförmige Thalboden der Maiser Heide , über den die
Strasse sich abwärts zieht, stets mit prächtigem Bück auf den
majestätischen Ortler. L. mündet das HanaiUhal; r. am Fuss des
Gebirges Burgeis (Kreuz), Dorf mit rothem Kirchthurm und dem
Schloss Fürstenburg j einst Sommersitz der Bischöfe von Chur, jetzt
von armen Familien bewohnt; gegenüber am Berge die vielfen-
sterige Benedictiner- Abtei Marienberg. — 2Y2 St.
68 Kil. Mals (104öm; Post oder AdUr; Hirsch; Oans),
Marktflecken röm. Ursprungs , Hauptort des Obern Vintschgau (von
den frühern Bewohnern, den Venosten, so genannt). In der Pfarr^
kirche ein gutes Bild von Knoller, ein sterbender Joseph.
FussoÄNGEB, die nach Prad und Trufoi wollen, können den schatten-
losen ermüdenden Weg durch das Etschthal von Mals über Spondinig
nach Prad vermeiden, wenn sie von Mals s. nach (ijg St.) Olums (91öm^
*Sonne), von Mauern umgebenes Städtchen mit alter Kirche, hier über
die canalisirte Etsch und nun stets am Fuss des Gebirges hin über
(1^2 St.) Lichtenberg (^Whs.), in einem Wald von Obstbäumen reizend
gelegen, überragt von der gleichn. Burg (s. unten), und (^Js St.) Agums,
Dörfchen mit Burgruine, nach ('ji St.) Prad wandern. — Von Glums auf
das *Olumser Köpß (2389m), 2 St., Führer 2 fl., unschwierig und sehr
lohnend ^ prächtiger Blick auf den Vintschgau, Ortler u. Oetzthaler Ferner.
Nach dem Münster thal führt von Glums (oder von Mals über
Laatsch) w. ein schmaler Fahrweg am r. Ufer des Ranibach»^ anfangs zum
Theil durch Wald, später schattenlos, nach 1 St. auf das 1. Ufer des
Bachs (der Weg am r. Ufer über Riffair zu vermeiden) ; (l'|2 St.) Tauffers
(1232m), hochgelegenes Dorf mit drei Kirchen, überragt von den Ruinen
dreier Burgen, an der Mündung des Avigna- Thals (über la Crutchetia nach
Scarl 8. S. 278). Von hier breite Fahrstrasse; (15 Min.) Schweizer
Grenze; (lö Min.) Münster^ rom. Mustair (124im; Whs.), erstes bündner.
Dorf mit ansehnlicher Benedictiner-Abteikirche. Hinab über den Bam-
bach, 1. ein hübscher Wasserfall (Atta da Fisch) in waldiger Schlucht,
und über Sielva nach (Sj« St.) Bt. Karia (lö88m ; * Weisses Kreuz), grosses
Dorf an der Mündung des Murama-Thals, durch das der Weg zum Wormser
Joch führt (S. 249). Von hier über den Ofener Pass nach Zernetz 8. S.
276; durch Val Scarl nach Schuls s. S. 278.
Beim Austritt aus Mals der uralte Thurm der Froliclisburg. Die
Strasse führt über Tartsch (südl. jenseit des aussichtreiclien TaTt-
ncher Bühels das Städtchen Glums ^ s. oben) nach (IY4 St.)
^hludems (918m), au der Mündung des Matscher Thals ; 1. die dem
nach Meran. EYRS. 40, Route. 221
Grafen Trapp gehörige CAtirftury, in welcher eine werthvolle Waffen-
Sammlung, nicht immer zugänglich.
Ins Xatscher Thal führt von Schlnderns ein schlechter Karrenweg
durch die enge Schlucht des Salumhach» (ein besserer von Mals über
Tart9€h) nach (lif« St.) Maisch (15ö4m; Telser), auf einer Berg-Terrasse
schön gelegenes Dorf mit prächtigem Blick auf den Vintschgau, Ort-
ler etc. ; 10 Min. unterhalb auf einem Felskegel in der Schlucht des
Salumbachs die interessanten Ruinen Ober- u. Unter-Matsch. Weiter
durch schöne Matten nun (2 St.) OUeshof (1818m; Unterkunft), wo sich
der Blick auf den Thalgrund öffnet (r. Langgrxih- u. Ramudel-Femev) und
zur ('I2 St.) Innern Matscher Alpe (2000m); n. der Matscher Ferner mit
prachtvollem Absturz und die Freibninnerspitze. — Bbrotourkn (Führer
Jos. Tsehiggfrei und Franz Guntsch in Matsch) : Remstpitte (S^OOm), 5 St.,
Führer 4 fl. , und Hohes Krevzjoch C2980m), 4 St., Führer 3M2 fl., beide
nicht schwierig, lohnend. — Freibrunnerspitze (3370m), vom Glieshof über
den Matscher Ferner in 6 St. (Führer 5, hinab nach Langläufers 8 fl.);
Salum-Spitze (34dlm), über das Langgmhjoeh (s. unten) in 6 St. (Führer
5. hinab nach Kurzras 8 fl.); Weisskugel (3741m), über das Hintereisjoch
in 8 St. (Führer 7, hinab zum Hochjoch-Hospiz 10, nach Kurzras 10, nach
Langtaufers 13 fl.); alle drei schwierig, nur für geübte Bergsteiger. —
PÄSSE. Veber das Matseher-Joch nach Langtaufers s. S. 220; Hintereitjoch
nach Vent s. S. 209. — üeber das Langgrub-Joeh (3041m) ins Schnalser
Thal, 7-8 St. vom Glieshof bis Kurzras, beschwerlich aber lohnend (Füh-
rer 5 fl.); über das Langgrub-Joch und Hochjoch zum Hochjoch-Hospiz
11-12 St. (Führers fl.); im letztem Fall braucht man nicht nach Kurzras
hinabzugehen , sondern hält sich 1. an der Bergwand und erreicht den
Hochjochweg weiter oben.
?*In der Feme r. jenseit der Etsch das halb zerstörte Schloss
Lichtenberg (i. oben\ Eigenthum des Grafen Ehuen. Bei (l*/4 St.")
NeU'Spondinig (889m; *Hir8ch), durchschneidet r. die Stelvio-
strassefS. 246") in gerader Richtung die breite Thalsohle. (40Min.1
83 Kil. Eyra (899m; ^Posf), an der Grenze von Öfter- und
Vnter-Vintschgau ; gegenüber Tachengel8 mit schlankem Kirch thurm
und alter Burg, von der Tachengelser Hochwand (3371m} überragt ;
in der Nähe das kl. Bad Schgums, neu eingerichtet und aus der
Umgegend viel besucht. Bei (IV2 St.") Laas (869m; Whs.) mün-
det r. das kurze Laaser Thal (über das Rosimjoch nach Sulden s.
S. 261"); östl. das Eishorn der Laaaer Spitze (3299m3. Die Strasse
steigt über einen grossen Sehuttkegel (oben weite Aussicht über
den Vintschgau und südl. auf die Laaser Gruppe mit Hochofen-
"wand und Vertainspitze) nach Kortsch (793m) und (IV2 St.)
94 Kil. Sehlanders (721m; *Po8t\ an der Mündung des
Schlandemaun- Thals (über das Taschl-Joch ins Schnalser Thal s.
S. 210). In der Nähe, bei Qöflan^ Brüche weissen Marmors. 1 St.
weiter, unterhalb Goldrain fl. das gleichnam. Schloss) tritt die
Strasse auf das r. Ufer der Etsch und überschreitet die reissende
Plima, die aus dem hier s. sich öfifnenden MartelltJial (S. 254)
kommt; am Thalausgang auf einem Hügel die Burgen Unter- und
Ober^Montan. 8/4 St. Latf ch (643m ; ^Hirsch") ; jenseits tritt die
Strasse auf überdachter Holzbrücke wieder auf das 1. Ufer der
Etsch und führt hoch über dem hier in engem Felsenbett hinab-
eilenden FlusB nach (1 St.) Castelbell (Mondschein), wo Weinbau
beginnt ; 1. über der Strasse auf einem Felsen in malerischer Lage
i22 ßoutedO. NATtRNS.
das gleichnam. Scliloss, 1842 ausgebrannt. Weiter in breitem,
streckenweise versumpften Thalboden über Tschars (gegenüber auf
einem Schuttkegel Tabland) nach (IV4 St.) Stoben (ööOm), 1877
zum Theil abgebranntes Dorf am Fuss einer kahlen Bergwand;
hoch oben die halbverfallne Burg Juvalj an der früher der Weg ins
Schnalser Thal vorbeiführte (S. 211). 10. Min. vor Stäben 1. an
der Strasse *Leimer^8 Bad Kochenmoos mit Schwefelquelle (gute
Unterkunft auch für Passanten).
Unterhalb Stäben führt die Strasse an der schluchtartigen Mün-
dung des Schnalser Thals vorbei (am 1. Ufer die neue Strasse nach
Ratteis, S. 211) nach (8/4 St.)
113 Kil. Katumg (51 Im; *Po8t')y mit Burgruine; gegenüber
am r. Ufer auf einer Anhöhe Schloss Ihmsberg. Hinter (IV4 St.)
Rahland verengt sich das Thal; ein Sattel, die TöH (508m), trennt
den Vintsehgau vom Etschland. Die Strasse überschreitet (Y2 St.)
das Felsenbett der Etsch , die unterhalb mehrere Stromschnellen
bildet (vor der Brücke Whs. ; n.w. Partschins am Fuss der Tsehi-
yatspitze , im Thalgrund der Partschinser Wasserfall^ S. 243 ; am
r. Ufer der Etsch das kl. Bad Egard) und senkt sich am Abhang
des Marlinger Bergs (S. 243) in weitem Bogen, mit prächtiger Aus-
sicht auf das herrliche Meraiier Thal mit seinen Rebenfeldern, Nuss-
und Kastanienbäumen, durch Dörfer, Kirchen und Burgen belebt
und von schöngeformten Porphyrbergen umgeben. Am Fuss des
Berges (20 Min.) r. die Forster Brauerei und 5 Min. weiter 1. Schloss
Forst (S. 243); hier über die Etsch nach (40 Min.)
128 Kil. Meran (320m), s. S. 238.
41. Von Innsbrack nach Bozen über den Brenner.
Vergl. Karlen SS. 178, 216, 318 u. 288.
126 Kil. Oestkrk. Südbahn. Eilzug in 5 St. für 7 fl. 31 kr. oder 5 fl.
44 kr., gewühnliclier Zug in 6i(2 St. für 6 fl. 12, 4 fl. 59, 8 fl. 6 kr.
(Bahnhof s-Rest&uration in Franzensfeste gut). Aussicht bis Kur Brenner-
höUe rechts, nachher meist links.
Das Brenner-Jooh ist der niedrigste Uebergang über die Hauptkette
der Alpen, eine der ältesten Strassen, schon yon den Römern benutzt,
von allen Alpenstrassen zuerst (.1772) fahrbar gemacht, zu jeder Jahres-
zeit zu passiren. Die Brennerbahn, im Aug. IKüT nach kaum dreijährigem
Bau eröffnet, bildet die kürzeste Verbindung zwischen Deutschland u.
Italien und gehört zu den grossartigsten Bauten. der Neuzeit (22 Tunnels,
(X) grössere und viele kleinere Eisenbahnbrücken waren erforderlich).
(JyÖßsts Steigung von Innsbruck bis zur Passhöhe 1:40 (ömal), vom
Brenner bis Sterzing 1 : 44. Die grossen Yiaducte welche die Semmering-
bahn auszeichnen, hat man vermieden^ die Herstellungskosten wurden
dadurch bedeutend geringer. — Um nur die interessanteste Strecke der
Bahn kennen zu lernen, genügt es bis Stat. OofsensasM zu fahren. Nachm.
zurück.
Inrtsbruek (583m) s. S. 171. Die Bahn führt an (r.) der Abtei
Witten vorbei in einem 682m 1. Tunnel unter dem Berg Isel hin-
durch, gleich darauf durch einen zweiten Tunnel und auf 24m hoher
Steinbröcke zum r. Ufer der Sill, Weiter hoch über defla brausen-
STEIN ACH. 4t. Route, 223
den Fluss ; drüben am 1. Ufer die Landstrasse , die bald auf der
kühnen Stefanabrücke (S. 214) den aus dem Stubaithal kommenden
Butzbach überschreitet (unterhalb das Schupfen- Whs,, S. 214); s.
die schöngeformte Waldraster oder Series-Spitze (2715m). Fünf
Tunnels, dann (9 Kil.) Stat. Patsch C777m); 1. oben das gleichn.
Dorf, von der Bahn nicht sichtbar; w. jenseit derSill der bewaldete
Burgstallj der die Mündung des Stubaithals verdeckt.
Wer von hier ins Stubaithal will (vgl. R. 39), steigt von der Sta-
tion hinab zur Sill, am 1. Ufer wieder steil hinan &nf die Brennerstrasse;
dann entweder auf dieser 1. zur Post Ober-Sehönbtrg und r. zum C)« St.)
Dorf (* Aussicht, vgl. S. 214) 5 oder gerade fort quer über die Strasse und
den Waldweg hinan 0|« St. ^ oben r. halten).
Folgen wieder drei Tunnels, darunter der 950m lange Mühlbach^
Tunnel, der längste der ganzen Bahn. Vor Matrei durchbricht die
Bahn den Matreier Schlossberg; r. neben der Bahn der Felsencanal
der Sill, die hier ein neues Bett erhalten hat. Ueber die Sill nach
18 Kil. Matrei (988m ; *Stem ; *Krone\ schön gelegener Markt,
mit dem fürstl. Auersperg' sehen Schloss Trautsonj ergiebiger Fund-
ort für röm. Alterthümer.
Ein nicht beschwerlicher Weg führt von hier w. über die Wallfahrts-
kirche Wäldratt (1633m ^ *Whs.) am östl. Abhang der Waldraster- oder
Serie»- J^itze nach (3*|2 St.) Mieders (S. 214). Neuer Reitweg von Wald-
rast in *J2-^|4 St. auf das Waldraster Jöchl (1854 m) mit weiter Aussicht.
Weiter führt die Bahn mit der Landstrasse durch die Thalsohle
der Sill ; 1. an der Mündung des Navisthals die Kirche St. Katha-
rina. Dann wieder über die Sill nach (23 Kil.) Stat. Steinaoh
(1046m); der Ort (»Post,- Wilder Mann; Rose), am 1. Ufer der Sill,
an der Mündung des QschnitethalSy ist nach dem Brande von 1853
fast ganz neu aufgebaut; in der Pfarrkirche neue Fresken von Mader.
Ins GtehaitaEthal lohnender Ausflug ; Fahrweg bis (ISt.) Trins (1184m;
^Heidegger), sauberes Dorf am s. Fuss des jBIa^r (2239m) ; vom (ö Hin.)
Calvarienberg hübscher Blick auf den Thalschluss mit seinen Gletschern.
Weiter an dem gräfl. Sarnthein'schen Schloss Schneeberg vorbei in sich
verengendem Thal nach (2 St.) Gsebnitz (i!340m; Einkehr beim Hm. Curat) ,
am Fuss der Pinneser Kalhschroffen (2693m) ; südl. der Tribulaufi (3099m),
n. der Habicht (31?74m), am Thal ende Feuerstein und Schneespitge mit Sim-
ming- u. Feuerstein-Qletscher. Noch UI2 St. thalauf (am Wege ein hübscher
Wasserfall) die oberste Alp Lapones (1413m), 2^\3 St. vom Ende des Sim-
minggletsehers ; von hier über das Simmingjöchl oder das Frauljoch nach
Ranalt im Stubai s. S. 215. — Von Gschnitz nach Neustift über das Pin-
neser Joch und Besteigung des Habidit s. S. 214.
Die Bahn beginnt nun an der östl. Thalwand stark zu steigen
(r. ist der Habicht kurze Zeit sichtbar) und biegt dann bei dem
Dorf Stafflach (S. 181), das r. unten an der Brennerstrasse liegen
bleibt, in das hier mündende Schmimer Thal ein (oben an der an-
dern Seite des Thals die Mündung eines Tunnels, den der Zug einigö
Min. später durchfährt). R. unten an der Mündung des VaUer"
thals (hübscher Blick in dasselbe, im Hintergrund die Gletscher der
Qrobwand und des Kraxenträger) das reizend gelegene Dorf St.
Jodok ; die Bahn beschreibt eine grosse Curve , überschreitet den
Schmimer Bach, durchdringt den Scheiderücken zwischen Schmirn
und Vals mittelst eines halbkreisförmigen Tunnels und flberschreitet
22i Route 41. BRENNER. Von Innsbruck
den .Valser Bach (Aussicht ins Valserthal jetzt links). Nun an
der südl. Thalwand ansteigend (r. 70m tiefer die eben zurück-
gelegte Bahnstrecke), dann mittelst eines gekrümmten Tunnels
wieder in das Sillthal, in dem die Bahn in südl. Richtung hoch am
Abhang des Padauner Kogls weiterführt. 31 Kil. Stat. Gries
(1251m), unten an der Poststrasse das gleichn. Dorf (*Aigner),
als Sommerfrische besucht, an der Mündung [des zum Tribulaun
hinanziehenden ObembergthaU (zu den beiden Seen am Thalende
lohnender Ausflug, 2V2 St.).
Weiter in grosser Curve hoch über dem Sillthal, an dem kleiuen
grünen Brenner-See (1310m) vorbei, über den Vennerbach (}. im
Hintergrund des VennerthaU der Kraxenträger mit kl. Gletscher),
dann zum letztenmal über die Sill^ die hier östl. aus kl. Alpsee am
Fuss der Wolfendomspitze entspringt, zur (37 Kil.) Stat. Brenner
(1362m), in aussichtlosem Hochthal, Wasserscheide zwischen dem
Schwarzen und Adriat. Meer ; gegenüber an der Landstrasse das alte
Brenner- Posthaus (Whs.).
Gleich bei der Station kommt r. in Fällen der Eisak herab ; die
Bahn folgt demselben , anfangs durch ebnen Wieseiigrund , bis
(42 Kil.) Stat. Brennerbad (1326m), besuchtes Bad (neues *Logir-
haus) ; weiter in scharfer Senkung vermittelst eines laugen Dammes
und zweier Tunnels bis (45 Kil.) Stat. Schelleberg (i239m). Zwischen
Schelleberg und der nächsten Stat. Gossensass ist eine der merk-
würdigsten Stellen der Bahn. Letztere Station liegt fast senkrecht
178m tiefer; die Bahn wendet sich in scharfer Curve r. in das hier
mündende Pflerschthal , senkt sich allmählich an der n. Bergwand
und dringt dann mittelst eines 763m langen Kehrtunnels in die
Bergwand hinein, aus der sie tiefer unten in entgegengesetzter
(östl.) Richtung wieder hinausführt (bei der Ausfahrt r. schöner
Blick auf die Gletscher des Pflerschthals, Feuerstein, Schnee-
spitze etc.). Folgt (53 Kil.) GossensaBS (1061m; ^Brauhaus bei
Gröbner, von der Veranda hübsche Aussicht), am Fuss des *Hühner-
spiels (2746m), der neuerdings der vorzüglichen Aussicht wegen
häufig bestiegen wird (Reitweg, 5 St. , Führer augenehm). — Wenn
man bei Schelleberg die Bahn verlässt und auf dem Fusspfad nach
Gossensass hinabgeht, kommt man 10 Min. früher dort an als
der Zug.
Im Pflerschthal schlechter Fahrweg über Anichen bis (.2 St.) Buden
(»der Inner- I^er seh (1251m ; Whs.) ; dann Reitweg xum letzten Weiler
Hinterstein und der (i St.) Hölle (grossartiger Wasflerfall) ; von hier zu
Fuss zur (1 St.) Scfia/alpe Fürt am Fu.ss des Feuersteingletschen (schöner
Absturz, 1 St. weiter aufwärts? bester Ueberblick). Lohnend von hier die
Besteigung der Schneespitze (3i72m), 3»|2 St. m. Führer (Joh. Kuen in
Innerpflersch). Ueber das Pfler scher Hochjoch nach Stubai (schwierig) s.
S. 215.
Die Bahn überschreitet den Eisak an der Einmündung des
Pflerschbachs und führt eine Strecke durch das frühere Bett des
Flusses, für den ein Tunnel durch die vorspringende Felswand ge-
brochen wurde ; weiter hoch am 1. Ufer in engem waldigen Thal
flach Bozen. STERZING. 41. RouU. 225
(l. oben Ruine Straasherg^ r. an der Poststrasse das Doif Ried).
Dann öffnet sich das weite Thalbecken von
59 Kil. Stersing (947m; *Po9t\ *Sckwaner Adlern ^Rose;
* Krone ; am Bahnhof Stoetters Gasth. mit Kestaur.) ; das saubere
Städtchen (1400 E.), durch früheren Bergbau wohlhabend, mit
zierlichen alten Gebäuden , die Uauptstrasse mit ihren zahlreichen
Erkern und den an Südtirol erinnernden Bogengängen (Lauben)
besonders malerisch ^ liegt 10 Min. von der Station am r. Ufer des
hier durch starke Dämme eingezwängten Eisak und wird als Som-
merfrische viel besucht.
Die nähere Umgebung mit ihren schattigen Alleen und die zahl-
reichen hier mündenden Thäler bieten eine Fülle kürzerer und längerer
Ausflüge. Gute Uebersicht des Thalbodens vom Capunnerkloster ; s.w.
der Jav/en (S. 245). — Umfassendere Aussicht über die Stubaier u. Ziller-
thaler Ferner., Eisakthai etc. vom Rosskopf i2lS7m) ^ in 3 St. unschwer
zu ersteigen (Führer Joh. Steiner zu empfehlen). — Saumpfad über das
Penser Joch nach Bozen s. S. 232^ über das PfiUeher Joch ins Zillerthal
s. S. 183.
Durch das w. hier mündende Bidnaun-Thal führt ein viel begangner
Weg über den Schneeberg nach dem Oetzthal (2 Tage bis Gurgl oder
Sölden). Der neue Fahrweg (für die Enabfohr erbaut) geht bis cum
Kasten (s. unten), ist aber durch drei sog. Bremsberge unterbrochen, auf
denen die Beförderung vermittelst Drahtseil-Aufzug vor sich geht; fahren
kann man nur bis zum Fnss des ersten Bremsberges bei Mareith. Der
Weg führt wenig steigend am r. Ufer des das Thal durehfliessenden Oail-
bachs über Oasteig^ an. der Mündung des Jaufentltalt (S. 245), weiter an der
Mündung des Ratschinger Thals vorbei nach (2 St.) Mareith (i075m; "Whs.),
mit dem Stembach^schen Schloss Wolfsthum; dann steiler ansteigend
(erster Bremsberg, s. oben) zu den Häusern In der Oassen 0\4 St. 1. auf
einem Hügel die 8t. Magdalenen- Kapelle mit schönem Blick auf den Thal-
schluss) und nach (I1J2 St.) Ridnaun (1351m ^ Klotz), Hauptort des Thals
mit Kirche. [Lohnend von hier der Besuch des grossen *Uehlenthal-
gletteher* mit seinem Eissee , 5 St. hin und aurück , nur mit Führer. —
Nach Stubai s. S. 216.] Folgt (s/4 St.) St. Lorenz (1479m)-, oberhalb bei dem
Pochwerk (zweiter Bremsberg) 1. ab im Lazagtlial hinan zur Kasten-Aljte
(Wein etc.), dann im Zickzack (dritter Bremsberg) zum (2*|«St.) Eingang
des 730m 1. Kaindl-Stollen» (232Shn^ zum Durchgeben Lieht nöthig; man
nimmt am besten vom Kasten einen Bergknappen mit und lässt sich auf
einem sog. Hund durchfahren). Wenn gefördert wird, so kann man den
Stollen nicht passiren, sondern muss über das Joch gehen, was */4 St.
mehr in Anspruch nimmt, aber der Aussicht wegen zu empfehlen ist.
Jenaeit des Rückens liegt die Thalmulde des SchneebergM mit der Kirche
(»|a St.) St. Martin (2344m ; leidl. Whs.) -, der Bergbau (im 15. Jahrh. an-
geblich 1000 Knappen) neuerdings wieder lebhaft. Nun steil hinab nach
(li|2 St.) Rabenttein (S. 245) und entweder weiter thalab nach (4 St.) St.
Leonhard im Paeseir (S. 245) \ oder wieder bergan nach Schönau und über
das Tiihbler-Joch ins Oetzthal (bis Zwieselstein Ö»]« St., s. S. 245).
Die Bahn überschreitet denP/?<5c/icrßacÄ(S. 183) und führt zwi-
schen Fluss und Fels dicht unter der Burg Sprechensiein hin ; gegen-
über r. die Burgen Thumbwg und Reifensiein, an der Mündung des
Ridnaunthals (s. oben), in dessen Hintergrund hohe Sohneebexge
(Bozer, Sonklarspitze , Freiger) sich zeigen. Weiter auf langem
Damm an dem sumpfigen Stefzmger Moos hin nach Stat. Freienfeld ;
1. am Berge das Dorf Trens, gegenüber Stilfes. Die Bahn tritt auf
das r. Ufer des Eisak (am 1. Ufer die Trümmer der Burg Weifen-
Stein^ angeblich röm. Ursprungs, und das ansehnliche MauU) und
BABD£KfiB''s Südbaiern. 18. Aufl. 15
226 Route 41, BRIXEN. Von Innsbruck
überschreitet den vom Penser Joch (S. 232) herabkommeiiden
Eggerbach. 71 Kil. Stat. Grasstein (837m). Die Bahn tritt nun
in einen Engpass, in welchem 1. das Postwirthshaus von Mittewald
liegt, bekannt durch die Niederlage der Franzosen im J. 1809. Bei
Oberau wurden 550 Sachsen von Lefebvre's Corps gefangen ; die
Thalenge heisst heute noch die Sachsenklemme.
Der Ausgang der Schlucht, die Brixener Klause bei ünterau
(750m) ist in den J. 1833-38 befestigt (Franzensfeste), von Süden
weit sichtbar , starke casemattirte Werke, die den Uebergang über
den Brenner und den Eingang ins Pusterthal beherrschen. Die
Station Franzensfeste (78 Kil. ; *Bahnhofs-Restauraiion , M. 1 fl.
20 kr. ; Post- u. Telegr. -Bureau; Gasth. zum Reifer, einf.) liegt
25 Min. n. von der Festung (Haltestelle). Eisenbahn in das Puster^
thal B. R. 58; gleich unterhalb der Eisenbahnbrücke führt die
Strasse in das Pusterthal über die Ladritscher Brücke , eine alte
liolzbrücke, 48m über dem Eisak.
Die Häusergruppe mit der neuen Kirche unten 1. im Thal
hinter dem Bergrücken ist das 1142 gegründete Kloster Neustiß.
Rechts bei dem hübsch gelegenen Dorf KaÄm (*Villa Mayer; Wald-
sacker) öffnet sich das Schulderer Thal , in dem 1 St. aufwärts das
aus der Umgegend vielbesuchte Bad Schalders (1172m) liegt (über
das Schalderer Joch nach Dumholz 5-6 St., b. S. 231). Der Pflan-
zenwuchs nimmt eine südlichere Natur an, Kastanien und Reben
erscheinen.
88 Kil. Brizen (558m), ital. Bressanone (*Elephanty neben der
Post; Sonne; Goldenes Kreuz, alle in der Stadt, 10 Min. vom Bahn-
hof), neun Jahrhunderte lang Hauptstadteines geistlichen 1703 auf-
gehobenen Fürstenthums, heute noch Sitz eines Bischofs, verleugnet
im Aeusseren die geistliche Hauptstadt nicht. Kirchen aus dem
vor. Jahrh. , Altarbilder ebenfalls, von Schöpf, Unterberger, Troger,
u. a. Tirolern. Die ansehnlichste ist die Domkirche mit zwei
kupfergedeckten Thürmen , 1754 vollendet ; im Innern , am ersten
Altar r., ein gutes Bild von Schöpf, Grucilix. Neben dem Portal r.
der Eingang in die slteii*Kreuzgärtge mit alten Wandgemälden und
vielen alten Grabsteinen, gleich vorn an der Kirche der des Minnesän-
gers Oswald von Wolkenstein (f 1445). Am SW. Ende der Stadt r.
beim Eingang vom Bahnhof die bischofl. Residenz, mit grossem Gar-
ten. — ^/4 St. unterhalb Brixen 1. das stattl. Schloss Pallaus, Hm
Schonberg-Roth gehörig.
Hübscher Ausüug über Tschötseh (s. unten) nach (2 St.) Yelthurns
(Oberwirth) mit Liechtenfltein'schem Schloss (schön getäfelte Zimmer);
hinab zur Landstrasse OJsSt.) oder (mit l*ährer) über Seben nach(l^J2 St.)
Klausen (s. unten). — Auf die *Floae (Blosse oder I^annberff, 2695m),
&-6 St. mit Führer, sehr lohnend; prächtige Aussicht auf Oetzthaler und
Zillerthaler Alpen , Dolomiten etc. Von Brixen direct bester Weg über
das kleine Bad Burgstall und den schön gelegenen Hof Flasbon (2V4 St.);
bequemer über (4 St.) A/ers oder 81. Qeorg (Uebernachten beim Hrn.
Curat), von dort in 21/2 St. zum Gipfel. Die niedrigere w. Spitze heisst
fröllspiUe oder Telegraph (2öülm); bessere Thalaussieht, der Blick auf
'q Dolomiten durch den hohem ö. Qipfel beschr&nkt.
fMch Bozen, KLAUSEN. 41. Route, 227
Die Bahn überschreitet den Elsak ; r. oben das Dorf Taehoitchy
Geburtsort des berütimten Orientalisten Fallmerayer (^f 1861) ; 1.
an der Mündung des Afener Thals (im Hintergrund sind die wilden
Geisel- oder Oaitlerspitzen kurze Zeit sichtbar) die Kirche von
Albeins. Das Eisakthal verengt sich ; 1. die Mündung des Villnoss-
Thals (b. unten), dann
98Kil. Klan86n(511m; *Lamm bei Kantioler; Po««), aus einer
einzigen engen Strasse bestehend , zu allen Zeiten ein in Kriegen
wichtiger Engpass, wie der Name andeutet. Das Benedictinerkloster
Sehen, r. die Felsklippe krönend , mit schöner Aussicht , war einst
rhätische Feste, dann der Römer Castell Sabiona, bis zum 10. Jahrh.
Bischofssitz , zuletzt Ritterschloss. Dem von hier stammenden
Minnesänger Leutold von Sahen würde 1875 ein Denkstein er-
richtet. An dem vortretenden n. Thurm ist ein gemaltes Grucifix,
zum Andenken an eine Nonne, die im Jahre 1809, von Franzosen
durch alle Zimmer verfolgt, sich in die Tiefe stürzte. In der
an das Capuziner - Kloster anstossenden Lorettocapelle wird nach
vorheriger Meldung im Kloster allerlei spanischer Kirchenschmuck,
Gemälde , Bücher u. dergl. gezeigt , Geschenke des Gründers des
Klosters (1699), des Beichtvaters der Gemahlin König Carls II. von
Spanien ; es ist der merkwürdigste Schatz kirchlicher Gegenstände
in Tirol. Joachim Uaspinger (S. 174), der Capuziner, bei dem
Aufstand im J. 1809 einer der Uauptleiter (f 1858 zu Salzburg),
gehörte dem Klaasener Kloster an.
Lohnender Ausflug nach (1 St.) Fonteklaut^ mit schöner Aussicht. —
Ueber Sehe» cum (i St.) Oartuteiner Pochwerk und nach (1 St.) Latafona
(Wh*.)', von hier in 4 St. aufii Latz/ouMer Joeh mit herrlicher Aussicht;
hinab ins Samthai nach Rewttcald und (2 St.) At^eld oder (vom Joch r.j
nach C2 St.) Durtiholz (S. 231).
Oberhalb Klausen öffnet sich Ö. das namentlich für Geologen inter-
essante 5 St. lange Villnön-Thal. Keuer Fahrweg, bei der (i|« St.) Sehmelt
von der Brixener Landstrasse r. ab in die enge Schlucht (oben r. Ouß-
dauriy 1. Theiss) zum (1 St.) Zollhaus Milein* (Whs.); r. oben im Walde
das kl. Bad Froy. Weiter über St. Jo»tf (r. mündet das Flitzthal mit
Mineralquelle) und an den Kirchen (1. oben) St. Jakob und St. YaXtntia
vorbei nach (l'/s St.) S%. Pettr oder Villnöu (1147m ^ ^ Kabeswirth ;
Zellenwirth), Hauptort des Thals. Südl. führt von hier ein unsehwie-
riger u. lohnender Uebergang über die Rasehötzalp nach (5 St.) St. Ul-
rich in Gröden (vgl. S. 233 \ Führer nöthig) ; ein andrer (anstrengend,
nur mit Führer) über das Koßjoch ins oberste Lüsenthal und über die
WürZ'Alp n. vom Peitlerko/el nach (8-9 St.) Untermoy in Bnneher% (8. 3iS).
— Im Yillnössthal liegt iif4 St. weiter aufwärts (Fahrweg) St. Magdalena
in grossartiger Umgebung (südöstl. die wilden mächtigen Geisel- oder
Oaitlerspitzen^ 3182m; s. Sotsehediaherg , ö. Sobutsch u. Ruefenherg). Von
hier über das Sotschedia- Joch (in der Progles-Alp Erfr.) nach St. Ulrich
6 St.; nach Enneberg über das Joch zwischen Sobutsch und Oeiselspitzen^
oder über den Würzen- Pass und die Petzes -Alp zwischen Sobutsch und
Peitlerkofel, 6 St. bis Campill (8. 318), lohnend (nur mit Führer).
104Kil. Waid1>rn€k(463m; Alte Post; neues Qatih. am Bahn-
hof; Sonne, unweit des Bahnhofs , gutes Bier), ander Mündung
des Qrödner Thals. L. hoch oben die Trostburg mit ihren vielen
Thürmen und Zinnen , dem Grafen Wolkenstein gehörig. Von
15*
228 Route 42, BOZEN.
liier n&ch GHroden s. S. 233 ; über Kastelruth auf die Seiaser Alp s.
S. 234.
Die Bahn überschreitet den Grödner Bach , dann den fiisak in
wilder Porphyrschlucht (Kunterswey , nach dem ersten Erbauer der
Strasse genannt). Von (112 KU.) Atswang C379m; *Po8t in Unter-
Atzwang; Whs. in Ober-Atzwang , einf.j, an der Mündung des
Finsterbacha (S. 230) , führt r. ein steiler Weg nach (21/2 St.)
Klobenstein am Ritten {ß, 230). — Nach Seiss , Baizes und VöU
(Besteigung des Schiern) s. S. 234.
Nun wieder auf das 1. Ufer des Kisak und durch mehrere Tun-
nels , beim Whs. Sley über den Mühlbach (1. hoch oben Schloss
PröaselSj im Hintergrund der Schiern) nach (119 KU.) Bluynau
(311m; Bräu), an der Mündung des Tierser Thals {ß. 2312). Noch-
mals ein Tunnel ; am r. Ufer beginnen die rebenreichen Abhänge
der Bozener Leitach (S. 231). Dann tritt die Bahn (und die Land-
stiasse , S. 232) bei dem Dorf Kardaun an der Mündung des Eggen-
thals (S. 232 , 1. hoch oben Burg Karneid) auf das r. Ufer des Eisak
und es öffnet sich der weite herrliche Thalkessel von Bozen (Bozener
JBodeny, von üppigster Fruchtbarkeit, einem unermesslichen Reben-
garten ähnlich ; in der Ferne das reiche Bozen mit schönem goth.
Kirchthurm.
126 Kil. Bozen,
42. Bozen and ümgebongan.
Vergl, Karten 8. 916^ 318,
Oasthöfe. *Kai8Erkronk (PI. b), am Masterplata, Z. von SU kr. «b,
L. 30, B. 30, M. 1 fl. ÖO, F. 50 kr.^ «Hötbl Viotokia (PI. a), um Bahn-
hof, Z. von 1 n. ab, L. u. B. 50, F. fiO, M. 1 fl. äO kr.; ^Mokdscheim
(PI. c), Bindergasse; Erzherzog Heinrich (PI. e), Dominikanerg aase ^
*Kräutmkr'8 Hötbl (PI. f) am Jobaanesplatz , mit besuchter Bierhalle
und Restauration (0. unten) , Z. u. L. 1 fl. 20 kr. ; Schwarzer Ai>lkr
(PI. g), Obetplatz; ^Enoel, Weintraubengasse; Stadt Meran. Lauben;
Schwarzer Greif, Jobannesplata ; Stieol, nicht theuer. — *Badl (PI. d)
n. a. in Ories^ s. unten.
BaataunttioBeii. *Kräutn£r''8 Bisruallk am Johannesplatz;
TsciiuoouEL, Dominikanergasse. Guter Wein im Pfau neben der Post.
KaffahAüMT. KussetTi, neben der Kaiserkrone; Schqraffkr, am
Jobannesplatz, mit schattigem Garten (auch Bier u. Restaur.).
CMdwMluler: JicAttW^^entAaler, Obstplatz, Ecke der Lauben; Schwarz
Söhnte Johannesplatz; Lehfnann^ Bindergasse; Moar^ Silbergasse. — Oon<
•ervirte Früchte u. A. bei RingUr*» Söhne , Lauben 7. ; frisches Obst (be-
deutender Exportartikel): S&dtiroler FrüehU-Expwi-Qesellschafi^ Rausch-
gasse. ^ PhotograpliiMi etc. bei Moser^ Johannesplatz. — Schteimn^ und
Badeanstalt in Gries, unterhalb der Talferbrücke.
BteUwayen nach Veran 6mal tägl. vom Bahnhof und Obstplatz (vgl.
S. 237); nach Kaltem (S. 236) 2mal tägl.; nach Surnthein (S. 231) 2mal,
nach Lana (S. 237) Imal tägl.
Bösen (259m) , itol. Bolsano , mit 9356 Einw. , im MiUelalter
Hanptstapelplatz des Handels zwischen Venedig und dem Norden, ist
heute noch die bedeutendste Handelsstadt Tirols. Die Lage der Stadt
am Kinfluss der n. aus dem Sarnthal kommenden Talfer in den
Eisak, der sich 1 St. tiefer In die Etsch ergiesst , ist reizend ; über-
BOZEN. 42. Route. 229
rasohend treten namentlich ö. , im Hintergrund des Eisakthals, die
phantastischen Dolomitgestalten des Schiern und Rosengartens her-
vor, wahrend w. über den burgenreichen Hügeln von Ueberetsoh
der lange Rücken der Mendel vom Mte. Roen bis zum Gantkofel den
Blick begrenzt (guter Ueberblick von der Talferbrüoke).
Mittelpunkt des Verkehrs ist die Laubengasse mit ihren Bogen-
gängen und Kaufläden und der anstossende Obstplaiz. Zwischen
Stadt und Bahnhof schattige neue Anlagen. Im Juli und August,
wo die Hitze Im Bozenei Kessel äusserst drückend ist, wohnen die
meisten Bozener Familien in ihren Sommerfrischen auf dem Ritten,
in Kollern, Jenesien etc. , von wo sie erst beim Wiederbeginn der
Schulen im September in die Stadt zurückkehren.
Die goth. *Pfanrkirohe (^1.1) ist aus dem 14. u. 15. Jahrh. ; das
w. Portal mit zwei Löwen aus rothem Marmor ist ein Nachbild lom-
bardischer Portale. Thurm von schöner durchbrochener Arbeit,
1619 vollendet. Im Innern hinter dem Hochaltar das Grabmal
des Erzh. Rainer (f 1853), mit Marmor -Relief. Altarbild von
Lazzarini, einem Schüler Tizians.
An der Ostseite führt ein Thorweg mit der Inschrift „Resurrec-
turis'* auf den Oottesaeker (PI. 0,3), mit Bogengängen umgeben ;
in der s.w. Ecke die Giovanelirsche Familiengruft nach einer
Zeichnung von Schnorr, Madonna unter goth. Baldachin.
Das Franoiicanerkloiter (PI. 2) besitzt in einer Kapelle neben
der Saoristei einen gut geschnitzten altdeutschen Altar. — Für
Pflanzenfreunde sind die Gärten des Erzherzogs Heinrich, der Hrn.
Auckenthaler, v. Toggenburg und Moser besuchenswerth.
Umgbbunobn. Vom *Calvari«nb6rg (jenseit der Eisakbrücke
bei Kräutners Bierkeller von der Landstrasse 1. ab über die Eisen-
bahn und r. den breiten Stationenweg hinan , 25 Min. vom Jo-
hannesplatz) schöne Aussicht auf die w. Umgebungen von Bozen,
Ueberetsoh etc. ; umfassender, namentlich auf die Stadt selbst, vom
Dörfchen Virgl, y^ St. weiter hinauf (auf der zweiten Höhe schön-
ster Blick). In den Kapellen lebensgrosse Holzflguren. — Lohnende
Ausdehnung des Ausflugs: südl. hinab n&Gh Haslach und durch den
Waldzur(l St. von der Eisakbrücke) *Haielhurg oder Burg Kuebach,
dem Grafen Samthein gehörig und zum Theil erhalten, am Rande
eines Abgrundes höchst malerisch gelegen, mit trefflicher Aussicht
auf das Etschthal.
Xach St. Itidor^ gewöhnlich Badl genannt, 2iJ2 St. s.o. von Bozen
hoch am N. -Abhang des Virgl- oder Kollerer-Berges gelegen, gleichfalls
hübscher Ausflng; jenseit der Eisakbrücke (s. oben) 1. am Eisak auf-
wärts, vor der Kirche von Kampil r. ansteigend nach (lija St.) Kampenn^
mit kl. Schloss; dann r. hinan, ij« St. Wegweiser «nach Badl*", das man
in weitem *U St. erreicht (*Wh8.). St. Isidor und das 1 St. höher ge-
legene Kollern (li79m) sind heliebte Sommerfrischorte der Bosener;
schöne Waldpartien, reisende Aussichten.
Ories (*H$tel' Pension Ausiria, zugleich Kurhaus, 1. Ranges,
mit entsprechenden Preisen. — *Badl , gleich jenseit der Talfer-
brüoke, mit Badern ; *Ii6tel' Pension BeUevue ; *Kreut ; Wohnungen
230 Route 42. GRIES. Ausflüge
in Villa Aufschnaiter , Melchiori , Wenter j Schmidt , Gruber u. a. ,
alle f 5-20 Min. vom Bahnhof Bozen) , am r. Talfer-Ufer , in sehr
geschützter Lage am Fuss des Ountschnabergs ^ wird von Brust-
krauken als Winteranfenthalt viel besucht (Diirchschnitts-Tempera-
tur 2** II. wärmer als in Meran). Für Privatwohnungen ist neuer-
dings ausreichend gesorgt (s. oben; man vermeide die staubige
Meran er Chaussee); neues Kurhaus (Hdtel Austria, a, oben). In der
Stiftskirche Fresken von Knoller. Die Sommerhitze ist sehr gross,
sodass an den Bergabhängen oberhalb sogar eine kleine Cactusart
(Opuntia vulgaris) in Menge wächst.
Der Quntschna oder Alien ist der südl. Ausläufer des dem Bitten ähn-
lichen, weit ausgedehnten Saiten- Plateau*»^ welches sich zwischen Sarn-
und Etschthal fast bis Meran erstreckt und mit Einzelhöfen und weit zer-
streuten Dörfern (Jenesien, Flaas^ Malten etc.^ bedeckt ist. Jenesien
(i259m), in hober freundlicher Lage, 2 St. von Bozen^ ist Sommerfriscb-
ort der Bozener. Lohnender Ausflug : auf der Sarner Strasse bis St. Anlon
(s. unten), hier über die Talfer, hinan zum (»(28t.) Oescheibten Thurm^ an-
geblich Römerthurm , aber wohl aus neuerer Zeit, und zum (ifs St.) Dörfchen
St. Georgen^ wo bei der Kirche reizende Aussicht. 1 St. Jenesien erblickt
man erst, wenn man ganz nahe ist. — J^ach Qlaning und Greifenstein gleich-
falls lohnend ^ von Gries bei der alten Pfarrkirche steil bergan zu dem auf
einem Vorsprunge des Alten gelegenen Dörfchen (IVzSt.) Olaning (einf. Whs.)
mit malerischer Aussicht % dann hinab zu der hoch über dem Etschthal nuf
steilem Fels gelegenen Ruine Gre\fenttein oder Satuchloss (»I2 St.) und über
Siebeneich (S. 238) auf der Meraner Strasse zurück nach (IV2 St.) Bozen.
Der Bitten . das ausgedehnte Plateau n.ö. von Bozen zwischen
Talfer und Eisak, ist im Hochsommer Hauptquartier der Bozener
Sommerfrischler (S. 229). Hauptorte sind O&cr&oaen und Klobenstein.
Der alte Oberbozner Weg führt 5 Min. Östl. von Bozen von der Strasse
nach Rentsch (s. unten) 1. ab, steil , steinig und meist schattenlos,
zum (1 St.) Maurer und (1 '/2 St.) Oberbozen. Vorzuziehen der neue
Weg (früh Morgens grösstentheils schattig) über (1/4 St.)5^ Anton
(S. 231) r. hinan nach St. Peter^ weiter erst ziemlich steil auf ge-
pflastertem Wege, dann breiterer Fahrweg, bei dem (3/4 St.) Kreuz
nicht r. zum Planer , sondern 1. meist durch Wald nach (2 St.)
Oberbozen (1166m), mit schöner *Aus8icht auf die Dolomiten vom
Lattemar bis zu den Geisel spitzen (bei der Kirche ein sehr ein-
faches Whs. ; besser 1/4 St. weiter in Maria-Schnee beim Unter-
hofer). Von der Men%^schen Gloriette treffliche Aussicht nach Wes-
ten (Ortler, Oetzthaler Alpen). Von Maria-Sohnee hübscher Weg
(wechselnde Aussichten auf Schiern etc.) über (8/4 St.) Wolfs-
gruben mit kleinem See nach (1 St.) Klobenstein (1147m; *Staff'
ler-Whs. von F. Mayr, Pens. 21/2 fl-)> ^®™ belebtesten und
schönstgelegenen Ort am Ritten , mit prächtiger Aussicht auf die
lange Kette der Dolomiten (ganz l. die Geiselspitzen zwischen
Villnöss und Gröden, weiter Langkofl, Puflatsch, Schiern, Roth-
wand, Lattemar, Zangen , Weisshom etc. bis w. zur Mendel) ; am
besten vom Belvedere, Y4 St. ö. , 1. vom Wege nach Lengmoos, das
mit Klobenstein fast einen Ort bildet. 1/2 St. weiter n. im Thal
des Finsterbachs die merkwürdigen * Erdpyramiden , vom Regenwasser
ausgespülte Pfeiler oder Nadeln von altem Moränenschutt, jede oben
von Bozen. SARNTHAL. 42, Rouie. 231
durch einen Stein oder Banm vor weiterei Zerstörnng geschützt.
Der Weg von Lengmoos nach (8/4 St.) Mittelberg überschreitet die
Schlucht auf hölzerner Brücke und führt jenseits über Lengstein zur
Stat. Waidbruck (3 St. von Klobenstein). — Von Klobenstein zur
Stat. Atzwang steiler Reitweg (IV4 St."); nach Bozen (3 St.)
schlechter Fahrweg über ünterinn und ÜTleinstein an der reben-
reichen Bozener Leitaeh hinab ; bei der Brücke vor Rentsch (s. unten)
mündet derselbe in die Brixener Landstrasse.
Auf das *Kittnerhorn (2257m) von Oberbozen oder Klobenstein 3»|2-4
St. (Pährer 2, Pferd 4 fl.), «ehr lohnend. Von Klobenstein wenig steigend
nach (2 St.) Petnmem (Whs. sehr einficli) und über die Rittneralpe zur
Spitze, mit umfassender Bundsicht: ö. die Dolomiten vom Peitlerkofel
bis zu den Fleimser Gebirgen, s. Trientiner Alpen, Monte Baldo , Bocca
di Brenta. Adamello, Presanella, w. Ortler u. Oetztbaler Alpen, n. Stubaier
u. Zillerthaler Femer u. Tauem bis zum Grossglockner. Abstieg auch
über die Vilktnderer Alp und Villanders nach (4 St.) Klausen (S. 227)^ oder
n.ö. über Latzfons^ Velthums , mit sehenswerthem Schloss (S. 226), und
Tsehölsch nach (8 St.) Bvixen (S. 226). Abstieg über die Samer Scharte nach
Samthein (s. unten) beschwerlich.
^Samthal. Unmittelbar n.w. von Bozen mündet das von der
Talfer durchströmte Samthal , ein tiefer , streckenweise zu wilder
Schlucht sich verengender Einschnitt in das Porphyigebirge. Sehr
lohnende Wanderung auf der 1854 erbauten y vielfach in den Fels
gesprengten Samthaler Strasse bis (4^2 St.) Samthein {Stellwagen
2mal tägl. in 2Y2 St.). Vom Obstplatz n. durch die Franziskaner-
gasse i\u (V4 St.) Baumwollspinnerei 8t. Anton mit Schloss Kleben^
stein ; r. oben die Kirche 8t. Peter , 1. der Oescheibte Thurm (s.
oben). Hier nicht 1. über die Brücke , sondern r. , am 1. Talfer-
Ufer weiter, unterhalb der (20 Min.) Ruine *Siuikelstein vorbei, zum
Theil erhalten , mit sehenswerthen alten auf mittelalterliche Dich-
tungen (Tristan u. Isolde) sich beziehenden Fresken (Erfr.). Weiter
1. Schloss Ried auf einem Felsen in der Talfer, dann hoch oben Ruine
Rafenstein (Samer Schloss), r. oben Ruine Wangen (ynlgo Langeek').
An der Strasse das Zollhaus (Whs.), 1 St. von Bozen ; 1/4 St. weiter
der Mackner Kessel , ein Chaos wilder Felstrümmer ; jenseits tritt
der Johannskofel mächtig hervor , ein fast senkrecht 250m h. auf-
steigender Fels mit schwer zugänglicher Kirche, unterhalb dessen
der Weg die Talfer überschreitet. V4 St. weiter beim Mayr- Whs.
mündet 1. das vom Saiten herabziehende Aßnger Thal; ^/^ St.
(2 Y2 St. von Bozen) Whs. Halbweg , wo sich das Thal erweitert ;
2 St. (41/2 St. von Bozen) Samthein (991m; *Oensbach€r; ^Schwei-
zer) , Hauptort des Thals und Sitz des Bezirksamts, in freund-
licher gesunder Lage , als Sommerfrische und Luftkurort besucht ;
ö. die Ruinen Reineck und Kränzelstein. — Ein lohnender Ueber-
gang führt von Samthein w. über das Kreuzjoch (1873m) und St.
Katharina in der Schart (S. 244) nach Meran (7 St., Führer 3 fl.).
1 St. oberhalb Samthein, bei Asl/eld (10Q2m; Whs.) verzweigt sich
das Thal in r. (Ö.) Dumholzer, 1. (w.) Penter Thal. Im erstem liegt 3 St.
thalaufwärts (r. am Abhang bleibt Reinswald , wo der Weg vom Latx-
fonser Joch herabkommt, s. S. 227) das Dörfchen Dumholz (iÖ71m ; Einkehr
beim Kurat), mit kleinem See (über das Schulderer Jo^h nach Schulder» s.
232 Route 42, EGGENTHAL. Ausflüge
S. 236). — Im Penser Thftl leidl. Fahrweg über (3Vs St.) WeUsenbaoh oder
Jusser-Pens (1319m ; Whe.) nach (1 St.) Pens {Wlks. sehr bescheiden)^ von
hier über das Penser Joch (2211m) nach Sterzing 7 St. , wenig lohnend
(Führer 3 fl.).
*£ggentlial. Von Bozen nach Vigo di Fassa. Das Eggen-
thal , in seinem untern Theil wildromantisch und sehr besuchens-
werth, ist durch die 1860 vollendete neue Strasse bequem zugänglich
gemacht. Von Bozen o. auf der Brixener Landstrasse nach Rentsch
[l. Weg nach Klobenstein , s. oben) und über den Eisak und die
Eisenbahn nach (^/^ St.) Kardaun (289m) ; hier r. durch ein Thor
(2 kr. Wegegeld) in die enge vom Kameidbach durchströmte
Schlucht; 1. oben auf steilem Fels die malerische 'Burg Kameid
(478m), Hrn. v. Goldegg gehörig. Nach 3/^ St. führt die Strasse
durch einen kleinen Tunnel ; vor demselben unter der Brücke hüb-
scher Fall des Kameidbachs (schönster Punkt des Thals). Weiter
hinauf wird das Thal breiter ; l. oben an den Bergwänden mehr-
fach Erdpyramiden (s. S. 230). Die Kirche von (IV2 8t.) Mayr-
hofen bleibt 1. oben ; die Strasse überschreitet den Bach und führt
am 1. Ufer nach (V2 St.) Pirohabrnok (869m; "Was.), in reizen-
der Lage , mit prächtigem Blick auf r. Lattemar (Reiteijoch) , 1.
Rothe Wand u. Rosengarten (nach Deutschnofen u. Weissenstein s.
S. 233). Das Thal verzweigt sich; durch den südl. Hauptarm ge-
langt man nach (2 St.) TJntereggen (1371m) und über das Sattel-
joch (2137m) zwischen Lattemar und Zangen nach (5 St.) iV«-
dazzo (S. 300).
Der neue Fahrweg führt in dem wesfl. ansteigenden Thalzweig
nach (1 1/2 8t.) WelBchnofen (1184m; Kreuz y Krone, beide ein-
fach), im Fassa Nova Italiana genannt, in schöner freier Lage; r.
die zackige Kette des Lattemar , 1. der mächtige Rosengarten. Von
hier über den Caressa-Pass nach Vigo 41/2 St. (Führer unnöthig ;
sonst zu empfehlen der Waldaufseher Planck). Der Weg führt all-
mählich steigend an einzelnen Höfen vorbei und tritt dann in den
Wald ; bei der (3/4 St.) Säge entweder den direoten Weg gerade fort
stets am r. Ufer des Bachs zur (IV2 8t.) Alp ; oder (V2 8t. weiter,
aber weit lohnender) den Bach Überschreiten und an den mitten Im
Walde am Fuss des Lattemar malerisch gelegenen ^Karrer-Seen vor-
bei ; auf der Costalunga-Alp (Erfr.), zu Welschnofen gehörig , tref-
fen beide Wege wieder zusammen. Der Careiia-PaBS (17ö0m) ist
eine weite Einseukung zwischen 1. Rothwand, r. Lattemar; fem im
W. die Ortlerkette. Von der Alp wenig steigend zur (40 Min.)
Passhöhe (gegenüber die Fassaner Dolomiten , Punta di Vallaccia
etc.) ; dann entweder r. durch das CoHalunga - Thal hinab nach
(1 St.) Moena (8. 301); oder 1. auf gutem Wege nach Vallonga
und (1 V2 St.) Vigo (S. 301).
Das n. Parallelthal des Eggenthals ist das Ti«rt«r Thal, das bei
Blumaa (8. 228) ins Eisak-Thal mündet und ö. zam Rosengarten hinan-
steigt. Ein fahrbarer Weg führt bis enr (2 8t.) Wegsperre 1» der Breien',
von hier Reitweg siemlieh steil ansteigend an der n. Thalseite zum (1 St.)
Dorf Tiers (979m ^ Rosen wirth, gan« gnt, 2-3 Zimmer). Oberhalb Tiers ver-
von no%en. GRÖDNBR THAL. 4^. Routt, 233
aweigt sich du Thal in 1. Tnehamin-^ r. PurgameUeh-Thal. Beschwerliche
Ueberg&nge (nur mit Führer, in Tiers su finden) führen durch das entere
über die Ora»leiUn %nm Tierser Alpel (2i40m) zwischen Rosszähnen und
Falban; dann entweder nördl. am Mahlkneeht (S. OST)) vorbei durch die
aaltrie-Sehlueht nach 8t. Ckri$tina in Oröden (8. 234); oder ö. durchs
Jhtrontkal nach Oampidello (S. 901). Lohnender und höchst interes-
sant, aber zum Theil schwierig und nur geübten Bergsteigern anzurathen
ist der Uebergang durchs PurgameUeh- und Vajol-Thal nach Vigo; von
Tiers in 2 St. auf die Sehuaiffy sehr steil hinan zur (1 8t.) Passhöhe
zwischen 1. ScalUretti c2813mj und r. Monte AUo (s. unten); dann ebenso
steil hinab in die grossartig wilde Vajol- Schlucht und hinaus nach
(2 6t.) Ferra (S. 901). — Von den Spitzen der RoMn(art«n-Ketto, deren
starre Mauer sich Ton der Seisser Alp bis zum Care»sapaas hinzieht« wur-
den der Kesielkogtl (2982m) und der Federerkogel (2790m?, nach Tucker
c. 70m höher als der Kesselkogel) zuerst 1872 und 1874 von dem Engländer
Tucker erstiegen; die südl. Spitze {Rotkwind^ 2797m) angebl. 1^3 von
einem jungen Mann aus Vigo (?). Die mittlere Spitze, Mte. Alio (2977m),
ist unter diesem Namen noch unerstiegen, aber nach Höhe und Lage
vielleicht mit dem Federerkogel Tuckers identisch. — Etwas unter-
halb des Jochs im Vi^ol-Thal (s. oben) kann man durch eine Spalte in
den sog. Bo$engarte» hineinsteigen, ein grosses Gferöllfeld, aus welchem
die Spitze des Mte. Alto in schwindelnder Höhe aufragt. — Von Tiers auf
den Schiern über das Tierser Alpel s. 8. 235.
2 St. s.w. von Plrchabruck auf dem Plateau zwischen Eggen- und
Etschthal liegt Dentsahnofen (lS51m ; Rössl)^ ansehnlicher Ort in hübscher
Lage (von Bozen auch directülier iTampenn, S. 229, in 4 St., oder von Stat.
Branzoll, S. 279, über Lei/en und durch das Sranlenthal in 31/2 St. zu er-
reichen). Sehr lohnende Wanderung von hier nach (l^js St.) Weissenttein
(1510m), hoch und schön gelegenes Kloster mit Wallfahrtskirche und
*Whs., und weiter über das Plateau mit herrlichen Blicken auf das
Etschland und die jenseitigen Gebirge nach (lifz St.) Aldein (Whs.) und
zur (1»|« St.) Stat. Auer (S.aÖO). — Das*'Weitahorn (Joch Cttmm, 2312m;, ein
vorzüglicher Aussichtspunkt, ist von Weissenstcin in 2, von Deutschnofen
in 3, von Aldein in 3 St. ohne Beschwer zu ersteigen (Führer angenehm).
Den Abstieg kann man über Radein nach Fontane fredde (S. 900) an der
Strasse von Neumarkt nach Cavalese nehmen. — Das Behwarxhom (2437m),
s. vom Weisshom und mit demselben durch einen Sattel verbunden,
bietet eine noch umfassendere Bundsicht, ist aber beschwerlicher.
OrodnerThal. SeiMerAlp. Sehlem (vgl. Karte S. 318). Das 6 St.
lange *Orödiier Thal (rom. Qotrdtina^ ital. Oardend) ist ein enges
Tom Orodner Bach durchstiömtes Thal, unten hellgrüne Matten,
ohen dunkler Fichtenwald, an den n. Abhängen zahlreiche saubere
Häuser, 0. Im Hintergrund gewaltige Dolomitherge. Thalsprache
ist ladinisch (vgl. S. 317), doch verstehen die Männer meist
deutsch. Die 1856 erhaute Strasse (Post bis St. Ulrich täglich
31/2 ü. Nm. ; Einsp. bis Han 5 fl.) führt von Waidbruck(ß. 227) 1.
ansteigend (Wegegeld 2 kr.) in das enge Thal ; n. auf der Höhe
Loyen mit den Vogelweiderhofenj angebl. Heimath Walthers von
der Vogelweide (1 kl. St. von Waidbruck, hübscher Spaziergang);
8. die Abhänge der Seisser Alp (S. 234). Weiter bleibt 1. 8i, Peter
(Bräuhaus), r. in einem Seitenthal am Fuss des Puflatsch (S. 235)
Dorf Pufels; dann öffnet sich der Blick auf Langkofl und Sella.
3 St. St. "ülricli (1236m), grodn. Ortiseii {^Rössl; * Adler; Bier
im Enget) , Hauptort des Thals ; in der Kirche eine hübsche Ma-
donna von einem Schüler Canova's. Grosses Lager von Holzschnitz-
waaren bei Purgers Erben in der Nähe der Kirche.
234 Route 42. SEISSER ALP. Ausflüge
Lohnende Ausflüge: ö. nach (Vz St.) St. Jakob, mit f^rossartiger An-
sicht des Langkofel (über St. .Takob nach St. Ghristina IV4 St., weit loh-
nender als der Thalwep) ; n. auf die Raschötzalp (2278m). 3 St. mit Führer
(vgl. S. 227); s. auf den Pvßaisch (2174m), 3 St., über Pu/els und dtirch
die Schlucht des Pttfler Bach» (weiter auf die SeUser Alp s. unten); ö.
zum *Col Rodella, 3 St., in unmittelbarer Nähe des Langkofel, mit
prachtvoller Aussicht über das ganze Fassathal, auf Schiern, Rosszähne,
Harmolada etc. (s. unten).
Folgt (1 St.") 8t. Christina (1417m; ♦Dossis-Whs.) ; r. der
mächtige Langkofl (3179m}, am Fuss Schloss Fischburg. Von
den Bergwiesen n. über St. Christlna guter TJeberblick der gross-
artigen Umgebung: n. Rasch ötz, Pitschberg, Geiselspitzen, Col
delle Pleres, 0. Spitzkofl, Sellagruppe, s. Langkofl, Plattkofl,
Puflatsch, weiter zurück Rosengarten und Schiern.
Der Fahrweg überschreitet den Tschister Bach und steigt über
einen Hügelrücken (auf der Hohe schöner Blick auf den Thalschluss}
nach (1 St.) St. Maria oder WoUcensteifif dem letzten Dorf (*Hirsch,
bei der Kirche); 1. an der Mündung Aes Langenthals die malerische
Ruine Wolkenstein.
Von St. Maria nach Enneberg über das Orödner Jöchl (bis Cor-
vara S'fg St.) s. 8. 319. — Nach Fassa über das Sella-Joeh (bis Gampi-
dello 4 St., Führer unnöthig). Fahrweg bis ('fz St.1 Plan (15?0m; einf.
Whs.); dann Saumweg r. hinan zum (2 St.) Sella-Joch (2230m) zwischen
Sella und Langkofl, mit prächtigem Blick auf die Marmolada, 1. Sella-
Gruppe , r. Platt- u. Langkofl (schöner noch der Blick vom *Gol Rodella^
2^^m, vom Sella-Joch w. in *f4 St. leicht zu ersteicen). Gleich abwärts
von der .Tochhöhe theilt sich der Weg: man geht links nuf gutem nicht
steinigen Pfade auf der r. Seite des Thals (der bald 1. abzweigende Pfad
verliert sich in Wiesen) hinab nach (1 St.) Canozei und ('(« St.) Campidello
(S. 301). — Der Langkoß (3179m) ist von St. Christina in 7 St. zu er-
.««teisen (anstrengend, doch für geübte Bergsteiger mit Führer, Seil und
Steigeisen ohne Gefnbr). Erste Besteigung 1889 durch Grohmann , narh
dem die zweithöchste Spitze GrohmannspiUe (3174m) heisst.
Die Seisser Alp ist eine grasreiche wellenförmige Hochebene,
die zwischen dem Eisak-Thal w., Grodner Thal n., Schiern u.
Rosszähnen s. und Lang- u. Plattkofl ö. 4 St. lang. 3 St. breit
sich hinzieht. Die Alp, die grösste Tirols, mit über 70 Sennhütten
und 360 Heustadeln , ist grosstentheils Eigenthum der Gemeinde
Kastelruth. Das Plateau ist an den Rändern fn.w. Puflatsch, 2174m,
Pitzberg, 2104m; s. Mahlknecht- Joch, 2212m) erheblich höher als
in der Mitte (1800m); Wegweiser namentlich vor der Heuernte
rathsam (A. Bergler in Seiss, G. Bernhard in Campidello zu em-
pfehlen). Im Frühsommer reiche Flora.
Bester Ausgangspunkt Stat. Atzwang oder Waidbruck (S. 227").
Von Atzwang Saumweg, anfangs steil (nach ^/^ St. 1. ab, r. geht's
nach Völs, s. unten), zur (1 1/4 St.) Kirche St. Constantin und über
Strasser (einf. Whs.) nach (1 St.) Seiss (994m ; zwei leidl. Whser.) ;
gegenüber am Abhang des mächtig aufragenden Schiern der Hauen'
Steiner Wald mit den Ruinen Salegg und Hauenstein ^ einst Sitz
des Minnesängers Oswald von Wolkenstein. — Von Waidbbuck
gleichfalls Saum weg, anfangs steil und steinig, an der Trostburg
(S. 227) vorbei nach Tiesens und (2 St.) KasUlruth (1035m;
*Lamm), Sitz des Bezirksamts, in freier aussichtreicher Lage ; von
von Bozen. SCHLEKN. 42. Route. 235
hier nach Seiss ^/^ St., nach Ratzes direct über i9<. Valentin IV4 St.
— 3/4 St. oherhalh Seiss liegt in wilder Waldschluoht am Frötseh-
oder Tschapiibach dM besuchte Bad Batiies (1199m; *Wh8.), mit
Schwefel- und eisenhaltiger Qnelle , bester Ausgangspunkt für den
Schiern (s. unten). Wer von Atzwang nach Ratzes will , braucht
nicht über Seiss zu gehen , sondern wendet sich 20 Min. vorher
diesseit des Bachs beim Handweiser r. ab durch Wald hinan ; mit-
ten in der Waldeseinsamkeit ein kleiner See.
Von Seiss auf die Selsser Alp schlechter, zum Theil gepflaster-
ter Karrenweg, in den bald r. der Weg von Ratzes einmündet.
Auf dem (IY2 St.) Plateau hübsche Aussicht : s. Schiern, Ross-
zähne, s.o. Lang- u. Flattkofel ; umfassender vom PuflaiBch (21 74m),
dem n.w. Ausläufer der Seisser Alp (1 St. ; n. namentlich hübscher
Blick ins Grödner Thal, w. Ritten mit Rittnerhom, in der Feme
Ortler Alpen, n. Zillerthaler Femer, ö. Dolomiten von Enneberg u.
Fassa). Nun stets in s.o. Richtung allmählich ansteigend zum
(21/2 St.) Mahlkneeht'Joch (2212m), einer Einsenkung des „au/'
der Schneidet genannten Tuffrückens , der sich von den Rosszähnen
zum Plattkofel hinzieht. V2 St. vor der Jochhöhe die Sennhütte
beim Maküenecht , im Fassa Molignon genannt (einf. Erfr. ; Nacht-
lager auf Heu). Vom Joch hinab durchs Duronthal nach Campidello
(S. 301) IV2 St., Weg nicht zu verfehlen.
An die Seis-^cr Alp grenzt s.w. der gewaltige Dolomitstock des *Schlern
(256lni), der von Seiss, Ratzes, Völs, Campidello und Tiers bestiegen wer-
den kann (der nach NW. vortretende niedrigere Gipfel heisst Junger
Sehlem^ 2386m). Von Seiss auf die Seisser Alp s. oben ; anf dem Plateau
r. abbiegen zur (2'/j St.) Ttehapitalp (in der Saltnerhütte Wein etc.;
Nachtlager auf Heu) ; dann über den Bach und r. steil hinan (Weg
streckenweise schlecht) auf den Schiernrücken und den aus Felstrüramern
anfgethürmten Gipfel (Pez, 2V2-3 St.), — "Von Ratzes (Führer Sepp, im
Bad) entweder denselben Weg (nächster, aber schlechter Weg auf die
Seisser Alp der Prasliner Steig):, oder besser am 1. Ufer des Tschapit-
bachs direct hinan auf steilem, doch nirgendwo schwierigen Pfad , meist
durch Wald, an der Badquelle vorbei. Ein dritter Pfad , der sog. Oams-
steig. führt über ein an der Schiernwand sich emporziehendes Felsband,
gleichfalls gefahrlos und nur anfangs steil (auf beiden letztern Wegen
3-3V2 St. zum Gipfel; nur mit Führer). — Von Atzwang nächster Weg
über (IV2 St.) Völs (904m; *Weisses Kreuz) zur Untern und (2V2 St.)
Obern Sdilemalp (einf. Unterkunft); dann steil am Abhang der Schiern-
alp (8. unten) zur (1 St.) Kapelle 8t. Cassian (2338m) und von der SO.-
Seite zum (»A St.) Gipfel. — Von Tiers oder Campidello führt der Weg
zum Schiern über das Tierser Alpel (S. 233); man überschreitet in die-
sem Fall den ganzen Schlemrücken von der yyRothen Erde*' bei den Ross-
zähnen bis St. Cassian (nur mit Führer). — Vom Gipfel grossartige *Bund-
schau: im W. tief unten das Etschthal mit dem langen Mendelnicken,
darüber die Ortlergruppe, dann r. Oetzthaler, Stubaier, Zillerthaler, Rieser
Ferner, Tauern (Venediger); n.ö. die weite Seisser Alp, über den Gröd-
ner Fichtenwäldern die wilden Geiselspitzen u. a. Enneberger Dolomiten,-
ö. Platt- u. Langkofel , Bofe, weiter zurück Anteiao und Pelmo , im Vor-
dergrund die zackigen Rosszähne, darüber die Schneefelder der Marmo-
lada, die Rosengartenkette mit Kesselkogel, Mte. Alto und Rothwand,
Lattemar, Zangen, Schwarzhorn, Weisshorn, die Trientlner Berge Brenta,
Adamello u. IVesanella. — Geht man vom Gipfel einige Schritte nach
W., so blickt man in die wilde Schlernklamm; 1. die Felsmauem der
Schlernalm, deren breiten Rücken man auch von Bozen aus sieht.
236 Route 42, KALTERN. Auiflüffe
üeberetMh. Kaltem. (Btellwagen Ton Bozen naeh Kaltem,
Abf. vom Mondschein, tagl. 6 U. fr. u. 31/2 ^ • Nachm. , von Kal-
tem 51/2 U. fr. u. 3 U. Nachm.) Jenselt der Talferbrücke von der
Meraner Strasse 1. ab. Fahrweg, durch Weingärten, Mais- u. Rohr-
felder, zur (1 St.) Etschbrücke am Fuss des weithin sichtbaren
Schlosses Sigmundskroriy von £rzh. Sigismnnd 1473 auf Grund einer
röm. Yeste (Formigaria) erbaut , zum Theil erhalten , jet£t Eigen-
thum des Grafen Samtheiii und als Pulvermagazin benutzt. (Vom
Wh8, jenselt der Brücke führt ein Fusspfad in 10 Min. hinauf ; Aus-
sicht lohnend.) Die Strasse umzieht den Fuss des Berges und theilt
sich bei dem Weiler (% St.) Frangart : hier entweder 1. durch die
Qwlaner HöhU nach Qirlan (433m) und (1 V2 St.)5«. Michael (s. un-
ten) ; oder r. (die eigenüiehe Kälterer Strasse) durch die PauUner
Höhle an den Ruinen Wart (zum Theil erhalten) und AUenburg vor-
bei nach (IViSt.) Bt. Fanls (3d8m; * Adler; Fremden-Wohnungen
im Blothof^ mit schönem Garten), ansehnliches Dorf mit stattlicher
neu hergestellter Kirche im goth. Stil. Vom Thurm (schönes Ge-
läute) prächtige Aussicht über die weiten Rebenfelder ringsum,
auf den reichen Bozner Kessel u. das Etsohthal hinauf bis Meran.
Hübscher Spaziergang über Misnan nach (1^12 St.) Hooh-Eppaa (720m),
der stattlichen, herrlich gelegenen Buine des Stammsitzes der alten
Grafen von Eppan (beim Pächter Erfr.); zurück über Ruine Boimont. —
Zum Mendelpass führt der kürzeste Weg von St. Pauls bei der Kirche
hinan, ausserhalb des Dorfs 1. über Schloss Freudenttein u. St. Valentin ^
dann durch die Einsenkung zwischen Matschatsch u. Penegal. Der Pfad
mündet I1/2 St. unter der Passhöhe in den Saumpfad von Kaltem (s. unten).
Die Strasse von St. Pauls nach Kaltem führt südl. über die
fruchtbare Hochebene nach (Y2 St.) 8t. Michael oder Eppan (410m ;
*Rös8l; *8onne; Stern; Traube^ y stattliches sehr wohlhabendes
Dorf, als Sommerfrischort besucht. Von der *QleifkapeUe w. ober-
halb des Orts (V2 8*0 herrliche Aussicht über Etsoh- und Eisak-
thal. — Interessanter Ausflug (8/4 St., mit Wegw.) zu den Eis-
löchern am Fuss des Matschatsch^ des s.w. aufragenden Vorberges
der Mendel, tiefen durch herabgestürzte Felsblöcke gebildeten
Löchern mit auffallend kühler Temperatur (Alpenrosen); weiter
über Ober-Planitzing nach (1^4 St.) Kaltem, — Der Fahrweg von
Michael nach (1 St.) Kaltem führt über Unter - Ptonttewi^ ; vor
Kaltem 1. der Calvarienberg mit Kapelle.
Kaltem (429m ; *BÖa8l)i Hauptort von Ueberetsch, mit bedeu-
tendem Weinhandel (Seewein der beste), ist auch zu längerm
Aufenthalt geeignet. Von der Kirchhofsmauer hinter der Kirche,
sowie von der Terrasse des Dipaulfschen Ansitzes Windegg (Zutritt
auf Anfrage gestattet) reizende Aussicht auf den Kälterer See,
Ruine Leuchtenburg etc.
Hübscher Ausflug nach (1 St.) Hontiggl (Whs.) ; beim Calvarienberg
r. hinab, dann an der Hauer halblinks, bei dem Kreuz (15 Min.) nicht
1. bergan, sondern geradeaus, nach 20 Hin. 1. durch Wald hinan. >/« St.
jenseit des Dörfchens liegt mitten im Walde am Fuss des MittelOergSy
der die Eppaner Hochebene vom Etachthal scheidet, der untere^ und V« 3^-
weiter aufwärts der obere Montiggler See. Ein steiler, wenig angenehmer
Fusspfad führt von hier über den Mittelberg zur (1 St.) Stat. BraHtoU(S. 279).
von Boxen. MENPELPASS. 42, Route. 237
Von Kaltem zur Eisenbahn fähren awei Fahrwege (beide wenig
lohnend); der eine an der Oatseite des JKalterer Sees (2d6m) (1. oben auf
dem Rücken des Mittelbergs Ruine Leuchtenburff) nach (2 St.) Omund, hier
über die Etsch zur (20 Min.) Stai. Awr (S. 280); der andere an der
Westseite des See's nach (2 St.) Tratnin («Adler), gleichfalls weinbe-
rühmt, dann quer durch die Etschebene zur (*\i St.) Stat. Newnarkt (der
gleichn. Ort liegt >|4 St. von der Bahn am 1. Ufer der Etaoh). Ange-
nehmer, aber 3 St. weiter, ist es am r. Ufer der Etsch oben zu bleiben,
über Kurtatsch und Margreid^ und erst in JSalurn (8. 280) die Eisenbahn
zu erreichen.
Von Kaltem nach Cles über den Mendelpaas 7*1« St.. loh-
nend (Führer unnöthig ; vgl. Karte S. 288). Ueber Jfi««r<lor/ nach («ja St.)
Obemdorf oder St. Nikolaus (563m); am obem Ende 1. auf den viel be-
gangenen Saumweg, der in fortwährend scharfer Steigung zur (2 St.)
Passhöhe (13ö4m) emporführt (nach 1 St. Stei^ns mündet r. der Weg von
St. Pauls und Michael über Matschatsch, einige Schritte weiter eine
frische Quelle, die einzige am Wege), ö Min. jenseit der Passhöhe das
Whs. von TscMenben (einfach aber ordentlich). Sehr lohnender Ausflug von
hier auf den «Konte Roen C2053m), die höchste Spitze des Mendel- (Mendola)
Gebirges, mit herrlicher umfassender Aussicht, ö. die Dolomiten bis zu
den Tauem, s. Brenta, Adamello, Presanella, w. Ortler, n. Oetz thaler u.
Sttt^ aier Femer etc., zu Füssen weithin das herrliche Etsohthal (vom
Whs. über die Bomener Alp in 3 St., mit B'ührer, im Whs. zu finden).
— Wer für den Monte Roen keine Zeit hat, möge die Höhe gleich n.
vom Pass besteigen (1662m, vom Whs. »|4 St., Führer unnöthig), die für
die nähere Umgebung eine gleichfalls vortre£niche Aussicht bietet; hübsche
Wanderung von hier über den Mendelrücken auf den hohem Penegal
(1733m), »|2 St.
Der Mendelrücken ist Sprachscheide; jenseits nur ital. Ortschaften.
20 Min. unterhalb des Whses. theilt sich der Weg, 1. nach Ruffri oder
Fo%doi und (2 St.) Romeno, r. nach (IM2 St.) Fondo (S. 293). Ein kürzerer
Fussweg führt gleich beim Whs. 1. hinab und mündet unterhalb Ruifrc
in den Saumweg nach (2 St.) Romeno. Weiter auf neuer Fahrstrasse
nach (1 St.) Casez und {}\\ St.) Baneo; ^\a St. jenseits von der Fahrstrass
r. ab, hinab über die Novella zur {}{% St.) Noce-Brücke und wieder steil
hinan nach (^ji St.) Cles (S. 293). Das letzte steile Hinabsteigen zum
Noce und die *\\ 8t. Aufsteigens sind wenig angenehm, namentlich um die
Mittagsstunde.
48. Von Bozen nach Meran.
Vergl. Karte S. 216.
29 Kil. Post tägl. 5 U. früh (zurück 5 Ü. 50 M. fr.) in 3 St. für 2 fl.
10 kr. OxHiBDS (vom Bahnhof und Obstplatz) tägl. 5, 7, lO^ja U. Vm. u.
1, 3, 4V2 U. Nm. (von Meran um 5, 6 u. IOV2 U. Vm., 3V4, 4 u. 5 U. Nrn.,
Abfahrt vom Erzh. Johann und der Sonne) in 4 St., Cabriolet 1 fl. 5,
Rücksitz 80 kr. — Einspänner 7, Zweisp. 11 fl. und Trinkg.
^ FcssoÄNasBN ist statt der staubigen Poststrasse am 1. Etschufer die
weit lohnendere Wanderung am r. Ufer am Gebirge entlang anzuraihen
(7-8 St.). Bis (2 St.) Terltm am besten fahren (8. 237) ; hier über die
Etsch nach (i|a St.) Nals (Sonne; Kreuz), an der Mündung des Prissianer
Thals. Von hier entweder im Etschthal weiter auf angenehmem Fusspfad
längs der Wasserleitung am Berge hin, an den Ruinen Alt- u. Neu-Brandis^
dem Fall des Brandisbachs und der Schwarzen Wand vorbei nach Jfieder-
uttd (2Vs St.) Ober-Lana (s. unten) ; oder (vorzuziehen) 1. hinan durch
die Schlucht des Prissianer Bachs (Wasserfälle) nach (IV4 St.) iVtma»,
in reizender Lage inmitten eines Kranzes alter Burgen, und (V2 St.) Tisens
(626m ; ^Barthel-Whs.), am Fuss der bewaldeten Gall (1626m) ; dann auf
dem aussichtreichen Mittelgebirge über St. Hippolyt und die Schlucht des
Brandisbachs nach (1 St) Völlan (r. Ruine Maienbttrgy angeblich röm.
Ursprungs) , und hinab nach (1 St.) Ober-Lana (RÖssl) an der Mündung
des Ultenthals (S. 244); 1. oben Ruine Brawisberg. (Lohnender Spazier-
238 Boute43, MERAN. Von Bo%m
gang in die *Oaul^ die wildromantische Schlucht des aus dem Ultenthal
kommenden Vahchauer ßaehs, von der A.V.-Sect. Meran neuerdings zu-
gänglich gemacht 5 »I2 St. hin u. her, Schlüssel im Whs., Pers. 10 kr.).
Von hier über (ij^ St.) Tscherms^ am Fuss des MarUnger Bergs entlang
(am Abhang Schloss Lebenberg^ weiterhin die Kirche von MarUng^ S. 242)
BOT £tgchbrilcke und über den MarUnger Steig nach (li|4 St.) Meran.
Die Strasse nach Meran führt über die Talfer (r. hübscher
Blick in das Samthai mit seinen Burgen, S.231) nach Öric«(S.229),
weiter am Fuss des Ountschnabergs (S. 230) nach Moritzing und
(1^4 St.) Siebeneieh. L. jenseit der breiten Etschniederung auf
dem äussersten Vorsprung des Mittelbergs (S. 236) Burg Siy-
mundskron (S. 236), höher hinauf die Kirche von St. PauU
(S. 236), dann die Ruinen Boimont und Hoch-Epjpan{ß. 236), vom
Qantkofel (1864m) überragt. Ueber Siebeneich r. hoch oben auf
steilem Fels Ruine Greifenstein (S. 230), weiter an der Strasse
Ruine Maultaachy einst von Margaretha Maultasch (S. 198) häufig be-
wohnt. ^/4St. Terlan (243m), das weinberühmte Dorf, hat eine goth.
Kirche aus dem 14. Jahrh. mit schiefem Thurm (in dem Whs. bei
der Kirche guter weisser Terlaner, 80 kr. die Flasche). Folgt (1 St.)
Vilpian (Post), am MöUener Bach (halber Weg von Bozen nach
Meran, Pf erde Wechsel). L. jenseit der Etsch das ansehnliche Nals
(s.ob.), dann das Mittelgebirge von Twens, darüber die ÖoZi (1626m),
ein bewaldeter Kopf. Hinter (2/4 St.) Qargazon überschreitet die
Strasse den Aachlerbach, durch den Vertrag von Verdon Grenze
zwischen Deutschland und Welschland, 1810-13 zwischen Italien
u. Baiern. Von (1/2 St») Burgstall, mit hübsch gelegener Burg-
ruine, führt 1. eine Strasse über die Etsch nach Oher-Lana (s.
oben) an der Mündung des Vltenthals (S. 244); darüber auf steilem
Vorsprung Ruine Braunsberg; weiter am Abhang des MarUnger
Bergs Schloss Lebenberg (S. 241) und im Hintergrund Meran und
Schloss Tirol. Die Strasse tritt auf kurzer Strecke dicht an die
Etsch, überschreitet den Sinichbach (r. oben Burg Katzenstein und
hoch darüber die von der Strasse kaum sichtbare Fragsburg, S. 242),
dann die Naiv auf der (1 St.) Rametzbrücke und führt durch den
herrlichen, in üppigster Fruchtbarkeit prangenden Thalboden nach
Untermais und (3/4 St.)
Meran. O-aathöfe: *Post oder £bzh£szoq Johann, am Sandplats
in bequemer Lage; ^ Hotel Hassfubther; Gbaf von Heran; ^ Hotel
ScHWABZ; in diesen Z. von 1 fl. an, F. 40, M. 1 fl. 40 kr., Pens. 3i|t-4 fl.*,
^HoTEL FoBSTEBBBAU mit besuchter Garten - Restauration (s. unten), Z.,
L. u. B. 1 fl. •, *£bzherzoo Raineb in Obermais; Haisebhof in Unter-
mais; ^SoNNE, RÖS8L, Engel, Kbone, *Kbeüz u. a. — Fenaionea.
An der Gisela-Promenade (beste Lage): Gschaideb, Germania, Pasbbb-
HOF, PiBüHEB, MosEB, Kechaus ; jenseit der Passer Adelheid; an
den Winter- und Sommer-Anlagen: DEtTSCHSs Haus, Db. Putz, Sano-
HOF, Bellevue, Holstein, Db. Kuhn, Edelweiss; am Küchelberg
vor dem Passeirer Thor Felseneck. In Obermais (s. unten): Hebkannb-
höhe, v. Weinhabt, Mazeogeb, Db. Mazegger jr., Regina, Wabhbgo,
Adkb8 , Königsberg , Hohlebiiof u. a. In diesen Pens, meist 3-4 fl. ;
ohne Pens. Z. nach der Südseite 20 fl. und mehr, West- und Ostseite
12-18 fl. monatlich. Billiger (von 2 fl. an) eine Anzahl Pensionen der
'nnern Stadt (Holzriskn, Bebgbb, Riegleb, Blaas u. a.), in Untermais
fMch Mtran. MEKAN. 43. BouU. 239
(Tkaubenhkim , Villa Uaja , Glticnbebg, IIkibmatb, Wkinbebo), in
Obermais (Pet££8BUbg , Staineb) und auf der Westseite der Stadt am
Wege nach Forst und Grätsch (Ladubneb, Gbüne Flub, Doblhof,
Mabtinsbbijmn). Die tichlüsscr Tbautuamnhuubff , Rametz, Lebbmbbbo
etc. sind gleichfalls als Pensionen eingerichtet. In einer Anzahl von
Villen grössere Wohnungen für FamUien.
Xaffehäuaer. GafA Meban am Pfarrplatz; im Kubuaus (s. unten);
Cafe Pabis unter den Lauben mit Garten.
Bestauration«A (Bierhäuser). Bieobb (früher Raffl) am Pfarrplats;
FoBSTEBBBÄu mit Garten, u. a. Isbael. Restaub., Passeiergasse 213.
Kurhaus an der Giselapromenade mit hübschem Kursaal, Kaffe-
und Lesezimmer, Restauration (Table d'höte l^^ls U., 1 fl. 40 kr.), Bade-
Anstalt, pneumat. Apparat etc.; Abonnement pr. Woche 1 fl. 50 kr,,
Monat 3 iL, 3 Monate 711. öOkr., 6 Monate 12 fl., Familien im Verhältniss
billiger ; Saisonkarten vom 1. Sept. bis 1. Juli la fl., Familien von 2 Pers.
20 fl., mehr als 2 Pers. 2ö fl. (Karten bei der Kasinodienerin). — Kur-
laxe bei mehr als 3täg. Aufenthalt 1 fl. wöchentlich; für langem Aufent-
halt: Uerbstsaison (bis 1. Nov.) 4 fl.; Winter-Saison (bis 1. April) 6fl.;
Frühiahrs-Saiaou (bis Ende Mai) 4 fl.
rhotographien bei Pötzelbeugeb am. Pf arrplatz, wo auch Leihbiblio-
thek, und bei Plant an der Giselapromenade. — Oeldwechaler : Biedeb-
MANN bei der Post, Blühel, Landstrasse, und Fickenscheb unter den
Lauben.
Evang. Gottesdienst im Bethause, Iiange Gasse.
Pferd nach Schloss Tirol, Schönna, Goyen, Lebenberg, Josefsberg,
Toll, Partschins, Uallbauer 2 fl. u. 40 kr. Trinkgeld.
Mtran (^320m), mit 3200 Einw. , früher Hauptstadt von Tirol)
iu geschützter Lage am s. Fuss des weinreichen Küchelbergs , am r.
Ufer der Passer j die Y4 St. unterhalb in die Etsch fällt, wird wegen
seines milden gleichmässigen Klima's namentlich als Winteraufent'
halt von Brustkranken viel besucht ; im Frühjahr Molken- , im
Herbst Traubenkur (s. oben). Am 1. Ufer der Passer die Dorfer
Unter- und Ohermais , letzteres höher und kühler, mit zahlreichen
Villen, alten Schlössern und Weingärten (s. unten). Den Haupt-
reiz von Meran bildet seine herrliobe Lage und Umgebung ; „Sehens-
würdigkeiten'^ besitzt die Stadt wenig. Das gewerbliche Leben
drängt sich ,,unter den Lauben^' zusammen, zwei Reihen von Bogen-
gängen, die von W. nach 0. die Stadt durchziehen \ an denselben
das frühere Thurn- und Taxis'sche Rentamt (jetzt Schulhans) , das
alte Fürstenhaus , in welchem zwei Zimmer und eine Kapelle mit
alten Fresken, Wappentafeln etc. neuerdings restaurirt wurden. —
Die goth. Pfarrkirche (14. Jahrh.) hat ein gutes Altarblatt von
Knoller, Mari» Himmelfahrt.
Gegen dieUeberschwemmungen der Passer ist ein starker breiter
Damm, die Wassermauer, angelegt, mit einer Reihe schöner
alter Pappeln, Hauptspaziergang der Meraner („Oisela-Promenade^) ;
an derselben das elegante neue Kurhaus (s. oben ; vor demselben
im Winter Mittags Kurmusik) und gegenüber am 1. Ufer das
grosse neue Hotel der Oestr. Baugesellschaft (im Innern noch un-
vollendet). Oberhalb der Bozener Brücke auf beiden Seiten hüb-
sche Anlagen; am r. Ufer die untere Wmteranlage (Kurgarten),
von Brustkranken bevorzugt (sehr geschützt und sonnig , Rauchen
untersagt), weiterhin die obere Winteranlage; gegenüber am 1.
240 Boutt 43. MERAN. Von Bottn
Ufer die untere uud obtre S/rnimcr - Anhgt (.^Mari»- VUari«-
G&iteJi", Im FrQhjabi und Herbst Abende Kuimuaik}. Die An-
ligeu erstrucken aich aut beiden Seiten bia Ober den SUmtmtn
Sltg hinaus zum Eliiubeihgarten in Obeimais mit feräumlger Wau'
dulbahn und KafFapavillon (^2mal vöclientlich Kurmusili). — Dia
vmi Mecan sichtbaren Bergspitzen (am besten auf dem Wege uacti
Dorf Tirol za überseben) sind n. Mnth-, Rfithel- und Tacblgat-
spitle, u.vi. Ober Partschiua Zielspitxe uud G fall« and ; 5. über
die Vorberge binauerageiid der Inugcr; i. davon hoch oben du
Kiiohlein St. Katliaiiiia in der Scharte ; im Gtscbtbal der eeiikrccht
abatüizeiide Qantkofel und fem die zu den Trientiuur Alpeu gehörige
Cima d'Ast»; s.w. der Marlingot Betg.
Vou Obernuii bQbscber Spaziergaug ö. au Schloss Bubein mit
Cypreasonallee vmbei , über die Naiv (sii der Brüoke zvei Cafjs)
zur (20 Min.) Kircbe iSt. PoIenJfn mit reizender Aussicht; zurück
Übur Scbloss B<imetz (s. unten) oder sQdl. Ober Scbloas Traut-
nach Meran. SGHLOSS TIROL. 43, RouU. 241
maniMdorf, mit Park und schöner Ansskht von der bintern Terrasse
(ein lohnender direoter WeK führt von hier zum Weiasplatter am
Wege zur Fragsbnrg, s. S.242). — Lazagsteig s. unten. — Von den
zahlreichen alten Schlossern yon Obermals sind Schloss PlantOf mit
prächtiger Ephea-Umrankung , und Schloss Rottenstein hervorzu-
heben, letzteres Eigenthum des Erzh. Karl Ludwig, mit meist zu-
gänglichem Garten. In der Villa SekiUerhof des Hm. v. Redwitz
im Garten eine Schillerbuste.
An der NW. -Seite des Küchelbergs (s. oben') steht das alte
*8eliloM Tirol (öÖSml , welches dem Land den Namen gab , der
früheste Sitz seiner Fürsten, halb verfallen (zum Theil durch
einen Bergsturz zerstört), mit einigen neu eingerichteten Zimmern.
Bemerkenswerth die Portale des alten Rittersaals und der Kapelle,
a&gebl. aas dem 10. Jahrb. Aus den Fenstern des „Kaisersaals'^
prächtige * Aussicht, namentlich bei Abendbeleuchtung, südl. 7 St.
weit über den Thalboden der Etsch reichend, 1. von der Porphyr-
kette begrenzt, die sich bis Boz^i hinabzieht, r. von der steil
abfallenden Wand der Mendel und den Gebirgen des Ultenthals,
w. über das reiche Meraner Thal und die Etschfalle (iSOm von
der Toll bis Meran) bis zur T511 , im Hintergrund die Laaser Femer
(Trinkg. 20-30 kr.).
Zwei zum Theil gepflasterte Wege führen zum Schloss; der
kürzere und bessere (1^4 St.) über Dorf Tirol, zum nordöstl. (Pas-
seirer) Thor hinaus (r. an der Passer die malerische Zenoburg,
angeblich einst romisches Gasteil, mit bemerkenswerthem alten
Portal), mit Wegweisem versehen und nicht zu verfehlen; (5Ö
Min.) Dorf TiroZ (625m; Whs. zum Rimmele, von der Terrasse
^Aussicht) ; zuletzt beim Schloss durch einen 100 Schritt langen
Tunnel, das „Knappenloeh^ (1. in der Schlucht die malerische Ruine
Brunnenburg'). — Der andere längere , zum TheU holperige Weg
(1^/4 St.) führt zum n.w. (Vintschgauer) Thor hinaus, dem Kloster
gegenüber von der Landstrasse r. ab (den mittleren Weg), V3 St.
eben, dann bergan über Grätsch (neben der Kirche Weinwirth-
Schaft), Schloss Dumsiein und die Kirche 8t. Peter. Letzterer Weg
gewährt hübsche Blicke ins Thal und ist als Rückweg (IV4 St.)
zu empfehlen. — Y2 St. n.ö. von Dorf Tirol das wohlerfaaltene
alte Schloss Auer, unter dem der Finelebaeh aus dem tiefeinge-
schnittenen Spronser Thal hervorbricht (S. 24Ö).
Schloss *Lebenberg (569m), 1 V2 St. südl. von Meran , früher
dem Grafen Fuchs , jetzt Hm. Waibl gehörig , sehr wohl erhalten,
einzelne Zimmer mit heitem Wandbildern , zum Theil auf die Ge-
schichte der Burg sich beziehend, und mancherlei hübschen Sprüch-
lein von F. Lentner und Emst von Lassaulx , der hier seine Ferien
zuzubringen pflegte, in reizender Lage, mit reichstem Pflanzen-
wuchs, ist jetzt als Familienpension eingerichtet (Pens. 3 fl.,
Wein u. a. Erfr. zu haben). Nächster Weg : am nntem Ende der
Gisela^Promenade über den hölzernen Steg zum 1. Ufer der Passer
Bakdskbk's Sädbaiem. 18. Aufl. 16
242 RouU43. SCHÖNNA. Ausflüge
und auf dem „Marlinger Steig" (Wegtafeln) quer durch die Wiesen
zur (25 Min.) Etschbrücke unter Marling. Am andern Ufer auf der
Strasse 1. bis zur (20 Min.) Brücke über den Lebenberger Graben;
jenseits r. bergan nach Boaling und auf gepflastertem Wege zum
(45 Min.) Sohloss. Die abkürzenden Wege durch die Weinberge
sind im Herbst gesperrt, doch gegen eine Abgabe von 5 kr. an die
Wächter („Saltner**, in mittelalterlicher Tracht) überall passirbar. —
Zurück möge man den reizenden Weg am Berge entlang über 8t.
Anton und Marling wählen.
Aus dem Kranz alter Burgen (an 20) , welche von Meran aus
sichtbar sind , möge noch ^Schönna (odOm) genannt werden , am
Eingang ins Passeir, der malerischste Punkt des ganzen Etsch-
winkels, im 12. Jahrh. erbaut, jetzt dem Grafen von Meran, dem
Sohne des Erzherzogs Johann gehörig ; im Innern alte Waffen u. a.
Sehenswürdigkeiten. Verschiedene Wege führen hinauf, am be-
quemsten der Fahrweg über Obermais (ly^ St., beim Brunnen, in
der Nähe des Erzh. Rainer Handweiser); näher, aber steiler die
jjStiekle Gasse^, Oder man folgt dem Lazag^ Steig ^ bei Pension
Masegger 1. an der Passer aufwärts, zuletzt ziemlich steil bergan nach
(1 St.) Dorf Schönna (*Whs.). Neben der Dorfkirche auf einer
vorspringenden gemauerten Plattform eine goth. •Kapelle, in der
Erzh. Johann (f 1859) begraben liegt (den Schlüssel hat der Schloss-
aufseher, 30 kr.), mit gleicher •Aussicht wie vom Sohloss.
Eine sehr lohnende Ausdehnung dieser Tour ist nachstehende
(Morgenbeleuchtung günstig). Von Dorf Schönna auf dem Fahr-
weg 10 Min. zurück bis Unterdorf, hier 1. bergan nach (5 Min.)
Oberdorf und oben am Berge entlang, unter prächtigen Kastanien,
mit reizenden Blicken auf Meran, nach dem herrlich gelegenen
(Y2 St.) Schloss *Goyen ; dann hinab in grossem Bogen in das Naiv-
thai, jenseits durch Wald wieder hinan nach (Y2 St.) Schloss Ba-
metzy jetzt zum Vermiethen eingerichtet. Von hier kann man
entweder in Y2 ^^* über Obermais zur Stadt zurückkehren; oder
man wendet sich auf dem sog. Freiberger Weg wieder bergan , am
Stegerhof, weiter am Weissplatter vorbei , stets oben am Berge ent-
lang. Nach 1 St. theilt sich der Weg, r. zum (10 Min.) UaUbauer,
1. zur (40 Min.) Fragtbarg (7S0m), in hoher freier Lage, mit
prächtiger Aussicht (am besten ausserhalb der Burgmauer) über das
Etschthal weit ab- und aufwärts. 20 Min. weiter in der Schlucht ein
hübscher Wasserfall des Siniclihachs (der Zugang zur Burg und dem
Wasserfall wird von dem jetzigen Besitzer Fremden nicht gestattet).
Ein steiler Pfad führt bei der Säge (am Aufgang zur Burg) in
1/4 St. zum Hallbauer hinab. Nach Meran zurück entweder auf
demselben Wege ; oder (etwas weiter) zur (20 Min.) Burg Kattenstein
und hinab zur (Y2 St.) Rametzbrücke über die Naiv ; von hier ent-
weder auf der Bozner Landstrasse nach (3/4 St.) Meran; oder r.
hinan am 1. Ufer der Naiv au Schloss Trautmannsdorf (S. 241)
vorbei zur obern Naivbrücke und nach Obermais (1 St. bis Meran).
von Meran. VIGILJOCfl. 43. Route. 243
Westl. führt von Meran die Vintschgauer Strasse (vor dem
Thore gleich r. hübscher Spaziergang ^^unterm Berge" nach Pension
Martifubrunn, Y2 ^^O ^^^ C^^ Min.) £tschbrücke ; jenseits gleich r.
Ruine Foratj weiter (5 Min.) die Torster Brauerei (Aussicht auf
Meran; schöner von dem Y4 St. höher gelegenen Schlösschen Josephs-
berg; ""Pension, 2^2'^ ^0* -^^^ Strasse steigt an der südl. Berg-
wand weit ausbiegend zum (25Min.) Sattel der Toll (508m ; WÄa.),
von dem die Etsch in einer Reihe von Stromschnellen hinabstürzt
(S. 222). Sehr lohnend von hier der Besuch des Fartschinser
Wasserfalls (1 1/2 St.), über Partschins (*Gasth. zur Stiege), im
Zielthal zuletzt ziemUch steil bergan. Hübscher Rückweg von der
Toll auf der alten Strasse ("'Ansicht der Etschfälle) oder längs der
Plarser Wasserleitung , mit herrlichen Blicken ins Etschthal , am
Berge hin nach (1 St.) Algund und (3/4 St.) Meran.
Ausflug nach Ober-Lana und dem Mittelgebirge von VbUan,
Tisens und Prissian s. S. 237 ; ültenthal s. S. 244 ; Passeir S. 244.
Bkkgtouben von Meran (Führer Oilli, Wasserlauben 114). Auf das
*Vigiljo€h (ITlKhn), lohnendste Tagestour. Ueber Marling (s. oben) nach
St. Felix ^ hier r. hinan auf etwas steilem, aber guten und nicht zu
fehlenden Wege zur NO. -Ecke des Marlinger Btrg$ und weiter in Win-
dungen zum (^'(2 St.) Eggerbauer (i284m), mit Kapelle (Erfr.). Von hier
Führer angenehm (besser schon von Marling oder Meran mitnehmen)^
der Weg führt s.w. durch Wald stets in allmählicher Steigung zur (2*|4 St.)
alten Vigilkapelle neben dem Jocherbauer (Erfr. ; Nachtquartier besser im
Gamperhof^ 5 Min. tiefer). Prächtige Aussicht: n. im Hintergrund des
Schnalserthals die Oetzthaler Ferner^ w. der Vintschgau, s. begrenzt
von Laaser Fernern und Ortler, ganz nahe die das Ültenthal einschliessen-
,den Gipfel (Hasenohr etc.); s. Laugenspitze, Mendel bis zum M. Roen,
Etschthal bis Sigmundskron ; ö. die Dolomiten vom Peitlerkofel u. den
Gaislerspitzen im N. (Lang- und Plattkofel, Marmolada, Rosengarten,
Lattemar, Schwarz- u. Weisshorn) bis gegen die Mündung des Avisio,
darüber hinaus Gipfel der Trientiner Alpen; n.ö. Ifinger, Hirzer und
über den Jaufen hin die Duxer Ferner. Noch umfassender ist die Aus-
sicht Vom Lerchbühel (1819m), 20 Min. ö. — Rückweg über die Leben-
berger Alp (31/2 St. bis Meran); weiter, aber lohnender, über das weit
zerstreute Bergdorf Puicigl mit malerisch gelegener Kirche nach (l'|4 St.)
Ausserhof im Ültenthal (S. 244) und über Tschenm (S. 244) nach (2iJ2 St.)
Meran. — Ein bequemerer, aber weiterer Weg (Reitweg, Pferd 6 fl.)
i^rt über die Toll und die Quadrathö/e nach dem Vigiljoch (ÖIJ2 St.).
4- Vom Jocherbauer auf den Hochtoart (2576m), 3 St. m. Führer, un-
techwierig und sehr lohnend.
Kothsteinkogel (lö70m) gleichfalls lohnend (3>|2 St.); über Katzenslein
(S. 242) und durch die 8inich$chlucht zum Hochplatier^ dem höchsten Maiser
iierghof (Erfr.); oben auf dem Rande des Vöraner Plateaus vom Wege
nach Voran 1. ab auf den an seiner Sandsteinumwallung kenntlichen
Gipfel, mit schöner Aussicht auf ^^Jtschthal, Dolomiten, Ortler etc. Zurück
über Voran (Lercher^ Whs.) und Vilpian (S. 238), oder über Höfling
und Katharina in der Schart (s. unten).
Xuthapitxe (2226m), 51J2 St., mit Führer; über Dorf Tirol zu den
Muthhö/en und theilweise durch Wald etwas mühsam hinan; im Ganzen
wenig lohnend.
^Gfallwand (3177m), zwischen Ziel- und Schnalserthal, IM2 Tag, be-
schwerlich, aber sehr lohnend. Nachm. zu Wagen nach Naturnt (S. 222), bu
Fuss oder zu Pferd in 4 St. zur Mayralpe (gute Unterkunft) ; am andern
Morgen in S'/j St. (m. Führer) zum Giplel, mit prächtiger Aussicht.
Näherer Weg von der TöU durch das Zieithal zur (4>J2 St.) Zieler oder
Mathalpe und zur (2if2 St.) Spitze, unterhalb deren im J. 1877 von der
A.V.-Sect. Meran eine kl. Vnterkunftshütte errichtet wurde.
16*
244 Route 43. ÜLTENTHAL.
Der Jfing9T (2ö51m), 6 St., mit Führer, bietet eine treffliche Aus-
sicht namentlich »af den Ortler. lieber Goyen und Älfraid zum (3 St.)
6f»<«frÄo/ (1352m ; Erfr., Nachtlager auf Hen); weiter über den Ochsen-
boden und die Rothwand beschwerlich cur (3 St.) vordem Spitie (die
hintere höhere Spitze sehr schwierig). Abstieg über die Haßinger Alp
nnch Jlaßing und (3 St.) St. Katharina in der Sehart (lOSTm-, Sulfner-
Whs.), dann zum Eggerbauer und über Rametz nach (2 St.) Meran ; oder
über die Qemaplatie zur Leittnalm und durch das Schnuggenthal nach
(3»|2 St.) Schönna.
Weit lohnender iind sehr zu empfehlen ist die Besteigung des ^Hirser
( Prenner spitze^ 2781m), 8 St.. mit Führer; über SchSnna guter Reitweg
bis (2 St.) Verdins (820m ; «Whs.) ; weiter, die MatuUchWcht überschrei-
tend, nnch (2 St.) Tall oder Prenn (einf. Whs.) und über die (l^s St.)
Taller Alp (2050m; neue Unterkunftshütte der A.V.-Sect. Meran, Ueber-
nachten 30 kr.) ziemlich mühsam zur f2»|2-3 St.) Spitze. Prächtige Rund-
Ficht über Oetzthaler, Stubaier, Zillerthaler Alpen, Hohe Tauern bis zum
Glockner, ö. Dolomiten, s. Brenta- und Presanella, w. Ortler und in der
Ferne Piz Lin-ird. Abstieg zum Sarnthnl steil ; besser über die Königsspitze
nach Videek (Whs.) und Schönna.
Die gleichfalls sehr lohnende *La,ug«iUipitee (2429m), einer der ge-
rühmtesten Aus.<!ichtspunkte des Etschlandes, wird am bestien rom Mitter-
bad (s. unten ; Reitweg in 4 St.) , von Platzers (Vk St. oberhalb Völlan,
S. 237) in 2 St. oder von Unser Frau im Walde (S. 293) in 2»/j St. erstiegen.
Oben neue Unterkunftshütte (Uebernachten 30 kr.). Prachtvolle um-
fassende Fernsicht.
Von Meran zum Rabbibad durch das TTltanthal 13 St., im
(Ganzen vielleicht nicht sehr lohnend, da das Ultenthal theilweise ein-
förmig, jedoch eine zweckmässige Verbindung nach dem Sulzberg (R.50).
Bei (1 St.) Tscherms (S. 23S). beginnt das Steigen, pm Eichberg hinan;
links unten bleibt Lana (S. 237). Allenthalben herrliche Gruppen alter
Kastanien, schöne Blicke auf das Etschthal und die Höhen gegenüber mit
der Fragsburg, auf die Hohe Mendel u. s. w. ; i\}\\ St.) Ausserhof., das erste
Haus im Ultenthal (Erfr.); nach 50 Min. 1. Ruine Eschenloh., riesige Tan-
nen ; 50 Min. Si. Pancraz (*Whs.). Der Weg, bisher auf den Vorbergen,
geht in die Thalsohle hinnb; nach 35 Min. bei den ^wälschen Sägen"
Wcfrescheidung; halblinks über die Brücke gehfs im Maraunerthal zum
(35 Min.) Hitterbad, besuchte«« Bad (Vitriol-Eisenwasser) mit geräumigem
(Hit eingerichteten Badhaus (946m), von wo die Laugenspitte (2429m) in
4 St. unschwer zn ersteigen ist (s. oben). Im westl. ansteigenden Haupt-
thal führt der Weg am Inner- oder Lotterbad vorbei zum (V\t St.) Eck-
Whs. (r. oben die Kirche von St. Walburgn); weiter (1 St.) Kuppelwies
(il34m; Whs.); (»[4 St.) St. Nicolaus (1257m); (1»|4 St.) St. Gertraud
(1470m; Whs. sehr einfach), mit stattlicher Pfarrwohnung (Uebergänge
nach Martell über das Flimjoch, das Sny- oder Zufrittjoch s. S. 255).
Von hier auf einsamem, zuletzt zweifelhaften Pfi^de auf das (2»|4 8t.)
Xirchberger Jooh (24'?^m) , beim Corvosee^ wo eine neue Oebirgswelt dem
Blicke sich öffnet. Hinab auf steinigem Pfade zu einer (*J4 St."J Sennhütte
(vor derselben den Weg r. zu vermeiden); endlich durch Lärchengehölz
über Piazzolo nach dem (1^4 St) Rabbibad (S. 294). Führer rathsam.
Von Meran nach Cles im Konsberg s. S. 293.
44. Das
Vergl. Karte 8. 216.
Von Meran nnch St. Leonhard 5, von da über den Jaufen nachSterzing
(S. 255) 7 St. Von Meran über St. Leonhard nach Moos 7 St., von da
rmit Führer) über das Timbierjoch nnch Sölden im Oetzthal (8. 20f7)
9 St. Gepäckträger von Meran bis St. Leonhard l^lz fl., von da bis
Sterzin g 3 fl.
Die Erinnerungen an Andreas Hofer (geb. den 22. Kov. 1767, ge-
f:«n{ren 27. Jan. 1810, zu Mantua erschossen 20. Febr. 1810), den „Sand-
nrirth von Passeir*', den „Blutzeugen von Tirol", wie ihn Erzh. Johann in
PASSEIR. U. Rouie. 245
dem Qedenkbnch am Sand (s. unten) nennt, sind gewöhnlich Veranlassung
zu einem Besuch des Passeir. An Naturschönheiten ist das untere Thui
arm. Wer aber weiter über den Jaufen nach Stereing, oder über das
Timbler Joch ins Oetzthal wandert, wird, namentlich der letztere, auch
durch schöne grossartige Landschaften belohnt.
Die wilde Passer durchströmt das Thai. Ein schlechter ge-
pflasterter Weg führt am r. Ufer an der Zenoburg (S. 241) vorbei,
weiter an der schluchtartigen Mündung des Spronser Thals (Fine-
Ulochj S. 241) über den FintUbach, nach Kuens und (1 Y2 St.) Riffian
(540m; gegenüber oben am 1. Ufer der Passer Schioss Sehönna,
S. 242); dann hinab nach (1/3 St.) Saltaus (475m; ♦Whs. im
frühem Scbildhof), wo der Weinbau aufhört. Mehrere Waldbäche
stürzen von den östl. Abhängen in das Thal, gefährlich, wenn nach
längerm Regen von der Kellerlahn j der zerrissenen verwitterten
lehmigen Bergwand vor St. Martin , das bröckelige Erdreich sich
ablöst, zur flüssigen Masse wird und als Schuttlawiue („Lahn'Q
in das Thal sich wälzt. 2 St. St Martin (»Unterwirth) ; V2 St.
weiter der ÄandÄo/" (Whs.), Hofer's Geburtshaus (jetzt seinem En-
kel gleichen Namens gehörig, der jedoch nicht die Wlrthschaft
führt), in welchem verschiedene Erinnerungen an ihn gezeigt werden
(veigl. S. 174). Im alten Fremdenbuch manches Merkwürdige.
Uoch oben an der Kellerlahn ist die Alphütte, in welcher Mofer sich
verborgen hatte, bis er verrathen wurde.
üeber (»/2 St.) St. Leoxiliard (650m ; *Emhom oder Stroblwirih ;
*BrühwiriK) , Uauptort des Thals , die Trümmer der Jaufenburg^
auf einem freistehenden grünen Hügel (Aussicht). Den Kirch-
hof erstürmten 1809 Tiroler Bauern und verjagten die Franzosen.
Von St. Leonhard nach Sterzing (7 St.). Durch das ü. mün-
dende Waltenthai (in dem Dörfchen Walten leidl. Unterkunft, besser als
in den beiden Jaufenhausem), Saumpfad über den Jaufen (2094m) \ bis zum
Fuss des Jaufen 2 St., dann ziemlich steil bergan bis zur Jochhöhe 2 St.,
wo diesseit und jenseit zwei sehr einfache W'irthshäuser ^ dann in 3 St.
allmählich bergab nach Sterzing (S. 2%). Der Pfad ist zwar viel be-
treten, Führer (3 fl.) aber ganz angenehm, Pferd nicht rathsam. Mehrfach
prächtige Aussicht auf die Oetzthaler Ferner.
Von St. Leonhard nach Sölden im Oetzthal (10>j2 St., mit
Führer, Jakob Holzknecht und Alex. Klotz zu empfehlen, 3 fl. tägl.). Das
Passeirthal wendet sich bei St. Leonhard nach W. ^ ein guter Saumweg
(Oro/eilweg) führt am 1. Ufer der reissenden Passer (halbwegs bei dem
Zollhäuschen Qrafeil wird ein Wegzoll erhoben) nach (2 St.) Moos (iOiSm ^
leidl. Whs.) ; gegenüber bildet der ffelderer Bach einen ansehnlichen
Wasserfall, oberhalb das Dörfchen Matt. [Im Pfelder-Thal liegt 3 St.
thalauf (leidl. Weg) das Dörfchen Plan (1628m 5 Whs.) und noch »la St.
höher der letzte Weiler Lazins (1734 m); r. stets die schroffen Abstürze
des Gurgl- Passeir er Kammes. Uebergänge über das Langthaler Joch nach
Gurgl und das Spronser Joch nach Meran s. S. 213.J
Das Passeir -Thal nimmt bei Moos eine n. Richtung. Der Weg führt
erst durch wüste Steinmassen auf dem 1. Ufer ; dann auf das r. Ufer, auf
einer längeren Wegbrüoke, die am Felsen hängt; endlich eine steile Höhe
hinan und zum (IMa St.)' Seehaus (Whs. leidlich) wieder hinab. Der
Kummersee^ im J. 1404 durch Felsbrüche entstanden, war mehrfach dem
Thal verderblich, wurde aber 1774 abgeleitet (jetzt Wiese).
Folgt (>|4 St.) Rabenstein (1370m-, Whs.) (von hier über den Schneeberg
und durchs Ridnaunthal nach Sterzing s. S. 225), dann (1 St.) Schönati
(ld37m-, Whs. ordentlich), ^un r. die Höhe hinan, dann in einer Bie-
246 Route 45. PRAD. Von Eyrs
gnng 1. über eine Brüclce, nnd im Mooathal steil über Geröll and Fels-
trümmer zum (2M2 St.) Timbler- oder Tümmel-Joch (2480m); Aui^sicbt
beschränkt. Hinao anfangs ziemlich f^teil über Fels^ nach li/z St. auf
das 1. Ufer des Timblerhadh*^ nach *\a St. wieder auf dis r. , dann an der
Bero:wand am r. Ufer der Ovrgler Aehe nach ('!« St.) Zwietelslein und
(l St.) Salden. Wer nach Gurgl will, geht auf dem vor der untern Brücke
über den Timbler Bach 1. abzweigenden Pfad an der Bergwand hinab
und erreicht bei Pill (8. 211) den Thalweg nach (3»(8 St. von der Joch-
höhe) Ober-Ourgl (S. 211).
45. Von (Landeck, Meran) Eyrs nach Colico am
Corner See über das Stilfser Joch.
Vergl. Karten 8. 316, 266 «. 264.
178 Kil. Post von Landeck nach Eyrs (83 Kil.) täpl. in lO»!« St. ; von
Meran nach Eyrs (45 Kil.) täjrl. in 6 St. (in beiden Richtungen auch Stell-
wagen). Von Eyrs nach Bormio über den Stelvio (64 Kil.) Post-Omni-
bus im Sommer (Mitte Juni bis Oct.) tägl. in 12 St. (7 fl. 85 kr., auch
offne Wagen; falls solche nicht zu haben, bei g^item Wetter Fusswan-
derung vorzuziehen); Abfahrt (1877) von Eyrs 6»(2 U. früh. Prad 7»U,
Trr.foi 10»[4, Franzenshöhe l^fz, St. M^rla 4>f4. in Bormio-Ppd 6>f2 U. Xm. ;
von Bormio-Bad gleichfalls 6»ja U. früh, in St. Maria ll«/«, Stilfser Joch
12^i2, Franzenshöbe I3f4, Trafoi 3, Prjsd 4»|2, Eyrs 5 U. Ital. Post von
Bormio-Bad nach Colico (114 Kil.) tägl. lO»/« U. Vm. in Wh St. (17 fr.
20 c. ; von Tirano nach Bormio Schweiz. Post tägl. 6^« U. Vm. in 6 St.
für 8 fr. 85 c). Im Winter (Oct. bis Juni) werden die Fahrten einge-
stellt. Zweispänner mit 2 Plätzen von Spondinig bis Bormio 24 fl. ;
zweisp. Extrapost von Bormio-Bad nach Sondrio 67 fr., nach Colico 102 fr. ;
von Sondrio nach Colico 35 fr.
Die Strasse über das ^Stilfiier Joch (Giogo di Stelvio), wohl auch
Wormser Joek genannt, aber irrthümlich, da dieser Ifamo nur dem Pass
gebührt, der von der vierten Cj>ntoniera S. Maria nach St. Maria im
Münsterthal (S. 230) führt, von der österreichischen Regierung von 1820
bis 1835 erbaut, ist die höchste fahrbare in Europa (2756m ü. M.) und
wird bei klarem Wetter stets die Bewunderung des Reisenden erwecken
und die höchste Befriedigung gewähren. Die Landschaft wechselt von
den gewaltigen Gletschern und Schneefeldern des Ortler und Monte
Cristjillo bis zu den rebenreichen Abhängen des Veltlin und den in süd-
licher Vegetation prangenden Ufern des Comer See's. Die Strasse über
drs Joch selbst ist auf der ^ordseite mehr durch die grossartige Natur,
auf der Südseite durch den merkwürdigen Strassenbnu ausgezeichnet.
Entfernungen zu Fuss : von Prad nach Trafoi 3 (Heil, drei Brun-
nen hin und zurück IIJ2 St.), Franzenshöhe 2, Stilfser Joch 2, S.
Maria '(«• Wormser Bad 3 St. Zurück nr'ch S. Maria 4 St., von hier
über dffs Wormser Joch nach St. Maria im Münsterthal 3 St., Münster
3/4, Täufers »[«i Mals 1>|« St. In Trafoi, Franzenshöhe, Bormio-Brd gut
übennchten. — Fussgängern ist dringend anzurathen, die ca. 1*|4 St. ab-
kürzenden Fnsspfrde zu vermeiden und ganz ruf der Str.-'sse zu bleiben,
denn nur auf dieser bleibt der BÜck frei. — Von Mals, Eyrs und L-'as
kann man die staubige Landstrasse vermeiden, wenn man dem von jedem
dieser Orte quer durch die Thalsohle führenden Pf: d folgt (vgl. S. 195).
Von Landeck oder Meran "bis Eyrs s. R. 40. Bei Spondinig
f889m; *Hir8ch), 40 Min. westl. , fuhrt die Stilfser Strasse 1. ab
über die Etseh nnd durchschneidet s.w. in schnurgerader Richtung
die 7? St. breite, durch die üeberfluthungen des Trafoier Bachs auf
weiter Strecke mit Geröll bedeckte und versumpfte Thalsohle.
8 Kil. Prad (896m; *Po8f), Bivio di Prad oder Brad, unbe-
deutendes Dorf am Fuss der Stilfser Strasse. In dem engen Thal,
nach CoUeo. TRAFOI. 45, Route. 247
in welches die Strasse nun tritt, hat diese und der Trafoier Bach
kaum Platz. Der letztere bildet an manchen Stellen hübsche
Fälle. Am Berge r. das Dorf Stilfs^ ital. Stelvio^ von welchem die
Strasse den Namen hat. Geradeaus nach Süden öffnet sich bald,
ein schöner Blick auf die Trafoier Eisberge (s. unten) , rückwärts
im N. bleibt die breite Schneepyramide der Weisßkugel, der zweit-
höchsten Spitze der Oetzthaler Alpen (S. 208), lange in Sicht.
Vor(lY2 St.) Gomagoij deutBch. Beidewasser (gemelle acque)
(1300m; Whs.) öffnet sich s.o. das Suldenthal (S. 256), aus dem
äGX Suldmbach hervorstürzt. Einige Schritte hinauf ein 1860 er-
bautes Fort. Vor (1 V2 St.)
23 Kil. Trafoi (1548m; „tre foj", Klee) (*Po8t bei Frau Ort-
ler, Wagen zu haben), aus einem halben Dutzend Häuser bestehen-
des Dörfchen, zeigt sich zuerst der Monte Livrio (3192m), daneben
r. die weisse NaglerSpitze (3256m); dann entfaltet sich schnell
ein prächtiges Panorama : l. das obere Ortler- Plateau (die Ortler-
Spitze selbst ist nicht sichtbar), rechts daneben das Pleisshom
(3143m) mit der Sticklen Pleias (s. unten), die von hier wie ein
schmales Schneeband erscheint, weiter der tJritere Ortler Femer und
der Trafoier Femer, getrennt durch die Na$hom-8pit»e (2878m) und
gekrönt von der Trafoier Eiswand (3427m); dann der schwarze
Madatsch (3101m), ein Felsstock gewaltigster Art, aus diesen Eis-
massen emporstarrend; r. davon der Madatsch- Fern er, von den
Kristall- Spitzen (3444m) ausgehend, u. die Oeisterspitze (3461m).
Lohnender Spaziergang zu den (*\a St.) ^Heiligen drei Brunnen (1604m)
die tief im Thal am Fufis des Ortler entspringen, ohne Führer, guter
Fnssweg von der Strasse 1. ah, stet« in gleicher Höhe über Wiesen und
durch Wald, zuletzt Geröll. Unter einer Bedachung stehen drei Bild-
säulen , Christus , Maria und Johannes , aus deren Brust das sehr kalte
riheilige Wasser** sich ergiesst. Nebenan eine Kapelle und ein Haus, in
welchem zur Zeit der Wallfahrten gewirthet wird. Gegenüber fast senk-
recht der gewaltige Madatsch , über dessen schwarze Kalkfelswand zwei
Bäche in Fällen hinabstürzen; 1. oben die Eismassen des Trafoier und
Untern Ortler-Femers, von der Trafoier Eiswand überragt; das Ganze
la seiner Abgeschiedenheit ein eigenthümlich ergreifendes Bild.
Die Besteigung des ^Ortler (390&m) ist durch die Erbauung der
Payerhütte (S. 260) von Trafoi aus wesentlich erleichtert, da sich die
Tour (300m mehr zu steigen als von Sulden) nun bequem auf 2 Tage
vertheilen lässt (bis zur Spitze im Ganzen 7-8 St. , Führer 10 fl., mit
Abstieg nach Sulden lli|2 fl. ; zur Payerhütte und zurück 4 fl. , über die
Payerhütte nach Sulden 5^i fl., Joh. Mazagg und Math. Thöni gut). Halb-
wegs Heiligenbrunnen über den Trafoibach und auf neu angelegtem Steig
durch Wald, dann über Grasboden und GerüU im Tabarettatfial aufwärts
(der Tabaretta-Femer bleibt rechts) zur (4 St.) Payerhütte (3066m) , von
wo der Weg mit dem Suldner Ortlerwege zusammenfällt. [Der früher
übliche Weg ging von den heil, drei Brunnen (s. oben) steil das Bergt
hinan zum Fnss der Stieklen Plet's», eines steil abfallenden kleinen Glet-
schers ; dann entweder über diesen und den Sattel n. vom Pleisshom, oder
]. ausbiegend durch die Hohe Eisrinne (S. 260) zum Obern Ortlerfemer
und Gipfel.]
Vorzüglicher UeberMick der Ortlergruppe von der Tartsoher Alm
(1880m), 1 St s.w. von Trafoi (Führer 1 fl., unnöthig) ; umfassender noch
von der Schwarzen Wand (2414m) , IV2 St. weiter aufwärts, und der Kor-
spitze f2927m), 4 St. von Trnfoi fder gleiche Weg; ein guter Pfpd führt fj'.'t
bis zum Gipfel, Führer 3 fl.). — Vom Xl«iBbo4en (hinauf 2 St. bequem,
248 Soute 46. FßANZENSHÖHE. Von Eyrs
Fühter IVs A*) gleichfalls treffl. Aussieht auf Ortler, Oetttfaaler Ferner,
Stilfser Jochsiraese etc.
Von Trafoi auf die Oeisterspitze s. unten. Naglerspitze (32ö6m ; Ö St.,
Führer 3»/« fl.)', Tuekett-apitze c3475m: 7 St., 5 fl.)^ Jiadatichtpitzen (vor-
dere 3101m, mittlere 3312m, hintere 3432m ^ 4-6 11.) und JUonte Cristalto
(3444m ^ 8 St., 51/2 tl.) können von geübten Berggängern gleichfalls ohne
Gefahr erstiegen werden. Schwieriger sind Schneeglocke {Tra/oier Eis-
wand^ 3427m ; Führer 14 fl.) und besonders Thnrwiesertpitze (StiöOm ; 14 fl.).
IJ eher das Hochleitenjoch nach Sulden mit Besteigung der
«Hochleitenspitza (2793m) 6-7 8t. (Führer ö fl.). Bei der Trafoier Mühle
über den Bach und 1. weit ausbiegend durch Wald hinan, dann steiler im
Hochleitenthal über abschüssige Gras- und Geröllhalden zum Hochleitenjoch
(273Üm) und 1. über den Grat bequem zur Spitze (3^J2-4 St.), mit prach-
tigem Blick auf die Suldner Berge (von 1. nach r. Tsehengelser tioch-
spitz, Kl. und Hohe Angelus-, Vertain-, Platten-, Feder-, Schöntauf- und
Madritsch-Spitze , Cevedale, Suldenspitze , SchrÖtterborn , Kreilspitze , r.
anscheinend ganz nah der gewaltige Ortler; tief unten ö. das Suldenthal,
w. das Trafoithal mit der btilfser Jochstrasse und dem dunkeln Madatsch,
n. der Ober-Vintschgau mit Mals und den Etschseen). — Hinab stellen-
weise steil an brüchigen Felswänden, über Basen- und Geröllhalden, zu-
letzt durch Wald und Wiesen nach (2>M St.) St. Oertmd (S. 2ö6).
Ueber die Payerhütte nach Sulden (b St., Führer ö'/z A) s. S. 247. —
Ortlerpass und Hochjoeh (sehr schwierig) s. S. 261. Man kann auch vom
Ortlerpass über den Zebru-Qleticher ins Val Zebru (S. 251) absteigen.
Nach S. Cateriua über das Trafoier Joeh (3299m), zwischen Schnee-
glocke u. Hinterer Madatschspitze , oder das Madatsch- Joch (3310m) zwi-
schen Tuckett- u. Kristall-Spitze, beide schwierig.
Die Strasse steigt in kühnen Windungen auf der 1. Thalseite
hinan ; Aussichten am besten ^on den Strassenkehren, daher ab-
kürzende Fusswege vermeiden. Schönster Punkt am * WelBsen Knott,
einem Yorsprung mit Tisch und Bank, bei einem Kreuz, 1 St.
Steigens von Trafoi : vorn der schwarze Madatsch, r. der Madatsch-
Ferner, 1. der Trafoier und Untere Ortler Ferner, von der Nas-
homspitze getrennt und überragt von den Schneekuppen des Eis-
kogls, Fernerkogls, der Thurwieserspitze , Trafoier Eis wand und
Hintern Madatsohspitze ; weiter 1. im Vordergrund das Pleisshoru
mit der Hohen Eisrinne (S. 260); tief unten in grünen Fichten das
einsame Kirchlein der heil, drei Brunnen. 10 Min. weiter ist 1.
unterhalb der Strasse, durch Pfähle bezeichnet, die Stelle, wo am
16. Juli 1876 die Leiche der von ihrem Gatten (einem gebomen
Wallonen Namens Perreau) ermordeten Engländerin Madeleine de
Tourville gefunden wurde. Dann folgt (10 Min.) die 1848 zerstörte
Canionitra al Boseo', unmittelbar gegenüber der prächtige Ma-
datschgletscher. Der Baumwuchs hört auf, nur dürftige Zwerg-
kiefern kommen noch fort. Bei (40 Min.)
34 KU. Frantentliölie (2188m; *Wttllnofer8 Whs.), zeigt sich
zuerst der höchste Gipfel des Ortler.
Schönster Blick, namentlich bei Abendbeleuchtung, wenn man an
den Rasenhängen hinter dem. Whs. in der Richtung des Mte. Livrio
*J2-1 St. hinansteigt: im Vordergrund der Madatschfemer in herrlichem
Absturz, vom Madatsch überragt, dahinter der Ortler in seiner ganzen
Grösse; n.ö. im Hintergnmd die Oetzthaler Femer.
Die Strasse steigt in langen Kehren an der Talkschieferwand
aufwärts , früher durch hölzerne Gallerien geschützt , die zerfallen
und jetzt entfernt sind (in halber Höhe ein Wegmacherhaus). Auf
nach Colieo. STILFSER JOCH. 46. Bouie. 249
dem (2 St.) Stilfker Joeh (Oiogo di Stelvio, Ferdinandshohe) steht
eis Arbeiterhaus ; links am Fels bezeichnet eine Säule die Grenze
und Passbölke (27ö6m neue ostr. M.-M. ; auf der Säule 2814m,
nach Dufour 2797m) (Bemina 2334m, Mont-Cenls 2118m, SplUgen
2117m, St. Gotthard 2111m, Bemardino 2063m, Simplen 2010m,
Maloja 1811m, Brenner 1362m, Semmering, Landstr. 992, Eisenb.
881m).
Sm FuMj^fad führt Heb«» dem Arbeiterhaus über OlimmerBchiefer in
20 Min. auf eine Felskuppe, die eine ausgedehnte Rundsicht gewährt, der
vom Umbrail (s. unten) wenig nachstehend, namentlich grossartig der
Blick auf den Ortler , dessen Schneedom unmittelbar gegenüber aufragt ;
im Vordergrund unten die Schluchten der Stelvio-Strasse. Der kahle
rothe Monte Pretsura (ß^thel-SpitMy äOdOm) yerhindert n. den Blick in das
Uünsterthal.
Sehr lohnend vom Joch die Besteigung der ^Geiatars^tse (3461m),
2i(rü St., mit Fühter (5 fl. von Trafoi). Ueber den Eben-Ferner ewischen
1. Mie, Livrio^ r. Naglertpitee und Hoher Schneide wenig steigend bis zum
w. Fuss der Oeisterspitze , eines ganz mit Schnee bedeckten , scharf ab-
fallenden Rückens; dann steil hinan zum schmalen Oipfelgrat (für
Schwindelfreie ohne besondere Schwierigkeit), mit prächtigem Blick auf
den Ortler ete.; s. tief unten das grüne Yal Furva.
Zur Linken wölben sich unmittelbar neben der Strasse die
schimmernden Eismassen des Eben( Cristallo)- und Stelvio- Oletschers.
Ganz schneefirei ist die Strasse hier nur im Hochsommer warmer
Jahre, im Juli noch 2m Schnee zu beiden Seiten, an den Dächern
der Gallerien häufig lange Eiszapfen. Die Strasse senkt sich in
Windungen (Fusspfade kürzen) hinab nach (Y2 ^^0
49 Kil. 8. Maria (2535m; Whs.'), der vierten Gantoniera, zu-
gleich Italien. Mauthamt, 221m unter der Höhe des Stelvio-Passes,
in einem öden Beigkessel, in welchem nur Disteln und etwas dürf-
tiges Gras wachsen , ringsum kahle Bergzacken. Zweisp. brauchen
von hier bis Bormio 2 St., aufwärts 4^/2 St. ; der Fussgänger wird
bergan den Weg in kürzerer Zeit zurücklegen; von S. Maria bis
Prad 63/4 St. Gehens.
Ein Saumpfad, früher die einzige Verbindung zwischen dem Vintschgau
und Yeltlin (Etsch- und Adda-Thal), führt bei der Gantoniera S. Maria von
der Stelvio-Strasse r. ab, über das Wormaar Jodi (2öl3m), auch Umbrail-
Fass genannt, bergab in 2>Js St. (bergan 4 St.) durch das Mwranta-Thal
nach St. Maria im If ünsterthal (8. 220) und weiter über Tauffets in Sifz St.
nach Kais (8. 220) im Btechthal, eine sehr lohnende Wanderung.
Sehr zu empfehlen ist die Besteigung des «Fix Umbrail (30(i4m), der
ö. höchsten Spitze einer in schroffen Zacken aufragenden Bergkette, die
das Brauliothal n. begrenzt. Bei der Dogana (hinauf l^j'i, hinab 1 St.; Führer
für Oeübte unnöthig , der Wirth der Gantoniera verlangt 6 fr.) 1. ab , den
rasenbewachsenen Hügel hinan ohne Weg } sowie man das Schiefergeröll be-
tritt, sieht man bereite oben den steinigen, im Zickzack ansteigenden Pfad \
derselbe führt nahe an der Spitze über den obersten Rand des TJmbrail-
gletochert. Aussicht prachtvoll , namentlich auf den ö. über dem rothen
Fressura aufragenden Ortler mit seiner langen Beihe von Schneespitzen,
Zebru, Königsspitze, Thurwieserspitze, Trafoier Eiswand, Tuckettopitze,
Gevedale, Mte. Gristallo, Oeisterspitze; fern im S. Adamello, weiter die
Veltliner Alpen mit Gima di Piazza, Cima di Lago Spalmo, Gorno di
Dosd^ ete., w. Bemlna, n. die UAter-Engadiner Alpen mit Piz Linard,
Pia Buin, Fluchthom, weiter die Oetzthaler Alpen mit der Weisskugel,
Similaun und im Hintergrund Venediger und Glöckner. Gutes Panorama
von F. Faller (in der Gantoniera vorhanden).
250 Route 45. BAD BORMIO. Von Eyrs
Folgt die Cantoniera al piano del Brauglio (2400m ; "Whs. von
0. Oobbi , ganz gut , auch einige Betten) mit der jjAbitcaione del
R. Cappeüano^' und der Kapelle; dann das Casino dei rotteri di
Spondalonga (2291m), Strassenarbeiter-Haus.
Die Strasse senkt sich in zahllosen Kehren, die der Fuss-
gänger vielfach abschneiden kann (r. in der Schlucht, von der
Strasse nicht sichtbar , die über Felsterrassen abstürzenden •Fälle
des Braulio'), überschreitet auf dem Ponte alto den 1. aus dem Val
Vitelli kommenden Bach und erreicht die zweite Cantoniera al piede
di Spondalonga (2105m), 1859 von dem Garibaldinem zerstört
und seitdem Ruine. Auf der w. Seite des Thals der steil abfal-
lende Mte. Braulio (2984m). Weiter in langen Linien an der
Bergwand abwärts, vermittelst einer Reihe von Schutzgallerien
durch die wilde Schlucht, das Wormser Loch (il Diroceamento) ge-
nannt. Folgt die erste Cantoniera di Piatta Martina (1820m);
weiter stürzt r. aus dem wilden Val Fraele die Adda (irrthümlich
bezeichnet man einen starken Bach , der unterhalb der Mündung
des Fraelthals der Felswand entströmt, als Addaquelle).
Hinter der vorletzten Gallerie wendet sich das Thal nach
Süden und alsbald öffnet sich eine prächtige Aussicht über
den Thalboden von Bormio bis Ceppina, s. w. Pia 8. Colombano
(3030m), Cima di Piazza (3500m) und Pis RedascOy s.o. die Cime
di Oobetta und die Eispyramide des Piz Tresero (3616m). Jenseit
der tiefen Addaschlucht die steilen Abhänge des Monte delle Scale
f s. unten). Dann erscheint gleich unterhalb der Strasse wie an den
Felsen angeklebt das alte Bad (Bagni vecchi) ; ein Fahrweg führt
oberhalb des letzten Tunnels in wenigen Schritten hinab (Einrich-
tungen einfach doch gut, vorzügliche Weine). Beim Austritt aus
dem Tunnel (galleria dei bagni) meldet eine Tafel (1530m) 1. am
Fels, dass diese „via a Burmio ad Athesim per Braulii juga" 1820
begonnen, 1825 durch den Architecten Donegani vollendet worden
sei. Die Brücke (^Aussicht) hatten die Oesterreicher 1859 gesprengt.
Das *neiie Bad {Bajgni nuovt, 1340m), 10 Min. weiter abwärts
(3 St. von S. Maria), in sehr stattlichese Gebäude auf einer Terrasse
mit schönem Blick über den Thalboden von Bormio und das Ge-
birgsrund , nach der Zerstörung durch die Garibaldiner im J. 1859
von einer schweizer. Actiengesellschaft neu hergestellt, jetzt nebst
dem alten Bad Eigenthum des Nationalraths v. Planta in Saroaden,
gutes Hotel auch für Passanten (Z. 3, F. 1V2» L. n. B. l*/2, M.
4 fr.), hat im Juli und August viel Curgäste ; Mitte October wird es
geschlossen. Es erhält sein Wasser (Salz- und Schwefelwasser, 27-
31® R. warm) in Röhren von den Quellen, die ^4 St. höher bei dem
alten Bad entspringen. Vom neuen Bad führt ausser der Fahrstrasse
ein näherer Fussweg zum alten Bad. Die Quellen , schon von Pli-
nius erwähnt, entspringen aus Dolomitfelsen über der tiefen Adda-
schlucht; interessant die alten in den Felsen gehauenen Bäder
^Römerbad, Frauenbad etc.).
nach CoUeo. S. CATERINA. 45. RouU, 251
Die Windungen der Strasse endigen bei (^2 <S^*)
64Kil. Bormio (1223m), deutsch Worms (^Post, Z. IV2, F. 1, A.
ra. W. 2^/2, B. 1/2 fr. ; Gius, Cola am Markt. Angenehmer das V2 S*«
höher gelegene oben genannte neue oder alte Bad), am Eingang des
Val Furva gelegen, alterthümlicher Ort Ital. Characters mit vielen
verfallenen Thürmen.
Von Bormio nach Livigno (7 St.) lohnende Wanderung;
Saumpfad, Führer nnnöthig. Bei Premadio über die Adda und im Valdi
Dentro nach (Ujs St.) Iitolaceia (S. 263) ; r. am Bergabhang das Dörfchen
PedenoMo^ darüber im Sattel dea Monte delle Scale swel Thürme, die
einst diesen P«8S (Scale di Fraele) verthcidigten. (Durch denselben nach
S. Oiacotno di Fraele^ Val Mora und über den Buffalora- und Ofener-Pax»
nach Zemeiz oder Schult in 10 St., Führer rathaam, 20 fr.) Hinter Iao-
laccia uteigt der Weg auf dem 1. Ufer des Bnchs; (>|2 St.) Semogo (1424m),
gegenüber oben an der Mündung des Val Viola die Kirche von S. Carlo
(über den Val-Viola-Pass nach dem Bemina n. S. 262); (2if2St.) Höhe des
F<woa^o-VaM«a (2d03m), mit zwei kleinen grünen Seen, vorher schöner
Rückblick auf Val Viola und die südl. Ortlerberge; hin»b nach (1 St.)
Trepalle (2088m) und w. über den Bergrücken (1. erscheinen die weissen
Spitzen der Bernina gruppe) nnch (l^jz St.) Livigno (S. 274). Von hier nach
der Bernina -Strasse über den Fienopass oder die Forcola s. S. 263, 264;
nnch Ponte über den Lavirum-Pass s. S. 274; nach Scanfs über den Ca-
sanna-Pass s. S. 274; nach Ofen durch das Spölthal s. S. 275.
3 St. ö. von Bormio liegt im Val Furva am Frodol/obaeh 8ta. 0»>
terina (1737m), besuchtes Bad (starker Säuerling) mit 50 Zimmern, Ein-
richtung einfach (Einsp. vom Neuen Bad hin und ztirück 12 fr. u. mehr;
Post tägl. Nachm. in V/2 St., von S. Caterina zurück früh Morgens). Das
Haus gehört dem Postwirth in Bormio und ist im Sommer meist über-
füllt, vom 15. Sept. ab aber geschlossen, sodass alsdnnn gar keine Unter-
kunft zu finden. Der leidliche Fahrweg führt über S. Niecolb und (1 St.)
8. Antonio^ am Eingang des anscheinend durch die steile Wand des Gri-
stallo geschlossenen Val Zebnt (s. unten), stets dem Frodolfobach ent-
gegen. Sta. Caterina, in prächtiger Lage zwischen n. Mte. Confinale, ö.
Piz Tresero und s. Mte. Sobretta, ist ein gutes Standquartier für Touren
im südl. Ortlergebiet (/*. Compaffitoni in S. Antonin, guter Führer; für
kleinere Touren auch BaU. Con/oriold).
Sehr lohnend und nicht zu mühsam ist die Besteigung des *Moiite
Confinale (3376m), nördl. von Sta. Caterina zwischen Val Zebru und Val
di Cedeh (4 St. mit Führer; 2 St. über Matten, l St. Geröll, 1 St. Firn).
Vorzüglicher Ueberblick der Ortlerkette; s. Presanella, s.w. Monte della
Disgrazia, w. Bernina n. Piz Linard.
Eine grössere Tour (starke Tagespartie, nur mit Führer) ist folgende :
Von S. Caterina im Val Fomo hinan an einer grossartigen Klamm des
Frodolfo vorbei zur (IVa St.) Malga di Cauina (S. 259), in prächtiger Lage
dem schönen FomogleUcher gegenüber (bis hierhin leidl. Weg, sehr loh-
nender Spaziergang von S. Caterina); dann im Val di Cedeh 1. aufwärts
über Rasen, Geröll u. Schnee zum (2V2 St.) Pasao Zebru (3019m), zwi-
schen Mte. Confinale und dem Hauptstock des Ortler, mit schönem Blick
auf Königsspitze, Zebru, Thurwieserspitze u. Monte Cristallo. Hinab
über die Vedr. Zebru ins Val Zebru zur (l*/« St.) obersten Alp il Pastore;
dann thalabwärts über (2 St.) 8. Antonio (s. oben) zurück nach (2 St.)
S. Caterina.
Von 8. Caterina nach Sulden^ Besteigung der Königsspitte und des
Cevedale s. R. 47; über den Paseo Cevedale (Langen/emer-Joch) ins Mar-
telltJtal s. S. 255; über das Trafoier oder Äfadatsch-Joch nach Trafoi
s. S. 248. — Von den südl. Gipfeln der Ortergruppe sind von Sta. Cate-
rina der Pix Tresero (3616m) in öijs St. (die letzte Strecke sehr steil),
die Punta di 8. Matteo (3683m) in 6 St., und der Pall(m della Marc (36C0m)
in 6-7 St. zu ersteigen, alle beschwerlich und nur für durchaus geübte
Berggänger mit tüchtigem Führer (Compagnoni).
252 Route 46. BOLLADORE. Von Eyrs
Von S. Gaterina nach Ponte di Legno über den 0«TiA-Pam Ciä34m)
7 ßt. , unschwierig und lohnend (Führer bei gutem Wetter nnnöthig).
Der leidl. Saumpfad steigt sofort ziemlich stark auf der Westseite des
Thals und geht dann auf dem Ponte della Vaeea zum r. Ufer hinüber; 1.
die Abstürze des Piz Tresero (d616m), dann der von der Ptmta di S. Matteo
auslaufende Oavia-Oletscher, dessen Abfluss auf dem Ponte di Preda über-
schritten wird (von dem Hügel 1. jenseit der Brücke guter Ueberblick
des (Gletschers). Weiter durch ein flaches Hochthal stets am r. Ufer des
BiMihs (der Weg durch Steinhaufen und Kreuze bezeichnet), am Logo
bianco vorbei zur (4>J2 St.) Passhöhe, zwischen dem Cofno dei Tre Signori
(3324m) und Jfte. Oavia. Jenseit des Passes bleibt der Lago nero rechts;
der Weg führt 1. hinab an einer Quelle vorbei (dabei auf einer Marmor-
tafel eine Inschrift von 1619) ins Val Jiiazza zum kl. Logo Silissi, von
wo Fahrweg am Oglio entlang nach (2i|2 St.) Ponte di Legno (8. 295).
Von S. Cnterina n ac h Pej o über den SfoneUina-PaM (28U0m, 8 St. mit
Führer), beschwerlich und wenig lohnend. Anfang des Wegs wie in
voriger Route ; oberhalb des Ponte di Preda, da wo das flachere Hochthal
beginnt, geht's links ab über Geröll und Gletscher dem Einschnitt nörd-
lich vom Como dei Tre Signori (3324m) entgegen. Auf der Höhe (4 St.
von St. Gaterina) wenig Aussicht. Jenseits zuerst steil abwärts in das
kleine Val BorminUy das nach 2 St. (unangenehmer Weg) in das Val dei
Monte mündet ; von hier erreicht man in weitem 2 St. Pejo (S. 294) ; gute
Unterkunft in den Bädern, die aber frühzeitig, schon Anfang September,
geschlossen werden.
Die Strasse durchschneidet schnurgerade in s.w. Richtung den
Tbalboden, überschreitet bei (20 Min.} S. Lucia den schmutzigen
FrodolfOy der unterhalb der Brücke in die Adda fliesst, und wendet
sich dann gegen Süden. Der weite grüne Thalboden (Piano) von
Bormio , von hohen Bergen umgeben , die bis hoch hinauf mit
Fichten bewachsen, oben theüweise mit Schnee bedeckt sind, endet
bei {^/^ St.) Ceppina, Unterhalb Ceppina folgt die Häusergruppe
S.Antonio mit einigen Ziegeldächern und einer Ziegelei, dann eine
zweite Gruppe, Morignone, in einem grünen Thalboden ( Volle di
8otto)j hoch oben auf dem Berg die Kirche.
Ein 20 Min. langer Engpass (la Serra di Morignone) trennt
hier das Gebiet von Bormio , das „Paese freddo*' (,,kaltes Land^),
vom Veltlin, ital. ValteUina, bis 1797 zu Graubünden, dann
zu Oesterreich, seit 1859 zu Italien gehörig, dem breiten Thal
der Adda, dessen Sohle der Fluss bei hohem Wasser durch sein Ge-
röll oft dauernd beschädigt, an dessen rebeureichen Abhängen ein
starker würziger rother Wein wächst. Den Ponte dei Diavolo
hatten die Oesterreicher 1859 zerstört. Gegen den Ausgang des
Engpasses die Trümmer eines neueren Hauses, etwas weiter (r.)
die Trümmer eines Thalsehlusses. Das Thal wird breiter, südlicher
Pflanzenwuchs beginnt, im Grunde rauscht das graue Gletscher-
wasser der Adda. Links Le Preae, an der Mündung des Val di
Rezzo, weiter Mondadizza.
84 Kil. Bolladore (Post). Am w. Bergabhang die saubere Kirche
von SondcUo. Vor (IV« ^t.) Grosio tritt die Strasse auf das r. Ufer
der Adda, überschreitet bei dem ansehnlichen (1/2 St.) Orossotto
(Leone d*oro) den aus dem Val Orosina hervorstürzenden Roaseo,
und tritt Y2 3^* unterhalb, bei Mazto, wieder auf das 1. Ufer. W.
der steile Piz Matuceio (2818m), dessen herabgestürzte Felsmassen
nach Colico. TIRANO. ^5. Route, 253
im J. 1807 das enge Bett der Add» sperrten und das bevölkerte
fruchtbare Thal bis Tovo in einen grossen See verwandelten. Die
Strasse senkt sich über Lovero und Semio an Rebenhügeln hinab
nach
103 KU. Tirano (460m; Poata; Due Torri; Angelo; •Hotel
StelviOj an der Brücke, neu), Stadtchen mit alten Palästen der
Visconti, Pallavioini , Salis , durch die Ueberschwemmungen der
Adda häufig beschädigt.
^4 St. weiter, auf dem r. Ufer der Adda, liegt Kadonna di Ti-
xano (^8. MkheU , bei der Kirche). In der Wallfahrtskirche an
der Orgel grosse schöne Holzschnitzwerke. (Die Bergstrasse r. führt
ins Pusehlav und über den Bemina ins Ober-Engadinj s. R. 48.
Der Schweiz. Grenzstein ist Y4 St. n. von Madonna.)
Die Strasse überschreitet hinter Madonna di Tirano den
PotehiavinOy ein aus den Bernina -Seen abfliessendes Wasser.
Tresenda ist Mündungspunkt der Strasse über den Monte AprTca
(vgl. S. 296 und Baedeker's Ober-Italien). Oben an der n. Beig-
wand auf der mittleren Bergstnfe ist der alte Wartthurm von
TegliOy nach dem das Thal (Val Teglino) den Namen hat. Vor
Sondrio r. auf der Höhe die Kirchen von Pendolcuco und Montagna.
133 Kil. Sondrio (348m ; *Po$ta ; Maddalena bei Vetali, Z. 2, F.
1 fr.), Hauptstadt des Yeltlin, in schöner Lage und Umgebung, am
Malero , einem wilden Bergwasser, welches dem Ort mehrfach ge-
fährlich geworden ist. Feste Bauten aus Felsblöoken haben ihm
ein breites tiefes Bett gegeben. Das lange ehem. Frauenkloster vor
dem Ort dient jetzt als Oefängniss, das ehem. landvögtliche Schloss
als Caserne.
Sehr lohnender Aiuflng in das hier n. sich öffnende ^Val Kaleaco.
Leidl. Wep; am r. Ufer des Malero tiher Torre nach (di/s St.) Chiesa
(1305m ^ *01ivo; Battaglia), Hnuptort des Thals in prächtiger Lage (n.
Bemina, w. Ute. della Disgrazia). Von hier über den Muretto-Pass snm
Maloja (8 St.) s. 8.265^ durch das n.ö. ansteigende Val £anlenta und Val
Campo-Moro zum Conciano - Pa$s (2550m) und nach Poichiavo (9-10 St.)
s. S. 273. Hübsche Spaziergänge in der Xähe: zum Palü-See (1926m) in
herrlicher Lage; über Lanzada zum Wasserfall im Hintergrund das Val
LanUma; xu den Pirlo-SeeH (2i00m) etc.
Weiter w. erhebt sich auf einem Felsvorsprung die Kirche von
Sassella, auf Gallerien erbaut. Rebe , Feigenbaum , Lorbeer und
Granate werden von den Schneehäuptern des Monte della Disgrazia
(3680m), der Beminagruppe angehörig, überragt. V2 ^^ 'vo^ ^or*
begno öffnet sich r. das VcU Masino mit dem gleichnam. Bad (S. 264).
158 Kil. Korbegno (260m ; Begina d^Ingkilterra oder Post') ist
seiner Seidenzucht wegen bekannt. Der untere Theil des Veltlin
ist durch die sumpfigen Ablagerungen der Adda ungesund.
178 Kil. Colico (^Albergo Piazsta Garibaldi, am See; Uola
Bella j beide ital. Art) am n.ö. Ende des Corner See' s; s. Baedeker'»
Ober-Italien oder Baedeker' t Schweiz,
254
46. Bas llartellthal.
Vergl. Karten 8. 216, 256, 288.
Durch das 6 St. lange Kartellthal, das längste Thal der Ortler- Alpen,
führt der nächste Weg aus dem untern Vintschgau nach Sulden. Daä
Thal ist in seinem untern Theil (bis zur jyiarteller Alp) im Ganzen ein-
förmig, der gletschererfüllte ThaJscbluss dagegen höchst grossartig. Beste
Unterkunft in Salt; die Whser. in Oand und Martell sehr bescheiden.
Zur Noth kann man in der untern Marteller Alp, der Zufall- oder Peder-
Alp auf Heu übernachten. — Führer: Paul u. Math. Kobald und M.
Ebei'höfer in Gand, Jos. u. Math. Holzknecht in Unterhölderle (vgl. auch
die Suldner Führer, S. 256).
Am Ausgang des Thals das Dorf Morter (726m), von Ooldrain
(S. 221) in 20 Min., von Latsch (S. 222) in 40 Min. zu erreichen.
Fusspfad, vom Hirsch die erste Gasse 1., beim ersten Brunnen r.,
beim zweiten 1., am Bach entlang, am Ende der Mauer r. und beim
Kreuz geradeaus durch Wiesen. Nach 35 Min. über den Plima-
hach und am (ö Min.) obern Ende des Dorfs Morter auf den Thal-
weg ; 1. auf vortretendem Hügel die zerfallnen Burgen Unter- und
Ober - Montan (letztere bewohnt) und die uralte St. Stephans-
KapeUe. Nach 10 Min. tritt der "Weg auf das r. Ufer und beginnt
rasch zu steigen ; der Thalboden ist mit Geröll und Felstrümmern
bedeckt, über die der Bach tosend hinabstürzt; vor Salt grosse
Marmorbrüohe. 1 St. Salt^ kleines Eisenbad 4 Min. 1. oberhalb des
Wegs (einfache, aber gute Unterkunft); r. in der Höhe am 1. Ufer
bleibt Martell oder Thal (1302m), Kirchdorf mit weit zerstreuten
Häusern (bei der Kirche einf. Whs.). Ueber den Flimbaeh nach
1*^/4 '^^0 ^ftnd oder 6ond (WAs. bescheiden), langgestrecktes Dorf ;
weiter durch Wald (r. das schroffe Schluderhom, 2745), an der ein-
samen Kapelle (IY4 St.) Maria-Schmelz (lö43m) vorbei, oberhalb
(V2 St.) auf das 1. Ufer, über eine grosse Alp mit vielen Hütten
u. Heustadeln; 1. oben der Untere Zu fritt- Femer. Am Ende der
Alp(Y4St.) tritt der Weg wieder in den Wald und führt ansteigend
um eine Bergecke ; plötzlich öffnet sich der Blick auf den schnee-
weissen zweigipfeligen Cevedale, ein prächtiges Bild, das später
wieder verschwindet. ^2 St. Untere MarteUer Alp (1821m), am
r. Ufer; 10 Min. weiter am l. Ufer die Obere MarteUer Alp, in
schöner Lage (gegenüber südl. Vordere Rothspitze und Cframsen-
Femer^.
Weiter stets am l. Ufer des Bachs durch Wald, an mehreren
Heukasern am r. Ufer vorbei, nach 1 St. über den Pederbach, dann
r. scharf aufwärts, auf dem ersten Bergabsatz (bis hierhin Weg
zum Madritsehjoch j s. unten) l. ab über den Madritschbach und an
steilem Felsrand hinan zur (1 St.) Zufall-Alp (2099m) auf dem
obersten Thalboden, in den sich der prächtige "^Zufall 'Femer in
zwei Armen (l. Fürkele - Femer , r. Langen - Ferner^ vom Ceve-
dale hinabsenkt; 1. der Hohenfemtr mit der Veneziaspitze und
Schranspitze.
Bkkotourkn von Martell (Führer s. oben). «Cevedale {Zu fall- Spitze,
3773na), von der Zufall-Alp über den Zufall-Ferner und den CevedaU-Pass
(S. 261) in 0-7 St., mühsam, aber höchst lohnend (vgl. S. !S£)9j Führer
MADRITSCHJOCH. 46. Route. 255
8V2) binab nach Sulden 11, nach Sta. Caterina 12 fl.). — Innere Peder-
»pitse (3281m), mit prächtigem Blick auf den Ortler, von der Marteller
Alp in 6 St. durch das Pederthal^ ziemlich mühsam ; Unterkunft zur Noth
in der Pederalp^ 1 St. von der Obern Marteller Alp r. bergan (Führer
5V2. hinab nach Sulden S'/u fl.)- Plattenspitze (3440m), äussere (34ülm)
und mittlere Pederspitze (34ö8m) und Sehildspitze können gleichfalls von
der Pederalp erstiegen werden. — *Hintere Schontavf spitze s. unten. —
Zu/ritt-Spiize (343im), von der Untern Marteller Alp in 5 St., beschwer-
lich, lohnend (Führer G fl.); ebenso Venezia- Spitze (8330m), von der Zu-
fall-Alp über das Hohenfemerjoch in ö St., und Hintere Rotholze (3341m),
von der Untern Marteller Alp über den Oramsenfemer in 5-6 St. (Führer
7, hinab nach Pejo über den Caresen-Femer 12 fl.). — Laaser Spitze (3399m),
von Martell in 5-6 St., nicht schwierig (Führer 4 fl.).
PÄSSE. Von der untern Marteller Alp zum Rabbi-Bad (S. 294)
über das Sällekt-Joch (3Ü18m) , 7-8 St., beschwerlich (Führer 8 fl.). —
Nach Pejo (S. 2.-^) , von der Zufall-Alp über das Houenfebnek-Jocu
(3204m) an der Westseite der Venezia- Spitze (3380m), oder über die
FÜRKELE-ScHARTE (3o20m) ö. vom Gevedale, hinab in das Vul di Venezia
and Val della Mare (S. 294), 9-10 St., anstrengend aber lohnend (Führer
10 fl.). — Nach St. Gertrud im Ultenthal (S. 244) mehrere Ueber-
gänge: Von der untern Alp über das Zufritt-Joüh (3072m) im W. der
Zu/rittspitze, hinab über das Schuttkar in dei' neuen Welt und am Orünsee
vorbei zur Weisshrunner Alp, beschwerlich, lohnend (7-8 St., Führer
71/2 fl.)- Von Gand nach St. Gertrud über das Sox-Jocu (3019m), n.ö. von
der Zufrittspitze, oder das Flim-Joch, w. vom Hasenohr, beide lohnend
und unschwierig (öVz St., Führer 6 fl.). — Nach Sta. Caterinu (S. 251)
über den Cevedale-Pass {Laugen/ei^erjoch, 32dSm), grossartige Gletscher-
wanderung (9-10 St., Führer 9V2 fl.) ; die Besteigung des Cevedule damit
leicht zu verbinden (vgl. S. 261).
Nach Sulden über das Madritsch-Joch (31ölm), der gewöhnliche
Ausweg aus dem Martellthal, 10 St. von Salt bis Sulden, unschwierig und
in Verbindung mit der Hintern Sehöntavfspitze höchst lohnend (Führer
IV3 fl.^ incl. Schön taufspitze 8 fl.). Von der Obern Alp zur (1 St.) Brücke
über den Pederbaeh s. oben (kurz vorher treflliche Quelle); hier r. auf-
wärts, anfangs durch Wald, später über Matten (die Zufall -Alpe bleibt
1., s. oben) im Madritschthal hinan, zuletzt steil über Geröll zur (2V2-3 St.)
Jochhöhe. War schon im Ansteigen der Blick rückwärts auf die Zufritt-
spitze, Vordere Bothspitze, Veneziaspitze mit ihren Eisfeldern grossartig,
so treten auf der Höhe die S. 257 genannten Bergriesen fast überwäl-
tigend entgegen, alle anscheinend kaum einen Büchsenschuss entfernt.
Weit grossartiger und umfassender noch ist die Bundsicht von der
* Hintern Seliöntavf spitze (33i9m), dem Gipfel gleich n. vom Joch und
von diesem in V«-*/4 St. leicht zu erreichen (vgl. S. 259). Hinab über
den EbentBond-Femer ohne Beschwer zur (1 St.) Schaitbuchhütte und nach
(I1/2 St.) Sulden (S. 256). — Wenn man in Salt übernachtet hat, so ist
der Weg das lange Thal hinauf bis zum Joch ermüdend, namentlich weil
man die steileren Partien in den heissen Mittagsstunden zurücklegen
muss. In umgekehrter Bichtung, von Sulden aus, kann ein rüstiger Fuss-
gänger (event. mit Uebernachten in der Schaubachhütte) über Madritsch-
joch u. Schön taufspitze leicht in einem Tage Latsch (S. 221) erreichen,
von wo Nm. 4*|2 U. ein Stellwagen nach Heran fährt. — Der Besuch des
prächtigen Thalschlusses im Zufall kann mit l'/« St. Mehraufwand mit
dem Madritschwege verbunden werden.
Ein andrer grossartiger, aber schwierigerer Uebergang nach Sulden
ist der ^Eiaaeepasa (320jm), 7 St. von der Zufall-Alp (Führer 9 fl.).
Von der Alp r. am Abhang der MtUhspitze im Hutweiden- Thal hinan, um
den Felsabsturz der Hintern Wandln herum auf die Moräne des Langen-
femers und über diesen zur (872 St.) Jochhöhe, r. von der Suldenspitze
(3385m), mit prachtvoller Aussicht auf die gewaltige Königsspitze und
den Ortler-, 1. der Cevedale (S. 259). Hinab über den Sulden - Feinter zur
(iV2 St.) Schaubaehhiitte und nach (IV2 St.) Sulden.
256
47. Das Salden thal. Ortlergebiet.
' Vgl. auch Karten 8. 21ff, 388.
Die mächtige ^Ortlergruppe zwischen den Qnellgebieten der Etflch und
der Adda, ausgezeichnet durch kübnen Aufbau und Höhe der Gipfel wie
durch grossartige Gletschereniwickelung, ist für den Touristen ein höchst
lohnendes Gebiet und wird mit Recht seit einigen Jahren stark besucht.
Bestes Standquartier ist das herrlich gelegene dulden C^S«. Gertrud)^ 2M4 St.
von Gomagoi an der Stilfser Jochstrasse (neuer Fahrweg im Bau, s. unten),
wo gute Führer und Unterkunft zu finden ; dann auch Trafoi und an der
S.-Seite 8. CaieHnn (S. 251). — Der schönste Weg zum Suldenthal-
Ortlergebiet führt für rüstige Fussgänger von Innsbruck aus durch das
Stubaithal (A. 214) über das Bildstöckljoch nach Vent, über das Hoch-
oder besser Niederjoch nach Natums (oder von Kurzras über das Taschl-
joch nach Schlanders), von da mit Stell Wii gen nach Latsch, dann durch das
Hartellthal über dns Madritschjoch (S. 255). — Für die Durchforschung
des Ortlergebiets haben namentlich die Hrn. J. Payer (vgl. dessen treül.
Monographien, Gotha, Perthes), F. F. Tuckett, E. v. Hojsisovics Hervor-
ragendes geleistet.
Bei Oomagoi (S. 247) an der Stelvio- Strasse öffnet sich o. das
3 St. lange *8iildenthal. Der im Bau begiififene neue Fahrweg
führt heim Whs. r. hinah üher den in enger Klamm fliessenden
Trafoibach^ dann 1. tfaaleinwärts an bewaldeter Bergwand, nach
20 Min. über den wilden Suldehbach. Der Fahrweg hat hier vor-
läuilg ein Knde ; ein Saumweg, anfangs steil und steinig, steigt
jenseit der Brücke r. hinan an einzelnen Bauernhöfen und einem
(40 Min.) Kreuz Torbei; weiter, hinter einem Kapellchen (V4St.),
über den 1. herahkommenden Razoibach. B. erscheint das weisse
Dach des Ortler, weiterhin 1. Schöntaufspitze, Peder- u, Platten-
spitze. Nach 25 Min. tritt der Weg auf das 1. Ufer des Sulden-
hachs; jenseits auf kurzer Strecke steil aufwärts zur obersten
Thalstofe, dann meist eben fort durch Wald und über die breite
Moräne des Matit-Qletschers (r. der Weg zurPayerhütte, s. unten);
vor dem (25 Min.) ersten Hause r. durch das Gatter und über die
Wiesen zur (10 Min.) Kirche und dem Widum von St. Ctortrud
oder Bnlden (1845m; *Hdtel ElUr, gehalten von den Schwesteni
des Hrn. Curat Eller) ; 1. ausserhalb des Gatters über den Bach
zum Gasthaus %um Ortler bei Angerer (wird gelobt).
FÜHREK : Johann Pinggtra., der Begleiter Payer""«, dessen Lob der Ver-
fasser nur beistimmen kivnn ^ Peter Dangl^ recht tüchtig; Joseph und Alois
Pinggera; Alois Schöpf; Joseph i2<(fM(a(i{«r in Völlensteinhof ; Jos. Tembl;
Peter Reinstadler; Joseph Angerer \ für kleinere Touren: Johann rem6I,
Joseph Reinstadler in Ofenwies; Simon Reinstadler. Die Führerpreise
sind bei den einzelnen Touren angegeben; für die Verpflegung hat der
Retsende zu sorgen; S'l« Kilo GepiUsk frei.
St. Gertrud besteht aus wenigen weit auseinander liegenden
Häusergruppen ; das Widum mit der Kirche, letztere angeblich aus
dem 15. Jahrh. , durch einen Wald vor den Ortler -Lawinen ge-
schützt, liegt Y2 St. vom ehem. Fuss des Sulden- Gletschers.
Die Aussicht von hier — ö. Vertainspitze (3540m). PkdtenspiUe
(3440m), Innere Peder fpH%e (3281m), Hintere und Vordere Sehon"
taufspitte (3319 u. 3079m), w. der OHler f3905m) mtt seinem ho-
hen Schneekamm, nebeii dem ein schmaler Streifen dei Königsapitze
SüLDENTHAL. 47. Itoute. 257
sich zeigt, daneben r. die Tabareitaspitze (3126m) (r. davon die
Tabarettascharte , durch die der Weg zum Ortler führt) , dann der
Bärenkopf {^46m) und die äusserste, die HochleiUnspitze (2793m)
— ist noch beschränkt ; diese öffnet sich erst in ihrer ganzen Pracht
bei den Oampenhöfen (1878m), 2ö Min. vom Widum thaleinwäTts
am r. Ufer. In einem grossen Halbkreis zeigen sich hier die Berg-
riesen, geradeaus (s.) 5c/iröWcrÄom (3398m), r. ä&neben Kreilspitze
(3382m), dann Königsspitze (3855m), Zebru (3735m) und der
nach dieser Seite in gewaltigen Felswänden abstürzende Ortler
(3905m); zwischen Königsspitze und Kreilspitze das Königsjoch
(33 72m J und zwischen Kreilspitze und Schrötterhom der Fomo-
pass (3334m). Die etwas mehr links (östl.) gelegene Suldenspitze
(338om) und der Eisseepass (3205m) sind durch die Vordere Schön-
taufspitze verdeckt. — Von diesen Höhen senkt sich der mächtige
Suldenfemer, der bei seinen Ausbrüchen 1818 und 1856 rasch in
das Thal vorrückte und grosse Verheerungen anrichtete, seitdem
aber sich wieder zurückzog, seine Schutt wälle zurücklassend.
AU8FLÜOK (Führer s. üben). Zum RoBimboden (3 St. hin u. zurück,
Führer 1 fl. 70 kr.). Einige Schritte hinter den Oainpenhufen steigt 1.
(ü.) ein Fussweg am Wald hinauf (kurz nachher r., nicht 1.), auf-dem
man in l'fa St. auf den Rosimboden (2420m) gelangt. Da, wo der Wald
aufhört, von einem Vorsprung, die Kamel genannt, prächtiger ^Blick
auf den Ortler mit dem kleinen End-det^Welt Ferner (s. unten).
Zur *8chaubachhütte, sehr lohnend (4 St. hin u. zurück, Führer 2iJ2 H.).
Von den Oampenhöfen südl. fort über den Roiimhach^ bald steiler auf-
wärts, stets leidl. Pfad an der Legerwand hinan ^ r. die gewaltigen Mo-
ränen des Sulden-Ferners. Nach c. l'|2 St. biegt der Pfad 1. ein und
Rteigt über Grasboden, zuletzt im Zickzack über Geröll zur CI« St.)
Schaubachhütte auf der Ebenwand (287öm), mit treffl. TJeberblick des Sul-
den-Ferners^ gerade gegenüber die imposante Königswand, r. Zebru und
Ortler, 1. Königsjoch, Kreilspitze, Fornopass, Schrötterhom, Suldenspitze.
Die Hütte, von der Wiener Gesellschaft „Wilde Banda" 1876 erbaut und
gut eingerichtet (Uebemachten 50 kr., Bett 1 fl., kleines Damenzimmer vor-
handen) ist Ausgangspunkt für die Königsspitze, den Gevedale, Zebru,
Eisseepass etc. — Madritschjoch und Hintere Schöntaufspitze s. unten.
Zum Hintern Orat und £nd der Welt (5i|2 St. hin u. zurück, Führer
2i|2 fl.). Beim Büchelhof vor den GampenhÖfen r. ab über den Sulden-
bach und am Abhang hinan zur (2>(2 St.) Schönleitenhütte; dann r. empor
zum (1 St.) kleinen Hintem Orai-See, in wilder Umgebung am Fuss des
steil abstürzenden Hintem Orat» (3466m). Nun über den Rücken nördl.
vom See und über die gewaltigen Moränen des End-der- Welt Ferners (1.
der Riesenabeturz des Ortler), weiter über den Kuhberg durch Matten u.
Wald zurück nach (2 St.) St. Gertrud.
Schttneok (3121m), n.ö. von St. Gertrud, 3 St. (Führer 3 fl.), un-
Rcbwierig und lohnend: vorzüglicher Ueberblick der Ortlergruppe.
Zur Paterrüttr (3066m), 3 St. (Führer 4 fl.), s. S. 260; lohnend auch
für solche , die den Ortler nicht besteigen wollen. — Hoghleitrmspitze
(27g3m), 3 St. (Führer 3 fl.), gleichfalls lohnend und nicht schwierig (am
besten mit dem Uebergang über das Hochleitenjoch zu verbinden; s. S. 248).
— Tabaketta SPITZE (3126m), von der Payerhütte über den Tabarettaferner
in 1/2 St. (Führer 4'|2 fl.), mühsam und nicht zu empfehlen (gleiche Aus-
sicht wie vom obern Ende des Kamins, S. 259),
Etwas rüstigeren Wanderern ist die Ersteigung der *Vertain«pitte
(354()m) besonders zu empfehlen. Tage.^tour, hinauf 5 St. bequem, Füh-
rer 41(2 fl. Der Weg führt über den Gampenhof und Rosimboden (s. oben)
zum (5 St.) Rosimglettcher , den man theilweise überschreitet, weiter
über Fels u. Geröll, zuletzt über ein Schneefeld. »Die Vertainspitze ist
Baedeker's Südbaiern. 18. Aufl. 17
258 Route 47. SCHÖNIAUFSPITZE.
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Suldcnthal. ORTLEK. 47. Route. 259
ein vorzüglicher Aussichtspunkt für die drei gewaltigen Pyramiden Ort-
ler, Zebru und Königswand; nach allen Seiten eröffnen sich grossartige
Gebirgslandschaften : der lUonte Cevedale , die schöne Laasergruppe mit
ihren vielen hohen Felsspitzen (Pederspitze, Orgelspitze, Ofenwandl, die
Tschengelser Hochwand (3371m), die ö. Gebirgswand des Hartellthaies
(Zufrittspitze, 3431m), darunter viele ausgezeichnet schöne Bergformen.
Weiter die Stubaier und Oetzthaler Ferner (auch Venediger und Glock-
ner sind sichtbar), die Graubündner Berge, der Bemina, die Finster-
aarhorngruppe und die Adamello-Presanella- Alpen, in ungeheurer Tiefe
die Höfe Sulden's und die Malserhaide bis gegen Nauders." (Payer).
^Hintere Sohdntaufapitxe (3319m), 41/2 St. (Führer 4ila fl.), nicht
schwierig u. sehr lohnend. Von der 8cha%ibachhütte (s. oben) über Rasen
und Moränenschutt zum {^\\ St.) Ebenwand-Femer , über denselben (ein-
zelne Spalten) zum (3|4 St.) MadHUchjoch (3151m), dann 1. über den brüchigen
Grat ohne Beschwer zur (>|'2 St.) Spitze. Prächtige * Aussicht (vgl. das
Panorama S. 258). Die Besteigung wird meist mit dem Uebergang über das
Madritachjoch nach Martell verbunden (vgl. S. 255). — Von den andern Spit-
zen ziemlich gleicher Höhe werden Innere Pederspüte (3281m, in 5 St., Füh-
rer 5 n.), Plattempitze (3440m, 41/2 St., 4^12 fl.) und MadritschspiU e id2S&m,
41J2 St. . 4^12 0.), alle mit ähnlicher Aussicht, zuweilen erstiegen. Be-
schwerlicher sind Mittlere Pederspitze (3458m, 5-6 St., Führer 5i|2 0.),
Hohe Anffelutspitze (3532m, ö'j'i St., 5^2 fl.) und Tschengelser Hochwand
(3371m, 4>l2 St., 5 fl.).
♦Oevedale (3773m), 7 St. (Führer 7 fl.), höchst lohnend, für geübte
Bergsteiger nicht schwierig. Uebernachten in der Schaubachhütte (S. 257);
von dort über den Sulden-Ferner zuui Eisseepas» und (2^2-3 St.) Cevedale-
pass s. S. 260. Von der Pa.sshöhe 1. über Firnterrassen streckenweise
steil auf den Kamm und zum (li|2-2 St.) südl. höchsten Gipfel. (Der
Cevedale, in Martell Zufallspitze^ auch Färkele genannt, der Centralstock
der Ortler Alpen und lange Zeit für die höchste Erhebung derselben gehalten,
hat drei Spitzen, die nördl. 3703m, die mittl. 3761m, die südl. 3773m.) Die
^^Aussicht ist der vom Ortler ebenbürtig und wird dieser von Manchen
vorgezogen (namentlich weit besserer XJeberblick der Ortlergruppe); im
SW. treten die schönen Formen der Adamella-, Presanella- u. Brenta-
Alpen grossartig hervor; in der Tiefe das Val di Gedeh (Val Furva), Val
della Mare , Martellthal und obere Vintschgau. — Abstieg über den
Cevedalepass nach 8. Caterina s. unten (Führer 10 fl.); über den Zufall-
Ferner nach Martell s. S. 254. Nach Pdo über die Vedretta la Marc,
beschwerlich (zwei Führer ä 14 fl.).
Die Besteigung der Xönigstpitse (3854m, Köniffswand, im Val Furva
auch Zebru genannt) ist schwierig und nur durchaus erprobten Bergstei-
gern anzurathen, durch Erbauung der Schaubachhütte indess wesentlich
erleichtert (von der Hütte 5M2-6 St., Führer 12 fl.)- Von der Hütte über
den Sulden/emer in li|2-2 St. zum Fuss des Königsjoehs, dieses hinan
(i|2-l St.) sehr steil und schwierig (schlimmste Strecke des Wegs, Vor-
sicht wegen der Steinfalle), oben r. zur Schulter^ einem plateauartigen
Vorsprung an der Ostseite der Königsspitze, und fortwährend steil über
Schnee und Eis, zuletzt Fels und Geröll zur (3 St.) Spitze. ^Aussicht
prachtvoll, namentlich vorzüglicher üeberblick der Ortlergruppe u. um-
fassender Blick nach Süden. — Etwas leichter ist die Besteigung von der
Südseite aus dem Val di Cedeh (gute Unterkunft in der Malga di Ckusina^
S. 251) , da der Anstieg zum Königsjoch vom Cedehgletscher weit kürzer
und weniger schwierig ist als vom Suldengletscher. Besser noch steigt
man mit Vermeidung des Königsjochs direct zur Schulter empor. — Zum
Abstieg über das KÖnigsjoch nach Sulden sind 2 Führer nöthig.
Zebru (3706m), von der Schaubachhütte über das Hochjoch in 6-7 St.,
gleichfalls schwierig aber grossartig (Führer 10 fl.); den Abstieg kann
man ins Val Zebru nehmen (S. 251). — Suldenspitze (3^m), über den
Eisseepass u. Langenfemer in 5 St. (Führer 5 fl.), nicht schwierig, lohnend.
Der ^Ortler (3905m) galt einst nach dem Mont-Blanc für den höch-
sten Berg Europa's ; später machte ihm der Glockner (3797m) den Rang
streitig; die neuesten Messungen haben ihm die grösste Höhe der Ost-
alpen zuerkannt. Seine erste Besteigung fand im Juhre 1804 statt durch
17*
260 Route 47. ORTLER. Sutdenthal.
den Paseeirer Jäger Joseph Pichler (Josele), von Trafoi aus, im fol-
genden Jahre durch Dr. Gebhard von Salden ans , beidemal auf Ver-
anlassung des Erzherzogs Johann, 1826 durch den Genieoffizier Sche-
belka^ in den spätem Jahren bis 1864 blieb es bei Versuchen; die
eigentliche Spitze erreichte in dem genannten Jahre der Engländer
Tuckett zum erstenmal wieder, ebenfalls von Trafoi aus. Aber erst der
von Dr. v. Mojsisovics 1865 entdeckte Weg von Sulden aus gab den An-
stoss zu alljährlich sich wiederholenden Besteigungen. Durch die Er-
bauung der PayerhüUe am Tabarettakamm (von der A.V.-Sect. Prag erbaut
u. gut eingerichtet; Uebernachten 1 il.) ist die Besteigung), die sich jetzt
bequem auf zwei Tage vertheilen lässt, sehr erleichtert und bietet Jfür
einigermassen Geübte keine Schwierigkeit; doch ändert sich der Weg
über den Gletscher von Jahr zu Jahr und war z. B. 1877 wegen der un-
günstigen Schneeverhältnisse weit mühsamer als in den vorhergehenden
Jahren. Führer 10 fl.*, hinab nach Trafoi ll^jz fl. (für geübte Bergsteiger
genügt einer).
Der Weg führt 5 Min. unterhalb der letzten Häuser von St. Gertrud
I. ab in allmählicher Steigung durch Wald hinan, nach 1J2 St. über die
breite Moräne des MarltgleUchers, jenseits scharf 1. steiler im Zickzack
durch Wald, dann über Geröll und r. über Rasenhänge zur (l^js St.)
Marltichneid ^ einer ßasenkuppe auf der 1. Seite des Marltthals. Nun r.
quer über ein steiles Geröllfeld und 1. an den scheinbar senkrechten
Tabaretiawänden auf schmalem, doch nirgendwo schwierigen Pfade hinan,
zuletzt über eine Felsentreppe zur (1 St.) Taharettascharte^ einer Einsen-
kung des Tabarettakamms ungefähr in der Mitte zwischen Bärenkopf
und Tabarettaspitze, wo sich höchst überraschend die ^Aussicht nach
W. und N. öffnet. Von hier erreicht man 1. am Kamm entlang in ^\ St.
die PayerhüUe (d066m), in einer Einsattelung des Tabarettakamms ge-
schützt gelegen, mit Aussicht auch nach Osten. Von der Hütte r. über
den Tabaretta/emer in 1(4 St. zur Scharte unterhalb der Tabarettaspitze,
wo sich ein imposanter Blick auf den an dieser Seite (N.) ganz mit
Schnee bedeckten Ortler öffnet; dann durch den Kamin steil hinab (bei
der Rückkehr etwas mühsam) zum Obern Ortler-Ferner (15 Min.), der
sich r. in das Thal der Hohen Eitrinne hinabsenkt. ]!^un 1. hinan über
den anfangs stark geneigten Gletscher (hier fallen gelegentlich wohl
Steine, daher Vorsicht) zum Tschiefeck (Felsen); weiter stets über Firn-
schnee , streckenweise steil , zur Kln/t , die sich 1873 gebildet hatte und
in den folgenden Jahren mittelst einer langen Leiter überklettert wurde,
jetzt aber an der r. Seite sich wieder geschlossen hat und gut zu pas-
siren ist, und zur Spitze (3-4 St. von der Payerhütte), dem n. höchsten
Punkt eines 2(X) Schritt langen scharfen Schneegrats (für leidlich Schwindel-
freie ohne Schwierigkeit zu überschreiten). Die ••Aussicht ist, wie dies
von solcher Höhe natürlich, grossartig. In der Ortlergruppe selbst treten
besonders hervor die imposante Königsspitze, Cevedale, Thurwieserspitze
und Gristallospitzen. Gegen Norden die Tauernkette mit Glockner, Vene-
diger und Dreiherrnspitze, dann Zillerthaler , Stubaier und Oetzthaler
Alpen, ö. Dolomiten mit Marmolada und Palle di San Martino ; w. Silvretta,
Bernina, Finsteraarhorngruppe und Tödi; s. Adamello u. Presanella.
[Ein andrer,- 1872 wieder eröffneter Ortlerweg („Gebhardsweg", vgl. oben)
führt von Sulden über den Hintern Orot (S. 257) südl. vom End der Welt-
Femer direct zur Spitze (9 St.), ist aber sehr schwierig (Führer 13 fl.);
ebenso der 18^75 zuerst gemachte Weg vom Suldenferner über das Hochjoch
f3604m) und den Vordem Ortlergipfel (Führer 16 fl.). Bei beiden Touren
Uebernachten in der Schaubachhütte. — Abstieg über die Stickte Pleits
zu den heil, drei Brunnen (Si|2-4 St.) mühsam.]
PÄSSE. Von Sulden über den Eissee- und Cevedale-Pass
nach S. Caterina im Val Furva sehr lohnende Tour (9-10 St.), mit
der sich die Besteigung des Cevedale (s. S. 259) leicht verbinden lässt
(Führer 8 fl., mit Cevedale 10 fl.). Uebernachten in der Schaubachhütte
(S. 257); von hier 1. am Abhang hinab auf den Sulden-Femer und über
denselben, nur die letzte <f2 St. steil , zum (2 St.) Eisseepftss (32n5m) ;
unmittelbar r. die mächtig aufsteigende Königsspitze, neben welcher Ortler
und Zebru ganz zurücktreten. Von der Passhöhe in südl. Richtung über
len Firn des Langen Ferners^ der sich nach Martell hinabsenkt, wenig
BRUSIO. 48. RotUe. 261
ansteigend (r. die Suldenspitze^ 338öin) zum i^U St.) Oevedale-Pais {Langen-
femer-Joch^ 3258ni), wo sich die Aussicht auf die südl. Ortlerberge und
nach W. auf die Veltliner u. Bemina-Alpen öffnet. Die Südseite der
Königsspitze, sowie der ganzen Ortlergruppe, zeigt schwarze Felswände.
[Zum Gipfel de5 Gevedale gebraucht man vom Joch li|2-2 St., s. oben.]
Von hier steil über Schiefer und Schnee hinab auf die das ganze Thal-
becken atisfüllende schmutzige Vedretta di Cedeh und in das gleichnam.
Thal, an dessen Mündung ins Val di Fojno (2i|2-3 St. vom Pass) leidl.
Unterkunft (zwei saubere Betten) in der Malga di Cassina (2200m) auf der
r. Thalseite (die schmutzige Malga di Forno bleibt am 1. Ufer). Südl. senkt
sich der prächtige Forno Oletscher in grossartigem Absturz ins Thal, um-
geben von einem Kranz schöner Berge, Piz Tresero, Punta di S. Matteo,
M. Saline etc. Von hier nach (lijz St.) S. Caterina s. S. 251.
VonSulden nachDfartell über das Madritschj och (Bestei-
gung der Schöntav/spitze) s. S. 255; von dieser Seite weniger ermüdend,
aber, da man den Blick auf die Ortlergruppe kennt, nicht so über-
raschend, als von Martell aus (Führer bis Gand 7 fl. 50, Salt 7 fl. 80,
Latsch 9 fl., mit Besteigung der Schöntauf- oder Madritsch-Spitze 50 kr.
mehr).
Nach Trafoi über die' Hochleitenspitze (Führer 5 fl.) s.
S. 248: über die Paverhtitte (7»|2 St., Führer 5>|2 fl) s. S. 257. —
Ueber das Hochjoch (3604m) und den Ortler-Pas» (3346m) 11-12 St. , sehr
schwierig, nur bei günstiger Beschaffenheit der Gletscher rathsam.
Ins Laaser Thal über dasßosim-Joch (3181m), '9-10 8t. bis
Laa$ (8. 221), ziemlich schwierig, namentlich der Abstieg über den
Laaser Femer (Führer 8 fl.) ; die Besteigung der Vertainspitze (s. oben)
damit leicht zu verbinden.
48. Von Tirano über den Bemina nach Samaden.
Vergl. Karle 8, 264.
56 Kil. Eilwagen von Tirano vom 15. Juni an tägl. 4 U. Nm. bis
Poschiavo in 2»|2 St. (4 fr. 25,, Coupe 5 fr. 10 c".), bis Samaden in
8«|2 St. (13 fr. 90, Coup€ 16 fr. 70 c.) ; zwischen Le Prese und Poschiavo
auch Omnibus (40 c). Für Fussgänger ein ziemlich starker, aber höchst
lohnender Tagesmarsch.
Der Beknina-Pass ist der wichtigste und einzig fahrbare der wenigen
Pässe, welche über die Bemina-Kette fähren, die Hauptverbindung des
Veltlin mit dem Engadin, in guten Weinjahren von Fuhrwerk sehr
belebt; auch im Winter täglich von 60-70 Pferden befahren.
Tirano s. S. 253. Die Strasse zieht sich von Madonna di
Tirano (S. 253) am r. Ufer des Posckiavino aufwärts und über-
schreitet hinter der ehemal. Veste Piaita mala^ wo das Italien. Zoll-
amt, die schweizer Grenze. Weiter stets ansteigend über (Vi St.)
Campo Cologno durch Nuss- und Kastanienpflanzungen (1. ein
hübscher Wasserfall des Sajento') nach (1 St. ) Brasio (755m), rom.
Brüs oder Brüsch (*Trippi, der Wirth spricht deutsch), dem ersten
schweizer: Ort (1146 Einw., mit einer kath. und einer prot. Kirche,
letztere, die obere, zu Anfang des 17. Jahrh. erbaut.
Nun schärfer bergan in einem Felsenthal, welches der Strasse
und dem Poschiavino kaum Raum gestattet. (Y2 St.) MeschinOy
Dörfchen am südl. Ende des Lago di Poschiavo. Der forellen-
reiche See, ein erweitertes Becken des Poschiavino , dessen Farbe
er behält, ist 40 Min. lang. Die Strasse führt an seinem w. Ufei
entlaug, an einem Kreuz, zum Gedächtniss von 3 Brüdern errichtet,
die 1836 durch eine Lawine hier verunglückten, weiter an alten,
1814 zerstörten Befestigungen vorbei. An der Nordspitze des See'g
262 Route 48. POSCHTAVO. Von Tirano
(3/4 St.) Le Prese (962m), Schwefelbad mit stattlichem, sehr schön
am See gelegenen *Curhau8 und Garten [Z. 3, F. I72? M. 41/2»
B. 1/2» Pension 6 fr.). Das alkalische Schwefelwasser (61/2*^ R-)
entspringt etwa 100 Schritt vom Curhaus; die Bäder weiden durch
Dampf erwärmt (Bad 1 fr. 20 c).
Weiter durch das ebene, hübsche Thal über 8. Antonio nach
17 Kil. PoBchiävo (1020m), dtsch. Puschlav (*Croce alla Posta,
in einem alten Adelshause, Post und Telegr.-Stat. ; Hotel Aibricci;
Bierbrauerei von Hosig y mit Felsenkeller), stadtähnliches Dorf
mit 2893 Einw. (1/3 Prot.) und manchen hübschen Häusern.
Mechanische Werkstätte, viel Handel, Sprache italienisch. Diekath.
Kirche ist von 1494, der Thurm viel älter, Inneres unbedeutend.
Im Beinhaus hinter der Kirche viele alte Schädel und Knochen.
AmRathhausthurm das Wappen des Ortes. Schöne reformirte Kirche.
Der *Pizzo Sasaalbo (2694iu), östl. »von Poschiavo, 5 St. beschwer-
licben Steigens, bietet eine grossartige Gebirgs-Bundsicbt über w. Ber-
nina, ö. Ortler, s.o. Adamello.
FUSSWEG zum Lage Nero (s. unten), 1 St. kürzer und schöner als
die Landstrasse, aber ziemlich mühsam und bei nassem Wetter nicht an-
zurathen. Anfangs neuer Reitweg, an der 1. Thalwand ansteigend; weiter
oben r. durch die wilde Felsschlucht des Cavagliasco -^ om Ausgang eine
ebene Matte mit dem Alpendörfchen Cavaglia (170im). Weiter scharf
ansteigend durch Wald zur *Alp Orüm (2189m; Erfr. schlecht und
theuer), von wo schöner Rückblick auf das Poschiavino-Thal , mit den
Orten Poschi vo und.Le Prese; dann 1. über die Anhöhe hin, wo plötzlich
der prachtvolle *Palä-Qlet»cher nahe tritt, nur durch ein schmales Thal
getrennt. Nun bergab und an der Westseite des kleinen Logo della Seala,
des Logo Bianco und Nero entlang (1. der grosse Cambrena-OUtteher^
überragt vom Piz Cambrena^ 3607m) bis zum n. Ende des Lago minore^
wo der Weg in die Bernina Strasse mündet (s. unten.); oder zwischen
Lago della Scala und Lago Bianco über den Bach und r. hinan zur
Bernina-Hospiz (S. 263).
Ueber den Canciano-Pass nach C'hiesa im Val Malenco s. S. 2Ö3;
über den Rovano-Pass zu den Feltariaftütlen s. S. 273 (beide nur mit
Führern).
Die Berninastrasse steigt langsam an der Ostseite des Poschia-
vino-Thals hinan ; 1. oben am Berge ein Gletscher, der vom Pixzo
di Verona (3462m) herabsteigt. Bei (1 St.) Pisciadello öffnet sich
e. das ValU di Campo.
Ueber den Val Viola-Pass nach Bormio (S. 251) 9-lU St.,
lohnend, bei hellem Wetter Führer entbehrlich. Wer vom Bernina kommt,
braucht nicht bis Pisciadella hinabzugehen, sondern schlägt den gleich
unterhalb la Rosa 1. abzweigenden Fusspfad ein, der erst über Matten, dann
durch Wald an der östl. Bergwand allmählich ansteigt und bei (>|4 St.)
Salva in das Volle di Campo einbiegt. Weiter schlechter Karrenweg (in
zweifelhaften Fällen immer I. halten) über die ärmlichen Hütten von la
Tunta und Plcm Sema, wo r. der Weg von Pisciadello heraufkommt, bis
(1 St.) Lungaequa^ der obersten Sennhütte (ital. «Malga**). N. das Val
Mera mit dem schönen Como di Campo (3t05m). Von hier bis zur (1>|3 St.)
Passhöhe des Val Yiola-Faases (246Qm) ist der Weg streckenweise undeut-
lich, für wen'ger Geübte Wegweiser angenehm, anfangs durch Arvenwald,
in dem r. mehrere prächtig stahlblaue kleine Seen ; schöner Rückblick auf
die Berninagruppe, s. die Abstürze des Como di Saoseo. Jenseit des Passes
senkt sich der nun nicht mehr zu verfehlende Pfad allmählich und erreicht
nach SJ4 St. die erste Sennhütte an dem kleinen Val Viola-See. Weiter
hoch an der Nordseite des Val Viola an einzelnen Alphütten vorbei, mit
trächtigen Blicken r. in das Val di Dotdi^ mit dem Pitzo di Dosdi und
nach Samaden. BERNINA-PASS. 48, Route, 263
der Cima dt Logo Spalmo; dann durch Wald steil hinab zum PMie
Minestra (unterhalb ein Wasserfall) und dem (1 St.) Weiler Catnpo. Von
hier führt der Weg durch Matten u. Wald an einzelnen Häusern und
Heuställen vorbei nach (VI2 St.) 8. Carlo^ hochgelegenes Kirchdorf (r.
der Mimte Burone mit grossem Gletscher und der Monte S. Colonibano^
8. 250) ; hinab ins . Val di Dentro nach Semogo (über Foseagno nach
Livigno s. S. 251) und über Isolaceia (bei der Brücke eine Osterie mit
gutem Wein) nach (2 St.) Premadio; hier über die Adda^ r. nach (i|2St.)
Bormio^ 1. zum (>|4 St.) Neuen Bad (S. 250).
Hier nochmals ein hübscher Rückblick auf das Puschlav ; dann
tritt die Strasse an die ö. Bergwand und erreicht , in Windungen
ansteigend, die Wirthshäuser (1 St.) la Rosa (1878m) und ^4 St.
weiter la Motia (1980m), beide dürftig.
Durch das bei la Hotta n. sich öffnende Yal Agone, in welchem
grosse Gypslager mit Alabaster, führt ein schmaler Fahrweg über die
Forcola (2328m) ins LivignothaL bis Livigno (S.274) in 6 St.; s|4 St. jenseit
der Passhöbe kommt 1. der Weg aus dem Val del Faim von La Stretta
herab (s. unten).
Weiter in Windungen 1 St. lang scharf bergan, zuletzt durch
eine Gallerie zur Passhöhe des Bemina-Pattei (2334m), durch
ein Kreuz bezeichnet. Der üebergang über den Pass selbst bietet
wenig (Gegend öde) und wird erst spät schneefrei. Wenige Schritt
jenseit der Passhöhe das (33 Kil.) Ogpiaio Bemina mit der Ueber-
schrift „Dieu et Patrie" (*mui, Z. 2-3, F. V/2 L- u. B. IV2 fr.),
in schöner Lage über dem Lago Bianco und gegenüber dem Gam-
bren agletsch er , als Tagesausilug von Pontresina und St. Moritz aus
viel besucht (Wagen s. S. 268 u. 269). Hinter dem H6tel der
kleine Lago (Ulla Cortetta.
Von dem Felshügel auf der N.O.-Seite des Sees, in ij« St. leicht zu
ersteigen (2Ö42m), guter Ueberblick der südl. Thal Verzweigungen. — *Pis
Campaooio (2601m), der schöne nach O. senkrecht abfallende Kegel südl.
vom Hospiz, ist in 1 St. auf gutem Pfad zu ersteigen : höchst lohnende
Aussicht. — IKs Lagalp (2962m), nördl. (s. oben), wird gleichfalls der
Aussicht wegen erstiegen (2i|2 St., besser mit Führer). .
Auf den alten Sanmweg (s. oben) führt wenige Schritte vom Hospiz
ein neuer Fussweg von der Strasse r. ab am Lago bianco entlang, dann
auf einem Holzsteg über dessen Abfluss, zur (ii|2 St.) Alp Orüm (S. 262).
— Bei einem Handweiser, V« S^* yoTßk Hospiz, führt von diesem Wege
ein neuer Pfad r. hinauf zur (Vz St.) Bellavista (2377m), Steinhütte (Erfr.)
mit prächtiger Aussicht auf den Palügletscher, ins Puschlav und auf die
Berge des Val Viola.
Die Strasse senkt sich allmählich am Abhang des Piz Lagalp ;
1. die drei Bemina-Seen, der grössere 3/4 St. lange fischreiche Lago
Bianco f roman. UJ aZv' (2230m), und die beiden kleineren, Lago
Nero, roman. lej nair, und Lago Minore, roman. UJ minur; der
schmale Damm, welcher sie scheidet , ist zugleich Wasserscheide ;
der Lago Nero entsendet seinen Abfluss in den Inn, der Lago Bianco
in die Adda. Der Lago Bianco hat Gletscher-, der Lago Nero Quell-
wasser, daher der Unterschied der Farbe. Von Anfang November
bis Mitte Juni haben die Seen eine Eisdecke.
Die Strasse bleibt am r. Ufer des aus dem Lago minore ab-
fliessenden Berninabachs (r. Piz Lagalp und Piz Alv, zu beiden
Seiten des Val Minur, 1. die geröUbßdeckten Abhänge der Diavo-
letza, S. 272) und erreicht in IY4 St. vom Hospiz die einsamen
264 Route 49. MALOJA. Ober-
Bemina-Häuser (2049in ; Whs.), unterhalb der Mündung des Val
del Fain.
Das 2 St. 1. Val del Fain, deutsch Heuthal, ist für Botaniker ein er-
giebiger Boden. Ein Saumpfad führt durch dasselbe über die Alp la
Stretta und den Pas9o Fieno (2482m) zwischen Piz della Stretla (3106m)
und P. d'^ils Lei* (3052m) steil hinab in das Spöl-Thal und nach Livigno
(8. 274) (6 St., lohnend, Führer unnöthig). — Ueber la Pischa zum Lan-
guard (S. 271) nur guten Bergsteigern aneurathen.
Hinab auf dei neuen scbönen Strasse (der alte Saumpfad führt
1. unten am Beruinabach hiii.} mit prachtvoller Aussicht auf den
Morteratsch-Gletscher und die ganze Bernina-Gruppe nach
51 Kil. Pontresina (S. 269) und
56 Kil. 8amaden (S. 268).
49. Das Ober-Engadin vom Maloja bis Samaden.
Pontresina und Umgebungen. Fii Languard.
Vom Maloja bis Sils i^t St., von Sils bis Silvaplana 1 St., von Silva-
plana bis St. Moritz l^jg St., von St. Moritz bis Samaden 1 St., von St.
Moritz nach Pontresina beim Statzer See vorbei l^jz St. Ein - und
ZwEispÄNNEB fast überall zu haben. — Im Sommer ist das Ober-Engadin
oft überfüllt, daher Zimmer frühzeitig vorausbestellen.
Das von SW. nach NO. streichende 19 St. lange Engadin (rom. En-
giadinä) oder Ober-Innthal ist ein vom Inn durchström tes , kaum 1/2 St.
breites grünes Hochalpenthal, bei Sils 1797m, bei Martinsbruck 1019m
ü. M., von den höchsten Gebirgszügen Graubündens eingeschlossen , n.w.
von den Engadiner Alpen, s.o. von der Berninakette, deren Schnee- und
Gletscherwelt mit den grossartigsten der Schweiz wetteifert. Das Seen-Ge-
biet des Ober-Engadin^ vom Maloja bis Samaden, ist der schönste Theil des
Thals, das indess auch in seiner untern Strecke von Samaden abwärt«,
dem Unter- Egadin (R. 50), eine Reihe anziehender Landschaften bietet.
Die Hochfläche des Maloja) ital. Maloggia, roman. Molögia
(1811m), ist Grenzscheide zwischen dem Bergeller-Thal und dem
Engadin. Auf der Höhe das Whs. zum Maloja-Kulm.
Zum ^Cftvloedo-See hübscher Spaziergang ('[4 St.), neuer Fahrweg
10 Min. w. unterhalb der Passhöhe von der Maloja-Strasse 1. ab, bei den
untersten Häusern des Dörfchens Orden über die Ordlegna {OrdUgna-
Fall s. unten) und am 1. Ufer derselben hinan, nach 1(4 St. über den aus
dem See abfliessenden Bach , zu dem einsamen tiefgrünen , von hohen
Bergen umgebenen See (190Bm) \ südl. der schöngeformte Monie Fomo
(3214m) , 1. davon der Schneesattel des Muretto-Passes (s. unten). Das
Fahrsträsscben endet bei der grossen Sennerei an der Südseite des Sees.
Zum Ordlegna-Fall folgt man den Kehren der Maloja-Strasse vom
Whs. etwa 20 Min. abwärts ; hier 1. ab zu £inem (5 Min.) Felsplateau
über dem Hauptsturz; zum Whs. zurück >|2 St.
Zum Fomo-Olettcher gleichfalls lohnende Tour (2-4 St., mit Führer).
Auf dem Muretto-Wege (s. unten) bis zu den (1»J2 St.) Sennhütten von
Pian Canin rl987m) \ hier r. 'I4 St. Steigens über Schutt und Moräne auf
den Fomo-Qletaeher , oberhalb der steil abfallenden Wölbung über dem
Gletscherthor; wegen der vielen theilweise breiten Spalten in der Mitte
des Gletschers auf der r. Seite längs der Moräne hinnn zum (2 St.) pracht-
vollen Gletscher-Circus, umgeben von der Cima del Largo, Pizzo Torrone,
Mte. Sissone, Cima di Rosso, Monte Fomo. Ein lohnender Uebergarg
(für geübte Berggänger nicht schwierig, doch nur mit Führer) führt von
hier in 5 St. über den Fomö-Pa»s nach S. Martino im schönen Val di
Masino (ija St. w. die besuchten Bagni di Masino mit grossem *Kurhaus),
von wo Fahrweg nach (3»|? St.) Morhegno (S. 253).
Vom Maloja über den Murettc-Paas nach CMtia im Vßl Malenco 8 St.,
264 Route 49. MALOJA. Ober-
Bemina-Häuser (2049in ; Whs.), unterhalb der Mündung des Val
del Fain.
Daa 2 St. 1. Val del Fain, deutsch Heuthal^ ist für Botaniker ein er-
giebiger Boden. Ein Saumpfad führt durch dasselbe über die Alp la
Stretta und den Passo Fieno (2482m) zwischen Pit della Stretta (3106m)
und P. d^ih Leis (3052m) steil hinab in das Spöl-THal und nach Livigno
(S. 274) (6 St., lohnend, Führer unnöthig). — lieber la Pischa zum Lan-
guard (S. 271) nur guten Bergsteigern anzurathen.
Hinab auf der neuen schönen Strasse (der alte Saumpfad führt
1. unten am Berninabach hiii) mit prachtvoller Aussiebt auf den
Morteratsch- Gletscher und die ganze Bernina-Gruppe nach
51 Kil. Pontrtsina (S. 269) und
56 Kil. Samaden (S. 268).
49. Das Ober-Engadin vom Maloja bis Samaden.
Pontresina und Umgebungen. Fix Langnard.
Vom Maloja bis Sils l^ft St., yon Sils bis SUvaplana 1 St., von Silva-
plana bis St. Moritz \}\i St., von St. Moritz bis Samaden 1 St., von St.
Moritz nach Pontresina beim Statzer See vorbei lijs St. Ein- und
Zweispänner fast überall zu haben. — Im Sommer ist das Ober-Engadin
oft überfüllt, daher Zimmer frühzeitig vorausbestellen.
Das von SW. nach NO. streichende 19 St. lange Engadin (rom. En-
giadind) oder Ober-Innthal ist ein vom Inn durchström tes, kaum '/a St.
breites grünes Hochalpenthal , bei Sils 1797m, bei Martinsbruck 1019m
ü. M., von den höchsten Oebirgszügen Graubündens eingeschlossen, n.w.
von den Engadiner Alpen, s.o. von der Berninakette, deren Schnee- und
Gletscherwelt mit den grossarti^i^sten der Schweiz wetteifert. Das Seen-Ge-
biet des Ober-Engadin^ vom Maloja bis Samaden, ist der schönste Theil des
Thals, das indess auch in seiner untern Strecke von Samaden abwärts,
dem Unter-Egadin (R. 50), eine Reihe anziehender Landschaften bietet.
Die Hochfläche des Maloja, ital. Maloggia, roman. Molöyia
f 18ilm), ist Grenzscheide zwischen dem Bergeller-Thal und dem
Engadin. Auf der Höhe das Whs. zum Maloja^Kulm.
Zum *Gavloeoio-S«e hübscher Spaziergang (S|4 St.), neuer Fahrweg
10 Min. w. unterhalb der Passhöhe von der Maloja-Strasse 1. ab, bei den
nntersten Häusern des Dörfchens Orden über die Ordlegna (Ordlegna-
Fall 8. unten) und am 1. Ufer derselben hinan, nach 1(4 St. über den aus
dem See abfliessenden Bach , zu dem einsamen tiefgrünen , von hoben
Bergen umgebenen See (1903m); südl. der schöngeformte Monte Famo
(3214m) , 1. davon der Schneesattel des Muretto-Passes (s. unten). Das
Fahrsträsschen endet bei der grossen Sennerei an der Südseite des Sees.
Zum Ordlagna-Fall folgt man den Kehren der Maloja-Strasse vom
Whs. etwa 20 Min. abwärts*, hier 1. ab zu £inem (5 Min.) Felsplateau
über dem Hauptsturz; zum Whs. zurück ^■^ St.
Zum Fomo-OleUcher gleichfalls lohnende Tour (2-4 St., mit Führer).
Auf dem Muretto-Wege (s. unten) bis zu den (l^j^ St.) Sennhütten von
Pian Canin (1987m) ; hier r. ','4 St. Steigens über Schutt und Moräne auf
den Forno-Gletaeher , oberhnlb der steil abfallenden Wölbung über dem
Oletscherthor; wegen der vielen theilweise breiten Spalten in der Mitte
des Gletschers auf der r. Seite längs der Moräne hinnn zum (2 St.) pracht-
vollen Gletscher-Circus, umgeben von der Cima del Largo, Pizzo Torrone,
Vte. Sissone, Cima di Ros.<«o, Monte Forno. Ein lohnender Uebergarg
(für geübte Berggänger nicht schwierig, doch nur mit Führer) führt von
hier in 5 St. über den Fomo-Pa»$ nach S. Martino im schönen Val di
Masino (JJ2 St. w. die besuchten Bagni di Masino mit grossem *Kurhau8),
•on wo Fshrweg nach (S^i» St.) Morbegno (8. 253).
Vom Maloja über den Vurettc-Paas nach CMem im Val Malenco 8 St.,
^r
r
t
Engadin. SILS. 49. Route. 265
anstrengend aber im Ganxen lohnend (nur mit Fahrer). Am r. Ufer dea
Ordlegna-Bachs zu den (l^ja St.) Sennhütten von Plan Canin (ld87m), die
r. bleiben; dann steiler Anstieg über Geröll und den Murettogletscher zur
(2M2 St.) Passhöhe (2557m) zwischen Ute. Fomo (3214m) und Mte. Muretto
31(}7m), mit schönem Blick auf den Mte. della Disgraxia (3680m). Hinab
über ein steiles Schneefeld, weiter über Trümmer und Grashalden, stets
an der 1. Seite des ungestümen Malenco, und mit treffl. Blicken auf Mte.
della Disgrazia, Mte. Sissone, Cima di Rosse etc. nach Chiareggio (1668m)
und (4 St.) Chiesa (1305m) im Val Maleneo (8. 253). Von hier über den
Canciano-Pau nach Poschiavo s. S. 253 ; über den Tremoggia-Pats und
den Fex-Oletscfter nach Sils 8-9 St., nur mit Führer, lohnend; über den
Seerscen- und Chapüischin-Pas* nach Pontresina s. S. 273.
Unsere Strasse überschreitet bald den jungen /nn, hier Ova d'Oen
genannt, der in verschiedenen kleinen Fällen von dem n.w. auf-
steigenden Piz Longhin (2780m) herabstürzt , und tritt an den
1^2 St. 1. hellgrünen Silser See, rom. Lej da Segl (1796m). R.
der Piz della Margna (3156m) mit steil abstürzendem Gletscher;
weiter auf grünem Vorland an der Mündung des aus dem Val Fedoz
kommenden Bachs das Dörfchen Isola (Islaa), von dem schönen
Corvatsck überragt. Die Strasse umzieht einen Felsvorsprung, der
den See in zwei Becken scheidet ; wie sie sich der Halbinsel Chast^
(s. unten) nähert, erscheint südl. über Isola am obern Ende des
Val Fedoz der grosse Fedosgletscher zwischen r. P. Margna, 1. Piz
Lat (3169m).
An der ö. Spitze des Sees, r. von der Strasse, liegt
(1 1/4 St.) Sils (1797m), rom. Segl (b^t. Selj), aus den Ort-
schaften Sils - Baseglia auf der Nord-Seite des Thals (^Hotel de la
Grande- Vue bei Badrutt) und dem anmuthig gelegenen Sils-Maria
(* Alpenrose bei Nadig , Z. 2 Y2 ? Pens. 71/2 ^r. ; *H6tel Edelweiss,
neu), 10 Min. von der Innbrücke, bestehend, namentlich das letztere
mit einzelnen stattlichen Häusern.
Lohnende Wanderung von Sils-Maria nach dem {2^\i St.) Fez-Gletsoher
( Vadret da Fex). Vor der Brücke über den Fex-Bach (ova granda^ grosses
Wasser) jenseit Maria führt der gute nicht zu verfehlende Weg r. auf-
wärts, durch den Laretwald ^ an den Häusern von Platia und Fex vorbei
nach (1»(4 St.) Cnrtins (1976m); hier auf das r. Ufer des Fexbachs, bei
der (ijs St.) letzten Sennhütte wieder auf das 1. und auf diesem gerade
fort (zuweilen etwas sumpfig) zum Fuss des Muot Selvas^ eines Felshügels,
der sich quer vor das Thal vorschiebt. Ein alter zum Theil gepflasterter
Weg führt hinüber ; von der Südseite (*|2 St.) bester Ueberblick des Glet-
schers, überragt vom Pie Chapütschin, Piz Tremoggia^ il Gapüttdty Piz Qüz^
r. PizLat. Unten strömt aus breitem Geröllbett der Fexbach hervor. Rück-
wärts fällt der Blick über das grüne Fex-Thal, im Hintergrund die zackige
Kette des Piz Lagref (296Bm) und Piz Pulaschin (3017m). — Aus dem Fex-
Thal zum Roseg-QleHcher und nnch Pontresina s. S. 272. — Ueber den
Fex-Gletscher nach Chiesa s. 8. 253.
Wer nicht bis zum Gletscher vordringen will, gehe nur bis zur
(3(4 St.) Fexer Capelle^ zurück über den Bach und denFussweg durch die
Schlucht, von wo man auch den schönen Wasserfall beobachten kann.
Ein höchst lohnender Aussichtspunkt ist der gleich bei Maria auf-
steigende *Muot Marmori (2206m), durch einen guten Fusspfad zugänglich
gemacht (2 St. hin und zurück).
Auf der in den Silser See sich vorstreckenden Halbinsel (^Cha^te,
Schloss) sind noch Mauer-Ueberreste einer Burg vorhanden.
Unsere Strasse erreicht bald das w. Ufer des Silvaplaner See's
(1794m) und bleibt an demselben bis (1 St.)
266 Route 49. ST. MORITZ. Ober-
Silvaplana (1816m), rom. Silvaplauna (^Hötel Rivaita ^ neu,
Z. 4, L. u. B. 11/2 fr. ; *Post oder Kreuz, Z. 3, M. 3 fr. ; * Wilder
Mann; Sonne, guter Wein), wo die Julier-Strasse mündet, sehr
anmuthig auf einer grünen Matte gelegen , auf dem durch den
Schutt des vom Julier kommenden Montaraskerbachs gebildeten
Vorland, welches weit in den See hineinragt und denselben in
den oberen und unteren theilt.
Von Silvaplana nach Pontresina über die Fuorcla da
Surlej (Führer 10, Pferd 20 fr.), eine aehr zu empfehlende Wanderung
von 7-8 St. Ueber die Seeenge bei Silvaplana führt eine 80 Schritt lange
Brücke nach dem gegenüberliegenden Dörfchen Surlej (,,über dem See^**),
einst ein grösseres Dorf, jetzt ganz verödet, seit das Wasser dort arg ge-
haust, das besonders im J. 179o Massen von Steinschutt mit sich brachte,
welcher die Wiesen verwüstete und Häuser und Kirche zerstörte. Der
Weg führt jensoit des Orts nicht über den Bach links, sondern r. hinauf
in den Wald; (1 St.) Alp da Surlej (2086m), dann halblinks über die
Matte, in gerader Richtung auf den Piz Corvaisch (3458m) los (Besteigung
8. S. 272). Nach 15 Min. über den Grat links hinan, direct auf den
grossen schwarzen Felsblock los, den man schon von Silvaplana aus
erkennen und sich als Richtpunkt merken kann. Von nun an muss
man sich stets halblinks halten ; in der Nähe des Gletschers , der vom
Piz Corvatsch herunter kommt, überschreitet man bald darauf die Pass-
höhe (27ö6m) , von Silvaplana aus in 3i|2 St. zu erreichen. Bald öffnet
sich die Aussicht über den herrlichen Roseg- (spr. Rosedsch-) Qlettdter
(S. 271). Nun über Matten 1. hinab, bei einzelnen Bergamaskerhütten
vorbei; bei der dritten beginnt ein guter Weg, welcher nach 2 St. bei
dem neuen Whs. zum Roseg-GIetscher die Thalsohle erreicht. Von hier
nach Pontresina s. S. 271.
Der untere Theil des Silvaplaner See's steht durch einen 13m
br. Kanal mit dem kleinen See von Campftr in Verbindung, an
dessen Westseite die Strasse hinführt. Gegenüber auf waldbe-
wachsenem Vorsprung zwischen den beiden Seen das Caf^ Crestalta
(1905m) mit hübscher und eigenthümlicher Aussicht über die Seen
und Bergketten des Oberengadin , von St. Moritz aus viel besucht
(zum üeberfahren sind Nachen vorhanden). Der Ausfluss des
Campferer See's ist der Inn, der hier noch Sela heisst, und den
Namen Inn erst unterhalb des See's von St. Moritz annimmt.
Bei (V2 St.) Campför, rom. Cham fer (iS2im ; HötelJulierhof ;
Hotel Campfer; Pens. Cazin; Zimmer bei Meuli) theilt sich die
Strasse ; die neue, im Sommer auch von der Post befahrene Strasse
überschreitet den Inn und führt am Kurhaus (s. unten) vorbei
nach (3/4 St.) St. Moritz, während die einige Minuten kürzere
alte Strasse stets hoch am 1. Ufer des Inn bleibt, letztere der Aus-
sicht wegen vorzuziehen; s.o. zeigt sich über dem Thal von Pont-
resina der nackte unersteiglich scheinende Felszahn des Piz Lang-
uard (S, 270).
St. Moritz (1856m) , rom. San Murezzan (Hotel du Lac und
Hotel Victoria, beide beim Bad, 's. unten; *H6tel Culm bei Badrutt,
am nördlichen Ende des Orts, Z. 3, F. 1, M. 4-4i|2, B. 'la, Pens. 7-10 fr.,
viel Engländer; Post; Hotel Belvederb; Hotel St. Moritz; HOtel-
Pension Berkbt; Fngadiner Hof ; pENsioK SuissE; Pensionen: Gart-
MANN, VbRAGUTH, WeTTSTEIN , PeTER, NaROLD , BlEDY, VlLLA BELLEVUE,
alle mit Table dMiote; Pidermann, Villa Beaurivaoe, Flugi-Gügelbero,
Villa Joos, Beert, Stekfani, Küblkr, Flutsch u. a., in diesen nur
Engadin. ST. MORITZ. 49. Route. 267
Frühstück u. Abendbrod. — Einspänner (zu 2 Pers.) für Hin- und Rück-
fahrt nach Samaden 6, Pontreaina 7, Morteratsch - Gletscher 10, Bernina-
Hospiz 15, Silvaplana Vorm. 4, Nm. 6, Sils-Maria 8, Maloja 10 fr. excl.
Trinkg.j (Zweispänner das Doppelte), das höchste Dorf im Engadin
(45m höher als Maloja) , liegt nördl. über dem kleinen forellen-
reichen St. Moritzer See. 20 Min. südl. vom Ort auf freiem Wiesen-
plan (1769m), am r. Ufer des Inn, das
Bad 8t. Moritz , einer der stärksten Eisen- Säuerlinge, an Koh-
lensäuregehalt und alcalischen Salzen Schwalbach und Pyrmont
übertreffend, 1539 schon von Paracelsus der erste Europa's genannt.
Das grosse *Kurhau8 hat Unterkommen für ca. 250 Personen (Pen-
sion für Kurgäste exl. Z. 7 fr., Z. 5, B. 1 fr.); gegenüber Äötci
Victoria und am 1. Ufer des Inn Hotel du Lac, beides grosse Häuser
1. Ranges mit entsprechenden Preisen. Badeärzte Dr. Brügger,
Dr. Berri u. Dr. Biermann. Die Kurzeit dauert in dieser hohen
Lage nur von Mitte Juni bis Mitte September ; warme Kleidung ist
für Kurgäste durchaus erforderlich , da Schnee und Reif auch im
August nicht selten.
Der gewöhnliche Spaziergang ist durch den Wald auf den Kurhügel
(20 Min.); zum ('/4 St.) Johannüberg mit hübscher Aussicht, auch auf die
oberen Seen \ ferner zur Meierei oder Ada (Restaur.) am untern Ende des St.
Horitzer See's (20 Min.) ^ zur Meierei Alpina oberhalb CampfSr (}\-i St. ^
Erfr. theuer) und noch 20 Min. weiter zur Restaur. Ober-Alpina \ zur
Restaur. Crettalta (s. oben), Vz St. ; zur Alp Laret (s. unten), 8/4 St., und
Alp Oiop (s. unten), 1 St.
Der grosse *Fiz Nair (8060m) ist von St. Moritz über Alp Oiop in
3i|2-4 St. zu besteigen (ziemlich beschwerlich, nur mit Führer, 5 fr.).
Vom Gipfel herrliches Panorama der Berninakette. — Den Rückweg
wähle man über die Alp Nova oder Alp Laret (s. unten).
Nach Cresta zu, 5 Min. hinter St. Moritz, liegt auf einem kleinen
Hügel zwischen der Strasse und dem Innfall ein Felsblock , roman. Rui-
natsch (der grosse Einsturz), also wohl von einem Bergsturz herrührend,
oder vielleicht ein erratischer Block.
Empfehlenswerthe Wanderung von 6-7 St. von St. Moritz über die
Alp Oiop, durch das südl. Suvretta-Thal zu dem fast auf der Wasserscheide
(26i8m) zwischen diesem und dem nördl. Val Suvreita gelegenen kl. See,
dann durch letzteres und das Val di Bever nach Bevers (8. 274); mit
Wagen zurück.
Von St. Moritz über die Alp Laret (Restaur. Ober-Alpina, 2101m)
nach (l'|2 St.) Celerina (s. unten) lohnender Ausflug, besQüders wegen
der ^Aussicht das Thal abwärts ; bis zur Alp Laret neuer bequemer Fuss-
pfad. Von der Felsspitze oberhalb (2367m), von St. Moritz in 2 St. leicht
zu ersteigen, schöne Ansicht der Bemina-Kette.
*Au8FLüo auf der Bemina - Strasse (R. 48) bis zum Hospiz (S. 263),
auf dem Rückweg an den Morteratseh- Gletscher (S. 271) hinangehen,
nimmt 10 St. in Anspruch. Wagen s. oben. Man kann auch vom
Lago nero noch bis zur Alp Orüm (8. 262) vordringen; in diesem Falle
bleibt aber auf dem Rückweg keine Zeit mehr zum Besuch des Morte-
ratsch-GIetschers.
Ein guter Füssweo führt vom Kurhaus am südl. Ufer des St. Moritzer
See's entlang in l»!« St. nach Pontresina über die Meierei (s. oben)
und am Statzer See vorbei ; am N.-Ende des See's, wo der Weg geradeaus
nach Celerina fijhrt, r., nach einigen Schritten 1. auf den Fusspfad
nach Pontresina; weiter durch Wald um den Fuss des Rosatsch herum;
5 Min. unterhalb Pontresina auf neuer Brücke über den Flatzbach.
Unterhalb St. Moritz (1/4 St.) bildet der Inn bei seinem Aus-
fluss aus dem See einen kleinen schönen Wasserfall. Bei der
268 Route 49. SAMÄDEN. Ober-
Winduiig der Strasse , in dem Lärcheuwald , sowie man um den
Hügel herum ist, öffnet sich eine vortreffliche Aussicht auf das von
hier aus bis Zernetz (S. 275) fast geradlinig sich erstreckende Inn-
Thal, welches durch den Munt Baselgia, an dessen Fusse Zernetz
liegt, abgeschlossen erscheint ; man übersieht die Thalsohle abwärts
bis Zuz. Die folgenden Orte Cresta, roman. Crasta, und Celerina,
roman. Schlarigna (^ Hotel Muraü; Pension Ronüj Pens. 8^2 fr«?
wird gelobt), sind nur durch einen Bach getrennt. [Eine directe
Strasse führt r. von Celerina nach (1 St.) Pontresina, bei der halb-
verfallenen Friedhofskirche S. Gian vorbei. Waldweg nach dem
Statzer See s. oben.] Vor (1 St.) Samaden vereinigt sich der vom
Bernina kommende Flatz- oder Beminabach mit dem Inn.
Samäden (1707m), roman. Samedan (*Hötel Beknina, bei Fan-
coni^ mit schöner Aussicht, Z. von 3 fr. an, L. *J2, F. l^jz, M. 4'J2^, B.
3|4 fr., viel Engländer-, *Engadiner Hof, Z. 2*12, M. 3, A. 2, F. 1, L. u.
B. 1 fr.; *H6tel-Pknsion des Alpes •, Gasth. zum Inmthai.; ^Kbone bei
Gensler^ für Einzelne; Einsp. nach Pontresina 4, Morteratsch-Qletscher 7,
Berninahöhe 12, St. Moritz 4, Bad 5, Silvaplana 6, Sils-Maria 8, Maloja
10 fr.; Omnibus täglich vom Hotel Bernina nach St. Moritz und zum
Morteratschgietscher), Hauptort des Ober-Engadin mit 686 Einw.,
stattlichen Häusern und neuer engl. Kirche, in herrlicher Lage auf
der W. -Seite des hier ^2 St. breiten Innthals, wird als klimat.
Kurort besucht.
Das ansehnlichste Haus in Samaden gehört der Familie von
Planta, deren Geschichte mit der Geschichte des Landes seit fast
einem Jahrtausend eng verwachsen ist. Der Bärentatze (planta)^
ihrem Wappen, begegnet man häufig im Engadin. Der Boden der
sehr alten Begräbnisskirche von St. Peter^ 20 Min. n.w. oberhalb
des Orts, ist mit Leichensteinen der Familien v. Planta, v. Salis,
V. Juvalta u. a. bedeckt.
Spaziergänge. Nach Munterütsch am Ausgang des Beverser Thals
V'i-V4 St. ; reizende Aussichten, angenehmer Waldweg. Nach Salvasplanas^
oberhalb der Kirche St. Peter, 20 Min.; CiHstolais (Waldhügel zwischen
Samaden und Geierina), V'i St.
*Muotta8 Murail (2520m), 2V2-3 St., leicht u. lohnend (Reitweg bis
hinauf). Von der Strasse nach Pontresina nach 25 Min. vor der eisernen
Brücke über. den Flatzbach 1. ab und am r. Ufer des Muraübachs steinig
und schattenlos zur (IIJ4 St.) untern Murail-Alp (2200m), wo der Weg sich
theilt'; der kürzere aber schlechtere Weg führt 1. direct zur (I/2 St.)
obern Alp (2436m), während der bessere Pf»d geradeaus weiter geht und
sich erst weiter oben 1. wendet. Der richtige Aussichtspunkt liegt Vs St.
nördl. von der Alp ; der Blick umfasst einen Theil der Grletscherwelt des
Bernina, d»s grüne Ober-Engadin sammt den Seen bis zum Maloja, ab-
wärts aber nicht über Ponte hinaus. Der Muottas Murail wird auch von
Pontresina oft bestiegen.
Westl. über Samaden erhebt sich der wunderbar zerklüftete Kalk-
fels Piz Padella (2883m), und dahinter ein Felsgrat mit den drei
Spitzen (traisßuors^ drei Blumen), die den Piz Padella mit dem mäch-
tigen aus Granit bestehenden *Pii Ot („hohe Spitze'^) verbinden. Dieser,
in steiler Pyramidenform bis 3249m emporsteigend, früher nur für sehr
geübte Bergsteiger zugänglich , ist von Samaden aus * in 3iJ2-4 St. (um
Piz Padella hemm^ ohne Gefahr zu erreichen, seitdem mit einem Kosten-
Hufwande von ca. 2000 fr. auch auf der letzten Strecke (»ji St.) ein im
Mckzack bergan führender und an bedenklichen Stellen mit Eisenstäben
m Festhalten versehener Weg bis auf den Gipfel (Raum für 40 Per-
Engadin. t^ONTRESlNA. 49. Route. 269
sonen) angelegt ist. Auch von St. Moritz direct führt ein Weg hinauf,
der mit dem von Samaden bei der Quelle halbwegs (fonUtna /redda)^ bis
zu welcher man reiten kann , zusammentri£rt. Die grossurtige Rundsicht
bat die meiste Aelinlichkeit mit der vom Piz Languard (S. 270). — Auf
dem Rückweg vom Piz Ot kann leicht noch der Piz Padella (s. oben)
erstiegen werden; vom Abzweigungspunkt noch 1 St. pfadlos über grosse
Blöcke hinauf (von Samaden 3 St.). ^Aussicht namentlich auf das Inn-
thal von Silvaplana bis Zernetz; reiche Flora. Abstieg an der Vorder-
seite nur mit Führer (für Piz Ot und Padella susammen 10, Piz Ot
allein 8 fr.).
Die Strasse nach (IV2 ^^0 Po^^f^^ina (die Poststrasse über den
Bernina, R. 48) überschreitet bei Samaden den /n», durchschneidet
die Thalsohle und führt am Bemina- oder Flatzhach in sanfter
Steigung bergan. Rechts zeigt sich am obern Ende des hei Pon-
tresTna mündenden RosegthaU der prächtige Roaeg^ Oletscher (S. 271),
im Hintergrund der Piz Roaeg (S. 273) und sein ö. nächster und
höchster Nachbar, der Piz Bemina (s. unten).
Die Bernina-Kette, ein Gebirgsstock, der an Grussartigkeit der Monte-
Rosa-Gruppe wenig nachsteht, trennt das Ober-Engadin und Bergell vom
Veltlin. Die höchste Spitze ist der Fiz Bernina (4002m) oder Monte Rono
di Scerseen^ I8ÖO zum ersten Mal vom Forstinspector Coaz in Chur be-
stiegen, dann 1858 und 1861, und am 16. Aug. 1863 vom Vev/asser unter
Führung von Pet. Jenny und Alex. fJury; seitdem ist sie häußger unter-
nommen worden. Die letzte Strecke, die sogen. „Terrasse", und die Er-
steigung der „steilen Wand*' können unter Umständen bedenklich wer-
den. (Jestlich vom Piz Bernina fällt insbesondere der bei Pontresina
und weiter aufwärts sichtbare Piz Palii (3912m) durch die Schönheit sei-
ner Formen und die Reinheit des Firns auf. Der Besuch dieses, an 16
(^.-Meilen weit mit Firn und Gletschern (roman. Vadret,^ ital. Vedretiä)
bedeckten Hochgebirges hat in den letzten Jahren bedeutend zugenom-
men, namentlich von Engländern, und trotz der grossen Neubauten ist in
Pontresina an schönen Tagen häufig schwer ein Unterkommen zu finden.
Fontretina nnd Umgebungen.
Vergl. Karte 8. 964.
Ckutthttfe. *HoTRL Rusro, am untern Ende des Orts, in freier Lage,
Z. 2«|2, M. 3, A. 2, F. 1>|2, L. u. B. VI2 Hr.; *I1ütel Sakatz, am obern
Ende^ ^Krone (Post), mit schönem Speisesaal und kleiner Terrasse nacli
dem Roaegthal ; *Wri8sk8 Kreuz bei Enderlin , mit Terrasse im dritten
Stock, recht gut und freundliche Bedienung, Z. 2>ft fr., F. 1 fr. 20, M. 3,
A. 2*|2, B. »J2, Pension 6 fr. excl. Wohnung ; Hotel Langcakd zwischen
Ober- u. Unter-Pontresina , neu. Privatwohnungen bei Stiffler ., Walther
u. A. — In Ober-Pontrenna : *Stbinbu(;k, sauber, freundliche Wirthsleute.
Führer : Hans Qrass, Barthol. Walther, Jacob und Paul Müller, Christ.
Orass, Hans Buol, Abrah. Atnbühl, S. Schnitzler etc. Die Preise sind bei
den betreffenden Touren angegeben. — Photographien etc. bei A. Flvry.
Einsplaner (1-2 Pers.) nach Samaden (u. Cellerina) 5, Zweisp.
(4 Pers.) 10 fr.; St. Moritz Einsp. 7, Zweisp. 14; Bad St. Moritz 8 u. 15,
Silvaplana 10 u. 20, Sils 12 u. 22, Blaloja 15 u. 28, Chiavenna 40 u. 70,
Colico 50 u. 90 fr.; Roseggletscher (nur Einsp.) 7 (ganzen Tag 12), Mor-
teratsch 5 u. 10, Beminahospiz 13 u. 26, La Rosa 16 u. 30, Poschiavo und
Le Prese 30 u. 50, Tirano So u. 65 fr. : Ponte 7 u. 14, Zuz 8 u. 16, Zernez
16 u. 30, Süs 25 u. 50, Schuls 35 u. 60, Chur 65 u. 120 fr. Trinkg. für
Einsp. 'I2 Tag 50 c, Tag 1 fr.
PontreBina (1803m), ansehnlicher Ort mit 361 Einw., Unter-
und Ober- Pontresina einige Minuten von einander entfernt, ist als
Hauptquartier zu Ausflügen in die Gletscherwelt der grossartigen
Umgebung besonders geeignet. Ueberraschend in solcher Höhe (3m
270 Route 49. PONTRESINA. Öfter-
höher alsRigikalm) ist dei schone und reiche Blumenflor, besonders
in dem kleinen Garten^ neben der Kirche am obern Ende von Unter-
Pontresina, den freilich gar leicht eine kalte Nacht gänzlich knickt.
Herr Kreispräsident Joh. Saratz, als tüchtiger Gemsjäger bekannt,
besitzt eine kleine Sammlung ausgestopfter, meist von ihm selbst
geschossener Alpenthiere (jetzt im Hotel Saratz, s. oben).
Lohnendster näherer Ausflug auf den *Schafberg (Munt della
Bescha); Führer unnöthig. Guter neu angelegter Fusspfad ober-
halb der Kirche 1. , oder unterhalb des Orts beim H6tel Roseg r.
hinan durch Wald (schöne alte Lärchen) zu einer Bank (1 St.) am
Bergabhang (c. 2230m) mit prächtiger Aussicht: gerade zu Füssen
Pontresina und das herrliche flrnumkränzte Rosegthal, neben Piz
Chalchang r. P. Morteratsch , 1. P. Palü , Oambrena , Munt Pers,
weiter das Languard-Thal mit P. Albris; r. unten am Fuss des
Morteratsch der dunkle kleine Statzer und der blaue St. Moritzer
See, darüber die Bergkette an der Nordseite des Inn , P. Longhin,
Lagref, Albana, Julier , Nair, Ot, bis zu der zackigen Oresta Mora
über dem Albula-Pass. — Von hier zum vordem Gipfel des Berges
(2733 m) noch 1^2 St. an begrasten Abhängen entlang. — Hüb-
scher Rückweg über Ruine Qiarsun na<}h Ober-Pontresina.
Am 1. Ufer des Flatzbachs (s. unten) führen hübsche neue Wald-
wege (*Sckluchtpromenade) bis zu einer Holzbrücke über den Bach
(3/4 St.) ; auf der Landstrasse nach Pontresina zurück. Ein andrer
schöner Waldweg führt am r. Ufer des Rosegbachs (s. unten) bis
zu einer (8/4 St.) Brücke, Y4 St. unterhalb Alp prüma (S. 271) ;
zurück auf dem Fahrweg. — Sehr beliebt ist auch der Spaziergang
zur (1 St.) Meierei (Restaur.) beim St. Moritzer See (vgl. S. 267).
Mit vollem Recht am häufigsten wird der *Fi> LangruLTd
(3266 m, 1463m über Pontresina) (lungo guardo, Weit-Schau)
in 4 St. (zurück in 3 St.) bestiegen, die spitze unersteiglich schei-
nende Felspyramide ö. von Pontresina (von dort aber nicht sicht-
bar), der Hauptgruppe des Bernina gerade gegenüber. (Führer
8 fr., nicht nöthig, Pferd bis zum Fuss des Langnard-Kegels 10fr.)
Das erste Drittel des Wegs in Windungen ziemlich scharf durch
Lärchen- und Arvenwald (viel Alpenrosen) hinan bis zur Berga-
maskerhütte ; im zweiten Drittel über Rasen weniger steil, im öden
Languard-Thal aufwärts bis an den südl. Fuss des Languard- Kegels
(bis hierher kann man reiten). Das letzte Drittel über Geröll und
Fels ; ein steiler Zickzackweg führt bis zum Gipfel. Früh von
Pontresina aufbrechen, da gegen 9 Uhr oft Nebel aufsteigen ; auch
bleibt man alsdann bis zum Fuss des Kegels im Schatten.
Der Gipfel bietet wenig Raum, es ist ein Kamm, auf dem kaum
ein Paar Dutzend Menschen Platz haben. Oben eine Fahnenstange
und ein trigonometr. Signal. Die **Rundsicht erstreckt sich s.w.
bis zum Monte Rosa und Montblanc, s.o. bis zum Adamello, n.w.
bis zum Tödi, n.ö. bis zur Zugspitze. Ausser St. Moritz mit dem
ninen See, Cresta und Cellerina sieht man keine bewohnte Stelle.
Engadin. . PONTRESINA. 49. Route. 271
Piz Languaid hat manche schöne seltene Alpeublume, nameutlioh
das geriespene, jetzt sehi gelichtete Edelweiss.
Geübte Bergsteiger können den Rückweg über La Pischa, an dem zu-
weilen im Hochsommer noch zugefrorenen kleinen See d. X. vorbei in
das Val del Fain (S. 233) nach der Bernina-Strasse nehmen , eine für Bo-
taniker und Mineralogen interessante Tour (10-12 St., Führer 11 fr.)>
sonst nicht sehr lohnend. Beim Abstieg in das Val del Fain muss man
den aus dem See kommenden Wasserfall mehrere 100 Schritt links lassen,
da alle andern Uebergänge sehr steil und schwierig sind.
Der Morteratsch- Gletscher (Vadret da Morteratschjy IY4 St.
südl. von Pontresina (Führer unnöthig; Elnsp. 4 fr.). Entweder
(für Fussgänger am lohnendsten) über die zum Rosegthal führende
Brücke, dann links (Schluchtpromenade , s. oben) und stets am 1.
Ufer des Flatzbachs zur Restauration (s. unten) ; oder (Fahrweg)
am r. Ufer auf der Bernina- Strasse über Ober- Pontresina, an einem
hübschen Wasserfall des Languardbachs vorbei. 10 Min. weiter
führt (für Fussgänger vorzuziehen) der alte Saumpfad ven der neuen
Strasse r. ab , stets am r. Ufer des Flatzbachs ; oder man bleibt
noch 20 Min. auf der Beniina-Strasse , dann Fahrweg r. ab , nach
5 Min. auf den alten Saumweg, 5 Min. weiter hört der Fahr-
weg auf; 5 Min. Wegweiser „nach Morteratsch", hier den Fusspfad
r. ; 8 Min. Brücke über den Flatz- oder Bemmabach^ der ober- und
unterhalb der Brücke hübsche Fälle bildet. Gleich oberhalb führt
eine zweite Brücke auf das 1. Ufer des Morteratschbachs zum Hotel
Morteratsch; von hier zum Gletscher 5 Min. (zu nah hinanzutreten
ist wegen der häufig herabfallenden Steine nicht rathsam). — R.
(auf der 1. Seite des Gletschers) führt ein Pfad, anfangs durch Wald,
an einer (I/4 St.) Hütte vorbei zur (20 Min.) Chünetta^ wo bei dem
Steinmann bester üeberblick des über 2 St. langen Eisabsturzes
des Morteratsch (bis hierher Führer unnöthig). Ein abgeschlossneres
Bild gewährt die 21/2 St. weiter hinauf gelegene Hütte Boval (s.
S. 273) (nur mit Führer, 10 fr.). — Lohnend der Besuch einer
1873 entdeckten Gletscherhöhle mit schönen Eisbildungen (neuer-
dings theilweise eingestürzt) ; 1^2 St. hin und her, nur mit Führer.
Eine hübsche ^Gletscherwanderumg, die sich nach Belieben aus-
dehnen lässt, ist folgende (nur mit Führer): Vom Morteratsch- Whs. auf
den Gletscher bis zu den Seen 41/2 St. (6 fr. ; Entfernungen u. Taxe von
Pontresina aus) , weiter bis unter *Isla Persa ö'ja St. (8 fr.) , auf Isla
Persa 6V2 St. (10 fr.). — Diavolezza- Tour s. unten; von dieser Seite we-
niger lohnend (von Isla Persa auf die Fuorcla 2 St.). Zu Wagen lässt sich
der Besuch des Morteratsch-Gletschers leicht mit dem des ßemina-Passes
und der *Älp Orüm zu einer Tagestour vereinigen (vgl. S. 267).
Der Roseg- Gletscher (21/2 St. entfernt, i^/4 St. Fahrweg,
Führer unnöthig , sofern man nicht den Gletscher selbst betreten
will). Gleich oberhalb Unter-Pontresina führt der Weg hinab zum
Berninabach, überschreitet denselben , dann den Rosegbach , und
zieht sich am 1. Ufer des letztern zwischen dem bewaldeten Piz
Chalchang 1. und dem Piz Eosatsch und Surlej r. thalauf. 1/4 St. hinter
(1 St.') Alp prüma tritt der Fahrweg auf das r. Ufer (hübsche Durch-
blicke nach dem Thal-Ende) ; etwas weiter, bei Alp seguonda, eine
gute Trinkquelle. Am Schluss des Thals auf der Südseite eines
272 Route 49. ROSEÖ-ÖLETSCHER* Oher-^
Waldhügels, der dasselbe abzuspenen scheint (1. hoch oben der
Misauner Oletacher , vom Piz Tachierva kommend) wieder auf das
1. Ufer zum (^/^ St. , 1^/4 St. von Pontresina) * Restaurant du
GkLcier du Roseg (auch einige Betten zum Uebernachten). Von
hier noch 3/4 St. bis zum Gletscher , dessen Arme (w. Yadret da
Murtel, ö. Vadret da Tschierva) unterhalb der Felseninsel Agagliouls
zusammenfliessen, überragt von Piz Roseg , Sella und Chapütschin
(der Besuch des in den Gletscher gehauenen Ganges, ÖOc. , nicht
lohnend). Guter üeberbliok des Gletschers vonder*A/p Ota (2251m),
vom Whs. 1/4 St. eben f^rt, dann bei einem vortretenden Felsen r.
hinan zu den (35 Min.) 2wei Hütten der Alp, die. man r. umgeht;
10 Min. weiter bester Standpunkt. Einen trefflichen Ueberblick
hat man auch von der AJ/p Surovel (2243m), vom Whs. auf dem
Wege zur Fuorcla da Surlej (S. 26o) 3/4 St. aufwärts (Milch zu
haben). — Sehr lohnend ist die Wanderung über den Gletscher zu
dem aus der Mitte der Eismassen hervortretenden Felsen Agagliouls
(2767m) (gefahrlos , aber nur mit Führer, 10 fr. ; von Pontresina
hin und zurück 10-11 St.).
*Diavolezxa-Tour (10-12 St. , Führer 12 fr.), beschwerlich aber loh-
nend. Von Pontresina nach den Bernina-Häusern 2 St. (Wer hier über-
nachtet, muss sich den Führer von Pontresina bestellen.) Von hier rechts
über Rasen- n. Gerö]lhänge 2um (Vs: St.) malerischen kleinen JHavolezza-
8ee (2479m) und, zuletzt über ein massig ansteigendes Schneefeld, zur
(IV2 St.) Fuorcla ( Diavolezza-Pass)^ s.o. vom Munt Pen (321Üm), mit präch-
tigem Blick auf den unten sich hinziehenden Pers- u. BIorteratsch-Glet-
scber, umgeben von Piz Gambrena, Palü, Zupo, Bernina, Morteratscb etc.
Steil hinab über loses Geröll zum (l'/s St.) Pers-Oletseher und über den-
selben zur (3/4 St.) Felseninsel Isla Persa (S. 271), dann über den Mor-
teratseh-aietscher zum (2V2 St.) Hotel Morteratsch (S. 271).
Aus dem Roseg-Thal über die Fuorcla da Surlej nach Silvaplana
(7-8 St., lü fr.) s. S. 266.
Von Pontresina in das Fex-Thal nach Sils- Maria (Fex-
Tour) (ca. 10 St., Führer 14 fr.): durch das Roseg-Thal aufwärts an- Alp
Ota (s. oben) vorbei, dann steil bergan über die geröllbedeckten Abhänge
von Murtel y zuletzt über einen kleinen Gletscher zur (3 St.) Fuorcla da
Fex (3062m) mit schöner Rundsicht. Hinab, anfangs steil und beschwer-
lich, über Felstrümmer am forellenreichen Lej Sgrischus vorbei nach
Curtins; von hier nach Sils-Maria s. S. 263 (von der Höhe im Ganzen ca.
5 St.).
Piz Rosatsuh (2995m ; 41/2 St. , Führer 7 fr.) und Piz Chalohano
(3154m) (selbe Zeit und Führerlohn) ohne bemerkenswerthe Aussicht. —
*Piz SusLEJ (3187m; 5 St., Führer 10 fr.), mit prächtiger Aussicht, am
besten von der Meierei am St. Moritzer See (8. 267j über die Staizer Alp \
oder auch von Silvaplana in 3>(2-4 St. — ^Fis Oorrataeh (3458m; Führer
14 fr., zurück über Silvaplana 16 fr.) ist wohl die lohnendste der grössern
Bergtouren in der Umgebung von Pontresina (hinauf ß'/e, hinab 41/2 St.).
Man geht zuerst das Rosegthal aufwärts über die Alp Surovel (s. S. 272),
die Fuorcla da Surlej (S. 266) rechts liegen lassend, bis zum (ca. 4 St.)
Corvatteh - Oletscher . Dieser wird nach links hin tiberschritten, ein sehr
steiler mit losen Felsplatten und Geröll bedeckter Felsgrat erstiegen und
dann der Gletscher wieder betreten. Der Gipfel (2-2V2 St.) ist mit Fels-
blöcken bedeckt und gewöhnlich schneefrei. Der grosse Reiz der * Aus-
sicht besteht in dem doppelten Blick nach O. und SO. auf den gross-
artigen Halbkreis der Berninit-Grup.pe, nach W. in das grüne Bngadin, das
mit seinen Seen und Ortschaften gerade zu Füssen liegt. — Der directe
\bstieg an der W. -Seite des Berges nach (3 St.) Sil» ist sehr steil und
angenehm.
Engadin. SELLA-PASS. 49. RouU. 273
Bin intereAsanier und grossartiger üebergang ist der *8ellft-FaM,
der aus dem Roseg-Thal um . die Südseite des Berninastocks hemm ins
Puscblav führt. Ausd:«uer fl5-16 St. , davon 7 St. über Eis u. Schnee)
und sichere Führer (jeder 40 fr. ^ nur bis zur PasshÖhe und zurück 15 fr.)
erforderlich. Am Abend vorher bis zum Whs. am Roseggletscher (s. oben),
wo übernachten. Von hier erreicht man die Höhe des Selhi-Passes (3180m)
in 5 St. ; r. schöne Eismassen, von der Sellaspitze kommend, 1. die steilen
Felsen des Piz Roteg. Nun zuerst etwas bergab über den Firn des
Scerteen-OMsehers ^ mit wechselnder prachtvoller ^Aussicht (besonders
auf den Monte Rosso und Honte Musella, darüber hin der breite Canciano-
Gletscber, mehr im Vordergrund die schwarzen Massen des Monte Moro
und Monte "Nero und zu Füssen der dunkle Scerscen-Gletscher, das Ganze
einen majestätischen Anblick gewährend), dann wieder ansteigend in
grossem Bogen dicht an den (i.üdJ. Wänden des Bernina hin, vnm Fellaria-
Oletscher \ östl. zeigt sich der Adamello-Stock. Nach einem je nach der
Beschaffenheit des Schnees anstrengenden Marsch von 2 bis 3 St. wird
der Fellaria-Gletscher verlassen und man erreicht von hier zuerst steil
abwärts in l^l« St. die oberen Fellaria-Hütten (2233m), wo im Sommer
Milch (Nachtlager soll schlecht sein). Verfasser fand dieselben im Sep-
tember geschlossen. Nach Poschiavo (S. 262) führt von hier gerade aus
ö. der Pahso Rovano «der Confinalk (2620m) durch das Val Orte in
3i|s St.; weiter südl. der Ganciano-Pasb (2550 m; vgl. S. 253) nach
Poschiavo in 3i|2, nach le Prese in 4 St. Zu letzterm geht man von den
Fellaria-Hütten erst eine Strecke thalab über Moränen des Fellaria-
Gletschers; dann in dem östl. mündenden Val Posehiavina 1 St. bergan
zur Passhöhe, von wo schöner Blick auf den Fellaria- und Verona-
Gletscher, w. Monte della Disgrazia, unmittelbar südl. hoch oben der
Ganciano-Gletscher. — Von den Fellaria-Hütten direct zurück nach Pont-
resina über den Bkllavista-Pass (39(X)m), den Sattel zwischen Piz Zupo
und Palti , unter Umständen gefährlich und wenig lohnend \ dasselbe gilt
vom Gambrbna-Pass (3429m), dem Üebergang östl. der Gambrena-Spitze
nach der Bemina-Strasse. — Ein ähnlicher Üebergang ist der Ghapdt-
schin-Pasb, der aus dem Rosegthal östlich vom Ghapütschin hinüber
auf das oberste Ende des Fex-Gletschers führt; von hier südl. über den
ScBRScEN - Pass {Golmo dTEntova, 3226m) zwischen Sella und P. Tre-
moggia auf das w. Ende des Scertcen-Olets^er», dann w. vom Monte Kero
steil hinab ins Val Entova und nach Chiesa im Val Malenco (S. 253)
(16-17 St., 2 Führer k 50 fr. erforderlich).
Piz ChapOtschin (3393m ; 6-7 St. ; Führer 25 fr.) ; Tschibbva (3570m ;
7-8 St. ; 20 fr.) ; MosTEBATscH (3754m ; 8 St. ; 30 fr.) ; Sblla (3566m ; 7-8 St.;
30 fr.) und Glüschaint (3598m ; 7-8 St. ; 30 fr.) werden gleichfalls erstiegen.
Eine grossnrtige, aber schwierige und je nach dem Stande des Glet-
scherabsturzes am Berninastock nicht gefahrlose Tour ist die zur f Cbasta-
GÜzzA (3873m), einem Felskamm, der zwischen Piz Bernina und Piz
Zupo aus dem (Gletscher hervorragt (10 St. ; nur für ausdauernde Gletscher-
männer; Führer 60 fr.). Uebernachten in der Hütie Boval (S. 271). üeber
den Creutagüzza-SaUel n:ich Fellaria (s. oben) sehr schwierig (ca. 16 St.
von Pontresina). ^ Piz Bebnina (4052m ; 12-15 St. ; 80 fr.) s. S. 269. —
Piz Roseg (3943m), höchst anstrengend und schwierig (12-15 St. ; 90 fr.),
die n. höchste Spitze 1865 znerst erstiegen.
50. Von Samaden nach Kanders. Ünter-Engadin.
Vergl, Karte S. 264.
80 Kil. Eilwagen von Samaden nach Schuls 2mal täglich In 5i|4 biff
6«|2 St. (in Ponte 20 Min. Aufenthalt) für 12 fr., Coupd 16 fr. 40 c; von
Schuls nach Nauders (von Martinsbruck bis Nauders neue Strasse) in
3Vs St. für 5 fr. 75 c, Coupe 7 fr. 85 c. Die Strasse bietet zwar nicht
selten hübsche Blicke, doch ist die Gegend vom freien Sitz auf dem
Wagen , soweit die Post bei Tage fährt, hinreichend su übersehen , und
darum zur Fusswanderung keine Veranlassung. — Einspännbb sind fast
in allen grösseren Orten zu massigen Preisen zu habea (von Tarasp nach
Baedbkek''s Südbaiern. 18. Avlü, 18
274 Route 60. PONTE* ÜrUer-
Samaden 86 , nach Pontresina 40 fr.) ; zweisp. Extrapost von Samaden
bis 8cbal0 66 fr. 80 c.
Unterhalb Samaden (1707iii) grossartige Rundsioht; das 3/4 St.
breite Thal ist von allen Seiten durch mächtige Gebirge mit vielen
Schneefeldem eingeschlossen, zwei grosse Gletscher zeigen südlich
Ihren breiten glänzenden Schooss.
Y2 St. BeTen (1710m), stattliches Dorf am Fuss der gezackten
Crasta mora (Schwarzer Kamm, 2937m). Hr. Krättli, ein guter
Botaniker, verkauft getrocknete Pflanzen. Von hier durch Val di
Bever und Val Suvretta nach 8t, Moritz s. S. 267.
Die Strasse führt an dem (1/4 St.) Whs. in der Au vorbei und
tritt an den Inn vor (40 Min.) Ponte (1691m; *Albula bei Oart-
mann, Z. 2 fr. 50, F. 1 fr. 20, L. u. B. 3/4, A. 2fr. 70 c. ; Krone
bei Naroldj jenselt der Brücke), an der Mündung der AUmloitrasae
(s. Bcedeker's Schweiz). Gegenüber am r. U. des Jnn liegt am Fuss
des Piz Mezzem Campovasto oder Camogase, am Ausgang des engen
Val Chiamuera. Um den Besitz der Innbrücke kämpften am
9. März 1799 Oesterreicher und Franzosen 6 St. lang auf 2m hohem
gefrornem Schnee.
McoT MtisELLAS (263iin), s.o. von Ponte am r. Innufer, ist in 2V2 St.
leicht zu ersteigen (Fübrer angenehm) ; sehr lohnende Aussicht. — Grössere
Bergtouren (nur mit Führer) : Piz Uertsch (_Albulahomy 327Sm) von Ponte
in 6 St., lohnend. — Piz Kesch (S417m) , von Madulein in 5 St., nicht
schwierig (neuer Weg)-, prachtvolle Aussicht. — Piz Mezzbm (2965m),
auf der O.-Seite des Thals, in 4 St., nicht schwierig^ Aussicht lohnend.
Von Ponte nach Livigno (6 St.) Saumpfad, Führer angenehm.
Im Val Chiemtnera bis zu dem Punkt (li|t St.), wo 1. das Val Lavirum
abzweigt; durch letzteres steil hinan zum (2^|t St.) Lavirum- P<»4$ (2819m)
zwischen r. Piz Lavirum (90ö4m) und 1. Piz Casanella (2918m). Hinab
steil ins Val Federia\ nach 1 St. mündet 1. der vom Casanna-Pass (s.
unten) herabkommende Weg; 1 St. Livigao (1873m; *Whs. von Domenico
Silvestri, einfach, Z. 2, F. 1^2 fr.), im gleiohnam. Thal am Spöl reizend
gelegen. Von hier nach Bormio s. S. 251.
Die neue Strasse bleibt auf dem 1. Ufer des Inn. (1/4 St.)
Madnlein (1681m; * Hotel Ouardavall, mit hübscher Aussicht);
1. auf steUem Fels die Trümmer der Burg Ouardavall (in 10 Min.
zu ersteigen; oben kl. Restauration, *Au8sicht), 1251 von Bischof
Yolkart als „Thalwaohe'^ erbaut.
10 Kil. (1/2 St. von Madulein) lux (171öm; *Coneordia;
Schweizerbund; Pension PouW), grosser Flecken mit altem Thurm,
angeblich Ueberbleibsel eines Stammhauses der Planta. Das Klima
wird milder, Getreidebau beginnt.
Vom*Piz 6RiAT8ciii>ULS (29^m), 4 St., nicht bescliwerlich, weite Aus-
sicht. Hinab durch das SvUanna-Thal nach Capt^la (s. unten).
Bei (20 Min.) Scanfi (1668m; Stern; SUinbock) eine Brücke
über den Inn. Die Strasse bleibt auf dem 1. U. und überschreitet
unterhalb (Y2 St.) CapeUa den aus dem Val SuUanna kommen-
den Bach.
S.o. mündet hier das OuaBiui • Thml , durch das ein nioht beschwer-
licher Saumpfad in 7 St. nach lAvigno führt (Führer unnöthig). Vom
Piz Catanna (i)072m), n. zwischen dem Cazanna- Pas* (9602m) und V0I
Trupchum^ prächtige Aussicht ; Besteigung von der Ostseite nicht schwierig.
Engadin. LATIN. 50. Boute, 275
Auf weiter Strecke führt nun die Strasse durch eine enge , tan-
nenbewachsene Schlucht, tief unten der Inn. Unterhalb Cinuschel
(1616m), Yor Brail (Kreuz), scheidet eine Brücke (Punt autaj pons
alius) über einen aus einem tiefen Tobel ( Val Puntauta) in den
Inn sich erglessenden Bach das Ober-Engadin vom Unter-Engadin.
Weiter noch verschiedene Brücken über die aus den w. Seiten-
thälem (Val Barlctschgj Val Pulgeaza, Val d' £/ressa; kommenden
Bäche. Am Ende der Schlucht hübscher Blick auf den Fluss und
die zierliche Holzbrücke , auf welcher die Strasse wieder auf das
rechte Ufer übergeht; nördlich erscheint das charakteristische
schneedurchfurchie Dach des Pit Linard (s. unten). Vor (^^/^ ^^O
Zemetz Öffnet sich ein weiter grüner Thalkessel, zum Theil mit
Getreide bebaut, in welchem der Ort mit dem schlanken Kireh-
thurm sich ausbreitet.
27Kil. Zemeti (1473m ; *Bäf,- Einsp. nach Samaden 8 fr.),
am Einfluss des wilden SpÖl in den Inn , nach dem Brande von
1872 fast ganz neu aufgebaut. Die hübsche 1623 erbaute Kirche
und das Planta -Wildenberg's^he Stammschloss blieben vom Feuer
verschont.
Von Zernetz nach Münster neue Poststrasse, auch für Fuss-
ganger lohnend (8 St., Post tägl. in T^js St.). Am r. XTfer des Spfft durch
die wilde Schlucht h» Serra allmählich ansteigend über verschiedene Tobel
(Zailj lAuchadurOy ßpin) und über die waldbedeckten Bergrücken Champ
sech und Champ long nach dem (3 St.) einsamen *Whs. Hg Fuom (i804m)
am Ofener Pau (ital. Famo). [Südlich führt von hier ein Saumpfad über
die Ooa del Fuom und dureh das wilde 8pöl-Thal in 4 St. nach Liviffno,
S. 274]. Weiter an der Mündung des Val Bnotseh^ dureh das ein nicht
schwieriger Uebergang über die Fuorcletta und Val Plafna in 6 St. nach
*Far(up führt, und des Val da Stavelchod vorbei über die sumpfige Alp
Buffalora zur (2 St.) Passhöhe Sur Smt (2iö5m) und durch Arvenwald
hinab nach (1 1(4 St.) Cierf$ (1664m; Post), im obersten Münsterfhal, rom.
Val Musiair^ vom Ramöaeh durchströmt; (1)3 St.) Fuldera (1. oben in
sonniger Lage Lü, S. 279); (40 Min.) Valcava^ (30 Min.) St. Maria
(^Weisses Kreuz) ; von hier nach («j« St.) Müruter uad (3i|« St.) Jfals s.
S. 220 ; über das Worms^ Joch nach Bomrio s. S. 249.
Unterhalb Zemetz geht die Strasse wieder auf das 1. U. des Inn,
und tritt, stets am Fluss hin, in eine flchtenbewachsene enge Fels-
schlucht (Samodoigna)., die sich erst gegen
33 Kil. Bai (1427m), rom. 5«««* öffnet (^mtelBhätia, *8ehwei'
zerhof^ beide neu; Hotel Fludaj einfach). Den aus dem Thal
aufsteigenden Hügel krönen die Trümmer einer alten Burg , an-
geblich röm. Ursprungs ; r. Piz Mezdi und Piz d'Arpiglia, — N.
mündet hier die Fluelastrasse nach Davos, s. Baedeker' s Schweiz.
36 Kil. Lavin (1425m ; *H6Ul Piz Linard ; *Po8t ; *SUinbock ;
Weisses Kreuz), 1/2 St. von Süs , nach dem Brande von 1869, der
68 Häuser zerstörte, grösstentheils stattlich neu aufgebaut , an der
Mündung des Val Lavinuoz.
Der Piz Mezdi (2924m), von Lavin oder Süs in 5 St. zu ersteigen, die
letzte Strecke ziemlich steil und mühsam (Führer 10 fr.), bietet eine
prächtige AusBieht über Sngadin, Silvretta etc. — Die Besteigung des ^Pis
liüutxd (341^), des höchsten Berges der Silvretta-Orappe , ist höchst loh-
nend und für geübte Bergsteiger nicht schwierig (6-7 St., Führer 20 fr.))
18*
276 Route 50. ARDETZ. Vnter-
oben ein anvergleichliches Panorama. Reitweg bis znr (3 St.) Alp Olims,
wo eine jetzt im Verfall begriffene Sclmtzhütte ; von da zum Gipfel 3-4 St.
(die letzten l'|2 St. steil u. mühsam). Joseph Wiser in Lavin, guter Führer.
Das r. Ufer des Inn fallt meist steil ab und nur wenige Ort-
schaften sind hier angebaut, dagegen liegen am 1. Ufer auf den
sonnigen breiten Bergrücken die alten angeblichen Etruskerstädte
Lavin, Guarda, Ardetz, von verfallenen Thürmen und Burgen
überragt, zum Theil höchst malerisch. Das ganze Thal ist einge-
fasst von den schnee- und eisbedeckten Gipfeln des Silvretta auf
der einen , und dichtbewaldeten Vorbergen auf der andern Seite.
Aus zahlreichen Seitenthälem brechen die Bergwasser hervor , den
Inn zu verstärken, der tief unten sich sein enges Bett gegraben hat.
Lavin und Ardetz sollen Corruptionen von Lavinium und Ardea
und von römischen Colonisten so genannt worden sein, welche 587
V. Chr. vor den Galliern bis hierher geflüchtet sein sollen (?).
Die Strasse führt hinter Lavin durch ein Felsenthor; weiter
vor (3/4 St.) Giarsun über die Mündung des Val Tuoi. L. führt
ein Fahrweg hinauf nach Guarda (1650m; Sonne), wohin mau von
Lavin angenehmer auf dem alten massig ansteigenden Wege ge-
langt (von hier über den Vermunt-Pass ins Montavon, sehr lohnend,
s. S. 202). Die Strasse steigt und führt hoch über dem Inn an einer
wüsten Geröllwand hin , passirt ein zweites Felsenthor und tritt in
schönen Lärchenwald ; weiter durch Wiesen und Felder nach
44 Kil. Ardetz (1469m; Sonnen Krone; Kreuz), malerisch
gelegener Ort mit interessanten alten Häusern und neuer kath. Kirche
im roman. Styl, überragt von den Trümmern des Schlosses Steins-
herg, von welchem der Ort seinen gleichlautenden deutschen Namen
hat, mit wohlerhaltenem Thurm.
Für Fugsgänger ist der Umweg auf der alten Strasse von Ardetz
nach Schuls lohnend. Dieselbe überschreitet das Tasnathal hoch über
der neuen Strasse (hübscher Wasserfall) und führt oben durch die sonni-
gen Matten der nördl. Thalseite nach (li|2 St.) Fettan (16ö0m ; *BdUl
Victoria)^ von wo gute neue Strasse nach (1 St.) Sehuls (s. unten). Fettan
wird neuerdings als Luftkurort besucht ; reizende Lage, schöne Waldungen
mit bequemen Spaziergängen, Taraaper Mineralwasser wird in Flaschen
von der Quelle heraufgeholt^ der Kurarzt aus Schuls kommt regelmässig
Dienstag und Freitag nach Fettan. Muoita Nahms und PU: Qlüna s. S. 278.
Nach Vulpera führt von Ardets ein (nicht zu empfehlender) Fuss-
weg auf der r. Seite des Inn über den Hof Äschera nach (1 St.) Valaischa ;
hier über das tief eingeschnittene Val Fla/na und hinauf nach Chiaposck,
Fontana und (l^ji St.) Vulpera (oder am Schloss Tarasp 1. vorbei direct
nach Vulpera; s. S. 278).
Hinter Ardetz wieder wüste Schutthalden ; die Strasse ist mehr-
fach durch den Fels gebrochen. Sobald sie vorn die Ecke erreicht,
zeigt sich thalab höchst malerisch Schloss Tarasp ; r. die ganze
Bergkette am s. Ufer des Inn, Piz Plafna, Piz Pisoc, St. Jon , Li-
schan , Ayutz. Dann biegt die Strasse in grossem Bugen in das
tiefeingeschnittene Val Tasna ein und übersehreitet den Tasna-
bach.
Das wilde Yal TM&a steigt zwischen Pit Colsehen (90Q9m) 1. und P.
nschun (3071m) r. «ur Gentralkette des Silvretta hinan und theilt sich
iter oben in 1. Val Uretas und r. Val Ursehai. Au» dem letzteren,
I vom Pit Fatschalv (3179m) geschlossen wird , führt n.w. ein schwie-
Enyadin. TARASP. 50. RouU, 277
rigwPfad über den vergletscherten FuUchöl-Pau iJamthaler Jöehl, 2764in)
mit prächtigen Blicken auf das gewaltige Fluchthom (3389m) in das tirol.
JanUhul und nach (8-9 St.) Qalthür im Paznaun (S. 203). — Piz Cotzehen
(s. oben) läast sich von Ardetz in 5 St. ohne besondere Schwierigkeit er-
steigen^ Aussicht lohnend.
Weiter stets hoeh über der tiefen waldigen lunschlucht ; r. hüb-
scher Blick in das düstere tannenbewachsene Val Plafna , aus dem
der gleichnam. Bach hervorstürzt, im Hintergrand Piz Plafna da
daint (3174m)) im Vordergrund auf der Höhe des r. Innufers
Schloss Tarasp. Das 1. hoch oben gelegene Fettan ist von der
Strasse nicht sichtbar. Diese senkt sich allmählich hinab zum
Inn , führt bei fiaira unmittelbar hinter dem Kurhaus Tctrasp vor-
bei (Kurgäste können hier aussteigen) und steigt wieder nach
54 Kil. Schals (12i0m), roman. Scuol (*H6Ul Belvedere, zwei
Häuser, das ältere mit schönem Garten, Pens. 6, Z. von 21/2 ^'- ;
*Po8t; ^Hotel-Pens. Aporta*y *H6tel Könz zum Piz Chiampatsch^
7i. 2, M. 2^/2» F- 1> Pens. 5 fr. ; Helvetia, nicht theuer; Schwarzer
Adler), zwei Ortschaften, Ober- und Ünter-Schuls, zwischen welchen
die Poststrasse in der Mitte hindurchführt, in schöner Lage (gegen-
über die prächtige Bergkette vom PizLat bis Piz Plafna). Die nähere
Umgebung ist sehr reich an Mineralquellen (Salz-, Schwefel- und
Stahlquellen, anch Dunsthöhlen oder Mofetten).
20 Min. w. von Schuls liegt auf einer Ausweitung des n. Ufers
am Inn (ausser der Poststrasse führt ein schattiger neuer Fuss-
weg am r. Ufer zur Trinkhalle) das durch seine Mineralquellen
bekannte Bad Taraip (1185m; *KurhauSj Z. von 3, F. IV2, M. 5,
L. u. B. 2, Pens, ohne Z. 7, Kurtaxe 12 fr.). Ueberall brechen Heil-
quellen, auch Mofetten, hervor. Vorzüglichste Trinkquellen sind
die Lucius- und Emerita- Quelle, beides kochsalzhaltige Natron-
wasser, und die Bonifaeius-Quelle, ein starker Eisensäuerling. Die
zahlreichen, für Herren und Damen in getrennten Etagen ange-
brachten Bäder werden mit Stahl- oder Salzwasser gespeist. Post
und Telegraph im Hause; Badeärzte Dr. Killias u. Dr. Pernich.
Eine gedeckte Holzbrücke führt vom Kurhaus zu den Quellen am
r. Ufer des Inn (neue Trinkhalle und kl. Bazar). Bequeme Fahr-
strasse von hier im Zickzack ansteigend zu dem oberhalb in
sonnigen Matten hübsch gelegenen (1/4 St.) Vulpera (1275m), wo
gleichfalls viele Kurgäste wohnen (* Pension Bellevue ; Alpenrose ;
Teil; Vanoss; Conradin; * Steiner y^ur Salzquelle^; Winkler). —
Der directe Weg von Schuls nach Vulpera überschreitet den Inn
auf der S. 250 genannten Brücke , dann die Clemgia bei der Säge
und steigt bequem hinan, ist aber für Wagen nicht geeignet.
Umgebungen. Das stattliche SehloM Tarasp (1497m), jetzt Eigen-
thnm des Nationalraths von Planta in Samaden und halb zerfallen, war
bis 1806 Sitz der österr. Vogte. Am n. Fuss, 1 St. von Vulpera, der
Weiler Fontana oder Tarasp (1401m; Hotel Tarasp, neu; im Kapuziner-
Hospiz guter Wein). — Vom Kretuberff schönste Aussicht, namentlich
bei Abendbeleuchtung (vom Kurhaus V\2 St.). — Hübscher Ausflug von
Vulpera nach dem (35 Min.) Hof Avrona (145im), über der tiefen Clemgia-
Schlucht am Fuss des Pisoc einsam gelegen, und zu dem kleinen dunkel-
278 Route 50. SCARLTHAL. Unter-
^tinen Sahwarten See , nocb 20 Hin. höher , von wo hübscher Blick anf
len Pis Linard; zurück auf gutem Fahrwege über Schloss Tarasp. —
Fussweg nach Ardetz über Fontana oder über Fhrins und Chiaposch s.
S.276.
Von Schuls nach Fettan (i^lt St.) gute Fahrstrasse. V.o. oberhalb
Fettan (S. 376) die rasenbewachsene Kuppe der Ksotta Halniis (2330m),
von Fettan in lijs St. bequem au ersteigen (auch von Schuls in 2 St. ;
rathsam unterhalb des Gipfels 1. auszubiegen, da der directe Anstieg über
den glatten Rasen mühsam). Aussicht nicht sehr umfassend \ besser vom
Pis OlilBa (24(X)m)., einem mehr w. aufsteigenden Vorberge des Minsehun
(von Fettan über Alp Laret in 3 St., unscbwieiig). -«- Umfassender ist die
Rundsicht vom Pix Ohiampatach (2923m), 4 St. von Schuls (Führer 8 fr.)
über Alp Chiampaisch^ ohne besondere Schwierigkeit (man kann bis hinauf
reiten, Pferd 2ö fr.).
*Fix Iiiaehan (3103m) ist von den von Schuls auszuführenden Berg-
partieen wohl die lohnendste (5-6 St., Führer 10 fr., für geübte Berg-
steiger unnöthig, neuer Fusspfad bis zum Gipfel). Von der Innbrücke
folgt man anfangs der Strasse ins Scnrithal (a. unten), bei der sweiten
Kehre 1. ab auf gutem Waldwege nach Sl, Jon^ mit Ruinen eines Pacht-
hofs in grünen Wiesen. Hier 1. um den Fuss des Piz St. Jon herum
erst durch Matten, dann durch Wald ansteigend; nach l^js St. trifft man
in dem zwischen P. St. Jon u. P. Lischan sich herabziehenden Val Li-
schanna den neu angelegten Fussweg, der in vielen Windungen xu der
neuen in den Felsen gebrochenen Clubhätte in der obersten Tbalmulde an-
steigt (bis hier Sijs St.). Weiter in langen S^ickzacklinien an einer aus-
gedehnten Geröllwand aufwärts (r. oben der Vadret Li$<^anna) und , cum
Theil an steilen Felswänden hin, ohne besondere Schwierigkeit zum
Gipfel, auf dem eine eiserne Fahne. Wundervolle Aussicht : unmittelbar
im Vordergrund die kahlen zerrissenen Spitzen des Piz St. Jon , Ayutz,
Pisoc , tief unten das grüne Engadin von Lavin bis Vartinsbruek t, dana
a. Ortler, Veltliner Alpen, Bernina; w. in weiter Ferner Berner Alpen,
Tödi, näher Piz Linard, Piz Bnin, n. Augstenberg, Fluchthorn, fern
Wettersteingebirge mit der Zugspitze, ö. OetzthaJer Ferner mit Wildspitze
und Weisskugel, weiter zurück die seltsamen Formen der F^tsianer
Alpen. — Für geübte Berggänger lohnend der Abstieg über den ZücAaima-
Gleischer ins Val Seesvenna und nach Scarl (s. unten).
Piz Pisoc (3t78m) (R St., Führer 90 fr.) und Piz Plafna da daint
i3174m) (10 St., Führer 80 fr.) werden gleichfalls erstiegen, sind aber nur
erprobten Berggängern anzurathen. Weniger schwierig sind Piz St. Jon
(3042m) (8 St., 15 fr.), Piz Mintchun (3001m) (6 St., 10 fr.) und Piz Foraz
(3094m) (7 St., 15 fr.).
Von Schuls nach St. Maria im Münsterthal dureh das
Scarlthal 7iJ2 St., lohnende Wanderung, Führer (13 fr.) unnöthig. Fahr-
weg von der Innbrücke s. gerade aus hinan, bald durch Lärchenwald an-
steigend , bis auf das Plateau , auf dem weiter 1. St. Jon (s. oben) Hegt.
Gegenüber hoch auf der 1. Seite der von der wilden Clemgia durch-
strömten tiefen Schlucht des untern Val Scarl der Hof Ävroma (s. oben).
Der Weg, streckenweise schlecht, senkt sich allmählich, stets durch
Wsld, hinab in das von den gewaltigen zerrissenen Wänden des Piz Pisoc ^
r. und Piz St. Jon u. Madlein I. umectüossene Thal; mehrfach über die
Clemgia, die nach Unwettern oft grosse Verheerungen anrichtet. Nach
2 St. mündet r. das einsame Val Minger, im Hintergrund Piz Foraz (s.
eben), 1. Val del Boeh. Weiter an verfallenen Scbmelzwerken vorbei
nach (1 St.) Bewrl (1818m; Adler., bescheiden), kl. Dörfchen an der Mün-
dung des Val Seesvenna, in das ein Abstecher lohnend (Uebergang über
CJtristannes nach Uina u. Crusch, s. unten). ^Js St. oberhalb Scarl zweigt
1. ein Saumpfad ab, der über la Cruscheita (Scarljöcfil^ 231ßm) und durch
das hübsche Val Avigna in 3 St. nach Taujffers (S. 220) führt. Der Fahr-
weg hört hier auf; der Snumpfad tritt auf die 1. Seite des nun breiteren
Thals (prachtvolle Arven) und führt an den Sennhütten Attas da dora
und da daint vorbei zwischen r. P. d"Astas (2988m), 1. P. Mttrtera (2998m)
nr PpsshÖhe Costainas (22ölm), 2^2 St. von Scrrl. Hinab zu der grossen
*.nnerei Chai/ipatsch (2144m), der Gemeinde Valcava gehörig; dann um
Engadin, REMÜS. 69. BouU, 279
eine Felaenecke (la Durexxu) und durch Wald (den r. steil naeli Gierfs
hinabführenden Weg vermeiden) »uf gutem Pfade noch Lil (1918m •, *Wh«.),
Dörfchen in sonniger geschützter Lage, als Luftkarort gerühmt, und über
Luuai^ den Ran^>ach überschreitend, nach Furom^ einem einzelnen Hanse
an der Strasse halbwegs zwischen Fuldera und Valeava. Von hier nach
8L Maria (2 St. von Gostainas) s. S. 275.
unterhalb SchuU fuhrt r. eine neue Brücke über den Inn nach
dem Weiler Pradella. Die Strasse bleibt stets am 1. Ufer des Inn ;
1. oben in schöner Lage das ansehnliche Sinf, roman. Sent (1433m ;
*Rhätia) mit stattlichen Gebäuden (eine neue Fahrstrasse führt
von Oberschuls in 1 St. hinauf). Bei (1 1/4 St.) Crweh (Kreuz)
mündet r. Val (TUina, durch das ein lohnender Pfad (7 St. , für
Ungeübte Führer rathsam) über Sur Sass (2357m) und durch das
Schlinigthal nach Mals führt.
Vor (2 St.) Bem&B (1226m), roman. Ramuosch, das mit den
Trümmern des Schlosses Tschanuff (Canities) 1. oben liegen bleibt,
überschreitet die Strasse auf einer neuen steinernen Brücke das
Wraunka - Tohtl , die tiefe Schlucht des Val Sinestra. Das Thal
verengt sich ; 1. die Ruine Serviezel. In dem gegenüber sich öff-
nenden engen Val d'Assa (um Eingang ein hübscher Wasserfall)
ist 2 St. aufwärts eine periodische Quelle , die Fontana chistaina,
die nur alle 3 Stunden fliesst ; dabei eine sehenswerthe Tropfstein-
höhle. Bald öffnet sich ein schöner Blick auf das hochgelegene
Schieins, darüber 1. der MuttUr (3299m) und die zackige Stammer-
Spitze (3256m); r. Piz hat (2801m). Das rechte Ufer des Inn, der
hier schon ziemlich gross, ist dunkel bewaldet.
Der folgende Ort ist (1 V2 St.) Strada. Bei (1 St.) Kartinsbruok
(1019m), roman. Puni Afarttna (Löwe), wird die Landschaft gross-
artig. Brücke über den Inn , Grenze zwischen der Schweiz und
Tirol (österr. Mauth). Links Trümmer eines zweiten Schlosses
Serviezel. (Der Fussweg am 1. U. des Inn führt yon hier in 1^2 St.
zu dem höchst sehenswerthen ^Finatermünz - Pasa y hoch oben über
dem Pass die neue Strasse von Hoch - Finsiermünz ^ S. 219.) Die
neue Strasse von hier nach Nauders umzieht in langer Steigung
einen Bergrücken , der das Thal des Inn von dem des Stillen Bachs
scheidet (schöner Rückblick auf das Engadin, gegenüber nördl. Piz
Mondin, 3163m) und senkt sich dann unbedeutend nach (1 St. von
Martinsbruck)
80 Kil. Kaaden (s. S. 219) ; zwischen Schuls und Nauders
kein auch nur erträgliches Nachtquartier.
51. Von Bozen nach Verona.
Vergl. Karlen S. 284, 288.
149 Kil. Eisenbarn. Fahrzeit Schnellzug 4 St. 9 Hin., gew. Zug,
5i|s St., Fahrpr. 7 fl. 30, 5 fl. 40, 8 fl. 60 kr.
Bozen (2ö9m) s. S. 228. Die Bahn übeisehreltet den Eisak,
welchen i St. weiter abwärts die Etseh (Adigt) aufnimmt , die bei
(11 Kil.) BrtmzoU schiffbar wird. R. der lange Porpbyrrücken des
280 Baute 51, TRIENT. Von Bozen
Mitielberga (S. 236), der die Eppaner Hochebene vom Etschtfaal
scheidet. Jenseit (i6 Kil.) Auer, hei Gmünd, über die Etsch ; r.
der Kälterer See, auf der Höhe Kaltem (S. 236). — 23 Kü. Neu-
warfct (211m) ; der Ort, ital. JEjprui (Krone ; Engel), überwiegend
deutsch, liegt am 1. Ufer der Etsch 1/4 St. von der Bahn. Oestl.
führen von hier wie von Auer (s. oben) Strassen nach dem Heimser-
thal (vgl. S. 300).
Am Abhang des Gebirges r. die Ortschaften Traminj Kurtatschy
Margreid (S. 237). 31 Kil. Salum (Adler), das letzte vorwiegend
deutsche Dorf ; der Ort am 1. Ufer, mit einem verfallenen Schloss
auf einer scheinbar unzugänglichen Felsnadel , welches einst die
hier versumpfte Etsch beherrschte.
Rechts der Rocchetta-Pass, der in den Nonsherg (S. 292) führt.
Deutach- und Wälsch-Metz (Mezzotedesco und Mezzolomhardo) , zu
beiden Seiten des Passes , durch den Noce getrennt , beide wälsch.
38 Kil. S. Kichele oder Wälseh-Michael (216m; neues HoUl
am Bahnhof; Adler, im Ort), mit stattlichem ehem. 1143 gestifte-
ten Augustinerkloster, ist Station für den Nonsberg. Die Bahn tritt
hier wieder auf das 1. Ufer der Etsch. Eine Strecke weiter eine
uralte Ueberfahrt über die Etsch , Nave S, BoccOy an der Strasse
aus dem Nonsberg.
Folgt (46 Kil.) Lavi$ am Avieio, der hier aus dem Val Cembra
(S. 299) hevorströmt. Eine 920m lange Brücke führt in einer Curve
über das wilde Bergwasser und dessen Ausfaserungen vor seiner
Mündung in die Etsch.
56 Kil. Trient (209m), ital. Trento, lat. Tr idcntum (*H6tel
Tremto, deutsch, in schöner Lage am Bahnhof, Z. 1 fl. 25, L. n. B. 50, F.
60 kr.; in der Stadt: «Europa; *H6tel de la Villk, Z. 1 fl., F. 50, B.
25 kr. — 2. Cl. Aquila bianca in der ^'ähe des Castells-, Agnkllo d'oso;
liKBEGGHiNo, olcht theuer. Restaur. und Bierhaas *alV Iscla nuova beim
Bahnhof. — Caf^s : Europa ; Specchi \ Nones, Piazzo Macello vecchio. Post
in der Nähe des Domes ; Schwimm - u, Bade-Änstalt am Fersinabach) mit
17,000 Einwohnern , früher die bedeutendste und reichste Stadt
Tirols, der Sage nach von den Etruskern gegründet , von Strabo,
Plinius und Ptolemäus erwähnt, mit zahlreichen Thürmen, Mar-
mor-Palästen und breiten Strassen, macht trotz des vielfach be-
merkbaren Verfalls den Eindruck einer ansehnlichen italienischen
Stadt ; namentlich ist der Domplatz von bedeutender Wirkung.
Der *Dom, 1048 gegründet, in seiner gegenwärtigen Gestalt
(nach inschriftlicher Angabe) 1212 begonnen , zu Anfang des
15. Jahrh. vollendet, ist eine roman. Pfeiler-Basilika mit zwei
Kuppeln ; am nördl. Portal, wie zu Bozen, ein Löwenpaar (S. 229).
Elgenthümlich in den beiden SeitenschifTen die Treppenaufgänge ;
im südl. KreuzschifT alte Grabdenkmäler , halb verblichene Wand-
gemälde und an der Wand der Porphyr-Grabstein des venet. Gene-
rals Sanseverino , den 1487 die Trientiner bei CaUiano (s. unten)
schlugen und tödteteu. Die reizende Ornamentik der Thüren und
^enster an der äussern Rückseite des Chors beachtenswerth. — Auf
nach Verona, ROVEREDO. öl. RouU. 281
dem DompUtz ein hübscher Springbrunnen und das Tribunal mit
dem ßtadtthurm (Torre di Piazza).
S. Maria maggiore (▼orzügliche Orgel), 1545-63 Sitz des Con-
cils , hat ein Gemälde an der nördl. Chorwand (durch einen Vor-
hang yerdeckt) mit Bildnissen der Mitglieder : 7 Oardinäle, 3 Pa-
triarehen , 33 Erzbischöfe und 235 Bischöfe. Neben der Südseite
des Chors eine Mariensäule, 1855 hier errichtet, am Tage der drit-
ten Säcularfeier des Concils.
Von den alten Palästen, deren zum Theil bemalte Fa^aden
das dürftige Innere oft kaum verdecken, sind der Pal, Zambelli der
Europa gegenüber, im 16. Jahrh. Ton einem Fugger erbaut (vom
Garten hübsche Aussicht), und Pal. TabarelU, Contrada del Teatro,
angebl. nach Bramante's Entwurf, beachtenswerth.
Im Museum, Contrada S. Trinitä nördlich vom Dom, eine
Sammlung von römischen , keltischen und germanischen Alterthü-
mem aus Südtirol.
An der Ostseite der Stadt n. von dem grossen Exercierplatz
(Piazza d'Armi) das ansehnliche Schloss Buon Consiglio, einst Sitz
der Fürstbischöfe , jetzt feste Caseme , mit Resten alter Fresken ;
der gewaltige runde Auguttustkurm angeblich Römerwerk.
Der auf dem r. Etschufer am Eingang der Velaschlucht (S. 282}
gelegene Felshügel Dos Trento (289m), mit schöner Aussicht , ist
seit 1857 befestigt (Eintrittskarten beim Platz-Commando). Der
beste Aussichtspunkt in der nächsten Nähe der Stadt ist die Ter-
rasse des Capuziner- Klosters. — Auf der Höhe ö. von Trient beim
Ponte alto (20 Min.) unterhalb deT Strasse nach Pergine (S. 296)
ein sehenswerther Fall der Fersina in wilder Klamm (durch einen
neuen Steig bequem zugänglich gemacht).
Von Trient nach Venedig durch da« Suganathal a. B. 55 ; darch das
Sarcathal nach Riva s. R. 52 ; nach Jvdiearien s. B. 53.
Die Bahn bleibt in dem breiten , nach der Entsumpfung sehr
fruchtbaren Etschthal. SW. von Trient am r. Ufer der Etsch das
Dorf Sardagna und ein ansehnlicher Wasserfall ; weiter Bavina am
Fuss einer vom Mte. Bondone herabkommenden Schlucht, dann
Romagnano xmd Aldeno, ^3Kil.Maitarello. Bei(72 Kil.) Ca^ftano
1. auf der Höhe das ansehnliche Schloss Beseno , Graf Trapp ge-
hörig. Felstrümmer erinnern an einen Bergsturz. Das untere
Etschthal, reich an Südfrüchten und gutem rothenWein, heisst bis
zur ital. Grenze Val Lagarina (Lägerthal), Stat. VUXa Lagarina,
dann
80 Kil. BoYoredo (217m ; Corona, leidlich), betriebsame Stadt
von 11,000 Einw.. auf beiden Seiten des Leno, mit blühendem Sei-
denbau. Unter den Gebäuden das alte Castell auf der Piazza del
Podeste bemerkenswerth.
Am r. U. Isera mit Weinbergen , zahlreichen Landhäusern und
einem Wasserfall ; am 1. U. , ö. von der Bahn , bei Lixzana ein
Schloss, um 1302 Aufenhalt des als Ghibelline aus Florenz ver-
282 Boute 51. ALA.
baimteu Dichters Dante. Die Bahn bleibt stets am 1. Ü. derEtaoh.
Folgt (84Kil.) Stat. Mori] der Ort, berühmt wegen seiner Spargel,
liegt gegenüber am r. U. tief in der Schluoht an der nach Riva
führenden Strasse (S. 283).
Bei 8. Marco durchschneidet die Bahn , die Trümmer eines ge-
waltigen Bergsturzes, der im Jahre 883 eine Stadt verschüttet
haben soll , von Dante (Inf. XU, 4-9) geschildert. Bei (89 Kil.)
8errava܀y der alten Klausenfeste, wird das Thal enger.
96 Kil. Ala (141m; Po«0, ansehnlicher Ort mit 3800 Ein w.
und einst berühmten Sammetfabriken , an einem steilen grünen
Berg. 100 Kil. Avio (126m) , letzte österr. Station , der Ort selbst
mit wohlerhalteuem Sohloss des Grafen Castelbareo am r. Ufer der
Etsch.
109 Kil. Pen, erste ital. SUtion. Das Thal der Etsch wird w.
durch den Bergrücken des Monte Bälde (22i9m, S. 286) vom Gar-
dasee getrennt. 120 Kil. Ceraino. Die Bahn tritt in den berühm-
ten Engpass, die Bemer Klatue (Chiu$a di Verona) , ein von der
Etsch durch das Kalkgebirge gebrochenes Felsenthor. Otto von
Wittelsbaoh schützte hier 1155 das deutsche Heer unter Friedrieh
Barbarossa gegen die Veroneser. Auf einer Anhöhe am r. Ufer Ri-
volij 1796 und 1797 von den Franzosen unter Mass^ua, der hiervon
seinen Herzogstitel erhielt, mehrmals erstürmt.
Folgen die Stationen JOomegliard y Petcantina, Parona; die
Bahn überschreitet die Etsch , erreicht bei 8. Lucia (S. 287) die
Bahn von Mailand nach Verona, gleich darauf den kleinen Bahnhof
vor Porta Nuova, dann den Centralbahnhof vor Porta Vescovo.
149 Kil. Verona s. Baedeker' s Ober-Italien.
52. Von Trient über Bdva and den Gardasee nach
Verona.
Vergl. Karte 8. 298.
42 Kil., 9 St. Gehens bis Riva, an warmen Tagen ermüdend, besnnders
aaf der Strecke von Le Sarche nach Riva (20 KU.) Einsp. yon Trient nach
Riva 9, ZwsiBP. 16 fl., Stbllwagsn (9 U. Vm.) für 2 n. Von Riva
DAMPjrBooT nach Peachiera in i^js St. , s. 8. 28Ö. Von Peschiera nach
Verona Eisenbahn in 1 St., (3 fr. 2ö, 2 fr. 50, 1 fr. 65 c). — Kürzer und
gleichfalls lohnend ist der Weg von Stat. Mori (s. üben) nach (17 Kil.)
Riva. OuKiBCs 9mal tägl. (1877 7 U. n. %^\t U. Vm. u. 7 U. 10 M. Nrn.,
von Riva 4 U. u. 5 U. 40 M. Vm. u. 4 U. Nrn.) in 2M2 St. fär 80 kr.,
Conp^ 90 kr. (ist der Hauptwagen besetzt, so werden offene Beiwagen ge-
geben). Bixsp. 4, ZwEisp. 7i|2 fl. (Mori-Arco Einsp. 5, Zweisp. 9 fl.).
— Wer nur nach Riva und von dort nach dem Norden zurück will, sollte
iedenfalls , schon wegen des wundervollen Blicks auf den Gardasee bei
Xago, zur Hinfahrt Mori wählen.
VonTrientnachBlva. Die Strasse überschreitet die Etsch
(am r. Ufer die Vorstadt Pik di CasteUo')^ umzieht die SW. -Seite des
Dos Trento (S. 281) und tritt dann ansteigend in wilde, zum Theil
bewaldete Schluchten (Buco di Vela) ; am oberen Ende (1 St.) ein
neues Fort. Die Strasse überschreitet den kahlen Bergrücken und
senkt sich wenig nach (^/j St.) Cadine ^ kleines Dörfchen (492m) ;
ARCO. 52. Route. 283
T. im Thal das Dorf Terlago mit kleinem See (401m), von den Kalk-
felswänden des Monte Oazta (1986m) überragt. Nun hinab über
(V2 St.) Vigolo - Baselga nach (1 St.) Yeuaao (Crooe, guter
Wein), grosses Dorf, und (I/2 St.) Pademione^ an der Mündnng des
Vül Cavedine (hier die ersten Olivenbanme). Vorn -wird der hübsche
ToblinO'See sichtbar ; die Strasse überschreitet ihn an der schmäl-
sten Stelle auf einem Damm und einer Brücke und zieht sich an
der Nordseite hin ; 1. auf einer Landzunge das malerische Schloss
Toblino, dem Qrafen Wolkenstein gehörig (Pension ; beim Gastellan
guter Wein, besonders „ Vino Santo"). Bei (8/4 St.) Le Sarche (245m ;
Whs. einfach aber theuer), wo die Sarea aus tiefen Schluxshten
hervorbricht, zweigt r. die Strasse nach Judicarien ab (S. 287).
FussGÄNG£RN ist Statt dos im Ganzen einförmigen Weges durch
das untere Sarcathal zu empfehlen, von Le Sarche auf der neuen schönen
Strasse nach Judicarien (S. 287) bis (iiJ2 St.) Comano zu gehen, dann 1.
ab durch die reizenden Gebirgslandschaften von Vorder-Judicarien über
CatftpOy Fiave^ Balino und Pranzo nach (4 St.) Biva.
Unterhalb Le Sarche tritt die Strasse auf das r. Ufer der Sarca
und führt zwischen Gebirg und Fluss mehrfach durch wüste Trüm-
mer alter Bergstürze; (Y2 St.) Pietramürata; vor (IV2 St.) Drb
wieder auf das 1. Ufer; 1. im Einschnitt Drena mit Burgtrümmeni
auf vorspringendem Fels. Nun bis Riva durch höchst fruchtbare
Gegend; vor (1 St.) Arco wieder auf das r. Ufer (diesseits zweigt
1. ab ein Fahrweg nach Nago, s. unten ; am r. Ufer eine Fahr-
fltrasse nach Torbole). Aroo (91m; *Corona, Z. 75, B. 25 kr.,
M. 1 fl. ; Olivo am Kurplatz ; Pension Kirehleekner^ auch Cafe),
Stadt mit hübscher Kuppelkirche , inmitten üppiger Gärten, wegen
seiner geschützten Lage als Winteraufenthalt besucht (die Pensio-
nen sind von April bis Mitte Oct. geschlossen). Neues Schloss des
Erzherzogs Albrecht. Geg^n Norden auf steilem 120m h. Fels das
im span. Erb folgekrieg von den Franzosen zerstörte Schloss Arco,
mit schönem Garten (Schlüssel beim Gärtner, Via degli Uli vi al
Castello; Trinkg. 40-50 kr.).
Nun durch das breite herrliche Thal (südl. der Mte. Brione, r.
am Gebirge Tenno, S. 284) in s.w. Richtung nach (IV4 St.) Riva.
Von Mobi nach Kita (Omnibus etc., s. oben; Abfahrt vom
Bahnhof ; Eiusp. etc. in der Remise wenige Schritt vom Bahnhof).
Die Strasse (bei nicht zu heissem Wetter auch zum Gehen auge-
nehm) führt über dieEtsch nach Ravazzone und (V4St.) Jtfbri (194m),
stattliches langgestrecktesDorf, mit berühmter Spargelzucht. Weiter
in broitem grünen Thal nach (1 St.) Loppio, einer Besitzung des
Mailänder Grafen Castelbarco , und an dem hübschen kleinen See
von Loppio (202m) mit seiner Felseninsel vorbei, zwischen Fels-
trümmem und Geröll in Windungen hinan zur (Y2 St.) Passhöhe
(320m); dann hinab nach (ViSt.) Nagb, am Rande einer Schlucht
gelegenes Dorf mit den Ruinen des gleichnam. Schlosses 1. auf
kahlem Fels (r. zweigt hier ein directer Weg nach Arco ab;
6. oben). Unterhalb des Dorfs führt die Strasse durch ein befestigtes
284 BouU 52. RIVA. Von Trieni
Thor; sobald man aus demselben heraustritt, d£Fnet sich eine
wundervolle überraschende ^Aussicht über den Gardasee in seiner
ganzen Ausdehnung, zu Füssen Torbole, n. Arco mit dem Gastell.
Nun steil hinab nach (1/4 St.) TorboU (*01ivo, Z. 60 kr.-l fl.,
Pens. 2Y2 fi.; Bertolini; Barke für 1-6 Pers. nach Riva 1^2 ^m pr.
Stunde IV4 fl. ; Einsp. nach Riva 1 fl. 20, Arco 2, Mori 31/2 fl.>
in reizender Lage, und durch die weite Sarca-Niederung, den Fluss
überschreitend , um den Fuss des nach dem See steil abfallenden
MU, Rrione (s. unten) mit dem Fort S. Niccolb herum nach (1 St.)
Biva.
Slya (*ALBBfeGO Tbaffellini al Solb d'Oxo, mit Garten am See,
Z. von 80 kr. ab, H. V\t fl, B. u. L. 50, billigster Wein (ordinärer Tren-
tino) 1 fl. 20 kr., Pens. 2»|j-3 fl.-, *1Iötel-Pess. Kkrn (der frühere Giar-
dino), Z. 1 fl., F. 40, B. u. L. 30kr. ^ *H6tel-Pkn8. au Lac, neu; Hotel
Baviera (früher Kern). — Cafi Andreis^ Tsehuvtschenthaler^ beide xinteT den
Arcaden, am Hafen und Landepiatz der Dampfboote. — Bier im ITötel
Baviera^ am See ; Biergarten von Marchi , vor Porta S. Marco (Blumaiier
Bier); vor Porta S. Uichele (einheimisches Bier). — Oeffentliche Bode-
anstall am See, Ö., an der Caserne vorbei. — Stellw: gen nach Mori s.
oben; nach Arco tägl. 12>J9 Uhr Nm. für 20 kr., von Arco um 2 Uhr),
lebhafter Hafenort mit 5000 Einw., liegt reizend an der n.w. Ecke
des Gardasees dicht am Fusse des steil aufragenden Monte QiumeUa.
Hoch oben am Abhang über dem Städtchen die runde Thurmruine
eines alten, angebl. von den Scaligern erbauten Schlosses. Am
See das ehem. Castell laBocca, jetzt feste Caserne. Die Mino-
ritenkirche , im überladenen Barockstil um die Mitte des 16. Jahrh.
aufgeführt, hat Altarblätter von Q. Reni, Palma vecchio u. A. In
der Pfarrkiiche neuere Bilder und Fresken. Riva eignet sich be-
sonders zu längerm Aufenthalt, die Luft ist gesund, die Hitze
durch den See stets gemildert (Privatwohnungen nicht theuer).
Ausflüge. An den PoaaUall (2 St.) am besten mit Barke (hin u.
zurück 2 fl. u. Trinkg.). Der Pönale bildet unmittelbar vor seiner. Mün-
dung aus der tiefeingeschnittenen Schlucht des Ledrothals in den See
einen an sich nicht bedeutenden, aber durch seine ümgebang intere.«-
santen Wasserfall. Das Boot landet an der Stelle, wo der alte jettt nicht
mehr benutzte Saumweg zum Ledrothai auf den See mündet; man steigt
aus und geht an den Trümmern einiger Häuser vorbei wenige Schritt
hinan bis über die alte Brücke gleich unterhalb des Falls, wo der beste
Standpunkt. — Sehr lohnend ist auch die Fusswanderung dahin auf der
^Kecen Strasse, welche in ansehnlicher Höhe an den Felswanden
des w. Seeufers abwechselnd durch Gallerien (Tunnel) und Halb-
gallerien (überhlüagender Fels) zum Ledrothai hinführt (da wo die Strasse
rechts in dieses abbiegt, führt links ein Steig hinab, dann hinauf und
wieder hinunter zum Fall) und die prächtigsten Aussichten bietet (Kach-
mittags Schatten).
Vom Konte Brione (361m) 1 St. ö., schöner Ueberblick aber das
Thal und fast den ganzen See; Anstieg am besten von der Nordfteite.
Das Dörfchen La Oroiia, am n. Fnst des M. Brione, i/t St. von Riva
(über S. Alessandro) wird Nachm. viel besucht.
NW. lohnender Ausflug nach (^|« St.) Varont.^ mit sehenswerthem Was-
serf«ll in höchst grossartiger, seit kurzem bequem zugänglich gemachter
*Klamm (dem umherführenden Diener ä Pers. 20 kr. r man läutet an der
Mühle) ^ weiter über Cologna nach {*\\ St.) Tenno (4ü(hn) mit alter Burg
(reizende Aussicht), dann stets hoch an reich bebauten Berggeländen hin
über Varignatio nai-h (li|« St.) Areo.
nach Verona. GARDASEE. 5S>. Route. 285
Besteigang des Honte BaUo, des lö St. langen Bergrückens zwischen
Gardasee und Etsch, am besten von Ifagö (h. oben)^ von hier ist (.mit
Führer) der nördl. Gipfel (Attissimo di Nagö^ 2070m), der schönste Punkt,
in 5^ 8t. zu erreichen. Weite Rundsicht über einen grossen Theil von
Ober-Italien, über den See, das Etschthal und die Schneegipfel der Ada-
mello-Presauella u. Ortler-Alpen. — Besteigung des mittleren höchsten
Gipfels {Monte Maggiore oder Telegraf o ^ 2219m) von Torri oder Qarda
(.9. unten) über Caprino in 7 St., beschwerlich.
Ins Ledrothai sehr zu empfehlender Ausflug (Wagen nach Pieve u.
zurück 5 fl.). Anfang der Strasse s. oben; hoch oben an der Ecke über
dem Ponalfall wendet die Strasse sich w. in das grüne Thal und erreicht
über Biacesa , Brk , Barcesine den hübschen Lago di Ledro (651m) , an
dessen Nordseite Mezzolago und (2JJ4 St. von Biva) Pieve di Ledro (Al-
bergo alla Torre). >J4 St. weiter bei Bezzecca mündet n. das Val Conzei
mit den Dörfern (»j* St.) Enguiso und [^U St.) Lenzumo (über den Oavar-
dina-Pas» nach Bondo s. S. 291). Von Bezzecca führt die Strasse weiter
über Tiamo und durch das einsame Val Ampoln nach (3 St.) Storo
(Cavallo bianco) im Val Buona oder Chiese (S. 291). — Bei dem 1866
zerstörten Fort Ämpola (1 St. vor Storo), das früher die Strasse abschloss,
mündet 1. das wilde Val Lorina, durch das ein schlechter Pfad nach Ma-
gasa in dem von hohen Bergen umschlossenen Val VexUno führt (besser
zugänglich von Toscolano am Gardasee, oder von Bondone oder Anfo am
Lago d"Idro, s. S. 292).
Von Riva nach Tione (Hinter-Judicaricn) s. S. 288.
Der *Gardafee, Lago di Qarda (47in), Laeus Benäcus der
Römer, ist 55 KU. lang und 5-18 KU. breit. Er gehört fast ganz
zn Italien, nnr die Nordspitze mit Riva zu Tirol. Der See ist selten
ganz ruhig und namentlich Nachmittags, wo bei gutem "Wetter
regelmässig der Südwind weht, stark bewegt (Kahnfahrten daher
Vorm. zu unternehmen); die Schildening VirgiFs (Georg. II. 160) :
„Fluctibus et fremitu adsurgens Benace marino" passt heute noch.
Die Uferberge, am obern Ende steil und hoch, verflachen sich nach
Süden allmählich und laufen endlich in die grosse oberital. Ebene
aus. Das Wasser erscheint azurblau ; die Fische sind vortrefflich,
earpionCj Lachsforelle, bis zu 12 Kilogr. schwer, trutta, Forelle, */2-l
Kilogr., $arden€ u. besonders agone.
Sampfboot (Sommer 1877) am öbtl. Ufer tägl. ausser Dienstag ö^ls U.
Vm. von Riva nach Peschiera (Ankunft 9 U. 25 M.), Dienst. 4 U. 20 Vm.
nach Desenzano (Ank. 8 U. 55 M.) ; Fahrpreis i'jg oder 2^-i fr. (Stationen :
Malcesine, Assenza, Castelletto, Torri., Oarda, Bardolino, Lazise). Von Pe-
schieri zurück 4 U. 10 Nrn., in Eiva 8.15 Ab. — Am westi.. Ufer (zwi-
schen Riva und Desenzano} täglich (1877 Vorm. 5 U. von Biva, Ank. 9.15,
von Desenzano zurück 4 U. l5 Um., in Riva 8 U. 30 Ab.), für 4 fr. 35
oder 2 fr. 40 c. (Stationen: Litnone, Tremosine, Tignale, Gargnano,
Mademo, Said}. — Rundfahrt um den See in einem Tage: Dampfboot
am w. Ufer nach Desenzano , Eisenbahn nach Peschiera , Nachm. am ö.
Ufer nach Riva zurück. Restauration auf den Dampfbooten mangelhaft.
Dampfbootfahrt. Das Boot durchschneidet den See In südl.
Richtung (hübscher Rückblick auf Riva), lässt den Ponalfall r. ,
das in der NO. -Ecke des Sees gelegene Torbole 1. und nähert sich
dem östlichen Ufer und den schroffen Abhängen des langgestreck-
ten Mte. Baldo (s. oben). Erste Station Malcesine, mit gutem Ha-
fen und altem, neuerdings hergestellten Schloss Karls d. Gr. und
der ehemal. Häuptlinge am See, bekannt aus Goethe's Italien.
Reise , den man hier beim Zeichnen der Ruine , als der Republik
Venedig gefährlich , festhalten wollte. Dahinter der Fels holetto.
286 RouU62, GARDASEE.
weiter die kleine Insel Trimelone. Die nächsten bedeutenderen
Orte des o. Ufers sind CastellOf 8. Oiovannij Castelletto j alle
zur Gemeinde Brenzone gehörig, Torri , entfernter vom Ufer Mon-
tagna. Die Ufer flachen sich allmählich ab. Das durch den Monte
Baldo gegen die Nordwinde geschützte Vorgebirge San Vigilio reicht
weit in den See hinein, der schönste Punkt des ganzen ö. Gestades,
die Hügel ringsum mit Oel- , Obst-, besonders Feigenbäumen und
Weinreben bepflanzt. Der Flecken Oarda in der Bucht , am Ein-
fluss des vom Monte Baldo kommenden Tessino , gab dem See den
Namen. Das Schloss gehört dem Grafen Albertini zu Verona.
Fern im S. streckt sich die 1 St. 1. schmale Landzunge Sermiöne
(„Sirmio, penisularum insularumque ocellus^) weit in den hier nach
allen Richtungen meerartig ausgedehnten See hinein ; auf derselben
dichtete CatuU seine Lieder, in einem Landhaus, von dem noch
Trümmer vorhanden sind, namentlich zwei unterirdische Gewölbe
(Grotten) und Ueberreste eines Bades. Ein neueres Schloss er«
bauten die Scaliger, welche länger als ein Jahrhundert (1262 bis
1389) an der Spitze der Republik Verona standen.
Bei der Weiterfahrt am ö. Ufei folgen die Orte Bwdolino und
LasMty dann landet das Boot bei Petehiera, kleine Festung (und
Eisenbahnstat., s. unten ; der Bahnhof mit BLestauration Ys 3^- ^on^
Landeplatz entfernt, Omnibus 75 c.) an der s. ö. Ecke des Garda-
see's, wo der Mineio aus dem See ausfliesst. Einige Meilen südl.
liegen östl. vom Mincio Cu$'ot&a und ViUafranca, w. Solftfino^
Volta und Ooito, aus den Feldzügen von 1848, 1859 und 1870
bekannt.
An der s.w. Ecke des See's, westlich von der Halbinsel
Sermiöne liegt Desenian« (Mayer'a Hotel ; Po$ta Veeekia , Pension
6y2 fr.; VHtoriai Aquüajy ansehnlicher, betriebsamer Ort mit
4000 Einw., Station der Eisenbahn von Mailand nach Verona
(Omnibus vom Landeplatz zum Bahnhof 50 c, Gepäck 25 c). —
— Nach Brescia und Verona s. Baedeker*8 Ober-Italien.
In der Nähe des W. Ufbbs (von Desenzano aufwärts), dem
oben genannten Vorgebirge S. Vigilio gegenüber, liegt die kleine
Isola di 8. Biagio und die halbmondförmige liebliche Isola di
Oarda oder dei Fratij dem Marohese Scotti in Bergamo gehörig.
Tief in der Bucht gegen Westen Sal^ (Oambero ; 8irena)y Stadt von
3400 Einw. , reizend gelegen in einem „Fruchtgelände goldner Hes-
periden-Gärten, duftender Citronenwände". (Schönste Aussicht bei
Abendbeleuchtung vom Monte 8. Bartolommeo ; kürzester Weg,
Y2 St., durch eine mit Mauern umschlossene Bauemwirthschaft 1.
vor dem n. Thor von Salö ; hinab nachMademo, IV2 ^^0 Auf weit
in den See ragendem, durch die Ablagerungen des Flüsschens Tos-
oolano gebildeten Vorland liegt Mademo , mit sehr alter Basilica
(in der Wand röm. Inschriften), am Fuss des Monte Pizxoeolo,
Weit«r Toscolano, Ceetna, Bogliaeo, mit einem grossen dem Gra-
fen Bettuno zu Brescia gehörigen Landhause. Dann Oar^ano
SARCATHAL. 53. Route. 287
(*Cervo, deutsche Wirthin), grosses Dorf von stattlichem Aenssem,
mitten in Limonengärten und Olivenpflanzungen, einer der schön-
sten Punkte am See.
Die Limonen, in Deutschland Gitronen genannt, wachsen zwar im
Freien, müssen aber im Winter gedeckt werden \ deshalb die zahlreichen,
in regelmässigen Abständen von 2^im stehenden 6m hohen weissen Back-
steinpfeiler, oben durch Querbalken verbunden, welche schon aus der
Ferne zwischen dem saftgrünen Laub henrorschimmern. Die Gitronen
sind herber, bitterer, aber kräftiger, als die ans Sicilien, lassen sich
auch besser transportiren und halten sich länger; sie werden zur wohl-
feilsten Zeit mit 3-4 fr., zuweilen selbst bis zu 10 fr. das Hundert bezahlt.
Die Berge steigen steiler auf. Tremösine liegt hoch oben,
vom See wenig sichtbar ; man erkennt an der steilen hohen Fels-
wand kaum den Pfad, der hinauf führt. Weiterhin erscheinen in
einer Bucht die weissen Häuser von Limöne, ebenfalls von Limo-
neu- und Olivenpflanzungen umgeben ; dann der Einschnitt des
Ledro-Thals (unten der Ponalfall, S. 284) und die hoch über dem
See an der senkrechten Felswand sich hinziehende neue Strasse
(S. 284) ; endlieh Riva.
Die Eisenbahn von Peschiera nach Verona durchschneidet
die vom ö. Ufer des^Gardasee's auslaufende Hügelkette ; Stationen Castel-
nuavo, Somma-Campagna und S. Lw^a.
Yeroaa, s. Baeäeker^s Ober-Italien.
53. Bas Sarcathal. Judicaiien.
Stellwaqbn von Trient nach Tione (44 KU.) tägl. (1877 9 Ü. Vm.) in
7, zurück in 6 St. für 2 fl. 30 kr. (Abfahrt in Trient vom Rebeochino , in
Tione von der Corona); von Tione nach Pinzolo (17 Kil.) Imal tägl. in
2>|s, zurück in 2 St. für 60 kr. ; von Tione nach Condino (22 Kil.) Imal
tägl. in 3 St. für 1 fl. 20 kr. : von Condino nach Riva über Storo u. Val
Ampola tägl. 5 U. Vm. in 5 St. für 2 fl.
Pas Sarcathal, das südl. Parallelthal des Kocethals (R. Ö4) , zerfällt
in vier Thalstufen. Die unterste, von Le Sarehe bis zur Mündung der
Sarca in den Gardasee bei Torbole, das Seethal, ist breit und in ihrer
untern Hälfte von üppigster Fruchtbarkeit. Bei Le Sarche wendet sich
das Thal nach Westen; die Sarca bricht aus tiefer Schlucht hervor, die
sich erst oberhalb Comano zu breiterer Thalmulde Öifnet und bei Stenico
nochmals zusammenzieht. Bei Tione beginnt die dritte Stufe : das Thal
biegt nach Norden um ; es heisst auf dieser gleichfalls fruchtbaren dicht-
bevölkerten Strecke Val Rendena. Endlich bei Pinzolo wendet es sich
als Val di Oenova wieder nach Westen und endet als eines der gross-
artigsten Hochgebirgsthäler in den Felswildnissen der Adamello-Presa-
nella-Alpen. — Zu Judiearien (Hauptorte Stenico^ Tione, Condino) gehört
auch das kurze Thal des Arno, das obere Cbiese- und das Ledrofchal mit
ihren Nebenthälern.
Von Trient bis (20 Kil.) Le Sarche s. S. 283. Die Strasse nach
Judiearien überschreitet die Sarca und steigt in grossen Kehren
bergan , mit reizendem Rückblick auf den See und das Gasteil To-
blino (S. 283), von schongeformten Bergen umgeben. Die Sarca
hat ihren Austritt aus dem Gebirge durch tiefe klammartige Schluch-
ten erzwungen ; die Strasse folgt den Biegungen derselben in langen
Linien hoch an der südl. Bergwand. Am Ausgang der Schlucht
eröffnet sich die Aussicht auf Vorder- Judiearien, Stenico mit sei-
ner Burg etc. ; die Strasse senkt sich nach (1V2'S^0 Romano (365m),
288 Route 53. TIONK. Judicarien.
kleines Schwefelbad, von Italienern viel besucht (1. an der Strasse
die Quelle, das gut eingeriobtete Badhaus gegenüber am 1. Ufer
der Sarca) (von hier über Balino nach Riva s. unten). Weiter
stets am r. Ufer der Sarca (r. oben ViUa di Banale und die Ab-
stürze der Brenta') zum (Y2 St.)Whs. alle TreArchi, wo die Strasse
die Marza überschreitet und 1. ein Fahrweg nach Cavrasto (s. unten)
abzweigt. B. führt hier ein in Windungen ansteigender Fahrweg
nach (Y2 St.) Stenico (664m ; Castello), Hauptort von Vorder-Ju-
dicarien, hoch u. schön gelegen, überragt von der gleichnam. Burg
(*Au8slcht) ; in der Nähe der hübsche Fall eines vom Mte'. Piaso
herabkommenden Gebirgsbachs.
Aus dem Konsberg nach Sienico schlechter Fahrweg, ent-
weder oberhalb der Bocchetta (S. 293) 1. hinan über (}lt St.) Spormaggiore
mit dem Schloss Beifort ^ Stammschloss der Grafen Spaiir (gegenüber am
1. Ufer des Sporreggio bleibt Sporminore) nach (1 St.) Cavedago (863m),
(1(2 St.) Andalo (1038m; *Wh8.) mit kleinem See (974m) und (1 St.) Kol-
veno (860m ; Aquila nera^ dürftig), am Nordende des 1 St. langen tiefen iib-
flusslosen Lago di Molveno (826m); oder kürzer u. lohnender gleich jenseit
Mezzo-Lombardo (S. 292) auf neuem Fahrweg in vielen Windungen (ein
am 8. Ende des Orts 1. durch die Sphlucht steil ansteigender Fusspfad
kürzt bedeutend) auf die Hochebene, mit schönem Bückblick in den
Xonsberg, n. die Etschthaler Berge bis zum Schiern, nach (3 St.) Fai
(950m; einf. Whs.); hier r. hinan, nach ijs St. bei der Wegtheilung 1.,
stets mit wechselnden schönen Blicken auf Brenta, Nonsberg und Etsch-
ihal, nach (2 St.) Andalo (s. oben). Ein grossartiger Uebergang (nur mit
Führer, B. Kicolussi in Molveno) führt von hier durch das w. ansteigende
Val delle Seghe zur ^Bocca di Brenta (2547m), einem tiefen engen Einschnitt
zwischen jBi'ento a^^a (3i79m) s. und dem Campanüe di Mezxodi^ einem
Vorberg der Cima Tota oder di Mezzodi (3i46m) n. (die Kamen beider
(tipfei werden häufig verwechselt); hinab durch Val di Brenta und Val
Nambino nach (10 St.) Pinzolo (S. 289). — Oestl. geht von Molveno ein wenig
beschwerlicher Weg über die s.w. Ausläufer des Mte. Oazxa (i986m) in
4 St. nach Vezzano an der Strasse von Trient nach Riva (S. 283). — Der
schmale Fahrweg umzieht weiter die Westseite des Molveno-Sees und führt
über DoTiinOy Tavodo, Villa di Banale (gegenüber jenseit des Sarca thals
Comano, s. oi)en) nach (3*|s St.) Stenieo (s. oben).
Die Strasse bleibt auf dem r. Sarca-Ufer und tritt unterhalb
Stenico in eine tiefe Klamm, in der sie den Fluss zweimal über-
schreitet (ein Tunnel und zwei Gallerien) ; weiter in breiterm Thal
(am 1. Ufer die Mündung des steil ansteigenden Vaid'Ai^on«, weiter-
hin die Dörfer Ragoli und Pteore) nach Saone (1. am Abhang ZuclOy
s. unten) und über die Amobrücke nach (2V2 St.) Tio&e (561ro ;
*Cor<ma ; CavaUo fttanco), am Einfluss des Arno (s. unten) in die
Sarca hübsch gelegener Markt (2000 E.), Hauptort von Hinter-
Judicarien. Von hier ins Arno- und Chieacthal s. S. 291.
Von Riva nach Tione direct (6 St.) sehr lohnende Wanderung
(bis Balino Fahrweg). Die Strasse führt n. zur Porta S. Marco hinau.t
und steigt allmählich an der Bergwand inmitten üppiger Vegetation ; r.
hübscher Blick auf den weiten fruchtbaren Thalboden von Arco, von
Zeit zu Zeit herrlicher Rückblick auf den Gardasee. Weiter in die
Vor one- Schlucht (8. 284) einbiegend (jenseits hoch am Abhang Tenno mit
seiner Burg und Pastoedo) nach lif« St. Franeo'^ die Strasse steigt fort-
während stark und umsieht das tief eingerissene V&rone-Thal. Vor dem
(.•I2 St.) hübschen grünen See von Tenno mündet r. ein von Tenno herauf-
kommender Fahrweg. 1 St. Balino^ kleines Dorf auf der Wasserscheide.
10 Min. weiter zweigt der directe Weg nach Tione von dem Fahrweg nach
Fiave (und Trt Arehe^ s. oben) 1. ab und führt stets in gleicher Höhe,
fr:
1-
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Judicarien. PINZOLO. 53, Route. 289
mit herrlichem Blick auf die gegenüber aufsteigende Brenta-Gruppe , am
Ber<<;abhang entlang ; nach 'j« St. hinah über die Marza und wieder hinan
nach (20 Min.) Cavra»to, unterhalb der Einsenkung des (Sf« St.) Durone-
Passes (10 Min. diesseits gute Quelle). Von der Passhöhe prachtvolle Aus-
sicht auf die östl. Kette des Adamello, r. der hohe Car^ alto (3461m)
mit der grossen Vedretta di Laris, 1. von der im Vordergrund aufsteigen-
den Crepa di Valbona die Gima Gop di Breguzzo , tief unten das Sarca-
Thal. Allmählich hinab nach (>|4 St.) Zuclö, (i|4 St.) Bolbeno und über den
Arno nach (»(4 St.) Tione.
Das Sarcathal wendet sich hier in scharfem Winkel nach Nor-
den und heisst auf dieser Strecke Yal Bendena. Bei (3/4 St.) Villa
mündet 1. das Val di S. Valentino, durch das ein beschwerlicher
Uebergang über den Col di Mezzo zwischen 1. Cima Cop di Caaa
(2962m") und r. Cima Col di Mezzo (2937m) ins oberste Chiese-
Thal (Val di Fumo) führt (vgl. S. 291). Weiter in unmittelbarer
Folge die Dörfer Javr^ , Dar^f Vigo, (8/4 St.) Pelugo (652m), an
der Mündung des Val Borzago, in dessen Hintergrund die Vedretta
di Laria auf kurzer Strecke sichtbar wird; an der Strasse eine
Grabkapelle mit alten Fresken. Die folgenden Dörfer Borzago,
Strembo und Caderzone gehören zu der Pfarrgemeinde Pieve di Val
Renderia. Die Strasse tritt auf das 1. Ufer der Sarca und führt über
Qiustino nach (2 St.) Pinzölo (755m; Aquila r^era; Corona, wird
gelobt), gutes Standquartier für Wanderungen in den Adamello-,
Presanella- und Brenta- Alpen. Das Sarcathal (von hier ab Val di
Genova^ biegt hier nach W. um; n.ö. mündet das Val Nanibino.
i|4 St. n. nn der Strasse nach Gampiglio (s. unten) die interessante
Grabkapelle 8. Vigilio; an der s. Aussenwand ein Todtentanz von 1539
mit ital. Versen (wo der Kalk abgefallen, zeigen sich noch ältere Fres-
ken). Im Ghor Scenen aus dem Leben des h. Vigilius, eingerahmt von
Arabesken im besten Renaissancestil. — Sehr lohnend die Besteigung des
Do« di Babione (2096m), 31/2 St. mit Führer , nicht beschwerlich , mit
prächtigem Blick auf Brenta, Adamello u. Presanella. Den Abstieg kann
man ins Val Nßmbino nach Campiglio nehmen (s. unten).
Nach Male im Val di Sole 7-8 St. (bis Gampiglio Fahrweg, dann
Saumpfad). Der Fahrweg führt über 8. Vigilio (s. oben; 1. bleibt Caresolo)
im Val Nambino hinan am 1. Ufer des Bachs, nach 3/4 St. hinüber und an
der Ostseite des 1. von der Presanella herabkommenden Val NanU>ron auf-
wärts zur (20 Blin.) Kapelle 8. Antonio di Mavignolo mit schönem Rück-
blick auf Brenta (Gima Tosa , Gima di Saudis) und Adamello (Gorno di
Gavento, Gare alto etc.). ^\\ St. weiter mündet r. Val Agola^ dann Val di
Brenta (über die Bocca di Brenta nach Molveno s. S. 288). Das Val Nam-
bino biegt nach Norden iim; die Strasse steigt an den östl. Abhängen des
Mte. Ritorto (s. unten ; gegenüber Mte. Spinale) nach (IV4 St.) Hadonna di
Campiglio (1511m), ehem. Kloter, jetzt als Pension eingerichtet, aber 1877
abgebrannt (Neubau im Werk). [Besteigung des Mte. Spinale (20i7m) s.o.,
oder des Mte. Ritorto (24(l5m) s.w. nicht schwierig; Aussicht von beiden
lohnend.] — D?nn noch ein kurzer Anstieg zur (^/s St.) Passhöhe der Oi-
nevrie-Alp (1642m) und hinab auf der 1. Seite des Val Selva (halbwegs
eine Enzian-Brennhütte) nach (2if2 St.) Dimaro, (1 St.) MaU (S. 294).
Das *yal di Genbva, ein 41/2 St. langes prächtiges wildes
Hochalpenthal, zieht sich von Pinzolo w. in das Herz der Adamello-
Presanella- Alpen hinein (bis Massimeno gut unterhaltener Karren-
weg, dann Fussweg ; Wein und Proviant mitnehmen, Führer sonst
unnöthig). Der Weg führt von Pinzolo n.w. durch den breiten
Thalboden bis 8. Maria de* Poveri (1. am Thalausgang eine Glas-
Baedekeb^s Südbaiern. 18. Aufl. 19
290 Route 53. VAL DI GENOVA. Judicatien.
fabrik), dann r. den Stationenweg hinan zwischen prächtigen alten
Kastanien zur (}/fSt.') einsamen Kirche S. Stefano auf vorspringen-
dem Hügel (* Aussicht) ; an der Aussenseite interessante alte Fres-
ken von 1519 und 1534. 10 Min. weiter eine Mühle, am Beginn
der untersten Thalstufe (^Pian di Qenovd)-^ r. massenhafte Fels-
trümmer, darüber die hohen glatten Wände der Presanella. R.
stürzt {}l2 St.) der Piac di Nardis , der Abfluss der Vedretta dl
Nardis {s. unten) , in schönem 100m hohen Fall ins Thal. 1/2 St.
weiter öffnet sich 1. das enge Val di S, Giuliano^ mit kl. Wasserfall
in dunkelm Waldrahmen , dem Abfluss des 3 St. höher gelegenen
gleichnam. kl. See's, wo der Sage nach der h. Julian einst Busse
that. Dann steigt der Weg zu einer höhereu Thalstufe ; 1. die an*
sehnlichen *Fälle der Sarca und bei der(V2 St.) grossen Säge Af««-
simeno (1096m) der in 3 Absätzen herabstürzende Larisfaü , der
Abfluss der Vedretta di Laris. Nun steiler Anstieg ; oben (20 Min.)
schöner Rückblick über das ganze Thal, auf Bocca di Brenta etc. ;
10 Min. weiter die grössere Alp (ital. Malgd) Tedesca. Der Weg
bleibt stets am 1. Ufer der Sarca (mehrfach stärkere Steigungen )
u. umzieht den sudl. scharf vortretenden bewaldeten Mte. Menicigclo
(2647m); r. die immer höher sich aufthürmenden furchtbar steilen
Abstürze der Presanella. Sobald die Ecke passirt ist , öffnet sich
die Aussicht auf den prächtigen blendend weissen Mandron-Glet^
scher und den weiten Thalboden von (1^2 St.) Bedole (1548ni •
Clubhüite des ehem. Trientiner Alpenclubs, sehr dürftig, zum
Uebernachten kaum geeignet ; in der Sennhütte Milch zu haben ).
Von hier entweder auf demselben (1.) Ufer der Sarca im Walde
hinan auf ziemlich verwachsenen Pfaden zu der jetzt fast ganz
durch Wasser und Geröll zerstörten Alp Venetia und weiter auf die
flache Höhe der Stimmoräne des Marhdrongletschers (1 St.), mit
prachtvollem Blick auf den Mandron- u. Lobbia-Gletscher, Presa-
nella und die furchtbar steilen Felswände um den Kessel von Be-
dole ; oder unterhalb der Glubhütte über die Sarca und am r. Ufer
hinan, über einen bewaldeten Felsriegel, zuletzt über scharfes Ge-
röll und Felstrümmer zur {^/^ St.) letzten Alp Materoit ; jenseit der
Anhöhe bester Standpunkt : s. der schöne Absturz des Lobbiaglet-
schers , dessen Abfluss die Sarca , w. der Mandrongletscher , rück-
wärts der jähe zerrissene Kamm der Presanella. — Auf der Af an-
dren-Aip, 2V2 St. oberhalb Bedole, wird von der A.V.-Sect.
Leipzig eine Unterkunftshütte (Mandronhütte) erbaut.
Der Adamello ist ein mächtig aufgebautea Granitmassiv mit groas-
artiger Gletscherentwickelung, erat neuerdings (namentlich durch J. Payer
und F. F. Tuckett) mehr durchforscht. Höchster Gipfel der MU. Adamello
(3647m), Besteigung auf dem gewöhnlichen Wege von W. her nicht beson-
ders schwierig und höchst lohnend (von der neuen Mandronhätte 5 St.);
-Aussicht äusserst grossartig. Abstieg event. nach KW. ins Val d^Avio mit
Sleichn. See (bis zur obersten Malga ö St., von da bis Ponte di Legno
St.) ; nach S. ins Val Millero schwierig. Die nächsthöchsten Gipfel
sind: CaH alto (3i82m), Douon di Gmava (aiaCnn), Como Maitro (ä434m),
Vte. Folletto (ai04m), Como di Cavento (3401m), Cima di laris (33ßlm»,
<«. Venerocoh c3314m), Cortio di Millero (3291m) etc. An tüchtigen Füh-
Judicarlin. CONDINO. 63. Rouie. 291
ram fehlt es fut gänzlich (der beste jetzt Antonio della Oiacoma in Cader-
sone t^Oirolamo Botteri in Strembo, der Führer Payer's, ist auch für leich-
tere Touren zu alt)^ rathsam Suldner Führer mitzubringen (Dangl, Joh.
und Aloys Pinggera, Schöpf u. a. ortskundig).
Nördl. verbindet ein hoher Felsgrat (yon Payer Catena del Manäron
basso genannt) den Adamello mit dem kaum weniger mächtigen Gebirgs-
zuge der PrMMUMlla auf der Nordseite des Val di Genova, der, nach allen
Seiten in schroffen zerrissenen Wänden abstürzend, zur Gletscherbildung
nur gerincen Raum bietet. Höchste Spitze der Mt«. Preaanella {Cima di
NardUf 3D62m); Besteigung nicht schwierig und sehr lohnend: von Pin-
zolo zur Malga Fi<kri 3 St., von da zum Gipfel 4 St. (am besten direct
über den Jfardügletscher; die Italiener gehen meist r. über die Felsen).
Erste Besteigung 1863 durch Freshfield. Die nächsthöchsten Gipfel sind :
Mte. Oabbiol (3410m), CVma CarniselUt (33a0m), BuMeza (3289m) , Cima di
Cercen (9278m) etc.
Auf dev Nordseite scheidet die Einsenkung des Tonale- Pcute» die Pre-
sanella von den südl. Ausläufern der Ortler- Alpen (Tonu Istrasse s. B. 54).
ÜBBEBOÄNQB aus dem Val di Genova ins Val Camonica beschwerlich.
Der von den Eingebomen meist begangene Fatso del Lago teuro (Passo
naturale) liegt am N.-Ende der Catena del Mandron zwischen 1. If. Venezia,
r. Mte.xPizgana. Von Bedole n.w. im Val Marocaro steil hinan zur (2'/« St.)
Alp Mandron (2479m ^ keine Hütte, neue Clubhütte im Bau, s. oben) und
nm kleinen dunkeln Lago «cttfo (2662m) vorbei beschwerlich zur (l*|x-2 St.)
Jochhöhe (2ij63m) , mit grossartiger ^Aussicht auf Adamello , Presanella
und im N. die Ortlergruppe ; hinab steil und mühsam über Schnee-
couloirs, ein Kamin und lange Schutthalden ins Val di Pizgana und wei-
terhin, wo der vom Passo inghiacciato (s. unten) herabkommende Glet-
scher einmündet, ins Val di Nareane nach (4 St.) Ponte di Legno (S. 296).
— Oleich mühsam der Pa*so del Lago inghiacciato (2960m), nach einem kl.
See an der Ostseite benannt (9-10 St, von Bedole bis Ponte di Legno).
Die Poststrasse durch Süd-Judicarien steigt von Tione(8. S. 288)
s.w. am r. Ufer des Arno aufwärts und überschreitet denselben bei
(1 St.) Bondo (816m), wo er dem r. sich öffnenden Val Breguzto
entströmt. OesÜ. führt von hier ein nicht beschwerlicher Weg durch
das Val Oaverdina und über den gleichnam. Pass ins Val di Concei
nach Lentumo und Pieve di Jjcdro (S. 285). Zwischen Bondo und
(V2 ^^0 Roncone (839m) überschreitet die Strasse die Wasserscheide
zwischen Sarca undChiese und senkt sich unbedeutend üheiLardaro
(unterhalb zwei kleine Forts) und Strada nach (IV4 S*0 Creto am
Chiese, der aus dem w. hier mündenden Val di Daone hervorstrdmt.
Einziger Ort des Val di Saone ist Daone , ijs St. von Strada. Der
obere nach NO. sich hinanziehende Theil des Thaies zwischen r. Cari
alio und 1. dem vom Dosson di Genova südl. auslaufenden Höhenzug
heisst Vcd di Fumo. Ueber den Col di Meeto nach Rendena s. S. 289; ins
Val Camonica führt ein Uebergang am Lago di Campo vorbei über die
Foreellina (2288m) nördl. vom Mte. Re di Castello (2879m), hinab am Lago
d'Amo vorbei nach Cellero (S. 296). — Mehr westl. ziehen sich vom Ada-
mello noch mehrere Parallelthäler, Val delV Adame^ Val di Brate^ Val di
Malga zum Oglio (Val Camonica) hinab.
Weiter in freundlichem Thal über Cimego nach (IV2 St.)
Gondino (441m ; *Torre di Londra') , Hauptort des oberen Chiese-
thals oder Val Buona. 1 St. weiter abwärts bei Dasio überschrei-
tet 1. die Strasse nach Storo und dem Ledrothal (S. 285) den
Chiese. Das Thal erweitert sich ; (1/4 St.) Dano; (V4 St.) Lo-
drone (B80m), mit Trümmeiu zweier »Stammburgen des gleic]inam«
19*
292 Route 54. MEZZOLOMBARDO.
Geschlechts, am Caffaro, der die ital. Grenze bildet (am 1. Ufer
österr., am r. ital. Mauth*). — Schöne Randsicht von der Cima
Spessa (1813m'), östl., in 4^2 St. bequem zu ersteigen.
Das Val Oaflbro, Hnnptnrt BagoUno^ wendet sich weiter oben nach
Norden and endet am Mte. Frerone (OGTlm), einem der südlichsten Gipfel
des Adamello. Uebergänge von Bagolino über den Pasto della Maniva ins
Val Trompia nach 8. Colombano und über Collto, Bovegno^ Oardone nach
Brescia; oder aus dem obersten Thalende über den Croce Domini-Pats ins
Val delle Valli und nach Breno im Val Gamonica (S. 295).
V2 St. weiter abwärts tritt die Strasse an den 2 St. 1. , 1/4 St.
br. Lago d'Idro (365m), an dessen Westseite sie sich hinzieht. Am
N.-Ende des Sees jenseit der Ohiese-Mündung auf einer Bergterrasse
das Dorf Bondone (nach dem Val Vestino s. S. 285). II/4 St. Anfo
mit den Bergschloss Rocca d*Anfo; s.o. gegenüber am 1. Ufer das
Dorf Idro. Am S.-Ende des Sees bei (1 St.) Lavencme beginnt
das malerische ValSdbbia; Hauptort (1 St.) Ve8tone(Txe Spade).
1 St. weiter abwärts bei Barghe theilt sich die Strasse : w. über
Preseglie und durch Val Oarza nach (5 St.) Brescia i östl. über
Sabbio, Vobamo, Volciano nach (4 St.) Salb am Gardasee (S. 286).
54. Von (Bozen) S. Michele nach Tirano im Veltlin.
Val di Non nnd Val di Sole (Nons- und Snlzberg).
Monte Tonale.
Vergl. Kart« S. 288.
Von 8. Michele^ Station an der Bahn Bozen-Verona (S. 251), Post-Stell-
wagen nach Man (45 Kil.) tägl. (1877 10 U. Vm.) in 8 St. (2 fl. 10 kr.);
von Mala nach Fudne tägl. in 2 St. fSOkr.). Von Fucine über den Tonale
bis Ponte di Legno fährt tägl. 6 U. Vm. ein offener Wagen mit der Brief-
post und Platz für 2 Personen in 6 St. (5 fr.) 5 von Ponte di Lepno nach
Edolo Post tägl. 2 U. "Nrn. in SVz St. f2 fr. 25 c.) ; von Edolo n^ch Tirano
einsp. Post tägl. in 5 St. (6 fr.). Abfahrt der Stellwagen in Mezzolom-
bardo von der Corona nnd Rosa, in des von der Aqnila, in MMä von
der Corona und in Fucine vom Leone; in diesen Gastliäusem auch Ein-
spänner zu haben (von S. Michele bis Cles 5-6 fl.).
Beide Thäler, die Naunia des Plinius, gehören zu den eigenthüm-
lichsten im südl. Tirol. Ihrer zwei Namen ungeachtet, bilden sie eigent-
lich nur ein vom Noce durchströmtes , 10 St. langes, mehrere St. breites,
durch enge Schluchten unterbrochenes, wohl nngebautes Th?«l; der von
W. nach O. ziehende 8idzherg\ii\&ei den oberen Theil, der südl. streichende
Nonsherg den unteren. Die Bergrücken haben sanfte Abhänge, der Anbau
erstreckt sich fast bis zum Gipfel. Der in einem tief eingeschnittenen
Bett fliessende Noce ist nur bei der Roeehetta von der Landstrasse aus
sichtbar ; er erscheint erst wieder bei der Scheidung des Nonsbergs vom
Sulzberg , auf der hohen Brücke , wo der Fluss tief in einem Felsspalt
schäumt. Sprache und Chnracter der Einwohner bis auf wenige Gemein-
den in den äussersten n. Thalästen (Unsere Frau im Walde, Proveis, Lau-
rein und St. Felix) gnnz italienisch.
8, Michele oder Wälsch- Michael s. S. 280 ; vom Bahnhof hüh-
schei Blick südl. auf Mte. Paganella^ Mte. Bondone eto. Die
Strasse durchschneidet geradeaus in w. Richtung das breite Etschthal
fOmnibus 15 kr.) nach (V2St.) Xeiiolombardo oder WäUch-Metz
(264m ; Rosa ; Corona), ansehnlicher Ort am r. Ufer des Noce. Ge-
genüber am 1. Ufer liegt 1/4 St. n. Mezzotedesco oder Deutseh-MttM
VAL DI NON. 64. Boutt. 293
(^Martinelli) am Fuss gewaltiger jäh abstürzender Felswände , in
denen in einer grossen Höhle über dem Ort die Trümmer der Feste
Krön- Metz sichtbar werden. Oberhalb Wälsch-Metz treten die
Felsmassen bald dicht zusammen und bilden einen Engpass , die
*Rocchetia j seit 1869 durch ein Fort geschlossen; r. hoch oben ein
alter Wartthurm ( Torre deUa Visiontj 632m), angebl. romischen Ur-
sprungs. Die Strasse überschreitet in dieser Schlucht zweimal den
Noce (^innerhalb der Festungswerke zweigt r. die Strasse nach Fondo
ab, s. unten), dann den Sporreggio (nach Spormaggiore und Molveno
s. S. 288), und tritt dann dicht an den Noce (am 1. Ufer die langsam
steigende Strasse nach Fondo), dessen breites Gerollbett sie verlässt,
sobald das Thal, der Nonsberg , sich öffnet. Die Strasse beginnt
nun rasch zu steigen (Fusswege kürzen) und erreicht (2 St. von
Wälsch-Metz) das hübschgelegene Dorf Denno (421m); r. jen-
seit des Nocethals das ansehnliche Schloss Thun (s. unten). Weiter
über das fruchtbare Plateau (Wein- und Seidenbau) nach Flavon,
deutsch Pflaum, und Terrea ; dann in grossem Bogen hinab in die
tiefe Tre»enga-8chluchi und jenseits mühsam in Yielen Windungen
wieder hinan nach (2 St.) Tuenno, stattliches Dorf, und (1 St.).
29Kil. Clei (652m; Corona; * Schwaner Adler bei Taddei),
Hauptort des Nonsbergs, Sitz des Bezirksamts, mit 3000 £inw.,
unfern der tief im Grund stattfindenden Vereinigung der Novella
mit dem Noce. Hier stand einst ein berühmter Tempel des Saturn.
Beste Aussicht vom Doi-Tez, 5 Min. nördl. von der Pfarrkirche.
Unterhalb am Abhang , wo der Weg nach Fondo (S. 237) sich ins
Thal senkt, das wohlerbaltene Schloss CUt, im 16. Jahrh. erbaut.
Holzschnitzereien der hier bestehenden Schnitzschule nicht theuer.
Von Cles nach Kaltem (und Bozen) über den Mendelpau s. S. 237.
Von Cles nach Heran über den Gampenpass (12 St.) lohnende
Wanderung \ auf dem S. 237 gen. Wege nach Rotneno^ weiter auf der neuen
Fahrstrasse nach (3 St.) Fondo (Weisses Boss), ansehnlicher Markt mit
stattlicher nener Kirche, 2 St. w. vom Mendelpass (8. 237). [Oder am
r. Ufer der Novella, gleichfalls anfangs Fahrweg, über Revö und Clox nach
(3 St.) Castel/ondo (944m). von wo eine Fahrstrasse nach (V2 St.) Fondo
hinüberführt. Westl. gelangt man von Gastelfondo über das „JÖchl*
(Führer rathsam) nach (IVa St.) dem deutschen Laurein (Unterkunft beim
Hm. Curat Schweighofer) und von da in 2 St. nach dem hochgelegenen
gleichfalls deutschen Proveis (1414m) (Curat Mitterer), beide hübsch ge-
legen und besuchenswerth (durch die gesunde Lage auch zur Sommer-
frische sehr geeignet, doch fehlt es noch an Unterkunft); die Bewohner,
angeblich sächsischen Stammes, sind freundlieh und gefällig (in Proveis
eine Klöppelschule, deren Erzeugnisse, Spitzen etc., als wohlfeile Ge-
schenke für die Heimath empfohlen sein mögen). Ein Fahrweg (Boten-
post Smal wöchentlich) führt von Proveis über Lanta und Beanna nach
(3i|s St.) CU».\ Nun noch 3 St. Steigens über Treu und SU Felix bis üneere
liehe Frau im Walde, ital. Senate (1344m), Wallfahrtskirche (einf. Whs. 10
Hin. oberhalb der Kirche) \ dann in ifz St. zur Jochhöhe des Oampen-
paiiw (lö67m) , mit schöner Aussicht auf das Etschthal und rückwärts
auf den Nonsberg (umfassender noch von der unmittelbar w. sich erheben-
den *LaugeMpitxe, 8. 244, von Unser Frau in 2ijs St. unschwer zu erstei-
gen). Von Unser Frau bis Heran 7 St. über G/rill (1. die Oall, S. 238),
TüeiM (8. 237) uDdLana (S. 237). ~ Wer von 8. Hichele nach Fondo
will , braucht nicht über Cles zu gehen , sondern bleibt auf der in der
Bocehetta (s. oben) r. abzweigenden Strasse am 1. Ufer des Noce (Post
294 Route 64. VAL DI SOLE. Von S. Michele
von Mezzolombardo nach Fondo tägl. in 6V2 St.). Beim Aastritt ans der
Bocchetta r. hoch oben über Vigo das stattl. Schloss Thun (602m). Die
Strasse steigt langsam über Tajo nach (5 St. von Wälsch-Metz) S. Zeno^
auf vorspringendem Hügel, mit sehenswerther goth. Kirche; weiter (1 St.)
Romeno (S. ^7). — Lohnender Ausflug von S. Zeno n^ch (1 St.) S. Ro-
medio^ besuchter Wallfahrtsort ; der Weg führt durch die wilde Romedio-
Schlucht zu der an steiler Felsenecke gelegenen Einsiedelei (Whs.) mit
5 alten Gapellen über einander (auch mit dem Weiterwege über Don und
Amblar zur Mendel bequem zu verbinden; vgl. S. 237).
Der Sulzberg hat rauheres Klima und wildere Scenerie als
der Nonsherg. Die Strasse steigt zum (20 Min.) Dörfchen Dres
(von der Kapelle 8. Chiatar schöne * Aussicht) und senkt sich dann
zur (3/4 St.) Nocebrückej der Fluss tief unten in einer schauerlichen
Felsschlucht schäumend , Scheidung des Nons- und Sulzhergs (r.
ab führt die Strasse nach Lanza^ s. ohen). 1 1/2 St« Caldes mit al-
tem Schloss; (V2 St.)
45 Kil. Mal^ (771m; *Corona^ gegenüber ein Cafe), Hauptort
des Val di Sole, am Eingang des Val di Rabbi gelegen.
In letzterm liegt 21(2 St. n.w. von MaU das Babbi-Bad (i249m), dns
berühmteste Bad Tirols ; Wasser sehr eisenhaltig, deip Selterswasser ähn-
lich. Gute Unterkunft im Badefaaus (Mitte Sept. wird das Bad ge-
schlössen). — Vom Babbi-Bad durch das Ultenthal nach Merun s. S. 244 ;
über das Sällent-Joch (3018m) ins Martellthal s. S. 255. — Xach Pejo
(s. unten) führt ein sehr lohnender Uebergang über den Cercena-Pas*
(2595m) in 6-7 St. (Führer 4 fl.); von der Jochhöhe prächtiger Blick auf
die südl. Ortlerberge vom Cevedale bis zum Corno dei Tre Signori :
Pallon della Mare, M. Vios, Saline, Taviela, Giumella, Punta di S.
Matteo etc. \ südl. Presanella. Hinab ins Val della Mare und zum Bad
Pejo (s. unten).
Von Male in breiterem Thal meist eben hin his (8/4 St.) Di-
maro (Whs.), das an der Mündung des Meledrio 1. liegen bleibt;
hier auf das r. , kurz darauf wieder auf das 1. Ufer des Nooe (über
Campiglio nach PmwU) s. S. 289). Das Thal wird wilder und
ernster; im SW. hohe Granitberge, zur Presanella gehörig. 11/4 St.
Mezzana (Mohr ; Sonne), r. auf einer Anhöhe gelegen ; 1 St. Cu-
siano , darüber hoch auf einem Felsen CasteUo. Geradeaus nach
W. der Tonale, 1. Theile der Presanella, r. schöner Blick in das Val
diPejij im Hintergrund hohe Eisrücken (Mte. Vios, Saline etc.), auf
halber Höhe der Ort Pejo (s. unten), üeber den Nooe nach (V4St.)
Fncine (1190m; *Leone, deutsche "Wirthin; *ZaneUa, sauber und
nicht theuer); 1. Ossana mit ansehnl. Burgruine.
Das nördl. hier mündende, von einer guten Fahrstraase durchzogene
Val di Peji theilt sich bei (1 St.) Cogolo (Tommaso Moreacini). W. das
Val del Monte^ an dessen Eingang Pejo (1357m) liegt, Säuerling und Kur-
ort, viel von Gheistlichen aus dem Brescinnischen besucht (das Bad unten
im Thal, am n. Abhang 20 Hin. höher das Dorf). Anfang Sept. werden
die Bäder geschlossen und fehlt es dann ganz an Unterkunft. Die ge-
waltigen Gipfel des südl. Ortlergebiets , Pallon della Mare (3784m), Mte.
Saline (3620m), Punta di S. Matteo (3633m) etc. können von Pejo aus von
erprobten Berggängern erstiegen werden {A. Casarotti in Cogolo, 0. A.
Chiesa und dessen Sohn Domenioo in Pe^o, gute Führer). — Durch das Val
del Monte (im obersten Theil Val Bormina genannt) über den <S(/brre«ma-
Past nach 8. Caterina u. Bovmio s. S. 252. — I7ördl. das Val della Mare^
i'us dem beschwerliche Oletscherpfade über das Hohenfemerjoeh oder die
"arkeleecharte in das Martellthal führen (s. S. 255).
Die vorläufig nur bis zur italienischen Grenze vollendete neue
nach Tirano. TONALE-PASS. 54. Route. 295
Strasse über den Monte Tonale yerlässt bei Fucine den aus demVal
di Peji herroTstromenden Noce und steigt s.w. im Val Vermiglio
in langen Windungen zur (3 St.) Passhöhe. Südlich begrenzen
den Blick auf der ganzen Strecke von Fucine bis Edolo die Presa-
nella- und Adamello- Alpen (S. 290), nördl. die Ausläufer der Ort-
lergruppe. Der Tonale - Pass (187om) selbst ist ein langhinge-
strecktes breites Wiesenhochthal. Die vortrefflich gebaute Kunst-
strasse bricht an der ital. Grenze plötzlich ab. Von hier bis Ponte
di Legno ist die Strasse nur für Bergwagen fahrbar. Unmittelbar
an der Grenze ein Waohthaus der ital. Zollbeamten.
Der alte Weg führt r. weiter oberhalb an einem Whs. vorüber. Zu
beiden Seiten sind noch die 1866 von den Oestcrreichem aufgeworfenen
Schansen sichtbar. Der französische General Macdonald wählte nach
dem Uebergang über den Splügen, im December 1800 , diesen Weg, um
die Oesterreicher, welche die Linie des Mincio besetzt hielten, vonTrient
her zu umgehen. Hier fanden 1799 und 1806 blutige Gefechte zwischen
Tirolern und Franzosen statt, 1848 und 1866 aneh zwischen Italienern und
Tirolern. Seitdem hat Oesterreich ein Fort hier errichtet.
Die Strasse senkt sich steil hinab nach (1 ^2 ^^0 ^o^^^ ^ Legno
(1290m ; Due Moriy leidlich, accordiren) in dem vom Oglio durch-
flossenen Val Camoniea (über den Gavia-Paas nach 8. Caterina s.
S. 2Ö2; ins Val di Genova s. 291 ; Führer sind in Ponte di Legno
nicht zu finden). Von Ponte di Legno folgt die Strasse dem Oglio
über Pontagna, Stadolinaj Vezza, letzteres an der Mündung des
Val Grande, und Incudine bis (4V2 St.)
Edolo (697m ; *Po8ta ; Due Mori ; Leone), am Oglio malerisch
gelegenes Städtchen, östl. vom Mte. Aviolo überragt. Von hier bis
Tirano (8 St.) Einsp. in 5 St., 10 fr.
Von Edolo nach Brescia (87 KU.), Post-Omnibus täglich in 7 St.
bis Lovere (Ein^p. 15 fr.), von da Dampfboot und Eisenbahn (s. unten).
Die Strasse führt durch das Yal Oamonioa, eines der schönsten südl. Alpen-
thäler, in seinem obem Theil eng, die Bergwände mit Kastanien bewach»
sen, weiter unten mit üppigen Maisfeldern, bedeutendem Seidenbau u.
Eisenwerken. Der OffUö (s. oben) chtrchströmt das Thal; die Strasse
überschreitet denselben mehrmals und berührt die unbedeutenden Dörfer
Malono, Cedegolo, Cellero (von hier Ins Val Daone und nach Judicarien
». S. 291), Capo di Ponte. Bei
26 Kil. Breno {Pellegrino; Italia, bescheiden), Hauptort des untern Val
Camoniea, durchbricht der Oglio eine Felsenenge \ die Strasse tritt auf das
r. Ufer. Oestl. der kühn aufragende Mte. Frerone (2644m). — Ueber den
Croce Domini-Pats nach Judicarien s. S. 292.
Jenseit des Engpasses am 1. Ufer das Dörfchen Cividate, von einem
verfallenen Kloster überragt. Die Berge zu beiden Seiten des Thals treten
zurück ; am 1. Ufer bleibt Dar/o , wo die Fahrstrasse nach Pisogne , Iseo
und Brescia (s. unten) den Fiuss überschreitet.
49 Kil. Lovere i*S. Antonio; Leone d''oro; Roma)^ lebhafter Hafenort
»n der NW.-Spitze des Logo d''I»eo, in hübscher Lnge unweit der Hün-
«lung des Oglio in den See. — W. führt von hier eine gute Strasse durch
das Val Cavallina nach (6 St.) Bergamo.
Der «Lago d*Iaeo (Laeus Sebiniu), 191m ü. M., 24 Kil. lang, 2 bis
5 Kil. breit, in der Mitte an 900m tief, wetteifert in Lieblichkeit der
Landschaften mit dem Gardasee; die Ufer prangen in einer Fülle südU
Pflanzenwuchses. In der Mitte des Sees die malerische Felseninsel Mezz*
Isola mit den Fischerdörfern Peschiera d^Iieo und Siviano. Dahpfboot
2mTil tägl. in 2*\t St. von Lovere naeh Samieo (T^one d''oro) am SW.-Bnde ;
Stationen Pisogne^ Riva (w.), Tavernola (ö.), Iseo (ö.), Sarnico. — Bisbm-
296 Route 64. PASSO D'APRICA.
BARM von Pai'atieo (Samico gegenüber am 1. Ufer des Oglio) in 26 Min.
nach Palattola^ Sta.tion der Bahn von Uailand nach Verona (Fahrzeit bis
Brescia oder Bergamo c. 1 St.); vgl. Baedeker''s Ober-Italien.
Die neue Strasse nach Tibano zieht sich allmählich steigend
an der Nordseite des Val di Corteno empor , mit hübschen Rück-
blicken auf das Yal Gamonica , im Hintergrund die SchneegipTel
des Adamello. V/2 St. Cortenedolo (gegenüber am r. Ufer des
Corteno das grössere Dorf Santieolo)', dann (^/^ St.) Oalltno,
von wo n. ein Fusspfad über den Mte. Padrio nach (ß St.) Tirano
führt. Die Strasse tritt auf das r. Ufer des Corteno und über-
schreitet ihn zum letztenmal bei dem Dörfchen 8. Pietro , unweit
der Jochhöhe des (2 St.) Fasso d'Aprica (1234m). 1/4 St. jenseit des
Passes j vordem ärmlichen Dorf Aprica, das neueGasth. *delC Apriea.
Bald öffnet sich nun der Blick über das Veltlin , im Hinter-
grund Sondrio. Das breite Kiesbett der Adda (S. 252) und die
Verheerungen, welche der Fluss anrichtet, sind Yon hier sehr an-
schaulich. Einige Schneehäupter der Berninagruppe zeigen sich
nördlich, unten auf dem Mittelgebirge überTresenda der viereckige
Wartthurm von Teglio (S. 253). An der Strasse das *Belvtdere
(Whs.), V2 St. von Aprica. Schöner Blick auf das Addathal.
Nun in Kastanien wald weiter stets bergab auf der vortrefiTlichen,
allenthalben mit Schutzmauem versehenen Strasse, in einer weiten
Wendung über La Motta^ endlich durch zwei Felsdurchbrüche auf
die Thalsohle der Adda , welche die Strasse geradezu durchschnei-
det, vor (1 1/2 St.) Tresenda (S. 253) über die Adda. Von Tresenda
nach (2 St.) Tirano s. S. 253. Wer nach Sondrio (S. 226) will,
braucht nicht nach Tirano, doch wird Fuhrwerk in Tresenda kaum
zu haben sein.
55. Von Trient nach Bassano (Venedig) dorch das
Saganathal.
Vgl. KarU 8. 318.
92 Kil. Post-Stellwagen von Trient nach Borgo (34 Kil.) 3mal t&gl.
(Abfahrt vom Bahnhof) in 4 St. 40 M. für 1 fl. 20 kr. ; von Borgo über
Primolano nach Bassano (58 Kil.) 2mal tägl. in 7 St. für 2^\t fl. (bis Pri-
molano in 4 St. für 1 fl. ; von hier nach Feltre und Belluno 2mal t&gl.,
Morgens und Abends Postverbindung, s. S. 326). Von Bussano nach Pa-
dua (48 Kil.) Eisenbahn (1877 eröffnet) in l'A St. für 4 fr. 20, 3 fr. 15,
1 fr. 95 c. \ von Padua nach Venedig in 1-1»/« St. , vgl. Bcedeker^s Ober-
Italien. — EiNsr. von Trient nach Levico (See von Caldonazzo) und zu-
rück 4 fl.
Diese Strasse durch das wilde schöne ^YeneBianische Gebirge wird
im Ganzen wenig von Fremden benutzt, hauptsächlich wohl der bisher
ziemlich mangelhaften Verbindungen wegen; wer aber etwas der Italien.
Sprache mächtig und mit ital. 'Wirthshäusern nicht unbekannt ist, sollte
sich vom Besuch nicht abhalten lassen; die Gegend ist stets schön, oft
'grossartig. — Aus dem Suganathal nach Belluno und in das Ampezzothal
8. S. 326.
Die Strasse steigt gleich hinter Trient (nach 20 Min. r. der
Ponte aUoj S. 281) und tritt aUbald in das enge Thal des Fersen-
BORGO DI VAL SUGANA. 55. RouU. 297
oder FersmabaehSj streckenweise in die an einzelnen Stellen über-
hängenden Felswände gesprengt oder anf gemanerten Dämmen längs
derselben hingeführt. Vor Perglne überschreitet sie den Bach, der
hier aus dem n. sich öffnenden Val Fierozza hervorströmt. 11 Kil.
Perglne» deutsch Fersen (482m ; Hotd Voltoliniy neu ; Rosa ; Ca^
valUtto bianco, einfach) , stattlicher Marktflecken , am 1. Ufer der
Fersina reizend gelegen, überragt von einem ehem. Schloss der
Bischöfe von Trient. Grosse Seidenspinnerei des Hrn. Chimelli,
der den Besuch gern gestattet.
In dem n.ö. sich hinansietaenden Val n^roua (Vierhö/er Thal) oder
Val dei Möcheni hat sich inmitten der ital. Bevölkerung eine Anzahl deut-
scher Gemeinden erhalten: Oereuiy Aichlait^ Äicfiberg^ Floruz oder Vitrhof
(Fieroezo) nnd (5 8t. von Pergine) Palai (Palü), mit einf. Whs. Zur
Stärkung des Deutschthums sind in den letzten Jahren deutsche Schulen
errichtet. Der Besuch des hübschen Thals ist ganz interessant und em-
pfehlenswerth ; der Wanderer findet freundliche Aufnahme auch bei den
Hrn. Curaten in 9t. Franzisjens (das Kirchlein reizend gelegen) und St.
Felix, beides Fractionen der Oemeinde Floruz.
Die Strasse überschreitet einen Höhenrücken, der sich von hier
s.o. zwischen den Seen von Levlco und Galdonazzo hinabzieht
(s. unten), und senkt sich zu dem kleinen See von Levico (438m),
an dessen Nordseite sie hinführt.
Westl. von demselben und durch einen schmalen Höhenzug von ihm
getrennt ist der grössere und schönere ^See voii Oaldonaszo (447m), aus dem
die Brenia abfliesst. Für Fussgänger ist es weit lohnender, von Pergine
zwischen den beiden Seen über Isehia und Tenna, weiter an den Trümmern
des Schlosses Brenta vorbei nach (2 St.) Levico zu gehen, mit reizenden
Blicken auf den w. aufragenden Berg Terrarossa und den höheren Mte.
8eanuppia\ oder auch an der Westseite des See''s von Galdonazzo (neue
Fahrstrasse) über Caleeraniea, mit der ältesten Kirche des Thals, in 2^2 St.
— Lohnende Ausdehnung dieser Tour: Von Galceranica in 1J2 St. (von
Levico 1 St.) nach Caldonazzo (486m), wohlhabendes Dorf; dann auf schma-
ler, vielfach in den Felsen gehauener Strasse im Val Centa hinan nach
(2>js St) Lavarone j deutsch Lafravn (1102m; Cervo) und die tiefe Riiorto-
sefäucht umgehend, über die Alp Monte Rover (Whs. Aichberg) nach
dem deutschen (3 St.) Lttsam (i3B3m) (Whs. ; Auskunft beim Hrn. Curat
Zuchristian), auf rauher Hochebene (730 Einw.). Zurück zur Alp (r. unten
das Alpendorf Vizend) und am Abhang des Cimone (deutsch Soehleiten,
1585 m) steil hinab nach (2 St.) Caldonazzo. — Asiago, der Hauptort der
Sette Comuni (S. 296), ist von Lusarn in 8 St. zu erreichen.
Kurz vor (l^/* St.) Levico (Corona), unbedeutendes Städtchen,
ein Stctbilimento di Bagni (Kurhaus) , wo wenn Platz vorhanden
(Vorausbestellung rathsam) auch für Passanten gute Unterkunft
(neben dem Bad Gasth. von Vicenzi). Hier beginnt das eigent-
liche Val Sugana; zahlreiche Dörfer bekunden die Fruchtbarkeit
des Bodens, Maulbeerbäume und Wein bilden den Reichthum des
Thals , auf den Höhen vielfach Ruinen alter Burgen.
Die Strasse biegt um eine Anhöhe , deren Gipfel das ansehn-
liche Schloss Selva krönt, und führt über ilfaai di Novaledo (s.o.
die Spitzen der Cima Dodiciy 2331m ; 1. am Abhang das Dorf Bon-
eegno mit stattl. Badegebäuden) nach (2^/4 St.)
34 Kil. Borgo di Val Sugana (375m ; *'Croce) , Hanptort des
Thals (4185 Einw.) , Sitz des Bezirksamts. 1862 brannte der Ort
fast zur Hälfte ab, ist aber seitdem wieder aufgebaut. Auf dem
298 Route 55. PRIMOLANO. Val Sugana.
u. BergvoTspruug das zum Theil noch bewohnte Schloss Telvana,
einst Sitz der mächtigen Grafen von Caldonazzo, hoch darüber Reste
eines zweiten Schlosses 8. Pietro.
Von Bopgo nach Primiero (10-11 St.). Fahrweg (Stellwagen nach
Gaste! Tesino tägl. in 4 St.) über Strigno an der Nordseite des Val Chie-
pina nach (3 St.) Pieve di Tesin (824m), dann hinab ins Val Tesino über
den Origno und wieder binan nach (S/4 St.) Castel Tesino (891m; Whs.).
Von hier Karrenweg um den W.- u. N. -Abhang des Mte. Ägaro (2(^m)
herum zur (2V2 St.) Osteria del Brocon (1604m) wenig unterhalb der Pass-
höhe; hinab über Roneo nach (2 St.) Canale S. Bovo (S. 304) und über
den Sattel von Oobbera (S. 305) nach (3 St.) Primiero (8. 304).
Die Strasse bleibt nun bis Bassano auf dem 1. Ufer der Brenta.
Sie überschreitet das breite Kiesbett des Ceggio, dann hinter
(1/2 St.) Castelnuovo den aus dem Val Calamento kommenden
Maso, weiter beim (1/2 St.) *Whs. Le Barricate die Chiepina (1.
zweigt die Fahrstrasse ins Val Tesino ab , s. oben). An der bewal-
deten Felswand n. das schöne Schloss IvanOj dem Grafen Wolken-
stein-Trostburg gehörig. Folgt (8/4 St.^ Oapedaletto, dann (IV2 St.)
Grigno (261m), wo der Örijrno dem T««tnof ^2 entströmt. Hinter
Grigno wird das Thal mehrere Stunden lang durch hohe Felswände
eingeengt , sodass häufig kaum Raum für die Strasse bleibt. Bei
(1 St.) Le Tea«c(228m) ist das österr., 1/4 St. weiter das ital. Zoll-
amt. — 3/4 St.
61 Kil. Frlmolano (^Posty dürftig), ein ärmlicher Ort, aber be-
merkenswerth durch seine von allen Seiten eingeschlossene Lage.
1866 fanden hier heftige Kämpfe zwischen Oesterrei ehern und Ita-
lienern statt. N. führt in Windungen die Strasse nach Feltre
und Belluno (S. 327) hinauf; die unsere nach Bassano tritt in eine
enge schauerliche , von 1000- 1200m hohen Felswänden eingeengte
Schlucht , eine Strecke , der sich kaum eine gleiche zur Seite stel-
len lässt. In einer Felsgrotte jenseit des Orts Trümmer der Feste
CoveU) oder Kofel ^ im Mittelalter Grenzfeste und bei den Heer-
zügen der deutschen Kaiser nach Italien oft genannt. Man konnte
sie nur mittelst eines Aufzugs, der durch ein Triebrad in Bewegimg
gesetzt wurde, erreichen. Gegenüber auf der Höhe Enego, von wo
ein Fusspfad nach den Sette Gomuni (s. unten) führt. Nach 1 St.
mündet 1. der CismonCy aus dem holzreichen Val Primiero (S. 304)
kommend ; 74 St. unterhalb der Ort Cismone.
21/4 St. Valstagna, am r. Ufer der Brenta, in schöner Lage, ist
durch die hier verfertigten breitrandigen Hüte bekannt. Ein Fuss-
pfad führt von hier w. in dem wildromantischen Val Frenzela auf-
wärts in 3 St. nach Asiago (Croce , leidlich) , dem Hauptort (5000
Einw.) der Sette Comuni, mit zwei Kirchen und stattlichen Ge-
bäuden.
Diese Sette Oomuni oder sieben deutschen Gemeinden, welche wie
Inseln deutscher Zunge mitten aus einer italien. Umgebung hervorragen,
wurden zuerst von italien. Gelehrten um 1550 für Abkömmlinge der Cim-
ben, die im J. 100 v. Chr. Marius bei Verona schlug, gehalten, weil
man ihre Sprache aus dem Schriftdeutschen nicht zu erklären wusste;
wahrscheinlich sind eg Reste nach der Schlacht von Zülpich 496 zu dem
Ostgothen Theodorich geflohener Alemannen, da ihre Mundart mit der
BASSANO. 55. Rouie. 299
schwftbiRcben die meiste Aehnlichkeit hat. Der ßrössere Theil der 90,000
Bewohner dieser rauhen Hochebene (Haupterwerb Viebhandel und Stroh-
hutflechten) spricht jetzt nur italienisch. Bis 1797 bildeten die Sette Go-
muni eine Bepublik unter Venedigs Schutz.
Interessant der Besuch der Grotte von Olierot bei dem Dorf Oliero.,
20 Min. 8. von Valstagna am r. Ufer der Brenta, wo aus zwei Felshöhlen
in starkem Strom die unterirdisch nbfliessenden Gewässer der Sette Co-
muni hervorbrechen; die vordere mit kleinem See und hübschen Tropf-
steinen mittelst eines Kohnes zugänglich.
Von hier ab führt auch auf dem r. Ufer der Brenta eine Fahr-
strasse nach Bassano. Bei fl^/4 St.) Solagna erweitert sich endlich
die Thalschlucht. Nach V2 St. macht die Strasse eine Biegung und
in einer weiten Ebene mit grossen Oliven wäldem zeigt sich (8/4 St.)
92 KU. Bassano (143m ; S. Antonio^ beim Hauptplatz; Mondo)j
hübsch gelegene Stadt (15,000 Einw.), welcher die alten hohen
mit Epheu umrankten Mauern ein malerisches Aussehen geben, Ge-
burtsort des Malers Jacopo da Ponte, gen. Bassano. Unweit des n.w.
Stadtthors steht Ezzelino's, des grausamen Ghibellinenführers ehem.
Schloss , jetzt zum Theil vom Arciprete (Dechant) bewohnt , mit
schöner Aussicht. Das Museum auf Piazza S. Francesco enthält
eine Gemälde-Gallerie mit Werken von Bonifazio, Bassano, P. Ve-
ronese u. A., eine Bibliothek von 60,000 Banden, Sammlungen
von Gypsabgüssen (u. a. sämmtlicher Werke Canova's), Münzen,
Kupferstichen, Autographen, Petrefacten etc. Unter den 35 Kirchen
der Dom mit schönen Gemälden , besonders von Bassano. Sein
bestes, eine Geburt Christi, im Oratorio S. Giuseppe. In Villa
Rezzonico, Y2 St. von der Stadt, u. a. Kunstwerken ein Oelbild
von Canova, der Tod des Soorates; herrliche Aussichten bis zu
den Kuganeischen Hügeln und über die Berge der Sette Comuni.
In der Vorstadt Borge Leon die Villa Parolini mit schönem Park.
Die gedeckte Holzbrücke über die Brenta ist an Stelle einer von den
Franzosen 1796 gesprengten Brücke errichtet (eine früher hier be-
findliche Brücke Palladio's wurde 1748 durch Hochwasser zerstört).
PMMigno, Geburtsort Ganova's, liegt 4 St. n.ö. von Bassano am Fuss
des Monte Qrappa in schöner Gegend. Outer Fahrweg über Romano, Ge-
burtsort des Tyrannen Eszelin, und Crespano. Die Kirche, einen Kuppel-
bau in der Art des Pantheon mit einem Peristyl von dorischen Säulen,
Hess Canova erbauen, der in ihr seine Gruft hat; sie enthält ein von ihm
selbst gemaltes Altarbild und ein schönes Bronze-Relief, eine Grablegung.
Sein Haus (il palazzo) enthält Abgüsse und Modelle seiner Werke.
Eisenbahn von Bassano über(15Kil.) Cittadella nach (48 Kil.)
Padua und (85 Kil.) Venedig, s. Baedeker^s Ober-Italien.
66. Das Thal des Avisio (Fleimser- und Fassathal).
Verffl. Karte S. 318.
Das Aviaiotbal , 20 St. Inng , hat drei Stufen •, die unterste von Lavis
bis Val Floriana (7 St.) heisst Zimmer* (Cembra), die mittlere bis Bfoena
(8 St.) Fleims (Fiemme) , die oberste bis Penia (5 St.) Evas (Faua). Das
Fa»»athal ist besonders wegen seiner Dolomiteh berühmt (vgl. S. 319).
Von Lavis (S. 280), wo sich der Avino durch ein enges Felsenthor in
die Ebene des Etschtliuls ergiesst, wird dos Avisiothal selten besucht
300 Route 66. PREDAZZO. FUimserthal.
(9 St. von Lavis bis Cavalese). Der gewöhnliche Weg führt von den
Stationen Auer oder Neumarkt (S. 280) gleich in den Mittelpunkt dea Thala.
Postomnibus von Neumarki nach Cavalese 2inal tägl. (1877 5 U. Vm. u.
12»|2 U. Nm.) in 5 St. für 1 fl. 30 kr. (Cavaleae-Neumarkt 5»/« n. I2V2 U.
in aijs St. für 1 fl.); von Auer nach Predatto tägl. 8 TJ. Vm. in B St.
(1 fl. 42 kr.). Von Cavalese nach Predazzo und Vigo Omnibus tägl. 1 U.
Nrn. in 4 St. (von Vigo 5 U. Vm. , Ankunft in Neumarkt 37« U. Nm.) ;
3mal wöchentl. bis Campidello. — Die nächsten Wege aus dem Etschthal
ins obere Fcusathal führen für Fussgänger von Bozen durch das Eggenthal
und über den Cares»a-Pass (S. 232), durch das Orödner Thal und über
den Sella-Pass (S. 234) oder über die Seister Alp (S. 235).
Neumarkt (280m) 8. S. 280. Die Strasse steigt ziemlich steil
und vereinigt sich auf der ersten Bergstufe (j^/^ St.) mit der von
Auer (S. 280) heraufziehenden Strasse. R. am Bergabhang das
Dorf Montan (Löwe ; Rose) mit dem wohlerhaltenen alten Schloss
Enn j das von der neuen Strasse nicht berührt wird (Fussgänger
gehen besser auf der alten Strasse durch das Dorf). Die neue
Strasse steigt in grossen Windungen, mit prächtigen Blicken ins
Etschthal mit dem Kälterer See, Ueberetsch und Mendel, und biegt
dann am n. Abhang des bewaldeten Cislon in ein grünes wenig an-
steigendes Hochthal ein, durch das sich 1. der Hohlenbach ein tiefes
Felsbett gegraben hat. V/^ St. Kalditsch (*Whs.) in hübscher
Lage; weiter (IV4 St.) das Brauhaus Kaltenbrunn (^Fontane fredde,
950m) (über Radein aufs Weisshom s. S. 233). Rechts zweigt sich
hier ein Fahrweg nach dem deutschen (8/4 St.) Truden (1150m)
ab , Sommerfrische der Neumarkter. Auf der (1 St.) Passhöhe bei
8. Lugano (1097m) öffnet sich die Aussicht auf die Fleimser Ge-
birge. Hinab 1. am Bergabhang (1. oberhalb der Strasse bleibt
Carano, besuchtes Schwefelbad, r. Castello^ nach (IY2 St.) Cava-
lese (985m; *Ancora; Vva; Stella') ^ Hauptort des Fleimser Thals
(2500 Einw.), mit ansehnlichen Gebäuden; der ehem. Palast der
Bischöfe von Trient, mit Wandgemälden, ist jetzt Gefängniss. Die
goth. Pfarrkirche mit altem Marmor-Portal und Bildern einhei-
mischer Künstler liegt an der Ostseite des Orts auf einem Hügel.
Das FUimserthal (Fitmme) ist ein Alpenthal von massiger
Breite, vom Avisio durchströmt , der vom Weg immer sichtbar ist,
von meist mit Fichten bewachsenen Bergen eingeschlossen, da-
zwischen grüne Matten mit Dörfern und einzelnen Häusern. Ein
grosser Theil des Viehs aus dem Etschland übersommert hier.
Von dem Kirchenhügel erscheinen die Thalorte (IY4 St.) Tenero,
(Y2 St.) Panchia^ (1/4 St.) Ziano ganz nah, die Strasse macht aber
wegen der Schluchten häufig Biegungen. Sie erreicht jenseit Ziano
einen neuen Thalabschnitt, den weiten Wiesenboden von (1 St.)
PredaHO (1017m; ^Nave d'oro; Rosa)^ dem ergiebigsten Ort für
Mineralogen. Im Fremdenbuch im Schiff viele eigenhändige Namen
berühmter Naturforscher. Oestl. mündet das Val Travignolo^ durch
das die Strasse nach Paneoeggio und Primiero führt (s. R. 57).
Die letzte Strecke des Fleimserthals, der Uebergang nach Fassa
(„Fascha" sagt der Fassaner) ist ein enges einsames Wiesenthal,
^ie Strasse führt stets eben fort über (1 St.) Fomo nach (1 St.)
Fassathal. CAMPIDELLO. 56. Route. 301
Kodna (1181m; Cappello di ferro) , dem ersten Fassauer Ort
(Einsp. von Gavalese bis Moena in IV2 St., 5 fl.").
Von Moena nach Cencenighe (7 St.) wenig beschwerlich, durch
das bei Moena östl. sich öffnende S. PelUgrino-Thal Fahrweg nach (3 St.)
S. PelUgrino (einf. Whs.), von wo Sanmweg über den gleichn. rasa (1911m)
nach Faleade (s. oben) und (4 St.) Cencenighe (S. 329).
Von Moena oder Vigo nach Bozen über den Caressa-Pass a. S. 232.
Zur Linken hat man nun fortwährend in unmittelbarer Nähe
die Dolomitwände (^Rothwand , Rosengarten etc.) , deren Westseite
von Bozep aus einen so wunderbaren Anblick gewährt. Im N. reckt
der Langkofel (3179m) sein weisses Haupt über das Thal, daneben
der Plattkofel (2956m) ; r. die Punta di Vallaccia (Sasso di Loch^
2636m). Die Strasse tritt auf das 1. Ufer des Avisio, bei (V2 St.)
Soraga (1203m) wieder auf das r. ; sie wird steiniger und holperig,
bleibt aber zur Noth bis Pcnia fahrbar. 3/4 St. S. Giovanni^ Pfarr-
kirche für das 1. 10 Min. bergan gelegene Vigo di Fassa (1388m ;
* Corona bei Ant. Rizzi, gute Küche, doch willkürliche Preise,
accordiren), Hauptort des Fassathals (Einsp. nach Oampidello 3,
Penia 4, Predazzo 3, Cavalese 6 fl.).
Auf den ^Samo dei Kugoni w. oberhalb des Orts, einen Aasläufer
der Rothwand (S. 233), sehr lohnender Ausflug (2 St. , Führer angenehm).
Ausserhalb des Dorfs vom Wege nach 8. OiuUano r. ab in die Schlucht
und auf leidl. Pfade bergan. Oben prächtiger Blick namentlich auf den
unmittelbar gegenüber in mächtigen Zacken aufragenden Rosengarten
(ital. VajoUme\ nördl. Langkofel, Sella, ö. Punta di Vallaccia, 1. davon
Marmolada, r. Cimon della Pnla, Gima di Laste. — Umfassendere Rund-
sicht vom *Saaso di Damm (24ö6m), auf der Ostseite des Thals (über Pozza
in 3 St.) ^ südl. das von dem Syenitstock der Ricrobetta geschlossene Mon-
zonithal, ö. Marmolada, Sasso di Valfredda etc.
Y2 St. hinter Vigo führt eine Brücke über den Avisio von der
Strasse r. ab nach Pozza an der Mündung des MonzonithaU , eines
der ergiebigsten Fundorte für Mineralien (auf den Sasso di Damm
8 . oben). Hinter ( V4 St. ) Perra (G. B. Rizzi) überschreitet die Strasse
den aus der wilden Vajol- Schlucht vom Rosengarten herabkom-
menden Sojalbach und tritt dann auf kurzer Strecke auf das 1. Ufer
des Avisio, vor (8/4 St.) Mazzin , an der Mündung des Antermoja-
Thals malerisch gelegenes Dorfchen , wieder aufs r. Ufer (über die
Rosengartenkette ins Tierser Thal s. S. 233). Folgt (8/4 St.) Oampi-
dello (1453m ; *Batt. Bemard „al JlfttJino"), am Einfluss des Duron-
bachs in den Avisio, für Ausflüge im obern Fassathal gut gelegen.
Auf die Seisser-Alp (2^1« St. bis zum Joch) Saumweg w. im
Dvnmthal hinan ^ 1 St. Duroner Alp (r. Plattkofel, geradeaus der zackige
Fnlban), bei den letzten Hütten den Bergabhang r. allmählich hinan,
stets dem Bach folgend auf die zackigen Rosszähne los, zum (lija St.)
Mahlkneeht-Joeh (S. 235); von hier über die Alp nach (3 St.) Ratzes oder
Seits (S. 234) Führer rathsam (G. Bemard in Gampidello zu empfehlen).
Wer nach Gröden will, kann n. durch die wilde SaUrie-Schhteht nach
St. Ulrich gelangen (3 St., über den Puflatsch 41/4 St.).
Von Gampidello nach Oröden oder Enneberg über das Sella-Joch s,
S. 234.
Das Fassathal wendet sich nun nach Osten ; Gegend fortwährend
schön und grossartig. (V2 St.) Ories-, (V4 St.) Canazei (1461m),
wo der S. 234 erwähnte Weg vom Sella-Joch herabkommt.
302 RouU5ß. MARMOLADA.
Von Ganazei nach Buchenstein (5i|« St.)- Die erste ^js St.
anf dem Sei la- Wege hinan ^ dann r. ah, an der östl. Thalseite hinan
zum (2 St.) Pordoi-Joch (22ö3m) , einem weiten Einschnitt auf der Süd-
seite des zur Sellagruppe gehörigen Mte. Pordoi (2947m). [Vom Joch auf
*Cima di Russi (2377m), mit prächtigem Blick auf Marmolada, Langkofel
und Rosengarten, ^li St., sehr lohnend.] Hinab einförmig, bald am Cor-
devole entlang, nach (li|2 St.) Araba (1^8m; Whs.) (von hier über den
Campolungo Pass nach Corvara s. S. 319), und (2 St.) Pieve di Livina-
longa (S. 327).
Bei Canazei nimmt das Fassathal eine s.o. Richtung. Nach
20 Min. bleibt Alba r. oben ; 20 Min. Penfa (löOGm), an der Mün-
dung des Contrinthals (s. unten), das letzte Dorf des Fassathals,
das sich hier wieder nach Osten wendet.
Von Penia nach Gaprile über den Fedaja-Pass (5-6 St.)
höchst lohnende Wanderung, merkwürdig besonders durch die unmittel-
bare Nähe der gewaltigen Marmolada (Führer 3 fl. , für Geübte un-
nöthig). Saumweg am r. Ufer des Avisio durch das anfangs breite Thal
allmählich steigend, dann steiler am Rande einer waldigen Schlucht, aus
der r. die colossalen Felswände und Zacken des zum Marmoladastock ge-
hörigen Vemel (3197m) emporstarren. Der Fodaja-FoM (2029m) {UU St.)
ist ein 20 Min. langes stilles grünes Hochthal mit ein paar Hütten, in das
r. hoch oben die weiten Schneefelder der Marmolada herabschauen (um
einen Ueberblick zu gewinnen, steige man n. an den Grashängen des Padon
etwas empor); am östl. Ende ein gletschergrauer kleiner See und die
Grenze von Tirol und Italien. Kördl. der Mte. Padon (2642m), an dessen
Ostseite ein Uebergang {^Foreella di Padon , 2374m) nach (4 St.) Pieve di
Livinalonga führt (von der .Tochhöhe vorzügliche Ansicht der Marmolada ;
s.o. die colossale Civetta, S. 329). Hinab über Matten , anfangs etwas
steil in das Val Petiorinay um die in gewaltigen weissen Felswänden ab-
stürzende Ostseite der Marmolada herum ; s.o. der pyramidenförmige
Sasso Bianeo. Tief im Grunde mündet r. das Val Ombretta (s. unten);
dann tritt der Weg in die 20 Blin. lange ^Sohlnelit (Serrai) von Bottoyada,
eine grossartige Klamm mit gewaltigen senkrechten Felswänden, an einigen
Stellen so eng , dass der Weg auf Knüppelstegen über dem schäumenden
Bach hingeführt ist. Am Ausgang der Schlucht das ärmliche Dörfchen
(2 St.) Sottoffuda (1301m) ; weiter in breiterem Thal über den Pettorina-
Bach nach (i^j« St.) Rocea (il87m) und steil hinab über den Cordevole nach
{}\i St.) Caprile (S. 328). — Um die Südseite der Marmolada führt ein gleich-
falls sehr lohnender , doch mühsamer Uebergang nach Caprile durch das
Contrinihal (8. oben) und über die Forcella di Ombretta {ContrinJoch,
2759m) zwischen Marmolada und Sasto Vemale (3142m) \ hinab durch
das Val Ombretta ^ das vor der Schlucht von Sottoguda ins Pettorinathal
mündet (s. oben).
Die Besteigung der Kumolada, des höchsten Gipfels der südl. Kalkalpen,
wird vom Fedajapass öfter ausgeführt und bietet für geübte Berggänger
keine erhebliche Schwierigkeit. Tüchtige Führer (vgl. Caprile und Cor-
tina, S. 328 u. 322; in Campidello G. Bemard), Seil und Steigeisen erfor-
derlich. Vom Pass zum Fuss des Gletschers 1 St.; dann am w. Rande
des letztem unter Umständen beschwerlich (zuweilen grosse Spalten) zum
(3 St.) w. Gipfel (1 St. unterhalb des Gipfels in den Felsen I. vom Glet-
scher eine Zußuehitihöhle^ von der Sect. Agordo des ital. A.C. hergestellt ;
doch sind die Hütten anf dem Fedajapass zum Uebemachten mehr zu
empfehlen , da die Höhle zu hoch liegt und um sie zu erreichen , eine
sehr beschwerliche Nachmittags-Wanderung über den erweichten Glet-
scher nöthig ist). Die ^Aussicht vom Gipfel ist äusserst grossartig. Die
Marmolada, ein mächtiger Gebirgsstock mit mehreren Gipfeln (westliche
höchste Spitze Marmolada di Penia 3366m, mittlere Spitze Marmolada di
Rocea 3226m, ö. Spitze Sarauiu 29(lm) , fällt gegen N. allmählich ab und
ist hier mit weiten Fimfeldem bedeckt, während die Südseite in unge-
heuren, fast senkrechten Felswänden abstürzt. Erste Ersteigung des
höchsten Gipfels 1864 durch P. Grohmann.
303
57. Von Predazzo nach Primiero.
Vergl. Karte S. 318.
42 Kil. Post im Sommer tägl. ausser Sonntags in 11 St. (4 fl.) ^ Einsp.
von Predazzo nach Paneveggio 3 fi. , von Paneveggio nach S. Martino 5,
Primiero lÜ fl. — Der Besuch des schönen Oiamonethala ist durch die
neue Fahrstrasse sehr erleichtert ; neben Primiero ist namentlich 8. Mar-
tino di Casirozza ein herrlicher, auch für längern Aufenthalt sehr geeig-
neter Punkt.
Predazzo (1017m) s. S. 300. Die Strasse führt anfangs eben
fort am r. Ufer des Travignolo und steigt dann 1. ausbiegend (Fuss-
weg kürzt) nach (I72 St«) Madonna di Neve^ Alpendörfehen mit
dürftiger Osteria. Einförmiges Thal ; s. über diohtbewaldetem Vor-
dergrund eine Kette kahler Porphyrberge, die in der Cima di
Vallonj Cima di Laste und ColbrUson gipfeln. 20 Min. Brücke
über ein 1. herabziehendes Tobel ; dann durch Wald bergan , um
den trümmerbedeckten Abhang des Dos^accio (1836m) herum, nach
(iy2 St,) Paneyeggio (1575m; •\FÄa.), ehem. Hospiz in flchten-
bewachsenem Thalboden. Oestl. ragen über grünen Vorbergen der
Cimon düla Pala und die Cima di Vezzana (s. unten) mächtig empor.
Von Paneveggio nach Cencenighe über den ValleB-Pass
(2037m>, 6 St., Saumweg, Führer bis zum Pass angenehm. Das Val Tra-
vignolo wendet sich bei Paneveggio nach NO. ; der Weg bleibt stets am
r. Ufer des Bachs, lässt nach V4 St. die zum Val Venigia führende Brücke
r, und überschreitet V4 S*« weiter den Juribrutlbaeh. Dann schärfer berg-
an (1. in der Höhe die Alp Jiiribrutt) zur (1 St.) Passhöhe (ital. Grenze).
Hinab, mit prächtigem Blick auf Civetta, Pelmo, Tofana etc., rückwärts
auf Cimon della Pala und C. di Vezzana, nach (2 St.) Falcade im Val
Biot», wo 1. der Weg von S. Pellegrino herabkommt (8. 301), und über
Fbmo di Canale nach (2 St.) Cencenighe (S. %29).
Die Strasse übersehreitet den Travignolo und steigt In grossen
Serpentinen (Fusssteige kürzen) durch prächtigen Hochwald, -wei-
ter über magere Weiden zum (IY2 St.) Bolle- oder CoBtOBzella-
Pas8 (1956m); 10 Min. weiter die einf. Cantoniera di Bolle (auch
einige Betten zum Uebernachten). Prächtiger Blick auf den Cimon
della Pala (3343m), eine Felsnadel gewaltigster Art , das „Matter-
horn der Dolomiten" (zuerst 1870 von Whitwell, dann 1876 zwei-
mal erstiegen) und die zackige Kette der Palle di 8. Martino bis
zum Sota Maor (vom Grat des Mte, Castellazzo , vom Whs. ö. in
1 St. unschwer zu ersteigen , bester Ueberblick des Cimon della
Pala und der Cima di Vezzana mit zwei kleinen Gletschern und der
wilden Schlucht , in welche die colossalen Geröllwände abstürzen).
Allmählich bergab auf der 1. Seite eines kahlen Hochthals zur
Alp Posse di Sopra (oberhalb schöner Blick thalabwärts), dann in
Serpentinen einen Felsriegel hinab , über den Cismone und durch
Wald in grossen Windungen , die der alte Saumweg abschneidet,
nach (IV2 St.) S. Kartino di Cagtrona (1465m), ehem. Kloster
mit grossem neuen *H6tel (viel Engländer ; Z. 70 kr. - 1 fl. , M.
1 fl. 30 kr.), in weiter Thalmulde am Fuss des Cimon della Pala
und der Palle di S. Martino herrlich gelegen, mit prächtigem Blick
nach S. in das Thal von Primiero mit der schönen Kette der Yette
di Feltrej im W. Cavalazza, Cima di Colbricon und C. di Lastd.
304 RouU 57. PRIMIERO.
Ein andrer Uebergang führt von Paneveggio nach 8. Martino über
den Oolbricon-Pass (1912m) zwischen Cima Colbricon und Cavaleuza^ vor der
Jochhöhe an zwei kl. Seen vorbei , hinab über Alp Ces , ist aber müh-
samer und weniger lohnend als die Poststrasse.
Die Bergwiesen und Wälder um S. Martino bieten eine Fülle hüb-
scher Spaziergänge. Bester Ueberblick der grossartigen Umgebung von
der dtna di Togtuusa (22ü3m) auf der w. Thalseite, über die Tognoia-Alp
in 2 St. zu ersteigen.
Ein schwieriger Uebergang führt von S. Martino ö. über den P€u$o
delle Gomelle und durch die wilde Schlucht von Oare$ nach (9 St.) Forno
di Canale (S. 329)-, ein andrer über den Pa$so di San Lucano und durch
das gleichn. Thal (S. 329) nach (8-9 St.) Agordo (S. 330).
W. führt ein Saumweg (Wegweiser angenehm) über die Toffnola-Alp
(s. oben) zum gleichnam. Pass (1987m); hinab durch Val Sorda naclk
(5 St.) Gauria (840m ^ Whs.) im Val di Canale 8. BovOy am n.ö. Fuss der
Cima d''Asta (2844m), die durch das Val Regana in 6 St. zu ersteigen
ist. Ein schlechter Fahrweg führt in dem vom Vanoi durchströmten Ca-
nalthal abwärts an einem durch einen Bergschlipf 1819-23 entstandenen
See vorbei nach (2 St.) Ganale S. Bovo (7ö5m ; Whs. leidlich); von hier
über den Brocon-Pass nach Castel Tesino und Borgo di Val Sugana s.
8. 298; nach Imer im Primierothsl (s. unten) über den Sattel von Oobbera
(99öm) 2 St. Weiter abwärts verengt sich das Thil zu kaum gangbarer
Schlucht und mündet unterhalb Pontett (s. unten) in das Cismonthal.
Weiter stets an der r. Seite des Cismo nethals , anfangs durch
Wald, an einer dürftigen Cantoniera vorbei, dann schattenlos an
kahler Bergwand hoch über dem Fluss ; gegenüber der mächtige
Felsbau des Sass Maor (2812m), südl. das schöne Thal von Prl-
miero mit den Vttie di Feltre , r. Mte. Pavione, Zuletzt in Win-
dungen hinab (Fusssteig kürzt) über den Cismon nach (2 St.) fitror
und (20 Min.) Primiero oder LaFiera, deutsch Primör (7 15m;
'"^AquUa nera bei Gebr. Bonetti), Hauptort des Thals , ehemals mit
bedeutendem Silberbergbau , mit frühgoth. Kirche und einzelnen
interessanten alten Häusern (z. B. dem castellartigen Bezirksge-
richt bei der Kirche). Die Umgebung von Primiero ist durch den
Contrast der südl. Vegetationl^aisfelder, Kastanien-, Nuss* und
Maulbeerbäume) gegen die gewaltigen Dolomiten im Norden be-
sonders malerisch.
Bester *Uebekbliük des schönen Thals bei einem Kreuz, 10 Hin. w.
oberhalb des Orts (bei der Kirche r. hinan, bei der Wegtheilung 1.):
unten in reichbebautem Thal die Dörfer La Fiera, Tonadico und Trans-
acqua; 1. hoch aufragend der Sass Maor (Sasso Maggiore) und weiter bu-
rück die Palle di S. Martino; im Mittelgrund über dem malerischen Ca-
stel la Pietra die Rocchetta, Tacabianca und Cima d'Oltro; weiter r.
über Transacqua der Sasso dellaPadella und s. im Hintergrunde die Vette
di Feltre mit der schönen Pyramide des Mte. Pavione.
Ausflüge (Führer Stef. Culussi): Zum Castel la Pietra (1 St.) s. S.
330; 1/4 St. weitern. im Val di Canale (s. unten) ein Jagdhaus des Grafen
Welsperg, von wo schöner Blick auf die gewaltigen Dolomiten im Hin-
tergrunde des Thals. — Ueber Siror (s. oben) zum (2 St.) kleinen Oa-
laita-See (1592 m); von hier in 2if2 St. auf die Oma d'Arxon (2433m) mit
prächtiger Aussicht auf die Berge von Primiero und s.w. die Cima d^Asta.
— Ins val della Noana, eine grossartig wilde Schlucht, die bei Imer (s.
unten) ins Cismonthal mündet ; 1 St. hinanzusteigen genügt (Karrenweg;
das Thal theilt sich weiterhin in r. Val Fonda , durch das ein im Oan-
zen wenig lohnender Uebergang über den Pauo della Finestra nach Feltre
(S. 327) führt, und 1. Val d^Asinozza., in dessen Hintergrund il Piz und
8a8$o di Mur). — Auf den ^Monte Pavione oder Col di Luna (23%2m), den
höchsten Gipfel der Vetle di Feltre ^ über Meztano (s. unten) in Öijs-6 St.
MÜHLBACH. 58. Route. 305
m. Fäbrer, sehr lohnend; prächtige Anssicht n. auf die Dnlomiten, s.
aber die Ebene bis eum adriat. Heer (gute Unterkunft in der Alp Äffnerola^
ld74m). Reiche Flora. — Aus dem Val di Canale 1. hinan durch eine enge
Felsspalte zum (4i|2-ö St.) Val di Pravitali , einem wilden von mächtigen
Kalkbergen umschlossenen Hochthal : ö. Cima della Fradutta (2970m), über
einen kleinen Gletscher ohne besondere Schwierigkeit bu ersteigen: s.
Cima di Ball (c. 3000m) , n.w. Falle di S. Martina (3244m).
Von Primiero nach Agordo über den Cereda-Pass (7 St.), s.
S. 390. — XachPrimolano im Val Sugana 10-11 St.; Fahrstrasse im
Cismone-Thal über Mezzano und Imer bis cur (2^1^ St.) ital. Grenze bei
Pontett (im Zollhaus Erfr.), wo der Fahrweg aufhört; unterhalb bricht
der Cismon durch wilde unzugängliche Schluchten. Ein beschwerlicher
Karrenweg führt empor an dem verfallenen Castell Schener vorbei nach
Zorzoi und über SonHva (gegenüber Lamon\ die tiefe Schlucht des Autore
überschreitend, zuletzt hinab nach (4 St.) FoHzeuo (Angelo), an der Strasse
von Feltre nach (4 St.) PHmölano (S. 327). — Nach Borg o di Val Su-
gana über den Brocon-Pa$$ (10 St.) s. S. 298.
58. Von Franzensfeste nach Villach. Pusterthal.
Vergl. Karten S. 178, 318 «. 148.
211 Kil. Oestesb. Südbaun in GVs-S St. für 10 fl.8, 7 fl. 56, 5 fl. 4 kr.
Für Bahnhofs-Bestaurationen ist schlecht gesorgt, daher rathsam Proviant
mitzunehmen (in Lienz werden auf Vorausbestellung beim Schaflfher Diners
ä 1 fl. in die Waggons gereicht; vgl. 8. 147).
Das Pasterthal, das längste Querthal Tirols, besteht aus den durch
den niedem Toblacher Sattel geschiedenen Thalern der Rienz und der obern
Drau. Der westl. Theil des Thals ist rein deutach ; östl. von Lienz tragen
Bewohner und Ortschaften vielfach Spuren slavischer Abstammung. In
landschaftlicher Beziehung bietet das Thal eine Reihe freundlicher Bilder,
doch nur an einzelnen Stellen (z. B. bei Franzensfeste und vor Lienz)
Hervorragendes; von Niederdorf bis Lienz erscheinen stidl. über den
grünen Vorbergen von Zeit zu Zeit die kühnen Formen der Dolomiten. Die
Seitenthäler, Ahrenthal, Iselthal , Höllthal etc. bieten Gelegenheit zu den
lohnendsten Ausflügen; namentlich aber hat seit Eröffnung der Bahn der
Besuch des Ampezzothals zugenommen.
Franzensfeste (750m) s. S. 226. Die Bahn führt durch einen
Theil der Festungswerke und überschreitet auf 190m langer, von
6 mächtigen Granitpfeilern getragener Eisenbrücke den Eisak^ 80m
über dem in tiefer Klamm schäumenden Fluss. unterhalb 32m tiefer
die Ladritscher Brücke (S. 226). Hinter Aicha ein 250m langer
Tunnel ( Mühlbach- Tunnel) ; jenseits zeigt sich südl. der SdUem
(S. 235). Die Bahn durchbricht bei Schahs mittelst langer Ein-
schnitte den Höhenzug zwischen Eisak und Rienz und wendet sich
1. ins Pusterthal, auf hohem Damm an der Bergwand hingeführt;
r. das stattliche Schloss Rodeneck, Stammburg der Grafen Wolken-
stein-Rodeneck. L. oben das Dorf Spinges, aus der Kriegsgeschichte
Yon 1797 bekannt. Hinter (8 Kil.) Mühlbaeh (774m ; Sonne), statt-
licher Markt in geschützter Lage an der Mündung des Valser Thals,
verengt sich das Thal auf kurzer Strecke; Festungswerke, 1809
von den Franzosen gesprengt, vertheidigten früher den Pass (Müht-
bacher Klause). Weiter in sich erweiterndem Thal nach (14 Kil.)
Stat. Vintl (760m) beim Dorf ünUrvintl (»Post), an der Mündung
des Pfundersthals.
Durch das Fftindergthal führt ein guter Weg über Weitenthal nach
(27« St.) Pfunder* (1155m-, Whs.), hübsch gelegenes Dorfj von hier über
Babdekeb''s Südbaiern. 18. Aufl. 20
306 Route 58. BRÜNEOK. Von Franzensfeste
die Weilenberg-Alpe und das Pfunders-Joeh nach (6 St.) Kematen im Pßi-
scher Thal a. S. 183; nach Lappach (und Tat^fers) über Passenjoehy Riegler
Joch oder Eisbrueker Sefiarte a. S. 312. — Auf die ^Sidechsapitze (27^in)
▼on Obervintl über Terenien (1200m; Whs.) und durch das Terententhal
in 5 St. (mit Führer), nicht schwierig und sehr lohnend (Aussicht auf
Zillerthaler und Bieser Ferner, südl. Kalkalpen etc.).
Die Bahn überschreitet die Rienz , auf deren 1. Ufer sie dann
bis Bruneck bleibt. Links die Dörfer Obervintl, St, Sigmund,
Kiens ; r. in einem Thaleinschnitt das kleine Schwefelbad Illstem.
23 KU. Ehrenburg, mit Schloss des Grafen Künigl. Weiter mehr-
fach tiefe Felseinschnitte ; die Bahn überschreitet vor Stat. St. Lo-
renzen (*Rössl) die aus dem Enneberger Thal (S. 317) kommende
Gader (1. das zerfallene Kloster Sonnenburg, r. auf einem Felsen
die MicJuielsburg^ und erreicht
31 KU. Bruneck (815m ; *Post ; *Sonne ; *Stem; Hirsch ; Bräu ;
Lamm), Hauptort des westl. Pusterthals (1819 Einw.), in reizen-
der Lage an der Mündung des Tauferer Thals (S. 312), als Som-
merfrische viel besucht. Das Schloss (868m), früher Sommerresi-
denz der Fürstbischöfe von Brixen, ist jetzt Frohnfeste ; vom Thurm
(Zutritt gestattet) schönste * Aussicht. Die Pfarrkirche, 1850 durch
Feuersbrunst zerstört und im roman. Stil neu erbaut, entliält
Fresken von Mader und Altarbilder von Hellweger.
Hübsche Spaziergänge s.w. durch die neuen Anlagen am Kühberge
zum (Vs St.) Kresswasserl (treffl. Quelle, dabei ein Bierkeller) und nach
0/-2 St.) St. Lorenzen (gute Whser.)^ in der Nähe die Sonnenburg und Mi-
chaelsbitrg (a. oben) *, zurück auf der Landstrasse (Vi St.) oder am Fluss-
ufer entlang über Stegen. — S.o. über (8/4 St.) Beischach (*Kappler-Wh8.),
am Fuss des Kronplatz (s. unten), nach der (25 Min.) Lamprechtsburg,
jetzt von Bauern bewohnt, über der tiefen Bienzschlucht malerisch ge-
legen; zurück durch das enge bewaldete Rienzthal an der Lochmühle
(Whs.) vorbei (3/4 St.). — Am r. Rienzufer nach (»^ St.) JHetenheim (Bock,
bei der Kirche), am Bergabhang reizend gelegen: nach Au/ho/en (1/2 St.);
zur aussichtreichen Höhe von Ameten (iVaSt.)-, Schloss Kehlburg {8. 312;
13/4 St.), etc.
Sehr lohnend die Besteigung des s. sich erhebenden ^Kronplatx (rom.
Plang de Corones , 2K269m) , über Reischach und die Ochsenalpe (nächster,
aber etwas steiler Weg) in 31/2, oder über das herrlich gelegene kl. Bad
Sehartl und die Kappler Alpe in 41/2 St. (Führer rathsam, S»!« fl.); kür-
zer und bequemer von Olang (s. unten) über Oeiselsberg (*Whs.) oder über
Bad Sehartl in 31/2 St. Vom Gipfel prächtige «Aussicht n. auf die Tauern,
Kieserferner, Zillerthaler und Oetzthaler Ferner und südl. die Kalkalpen
von Ampezzo bis w. zum Schiern. 20 Hin. s.o. unterhalb des Gipiels
neue Unterkun/tshUtte; die niedrigere n.ö. Spitze heisst SpiUhörndl (2138m).
— Den Abstieg kann man auch über die Furkl nach (2 St.) St. Vigil in
Enneberg nehmen; vgl. S. 318.
Die Bahn überschreitet die Rienz, umzieht die Stadt in grossem
Bogen (hübscher Blick ins Tauferer Thal mit Schvrarzenstein und
liöffelspitze) , verendet sich 1. ansteigend zu dem 320m 1. Tunnel
gegenüber der Lamprechtsburg (s. oben) und tritt bei Pereha auf statt-
licher Gitterbrücke virieder auf das 1. Ufer der Rienz , auf dem sie
mittelst grosser Felssprengungen und Viaducte weitergeführt ist.
Zwei Tunnels^ dann (42 Kil.) Stat. Olang (1016m) für die Dörfer
Nieder-, Mitter- und Ober-Olang, an der Mündung ^%s Qeiselsbetger
Thals (von hier auf den Kronplaiz s. oben ; über die Fttrkl nach St.
nach Vülaeh. WELSBERG. 68. Route. 307
Vigil im Enneberg s. S. 318). Gegenüber bei dem Dorf Rasen Öff-
net sich das AnthoUer Thal, aus welchem Spitzen der Rieserfemer
herrorblicken ; s. die Abhänge der Hoehalpt (2063m').
Im Antholsw Thal guter Fahrweg über Nieder- und (1 St.) Ober-Rasen
zum (1 St.) Äniholser Bad oder Salomonsbrunnen (i091m), einfaches Bad,
gegen Frauenkrankheiten wirksam und viel besucht^ weiter über (}\t St.)
Niederthal oder Aniholz nach (1 St.) MitterUml oder Oaseen (1241 m^
*Brugger-Whs.) , wo der Fahrweg aufhört (Uebergänge von hier ins
Mühlbacher Thal und Beinthal s. S. 312, 315). Nun über Wiesen und
durch Wald ansteigend zum (IIJ2 St.) schönen ''^Antholter See (1644m), am
Fuss der BieMerfemer iWildgall, Hochgall^ Ohrenspitzen; s. oben). Der Pfad
steigt von hier noch 1 St. zum Staller Sattel (2054m) und senkt sich
dann in das Stallerthal^ die s.w. Verzweigung des D^ereggenthaU (5 Min.
unter der Passhöhe der kleine Staller-See) nach (1 St.) Erlsbaeh (1541m-,
«Stumpfer), und (l^f« St.) St. Jakob Im De/ereggen-Thal (s. S. 331).
Weiter in vielen Windungen hoch am 1. Ufer der tief einge-
schnittenen Rienz und durch einen kurzen Tunnel (in lockerm
Geschiebe, daher auch nach unten gewölbt) nach (50 Kil.) Well-
berg (1078m; *Low€; *Lamm; Rose), Sitz des Bezirksamts, in
schöner Lage an der Mündung des Osieser Thals (über St, Magda-
lena und das Osieser Joch nach Defereggtn s. S. 331). N. die
Ruinen Welsberg und Thum ; s. dem Bahnhof gegenüber am Ab-
hang das einf. Bad Waldbrunn.
V4 St. östl., halbwegs Kiederdorf , öffnet sich r. das besuchenswerthe
«PraipMT Thal. Ein Fahrweg führt von Niederdorf um den Fuss des
QoUer Berg» herum (angenehmer ein beim Bahnhof 1. abaweigender Fuss-
pfad) zur (1 St.) Hofitadt in Auaeer-Pragi , wo das Thal sich in 1. (ö.)
Alt-Prags^ r. (w.) Inner- oder Neu-Prags theilt. Im östl. Thalarm liegt
V2 St. aufwärts (steiler Fahrweg) das besuchte Bad Alt-Prags (lS77m-,
einfach aber gut) , in herrlicher Umgebung (ö. Sarikofel u. Dürrenstein,
im Hintergrund s. die mächtige Hohe Gaisl) w. die Rosskofelgruppe).
Von hier auf den Sarikofel s. unten ^ über den Sarlriedel zur Ampezzo-
strasse c. 3St. — Nach Schluderbach lohnender Uebergang über See-
land (4V2 St.)^ guter Weg unter dem Heimwaldkofel vorbei und am w.
Fuss des Dürrenttein» hinan zur (27% St.) Jochhöhe (1883m), mit schöner
Aussicht auf Cristallo , Marmarole, w. Hohe u. Rauhe Gaisl, Rosskofl etc.
Hinab über die weiten Matten der Platz- Wiesen an der Dürrensteinhütte
(S.321) und Seelandhütte vorbeijdann 1. vom Knollkopf durchs Seelcmdihal
nach (2 St.) Sehluderbaeh (S. 320). Ein andrer Weg, aber schlecht und
unangenehm, führt r. vom Knollkopf durch das Knappenftissthal nach
Ospitale (S. 321). — Die Besteigung des Knollkopfs (2200m), mit treffl. Aus-
sicht, ist mit dem Wege über Seeland leicht zu verbinden.
In Inner-Prags^ dem w. Arm des Pragser Thals, der sich zwischen 1.
Rosskofel, r. Hochalpe zum Joch gegen Vigil hinanziehtjerreieht man von
der Hofstadt (s. oben) auf gutem Fusspfad über den Weiler Schmieden,
weiterhin durch Wald in >/4 St. das einfache kleine Bad Neu-Praga oder
Möselbad (1325m)-, gegenüber am 1. Ufer des Pragser Bachs das Dorf
St. Veit. */i St. weiter aufwärts (guter Weg) der prächtige dunkelgrüne
*Pragser Wildsee (1479m), in welchem der gewaltige Seekofel (2808m) sich
spiegelt; 1. die Wände des Herstein (2560m), r. der Sehtcarzberg (Kähne
zu Fahrten auf dem See stehen bereit). Zum Südende des See's 10 Min. ',
w. öffnet sich hier das Orünwald-Thal , aus dem verschiedene Uebergänge
ins Ravhthal führen ; der bequemste , aber wenig lohnend , über das
Kreuzjoeh (4 St. bis St. Vigil) : vom See an der Grünieald- und Altkaser-
Hütte vorbei zur (2 St.) Hochalpe (Rückblick auf Rosskofel, Seekofel, Rice-
gogn, 8. Honte Sella di Senes); von hier in Vx St. zum aussichtlosen
Jöchl am Kreuz (OrünwaldJÖehl, 2254m); hinab durch das enge /'oMadura-
Thal zwischen 1. Paratseh, r. Piz da Peres nach (li/a St.) St. Vigil (S. 317).
Die Bahn überschreitet den Pragser Bach (im Hintergrund des
20*
308 Route 68, NI£I)£BDORF. Von Franxenafeste
PragBer Thals die Hohe Gaisl, S. 320) und erreicht etwas ansteigend
(57Kil.) Hiedordorf (1158m; *Po8t; *Sehwarzer Adler bei Frau
Emma Hellensteiner ; Bräu, nicht theuer), grosser Marktflecken in
breitem grünen Thal , als Sommerfrische viel besucht. 10 Min. ö.
das Weiherbad (*Pen8ion Moser).
Spaziesgängb: nach dem ifz St. 8.ö. am Bergabhang gelegenen Bad
Maistadt (1243m), mit schönen Waldpartien ; über Weiherbad in die ('/i St.)
Grätsch (Fink's Gasth.) und nach (1/4 St.) Toblaeh (s. unten) ; nach (40 Min.)
Dorf Ät/^kirchen (1323m) , n. auf einer Terrasse des Eggerbergs gelegen,
und zum (V2 St.) Wetterkrette^ mit trefflicher Aussicht auf Pragser und Höh-
lensteiner Dolomiten \ zum (Vi St.) Thaler Bauer (Erfr.) und der O/4 St.)
Klein-Sinne, mit schöner Aussicht ; u. s. w. — Lohnende Bundtour : über
Mai.stadt und Grätsch nach Toblach, über Aufkirchen zurück (ca. 3 St.).
— Auf den *Sarlkv/el (2358m) , südl. zwischen Pragser u. Höhlensteiner
Thal, 3 St. m. Führer, unschwierig (die kurze Strecke am «Steig* für stark
zum Schwindel Geneigte unangenehm) und höchst lohnend; weite präch-
tige Bundaicht über das Pusterthal, Tauem, Bieser u. Zillerthaler Ferner,
äüdl. Kalkalpen. Abstieg über den SarlHedel r. nach Alt-Prags (8. 307),
1. zum Toblacher See (S. 320). — Zum (3 St.) Pragser See etc. s. oben.
Die Bahn überschreitet bei Grätsch zum letzten Mal die s. aus
dem Ampezzothal kommende Rienz und erreicht bei (61 Kil.) Stat.
Toblach (^Baur's Gasth. u. Restaur. am Bahnhof; in der Nähe
des Bahnhofs grosses neues Hotel der Südbahn im Bau) ihren höch-
sten Punkt, die Wasserscheide zwischen Rienz und Drau, auf dem
Toblacher Feld (1204m), zugleich Grenze zwischen unterm und
oberm Pusterthal. Das Dorf Toblach (*Baumgartner ; möbl. Zim-
mer bei Mutschlechner) , mit stattlicher neuer Kirche, liegt 1.,
V4 St. nÖrdl. der Bahn am Fuss des Pfannhoms (s. unten). Südl.
führt von hier die Strasse ins Ampetsothal nach Gortina und Belluno
(R. 61) ; hübscher Blick in die schluchtartige, von zackigen Dolo-
miten (1. Neunerkofel , r. Sarlkofel und Dürrenstein) umstandene
Thalmündung ; im Hintergrund der Cristallin.
AusPLÜGB von Toblach: Wetterkreuz (V2 St.), Oratsch^ Maistadt, Auf-
kirehen^ Niederdorf s. oben. In die Rienz. Bräuhaus, w. vom Bahnhof
(>/4 St.)-, zum («/4 St.) Toblacher See (S. 320) etc. — Auf das *iyannhom
(26i62m), 3-4 St. m. Führer, unschwierig und sehr lohnend; vorzügliche
Aussicht auf die Ampezzaner Kalknlpen.
Nun bergab (r. die unscheinbare Quelle der Drau) nach (65 Kil.)
Iimichen(1166m; *BaV, Z. 60, F. 26 kr.; *Goldner Stern ; Rössle),
besuchter Sommerfrischort, an der Mündung des Sextenthals schön
gelegen. Der Markt , das röm. Aguntum , hat eine wohlerhaltene
roman. Stiftskirche aus dem 13. Jahrh. mit uraltem interessanten
Portal. S.o. der aussichtreiche Helm (s. unten); s. die mächtige
Dreischusterspitte (3160m) u. andere Sextner Dolomiten.
Ins Sextenthal Fahrweg:, beim Bären s. über den Sextner Bach und
am 1. Ufer hinan. Nach 2ö Min. zweigt r. ab ein Fahrweg zum (10 Hin.)
Innicher Wildbad (1332m), oberhalb unsrer Strasse im Walde gelegen, mit gut
eingerichtetem und stark besuchten ^Badhaus (ein angenehmer Fussweg
führt über die Burg, den letzten n.w. Au.«läufer des Helm, mit reizender
Aussicht, in 3/4 St. zum Bad). Der Fahrweg führt weiter an der Mündung
des Inner/eldthüls vorbei (prächtiger Blick auf r. Haunold, 1. Gsellknoten
und Dreischuster) bei der Sommerermühle über den Ixenbach nach (l'/s St.)
Sexten oder St. Veit (1310m; *Fuch8; *K(>fler), Unuptort des Thal«. —
Sehr lohnend von hier die Besteigung des *Uelm (24dOm) mit prachtvoller
lundsicht, 3 St. mit Führer (von Sillian 4 St., s. unten).
nach ViUaeh. SILLIAN. 58. Route. 309
[Durch das wildromantische Iniierfeld-Thal fuhrt ein lohnender Ueber-
gang (nur mit Führer, s. unten) über das Wildgraben-Joeh nach (8 St.)
Höhlenstein. Von der Sommerermühle bis zur Unterhüite am Thalende
2 St. •, hier r. hinan zur (3/« St.) Oberhüite (1944m) mit schönem Blick auf
Sehusterplatte , Dreischnsterspitee , SchwaJbenkofel, Bullköpfe etc., und
durch den Innieher Wildgraben an der Wasserklamm vorbei zur (2 St.)
Jochhöhe, zwischen Schioabenalpenkop/ und Schwalb enko/el ^ mit präch-
tiger Aussicht auf Cristallo, Sorapiss, Marmarole, Anteiao etc. Hinab
ziemlich mühsam durch den Grossen Wildgraben (l. die Drei Zinnen, S. 321)
ins Rienzthal, nach (3 St.) Höhlenstein (S. 320). — Auf den Hochebenkofel
(2901m) von der Oberhütte über das Hangenalpel und das Lüekel (Pass nach
der Ampezzaner Strasse , 2ö29m) in 3-4 St. , für geübte Bergsteiger nicht
schwierig und höchst lohnend (Führer Franz Innerkofler, s. unten). N.
hängt das Plateau des Hochebenkofels durch eine schmale Scharte (nur
für Schwindelfreie passirbar) mit dem wenig hohem Birkenkofel (29()&m)
zusammen.]
i|s St. oberhalb St. Veit (r. die Dreischusterspitze) liegt Moos oder
St. Joseph (1331m), wo das Thal sich theilt. B. gehVs zum einfachen {Ma St.)
Bad Moos (Sextner Bad) ^ von wo höchst lohnender Spaziergang zum ^riaeh-
lei]ibod«B (14G0m), mit prachtvollem Blick auf den imposanten Thalschluss
(Dreischusterspitae, Bachemspitze, Zwölferkofel, Elferkofel, Bothwand
etc.)^ man geht bis ans Ende der Wiese (V2 St.). Weiter aufwärts ver-
zweigt sich das Fischlein-Thal in r. (s.w.) Altenstein- ^ 1. (s.o.) Bachem-
Thal. Durch das erstere führt ein nicht schwieriger IJebergang über die
Sextner Böden^ an einem kleinen See vorbei aum Toblcuher oder TobUnger
Biedel (2391m) zwischen Paternkofel und Morgenalblspitze. mit prächtigem
Blick auf die unmittelbar gegenüber aufragenden Drei Zinnen , auf Cri-
stallo , Hohe Gaisl etc. ; hinab durchs oberste Rienzthal nach (6-7 St.) Höh-
lensUin (S. 320). Franz, Mich. u. Joh. Innerkofler in Sexten, gute Führer.
— NachAuronzo führen aus der s.o. Verzweigung des Fischleinthals
(Bachemthal) beschwerliche Uebergänge über das Oiralbajoch (2496m) gleich
1. vom Zwölferkofel und über den Sandebühel (2Ö06m), oder über die For-
cella della Cengia (2542m) zwischen Zwölfer- und Patemkofel (10-11 St.
bis Auronto, S. 325). — Oestl. im eigentlichen Sextenthal steigt der Fahr-
weg steil hinan zum (2 St.) Joch des Kreuzbergs (Monte Croce^ l632m), ital.
Grenze; von hier über Padola nach Auronzo (4 St.) s. S. 325; über S. Ste-
fano nach Sappada s. S. 325. Vom Ereuzberg (2 ärmliche Whser.) auf
den Schuss^ äussersten östl. Ausläufer der Bothwandspitze , '/« JSt., loh-
nend; schöner Blick nach S. ins Val Comelico etc.
Weiter am r. Ufer der durch den Sextner Bach hier schon an-
gewachsenen Dran , dann über dieselbe nach (77 KU.) Sillian
(1097m; *Po8t; AdUr). N. an der Mündung des Villgratienthals
die wohlerhaltene Burg HeimfeU (über das ViUgrattenjoch nach
Hopf garten s. S. 331). 1/2 3^* ^' ^^ ^^^ Südseite des Pusterthals
in geschützter Lage das Bad Weitlahnbrunn (gute Unterkunft). —
Von Sillian auf den ^Helm (2430m), über die Fof%cher Alp in 4 St.
m. Führer (Jos. Vollger), sehr lohnend (s. oben).
Von Sillian nach Eötschach (S. 311), 13-14 St. Der Weg,
anfangs schmaler Fahrweg, steigt an der r. Seite des Kartitseh- Thals über
8i. Leonhard oder Kartitsch zur (4 St.) Jocfahöhe „in der Innerste (1518m),
Wasserscheide zwischen Drau und Gail, und senkt sich dann ins obere
Gail- oder Lessaehthal nach (lijt St.) Ober-Tilliaeh (1446m; Whs.) und
(3 St.) Maria-Lukau (1144m; zwei leidl. Whser.). besuchter Wallfahrtsort.
Von hier bis Kötschach (6-7 St.), ist der Weg senr schlecht und selbst für
die leichtesten Bergkarren kaum passirbar, fortwährend bergauf und ab
durch zähllose Wasserrinnen, welche die von der Kreuzkofelkette herab-
stürzenden Bäche gebildet haben. St. Lorenzen, Liesing,, Komathj St. Ja-
kob, kleine Dörfer. Kötsc?iach s. S. 388.
Die Bahn führt an der Mündung des Kartitach- Thals vorbei
(s. oben), überschreitet die Drau und senkt sich nach Stat. Ab-
310 Route 58. LIENZ. Von Framenefeste
falter8haeh(ßMm)-^ hübsche Aussicht thalabwärts, t. zeigt sich über
den Vorbergen von Zeit zu Zeit der Spitzkofel (2740m). Die Gegend
wird wild und einsam ; die Bahn ist auf hohen Dämmen an den
Bergwänden hingeführt , stets in starker Senkung (1 : 40). Stat.
Mittewald (ßb Am) jdAim TÄai(801m); gegenüber mündet das kurze
wildromantische Gamathal (Besuch lohnend, bis zum 70m h. Was-
serfall 3/4 St.). Die Bahn tritt in eine 3 St. lange wilde Schlucht,
die Lienzer Klause , 1809 wiederholt von den Tirolern mit Erfolg
vertheidigt, und erreicht
106 Kil. Lienc (667m) (*Po8t, nebenan ein Cafe mit Bier;
♦Weisses Lamm ; *Rose; Sonne (Abgang der Stellwagen) ; Adler-, ♦Rössl ;
HcBEKT, nicht thener; Fibchwibth am 1. Ufer 6.eTlBe\i*Bahnho/s-Restau-
ration^ auch zum Uebernachten, Z. 1 fl.; Einsp. nach Dölsach 2, Zweisp.
3 fl.; nach Winklem 6 n. 9, St. Johann im Wald 3 n. 4i|2, Hüben 4
und 6, Windisch-3l»trei 7 und 10 fl.), gegen Osten die letzte Stadt
in Tirol, reizend gelegen, unweit der Vereinigung der dreimal stär-
keren Isel mit der Drau. Auf dem Platz der Post gegenüber die
Lieburg, ein grosses Gebäude aus dem 16. Jahrb. mit zwei Thür-
men, jetzt Sitz der Bezirks-Behörden. N.w. am Abhang des Schloss-
bergs (20 Min.) Sehloss Brück, einst Sitz der Grafen von Lum und
Pusterthal, jetzt Bierbrauerei; vom Thurm beste Rundsicht über
Stadt und Gegend. Wer von Norden kommt, sieht hier zum ersten-
mal Dolomitberge (S. 319), die Kette nämlich , welche die Thäler
der Drau und Gail scheidet. Gleich jenseit der Drau erheben sich
überLienz südl. der ÄawcWco/eJ (1908m) und der Spitzkofel (27 iOm)
in den wildesten zerrissenen Formen. Sie besonders sind es, die den
Blick vom Iselsberg (S. 342) nach Lienz hinab so schön machen.
Von Lienz ins Iselthal (Windisch-Matrei , Prägrnten) s. R. 63 ; nach
Kais 8. R. 64^ ins Möllthal (Heiligenblut) s. R. 65.
Nähere SfazikkgÄmge: nach Amlach^ ija St. 8. um r. Ufer der Drau ^
Bad Leopoldsruh Ojz St.)i mit schöner Aussicht auf Lienz \ über Tritlacfi zum
(liji St.) hübschen kleinen Trislocher See (811m) und zum (ij« St.) Bad
Jungbirunn\ n.w. nach Ober-Lienx (1 St.), zurück über Sehloss Brück, etc. —
Bergtocben : Auf die Kerschbaumer Alp (3iJ3 St.), über Amlach um den
Westabhang des JUtuchkofls herum ins Oalizenthal zur sehenswerthen
mammbrücke, dann im Zickzack hinan zur Alp (i767m), in wilder Um-
gebung am Fuss des Oanskoßs (2741m) (auf denselben von der Alp in
'6 St., beschwerlich, Aussieht lohnend). Ein mühsamer Uebergang führt
von der Alp über den Zoehen-Pass (2252m) nach (4 St.) Maria Lukau
(S. 906). — Auf das B5se Weibele (2519m) über Sehloss Brück meist durch
Wald in 5 St., wenig beschwerlich (oder auch von der Südseite über
Leisach und das hochgelegene Dorf Bambtrg), Aussicht lohnend. — Auf
die BchlMniti (2902m), den südlichsten Gipfel der Schobergruppe, sehr
lohnend (6>/2 St., Führer 4 fl.); n. über Oberdrutn im Sehleinitttobel steil
hinan zur (S^js St.) Feldwebelalp (i968m), dann beschwerlich zur Spitze
mit grossartiger Aussicht. — Weisse Wand und Hocfiscfiober s. S. 390.
Die Bahn überschreitet die Isel nnd führt durch die breite Thal-
niederling der Drau nach (111 Kil.) Dölsach (^Putzenbacher's Gasth.;
über den laeUherg ins Mollthal und nach Heiligenblut s. S. 342).
11. hübscher Blick auf die Dolomiten des Gailthals. 117 Kil.
NikoUdorf (ßSim), letztes Tiroler Dorf; r. der Hochstadel {2B7Sm),
Besteigung (über Pirkach und die Pirker Kammern mit Führer in
' St.) äusserst lohnend, grossartige Rundsicht. Dann über die Drau
nach Villach. SACHSENBURG. 68. Route. 311
und die Kärntner Grenze vor (125 KU.) OlMrdraabnrg (610m;
*Po8t), unbedeutender Ort mit altem Schloss des Fürsten Porzia.
Nach Tolme-itzo über Köttchach and die Flecken (12 St.) lohnende
Wanderung; bis Mauihen gute Fabrstraaae, von da bis Palnzsa Karren-
und Saumweg, weiter gute Poststrasse. ^ Der Weg, die alte Römer-
strasse von Leontium (Lienz) nach Aquileja, überschreitet die Drau
und steigt an bewaldeter Bergwand steil aufwärts zur (1 St.) Passhöhe
des Oailbergs {KötsehachpaM ^ i014m); s. hinab nach (2i|2 St.) KöUehach
(S. 3^) und über die Oail zu dem einsamen Dorf Mauihen an der Mün-
dung des Valentin- Thals \ in diesem hinan (Weg ca. 2 8t. lang für kleines
Fuhrwerk zur Noth fahrbar), bei der Thaltheilung geradeaus durch Wald
hinauf nach (3 St.) Auf der Flecken (1257m ; *Whs., auch Molkencuranstalt),
in grünem Alpenhochthal hübsch gelegen ; östl. der Follinig (2385m), westl.
der Kollinkofel mit der Kellerwand (3003m). Xun noch ija St. hinan zur Pass-
höhe des Monte-Croce- Passes (1371m), mit schöner Aussicht nach S. u. 0. \
dann im Zickzack hinab nach (1^(4 St.) Timau und (1>|2 St.) Faluzza (605m),
Hauptort des vom But durchströmten Val di 8. Fietro (kein erträgl. Whs.).
Weiter gute Fahrstrasse durch das hübsche Thal nach (2i|2 St.) Tolmezzo
(Leone Bianco) im breiten Tagliamento-Thal, und (2 St.) Stazione per la
Camia an der neuen Bahn von Resiutta nach (41 Kil.) Udine (S. 394).
Die Bahn überschreitet die Drau (r. die alte Veste Stein) und
bleibt dann stets aml. Ufer; Stat. Dellach(r. der Reiaskofel^ 2427ml,
(144 Kil.) Oreifenbiirg (578m ; Po8t\ wo die Drau schiffbar wird.
Nach Villach führt ein näherer, im Ganzen lohnender Weg
durch das Weissensee-Thal (bis Paternion 9 St.). Anfangs leidlicher
Fahrweg über Weissach bis (l'fi St.) GcUsehaeh am westl. Bnde des 3 St.
langen schmalen Weissensees (896m). Bei Weissenbach^ am Ostende des
Sees, wurden in demselben zahlreiche Beste von Pfahlbauten aufgefunden
(Kahnfahrt über den hübschen See anzurathen, Fussweg am n. Ufer nicht
besonders). Von Weissenbach ab wieder Fahrweg über (l^ji St.) Stockenboi
(Fischer), mit Eisengruben, durch das schöne Weissensee-Thiil, das bei
Feistritz (s. unten) in das Drauthal mündet.
Ins Gailthal lohnender Fahrweg über den Kreuzberg nach Weiss-
briach und durch das hübsche bewaldete Oitschihal, bis Hermngor (S. 388)
in 5 St.
N. erhebt sich der Gebirgsstock des Kreuzecks, der zahlreiche
Bäche zur Drau hiuabseudet. Stat. Kleblach'Lindy dann (167 Kil.)
Saehieiibtirg (562m; Post'), von der Drau umflossener Markt
mit Burgtrümmem, an der Mündung des Mollthals, durch das der
S. 342 genannte Fahrweg nach Ober-VcUach und Heiligenblut führt.
Die Bahn umzieht den Ort in grossem Bogen und überschreitet die
Moll. Bei 8t. Peter im Holz wurden Reste einer römischen Nieder-
lassung gefunden. R. am Bergabhang Ruine Ortenburg.
175 Kil. Spittal (540m ; *Po8t), ansehnlicher Markt mit schö-
nem Schloss des Fürsten Porzia. Von hier führt nordl. eine Post-
strasse über den Radstädter Tauem n^ch Radstadt (s. R. 71). Hüb-
scher Ausflug durch das Lieser ' Thal nach (2^4 St.) Millstadt
(•Burgstaller; *Sicherer; Lebzelter; Trebsche), am gleichnam. See
(580m) schon gelegen, mit besuchten Seebädern.
Die Bahn überschreitet die Lieser. Jenseit der Drau am Schutt-
boßh Schloss Oberaieh. 184 Kil. Rothenthurm mitgleichn. Schloss;
192 Kil. Patemion-Feistritz , beide Orte am r. Ufer der Drau, von
der Bahn entfernt. (Von Patemion durch das Stockenboi- und
Weissensee-Thal nach Greifenburg s. oben.) 202 Kil. Oummem
(r. der Dobratsch, S. 387), dann (211 Kil.) ViUach (S. 387).
312
59. Bas Tauferer oder Ahren-Tlial,
Das bei Bmneck (S. 306) ins Pastcrthal mündende Tauferer Thal
zieht sich 13 St. lang, erst Ms Luttach in n., dann in n.ö. Richtung
zwischen Zillerthaler und Bieser-Femern zur Tanemkette hinan. Der
mittlere Theil des Thals von Luttach bis St. Peter heisst Ahrenthal, das
oberste Thalende Prettau. Verschiedene zum Theil beschwerliche Ueber-
gänge führen n. in die „Gründe** des Zillerthals und den Pinzgau, östl.
ins Virgen- und Defereggenthal. Schönster Punkt des Thals ist Taufers n.
Umgebung (Beinthal). — Post von Bruneck nach Taufers (15 Kil.) tägl.
1 U. Nm. in 2 8t. für 70 kr. (zurück 7 U. Vm.); Einsp. 3»|2 fl-, Zweisp.
6-7 fl. Einsp. von Taufers nach Luttach in «/4 8t. (IV2 fl.), nach Stein-
haus in 3 St. (3 fl.), nach St. Valentin in 6 St. (6 fl.); man kann zur Noth
fast bis Käsern fahren.
Bruneck s. S. 306. Gleich jenseit der Rienzbrücke führt die
Strasse nach Taufers 1. ab über die Eisenbahn und etwas bergan ;
hübscher Rückblick auf Bruneck; s.o. die Pragser Dolomiten , n.
Keilbachspitze und Frankbachsattel. Hinab nach (^1/2 St.) 8i. Geor-
gen (r. bleiben die Dörfer DUtenheim und Aufhofen^ , dann einen
Schuttkegel hinan nach (1/2 St.) Qais (852m; Whs.); r. oben die
Kehlhurg. Vor Gais erscheint n. neben dem Frankbachsattel 1. die
Löffelspitze ; südl. über die Vorberge hinausragend der Peitlerkofel
(S. 318) im Enneberger-Thal.
In dem östl. mündenden Mtthlbaoh-Thal liegt l^jz St. aufwärts das
Dorf Mühlbach (1462m) und noch 1 St. weiter das sehr einfache Miüilbacher
Bad (17ööm). Beschwerliche Uebergänge (nur mit Führer) führen von hier
n. über das Orubschartl und die El/ersckarte nach (5-6 St.) Rein (8. 314);
ö. ein interessanter und nicht schwieriger Weg über die Obertpielenbaeher
Alp und das MüMbach-Joch nach (5 St.) Antholz (S. 307).
Die Strasse tritt auf das r. Ufer der Ache und führt an (1.) Ruine
Neuhaus vorbei nach(l St.) Vtletiheim (838 m^; oberhalb auf steilem
Fels die Trümmer des gleichn. Schlosses (1230 m). Weiter durch
Erlenauen (n. stets die Löffelspitze) nach (3/^ St.) Mühlen (856m ;
Whser. einfach), an der Mündung des Mühlwalder Thals.
Das 4 St. lange Ktthlwald-Lappacher Thal bildet vor seinem Aus-
gang eine tiefe enge Felsschlucht ( Auasermühhcalder KUxmm). Auf beiden
Thalseiten führen Wege ins Thal-, der gewöhnliche Weg (anfangs Fahr-
weg) führt von Taufers (s. unten) südl. eben fort parallel der Landstrasse,
nach 20 Min. r. bergan (Mühlen bleibt 1. unten), auf der N.-Seite des
Thals. Auf der Süd- (sog. Schatten-) Seite führt von Mühlen gleichfalls
ein Weg ins Thal, zuerst ziemlich steil, später wenig steigend meist
durch Wiesen, nach >!« St. über eine Brücke, unter der der Bach meh-
rere Wasserfälle bildet , bevor er in der Klamm verschwindet. Jenseits
vereinigt sich der Pfad mit dem Wege auf der Nordseite (s. oben) und
bleibt nun stets am 1. Bachufer. Vor (li|2 St.) Mühlwald (12düm •, Whs.),
mit hochgelegener Kirche, erblickt man r. oben das Mühlwalder Joch
(S. 315) und den Speikboden (S. 314), vom Reisnock und Stechwand-Spitze.
Nun bergauf imd ab (besser bei der Kirche hinab und auf dem Fusspfad
am 1. Bachufer hinan)*, nach ^U St. bei einer Kapelle wendet sich das
Thal nach NW. (gegenüber ein Wasserfall); schöner Blick auf den Thal-
schluss mit dem schneebedeckten Weisszint (3268m). Bei (1 St.) Lappach
(1422m; Whs. sehr einfach; Einkehr besser beim Binsbacher, dem ersten
Hause jenseit des Grabens hinter der Kirche. — Führer Jos. Auer , mit-
unter auch der in der Gegend gut bewanderte Rinsbacher Bauer) scheidet
sich das Thal in w. Zösenthal, n. Ifeves- oder EüUthal. — Uebbroänqb
von Lappach: nach Pfunders über das Passen- oder Posenjoch (2417m)
in 5 St. (Führer 3 fl.); durch das Zösenthal über das Rieglerjoch (2434mi
n 5 St. (3 fl.); durch das Nevesihal über die Eishrucker Jücharte (2544m j
TAUFERS. 69, Itoute. 313
in 7 St. (4 ü.); sämmtlich unschwierig. — l^achPfitach tiber die Eis-
brveker-Scharte und das Pfunders-J0eh ia 11 St. (Führer 6 fl.), oder über
du Wei»»tinOo€h und den Olieder/emer in 10 St. (6 fl.)? beschwerlich^ die
Besteigung des Hochfeilen (3506m) ist mit letzterer Tour zu verbinden. —
Nach Schlegeisen(S. 183) über die Sehlegeisenscharte (zwischen Weiss-
zintund Breitnock) oder den Ems- (Neves-) Sattel (29B9m, zwischen Mutnock
und Uösele) in 9 St. (7 fl.), sehr beschwerlich. — Nach Weissen-
bach (S. 31Ö) über die Weissenbacher Scharte (Neveser Jöehl^ 2816m),
mit schöner Aussicht auf Rieserfemer etc., in 7 St. (Führer 3 fl. 60 kr.);
durch den Rintbtichffraben und über das 2jiq>paeher Joch (2366m) in 5 St.
(3 fl.). — Bbrgtouebn : Hoehfeiler (3506m) 7-8 St. (s. oben), beschwerlich,
Aussicht äusserst lohnend (vgl. 8. 183; Führer 6 fl. , hinab nach Pfltsch
8 fl.). — Weitszint (3268m), 6-7 St., nicht sehr schwierig, lohnend (Führer
5 fl., hinab nach Pfunders 7, nach Pfltsch 8 fl.). — Gr. Mösele (8480m)
8 St., schwierig (von der Obern Nevesalp über den Neveser (Mösele-)
Femer zur Scharte auf der O.-Seite des Gipfels, dann sehr steil hinan);
Aussicht grossartig (Führer 6, hinab nach Weissenbach 7, nach Waxegg
8 fl.). — Ringelsiem (2&i9m) 3ifs St. (Führer 3 fl.), etwas mühsam, aber
sehr lohnend; entweder von Lappach direct erst durch Wald, dann über
Bergwiesen hinan, oder vom Lappacher Joch ans (s. oben).
Hinter Mühlen öflPnet sich der Blick auf den Tauferer Boden ;
n.ö. Jenselt der Mündung des Reinthalaö.eT Gr. Mostnock (3058m),
am Abhang das Doif Ahomaeh (S. 314); 1. die schroffe Burgsteifi'
wand, 1/4 S*- Pfarre Täufers, goth. Kirche aus dem 16. Jahrb., da-
neben die viel ältere Michaelskapelle ; dann (Va^^O^^^^^C^^'^''^ ^
*Po8t, Z. 60 kr. - 1 fl., M. 70 kr. , von der Veranda hübsche Aus-
sicht; *EUphant; Plankeneteiner'), aus den Dorfern Sand am r., 8t.
Moritzen am 1. Bachufer bestehend , Hauptort des Thals in höchst
malerischer Lage , Sitz des Bezirksamts , von der alten Burg Tau-
fers überragt; im Hintergrund n. der Schwarzenstein mit r. Tripp-
ach-, 1. Schwarzenbachgletscher, weiter 1. die Hornspitzen.
SpazikkoÄnge. Zum Schiessstande, 5 Min. ö. von der Post durch
die Wiesen, mit freiem Blick über den Tauferer Boden und im N. die
Gletscher. Beim Kugelfang Wegtheilung , 1. nach (}\2 St.) Bad Winkel,
einfach eingerichtet (Whs., Wannenbäder); r. nach (*J2 St.) Keniaten
(Stockmaier). Am letzten Hause von Eematen führt ein Pfad 1. ziemlich
steil bergan durch Wiesen, dann über den Wildbach im Zickzack zur
(1(2 St.) St. Walburgkapelle mit schönem Blick ins Mühlwalder Thal etc.
— Nach den * Reinbachfällen (hin u. zurück IV2-2 St.) entweder von Bad
Winkel, oder von Sand über St. Moritz, auf der zweiten Brücke über den
Bach und am 1. Ufer erst eben fort, dann bergan auf streckenweise schlech-
tem, durch Wasserrunsen zerstörten Wege. Sowie man 1. unten den Bach
wieder erblickt, geht man hinab und steht vor dem breiten tmtem Fall
(3/4 St.) ; zurück, r. bergan, nach wenigen Schritten den 1. steil ansteigen-
den Pfad zum (16 Min.) bedeutendem *eweiten Fall in wilder Schlucht,
in die man von oben hineinblickt. Nun r. die Stufen hinan über den
Hügelrüeken zum Schupfenboden, einer schattigen Waldstelle mit grossen
Felstrümmern ; dann entweder direct durch den Wald zurück, oder noch
1 St. weiter hinan zum Tobeltoasserfall (S. 314) (schlechter Steig, sehr
mühsam; Führer 1 fl.).
Zum *8chlOM Taufera (954 m) 20 Min. Nördl. von Sand bei der
Kapelle r. über die Brücke, dann auf holprigem Steinpflaster bergan*,
nach 10 Min. wieder eine Kapelle, hier entweder r. im Zickzack direct
zum Schloss, oder 1. auf breiterem Weg um den Schlossfelsen herum,
und von der Rückseite hinan (auf letztern Weg gelangt man auch, wenn
man am Schloss vorbei auf der Luttacher Strasse 10 Min. weitergeht,
dann r. über die Brücke bergan). Das Schloss, die Stammbarg der alten
Herrn v. Taufers, ist zum Theil bewohnt; alte Kapelle, in einem Zimmer
eine in das Holzgetäfel eingeschnittene Inschrift. Von den Fenstern der
314 Route 69. TAUFERS. Ahrenthal.
Südseite Aussicht auf den Tauferer Boden, von der Nordseite auf die
Oletscher. — Vom Schloss bergan nach ('J4 St.) Aschhach und r. auf leidl.
Waldweg zur hochgelegenen Kirche von (1 St.) Ahomach (1331m) , mit
schöner Aussicht auf Kieserferner und Enneberger Dolomiten; oder von
Aschbach 1. nach (1 St.) Bojen^ gleichfalls mit höchst lohnender Aussicht.
Gbössere Ausflüge (Führer Joh. Niederwieser ^ Hart. Reden ^ Mich.
Oberleiier vulgo Matzmichl^ Jos. Steger). Auf den ^Speikboden (Speikberg^
2519m) ^^2 St., nicht schwierig (Führer 3 fl., zurück über Mühlwald oder
Weissenbach 3 fl. 30 kr., mit Uebernachten in der Sonklarhütte 4 fl.).
25 Min. n. von Sand von der Strasse nach Luttach 1. ab durch Wiesen u.
Wald bergan nach (1 St.) Michelreiss., einer vom Thal sichtbaren Häuser-
gruppe mit hübscher Aussicht auf Rieserferner, Homspitzen, Schwarzen-
stein etc. Weiter durch Wald streckenweise steil zur (l'fx St.) innem
Michelreisser Alp; hier r. den Bücken hinan durch Alpenrosengebüsch,
dann auf neuem Pfad an einer Geröllwand empor; oben ein trümmer-
erfüllter Kessel. Man biegt nach 1. aus und gewinnt weiter oben bald
wieder den Pfad, der r. über den Bergkamm ohne weitere Beschwer zur
(IV2 St.) Spitze führt. Prächtige ^Rundsicht (n. ZlUerthaler Hauptkamm
vom Weisszint bis zur Bimlucke, ö. Tauern mit Simony- u. Dreiherm-
spitze, Rieserfemer, s. Dolomiten, s.w. Adamello, Ortler, w. ein Theil
der Oetzthaler Ferner). 5 Min. westl. unterhalb der Spitze die Sonklar-
hütte ^ in guter aussichtreicher Lage (Heulager, uebernachten 60 kr.,
Tagesgebrauch 30 kr., A.V.-Mitgl. die Hälfte). — Als Rückweg ist der
Abstieg durchs Mtihlwalder Thal zu empfehlen. Von der Hütte auf stei-
lem Pfade über Schafweiden, Geröll, Wald und Wiesen zum (IV2 St.)
obersten Hof von Mitterberg (Blilch); dann 1. auf meist gutem Wege, viel
durch Wald, zuletzt auf den Karrenweg nach (2 St.) Taufers (Mühlen
bleibt r. unten, vgl. S. 312).
Auf den Grossen Kostnook (305Bm) 6 St. (Führer 4 fl.), entweder
über Ahomach (nächster Weg, aber beschwerlich), oder über Bojen (s.
oben) zur (3 St.) Bojer Alpe (2005m), hier übernachten, dann von der
Westseite meist über grobes Geröll mühsam hinan (3 St.). Aussicht
gleichfalls höchst lohnend, namentlich auf die unmittelbar gegenüber
aufragenden Rieserferner. Abstieg nach (3 St.) Rein (s. unten) beschwerlich.
Ins *Keinthal sehr lohnend (bis Rein 3J|24 St., Führer 2 fl. 60 kr., un-
nöthig). Ausserhalb St. Moritz 1. massig bergan (den obem Weg) durch
Wald, später an einigen Häusern vorbei zum (^U St.) Plattenschmied
(Whs.)*, weiter über Steinpflaster zum (•I4 St.) Tobelteasser/all^ über die
Brücke (r. auf einem Hügel spärliche Ruinen eines alten Klosters) und
durch den Reinwald auf der 1. Seite des in zahllosen Fällen abstürzenden
Baches hinan; Weg stellenweise nicht besonders. Nach 1 St. wieder
aufs r. Ufer; 15 Min. die ersten Häuser von Rein\ r. mündet das Oeltthal
zwischen r. Putzemock., 1. dem schroflf abstürzenden Oatternock. Nun an
der Kapelle vorbei durch den ebenen Thalboden der Reiner Au^ über
zwei Brücken, bei der Wegtheilung entweder r. zum (*|4 St.) Untei*n Whs.
(„zum Hochgall"); oder 1. bergan zur ('f^ St.) Kirche von Bein oder 8t.
Wolfgang (1596m ; vor der Kirche Bacher-Whs. — Beide Wirthshäuser sehr
einfach. Fleisch selten zu haben. — Führer Jos., Joh. u. Bart. Ausser-
hofer), in höchst malerischer Lage an der Vereinigung des (n.) Knutten-
thals mit dem (s.o.) Bacherthal^ das von den schneebedeckten Rieser/emem
umschlossen wird. Bester Standpunkt 5 Min. n. von der Kirche bei dem
Kreuz (von O. nach W. Stuttennock^ Lengstein^ Riesernock^ Bochgall, Wild-
gall^ Schneebige Nock). — Hübscher Spaziergang ins Bacherthal zum Tris-
tenbach- Wasserfall (2*|2 St. hin und zurück); noch 1 St. weiter die Was-
serfälle am Fuss des Hochgall. — Bergtoüben (durch die 1877 eröffnete
Rieserfemerhütte zum Theil sehr erleichtert; dieselbe liegt 2*/» St. von
Rein in einer Meereshöhe von 2400m, nahe am Ende des w. Rieserfemers ;
Uebernachten 60 kr., Tagesgebrauch 30 kr., A.V.-Mitgl. die Hälfte). Auf
den '^ Schneebigen Nock (Ruthnerhorn, 3390 m) 5-6 St. (Führer 6 fl.), nicht
schwierig: grossartige Aussicht. — Hochgall (höchster Gipfel der Rieser-
femer, 3442m) , mit prachtvoller Aussicht, 8 St. (Führer 7 fl.), und Wild-
galt (3269m), 8 St. (7 fl.), beide sehr beschwerlich. — Stuttennock (2739m)
3»|a St. (3fl.), leicht und lohnend. — Or. Uostnock (3(»8m) 4»/a St. (4 fl.,
Ahrenthal. LUTTACH. 59. Route. 315
naeh Täufers ö fl.)i ziemlich mühsam (vgl. S. 314). — Uebkrgänge:
lieber die Antholzer Scharte (2746m) nach Mitterthal in
Antholz (S. 307) 8 St. (6 iL), mühsam, unangenehmer Abstieg. — Ueber
das Klamml ins Defereggenthal (bis Jagdhaus 3, bis St. Jakob
7 St.), im Ganzen wenig lohnend-, Führer unnöthig (bis Jagdhaas 2 f1.
80 kr., St. Jakob 5 fl.). Von der Kirche im Knuttenthal hinan zum (1>|4 St.)
Alpdörfchen Knutten (1886m), dann über die Brücke und r. hinan, zuletzt
am kleinen Klamml-See vorbei zum (l^ja St.) Joch (2318m). Hinab (1. am
Wege gute Quelle) ziemlich steil über Weiden ins Aßen- (oberstes Defer-
eggen-) Thal zum (*\4 St.) Alpdörfchen Jagdhaus ; Unterkunft in der un-
tersten Alphütte 1. (Stemalpe). Von hier nach Erlsbach und St. Jakob s.
S. 331; über das Schwarze Thörl nach Prägraten s. 8. 337; über das Merb-
Jöchl oder die Rothenmann- Scharte nach Prettau s. S. 316.
Lohnender Bückweg von Rein nach Taufers über Ahomaeh\ bei der
Kirche von Rein 1. (n.w.) über Bergwiesen 1 St. lang hinan, mit schönem
Blick auf Rieserferner; dann auf ziemlich gutem Wege am Berge ent-
lang (sobald man in die Tiefe sieht, links am Waldsaum bleiben); all-
mählich entfaltet sich die Aussicht auf die Zillerthaler Ferner. Hinab
auf rauhem Wege zur (l^j« St.) Kirche von Ahomaeh (s. oben) und über
A$cMmch nach (l^ja St.) Sand.
Oberhalb Sand verengt sich das Thal ; die Strasse führt erst
bergauf, dann fast eben hin. Nach 1/2 St. r. der Bojerbachfall ;
1/2 St. Luttach (Whs.), wo sich das Thal (von hier ab Ahrentlial
genannt) gegen NO. wendet und der Blick auf den östl. Theil des
Zillerthaler Kammes frei wird (von W. nach 0. Hornspitzen,
Schwarzenstein , Löffelspitze, Keilbachspitze, Hollenzkopf, Napf-
spitze, Wagnerschneid'); w. mündet das Weissenbachthal.
Ins Weissenbachthal lohnender Ausflug; vom Whs. links hinauf
gegen die Kirche über den Schuttkegel, dann über den Bach und am 1.
Ufer anfangs ziemlich steil bergan, spater durch Wiesen nach (1 St.)
Weissenbach (i%22m; Whs.). Hinter der Kirche mündet n. dev Mitterbach^
weiter thaleinwärts von S. her der TiHstenbach ; die n.w. Verlängerung
des Thals heisst Trattenbach, — Bergtouren (Führer Steph. Kirchler
vulgo Gröber in Oberluttach, Jac. Mayrhofer vulgo Auerjackl in St. Jo-
hann ; für leichte Touren Georg Treffer in Luttach) : Auf den Speikboden
(2519m) 3V2 St., Führer 3 fl. (besser von Sand über Michelreiss, s. oben).
— Ringelstein (2549m) 3»|2 St. (3 fl.) und Pfaffenock (3014m) 4»l2 St.
3 fl. 50 kr.), beide etwas mühsam, am besten mit den Uebergängen über
das Lappacher Joch u. die Weisse rU}acher Scharte nach Lappach zu ver-
binden (s. unten). — Or. Mösele (3480m) l^-x St. (6 fl.), beschwerlich ;
durch den Trattenbach zur Oöge-Alp (übernachten), dann über die Weis-
senbacher Scharte und den Neveser Femer von der Ostseite zum Gipfel (s.
oben). — Thumerkamp (3414m) 7-8 St. (6 fl.), sehr schwierig; von der
CHige über den Oöge- oder Trattenbach-Femer direct hinan (1874 zuerst von
Harpprecht und Seyerlen erstiegen). — Uebebgängk: Nach Mühlwald
über das Mühlwalder Joch (2348m) 5 St. (3 fl.), lohnend. ^ T^ach
Läpp ach über das Lappacfier Joch (2366 m) 5 St. (3 fl.) oder über die
Weissenbacher Scharte iTSwm) 6>|2 St. (3fl. 50 kr.), s. oben. —Ins Ziller-
thal über das Tratter joeh (2972m) zwischen Thurnerkamp und Vord.
Hontspitze , hinab über den Homgletscher zur Alp Waxegg (S. 183) 8 St.
(6 fl.), beschwerlich; ebenso über das MifterbachJoch^ an der W.- Seite
der dritten (höchsten) Homspitze (9 St. bis Waxegg, 6 fl. 50 kr.).
Ueber den Weissenhach naoh (20 Min.) Oberluttach; 20 Min.
w. in der Schlucht des von N. kommenden Schwarzenbachs der
schöne Oberluttacher Wasserfall; im Thalgrund die Homspit&en.
Durch den steil ansteigenden Sehwarsenbach führt ein beschwer-
licher Uebergang über den Schwarzenbach/emer zum Schiearzenbachjoch (drei
verschiedene tJebergangapunkte) zwischen östl. Homspitae und Schwar-
zenstein ; hinab über den Schtcarzensteingletscher zur Schtoarzensteinaljti
316 Route 69. PRETTAU.
(S. 183); 9 St., Fuhrer 6 fl. — Auf den *Schwarxen»iein (3367in) über die
Rothbaeh-Alpe (übernachten) in 7 St., beschwerlich (5 fl.)-, Aussicht gross-
artig. Abstieg über den Sehwarzentteinffletschtr nach Waxegg 4 St., bei
Vorsicht gefahrlos (Führer 7 fl.). — Von der Rothbach-AIpe über den
Trippachsattel (c. 29ÖOm) ins Floitenihal^ 7 St. bis zur Baumgarten- Alp,
lohnend (7 fl.); vgl. 8. 182.
Von Oberluttach am gräfl. Enzenberg'schen Kupf erpoch werk
vorbei über den Schuttkegel des Rohrbachs nach (1/2 St-) St. Martin
(Whs.); dann über den Trippbach (1. Trippachfemer und Löffel-
spitze) nach (1/4 St.) St. Johann (1014m; Tsohachen-Whs.); von
der Friedhofsmauer schöner Blick ö. auf die Dreiherrnspitze.
Auf die OrMM Lftffelapitxe (3382m) S-9 St. (Führer 5 fl. 50 kr.), sehr be-
schwerlich (vgl. S. 182). Zur Hoferalpe in Trippach (übernachten) 2 St.;
dann über J^isenhänge, Moränen und den grossen Trippachfemer eum
(5 St.) Joch im W. der Spitze und an der SW.-Seite steil hinan (1 St.).
Abstieg ins FloitenUial steil und schwierig (Führer 7 fl. 50 kr.).
Weiter an der Mündung des Frankba^hthala vorbei (im Hinter-
grund Frankbachferner und Löffelspitze) nach (1 St.) Bteinhani
(1048m ; *Whs. der Ahrner Gewerkschaft), freundl. Dorf mit einigen
stattl. Gebäuden (Führer OberhoUenzer im Whs,). Von hier über
das Keilbach-Joch ins Stillupthal (11 St. bis Malrhofen, Führer
7 fl.), mühsam (vergl. S. 181). Nun schärfer ansteigend eine Thal-
stufe hinan und zweimal über den Ahrenbach nach (8/4 St.) St. Ja-
cob (1197m3, das 1. auf der Höhe bleibt (über das Höml-Joch in
den Zillergrund, 11 St. bis Malrhofen, Führer 7 fl., s. S. 181).
Das Thal verengt sich oberhalb (1 St.) St. Peter (1200 m; Whs.
zur Klamm , einfach) zu enger Schlucht, in der nur der Bach und
die Strasse noch Raum haben. Am Ende der Klamm beginnt die
oberste Thalstufe (Prettau); 1 V2 St. St. Valentin (1396m ; Wieser-
Whs.y einfach); 20 Min. weiter das Kupferbergwerk der Ahrner
Gewerkschaft, wo der Fahrweg aufhört; dann (Y4 St.) Käsern
(1615 m ; Abner, einfach), das letzte Dorf, mit der Kirche Heilig-
geist (Y4 St. welter aufwärts).
Uebergänob (Führer Anton Abner vnlgo Katerer Tonig in Prettau).
Von St. Peter über das Hundskehljoch (2555 m) in den Zillergrund (13 St.
bis Malrhofen, 7 fl.), s. S. 181. — Von St. Valentin über das Merbjöchl
(2834m) nach Jagdhaus (S. 331) in Defereggen 7 St (4 fl.), beschwerlich
(von der Südseite des Jochs kann ntian gegen das Kiamml u. Rein gehen,
s. S. 315). Ueber die Rothenmann- Scharte ^ 7 St. von Käsern nach Jagd-
haus (5 fl.), s. S. 331. — Von Käsern über das Feld- oder Heiligengeist'
Jöchl (2670m) in den Zillergrund (12 St. bis Mairhofen, 7 fl.) s. S. 316. —
Ueber den Krimmlei' Tauem (2635m) nach Krimml 9 St. (6 fl.), s. S. 170. Der
Weg führt am r. Bachufer thalauf bis zum Handweiser zum Tauem, dann
scharf hinan zum Prettauer (frühem) Tauemhaus und streckenweise steil
zur Passhöhe, mit prachtvollem Blick auf Rödt- u. Dreihermspitze; hinab
ohne Pfad ins Windbachthal (1. halten) zum Tauemhaus und nach Krimml
(S. 169). — Ueber die Bimlucke (2672m) nach Krimml 9-10 St., mühsam
(6 fl.); beim Hinabsteigen schöner Blick auf den grossen Krimmler Glet-
scher (S. 170). — lieber das Vordere (2963m) oder Hintere ümbalthörl
(2826m) nach Prägraten 9 St. (7 fl.), mühsam aber lohnend (S. 336).
Bebotoüren. Von St. Valentin auf den Raudihofel (%248m), über die
Wieser Alpe in 5 St. (4 fl.), streckenweise steil ; trefft. Aussicht auf Rei-
chenspitae und Venedigergruppe. — Dreiherrnspitze (3499m) 9 St. (7 fl.),
über das Lanerkees oder da.H Hintere ümbalthörl, beschwerlich (besser von
der Clarahütie^ 8. 337). — Welitz- oder Rödtspitze (3492m) aus dem Rödt-
thal direct schwierig (7 St., 7 fl.)-, besser von der Ostieite (S. 337).
317
60. Daj Enneberger oder Gader-Thal.
Vergl. Karte 8. 318.
Fahbweg Mb St. Leonhiird and St. Vigil (Stellwagen von Bruneck
nach St. Vigil Mittw. n. Samst. 3 U. Nm. in S'jz St. für 1 fl. 20 kr.) ; sonnt
nar Karren- and Saumwege. — Die Sp&agh£ in £nneberg und Gröden
(S. 233) ist ladinisch, Deutschen and Italienern unverständlich. Als Probe
der Titel eines 1812 zu Bozen gedruckten aber längst vergriffenen Gebet-
bachs: La Staeions o la via della 3. Cruseh^ ehe eunteng de bella eunschi-
deraziong i uraxions. Metude» del Talian tel ParU de Ooerdeina (aus dem
Italien, in die Sprache von Gröden übersetzt). Enneberg heisst in der Thal-
sprache Marb. Sie hat mit dem Ladin des Unter-Engadiners in Graubünden
die meiste Aehnlichkeit, doch gibts selbst zwischen dem Enneberger und
dem Grödener Dialect nicht unbedeutende Abweichungen^ z. B. T/r«, Vf^a^
der Bruder, la <o, la sor^ die Schwester, la prosaa umma , la bravia oma^
die fromme Matter, la bona visehina^ la bona tuehina^ die gute Nachbarin,
ehe., cht. wer. Das Italienische dringt als Schriftsprache in Gröden immer
mehr vor. die Gebetbücher sind fast ohne Ausnahme jetzt italienisch.
Von den 12 Geistlichen des Gröden-Thals predigen acht italienisch, drei
grödnerisch und nur einer deutsch. Deutsch versteht und spricht indess
fast Jedermann. Das Enneberg dagegen wird immer mehr deutsch.
Bei den ersten Häusern von St. Lorenzen (S. 306), ^/^ St. w. von
Bruneck, biegt der Fahrweg ins Enneberger- oder Oftdertixal 1. ab
(ein näherer Fassweg fuhrt gleich jenseit des Bahnvladacts halb-
wegs St. Lorenzen 1. ab am Berge entlang) und steigt allmählich
über die Weiler St. Martin , Moos und Mauren , an der MichaeU-
burg vorbei, stets mit reizender Aussicht Ins Pusterthal, nach (1 St.)
St. Maria 'Saalen (Whs.), besuchter Wallfahrtsort, am Bergab-
haug hoch über der Gader freundlich gelegen. Weiter stets in der
Höhe fort, viel durch Wald (am 1. Ufer der in tiefem Felsbett
fliessenden Gader die Dörfer Monthal und Onack) nach (1 St.) Pal-
frad (Whs.). Jenseit des Thals am Bergabhang hoch oben das Dorf
Welschellen ; dann öffnet sich auf dem Sattel von Plaiken ein schö-
ner Blick s.o. über das ganze Vigilthal (s. unten), im Hintergrund
Sella , Lavinores, Elsengabel etc. Der Weg senkt sich nun weit
nach 1. ausbiegend (ein bei einem Kreuz r. steil bergab führender
Fussweg kürzt bedeutend) hinab zur Mündung des Vigilthals ins
Gaderthal, wo ganz unten die Häuser von (1 St.) Zwischenwasser ^
roman. Lunj^ftic^a (Whs.) liegen.
[Indem hier s.o. mündenden eigentlichen J5Jnnc6erj/er oder Vigil-
thal, oberhalb St. Vigil i^auAt^a^ genannt, liegt 11/2 S*« von Zwischen-
wasser St. Vigil (1188m ; *Stern bei Mutschleehner) , Hauptort des
Thals, Sitz des Bezirksamts , als Sommerfrische besucht und zu
längerm Aufenthalt geeignet, in grossartiger Umgebung (r. Crosta-
fels, Paresspitze, Elsengabel und Nönöres, imjHintergrund Croda dl
Vallon grande, 1. Sella, Paratsch und Piz da Peres, n. Kronplatz).
In der Nähe am Fossadura-Bach das einf. kleine Bad Cortina, gegen
rheumat. Leiden wirksam (Bad 15 kr.).
AnsFLÜaE (Führer die Brüder Vileit): Zum Jöchl (iöSöm) gegen Pic-
colein, mit *Au8sicht bis zur Marmolada, l-i'j« St. — Auf den Kronplatz
(2269m) über die Für kl (3. u.), 3 St., sehr lohnend (vgl. 8. 306). — Nach
Olang (8. 306) über die Furkl, 3 St. bequem, an dem (2 St.) kl. Bad
Bergfall vorbei durch das Gei$eld>erger Thal. Ein lohnender Weg führt
auch von der Furkl über -Dorf Oeüehberg (^Whs.) und Bad Schartl nach
318 Route ßO. GADERTHAL.
Reisehaeh und (3 St.) Bt'uneek (vgl. S. 306). — Nach Prag» durch das
Fossadura-T/ial und über das Kreuzjoch s. S. 307. — Nach St. Gassian
(8. u.) sehr lohnende Wanderung (mit Führer) über das Joch von Bus dal
Lega (w. vom Paresspitz) nach (3 St.) Spesaa im obersten Wengenthal
(s. unten); weiter über die hohen Alpterrassen von Armentara mit herr-
licher Aussicht 0- die Wände des Kreuzko/els} zur (1»/« St.) Kirche Hei-
ligkreuz (s. u.) und nach (iVs St.) 8t. Casaian.
Nach Ampezzo zwei lohnende üebergänge. Durch das Rauhthal
(]. mündet das Fossadura-Thal^ weiter das Thal von Krippes) am kl.
Kreidensee vorbei zur (2 St.) letzten Alp Tarnen (1454m) und dem (3(4 St.)
Thalende Pederit (1520m)-, hier steil aufwärts, aber auf gutem Pfade, zur
(li|4 St.) grossen Alp Fodara vedla (Rudo di sotto, 1980m), mit schöner
Aussicht auf Hohe Gaisl, Lavinores, Croda di Vallon, Eisengabel etc.
10 Min. weiter passirt man die Jochhöhe; steil hinab ins Boitethal zur
Hütte von Campo Groee (^fz St.) und an den Alpen la Stna und Pauses^
in grossartiger Umgebung, vorbei auf die Ampezzostrasse (1^(4 St.), die man
an der Spitze der grossen Serpentine unterhalb Peutelstein erreicht (vgl.
S. 332). Von hier nach Cortina l'fa St. — Die Besteigung des Seekofels
(2806m) lässt sich mit dieser Tour gut verbinden (für Geübte unschwierig
und höchst lohnend). Man wendet sich in diesem Fall von Pederü (s.
oben) nach ^\i St., bevor man Fodara vedla erreicht, 1. hinan zur (1 St.)
grossen Alp Sennes (Riido di »orOy 2237m), in herrlicher Lage; von hier
zur Spitze des Seekofels, mit höchst grossartiger Aussicht, ^^jx-S St. Ab-
stieg entweder nach Fosses und über La Rosa und Oottres nach Ospit^le
(vgl. S. 231); oder von Sennes durch Val Salata ins Boitethal zur Alp
Campo Croee etc. (s. oben). — Ein andrer Uebergang (beschwerlich, aber
sehr lohnend) führt von Pederü durch die oberste südl. Verzweigung des
Rauhthals (Vallon di Rudo) zwischen Eisengabel und Col de Rii zur Alp
Klein-Fannes (2029m) ö. vom Kreuzkofel (s. unten) ; dann s.o. über das
Joch Limo zur Alp Grou-Fannes (2103m) und durch das Ämpezzaner Fannes-
thal nach (8 St.) Fiammes an der Ampezzostrasse (S. 322).!
Unser Weg im Gaderthal steigt sogleich wieder auf die halbe
Bergeshöhe (gegenüber öflfnet sich das Thal von Vntermoy mit dem
gleichn. kl. Bad; s.w. der PeiUerkofelj 2874m) und führt über
(1 St.) Piccolein (zwei Whser,) an (r.) St. Martin mit dem alten
Schloss Thum vorbei nach (1/2 St.) Preromang^ an der Mündung
des Campill- Thals (von Campill oder Untermoy nach Villnoss s.
S. 227). Y2St. weiter bei Pederoa (Whs.) öffnet sich 1. das Wengen-
thal mit dem Dorf Wengen und dem kl. Schwefelbad Rumasehlung.
Im Gaderthal (hier Abtei- oder Badia-Thal gensLuni) folgt (IY2 St.)
St. Leonhard (1357m), auch Abtei, roman. Badia (Evangeliita),
Hauptort des Thals , am ö. Abhang , überragt von den senkrecht
abstürzenden Wänden des Heiligkreuz-Kofels (2905m); w. die
Querdenazza {^Puezberg, 2668m). In der Nähe am 1. Ufer der Gader
das kl. Bad Pederatscfies (dürft. Whs.).
Lohnender Ausflug (2 St.) zur Wallfahrtskirche Heiligkreuz (2038m;
einf. Whs.), mit herrlicher Aussicht. — Von hier auf den *Heiligkreut-
kofel (290öm) 3 St., nicht schwierig, nur mit Führer (der Messner); r.
hinan zur Scharte, dann über die Alp Klein-Fannes, zuletzt über Geröll
zur Spitze, mit grossartiger Aussicht. Abstieg nach St. Vigil^ oder ö. über
Gross- und Ämpezzaner Fannes nach Cortina s. oben.
Bei (1 St.) La Muda theilt sich das Thal; in dem südöstl.
Hauptarm liegt (1 St.) St. Cassian (1526m; Whs. leidlich), be-
kannt durch die zahlreichen hier gefundenen Versteinerungen,
Von St Gassian nach Cortina über die i4Ip Valparola (6-7St.),
im Ganzen wenig lohnend; jenseit der Passhöhe („7*1^* Sassi', zwischen
318 Route 60. GADERTHAL.
Reischach und (3 St.) Bruneck (vgl. S. 306). — Kach Prags durch das
Fossadura-Thal und über das Kreuzjoch 8. S. 307. — Nach St. Cassian
(8. u.) sehr lohnende Wanderung (mit Führer) über das Joch von Bus dal
Lega (w. vom Paresspitz) nach (3 St.) Spessa im obersten Wengenthal
(s. unten); weiter über die hohen Alpterrassen von Armeniara mit herr-
licher Aussicht 0- die Wände des Kreuzko/els) zur (IV2 St.) Kirche Jlei-
ligkreuz (s. u.) und nach (IVz St.) 8t. Cassian.
Nach Ampezzo zwei lohnende Uebergänge. Durch das Rauhthal
(1. mündet das Fossadura-Thal., weiter das Thal von KHppes) am kl.
Kreidensee vorbei zur (2 St.) letzten Alp Tamers (1454m) und dem (*/4 St.)
Thalende Pederü (1520m); hier steil aufwärts, aber auf gutem Pfade, zur
(1>|4 St.) grossen Alp Fodara vedla {Rudo di sotto, 198(mi), mit schöner
Aussicht auf Hohe Gaisl, Lavinores, Croda di Vallon, Eisengabel etc.
10 Min. weiter passirt man die Jochhöhe; steil hinab ins Boitethal zur
Hütte von Campo Oroce (^jz St.) und an den Alpen la Stua und Pauses.,
in grossartiger Umgebung, vorbei auf die Ampezzostrasse (1*|4 St.), die man
an der Spitze der grossen Serpentine unterhalb Peutelstein erreicht (vgl.
S. 332). Von hier nach Cortina 11(2 St. — Die Besteigung des Seekofels
(2808m) lässt sich mit dieser Tour gut verbinden (für Geübte unschwierig
und höchst lohnend). Man wendet sich in diesem Fall von Pederii (s.
oben) nach '(4 St., bevor man Fodara vedla erreicht, 1. hinan zur (1 St.)
grossen Alp Sennes {Rudo di sora^ 2237m), in herrlicher Lage; von hier
zur Spitze des Seekofels, mit höchst grossartiger Aussicht, 2>/2-3 St. Ab-
stieg entweder nach Fosses und über La Rosa und Oottres nach Ospitale
(vgl. S. 231); oder von Sennes durch Val Salata ins Boitethal zur Alp
Campo Croce etc. (s. oben). — Ein andrer Uebergang (beschwerlich, aber
sehr lohnend) führt von Pederii durch die oberste südl. Verzweigung des
Ranhthals (Vallon di Rudo) zwischen Eisengabel und Col de Rü zur Alp
Klein-Fannes (2029m) ö. vom Kreuzkofel (s. unten) ; dann s.o. über das
Joch Limo zur Alp Gross-Fannes (2103m) und durch das jAmpezzaner Fannes-
thal nach (8 St.) Fiammes an der Ampezzostrasse (S. 322).l
Unser Weg im Gaderthal steigt sogleich wieder auf die halbe
Bergeshöhe (gegenüber öffnet sich das Thal von Vntermoy mit dem
gleichn. kl. Bad; s.w. der Peitlerkofel^ 2874m) und führt über
(1 St.) Piccolein (zwei Whser.) an (r.) St. Martin mit dem alten
Schloss Thum vorbei nach (1/2 St.) Preromang^ an der Mündung
des Campill- Thals (von Campill oder Untermoy nach VillnÖss s.
S. 227). Y2St. weiter bei Pederoa (Whs.) öffnet sich 1. das Wengeri'
thal mit dem Dorf Wengen und dem kl. Schwefelbad Rumascklung.
Im Gaderthal (hier Abtei- oder Badia- Thal genannt) folgt (1 Y2 St. )
St. LeonhajxL (1357m), auch Ahteij roman. Badia (Evangelistajy
Hauptort des Thals , am 0. Abhang , überragt von den senkrecht
abstürzenden Wänden des Heiligkreuz- Kofels (2905m); w. die
Ouerdenazza (^Puezbergy 2668m). In der Nahe am 1. Ufer der Gader
das kl. Bad Pederatsches (dürft. Whs.).
Lohnender Ausflug (2 St.) zur Wallfahrtskirche Heiligkreuz (2038m;
einf. Whs.), mit herrlicher Aussicht. — Von hier auf den ^Heiligkreuz-
kofel (2905m) 3 St., nicht schwierig, nur mit Führer (der Messner); r.
hinan zur Scharte, dann über die Alp Klein-Fannes ^ zuletzt über Geröll
zur Spitze, mit grossartiger Aussicht. Abstieg nach St. Vigily oder ö. über
Gross- und Ampezzaner Fannes nach Cortina s. oben.
Bei (1 St.) La Muda theilt sich das Thal; in dem südöstl.
Hauptarm liegt (1 St.) St. Cassian (1526m; Whs. leidlich), be-
kannt durch die zahlreichen hier gefundenen Versteinerungen.
Von St. Cassian nach Cortina über die il{j> Valparola (6-7St.),
im Ganzen wenig lohnend; jenseit der Passhöhe („T»*«»« Sassi", zwischen
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1. Lagatuoiy r. Sauo di StiHa) mündet der Weg in die Falzaregostrasse
(S. 327). — Nach Buchenstein über Pieeol and Prelongei (2137in), 4 St.
mit Führer, lohnend ; schöne Aussicht auf Marmolada etc. Umfassendere
Kundsicht von *8eU 8ass (2öö9m), von Prelongei über den Kamm s.o. fort
(lt|4 St.), mit dem Uebergang leicht zu verbinden und sehr zu empfehlen.
Unser Weg führt am linken Ufer der Gader in der Höhe fort nach
(11/4 St.) Stern (1468m ; Whs.); weiter am 1. Ufer des Corvara-
Bachs in dem s.w. sich abzweigenden Thalarm nach (li/2 St.) Col-
fotco oder Kolfusehg (1643m), dem malerischsten Pnnkt in dieser
charakteristischen Dolomitgegend (s. Sellagruppe mit Bod, Pissadü
und Mesules, n. Sass Songer und Sass da Tschampatsch, zur Guer-
denazzagruppe gehörig). Wirthshaus sehr einfach , weit besser das
zu Corvara (^1572m), 1/2 S^* ^. in einem Seitenthal gelegenes Dorf,
zu dem der Weg ^4 St. vor Golfosco hinüberführt.
Von Corvara nach Buchenstein zwei Uebergänge, entweder
über die Alp Campolungo (i89(ka) nach Araba und (4 St.) Fieve (S. 328),
leidlicher Saumweg ^ oder (lohnender) über die Alp Ineisa (2iö2m), mit
prachtvoller Aussicht auf 3Iarmolada, Civetta etc., hinab über Cherz und
Corte nach (31(2 St.) Pieve (Führer kaum nöthig).
InsFassathal gleichfalls zwei Uebergänge ; entweder wie oben nach
(2 St.) Araba^ dann über das Pordoi-Joch (S. 9Cu) in S^jz St. nach Canazei ;
oder (weit lohnender) über das Orödner und Sella-Joeh^ 51J2 St. bis Campi-
dello. Von Golfosco zunächst auf das (i'l« St.) Orödner Jöehl (s. unten).
Auf der ersten Thalstufe abwärts (ferara-^fp, s. unten) geht man 1. hart
an den Fuss der Sella- Abstürze hinan, auf unscheinbarem Pfade (nicht
dem Weg abwärts nach St. Maria folgen), und aufwärts auf ein nicht be-
deutendes Querjoch; dann wieder hinab in eine von der Sella sich ab-
wärts ziehende Schlucht, durch das Kiesbett eines Baches, wo man den
von St. Maria kommenden Saumweg erreicht, und hinauf zum (2*1« St.)
Sella-Joch (S. 324) ; abwärts nach Campidello (S. 301) l^fs St.
NachGröden (3 St. von Corvara bis St. Maria) steigt der Saum-
weg von Golfosco w. durch Wald zum (l'ji St.) Grödner oder Xolfüaoh-
ker Joeh (2130m), zwischen r. Spitzkofel, 1. Mesules (Sella), mit präch-
tigem Blick auf den gewaltigen Langkofel (8. 234), Plattkofel, Schiern etc.,
rückwärts der Kreuzkofel. Steil hinab (r. halten) über die Ferara-Alp
nach Plan und (iiJ4 St.) 8i. Maria oder WolkeMtein (1567m), dem obersten
Ort des Orödner Thals; dann Fahrweg über St. Christina nach (2 St.) St.
Ulrich und (3 St.) Waidbruek (vgl. S. 233).
61. Von Toblach nach Beliuno. Ampezzothal.
IÜ6 Kil. Von Stat. Toblach nach Cortina Poststbllwaobn 2mal tägl.
(18T7 7 ü. 40 M. Vm. und 2 ü. 50 Nm.) in 4i(« St. , von Gortina nach
Toblach 6 U. 30 M. früh und 4 ü. 15 Nm.; Fahrpreis 1 fl. 75 kr., Ban-
quette 2 fl. (bis Schluderbach 85 und 92 kr.). Einspänner von Toblach
nach Cortina 6 (hin u. zurück 9), Zweisp. 12 (ret. 15) fl. (im Hoch-
sommer telegraph. Vorausbestellung rathsam). Von Gortina nach Belluno
PosTSTELLWAQEN (1877) tägl. 11 U. 40 M. Vm. in 128|4 St. für 3 fl. 32 kr.
Der Besuch der südtiroler Kalkalpen zwischen Drau, Bienz, Eisak,
Etsch, Brenta und Piave, die man gemeinhin als „Dolomiten'^ zusammen-
fasst, hat sich namentlich durch die Pusterthalbahn in grossem Massstabe
gesteigert. Der Geologe versteht unter Dolomit (nach seinem Entdecker
Dolomieu so benannt) magnesiareichen Kalk; wahre Dolomiten in diesem
Sinn sind die Fassaner Berge, Langkofel, Rosengarten, Schiern, nicht
aber die mächtigen Ampezzaner Kalkberge, Cristallo, Hohe Gaisl, Tofana,
Sorapiss, Anteiao, Pelmo etc. Da indess gerade diese als Ampezzaner
«Dolomiten" bekannt und berühmt geworden sind, so ist auch im Hand-
buch diese Bezeichnung unterschiedslos beibehalten worden.
320 Route 61. SCHLUDERBACH. Von Tohlach
Bei Station Tohlach (S. 308) (1204m ; »Baur's Whs.) verlässt
die *Amfezzo-Stbassb das Pusterthal und führt gerade gegen Süden
zwischen r. 8arlkofel, \. Neunerkofel in das von der Rienz durch-
strömte Höhlensteiner Thal, an dem kleinen dunkeln Toblacher See
(1233m) vorbei. Das Thal verengt sich rasch zu wilder Schlucht;
1. kommt das Birkenthal herab (im Hintergrund Birkenkofel und
HochebenkofeC); weiter tritt 1. der Hundsstall scharf hervor, r. der
zackige Dürrenstein ,- südl. im Thalausschnitt der Monte Pian (s.
unten). Oberhalb der Klaushrücke (1314m) tritt die Rienz zu Tage
(s. unten). Bei der Post-Station
10 Kil. Höblenstein oder Landro (1407m; *Post bei Baur)
öffnet sich l. das Thal der Schwarzen Rienz, in dessen Hinter-
grund die hohen hellschimmernden Drei Zinnen (2963m) aufragen.
Wenige Schritte weiter der hellgrüne Dürrensee, umgeben von
dunklen Tannen, im Hintergrund die gewaltigen Massen des Monte
Cristallo (3260m) mit seinem Gletscher, daneben 1. der kolossale
Monte Popena (3231m) und der CristaUin (2840m), ein Bild ganz
eigener Art. Der See trocknet im Herbst zuweilen vollständig aus
und erscheint erst im Frühjahr wieder. Die Rienz hat hier V2 St.
weit unter dem Geröll des Bachbetts einen nuterirdischen Lauf und
kommt erst oberhalb der Klausbrücke (s. 0.) wieder zum Vorschein.
Die Strasse führt an der Westseite des Sees hin (1. der Monte
Pian') und erreicht Y2 St. von Landro das einsame
12 Kil. Schlnderbach (1442m; *Ploner's Oasth. zum MonU Cri-
stallo , für längern Aufenthalt sehr geeignet und im Hochsommer
meist überfüllt , der Wirth bergkundig und gefällig) , in schöner
I^age am Eingang des Val Popena (S. 324). Der Mte. Cristallo ist
hier durch den dunkel bewaldeten Rauhkofel verdeckt und nur der
niedrigere CristaUin sichtbar ; r. die gewaltige rothe Kalkpyramide
der Croda Rossa (Rothwand oder Hohe Qaisl, 3148m), Grenzscheide
deutscher und wälscher Zunge ; 1. im Hintergrund des Val Popena
die Cadifhspitzen.
Der ^BD>iit6 Pian {HocMlpe, 2296m), dessen westl. Wände hier steil ub-
fallen, ist in 2^j«-3 St. ohne besondere Mühe zu besteigen ^ Führer (2 fl.)
angenehm (die Knechte aus dem Whs. gehen als solche mit). Auf der
neuen Auronzo-Strasse im Val Popena hinan (s. S. 324), nach 12 f^in. über
die ital. Grenze^ nach 1 St. bei den Paltidetti 1. ab zur Foreella dt mezto und
auf leidl. Weg von O. her zur Spitze (1*(2 St. 5 ein näherer, aber steiler
Fusssteig führt schon weiter unten bei der Alp Popena bassa von der
Strasse 1. ab über die Forcella alta, ist aber ohne Führer leicht zu ver-
fehlen). Der Gipfel ist ein 20 Min. langes Plateau mit merkwürdigen
zerklüfteten Felsbildungen-, höchste Erhebung auf der NW. -Seite gegen
das Rienzthal hin. Prächtige Rundsicht: s. Cristallo, Sorapiss, An-
teiao, Marmarole, Gadinspitzen, llesurina-See , s.w. Tofana und in der
Ferne Marmolada, w. zu Füssen tief unten Schluderbach und Höhlenstein
mit dem Dürrensee, Hohe Gaisl, Seekofel, n. Schwalbenkofel , Birken-
kofel, Dreischusterspitze, im Hintergrund Zillerthaler Femer, Rieser-
ferner, Tauern (Venediger und Glockner sichtbar), ö. die Drei Zinnen
und die Gebirge von Auronzo. — Der Monte Pian kann auch von Landro
durch das Rienzthal über die Foreella alta in 3 St. erstiegen werden
(mühsim, nur für Geübte). — Vom Honte Pian nach Mesurina, Tre Crod
und Cortina (sehr lohnende Tour) s. S, 224.
nach Belluno. OSPITALE. 6t. Route. 321
Bkbotoukkn von Schluderbach {Michael Jnnerkoßer^ guter Führer).
Auf den «Sürrenstein (2836m), »ifs-l 8t. (Führer 2^i a.), nicht schwierig
und sehr lohnend \ Im Seelandthal (ß. 907) über die Plätzunesen zur (2 St.)
Ochsenhütte (Ditrrensteinhütte):, dann r. hinan über Grashänge und Geröll,
zuletzt über den Grat zum (l^js 8t.) Gipfel. Aussicht ähnlich, aber um-
fassender wie vom Mte. Pian.
Cristallin (284f>m), 3»M St. (Führer 3 fl.), für Geübte unschwierig,
lohnend. — Mte. Oriatallo (3260m), über den Onstallpas$ (s. unten) in
6-7 St. (Führer 8 fl.), schwierig (vgl. S. 323). — Hohe aaial (3148m), von
Ospitale über Oottres (s. unten) und Volles buones in 5-6 St., gleichfalls
schwierig. — Drei Zinnen (2963m; 3015m Grohm.), 7 St., nur für erprobte
schwindelfreie Bergsteiger; von Landro durch dns Bienzthal (oder von
Sehluderbach über die Foreella ba»sa) zur (2 St.) Alp Rimbianco, wo
übernachtet wird; dann in 5 St. auf die mittlere Spitze. Lohnende und
nicht schwierige Uebergänge (Foreella di Rimbianco., Foreella dt Marzon)
führen von Bimbianco über die zackige Kette der Cadini ins Val Marzon
und nach Auronzo (S. %25).
Von Schluderbnch nach Prags durch das Seelandthal s. S. 307; nach
Sexten über den Töblinger Riedel oder das Wildgrabenjoeh s. S. 909. —
Ueber den Cristallpass nach Gortina 7-8 St., beschwerlich, nur
für geübte Bergsteiger; durch Val Fonda hinan über Geröll, Fels und
den zerklüfteten Cristallgletscher zum Oletxeherjoch (2828m) zwischen Mte.
Gristallo und Popena; hinab steil über Schnee und Geröll nach Tre Croci
(S. 324) und Cortina.
Die Strasse führt ansteigend über den Seelandbach , dann ober-
halb des Knollknopfs fS. 307^ über das meist trockne Bett des
Knappenfuaabachs TS. 307) und erreicht auf dem Gemärk die flache
Wasserscheide (1522m) zwischen Rienz und Boite, zugleich Grenze
des Bezirks Ampezzo. R. die schroff abstürzenden Wände des Cot
Freddo (2729m) und der CrodaRoasa^ imVorblick über dem Sattel
des Col Roaä Spitzen der Tofana, 1. CrUtallo^ rückwärts Mte. Pian
und Cadini. Allmählich bergab, 1. der seichte Logo bianco (liSSm);
gleich darauf über den r. herabkommenden Rufreddo , der sich
weiter abwärts ein tiefes schluchtartiges Bett gewühlt hat. Dann
über den Oottresbach (s. unten) nach (IV2 St.) Ospitale (1481m;
einf. *WA«.), früher Hospiz für arme Wanderer, in malerischer
Lage am Fuss der Croda delle Suoghe. Gegenüber die Punta Forame
mit dem gleichnam. Thal , dessen Ausfliiss , der Felizon , hier den
Rufreddo aufnimmt; weiter abwärts das Val Grande mit dem
Pomagagnonj s.w. Tofana^ Col Rosh und Vallon Bianco .
Schöner Spazieboasg über Alp Oottres., zwischen r. Col Freddo^ 1. Mte.
Cadin, zur (1*(4 St.) Alp la Rosa, mit schöner Aussicht auf die Berge von
Faunes und Travemanfees (S. 322) und r. das weite Plateau von Sennes mit
dem Seekofel (S. 318) ; dann entweder hinab zur ('jzSt.) Alp la Stua und durch
das enge Boitethal zur (^\i St.) Ampezzostrasse bei Peutelstein (S. 322) ; oder
(etwas mühsam) r. am (behänge weiter über die Foreella di Cfiralbes zur
(lifs St.) grossen Schafalp Fosses (2138m) mit kl. See und zum i*\i St.) Sattel
von Cocodain mit prächtiger Aussicht; zurück über Forca di sora und
Val Salata zur Hütte von Campo Croce (S. 318) und der (1 St.) Alp la
Stua (s. oben).
Ueber die Forca nach Cortina (4 St.), lohnend; guter Weg
hinab über den Felizon, dann s. im Val Grande hinan zwischen r. Poma-
gagnon (2290m) und 1. Gristallo zur (l'j, St.) Alp Padeon: von hier ent-
weder r. zum (»I» St.) aufisichtreichen Joch Zunielles (2071m), dann über
Oleröll steil hinab nach (1* ja St.) Cortina-, oder von der Alp 1. zur (S|4 St.)
Fbrea (2185m), hinab ins Val Bigontina (S. 324) zur Alp Larieto (Erfr.)
und nach (V\-i St.) Cortina (man kann auch von Zumelles in einer kl.
1)3 St. zur Forca gelangen^ vgl. S. 323).
Bai^pekeb's Südbaiem. 18. Aufl. 21
322 Route 61. CORTINA. Ampezzothal.
Die Strasse führt eine Strecke eben fort am Abhang des Mte,
Cadin, durch dessen Wand oben ein Loch geht; 1. die tiefe Feiizon-
Schlucht und das Val Graryie (bei dei Telegraphenstange 179 zeigt
ein Handweiser einen abkürzenden Fussweg, der auf dem *Ponic
Felizon die schauerliche Klamm des Felizon überschreitet und
unterhalb des Ponte alto -wieder in die Strasse mündet). Etwas
bergan, dann stets bergab ; 1. (Y2 St. yon Ospitale) der vortretende
Felsen Peutelstein (1507m), früher von den Ruinen des gleichnam.
Schlosses (ital. Poddestagno) gekrönt, die 1866 abgetragen wurden.
Die Strasse wendet sich scharf r. und führt in Windungen hinab
ins Boittthal; im Vordergrund Col Rosa, r. überragt vom Valton
Bianco , weiter Col Becchei di sotto , Tae , Croda d'AntruiUes und
Lavinores. Von der Spitze der grossen Serpentine , wo ein Hand-
weiser T. den Weg ins Rauhthal zeigt (vgl. S. 318) , schöner Blick
in die Thäler Fannea und Travernanzes und r. das Boitethal ; fern
im S. die kühnen Formen der Ampezzaner Dolomiten , Cima di
Formin, Becco di Mezzodi u. Pelmo.
Die Strasse führt nun in s. Richtung abwärts an schroffen
Felswänden entlang und überschreitet an der S. -Seite von Peutel-
stein auf der (40 Min.) Hohen Brücke die tiefe Klamm des Felkion
(1. kommt hier der oben erwähnte Fusssteig vom Ponte Felizon
herab). Die nun folgende Strecke des Thals ist einförmig; die
Boite fliesst in breitem Geröllbett, zu beiden Seiten flchtenbewach-
sene Bergwände, über denen sich r. die Felsmassen der Tofana, 1. des
Pomagagnon erheben. Bei dem einsamen Zollhaus (1/2 St.) Fiammes
zeigt ein Handweiser r. „über Travernanzes u. Fannes nach St.
Cassian" (S. 318); vorn erscheint die zackige Sorapiss (S. 323).
Die Strasse führt an einem (10 Min.) Kalkofen (r.) vorbei; 20 Min.
weiter tritt man aus dem Walde und es öffnet sich der Blick auf
das herrliche Thal von Cortina, im Hintergrund die schnee-
bedeckte Pyramide des Anteiao (S. 324). — 1/2 St.
30Kil. Cortina dt ilmpexso (1219m) (*AquilaNeba, im Speisesaal
und an der Anssenseite der D^pendance gute Bilder der beiden Maler Ohe-
dina, Söhne des verst. Wirtbs*, ^Stella D'oito der Schwestern Barbaria;
^Croce BIANCA^ ^Ankbr beim Mondo. Führer: Santo Siorpaet, AI. Laee-
delU, An(if€lo Sanffiaaimi, Arcanf€lo und Pietro Dimai^ für kl. Touren Eng. SUti
[sprechen meist etwas deutsch]), in prächtigster Lage , Hauptort des
Thals, mit bedeutendem Holzhandel, hauptsächlich nach Italien, ist
zu längerm Aufenthalt sehr geeignet. Der Bau der Häuser sowohl
wie das ganze Erscheinen der Einwohner bekundet grosse Wohl-
habenheit; die Gemeinde Gortina soll die reichste in Tirol sein.
Das italienische Element herrscht in der Sprache und dem ganzen
Leben vor. Neben der stattlichen Kirche (auch das Innere be-
suchenswerth ; reicher Altarschatz , Holzschnitzwerke von Brusto-
lune etc.), freistehend , ein grosser, schöner Campanile von über
üOm Höhe, von dessen Gallerie treffliche Uebersicht der gross-
artigen Umgebung: n.ö. der Cristallostock mit dem Pomagagnon,
ier Croda di Cesdellis und der höchsten Cristallospitze ; ö. der
Ampextoikal. GORTINA. 61. RouU. 323
Sattel der Tre Croci, s.o. Sorapiss (die höchste Spitze nicht sicht-
bar) , Anteiao , 8. im Hintergrund Pelmo , näher Rocchetta und
Becco di Mezzodi, s.w. Croda di Formin, Nuyolaii, im Yorderg^rund
die Grepa, w. Lagazuoi, Tofana , n. Col Ros^i , Lavinores , Seekofel
und Mte. Cadin. — Yj St. s.w. jenseit der Boite in hübscher Lage
am Ausgang einer Felsschlucht das einf. kleine Bad Campo di
Sotto j Ghedina gehörig (Wannenbäder ; Restauration).
AüSFLÜGK. Schöner Ueberblick des Thals (Abendbeleuchtung günstig)
yom (lijiSt.) *Belpedere auf der Orepa (i535m), einem vorspringenden
Felshügel an der w. Thalseite ; auf der Falzarego-Strasse (S. 327) bis hinter
den Mte. Crepa, dann beim Handweiser 1. in 5 Min. zum Whs. auf der vor-
dem Felsenseite (Führer unnöthig, Pferd 1>|4 fl.). Der Rückweg auf dem
an der schroffen Felswand neu angelegten Fusspfade ist für nicht Schwin-
delfreie wenig angenehm. — Aehnliche Aussicht vom Col d*Älfiere (*{2 St.)
und dem Col DruaHh (ITlSm^ l«!« St.), am SO.-Abhang der Tofana.
Fach ^Zttmellea (2071m), 2 St., sehr lohnend; vor Tre Croci (s. un-
ten) 1. hinan über die Forca (S. 322)-, zurück durch Väl Orande über 0$pi-
tale auf der Landstrasse (4 St.). — Nach den ^Tondi di Faloria am Mte.
Casadio, 2V« St. Vom Tre-Croci-Wege (s. unten) ^t St. vor dem Joch
beim Handweiser r. ab, hinan zum bewaldeten Pian della Bigontina^ bei
der Wegtheilung {}\i St.) r. über Foiiio zu den (1 St.) grünen Rasen-
knppen der Tondi^ mit prächtiger Aussicht auf das Ampezzaner Thal,
Tofana, Cristallo^, Drei Zinnen, Cadinspitzen etc.; rückwärts die mäch-
tige Cima Negra (2936m) und der von ihr nach ISTO. auslaufende Höhenzug,
welcher den M. Casadio vom Val Sorapiss scheidet. — Geübten Berg-
steigern ist die Besteigung der Seletta C26ölm), des Jochs n.ö. zwischen
Cima Xegra und Cesta, sehr zu empfehlen; höchst grossartiger Blick in
das Val Sorapiss mit dem kl. See (S. 324) und auf die gewaltigen senkrechten
Wände der Sorapiss (von der Wegtheilung am Beginn des Pian della
Bigontina 2 St.. die letzte Stunde sehr steil; Führer nöthig). Abstieg
von der Seletta ins Val Sorapiss ohne Gefahr ; dann entweder hinab nach
Valbona (S. 325), oder 1. um den Abhang des Cadin del Laudo über die
Alp Malcoira nach Tre Croci (S. 324).
Sehr lohnend und nicht schwierig ist die Besteigung des ^Nuvolan
(mittl. Spitze 2ö74m), 3if2-4 St., Führer 2 fl. 70 kr. Auf der Strasse nach
Falzarego bis (1»|4 St.) Poeol s. S. 327; »I4 St. weiter bei Ciamp Zoppi
führt der Weg von der Strasse 1. ab über den Bach und durch Wald u.
Matten hinan znr (>(4 St.) Alp Averau am Fuss des Nuvolau; 1. die
mächtige Cima di Fortnin^ r. der seltsam geformte Torre di Averau (2366m).
Von hier über das Joch Potorre und die Forcella di Nuvolau zur (i-i'jz St.)
mittleren Spitze, mit wundervoller *Rund8icht : im W. die Marmolada, da-
neben in der Feme der Ortler, weiter die Rosengartenkette, n.w. die Berge
des Gaderthals (Boe. Guerdenazza, Gaislerspitzen), im Hintergrund Oetz-
thaler u. Zillerthaler Ferner, n. die kolossale dreigipfelige Tofana, weiter
zurück ein Stück der Tauernkette, dann Cristallo, Cadinspitzen, Ö.
Sorapiss, Anteiao, im Vordergrund Croda di Formin (del Lago) und
Becco di Meazodi; s.o. Pelmo, s. Ciretta, s.w. Falle di S. Martino. —
Den Abstieg kann man über das Joch Potorre (s. oben) zur gleichnam.
Alp und dem (I-IIJ2 StJ Hospiz in Falzarego nehmen; von dort nach
(2»|2 St.) Cortina s. S. 327.
Von den von Cortina auszuführenden grösseren Bergtouren (sämmt-
lich nur geübten Berggängem anzurathen) ist verhältnissmässig am leich-
testen die der Tofana {Toifana di mezzo nach Grohmann 3269m, Tofana
di Razes 3267m, Tofana di fuori 3253m), 1862 von Grohmann zuerst erstie-
gen (5-6 St., Führer 7 fl.). Schwieriger sind Oriatallo (32eOm), über Tre
Croci und den Cristallpass in 5-6 St. (Führer 7 fl. ; vgl. S. 321), und SorapiM
(331- m), über Chiapuzza und die Forcella grande (2297m) in 8-9 St. (Füh-
rer 11 fl.). Bei Besteigung der letztern übernachtet man in der Regel in
einer Höhle in der Nähe der Forcella grande; der Anstieg ist durch die
grossen Umwege, welche erforderlich sind um in den Wänden die rich-
tigen Stellen zum Emporkommen zu finden , sehr ermüdend , bietet aber
21*
324 Route 61. S. VITO. Von Toblach
sonst keine ausserge wohnliche Schwierigkeit. — Cristalio und Sorapiss
wurden gleichfalls (1865 und 1864) zuerst von P. Grohmann erstiegen,
dem das Hauptverdienst um die Erforschung der Ampezzaner Dolomiten
zusteht^ vgl. dessen „Wanderungen in den Dolomiten'*, Wien 1877.
VonCortina nachSchluderhach überTreCroci (4i|2-5 St.)
lohnende Wanderung, besonders für denjenigen, der auf der Landstrasse
nach Cortina gelangt ist. Der Weg ist neuerdings verbessert und die
Tour kann jetzt auch mit leichten Bergwägelchen gemacht werden
(Tagespartie, incl. Kückweg Schluderbach-Cortina 7 fl. für 2 Pers. ; guter
deutsch redender Kutscher Anacleto Apollonio neben der Croce bianca).
Führer unnöthig, 4 fl., mit Mte. Plan 5*|x fl. An der Schlucht der Bi-
goutina zuerst zwischen Häusern und Aeckem, dann über Wiesen und
durch Wald hinan bis zu einer Brücke(li|4 St.), wo ein Hand weiser r.
nach Faloria (s. oben) zeigt, und zum (20 Min.) Faaso Tre Orooi (1815m),
einer Einsenkung zwischen Cristalio und Sorapiss, nach drei hier stehen--
den hölzernen Kreuzen benannt. Prächtiger ^Blick w. in das grüne
Ampezzaner Thal mit der mächtigen Tofana , 1. davon zwischen Torre di
Averau und Kuvolau die Marmolada di Eocca, nördl. Grista.llo und Popena,
östl. in das obere Auronzo-Thal (Val Bona) mit der mauerähnlichen Kette
der Marmarole, n.ö. Cadinspitzen, s. Sorapiss. Hinab, nach ^i St. (Hand-
weiser) von dem neuen Fahrweg ins Val Bona (S. 325) 1. ab, an der be-
waldeten Berghalde in gleicher Höhe fort, stets mit schönen Blicken auf
r. Sorapiss und Marmarole, 1. die mächtige Wände des Cristalio. Nach
1(2 St. erreicht man die neue wegen der Erzabfuhr erbaute Fahrstrasae
aus dem Auronzo-Thal nach Schluderbach (S. 320)*, auf dieser 1. erst
bergan, dann eben fort über die Alp Mesurina (die grosse Sennerei bleibt
1. liegen), mit schönem Blick auf Cristalio, Sorapiss, Marmarole, Cadin-
spitzen und besonders die mächtig aufragenden Drei Zinnen, zum ('/^ St.)
Liago Meaurina (i796m), einem hellgrünen forellenreichen kleinen See,
die Ostseite von dunkeln Fichten umrahmt (an der Strasse Ortolina's
TT/m., einfach). Dann in leichter Steigung zur (10 Min.) Passhöhe des
Col 8. Angela und durch das waldige Val Popena (r. Mte. Plan) steil
abwärts nach (lijj St.) Schluderbach, mit trefflichen Blicken 1. in die
wilden Schluchten des Cristalio. — Will man an diese Tour die Bestei-
gung des Monte Pian anfügen (leicht ausführbar und sehr zu empfehlen),
so verlässt man die Fahrstrasse bei dem Handweiser gleich unterhalb
der Passhöhe, wandert r. durch die Wiesen zu dem (20 Min.) Sattel k.
vom Monte Pian (Forcella di mezzo) und erreicht alsbald den von der
SO. -Seite zum Plateau steil ansteigenden Weg (vgl. S. 320).
Von Cortina nach Caprile und über Agordo nach Belluno s. S. 327.
An der Strasse folgt Zuel, dann (1 St.) Aequdbuona, das letzte
Tiroler Dorf. 1/2 St. weiter ist die ital. Grenze ; V2 St. Chiapuzza^
erstes italienisches Dörfchen, dann (10 Min.) S. Vito (1041in;
* Hotel Anteiao , aufmerksamer Wirth) mit dem ital. Zollamt, in
schöner Lage am Fuss des Anteiao. R. (SW.) über dem bewalde-
ten Bergrücken emporragend zeigt sich schon vor S. Vito der Pelmo
(3168m), ein mächtiger alleinstehender Felscoloss, den Blick stets
von neuem fesselnd.
Bkrotouken von 8. Vito (Führer: O. GiacintOy G. Zanuco und (».
Cesaleiti'., Taxen billiger als in Cortina): Auf die Sorapiss (3310m), über
die Forcella grande in 6-7 St., beschwerlich, vgl. S. 323. — Anteiao (332Üm
Grohm.)*, über die Forcella piccola in 6-7 St., mühsam, doch für geübte
schwindelfreie Bergsteiger ohne anssergewöhnüche Schwierigkeit^ gross-
artige Aussicht. — Mte. Felmo (3168m) kann gleichfalls von S. Vito aus er-
stiegen werden (schwierig) ; besser von der S. -Seite aus dem Val ZoMo(S.326).
Von 8. Vito (oder Borca) nach Caprile über die Forcella Forada
s. S. 329.
Zwischen S. Vito und Borca (guter Wein im Laden des Periui)
führt die Strasse hoch über dem Fluss an den Abhängen des An-
nnrh Tifüuno. CADORE-THAT.. ß/. Route. 325
telao hin, von welchem im Jahr 1816 ein Theil sich abloste und die
Dörfer Marceana und Tanlen, an der andern Seite des Thals, unter
sich begrub. Weiter über Cancia , Vodo und Peajo nach (21/2 St.)
55 Kil. Yenas (883m ; Post), gegenüber der Mündung des Val
Cibiana (nach Zoldo s. S. 326). Unterhalb vereinigt sich die Val'
Usina mit der Boite. Folgt (3/4 St.) ValUy auf einem Bergvorsprung
schon gelegen, dann (Yq St. ) Tai di Cadore (852m; Whs.).
Vom *Mle. Zttceo (1215m), in 1 St. leicht zu ersteigen, prächtiger Blick
auf Pelmo, Anteiao, Marmarole etc., nnd das Piavethal weit auf und abwärts.
Bei Tai zweigt sich 1. der Fahrweg ins ^Cadora-Thal ab, nach (20 Min.,
10 Min. Fahrens) Pieve di Cador« (886in ; ^Progresso), auf einem Berg-
vorsprung hoch über der Piave herrlich gelegen, Geburtsort Tizians (1477),
dessen Colossalbildniss in Fresco am Palazzo Comunale; ein Altarbild von
ihm in der Kirche. Von den über dem Ort gelegenen Ruinen des alten
Castells (10 Min.) prächtiger Blick ins Piave-Thal auf- und abwärts. Weiter
durch das schöne, von malerischen Dolomiten umschlossene Thal (üstl. Mte.
Cridola^ n. Marmarole) über Domegge nach (2'|2 St.) Lozzo^ von wo ein
Uebergang über den Mauria- Paa (1277m) ins Tagliamento-Thal nach Tol-
rnezzo (S. 311) führt. Bei Pelo* überschreitet die Strasse die Piave, dann
nochmals hei (>|4 St.) Tre Ponti an der Einmündung des aus dem
Auronzo-Thal (s. unten) kommenden Anziei auf kunstvoller Brücke.
Oberhalb Tre Ponti durchbricht die Piave eine Reihe wilder
Schluchten (r. der Mte. Comon)\ neue Fahrstraase nach i2^^ St.) S. Ste-
fano (^Girardi's Whs.) im Val Comelico und weiter nach (2i|s St.) Sappada^
dem deutschen Bladen (1227m *, ^Stern), am Fuss des Mte. Rinaldo an der
Sesis (üstl. Quellfluss der Piave) malerisch gelegenes Dorf deutscher Zunge.
— 17W. führt von S. Stefano ein leidl. Fahrweg nach (2 St.) Padola (Whs.),
dann über den (2 St.) Kreuxherg nach Sexten und (4 St.) Innichen (S. 306).
Im Anronio-Thal (neue Fahrstrasse bis Schluderbach; Post von Pieve
bis Auronzo täglich) liegt 1^4 St. oberhalb Tre Ponti (s. oben) Auronzo
(887m), aus den Dörfern Vilk» Piccola., mit grosser neuer Kirche, und
Villa Grande bestehend {Alb. alle Alpi^ ganz gut, deutscher 'Wirth).
Von Calvarienherg guter Ueberblick der Gegend; nördl. führt ein höchst
lohnender Weg mit prächtiger Aussicht über die Forcella di Monte Zovo
nach (3 St.) Padola (s. oben). Die Strasse durch das obere Auronzo-
Thal oder Val Bona führt weiter stets am 1. Ufer des Anziei (gegenüber
die imposante Kette der Marmarole) über den Weiler OiraU>a (nach
Sexten s. 8. 908) und das Zink- und Bleibergwerk Argentiera (vorher
mündet r. Val Marzon^ S. 331, an dessen obem Ende die Drei Zinnen^ hier
Cime di Lavaredo genannt), zum (4 St.) einsamen Grenzwächterhaus S. Marco
(1131m : keine Unterkunft). ^\a St. weiter ist die Tiroler Grenze ; einige Min.
jenseit derselben erreicht man Bastianshittte, ein Jägerhaus (1939; einf. Erfr.)
mit schöner Aussicht auf die Sorapi»* (zum Sorapizt-See 2 St., sehr loh-
nend; vgl. 8. 323). Die Strasse theilt sich; 1. steigt der Fahrweg zum
(1 St.) Passo Tre Croci (S. 324) und nach (lij« St.) Gortina, während r. die
neue .Erzstrasse** am ö. Fuss des Cristallo über die Alp Federa vecchia
zum (1 St.) Mezurina-Bet und nach (l>|s St.) BeMuderbadi an der Am-
pezzostrasse führt (vgl. S. 324).
Die Strasse senkt sich in weitem Bogen um den Monte Zuceo
(s. oben) herum in das Thal der Ptav«, die hier die Boite aufnimmt,
und führt zuletzt in grossen in den Fels gehauenen und gemauer-
ten Serpentinen hinab nach dem tief unten gelegenen (IY2 St.)
69 Kil. Perarolo (529m ; Posf), an der Vereinigung der Boite
und Piave. Die Piave strömt mehrere Stimden lang durch eine
enge Schlucht, in der die Strasse kaum Raum findet. Gegenüber der
Mündung des Val Montina Q/2 St.) r. an der Strasse das Wallfahrts-
kirchlein 8. Maria deüa Salute mit ital. u. deutscher Inschrift;
weiter die Dörfer Rucorvo und Rivnlgo. Bei (IV4 St.) Oapitale r.
326 Route 61. BELLÜNO.
ein hübscher Wasserfall, ein z\veiter (la Pisaa, ähnlich der Schwei-
zer Pissevache) gegenüber dem Dörfchen (^^4 St.) Termine, am
1. Ufer der Piave. Folgt nach einem 16m tiefen Felseinsohnitt der
alte Ort (V2 ^^0 Castel Lavazzo (im Alterthum Gastellum Laebac-
tiuni nach einer hier gefundenen Inschrift), dann
87 Kil. IiOngarone (449m; *Po8t; Albergo di Roma, einfach,
wird gelobt), an der Mündung des aus dem Val Zoldo kommenden
Mae in die Piave reizend gelegen.
Das interessante, aber wenig besuchte Val di Zoldo bildet an seinem
Ausgang eine enge Schlucht, durch die ein Saumweg nach (3 St.) Famo
di Zoldo (870m •, *Cercena's Whs.) führt, Hauptort des Thals mit lebhafter
Eisenindustrie. N. der gewaltige dreithürmige Felsbau des Mte. Pelmo
(3168ra) mit kl. Gletscher, der von hier oder Dont (s. unten) über Zoppi
in 7-8 St. erstiegen werden kann (schwierig, tüchtige Führer nöthig; vgl.
S. 324) '■, s. Cima di Metzodi. IS.ö. führt von Forno ein unschwieriger und
lohnender Uebergang (Saumweg, Führer bis zum Pass angenehm) über
die Forcella Cibiana (1555m) und das glcichn. Dorf nach (4 St.) Venat;
ein anderer n. über den Col Potei (1616m) nach (4 St.) Vodo an der Am-
pezzostrasse (S. 3ifö). — *U St. oberhalb Forno liegt Dont di Zoldo (9ö3m ;
Brustolone), wo 1. der Weg von S. Tiziano di Qoima und dem Jhirampas*
herabkommt (S. 330). Der Saumweg führt weiter durch das enge Thal
des Mae über Fusine und Pianaz nach (1^2 St.) Afareson (1367m), wo das
Thal sich zum letzten Mal verzweigt; durch den w. Arm führt ein leich-
ter und lohnender Uebergang über Pecol^ am ö. Fuss der kolossalen Ci-
velta (s. unten), und den Pa»so Coldai nach (3 St.) Alleghe (S. 329). —
Durch den n. Thalarm ( Val Palla/avera) steigt ein gleichfalls bequemer
Weg mit prächtigen Blicken auf Pelmo und Givetta zur (2 St.) Foreella
di Slaulanza (i809m) zwischen r. Pelmo, 1. Mte. Orot-, hinab zur ('|a St.)
Alp Fiorentina im gleichn. Thal ; dann entweder 1. thalabwärts über Pescitl
und Selva nach (3 St.) Caprile (8. 328); oder r. über die Forcella Forada
(S. 329) nach (3>(2 St.) Borca (8. 324) ; oder endlich (sehr lohnend) nördl.
in der Höhe fort über die Alp Durona zum (2 St.) Ambrizzole-Pass (2300m)
zwischen Becco di Mezzodi und Croda di Formin^ hinab über Alp Federa
mit kl. See nach (2 St.) Cortina (S. 322). — Die Civelta (3176m) kann von
Fecol (s. oben) erstiegen werden (7-8 St., schwierig; erster Bes teiger 1867
F.F. Tuckett).
Hinter Longarone erweitert sich das Thal , ohne indess anfangs
von seiner Wildheit zu verlieren ; mehrfach über kleine Bergflüsse.
1 St. Fortogna ; 8/4 St. weiter Wegtheilung : 1. (Post 2mal tägl. in
5 St.) über Ponte neue Alpi oder Capo di Ponte (Stella bianca) nach
der Eisenbahn-Station (143 Kil.) Conegliano (Europa); r. (ge-
radeaus) über Polpet, nach ^2 St. auf die von Capo di Ponte kom-
mmende Hauptstrasse zurück, nach (IY2 St.)
104 Kil. Belliuo (405m ; Leon d'oro ; CappeUo\ Hauptstadt einer
Provinz, mit 10,000 Einw., auf einem Berg zwischen demArdo und
der Piave gelegen, die sich hier vereinigen, im Aeusseni eine ganz
venezianische Stadt, durch das Erdbeben von 1873 sehr beschädigt.
Der damals zum Theil eingestürzte Dom, von Palladio erbaut, wird
gegenwärtig hergestellt. Von dem gewaltigen 70m h. Glockenthurm
sehr schöne Aussicht. Ein als Kunstwerk geltender alter Sarko-
phag steht auf einem kleinen Platz vor der Kirche S. Stefano. Der
Triumphbogen vor dem westl. Thor, 1815 fertig geworden und dem
Kaiser Franz gewidmet, scheint, wie der in Mailand, dem Kaiser
Napoleon zugedacht gewesen zu sein.
FELTRE. 61. RouU. 327
Von Belluno nach PrimolaBO im Val Sugana (S. 298).
Zwischen Belluno und Feltre Imal iägl. Botenpost (7 U. VmO in 4 St.
für 3 fr. ; von Feltre nach Primolano Stellwagen (2 TT. Nui.) in 3>l2 St. für
3*|2 fr. (zurück Vm. 8 U.). Die Strasse führt durch das breite Thal der
Piave,» doch nieist entfernt vom Flass. Maulbeerpflansungen, Mais, Wein
etc. bezeugen den Süden; an den Bergabhängen reiht sich Ort an Ort,
ebenso an der Landstrasse. Bei Bribano über den Cordevole (S. 33t)); r. Mte.
Pizzoeco (2i87m). Vor Feltre treten die Berge näher zusammen, die Strasse
führt kurze Zeit dicht an der Piave entlang und verlässt sie dann ganz.
29 Kil. Feltre {Alhergo del Vapore , Halteplatz der Diligence) , uralte
Stadt (12,000 E.), die Rhäterstadt Feltria^ macht einen verfallnen Ein-
druck. Die Hauptstrasse, an welcher der sehr unansehnliche Gasthof
(8. oben), führt durch die Vorstadt s. um den Hügol herum, auf welchem
die winkelige schmutzige Altstadt liegt. In dieser die Piazza^ umgeben
von dem neuen, im venez.-goth. Stil erbauten, mit Wandmalereien ge-
schmückten Pal. OuamUri.^ der unbedeutenden Kirche 8. Eoceo im Zopf-
stil, dem halbzerstörten alten Ciuiell und einem mit dem vergoldeten
3larcu9löwen geschmückten Gebäude, dessen Unterstock als Schule, der
Oberstock als Theater dient. In der Mitte der Piazza zwei Marmorstatuen
berühmter Feltriner: ViUorio Rambaldoni^ Pädagog (geb. 1378, f in Man-
tua 1446), errichtet 1868, und Panfilo Castaldi, geb. 1396, durch die In-
schrift als erster Brfinder der beweglichen Typen (!) bezeichnet, er-
richtet von den Mailänder Typographen 1866.
Die sch<me Fahrstrasee nach Primolano (20 Kil.) führt über Arten (r.
bleibt Fouzato^ 8. 305) nach (43 Kil.) Arsie (vorher über den Cismon.,
S. 305) und senkt sich dann in vielen Serpentinen hinab ins Brentathal
nach (49 Kil.) Primolano \ von hier nach Bassano (Eisenbahn-Station) s. S. 298.
62. Von Cortina nach Bellmio über Agordo.
Gordevolethal.
Vergl. Karte S. 318.
Das malerische *Cordevolethal ist sehr besuchenswerth :, der See von
AUeghe und die Umgebung von Agordo gehören zu den schönsten Par-
tien der aüdl. Kalkalpen und auch die Seitenthäler (Val Fiorentina,
Val Forno, Val di S. Lucauo etc.) um.«chliessen zum Theil höchst grossartige
Scenerie. Nur die äussersten nördl. Thaläste (Livinalonga oder Buchen-
stein) gehören zu Tirol*, die ital, Grenze ist nöwll. von Caprile. — Von
Gortina nach Caprile (7 St.) bequemster Weg über Falzarego (bis
zur Passfaöhe gute Fahrstrasse) ; weit lohnender und gleichfalls unschwie-
rig über Oiau (s. unten). Von Caprile nach Agordo neue Fahrstrasse
(1877 vollendet), Einsp. in 4 St, 12 fr.; von Agordo nach BellunoPost
tägl. in 3Vs St. — Von Cortina nach Faasa ist neben dem directen
Weg über den Fedaja-Pass der Umweg über Agordo und den Cereda-Pass
nach Primiero, von dort (Fahrstrasse) über 8. Mariino di Castrozza und
Paneveggio nach Predazzo zu empfehlen (vgl. 8. 308).
Cortina (1219m) 8. S. 322. Gleich oberhalb der Kirche fuhrt
ein Fahrweg r. hluah über die Boite und steigt am r. Ufer durch
Wiesen und Felder streckenweise ziemlich steil hinan, dicht an der
Crepa (8. 323) vorbei zur (1 1/4 St.) Alp Poeol („hinterm Hügel",
1535m), wo 1. der Weg zum Giau-Passe abzweigt (s. unten). Wei-
ter in allmählicher Steigung auf der N. -Seite des dicht bewaldeten
Costeana- Thals (r. die gewaltigen Wände der Tofana , in denen
hoch oben eine Höhle, „ilBuso della Tofana") zum (IY2 St.) ein-
fachen Hospiz in Falzarego (1992m) und der (i/2 St.) Passhöhe
(Cima Falzarego) 2119m), einer breiten trummerreiehen £lnsen-
kung zwischen s. Nuvolau^ n. Lagazuoi. Geradeaus ^eht hi6r der
328 Route 62, CAPRILE. Von Corlinn
Weg über Tre Sassi nach Enneberg (S. 318 ; bis zum Joch Y« St. ;
lohnender Abstecher, schöner Blick ins Qaderthal) ; im W. erscheint
die schneebedeckte Marmolada , im Vordergrund Scisso di Stria und
Col di Lana, Jenseit der Passhöhe an der Grenze Yon Ampezzo
hört die gute Fahrstrasse plötzlich auf und ein schlechter Karren-
weg führt steil hinab an der malerischen Ruine Buchenstein (Ca-
steUo di Andraz, 1715m} vorbei nach (1 St.) Andrai (1428m; Col.
Finazzetj gnt u. sauber, gutes Bier, warme Bäder) , im ö. Thalarm
von Buchenstein am Fuss des Col di Lana gelegenes Dorf.
Ein guter Weg mit hübschen Blicken ins Thal führt von Andraz um
den Abhang des Col di Lana herum über Salesei nach (1 St.) Pieve di
Livinalonga oder Buehonatein (1468m; *Giov. Batt, Finatzer; *L. Finazzer),
Hauptort des LivinaUmga- oder obergten Cordevolethal*^ in schöner Lage
hoch über dem in tiefer Schlucht tliessenden Cordevole. Von hier über
Frelongei nach 8t. Castian s. S. 319; über Campolungo oder Jncisa nach
Corvara s. S. 319; über das Pordoijoeh nach Fazsa s. S. 302. — S.w.
führt von Pieve ein höchst lohnender Uebergang über die ForctUa di Padon
(2379m), mit prächtigem Blick auf Marmolada etc., zum (Ü^/rA St.) Fede^;a-
Pass (S. 302 ; nächster Weg zur Marmolada von Cortina aus). — Auf den Col
di Lana (2460m), 2>/2 St. mit Führer (Giov. del Monego in Pieve), meist
über Grasboden, streckenweise steil ; prachtvolle Aussicht. — Von Pieve
nach Caprile führt auch ein directer, aber schlechter und nicht zu em-
pfehlender Fussweg über Saleaei und Digonera in iVz St.
Der Karrenweg von Andraz nach Caprile führt bei der Säge
über den Bach und zieht sich dann, anfangs durch Wald, hoch an
der 1. Seite des Cordevole^ Thals hin, mehrfach an Häusern vorbei
(^gegenüber am Abhang das Dorf Lasth , darüber auf einem Yor-
sprung des Mte. Migion der seltsame thurmähnliche Sa^so di
RoncKy, mit prächtigem Blick südl. auf die gewaltige Givetta, zu-
letzt steil hinab nach (2 St.) Caprile (1029m; MWc Marmolade
bei Oiolai'Pezih), in schönem Thalkessel malerisch gelegen , gutes
Standquartier für Ausflüge in die umliegenden Kalkgebirge {^Batt,
äalla Santa, Clem, Callegari und P. Pellegrini, gute Führer).
Lohnend die Besteigung des Xte. Migion (23&UBm), n. zwischen Val
Pettorina und Livinalonga, in 3i|3 St. (Führer angenehm) ^ trefflicher
Blick auf Marmolada, Civetta etc. Bequemer und gleichfalls sehr lohnend
die des Xte. Famaxia ö. von Caprile, 2 St., anfangs durch schattigen
Wald, dann über Wiesen nicht sehr steil hinan; prachtvolle Aussicht
auf Pelmo, Givetta, Marmolada, Tofana etc., in die Thäler des Cordevole
(tief unten der See von AUegue) und der Fiorentina.
Von Cortina nach Caprile über den *Xte. Oiau (2281m), 6-7 St.,
leicht und lohnend (Führer 4Vs fl.). Der Weg führt bei (1^4 St.) Pocol (s.
oben) von der Falzarego-Strasse 1. ab ins Cotteana-Thal, bei der (20 Min.)
Sennerei Pezzii di Parü über den Bach, 5 Min. weiter über den Giaubueh
und im Walde bergan (bei der Wegtheilung r.), nach V« ^t. aufs 1. Ufer
des Bachs. Nach ^ Min. tritt man aiis dem Walde und steigt über die
weiten Matten der Alp Oiau p. die zackige Kette der Croda di Formin,
r. yuvolauy rückwärts To/ana). unterhalb einer Sennhütte, die r. oben
bleibt, über den Bach, zur (1 St.) Passhöhe, auf der r. Seite des Col
Oialtei^ eines niedem begrasten Rückens, auf dessen 1. Seite gleichfalls
ein Uebergang nach Selva im Val Fiorentina führt (s. unten). Prächtige
* Aussicht nach N. auf die Felsmauern des Nuvolau, Tofana, Hohe Gaisl,
Crißtallo, ö. Sorapiss, Croda di Formin, Mte. Camera; im W. die maje-
stätische Marmolada, Boö etc. Steil hinab auf schmalem Pfad , bald an
Hütten vorbei, mit schönem Blick auf die mächtige Civetta und weiter
abwärt« auf den Pelmo; im Thal (V* St.) r. über den Codalonga-Rach und
nn(ih Agordo. ALLEGHE. 62. Route. 329
am bewaldeten Abhang des Mte. Pori^ erst längere Zeit eben fort und
mehrfach ansteigend, dann durch Matten hinab nach (IV4 St.) Celle di
S. Lucio oder Villagrande (1473m ; Finazzer's Whs. , ganz gut), auf einer
Bergterrasse schön gelegen, mit prächtiger Aassicht in das Fiorentina-
Thal mit dem kolossalen Pelmo nnd s. auf die Civetta. Von Golle nach
Cuprile »A St.
Von Gaprile nach Borca an der Ampezzostrasse (S. 324) führt
ein nicht schwieriger Uebergang (Saumweg) durch Val Fiorentina mit den
Dörfern Selva (1366m), Andria und Pesextl und über die Forcella Forada
(21Q2m) an der N.-Seite des Pelmo in 6 St. Der Pelmo (dl68m) kann auch
aus dem Val Fiorentina bestiegen werden (schwierig, vgl. S. 324-, von
Selva, wo Führer zu finden, 9-10 St.). — lieber die Foreella d^ Ambrizzole
nach Cortina und die Forcella di Staulanza nach Zoldo s. S. 326.
Von Caprile über Roeea ins Val Pettorina (*Schlncht von SoUognda)^
Fedaja-Pas», Besteigung der Marmolada s. S. 302.
Die neue Strasse von Caprile nach (5 St.) Agordo führt am 1.
Ufer des reissenden Cordevole nach {J/2 St.) CaUoneghe (^am r. Ufer)
nnd tritt 10 Min. weiter an den schönen 3/4 St. langen *8ee von
Alleghe (981m), dessen Ostrand sie umzieht. Der See entstand
1772 durch einen Bergsturz vom Mte. Pezza , der drei Dörfer ver-
schüttete; die gewaltigen Felswände des Mte. Civetta (3176m)
spiegeln sich in der grünen Flutb. Am östl. Ufer (V2 St.) das
Dörfchen Alleghe, an der Mündung einer vom Col Vai berabkom-
menden Schlucht reizend gelegen (hübscher Spaziergang: von Ca-
prile nach Alleghe, überfahren zu dem Vorspriing am w. Ufer, von
wo schönste Ansicht des Sees ; zurück über CaUoneghe, c. 2 St.).
Prächtiger Blick auf Civetta, Pelmo etc. vom *^Col Dai, von Alleghe
östl. in 3 St. zu besteigen. N. vom Col Dai führt ein bequemer Ueber-
gang über den Pazso Coldai (Alleghe Citna^ 1134m) ins Val di Zoldo (S. 326).
Am Südende des Sees tritt die Strasse auf das r. Ufer des Cor-
devole (interessant der von Hrn. Manzoni in Agordo erbaute Holz-
flöBsungs-Canal) und durchschneidet die Trümmer des oben er-
wähnten Bergsturzes. Weiter in malerischem reich bewaldeten
Thal (vom Cima di Pape und Falle di S. Lucano , 1. Mte. Alto di
Pelsa^ nach (IV2 St.) Cencenighe (775m; einf. Wä«.), Dörfchen
an der Mündung des Bioia in den Cordevole.
Im Val Biois ( Val Canale) führt ein Fahrweg nach (1 St.) Fomo di
Canale (976m; Gallo, ordentlich), in malerischer Lage an der Mündung
der wilden Schlucht von Oares (S. 304)^ dann Saumweg am 1. Ufer des
Biois nach (1*|4 St.) Falcade (1307m) am obersten Thalende. Von hier über
den Valles-Pcus nach (4 St.) Paneveggio s. S. 303 (wer nach S. Martino di
Castrozza will, braucht nicht nach Paneveggio hinabzugehen, sondern
kann unterhalb der Venigia-Alp 1. aufwärts über Alp Jur^ell dlrect zum
Rolle-Paes gelangen; s. S. 303). — Ueber den Pellegrino-Pass nach Mogna
s. S. 301.
Die Cima di Pape (2511m) kann von Cencenighe oder Listolade (s.
unten) ohne besondere Schwierigkeit erstiegen werden (5 St., mit Füh-
rer); prächtige Aussicht.
Die Strasse überschreitet den Biois, dann bei (1/4 St.) Fah den
Cordevole und tritt in eine grossartige trümmererfüllte Thalenge,
an deren Ausgang (1 St.) das Dörfchen Listolade, an der Mündung
des wilden Val di Comparsa ; 1. Cima diFramont. Bei (20 Min.) Tai-
bon mündet r. das Val di S. Lucano (S. 304), in das n. die un-
geheuren Wände der Falle di 8. Lucano senkrecht abstürzen ; dann
öffnet sich der reiche Thalboden von
330 Route 62. AGORDO.
Y2 St- Agbrdo (628m ; "^Albergo aUe Miniere:; im Erdgeschoss
Lesezimmer der Sect. Agordo des ital. Alpenclubs, Fremden zu-
gänglich), Hauptort des Thals (3000 E.) in herrlicher Lage, von
giOBsartigen Bergen umgehen (n. Mte. Alto di Pelsa, Framont, 0.
Prampper-Gehirge, w. Falle di S. Lucauo etc.). An der weitläufi-
gen Piazza ein Palazzo des Cav. Manzoni.
Von Agordo nach Primiero über den Oereda-Paia (1357 m), 7 St.
mit Führer, leicht und lohnend. Bei (10 Min.) Bruanago über den Cor-
devule ui^d I. bergan , mit schönen Rückblicken auf das Thal von Agordo
(r. die Croda Grande)^ über Voltago und Miana nach (l'U St.) Frassene
oder Fh'aateneek ^ hier r. steiler aufwärts durch Wald zum Sattel zwischen
Mte. Luna n. Gardellon , dann wieder abwärts nach (U\4 St.) Oosaldo
(Whs.), in einem Seitenthal des Mis am Fuss mächtiger Kalkberge (iSa««o
dt Campo^ Cima d''Oltro etc.). Nun hoch am Abhang über dem Misthai
(gegenüber Sagron^ s. unten, darüber ein langer Felszug mit um schönen
Kegel II Piz) nach fl St.) ifisi, über den Bach fösterr. Grenze) und hinan
Bur (3|4 St.) 0«<«fta, ^liSt. vor dem flachen Wiesensattel des Passes. All-
mählich hinab auf breitem steinigen Weg durch Wiesen und Wald zum
(i St.) Castel la IHetra^ Burgruine auf unzugänglichem Fels, am Eingang
des Val di CanaU höchst malerisch gelegen (oberhalb geht r. ab der Weg
zum Val di Fravitali, s. S. 305); dann auf schlechtem Weg am Schloss-
berg hinab ins Thal über die Brücke (IJ4 St.), von wo guter Fahrweg
über Tonadico nach (40 Min.) Fiera di PHmiero (S. 304). — Ein andrer
Weg von Agordo zum Cereda-Pass führt ü!)er Tiser^ Ren^ Valalta (Queck-
silbergrnben, für Ökologen interessant) und Sagron^ ist aber weiter und
weniger lohnend als der Weg über Gosaldo.
Von Aporrlo ins Val di Zoldoüber den Duram-Pass (1635m),
5 St. bis Fomo di Zoldo (8. 326), ziemlich mühsam; Führer nöthig. Der
Weg steigt durch Aws tief eingeschnittene Dugonthal zur .Tochhöhe zwi-
schen Mte. Mojazza und Mte. 8. Sebastiano; hlnub entweder direct oder
über das hochgelegene 8. Tiziano di Goima (1278m) nach Dont und Fomo.
Unterhalb Agordo treten die Berge bald näher zusammen ; ge-
waltige Felsmassen erheben sich zu beiden Seiten. Die Strasse
verlässt diesen Engpass (^Canal di Agordo) bei (3*/« St.) Peron
(Whs.), 20 Min. vor Mas, verlässt bei letzterm Dorfchen den Cor-
devole und wendet sich ö. durch Hügelland nach
1 V2 St. Belluno (S. 326).
63. Von Lienz nach Windisch-Matrei und Prägraten.
Iselthal.
Vergl. Karte S. 148 und 178.
Seit Eröffonng der Pusterthalbahn sind die südl. Thäler der Hohen
Tauern, Virgen-, Kaiser- und oberes Möllthal am bequemsten von Süden
her zu erreichen. — Stkllwagbn von Lienz bis Windisch-Matrei tägl.
(1877) 10»|a U. Vorm. in 5>|4 St. (1 ü. 50 kr.); von Windisch-Matrei nach
Lienz V\t U. Km. in 4i|4 St. Eiksp. bis Windisch-Matrei (in 4 St.) 7,
ZwBiap. 10 fl. ; nach Hüben 4 n. 6 fl., St. Johann im Wald 3 n. 41/« fl.
Das untere Iselthal ist einförmig , für Fussgänger wenig loh-
nend. Die Fahrstrasse führt am Schloss Brück (S. 278) vorbei,
bei Ober-Lienz auf das 1. Ufer der Isel nach dem freundlichen Dorf
Ainet (Whs.), aus der Kriegsgeschic.hte von 1809 bekannt. "Weiter
durch spärlichen Wald am Schloss Weiherburg vorbei nach (3 St.)
St. Johann im Wald oder Mahrenwald (732m ; Whs. leidlich) , wo
der Fahrweg auf das r. Ufer zurücktritt.
WINDISCH-MATUKI. 63. Route. 331
Von St. Johann auf die Weisae Wand (2426m) (5 St., mit Führer)
durch das Miehelbaeher Thal und über die gleichn. Alp ziemlich beschwer-
lich^ Aussicht höchst lohnend. — Der Hoohtchober (3243m) wird am
besten durch das östl. von 8t. Johann mündende Leibnig-Thal bestiegen
(Ton Kais durch das LeMchthal «. S. 341) ^ bis zur Leibnig-Alp 2 St., dann
vom Hintergrund des Thals steil über Geröll und Fels auf den brüchigen
Grat und über ein Fimfeld zum Gipfel (6-7 St.); schwierig, Aussicht
grossartig. — Führer: Aaton Trojer beim Schneeberger in Ainei.
Die Strasse führt an 1. Ruine Kienburg vorbei durch eine Thal-
enge ; weiter mündet ö. das KaUerthal , w. das Defereygenthal (s.
unten). 1 St. In der Haben (784m j *Po8t bei Joh, ScheiiZj recht
gut) ; von hier nach Kala s. S. 339.
Das Defereggenthal ist im Ganzen einförmig, der zur Rieserferner-
gruppe hinanziehende Thalschluss dagegen besuchenswerth. Das Thal
ist die Heimath der Teppichliändler, hochdeutsche und fremde Sprachen
sowie städtische Kleidung daher nicht selten. Von der Hüben steigt der
Fahrweg steil bergan und erreicht nach 1 St. die eigentliche Thalsohle
bei Hop/ffarten (1090m; Whs.), auf schmaler Thalerweiterung am 1. Ufer
ier Schtrarzach (J)eferegger Ache) gelegen. [Von hier in 6-7 St. mit Führer
durch das Zwenetoald-Thal und über das Villgrattner Joch (2ö80m) ins Witi-
kellhal und über Autser- VitlgraUen nach Sillian (S. 308) \ von der .Inchhöhe
treffl. Aussicht auf Glockner, Venediger und die Ampezzaner Dolomiten.]
Das Thal verengt sich; r. St. Veit hoch über der Thalsohle; im Hinter-
grund erscheinen einzelne Spitzen der Bieserferner. 3 St. 8i. Leonhard
(kein Whs.) auf einem Schixtthügel an cder breitosten Stelle des Thals ;
ijzSt. weiter Bt. Jakob (1379m', *KröU) an der Blündung des Trojer Thals.
(Vebergämge: n. nach Prägraten über das Mullittthörl oder die Bachlente
(beide 7-8 St., m. F.) s. S. 336; mit ersterm lässt sich die Besteigung des
lAisörling verbinden (S. 333). — S.w. durch das Laj^thal und über das
Osieser Thörl (2194m) mit scliöner Aussicht nach (4 St.) Bt. Magdalena im
Gsieser Thal und (4 St.) WeUbtrg (S. 307).]
li|4 St. Erlshach (1541m; Stumpfer) ist das letzte Dorf des Thals, das
hier nach UW. umbiegt. Der Karrenweg führt an der Mündung (1.) des
Staller Thals ^ durch das der Weg über den Staller Sattel nach Antholz
führt (S. 307), weiter des Patsch- 7%a2«, in dessen Hintergrund der Hoch-
gall (S. 314) kurze Zeit sich zeigt, vorbei zur (2 St.) Alp Seebach (1877m) ;
w. Fleischbachspitze, ö. Todtenkor- und Panargenspitze. 'jz St. aufwärts
verzweigt sich das Thal; drs Hauptthal zieht als Sehwarzbachthal nach 1?.
fort. [Ueber das Schwarze Thörl ins Daher- und I'mbalthal s. S. 337;
ein andrer Vebergang führt über das Rödtjoch (Bothenmann- Seharte) w.
von der RödUpitze (S. 337) und den Rödt' Femer (Abstieg unangenehm)
nach Käsern im Prettau, 8. 316 ; beide beschwerlich und selten gemacht.]
Im n.w. Tlialzweig (Affenthal) folgt 20 Min. aufwärts die Jagdhaus
(richtiger JochhausyAlpe (2012m) mit zahlreichen Sennhütten und einer
Kapelle (Unterkunft in der Sternalpe, der ersten Hütte r.). Von hier über
das Klammljoeh nach (3 St.) St. Wolfgang im Beinthal s. 8. 316; über das
Merbjoch nach St. Valentin im Prettau s. 8. 316.
Oberhalb Hüben treten die Thalwände näher zusammen ; der
Fahrweg (von hier ab weniger gut) tritt auf das l. Ufer die Isel
und führt an Maitersberg vorbei , dann öffnet sich das Thal und in
schönem Thalkessel zeigt sich (2 St.)
30 Kil. Winditch-Matrei (973m ; *Zum Rautter bei Hamerl ;
Kinsp. nach Huben2, Lienz 6fl.), Hauptort des Iselthals, das weiter
aufwärts Virgenthal heisst, unweit seiner Yereinigung mit dem von
Norden herabziehenden Tauernthai. Der Ort (2600 E.) ist durch
mächtige, mehrere Fuss dicke Steindämme vor den Verheerungen
des östl. von der Bretterwand herabkommendeu Bürgerbacha ge-
332 Eo«U ß3. INNER-GSCHLÖSS.
iMllhal
sfihntzt. — VeSt. II. w, die regtaiirfrte BurE Wtiitensltin (Jetit
'Hfitel-Peiiaioti, recht gut n. für langem ÄufentLalt r.n empfehlen,
Z. »on 60 kr. <b, Pens. 2 D. ( auch Mineral- u. ». BMef).
FiHBEB: Ulrich Klaimiir vulgo Bggrr, Frani Älnunrer,
Anszng (IIB dem FOhrer-Tkrir (ISTd):
t'eber
Thörl
Pr&grslen (4 St.) ■ .
Kl
Desgl. znrKthnlpe im Krim-
du KiJs-UilKiei
lerth.1 {20 Sl., 2 T.ge) .
losch K^(l'Ii-5St.)
50
Ueber den Venedlger nach
Halrelfr Tanernhiu»
Sl,)
50
hnt«(16 9l.)
Ueber die Progerhtltte >nf
den Venediser und über
niuMillewiliciasi.)
du Hnbacbthil nuch Seu-
kirchen (17 Sl.) ....
Kach Heiligenbliit (11 St.1 .
Auf den ZunlE (1 8l.] . . .
Aiit den LasBrline durch das
tiiubttUe nach Pri-
>l«liUlh»H8Sl.|. . . .
n (19 Sl.)
AnfdesK^s-Mitr.ThörUaSt.}
sFieoK. Hubscher Spfti
ort«
g (IVi St.) mm Lutaiif«,. »
iire. mit kl._ Glorie« n
H. Aussicht auf den Luöriin
160
Auf das *EalcMiititfar TMü (S. 337). mit p
enedigec-, Glöckner- und Schohergruppe, 3 St.,
als noch l>|iSt. welter); sach als selbständige
•Ksttrakl«! (2T5Tm), Vit« 81. m. F., sehr 1<
Hier Thürl nach i|i St. r. ab übet die (l>Ii St.
nn Wege anm
_ -.>. weiter 2 »1.
limiUiim hinan über Fclf
onlKspitu (2166m), üeU.
iK, 4 St. m. F.; lohnende
iBneT-aaehUsa (6 St., Fuh
Ombai (11 Um) n
Weiler Siie <nr
l>|t St.) Landeggtägt (l%l3m) a
u (ISlSm; leidl. Unt.
zweigt 'Jt St. oberhalb 1. ab. U
bachs, im Hintergrand der V
und (l'l. St.) iKiur-OlMiH (ITDim;
3lBtrelerVicarIal«),ingr' ■ '
«ei«""
^ El^n- 1
d (Kriitallliopr) überract; i
n der lauem, in herrlich
ffldncr, Titm Langtht. .
nediger nach Windiaeh-Uatrel 8.
Krlmmler Thal 10 <\.; zum Velber
Rothi Snil (30«em). 3 St. m. f
später über Oerull; gnle Ansicht d>
•<jTo«a-Tenadliar (»nSm) (für
löm (Führer Fnmi ÄowHtiniw. T&fit Ofrw-
Rothe Sali 3 fl., Venediger 6 fl., über den Ve-
..... a ...^ j-rigraten 10, snr Karalpe im
2 Füh
irch Krbi
IseUhal. VIRGEN. 63. Route. 333
B. Abhängen hinan auf neu aneelegtem Zickzackwege, erat über Graahalden,
später eine Strecke über die Seitenmoränen des Schlattengletschers in
3 8t. Bur Prager HütU (c. 2660m \ VSTl neu gebaut und gut eingerichtet,
Uebernachten 60 kr., Tagesgebrauch 20 kr.). Von der Hütte anfangs müh-
sam über Felstrümmer und den untern steil abfallenden Theil des ScMatten-
gUUchert (zuweilen viele Spalten), weiter bequem über den sanft anstei-
genden Firn desselben gegen einen Felskamm, der deA Schlatten- vom
Viltragen-Gletscher scheidet; 1. um die Felsen herum; bald wird südl.
das Ruinerhorn (S. 334) sichtbar, dann vorn der sanft gewölbte Kamm des
Venedigers, dessen Spitze man, von links (von der SO.-Seite her) ansteigend,
in 3i|2-4 St. von der Prager Hätte erreicht. Aussicht s. S. 335. — Abstieg
nach Prägraten (vgl. S. 334) : über den Firn des Schlatengletschers zum
Sattel zwischen Hohem Aderl und Bainerhom; dann über das Rainer keex
zum Mullwitz-Aderl und über Felstrümmer und Geröll , das Kapunizköpjl
nach 1. umgehend, zur (2 St.) JohannsMUe im Dorferthal und nach (3 St.)
Prägraten. — Der steile Abstieg durch das WaUhom- Thal nach Prägrateu
direct, oder durchs Froseniit-Thal nach Gruben und Windisch-Matrei
nicht anzurathen. — Ins Unter- und Oher-Sultbaehihal ^ oder über das
Krimmler-Thörl nach Krimml s. S. 335.
Andere Uebergänge von Gschlöss : Ueber die Plenitz- Scharte oder
die Weissenegger (Hollersbach-) Seharte in das Hollersbach-Thal (S. 168) ;
die Besteigung der Saü-Spitte (s. oben) mit der letztem leicht zu ver-
binden. — Ueber das Unter- Sulzbachthörl ins Unter- Sulzhachthal ^ schwie-
»g (vgl. S. 169). — Vom Unter-Sulzbachthörl zum Zwischen- Sulzbachthörl
und ins Ober- Sulzbachthal nach Ifeukirchen (S. 168). — Nach Krimml wie bei
der Venediger-Besteigung (s. oben) von der Prager Hütte in 9-10 St., da-
von 5 über Eis (mit Venediger l»|2-2 St. mehr).
Von Windisch-Matrei nach HittersiU im Pinzgau 12 bis
13 St. (besser in 2 Tagen und den Ausflug ins Gschlöss damit verbinden).
Bi.s zum Matreier Tauernhaus s. oben (nur von hier bis jenseit der
Passhöhe Führer nöthig). Weiter durch ein ödes Thal (1. hübscher
Blick ins Gschlössthal und auf den Venedigerl bei zwei Schutzhäusern
vorbei steil hinan zum (3 St.) Yelber Tanem (2540m) ; Aussicht beschränkt.
Ueber ein kleines Schneefeld, dann steil hinab zum Nazsfeld mit zwei kl.
Seen (r. Mittersee, 1. Plattsee); 1. der Tauernkogl (2982m) und die dunkle
Freiwand. Weiter im Velber Thal (der Hintersee, 1303m, bleibt 1.) zum (3 St.)
Tauernhaus Scfiösswend oder Pinzgauer Tauernhaus (10T7m; Unterkunft,
Führer zu haben), ij« St. unterhalb mündet r. das Ammerthal (Ammerthäler
Oed); mehrfach über den Velber Bach nach (l^la St.) Mittersill (S. 168).
Von Windisch-Matrei ins Visgenthal. Bis Virgen (18/4 St.)
leidl. Fahrweg, von da bis Prägraten (2 St.) schlechter Karreuweg.
Von der Thalsohle sieht man nichts von der Eiswelt der Vene-
digergruppe ; diese erschliesst sich erst von der Johannshütte (s.
unten). Der Weg überschreitet den Tauernbach und führt am 1.
Ufer der Isel durch Wald sanft ansteigend über Mitteldorf nach
(I3/4 St.) Virgen (1190m; Bräuy, r. auf der Höhe Ruine Otaben-
stein, 1. der Lasörling.
Auf den ^Lasörling (3094m) 5-6 St., beschwerlich, aber sehr loh-
nend (Führer Anton Ausserhofer, 4 fl.). Von WöUzelach (s. unten) südl.
im Mullitzthal zur gleichnam. Alp {2^% St.), über ein Schuttkar um den
nach SO. auslaufenden Grat herum zum (l^ja St.) südl. Fuss des Gipfels,
den man in 1 St. beschwerlichen Steigens stets über Schutt- und Trümmer-
halden erreicht. Aussicht grossartig: n. Venedigergruppe, w. Bieser-
femer, ö. Glockner u. Schober, s. fern die Ampezzaner Kalkalpen. —
Mullitzthörl s. S. 336.
Der Karren weg nach Prägraten (2 St.) führt im Thalgruud
weiter am r. Ufer der Isel über WöUzelach. Lohnender der Fuss-
weg über (20 Min.) Ober-Mauern, dann stets hoch an der n. Thal-
seite, durch Wald hinab über (ÖO Min.) Woiwojach nach (^2 St.),
Prigratan (laOSm ; liaiat Sleiner's Whi. anteihalb der Kiir.he,
ordetitlich) , schöngalegeneG Dorf, gutes S tan dqu Urtier für Touren
in der Venedigergruppe.
Anf den BerftTkOEl iS>lt 8(.)
«hWlodlMh-MstreKiSt.)
•cb St. Jacob übet du Hnl-
litetUiilodeTdloBHUeiika
■
Krimmler Tbörl mr K»r-
»Ipe (11 Sl.i
Anf den Venediger und loriick
(11 St.)
Anf du (}ro>ae Happ (9 Sl.)
Auf den ToiMg (5 SM . !
dr CUr^aite tm Umbilttani
eher dai Vordere oder IIlo-
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(10 31.)
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n der Föbrer niebt si
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B«t«ri[*(l (mOm), 9i|t St. ID. Führer, sUdl. dnrcb du Sopttnili - Tlmt
n O St.) Snvfr Sil (aiSSml und nicht Bchwierig snm (1>I, Sl.) Gipfel i
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umgehend (du Zt
(S^SOm), einem
■ngelegt). Kun über du lUinerkee» (Vonichl wegen der Spelten) em-
por mm Fimgetlel zwischen Rohem Aärti <3fi01m) und flirtnentora
(MAim), wo mu r. über du obere S<H\aUnUtt nuh OMhldti hlneln-
n O'IrSSt.) Gipfel, e
ende Sehnsewuhten »
UelthaL. MAURERTHAL. 63. RouU. 335
scbwert, in manchen Jahren ganz unmöglich gemacht wird. Die »Aub-
flicht, der vom Glockner kaum nachstehend, umfaflst ö. Glockner- (der
Grosflglockner wie eine feine Nadel erscheinend) und Schobergruppe,
8üdl. die wilden Zacken der Dolomitalpen, w. Dreihermspitze, Rödtspitze,
Daberspitze, Rieserfernergruppe , fem am Horizont Adumello, Ortler,
Bemina, Oetzthaler-, Stubaier-, Zillerthaler-AIpen, n. Kitzbühler Gebirge
und die n. Kalkalpen bis zum Dachstein^ unmittelbar zu Füssen des Be-
schauers die gewaltigen Eisströme, die den Gipfel rings umlagern. — Ab-
stieg über das Sehlatteniees und den Kestelkopf nach Gsehlöss s. S. 383.
— In das Obersulzbachthal Abstieg beschwerlich; erst zwischen
Gross- und Klein- Venediger auf den Firn des Untersulzbach - Olettchen
(auf diesem ins Unterstdzbachihal nicht unbedenklich) ; dann w. über
das Zwischen- Sulthachthörl und den Oberntltbaeh-Oletscher zur Kürsinger
Hütte (S. 169; 12-13 St. von Prägraten, Führer 10 fl.). — Auch der Abstieg
zur Karalpe im Krimmler Thal lässt sich mit der Besteigung des Yenedigers
verbinden (s. unten).
UebergÄnoe von Pbagbaten :
Ueber das Obersul zbachthörl (2892m)ins Obersulzbach-
thal (bis zur Kürsingerhütte 8, bis Keukirchen 13 St., Führer 7 u. lOiJjfl.,
mit Seil gefahrlos) : bis zur Johannshütte wie oben (übernachten) ; weiter
über den sanft ansteigenden Dorfergletscher in 3 St. zum Ohersulzbachthörl ;
treffl. Aussicht über die l^ordseite des Venedigerstocks , 1. Sonntagskupf,
Schlieferspitz, r. Stierlauwnerwand und Keesschroffen. Hinab stellen-
weise steil über den Firn des Obersulzbach-Gletschers zur (2 St.) AWr-
ringerhütte und in weiteren 4-5 St. nach Neuhirdien (S. 168).
Ueber das Ohersulzbachthörl und Krimmlerthörl ins
Krimmler Achenthai gefahrlos (mit Führer und Seil), sehr lohnend,
bis zur Karalpe von der Johannshütte 7 St., von da nach Krimml 4-6 St.
Dieser Uebergang erspart den weiten Umweg über das Umbalthürl und
den Krimmler Tauem. Von der Johannshütte (übernachten) zum Oher-
sulzbachthörl s. oben. Weiter nicht r. zum Obersulzbachthal hinab,
sondern L über den vom Gr. Geiger und den Maurerkeesköpfen herab-
ziehenden Firn des Obersulzbach-Gletschers im Bogen gegen die Abhänge
des Sonntagskopfs auf die übergletscherte Einsattelung (2 St.) des Krimm-
ler ThOrls (28^m) ; steil hinab zwischen r. Sonntagskees , 1. dem wild
zerrissenen Krimmler Kees, zuletzt über die flache Zunge des letztern
und über die Moräne zur Karalpe (S. 170). — Durch das Maurerihal zum
Krimmler Thörl (nicht beschwerlich und kürzer) s. unten.
Maurerthal. Maurer- und Reggenthörl. Das ^Haurertlial,
das w. P&rallelthal des Dorfer Thals (s. oben), ist bisher wenig besucht,
doch sehr zu empfehlen. Im Iselthal bis zum letzten Hof Streden (1376nO)
1 St. oberhalb Prägraten; hier über den Maurerbach, dann r. thal-
einwärts; 5 Min. Maurer-Alp; über den Bach zur (10 Min.) Oariacher Alp ;
weiter am 1. Ufer allmählich empor. Sobald man die Waldgrenze über-
schritten hat, prachtvoller Circus von Schneegipfeln und Gletschern: w.
Malham- und Goubach-Spitze, dazwischen das Reggenthörl, n.w. Simony-
Spitze, n. Maurerkeesköpfe u. Gr. Geiger, ö. Gr. u. Kl. Happ. Dann an
einer Ochsnerhütte vorbei über Matten ansteigend in li|4 St. zur Zunge
des Simony- und Maurergletschers. Der Weg zum Maurerthörl (mit
Führer u. Seil gefahrlos) führt über den wenig steilen Rücken des letz-
teren, zuletzt über einen SOm hohen Felsabhang in 3 St. (von Streden in
41(2 St.) auf das Kaurerthftrl (2900m) zwischen dem östlichsten und dem
hintern Maurerkeeskopf \ Aussicht der vom Ohersulzbachthörl ähnlich.
Von hier erreicht man über die sanft geneigte Schneefläche des Oher-
suUhaehflms gefahrlos in 1 St. das Krimmler Thörl (s. oben). — Be-
steigung des Or. Oeiger (83ö2m) sowohl vom Maurer- als vom Dorfer-
Gletseher aus schwierig.
Zum Reggenthörl (3041m) vom Ende des Simony-Gletschers an dem
Gtehänge der Dellacher Kee^ecken (Felskt^mm zwischen Maurer- u. Si-
nony-Gletscher) auf den letztern , dann am 1. Rand des südl. Gletscher-
arms über zerklüftete Firnhänge theilweise steil auf den flachen Schnee-
sattel des Baggenthörls zwischen Malham- und tUdl. Ooubach- Spitze (von
336 Route 63. UMBALTHAL.
Sireden b^l-i St.); schüner Blick auf den Umbalgletacher. Hinab über
letzteren (sanft geneigt und wenig zerklüftet) in 3 St. zur Clara-Hütie
im Umbalthal (s. unten). Wer ins Prettau will, kann auch direct zum
Hintern ümbalthörl gelangen (vom Reggenthörl in 2 St., s. unten).
Ins Defereggenthal zwei Uebergänge von Prägraten, das Mullitt-
thörl oder die Bachlenke. Zum erstem (S-9 St. bis St. Jakob, Führer 5 fl.)
führt der Weg von (1 St.) Wöllzelach (S. 333) 8. im Mullitzihal hinan
bis zum (2ij« St.) Steinkar am Fuss des Lasörling (S. 333); hier 1. über den
Bach steil aufwärts zum (lijz St.)ltullitz- oder Frägratter Thörl (27i6m),
mit schönem Rückblick auf Venediger, r. Lasörling. Hinab ins Tegischthal
und r. nach (2^12-3 St.) St. Jakob (S. 331). — Lohnender der Uebergang
über die Bachlenke (gleichfalls 8-9 St., F. 5 fl.); von Pregratten thal-
aufwärts bis zur (lijs St.) Pöbellalpe (s. unten); oberhalb 1. über die Isel
und in dem schönen wasserfallreichen Orossbachthal hinan zur Untern
Alp; dann steiler Anstieg (1. bedeutender ^Wasserfall) zur Obern Alp und
über Gras- und Geröllhalden empor zur (3'|j St.) Jochhöhe (Trojer Thörl,
2700m); vorher prächtiger Bückblick auf Venediger und Dreiherrnspitze.
Hinab, zuerst r. ausbiegend (1. ein kl. See), ins oberste Trojer Thal
(gegenüber Panargenspitze) und an den steilen Grashängen der 1. Thal-
wand , bald auf besserm Fusspfad , zur Obern und Untern Trojer Alp
(18l7m); dann durch das hübsche enge Thal hinaus nach (3 St.) 8t. Jakob.
Dei Besuch des *Xrmbalthals oder obersten Iselthals ist sehr zu
empfehlen (3V2-^ St- ^oii Prägraten bis zur Clarahütte, Führer für
Geübte unnöthig). Der Thalweg führt am Bühl vorbei , bei den
Häusern von Hinterbühl über den Dorfer Bach (S. 334), zum (1 St.)
letzten Hof Streden (1375m) an der Mündung des Maurerthals
(8. 335 ; im Hintergrund die Maurerkeesköpfe). V2 St. weiter bei der
FöheU-Alp (1502m) überschreitet der Weg die Isel (1. der präch-
tige Fall des Grossbachs, s. oben) und führt am r. Ufer aufwärts,
nach 10 Min. an einem zweiten Wasserfall vorbei. Dann steiler
eine Thalstufe hinan (r, schöner Fall der Isel) durch Wald , nach
1 St. über den Bach und auf schmalem Pfad an den steilen Gras-
hängen des 1. Ufers entlang, an einer (V2 St.) Schäferhütte vorbei.
L. öffnet sich das Daberthal (s. unten) , im Hintergrund Todten-
kor- u. Panargenspitze mit ihrem Gletscher; vorn die Rödtspitze
mit dem Welitzkees (s. unten). Der Weg steigt noch etwas über
einen Felsriegel und senkt sich dann zur (8/4 St.) Clarahütte
(2103m), von Hrn. und Frau Edl. v. Ratzenbeck in Prag erbaut,
mit Baum (Heulager) für 10 Pers. (Uebemachten 50 kr., Benutzung
bei Tage 10 kr.). — Y2 St. weiter aufwärts (von der Hütte nicht
sichtbar) senkt sich der prächtige *Umbalgletscher ins Thal.
Ueber das Vordere Ümbalthörl nach Käsern im Prettau
(obersten Ahrenthal) 51/2-6 St., ziemlich beschwerlich, aber gefahrlos u.
höchst lohnend. Von der Hütte zum Umbal-Oletseher Vs St.; über die
Moräne, dann quer über den Gletscher (V8-V4 St.), nur anfangs etwas
steil; an der W.-Seite steil aufwärts über Geröll und Fells, zuletzt über
Schnee zum (1V2-2 St.) *Vordern Umbalthftrl (2963m) südl. von Agner(Eier)'
Kopf. Im Ansteigen stets prächtige Blicke auf das weite Fimmeer des
Umbalgletschers, Dreiherrnspitze, Simony-, Goubach- u. Malham-Spltzen ;
auf der Passhöhe erscheint im W. die lange Kette der Zillerthaler Fer-
ner. Steil hinab über Schnee u. Fels, weiter über Grasboden in das öde
WindtJtal (schöner Bückblick auf den Thalschluss mit der Rödtspitze und
dem Bödt-Gletscher); über den Bach, dann am 1. Ufer desselben hinaus
nach (2Vs St. von der Passhöhe) Käsern (S. 316). — Der Uebergang über
das Hintere Thörl (2828m) ist gleichfalls gefahrlos, bei guter Beschaffen-
heit des Gletschers nicht schwierig. Ueber den Umbalgletscher , dann
KALSER THÖRL. 64. Route. 337
zwischen den Schlaitner Keesßeeken und dem Agner-Kopf über einen Flrn-
hang zum Thörl. Abstieg anfangs steil; im Thal vereinigt sich der
Weg mit dem vom Vordem Thörl (s. oben).
Welitz- oder Bödtapitze (34»2m), m. Führer und Seil nicht gefährlich,
lohnend (4-5 St.)- Von der Clarahütte w. über den Bach und die stei-
len Grashänge im Zickzack hinan, das Ende des Welitzgletschers nach
links umgehend. Man betritt den Gletscher in seiner Firnregion, u. steigt
auf demselben ziemlich steil empor zu dem Kamme zwischen 1. Daher*
spitze (Hohe Säule, 3397m), r. Rödtspitze; dann r. auf diesem, die Scharte
umgehend^ über Felsen und Schnee zu dem breiten Felsgipfel der Bödt-
spitze. ^Aussicht vorzüglich , der vom Venediger wenig nachstehend. —
Abstieg nach Käsern di ect (über den RödtffleUcher ins R^dt- oder Wind-
thal) schwierig \ besser über die Rothenmann- Scharte (8. 331) ins Schwarz-
bachthal zur (4 St.) Jagdhavsalpe (S. 331).
Dreihermspitze (3499m) 5-6 St. m. Führer, beschwerlich, doch ge-
fahrlos. Erst über den untern fast ebenen Theil des Umbalgletschers
(l>ji St.), dann an den Gras- und Felshängen der Schlaitner Keesßeeken
(fl. oben) hinan zur obern Terrasse des Gletschers und über diese n.ö. unter-
halb der Altartehneid , zuletzt steil empor zu einer in s.o. Richtung vor-
tretenden Felskante und auf dieser (Vorsicht wegen der brüchigen Steine)
zu dem Firnplateau gleich unterhalb der Spitze, die man über einen
Firnkamm erreicht. Die Aussicht ist umfassend, doch n.ö. durch den
Venediger verdeckt.
Die Besteigung der Simonyspitze (3480m), der Uebergang über das
Reggenthörl'^iiH Maurerthal (s. oben) und die Besteigung der Malham-
spitze (3319m) sind vom Umbalgletschcr (Uebernachten in der Clara-
hütte) gleichfttlls ausführbar. — Durch das wilde Daher- oder Sulzhach-
thal (s. oben) führt ein schwieriger Uebergang über das Schwarze Thörl
(2941m) ins Schwarzbachthal und zur (6 St.) Jagdhausalp (S. 331).
64. Von Windisch-Matrei nach Kais n. Heiligenblut.
Der schönste Weg nach Kais führt von Windisch-Bfatrei über das
Malrei- Kaiser Thörl (s. unten; 4i|2-5 St., Führer entbehrlich). — Von
Lienz nach Kais (7 St.) Fahrstrasse bis Hüben (S. 331) , dann guter Fuss-
weg durch das Kaiser Thal (s. unten). — Von Uttendorf im Pinzgau nach
Kais über den Stübacher oder Kaiser Tauern 12-13 St. , lohnend (besser
in 2 Tagen mit Uebernachten in der Rudolfshütte, s. unten). — Von
Heiligenblut nach Kais über das Berger Thörl 7»|2 St., Führer rathsam (s.
unten).
Windiich ' Matrei s. S. 331. Man folgt oberhalb der Kirche
dem Htationenweg durch Lärchenwald im Zickzack hinan, bei der
Kapelle gerade fort, an einzelnen Häusern vorbei, mehrfach durch
Wald; 1. die Schlucht des Bur^er&ac/i«, oben die Bretterwände. Nach
1 St. kommt mau einer kleinen Kapelle vorbei (Richtung stets r.),
20 Min. weiter über einen Bach mit gutem Wasser; nach 1/2 St.
tritt man aus dem Walde und erreicht kurz darauf den neuen Saum-
weg, der in bequemen Zickzack Windungen , weiter oben im Wald
weit ausbiegend bergan führt. Nach lY4St. (3 St. vonW.-Matrei)
erreicht man die Höhe des **Kal8er Thörls (2205m), mit prächtiger
Aussicht auf Venediger-, Glockner- und Sohobergruppe (Hamerr«
Restauration, einfach, auch einige Betten).
Oestl. tief unten das Kaiser Thal, aus dem das Ködnitzthal gerade-
aus zum Bergerthörl und 1. zum Glockner, r. das Lessachthal zum Scho-
ber hinanzieht. L. die majestätische Pyramide des Grossglockner mit r.
Adlersruhe und Hohenwartkopf, 1. Glocknerwand (Hofmannsspitze),
Kramul, Romariswandkopf und Hohem Kasten ^ unterhalb der Adlersruhe
in der Einsattlung der Freiwand die Stüdlhütte am Rande des Teischnitz-
Baedkkek's Südbaiern. 18. Aufl. 22
Route 84. KALSER THURU
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nach Kais. KALS. 64. Route. 339
gletschera. R. vom Bergerihörl das Peischlagthörl , weiter gerade gegen
O. Böses Weib] und Wandscbuss -Wand , dann die schöne Schober-
ßruppe mit Glödis, Ganot und Hoch-Schober. Im W. übersieht man das
ganze Virgenthal bis zur Rödtspitze und den Malhamspitzen; 1. Lasör-
ling, im Vordergrund Zunig; r. im Hintergrunde des Frossnitzthals die
Venedigergruppe mit Klein-Venediger, Bainerhom , Kristall wand etc.
Vgl. das nebenstehende Panorama (nach J. Stüdl).
Der Weg hinab nach Kais (1 V2 St.) hält sich links, später durch
Wald ; auf halbem Weg eine kl. Kapelle. Auf der Thalsohle an-
gelangt, geradeaus durch Feld auf das untere (s.) Ende von Kais,
wo die Kirche hervorragt, zu ; der breite Weg führt 1. zuerst zum
Grossdorf, i/o St. um.
Von Hüben (S. 331) nach Kais (3 St.) guter Fussweg durch
das Kaiser Thal. Hinter dem Whs. r. durch Wiesen zum Steg über die
Isel, dann durch Wald, nach 20 Min. beim Handweiser 1. hinan nach
(•(« St.) Ober-Pei*ehlach (das Dorf bleibt links), wo der Weg ins Kalter
Thal einbiegt; weiter stets guter breiter Weg, wenig steigend, stellen-
weise dicht an dem Abgrund hin, in dem tief unten der Kaiser Bach
schäumt. Vor (^(2 St.) Staniska erscheint vorn der *Gro8s-Glockner mit der
Olocknerwand, dem Kndnitz- und Teischnitz-Kees, — ein prächtiges Bild.
Dns Th«l erweitert sich bei ('(4 St.) Haslach (ii37m ; Whs.) ; r. ein hüb-
scher Wasserfall. Weiterhin mehrfach über Beste verheerender Stein-
muren, die zuweilen den Weg vollständig zerstören. B. an der Mündung
des LesaehthaU (S. 341) der Weller Lesaeh^ weiter in breiterem Thal am
r. Ufer nochmals über d^'e Geschiebe einer Steinmure , die den Kaiser
Bach stets mehr zurückdrängt, nach (1 St.) KaU (s. unten).
Von IJttendorf (S. iß7) nach Kais durch das Btubaehthal führt
ein schöner, neuerdings durch die A.V. -Section Austria verbesserter
Ufcbergnng („Fischer-Weg", nach dem verdienten Hrn. E. Fischer v. Rösler-
stamm in Wien) über den KaUtr Tauem in 11 St. (Führer bis zur Tanern-
hnhe nuthig, 6 fl. , bis Kais 9 ü.'^ AI. Täubl u. Joh. RettenveiuUr in Utten-
dorf zu empfehlen). Karrenweg bis (3 St.) F«K«m(976m; Unterkunft
beim Vellerer Bauern). ^^ St. weiter die Brennhütte am Fnss der Tet^/ela-
mühle (24n6m) \ r. öffnet sich die Dorf er Oeä, im Hintergrund der Landtffff-
kopf (2905m). 1 St. aufwärts bei der ffop/bach-Alp (1442m) theilt sich
der Weg. Der eigentliche Tauemweg überschreitet die Ache ; am (1 St.)
Ende der Thalstufe , des Enzmffer Boden» , über den Abfluss des Orün-
see's, und an dessen w. Ufer, später am Abhang des SehtifbüheU (2443m) zur
(lijsSt.) Rudol/shiltte am Weisssee (2225m), von der A.V.-Sect. Austria erbaut
und vortrefflich eingerichtet (Matratzen etc. für 11 Fers.). Hier mündet der
zweite Weg, der von der Hopfbachnlp (s. oben) 1. ansteigend an der Wvr/-
und Hohenkamp-Alp, dann an der Westseite des Tauernmoos-See's (i962m)
vorbei den Schafbühel Östl. umgeht 0\t St. weiter). Vom Schafbühel
herrliche Aussicht auf den Oedenwinkelgletscher und dessen grosaartige
Umgebung, Hoher Kasten, Eiskögele, Johannisberg, Hohe Riffel; w. die
Granatkogelgruppe mit ßonnblick, Raberkopfu. Granatspitze. — Von der
Rudolfshütte über das Kapruner-Thörl ins Ke^runer Thal s. 8. 167; über
die obere Oedemoinkelscharte zur Patterze s. S. 346. — Die Oranaispitze
(2082m) ist von der Rudolfnhütte über dts Sonnbliek-Kees und die Oranat-
scharte (zwischen Oranatsp. u. RaberkopO in 3 St. ohne besondre Schwie-
rigkeit zu ersteigen (lohnende Aussicht) ; Abstieg event. über den Granat-
scharten-Femer ins LandeggUial nach Wind.-Matrei oder Gschlöss (S. 332).
Von der Rudolfshütte steigt der Weg über Fels und ein kleines
Schneefeld zum (1 St.) Btnhacher oder Kalaer Tauem (2ö06m); Aussicht be-
schränkt. Hinab steil über Geröll zum (lij« St.) Dorfer See (1920m) und
am 1. Ufer des Kaiser Bachs über die Abflüsse des Laperwite- und Frus-
nitx-Oletsehers durch das Dorf er Thal^ mit schönen Matten und über 50
Sennhütten. Am Ende des Thalbodens (ls|4 St.) bildet der Bach eine
Klamm; der Weg steigt 1. auf Steintreppen an der Stxegenwand empor,
oben schöner Rückblick , vorn das Kaiser Thal und die Schobergruppe ;
dann hinab nach (1 St.) KaU,
22*
340 Route 64.
Skll (132imJ i'Vm
1. Neub»
n Qloc'
Von Wind.-MatTti
LO „Olocknerbuch" Verteiclinisi der von Kais Buieefiihrton
ILuchtourBB 1 Obbkwikth, einfach, wird gelolil), in breitem Thalbeoken
t'reundlioh gelegenes Dorf, gutes Standi^uftrlier für Wanderungen in
der Glocknergruppe. Uaa bei Hüben ins Jseltbal mündende Kalier
Thal heisst oberhalb Kais Dorftr Thal (s. oben*).
FfiHKEK: MIehael, Thotm,!, Rtiperl Dnd tttir Oivder, Joh. Greßir,
.....:.. „...,..- ..■ ...... --.„„^ e. Jinr,t,oiir^ PtUi- VMirbtrg',-'.
min «Ich Dill kuhrer meldet. Ist
vom O rüder- Wti.
n FUlire]
Kati. Omaag.
zmnLsilerl
Ebenan oder
IlliaibeihFube über daa Ber-
ger Thurl
KKhUelligeDblut über die Fi-
1 verpflegen und »i
.id »tunde 1 kr.). 'Iuum:p .u,
.■TKhatiuiden) 4 11. 'X), halber Tag S Jl
Die Bealeigung dea xenHiclHkiwr (37STii» ist von Kalt aua kUner
und kiillls« ala von Ilejligenblut (». 346), doch nur geübten Berntei-
fem •nmrgtben (bi< lur »lüdlhiitte 4 Ht. , von da >ut Ijpilie S 8t. ; tüT
einen Tourialen 2 Pübrer notbig, 2 Pen. 3 Fübrer). Der Wi« fUlirt u.
im SBdoiUaial hinan tum (1 31.) Onxltr, dem obenten Hof; über den
Küdnitabach,dann vom Wege rum BergerTböii <a. unten) 1. ab durclia Kiid-
ailithal inr ('i, 8t.) JürgenhaiU (tOfiSm). |>|< Bl.) LiftntrhaiU (3273m> und
ir. die £<HVi Wand nnd das Kstniatm} am AbhaiiE der n-tinamd 1. hinan
inr (tifi St.) «ISdMIIlIc auf der KoniluAurfa <3800m), von dem verdien-
ten Alponforscher Hm. J. StudI in Prag erbaut und gut eingerichtet
wel<
>lier Thärl h'
nnd Kodnlti(lel)
n Grat, i
die Spitze des Groasglockner ; n.ü. Kädniligletscher u. Adleraruhe, w. daa
TeischnttEthal (steifer Absturz) mit Telschnlli- u. Grauem Keea, run
Kramul, Gamsapitieu. Zollspltae dberrant. Von hier kann man cur iwei
Wegen <urD Orosaglockner gelangen. Der s(l> XaUir ÖloctamMi, führt
vnn der StüdlbUlle n. über Geröll hinan lum Qrat, dann diesen Ubai-
st^lgend quer über den Ködtii^lilHhtr, mletit atell hinan mr (3 St.)
tMch Heiligenblut. BEIKtER THÖRL. 64. Route. 341
Felsen in 3f4-H(2 ^^' 'J® nnch der BeschMflTenheit de* 8c1ineeA) »uf den Klein-
glockner (3T64in); dieser ist vom Grossglockner durch eine cn. 10m lange
und 0.8 -0,6m breite Scharte (rechts zur Pasterzc, linka zum Ködnitz-
gletscher al^fallend, beide mehrere tausend Fuss tief) getrennt, deren Ueber-
.•^chreitung, früher nur durchaus Schwindelfreien möglich, neuerdings
durch ein von den Kaiser Führern angebrnchtes Drahtseil erleichtert ist-,
dieselbe ändert sich von Jahr zu Jahr, so fand Verf. 1868 eine c. Im hohe
Brustwehr vor, die den directen Blick zur Pasterze hinunter ganz ver-
hinderte. Von der Scharte über Felsen kletternd (an den schwierigsten
Stellen sind Eisenstifte angebracht) und über Eis zum (^ji-^z St. vom
Kleinglockner) Gipfel des (rrossglockner.
Der neue Kaiser OlocknertBtg ( y^Stüdlweg^ ^ nur schwindelfreien kräf-
tigen Ber«;steigem anzurathen ; feste wollene Fausthandschuhe zweck-
mässig) führt über den Felsgrat zwischen Teischnitz- u. Ködnitzgletscher,
dessen Begehung durch auf Kosten des Hrn. Stüdl von den Kaiser Führern
angebrachte Eisenpflöcke mit Drahtseilen ermöglicht ist, von der Stüdl-
hütte in 3 St. (unter günstigen Verhältnissen) direct zum Gipfel des
Grossglockner, mit Vermeidung des Kleinglockner und der Scharte (bei
Neuschnee wird der alte Glocknerweg eingeschlagen; wer auf dem Stüdl-
weg wieder absteigen will, lässt Bergstock u. Steigeisen beim Beginn der
steileren Felspartien zurück). — Die äusserst grossartige und umfnssende
**Anssicht (Panorama in der Stüdlhütte) erstreckt sich w. bis zum
Bhätikon u. Silvretta, s.w. Bernina u. Adamello, s. bis zum adriat. Heer
(als heller Streifen zuweilen sichtbar) ; s.o. Triglav, ö. Kleine Karpathen,
n.ö. das mährisch-böhmi.'tche Gebirge, n. die bairische Ebene bis gegen
Regensburg hin. — Zurück nach Heiligenblut oder Kais in ca. 6 St.
Abstieg über Adlersruhe und Hohenwartscharte nach Heiligenblut s. S.
346; auf dem Hofmannsweg zur Pasterze (nur bei günstigen Schnee-
verhältni.ssen) s. S. 346.
*RomariBwandkopf (3547m), 6-7 St. Von der Stüdlhütte zum obcrn
TcigchHÜzkees^ das man in grossem Bojren gegen die Glocknerwand über-
schreitet; dann nördl. vom Kramul (3252ni) über einen Sattel auf den
Firn des Frusnitzgletschers und ohne grosse Schwierigkeit zum Gipfel. Die
Aussieht steht der vom Grossglockner wenig nach. Den Abstieg kann
man über das Laperwitz-Kees , den Hohen Kasten und Äfedchkopf zur äm-
dol/shäUe (S. 339) nehmen.
Hoehtchober (324Bm) , 7-8 St. , durch daa Lesttditfial zur Lesacfier Alp
(Uebemachten) und über den Ralfgletscher -^ beschwerlich aber lohnend
«vgl. S. 330). — *Rottenkogel i^lblm), 4 St., Abstieg nach W.-Matrei
2'l2 St.; s. S. 232.
Von Kals nach Hkilioknblut führt der lohnendste Weg über
das Berger Thörl (in Heiligenblut Kaiser Thörl genannt, 2649m) in
71/2 St. (Führer 4 fl."). Anfangs leidl. Saumpfad fs. oben Weg zur
Stüdlhütte) zum (i St.) Groder; 1/4 St. oberhalb über den Ködnitz-
bach und r. steil hinan zur (21/2 St.) breiten Einsattelung des
Thörls, mit lohnender Aussicht (s. Schober, s.w. Deferegger Berge,
ö. Brenukogl, Spielmann etc.). Beim Hinabsteigen öffnet sich bald
der Blick 1. auf Leiterkees , Adlersruhe und Glöckner. Der Weg
führt steil hinab ins Leiterthnl (n. Schwerteck u. Leiterköpfe), über
den Bach zur (IY2 St.) Leiterhütte (S. 346), dann über den Katzen-
steig, die Trog-Alp und den Gössnitzhach fS. 346) nach (272 St.)
Heiligenblut. — Ein anderer Uebergang über das PeiscMag-ThÖrl
(2480m), s. vom Berger Thörl, ist weniger lohnend.
Wer d\e * Franz- Josephs- Höhe (8.341) besuchen will, erspart einen
Tag, wenn er vom Leiterthal ans über die Marxwiesen um den Vordem
Leiterkopf herum direct zur Elisabethruhe geht (vgl. S. 346). — Von Kais
nach Ferleiten (S. 162) über die Elisabethrnhe und Pfandlscharte 13-14 St.
(Führer 8 fl,).
342
65. Von Lienz nach Heiligenblnt.
Vergl. auch Karte S. 148.
Von Südek, vom Pusierthal aus, führt der nächste und bequemste
Weg von Lienz (oder DÖUaeh) über Winklem nach Heiligenblut (Einsp.
von Lienz nach Heiligenblut 1()-12, von Dölsach 10 ü.). Bis Winklern
(2i|3 St.) schlechter Weg, besser zu Fuss (Gepäckträger IW«, von Liens
2>|2 fl.) oder zu Pferde (» fl.) ; von da Fahrweg durchs Möllthal bis (5 St.)
Heiligenblut (Einspänner 4 fl. 60, bis DöUach 3 fl.). — Von Sachsenburg
(S. 311) nach Winklem (55 Kil.) Botenfahrpost tägl. H'ja U. Vm. in 11 St.
(wenig angenehm). — Von Norden her führt der lohnendste Weg nach
Heiligenblut durch das Fuseherthal über die *PfandUcharte oder über das
FiMcherthörl und den Heiligenbluter Tauern (S. 163) j über letztem durch die
Rauris s. 8. 160. — Von Oastein geht man entweder über die Stanz (S. 161)
nach Biteheben, hinab nach Wörih und durch den Ravriser Seittnmnkel
gleichfalls zum Htiligefd>luter Tauem (vgl. S. 160); oder (lohnender, aber be-
schwerlich, nur geübten Berggängem anzurathen) aus dem Nassfeld zum
Rauriser Ooldbergwerk y dann entweder über die Kleine Zirknitz oder die
Tramerecharte nach Döllach, oder über die Goldzecheeharte u. die FUi$» direct
nach Heiligenblut (vgl. 8. 346). — Von Gastein über den Mallnitzer Tauem
ins Möllthal und nach Heiligenblut s. S. 159. — Aus dem Kc^pruner Thal führt
ein schwieriger Oletscherpass über das RijffWior zur Pasterze (S. 345);
ebenso aus dem Stuhachthal über die Obere Oedenmnkeltcharte (S. 346). —
Von Kais nach Heiligenblut über das Berger oder Peischlag-Thörl s. S. 341.
Von Litn% bis (lY2St., Eisenbahn in 10 Min.) Stat. iJöUach s.
S. 310; das Dorf C726m; ♦Putzenbaoher's Gasth.) liegt 20 Min. n.
vom Bahnhof ; in der Kirche eln*Altarbild (h. Familie) vonDefreg-
ger. Ein Fussweg führt gleich hinter dem Whs. , die Windungen
des schlechten Karrenwegs abschneidend, streckenweise ziemlich
steil zur (1 1/4 St.) Hohe des Iselsbergi (lUlm), mit prächtigem
Blick auf Lienz, das Drauthal und die Zacken des Rauch- u.
SpitzkofeU (S. 310). (L. mündet hier der directe Fussweg von
Lienz über Vehantj 2 St. bis zur Höhe.) Y2 St. weiter das * Whs,
zur Wacht ; dann über die kämtner Grenze (von hier guter Fahr-
weg), an einem kleinen Schwefelbad vorbei hinab nach {^/^ St.)
Winklem (958m ; •v. Aichenegg's Whs. ; *Po8t)j am Bergabbang
hoch über dem Möllthal gelegen.
[Das MöUthal mündet bei Stat. Sachsenburg (S. 311) ins
Pusterthal. Eine Fahrstrasse (Post bis Winklern tagl. in 11 St., s.
oben) führt thalaufwärts , bei Möllbrücken über die MöU , weiter
über Mühldorf, Kolbnitz, Stallhofen am Fuss der Burg Falkenstein,
nach (21 Kil.) Ober -VellftCh (686m; Fürst Liechtenstein; Post),
an der Mündung des MallnitZ' Thals (über den Mallnitzer Tauem
nach Gastein s. S. 160). Weiter über Söbriach (r. Burg Kroppen-
stein, S. 160) und Flattach nach (1^2 St-) Ausser-Fragant (Whs.)
(über das Schober- Thhrl nach DöUach 7 St. , lohnend, s. S. 160);
dann über Stall (Räsinger's Whs.), Rangersdorf und Lainach nach
(55 Kil.) WinkUrn (s. oben). Der directe Fussweg von Stall nach
Mörtschach (s. unten) ist nicht viel näher als der Fahrweg.]
Die Strasse führt hinab ins Thal und überschreitet die Moll.
Bei (IV2 St.) Mörtschach (963m) mündet r. das AstetUhal, weiter
bei (I/.2 St.) Stampfen 1. das besuchenswerthe Wangenittthal.
1 St. DöUaoh (1028m ; *Ortner), durch Erschöpfung der früheren
344 Route 65. FRANZ-JOSEPHS-HÖHE. Ausflüge von
Wut erst durch den Besuch der Franz-Josbphs-Höhe ; selbst die
Schweiz hat wenige Stellen von gleicher Grossartigkeit aufzu weisen .
Outer Reitweg (3 St. zur Elisabethruhe, von da 1 St. zur Franz-
Josephshohe, zurück im Ganzen 3 St.V, Führer unnöthig. Gleich
hinter Heiligenblut 1. abwärts, nach 10 Min. über die MöU, bei der
(15 Min.) kleinen Kapelle, wo der "Weg zum lieiterthal (S. 346) 1.
abzweigt, wieder aufs 1. Ufer, bei den (5 Min.) Häusern von Winkel
(1438m) über den Outihalbach. Nun 1 St. lang scharf bergan ;
gegenüber an der Bergwand der Kesselfall, theilweise durch Tannen
verdeckt; tief unten stürzt die Moll, der Abfluss der Pasterze, zwi-
schen Felsen hinab. Auf der Höhe , da wo der Weg r. abbiegt,
schöner Rückblick auf das MöUthal; östl. der Fleissgletscher,
hinter dem das Goldbergwerk (S. 346) liegt. Einige Schritte
weiter öffnet sich der erste Blick auf den Absturz des Pasterzen-
gletschers. Nun eine Zeit lang eben hin , theilweise durch Wald
bis zu der (IV2 St. von Heiligenblut) 1872 neu aufgebauten
Bricctusftape^^« (1612m), dem schönen *Z/cii«r6acÄ/«W gerade gegen-
über; dabei eine frische Quelle. Nun wieder bergan ; nach 40 Min.
führt der Weg über in Felsen gehauene Stufen, die Ochsenplatten oder
auch böse Platte genannt ; gleich darauf erster Blick auf den Glock-
ner. Dann steil im Zickzack einen Felssattel hinan ; oben auf dem
(72 St.) Brettboden (2077m) gabelt sich der Weg (geradeaus der
kürzere Fusspfad um eine Felsecke herum , r. hinauf der Reitweg,
beide treffen nach Y4 St wieder zusammen), u. führt durch Matten
zum (20 Min.) Glocknerhaus auf der Elisabethruhe (2127m), von
der Sect. Klagenfurt erbaut und 1876 eröffnet (*Ga8th., 20 Betten
kl72fl')» ^** treffl. Blick auf die Pasterze und den Glockner.
Zur Franz- Josephs-Höhe gebraucht man von hier noch 1 St.
Der Weg führt durch Wiesen über den Pfandlschartenbach (S. 164)
zur (1/4 St.) Waünerhütte (2115m) ; oberhalb derselben r. am Bach
aufwärts , nach 5 Min. bei einer Quelle 1. bergan, um die Ecke der
Freiwand herum, hoch über dem in prächtigen blaugrünen Eis-
brüchen abstürzenden Gletscher, zur **Fra]UE- JoiepliB-Hölie
(2329m), einem mit Bänken versehenen Ruheplatz am trümmer-
bedeckten Abhang der Freiwand, mit vollem Ueberblick des mächti-
gen Pasterzen - Gletschers , des zweitgrössten der deutschen Alpen
(10,200m lang, bei der Hofmannshütte 1214m, im obern Fimbeokeu
4900m breit), besonders schön gegen die weisse Pyramide des
Johannisbergs hin, der erst hier sichtbar wird. Geradeaus fast senk-
recht aufragend der Grossglockner mit seinen beiden Spitzen, 1.
davon Adlersruhe, Burgwartscharte, Hohen wartkopf , Kellersberg,
Schwerteck und die drei Leiterköpfe ; r. vom Glockner die zackige
Glocknerwand (Hofmannsspitze), Romariswandkopf, Schneewinkel-
kopf, Untere Oedenwinkelscharte, Johannisberg, Obere Oedenwinkel-
scharte und Hohe Riffl ; die drei Felsköpfe im obersten Pasterzen -
boden sind der Vordere, Mittlere und Hintere oder Hohe Burgstall,
'n einem Ohloritsehieferblock auf der Franz- Josephs-Höhe ist 1871
Heiligenblut. JOHANNISBERG. 6*5. Route. 345
eine durch eine rothe Eisen thür verdeckte Marmortafel mit Inschrift
zur Erinner ang an den tüchtigen Alpeuforscher Carl Hof mann aus
München eingelassen (1870 bei Sedan gefallen).
Um den Pasterzengletscher selbst zu betreten (Führer rathsam)
geht man Yon der Franz-Josephs-Höhe r. hinunter auf den Gletscher
und über denselben fast eben fort zur (1 St.) Hofmannshütte
(2438m) in der Gamsgrube, einer Mulde am Fuss des Fuscherkar-
kopfs. Die Hütte, auf Kosten des Erzh. Johann gebaut (daher
früher Johannshütte') , jedoch seit langer Zeit ganz verfallen und
unbewohnbar, wurde 1870 durch die Herren Hof mann aus München
(s. oben) und Stüdl aus Prag hergestellt und 1877 neu eingerichtet
(Uebemachten 50 kr. , A. V. -Mitglieder 25 kr. ; Schlüssel in Heiligen-
blut, auf der Elisabethruhe, in Kais, Fusch, Ferleiten und Kaprun).
Aasflüge von der Ho f m anns-Hütte (aämmtlich nur für geübte
Bergsteiger mit tüchtigen Führern). Auf den Fuseharkarkopf (332im),
von der Hofmannflhütte durch die Gnmsgrube und über den s.w. herab
ziehenden, anfnngs steilen Qrat in 4 St. ; vorzüglicher Ueberblick der
Olocknergruppe. — Die Besteigung von der Ostseite über den Freitoand-
gleUchtr und den Sattel zwischen Freiwand und Fuscherkarkopf weniger
vnzurnthen.
Auf den Mittleren Bärenkopf (3366m) anfangs den Weg zur Bockkar-
schnrte (S. 165) über den vom Breitkopf (3i43m) herabkommenden Zufluss
des obersten Pasterzenkeesbodens; weiter die Bockkarscharte r. la.ssend zum
(3 St.) EiiwandbiUiel (3190m) und über den Firngrat zum (1 St.) Mittleren
{(IrosseH) Bärenkopf (33(i()m). Man kann die Wanderung bis zum (1 St.)
Hintern oder Hohen Bärenkopf (3405m) ausdehnen; Abstieg nach Ferleiten
über den Hochgrubergletscher schwierig. — Auf den Oroeaen oder Hohen
Bar^stall (2966m) von der Hofmannshütte über den obersten Pasterzenkees-
boden in 2 St. ; guter Ueberblick der Pasterze. Man kann auch letztere
Tour mit der vorigen verbinden und vom Burgstnll direct zum Kiswand-
bühel und Groasen Bärenkopf gehen.
OroMes Wieabachhom (3577m), 6-7 St. Veber die Bockkarscharte
(8. 165) aufs Bockkarkees, dann 1. hinan zum Sattel zwischen J/f^</erem und
Hohem Bärenkopf (s. oben) und letztem nach 1. umgehend über den Firn-
kamm an der Olockerin (3420m) und dem Bratschenkopf (3416m) vorbei
/.nr Wielinger Seharte (S. 167); zuletzt steil zum schneebedeckten Gipfel,
mit äusserst grossartiger Aussicht. Abstieg zur Kaindl- und Rainer-Hütte
s. S. 167.
Johaimiaberc (3475 m), 4-5 St., 2 Führer ä Vj-t fl. erforderlich. Man
überschreitet von der Hofmannshütte den obern Pasterzenkeesboden, um-
geht auf der 1?0.-Seite der Olocktierwand (3730m) den Absturz des
obersten Pasterzenbodens und gelangt über weite Firnfelder, zuletzt
ziemlich steil über den nach O. herabziehenden Firngrat zur Spitze, die
nach W. in ungeheuren Wänden ins Stubacbtbal zum Oedenwinkelkees
abstürzt. Die Lage des Johannisbergs gestattet einen unvergleichlichen
Einblick in die grossartige Gletscherwelt, aus deren Mitte er emporragt.
Sehaeewinkdkopf (3533m) , 4-5 St. Bis zum obersten Pasterzenkees-
boden s. oben (Weg zum Johannisberg) ; dnnn in weitem Bogen, die untere
Oedenwinkelscharte (S. 346) r. lassend, zur Einsattelung zwischen Eis-
kögele (34d9m) und Schnee winkelkopf und über den Firnkamm zur Spitze.
Abstieg nach Kais über den Laperwitz-Oletscher , 6 St. , ohne erhebliche
Schwierigkeit.
lieber die Futeherkarscharte oder die Bockkar icharte nach Ferleiten
8. S. 165.
Ueber das Rifflthor nach Kaprun (11 St. bis zur Rainerbütte)
beschwerlich. Bis zum Rifflthor (3090m), der Scharte zwischen Hoher
Riffl (3340m) und Vorderm Bärenkopf (3253m) gefahrlos ; hinab über den
Karlingergletscher., oberhalb des Gletscberbruchs fich r. halten (Vorsicht
rathsam wegen der zwar nicht sehr zahlreichen, aber desto grösseren, oft
346 Route 65. GROSSGLOOKNER.
die ganze Breite de.«; Gletschers durchsetzenden Spalten), zum Moo&erhoden
und der Rainerhiltte (S. 166).
Ueber die Obere Oedenwinkelscharte ins Stabachthal
(9 St. bis zur Budolfshütte) , gleichfalls beschwerlich. Bis zur Mitte des
obersten Pasterzenbodens den Weg zum Rififlthor (s. oben), dann Unks
zur Scharte (3287m) zwischen Hoher Riffl und Johannisherg. Hinab steil
und schwierig zum Oedenteinkelkees und der RudoJ/ahiitte (S. 339). — IMe
Unter« Oedenwinkelscharte (3191m) zwischen Johannisberg und Eiskögele,
1869 von Hofmann und Stüdl vom Stubachthal her genommen, wurde
1876 zuerst abwärts überschritten (sehr schwierig).
Von der Pasterze nach Kais (6-7 St., m. F.) geht man entweder
bei der Hofmannshütte quer über den oberen Pasterzenboden und an der
r. Seite hinab; oder vom Glocknerhaus über den untern Pasterzenboden
zwischen dem Absturz und der Zunge des Gletschers (gefahrlos), dann 1.
hinan um den Abhang des vordersten Leiterkopfs herum über die steilen
Hänge der Marxwiesen ins Leiterthal ^ wo man am Ende des KaUenste'gs
den Wpg zum Berger Thörl erreicht (vergl. S. 341). (Ueber die Stocker-
scharte zwischen Vorderm und Mittl. Leiterkopf sehr steil, nicht rathsam.)
Besteigung des ^Grosi^lockner (3797m) schwierig, doch in den letzten
Jahren sowohl von Heiligenblut als von Kais (S. 340) ans häufig gemacht;
2 Tage, nur von geübten Bergsteigern mit 2 Führern (3 für 2 Reisende)
zu unternehmen, deren jeder in Heiligenblut 10, in Kais 7iJ2 fl. kostet. —
Die erste Besteigung wurde 1799 von Graf Salm, Fürstbischof von Qurk, mit
29 Führern , nachdem vorher 5 Jahre hindurch ausgekundschaftet worden
war, ausgeführt, 1855 die erste Besteigung von Kais (S. 340) aus.
Zwei Wege sind möglich, entweder über die Fasterze (Hof-
mannsweg), oder über das Leiterkees. Vorzuziehen der er-
stere*, ^on der Hofmannshütte (übernachten) quer über den Pasterzen-
gletscher und auf dem sogen, äussern Oloeknerkar- oder Hofmannstoeg über
den äussern Olocknerkargletscher zur (3*|2 St.) Adlersruhe (s. unten)-, bei
günstigem Schneestand (bis Mitte August meist) ohne erhebliche Schwie-
rigkeit, doch nur für geübte sichere Steiger.
Der zweite (ältere und früher ausschliesslich benutzte) Glocknerweg
über das Leiterkees und die Hohenwartscharte führt zuerst an der MöU
aufwärts bis zu der S. 344 genannten kleinen Kapelle (25 Min.), dann 1.
ab über den Gössnitzbach und bergan zur {*\\ St.) Trogalp '^ hinab ins
Leiterthaly jenseit der («Ji St.) Brücke über den Leiterbach am 1. Ufer an
steilen Abhängen hinan (Kaizensteig^ Weg neuerdings verbessert^, unten
20-80m tief der Leiterbach, zur (1 St.) Leiterhütte (2250m), einer dürf-
tigen Sennhütte (Alpenkost, Nachtlager auf Heu). Aufbruch von hier um
Mitternacht, mit Laterne. Die ersten 2 Stunden zur Salmshöhe (2677m)
leidlicher Weg (die Scharte links jenseit des Thals ist das Peischlag-Thörl,
S. 341), dann über das Leiterkees mühsam zur (2 St.) Hohenwartscharte
(3188m) und der (>|4 St.) Adlersruhe (3463m), wo der Weg mit dem alten
Kaiser Glocknerwcg zusammentrifft. Von hier bis zur Spitze (l>{7-2 St.)
8. S. 340. — Abstieg nach Heiligenblut oder Kais (S. 340) in ca. 6 St.
Von Heiligenblut nach dem Rauriser Goldbergwerk
(und Gastein) über die Fleiss. Besteigung des Hohenaar.
Interessante Gletscherfahrt, aber wegen des jenseitigen Abstieges nur mit
ganz zuverlässigem Führer. 1 St. ö. von Heiligenblut theilt sich das bei
Pockhorn (S. 343) ins Möllthal mündende Fleissthal in n. Grosse und ö.
Kleine Fleiss. In letzterer aufwärts steigend erreicht man an einem ver-
lassenen Pochwerk vorbei in 2if2-3 St. den Zirmer-See (2499m), ein
kleines Wasser «im Fuss des Ooldzechgletschers ; weiter über den G-letscher,
anfangs auf einem alten Saumpfad, zur (l^ji St. vom See) Passhöhe der
Ooldsechacharte (2810m) zwischen nördl. Hohenaar und südl. Sonnblick.
[Von hier zum Gipfel des Hohenaar (3258m) bequem in 1^(4 St. •, sehr löh-
nende Aussicht.] Von der Scharte hinab zum Goldbergwerk grosse Vor-
sicht erforderlich ; zum Kolben (S. 161, gute Unterkunft) gebraucht man
von der Passhöhe 4>|2-5 St. Von hier nach Taxenbach im Pinzgau s.
8. 160^ über die Rifflscharte oder die Boc^artscharte nach Oastein 9. 8. 159.
STEIERMARK, KÄRNTEN, KRAIN,
KÜSTENLAND.
66, Von Wien nach Graz.
211 Kil. Oesterr. Sldbahn, Eilzug in ö^ja St. (12 fl. 90 oder 9 fl.
eOkr.), gewöhnlicher Zug in 8-9 8t. (10 fl. 80, 8 fl. 10 oder 5 fl. 40 kr.).
Aussichten meist links.
Für einen flüchtigen Blick genügt die Fahrt nach MilrzzuKhlag und
zurück (1 Tag : im Sommer öfter Vergnügungszüge, Retourbillets 11. Cl. 7,
III. Cü. ö fl.). Weit lohnender aber ist es, die Tour auf drei Tage auszu-
dehnen : Am 1. Eisenbahn bis Stat. Semmeringnt Sonnentpendstein besteigen,
Abends nach Märzzvsehlag ; 2. über Neuberg nach Mürzsteg^ Spaziergang
zum Todten Weiby Abends nach Neubtrg zurück ; 3. Einspänner zum Nazs-
bauer, über den Nosskamp und Nattwuld zur Singerin (Mittag); Nach-
mittags durch das Höllenthal nach Reichenau und Paperback; Abends mit
Schnellzug nach Wien zurück.
Die Bahn liegt ziemlich hoch , so dass der Blick ö. die weite
Ebene bis zum Leithagebiige umfasst, w. die unabsehbare Häuser-
menge der Stadt , zahllose Landhäuser und saubere volkreiche Ort-
schaften, am Fuss und Abhang des schönen, in seinen wechselnden
Formen sehr malerischen Gebirges. Der Zug berührt 1. den Matz-
leinsdorfer und den protestantischen Friedhof. Weiter 1. auf der
Höhe des Wiener Berges eine goth. Denksäule, die nach den Stand-
bildern des h. Crispinus und Crispinianus Spinuskreuz, jetzt -Spin-
nerin am Kreuz heisst, 1542 errichtet. Bis Stat. Meidling dehnt
sich fortwährend die Stadt aus. Jenseit der Allee von Schönbrunn
nach Laxenburg r. die OLoriette. Folgt Stat. Äcteendor/" mit kaiserl.
Schloss; weiter Stat. Atzgeradorf, Lieeing, Perehtholdsdorf. Bei
Stat. Brunn r. am Gebirge verschiedene Burgen, darüber der Husa-
rentempel. Von (15 Kil.) Stat. Mödling, ansehnlicher Ort am Ein-
gang der romant. Brühl , führt eine Zweigbahn 1. nach dem kai-
serl. Lustschloss Laxenburg mit schönem Park. Folgt Stat. Gun-
tramsdorf, dann das weinberühmte Oumpoldskirchen. Zwischen
hier und Baden ein kleiner Tunnel (^jBusserUTunnel") , Inschrift:
reeta sequi.
26 Kil. Baden (212m; *mtel Munsch; Stadt Wien; Hirnck;
Orüner Baum; *Schu>ar%er Adler ; Lowe), berühmter Badeort , war
schon den Römern bekannt (Tkermae Pannonicae), Die Haupt-
quelle (Römerquelle oder Ursprung) entspringt in dem schattigen
Park am Fuss des Galvarienberges in einer Höhle , wo das heisse
Wasser In armdickem Strahl aus 6in tiefem Kessel emporsprudelt.
348 Route 66. NEUSTADT. Von Wien
Bester Ueberblick der inmitten hübscher Landhäuser reizend ge-
legenen Stadt von der Moritzruh , einem Pavillon auf der vorderen
Kuppe des Calvarienberges (20 Min. vom Curgarten), zum Anden-
ken an Moritz Saphir (f 1858) so genannt. Schönster Spaziergang
in dem von der Schwechat durchströmten *Helenenthal zur (Y4 St.)
Weilburg , Sohloss des Erzh. Albrecht, weiter zum (1 St.) ürthel-
Hein und den (^2 St.) Krainerhütten] auf den Höhen r. und 1. die
Ruinen Rauhenstein, Rauheneck und Scharfeneck.
Bei der Weiterfahrt erblickt man die letztgenannten Burgen auf
den Höhen zur Rechten der Bahn ; die Aussicht 1. auf die wieite
mit Dörfern übersäete Ebene ist vom Leithagebirge begrenzt. Bei
(30 KU.) VÖBlan (246m; *H6tel Back; Schweizerhof wächst der
beste Oesterreicher Wein, besonders oberhalb der Kirche von Gain-
fam (Oberkirchner oder irrig Merkensteiner genannt). Das lange
niedrige Gebäude vor Vöslau ist Weinkeller. Der grosse Teich im
grafl. Fries'schen Park , durch eine Heilquelle gespeist, hat stets
19** R., ein grosses und ein kleines Wasserbecken zum Schwimmen,
in einem Wasserfall (mitDouchen) ablaufend, auch Wannenbäder,
viel besucht.
AusÜnj; nach (li|2 St.) ^Kerkenstein (4ö5in)^ mit Burgruine, SchloHfl u.
AuftsichtvStiiurm im Park. Beim Förster *Wirthsch. , guter rother Vös-
lauer, zur Noth ^Nachtquartier für 2 Pers. — Von hier auf das Eiserne
Thor (831m), mit polir lohnender Aussicht, in 2 St.
Bei (34 Kil.) Leobersdorf (20 Min. ö. Schönau mit schönem
Park) zeigt sich r. der kahle Schneeberg (S. 292).
Zweigbahn (in S«/« St., für 1 fl. 82, 1 fl. 37, 99 kr.) nach (38 Kil )
OutenstetH. Die Bahn führt durch das freundl. Thal der Piesting\, Stat.
tSteinabrückl, Wöllersdor/y Piesiing^ Ober-ISestiiig (in der l^ähe s. die Ruine
Ktarhemberg, einst Sitz Friedrichs des Streitbaren), Waldegg, üed , Per-
nitz u. (38 Kil.) Gutenstein (482m', JBär), hübsch gelegener Markt-, schöne
Aussichten von der in Trümmern liegenden alten Burg, sowie von vielen
Punkten im gräfl. Hoyo8''schen Park und vom Mariahilfberge. Ein Fahr-
weg führt von hier durch d:i8 Klosterthal über die Gscheid (785m) zum
(3'|2 St.) Höhbaner (von hier zum Alpenhnus auf dem Kuh sehn eeberg 2 St.,
v<r). S. 35L) und zur (1 St.) Singerin am obern Ende des Höllenihals (S. 360).
40 Kil. Felixdorf. Bei Theresienfeld (von Maria Theresia 1763
für invalide Offiziere gegründet, jedem ein Haus) grosse Maisfelder.
48 Kil. Nenitadt oder Wten0ri«cA-iVeu«t(idt (284m; ^iVmA ; Kreuz;
Hotel Seiser, in der Stadt ; Stadler s Gasthaus in der Nähe des Bahu>
hofs ; DohnaVs Restauration), gewöhnlich „die Neustadt^' genannt,
die „allezeit getreue", Geburtsort Kaiser Maximilians I., nach dem
Brand von 1834 , der nur 14 Häuser verschonte , eine ganz neue
Stadt (20,000 Einw.), ist auch als FabriksUdt von Bedeutung.
Die Pfarrkirche mit zwei hohen spitzen Thürmen , Schiff spät-
roman. aus dem 13. Jahrb., Chor u. Querschiff goth. vom J. 1455,
enthält 12 gute bemalte Apostelstatuen in der Art des Veit Stoss,
eine treifl. Statue des h. Sebastian aus dem 16. Jahrb. und viele
interessante Relief-Grabsteine , darunter das Denkmal mit Hoch-
Relief-Büste des Cardinais Khlesl (f 1630) , eines Wiener Bäoker-
sohns , Kanzler der Universität Wien und unter Kaiser Matthias
fiAÄÄ Gfaz. GLOÖGNIT^. ßß. Route. 349
Minister. An der siidl. Aussenseite des Thurnis der Grabstein der
Ungar. Rebellen Graf P. Zrinyi und F. Frangipani, die 1671 im
Hofe des ehem. Zeughauses (jetzt Bräuhaus} enthauptet wurden,
mit lat. Inschrift.
An der Ostseite der Stadt die alte herzogl. Burg der ßaben-
berger, 1192 erbaut, 1457 von Kaiser Friedrich III. umgestaltet.
Im Hof über der Einfahrt das Standbild Kaiser Friedrichs III. vom
J. 1453 und dessen Wappentafel mit 89 Wappen (viele fabelhaft) ;
auch sein Wahlspruch : A. £. I. 0. U. (,,Austria erit in orbe ul-
tima'' oder „Austriae est imperare orbi universo'O i^^ mehrfach an
den Mauern angebracht. Seit 1752 ist hier die Militär- Academie
(400 Zöglinge), von Maria Theresia gestiftet; im Garten das 4m h.
Standbild der Kai$erin , die Stiftungsurkunde in der Rechten, von
Gasser. Im Kaiser- und Prüfungs - Saal Bildnisse der Gründerin,
so wie mancher Zöglinge, die später berühmt geworden sind. In
der Burgkirche ruht unter dem Hochaltar Kaiser Maximilian I. (vgl.
S. 172).
In der Neuklosterkirche (Cisterzienser-Ordens), ebenfalls an der
Ostseite der Stadt, hinter dem Hochaltar ein Denkmal der Ge-
mahlin Friedrichs III., Eleonore von Portugal (f 1467), neben
demselben ein 1447 geschnitzter Flügelalter.
Im Rathhaus -wild ein 0,6m hoher silberner Prachtbecher , als
Denkmal der Aussöhnung zwischen Friedrich III. von Oesterreich
und Matthias Corvhius von Ungarn , ferner dessen Reitzeug, Bild-
niss u. a. gezeigt.
Von Neustadt nach Oedenburg (32 KU.) Eisenbahn in 1>|2 St.
für 1 fl. 62, 1 a. 22, 86 kr. Von Stat. Mattersdorf (ungar. Nagy-Marton) loh-
nender Ausflug (l*f4 St.) nach dem wohlerhaltenen Fürstl. Esterhazy'schen
Scbloss ^Forehtenstein^ auf steilem Kalkfels (379m) weithin sichtbar, daa
Innere reich an Familienbildnissen, erbeuteten Waffen etc. (Gastellan
öü kr.). — *U St. weiter auf dem Kamm des Berges die *RotaliencapeUe^
Wallfahrtskirche, 1695 erbaut, mit weiter Bundsicht. Neben dem
Schloss *Whs.
OedonbuzY (König von Ungarn; Rose; Hirsch) ^ das Sopronium der
Römer (ungar. Soprony), ist eine stille österr, Ackerstadt (18,000 Einw.) ;
bedeutende Viehmärkte. 2i|2 St. ö. der salzige Neusiedler See^ 24 St. im
Umfang, vor einigen Jahren fast ganz ausgetrocknet, doch jetzt wieder
mit Wasser gefüllt; am Westrande, 4 St. n. von Oedenburg, das weinbe-
rühmte Städtchen Rust.
Jenseit Neustadt r. der Schneeberg, vom Scheitel bis fast zum
Fuss sichtbar, 1. das Leithagebirge. Grosse Maisfelder, dann
Föhrenwald. Am Gebirge 1. in der Feme das Fürstl. Liechten-
stein'sche Schloss *Seben8tein mit Waffensammlung nnd schöner
Aussicht. 57Kil. 8t. Egyden; 63Kil. iVeunfc*rcfcen(368m; Hirsch),
Fabrikort mit Baumwollspinnereien. Hübsche wechselnde Land-
schaft. Bei (67 Kil.) Temitz überschreitet die Bahn äien Simingbach
(durch das Siruingthal nach Buchberg s. S. 351). Folgt Stat.
Pottschach mit Fabrikgebäuden, dann (75 Kil.) Ologgnitx (435m ;
*Kaffthaus; *Alpenhorn; * Adler; RÖssi), am Fuss des Sem-
mering. Schon vor Gloggnitz sieht man 1. auf der Höhe Burg War-
350 Kuute 66. J^EICHENAU. Von Wien
ienatein. Das vielfensterige 8ehlo88 Gloggnitz auf dem Hügel, bis
1803 Beiiedictiiier- Abtei, wird von veTschiedeiieu Behörden benutzt.
Hier beginnt die 1853 vollendete *8e]iim6ringba]in , die erste
unter den grossen Gebirgsbahnen des Gontinents (6^/^ Meilen kos-
teten 15 Mill. 11.), an steilen Felswänden angelegt, durch 15 Tun-
nels und über eben so viele Brücken , unter stetem Wechsel gross-
artiger landschaftlicher Bilder (1. sitzen). Die Locomotive fährt
langsamer, die Bahn beginnt zu steigen. Sehloss Gloggnitz stellt
sich stattlich dar ; im Thal die grfine Schwanau^ mit der grossen
k.k. Papierfabrik SehUglmühl, Links der dreigipfelige Sonnen"
wendstein, im w. Hintergrund die Raxalp (S. 351). Die Bahn um-
zieht in weitem Bogen die n. Bergwand u. erreicht (82 Kil.) Payer^
back (461m ; Mader; *Bahnhofs-Restaur., auch zum Uebeniachten).
Von Psyerbnch sehr lohnender *Au8f lug nach Reichen an und
in das Höllentlial. Fahrweg (Omnibus am Bahnhof) unter dem Eisen-
bahn-Viaduct hindurch nach (^js St.) Beichenau (576m-, ^Fischer;
*Hdtel Waissnix im Thalhof über Beichenau, hübsch gelegen, nicht billig),
neuerdings sehr beliebter Sommerfrischort der Wiener, mit vielen neuen
VilleUf Logirhäusem, Kaltwasserheilanstalt etc., in sehr geschützter Lage.,
in schönem grünen von der ScJmartau durchflossenen Tüal (von hier auf
den Schneeberg s. unten). Der Fahrweg führt weiter an der Mündung
des PreinthaU (S. 851) vorbei nach (40 Min.) Hirtchvang^ mit grossen
Eisenwerken \ gleich oberhalb treten die Felswände, 1. von der Raxalp^ r.
vom Schneeberg auslaufend, dicht zusammen; das ^Höllenthal beginnt.
Die Strasse überschreitet mehrfach die Schwarzau ; (*4 St.) Kaiserbruun^
einige Häuser mit einem Whs. (in der Nähe das grosse Wasserschloss
der neuen Wiener Wasserleitung, zu der der Kaiserbrunnen^ eine starke
Quelle trefflichen Trinkwassers, vereint mit der Stixensteinquelle das
Wasser liefert). Ein steiler Pfad führt von hier auf den Schneeberg
(s. unten; S^js St. bis zum Baumgartner). Die nun folgende Strecke des
Thals ist besonders malerisch. Nach V« 3^* ^eigt 1. ein Wegweiser in das
„Grosse HöHenthaV^ einen eirunden tiefen Kessel, von den fast senkrechten
Felswänden der Baxalp rings umschlossen, einem gewaltigen in den Felsen
gehauenen Theater nicht unähnlich (es genügt vom Wegweiser etwa
10 Min. weit hineinzugehen ; häufig Gemsen zu sehen, die hier gehegt
werden). — 20 Min. weiter am Wege ein kl. Whs. ; die Thajwände werden
niedriger und bald ist das (40 Min.) Wh<. zur Singerin (576m) erreicht,
31 14 St. von Reichenau, an der Mündung des Natsthals in das Schwarzau-
thal. Das letztere wendet sich hier nach N. und theilt sich 20 Min. auf-
vf'ixiA abermals; durch das r. ansteigende Vois-Thal führt der Fahrweg
zum (*|4 St.) Höhbauer (auf den Schneeberg s. unten) und weiter über die
O scheid und durchs Klosterthal nach (4 St.) Qutenstein (S. 348).
Die meisten Reisenden kehren von der Singerin oder schon vom
Grossen Ilöllenthal nach Reichenau zurück. Eine höchst lohnende Aus-
dehnung der Tour Ist nachstehende: Durch das Nassthal zum Reitkof
(Whs.) und (1 St.) Oberhof (Engleitner), einer Ende des vor. Jahrh. hier
angesiedelten Colonie Protestant. Holzknechte: weiter über Nasstoald zur
Xassklomm und auf den (3 St.) Nasskamp (1182m), einen Sattel zwischen
Raxalp und Schneealp (Besteigung der letztern s. S. 351); hinab zum
Nassbauer und über AUenberg n-)cii (2 St.) Kapellen (S. Sd4) nn der Straaae
von (l^js St.) Mürzzuschlag nach Mariatell (vgl. R. 67).
Der Bchneeberg {Klostericappen 2075m, Kaiferstein 206im) wird in der
Regel von Reichenau, von Buchberg oder vom Höhbauer erstiegen (Fuhrer
rathsam, von Reichenau hin und zurück 3, mit Vobemachten 4 fl.). Von
Reichenau resp. dem Thalhof führt der Weg steil hinan durch die Eng^
eine wilde Schlucht, weiter durch eine Holzriese zum Lakenboden, und, das
Hocholpl 1. lassend, zum (3'|a St.) Baumgartner- Haus (iSSOm ; *Whs., Bett 1,
Pens. 3 fl.) am Fuss des Waxriegels (i884ui), wo r. der Weg von Buch-
nach Graz. KAXALP. 66. Route. 351
berg heraufkommt (». unten); dnnn über den Lucluboden und Odaenboden
'AVLT (2 8t.) Spitze (unterhalb derselben das vom österr. Tourietenclub er-
baute Sehn eeberff haus y eine massive Unterkunftshüttc). Die sehr ausge-
dehnte Aussicht erstreckt sich w. bis zum Dachstein. — Bequemer ist die
Besteigung von Buchberg (Doppler), 3 St. n.w. von Stit Ternitt (S. 349;
Fahrweg durch das reisende Siming-Thal^ an der Ruine Siixenttein vor-
bei; Einsp. 4-5 fl.); von hier zu Fuss am (2i|2 St.) Kalten Wasser (iiSim)^
einer guten Trinkquelle, vorbei zum (1 St.) Baumgartner (8. oben).
Führer von Buchberg über den Schneeberg zur Singerin und durchs
Höllenthal nach Payerbach (12-13 St.) 5 fl. — Vom Böhbauer (S. 348)
führt ein ziemlich steiler Pfad, anfangs durch Wald, in 2 St. zu dem dem
Höhhauer - Wirth gehörigen Alpenhaus (1525m) auf dem Kuhsehneeberg
(Nachtlager); dnnn üher das serklüftete Plateau an Sennhütten (Inneren
und Atusseren Jlütten) vorbei zum (2i/8 St.) Kaiserstein.
Die Besteigung der Baxalp, eines weit :iu5gedehnten Plateaus mit
zahlreichen Sennhütten, ist namentlich für den Botaniker interessant
(Führer 3 fl., mit Uebernachten 4 fl.). Die höch.<:te Spitze ist die Heu-
knppe (2008m), an der S.W.-Selte; das gegen das Höllenthal sich vor-
streckende Massiv, mit dem Jacobskogel (iToöm) als Oipfel, heisst die
Orünsehachtr Alp. Anstieg am besten von Prein (öGOm; Whs.), 2 St. s.w.
von Reichenau in dem bei Hirsehwang (S. 350) sich öffnenden Prein-
thal (von Payerbach in die Prein gehen auch regelmässige Stell wagen für
60 kr.); zunächst ö. ruf dem Fahrweg weiter zum Oscheidl (1074m), Was-
serscheide zwischen Schwarzau und Mürz und Grenze gegen Steiermark
(der Weg führt hinab durch den Raxgraben nach Kapellen^ 2 St.); hier
r. den neuerdings sehr verbesserten und zum Theil neu angelegten
Sehlangenweg hinan durch eine Felsschlucht auf das Plateau zum (2 St.)
Kai'l-Ludwigshaus (zweistöckiges gut eingerichtetes Vnterkunftshaus, vom
üstr. Touristenclub erbaut und 1876 eröffnet; im Sommer Wirthsch.) und
zum (1 St.) Gipfel (s. oben) mit herrlicher Aussicht.
Die Sclmeealp wird meist von Neuberg (S. 354) bestiegen, am besten
durch den ^ji St. ö. ins Mürzthal mündenden Lichtenbachgraben ; bequemer
Anstieg zu den (4 St.) ScJmeeulphiitten (dürftige Unterkunft) und zum
(1 St.) Gipfel (Windberg, 1893m;, mit prächtiger Aussicht auf Hoch-
schwab, Oetscher, Schneeberg, Raxalp etc. Auch vom Nasskump (s. oben)
ist die Besteigung ohne Beschwer (über den Ameisenbühl zum Gipfel
in 4 St.).
Gleich nach der Ausfahrt von Stat Payerbach überschreitet die
Bahn auf grossartigem !^m 1., 29in h. Yiaduet in 13 Bogen das
Reichenauer Thal und führt in starker Steigung (1 : 40^ an der
südl. Thalwand aufwärts. Die kaiserl. Papierfabrik wird unten
wieder sichtbar, bereits tief im Thal, im w. Hintergrund stets die
Raxalp. Durch zwei kleine Tunnels; 1. weiter Blick über die
Ebene; unten, i70m tiefer, Gloggnitz.
Nun um den OoUehakogl, durch zwei Tunnels nach Stat.
Klamm (687m), fürstl. Liechtenstein'sohes Sohloss, auf einer Fels-
nadel, halb zerstört, einst der Schlüssel der Steiermark. Tief unten
die alte Semmeringstrasse, einige Fabriken und die weissen in einer
Schlucht gelegenen Häuser von Schottwien. Schloss Klamm stellt
sich nochmals stattlich als Felsenbuig dar, wenn man nach der
Durchfahrt des nächsten Tunnels zurückschaut ; weiter hübscher
Blick in das tief eingeschnittene Thal mit seinen Felswänden und
Zacken. Der Zug fährt durch die lange mit verschiedenen Tages-
Öffnungen und Bogenstellungen und einer Felsenbrücke vers^ene
Gallerie an der Wemteltelwand^ und erreicht Stat. BreHenatein
(775m). Wieder -zwei Tunnels; dann auf 184m l. , 46m h.
352 BouU 66. SEMMERING. Von Wien
Viaduct, dem höchsten der ganzen Strecke, über die Kalte Rinne ;
die Bahn steigt in groser Curve (hübscher Rückblick y im Hinter-
grund die Raxalp) und erreicht den letzten grössern Viaduct (161m
lang, 28m h.) über den Untern Adlitzgraben.
Nachdem nochmals 3 Tunnels durchfahren sind, (103 KU.) Stat.
Semmering (879m ; *0bermayer^8 Gasthaus zum Semmering-Bauer),
vonGioggnitz 1^4 bis 1^/481. Fahrens. Rechts an der Felswand ein
Denkmal zu Ehren des Erbauers der Bahn Karl von Ohega. In der
Nähe , an der Landstrasse 20 Min. von der Station , auf der alten
Semmering - Höhe (974m), ist das *Wh8. zum Erzherzog Johann,
dahinter ein Denkmal zu Ehren Kaiser Carls VI. , des ersten Er-
bauers dieser Strasse , „aditus ad maris Adriatici littora'^, sagt die
Inschrift.
Der Sonnenwendstein (1523m), der nächste s.o. Nachbar des Semme-
ring, 2 St. Steigens vom Wbs. (Führer 2 fl., entbehrlich), bietet eine
weite, schöne und ebenso malerische Bundsicht, der von der Bosalie
(S. 349) ähnlich, »her viel ausgedehnter, namentlich nach Steiermark
hin, im Vordergrund tief unten die Klamm und Schottwien und die
ganze Semmeringbahn. Oben wachsen Alpenrosen. — Ein neuer Fuas-
steig führt vom Gipfel n. hinab nach (1 8t.J Maria-Schutt (759m ^ ^Jürg'A
Whs.), besuchter Wallfahrtsort in reizender Lage^ von hier auf der alten
Seqtmeringstrasse über Schottwien nach (2 St.) Ologgnite (s. oben).
Zur Vermeidung der noch 104m höheren Steigung ist der Sem-
mering, Grenze zwischen Oesterreich und Steiermark, mittelst eines
1384m langpn Tunnels (3 Min. Durchfahrt) durchbohrt, in dessen
Mitte die Bahn ihren Höhepunkt (881m) erreicht. Dann starke
Senkung der Bahn , von Steinhaus ab hoch an der Nordseite des
hübschen Fröschnitzthals , mittelst langer Dämme und tiefer Ein-
schnitte, nach (110 Kil.) Spital (774m; Oberdorfer).
Lohnender Ausflug von hier auf das Btvhleok (1778m), über die Ho/-
alpe in 31(2 St., mit weiter Aussicht (oben Unterkunftshaus, aber feucht
und nicht zu empfehlen).
117 Kil. Maniiuolilag (669m; *Bräuhau8i *Elephant; *Post;
* Hirsch ; *Bahnhofs-Re8taur.\ altes Städtchen, ander Mürz freund-
lich gelegen. — Yon hier nach Marianell s. R. 67.
Die Bahn folgt der Mürz in einem anmuthigen fichtenbe-
wachsenen, durch Hammerwerke belebten Thal. Bei (124 Kil.)
Langenwang 1. auf der Höhe Ruine Hohenwang, r« an der Bahn das
gleichnam. neue Schloss. 128 KU. Krieglach ; 133 Kil. Mitterdorf,
mit grosser Gewehrfabrik. R. an der Mündung des Veitschthals das
vierthürmige Schloss Püchl, weiter bei Wartberg Ruine Lichtenegg,
Die Bahn umzieht den Wartberg- Kogel in grossem Bogen (zweimal
über die Mürz) und erreicht (140 Kil.) Stat. Kindberg mit dem
stattlichen Schloss Oberkindberg, Sitz des Grafen Inzaghi. 147 KU.
Mareiri, Bei (1Ö4 Kil.) Kapfenberg, au der Mündung des ThörUhals
(S. 358), 1. hoch oben die malerische Ruine Oberkap fenberg , dem
Grafen Stubenberg gehörig (unten an der Bahn ein neueres Schloss) ;
in der Nähe (10 Min.) in geschützter Lage Bad Steinerhof (Kur-
haus; Villa Pessiak), von Brustkranken besucht. Bei Brück in der
Nähe des Bahnhofs das alte Schloss Lnndskron,
nach Qrax. BRÜCK. 66. Rouie. 353
Sehr lohnend von Hixniis die Besteigung des KofUantMh (1732») \
am r. Ufer de« Mixnitebachs über die Sehwageratp zur (4*[2 St.) Teiehalp
(l^achtlager, besser im Jägerhaus daneben) ; von hier in 2 St. ohne Be-
schwer auf den Qipfel mit treffl. Aussicht auf die steir. Alpen und reicher
Flor». Abstieg n. nach (ii)4 St.) Schüsserlbrunn und durch die Breitenau
nach (2^1« St.) Pern^gg (s. unten) ; oder von der Teichalp durch den Tur-
nauer Orabeia nach (3 St.) Frohnleiten (s. unten). — Von Pernegg auf das
Ktmileld (1622m) gleichfalls lohnend ^ entweder durch die BrHtenau und
den FeisUrgraben in 4 St., oder über Oabraun in 3 St., wenig beschwer-
lich. Abstieg n. nach (li|2 St.) Frauenberg ( Maria-Rehhogel)^ von da
entweder nach (1»|4 St.) Kapfenberg (S. 352) oder nach (1»|4 St.) Brück.
158 Kit. Brack (484m ; ^Bemauer^ am Bahnhof; Lamm ; Adler),
Stadt am Einfluss der Mürz in die ilfur, mit der alten landesfürstl.
Burg mit roman. Bogengängen. Von der Anhöhe hinter dem Bahnhof
bester Ueberhlick über Stadt und Umgehung. — Nach St. Michael
8. R. 75 ; nach Mariazell s. R. 67.
Die Bahn tritt in das enge Thal der Mur (r. die lange Eisen-
gitterhrücke der Bahn nach Leoben, S. 388^; der wasserreiche
Fluss füllt an manchen Stellen die ganze Thalsohle, zu beiden
Seiten steile bewaldete Abhänge. Bei (168 Kil.) Pemegg (*Linde)
ein grosses neues Schloss des Hm. v. Bock ; weiter bei (171 Kil.")
Idixnitz (*Schartner's Whs.), am Fuss des RotheUteins , eine grosse
Tropfsteinhöhle, Drachenhohle oä^&r Kugellucken genannt, angeblich
1 St. lang, 474m über dem Dorf (lohnender Ausflug in die Barcn-
schütz mit prächtigem Wasserfall, IY2 St.).
183 Kil. Stat. FrohnUUen, derOrt mit Hammerwerken und Kalt-
wasserheilanstalt gegenüber am r. Ufer; r. an der Bahn Schloss
Pfannberg , Eigenthum des Fürsten Lobkowitz, 1. auf einem Berg-
kegel die Trümmer der gleichnam. Burg. Am r. Ufer auf einem
FeUen Ruine RahensUm'^ das Thal verbieitert sich auf kurzer
Strecke , dann treten zu beiden Seiten die Bergwände dicht an den
Fluss und bilden ein enges Defll^, das die Bahn an der Badelwand
mittelst einer 400m langen Gallerie von 35 Bogen durchbricht, oben
darüber die Landstrasse. Bei Stat. Peggau 1. der Schockel (S. 374);
gegenüber an der Mündung des üebelbache das Städtchen Feiatritz
mit Hüttenwerken (in der Nähe Blei- und Kup feigruben).
Die Bahn überschreitet die Mur und bleibt nun bis Graz am
T. Ufer. Bei Stat. Klein - Stübing ein hübsches neues Schloss;
weiter zwischen Felswand und Fluss nach Stat. Oratvtein (Fischer-
wirth). Das Thal öffnet sich ; bei Stat. Judendorf r. auf einer An-
höhe die Wallfahrtskirche Maria- Strcasengel , hiibscher goth. Bau
mit durchbrochenem Thurm (1355). Die Bahn umzieht eine An-
höhe , an deren Fuss die von (jhrazeni ylel besuchte Ruine QMiing,
Eigenthum des (jfrafen Attems , und tritt in einen weiten frucht-
baren Thalkessel , in dem sich 1. der isolirte Gbazer Schlossberg err
hebt, um dessen Fuss die Hauptstadt der Steiermark sich schmiegt.
211 Kil. Graz s. 8. 370.
Basdbkes's Südbaiern. ^8. Aufl. 23
354
67. Von Wien nachMariazell undBrnck an der Mar.
Von Wien nach Mürzzuschlag Eisenbahn, Eilzug in 4 8t. Von Mürz-
znschlag nach Mariazeil (60 KU.) Post tägl. iO^/t U. Vm. in S«/« St. (4 fl.
60 kr.) ', Zwei SP. in 6 St., 16 (hin und zurück 26) fl. ; von Mürzzuschlag bis
MürzAteg in 2 St., 6 fl. Einsp. i|s weniger. Dem Kutscher vorher sagen,
dass man in l^euberg (s. unten) i|2 St. halten will, um die Kirche zu sehen.
— Zwischen Brück und Mariazell (64 Kil.) das ganze Jahr hindurch Bo-
TENFAHBPOST in lOifz St., der Platz ö fl.
Eisenbahnfalirt bis Mürzzuschlag s. B. 66. Von hiei gute
Fahrstiasse dem Lauf dei Mürz entgegen durch ein waldiges Ge-
birgsthal, an mehreren Eisenhämmern vorbei nach (1 1/2 St.) ^a-
pelUn (Hirsch) (von hier über den Naaskamp zur Singerin s.S. 350 ;
über die Gscheidt nach Beichenau S. 351), und (13 Kil.) Keubergr
(726m ; * Weisshapptt) , Hauptort des Thals , Sitz des Oberberg-
amts, am Fuss der Schneealp (1893m), die von hier bestiegen wer-
den kann (vgl. S. 351). Die schöne goth. Ciaterzienserkirche, Hal-
lenkirche mit 14 schlanken achteckigen Pfeilern und grossem
Kadfenster, wurde 1471 geweiht. In dem wohlerhaltenen Kreuz-
gange die Bildnisse aller Aebte , dann der Eingang in eine zier-
liche Gruftkirche , in der fünf Särge , Markgraf Otto mit seinen
Gemahlinnen Elisabeth und Anna und seinen beiden Söhnen.
Angrenzend sehr ansehnliche Klostergebäude. Das Stift , Gister-
zienser-Ordens , hob Kaiser Joseph II. 1782 auf. In der Nähe
grosse k. k. Hüttenwerke (über 1000 Arbeiter).
Von Neubeig an wird das Thal engerund schöner, zur Seite
stets die klare rasche Mürz. Die Strasse führt wenig steigend über
Krampen nach (26 Kil.) Munsteg (762m ; *Po8tj hübsch gelegenes
Dorf (s.w. der lange Kücken der Hohen VeiUchalp, 1973m). Das
Thal theilt sich hier; die Fahrstrasse führt in dem w. ansteigenden
Dobrain-Thal über das Niederalpl (1217m), mit schönem Blick auf
Veitschalp und Hochschwab, nach (45 Kil.) Wegacheid, einem
15 Kil. südl. von Mariazeil an der Strasse nach Brück gelegenen
Dorf (S. 357).
Lohnender als diese Fahrstrasse ist die Wanderung (ohne Führer,
überall guter gebahnter "Weg) von Mürzsteg nördl. der Mürz ent-
gegen über den sogen. (1 St.J Scheiterboden, Bis hierher Fahrweg,
stets durch den Wald. Dann auf dem Fussweg am linken Ufer
des Lachs durch enge wilde Gebirgsschluchten, zwischen den Fels-
wänden der Schneealp auf der einen , und des Seekopfs und der
Proleswand auf der andern Seite. Die Schlucht wird zuletzt, nach
lY28^undiger Wanderung, so eng, dass der Fluss sie ganz ausfüllt,
und der Weg nur über hölzerne , auf eisernen Stangen am Felsen
hangende Brücken fortgesetzt wird. Mitten in dieser Felswildniss,
neben einer eisernen Hängebrücke über den Fluss, stürzt sich ein
üach oben aus einer Grotte in die Tiefe hinab, und bildet einen an
sich unbedeutenden Wasserfall, zum Todien Weifr genannt (831m)»
nach einer vor Jahren hier tbdt gefundenen Aelplerin. Eine An-
zahl steiler, neuerdings hergestellter Holztreppen führt, an einer
MABIAZELL. 67. Rouie. 355
Einsiedelei voibei, zu dem FeUenmund, dei das Wassei gleichsam
aasspeit.
Nochmals über eine Hangebrücke zum i. Ufei der Mürz. Das
Thal öffnet sich bald in einen von hohen Fichtenbergen umge-
benen Wiesenkessel mit einem Dutzend Häuser (828m), in der
Freyn genannt (Y2 8t. vom Todten Weib), Kirche, Pfane und
Schulhaus in einem stattlichen Gebäude vereinigt; Whs. dagegen
bescheiden, etwa 10 Betten in 2 Stuben, im August für die Maria-
zeller Wallfahrer selten ausreichend , so dass dann nur- der Heu-
boden bleibt.
Der Fahaweo nach Mariazeil verlässt hier das n.ö. fortziehende
Thal der Kalten Mürz und steigt w. im bewaldeten Freynthal über
(1 St.) Oschwänd, wo r. der Weg über den Freynsattel abzweigt
(s. unten), zum Sattel von (1 St.) Sehoneben (1187m) zwischen r.
Student (s. unten), 1. Erlenatein und Tonionalp ; hinab durchs Fat-
lenateiner Thal auf die (1 St.) Brucker Poststrasse, s/4 St. oberhalb
des OuMwerka (S. 357), 2y^ St. von Mariazeil.
Der FusswEO über den Freynsattel (4 St.) ist nach Regen
nicht rathsam weil an manchen Stellen nass und schlüpfrig, sonst
aber lohnend. Führer (1 fl.) kaum nöthig, der Weg, einmal
betreten , ist nicht zu verfehlen. Er verlässt bei Oschwänd, 1 St.
von der Freyn den Fahrweg, führt r. bergan bei der Tafel mit
dem Ritter St. Georg in den Wald , und erreicht 8/4 St. weiter bei
dem zweiten Bildstock die Höhe des Freynsatteli (1063m);
die Wand 1. ist der Student (13ö2m) , im n.w. Hintergrund der
kahle Gipfel des Oetscher (18d2m). Nun scharf bergab ; unter-
halb des (20 Min.) dritten , an einem Tannenbaum befestigten
Bildstocks gabelt sich der Weg: nicht r., sondern immer 1. bergab
an einer Köhlerhütte vorbei bis zur (V2 8t.) Salza , dann auf der
Strasse flussabwärts (bis Mariazeil noch 2 St.), zuletzt einen Sattel
scharf bergan , auf dessen Hohe geradeaus der Dirrenstangl oder
Dürrenstein (1682m), 1. der Hochachwab (S. 357) und bald auch
die stattlichen Thürme der Mariazeller Kirche sich zeigen.
60 Kil. Mariazell (811m) (^Hibsch (alte Post) -, Adlbk (neue Post) ;
*LÖWE, nicht theuer , gefälliger Wirth ; ^Wbintraubb^ Cepbk; Goldhb
Ebone •, Bräu ; Fleischhagkbb. Eimpänntr nach Weichselboden 6 fl. Post-
auUwagen nach St. Polten in 12 St. für 4 fl. 40 kr., nach Brück a. S. 354).
Fast der ganze Ort besteht aus Wirthshäusern , doch ist zur Zeit,
wenn die grossen Processionen eintreffen (die Wiener am 1. Juli,
die Grazer am 14. August) , wie überhaupt in der zweiten Hälfte
des August auf Unterkunft nicht zu rechnen , die Zimmer in den
bessern Gasthöfen sind dann meist wochenlang vorausbestellt.
Mariazell , sehr malerisch in einem weiten, von schönen Wald-
bergen in mannigfaltigen Formen umgebenen Bergkessel gelegen,
ist der besuchteste Wallfahrtsort Oesterreiohs (jährlich über 200,000
Pilger) ; seine 900 Bewohner leben fast ausschliesslich von Wall-
fahrern. Die vielen säubern Häusern sind nach dem grossen Brand
von 1827 neu aufgeführt. Der Mittelpunkt bildet die sehr an-
23*
356 Route 67. MARIAZELL. Von Mariazell
sehnliche mit Kupfer gedeckte Kirche mit ihren 4 Thürmen , Bude
des 17. Jahrh. aufgeführt, der schöne goth. Mittelthurm noch Tom
ersten Kirchenbau aus dem 14. Jahrh. Das Gnadenbild, eine
0,5m hohe, aus Holz geschnitzte Madonna mit dem Kinde, stiftete
im Jahre 1157 ein Priester des Benedictinerkloeters 8t. Lambreeht
(Mutterkirche von Mariazeil). Markgraf Heinrich I. von Mähreai
liess um das Jahr 1200 eine Capelle darüber erbauen , und über
diese Ludwig I., König von Ungarn, im Jahre 1363 nach eiikem
Siege über die Tüiken eine grössere Kirche, wie auf den Inschrifien
unter den beiden Blei-Standbildern am südl. Portal zu lesen ist.
lieber dem Portal hierauf bezügliche Keliefdarstellungen.
Iimera« 92 m lang, 34m breit. Im Mittelschiff die Capelle mit
dem kleinen Gnadenbild, sehr reich verziert, a. a. mit 12 silbernen
Säulen. Vor derselben ertönen häufig Lobgesänge zu Ehren der Himmels-
königin, Vorbeter empfehlen ihre Angehörigen in lauter Rede dem
Schutze derselben. Betende umlagern die Gapelle und rutschen, eine
Kerze in der Hand, auf den Knieen um dieselbe und in der Kirche um-
her. Die Kanzel eine grosse Masse rothen Porphjnrs. Am Hochaltah
ein grosses Kreuz von Ebenholz, mit Kwei silbernen Figuren in Lebens-
grösse , Gott Vater und Sohn, ein Ges4ihenk Kaiser Carls VI. Unter dem
Kreuz eine silberne Weltkugel, 2m im Durchm., von einer Schlange um-
wunden. Rechts und links neben dem Hochaltar zwei grosse Votivbilder
des Magistrats von Brunn, 1. die Belagerung von Brunn durch die Schwe-
den (1645), r. die preuss. Belagerung 1743. In der Nähe des letztern ist
in der Ecke eine lange Tafel, an welche von Zeit zu Zeit ein Priester
tritt und Weihgebete über die Gegenstände (Rosenkränze u. dgl.) spricht,
welche Gläubige zu diesem Zwecke hingelegt haben. — Auf den oberen
Umgängen eine grosse Zahl kleinerer Dankbilder, über den Bogen grössere
ältere, wunderbare auf Mariazell bezügliche Begebenheiten darstellend.
Eine Treppe tn dem südwestl. Thurm führt in einen abgesonderten
Raum , in das „ Kripplrin " , eine plastische Darstellung der Geburt
des Heilands, r. die Anbetung der Könige, 1. eine fignrenreiche Gruppe
steirischer Landleute mit mancherlei Opfergaben. — I)ie Schatzkammer
ist reich an kirchlichen Gefässen von edeln Metallen. Reliquienkästchen,
Edelsteinen, Perlen und Schmuck, Altar ehen aus kostbaren Steinen, al-
ten Messbüchern. Als Curiosität Zach. Werner''8 goldene Feder, ein Ge-
schenk des Fürst-Primas Carl v. Dalberg, von Werner letztwillig der Gna-
denkirche zu Mariazell vermacht.
In den zahlreichen Buden, welche die Kirche im Halbrund um-
geben, wird allerlei geistliche und leibliche Nahrung und Nothdurft
den Gläubigen gegen gute Bezahlung feil geboten.
Von der Bilrgeralp (979m) n.ö. über Maria'/ell (»j« St.) treffl. Gebirgs-
aussicht, namentlich s.w. auf den Hoohscbwab.
Hubscher Ausflug durch die Grünau (Marien- Wasserfall, Einkehr beim
Franzbauer) nach dem Erla/see (835m), 1 St. n.w. von Mariazell (Seewirth
am obern Ende, nicht übel).
Der Fall der Lassing (3i|2 St. m, über Mitterhach)^ die sich in 3 Ab-
sätzen an 120m hocli herabstürzt, sehr sehenswerth, grossartige Felsen-
landsohaft, schone Aussicht (^Whs. zum Wienerbruekl). Für 2 fl. kann
man das sonst dürftige Wasser schwellen lassen. — Von Mitterbach
führt n.ö. eine Fahrstrasse nach St. Polten^ Station an der Wien-Linzer
Eisenbahn. — Von Mariazell nach Weiehselboden , Wildalpen ^ Eisenerz^
sehr lohnend, s. R. 68.
Die Strasse von Mariazell nach Brack fährt durch das hubsohe
Thal der Saixa, R. auf tannenbewachsenem Felsen die Sigmynd»"
kfipelUy ursprünglich befestigt und mit hohen Mauern umgeben,
um den Augriffea der tTurkeu zu widerstehen , die im 16. Jahih.
nach Brück a. d. Mut. SEEWIESEN. 67. Route 357
häufig in diese Tbäler eindrangen. Beim (IY4 St.) Quatwtrk
(^•Whs.), mit bedeutenden Eisenwerken (früher k. k. Geschütz-
giesserei), zweigt r. der Fahrweg nach Weichselboden ab (s. S. 855).
Unsere Strasse verlässt hier die Salza, steigt s.o. im Asehhachthal
hiuan, in das nach ^/^ St. der S. 355 erwähnte Fahrweg aus der
Freyn mündet, und erreicht 1 St. weiter (15 Kil. von Mariazeil) das
kleine Dorf Wegscheid (822m ; Post). — Von hier nach Mürtsteg
über das NUdercOpl s. S. 354.
lYach Weichselboden über den Kastenriegel sehr loh-
nende Wanderung (Fahrweg, 3i|4 St.)* 5 Min. südl. von Wegscheid bei
dem Wegweiser r. auf dem einst für den Erzherzog Johann nach sei-
nem Jagdbezirk am Hochschwab angelegten Fahrweg in die schlucht-
artige Hündung des Ramerthals; dann durch Wiesen und Wald hinan
zum (IIJ2 St.) Kastenriegel (10&4m), einer Einsenkung zwischen Zeller und
Aßenzer Staritten (1902m) am obern Ende der Hölle (S. 358). Hinab an-
fangs hoch an der südl. Bergwand, weiter unten am (li|4 St.) Eingang des
Ring$ (S. SS6) vorbei, nach (i{s St.) WeiefueiUHtden.
Oberhalb Wegscheid beginnt die Strasse zu steigen, berührt
(1 St.) Knappendorf und eixeicht am Fus« des Seebergs den
(Y2 St.) Brandhof (1116m), einst Landsitz des Erzherzogs Johann
(f 1859), inmitten schöner Baumgnippen.
In der Villa Glaamalereien, Standbilder und Jagderinnerungen, im
Garten eine ausgewählte Sammlung von Alpenpflanzen. In der kleinen
goth. Capelle zwei Gemälde von Schnorr; im mittleren Saal Standbilder
von Ferdinand v. Tirol, Carl II. von Steiermark, Kaiser Maximilian I.,
Franz I. und Maria Theresia; im Jägerzimmer Bildnisse Maximilians I.
und Hofers; unter dem letztern dessen eigene Büchse; ausserdem Waffen,
Geweihe, Jagdgeräthschaften n. dergl.
Nun steil hinan zur (Y2 S^O Passhohe des Seebergs (1249m),
mit schönem Blick in das von den Felswänden der Schwabenkette
umschlossene Seethal, und in grossen Windungen (ein 1. abzwei-
gender Fusspfad kürzt bedeutend) hinab nach (Y2 3t.)
30 Kil. 86«wiMeii (888m ; *PlcMiQjf hübsch gelegenes Dorf.
Die Besteigung des Hoehsdiwab (22S0m) ist von Seewiesen aus am
bequemsten (5-6 St., Führer bis Weichselboden 6 fl., Proviant nicht zu
vergessen). Im Seethal hinan zu den (li|4 St.) Untern- und {Vfi St.) Obern
Dulwitzhütten (zur Noth übernachten) ; dann r. hinan, den Wetterkogel um-
gehend, über den Kleinen Schwaben (niedrigere Spitze) und die Schwaben-
leiten auf den nach S. steil abstürzenden Gipfel (3 St.), mit Unterknnfts-
hütte. Weite Aussicht n. bis zur Donau und über die ganzen östl. Alpen
vom Schneeberg bis zum Dachstein. — Abstieg über das Oeehöderkar und
den Edelboden nach (3 St.) Weichselboden oder durch den Antengr€^>en
nach Oschöder s. S. 368. Nach St. Jlgen (s. unten) über die ffochsteinalpe
und SacJnoiesenalpe 3M2 St., bequem; kürzer und interessanter, aber
schwieriger über das Gehackte^ eine steile Felswand.
Die Strasse führt durch den Seegraben, an dem kleinen Dürren^
see Torbei, und wendet sieh dann bei Qr€unitn w. ins Stubmingihal
nach (45 Kil.) Aflens (766m ; *PoH; *KarUm)y sauberer Markt mit
alter Kiiobe (von hier auf die Bwrgeralpe lohnender Ausflug, 2 St.).
3/4 St. südl. bei Thörl (706m ; *WhB.) yereinigen sich die südl.
Abflüsse der Schwabenkette und bilden den Tkörlbaeh. Ueber
dem Dorf, mit ansehnlichen Eisenwerken, die malerische Ruine
Sehaehenttein,
Eine Kebenstrasse führt von Thörl n.w. nach iVjz St.) Bt. Ilgen ( Wh*.),
358 Boute 68. WEICHSELBODEN.
in dem gleichn. Thal schön gelegen. Von hier auf den Karlhochiogel
(1496m) 31)2-4 St. (über die Karihütten)^ lohnend; auf den Hochtchtoab
über das Gehackte oder über den Bodenhatur und die Sactwiesenalpe s. oben.
Weiter durch das enge Thorlthal an mehreren Eisenwerken,
dann an Bad 8teinerhof{S. 352} vorbei zur (21/4 St.) Eisenbahn-
station Kapfehberg (ß. 352) und nach (64 KU.) Bruch ar^ der Mur.
68. Von Mariazeil nach Reifling über Weichselboden
und Wildalpen.
Vergl. Karte 8. 360.
EiNSP. nach Weichselboden (4 St. Fahrens) 6 fl., von da nach Wild-
alpen (2i|4 St. Fnhrens) 4 fl., von da nach (4 St. Fabrens) 6 fl. Ein
massiger Fussoänger braucht von Mariazell nach Weichselboden ö^fz St.,
von da nach Wildalpen 4 St. , von Wildalpen nach Reifling 6 St.
Der Fahrweg, nur für leichte Wagen, verlässt die Strasse nach
Brück beim (IY4 St.) GusstoerJe (S. 357) und wendet sich s.w. in
das malerische Thal äei Salza nach (2 St.) Greuth (694m; Whs.
sehr einfach). Die in tiefer Schlucht fliessende Salza wendet
sich nach S. ; die Strasse verlässt den Fluss (1 St.) und steigt
durch Wald w. den Hals (849m) hinan ; oben Aussicht auf den
Hochschwab. In Windungen bergab (der Fussweg 1. hinab kürzt
bedeutend) nach (2 St.) Weioluielboden (646m ; * Schuck') ^ kleines
Dorf an der Salza in einsamem, von hohen Bergen rings umschlos-
senen Thalkessel.
Lohnender ist der Fahrweg von Wegscheid über den Kastenriegel
und durch die Hölle (vgl. S. 357; 6 St. von Mnriazell bis Weichselboden).
— Die benachbarten Berge sind reich an Wild, namentlich die Hölle
und der Ring^ einst des Erzherzogs Johann Jagdrevier. Lohnender Aus-
flug durch die Vordere Hölle zum (1 St.) Jägerhans am Eingang zum
Ring und (mit Führer) zum untern und (2 St.) obern Ring^ einem gross-
artigen Felsenkessel, in dem bei Treibjagden Hunderte von Gemsen zu-
sammengetrieben werden. Auch der Schildhahn, mit dessen Federn der
steirische Jäger seinen Hut schmückt, ist hier häufig.
Der Hochsohwab (s. oben) wird auch von Weichselboden häufig be-
stiegen; entweder zum (2 St.) Edelboden (im Jägerhaus einfache Unter-
kunft), von da durch das OsehÖderkar zum (3 St.) Gipfel ; oder auf der
Strasse nach Wildalpen bis zum (2 St.) Oschöder-Whs. (s. unten), hier 1.
im Äntengraben hinon zu den (lijs St.) Äntenkar- Hütten^ (lijz St.) Hoch-
alpenhütten (dürftiges Nachtlager), dann bequem zum (3 St.) Gipfel. — Von
Wildalpen aus führt der nächste Weg durch das Brunnthal\ auf der
Strasse ü. bis zum Eingang des Thals \}\\ St. ; 3(4 St. r. eben fort, dann
ziemlich steil hinan zu Alphütten (2 St.) und bequem zum (3 St.) Gipfel.
Führer (3-4 fl.) und Proviant nothwendig.
Der Fahrweg nach Wildalpen bleibt in dem engen Felseuthal
der Salza, Landschaft fortwährend schon, für Fussg'anger lohnend.
Bei der (1/2 St.) Brescent-Klause (Holzschwelle) ein kurzer Tun-
nel ; 20 Min. weiter tritt die Strasse auf das 1. Ufer und erreicht
(1 St.) das Gaehöder^Wkt. (einfach), an der Mündung des Anten~
ffrabens (auf den Hoehtehwab s. oben). Weiter zwischen den Ab-
stürzen 1. der BUgerin (1992m), r. des Hoehstadla (1910m) am
(1 St.) Eingang des Brunnthals vorbei (auf den Hoehsekvjab a. oben),
aus dem die Felswände der Biegerin, des Ebensteins und Gries^
ieins emporragen, nach (1 St.)
WILDALPEN. 68, RouU. 369
Wildalpaa (561m; *Zi$lery neben der Kirche, Z. n. B. 1 fl.
20 kr.*)) sauberer Ort in reizender Lage, als Sommerfrische besucht,
am Wildalperibach, der hier in die Salza fallt.
Interessant der Besuch der T?iorsteingroUe^ einer Eishöhle, 1 St. auf
dem Fahrweg im Salzathal hinab, dann 1. hinan in Va St. zum Orotten-
eingang (mit Führer).
Von Wildftlpen nach Eisenerz direct über die Eisenerthöhe
ßifs St., lohnend; Führer (1 fl.) bis zur Höhe (3 St.) angenehm, von da
Ms Eisenerz unnöthig. Bei Wildalpen südl. dem WiUialpenbaeh entgegen ;
15 Min. Gabelung, hier r. am Wildnlpenbach entlang, der in zahllosen Stür-
zen abfallt., auf gutem Fahrweg bis (1 St.) Hinter- oder Klein- Wildalpen.
Vnn 1. ab Fussweg, über das Brück chen, am Haag entlang, und auf dem
breiten Weg fort in massiger Steigung; (25 Min.) Bauernhof. Weiter
in der grünen blumenreichen (auch Alpenrosen) Schlucht, der Sehr ey er
genannt, scharf bergan. Weg unverkennbar. Nach 45 Min. über die Brücke
auf die w. Thalwand; 15 Hin. weiter nicht in gleicher Höhe geradeaus,
sondern den steilen steinigen Abhang hinan ; 10 Min. weiter theilt sich der
Weg (1. der etwas nähere), vereinigt sich aber bald wieder. Immer in
südl. Richtung weiter, 10 Min. Höhe des Passes, Bisenershftha (1491m),
durch ein zerbrochenes Kreuz bezeichnet, 1. der Hochschwab (S. 357) und
ein Theil der Schwabenkette.
Nun geradeaus und steil bergab über Geröll und Fels zur (ifs St.) Erz-
boden-Alp. Bald jenseit derselben beginnt ein in den Fels gehauener, durch
ein Geländer geschützter Fahrweg, r. 2ßOm senkrecht aufsteigend die
Wand des Zargenitopfe,, 1. 300m tief eine flchtenbe wachsen e Kesselschlucht,
geradeaus ein scharfer Felszackenknmm, der schönste Punkt des ganzen
Weges. Koch eine Strecke in gleicher Höhe weiter (bei dem Häuschen
nicht 1., sondern geradeaus), dann in langen, ziemlich steilen Windungen
bergab, bis zum Fuss des Gebirges, wo an der schönen Matte Seeau ein
Försterhaus, 1*|4 St. von der Erzboden- Alp. Nun über den Seebach, der
in den Leopoldsteiner Bee (S. 362) fliesst, und durch dichten Tannenwald
wieder etwas bergan, endlich bergab bis zur (1 St.) Landstrasse, auf
welcher man (links) in 25 Min. Eisenerz (S. 362) erreicht.
Die Strasse nach Reifling führt durch das enge waldige Thal
der meist in tiefeingeschnittenem Felsenbett fliessenden Salza.
Nach IY2 S*- mündet r. der Lassingbach y weiter, oberhalb (2 St.)
Palfau, der Mendlingbach (längs desselben führt eine viel be-
fahrene Strasse über den Mendling -Pass hinaus nach Nieder-
Oestreich). Die Gemeinde Palfau besteht aus mehreren Häuser-
gruppen, Auf der Lend, Allerheiligen etc. (in Allerheiligen bei der
schön gelegenen Kirche ein "Whs.). Die Strasse theilt sich; der
nächste Weg ins Ennsthal und zur Eisenbahn führt am r. Ufer der
Salza bis zur Einmündung derselben in die Enns, dann über die
letztere nach f2V4 St.) Stet. Oross-Reifling (S. 361). — Der weitere,
aber hübschere Weg nach Hie flau führt hinab zur Salza, am 1.
Ufer wieder hinan (8/4 St. von der Lend das ♦Whs. zum Eschauer")
und wendet sich dann s. in den Gamsgrahen^ nach (1 St.) Oam$
(Haidacher); Y2 St. aufwärts die *iVb/^, eine grossartig wilde Klamm.
Nun r. bergan über die Anhöhe (oben schöner Blick ins Ennsthal)
und hinab nach (ii/i St.) Lainbach und (1 St.) Hieflau (S. 361).
960
89. Ton Linz nac& Bru^k vlbeft Sfeyer nud 9t. Michael.
227 Kil. Eisenbahn ( Kronprinz-ßudolphs-Bahn) in 15-16 St.. für 12 fl.
17 kr., 9 fl. 2 kr., 6 fl. 8 kr.
Die Bahn überschieltet die Traun und führt über Stat. Asten
nach (17 Ril.) Enns (280m; Adler; Krone, altes mit Mauern um-
gebenes Städtchen in malerischer Lage , von dem fürstlich Auer-
sperg'schen Schloss Ennseek überragt ; dann über die Enns nach
(24Kil.) Stat. St. Valentin (*Bahnhof8-Me8tauraUon).
Die Bahn nach Steyer zweigt hier von der Kaiserin-Elisabeth-
Bahn in s.w. Richtung ab und tritt bei Stat. Ernsthof en in das hier
noch breite Thal der Enns.
44 Kil. Steyer (275m ; Hotel Kramer ; Löwe ; Oeks ; Schiff), an
der Vereinigung der Steyer mit der Enns, Stadt mit 14,000 Einw. ,
berühmt durch ihre Eisenarbeiten ; die alte Stadt, zwischen den zwei
Flüssen, ist durch zwei Brücken mit den Vorstädten Ennsdorf und
Steyerdorf verbunden. Auf einem Hügel die dem Fürsten Lam-
berg gehörige Burg Steyer (der Park nach Anmeldung beim Gärtner
zugänglich). In der goth. Stadtpfarrkirche (1443 geweiht) schöne
Glasmalereien und Taufbecken aus Erz mit Reliefs von 15d9, dann
ein neuer *Votivaltar, Holzschnitzwerk (18m h. , 8m br.) von Guggen-
berger in München, vergoldet und bemalt. Bemerkenswerth das
neue Bathhaus und die grosse WemdVsche Waffenfabrik. Reizende
Spaziergänge: Christkindl, Obere und Untere Ennsleithenj Tabor
mit schöner Ansicht der Stadt, Dammberg mit prächtiger Rundschau
von der vom Ostreich. Alpenverein erbauten Warte (152 Stufen).
— Hallj mit der jodreichsten Quelle Deutschlands , liegt 3Y2 S*-
w. ; Mallepost 2mal tägl. in 2 St.
Von Steyer nach Liezen im obern Ennsthal führt der nächste
Weg durch das Steyerthal und über den Pjfrhnpass (21 St.). Fahrstrasse,
bei SiminffJto/en , halbwegs Hall (s. oben) 1. ab durch das hübsche', von
Hammerwerken belebte Thal stets am 1. Ufer des Flusses über Steinbach
nach (5*12 St.) Leonstein (gegenüber, unterhalb der Einmündung des
Krummen Sieyerling, das reizend gelegene Dorf Mcihi, durch Fabrikation
von Maultrommeln bekannt). 2 St. weiter mündet r. die von Wels (S. 122)
über Veiiedorf und Kirchdorf heranziehende Poststrasse ; die Strasse tritt
in einen malerischen Engpass, in welchem das Dorf u. Schloss Klaus; ].
die Abstürze des Bengsengehirges. Bei (2 St.) Dimhaeh (469m ; Post) theilt
sieh das Thal; das Hauptthal zieht südl. hinan nach BinterStoder, wäh-
rend die Poststrasse nach Windischgarsten sich in das ö. abzweigende
Teichel-Thal wendet.
[IT ach Hinter-Stoder sehr lohnender Abstecher; schmaler Fahr-
weg voA Dirnbach s. in die wilde Schlacht der Steyer zwischen 1. Tamberg,
r. Kl. Priel, an einem schönen 26m hohen Wasserfall der Steyer vorbei
nach (2>|2 St.) Hinterstoder (651m ; *<Sc/t7naZzert0tr<A ; Jaidh<ius\ in schönem
grünen Thal, rings umschlossen von den dunkeln Wänden des Todten
Gebirge». Touren im Todten Gebirge beschwerlich, kundige Führer nöthig.
Am lohnendsten die Besteigung des * Grossen Priel (2514m), durch da» Pol-
sterthal und die Polsterlucke (schöner Thalschluss) zur Untern und (3 St.)
Obern Polsteralpe (1543m) , von wo noch 3-4 St. zum Gipfel (Weg neuer-
dings verbessert; 'j« St. unterhalb des Gipfels in der ifähe der ßrotfaU-
scharte in einem ausgemauerten Felsspalt gute Unterkunft und Nacht-
lager). Grossartige Aussicht. — Schwieriger ist die Besteigung der Spitz-
jmauer (2446m), südl. durch die Klinserscharte vom Grossen Priel getrennt ;
atemirii»chten in der (2 St.) Dietlhiitte (964m), in schöner Lage; dann noch
la..
i-
HIEFLAÜ. 69. RouU. ZM
4 St. zur Spitae. — Nach Klachau (S. 366) lohnender Uebergang über
den Salzsteff (1684m), Weg neuerdings verbessert, am Schwarten See vorbei
und über Tauplitz (6 St. , m. Führer). — Von Hinter-S toder nach Win-
dischgarsten (s. unten) führt der nächste Weg (4 St.) über Vordm-Stoder
(Stocker), mit prachtvollem Blick auf Gr. u. Kl. Priel , Spitzmauer etc.,
und Rossleilhen (V4 St. s. von der Sensenfabrik der besuchenswerthe Pies-
ling- Ursprung).
Die PoststraMe steigt langsam am s. Fuss des Sengsen-Oebirges und er-
reicht (2 St. von Dirnbach) WindMehganten (OOlm •, Erzh. Albrecht ; Qoldn«
Sense; König von Sachsen), schön gelegener Markt (vom Calvarienberg
bester Ueberblick der grossartigen Umgebung). (Ö. führt von hier ein
nicht besonderer Fahrweg über JCckl im Beith in 5 St. nach St. Oallen, s.
unten.) Weiter über (2 St.) Spital am Pyrhn (647m ; Post), ehem. Hospiz,
zwischen r. Warscheneck (2386m), 1. Hohem Pyrgas (2244 m) und Bosruek
(2009m) am Wasserfall des Schreiendbacfu vorbei zur (li|a St.) Passhöhe
des Pyrhn (d4öm), mit schönem Panorama der südsteirischen (Gebirge, und
hinab nach (lijs St.) Liezen (S. 364).
Bei (4t Kil.) Garsten über die £nns ; weiter stets dicht am 1.
Ufer ; gegenüber am r. Ufer die Landstrasse („Eisenstrasse" wegen
der Erzabfuhr genannt). 58 Kil. Temherg; 66 Kil. Lo8en9tein,
Ton Nagelschmieden bewohntes Dorf, mit alter Kirche und Burg-
ruine. 72 Kil. jBetcÄ-JRamminjr (849m), an der Mündung des Rom'
mingbachs, mit bedeutenden Messing-Fabriken und Eisenwerken.
79 Kil. Gro88-Ramming , der Ort am r. Ufer, an der Mündung des
romantischen Böchgrabens, in welchem 1 1/2 St. vom Bahnhof ein
grosser erratischer Granitblock mit einer 1857 errichteten Inschrift
zu Ehren des berühmten Geologen Leopold von Buch (hübscher
Spaziergang ; in der Nähe des Denkmals, in der Aschach, 'Stieg-
lechner's Whs.). 88 Kil. Kaatenreithj an der Mündung des Gaflenz'
bachs in die Enns , Knotenpunkt der Bahn nach Waidhofen und
Am8Utten(6.Baedeker*8 0esterTeich^. 31 Kil. K lein- Bei fling(SQ7m;
Bahnhofs-Restaur.) ; dann (105 Kil.) Weissenbach-St. GaZicn(*Gru-
ber), 20 Min. s.w. von AUenmarkt (Post; Adler).
lieber (>j« St.) 8t. Oallen, mit der von den Aebten von Admont als
Thalsperre erbauten Burg Oallenstein, führt ein Fahrweg durch die Buch-
au in ö St. nach Admont. — Lohnend von Weissenbach die Besteigung
der Yoralpe (Bsslinger Alpe); über AUenmarkt und die Esslingerhütten in
4 St. bis zum südl. Oipfel {Tanzboden, 1727m), mit weiter Aussicht auf die
Donau-Ebene bis zum Böhmer Wald, s. die Steirischen Alpen, Dachstein etc.
Bei (116 Kil.) Grosi-Beifling (428m; Baumann) fliesst die am
Gbller , am Fuss des Wiener-Waldgebirgs, entspringende 8al%a in
die Enns (nach Wildalpen und Weichselboden s. R. Cfe).
Folgen zwei Tunnels ; die Bahn tritt auf das r. Ennsufer. Hin-
ter (120 Kil.) Stat. Landl bei Lainbach (S. 359) mündet 1. das
8chwabl-Thal. Das Ennsthal verengt sich , zwei kleine Tunnels,
dann (125 Kil.) Stat. Hieflau (517m ; *Steuber, der Post gegen-
über), mit bedeutenden Hüttenwerken , an der Mündung des £r«-
bacha in die Enns.
Sehr lohnend von hier die Besteigung des Tamischbachthurma (2034m),
über die Hochseheibenalpe (1173 m) in 5 St. (m. Führer), wenig beschwer-
lich; prächtige Aussicht auf Tauem etc. Auch von Stat. Ostatterboden (s.
unten) in 4 St. bequem zu ersteigen.
Von Hie flau nach Brück über Eisenerz (14 St.). Bis Eisen-
erz (15 Kil.) Eisenbahn in 1 St. für 73, Ö4, 36 kr. Die Bahn wendet
362 Route 69. EISENERZ. Von Steyer
dich mit der Sirasse („Eisenstrasse", s. oben) s.o. in das enge maleriflclie
Thal des Erzbaefu. Bei Stat. Radmer mündet r. das Radmer-Thal (S. 363),
in dem 1»J2 St. anfwärts am Fuss des Luganer (2205m) das Dorf Radmer
an der Stuben (730m)', ö. Aer Kaisersehild (2083m). Weiterhin, auf einer
Anhöhe 1. von der Bahn, BvLvg Leopoldstein ; dahinter (von der Bahn niclit
sichtbar) der schöne tiefgrüne Leopoldsteiner Äe«, von den 8chro£fen Fels-
wänden der Seemauer und des Pfaffensteins überragt.
15 Kil. Biaenen (699m *, *Brot ; König v. Sachsen ,* Moser)^ alter, Berg-
bau treibender Markt, ö. überragt von dem schroffen kahlen Pfaffeneieiih
(1862m), w. vom Kaiserschild (2063m). Die Pfarrkirche St. Oswald, goth.
Stils, ist 1279 erbaut. Südlich schliesst der rothe Brzberg (1484m) das
Thal, buchstäblich ein Eisenberg, indem der grössere Theil seiner Masse
so reich an Metall ist, dass es im Sommer wie in einem Steinbruch zn
Tage ohne weitere bergmännnische Vorrichtungen losgebrochen und in
die Schmelzöfen gebracht wird-, im Winter Stollenbau. Besonders merk-
würdig die Schatzkammern, leere Bäume im Berge, deren Wände mit
weisser Eisenblüthe in den wunderlichsten Formen beschlagen sind.
Die Gruben, seit 1000 Jahren in Betrieb, beschäftigen über 5(XX) Menschen
und liefern jährlich 6,000,000 Ctr. Eisen. Der untere Theil des Berges
gehört jetzt der Innerberger Actiengesellschaft, der obere ergiebigere
Theil ist Eigenthum von Vordernberger Gewerkschaften. Erlaubniss zum
Einfahren (für Mineralogen interessant) ertheilt die Hüttenverwaltang
(Karte pro Person 1 fl. 20 kr.). Man geht bis zum Oloriett mit herrlicher
Aussicht auf Seemauer, Pfaftenstein, Schwarzensteln , Kaiserschild und
Beichenstein, zurück an der Barbarakapelle vorbei über den Vogelbühl
Bur Oswaldkirche (s. oben).
Die Fahrstrasse von Eisenerz nach Vordernberg (Stellwagen im Som-
mer tägl. 4 TJ. Nm. für IV2 fl.) führt ö. am Fuss des Erzbergs nach ('ja St.)
Trofeng (s. unten) und steigt dann steil hinan zur (li|4 St.) Passhöhe des
Prebttbl (1181m), einer Einsenkung zwischen 1. ^ocA<At«rm (2094m) , r.
Reichenstein (2158m). Hinab nach (l'l« St.) Vordernberg (785m ^ *Post:,
'^Schwarzer Adler), wohlhabender Ort mit lebhafter Eisenindustrie, von
wo Eisenbahn (in 2 St., für 74, 56, 37 kr.) über Stat. Trof ajach und
St. ' Peter-Freienstein nach Leoben (S. 38iB).
Für Fussgänger weit lohnender ist die Wanderung von Eisenerz
durch die Franenmauerfiöhle und das Tragösthal nach Brück (11 St., zum
Passiren der Höhle Fackeln und kundige Führer nöthig). Bei Trofeng
(8. oben) von der Landstrasse 1. ab in dem waldigen Qsollgrdben hinan zur
(l'jz St.) Osollalp, am Fuss der Frauenmauer (177()m), eines mächtigen Fels-
rückens, der sich von der Schwabenkette zu den n. Ausläufern des Uoeh-
thunns hinzieht. Von hier noch 1 St. steilen Steigens, zuletzt an einer
Geröllwand hinan (schöner Rückblick) zum w. Eingang (1434m) der
*7ranenmAuerhöhle, einer grossartigen Höhle, die sich durch den ganzen
Berg zieht und ohne die vielen Seitengallerien 640m lang ist. Unweit
des Eingangs (Plaid oder Ueberrock nicht vergessen) steigt man eine mit
Glatteis überzogene Leiter hinab in die *Eishöhle, wo ein 20m langer
Eissee, umgeben von mächtigen Eissäulen, Eiscascaden etc. ; von da zu-
rück und durch eine Reihe der grossartigsten Hallen (oft dO-70m hoch)
über Kalksteingeröll zum ('{4 St.) östl. Ende (126m höher als das westl.).
Beim Austritt überraschender Blick auf die imposante Gruppe des Hoch-
schwab , Ebenstein etc. Hinab (7' (2 St. bis Brück) anfangs steil durch
den Jassinggraben (südl. der JSochthurm, 2094m), am Orünen See vorbei
nach (2»|2 St.) Oberort (757m ; *Peintinger) , Hauptort des obern Tragfta-
thalt; weiter leidlicher Fahrweg durch das hübsche, von Lamingbach
durchströmte Thal über Pichl, Oberdorf und St. Katharein nach (5 St)
Brück (S. 353).
Das Ennsthal wendet sich hier nach W. ; es beginnt das *0e-
läute, ein tiefer 4 St. langer Einschnitt zwischen den Gebirgs-
massen des Tamischbaehthurms und Buchsteins nördl. und des
Hochthors und Beichensteins südl., durch welchen die Enns in
einer Reihe Yon Stromschnellen brausend hinabstürzt (von Ad-
nach Roitenmann. ADMONT. $9, Eoute. 363
mout bis Hieflau 124m Fall) ; zu beiden Seiten schroffe flehten-
bewachsene Wände, über welche die nackten Felsmassen der Hoch-
gipfel hinausragen (schöne Durchblicke namentlich in die südl.
Seitenthäler). Die gute Strasse durch diesen Engpass, auch für
Fassgänger sehr lohnend (Anfang und Ende am schönsten), wurde
vom k. k. Aerar in den J. 1841-47 erbaut. Die Bahn führt am
r. Ufer der Enns durch zwei Tunnels und überschreitet den Har-
telsgraben ; dann tritt sie auf das 1. Ufer und erreicht (134 Kil.)
Stat. Ostaiterboden (564m ; Whs.").
Sehr lohnender Ausflag von hier in das * JohnabacMhal ; auf der
FafarBtraflse '[4 St. w., dann den Fahrweg 1. hinein in die wilde malerische
Schlucht zwischen r. ReichentUin^ 1. Hochthor ,^ zum (1*1« St.) Dorf /oÄn«6«cA
(773m; Whs. bei der Kirche einfach; besser das Kölbl-Whs.^ »ja St. weiter
thalauO^^'^^^^öner Lage ; w. die Abstürze (Sie» Reichenstein (2247m), ö. Hochthor
(2372m) und Hoch-Zinödl (8petkfeld,2i^0m). Ein lohnender Uebergang führt
von hier in dem nach O. umbiegenden Thal hinan (nach i|2 St. beim Wolf-
bauer 1. oben ein hübscher Wasserfall) zur (2 St.) Neubwger Alp und
über den Sattel südl. vom Lugauer (S. 362) ins Radmerthal nach (1 St.)
Rodmer an der Hasl (910m ; im „Schlössl" Unterkunft beim Aufseher) und
(*|4 St.) Radmer an der Stuben (S. 362) ; oder beim Wolfbauer (s. oben ; auch
Unterkunft) 1. hinan am Wasserfall vorbei zur Kader- Alpe und unter den
Abstürzen des Hochthor u. Zinödl zur Sulzkar-Alpe (r. der Lugauer^ S. 362) \
hinab durch den HarteUgraben (s. oben) nach (4i|2 St.) Hieflau (S. 361).
Weiter am 1. Ennsufer, an der Mündung des Johnsbachthals ^
dann an der grossartig wilden Schlucht des Burggrabens vorbei. Die
Bahn tritt wieder auf das r. Ufer der Enns und führt durch einen
239m langen Tunnel ; dann öffnet sich der breite grüne Thalbodeu
von (148 Kil.) Admont (641m; Post; ^Buchbinder; Jerausch;
Wölziriberger ; im Klosierkeller guter Wein), schön gelegener
Markt mit den stattlichen Gebäuden des berühmten Benedictiner-
stifts, neuerdings als Sommerfrische viel besucht. Das Kloster,
1074 durch Erzbischof Gebhard von Salzburg gegründet, wurde
1865 theilweise durch Feuer zerstört, seitdem aber neu aufge-
baut, namentlich die stattliche Kirche (St. Blasien-Münster) mit
zwei schlanken Thürmen im goth. Stil. Die werthvoUe Bibliothek
mit schönem reich verzierten Saal wurde gerettet. Südl. über dem
Ort (*/2 St.) das dem Stift gehörige Schloss Rötheistein (817m) mit
treffl. Aussicht über das Ennsthal : n.w. der bewaldete Pleschberg
f 1718m), amFuss die Kirche Afariafcuim (s. unten) ; n. Hoher Pyrgas
(2244m), Scheiblingstein (2200m), Natterriegel (2028m); ö. Gr.
BuchsUin (2224m), s.o. Sparafeld (2245m). Guter Ueberblick der
Umgebung auch von der Ennsbrücke (vom Bahnhof 20 Min.).
Bbbgtouben von Admont (Führer A. Fäustlinger ^ G. Hackl, P. Stoll
u. a.). Grosser Bachst«in (2224m) 7 St. m. F. (6 fl.), beschwerlich, aber
lohnend; auf der Strasse nach St. Gallen (S. 361) n.ö. über Weng nach
(IM2 St.) Buchau (*Donner) ; von hier entweder direct hinan (S^ja St.) ; oder
auf der Strasse weiter zum (1 St.) Eisenzieher-Whs. (838m) iind über die
Eisenzieheralp in 41/2 St. zum Gipfel. Sehr lohnende Aussicht. Abstieg zum
Ostaiterboden schwierig. — *Natterriegel (2028m) , 4-5 St. m. F. (4 fl.),
nicht schwierig, sehr lohnend; von Admont entweder über die Pitzhütte
und das Lercheck in 3 St. , oder über Weng , die Grabner- und Moseralp
(Nachtlager) in 4 St. zum Grabnerthörl^ einer Einsattelung des Orabner-
stiins'^ dann noch 1 St. zum Gipfel mit prachtvoller Aussicht. — Hoher
S64 R(mU69. S£LZTHAL.
(2244m), 5-6 St. m. F. (4 fl.), gleichfalls sehr lohnend^ über
(li|2 St.) Mühlau (Whs.) und die 0|2 St.) Gstattmeief Niederalpe zum (1 St.)
Pyrgasgatterl (1348m), dann r. über die Schneide zum (2i|2 »t.) Gipfel.
Ein flchlechter Fahrweg (Einsp. 3, Zweisp. 41(2 flO führt von Admont
südlich über den Lichtmessberg zur (2 St.) Kaiserau (lü66m), einer schönen
fichtenumsäumten Matte mit dem Stift gehörigem Schloss (Alpenwirth-
schaft, auf Unterkunft nicht zu rechnen, jedenfalls nur nach vorheriger
Anfrage in Admont), am Fuss des Kätbling (2012m) und Sparafeld (2245m)
(beide unschwer zu ersteigen , 3-3^12 St. , Führer 4 fl.). Ins Paltenthal
führen von hier Fusspfade w. über Bämdorf nach (2 St.) Rotienmann^ ö,
über Dietmannsdorf nach (1>|4 St.) Trinen (s. unten).
Weiter in breitem Thal am r. Ufer der Enns ; gegenüber (1 St.
von Admont) der Frauenberg mit der stattlichen Wallfahrtskirche
Mariakulm, dann das freundliche Dorf Ardning am Fuss des Boa-
mck. Beim Einfiuss des Paltenbacks in die Enns wendet die Bahn
sich nach S. — 162 Kil. Selsthal (634m; Bahnhof s-Reaiaur.'),
Knotenpunkt der Bahn nach Aussee und Bischofshof en- Salzburg
(B. 70). L. die Abhänge des Dürrenschöherls (1738m) ; die Bahn
nmzleht dieselben In grossem Bogen und tritt in die enge Mün-
dung des ostl. hinanziehenden Paltenthals. R. auf einer Anhöhe
das malerische Schloss Strechau (864m'^, Eigenthum der Abtei Ad-
mont; dann (170 Kil.) Bottenmann (D74m; *Po8t; Bräu)^ kleine
Stadt mit Walzwerken und Eisenhämmern.
Von Stat. Trieben (Post) führt s. eine Fahrstrasse über Hohen'
tauem (1250m) nach Judenburg (S. 389). Bei Oaishom r. der
gleichn. kleine See (690m). Die Bahn steigt langsam zur Pass-
hohe (823m) und senkt sich dann im Liesing-Thal über Stat. Wald^
Kallwang (756m; *Fleischhauer), mit bedeutenden Kupfergruben,
und Mautem, ansehnlicher Markt, nach (199 Kil.) 8t. Kichael
(S. 388), Stat. der Bahn von Villach nach (227 Kil.) Brück (S. 353).
70. Von Selzthal nach Anstee und Bischofshofen
(Salzburg).
Vgl. Karte 8. 360.
Von Selzthal nach Aussee (48 Kil.) Eisenbahn (Kronprinz Rudolf -
Bahn) in 2i|2-3 St. für 2 fl. 74, 2 fl. 5, 1 fl. 37kr.i nach Bischofshof en
(99 Kil.) Kaiserin Elisabeth- (Gisela-) Bahn in 3t|2 St. für 4 fl. 71, 3 fl. 53,
2 ft. 35 kr.
Selzthal s. oben. Die Bahn überschreitet gleich bei der Stat.
den Paltenbach (s. oben) und führt in w. Richtung durch das breite,
zum Theil sumpfige Ennsthal (Torf stech ereien) über die Enns und
den Pyrhnbach nach (6 Kil.) Liesen (659m; Po»t; Wiesinger;
Fuchi)j grosser Markt (1100 Einw.) in hübscher Lage an der Mün-
dung des Pyrhnthals. Vom Calvarienberg guter Ueberbllck der
Umgebung : w. der geTraltige Grimming, s. Mitterberg, o. Dürren-
schöberl.
Von Liezen führt n. eine Foststrasse über den Pyrhn (946m) nach
(3 St.) ßpital am Pyrhn und (l^fs St.) WindUchgarsUn (S. 361)^ von hier
nach Binter-Stoder (sehr lohnend) s. S. 361. — Auf den Hoehm&lbiBf
(2331m) 7 St. mit F., lohnend; von Liezen w. auf der Poststrasse nach
STEINACH. 70. Route. 365
OU St.) Wei»*«*baeh (b. unten), hier r. im Wei»$enbaehtkal hinim (vom die
Angerhöhe ^ 8. unten), dann 1. durch den Langpoltner Qrahen eteil zur
(2 St.) Thm^rieity i% St.) LangpoUner Hütte^ (1 St.) Niederhiltte (:NachtIager
auf Heu). Von hier in 3 St. auf den Gipfel, mit trefflicher Rnndsicht
über die ganzen Ostalpen vom Schneeberg bis zum Glöckner und n. bis
Bum Böhmerwald.
Die Bahn führt am Fuss der n. Berglehne hin \ r. Schloss Ora-
feneggj jetzt Brauerei. Bei Weissenbach blicken r. aus bewaldetem
Thal die kahlen Wände der Angerhohe. 12 Kil. Wörschach (640m),
kleines Schwefelbad , von der Ruine Wolkeiutein auf rothem Fels
überragt , am Ausgang eineor waldigen Schlucht , in der ^4 St. auf-
wärts ein schöner Wasserfall. — Der Hochmölbing (s. oben) kann
auch von hier bestiegen wetden (6^2 St., mit Führer).
Weiter an (r.) Niederhofen mit Ruine Friedatein vorbei nach
(19 Kil.) SUt. »teinacli (642m ; Whs. am Bahnhof), wo die Bahn
sich theilt : r. nach Aussee, 1. nach Bischofshofen ; 10 Min. ö. der
gleichnam. stattliche Markt (Post), mit zwei Schlossern.
Der Qrimming (2346m), ein mächtiges Bergmassiv mit steil abstürzen-
den Wänden, ist von Unter-Orimming (Kalss), l'ls St. w. von Steinach,
über die Boekaigneralpe in 7-S St. zu ersteigen (beschwerlich, nur für
geübte Bergsteiger; besser von KUxchau (s. unten) über Kulm und die
Seharte in 5 St. (Führer Ketsch in Kulm) ^ im Ganzen kaum lohnend genug.
*|4 St. 8. vom Bahnhof Steinach am r. Ufer der Enns liegt Irdning
f068m; *J{«<0, an der Mündung des IrdtUng- oder Dormersbach-Thals.
Lohnender Ausflug von hier auf das (3 St.) Möllbegg mit treffl. Aussicht
auf Ennsthal, Todtes Gebirge etc.
Die Bahn nach Ausbeb nähert sich dem Fuss des Gebirges und
beginnt alsbald an der n. Bergwand ziemlich scharf zu steigen, mit
liübschen Blicken ins Ennsthal ; 1. unten am Fuss des Grimming
das Dorf Unier' Orimming. Zwei l?unnels; hinter dem zweiten (Burg-
Haller Tunnel , 332m lang) tritt die Bahn in das enge malerische
(jfrimmingbaeh- Thal und zieht sich hoch an der 1. Thalseite in Win-
dungen hinan (gegenüber am r. Ufer die Landstrasse). Ueber den
Watlerbach (hübscher Blick in die tiefe Schlucht) , dann über den
Grimmingbach nach (28 Kil.) Klachau (832m; Meirl, einfach), am
u. Fuss des Grimming schön gelegen; n.ö. die kahlen Gipfel des
Todten Gebirges.
Besteigung des Orimming s. unten. — Von Tauptitz, 'ja St. n. von
Klachau auf der Höhe gelegen, führt ein interessanter Uebergang über den
Salzsteg (am Schwarten oder Steyrer See vorbei) nach (6 St.) Hinter-
stoder (S. 360). Führer nöthig (der Wirthssohn in Tauplitz zu empfehlen) \
auf Unterkunft in dem sehr bescheidenen Whs. in Tauplitz ist nicht
sicher zu rechnen.
Von Klachau (höchster Punkt der Bahn) führt die Trace in w.
Richtung durch zum Theil moorige Wiesen nach (33 Kil.) Stat.
Mittemdorf'Zauchen (797m) ; r. */4 St. von der Bahn der grosse
Markt MiUemdorf {^Pwi).
Sädl. führt von hier ein Fahrweg (sehr lohnend) durch den *Pass
Slein nach (3 St.) St. Martin im Ennsthal (vgl. S. 366). — Lohnend die
Besteigung des Laioinensteins (1691m), 3 St. m. F., mit treffl. Aussicht auf
Todtes Gebirge, Dachstein etc.
L. erheben sieh über grünen Yorbergen einzelne Gipfel der
Dachsteingruppe. Die Bahn übersefareitet die flache Wasseischeide
366 Boute70. SGHLADMING. Von Selzthal
zwiBchen Enns und Traun (i. auf bewaldetem Hügel die Wall-
fahrtskiiclie Maria Kumnitz) und tritt bei (42 JLil.^ Auaser-Kainiseh,
am Fus8 des Röthenstein (loOlm), an die Oedensee- oder Kainiach-
Traun, die aus dem ^2 St. s. gelegenen Otdenatt (764m) abfiiesst.
Weiter durch das bewaldete Traunthal am r. Ufer des Flusses, zu-
letzt über die Traun zur (48 Kil.) Stat. AuBsee, 20 Min. s. von
dem gleicbn. Städteben (S. 132).
Von Steinaoh nach Bischofshofbn. Die Bahn überschreitet
den Qrimmtngboßh (r. das stattliche Schloss TrauttnfeU) und führt
am Fuss des steil abstürzenden Qrimmmg entlang, über die Salza,
dann über die Enns nach (31 Kil.) Oebhtm (679m; FUiaehery, an
der Mündung des Walcherthals; w. der spitze Stoder-Zinken (s. u.).
Sehr lohnend von hier die Besteigung des Guinpeneoka (2226 m), über
die Walehem'Alpe in 4 St. mit Führer, mit prächtiger Aussicht auf Dach-
stein, Todtes Gebirge, Tauem etc. — Die Salsa (s. oben), welche am
Todten Gebirge entspringt, bricht südl. von Mittemdorf (s. oben) in tiefer
Schlucht zwischen Grimming und Kammergebirge durch; durch die
Klamm, den *Paas Stein, führt ein Fahrweg von 3t. Martin {Uk St. n.
von Oeblam an der frühem Poststrasse) in 3 St. nach Mittemdorf.
Weiter am Fuss der südl. Berglehne (r. im Ennsthal Torfmoore)
über den 8ölkbach nach (39 Kil.) Stat. Oröbmiag (671m); der
gleichn. Markt (*Po8t; Mendl) liegt Y2 St. n. auf der Höhe des 1.
Ennsufers. Am Bahnhof l. Schloss Thumfeld.
Lohnend der Besuch des Bdlkthala,' das sich 1J2 St. ö. von Gröbming
bei dem Dörfchen Stein öffnet und 1 St. aufwärts in 1. Orou-, r. Klein-
SölUhal theilt. In ersterm gelangt man über (i^j« St.) Dorf Sölk (Bäcker)
nach (2 St.) Mösma und (1 St.) St. Nicolai (il26m; Whs.); schöner Thal-
schluss. Ausflüge: von Sölk auf das Oumpeneek (s. oben) durch den
Feistagrahen in 31J2 St., lohnend (Fahrweg bis fast sur Höhe, Führer ent-
behrlich). Von St. Nicolai auf den Grossen Knallstein (2599m), über die
Kaltherberff-Alpe in 41(3 St. mit Führer, sehr lohnend; grossartige um-
fassende Bundsicht. Abstieg ins Klein-Sölker Untertkal beschwerlich. —
Ueber die Sölkerscharte (1790m) nach Murau (S. 369) 7 St., Führer rathsam.
Im Klein-Sölk-Thal liegt 11(2 St. von Stein Wald (369m; Whs.); i^^ St.
aufwärts theilt sich das Thal in 1. Unterthal (auf den Or. Knallsiein s. oben),
r. Oberthal. In letzterm (2 St.) der Schwarte See (iiödm ; Einkehr im Jäger-
haus); besehwerlicheiUebergänge führen von hier über die Landsehitz-
Scharte (2344m) oder die Kaiserseharte (2294m) in den Lessach-Cfraben und
nach (8 St.) Tamsweg (S. 369). — Auf die Hohe Wildstelle (2746m) besser
von Schladming (s. unten).
Von Gröbming auf den Stoder-Zinken (2047m) 31)2 St. m. Führer, nicht
beschwerlich; sehr lohnende Aussicht, besonders auf die nähere Um-
gebung (Dachstein, Todtes Gebirge).
Die Bahn überschreitet den Pruggerbach und führt am r. Enns-
ufer (gegenüber am 1. Ufer die Dörfer Pruggem und AicK) nach
(47 Kil.) Stat. Haus (Neuwirth); 1. der Höekstein und die Höht
WüdstelU. Dann über die Enns und den Weiasenbach (r. die Ver-
berge des Dachstein) nach (57 Kil.) Sohladming (732m ^ *Po9t;
Brauhaus; FleUeker; Karlwirth; Restaur. Nuss beim Bahnhof), am
r. Ennsufer freundlich gelegener Markt, gutes Standquartier für
Ausflüge, zu längerm Aufenthalt geeignet. Nördl. das bewaldete
Mittelgebirge der Bamaau, das den Dachstein verdeckt (guter Blick
auf den letztern von der Hoohebene Rohrmoos, Y^ St. s.w.).
nach Bisehofshofen. RAMSAU. 70. RouU. 367
In die Bamsan (Bewohner Protestanten) lohnender Ausflog; bis sur
Kirche 8t. Rupert am Kulm (1073m; einf. Whs.) entweder auf schlechtem
Fahrweg über Mautemdorf in \}\i St., oder (vorzuziehen) auf näherm
Fussweg in 1 St. (jenseit der Ennsbrücke r. am Fluss entlang, nach
ö Min. über die Eisenbahn und anfangs ziemlich steil durch Wald auf-
wärts). Die Bamsau ist eine fruchtbare 2 St. lange, ^ja St. breite Hoch-
ebene mit vielen Bauernhöfen, südl. durch einen fichtenbewachsenen
Höhenzug vom Ennsthal getrennt, während im N. die imposanten Kalk-
gipfel der Dachsteingruppe, Edelgrieshöhe, Scheichenspitze, Eselstein jäh
emporsteigen; weiter w. Dach- u. Thorstein. Um einen Ueberblick zu
gewinnen, genügt es bis St. Rupert zu gehen; weit lohnender aber ist es
die Tour bis zur Neustatt-Alpe auszudehnen (2*J2 St. von Kulm). Von
Kulm am Ev. Bethaute vorbei auf schattenlosem Fahrweg bis zum (1 St.)
Karlwirth (Bier); hier r. am Graben hinan bis zum Walde, dann 1. auf
gutem neuen Wege um den Brandriedel herum zur Waleher Alpe und
über den Hügelrücken zur (i^js St.) Netutatt-Alpe (c. 1500m ; Unterkunft,
Betten etc. in drei gut eingerichteten Sennhütten), in herrlicher Lage
angesichts der gewaltigen Kette des Thor- u. Dachsteins; w. der schön-
geformte Rettenstein (224öm). Der Brandriedel (1724m), mit schönem
Blick auf Dachstein, Tauem etc., ist von der Alp in 'I4 St. leicht zu er-
steigen (von Kulm 2^2 St. m. F.). — Auf den Dachstein (29%m) von
Schladming kürzester Weg (neuer Steig 1877 eröffnet), aber nur für geübte
schwindelfreie Bergsteiger (Führer Steiner, Auhämler u. Knaus» in Bamsau,
von Ramsau auf den Dachstein und zurück 10, von Schladming 12, mit
Abstieg nach Hallstadt oder Gosau lö fl.). Uebernachten in der Neustatt-
Alpe (s. oben); am andern Morgen (früh aufbrechen) zunächst über den
Bach auf den Sehönbühel (^Aussicht), dann r. über den Kamm bis. zum
Fuss der Felswände und um eine vortretende Ecke herum in die Schwa-
dering, ein grosses von hohen senkrechten Felsen umschlossenes Tobel,
in dem man über Schutt und Grashänge lange und ermüdend ansteigt.
Am obem Ende des Tobeis wendet man sich 1. an der Felswand entlang,
durchquert einige abschüssige Schneefelder und übersteigt einen Fels-
rücken. Bald darauf beginnt der neue Weg ; zunächst eine c. 25 h. aus-
gesprengte Felsrinne (70°), die man mittelst eines Drahtseils passirt;
dann (stets am Drahtseil) über einige andere kaum minder steile Fels-
partien und Schneefiecken , bis man endlich vor einer ca. 30m h. fast
senkrechten glatten Felswand steht, an der man mittelst eingeschlagener
Eisenstifte emporklettert. Von der Höhe der Wand erreicht man in
wenigen Min. das obere Ende des Schladminger Gletschers (3 St. von der
Neustatt- Alpe) ; über denselben auf den gut gangbaren Firn des Karls-
Eitfeldes und zum Dachstein- Oip/el noch ca. 2 St. (vgl. S. 135). Abstieg
über das Karls-Eisfeld zur Simanyhütte wegen der Schrunde an manchen
Stellen des Gletschers mühsam. — Von den übrigen Dachsteinspitzen
ist die Seheichenspitze (2662m) am meisten zu empfehlen (vom Kulm- Whs.
4 St.) ; die Besteigung des Thorstein (2d46m) ist sehr schwierig und nur bei
günstigen Schneeverhältnissen überhaupt möglich. — NÖrdl. führt von
St. Rupert am Kulm ein ziemlich beschwerlicher Uebergang über die
Feisterscharte (2209m) und die SchSnb&il-Alpe nach (8 St.) Hallstadt (S. 133).
Südl. hübscher Ausflug im Unter-SchladmingthcU hinan, bei der (2i|2 St.)
Thaltheilung 1. (r. Steinriesenthal, s. unten), im Riesaehthal am untern und
*obern Riesach -Fall vorbei zum (ISt.) jEUeaachsee (1333m; am obem
Ende ein Jägerhaus des Hrn. v. Vernoullier, wo allenfalls Unterkunft).
Sehr lohnend (Weg neuerdings verbessert) von hier die Besteigung der
Hohen Wildstelle (2746m), 4i|s St. m. F., Aussicht grossartig. Auf den JBöch-
stein (S^4m) 3 St., gleichfalls lohnend. — Besteigung des Hochgolling
(2863m), des höchsten Berges der Steiermark, für Schwindelfreie nicht
schwierig, doch zum Theil mühsam; im Steinriesenthal (s. oben) hinan
zur (3 St.) Obem Steinwendalp (1696m; Nachtlager) und zum (lijs St.)
Schartl (2426m) ; dann von W. her steil zum (l^ja St.) Gipfel. Abstieg von
der Scharte durch den Oöriachwinkel nach (5ijs St.) Tamsweg s. S. 369.
Das Ennsthal verengt sich, die Bahn führt dicht am 1. Ufer hin,
mehrfach durch tiefe Einschnitte. Bei (66 Kil.) Mandling (81 Om),
368 RouU 71, RADSTÄDTER TAUERN.
in dem ehemals befestigten Mandling-Pass, übersobreitet die Babn
den Mandlingbachy Grenze zwischen Steiermark nnd Salzburg, und
erreicht (74 KU.) Badgtftdt (856m; *Po8t; Thorwirth; Stöckl;
Obergloner) , alte von Mauern umgebene Stadt auf einem Felshügel
r. oberhalb der Bahn. Vom Bahnhof hübscher Blick südl. in das
Tauemthal (s. unten) mit Oaisstein und Seekarspitze.
Auf den Bossbband (i7d8m) lohnender Ausflug (2>|2 St. ; neuer Weg
1878 hergestellt, Führer entbehrlich); prächtige Aussicht auf Tauem und
nördl. Kalkalpen. — Orieskareck 1988m), über Flachau in Ö-6 St. m. F.,
gleichfalls lohnend.
W. führt von Badstadt ein leidl. Fahrweg (zu Fuss nicht lohnend)
über ÄUenmarkt naoh (4 St.) Waffrain (836m; Grafenwirth) und (3 St.)
JSt. Johann im Pongau (8. 148).
Von Badstadt nach SL Michael und Spittal über den lUidstädter Tauem
fl. B. 71.
Die Bahn verlässt die Enns, die 3 St. s.w. in der Flachau ent-
springt, und wendet sich n.w. nach (81 Kil.) Stat. Eben (856m)
auf der Wasserscheide zwischen Enns und Salzach. Folgt ein
tiefer Einschnitt; die Bahn übersetzt den Fritzbaeh auf kühner
Brücke (überraschender *Blick r. auf den Dachstein) und führt w.
durch das enge Fritzihal^ den Bach wiederholt überschreitend , nach
(88 Kil.) Hüttau (708m ; Pos(), wo der S. 136 erwähnte Weg über
8t. Martin und AnnaJb&rg Ins Salzkammergut abzweigt. Folgen
mehrere Tunnels; die Bahn, in starker Senkung (1 : 45 bis 1 : 50),
überschreitet in engem Thal sechsmal den Fritzbaoh, durchbrioht
den Kreuzberg mittelst eines 700m langen Tunnels und führt 1. an
der Bergwand hinab (hübscher Blick auf Salzachthal, Hochkönig
und Tännengebirge), zuletzt über die Salzach nach
99 Kil. Bisehofshofen (541 m ; Bahnhofs - Restauration) ;
s. S. 148.
71. Von Radstadt nach Spittal über den Eadstädter
Tauem.
109 Kil. Post im Sommer tägl. in lö»]« St. (9 fl. 96 kr.).
liadstadt s. oben. Die Strasse überschreitet die Enns und führt
südl. im Thal der Tauemajche nach
15 Kil. Vntertauem (1004m; Post), am Fuss des Radstädter
Tauem. Dann bergan, an Wasserfällen der Tauemache vorbei, zu
denen Handweiser hinzeigen (am schönsten der *oberste, r. von
der Strasse). Auf der (2 1/2 St.) Höhe des schon den Römwn be-
kannten Passes, des Badstädter Taaem (1763m), das TauemhauSy
eine Art Hospiz , mit Kapelle und Kirchhof , wo die im Schnee
Verunglückten beerdigt werden. Hinab am Scheidberg (Whs.) vor-
bei nach
45 Kil. Tweng (1246m; *Po8t), dem ersten Ort im Lungau;
weiter im Taurachthal nach (55 Kil.) Mautemdorfy Marktflecken
mit Burgtrümmern (44m h. Thurm), und über den Staig naoh
64 Kil. 3t. UichB^l (1068m; Post; Wastlwirth), Städtchen an
der Mur,
MALTATHAL. 71. Route. 369
Das LniifMi oder obere Hurthal ist ein hochliegendes., von einem
Oebirgskranz rings omscblossenes Becken (sn Sal&burg gehörig), in dessen
Mitte von allen Seiten die Qaellbäche der Mar susammenfliessen. Die
eigentliche MurqtUUe ist im JÄirwinAel, 8 St. w. von St. Michael, am W.
Fass des Mavehkareeks (2680m).
Hanptort des Lungan ist Tamsweg (iQ21m; Post: Platsbräu; Lebselter),
hübsches Städtchen 3 St. ö. von Mnnterndorf (3ifs St. von St. Michnel,
von beiden Orten Fahrwege), mit der hochgelegenen Kirche St. Leonhard.
Sehr lohnender Aasflug von hier auf die Preberspitte (2741m); erst eum
kleinen dunkeln Prebertee (1492m) (2 St., in der Prodingerhüttt ijs St.
weiter aufwärts Nachtlager), dann noch 3 St. zum Gipfel mit schöner
Bandsicht. — Nach Schladming über die Oollingtcharie und Besteigung
des Hochgdtting s. S. 367. Durch das Weissbriaehihal ,, gleichfalls lohnend
eil St.); über Maria-Pfarr zum (2»|2 St.) Sieglhof und zur (3»|2 St.) Lieg-
nitzMhe (2120m), Jochübergang ö. von der Oamstpitze (2409m), mit Aus-
sicht auf Dachstein etc. ; hinab durchs Ober-Sehladtningthal nach (5 St.)
Schladming.
Von Tamsweg nach Unzmarkt (13 St.), Poststrasse im Murthal
über Ramingatem, PredUtz, Stadl und Kurau (796m; Bräu; Strobl), Städt-
chen mit drei alten Kirchen, vom Schloss Ober-Mitrau überragt. Bei Stat.
Seheißing (S. 389) erreicht die Strasse die Rudolfs-Bahn (R. 75). — Touren :
Von Ramingatein auf die Schilcherhöhe (2150m) 3iJ2 St. m. F., lohnend;
Abstieg über Inner-Krems nach Kremsbruck (s. u.) 3 St. — Von Predliiz
fSteinerwirth) durch den Predlitzgraben nach (3»|2 St.) Turrach (1260m;
Whs.); von hier auf den Eismhut (2441m) 3*f2 St. m. F., lohnend (vgl.
S. 390) ; auf den Königsstuhl (2331m) 4 St., gleichfalls lohnend. Von Tur-
rach führt die Strasse weiter am (1*|2 St.) Turracher See (1763m) vorbei
nach (2 St.) Ebene-Reichenau (Schiestl) und über Klein- Kirchheim (Bad) nach
(6 St.) MiUstadt (S. 311) am gleichn. See. — Von Stadl (Post) nach Fladnitz
(S. 390) schlechter Fahrweg durch den Paalgraben (5 St.).
Der Katschberg (1641m) , über den die Strasse von hier südl.
führt, trennt Salzburg von Kärnten.
79 Kil. Sennweg (1138m; Post); weiter durch das hübsche
Liesertkal über Kremsbruck und Leoben nach
94 Kil. Gmünd (727m; Lax; Post), Städtchen mit einem dem
Grafen Lodron gehörigen Schloss, an der Mündung des Maltathals.
In der Umgegend viel Eisenhütten.
Das ^Maltathal ist ein schönes wasserfallreiches Thal, 11 St. lang.
Fahrweg am 1. Ufer des Maltabachs nach iU\t St.) Maltein (81im; Ho-
mann), Hauptort des Thals (von hier in 3 St. auf das Faschauner Thörl^
1890m, mit lohnender Aussicht auf die östl. Tauern). Der Fahrweg endet
hei der (»f« St.) Fall-Säge, «|4 St. vor dem i»^«y«Wo/ (Erfr.) ; 5 Min. vor-
her 1. der Oöss/all. Durch den hier mündenden Qössgraben^ mit schönen
Wasserfällen, führt ein beschwerlicher Uebergang über die Dössner Scharte
i2665m) südl. vom Sätdeck (3061m) in 10 St. nach Mallnitz (S. 160) oder
Ober-Vellach (S. 342) (in der Ulriehshiitte , 4 St. vom Pflügelhof, Nacht-
lager) ; Besteigung des Säuleck von der Passhöhe in l^jz St.
Im Maltathal weiter über Brandstatt an dem hohen Schleier/all vorbei
zum (1>)3 St.) Hochsteg (977m), tief unten die Malta in enger Klamm, r. der
hübsche Möllniggfaüf dann ansteigend eur {}\i St.) Traxhütte (1150m),
mit Jagdhnus des Baron Riese; {}\a St.) am *Blauen Tumpf., schönster
Punkt des Thals; 1. bildet der Abfiuss des Hochalpen-Ferners einen
Doppelfall, während r. die Malta 20m tief in einen Kessel stürzt, das
Ganze in malerischem Fels- und Waldrahmen. Der Weg verschlechtert
sich weiter hinauf; {\y\t St.) Ädambauerhütte ; (1 St.) Wastelbauer (1679m)
(1 St.) Samerhütte, die oberste Hütte des Thals. Nördl. führt von hier
ein steiler Pfad über die (2>f2 St.) Arlsoharte (2251m) in das salzburgische
Orossarlthal (S. 148). Das Maltathal wendet sich nach W. und theilt
sich in 1. Oross-^ r. Kleind- Elend- Th^l; beschwerliche Uebergänge fähren
aus dem erstem über die Plesehnitz- oder Qross- Elendscharte (2673m) in
Bakdkkbb'*s Südbaiern. 18. Aufl. 24
370 RouU72, GRAZ. Gasthofe.
7 St. nach 2faUnitz (8. 147); ans dem Klein-Elend-Thal über die Klein-
Elendseharte (2ö09m) ins mtsehaehihal nach (10 St.) Wildbad -Gastein
(S. 157). — Besteigung der Hochalpentpitze (33ö5m), des höchsten Gipfels
der östl. Tanern, schwierig (vom Hochsteg über die Hochalpe in 9-10 St. ;
zuerst von Grohmann 18GÜ erstiegen).
Die Strasse führt weiter hoch an der r. Seite des Lieserthals nach
109 Kil. Spittal (S. 311), Station der Bahn Franzensfeste-
Villach (R. 58).
72. Graz.
Oasthftfe. Am rechten Ufer der Mur, unfern der Kettenbrücke, 15 M.
vom Bahnhof: «Elephant (PI. a), Z. 1 fl. 20, L. 40, B. 35 kr.;
^Oesterreichischer Hof, Annenstrasse ; *Goldn£s Ross; ^Florian
(PI. d) ; *GoLDN£R LÖWE; Sonne, Mariahilferstrasse ; Drei Raben, An-
nenstrasse , unweit des Bahnhofs. — Am linken Ufer (innere Stadt) :
^Erzherzog Johann (PI. b), Z. von 1 fl. ab, L. 20, B. 40 kr., zugleich gute
Restauration. Kaiserkrone (PI. e) und Ungar. Krone werden als gute
Häuser 2. Gl. gelobt. Goldne Birn, Leonharderstr. Stadt Triebt (PI. f),
Jakominiplatz.
Kaffehtnaer. *^Eubopa, Herrengasse, viel Zeitungen; Nordstern,
Sporgasse; Herodr, Hauptplatz; Schuster, Carl-Ludwigsring beim Stadt-
Theater; Caf^ Promenade, vor dem Burgthor; Seidl, Glacisstrasse ;
Spieler , Mehlplatz. — Am r. Mur-Ufer in der Nähe der Kettenbrücke :
Meram; Engl. Hof; Helm; Oesterreich. Hof. — JUeran-G arten am
Stadtquai für Frühstück zu empfehlen.
Oonditorei und Gefrornes bei Hasserück im Landestheater.
Bierhäuaer (mit Restauration). *Pastete, Sporgasse ; *Neu-Graz, Real-
schulgasse; BiERJAOKL, Sackstrasse; Pilsener Bierhalle beim Erzh. Jo-
hann (Souterrain). — Grosse Bierhallen am r. Hurufer (Sonntags und einige-
mal wöchentlich Militär-Concert) : Schreiner beim Südbahnhof; Punti-
GAMER Bierhalle, Georgigasse; Japl u. Sandwirth :m Gries. — Danibl'^s
Bahnhofsrestauration. — Am 1. Munifer: Sonnhamuer vor dem Sack-
thor, KörÖsistr. und Maifredigasse.
WeinhftuMr (s. oben Caf^s und Restaur.). Admonterhof beim nPa^a-
deis** ; Wilder Mann, Jakominigasse ; Kleinbr Elephant, Franziskaner-
platz. Die besten steir. Weine sind Luttenberger (stärkster), Pickerer,
Kerschbacher , Sandberger^ Nachtigaller (Dessertweine). Die Steiermark
ist berühmt wegen ihrer Truthähne und Oapaunen. — „Grazer Zwieback*^
n. a. bei Sorger, Murplatz.
Bohwimnumatalt. MiLiTÄRSCHWiMifsciiuLB oberhalb der Ferdinands-
Kettenbrücke , am n.w. Fuss des Schlossbergs , das Bad ohne Wäsche
10 kr. Das Wasser der Mur ist sehr kalt. — BadeansUlt von Leisten-
tritt, Sackstrasse; Förster^s Badeanstalt, Brandhofgasse, beide mit
Dampf- und Wannenbädern. Am r. Murufer: Zur Sohne, bei der
Kettenbrücke.
Zeitungen und Zeitschriften in grosser Auswahl im Academ. Lese-
verein (im Caf^ Mercur, s. oben , zweiter Stock) und in der Bbssodecb ;
Einführung durch ein Mitglied.
Theater (PI. 14). Landestheater (PI. 32), Franzensplatz, Oper,
Schauspiel etc., tägl. VorsteUung. Stadt-Theater (PI. 33), (5arl-Lud-
wigs-Ring, neu, hübsch eingerichtet, Operetten und Possen, tägl. Vor-
stellung.
Telegraphen- Btat. im «Paradeis*, Murgasse unfern der Kettenbrücke.
Fiaker: Zweispänner die erste ijsSt. 60 kr.. Stunde i fl., jede weitere,
»I« St. 50 kr. Einspänner erste »j« 8t. 30, erste >(« St. ßO kr.. Stunde 80 kr.,
jede weitere »/4 St. 20 kr. Jede angefangene halbe Stunde wird für voll
gerechnet. Vom und tum Südbahnhctf : Innere Stadt, Binsp. 70 kr., Zweisp.
1 fl. ; Murvorstadt (r. Ufer) 50 oder 80 kr. i|9 Tag im Stodtgebiete bii
zum Umkreis einer Meile Vorm. 2 fl. 60 oder 3 fl.. Nachm. 3 oder 4 fl. ;
ganzer Tag ö oder 7 fl.; für weitere Fahrten im Umkreise von 2 Meilen
*l«Tag Vin. 3 oder 4, Nm. Sif« oder 5, gnnzer Tag 5>|2 oder 8 fl.
Sehlosaherg. GRAZ. 7^. Route. 371
Oras (3ö6m), die Hauptstadt der Steiennaik, malerisch an
beiden Ufern der Mur gelegen, über welche zwei Holz- und zwei
Kettenbrücken führen, mit nahezu 90,000 Einw. , eine der ange-
nehmsten Österr. Provinzial-Hauptstädte, das Paradies pensionirter
Beamten und Offiziere, deren einige Hundert (allein c. 60 Generale)
hier wohnen , obgleich die einst so gerühmte Billigkeit sehr ge-
schwunden ist. In den letzten 20 Jahren sind viele schöne Strassen
und neue Stadttheile entstanden, w. die Annenstrasaey welche Tom
Bahnhof in die Stadt führt, ö. die Elisabeth- j Schüler- y Lesaing-
und Rechbaueratraaae, Die Festungswerke zwischen dem Burgthor
und dem ehem. Eisernen Thor sind abgetragen, und an ihrer Stelle
die schöne Singstraise (Burg- und Carl - Ludwiga - Ring) ent-
standen, mit Alleen und einer 1865 errichteten SehiUer-Büate von
Gasser. Hier auch die Landesoberrealachule. An Stelle des frü-
heren Glacis der *Stadtpark mit reizenden Anlagen im englischen
(reschmack, in welchem der •Rotunde-Brunnen der Wiener Welt-
ausstellung von 1873, durch freiwillige Beiträge erworben, seine
Aufstellung gefunden hat ; der Bau eines Cursalons ist beschlossen.
In der Harrachgasse das grosse neue anatomiach-phyaiolog. Institut ;
in der Nähe wird das neue Vniveraitätsgebäude errichtet, das nach
seiner Vollendung zu den schönsten und zweckmässigsten Bauten
dieser Art in Deutschland zählen wird (Baukosten 0/2 Mill. fl.).
Ausser der Universität besitzt die Stadt noch eine technische Hoch-
schule , zwei Gymnasien , zwei Oberrealschulen , eine Handels-
akademie, ein Mädchenlyceum und zahlreiche Bürger- und Volks-
schulen.
Der *8ohloiib6rg» etwa 120m über der Mur, überragt die Stadt.
Seine schon im 15. Jahrh. zum Schutz gegen die Türken ange-
legten Befestigungen sprengten am 23. Juli 1809 die Franzosen in
Folge des Waffenstillstandes, nachdem vier Wochen früher der
kaiserl. Major Hacker mit 500 Mann Besatzung und 26 Geschützen
die Werke erfolgreich gegen 3000 Franzosen unter Maodonald ver-
theldigt hatte. Berühmte *Aussicht auf den Lauf der Mur und den
bevölkerten Thalkessel, von den schönsten Bergformen umgeben,
an malerischem Reichthum von wenig Aussichten in Deutschland
übertroffen: n. der Schöckel (S. 374), n.w. die Kette der ober-
steirischen, s.w. der Schwanberger Alpen (S. 375), s. das Bacher-
gebirge. An der Südseite des Schlossberges der stattliche ührthurm.
Vor dem Schweizerhans (Restauration) das Standbild des Feldzeug--
meisters v. Weiden (f 1853), des Schöpfers der Anlagen , in Erz
nach Gasser's Entwurf, „aus Dankbarkeit gewidmet von der Stadt
Graz im Jahre 1859" (PI. 9). Auf dem obern Plateau der Glocken-
thurm und zwei Orientirungstafeln (Restauration). Aufgang auf
den Schlossberg an der Ostseite vom Garmeliterplatz , wo 1. ein
Durchgang durch den Bogen des Hauses Nr. 1 mit der Inschrift
„am Fuss des Schlossbergs" den Weg bezeichnet , am Ührthurm (s.
oben) vorbei ; an der Nordseite von der WickenbuTgga8se(Pl. D, 2),
24*
372 Baute 72. QBAZ. Dom.
KIS.0H3N Yon geringer Bedeutung. Der goth. Dom (PI. 15),
1446 ikufgeführt, das kupferne Thurmdaoh 1663 autigesetzt; hat ein
bemerkenBwerthes (w.) Portal , 1. der Reichsadler und das öst^rr.
Wappen mit dem Sinnspruch (S. 349) des Erbauers , des Kaisers
Friedrich III. , r. das portug. Wappen zu Ehren seiner Gemahlin
Eleonore, sammt dem Wappen der Steiermark, dem feuersprühenden
Panther.
Ghob. Das Hochaltarblatt, die Wunder des h. Aegidius, von Jos,
Flurer^ einem Schüler Salvator Rosa'^s. An den Chorwänden zwei Votiv-
bilder von Peter de Pomis , Hofmaler des Erzherz. Carl II. ; r. der Erz.
herzog mit seiner gesommten Familie vor dem Cmcifix, 1. seine Gemahlin
Maria von Bayern mit 9 Töchtern vor der Himmelskönigin. Am Auf-
gang ZDM Gros, r. u. 1. auf marmornen Fussgestellen zwei Ebenholz-
Särge mit den Reliquien des h. Maxentias und vincentius einerseits, der
h. Mazentia und dem Arm der h. Agatha andererseits, welche Papst Paul V.
dem Erzherzog Ferdinand schenkte, 1617 hierher gebracht. Die kleinen
*Elfenbein-Reliefs , ausgezeichnete ital. Arbeiten des 16. Jahrh. , stellen
die Triumphe der Liebe, Unschuld, des Todes etc. dar (nach Petrarca''s
,i trionfi«).
Unmittelbar am Dom das Hauioleum (PI. 27), Uebeisohrift
„Oaesareum Mausoleum Div. Ferdinandi II. Rom. Imperatoris,
S. Gatharinae Ys. M. sacnim'^ Kaiser Ferdinand II. (f 1637),
der Sohn des Erzherzogs Carl , hatte hier Schutz vor seinen böhm.
und österr. Unterthanen gefunden (Anfang des 30jähr. Krieges),
und baute sich an der Stelle der Catharinenkirohe diese Gruft.
Das Innere , mit Arbeiten von Stuck , ohne Bedeutung. In dem
Grabgewölbe der Sarkophag des Erzherzogs Carl II. (f 1590) und
seiner Gemahlin , der Eltern Ferdinand's. Erzherzog Johann
(f 1859) war bis 1861 hier beigesetzt (jetzt in Meran, S. 242).
Den Schlüssel hat der Domküster (20 kr. Trinkg.), in der Sakristei
zu finden.
Gegenüber ein grosses, ehemals den Jesuiten gehöriges Gebäude
(PI. 35), in welchem folgende Anstalten vereinigt sind : (?t/mna-
9ium^ (alte) Universität ^ Ptiestersemvnar, Univ. -Bibliothek. Das
arehäologieehe Museum der Universität (sehenswerth) ist Donnerst,
und Sonnt. 11-12 Uhr zugänglich.
.In der Nähe am Franzensplatz das Landeitheater (PI. 32), im
August 1874 umgestaltet; YOr demselben das von Marchesi ent-
worfene Standbild Kaiier Frans I. (PI. 7) in Erz, im Gewand des
goldenen Yliesses : „Francisco I. Austriae Imp. grata Stiria 1841".
Stadipfarrkirehe (PI. 23) in der Herrengasse, Hochaltarblatt
von Tintoretto, Himmelfahrt und Krönung der h. Jungfrau. Evang.
Kirche (PI. 16), Holzplatz in der Nähe des Stadt-Theaters. Lahor-
nerkirehe (PI. 19), Mariengasse in der Nähe des Bahnhofs , hüb-
sches Gebäude im goth. StU, 1862 vollendet. Leehkirehe (PL 20),
kleiner, aber hübscher goth. Bau (13. Jahrb.).
In der Herrengasse , der belebtesten Strasse der Stadt mit den
reichsten Läden , das Landhaus (PI. 26), im Renaissanoestyl 1569
erbaut, von den Landesbehörden benutzt. Bemerkenswerthea
Portal mit zwei Baikonen. Neben dem Hauptthor r. meldet eine
Joanneum. GRAZ. 72. R<mU. 378
bemalte Tafel von 1688, das« „niemand sioh nntentehe, in diesem
hoohbefreiten Landhans zn rnmohren, die Wöhr, Toloh oder Brod-
messet zu zucken, zu balgen und zu schlagen , gleichfalls mit an-
dern Wöhien ungebühr zu üben, oder Maulstreich auszugeben'^ Be-
sonders schön der erste Hof mit den Arkaden und trefiflich ge-
arbeitetem Brunnen in Bronzeguss (16. Jahrb.). Gedenktafel für
Job. Kepler. Im Innern der Rittersaal und Landtag»8cuil , beide
schmucklos. Das südl. an das Landhaus stossende alte Landes^
Zeughaus ist besonders desshalb interessant, weil es in Anordnung,
Aufstellung, Waifenvorräthen etc. genau so erhalten ist, wie es yor
300 Jahren eingerichtet wurde, so dass heute noch ca. 8000 Mann
in Tracht und Bewaffnung des 16. und 17. Jahrb. vollständig aus-
gerüstet werden könnten ; in demselben u. a. der Schlitten Kaiser
Friedrichs III., die Doppelsänfte Stephan Bathory's und seiner Frau
n. a. (Meldung beim Portier des Landhauses).
Die Südseite des Hauptplatzes, auf welchem demnächst das
Denkmal des Erzherzogs Johann aufgestellt wird, nimmt das 1807
erbaute grosse Btadthans (PL 31) ein. Auf dem Platze wurden im
Jahr 1516 die Rädelsführer (159) des grossen Bauernaufstandes
enthauptet, die der Landeshauptmann Sigmund von Dietrichstein
bei Pettau gefangen genommen hatte. Am 1. Deo. 1671 fiel im
grossen Saal des alten Ratfahauses durch Henkersbeil das Haupt des
Statthalters der Steiermark, des Grafen Erasmus von Tattenbach,
der in die Verschwörung der Grafen Zrinyi und Frangipani (S. 349)
verwickelt war.
Das *Joaimen]ii (PI. 12), grosses Gebäude mit Gärten, 1811
von Erzherzog Johann gegründet zur Förderung der Landescultur
und Verbreitung gemeinnütziger wissenschaftl. Bildung in Steier-
mark, ist jetzt als technische Hochschule (Polytechnikum) einge-
richtet und vom Staate übernommen. Ausgezeichnet das Museum
der Naturgeschichte (Dienstag 2-4, Donnerstag 10-12, Sonntag
11-1 geöffnet, gegen Trinkg., 70 kr. tägl.), die mineralogische
Abtheilung reich, vortrefflich geordnet. Das Jtfftn«- und Antiken-
cahinet enthält die reiche Münz- und Medaillen-Sammlung, dann
interessante Alterthümer, besonders keltische, und zahlreiche Rö-
mersteine. Im hotan. Oarten die Büste von Mohs (f 1839). Die
Bibliothek zählt 72,000 Bände.
Die wenig bedeutende ständische Oemftlde-Gallerie (PI. 10) ist
Sonntags von 11-1 Uhr geöffnet, tägl. gegen Trinkg. (50 kr.).
1. ZiHKEB. No. 14. Van Thulden Zerstörung eines Götzentempels. —
2. Z. Bastano Vieh in die Arche Noah eingehend. 56. Bassano Jesus treibt
die Wechsler ans dem Tempel. — 3. Z. nichts. — 4. Z. Tiroler Landschaft
von VöseheTj Gewinn des Kunstvereins von 1855. 267. Jffackert Landschaft.
263. Füger der über seine Leier trauernde Orpheus. 274. Tizian Bathseba
im Bade. — ö. Z. 294. Cranach Urtheil des Paris. 298. Palma Vecchio Ma-
donna mit der h. Catharina und dem h. Antonius dem Einsiedler. 323.
Cranaeh Bildniss der H ria von Burgund, Gemahlin Kaiser Maximilians I.
— 6. Z. 350. Peter (modern) Zusammenkunft Blaximilians mit Maria. —
7. Z. 457. Tintoretto männl. Bildniss. 458. Hals Bildniss eines Bitters. —
8. Z. 487. FUger Bildniss des Grafen Saurau.
374 Boute?^, BUCHKOGL. Ausflüge
ÜMOiäBUNOBN. Ein hübscher Nachmittags - Ausflug ist der
nachstehende: Zu Fuss auf den Rosehberg zum Stoffbauer (i St.};
▼on da auf die Platte (644m, 1 kl. St.), mit prächtiger Aussicht ;
hinab nach (1/2 St.) Maria- Orün: von da auf den (1/2 St.)
Hilmerteich und in V2 St. nach Graz zurück. — Yielbesuohte
Punkte sind ausserdem : Ramerkogl (i St.), neue Anlagen, Meierei,
schönster Blick auf Graz ; Andritz - Ursprung (1 St.) ; Eggeriberg
(3/4 St.), Schloss und Kaltwasserheilanstalt; über Oöstmg (1 St.,
in der Nähe der Ruine der nach der Mur steil abfallende Jung-
femsprung) nach (1 St.) Thal; Mariairost, Wallfahrtsort (IV2 St.).
— Auf den *Sohöckel (1437 m) am bequemsten vom Bad Rade-
gund (Kaltwasserheilanstalt) am s.o. Fuss des Berges (Fahrweg
durch das Annenthal In 3^2 St. ; Omnibus tägl. 8 U. Vorm. in
21/4 St.). Von hier zum obem Schoekel-Kreut 1 St. ; dann 1. von
N. her zum (1 St.J Gipfel (V4 St. unterhalb neues Alpen- Whs.),
mit umfassender Aussicht. Der directeWeg vom Andritz -Ursprung
über Buch und die Oöstinger Alphütte zum Gipfel (3-3^2 St.) ist
beschwerlicher. — Nach Tobelbad (l^/j St. s.w.) entweder auf der
guten Fahrstrasse über Strassgang (Zweisp. in 1 St.) ; oder auf der
Köflaoher Bahn in 28 Min. bisStat. Premstätten, dann noch 25 Min.
Gehens zu dem inmitten schöner Fichtenwälder freundlich gele-
genen Bad (Gasthaus zum Königsbrunn ; Bestauration in der Laud-
schaftl. Traiterie).
Auf den Buchkogl (656m) bis zum Brünnel (Whs.) in 3/4 St.
fahren, von da in 1 St. auf die Höhe (an 8t. Martin vorbei), kaum
zu verfehlen , 15 Min. unter der Höhe in einem Bauernhof Wein,
Brod und Käse zu haben , sammt dem Schlüssel zu dem hölzernen
Rundschauthurm. *Aussicht über den weiten Thalkessel , n. über
Graz die doppelthürmige Wallfahrtskirche Maria Trost, der Schöckel,
U.W. die obersteirischen Gebirge (Hochschwab), w. die Schwan-
berger Alpen, s. Bachergebirge.
Von GraznachKö flach (40 Kil.) Eisenbahn in ISJ4 St., Fahrpr. 1 fl.
65 oder 1 fl. 10 kr. Die Bahn, zum Kohlen-Transport erbaut, führt im breiten
Murthal abwärts in fast südl. Richtung bis Premstätten und wendet sich
dann im rechten Winkel n.w. im Thal der Kainach aufwärts über Lieboeh
(Zweigbahn nach Sehwanherg-Wie$ ^ s. unten). Von Köflaeh («Brauhaus),
mit Kohlenwerken und Glashütten, führt eine Strasse n.w. über den
Stuhalp-Pass (lÖ43m) ins obere Mur-Thal nach Weiskirchen und Judenburg
(S. 389).
Von Gras über Schwanberg nach Klagenfurt. Eisenbahn
in 3 St. bis Wies^ dann Fahrstrasse in 5 St. bis Stat. Wuchem-Mahrenberg
(S. 383). Bis Lieboeh (16 Kil.) s. oben ; die Bahn zweigt von der Köflacher 1.
ab und führt über Stat. Lannachy Pveding-WisseUdor/y Oroas-Florian nach
(46 Kil.) Deutsch-Landsberg (Fritzberg), hübsch gelegener Markt mit altem
Schloss ^ weiter an dem stattlichen Schloss Bolleneclt vorbei (Eigenthum des
Fürsten Franz Liechtenstein, der hier Erinnerungen aus den Feldzügen
von 1848 u. 1849 gesammelt hat), nach (54 Kil.) Schwanberg; die Stat. liegt
t|2 St. ö. vom Ort (Post; Neuwirth; Fleischer). Letzte Stat. (67 Kil.) ist
Wies (Stelzer), an der Weissen 8ulm freundlich gelegen, mit altem Schloss,
Eisenhämmern, Hohöfen. Von hier s.w. nach (1 St.) Eibiswald mit
Eisenwerken und auf steil ansteigender aber gut gehaltener Strasse über
den Radiberg (630m), mit weiter Aussicht s. über Drauthal und Kara-
von Graz. SCHWANBBRGER ALPEN. 72. RouU. 375
wftnken, n. Schwanberger Alpen bis Graz, hinab ins Brauthal nach (4 St.)
Mahrenherg^ langgedehnter betriebsamer Flecken mit interessanter Kloster-
ruine, und über die Drau (Fähre) nach («(4 St.) Stat. Wuchern (S. 383).
Wer von Klagenfurt kommt, muss in Mahrenberg vorher Fuhrwerk be-
stellen, da dies sonst schwer zu haben (bis Wies 6-7 fl.).
Die Schwanberger Alp«n werden von Graz aus viel besucht. Man
fährt am besten mit dem Frühzug der Schwanberger Bnhn (s. oben) bis
Deutsch- Landtberg^ dem gewöhnlichen Ausgangspunkt, üeber die Lassnitz^
dann r. hinan über (!>{« St.) TraMUten nach (3 St.) St. Maria gen. Olas-
hütten (*Whs.)5 weiter zu den (2 St.) Sennhütten im Bärenthal (einf.
Erfr.) und an der Schafhütte vorbei (1. tief unten der Ursprung der
Schwär gen Sühn) in 2 St. auf die Koralp« (2136m), den höchsten Gipfel der
Schwanberger Alpen (>|4 St. s.w. unterhalb des Gipfels neues Alpen-
Wirthshaus), in der Umgegend ^eihiogel genannt (nicht zu verwechseln
mit dem Oleinalper Speikkogel^ s. unten). Aussicht w. nach Wolfsberg,
St. Andrä, St. Paul, Klagenfurt mit seinen Seen und Villach ; über einen
grossen Theil von Kärnten bis zum Grossglockncr und Gross-Venediger ;
n. Hochflchwab, Schöckel und Graz; s. die Krainer Gebirge; ö. über
Gleichenberg und Riegersburg hinnus nach Ungarn und Croatien. — Ab-
stieg östl. über die Biirgeralp nach (4 St.) Schwanberg (s. oben), von
wo Eisenbahn in 2i|2 St. nach Graz zurück.
Wer nach Kärnten will, steigt an der Westseite in 3 St., zuletzt sehr
steil, hinab ins Lavant-Thal nach Wolfsberg (8. 383), von wo Post in 7 St.
nach Klagenfurt; oder zu Fuss in 2 St. nach St. Andrä (S. 383), über den
Oriffener Berg in 3 St. nach Griffen (Katakawsky''s Gasth.) , mit auf
isolirtem Felsen gelegener Ruine, und von hier mit Einspänner (2 fl.) in
i»|2 St. über VölkermarU (Rautter) nach Stat. Kühnsdorf (S. 384). Beim
Hinabsteigen ins Drauthsl sehr schöne Aussicht über dieses hinweg auf
die Karawanken-Kette (S. 386).
Zwei andere von Gratz aus viel besuchte Punkte sind die Gleinalpe
und die Brucker Hochalpe. Zum Besuch der erstem fährt man von
Graz auf der Südbahn in 40 Min. bis Stat. Peggau (S. 3ö3) ; über die Mur
nach (10 Min.) Feistritz^ von wo Fahrweg am 1. Ufer des Uebelbachs (hüb-
sches Thal) über (1 St.) Waldstein^ mit Schloss und Burgtrümmern, nach
demMarktflecken (ISt.) Uebelbach (599m; Bräuhnus; KÖlblinger). Der Fahr-
weg endet 21/1 St. weiter thalauf beim ir<M'«r ; von hier noch 2 St. Steigens
zum *Alpen-Whs. ^ 1 St. unterhalb des Sp«ikkogrB (1983m), des höchsten
Gipfels der Gleinalpe , mit weiter sehr lohnender Aussicht. Zurück vom
Alpen- Whs. zum (2V4 St.) Krautwasehl^ durch Wald zum (»{4 St.) Abraham
(Whs.), durch den Stttbinggraben zum (1 St.) Plesehwirth (von hier in »ja St.
auf den Pleschkogel., 1054m , mit hübscher Aussicht), und über (IMs St.)
Stift Rein zur (»fa St.) Stat. Gratwein (S. 353), von wo Eisenbahn in 30 Min.
nach Graz. (Abstieg ins Murthal nach Knittelfeld s. S. 389.) — Auf die
Hochalpe am besten von Stat. Frohnleiten (8. 353) ; ija St. n. auf der
Brucker Strasse, dann 1. ab in den Oamsgraben zum {,^\\ St.) Kreuzu>irth\
hier r. hinan zum (2 St.) Diebswirth (*Wbs.) und n. über den Grat zum
(lijz St.) Gipfel der Hochalpe (1638m), gleichfalls mit schöner Rundsicht
Öja St. unter den Gipfel eine Sennhütte).
Von Graz nach Raab und Stuhlweissenburg (Ofen) Eisen-
bahn über St. Qotthard (bis Steinamanger in 6 St. für 6 fl. 32, 4 fl. 74,
3 fl. 17 kr.). Von der sechsten Stat. (53 Kil.) Feldbach Post (80 kr.) und
Lohnkutscher (3i|2 fl.) ^n 1 St. nach Bad Gleicheiiberg (etwa 3000 Kurgäste
jährlich), bereits den Römern bekannt, seit 1834 neu aufblühend, in einem
parkartig angelegten, mit zahlreichen Gasthöfen ( Vereinshaus ; Villa Höflin-
ger; Stadt Mailand:, Stadt Venedig:, Stadt Würzburg)., Wohnhäusern und
Villen geschmückten weiten Thal , besonders schön die Viüa Wickenburg
und Villa Suess (guter Ueberblick vom „Paraplui"). Die Constantinsquelle^
ein völlig eisenfreier kochsalzhaltiger alkalischer lauer (14**) Säuerling, ist
Brustkranken besonders zuträglich. Die beiden andern 1 St. entfernten
Quellen, der Klausen- u. der Johannisbrunnen. sind beide eisenhaltig. Von
allen drei Quellen werden jährlich über 800,000 Flaschen versendet. In
der !N^ähe auf einem von drei Seiten unzugänglichen Felsen Hegt das durch
seine Hexenprocesse T§rrufenß a^e Schloss Oleichenber^. — 2 St. n. ((as
376 Boute72. MARBURG.
weithin sichtbare alte feste Schloss Riegeraburg auf vnlcan. Congloxner&t-
felsen, ISOm höher als die Raab ^ das allen Angriffen der Türken trotzte.
Ein in den Felsen gehauener Schlängelweg führt durch 7 verschiedene
Thore in das Schloss. Die Capelle enthält das Grabgewölbe der gräflichen
Familie Pnrgstall und ein Ältargemälde von Krafft; die Aussicht umfasst
etwa 100 QM.
73. Von Graz nach Triest.
368 KU. Oestbrb. Südbahn. Eilzug in 9 St. (20 fl. 86, 15 fl. 52 kr.),
gewöhnl. Zug in 14 St. (17 fl. 46, 13 fl. 10, 8 fl. 73 kr.).
Gras 8. S. 370. Gleich nach der Ausfahrt zweigt rechts die
Köflacher Bahn ab (S. 374), bald darauf 1. die Raaber Verbindungs-
bahn. Die Bahn führt durch das breite fruchtbare Murthal , vom
Fluss entfernt. 6 Kil. Puntigam; am Gebirge r. Schloss PremsfaMen,
dem Grafen Saurau gehörig. Jenseit (13 Kil.) Kaladorf 1. auf der
Höhe jenseit der Mur Schloss Weisaeneek , aus den Türkenkriegen
bekannt, jetzt einem Wiener gehörig. Vor (24 Kil.) Wildon auf
einer Holzbrücke über die Kainach ; auf der Höhe die Trümmer des
Schlosses Ober 'Wildon, in welchem einst Tycho Brahe astrono-
mische Beobachtungen anstellte.
R. die Ausläufer der Schwanherger Alpen (ß. 375). Bei Stat.
Lebring öffnet sich r. das Lassnitz-Thal, weiter bei (36 Kil.)
Leibnitz das Thal der Sulm (S. 375). Auf der Halbinsel zwischen
Sulm und Mur, dem Leibnitzer Feld, wurden zahlreiche röm. Alter-
thumer gefunden ; hier stand einst das röm. Flavium Solvense (in
dem bischöfi. Schloss Seekau, 1/2 St. w. von Leibnitz, eine Samm-
lung röm. Inschriften).
Die Bahn überschreitet die Sulm auf eiserner Gitterbrücke und
tritt dicht an die Mur. 43 Kil. Ehrenhausen ; r. auf waldiger Anhöhe
das gleichnamige Schloss ; der Kuppelbau daneben ist die Gruft-
kirche der Fürsten von Eggenberg. 46 Kil. Spielfeld, mit statt-
lichem Schloss des Grafen Attems.
Die Bahn verlässt die Mur und wendet sich s. in das Gebirge,
den Windischen Bühel , Scheiderücken zmschen Mur und Drau ;
auf der Wasserscheide ein 500m langer Tunnel (Egidi -Tunnel),
Weiter bei Fössnitz auf grossem 640m langen Viaduct (64 Bogen)
über das Pössnitzthal ; die Bahn durchschneidet die östl. Ausläufer
des Posruck (s. unten) und senkt sich nach Stat.
65 Kü. Marburg (269m ; *mtel Wohlschlager; Stadt WUn; Stadt
Meran; *Bahnhofs-Restaur,'), ansehnliche Stadt (11,000 Einw.) an
der Drau, die zweite Steiermarks, in malerischer Lage am Fuss des
Posruck , der sich von der Drau nordwärts zur Koralpe hinanzieht.
In der Umgebung viel Weinbau, namentlich am Fuss und den un-
tern Abhängen des rebenreichen Bacher- Gebirges (s. S. 383). Am
Kirchenplatz ein Denkmal 1809 gefallener Husaren. — Eisenbahn
nach Villach und Franzensfeste s. R. 74 u. 58.
Die Bahn übersehreitet die Drau auf langer Brücke (r. hübscher
Blick auf die Stadt und das Drauthal) ; am r. Ufer die grossen
Maschinenwerkstätten der Südbahn (Abzweigung der Villacher
CILLI. 75. RouU. 377
Bahn, S. 383). Weiter durch eine weite Ebene ; r. die Abhänge
des Bacher- Gebirges. 78 Kil. Kranichsfeld mit altem Schloss, dann
(84Kil.) IVapfrAof, Knotenpunkt der Bahn nach Kanizsa und Ofen
(ygi. Baedeker's Oesterreich). Die Bahn tritt in niedriges Hügelland ;
zwei Tunnels, dann (98 Kü.) Pöltschach, am n.w. Fuss des Wotsch
(980m; übeiiSt. Nikolaus in 2 St. zu ersteigen, Aussicht lohnend).
Bad Bohitach oder Sauerbrunn-RohiUch, besuchter Kurort, liegt Q^js St.
8.Ö. »n der SoUkty die hier die Grenze von Croatien bildet (li|2 ät. weiter
ö. der Markt Rohitsch). Das kohlensaure Wasser ist dem Selterswasser
ähnlich ; an 000,000 Flaschen werden jährlich versendet. Die Preise der
Zimmer und Speisen sind von der Badedirection festgesetzt. Dem Grafen
Attems, dem Förderer des Bads, ist ein Denkmal mit Büste errichtet.
Der kegelförmige Donatiberg (884m), der Aussicht wegen viel bestiegen
(von Markt Eohitsch n.ö. in 2*fs St.), soll zur Römerzeit einen Sonnen-
tempel getragen haben.
Die deutsche Zunge weicht hier der slovenischen oder windi-
sehen. Die Bahn windet sich durch eine dünn bevölkerte gebirgige
Gegend, die Thäler meist eng, die Berge mit stattlichem Laubwald
bewachsen, an den Abhängen hin und wieder Mais und Reben.
111 Kil. Ponigl,' 122 Kil. St. Georgen (1. auf der Höhe Burg-
trümmer) ; 128 Kil. Storh , einige Hüttenwerke. Plötzlich weite
Aussicht über eine hügelige , gut angebaute bevölkerte Ebene , das
Sannthal, von den Sulzbacher Alpen eingefasst.
133 Kil. Cilli (240m; Erzh. Johann; Kaiserkrone; Elephant;
Löwe; Ochs^, freundliche alte Stadt (4000 E.), von dem röm. Kaiser
Claudius (CoUmia Claudia Celeja) gegründet, ist Avegen der hüb-
schen Umgebung und der angenehmen Sannbäder (das Wasser er-
reicht im Sommer eine Wärme von 20-24**) auch zu längerm Aufent-
halt geeignet. Tom Josefiberg reizende Aussicht auf die Stadt , das
Sannthal und die Sulzbacher Alpen. Auf dem bewaldeten Schloss-
berg die Ruine Ober-Cilli.
17 Kil. n.w. von Cilli (Post 2mal tägl. in 2 St.) liegt das besuchte Frauen-
bad Neuhaus (369m ^ ^Kurhaus, mit guter Bestauration), an den Ausläufern
der Sulzbacher.Alpen (täglich Verbindung über Hoheneek und ^eukirchen).
Die Therme ist dem Pfätl'erser Wasser ähnlich \ Umgebung reizend, hüb-
sche Spaziergänge nach allen Richtungen, namentlich zur Kuine Sehlangen'
bürg mit weiter malerischer Aussicht.
Die *8annthaler {Sulziaeher oder Steiner) Alpen, der östlichste Theil
des südl'. Kalkalpengebiets an der Grenze von Kärnten, Krain und
Steyermark, bieten dem Freunde grossartiger Gebirgsnatur eine Fülle
eigenthümlicher Schönheiten und verdienen einen Besuch *, die Bewohner
(Slaven) sind freundlich und bieder, die Verpflegung in den besuchteren
Orten (Sulzbach , Stein, Ober- Seeland etc.) bei sehr massigen Preisen
recht gut (Führer u. Wirthe sprechen meist etwas deutsch). Vgl. die
treffliche Monographie der Sannthaler Alpen von Prof. Frischauf in Graz,
der durch seine Bemühungen um den Weg- u. Hüttenbau zur touristi-
schen Aufschliessung dieses Gebiets wesentlich beigetragen hat. — Von
Cilli Fahrstrasse (Post bis Prassberg tägl. in 4 St. ^ Zweisp. bis Laufen
in 6 St., 12 fl.) ö. am 1. Ufer der Sann über Sachsen/eld, Sannbrücken
(hier aufs r. Ufer) und Letusch (wieder zum 1. Ufer) nach (6 St.) Prassberg
(Post; Lipoid) und (4 St.) Laufen (Kruletz-, Schmautz, beide einf.), in
weitem Thalkessel, wo man die Fahrstrasse verlässt (dieselbe führt s.w.
weiter über Ouerourg in 6 St. nach Stein, s. S. 378). l^un Karrenweg
(besser zu Fuss, nach i^ja St. aufs r. Ufer der Sann) nach (2iJ2 St.)
Leutsch (ö24m-. Messner, Gotschevar, beide einfach), an der Mündung des
378 Boute 73. SANNTHALER ALPEN. Von Graz
LeutschbaeJiS in die Sann maleriscb gelegen. Von hier auf die Raduha
(2Cßlm) in 4»J2-5 St., lohnend (Führer Matioz empfehlenswerth) ; auf die
Ojstrica (2348m), den zweithöchsten Gipfel der Sulzbacher Alpen, in 6-7 jSt-,
beschwerlich, Aussicht äusserst grossartig. Bei letzterer Tour übernachtet
man am besten beim Planinschek (1075m), einem wohlhabenden gast-
freien Bauer 2 St. von Leutsch; von hier in 2*|2 St. zur Koroschica-
Alpe (neues Schutzhaas, 1810m) und zum (l^/a St.) schmalen Gipfelgrat.
Abstieg über den Skarje-Sattel (2110m) zur Alp Klemensek (12üOm) und
ins Logarthai steil u. mühsam (3i|2-4 St. bis zum Plesnik, s. unten).
Das Sannthal wendet sich nach N. und wird zu wilder Schlucht, in
die r. die Felswände der Raduha fast senkrecht abstürzen. Der steinige,
mehrfach in den Fels gesprengte Fusspfad tritt nach i|4 St. auf das 1, Ufer,
führt bei der (25 Min.) Nadel (Igla) durch einen Im br. Felsspalt (in der
^ähe eine intermittirende Quelle) und senkt sich zur Sann , nn deren r.
Ufer das letzte Dorf (l^tz St.) Bnlzbaeh (606m; *Wh8. beim Messner und
bei Maruschnik; freundl. Aufnahme )^uch beim Pfarrer). Schöner Ausflug
von hier ins *Logarthal; mit Führer (der Messner spricht deutsch) in
ii|4 St. zum Logarbauer (683m), in dessen 17ähe die Sann nach längerm
unterirdischen Lauf plötzlich hervorbricht, und zum (ijz St.) Plesnikbauer
(790m ; Erfr. u. Nachtquartier). Das Logarthai ist ein 2 St. langer, ij* St.
br. Kessel, dessen Hintergrund im Halbkreis von einem mächtigen von
der Ojstrica }i.nr Rinka sich hinziehenden Dolomitgürtel umschlossen wird..
Vom Plesnik noch i^2 St. Steigens, zum Theil durch Nadelholz, zum
*Rinka-Fall^ einem schönen Wasserfall der Äflwn, die in der s.w. Thal-
ecke über eine röthliche 120m h. Felswand hinabstürzt. Sehr lohnend
ist es die Tour bis zum obersten Thalboden Okreschel auszudehnen ; i|4 St.
unterhalb des Binkafalls über die Sann und den sog. „Kuhweg'^ hinan
zum (1 St.) Ursprung der Sann (1290m), die unterhalb einer kl. Fels-
wand zu Tage tritt, und der (i|4 St.) Alp Okreschel mit neuem Schutzhaus
(1360m) in grossartiger Umgebung (n. Merzlagora, w. Binka, s. Brana, s.o.
Baba und Ojstrica). — Ein schwieriger, doch neuerdings verbesserter Ueber-
gang führt von hier über den Steiner Sattel (1900m) zwischen Brana und
Baba in den Feistritz- Oraben zum Ursitsch-Bauer und an der interessanten
40m h. Naturbrücke Predasel vorüber nach (6 St.) Stein (s. unten).
Von Norden her nächster Weg nach Sulzbach von Prävali (S. 383) ;
Fahrweg über Miss (Krauth) nach (3 St.) Schtoarzenbach (Mateusch); dann
zu Fuss über St. Jacob (einf. Whs.) und den Kopreinsattel (1335m) n»ch
(5-6 St.) Sulzbach. — Von Süden her Fahrstrasse (Post tägl. 5 U. Nm.
in 2 St.) von Laibach (S. 379) nach (4i|2 St.) Stein (375m •, * Fröhlich ; Host-
nikt, Jamnik)^ Städtchen an der Feistritz in reizender Lage, auch zu län-
germ Aufenthalt sehr geeignet (neues Bad- u. Kurhaus). Drei Wege von
hier nach Sulzbach; am weitesten und wenig lohnend der Fahrweg über
Neustift und Oberburg nach (6 St.) Laufen (s. oben). Lohnender der
Fussweg nach (6 St.) Leutsch; von Stein 1 St. im Feistritz- Oraben auf-
wärts, dann r. im Tschema-Oraben zum {2^\'i St.) Rak-Satiel^ Grenze von
Krain u. Steiermark ; hinab nach St. Anton und durchs Leutschthal nach
(2»|2 St.) Leutsch. Der dritte Weg führt über den Steiner Sattel ins
Logarthai (s. oben). — Von Westen her bequemer Weg \on Kappel (S.
384); südl. auf der Strasse nach Vellach 20 Min., dann 1. ab durch den
Remschnikgraben , nach 20 Min. bei einem Kreuz r. in die Klamm und
hinan an einem (40 Min.) Bauernhof vorbei zu einem (*|2 St.) St. Leonhards-
bilde 1. Von hier entweder '(nächster Weg) den Fusspfad 1. aufwärts zur
(V\2 St.) Kirche St. Leonhard (1332m; beim Me-ssner Erfr.) und über den
bewaldeten Bergrücken (St. Leonhards- Sattel, 1443m) nach (}U St.) Heil.
Geist (1243m), mit prachtvollem Blick ins Logarthai , und (l^js St.) Sulz-
bach; oder beim St. Leonhardsbild (s. oben) gerade fort zur (8|4 St.)
Höhe (1425m), dann auf gutem Fahrweg an der Mündung des Jezeria-
und Logarthals vorbei nach (2^2 St.) Sulzbach (der Besuch des Logarthals
ist mit diesem Wege bequem zu verbinden). — Von Bad Vellach (8. 384)
führt ein schlechter Karrenweg 10 Min. n. von der Strasse nach Kappel r. ab
steil hinan am grossen Bauernhof Pavlitsch vorbei zur (li|2 St.) Passhöhe
iVellacher Sattel., 1313m) mit schöner Aussicht; dann durch Wald hinab
zum (1 St.) Camikbauer (1150m) und am (}\i St.) Zibovtbauer (1040m) vor^
nach Triest. RÖMERBAD. 73. RouU. 379
bei cur (20 Hin.) Hündung' des JezeriathaU^ von wo Fassweg (8. oben)
nach {\}\2 St) Sulzbach.
Die Bahn überschreitet die Sann und tritt in das enge wald-
bewachseue Felsenthal derselben , von Oilli bis Sava , am Ausgang
des Gebirges gegen Laibaoh, der Glanzpunkt der ganzen Fahrt.
Auf den Bergspitzen mehrfach Kirchen und Kapellen. 143 Kil.
Mofl/tt Tüffer, nach dem Brande von 1840 neu erbaut, mit den Trüm-
mern eines Schlosses und dem neuen Franz^ Josephsbad.
Das Kaiser Fraas-Josephs-Bad , am Fuss des Hamherge» auf dem 1.
Ufer der Sann hübsch gelegen, hat drei starke indifferente Quellen
(28-31^ B.K ähnlich denen zu Neuhaas und Römerbad. Unterkommen
im Bad (100 Z.), mit neuen Parkanlagen, sowie in den nahen Gasthäusern
zum Flosser ^ zur Brüche^ Brauhaus^ Villa Stein^ etc.
152 Kil.' Bömerbad (200m), slav. Teplitza („warmes Bad'';
29®R.}, Denksteinen zufolge schon den Römern bekannt, mit gut
eingerichtetem Kurhaus, Anläg3i>, Schweizerhaus (Felsenkeller},
in reizender Lage, neuerdings viel besucht; dann (157 Kil.) Stein-
brück (Bahnhofs-Restauration), aufblühender Ort an der Save oder
Sau, die hier die Sann aufnimmt.
Von Steinbrück nach Agrain (76 Kil.) Eisenbahn in 3 St. für
3 fl. 60, 2 fl. 70, 1 fl. 80 kr. Stat. Liehienwald, Reichenburg, Videm-aurk-
feld. Bann. Atmm. ( Prttckner^s Hotel; Qoldnes Lamm), Hauptstadt von
Kroatien (20,00) E.), >|2 St. von der Save., besteht aus der untern und
oberen Stadt. In letzterer der Palast des Banns, der erzbischöfl. Palast
und der ^Dom, ein schöner spätgoth. Bau des 15. Jahrh. \ von den Thür-
men ist nur einer vollendet; reiches Ostportal. In der untern Stadt auf
dem Jellachichplatz das Standbild des Banns Jellachich (f 1859). 1(2 St.
von der Stadt der schöne Maximir-Park.
Die Bahn führt weiter nach Siisek, am Zusammenfluss der Kulpa und
Save, bekannt durch die Türken-Belc>gerung 1593. — Agram ist Knoten-
punkt der Bahn von Ofen über Knnizsa nach Carlstadt (Krone), Festung
und lebhafte Handelsstadt (60(X) £.) an ^er Kulpa ^ und weiter nach Fiume\
8. Baedeker^» Oesterreieh,
Die Südbahn bleibt von Steinbrück bis Stat. Sava (1 St.
Fahrzeit) in dem Thal der von hohen steilen Kalkfelswänden ein-
geschlossenen , in tiefem Bett fliessenden Save , so eng oft , dass
Fluss und Bahn kaum Platz haben. 165 KU. Hrastnigg ; 170 Kil.
TrifaU, mit einer der bedeutendsten Kohlengruben Oesterreichs
(Jahresproduction ö*/2-6 Mill. Centner); grossartige und sehens-
werthe Tagebaue auf Kohle , welche hier förmliche Felsen bildet
(Mächtigkeit des Flötzes 12-15 Klafter, In Folge örtlicher Ueber-
schiebung aber oft das Doppelte u. Dreifache). — 175 Kil. Sagor^
erster Ort in Krain ; 183 Kil. Sava.
Hier erweitert sich das Thal. Das weisse Schloss Bonowicz,
mit der Spiritusfabrik unten, gehört Herrn Ehrenreich in Wien,
Bei (190 Kü.) Lüiai Gitterbrücke über die Save, dann kleiner Tun-
nel, Gegend fortwährend schön, i^l Ki\. Kressnitz^ 206 Kil. Laase,
Beim Einfluss der Laibach in die Save verlässt die Bahn letztere
und hält sich am r. Ufer der Laibach. N.w. der hohe Gebirgszug
der Juliachen Alpen (Krainer Alpen), bei hellem Wetter ist der
Triglav (S. 393) sichtbar. 213 Kil. Salloch.
221 Kil. Laibacli (287m; Stadt Wien; Europa; Elephant;
380 Route 73. LAIBACH. Von Oraz
Mohr, Bair. Hof, beide nahe der Bahn; ^Bahnhofs-Hestaur,), bIov.
Ljubljana, das röm. Aemonaj Hauptstadt (^23,000 Einw.) von Kiain,
an der Laihaeh, in einer weiten Fläche, von Bergen in den ver-
schiedensten Abstufungen umgeben. Ein als Gefängnlss dienendes
weitläufiges Schloss überragt die Stadt : prächtige Aussicht , beson-
ders gegen den Triglav und die Sulzbacher Alpen. Im Dom, mit
Rundgewölbe und Kuppel im ital. Stil, Stuckverzierungen und
Fresken aus dem 18. Jahrh. ; im Schulgebäude , in der Nähe , das
Landes- Museum, eine Sammlung von Landes-Erzeugnissen.
Der Gongress , welcher , hauptsächlich gegen den Aufstand in
Neapel gerichtet, vom 27. Jan. bis 11. Mai 1821 hier tagte, hat die
Stadt bekannter gemacht. Der grösste Platz in Laibach mit meh-
reren KafiFehäusern heisst heute noch der Congressplatz (Narodny-
terg). In der Stern- Allee daselbst das Radetzky-Denkmal, eine 2m
hohe Bronze-Büste von Fernkorn , auf einem Sockel von Krainer
Marmor, 1860 errichtet, „ihrem Ehrenbürger dem Grafen Joseph Ra-
detzky von Radetz , k. k. Feldmarschall , die Bürger Laibachs^'.
Schöner Spaziergang durch die iMttermann'sche Aüee mit prächtigen
alten Kastanien nach dem (}/^ St.) Tivoli, Park und Schloss mit
reizender Aussicht (Restaur.), einst im Besitz Radetzky's, und nach
(^4 St.) Rosenbach, mit viel besuchtem Gaf<^; von hier durch
Wald zum {20 Min.) Rosenbichl, mit weithin sichtbarer Kirche und
schöner Aussicht namentlich auf die Sannthaler Alpen mit dem
Grintuz. — Eisenbahn von Laibach nach ViUaeh s. R. 76 ; Sann-
thaler Alpen s. S. 377.
Die Bahn durchzieht das sumpfige Laibacher Moos auf einem
2300m 1. , 4m h. Damm , überschreitet die Laibach , hier schon
schiffbar, obgleich sie kaum 1 St. von hier, bei Oberlaibach, aus dem
Gebirge hervorströmt. Wahrscheinlich ist es derselbe Fluss , der
bei Stat. St. Peter (S. 382) entspringt, als Poik in der Adelsberger
Grotte (S. 381) sich verliert, bei Planina als Vnz zu Tage tritt,
und nach kurzem Lauf südl. von Loitsch verschwindet. Solche
Erscheinungen wiederholen sich mehrfach in den Julischen Alpen,
dem Kalkgebirge , welches Krain von NW. nach SO. durchzieht.
Vor Franzdorf fährt der Zug über einen in der Mitte 38m h.,
Ö69m 1. Yiaduct, mit doppelter Bogenstellung (25 Bogen), ins
Gebirge, an Oberlaibach vorbei und hält bei (259 Kil.) Loitsch
(474m ; Post oder Stadt Triest).
Qdbgksilbkr-Obuben von Idria , 34 Kil. n.w. von Loitsch. Post 2mal
tägl. in 4 St., 1 fl. ^ Wagen 6-8 fl., Fahrzeit hin und zurück 6>7 St., Besichti-
gung der Gruben und Vorrichtungen 3-4 St. Fast in der Mitte der in einem
einsamen Thal gelegenen alten Stadt Idria (470m ; Schwarter Adler) ist
der Eingang, auf 757 in Kalkfels gehauenen Stufen , durch ein Gitterthor
verschlossen (Einfahrt gegen Erlaubniasschein des Bergamts , 50 kr.).
Das Erz wird meist mit Spitzhämmern ausgehauen, überall kleben die
Tropfen des reinen flüssigen Metalls; es wird in dem Hauptschacht
von allen Seiten zusammengefahren und dann 8(X)m hoch in Tonnen
zu Tage gezogen ^ eine zweite Tonne dient den Bergleuten zum Ausfahren.
Dann kommt es i.uf die Stumpf- und Pochwerke und wird nun in Canälen
nach den Schlämm- und Waschhäusern hinabgeflösst. Das geschlämmte
nach Triest. AD£LSB£RG. 73. RouU. 381
En gelangt hierauf in die Brennöfen , in welchen es »ersetzt wird und,
in Dämpfe anfgelöst, darch die Abzngöffnnng in die anstoMenden Kühlöfen
fliegt, wo es sich allmählich, feinem Regen ähnlich, in Tröpfchen reinen
Metalls niederschlägt and in Binnen nach dem ausserhalb beAndlichen
Bammel kästen zusammenfliesst und in grossen eisernen Kesseln aufbe-
wahrt wird. Jährl. Ertrag an 6000 Ctr. Quecksilber, wovon ein grosser
Theil an Ort und Stelle in Zinnober verwandelt wird. — Hübscher
Spaziergang von Idria zum romantischen * Wildensee (3|4 St.).
In der Nähe der folgenden Station Rakek (Lauritsch), V/2 St. s.o. ,
ist eine zweite der Krainer Merkwürdigkeiten :
Der fischreiche Zirknitser 8«6 (573m), Strabo''s Locus Lugeus^ 10 Kil. 1.,
3-4 Kil. br. , von hohen Bergen eingeschlossen , besonders dem Javornik
(1266m) und Slivenza^ hat Abfluss durch trichterförmige Klüfte und Spalten
und kommt im Laibacher Thal als Bistriza und Boruniza wieder zum
Vorschein. Er trocknet zuweilen aus (zuletzt 1868 u. 1871), überschwemmt
aber auch bei anhaltendem Regen wohl das Land. Sehr ergiebige Jagd
auf zahllose Wasservögel. — Auf den Krainer Schneeberg sehr
lohnender Ausflug; zu Wagen über Zirhnüz und Laa» in 3 St. nach
Igendorf (Mlaker) ; von da in 6 St. m. F. (5 fl.) auf den ^Bchneeberg
(1758m) (1 St. unterhalb des Gipfels eine Alpenvereinshütte, die aber von
den Umwohnern schon wiederholt ausgeraubt und beschädigt wurde;
Schlüssel, Lebensmittel und Wasser mitnehmen), mit weiter prächtiger
Aussicht über ganz Krain, Istrien, die Friaulischen, Julischen und Sulz-
bacher Alpen, den Quamero, Nord-Dalmatien etc. Abstieg auch an der
S.-Seite nach lUyr.-Feistritz, Station der St. Peter-Fiumaner Bahn (S. 382) ;
oder über Koritema (Whs. beim Förster) nach St. Peter (S. 382).
285 Kil. Adelsberg (548m ; *Grand Hötel-Pena. Adelsberg, in
schöner Lage, Z. Ifl. 50, L. n. B.80, F. 70 kr., M. 2fl. ; *Krone^y
bIov. Postöjna, neuerdings von Triest als Sommerfrischort viel be-
sncht. Von den malerischen Trümmern der Burg Adelsberg
(25 Min.) hübsche Aussicht.
Die berühmten «Tkopfsteimhöhlen , im Mittelalter bekannt, 1816
zufällig wieder entdeckt, stehen unter einer besonderen Grotten-Verwal-
tung. Die Gebühren für den Besuch der Grotte stellen sich nach dem
neuen Tarif (Juni 1872) wie folgt: Eintrittspreis 70 kr. die Person; jeder
Führer 80 kr. (für 1-4 Pers. 2 Führer, je 4 Pers. 1 Führer mehr er-
forderlich) ; Hin- und Rückfahrt auf der Eisenbahn (2268m) 1 fl. Für die
gewöhnliche Beleuchtung (Nr. 1) mit den Grubenlampen der Führer ist
weiter nichts zu zahlen ; diese ist indess gänzlich ungenügend und eine
besondere Beleuchtung geboten. Von letzterer gibt es drei Stufen : Nr. 2
mit 156 Flammen (2 fl., 1 Beleuchter) ; Nr. 3 mit 410 Fl. (4 fl., 2 Beleuchter) ;'
Nr. 4 mit 1800 Fl. (20 fl. 30 kr., 6 Beleuchter). Hiernach stellen sich die
Gesammtkosten für 1 Pers. bei Beleuchtung Nr. 1 auf 2 fl. 30, Nr. 2 auf
4 fl. 30, Nr. 3 auf 6 fl. 30, Nr. 4 auf 21 fl. ; bei mehr Personen bleibt der
Preis der Beleuchtung derselbe und kommt nur die Taxe der weiter er-
forderlichen Führer hinzu. — Die Gesammtlänge der Höhle, soweit sie
begangen wird, ist 4172m, bis über deren Hälfte hinaus die oben er-
wähnte Eisenbahn gelegt ist; die Begehung erfordert ca. 2 St. Tragsessel
mit 4 Trägern 6»|2 fl. Die Temperatur beträgt 7° R. (Nicht minder merk-
würdig, selbst grossartiger sind die Reka-Höhlen bei 8t. Canzian (S. 382),
aber viel schwerer zugänglich.)
Eine Linden-Allee führt bergan zu dem durch ein Gitterthor ver-
schlossenen Eingang (701m), 1/4 St. w. von Adelsberg. Die Höhle be-
steht aus mehreren Abtheilungen: 1) die Poikhöhle^ in welche die Poik
(Piuka) (S. 380) 19m unter dem Eingang eintritt, und ihren Lauf unter
der Erde fortsetzt. Zwei natürliche über einander gewölbte Felsbrücken,
verbunden durch eine gemauerte, führen in 2) den grossen Dom (22m h.,
48m br.). Die hohen Steingewölbe erscheinen bei der dämmernden Be-
leuchtung dem Auge noch grösser, umsonst erforscht dasselbe die letzte
Grenze der weiten grauen Räume und der dunkeln Tiefe , aus welcher
382 Route 73, KARST.
das sanfte Rauschen und Plätschern der Poik herauftönt. 3) Die Kaiser-
Ferdinandsffrotte ^ nach 1816 entdeckt, Halle an Halle mit dem Tatus4X4»l,
über 30m h., 120m 1., wo Pfingstmontag unter reichster Beleuchtung Bali
gehalten wird. 4) Die seit 1829 entdeckte Fra»t-Jos€ph-Elisabeth' Grotte
eine der grössten unterird. Höhlen, 34m h., 203m br., l9öm 1., in welclier
eine aus Tropfstein - Trümmern bestehende Erhöhung, das Belvedere.
5) Die neu entdeckte Marie Annagrotte, mit dem Calvarienberg , dem am
weitesten (2ü33m) vom Eingang nördl. vorgeschobenen Punkte.
Vorzüglich merkwürdig sind die Tropfsteinbildungen, welche in den
seltsamsten Formen bald von oben herabkommen (Stalaktiten), bald von
unten aufragen (Stalagmiten). Hier bilden sie Vorhänge und Draperien
im schönsten Faltenwurf, von dem Lichtschimmer dahinter matt er-
leuchtet ; dort zeigen sie versteinerte Wasserfälle, Springbrunnen, Palnten
und Cypressen ', dort wieder aufrechtstehende oder niedergeworfene Säulen.
Auch an menschlichen und Thier-Gestalten unter den mannigfaltigsten
Benennungen fehlt es nicht. Es gibt Säulen, die 4m und mehr im Durchm.
haben. Erwägt man, dass der gewöhnliche Tropfenfall in 13 Jahren ein
kaum merkliches Sediment, etwa nur von Papierstärke bildet, so ntag
man daraus auf das hohe Alter dieser Formationen schliessen. — Der
Olm (Proteus anguineus), eine eigenthtimliche Molchart, blassroth, nackt,
mit aalartigem Leib, findet sich in der Magdalenen-Höhle , 1 St. s.w. von
Adelsberg; in Adelsberg sind gewöhnlich lebende Exemplare zu sehen.
Frä^ndd (5ö4m', KautseMUtch) ^ 15 Kil. westl. von Adelsberg, an der
Post-Strasse (Post tägl. 6 U. Vm. in ls|4 St.), wird im Sommer namentlich
aus Triest viel besucht. Von hier wird der Nanos (1261m) häufig be-
stiegen, in 2 St. mit Führer. Weite Aussicht bis zu den Kärntner
Alpen, über das Meer und die Küste von Istrien.
Die Bahn führt weiter durch da8 Poik-Thal über St&t. Preat-
ranek nach (^296 Kil.) St. Peter (544m ; Bahnhofs-Restauratlon},
Knotenpunkt der Bahn nach Fiume (in 3y23^0* ^"^ beginnt eine
unwirthbare dürre Hochebene nackter, meist eckiger Kalkfelsblöcke,
der Karst (ital. Carso , slov. Kras genannt) , von Fiume bis Görz
(S. 399) sich erstreckend, von vielen Schluchten durchkreuzt, die
Oberfläche hier und dort mit Gestrüpp und zerklüftetem Felsgeroll
bedeckt, in den Felsen selbst zahlreiche trichterförmige Vertiefun-
gen (DoUinen). Der NO. -Sturm (Bora), der hier oft herrscht, ist
im Stande, schwere Frachtwagen umzuwerfen.
Die Bahn (Fahrzeit von Adelsberg nach Triest Eilzug 2 St.)
schlängelt sich durch diese Steinwüste ; mehrere Tunnels. 308 Kil.
Lesece ; 320 Kil. Divazsa , Knotenpunkt der Bahn nach Pola (in
51/2 St.); 3/4 St. s.o. die S.381 gen. Reka-JJöhUn bei St. Cantian,
Jenseit (329 Kil.) Seasana (496m) kreuzt die Bahn die Landstrasse
und senkt sich, an (340 Kil) Prosecco, durch den hier wachsenden
Wein bekannt (s. S. 395) , und (348 Kil). Nabresina (Bahnhofs-
Restauration; Hotel Böswirth), wo die Bahn über Udine nach Vene-
dig (S. 399) abzweigt, vorbei, in langen Linien hinab ans Meer, auf
dieser letzten Strecke mit prächtiger Aussicht über die blaue Fluth.
Letzte Stat. vor Triest ist (356 Kil.) Orignano, in gerader Rich-
tung kaum Y2 St. unterhalb Prosecco. Auf der ins Meer ragenden
Punta Grignana das stattliche Schloss Miramar (S. 398). Vor
(364 Kil.) Triest ein 275m 1. Tunnel, der im Bahnhof mündet.
383
74. Von Marburg nach Villach.
165 Eil. SüDBAHN) Fahrzeit Q^A-Vjt St., Fahrpr. 7 fl. 92, 5 fl. 94
oder 3 fl. 96 kr.
Marburg s. S. 376. Die Bahn zweigt auf dem r. Ufer der Drau
von der Bahn nach Triest (R. 73) r. ab. L. am Fusse des Bacher-
gebirges Schloss Rothwein; r. jenseit der Drau das an Reben-
hügeln hübsch gelegene Dorf Oams. 9 KU. Feisiritz ; 13 Kil. Maria-
rast', gegenüber Schloss Wildhaua. Die Bahn überschreitet die
Lobnitz und führt durch einen Tunnel. 19 Kil. Faal mit Schloss
und Park des Baron Kettenburg.
Weiter hoch am r. Ufer der in tief eingeschnittenem Bett flies-
senden Drau in grosser Curve nach (26 Kil.) St. Lorenzen, an der
Mündung des Radlbachs, an dem 1 St. aufwärts der gleichnam.
Markt. 36 Kil. Reifnigg-Fresen^ 2 St. s.w. der ansehnliche Ort
Reiffhigg (Fuhr) am Fuss der Welka Kappa (1583m), des höchsten
Gipfels des Bachergebirges (Besteigung lohnend, 3 St. mit Führer ;
s. unten). 45 Kil. Stat. Wuchern- Mahrenberg j gegenüber am 1.
Ufer der Drau das Städtchen Mahrenberg mit Schloss u. Kloster-
ruine (S. 375). 53 Kil. Saldenhofen^ gegenüber Hohenmauthen an
der Feiatritz mit Eisenwerk ; dann (64Kil.)Trjiter-Draabiirg (Post),
an der Mündung des Missbachs in die Drau.
Eine Fahrstrasse (Post tägl. in 1>(4 St.) fübrt von hier s.o. im Miss-
Imglkal nach (10 Kil.) Windisehgrats (Günther; Post), Städtchen mit Eisen-
werken und dem Schloss Rotkenthnrm. Die Welka-Kappa (s. oben) wird
auch von hier bestiegen Oi^i St., mit Führer) ; lohnender noch die Bestei-
gung des ürsulabergs (1648m), über Siele in 4i|2-5 St., mit weiter Aussicht
über die östl. Alpen vom Dachstein und den Tauern bis zu den kroat.
Gebirgen (oben Kirche u. Pfarrhaus, wo Unterkunft). Abstieg auch über
Köttulach nach (2i|2 St.) Quttenstein (Whs.), 1 St. ö. von Prävali (fl. unten).
— Die Strasse führt von Windischgratz weiter über Weitenstein und
Hohenegg nach (10 St.) CiUi (S. 877).
Nördl. führt von Unterdrauburg eine Poststrasse (tägl. Postverbin-
dung nach Judenburg, S. 389, 91 Kil.) in das fruchtbare Lavantthal,
das „Paradies Kärntens*^, zwischen w. Sattalpe (S. 390), ö. Koralpe
(S. 37Ö). Die Strasse (Bahn nach Wolfsberg im Bau) führt über (9 Kil.)
Lavamünd (Stifter), an der Mündung der Lavant in die Drau, nach (20 Kil.)
St. Paul (Fischer; Klimbacher), grosser schöngelegener Markt mit Bene-
dictinerstift, und (29 Kil.) St. Andrä (Post; Deutscher), mit jetzt den
Jesuiten gehörigem Schloss der früheren Bischöfe von Lavant. Weiter
(38 Kil.) Wolf Bberg (457m; Schellander -, *Pfundner\ Hauptort des Lavant-
thals, mit schönem neuen Schloss des Grafen Henkel v. Donnersmark
im Tudorstil und prachtvollem ^Mausoleum der verstorbenen Gräfin (von
Stüler erbaut, die Statuen von Kiss). Vom Schlossberg herrliche Aus-
sicht. (Von hier oder von St. Andrä auf die Koralpe s. S. 375 , auf die
Saualpe S. 390.) — Die Poststrasse führt von Wolfsberg n. durch den
romantischen Twimberger Graben nach (57 Kil.) St. Leonhard (Schlaffer)
(über das Klipitgthörl nach Mosel s. 8. 390; Zweisp. incl. Saualpe in 7 St.,
10 fl.) und über Reiehen/els und Obdach nach (91 Kil.) Judenburg (S. 389).
Die Bahn verlässt die Drau und wendet sich s. in das hübsche
bewaldete Missthal. 1/4 St. aufwärts mündet 1. der Misslingbach
(Strasse nach Windischgratz s. oben); die Bahn überschreitet
wiederholt den Missbach und führt an dem Marktflecken Quttenstein
vorbei in sich erweiterndem Thal(südl. die Abhänge des Vrsulabergs,
8. oben) nach (75 Kil.) Prävali (370m; Post; Moser^ mit grossen
384 Route 74. BLEIBURG. Von Marburg
Eisenwerken (vwi hier nach SuUibach g. S. 378). Das Missthal
verengt sich wieder ; die Bahn führt ansteigend hoch an der Nord-
seite hin, wendet sich dann r. ab ins LangsUg- Thal , passirt einen
kurzen , dann einen langem Tunnel und senkt sich nach (87 Kil.)
Bleibnrg (489m; Post; Elephanty, das Städtchen, mit Schloss des
Grafen Thum, liegt an der Libuska V2 St. n. von der Station. Südl.
der einzeln aufragende Petschen (2111m); Besteigung ziemlich be-
schwerlich, 7-8 St. mit Führer, Aussicht lohnend. Weiter durch das
Jaunthal, die meist bewaldete Hochebene zwischen Drau und Ge-
birge, nach (101 Kil.) Stat. Kühnsdorf; vom Bahnhof schöner
Rundblick , südl. die lange Kette der Karawanken vom ürsulaberg
und Petschen bis zum Mittagskogel bei VlUach (über Ebersdorf in
der Feme der Grintuz , s. unten) ; n. die grünen Höhenzüge der
Sau- und Kor-Alpe. — Kühnsdorf ist Stat. für die 1 St. n. am 1.
Ufer der Drau gelegene Stadt Volkermarkt (S. 375) und südl. für
Kappel (einsp. Post tägl. 31/2 ü. Nm. in 23/4 St. ; Einsp. 3V2 A.)-
Letztere Strasse (Fahrstrasse bis Krainburg, 13 St.) führt über Ebeni-
dorf (das grosse Gebäude 1. ein ehem. Chorherrnstift) und (2»!* St.) Mik-
lauzhof (*Wh8. und Brauerei) nach (li|2 St.) Kappel oder Eisen-Kappel
t530m^ *Mderdof/er; Popp'^ Weitzer), betriebsamer Markt an der Mündung
des Bbriachhaeks in den Vellach-(Bela-)Bach. Sehr lohnend von hier, na-
mentlich auch für Slineralogen und Botaniker, die Besteigung des Obar
(2i24m) (5 St. , mit Führer) ; entweder durchs Ehriaehihal (ein neuer
Weg führt durch die schöne Klamm) oder direct über den vom Gipfel
östl. bis Kappel sich hinziehenden Bücken^ Unterkunft im Kttapptnhau»
(Bleibergwerk) »I4 St. unterhalb des Gipfels 5 Aussicht umfassend und
malerisch. — Von Kappel nach Sulzbach s. 8. 378.
2 St. südl. von Kappel liegt an der Strasse in schönem Wald das be-
suchte Vellacher Bad (880m; Badhau»^ im Sommer meist überfüllt), Eisen-
säuerling (von hier nach 'Stdzbach s. S. 378). Lohnend die Besteigung
des w. sich erhebenden Seeländer Siorsekitz (17ö3m), in 2»la-3 St. (Füh-
rer iijs fl.), und für geübtere Berggänger die der Koschuta (2092m). 5 St.
in. F. — Dann steiler Anstieg zur (1 St.) Passhöhe des Seeherg""» (1200m)
mit schöner Aussicht (besonders von einem Felskopf bei dem Hause r.)
und ebenso steil hinab nach (1 St.) Ober-Seeland (897m; ^Kazino des
Franz Muri); weiter durch das malerische Kanter- Thal (1. die Abstürze
des GritUuz) nach (4 St.) Kanter (Whs.), kleines Dorf. — Besteigung des
OrintuB (Grintovc^ 2ö58m), des höchsten Gipfels der Sannthaler Alpen (S.
378) , am leichtesten von der SW. - Seite ; von Ober-Seeland im Kanker-
thal hinab über die Fuchs''sche Gewerkschaft hinaus, bis nach 1*|4 St.
der Weg 1. hinaufgeht zum ('{4 St.) Bauernhof Suhadolnit (896m) und der
tsehöngelegenen (lijj St.) Frischauf-Hütte (lÖOOta), vom Steirischen Gebirgs-
verein erbaut und 1876 eröffnet (Nachtlager auf Heu, Milch von der Alp
gegenüber). Von hier erreicht man in 2-2iJ2 St. ziemlich mühsamen
Steigens über Rasenbänder, Geröll u. Fels den Gipfel, mit überaus gross-
artiger Aussicht (oben eine Pyramide der k. k. Militär-Triangulinmg).
Kundiger Führer nöthig (der Bruder oder ein Sohn des Suhadolnik). —
Koch lohnender, aber nur für geübte Bergsteiger, ist die Besteigung von
Norden (Oberseeland) her auf neuem von Prof. Frischauf markirten Wege
(6i|2 St. ; vom Kazino Muri durch die obere ßeeländer Kotschna zur
Stuller- Alpe 11/4 St. , zur obern Ravni i'^\^i^\i St. , auf die Schneide 2 St.,
Gipfel ii|2 St.). — 11)4 St. w. von Kanker bei Hößän öffnet sich das Thal;
die Strasse tritt in das breite Sau' Thal und erreicht (2 St.) KnUnburff (S. 392).
Hinter Kühnsdorf tritt die Bahn dicht an die Drau (am 1. Ufer
Schloss Neidenstein und Propstei TeinacK) und überschreitet sie
'uf stattlicher Brücke unterhalb der Einmündung der Ourk (südl.
nach Villaeh. KLAOENFURT. 74. Route. 385
soboner Blick anf den Obir und die Kosehuta). Weiter am 1.
Ufer der Gfurk nach Stat. OrafenaUin mit fürstl. Rosenberg'sohem
Sobloss 0- der Skarbin , 780m , in 1 St. zu ersteigen , mit treffl.
Aussicht) , dann über die Gurk und die Olan (l. Sobloss Ebenthaly
dem Grafen GfBss gehörig, r. das yierthürmige Rosenberg'sche
Schloss Welten€gg\ nach
127 Kil. Klagenftirt (449m; Europa, Z. 1 fl., L. 20, Omnibus
20 kr. ; * Kaiser von Oesterreich ; *Moser ; Sandwirthy mit Oarten-
iidrthsohaft ; Weiesea Lamm; Ooldner Bär; Caf6 Sehibert, Beer^
Dorrer; Bahnhofs -RegtaurationJ, mit 16,000 Einw. , Hauptstadt
▼ou Kärnten, an der Olanj durch den 1 St. langen Lend'Canal
mit dem Wörther See (s. unten) verbunden. Die you den Franzosen
1809 zerstörten Festungswerke sind in Spaziergänge verwandelt. Die
Stadt bildet ein fast regelmässiges Viereck mit geraden und breiten
Strassen. Im LandAotM (Standehaus), im 16. Jahrb. von den damals
Protest. Standen erbaut, im Hauptsaal die Wappen des Kärntni-
schen Adels ; im südl. Flügel die Sammlungen des kärtn. Ge-
schichtsvereins (im Zollfeld u. a. 0. gefundene röm. Alterthümer,
Münzen, mittelalterliche u. neuere Kunstwerke, ethnograph.
Gegenstände) und das Naturhistor. Museum (Mineralien etc.). Die
bischöfliche Resident in der Y ölkermarkt - Vorstadt wurde für die
Schwester Kaiser Josephs H. erbaut. Auf dem Hauptplatz ein
steinerner Brunnen mit dem Lindwurm, dem Wahrzeichen und
Wappeubild der Stadt; daneben das Standbild Maria Theresia' Sy
Erzguss nach Pönninger's Modell, 1872 an Stelle einer älteren, von
den Ständen Kärntens 1764 errichteten Statue aufgestellt. Auf
dem Gardinalsplatz ein Obelisk zum Gedächtniss des Pressburger
Friedens. Bleiweissfabrik von Herbert, die grosste in Oesterreioh.
Umfassende *Uebersicht der Gegend von dem 91m h. Thurm der
Stadtpfarrkirehe (20 kr.). V2 St. w. von der Stadt der *Fran%^
Josephs-Park oder Kreuzberg, mit geschmackvollen Ajilagen und
reizender Aussicht (Restauration). — Elsenbahn nach Olandorf
s. S. 391.
Von Klagenfurt nach Erainburg (58 Kil.) führt eine Post-
sirasse über den Laibl (Botenfahrpost tägl. in 9 St.). Von Klagenfurt stidl.
erst eben bis zur (>f« St.) Olan/urtbrücie^ dann ansteigend über den Höhen-
zug der Satiniiz (oben ^Aassicbt nach S. auf die Karawanken von der
Koschuta bis sum Mittagskogel) am (V\i St.) Schloss Hollenburg vorbei,
10 Hin. 1. oberhalb der Strasse auf steilem Felsen über der Drau gelegen;
hinab in grosser Kehre (Fussweg gerade hinunter küret) ins Drauthal^
auf langer Brücke über die Drau nach Kirtehentheuer und ansteigend nach
(l'(4 St.) Unterbergen (Post, einfach; Brauhaus), ^i St. weiter bei Unter-
Loibl (544m) verengt sich das Thal; die Strasse steigt zur (1 St.) Höhe
des Kleinen Loibl, wo bei der Sopotnik-KapelU r. der Weg nach Bleiberg
und ins Bodenthal abzweigt (s. unten), senkt sich im Zickzack und über-
schreitet auf der kühnen Teufelsbrücke den in wilder Klamm hinabstürzen-
den ^o<f«n&acA. Hier beginnt da^ eigentliche Xotbl-TTial; die Strasse führt
eine Strecke eben fort Ol« St. Whs. «zum Deutschen Peter*) und steigt
dann in vielen Windungen (Fusspfade kürzen) zur (3 St.) Passhöhe des
loibl oder Leobl (1362m), einem Felsdurchbruch mit zwei Pyramiden mit
langen Inschriften. Beschränkte, aber malerische Aussicht nach Süden
auf das St. Anna-Thal, 1. Koschutta, r. Bogunschitza. Steil im Zickzack
Basdsk£s's Südbaiern. 18. Aufl. 25
386 Route 74, YELDEN AM SEE. Von Marburg
hinab nach dem (^ja St.) Dörfchen St. Anna (1016m; 'Wha.) und vtreiier
durch das schöne St. Anna-Thal nach (2 St.) Neumaiktl (503m-, *l*ost}^
ansehnlicher betriebsamer Markt an der Hündung des Moszenik-Bach* in
die FeUtrUz; dann entweder am 1. Ufer der letztem nach (3 St.) Krain-
bur(/ (S. 392) ; oder r. über die Höhe auf schöner aussichtreicher Straase
nach Vigaun und (3 St.) Stat. Radmannsdorf- Leei (S. 392). — Der Ston
(2233m), der höchste Gipfel der Karawanken, wird am besten aus dem
BodenthcU (s. oben) bestiegen (beschwerlich, aber lohnend) ; TOm Kleine»
Loibl (s. oben) r. ab nach (i|2 St.) Windiseh-Bleiberg (*'WhsO, dann 1. ins
Bodenthal zum (l^jz St.) Bodner, dem letzten Hof (IT^achtlager) ^ von Mer
noch 5 St. bis zur Spitze , mit grossartiger Rundsicht. Abstieg nacli
Jauerburi; (S. 393) 41(2 St., zum Theil steil. — Besteigung aus dem BAren-
fhal schwieriger; letzteres auch an sich lohnend; von Kirschentheuer
(s. oben) w. Fahrweg nach (1*J2 St.) Windisch-Feistritz (Kraiger), hier J.
am Bach hinan durch die enge Schlucht zur (li|2 St.) Kirche und den
Höfen der Bärenthal-Alp in grossartigem, s. ö. vom Stou geschloftsenen
Thalkessel. Ein nicht beschwerlicher Uebergang mit lohnender Aussicht
(Kotschna-Jochj 15Söm) führt von der Bärenthaialp über den Sattel zwisclien
Benza und Kotschna in 3i|2-4 St. nach Stat. Jauerbwrg (S. 393).
Gleich nach der Ausfahrt überschreitet die Bahn die Laibaoher
Poststrasse (s. oben) und bald darauf den Lend-Canal. L. das
ehem. Stift Viktring , jetzt Tuchfabrik ; weiter zurück über grünen
Yorbergen die zackige Kette der Karawanken mit dem Stou , der
Bärenthaler Kotschna etc. ; r. die Stadt mit dem Kreuzberge und
n.ö. die Ausläufer der Saualpe. Die Bahn führt unter dem freund-
lichen Schlösschen Freienthum hin und tritt an den anmuthigen
4 St. langen Klagenfurter oder Wdrther See (412m), dessen Nord-
seite sie umzieht.
Dahpfbootfahkt auf dem Wörther See im Sommer 2mal tägl. (mit
Ausnahme der Feiertage) von Klagenfurt nach LorettOy Krumpendorf. Maria-
Wörth^ Seebad Afaria-Wörth, Pörtschach und Velden; Abfahrt von Klagen-
furt 7 U. Vm. u. 2 Ü. Nm., von Velden 10 U. Vm. u. 6 U. Nrn.
L. an der Einmündung des Lend-CanaU (s. oben) auf einer Land-
zunge das Rosenberg'sche Schloss Maria Loretto ; weiter die grü-
nen Höhen der Sattnitz, die das Thal der vielgewundenen Drau
(hier Ro$enthal genannt) von der Klagenfurter Niederung trennt.
134 KW. Krumpendorf ; 141 Kil. Pörtscha^ih'Mariawörtk '^ gegenüber
am s. Ufer auf felsigem Vorsprung die Kirche Maria- Wörth , an-
gebl. aus dem 11. Jahrb. Ueber Pörtschach im Walde versteckt
Ruine Leonstein (oben reizende Aussicht). Die Berge an beiden
Ufern des Sees werden höher und sind dunkel bewaldet ; s. tritt aus
der Karawanken-Kette namentlich der Mitta^/skogel (2099m) hervor.
149 Kil. Velden am See (420m; *Ola88erf am Dampfboot-
Landeplatz ; *MorOy im Ort) , besuchter Badeort am w. Ende des
Sees in anmuthiger Umgebung.
Sehr lohnender Ausflug (Fahrweg 11/4, Fussweg *|4 St.) südl. nach
^BLouegg (Kappitsch) mit fürstl. Liechtensteinischem Schloss und Park, auf
von der Drau umflossener Halbinsel im Rötenthal reizend gelegen , mit
schöner Aussicht. — Für Bergsteiger lohnend die Besteigung des Mittagt-
koglt (vgl. S. 387); von Velden über St. Jacob nach Rotenbach 2i(8 St.;
von hier in 4i|2-ö St. auf den Gipfel. — Nach Btamberg (726m) gleichfalls
sehr lohnend (2 St.), ^Aussicht über die Umgebung Ton Villach und
Klagenfurt, Karawanken etc. (auch von Villach über Tamttchachy bis
wohin Fahrweg , in 3 St. , oder von St»t. F<fderl(fCh über Lind in l^t St.
%\x erreichen;.
nath Viüach. VILLACH. 7i. Route. 387
Die Bahn verlässt den See , durchzieht waldiges Hügelland und
tritt bei Stat. Foderla/ch an die Drau , die sie bald darauf zweimal
kurz nach einander überschreitet, it. auf steilem Fels die wohl-
erhaltene Burg Wttnbtrg-^ weiter n. am Eingang des Ossiaoher
Thals die malerischen Trümmer des Schlosses Landskron, ehemals
den Khevenhüller, jetzt den Grafen Dietrichstein gehörig. Vor
V illach zweigt r. die Budolphabahn ab {K. 75 j.
165 Kil. Villacli (486m ; *Po8ty Z. u. L. 1 fl., Omnibus 20 kr. ;
*H6itl Tarmann am Bahnhof; üohenberger), alte Stadt an der Drau
(3500 £inw.), Knotenpunkt der Bahnen nach Lienz-Franzensfeste
(^ß. 58) , St. Michael {^U. 75) und Tarvis-Laibach (ß. 76), liegt
malerisch in weitem fruchtbaren Thalkessel am Fuss des Dobratsch
{%. unten). In der goth. Pfarrkhreht (^lö. Jahrh.) zahlreiche Grab-
steine der Kheveuhüller , Dietrichstein etc.; vom Thurm schöne
^Aussicht (w. Dobratsch, s.o. Mittagskogel und Karawanken). Auf
dem Hans-Gasser-Platz das Standbild des Bildhauers Hans Gaster
(^f 1868) von Messner.
Umokbungen. *li 8t. s.w. am Fuss des Dubratscb das Warmhad
Villaoh (Eisenbahn-Stat., S. 395), Schwefeltherme mit gut eingericbtetem
Badhaas (^Bestaur.). >J4 Sfc. weiter s. an der Münduag des Gailtbals
Federautty mit Scblossruine, Parkanlagen und reifenden Aussichten (Ein-
trittskarten bei Hrn. A. Horitsch in Viüach). — Hübscher Spaziergang s.u.
über Maria- Qail zum {i^\\ St.) Faaker See mit kl. Insel (im Försterbaus
Brfr.); 1 St. weiter s. auf hohem Fels die malerische Ruine Fmkenstein
mit schöner Aussicht. — Besteigung des Mittagakogela (209^m) beschwer-
lich aber lohnend^ über MaHu-Gaü (s. obenj nach Faak und durch den
Oreuiher Graben nach (3 St.) OuUehena (Whs.)} von hier noch 4i|« St. zur
Spitze. Rundsicht weniger umfassend als vom Uobratsch; nach S. schöner
Blick auf den Triglav. — Oörlitzen-Alp s. S. 391.
Der *Dobrata<dL (2i54m) oder die ViUacher Alpe^ der östl. Ausläufer der
Bergkette, welche das Drau- vom Gailthal trennt, gehört zu den berühm-
testen Aassichtspunkten der Alpen und äbertriU't hinsichtlich der Fem-
sicht jeden andern Gipfel von gleicher Höhe und Zugängiichkeit. Fahr-
strasse von Villach über Vellach und MUtewald (Pegritz Whs.) durch den
bewaldeten Bleiberggraben nach (3 St.) Bleiberg (Ö89m; *Moro), mit
grossem Bleibergwerk (sehenswerth). Ein von einer Villacher Actien-
gesellschaft neu angelegter, aber schlecht gehaltener und steiniger Fahr-
weg (kein Wasser) führt von hier in 4 St. auf den Gipfel (Pferd 8,
Wagen 18 fl.^ etwas kürzer aber beschwerlicher der alte Weg durch die
Sehlacht). Rüstige Fussgänger gehen besser von Villach über Heiligen-
geist (*Karnerwirth Sim. Winkler), von wo ein schöner Fussweg durch
Wald direct auf den Fahrweg führt (5-6 St.). Oben zwei Kirchen und
ein grosses Unterkun/tshaus (Raum für 80 Personen^ Zimmer und Betten
theuer, Speisen nach fester Taxe). Die ^RundBicht umfasst n. die ganze
Kette der Hohen und Niederen Tauem bis ö. zur Kor- Alpe \ s. die Kara-
wanken, die Julischen Alpen mit dem Triglav und die Südtiroler Kalk-
alpen bis zur Marmolada. Unten im Vordergrund die Thäler der Gail
und der Drau mit dem Ossiacher, Wörther und Faaker See. Die Spuren
des grossen Bergsturzes von 1348, der 10 Dörfer verschüttete und das Gail-
thal in einen jetzt wieder ausgetrockneten See verwandelte, sind noch
dentiich zu erkennen. — Wer ins Gailthal (s. unten) will, braucht nicht
nach Villach zurück, sondern folgt dem Fahrweg, der sich von Bleiberg
(8. oben) um die Westseite des Berges herumzieht , über Kreuth nach
Jföttch (a. unten). Der directe Abstieg an der Südwestseite des Berges
nach Sack und (3 St.) Nötsch ist namentlich anfangs steil, doch ganz ge-
fahrlos*, bequemer an der Ostseite zum (4 St.) Villacher Bad.
Das a«iltlua ist bis Kötschach (18 St) ein breites freundliches Thal
20*
388 RouU 76. LEOBEN.
mit za])l.*eicheq Dörfern, für Fussgäoger kaum lohnei^d (Post bis Hena^gor
tägl. in 4»|4 St. , 2 fl.). Die Fahrstrasse zweigt bei Unier-Thörl (Bisen-
bs»hn-Stat., S. 395) w. ab und führt über (li|4 St.) Feistritz (Wigele) zum 1.
Ufer der Gm\ n«eh (1(2 St.) Ifötsch u. (^2 St.) Etnersdorf (lae^}. (Von Nötael»
Ti'^ch Bleiberg s. oben ; auf den Dobratsch 4 St., beschwerlich.) Weiter tül»er
(1*14 St.) St. Stefan (für Fussgänger lohnender der Weg von Nötsch dnrchi
das Mittelgebirge über St. Oeorg ^ KerscMorf wad Tratten) und Förolach.
Die Strasse entfevnt sich von der Gnil und führt an dem hübscben
Preseeker See vorbei nach (3 St.) Herma^r (60&m \ Fleiss) , Hauptori de«
untern Gailthals, in reizender Lage an der Mündung des Oitschthals , durch
das der 8. 311 gen. Weg nach (5 St.) Greifenburg führt, bekannt als Fnnd-
ort der Wui/enia öarinthiaea, einer schönen Pflanee mi% tiefblauen Blütben,
die in Europa allein nn den Abhängen des südl. von Hermagor ftufsteieBn-
den Oartnerkogels (2191m) wächst.
Weiter stets am 1. Ufer der Gail über Kirchbaeh nach (SMs St.) Reissach
(Whfl.). Nördl. die scharfe Dolomitspitze des Reisskofis (2862m), in 4-5 8t.
ohne besondere Schwierigkeit zu ersteigen ; unmittelbar am Fuss das kleine
Reissaeher Bad. Aus der südl. das Gailthal begrenzenden Bergkette tritt
der Pollinig (2326m) besonders hervor. Folgt (3 St.) Ktttachach (69(hn ;
Kürschner^ Post , beide ganz gut) , Hauptort des oberen Gailthals ., in
hübscher L'^ge. Von hier über Maria -Lükau nach Sillian s. S. 309;
über den Kötschaeh-Pass nach Oherdravburg und über die Pleckwn nach
Venezien s. S. 311.
75. Von Brack nach Villach.
204 Kil. Eisenbahn (Kronprinz-Rudolphbahn) in 8-12 St. für 9 fl. 56,
7 fl. 16, 4 fl. 77 kr.
Die Bahn zweigt s. von Bruek von der Hauptlinie der Südbabn
T. ab, ül)er8chreitet die Mut auf langer Brücke und wendet sich w.
in das enge Murthal. 11 Kil. Niklasdorf, dann über die Mur nach
17 Kil. Leoben (573m ; *Po8t ; *Mohr ; Adler) , ansehnlichste
Stadt des Obersteiermark (3600 Einw."), Sitz der k.k. Berg-Haupt-
mannschaft für das Kronland Steiermark. Auf dem Markt als Brun-
nenstandhild ein auf Stufen stehender Bergmann. Am Rathhaus die
Wappen der obersteir. Städte. Hübsche Aussicht von der Freitreppe
der 1856 vollendeten Redemtoristenkirche an der Mur. Die Friedens-
unterhandlungen zwischen Oesterreich und Bonaparte, welche dem
Frieden vonCampo Formio vorhergingen, fanden am 18. April 1797
in der früheren bischöfl. Residenz Oöss bei Leoben statt, nicht in
Eggenwald's Garten (an der Ostseite der Stadt) , wie ein Denkstein
mit langen lateinischen Inschriften in demselben fälschlich be-
richtet.
Die Bahn umzieht die Stadt in grossem Bogen (zwei Bahnhöfe)
und überschreitet bei der Vorstadt Waasen den Vordemberger Bach
(Zweigbahn nach Trofajach und Vordemberg s. S. 362"). Weiter
am 1. Ufer der Mur (gegenüber Schloss OÖ88, s. oben) nach (29 Kil.)
8t. Michael (59dm; Hotel Rudolßähn am Bahnhof; Ahortier im
Dorf ; Bahnhofs-Reatauraiion^ theuer) an der Mündung des Lieamg-
ThaU, Knotenpunkt der Bahn nach St. Valentin (R. 69), Kopf-
station (r. setzen). — 45 Kil. St. Lorenzen ; 1. die Ausläufer der
Glein-Alpenj r. der Sekkauer-Alpen.
In dem *\a St. w. von St. Lorens&en am 1. Mumfer sich öffkienden
^^obenz-Thal liegt 11/2 St. aufwärts der Markt Bekkau (StradiHr)^ ehem.
JÜDENBÜRG. 75. Route. 389
BUchofeflttK, mit scbönar Stiftakirche (sehenswerthes Denkmal des HerxogB
Karl II. von Steiermark). Sehr lohnend von hier die Besteigung des
Hohen Zinken (2ä76m): dnrch den SteinmüUer- Graben zum (2i|8 iät.) Jürff-
bauer (Nachtlager)^ von da noch 2 St. znm Gipfel mit weiter Anssicht.
Öl KU. Knittelfeld {ßUm; KindUt; KroU; Walter^, Ml)8ch
gelegenes Städtehen an dei Mündung des Ingeting^ThaU.
Besteigung der OlciBsIpe (S. 37ö) von Knittelfeld nicht beschwerlich,
lohnend; auf der Poststrasse über die Mur n. nach {}\2 St.) St. Margarethen \
hier r. ins Oleinthal nach (1^J4 St.) Olein und durch die Oleinschlucht
hinan mm. (3 St.) Alpen- Wh$. (vgl. S. 375).
Ins Inferinc-Thal lohnender Ausflog, über (3i{s St.) Bitchoffelä (Weg-
sieder) zum (2 St.) kleinen Ingering-8ee (1132m), am Fuss des schroff ab-
stürzenden Reichartkogels (2406m) malerisch gelegen {}\i St. vorher im
Jägerhaus Erfr.).
Das Mnrthal eireicht nun seine giösste Breite. 59 KU. Zeltweg
(Po0t), mit grossem Eisenwerk des Grafen Henkel (1 St. s. am r.
Ufer der Mur der Markt Weiskirchen) ; dann
66 Kil. JndenborgC'^SGm; *ReuscUi Fleischer Brand), alte
Stadt auf einer Anhöhe am r. Murufer am Fuss der Wänzel-
Alpen, nach dem Brand von 1841 fast ganz neu au^ebaut. Auf
dem Hauptplatz die Pestsäule Ton 1717. Die Juden hatten um 1440
einen eigenen Stadtrichter , wurden aber 1446 vertrieben. Beste
Aussicht vom Calvarienherg ; In der Nähe das alte Schloss Lichten-
stein. — Fahrstrassen führen von hier n.w. über Holtentauem nach
Trieben (s. S. 364); s. über Weiskirchen und Obdach nach (^11 St.)
Wolfsberg im Lavantthal (S. 383); s.w. über den Sttibalp-Pass
(1543m) nach Köfiach (S. 374).
Sehr lohnend von hier die Besteigung des ZirbitzkoteLi (2388m), über
St. Wolfgang (*Wh8.) in 5 St., mit weiter Aussicht über die Steirischen
und Kärntner Alpen. Oben ein Unterkunftshans (Benutzung 30, Ueber-
nachten ÖÜ kr.).
73 Kil. Thalheim; 80 Kil. St. Georgen. Die Bahn wendet sich
mit der Mur nach S. und erreicht (85 Kil.) Vnzmarkt (Hirsch),
Marktflecken, dem Fürsten Schwarzenberg gehörig ; gegenüber am
1. Ufer der Mur Ruine Frauenburg, üeber die Mur (r. schöner
Blick thalaufwärts) nach (92 KU.) Soheifling (Ratschiller) mit dem
Schloss Schrattenberg.
In dem hier mündenden Wälzer Thal liegt 2>{< St. n.w. Oberwftls
(Klaffentach), Städtchen mit sehenswerthem Schloss. Lohnender Ausflug
von hier auf den Bohenwarth (23ööm), 5 St. m. F. ; durch den SchifUlgraben
zu den (2*|s St.) Stallerhiitten , (ijz St.) Wiederho/erhütU (gegenüber die
Z^xenhUtte in malerischer Lage)^ weiter am Fischsee vorbei r. auf die
Schneide und zur (2 St.) Spitze, mit treffl. Bundsicht. — Auf das
SehUsseok (2263m) 3>j24 St. m. F., gleichfalls lohnend. — Die Fahrstrasse
führt von OberwÖlz w. nach (2 St.) 8i. Peter (Fleischer) am Katsehbach
(auch von Stat. Behauerfeld über Katseh und Althofen in 3 St. zu er-
reichen)^ von hier auf den Oreinberg (2469m) i^js St. m. F. (über die
Hartlalpe und den Sanäkogel), Aussicht sehr lohnend.
Die Bahn verlässt das Murthal (Strasse nach Murau und Tams-
weg s. S. 369) und steigt zur Stat. (100 Kil.) St. Lambrecht
(884m), auf der Wasserscheide zwischen Drau und Mur, mit kl.
See. 105 Kil. Neumarkt (Lebzelter) ; weiter in engem Thal, durch
das die Olsa in einer Reihe kleiner Fälle hinabstürzt. Vor Stat.
Einöd r. die Mineralbäder In der Einöde. Schloss Dürrenstein , an-
390 Route 75. FRIESACH.
geblich einst GeTangnlss des Richard LSwenherz , vertheidigt auf
der Grenze zwischen Steiermark und Kärnten den Eingang ins
Olsa-Thal.
122 Kil. Friesach (*Mohr ; Adler), alte noch mit Mauern und
Graben umgebene Stadt, von den verfallenen Bürgen Geiersburffy
Lavant, Petersberg, Rothenthitrm und den Trümmern der Probstei
Virgüienherg überragt, in malerischer Lage unfern des Einflnsses
der Olsa in die Metrtitz. Goth. Stadtpfarrkirehe aus dem 15. Jahrh. ;
auf dem Marktplatz ein 1563 errichteter achteckiger Springbrunnen.
TT eher Fladnitr und St. Leonhard nach Station Feld-
kirchen lohnender Atisfliifr. Fahrstraase durch das Metnitzthal über
Orades. Metnitz . Afödring (*Seppn)ül]eT") urd OfterÄo/ zur (8 St.) Hoch-
alpe Fladnitx (1365m), in .«chöner geschützter L;t{te, klimat. Somxner-
VuTort für Brustkranke (gute Unterkuoft beim Kotimüller , im Hoch-
sommer meist überfüllt). Einsp. von Fries^ch nach Fladnitz 9 fl. —
— Von hier auf den Eisenhvt (2440m), höchster Punkt der Stangalpen-
gruppe an der Grenze von Kärnten, Steiermark und Salzburg, 5 flt. m. F. %
Aussicht höchst lohnend. Abstieg nach (2 St.) Turraeh, s. S. 969. — Fin
anmuthiger Fussweg führt von der Fladnitz an der Baidnerhöhe vorbei
hinab nach (3>(2 St.) Griffen; von hier zu Fuss oder mit Finsp. (3 fl.)
nach (3 St.) Bt. Leonhard (1109m; * Wanner, Z. 50^, M. 74 k.), be-
suchtes Bad in schöner Lage, mit herrlicher Aussicht über die Kara-
wnken, und (3 vSt.) Stnt. Feldkirchen (S. 391; Einsp. von St. Leonhard bis
Feldkirchen 3, Zweisp. 6 fl.).
125 Kil. Hirt. 1/2 S*- südl. am Einfluss der Metnitz in die
Gurk liegt Zwisehenwässem mit dem Schloss Pöckstein , Sommer-
ßitz des Bischofs von Gurk.
Eine Fahrstrasse führt von hier w. im Gurkthal über Stras»bttrg
nach (3 St.) Ourk (Poet) mit aehenswerther rompn. Münsterl^irche aus
dem 12. Jalirh. ; im Chor gut erhaltene Wandgemälde (18. Jahrb.).
Das Gurkthal erweitert sich; die fruchtbare industriereiche
Hochebene heisst das Krappfeld. R. der lange Rücken der Saualpe
(s. unten") ; südl. erscheinen die Karawanken und der Triglav.
Bei Stat. Treihach grosse Eisenwerke; 1. auf einer Anhohe der
Markt Althof en mit altem Wartthurm. 146 Kil. Stat, Launsdorf
(Post ; BahnhofS'Resiauration). In dieser Gegend viele alte Bur-
gen , Stammsitze des kärntner Adels ; die merkwürdigste das wohl-
erhaltene grossartige Schloss *no1ien-' Osterwitz , 3/^ St. s.w. von
Stat. Launsdorf auf einem 280m hohen Felsen gelegen , der Fa-
milie Khevenhüller gehörig ; ein in den Felsen gehauener Weg führt
in "Windungen durch 14 gethürmte Thorwege über 3 Zugbrücken
hinauf. Die Schlosskirche mit vielen Denkmälern und die Rüst-
kammer wohl erhalten. Von den Basteien prächtige Aussicht
(südl. durch den hohem Magdalensberg zum Theil verdeckt").
Von Launsdorf na ch Hüttenberg (29 Kil.) Eisenbahn in 2^4 St.
für 1 fl. 52, 1 fl. 13 oder 76 kr. Die Bahn führt durch dns GörUchiitihaly
den Hauptsitz der kärntner Eisenindustrie. St^t. Brilckl (r. 8t. Johann mit
grossem Eisenwerk), Eherstein (*lfussdoTfer) mit »ehenswerthem Schloss
(von hier auf die Grosse Savalpe , QOPOm. über St. Orteald in 4 St., loh-
nend). Von der nächsten Stat. Motel Fahrweg n.ö. nach (1 St.) LölUng
(Sieglwirth) mit >edeutenden Fisengruben. und weiter durrb die SteUing
und über das Klipitzthörl (lPl9m) nach (5 St.) St. Leonhard im Lavantthal
f S. 383). Von Lölling auf die Grosse Saualpe (s. oben) direct in 3 St.;
»equemer über Stelzing (1«|? St., *Whs.), dann stets über den Bücken der
^«^T. VEIT. 76. Route. 391
Saaalp« (4 8t. bis« snm Gipfel); Abstieg nach Wolftberif (S. 383) 3 St., nacb
St. Andrae 3i|z St. — Hiittenberg (Prinxhö/er; AichfioUer) , Hauptort des
Görtschitzth&Is , liegt am Fuss des eisenreichen ErzbergM^ der von drei
Seiten bearbeitet wird und einen grossen Theil des kämtner Eisens liefert.
Waldweg über Oouen nach Knapperü>erff ; von da über den Bergrücken
(Aassicht) in 1 St. nach LölUhg (s. oben).
Die Bahn wendet sich hier nach W. und tritt in das Thal der
Glan vor (155 Kü.) Glandorf (*Bahnhofa'Re8tauration).
Von Glandorf nach Klagen fürt (16 Eil.) Eisenbahn in 45 Min.
für 92, ^, 46 kr. Dieselbe durchschneidet das Z<dlfeld, eine weite zum
Theil sumpfige Bbene. Bei Stat. Zoll/eld 1. das Schlösschen TöUschae^^
wahrscheinlich an der Stelle eines röm. Standorts erbaut, r. auf der Höhe
jenseit der Glan die Burg Tanzeriberg. Folgt Stat. Maria-Saal mit Wall-
fahrtskirche. In der Nähe zwischen Eisenbahn und Landstrasse der alte
HerxogMtHhl^ eine 2m hohe gemauerte, von einem Eisengitter eingefasste
Plattform mit 2 Sitzen , ursprünglich das Grabmal des Virunensers Ma-
suetiu» Vertu, wie die Reste der röm. Inschrift (Masueti Veri) darthun.
"Nach altem 1414 zuletzt geübten Brauch wurde jeder Herzog von Kärnten
durch einen Bauer nach Darreichung eines Backenstreichs mit dem Land
belehnt und versprach zugleich, Rechte und Freiheiten seiner Unterthanen
zu achten. Der Bauer sass auf dem einen, der Herzog auf dem andern
Sitz. Im Zollfeld findet man viele röm. Alterthümer, Münzen u. dgl.
Klagenfurt s. S. 384.
154 KU. St. Veit (487m; •5tem; Markofer), alte Stadt, bis
1519 Residenz und Hauptstadt der Herzoge von Kärnten. Auf
dem Markt eine angeblich römische 9m weite Brunnenschale von
weissem Marmor, im Zollfeld ausgegraben. Das Rathhaus hat be-
merkenswerthe Reliefs; goth. Pfarrkirche aus dem 15. Jahrh.
Weiter führt die Bahn das hübsche Thal der Glan hinan. 162 Kil.
FeistritZ' Pulst ; r. hoch oben Ruine Lieben f eis, 1. Burg Karlsberg.
168 Kil. Olanegg, gleichfalls mit alter Burg. Das Thal verengt sich
bis Stat. FeZcUttrcA«n (lauter), ansehnlicher Markt (3 St. n.w. das
Bad St. Leonhard, S. 390), und wird dann breit und sumpfig. Die
Bahn tritt an den 2 St. langen Osaiacher See (488m), an dessen n.
Ufer sie amFuss der aussichtreichen Oörlitxen-Alp (19061X1) sich hin>
zieht (von Villach über Saitendorf in 3Y2 St. zu ersteigen, lohnend).
190 Kil. Osaiach^ gegenüber das gleichuam. Stift ; dann erscheint
auf einem Bergvorsprung am s.w. Ende des See's die grosse Ruine
Landakron (S. 387) ; die Bahn wendet sich nach Süden und erreicht
204 Kü. Vülack, s. S. 387.
76. Von Laibach nach Villaoh.
131 Kil. Eisenbahn (Rudolphsbahn) in b^j^Vf, St. für 5 fl. 13, 4 fl.
28, 2 fl. 57 kr. Proviant mitnehmen; Aussichten meist links.
Laibach s. S. 379. Die Bahn durchschneidet in nördl. Rich-
tung den weiten Thalboden der Sau und tritt hinter (6 Kil.) St. Veit
(Vixmarje) näher an den Fluss, der hier eine grüne Hügelkette
durchbricht. Bei (12 Kil.) Zwiaehenwäsaem über den Zayer; dann
ofPnet sich der weite Thalkessel von Krainburg , r. die Sulzbacher
Alpen mit dem Ghrintuz , 1. der dreiglpfelige Triglav. Die Bahn
führt in n.w. Richtung nach Stat. Laak (Y2 8t. w. am Zusammen-
892 RouUTß. YKLDES. Von Laibaeh
fluss des Zayer und So«ra das gleichnam. Städtoben) und wendet
sich dann zur Sau zurück nach (29 Kil.) Krainburg (35Öm ;
AUe Post), kleine Stadt auf einer Anhöhe an der Mündung der
Kanker in die Sau. Von hier über den Loibl uaoh Klag^nftirt
8. S. 385 ] über den Seeberg nach Kühnsdorf s. S. 384 ; Sannthaler
Alpen s. S. 378.
Das Thal verengt sich ; die Bahn führt dicht am 1. Ufer der
Sau zwischen Berg und Fluss hin , tritt hinter Stat. Podnart auf
das 1. Ufer und erreicht (51 Kil.) Stat. Radmannsdorf-Ltes y am
Zusammenfluss der Wurzener^ und Wocheiner Sau ; w. der Triglav
(s. unten).
Von Stat. Stat. ßadmaansdorf führt eine FahratrMse (Einsp. in ' js St.
1 fl.) w. über die Sau nach {\}\a St.) VeldM (*H6tel MaUnery ^Louisenbaei,
beide am See; ^Erzherzog Siffistmmd [PetranJ^ ifi St. weiter am südl. Ufer ;
I>ane, Foseknik^ im Dorf, 5 Min. vom See ; möbl. Z. bei Mosehnik), beaucli-
ter Bade- und Sommerfrischort, in herrlicher Lage an dem reizenden
gleichnam. See (475m), in dem aof einem Inselchen die Wallfahrtskirche
Maria im See. An der Nordseite auf steilem Fels das malerische Schloss
Veldes (oben schöne Aussicht). Im See Schwimmanstalt. Besuchte Na-
turheilanstalt des Schweizers Bikli. — N. führt von Veldes eine Fahr-
strasse über Ober-Q<h%ach nach (2 St.) Stat. Jauerburg (S. ä93).
Das Thal der Wocheineb Sau (Savitza, kleine Sau) wird von Vel-
des ans viel besucht (Fahren vorzuziehen, Einsp. bis zum Wocheiner
See und zurück ö fl. ; einsp. Post bis Feistritz tägl. 7i|2 U. Vm. in
2^a St. für 1 fl.). Die Fahrstrasse umzieht das Südufer des Veldeser
Sees, überschreitet einen niedern Bergrücken und führt durch das
anmuthige grüne Thal der Wocheiner Sau über Vellaeh, Neuming und
Vittnaeh nach (4i|8St.) Feittritx (48Sm; *Fwt; *J£auHtsch), Hauptovt der
Wochein in einem Thalkessel am r. Ufer der Sau, mit bedeutenden Eisen-
werken des Baron Zoys. Zum Wocheiner See von hier noch i^ji St.
("ji St. Fahrens); jenseit Savitza erscheint r. der mächtige Triglav (s.
unten). Am See die Kirche von 8t. Johann ; 10 Min. vom See 1. von der
Strasse einf. Whs. Der einsame Wocheiner See (Ö23m), dem Hallstädter
See ähnlich , ist am untern Ende von bewaldeten Hügeln , am obern von
mächtigen Felswänden uipschlossen (s.w. die zackige Skarbinja)-^ Ueber-
fahrt 1 St., 1-2 Pers. hin und zurück 2 fl. , jede weitere Person 60 kr.
Von den (meist leerstehenden) Hütten am obern Ende führt ein Fnsspfad
(der Schiffer geht als Führer mit, »ja fl.), erst bis zur Savitza-Brücke all-
mählich ansteigend durch Matten, dann, steiler durch Wald, zuletzt auf
schadhafter Treppe zum (p\4 St.) *Savitza-Fall <, dem Ursprung der Sau,
die in engem, von ungeheuren senkrechten Felswänden umschlossenem
Thalkessel 60m hoch aus einem Loch im Felsen in ein tiefgrünes Wasser-
becken hinabstürzt — ein prächtiges Bild. — Ueberoänge : Von Feistritz
über den Schwarzenberg (1841m), mit schöner Aussicht (Besteigung auch
an sich lohnend, 4 St.) nach Tolmein (S. 399), 9 St., nicht beschwerlich.
— Vom w. Ende des Wocheiner Sees über das Siarbinja-Joch (1903m)
nach Tolmein d-9 St., beschwerlich aber lohnend. Vom Joch ist w. der
Kuck (2062m) in ^Ia St. unschwer zu ersteigen ; Aussicht der vom Schwarzen-
berg ähnlich.
Die Besteiguko des Triglav, des höchsten Gipfels der Krainer
Alpen, kann nur von erprobten schwindelfreien Berggängem mit tüch-
tigen Führern unternommen werden. Gewöhnlicher Ausgangspunkt Miiter-
dar/ (59öm; Whs. einfach-. Sehest Vater u. Sohn gute Führer), Dörfchen
1 St. n. von Feistritz, oder AUhammer, »(2 St. weiter w., halbwegs zwischen
Mitterdorf und St. Johann. Von beiden Orten erreicht man an den Ab-
hängen des DrttesbergZf des s.o. Ausläufers des Triglav, ziemlich scharf
ansteigend in 4»|8 St. die Alp Belo-Polje (1655m) , wo gutes Trinkwasser.
Früher wurde hier übernachtet^ jetzt geschieht dies besser in der von
^ Mbftcher Alpenfreunden am Fnss des kl. Triglav errichteten neuen Unter-
nach Vittaeh. LENOfiNFISLD. 76. Route, 393
kunftahütte, noch l^js St. Steigens von Belpole. Der *Tr%lA¥ (2868m) o4«r
Terglou hat drei Spitzen, von denen die mittlere die höchste ist. Der
Anstieg beginnt massig steil über Geröll und Trümmerhalden. Oberhalb
derselben scheinen senkrechte Felsen den Weitermasch zu wehren, der
indess darch eisen schmalen Felsspalt („Thor dt» Triglav') ermöglicht
wird. KuB steil und unangenehm aunäcbst aum Gipfel des ÄUmeH
Triglav; ein tiefer breiter Felsschlund trennt denselben Yom höchstoi
Gipfel, zu dem ein schmaler Grat hinüberführt. Hat man denselben über-
schritten, so beginnt die Erkletterung des eigentlichen Gipfels, eines ge-
waltigen 200m hohen fast senkrechten nackten Felsblocks (li/s 8t. von der
Hütte). Die Aussicht, eine der grossartigsten in den Gesammtalpen, er-
streckt sich his weithin über das Adriatische Meer.
l^ach Moistrana (s. unten) führt aus der Wochein ein rauher Pfad
in 10-11 St. über den Kerma-Pau (2001m) zwischen Triglav und Drass-
berg und durch das K^rmaüuil^ das 1 St. südl. von Moistrana ins Badoina-
Thal (s. unten) mündet (auch als Abstieg vom Triglav zu empfehlen;
bald jenseit der Passhöhe an der 1. Berglehne eine frische Quelle).
I>ie Bahn nähert sich dem südl. Fnss der Katawankm^ aus
denen der Siou (S. 385) mächtig hervortritt. L. mündet die Ra-
doina (Rothweinbach) ; das Sau-Thal verengt sich. 62 £11. Jaaer-
borg (Ö66m; KosmaUch'), an der Mündung des Jauemig-Bachs
(^Ton hier über die BärenthaleT Kot9ehna nach Klagen fürt s. S. 386 ;
über Ober - Oöriaeh nach Yeldes s. unten). Weiter Stat. Aslingj
dann (74 Kil.) Lengeiifeld (67&m; Jansa), am Fuss des Mittags-
kogeU (S. 387) ; gegenüber am r. Ufer der Drau Moistrana (SchmeTz),
an der Mündung des Feistrits^ Thals , das sich 2um Triglav hinan-
zieht.
Lohnender Ausflug in das Feutrüz- oder *ütata-Thal; schlechter
Fahrweg (besser zu Fuss) von Moietrana am 1. Ufer des Baohs zum
(11/4 St.) *Peri»chn%k-Fall^ sehenswerther freier Sturz, hinter dem man hin-
durchgehen kann, in malerischer Umgebung j weiter in 2 St. zum gross-
artigen Thalschluss, in den s.o. die gewaltigen Wände des Triglav steil
abstürzen. Ein beschwerlicher Uebergang führt aus dem Thalende über
den Luknia-Pcus (1890m) ins Sadenta- und Isonzo-Thal (bis zum obersten
Dorf Looeh, s. unten, 5 St., von da nach Flitach 5 St.). — Durch diebreite
Einsenkung s. von Moistrana führt ein Karrenweg nach (1 St.) Ober-
Botkwein an der Mündung des Kerma - T^als (s. oben) und weiter im
Radoina (Rothwein)- Thal nach Ober-Göriaeh und (3 St.) Veldes (S. 382).
87 Kil. Kronaa (795m ; Ürbani) , an der Mündung des wilden
malerischen PischeruMt-Thals ; im Hintergrund Priaanig und Rozora.
Ins Isonzothal führt durch das letztere ein beschwerUeher, doch
lohnende^ Uebergang (bis Flitsch 10 St.). Im Pischenza-Thal auf leidl.
Pfad über Wiesen hinan zum (2 St.) grossartigen Thalschluss \ dann s.w.
steil zur (li/z St.) Einsenkung des Vorschet-Satlels (1612m) zwischen r.
MoUtroka (2339m) und 1. Prisinig (2ö60m, Besteigung von der Passhöhe
in 4 St., mühsam aber lohnend) \ hinab nach (2 St.) Si. Maria (Unter-
kunft beim Geistlichen; Führer Anton Tozbar), dem obelrsten Dörfchen
im Isonzo- oder TretUa-Thal (lohnend ein Abstecher zur Quelle des Itomo^
der Vz St. oberhalb St. Maria aus der Felswand des Jalouc hervorbricht).
Weiter thalab nach (Vs St.) Looch^ am Einfluss des Sadenxa-Baehs in den
Isonzo (östl. schöner Blick auf den Triglav) und über Trenta nach (2V8 St.)
Sotseha (Whs. einfach), von wo der Km (S. 400) in 5 St. unschwer zu er-
steigen ist. Dann durch ein einsames grossartig wildes Thal (n. die Fels-
massen des Triglav, Grintouc und Saukopfs, s. Gau und Km) nach (2Vs St.)
Flitsch (S. 40.)).
Von Wunen (♦Post), 8/4 St. oberhalb Kronau, führt eine
Fahrfftrasse über den Wurzener Berg (1065m) nach (5 St.) Villach
(S. 387). 95 Kil. Eatichach-Weigienfels (880m), auf der Wasser-
394 BouUVe. TARVIS.
scheide zieischen San und Gailitz , in der Mitte zwischen den Dör-
fern Batachach (Kirchmaier), 1/2 ö. , und Weiasenfels (*Post},
3/4 St. w.
Halbwegs zwischen Ratscbach und Würzen (s. oben) fliesst aus einem
Sumpf die 8ave (Witnener Bau) aus. Ibre Quelle ist in dem gegenüber
sieh öffnenden wilden Planiteathal^ wo sie aus einem Loch im Felsen in
einer Höhe von 120m mit ziemlich starker Wassermasse herunterstürzt,
dann sich unter der Erde verliert und bei Ratschach wieder zu Tage tritt.
Interessante Partie, von der Station 5 St. hin und zurück.
Nach den ^WeiMenfelser oder Xangert-Seen sehr lohnender Aasflug
(von der Station oder dem Dorf Weissenfeis */4 St.), Führer unnöthig.
Von der Post ö Hin. thalanf bis zum Moritsch''schen Hüttenwerk, hier r.
bergan den Fahrweg unter der Eisenbahn durch und 1. am Bach hin?>n.
Von dem bequem zugänglich gemachten Felsrücken zwischen den beiden
Seen bester Ueberblick über den grossartigen Thalschluss mit dem ge-
waltigen Msngert und den von ihm auslaufenden Felsmauem. Noch 1 St.
weiter thaleinwärts unmittelbar am Fuss des Hangert die Seealpe (Käse-
rei, Molken). — Besteigung des Mangert (267öm) von hier aus ziemlich
beschwerlich, 5-6 St. (Führer Kirchmaier in Batschach); besser von
Äat6I (S. 400). — Vom Weissenfelser Schlossberg (V4 St.) lohnende Aus-
sicht auf Kärntner und Krainer Alpen, Gail- u. Kanalthal etc.
Die Bahn lässt das gewerbreiche WeUsenfeU i. im Th^, über-
schreitet den Schwarzenbach, dann auf hohem Yiadnct den Weisaen-
hach (Grenze von Krain und Kärnten), endlich das Felsenthal
der Schlitza anf 50m hoher Brücke und erreicht Stat.
103 Kil. Tarvis C748m), für die Ortschaften Unter-TarvU
(Teppan , Morocutti), 10 Min. vom Bahnhof in der Thalsohle, und
Öfter- Tarvw (♦Gelbfuss; Filafer; Kappitsch), 10 Min. weiter am
Bergabhang , Hauptort des KanalthalSj in reizender Lage , auch als
Sommerfrische besucht.
Zum ^Graf-Oarl-Steig hübscher Spaziergang; auf der Chaussee zur
(1/4 St.) Eisenbahnbrücke '^ an der r. Seite hinab über die SchliUa und am 1.
Ufer auf schmalem, durch Holzstege und Felsstufen zugänglich ge-
machten Pfade durch die wilde malerische Schlucht, unter der gross-
artigen Brücke hindurch (hier Denkstein für den Chrafen Carl Arco-^Zinne-
berg, zu dessen Gedächtniss der Weg angelegt wurde) ; auf demselben
Wege zurück (im Ganzen 1 St.).
Auf den ^Lusdiari- oder Heiligen-Berga (i784m), den besuchtesten
Wallfahrtsort in Kärnten, lohnend (Pferd 6 fl.). Auf der Strasse nach
Pontebba w. >/« St. bis zu einer Steinsäule (Engel); dann 1. in der
Schlucht hinan entweder auf dem Fahrweg in 2V2i oder dem steileren
Schlittenweg in 2 St. zum Gipfel, mit der Kirche und zwei Whsem. (das
obere besser). Die Aussicht erstreckt sich w. bis zur Marmolada und
bietet namentlich einen vorzüglichen Ueberblick der Kärntner und
Krainer Alpen. Hinab kann man in einem Grasschlitten in i/s St. fahren
(1 fl., gefahrlos, doch wenig angenehm).
Von Tarvis nach *Raibl und dem *Predil (sehr lohnend, Einsp. hin
u. zurück 3 fl.) s. S. WO^ nach den *Wei8sen/eU-Seen (Einsp. 2 fl.) s. oben.
— W. führt von Tarvis eine Poststrasse (Post nach Pontafel tägl. in
21 Is St. für 1 fl. ö kr. ; Einsp. hin u. zurück 3 fl.) durch das schöne Ka-
nalthal über Saifnitz (Wasserscheide zwischen Gailitz und Feüa) und
Uggmottz nach (12 Kil.) Malborghet (Holaky), mit Fort und Denkmal des
Hauptm. Hensel, und weiter über Leopoldskirchen nach (23 Kil.) Pontafel
(Post), dem letzten deutschen Ort, durch eine Brücke mit dem venetian.
Pontebba verbunden. Von Pontebba geht die Strasse (Eisenbahn im Bau)
über Chiusa (deutsch KUtus') nach (^ Kil.) ResiuUa . von wo die Bahn
über Mogaio, (8 Kil.) StaHone per la Camia (Station für Tolmexzo etc., s.
R. 311), 13 Kil. Venzone, 20 Kil. Ozpedaletto-Oemona nach (49 Kil.) Udine
bereits eröffnet ist>
VC
n
TRIEST. 77. Route, 395
Weiter hoch an der 1. Seite des tief eingeBchnittenen Oailits-
(Kanal-) Thals durch zwei Timnela nach Stat. Thörl- Magiern, wo
1. die Strasse ins Oailthal abzweigt (s. S. 387). Dann über die
Gailitz nach (113 Kil.) Amoldstem mit aufgehobenem Benedio-
tinerkloster ; 1. der lange Rücken des Dobratseh, an dem die Spuren
des grossen Bergsturzes von 1348 noch deutlich sichtbar sind (vgl.
S. 387). 121 Kil. Fimiiz; gegenüber am s.o. Fuss des Dobratsch
Federaun mit hohem Schrotthurm (S. 387). Die Bahn überschrei-
tet die Oail und führt am Villacher Bad (Stat.) Yorbei, dann über
die Drau nach
130 Kil. ViUaoh (S. 387).
77. Triest.
Oaithftfe. *H6tel de la Ville (PI. a) , Z. IVa-ö fl. , L. 40, F. 70,
B. 40 kr. , mit Kaffehaus uAd Lesezimmer ; ^HÖtkl Dklobme , der Börse
gegenüber-, Aquila Nera, gttter Restaarant, unten Bierhaas ; Eubopa,
das nächste am Bahnhof, mit Gaf^^ Albergo Daniel (PI. e) , Via 8.
Nicole, n. in der Nähe der Börse, gute Be.staaration im Erdgeschoss;
LoCANDA Grande , an der Pescheria. — Hotel garni an der Piazza
grande No. 5. — Sardoni, Branzino^ Tonina^ Barboni gute Seefische; Pro-
secco (s. S. 382) ein halb schänmender Landwein, dem Vino d''Asti ähnlich,
Flasche IVz bis 2 fl.; Refosco^ süss, ganz schwarz; die gewöhnlichen Weine
sind Terrano und Ittriano^ schwarz, werden meist gawässert getranken.
KaffshAnser. Hotel de la Ville s. oben. Deoli Specghi, an der
Piazza Grande. Eubopa Felicb, am Fischplatz. Al vecchio Tommaso,
in der Nähe des Hotel de la Ville. Stella Polare , Caff^ Adriatigo,
bei der Post, letzteres von Deutschen bevorzugt. CaffA Fabris, Piazza
Caserma. Caffi^ Ferrari, Volti di Chiozza.
Bierh&vMr mit Bestaarati«n, s. oben. Alla Borsa veochia ; Bebobr
(Restaur. Belvedere)^ in der Altstadt unter dem Castell, vom Garten schöne
Aussicht; Monte Verde, Scala d'oro, Cervo d'oro, Alla Posta , Al
Ponte rosso und Sotto il Monte , neben dem Teatro filodrammatico
(s. unten). Alte und Neue Bierhalle, Biergarten im Boschetto, alle
mit Gärten, im Sommer häufig Musik.
Osterien nach ital. Art: All"" Adriatigo, Via di Vienna; Ai Dur Tam-
burini neben dem Cafö Adriatico; Anderno de Piero, am Gadolaplatz.
Drosdike vom Bahnhof in die Stadt einsp. 60, zweisp. 1 fl. 50 kr.,
umgekehrt zum Bahnhof 40 kr. und 1 fl. , jedes grössere Stück Gepäck
10 kr. Andre Fnhrten: V4 St. einsp. 30 kr., zweisp. 45 kr., V« St. 50
oder 80 kr., »/i 8t. 75 kr. oder 1 fl. 10 kr., 1 St. 1 fl. oder 1 fl. 40 kr.,
iede fernere V« St. 20 oder 30 kr., Gepäck 15 kr. Für den Tag (nach
Villa Eivoltella, den Lloyd- Werften und Miramar) 10 fl. u. Trinkg.
Onmibaa vom Bahnh. nach allen Gasthöfen die Pers. 20, Nachts 30 kr.
Pferdebahn vom Bahnhof am Hafen entlang, am Tergesteum vorbei durch
den Corso und die Corsia Stadion zum Giardino Pubblico und dem Boschetto.
SieiutmAimer im Innern der Stadt bis 100 Pdf. 20 kr. — Lohndiener
täglich 3 fl.
Dampfboote. Nach Maggia, Gapo d''l8tria und Pirano mehrmals tägl. ;
nach Parenzo, Rovigno, Pola täglich mit kleinen Privatdampfem. Fahr-
ten des Ostreich. Lloyd : nach Venedig 3mal, über Istrien nach Dalma-
tien 3mal, nach Fiume 2mal wöchentl. ; nach Griechenland , CJonstanti-
nopel and der Levante Imal wöchentlich; directe Linie nach Alexan-
drien jeden Freitag; nach Bombay Imal monatlich.
Telegraphen-Bureau: Via della Dogana Nr. 926.
Bäder. Oestbrreighbr beim Artillerie- Arsenal , und im Höt^l de
LA Ville, in beiden warme See- u. Süsswasser- Bäder ; Dampfbäder in
den Baoni Rußsi beim Volksgarten. Seebäder: "Baqvo Maria, depi Hdtel
396 Route 77. TRIEST. Haren.
de lü Ville gegenüber ; Bagno Bobcaolia , reehis davon (voll Beut«elket&
bevorzugt)^ Militaib-Schwimmanstalt, 1. anter dem Lenchttbnrm. Fabrt
zu den Schwimmanstalten hin oder zurück 3 kr. (eine einzelne Person
6 kr.)- Eine Barke 1-1 V2 fl. die Stunde (per ora).
OefltatUelie Oirton giebt es drei: an der Piassza Lipsia; an der
Piazza Grande ; dann der schöne Oiardino pubblico beim Boschetto (Caf'^,
Sonntags Morgens jffusik).
Th«at«r. Tbatbo gbakdb (PI. 21), dem Tergesteo gegenüber ; Tbatro
nLODKAMUATioo (PI. 23), anch deutseike und französische Vorstellangen ;
Abmonia (PI. 24), Schauspiel, Oper. — Teatro Mauroner, Corsia Stadion,
ist 1876 abgebrannt.
TrieBty das Tergeste der Römer, der Haupt- Seehafen Oeater-
reichs, am n.ö. Ende des Adriat. Meeres, mit 70,274 (mit sei-
nem Territorium 123,090) Einw. (1200 Protest.), 1719 unter Kai-
ser Carl VI. zum Freihafen erklärt , ist für das südliche Deutsch-
land, was Hamburg für das nöxdliche. An 15,000 Schiffe mit
1 Million Tonnen laufen jährlich ein und aus; Jahres - Umsatz
üher 350 Mill. Gruld. Alle europäischen Völker haben hier ihre
Oonsuln. Die Bewohner von Triest sind aus allen Weltgegenden
zusammengekommen, Deutsche, Italiener, Oriechen, Engländer,
Armenier, Americaner. Das italienische Element ist in der Stadt
das vorherrschende. Die Bauern der Umgegend, in malerischer
Tracht, sind Slovenen; Fischer und Seeleute meist Dalmatiner
und Istrier.
Der Hafen ist Hauptsitz des Verkehrs. Grossartige neue Ha-
fenanlagen sind in den letzten Jahren entstanden und gehen ihrer
Vollendung in nächster Zelt entgegen. Das Lazzaretto nuovo,
welches früher den Hafen nördl. abschloss, hat den Neubauten
weichen müssen. Auf dem südw. Molo Teresa der 33m hohe
Leuchtthurm. Die Kugeln an der Flaggenstange 1. bezeichnen, in
Verbindung mit den Flaggen, die Anzahl der Segelschiffe , welche
in Sicht sind , die Flaggen r. die der Dampfboote. Ein Kanonen-
schuss vom Leuchtthurm verkündet die Mittagsstunde.
Die Neu- oder Theresienstadt , zunächst am Hafen , hat breite
Strassen mit Quaderpflaster und schöne Häuser, und den Canal
grande (PL 5), mittelst dessen die Schiffe unmittelbar an den
Magazinen löschen (ausladen) können.
Am Ende des Canals die 1830 von Nobile, dem Erbauer des
Wiener Burgthors , im griech. Stil errichtete Kirche 8. Antonio
nuovo (PL 7), „Divo Antonio Thaumaturgo^^ wie die Inschrift
meldet.
Zwischen dem Gasthof Hotel de la VÜle und dem Gaffd al
vecohio Tommäso liegt die *grieoh. Kirche (^8, Nieolo dei Oreeif
PL 10; Gottesdienst 6-8V2 U. Vm., 5-7 U. Ab.), mit zwei grün
bedachten Thürmen, im Innern glänzend ausgestattet ; an der Ghor-
wand (Ikonostas) Heilige in getriebenem Silber, die Köpfe gemalt;
die Oelbilder, Predigt Johannes des Täufers und Christi Segnung
der Kindlein, von Cesare delf Acqua. — In der Nähe , am Ponte
Rosso, eine neu erbaute aerbiaohe Kirehey ebenfalls mit prächtigster
Ausstattung. — Links neben dem Hotel de la Ville der Palasao
Tergestewn. TRIEST, 77. Route. 397
CamiotU , zu Gomptoiien und dergl. dienend , mit grosBer grüner
Kuppel.
Wenige Sehiitte von hier, in s.o. Richtung, ist das *Tergett6«m
(PI. 25), ein ganzes Strassenviertel einnehmend, Aussenseite
L'iden, Inneres eine in vier Kreuzwege getheilte Olasgallerie,
welche nebst den anstossenden Sälen des Erdgeschosses als Borte
verwandt wird (Börsenzeit 12-2 U., aber auch zu andern Zeiten
lebhaft). Der Lteeeaal der Börse ist an Zeitungen reicher als
irgend einer in Oesterreieh (Eintritt gestattet). Im Tergesteum be-
finden sich auch die Kanzleien des Oesterreich. Lloyds einer 1833
gegründeten Dampfschiiffahrts - Gesellsehaft , welche den Post-,
Personen- und Güterverkehr mit dem östlichen Mittelraeer und
Indien vermittelt (Arsenal des Lloyd s. S. 398).
Auf der Piasata deüa Bona mit der alten Börse , eine Neptuns-
gruppe aus Marmor und das SUmdbüd LeopoUta /. , 1660 errichtet.
— An der Piana grande das neue Rathhaus (Mumdpio^ PI. 10^^
mit prächtigem Landtagssaal.
Der Corsoy die fiauptstvasse von Triest, mit den beiden oben
gen. Plätzen, trennt die Neu- von der Altstadt. Diese hat sich an
dem Berg angesiedelt, den das Gasteil krönt; sie hat enge steile
Strassen, zum Theil für Fuhrwerk nicht zugänglich. Am Weg nach
der Gathedrale und dem Gasteil liegt links die Jeinitenkirche
(/9. Maria Maggiore, PI. 9), in der Ghovrundung ein grosses neues
Frescobild von 8ante, oben Gott Vater, die Himmelskönigin und
Engeischaaren, unten 1. die Vertreibung aus dem Paradies , r. Mo-
ses und die Propheten, eine allegorische Darstellung des Zusammen-
hangs des alten Testaments mit dem neuen. Einige Schritte westl.
höher gelegen ein kleiner Platz , la Piazteita di Riecardo, angeb-
lich nach Richard Löwenherz , der nach seiner Rückkehr aus Pa-
lästina hier gefangen gesessen haben soll, genannt, mit einem
Thor (PI. 2), Arco di Rieeardo , nach Einigen ein lom. Siegesthor,
nach Anderen zu einer Wasserleitung gehörig.
Die *CattedTale 8. Ginito (PI. 8), die ursprünglichen Anlagen
(eine Basilika, ein Baptisterium und eine kleine byzant. Kuppel-
kirche) aus dem 5. und 6. Jahrb., im 14. Jahrh. zu einem Ganzen
vereinigt; im Thurm röm. Säulen, am Portal 6 röm. Leichensteine
(Reliefbüsten) eingemauert, auch sonst einzelne röm. Inschriften.
Im. Innern in den Altarblenden zwei alte Mosaikgemälde, Ghristus
und Maria, mit denen inRavenna und Venedig nicht zu vergleichen.
Im südl. Schiff der Grabstein des span. Kronprätendenten Don
Csdos (t 1855).
Neben der Kirche auf einem ehemal. Begräbnissplatz, zu wel-
chem der Küster (50 kr.) den Schlüssel hat, das Antiquit&ten-
Muieiim (PI. 16), im Freien aufgestellte röm. Alterthümer aus
Triest und Aquileja. Winckelmannt der aus Stendal gebürtige be-
rühmte Alterthumsforscher, am 8. Juni 1768 in Triest von einem
Italiener aus Habsucht ermordet, liegt hier begraben. In einer
398 Route 77. TRIEST. Cathtdrals.
kleinen Halle sein Dtnhmal, 1832 errichtet, mit allegoi. Reli«f,
darin Winckelmann's Bildniss. Inschrift: „Joh. Winckelmanno
domo Stendelia explanatori praestantisBlmo antiquitatls. Manu ad-
venae pioditoris hac in urbe peremptus est a. 1768/'
Auf dei Ttrroast vor der Kirche, unter einer Steinplatte mit
zwei Vertiefungen , liegt Job. Fouchi , Herzog von Otrcmto , einst
Napoleon's I. machtiger Polizei-Minister, der am 26. Dec. 1820 zu
Triest starb, begraben. Vortrefifliche Aussicht über Stadt und Meer,
noch schöner von der Plattform des Castellf, weil sie sich hier auch
über den weiten Kranz yon Villen und Gärten an den östl. Bergab-
hängen ausdehnt. Der Eintritt ist umständlich. — Unter dem
Castell (östl.) das Capuxinerkloater, von wo die Scala dei Oiganti
auf die Piazza della Legna führt.
Am Abhang des der Cathedrale gegenüberliegenden Hügels er-
hebt sieh die armenitch-katholiiohe Kirche im byzantin. Stil.
An der Piazza Lipsia das Gebäude der Nautischen Akademie
(PI. 1) mit dem städtischen Museuniy welches u. a. die vollständig«
Fauna des adriat. Meeres enthält, und der prächtig eingerichtete
Pal. Revoltelia (Besichtigung gestattet). — Auf dem Josephsplatz
das ^Denkmal des Kaisers Maximilian v. Mexiko j Erzguss nach
Schilling's Modell, 1875 errichtet.
Eine 1 St. lange Allee (Passeggio di 8. Andrea) mit wechseln-
den Aussichten, zu Spazierfahrten viel benutzt, führt vom Campo
MarzOj an der Westseite der Stadt, immer am Ufer an der Villa
Mural, dem Lloyd-Arsenal und der Oasfabrik vorbei bis Servola.
Ein anderer schöner Spaziergang den Acquedotto entlang nach
dem Bosehetto, einem beliebten Vergnügungsort (grosse Bier-
brauerei). Vom Boschetto führt ein schattiger Weg zur Villa Fer^
dinandea (Restauration zum Jäger) , daneben Villa Revoltella mit
Park und Capelle (schönste Aussicht auf Stadt, Meer und Küsten).
Schloss *Miramar, ehemals Eigenthum des Kaisers Maximilian
von Mexiko (f 1867), mit schönem stets zugänglichen Park (Ka-
melienwald, Lorberhaine, Palmen) und prächtigem Blick aufs
Meer und Triest, ist sehr besuehenswerth (Eisenbahnhaltstelle;
Wagen 3, Barke 3 fl.). Um das mit fürstlichem Glänze ausgestat-
tete Innere des Schlosses zu sehen, gibt man beim Schlossverwalter
seine Visitkarte ab, der dann die Erlaubniss ertheilt (Sonntags ist
der Eintritt auch ohne Karte gestattet). Halbwegs Barcola (Re-
*8taur.), von Triest viel besucht.
Die grossartigen neuen *Werfte des Lloyd, Servola (s. oben)
gegenüber, sind täglich (mit Ausnahme der Stunden von 11-1) zu-
gänglich (dem Führer ein Einzelner Vi fl-; ^^^^ Gesellschaft nach
Verhältniss).
Adsflüoe. Nach (1 St.) Optsehina (Hotel Daneu) , mit herrlichea
Ueberblick über Stadt und Meer^ nach Servola; 3. Giovanni; nach
der 2öQm tiefen Grotte von Comiale; 3 St. ^östl. nach Lipizza (k. k. Ge-
stüt) etc. — Sehr lohnender weiterer Ausflug (1 Tag, früh aufbrechen):
mit Boot (50 kr.) nach Muggia; über den Berg zu Fuss (oben prächtigste
Aussicht) nach (1 St.) Oltre ; mit Boot nach Oapo d'Istria {Alla Citlä di
GÖBZ. 78. Route. 399
Tri4St4; Zum RadtUky; Cafi auf dem Hauptplatv), alte SUdt (7539 Einw.)
auf einer Insel im Meer, daa Justinopoli* der Römer, mit dem Lande
durch einen Steindamm verbunden. Der Dom und der PaUuzo pubblieo
auf der Stelle eines früheren Tempels der Cybele, femer die grossartisen
Salinen beachtenswerth. Weiter stets am Meer über 8emedella auch (1 bU)
iMola (guter Befosco, S. 395) und (2 St.) Firano (Vapore)^ Abends mit
Dampfboot nach Triest eurtick. — 40 Min. von Pirano das besuchte See-
bad 3. Lor«nzo^ stattliches Gebäude in schönem Park.
Von Triest nach Pola und Fiume., s. Baedeker^s OesUrreich.
78. Von Trieft nach Villaclu Isonzo-Thal.
174 KU. Eisenbahn Ms Oörz (38 KU.) in 3 St. für 2 fl. 76 , 2 fl. 8,
1 n. 38 kr. Von Görz nach Tarvis (106 KU.) Post tägl. in 15 St. für
5 fl. 94 kr. Von Tanris bis VUlach (28 KU.) Eisenbahn in li|s St. für
1 a. 7, 89 oder 53 kr.
Von Triest bis Stat. Nahreaina s. S. 382. Welter, 1. von der
Bahn , Duino mit altem SchloBS des Fürsten Hohenlohe.
Bei 8. Oiovanni dringt der Timavo (Timavua der Römer, Virg.
Aen. I, 244 - 246 J^ der vorher als Recca (Rjeka oder Fluss) hei
St. Canzian (S. 382) sich in den Grotten des Karst verliert, nach
5 Meilen unterirdischen Laufes aus einem Felsen hervor und er-
giesst sich Y2 St. tiefer ins Adriat. Meer. Die Bahn verlässt das
Adriat. Meer vor Stat. Monfalcone (Post).
30 KU. w. AquUeja, eine der wichtigsten altrömischen Provinzialstädte,
einst stark befestigt and Hauptbollwerk Italiens an der n.ö. Grenze.
Zur Zeit des Kaisers Augustus, der sich oft hier aufhielt, schätzte man
die Zahl der Einw. auf 1(X),000. Damals war es Hauptsitz des Handels
zwischen Italien und dem n. und ö. Europa, und versah die Bewohner
von Illyrien und Pannonien mit Getreide, Wein und Oel gegen Sclaven
und Vieh. Von hier aus wurden alle Einfälle der Römer in jene Län-
der unternommen. Im J. 4Ö2 liess Attila, erbittert durch den hartnäcki-
gen Widerstand, die Stadt plündern und zerstören. Jetzt steht nur noch
der 1019 bis 1042 erbaute />om, einst Metropolitankirche des Patriarchen
von Aquileja. Der Ort ist nur noch ein armes Dorf mit 500 Einw., aber
ein wichtiger Fundort für Alterthümer.
Die Bahn umzieht die n.w. Ausläufer des Karat (S. 382) und
wendet sich, bei Stat. Sagrado und (1.) Oradisca vorbei, n.ö. nach
38 KU. Gdn (Sßm; *H6tel Brandt; Drei Krofien; Löwe;
Ooldener Engel, nicht theuer), ital. Oorizia, am UonzOj in reizen-
der Lage, mit 16,659 Einw., Sitz eines Erzbischofs. Domkirche
sehenswerth. In der obem oder alten Stadt das Sohloss der alten
Grafen von Görz, jetzt thells verfallen , theils Gefängniss. Görzer
eingemachte Früchte sind berühmt. — Carl X. , König von Frank-
reich (f hier 1836), liegt in der Capelle des Klosters Ca$tagnavit%a
auf der Höhe 20 Min. oberhalb der Stadt begraben. — 21/2 3^- ^^
von Görz der Monte Santo (674m) mit Wallfahrtskirche und schöner
Aussicht.
Die Landstrasse führt von Görz am 1. Ufer des Isonso über 8al^
eano nach
60 KU. Canale, wo sie den Fluss auf einer dreibogigen Brücke
überschreitet; weiter über Ronzina nach (75 KU.) Volzano, deutsch
WolUchach (Karfou), und über den Isonzo nach (78 KU.) Tolmeinj
400 Route 78. RAIBL.
ital. Tolmmo (Post") , in dessen Schloss Dante als Gast des Pa-
triarclien von Aquileja einige Gesänge seiner göttlichen Komödie
schrieb (von hier über das Skarbinja-Joch oder den Schiparzenberg
nach Feistritz s. S. 3921.
94 Kil. Kar freit, ital. Caporetto (Deutsch wirth) ; r. die Abstürze
des Km (2242m ; Besteigung sehr lohnend, von Karfrelt in 5-6,
von Tolmein in 8 St., von Sotscha in 5 St., vgl. S. 393; nur mit
Führer). — 105 Kil. Serpenizza ,- dann
115 Kil. Flitioli (580m; Post; Huher')^ Marktaecken in ein-
samem Thalkessel ; w. die steilen Wände des Kanin und Rombon.
Von Flitsch auf den zur Kaningruppe gehörigen Prestrelenik (2604m)
über die Alp Kamica in 5 St., beschwerlich aber lohnend; Abstieg event.
über Alp Nevea nach (6 St.) RaW (s. u.). — Kanin (2618m), über AJp
Oojsdic und die Visoka Olava in 8V2-9 St., gleichfalls beschwerlich (vom
Kanin auf den Prestrelenik 3 St.). — Rombon (Veliki Vrh, 21i6m), über
die Alp Ooriciza in 5 St., nicht beschwerlich. Führer in Flitsch zu finden ;
vgl. das von der A.V.-Sect. Küstenland herausgegebene „Itinerar".
Die Strasse verlässt hier das Isouzo-Thal, das sich ö. zum
Triglav hinanzieht, und wendet sich n. am Koritnica - Bach in
einen Engpass , die Flitscher Klause (654m). Beim Austritt aus
dem Pass, vor (IV2 St.) Vnter-Breth, öffnet sich die Aussicht n.ö.
auf den gewaltigen Mangert (s. unten) ; 0. die schroiTen Abstürze
des Jalouc (2666m). Die Strasse steigt in grossen Windungen nach
Ober^Breth^ in grossartiger Lage, weiter an der Mündung des Mangert^
Thals, dann an einem kleinen Fort vorbei, wo ein schönes Denkmal
für den 1809 nach tapferer Gegenwehr hier gefallenen Hauptmann
Hermann, und erreicht die (1 Y2 ^^O Passhöhe des Predil (1169m ;
einf. WÄ«.). Hinab, mit hübschen Blicken auf den hellgrünen
Raibler See und das Seethal mit Seekopf und Wischberg (zwei
Strassen, die obere „Sommerstrasse" vorzuziehen) nach(l St.)Baibl
(912m ; *Fercher „zum Touristen" ; Scheidenberger\ schöngelegener
Marktflecken mit bedeutenden Bleischmelzwerken, an der Schlitza
(Abfluss des Raibler Sees) ; u. der dolomit. Königsberg (1912m).
Hübscher Spaziergang auf der „Winterstrasse" zum (20 Min.) Baibier
See (977m). — Auf den »Kaagert (Mannhart, 2675m) 6-7 St. , für geübte
Bergsteiger nicht schwierig und sehr lohnend (Führer 4 fl., Andr. Wensl
und Th. Oman gut); jenseit des Predil 1. im Mangertthal hinan zur
Alp und an der Höhle an der Rothen Wand, wo früher übernachtet
wuvde, vorbei um den Kleinen Mangert hemm zur (2 St. vom Predil-
Wbs.) gut eingerichteten Clübhütte am „Glatten Felsen** unterhalb de«
Ti'aunik- Sattels y wo der Steig von Weissenfeis heraufkommt, und znr
(2*|2 St.) Spitze (Weg neuerdings verbessert), mit grossartiger Aussicht.
— Abstieg va den Weissenfels-Seen (S. 394) aiemlieh beschwerlich (steile
Geröllhalden). — Auf den Wiaehberg (2662m) über die WtseKbachalpe (Ueber-
nachten) in 7-8 St. (Führer 5 fl.), beschwerlich; Aussicht äusserst loh-
nend. — Auf den Kanin und Prestrelenik 9-10 St., gleichfalls beschwerlich;
besser von Flittch (s. oben). — Jalouc (2666m) und Orintoue (2383m), beide
schwierig und nicht gefahrlos.
Von Raibl führt die Strasse durch das freundliche SchUtza^ThdL
über Kaltwasser (Bleipochwerk) und Flitsehl nach (IV2 S*0 ünter^
Tarvis, 10 Min. vom Bahnhof
146 Kil. Tanris (S. 394).
Register.
Aarhom Ö3. 54.
Aber-See 137.
Abfalterabach 309.
Ableiihen-Alp 86.
Absank 96.
Abtenaa 136.
Abtei 318.
Abwinkel 86.
Ach, Bregenzer 50. 190.
Ache, Achensee- 84. 88.
Brandenberger90. 96.
Brixenthaler 94. 184.
Deferegger 331 .
Fascher 150. 162.
Oasteiner 149.154.156.
Grosse 98. 99. 152. 188.
Gurgler 211. 246.
Kapraner 166.
Kitebühler 99. 186.
Königsseer 110.
Konstanzer 46.
Krimmler 169. 170.
Oetzthaler 193. 205.
Pillerseer 152.
Plansee', s. Arch.
Pramauer 152.
Ramsauer 114. 116.
Banriser 150.
Bhein- 152. 185.
Strub- 188.
. Urschlaner 100. 151.
Achen, Engpass 87.
Achenkirch 88.
Achenkogl 205.
Achenrein 95.
Achensee 88.
Achenwald 88.
Ackerlspit/e 188.
Ackemalp 91.
Acquabuona 324.
Adambauer 369.
Adame, Val deir 291.
Adamellu, der 290.
Adda,die 250. 252. 296 etc.
Adelheidsquelle 83.
Adelholzen 98.
Adelsberg 381.
Adige 8. Etsch.
Adlerhöhle 139.
Adlersruhe 340. 346.
Adlerwand 58.
Adlitzgraben 362.
Admont, Kloster 363.
St. Adolari 188.
Adriat. Meer 396.
Afens 183.
Afers 226.
Aferser Thal 227.
Affen thal, das 315. 331.
Afinger Thal 231.
Aflenz 357.
Agagliouls 272.
Agaro, Mte. 298.
St. Agatha 131.
Agatharied 90.
Agels-Alpe 216.
Ager, die 123. 142.
Aggenstein 67.
Agner Kopf 336.
Agnerola, Alp 305.
Agola, Val 289.
Agone, Val 263.
Agordo 330.
— , Ganal di 330.
Agram 379.
Agums 220.
Ahomach bei Breeenz 50.
— bei Taufers 314.
Ahornspitze 181.
Ahrenthal 312.
Aibling 93.
Aich 366.
Aicha 305.
Aichberg 297.
Aichleit 297.
Aigen bei Ischl 137.
— bei Salzburg lü6. 144.
Ainet 330.
Aitrang 46.
Ala m
Alba 302.
Albachthal 86. 90.
St. Alban, Bad 72.
Albeins 227.
Albensee s. Almsee.
Alberfeldkogl 127.
Baedgkkr's Südbaiern.* 18. Aufl.
Alberschwende 50.
Albonakopf 196. 201. 2o2.
Albris, Piz 270.
Albulahorn 274.
Aldein 233.
Aldeno 281.
Aldrans 177.
Alfenzbach 195. 2Ü(\
Alflere, Col d' 323.
Alfraid 2U.
Algäu, das 46.
Algone, Val d' 288.
Algund 243.
Alleghe 329.
— , See von 329.
Alleghe Cima 329.
Allerheiligen 359.
Allmannshausen 70.
Alm, die 110. 144.
— (ürschlau) 152.
Almagmach 47.
Almbachklamm 111.113.
Almejurioch 51. 196.
Almsee 126.
Alpbach 95.
Alpbach-Thal 95.
Alpeiner Alp 215.
Alpeiner Ferner 215.
Alpel-Thal 113.
Aelpele (bei Feldkirch)
192.
Alpelhorn 117.
Alpgarten, der 121.
Alpilla 55.
— , Alp 200.
Alpina, Meierei 267.
Alpsee, der, bei Hohen-
schwangau 63.
— bei Immenstadt 47.
Alp.opitze 76.
Alpvera-Pass 201.
Alt-Aussee 132.
Altarschneid 337.
Alten 230.
Altenberg 350.
Altenburg 236.
Altenmarkt 361. 368.
Altenstein-Thal 309. .
26
402
REGISTER.
Alte Schanze 152.
Alte Zoll, der 217.
Alt-Finst ermünz 219.
Althauimer 392.
Althofen 389. 390.
Alt-Holienems 191.
Altlacb 81.
Altlachberg 84.
Altmülile 126.
Altmünster 127.
Alto, Monte 233.
Alt-Prags 307.
Altstetten 56.
Alvierbach 194.
Alwind 48.
Alzing 98.
Ambacb 70. 86.
Amblar 294.
Ambra.s, Scbloss 176.
Ambrizzüle-Pass 326.
Ameisenbübl, der 351.
Amerlügen 192.
Ameten 306.
Amlach 310.
Ammergau, der 73.
Ammerlund 70.
Ammersee, der 71.
Ammerthaler Oed 333.
Ammerwraldalp 68.
Amper, die 45. 68. 70. 72
Ampezzothal, das 322.
Ampola, Val 285.
Amras, Scbloss 176.
Amstetten 361.
Andalo 288.
Andecbs, Kloster 72.
Andelsbuch 52.
St. Andrä 375. 383.
Andraz 328.
— , Castello di 328.
Andria 329.
Andritz-Ursprung 374.
Anfo 292.
— , Rocca d' 292.
S. Angelo , Col 324.
Angelusspitze 259.
Anger 55. 83. 122.
Angerhöbe 365.
Angerbütte (Rainthal) 77
— (Karwendelthal) 79.
Anger thal 54. 161.
Anichen 224.
Anif, Schlössehen 109.
Ankogl 59. 160.
Anlaufthal 158. 159.
St. Anna 386.
St. Anna-Thal 336.
Annaberg 136.
Annenthal 374.
Ante) lo, Monte 324.
Antengraben 358.
Antermoja-Thal 301.
Autbolz 307.
Antholzer See 307.
— Scharte 315.
— Thal 307.
St. Anton (Arlberg) 196.
— (bei Bozen) 230.
— (bei Meran) 242.
— (Montavon) 200.
— , Kapelle 74.
St. Antönierjoch 301.
St. Antonikapelle 117.
S. Antonio 251. 252. 262.
S. Antonio di Mavignolo
289.
Antniilles. Corda d' 322.
Anzcnau 131.
Anziei, der 325.
Apere Freiger, der 210.
Apere Pfaff 216.
Apothekerhöfe 103.
Aprica 296.
— , Passo d' 296.
Aquile^ja 399.
Araba 302. 319.
St. Arbogast 191.
Arbon 48.
Arch, die 63. 68.
Archenköpfe 113.
Arco 283.
Ardetz 276.
Ardetzenberg, der 192.
Ardning 364.
Ardo, der 326.
Argenthai 52.
Argentiera 325.
Arlberg 195.
Arischarte 148. 369.
Armentara 318.
Arno, der 288. 291.
— , Lago d' 291.
Amoldstein 994.
Arpiglia, Piz 275.
Arsie 327.
Arten 327.
Arzl bei Innsbruck 96.
— im PitKthal 212.
Arzon, Cima d' 304.
Aschach 361.
Aeschach 48.
Aschamalp 169.
Aschan am Lech 67.
— im Zillcrthal 178.
— , die (bei OberaudorO
91.
Aschbach 314.
Aschbach-Thal 357.
Aschen au 100.
Aschenthaler Wände 99.
Aschera 276.
Ascblerbach. der 238.
Asiago 297. 29S.
AsinoBsa, Val 304.
Asling 393.
Aasa, Val d' 279.
Assenza 285.
Assling 92.
Asta, Cima d' 304.
Astas, Sennh. 278.
Asten 360.
Astenthai 342.
Astfeld 231.
Attel, die 92.
Attersee 142.
Attersee, der 142.
Attnang 123.
Atzgersdorf 347.
Atzwang 228.
Au in Vorarlberg 52.
-> bei Immenstadt 56.
— am Hondsee 143.
— im Oetzthal 206.
- beim Schliersee .90.
— bei Tegemsee 86.
Ana da Pisch 220.
Aubach, der 91. 93.
Aubach, Oefen 137.
Aubing 45.
Aueleswände 66.
Auenfeldalp 54.
Auenfeldtobel 54.
Auer 280. 300.
— , Schloss 241.
Auerberg 61.
Auf der Au 181.
Auf der Lend 359.
Aufhausen 167.
Aufhofen 306. 312.
Aufkirchen (Pusterthal)
908
— (Starnb. See) 70.
Augsburg 45.
Augstbachthal 132.
Augster Alpe 132.
Aurach (Achenthai) 187.
Aurach (bei Bair. Zell)
91.
— , die 124.
Aurachkar 143.
Aurachkirchen 124.
Aurachthal 124.
Auronzo 325.
Auronzo-Thal 325.
Ausore, der 305.
Aussee 1^.
AuBseer Salzberg 132.
Ausserhof 243. 244.
Ausser-Kainisch 366.
Aussermühlwalder
Klamm 312.
Ausser-Prags 307.
Ausserwidd-Thal 188.
Ausser- Weissenbach 143.
Averau, Alp 323.
— , Torre di 323.
REGISTER.
403
Avigna, Val 220. 278.
Avio 282.
— , Val d^ 290.
Aviolo, Mte. 295.
Avi8io, der 280. 299. 300.
Avrona 277.
Axams 205.
Axljoch 64.
Ayutz, Piz 278.
Baad bei Mittelberg 07.
Baba 378.
Bacher-Gebirge 377. 383.
Bachergwänd 58.
Bacher Loch 58.
Bachernspitse 309.
Bachemthal (Sexten) 309.
Bacherthal (Rein) 314.
Bachlenke 331. 336.
Bäckeralp 91.
Badelwand 353.
Baden 347.
Badersee 75.
Badia 318.
Badl (8t. Isidor) 229.
Bagolino 292.
Baier-Alp 87.
Baierdiessen 72.
Bairisch-Zell 91.
Baldo, Monte 285.
Balino 288.
Balken 66.
Ball, Cima di 305.
Ballunspitze 202.
Balzers 192.
Bamberg ^310.
Banale, VUla di 288.
Banco 237.
Bannalp 83.
Bannhof 83.
Bannwaldsee 61.
Barcesine 285. ■
Barcola 396.
Bardolino 286.
Bärenbad (Stubai) 215.
Bärenbadalp 94.
Bärenfall 158.
Bärenkogl (Gastein) 160.
B&renkopf (Ortler) 257.
Bärenköpfe (Heiligen-
blut) 345.
Bärenschütz 363.
Bärenthal 375.
— , das 386.
BärenthalerKotschna386.
Barghe 292.
Barlaschg. Val 275.
Barmsee 81.
Barmsteinwände 144.
Bärndorf 364.
Bärnstatt 183.
Barricate, le 296.
St. Bartholomä 114.
Bartholomän»berg Aus-
ser- u. Inner 195. 200.
Bartholomäus-See 113.
Barthümmeljoch 193.
S. Bartolommeo, Monte
286.
Btiselga 233.
Baselgia, Munt 268.
Basling 242.
Bassano 299.
Bastianshütte 325.
Batschuns 191.
Bauernalpc 166.
Baumgarten- Alp (Achen-
thal) 99.
— (Floitenthal) 182.
Baumgartenschneid 86.
90.
Baumgartner-A]p 360.
Baumle 49,
Bayen 51.
Becchei di Sotto, Gol 322.
Beckstetten 45.
Bedole, Malga 290.
Bedross 219.
Beidewasser 247.
Belabach 384.
Beifort 288.
Bellavista-Pass 273.
Belluno 326.
Belo-Polje, Alp 392.
Belvedere (Cortina) 323.
Benedietbeuem 80.
Benedictenwand 80. 83.
Benza 386.
Berchtesgaden 112.
Berchtesgadener Hohe-
thron, der 110.
Berg in Baiern 70.
— bei Salzburg 119.
Bergen 98.
Bergerkogl (Fusch) 163.
— (Virgenthal) 334.
Berger Thörl 341.
Bergfall, Bad 317.
Berggündele-Thal 66.
Berglerkogl 206.
Berglerkopf 208.
Bemardin-Alp 76.
Bernau 97.
Berner Klause 282.
Bemhardsthal 54. 59.
Bernhaupten 98.
Bernina 269.
Bemina-Pass 263.
Häuser 264.
— -Bach 263. 268. 269.
— , Ospizio 263.
— , Piz 269. 273.
Bernkogl 153. 160.
Bemried 70. 80.
Bersbnch 52.
Berwang 6i. 07.
Bescha, Munt della 270.
Besenbacb 80.
Beseno, Schloss 281.
Betzigau 46.
Bev«r, Val di 267.
Bevers 274.
Bezau 52.
Bezeck 52.
Be'/iZecca 285.
Biacesa 285.
S. Biagio, Isola di 286.
Bianco, Sasso 302.
Biberalp 60.
Biberkopf 60.
Bichl 80. 83.
Bichlbach 64.
Bichlfall 137.
Bideneck 217.
Bieberwier 65.
Bielerhöhe 202.
Blessen hofen 46. 61.
Bigontina, Pian della 323.
-, Val 321. 324.
Bildstein 50. 190.
Bildstöckl-Joch 216.
Binsalp 89.
Binswangen 66.
Biois, Val 303. 329.
Birgitz 205.
Birgsau 58.
Birkenberg 199.
Birkenkofl 309. 320.
Birkenstein 89.
Birkenthal 67. 320.
Birkkar 79.
Birkkarspitze 84.
Birnbach 100.
Birnhorn 152.
Birnlucke 170. 316.
Bischof 76.
Bischoffeld 389.
Bischofshofen 148. 368.
Bischofswies 113.
Bistriza, die 381.
Bivio di Prad s. Prad
Bizau 52.
Bladen 325.
Blahhaus, Hüttenw. 147.
Blaichach 55.
Blankahorn 196. 204.
Blankajoch 196. 204.
Blaser 223.
Blattenspitze 202.
Blaubachthal 84. 89.
Blaue Gumpen 76.
Blaue Tumpf 369.
Blaueis-Gletscher 118.
Bleiberg 387.
Bleiburg 384.
Blindau 100.
26
404
REGISTER.
Blindsee 65.
Blombere 83«
Blons 104.
Blosse 226.
Bludenz 193.
Blühnbachthal 148.
Blühnbachthörl 116.148.
Blumau 282.
Blüntanthal 115.
Böbing 71.
Bobingen 46.
Boch, Val del 278.
Böchgraben 361.
Bockach-Alp 182.
Bockhart-Scharte 169.
Seen 159.
— -Thal 159.
Bockhütte 76.
Bockkar 59.
Bockkarkees 16ö. 345.
Bockkarkopf 50.
Bockkarlspitze 84.
Borkkarscharte 165. 167.
Bockkogl 216.
Böckstein 158.
Bocksteinkogl 154.
Boden (Lechthal) 64.
— (Fimberthal) 203.
— (Pflersch) 224.
Bodenbach, der 385.
Bodenbauer 358.
Bodenbühl, der 190.
Bodenlahne, die 76.
Bodensee, der 48.
Bodenthal 386.
Bödmen 53.
Bodner 386.
Bo^ 319.
Bogenhausen 44.
Bogliaco 286.
Bogunschitza 385.
Boimont, Buine 236.
Boite, die 318. 322. 327.
Bojen 314.
Bojerbachfall 315.
Bolbeno 289.
Bolgenach, die 51.
BoUadore 252.
Bona, Val 325.
Bondo 291.
Bondone 292.
Bondone, Monte 281.
Bonowicz 379.
Borca 324.
Borgo dl Val Supina 297.
Bonnina, Val 252.
Bormio 251
— , Bäder von 250.
Boruniza, die 3B1.
Borzago, Val 289.
Bo8co, Gant, al 248.
Böse Weibele 310.
Bosrack 361. 364.
Botsch s. Wotsch.
Botzer 216.
Botzer-Scharte 216.
Boval, Hütte 271. 273.
Bovegno 292.
Bowojach 8. Woiwojach.
Bozen 228.
Bozener Leitach 228. 231.
Bozer 216.
Brad s. Prad.
Brail 275.
Bramberg 168.
Brana 37B.
Brand bei Telfs 78.
— bei Bludenz 194.
— (ürschlau) 101.
Brand, der 207.
Brand-Alp 100.
Brandberg 181.
Brandberger Kolm 178.
Brandel-Alp 78.
Brandenberger Joch 95.
Brandenberger Thal 90.
95.
Brandhof 357.
Brandis,Alt-u. Neu- 237.
Brandjoch 171.
Brandjöchl 197.
Brandner Ferner 194.
Brandner Thal 194.
Brandriedel 367.
Brandstatt 369.
Brandwieshütten 132.
Brannenburg 93.
Brantenthal 233.
Branzoll 279.
Brate, Val di 291.
Bratschenkopf 345.
Bratz 195.
Bratzer Staffel 155.
Braulio, der 250.
— , Monte 250.
Braunadlerspitze 53.
Braunsberg 237.
Bre 285.
Brecherspitze 90.
Bregenz 49.
Bregenzer Wald LO.
— Klause 49.
Breguzzo, Val 291.
Breien, in der 232.
Breitach , die 53. 66.
Breitenau 363.
Breitenbach, der 90.
Breitenberg, der 143.
Breitenschützing 123.
Breitenstein 351.
Breitenstein, der 97. 99.
Breitenwang 64.
Breithom (Stein. Meer)
162.
Breithom (Loferer Stein-
berge) 189.
Breitkopf 165. 345.
Breitlahner 183.
Breitlehner Jöchl 206.
213.
Breitspitze 202.
Brennbichl 198. 212.
Brenner 224.
Brennerbad 224.
Brennersee 224.
Brennkogl 164.
Breno 295.
Brenta, die 297. 298.
Brenta, Val 288. 289.
— , Cima 288.
— , Bocca di 288.
— , Burg 297.
Brenta-Alpen 288.
Brentenjoch 94.
Brenzone 286.
Bresceni-Klause 358.
Brescia 292.
Brettboden 344.
Bretterwände 337.
Brettfall, Kap. 178.
Brettriedl lld.
Bribano 327.
Bricciuskapelle 344.
Brione, Monte 284.
Brixen im Brixenthal 185.
— am Eisak 226.
Brizener-Klause 226.
Brixenthal 185.
Brixenthal, das 185.
Brixlegg 95.
Brizzihütte 208.
Brochkogl, d. Hintere u.
Vordere 213.
Brocon, Passo del 296.
304.
BrotfaUscharte 360.
Bruanago 330.
Brück an der Mur 363.
— an der Amper 45.
— bei Hindelang 66.
— bei Kempten 46.
— im Pinzgau 150.
— , Schi, bei Lienz 310.
330.
Brückl 390.
Bruckmühl 92.
Bruggen 196.
Brunau 205.
Bründlingalpe 96.
Bruneck 306.
Brunn 547.
Brunnenburg 191. 241.
Brunnenfeld 200.
Brunnenkogl, Vorderer
213.
Brünnstein 93.
REGISTER.
405
Bmnnihal 44.
— , du 77. 110. 368.
Bnuio 261.
Bscheisser 67.
Bsehlapt 64.
Bach 374.
Bnchan 88. 89.
Bachatt, die 361. 363.
Buchauer 8chartell6.162.
Bnchberg 351.
— , der 142.
Bachboden 195.
Bocheben 160.
Büchelbach s. Bichel-
bach.
Bäcbelhof 257.
Bachen 78. 199.
Bachenstein 328.
Bachkogel 374.
Büchl 52.
Bachloe 45.
Bachrainer Alp 60.
Bachs 192.
Büchsenalp 115.
Büchsenhaasen 177.
Bachstein, Or. 363.
Baco di Vela 282.
Baffalora-Pass 251. 275.
Bühelach 185.
Bühl (b. Immenstadt) 47.
— (Virgenthal) 384.
— (Zillerthal) 180.
Bain, Pi/ 203.
Bullköpfe 309.
Buon-Consiglio, Schlo.<«s
281.
Baona,Val(AuronKo)82d.
— (Judicarien) 291.
Buotsch, Val 275.
Bargaa 143.
Bargberg 66.
Bargeis 220.
Bürgeralp (MariazeH)356.
— (Aflenz) 375.
— (Schwanberg) 375.
Bürgerbach, der 331. 337.
Bürgermeisteralp 121.
Burggraben 143. 363.
Burghalde 46.
Bargstall bei Meran 238.
— bei Brixen 226.
— bei Oberstdorf 57.
— bei Schönberg 1^.
— (Pitzthal) 212.
— , der Hohe (Stubai)
215.
— (bei Heiligenblut) 345.
Burgsteinwand 313.
Burgum 183.
Bargwies 168.
Barone. Mte. 263.
Bürs 194.
Bürserberg 194.
Bürstegg 63.
Burtschakopf 195.
Bus dal Lega 318.
Busazza, la 281.
Bot, der 311.
Oaderzone 289.
Cadin, Mte. 321. 3>^.
— del Laudo 323.
Cadine 282.
Cadinspitzen 320. 321.
Cadore-Thal 325.
Caffaro, der 291.
— , Val 292.
Calaita-See 304.
Calamento, Val 298.
Calceranica 297.
Caldes 294.
Caldonazzo 297.
— , See von 297.
Calliano 281.
Calloneghe 329.
Cambrena-Glet<<cber 262.
— Pass 273.
Cambrena, Piz 262.
Camogasc 274.
Camonica, Val 295.
Campaccio, Piz 203.
CampfSr 266.
Campidello 301.
Campiglio, lUadonna di
Campill-Thal 318.
Campo 263. 283.
Campo, Valle di 262.
— , Como di 262.
— , Lago di 291.
C:<mpo Cologno 261.
C;»mpo Croce, Val 318.
321.
Campo di Sotto 323.
Campolongo-Alp 319.
Campo-Moro, Val 253.
Campovasto 274.
Canale 399.
— , Val 304. 329. 330.
Canale S. Bovo 304.
Canalthal, das 394.
Canazei 301.
Cancia 326.
Cnnciano-Pass 253. 273.
Canin 400.
Canisalpe 52.
Canisfluh 52.
Ciinzian 382.
Capeila 274.
Capo d'Istria 398.
Capo di Ponte (Val Ca-
monica) 295.
— (Piavethal) 326.
Caporetto 400.
Caprile 328.
Caprino 285.
Cupütscha 265.
Carano 300.
Car^ Alto 289. 290.
Caresen-Femer 255.
Caresolo 289.
Caressa-Pass 232.
Carlinbach 219. 220.
S. Carlo 263.
Carls-Eisfeld, das 134.
Carlssteg, der iSQ.
Carlstadt 379.
Carolinenfeld 92.
Carthaus 210.
Casadio, Mte. 323.
Casanella, Piz 274.
Casanna, Piz 274.
Casanna-Thal 274.
Casez 237.
St. Cassian (Gaderthal)
318.
— (Schiern) 325.
Castagnovizza 999.
Castelbeli 221.
Cnstelfondo 293.
Castellnzzo, Monte 203.
CaAtelletto 28'J.
Castello (Gardasee) 286.
— (Fleims) 300.
— (Sulzberg) 294.
Castelnuovo (bei Pe-
schiera) 287.
— (Val Sugana) 298.
Castelruth 234.
Castel Tesino 296.
8. Caterina (Val Furva)
261.
St. Catharina (Schnalser
Thal) 211.
Cau 393.
Cauria 304.
Cuvaglia 262.
C:ivaglia8co, der 262.
Cavalazza 306.
Cavalese 300.
Cavallina, Val 295.
Cavedago 288.
Cavedine, Val 283.
Cavelljoch 194.
Cavento, Corno di 290.
Cavloccio-See 264.
Cavrasto 289.
Cecina 286.
Cedegolo 295.
Cedeh, Val di 251. 259.
— , Vedretta di 251. 261.
Cederfeld 177.
Ceggio, der 298.
Celerina 268.
Cellero 295.
Cembra, Vul 299.
406
REGISTER.
Cencenighe 339.
Cengia, Forcella della
309
Centu, Val 297.
Ceppina 252.
Ceraino 282.
Ccrcen, Gima di 291.
Ccrcena-Pass 294.
Cereda-Pass 261. 330.
Cc8, Alp 304.
Cesdellis, Croda di 322.
Cesta 323.
Geval s. Zufall.
Cevednlc, Monte 254. 2Ö9.
— , Passo 255. 261.
Chalchang, Plz 272.
Champ long 275.
Champatsch 278.
Chapütschin-Pnns 273.
— , Piz 265. 273.
Chaste 265.
Cherz 319.
Ghiamuera, Val 274.
GhiampaUchj Piz 278.
Ghiaposch 27iP.
Ghiapnzza 324.
Ghiareggio 265.
S. Ghiatar 294.
Chieming 97.
Ghiemsee, der 97.
Chiepina, Val 298.
Ghiesa 253. 265.
Ghiese, der 291.
Ghiusa (bei Pontebba)
394.
Ghorinsky-Klauae ISl.
Gbristannes 278.
Ghristberg 195.
St. Ghristina 234.
Christles-See 58.
Christlieger 114.
St. Ghristoph 195.
Ghünetta 271.
Churburg, die 221.
Giamp Zopp^ 323.
Cibiana, Forcella 326.
— , Val 325.
Gierfs 275.
Gilli 377.
Gima negra 823.
Gimego 291.
Gimon della Pala 803.
Ginnscbel 275.
Gislonberg, der 300.
Gismone 296.
-, der 298. 303.
Gittadelliv 299.
Givetta, Monte 328. 329.
Gividate 296.
Givita, Monte, 8. Civetta.
Glarahütte 336.
Glemgia 277. 278.
Gles 293.
Gloz 293.
Gocodain 321.
Godalonga, Val 328.
Gogolo 294.
Colbricon , Gima di 803,
— Pass 304.
Goldai, Paflpo 326.
Gol de Rü 318.
Colfosco 319.
Gol Freddo 321.
Golico 253.
Golle di 8. Lucia 329.
GoUio 292.
Gologna 2B4.
S. Golombano, Piz 250.
263.
Gomano 287.
Gomelico 325.
Gomer See, der 253.
Gomparsa, Val 329.
GompatMh 203.
Goncei, Val 291.
Gondino291.
Gonegliano 326.
Gonfinale, Monte 251.
— , Passo 278.
St. Gonstantin 234.
Gontrinjoch 302.
Gontrinthal, das 802.
Gonzeij Val 285. 291.
Gop dl BregQZzo, Gima
289.
Gop di Gasa, Gima 289.
Gordevole, der 327. 328.
329.
Gorfara 8. Gorvara.
Goritenza-Bacb 400.
Gomelle, Passo delle'd04.
Corniale 398.
Gornisello, Gima 291.
Gornon, Mte. 325.
Gorsetta, Lage della 263.
Gorte 319.
Gortenedolo 296.
Gorteno, Val di 296.
Gortina di Ampezzo 322.
— bei St. Vigil 817.
Gorvara 819.
Gorvatsch, Piz 272.
Gorvosee 244.
Gostainas 278.
Gostalunga-Thal 232.
Gosteana-Bach 327. 828.
Gostonzella-Pass 303.
Gotschen, Piz 276.
Govelo, Ruine 298.
Grastagüzza 7JB.
Grasta mora 274.
Grepa, Mte. 323.
Grepa di Valbona 28»
Grespano 299,
Gresperspitze 209.
Gresta 268.
Grestalta 266.
Greto 291.
Gridola, Mte. 325.
Gristallin 320. 321.
Gristallo, Monte, im Am-
pezzotbal 320. 321. 323.
— beim Ortler 248. 249.
Gristallpasa 321.
Gristolais 268.
Groatenlucb 147.
Groce, Mte. 309.
Groce Domini-Pass 292.
Groda Grande 330.
Groda Rossa 320. 321.
Gromertbal 202.
Grostafeis 317.
Grot, Mte. 326.
Gruscb 279.
iGruschetta, la 278.
Gurtins 266.
Gusiano 294.
Gustozza 286.
Saberspitze 337.
Daberthal 336. 337.
Dachau 44.
Dachauer Moos 44. 45.
Dachstein 134. 367.
Dai, Gol 329.
Dalaas 195.
Dalaaser Staffel 55.
Dalfaz-Alp 88.
Damm, Sasso di 301.
Dammberg 360.
Damals 52.
Daniel 65.
Danzewell 220.
Daone, Val 291.
Darching 89.
Dar^ 288.
Darfo 295.
Darao 291.
Daschl-Joch, s. Taschl-
Joch.
Daumen, der 66.
Daunkopf, der 216.
Davennakopf 195. 20O.
Dazio 291.
Debant 342.
Defereggen-Thal 331.
Deisenhofen 82.
Dellach 311.
Dellacher Keesflecken
335.
Dennboden 148.
iDenno 293.
Dentro, Val di 251. 268.
JDesenzano 286.
Peutsch-Landsberg 374,
REGI8TEK.
407
Deutsch-Mets g. Mezzo-
Tedesco.
Deutschnofen 233.
Diavolezza 272.
Dichtcnkugl 168,
Dichtlmüble 12G.
Dieb8wirth 375.
Diemendorf 70.
Diemferner 212.
Dienten 152.
Dientner Bach 149.
Diesbach 118.
Diesabach-Scharte 116.
Diessen 72.
Dietenheim 306. 312.
Dietersbachtbal 58.
Dietfeld 112.
Dietlhütte 360.
Dietmannsdorf 364.
Dieiringen 61.
Digonera 328.
Dimaro 294.
Dirnbach 360.
Dirrenstangel 355.
Disgrazia, Honte dcUa
253.
Divazza 382.
Dobrain-Thal 354.
Dobratach 387.
Dodici, Cima 297.
Doli ach 342.
Dölsach 310. 342.
Domegge 325.
Domegliara 2&2.
Don 294.
Donatiberg, der 377.
Donnerkogln, die 135.
Donnersbach-Thal 365.
Dont 326.
Dopplers teig 109.
Dorf (Oetzthal) 206.
Dorfer Alpen 339.
— Kees 334. 335.
— Oed 339.
— See 339.
— Thal 334.
Dorfheim, Schloss 152.
Domanberg 182.
Dornbim 190.
Dorner Alp 139.
Dornsberg 222.
Dorsino ^.
Doffd^, Pizzo di 262.
— , Val di 262.
Dos-Pez 293.
Do»-Trcnto 281.
Dössner Scharte 369.
Dössner Thal 160.
Dougla«bütte 194. 201.
Drachenhöhle 353.
Drachenloch 110.
Prachensee 65,
Drachenstein 144.
Drassberg 392.
Drau, die 306. 309. 310.
376 etc.
Drei Brunnen , die heil.
247.
Dreiergraben 78.
Dreiherrnspitze 318. 337.
Dreiländerspitzc 203.
Dreischnaterspitzc , die
Drei-Sch wettern 192.
Drei Zinnen 320. 321.
Drena, Castello di 283.
Dres 294.
Dresdner ilütte 216.
Drissenalp 179.
Dr6 283.
Drusciö, Col 323.
Drusenfluh 201.
Drusenthor 201.
Duft-Thal rO.
Dugon, Val 330.
Duino 399.
Dulwitzhi]1ten 357.
Duodici, Cima 297.
Durach 60.
Durampass 326. 380.
Durcheckalp 163.
Durch gang- Alpe 159.
Durchholzen 101.
Durezza 279.
Durlassboden, der 180.
Dürnbachgraben 169.
Dümberg 144.
Dürnholz 231.
Durn.«»tein, Schloss 241.
Durona, Alp dOß.
Dnronbach, der 301.
Durone-Pass 289.
Duroner Alp 301.
Duronthal 235. 301.
Dürrach, die 84.
Dürrachklamm 84.
Dürreberg 64.
Dürreck 113.
Dürrenbach 89
Dürrenboden 180.
Dürrenschöberl 364.
Dürrensee (Steiermark)
357.
— (Ampezzo) 3!^0.
Dürrenstein, der 321. 355.
Dürrenstein, Schi. 389.
Dürrfeichtenalp 146.
Dürrwold-Alp 201.
Dux, Hinter- 181.
— , Vorder- 181.
Duxer Bach 181.
Duxer Joch 181.
Duxerköpfl 94.
D^zer T)ial 181.
Ebbs 102.
Eben 89. 368.
Ebene-Beichenau 369.
Eben femer 249.
Ebensee 127.
Ebenstein 358.
El.enthal 385.
Ebenwald 165.
Eben wand 257.
Ebenwand - Ferner 255.
259.
Ebenzweier 127.
Eberndorf 38U
Eberstein 390.
Ehnerkapelle IMö.
Ebriachbach 3H4.
Echemthal 134.
Eckartau 180.
Eükbauer, der 7ö.
Eckenalp 100.
Eckenberg 74.
Ecker-Alpe U3.
Eckersattel 146.
Eckerfirst 146.
Eckkapelle 100.
Eckl im Beith 361.
Ed, die 94.
Edelboden 358.
Edelgrieshöhe 367
Edelweisslahnerkopf 1 li^.
Edolo 295.
Edtalp 13G.
En^ard 222.
Egern 85. 87.
Egg 51.
Eggenberg, Schlots 374.
Eggenthal 232.
Egger Bach 226.
Eggerbauer 243.
Eggerberg 308.
Eggessen-Qrat 210.
Egna 8. Heumarkt.
Eglsee 94.
St. Egyden 349.
Ehbach-Klamm 199.
Ehmatbach, der 166.
Ehrenberg, Feste (Buine)
64.
Ehrenberger Klause 64.
Ehrenburg 306.
Ehrenhausen, Schi. 376.
Ehrenschwang Alp 47
Ehrwald 64.
Ehrwalder Alp 65.
Eibelklamm, die 189.
Eiberg 94.
Eibiswald 374.
Eibsee, der 75.
Eichberg 123. 244.
Eichelspitz 90.
Eidechsspitze 306.
Eierkopf 336,
408
REÖlSTfift*
Einöde, in der 389.
Einödsbach 5S.
Einstein 67.
Eis&k , der 224. 279. 305.
etc.
Eisbrucker Scharte 312.
Eiseier s. Iseler.
Eisenärzt 101.
Eisenauer Alpe 143.
Eisenbreche 66.
Eisenerz 362.
Eisenerzhöhe 359.
Eisengabel 317. 318.
Eisenhut 369. 390.
Eisen-Kappel 384.
Eisenkopf 196.
Eisenstrasse, die 361.
Eisenzieher 3(33.
Eiser, Kleiner 167.
Eiserne Thor 348.
Eishof 212.
Eisjoch, das 212.
Eiskapelle 115.
Eiskögele 345.
Eiskogl (Trafoi) 248.
Eisrinne, Hohe 247. 260.
Eissecpass 255. 260.
Eiswandbühel 165. 345.
Elbigenalp 54.
Eiendalp 91.
Elferscharte 312.
Elferkofel 309.
Elisabethruhe 344.
Ellbach 89.
Ellenbogen 51. 54.
Elinau bei Mittenwald 75.
— bei Tegemsee 86.
— im Achenthai 188.
Elmauer Gries 68.
Elmen 54.
Elsbethen 108.
Embach 160. 162.
Etnbacher Plaike 149.
Einersdorf 388.
Empfing 98.
Einser-Keute 191.
Eiid der Welt Ferner 257.
Endorf 97.
Eidsthal 113.
Eriego 298.
Eng, die (Riss) 84. 89.
— (Höllenthal) 350.
Engadin, Ober- 264.
— , Unter- 274.
Enge, die 67.
E Igelsberg. Ruine 185.
Engelswand 206.
Engniso 285.
Enn, Schloss 3üO.
Enneberger Thal 317.
Enns 361).
-, die 359. 360 etc.
Ennsdorf 360.
Ennseck, Schloss 860.
Ennsleithen 360.
Enter-Rothach 86.
Entova, Val 273.
Entschenkopf 58.
Enzenan 83.
Enzengraben 91.
Enzinger Alp 168.
Enzinger Boden 839.
Epfenhausen 45.
Eppan 236.
Erl-Alp 199.
Erlafsee 356.
Erlakogl 12(j. 127.
Erlenstein 355.
Erling 72.
Erlspitz 199.
Erlsbach 307. 331.
Ernsthofen 360.
Erpfendorf 101. 188.
Erzbach 361.
Erzberg, der 195. 362. 391.
Erzboden, der 359.
Erzgunder See- 66.
Erzh. Johanns Klause 90.
Eschenauer Plaike 149.
Eschenlahne, die 73.
Eschenloh (Ulten) 244.
— (Loisach) 73.
Eschenthal, das 73.
Esel.stein 367.
Esselthalgraben 145.
Esslinger Alpe 361.
Esterbergalp 76.
Etsch, die 219. 246. 279
etc.
Ettal 73.
Ettaler Mandl 73.
Etting 72.
Etzerschlössl 112.
Evas 8. Fassa.
Evis 183.
Evis-Thal 312.
Ewiger Schnee 148.
Exkopf 193.
Eyrs 221. 246.
Faak 387.
Faaker See 387.
Faal 383.
Fädnerspitze 202.
Fa6 329.
Fager 122.
IFaggen 217.
Faggenbach 217.
Fahnengrat 51.
Fahman 126. 127.
Fai 28S.
Fain, Val del 264. 271.
Faistenau 59.
Falban 301.
Falcade 303. 329.
Falepp yO.
— , Rothe 90.
— , Weisse 86.
Falken 66.
Falkenstein, Ruine, bei
Kufstein 93.
— , der, am Königssee
— , — , bei Reichenhai 198.
— , — , im Möllthal 342.
— , — , am Wolfgangsee
138.
Falknis 192.
Fall 84.
Fallbach, der 66. 191. 195.
Fallensteiner Thal 355.
Faloria, Tondi di 323.
Falschungspitze 212.
Faltenbacher Wasserfall
56.
Falzalp 117.
Fal'/arego, Cima 327.
— , Ospizio in 327.
Falzthum-Alp 88.
Fannes, Gross- u. Klein
318.
Fannesthai 318.
— , Ampezzanor 322.
Farchant 73.
Farmach, Schluss 152.
Faschauner Thörl 3C9.
Faschinajoch 52. 194.
Fasel fadferner 196.
Fassa-Thal 301.
Fasulthal 196.
Fatschalv, Piz 276.
Fauken 74.
Fedaja-Pass 802.
Federa, Alp 326.
Federa vecchia, Alp 325.
Federerkogl 233.
Federaun 387. c94.
Federia, Val 274.
Fedoz, Vadret da 265.
-, Val 265.
Feigenbach, der GO.
Feistagraben (Sölk) 366.
Feistergraben (bei Brück)
353.
Feisterscharte 367.
Feistritz a. d. Drau 311.
383.
— a.'d. Mur 3Ö3. 375.
— a. d. Gail 388.
— , Illyrisch- 381.
— , Windisch- 386.
Pulst 391.
— in der Wochein 392.
Feistritz, die 378. 383.
893.
— -Graben 378.
REGISTER.
409
Feld, dfts 116.
Feldafing69.
Feldbach 375.
Felderakopf 78.
Feldjöchl 181. 316.
Feldkirch 192.
Feldkirchen 391.
Feldwebelalp 310.
St. Felix (Nonsberg) 393.
— bei Meran 243.
— (Vierhof) 297.
Felixdorf 348.
Felizon 321. 322.
— , Ponte 322.
Fella, die 394.
Fellaria-Gletscher 273.
— Hütten 273.
Fellenberger Alp 181.
Fellhom (bei Oberst-
dorf) 59.
— (bei Waidring) 100.
FelsenvT^eissachthal 87.
Feltre 327.
— , Vette di 304.
Fend s. Vent.
Ferara-.\lp 319.
Ferchenbach. der 75.
Ferchensee 78.
Ferchenthal, das 75.
Ferdinandshöbe 249.
Ferleiten 162.
Ferleitenkees 163.
Fermersbachtbal 78. 84.
Fermunt 8. Vermiint.
Femazza, Mte. 328.
Fernau, obere 216.
Femau-Joch 216.
Fernpass 65.
Fernerkogl f Seirain) 206.
— (Oetzthal) 208.
— (Ortler) 248.
Fernstein, Schloss 65.
Fersina, die 281. 297.
Fertö 8. Neuaiedlersee.
Fervallthal 196.
Festenbach 89.
Fettan 276.
Feuchten 217.
Feuerkogl 127.
Feuerpalfen 115.
Feuerseng 154.
Feuerstein 216.
Feuersteingletscher 223.
224.
Fex 265.
— , Fuorcla da 272.
Fex-Thal 265.
Gletscher 265.
Fiammes 322.
Fiave 283. 288.
Fieberbrunn 152.
Fiemme s. Fleims.
Fieno, Passo 264.
Fiera, la 304.
Fierozza, Val 297.
Filzen-Alpe 159.
Filzenkogl 181.
Filzensattel (Urschlau-
thal) 152.
Filzensattel (Windau)
185.
Fimberpass 203.
Fimberthal 203.
Finailspitze 208.
Finelebach 241. 245.
Fineleloch 245.
Finestra, Passo della 304.
Finkenberg 181.
Finkenstein 387.
Finsingbach 178.
Finsterthal-Joch 206.
— Seen 206.
Finsterbach, der 228. 230.
Finstermünz 219.
Finsterwald 85.
Floren tina, Alp 326.
Fiorentina, Val 326. 329.
Fiori, Malga 291.
Firmianalp 110.
Firmisanspitze 212.
Firnitz 394.
Fischach, die 124.
Fischbach 93.
— , der 100. 206.
Fischbachalpe 85,
Fischbachau 89.
Fischbachthal 78. 84. 100.
Fischburg, Schloss 234.
Fischen 56. 72.
Fischerndorf 132.
Fischerweg 339.
Fischhausen 90.
Fischhom, Schloss 150.
Fischleinboden 309.
Fischunklalp 115.
Fiume 379. 382.
Flaas 230.
Flachau 368.
Flachhorn 152. 180.
Fladnitz 390.
Flammspitze 202.
Fläscherberg 192.
Flaththal 20i.
Flattach 342.
Flatzbach 268. 269.
Flaurling 199.
Flavon 293.
Fleck 84.
Flecknersee 188.
Fleimserthal 300.
Fleischbachspitz 331.
Fleiss, Grosse u. Kleine
346.
Fleiss, Obere 343.
Flexensattel 54.
Fliess 217.
Flimbach 254.
Flimjoch 256.
Flirsch 196.
Flitsch 400.
Flitscher Klause 400.
Flitschl 400.
Flitzthal 22 <\
Floitengletscher 182.
Floitenthal 182.
Florins 278.
Floruz 297.
Fluchthorn 203. 277.
Fluchtkogl 208. 209.
Fludergraben 132.
Fluh, bei Bregenz 50.
Fluhenstein 66.
Fluhspitze 202.
Fochezkopf, der 167.
Fodara vedla, Alp 318.
Föderlach 387.
Folletto, Mte. 290.
Fonda , Val (Primiero)
304.
— (Ampezzo) 321.
Fondo 293.
Fondoi 237.
Fontana 276. 277.
Fontane Fredde 300.
Fontaneila 52. 194.
Fonteklaus 227.
Fonzaso 305. 327.
Forada, Forcella 329.
Forame, Punta 321.
Foraz, Piz 278.
Forca, die 321.
— di sora 321.
Forcella alta 320.
— bassa 321.
— grande 323.
— di mezzo 320. 324.
— piccola 324.
Forcellina 291.
Forchach 54.
Forchtenstein, Schi. 349.
Forcola, die 263.
Formarinalp 55.
Formarinsee 55.
Formin, Croda di 323.
326. 328.
Forno 300.
Fomo di Canale 329.
— di Zoldo 326.
Fomo, Malga di 251.
— , Monte 264.
-, Passo (Suldcn) 257.
-, — (Val Masino) 264.
-, — (Unter- Engadin)
275.
— , Val 251. 261.
— Gletscher 251. 261. 264.
^
410
REGISTER.
Förolach 388.
Forscher Alp 309.
Forst in Tirol 243.
Fortogna 326.
Foscagno-Pass 251.
Fossadiira-Thal 307. 318.
Fosses 318. 321.
Fradusta, Cima della 305.
Fraele, Val 250.
— , Scale di 251.
Fragant 160. 342.
Fraganter Tauem 161.
Fragenstein, Ruine 79.
199.
Fragsbnrg 242.
Framünt, Cima di 329.
Frangart 236.
Frankbachsattel 312.
Frank bachthai 316.
Frankenmarkt 123.
Franzdorf 380.
Franzensfeste 22H.
Franzenshöhe 248.
St. Franziskus 297.
Franz-Josephsbad 379.
Franz-Josephs-Ilöhe 344.
Franzosensteig 78.
Fräschenalp 201.
Fräschenlücke 201.
Frassen, Hoher 193.
Frassene 330.
Frastanz 193.
Frastanzer Sand 192.
Fratte 201.
Franenalple 76.
Frauenberg 353.
Frauenberg, der 364.
Frauenburg, Ruine 389.
Frauenloch 137.
Frauenmauerhöhle 362.
Frauenstein, Villa 138.
Frauenweissenbachthal
127. 128.
Frauenwörth 97.
Frauhütt 171.
Frauljoch 215. 223.
Freddo, Col 321.
Freibergsee 57.
Freibrunnerspitze 220.
221.
Freienfeld 225.
Freienthnm 386.
Freilassing 99. 119.
Freimannbrücke 111.
Freiwand (Ködnitzthal)
340.
— (Pfcflterze) 344.
— (Velbcr Thal) 333.
Freiwandgletflcher 345.
Frenzela, Val 298.
Frerone, Mte. 292. 295.
Freschen, Hoher 191.
Fresen 383.
Freudenstein 236.
Freyn, die 355.
Freynsattel, der 355.
Frickcn, d. Hohe 74.
Friedstein 3(^5.
Friesach 390.
Frillensee 75.
Frischaufhütte 384.
Fritz 100.
Fritzbach 148. 368.
Fritzens 96.
Frodolfobach 251. 252.
Frohnau 117. 121.
Frohnleiten 353.
Frohnwies 118.
Frölichsburg 220.
Fröllspitze 226.
Fröschnitz 352.
Froschsee 100.
Frossnitzthal 332. 333.
Frötschbach 234.
Froy 227.
Frundsberg, Schi. 95.
FrusnitzgJetscher 339.
341.
Frutzbach 191.
Fuchsnu 100.
Fuchskarspitze 67.
Fucine 294.
Fügen 178.
Fuldera 275. 279.
Fulpmes s. Vulpmes.
Fumo, Val di 289. 291.
Fundelkopf 193.
Funtensee 116.
Funtensee-Alpe 116.
— Tauem 116.
Fuorcletta 275.
Fuom 275.
Furka, Grosse 193.
— , Kleine 193.
— , Latemser 58. 192.
— (Paznaun) 204. 218.
Fürkele 259.
Fürkele-Ferner 254.
Fürkele-Scharte 266.
Furkl 3l7.
Furom 279.
Fürstenbrunnen 109.
Fürstenburg, Schi. 220.
Fürstenfeld 45.
Fürstenstein 112.
Fürt, Alpe 224.
Fürth 167.
Furva, Val 251.
Furx, Alp 191.
Fusch 162.
Fuscher Bad 162.
— Thal 161.
— Thörl 163.
Fuscberkarkopf 165. 845.
Fuscherkarscharte 1G5.
Fuschl 141.
Fuschlsee 141.
Fusine 326.
Füssen 61.
Futschölpass 203. 277.
Gabbiol, Mte. 291.
Gabraun 353.
Gacht, Pass 67,
Gachtspitz 64. 67. -
Gader, die 306. 817.
— -Thal 317.
Gafall 201.
Gailenzbach 361.
Gagenmühle 50.
Gagering 178. «
Gaicht 67.
Gail, die 387.
Gailbach 225.
Gailberg 311.
Gailitz, die 395.
Gailthal, das 309. 387.
Gainfarn 348.
Gainfeldbach, der 348.
Gais 312.
Gaisach 83.
Gaisach-Thal 65.
Gaisalp 87.
Gaisbach 160.
— , der 94.
Gaisberg 106.
Gaisbergferncr 211.
Gaishorn 364.
Gaislerspitzen (Villuösp)
227.
Gaisslerspitzen (Silber-
thal) 201.
Gaisstein (bei Radstadt)
308.
— (bei Kitzbühel) 168.
187
Gaisthal 65. 78.
Galgenbühl 197.
Galgentobel 193.
Galgenuel 201.
Galizenthal 310.
Gall, die 237. 238.
St. Gallen 361.
St. Gallenkirch 201.
Galleno 296.
Gallenstein, Burg 361
Gallinakopf 193.
Gallinathal 193.
Galthür 203.
Gamp 193.
Gampadel-Alp 2(X).
Gampadelthal 200.
Gampen-Alp 203.
Gampenhöfe 257.
Gampenpass 293.
Gamperhof 243.
REGISTER.
411
Oam erton-Tha) 183.
Garn 359. 383.
Gamsgraben 359. 375.
Gamsgrubo 345.
Gamsfeld 135.
Gamakarkogl 154. 157.
Gamskogl 206.; 216.
Gamslöcher 110.
GamFspitze 340. 369.
Gamssteig 134.
Gamsthal, das 310.
Gand 254.
Ganeier Alp 194.
<4ancu, Alp 202.
Gannerajoeit 202.
Gannerathal 202.
Ganskofel 310.
Gantkofel 238.
(rantschier 200.
Garatshausen 70.
Garda 286.
— , Isola di 286.
Gardasee 285.
Gardellon 330.
Gardone 292.
Gares 304. 329.
Garfol 55.
Gargazon 238.
Gargellen 201.
Gargellenthal 201.
Gargnano 286.
Garmiach 74.
Gamstein Ü227.
Garsella 55. 194.
Garsella-Tobel 194.
G< rsellen-Alp 192.
Garsten 361.
Gartenau 113.
— , Schloss 110.
Gartnerkogel 388.
Garza, Val 292.
Gaschum 202.
Gassen 225. 307.
Gassenalp 76.
Gasteig (Stubai) 215.
— (Ridnaun) 225.
— (Achentbal) 94.
Gastein, die 153.
— , Dorf 153.
— , Hof 153.
— , Wildbad 154.
Gatschach 311.
Gatterl, das 77.
Gattemock 314.
Gaudenz, Alp 193.
Gauenstein 2Ü0.
Gauerthal 201.
Gaal, die 238.
Gantiog 69.
Gaverdina, Val 285. 291.
Gavia-Pass 252.
^ Gletscber 358.
Gavia, Monte 252.
Gazza, Honte 283. 288.
Gebhardsberg 50.
Gefrorne Wand 181.
Gehackte, das 357. 358.
Geiereck 109.
Geiersburg 390.
Geiger, Gr. 336.
Geigerstein 83.
Geigistein 99.
Geisalphorn 58.
Geisalpfiec 58.
Geiselkopf 158.
Geiselsberg 306. 317.
Geiselsberger Thal 306.
317.
Geiselspitzen 227.
Geisfusfl 58.
Geishorn 66.
Geisspitz 201.
GeisterspitzeCOrtler) 249.
Geitau 91.
Geltthal 314.
Gemärk 321.
Gemona 394.
Gemsplatte !^44.
Gennach, die 45.
Genova, Val di 289.
— , Dosson di 290.
Gentschelalp 53.
Gentscheljoch 53. 60.
Gentschelthal 53.
St. Georg im Gailthal
388.
— bei Brixen 226.
St. Georgen inBaiem 72.
— in Kärnten 377.
— bei Bozen 230.
— im Plnzgau 150.
— in Steiermark 389.
— bei Taufers 312.
St. Georgenherg 95.
Georgenried 85.
Gepatschalp 218.
Gepatschferner 209. 217.
Gepatschhaua 217.
Gepatsclyoch 209.
Geralscharte 167.
Gereut 297.
Gerlos 179.
— , die 179.
— , Hohe 180.
— , Wilde 179.
Gerloswand 178. 179.
Gern 113.
Gemalp 84.
Gemspitz 64.
Gerold (bei Hittenwald)
77.
St. Gerold (Walserthal)
194.
Geroldsbach, der 205,
Gersberg-Alpc 1(J8.
Gerstruben f)8.
St. Gertrand am Inn 95.
St. Gertrud (Sulden) 256.
— (Ultenthal) 244.
Gesäus, Engpass 362.
Gescheibte Thurm 230.
Geserberg 50.
Gesundhcitsquellc 189.
Geweilkopf 201.
Gfaller Mühle 93.
Gfallwand 243.
Gfrill 293.
S. Giacomo di Fraele
251.
S. Gian 268.
Giarsun 270. 276.
Giattei, Col 328.
Giau, Monte 328.
Giebel 66.
St. Gilgen 141.
Gimpelspitze 64. 67.
Gindelalp. 86. 90.
Ginevrie-Alp ^9.
Ginziing 182.
Giop, Alp 267.
8. Giovanni im Friaul
399.
— inFassa 301.
— am Gardasee 286.
Giralba 325.
Giralba, Forcella di (Sex-
ten) 309.
Giralbes, Forcella di
(Ampezzo) 321.
Girlan 236.
Girlaner Höhle 286.
Gitschthal, das 311. 388.
S. Ginliano 301.
S. Giuliano, See n. Thal
290.
Giumella, Monte 284.
Giaribell s. Juribell.
Giustino 289.
Gjaidköpfe 116.
Gjaidstein 135.
Glamergrube, die 216.
Glan, die 109. 385. 391.
Glandorf 391.
Glaneck, Schloss 109.
Glanfurtbrücke 385.
Glanegg 391.
Glaning 230.
Glashütten (Baiem) 87.
— (Steiermark) 375.
Gleichenberg, Bad 375.
Gleichenberg-Alpe 98..
Gleif, Kap. 236.
Glein 389.
Gleinalpe 375. 389.
Gleinthal 389.
Gleirscher Jöcbl 205.
412
REGISTER.
Gleir3cher Thal 79. 205.
Glemmthal, das 152.
Gletscberjoch 321.
Gliederferner 313.
Glieshof 221.
Glims 276.
Glockerin 345.
Glockner s. Gross-
Glockner.
Glocknerkarkees 346.
Glocknerwand 345.
Glockthurm 218.
Gloggnitz 349.
Glopper 191.
Glozza, Val 203.
Glüna, Piz 278.
Glungezer 96. 177.
Glurns 220.
Glurnser Köpfl 220.
Glüschaint, Piz 273.
Gmünd (Etsch) 237. 280.
— (Tegemsee) 85.
Gmünd in Kärnten 369.
— (Gerlos) 179.
Gmunden 124.
Gmnndener Berg 126.
Gnadenwald 96.
Gobbera 304.
Gobetta, Cime di 250.
Göflan 221.
Göge-Alp u. Ferner 315.
Göhlstein 113.
Göhrenspitze 78.
Goignalpe 186.
Going lö8.
Goisern 131.
Goito 286.
Gojsdic, Alp 400.
Goldberggletscber, der
(Rauris) 161.
Goldberg-Tauern 161.
Goldegg 149.
Goldenbachbrticke 111.
Goldrain 221.
Goldzechscharte 346.
Gull 8. Hohe-Göll.
Güller 361.
Golling 146.
GoUing-Scharte 367. 369.
Geiser Berg 307.
Gomagoi 247.
Gond 254.
Gopfberg, der 52.
Gorfen 203.
Göriach-Alp 335.
Göriachwinkel 367.
Goriciza, Alp 400.
Görlitzen-Alp 391.
Görtschitzthal 390.
Görz 399.
Gosaldo 330.
Gosau 135.
Gosau-B&ch 133. 135.
Gletscher 135.
Mühl 133.
Schmied 135.
— -Seen 135.
Zwang 185.
Gosauhals 131.
Gosleier Felsen 110.
Göss, Schloss 383.
Gossen 391.
Gossensass 224.
Gössfall 369.
Gössgraben, der 369.
Gössl 132.
Gössnitzfall, der 346.
Gösting, Burg 353. 374.
Gotschakogel 351.
Gottesackerwände 60.
St. Gotthard 375.
Gottres 321.
Gotzenalp 115.
Götzens 205.
Götzen tauern 115.
Gotzenthal 115.
Götzis 191.
Goubachspitze 335.
Goyen, Schloss 242.
Graba, Alp 216.
Graben, Pass im 201.
Grabenstein 333.
Grabneralp 363.
Grabnerthörl 363.
Gradenthal 343.
Grades 390.
Gradisca 399.
Graf-Carl-Steig 394.
Grafeil 245.
Grafenegg 365.
Grafenherbergalp 91.
Grafenstein S85.
Grafing 92.
Grafrath 45.
Grähn 67.
Gramaisthal 54.
Grammaisalp, obere und
untere 84. 88.
Gramsen-Femer 254. 255.
Granatscharte 339.
Granatspitze 339.
Grande, Val (Oglio) 295.
Grande, Val (Ampezzo)
321.
Grappa, Monte 299.
Graseck 76.
Grasleiten 233.
Grasnitz 357.
Grassau 99.
Grasstein 226.
Graswang &&.
Graswangth»! 68.
Gratlspitze 95.
Grätsch 241. 306.
Grattenbach 96.
Grattenbergl 187.
Gratwein 353.
Graue Kees 340.
Graukogl 154. 157.
Grauspitze 193.
Graun 219.
Gravenreuth"'8 Ruhe 49.
Grawand, Alp 183.
Graz 370.
Greifenberg, Bad 72.
Greifenburg 311.
Greifenstein, Burg 230.
238.
Greinberg 389.
Greiner, der Grosse 183.
Grenzhorn, das 93.
Greuth 358.
Greuther Graben 387.
Griatschouls, Piz 274.
Gribella-Thal 204.
Griefen 390.
Gries bei Bozen 229.
— am Brenner 224.
— im Fassathal 301.
— im Sulzthal 216.
— im Selrainthal 2<>5
Griesalp 117.
Griesen 68. 77.
Grieser Thal 205.
Griesgundkopf , der . 58.
Grieskareck 368.
Grieskogl 166.
Griessen, Pass 152.
Griessenbach 152.
Griessensee 152.
Griesstein 358.
Grieswies-Alp 161.
Griffen 375.
Grignano 382.
Grigno 298.
Grigno, der 298.
Grimming 365.
Grimmingbach 365.
Grimmingtfaal 365.
Grins 196.
Grintouc oder
Grintuz (Sannthaler Al-
pen) 384.
— (Isonzothal) 393.
Grinzens 305.
Gröbming 366.
Grobwand 223.
Groder 340. 341.
Grödener Bach 233.
— Joch 234. 319.
— Thal 233.
Grödig 110.
Grödiger Thörl llO.
Grohmannspitze 234.
Groissenbach 100.
Grosio 262.
REGISTER.
413
Groflina, Val 262.
Orossaitingen 46.
Gross-Arl-Thal 148.
Oroasarler Klammen 149.
Groaabachthal 336.
GroBBbergthal 183.
Grossdorf (Breg. Wald)
361.
— (Kais) 338.
Grosse Bachstein 363.
Gross-Elendthal 369.
Gross-Florian 374.
Grosse Geiger 336.
Grossglockner 340. 346.
Gross-Gmain 121.
Grosshesselohe 44. 82.
Gross-Ingent 182.
Grosse Knallstein 366.
Grosse Priel 360.
Grossotto 262.
Gross-Bamming 361.
Gross-Reifling 361.
Grosstiefenthal 90.
Gross- Venediger 168. 332.
334.
Gross- Vermont 202.
Grossweidalp 168.
Grotta, la 284.
Grub (Langtaufers) 219.
Grab, Schloss 131.
Grabbachfall 166.
Gruben 67. 332.
Grübl-Ferner 216.
GrabscharÜ 312.
Gräm, Alp 262.
Grünau (Almthal) 127.
Grünau, die (bei Maria-
Zell) 356.
Grünberg, der 126.
Grand 93.
Grandlsee 132.
Grün-Habachkopf 168.
Grünkopf 78.
Grünschacher Alp 361.
Grünsee (Ultenthal) 266.
— (Steinernes Meer) 116.
— (Stubachthal) 339.
— (Tragös) 362.
Grünsee- Alp 116.
Grünsee-Tauern 114. 116.
Grünspitz 67.
Grünstein 66.
Grünsteinscharte 66.
Grünten 66.
Grünwaldjöchl 307.
Grünwaldthal 307.
Grattenstein 121.
Gsallbach, der 217.
Gscheid 348. 360.
Gscheidt 361.
Gschiser Tobel 194.
Gschlöss, Inner- 332.
Gschnitz 223.
Gschnitzthal 223.
Gschöder 368.
Gschöderkar 368.
Gschütt, Pass 136.
Gschwänd 366.
Gschwändalp , Untere
100.
Gschwender Hörn 47.
Gsellknoten 308.
Gsieser Joch 307. 331.
Gsiesthal 307.
Gsoll 127.
Gsollgraben 362.
Gstatterboden 363.
Gstattmeier Niederalpe
364.
Gsteig, das 206.
Gsteirhof 244.
Guarda 276.
Guardavall 274.
Guerdenazza, die 318.
Gnffert, der 88.
Gufidaun 227.
Guggenberg 332.
Guggenthal 142.
Guglalp, die 117.
Guglschneide 117.
Gummern 311.
Gumpach-Kreuz 334.
Gumpeneck 366.
Gnmpoldskirchen 347.
Gundalpe 47.
Gundlalp 66.
Gunklbach, der 182.
Gunskirchen 122.
Guntenhang 62.
Guntramsdorf 347.
Guntschnaberg 230.
Günzach 46.
Gurgl 211.
GurglerThal (bei Imst)
65. 197.
— (Oetzthal) 211.
Gurgler Ferner 211.
Gurgler Joch 212.
Gurgler Lake 211.
Gurk 880.
Gurk, die 384. 390.
Gurkfeld 379.
Gurtepohl 202.
dnrüs 193.
Gurtisspitze 193.
Guschgfiel Alpe 193.
Guslarferner 209.
Guslarjoch 209.
Gusswerk 367.
Gutenalpe ö8.
Guttenstein 348. 383.
Gütle 191.
Gutthal, das 164. 344.
Güz, Piz 266.
Haar 92.
Habach 168.
Habachkees, das 168.
Habachthal 168.
Habberg, der 101.
Haberfeld 136.
Hahersauer Thal 94. 101.
Habichen 206.
Habicht 216.
Hachau 9ß.
Hafling 243.
Hagelhütte 84.
Hagengebirge 147. 148.
Hägerau 64.
Haggen 206.
Hahnenberg 191.
Haidhausen 92.
Haidnerhöhe 390.
Haimingen 198. 206.
Hainbach 98.
Hainzen 130.
Hainzenberg 179.
Hairlach 213.
Hairlachbach 206.
Halbweg 231.
Haldensee 67.
Haldenwangereck 60.
Hall bei Steyer 122. 360.
— in Tirol, 96.
Hallbauer 242.
Hallein 144.
Haller Anger 79.
Haller Salzbcrg 96.
Hallkogl 206.
Hallstadt 133.
Hallstädter See 131. 133.
— Gletscher 134.
Hallthurm. Pass 116.121.
Hals, der 3%.
Halsalp 116.
Haltspitze^jlie 188.
Hamberg 379.
Hammer 89.
Hammerau 119.
Hammersbach 76.
Hangen -Alpel 309.
Hangende Ferner 216.
Hangende Stein, der 111.
Happ, d. Grosse u. Kleine
Harbatzhofen 47.
Harlaching 45.
Harteisgraben 363.
Harter Klamm 177.
Hartlalpe 389.
Hartmannsberg 97.
Haselburg 229.
Häselgehr 64.
Hasenohr 266.
Haslach (Eisakthai) 229.
— (Kaiser Thal) 389.
— (Rheinthal) 191.
414
REGISTER.
Ha8lach(Traunthal) 101
Uaslau 185.
Haubensteig 46.
Hauenstein, Burg 23i.
Hauensteiner Wald 234.
Haaerkogl 206.
Haunold 906.
Haus (Ennsihal) 366.
— (Stillup) 181.
— (Baiern) 85.
Hausham 90.
Häuslhütte 166.
Häusling 181.
Hausruck 123.
Hebung, die ö2.
Hechtsee 92. 94.
Heckbactithal 54. 59.
Heider>See, der 219.
Heilbrunn, Bad 83.
Heilige Berg s. Luschari.
Heiligenberg, Schloss 49.
Heiligenblut 343.
Heiligenbluter Tauem,
der 164.
Heiligengeist b. Villach
387.
Heiligengeis t-Jöchl 181.
316.
Heiliggeist (fasern) 316.
— (bei W.-Kappel) 378.
Heilig-Kreuz 207.
Heiligkreua-Kofel 318.
HeUigkreuB-Kirche 318.
Heiligwasser, Wallf.-K.
177.
Heimfels 309.
Heimgarten, der 73. 81.
Heimspitze 202.
Heimwaldkofel 307.
St. Heinrich 70.
Heiterwand 197.
Heiterwang 64.
Heiterwanger See 64.
Helenenthal, das 348.
Hellbmnn, Schloss 106.
Helm, der 308. 309.
Hemmersappenalp 1(X).
Hereate 48.
Hermagor 388.
Herrenwörth 97.
Herroint-Alpe 117.
Hersching 72.
Herzog Ernst 161.
Herzogsstahl 391.
Herzogstand 81.
Hetzendorf 347.
Heaberg 98. 101.
Heafeld 92.
Heakappe 351.
Heuthal 100. 189. 264.
Hiebarg, Ruine 169.
meflau 361.
iHilmerteich 374.
Ilimmeleck 58. 66.
Himmelmüos-Alp 93.
Himmelreich wiese 126.
Ilimmelschroffen 57.
Himmelwand 157.
Hindelang 66.
Hinteralpe 98.
Hinterauthal 79.
Hinterbühl 334.
Hinter-I>ax 181.
Hintereisferner 208.
Hintereisjoch 209.
Hinter-C^sau 135.
Hinter-Oraseck 75.
Hintere Grat, der 257.
260.
Hinterkirch 219.
Hintermoos 50.
Hintern Wilden, die 53.
Hlnterreute 52.
Hinterriss 84.
Hintere Schwärze 208.
Hintersee (Ramsau) 117.
— (Velber Thal) 333.
Hinterstein 66. 224.
Hintersteiner See 18S.
Hinter-Stoder 360.
Hinterthal 14S. 152.
Hintere Wandln 255.
Hinter- Wessen 99.
Hinter-Wildalpen 359.
Hippach 180.
St. Hippolyt 237.
Hirlats 133.
Hirschau 52.
Hirschberg, der (bei
Bregenz) 50.
— (beiTegernsee)86. 87.
— (bei Hindelang) 66.
Hirschbrunn 134.
Hirschbühl 118.
Hirschegg 57.
Hirschelau 115.
Hirschenspitse 56.
Hirschgehren-Alp 60.
Hirschgunder Thal 60.
Hirschkaar 158.
Hirschsprung 57.
Hirschwang 350.
Hirt 390.
Hirzbachfall 162.
Hirzbachthal 162.
Hirzer 244.
Hittisau 51.
Hittisberg öl.
Hochaigner Alpe 366.
Hochalpe (Ampeaso) 320.
— , Brncker 375.
— (Kaisergebirge) 94.
— (Karwendelthal) 70.
Hochalpe (bei Olang)
307.
- (bei Parteukirchen )
76.
— (Prags) 307.
— (bei Unken) 189.
Uochalpenspitze 370.
Hochälple 51. 191.
Hochberg 96.
Hochbrett 113.
Hochebenkofel 309.
Hocheck 117.
Hochederspitze 199.
Hoch-Eppan. Ruine 236.
Hochfeiler 183. 313.
Hochfellen, der 98. 101.
Hochfemer 216.
Hochfilzen 152.
Hoch-Finstermünz 219.
Hochfrottspitze 59.
Hocbgall 314.
Hochgallmig 217.
Hochgern 98. 99.
Hochgeschirr 126.
Hochgolling 307.
Hochgrat 51.
Hochgrindl 216. •
Hochgruber - Qletscher
345.
Hochgseng 188.
Hochhädrich 51.
Hochiss 88.
Hochjoch (Oetsthal)
210.
— (Ortler) 248. 260. 261.
— (Silberthal) 201.
— (Pfiersch) 215.
Ferner 210.
Hochkail 137.
Hochkaiser 188.
Hochkalter 118.
Hochkogl 126. 127.
Hochkönig 148.
Hochkopf 84.
Hochkrumbaeh 53.
Hochlantsch 363.
Hochleiteigoch 248.
Hochleitenspitze 248.257.
Hochlekengebirge 143.
Hochmaderer 202.
Hochmölbing 364.
Hoch-Mundi 79.
Hochmath 131.
Hochnarr s. Hohenaar.
Hochnörderer 202.
Hochplatte 45. 99.
Hochplatter Bauer 243.
Hochscharte 152.
Hochscheibeniüpe 361.
Hochschloss 71.
Hochachober 381. 841.
Hochflchw»b 857. 868.
REGISTER.
415
Hochs tsdel (Puste rtbal)
310.
— (Steiermark) 358.
HochstauflTen 119. 122.
Hochsteg 182. 3ü9.
Hochstegfeld 166.
Höchstein 366. 367.
Hochsteinalpe 357.
Hochtaaern 159.
Hochtenn (Lechthal) 54.
Hochthor (Steiermark)
362. 363.
Hochthurm 362.
Hoch - Vernagt - Ferner.
209. 210.
Hochvemagtspitze 209.
Hochvogel 66.
Hochwart (Grünten) 56.
— (bei Meran) 243.
Hochwildspitze 212.
Hochzink 152.
Hoch-Zinüdl 363.
Hof in Salzburg 142.
— im Bregenzer Wald Öl.
Hofalpe 392.
Höfatsspitze 58.
Höfen CT.
Hoferalpe 169. 186. 316.
HöOe-Alpe 51.
Höttein 384.
Hofmannshütte 346.
Hofmannsruhe 56.
Hoftnannsweg 346.
Hofstadt (Prags) 207.
Hofstätten 52.
Högelberg 119.
Höhbauer 348.
Hohe Aderl 334.
Hohe Brett 113.
Hohe Brücke, die 161.
Hohe BurgstaU 21Ö.
Hohe Docke 165.
Hohe Eisrinne 260.
Hohe Feiler 183. 313.
Hohe Femer 254.
- Hohe Frassen 193.
Hohe Freschen 52. 191.
Hohe Fricken 74.
Hohe Fürlegg 168.
Hohe Gaisl 320. 321.
Hohe Gang 66. 165.
Hohe Geige 207. 213.
Hohe Gerlos 180.
Hohe Göll 113. 146.
Hohe Ifen 60.
Hohe Kasten 341.
Hohe Koien 52.
Hohe Kranzberg 78.
Hohe Kreuz 134.
Hohe Mann 201.
Hohe Mundi 79.
Hohenaar 161. 34B.
iluhenaschau 97.
Hohenau, die 181.
Höhenbert? Alp 182.
H()henburg (Kaprun)
166.
Huhenburg, Schloss 83.
Hühendorf 72.
Hoheneck 377.
Hohenegg 383.
Hohenems 191.
Hohenfernerjoch 255.
Hohenkampalp 339.
Hohenkrumbach 53.
Hohenmauthen 383.
Hohen - Osterwitz, Schi.
390.
Hohen - Salzburg, Fest.
105.
Hohe Sattel, der 171.
Hohenschwangau, Schi.
62.
Hohentauern 364. 389.
Hohen wang 352.
Hohenwarth, der 389.
Hohenwartscharte , die
346.
Hohenwerfen, Schi. 148.
Hohe Peissenberg 71.
Hohe Pyrgas 364.
Hohe Rad 202.
Hohe Riffl 345.
Hohe Salve 184.
Hohe Säule 337.
Hohe Schneide 249.
Hohe Schrott 130.
Hohe Stellen-Scharte216.
Hohe Tenn 162. 163.
Hohe Thron, der Salz-
burger 109.
Hohe Thron, der Berch-
tesgadener 110.
Hohe Wand (Oetzthal)
208.
Hohe WUde 212.
Hohe Zinken (Wolfgang-
See) 138.
— (bei Sekkau) 389.
Hohe Wildstelle 366.
Höhlenferner 216.
Hohlenstein 87.
Höhlenstein 320.
Hohlwege, Diesbacher
118.
Hoierberg, der 48.
Hoiren 48.
Hoisengut, das 126.
Hölle, die, in Steiermark
3Ö3.
— (Pflerschthal) 224.
Höllenbachthal 122.
Hollenburg 385.
Holleneck, Schloss 374.
Hüllengebirge 127. 142.
Ilöllenhörner 54. 58.
Höllenstein s. Höhlen-
Stein.
Höllenthal, beim Sem-
mering 350.
— bei Partenkirchen 75.
Höllenthalklamm 75.
Hollenzen 180.
Hollenzkopf 315.
HoUersbach 168.
Hollersbachthal 168.
Hollersbacher Scharte
333.
Höllgraben 113.
Hölltobel, das 5S.
Holzalpe 95.
Holzgau ö4.
Holzkirchen 82.
Holzleiten, die 65.
Holzpointalp 8ü.
Hönigkogl 151.
Hopfbach-Alp 339.
Hopfensee, der 63.
Hopfgarten im Brixen-
thal 184.
— im Defereggenthal 331.
Hopfreben 3.
Horlachbach 206.
Hornbach, Vorder- und
Hinter- 54.
Hombachjoch 54. 58.
Hombachthal 54.
Hörndlwand 100.
Horn-Gletscher 183. 315.
Hörnljoch, das 181. 316.
Hornspitzen, die (Ziller-
thal) 183.
— (Bhätikon) 193.
Hornthal, das 206.
Homthaler Joch 206.
Hörsching 122.
Hörtenberg 199.
Hotten 61. 71.
Hötting 177.
Hrastnig 379.
Hüben (Oetzthal) 206.
— (Iselthal) 331.
Htihnerspiel 224.
Hundham 89.
Hundsbacher JÖchl 206.
HundsdorferAlp 162. 163.
Hundskehlgrund 181.
Hundskehljoch 181. 316.
Hundskirche, die 177.
Hundskogl 130.
Hundstall 820.
Hundstein 151.
Hundstod 117.
Hungerburg 177.
Husselmühle 78.
Hüttau 368,
416
REGISTER.
Hüttenberg 391.
Hütteneckalp 130.
Hüttenstein 139.
Hüttisaa s. Hittisan.
Hnttler Thal 55. 195.
Hüttwinkel-Thal 160.
Hutweiden-Thal 2&5.
Idria 380.
Idro 292.
— , Lago d' 292.
Ifinger 244.
Iggendorf 381.
Igla (Stüzbachcr Nadel)
378.
Igling 45.
Igls 1T7.
St. Ilgen 357.
Ilkahöhe 70.
111, die 192. 202.
Hier, die 46. Ö5. 56.
Illklamm, die 193.
Illsankmühle 116.
Ulstern 306.
Imbachhom, das 162.
Imberger Hörn 66.
Imer dOb,
Imlauer Gebirge 148.
Immenstadt 46.
Immenstadter Hom 46.
Imst 197.
Imsterberg 197.
Incisa, Alp 319.
Incudine 295.
Ingent 182.
Ingering-Thal 389.
Inn, der 93. 171.265. etc.
Innerberg 195.
Innerfeld 309.
Inner-Ganifer 196. 202.
Inner-Gschlöss 332.
Inner-Krems 369.
Inner-Pflersch 224.
Inner-Prags 307.
Inner-Schmirn 181.
Innerst, in der 309.
Innerwald 98.
Inner- Wall gau 193.
Inner- Weissenbach 128.
Innichen 306.
Innicher Wildbad 306.
Inning 72.
Inningen 45.
Innsbruck 171.
InECll 98.
Inzing 199.
Irdning 305.
Irrsdorf 144.
Irrsee, ehem. Kl. 45.
Isar, die 6. 77. 79. 81.
etc.
Ischgl Q03,
Iscbia 297.
Ischl 128.
Bach 129.
Ischler Salzberg 130.
Isel, die 310. 330.
— , Berg bei Bregenz 49.
— , — bei Innsbruck 176.
Iseler 66. 67.
Iselsberg 342.
Iselthal 330.
Iseo 295.
— , Lage d' 295.
Isera 281.
St. Isidor 229.
Islas 265.
Isola (Engadin) 265.
— (Adr. Meer) 399.
Isola dei Frati 286.
Isolaccia 251. 263.
Isoletto, Fels 285.
Isonzo, der 393. 399.
Iss-Alpe (Stubai) 215.
— (Gerlos) 179.
Issenanger 96. 215.
Istalanz-Thal 204.
Itschgerney, Alp 195.
Itter, Schloss 184.
Ivano, Schloss 298.
Ixenbach 306.
Jachen, die 83.
Jachenau 83.
— , die 83.
St. Jacob am Arlberg
196.
— im Defereggentbal 331.
— im Gailthal 309.
— in Gröden 234.
— im Haus 152. 188.
— im Pfitscher Thal 183.
— im Prettau 316.
- im Rosenthal 386.
— am Thurn 108.
— im Villnöss 227.
Jacobskogel 351.
Jagdhausalp 315. 331.
Jägerkamp 90.
Jägerspning, der 170.
Jähe Tod, der 73.
Jainzen-Thal 130.
Jalouc 393. 400.
Jambach, der 203.
Jamthal 203. 277.
Jamthaler Jöchl 203. 277.
Jassinggraben 362.
Jaucrburg 393.
Jaufen 245.
Janfenburg, Ruine 245. •
Jaufenthal, das 225.
Jaunth 1 384.
Javornik 381.
Javre 289.
Jenbacb 95.
Jenbach, der 101.
Jenesien 230.
Jenner 113. 115.
Jerzens 212.
Jess-Fürkele 193.
Jettenberg 117.
Jezeria-Thal 378.
Jochalp 115.
Jochbachthal 54.
Jochberg 1''7.
Jochberg- Wald 187.
Jocherbauer 243.
Joch-Grimm 233.
Jöchlalp 101.
Jochmühle 80.
Jochspitze 54.
St. Jodok 223.
St. Johann im Ahrnthal
316.
— im Fassathal 301.
— im Görtschitzthal 390.
— ^'m Leukenthal 152.
188.
— im Pongau 148.
— in Tirol 152.
— im Wald 330.
— in der Wochein 392.
— , Insel im Königsaee
114.
Johanneejoch 55.
Johanneskopf Ö5.|
Johannesthal 79. 84.
Johannisberg (bei St.
Moritz) 267.
Johannisberg, der, bei
Heiligenblut 845.
Johannshütte (Qross-
glockner) 345.
— (Venediger) 384.
St. Johannshösel 119.
Johannskofel 231.
Johnsbach 363.
Johnsbachthal 363.
St. Jon 278.
— , Piz 278.
Jörgenhütte 340.
St. Joseph (Sexten)
— (Villnöss) 227.
Josephsbere, Schi. 243.
Judenalp 163. 165.
Judenberger Höfe 106.
Judenburg 389.
Judendorf 162. 353.
Judenkirche, die 57.
Judicarien 287.
Jugend, die 63.
Julischen Alpen, d. 380.
Jungbrunn 3lO.
Jungfernspmng (filöll-
thal) 343.
^ (bei Graz) 374.
REGISTER.
417
Jappenspitce 54.
Jürgbaaer 389.
Jürgenhüite 340.
Juribell,- Alp 329.
Jnribrutt, Alp 303.
Juval m
Kaderalpe 363.
Käferthal 162.
Kaflunthal 201.
Kafluner Winierjüchl
201.
Kahlenberg 130.
Kahlersberg 113.
Kainacb, die 974. 376.
Kaindlgrat 167.
Kaindlhütt«, die 167.
Kaindl-StoUen 225.
Kainzen-Bad) das 77.
Kaiser, der Hintere 101.
— , Scbeffauer 188.
— , Trefiauer 188.
— , der Vordere 188.
Kaiserau 364.
Kaiserbrunn 350.
Kaiserbrannen 68.
Kaisergebirge,das94. 101.
188.
Kaiserhöfe, die 94.
Kaiserjocb (Lechtbal)
54. 196.
— (Kaunsertbal) 218.
Kaiserklause 90. ^
Kaiserscharte 366.
Kaiserscbild 362.
Kaiserstein 350.
Kaiserstrasse 187.
Kaiserthal (Lechthal) 54.
— (Kaisergebirge) 94.
Kaiserwacht 87.
Kälberalp 78.
Kälberstein 112.
Kälberthal 55.
Kalbling 364.
Kalditsch 300.
Kallwang 364.
Kais 340.
Kaisdorf 376.
Kaiser Tauern 339.
Kaiser Thal 339.
Kaiser Thörl 337.
Kalteberg,der54. 195.196.
Kaltenbach 178.
Kaltenbrunn am Tegern-
see 86.
— am Attersee 143.
— bei Partenkirchen 77.
— bei 17eumarkt 300.
— im Kaunserthal 217.
Kaltenhausen, Schi. 144.
Kalte Rinne 352.
Kälterer See 237.
Kaliern 236.
Kalte Wasser 351.
Kaltherberg-Alpe 366.
Kaltwasser 400.
Kaltwasserspitze 84.
Kammer, Schloss 142.
Kammergebirge 366.
Kammerk Öhr- Alp 188.
189.
— -Platte 188.
Kammerlinghorn 118.
Kammersee, der, bei Aus-
see 132.
— (Oesterreich) 142.
Kampen 86.
Kampenn 229.
Kampenwand 97.
Kampil 229.
Kanal-Thal 394.
Kanin 400.
Kanizsa 377.
Kanker 384.r392.
Kapell 101.
Kapellen 350. döi.
Kapf ob Wasach 57.
Kapfenberg Sö2.
Kapfing 178.
Kappel (Eisen-) 384.
— (in Baiern) 60.
— (Paznaun) 204.
Kappler Alpe 306.
Kapron 219.
Kaprun 165.
Kapruner Thal 165.
— Thörl 167.
Kapunizköpfl 333.
Kar-Alp 170. 215. 335.
Karawanken 385. 3S6.
Kardaun 228. 232.
Karfreit 400.
Karlesgletscher 208.
Karlesspitze, Vordere218.
Karlhochkogl 358.
Karlinger Kees 166. 345.
Karl-Ludwigshaus 351.
Karlsberg 391.
Karls-Eisfeld 134. 367.
Karlskopf 206. 213:
Karlssteg 182.
Karlstein 122.
Kameid 232.
Karnica, Alp 4(X).
Kärnten 385.
Karpfenwinkel 70.
Karrerjoch 59.
Karrerseen 232.
Karres 198.
Karrösten 198.
Karröstner Alp 198.
Karscharte 181.
Karst 382.
Kartellfemer 196.
Babdkkbk^b Südbalem. 18. Aufl.
Kartitsch 309.
Kartitsch-Thal 309.
Karwendelgebirge 77. 78.
Karwendel thal 79.
Käseralpe 58.
Kasereck (bei Bad Fusch)
162
— (beiHeiligenblttt)164.
Käsern (Schmirn) 181.
— (Prettau) 170. 316.
Kastelruth 234.
Kasten-Alp 2Q5.
Kasienreith 361.
Kastenriegel 357.
Kästl-Alp 157.
St. Katharein 362.
St. Katharina in der
Scharte 244.
Katsch 389.
Katschbach, der 389.
Katschberg 369.
Kattergebirge 130.
Katzenkopf 81. 179.
Katzensteig 341. 346.
Katzenstein, Burg 242.
Kaufbeuren 46.
Kaufering 45.
Kaunerwand Uö.
Kauns 217.
Kaunserthal 217.
Keesau 168.
Keeskar 169.
Keeskopf 168. '
Kehlburg 312.
Kehlegg 191.
Keilbach-Joch 181. 316.
Keilbachspitze 312.
Kelchsauer Thal 185.
Kellerloch 96. 178.
Kellerlahn 246.
Kell«rsberg 344.
Kellerwand 311.
Kematen (Pfitsch) 189.
— (Taufers) 213.
Kempten 46.
Kennelbach 50.
Kerma-Pass u. Thal 393.
Kerschbaumer Alp 310.
Kerschbuchhof 177.
Kerschdorf 388.
Kesch, Piz 274.
Kesselbach, der 80.
Kesselberg, der 80.
Kesselbühl, der 165.
Kesselfall, am Königssee
114.
— beim Kassfeld 158.
— bei Heiligenblut 344.
Kesselklamm 166.
Kesselkogl 233.
Kessel köpf 332.
Kesselscharte 168.
27
418
REGISTER.
Kessel wand - Ferner 209.
Kcssclwandjoch 209.
Kesselwandspitze 209.
Kieferafelden 96.
Kienberg 98.
— , Seehanser 100.
Kienberg- Alpe 110.
Kienbergklamm 94.
Kienbarg 331.
Kiens 806.
Kindberg 352.
Kirchbacb 388.
Kirchberg (Brixenthal)
ISo.
Kirchberg, Bad 121.
Kirchberger Joch 244.
Kirchbichl 94.
Kirchdorf in Tirol 188.
— in Oesterreich 360.
— in Baiem 60.
Kirchholz 121.
Kirchseeon 92.
Kirchstein 83. 90.
Kirschentheuer 385.
Kistenkopf 73.
Kitzbühel 152. 185.
Kitzbühlerhom 185.
Kitzlochklamm 150.
Kitzsteinhorn 166.
Klachau 365.
Klagenfurt 385.
Klagenfurter See 386.
Klais 77.
Klamm, Ruine, bei Ob-
steig 66.
— , — , am Semmering
351.
Klamm-Pass 153.
Klapf-Alp 100.
Klammbachfall 87.
Klamml-Joch 315. 331.
Klammstein, Ruine 153.
Klaus (bei Mellau) 52.
— (bei Götzis) 191.
— (Kanalthal) 394.
— im Steyerthal 360.
Klausbrücke 320.
Klause, die Bregen2er49.
— bei Kufstein 93. 94.
Klausen 227.
Klausenbach 185.
Klausenbach, der 92.
Klebenstein 231.
Kleblach-Lind 311.
Kleinboden 247.
Klein-Elend-Scharte 157.
370.
Klein-Fannes 318.
Kleinglockner 341.
Kleiner Göll 115.
Klein-Iselthal 334.
Klein-Kirchheim 369.
Klein-Reifling 361.
Kleinsee, der 47.
Klein-Sinne 308.
Kleinspitze 53.
Klein-Sölkthal 366.
Kleinstein 231.
Klein-Stübing 3ö3.
Kleintiefenthal 90.
Klein- Venediger 334.
Klein-Vermuntthal 202.
Klein- Wildalpen 359.
Klemensek, Alp 378.
Klesenza, Alp 55. 195.
Kiesheim 109.
Klinserscharte 360.
Klipitzthörl 383. 390.
Kloascherthal 91.
Klobenstein 230.
— , Pass 99.
Klöpfelstaudach 179.
Klösterle, im Vorarlberg
195.
Klosterthal, das 195. 348.
Klosterwappen 350.
Knallstein, Gr. 366.
Knappenberg 391.
Knappendorf 357.
Knappenfu8sthal307. 321.
Kneufelspitze 113.
Knie, oberes u. unteres
53. 59.
Kniepass, bei Reutte GQ.
— , bei Unken 189.
Knittelfeld 389.
Knollkopf 307.
Knorrhütte 77.
Knutten 315.
Knuttenthal 314.
Kobenz-Thal 388.
Kochel 80.
Kochelsee 80.
Kochenmoos, Bad 222.
Ködnitzgletscher 340.
Ködnitzthal 340.
Kofel 298.
Köflach 374.
Kofljoch 227.
Kögelalp 88.
Köglergraben 185.
Kohlgrub 73.
Kohlthal, das 94. 101.
Kolben, im 161.
Kolbenkaar 159.
Kolbermoor 93.
Kolbnitz 342.
Kolfuschk 319.
Kolfuschker Jöchl 319.
Kollern 229.
Kollinkofel 311.
Kolm Saigum 161.
Kolmspitz 144.
Kolowrathühle 109.
Königsalp 87.
Königsbach, der 114.
— , Alpe 113. 115.
Königsberg, Alp 113. 115.
Königsberg, der 400.
Königsberghorn 138.
Königsdorf 83.
Königsjoch 259.
Königssee 113.
Königsspitze od. Königa-
wand 259.
Königsstuhl 369.
Konstanzer Thal 47.
Koppen 131.
Koppenbrüllerhöhle 131.
Koppenthal 131.
Kopreiner Sattel 378.
Kor-Alpe 375.
Koritenza 381.
Komath 309.
Kornau 57.
Komtauem 159.
Koroschica-Alp 378.
Korspitze 247.
Kortsch 221.
Koschutta 384.
KÖssen 101.
Köstendorf 123.
Koth-Alpe 88. 130.
Kötschach 157. 311. 388.
Kötschachpass 311.
Kötschachthal 157.
Kotschna, Bärenthaler
386.
— , Seeländer 384.
KÖttulach 383.
Krainburg 392.
Krainer Hütten, die 348.
Kramer, der 75
Kramerhütte 158.
Kramets-Au 84.
Krampen 354.
Kramsach 95.
Kramul 340. 341.
Kranabetsattel 127.
Kranebitten 177. 199.
Kranichsfeld 377.
Krankenheil, Bad 82.
Kranzberg, Hoher 78.
Kränzelstein 231.
Kranzhom 97.
Krapfenkarspitze 85.
Krappfeld 390.
Kraspesspitze 206.
Kratzenberg 168.
Krautinsel 97.
Krautkaser^raben 113.
Krantschneiderbrücke
111.
Krautwaschl 375.
Kraxenträger 223.
Krazer 57. 66.
REGISTER.
419
Kreckelmoos, Bad 68.
Krehalp 127.
Kreidengraben 78.
Kreidensee 318.
KreilApitze 257.
Kreoubrack 369.
Kremsmünster 122.
Kressnitz 379.
Kresswasserl 306.
Kreuth, Wildbad 87.
— , Dorf (Baiem) 87.
— (Oailtlial) 387.
Kreazalpe 76.
Kreuzberg (Kärnten)
311.
— (Saliachthal) 368.
— (bei Sehliersee) 90.
— (Sexten) 309. 325.
Krenzeck 58. 311.
Kreozgletscber 203.
Krenzbütte 206.
Krenz-Jocb (Gerlos) 178.
179.
— (b4i Heran) 231.
— (Prags) 307.
— , Hohes 221.
Kreuzkamm 207.
Kreuzkofl 318.
Krenzkogl 154. 156.
Kreuzspitze (Oetzthal)
Krieglach 352.
Krimtnl 169.
— , Wilde 179.
Krimmler Gletscher 170
316. 335.
— Tauern 170. 316.
— Thörl 335.
— Wasserfälle 169.
Krippenstein 133.
Krippes 318.
Kristallspitzen 247.
Km 393. 400.
Kroatenloch 147.
Kronau 3%.
Kronburg, Ruine 197.
Krön -Metz, Fest.-Buine
293.
Kronplatz 306.
Kropfsberg, Ruine 95.
Kroppenstein, Ruine 160.
342.
Krössbach 215.
Krottenkopf (Algäu) ö9.
— (Partenkircben) 76.
Krottensee 144.
Krumbach 51.
Krumbach, der 180.
Krumbach ob Holz 53.
Krumbachthal 58.60. 179.
Krumelbach, der 161.
Krumme Steyerling 360.
Krumpendorf 386.
Krumpensee 214.
Krün 81.
Küehelberg 239.
Kuchelmoosalp, die 181.
Kuchenspitzen 196.
Kuchl 146.
Kuchler Loch 114.
Kuck 392.
Kuebaeh, Burg 229.
Kuens 245.
Kufstein 93.
Kugelhorn 66.
Kugellucken, Höhle 353.
Kühberg 57. 191. 306.
Kühbühel 151.
Kühetei 205.
Kuhflucht 74.
Kühkarlköpfl 162.
Kühnsdorf 384.
Kuhroint-Alp 117.
Knhschneeberg 351.
Kühtreien, Schlucht 207.
Kühzagelalp 90.
Kulm (Samina) 193.
— (Ramsau) 367.
Kulpa 379.
Knmmenberg 191.
Kummersee 245.
Kundl 94.
Kuntersweg 228.
Künzel-Spitze 53. 195.
Kuppelwies 244.
Kürsinger Hütte 169. 335.
Kurtatsch 237. 280.
Kurze Grund, der 185.
Kurzras 210.
Laafeld 115.
Laak 391.
Laakirchen 123.
Laas (Krain) 381.
— (Vintschgau) 221.
Laase 379.
Laaser Ferner 261.
Laaser Spitze 221. 255.
Laaser Thal 221. 261.
Laatsch 220.
Labau 100.
Labanner Joch 219.
Labauner Kopf 219.
Lachalpe 168.
Lachenspitz 67.
Ladis 217.
Ladiz 84.
LadriUcher Brücke 26.
305.
Lafraun 297.
Lagalp, Piz 263.
Lagant, Alp 194.
Lagarina, Val 281.
Lagazuoi, Mtc. 318. 327.
(Ampezzo) 321.
(Gaviathal) 252.
— inghlacciato, Passo del
291.
— nero (Bemina) 263.
(Val Mazza) 292.
— minore 263.
Lago scuro, Passo del
291.
Lagoscuro, Gima 291.
Lago Spalmo, Gima di
Lägerthal s. Lagarina.
Lago bianco (Bernina)
Lagref, Piz 265.
Lagutz, Alp 55.
Lahn 64.
Laibach 379.
— , die 379.
Laibacher Moos 380.
Laimach 180.
Lainach 342.
Lainaustieee 126.
Lainbach 359.
Lainthal 78.
Lakenboden 350.
Lalider 84.
Lambach 122.
St. Lambrecht 389.
Lamingbach 362.
Lammer, die 197. 147.
Lammersberg 132.
Lamon 305.
Lamprecht-Ofenloch 189.
Lamprechtsburg 306.
Lamsenjoch, das 84.
Lana 297.
— , CJol di 328.
Landeck 197.
Landeggkopf 319.
Landeggthal 332.
Landl (bei Bair. Zell) 91.
— (Ennsthal) 361.
Landro ^0.
Landsberg am Lech 45.
Landschau 200.
Landschitz-Scharte 366.
Landskron, Schloss 352.
— , Ruine 387. 391.
Landsteg ISO. 160.
Landthal 113.
Landthal-Alp 115.
Landthal-Wand 115.
Lanerkees 316.
Lanersbach 181.
Langbath 127.
Langbathseen 127.
Langebene 207.
Langeck 231.
Lange Grund, der 185.
Langenauthal 87.
420
RBOISTEB.
Langenberg 83.
Langenfeldf das 76.
Längenfeld 206.
Langeoferner, der 354.
Langenferner - Jocli 255.
261.
Langenthal (Stubai) 215.
— (Gröden) 234.
Langenthal- Alp 83.
Längenthaler 7\lp 200.
Langes tei 204.
LangenwaogöG. 352.
Langgrab 220.
Länggrles 83.
Langgrnb-Ferner 221.
Langgrub-Joch 210. 221.
Langkofl 234. 301.
Langpoltner Graben 365.
Längsee 94.
Langsteg-Thal 384.
Langtanferer Joch 209.
220.
-- Femer 209. 220.
LamEtaaferer Spitze 206.
Langtauferer Thal 219.
Langthal (OeUthal) 211.
Langthaler Eck 211.
— Ferner 211.
— Joch 212.
Laaguard, Piz 270.
Langwies 128.
Lannach 374.
L»ns 177.
Lanser Köpfe 177.
Lanterna, Val 253.
Lanea 298.
Lanzada 253.
Laperwitz-Glfitscber 339.
341. 345.
Lapones, Alp 215. 223.
Lapp-Thal 331.
Lappach 312.
Lappacher Jöchl 313. 315.
Lappacher Thal 312.
Larainthal 203.
Larda, Mte. 291.
Lardaro 291.
Laret, Alp 267.
Laretwald 265.
Largo, Cimal del 264- 290.
Larieto, Alp 321.
Laris, Vedretta di 280.
Larisfall 290.
Larosbach 111.
Laroswacht 113.
Larsenbach, der 197.
Lasankatobel 55. 194.
Lasörling 333. 2ßi.
Lassach 160.
Lassing, die 356. 359.
Lassnita die 375. 376.
Last^ 328.
— , Gima di 362.
Lat, Piz 265. 279.
Lateroser Thal 53. 191.
Latsch 221.
Lattemar 232.
Lattengebirse 116. 117.
Latz 193. 194.
Latzfons 227.
Latzfonser Juch 227.
Laudachsee 126.
Laudeck, Kuine 217.
Laufbühler See 66.
Laufen 131. 377.
Laugenspitze 244. 293.
Launsdorf 390.
Laurein 293.
Lausbera-Lahne 78.
Lauter 99.
Lauterbach, der 185.
Lautersee iS.
Lautrach 190.
Lavamünd 388.
Lavant, die 383.
Lavant, Schi. 390.
Lavant-Thal 375. 383.
Lavaredo, Cime di 325.
Lavarone 297.
Lavatsch-Thal 79.
Lavatscher Joch 76. 79.
LavaazO) Castel 326.
Lavenone 292.
lävriu 275.
Lavinores 322.
Lavinuoz, Val 275.
Lavirum, V^ 274.
Lavis 280.
Lawinenstein 965.
Lazenburg 347.
Layen s. I^oyen.
Lazag-Thal 225.
Lazins 212. 1245.
Lazinser-Thal 212.
Lazise 286,
Lebenberg, Schloas (bei
Meran) 2Ai.
— (bei Kitzbuhel) 185.
Lebenberger Alf 243.
Lebriug 376.
Lech, Dorf 54.
Lech, der 45. 54. 61. etc.
Lechfeld, das 45.
Lechleiten 53. 60.
Lechthal, oberes 54.
Lecknersee* der 51.
Ledro-See 285.
— Thal 285.
Lees 392.
Legerwand 257.
Lehenalpe 51.
Leibnigthal 331.
Leibnitz 376.
Leibnitzer Feld 376.
Leifers 233.
Leilachftpitz 67.
Leis, Piz d'ils 264.
Leisach 310.
Leitenalm 244.
Leiterbach, der 346.
Leiterbachfall 344.
Leiterhütte 341. 346.
Leiterkees 346.
Leiterköpfe 341. 346.
Leiterthal 341. 346.
Leithagebirge 348.
Leithneralp 168.
Leitstuben 100.
Leltzach 89. 91.
Leklebach, der 213.
Lend am Lech 54.
— an d. Salxach 149. 153.
Lend-Canal 385. 386.
Lengenfeld 206. 393.
Lengmoos 230.
Lengdorf 167.
Lengstein 231.
Lengstein, Gr. 314.
Leno 281.
Lenzumo 285. 291.
Leoben 388.
Leobersdorf 348.
Leo gang 152.
Leogang-Thal, das 152.
St. Leonhard im Defer-
eggenthal 331.
— in Enneberg 318.
— im Kartitschthal 309.
— , Bad in Kärnten 390.
— im Lavantthal 388.
— im Passeir 245.
— im Pitzthal 213.
St. Leonhards-Sattel
378.
Leonhardsstein 87.
Leoni 70.
Leonsberg 143.
Leonsberg-Zinken 130.
Leonstein (a. d. Steyer)
360.
Leonstein (Kärnten)
886.
Leopoldskirchen 394.
Leopoldskron , Schloss
LeopoldskronerMooB 109.
Leopoldsruh, Bad 310.
Leopoldstein, Bux^ 362.
Leopoldsteiner See 380>
362.
Lerehbühel 243.
Lercl^eck 363.
Lermoos 64.
Lesach 389.
REGISTER.
421
Lesaclitlial 939. 341.
Lesece 382.
Lessachgraben 366.
Lessachthal 909.
Letusch 9T7.
Leuehtenburg 287.
Leukenthal, das 152. 188.
Lentaschmühl 78.
Leutaschthal TB.
Leutascher Mähder 78.
79.
Leutsch 377.
Leutschbaeh, der 378.
Lentochthal 377.
Levico 297.
— , Lago di 297.
Leytha s. Leitha.
Libtislta384.
Lichtenbachgraben 351.
Lichtenberg (PinKgaa)
151.
— (Vintschgau) 220.
Lichtenegg 352.
Lichtenstein 389.
Lichtenwald 379.
Lichtmessberg 984.
Lichtwert, Bnrg 95.
Liebenfels 391.
Lieboch 374.
Lieburg, die 310,
Liechlkopf S3. 60.
Liechtenstein, Ruine 192.
Liechtenstein -Klammen
149.
Liegn!tzh5he 369.
Lienz 310.
Lienzer Klause 310.
Lienzinger 168.
Lieser-Thal 311. 969.
Liesing 909. 347.
Liesing-Thal 364. 388.
Liezen 364.
Limbergalpe 166.
Limo, Joch 318.
Limone 287.
Linard, Piz 275.
Lind 386.
Lindau 48.
Lindenhof 48.
Linder 68.
Linderhof 68.
Lingenaa öl.
Linkerskopf 58.
Linttfaal 182.
Linz 122.
Lipizza 998.
Lischan, Pls 278.
Lischanna, Vadret 278.
Lisenzer Femer 206.
Lisenzet Thal 206.
Listolade 329.
Littai 379.
Litzbach 200. 201.
Litzner, Qross- n. Kleln-
202.
Livigno 274.
Livinalonga-Thal 328.
Livrio, Honte 247.
Lizzana 281.
Lobbia-Oletscher 290.
Lobnitz, die 383.
Lobspitze 201. 202.
Loch 51.
Loch, Sasso di 301.
Lochaa 49.
Lochmtihle 306.
Lockstein 112.
LÖdensee 100.
Lodrone 291.
Lofer 189.
Loferer Alpe 189.
Loferer Hochthal 189.
Loferer Steinberge 152.
188. 189.
LöffelsMtze 182. 316.
Logar-Thal 378.
Lohbachfall 86.
Loibl, der 385.
Loibl, d. Kleine 385.
Loisach, die 64. 68. 73.
80.
Loitsch 380.
LöUing 390.
Longarobe 326.
Longhin. Piz 265.
Looch 393.
Loose, die 51. 191.
Loppio 283.
Loppio-See 283.
Lorena 50.
St. Lorenz 225.
8t. Lorenzen (Gailthal)
309.
— (Pusterthal) 306.
— in Kärnten 383.
— in Steiermark 388.
8. Lorenzo 399.
Loreth 206.
St. Loretto 56.
Lorina, Val 285.
Lorüns 200.
Losenstein 261.
Loser, der 132.
Lotterbad 244.
Lötzenbach, der 197.
Lovere 295.
Loyero 253.
Loyen 233.
Lozzo 325.
Lü 275. 279.
S. Lucano, Pass 304.
8. Lucano, Va) 304. 330.
— , Palle di 329. 390.
Luehsboden 351.
S. Lucla (bei Ve^otta)
282. 287.
— (Addathal) 252.
— (bei Gaprile) 329.
Lückel, das 909.
Luckeralp, obere 86.
Lucknerhütte 340.
Ludesch 194.
Ludescherberg 194.
Lueg, Pass 147.
Luftenstein^asä 189.
S. Lugano 900.
Lugauer, der 962.
Lugen 53.
Lukashanslalp 163.
Lukaskreuz 332.
Luknia-Pass 393.
Läneralpe 200.
Lüner Krine 200.
Lünersee 194.
Luna, Gol di 304.
— , Ute. 330.
Lungacqua 262.
Lungau 369.
Lunghie^ 317.
Lusam 297.
Luschadura, Val 275.
LuscharibeiHE 394.
Ltisenthal 227.
Lussai 279.
Lustheim 114.
Luttach 315.
Luttersee 78.
Lutzbach, der 194.
Lüxenhfitte 389.
St. Luziensteig 192.
Machtlfing 72.
Mackner Kessel 231.
Madatsch 247. 248.
Madatsch-Femer 247.
Madatscbjoch (Ortler)
248.
— (Pitzthal) 214.
Mädele-Oabel 59.
Mädel^och 59.
Mademo 286.
Madlein, Piz 278.
Madleiner Thal 203.
Madonna di Campiglio
289.
Madonna di Keve 903.
Madonna di Tirano 253.
Madritschbach 254.
Madritschjoch 255. 261.
Madritschspitze 2S6.
Madriser Spitze 201. 202.
Madulein 274.
Ma^ 326.
Magasa 285.
St. Magdalena (Villnöss)
227.
422
REGISTER.
St. MagdAlen»(G8ie8) 331.
— (Seirain) 306.
Hagdalenenhöhle 382.
Hagdalensberg 390.
Uagerbach 1^.
Maggiore, Monte 285.
Magiern 394.
Mahlknecht 236.
Mahlknecht-Joch 235.
301.
Mahrenberg 375. 383.
Mahrenwald 330.
Maienbnrc 237.
Mairalm 126.
Mairhofen 180.
Maiseistein 56.
Maistadt 308.
Malach-Thal 206.
Malag 218. 219.
Malag-Thnl 218.
Malborghet 394.
Malbun-Thal 193.
Halcesine 285.
Malchbach, der 197.
Malcoira, Alp 323.
Male 294.
Blalenco, Val 253. 2Pö.
Malero, der 253.
Malfonthnl 196.
Malga, Val di 291.
Malga di CassinaSöl. 261.
Malhamspitze 337.
Mallnitz 160.
MallnitKer-Tauern 159.
Mallnitz-Thal 342.
Maloja 264.
Malono 295.
Mals 220.
3Ia]ser Heide 220.
Maltathal 369.
Maltein 369.
Mandling 367.
Mandron, Alp 290. 291.
Mandron Basso, Gatena
del 291.
Mandron-Gletscher 290.
Mandronhütte 290.
St. Mang 61.
Blanger-Alpe 126. 127.
Mangert 394. 400.
Mangert-Seen 394.
Mangert-Thal 400.
Mangfall 85. 89. 92.
Maniva-Pass 292.
Mankbacb 193.
Mannhart s. Mangert.
Mannhartalp 159.
Marauner Thal 244.
Marburg 376.
3Iarceana 325.
Marchkareck 3G0.
^•archtrenk 122.
S. Blarco 282. 325.
Mare, Pallon della 251.
294.
— , Valle della 294.
->, Vedretta la 259.
Marein 352.
Mareith 225.
Mareson 326.
St. Margarethen 93. 190.
389.
St. Margarethenkapf 192.
Margna, Piz della 265.
Margreid 237.
St. Maria in G roden 234.
319.
— im Münsterthal 220.
275.
— deila Salute 325.
— , Sils- 265.
— am Stelvio 249.
— im Trentathal 393.
— (Glashütten) 375.
Maria-Alm 152.
Maria-Brunn 177.
Maria-Brunneck, Cap.
147.
Maria-Eck 101.
Maria im Elend 160.
Maria-Gail 387.
Maria-Grün (bei Feld-
kirch) 192.
- (bei Graz) 374.
Maria-Kulm 364.
Maria-Kumnitz 366.
Maria-Kuntersweg 118.
Maria-Loretto 386.
Maria-Luisenbrunnen
185.
Maria-Lukau 309.
St. Maria Magdalena 206.
Maria-Pfarr 869.
Maria-Piain. Wallfahris-
Kirche 109.
Mariarast 383.
Maria-Rast, Cap. 179.
Maria-Rehkogl 353.
Maria-Saal 391.
Maria-Saalen 317.
Maria-Schmelz 254.
Maria-Schnee 230.
Maria-Schutz 352.
Maria-Strassengel 353.
Maria im See a92.
Maria-Trost 374.
Maria-Wörth 386.
Mariazell 355.
Marienberg, Abtei 220.
— bei Kempten 46.
Marienbrücke 63.
Markt-Tüffer 379.
Mariing 243.
Mariinger Berg 222. 243.
Maritgletacher 2ö6. 260.
Marltschneid 2G0.
Maritthal 260.
Marmarole 325.
Marmolada 302.
Marmore, Muot 265.
Marocaro, Val 291.
Marquartstein 99.
Marteck 179.
Martell 254.
Marteller Alp 254.
Martellthal %4.
St. Martin im Abrenthal
316.
— im Ennsthal 366.
— im Gaderthal 318.
— bei Hall 96.
— im Val Masino 264.
— im Passeir 245.
— an der Saalach 189.
— im Salzkammergnt
136.
— (Schneeberg) 225.
S. Martino di Gastroaza
306.
Martinsbruck 279.
Martinswand 199.
Marui-Thal 196.
Marul 55.
Mamlthal 55. 194.
Marxwiesen 341. 346.
Marza, die 288. 289.
Marzellgletscher 209.
Marzellspitzen 209.
Märzenbachklamm 178.
Marzoll 119.
MarzoD, Forcella di 321.
— , Val 321. 325.
Mas 330.
Maschelalp 160.
Maseralp 99.
Masino, Bagni di 253.264.
— , Val 253. 264.
MassimenO) Alp 290.
Masuccio, Piz 252.
Masulschlncht 244.
Materott, Malga 290.
Mathon 203.
Matler Alpe 193.
Matrei m
— , Windiseh 831.
Matreier-Velber Tauern
333.
— Kaiser Thöri 337.
Matsch 321.
Matschatsch 296.
Matscher Ferner 221.
Matscher Joch 220. 221.
Matscher Thal 221.
Matschon-Joch 193.
Matschonspitze 193.
Mattarello 281.
KEGISTEK.
423
S. Matteo, PunU di 2&1.
294
Mattersberg 331.
Hattersdorf 349.
Matting 199.
Matoen, Barg 95.
Hanlfl 225.
Maultaach, Burg 238.
Maurach w.
—y die (im OeUthal) 206.
Haaren 201. 317.
Maarerkeesköpfe 169.
335.
Maarerthal 336. 336.
Maarerthörl 335.
Manria-Pass 325.
Maarito-Alpe 88.
Mautern 36i.
Mautemdorf 367.368.
Mauthen 311.
MauthhäoBel, das 99.
Manthhausen 122.
Slaiglan 119.
Maxhüiten 161.
Maximilianflhütte 98.
Max-Josephsthal 90.
Maxklamm 75.
Mayenfeld 193.
Mayralp 168. 243.
Mayrhofen i. d. Gastein
lo3.
— im Eggenthal 232.
— im Zillerthal 180.
Mazza, Val 252.
Mazzin 301.
Mazzo 252.
Medelzkopf 341.
Medraz 215.
Mehren 95.
Mchrerau 49.
Meidling 347.
Melach, die 205.
Bleledrio, der 294.
Mellau 52.
Meileck 190.
Mellenbachthal 52.
Memmingen 46.
Mendelgebirge 237.
Mendelpass 237.
Mendlingbach 369.
Mendola s. Mendel.
Menicigolo, Monte 290.
Menterschwaige 44.
Mera, Val 262.
Meran 238.
Merbjöchl 316. 331.
Merkenstein 348.
Merzlogora 378.
Meschino 261.
Mesules 319.
Menurina, Alp 824.
— , La^o 324.
Metnito 390.
Mettenham 99.
Metzenleiten 113.
Mezdi, Piz 275.
Mezzana 429.
Mezzano 305.
Mezzem, Piz 274.
Mezz' Isola 295.
Mezzo, CoUe di 289.
Mezzo-Lago 286.
Mezzo-Lombardo 292.
— Tedesco 292.
Mezzodi, Becco di (Am-
pezBo) 323. 326.
— ^ima di (Val Zoldo)
— , -^ (BrenU) 288.
Miana 330.
8t. Michael im Langau
368.
— , Kap. 71.
— bei Hall 96.
— bei Leoben 388.
— (Ueberetsch) 236.
Michaelsburg 306. 317.
S. Michele 280.
Michelbacher Thal 331.
Michelreisfl 314.
Mieders 214.
Mieminger 66.
Miesbach 89.
Miesing 90.
Migion, Mte. 328.
Miklauzhof 384.
Milders 215.
Mileins 227.
Millero, Como di 291.
— , Val 290.
Millstadt 311.
MillstadterSee 311.
Mils 197.
Mincio, der 286.
Minestra, Pont« 263.
Minger, Val 278.
Minschun, Piz 276. 278.
Minur, Val 263.
Miramar, Schloss 398.
Mis 330.
Mis-Thal 330.
Misauner Gletscher 272.
Miss 378.
Missbach 383.
Missian 236.
Misslingbach 383.
Misthaufen 56.
Misurina-See 324.
Mittag 47.
Mittagskogl (Pitzthal)
213.
— (Kärnten) 386. 387.
Mittagspitze im Bregen-
zer W»ld 52,
Mittagspitxe bei Hinter-
stein 66.
— im Montavon 200.
— im Paznaun 196.
Mittagsscharte 110.
Mittelberg bei Immen-
stadt 47.
— im Walserthal 53.
57.
— im Pitzthal 213.
— am Ritten 231.
Mittelberg , der (Enga-
din) 239.
— (Etschthal) 236. 280.
— (bei Hallein) 146.
Mittelberg-Oletscher 206.
213.
Mitteidorf 333.
Mittel-Graseck 75.
Mittenwald in Baieen 77.
Mitteralpe 93.
Mitterbach 356.
Mitterbachjoch 315.
Mitterbad 244.
Mitterberg 148. 314.
Mitterdorf in Krain 392.
— bei Kaltem 237.
— , Schloss a.Semmering
352.
Mitterfeld-Alp 148.
Mitterkar-Femer 206.
Mitterkaaer-Alpe 113.
Mitterkopf 168.
Mitteradorf 365.
Mittersee (Baiern) lÜO.
— (Reschen) 219. 220.
— (Vclber Thal) 333.
Mittersendling 82.
Mittersill 168.
Mitterthal 307.
Mitterthörl 164.
Mittewald am Brenner
226.
— im Puaterthal 310.
— bei Villach 387.
Mixnitz 353.
Mocheni, Val dei 297.
Mödling 347.
Mödring 390.
Moena 301.
Moggio 394.
Blohnenlluh 53.
Moistrana 393.
Moistroka 363.
Mojazza, Mte. 330.
Molberding 98.
Molignon s. Mahlknecht.
Molkenbauer 121.
Moll, die 342. 344.
MöUbegg 366.
Möllbrücken 342.
Mölln 360,
424
REGISTER.
Höllniggfall 369.
Möllthal 311. 342.
Mölten 230.
Möltener Bach 238.
Molveno 288.
— , Lago di 288.
Mönchsberg 106.
Mondadizza 292.
Mondatsch s. Madatsch.
Mondin, Pia 203. 218.
279.
Mondaee 144.
— , der 143.
Monfalcone 399.
Hontagna (Oardasee)286.
— (VeltUn) 258.
MonUn (Martell) 254.
— (hei Ifenmarkt) 300.
Montaraskerhach 266.
Moniavon 199.
Honte, Val del 252. 294.
Monte Groce-Pass 311.
3Ionthal 317.
Montiggl 236.
Hontiggler Seen 286.
Honzoni-Thal 301.
Moos (bei Braneck) 317.
— (Passeir) 245.
— (Sexten) 309.
Moosalp 143.
Mooserboden 166.
Moosthal 196. 246.
Mora, Val 251.
Morbegno 253.
Mörchenspitze, die 182.
183.
Morgenalblspitze 809.
Mori 282. 283.
Morignone 252.
St. Moritz (Ahrnthal)3l3.
— (Engadin) 266.
Moritzing 2^.
Morter 254.
Morteratseh, Piz 273.
Morteratsch - Glei<)Cher
271.
Mörtsrhach 342.
Mörzelspitze 52. 191.
Hosherg, der 188.
Mosel 390.
Möselbad 307.
Mösele, Gr. 313. 315.
Möseleferner 313.
Moseralp 363.
Möseralpe 93. 100.
Mösle-Alp 66.
Moserhütte 156.
Mosern 188.
Mosern 79. 199.
Moslainalpe 84.
Mössna 366.
'ostnock 314.
Moszenik-Bach 386.
Mothenkopf 194.
Motta, la 263. 296.
Motz 196.
Muda, ia 318.
Muggia 398.
Mugoni. Sasso dei 301.
Mahl 64.
Mühlan 177. 364.
Mühlauer Klamm, die
l7t.
Mühlbach, bei Hallstadt
138.
— , im Pinzgau 168.
— , im Pongau 148.
— , im Pusterthal 305.
— , bei Taufers 312.
Mühlbach-Joch 312.
Mühlbacher Bad 312.
— Thal (Taufers) 312.
Mühlbacher Klause d(XS.
Mühlbachthal (bei
Bischofshofen) 148.
— (bei Niedernsill) 167.
Mühldorf 126. 342.
Mühlen 312.
Mtihlhom 97.
Mühlsturzhorn 118. 189.
Mühlthal 69.
Mühlwald 312.
Mühlwalder Joch 315.
Mühlwald-Thal 312.
Mülleralp 127.
MuUitzthal 333.
Mullitzthörl 331. 338.
Mülln 105.
Müllnerhom 119. 110.
Mullwitz-Aderl 333. 384.
Mull Witzgletscher 384.
München 1.
Academie 40.
^Allerheiligenkirche 11.
Alte Hof, der 15.
Anatomie 41.
Antikensaal 40.
Antiquarium 32.
Arcaden 11.
Archiv 12.
*Auer Kirche 42.
«Basilica 37.
^Bavaria ^.
Bazar 11.
«Bibliothek 12.
Blinden-Institut 14.
Botan. Qarten 38.
Briennerstrasse 21.
Denkmäler :
Deroy 15.
Fraunhofer 15.
Gärtner 42.
Gluck 39.
Goethe 40.
München :
Klenze 42.
*KvLTf. Max I. 21.
— Max Eman. 39.
Kreitmayr 39.
Lasso, Orl. di 39.
Ludwig I. 12.
«Max I. Joseph 8.
*Max II. 20.
Rumford 15.
Schelling 15.
Schiller 22.
Westenrieder 39.
«Engl. Garten 44.
Erzgiesserei 37.
Ethnogr. Museum 11.
Feldherrnhalle 12.
«Festsaalbau 8.
Fischbrunnen 39.
«Frauenkirche 39.
«Friedhöfe 43.
Gasteig, das 44.
Gebärhaus 41.
H. Geistkirche 41.
Getreidehalle 41.
Glaspalast 38.
«Glyptothek 33.
«Gottesacker 42.
Handzeichnuneen 29.
Hofbräuhaus 3. 15.
Hof garten 11.
Hof-Theater 10.
Industrie- Ausstellungs-
gebäude 38.
Isarthor 41.
St. Johanniskirche 42.
Karlsthor 40.
Kaulbach Museum 14.
Kirchenmusik 6.
Königsbau 9.
Krankenhans, allg. 41.
Kriegsministerium 12.
Kunstausstellungsgeb.
35.
Kunstgewerbeschule
11.
Kunstverein 11.
Kupferstichcabinet 23.
Leuchtenberg, Pal. 12.
«Ludwigskirche 13.
Ludwigs I. Standbild
12.
«Ludwigsstrasse 11.
Mariahilfkirche 42.
Marienplatz 38.
Marien-Säule 38.
Marsfeld (Exerz. -Platz)
49.
«Kön.Max I. Denkmal 8.
«— Max II. — 20.
«Kurf. Max Denkmal
21.
REOISTBR.
425
München :
Herz. Max-Burg 40.
Herz. Max Palast 12.
Max - Josephs - Institut
14.
Max-Josephs-Platz 7.
Maximillanenm 20.
Maximiliansbrücke 20.
*Maxiinilian8Strasse 15.
Michaelshofkirche 40.
Mozarthans 39.
Münze 15.
Münzsammlung 40.
Museum, ethnogr. 11.
*National-Museum 15.
*Natura]iencabinet 96.
Obelisk 22.
Octoberfest 3.
Odeon 12.
Omnibus-Bureau 39.
*Petrefaetensamml. 40.
Physika!. Sammlung
«Pinakothek, alte 22.
* — neue 30.
Polytechnicum 33.
«Porzellangemälde 29.
Porzellan - Manufactur
44.
Post' 15.
Priesterseminar 14.
Promenadenplatz 39.
*Propyl8Ben 36.
Protest. Kirche 40.
Rathhaus, altes 38.
* — , neues 38.
Rathskeller S. 39.
Begierungsgebaude 15.
Reiche Capelle 8.
Reichenbachbräcke42.
Residenz 8.
— Theater 10.
Bnhmeshalle 42.
«Schack''sche Sammlung
Schatzkammer 8.
Schüssel, Passage 39.
Schwanthaler-Mus. 40.
«Siegesthor 14.
Sternwarte 44.
Theater 5. 10.
Theatinerkirche 12.
Theresienwiese iQ.
Universität 14.
Vasen-Sammlung 29.
Victualienmarkt 41.
Wintergarten 9. 10.
Witteisbach Pal. 22.
Münster (Graubünden
220.
Münsterthal 220. 275.
Munterütsch 268.
Mnottas Murail 288.
Mur, die 353. 368. 369.
371.
Mur, Sasso di 904.
Murail, MuotUs 268.
Murailbach 268.
Muranzathal 220. 249.
Murau 369.
Murauer Kopf 156.
Murettopass 2G4.
Murnau 72.
Murtel, Vadret da 272.
Murtera, Piz 278.
Murwinkel 369.
Mürz, die 352. 854.
Mürzsteg 354.
Mürzzuschlag 352.
Müselbach 51.
Müsellas, Muot 274.
MusUir 220.
— , Val 275.
Mustarin 55.
Mutberg 211.
Muteck 207.
Muthspitze 243.
Muttberg 201.
Muttekopf 198.
Mutterberg, Alp 216.
Mutterberger Joch 216.
Mutterberger See 216.
Muttersberg 194.
Muttier 279.
Maafkopf 193.
Habresina 382.
Nadel (Sannthal) 378.
Naeswand 57.
Naglerspitze 247. 248.
Nagö 288.
— , Altissimo di 285.
Naiderach-Thal 68.
Nair, Piz 267.
Nairs 277.
Naiy, die 238. 240. 242.
Nals 287. 238.
Naluns, Muotta 278.
Nambino, Val 289.
Nambrone, Val 289.
Namloser Thal 54.
Nanos 382.
Napfspitze 315.
Narcane, Val 291.
Nardis, Cima di 291.
— , Pisc di 290.
— , Vedretta di 291.
Narrenbrücke 191.
Nashomspitze 247.
Nassbauer 350.
Nassereit 65.
Nasse Wand 218.
Nassfeld, das, in der
Fusch 163.
N&ssfeld, in der Gastein
158.
— , im Pfandlthal 164.
Nassfelder Tauern 159.
Nasskamp 360.
Nassklamm 360.
Nassthal 360.
Nasswald 360.
Natterriegel 363.
Naturns 211.: 222.
Nauderer Tschey thal 219.
Nauders 219.
Naudersberg 219.
Nave S. Rocco 280.
Navisthal 223.
Nebelhorn 59.
Neder 206. 215.
Neidenstein 384.
Nendeln 192.
Nenzigast-Thal 195.
Nenzing 193.
Nenzinger Himmel 193.
Nesselgraben 126. 190.
Nesselwang 60.
Nesselwängle 67.
Nestelau- Alpe 101.
Neuberg 354.
Neubeuem 93.
Neuburger Alp 383.
Neue Welt 255.
Neuhaus, Bad in Steier-
mark 377.
Neuhaus , Schloss im
Ahmthal 312.
— , bei Salzburg 142.
— in Baiem 90.
Neu-Hohenems 191.
Neukirchen im Pinzgau
168.
— in Steiermark 377.
— bei Traunstein 101.
Nenmarkt ai& der Etsch
280. 300.
Neumarkt in Salzburg
124.
— in Steiermark 389.
Neumarktl 386.
Neuming 392.
Neu-Montfort 191.
Neunerkofel 320.
Nennkirchen 349.
Neun Quellen 161.
Neu-Prags 907.
Neureuth 86. 90.
Neu-Schwanstein 63.
Neusiedler-See 349.
Neu-Spondinig 221.
Neustadt, Wienerisch
348.
Neustatt-Alpe 367.
Neustift bei Brixen 22B.
— in Krain 378.
426
REGISTER.
Neufltift im Stubaithal
21Ö.
Nevea, Alp 400.
Ncves-Alp, obere 313.
Keve^-Sattel 313.
Neves-Thal 312.
l^eveser Ferner 313. 315.
Keveser Jöchl 313.
yickenalp 66.
St.Nicolas (im Ultenihal)
244.
— im Sölkihal 366.
— im Etschthal 237.
— in Kärnten 377.
— (Salzburg) 146.
S. ITicolo bei Riva 284.
— im Val Furva 251.
Nicolsdorf 310.
Niederalpl 354.
Niederaschaa 97.
l^iederdorf 30B.
Niederbofen 365.
l^iederhütte 365.
l^iederjocb 209.
Niederjochferner 209.
Niederjöchl 214.
Niederlana 237.
Niederndorf am Inn 102.
— (Pnsterthal) s. Nie-
derdorf.
NiedernsiU 167.
Niederpöcking 69.
Niedersonthofer See 46.
Niederthal(Oetzihal)207.
212.
— (Antholz) 307.
Niederthei 206.
Nieder-Vachenau 100.
Niklasdorf 388.
Niklaskopf 334.
St. Nikolaus 101.
Noana , Val della 304.
Noce, der 292. 293. 294.
Nockspitz s. Saile.
Nockstein 142.
Nöderberg 218.
Nöderkogl 207.
Nofels 192.
Noggls 203.
Non 121.
— , Val di 293.
Nonnberg, Kloster 106.
Nonnthal 106.
Nönöres 317.
Nonsberg 293.
Noth, die 329.
Nötsch 388.
Nova, Alp 267.
Novaledo, Masi di 297.
Novella, die 237. 293.
Nufels 217.
Nussdorf 143,
Nussensee 130.
Nuvolau, Monte 323.
— , Forcella di 323.
Nymphenbarg, Schloss
44.
Obdach 383. 389.
Obdorf 193.
Oberaich 311.
Oberalm 144.
Ober-Ammergau 73.
Oberau in Baiern 73.
in Tirol 226.
Oberaudorf 93.
Oberberg (Stubai) 215.
Oberbergthal (Schnals)
210.
Oberbozen 230.
Oberburg 377.
Obercilli 377.
Oberdorf (Baiern) 46. 61.
— (Tragös) 362.
— , Bad C6.
Oberdrauburg 311.
Oberdrum 310.
Obereck 130.
Ober-Göriach 392. 393.
Obergrainau 75.
Obergünzburg 46.
Ober-Gnrgl 211.
Oberfaof (Nassthal) 350.
(Metnitz) 390.
Oberhofen 144.
Oberhofer Alp 87.
Ober-Iss, Alpe 215.
Oberjoch 67.
Oberkindberg 352.
Oberlaibach 380.
Oberlana 237.
Oberlaner, Alp 116.
Ober-Leutasch 78.
Ober-Lienz 310. 330.
Oberluttach 315.
Obermädele, Alp 59.
Obermädeleioch 59.
Obermais 240.
Ober-Uauern 333.
Obermiemingen 66.
Obernach, die 81.
Obembergthal 224.
Obemdorf (Kaltem) 237.
— (am Inn) 102.
Oberort 362.
Ober-Peischlach 339.
Oberperfuss 177. 205.
Ober Piest ng 348.
Ober-Flanitzing 236.
Ober-Preth 400.
Oberrain, Bad 189.
Oberreitnau 48.
Oberrisskopf, der 73.
Ober-Rotbwein 393.
Ober-Schladmingthal
369.
Ober-Schmim 181.
Ober-Schönbere 214.
Obersee, der 115.
Ober-Seeland 384.
Oberstaufen 47.
Oberstdorf 56.
Obersulzbach-Oletscher
169. 335.
Obersulzbach-Thal 169.
Obersulzbach-Thörl 169.
335.
Ober-Tarvis 394.
Oberthal 66.
Ober-Tilliach 309.
Obertraun 131.
Ober-Vellach 342.
Ober- Vernagt 209. 210.
Obervintl 305.
Ober-Warngau &i.
Oberweis 123.
Oberweissbach 118.
Oberweissenbach 131.
Ober-W essen 99.
Ober-Weyam 89.
Oberwielenbacher Alp
312.
Ober-Wildon 376.
Ober^Wölz 389.
Oberzeismering 70.
Obir 384.
Obladis 217.
Obsteig 65.
Ochsenberglerkopf 196.
Ochsenboden 244. 351.
Ochsengarten 205.
Ochsenhorn 152. 189.
Ochsenkopf 193.
Ochsenplatten 344.
Ochsenthal 196.
Ochsenwiesalp 134.
Ochsenwieshöhe 134.
Oeblam 366.
Oed 348.
Oedalp s. Edtalp.
Oedenburg 349.
Oedensee 366.
Oedenseer Traun 366.
Oedenwinkelgletscher
346.
Oeden winkelscharte, die
obere und untere 346.
Oefen (Salzach) 146.
— (Waidrinc) 188.
Oefenpass 201.
Oefentobel 201.
Oelgrubenjoch 213.
Oelgrubengletscher 214.
Oelgrubenspitze , In-
nere u. Aeussere 213.
Oen, Ova d' ^,
REGISTER.
427
Oetoch«n-Wh9. 179.
Oetscher 366.
OetB 206.
OeUthal 204.
Oetsthaler Ferner (.Sei-
rain) 206.
— (Gurgl) 211. 212.
Ofen 377.
Ofenaaer Berg 147.
Ofener Pms 275.
Ofenloch HO.
Offensee 127.
Oglio, der 262. 295.
Ohlatadt 73.
Ohlfltorf 126.
Ohnach 317.
Ohrenspiizen 307.
Oib 57.
Oistrica 378.
Okreschel 378.
Olang 300.
Oliero 299.
Olperer 183.
Olsa-Thal 389.
Oltre 398.
Oltro, Gima d' 330.
Ombretta, Forcella di
308.
— , Val 302.
Omeshom 54.
Optschina 396.
Orden 264.
Ordlegna-Fall 264.
Ort, Schloss 126.
Ortenbnrg 311.
Ortler, der 247. 259.
Ortler-Femer, der obere
u. untere 247. 260.
Ortlerpass 248. 261.
Ospedaletto 296. 394.
Ospitale 321. 325.
Ossana 294.
Oflsiach 391.
Ossiacher See 391.
Osterhofen 91.
Ostermünchen 92.
Ostersee 80.
Ostrach, die 55. 66.
St. Oswald 390.
Oflwaldhütte 84.
Ot, Piz 268.
Ota, Alp 272.
Otto-Kapelle 93.
Outschena 387.
oy eo.
Oythal, das 56.
Faalgraben 369.
Padaoner Kogel 224.
Padella, Piz 268.
Padeon 321.
padernione 283.
Padinger Alp 121.
Padola 325.
Padon, Forcella di 302.
328.
Padon, Monte 302.
Padrio, Honte 296.
Padua 299.
Paganella, Mte. 292.
Pähl 71.
Pala, Cimon della 303.
Palai 297.
Palazzola 296.
Palfau 359.
Palfelhom 117.
Palfener See 158.
Palfrad 317.
Pallafavera, Val 320.
Pallaus 226.
Palle di S. Hartino 303.
Pallenspitze s. Ballun.
Pallon della tfare 251.
294.
Palten, die 364.
Palü 297.
Palü-Gletscher 262.
Palü, Piz 269.
Palü-See 253.
Palüd-Alpe 193.
Paluzza 311.
Panargenspitz 336.
Panchia 300.
St. Pancraz (Ulten) 244.
— (bei Reichenhall) 122.
Paneveggio 308.
Panülerschroffen 193.
Pape, Cima di 329.
Paraplui, der 85.
Paratico 296.
Paratoch 307.
Paresspitze 317.
Parona 282.
Parsberg 89.
Parseier Spitze 197.
Partenkirchen 73.
Partnach, die 75. 76.
Ursprung 77.
Partnachklamm 74.
Partnun-Joch 201.
Partnuner Staffel 201.
Partschins 243.
Paschberg, der 177.
Pasing 45. 69.
Passeigoch 312.
Passer, die 239. 245.
Passeir 244.
Pasterzengletscher 344.
Pastore, Alp 251.
Pastoedo 288.
Patenen 202.
Patemkofel 309.
Patemion 311.
Patsch 223.
Patscher KoA 177.
Patscher Thal 331.
Patschker 157. 158.
Pattenen 202.
Patteriolspitzc 196.
St. Paul 383.
Pauliner Kopf 208.
St. Pauls 236.
PauAes, Alp 318.
Pavione, Hte. 304.
Pavlitsch 378.
Pawigl 243.
Payerbach 350.
Payerhütte 217. 260.
Paznaun 203.
Paznaunthal 203.
Peajo 335.
Pecol 326.
Pedenosso 251.
Pederalp 255.
Pederatsches 318.
Pederbach 254.
Pederoa 318.
Pederspitzen 255. 259.
Pederii 318.
Peggau 353.
Peindl-Alp 78.
Peischelkopf 195.
Peischlach 339.
Peischlag-Thörl 341.
Peissenberg, Hohe 71.
Peiting 61. 71.
Peitlerkofel 227. 318.
Peji, Val di 294.
Pejo 294.
S. Pellegrino 301.
S. Pellegrino, V&sso di
301.
Pellinkopf 203.
Pelmo, Monte 324. 326.
329.
Pelos 325.
Pelsa, Mte. Alto di 329.
Pelugo 289.
Pemmern 231.
Pendling 92.
Pendolasco 253.
Penegal 237.
Penia 302.
Pens 232.
Penser-Joch 232.
Penzbere 80.
Ferra 301.
Perarolo 325.
Percha 306.
Perchtholdsdorf 347.
Perchtang 72.
Peres, Piz da 307. 317.
Pergine 297.
Pen 282.
Perischnik-Fall 393.
Pernegg (bei Ischl) ISO.
428
REGISTER.
Pernegg(8teienAark) 353.
Pernitz 348.
Peron 330.
Pers, Mont 272.
Persa, Isla 271. 272.
Persalhorn 151.
Pertisau 8S.
Pescantina 282.
Peschiera 286.
— d'Iseo 295.
Pescul 329.
Pestcapelle bei Ebrwald
65. 78.
St. Peter im Ahrenthal
316.
— bei Bozen 230.
— Freienstein 362.
— in Gröden 233.
— im Holz 311.
— a. d. 111. 195. 200.
— am Karst 382.
— am Katschbach 389
— im Lavanttbal 383.
— bei Heran 241.
— in Villnösfl 227.
Petersberg ain Inn 93.
198.
— in Kärnten 390.
Petersbrunnen 163.
Petschen 384.
Petschenjoch 131.
Pettenau 199.
Pettighofen 142.
Pettnen 196.
Pettorina, Val 302.
Petzes-Alp 227.
Peuscbelkopf 214.
Pentelstein 322.
Pez 235.
Peziner Spitzen 204.
Pezza, Hte. 329.
Pezzie di Parü 328.
Pfaffenferner 216.
Pfaffengebirge 216.
Pfaffenbofen 199.
Pfaffenjocb 216.
Pfaffennieder 216.
Pfaffenock 315.
Pfaffenscbneide 216.
Pfaffenspitze 195.
Pfaffenstein 362.
Pfafflar 54.
Pfänder 50.
Pfandl 137.
Pfandlbach 164. 344.
Pfandler Alp 215.
Pfandlscharte 164.
Pfannberg, der 226.
Pfannberg, Schloss 853.
Pfannenknecht 193.
Pfannensee 201.
Pfannborn 308.
Pfeifferalpe 133.
Pfelder Thal 212. 245.
Pfitscher Bach 225.
Pfltsch-Thal, das 183.
Pfltscherjoch 183.
Pflach m.
Pflerscher Hochjoch 215
224.
Pflerschthal 224.
Pfliegelhof (bei Tegem
See) 86.
Pflintsberg-Alpe 132.
Pflügelhof (Maltathal)
369
Pflanthal 201.
Pfömeralp 87.
Pforzen 4o.
Pfossenthal 211. 212.
Pfrillensee 94.
Pfronten 60.
Pfund ers 305.
Pfunders-Joch 183. 306.
313
Pfunders-Thal 305.
Pfunds 218.
Pfundser Thal 218.
Pfundser Tscheythal 218.
Plan, Monte 3ÜA).
Plan Ganin 264.
Pianaz 326.
Pians 196.
Piatta Mala 261.
Piave, die 325.
Piazza, Gima di 250.
Piazzolo 244.
Piccol 319.
Picheln 168.
Pichelwang 142.
Pichl 362.
Picolein 318.
Piding 119.
Piesendorf 167.
Piesling-Ursprung 361.
Piesting348.
Pietra, Gastel la 304.
330.
Pietra tfurkta 2&3.
S. Pietro 296. 298.
— , Val di 311.
Pieve di Cadore 325.
— di Ledro 285.
— di Livinalonga 328.
— di Val Rendena 289.
— di Tesin 298.
Pihapper Spitze i^S.
Pill 211.
Pillerhöhe 202.
Pillerjoch 212.
Pillersee 152.
der 188.
Piisen-See 72.
Pindarplatz 63. |
Pinneser Jocti 215.
Pinneser Alp 215.
Pinneskaralp 215.
Pinsdorf 124.
Pinzgau 151. 167.
Pinzgauer Höhe, die 180.
Pinzgsuer Platte 180.
Pinzeauer Spaziergang
151.
Pinzgauer Tauernhaus
333.
Pinzolo 289.
Pinzwang 63.
Pipurger See 205.
Pirano 399.
Pirchabruck 232.
Pirkach 810.
Pirker Kammern 310.
Pirlo-Seen 253.
Pischa, la 264. 271.
Pischenza-Thal 393.
Pisciadello 262.
Pisoc, Piz 278.
Pisogne 295.
Pissa, la 326.
PissadU 319.
Pisso, Ute. 288.
Pitschberg 234.
Pitschiköpfe 55.
Pitzenbach 198. 212.
Pitzhütte 363.
Pitzthal 212.
Pitzthaler Jöchl 218.
Piz, il 304. 330.
Pizerbach, der 182.
Pizgana, Mte. 291.
Pizlat 219.
Pizzocco, Mte. 327.
Pizzocolo, Mte. 286.
Plafna, Piz 277. 278.
— , Val 275. 277.
Plaiken 73. 317.
Plaiken-Wh«. 179.
Piain 121.
Plan in Groden 234. 819.
— im Pfelderthal 212.
246.
— in Samnaun 206.
Plan Sena 262.
Planailthal 220.
Plahegg 69.
Plang de Gorones 903.
Plangeross 213.
Planina 380.
Planinschek 378.
Planitzathal 994.
Planitzing 236.
Plankenau 149.
Plansee 68.
PlanU, Schi. 241.
Plars 243.
Plasseggen-Joeh 201.
RBOISTEB.
429
Plftssem oder
Plassenstain 134.
Platt 204. 217. 245.
PlatU QUO.
Plattachfener 77.
Platte, die Hintere IbU
Platttei 210.
Platteinkoel 197.
Platten 199.
Plattenkocl 180.
Plattaee 393.
Plattenspitee 2Ö6. 2&9.
Plattkon 234. 301.
Platzers 244.
Plätz-Wiesen 307. 321.
Plasbon 226.
Piasera 194.
Plecken, auf der 311.
PleiM, stickle 247. 260.
Pleisflhom 247.
Plenitzacharte 168. 333.
Pleachberg 363.
Plesehkogl 376.
Ple0chnits8cbarte 369.
Plesnikbauer 378.
Plefls 400.
Pletzerer Alp 86.
Plima, die 221. 254.
Plonerhof 230.
Plose 226.
Plunuer Joch 84.
PöbeUalp 336.
Pockhartsee s. Bockhart.
Pockhom 343.
Pöckstein 390.
Pocol 327.
PoddesUeno 322.
Podnart 392.
Poik, die 380. 3S1. 382.
Pöllat, die 63.
Polle«femer 218.
Polling 199.
Pollinig 311. 388.
Polpet 326.
Polsterlacke 360.
Polsterthal 360.
St. Polten 3ö6.
Pöltschaeh 377.
Pomagagnon 321.
Ponalfall 284.
Ponsau 148.
Ponigl 977.
Pontafel 394.
Pontagna 295.
Ponte 274.
Ponte alto 250. 281.
Ponte del Diavolo 2G2.
Ponte di Legno 295.
Ponte della Vacca 258.
— di Preda 252.
— nelle Alpi 326.
Pontebba 394.
Pontett 305.
Pontlatzer Brücke 217.
Pontresina 269.
Popena, Monte 320.
— , Val 320. 324.
Pordoi, Mte. 302.
Pordoi-Joch 302. 319.
Pore, Hte. ^.
Pörtschach 366.
Poschenmühle 121.
PoschiavinOjder 253.261.
Poschiavo 262.
— , Lago di 261.
Poseiuoch 312.
Posrack 376.
Possagno 299.
Posse di Sopra 303.
Possenhofen 69.
Pössnitz 376.
Potei, Gol 326.
Potorre 323.
Putschen 131.
Pottschach 349.
Pozza 301.
Prad 246.
Pradella 279.
Pradl 176.
Pragerhof 377.
Prager Hütte 333.
Prägraten 334.
Prägratter Thörl 336.
Prags, Alt- u. Ken- 307.
Pragser See 307.
Pragser Thal 307.
Pramau-Thal. das 152.
Prampper-Oebirge 330.
Pranzo 288.
Prasliner Steig 235.
Prassberg 377.
Prättigau 201.
Prävali 383.
PraviUli, Val di 305.
Praxmar 206.
Preber-See 369.
Preber-Spitze 369.
Prebühl 362.
Predasel 378.
Predazzo 300.
Predigtstahl 130.
Predilpass 400.
Preding 374.
Predlitz 369.
Predlitzgraben 369.
Pregratten s. Prägraten.
Prein 351.
Preinthal 350. 351.
Prelongei, Alp 319.
Premadio 251. 263.
Premstätten 374.
— , Schloss 376.
Prenn 244.
Prennerspitze 244.
Preore 288.
Preromang 318.
Presanella 291.
Prese, le (Adda) 252.
— (Paschlav) 262.
Presecker See 387.
Preseglie 292.
Pressara, Monte 249.
Prestranek 382.
Prestrelenik 400.
Preth, Ober- u.Unter400.
Prettaa 316.
Prewald 382.
Priel, der Grosse 860.
Prielaa, Schloss 151.
Prien 97.
Prienthal, das 97.
Priesbere-Alpe 113. 115.
Primaa 101.
Primiero 304.
Primolano 298.
Prisinig 393.
Prissian 237.
Prissianer Thal 237.
Probst-Alp 83.
Prodinger Hütte 369.
Progles-Alp 227.
Proleswand 354.
Prosecco 382.
Prosegg 332.
Prossau 157.
Prössels, Schi. 228.
Protzenhaasen 69.
Proveis 293.
Praggerbach 366.
Pruggern 366.
Pratz 217.
Pnch 144.
Pachheim 123.
Püchl 352.
Puezberg 318.
Pafels 233.
Paflatsch 234.
Puikogl 213.
Pulaschin, Piz 265.
Polgezza. Val 275.
Pullach 45.
Palst 391.
PanUata 275.
— , Val 275.
Pantigam 376.
Purgametsch-Thal 233.
Pürschtigalp 203.
Paschlav 262.
Posterthal 305.
Patschall 343.
Patzernock 314.
Pyrgas, Hoher 361. 364.
PyrgasgatterJ 364.
Pyrhnbach 364.
Pyrhn-Pass 361. 364.
Pyrkerhöhe 157.
430
REGISTER.
duadrathöfe 248.
Quellenkopf 201.
aellspitze, Innere 208.
t. Qnirin 86.
t,
Saab, die 876.
Rabbi-Bad 294.
Rabbi, Val di 294.
Rabenmühl 126.
Rabenspitze 84.
Rabenstein im Passeir
24&.
— , Burg an der Hnr 353.
Raberkopf 339.
Rabland 222.
Radau 137.
Radeck, Alp 159.
Radegnnd 374.
Radein 233.
Radhausberg 158.
Radibach, der 383.
Radiberg 374.
Radmannsdorf 392.
Radmer 362.
Radmer am Hasel 363.
— an der Stuben 362.
Radmer-Thal 362. 368.
Radoina, die 393.
Radstadt 363.
Radstädter Tauem 368.
Raduha 378.
Radurschel-Thal 218.
Radurschel-Haus 218.
Rafenstein, Burg 231.
Raggal 55. 194.
Ragoli 288.
Raibl 400.
Raibler See 400.
Rain s. Rein.
Raineralp 332.
Rainergletscher 333.
Rainerhom 333. 334.
Rainerhütte 166.
Rainerkogl 374.
Rainthal (Baiern) 76.
— (Taufers) 314.
Rainthaler Bauer 76.
Rak-Sattel 378.
Rakek 381.
Ralfgletscher 341.
Rambach 220. 275.
Ramerthal 357.
Rametz, Schloss 242.
Rametzbrücke 238.
Ramingstein 3G9.
Rammingbach , der 361.
Ramoyoch 211.
Ramolkogl, Vord erer 20 ^.
212.
Hamsau bei BerchteS'
n;aden 116.
i>ei Goisern 130.
Ramiau im Ennsthal 367.
— , die (Fluss) 73.
Ramsauer Gebirge 180.
Ramseider-Scharte 116.
152.
Ramudel-Ferner 221.
Ranalt 215.
Rangersdorf 342.
RankweU 191.
Rann 379.
Rappenalpenthal 60.
Rappenköpfe 60.
Rasberg-See 168.
Raschenberg, Ruine 99.
Raschöts-Alp 227. 234.
Rasen 307.
Rastesen-Alp 154.
Rathhausberg s. Rad-
hausberg.
Rätikonkette, die 199.
Ratschach 398.
Ratschinger Thal 225.
Ratteis 211.
Rattenberg 95.
Ratzes 234.
Rauhling 93.
Raucheck 148.
Rauchespitze 54.
Rauchkofl (Pusterthal)
310.
— (Ahrenthal) 316.
— (Ampezzo) 320.
Rauheck 59.
Rauhe Kopf 111. 209.
Rauheneck, Ruine 348.
Rauhenstein, Ruine 348.
Ranhenzell öö.
Rauhhorn 67.
Rauhthal 317.
Rauris 160.
Rauris, die 160.
Rauriser Goldbergwerk
161.
Rauriser Tauemhausl60.
Rauschenberg,der 93. 101 .
Raut 67.
Rautekopf 196.
Ravazzone 283.
Raveisch 208.
Rayina 281.
Ravni, obere 384.
Raxalp 351.
Raxgraben 351.
Re di Castello, M. 291.
Recca, die 382. 399.
Rechenau 91.
Redasco, Piz 250.
Redl 123.
Reedsee 157.
Regana, Val 804.
Regenalp 115.
Reggenthörl 385.
Reichartkogel 889.
Reichenau 350.
Reichenbach 56.
Reichenburg 379.
Reichenfels 883.
Reichenhall 119.
Reichenspitze 179.
Reichenstein 362. 363.
Reich-Ramming 361.
Reichstein, Alp 91.
Reifenstein, Burg 225.
Reifling 361.
Reifnig 383.
Reigersbeuern 82.
Reihüben-Alp 157.
Rein 314.
— , Stift 375.
Reinbachfälle 318.
Reinberg, der 106.
Reindleralpe 93.
Reindlerthal 93.
Reindlmühl 126.
Reineck 231.
Reinswald 227. 231.
Reinthal 814.
Reinthaler See 95.
Reischaeh 806.
Reisnock 312.
Reissach 38B.
Reissende Lahne 78.
Reisskofl 311. 388.
Reit im Winkel 100.
Reitalpgebirge 117. 189.
Reiteralp 162.
Reiterjoch 232.
Reitemdorf 130.
Reith 79. 95.
Reitherkogl 95. 178.
Reitherspitze 79.
Reithof 350.
Rellsereck 200.
Rellsthal 200.
Remsköpfl 165.
Remsspitze 221.
Remüs 279.
Ren 330.
Rendelspitze 196.
Rendena, Val 287.
Rennfeld 3ö3.
Rennweg 369.
Rentershofener Damm
49.
Rentsch 232.
Reschen 219.
Reschen-Scheideck 219.
Reschen-See 219.
Resiutta 394.
Rester Höhe 187.
Rettenbach-Alp 182.
Rettenbachthal (b. Tschl)
130. 132.
' (Oetzthal) 213.
REGISTER.
431
Rettenbachferner 213.
Rettenberg 56.
Rettenstein (Ramsau)
367.
Rettenstein, der Grosse
185.
Retterschwangthal 66.
Reut im Winkel s. Reit.
Reute, Bad Ö2.
— (Gargellen) 201.
Reuten 99.
Reutte 63.
Revo 293.
Rezzo, Val di 252.
Rhätikon 199.
Rhein, der 48. 190.
Rheinache, die 185.
Rhonspitse 195.
RiccobetU 301.
Rieegogn 307.
Rickenbach 50.
Ridnaun 225.
Ridnaun-Thal 225.
Ried am Eisak 225.
— am Inn 218.
— an der Loisach 80.
— im Samthai 231.
— im Zillerthal 178.
Rieden 49. 190.
Riedenburg, Schloss 49.
Riederbach, der 179.
Riederstein 86.
Riefenhof 217.
Riegeralpe 162.
Riegersburg, Schloss 376.
Riegerin SS8.
Rieglerjoch 312.
Riegsee 73.
Rienz, die 306. 309.
— , Schwane 320.
Riesach-Fall 367.
Riesach-See 367.
Riesach-Thal 367.
Riese 50.
Rieselberg-AIp 87.
Rieserferner 307. 314.
Rieserfemerhiihe 314.
Riesernock 314.
Rieziem 57.
Riffair 220.
Riffelsee 213.
Riffenkopf 56.
Riffian 245.
Riffler, der 196.
Rifflgletscher 167.
Rifflscharte 159.
Rifflthor 167. 345.
Rimbianco, Alp 321.
— . ForceUa di 321.
Rinaldo, Mte. 325.
Rindalphom 47.
Ring, der 358.
Ringgang 59.
Ringberg 86.
Ringelstein 313. 315.
Rinka 378.
Rinka-Fall 378.
Rinn 96.
Rinnbachfall 127.
Rinsbachgraben 213.
Riss, die 84.
Rissalpe 86.
Risserbauer 74.
Risserkogl 86. 87.
Ristfeucht 190.
Ristfeuchthorn, das 190.
Ritorto, Mte. 289.
Ritortoschlucht 297.
Ritten, der 230.
Rittnerhorn 231.
Ritzenried 213.
Riva 284.
Rivalgo 325.
Rivoli 282.
Roasco 252.
Rocca 302.
Rocchetta-Pass 293.
St. Rochus 193.
Rodella, Col 233.
Rodeneck' 305.
Rödtferner 331. 337.
Rödtjoch 331.
Rödtspitze 316: 337.
Roen, Monte 237.
Rofan 88.
Rofen 210.
Rofenkargletscher 206.
Rofensee 209.
Rofen-Thal 209.
Rogelskopf 195.
Rohitsch 377.
Rohnberg 90.
Rohrbach 316.
Rohrbach-Gletscher 182.
Rohrmoos (Algäu) 60.
— (Ennsthal) 'ößß.
RohrmooserThal 60.
Rohrsee 80.
Roith 128.
Roitham 123.
Rojaberg 192.
RoUe-Pass 308.
Romagnano 281.
Romano 299.
Romariswandkopf 341.
Rombon 400.
S. Romedio 293.
Romener Alp 237.
Romeno 237. 298.
Römerbad 379.
Ronach 169. 180.
Roncegno 297.
Konch, Sasso di 323.
Ronco 298.
Roncone 291.
Ronzina 399.
Roppen 198. 205.
Rosa, la (Ampezao) 318.
321.
Rosa,' la 263.
Rosa, Col 821. 332.
Rosalien-Capelle 349.
Rosanna, die 196. 197.
Rosatsch, Piz 272.
Roseg-Gletscher 271.
— , Piz 273.
Rosegg 386.
Rosenbach 80. 886.
Rosenberg (bei Graz) 374.
Rosenberg, Schloss 152.
Rosengarten 233.
Rosenheim 92.
Rosen-Insel 69.
Rosenthal inKärnten 386.
— im Pinagau 168.
Rosim-Boden 257.
— Gletscher 257.
Rosimjoch 221. 261.
Rosittenalp , untere und
obere 1(J9.
Rossbrand 368.
Rossfall- Alp, hintere 196.
Rossfeld 113. 146.
Rossgrnb-Alp 168.
Rosshag 182.
Rosshaupten 61.
Rossi, Gima di 302.
Rosskar 189.
Rosskofel 307.
Rosskopf 2&.
Rosskogl, der 205.
Rossleithen 361.
Rossmoosalp 130.
Rosso, Cima di 264.
Rosso di Scerscen, Mte.
269.
Rossruck, der 183.
Rosszähne 235.
Rostitzalpe 217.
Rostweiher 112.
Rothach 85. 87.
Rothachfälle 86.
Rothachthal 86.
Rothbach-Alpe 183. 316.
Rothebenferner 220.
Rothe Karle 2U8. 213.
Rötheimoos- Alp 100.
Rötheispitz 249.
Rötheistein 353.
— , Burg 363.
Röthenbach bei Immen-
stadt 47.
Rothenbrunn, Bad (in
Seirain) 205.
— (im Walserthal) 195.
Rothenfels 47.
432
REGISTER.
Rothenmannscharte 316.
331. 337.
Röthenspitze. Innere 21Ö.
Böthenstein 366.
Böthenstein-Seen 86.
Bothenthurm 311. 383.
390
Rothe 8ail 332.
Rothe Wand (beim For^
marinsee) 86.
— (im Fassa) 233. 301.
— (Samina) 193.
Bothholz 178.
Rothhorn (Breg. Wald)
63. 195.
Boihkopf, der 183.
Bothlechthal 67.
Bothleiten 117.
Bothmoos-Ferner 211.
— ^och 212.
Bothspitse, Hintere 266.
— , Vordere 254.
Bothsteinkoeel 243.
Böthswand 116.
Boihwand(AmpeBzo)S20.
-- (Baiern) 90.
— (Fassa) 233. 301.
— (bei Heran) 244.
— (Pfitscher Joch) 188.
— (Sexten) 309.
— (Vorarlberg) 56.
Bothwein, Schloss 383.
Bothweinbach, der 393.
Bötis 191.
Rottach 8. Bothach.
Bottenbnch 71. 73.
Bottenkogl 332. 341.
Bottenmann 364.
Bottenstein 341.
Bottmannshöhe 70.
Bovano, Passe 262. 273.
Bover, Mte. 297.
Boveredo 281.
Bozora 393.
Bü, Col de 818.
Bnbein 240.
Bnbi 56.
Bubihom 66. 58.
Buchstaffel 55.
Bncorvo 326.
Bnderatshofen 46.
Buderhofspitze 216.
Budersburg 99.
Budo di 8ora 318.
— di sotto 318.
Budo, Vallon di 318.
Budolfshtttte 838.
Budolfsthurm 134.
Buefenberg 227.
Ruffrd 237.
Bufreddobach 321.
^•Thpolding 100.
Bninatsch 267.
Born 96.
Bumaschlung 318.
Bunklstein, Burg 231.
St. Bupert am Kulm 367.
Bussbach 135.
Bust 349.
Buthnerhorn s. Schnee-
bige Nock.
Butzbach, der 214. 223.
Baalach, die 118. 119. 151.
189
Saalbach 163.
Saalfelden 151.
Saalhof 161.
Saallahn-Spitze 168.
Sabbia, Val 292.
Sabbio 292.
Sabione, Dos di 289.
Sacharang 98.
Sachenbach 83.
Sachsenburg 311. 342.
Sachsenfeld 377.
Sachsenklemme 326.
Sachsensee 81.
Sack 387.
Sackwiesenalpe 367.
Sadenza-Bach 383.
Saderer Joch 219.
Sadersthal 318. 319.
Saent s. Sällent.
Sagereckalp 116.
Sagereckwand 114. 116.
Sagor 379.
Sagrado 399.
Sagron 330.
Saifnitz 394.
Sailespitze 171. 314.
Sailing s. Säuling.
Sajento, der 261.
Saladinaspitze 196.
Salaruel-Joeh 193.
Salata, Val 318.
Salcano 399.
Saldenhofen 383.
Salegg 234.
Salesei 338.
Saletalp 116.
Salfelden 136.
Saline, Hte. 384.
Sällentjoch 266. 394.
Salloch 379.
Salmshöhe 346.
Sal6 386.
Salomonsbrannen 307.
Salt, Bad 354.
Saltaus 345.
Saiten 330.
8altrie-Schlucht233. 301.
Salurn 280.
Salumbach 331.
Salurn-Spitze 331.
Salva 363.
Salvasplanas 368.
St. Salvator 350.
Salve, Hohe 184.
Salza, die steirische 3ä5.
356. 359. 366.
— im Pinzgan 169.
Salzach, die 147. 169.
361. etc.
Salzach- Joch, das 185.
Salzberg, der, bei Berch-
tesgaden 111.
— , bei Ischl 130.
— , bei Aussee 133.
— , bei Hau 96.
— , bei HaUfltadt 134.
Salzbüchsel 131.
Salzburg 103.
Sal'zburger Hohethron
109.
Salzkammergut 134.
Salzsteg 361. 366.
Samaden 368.
Samerbrunnen 164.
Samerhütte 369.
Samina^och 193.
Samina-Thal 193.
Samnaun 2CX3.
Samodoigna 376.
Sand, am 345.
Sand (Taufers) 313.
Sandebühel 309.
Sandkogel 389.
Sandling 133.
Sanmoarhütte 209.
Sann, die 377. 378.
Sanna, die 197. 204.
Sannbrücken 377.
Sannthal 377.
Sannthaler Alpen 377.
Santicolo 396.
Santo, Honte 399.
Saone 388.
Saoseo, Corno di 262.
Sapiane 342.
Sappada 3Sß.
Sarauta 302.
Sarca, die 283. 287.
Sarche, Le 283. 287.
Sardagna 281.
Sareiser Joch 193.
Sareuen, Alp 192.
Sarikofel 907. 308. 330.
Saririedel 307. 908.
Sarner Scharte 231.
Sarner Schloss 231.
Samico 296.
Samthai 231.
Samthein 231.
Sarotla-Thal 301.
Sarstein 134.
REGISTER.
433
Sassftlbo, Pizzo 262.
Sassella 253.
8as8 Maor 303. 304.
Satteins 191.
Sattel j och 232.
Sattelwieae 133.
Sattendorf 391.
Sattnitz 385. 386.
Sau 0. Save.
Sau-Alpe 390.
Sauerlach 82.
Sauersberg 83.
Saugasse il6.
Säuleck 369.
Saulenkopf 194.
Saulgrub 71. 73.
Säuling 63.
Sauschloss 230.
Sautens 205.
Sava 379.
Save, die 379. 391.
— , Wocheiner 392.
— , Wnrzener 392. 394.
Savitza, die 392.
Scaglieretti 233.
Scala, Lago della 262.
Scale, Honte delle 250.
251.
Scanfs 274.
Scanna 293.
Scanuppia, Monte 297.
Scarl 278.
— , Val 278.
Scarljöchl 278.
Scerscen-Gletscher 273.
Scerscen-Pass 273.
Scesaplana 194.
Schaan 192.
Schaaner Funkele 193.
Schabs 305.
Schachenalp 76.
Schachenbad 48.
Schachenplatte 76.
Schachensee 76.
Schachenstein, Ruine
357.
Schadona-Pass 195.
Schafberg (Salzkamner-
gut) 139.
— (Vorarlberg) 55.
— (Pontresina) 270.
Schafboden 202.
Schafbnchjoch 196.
Schafbühel 339.
Schafgafall 200.
Schafkopf 220.
Schaftlach 82. 85.
Schalderjoch 226.
Schalderer Thal 226.
Schalders, Bad 226.
Schalfferner 209.
Schalfkogl 206. 212.
Schaller 215.
Schallwand 114.
Schärding 123.
•Schareck 161.
Scharfeneck 348.
Schärf] ing 143.
Scharfreiter 84.
Scharitzkehlalp 113.
Scharnitz 79.
Paas 78.
Schartl 306. 317.
Scharzberg 72-
Schattenberg 56. 58.
Schattenburg, Schi. 192
Schattwald 67.
Schaubachhütte 257.
Schaufelgletscher 216.
Schaufelspitze 216.
Scheckbüchlgrat 215.
Scheffau (Lammerthal)
137.
— (bei Soll) 188.
Scheffauer Kaiser 188.
Scheiblingsee 149.
Scheiblingstein 363.
Scheichenspitze 367.
Scheidberg 3r>8.
Scheidsee 196.
Scheifling 389.
Scheiterboden 354.
Schelleberg 224.
Schellenberg 103.
Schellenberger Sattel
110.
Scheuer, Castell 305.
Schergenbach 203.
Schesa-Tobel 194.
Scheyrer Alp 86.
Schgums 221.
Schiesseck 389.
Schilcherhöhe 369.
Schildenstein, der 87.
Schildspitze 255.
Schinder, der 87. 90.183.
Schlachters 48.
Schladming 366.
Schladminger Gletscher
367.
Schladmingthal 367.
Schlaiiner Keesflecken
337.
Schlandernaun-Thal 210.
221.
Schlanders 221.
Schlangenburg 377.
Schlappolt 57. 59.
Schlappoltalpe 59.
Schlapperebenkees 158.
Schlappinajoch 201.
Schlattengletscher 332.
334.
Schleching 99.
Baedekku's Südbaiern. 18. Aufl.
Schlechtenberger Alp 97.
Schlegeisen-Scharte 313.
Schlegeisen-Thal 1^3.
Schleglmühl 350.
Srhlehdorf 80.
Schleierfall, bei Uall-
ftadt 134.
— bei Kitzbühel 185.
— im Haltathal 369.
— beim Gast. Kassfeld
158.
Schleinitz 310.
Schieins 279.
Schieissheim 44.
Schiern 235.
Schlemalp, obere u. un-
tere 235.
Schiernklamm 235.
Schlicker Alpe 215.
Schlieferspitze 169. 3C5.
Schlierachbach, der 89.
Schliersee 90.
Schliersee, der 90.
Schlinigthal 279.
Schlitters 178.
Schlitza-Thal 394. 400.
Schlossberg, bei Bregen z
50.
— , bei Graz 371.
-, bei Reutte 64.
Schluderbach 320.
Schluderhom 254.
Schluderns 220.
Scblüsselspitze 334.
Schmalsee 77.
Schmelz 68. 227.
Schmidlebach 51.
Schmidtenstein 110.
Schmiedelleiten 94.
Schmieden 307.
Schmiedinger Gletscher
167.
Schmirn 181.
Schmimer Thal 181. 223.
Schmitten 151.
Schmittenhöhe 151.
Schnaizlreut li'O.
Schnalser Thal 210.
Schnan 196.
Schnaner Klamm 196.
Schnappen 99.
Schnecken 66.
Schneealp 351. 354.
Schneeberg (Oestcrreich)
350.
— (Krain) 381.
— (Passeir) 225.
— (Pongau) 148.
Schneeberg, Schloss 223.
Schneebige Nock 314.
Schneeferner 77.
Schneefernerkopf 64.
28
434
REGISTER.
Schneeglocke 248.
Schneekar T7.
Schneespitze 223. 224.
Schneewiese 126.
Schnee Winkelkopf 168.
345.
Schneiber 116.
Schneibstein 113. 115.
Schneidjöchl 196. 203.
Schnepfan 52.
Schnepfeck 52.
Schnuggenthal 244.
Schober (in Kärnten) 331.
341.
— (am Mondsee) 144.
Schober-Thörl 160. 342.
Schöckel 374.
Scholastika 88.
Schöllang 56.
Schönacher Kees 179.
Schuls 277.
Schupfenboden 313.
Schupfen-Whs. 214.
SchusB, der 309.
Schüsserlbrunn 353.
Schusterplatte 309.
Schüttalp 130.
Schüttbach 311.
Schwabelthal 361.
Schwabenalpenkopf 309
Schwabenkof 214.
Schwabenleiten 357.
Schwabhansen 45.
Schwabmünchen 45.
Schwadering 367.
Schwageralp 353.
Schwalbenkofel 309
Schwanberg 374.
- (Schwanberger Alpen 375.
Schönachthal, das 179. Schwanden 59.
Schönangeralp 170. Schwanegg, Burg 45.
Schönau im Passeir 245. Schwangau 61.
— beim Königssee 116. Schwanenstadt 123.
— in Oesterreich 348. Schwansee 61.
Schönbach, der 1.79. Schwarzach im Pongau
Schönberg am Brenner
177. 214.
— , der (Samina) 193.
Schön bühel 367.
Schondorf 72.
Schöndorf 123.
Schöneben 355.
Schöneck, das 257.
Schönfeldspitz 117. 152.
Schönfervallthal 196.
Schöngeising 45.
Schöngelar 216.
Schönleitenhütte 257.
Schönna, Schloss 242.
Schöntaufspitze, Hintere
255. 259.
— , Vordere 257.
Schönwies 197.
Schopernau 53.
Schörfling 142.
Schösswend 333.
Schöttlgraben 389.
Schöttlkarspitze 78. 85.
Schottwien 351.
Schrainbach, der 115.
Schrainbach-Alpe 116.
Schranspitze 254.
Schrattenberg 389.
Schreckbrücke 157.
Schrecksee 92.
Schreiendbuch 361.
Schreyer, der 359.
Schröcken 53.
Schrofenpass 60.
Schrötterhorn 257.
Schruns QOO.
Schwarzenstein-Grun d
183.
Schwarzentenn-Alp 87.
Schwarze Bienz 320.
Schwarze Schneide,
Aeussere u. Innere 209
Schwarze Thörl 331. 337]
Schwarze Wand 247.
Schwarzhanskarkopf
64. 67. ^
Schwarzhorn (Monta-
von) 200.
— (Fassa) 233.
Schwarzkopf, der 162.
Schwarzlakcapelle 93.
Schwarzort, der 112.
.Schwarzschädel 162.
Schwammbach, der 2i3.lSchwar2see.derfbeiKitz-
o-v V — Q-TA bühel) 185.
— :(Zemmgrund) 183.
— (oteinernes Meer) 116
— (am Schafberg) 143
— CStoder) 360. §63
— (Sölk) 366.
Schwarzsee-Scharte 216.
148.
— in Vorarlberg 50. 190
— , die, in der Gerlofl 179
— , in Defereggen 331.
Schwarzachenthal 98.
Schwarzachthal 50.
Schwarzau, die 350.
Schwarzbach 117. 119.
— (am Schafberg) 143.
— (bei Golling) 146.
Schwarzbachfall 146.
Schwarzbachthal (Salz
bürg) 137.
— (Defereggen) 331.
Schwarzbachwacht 117.
Schwarzberg (Prags) 307.
Schwarzbergklamm 189.
Schwarze Kamm 211.
Schwarzenbach (b. Ischl)
137.
— (Kärnten) 378.
— (Krain) 394.
— , der (Ahrenthal) 315.
Schwarzenbachferner
315.
Schwarzenbachjoch 315.
Schwarzenberg 51.
— , der (bei Fischbach-
au) 88.
— (Pass) 392.
Schwarzenbergjoch 215i
Schwarzenstein, Alp 183.
Schwarzenstein, der 183.
316.
Scbwarzensteingletscher
183. 315
Schwarzspitz-Ferner 216
Schwarzwasserthal 54.
Schwaz 95.
Schwefel 191.
Schweigmühlalpe HO.
Schweinthal 89.
Schweizerhütte (Nass-
feld) 158.
Schweizer-Thor 201.
Schwemm-AIp 183.
Schwendt 94. 101.«
Schwöb 113.
S. Sebastiano, Mte. 330.
Sehen, Kloster 227.
Sebenstein , Schloss 349.
Sebi Ö8. 101.
Seblesjoch 203.
Sechsegerten-Ferner 213.
Sechserkogl 131.
Seckau, Schloss 376.
See (Mondsee) 143.
— (Kaunser Thal) 217.
— (Paznaun) 204.
Seealp, die 59.
Seeau, die, bei Eisenerz
359.
— , beim Königssee 115.
Seebach, Alpe 331.
Seebachthal 159. 160.
Seeben-See 65.
Seebenbachfal] 65.
Seeberg, der 357. 384.
Seebruck 97.
Seeduck, Alp 215.
Seefeld 72. 79.
Seegraben, der 357.
Seehaus 100. 245.
REGISTER.
435
Seejoch-Gletscher 218.
Seekarspitze (Achensee)
84.
— (bei Radstadt) 368.
Seekirchen 124.
Seekirchener See 124.
Seekofl 307. 318.
Seekopf (Bhätikon) 194.
— (Paznaun) 203.
— (Steiermark) 354.
Seelandthal 307. 321.
Seelein-Alpe IIB.
Seemauer 362.
Seeon 97.
Seeshaupt 70. 80.
Seesvenna, Val 278.
Seethal, das (Steiermark)
357.
— (Raibl) 400.
Seetraun, die 100.
Seewalchen 142.
Seewände, die 58.
Seewiesen 357.
Seewis 193. 194.
Seghe, Val delle 288.
Segl 265.
Seglio, Lage di 265.
Seiasbach, der 78.
Seinsgraben 78.
Seiss 234.
Seissenbergklamm 118.
Seisser Alp 234.
Seitenwinkelthal 160.
Seiterjöchl 209. 213.
Sekkau 388.
Sela (Inn) 26G.
Seletta 323.
Sella (Fassa) 234. 319.
Sella di Senes, Mte. 307.
317.
Sellajoch (Fassa) 234.
319.
Sellapass (Bemina) 273.
Sella, Piz (Bernina) 273.
Seirain 205.
Seirainer Thal 205.
5elva, Schloss 297.
3elva (bei Caprile) 329.
3elva, Val 289. 329.
Selvas, Munt 265.
Selzthal 364.
Semedella 399.
Scmmering 352.
— , der 352.
Semmering-Bahn 350.
Semogo 251. 263.
Senale 293.
Sendersbach 205.
Sengsengebirge 360.
Sennes, Alp 318.
Sent 279.
Serfaus 218.
Seriesspitze, die 171. 214.
223.
Sermione, Halbinsel 286.
Sernio 253.
Serpenizza 400.
Serra di Morignone 252.
Serravallc 282.
Serviezel 279.
Servola 398.
Sesis, die 325.
Sessana 382.
Sett Sass 319.
Sette Comuni 298.
Sexten 308.
Sextenjoch 209.
Sextenthal 306.
Sextner Bad 309.
— Böden 309.
Sforzellina-Pass 252.
Sgrischus, L^ 272.
Sibratsgfäll W.
Siebeneich 238.
Sieben Sprünge 76.
Sieglhof 369.
Siegsdorf 101.
Siele 383.
Sielva 220.
Sigeret Alp 117.
Sigishofen 56.
St. Sigismund 205.
Siglitzthal, das 158. 159.
St. Sigmund 306.
Sigmundsburg, Ruine 65,
Sigmundscapelle 356.
Sigmundskron, Schi. 236.
Sigmundsried, Schi. 218.
Silberpfennig 159,
Silberspitze 197.
Silberthal 201.
Silissi, Lago 252.
Sillbach, der 91.
Sill, die 96. 171. 214,
223. etc.
Sillian 309.
Sils 265.
Silser See 265.
Silvaplana 266.
Silvretta 202. 275. etc.
Silz 198.
Simetsberg 116.
Similaun ^OQ.
Simm-See 97.
Simmering, der 198.
Simmingfeuerstein 215.
223.
Simming - Gletscher 215.
223.
Simmingjöchl 215. 223.
Simony-Gletscher 335.
— Spitze 337.
Simonyhütte 134. 367.
Sine.stra-Thal 279.
Sinichbach 238. 242. 243.
Singerin, die 350.
Sins 279.
Sinsen 204.
Sintersbachgraben 187.
Sirningbach 349. 351.
Siminghofen 360.
Siror 304.
Sissek 379.
Sissone, Mte. 264.
Siviano 295.
Skarbin 385.
Skarbinja-Joch 392.
Skarje-Sattel 378.
Slivenza, der 381.
Sobretta, Mte. 251.
Söbriach 342.
Sobutsch 227.
Soiern, am 84.
Soiernseen 78. 84.
Soiernspitzen 85.
Soinsee, der 90.
Sojalbach, der 301.
Solagna 299.
Sölden 207.
Söldener Jöchl 213.
Söldenköpfl 116.
Sole, Val di 294.
Solferino 286. *
Sölk 366.
Sölkerscharte 366.
Sölkthal 366.
Soll 188.
Sölland, das 187.
Söllbach 86.
Solstein, Grosser und
Kleiner 199.
Somma-Campagna 287.
Sommerermühle 308.
Sommerstein 116.
Sondalo 252.
Sondergrund 181.
Sondrio 253.
Songer, Sass 319.
Sonklarhütte 314.
Sonklarspitze 225.
Sonnblick, Hint. 161.
Sonnblick-Kees 339.
Sonnenburg, Kl. 306.
Sonnenjoch 89.
Sonnenkogl 214.
Sonnenwendstein 352.
Sonnspitze 64.
Sonnstein 126. 127.
Sonntagshom 1(X). 189.
Sonntagskopf 169. 335.
Sonnwendjoch, das Vor-
dere 88. 178.
— , das Hintere 91.
Sonntag 194.
Sonthofen 55.
Soraga 301.
28*
436
REGISTER.
Sorapiss 323. 325.
Sorapias, Lago 323. 321.
— , Val 323.
Sorda, Val 304.
Sorriva 305.
Sotscha 393.
Sotschediajoch 227.
Sottla 377.
Sotto, Gampo di 323.
Sotto, Valle di 252.
Sottoguda, Schlucht von
302.
Soyjoch 255.
Sparafeld 364.
Sparanger Kopf 158.
Sparchen 94. 102.
Sparchenbach 94.
Spatzenhausen 72.
Speckkar 96.
Speikboden 314. 315.
Speikkogel, der 375.
Sperber 138.
Sperrbachsteg, der 58.
59.
Sperrbachtobel 59.
Spertenthal, das 18ö.
Spessa 318.
Spessa, Cima 292.
Spf^gel-Gletscher 212.
Spiegelkogl 211.
Spieglerthal 207.
Spielberg 143.
Spielfeld, Schloss 376.
Spielmann 164.
Spielmannsau 57.
Spin, Val 275.
Spinale, Monte 289.
Spinges 305.
Spinnerin am Kreuz 347.
Spltil 332.
Spital am Pyrhn 361.
Spittal 311. 370.
Spitzhürndl 306.
Spitzing-See 86. 90.
Spitzkofi 310. 342.
Spitzmauer 360.
Spitzstein 98.
Spitzstein-Alp 127.
Spöl, der 264. 274. 275.
Spondalonga 250.
Spundinig 221. 246.
Sporeralp 201.
Sporergletscher 200.
Spormaggiore 288.
Sporminore 288.
Sporreggio, der 283. 293.
Sprechenstein, Burg 225.
Spreubach, der 55. 195.
Springen 51.
Spritzbachfall 160.
Spronser Joch 212.
Spronser Thal 241. 245.
Spullersalpe 55.
Spullersee 155.
St&ben 222.
Stablein 207.
Stadl 369.
Stadolina 295.
Staffel berg 46.
Staffelsee 73.
Stafflach 181. 223.
Staig 368.
Stall 342.
Stallaneer Bach 218.
Stallau 83.
Stallen-Alpe 96.
Stallener Joch 95.
Stallenthai 95. 96.
Staller Sattel 307. 331.
Staller Thal 307. 3:^1.
Stallhofen 34'2.
Staltach 80.
Stambach 131.
Stammerspitz 279.
Stampfen 342.
Stampflerferner 183.
Stams, Stift 19S.
Stamser Alpe 193.
Stangalpe 390.
Stangenach 51. _
Stangenwald 75.
Staniska 33J.
Stanz 196.
Stanz, die 161.
.*>tanzach 54.
Stanzerthal 196.
Stanzingerhof 108.
Stanzkopf 196.
Stapwand 112.
Starhemberg 348.
Staritzen, Aflenzer 357.
Starkenbach 197.
Starkenberg 65.
St »rnberg 69.
Starnberger See 09.
Starzeljoch 57.
Starzlach 60.
Statzer-Alp 272.
St itzer-See 267.
St lubbachfall (beiJetten-
berg) 117.
Staubfall (beiUnken) 100
189.
Staudach 99.
Stauffen, der 122.
Stauffeneck 119.
Staulanza, Forcella di
326.
Stavelchod, Val 275.
Stazione per la Camia
311. 394.
Stebösi 200.
Stechwandspitze 312.
St. Stefan 387.
S. Stefano 325.
Stefansbrücke 214.
Steg im Lechthal 54.
— bei Hallstadt 131. 133.
-, Alp (Samina) 193.
Stegen 72. 306.
Stegfeldbrücke 166.
Steigbachthal 47.
Steilenfälle, die 76.
Stein am Chiemsee 97.
— im Drauthal 311.
— im Ennsthal 366.
— im Iselthal 332.
— in Krtiin 378.
— im Pfltsch-Thal laS.
— , Pass (Tirol) 98.
(Salzburg) 189.
— (Steiermark) 363.
Steinabrückl 343.
Steinach am Brenner 223.
— im Ennsthal 365.
— an der Vils 60.
Steinamanger 375.
Steinbach 61. 143. 3rO.
Steinbach thal 189.
Steinberge, Loferer 188.
Steinberger Spitze, die
88. 185.
— Thal 88.
— Alp 94. 98.
Steinbrück 379.
Steindorf 123.
Steineberg, der 47.
Steiner Alpen 377.
Steiner Sattel 378.
Steinerhof 352. 358.
Steinerne Heer, das 115.
152.
Steinerne Stiege, die 94.
110.
Steinerne Tisch 211.
Steingaden 61.
Steinhaus 316. 352.
Steinkogel 127.
Steinling-Alp 97.
Steinmüller-Oraben 389.
.Steinpass 189.
Steinriesen-Thal 367.
Steinsberg 276.
Steinschlagferner 210.
Steinwald 191.
Steinwendalp, obere 367.
Stelvio 247.
— , Passo di 249.
Stelvio-Gletscher 249.
Stdlzing 390.
Stempel j och 79. 96.
Stenico 288.
Stephanskirchen 97.
Stern 319.
Sternberg 386.
Sternpass 189.
REGISTER.
437
Sterzing 225.
Sterzinger Moos 22ö.
Stetten 61.
Steyer 360.
— , Burg 360.
— , die 360.
Steyerdorf 360.
Steyrer-See 363.
Steyrermühle 123.
Stiegenwand 339.
Stierlauwnerwand 33ö.
Stierlochalpe 55.
Stilfes 225.
Stilfs 247.
Stilfser Joch 249.
Stillach, die Ö6. 53. 60.
Stillachthal 53.
Stille Bach 219. 279.
Stillup-Thal 181.
Stixenstein 351.
Stock 97.
Stockach 54.
Stockach, die 48.
Stockach-Alpe 205.
Stöcke 191.
Stockenboi 311.
Stockenweiler 48.
Stockeralp 90.
Stockerscharte 346.
Stockerseen 91.
Stockgletscher 207.
Stücklen, Alp 206. 215.
Stoder 360.
Stoder-Zinken 366.
Stoisser-Alpe 101. 122.
Storfe 377.
Storo 285.
Storschitz 3S4.
Stötten s. Stetten.
Stou 386.
Strabelebenkopf 158.
Strada 279. 291.
Strass 95. 178.
Strassberg 2!iö.
Str&ssbnrg 390.
StrassengeL Wallfahrts-
kirche 353.
Strassenhaus 193.
Strasser 234.
Strassgang 374.
Strasswalchen 123.
Stranbinger Alp 159.
Strechau, Schloss 364.
Streden, Alp 335. 336.
Streichen, Mauth 99.
Streitbühl 121.
Strembo 289.
Strengen 196.
Stretta, la 264.
— , Piz della 264.
Stria, Sasso di 318. 328.
Strigno 293.
Stripser Joch 94. 188.
Strittkopf 196.
Strobl 137.
Strubache, die 188.
Strubberg 137.
Strubpass 189.
Stua, la, Alp 318. 321.
Stubachthal 339.
Stubacher Tauern 339.
Stubaithal 214.
Stubalp-Pass 374. 389.
Stuben am Arlberg
195.
— in Baiem 87.
— am Inn 218.
Stubenalp 87.
Stnbenbach, der 54.
Stüberfall 202.
Stiibinggraben 375.
Stübming;thal 357.
Student 355.
Stüdlhütte 340.
Stüdlweg 341.
Stuhleck 352.
Stuhlfelden 168.
Stuiben 47.
Stuibenfall (Plansee) 68.
— (Oetzthal) 206.
— (Oythal) 58.
— (Pitzthal) 212.
Stuibensee 76.
Stuller Alpe 384.
Stuttennock 314.
Subersach, die 51.
Sugana, Val 297.
Suggadinbach 201.
Suhadolnik 384.
Sulden 256.
Saldenbach 247. 256.
Sulden-Ferner 257. 259.
Suldenspitze 259.
Suldenthal 256.
Suldis 191.
Sulm, in Steierm. 374.
375.
Sulsanna-Thal 274.
Sulz 191.
Sulz, Bad 71.
Sulzau 168.
Sulzbach 378.
Sulzbacher Alpen 377.
Sulzbachthal, Ober- und
Unter- 169.
Sulzberg 60.
Sulzberg, der 294.
Sulzbodenalp, die 181.
Sulzbrunn 60.
Sulzenau 216.
Sulzenauer Fall 216.
— Ferner 216.
Sulzfluh 200.
Sulzkaralp 363.
Sulzköpfe 196.
Sulzthal, das (bei Ischl)
130.
— (Oetzthal) 206. 216.
Sulzthal-Ferner 216.
Sumpf, der (Gepatsch)
210.
Suoghe. Croda delle 321.
Surlej 266.
— , Piz 272.
— , Fuorcla da 266.
Surovel, Alp 272.
Sur Sass 279.
Sur Som 275.
Süs 275.
Suvretta-Thal 267.
Syriuskogl 130.
Tabaretta-Ferner 260.
Tabarettaspitze 257. 260.
Tabaretta-Thal 247.
Tabarettawände 260.
Tabland 222.
Tae 322.
Taferl-Klause 143.
Tagliamento - Thal 325.
Tai di Cadore 325.
Taibon 330.
Tajakopf 64.
Tajo 294.
Talfer, die 228. 231.
233.
Tall 244.
Taller-Alp 244.
Tamberg 360.
Tamers, Alp 318.
Tamischbachthurm 361.
Tamsweg 369.
Tamtschach 386.
Tannberg, der 124.
Tannenburg 191.
Tännengebirge 137. 147.
148.
Tanneralp 91.
Tannheim 67.
Tannleger, Alp 55.
Tanzbichl 112.
Tanzboden 361.
Tanzenberg. Burg 391.
Tanzkopf 200.
Tarasp, Bad 277.
— , Schloss 277.
Tarrenz 65.
Tartsch 220.
Tartscher Alm 247.
Tarvis 394-
Taschach-Ferner 213.
Taschachhütte 213.
Taschachjoch 209.
Taschachthal 213.
Taschl-Joch 210.
Tasna, Val 203. 276.
438
REGISTER.
Tatzelwurm 91.
Taubenberg 89.
Taubensee 117.
Tauem, der 04. 68.
Tauernache, die 368.
Tauernfall 159.
Tauernkogel 168. 333.
Tauemmoossee 339.
Tauernthai 332. 368.
Taufers 313.
Tauferer Boden 313.
Tauferer Thal 312.
Tauffers im Etschthal
220.
Taufkargletscher 206.
Tauf karjoch 208. 213.
Taufkarkogl 208.
Taugelbach, der 140.
Taulen 825.
Tauplitz 361. 363.
Taurachthal 368.
Tauron 99.
Tavernola 295.
Taviela, Mte. 294.
Tavodo 288.
Taxacher Alp 181.
Taxenbach 150.
Tedesca, Alp 290.
Tegelberg 61.
Tegernsee 85.
— , der 85.
Tegischthal 330.
Teglio 253.
Teichalp 353.
Teichel-Thal 300.
Teinnch 384.
Teischnitzkees 340. 341.
Teiaenberg 101. U'2.
Teisendorf 99.
Telegraf o 2*^5.
Telfes 214.
Telfs 198.
Telvana, Schi. TS.
Tenn-Whs. 184.
Tenna 284. 297.
Tenno 284. 288.
— , See von 283.
Teplitza 379.
Terenten 305.
Terfens 06.
Terglou 352.
Terlago 283.
Terlan 238.
Termine 326.
Ternberg 361.
Ternitz 349.
Terrarossa 297.
Terres 293.
Tesero 300.
Tesino-Thal 29:5.
Tessino, der 286.
Teufelsgesass 76.
Teufelsgraben 82. 92.
Teufelshörner 115.
Teufelsmühle 339.
Teufelsstee 182.
Tezze, le 2*j8.
Thal (Martell) 254.
— (bei Graz) 374.
— (Pusterthal) 310.
Thal-Ferner 215.
Thalgau 144.
Thalham 89.
Thalheim 389.
Thalhof 350.
Thalkirchdorf 47.
Thalkirchen b2.
Thalleitspitze 207.
Thalsenalp 98.
Thamberg 54.
Thaneller 64. 67.
Thanheim s. Tannheim.
Thannberg 124.
Thaur 96.
Theiss 227.
Thennerwirth s. Tenn.
Theresienfeld 348.
Thialspitze 197.
Thierberg 92. 94.
Thiersee 92.
— , Hinter- u. Vorder- 92.
Thorau-Alpe 101.
Thorhelm 179.
Thorkopf lü6. 167.
Thörl (Thörlthal) 357.
— (Gailitzthal) 3:35.
Thörlbach, der 357.
Thörlen, die 64. 75.
Thörlgletscher 16?.
Thörlthal 358.
Thorriese 365.
Thorscharte 14S.
Thorstein 367.
Thorsteingrotte 359.
Thumburg 225.
Thumersbach 151.
Thumsee 122. 190.
Thun, Schloss 293. 294.
Thüringen 193. 194.
Thurn, Pass 187.
— , Schloss 108. 307. 318.
Thurnerkamp 315.
Thurnfeld 366.
Thurwieserspitze' 248.
Tiamo 285.
Tiefenbach, Bad 57.
Tiefenthal-Joch 214.
Tiers 232.
Tierser Alpel 233.
Tierser Thal 228. 232.
Tiesens 234.
Tignale 285.
Tilisnna 200.
Timau 311.
Timavo, der 309.
Timbler Bach, der 211.
246.
Timbier Joch 212. 246.
TimeJkam 123.
Tione 288.
Tirano 253.
Tirano, Madonna di 253.
Tirol, Dorf 241.
— , Schloss 241.
Tiroler Kopf 148.
Tisch (bei Gastein) 158.
Tischlkar-Gletscher 154.
TisenthaL das 209.
Tisens 237.
Tiser 330.
Tisis 192.
8. Tiziano di Guima 326.
330.
Tobeibad 374.
Toblach 308. 319.
Toblacher Feld 308.
Toblacher See 320.
Toblfall 314.
Toblinger Riedel 309.
Toblino, Castel 283,
Qqq 283.
Todte Gebirge 132. 300.
Todtenalp 194.
Todtenklamm 1C8.
Todtenkopf 168.
Todtenkorspitze 336.
Todten Weib, zum 354.
Todter Mann 113.
Tofana, Monte 323.
Tognazza, Cima di 304.
Tognola-Alp n. Pass 304.
Toll 222. 243.
Tolmein 399.
Tolmezzo 311. 325.
Töltschach, Burg 391.
Tölz 82.
Tonadico 304. 330.
Tonale, Monte 295.
Tonion-Alp 355.
Toplitz-See 132.
Torbole 284.
Torre 2M.
Torrener-Joch 115.
Torri 286.
Torrone, Pizzo 2 "4.
Tosa, Cima 288.
Toscolano 2S6.
Tösens 218.
Tovo 252.
Trafoi 247.
Trafoi-Bach 246. 247.
Trafoier Eiswand 248.
Trafoier Ferner 247.
Trafoier Joch 248.
Tragösthal 362.
Trahütten 375.
REGISTER.
439
Traifl Fluors 268.
Traithen 91.
Tramer-Scharte 161.
Tramin 237.
Trankhütte 198.
Transacqua 304.
Trattalpe 186.
Tratten 387.
Trnttenbach 315.
Trattenbach-Ferner 315.
Tratteijoch 315.
Tratzberg^chlofls 95.
Tranbing 72.
Tranchbach, der 58.
Trauchberg 61.
Trauchgau 61.
Traun, die 122. 123. 132.
etc.
— , Altausseer 132.
— , Bair. 98.
— , Grundlseer 132.
— , Oedenseer 360.
— , Kothe 98. 101.
— , Weisse 98. 100. 101.
Trauneralp 163. 164.
Traunfall 123.
Trannkirchen 127.
Traunsee 127.
T raunstein 98.
— , der 126.
Trautenfels 3' 16.
Trautmannsdorf, Schloss
240.
Trautflon, Schloss 223.
Travemanzes, Val 322.
Travignolo, Val 300.
TravAik-Sattel 400.
Traxhütte 369.
Tre Croci, Passo 324.
Treffauer Kaiser 188.
Treibach 390.
Tremelone, Insel 286.
Tremoggia-Pass 265.
Tremosine 287.
Trenkelbach 130.
Trenkwald 213.
Trens 225.
Trenta 393.
Trenta-Thal 393.
Trento s. Trient.
Trepalle 251.
Tre Ponti 325.
Tre Sa.ssi, Paswo 318.
Tresenda 253.
Tresenga, die 293.
Tre-ero, Piz 251.
Tre Signori, €(»rno dci
252.
Tressensattel 132.
Trett 293.
TretUch, die 56. 57.
Trettachspitze (Mädele
gabel) o9.
Tribulaun 223.
Trieben 364.
Trient 280.
Triesen 192.
Triesnerberg 193.
Triest 395.
Triffail 379.
Triglav 392.
Trins 223.
Trippachfemer 316.
Trippachsattel 182. 316.
Trippbach, der 316.
Trisanna, die 197. 203.
Trischübl 117.
Trisselwand s. Driessel.
Tristach 310.
Tristenbach 310.
Fall 314.
Tristenspitze 181. 182.
Tristkopf 214.
Trofaiach 3ü2.
Trofeng 362.
Trogalp 341. 346.
Trogereckscharte 161.
Trojer-Thal 331. 336.
— Tliörl 336.
Trompia, Val 292.
Trostberg 201.
Trostburg 227.
Truden 300.
Trudering 92.
Trupchum, Val 274.
Tschafein 203.
Tschaggnns 200.
Tschnminthal 233.
Tschampatsch, Sass da
319.
Tschanuflf 279.
Tschapitalp 235.
Tschapitbach 235.
Tschars 222.
Tschengels 221.
Tschengelser Hochwand
221. 259.
Tscherms 238.
Tscherna-Thal 378.
Tschey-Joch 219.
Tschever Schartl 219.
Tschiefeck 260.
Tschierva, Piz 273.
Tschigatfpitze 222. 240.
Tschipitalp s. Tsachpit
T8chisterb;ich, der 234.
Tschötsch 226. 227.
Tschuggen. Alp 191.
Tschürgant 198.
Tüchlalp 160.
Tnckettspitze 248.
Tuenno 293.
Tüffer, Markt 379.
Tulmino s. Tolmein.
Tümmeljoch 246.
Tumpen 206.
Tunta, la 262.
Tuoi, Val 203. 276.
Türkenfeld 45.
Turnauer Graben 353.
! Turnerkamp s. Thurn-
I erkamp.
Turrach 369.
Tutzing 70.
Tux s. Dux.
Tweng 368.
Twimberger Graben 383.
Uderns 178.
Udine 394.
Uebelbach 353. 375.
Uebelhorn 56.
Ueberetsch 235.
üebergossene Alp 148.
Uebersee 98.
Ueblethalferner 216. 225.
Uenschellerspitze 53.
üertsch, Piz 274.
üggowitz 394.
Uina, Val 279.
Ulm 46.
Ulmich 204.
St. Ulrich am Piller.see
188
— in Gröden 233.
Ulrichsbrücke 63.
Ulrichshütte 369.
Ultenthal 244.
Umbalgletscher 336.
Umbal-Thal 336.
Umbalthörl, das Vordere
und Hintere 336.
Umbrail-Pass 249.
Umbrail, Piz 249.
Umhausen 206.
Ummelberg 96.
Unken 189.
Unlass-Alp 170.
Unnutz 88.
Unrein-See 64.
Unser Frau im Schnalser
Thal 210.
im Walde 244. 293.
Unterach 143.
Unter-Ammergau 73.
Unterau (Eisakthai)
226.
Unterberg (Stubai) 215.
— (Achenthai) 101.
Unterbergen 385.
Unter-Drauburg 383.
Untereggen 232.
Unterfeicht 143.
Unter-Grainau 75.
Unter-Grimming 365.
440
REGISETR.
rnter-Gurgl 211.
Unterinn 231.
Unterjoch 67.
Unter-Kafluna 201.
Ünter-Kainisch 132.
Unterlaner, Alp 116.
Unter-Leu tu seh 78.
Unter-Loibl 385.
Untermais 238.
Untermoy 227. 318.
Unter-Peissenberg 71.
Unter-Preth 400.
Untersberg 109.
Untersberger Alp 183.
Unter-Schladmingthal
367.
Unter-Schönberg 214.
Untersendling 82.
Unterstein, Schloss 113.
Unterstein, der, bei Lend
149.
Unter-Steinbach 83.
Unter-Sulabacher Glet-
scher 169. 335.
Unter-Sulzbachfall 168.
Unter-Sulzbachthal 169.
Unter-Sulzbachthörl 169.
333.
Unter-Tarvis 394.
Untertauern 368.
Unterthörl 3P8.
Unter-Vintl 305.
Unter- Wessen 99.
Unz, die 380.
Unzmarkt 389.
Upsspitze 65.
Urata-Thal 393.
Urezas, Val 276.
Urezza, Val 275.
Urfeld 81.
Urgbach, der 217.
Uri-See, der 64.
Urkund, Oetzthaler 208.
— , Pitzthaler 213.
Urkundsattel 206.
Urschai, Val 276.
Urschlau (Achenthal)lOO.
— (Pinzgau) 152.
Urschlauer Scharte 149.
152.
Ursitsch-Bauer 378.
ürspring 91.
Ursulaberg 383.
Urthelstein 348.
üttendorf 167.
Uttenheim 312.
Utting 72.
Vadisen 196.
Vadret, Piz 203.
Vaduz 192.
Vahrn 226.
Vaiol-Schlucht, die 233.
301.
Vajolone s. Bosengartcn.
Valalta 330.*
Valatscha 276.
Valbeson 215.
Valcalda 201.
Valcaldner Jöchl 202.
Valcava 275.
Valduna 191.
St. Valentin auf der Heide
220.
— an der Enns 360.
— bei Eppan 236.
— im Prettau 316.
— (Seisser Alp) 234.
— in Villnöss 227.
Valentin-Thal 311.
S. Valcntino, Val 289.
Val Floriana 299.
Valina, Alp 193.
Vallaccia, Punta di 301.
Valle 325.
Valles, Passo di 303. 329.
Valles buones 321.
Vallesina, die 325.
Valli, Val delle 292.
Vallon, Cima di 303.
Vallon Bianco 321. 322.
Vallon Grande, Croda di
317.
Vallonga 232.
Vallorsch-Thal 193.
Vallüla-Spitze 102.
Valparola, Alp 318.
Vals, Alp 194.
Valschauer Bach 238.
Valschaviel 202.
Valschavielkopf 196. 201.
202.
Valserthal (Brenner) 223.
— (Pusterthal) 305.
Valstagna 298.
Valtellina s. Veltlin.
Val Viola-Pass 262.
Valzargo s. Falzarego.
Valzerfenz-Thal 201.
Vandans 200.
Vanitscharte 340.
Vanoi 304.
Varignano 284.
Varone 256.
St. Veit in Kärnten 391.
— in Krain 391.
— imDefereggenthal 331.
— im Pongau 149.
— im Pragser Thal 307.
— in Sexten 308.
Veitsberg 91.
Veitschalp 354.
St. Veitskapf 192.
Veitschthal 352.
Velberbach, der 333.
Velber Tauern 333.
— Thal 168.
Velden am See 386.
Veldes 392.
Veliki Vrh 400.
Velka Eappa 383.
Vellach, Bad 384.
— (bei Villach) 387.
— (Wochein) 392.
Vellacher Sattel 378.
Vellern 339.
Velthums 226.
Veltlin 252.
Venas 325.
Venedig 299.
Venediger s. Gross -Ve-
nediger.
Venerocolo, Mte. 291.
Venetberg, der 197. 212.
217.
Venezia, Alp 290.
Venezia, Mte. 291.
Venezi aspitze 255.
Venezia, Val di 255.
Venezianische Gebirge,
das 296.
Veniggia-Alp 303. 329.
Vennerbach 224.
Vent 207.
Venter Thal 207.
Venzone 394.
Verbella-Bach 196. 202.
Verdins 244.
Vereinsalpe 78.
Vergetschen 217.
Vergrösskar 203.
Vermales-Alpe 193.
Vermiglio, Val 295.
Vermunt, Gross u. Klein
202.
Vermuntbach 203.
Vermuntpass 202.
Vermuntgletscher 202.
Vernagelwand 209.
Vernale, Sasso 302.
Vernel, Monte 302.
Vernielbach 201.
Verona 282.
— , Chiusa di 282.
— , Pizzo di 262.
Verpailjoch 214.
Verpailspitze 213.
Verspallagrat 200.
Vertainspitze 257.
Verwallthal s. Fervall.
Vcrwaltersteig 159.
Vesilspitze 203.
Vesilthal 203.
Vestino, Val 285.
Vestone 292.
REGISTER.
441
Vezena 297.
Vette di Feltrc 304.
Vezza 295.
Vezzana, Cima di 303.
Vezzano 283.
Victorshers 191.
Videck 2U. •
Videm 379.
Viecht 96.
Viechter Kanzl 96.
Viehberg 141.
Vierhöfer Thal 297.
Vichkopl 116.
Vigaun 386.
St. Vigil 317.
Vigiljoch 243.
Vigilthal 317.
S. Vigilio, Vorgeb. 286.
— , Kapelle 289.
Vigo im Sarcathal 289.
— im Nonsberg 294.
— di Fassa 301.
Vigolo 283.
Viktring 383.
Vill 177.
Villa (Rendena) 289.
— grande (Anronzo) 325.
— piccola ( — } 325.
Villa Laearina 281.
Villach §87.
— , Bad 387. 395.
Villacher Alp 387.
Villafranca 286.
Villanders 231.
Villerspitze, Hohe 215.
Villgratten 331.
Villgrattenjoch 309. 331.
ViUgrattenthal 309.
Villnöss 227.
ViUnössthal 227.
Vilpian 238.
Vil8 60.
— , die 60. 63. 67.
Vilsalper See 67.
Vilarain 67.
Vilsthal 67.
Viltragen-Gletscher 168.
333.
Vintl 305.
Vintschgau 220.
Vios, Monte 294.
Viola, Val 262.
Virgen 333.
Virgenthal 333.
Virgilienberg 390.
Virgl 229.
Visnitz-Thal 204.
Viaoka Glava 400.
Vi teil i, Val 250.
S. Vito 324.
Vittnach 392.
Vizmarje 391.
Vobarno 292.
Vöckla, die 123.
Vöcklabnick 123.
Vöcklamarkt 123.
Vodo 325.
Vogelweiderhöfe 233.
Vögal-Alp 165.
Voia-Thal 350.
Voitsdorf 360.
Volciano 292.
Volderau 215.
Völkermarkt 384.
Völlan 237.
Völ8 bei Bozen 235.
— bei Innsbruck 205.
Volta 286.
Voltago 330.
Volzano 399.
Vomper Bach 96.
Vomper Thal 96.
Voralpe 3^51.
Voran 243.
Vorarlberg 49.
Vorder-Dux 181.
Vordereck 113. 146.
Vorder-Gosau 135.
Vorder-Graseck 75.
Vorder-Hindelang 66.
Vorder-Hornbach 54.
Vorderjoch 67.
Vorderlochberg-Alp 86.
Vordernberg 3b2.
Vorderrias 84.
Vorder-Schwangau 63.
Vorder-S toder 361.
Vorkloster 49.
Vöslau 348.
Vulpera 277.
Vulpmes 214.
Waasen 388.
Wachsenstein 75.
Wackersberg 83.
Wagegg 46.
Wagenau 9S.
Wagenbrech-See 77.
Wagnerschneid 315.
Wagrain l^tö. 368.
Waidbruck 227.
Waidhof en 361.
Waidring 188.
Waizinger Alpe 90.
St. Walburga 244.
St. Walburgkapelle 313.
Walchen 167.
Walchen, die 84. 88.
Walchensee 81.
— , der 81.
Walcheralp 63. 367.
Walcher Thal 366.
Walchernalpe 366.
Walchsee 101.
Wald am Arlberg 195.
— im Pinzgau 169. 180.
— im Sölkthal 366.
— im Liesingthal 364.
— in Paznaun 204.
Waldbachstrub 134.
Waldbrunn 307.
Waldegg 348.
Walder Alpe 96.
Waldrast, Kap. 233.
Waldrasterspitz 171.
223.
Waldraster Jöchl 223.
Waldstein 375.
Wallberger Alp 86.
Wallenburger Alp 90.
Waller Alp 94.
Waller Bach 365.
Wallersee 124.
Wallfahrts-Jöchl 214.
Wallgau 81. 193.
Wallhornthal 333.
Wallnerhütte 344.
Wallnerinsel 114.
Walonberg 99. 100.
Wälsch-Metz s. Mezzo-
Lombardo.
Wälsch-Michael s. S. Mi-
Wälschnofen 232.
Wälsch-Ramschwag 193.
Walser Alp 200.
Walserberg, der 119.
Walser Schänzle 57.
Walser Thal, Grosses 194.
-, Kleines 53. 57.
Walten 245.
Waltenbergerhans 59.
Waltenhofen 46.
Walten-Thal 245.
Wang 74.
Wangen 231.
Wangenitzthal 342.
Wanneck 65.
Wannetberg 218.
Wänzelalpen 389.
Warmatsgundkopf 58.
Warscheneck 361.
Wart 236.
Wartberg 352.
Wartberg-Kogel 352.
Wartenburg 123.
Wartenstein 350.
Warth 53. 60.
Warthorn 53.
Wasach 57.
Wasenspitze 194.
Wasserfall-Alp 166.
Wasserklamm 309.
Wasserstubentobel 201.
Wastelbauer 369.
Watschöd 91.
442
REGISTER.
Watzekopf 213.
Watzmann 117.
Watzmannscfaarte 111.
Waxegg, Alp 183.
Waxegg-Gletscher 183.
Waxriegel 350.
WechseJalp 83.
Wegscbeid (Baiern) 83.
— (Steiermark) 354. 357.
Wegscheidalp 188.
Weichselbachwand 162.
Weichselbauer 1Ü6.
Weichselboden 368.
Weierburg 177.
Weierhof 168.
Weiherbad 306.
Weiherburg 330.
Weilburg 348.
Weiler 191.
Weilheim 70.
Weinleite 98.
Weinzettelwand 3öl.
Weiskirchen 389.
Weissach (Algäu) 51.
— (Weissensee-Thal)311.
— , die (Algäu) 51.
— , — (Tegernsce) 87.
Weissachthal bei Kuf-
stein 94.
— bei Adelholzen 98.
Weissbach (Pfronten) 60.
— (bei Inzell) t-8.
— (bei Reichenhall) 119.
— , der (bei Inzell) 98.
--. — (Saalachthal) 118.
Weissbachelscharte 116.
152.
Weissbriach 311.
Weissbriachthal 369.
Weissbrunner-Alp 255.
Weisse Knott 248.
Weisser Kogl 206.
Weissenbach am Lech
54. 67.
~ im Ahrenthal 315.
— am Attersee 143.
— im Ennsthal 365. 3C6.
— , der, bei Ischl 131.
— bei Kössen 101.
— im Penser Thal 232.
— bei Tarvis 394.
Weissenbach - St. Gallen
361.
Weissenbacher-Schurte
813. 315.
Weissenbachthall31.dl5.
Weisseneck, Schi. 376.
Weissenegger Scharte
168. 333.
Weissenfeis 393.
Weissenfels-Seen 394.
Weissenreute 50.
Weissensee (beiLermoos)
65.
(bei Füssen) 60.
(in Kärnten) 311.
Weissensee-Thal 311.
Weissenstein, Burg 331.
Weissenstein, Kloster
233.
Weisse Wand (Todtes
Gebirge) 132.
- (bei Lienz) 331.
Weisshorn(Joch-Grimm)
233.
Weisskugel 208. 210. 220.
221.
Weisskugeljoch 220.
WeissloferThal 100. 101.
Weissplatter 242.
Weisssee (Kaunserthal)
218
— (Stubachthal) 339.
Weissseejoch 218.
Weissseespitze 218.
Weisszint 313.
Weisszintjoch 313.
Weitenberger Alp 305.
Weitenstein 383.
Weitenthal 182. 305.
Weitlahnbrunn 309.
Weitscharte 122.
Weitsee 100.
Weifenburg 198.
Weifenstein (Eisak) 225.
Welitzgletscher 336.
Welitzspitze 316. 337.
Welka Kappa 383.
Wellenburg 45.
Wels 122.
Welsberg 307.
Welschellen 317.
Welschnofen 232.
Welzelach 333.
Weizenegg ^5.
Wendelstein 91. 93.
Weng 96. 363.
Wengen 318.
Wengenalp 59. 66.
Wengenthal 318.
Wenns 212.
Werdenfels 74.
Werfen 148.
Wemberg 387.
Wertach 67.
— , die 45. 61.
Wessen, Vorder- u. Hin-
ter 99.
Westenhofen 90.
Westereringen 45.
Westerham 92.
Westerhof 86.
Wetterkogl 357.
Wetterschroffen 64.
Wetterspitze. Innere u.
Aeussere 2i5.
Wetterstein Alp 76.
Wettersteingebirge 64.
76. 78.
Wetterwand, die 148.
Weyerburg 177.
Weyregg 143.
Weyrer Lindl 89.
Widderstein 53.
Wieden im Breg. Wald
51.
— in Pßtschthal 183.
Wiederhoferhütte 389.
Wiedersberger Hom 95.
178.
Wielinger Gletscher 167.
— Scharte 167. 345.
Wien 347.
Wiener-Neustadt 348.
Wies 374.
Wiesalp 134.
Wiesbachhom 163. 167.
345.
Wiesberg, Schi. 196. 204.
Wiesen 183. 204. 213.
Wieser Alpe 316.
Wiessee 86.
Wiessneck 187.
Wieswaldhütten 77.
Wildalpen 359.
Wildbad Gastein 154.
— Kreuth 87.
Wildbichl 98.
Wildebene-Ferner 54.195.
Wilde Feuerstein 216.
Wilde Freiger 216.
Wilde Gerlos 179.
Wildegut.dkopf 60.
Wilde Kogel 126.
Wilde Krimml 179.
Wilde Mannl (Algäu) 58.
— (Oetzthal) 207.
WUdensee 381.
Wildenstein, Ruine 130.
Wilde See, der 78. 126.
Wildgall 314.
Wildgerlosspitze 180.
Wildgraben, Innicher
309.
Wildgraben-Joch 309.
Wildgrat 198.
Wildgrub 93.
Wildhaus 383.
Wildon 376.
Wildpoldsried 46.
Wildsee, der 79.
Wildspitze, die Venter
208. 213.
— , Gurgler 212.
Wildstelle, Hohe 366.367.
Willersalp 66.
REGISTER.
443
Wüten, Abtei 175.
Wilzhofen 70. 71.
Wimbacb-Klamm 116.
Wimbachthal 117.
Wimmerbach 179.
WindacherGletHcher 21S.
— Thal 216.
Windauer Thal 18ö.
Windbachthal 170. 316.
Windberg, der 351.
Windegg 236.
Windische Bühel 376.
Windiflch-Bleiberg 386.
Windisch-Feistrit/. 386.
Windiachgarsten 361.
Windischgrat'/. 383.
Windischgräzhöhe 157.
Windisch-Matrei 331.
Windisch-Scharte 161.
Windlücke 135.
Windthal 336.
Windthalkopf 170.
Winkel (Isarthal) 84.
— (Wolfgangsee) 139.
— (Möllthal) 344.
— , Bad 313.
Winkeleckjoch 219.
Winkelmoosalp 100.
Winkelthal 331.
Winklern 342.
Winterjöchl, Kaflnner
196. 201.
— , Silberthaler 196.201.
— , Verbellner 196. 202.
Winterstall 207.
Wirers Wasserfall 130.
143.
Wirl 202.
Wischberg 400.
Wisseisdorf 374.
Wochein 392.
Wocheiner Save 392.
— See 392.
Woiwojach 333.
Wolfbauer 363.
Wolfendornspitze 224.
St. Wolfgang (Rein) 314.
— (Salzburg) 138.
St. Wolfgangs-Bad 162.
St. Wolfgangs-See 137.
Wolfkehr 217.
Wolfrathshausen 83.
Wolfsberg 383. 389.
Wolfsegg 123.
Wolfsgruben 230.
Wolfsschlucht b. Kreuth
87
Wolfsthurn 225.
Wolfurth 50.
Wolkenstein (Gröden)
234. 319.
— (Ennsthal) 365.
WollbRch, der 283.
Wöllersdurf 348.
WöUzelach 333.
Wültschach 399.
Wölzer Thal 389.
Wonnetberg 218.
Wörgl 94.
Wormser Joch 249.
— Loch 250.
Wörschach 365.
Worschetz-Sattel 393.
Wörth (Rauris) 160.
Wörther See 386.
Wörthsee 72.
Wotsch 377.
Wraunka-Tobel 279.
Wuchern 375. 383.
Wunderburg 126.
Wurfalp 339.
Wurm, die 45. 69.
Würmsee 69.
Wurtenglet8cher,der 161.
Würz-Alp 227.
Würzen 393.
Wurzener Berg 393.
-*See 394.
Wurzen-Pass 227.
Wüstelau 165.
Zaberbach, der 179.
Zail 275.
Zalundi-Alp 200.
Zamangspitze 201.
Zamangtobel 201.
Zams 197.
Zamser Alp 183.
Zamserbach, der 183.
Zamsergrund 183.
Zangen 232.
Zanzenberg 190.
Zargenkopf 359.
Zauchen 365.
Zaunhof 213.
Zayer, der 391.
Zebru, der 259.
Zebru, Val 251. 259.
— , Passo 251.
Zefferet-Thal 167.
Zehnkaser Alp 110.
Zeiger, der 59. 66.
Zeinis-Joch 202.
Zeisberg-Alp 108.
Zeiselbach 86.
Zell, Bairisch 91.
— am Inn 94.
- am Moos 144.
— bei Ruhpolding 101.
— am 3ee 150.
— im Zillerthal 178.
Zellberg, der 179.
Zellerburg 94.
Zeller Moos 150. 167.
Zeller See (Pinzgau) 151.
— (Salzburg) 144.
Zeltweg 389.
Zemmbach, der 182.
Zemmgrund, d. Obere
183
Zemmthal 182.
St. Zeno (Nonsberg) 294.
— (bei Reichenhai 1)121.
Zenoburg 241.
Zephirau 185.
Zernetz 275.
Zettalunizach-Kees 334.
Zettenkaiser 188.
Ziano 300.
Ziegerberg 200.
Zieglau 108.
Zieler-Alpe 243.
Zielspitze 240.
Zielthal 243.
Zigolon 261.
Zill 145.
Ziller, der 178. 181.
Zillergrund, der 181.
Zillerkopf 179.
Zillerthal, das 178.
Zimbaspitze 194. 200.
Zimitz 130.
Zimitzthal 130.
Zimitzwildniss 130.
Zimmers s. Cembra.
Zinödl 363.
Zipf 123.
Zipfelsalp 67.
Zirbitzkogl 389.
Zirknitz 381.
Zirknitz, die Kleine 161.
-, die (Crosse 161.
Zirknitzfall, der 343.
Zirknitzer See 381.
Zirknitzscharte 161.
Zirknitzthal 343.
Zirl 79. 199.
Zirmenkopf 194.
Zirmer See 346.
Zistelalp 108.
Zitterauer Alpe 158.
Zlappfall 343.
Zochenpass 310.
Zoldo, Val di 326.
Zollfeld 391.
Zollspitze 340.
Zopetnitz Thal 334.
Zoppe 326.
Zorneding 92.
Zorzoi 305.
Zösentbal 312.
Zovo, Mte. 325.
Zucco, Mte. 325.
Zuckerhütl 216.
Zuclö 288. 289.
Zuel 324.
444
REGISTER.
Zufall s. Cevedale.
Zufall-Alp 254.
Zufallferner 254. 259.
Zufrittferner 254.
Zufrittjoch 255.
Zufrittspitze 255.
Zug 54.
Zugspitze 77.
Zumelles 321. 323.
Zunderköpfe 96.
Zunigspitze 332.
Zupo, riz 273.
Zürs 54.
Zürsbach, der 54.
Zuz 274.
Zwenewald-Thal 331.
Zwergen 81.
Zwiesel 122.
Zwieselalp 136.
Zwieselberg 64.
Zwieselstein 207.
Zwingsteg 57.
Zwischen-Sulzbachthorl
333. 335.
Zwischenwasser 317.
Zwischenwässern 890.
391.
Zwölferkofel 309.
Zwölferkogel 133.
Zwölferkopf 53.
ick von Breitkopf und Hartel in Leipzig.
/•♦,